Skip to main content

Full text of "Illustrirte Zeitung 130 ( 1908), Teil 2 Von 3 ( MAR APR 1908)"

See other formats


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




I 




LI B RARY oftbe 
OHIO STATE 
UNIVERSITY 








- « 
: 









j 


■W 


Go igle 




Digitized by 



Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




‘pfil 


Dl 


- Mfj. ■J'tl-' 

Erscheint seit 1843 


Nummer 3375, 

Digitized by 


Hundertdreißigster Band. 5. März 1908. 

Verlag von J. J. Weber in Leipzig, Reudn itzersfraße 1—7. 

gte JNIVERSITY 


Säuienatuien. 

Von Dr. ftf. 3 <*j-er, Bern»t»dt. 

D ie „Umwertung aller Werte“, ein Charakteristikum der 
Neureit, hat auch die medizinischen Anschauungen 
nicht verschont. Wae noch vor einem Jahrzehnt als un- 
umstößliches Dogma galt, hat sich, neueren Forschungen 
und Erfahrungen gegenüber nicht mehr halten können. 
Daa seitherige Bestreben, die einzelnen Krankheitserschei- 
nungen als Folgen des Ein wandern* kleinster Lebewesen 
(Bakterien) zu erklären, beginnt immer mehr einem Forschen 
und Nachgehen nach Veränderungen der Gcsamtkonstitution 
des Körpers, nach den Einflüssen der Vererbung, der Um- 
gebung, der Nahrung, den Klimas usw. Platz zu machen, 
und mehr als jo hat das Wort des Arztes Moleschott 
Gültigkeit erlangt: „Der Mensch ist das Produkt von Eltern 
und Amme, von Ort und Zeit, von Luft und Wetter, 
Schall und Licht, Kost und Kleidung. 14 Nach bazillären 
,, Erregern“ z. B. deT Gicht fahndet wohl im ErnBte nie- 
mand mehr, und das Gebiet der eigentlichen, auf „bazillärer 
Infektion“ (Ansteckung) beruhenden Krankheiten beginnt 
sich immer mehr einzuengen. 

Aber nicht nur die eigentlichen grobsinnlich wahrnehm- 
baren Krankheitßcrschein ungen haben, eine veränderte Wür- 
digung hinsichtlich ihrer Entstehung® weise erfahren, man 
hat sich auch der kleineren, kaum als eigentliche Krank- 
heit angesehenen „Verstimmungen“ angenommen und in 
ihnen vielfach die Vorstufen ernsterer Störungen nachweisen 
können. Dio Erklärungen über das Zustandekommen 
scheinbar unbedeutender Verstimmungen und Storungen 
des Wohlbefindens und der gelungene Hinweis auf deren 
Vermeidbarkeit an der Hand vorgeschlagener Reformen 
erscheinen um so verdienstlicher, als die Erfahrung gezeigt 
hat, daß man dadurch in die Lage kam, die Vorbedingungen 
für das Zustandekommen eigentlicher Krankheiteerscbci- 
nnngen zu beseitigen. Ea ist das Verdienst eitriger ärzt- 
licher Forscher der Neuzeit, die Aufmerksamkeit nuf ge- 
wisse früher so gut wie unbeachtete Einflüsse der Nahrung 
und des Stoffwechsels gelenkt zu haben. Es Bind dies die 
Untersuchungen Bungee über den Mineralstoffgehält der 
Nahrung und des Blutes, Haigs über Hamsäurebildung im 
Körper. Lahmnnns über Kohlensäurestauung im Organis- 
mus und zahlreicher sonstiger Forscher, insbesondere B&ch- 
raanns, über Alkoholschädigungen, Fleischmißbrauch, Ver- 
schlechterung der Atmungaluft usw. Nicht zuletzt Beien 
auch die Ergebnisse der Forschungen Bouchards über 
Darmgiftbildung genannt, deren geradezu trankheitauslösen- 
den Einfluß deT Verfasser in zahlreichen Schriften und 
Krankengeschichten erweisen konnte. 

Für sieh allein würde wohl keine der genannten Störungen 
genügen, eigen tliehe Verstimmungen, geschweige denn 
Krankheiten auszulüsen, dazu ist die ReaktionBkraft des 
durchschnittlich normalen menschlichen Körpers noch zu 
groß; im Verein aber vermögen sife doch in stiller Wühl- 
arbeit im Laufe der Zeit auch einen robusten Organismus 
zu untergraben, sei es auch nur dadurch, daß sie vor- 
zeitiges Altern und eine Verkürzung der Lebensdauer 
herbei führen. An eine derartige Anschauung will eich aber 
der Durchschnittsmensch von heute nicht gewöhnen, dem 
es beqmkner geworden ist, irgendein einzelnes sinnfällige* 
Etwas zu beschuldigen und zu bekämpfen. Hierfür gibt 
namentlich die Geschichte zahllose Beispiele, die uns lehrt, 
daß die Mitwelt von jeher geneigt war, anstatt den Cha- 
rakter der Zeit zu würdigen, einen Prügelknaben zu be- 
schuldigen und zu strafen. Dieses oberflächliche und ein- 
seitige Verfahren führte zu Ungerechtigkeiten in der Ver- 
herrlichung und der Verurteilung sowie zu Götzen und 
Bündenböcken in der Geschichte und — Medizin. 

Der kulturelle Fortschritt der Menschheit, die trotz 
ständiger Zufuhr urwüchsigen Materials und trotz ständiger 
Auslese durch Seuchen, Kriege, Daseinskampf usw. sich 
immer mehr vom ursprünglichen Naturzustand abzuwenden 
gezwungen lat, konnte nicht spurlos vorübergehen ohne 
ernste Beeinträchtigungen des Körperhaushaltes trotz der 
ans Wunderbare grenzenden Anpassungsfähigkeit des 
menschlichen Körpers. Die Zunahme der Geisteskrank- 
heiten, der Verbrechen, des vorzeitigen Alterns und der Invali- 
dität, der Tuberkulose, des Krebses usw. weist darauf hin. 
Obzwar nun im instinktiven Ringen nach Abwehr in der 
Zunahme des Sports und gesunder Leibesbe wegungen eine 
Wendung zum Bessern, sich einzu leiten scheint, lebt doch 
das Gros der Bevölkerung in dumpfer Gleichgültigkeit 
gegen die Mahnungen der neuem Hygiene dahin und wird 
höchstens von Zeit zu Zeit durch eine ernstere Erschütte- 
rung in Form wirklicher Krankheit aufgerüttelt, gegen 
die dann eine vorübergehende Behandlung oder Bade- 
reise Abhilfe schaffen soll. Kein Wunder auch! Kennt 
doch der Durchschnittsmensch — aufgeklärte, wißbegierige 
und denkende Köpfe ausgenommen — kaum das, was 
ihm frommt und nicht frommt, da er kaum je in die Lage 
kommt, die hierher gehörige Fachliteratur zu erlangen und 
— ZU verstehen. Zudem sind auch manche goldene Lehren 
der neuem Hygiene durch laienhafte Kurpfuscher zu sc^r 
in Mißkredit gekommen, als daß sich der vorsichtig Wägende 
ernatlich mit ihnen befassen möchte. Hier aufklärend und 
belehrend zu wirken, bleibt eine Bchöne Aufgabe der bessern 
Presse, die sich an das gebildete und lernbegierige Publikum 
wendet. 

Eine wichtige, bisher unbekannte und unbeachtete Stö- 
rung im Körperhaushalt ist nun die Zurückhaltung von 
Säuren (Harnsäure und Kohlensäure) in dem Saftes trom 
und- den Geweben des Körpers. Man hat die damit 


Behafteten, zu denen wohl der größte Teil der Kultur- 
menschheit, speziell die meiBten Frauen, gehören, geradezu 
„Kohkneäurenaturen“ genannt Zum Verständnis eines 
derartigen Zustandes wird es nötig sein, sich einige Vor- 
gänge bei der Ernährung und beim Stoffwechsel vor Augen 
zu führen. Wir benutzen (assimilieren) feste und gas- 
förmige Stoffe zum Aufbau und Unterhalt unseres Körpern. 
Unter den letzteren erscheint als der wichtigste der Sauer- 
stoff, der durch die Lungen aufgenommen, an den Blut- 
farbstoff gebunden und durch den Saftest rom den Geweben 
zugeführt wird. Umgekehrt wird dann die bei dem Stoff- 
wechsel entstehende Kohlensäure an das im Bluto vor- 
handene und durch die Nahrung vorher eingeführte Natron 
gebunden und schließlich nach außen abgeschieden. Das 
im Blute normalerweise vorhandene Natron spielt nun eine 
sehr wichtige Rolle insofern, als es die Aufgabe hat, die 
verschiedenen durch den Stoffwechsel gebildeten Säuren 
(außer Kohlensäure Harnsäure, Schwefelsäure, Chlor usw.) 
zu binden und in unschädlichen Verbindungen aus dem 
Körper durch Nieren, Haut und Lungen auszuscheiden. 
Die Menge des zu solchen Bindungen zur Verfügung 
stehenden Natrons ist nun beschränkt und steht zum eint 
nur den stärkeren Säuren (Schwefelsäure, Salzsäure usw.) 
zur Verfügung, während schwache Säuren, wie Kohlen- 
säure und Harnsäure, häufig leer ausgehen und ungebunden 
bleiben. Eine Säure aber, die ungebunden bleibt, wirkt im 
Körper wie ein Fremdkörper, was ja bezüglich der Harn- 
säure durch die Untersuch ungen Haigs erwiesen ist. Aber 
auch die Kohlensäure wirkt störend auf die Körperfunktionen, 
und zwar dadurch, daß sie durch ihre Anwesenheit eine 
vermehrte Spannung in den Geweben bervorbringt und 
dadurch gewisse automatisch tätige Zentralstellen unser» 
Zentralnervensystems (das Atmungszentrum) und auch die 
Nerven der feinsten Blutadern erregt Die Folge dieser 
Erregung stellt sich nun dar als eine Zusammenziehung 
der Blutgefäße, in deren weiten» Verlaufe die vom Herzen 
entfernter liegenden Teile (Hände und Füße) schwächer 
durchblutet erscheinen, ein Zustand, der sieh namentlich 
während der kalten Jahreszeit in einem fortwährenden 
Frösteln bemerkbar macht Ganz besonders gefährdet sind 
in dieser Hinsicht die Frauen, die dem männlichen Ge- 
schlecht gegenüber eine geringere Blutkörpercheuzahl und 
demzufolge auch geringere Füglichkeit, die Säuren zu binden, 
aufweisen. Daher daa vielfach gedunsene, quabblige Aus- 
sehen, die kühlere Haut, die auf mangelhaften Stoffwechsel 
deutende Fettablagcrung und die blasse Gesichtsfarbe 
mancher Frauen, die nach Lahm an n als wahre Kohlen- 
säurenaturen anzusehen sind. 

Hand in Hand mit dem Zurückbleiben der Kohlensäure 
geht nun auch eine Ablagerung der gleich schwachen Harn- 
säure, der die stärkeren Säuren gleichfalls kein Natron zur 
Bindung überlassen haben. Ihre Anwesenheit führt an den 
ohnehin schwächer durchbluteten Teilen (Hand- und Fuß- 
gelenken) schließlich zu gichtischen Erscheinungen, im 
Übrigen aber zu rheumatischen, katarrhalischen und ent- 
zündlichen Erkrankungen an den verschiedensten Stellen. 
Eine weitere Eigenschaft der Harnsäure, die in neurer 
Zeit viel erörtert wird, möge hier gleich Erwähnung finden; 
cs ist dies ihre Verbindung mit alkalischen Blutbestand- 
teilen zu einer zähflüssigen bis gallertartigen Masse, die 
im Blute kreist und schließlich die kleinsten Blutgefäße 
von innen verschließt, wie der durch die Kohlensäure ge- 
bildete Gefäßkrampf von außen. Wegen der leimartigen 
(Kolla, der Leim) Beschaffenheit de» Blute» hat man diesen 
Zustand Kollämie genannt. Sobald nun das Blut säure- 
reicher wird (durch Zufuhr von Säuren, Fleisch, Alko- 
holika, Tee, Kaffee usw.), vermag die Harnsäure nicht 
mehr in Löeung zu bleiben, sie wird durch den Blutstrom 
an die Gewebe abgegeben und dort abgelagert, bis schließ- 
lich ein akuter Kran kheitazuetand sie zum Ausscheiden 
bringt oder chronische leiden entstehen. Während die 
Kollämie durch ihre Gcfäßstörungen herabstiramencl wirkt, 
vermag die durch säurereichc Ernährung entstandene saure 
Beschaffenheit des Blutes, dio ihren Höhepunkt gewöhnlich 
erst in den Abendstunden erreicht, die Blutbahn freier und 
damit die Stimmung heiterer zu erhalten. Deshalb zeigen 
Kohlensäure- und Harnsäurenaturen bis In die späten 
Abendstunden hinein größere Lebendigkeit und Munterkeit, 
die aber in den frühen Morgenstunden sehr rasch in das 
Gegenteil umsehlägt, wenn das Blut wieder die Harnsäure 
in Lösung und die Kohlensäure in Spannung erhält Er- 
leichterung verschaffen bisweilen außer reinigenden Krank- 
heiten besonders Entleerungen von säureüberladenem Blut 
durch Nasenbluten (auch schon durch Fließschnupfen) oder 
Aderlaß, intensive Körperbewegungen (Tanzen, Sport aller 
Art), ja vorübergehend auch daa morgendliche Dehnen und 
Strecken, das durch direkten mechanischen Druck daa 
stockende Blut durch die kleinsten Gefäße hindurchdrückt 
und dadurch die Passage frdmaeht. 

Alles in allem ist eine Kohlensäurenatur (mit gleich- 
seitigem Harnsäureüberschuß im Körper) eine Persönlich- 
keit, die sich — wegen der abendlichen Befreiung des Blutes 
von Säuren — des Abends munterer fühlt Und deshalb spät 
zu Bett geht, die des Morgens spät und mit ver-Bchwollenon 
Augen und verschwommenen Zügen erwacht, die sich 
durch säurebildenden Fleischgenuß angeregt und gesättigt 
fühlt, und die deshalb dem Fleisch eine besonders kräf- 
tigende Wirkung zuachreibt, die dem unausgesetzt drohen- 
den Damoklesschwert der Kollämie durch instinktiven Ge- 
nußvoll säurereichen, womöglich heißen, blutdruckbefördcrn- 
den Getränken (vor allem Tee, Kaffee, Punsch usw.) und 
Speisen entgehen will, die Wein verlangt, um ihr Blut 
vorübergehend von Harnsäure zu klären und um geistig 


rege zu sein (daher da« Sprichwort: „Sauer macht lustig- j, 
die aber eofort gesundheitlich abfüllt, sobald *hr die ge- 
wohnten Reize nicht zu Gebote stehen. SäurenatUTen sind 
m auch, die durch Wasseraurückhalten in den Geweben 
und durch Fettbildung eine gewisse Rundung der Formen 
zeigen, wobei oft eine auffallende Gesichtsröte daa Bild 
einer blühenden Gesundheit Vortäuschen kann, die eich nur 
in warmer Kleidung wohl fühlen, die an chronisch kalten 
Händen und Füßen leiden, die bei kalter Witterung als- 
bald blauo Nasenspitzen und Finger bekommen, die daa 
Hauptkontingent zu den Schnupfen-, Husten- und In- 
fluenzakranken stellen, und die in Krankheiten zu bedroh- 
lichen II erzerschein ungen neigen. Säurenaturen endlich 
sind es, dio infolge von Armut an Alkalien schlechte 
Zähne besitzen, die im unbewußten Streben nach alkalischer 
Zufuhr rieh übermäßig ernähren, und die dann alljährlich 
zu den Heilquellen pilgern, um ihre saure Süftemasse durch 
Zufuhr von Alkalien vorübergehend zu neutralisieren, und 
die in der übrigen Zeit eine wesentliche Klientel des prak- 
tischen Arztes und ärztlichen Spezialisten bilden. 

Überall da nun, wo unter dem Zwange irgendwelcher Ver- 
hältnisse die genannten, zum vorübergehenden Wohlbefinden 
nötigen Reize fehlen, zeigt sich die Säurenatur in ihrer wahren 
Gestalt: mißmutig, abgespannt, wärmebedürftig und unfähig 
zu körperlicher und geistiger Arbeit. Im Gegensatz zu 
diesen grämlichen, unlustigen und frostigen Säurenaturen 
zeigt nun der säurefreie Organismus bei heiterer Gemüts- 
verfassung entschieden größere und vor allem dauerndere 
Leistungsfähigkeit. Ihn ficht die Unbill des Wetters nicht 
an, er vermag jauchzend «eine Brußt dem Winde und den 
Meereswogen entgegenzubieten, und er stählt seine Kraft 
in Leibesübungen und Sport. Der Genuß von Stoffen, 
die die Säurenatur braucht, widert ihn an und schädigt 
sein Wohlbefinden, eine harmonische Gemütsverfassung 
und ein Streben nach Betätigung der ihm gegebenen Körper- 
und GeiBtregabon beseelt ihn. Das gesunde Kolorit seiner 
Wangen, der mangelnde Fettansatz und das fehlende Auf- 
geschwemmtsein lassen ihn bei größerer Elastizität der Be- 
wegungen jung erscheinen, und Bein Auge zeigt Glanz, 
auch wenn nicht Anregungsmittel dabei im Spiele sind. 

Fast gleicht er darin dem Kinde mit seinen un- 
verdorbenen Instinkten, während die Säurenaturen den 
alternden Organismus mit all den anerzogenen und ver- 
erbten Kulturschädlicbkeiten vertreten, wobei Krankheiten 
und frühe« G reisenalter den schließlichen Zusammenbruch 
darsteüen, in dem die hygienischen Sünden mit Zinsen 
heimgezahlt rverden. 

Ist es nun aber möglich, eine Säurenatur zu heilen oder 
zu verhüten, daß ein jugendlicher Organismus der Säure* 
Vergiftung anheimfallc? Gewiß, nur ist das letztere bei 
weitem erfolgversprechender ; auch eine noch so schonende 
Beeinflussung des bereits festgewurzelten Zustands stößt 
wegen der mannigfachen Unbequemlichkeiten und wegen 
des vorübergehenden Unbehagens häufig auf Schwierigkeiten 
von seiten der Säurenaturen, die sich bei ihrer Lebens- 
weise bisweilen leidlich wohl fühlen, zumal sic cs ja in der 
Hand haben, sich durch Benutzung der mannigfachen An- 
regungen ein gewisses Wohlbefinden vorzu täuschen. 

Man lasse vor allem dem kindlichen Instinkt freies 
Gewähren, solange er sich gegen den Genuß von B&ure- 
bildcndem Fleisch, Zuckerwaren, Wein, Bier, Tee, Kaffee usw. 
richtet, und suche ihm nicht die Vorliebe für derartige 
Säurebildner anzuerziehen; man gehe vielmehr dem Ver- 
langen nach natronreichen, und daher säurebindenden 
Früchten und Gemüsen, Brot und Mehlspeisen verständnis- 
voll noch und lasse dem kindlichen Bewegungsdrang mög- 
lichst freien Lauf. Durch Vermeidung wollener Unterzeuge 
und Kleider halte man eine Verzärtelung der Haut ab, 
und durch Lüftung der Hautoberfläche in freier Luft mit 
oder ohne Sonnenbestrahlung sowie durch Fluß-, See- und 
Wannenbäder suche man eine Erstarkung und Wegsam- 
machung der Hautgefäße zu erreichen. 

Bei den bereits ausgebildeten Süurenaturen ist ungeachtet 
der sich anfänglich einstellenden Kollämie der Fleiach- 
genuß allmählich einzuachranken und tunlieh auszumerzen, 
die Zufuhr der Anregungsmittel (Wein, Bier, Tee, Kaffee, 
Bouillon, Fleischextrakt usw.) auszuechaltcn und an deren 
Stelle bei natronreicher Koet eine Anregung der Haut 
durch bessere Durchblutung und Durchlüftung (poröse 
Kleidung, Luft-, Wasser- und elektrische Bäder, Körper- 
bewegungen usw.) anzustreben. Dann wird, ohne daß eine 
weitere Anregung dazu notwendig ist. das Verlangen nach 
Betätigung in Leibc«bewegungen und Sport wachsen, die 
geistige Regsamiti&chung sich steigern und das Aussehen 
gewinnen. Vielleicht werden dann auch manche bisher 
schwer erklärliche Fälle, die die Kriminalistik und Irren- 
lehre beschäftigen, in Wegfall kommen. 

Bei alledem wird, selbst wenn solche Anschauungen 
in dos große Publikum dringen, eine erhebliche Zahl von 
Säurenaturen übrigbleiben, die sich durch eine anfäng- 
liche Kollämie von einer Beeinflussung ihrer Säuren- 
anhäufung abhalten lassen, oder die überhaupt derartigen 
Reformbestrebungen unzugänglich, sind. Diese werden 
dann feuchtfröhliche Genossen am Stammtisch und hei 
Gastereien bleiben, aber auch früher oder später HabituÖs 
der Sprechstunden von Ärzten und Nichtärzten Bowie der 
Bäder werden. 

Die Durchführung von neuen Bestrebungen auf dpi 
Gebiete der Gesundheitspflege Betzt allerdings eine gewisse 
Charakterfestigkeit voraus; da nun Charakterschwäche das 
Attribut der meisten Kranken zu sein pflegt, so ist 
schon hierdurch dafür gesorgt, daß trotz aller Besserem gB- 
Vorschläge das Kranksein nicht so bald auseterben wird. 


I>lg ILlustrlrte Zeitung darf nur ln der Gestalt ln den Verkehr gebracht werden, Ln der sie! zur Ausgabe gelangt Ist Jede Veränderung, auch das Bellegen von Drucksachen 

irgendwelcher Art, Ist untersagt und wird gerichtlich verfolgt 

Alle Zusendungen redaktioneller Art sind an die Redaktion der Illustrirten Zeitung in Leipzig, Reudni tzerstraße 1 — 7, 
alle anderen^Zuaendunpen anudie Geschäftsstelle der Illustrirten Zeitung, ebenfalls in Leipzig, .zu richten. 

Digitized bTCiO giC THE OHIO STATE UNIVERSITY 


jlluRrirtr^ritung 

tt} r QQ7^ 1 QA $»« 3Uu|trirte Bettung (©«-lag oxm 3. 3.©3eber in fietpaig) «rfdjeint leben donnerst afl oomuttafl. 93icrteliäl)r- r 1 QAü 

Jll. Oü I <). lOU. 'OUIIU. ti djrr ©fflug^prfb: burrt) ben ©udjljön bei 8 Ji, frei in-» £>au» 8 .4 28 bei einet qjoftanftalt beftellt *)• AUUI,} 1 JUO. 

©fit!) 8 .A 12 <$. 'Eeutfrfie Sd)ufcgcbiete 8 C[lfrretd) 10 K 5G h. Ungarn 9 K »4 h. Sdjroeij 10 ftw. 65 dt». 3n «flupten, ©elgien, »Bulgarien, dt)ile, lanemarf, 3talteu, CuiembuTfl. 
©ieberlanbe, ©oriürgen, ©ortugal, {Rumänien, SRu&Ianb, Sdjroeben, Serbien, Würfel, Uruguay nehmen bie ©oltonftolten ©eftellungen jurn ©reife con 8 Jk oierteljüljrlid), aiijüglid) ber 
©eftellgebüljren, entgegen. 3n 6cn übrigen fiünbertt be» ÜBeUpoft verein» erfolgt bie bireft* Bufenbung unter ilreu^banb I) a Ib jätyrl id) füt 28 .A portofrei (Einjelptei» einer Kummer l Jk- 



Paradiesbeffenfabrik M.Sfeiner&Sohn flct.- Ges^Fr’a nken 

Berlin, München, Hamburg, Köln Jrankfür^rP readOT^g n^^mfflmi 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


818147 




388 


SUuftrirt« 3 rito n 9 - 


5 Rr. 3375 . 5 . <Dläij 1908 . 


Vorlesungsverzeichnis 

der 

Königlichen Technischen Hochschule zu Danzig. 

Einschreibungen vom 2 . März bis 30 . April 1908 . Beginn der Vorlesungen Ende April. 

Das Propranim wird vom G esc häftsz immer gegen Einsendung von O.ttO ,/f einschließlich l’orto, in das Ausland gi>gt*n O.HO .ft verwindt. Kinwrhreibc- 
gebühr für Studierende einmalig 10 , nach Schluß der Einschreibefrist- 20 .ff, für Hu rer halbjährlich 5.Af, für Gasttcilnehmer 1 , nach 

Schluß der EinschrcibefriBt K .ff bezw. 3 .ff. 

L'nterrichtöhonorar: Vorlesungen 4 A. Übungen 3 .Af für die Stunde und da« Halbjahr; Arbeiten im anorgan., organ.. i -Irktrochem. Ijiboratnriuni 
und im Lai n>ratori um für landwirtsc-huftl. Gewerbe je 60.4. Physika!. Ü. (für jeden wöchentlich belegten Tag) 20 . Af. Große» physikal. 
Praktikum 50.41. Physik al.-chem. Praktikum 10.41. Masrhinenl&boratorium 20 .41. Kiekt roterhn. Labor. I lo.4f, II und III je 20.4, IV 
50 Jf. Geodätische» Pruktikutn 10 Jt. Photogmpliie und Lichtpausübungen 10 .4f. Arbeiten im photograph. Lalx>r. 10 Jt» Uakterü>logi*<hcr 
Kursus 20 Jt. Kurse für Göningngcwcrbe, y.ueber- und Stärkefabrikation 30 .ft. Praktikum im Mineralogisch -geologischen Institut 50 .4. 

Allteilung li Architektur. 

Carsten: Formenlehre der antiken Baukunst 1 Std. V., 3 Std. Ü. Antike Baukunst (zusammengesetzte Übungen) 3 Std. Ü, Formenlehre 
der Renaissance 2 Std. V. Entwerfen von Hochbauten im Stile der Renaissance und der späteren Bauweisen mit Durchbildung im Detail 
8 Std. Ü. Öffentliche und private Hochbauten (auigew. Kap.) 2 Sul. V. Stegreifentwerfen aus dem Gebiete des Horhbaues 2 Std. IJ. Ornament- 
zeichnen I. und II. Jahrrskura je 2 Std. Ü. Ornamentale Studien 3 Std. Ü. Farbige Dekorationen 3 Std. 0. Genzmer: Baukonstruktion^lehre I 
2 Std. V., 3 Std. Ü. Buukonstruktionslehre II 1 Std. V., 3 SUl. Ü. Bebauungspläne und Bauordnungen 1 Std. V., 1 Std. Ü. Straßenbau 1 Std. V., 

1 Std. Ü. Matthani: Allgemeine Kunstgeschichte 2 Std. V. Geschichte der Baukunst 4 Std, V. Kunetgeechichte tau^g».*w. Kap.) 2 Std. Ü. \V eher: 
Landwirtschaft!. Baukunst 1 Std. V. Entwerfen landwirtschaftl. Hochbauten 2 Std. Ü. Innerer Ausbau 2 Std. V. Mittelalter!. Baukunst 2 St. V. 
Backatelnbaukunat 2 Std. X. Entwerfen von Hochbnutcu im Stile des Mittelalters 8 Std. Ü. _ Architektonische Formenlehre für Bauingenieure 
£ Std. V., 2 Std. Ü. v. Brand»*: Freihandzeichnen und Aquarellieren I und II je 4 Std. Ü, Aktzcichnen 4 Std, Ü. Ornamentale* und 
figürliches Modell ieren 2 Std. Ü. Ehrhardt: Veranschlagen und Geschäftsführung 1 Std. V. Gram b erg: Heizung und Lüftung 2 Std. 

Abteilung II r Bauingenieuruvesen. 

Eggert: Niedere Crcodiuie 2 Std. V. Praktische tlhg. im Feldmoecn 4 Std. U. Höhere GcodiLsic 2 Std. V. Geodätische* Praktikum II 

2 Std. Ü., detqrl. für die zu Ostern Kintretenden 2 Std. Ü. t leographische Ortsbestimmung 2 Std. V. Ehlers: Flußbau 1 4 Std. V. Fluil- 
bau II 2 Std. V. Übungen im Flußbau 4 St. Ü. Kohnkc: Statik der Hochbaukonstruktioncn I: Festigkeitslehre 4 Std. V.. 3 Std. Ü. Statik 
der Hochbaukonstruktionen III; Stein und Betonrison 1 Std. V,, 2 Std, Ü. Bewegliche Brücken 2 Std. V, ELenbetonba« i S»d. V„ 1 Std. 0. 
EisonkonHtruktion des Hochbaues l Std. V., 2 Std. 0. Krohn: Statik der Baukonstniktiwion I 4 Std. V.. 2 Std. Ü., deRgl. für Abteilung IV 
4 Std. V. Brücken- und Eisenhocbbau 4 Std. V., 6 Std. Ü. Oder: EiHcnbnhnbau I 2 Std. V., 4 Std. Ü. Eiscnbahnbau II 4 Std. V.» 0 Std. Ü, 
F. W. Otto Schulze: Wasserbau: Schleusen- und Knnallmu 4 Std. V., 4 Std. Ü. See- und Hafenbau 4 Std. Ü. Breidoprerhcr: Verkehrs- 
wesen,^ Eisenbahn Verwaltung, Betrieb und Tarife 3 Std. V. Einen bahnober bau 3 Std. V. Eisen bahnhochbau 2 Std. V., 1 Std. Ü. 

Abteilung lila Maechlneningenieurweeen und Elektrotechnik* 

Tahn: Eisenbahnmaschinenba« 4 St. V„ 4 St, Ü. Ki»enbahn\vcrk»tättcp 2 Std. V, ] lampfkessci für Maschinen heuer 2 Std. V., 3 Std. Ü. 
Dampfkessel für Elektrotechniker 2 Std. V. Enzyklopädie den Eiscnbahnmaschincnwesen* 2 Std. V. Roessler: Elektrotechnik I 4 Std. V. 
Elcktrotcchn. Labor. I 4 Std. Ü, Elektrotechn. Labor. II u. III fl Std. Ü. Projektierung elektr. Anlagen 2 Std. V., 4 Std. Ü.. für Maschinen- 
bauer 2 Std. V. Roeaoler u. Simona: Hercchmmg und Entwurf elektr. Maschinen 2 Std. V., 4 Std. Ü. Schulze- Pillot: Maxchinen- 
elemente 4 Std. V., 8 Std. Ü.. für Abteilung IV 4 Std. V., 4 Std. Ü. Kraft- u. Arbeitamaachinen mit Kreiselrädern 2 Std. V.. 4 Std. Ü.. desgl. 
für Abteilung IV 2 Std. V., 4 Std, Ü. Kraftanlagen und Energieverteilung 2 S*d, V„ 4 Std. Ü, für Abt, II und III, für Ei »cn bahn maschinell - 
bauer und Elektrotechniker 2 St. V. N. N.: Einführung ..in den Maschinenbau für Abteilung III und_ IV 2 Std. V., li Sul. Ü.. desgl. für die 
zu Ostern Eintrctendcn für Abt. II 2 Std. V., 2 Std. Ü., wie für Abteilung Y 1 Std. V., 4 Std. Ü. Enzyklopädie der Maschincnelementc 

1 Std. V. Mechanische Technologie 2 Std. V. Lasthcbcmaaehinen 3 Std. V., 3 Std. Ü., für Abt. IV I Std. V. Werkzeugmaschinen und 
Fabrilclzetriebe 2 Std. V., 4 Std. Ü., für Eisen bahn maac hi nen baue r, Elektrotechniker u. Abt. IV 2 Std. V. Wagt* ne r: Wärmemerhanik 

2 Std. V. MaschinenlaU>rai>»rium I u. II je 4 Std. C. Kolbenkraftma*chinon 4 Std. Y., 4 Std. Ü, 5 für Abt. IV l Std. V. Kolbcn&xbcit*- 
ma*ehinen 2 Std. V., 2 Std. Ü., für Elektrotechniker 2 Std. V. Gramberg: Mechanische Meßinstrumente und Maschinenuntorsurhungcn 
2 Std. V. Simons: Elektrotechnische Meßkunde für Elektrotechniker 2 Std. V. 


Entwerfen von Schiffs kesseln 4 Std. Ü. 


Abteilung IV i Schiff, und Schiffamaschinenbau. 


•ln 4 Std. Ü. Schnanauff : Praktischer Schiffbau I 4 Std. V., 4 Std. Ü. Praktischer Schiffbau II 2 Std. V., 1 Std. Ü. 
Schütte: Zeichnen von Schiffelinicu 2 St V. Entwerfen von Schiffdinicn 1 Std. V. Scbiff»theorie I 4 Std. V’. Entwerfen von Schiffen 
nebst Einrichtungen I und II je 4 Std. Ü. Schiffstheorie II 2 Std. V. Abriß au» der Theorie des Shiffhaus fiir Abt. il 1 Std. V. 
Hölzermann: Einrichtung der Kriegsschiffe 2 Std. V. Entwerfen von Einzelheiten der Kriegsschiffe 1 Std. Ü. Krieger; Konstruktion 
der Kriegsschiffe 2 Std. V. Entwerfen von Kriegsschiffen 3. Jahres kur» 4 Std. Ü. 

Abteilung Vi Chemie. 

Ruff: Anorgan isch-chem. Technologie I u. _II jährlich wechselnd je 3 Std. V.. III 1 Std. V. „Chem. Kolloquium (unentgeltlich i 2 Std. Ü. 
Praktikum im anorgan. -ehern. L»l>or»t. |y Std, Ü. Praktikum im elektrochem. Labor, 40 Std, Ü. Wohl; Organische F.xpcrinicntalchemic 
5 Std. V. rntersiichnngen von Heizatoffen und Gaaanalyse 3 Std. Ü. Praktikum im organiseh-chem. Ijütor. 19 St. Li. Praktikum im Labor, 
für landwirtachaftl. (Jewerbe 49 Std. Ü. v. Wolff: Geologie 3 Std. V. Entstehung der Mineralien u. («■steine 1 Std. V. Mineral. -geolog. 
Übg. 1 u. II 2 Std. Ü. Praktikum im Miftctalogiseh-gpohrgischcn Institut täglich. Mineral. -gcolog. Kolloquium (unentgeltlich) 1 Std. V. Bose: 
Physikal. Chemie I u. II 3Std.V. Einführung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften 4 Std.V. l’hysikal.- ehern. Praktikum I u. 
II 4 Std. 0. Plato: Analy ti-ehe Gbetnic. Abteilung VI i Allgemeine «iaaenaehaften. 

Lorenz; Einführung in die Mechanik 4 ötd. Y., 2 Std. U. Aufgewühlte Kapitel aus der Mechanik 2 Std. V. Luckwaldt: Die 
Deutsche Hansa 1 Std. V. Nnpoleon 2 Std. V T . v. Mangold! : Höher« Mathematik II 3 Std.V., 1 Std.^Ü. Einführung in die höhere 
Mathematik (fiir die zu Ostern Eintretenden) 5 Std. V. Schilling: Darstellende Geometrie 3 Std. V., 4 Std. Ü. Graphische Statik 2 Std.V.. 
3 Std. Ü. Sommer: Höhere Mathematik I 5 Std, V, U nead liehe Reiben (unentgeltlich) 2 Std. V. Tbies»; Volkswirtschaftliche Übungen 
2 SUl. IJ. Landwirtschaft»- und Handelspolitik (Praktische Nationalökonomie I) 2 Std. V. Grundzüge der Statistik 2 Std. V. Thie«* u. 
Mo II wo: Besprechung selbständiger volkswirtschaftlicher Arbeiten mit Fortgeschrittenen (unentgeltlich) 2 St. Ü. Wien: Experimentalphysik 
II 4 Std.V. Kleine« phyaikaL Praktikum 4 Std. Ü. Großes physikal. Praktikum täglich den ganzen Tag. v. Bockelm an n : Da*» Meer und 
die Sevvülker in wirUchafügeographischer u. verkehrwrcographisener Beziehung II 2 Std.V. Deutschland* Kolonialmacht im Vergleich mit den 
anderen Kolonialmächten der Erde II (unentgeltlich) 1 Std.V, Kalähnc; Einführung in da« phy»ikal, Praktikum 1 Std. V. Akustik 
1 Std. V. Photographisches Reproduktionsverfahren 1 Std. V. Übungen in Photographie- und Lichtpausverfahren 3 Stil. Ü. Arbeiten im 
photographischen Ijßboratoriuin des iihynikal. Institut* für Fortgeschrittene 3 Std. Ü. Kurara: Spezielle Botanik 2 Std. V. Botanisoh- 

mikroskopischc Übungen II 3 Std. U. Botanische Exkurmoncn (unentgeltlich) Zeit nach Vereinbarung. Löbncr: Deutsche» Drama seit 

Heinrich von Kleist 2 Std. X. Deutsche Literatur seit Anfang der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts (unentgeltlich) I Std.V. Petrus chky: 
Aufgewühlte Kapitel der Hygiene IV (Gewerbehygiene: Berufskrankheiten und ihre Verhütung) 2 Std. V. Moll wo: Aufwand Steuern, 
besonder-» Branntwein-, Zucker- und Tnbiikbesteuerung 1 Std. V. Gewerbe- und Sozialpolitik (Praktische Nationalökonomie II) 2 Std. V. 
Übungen in der Finanzwi^enschaft für Vorgeschrittene 2 Std. Ü. van d. Bergen: Russische Sprache I, II u. III je 2 Std.V. Medern: 
Stenographie I (Verkehrsschrift) (System Gahelsberger) 2 Std. Ü. Stenographie II ( Redeschrift ) (System (labelsberger) 1 Std. Ü. Reimann: 

Englische Sprache I u. II je 2 Std.V. Stentzier: Französische Sprache 2 Std. \ r . Korn: Fabrik g<«etzgebung (unentgeltlich) 2 Std.V. 

Loliese: Erat« Hilfe bei rnglückr*fällen ^unentgeltlich) 2 Std. V. 


Kurporation Oer Kaufmannschaft von Berlin 

Handelshochschule Berlin 

Daa VirMtdul» dar Vorlwagta and Obangca für da» Sonifucr-Scmcattr ipo8 nefcat Stunde nBberalcht lat eractilenan and fcana durch 
den Verlag Utog Rclacr, Berlin W.jj, und von» Sekretariat der HmnilihotliKhBlc Berlin (BarllpC.a, Sp«ndau«ratr. o btioten werden. 


VofleMMg-en und IJ bunten umfiS Mfl folgende l'nit- rrlchtaf icherc 

Allj^meine Einführung in die Studien. — Betriebslehre dee Handels und 
einzelner ti^nddszweiee, Buchhaltung. Kaufmännische Aiiihmctik. — Volfcs- 
virtwhaltslchrr einschliesslich Kulnniale-csrn und Vrrsidirtungslehre. — 
Rcchti« issemchaft (Bürgetliches Recht. Handelsrecht, /.ivilprozeisrecht, 
Konkursreeht, Speditionwecht, Wecliselreeht. Ventil längs recht, Orwerbe- 
recht, Kaufmanns- und Oeverbegerichte, (Jnlautercr Wettbewerb, die Juris- 
prudenz des täglichen Lebens etc.). — Wirtschaftsgeographie und Wirt- 
schaftsgeschichte. - Natunr «Seilschaften (Physik, Chemie etc >, Warenkunde 
und Technologie. - Sprachen (Englisch. Französisch, Russisch, Spanisch, 
Italienisch. Deutsche Sprachkurse lur Ausländer etc.). — Organisation den 
kaufmännischen Untcrnchlssrcscns, Seminar für Handel sichrer. — Allgemeine 
bildende Disdplinen (Philosophie, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgrwcrbc 
und Literaturgeschichte. — Stenographie etc. 

Anmeldungen werden jederzeit im Sekretariat entBegoigenommen. 


Erste Immatrikulation : Mittwoch, den iS. April; von da ab 

finden die regelmässigen Sprechstunden des Unterzeichneten (insbesondere 
auch zur Besprechung des hludicnplanes mit den einzelnen neu immatri- 
kulierten 'Studierenden ) Dirnstag. Mittuoch und Freitag zwischen 10 und 
11 Uhr im Rektorats; immer des Hoehsehulgeblitdes statt. 

Beginn der Vorlesungen und Übungen: » 7 . April. Dff Ofd- 
nttngrn der Handelshochschule Berlin, die Gebührenordnung, Bestimmungen 
für Hospitanten und Hdrcr, Prüfungsordnungen ctc. »lad enthalten in der 
Druckschrift: .Handelshochschule Berlin. Oidnungcn und sonstige Be- 
stimmungen für Studierende, Hospitanten und Hörer.* die im Verlage von 
Georg Römer, Berlin W. 3S erschienen und «int Preise von SO IMg durch 
jede Buchhandlung oder vom Verlage direkt zu beziehen ist. 

Anfragen sind au richten; An den Rektor der Handelshochschule 
Berlin, Berlin C2, Spandaucrstr. 1. _ _ . . r _ , . 

Der Rektor: Prof. Dr.Jastrow. 


Unentbehrlich für jeden Gebildeten ist Oas Echo, i 

' *='*- * ■ *■ " ~ "** * ' 20 M. Protaenummcrn versendet der Echo- V erlag. Berlin SW. lly-TV«r 


Vicatel jährlich durch J’o*» oder Durhhandd 3 M , durch KriuzM. • -jl., iährl . 

Digitized by VjOC »QIC 


wie 1, ikwtritm. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 



für Elektro- u. ■•MhiaMUclMlk. 

Bond, r«.lt,llun*,n t lr.|,n l.sr*, 
T.rbnik«r u Virkwiatcr. 

lEl.ktr B Hu.S Uk.r 
Ut.rf.brlk W,rk..i 

1 Bcbali.br Mio II«. 

»U. ko.t«n1c* 


RntDerjttät 3 cna .5 

©orletunflPPtrjetcfjnit vex- 

Rnöet (oltcnlM UniperfWätMin*, 


li» lfm L M. 


am MQritzsee, 

sariarhon Wumt und WlM. tufle-mt goiund 
Ka-Iejfrn. Icrrfiwt Mir »ll>- Sc halhlo.acn, El*).. 
Prima, Abitariu-m »or. »«um. «npiot»i»*ne» 
Nhul.irrt, lirtrrrnarn. (694) 


Vorbereitung! 

f. Ablt.-, Prima.-, Flhnr.-, Pa-oiuid.-. 
Einjähr .-!►»«., und alU» Be-hulen in 

l>r. Nehu.ter'a ln«l It ul, lx-lp»t*. 

Bidonicnstr. W. Erfolge *. iYoapvkt. 




bicri^rte» 
erlangt ntwa aedi» gen» i a*ftTTasien«l® 
IAe-m*tnibbeTtuTrli3»rCer»rh Selb.l- 
aateTrirhtswfjkPSefhoiU ItultiB U- 
Bv«t KaTniekdl iehffTj*z.ond* r • 

ProtnakTa Über |p«Ipu WK*ro.- 
(zfllel giatis und franko 

Bonness L Hachfeld, Potsdam P. 





Höh. Kochschule | 
Industrieschule 
Haushaltungspensionat. 


I Orfindl. AuabiJd. i. a. n 

Spucke«. Matlk Ivrilje je» la«;*«terrltlf. I 

Palm t . «lg. lluiar in acbOnst. Inge <1. I 
Cf »an nrkD|t Pn»|ieks L. | 


«wtiu w. SO, 3ieteaftr. Xt, 

Dorbrrrttunp - Anftolt 

con Ilr. Pr. »I fetter, (*t:.| 
IMS ItootL lonself. fflr alle OlilitÄr- 
u. 0rt)uleramtna. Unterricht tit^tpli«, 
211«. tOobnuno uarjflglia «mp (fr kirn von 
trn bödiltrn ilrrifen. Uaibratroffcar Ct* 
folge. 1907 bef taube 11 37 ?l btturie turn. 
107 3dbnn (bf . 2 ^ erlab «tm. 1 0 ^Irinumer. 
11 <rin|Ahrtgc u. to fflr hflt) er « *=<hutttc«ncn. 


