PR£IS
fc*
und seine v^e Itanschau li chen Grundgedanken
DIPUN6. GOTTFRIED PEDES
■>i, ; %u,i
Nationalsozialistische Bibliothek / Heft 1
Herausgeber: Gottfried Feder, M.d.R.
Das Programm
der NSDAP
und seine weltanschaulichen Grundgedanken
von
Dipl.-Ing. Gottfried Feder
M.d.R.
166. - 169. Auflage
826. - 845. Tausend
1935
Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf., Munchen
Alle Rechte,
insbesondere das der Ubersetzung
vorbehaltenl
Printed in Germany
Druck: J. B. WeiB'sche Buchdruckerei, Munchen
Inhalt
Vorwort 2
1 . Parteiamtliche Kundgebung
(betr. Landvolk und Landwirtschaft) 6
2. Das Programm der NSDAP: die 25 Punkte 11
3. Die Grundgedanken 16
4 . Die Programmf orderungen im Einzelnen 27
5. Was wir nicht wollen 54
6. SchluBwort 55
Vorwort zur 1 . Auflage
Der Parteitag 1926 in Weimar hat die Herausgabe einer Schriftenreihe gewunscht,
die in kurzen, grundlegenden und programmatischen Abhandlungen alle wichtigen
Gebiete unseres gesamten politischen Lebens behandeln sollte. Diese Hefte sollten
ein ganz einheitliches und geschlossenes Bild davon geben, wie sich der
Nationalsozialismus zu den verschiedenen Aufgaben unseres offentlichen Lebens
stellt, und wie er die Mangel und Fehler zu beseitigen gedenkt.
Es handelt sich darum, grundlegend zu prtifen "Wie es steht", dann wissenschaftlich
zu erforschen, "Woher es kamT, um dann, schopferisch aufbauend, Antwort zu
geben auf die Schicksalsfrage, "Was nunl" Neue Wege im Staatsleben, in
Geldwesen und Wirtschaft zeigen, das muBte die Hauptaufgabe dieser Hefte sein;
dadurch sollen und mussen sich diese Arbeiten von den sonst ublichen Schriften
unterscheiden, die aus lauter Wissenschaftlichkeit gar nichts wagen, iiber die
ruckschauende Sichtungsarbeit des "Historikers" hinauszugehen, oder vor
"Objektivitat" und "Sachlichkeit" jede Meinung zu Wort kommen lassen.
In diesem Chaos einen "rocher de bronce" aufzurichten, aus eingehenden Studien
klare Erkenntnisse zu formen, um daraus einen einheitlichen politischen Willen zu
bilden, ist die Aufgabe dieser Schriftenreihe.
Aus diesem Grunde ist es einleuchtend, daB alle Schriften bei aller Freiheit im
einzelnen unabdnderlich und unerschiitterlich die wenigen groBen Grundgedanken
des Nationalsozialismus klar und deutlich erkennen lassen mussen.
Adolf Hitler hat mich mit der Herausgabe der Schriftenreihe beauftragt. Diese
Hefte sollen das amtliche Schrifttum der Partei bilden.
Dem diesjahrigen Parteitag ubergebe ich als erstes Heft "Das Programm der
NSDAP". Unserem Fuhrer Adolf Hitler sage ich noch besonderen Dank fiir die
Durchsicht der Handschrift.
Murnau a. Staffelsee, im August 1927.
Vorwort zur 4. Auflage
Genau ein Jahr nach dem Erscheinen der ersten Auflage des "Programm der
NSDAP" wird schon die 4. Auflage notwendig, wieder ein schlagender Beweis fiir
das gewaltige und kraftvolle Wachstum der Bewegung.
Mit scharfer Betonung hat Adolf Hitler auf der Reichsfuhrertagung am 31. August
d.J. erklart: " ' Programmatische Fragen beschdftigen die Fiihrertagung nicht, das
Programm liegtfest und niemals dulde ich, dafi an den programmatischen
Grundlagen der Gesamtbewegung geriittelt wird" . Dieser entscheidenden
Erklarung des Fuhrers schlieBe ich mich mit vollem Herzen an, denn nichts ist
gefahrlicher fur den Bestand und die StoBkraft einer politischen Bewegung unserer
Art, als wenn an ihrer festen Grundlage, dem Programm, nachtragliche negative
Kritik geubt wird, oder Auseinandersetzungen daruber stattfinden. Ein
Meinungsaustausch iiber diesen oder jenen Programmpunkt ist fruchtbar und kann
und soil die Gedankenwelt des Nationalsozialismus bereichern und vertiefen.
Uber Tagesfragen und Tagespolitik werden die Meinungen oft auseinandergehen,
da Haltung und Stellungnahme unserer parlamentarischen Vertretungen oft nicht
sofort verstanden werden, falls aus taktischen Grunden Konzessionen gemacht
werden mussen, anders ist es mit programmatischen Grundfragen, hier kann und
darf etwa um augenblicklicher Vorteile willen nichts abgebogen oder gar verraten
werden.
Wer in der Judenfrage, in unserem Kampf gegen die Hochfinanz, gegen den
Dawespakt und Veredlendungspolitik oder in anderen programmatischen Fragen
nicht mit unseren unverruckbar festgelegten Wegen und Zielen ubereinstimmen zu
konnen glaubt, wer durch Volkerbund oder Locarno, wer durch Kompromisse und
Feigheit die Freiheit der deutschen Nation er "kaufen" zu konnen glaubt, der hat bei
uns nichts zu suchen, der steht auBerhalb der NSDAP, sein privates Besserwissen,
welches sich in weisen Reden und schriftlichen Ergussen oft recht aufdringlich zu
auBern pflegt, lehnen wir durchaus ab.
Ferner lehnen wir die "Zwar-Aber", die "zwar" im allgemeinen zustimmen, "aber"
immer ein "Aber" bezuglich irgendwelcher Punkte bereit haben.
Wer grundsatzlich mit unseren Forderungen einverstanden ist, der moge seine
Bedenken wegen irgendwelchen Nebenfragen zuruckstellen, eine restlose
Ubereinstimmung Aller in alien Fragen gibt es nicht, am allerwenigsten in einer
politischen Kampfbewegung.
Anders ist es, wenn etwa ein Programmpunkt zu MiBdeutungen durch
AuBenstehende oder gehassiger Ausdeutung durch politische Gegner
ausgeschlachtet wird, wie es bereits geschehen ist. Hier wird und muB ein
Kommentar ganz offiziell gegeben werden.
So hat der Artikel 17 der 25 Programmpunkte, herausgerissen aus seinem
Zusammenhange, eine boswillige MiBdeutung und gehassige Unterstellung durch
unsere Gegner gefunden. Adolf Hitler hat daher auf meinen Vorschlag am 13. April
1928 nachstehende Erklarung zu Punkt 17 abgegeben:
Erklarung
Gegenuber den verlogenen Auslegungen des Punktes 17
des Programms der NSDAP von seiten unserer Gegner
ist folgende Feststellung notwendig.
Da die NSDAP auf dem Boden des Privateigentums
steht, ergibt sich von selbst, daB der Passus
"Unentgeltliche Enteignung" nur auf die Schaffung
gesetzlicher Moglichkeiten Bezug hat, Boden, der auf
unrechtmaBiger Weise erworben wurde oder nicht nach
den Gesichtspunkten des Volkswohls verwaltet wird,
wenn notig, zu enteignen. Dies richtet sich demgemaB in
erster Linie gegen die judischen
Grundspekulationsgesellschaften.
Miinchen, den 13. April 1928.
Es kann selbstverstandlich gar keine Rede davon sein, daB die NSDAP den
deutschen Grundbesitz in Stadt und Land in seinen wohlerworbenen
Eigentumsrechten beschrankt, wie es im letzten Wahlkampf in gehassiger
Unterstellung vom Landbund, der Bauernpartei und den Deutschnationalen
behauptet wurde. Keine Partei treibt eine klarere und zielsichere Bodenpolitik als
gerade wir Nationalsozialisten. Aus Sinn und Geist unseres Gesamtprogramms geht
mit absoluter Deutlichkeit hervor, daB es sich nur um eine Enteignung solchen
deutschen Grund und Bodens handeln kann, der, besonders wahrend der Inflation
von auslandischen oder inlandischen Schiebern und Wucherern, meist Juden, den
deutschen Besitzern oft um ein sogenanntes Butterbrot abgegaunert worden ist,
oder auch um solchen GroBgrundbesitz, der nicht im Dienste der Allgemeinheit zur
Volksernahrung verwaltet wird.
Es ist die Aufgabe der Nationalsozialistischen Bibliothek, im Laufe der Zeit iiber
alle Gebiete des offentlichen Lebens, die durch unser Programm beruhrt werden,
grundlegende Abhandlungen im Geiste unseres Programms zu bringen.
Sie ist die geistige Waffenschmiede fiir unseren Befreiungskampf.
Murnau am Staffelsee, im September 1928.
Vorwort zur 5. Auflage
Schon wieder ist eine neue Auflage notwendig geworden. Sie ist - wie es sich bei
einer Programmschrift von selbst versteht - ein in allem Grundsatzlichen
unveranderter Abdruck der vorangegangenen Auflage.
Verbessert sind nur da und dort einige Schonheitsfehler im Ausdruck und Stellen,
die zu MiBdeutungen fuhren konnen. Ich danke besonders fiir die genaue
Durchsicht und die Anmerkungen, die mir aus der Kanzlei Adolf Hitlers
zugegangen sind, die samtlich berucksichtigt worden sind.
Murnau, im Februar 1929.
Vorwort zum 326. - 350.
Tausend
Wahrend des Wahlkampfes um die Reichsprasidentenschaft wird das 326.- 350.
Tausend unseres "Programms" veroffentlicht, um die Gedanken und Ziele der
Nationalsozialisten zu verkunden.
Wahrend im burgerlichen Lager Verwirrung, Angst und Chaos herrscht, wahrend
die Regierungs-Marxisten ebenso lacherliche wie krampfhafte
Unterdruckungsversuche machen, steht die NSDAP in einem in der
Parteigeschichte unerhorten Aufstieg und schickt sich an, die politische Macht zu
erringen.
Unser Programm, unsere Ziele sind unverandert. Irgendwelche wesentliche
Korrekturen sind nicht erfolgt, und sie sind auch nicht notwendig.
Wir lehnen es ab, wie andere Parteien tun, aus Zweckmafiigkeitsgrilnden unser
Programm den sogenannten Verhdltnissen anzupassen. Wir werden eben die
Verhdltnisse unser em Programm anpassen, indem wir die Verhdltnisse meistern.
Eingefugt ist nachstehend die parteiamtliche Kundgebung vom 6. Marz 1930,
sowie eine Entgegnung auf zehn Fragen, die das fuhrende Organ des
Reichslandbundes, die "Deutsche Tageszeitung", an uns gerichtet hatte, und die
auch von der "Deutschen Tageszeitung" aufgenommen worden war.
Dadurch werden am besten und schlagkraftigsten alle Lugen iiber unsere angeblich
feindliche Einstellung zur deutschen Landwirtschaft im Hinblick auf Eigentum und
Erbrecht widerlegt.
1 . Parteiamtliche Kundgebung iiber die
Stellung der
NSDAP zum Landvolk und zur
Landwirtschaft
1. Bedeutung des Landvolkes und der Landwirtschaft
fiir das deutsche Volk
Das deutsche Volk deckt einen erheblichen Teil seines Lebensunterhaltes durch
Einfuhr auslandischer Lebensmittel. Vor dem Weltkriege konnten wie diese
Einfuhr mit den Einnahmen unserer industriellen Ausfuhr, unseres Handels und
unseres im Ausland angelegten Kapitals bezahlen. Diese Moglichkeit hat uns der
Ausgang des Weltkrieges versperrt.
Heute bezahlen wir unsere Lebensmittel-Einfuhr in der Hauptsache mit geliehenem
fremden Gelde. Dadurch wird das deutsche Volk immer tiefer in die
Schuldknechtschaft der kreditgebenden internationalen Hochfinanz gefuhrt. Diese
wird bei Fortdauer des gegenwartigen Zustandes - das deutsche Volk immer mehr
enteignen. Sie kann durch Sperren des Kredits und damit der Lebensmittelzufuhr,
also durch Hoherhangen des Brotkorbes, vor allem die deutschen Proletarier
zwingen, in ihrem Dienste um Hungerlohne zu arbeiten, oder sich als
Arbeitssklaven in auslandische Kolonien verfrachten zu lassen.
Befreiung von dieser Knechtschaft ist nur moglich, wenn das deutsche Volk sich
im wesentlichen vom eigenen Grund und Boden ernahren kann.
Die Steigerung der Leistung der heimischen Landwirtschaft ist deshalb eine
Lebensf rage fiir das deutsche Volk geworden.
Ein wirtschaftlich gesundes, kaufkraftiges Landvolk ist aber auch fiir den Absatz
unserer in Zukunft immer mehr auf den Binnenmarkt verwiesenen Industrie von
entscheidender Bedeutung.
Wir erkennen nicht nur die uberragende Bedeutung des Nahrstandes fiir unser
Volk, sondern sehen im Landvolke auch den Haupttrager volklicher Erbgesundheit,
den Jungbrunnen des Volkes und das Ruckgrat der Wehrkraft.
Die Erhaltung eines leistungsfahigen, im Verhdltnis zur wachsenden
Gesamtvolkszahl auch zahlenmafiig entsprechend starken Bauernstandes bildet
einen Grundpfeiler der national so zialistischen Politik, gerade deshalb, weil diese
auf das Wohl des Gesamtvolkes auch in den kommenden Geschlechtern gerichtet
ist.
2. Mifiachtung des Bauernstandes und Vernachldssigung der Landwirtschaft im
gegenwartigen Staate
In Nichtachtung der biologischen und wirtschaftlichen Bedeutung des
Bauernstandes und im Widerspruch zu der lebensnotwendigen Forderung einer
gesteigerten Leistung der Landwirtschaft ist die Erhaltung eines wirtschaftlich
gesunden Bauernstandes im heutigen deutschen Staat auf das Schwerste bedroht.
Die an sich wohl mogliche erhebliche Steigerung der landwirtschaftlichen
Erzeugung wird verhindert, weil die dazu notigen Betriebsmittel infolge
zunehmender Verschuldung der Landwirte mangeln, und weil der Anreiz zu
gesteigerter Leistung fehlt, da die landwirtschaftliche Arbeit sich nicht mehr lohnt.
Die Ursachen dieser ungenugenden Entlohnung (Rentabilitat) der
landwirtschaftlichen Arbeit sind zu suchen:
1 . In der gegenwartigen Steuerpolitik, welche die Landwirtschaft
unverhaltnismaBig stark belastet. Dies geschieht aus parteipolitischen Rucksichten
und weil in der deutschen parlamentarischen Demokratie tatsachlich regierende
judische Weltgeldmacht die Vernichtung der deutschen Landwirtschaft will, da ihr
dann das deutsche Volk, im besonderen die Arbeiterschaft, vollig preisgegeben ist.
2. In dem Wettbewerb der unter gunstigeren Bedingungen erzeugenden
ausldndischen Landwirtschaft, der durch eine landwirtschaftsfeindliche Zollpolitik
nicht genugend eingedammt wird.
3. In den unzuldssigen hohen Gewinnen, die der zwischen Erzeuger und
Verbraucher sich einschaltende Grofihandel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen,
der heute groBtenteils in der Hand der Juden liegt, sich aneignet.
4. In den Wucherpreisen, die der Bauer fiir Kunstdiinger und Elektrizitat an die
meist jiidischen Konzerne zahlen muB.
Aus dem Ertrag der unzulanglich entlohnten Landarbeit konnen die hohen Steuern
nicht mehr bezahlt werden. Der Bauer ist gezwungen, Schulden zu machen, fiir die
er Wucherzinsen entrichten muB. Er gerat immer tiefer in Zinsknechtschaft und
verliert schlieBlich Haus und Hof an die vorwiegend jiidischen Besitzer des
Leihkapitals.
Der deutsche Bauernstand wird entwurzelt.
3. In dem von uns erstrebten zukiinftigen Reiche soil deutsches Bodenrecht gelten
und deutsche Bodenpolitik getrieben werden
Eine durchgreifende Besserung der Notlage des Landvolkes und eine Gesundung
der Landwirtschaft ist nicht zu erwarten, solange das Deutsche Reich mit Hilfe des
parlamentarisch-demokratischen Regierungssystems tatsachlich von internationalen
Geldfursten beherrscht wird; denn diese wollen die Vernichtung der
bodenstandigen deutschen Krafte.
Erst in dem von uns erstrebten, wesensverschiedenen neuen deutschen Staate
werden Landvolk und Landwirtschaft diejenige Berucksichtigung finden, die ihrer
Bedeutung als einer Hauptstutze eines wahren deutschen Volksstaate zukommt.
In diesem zukunftigen Reiche soil deutsches Bodenrecht gelten und deutsche
Bodenpolitik getrieben werden.
Daraus ergeben sich folgende Forderungen:
1. Der vom deutschen Volke in Besitz genommene und verteidigte deutsche Boden
dient dem Aufenthalt und der Lebensversorgung des Gesamtvolkes. Er mufi daher
vom einzelnen Bodenbesitzer in diesem Sinne verwaltet werden.
2. Nur deutsche Volksgenossen durfen Besitzer deutschen Bodens sein.
3. Von deutschen Volksgenossen rechtmafiig erworbener Besitz an Boden wird als
erbliches Eigentum anerkannt.
Dieses Eigentumsrecht ist aber an die Verpflichtung gekniipft, den Boden auch zum
Wohle des Gesamtvolkes zu niitzen.
Die Uberwachung dieser Verpflichtung obliegt berufsstandischen Gerichten, die
sich aus Vertretern aller Berufsgruppen der landwirtschaftlich tatigen Bevolkerung
und einem staatlichen Vertreter zusammensetzen.
4. Der deutsche Boden darf keinen Gegenstand fur Finanzspekulationen bilden und
nicht arbeitslosem Einkommen des Besitzers dienen. Land erwerben kann kunftig
nur, wer es selbst bewirtschaften will.
Beijedem Verkauf von Grund und Boden hat daher der Staat das Vorkaufsrecht.
Verpfdndung von Grund und Boden an private Geldgeber ist verboten.
Notwendige Betriebskredite zu gunstigen Bedingungen erhalt die Landwirtschaft
durch ihre staatlich anerkannten berufsstandischen Genossenschaften oder durch
den Staat.
5. Fur die Nutzung des deutschen Bodens hat der Besitzer eine nach Umfang und
Beschaffenheit des Besitzes bemessene Abgabe an den Staat zu leisten. Durch diese
Bodenertragssteuer wird eine weitere staatliche Besteuerung des
landwirtschaftlichen Bodens und Betriebes hinfallig.
6. Bezuglich der Grofie der landwirtschaftlichen Betriebe kann es keine
schematische Regelung geben.
Eine groBe Zahl lebensfahiger, kleiner und mittlerer Bauernstellen ist vom
bevolkerungspolitischen Standpunkte aus vor allem wichtig.
Daneben erfullt aber auch der GroBbetrieb seine besonderen notwendigen
Aufgaben und ist im gesunden Verhdltnis zum Mittel- und Kleinbetrieb berechtigt.
7. Das Erbrecht an Grund und Boden ist durch ein Anerbenrecht so zu regeln, daB
eine Zersplitterung des Landbesitzes und eine Schuldenbelastung des Betriebes
vermieden wird.
8. Der Staat hat das Recht der Enteignung gegen angemessene Entschadigung:
a) von Land, das nicht im Besitz deutscher Volksgenossen sich befindet;
b) von Land, das - nach Urteil des zustandigen Berufsstandsgerichtes - durch
verantwortungslose MiBwirtschaft seines Besitzers nicht mehr der Versorgung des
Volkes dient;
c) von Teilen des von den Besitzern nicht selbst bewirtschafteten
GroBgrundbesitzes zum Zwecke der Ansiedlung einer freien Bauernschaft;
d) von Land, das zugunsten der Volksgesamtheit fiir besondere staatliche Zwecke
(z.B. Betriebseinrichtungen, Landesverteidigung) benotigt wird.
UnrechtmaBig (im Sinne des deutschen Rechtes) erworbener Boden wird
unentgeltlich enteignet.
9. Eine planmaBige - nach groBen, bevolkerungspolitischen Gesichtspunkten
erfolgende - Besiedlung verfugbar gewordenen Landes ist Aufgabe des Staates.
Das Land soil den Siedlern als Erblehen zu Anfangsbedingungen zugeteilt werden,
welche eine lebensfahige Wirtschaft moglich machen.
Die Auswahl der Bewerber erfolgt nach Prufung ihrer staatsburgerlichen und
beruflichen Eignung zum Siedler. Die nicht erbberechtigten Sonne von Landwirten
(siehe Ziffer 7) werden besonders berucksichtigt.
Vor allem wichtig ist die Grenzland-Siedlung im Osten. Diese ist aber nicht allein
durch Schaffung von Bauernwirtschaften befriedigend zu losen, sondern nur im
Zusammenhang mit Entwicklung kaufkraftiger Landstadte in Verbindung mit einer
Neugruppierung der Industriebetriebe. Dadurch wird erst die Absatzmoglichkeit
geschaffen, welche die neugegrundeten mittleren und kleineren Bauernbetriebe
lebensfahig macht.