Sür Autoren, «w 

I Älter« einnefnhrte ßrlpjigev Beriag-s« 

" ■" .. . - fn 


unb »ertritb pon ffierten jeben the* 
birts, turnt, unter Beteiligung on Den 
Aerftellunflylolten. Cf 1c neu bclftrbc rt 

Anbolf »Off*. »ob I. K. 474. 

I>ie Frage 

sror Ut der Liehlitig der Itanu-n, der Uwe 
d«-s S»lon», ist in dem fluche 

J ,.l»er omüiionte (teoell- 

fj ■rhart«r‘inlfl*t. Heateu. 

« aixerkannt voraüglichite 
Sammlung der n.-u. -U-n uhd 
int«-rr«Mkiil<-alL-n Spiele, Vor- 
träge , s< tiemfragvn , Anek- 
doten, Kd ud , Karten- und 
«onzligen KunsUtttck«. Vor- 
tiiglichsta'r giwtlwliaJU.ltat- 
g«-lx-r fnr j.-d.-niiann , mit 
groK-o-m Anhang; „Wie br- 
rchmi' ich tnicb in tiem-lliirharten.“ PTri» 
Mk.2.— . Fritz I a*perAt'a., DriHMleBl# «L 


Buc*her-l£atalos I 

(h.H-hi uteriwant) verzenden gratis I 

Fritz Caoper k 4o.» Dresden iftyHB. | 


Echte Briefmarken. **r«io- 

lllte 

grau. »end<H Auguat ■■rbm, Bromw. (ISO 














3k 3375. 5. »Jörj 1908. 


Süuftrirtt 3« tllrt 9' 


38 !» 


^anöelsljDdjfdjuk ju Xeipjip. 


(Sd)ul[tr. 1.) Sommerfemejtei 1908. 

I. Mo rief tut gm an Orr llntOerttiAi. 

<$tacUsn>lf|en|<f)nft*n. 

Oft). ©ofrat Brof. lT.Bi«i*i: Hllarnirine 
BolTs®trt[cbafK>l*bre (1 beoreitlrtie «JIo. 
ticnal&lonomie). Wottiag bl» Freitag 
7 — 6 Uhr uo-rm. 

“ *, ©ofrat Biof. Pr, «tirta: -peiieHe 
lolfsmirtr 


Donneretaq 6 


ürtfchaftefleog rapide. 
7 Ubr. b) für Joet- 


_ b. 6d)u[r^trbam. Blirtwoct) 12 l Uhr. 


•e^. Rat Brof. Dt. 


SBeginn 22. 3fpril, 6d)lufe 15. ^luquft. (Gdjuljtr. 1.) 

^)rof. iv.llM«»: ^orl« 

arid) ritten rre. Uitt ©ausarbcttrnU € tb.) 
Sonnabenb 10- tl Uhr. 


Borisroirtfcbaftslebre unb löirtldjafl»- 
polftt! (Braltifd)* 31a tionnlflfone inte). 
Wontag bl* Sreitafl 8— 9 llbr. ftiitan.l- 
vtnrnl^aft. Dienstag bi* ftrettag 
»—10 Ubr, 

ttef). ©ofrat Brof. Dr. C. Wäger : «llgem. 
Staatslehre. Montag, «Dittttnod) uub 
ffreitafl 9—10 llbr. 

Brof. Pr. Aulmburg : d>ffd)l(f)te brr «Jla- 
tionalAtononi i* , rlnfd)!. £ojiaii*nm* 
Üugleiib al* (finfflbrunq u. emAnjung 
brr allgemeinen Boll*ii>trtld)att6lclirr). 
Dirnstagu. ftrettagfl-BUbr- ©anbei»- 
unb öertebrspolllif. Dienstag unb 
tfreitag 6-7 Uhr. 

Dr. »Im* an*: Geniale C&elcbntitc. foiiole 
Dhrorien unb «Uartelen Im 1». 3«Pr* 
bunbert. Montag Utlb Donnerstag 
9-7 Uh». 

Dr. flogt : Dir ffltrtfch«ft*trt|fn f Rio«, 
tag unb Donnerstag 3—4 lll)t. Dir 
Jinotivn be» Deuildjen «eich* unb 
ihre Reform. WlMPöd) 6 6 Uhr. 

R((f>t»iotncn|d]aft. 

•et}. Wat Brof. I)r. 8ri*kl4f«! ©anbei»-, 
ajecbfrl* unb öeered)t. Montag bi* 
ffTfitag prAitir 4 -fr Uhr. 

Ott), ©ofrat Brof. Dr. D.»ci»«t: Bülter. 
eec&t. Dienstag u. Donnerstag 9—1® U. 

Brof .Dt. 3***m : £tontur*red)l (nad) einem 
für hie ©Srer geheuchen fieitfaben). 

Montag bis antttwoeb 9— 10 Uhr. 
ttrbfunbc unb {cp leb t r. 

(heb. Weg.. Wat ©rar. Dr. Bartf*: Die 
WittelmeeTlAnber (Ralur unb UDirt» 
Uhaftsleben. einft unb jetyl). HJiötttag, 
Dien «tag unb Donnerstag li— 1 Uljr. 
(Blctrdjtr unb ttisteit. Montag unb 
Donnerstag 6—7 U l)t. 

Btof.Dr.BrWWt TOtTt|<f)aftGgeograpliie 
oon Mtrifc. Montag unb Donnerstag 
fr— 6 Ut>r, Matur unb 'lüirttdjnft ®°«t 
Sachien. Freitag 6-7 II br. 'iöertfebaft*- 
geoarapl). Übungen : a) für Unfflitger: 
etnfflbrung i. b. «fol 


Weh. Wcg.-fRat ‘Prof. Tn ©dp* Teut|dje* 
unb lädijtifhe* ‘itenurtltunostedit. Ber- 
waltunq be* 3nnem , I. Teil. Dien*» 
tag, Mittrood), ffrettag «"& Soun- 
nbcnb 9 10 Uhr. 

ffirb. ©ofeai Brof. Dr. BeeUg*?: Teutfdjf 
Sotlal* unb ’llerfanunfl'nieldjichle her 
neueren unb neueilen Jett. Wontag, 
Dtrmtag, Donnerstag .unb Mrettag 
»-io Uhr. 

®el).©ofratflrof. Dr.Sampre^t: X>eutfd)< 
Multurqefrt)tc!)tc in brn feiten Pe* 
fllatii.usmu».. ber Rontantif unb bes 
Wealiomu« (1750-1870). 9JJontog Urth 
Xonner*tag 6—7 llhr. ®el<ftid)te ber 
«xpaniion b. eurppOiicötn 2Jlfl<ht« über 
öte Hielt MT.iO— 1 870>. Dienstag u.^rei 
lag « 7 ubr. ttielrpolltt! ber iOngltrn 
Olergangenbeil uttb (RegentoaTt (1870 
bto 1908). Ulittwod) fr- 6 lltir. 

Vrof. Dr. Sranbenbarg : Wtg. <fre«bi<hi* 
im 3rilaltrr beo Ubfolutismiis unb 
brr uufditrung (1600-1789). SJlontag, 
Dienstag, Donnerstag unb frreitag 
11—12 Ul)r. Bismard unb bie bcut|d)e 
ttinheitsbeu'egung im 19. 3abrtjttnberf. 
3J(ontag unb Xonnrr*tag 5— 6 Uhr. 

«Prof. Dr. ftitf4tc: ■migem.ffiei<bid)t< her 
getmdn.il<hen BStlet bl* *tit beutfdjen 
ÜoiifrKit. »Rontag, Donnerstag unb 
ifrrttag 4-6 Uhr. 


ge(4)Ttttene ; U)tcbeel)olungetMr|iis ber 
Eflnbrrtunbe. Dienstag 8—7 lltir. 
jrrtoatinitne, aber gratis. 

Dr. Strieber: ‘Jieuer* bentidjc BBlrtlthafts- 

g e(d)id)tent.beionberer «Perfldiidjtifl'ung 

b er Qanbelsg t|<t)14)te. 5r«i»afl 4- B U«|r. 
Dethnologi«. 

Urof . Dr. Waffsn ; tthe mij<t>e Dtthnologic. 
3m ehern, ßaboratoriunt. LMebipftt. 18. 
Dienslag unb TOitttood) 2— S llijr. fflkt 
Crfurfionen. 

BSbagogtt. 

Wir bie Aan belslebramt »fanbibat eu . 
«th. Wat Urof. Pr, «Uaabt; 'Itjgdjoloflie. 
Otontag, Dienstag , Donnerstag unb 

r itag fr— « Uhr. 

Rat Btof. l>r. {»riiqc (finleitung 
in bie Bbttolophie unb üogit . Wan tag. 
Dienstag , Donnerstag unb Freitag 
4—4 Ut>r. 

•eh. ©oftat Brot. Dr. Boilelt: Oe(d)td)te 
b. heutigen nad>fantti<6en Bhilotopbie. 
Wontag, Dienstag , Donnerstag unb 
Freitag IO— ll Uhr. Die «päbagogit in 


h: (6eid|iil)te ber neueren 


"Sw oon bef Renaillance bis 
Aant einfd)1ieM><b- Wontag. Dienstag, 
Donnerstag unb Jfreitag 4—7 Uh«. 
■|.6tubienxatBrof. Dr.^i«g«*ss;iSin* 


leben Oiteratur im 3ettaller brr «Hai» 
(iteru. ber «Romantit. Biantag. Diens- 
tag. Donnerstag u. ffreitag 4 — & Ubr. 
Urning unb leine 3eit. Dt ttt» tag, Ton- 
ne ratag unb Jfmtag 3—4 Uhr. 

Brof. Dr. ©el|: Übungen im beulten 
Stil (ftlr ,1i>rtfle|d>Tit (euere, belanber* 
für ftusUlnber). 3n ju oerabreb. 3*«*- 

Dr. Terra: .feilailer ber ftohcnltauftn 
(teutidje itailmeit, 5. letl.) Dienstag 
unb Sreitag b— 6 Uhr. 

«Prof. Dr. BlnbfBeib: tjqgicne b. 97er»eit. 
Ipitem*. 'Piittmod) 6-6 Ut)r. B ub ^ c «- 

Bvof. Dr. Alfter: ®r|d>i(6te ber beutkften 
Ctteratutim I9.3al)rh. üJlontag. D lens- 
lag. Donnerstag unb ^rettagl2-t Uh». 

Broj. Dr. Beide: 'Jlcrotridjenbe fflöllet- 
tunbe. n.Xeil. Blcntag unb Donners- 
taa 6-6 Uh». 

Brof. I»r. (Io«rabt> : 3nbod)ineI. Böller u. 
Spradjen. «OJilttoadj 9—10 Uhr. 
Gbine|i|<be üeltfire. Dienstag u. Don- 
nerstag 9 — IQ Uhr. 

Brof. Dr, Stammt : 2flrtil<h, Dirnstoji u. 
SPreitag 9-10 tttir. ßertflre ber arien- 
«altftifdbe-n Bartienin Dieh'it. ft8rt»ng , s 
roman. ‘IDSrierbfldjern. Donnerstag 
»-9 Uhr. Beuarabildje Übungen. Witt- 
«»och 2— 4 Ubr. ttratis. «fritaiprntfiUdje 
Übungen. Donnerstag 2— 4 Uhr. (brat. 

P» Daoies: ttnglifd)« BtaHifum. «Kon- 
tag unb Donnerstag 2—4 Ubr. 

Pr Qohea; Eiitöcpi pratiqu»« <lr fnui«,-*i* 
(Pronunciation. Ijecture. Goercraalion. 
Stylt-l. aUitttDoch u. Donnerstag«— 7U. 

»ln* an einjeltten SemtiterabMt« ber 
UnloerfitAt tSnnen bieStubierenben ber 
©anbelshpcbichul« Hd> mit Borte« be- 
tcillacn. Um bie (Erlaubnis hierzu ift 
perfönlid) bei ben Oeitern ber betreffen- 
ben Seminare nadjinlueijen. (Slöheres 
im Unioerfii Ats-Bo rl r jung* oeT3f idjrtis.) 

H. RantmAnnlldie llarlefnnnett nab 

ftbnnarn im (Mrbänbe ber U»onbel4- 
t)o<t)((hulc (Schulftrafi e 1). 
AaufmAnnilthe «rtthmetil. 

Brof. Btera: Die (Hemmte bet laufmAnn. 
Rritbmeiil (1. Setnefter, 4 Stunben). 
«Diontag, SonnabcnB 11-12 lU)r, Diens- 
tag 2—4 Ubr unb rirritag 12-1 Ubr. 
‘ “ ht: Die WrttbnM 


®eb.( 

fubrung in Die BAbagoutt. Blittniocb 
unb Donnerstag 6—7 Ubr. 

Brof. Thr. Rillet: Ariti|d)e (f.e|d)id)te bet 
Ctbit. SMitttoo«h 1®— 12 Ubr. ffi-runb- 
fragen ber •rfrnntnislhtorir. Sonn- 
abenb 8-10 Ubr. 

Dr. B«s«t: GdbulFranfbeilr« unb Sebul- 
hogiene. BHnujod) 6— 7 Ubt. Bublxe. 

Dr. ee*M; Brafti|«her Aut|us in rehne- 
rifthrr Stimmbilbuna unb Bortrags- 
fünft. Dienstag unb Jreitag ■6—7 Uor. 
Übungen in beutftber Rebe (BortrAge, 
freie« Spxedjen u. Disputation). Won- 
tag 6— 7 Uh». Bwhütr- 
fluhrr Bielen Borltlungen merbrn hie 
6tubierenben her ©oiibelshodjidjute 
auf bas burd) jebe »uebhanblung ju 
begiebenb-e Borleiunflsorrjeithni» ber 


UnioetntOt Ceipjtg fflr bas Sommer. 

Ihiabr 19« oer - * *“ “ — 

J ihe Bor 

gemadjt tr 

Jriebfrerg: Deutfdjes 


©alhiabr 1906 orrtDielen, au» loelehem 
auf foigenhe Borlelungen nodi hefon- 
ber* aufmerffam aemadjt wirb: 


.leid)»* unb Canbesitaamecbt. Mion- 
tag hi* ftrrttag 10—11 Uhr, ®runb.iftge 
Des beuifcöen Brioatrecbt«. Blontag 
bl* Donnerstag 9-10 Ub». 


Cberlehrer Vinfler: Die »Irtthmetil be* 
Banffadies (2. Semefter, 4 Stunben). 
Dienstag. «DUitmod). Donnerstag unb 
Q-reitag IO— ll Uhr- 

Cherlrhrer Dr, Afimslc : Rrbttrognt, B)a- 
ren!aIfuIalionen(3.Semeft., 4 Stunb.). 
«TOonlag , «Dkttrooth . D onnerstag unb 
Sfreitag 10 bi« 11 llbr- 
Brof- Dr. (pusborff : B oliHfeh« «Tiibmetif 
(4. Srmefler, 4 Stunbtn). Blontag, 
Dienstag. Donnerstag unb Ureltag 
11-12 Ubr. 

Brof.Btem: Braftifdte flbtmgenfflr Srort- 

ge|d)rtttenere (2 Stunben), SRontag u. 
Sonnabenb 12—1 Ubr, 

Budjf fl b rung. 

Btof.Btem: •ntnOjOgebet Budjfflhnmg 
mit prattifdirn tlhungm nach nerfchieb. 
Wrtbo ben (1. € emeft er, 2 St.). OUoniag, 
fflUttnwjrt) uttb Sonnabenb 9-10 Ubr. 
Brof. Pr. Hb Irr t 3ufammenbflngmbe &r- 
fchaftsflangeau* bemOBaten-, Bantfach 
u|a>.C2.erntffter,36t.).»iontag.Dtcn9. 
tag 12- 1 Ubr u. X onnerstag 11 - 12 Uhr. 
Brof. Pr. flbler: Sdjmieriaere fffllle ber 
Sud) fflbnmg aus b. Sebicte ber Baren- 
u. Banttommirfion, B«rtl|ip«tion ufw,, 
WbldjIQfft unb Bllanaen (3. Semefter. 
3 StB ). «Ulontag, Dienstag 11— 12 Uhr. 
unb Donnerstag 12-1 Ubr. 


Deutfche Itorrelponbenj unb 
lonltia* A ontorarbeiten. 

Brof. 6tcm : Briefe unb Sdjriftftflde 
über HßarmfttrchAfie für eigen* Seth- 
nnna u. bertn WhtDtrflung. Spebitions» 
unhfflcrlirt)eainaHi»i<l)ilft*<i-®»m*ftfr. 

S Stunben). 'Ulontag . Sonnabenb 
10—11 Uhr unb üftimciocb 12— 1 Uhr. 

Brof. Pr. Till: Briefe unb Scbriftftflde 
übeT2Drd)|el-.ffffrften-u. fonitineWaut» 
aefd)Afte (2. Sem., 8 Stb.). tienslag, 
Wittujod) unb ftrrttag 11—12 Uhr. 

Brof. l»r. DIU: Bnefe unb Sdiriftliflefe 
Aber Wgentur-, Aommt|Jion*- u. par- 
titipnttonsgrfcbdftr mit bflonhexer 8e- 
rficfitdjtiguna uon (frport unb 3mport. 
Braftilcb# Übungen mit Aauwirbeiten. 
(2. Gemelt ..SSt ». X ienetag 10— 1 1 Uhr, 
URitriPPd) 12-1 U, u, Donnerst, u-12 U. 

Brrf. 6trrn: 3ufammenfaff. nbunatu 
Im Wuftertontot (t.Semefter.8 Stunb.). 
Dienstag, Donnerstag, Freitag»— llll. 
unb Mlittrood) 10—12 Ubr. 

Ätdil*wiSfenfd)aftfarAaufleutf. 

Brof. Dr »eet: »Illgemetne Wrchtslchre. 
Wontag unb Uüttiood) 6 ß Ubr. 

ISan bei* betriebst ehre. 

Pr. Midlild) : Betriebslehre bes ÜBaren* 
hartbtl* (2€lh.). Wontog unhSonn- 
abenb 9-10 Ubr. Wtt Beltchttgungen. 
®*r| id)*rung*tD*|«n. 

We«htsant»alt Pr. »Hm er: Wllgem. Ber- 
fid>erung«IebTe. (Stnffibrung in bas 
BtTlid)trung*wtlrn.) Blitiwod) tmb 
6onnabenb 8 9 Ubr. Übungen über 
beulfd)* Ärbetteroerlidjeruna. (3n ben 
Bereinigten Gtdat*H>illenld>dftl. Semi- 
naren ber Untoer|tiAt.) 3<uei|tflnbig, in 

no«h tu heit. Stunben. 

Hun|t 

Direltor Brof. Dr. 

werbe fei» 6«r Wettailfam*. Sonnabenb 
12—1 Uhr. 3m Aunltgetuerbemuleum, 
Uönigspl.lO ll. 2RUTcmon|tTationen. 

1 tdjn ologi e. 

Cberlehrer Dr. fMetft|: Wrcbaniicfie Ted)- 
noloflie bet IrttdinbUltTie. 3mabfmt*- 
(aal b. £>ffent(i<hen Aanhelslehranftalt. 
UAhrftroRt 3 5. 2Jluta>od) 4— 6 Uhr. 
Bltt Cifurfionen. 

C. OnnbeislehreriemtBor. 

Unter üeitung oon Brofeflot Dt. «hier. 

tfehrproben (mit 6d)fllcm t». CffentHd)m 
©anbclslcbranftatt) unb BortrAge Ober 
unterrid) t*(t off e brr ©anbei* (ihulen, 
Belpredjung Aber Crgantfalton unb 
UchrpIAne biefet «nftolien , gelegettt- 
Hdies Aolpttiercn tm Unterricht ber 
Cffenlltchtn ©anbelskbranltalt ufw. 
Donnerstag 7 — »/«* Ubr abenb*. 

D. Oerath hart*. 

Sprad)furfc mit befonherer Berflcffichti- 
gungb. ©anbclslorrefponbrniin 3ran« 
Afllifth. Unglifd), Otalienifd). Wulf tfrfj unb 
Spanif^ (eo. aud) in anberen Sprachen) 
coerben eingerichtet. bf3iebung«(D. fort- 
gefegt, ebenfo befoubere Stunben fflt 
fTanjOfildje unb mgltfche AonperfaUon. 

V. akTitgfettsfnrle. 

Bach »«hart merben ftutfe In Steno- 
graphie (Snftem C&abeleb eraer unb 
Shllrm Slowe-€ ehret)) unb Aurfe im 
9RaJd|inen|d)rtibtn ringeritfjtet. 

Den ©erren Stubiercnben her ©anbei*» 
hochldtule liehen jur Berfflgung: 

Die UnloeTfitAtebibliothet 
CBeelhapenltr. 6). 

Die Blbiiottjct unb ber Sefelaat 
ber ©anbelslammer (9)eu*Bflr|e, 
Vlufaang U). 

Di* Blbliothel ber Cffentlichen 
©anbclslchranftalt ICAhrftr, *fl). 

Die «labemilche lirlehal Ic (Unloer. 
fttatsftrafi« 7/9), 

Bei ber 3muiatriluIaUon erhflit lebet 

Stubierenbe bie f) r fl f u n g « or bau n a, 


enlhfll». 




bie Stubieienben im er|ten 


Semefiet beflnbet fi<D ein belonberet 
Stubicnplan am fchwarsen Brett ber 
f)cmbel»bod)|<bule, «uhtrbem ift her 
Stubienbtreltor ©ofrot Brof. Waabt 
gern bereit, tneitere Wusfunft *u erteilen 
(€pred).teit an ben SDoehentagen 10 bi« 
L»Vr ®d>ulltr. 1). 

Ter neunte 3'ihrcsbfrtclitb. ©anhels- 
hodjfchule. ujflchrr lAmtllchf ©eltimmun» 
gen über bie «n|talt enthflit, fann gegen 
(linletibung oon 70 Bfenntgen non ber 
anglet ber ©anbei* hoch Idrule, 
CrtPltflN Schul! tr. l, bejoaen merben. 

Der Beginn Des Sommerremeftrr» l|t 
auf ben Ti. Wprtl. ber Scöluft auf ben 
16. Buguft f*fto*|e%t. Dieerlten Ommatri- 
tulationen finben am 24. unb 29. «pnl 
Uatt; u)eit*re werben nach Btbarf hi* 
mit 23. D!at feftae Irfit. WA-here* ift in bet 
«anjlei (ttefihafisielt 8— 12 unb 2-6 Uh») 

tu erfahren. 


Stad«. 

Handels-Hochschule 
===== Cöln. === „„ 


Dos Vrtflesunir 1 - VeraeichnH für da.« 

Sommor-Semeotir 1908 ist er- 
schienen und vom Sekretariat, Claudios- 
Mriwu» 1, in beiiphen. Die VorlesuDRen 
und Übungen beviunen un 23» April* 
N’lhere Auskunft erteilt: 

Der Studiendirektor 
Professor Or. Eckert. 


(Eiilnft AliiiDnnif für maHtifdir iUföiüii. 

'Dietro öliger gortbilöunghfurfus für nusiwürtiflc praltTfdje Ärjte in 
ber vom 4- bi-* 2-1- ÜJJcxi 1908. 

BortrAge unb DemonftTOtionen aus britt (hebiete her ittnrren Bicbiitn. Alnber» 
betllunbe, pati) ologi |d)( 9(ualomie, (Ujmirgie, Crtliopdbie, cruinAIologie, Oieburt«- 
bilfe, ©aut- unb (T>e|d)lcci)l&franM)ctt<n, ©als-, Rajen . unb Cbrenfranfheitcn, Bugen- 
beillunPe, f3[«)<hiatrie ©ijgicne unb tojtalen Blc6i)in. 


(G47) 


«onftige fluslunft burd) ba» 


Selrriartat ber «rabrmir, «bin. Dartal*gaf|c 2. 


fliap-iedriefe-polyklmikum 

Göthen* änh alt 17 . 








Itirntl. KmiHorvalorliiin In Sondenhautien. 

rt ge siea , O b beaM i aiwi her-, Opem- awfl T Tie a twrr l wlf 84all Imbaama. 
linier. Ortd. Ifarf«. AMsil. Ai Kirrheaeik Kmnpnattinei. KrlWnarkmn 
Mitwirk iititr in <Dr ll lkai- iu* und un Tlt- nur. frn , m»>l leii für Klawrn. Ila»«i»i''n 
Voll .1 AiaobililtiriK fiir Ul.liiw mul Kon»*-rt«**l . Aiifiuiiin»*- LM. April l.inlTitl )<^1re- 
wic. Im Juni/Jult 3l»*lsirrkumii« im KlaviriM|i««l. I^niutiü: W. Ila. hiunis. Ibr,-»|wfct 
koitmliM. Prüf. TrnuB»>l« Orb*. 



.f>cute erfd)«<n: Banb 19: 3*on ^Jaul, Ilr. Hö^nbergersenÄMlfe. 


Amthor'sche Höhere Handelslehranstalt 


za G*l**| K. Drei Abteilungen. 

nr 4m sinjlthrlg- frslsrl III gsn 


Gegründet 1Ö49. 

Behördliche Beihilfe-. w _ _ 

Schulpemlonttt. Aufan* des Schuljahrs am 22. Apull. Frospekte kcelenlc«. 





Die ältest* 


Marke 


Dl« neueste 


Füllfeder 

l 


Es lat 

ailgcmctn 
uwikannt, 

KQIllod'fnnir Hei»«nac'' 
und Qherhatip* für «Do. 
welche- auswärts Tinte und 
FodeT bnuKhoa. whr nOU««* 
sind. Caw' * Safety * 

bcwund.-K , d«T »u h ihrer tt*rt«ch in der 
Kwrnepoeden*, Buchrohrung uder bei snnaügea 
■chrdtliahcn Arbeiten budiwiL 

■•za» dureh Pasltratsehlfta. Blastrlertsr Katalog 
gratis von 8CH Wfl M - BLEISTIFT - FABAI«, Nornberg, 
. Q<l»r Schw anhiusscr, Wien I, Jobannesgasae 2L 


SoennecKen- 



Doppelseitig bespielt I 
6rÖMte* Repertoire I 
überall erhältlich :: | 

Kataloge 
gratia und franko. 





Homophon Company, G.m.b.H., 


Rlottemfr. 5-S. 



jBj 

SB 


Ej 

^3 


SeidclsHaumann Dresden 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 








LEYSIN 


WALDSAnAToKiUM 


Dr. Möller’s Sanatorium 

IWo*di fr IVrn^M- Lo-»e fcwMc Pn»|* h. 

Diätet. Keren nach Schroth. 


Ifiittelmeer • Ccvante • Dienst 


des Norddeutschen Lloyd, Bremen. 

Regelmässiger wöchentlicher Passagierdienst zwischen 

Marseille- Genua -Neapel-Messina-Piräus 

Smyrna- Konstantinopel • Odessa 

Batum und zurück. 

I» gilt* min itMfHJ lilulki« ni |'»ch kt S'msartfMu. DUirWtckt^ *r Riitt ft MM. 

VWt^cr, fahrlirl.n, «uik.nll über RtiM IL & »end« Mit *uMCMi«UUdk M 

Norddeutscher Lloyd, Bremen 

oder dessen Agenturen« 


l'wrl** J»nkvw«kjr A Maas, VermoUung. 

I*« MlNolori> »knA W oluct jakN K ntznar. 
Itora r Ktein. kKl.ll»(ip:VjriiuuadtS|m«iia. 
W'*Pa*li*uMaürycyLu xt-mburg 1&G9. 

*%l«-»La«l<-n I. lietu immycr, W«l. llofaped. 

WlckS»e«nW,|Uipprrt4Ce.m.b.H.hMUrt 

»HT |j.l« rrt.-ilt Auf Vtflilijjrti Auskunft die 
llilrllunz ftlr kn reizen. Iii Leipzig. 


Itri iiM iil AV.NeukirrU,lhlMDp(d^CV.fllkatt.]2. 
Itri i.(l«-ii-\rivudt> i.mnrmtiiitüriiütir- Au- 
U. Abfuhr FAUeA Co., Draeden-NeutUdt 
Tel. K& u. <8t, Irrraden.-l-Yiedr. Tel. 1096. 
K on * t«l n E S?n gerA HuU , mn ik . Ha Un* pedi t . 
lirl p ilt Ijeip»ifcrl “uckrttalmAHKTtMpyrr. 
Wegen der H<- lei II gütig an die* 
UliiHtrirtr /.«-llunz <J. J. Weber), 


Hoek van Holland -Harwich 


billig. Verlang, Öle ftelaoffarte- 
Haf-Hpeditisurc Kenn lg A Jahn, 
Oe* van, Anh„ errichtet 1M0. 


Route nach 


von. und nach N ord. - DovitBchlAttii 
aber Salzbergen - Amersfoort 

von und nach Süd - IDoutachlancI 

über Cleve- Nijmegen. 

Korridor-Züge mit Kc*taumU-»n*wiUMi (Tablc l'UReMkatRrt und Piocr) rwiM-btn 
Hurt* Ich u. hm dt in u. Ilum ich n. York. KU-ktri«‘h ladcLH-hlrt. U. k. Winter in. Kampf m hri*t. 
lirus«! Vorkehr»rprlM«cu-niiig und Peachlpunigting VW llamirh nach dem Norden toii 
Inrland ohw Imndun ru bcrlhn-ii ; gr.iw Itr«|iirnili<hU n uml Kunu-iirraimnu». 
W.-ii, Auak. dun-h da- Kelaebureau der Holl&ndischen Eisenbahn und Great 
Xaatera Bahn , luter thti Linde" *• <|I'W |tri»M , Berlin, und A E. Tedder, 
fiu-aml- Vertreter drr final Erstem Kailaay, Ihumbnf 11. Köln a KU. 

Du Liverpool Street HAtel Ul mit dem Ankunfuhahflhofo in London direkt 
verbunden. Nlhm* durch H. C Amciidt, HAtel- Manager- (6M) 


Dr. med. Georg Müllers 
ITinder-Qanatorium 


Wlrmster kirnet. Kurort Suöliroi* n» ctul Ban tariMN, 
Haupt-tatior Aar f-eilMdcn ■ OPt - Ar« - RlWE - «ah B. 

Saturn Oktober— Mai. Palmen, nliv.n, Lorbeer u. 

0 Bi SA ^^^k ^^^k 

^^^B B^ ■ V B B Vaubrnn 'P-ntnrnadrn.tao ?ir»iku-n i.’irir Ir -ut 

IbBH B H _ H H Festsaal, Rounion». ■ Bauer. Kaltwasser- 

m B kuren. Inhalatorium. lTivate 

yin,.,, m i, T.Tmlrttmren Familienwohatungi-n. Kath. 

U.evang. <iim«-Mll«*rjit. Tokpbon *wi»rhcn Arro-Trient-lCovcmlo rtr, Elrklr. BeuMChtUDg, 
Neue Hoehqueücnici hing. Prospekte u. Auskünfte durch die Kurvorstehung. (19G 


KINDERHEIL 


bei Ostseebad Kolberg 


Herrliche, idyllische, gesunde Lage. Komfortabel ein- 
gerichtet. 5 Morgen grosser ilter Park. Individuelle 
Behandlung. Vorzügliche Pflege. Sorgfältigste Auf- 
licht. Angenehmes Familienleben. Alle Hilfsmittel der 
modernen Heilkunde. Gymnastik, Bäder, Gartenarbeit, 
Abhärtungskuren usw. usw. Schulunterricht im Haute. 

Herstellung orthopädischer Apparate (Korsett*. 

Schienen. Schienenhülsen -Apparate. Geradehalter usw.). 

Etholungs- und Ferienheim für Kinder 


'■Tfl WM 1A ABT Ad für .Herren - und Uemiitakranke 

141 KIM Tannen fei d 

brl ÜSMrakle, Sachsen- UtrnhurE, IJnle «laudiBBdiiifiniti-tirra, (12Ä) 

Landschaftlich aehflne, isolierte läge auf finem Hähenrii« k.>n inmitten ainc« 
16 ha großen alten Farkrs. — Wartnsrasarrbcining. — ülektr. Beleuchtung. — 
Vier grtnrnnt liegende Villen. — Pension 3Ü0— 300 Hk. — l»an ganze Jahr g«-- 
ntliiei 1-nwiwktc «lun li llr. Trekifaburt. 


Wernigerode a. Harz, 
Sanatorium Salzbergthal 

tir lagert und Oenrenlranke, 8 
Erbalungsbedürfllge n Rukoimlesrtnler. 

Ptwpokte durch Dr. Öuttmann, Srrvmsnl. 


jeden Alters. — Das ganze Jahr geöffnet. 


Höhenkurort für Lungen-Kranke 


Pensionspreis 4-5 M. pro Tag. Ausführl. Prosp. kostenfrei. 


COSWIG bei Dresden i 

Sanitätsrat Dr. Piersons Heilanstalt 

für Saalts- u. Merveakraike. — Eatzielagskuns. 

Tlliunr. Pmapektc durch die hirektion 

Or. med. Friedrich Lehmann. 


Neuzeitliche Wohnung;*- und Knr- 

E-rholungsbedürftlgo, NervOae, Horaneu- 
iher, Blutarm«, Trauenlelden. Besondere 
n- und Barrrcopkranhungen BUdergchniDckt« 

jungen u n e n t c e I 1 1 i c h. Leitende Acrzte tind 

iburg and Dr. Schulze. IUu.*utrzt : Dr. Goetz. 


Wald haus- Flims, Graubiinden (Schweiz) 


Für den Nftnuner nler für «la<t Jitlir in Rpwhfitzter. kümalw-h sehr bevor- 
EUgtcr (irbirip-- und WuldlantliH-hnfL 1 1 l. r il» in ü. M.i hrmtchnftliclu Villen, 
eine cum alleinbewohnea, ci ne in nl>w*<-ld< rwti Kt«^vs-<>hniing«-n zu vermieten. 
Mudenwte EinriehltiiiKen, •■li , ipi:nt inöliliert. Zentral heizum,'. Uiider ete. (gga; 
Nhherc Au.«ktinfs erteilt K. H i 1 z . Chur. 


Territet (8chweiz) 

Grand Hotel u Hotel des Alpes 


frei. — Pracht »»Ile Au»icht auf den 
Ixiganer* und langenaer und die Alpes 
(Monte Ros* etc ). Zalilretehe «eh* lüge 
Spnzterginge. Ihn gaiuc Ji.hr «Ul» Kur- 
aufenlhiu geeignet. Prächtiger Keubnu 
mit all.-tn mudsnen Komfort, wie Kfider, 
elt-itkriachta Licht etc. Kiaenhalt. ■Qurlk«. — 
Peiutli>nj»prei*»* tieacheidnn, beste Itrfrron*. , 
deutsche Kedienun«, Telegr., Telephon. — 
Prospekte gratis und franko. fl BO) 

Hotel Pension Beausejonr 

Reaitxev : Dem/irta- 8 cho»nenber®er. 


Schönste Lage am Genfersee. Neu erbnut, mit allen 
Errungenschaften der Neuzeit «ungestaltet. 


Direktion: A. A hl bürg, 


Grand Hotel de l’Univers 


Vornehmstes Haus I. Ranges am Zentral bahn hof 


Eröffnet seit 1905 


Digitized by ^oogie 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 



















<Rt. 3375 . 5 . Wärs 1908 . 


31Iuftrirte 3*ttung. 


391 



Gebrüder Senf in Leipzig. (> q 


I>. uL«bf» )'pipili<-nli.«i«-l I. K*. , massige Preise, 
überall Grauer l'.trk Soi-*.n Noreiiibrr bin Mai 


Veranoa* 

DieIcn %/r 


Hotel Furstenhof und Hotel Goecke 

allererster Rang. — Zimmer mit Bad, dektr. Licht, Litt. Zentralheizung. 

Einziges Privathotel mit eigenen Mineral- und 
Sprud elbädern. — Vacuum-Reiniger. (ws », 

Tde*f.- Adresse: „Furstenhof“. Bei. M. Goecke 4 Sihnc, G. m l. H., K. HofUcf. 


Fortuna -Spieldosen 

IHM».*,» KK. 1 SS 0 II H .,11 IS S». 

bi«-t<-n Jurrh ihre rvixi-nd«* Musik nicht nur e<m 
HhC»uc Unterhaltung für Jung und Alt. aondem 
tragen auch dxru bei. das musikalisch«« (Jehör und 
die Li« b<> zur Musik tu -wecken. 

Jul. Heinr, Zimmermann, Leipzig« 

Nur echt wenn mit Anftkrhrin »ortunu. 

HIUiot: St. Prtei-slmnr. Moskau. It.g« , L-ndon. 


U ebersehen Sie niemals die Bedeutung des 
Edison-Phonographen als Eisbrecher! 
Nichts ist so schwer, als in einer Ge- 


Der gute Toi 

4. Auf!. Preis 2.4. J. J. Weber. Leiprfg 26. 


JV..M II. V. SchrMrr- ÄrAesifte, 
Herl In , l'hf*tfiimrr/itraa*r’ JCP 
Hirn UoUtW Mtilatllf - btmlon l'JOH. 


Dr. Starcke s Sanatorium 

„Schloss Harth“ fÄfSBÄt 

KQr Nerven, Merz- u. innere Kranke. 

Keine Tuberkulose. HerrLLiate.Or.Neubau 
m höchat Kömf. Beste Krf. JlLProsp. frei. 


IBadWildun^enl 


dMituna a 

Äbfafäbsma A 


\ 




Diabetes-Bauer 


Koetz&chenbrödz, 

(Sachsen.! 

Sommer- u. Winter- Curer. 


rm ,c Sndl d‘ e . 

«w teste» 1 

Aug. Leonhardi, Dresden 

Clum. rmtonfabrUen, gegr. 1826 

I Hindi-r und Fabrikant der w«-lth«Tlihmtc-n 

Alizarin-Schreih* und Kopieiiinte, 

lricbtflOsadgstr, Lall borst» • uml tirfm-hwm \ 
tr.-nU-nde EiMigallustin t* , Khu*»' L I 


Gi BND h 0T e L DITALIE 


liriir l\|/' BAUER- GRUNWALD Hl W 
■ Ln LUIvjUL.gr ÜN WALD 5EN.BE S.il 


Prilllll Eden -Palast - 
E. I« U M u. Park-Hotel 

Einzige ruhige, zentrale La*.»- beim Römer- Bahnhof. Von großem Park um- 
geben. Ite-ie MUiiure Einrichtungen, moderner Komfort. /«Mt 


san remo 


MdUirlithes 

0 

W ies teu"iz riinnE nl 

SÄ lunjenlei den H, u iV«?k.i, 

1 Au »wurf, Tauvend« verdanken dlostsn Matarveftatzs V«n W«lt- 
1 rvt jlhrl Ihre Genesung. U nUbartroft, bei Mao en-, Darm- und 


^ i 

| (kr laui.himr'ku 

^sinatoritim Elsterberg — 

nw. Ihm- u. NtdfwsrlhsJkraak«. Irre- a. Wrrslr»4t«4f a. 1 rhslugsMArftig*. 



Digitized by 


Seilschaft das Eis der Langeweile zu brechen, 
aber nichts ist auch so angenehm, als wenn 
dies einmal richtig gelungen ist, 

Wirklich, Sie können keine Gesellschaft geben ohne einen 
Edison -Phonographen. Eristdas beste Mittel in der Welt, umOberdie 
erste halbe Stunde hinwegzuhclfen, bis die Gisteiu flauen und eigenen 
Geist entfalten. D-er Edison-Phonograph bringt den Geist anderer 
zur rechten Zeit, um die Leute gcsprlchig zu machen. Aber selbst 
bei Gesellschaften, in denen sich alle gut kennen und gut verstehen, 
wird der Edison- Phonograph die angenehme Unterhaltung durch 
besondere Darbietungen noch erhöhen. 

Er wird die Missgestimmten aufheitern, aufinuntem die Lang- 
weiligen, lebhaft machen die Ruhigen, Mut verleihenden Schüchternen 
und amüsieren selbst die Anspruch vollsten und Blasiertesten. Er 
ist unwiderstehlich., weil Edison ihn erfand. 

ln ihrer Stadt befinden sich Verkaufsstellen, 

Edison- Go ldgtaaawalxen HL- pro Stftek. 

Ediaon- Phonographen von M. 44.— an. 

Hlndlcr gesucht überall, wo vir Doch nicht vertreten. Kataloge 
versenden wir kostenlos. 

Edison-Gesellschatt m. b. Ha 
Berlin N. 39, Stadialer 12. 


(t-sr Warum “Sjj 


hat sich unser Peruanisches-Tannin wasser 
einen Weltruf verschafft? 


1 WT Weil *iwj 

es in Qualität unübertroffen dasteht. Es ist 
ein ideales Haarpflegemittel von wunderbarer 
Wirkung. Pcruan.-Tunninwasscr ist mit 
Fettgehalt für troclcnes und ohne Fettgehalt 
für fettiges Haar zu haben und wird in Flaschen 
zu M 1.75, 3.50, 5. — und in literflaschen zu 
M A. — geliefert. Jede Packung muss neben- 
stehendes Bild tragen. 

Nachahmungen weise man zurück. 

Zu haben in Friseur-, Drogen- und Par- 
füm eriegescliäf ten. 


E. A. Uhlmann & Co., Reichenbach i,V, 


Gene ral vertrieb für Österreich-Ungarn : 

0 M . Wailiace, ) Wien I. Kärnthnerstr. 30 , 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 












392 


35 u|triTte 


3375. 5. ^Ülär3 1908. 





Griechische Weine 


Friedr.CärlOtt 

WÜRZBURG. 1 


merzen 


DER VERBREITESTE UND FEINSTE 


GERUCH den GEGENWART 


tyjamanmsitff 


Zweitrni«lerlapsun^ Hi 


Theaters tf. 


Tmwn.li 


Einmal erprobt. Immer verlangt 

Fromm’s Conglutin -Specialitäten 

ln ca. »0 bortm 

Ärztlich empfohlen. - Unübertroffen bei 


Prospekt« 


Literatur u^atenfr. Versand nach allen Lindem 

Fabriken diätetischer Nährmittel Fromm &. Co. > 

KQtoachenbroda 4, Dresden und Bodenbach / 


jioöusjeib^- 


LEIPZIG 
Keine 
Agenten 
u. dergl. 


jL»^„0ie Frau‘*^0 

Ip 1 « Pwh t. F rau A. Hein, Cr. Oter-w 
f hpbanunea.d.geburufci lfl. Klinik dkr' 
fK*I.Ckari ul Berlin. 30 Pf. Ai Le Bedarta- 
i artikd f. Frauen am best. u. billigt 

L bei : Fra-u Ana» Kein, j 

a«lln 2. (J 77 ) ^ 

If Omuenitt. 66. LA 1 


^•rglaieh mil andaran 
i öaathilft« und du*cl\ 


Entisehenie t Abführende, Fruchtpastille 


VERSTOPFUNG 


Eamorrlioiilen, Leberleiden, Maimtaliwertoi 

TAIHAR 

INDIEN 

GRILLON 

Aul Jeder Schachtel und Jeder Pastille des 
«echten PA AfA Ft HVD/EIV muss sich die 
Unterschrift z. Orilion befinden. 

Paris, 33, Eue de* Archive*, in a Ihn Apotheken. 


DllfCll TrvU-n der PmIoIc., ohne 

jrtlru Kr» flaur» wn.l , wird J.t K..r|-r 
auf cj. in V«Mr#b wie bei 13) Keilen in 
dir 11 Obe geworfen „ trau hi dir r nu ll 
mit keinem aktiven A wmrut niedlich «rar. 

Hw Hellas hat folgende V,.r- 

*0(f r : I. Natürliche Wiwh rpilir iliw Ru- 
denn» im Boots». — 2. Feine Kiyuli«rbar- 
krtt der Leistung. — 8. Eliatiack iduU- 
|foixmd«r Widorstand, (Icick dem olartl- 
*-hei» I trink tira Wasser» auf d. Kuder, 
— 1 , Völlig geimiwiiltw» Arbeiten, — 
6, Kein Kinklrmiwn von Kli'isltings- 
Rtückun. — 8. Kein ZitrfnkM'hhell.», der 
ZiiiC». «rriuh liin«. — 7. f >eriiifr»trs ltaum- 
b> «I ftrfni», claderA |>| «nitaufrochUtabf-n«! 
*ufij<.w»liri wird.— h. Kiruigrritwignrter 
Training- Apisinit für den KmJrnijwrt. 
l*ru!.|». mit llnttliehen (Gutachten gratis. 

FabrtS;,>Mifas\ llrrtiaV. Frledrlckstr.I31«L 

Ftlialo: |MWU«rf. Graf - A.lolf - Ktr. 88. 


B illards T!ackbillard» B in ent- 

- 1 - kiwuijrer Ausführung. 

Kindlings Universal -Billardtisch, 

für Ciuamb.-, 1/ «h- u. KegeUpael geeignet Mk. 17b, — , 

Magdeburger Billard-Fabrik 

Ifltal. frei! 0 Kindlia*, Bt^burg 159. 20 Bed. • Ebreipr. 


(ÄBiS'Hun 

LsCzJ IOO JUin. Afrika, telnl« M. 2.— 

» andLu.l. 3.50 CDU wrak. nur . I. 11.— 
Aastnün . . 4.- 10 WMirtd» . . 3.- 

B bgl lüiu . 4.50 KO Fmu. Heia. .4.50 
■s Harbit, lUtah.. Himbsrf 2. 
Qrossc illustr. PrcuUsla gratis u. franko. 


Beste Kinreihuüg für 

Hexenschuß, Reißen, rheumatische 


( Refrheiibmnd?C > /iemnÜz 


Digitized by 


THE OH 0 STATE UN VERS TY 


Sal it wirkt nicht wie die spirituösen Einreibungen nur schmerzab lenkend 
durch Hautreiz, sondern direkt auf die Ursache. 

In Apotheken die Flasche zu ML 1 , 20 . 

Chemische Fabrik von Heyden, Radebeul-Dresden. 


BosU) A|i| umr f. die 

Hausgrmnastik 


GOERZ- 

Anurli D ut- Klapp-Karners 

TROPEN-ANGO 

Fpmalmadell für Tropen U. f' , U r>.-.1.1rnl. r — Ttiü-ti 
i llu»(ri>»rU* fS|,<»Eial-I! rn-»t-htlro ist Sueben . -nw turnen 
Ul.d st.du luux^.vi.trn gratis aur Verfügung. 
Optisch« S\ O AArn7 Aktien- 
Ansta.lt U. I . V3 U Q F\Z. Gesellsch. 

BERLIN-FRIEDENAU 9 

Lflfldotl. IVris. N^wyork. fhirasr«. 


EMILWÜNSCHE 

Aktiengesellschaft für 
photographische Industrie 

REICKbei DRESDEN 


WÜNSCHE 

CAMERAS 

halt Keine Schritt 


PIANO-KUNST- 

SPIEL-APPARATE 


FLÜGEL oocbo 


, (^herubim ’ 

►V & 

. . ein Bouquet von auserlesener 

Feinheit und Nachhaltigkeit. 

GUSTAV LOHSE 

I jjJJgk HOFLIEFERANT BERLIN 

PTjäI ,hr€r Seiner Ma/ritn dn 

Kahm a KAn nt. Kauert v Onirrreurh 
| ierKaiurrinu.KAnifin. Kdni& ton Ungarn, 

I ° t ~ Kiunich in allen cisv»Ml(igtn Gev haften. 


Garten-? 

I Gartenlauben rnöbel 


Zeichnen sich durch ^efälli^e, solide Bauart aus 

tosieS>ei August RaschfeBrandenburßrtft. 













9 h. 3375. 5. 'JJJätj 1908. 


3nu|tritte 3 t if un 9' 


393 



Julius BlUthner, Leipzig 


< J - ■ -□ Königlich Sächsische 

Hoflieferant Ihrer Maj.der Deutschen Kaiserin u. Königin von Prrulsf'ii, Sr. Maj. des Kaisers I 
von Sachsen, Sr. Maj. des Königs w>n Bayern, Sr.Maj, des Königs von Württemberg, Sr. Maj. 

* IT#n * j! , Rumänien, Ihrer Maj. der 


ITof- Pianoforte - Fa l >rik. 


von Österreich u. Königs von Ungarn, Sr. Maj.iles Kaisers von Rufsland, Sr. Maj. des Königs 
des Königs von Dänemark, Sr. Maj. des Königs von Griechenland, Sr, Maj. des Königs von 
Königin von England. * 


Fl ü gel - Pianinos. 


Prämiiert mit nur ersten Weltausstellungs-Preisen, zuletzt Paris 1900 und St. Louis 1904 mit dem Grand Prix (höchste Auszeichnung). 





das Stück 25 Pf 


_ SpeciaKhocoIade 
Milch-fhocolade 
e LeichtlösLCdcao 
Leipzig. Gohlis. '“Im" 

Original from 


7.a baiim Io hnwrrrn Porftlmriii 


ledaille Weltausstellung Paris 


NEUE MODELLE 

für 

REISE, SPORT, JAGD, ARMEE, MARINE 
Di« anerkannten Vorzüge der ZEISS-FELD* 
STECHER: Hohe Lichtstärke, vorrüfjliche 
Schärte, Stabilität, grosses Gesichtsfeld, Prä- 
zision der Ausführung, Tropensicherheit sind bei 
den neuen Modellen weitgehend gesteigert 
Mar verlange Prospekt T 8- 


Lebens\ersicJieroDgsbajiLa.Gs 

(Alte Stuttgarter) 

Gegründet 1854. _ 

Me Überschüsse gehören den Ver- 
sicherten . 

Versicherungsbestand . Mark S20 Million. 
Bankvermögen 297 » 

Unverfallbarkeit, Unanfechtbarkeit, Wottpoltze. 

UfrHun# von der bei dauernder 

ftv*rA»Kii;yWi/M infolge Unfall oder Krankheit 
kann gegen massigen Zuschlag mifveriUhtrl 


Japansammlung 


AclU-ie A rb.-»t.-n jn|*hi<« h-r Kleinkunst, 
eine kleine .-Nun, «hm* nur Ix-su-r Starke 


«»II »«fort mi Onn/.-ii «Irr gefeilt billig 
ter kauft wcrdai. Reflektanten wnllrn ihr»» 
Ailri»*w» unter J. E. 71K» nu Kudulf Hh«p, 
llerlln MV. ) 


nt* 


Wilhelm frisch«, 


Spurvay^c 


o ile “ 


(Riviera? 


by 


< »plUUnWe erstell man dnrrft 
K*sf einer Rente bei deraeit 1652 
bestebeaden Allveneteaa Renten - 
Capital, und Lebemveniclwrunnw 


bank feutonia In Leipzig 


Vermögen Ende ISO' O o 
o <- o » Million en Mark. 
I»ia lebenslänglich« Jahreerrnte 
beträgt >. R für einen «6 J Ihrigen 
Herrn 10,95’ ftlr eineu 7 &jUir. 
16 , 45 % der Einlage. 

Ne«: Sofort l-glnnena« Renten 
mit Capl t alrtück gewkh r im Tode», 
falle I Proapecta kostenfrei. 


A. Lange„Sohne 

Deutsche Uhrenfabri Kation 

kt Glashütte .J 




weltberühmter 

^iiiqueur^ 

überall zu haben . 1 


Rasse-Kunde 

edelmer Abnuunmiing rnm kleinsten 

Salon - SchoBhundchen bis mm pr. 
Renommier-, Wach- Bad Schuti hund, 

sowie all. Arten Jagdhunde, «.aranl. 
milk La». Qual iUtt. Kapert nach allen 
Valtleilan unt. <iai»nti*K«iun«l. Ank. 
nu jad . Jahnwit. Preisliste frank«. 

Pracht -Ai bum ,.nd Katalog Nt 2.-. 
Dm Inter«». Wer* : Der Mund und 
Min* Rasa«a, Zackt, Pflege, Dressur, 
Krankheiten“ Bk. . (530) 


(TÜRK*PABSTsl 

FRANKFURTiM. Rühmlichst bekannte 

v Anchovy-Paste. Sardellen Butter, 


Zu beziehen von eilen optischen Geschäften sowie von: 

Benin OARL ZFISS Lond ° a 

»nkfurta. M. LLIOÜ St Petorebu. 

Hamburg JFN A Wien 










9lr. 31375. 5. 9JlflT3 1908. 


394 


3MWrte 3«t>*n9- 





OjjjiHfel kam 


< »ososo:oio;o;oso;oso;ososo:o:o:o;^ao:c?sc>so:o:c>:o;o;c>:o;o;o;o;oso;o:o; g> 


Den besten Gradmesser § 


für den Wert einer Erfindung bildet neben den Urteilen der Autori- 
täten und der Presse ihre stets wachsende Verbreitung. Unser neues 


Meisterspiel-Klavier 

.,DEA“ 


hat allseitig Anerkennung gefunden und die Gunst des Publikums in 
überraschend kurzer Zeit gewonnen. „DEA 44 gibt das Originalspiel erster 
Meister der V&lt unverändert und absolut selbsttätig wieder. Die Künstler 
erkennen im „DEA 44 -Vortrage ihr eigenes Spiel und das ihrer Kollegen. 

Prof. Dr. Carl Reinecke, der deutsche Altmeister, bekennt am 
21. August 1907: 

„Es ist bewundernswert und im höchsten Grade überraschend, mit welch er absoluten Treue 
das MeLsterspie-1 - Klavier „ DEA“ den Vortrag des Spielers wiedergibt Das von mir gespielte 
Larghetto aus dem Krönungskonzert von Mozart horte ich von diesem Instrumente vortragen und 
erschien es mir wie Zauberei, als ich mich selbst spielen hörte, ohne doch die Finger zu regen. - “ 

Für „DEA“ haben über hundert erste Künstler gespielt. 

Prospekt auf Wunsch kostenlos. 


LUDWIG HUPFELD A,G„ LEIPZIG 


Berlin W., Leipzigerstr. 123i, Ecke Wilhelmstr. :: Wien VI, Mariahilferstr. 5-7, 

HAMBURG, Damnitborstrrie 6. DRESDEN, Pr.ferrtrsBt 9. FRANKFURT m. M., Zeit »SO. AMSTERDAM. *. HAAG, Kneuterdijk 30 a. 


^o!o:o!o:oro!o:o:ö!ü!a!o:o:a:o:o:onoTO!o:o!0!oio!oroio:o:o:o!o:o!oicj^ 


TET- PACKUNG D R P 


ENTHÄLT NUR FEINSTE 
MOLKEREIBUTTER 


\3CJs greT THE OHIO STATE UNIVERSITY 







Surft fterbinanb oon ^Bulgarien unb feine töcmafjlin (Eleonore, geborne ^rinjefftn: 'fleuß 3- £• 

’lUiotiHirnptte üon ?5rof. Sbuntö HWfnhml». ©ofüliotcuuiiph in Coburg. Orinin^ll fmm 

Digitized by GO glC • THE OHIO STATE UNIVERSITY 


396 


3ttu[trirte 


9h. 3375. 5. SRärj 1908. 



fcofphöt. ©töf. ttbuarfc Ubleninitb. Coburg. 

3ut äocfocitefetci bes gürften gerbtnanb Bon ^Bulgarien auf Sdfloj} Ofterjfcin am 1. SJtär3: Das fürftlidje ^3aar unb feine ©äfft 


Dn ber D&rber|»en SRrilj» oon linf« nad> r«l)t« : ©rtnj Hermann 311 eioIbfro-fOemlgeru 
*ruft-A8!lrtft. Uriivj £>e«nri<£) XXXV. Sleub-JlSIttth. Sflrtt ahrilttnn «mit tu 6toIb«t< 
ßrtnrifc Xxlv. Kfufc R&|tri«v «rbrrim ftrtnrtd) XXVn. Rcuft 3. ß. AJdimflin fcoboraju < 


lerobe. «rim ßeinrldj XXXIV. 3. ß. Kruft. Brtiu ©elnrid) XXXIX. Kru[ 

— **■ — — imr* -“*■ *-* — 


ruft.Hflltrift. 
und) XXXII 


©rin) fttlnrld) XLI. 
U. Kruft 3. Ü. ftdrlt 

ftrtnrtdj icxlv. Kfuft.ftJunrift, «rbprirn ßtfnrtd) XXVn. Kcuft 3 - ©diwfltn Jcobowsju 6djl«*wlg.ftolftetn. «Broftffl.rftln SBIabiimt »on Ruftlaiib. $ftr It in CI ronorr »o« ftu t g arten. ftflrft 
ltcrb tnanb »on «ulgorleu. «rm»rntn «lilabttl) Kruft 3. 8. — Sit brr britten «tlt>t oon lints nad) rtc&ts; Urin) Ccopolb oon ©acftltti-ftobur« unb «boiba. Jjar|t Hugo p, DlttrMjjtetn «♦ 
•UfolobuT«. Cbraf Vlbrrt Wrnoborff-tioullli). ttrbprtnj «mit ju ßobfnlotje-Vanfltnburfl. ßeriog «mit »Umher tu Sd)le*iDlfl-C>ol|tetn. «roftffltft SMaDlntir «CrinnbroTDttld) uon Kuftlonb. ©rtnjeflin 
3 ba »ruft fl. ß. JUrltirt «Karte tu Stolberg-fflOrmiflerobr. tßrtnj «Philipp oon ©arblen-Jtoburg unb ®ottia. Vrinjellln »Jane oon SaddewKitenburQ. frilrlttn «lilabrtl) Ktuft*flö[lriö. ’JIrinjeflln 6iöqHe 
»euft-AÄftrtfc. ^rituclli« Olfla «U|abrtl> oon 6 fld)Un.«lt*nb-ur®. ^Ttnirllin Kefllna KrtifvSte|ttlft. »rtiu ßcinrid) XVIII. Kruft 3. ß. — 3 n brr Irfttrn Reibe oon lints nad) rrdjl«: ßerw fl 3 »hann 
WU>«<t)t JU WiflKtnburg, Rtgmt be* ßcrjofltuin* ©rounldjioetg. ttetiuefftn fteobora Kruft 3 - ß* ©rlmefjin Sophie Renata Kruft 3. ß. prinj $*mrid) XXXII. Kruft 3 - ß- $«309 Bart «buarb 00« 

Saebfm-ftoDurfl unb ©ott;a. H)rin\ flugult tBilbcIm oon ©rtuften. 


3Botf)cnfd)au. 

Der beutf^e fteidjstag. 

(Etats bet 0 ft, ber «Reidjsbrurferet unb bes 
«Rjeiehsjufttjamts. — Mm 17. Jfebruar tourbe im {Reichs* 
tag bic zweite vefung bes ©Oftetats fortgcfctit unb am 18. 
brrnbipt. Tabel fam es $u fdiarfen 3ufammetift3ftcn jmifdvcn 
bem Staatsfcfretär JtTaetle unb ben lintsftehenben 'Parteien. 
0ftm«T würbe am 1$. brr <£ial brr *Reid)9brucfeTet beatiUigt 
unb bir jioeite Siefung bes etats b« *Reid)siu[li3amt9 b^ 
gönnen, bie am 19., 20. unb 21. fortgcict.it würbe unb (inen 
waftven SBettlüuf brr <pari(ien im Oinbrtngrn oon 5R(fo> 
Iutionen IjcrooTTief. 

Hloortlr jum liefet} über ba« Ürlrgrapljcnn) ef rn. 
— Wuftcr bem «lat bes 5Rei<tjsjufti 3 amt$ ftanb am 20. JWbmar 
bte Slouclle jum <*»cf(tl flbvr bn» IclcflTöpljcnwrfcn auf brr 
Xagcso-rbming. 5vif Uloodle will bie klänget b« gegen 
rodrtigen 'Jifcl)to3uftanb9 befeitigen unb bie ^unrenteleflrapljie 
rin^ritlid) in bie £>anb bc^ *JReid)cs jufammenlegen. 3Jie für 
bie Wenuftung oon '.Heidistdegrapbcn unb iVernfpredion lagen 
brftefjenben tSebilftren tönnen auf <J»runb eines föefeftes er- 
ftiljt meTben. bod) feil biefe Slellimntung nad) ben Aiont. 
mintonsbefdjlüffen erfl ootn 1. 3uli 1913 an auf bie Junten- 
telegrapljic ^Imurnbunfl finben. bal)in werben bie 

®ebflt)ren burd) ^terorbnung fcftgcicitt. 

!Xas Sdiedgefe^, — X'er 'Pefpred>ung bw Iftats bes 
5Heid)*juftitmnt4 gino am Sl.JVebruar bie jtueite Sefung bes 
©djedgeffö« oortjrr. § 2 banbclt oon brr 2dtedfäl)igtdt. 
(Es liegt l)ier)u ein .Komptomiftdnttag fämtlidhet Parteien 
oor, wonad) bie tSdiedfäftigfcit and) au®gcbef)nt tocTben foll 
auf bie unter amtlicher ^(ufüd)t ftdjcnben 2parlaffen, wenn 
fit bie rmd) l?anbcsred)t für fie geltenben Kutfid)tsbeftim< 
mungen erfüllen, 'tiefer Jtomproniifiantvag unb mit ibm 
§ 2 mürbe angenommen, ebenfo $ 1G, ber oon ber *Por- 
legung bes £d)erfs unb bes 'JJrotcftcs banbeft, unb jioot in 
ber ftaffurtfl ber Wommiffion, bte lebiglid) baburcii bebingt 
ift, bafi bas (ftcfeti 3»r (Srleiditerung be-> ^füedifeiproteflw 
nod) nid)t in Airaft ift. ferner würbe bei bem 3d)hifo 
paragrapften ein Antrag 'JWommfen (,>reirmniflc Üiereiuigung) 
toibrrfprudjslos angenommen, bem infolge nadi ClnlTaftlrctcit 
bes (Wfetus jur (Erleteblcrung bes 5Ued)fclproteites 6ie barin 
enthaltenen neuen 'Peitimntungcn über Vorlegung unb 'J?ro 
teft aud) für ben ^sdtedwrtelyr tfkltung haben fotlen. ifublid) 
tourbe beitimntt, baft bas ©efeft am 1. Kpril l»«H in Airafi tritt. 

lelefunicngeieli, rdKrtgcieti, ^urtitetat. — ‘Jim 
25. <>ebruaT würben bas ielentnien- unb -eheefgefeti in 
britter ßefting etibgültig angenommen, hierauf würbe bie 
aweitc Sefung bcs 3ultitetato fortgcletg. Witten in ber 
3uftitbebatte fiellte lieh ber neue fllriehsfdiaftfefrelür 2nöow 
in feinem neuen Sofien oor. Tie H»eneralDebattc über ben 
3ufti,ietal, bic an bas |t»el)alt bes Slaatsfefretärs fid) an- 
gefnüpft hatte, tourbe mit ben feditehu gleidijeitig pir 


Tishiffion geftelLten fficfolutioncn. enblid) erlebigt. Tas ©eftalt 
be» Staatsfcfretürs würbe bewilligt, bie meiften fflefolutionen 
angenommen, nur bie über bie Deportation unb bie Sanber- 
gerid)te für lünblid)e Arbeiter unb für Sureauanprftelltc ab- 
gcletjnt. itm 28. würbe ber 9left bes (Etats bes 9leid)s. 
juftijamts genehmigt. 

Vorlagen aut ©eroerbeorbnung. — Slm 27. 5frebruar 
fanb bie erfte Sefung ber ©cweTbenboelle über ben üeinen 
»efähigungsnathtoeis ftatt, bie 00m Cstaatsfefretär o. ‘»elh- 
mann-^olltDeg eingelcitet würbe. Tic Icnben.t b« ©efeft- 
entxourfs, ber übrigens bereits feit bem $-ruhl«lt)r ^or liegt, 
beruht in bem ©runbfaft, baft nur berjenige lehren foll, ber 
felbet gelernt E>at. unb ber Me» aud) nadyweifen tann. ^luf 
feiten bes j>anbwerter!tanbw toirb als (Ergebnis ber (Ein- 
fübrunp bicles 'Jlachurciics eine weitere Hebung unb tträf- 
tigimg bes Gtanbesbewufttfcins ber fjonbwetfet erhofft. Tic 
Vorlage würbe am 28. einer tfomtniffion oon aditunb.uuan.iig 
ÜTUtgliebem übcrtoiefen. ^tcrauf folgte bie erfte ßefung ber 
Vorlage über bie ^erftellung uon 3iganen in ber öaus^ 
arbeit. Das ©efeti lieht 'ilrbcitcrfdiuftbeftim mungen für alle 
VJerfftättcn oor, bie nid>t unter bie ©eroerbeorbttung fallen. 
(Es hanbelt fidi babei oor allem um Verriebe, in benen ber 
(Arbeitgeber mit feiner (Xamiltc arbeitet, weiter aber um allein 
arbeitenbe Unternehmer unb um freimar beiter, bie in ber« 
fclbcn ÜUerfftatt für Dritte arbeiten, ohne von einem bic 
'IHerfftatt leitenben (Arbeitgeber befd)äftigt tu merbert. 9tls 
'Uterfftättcn gelten aud) alle tKüume, bie jum Sthlafen, 
'IBohncn uttb Wochen bienen, fofern in ihnen Zigarren -Haus- 
arbeit uerridjtet wirb. Tie Jtorlagc enthält Veftimmungcn 
über bic Vefdjaffenheit bes 9irbettsrauines, über bic Vefchäf- 
tigung oon Winbcrn unb jungen ßeuten, regelt bic «Aus- 
imhnu- ttltb enthält .)i entroll , ?luiüd)t-v unb 3trafbeftinw 
mungen. 3n Vcrbinbung mit biefer «Hooellc würbe eine 
(weite Ulooelle iur ©ctoerbeorbnung beraten. Tiefe enthält 
«Beitimmungen über bie 9[us|tcllung oon ;feugniHen für ge- 
roerbliche «Arbeiter, über bic Lohnbücher unb Vlrbeitsiettel, 
über ben Vcfud) ber (fortbilbungsfdjulcn , über bie 'Be- 
ISmpfung bei oon übermäftigen «Ärbeits.teiten berrühren ben 
(befahren, über bie Bechtsoerhältniflc her HJerfmrifter unb 
Jechnifcr, über bie (Einführung bes (ehnftünbigen «Ulaximal- 
arbeitstages für Tfrauen, über bic (Einführung einer elfftün* 
bigen Nachtruhe für '.Arbeiterinnen unb jugenblid)c 2lrbciter, 
über bic «ilrbcitsoerhältniffe in ber Hausarbeit, über bic (Er- 
höhung ber Strafe für Übertretungen unb 'ArbeitcTfdiuft* 
beftim mungen, über bas Verbot ber 'Jlnwenbung oon weiftem 
Vhoophor. Km 29. mürben biefe Vorlagen weiterberaten. 

Tie ©nteignungsDorlage im preuftifeben Herren- 
häufe. — Slm 26. Februar ftanb bic Cfttnarknoorlage mit 
ber Vlbltimmung über bie (Enteignung auf ber Tagesorbmmg. 
Tic Jhenenhausrommirfion hatte bas (Enteign ungerecht wefettt« 
lid) cingc|d)rünft unb bcid>loflen, baft eine (Enteignung ntdjioor- 
geno Hinten werben barf. wenn es ftd) um ^iöeilomntiftfamilien 


ober um ffirunbbefift hanbelt, her bereits feit aeftn. 3al>. 
ren im Vcfift ber ftamiltcn ift. ifemcr jinb jugunften 
bet SRcIigionsgcmeinfdfaften ftarle (Httfd)r5ttfungen bes (Ent. 
eignungsredite» oorgenotnmen worben. (Ein (Antrag o. Hkbd 
will bie Veftintmung fallen laffen, nad) ber eine (Enteignung 
nicht ftottfinbeu barf, wenn ber Vcfift feit bem Tage bet 
Onauguricnmg ber VnFicblungpotttif in ben Oftmartcn, feit 
bem 28. Februar 1886, ftd> in ben feines ©efifters 

befinbet. Lanbrotrtfdjaftsminiftcr o. Wmint crflärte, baft 
bie «Regierung weber bem Vorfd)lag bes H errcn h au f f * 
nod) bem Kntrag o. (IBebel 3uftimmen rönne. Ilnterbeffen 
war ein Eintrag (Abi des ringegangen, bic 'Vorlage in ber 
^affwttg bes (flbgeorbnetenhaufes wieberherjuftellen unb 
nur ein« (Einfchränfung ber (Enteignung 3ugunften ber Weii- 
gtonsgrnreinfd)aficn unb milber Stiftungen 3 u machen, wenn 
biefe «Stiftungen im «Befift ber (fteineinfdiaften oor Dem 
26. debxuar 1908 finb. 3n brr Debatte ergriff nod) einmal 
Ifürft o. ‘Bülow für bie (Enteignung bas Vlort. (Er mies 
bas Verhalten ber 'Auolanbsprcffe 3urüd, bie fein 9ird)t habe, 
fid) tn innerpolitifthe Verhöltniffe eittiumifehen. ‘Bei berSlb- 
ftimmung ant 27. würbe junöd)ft ber (Eoentualantrag o. 3BebeI 
angenommen, hierauf brr (Antrag 'Xbicfcs, ber bie Vorlage 
in brr Raffung bes Vlbgcorbnrtrnhaures tDiebetherf teilen will, 
unb .uoar mit 143 gegen 111 £timmen. Sobann würbe 
bas fl au, 3c (ftrfel) in ber Jfaffung bes (Mbgrorbnetenhaufcs 
angenommen, wonach bet {Regierung bie (Befugnis ber Snt« 
cignung von 70 000 Im jum 3wccfe ber Xbrunbung ber 
beutfdien «Jlieberlaffungen in ben «Brooinjen ©ofen unb 9Beft- 
preuften .tugeftanben wirb. 

fRuffifd)- öftcvrrichifdie Vcrftimmung. — 3n 
feinem lErpofe oor ber ungartfthen Delegation fünbigte 
i>rhr- 0. Kehrenthal an, tflcrreidi-llngam habe bic Kbfidjt, 
bei ber ©forte ben Vau ber turjen Stredc, bie bic ®er- 
bin bung ber Vosnifdjrn Bahn mit ber Salonifü'JJtitrowiftabahn 
herftcllen foll, $u erwirten. Tiefes fog. «Sanbfdjafbahn-Vrojeft 
oerurfachtc oicl Lärm unb oetbunlclte einige 3eit bic politifdje 
Vage, oor allem wohl, weil ^-rantreid) unb (Englanb ben 
beutfdien llnternchmungsgeift fürchteten, ber fid) auf biefe 
TOeifc burd) Vermittlung Cfterreid)* Ungarns neue 9Birt* 
ichaftswcge ln .(Ucinafien f^affen fbnntc. Wuf feiten ber 
Türfei erwartete man Idion lange, baft biefes früher ober 
fpäter beit vom wirtfchaftlidjcn unb ocrtchrspoliti|d)en «stanb* 
punfte berechtigten, ihm vertragsmäftig 3u|tehenben Bahn- 
anfdiluft forbern würbe. (Es herrfchle bic (dnlicht, baft man 
ihm biefen VahTtan|d)luft nid)( oorenihaiten fönne. 3n Tuffi* 
fdien Greifen antwortete man nun auf basSanbfrhaJbahmBro« 
jett mit einem ^»egenprojeft, unb jroar mit bem ©lan einer 
Tonau-Vbria-Vahn, bie, burd» «Bosnien unb (Albanien führen b. 
eine birettc Berbinbung iwifthen Buftlanb unb beut Xbria- 
tifihen ©leer fehaften loli. Um gcwifle Beftimmungen bes (Ber- 
Uner Vertrags tu umgehen, bic Cftenrcidh«Ungant bas 5Rcd)t bei 
©olijet int 3anbfd)af Wooipafar unb CHnfluft auf bic Sriaften- 
unb 'Bahnhauten in (Ulontenegro einräumen, joll bie Sinie 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Jtr. 3375. 5. ®Mi3 1908. 


3Uuftiirte 3 e ^ un S- 


397 


in Albanien enden. 3nt (tiegenfati zu der mlji+ttfii 3iiut- 
mung in AMeu lycrrfciitv in 3i. i>etei->lmrg eine neroöje 
Spannung. ( 5-3 befiebt eine Aiiie»v i'«nU'i , die einen .Vtampi 
mit Der TflrTci für ein mirffaiuc*' Mittel hält, um au» Den 
inneren Wirten heeam-zufoitimcit. Allerlei bamnibnmidc And) 
ritzten taudilim auf: grOfttrc tfirtifehe Iruppennwtifen lallten 
oon Baqozet am. gegen die ruifmlie Ztnutafusgrcuze in 
Bewegung fein. (£•> uni r de fl ci neidet, dut j| fiel) unter der 
mot)(immcbnnifd)cn Bcvölterima in War» uuD Grimnn eine 
nif[cnfcitib(i<hc Stimmung geltend »midie, fo i>nii Beamte 
und Wnufleute ihre «tamilien nordwärts nad) Tiflis fand ton. 
Tie rufiifdK Tmna fällte die Gntknbung non ttOOOO Alaun 
jnt fBerftnrfung de» tiircn.)f(t)iiljc* int 3 fl duften genehmigt 
haben. Tic finge wurde dadurch getlürt, daß in Bitener 
ma^flcbendcn .greifen die Befürchtung, Cfterreid) Ungarn 
werbe fid) mit Bitcfficht auf die HicrwiTtUdHing der 3anbfebaf 
cifenbah« dauern abtfalten Inffen, für Befcnmen iu ■ä)ia 3 c- 
bonien. bef ander» für die ^ufti^refarm, mit allein Aachbrud 
ein 3 nttetert, filr oollftflndig liiibrg rundet erHärt wurde, Aad) 
ben neuften Aid billigen (teilte and) der ruFiUcbe Altnifter 
3sroolfli) öct öfteiTeidhiitb-ungarifchcn «otfdwit flegeitübcr 
aufs cntfdfieöcititc in Abrede, Daß AußtcmD jetzt ober früher 
oon der Türlci die Won^effianieninfl einer ‘Mbriabrtfjti ocr» 
langt Ijabe. 

Tic Tuffifdjc Alarincoorlage. — Ter Tmna 
ging am 20. Februar die tJJiariitcoorlage jh. Sic fordert 
♦60 SDtin. «Rubel, auf oier 3at)re uerteiit, für ben itüften* 
fd)u$ der Oftfcc, 2000 3Rilf. Aubcl auf jetfti 3at)Te uerteiit, 
mit 87 SJJiHioticn beginnend bi» 2&u Willi onen auifteigend, 
junt SBiebcTaufbau der (ßcfamtmarinc. 

G lerne nccau über ftran freiet) und Tcutfchlartb. ■— 
3n ©aris fand am 1 1 . Februar im Steif rin de» ©rflfibenicn 
Salltires, aller Winifter und jaf)lreicher beruorrcigcndeT ©er» 
fönllchfeitcn im Giuembourgg orten Die (S-inwcihuiia De» Tent» 
mal» für Sdjcurer.Weftncr ttatt, der früher Bi.vpräfidcnt d« 
Senat» war und fiel» durd) fein tHiitrctcn für Trctyfus be» 
fannt madfte. Tabei Ijielt Wiiiiftcrpvöfibcnt Gfcmenceau eine 
politiftße Anfprache, die fich, Da Sdfeurer-Weitner Glföffor inaT, 
befonders mit Den beutfdHranjöfifdicn Beziehungen. bcfchäT- 
ttgte. (?r fütjrte auo, daft inan darin einig fei, anjuertennen, 
baß die franzöfiiehe ©olittr non Trotjungm itnb heraus» 
forberungen frei ift. „Um frcict>^ moralifdfcn ilOcrt 30 
beben, um iljrit Die 'JJladit wicberjugcben, fein iRedft auf 
Ausdehnung 311 wahren, tönnen mir auf die Vfige verzichten 
uttb auf ben Haß Desgleichen. ‘JOir haben ftranfreid) über» 
nommen, als cs au» einer furchtbaren 'Prüfung hcroorning. 
Unfere ©liefe weitben fiel) ber ^utuuft 3«. Sit» Söifne einet 
großen ©efcf|id)te und ftol.t auf bic .uoififatortidfe (Eigenart 
^frantreid)» tOnnen mir mit ruhiger Seele Die 'Jlattffoinmcu 
ber ftarfen Waffe betraditen, bie fid) feit ^hrh linderten mit 
ben SDiännern unfere» Üanbe» auf 3 at)llofcu £ct)[ad)tf«lbtm 
gemeffen h^den .* 4 ©ic 9?ebc Glcmenccau» gipfelte in bem 
©atje. dag die fRioalität .gneier grofter iHöircr mit gegen» 
fettiger Hochachtung gan.) iuot)l nerträglid) fei. 

Tier nor weg ifche integritöt-soertrag. — Xie „9lorö« 
deutfeh* Allgemeine jeitung“ oeröffentlich te am 12. jyebruar 
den WoTtlaut De» am 2. 'Jtooember 1907 3wifchcn bem Deut* 
fthen Weid), ?frantreid), ßtögbritonnien, Worrocgen und Wu&. 
lanb abgefchtoffenen unb oon allen beteiligten flächten rati» 
fixierten nonoegifd)en 0ntegrit5t$pertTag». Tanad) acrpflidftct 
fid) Woruwgen, feiner Wacht irgendeinen Teil norwegifdien 
®ebiet» ab3utreten, weder .tum Jwect ber tSefc^ung noch 
3um 3 werfe irgendwelcher »etfügung darüber. Tie Wegio 
rungen Tcutfchlanös, Jfrrantreid)», ttnglanb» und Wuglanb» 
erfennen bie Ontegritüt Worvpegen» an unb verpflichten fitf), 
tie ju achten unb, fall» fie oon irgenbeinrr Wad)t bedroht 
ober ocrleht werben folite, nad) oorangegangener, Dieftm 
3»erfe geltender SBlttteilung der notioegifd)en Weflierung mit 
den geeignet fdjeincnöen Wlitteln Diefcr Wcgierung ihTe Unter» 
füLgung jur bfT Integrität Norwegen» 31t leihen. 

Tie (Sültigfeitobauer Des Wcrtrag» ift auf 3ehn 3a|)re feft» 
gefegt und foll fid), wenn fic nicht fpäleften» iroci 3at)re 
oöt Ablauf tiefe» Weltraum» aufgetundigt wird, automatifd) 
oon gehn gu 3«hn 3af)ren oerlängern. 3fall» bei Vertrag 
oon einer ber 3J13d>lc, bi< mit Norwegen an bem Abfchlug 
teilgenommen haben, gefünbigt würde, foll bie Wünbigung 
nur für die betreffende STtacht tDirtfam fein. 

Tie 3uftändc in Portugal. — Soweit e» fid) bi» 
jetjt überfetj^n I&%t r ift WSnig SOlanuel II. mit aller Gtiergie 
am SBerfe, ba» roieber gutjumachen , was fein SJater oer* 
fehlt f)at. C5leid) im Anfang feiner Regierung oerjfchtete er 
auf ben 3 ufdjug, ben Garlos mit Hilfe Sraneos erhalten 
hatte, und erElärte fid) bereit, nad) unb nad) bic Schulden 
feine» ©ater» dem Staate jurfldjuerftatten. Gin Tiftatur* 
öeCret nad) dem andern mürbe aufgehoben, um bas 2 anD 
ju beruhigen. Ta» «abinett ^erteira bo Amata! gilt ln 
©ortugal als ein Woalitionsminifterium, in bem ©rogreffifla» 
unb Sicgcneradorc» fid) die SUage halten, und da» eine ge» 
meinfome Arbeit nur fo lange leiften lann, al» tiefe Arbeit 
in ber SBegräumung ber oon ber Tiftatur auf gehäuften 
«Ruinen beftc!)t. Sobalb es fid) um pofitipe Aufgaben hon» 
beit, werben bie ©arteiöiffercnjen 3 um ©OTfchcin fommen 
unb bie 3 ufammenarbeit unmöglid) machen. Vorläufig 
herrfcht aber nod) Gtnigleit. Am 13. Februar befrfjlofe brr 
Staatsrat unter bem ©orftg und auf SUunfd) öc» Wönigs 
einen Strafnachlag, ber ben nad) Afrifa ftrafpcrfrf)i(ften 3J1a* 
trofen bie fofortige Aürffeht in bie Hemmt geftattet. G» 
hanbelt fid) hierbei um Jene, bie oor 3 roci Jahrctt an ©orö 
einiger im Teja oor Anfer ltegeitber Wrieg»fd)iffc meuterten, 
g^er mürbe den HceTesflüd)tigen einer Anzahl Jahrgänge 
Sttaferlag gugcfid)crt. Tic ©efirtebigung über biefe beiben 
Staat»ratsbefd)lüffe foll im üandc fehr groß fein. Tennod) 
hat bie repubfitanifche Strömung nid)t» oon ihrer Stärfe 
oerloren. Am 16. fand an ben (firäbem ber ßflnigsniörbet 
eine Temonftration ftatt, an btr fid) oicle taufenb ©erfonen 
beteiligten. Tie Truppen würben ferngef)alten, nur bie 
ÜJtuni 3 ipaIgarbe oerfaf) ben Ordnungodienft. Alles oerlief 
ohne feben 3wifch«nfall in befter Ordnung. A 111 18. hielt 
Die republtfanifchc ©artet nah eju oolljählifl eine ©erfamm» 
lung in Alben Giallega ab, einer Ortschaft, die l'iffabon 
gegenüber an ber Tejobud)t liegt. 3 roan Vn Tampfcr brachten 
Die Teilneh^rer mit bemonftratioem (beprängc unter den 
Älängcn beT SKRarfeittaifc von Ciffabon herüber. Taufende 
oon ©arteigen offen bereiteten ihnen bei der WauDung einen 
wannen (Empfang mit lauten Stjinpathiefunbgebungen. Gin 
föMttIid)rr ^e^ug begab fid) nach bem H°t c l Santo», wo 


Die ttepublilaner De» C ries ihren poütifrficn freunden au» 
der 'Jirjidrui ein Ariihftüct ocralireiclttcn. 3n ber hierauf 
folgenbcn ^uieieittliaibjiündigen 3ifnuig maciltc fid) allgeuietn 
die 'Jlidmuiii gellend, daf? Die GrinorDung des König:- Da- 
IMnd vor Der JHevoIntiou bewahrt habe. Anfierlidi 11 nid) t 
die ©ertihiguiifl dc-> VauDe» ^ortfehritte. Tie «»oncral und 
itjcniciuderiiie. dte Durd) franco aufgelöjt waren, ivradnii 
dem neuen iWtrü iterpräfidenten ihren Tont au». (Ende 
druar wurden alle Wafernen in tifiabon uom iiriefl«niiuiflcr 
infpiiiert und in Crdmmg gefunden. 

c(> e j e <h t e in ^iarolto. — Tk Kolonne Taupin halte 
am IC. (vebTinir, al» fte 0011 ©u.fttifa au» dem Gwneml 
d’Ainadc eutgegeninarichierte, auf Dem Cbebirt Der llleb .fepar 
mit Den ©iarolfaucrii ein (*icfcd)t, das am 17. foTigrfetjt 
mürbe. Tabei braitg Der irciuD tuximal burch Da» trau: 
)öfifd)e Warne, Da» fid) mit Hilfe ber ©afonetic befreite. 
Tie aufs äufu’rfte erfchftpiten ,>ran)ofeu muhten uirilrf. Tie 
.Wotonne Tiro unb die vom Cucb»Tamnfin lommcube itülien- 
lolomtc vertrieben Die iUlarotfancr uon einem fiergfamm an 
den Mrcnjcn des Hicdictc» ber ©t.iamta unb Uled Hari,v 
Tic Wolonne ©rularb, die von ©er 9tefd)ib und SRediuna 
tarn uitD fich beim 'JUtarabu oon 3i Abö cl Werini mit Den 
beiden anderen hätte uereinigen (ollen, muhte fich »or Der 
llbertahl der ffllaroltaner h^kig mrücfpeheu; fie bereitete 
aber auf dem Aücfgig ihnen eine 'Jliederlage, da bic feinde 
in Da» Wien neuer biefer Wolonne unb ber itjr 3UT Hilf® ge* 
fanDteu Abteilung gerieten. Auch bic Wolonne ©rularb mar 
mehttvcrital gezwungen, uoin ©ajonett bicbrauch 311 machen. 
Ter fteld3Uflsplan d'Amades ift alfo oorläufig gefdjeitert, da 
er feinen erfchflpftcn Truppen oorerft «Ruhe gönnen mufj. 


©auline fiucca. 

u Söien, wo fie am 25. April 1841 Das tficht Der 
IBelt erbticft hatte, ift am 28. frebruar nad) fcfjwcren, 
durch ein Krehslcibeu h®rp«^ 9 <taifenert Qualen bie ehe- 
dem oielgefetertc Sühtt®ttfünjtletin ©auline ßucca, ge- 
fehiedene ©arontu 0 . ©hatwa, »enoitwete p. 3BaU- 
hofeit neftorben. 9Bie 5rau fiucca feit läuflerm fdjon 
der öffeutlichleit femftand, fo hatte fie im HfTbfte 
1899 am Sterbebette ihres ßrocitcn Watten mit einem 
lebten ^eroorfchltuhi®» Siede» „Allcrfeelcn" dem 

Singen überhaupt eutfagt; ihr guellfrifcf)es Singe« und 
ihr lebensroarmes Sühnenfpiel tuareu als „beo Augcnblicfs 
gefchwiiide Schöpfung" in Der 3eit, da es ertönte und 
jichthar ward, verhallt und dahnißejeh wunden, unb heute 
jd)on, ein ©icrteljahrhuuDett etwa nach ber eigeutlidjm 
Triumph 3 eit der begnadeten Sängerin, dürfte ber Warne 
„fiucca“ uiclfgd) unD infonberheit bei allen 3ungjäf)rt0®ü 
junäehft eher ein ffirirmem an Heinefche fReifebilDer, würjige 
Siföre und Dclitotc Heine .Sudjcn wadhrufen als das an die 
nun »erjtorbene Küuftlerin, nach runden, füfecu 

Augen bas leßterDDähntc itonöitorengebäcf benannt worden 
fein mag. Unb bod) ift ©aulinc Cucca eins ber leucf)tenb(teit 
(heftirnc am beut|d)eu Cpemhimnicl gets-efen unb h°t 
gerade tväl)ren6 Teut[djlands ßtögter 3®ii unzählig« funft» 
frohe Seelen mit bem fonnigen Schönfjeitsfchimmer ihrer 
itunft burchftrahlen unb durchwärmen fönnen. 9tad) treff* 
lieber gefangstechnifcher Schulung Durch die (Sefangsmcifter 
Uffmantt und fiewi) hatte bie junge SDicnerin um des Gr» 
merbes willen früh W on e * ne ®h or |t*N« an bet ©Steuer 
Hofoper annehmen müffen, wurde jeboch bereit« mit acht- 
zehn 3ahr®n als Solofflngerin an bas Stadttheater in 
Dlmütf engagiert unb tarn oon dorther über ©rag im 
3af)re 1861 nach $<rtin an die ASniglicfje Hofoper, u>o 
fie fich * m Sturme bie fiiebe dec gan 3 en fficoollerung er- 
oberte, lebenslänglich angeftellt mürbe und |i<H 1869 mit 
dem Saron d. fRhadcn rermähU*» dem fie, da er mährend 
des Teutfd)» 5 rau 3 öfifd)cn Krieges permunbet morden war 
und ber ©flegc bedurfte, zur größten Freude ber „ihre 
Cucca“ umjubelnben Berliner auch ^ aft 5®fhlagcr 
nacheilte. 