Ernahrungs- und Siedlungsraum im grofien fiir das wachsende deutsche Volk zu
schaffen, ist Aufgabe der deutschen Aufienpolitik.
4. Der Bauernstand soil wirtschaftlich und kulturell gehoben werden
Der Staat hat die Aufgabe, die wirtschaftliche und kulturelle Hebung des
Bauernstandes entsprechend seiner Bedeutung fur das ganze Volk zu fordern und
dadurch eine Hauptursache der Landflucht zu beseitigen.
1 . Zunachst muB die gegenwartige druckende Notlage des Landvolkes durch
steuerpolitische Erleichterungen und sonstige besondere MaBnahmen gemildert
werden. Der weiteren Verschuldung der Landwirtschaft muB Einhalt getan werden
durch gesetzliche Herabsetzung des Zinsfufies fiir das Leihkapital auf das MaB der
Vorkriegszeit und durch schdrfstes Einschreiten gegen Zinswucher.
2. Der Staat hat durch seine Wirtschaftspolitik dafur zu sorgen, daB die
landwirtschaftliche Erzeugung sich wieder lohnt.
Die heimische landwirtschaftliche Erzeugung ist durch Zolle, staatliche Regelung
der Einfuhr und eine zielbewufite nationale Erziehung zu schutzen.
Die Preisgestaltung fur die landwirtschaftlichen Erzeugnisse muB der
borsenmaBigen Spekulation entzogen und die Ausbeutung der Landwirte durch den
GroBhandel unterbunden werden. Die Ubernahme des GroBhandels mit
landwirtschaftlichen Erzeugnissen durch landwirtschaftliche Genossenschaften ist
staatlich zu fordern.
Die berufsstdndischen Organisationen der Landwirtschaft haben die Aufgabe, die
Gestehungskosten fiir die Landwirte zu mindern und die Erzeugung zu steigern.
(Lieferung von landwirtschaftlichen Maschinen, Dungemittel, Saatgut, Zuchtvieh
zu gunstigen Bedingungen, Meliorationen, Schadlingsbekampfung, kostenlose
landwirtschaftliche Beratung und chemische Bodenuntersuchung usw.) Bei
Erfullung dieser Aufgaben sind die berufsstandischen Organisationen durch den
Staat weitgehend zu unterstutzen. Insbesondere muB das Eingreifen des Staates
eine wesentliche Verbilligung der kunstlichen Dungemittel und der elektrischen
Kraft erzwingen.
3. Die berufsstandischen Organisationen haben auch die Verpflichtung, die
Berufsgruppe der Landarbeiter durch sozial gerechte Arbeitsvertrage in die
bauerliche Berufsgemeinschaft fest einzugliedern. Dem Staate fallt das
Aufsichtsrecht und oberste Schiedsrichteramt zu.
Der tuchtige Landarbeiter muB die Aufstiegsmoglichkeit zum Siedler erhalten.
Die notwendige Verbesserung der Wohnverhdltnisse und Lohne fur die
Landarbeiter wird um so rascher und durchgreifender erfolgen konnen, je mehr sich
die Lage der gesamten Landwirtschaft verbessert. Durch die Verbesserung der
Lage der heimischen Landarbeiter und durch die Unterbindung der Landflucht wird
ein Heranziehen ausldndischer Landarbeiter unnotig und deshalb kiinftig verboten.
4. Die Bedeutung des Bauernstandes fur das Volk erfordert staatliche und
berufsstandische Forderung der Fachausbildung und Wiederbelebung der
bduerlichen Kultur. (Landjugendheime, Bauernhochschulen mit weitgehender
Vergunstigung fur mittellose, begabte Landjugend.)
5. Berufsstandische Wirtschafts-Organisationen konnen dem Bauernstande nicht
durchgreifend helfen, sondern nur die politische deutsche Freiheitsbewegung der
NSDAP.
Die gegenwdrtige Not des Landvolkes ist ein Teil der Not des ganzen deutschen
Volkes.
Es ist ein Irrsinn zu glauben, daB ein einzelner Berufsstand sich aus der deutschen
Schicksalsgemeinschaft ausschlieBen kann, und ein Verbrechen, Landvolk und
Stadter gegeneinander zu hetzen, die beide doch auf Gedeih und Verderb
miteinander verbunden sind.
Wirtschaftliche Aushilfen im Rahmen des herrschenden politischen Systems konnen
keine durchgreifende Verbesserung bringen; denn die Not des deutschen Volkes
wurzelt in seiner politischen Versklavung, aus der nur politische Mittel befreien
konnen.
Die bisher regierenden alten, politischen Parteien, die unser Volk in die
Versklavung gefuhrt haben, konnen nicht Fuhrer auf dem Wege zur Befreiung sein.
Berufsstandische Organisationen haben in unserem zukunftigen Staate
wirtschaftliche Aufgaben zu erfullen und konnen in diesem Sinne schon heute
vorbereitende Arbeit leisten, fur den politischen Befreiung skampf aber, der auch
fur eine neue Wirtschaftsordnung erst die Voraussetzung schaffen muB, sind sie
ungeeignet; denn dieser Kampf kann nicht vom Standpunkt eines einzelnen
Berufsstandes, sondern muB vom Standpunkt des Gesamtvolkes aus gefuhrt
werden.
Den Freiheitskampf gegen unsere Unterdrucker und deren Fronvogte erfolgreich
fiihren kann nur eine politische Freiheitsbewegung, die, bei voller Wurdigung der
Bedeutung des Landvolkes und der Landwirtschaft fur das Volksganze, die
Deutschbewufiten aller Stcinde und Schichten des deutschen Volkes zusammenfafit.
Diese politische Freiheitsbewegung des deutschen Volkes ist die NSDAP.
2. Die 25 Punkte
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-Partei - im Vereinsregister als
"Nationalsozialistischer Deutscher Arbeiter-Verein" eingetragen - hat am 25.
Februar 1920 in einer gewaltigen Massenversammlung im Hofbrau-Festsaal in
Munchen ihr Programm der Offentlichkeit ubergeben.
Die Satzung unserer Partei bezeichnet in § 2 dieses Programm als unabanderlich.
Es lautet:
Programm
der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei
Das Programm der Deutschen Arbeiterpartei ist ein Zeit-Programm. Die Fuhrer
lehnen es ab, nach Erreichung der im Programm aufgestellten Ziele neue
aufzustellen, nur zu dem Zwecke, um durch kunstlich gesteigerte Unzufriedenheit
der Massen das Fortbestehen der Partei zu ermoglichen.
1 . Wir fordern den ZusammenschluB aller Deutschen auf Grund des
Selbstbestimmungsrechtes der Volker zu einem GroB-Deutschland.
2. Wir fordern die Gleichberechtigung des deutschen Volkes gegenuber den
anderen Nationen, Aufhebung der Friedensvertrage von Versailles und St.
Germain.
3. Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernahrung unseres Volkes und
Ansiedlung unseres Bevolkerungs-Uberschusses.
4. Staatsburger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein,
wer deutschen Blutes ist, ohne Rucksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann
daher deutscher Volksgenosse sein.
5. Wer nicht Staatsburger ist, soil nur als Gast in Deutschland leben konnen und
muB unter Fremdengesetzgebung stehen.
6. Das Recht, iiber Fuhrung und Gesetze des Staates zu bestimmen, darf nur dem
Staatsburger zustehen. Daher fordern wir, daB jedes offentliche Amt, gleichgiiltig
welcher Art, gleich ob im Reich, Land oder Gemeinde, nur durch Staatsburger
bekleidet werden darf.
Wir bekampfen die korrumpierende Parlamentswirtschaft einer Stellenbesetzung
nur nach Parteigesichtspunkten ohne Rucksicht auf Charakter und Fahigkeiten.
7. Wir fordern, daB sich der Staat verpflichtet, in erster Linie fur die Erwerbs- und
Lebensmoglichkeit der Staatsburger zu sorgen. Wenn es nicht moglich ist, die
Gesamtbevolkerung des Staates zu ernahren, so sind die Angehorigen fremder
Nationen (Nicht-Staatsburger) aus dem Reiche auszuweisen.
8. Jede weitere Einwanderung Nicht-Deutscher ist zu verhindern. Wir fordern, daB
alle Nicht-Deutschen, die seit 2. August 1914 in Deutschland eingewandert sind,
sofort zum Verlassen des Reiches gezwungen werden.
9. Alle Staatsburger mussen gleiche Rechte und Pflichten besitzen.
10. Erste Pflicht jedes Staatsburgers muB sein, geistig oder korperlich zu schaffen.
Die Tatigkeit des einzelnen darf nicht gegen die Interessen der Allgemeinheit
verstoBen, sondern muB im Rahmen des Gesamten und zum Nutzen aller erfolgen.
Daher fordern wir:
11. Abschaffung des arbeits- und muhelosen Einkommens.
Brechung der Zinsknechtschaft.
12. In Hinblick auf die ungeheuren Opfer an Gut und Blut, die jeder Krieg vom
Volke fordert, muB die personliche Bereicherung durch den Krieg als Verbrechen
am Volke bezeichnet werden. Wir fordern daher restlose Einziehung aller
Kriegsgewinne.
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten
(Trusts) Betriebe.
14. Wir fordern Gewinnbeteiligung an GroBbetrieben.
15. Wir fordern einen groBzugigen Ausbau der Alters- Versorgung.
16. Wir fordern die Schaffung eines gesunden Mittelstandes und seine Erhaltung,
sofortige Kommunalisierung der GroB-Warenhauser und ihre Vermietung zu
billigen Preisen an kleine Gewerbetreibende, scharfste Berucksichtigung aller
kleinen Gewerbetreibenden bei Lieferung an den Staat, die Lander oder
Gemeinden.
17. Wir fordern eine unseren nationalen Bedurfnissen angepaBte Bodenreform,
Schaffung eines Gesetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden fur
gemeinschaftliche Zwecke. Abschaffung des Bodenzinses und Verhinderung jeder
Bodenspekulation ).
18. Wir fordern den rucksichtslosen Kampf gegen diejenigen, die durch ihre
Tatigkeit das Gemeininteresse schadigen. Gemeine Volksverbrecher, Wucherer,
Schieber, usw. sind mit dem Tode zu bestrafen, ohne Rucksicht auf Konfession und
Rasse.
19. Wir fordern Ersatz fiir das der materialistischen Weltordnung dienende
romische Recht durch ein deutsches Gemeinrecht.
20. Um jeden fahigen und fleiBigen Deutschen das Erreichen hoherer Bildung und
damit das Einrucken in fuhrende Stellung zu ermoglichen, hat der Staat fiir einen
grundlichen Ausbau unseres gesamten Volksbildungswesens Sorge zu tragen. Die
Lehrplane aller Bildungsanstalten sind den Erfordernissen des praktischen Lebens
anzupassen. Das Erfassen des Staatsgedankens muB bereits mit dem Beginn des
Verstandnisses durch die Schule (Staatsburgerkunde) erzielt werden. Wir fordern
die Ausbildung besonders veranlagter Kinder armer Eltern ohne Rucksicht auf
deren Stand oder Beruf auf Staatskosten.
21. Der Staat hat fur die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen durch den Schutz
der Mutter und des Kindes, durch Verbot der Jugendarbeit, durch Herbeifuhrung
der korperlichen Ertuchtigung mittels gesetzlicher Festlegung einer Turn- und
Sportpflicht, durch groBte Unterstutzung aller sich mit korperlicher Jugend-
Ausbildung beschaftigenden Vereine.
22. Wir fordern die Abschaffung der Soldnertruppe und die Bildung eines
Volksheeres.
23. Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen die bewufite politische Luge und
ihre Verbreitung durch die Presse. Um die Schaffung einer deutschen Presse zu
ermoglichen, fordern wir daB:
a) samtliche Schriftleiter und Mitarbeiter von Zeitungen, die in deutscher Sprache
erscheinen, Volksgenossen sein miissen,
b) nichtdeutsche Zeitungen zu ihrem Erscheinen der ausdriicklichen Genehmigung
des Staates bedurfen. Sie diirfen nicht in deutscher Sprache gedruckt werden,
c) jede finanzielle Beteiligung an deutschen Zeitungen oder deren Beeinflussung
durch Nicht-Deutsche gesetzlich verboten wird und fordern als Strafe fiir
Ubertretungen die SchlieBung eines solchen Zeitungsbetriebes, sowie die sofortige
Ausweisung der daran beteiligten Nicht-Deutschen aus dem Reich.
Zeitungen, die gegen das Gemeinwohl verstoBen, sind zu verbieten. Wir fordern
gesetzlichen Kampf gegen eine Kunst- und Literatur-Richtung, die einen
zersetzenden EinfluB auf unser Volksleben ausiibt und die SchlieBung von
Veranstaltungen, die gegen vorstehende Forderungen verstoBen.
24. Wir fordern die Freiheit aller religiosen Bekenntnisse im Staat, soweit sie nicht
dessen Bestand gefahrden oder gegen das Sittlichkeits- und Moralgefiihl der
germanischen Rasse verstoBen.
Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne
sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden. Sie bekampft den
jiidisch-materialistischen Geist in und aufier uns und ist uberzeugt, daB eine
dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus auf der
Grundlage:
Gemeinnutz vor Eigennutz.
25. Zur Durchfiihrung alles dessen fordern wir: Die Schaffung einer Zentralgewalt
des Reiches. Unbedingte Autoritat des politischen Zentralparlaments iiber das
gesamte Reich und seine Organisationen im allgemeinen.
Die Bildung von Stande- und Berufskammern zur Durchfiihrung der vom Reich
erlassenen Rahmengesetze in den einzelnen Bundesstaaten.
Die Fiihrer der Partei versprechen, wenn notig unter Einsatz des eigenen Lebens fiir
die Durchfiihrung der vorstehenden Punkte riicksichtslos einzutreten.
Munchen, den 24. Februar 1920.
In vollster Uberlegung hat die Generalmitglieder-Versammlung am 22. Mai 1926
beschlossen: "Dieses Programm ist unabanderlich." Es heiBt dies nicht etwa, daB
jedes Wort genau so stehen bleiben muB, wie es steht, es heiBt auch nicht, daB eine
Arbeit an der Vertiefung und dem Ausbau des Programms verboten sein soil, es
heiBt dies aber mit aller Entschiedenheit und unbeugsamer Deutlichkeit: An den
Grundlagen und Grundgedanken dieses Programms darf nicht geruttelt werden.
Es gibt kein Drehen und Wenden aus etwaigen Nutzlichkeitserwagungen, es gibt
kein Versteckspielen mit wichtigsten, der heutigen Staats-, Gesellschafts- und
wirtschaftsordnung besonders unangenehmen Programmpunkten und es gibt kein
Schwanken in der Gesinnung.
Die beiden Eckpfeiler des Programms sind auch auBerlich von Adolf Hitler durch
Sperrdruck <kursiv> herausgehoben worden.
Gemeinnutz vor Eigennutz, das ist die Gesinnung dieses Programms, und
Brechung der Zinsknechtschaft ist das Herzstuck des Nationalsozialismus.
Beide Punkte zusammen erreicht, bedeuten den Sieg der heraufziehenden
universalistischen Gesellschaftsordnung des "wahren Staates" iiber die heutige
Zersetzung von Staat, Volk und Wirtschaft unter dem verderblichen EinfluB der
heute geltenden individualistischen Vorstellung vom Bau der Gesellschaft. Der
heutige Unstaat mit seiner Unterdruckung der arbeitenden Klassen, dem Schutz des
Raubeigentums der Bank- und Borsenschieber ist der Tummelplatz
rucksichtslosester privater Bereicherung, gemeinsten politischen Schieber- und
Strebertums geworden; es gibt keine Rucksicht auf den Nachsten, den
Volksgenossen, kein hoheres sittliches Band; die brutalste Macht, die Geldmacht,
herrscht schrankenlos und wirkt ihren verderblichen, zerstorenden EinfluB auf
Staat, Volk, Gesellschaft, Kultur, Sitte, Theater, Schrifttum und alle sittlichen
Unwagbarkeiten aus.
In diesem Riesenkampf darf es naturlich kein Schwanken, keine Anderung, kein
Zuruckweichen geben, - hier gibt es eben nur Sieg oder Untergang.
Eine etwas andere Fassung der genau gleichen Grundgedanken, wie ich sie in
2
meinem Buche "Der deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage" )
gegeben habe, ist keine Abanderung, sondern nur eine gewisse Ordnung und
Zusammenfassung verschiedener zusammengehoriger Punkte nach den
verschiedenen zusammengehorigen politischen, wirtschaftlichen, finanziellen,
kulturpolitischen usw. Lebenskreisen.
Wurde diese meine Fassung (Wortlaut siehe S. 20) als Abanderung gelten oder
gegen die 25 Punkte ausgespielt werden konnen, so hatte Hitler gewiB nicht in
meinem Buch in seinem kurzen, knappen Vorwort den " Katechismus unserer
Bewegung" genannt. Es mag daher jeder nach Geschmack eine der beiden
Fassungen bevorzugen oder beide nebeneinander gebrauchen, er wird und kann
sich nie in Widerspruche verwickeln.
Um fiir die Zukunft die unbedingte Einheitlichkeit unseres programmatischen
Wollens zu gewahrleisten und die Gesamtbewegung vor den gefahrlichsten
Erschiitterungen zu bewahren, die eine Bewegung treffen kann, eben den
andauernden "Verbesserungsvorschlagen" berufener oder nicht berufener Kritiker,
Norgler und Besserwisser, hat Adolf Hitler auf der am 14. Februar 1926 nach
Bamberg einberufenen Reichskonferenz samtlicher Gauleiter Pg. Gottfried Feder
die letzte Entscheidung ubertragen iiber alle Fragen, die sich auf das Programm
beziehen.
3. Die Grundgedanken
Es kann nicht die Aufgabe dieses Heftes sein, sich eingehender mit den
soziologischen, staatsphilosophischen, den geistigen und strukturellen Grundlagen
der nationalsozialistischen Staatsidee zu befassen, dies wird die Sonderaufgabe
eines spateren Heftes dieser Schriftenreihe sein, sondern moglichst einfach und
schlicht die wesentlichen Grundgedanken herauszuschalen.
Auch muB hier darauf verzichtet werden, sich mit den verschiedenen anderen
politischen Bestrebungen und deren Vertreter in Parteien und Verbanden
auseinanderzusetzen, - auch dies wird Aufgabe einer eigenen Arbeit sein mussen -
sondern zunachst einmal die Kernpunkte unseres Wollens darzustellen.
Aus dem Chaos entsprang die Welt, aus dem Ungeordneten die Ordnung, aus dem
wilden Wirbel das Organische.
Chaos herrscht heute auf Erden, Verwirrung, Kampf, HaB, Neid, Streit,
Unterdruckung, Ausbeutung, Roheit, Selbstsucht. Der Bruder versteht den Bruder
nicht mehr. Volksgenossen fallen ubereinander her, prugeln einen zu Tode, nur
weil dieser ein Hakenkreuz tragt. Sie tragen alle gleiche Last, gleiche Entbehrung,
aber wo hat man in den letzten Monaten gehort, daB marxistische Arbeiter ihre
Arbeitgeber, oder ihre Parteibonzen, oder gar einmal einen der groBen Blutsauger
von Bank und Borse, oder einen GroBschieber uberfallen und zu Tode geschlagen
hatten? Die Opfer des Chaos waren einfache, schlichte, brave Arbeiter. Verwirrt
sind die Hirne, die Marxisten scharen sich um die groBten Ausbeuter ihrer eigenen
Klasse und wenden sich verhetzt und vertiert gegen ihre Retter aus ihren eigenen
Reihen.
Die Nationalsozialisten, vaterlandischen Kreise, Rechtsparteien - streben in die
Regierung oder sitzen darin mit den Verneinern und Zerstorern ihres Staatsideals
und verlieren dabei Ehre und Charakter. Die Wehrverbande wollen "hinein in den
Staat", in den Staat der Severing und Grzesinsky- Mit Pazifisten,
Internationalisten, Juden glauben sie zusammen regieren zu konnen.
Verwirrt sind die Hirne! Die sog. Rechtskreise sehen nicht, daB es niemals
Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Adler und Schlange, zwischen Rind
und Lowe, zwischen Mensch und Cholerabazillus geben kann und geben wird - so
stiitzen sie mit ihren Kraften, mit ihrem Willen zur Form, die zur "Ordnung"
gewordene Unordnung, das politische Chaos, die politische Ohnmacht. - Aber sie
stellten sich gegen die Nationalsozialisten, gegen diese "Fanatiker", sie stoBen, als
vermeintliche "Realpolitiker" die Retter aus dem politischen Chaos von sich, sie
nicht minder hassend - obgleich verwandt sich fuhlend - aber voll innerer
wahnsinniger Angst, die Nationalsozialisten mochten ihnen etwas nehmen von
ihren fruheren Vorrechten oder Stellungen -, sie vergessen dabei, daB sie alles
verloren haben durch diejenigen, von denen sie nun Anteil an den staatlichen
Futtergrippen begehren!
Die Wirtschaft, ob groB oder klein, Schwerindustrie oder Kleingewerbetreibender,
kennen nur ein Ziel: "Profit", sie haben nur eine Sehnsucht: "Kredit", nur eine
Aufwallung: die "gegen die Steuern", nur eine Furcht und namenlose Hochachtung:
die "vor den Banken" und nur ein uberlegenes Achselzucken iiber die
nationalsozialistischen Forderung der "Brechung der Zinsknechtschaft".
Alle drangen sich danach, "Schulden zu machen". Die maBlosen Wuchergewinne
der Banken, die ohne Miih und Arbeit, als Tribut vom Leihkapital erpreBt werden,
findet man durchaus in der Ordnung. Man grundet eigene "Wirtschaftsparteien"
und stimmt fiir die Dawesgesetze, die die Grundursache fiir die maBlosen
Steuerlasten sind. Man stiirzt sich in tiefe Zinsknechtschaft, schimpft iiber Steuern
und Zinsen und erstirbt vor Hochachtung vor jedem Bankier und Borsenpriaten.
Verwirrt sind die Hirne! Die Ganze Wirtschaft ist entedelt, entpersonlicht, in
Aktiengesellschaften umgewandelt worden. Die Schaffenden haben sich selbst
ihren groBten Feinden in die Hande gegeben, dem Finanzkapital. Tief verschuldet,
bleibt den Werteschaffenden in Werkstatt, Fabrik und Kontor nur karger Lohn,
jeder Gewinn der Arbeit flieBt in die Taschen der anonymen Geldmacht als Zins
und Dividende.
Die Leute, die die wirtschaftliche Vernunft in Pacht genommen haben, wissen das
entstandene Chaos nicht zu bandigen. Von oben ausgepreBt durch Steuern und
Zinsen, von unten bedroht durch das unterirdische Grollen der betrogenen
Arbeitermassen, haben sie sich in wahnwitziger Verblendung dem Finanzkapital
und seinem "Staat" an den Hals geworfen und werden von den NutznieBern und
Ausbeutern des heutigen Chaos doch nur als Sklavenhalter iiber die Massen des
arbeitenden Volkes geduldet. Aber nicht gegen die Schachter der deutschen
Wirtschaft wendet sich ihr Zorn, nicht gegen marxistischen Wahnwitz - nein,
gegen die Hakenkreuzler. Man vergiBt, daB wir es einzig und allein waren, die die
Tragodie der deutschen Wirtschaft kommen sahen, voraussagten und rechtzeitig
Wege gewiesen hatten, wie aus eigener Kraft die Wiederaufrichtung der gesamten
Wirtschaft erfolgen kann.
Verbande, Interessengruppen, Berufs-, Beamten-, Angestelltenverbande,
Sparerschutz-, Kleinrentner-, Reichsbankglaubigerverbande, Wehrverbande,
Kriegervereine, Innungen, Vereine, Genossenschaften, Gewerkschaften, Bauern-
und Land-Bunde, Klubs, und was noch fur Namen derartige seltsame
Korperschaften fuhren mogen - vernunftig im Grundgedanken - sinnlos im Chaos
des heutigen offentlichen Lebens, bemiihen sich Ordnung zu machen. Vergeblich,
weil nirgends organisch in die Gesellschaft, in die hohere Ganzheit des Volkes
eingegliedert. Alle nur erpicht auf die Erringung kleiner Vorteile fiir die eigene
Kaste, die eigene Klasse, bar jedes groBen politischen oder wirtschaftlichen
Leitgedankens, hilflos sich an moglichst viele politische Parteien wendend,
anerkennend die nun einmal gegebene Staatswirtschaftsform, gehorsam und
knechtselig gegen die sogenannte Obrigkeit.
Sie kosten zwar dem deutschen Volke unendliche Summen, futtern zahlreiche
Syndizi, Verbandsleiter, Direktoren und "Gschaftlhuber", aber nutzen konnen sie
alle miteinander nicht das Geringste. Eine verbrecherische RevolutionsmaBnahme -
die Inflation - beraubt alle Kassen, beraubt die Sparer, Vereinsmitglieder,
Genossen, Gewerke. Ein Steuergesetz, eine MaBnahme vom grtinen Tisch, zerstort
die Hoffnung jahrelanger Arbeit - ein Vorteil auf der einen Seite nach unendlichen
Versammlungen, Besprechungen, Eingaben, Vorstellungen bei Regierung und
Reichstag erreicht, erschachert, - ist meist langst inzwischen uberholt durch
steigende Teuerung, steigende oder fallende Preise.
Chaos und Wirrnis! - Die Gehirne sind verwirrt: wie kann der Bauer leben, wenn
er geschunden und geplagt wird; wie kann der Arbeiter kaufen, wenn der
Zwischenhandel die Preise verteuert, was nutzen Beamten und Angestellten die
endlich erreichten Gehalts- und Lohnerhohungen, wenn inzwischen der
Lebenshaltungsindex prozentual viel hoher gestiegen ist. Aber glaubig starrt man
auf die Hilfe des Staates, auf den Staat, den Trager der Verarmung und
Niederhaltung der Bevolkerung, der alles andere, nur nicht "Vater Staat", sondern
Zwingherr und Zins- und Steuereintreiber fur die Geldherrschaft ist.
So wendet man sich immer wieder an die alten Parteien, selbst erklart man sich als
"unpolitisch, uberparteilich" und liefert sich damit erst recht der elendesten
Parteipolitik aus.
Das gleiche furchterliche Bild des Chaos bei alien ubrigen Erscheinungsformen des
offentlichen Lebens, ob Kunst, Literatur, Theater, Kino, Radio, Kirche, Schule,
uberall das "Ferment der Dekomposition", der groBe Zersetzer und Zerstorer, der
Jude und Freimaurer, sichtbar an den wichtigsten Stellen oder unsichtbar hinter den
Kulissen als Drahtzieher der Puppen, die als Strese- oder Scheidemanner auf der
offentlichen Buhne tanzen, oder unverhullt als Jakob Goldschmidt, Warburg,
Wassermann, Levy u.a., die das deutsche Volk mit Presse und Zinspeitsche
verbloden und ausbeuten.
Der Wille zur Form, der Wille, das Chaos zu entwirren, die aus den Fugen
gegangene Welt wieder in Ordnung zu bringen und als Wachter (in hochstem
platonischen Sinn) der Ordnung zu walten - das ist die ungeheure Aufgabe, die
sich der Nationalsozialismus gestellt hat.
Es muB hier ausdrucklich bemerkt werden, daB weder die scheinbare auBere
Ordnung eines Polizeistaates, noch die gewohnheitsmaBigen Ubungen und
gesetzlich zulassigen Raubziige des Finanzkapitals, noch die Abreden der
Syndikate und Trusts und andere "organisierte" MaBnahmen des allgemeinen
Volksbetruges von uns als "Ordnung" anerkannt werden, auch wenn sie noch so gut
"funktionieren". Auch eine Rauberbande hat ihre "Ordnung", ein Zuchthaus "seine
Zuchthausordnung". Aber vom Standpunkt eines organisch gegliederten
Volksganzen aus gesehen, sind fast alle Erscheinungen unseres gesamten
offentlichen Lebens in hochstem MaBe gequalt, unfrei, gedruckt, unwahrhaftig, und
geben, von oben aus gesehen, ein vollig verwirrtes, chaotisches Bild, das Bild eines
Kampfes aller gegen alle.
Regierung gegen das Volk, Parteien gegen Parteien, dabei die seltsamsten und
unmoglichsten Bundnisse schlieBend, Parlamente gegen Regierungen,
Arbeitnehmer gegen Arbeiter, Verbraucher gegen Erzeuger, Handler gegen
Erzeuger und Verbraucher, Hausbesitzer gegen Mieter, Arbeiter gegen Bauern,
Beamte gegen das Publikum, Arbeiterklasse gegen "Bourgeoisie!, Kirche gegen
Staat, alle blindwiitig auf den derzeitigen Gegner einschlagend, alle nur eines im
Auge - ihr eigenes personliches Interesse, ihre Machtstellung, ihren Eigennutz, die
Interessen ihres Geldbeutels.
Keiner daran denkend, daB auch der andere sein Lebensrecht habe, nicht
bedenkend, daB die rucksichtslose Verfolgung des Eigennutzes nur auf Kosten der
anderen erreicht werden kann, kein Gedanke an das Wohlergehen des
Volksgenossen, kein Blick auf die hoheren Pflichten der Allgemeinheit gegenuber,
kein Halten in dem atemlosen Jagen nach personlicher Bereicherung. Ellenbogen
dem Nebenmann in den Magen gestoBen, um vorwarts zu kommen, iiber Leichen
schreiten, wenn es nur Nutzen verspricht - was Rucksicht nehmen? Das ist die
moderne Wirtschaftsgesinnung.
So jagt und tobt und brtillt und schreit die Menge, so stoBt und zerrt, tritt und
schlagt zu Boden der Starkere den Schwacheren, der Gemeinere den Anstandigen,
der Brutalere den Edlen, - GenuBgier erschlagt Gesittung, Gewalttat triumphiert
iiber Recht, Parteiinteresse iiber Allgemeinwohl, Lumperei, Schiebung und Betrug
siegt iiber ehrliche Arbeit.
Ein grauenvoller Kampf aller niederen Instinkte ward noch nie erhort, man ist
unwillkiirlich versucht, an die alten Weissagungen von der Gotterdammerung zu
denken, "da Recht und Sitte zerbrach, Wolfzeit und Beilzeit anbrach; das Meer rast,
Feuer fallt vom Himmel und Gotter und Menschen vergehen".
Tauschen wir uns nicht: wir stehen wirklich inmitten einer Weltwende, und es ist
begreiflich, daB der einfache Sinn, der arme verwirrte Geist aus dem heutigen
Chaos keinen Ausweg mehr sieht, verzweifelt den Tod sucht oder das Ende der
Welt nahe glaubt, oder selbst den wahnwitzigen Tanz urns goldene Kalb mitrast
und, alle Bande vergessend, sich gleichfalls in den tollen Strudel sturzt. "GenieBe
solange du kannst - nach uns die Sintflut!"
Eine so furchterlich tiefe Erschutterung des Gefiiges eines Volkes ist nur moglich
und erklarlich, wenn die geistigen Grundlagen der gesamten Gesellschaft zerriittet
oder falsch sind - und in der Tat sehen wir, daB Marxisten und Kapitalisten,
Wirtschaftler und Leiter des offentlichen Lebens ganz gleichheitlich der gleichen
Weltanschauung huldigen, - dem Individualismus. Der personliche Nutzen ist die
einzige Triebfeder, der Vorteil fiir den engen Kreis der eigenen Klasse,
Berufsvertretung ist das einzige Ziel.
Auch hier muB ich auf eine spatere Arbeit dieser Schriftenreihe verweisen, die sich
grundlegend mit diesen letzten soziologischen Fragen des Aufbaus der Gesellschaft
befassen will.
Hier soil nur im Vorbeigehen der Versuch gemacht werden, an einem Gleichbild
den grundlegenden Unterschied aufzuzeigen zwischen dem Gefuge bzw. dem
Fehlen eines organischen Gefiiges im heutigen Staat und der heutigen Wirtschaft
und dem Aufbau eines nationalsozialistischen Staates. Die zur Zeit herrschende
Lehre lautet: Die Gesellschaft ist eine Summe der einzelnen Menschen, der Staat im
besten Sinne ein Zweckverband verschiedener Einzelpersonlichkeiten oder
Verbande.
Im Gleichbild entspricht dieser Lehre vom Bau der Gesellschaft ein Steinhaufen; in
ihm sind tatsachlich die einzelnen Steine und Steinbrocken das einzig Reale, die
auBere Form etwas Zufalliges, ob der eine Stein oben oder unten liegt, ist fiir den
Steinhaufen gleichgiiltig - er bleibt immer ein Steinhaufen, bestehend mechanisch
aus soundso viel einzelnen Steinen.
Und nun zum Gleichbild des Staates, der unserer nationalsozialistischen
Gesellschaftslehre und Staatsphilosophie entspricht: Das Haus. Auch das Haus
besteht mechanistisch, individualistisch gesehen, aus soundso viel Ziegelsteinen,
Kies, Zement, Balken, Fenstern, Turen, Boden usw. usw. Aber es leuchtet doch
jedermann ein, daB ein Haus, ein Raum etwas Hoheres, Eigengesetzliches, etwas
Neues, eine eigene, hohere Ganzheit ist, als nur eine Summe, ein Haufen von
Ziegelsteinen usw. Jedermann begreift, daB ein Haus nicht entsteht nur durch das
zufallige Zusammenfahren von soundsoviel Einzelteilen, sondern nur, wenn diese
Einzelteile nach einem Plan sinnvoll zusammengefugt werden. Dann entsteht erst
das Neue, GroBere, gewissermaBen der geistige Uberbau.
So audi im Volk: erst wenn das Chaos sinnvoll - organisch - geordnet wird, wenn
nach bestimmten Planen aus dem Chaos die Form wird, aus der bloBen Masse ein
sinnvoll gegliedertes Ganzes, erst dann erstehen gewissermaBen die Einzelteile erst
zu wirklichem sinnvollen Leben, erst dann entsteht - der wahre Staat. Mit
unubertrefflicher Meisterschaft hat Othmar Spann, Wien, der fruhere Rektor der
Wiener Universitat in seinem Buche "Der wahre Staat" und in seiner
"Gesellschaftslehre" die soziologischen Grundlagen des heutigen individualistisch
gebauten Staates im Gegensatz zu dem Hochziel der universalistischen Ordnung
der Gesellschaft wissenschaftlich begrundet.
Wir Nationalsozialisten haben schlicht und einfach die jedermann verstandliche
Formel dafur gepragt:
Gemeinnutz vor Eigennutz.
Erst im Dienst der Allgemeinheit, erst als dienendes Glied im Rahmen des
Volksganzen, erwacht der einzelne zu hoherem Leben, erst so wird er - jeder an
seinem Platze - wahrhaftig eingegliedert in die hohere Ganzheit seines Volkes, erst
so begriffen, gewinnt der echte Sozialismus = der Gemeinsinn, wahres Leben. Nur
unter der Herrschaft dieses Grundgedankens wird der einzelne das Gefuhl der
Geborgenheit gewinnen und erkennen, daB nur unter dieser beherrschenden Idee
aus der heutigen Raubwirtschaft eine reichgegliederte, organische Volkswirtschaft
entstehen kann, zum Nutzen der Gesamtheit - und damit auch zum Nutzen jedes
einzelnen.
Heute ist der einzelne eine hilflose Beute der verschiedenen um die Herrschaft
ringenden Krafte, seine Zusammenschliisse nutzen ihm nichts. Nirgends wird der
wahre Feind, der NutznieBer und Ausbeuter klar und richtig erkannt.
Trotz allem antikapitalistischen Geschrei der Marxisten, trotz den frommen
Spruchen des Zentrums, trotz dem Gezeter der Wirtschaft iiber Steuer- und
Zinslasten - kein klares Erkennen des Weltfeindes: des den Erdkreis
Uberschattenden Grofikapitals und seines Trdgers, des Juden.
Das Volk in alien seinen Berufsstanden bekommt die Zinspeitsche zu schmecken,
jeder Bevolkerungsschicht sitzt der Steuereintreiber im Nacken, - aber wer wagt der
Allmacht des Bank- und Borsenkapitals entgegenzutreten? Diese Allmacht des
Leihkapitals zeigt sich darin, daB es, entgegen alien sonstigen irdischen
Erfahrungen, ohne Miihe und Arbeit durch Zins, Dividende und Rente aus sich
selbst heraus gewissermaBen wachst, immer groBer und gewaltiger wird. Der
teuflische Grundsatz der Luge siegt iiber den Ordnung sgrundsatz der schaffenden
Arbeit.
Brechung der Zinsknechtschaft heiBt hier unser Feldgeschrei.
Ich weiB, daB gerade diese Grundforderung auch in unseren eigenen Reihen nicht
in ihrer ungeheueren und grundlegenden Bedeutung richtig erfaBt und begriffen
wird. Man sieht es z.B. daran, wie wenige unserer Redner sich an diese Kernfrage
heranwagen. Wohl fuhlen die meisten, daB es die Kernfrage ist, wohl gehort in den
Sprachschatz unserer Parteigenossen: "Der Kampf gegen das Borsen- und
Leihkapital." Aber worin die "Zinsknechtschaft" eigentlich besteht, wie sie sich
praktisch im Leben des einzelnen und der Nation auswirkt, welche
finanztechnischen Vorgange die Bevolkerung zu "Zinssklaven" macht, oder gar
welche praktischen MaBnahmen geeignet sind, die Brechung der Zinsknechtschaft
durchzufuhren, und welches die Folgen der Brechung der Zinsknechtschaft fiir die
gesamte Bevolkerung sein werden, - das ist den wenigsten so klar, daB sie es mit
eigenen Worten dem Frager auseinandersetzen konnten.
Adolf Hitler hat in seinem grundlegenden Werke "Mein Kampf" Band I, Seite
224/225 die alles uberragende Bedeutung dieser Frage mit folgenden Ausfuhrungen
gekennzeichnet: "Als ich den ersten Vortrag Gottfried Feders iiber die "Brechung
der Zinsknechtschaft' anhorte (Juni 1919 D.V.), wuBte ich auch sofort, daB es sich
hier um eine theoretische Wahrheit handelt, die von immenser Bedeutung fur die
Zukunft des deutschen Volkes werden wird ... Der Kampf gegen das
internationale Finanz- und Leihkapital ist zum wichtigsten Programmpunkte
des Kampfes der deutschen Nation um ihre Unabhangigkeit und Freiheit
geworden."
Alle wirklich ernsten Nationalsozialisten teilen diese Uberzeugung, denn die
Losung dieser Frage bedeutet im Grunde genommen die ins verstandesmaBige
ubersetzte Losung der Judenfrage, - und daruber hinaus noch weit mehr.
Antisemitismus ist gewissermaBen der gefilhlsmdfiige Unterbau unserer Bewegung.
Jeder Nationalsozialist ist Antisemit, aber nicht jeder Antisemit wird
Nationalsozialist werden. Antisemitismus ist etwas rein Verneinendes, der
Antisemit hat zwar den Trager der Volkerpest erkannt, aber meist wandelt sich
diese Erkenntnis nur in personlichen HaB gegen den einzelnen Juden und gegen die
Erfolge der Juden im Wirtschaftsleben. Im besten Falle hebt sich der
Antisemitismus dann zu der Forderung der Entfernung der Juden aus unserem
Staats- und Wirtschaftsleben. Uber das Wie und "Was dann" macht sich der
Antisemit meist gar kein Kopfzerbrechen.
Wurden die geistigen Grundlagen der heutigen Judenherrschaft: "Eigennutz vor
Gemeinnutz" und ihre stofflichen Machtmittel, das System der judischen Bank-,
Anleihe- und Kreditwirtschaft bestehen bleiben, auch nach der Austreibung der
Juden, so wurden sich genug Judenbastarde oder auch "Normaldeutsche" in ihrer
elenden Rassenmischung finden - an die Stelle der Juden treten, und sie wurden
gegen das eigene Volk nicht geringer wuten, als es heute die artfremden Juden tun,
- und vielleicht wurden wir sogar manchen "Antisemiten" dann an den Stellen
sehen, wo vorher der Jude saB.
Der Nationalsozialismus dagegen mit seiner Hauptforderung nach Brechung der
Zinsknechtschaft ist wahrhaft aufbauend, schon die Forderung selbst greift viel
tiefer und die Folgen sind weit umfas sender.
In meiner kleinen Arbeit "Das Herzstuck unseres Programms" (im
Nationalsozialistischen Jahrbuch 1927), habe ich auf die Sonderstellung
hingewiesen, die uns gerade diese Forderung unter alien Parteien und Verbanden
zuweist. In alien unseren sonstigen Programmforderungen finden wir ahnliche oder
gleichlaufende Bestrebungen teils bei den Rechts- und teils bei den Linksparteien.
Nur diese Hauptforderung hat bei keiner anderen Partei ein Gegenstuck.
Wir wissen nun alle, daB weder die Linksparteien mit ihrem verlogenen Geschrei
"Nieder mit dem Kapitalismus", noch die Rechtsparteien mit ihren vaterlandischen
Phrasen fahig sind, eine neue Weltepoche einzuleiten, denn weder die
marxistischen noch die reaktionaren Forderungen wiirden am Wesen unserer
gesamten Wirtschaft etwas andern, bzw. wiirden nur zerschlagen, wie die
Kommunisten in RuBland, aber nicht aufbauen.
Was versteht man unter "Zinsknechts chaff 1
Den Zustand der Volker, die unter der Geld- oder Zinsherrschaft der alljiidischen
Hochfinanz stehen.
In Zinsknechtschaft befindet sich der Landwirt, der, um seinen Betrieb zu
finanzieren, "Kredite" aufnehmen muB, die er so hoch verzinsen muB, daB die
Zinsen den Ertrag seiner Arbeit auffressen, oder der Schulden gemacht hat und
machen muBte, und der die Hypothekenschulden als ewiges Bleigewicht nach sich
schleppen muB.