Gin ©rief, den H®n* ®. Sülow im Sommer 1861 an 
3oacf)im ©aff gerietet hat, enthält eine ganj charafte* 
rifti fcf)c Schilberung der Begabungen, mit denen ©auline 
fiucca alfogleid) auch die tritifchejtrn äunftuienfchen 311 
feffeln permochte. G» h ci fe* dort: „3<h befuche prinaipiell 
da» Theater nicht. 9tur neulich »«leitete mid) ju einer 
Ausnahme unfere neue böhmifefje Nachtigall, ^>rl. fiucca. 
(Eilte Heine, naioe, blutjunge ©erfon mit einer pracht* 
polten Stimme, viel fyeuer unb Auffaffung, noch Diel 
3U lernen übrig habend, aber Spafc machend durd) un- 
gewöhnliche tfrrijche und metalloerfchwcuderifche Gnergie. 
Übrigens dramatifche« Talent, fo öafe fie, troh ihrer 
Rürjc, bei path<tifd)em ©Buten nidjt lächerlich er- 
fthetnt." Ta nt einer derartig reichen unb oielfeitigcn 
Beanlagung tonnte die Heine böhutifd)® Nachtigall eigent- 
lich alle Aufgaben, die fie irgend intereffierten, uub deren 
fiöfung fie reijte, in gerabeju pollfommener, jedenfalls 
aber ganz unmittelbar wirtfamer Akifc beujältigen, unb 
fo {teilte fie Denn 311m Gnt3Ücf«n ber Berliner und fpätcr- 
hin aud) der weitem europdifcljeu uttb ameritanifchen 
ftunftmclt neben ihre reizenden 3«Iinen und ©agen 
und neben ihr C5ftlid>ee ©anbl auch coahrbaft bedeutende 
(üeftaltungen einer ©Margarete, Tonna Anna, Baientine 
und Katharina (in „Ter ABtderjpcnftigeu 3ühnw»nfl")» 
und treierte für Teutjd)lanb die ©artien der Selica und 
ber Garmen, wobei fie benn immerdar ebenfomohl burd) 
die 3rrijd)e unb Sdjönljeit ihres C&cfanges als aud) durch 
bie großzügige fiebendigteit ihres Spieles feffeln mußte. 
Aud) al» (te nad) inehrjährigen ©aftfpielreifen durd) Gng- 
lanb, Amerifa, ^remtreid) und ©ußland, die fie 1872 nad) 
ihrem ®ru<h mit der Berliner öofoper unb ber Scheidung 
oon ih«m erften (Satten angetreten hatte, feit 1878 ge- 
legentlich wieder fid) in Berlin hören ließ, fct)lug bic alte 
fiu«a»©cgeift<rung neuerdings 3U h°h cn 3^ ammc,t au fi 


und waren bei den St- ©etevslmrger (Saftfpiricu bei 
.Uüuftlerin fiageitplütie mit 1 Oll Nu bellt befahlt warben, 
fo zahlte man in Berlin freudig lü .fi aud> für beit 
id)k\t)tcften (Salcrirplaß, tun nur atu 1 > mit dabei nrn il ‘{m 
zu fein, wenn ©(luliiidjen-» „jvtt volle Stimme" ertönte, 
((»faßen eriucdte feiner feit eine Ki|finger ©ßpta- 

»\rapi)ie, die de« Berlinern gleich zwei ihrer aus* 
gefpvod)cnftm fiieblinge: 3 ürft BiconarcE und ©auline 
fiucca in frcundlid)crn Tetc-a (etc uor Augen führte. 
Troß ihrer lünftterifi 1 )cn (Genialität und bereit glänzendem 
Gefolgen in aller ©Belt u?«r aber iu ©auliuc fiucca 
immerdar das weibliche Sehnen nad) G»atte*tltcbe und 
nad) einer eljclldjcn Häuslichfeit mächtig geblieben, ©litten 
aus ihren amertfani[d)cn Triumphen fri>ricb fic 1H73 an 
ihren alten fichrmciftcr Uff mann: ,,3d) tann CUjnen niefjt 
jagen, wie fclig ich beit Tag feilt werde, an dem ich 
diefem eingebildeten Gilüd roerde entrinnen fönnen, an 
dem ich mirflid) für mid) 3 U leben beginnen fann, uicfjt 
nur immer an ben Sopran deuten muß, mit dem id) 
behaftet bin und der ganz ent{ch»cöen bk größte Sorge 
meine» Gebens war und leibet noch i[t“ — und bald 
darauf war aus ©auline fiucca eine $rau o. SBallhofett 
geworben. 3 n UBien, wo die Äünftlerin weiterhin nod) 
einige 3ößre als ©litglied ber f. T. Hofoper tätig war 
und als Ghrenmitgiieb ber Hof»P« den durch ben Tod 
ihres ©tonne» und durd) eigne («hmerzhaftefte fieibett 
oeTfümmerten 9?eft ihres fiebens oerbracfjte, ift fie nun 
auf heimatlichem Boden jur ewigen Nuhe beftattet worben. 

Arthur Smoltan. 

Adolf Wird)hoff- 

111 26. Februar ift in Berlin der berühmte ©fyllolog 
1111 b Gpigraphifer (Geheimer Negicrungsrat ©rof. 
Dr. 3ol)ann ÜBilljelm Abolf Äirchhoft im Alter oon zwei* 
lindachtfig 3uhren geftorben. Als Sohn eines Sdjlaöhten* 
malers am 6. 3 <muicit 1826 in Berlin geboren, ftubierte 
'er dofclbft feit 1842 bejonbero unter Bödh Altertums- 
roiffenlctjaft, umrbe 184t» Adjuuft, dann Oberlehrer, 1855 
©rofcjfor am 3ond)im&tbal{d)eit (bgmnafiuin, 1860 Blit- 
glied der .©rcußifchen Atabenüe der iBiffcufchaftcn und 
1865 ordentlicher ©rofeffor an der Berliner KuioerfitAt. 

Bereits als Student hatte er {ich eingehend mit den 
Homerifdjen <bedid)teu befd)äftigt und die ^rüQtc diefe* 
Studiums im 3of)rc 1846 in feiner Tiffortation „Qua«tio- 
nnm Homcricaruni finrticula“ uiebergclcgt. Gr hatte fich 
aber aud) eine fonfrige tieigründine Bildung unb Schulung 
ungeeignet. H* eT f“t zeugt der Umftanb, daß feine Tcutung 
ber umbrifchen Sprad)dcnfittälcr (mit Aufrecht in Bonn, 
1848 bis 1851) für diefe Studien Gpocfjc machte, ebenfo 
wie er mit tblüd gegen eine Autorität wie ©lommfen eine 
neue Teutung de» astifchen <$>cfctfc» von Bantia oerfuchte. 
Auf feinem eigentlichen ©ebiete, der g¥tad>tfd>ett Gpigraphif, 
bic ißm als Schüler Böcfhs befonbers uahelag, bearbeitete 
er zunäd)ft die chriftlichcu 3ufchriftcn („Corpus inscriptionum 
groecarum cd. Büc-kh", IV 2). Tancbcn trieb er aber mit 
Gifcr da» Studium der gricchißhen Literatur. Sein erfte» 
unb zugleid) erfinalflges AJerf auf diefem ©ebiet war die 
erfte fritifdjc Ausgabe bes Guripides in 3 tDH ©änben 
(Berlin 1855 ; 2. Aufl. 1867). Nicht lange darauf ließ er 
ben {einem eigentlichen ©ebiet ziemlich femliegenben 
Neuplatonikr ©lotin er{cheincn (fieipjig 1856; 2 Bde.). 
3uzwif<h«w h fl He er ftd) immer mehr in feinen ge- 
liebten Homer oertieft. ®s reizte ißn hier befonber» die 
burd) bie reoolutionären 3decn oon 5rieörid) Auguft 9Bolf 
und {einem beriihmteften {fort{eßer Karl fiadjmann in» 
N ollen gebrachte 3* a 9® nad) der Gnt{tehung diefer C&<- 
bid)te. Gr ließ im 3 a h« 1859 „Tic Od^ffce 

und ihre Gntftefjung" cr{d)<inen, 1869 „Tic Kompofitfon 
der Odtjflee", beides zufatnmen in zweiter Auflage unter 
dem Titel „Tie Homcrifcße Cdgffee" (Berlin 1879). Tiefe 
Unterfuchungcn gehen oon einzelnen Stellen au», bie nad) 
Ktrchhoff» ©Meinung, wie e« fiad)mann {chon ähnlich für 
bie 3lias bargetan h^He, Durch ih« Uuflarheitcn, JBibet- 
{prüctje, wörtliche SBtederholung andern Stellen ufw. beut- 
liche Spuren einer gewaltfamen Berllitterung unb 3» 
fammenarbeituug zeigen. Ter älteftc Teil ber Qbpffct ift 
nacß f*)* 11 F Ö Ü- Noftos, urfprüuglich in dritter ©erfon 
gcfchrieben, ber 3 to«ite Teil ber Qbtjffee die fpätere ftort- 
{eßung baju, und in diefe beiden Oauptteile ift bann die 
jog. Telemachie hineingc arbeitet worben. 

Nidjt lange nad) dem Grfcßeincn de» jtx>eiten Aßertes 
über die Odpffee war Kird)hoff oon ber ©rcußifchen 
Afademie der 9Bi{fenfd)a{ten bet Auftrag zuteil geworden, 
die inzmifchen beträchtlich permeßrien attifchen 3nfd)riften 
gefonöert h«rouszugeben. Gr übentahm felbjt bie Heran®* 
gäbe der 3nfd)riften bis Gnbe des fünften 3ahrhunbcrtft 
p. Gßr. (Berlin 1873), den 9?eft ubertrug er feinen ÜTlit- 
arbeitem Ulrtd) Kötjler und 93ill>clm Tittenberger. Auf 
diefem feinen eigentlichen ©ebicte 3 eigte er, wie oertraut 
er mit dem Stoffe und wie tief er in bie muftergültige 
Blethode Böcfhs eingedrungen war. 9Uie aber die attifchen 
3nfd)tift<m Kirchhaff «i'uen ppr 3 Ügltd)en Kenner der 
religtöfen und ftaatlid)cn 3nftitutianen der Athener zeigte«, 
fo bie griedjifdjen überhaupt als einen ebenfolcßcn Kenner 
der gried)ifd)cn Tialefte und befände rs der ©cfcßichtc bes 
griechifchen 'Alphabets. H^r fci)ttf er das nod) heute 
grundlegende Bu<h „Studien zur ©rfeßiehte be» griechifchfu 
Alphabets“ (4. Aufl. 1887). ferner uerdienen nod) Ge- 
wöhnung feine Ausgabe Des Hcfiob und Afd)qlus und 
befonöers feine zabllofcn Giuzelabljandlungcu in den „Ber- 
öffentlichuugcn der ©reufzifchen Afademie der SBiffen- 
{chaften“ und in Philologien Hochzeit fct)rifku. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



398 


3Uuftxirte 3eitung. 


91t. 3375. 5. SJlärj 19Ö8. 



^online fiucca, f am 28. Februar. 


Als afaDcmifchcr Lehrer Uclinnbclt« «irrbbofi Router, 
£>e|iob, Büibar, (öfchnhis, Xhucobibes, flricd)ifd)c Literatur* 
g«fd)id)te, (JtaatsaltcTtümcr, ‘T’ialcfte, 3njd)riftcn u. a, (ft 
war ber eine ©vrftel)cr bes phitölogifd)en Seminars. Sein 
©ortrng trug einen burd)au& wifjenfd)aftlid)en tlbaraltcr 
ohne jeglichen rhetorifeben Sdjmucf unb ©utj. 

3n ben roiffcnjchaftlichen ©cfultaten mag man bcefcs 
ober jenes nid)t für jid)cr galten; jebod) bie ©rt «trd)hoffs, 
ein Thema 311 bcl>aitbcl»t p ijt burd) bie wunberbare Sdjärfe 
(einer Logit unb bie unerbittliche «onfegucn 3 (einer De* 
buftion Öcrartig fe((etnb, baß bie Frage, ob (eine Nefultatc 
richtig ober fol(d) (inb, jurücf tritt gegen ben hohen ft enuß, 
ben (eine Mctf)obc gewährt. Gprctchmiffenfchaftlich war 
Mirchfjoff einseitig unb oerjd} mähte « and) nid)t, bics 
(elb(t oft genug hervor, 311 b eben. 

Als Menfd) war er ein Manu uon t>of)cn Xugcnbcn. 
Obwohl geborner unb ftänbiger Berliner, t)attc er bod) 
abfolut itid)ts oom fvgettamtten unangenehmen berliner« 
tum an (id), wol)l aber ben trodnen unb trilwcife braftifd)cn 
Mutterwitz (einer Lanbetcute, ebenfo aud) ihre ©erzene* 
güte. Solange cs ihm möglich mar, erfüllte er (eine 
©flid>ten in vorbiibUd)er Mcifc. 3n (einem Büßern jebcv 
‘Prätention unb ©ofe abgeneigt, verftanb es es, jahrelang 
(eine Umgebung an fid) 3 U fe(feln. Seine Lebensaufgabe 
war bie «Biffcnfdjaft, in ber Miffenfcbaft bie 3Bal>rt)cit, 
fei es mit, fei cs gegen Autorität. Sein unermüblittjcr 
(Eifer, fein großer (Ernft in allen rpif(cnfd)«ftlid)en Dingen, 
(eine mujtergültigc Mothobe würben tl>n allein frf)on 31 t 
etnein tnürbigen Mitarbeiter (einer tctlwcifc »iellcid)t 
größeren Fadjgcn offen mad)en, wenn er an ©efultatcn 
mit Urnen nid)t wetteifern tonnte. 

München. Dr. 'Jöilljclni ©amtier, 

2luf bem ®all ber Stabt SBien. 

er biesjährige ©all ber Stabt SPien war anläßlich 
Des fechzigjäbtigcn ©cgicrungsjubiläums bcs Maijers 
(fraii 3 Jofepl) m « befonberm ftlanze arrangiert. (Er ent- 
behrte aud) nicht bcs gewohnten Ma|fenbe(iid)&, aber bic 
Feftfreube würbe gebämpft burth btc Abwcfenheit bes 
Monarchen, ben (ein ßet harzt 3 ur Sd)onung ber nod) nid« 
vollftänbig roicDcrcrlangten ftcfunMjcit nötigt, unb bas 
Fernbleiben bes ©ürgermcifters Dr. ßueger, ber an ber 
öfterreichifchen Nioiera (Erholung non (einem fdjweren 
Leiben fiubt. Ter «aifer l>ctttc als feinen Stclloertretcr 
ben ft cncral*Artillrrieinfpcftor (Erzherzog Leopolb Saloator, 
einen Der populflrftcn ©tinzen bcs Jncrrfdjcrhaufcs, ent* 
fenbet, bei« jid) ber ^Ijerjog F ran .Z Saloator, ber 
Sdjwiegerfohn bes tfaifers, anfdjlofe. Tie ber Ariftofratie 
unb ben »ürgerfretfen angehörenben ©atTonejfen, bie fid) 
im (fmpfangsf olim bcs ©üTgernieifters oerfammclt hatten, 
hielten ihren (Einzug auf Die (ff trabe im Fcftfaal. 3m 
Stablratsfaal t«r(ütnmeltett fid) bas biplomati(chc Morps, 
bie Minifter, bie Gtaatswürbenträgcr unb bic gelnbcncn 
(hafte. 

Auf betn oberften ©obeft ber Doppelarmigen Fetttreppe, 
bereu 'Pfeiler mitlcbcnben Sdjlingpflanzcu gcfchmudt tparcu, 
währenb bie timlaufenben <r»änge in üppig (tem ©löten, 
(djnnid erftrahtten, mürben bic <fr 3 hcr 3 oge namens ber 
Stabt 'föicn oon Dem crjtcn ©I 3 cbürgermet(tcr Dr. 3ofeph 
'Jleinnagcv nebft (einen .Kollegen Dr. 3ofvptj ^Bor 3 cr unb 
f>einrid) .§tcrl)aminer (oioic ben Mttglicbcrn bes ©all* 
tomitces begrüht ((• bie Vlbbilbung) unb in ben Stabtrats* 
(aal geleitet, mo bie ©rinjen (iercle hielten, um bann, 
gefolgt oon bem glänjenben .Stortcgc, unta ben .«längen 
ber ©oltshnmnc fid) auf Die 'Patron effeneftrabe 311 begeben, 
too bie 'Prinjcffin ^anna oon unb 3 « ßicd)ten(tcin, 
bie (nemal)lin bes ßanbmarfii^alls prinjen 'Jllois oon unb 


3 U 2ie#en(tevn, als Togen nc ftinltionierte. Tie 
TuTnvni(d)e unb bie 2 Uanb Ijintcr ber Patroneffen« 
«(trabe waren burd) bie (EleEtri^ität unb beu 
Pflan 3 enfd)mud aus ben ftäbti(d)en (ülashäufem in 
einen prächtigen beforatinen 'Profpeft nermanbclt. 
3n ber Turmnifdtc (tanb bie ©üftc bes «aifers, 
umgeben unb überragt oon farbenoped)felnbcu, 
eleftri(d) beleuchteten ornamentalen (Emblemen mit 
ftinfebibcn öbc hängen aus Metall, unb am Sodel 
ber ©üfte glitzerten Fontönen — ein faleiboflopi(d) 
wed)felnbes 6 d>au(tüd uon blcnbcnöer SBirtung. 

Tctt Xanj eröffn etc ein oon ad)tunb 3 u>an 3 ig 
Paaren miogo führten £>ulbigungsmenuctt, bas mit 
einer ?lpotheo(c bcs «aifers abjdjlog, in bie bas 
publifum (ubclnb cinftimmte. 5iad)öeitt bie <Et 3 * 
her zöge Ecrclc gehalten unb ©orftellungen ent* 
gcgcngcuoinmcn hatten, traten fic ben (Runbgaug 
ül>er bie Cbaleric unb burd) bie Säle an, wobei 
ber Pathausfellcrmirt beu Ghrentninf, cbeln öfter- 
reid)i(chen 'iöein, reichte, bet tl)ncn trefflict) mun= 
bete. ?luf bic Fraflf bes (Erzherzogs ßcopolb Sal- 
oator, ber bemalte, baß er auf feinen italicnifdicn 
Priitzungen oiel 2 Bcin prohibierte, mic teuer ber 
iHathausfcller feine SBeine eiufaufe, antroortete bhr 
Pizcbürgermei|ter z>icrhamineT läd)elnb, bas (ei ein 
lücjihäftsgehrimms, bas er nid)t »errat cn bürfc. 
©etm 9lbfd)ieb äußerte ber Stellvertreter bcs 
.Maifers, er entbiete bem .fmusbmrttr bem ©ürget« 
mciftcr Dr. ßueger, feine herzlichen ffmlßc unb 
wärmfteu (üenefungswimidie. 

Ter ©alt ber Stabt 2Bicn, ber (eit jeher 
eins ber g(Sn 3 cnb(tcn ftefte bes SBiencr Fafdjings 
bilbet, ocrfolgt einen boppelten 3 ^^: er (oll 
ber (öerneinbeuertretung eüclegenhrit bieten, bie 
Staatswürbcuträger, bic ©e(ell(d)aft unb bie 
©ürgerfdiaft im w Sbau(c ber ©ärger“ 311 begrüben, unb 
ber fficmcinöc Mittel jur Ausübung bc|onbcrer 2Bol)U5tig* 
feitsafte oer(d)affcn, nämlid) zur (Bewährung oon llnter- 
(tü^ungen an nicht heimatberedztigte 9Irme. Tiefem Jioedc 
iDcrbeu burd) bas (Erträgnis Des ©alles jährlich ungefähr 
40000 ftrouen zugeführt. Tos Slrrangement bes ©alles, 
Der etwa fwnftaufenb (f)äftc 311 .zählen pflegt, für bereu 
©erforguug mit Speife unb Tranl (ouiie Unterbringung 
an Tifd>cn tu forgen ift, bilbet eine fehr fd)wierige 'iluf* 
gäbe, beren ßöfung bem Sallfomitee unb Dem jerociligen 
©allrefcrenten, einem MitglieD ber ©räfibialfan 3 le» bes 
cnemcinberats, obliegt. CEs gilt babei, abgefeh « 11 pp” 
heilten Stifettefragcn , eine ,tal)llofc Menge oott Tispafi* 
ttonen unb ©öTt^h rlltt 9 Cl, J» treffen, oott benen ber ein* 
fadje ©allbefud)er , ber bie ihm gebotenen Vlnorbnuugen 
als etwas Selbftoerftänbliches hin«*mmt unb bcljaglid) 
geniefet, leine ?lhuung h«i- ©ei bem Majfcnembraug ber 
Taufenbe uon ©allgäjtett muh f«ü>ft ^ir etwaige Unglüds- 
fälle fürgeforgt werben: für biejc ftehett jwei fliegenbe 
Äcttungsftationeii mit ®r 3 ten, gcfd)ultett 2 öärtcrn, 

'IBagen, FiaDrn, ©rzneicu unb ßabctnitteln bereit. 

©iel «opfzerbredjen foftet bie 2 Bal)I einer non- 
artigen unb finnigen Tantenfpenbe, auf bie als 
obligates Souocnir jebe ©efucherin bes ©alles 9ln» 
fprud) hat. Tic biesjährige Tamenfpenbe, eine 
Keine Metallbüfte bes 3 »>bilars oor fünft lerifd) 
geprägtem £)intergrunb« , barf noch F«> rm unl> 
««sführ“ tt Ö befonbers gefchmacfooll bezeichnet 
werben; fie wirb als bauembe (Erinnerung an bas 
3ubcljahr bcs Maifers ihren ©laß auf ben Stippcs« 
(Etageren ber SBicuerinnen behau Pien. 

Ta bie baulichen (Einrichtungen bes 3tathaufes 
ben heutigen Slnfprüdjcn an Fcfträumc nicht mehr 
genügen, fo muffen für anberc beftimmte 

ßofalitäten als 2 Birtfd>aftsräume intprooifiert wer- 
ben. Ter (Empfangsfalon, bas Arbeit S 3 immer bes 
©ürgemteifters, in bem fid) bic ©atronefien oer* 
fammeltcn, ber Stabtratsfaal, in bem bic (Erj- 
het 3 oge, umgeben oon einer glängenben «orona, 

(Iercle hielten, werben, nachbcm fie biefen Aufgaben 
genügt haben, im Etanbnntbrchen itt ©peifefäle 
limgeftaltct. ßludi bic riefige ©olfshalle wirb in 
einen Souperfaal für bic hungrigen unb Dürftigen 
ücrtocmDclt. 3n «artzleizimmcm, in betten fonjt 
ehrfante Magiftratsräte amtieren, rinnt ber golbige 
OTjerftenfaft frifdj oont Rapfen. Mit (träte gifd) ent 
(üefdjicf bisponiert Der 'Watbauslclterwirt über 
feine huubcrtfünfjig ftcllnet, ben Dienft in 3 t»ci 
©iejcnfüdjen, aus benen mittels Slufzüge bie 
Spcifen unb (betränle in Die „©erteilangsbepots" 
beförbert werben. 2 üer in beu Fcfträumen feinen 
©laß finbet, bet flüchtet in beu ffiatlpusfcller, in 
Dem fid) bic 3 ahlxcid)ett (Exfncipanten bis in ben 
frühen Morgen 311 feuchtfröhlichem Tun »erfatn* 
mein. Tie biesjährige ©Ölleitung lag in ben bc» 
xuä Irrten Ajänben bes ©izepräfibenten (Scmcinberats 
I»r. .Mloßbcrg unö bes Magiftratsrats Dr. ©ibl. ftoffent* 
lid) erfreut fid) ber nächftjähngc ©all bet Stabt 'JBicn ber 
'Jlnwefenheit bes.Maifers unb bcs genefenen ©ürgemteifters. 

Jubelfeier 3UHI fünfzigjährigen Seftel)en 
bes Turnflubs $annooer. 

eit bem ?lnjaug ber Drei feiger Jahre bcs oorigen Jahr- 
Ijunbcrts blüht in ber Stabt Mann euer bas beutfdie 
Tumwejcn, an beffen Spifec fpäter bet im Januar 185H 
begrünöetc Turnllub trat. Tiefer fleht jeßt unter ben 


tüchtigften unb leiftungsfahigfteu ©«reinen ber bewtfd)rn 
Tumcrfd>aft mit au erfter Stelle unb 3 Öt)lt gegenwärtig 
über jiebenhunbert Mitglieber. (Er h Q t ftcS) feit längen 
Jahren um bas beutfd)e Tumwefcn hohe ©erbienfte er* 
worben. Ter lumflub umfaßt gegenwärtig fe eine ©b. 
teilung für ©oirsfdjüler, Schüler höherer Schulen, Lehr- 
linge, Mäbdjen unb Damen fowic .zwei Männerabteilungeu; 
ferner je eine 9ibteilung für Jechtübungen, Spiel, Wab> 
fahren, eine (ftenoffenfdjaft für freiwillige Äranfenpflege 
unb eine Abteilung für ßeibesübungen in freier ßuft. 
ßefeterc oereinigt bic ftäbtifdje Jugenb an Sonn» unb 
Feiertagen zu Dum- unb Jugenbfpielen unb gibt unent- 
geltlichen Schwimmunterricht, au bem im vergangenen 
3 ahrc über taufenb «naben unb 3 wcih unter t 3 weiunb» 
zwanzig Mäbchen ber ©olfsfdjulen tcilnabmen. Ungezählt 
(inb bie Siege, bie ber Durntlub in harten 'IBcttlätnpfen 
errang. 3h m fielen bei bem Teutfdjen Tumfeft in ©res* 
lau (1894), hei ben 'J3ieberlänbifd)<n ©unbesfeften in 
©mfterbam (1903) unb in Wpelboom (1905) bie erften 
Siegesprcifc 311 . 3wci Mitglieber bes Tumtlubs gehörten 
aud) ber (Hiege an, bie bic beutFchc Dumerfchaft 1895 nad) 
3nbianopolis 311 m 9loTbawenfamfd)en ©unbestumfeft 
entfanbte. 

(Es war bnher 90113 natürlid), bafz bie Spißen ber ©e- 
hörben unb bic ©ürgerfdjaft Der fportfreun blichen Stabt 
an bem fünfzigjährigen Juhclfeft bcs Tumflubs, bas am 
15. unb IG. Februar gefeiert würbe, lebhaft Anteil nahmen, 
©ber aud) für bie beut(d)C Tumerfdjaft war ber (Ehren- 
tag bes Tumflubs ein wichtiges (Ereignis, 3 U bem fic aus 
weiter Jr<rne, aus ©erlin, ©remen, f>arnhurg , «iel, 
«öln a. 911)., München, Trcsbcn, Leipzig unb oielen anberen 
Orten, ©ertretungen entfanbt hatte, an beren Spifee 
Dr. med. 5 . (6öß aus ßeipzig ftanb. Ter $>auptart Der 
Der tags zuvor ein folenner «ommers Im dleuen S^an- 
nooerfdben Fcftfaal vorausgegangen war, fanb unter fehr 
ftarfer Beteiligung am 16. Februar vormittags im Tioofi* 
(aale ftait. ©ad) einigen ßicbcrvorträgcu bcs tjomnoocr* 
fd)en Mänuergefangcereins i)iclt Tireftor «örting, feit 
oielen Jahren erfter Sprecher bes Tumflubs, bie Fcftrebe. 
©Is bann neben ben 2 licrunbfieb,zigiäl)rigen ber zweiunb* 
achtzigjährige Führer ber Dcutfdjcn Dumerfchaft Dr.F-Öäß 
trat, um mit jugenblt<her Frif<h c un *> weithallenber Stimm« 
ben Turnllub 3 U feiern; als bann bie beiben Männer, 
beugen ber bis ins hohe ©Iter Jngenbfraft fpenbenben 
Mad)t Der Tumerei, mit leudjtenbcn ©ugen einanDer um- 
armten: ba fd)lugcn aller fyerzen höher, unb ein Sturm 
ber ©egciftcrung brau ft e burd) Den großen Saal, 
hierauf brachten ©ertrclcr bcs Magijtrats, ber Negie- 
rung unb oicler ©ercinc ihre (ölüdwünfchc unb wertoollc 
(fiaben bar. 

2 lin Nachmittag würbe in ber prächtigen Turnhalle 
oon allen Abteilungen bes ©ercins ein Schauturnen »er- 
anftaltct, b«i bem Freiübungen m ft cöerätturnen wedjfelten. 
©efonbers bas «ürtumen am «Red ber Mciftcrrtege, bas 


ben Schluß ber ©orfuhruugen bilbete, gab groben ooit 
Mraft unb tbcfdjidlidifcit, bie fainn üb erboten werben 
fönnen. Als Daun alle Abteilungen aufmarfd)icrt waren, 
(ich zu einer malcrifchen töruppc oereiuenb, unb Tireftor 
.«örting mit 3 Ünbenbcn A' tuten auf bie ©ebeutung Des 
Tages Ijingeivicfcn hatir, trat ber Cberpröfibcnt ber '(Jro- 
niti 3 Hannover, Dr. 0 . Mentzel, in ben «reis. (Er fpradj 
bem feiemben ©«rein in wannen SBortcn feine tjöchfte 
©nerfennung aus unb brachte, in bem er bie Tiinwereine 
als bic Bilanz* unb Bilcgcftättcn echter Dcutfdjcr vater- 
Iänbifd>cr lüejinnung bejei^nete, bem Turnllub ein ^>och 
aus, bas taufenbftimmigen Miberhall fanb. 



Llbolf 5Tird)hoff, t ant 26. Jebruar. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Urb firg*»iTt elfter ffiemritiberat BU*bflrorcmrfftrr 
Ur. iu>i,cr. I>r. JUofybeTg. $>iert)a ntmrc. 



Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 




freier nbcrfd>lQfl, rürfcoärte. 


Hirätfdie. 


Trrbtdjuninflftcmme wnt ^oitöflcljen auf einem STrm. 



Tie X«rnf)aUc. ccljtuimmtmterricIH TumNube an S»oir*fd){lleT. 

ber 3uklfci<t 311m fünfäigjöfjrigcrt SBcfte^eit be$ Xurnllubs ^annoMr. 

^31) olo oravljirn oon ( T 'lüciit unb MkbTbflljn in $cmnoi>rr. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






5Nr. 3375. 5. mx^ 1908. 


3Hu[tiirte 3 c ^ n 9* 


401 



5tbolf £'2Irronge. 


Slfcolf £'2lrrottge. 

e ichjig 3 a h rc lf* bet 9Jlcmti alt geworben, beff«tt 'JJamc 
nid)t fo leidjt 6 er 'Bergc|fenl)*it anheimfallcn wirb 
rate ber oerfdji ebener literarifd)<u ©röfecn, bie mit geroid)» 
tigern ftottjum bas Anrecht auf Unfterblichfeit für firi) in 
Anfprud) nehmen — ©röfoen, bic ihr ftamcvalsflitter- 
gciuanb in faum einem falben 3 öi)rt)unbert für immer 
unb ohne 9lad)wehcn werben abgeworfen baten, ©röften, 
bie burd) eine wol)lwollenbe unb für alles Weite begeiftcrte 
Orreunöescliquc gemacht worben waren, um uns Ijcute tnil 
beifpiclloict Unucrfrorcnhcit bas Unplaublidjfte bieten 311 
bürgen, etwas, wofür man jcbeu Anfänger in ©runb unb 
©oben fritijieren würbe. Wein, Abolf ß'Attöttge i|t nid)t 
„gemacht" worben; im Gegenteil: er tjat niete unb viel 
©utes im Thcaterwefcn gemacht — er ijt fein ©aroenü» 
bid)ter gewejen, jonbern ein edjtcr ©olE&poct, ber niemals 
anfprut^soall anfgetreten ift. Unb in biefer hoppelten 
©genfehaft als Itjeatcrmann unb ©olfsbidjter wirb fein 
'Jtome anbauern. fi'Arrongcs Warne ift un 3 ertrcnnlid> oon 
bem bes Tcutfchen Theaters, bas unter itjm, frriebmann 
unb ©arnai), wäbrenb bas Burgtbcater langjam unb ftetig 
[eine ©rö^e cinbiifjtc, überhaupt bie erfte beutfdje Bühne, 
bie 3bealbüf)ne bcs öeutfehen Tramas würbe, bie fla[fifd)e 
Stätte ber höchfteu Literatur. Sie alle — bie ©rofjen — 
waren einft bei ihm gemefen: Sdjau[picler unb Tidjter. 
Unb ebenfe ef) rf urd) tevo ll , wie man einft auf bas Burg» 
cnfemble: ÜBolter, Wlitterrourjer , 9Beffclt), fjartmanu, 
©abillon, ftraftcl, Robert, ßeroinfft), Gonuenttjal, Sau* 
meifter, ©Miner, Üljimig . . . cmporgeblldt l>atte, fpridjt 
man heute von bem Gnfemblc ftainj, frriebmann, ©ofpifdjil, 
Sorma, Aiffen, Gugels, Rofa Retti), ÜJlüllcr, Somnterftorff, 
(Gegner, Ccl)mann c tutti qu&nti , bie alle met)r ober 
weniger burdj ß'Arronge auf ihren rid>ttgen {>l<cf ge- 
»teilt, für ihr richtiges frad) entbedt worben finb. Glfe 
ßcljmanu, bie Aaivc, bie auf ber 2 t)eaterausftellung 
in AJien nod) bas ftinb ber Gajellenj genaivclt batte, 
ioud )5 in iljr unvergleichliches Gharafterfacf) fjimetn; 
bie Sorma, bie etwas farblofe Sentimentale, bilbete 
ftd) ihr eignes ftad) ber 6 entimental»öeroincn, in 
bem fie Ijeutc nod) feine Mivalin bat; Gugels, ben icf) 
erft füejUcf) in feinem Wcfrolog bewertet habe, ent* 
widclte fid) jum Cl)arafierfpicter. Unb erjt ftatnj! 

A3ar er jdjon groß ootbem, fo entfaltete fid) bod) erft 
unter ß'Arronge feine nolle ©röfje unb ftüuftlerfchaft, 
inöem ifjni fein Ttreftor bic nötige fünfttcrifdje <frei- 
heit gab, fein Talent unb fid) felbft 3U cntroideln, 
bas etwas GüfjHd)ä bes ßiebhabers abjtilegen, biefen 
mehr ins Sljaraftcrf ad) htnüberju3iel)en unb fo 3U oer- 
tiefen, wie es ätjnltd) bie Sorma mit ihren fentimen» 
talen ftraucMharattcren getan f^at. Gs mürbe uns 
31t weit füllen, all bas bratnaturgifd) A3ertPoll« an* 
3ufüi)tcn, bas ß'Arronge im ßaufc ber 3 Q b r< 0 C ‘ 
leiftet bat. 

Aud) in felbftfdjaffenber Hinfid)t ift mir ß’Arronge 
ein öcbeutenber: als Sdjriftftcller. Cs wäre 31t viel 
gefagt, ß’Arronge ben beutfehen Anzengruber 31» 
nennen; unb bod) h<rt er gar manches oon il)m unb 
mit ifjm gemeinfam. ß'^lrronge ift ber Sdjöpfcr bcs 
Soirsftüdes, unb bas fei ilpn nid)t genug gebanft. 
„9JUin ßcopolb", „öafemanns Xöd)ter", Ä 5>oftox 
.ft laus", „QBoljltatige Srouen", w Xcr ftompagnon“ 
waren unb finb Stüde, bie ein ©emeingut faft fämt* 
lidjer beiitfdjcn Bütjncn unb bes ©olfes getoorben finb 
unb in 2Bien unb Cfterretd) öfter aufgefüljrt würben 
als 2ln3engru&cr, ber oerbältnismäfeig fpät bei uns 
Gingang fanb, in ©erlin unb SDeutfälanb. 3d) 
glaube bejtimmt, bajj ein Ü'9lrrongefd)cs ©olfsftüd 
fo mand)es ©auptmannf<5e „unftcrblidje aBert" über- 
Dauern bfirfte, weil in iljim Ütcnfcljen oon {Jleifdj unb 


©lut unb nid)t ©l)antaficausgeburteu min* 
berer ober wertoollerer ©üte gejei^net finb. 

aibolf ß'airronge würbe am 8 . attär,» 18:18 
31 t Hamburg geboren unb wibmete fid) in 
'iladien und) Vlbfoloierung bes ©nmnafiums 
unter ©enfes Anleitung ber 'Jütufif, um fid) 
in biefer wdljvcnb breier 3 oi)Te am ßeip* 
3 iger ftonferuatotium 3 U ocroollfommnen. 
Später würbe er Cpemfapcllmeifter in 
'Danaig, ftönigsberg, ftöln, Stuttgart, ©eft, 
.»ulctft bei ft roll in ©crlin. 9lad)bem er oon 
1800 bis 187*2 ÜRcbaltcur ber „©cridjts* 
jeihing* in Sreslau gewefen war, übcmaljnt 
er als Oeiter bafelbft bas ßobe*Il»eater unb 
Tarn 1881 au bas JVriebrid).aüill)elmftäbtifd)c 
2l)cater nad) ©crlin. ^in 3al>rc 1883 tarn 
er an bas $euifd)e 2 l)eatcr, bem er bis 
1894 oorgef tauben l)at. 

aUcun wir l>eute and) oon bem Jubilar 
raum nod) etwas erwarten bürfen, fo öaufen 
wir il)«rt bod) alles bas, was er uns in frem* 
ben unb eignen Sdjöpfungcu gegeben tjat, 
freubigen unb getreuen öft 3 ^ns. 


aßil^elm ftrag, 

neue ßeiler bes uorwegifdjen 9la* 
^Jtionaltljeatcro, ber 9tad)folger ©föm 
©iömfons, aBilf)clni ftrag, würbe am 21 . De* 
jember 1871 3 U Cbtiftiansfunb geboren. 

Gr ftubierte, wibmete fid) aber fel>r balb 
einer freien ltterarifd)eu Üätigfcit. ©leie^ 
feine erften ©ebidjtbänbc wiTften burd) bas 
ftarf mufifalifdjc Clement ber 9ü)t)tl)nien unb finb viel- 
fad) oon norbifdjen ftomponiften oertont worben. 2 Kel)r* 
fad)c Stubienreifen führten 30i(l)e(m ftrag aud) nad) 
Deutfdjlanb, wo er eignen aiusfagen nad) vom beutfd)eu 
lljeater wertoollc Anregungen empfing. 9ton feinen 
‘Dramen finb bei uns *£)cimwef>" (1895) unb „Ter luftige 
ßeutnam“ (1897) am befaimteften; bei De finb aud) unter 
bem gemeinfämeu Titel „Tie Jfamilie 9?at>en" erfd)ienen. 
aiufecrbem oerfafete er eine abvjalil erfolgreicher ©inafter: 
„Tie ^od) 3 eit Salben ins“, „Sonnenuntergang" unb „Tie 
guten Alten". Sein legte* 6 d)aufpiel, „Tas ßieb oon 
J>loren 3 ", war bagegen ein entfdjiebcncc Wifterfolg; bod) 
ift 3 U erwarten, baf) bic nod) ausfteljcnbc Aufführung 
feiner beften bramatifd)cn Arbeit „Tas ßeben ein Gpiel“ 
bic Scfjartc wieber mum^n wirb. 'Jle ben feinen Tramcn 
bat er aud) eine Anvaljl Aooellen unb Aomnne gefchricben, 
bie ebenfalls einen ftarfen Igrifchen (Einfd)lag haben, wie 
überhaupt bie aBurjcln oon ÜBilhelm ftrags Mrf)torifd>cr 
©egabung auf lqrifd>em ©ebict 311 fuetjen finb. 

Als Utxf bes 3lationaltheaters mürbe er oon ben 
leitenben ©lätteni öer £>«n«pt{taöt mit großer Sympathie 
begrübt. £>at er bod) in weitem Umfang als ©fiEjnen* 
inftrultor gearbeitet unb, feitbem fid) ©jötnfon 3 uriid. 
ge 3 ogen, als fünftlerifcher ßelter geroirft. Gin Hebens* 
mürbiges Auftreten unb ein großes ©efdjid, mit ben 
Schaufpielevn 311 uerrehren, ihrer rünftlerifchcn 3nbioi» 
bualität volle Freiheit 311 laffen unb fie bod) bem Cnfemble 
unter^uorbnen , lammen ihm fei)* 3 uftatten. 9J7att er* 
märtet oon ihm, ba& er ein Hauptgewicht auf bie JJörbc* 
rung ber jungen noruwgifd)cu Talente legen mlrb. Tod) 
wirb feine ausgebehnte ftenntnis ber europäifdjen iMteratnT 
ihn bewahren, cinfeitig oorjugeh«u. 




Digitized by 


Google 


SBilfjelm Ärets. 


2Bi[f)eIm Ärog. 


®ilf)dm ftreis. 

^Tnci 9Wonat Februar hat ÖerTrc&bncr Ard)itcltur, 3nnen* 
-<Jraums* unb ©ewerbefunft einen fdjweren ©erluft bc* 
reitet: 'iBill)elm ftreis, ber hochbegabte Ard)iteft, h«t fid) ent* 
fdjloffen, feine Tresbner Tätigfeit auf tugeben, um als 9lad)< 
folget oon ©eter ©ehrens bas Tircttorat ber Tüffelborfer 
.ftunftgewcrbefd)ulc 311 übernehmen. ©Sir haben erft in 
9tr.3357 biefer x -{eitfd)rift bei G>elegcn heit ber ©cfprcd)ung ber 
Tresbner Ausftellung bcs ©uuöes beutfeher Ard)iteften, an 
ber ftreis mit einem ©runnenentwurf u. a. beteiligt war, auf 
bie überragenbe ©cbeutung biefcs ©aufflnftlers innerhalb 
ber fog. mobemen Ardjiteftuc hingewiejen, haben in 
Ar. 3341 feine letzte größere Treobnet Arbeit, ben Gnt* 
wurf für bie neue AuguftusbriUfe, elngehenb getoüröigt 
unb wollen benmädjft oerfudjen, in einer oon reidjem 
Ollnftrationsmatcrial begleiteten Tarftellung einen Uber- 
blief über fein gefamtes bisherig« lünftlerifdjes Sd)affen 
31 t geben. Sa lönnen wir uns für heute öarauf be* 
fchrftnfen, in grofjen 3 ügen ben ©ang feiner fünftlerifchen 
Gntwidlung mitju teilen. 