In Zinsknechtschaft befindet sich der Arbeiter, der in den Fabriken und Werkstatten
Werte erzeugt fiir kargen Lohn, wahrend der Aktionar, - ohne Miihe und Arbeit -
Zinsen, Tantiemen und Dividenden bezieht.
In Zinsknechtschaft befindet sich der gesamte gewerbliche Mittelstand, der im
Grunde heute fast nur fur die Verzinsung seiner Bankkredite arbeiten muB.
In "Zinsknechtschaft" befinden sich alle, die durch ihre geistige oder korperliche
Arbeit ihr Brot verdienen mussen, wahrend ihnen gegenuber eine zahlenmaBig
kleine Schicht - arbeits- und muhelos - aus ihren Zinsen, Bank- und
Borsengewinnen, Finanztransaktionen usw. riesige Einnahmen beziehen. - Hier
wolle man nicht an die Kleinrentner und Sparer denken, - wohl verdanken, bzw.
verdankten auch sie ihre Zinseinnahmen einer grundfalschen Einrichtung - aber
ihnen wurden zeitlebens die doppelten und hundertfachen Betrage ihrer kleinen
Zinsen abgenommen oder weggesteuert oder sonstwie entzogen, so daB man ihnen
im Alter leicht einen Teil des ihnen fruher vorenthaltenen vollen Arbeitsertrages
auszahlen kann - dadurch eine groBe Masse an dem heutigen zinskapitalistischen
System scheinbar Interessierter gewinnend. (Nahere Erlauterung zu diesem Punkt
anderen Orts.)
In "Zinsknechtschaft" befindet sich der Industrielle, der in zahester Arbeit seinen
Betrieb aufgebaut hat, inn dann dem Zug der Zeit folgend in eine
"Aktiengesellschaft" umgewandelt hat, nun nicht mehr Herr seiner freien
EntschlieBung ist, sondern die unersattliche Profitgier der "Aufsichtsrate und
Aktionare" befriedigen muB - will er nicht entlassen (!) werden aus seiner eigenen
Schopfung.
In "Zinsknechtschaft" begibt sich jedes Volk, das seinen Geldbedarf durch
"Anleihen" deckt.
In "Zinsknechtschaft" geht jedes Volk zugrunde, das der Geldmacht, den Bankiers,
seine wichtigsten innerpolitischen Hoheitsrechte ausgeliefert, sein Geldwesen
(Finanzhoheit), seine Eisenbahnen (Verkehrshoheit) und die Aufsicht iiber die
wichtigsten Steuern und Zolle, wie dies Deutschland durch die Annahme der
Dawesgesetze getan hat.
In "Zinsknechtschaft" befinden sich alle Volker und Regierungen, die sich der
Macht des Leihkapitals beugen.
In "Zinsknechtschaft" befindet sich die schaffende Arbeit, die dem Gelde den
Vorrang eingeraumt hat, so daB heute der "Diener der Wirtschaft" das "Geld", der
"Herr der Arbeit", und zwar deren brutalster Tyrann geworden ist.
"Zinsknechtschaft" ist der richtige Tatsachenausdruck fur die Gegenuberstellung:
"Kapital gegen Arbeit", "Blut gegen Geld", "Schopferkraft gegen Ausbeutung".
So wetterleuchten die Blitze dieses Riesenkampfes von Kraft gegen Tucke, von
Geist gegen Stoff, von Freiheit gegen Knechtschaft, von Licht gegen Finsternis in
unserem Wollen. -
Die Forderung nach "Brechung der Zinsknechtschaft" ist von so riesenhaftem
AusmaB, von so grundlegender Bedeutung fur unser Volk, fiir unsere Rasse, daB
allein von deren Losung abhangen wird der Wiederaufstieg unseres Volkes aus
tiefster Knechtschaft und Schande, ja, daB davon abhangen wird das
Wiederaufbliihen, Gluck und Gedeihen, Wohlfahrt und Kultur auf dem Erdkreis.
"Brechung der Zinsknechtschaft" ist die stahlerne Achse, um die sich alles dreht.
sie ist weit mehr als nur eine finanzpolitische Forderung, sie greift mit ihren
Voraussetzungen und Auswirkungen ebenso tief ins politische Leben wie ins
wirtschaftliche ein, nicht minder ist sie eine Hauptfrage der Wirtschaftsgesinnung
und greift so auch zu tiefst ins personliche Leben jedes einzelnen ein, sie fordert
von jedem die Entscheidung: Dienst am Volk oder schrankenlose private
Bereicherung - sie bedeutet somit die "Losung der sozialen Frage".
Es liegt in der Natur jeder "Weltfrage", daB sie sich in einem Wort zusammenballen
laBt, das wie ein Flammenzeichen aus dem Chaos aufsteigt, und daB 1000 Biicher
und 100 Propheten den einen Gedanken nicht in alien Einzelheiten darstellen und
ausschopfen konnen. -
So kann auch hier an dieser Stelle iiber diesen gewaltigen Grundgedanken des
Nationalsozialismus nicht mehr gesagt werden. In meinen bisherigen
Kampfschriften "Das Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft", Munchen 1926
(bereits vergriffen) und "Der Staatsbankerott, die Rettung", Diessen 1919, Verlag
Jos. C. Huber, "Der kommende Steuerstreik", Diessen 1921, und "Der deutsche
Staat auf nationaler und sozialer Grundlage", Munchen 1923, Verlag Frz. Eher
Nachf. (samtlich zu beziehen durch unsere Partei-Buchhandlung Munchen,
Thierschstr. 11), habe ich alle wesentlichen Seiten dieses Problems beleuchtet.
Es bedarf eingehenden Studiums, um sich in diese Frage einzuarbeiten, denn die
praktische Wirtschaftsgestaltung der letzten 50 Jahre verlief so vollig im Bannkreis
der zinskapitalistischen Idee, daB es fur alle in diesen Vorstellungen
GroBgewordenen eine grundlegende Umstellung bedeutet, sich von diesen fest
eingefressenen Vorstellungen loszumachen.
Im einzelnen soil es ebenfalls die Aufgabe eines demnachst erscheinenden
Sonderheftes iiber die Brechung der Zinsknechtschaft sein, unseren Parteigenossen
iiber dieses wichtige Arbeitsgebiet des kommenden nationalsozialistischen Staates
Antwort zu geben.
Neben diesen beiden ganz groBen und neuen Grundgedanken unseres Programms
miissen noch im Zusammenhang damit die Grundsatze fur die Staats-, Wirtschafts-,
Finanz-, Sozial- und Kultur-Politik genannt werden, aus denen heraus die einzelnen
Programmforderungen wachsen.
Unser staatspolitischer Grundsatz lautet schlicht und einfach "Das Deutsche
Reich ist die Heimat der Deutschen."
In diesem staatspolitischen Grundsatz ist das gewaltige Gebiet der gesamten
AuBenpolitik, einschlieBlich der politischen Befreiung Deutschlands, sind alle
rassepolitischen Forderungen und ebenso die staatsbiirgerlichen Folgerungen und
Festlegungen enthalten.
Unser wirtschaftspolitischer Grundsatz lautet:
Die Aufgabe der Volkswirtschaft ist die Bedarfsdeckung und nicht eine
moglichst hohe Rentabilitat fur das Leihkapital.
Dieser wirtschaftspolitische Grundsatz schlieBt in sich eine grundlegende
Stellungnahme des Nationalsozialismus zum Privateigentum, zum Aufbau unserer
Wirtschaft im Hinblick auf ihre Organisationsformen (Klein-, Mittel-, GroB- und
Riesenbetriebe - Syndikate, Truste) und zu den groBen sittlichen Fragen, die in der
Wirtschaft lebendig sein mussen, soil die "Volkswirtschaft" nicht zur
Volksausbeutungs- und reinen Profitwirtschaft werden!
Auf finanzpolitischem Gebiet lautet unser Grundsatz:
Das Geldwesen steht im Dienste des Staates, die Geldgewaltigen diirfen keinen
Staat im Staate bilden.
Hier handelt es sich um einen Grundsatz, der eine grundsturzende Anderung
bedeutet. Denn bei den hier zu beschreitenden Wegen handelt es sich um die
praktischen MaBnahmen zur "Brechung der Zinsknechtschaft" , Verstaatlichung des
Geldwesens, Unterbindung der Anleihewirtschaft, Bau- und Wirtschaftsbank usw.
Jede dieser Aufgaben ist programmatisch von der groBten Bedeutung. Als weiteres
Gebiet gehort hierher die gesamte Steuergesetzgebung mit dem scheinbar
unmoglichen Endziel des Staates ohne Steuern.
Auf dem Gebiete der Sozialpolitik lautet unser Grundsatz: Das allgemeine Wohl
ist oberstes Gesetz.
Auch mit diesem Grundsatz stehen wir in scharfem Gegensatz zu der heute geubten
Praxis, nach der jeder Stand, jede Klasse, jede Berufsvertretung fur ihre Gruppe
Vorteile auf sozialpolitischem Gebiet zu erlangen strebt ohne Rucksicht auf das
Allgemeinwohl. Wir werden auch Wohnungsnot und Erwerbselend zu beseitigen
und eine allgemeine Altersversorgung aufzubauen haben.
Kulturpolitisch laBt sich nur der unverruckbare ubergeordnete Grundsatz aufstellen:
alle kulturpolitische Arbeit ist unter dem Gesichtspunkte reinen deutschen
Volkstums zu leisten. Ob die seelischen und geistigen Krafte unseres Volkes eine
neue Renaissance, eine klassische Periode aller schonen Kunste bringen werden,
laBt sich nicht befehlen, erzwingen oder erzielen. Dagegen lassen sich die tiefen
Schadigungen, die unser deutsches Kultur- und Geistesleben unter der judischen
Diktatur erleidet, durch geeignete MaBnahmen zuruckdammen, besonders durch
Entgiftung der Presse.
AuBer diesen bedeutsamsten Gebieten des offentlichen Lebens werden naturlich
auch sonst noch verschiedene einschneidende Verbesserungen durchzufuhren sein.
Es ist klar, daB unser Rechtswesen, den mannigfachen Neuerungen entsprechend,
offentlich-rechtliche Fassungen finden muB.
DaB mit dem Unfug des parlamentarisch-demokratischen Wahlrechtes aufgeraumt
werden wird, ebenso, wie man sich dann nach der Ubergangszeit einer Diktatur
iiber die auBere Staatsform und das innere staatliche Gefuge der Lander klar
werden muB. -
Aber man sieht doch schon an dieser kurzen Ubersicht die GroBenordnung dieser
Fragen gegenuber den gewaltigen grundlegenden Grundsatzen unseres Programms.
Es ist fiir uns keine grundlegende Frage, ob Monarchic oder Republik, es ist
gleichgultig, ob wir 5 oder 25 Bundesstaaten, Landschaften oder Stammesstaaten
haben werden, wenn nur alle deutschen Stamme unter einer starken Zentralgewalt
vereinigt dem Ausland gegenuber ein Felsen von Erz sind und im Innern die
deutschen Staatsburger froh und zufrieden leben konnen.
4. Die Programmforderungen
im Einzelnen
in der "Federschen Formulierung aus = Der deutsche Staat"'.
Fiir die praktische Werbetatigkeit ist es ubersichtlicher, nachstehende Fassung des
Programms zu gebrauchen, da die einzelnen Satze unter groBeren Gesichtspunkten
zusammengefaBt sind, entsprechend den im vorigen Kapitel herausgeschalten
Grundsatzen.
Es ist auch besser und richtiger, gleich im Programm die einzelnen Arbeitsgebiete
etwas gegeneinander abzugrenzen und sie auch rangordnungsgemaB einzuordnen.
Das Staats- und Wirtschaftsprogramm
der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei.
Unser Ziel ist - Deutschlands Wiedergeburt in deutschem Geist zu deutscher
Freiheit.
Der Weg zu diesem Hochziel ist:
I. Staatspolitischer Grundsatz: Das Deutsche Reich ist die Heimat der
Deutschen.
a) auBenpolitisch:
1. Die Aufrichtung eines geschlossenen Nationalstaates, der alle deutschen Stamme
umfaBt.
2. Die kraftvolle Vertretung der deutschen Interessen im Ausland.
b) rassenpolitisch:
3. Die Ausscheidung der Juden und aller Nichtdeutschen aus alien verantwortlichen
Stellen des offentlichen Lebens.
4. Unterbindung der Zuwanderung von Ostjuden und von anderen schmarotzenden
Auslandern. Lastige Auslander und Juden konnen obendrein abgeschoben werden.
c) staatsburgerlich:
5. Nur der Deutsche, der sich zur deutschen Kultur- und Schicksalsgemeinschaft
bekennt, kann staatsburgerliche Rechte ausuben.
6. Wer nicht Deutscher ist, kann nur als Gast im deutschen Staat leben und steht
unter Fremdenrecht.
7. Die Rechte und Belange der Deutschen gehen vor denen der Angehorigen
fremder Volker.
II. Wirtschaftspolitischer Grundsatz: Die Aufgabe der Volkswirtschaft ist die
Bedarfsdeckung und nicht eine moglichst hohe Rentabilitat fur das
Leihkapital.
8. Der Nationalsozialismus erkennt das Privateigentum grundsatzlich an und stellt
es unter staatlichen Schutz.
9. Das Wohl des Volkes zieht aber der maBlosen Reichtumsanhaufung in den
Handen einzelner eine Grenze.
10. Alle Deutschen bilden eine Werksgemeinschaft zur Forderung der allgemeinen
Wohlfahrt und Kultur.
1 1. Im Rahmen dieser allgemeinen Arbeitspflicht jedes Deutschen und unter
grundsatzlicher Anerkennung des Privateigentums steht jedem Deutschen freie
Erwerbsmoglichkeit und freie Verfugung iiber seinen Arbeitsvertrag zu.
12. Die gesunde Mischung von Klein-, Mittel- und GroBbetrieben auf alien
Gebieten des wirtschaftlichen Lebens, also auch in der Landwirtschaft, bleibt
aufrechterhalten.
13. Alle bisher bereits vergesellschafteten Betriebe werden verstaatlicht.
14. Wucher- und Schiebertum, sowie die rucksichtslose Bereicherung auf Kosten
und zum Schaden des Volkes wird mit dem Tode bestraft.
15. Einfuhrung eines Arbeitspflichtjahres fur jeden Deutschen.
III. Finanzpolitischer Grundsatz: Das Geldwesen steht im Dienste des Staates,
die Geldgewaltigen diirfen keinen Staat im Staate bilden; daher unser Ziel:
Brechung der Zinsknechtschaft durch
16. Befreiung des Staates und damit des Volkes aus seiner zinspflichtigen
Verschuldung gegenuber dem GroBkapital.
17. Verstaatlichung der Reichsbank A.-G. und der Notenbank.
18. Geldbeschaffung fur alle groBen offentlichen Aufgaben (Ausbau der
Wasserkrafte, Verkehrswege usw.) unter Vermeidung des Ausleiheweges durch die
Ausgabe zinsloser Staatskassengutscheine bzw. auf bargeldlosem Wege.
19. Einfuhrung einer feststehenden Wahrung auf gedeckter Grundlage.
20. Schaffung einer gemeinnutzigen Bau- und Wirtschaftsbank (Wahrungs-reform)
zur Gewahrung zinsloser Darlehen.
21. Durchgreifende Umgestaltung des Steuerwesens nach sozialen
volkswirtschaftlichen Grundsatzen. Befreiung der Verbraucher von der Last der
indirekten Steuern sowie der Erzeuger von einengenden Steuern (Steuerreform und
Steuerbefreiung).
IV. Sozialpolitischer Grundsatz: Das allgemeine Wohl ist das oberste Gesetz.
22. GroBzugiger Ausbau der Altersversicherung durch Verstaatlichung des
Leibrentenwesens. Jedem bedurftigen deutschen Volksgenossen wird von einem
bestimmten Lebensalter an oder bei vorzeitigem Eintritt dauernder
Erwerbsunfahigkeit eine auskommliche Rente sichergestellt.
23. Beteiligung aller an schopferischen oder werteschaffenden Unternehmungen
Beschaftigten je nach Leistung und Alter an den Ertragnissen des Werkes unter
gleichzeitiger Mitverantwortlichkeit fur die Erfullung der volkswirtschaftlichen
Aufgaben des Werkes.
24. Einziehung aller nicht auf ehrlicher Arbeit beruhenden Kriegs- und
Revolutionsgewinne sowie von Hamster- und Wuchergut und deren Verwendung
fur den Ausbau der sozialen Fursorge.
25. Behebung der Wohnungsnot durch umfangreiche Wohnungsneubauten im
ganzen Reich mit den Mitteln der nach Ziffer 20 neu zu schaffenden
gemeinnutzigen Bau- und Wirtschaftsbank.
V. Kulturpolitisch.
Eine Bliite aller Wissenschaften und schonen Kiinste auf der Grundlage eines
politisch freien, wirtschaftlich gesunden Staates ist unser kulturelles Hochziel.
Dies soil erreicht werden durch
26. Erziehung der Jugend zu korperlich gesunden und geistig freien Menschen nach
den groBen Uberlieferungen des deutschen Geisteslebens.
27. Voile Religions- und Gewissensfreiheit.
28. Besonderen Schutz der christlichen Glaubensbekenntnisse.
29. Unterdruckung und Fernhaltung von Glaubenslehren, die dem deutschen
Sittlichkeitsgefuhl zuwiderlaufen und deren Inhalt staats- und volkszerstorenden
Charakter tragt.
30. Unterdruckung aller schadigenden Einflusse in Schrifttum und Presse, Buhne,
Kunst und Lichtspiel.
3 1 . Freiheit der Lehre auf den deutschen Hochschulen, Heranbildung einer
Fuhrerschicht von charaktervollen Mannern.
VI. Militarisch.
32. Wehrhaftmachung der Nation durch Einfuhrung des Wehrrechtes fur jeden
freien Deutschen.
33. Aufhebung der Soldnertruppe.
34. Schaffung eines Volksheeres zur Verteidigung der Heimat unter einem in
strenger Standeszucht aufzubauenden Berufsoffizierskorper.
VII. Sonstige Verbesserungen.
35. Verbesserung des Pressewesens. Unterdruckung aller Presseerzeugnisse, die
gegen die Belange des deutschen Volkes verstoBen. Strengste Verantwortlichkeit
fiir alle falschen oder absichtlich entstellten Nachrichten.
36. Anderung des Wahlrechtes unter Ausschaltung der jetzt so entsittlichenden
Formen des Wahlkampfes, der Unverantwortlichkeit der Gewahlten (Immunitat).
37. Bildung von berufsstandischen Kammern.
38. Justizreform auf dem Gebiete des
Bodenrechts - (grundsatzliche Anerkennung des Eigentumsrechtes am Boden,
Unbeleihbarkeit des Bodens von seiten des Privatkapitals, Vorkaufsrecht des
Staates, besonders gegenuber Auslandern und Juden. Zwangsverwaltung von
Grund und Boden durch den Staat im Falle liederlicher Bewirtschaftung), des
Zivilrechtes - (weit strengerer Schutz der personlichen Ehre, der Gesundheit
gegenuber dem heute vorherrschenden einseitigen Rechtsschutze des Eigentums).
39. Staatsrechtliche Reformen.
Staatsform. Die dem deutschen Wesen entsprechende Staatsform ist die in einer
obersten Spitze vereinigte souverane Staatsfuhrung. - Ob diese oberste Spitze
durch einen vom Volk zu wahlenden Monarchen oder durch einen Prasidenten
besetzt wird, muB spaterer Volksabstimmung uberlassen bleiben.
Bundesstaatlicher Charakter des Reiches.
Die Zusammensetzung des deutschen Volkes aus verschiedenen durch Stammesart
und Geschichte innerlich enger verbundenen Landern bedingt die weitestgehende
Selbstandigkeit der einzelnen Bundesstaaten im Hinblick auf ihre inneren
Angelegenheiten.
Reichsangelegenheit ist die Vertretung des deutschen Volkes nach auBen,
PaBwesen und Zolle, ferner Heer und Flotte.
Der Erreichung dieses Staats- und Wirtschaftsprogramms des Nationalsozialismus
stellen sich drei hauptsachliche Gegner in den Weg. Der Marxismus, der
Parlamentarismus und beiden ubergeordnet das Grofikapital.
1. Unser antimarxistischer Kampfrichtet sich gegen die staatszersetzende Lehre
des Juden Karl Marx, gegen die das Volk zerreiBende Lehre vom Klassenkampf,
gegen die wirtschaftsmordende Lehre der Verneinung des Privateigentums und
gegen die rein okonomische materialistische Geschichtsauffasung.
2. Unser antiparlamentaristischer Kampfnchtet sich gegen die
Unverantwortlichkeit der sog. Volksvertreter, die - immun - niemals tatsachliche
Rechenschaft ablegen mussen iiber die Folgen ihrer Beschlusse, sowie gegen alle
sich daraus ergebenden Schaden (Sittenverderbnis, Gunstlingswirtschaft,
Kauflichkeit) und als schlimme Folge - eine von einem solchen Parlament
abhangige Regierung.
3. Unser antimammonistischer Kampf, der den beiden anderen Kampffronten
ubergeordnet ist, richtet sich gegen die weltumspannende Weltmacht, d.h. gegen
die dauernde finanzielle und wirtschaftliche Ausblutung und Ausbeutung unseres
Volkes durch das GroBleihkapital.
Dieser Kampf ist aber andererseits auch ein gewaltiges geistiges Ringen gegen den
seelentotenden materialistischen Geist der Ichsucht und der Raffgier mit all seinen
zersetzenden Begleiterscheinungen auf alien Gebieten unseres offentlichen,
wirtschaftlichen und kulturellen Lebens.
Im letzten und tiefsten handelt es sich um den Kampf zweier Weltanschauungen,
die ausgedruckt sind durch die zwei grundsatzlich verschiedenen geistigen
Strukturen - den ursprunglich schaffenden und schopferischen Geist und den
beweglichen, raffenden Geist. Der schopferische, erdverwurzelte und doch
wiederum die Welt in ubersinnlichem Erleben uberwindende Geist findet seinen
hauptsachlichsten Trager im arischen Menschen; - der raffende, wurzellose, rein
auf Diesseitige gerichtete, handlerisch materialistische Geist findet seinen
hauptsachlichen Vertreter im Juden.
Der Nationalsozialismus erblickt wie der Antisemitismus im judisch-
materialistischen Geist die Hauptwurzel des Ubels, er weiB aber auch, daB dieser
gewaltigste Kampf der Weltgeschichte nicht bei rein verneinenden, antisemitischen
Forderungen stehen bleiben darf, deshalb erhebt sich das gesamte Staats- und
Wirtschaftsprogramm des Nationalsozialismus weit iiber den zwar grundlegenden
oder verneinenden antisemitischen Kampf, indem es bejahend ein schopferisch
aufbauendes Bild davon gibt, wie der nationalsozialistische Staat der Arbeit und
Leistung aussehen soil.
Ist das Hochziel erreicht, dann lost sich die nationalsozialistische Partei auf. Der
Nationalsozialismus ist dann Lebensinhalt fiir das game deutsche Volk geworden.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ist ja uberhaupt keine
parlamentarische Partei im gewohnlichen Sinn des Wortes, sondern nur der
entschlossene, zukunftsfrohe und zukunftssichere Volksteil, der sich um willens-
und geistesstarke Fuhrer versammelt hat, um Deutschland aus Schande und
Ohnmacht nach auBen, aus Zerfleischung und Entsittlichung im Innern wieder
emporzufuhren zu einer kraftvollen, achtungsgebietenden Stellung nach auBen, und
im Innern zu einer wirtschaftlich gesunden, kulturell bliihenden, geistig und sittlich
hochstehenden Volksgemeinschaft.
Wir wollen bauen das Reich der deutschen Sehnsucht, wie es Geibel besingt:
"Nach AuBen eins und schwergewaltig"
"Um ein hoch Panier geschart"
"Nach Innen reich und vielgestaltig"
"Ein jeder Stamm nach seiner Art."
"Das Deutsche Reich ist die Heimat der Deutschen."
Jedes Wort dieses staatspolitischen Grundsatzes ist, gemessen an der
Erbarmlichkeit der heutigen Lage, wie ein Peitschenschlag.
Das "Deutsche Reich", wo gibt es ein "deutsches Reich"? Hat die Kolonie
Deutschland uberhaupt Anspruch auf diesen Ehrennamen eines selbstherrlichen
Staates? Nein. -
Ein Land, wie das Deutschland von heute, kann auch von den nachsichtigsten
Staatsrechtslehrern nicht als selbstandiger Staat bezeichnet werden.
Die fiinf wichtigsten Hoheitsrechte eines Staates sind: Gebietshoheit, Militarhoheit,
Finanzhoheit, Verwaltungs- und Verkehrshoheit und funftens Justizhoheit.
Es genugt, diese jedem Laien ohne weiteres einleuchtenden volkerrechtlichen
Lehrsatze zu nennen und in Vergleich zu setzen mit der heutigen Stellung
Deutschlands, um die Unhaltbarkeit der Behauptung darzutun, als gabe es noch ein
selbstherrliches "Deutsches Reich".
Unsere Gebietshoheit ist ein Narrenspiel, denn wenn es Frankreich paBt, besetzt es,
ohne lange zu fragen, oder auf Gegenwirkung zu stoBen, deutsches Land, ebenso
konnen es die Tschechen, Polen, Danen jeden Ubergriff, jeden Einbruch in
deutsches Land gestatten, ohne daran gehindert zu werden. Wie ganz anders
beurteilt das "verruchte alte Regime" die geringste Grenzverletzung. Ein
militarischer Einbruch in deutsches Gebiet war "Kriegszustand".
Zur Wahrung seiner Gebietshoheit bedarf der Staat einer bewaffneten Macht, die
Eingriffe in das Staatsgebiet und damit in Leben und Gesundheit seiner
Staatsburger abzuwehren vermag. Kein freier Staat kann einer fremden Macht
Einblick oder gar Aufsicht, oder gar das Recht der Bestimmung iiber
Mannschaftszahl, Bewaffnung, Ausrustung, Standort usw. einraumen; denn er tut
dies, so ist er eben nicht "souveran", so ist er eben nicht im Besitz seiner
Machtmittel, so hat er eben Verzicht geleistet auf seine Militarhoheit. Dies hat
Deutschland durch seine Unterwerfung unter die Entwaffnungs- und
Schnuffelkommissionen der Feinde getan.
So weit war Deutschland schon durch die Annahme der
Waffenstillstandsbedingungen erniedrigt worden. Die auBenpolitischen
Hoheitsrechte waren verloren.
Immerhin ware noch eine gewisse innere Souveranitat aufrechtzuerhalten gewesen,
aber gerade auf die Zerstorung dieser inneren Machtmittel kam es der Hochfinanz
an, die erst im Besitz dieser innerdeutschen Hoheitsrechte die deutsche Arbeit
schrankenlos auszubeuten vermochte.
Zunachst ergoB sich die Schlammflut der Revolution, das Schieber- und
WuchergeschmeiB iiber Deutschland, die Sonne des Chaos, sozialdemokratische
Landesverrater, Fahnenfliichtige, Zuchthausler besetzten die hochsten und
eintraglichsten Staatsstellen, bald teilten sie ihre Macht mit Demokraten und
Zentrum und hinter allem und iiber alien macht der Jude, die Hochfinanz, ihre
Geschafte. Bald wurden auch die Freimaurer aus den sog. nationalen Parteien
herangezogen, besonders Br. Stresemann, und nun holte man zum letzten Schlag
aus. Das Sachverstandigen-Gutachten und die darauf aufgebauten Dawesgesetze
raubten Deutschland seine Finanzhoheit, diese wurde an eine Handvoll GroBjuden,
bzw. an aus- und inlandische GroBkapitalisten verschachert. Und ebenso gab der
Reichstag die Eisenbahnen preis und damit die Verkehrshoheit und ebenso
wichtige Teile der Verwaltungshoheit auf dem Gebiete der Steuern und Zolle,
indem er sie verpfandete und der Kontrolle des Reparationskommissars unterwarf.
Auch von Justizhoheit ist kaum mehr zu sprechen. In den besetzten Gebieten
besteht fremde Militargerichtsbarkeit, im ubrigen Deutschland bestehen tief
eingreifende Sondergesetze, wie das Republikschutzgesetz. Rechtsunsicherheit,
organisierte Volksberaubung durch die sog. "Aufwertungsgesetze", zwingen die
Gerichte, Unrecht fiir Recht zu erklaren.
Deutschland ist kein souveraner Staat mehr. Deutschland ist eine Sklavenkolonie.
Deutsche werden unterdriickt, ins Gefangnis geworfen, es wird ihnen das Reden
verboten - nur weil sie "deutsch" geblieben sind und die Sklaverei beseitigen
wollen.
Jawohl, wir wollen wieder ein freies Deutsche s Reich haben, und dieses kommende
freie Deutsche Reich soil die Heimat der Deutschen sein.
Heimat soil dieses Deutschland sein, nicht nur Polizeiverordnungsmaschinerie,
nicht nur "Staat", nicht nur "Obrigkeit", nicht nur "Regierung", nicht nur Pfriinde
fur ein Viertelhundert Herrscherhauser, sondern Heimat. Heimat, du siiBes
Zauberwort, das die unterirdischen Quellen aufrauschen laBt, - Heimatliebe, traut
und schon, sonnig und lieb, der Duft der heimatlichen Scholle steigt auf,
Gliicksgefuhle durchstromen den Wanderer, der Heimatboden wieder unter sich
fiihlt, mit dem er sich blutmaBig verbunden fiihlt. Die Heimat, - die Mutter - sie
sorgt fur alle ihre Kinder, behutet und betreut fiihlen muB sich der Deutsche im
Deutschen Reich, in seinem Vaterland, in seiner Heimat. Das Gefiihl des
Geborgenseins ist das Wesentlichste am Heimatgefiihl und daraus wachst die zarte
Bliite der Heimatliebe. Hoheres Ziel gibt es nicht fiir Staat und Volk.
Das ist mehr als niichterne Sozialpolitik, als Arbeitslosenversicherung, mehr als
Wohnungsbauprogramm, obwohl das eigene Heim eine der machtigsten
Antriebsfedern fiir das Keimen der Heimatliebe ist.
Heimat ist mehr als "imperialistischer Machtstaat", dem man dient, vielleicht mit
Begeisterung, vielleicht unter Zwang.
Heimat ist mehr als Reichs-, Staats-, Stadtverwaltung, mehr als Berufs- und
Interessenvertretung, mehr als Futterkrippe und Schutzer von Person und
Eigentum. Alle diese offentlichen Einrichtungen mussen im Dienste des
Heimatgedankens stehen. Wie in einer richtigen Familie fiir die Kinder das
"Daheim", das "Heim" einen ganz besonderen Zauber ausubt, wie das "Zuhause"
ganz andere Gefuhle auslost als das Hotelzimmer, in dem man auch wohnt, oder
gar die Gefangniszelle, so auch ist Heimat etwas unsagbares Zartes und doch
Gewaltiges, Ubergeordnetes iiber den schabigen Gedanken des Zweckverbandes,
dem die liberale, demokratisch-parlamentarische Auffassung vom Bau der
Gesellschaft den "Staat" zuweist.
Staatspolitik
Grundsatz: Das Deutsche Reich sei Heimat der Deutschen. Nicht von Juden,
Russen (Kommunisten), Sozialdemokraten, die kein Vaterland kennen, das
Deutschland heiBt (Crispien), nicht von alien moglichen sonstigen Auslandern, die
fur langer oder kurzer auf deutschem Boden sich aufhalten.
Hier stehen wir in einem grundsatzlichen und zu tiefst einschneidenden Gegensatz
zur Weimarer Verfassung, die nur "deutsche Staatsangehorige" kennt, aber nicht
den Begriff "Deutsche" in volkischer oder noch scharfer, in rassischer Hinsicht,
kennt.
So lauten die Thesen 1-7, eingeteilt in die drei Unterabteilungen
a) auBenpolitisch, b) bevolkerungspolitisch, c) staatsburgerlich.
l.Aufrichtung eines geschlossenen Nationalstaates, der alle deutschen Stdmme
umfafit.
Es ist das selbstverstandliche Lebensrecht jeder selbstbewuBten Nation, daB sie alle
Menschen ihres Stammes in einem geschlossenen Nationalstaat zusammenzufassen
bestrebt ist. Diese Forderung fand spontanen Ausdruck in dem gerade von unseren
Kriegsgegnern proklamierten "Selbstbestimmungsrecht".
So verzichten auch wir auf keinen Deutschen, der auBerhalb der deutschen
Staatsgrenzen eingeschlossenen Siedlungsgebieten lebt, im Hinblick auf seine
volkstumliche Zugehorigkeit zum Deutschen Reich, Wir erklaren, daB wir indes
nicht daran denken, mit Gewalt einen AnschluB der auBerhalb Deutschlands unter
danischer, polnischer, tschechischer, italienischer oder franzosischer Oberhoheit
lebenden Deutschen erzwingen zu wollen. Wir verlangen und erwarten allerdings,,
daB unsere deutschen Briider unter fremder Oberhoheit gleiches Recht wie die
ubrigen Staatsangehorigen in jenen Landern eingeraumt wird.
Somit entbehrt diese Forderung jeder imperialistischen Tendenz. Es ist die
schlichte und naturliche Forderung, die jedes kraftvolle Volkstum als
Selbstverstandlichkeit aufstellt und anerkennt.
2. Die kraftvolle Vertretung der deutschen Interessen im Auslande greift weiter und
ist die notwendige Erganzung zu Punkt 1 .
Nicht selten sind die besten, tuchtigsten, die wickingerhaftesten Deutschen, die als
Kulturtrager hinausgehen in die weite Welt, als Ingenieure, Forscher, Gelehrte, als
Kaufleute, Arzte. Sie gehoren zu der groBen deutschen Volksfamilie, der sie nicht
verloren gehen sollen und durfen. Sie haben ein Recht auf den Schutz der Heimat
auch im Ausland. Diese Deutschen sollen nicht nur Kulturdiinger, sondern bewuBte
Vorposten, Vorkampfer des Deutschtums auf Erden sein, nicht
"Menschheitsapostel", sondern Trager des nordischen Gedankens.
Nicht "sich einfuhlen" in fremde Art, sondern Bewahrung der deutschen Eigenart,
der deutschen hoheren Art, muB die Aufgabe der Deutschen im Ausland und
unserer amtlichen Vertretungen werden. Auch hier muB ein eiserner Besen in das
verstaubte A. A. ("Auswartige Amt") hineinfahren. Erzbergersche und
Stresemannsche Liebedienerei gegenuber dem Ausland hat ein Ende, und man wird
dann auf einmal sehen, daB das Ausland vor einer kraftvollen Vertretung der
deutschen Interessen ganz anderen Respekt haben wird, und statt FuBtritten und
Ohrfeigen wird Achtung und Rucksichtnahme auf deutsche Wunsche die Folge
sein.
b) Rassenpolitisch.
3. Die Ausscheidung der Juden und aller Nichtdeutschen aus alien
verantwortlichen Stellen des offentlichen Lebens.
Diese Forderung ist fur uns Nationalsozialisten so selbstverstandlich, daB er gar
keiner weiteren Erlauterung bedarf; fiir denjenigen dagegen, der nicht zum
mindesten die Grundlagen der Rassenlehre begriffen hat, ist es unmoglich, eine
kurze, uberzeugende Begrundung zu geben.
Wer im Juden nur einen "deutschen Staatsburger judischen Glaubens" sieht - und
nicht ein artfremdes, streng abgeschlossenes Volk von ausgesprochenen
Schmarotzer-Eigenschaften, kann die UnerlaBlichkeit dieser Forderung nicht
verstehen. Wer einen Kohlrabi, der zufallig in einem Erdbeerbeet aufgewachsen ist,
fur einen Erdbeerbusch erklart oder glaubt, von ihm durch gutes Zureden Erdbeeren
ernten zu konnen, irrt sich, ebenso derjenige, der glaubt, daB ein junger Lowe, der
in eine Schafherde geworfen wurde, zum Schaf werden wird. Eher wird man
begreifen, daB ein Deutscher doch nicht gut zum Bezirksamtmann oder Amtsrichter
in Indien oder China werden kann, wie wir es auch gewiB nicht gerne sehen
wurden, wenn ein Chinese oder Hottentotte uns als Finanzamtmann oder als
Burgermeister vor die Nase gesetzt wiirde.
Trotzdem ware es nicht so schlimm, wenn einmal ein Enver Pascha oder ein
Tschankaischek in Deutschland Ordnung schufe, als daB ein Jude seinen
zerstorenden Rasseneigenschaften in Deutschland freien Lauf laBt. Sicher ist, daB
mit der Revolution sich alle Bande der staatlichen Ordnung gelost haben und der
alteingesessene GroBbankjude, genau so wie der neu zugewanderte Ostjude, sich
am Elend Deutschlands maBlos bereichert haben. Das haben wir alle erlebt, jeder
konnte es mit eigenen Augen sehen, und jeder bekam es zu spuren; so war es
immer, und immer ging die Zerstorung der nordischen Ordnung voraus. "Doch
dieses schlaue Volk sieht einen Weg nur offen, - solang die Ordnung steht, solang
hat's nichts zu hoffen" (Goethe im Jahrmarkt von Plunders weilen). Deshalb fordert
Ziffer
4. die Unterbindung der Zuwanderung von Ostjuden und von anderen
schmarotzenden Ausldndern. Ldstige Ausldnder und Juden konnen abgeschoben
werden.
In den Zeiten der hochgehenden Inflation kamen diese galizischen und polnischen
Juden wie Ungeziefer in die deutschen Stadte; trotz groBter Wohnungsnot fanden
sie bald die schonsten Wohnungen, wahrend die Deutschen in Lochern hausen
muBten. Dann begannen sie ihre unsauberen Geschafte, sie kauften alles: Perlen,
Perserteppiche, Diamanten, Gold, Silber, Platin, Kriegsanleihe, Altpapier,
Tausendmarkscheine, Kupfer, Blei, Literatur, Theater , Schrott (Evaporator- A. -G.).
Bald waren sie sichtbar reich, - und waren damit, fur den Normaldeutschen, als
Deutsche anerkannt.
Unter nationalsozialistischem Druck wagte der Generalstaatskommissar v. Kafir in
Bayern (er war der "Ehrenwortbrecher aus Staatsraison", der feig und hinterlistig
die deutsche Erhebung am 9. November 1923 im Blut ersticken lieB) - eines
schonen Morgens die Austreibung der Ostjuden anzuschlagen und sandte auch
seine Polizeiorgane zu einigen der bekanntesten Schieber. Da traten die
"alteingesessenen" anstandigen Juden "des Zentralvereins" fiir das galizische
GeschmeiB, fiir ihre judischen "Volksgenossen" ein - und Kahr wich feige zurtick.
Nur ganz klare und unbeugsame Staatslenker werden hier gemaB ihrer
rassenkundlichen Erkenntnisse handeln. Zugestandnisse konnen hier nicht gemacht
werden.
Uber diese rein antisemitische Nutzanwendung hinaus muB die Rassenhygiene
gepflegt und das hohe Ziel, - das hochste Ziel der Aufnordung unseres Volkes im
Sinne des nordischen Gedankens gepflegt werden.
Diese Frage gehort vielleicht nicht in das "Zeitprogramm" der NSDAP hinein, aber
wir alle miissen uns daruber klar sein, daB mit dem so stark verbastardierten
deutschen Volk auf die Dauer nicht viel zu machen ist.
Wohl diirfen wir heute schon feststellen, daB die furchtbare Rassenebbe zunachst
theoretisch uberwunden ist, allein schon durch die Tatsache des auBerordentlichen
Interesses, das Rassefragen und Rassebiicher in weiten Kreisen finden, dann durch
die Tatsache des Vorhandenseins grundlegender Werke tiber dieses Gebiet, aber
nur unablassige Arbeit bringt uns wirklich vorwarts.
c) Staatsburgerlich fordern wir
5. Nur der Deutsche, der sich zur deutschen Kultur und Schicksalsgenossenschaft
bekennt, kann staatsbiirgerliche Rechte ausiiben.
Hier wird eine unbedingt notwendige Einschrankung gemacht. Leute, auch wenn
sie deutsch geboren werden, die sich aber bewuBt zerstorend gegen das deutsche
Volk, gegen den Staat, wenden, ihre politischen Befehle vom Ausland empfangen
und befolgen - gehoren nicht zur deutschen Schicksalsgemeinschaft, sie konnen
also auch nicht staatsbiirgerliche Rechte ausiiben, so wenig wie ein Jude, und
manchem werden wir noch auszuschlieBen haben von der Ehre des deutschen
Staatsbiirgerrechtes .
Gewissenlose Schieber, beamtete Fahnenfliichtige oder zum Teil noch "immune"
Landesverrater werden gewiB im nationalsozialistischen Staat keine
staatsbiirgerlichen Rechte mehr ausiiben.
6. Wer nicht "Deutscher" ist, kann nur als Gast im deutschen Staat leben und steht
unter Fremdenrecht.
Dies ist ein gewichtiger Grundsatz, er soil der ewigen Liebedienerei jedem
Auslander gegeniiber ein Ende bereiten. Es heiBt aber keineswegs, daB wir fremde
Staatsbiirger nicht gerne und mit aller gebotenen Riicksicht als Gaste bei uns sehen
wollten, solange sie sich entsprechend benehmen, aber
7. Die Rechte und Interessen der Deutschen gehen vor denen der Angehorigen
fremder Volker.
Weitere Einzelheiten brauchen programmatisch nicht gefordert werden. Wie z.B.
im einzelnen das "Fremdenrecht" aussehen wird, ist eine Frage spaterer Zeit,
ebenso wie im einzelnen die Ausscheidung der Juden vor sich gehen wird. Man
wolle von einem grundsatzlichen Programm nicht verlangen, daB es ein
"Aktionsprogramm" sei, das taktische Einzelheiten fur die Erringung der
politischen Macht oder fur Sonderaufgaben angibt. Ich bin uberhaupt ein Gegner
allzuvieler Programmfexerei, denn es handelt sich in unserem Riesenkampf
zundchst um die unverrilckbare Festlegung unserer Ziele, aber nicht um "Wahl"-
und sonstige "Programme" der burgerlichen oder sozialistischen Parteien.