©eboren am 17. ©Jär.t 1873 ju Gltoille ab Sohn eines 
Oberlanbmeffers, b« 30 fl ftreis nad) bem ©cfud) bes ©3ies* 
babiter 9fealgi)tnnafiums bie Ted)nifdjen HodjHbulen ju 
'JJlündjen, ©raunfd)weig, ftarlsnihe unb Ghatlottenburg. 
Sdjon als breiunöjwai^igjährigcr Stubcnt gab er 
einen hcroorragenben 'Beweis für feine ungcwöh n lid) f 
haufünftlenfche ©egabung; tn bem im 3 d h M 1898 ocr* 
anftaltcten aBettbewerb um einen Gutwurf »n beni5lölfer* 
fd)lacl)tsbenfmal bei ßeipftg erhielt feine 9lrbeit ben erften 
©reis. Ciahw fpöter, Im Cfah« 1898, mürben bem 

jungen ftünftler bic brei erften ©reife für Gutwürfe 
von ©ismard* Säulen ^uerfannt, berett er bisher an* 
nähernb fünfjig rings im 9tcid)c erbaute, barunter bie 
hochbebcutenben Schöpfungen in Trcsben, Cifenad), 
JVriebrichsnih, Augsburg, ftaffel ufm. Aon ben 
jonftigen l)en?orragenbcn Arbeiten bes ftilnftlers 
ift 311 nennen bas herrlidje, int ülai bes Jahres 1902 
emgeweihte ©urfdjenfchaftsöeutmal ja Gifenad), ber 
Gntwurf 3 um ©t&mard'3Jtaufoleuin in Jirrie Dri djs ru t), 
bie große, im 3aljre 1901 erbaute Ausftdlungshalle in 
Tresbcn, für bie er bic ©roßc ©olbene ©lebaille ber 
ftunftausftcltvmg Trcsben 1901 erhielt, bas reijoolle 
Sädjfifdje Haus auf ber Tritten Teutfdjeu ftunft* 
gew<rbe*aiu 6 ftellung in Trcsben 1906. ferner fd)uf 
er einen glau 3 Vollcn ^cftfaal für bie ©illa bcs ©c* 
heimen ftommcrjlenrats ßingner in Trcsben unb 3 w«i 
6 nncnräumc für bas neue fdd)fi[d)c Stänbel)a»s eben- 
ba. Als fein nu»tm<h r vorläufig lelttes Tresbner A3 er! 
wädjft bie monumentale Auguftusbrüdc empor. 

Tafo es nicht möglich romr, ben rcid)bcgabten ftünftler 
bauern b an bic fädjfifchc tHefibcn 3 3 U feffeln, ift eins 
jener beflagcnswertcn Grcigniffe, bie balb genug ihre 
A3irluiigen üben werben; nicht ber fächfifdjen ©aufunft 
allein erwäd)ft burd) ftreis' 'lüeggang oon Treebeit ein 
faft unerfcßlicbcr ©erluft, aud) bas fdd)fifd)e ftunft* 
gc werbe unb bic fäd)fifd)C ftunftinbuftrie verlieren mit 
ihm einen tl) rer inächtigften Anreger unb ibeenwidjften 
5 ör berer. 

Als ftreis nad) Trcsben lam, war er 3 unäd)ft als 
aiffiftent im 9Reifteratelicr bes Grbaucrs bes DlcidjS' 
tag&hauf« unb bes neuen fSd)fifd)en Gtänbehaufes, ®«* 
heimen Hof rat6 unl> ftaiferiidjen ©eheimeu ©aurats 
©rof. Dr. ©aul 'JBallot, tätig; oon bort aus erhielt er 
fpäter einen Auf als ©rofeffor an bie ftöniglidx ftunft* 
gewerbefdjule 311 Trcsben. 3m 3<>bw 1902 unter- 
nahm ftreis eine längere Stubicnrcifc nad) Italien; 
im 3ahre 1904 erhielt er ben chreuoollen SHuf, als ‘Be- 
auftragter bcs fHeiehs unb Sachfens bie aUeltaiisftelliing 
in (rt. ßouis 3 U befud)en. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


402 


Sttuftrirte 3*rtuttg. 


3375. 5. SJtöß 1908. 



i. ©uftcncmficEt. 


Theater unb SRufi!. 

— Tljeobor ©lumrrs „flarneualse-ptfobc“, eine 
jtämpäfition oöll l)übf<f>cf Gulenipiegeleiett unb rdjetiber Dt» 
djefterfombinicrungcn, fanb am22. fttbruar in Dem 0t>mpl)onie* 
fonjert ber ^ 8 nifllicf)en fjoflapelle im Tresbner Cpcmljaufe 
einen freunblidjen Grfolfl. 

— ©eniires cinattige Satire, richtiger ffirotcatc, 
„Tie SiH>erfifd)<l>en M , ein fe!)t ftätf auftTägenbes, aber toityiges 
unb fpannenbes SBerf, fanb am 21. Februar int »lltonacr 
Siabttl) enter beifällige 9fufna1)tne. 


— Julius ©ät >6 «levaltige tragtfebe «nmibie 
„Ter Ulnbere“, ein llug unb geiftooll fonftruiert«, aber 
wirres, lalt laffenbes 3Bcrt, fanb am 40. ftebruar im §ebbel* 
Theater 3 « ©erlin bei ber 'JJIal orität bes tJJublifums einen 
lauen (fmpiang, roäl)tcnb eine ent fitl offene SWin orität fie 
mit lautem ©eifäll au* 3 eld)nete. 

— Tos fiiulänbers OTanfre-b ftgber einaftiges 
Drama tif(t)C 9 Picbicbt, „Weift er Watt) ins", Wufil oon Rummel, 
eine froftige, fdtfllevtyafte «lllogarie, rannte am 26. ftebruär 
im ttöniglidicn 3d>aufpicll}aus au ©erlln feinen erfolg er* 
ringen. 


— (Söntunb Wifjaloöiel)', &os £<t>öpfers bos un- 
garifd)en SJhififbramao, groftc romantifd)« Oper „Cliane", 
Text naef) jtoei Tennpfotif^en ÄänigsibtjUen oon fyeinrirf) 
Jftcrrig, fanb in bor Atömglict)en Oper in ©ubapoft trofc bc* 
fd)wac£)en Icxtbudjs wegen lljter fraftoollen, nur in ber 
Jfarm oon ©idjarb Wagner bmnt!uM«n, Tonft aber tief 
eigen empfunbenen SDhtfif eine begeiftrrtc «ufnaljme. 

— fturt Stcur obe» (©feubottom für frr^r. 0 . 9iotf)* 
fird> unb ©äntljen) oierattiges Gd>aufpicl „SUleberne Tiplo* 
maten" fanb am 26. fifebruar int Stabttbcater 3 U JfranN 
furt a. ©I. bei hrefflidjer Sluffntprung einen frcunblid)en Qrfolg. 



2. Glfontanj. töcmälbe Don Stöbert lijegcrftTÖm. 

Vas neue jt5nigti$e <5d)au|pielf)atis in Stedljoltn. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Sie Scf)UtjDornd)tungen für ficib uni» fieben ites Bergmanns. 


ie cvf d) i'i ttcmb cii (Mrubcncrcigniffe ,yt (iourrierc? u nb tficoin in Worb 
franficirij fotuic iit ber Cörubc Weben bei ©anrbrudcit haben bic allgemeine 
Teilnahme unb bic Überzeugung hcftorgetttfcit, baft ber Öcrgtuaimsbcruf 
$u ben flcfäljrbetitcn gehört. 3n ber lat gibt cd neben bem öcruf beö Seemanns 
feinen anbent, ber bte Dföglidjfeit plütylidjer öcrunglüdung größerer SWenjehett 

mfljfcn fo in fich birgt wie ber be$ 
Bergmann«, non bem Solbaten im 
Kriege natürlich abgesehen. 

©ad and) immer (Mcift imb 
(jrfal)rmig erfüllten mögen, um bic 
bem Sftciifcfjcn fcinblidjcn gewaltigen 
Siaturmäd)tc ,\n bannen unb ,yt be 
liegen, ft etc wicbcr bringen es biefe 
ihm pim Öcioufjtjdn, bau lein 
©iffcit unb Tonnen Stiidwcrf ift, 
unb bau Mataltrophen loie bie 
obonerwä buten ebenfowenig gäu^lid) 
aud ber ©eit \u jehaffnt ftitb ab? 
bie ©rbbeben in San ftran ( ff8fo, 
3amaifa unb Malabricn. Treibern 
ift ictjun fet)r uicl gefcheljen, um bic 
bem SBcrgmatm brol)cnbcn (Mcfal)ten 
wcnigftcnö cinjufdjränfcii. 

So bcflagenöwert bie burd) 
Irjrplofion |d)lagenber ©etter unb 
.Uotjlenftaub ucrnnlafttcu SCWnffcii 
unglüde finb r |o ift ed bennod) 
ftatiftifd) nadjgcwicfcn, bau burd) 
ftc nidjt fo wiel Bergleute wer 
ungliidm wie burd) bie ihnen auf 
Schritt unb Xritt auflaucmbeit (Me* 
faljrcn. Xic tSyplofionen fommen 
£um Wliicf fdtener, bieje aitberen 
Wefaljren aber tagtäglich nor. 
©areit cd hoch fie gerabe, bie 
|d)on feit ^al)rl)iinbeTten ba^u führ 
teil, baü für bic Bergleute Stitapp 
fehaftd unb ilranfcufaffen gefdjaffen 
würben. bic ihnen unb tl)rcn Sin 
gehörigen frilfe im ftalic ber öc* 
fchäbigung unb Gerung lüefung boten, öeranftaltungen, bic uuferer heutigen 

fokalen Wcfcbßcbimg oielfad) cd? dufter bienen fonnten. Xa? Xeutfd)c Meid) 
faitn ftol* barauf fein, mit biefer Wefcfegcbung ben Slnfang gemacht unb bafiir 
geforgt gu h^ben, baft bic ©itmcit unb ©aifcit ber Cpfcr iljrcd Öcntfd nidjt, 
wie in anbereit Säubern, an beu 
Öettelftab gebracht finb, and) loemt 
fich nicht freien unb friiubc Weit 
öffnen, um bic Siot ber Sinters 

blicbenen ,\u linbern. 

15? ift nicht ju uerfcmicit, 
bau bielc llnglutfsfalle oermie* 
ben Werben fönnteu, wenn nidjt 
bic Bergleute mit ben (Gefahren 
allmäl)li<h flu oertraut würben unb 
fic bcdljalb gcringachteten. frat 
aud) ein Bergmann, häufig genug 
gegen bic beftet) eilten Öoridjrijteu. 
licimunbncuu^igmal ungeftraft et 
wa? (Mefäl)didjeb unternommen, 
oiellcitht mcit er bamit raf cfycr unb 
bequemer jum ßiele fommt al? 
auf weniger gefährlichem ©ege, 
fo fann bod) beim hunbertfteu 
MJtalc fein Vorgehen ju feinem 
unb feiner Mamcraben Unglüd 
auüfdjlagcn. 

©ie leicht beim Bergbau Heine 
llrfadjcn grobe, er|djütternbe Un* 
gliirf^fälleljcroomifcit fönnett, zeigt 
ein Sdjadjthranb ju ^fibram in 


Böhmen im oaljrc 1.S02, bei bem elioa breihunbert '.Wann burd) bic öranb 
gaie erftieften. Xic llrfarije war ein 3tiimpfd)cn brennenben Xod)te?. ba? dn 
Slrbciter (cichtfinmgcrwdfc hinter bie Zimmerung tad Schachtes geworfen hätte. 

Xic (Gefahren bc? Öergmanit? beginnen bereite über Tage an ber SMiinbung 
bw Sdjad)te-5. menn biefe nidjt oeijdjloficit ift. Wan hätte auch fdjon früher 
'Sdjadjtocrjdjlüffc; n»dl fie aber häufig au« 4 l eTgcf;lid)fcit ober Wach laffigf eit 
offen blieben, fo benu^t man gegemoärtig foldjc, bie fidj mit bem .'öcrauffommeu 
be^ Jvörbcrgq teile öffnen unb bei taffen Wicbergehcn ben Sd)ad)t öcrfdjlieüen. 
Cfinc bahin gcljörcnbe einfache Crinridjtung ift ein Witter, tari fich an l^ifcnftangcu 
füljrt unb mit in ben 
2djad>t Ijineinragcuben 
©infein ocrfdiett ift. 

Unter biefe faff t bae 
hera u ffo n tinenbe Wcftc ll 
unb nimmt ba-? Witter 
mit in bic .frühe. 33dm 
Slbtuärtsgcljett be»? Wo 
lteü? folgt bad Witter 
burdj fein Weroidjt unb 
werfet) lieht ben Sdjadjt. 

St hitlidje Kordel) ti uigeii 
finb an bat iBrcm«* 
bergen angebradjt. 

33 iö ^um C>aljrc 18.13 
war bas> Gefahren ber 
Sdjiidjtc nur mit frilfe 
von ^ährten möglid). 

Xa bie alten 3d)ächtc 
beä Cberhaqer 33crg 
bau? baittaU fdjon eine 
Xenfe oon 400 m er 
rcidjt hatten, fo Bebentete 
ba? dne grofjc förperlidjc Slnftrcngimg fiir Slrbciter unb Beamte nnb rine frühe 
5noalibität, fo bafj mau wegen ber ^ufunft fdjtocre Sorge hegte, bic aber 
burch bie bem 33ngmcifter Xiirell in ;Vderfelb ,\u baitfenbe ürfinbung ber 
,vatjrEünftc behoben tunrbe. Xicfe ftahrfünftc beftdjen au? ,ood nebeneinanber 
befirtblithen. mit einer frubhöhe Ooit (bei beu «ciiercrt Jvahefwnfteu) I «t» auf uitb 
ab gehenbeu, mit X ritten nnb fr anb griffen ucrfeliencit. hÖf^Tiien ober eifenten 
Wcftängcn (Slbbilb. 1). ^tt ben frubpaiifen tritt man, unter Seithalten an ben 
franbgriffeit, oon bem Trittbrett bc? einen auf ba? be? anbem Wcftäitgc? unb 
legt bei nier frühen in ber iWinutc einen ©cg oon lti m ^urürf. 

öd einiger Übung imb Öorfid)t ift bie Öcnubung ber Aähtdiinfte, ab 
gef ehat oon gan^ ocrdi^etten Unglürfofällen burch Weftängc6rii(hc, wenig gc 
jährlich. Xic (irfinbung ber gahrfünftc war bc?ljalb oon befto größerer 

©ichtigfcit, al? in ben alten tonn 
tägigen, b. lj- mit einer Steigung 
Oon 70 bi? SO Wrab abgctcuften 
3d)äd)ten biefpäter in fcnfred)t nie 
bergel) enben cingcf iil)rtc S ä h * u n g 
am 3 eil nucgefdjloffcit war. 

Öd ber gegen l s 50 dngefüljTtcu 
unb jclvt faft allgemein angrtuenbe 
ten 3cilfal)nmg flehen bie Wann 
jdjafteit in bem Swrbetgefiell unb 
werben am 3dlc cingelaffen unb 
herauögeholt. Sie finb babei aber 
ber Wefaljr au*gefcbt, bdm Weiften 
be? Seile? ober bei Unaufmcrffam 
feit be? iVajehinenwärter? in ben 
Schacht hinab, t uftii r,^cn. 

;3ur Öermei billig ber Wcfaln 
bei Seilbnid) miiiien bte Sörberge 
ftcllc mit einer Säitgworrid)tung 
bcrfehcit jein, bic in bie hölzernen 
ober eifernen Wqtellfiihrungen ein 
greifen imb bas (Me ft eil in bem 
Sdjad)te feftljaltcn fall. ;\ux wei 
tem 3iri)CTljdt werben bie Seile 
täglich ätij etwaige Sdjäbcn he 
obadjtct uub uad) einer beftinimteu 




1. Jvabrftmfr. 



4. S^lwmtluiiji «nrt burd» iSinahituiui #cu Mfblfrtwb twußllc* f |«perbfticit d'ianiir? burd» 
ciinflöjjcit von rauerfictf. 



± uub :i. gür •Äritönbraiib beftanmle ^citalan^. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


4 






406 SDuftahte 

Arbeitsleistung gegen neue auögcwcchfelt, wobei eö ganz glcidjgiUtig ift, ob fic 
abgenupt finb ober nidjt. 

Tic ^angoorrichtiingcn -nififfcn jo eingerichtet jein, bafe fic bremjenb 
träten unb bad WejtcII babei allmätilici) zum Stillftanb bringen: benn bei 



5. 9Jnipfitl « auerft off appara t „Sita". 


plöplichcm fangen würben bic ^l)renbeii ebenfo bejd)äbigt werben, als wenn 
fic mit bei Oiejehwinbigfeit bc$ Ifenabgchcubcn ©cftcUö auf einen feften ©oben 
fprängen, ober wie bei einer 3u(}<rotglrijung. 

Tic SßMrfung ber Fangvorrichtungen berufet bataitf, bafe burd) ba* färbet' 
feit eine $cber gefpannt suirb, bie fi<h beim Meißen bcö Scilcö auöbcfent linb 
ganger oerfdjtebeuer Art ^um Eingriff in ober jum flnpreffen an bic Leitungen 
zwingt, wobei nach einigen SKetem ©kg bic lebenbige Alraft bcö fallenbcn We 
ftclld auf gekehrt jein mufe. 

feine anbere unb eine ber größten 04cfat)tcngu eilen ijt ber St eilt = unb 
Äoljlcnfaü. Ta cd ber eigentliche Bweef aller bergmännischen Arbeiten ift 
in Qkjtcm, ferz, Stöhlen ufw. burd) 1 reiben oon Strerfen unb burd) Abbau 
ber nubbaren TOatcriolicn vollbringen, jo ift ber ©ergmann auf Sdjritt unb 
Tritt ber (Gefahr aiiögejept, bafe über il)m feängeitbc ©efteindmafjen f) erabf turnen, 
wenn er ihnen nicht bic größte flufmerffamfeit wibmet unb fic entweber herein; 
hott ober rechtzeitig burch Unterbauen oon ^wmcrimg. Mtaucrung ober feijen 
unjrfjäblich madjt. «Mitunter ijt baS Meftrin jo brüchig, bafe ber Sd)up gegen 
bad .•percinfallcn bem betrieb ber Strerfen ooraudgcljcn mufe. Ticö gcjchicht 
burd) ©ortreiben oon hölzernen ober eijenien pfählen, unter bereu Schule 
gearbeitet werben faitn (©ctricbcarbcit). 

Leiter finb heroorzuheben bic (Gefahren ber Sprengarbeit, h°nwrgerufcn 
burch ben Umgang mit Spreng jtofjcn. ©et bem auS ber bergmännijehen lßra;n«s 
mel)r unb mehr ticifdjwinbcnbcn Sprengpulver waren cd Unvors’idjtigfcit bei 
ber .'panbhabung in ber Mäl)c bei Grubenlampe, fehlerhafte 3ünbmittcl fowie 
baä fludbohrcu nicht c^plobicrtcr ©ohrlöd)er, bie UngUirföfaUc hetoorrufeu 
tonnten- Mach feinfübrung neuer, nicht brifantcr, b. h- langfam cjrplobierenbcr 
Sprengstoffe ift ein großer Teil biefer Gefallen bejeitigt, wogegen bie jur 
fentwirflung einer gröfeem Sprengfraft iticfjt zu cutbelirenbeii brijnnten Spreng 
ftoffe Gefahren mit fich bringen, bie auf bereu fempjinblichfeit gegen Schlag 
unb Stofe beruhen. Tied zeigte fich m bejonber^ hohem Grabe bei bem 
Sprengöl (Mitroglijzerin), befjen flnmcnbung in reinem 3u)*anb befall» in ben 
meiften Cänbmt verboten ift, währenb cd noch W 1)0,1 wejent liehen ©eftanbteil 
einer ganzen Mcil)c oon SpTcngftoffcn bitbet. 3u«rft würbe bic Gcführlichfcit 
beb Sprengöl* baburch geminbert. bafe man ba* Tfenamit herftellte, bei bem 
Sprengöl zu 75 Prozent oon .Üicfclgut aujgejaugt, alfo gcwifjcrmafecu burch 
einen indifferenten Störper verbiinnt wirb. Spater würbe Stollobiuniwollc at* 
geeignet befunben, 92 Prozent Sprengöl aufzujaugen unb fef Inhalten, baburch 
aber einen cntfprechcnb stadem Sprcngjtofj, bic Sprenggelatine, zu bilben. 
©eftimmte bergpotizeilirf) 0 ©orfdjriften jorgen bafür, bafe burdj Vernichtung 
folcher Tijnamitpatroncn, bie Flcden bott auägcjchwifetcm Sprengöl zeigen, feine 
Gefahr entftctjt, fowie bafe gefronte Tfenamitpatronen, burdj bereu 3°rbrcthcn 
anfänglich Diele jdjwcre Unglücf* fälle oorfamen, cljc man bie bamit oerb unbene 
große Gefahr erfannte, in geeigneter Seife vor bcin Gebrauch aufgetant Werben. 
Senn auch berartige «Maßregeln Icibcr nicht immer befolgt werben, jo bienen 
jic boch zur Belehrung ber oorfidjtigcrcn ücutc über bie Gefahren, benen jie 
[ich bei Michtbcfotgung ber ©orfcf)riftcu aubjepen. 

©efonber* beachtenswert find bie zahlreichen UnglürfSfülle,. bie bei An« 
wenbung ber Sprengarbeit in Schlagwcttcrgrubcn Vorgcfommcit find ^iefe 

Digitized by Google 


3eitung. 9lr. 3375. 5. 9Kdt3 1908. 

fönncti entstehen beim ^nzürtbcit ber ©ol)rlüd)cu ober bei bereu feiplofion burd) 
bie heifsen Sprenggaje. 

(Gcjchicht baö 'Jlbjchiefecn ber ©o()rlöd)er burch Ji'mbjchnürc, jo cntftrßmt 
biejen ein heißer ^euerjtralil, ber geeignet ijt, Schlagwetter zu cittziinben. 9J?an 
zieht cö bc^tjcilb oor, bic 3»nbung in bic Sprcuglabung jclbs't zu verlegen, 
unb verwenbet bazu uorwicgenb eleftrijchc 3uubung. Mcibungöclcftrizität ift 
awögejchlofjen, weil bie babei erzeugten Schlicfeungsfunfcn bei unachtsam 
gelegter Leitung Schlagwetter zu entzünben oermögen, ©cim (Gebrauch von 
magnet^ unb bi)namoeleftrijd)en 9}?ajchinen ift bas nicht z u befürchten, bn 
Zufolge ber geringen Spannung Schlicfeung^funfcn überhaupt nicht auftreten. 
3?ie eleftrijchc 3ünbung ijt auch iufofem allen anberen 3ünbungöartai über; 
legen, als jic bic größte Sidjerheit ber 9Kannjchajt beim 31 bfc^tefsen oon ©otjr 
lod)em überhaupt gewährleiftct; benn biefc faiui nach bem ©efepen ber ©ohr- 
löchcr beren ^Ibjchiefeen in aller 9iulse von einem fichcm Crtc aus bejorgen, 
moburch einer ganzen Mcilje von Gefahren , bejonberS beim Schachtabteufen, 
uorgebeugt ijt. 

Tie brifK« Sprenggaje finb bann am gejährlichften, wenn bas ©ol)rlod) 
nidjt oolljtiinbig abhebt, jo bafe ber untere, bic Sprengpatrone cnthaltenbc Teil 
ftcl)cnbleibt; benn in biefem Tratte treten bic h°UKV Waje (bis :t200°) in ge 
fchlojsencm Strahl aus unb entzimben unfehlbar etiva oorhanbenc Schlagwetter 
unb Alohlenjtaub. 

®?an h al verflicht, bic Sprengarbeit in Schlagmetteigrubcn burch ^ in: 
fiiljrung von mcdjantjdseit Mitteln, wie Trcibfcilcn u. bgl., entbehrlich zu machen, 
jebodj ohne bauemben (Srfolg. Taöjclbc gilt oon chcmijchen SDeittcln , wie 
Alalfpatroiicu u. bgl. And) mit Kaiser ober feudjtcm Woos hat nicht 

zum 3iele geführt. Ta cö jidj aber gezeigt hatte, bafe bei geioiffcn Spreng 
Stoffen burch ben S^ajjcrbcfap eine flbfül)lung ber ^lammcutcmpemtur tjerbei ^ 
geführt würbe, unb auch bie ©eobachtung gemad)t worben war, bafe bic Arbeiter 
nicht immer geneigt waren, ben ©>aficrbcfab anzuwenben, fo versuchte man cd mit 
jog. SSetterbpnamiten, benen Salze mit hol jem ©Jafjergchalt bcigemijtht würben, 
fo bafe wan nun nicht mehr vom guten SMlkn ber Arbeiter abhängig war. 
Ta biefc Sidjer()eit3fprengftoffc eine @£plosiondtemperatiiT oon nur 
etwa 2000° haben, jo würbe ihre Anwcnbung in Schlagwettcrgrubcn im 
bebenflich fein, wenn nidjt ber llmftanb wäre, bafe jeber von ihnen bei Über: 
fdsreitung einer gewiffen Vabemenge Sd)lagwettcr entzünben fann. fluch 1*P ictcn 
noch anbere ftaftorcu alö bic J\lammcntcmpcratiir eine Molle, jo z* bi° 
Sd)neUigfeit ber fentzünbnng. ©leidjwohl gibt cs eine Meilje oon Sicherheit* 
fprengftoffen, bie bei vorfichtigcr flitweitbung eine für bic präzis genügende 
Sicherheit gcioähren. 

Ter tüdif<hfl° 0rittb bed ©ergmannd finb bie ©Öfen, oor altem bic 
Schlagenbcn ©JetteT. 5ene fommen in allen, biefc vorwiegenb in Äolslcw 
gruben oor. 

©oje fetter s'tnb folchc, bic ber Cöcjunbbeit fcfjädlidjc Waje enthalten, 
flld folchc finb zu nennen Sthwcjclwaffcrftofjgad, Ätolslcnjäure, Mohlcnoytjb. 
Tic beiben lepteren, befonber* M Äohlcnortjb, finb cs, bic als «|?robuftc ber 



6. SMafetalfl unb 2toljf(pc iKaucbmaelc 
een Ö. in ’J){aflbtburj|. 


ferplojioii oon Schlagwettern <9?ac^jcf|iuabcn ) mehr Cpfcr burch ferftirfung 
forbern als bie fejplojion fclbjt, z«wal jic bic Mettungsarbeiten in hah 0711 
SMafec crjclswcren unb häufig genug weitere Cpfcr aus ber 3al)l ber Mettunge 
mannjehaften forbern. fes ift bei allen jd)wcren UnglücES fällen anzuerfennen 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




91t. 3375. 5. Wcirj 1908. 


3Ihi[trirte 3 c ' tun 9* 


407 


gciucfcii, hilft fein Vergntntm, Dom Ijöc^ftcn Beamten bis jum Arbeiter, gezögert 
t)ni, beit gefäßrbeten .Uameraben in bet liefe ftilfe ju bringen, imb bau bic« ihnen 
allen unter Einjehung bc« eignen gebend ald jelbftocrftänblid)« VfUd)t cvfd)eiitt. 

Unter Schlagcnbcit Spettern ncrftcljt man ein (Memtfd) uon (Mrubcngad 
ober SO? et f) au mit bem Sauerftoff ber X'uft. IJencd beftcht au« leichtem Slot) len 
roaffexftoff (CH 4 ), ähnlich bem X'cud)tgad, imb bilbet ben ©rennftoff, bei am 
plöfclidfjftcn »erbrennt r alfo erplobiert. roenn er mit 0, 6 ^ro^ent in bem ifuft 
gemifd) bcxtrctcn ift. Enthalt bic X'uft f> ober nod) weniger ^rojaü Gruben 
gad, fo t)ört bie E|plofiondfäl)igfcit wegen 9Kangcl« an ©rcmiftoff, bei mehr 
ald 14 ^rojent Wegen DJangcld an <2eu*erftoff auf. 

Eine ucrhängniduolfc SNolle ipiclt and) ber it o 1) f c n ft a u t>. lurd) ein 
getjenbe Verfudje fomic burch Erfahrung rueijj man, bag jeber organifc^e Staub, 
and) SWcfjlftnub, cjrplobicrcn fann, Wenn er einer genügenb großen £ißc au«' 
gefegt mirb. lic Ejrplofion erfolgt um fo totester, je feiner unb gasreicher ber 
Staub ift. Sind) werben itotjlcnftaub X'uftgemifdjc burd) .^injutreten geringer, 
an fich nidjt entgmbliriycr Sri)lngiucttcrmcngcn leid)tcr cntjiinblid), währeub bic 
mcdjanifdjen SIMrfungen ber Efplofioncn abgeft^ma^t merben, weint ber ®ictt)an 
gct)alt allein fc^on für bic Uölligc Verbrennung bed Sauerftoffd ber X'uft ge 
nügt unb fomit ber Staub lebiglid) ermannt merben muß. 

lad Erlernten biefer unb anberer Ifigcitf^aftm ber feinblidjen Statur 
gemalten uerbanft man in erftcr Xinic ber Einrichtung uon fog. Verfurf) 
ft reden, in bcneit bie natürlichen Vcrl)ältuif[e mögliche genau bcrgeftellt unb 
bic Vcrfudje fo audgeführt merben, bag bic Erfolge ben in ber V?irflid)fcit 
faum oorfommenbai ungfmftigften Umftättben cntfprcdjcn. So merben uatiir 
lic^e Sdjlagmettergemifche mit uerfd)icb eitern Dictl)angcf)alt unb aufgcroirbclter 
Aio()lenftaub ber aus Voll ent heruorfd)icftcnbcit größten ftlammcntcmpcratur ber 
jenigen Sprengftoffe audgcfcfyt, bie uon ben ^nbrifcit ald Sicherl)cit«fprengftoffe 
empfohlen merben. Dian beftimmt bic (Mctoid)tö menge ber Sprengftoffe, bei 
ber eine Entyünbung ber Schlagwetter nicht ciittrctcn fann, ferner bie Ent, y mb 
ltdjfcit ber einzelnen Slöljlenftaiibfortctt, fur,^ alles, »ad ba^u bienen fann, in 
ber ^rajriö jur Vcrmcibung uon (Gefahren ucrmcubct $u merben. 

Um ben töol)lcuftaub imfdjäblid) gu machen, ift betgpoli^eilid) beffen Vc 
rieffung uorgcfcf) rieben. ßu biefem 3 roc( fc hat man meitDeijmeigte, uiclc Stiles 
meter lange JHol)rnepe in bie (Mrubeit eingebaut. Slud) l)at man burd) ©Safferjerftäubcr 
naffc 3»uen in ben Strecfcu hergcftcllt, innerhalb beren fid) entgutbeter Atol>leu 
ftaub ab fühlen foü, um mcitcre Jortpflanymg ber Ejrplofioitcn jn ocrt)ütcn. 

lad Vorhäubcnfcin Port (Mrubcugcid am heften bic fetter 

lainpcn ober Sidjcrheitdlampcn an. liefe beftcl)en and einem Vchältcr, ber 
jnr Aufnahme uon Siübol, Serbin ober Spiritus beftimmt ift. Über bie)em 
bcfiitbct fich ein 3plinbcr aud gcfchliffcnem bi den (Mlad unb bariiber ein 
einfache« ober beffer boppeltcd Irahtgeiuebc. lad (Mait^c ift uon einem 
(Mcftell cingefdjtoffeu, an befielt oberm Enbc fich ein .vmnbgriff befinbet. %n 

Abbilbung 2 unb 3 ift eine foldje 
für Vcnyitbranb beftimmte X'ampe 
uon gricmann w- ©Jclf in 3toicfau 
$it fcljcit. 1er Vcnjtnbcl)ältcr ift 
in Abbilbung 3 aufgefchnitten bar* 
gef teilt unb geigt bie SSattc, bie 
jum Sl uff äugen bed Venjiitö in bem 
Vd)ältcr Porhaitbcit fein muß. 

9Äit einer foldjeti Xampe fann 
matt bad Vorl)anbenfcin uon (Mm* 
bengab an ber Verlängerung ber 
fleitt cingcfdjraubteu lodjtflamme 
crfcunctu liefe Verlängerung rührt 
uon uerbrenncubcm (Mad her unb 
hat eilte blaue gorbe. Sei JHiiböl 
^ergt fid) ber erfte blaue Saum 
juerft bei 2 ^ro^ent, in Veiten 
lampen bei 1^ ^rojent, bei Spiri 
tu« (Vieler Xampc) unb Saffer; 
ftoffgad (Elotued Xatnpc) jd)on bei 
1, 4 V rü ient (Mcl)att ber Xuft an 
©mbengad. ©ei größcrui (Mao 
geholt mirb ber blaue Saum £U 
einem Siegel (Slurcole) unb tucidjft 
mcitcr, bid ber ganje Irahtforb 
mit bremtenbem (Mad angcfüllt ift. 

3e^t ift cd mit ber Sicherheit 
ber Vtimpc OOrbei, fic hat burd) 
Silbrigen ber (Mcfahr ihre Schul 
bigfeit getan, lagegen ift nun 
mehr eine hoppelte (Mcfaljr cingc; 
treten; benn einmal famt bie 
Jlamrnc bei ber getingften unuotfichttgeit ©emegung ber X'ampc burch bad Iraht 
gemebc h»nburd)fchl(igcn, unb nufterbem mirb biefeo tueißglühcnb unb eutjünbet 
bireft bic Schlagroetter außerhalb bed lrat)tforbed. Dfan foll bedt)<db in einem 
folgen gefährlichen Slugenblid fdptell, aber ruhig ben locht gnit$ ciii^icljcn, uor 



7. Xarftfüunj' jttr (Srtläruitg bfr 

3Btrhingftreif< t#* Apparat« mit iiiiint-atmiinfl. 


allen lingen aber nicht ctma bie X'ampe auoblafen mallen, fonbcm fic auf ben 
©oben feßeu unb burd) ©ebnfen mit ber SMnbnng bic flamme erftiden. 

lie ©tirffamfeit ber VJetterlampe beruht barauf r baß ber Irahtforb bie 
SBärmc ber im onnem brennenben (Majc ,^um Teil ablcitct unb biefe bcohalb 



8. Xtö;|m tKottmu^api'Jrat, 
iiifommmiirfrot mit 3tanrt»bclm unt 
^tciUiii^tDlinttm. 


9. Xräjtcrii JJtrttitujtcapparat , jiifainmeii* 
flcfctjtmit 'JUiiintatnuinflp'ad unt ^irtllittgp* 
jvlintcnk 


bid gu bem eben genannten 3 ®itpunh ifolicreit fann. Dfit einer foldjen Xampe 
uerfel)en, muffen juuerlaffigc ficutc (Vorfahrer) bie einzelnen Stcigcrabteilimgeu 
uor Veginit ber Sdjidjt befahren unb etiua uorgefunbate Spetter bem Steiger 
melbcit. lic Slbtcilung barf bann nicht eher betreten werben, alo bie burd) 
geeignete DJaß nahmen bie Spetter befeitigt finb. 

lic llnterfud)ungcn auf ber Wcbcitgrubc haben ergeben, baß ber Votfahrer 
am DJontagmorgeu nicht um 3 Uhr. wie cd feine Vflidjt gemefen tuäre. 
fonbem oft um 5 lll)r ciitgefahren uttb fchoit um t» l J t Ul)r luieber a ungefähren 
ift. Er foitnte bedhalb unrnöglid) feine Slbtciluitg fchon befahren haben, mclbcte 
aber bem Steiger bennod), baft alled in Crbnung fei. 3ü>arc bad nicht ge* 
fdjdycit, bann hatte man bic Velcgfchaft ber Abteilung nicht einfahren laften, 
unb bad llnglud mare ucmiiebnt toorben. 1 er DJann gehörte $u bcti lotnt, 
funntc alfo nicht jur Veraitßoortung gezogen merben. 

S'Ucinc llrfachcn, grobe, bcflagcnoiucrte Sirfungcn! 1er lag uorljer tuar 
ein Sonntag unb Alaiferd (AAeburtdtag. Vielleicht t) a * ^ cr Vurfnh rcr f |( h 5 U 
lange in (Meicüichaft aufgchaltcn unb cd bann ucrfd)lafeu. lad tuiirc um fo 
leidytfertiger gciuefeit, ald erfahrungsgemäß uom Sounabenbabcnb bid ^unt 
DJontagmorgen, luo in ber (Mrubc alle Arbeit ruht, bao (Mntbeugao fid) mehr 
anfammclt ald an beit Slrbcitötagcn. liefe« Sludtretcn tuar aber um fo ftärfer, 
ald gcrabc in jener $c\t tta<h hohem Staube ein plöplidyer Stur^ bed Varu 
metCTd ftattgefunbeit hatte. 

Sind) finb bei Vorljanbenfein uon Schlagmcttem, bie etiua mät)renb ber 
Schieb* uott einem Sd)icßmei|tcr nachgetvicfen finb, bic Spratgarbcitcn Perboten, 
liefe, indbefonbere bie nicht uollftänbig nbhebenben Schüffc, finb, tuic fchon 
erwähnt, rcdjt häufig bie Urfache uon Erplofioncu gemefen. 

Eine attbere mid)tige llrfadje ift bic V?cttcrlmnpc. tueiin fic jerbridjt ober 
gegen bad Verbot geöffnet tuirb. DJan hat fid) bcdtyalb bemftht. Xampen* 
pcrjd)luffc herauf teilen, bic ein folched unbefugt cd C flucti unrnöglid) machen, 
lic mit Arbeit «nummern nerfehenat Satnpat tuerben ben einfahrenben Renten 
brennenb au«gcl)änbigt unb nad) ber Sd)icht tuicbcr abgclicfert Slu<h in ber 
(Mrubc finb au geeigneten Stellen Vcfcruclampen uorrätig, bic gegen crlofdjenc 
aii«getau)d)t merben fönnett. (Mlcidpuoht gibt cd noch fc ‘ ncn Vcrfchluß, ber 
ben Cfinungducxfud)cu ber Vergarbcitcr wiberftanben hätte. 

Sluf ntand)cit (Mrubcu hot man allgemein cleftrifdje (Mlftß lampen, am beftcu 
Itorfcnaffumulatüren, eingefül>rt, beren unbefugtem Cffncn, ( vtmal ed bei 
ihnen fein CI *u „rauben" gibt, eine Veranlagung nid)t uorltegt. 25. l cnn auch 
nachgemiefen ift, baß tueiftgltihenber Alohlcnfaben Sd)lagmetter gu cntgLuibeti 
uermag, fo fann bi cd hoch erft nad) 3cftrümmcrung bed Schußglafcd geid)el)cn. 
Eteftrifchc X^ampett, befonberd Slffumulatorlampen, finb bedhalb ald ficherftc« 
(Melcuchte in Sdjlagmcttergruben 3 U betradjten. 'Jiachteilig ift nur noch ilK i» n 
Vcrhältnid ,^11 anberen Rampen große« (Mciuid)t uon oft mehr ald 2 , 5 kp. 

lad griiitblid)fte Diittel ^ur ©ermeibung uon Sch lagmettergefahren ift 
meitgehenbe Vcrbiiuitung bed DJethaitd burch genügeube Vcmcttcrung ber 
©rubcit mit ©flfc uon V3cttcrmafchinen. ^Xbcr and) biefe« DJittel bleibt 
unuoltfommcn, meit cd nid)t möglid) ift, alle V u,, ftc einer großen (Mrubc mit 
einem für alle 3ftllc audreichcnbcn Strom uon frifdjen SSettcm gt uerforgen. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





408 


3lluftrirte 3 cituil 9- 


Nx. 3375. 5. 9Jlär5 1908. 





nnb weil man nie fidjer ift, ob nidjt etwa bei plöfctichcin ©arometerftur ( $ bic 
burd) anbauemb holjcn Cuftbrud zur tid gehaltenen (Saje plcpUd) utib in großen 
Wengen au« ber ttoljle unb au« alten Vnucit hervorbredjen. grifft ein foldjc« 
Naturereignis mit bau unbefugten Öffnen einer Campe, bem ?ln,\iinben eine« 
Streidjljolzc« ober bem Slbfdjicßcn eiltet Sprcngfchufjc« zufammen, bann ijt eine 
Eirpfofton unucnneiblicf). Tic gewaltige SBtrhmg einer fotzen fann man firf) 
nur Vorfällen, »nenn man bebenft, bau fic einem Hefigen Sprcngfdjuß gleidjt. 

Nun beginnt bic unheilvolle Nolle, bic bic Nach : 
fd)tuabcn. bie VerbrennungSprobuftc be« Wetljan«, 
fpiden. Tiefe mfifeten bei vollfommcncr Verbrennung, 
atfo bei geniigenb norbanbenem Sauerftoff ber Cuft, 

SVoljlettjäurc uitb SBaffcr fein, E« ift aber nachgetviefcn, 
baß bie Nadjfdjroabcn jum groben Teil anS- Kohlen 
ojrtjbga« beftetjen, baff nlfo eine ttoUfommcnc Verbrennung 
nidjt ftattfinbet. 

Tie Äotjlcnfäure bat bei iljrcm hohen fpcyfifrfjcn 
(Vernicht (1, 8 ) ba« Veftrcbcn, ju ©oben ju finfen tmb 
nad) tiefer gelegenen fünften abzufließen, ijt alfo nad) 
einiger 3 «t ber fHuljc bem Sltmungoprozefe nidjt fo ge 
fähriid) lvic Mohlcnoiijb, ba« fidj bei einem fvc^ififdjcn 
(Vernicht von O*,. gleichmäßig mit ber Cuft mengt. Tie 
Cuft tuirft töbltdj, wenn fic mcljr al« 5 bi« t> ©rozent 
Koljlenfäure unb metjr al« 1 Prozent ftotjlcnoftjb ent 
hält. Ta^u fommt, baft fidj ba« Vortjanbeiifeiit biefe« 

(Vafe* beit mctifdjlidjcn Sinnen nidjt verrät. Ml« Mittel 
jum Erfcnncn be« Äol)lcnoji)b« bei McttungSarbcitcn ift 
ba« Witncljmcn einer lebcnben Wau« in bem Trahtncp 
einer SSctteriampc vorgcjdjlagen morbeit. Tie Wau« fühlt 
fid) fc^on nadj L 1 /* Wi nuten fetjr nmuoljl unb fällt nad) 

3 Wimiten bewußtlos um, Waljrcnb ber Wcnjdj fid) erjt 
nadj 30 Wimiten cmftlidj mnuotjl fühlt, mithin in beu 
weiften fallen für feine Rettung genügenb 3 cit Ijat. 

Selbftucrftänblid) braudjt man ein foldje« Wittel nur bann anzuiuatbcn, 
wenn man nidjt beftimmt mein, ob man mit Koljleitojiibga« ju tun bat; bei 
(Vnibeiibränbcn unb in Nadjfdjwabcu ift ba« unnötig. 3it foldjctt JäUctt bat 
man ohne m eitere« $u Nettungöapparatcn feine 3ufM>l -V u nehmen, vorher 
aber otjnc 3 ^tt»edu)t ba« itt bie Wrube fdjirfen, roa« bie unten dm 
gefdjloffencn Wenfdjen am bringenbftcn braurfjeit — frifdje Cuft. Tic« fanit 
baburdj gefdjeljen, baf? man uott einem unter allen Umftänben zugänglich 
bldbenben ^ßimftc außerhalb be« Schadjtgcbäube« au« eine Vorrichtung in 
tätigfeit fept, bic ftarfc unb bceljatb Cuft mit fortndjnienbc ©afierftratjlen in 
ben Sdjac§t fallen läßt. Mcrbing« bat biefe« Wittel baim fein Vebenfen, wenn 
ed fidj um (Vrubcnbranb Ijanbelt, ber baburdj verftarft werben lann. ;fu er 
luäljnen ift außerbem, baß man Holjlenfäure am fofortigen Urlöfc^en einer auf ben 
©oben gefegten Campe erfcnncn fanit, toäfjrenb fic in Koljlenorijbga« bann fclbft nadj 
brennt, roenn bic folgen ber Vergiftung bereit« Dorfjanben fittb. Cr« mürbe 
,^u weit fuljrcn, alle bic ^aljlreidjcn Wittel ,^u fdjilbetit, bie mau im Caufc bet 
3 eit anjnnicnbcn gelernt tjat, um frifc^c fetter burd) 3öettcrtiiren, Cutten, .'oilf« 
Ventilatoren, Straljlgebläfe ufio. audj in entlegene Teile ber Wrube 511 fdjaffen. 