Wirtschaftspolitik
Grundsatz: Die Aufgabe der Volkswirtschaft ist die Bedarfsdeckung und nicht
moglichst hohe Rentabilitat fur das Leihkapital.
Dem schlichten Denken des einfachen Menschen mochte es uberflussig erscheinen,
eine solche Selbstverstandlichkeit besonders und gar grundsatzlich zu betonen.
Dem schaffenden Menschen, dem Landwirt, Handarbeiter, Handwerker, dem
Gewerbetreibenden und Fabrikanten und all den Hilfsbetrieben fiir Zubringung und
Verteilung der Guter, liegt es gewissermaBen im Blut, daB das, was erzeugt, ge-
oder verbraucht wird. Im Eigenbedarf oder als volkswirtschaftliches Tauschgut von
anderen.
Eine "Wirtschaft", die nicht auf Erzeugung und Verbrauch eingestellt ist, erscheint
ihm lacherlich - unmoglich - widersinnig.
Auch hier stehen wir wieder vor einer der groBen geistigen Schwierigkeiten in
unserer Werbearbeit, daB wir unseren Volksgenossen sagen mussen, du hast zwar
ganz recht mit deinem natiirlichen Empfinden, wenn du iiber Sinn und Zweck der
Arbeit und der gesamten Volkswirtschaft nachdenkst, aber leider entspricht unsere
heutige sogenannte Wirtschaft keineswegs dieser natiirlichen Forderung;
bei naherem Zusehen wirst du im Gegenteil die erschreckenden Ziige finden, die
der natiirlichen Aufgabe der gesamten Volkswirtschaft vollkommen zuwiderlaufen.
Was tut denn der Wucherer und Schieber? Denkt diese weitverbreitete Sorte von
Leuten etwa an die Bedarfsdeckung? Nein! - ist er uberhaupt werteschaffend tatig,
erzeugt er etwas? Nein! - Er raubt, stiehlt und betrugt in volkswirtschaftlichem
Sinn und bereichert sich.
Was tun die Banken? Sie vermitteln den Geldverkehr und geben "Kredit". Ja; aber
ersteres besorgt auch die Post und zwar billiger, rascher und besser, und wem
geben die Banken Kredit? - Etwa den Notleidenden, den Massen der Arbeiter, die
kein eigenes Heim haben, um damit Hauser zu bauen, um den dringenden
volkswirtschaftlichen Bedarf an Wohnraum zu decken? - Nein!
Oder den Landwirten, Gewerbetreibenden und Geschaftsleuten, die doch die
Erzeuger und Vermittler der volkswirtschaftlichen Bedarf sguter sind? Kaum und
nur dann, wenn die Betreffenden "Sicherheit" bieten und iiber die naturgemaBe
Ruckzahlungspflicht hinaus, sich noch zu hohen Sondergegenleistungen bereit
erklaren, zu den "Zinsen". Liegt den Banken etwas daran, daB die Kunden von den
Gewerbetreibenden und Geschaftsleuten gut, schnell und billig bedient werden, daB
also der volkswirtschaftliche Bedarf rasch, billig und zuverlassig gedeckt wird?
Nein! - Sie haben nur ihr einseitiges Profitinteresse an den Zinsen, Provisionen und
wie die Geldabzapfungskunste der Banken noch heiBen. - Und was erzeugen denn
die Banken? Nichts! Und was verdienen sie? Ungemessene Summen.
Also Wucherer und Schieber, Banken und Berufsleihkapitalisten decken keinerlei
Bedarf, aber sie ziehen gewaltige Profite aus dem heute herrschenden
zinskapitalistischen System, - mehr noch, sie sind die eigentlichen Herrn,
NutznieBer und Ausbeuter dieser heute herrschenden antisozialen
Wirtschaftsordnung. "Rentabilitat" des Leihgeldes ist heute die Hauptaufgabe der
Wirtschaft; d.h. die Arbeitenden haben unter diesem zinskapitalistischen System
jeweils ein Gutteil ihrer Arbeitsertragnisse abzuliefern an das GroBkapital der
Banken, Borsen und an volkswirtschaftliche Wucherer und Schieber. Was tut der
"Unternehmer" im ublen, landlaufigen Sinn, der "Ausbeuter" und "Blutsauger" in
der Ausdrucksweise der Arbeiterschaft? Er versucht durch moglichst geringe
Lohnzahlung und durch Verwendung minderwertigen Materials einerseits, durch
Massenproduktion oder "Aufmachung" und hohe Preise andererseits, einen
moglichst hohen Profit fiir seine Tasche herauszuschinden.
Ihn kummert nicht die Not seiner Arbeiter, ihm ist es gleich, wenn seine Waren als
Schund bald weggeworfen werden mussen, um so besser, denn das bedeutet neue
Auftrage fiir ihn und neuen Profit, das Volk ist ja dumm genug, immer wieder auf
billigen Schund hereinzufallen, wenn er nur recht verlockend angepriesen und
ausgestellt wird. Der Krebsschaden des Warenhauses (s.d.a.O.).
Sein "Profit", also die Rentabilitat seines Kapitals, ist ihm Hauptsache, die
"Bedarfsdeckung" nur Mittel zum Zweck.
Aber immerhin - er erzeugt doch wenigstens etwas, schafft Arbeit. Ganz anders ist
demgegenuber der wahre Unternehmer zu beurteilen, der sich seiner hohen
Aufgabe als Wirtschaftsfuhrer bewuBt ist. Ein solcher muB schon eine sittliche
Personlichkeit sein, wenigstens im volkswirtschaftlichen Sinn. Seine Aufgabe ist
zunachst, die wirklichen wirtschaftlichen Bedurfnisse des Volkes zu erkennen, - oft
leistet er als Erfinder selbst diese Pionierarbeit, - dann muB er die besten und
billigsten Herstellungsverfahren ergrunden, muB mit den Preisen an die unterste
Grenze gehen, um seine Erzeugnisse einzufuhren, muB tadellose Ware liefern, fiir
dauernden Nachschub sorgen, muB seine Arbeiter gut entlohnen, um auch in ihnen
kaufkraftige Abnehmer der volkswirtschaftlichen Erzeugnisse zu haben, muB stets
bedacht sein auf Neuerungen und Verbesserungen im Betrieb und Vertrieb. Macht
er dies zum Leitsatz seines Handelns, dient er also im besten und hochsten Sinne
der "Bedarfsdeckung", so kommt der Gewinn ganz von selbst, ohne daB er diesen
als hochstes Ziel anstreben muBte. Nicht minder hoch sind in dieser Hinsicht die
wirklich groBen Schopfer unserer GroBindustrie einzuschatzen, wie Carl Bosch,
Krupp, Kirdorf, Thyssen, Abbe, Mannesmann, Siemens, um nur wahllos einige zu
nennen.
Aber sofort schlagt die Wesensart solcher Betriebe um, wenn sie nicht mehr unter
der selbstverantwortlichen Leitung einer sittlichen Personlichkeit stehen, die meist
ihren Arbeitern auch im wohlverstandenen Interesse ihres Betriebes fursorglich und
anstandig gegenuber gestanden sind, - sondern "anonymisiert", "entpersonlicht"
werden und in die Form einer Aktiengesellschaft oder G.m.b.H. ubergehen.
Solange noch der Grander und Schopfer eines solchen Werkes als Hauptaktionar
die alten gediegenen Uberlieferungen seines Werkes pflegen kann, mag es noch
angehen, aber meist beginnt schon bald nach der Umwandlung der Ansturm der
reinen Profitinteressen der Aktionare, d.h. der Berufskapitalisten. Die fruheren
Besitzer, die Vorstande, die Direktoren sind gegenuber Forderungen nach
Verbesserungen im Betrieb, nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen vom
"Aufsichtsrat" abhangig - und dieser hat gar kein Interesse (iiber das des
Sklavenhalters hinaus!) an dem Wohlergehen von Arbeiterschaft und Werk,
solange er nur recht hohe Dividenden fiir das hingestreckte Kapital erzielen kann. -
Ganz verheerend wurden diese Zustande durch die Einfuhrung der Inhaberaktie, so
daB also jeder hergelaufene Schieber und Geldmensch Aktionar, GroBaktionar und
damit Besitzer groBter industrieller Werke werden konnte, ohne das geringste vom
Betriebe zu verstehen. Was sind den Berufsleihkapitalisten, den GroBaktionaren,
den Borsianern, diese Anteilscheine, die Aktien anderes als "Spielpapier" an der
Borse? Interesse an Produktionsstatte, Erzeugung und Arbeitsplatz hatten die
"Aktionare" ganz gewiB nicht, ja sie wuBten und wissen meist gar nicht einmal die
Produkte zu nennen, die Absatzverhaltnisse, die Arbeits-, Lohn- und
Gehaltsverhaltnisse der Werke, deren "rechtmaBige" (!) Besitzer sie sind, auf
Grund ihres an der Borse erschobenen Aktienpaketes dieser oder jener Fabrik.
Man muB sich einmal diese Dinge in ihrer volkswirtschaftlichen Tiefenwirkung
klar machen, um die ganze Verderblichkeit dieses zinskapitalistischen Systems zu
erkennen.
"Profit", Rentabilitdt, ist heute die Aufgabe der Wirtschaft.
Die Warenhduser - Tietz, Wertheim, Karstadt usw. usw. lauter Juden - gehen einen
etwas anderen Weg, ich deutete dies oben schon an. - "Anreiz", "Aufmachung",
"Bluff, Erweckung von ganzlich unnotigen "Bedurfnissen", also von "Luxus", sind
deren Geschaftsmethoden.
Riesenhafte Palaste von ungeheuersten AusmaBen, mit alien Verfeinerungskunsten
gebaut, verlocken zum Einkauf von meist unnutzen Gegenstanden, scheinbar
billige Preise, giinstige Zahlungsbedingungen verfiihren zu alien moglichen
Luxusausgaben. - "Erfrischungsraume" erleichtern den Daueraufenthalt im
Warenhaus. So sind die Warenhauser mehr Pflanzstatten fur
Verschwendungssucht, denn niemand moge sich einbilden, daB er etwas geschenkt
bekommt. Wirklich vermogende Leute gehen gewiB nicht ins Warenhaus, um ihre
Einkaufe zu machen; sie wissen, was die armen Leute meist nicht wissen: "wer
billig kauft, kauft teuer". Glauben denn die Kaufermassen der Warenhauser, daB
diese Palaste anders als aus ihren eigenen Spargroschen gebaut werden! Glaubt der
Besucher der Warenhauser, daB nicht er selbst die "rollenden Treppen", Aufzuge,
Ruheraume, die feenhafte Beleuchtung bezahlen muB!
Bedenkt man noch, daB das Warenhaus der Ruin des gewerblichen Mittelstandes
ist, daB das Warenhaus in der grausamsten Weise Heimarbeit ausnutzt, ebenso wie
das Personal, daB das Hauptarbeitsgebiet der billige Schund ist, wahrend die
besseren Artikel teurer sind als in gediegenen Fachgeschaften, so rechtfertigt sich
hieraus unser scharfer Kampf gegen die Warenhauser. Wir sehen auch in diesen
Einrichtungen eine besondere Organisationsform der zinskapitalistischen Idee, die
nicht der wirklichen Bedarfsdeckung dienen, sondern hauptsachlich riesige
Gewinne fiir die Aktionare der Warenhauser abwerfen sollen.
Unter diesem ubergeordneten Gesichtspunkt der Bedarfsdeckung swirtschaft, die
gar nichts mit kommunistischer Planwirtschaft zu tun hat, wie ausdrucklich
vermerkt sein soil, gebuhrt der Frage nach der Stellung zum Privateigentum der
erste Platz.
8. Der National so zialismus erkennt das Privateigentum grundsatzlich an, und stellt
es unter staatlichen Schutz, - und zwar das ehrlich erworbene und erarbeitete
Eigentum. Eine grundsatzliche Erorterung kann hier nicht gegeben werden, aber
wer die "Arbeit" richtig erfaBt hat, dem kann es keinen Augenblick zweifelhaft
sein, daB die Arbeitserzeugnisse "Eigentum" des Arbeitenden sein mussen. Weder
kann der Schaffende begreifen, daB seine Arbeitserzeugnisse bzw. deren
Gegenwerte einer unfaBbaren "Allgemeinheit", "Allen" gehoren sollen, noch will es
ihm in den Sinn, daB die Fruchte seiner Arbeit einem Einzelnen, dem Kapitalisten
gehoren sollen. So wcichst aus dem richtig verstandenen Arbeitsbegriff
notwendigerweise die Anerkennung des Privateigentums heraus. SchlieBlich
handelt es sich auch hier wieder um allerletzte Dinge, wie beim Heimatgedanken.
Die Heimat wird erst dann voiles Erlebnis, wenn man auf "eigenem" Grund steht,
wenn ein "Eigenheim" die Familie umschlieBt. Eigene Erdbeeren, Kartoffeln,
Gemuse, Obst aus dem eigenen Garten schmecken eben einfach besser, als das
geschaftsmaBige Abfuttern in Massenspeisehausern. Wer diese Sehnsucht nach
eigenem Besitz nicht kennt, wer das Gluck eigenen Besitzes nicht genieBen kann,
der begreift nicht die grundlegende Bedeutung der Anerkennung des
Privateigentums, der ist entweder wurzelloser Asphaltmensch, oder wurzelloser
"Kapitalist", der das Eigentum der Schaffenden als Beute fiir sich ansieht und es
auch durch die zinskapitalistischen Methoden verstand, fremdes Eigentum in
seinen Besitz zubringen. - Charakteristisch ist, daB mit dem "Raubeigentum" des
Kapitalisten untrennbar eine unersattliche Gier nach immer neuem Besitze, -
moglichst leicht beweglichen Besitz - einhergeht, wahrend der nordische Mensch,
der Bodenstandige, ganz ausgesprochen "bescheiden" ist. Er will von vornherein
nicht mehr, als was er "erarbeiten" kann. Kein Arbeiter, der sich eine groBartige
Villa bauen mochte, die er nie erarbeiten konnte; aber ein hiibsches schmuckes
Eigenheim, das mochte er, das mochte er dann aber auch zu eigenem, freien Besitz,
nicht zur "Miete", wo er an Miete im Laufe seines Lebens drei- oder viermal mehr
bezahlt, als was das ganze Haus gekostet hat. Dagegen der raffgierige Jude, der
Kapitalist, - er will gar nicht so fest an irgendeine Scholle gebunden sein, ein
groBer Geldschrank, enthaltend StoBe von Aktien und sonstigen Effekten,
Pfandscheinen, Schuldverschreibungen, sind sein hochstes Ideal. Reichtum,
Reichtum nicht an Gutern, sondern an verpfandetem fremden Gut ist sein Ziel, er
"arbeitet" nicht, aber er ruht und rastet nicht, bis er sich im Besitze von so und so
viel "Forderungstiteln" sieht, auf Grund deren er die Zinspeitsche iiber seine
"Schuldner" - (die ihm doch nichts schuldig sind) schwingen kann. Dieser
Entwicklung setzt unser Programm in Ziffer 9 einen Damm entgegen.
9. Das Wohl des Volkes setzt aber der mafilosen Reichtumsanhaufung in den
Handen Einzelner eine Grenze.
An sich ist Reichtum und Besitz gar nicht schadlich, im Gegenteil, ein gut
verwalteter Besitz dient alien daran Beschaftigten. Wieder ist es die besondere
Form der zinskapitalistischen Wirtschaft, die den Segen des Reichtums in das
Gegenteil umschlagen laBt und zum Unsegen, zur Ausbeutung werden laBt. Immer
harter und scharfer scheidet sich die groBe Masse der besitzlosen Arbeiter des
verschuldeten Mittelstandes von den "Reichen", von den Kapitalisten; zahllose
fruhere kleine Besitzer sind enteignet worden, sind uberschuldet, und immer
grauenhafter wachst die Geldmacht der Berufskapitalisten, der Leute, die kein
Vaterland, keine Heimat kennen, die in ihren modernen Raubritterburgen, den
Banken, die Bevolkerung auspliindern.
Demgegenuber sollen im nationalsozialistischen Staat
10. Alle Deutschen eine Werkgemeinschaft bilden zur Forderung der allgemeinen
Wohlfahrt und Kultur.
Diese "Werkgemeinschaft" ist eben der wirtschaftspolitische Niederschlag der
universalistischen Vorstellung vom Bau der Gesellschaft. Jede Arbeit, jede
Leistung hat im Rahmen des hoheren Gedankens der Dienstleistung fiir die
Allgemeinheit zu stehen. Dies steht keineswegs im Widerspruch mit personlichen
Bestrebungen, mit personlichem FleiB und personlicher Tuchtigkeit, nur "auf
Kosten der Mitmenschen" darf sich das Vorwartskommen der Einzelnen nicht
abspielen und so betont Ziffer 1 1 ausdrucklich:
11. Im Rahmen der allgemeinen Arbeit spflicht jedes Deutschen und unter
grundsatzlicher Anerkennung des Privateigentums steht jedem Deutschen freie
Erwerbsmoglichkeit und freie Verfugung iiber seinen Arbeitsertrag zu.
Mit dieser Feststellung werden ausdrucklich "planwirtschaftliche, marxistische,
ebenso wie hochkapitalistische Sozialisierungsbestrebungen" abgelehnt. Moglichst
viele freie selbstandige Existenzen sollen, verbunden durch den sozialen Gedanken
der Dienstleistung, den Staat bilden. - - Freilich ist es unmoglich, Zechen,
Hochofen, Walzwerke oder Schiffswerften im "Kleinbetrieb" zu betreiben, aber
100 000 freie selbstandige Schuhmachermeister sind z.B. volkswirtschaftlich und
staatspolitisch besser als ftinf Riesenschuhfabriken.
Die riesigen weitabgelegenen Landereien im Norden und Osten Deutschlands
lassen sich nutzbringender im GroBbetrieb bewirtschaften als mit Einzelsiedlungen.
Die Einzelsiedlung gehort im weiten Kranz um die Stadte und an den Marken.
Unsere Ziffer 12 fordert:
12. Die gesunde Mischung von Klein-, Mittel- und Grofibetrieben auf alien
Gebieten des wirtschaftlichen Lebens, also auch in der Landwirtschaft, bleibt
aufrechterhalten.
13. Riesenbetriebe (Konzerne, Syndikate und Trusts) werden verstaatlicht.
Auch diese Forderung ergibt sich folgerichtig aus unserem ganz allgemeinen
Kampf gegen die kapitalistische Idee. - Syndikate und Trusts dienen in erster Linie
der Absicht, in irgendeinem Produktionsgebiet einen ZusammenschluB gleicher
Betriebe zum Zwecke des Preissyndikats zu erreichen. Nicht das Bestreben, beste
und billige Guter zu liefern, ist vorherrschend, sondern Giite, Menge und Preis der
Ware den Verbrauchern vorzuschreiben. Besonders beliebt sind derartige "Ringe"
bei den einzelnen gewinnbringenden Betrieben. Neue Unternehmungen gleicher
Art werden aufgekauft oder stillgelegt, oft gegen riesige Ab stands summen. Man
regelt auf diese Weise das "Angebot" selbst durch "Kontingentierung" und ist nun
in der Lage, nach dem angeblich grundlegenden Gesetz von "Angebot und
Nachfrage" die Preise zu regeln! - und darauf kommt es ja den Aktionaren nur an -
nicht darauf, daB durch Wettbewerb die Preise moglichst niedrig gehalten werden.
Und vor allem werden Neuerungen und Erfindungen argwohnisch beobachtet, am
liebsten unterdruckt, wenn sie eine Gefahr fur die "Rentabilitat" der alten Betriebe
sind. - Solche Betriebe, die als riesige Trusts nur mehr von einem Beamtenapparat
betrieben werden, bezeichnen sich damit selbst als "sozialisierungsreif", d.h. sie
haben aufgehort, die Aufgabe der immer strebend sich bemuhenden, ringenden
Unternehmerpersonlichkeit im Dienste der Allgemeinheit zu erfullen, sie sind im
Grunde erstarrt und sollen nur noch der Profitgier des Leihkapitals dienen.
14. Wucher und Schiebertum, sowie die riicksichtslose Bereicherung aufKosten
und zum Schaden des Volkes wird mit dem Tode bestraft.
Unser geltendes Recht schutzt zwar ganz besonders das Eigentum des einzelnen.
Ein kleiner Diebstahl wird oft im Ruckfall unmenschlich bestraft, dagegen bieten
unsere Gesetze keine Handhabe, die GroBgauner zu fassen, die mit
"kapitalistischen Methoden" die ganze Bevolkerung bestehlen. Wir denken hier in
erster Linie an die Urheber und NutznieBer der Inflation: Noch nie war es in der
Geschichte erhort, dafi einem ganzen fleifiigen Volk durch ein Inflationsverbrechen
in dem ungeheuerlichen Ausmafi der deutschen Wahrungszerstorung alle
Ersparnisse geraubt wurden.