^ll« ein vorzügliche« Wittel ,^ur SRettung ber burch .Sloljleitojtjbga« Ver- 
gifteten bat fid) ocrbidjtctcT Sauerftoff bemäbrt, ber in Staljlflafrijcn von 
1000 l güllung geliefert mirb. Ter Sauerftoff mirb au« biefen glafdjeit 
in ©nmmibatlon« abgewogen, bic mit einem Sdjlaudje unb an befjen l^itbc mit 
einem .öartgiimmiröljrchen ocrfeljeit finb. Tiefe« mirb bem Vcmufttlofcn, mie 

e« ^Ibbilbimg 4 zeigt, 
in ein ^c'ajcitlod) ge 
ftedt unb ber Sauer 
ftoff burdj Triideit be« 
i^ummibeutd« ber 
Cun ge zugefiiljct. Ta« 
attbere 'Jinfculodj mirb 
babei ^ugeljalten. gn 
ben Wuub barf man 
ba« 3?öbrchen nidjt 
fteden, Weil c« bei 
lüiebcrfeljrcnbent Vc 
muütjein 0011 bem 
itranfeu jcrbiffcit 
io erben fann. 

Tiefe zur lieber 
bdcbungburdj.stoljlcu 
onjb vergifteter V er 
fonett bieitenbcu ^lp^ 
parate merben, mcitn 
fic nicht über Tage, 
fonbern in ber (Stube 
gcbraudjt merben, in 

11. ^imrcgfrierttcu über ttn 2tretfml'ni(*. Ocfottbcreil Ävfferil 


10. tc« ilbrrb-aiid I int llbiitu^tutim für 

parate auf 2lutttrcd I/II. 


mitgeführt, bieuom Trägctroerf inCiibcd unb oon C. s )icupert 'Jcadifolger in 
SlMen geliefert merben. ?lbbilbmtg 5 zeigt einen foldjcnSaucqtoffapparat „Vita" von 
C. 'JJeupert Nachfolger. Tiefer bcftdjt au« einer Stablflafche 8t, gefüllt unter 
einem Trucf oon 100 ?ltmofpl)ären mit 1501 Sauerftoff, unb einem Trucfrcgler H. 
ber bauernb 5 1 Sauerftoff in ber Winutc au«ftrömcn läfft. ?ln bent 9W<MU) 
meter M fann man ben Sauerftoff ber glafdje jcberzcit ablcfcit 5n bnn 
Veutcl A famtnelt fi<h ber audftvdmenbe Sauerftoff mäljrenb ber '?ltmung«periobe. 

moburd) jeber Verhift an Sauerftoff vennieben ift. Ter 
WetaüfdjlaiKh Sc*h bient al« Ceituug«rotjr, iväljretib 
bic Wa«fe G Wunb unb ^afc beberft unb mit einem 
Niirfjcljlageocntil uerfdjen ift. bamit bie 2lu«atnumg* 
probufte nidjt in ben Apparat gelangen föiuten. Xurdj 
Ö ff nett be« Verfdjlufjvciitil« V mirb ber gitljalator fofort 
in Tätigfeit gefegt unb bie Waofe G ber zu bclebcnben 
Val 01 t angelegt. Ter Sa uerft offvorrat rcidjt für 
30 Winutcn. 3ft in biefer 3 l> ft bic 'Bieberbelcbimg 
noch mdjt erfolgt mau Ijat in einzelnen gäUeit fcljon 
zmei Stunbcn gebraudjt — fo ntuft eine neue Stahl 
flafdje oenocubet merben. Ta ber Netter beibe fränbe 
frei bat, fann er bic befannten Vcivcgungen an betn 
Vcriingliidten auofüljmt, bic zur rafdjem Vclcbung 
beitragen unb audj bet bent bireften Ginfiitjreit be« Sauere 
ftoff« in bie Nafe nötig finb. 

Tie Nettung«- ober ^Itmungoapparate finb 
erjt in ben lebten gab reu fomcit vcrovUfomniuet ivorbeu. 
bau fic int (imftfott oljne (Scfiihrbung ber Nettimgc 
inamtfdjaft braudjbar finb. li« fommt bei iljitcit 
barauf an, baf? ber »Htmiuig« Vorgang abgefdjloffeit »011 
beu Sööfcn VJetteni, in beiten man fidj befinbet, vor 
fich geljen fann. Tazu ift erforberlid), bafj bie au« 
geatmete foljlcnjäurelialtige Cuft gereinigt unb mit 
bem z*uu Stuten nötigen Sauerftoff verfeljen al« 
„Näljrftoff" \um Wunbc be« Wanne« zurücffchrt 

Ter erfte, ber ben richtigen Üi'eg zur .facrftcllung bafiir geeigneter Vor 
richtungeit gezeigt hat, ift ber Nittcr 0. V l alcher=llp«bal, früher in Tefdjcu, 
iitbcm er im Verein mit V r °f- 1>r - iSuftav (Partner unb bent gabrifanten 
Wuftav Venba in 'Ii>ien einen V ,lciniultl) Vhor genannten Apparat Ijerftdlte. 
Vi« bahiit behalf man fidj mit allerljanb ^iitridjtungeti, bie von geuenoehr 
teilten für furze Entfernung unb 3eit mit Erfolg augemenbet merben. bie aber 
für meljrftünbigc Nettuug«arbciteit in ber (Sntbe nicht au«reidjen. Nud) bie 
Taudjerapparatc fanit man nur bann gcbraiidjcn, toenn c« fich um ( * n Vor 
bringen in Vöfe fetter von nicht md>r al« etwa 500 n» 3iiegc« länge Ijanbelt. 
011 biejent oallc fann man einem Ncttiiug«maun gute, reine Cuft burd) einen 
entfprcchenb langen Sdjlaurij mit griffe einer Cuftpumpe z» führen (?lbbilb. 6). 
Tic Atmung« probufte entweichen burd) ein Ventil. 

Tie eigentliche!! Ncttung«apparate, mit benen man etwa jziuci Stunbcn 
niisljalten fann, Ijabeit feit bem erften ^luftaiidjen be« V ,ia,mat apl)or« tijm. 
burdj bie unertn üblichen Vemüljnngcn be« Vergioerfebireftor« Wetjer in freme 
uielfadje Verhefferungen erfahren, bie fidj bei ben buvdj Veamtc unb Arbeiter 
au« ,'öemc au«gefiiljrten 9Jcttung«arkiteit in Eourricre« vorzüglich bewährt 
haben (Ttjpe Sljamrorf). 

^abrifmäßig Ijcrgeftdlt werben bie Apparate von bem Tragermcrf in 
Cüberf unb ber Sauerftoff ftabrif Vcrlin, (S. m. b. .t>., unb zwar mit unb 
ofjne^dm, ber bie Singen gegen bie Einmirfung ähenber (Safe unb ba« OVcfictjt 
überhaupt gegen bie 
Sciiße bei Vränbeit 
fdjiipt. .^aitbolt e« fid) 
lebiglid) um ein Vor 
bringen in ©Öfen 3Bet 
tent, batut läßt mau 
ben ."oelm heffer weg. 
meil er beu ©efidjt« 
frei« cincngt unb ba« 

(Vernicht ber ‘Jluo 
rüftung vcnndjrt. 

Tic V?irfiiitg be« 

Trägerapparat« 
beruljt barauf, baß bic 
au« ttohlcnjänrc unb 
Gaffer hcfteljeitbc au« 
geatmete Cuft über cm 
Gemenge von */, Clo 
liatrou unb Vs Ci^fuli 
inÄömeHiftreidjt too 
bei bie iloljlenfänre ab 
forbiert, bic Jveuchtigfeit 
aber von biefem Jvliefi 
papier aufgenonimeu 


12. gcrtfctjaminfl ciuce auf riit ^cblctftrctt >icfcl'iiafltcii 
IKaun« iibft ten 3tTc<fc»bnjd?. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Wr. 3375. 5. Wärj 1908. 


Süuftrirte ßettung. 


409 


loirb. Sn bcr fd;eincittjd|ou Xarftcllung Slbbilbung 7 ift bcr i'Jcg fotoohl bcr 
auSgctttmctcn al* and) bcr Wöljrluft burd) Pfeile angebcutct. Tic bidett Linien 
in beit töntipatronen bebrüten ba* JlicBpapicr. Tic non ttol)lcitjüurc gereinigte 
1*11 ft ift jebod) büret) bic Mrpenuürmc mib burd) bic bei 
Aufnahme ber ^oE)ten)äurc non ben Vtali Stotroupatroiicn 
ent}tel)enbe l)ö()ere Temperatur berart ermannt, boft ftc 
hinter beit .Ualipatrvneu jimädpt einen Miihlcr bnrd; 
ft reichen muft. Tiefer ift ein ringförmige* £>ol)lgefoft. itt 
ba* bic «uft nn bciti einen Gilbe cinftrömt linb au* bem 
atibcrn Gnbe tuieber abgefogen lüirb. 5Säl)rcnb bei beit 
erfteit SSnldjerfdjcit Apparaten b a* Turd^iclicn bei fiuft 
mit .tylfc bcr ©niftmusfcln beforgt Ipcrbcn mngte, ift bnrd) 
ba* Triigermerf in Sii6ed eitle ^irfutationobüfe ciitgcfufjrt, 
bic burd) bic Mraft ber Jlompreffioit bc* ©auerftoff* ge 
trieben mirb. G* ift bamit eine Mraftinafdjiuc hergef teilt, 
bic eine fortiväl)rcnbe Suft^irfulation Penn Slu®« jum Gin 
ntnumgbfad betvirft p?lppar(it <$icr*&Ccg). 

Ter ©auerftoff toirb itt jioei ober brei ©tatjl^tjliitbcni 
mit 125 Sltmvfpbiiren ©reff i mg mitgcfitljrt, bic bei einem 
burdjfdjnittlidjcn Verblauet) oon gtoei Litern in ber 9D?inute 
loähreitb fermerer Arbeit ctma ,puei ©iunben oorljalten. 

Xabei fall aber in ben Träger Apparaten bcr Suljalt einer 
ftlafdjc fftr ben SRürtjug bienen. 

Me fdjmcreu Teile, alfo bie ©auerftoff ftlinbcr, bic 
ttnlipatroneu ttnb ber Miller, lucrbcn 6ci ben Träger 
apparaten auf bctti 9?üdcn, bic beiben ?ltmuug*fäde auf 
bcr ©ruft getragen, Ta* gauje 05auid)t betragt mit Siaud) 
heim uttb jwei ©auerftoff,p;liubern 16, _j kg, ol)tte §dm 
15* kg. Sit ben Slbbilbutigcii 8 itnb 0 ift bic 9Üüdcn 
aufid)t eine* SHettuiig*mann* mit frclm unb bie ©orber 
anfid)t ütjnc §elnt, aber mit ©djupbrille bargcftcllt. Turch Cffnen bc* .ftahiic* A 
mirb bcr Apparat in GJang gefegt. 

©ei ber uon ber ©auerftoff -Jflbrif ©erlitt, 0). m. b. angefertigten 
©Ijamrodttipc Permenbet man au*fd)licBlid) brei ^hlütbcr, tvcil jtoci Pp» 
bcmfelbcit Snljalt megen il)rer Satt ge hinbcrlicf) fein fönnett. Ten richtigen 
^citpuuft gum Antreten bert Stüdgug* fann ntoit ttad) ber llljr ober burd) 
gegenfeitige ©cobndjtung bc* Manometer* ermitteln, moju aufterbem bcr Rührer 
verpflichtet ift Um ben fdjiiblidjen 9toum jroifdjcti ÜWunb uitb 5lalibel)ältcr 
unb ba* Widntmen. bereit* au*gcatmeter ßuft &u Ocrininbent , fiitb bic .Stalin 
bcljättcr in riitcr bcr Wölbung be* Jtörper* fid) anpaffenbcn Sonn im Atmung* 
fad auf ber ©ruft nntcrgclmidjt, fo baff nur bic ©aucrftoff^linbcr auf betn Wirten 
getragen merbeti, unb $mat in einem Tomiftcr, um ba$ ?lnl)nfcn Ijcrporragcnbcr 
Teile unb ba* Cffnen ber ©cntile beim Turdjfriedien enger Winnie ju oertiiiten. 

Ta* SJüdatmen o erbrachter 
Stift l)at man bei bcr ©fjamrods 
ti)pc aud) baburd) t \u verl)inbcni 
gefudjt, bait man unmittelbar 
unter bem SWimbftücfcmTüfcn* 
ftiief angebracht bat, ba* beim 
'du* atmen faugeub auf bic Stülp: 
luft mir ft. Tic Slbfül)lung bcr 
Suft mirb baburd) erreicht, bafs 
mau fic not Giitffil)rung in ba* 

SJtonbftiid eine idetallrot)r 
leitung uon 4,g 5 m Sänge unb 
7 mm lichtem Turcf)mcffcr burd) 
ftrcirfjeit laßt. Ta* non ber 
au*geatmcten ^eudjtigfcit gelöfte 
dnfali toirb baburd) uufd)äblid) 
gemacht, bau man in beit 
Atmung* fad Jlicfclgiirmaffc 
cinffillt. Ta* ri5etüid)t beträgt 
bei ber Gl)mnrocftt)pc IS kg, 
pon betten 14 auf bem Wirten getragen merben, mabrenb 4 kg, an ben über bie 
©dpiltcrn laufcitben Tomifterriemen l)ängenb, ilircit v 4'l»b auf ber ©ruft haben. 

Ta bcr gcfuube SJiCiifd) gemalmt ift, burd) bic 9lafc ju atmen, fo mar 
bei allen 'licttuug*apparatcn eine Siafeitf lein me in riielnaud). 2Beil biefe 
aber bei ber Arbeit unb bet bamit Dcrbunbenctt ©d)toeif)bilbung Icidjt abffillt, 
bat man bei bcr ©liamrorfttjpc am SÄunbfturt ^wei flciitc J’Kobrattfähe angebrad)t. 
'Stuf biefe finb nnberc fleinc ©d)läuri)e auf geft reift, über beren obere Guben 
mau furje iKbl)rd)eu gezogen bat. Tiefe locrbeit in bie Sfafeulodjer eingeful)rt, finb 
aber ,vur Slbbiehtung mit einem in Sauolin eingetöud)tut Üh>ottcfal>en ummidelt. ;fum 
^•cfthalten bcr SSattc bient eine ctma 13 min unter bem obern Gnbe ber WU)rd)eit 
befeftigte Scheibe, burd) bereit ©ermittln ug bie Stofen rot)rd)cn uon einer auf bie 
Stofe gefegten üDia*fe gehalten merbeu. Tiefe mirb mit Weilten am Mpfe befeitigt. 


A'iir ben JaU, bafj bcr augcnblidlidje ©ebarf an gereinigter (Süthr) Suft 
jeitmeife burd) bic Zufuhr uberfdjritteu mirb, fo bafi bei gcfülitan $1 tmnng*f ad 
ba* Slueatmcn erfdjmcrt merben mürbe, ift bei bcr ©hamrocfttipc am dtmiing* 
fad ein fclbft tätige*, auf nerfdji ebene ©reffungett ringe- 
rid)tete* Slblagvcntil angebrad)t. [\m ©clcuehtung bicncir 
au*fd)lief{lid) elcftrifd)e Sampen. 

Giue uiiltbringcubc Slnmenbuug ber Wttung*apparatc 
ift aber nur baburd) gcmährlciftct. bau au*gcmäl)ltc Sltoiui 
fd)aften burd) reg eintägige Übungen unter ©crl)ältttif)cn, 
bie bem Gntftfallc ntöglid)it itad)gcbilbet finb, mit beit 
Apparaten Pertraut gemacht merben. 

3imäd)ft ift ein 1ftcttung*lagcr rin\iirid)tcu, unb 
^mar 1. ein $>aiiptrcttung*lagcr für mehrere ltalje 
^tfantmcnliegcnbe ; >ec^cit ; 2. 3fd)etirettung*lagcr für 
jebc einzelne ©ctricbemilagc; 3. untertägige ^Rettung*- 
lag er. bic bielfach nur für einen Teil ber (Mrube bc^ 
ftimmt finb, 

Tic 9icttung*lagcr muffen alle* enthalten, tue* für 
bie Apparate fotoie für bereit Grhaltwng unb ©rnfung 
nötig ift, unb bic* muü fo georbnet fein, baft bic S)tonn- 
fd)aften gerabefo mie bei ber ffeuertoehr innerhalb 
lucniger SRimitcn gerüftet finb. 

Um bic regelmäßig minbeften* e^fc uier Sitochen ab^ 
^uhaltcnbeu Übungen bequem burdpuoren fonnen, hat 
mau in fteme einen Übung*Taiini über Tage l)ctgcf teilt, 
in bem alte* ^ufammettgeb rängt ift, ma* an .^ittbentiffen 
im Gntftfall möglid)crmciic übcnüimben merben mufe, al* 
ba fttib: enge liberl)aue, oerbrocheite ©trerfen, Tran*- 
port mm ©cruiiglüdtcn ufn>. Tic Slbbilbungeu 10, 11 
unb 12 geigen folthc ©Über, bie au* bcr berg- unb hüttcii- 
niäituiid)«i ^citfdjrift „Wlürfauf“ (Gffen 1H04, ©. 1145) entnommen finb. 

Sn Cftcrreid) Ijat man üiet Sntereffc für bic jttr ©elbftrettung bcr Slrbritcr 
beftiinmten, itt untertägigen JHettmig* lagern auf^iihcmal)reitben fog. ©neu- 
matogeue (Slbbilb. 13), bic cknfaü* Pan ber fdjon crmäliutcn Sinaa E- Stoupert 
Stod)folger ttt SSicit hcrgcftcUt tuerben. ©ie beftehcit au* einer Tragporrithtung. 
bie einerfeit* mit ©d)laud) S uttb SJhutbftiirf itebft ©pcidjetfattg, anberfett* mit 
einem oon ©auerftoff angefüllten Sltinungofad H oerfchen ift unb jnr Aufnahme 
einer ©atroite bient, bie 250 g Maliiimnatriumfuperoii)b (KNaO,) unb ent 
fprerhenbe ftiltcruorridjtungcn enthält. Ter Slpparat (Tt)pc I) ift mit einem 
Sfolicrniantcl J umgeben, miegt in gcbraud)*fähigcm ^uftanbe 2 kg unb ift 
oon jahrelanger .^valtbarfeit. 

2Sünfd)t man bnt ©neumatogcu jur Tunhfülmutg leichterer Arbeiten 
oermenben, mie 3. ©. 311m ©efahreu pergaftcr Stäutne ober für Sliiffid)t*perfoncn, 

fo empfiehlt c* fich, ftatt bcr 
Ttjpc I bie It)pc II in ©enu^ung 
311 nehmen, jebod) nur mit einet 
©atronc, bie für bic Tauer 
von neunzig DRi nuten, unb jiuar 
ferhvifl SDiinuten für bic Arbeit 
unb brcifjig SRinuteit für bat 
SRüdjug au* bem pergafte« 
Staunt, au*ha(tcn foll. 

Tic Tt)pc II beftet)t, mie 
Mbilbuug 14 .wgt, au* brei 
©atronen, bic je 250 g KNeO, 
enthalten 1111b in einer Trag 
Vorrichtung R rittgclagcrt finb. 
fenter au* bem Sltmung*fad AR 
in St’odfomi, einem SWunbftfld 
in Unifchlag M, ?lugenfd)ub 
brille A, Slffumulatoriampc L 
unb W'fcrucpatroncit P. Ticie 
finb mit ©Iciplättchett ver 
ichloficn, bic vor bem OK'braud) burd)Trel)m ber ©djraube att bem 'Regeneration* 
träger R burd)ftoiVn merben. 

Ter Sltmungefad mirb eutioeber au* einem ©aiierftoffentividler ober au* 
einer ©tal)lflafd)e gefüllt. 

Tic Gefahrmtg itiuf} geigen, ob biefe ©neumatogene ihren ;]med erfüllen 
loetbat. Scbcnfall* ift atuunchmcn. ba§ fotoohl biefe al* auch alle anberen 
wrljin bejdpricbeucit ©orrid)tungen, bie fid) itt ber ©rajri* bereit* beioährt 
haben, eine mritcrc ©eroollfommitung erfahren merben, unb bag e* bamit ge- 
lingen toirb. möglidgt viele 3N enfdjen leben bei ben an fid) mohl niemal* vöflig 
311 oetmeibenben llnglürfefäücn im ©crgiocrtobctrieb \ii retten. 

Glau*tl)al. Tr.-Sng. W. 5löt)ler. 



13. XDpe I. 



14. $ncuinategeu, Xppe II. 


3mC 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



410 


3 Uu|txirtc 3 e itong. 


Kr. 3375. 5. OTärj 1 90 $. 



tßuftao ff. A^rtroig, Parlamentarier, nationairiberal, 
Baumciftcr. 1893 bi* 1 898 Witglicb öcs SHeichstap* al* Vertreter 
bc* WnblfrrifesTrcsbemSlaMI.b.ff.. am IS.Tcicniber 1839 ju 
Unrcrsborf bei Tresben peboren, t in Tresben am 25 . ffebruar. 

J>r, plül. CB. ff. Alarfieu, einer bet heTOorragenbflcn 
Bcrtretcr beutfdicr 9Riffcnfdiaft in Den herein ipten Staaten, 
in (tenf Brivatboicnt für permanifebe unb rotnanifebe Bbilo 
loflic, 1886 »ptoiefior be* Teutleben an ber Staatsunioerfitat 
oon Clnbiann, lH9ß ffirflnber ber erften wirflidi loiflenfdbaft- 
(idjen permaniftifd)cn ^ritfdprift ln Bmerifa, „The Journal nf 
Knirlial» am! Germumi* Phllnlogj“, feit 1906 Leiter betTomQ' 
nifeben unb gcrmanifti|d)en 'Abteilung an öcr Staatsuni 
oc rf it 5t »Alt DHinoi*, am 22. 9Hai 1859 tu Bctersboflenfelb 
(‘lUcftpreufjcn) geboren, t in llrbona QHinois) am 28. ffanuar. 

Saloatorc iUlaidjcfc, 
eigentlich Saloatore, (Seien 
liere be ffaftrone, 'Jllardicic 
bell« iRajatc, namhafter Säu> 
per unb («iefangspäbagop, 
liictfl Cffiyer ber ncapoltta* 
nifdicn Bobelgarbc, bann 
SluDcnt bei ^iirisprubent, 
baneben S<f)iUcr fRaintonbi*, 
l'cnupcTtis unb Montanas, 
feit 1852 mit Watbilbe ffrau 
mann oermöljlt, mit iljt in 
3 Bicn, Baris unb At 8 ln mir« 
lenb, Berfa ff er uon Bofalifen, 
einer (ßcfangsfchule unb an» 
fprcdicnber l'icbrr, Ubcrfctjcr 
6 er franjöfifebcn leite öon 
„ lannbäufer“, „l'obengrin“ 
imb „fftiegenber Hollänber", 
am 15 . ffanuar 1822 p Ba* 
lernte geboren , f in Bari* 
am 20 . Februar. 

ffrani 'Jlotoina o.Brt, 
General major ,v T. , 18 ß 9 
Vcutnant , Teilnehmer am 
.ttriepe 1870 / 71 , 1885 Haupt- 
mann,, 1893 'JJlaior, 1900 
rberftleutnant, 1903 Cbcrft 
im b Atomiminbeiir be* 
124 . Dnfontcrierepinienlo, 
1905 3 ur Tispolitiou gc* 
lteilt , Alommanbcur be* 
Inippenflfmngsplatics in 
9 teul)amnier, 3 anuar 1907 
< 9 cneraImajor , Dom 3 uui 
bis 'Jloocmber 1907 4 tom* 
inanbeur be* Truppen* 
übungsplafccs in Xöbcrifc, 
1802 geboren, + in Hanau 
am 22 . ffebruar. 

I>r. pbU. 3 ol). 'tlalaclt). 
örbetttlieber Btofcffor bet per» 
gleichen ben ( 5 cfct)id)tc an ber 
Brager Tfdjedjifdjen llniperfi» 
tat. Der Solmffraru 'italacüjf. 
be* „Baters ber tfd)cd)ifd)rn 
9 Iatiö«“, ein ftepner be* 
jungtfd)ed)ifdien Babifaljs- 
mu«, am 10 . OFtober 1830 
tu Brap geboren, t cbenbort 
am 24 . ffebruar. 

V?eopöI 63 -flTft 3 u£aIm- 
Salm, prcufiifchcr Cberlcut* 
nani n. T., erbliche* Witglteb 
bespreuftifeben fierrenhaufes, 
am 18 . 3 «ü 183 « auf «Sdiloö 
Bnholt bei Bocholt ( 98 eftfalen) 
gfboren,tebenbortain I 6 .ffc* 
bruar. 

I>r. |ihil. ü. d. Sd)to abe, 
tlaffifd)cr ^Ijilofog unb 
*flTd)äoI(V(t, 1859 »fSrioat. 
bo.tent inOiiefjen, 1863 aufeer- 
orbentlidjcr *Ptofeffor, 18€4 
orbentIid)cr 'ftrofefior in 
Xorpat, feil 1872 in Xflbin» 
Aon. ©eTfaffcr roertuofleT 
Ilaffifd) • pl)tloIopifdier 21 rbet> 

ten ( t ,I)c deminutivis ^rnccis 

ei InlintJi“ 1859 , Teuffcte 
H CBefd)id)te bet röiuifebcn 
yiteTatur“ 1890 , „Tue faifer. 
lieben T'eeernalifn unb bie 
aleianbrinifdyen SOlün^en“ 
1896 ), am 24 . 3 uni 1835 ju 
ffjiefjen peboren, t in iübin» 
gen am 21 . ftebvuar. 

.Ilarl £t örfer, ‘Parla- 
mentarier, nattonalliberal, 
Cronomiemt. 1864 bi* 1866 
Stubrnt ber l'nnbiuirt 
fdvaftlidteti Wfabcmic in 
3 ttctl)enftepl)an, 1884 biöl 687 
®HtflIieb bes 5 Reid)*tafl* al* 
'Vertreter bes 9 Bal)lfreifes 
3 iotl)enburp o. I., 1881 bi* 
1906 Ulitplieb bes baori- 
fdjen Öanbtaps al* 21 crtrcter ber 'Ißabirreifr 'Jlcuftabt, Jtempteu 
unb Waiia, ^orfi^enber besCr»cfrf)afi*orbnunp*au*fd)uffe*, WH* 
plteb bes ‘Petitions* nnb 'Pcfdnuerbcausfdiuffc*, Tjt’ruonapenb 
tätip bei ben ?lrbectcn bc* 2 ßirtfd)aftlid)en 'du*fdniffc*, ber 
Cofalbabnausfdiöffe unb ber ffrmäfHgunfl be* ffiebübTemuefens, 
am 11 . Tepunber 1845 ju tanpenfelb bei Sleuftabt a. 6 . 2 tifd) 
peberen, t in WHfndieu am 25 . ftirbniar. 

«ufluft ileedjioni. Sdiriftfteller, 1848 mit profter 2 fuf> 
opferunp Kämpfer für bie Sadic ber Jreitjcit, c^riinbcr beo 
fortfd)rittlid)en ‘Blatte* „(Brabau*“, einer ber ant nteiften ge- 
nannten Uolitifer 'JJlfindien*, oon ber ^ottjei unb betn 
rcaltionüren Winifterium p. b. ^forblenoReioersberfl »er 
folflt, narti «merifa tiöd)tifl. 'Knfanp ber fednifler 3 al)re 
'JJlitfllieb ber ‘Hcbattian ber „Wündtncr 'Jicueften 9 ladirid)tcn w , 
ber er über ein Biertel|al)ri>unbert anpet) 3 rte, am 10 . jjnnunr 
182 « tu riiocibrürtcn peboren, t in ®lflnd)en ant 14 . J-cbruat. 


3 m 3 <üriter ber Ktmaba. 

^Nic ©cmidjtung bet fpauifdjen ?irmaba im 3al)rc 1.588 
i/oerlidi Snglanb bie Öerrfdjaft über alle norbifdjen 
SJleere. Bon bic|cr 3eit an bepann eine toirflid) profte 
unb au*pebel)titc (S-ntfaltuup ber maritimen unb folonialcn 
Tötipfeit ber Cnglönber. f^niljer Rotten bie^e bie inbifdjen 
ifanbe, beren fagenfjaft« flicid)tum oor allem 3ur ®r- 
loerbirng Ijerau&forberte, auf bem nörblid)en Sceioepe um 
Slficn bcnitn ju erreidjen gefud)t; nad) ber SJiebcrlagc ber 
Spanier futjrcn bie (Juglänbcr auf benfelbcn 'iUepcu wie 
jene. 5Rit Beihilfe ber !Rcgierung, aber auf Äoften oöit 
^rioatlcuten rourben 1591 
nid)t roeniger als brei eng* 
lifdje CScfcbcoaber ausgerü* 
ftet. ^a9 eine oon tfjncn, 
ba* nad) TOeft inbien gefanbt 
mar, batte bas Cölürf, ein 
großes fpanifdjes 6d)iff, bie 
„Wabre bc 2>ioe“, ju er« 
beuten, bk mit <E bei metallen 
im Bkrie oon 10 Will. .4 
be-labett war. 3m 3al)re 
1596 begann bie fiberfee ifd)e 
Tätigtcit oon ranris3)rafe. 
t£r tpurbe nad) Wittclanie* 
rifa gefetjidt unb tat bort 
ben fpanifd^en Stölonien 
großen Sdjaben. fOfHjxenb 
eine im nddjften 3af)w nad) 
öftinbien abgefanbte Brlotte 
unter Benjamin Woob itjr 
3*el ntd)t emidjte uub 311m 
großen leil oerloren ging, 
griff ein non (Effci befcblifl* 
tes, t)unbertneuii3tp Stbiffc 
ftarfe* öiefdjwaber Spa- 
nien felbft an. Cine im 
$afen roti Wabiß liegcnbe 
gro&cfpanifdje Slotteimirbc 
pcrni^tct unb fogar bie 
Stabt geplünbert. 3m 3al)TC 
1598 griff (Effes bie Spa- 
nier auf ben Sljoren an 
unb ua!)m mehrere reicb 
belabcnc St^iffc ber Silber- 
flotte weg. 

3n biefe bewegte 3eit f 
bie erft mit bem Üobe ber 
Königin Glifabett) unb ber 
ootleii ttberlegenbcit l£ug» 
tanbs jur See enbctc, per- 
fekt uns ffiemarb Kribble* 

®ilb. (Eine grofee fpanifdje 
(Saleone, mit bem Bilbc 
be* Crlöfers unb ber auf» 
ge^enben Sonne unter ber 
Slbmnral it at*flagge , wirb 
oon englifdjcn Sdjiffen an- 
gegriffen unb gcfcf)Iagen. 
aber bie fpanifebe Wann« 
fdjaft liefert bas Sd)iffunb 
bie Sd>d^e be* fernen ßan» 
bes niebt aus. 3)« feine 
Wöglidjfcit bes Sieges ntcljr 
bleibt, perbxcnnt fie bas 
Sd)iff, um lieber cljren- 
ooll ju fterben als fieglos 
toeiter ju leben. 


Totenfcfiau. 

Dr. mcd.'Jl brat) am Bär, 
einer ber crfolpreidiftcn Jör- 
berer ber (6ff&ngni$l)t)$u*t« l 
ffiebeiiner Wcbijlnalrat, £tu- 
bent in Berlin, BJkn unb 
Brap, 1861 promooiert mit 
einer Arbeit über bfc 21 n- 
»ettbung ber fflettrijitö* 
in Der (6eburtsl)Ufe, feit 
1862 in Utaugarb pral- 
tifdicr «rjt, bort feit 186G 
in ber stelle eines Pjef5npnts* 
öfjto*, 1872 als OIrjt an 
bie StTafanftalt in Blötten* 
fee berufen, 1879 Bciirfs- 
Pbnrilus, 'Uerfaffer 3af)lreid>er 
'Xöerfe über ben SlHotjol 
al* llrfacbo be* Bcrbredjcn* 

unb Die tBeiampfunp bes 'lUfofjolismus, ber Sdjriften „Tie 
(Befüngniffe, Strafanftoltcn unb Strafipftcme, iljre ffinridv 
tunp unb 'IDiTfunp in bngicnifdjer BMiebung“ unb „Uber 
bas Worrommen ber L'unpcnfd)iuinbfud)t in ben (Befängniffen“ 
1883, tooburd) er u>eitpel)cnbe l)*)9lmifd) e 9IJaf3nal)mcn in 
allen (Befängniffen unb eine Bcrbcfferung ber CBefänpnisfoft 
beroirttc, w Tcr Berbredicr in antt)ropolopifd)cr Bciiebung“ 
1893, „Ter ©elbltmorb »m finblidicn Vebensalter" 1901 u. a., 
am 26. Tcjember 1834 ,)u JVileljne peboren, t in Berlin am 
24. iT« bruar. 

Soatoplul Cedi, befnnnter tfdjedjifdier ffr.iäbleT, Stu* 
bent ber 9lcd)te in Brap, bann 'Jlcbattcur, feit 1879 an ben 
,.fltoftn M , Berfa ffer ber „Bdfni" ((6ebid)te) 1874, ber „9louä 
ebirfa", bie unter anberm „3m Schatten ber iHnbc" (bcutfd) 
1892) unb ben „Tfcfierfeffcn“ enthalten, ber rabifalcn, un* 
gemein uolfstfimlicben „Sriaoenlieber“ (feit 1893 25 Wutlogen), 


am 25. September 1841 3U Btünfter (löeftfalen) geboren, 
t in Berlin am 14. frfbruar. 

yibrabam (ftolbfaben, Schöpfer besiübifeben 3argon* 
tl)eaters, 1865 T>erauspcbcr ber „Blüten unb Blumen", 
einer ftebiditfammlunp in tjebräifdjer Spradje, 1875 be* 
boutfdHübifctjen „Bollsblatts“ in (Iiernotui^, 1876 in 3<HfO 
Bcgrünber bes criten jfibifd)en Boltstbcaters, Berfaffcr einer 
großen »Weib* iübtfdjer Ibeaterftücfe mit ttvefanp unb Tons, 
„Sulamitt)“, „Bar A^odiba“. „Tas icljnte (tjebot“ u. o. a., 
fpater Tljeoterbircftor in ‘flari* unb ‘JJeuijorf, 1847 3« Bit* 
Monftantin ('lüolhonieu) geboren, t in 'Jleuporf 'JJlittc 
3anuar. 

Blfreb .^abets, BTokfior Der tecbnifdien 3r<ifultät ber 
llnioerfität tMltlid), oerbient um bie tedmifebe 'Jöiffcnfciiaf t, 
Herausgeber ber „tRcoue lluioerfclle be* 9Jline*“, 1839 ge- 
boren, f io yüttid) am 19. $ebruar. 


(Erloft. Ö>ruppe oon CElita 5Borc^. 


ber „ffr^äfjlungeu, 9lrabe*tcn nnb Hmnoreslen“, ber E)m ,,0ä 
nftifdien iHomanc „Ter Unfterblld)feit*lanbibat M unb „Herrn 
Broufcts Busflup nadi bem SOIonb“ u. o. a., am 21- ff** 
bruar 1846 311 Cftrebef bei Beneidmu (Böhmen) geboren, 
t in BTag am 23. ffebruor. (BortTät unb Bclrotog f. S. 
398.) 

I»r.jur. Bernhorb ff uiitmp, Blirriicber Wchcimcr über- 
rrpicrungsrat, Teilnehmer an ben ffclbmpen 1»64 unb 1866, 
1865 «eferenbar, l«R6 Kerichtsaffeffor, 1870 .«rcisriditeT, 
1875 Bcgimmgsaficifor, 1878 Bcgieningsrat* 18R1 Geheimer 
ffinanprat unb oortrapenber '.Rat, 1886 CWI)Ctmer CbCT- 
finanirat, 1895 bis 1906 f teil ocrtrclen ber Borfigcnber ber 
Brüfiinpstommiffion für höhere Bcuvaltung*bcamte, feit 1894 
Btöfibent bc* Scdjftcn Senat* be* Cbcruermaltungsgericht«, 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




ff 


liüSll 


Dämonen ber Diefe. Vornan non ^ßaut (Stabein. 


a 


» 


XIV. ( 8 . SJortMunß.) 

olf mar auf bem 2Bege 3 U VJilliam Bfjeqbt (Sin SBri«f bes Bau- 
herrn hatte iljn 3 U einer Unterrebung in [ein Bureau gebeten, nidjl 
in [ein £aus; aber 9BoIf mar ja fcfjon öfter 3 U Konferenzen auch tm 
Vrioatfontor bes ©eniorchefs bes 2 BeItf)au[es in ber Behrcnftrafee 
gewefen, fo bafe ihn bas nid^t weiter oerwunberte. 

3Bod)en waren ba^in gegangen, in benen 3Bolf ein* [ehr [eltener ©aft in 
bem £au[e ber grau Bömhilb, ein um fo häufigerer bagegen in bem Salon 
©oeltne Bfjepbts geworben mar. Bus gefdjäftlidjem 3nlere[[e lernte er bort 
alle jene einflufereidjen Bcrfönlidjfeiten fennen, bie für bie Durchführung [eines 
planes auf bem nun be[<hritteuen 5Dege nötig waren, 

SJlartha unb ihre aRutter mußten um bie[en Seriell, aus bem er fein 
3 >eljl machte; aber fie hatten fi<h ftillfehweigenb bamit abgefunben. Seit ber 
erregten Buseinanberfefeung neulich faftete ein trübes, fehmeres Schweigen über 
allen im £jau[e. 3«be* füllte mit [iiUer Drauer: es mar eiroas gedrungen 
an bem r was [ie innerlich [0 lange oerbunben hatte — etwas, bas oiellei^t nie 
wieber 3U feilen mar. 

Äonrab Selbig oermieb es baljer gait 3 , an ben wenigen Bbenben, wo [ich 
B3olf noch feljen liefe, zugegen $u fein; er fühlte, bafe er biefem nichts meljr ju 
fagen hatte. But einmal würben [ie [ich oielleichi noch fprechen — bann aber 
nicht in ©egenroart uon grauen. 

Siarthas SRutter ertrug allerbings nur noch fdper ben traurigen 3 u[tanb. 
2 Bas fie neulich offen 3 U 2 Bolf ausge[prochen bas ©efühl, bafe [ie 
unmittelbar oor einer Kaiaftroplje [iänben, es beherrfchte fie täglich nre§r unb 
mehr. Unb weil [ie wufete, bafe bas alles ja bodj nicht mehr oon tanger 
Dauer fein fonnte, barum liefe fie ihrerfeits bie Dinge noch fo lange geh en > 
wie fie wollten, Bur allein mit [ich gab fie bem oer^el) renben ©ram um bie 
Dotter Baum, beren Unglfid ihr bas Ser^ jerfchnitt. 

aJtortfja [elber zeigte wicber eine [tili gefafete, aber jum Sterben mübe 
SRiene, bie lein £offnungs[d) immer mehr oerllärte. 3Bie ^atte es auch anbers 
fein fönuen? Rotten bocf) SBoIfS JBorte neulich bas lefete günfchen oon Ber» 
trauen auf eine beffere 3 ulunft unbarmherzig in ihr erftidt Bun war in ihr 
blofe noch bie einzige bumpfe grage: 2 Bie lange wirb es noch bauern, bis 
alles aus i[t? Über biefe furchtbare grage gtübette [ie in ihren fehlaflofen 
Bäd)ten, ber Bezweiflung nahe, bis [ie töbliche BJattigleit auf ©tunben 
oenigftens bie [er Qual enthob. 

9ßolf felber ging es ni^t anbers. 2 lu<h er fühlte, bafe bas Verhältnis 3 U 
Sltörtha unhaltbar geworben mar. CEr fah ja, fie hotte bas aRenfcfjenmögliche 
getan; aber nun waren ihre Strafte 3 U ©nbe. Unb hoch war noch gar niä)t 
abjufehen, mann er [ich einmal ans 3 *el burchgelämpft haben mürbe unb ihr 
bas oerlorene ©lud miebergeben fonnte. 

501 it einem bumpfen Schmerle fühlte er bas. 3hm ®ar, als fö^e er mit 
angftoollem ^erjen bie ©elicbte auf fehwanfenbem Bachen immer weiter oon 
f«h abtreiben in bie unenblidje ©ee hinaus, unb bo<h tonnte er fie nicht 3 urüd= 
führen 3 U [ich. ©ie ging ihm unrettbar uerloren. 

Quälenbe ©ebanfen oerfolgten ihn baher unausgefefet Vis eine nte mieber 
gutzumachenbe ©chulb gegen 9Rariha crfch icn es ihm, bafe er fie überhaupt 
er[t an [ich flcWfett hotte, V3ie glüdlich hätte [ie mit einem anbetn werben 
fönnen, ber auf normaler Bahn [einen 2 Beg wanbeite. 

3um Beifpiel mit Konrab Selbife! 3mm et wieber mufete er es benfen. 

Der 3ngrimm gegen ben einjtigen 3ugenbfreunb war ihm injwifchen oer* 
flogen, (Er hatte gelernt, ruhig auch über ihn ju benlen. Bad}bem ihm jene 
©hmbe neulich oenaten hatte, roas Äonrab fo oiele 3 ahre lang forgfam per* 
fchloffen gehalten, lonnte er ihm ja auch nicht mehr gram fein. 3m ©egenteil, 
ber alte ©efährte beT 3 u 9 * n & ifl t ihm faft leib. 

Befann er [ich hoch iefet plöfelid) wieber barauf, bafe Slonrab fcfjon in 
jetten fernen Dogen immer eine ftille Belehrung für aRartha gejeigt hotte, ©r 
hielt bas freilich nur f 01 eln * 3 u 9 en b[chroärmerei, an bie er überhaupt nicht 
mehr bachte, nachbera er [elber als ein übermütig froher ©tubent im elften 
3lufftaminen [eines ^erjens bie 3 u 9 ^^fl*[p«üa fieg^aft an [ich geriffen hatte. 

Bun aber ahnte er, was biefer Sieg bem anbern bebeutet haüen mufete, 
wenn felbft jefet noch, elf lange 3 ahre [pater, bos ©mpftnben für aRortho in 
ihm fo hrife lohte. 


Brmer Slonrab! 2Bas mochte er biefe gange 3«Ü tm ftiHen (Entfagen 
gelitten haben, unb wie ehrlich h aöe a trofebem greunbfchaft gehalten, folange 
er [ah, bafe bie heimlich ©«liebte mit bem anbern glüdlich war. (Erft bann, 
als biefe ©emifeheit mehr unb mehr fehwanb, begann [ein peränbertes Benehmen, 
ber allmählich machfenbe ©roll gegen DÖoIf. 

aiber tonnte er bies Slonrab wirtlich verübeln, ber hoch nun [eben mufete, 
bafe [eine treue £iebe umionft geopfert war unb ber gtücQichere Bioal ber 
heimlich ©eliebten bas fieben 3fr[törie, anftatt es ihr reich unb fchön 3U machen? 
aöar nicht im ©egenteil [eine [teigenbe Bitterteil gegen SBoIf nur 3U begreiflich? 

2Bie anbers hätte fleh Blaithas ©chidfal wohl tn Äonrabs ^anb geftaltet! 
S^on [eine äufeere ßebenslage — feine ©Bern hatten ihm ein onfehnli^es 
Vermögen hinterlaffen — hätte ihr Buhe unb Sicherheit gegeben. 2Bie Diel 
mehr aber noch [ein ftetes, ausgeglichenes 23efen, bas lein ungeftümes 9luf* 
flammen tannte, [onbem nur bie [title BJärme bes §erjens, bie alles, was es 
berührte, roohftuenb anftrahlte, aber ni^t Derjeljrenb an fich rife. 2Bie glüdlich 
unb 3 ufrieben hätte IRartha alfo an Äonrabs ©eite werben tonnen, bie nun 
ihre 3ugenb unb ben ^rieben bes Serjens nufelos hingeopfert hotte an ihn, 
ben Unfeltgen, ben bie Stimme bes Dämons in [einer Bruft raftlos burchs 
fieben [türmen liefe! 