Die Wucherei der Banken nach der Stabilisierung war mehr als Strafienraub. Den
Praktiken der Kriegsgesellschaften fielen mehr Deutsche zum Opfer als einer
organisierten Rauberbande.
Wir werden uns mit diesen Dingen seinerzeit noch eingehend zu befassen haben,
wir mussen dafur auch die rechtlichen Formulierungen finden; aber, daB
"organisierter Volksbetrug" ebenso strafbar, ja noch schwerer zu ahnden ist als
Einzeldiebstahl oder Betrug, wird jedermann einleuchten.
15. Einfiihrung eines Arbeits- (oder) Dienstjahres fur jeden Deutschen.
Die Arbeitsdienstpflicht soil die sichtbare Darstellung der hohen Idee der
Dienstleistung gegenuber der Allgemeinheit sein. Sie soil erzieherisch wirken, sie
soil jedem Deutschen in Musterbetrieben die Arbeit der gesamten Wirtschaft vor
Augen fuhren, sie soil in strenger Pflichterfullung jedem Deutschen den Segen der
Arbeit im Dienste der Nation zeigen.
Eine eigene Untersuchung dieser Schriftenreihe wird sich auch mit diesem Problem
eingehender befassen mussen.
Finanzpolitik
"Brechung der Zinsknechtschaft."
Die grundsatzlichen Gedankengange iiber dieses wichtigste Gebiet sind im zweiten
Kapitel so eingehend erortert worden, daB hier nur die MaBnahmen aufgezahlt
werden sollen, die dieses Ziel in der Praxis herbeizufuhren geeignet sind.
16. Befreiung des Staates und damit des Volkes aus seiner zinspflichtigen
Verschuldung gegenuber dem GroBkapital.
Der Staat darf keine Schulden machen - denn er hat dies auch gar nicht notwendig.
Der Staat ist eben nicht gleichzusetzen mit einem kreditbedurftigen Privatmann, der
manchmal Schulden machen mufi, obwohl es wirtschaftlich falsch ist: der Staat ist
der Herr der Munzhoheit, er kann also, was der Private nicht kann - Geld machenl
Er hat dies ja auch getan in geradezu wahnsinniger Weise wahrend der Inflation.
Und auch getan mit der Rentenmark - und ebenso - allerdings nach Preisgabe
seiner Hoheitsrechte an die sog. Reichsbank - mit der sog. Reichsmark.
Dieses Herrschaftsrecht zur Geldschopfung konnte der Staat sehr wohl besser
ausnutzen, ohne in die Gefahr der Inflation hineinzugeraten. Allerdings nur dann,
wenn er nach
17. Verstaatlichung der Reichsbank- A.-G. und der Notenbanken,
18. die Geldbeschaffung fur alle grofien offentlichen Aufgaben (Ausbau der
Wasserkrdfte, Verkehrswege usw.) unter Vermeidung des Anleiheweges durch die
Ausgabe zinsloser Staatskassengutscheine bzw. auf bar geldlo sent Wege
durchgefuhrt.
Mit anderen Worten: Das leichtfertige Papier gelddrucken ohne Schaffung neuer
Werte bedeutet - wir haben es alle erlebt - Inflation. Dies laBt aber den
folgerichtigen SchluB zu, daB eine Ausgabe von Staatskassengutscheinen keine
Inflation hervorrufen kann, wenn neue Werte geschaffen werden.
DaB die Schaffung groBer volkswirtschaftlich wichtiger Aufgaben heute immer nur
auf dem "Anleiheweg" erfolgt, ist ja geradezu toll. Hier ware eben das
ausgesprochene Gebiet fur eine vernunftige volkswirtschaftliche Ausnutzung des
"Geldschopfungsrechtes" des Staates.
Es muB ja jedermann einleuchten, daB z.B. der Bau eines groBen
Elektrizitatswerkes durch Ausnutzung groBer Wasserkrafte in folgender
einwandfreier Weise durchgefuhrt werden konnte:
Die Regierung bringt bei der gesetzgebenden Korperschaft eine Vorlage ein iiber
die Ausnutzung der bayerischen, sachsischen usw. Wasserkrafte, alle
wirtschaftlichen Gesichtspunkte sind genauestens gewurdigt. Der Landtag usw.
beschlieBt dann den Bau, er erteilt auch gleichzeitig die Genehmigung an den
Finanzminister bzw. die betreffende Reichs- oder Staatsbank eine neue Reihe von
Banknoten auszugeben mit dem besonderen Vermerk, daB diese neuen Noten ihre
Deckung - und zwar ihre voile Deckung - in dem Zug um Zug neu entstehenden
Werke fanden. AuBerdem steht ja diesen Noten hilfsweise noch der Gesamtkredit
des Landes bzw. des Reiches zur Seite. Niemand kann also den Einwand der
Inflation geltend machen. Mit diesem auf Grund der Kreditbewilligung durch die
"Volksvertretung" geschaffenen "Zusatzgeld" wird gebaut, die Noten sind wie die
anderen gesetzliches Zahlungsmittel.
1st dann das Werk vollendet, dann wird gegen dieses Geld Stickstoff oder
Elektrizitat geliefert und in wenigen Jahren konnen die ausgegebenen Noten
wiedervereinnahmt sein und vernichtet werden. Erfolg: Der Staat, das Volk hat sich
ein neues Werk geschaffen, das ihm eine neue gewaltige Einnahmequelle
erschlossen hat, das Volk ist um dieses Werk - reicher geworden.
Nichts erweist die Unsinnigkeit des heutigen zinskapitalistischen Systems klarer als
die ganz kurze Gegenuberstellung des derzeitigen Verfahrens. Nach der
"Kreditbewilligung" durch Reichs- oder Landtag ist namlich heute - kein "Kredit"
bewilligt -, sondern nur bewilligt, daB man bei den Banken, bei den
Berufsleihkapitalisten - Schulden macht!!
Man nimmt eine "Anleihe" auf. Was das ganze Volk trotz
VolksvertretungsbeschluBes nicht "kann". das konnen nun auf einmal ein paar
"Kapitalisten" - diese bewilligen dem Staat eine Anleihe. Anleihe natiirlich gegen
Zinsen. Statt daB der Staat sein Hoheitsrecht direkt ausnutzt im Dienst des Volkes,
verspricht er iiber die Bausumme hinaus, die ja doch unter alien Umstanden fiir die
Amortisation des Werkes aufgebracht werden muB, auch noch dauernde Zinsen. Er
hangt sich also einen Muhlstein an den Hals. Und was das Kostlichste dabei ist, er
druckt auch neues Papier, - er gibt "Obligationen" aus, - er schafft also auch
"zusatzliche Kaufkraft". BilanzmaBig betrachtet, besteht gar kein Unterschied, ob
den neuerbauten Werkes neues "Papiergeld" gegenuber steht, oder - neue
"Obligationen". Aber zum Schaden der Allgemeinheit bedeuten die Obligationen
eine "Verpfandung" der neuen Werke an das Finanzkapital, das sich natiirlich alle
Rechte sichert, die Preise diktiert und alien Nutzen fur sich nimmt. In Wirklichkeit
ist somit das Finanzkapital um die ausgebauten nationalen Wasserkrafte bereichert
worden, auf eine "Ruckzahlung" legt die Finanz gar keinen Wert, sie will eine
dauernde Melkkuh aus derartigen Monopolstellungen sich schaffen. Die
Bevolkerung muB teueren elektrischen Strom, teueren Luftstickstoff usw. bezahlen.
Das Leihkapital hat wieder einen Teil des Volksvermogens sich zinspflichtig
gemacht.
Ich muB es bei diesem kurzen Beispiel bewenden lassen, meine bisherigen
Kampfschriften, vor alien Dingen "Der deutsche Staat", behandelt diese Fragen so
eingehend, daB sie hier nicht wiederholt werden konnen. Im ubrigen bringen
mehrere Hefte dieser Sammlung noch verschiedene Sondergebiete dieser neuen
Geldbeschaffungsmethode des kommenden Staates.
Punkt 19 fordert die Einfiihrung einerfesten Wahrung. Die haben wir nun
allerdings - aber die Ausbeutung ist die gleiche geblieben. Wir Nationalsozialisten
hatten seinerzeit die Vorbereitungen getroffen, nach der Machtergreifung sofort
dem Inflationsschwindel ein Ende zu bereiten und eine neue Wahrung aufgedeckter
Grundlage einzufuhren.
20. Die Schaffung einer gemeinniitzigen Bau- und Wirtschaftsbank.
Diese Forderung ist in Heft 8 der Nationalsozialistischen Bibliothek: "Die
Wohnungsnot und die soziale Bau- und Wirtschaftsbank als Retterin aus
Wohnungselend, Wirtschaftskrise und Erwerbslosenelend" eingehend dargelegt
und begrundet. Bemerkenswert ist, daB wir mit dieser finanzpolitischen Forderung
schon am weitesten in andere politische Kreise eingedrungen sind.
Im Jahre 1921 habe ich bereits diese grundlegende Forderung unter Vorlage eines
ausgearbeiteten Gesetzentwurfes den bayerischen Ministerien vorgelegt. Ich fand
auch damals weitgehendes Verstandnis - solange man "Fachleute" - d.h. Bankiers -
zu Rate zog, ruckte die Regierung von den "Federschen Utopien" ab.
Nach den erfolgreichen Thuringer Wahlen im Februar 1924 haben unsere
Parteigenossen im Thuringer Landtag tatkraftig die Errichtung einer sozialen Bau-
und Wirtschaftsbank fiir Thuringen betrieben und fanden auch die verstandnisvolle
Zustimmung des damaligen thuringischen Finanzministers von Kluchtzner und
ebenso die Zustimmung der burgerlichen Parteien. Ein MehrheitsbeschluB des
Landtages bevollmachtigte die Regierung zur Errichtung einer S.B.W.-Bank. Da
verbot die Reichsregierung unter dem Druck der Reichsbank (!) die Ausfuhrung
des "Volkswillens".
Ich hatte inzwischen auch dem Reichstag einen Gesetzentwurf fur ein
Rahmengesetz fiir derartige, in den einzelnen Landern zu errichtende Baubanken
zugehen lassen, der aber in der kurzen Sitzungszeit des Dawesjahres 1924
wohlweislich von den Regierungsparteien verschleppt wurde bis zur Auflosung im
Herbstl924.
Auch in Mecklenburg lag ein LandtagsbeschluB der damaligen sog. Rechtsparteien
vor, der die Einfuhrung einer sozialen Bau- und Wirtschaftsbank verlangte. Dieser
BeschluB wurde durch die Unentschlossenheit des dortigen deutschnationalen
Finanzministers unwirksam gemacht, auch unter Hinweis auf das Verbot, das von
seiten der "Reichsbank" zu erwarten sei.
Der Grundgedanke der Baubank ist ebenso einfach und einleuchtend wie der oben
entwickelte Plan der Geldbeschaffung fur groBe offentliche Aufgaben.
Eine gemischtwirtschaftliche Korperschaft, die sog. Bau- und Wirtschaftsbank, soil
das Recht zur Ausgabe von Baugeld (Baumark-Scheinen) bekommen, die ihre
Deckung in den neugebauten Hausern finden sollten. Die neuen Hauser konnten
also ohne die riesige Zinsbelastung errichtet werden, die heute allein das Bauen im
notwendigen Umfang unmoglich macht.
Das hohe volkswirtschaftliche Endziel konne auf diese Weise der Verwirklichung
nahe geruckt werden:
Jedem Deutschen sein Eigenheim!
Ein freies Volk auf freiem Grunde!
21. Durchgreifende Umgestaltung des Steuerwesens nach sozialen,
volkswirtschaftlichen Grundsatzen. Befreiung der Verbraucher von der Last der
indirekten Steuern, sowie der Erzeuger von den einengenden Steuern.
(Steuerverbesserung und Steuerbefreiung.)
Ich muB es mir versagen, hierzu Einzelangaben zu machen, sie finden sich in einem
in Kurze erscheinenden Heft der Nat.-soz. Bibliothek.
Sozialpolitik
Sozialpolitik ist so ziemlich das beliebteste Schlagwort unserer derzeitigen
Politikaster, es klingt so schon, macht beliebt und treibt die Wahlermassen in den
Stall der jeweils alleinseligmachenden Partei.
Wenn samtliche Parteien den Beamten z.B. Gehaltsaufbesserungen versprechen, so
nennt man das: Sozialpolitik.
Wenn ebenso die Parteien Angestellten und Arbeitern Berucksichtigung ihrer
Wunsche versprechen, so ist dies angeblich: Sozialpolitik.
Wenn da und dort an den offenkundigen Schaden in der Versorgung der
Kleinrentner oder Kriegsbeschadigten oder Junglehrer oder Auslandsdeutschen
herumgedoktert wird, nennt man dies wieder Sozialpolitik.
Und das ganze Volk lauft diesen politischen Rattenfangern nach, wenn sie auf ihrer
sozialpolitischen Flote spielen.
Zunachst miiBte man sich daruber klar sein, daB "Sozialpolitik" "Das allgemeine
Wohl als oberstes Gesetz" anerkennen heiBt, und daB die heutige sog.
"Soz/a/politik" in Wirklichkeit "Spezialpolitik" ist, d.h. ohne Rucksicht auf das
allgemeine Wohl wird Interessenpolitik getrieben, gewissenlos werden alle
moglichen Versprechungen gemacht, von deren Unerfullbarkeit die
Versprechenden eigentlich von vornherein uberzeugt sein mussen.
Bei der heutigen politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Ohnmacht
Deutschlands, bei dem weltpolitischen Ausdruck, den diese Tatsachen in den
Dawesgesetzen und jetzt durch die Young-Gesetze gefunden haben, im Rahmen
der sogenannten Erfullungspolitik, die der deutschen Bevolkerung Opfer auferlegt,
die sie eben ein fur alle Mai an die unterste Grenze der Lebensmoglichkeit drtickt -
ist es ebenso verlogen wie lacherlich, von "Sozialpolitik" zu reden. Sozialpolitik
von heute heiBt daher, in dem ohnedies viel zu engen Lebensraum des deutschen
Volkes, wo einer auf den anderen tritt, einer iiber den anderen hinauswill,
rucksichtslos einer den anderen beiseite schiebt, die verschiedenen
Bevolkerungsschichten gegeneinander ausspielen, einer Gruppe aufKosten der
anderen etwas versprechen, heiBt in Wirklichkeit also nicht "Sozial"-, nicht
"Gemeinsinn"-Politik treiben, sondern Klassen- und Standesverhetzungspolitik.
Man weiB dabei genau, daB selbst eine voriibergehende "Besserung" sofort durch
Teuerung oder Steuern wieder aufgehoben wird.
Noch eine andere Absicht umschreibt der Begriff "Sozialpolitik" - den Willen zur
"Losung der sozialen Frage"
Die "Enterbten des ducks", die Entrechteten, Ausgebeuteten, die Arbeitermassen
glauben, daB ihnen der gerechte Lohn, die richtige Stellung, daB ihnen Achtung und
Anerkennung in der Gesellschaft vorenthalten werden, daher "Klassenkampf.
Und wer mochte leugnen, daB sich schwere Schaden, bittere Ungerechtigkeiten in
unserem Wirtschaftsleben eingefressen haben. Und dennoch, die
SchluBfolgerungen, die der Marxismus eben mit seiner "Klassenkampflehre" zieht,
und vor allem seine "sozial- und wirtschaftspolitischen" Forderungen der
"Expropriation der Expropriateure" und der "Sozialisierung" sind so grundfalsch
wie nur moglich, denn sie schlagen in alien wesentlichen Forderungen einer
wahren Sozialpolitik, der das allgemeine Wohl oberstes Gesetz ist, geradezu ins
Gesicht.
Klassenkampf als politisches Prinzip - heiBt den HaB als Leitsatz predigen.
Expropriation der Expropriateure - heiBt den Neid zur Wirtschaftsgrundlage
erheben, und "Sozialisierung" heiBt, die Fuhrer-"Personlichkeit" erschlagen und
Materie, Masse an Stelle des Geistes und der Leistung auf den Schild erheben.
Heute brauchen wir keine weiteren Beweise fiir den vollkommenen
Zusammenbruch der marxistischen Lehre anzufuhren in Anbetracht des
vollkommenen Bankerottes des kommunistischen Wirtschafts systems in RuBland
und in Anbetracht des elenden und jammerlichen Versandens der deutschen
Revolution von 1918.
Auch hier mochte ich besonders die Aufmerksamkeit der Leser darauf richten, daB
dieser Pseudosozialismus marxistischer Pragung alles andere, nur nicht
"gemeinsinnig", nur nicht "sozial", nicht organisch aufbauend, sondern zu tiefst und
zwar diesmal wirklich nur in den Tiefen und Niederungen politischen Denkens
bleibend - auf der gleichen weltanschaulichen Grundlage, des krassesten
"Indivitualismus", des chaotischen Baues der Gesellschaft beruht, wie wir es in
dem grundsatzlichen Teil kennengelernt haben. Es steht hier nur eine Vielheit von
Einzelpersonen, aber lediglich verbunden durch HaB und Neidgefuhle, - nicht
sinnvoll-organisch in einem hoheren Gedanken -, gegen die andere Halfte des
Volkes. Was Wunder, daB auf diese Weise die Losung der sozialen Frage nicht
gelingt, nicht gelingen kann, sondern daB nur HaB und Ausbeutungswillen die
Antwort sein kann. DaB kein lebendiges StraBenwesen entstehen kann noch konnte,
sondern ein Scherbenhaufen das Ergebnis der marxistischen Borsenrevolte sein
muBte.
Wiederum hat der Nationalsozialismus hier grundsatzlich das richtige Wort
ausgesprochen: "Borsenrevolte". Der Marxismus ist ein ausgesprochen
kapitalistisches Truggebilde. Kapitalistisch, well Bliite und Faulfrucht der
chaotischen gesellschaftlichen Zustdnde des individualistischen Aufbaus der
Gesellschaft notwendigerweise der Hochkapitalismus sein mufi.
Die scheinbaren "antikapitalistischen" Erscheinungen angeblich sozialpolitischer
Natur (Marxismus, Klassenpolitik der Berufsstande), also die heutige sog.
Sozialpolitik, miissen, weil auf der gleichen geistigen Grundlage stehend, auch
notwendigerweise, "kapitalistisch" sein, es dreht sich nicht um den Willen zum
organischen, gliedhaften Einbau, um die sorgfaltige und fursorgliche Eingliederung
der verschiedenen Erwerbsstande unter die hohere Idee der Volksgesamtheit,
sondern um rein egoistische, brutale Bestrebungen, ohne Rucksicht auf die anderen,
die eigene Lage zu verbessern.
Kapitalismus und Marxismus sind eins! sie wachsen aus der gleichen geistigen
Grundlage. Wir Nationalsozialisten sind ihre scharfsten Gegner, denn uns trennt
eine Welt, trennt unsere ganz andere Vorstellung vom Bau der Gesellschaft von
ihnen, uns ist nicht Klassen- oder Klassenkampf, nicht Klassen- oder
Klassenegiosmus - sondern das allgemeine Wohl oberstes Gesetz.
Hieraus ergibt sich wiederum, daB unsere wenigen Einzelforderungen auf
sozialpolitischem Gebiet wohl viele oder fast alle landlaufigen Forderungen auBer
Betracht lassen, dafur aber die wirklich groBen, bedeutsamen und fur alle
Volksgenossen gleich wichtige Aufgaben einer wahren Sozialpolitik umreiBen.
22. Grofiziigiger Ausbau der Alter sversicherung durch Verstaatlichung des
Leibrentenwesens. Jedem deutschen Volksgenossen wird von einem bestimmten
Lebensalter oder bei vorzeitigem Eintritt dauernder Erwerbsunfdhigkeit eine
auskommliche Rente sichergestellt.
Das ist die Losung der sozialen Frage.
Es ist nicht so sehr die direkte Unzufriedenheit mit Lohn, Gehalt, Einkommen, was
die soziale Spannung auslost, als vielmehr die Unsicherheit, die Sorge um das
Alter, die Angst, gerade in spateren Jahren auf die StraBe zu fliegen. Diese
furchterliche Angst treibt die einzelnen Berufsstande zusammen in scheinsoziale
Organisationen marxistischer und kapitalistischer Pragung und schwort damit erst
recht den Kampf zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen herauf.
Dabei werden auf der Arbeitnehmer- wie Arbeitgeberseite die niederen Instinkte
losgebunden und die gegenseitige Verhetzung ist die Folge. Das richtige Endziel
der Arbeitnehmer verflacht im Kampf um augenblickliche kurzfristige
Lohnerhohungen und erreicht nie sein, das groBe Ziel wahrer Sozialpolitik - die
allgemein auskommliche Alters versorgung.
Wiederum sehen wir, wie hier der Staat bei den Staatsdienern eine immerhin schon
gute und vorbildliche Losung gefunden hat in der "Ruhestandsversorgung" der
Staatsbeamten.
Es ist dies die gluckliche Auflosung des kapitalistischen Rentenideals in das
richtige, auf die personliche Arbeit und Leistung abgestellte Fursorgeideal des
wahren Staates.
Dieses Vorbild zum Allgemeingut fiir alle arbeitsamen Volksgenossen zu machen,
wird als das hochste und vornehmste Ziel nationalsozialistischer Sozialpolitik sein.
Ziffer 23. Beteiligung aller am Gewinn.
Die NSDAP hat sich die Forderung nach Gewinnbeteiligung zu eigen gemacht.
Diese ist im Grunde eine rein sozialistische Forderung im besten Sinne des Wortes,
sie tritt uns aber auch ebenso als lockeres, verderbliches Geschenk des
Kapitalismus entgegen.
Gewinnbeteiligung an Gewinnen, deren Entstehung der Arbeiter anderer zu
verdanken ist, fallt unter das vom Nationalsozialismus besonders scharf bekampfte
arbeits- und muhelose Einkommen.
Gewinnbeteiligung an den Ertragnissen der eigenen Arbeit ist eine so
selbstverstandliche Forderung nach sozialer Gerechtigkeit, daB im Grundsatz nichts
dagegen zu sagen ist.
Die Schwierigkeit der Frage beginnt erst bei der Durchfuhrung, d.h. bei der
Abgrenzung des Anteils am Gewinn, der der wirklichen Leistung des einzelnen
Schaffenden, seinem FleiB und seiner Geschicklichkeit seine Entstehung verdankt,
und dem Teil, der auf die Rechnung des Erfinders des Verwerters, des Kaufmanns,
des Betriebsleiters, der Geschaftslage sonstiger Umstande zu setzen ist.
Sicherlich ist die Forderung nach Gewinnbeteiligung fiir die Steigerung des
Ertragsreichtums von groBer Wichtigkeit. Auch im Rahmen der heutigen
Profitwirtschaft konnten gewisse Teile des Raubes, den der reine Leihkapitalist an
der Herstellungsarbeit erzielt, fur die Schaffenden gerettet werden.
Wie spater in einem nationalsozialistischen Staat die Frage der Gewinnbeteiligung
gelost werden wird, steht hier nicht zur Besprechung.
Ich personlich hielte eine allgemeine Preissenkung bei gleichbleibenden Lohnen
und Gehaltern, durch Verwendung der heutigen Unternehmerprofite fiir den
richtigeren und wirksameren Weg zur Erfullung der Forderung nach
Gewinnbeteiligung an der gesamten nationalen Produktion.
Es ist aber wohl moglich, daB der nationalsozialistische Staat die Frage der
Gewinnbeteiligung in viel umfassenderem Sinne losen wird, als es sich heute in
den kapitalistisch und marxistisch orientierten Kopfen malt.
Die Quelle der Forderung nach Gewinnbeteiligung ist im allgemeinen entweder die
Gewinnsucht, dann ist sie ihrem inneren Wesen nach "kapitalistisch", oder der
Neid, dann ist sie "marxistisch".
Nur im idealen Sinne, wie sie der Nationalsozialismus auffaBt, ist sie berechtigt,
weshalb bei der seinerzeitigen Losung dieses Problems ebensosehr die
kapitalistische Idee der Kleinaktie vermieden werden muB, die nur den Zweck hat,
den GroBaktionaren Form und Vorrecht ihres Profits zu sichern, wie die
marxistische Idee des Neiders, die "angeblich jedem das Gleiche", in Wirklichkeit
keinem etwas bringt, denn sie erschlagt den Wert der Personlichkeit und schadigt
damit die Allgemeinheit.
An einigen Beispielen sei dies klargestellt:
Es nutzt den "gewinnbeteiligten" Arbeitern in einer Schuhfabrik gar nichts, wenn
sie etwa kleine Arbeiteraktien oder kleine Gewinne ausbezahlt oder ein Paar
Schuhe zu Nettopreisen bekommen, wenn sie dann ihre Hemden, Anzuge, Hosen,
das Bier, Wurst und Brot um so teurer bezahlen mussen, weil auch dort die
Schneider, Metzger, Backer und Bierbrauer die Gewinnsucht der Brot-, Bier-,
Tuch- und Konfektionsfabriken durch ihre "Gewinnbeteiligung" decken!!
Preissenkung ist das Zauberwort, dasjeden Volksgenossen "gewinnbeteiligt" macht
an der nationalen Gesamtproduktion.
Es kann auch dem sozialen Gerechtigkeitsgefuhl eines richtigen Nationalsozialisten
nicht genugen, daB StraBenkehrer, Steinklopfer, Taglohner, das Heer der
Eisenbahner, Brieftrager, Transportarbeiter, Mullkutscher, Krankenpfleger, um nur
einige Gruppen zu nennen, dauernd, Landarbeiter, Grubenarbeiter, Schwerarbeiter,
Bauarbeiter fast immer von einer Gewinnbeteiligung ausgeschlossen bleiben sollen,
weil eben beim StraBenkehren, Steinklopfen, Brieftragen usw. uberhaupt keine
"Gewinne" gemacht werden, keine Mehrwerte erzeugt werden. Und in der
Landwirtschaft (wobei man nicht immer starr an die wenigen GroBbetriebe mit
Land-, Vieh-, Forst-, Teich- usw. Wirtschaft, sondern an die vielen Millionen der
Klein- und Mittelbetriebe denken muB) kann man nur in sehr seltenen glucklichen
Erntejahren von eine "Rentabilitat" sprechen, ebenso wie auch in der
Schwerindustrie die Zeche selbst, unter dem Druck der Weltkonkurrenz, den
wenigsten Gewinn abwirft.
Unter diesen Millionen der Arbeiter und Angestellten, die in den oft wichtigsten
Urarbeitszweigen beschaftigt sind, fiir die nach Lage der Sache eine direkte
Gewinnbeteiligung gar nie oder fast nie in Frage kommen kann, sollen die
verhaltnismaBig zahlenmaBig weniger bevorzugt werden, die zufallig als Ausgeher,
Aufwaschfrauen oder Pfortner in einer Spielholle, einem Luxusbad, einer
Spezialfabrik beschaftigt sind, oder als Arbeiter in einem optischen, chemischen
oder sonstigen Betrieb mit Monopolstellung oder Weltruf tatig sind. Diese sollen
an den Luxusgewinnen, Dividenden, mitbeteiligt sein, sollen diese Genusse fiir die
Mehrzahl der Volksgenossen noch unerreichbarer und unerschwinglicher machen?
Wohl laBt sich an eine Ausschiittung von Pramien, Tantiemen und
Weihnachtsgeldgaben danken an Arbeiter, Angestellte und Beamte, die durch
langere Jahre und durch besondere Leistungen sich um das Unternehmen besonders
verdient gemacht haben. Diese Bestrebungen sozialpolitischer Natur, wie sie z.B.
vom DHV angestrebt werden, brauchen und sollen hier bei dieser allgemeinen und
grundsatzlichen Frage weder herangezogen noch bekampft werden. Diese
Forderung ist besonders im heutigen System eine wichtige werberische Forderung.
Der "Gewinn" ist meist abhangig von kapitalistischer Geschaftslage oder vom
Geschick des technischen oder kaufmannischen Leiters, - er kann zunichte gemacht
werden durch eine Fehlkonstruktion wie durch einen Berechnungsfehler. Arbeiter
und Angestellte mogen noch so fleiBig sein, sie vermogen das Jahresendergebnis,
den Gewinn oder Verlust, wenig oder gar nicht zu beeinflussen. - Ihre
Arbeitsleistung berechtigt sie sehr wohl zur Forderung der entsprechenden
auskommlichen Lohn- und Gehaltszahlung, aber es gibt keine wirtschaftliche oder
moralische Begrundung fiir den Anspruch auf Gewinnbeteiligung. Mit Recht
wurden sie sich gegen die Zumutung wehren, den Verlust eines Geschaftsjahres aus
ihren Ersparnissen decken zu sollen, mit Recht wehren sich Arbeiter und
Angestellte dagegen, daB schlechte Geschaftsfuhrung, verschwenderische
Lebenshaltung des Chefs durch Kurzung an ihren Lohnen und Gehaltern
ausgeglichen werden soil. Aber "Gewinnbeteiligung" laBt sich nun einmal nur
rechtfertigen, wenn auch Gefahr und Verlust mitgetragen werden soil und kann,
oder wenn besondere Leistungen dies rechtfertigen.
Die ubermaBige Gewinnanhaufung, insbesondere bei solchen Gesellschaften,
welche innerhalb der Gesamtwirtschaft einen monopolistischen Charakter haben,
ist grundsatzlich zu bekampfen. Die Etablierung einer Machtstellung durch
Kapitalkonzentration konnte bei einer nicht im nationalsozialistischen Geiste
geleiteten Verwaltung eine Gefahr werden. Es wird in jedem einzelnen Falle zu
prtifen sein, wie weit derartige Gewinne im offentlichen Interesse liegen, respektive
ob nicht durch Preisherabsetzungen der von derartigen Gesellschaften auf den
Markt gebrachten Erzeugnisse der der Gesellschaft bisher verbleibende Nutzen
zum Teil der Allgemeinheit zugangig gemacht werden muB.
Ziff. 24. Einziehung alter nicht auf ehrlicher Arbeit beruhenden Kriegs-,
Revolutions- - und wir erweitern- Stabilisierungs- und "Aufwertungsgewinne",
sowie von Hamster- und Wuchergut.
Dies ist eine Straf- bzw. GerechtigkeitsmaBnahme, die keiner grundsatzlichen
Erlauterung bedarf.
Ziffer 25. Behebung der Wohnungsnot durch umfangreiche Wohnungsbauten im
ganzen Reich mit den Mitteln der nach Ziffer 20 zu schaffenden gemeinniitzigen
Bau- und Wirtschaftsbank - beschlieB die Reihe der sozialpolitischen Forderungen.
Uber die technische, geldliche und wirtschaftliche Seite kann hier und konnte oben
nicht viel gesagt werden, da es sich um ein riesiges Spezialgebiet handelt; aber um
das Gebiet, das allem Anschein nach zuerst, auch von kapitalistisch verseuchten
Kopfen noch am ersten begriffen und in der Wirklichkeit durchgefuhrt werden
wird. Heft 8 der Nationalsozialistischen Bibliothek behandelt diese Frage
ausfuhrlich.
Kulturpolitik
Es ist vollig unmoglich, auf kulturellem Gebiet in einer Programmschrift mehr als
nur einige Grundsatze aufzustellen. Dies ist schon geschehen. Im ubrigen muB es
Grundsatz fiir den Nationalsozialisten sein, "religiose" Fragen nicht in allgemeine
politische Aussprachen hineinzuziehen. Nur diejenigen, die z.B. die Judenfrage
ganz beherrschen, konnen die Verderblichkeit der judischen Geheimlehre zum
Gegenstand von offentlichen AuBerungen oder Angriffen machen. Das Beispiel des
Altmeisters Th. Fritsch zeigt, daB selbst dieser vorzugliche Kenner des Talmud sich
nicht vor vielmonatiger Gefangnisstrafen bewahren konnte. Das soil nicht heiBen,
die Finger davon zu lassen, sondern im Gegenteil, sich sehr eingehend mit diesen
Fragen zu befassen.
Das gleiche gilt von den vielen torichten und plumpen Angriffen auf das
Christentum. Redensarten., wie "das Christentum hat nur geschadet" beweisen
hochstens, daB der Betreffende kein menschliches und politisches Taktgefuhl hat.
Wohl mag man die politisierende Kirche verurteilen, wohl werden auch die besten
Christen die im Namen des Kreuzes vollzogenen Greueltaten der Inquisition, der
Hexenprozesse nicht gutheiBen, aber Entartungen, Fehlgriffe, personliche Fehler
einzelner darf man nie einer der gewaltigsten Erscheinungen der Menschheit
verallgemeinernd zum Vorwurf machen. Millionen und Abermillionen war die
christliche "Religion" Erhebung und Erbauung, die sie tiber menschliches Leid
emportrug zu Gott.
Die Kultur des Mittelalters stand im Zeichen des Kreuzes; GroBtat, Opferwille,
Glaubensmut fand im Christentum seine Wurzel. Da muB man wohl und sorgsam
unterscheiden zwischen dem inneren seelischen Kern des Christentums und den
vielfachen Auswuchsen seiner weltlichen Erscheinungsform.
Die Partei als solche steht aufdem Boden des positiven Christentums.
Alle Fragen, Hoffhungen und Wunsche, ob das deutsche Volk dereinst einmal eine
neue Form finden wird fiir seine Gotterkenntnis und sein Gotterleben gehoren nicht
hierher, das sind Dinge von sakularer Bedeutung, die audi iiber den Rahmen eines
so grundsturzenden Programmes, wie es der Nationalsozialismus verkundet, weit
hinausgehen.
Die Partei als solche verbittetes sich jedenfalls, mit Wotanskultbestrebungen
identifiziert zu werden, wie es von Seite der politisierenden Klerisei geschieht,
wobei noch dahingestellt sein muB, ob derartige Bestrebungen in belangreichem
Umfang bestehen.
Von groBer praktischer Bedeutung und Dringlichkeit wird dagegen der Kampf
gegen die Zersetzungserscheinungen sein, die auf dem Gebiet von Kunst, Literatur,
Wissenschaft, Buhne, Lichtspiel und vor alien Dingen im gesamten Pressewesen
unser Volk vergiften. Das grundsatzliche Programm, die sog. 25 Punkte gehen hier
sehr in Einzelheiten, so daB weitere Ausfuhrungen nicht mehr geboten erscheinen.
Militarische und sonstige Reformen
Volksheer, Wahlrechtsreform, berufsstandische Kammern, Rechtsreform,
staatsrechtliche Reformen sind alles Fragen und Gebiete des offentlichen Lebens
von so groBem AusmaB, daB man daruber nicht mit ein paar Satzen reden kann. Die
Leitgedanken sind ja im Programm selbst ausgedruckt, das Durchdenken und
Durcharbeiten und vor allem die Anknupfung an das geschichtlich Gewordene wird
die groBe und ernste Aufgabe der kommenden Jahre sein, die uns zur politischen
Macht fuhren sollen, die uns dann aber auch gerustet finden mussen zur
sachverstandigen Ubernahme der Staatsgeschafte.
Hier ist ein reiches Feld gegeben fiir nationalsozialistische Forschungsarbeit; hier
wird sich aber auch wieder die uberragende GroBe der nationalsozialistischen Idee
bewahren.
Die Bedeutung des Nationalsozialismus offenbart sich ja gerade daran und darin,
daB kein einziges Gebiet des offentlichen Lebens unberuhrt bleiben wird, weil es
einfach eine neue geistige Grundlage ist, auf die wir unser Leben einstellen mussen.
5. Was wir nicht wollen
Um das Positive unseres Programmes noch starker hervorzuheben, wird es gut sein,
auch einmal kurz programmatisch zu sagen, was wir nicht wollen.
Wir wollen nicht - zuruck - wir wollen nicht das Rad der Geschichte ruckwarts
drehen und etwa lautlos versunkene Dynastien wieder zum Leben verhelfen, - sie
haben sich selbst gerichtet. - Wir wollen ebensowenig den heute entthronten
bevorrechtigten Standen wieder ihre Sonderstellung einraumen. Offizier und
Beamter sind im Wesen nicht hoher und besser als ein anderer Berufsstand, soferne
sie nur im Geiste unserer Idee, in erster Linie dem ganzen Volke dienen.
Nicht das Kleid, nicht die Tresse soil den Mann machen, sondern die Leistung.
Wir wollen aber nicht eine einseitige Bevorzugung oder kunstliche Erhohung des
Handarbeiterstandes oder gar eine Diktatur des Proletariats. Man darf und soil sich
nicht einbilden und einreden, daB irgendein Stand nur deshalb, weil er unterdruckt
war, daraus nun das Recht ableiten konnte, nun auch einmal zur Herrschaft zu
kommen. Derartige Bestrebungen, in die Tat umgesetzt, fuhren unerbittlich zu so
furchterlichen Folgen, wie sie die Borsenrevolte vom November 1918 gezeigt hat.
Nicht das bis dahin angeblich unterdruckte Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt,
sondern eine Flut von politischen Hochstaplern, Futtergrippensetzern, Schiebern,
Schwatzern und Dummkopfen bemachtigten sich des Staatsapparates und der
wirtschaftlichen Funktionen, und aus der versprochenen Diktatur des Proletariats
wurde die heutige
Diktatur des "Pro/itfariats".
Auch eine nationalsozialistische Neuordnung des Staates, die nicht iiber einen
wirklich ausreichend geschulten Stab von Mannern verfugt, die stahlhart und
eisenfest die programmatischen Grundlagen in sich aufgenommen haben und vollig
beherrschen, die iiber Ernst, Energie und Sachkenntnis verfugen, wiirde nicht
durchdringen. Auch bei uns wurden sich allzuviele nur demagogisch fahige Leute
mit Ellbogenkraft nach oben drangen und NutznieBer der Neuordnung sein.
Es ist viel leichter, kritisch die Mangel einer untergehenden Gesellschaft zu
beleuchten und zu geiBeln, als Aufbauarbeit zu leisten.
Wir wollen nicht etwa nur eine Partei sein, die im Parlament, in der Wirtschaft usw.
langsam FuB faBt, dann vielleicht in einer Koalition den einen oder anderen
Ministerposten besetzt, um dann langsam aber sicher das Ruckgrat gebrochen zu
bekommen, - dann ware unsere geschichtliche Rolle ausgespielt, wie heute die
deutsche Sozialdemokratie geistig und politisch erledigt ist. Das gleiche gilt von
den Deutschnationalen: auch sie haben bereits ihre obersten Grundsatze verleugnet,
nur um in die Regierung hineinzukommen.
Wir wollen keine Ministersessel und Regierungsstellen um der Stellen oder der
Macht willen, wir wollen nicht an die Macht um der Macht willen, sondern wir
werden jede derartige Position nur einnehmen als eine Etappe in unserem
gewaltigen Endziel. Zwischen und den anderen stent unuberbruckbar das
Flammenschwert unserer Weltanschauung.
Dort der Staat, besser der Unstaat, liberal-demoktartisch-parlamentarischer
Pragung, der nur notdurftig die Tyrannis des Leihkapitals verdeckt, zu dessen
FuBen das ganze Gewimmel und diensteifrige Gekrabbel der Judenknechte,
parlamentarischen Schieber und Gunstlinge, die NutznieBer des Systems und ihre
Lakaien,
bei uns der Kampffiir Befreiung und Reinigung unseres Volkes, eine Lduterung
zum wahren Staat sozialer Gerechtigkeit und nationaler Freiheit.
6. SchluBwort
Was muB der Nationalsozialist vom Programm wissen? war die Aufgabe, die sich
dieses erste Heft der Nationalsozialistischen Bibliothek stellte. Wir haben immer
und immer wieder eines gesehen, das sich wie ein roter Faden durch alle
Ausfuhrungen hindurchzog: Der Nationalsozialismus ist eine Weltanschauung,
die in scharfster Opposition zu der heutigen Welt des Kapitalismus und seiner
marxistischen und burgerlichen Trabanten steht.
Kampfist unser Leben im Dienste dieser gewaltigen Idee, Kampffiir ein neues
Deutschland, und es ware kein richtiger Kampf wenn dieser unser Kampfum eine
Weltanschauung nicht ein Symbol, eine Fahne hcitte.
Kann man sich ein Symbol, eine Fahne, z.B. der Wirtschaftspartei vorstellen, die
iiber die klaglichen Allegorien der 80er, 90er Jahre hinausginge? Oder der Kegel-
und Tabakklubs? GewiB nicht. Wie sieht die Flagge der Stresemann-Partei aus?
Die Schwarzen miBbrauchten das Kreuzzeichen und die Roten die altehrwurdigen
Fahnen mittelalterlicher Kaiserherrlichkeit.
Uns Nationalsozialisten flattern unsere Sturmfahnen voran. Ewigjung, strahlend
und leuchtend steigt vor uns das Sonnenrad, das Hakenkreuz, das Symbol des
wieder erwachenden Lebens.
Unsere Sturmfahnen, unsere Adler tragen dieses Symbol
"Wir sind das Heer vom
Hakenkreuz
Hebt hoch die roten Fahnen,
Der deutschen Arbeit wollen
wir
Den Weg zur Freiheit
bahnen!"
FuBnoten:
) Zu diesem Programm hat Adolf Hitler am 13. April 1928 folgende Erklarung
verlautbart:
Erklarung.
Gegenuber den verlogenen Auslegungen des Punktes 17 des Programms der
NSDAP von seiten unserer Gegner ist folgende Feststellung notwendig.
Da die NSDAP auf dem Boden des Privateigentums stent, ergibt sich von selbst,
daB der Passus "Unentgeltliche Enteignung" nur auf die Schaffung gesetzlicher
Moglichkeiten Bezug hat, Boden, der auf unrechtmaBige Weise erworben wurde
oder nicht nach den Gesichtspunkten des Volkswohls verwaltet wird, wenn notig,
zu enteignen. Dies richtet sich demgemaB in erster Linie gegen die judischen
Grundspekulationsgesellschaften.
Munchen, den 13. April 1928.
2
) Verlag Frz. Eher Nachf., Munchen 2 NO.