Diefgefenlten Hauptes, eine Beute [olcher quälenben ©ebanlen, war 2BoIf 
bie Strafeen hingefchritten, bes lauten Carmens um ihn h«r nicht achtenb, bis 
er oor Bhegbts ©e[chäftshaufe [taub; ba er[t entrife er [ich geroaltfam biefen 
3U Boben brüdenben ©mpfinbungen. 

©djon wenige ÜRinuten [pater befanb er [ich SBUIiam Bhepbt gegenüber, 
ber ihn in [einem B^oatfabinett mit vertrautem ^änbebrud begrüfete. 

„Boch eins, ©harles,“ rief er bann bem [ich bisfret jurüdjiehenben Diener 
3«, „ich wünfeh« bie nä<h[te halbe ©tunbe ganz wngeftört 3U fein — abfolut! 
Berftehen 6ie? -Ratten 6ie fkh alfo im Bornimer auf!“ 

Der Diener oerneigte [ich ftumm unb liefe bann, bie fd)roer gepolflerie Xür 
geraufchlos hinter [i<h fchliefeenb, bie betben Herren allein. 

„So, mein lieber 5«rr ©chierbranbt, nun nehmen ©ie, bitte ^ßlafe" — 
Bljeqbl beutete auf einen ber bequemen Älubfeffel — „unb, bitte,, bebienen 
©te fich." 

3Bolf nahm banfenb bie bargebotene 3mporte am Balb [^webten bie 
erften aromati[ch<n Bauch wollen ber ebeln ^florce fchwer burch ben Baum 
mit [einem gebämpften Cidjt, bas bte Barodformen ber bunllen, olämifchen 
Vtöbel, bie foftbaren Verferteppidje unb bie Bilber an ber ftumpfgrünen lieber» 
tapete nur ungemife erfennen liefe. 

tlBUliam Bheqbt lehnte [ich i«# TOic V 1 rtltcr behaglichen tief m 

[einen Cebetfeffel jurüd, unb nachbem er bem ausgeftofeenen, weifeblauen Bauch 
[einer öaoattna eine TO eile no^ge[d)aut hotte, begann er bie Unterhaltung; 

„6te werben nun enblich oon mir wiffen wollen, wie 3ljre 6ach< fteht, 
mein lieber £err S^ierbranbL' 1 

TOoIf machte eine juftimmenbe Bewegung. 

„Batürlich, es ift [a nur ju begreifen, bafe es Sie nach einet enblidjen 
<ßerfeltionterung ber ©ache oerlangt, ber Sie fchon [0 lange Äraft unb 3«* 
in mtenfioftem Blafee wibmen. Bun, jebertfaUs tann ich 3hnen heute mit 
einem befinitioen Befultate bienen, [oweit es bie Draltierung ber grage unjrer* 
[eifs anlangL" 

Bei aller Behenfchung feiner felbft verriet [ich boch Vtalfs innerfte Spannung 
in einem unwillfürlichen 3 u f<mtmenzuden. 

„3^ habe inzwifchen mit allen in Betracht lomntenben Betfönlichleiien 
gühlung genommen, unb ich f r€uc mich, 3h nen f a 9 €n V 1 Ibnnen: 31jr ^rojelt 
[töfei aHerfeits auf lebhaftes 3nteref[e." 

©ine Iecfe Böte jtteg in 9ßolfs ©eficht 

,,^lber nun fommen wir 3U bem Äempunft ber Sache für uns, bie 
ginanjierung unferes Unternehmens, unb ba lann ich ^htten leiber nicht oer* 
hehlen, bafe bie momentane Ronjunltur auf bem ©elbmarlt für [0 weit aus» 
fdjauenbe, erft nach 3ah^ehnten rentierenbe Unternehmungen wie bie 3hre 
nicht gerabe günfttg ifL ,f 

Die Böte auf SBoIfs Bntlife machte einer jähen Släffe Bfah- ^hnte er 
boch bereits; bas war bas Bwlubium 31t ber Xrauerfompljonie f^öner aBorte, 
mit benen nun auch bie lefete Hoffnung begraben werben [ollte. ©r härte 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



412 


Sfluftrirte 3 e ^ n 9- 


Jfc 3375. 5. mii 1908. 


büh«t, im 3nn«|ten getroffen, laum noch auf bas hm, was SBilliam Bhepbi 
3 ur Begrünbung feiner Auffaffung oon ber Sdjnellebigfeit ber 3«*, bie auch 
bei bet Anlage oon Kapitalien in fü^eltcr $rift ben Bufeen feh<n wollte, unb 
anberm melji oorbra^tc. Dann aber fuhr ber SBantyerr, immer im gleiten, 
liebensroürbigen, aber im ©runbe gek5ftlidj*nüchtenten Xone fpredjenb, fort: 

„So wollen mir uns benn nicht oer^len, bafe bie ginanjienmg 3h res 
Brojefis in ber Xat auf gan 3 befonbere Sdjwierigfeiien ftofeen bürfte. Qtlbcr 
bennodj ijt eine [oke leineswegs ausgefchloffen." 

„BJie?" 

Btit einem Bud fefete [ich 3BoIf aufrecht in feinen Seffel 

„3<h ^abe mich eben aud) gan 3 bejonbers für bie Sache ins 3^9 gelegt — 
bin ja, bas toiffen Sie, 33ereFjrfeftei, überzeugter Anhänger 3f)res ^rojefts, auch 
nach ber Seite [einer ißrofperitfit für bie ginanjafteure ljin. So i|t es mir 
benn kliefelich gelungen, eine An 3 aljl oon 3ntexe[fenten 3 U beftimmen, mir ihre 
Sereitkaft 3 U erflä«n, mit Stjnen unb mir fi<h ju einem Au&kufe ju oer- 
einen , ber bie Durchführung bie[es ^ßrojefts anftreben foH." 

„BJirflich?“ 

3n ljöd)[ter (Erregung !am es oon 2Bolfs fiippen. 

Der Sanken uidte nur ruljtg, tnbem er ein Schriftftüd oom Xifcfje nofjm. 

„(Es [inb Barnen beften Klanges barunter. £ier, f«h«*t Sie: bie Blärfifdje 
£t)poihefenbanf, ber Berliner Banloerein, bas SanHjaus gernröber, ber öer^og 
oon ©Iogau, gürft 3nshaufen, bie ©röfen Bof<h<k, §etr oott Btiete-Xrimmwife 
unb anbere fdjtefifdje Btagnaten " 

„Aber — bas ift ja ' 1 — 

Btolfs Stimme bebte oor Deftiger (Erregung. Bach bem Stuig in bie Xiefe 
pßfelk biefer nie geahnte Ausblid! 

„3®, gewife ein [«Döner (Erfolg", oemeigte fic^ 9BiHiam oerbinblid) 

3 u[limmenb, 3 U [einem Befuch Dm. „Unb bie $jerren [inb auch bes weiteren 
bereit ju 3*kiwn8*n. Sogar gan 3 an[ehnlid)e Beträge" — ber Banthra 
überflog bie 3*ff ern au f B ö Pi er in [einer £anb — „in Summa fa[t jroei 
Btillionen, [0 bafe man bamit ffion immerDin oor bie üffentlichleit treten lönnte. 
Bur fnüpfen bie[e Herren bie 3*k nun g an <ine ®ebingung, unb ba liegt 
eben bie Schroierigleit" 

„9Bie benn?" 

5Be[tür3t faD Sßolf 3 U Bbepbt Dm, ber jefet, bas Schriftftüd lang [am wteber 
auf ben Xik 3 urücflegenb, in unoeränbertem Däne weiterfprach: 

„Die Herren fefeen ooraus, bafe unfere girma fid) [elber minbe[tens in 
gleicher £>öhe engagiert" 

Blit oerwunberten Augen [aD 2BoIf 3 U bem Banfljerrn. $Benn bie[er wirtlich 
auf fein ^ 3 xoieft kwor, was bebrüteten bann 3 wei BMionen für iDn, ben 
3nDaber bes burif) feinen Beichtum fpridjwörtlich geworbenen SBeltljaufes, ber 
bocD geroife mit weit größeren Summen bei anberen UntemeDmungen be» 
teiligt toar! 

3BiQiam Bbegbt mo(Dte [eine ©ebanlen erraten Ijaben. (Erllärenb bemerfte 
er jefet: 

„3In ficD beftänbe ja nun meinerfeits — icD fprec^e für unfere $frnw — 
ni^t bas minbefte 23ebenfen gegen biefes Engagement 21ber es liegen gegen* 
toarlig befonbere Umftänbe oor, bie mir eine beTartige geftlegung bo<D nie^t 
ratfam erfcDeinen laffen. 3BeÜ ausDolenbe, grojj angelegte Dransaftionen mit 
Politikern $>mtergruftbe [preßen habet mit — aber Sie werben oerftefai, mein 
oereDrter ^err S(bierbranbt, bafe i«D Sie Dta ni«Dt in gefcDäftlitDe 3ntema 
unferes 5 «ufes etmoeiDen lann." 

„SelbftoerftänblicD, §en 

„So muffen Sie mir benn jd)on auf meine blofee BerficDerung Din glauben, 
wenn i«D, natfy repcDfter Überlegung, es bod) nkt für angängig D«lte, bafe 
unfer $aus fk in ber be 3 eicDneten SBeife mit eignen SHitteln engagiert." 

■SPBoIf oerDarrte eine 9J3eile unbewegli^. Dann mfyt er Wien« fidj 3 U 
«beben. 

„3(D begreife — bas bebeutet alfo ein S^eitern unjerer BerDanblungen." 

„Dod> ni(Dt" 

Unb bei BanfDeri bat ifjn mit einer Bewegung, Bfat) 3 u beD alten. 

Bon neuem Dödjlkft überragt, [ab UBolf 3 U ibm. 2Bas [ollte benn nun 
no<b lommen? 

SBilliam IRbepbt fpradj nkt glek; er raubte oielmeDr einige 3 üge [djweigenb 
unb nmbbenllicD, wie wenn er «ft bie regten 2 Borte finben wollte. 3BoIfs 
Ungebulb unb heftige Spannung [teigerten [itf> babei ins uncrträglid^e. (Enblicb 
begann aber ber anbere 3 U [preßen, botD nun in oeränbertem Sone, ©s lag 
elroas bislret ©ebampftes unb 3 uglek (ei^t Bertraulkes in feiner Stimme, 
unb er neigte fid) babei unroillfürlid) näDer 3 U IBolf Din. 

„ÜJtein lieber $jerr SdDierbranbt, was icD 3Dnen ietjt nocD 3 U fagen D^be, 
oerläfjt ben Boben bes ©ekäftlicDen. 3<D [precDe nunmeDT 3 U 3Dnen als 
Blenfd), ber an 3Dnen im £aufe ber SBefanntfkaft ein wirllicDes 3ntere[fe 

Digitized by Google 


gewonnen Dai — als Bmber meiner Gdjroefter, ber Sie [a fogar freunb[dmftli<D 
naDe getreten [inb. 3«D bitte Sie baDer, alles, was id) 3Dnen je^t no<D 3U 
[agen Dobe, au^ unter biefem ©e[i<DtswinfeI auffaffen 3U wollen." 

3ftit einem Ieifen Befremben ^eftetc 2BoIf ben Blid auf ben Spred)enben, 
ber, oDne iDn anjufeDen, nur bie 3^9 arre in [einer fiinlen betrachtete unb un= 
beirrt fortfuDr: 

„Bteine S^mefter, bie, wie Sie ja wiffen, alle ©Dancen 3Dres ^Projefts 
mit bem lebDafteften 3nteref[e oerfolgt, als Double es fid) um eigenfte Sa(De, 
ift kon geftem oon mir über ben 3Dnen eben gelenn3ei<Dneten Stanb ber 
Dinge informiert worben." 

„Unb was meinte 3Dr $™ufein <3dji»e[ter baju?" 

ErwartungsooII formte 2BoIf. 

UBilUant tHDeijbt [täubte umftänbli^ bie 2lfd}e oon [einer ^aoanna. Es 
flog babei wie ber leife Sdjein eines £äd)elns üb« [eine 3&9C- 

„Eoeline war natürlich mit bem iljt eignen ÜberfcDu^ an Xentperameni 
empört üb« meinen C&ntklu^, mid) ni^t 3U engagieren, ©s gab besDalb eine 
angeregte DisfufTton 3mi[(Den uns, unb bas ©nbe oom £iebe war, ba& meine 
ScDmeft« mir !ur3 unb bünbig erfläde: *©ut, ma<D[t bu bie Sadje nkt, [0 
ma<D r [ie — mit meinem eignen ©elbe. Das Jpaus fHDegbt & (Eie. [oll 
bann uidjts weit« tun als [einen Barnen baju ^ergeben. 3 (D D^' mk nun 
einmal [o weit für bie Sache engagiert, ba& ih fie aud) bukfüDren werbe, mag 
cs biegen ob« bredjenl« — SeD«n < 5 ie, alfo [prah S^öulein ©oeline BDetjbt, 
unb Sie tennen meine ScDwefter ja aucD genugfam, um 3U wtffen: 3 Bas fie 
[i<D einmal in ben ftopf gefegt M bas tut fte, ob au<D bie ganje UBelt [id> 
bagegen [temmt 3 0 » bann gerabe erft recDt" 

mt einem Ieifen Sarfasmus h^tte SBilliam BDegbt bie Iefcten 2Borte 
ge[pro<Den; bet Sturm oon geftem modjte no«D D eute m naiDweDen. Bun 
aber richtete er plö^Iicb gan3 unoermittelt ben Blid ooll, mit einem karf 
forfcDenben 51usbrud auf [ein ©egenüb«. 9lber B3olfs Qlntli^ oerriet nichts 
als eine grenjenlofe Überrakung, bie jebo^ eD<r etwas ©rk^edles als jjreu^ 
biges an fi<D hatte. 

„Bun, was fügen Sie ba3u?" 

SBolf S<Dierbranbt D^te [eine Befjerrkung roieber. (Er 3udte ruDig bie 
2Mj[eIn. 

„Der ©ntklufe fieDt 3fjrent gräulein ScDweft« aOerbings äDnli<D. Sie 
Dat eine bewunbetnswerte Energie." 

„Das will k meinen!" 

D« BanfDcrr lachte leife auf, ab« es flang etwas [<Darf. 3n einem in* 
3wiken enbgüllig Derangcreiften ©ntkluffe legte er bie 3 5 fl arre rof 9* 

„ÜRein lieb« $e« ScDierbranbt" — « Jud)te je^t bas 2luge [eines ©aftes — 
„bie Situation erforbert, ba^ mtr ooütg rüdDaltlos mtteinanber reben unb oDne 
falk« Sdjeu bie Dinge beim regten Barnen nennen. Damit Sie aber alles 
oerfteDen unb meine ßegitimation 3ur BerüDrung fok« Dinge, bie i^r« belitaten 
Brt nach ja eigentlich leineswegs in eine Unterhaltung äwifdjen uns gehören, 
auch anerfennen, will k 3uooc noch eins oorauskiden: Das gefamte Vermögen 
meiner Sdjwefter ift oon biefer bisher unferm £j<mfe jut freien Dispofition 
überlaffen worben, ©s ift bies [0 eine alte gamilientrabition bei uns 
BDepbts, aü«bings ohne furiftik 6 BerbinblicDleit, [0 ba^ ©oeHne tatfä^lih 
bas Be<ht hätte, unter 3nnehaltung einer beftimmten Äünbigungsfrift ihr 
gefamtes Vermögen aus unferm ©ekäft D^usjujtehen. Das wäre ab« 
für uns natürlich leineswegs gleichgültig; benn es hanbeli lk Summen, 
bie benn bo^ klie^k öucD »on einem gewiffen ©ewicDt für unfan ©ekäfts= 
betrieb finb." 

3mtner noch ohne Berftänbnis, hörte SBolf hin. Vorauf wollte benn bas 
alles hinaus? Doch JBilliam BDepbt [pra^ ohne Unterbrechung weiter. 

„Sie werben rerfteljen fönnen, ba& ich unter biefen Umftänben unb bei 
bet 3U ©rjentrijitäten neigenben ©D ttrfl lteroeranlagung meiner ScDwefter eigent- 
lich beftänbig in einer gewiffen Unruhe gewefen bin. ©anj befonbers aber 
hatte ich Befürchtungen nach einer beftimmten Bichtung httt. 9Bemt freilich 
©oeline auch bisher alle Bewerber ausnahmslos abgemiefen hotte, fo zweifelte 
ich ^och leinen 2lugenblid, bafe fie heiraten würbe. Ste mu^te ja eines Xages 
bo<h auch bes ungebunbenen BKeinfeins mübe werben unb würbe es bann 3U1 
Bbmechflung auh einmal mit ber ©he o«fucf)en. Diefer Btomeni ab« hätte 
für uns leicht fritifh werben lönnen. Die gan3e Brt mein« Schweflet bot ja 
leiber feine ©arantie füt eine normale 21bwi<flung ber Angelegenheit Bielmehr 
war hunbert gegen eins 3U wetten, ba^ fie bei ihrem ©ntkluf) irgenbeiner 
tollen Raprice nachgeben unb uns eines Xages ©ott weife welche abenteuere 
liehe ^3«fönlkteit aus ihrem oergötterten Born als ©D*mann präfentieren würbe. 
Die oerDängnisoollen folgen, bie eine foId)e Caune hätte haben lönnen, liegen 
auf ber £anb. Da ©oeline alle ©elbfachen fteis mit einer fouoeränen ©ering* 
kä^ung 3U behanbelrt pflegte, fo hätte wahrkeinlich ber Betreffenbe mit fieichtig* 
feit bie oerlodenbe Situation cusgenufet unb — um nicht einmal bas Sdjlimmfte, 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9 k 3375 . 5 . 2 Ror 3 1908 . 


Sltuftmte 3 c üung. 


413 


Vit völlige (Entjieljung von (Eoelines Anteil aus unferm ©ejefjaftsoermögen, 
önjune^men — 311m minbeften bo$ einen polten Hinflug auf unfere gefdjäft* 
lidjen Dispojitionen gewonnen, baft bies unter Umftdnben gerabeju bebenflic^ 
hätte werben Jönnen." 

Des 23an!f>ernt Stimme war bei ber ftelapitulierung all ber Ü5inge f bie 
ifjm oft wirfli$e Sorge bereitet fjflben mosten, unwifflürlich emft geworben. 
£>o$ bellte fid) fein ®efi$t wieber auf, als er |i$ weiter an SBolf wanbte: 

„Aber erfreuIi$enoeife ftfjcinen mir biefe Siebenten gegenfianbslos geworben 
bur$ 3Babrnebmungen, bie id) in ber lebten 3 c ‘t gema$t höbe." (Ein leifes 
£ä$eln flog jetjt fogar über feine 3Ü9*, inbem er fein ©egenübei bebeutungs» 
ooll an fa^ „Hnb nun fomme id) nad) weitem Umwege ju bem eigentlichen 
S^ema unfercr Unterhaltung. SOlcin lieber £err GdjierÖTanbt, Sie werben nach 
bem eben ©efagten nun Derzeit, wenn td) jenen belifaten $unft onrühre, auf 
ben i$ f$on f) inbeutete. (Sine (El)«fthlie&ung meiner Sdjwefter ift, wie bie 3)inge 
liegen, eine uns geföäftlidj fo ftar! tangierenbe Angelegenheit, bafj ^icr fonft 
Ungewöhnliches erlaubt, ja gerabeju jur Aotroenbigleit wirb. So Iaffen Sie 
mid> benn aud) jegt ganj offen 3U 3l)nen fpre$en. Ateine Sdjweftet hat mir 
[elbftoerpnblid) niemals aud) nur bie leifefte Anbeutung biefer Art gemalt 
3Kein OTanneswort barauf! Aber troftbem f$e id), ber id) fie ja non 3ugenb 
auf fenue, bo$ flar über bas, was m $r vorgeht 3$ fehe — aber W0311 
3l)neit Dinge jagen, bie Sie felbft ja am atlerbeflen wiffen?" 3JUt einem oer* 
traulichen £äd)dn neigte (id) plöftlich ASiQiam ^R^ex^bl 3U SBolf oor unb ftrafte 
ihm betbe $änbe hin: „(Es möge genügen, wenn i$ 3I)nen fage, Sie foüen 
uns in unferm &aufe wiHIommen fein!" 

3n jähem Grf$reden fuhr 9Bolf 3ufammen. AIfo bas war 's, worauf alles 
abge3ielt hatte! Aber, mein (Sott, wie tonnte Ah«)to benn nur auf foldje 
©ebanfen fommen? 

3m Dämmerlicht bes ©emadjs oermodjte ber Sanken: ni$t ben Ausbrud 
ber Aeftürjung in SBolfs 3ü9«n wahr3unehmen. (Er beutete fi<h baher fein 
Söerftummen, fein unbewegliches Verharren anbers. 

„3$ oerftehe uolllommen. 3hr (Empfinden fträubt ji<h gegen bie Aus* 
einanberfetjung über eine fo mttme Angelegenheit, namentlich in bem Stabium, 
wo biefe fid) itod) befinbet" 

Aber nun fprang SBolf auf. 

„3$ oerfi$ere 31jnen, Sen: Ahepbt, Sie finb ooüftänbig im Srrtum. 3hr 
Fräulein Schwerer benft gar nicht bar an, unb id)" — 

Do$ läcf>elnb wehrte ber anbere ab, inbem er fi$ nun aud) erhob. 


„3$ weih alles, was Sie jagen wollen; aber es bebarf helfen nicht 3$ 
mute 3hnen ja aud) ni$t im minbeften 3U, über 3hre ©efühle für meine 
Sdjwefter mir hi« 9?ebe unb Antwort 3U ftefjen. Um alles in ber A3elt nicht! 
3$ mö$te baher, um biefer 3wat unoermeibIi$en, aber audj mir felber ni$t 
gerabe angenehmen 5Befpred)ung rafd) etn (Enbe 3U machen, nur eben ben 
£>auptyuntt für mich h«ausgreifen. M 

Sein Don würbe nun wieber gefdjäftlidj nüchtern. 

„3$ habe mit 3hnen als bem »tommenben SJiann« ju rechnen! (Es ift 
baher einfach felbftoerftanbIi$ für mich, mit 3hnen vorher ganj Har ju 
oerftänbigen. AIfo nod) einmal — Sie werben oon meiner Seite auf feinen 
SBiberftanb ftofeen. 3m ©egenteil, i$ werbe mi$ freuen, wenn p$ meine 
S$wefter mit einer fo emflhaften ^erfBnli$feü oerbinbet, wie id) es gar ni$t 
oon iljt erwartet habe, unb werbe bie Sa$e oon meiner Seite na$ allen 
Äraften förbern. 3$ bin baher auch bereit, fobalb Sie mit (Eueline im reinen 
finb, bie Aorausfe^ung ju erfüllen, unter ber 3f)t ^Irojeft fidj realifieren Iaht: 
mein $aus in ber gewünf$ten 9Beife felber babei ju engagieren. Als ©egen* 
leiftung ftefle i$ meinerfeits nur bie eine, aber unumftohli$e IBebingung: Sie 
Iaffen bas Aermögen meinet Sdjmefter unangetaftet im §aufe 9?hei)bt & (Eie. 
ftefjen. 3Bir würben barüber natürlich feiner^eit noch rechtst) erbinbliche, f$rift> 
liehe Abma$ungen ooüjiehen. gür heute aber genügt wo§l biefe Unterrebung. 
So, mein lieber $err Sdjierbranbt — Sie fehen, Sie haben es mit einem 
aufrichtigen SKenfdjen ju tun. Aun überlegen Sie [ich bie Sa$e unb bringen 
mir bann 3ljren Aef$eib. SJtöglichft halb, wäre uns beiben 3um Aorteü, gan3 
befonbers aber Sljnen; benn i$ habe bie Sntereffenten 3hrcs ^rojefts natürlich 
nur für befdjränfte grift an ber #anb. tluf balbtges JBieberfehen alfo!" 

Der 23anth*n brüdte 3BoIf bte £anb, bie biefer ihm me$anif$ f wortlos 
gereicht 1)^** Die (Eröffnungen Sfljegbts waten ja mit einer fcjt Bemi$ten- 
ben 9Bu$t auf $n niebergefallen. 

So uerlieh er bas £>aus unb f$ritt bie Strafte entlang — gan3 planlos, 
frgenbwoljin — immer no$ unter biefem jermalmenben Drud, ber alles in 
$m Iähmie. 

'Aur bas eine war ihm bemuftt, mit einer erfdjredenben Klarheit: ber ABeg 
jum 3iele lag offen oor ihm.. Aber worüber führte er! 3m ©eifte fc$ ABolf 
einen sufammengebrochenen grauenförper leblos oor ji$ liegen — SKartha! Unb 
oergebens fudjte er abwehrenb bie ö®nb gegen ben f$redli$en Aitblid oor^uhalten. 
SBieber unb immer wieber ftanb biefer vor feiner Seele; baft er mit entfetten 
Augen barauf jtarreit muftte. (Sfortfenung folgt in ber nädjften Rummrt.) 


iltanlenoifite. 

„fflier HBodjen i»qt bet 3frciinb nid)t bei uns, 
Qj roirb am (Enbe gar fronl fein, * 

Cf 6 mu&, mein JBicber, natt) itjm 3U fcfj'rt, 

3 )ein aUemä<bfteT ®ar»g (ein! 

?TIs er uns bas letjtemal be(u$t, 

(Brinnerft bu bi$, wie er wonfte 
Unb bleidj warb, als td) mitb bei itjm 
t>ür ben «Reuiatjrsgmg bebantte?" 

w ®fwiÖ, mein 6<ha^ f i$ t) ab « mir 's (elbft 
€$on lange oorgenommen, 

9 Jor lauter ®iners -unb Soupers unb Üecs 
Sin i$ ni$t bajugefommen.“ 

Sfm (eiben tUbenbe fd)Io(j ber JJreunb 
Sei oerhfingter Campe Stimmet — 

Sie (ut)«« ö^be ^«((eball 
^Die müben Singen für immer. 

„ 9 hm i(t es wirtlich bie fehlte 3 cit, M 

<Brmal)nte fie il)n nad) brei logen, 

„®afj bu bi$ na$ ihm erfuubigjt!" ®a warb 
Gr g'rab' 3U ®röbe getragen. 

Unb als fie nicx 9 üo$en fpätex 311 3»cit 
Sor (einet 5 üre ftanben, 

Sie bie SBohnung wegen !£obc$faUs 
Sofort 5U oermieten fanben. 

Unb nerwunbert fptacE) et: h«be bod) 

9 lid)ts in bet 3*itw0 flelefen! 

SOie mag bo$ fo ra(d> nur gegangen fein? 
ift mit ihm nur gewefen?“ 

Sie fagte nichts, fie brefjir lief) um 
bem bunfeln ireppengaitge, 

«us ihren hübfctjfn «ngen rann 
(Eine 2 rdne ihr über bie üOange. 

9 Bilh<Im aBoIters. 


Glaunftfje fiiebet oon fjriba Gijanj. 

Dunlkr Xag. 

60 fchrocr ift h«ut* ber Xag! UnO bie ®cbanten 

Schleichen am ©oben hin — 

ßaftenb, tote fchwaxae, najfe Gfeuranten. 

Stein Cädjeln hebt ben Sinn! 

?IU wenn bet Xob ben Jammer felbft empfdnbe, 
®en et bem Ceben htingt, 

So traurig tönt es, was ber Sturm heut' fingt 
3 mmer oon neuem fingt — unb nie 3U Gnbe! — 

3 n (Einfamleit. 

Seit id) in buntler ©infam feit 
fiinroanble, fudjen mich bie Sterne. 

©in Jtarfes (Etwas aus ber gerne 
Centt mir bie ©liefe weltallmeit. 

3 cf) fetje weiter als in heller 3*it* 

3 $ fühle mid) in einem gröfjern; Dünge. 

Selig unb febauemb ahn’ id) Dinge, 

Die graftet finb als (Wicf unb Ceib. 

Ainas £icb. 

Uötc auf ®olbgrunb ftcljcnbc Schnitterinnen 
ÜBaren, ßtebfter, unfre fcl’gen Xage! 

Diefe finb ooll ftummer, tiefer Ringe, 

Stille, emfte fiarmeUtcrinnen ! 

3ene waren froh, wie belle, fdjönc 
Sommerlieber, toter Stumen Blühen; 

Ditfe finb wie bumpfe ®locfentönc, 

Die fich fdjwer burcf) bleichen Diebel mühen! 

Ctehesbrief. 

UJIfibdjen fdjreibt bem feurigen greiet: 

„SB-ill bein harren unter ben Sd)tel)en 
f>eut' im ÜJJonbfchein itn f$nee weiten Schleier, 
Daß mi$ bie fpdhenben Stüber nid>t fehen. 

Stamm butd)s ©öt^riefjt hcimlitheTroeife, 

Dafe bie!) bie flööenben Schiff« nicht hören. 
Sag’ mir bann alles, leife, gan3 leife 
Dafj wir bie Dladhtigall nicht ftören." — 


Die matte DRalmaifon. 

Die matte Ofolmaifon, bie marmotblaffe, 
©n4d)I«i*rt if)t Oocfid^t ber weiten Dlqchh 
Da atmen alle Seelen, bie erwadjt, 

Befreit 00m nicbem f>aud) bet lauten ®affe. 

Unb alle h^n ihre golbnen Schalen 
Blit reinen fbänben unb ergebnem Sinn, 

Denn biefes ift ihr frieblidjer ©ewinn: 

Born ©rale flutet es in ben ©ofalen. 

So offenbart bie marmotblaffe Blume 
Den reinen Seelen unb ber weiften Wacht 
Des SBunbers unb beo griebens fcitfdje Brad)t, 
«bfeit ber SBclt, in ftillem ^eilig turne; 

Unb jwingt bte $ei3en, frei oon CirbewSinnen, 
Den ffiral 311 fudjen, beffen lichter Strahl 
Uufflutenb leudjtct, wie ein beides gjlal 
3 m Ungefichte ftiller Dnlberinncn. 

% % öotfehid. 

3 n Reiher Gc^nfu^t. 

3 cfj hab' bie allmächtige ßiebe 
So lange mlactjt. 

9 lun h«t fie bie Singen mir trübe 
Bon Xränen gemadjt. 

Bon heiligen Dolchen jerriffen, 

(Erjittert mein f>eri 

Unb xoeint bes 9lad)t9 in bie Äiffcn 

Sei) nf richtigen Sdjntcrj. 

3d) bin mit 9?ofcn gebunben 
Bus geuersglut. 

SDer füljlt bie bufiigen 9 P 3 unben 
Unb h c *(i fi* 8»t? 

2Der füh« mit ihr mid) 3nfammcn, 

Um bie id) glüh*? 

9 ld)! fd)Iingt, ihr IRofcn unb glommen, 

Euch aud) um fie! — - 

©uffe-^alma. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



414 


3Uu(trirt< 3 citu "9- 


3Jr. 3375. 5. SJiäq 1908. 


Sport. 

Ter JBotciloo Gup. Tas biefm ©amen tragenbe 
berühmte uhD »öir*tümli(he fcuttbetennen, ba* feit 1R5« ölt 
jährlich auf Der Gbene oon ©Itear bei l'ioeTpool ftatlfinbet, 
enbete bieamal mit einem ttberrafchwngsftcg, Tie Favoriten 
t'ong Span, faienblt) fae, Tcnbrapi* mib ©tmchestoron 
gelangten überhaupt nicht in beit Gntfchciöungslampf, ber 
vielmehr »ötl 'jiußenfeitern »nie ölt. ijnilton* iSalloui Gt»e 
unb Graf Scfton* Silhouette beftritten würbe. Ten Sieg 
errang habet bie jfjünbin $atlow Gt»c, bie Silhouette auf 
ben 3weitcn ©laß perroies. Ter britte ©Iah würbe Bong 
Span, bem Sieger bco ©orjahr*. gigefprodien. ©on allen 
englifehen £>unberennen ift bas um ben ©tatttfoo Gup bas 
bebenlenbftc; man nennt e* Deshalb bas Tcrbn bei IBinb* 
hunbe. Tie '-Beteiligung ift auf tüerunb[ed>üfl Avunbe, unb 
3war aus|d)lief?lid) 'IBinbhunbe beiberlei Gcfchlecpt*, befchrüntt. 
©f* ©Tci* erhält bei ©cfißcr be* fiegenben £>unbc* außa 
bem Gßrenprei* 10 000 bie ebenjo toic bie ©laßgclber 
unb bie Gewinne brr Sieger in Dett einjclncn ©unbrn aus 
ben 500.# für jeben $unb betragenben Ginfäßen bcftTitteu 
werben. Tte Sleranftaltung befteht aus fort)« IHunben, in 
Denen jcbcsmal jwet £>unbe auf einen $afen gcheßt werben. 
Terjenige, ber ben $>afen 3uerft unb unter Ginbaltung be- 
ftimmter Siegeln ergreift, gilt als SicgcT ber tHuubc. Tie 
Gewinner ber ein3elnen SRunben meffen fid) toieber unter* 
einanber, fo baß ßhließlich nur uod) 3roei $unbc flbrigbletben, 
bie fobann ben (hitfcbcihungstompf austragen. 

Tie Wutomobilfahrt Bleut) or!-©ari*. — Tie Teil* 
ncbmcT an ber ©utomobilrcifc um ben ©orbpol, toic man 
biefc abenteuerlich? fahrt aud) nennen fann, haben am 
12. fabruar Bleußort ocTlaffen, wo Der Start in Gegenwart 
einer gewaltigen ©lenf dien menge erfolgte, über bie flu*» 
fid)ten be* fühnen Unternehmens fi nb bie Öleinungen natür- 
lich geteilt. Sicher aber ift, baß bie Schwierig! eiten un- 
enblid) grüßet ftnb als bie bei ber fah T * ©enng*©aris über- 
rounbeiten, Deren gtüdlicher fflusgang ben ©lan heroorgerufeii 



Golgaie £»ot)»f, ber ©räfibent Des ameriranifchen Wutomobil- 
Hubs, gibt ben Start fcfjuß ab. 



4tom BUatcrloo Gup in Gnglanb: Tic Teilnehmer be* 
Gutfdjeibungslnufs (linfs #alIow Goe, Die Siegerin). 


Glemente mit Dem 'Automobil, ber manche ©anno mit fcd> 
brachte, Die in weniger bewohnten Gegen ben, fern ben Gifen. 
baßnen, leicht hörte oerl)ängrtisooll werben fönnen. y*ir 
UberwiuDung ber erften Gtappe ©eiit)orr*©ari9, wo bei 
atnerilanifcbc Thomaswageu, bant feiner leichten ©usriittung 
unb größern 'JÜlafchincnfTnft, unteT ftürmifchen Ooationen 
Der oon biefem Grfolg bcgciFlcrten ©merifaner am 25. fa 
bruar alaGrftcT eintraf, waren meßr als üier3ebv Tage er- 
forberlich. ©tu 26. erreichten auch ber Tion« unb ber 3&ft^ 
wagen Gßicago, wührenb ber ©lotobloc« unD ber ©roto* 
wagen um biefe 3eit noch etwa tot) km juriieflagen. ©ad) 
ihTer ‘Jlnrunft in Gßicago war bic Heine ftarawane wieber 
uoIljShllfl, ber ©lotobloc alleTbiugs etwa* erleichtert, ba er 
in RBanafa oon Tieben oollftänbig ausgeplfinbert worben 
war. G* gab Tage, an Denen bi* Wahrer auf Den grünt», 
lofen, ium Teil uerichneiten 'lBegen raum 20 kin 3urücf1egvH 
tonntcu unb ftänbig ©orfpann nehmen mußten. 2facb einigen 
Tagen ber ©uhc finb bie fühnen ©utomobilifteu weiter- 
gefahren. 

©om Turf. — Tas ©lecting ju ©aris-'iluteuil würbe 
am 1. *lllär3 fortgefeßt 'Als fvsuptnuminer brachte ba* '©ro 
grnmm ben mit 20 000 3fr. botierten ©rii ffinot, eine fiir 
oierjährige f>engftc unb Stuten beftimmte Steepler!) afe, Strerfc 
3500 ui, bie 'Jülonf. GaftomTrei)fus’ ©Donis UL mit *ebn 
©ängcn ©ortpruug gegen Glouet gewann. Tot.: Sieg 32: 10. 
©laß 18, 4«, 21:10. 

2Bafferfport. — Ter ifaiferlichc Clachtflub jühlt nach 
Dem foeben erfchienencn Jahrbuch 2887 ©litglieber, oon beneti 
250 3acf)tcn eingefchriebcn finb. Tos Älub oermögen beträgt 
262 258, ls .#. 3m taufenben 3ahre finb 33 ilöettfahrten oor- 
ge[eh*n. Tas «ufegelu finbet am 16. ©Jai, bas ©bfegeln am 
29. riuguft ftatt. — Tic feit 1823 beftchenbc ©ödtmeifterfdiait 
im Utubern Ift opr furgent auf bem Wanganui in Sfeufcel'-.nb 
abermal* 3um »ilustrag gefommen. Gs gelang babei SB. ©lebb 
(öcufcelanb) feinen im oorigen 3<>htr errungenen Titel 3U 
behaupten unb feinen Gegner, 5R. Treffiber, um 3wei Gingen 
SU fchlagcu. Tie Stterfe betrug 2000 m. 



hat. Tic Strccfe führt oon 9teu> 
^orf über Cgben nach Seattle 
am Stillen Oseau, oon wo 
au* hie Teilnehmer mittet* 
Schiff nach ©aibej in 2Ua«ta 
gelangen. Tic sugefroirenc 
©erinpftraße wirb an ber 
fchmaiften Stelle, an ber fie 
immerhin noch 100 km breit 
ift. überfdiritteu. fall* bie 
GisocThiltniffe ungünftig finb, 
nimmt ein Tampfer bie Teil* 
nehmet auf unb bringt fie 
nach hem afiotiftben Cfttap. 
SBetterhin geht bie fahrt burch 
Sibirien nach 3rtutft. Tomff, 
Omff, ©ifhni ©owgorob, 'Jülos 
tau, ©3arfd)au, ©erlin, ©rüffel 
hb ©ari*. 3m ganzen wer* 
ben etwa 19 000 km 3urilcf- 
lulrgen fein, ©on Den ge* 
ftarteten fech* Wonfurrenten 
finb, nachbem ber 00m iüüß* 
gefd)id ocrfolgte ©ons mit 
feinem Si3airc«©nubiwIBagon 
bereit* aufgegeben hat, gegen 
rnärttg noch fünf im {Rennen, 
bie jolgenbc ©larlen oer* 
treten: Tion*©outon, 'JOloto- 
bloc ( faantreich), ©rotos 
(Tcutfcblanb), Jiift (Italien) 
unb Thomas (©merita). Alaimt 
50 km hinter Slcuoort, alfo 
inmitten ber jioiiificTteftcn 
©egcnD ©orbamerifas, began- 
nen bereit* bie Schwierigtcitcn 
Der fahrt burd) bas winter- 
liehe Gelänbe, ein Mampf ber 



Ter italienifdje 3ilftwagcn, einen Ort bei ©oughteepric paffierenb. 

Die 2tutomobilfaI)rt ^euhorl^aris. 


WinterfpoTt. — 3n 
31. ©loriß belegte im ©ob 
flcighherbi) ©rinj Heinrich JRcuß 
mit feinem „9Uau“ gegen »Ga 
.teta“ bcs 3o<Tri* 3- €>• ©lortin 
ben erften ©laß. Ta* Sfeieton* 
Sennen um ben ©Ihburn Gup 
gewann Torna. — Ta* ooTiüg- 
liehe 'JOKlncbuer ©aar Mbler 
©urgrr tonnte in Stodholiii 
im Ontemati onalen ©aarlau feu 
einen neuen Sieg feiern. — Tic 
©Icifterfchaft pon Schweben im 
Sdinellaufen, Die in falun tn 
DicrGäufen ausgetragen würbe, 
holte fid) ber Guropameiftcr 

Ceholm aus Stodholtn, ber 
fämtliche Gäufe gewann. 3n 
TeutfchlanD mußten belamtt- 
lieh bie biesjährigen Gtsiaui- 
ineifterfchaften, bie tn ©crltn 
cntlchieben weTbcn follten, ber 
ungünftigen ©Jitterungsocr- 
hältniffc wegen ausfallen. 

Taubenfchifßeu. — riu* 
bem in ©lonte Gatlo oerait* 
ftalteten TaubenFd)icßcn um 
Den Granh*©rir ging ber 
äftcrreidjtfche Ghampion Giraj 
C3crnin mit 15 Treffern ohne 
fahüd)uß al* Sieger hCTror. 
©ußer bem werto ollen Ghteif 
prei* fielen ihm 26 664 frr. 
311. Ter faan3ofe ^yenriet er> 
hielte 14, ber Italiener Graf* 
ftni 13 Treffer, ©n Der ©er* 
anftaltung beteiligten fid) 177 
Schüßen. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






3tr. 3375. 5. SOlärj 1908. 


3Hufttirte 3 eitun 9- 


415 



T)as SBiener ftunftgeroerbe 
unb (ßuftno ©urf(f>ner. 

»in Äörf. uitJ» «erbltrf oon I»r SDiUjilm b. «onntal, 'IBim. 

ibt es ein mobemes Hunftgeroerbc, roic es eine non 
ÜJlanct bis Wund), Hgffclbcrgbc unb Doorop fübtenbe 
ntobernc Waleret unb eine butd) bic Hamen Weunier, 
Globin, Mlinger, Webarbo Hoffe umriffene mobemeBlaftif 
gibt? ©ibt cs, öie ©renjen enger gezogen, ein moDernes 
öfterreicbifcbes, im bejonbem Wiener 
Hu nftge werbe, bas feine Stiftungen 
neben bic Arbeiten etwa be* Bau- 
fönigs £)tto Wagner, bes Walers 
Hlimt unb bes “JMaftifers ÜJtc^nct 
ftellcn tonnte? Offen cingeftcmbcn: 

„9tein! M Billein .Heime, Elnfätje, Wog- 
lid) feiten öaju finb in reichem Wöge 
Dorbanbcn. ©eraDe in Wien, wohin 
Die iüngfte von Sliueri fa unb Gng» 
lanb ausgegangene £>omc*Elrt*Bcwe- 
gung über tfrantreid), Belgien, Wün* 
d)en, Drcsben unb ‘Berlin $ule$t ge- 
langt ift, bat fie fid), juminbeft unter 
Den bcutfdjcn StäDtcn, am ftörtften 
entfaltet unb bietet Die fd}önjtcn 
Ehi*fid)tcn für Die Jufunft. 

Oftmeid) unb Wien f>aben ja 
Schon luieöcrbolt eine Stolle in ber 
Gntwidlung Der bcutfcbeii beloratiocn 
fhm|t gcfpiclt, Wan luufz gar nid)t 
er ft aut bic böl)mijd)eHrifta(linbuftrie 
unter HuDolf II. ober auf Die alte 
CEifeu» unb ©olDfdjniieDefunft jurüd- 
greifen. 3u ber 3eit Warta Dhe« 
rciias unb ftranz' I. hatte Wien feine 
inbioiDuell-anmutigeu, oorbilblidjen: 

Wobei, ging Die f. f. Wiener B OTjcllan- 
manufaftuu unter Sorgenthal allen 
'UoT^ellanfabiitcu Europas mit ihrem 
Bcifpiel voran. Sit* f pater in Gng- 
lanb bas 2 outf> Hcufington Wufcum 
gegrünbet würbe, folgte Wien als 
erft« Stabt auf bem Kontinent fd)OTt 
1 863 mit Der ©rüitbung bcs Cfterreidg* 
fd)«n SMufeums für Aunft unb 3n- 
buftric nad), bas gar halb einen ton- 
angebcnbeit Ginflufj in Deiitfd)lanb 
gewann unb burd) ungefähr jraei 
Öohr.iehntc bewahrte. Seiber entartete 
bas Semen an Den beften Wuftem 
ber Barett balb ju unfmdjtbarent 
Hochäffen, unb es tarn Die ftillofe, bie 
traurige 3eit, bie 3*it ö*s geiftlolen 
'■i|*rpielfältigcns einer äugerlidicn He* 
uaiffnnct uut» Barock, eines 'PfeuDo* 
rofofo unb -emptre. (Es mar ctru 
müfter, von fdjtoeren Dräutncn er* 
füllter Schlaf ber ©cbrauchsfuitft, aus 
bem Wien am fpäteften eru>ad)tc. 

<£rft Dpn ber (Einführung ber euglifd)cn Wobei als töor- 
bitber burd) ben Direftoc 3fala am Hunftgewcrbe-Witfeum 
unb uon ber Sejfffion bei jungen bübenben Hünftler 
1897/98 Datiert bas neue Wiener Hunftgetverbe. Dafür 
lüuröc allcröings bas öerfäumtc mit Hicfen[d)rtttcn 
nadjgeholt. Otto Wagner, Elbolf Goos, 3ofcph W. Olbrich» 
3öfepl) ftoffmatm, «llfreb Holler, ^ofepl) Gugelljart unb 
ihresgleichen bauten um bic Wette jimmercinrichtungen 
unb ein?elnc Wöbelftüde, Bö hm unb Bacher brannten 
Hriigc unb Bafcn, Spaun unD Holo Wofer bliefen ©läfer, 
5off»nann unb Wofer entrparfen (£&« unb Difcbgcrät, 
Wanöbcljänge unb leppidje, anbere [d)ufen Borfahpapiere, 
Bud>einbnnDe , RHafatc, Sd)tmid, Beleuchtungsförpor, 
Wanbfchirntc, Hadjclfaminc ufn>., alles niaterialtrcii, wahr 
unb uon logijd)cr Honftruttion, luenn and) ba unb Dort Der 
eine im imjic[)crn Üaften nad) fd)arfcr (Eigenart, Der aubere 


aus Silber unb öalbebelfteinen, öutnaDclfutterale, Xan^- 
orbnungen, 9lnfid)tsf«tftn, fur 3 , was bas Wenfd)enherj 
nur etfinnen unb begef) ttfn lann, erhält man in ben 
98e*We (W. W., fcherjhafte $lbliir 3 ung für Die Wiener 
Werfftätten). 

(Ein grofeer Sdjritt ift freilid) nod) ju tun, Damit uiir 
ein tpirfliches Hunftgewerbe befpmmen. X^er fmnbwetfeT, 
Der h«ute febes Stüd unter Einleitung unb Obermadjung 
bes ttünftlers ausführt, mufe mit fimltlerifchcm ©eift fo 
burdjbnmgen toeröen, bafe er felbftänbig arbeiten fann. 

Ghippenbale unb Sheraton, bie Gr* 
neurer bes engliid)en Hunitgcwcrbes, 
waren — Xifdjler unb Xapegietet. 
Unb nicht nur einer ober juxi, fou» 
bem alle ^anbroerrcr müffen Des 
©ottes mieber oolt werben. 7>as ift 
ein 3 iel, bas allcrbings nur burd) 
langfamc / 3 df)C (Erziehungsarbeit er- 
reicht werben fann. Solange mir 
aber nicht fo weit halten, fann oon 
einer (Erneurung bes Hunftgemerbes 
nicht gefprodjen werben. Wie bic 
Dinge h eu *< liegen, wäre Die auf- 
blühenbc fjausfunft noch immer emft. 
lid) gefährbet, roenn bie paar Waler 
unb $i(Dt)auer, Die fid) ihrer au* 
genommen haben, plöfjlid) bie Buft 
an ber Sache »erlören. 

Giner Der eifrigften, oielfeitigften 
unb auch mirfungoreichften Ein reger» 
(Erzieher Des Hunfthanbrnerfs in Wien, 
einer, ber oon ber erften Stunbe ber 
Grroecfung an in Der oorberften Weihe 
geftanben hat, unb Der aud) in Deutfeh» 
lanb unb im Eluslanb vielleicht am 
meiften getauft unb genannt wirb, 
ift ber tt)pifd)c Wiener Hleinfünftler 
©nftao ©urfchner, Der plaftifdje ®e* 
ftalter ber taufcnberlei fleinen ©e» 
brauchsgcgenftanbc Des täglichen £e» 
bens. ©urfchner würbe am 28. Sep- 
tember 1873 3 U WühlDorf in Saijem 
geboren. Seiner Elbftammung nach 
— fein Jtater, ber tfanbesingenieur 
in 3nnsbrud mar, ftantmte aus bem 
Gtfd)tal — ift et ein iiroler, unb in 
Sübtirol hat er aud) bie Doge [einer 
Hinbt)cit oerlebt unb Die ftnd)fd)ulc 
für öolsfchniBfn Wobelliercn be» 
jucht. Währe “' 1 ö alfo Der tmrd)fd)nitt» 
lidjc 'JltaDemicfdjrtler mit Don, ©ips 
unb Stein 31 t roheren unb 311 arbeiten 
anfängt, hat to urfchner nach altem 
Diroler Drieb (bic Sd)ntliewien Des 
©rötmer Dals) mit ber SBilbfchniherei 
begonnen. (Er ift bann nad) Wien 
att Die Hunftgetöcrbe|d)ule gefommen. 
Ob er bei Brof. Hähne viel gelernt 
hat, ift 311 bc 3 ioetfeln; greife hat er 
fd)on Damals errungen, roic [pater in 
^Jaris, Wien, Dünn unb Bufarcjt. hierauf 30 g er nad) 
Wünd>cn unb «Paris, ftranfreid), ber jin^ige eur^päifche 
Staat, wo Irabition unD lechnif Des Hunjtgemerbes auch 
in ben fterilften 3eiten Des neun 3 ehntcn 3al)thuttbcrts nie» 
tnals gang verloren gegangen roaren, muröc bas ©cburtslanb 
feiner fünftlerifd)Crt 3nbipibualität, ^aris, bas auch § 8 r* 
manns, Zettels, ©emüh 1?s f (Engelharts unD oieler anberer 
®r 3 ieheriH gemefen ift, feine 3 Toeitc f>eimat. 3n (Xarabirts 
Serpentinöfen, in Ghat^f^ticrs unb Dampts Utippes unb 
©ebraud)sgegcnftänbcn, in Baffiers 3i»in» unD Silber* 
fadjen fühlte er feine eigne Bcftimmung, in Ballgren, bem 
frangofifierten SfanDinaoier, fanb er einen Lehrer erften 
'Hanges für 3ifelier» unD Ireibarbeiten, unD in Sing, bem 
eifrigen ftörberer oon 3»^ nouveau *, ber ©urfchner in 
ben Hreis feiner M collaborateui>“ 30 g, erftanb ihm ber 
Wann, ber ihm ©elcgenljeit bot, feine 'Pb an lafic auf 


in verwegenem Wagen übers 3**1 fcf)o%« unD wenn auch 
begreiflidjertpeife Einregungen bes iUuslanbs anfangs oft 
erfennbaT waren. 

fcM-Dcr fiohn ber Wühe blieb nicht aus. Das Bublifum 
taufte, erft 3 ögemb, fpäter immer häufiger. Die Regierung 
tonnte nid)t untätig 3 ufeben. Sie berief überrafchenb 
fdjnell {Jührer ber 3* i gc»*b wie ^offmann, Wafer, Holler 
— er ift feither Elusftattungschef ber f)ofoper geworben — 
unD Wetpier an Die f. t. Huitftgewerbefdjule. EUfogleid) 
tegte fid) oud) bort fröhliches Beben. Ginc Sdjar begabter 


1 . Uhr. Haifcrprei* für Das Währilche Banbcsfd)iehen in Währifd) > Cftrau. 


2d)ülci wie Der Eird)itctt 2d)mibt, ber Schmucfbilbner 
'P rutfcf)«r, bie Bucf)fünftlerin {Ifreiin f^alfe, ferner Siegel, 
Benitf^fe, Wegner, Freifrau Wprbadh, 3 T l- 'Behfwfe u- 0 . 
tun beten ben Huhm ihrer fiebrer unD bie neue Blüte Der 
Schule. Damit nicht genug, grünbctc ber jiunge Wääcn 
Wämborfcr iniBcrcin mit einigen geiverbcfreubigenHünft* 
lern Der Gc 3 cffion bie Wiener Wcrfftätten, Die h*ute nid)t 
nur Cfterreich, fonDem gelegentlich auch Belgien, Hufelanb 
unb fogar (Eranfreid) mit Wiener $eimfunft oerforgen. 
Da gibt es eine Xifchlcrei, eine Bu^binberei, eine Ein* 
ftreidjerei, eine (Elettrit, eine Wetall* unb eine SilbeT* 
werfftätte, unb ba wirb geflopft, gehämmert, gegoffen, 
geformt unb gebilbet, bah cs eine ftreube ift. Hub alles 
unter El uf ficht unb Einleitung guter Weifter wie öoffmanns 
unb Wofers. Wobei, fonftiges $aus* unD Wohnungs- 
gerät, Hippes jeber Elri, Bafen, Bonbonniiren, Sdpnud 



2 . JEeucrzeug unD Sdjreibjeug, junt Deil oerfilbert. 

ilunftgerocrb lidje ftteinplajtit von ©ujlao ©urfdjrier in 3Bien. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




416 


SHuftrirte 3cftung. 


»r. 3375. 5. Wat] 1908. 


Allen (Gebieten der Rleinhmft 311 tummeln, 311 üben, \u 
bewähren. Huch liier lad)tc ihm öic C5dttira öcs (Erfolgs, 
unb als er 1&»H feine Runftbronzen auf bem Ghantp 
öc Btars ausftelltc, taufte das Btujcum ©alliera einen 
IiirHopfcr, unb Runftfreunbe beeilten fid), biefem Bcifpicl 
}U f Alflen. geßt ließ ffiurfd)net bie lebensgroßen ^ßlaftifcu, 
bic itju in feinen Anfängen lebhaft befdjäitigt hatten — eine 
Büftc bes Grzherzoge gerb inan b Rarl aus bem gat)Te 
1H97 ftcljt im Berg * 3fcl * ÜJiufcum in 3nnsbruif — linfs 
liegen, wandte bet gelegentlich oerfudjtcn Aquarell* 
maleret endgültig ben Hülfen unb widmete fiel) mit 
flanier .Straft funftgeuwrblichen Schöpfungen. 911s er 
batb Darauf nad) 'Wien, feiner Dritten unb, rote er bc» 
hauptet, legten .sjeimat, übcrfiebcltc, plagte er gerabc in 
bie Sturm* unb Drangzeit hinein, ba fid) oon bcu be- 
häbigen alten fterren ber Rüuftlergenoffenfchatt bie fampf* 
lüfteme gugenb ber Seieffiou trennte. ®urfcf)nce ging 
ohne 3aubem mit ben gungen. greilid) ftanb er 00m 
Vnfang an, ftill unb befchctbcn, mehr in ber zweiten 
Cinie. Während utn Olbrich« SUlöbel, Wojers ©Ififcr, 
Hudrts iUnberfpietjeug, um Gngelharis 9tbam* unb Goa* 
Ramtn ober um ben Brunnen oon JjSoffmann wtb RuFfd) 
ber beftigfte ^tuiefpalt ber SReinungen tobte, hotte gegen 
ffiurfdjneis Bronzen nicmaub etwas einjucoenbcu, obwohl 
glefcf) in ber erften Seieffionsauftftrllung feine Campe unb 
fein Reudjter mit gar ponteljmer ©cfcllfchoft, mit Bronzen 
Ballgrens, Bud)*inbänben oan be Selbes, ©läfemRöppings 
ioroie Arbeiten Gnrabtrts unb Gharpenticrs, in ÜBettbcruerb 
treten muhten, ©urfchner« 6<f)öp jungen gefielen jrbem, 
foroohl bem Verfechter des guten Viten als aud) bem 


Barfämpfer des fftljneu fRcuen. Das rührte daßer: er be- 
wegte fid) auf einer golbencn SRittclImie unb zeigte feine 
Rlcinmciftcrjchnft in tluger Brfrfprändiug. 3mt 001t monu- 
mentaler SBudjt unb Grhnbenheit, wollte er nictjts über 
fein Vermögen, erfparte fid> unb uns» bas ärgerliche großer 
WusfdjKitungen, bas Ber briefliche eines gigautiidjeu 
SBollens, bas zum Rönnen in feinem Verhältnis fteljt. 
Gr ift aud) fpätcr, als ber zahmere ftagenbunb ent* 
ftanb, bezeichnen bmoeife non ber Se jeffion 311 biefem 
iibergetreten. SRtt Ricrmann Vahr erfannte er, baß „and) 
l(nfd)rinbares einen 9lbgian3 001t ber ewigen £d)önl)eit“ 
tragen tönne. Hub toer eine oiel angefodjtcue Unter* 
fcheibnng biefcs beweglichen Bahnbrechers ber Sezefjion in 
SBort unb Schrift annimmt, bah nflmlid) alles Gigcn» 
empfundene fchön unb altes Ropicrte beftenfalls l)übfd> 
fei, ber mühte für G>urfd)ner eilte befonbete Rateflotie 
,zwifd)en biefcti bet ben Begriffen fd>affen, weil feine Run ft 
jroifchen Nachahmung unb Sclbftänbigleit, zwijehen Schön« 
heit unb £übfd)fem eine nicht unfgmpatl)ifct)e garifchenftufe 
bildet. Gs gibt faft fc* viele löortc, mit denen ©urfd)ner* 
Vrbeiten ju fd)ilbem wären, als fDlaterialiett, in denen fid> 
feine gefdjirfte £anb oerfud)t hot- Seine $anb* unb 
SBanbleudjter (Vbbilb. 3 uitb f>), feine geucT« unb 
Schreib.icuge (Vbbilb. 2), feine Bafen unb Ufchenfdjalen 
(Hbbild. 7), feine Brofchen unb Gürtel fchttallen, feine 
Raminuhren (Hbbilb. 1), feine Sd)mucTfd)nlen unb Rampen 
(Hbbilb. 5), feine ©locfett, Xafter, Xfirflopfcr, Bet- 
fchafte, Spiegel, Xürfdjnallen , Schilber, 'Briefeinwürfe, 
jelbft feine Balmcntöpfe unb Sdiränre, feine Reiche unb 
‘JRehgcwänber find insgefamt zierlich, niedlich, freundlich, 



3. Heuchler. Bronje. oerfilbert. 



4. WonarchemnonamTcnt. GrTidjtet oon der Rurftabt lölarienbab zur (Erinnerung an bie 3ufammtntunft bes Rönigs (Eduard mit Raifer «Vranj gofepb 1904. 



6. Vcmtilwslampe, 

ÄunffgcTDcrbfic^c ftleinploflif oon Cöuflao ©urf^ner in 9ßien. 


anmutig, redend, entjücfenb, lieblid) unb 
Itebenscoürbig, fd)ön und hübfd) ju gleich. 
'Dabei entfprechm feine ffiebraudisgegenftönbe 
den 8rorbfrungen, bie wir feßt an befora» 
lioc Ruuft ftelien; fie find prattifd), einfach, 
fonftruftip int Vufbau, gefällig tm Orna- 
ment, jmed* unb materialgemäh. X)as Cr« 
namettt (häufig Blumeumotioe) ift oon fapa* 
uifchen, franjöfifdjen und altctnisfifdicu 
flRoHortl teidjt beeinflußt (Vbbilb. 2 unb 7). 
Von Figuren Ift feine Cieblingsgcftalt ein 
fdjlanler mobemer QBicuer 9Jiäbd)entt)pus, 
der; in immer neuer 3fomt un3äf>ligcmat 
wiebertehrt (Vbbild. 1 und 6 [bas berühmte 
„Ceuchtcrwcibchen“), die Campen „frlut". 
»Shwi«“, bie „BJahrheit 4 * und die „Ber- 
laffene“). Buch die Bereinigung oon ftigu« 
ralem unb Ornamentalem glüeft ihm 31t« 
meift, wobei er bas ftilijiertc grauen haar 
unb grauengeroanö mannigfach oerwendet. 
3n ber Berwertung und Berbinbung ber 
®crfd)icdcnften Stoffe behinbet (fturfehnec 
(&efd)madj unb (ftefchicf unb weig tn ®olb, 
Silber, Gbel« unb .iialbebelftcinen, Bronze, 
Glfenbcin, ^ol.i, Ceber oder Vtarmor fchöttc 
Söirfungen 311 erzielen. Gr h a * ®rfter 
den Ginfall gehabt, HRufcljeln als Bcleuch« 
tungsförper 311 benußen (Bbbilb. fi |bic 
„9laittiluslampe M ,bie Bhifchcllanipe „glut"]). 
Unb weil wir gerade oon Priorität re- 
den: er 1)°* oud)1 als Grftcr bas fehein- 
bar bet Ißlaftit wiberftrebenbe Automobil 


in faufenber gahrt gebilbet (oerfdjiebene greife füt 9Iuta- 
mobilrennen; ein in ©olb unb Silber 

für bas diesjährige Semmeringrennen ift eben in Brbeit). 
Bis „Charme riennois“ hat man in Baris fein Uüefen ge- 
riihmt. .ftcoefis ©ort oon bem (Reift ber fpeaififchen 
Bppetitlidjfcit im neuen Bfiener Runftgeroerbe, einem 
©eift, bem niemand wiberftehen fönne, pafft fo recht auf 
©urfdiners 'IBcrf. Sein Gieme ift bas Rteine, unb er ift 
tüchtig in feinem ©eure. Bie oerint er fid) 3U railbct 
3ügel£ofigleit ungeheurer Bhantasmcn, nie ftöTt ein Über- 
maß oon ©cbanfcTi, denen man oerftimmt bie Bbficht 
anmerlte. Gin Drittel euglifchen Stils, ein Drittel fr an- 
jöfifchen Sd)ids unb ein Drittel BSienerifcher gefchhdt 
fdjliehen fid) 311 oölliger Ginheit jufammeiu 

2Bae SBunber, wenn faft jedes elegante 9Biener ßeim 
„etwas pon e&urfchncT" befißen will, 3umal bet Rünftler 
unb feine grau fi^ nicht felig oor ber Söelt oerfd)licheu. 
fondern ein „großes S>aus machen" mit empfangen, 
Soupers, gouxs unb allem Jubchör. Solche gefellfchaft« 
liehen Beziehungen oerhunbcrtfachen natürlich die 9Iuf- 
träge. GUcn Rer) fommt uad) V3icn — ffiurfchncr muß 
eine 'JJlafdte »on tl>r madjen; in Cvraj ift ein SJJufiffeft — 
©uifdjncx mobelliert ben erften Raifcrpreis; bie „Guftige 
9Qitwc" wirb oierhunbertmal gegeben — ©urfchner oer» 
ewigt bie 3wei .<>auptbarftcllfr, grau ©ünthrv unb örrrn 
Drcumann in Brou3c; in 9Jläl)rifch'Ofirau ift ein Randes* 
fdjießcn — (fiurfchner oerferttgt ben erften Breis (Bbbilb. 1. 
in unferm Blatt zu in crftenmal reprobu3iert, aus ber 
teßten 3cit des Rünftters): er mobelliert den Dichter Vrtur 
Schnißler, ben Bebalteur Vleranber Scharff, ben fDlenfchc»i* 
freunb Rellermann, ben pöpftlichen ©cl)cimrat Basquinelli, 
bie Sd>aufpieler .Rainz und Startmann, bie Dichtersgattin 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



5k 3375. 5. 9RÄT3 1908. 


3IIu[triTte 3 c ^ un 9- 


417 



Jfrrau L»ttij»Dörmarm ufw. ufw. Sille Dicfe Porträt* 
plafettni unb »büftcn find jtemlid) farblos unö unperf ön- 
lid) unb erinnern, bei großer Süßerer ®hnlid)teit ( mehr 
an bcu ©hotographeit als an brn Miinftlrt. 'Dafür »ft 
aud) bas am König* GDuarb« ©kg in Maxicnbab im per» 
gangeuen Sommer enthüllte Monardjenmonumcnt 311XG1» 
mnerung an bie 3 iifannuenfuuft Des Königs Gbuarb mit 
Kaifer 5ran3 3 <?fcpb im CJöljrc 1904 ein flaxer ©eweis 
(Wbbilb. 4, gleichfalls jum erjteumal t)eröffentlid)t). Diefe* 
Monument 3eißt aber ßuglrid) tn feiner gefamten ©eflaltung, 
baß bem Münftler ber eigentliche Sinn für« Monumentale 
unb »Ixchiteftonifdje fehlt. ?lud) eine lebensgrobe Madonna 
mit Jlinb, bie ©urjdjncr für ben ©arten einer ©illa in 
ttarratatuarmör ausgebaucu bat, ein jübifeßes ©rab- 
öenfmal unb ber Sntumrf einer chxiftlidjen ©xuft fowic 
Die Stljje eines für frxaii.icnöbab bcftellten Kaiferbcur» 
mala — ber ftünfllcc ift jtol3 Darauf, als drfter ben 
.Mai jer mit umgeworfenem Mantel 311 hüben, wie ißn ber 
Offijier leger trägt, unb wir ißn JVranj 3 o|eph 1 - 3't tragen 
pflege — betätigen biefes Urteil. 

Um fo bcbnncrlidjer ift es, baß ©uxfdjner, toie er felbft 
geftebt, bie Luft an ber SUeinplaftit infolge al(3U «zahl- 
reicher Aufträge aerloren t)at ttnb jid) gan3 ber ©roß- 
ülaftif unb fpe3tcll bem ©ortrflt toibmen will. ©ei ber 
großen fUnjail berSlufträge fud)te ffiurfdjner 3iierft buxd) 
(Einrichtung eines förmlichen ©roßbetriebea — er bcfdjäf» 
tigte Dierunb3U'an,3ig Arbeiter unb hätte and) bie Doppelte 
Hnjaljl brauchen Ion neu — ben ©r ft eil urigen nad)3ufoinmeu. 
Da es aber ein Ding ber Unmöglidjfeit toar, ber ftetig 
ioad)fetiben 9 tad)fr<tße ju genügen, traten halb einßelne 
feiner Sd)üler unb Hanölangeu aus, um felbft ©kriftätten 
3ur ftabrilatian „echter ©uc|d)n«r*" 311 errid)teit. Gs ift 
gewiß begreiflid), baß fotdje (Erfahrungen einem Hünftler 
eine 3 eitl ang bie ißm ootn Sdjidfal in faft breintal 3<ljn 
Jahren beiitlict) uorgejeidjnetc Lebensaufgabe oerleiben 
rönnen. ©leidjmohl folltc unb totrb ihn hoffentlich gerabc 
Diefcx unlautere ©kttbewerb reijen, nun erft recht ben 
llulerfci)ieb 3mifd)cn feiner unb ber Arbeit feiner med)a* 
nifchen ©ad)af)mcr flar3ulegen unb bei» ©krt einer aus 
Müuftlerhanb berporgeganßeneu Pibco uniquo 311 weifen; 
nie aber Dürfte er fid) burd) fold>c ©Jiberwärtigfciten, Die 
reinem erfpart bleiben, aua feiner ©aßn Drängen laffeu. 
„©lirflid) ©eues hübet fid) langfam unb Ijat mancherlei 
‘Bljäfen burdjjuniadien“, I >at ©obe irgendwo getrieben. 
(Eine |o[d)e ©haje ift ftets bas Jnmobefommen, eine 
jweite bie ©ad)niad)ung Der bem Dummen 3undd)ft in© 
'.'luge fallenbeu äußeren Kennzeichen. „Die faifdjc Sc* 
jtffion* ift fpute überall gang unb gäbe; baburd) Darf 
(ich ber ed)te Münftler nicht abfdjTecfen laffeu. ©urfdyner 
möge att (öottfrieb Sempers wunberoolle »Borte beulen, 
ber oor ben Launen bcs Zünftlers ebenfo wie oor ben 
mächtigen Mä3enen gewarnt Gr gebe webet feiner 
gegenwärtigen ©erftimmung nad) Dem 3 ureben feiner 
c&önner unb Sreunbe nad), bie ihn alle brei yu Aufgaben 
über feine Straft treiben wollen, unb feljre 3ur Ätleinfunft, 
3um Äunftgeroerbe 3urüd! 9 lur fo ift er fidjer, rinmal 
feinen ehrenvollen ^)la^ ln bet ®e|d)ichte bes fBiencr 
itunftgeaerbes 3U erlangen. 

< 5 ä)ad). 

Dem ©emebmen nad) haben fid) 311 bem »Bienet 
lumier bereit* «laptn, Du ras, Janowfti, Lconfjarbt, Miefe?, 
»hemjoioitfd), «Hubin [iein, Salroe, Geblechter, Gioiberfli nnb 
lartarouirr an gern cl bet. »In bas »Biener Turnier wirb fid) 
bas Dntemationale Gd)ad)tutttieT 3ui>iläum«auaftellung 
tn ©rag anfdiließen, bas am 17 . Mai beginnen f oll. ^ür 


bas Mcifterturnier finb tebtt ©reife 311 
4000, :t00O, ‘>000, 1500, 1000, HOO, « 00 , 

400, 300 unb 200 .Kronen auegrfeßt, bereu 
Grl)öt)uug unt> ©ennchruug oorbchaltcu 
bleib». Da« Meiftertumler, au bem .»man 31 fl 
Teilnehmer .iu gelaffen werben rollen, toirb 

alv<?inniitbi*ntumicT toerhaglid) mit »tu?' 
nähme ber Donnerstage, an benen Die 
.Hängepartien erlcbigt werben, au -geied) 
ton. (itnfatt wirb nidtt oerlangt, aber 
ein ©engelb oon 100 .Kronen, bas Den Hu« 
inel bringen, bie bis ,)um 1 . »Ipril 1908 an 
bas Gierntiotornitee ber dubilöumoaus« 
flcllung in ©ragt (Hanbct* unb «iewcTbe* 
tammer) \u rid)ten finb, betliegen inuft. 

Hn ber Gpißc be? Komitees ftri)t als 
Ghrenpräfibent l»r. ®. (f>raf l*afanflij. 

Txi ir bas Hauptturnier, bas gleichfalls 
einen internationalen lSh ar °t tc,r h®t. 

Tinb ,»ehn ©reife ju 500, 360, 250, 150, 

100, h«, 70, 60, r»o, 40 Mroncu aus- 
geworfen. Ter erfte ©r ei «träger erlangt 
Die Mcift erwürbe. Ga wirb täglid) nur 
eine ©artie gefpielt. Hnmelbung bis jum 
1 . «pril 100 «. !Heugelb 20 ftronen, bas 
Der Hm ncl Dung beigefügt wcrDctt muß. 

— Offenbar im Hnfdüufc cm biefes Dur- 
nier hat bic 3d)ad)fpalte ber „/.litt Pnk M 
cm internationales Treijügertumier aus- 
geiet)tieben. Tie 3 al)l b^r cirt.mfenDeu ben 
Criginalaufgabcn, Die nad) nicht i’erbffent* 
lieh» fein bürfen, ift unbefchräntt. Termin 
30. »Ipril 1908; Löfung unb Motto fowic 
nerfd)loTfene »Ibrcjfe bcs »lutors werben 
geforbert. Tie Sen bangen finb an CU®- 
Stefannbes, .Königliche »Ücinbcrge 1270, 

©Öhmen, »u riehten. Tie Aufgaben wer 
bcu (Eigentum ber ,,/AaU Pmha* *. Turnier« 
ciitfd)cibung »Infang September 1908. 

»Hecht« traft nach fed)« »Bochen. ©reife 100 , 

60, 40, 20 Kronen. ©rciarid)ter Cf.'lfofpi[il 
itt »Brag unb 0 . »Bürtburg in eftranb 
tHapibs. — ©om l . bis 311 m 22. Huguft 
wirb ferner ber Sechzehnte Kongreß bes 
Teutfdjen 2d)ad)bimbe« in DüffelDorf ab- 
geheilten, ber mir ein nationale? Turnier 
bringen wirb, bas aber ein 'JUieiftcrturmev. 

»wei Haupttnmicre unb ein 'Jlrbeuturnier 
uinfaffen f oll. 

3n bem .»toilchen 3 aitowfti unb 
Marfhall ocranftalteten tReoandiewett- 
fampf, ber am 17. Januar 6. in ©cris 
begonnen hatte, behielt 3 onotofTi mi* 5 : 2 
bei 3 9tcmta Die Cberhanb. — Der im 
Uafe ©ifela 511 Mimehen ausgefochtene 
»JUctttanipf xwifdien Spieimann unb 
»©Tjepiarfa enbet« mit bem Siege bcs erft- 
genannten (4 ;l). ttinen gleichen Grfolg 
(47 t : »V») b a t ,c ex * n bem Mcttfampf mit 
»JJiemiowitfd). 

Die „Dcutfchc Sd)a dneitung“ 
brachte in ihrem Januarheft ein ©ilbnio 
bca neuen Sterns ant 3d>ad)himmel, bes 
|ugenblid)en rufftfd)cn Meifters Öltiba 
»Hu bin ft ein, ber feit 1906, wo er in ©amten 
im Houpttumin mit Turas gemeinlam 
ben erften unb 3 weiten »Breis teilte unb bie 
Meifterwürbe erftritt, Durch leine erftaunlichcn (Erfolge großes 
Huffehen erregle. 3m Cftenber Turnier 1906 würbe er bei 
feehounbbreißig Ieilnch»nern hinter Schlechter unb Maioc.m 
Dritter 'Urristräger; 1007 errang er in OftenDe mit l>r. O. S. 
»Bemftein xufamnten bei breißig Teilnehmern ben erften unb 
3 wcitcn ©reia, ebenfo war er im Karlsbaber MciftcTtumier 
1907 oor Marocg) erlter ©reisträger. Hud) in bem fünften 
«Ruffifchen Turnier 31 » Lobt ging er als erfter Sieger beruor. 


6. Leuchter. 


fflubinftein ift am 17. September 1882 in bem etäDtd)cn 
Slawtf!» (tRouucrncmeiil Lomfhof gebaren. »Bivb er berufen 
fein, ben 2d)ad)ruhm Sußlanb« mit gleichem Cfüanj 3oht* 
«lehnte hinburd) aufrecht fuerhaltcn wie felh genialer Lanbs« 
mann 'JDtichaU 3iuanoitütfd) Tfehiflorin, ber am 25. Januar b. 3 . 
ln St ©eter«burg geftorben ifl? 

Tiefer gewaltige Scbdcßricfc mit feinen gciftlprflheitben 
Kombinationen unb icincm leibenfchaftlichen, vom tühnften 



7. ©runtauffaß, »[fdjcnfchale unb ©afe. Dir Ornamente finb pcTgolDrt; beim ©runfauffaß ift Das (hefäß in Silber getrieben. 

flunilgcmctbliJie 8leinpla|til oon ffiujlao ffiuijt^net in SBien. 

Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



418 


3IIu[triTte 3 e ^ n 9- 


<Rr. 3375. 5. 1908. 


Temperament belebten Spieltppus erregte in feiner IBIanizrit 
baserftaunenber cchadjwelt. Seiner überragenben ^crfönlict»- 
Teit, bie nur mit ben ftro&cu feinet 3eit r einem Steinig gulertort, 
©illsburt) ober Basler, jujammen genannt werben barf. tft ber 
große Uuffchwung bes SehadjfpW© in SRußlanb 311 banlen. (Fr 
mar es, bet neben S. UBinaroer jum erftenmal als iRuffe 
in internationalen Turnieren zur Gßre fein« ©aterlanbcs 
fod)t. ©Kt «Rcd)l feiern alle Gd)öd)b[5ttcr jeftt mit warnt 
emptunbenen 9lad)rufen bas Bnbenlen biefes großen loten, 
„'iüie Steinift war aud) Ifcfjigorin ein cd)te* <Sd)cid)flemc, 
bas fid) in ben flammen ber ©egeifterung felbft oerjeljrte. 
Xfcftigorin ftanb vielleicht als ©riefter CaTffas nod) etwas 
böljer ab ber »Champion*, bentt ein Übergang »an ber 
.Kombination zur fimpeln WushungeTung bes lurnieTgrguero 
lag ißm nicht, Gr fombinierte fid) lieber felbft zu lobe." 
ln biefen treffenben 'iUorten ber „Xeutfäieu Sd)ad),zeitung" 
liegt suglcid) bie Grllärung, warum Ifdjigorins mitunter 
geringe Gefolge nidjt mit feinem hcroorrngcnben Können 
unb feinet genialen ©eranlaguitg in GinHong zu bringen 
waren. lfd)igt>rin war am 31. Cftober 1850 in St. fjteters* 
bürg geboren. Dm 9lifolai*Utaifcn|tift 311 ffiatfdjina erzogen, 
war er als Offizial in ber (ftoupenKmentsabminiftralion 311 
St. Petersburg bis in bie Witte ber ficbjiger 3aftre bc© oorigen 
3af)Tt)unbert9 tätig, Tann erwählte er bas Schachfpicl 311 
feinem t’cbensberuf. 3m 3°^ rc 1881 fr 0 * nachbem er bereits 
oorfier ben ruffifdjen Weiftet G. Schiffers iit TOettfämpfen 
mit 7:1 Gewinn Partien bei brei IRetni© unb 5:1 Gewinn- 
Partien gläntenb gefdüagen batte, juerft im Dntematianalen 
lumier su ‘Berlin auf unb teilte mtt 9Dinaracr ben britteu 
unb eierten preis. 3m Wiener lumier 1882 vertagte er 
bagegen vollftänbig, wätjrenb er in Bonbon 1883 wieber 
bie viert« Stelle einnahm. Dn Pcugor!, wo ißm 1889 aller, 
bings feine fo gefährlichen Konfurrenten gegenüberftanben, 
naljm er mit War Weift bic fiU)rcnbe Stellung ein. Tic 
beiben SBcttlämpfe mit Gteinitj en beten l)öd)ft ehrenvoll für 
ifjn. 3n bem genannten 3at)re würben fieb.zehn Partien 
gcfpielt. Steinl tz gewann 3 «hu» Tfd)iflorm fcd)s, unb nur 
eine Partie würbe remis. Dm 1H92 vermochte Gteinitj 

nur mit swei Partien ©orfprung bei einem Stanb oon 10:8 
unb fünf Sterne* ben Steg ju behaupten. Gin SBettfampf 
mit Dr. Xarrafd) ik« 3 blieb bei 9:9 unb oier Pemts un* 
cntfdjieben. 3n Raftings 1895 Ijaite ber erftc pTeisträger 
©illsburt) nur einen t) alben Point mehr 311 ocr.jcicbncn, 
wiitjrenb Baster unb I>r. Xarrafcb von ihm überholt würben. 
3n Cubapeft 1896 (djlug lfd)igorin im Gtidifampf ben 
großen ungarifdjen PJcifter Cljaroufef unb gewann ben erften 
Preis, wäljrenb Pillsburt) unb Dr. Tarrafd) hinter iljnt 
mrücfblicbeu. Tas 3abr 1896 bezeichnet ben Höljcpuntt ber 
Sdjadjlaufbaljn Xfchigorin©. Seit bem fdjwanltcn feine Et- 
folge. 9tod) einmal im JBiener ttambitturnier flammte fein 
Schachgeniu© bell auf unb fdjlug er alle Gegner 311 ©oben. 
„3nletjt war cm betrübenbes Pliftoerljältnis 3toifdjen üBolIen 
unb Können in bie Gr Meinung getreten. Tn© «ertmuen 
in bie Dnfpiration bes Genius war immer nodi »orftanben; 
es verleitete il)rt ba*u, bas «Remis, bas fid) barbot, ju oer. 
febmäben, wenn fiel) aud) fein Xumierflanb uerfd)led)terte 
unb bic Dntercffen anberer »erlebt würben. Plan fannte 
in bes Xfchigorin, unb niemanb fiel es ein, etwas anbeTcs 
barin ju crblirtett als ben 'Welt jenes Kraftbctvußtfeim», bas 
ifjn einft oon Sieg ,zu Sieg gefüljrt Ijatte." 9lud) biefe 
TOorte ber „Teutfdjeu 3d)act)3citung‘‘ treffen ben ‘Jtagel auf ben 
Kopf. lfd)igortn ftat baneben ,f»croorragenbes als Ibeoretiler 
geleiftet. Hamentiid) bic Gambitfpicle, in benen feine leb« 
tjafte Pftantafie in il)rcm GCcment war, wie bos 13mfd)e, bas 
Goans- unb bas Königsgambit, finb oon t^m erforfd)t unb mit 
leudjtenbem Kcnnerblicl in oortrefflictjen ifluffäften bearbeitet 
worben. Gr leitete mit nie ermflbenbem 3leift unb regem 
Geift ocridjiebene Stf) ad) organc; oor allem war er ber ftän- 
bige ©ebaltcur ber Sd)ad)fpaltc ber „Wowojc Phemja". 
IMigorin war oon beftricfenDer Biebenswflrbigreil unb fcl» 
tenrr ©eidjeibenfteit, bie für mand)en moberuen Sdiadimciftcr 
oorbilblid) wirlen follte, eine angenehme, fpmpntbifcbe per 
fönlidjtrit mit oorneftmen Umgaugsformctt. Sein lob bc« 
beutet für bie Sd)arfiwclt einen »merklichen PcTluft. 

Pon problemfoinponiften Finb in ber lctjtcn 
3cit geftOTbcn 3. Trtina, 3. Karcl unb ®. 3. Slater. Trtina 
bürftc unter ihnen als ber bcbeutenbfto Pertreter ber ptro- 
blcmrunft angefeljen werben. Seine ‘Mufgaben finb burd) 
gute Pointen bei E)p|>cr Glegan3 ausgeicicftnet. «ud) oon 
Slalcr wirb unfeTen in ber Sd)Qd)litcratur bowanberten 
Böicm inandjes intcrcffante Problem in Erinnerung tommen. 
— 3er langjährig Herausgeber ber wid)tigften unb an- 
gefcljeuflcn fTontöfifdicn Sd)ad)3eitfd)rift „Strategie“, Puma 
preti, ift (Ärslld) 'geftorben. Plan foll bie 91bfid)t ijaben, 
CUinomffi 311 oeroulaffen, bic Bcitung bes Plattes ju über- 
nehmen. 

Aufgabe 9 tr, 3170 . 

TOcife |*t»t in brei matt. 

Con Dr. *. Itltr in Pca«. 


e<i)u>aTj. 



Die beiben btlbldjen üufgaben, bie wir beule brinacn, erbieilm 
bi* jr»*i erften Prell* in t»*«t Inrnlcr bes .y'ntopi* e«sk<cb JarhisW*. 
He Haaramniitfllung (rrltcr PTtis», bereit L'öfuno burd) einen 
beroorragenben 3ug elngeleitet wirb, aefailt uns beffer als bl* 
tooenaufflab« O^fitrrptfis), berrn S<t)n>ad)egrTab< ibrerfter 3 ug ift. 
*on <D. Sifal in pil|*n. 

Weift: «. h 2. ®. bl. 1. • 4. ®. b 1, ( B. 

&<ha)ar|: A. bl. ß. h 6. S. » 7 . fi. c I, ct, 4 t, c 5 . 

«Jeift fffct Ir brei Dagm matt. 

Prfeftpcd)fel. 

O. ©. tn ©rrtin, ©. n. 72, C. X. In SDtcn. — Kufgaben bantmb 

abgflrlmt. 

Or. V. tu »res lau. Hufgabr 1 ift nirblid), nur 3U Hein för unfrr 
Platt. Uufgabe S bat einen m> ld)led)ten. erften 3u<|. Mufaabe % 
Ift wenig. ®lfo biesmal nod) nietjt. 

W. p. tn Probt). — Xie;Oflfunfl.ber fraglitben Aufgabe beginnt mit 

1 . 1 . A 

X)ie malaiif(f)<f)interinbt[^e Sammlung 
Dr. SBruegcb. 

(tlMsftctlung in Den Stfluntm ber Utfirntjner SItabemi* 
ber »IBifienldjaften.) 

Von Prof. Pr. ß. Sdjfrman, tDtflnd>en. 

ffjjfim id) ber ehrenben Ginlabung ber iRebaltion, ben 
^ÜDlIuJtrationeprobert 5 ct ctI)nograpf)ifd)eit ©eftänbe 
ber ©rucfldfdjcn Gammlung einen erflärenben leil bei- 
3»ifügcn, gern uQdjfomme, fo leitet mid) babei ber $Cunf4. 
bas 3 tttcrcf[e für bie Orient alifdje Kuitft unb Siölfcrfun&c, 
bie uns fo unentbehrliche 2Iuffd)lüffe über bas raftlofe 
f)in» unb furrflutcn ber ÜJlotiüe gibt, in weitere Krcije 
3« tragen. Vlbcr id) bitte bei ben folgenben «usfühtungen 
in wohlwoUcnbc Wwcffidjt ju 3ifhen, bafe bas f)*tQus- 
greifen einzelner Stüde aus berartigen Sammlungen, bei 
benen naturgemäß immer bie |ubjeftipc Wustoabl bes 
©eifenben entfefteibenb mttfpridjt, ben innent 3wfdmmeu* 
bang ber tejctlidjcn Grläuienmg, wenn biefe ben 
lultnrgcfdjichtlichcn llntcrgrunb jlij3icrc?i foll, leid)t ge* 
fA^rb-et. 

Tie ethnograpbtfdje Ausbeute ber Pruegelfd>en IReifen 
burd) Pomeo gewährt uns einen leljrreidjen Ginblid in 
ben Kulturftanb ber 3 nfeleingebomcn, ber Tajaf. TOiffetu 
fdjaftlid) ift biefe aufommenfaffenbe ©eteichnung fioar 
faum berechtigt, ba bie ,3ai)lrcid)cu Iribus fief) ocrfd)icben 
benennen mtb jener 'Jlamc in aBirflid)feit nur einigen 
Stämmen 3ufommt. 3 ftre fKaf fen 3uget) örigfe it innerhalb 
ber großen mnlaiifctjen ööllerfamilte liegt im Tunfein. 
3 n ber rcligiöfcn Einlage wie in ber Kunftbetätigung 
äufjeni fid) bei allen ©onteofiämmen bie Spuren oon 
Ginflüffcn bcnadjbartcr Kulturoölfer; ooran ftcl>«n ba 
3 nbien unb (Itjino. 3 nbifd)e ^irchitefturüberreite auf 
©omeo, inbifd)e Göttemamcn in bem fficiftcrheer ber 
Tajal, inbifd)c Plufter in ben (beweben ber Tafotfcaum 
geben beutlid>e ^««fl^^eige. Unb nod) leid)ter fönnen wir 
bie Ginwirtung Chinas aufbeden. China bebeutet für 
jene Cbebicte in oiclrr ©eaiehung unb nid)t 3uleftt in ber 
ftunft basfclbc, was ÄricdienUuib für Gnropa ift 3 nöien 
unb Chi na fd)on im Pltcrtum »uit bem 5P?alaiifd)cn 
Wrdjipel in Berührung grfommen. üiterargefd)td)llid)e 
?luffd)lüffe lidjem uns bn ben ©oben: wir befiften bie 
?luf3cid)nungcn beo d)ineftfd)cn ©ilgcrs fta f)*^. ber im 
3 ah« 309 eine mühcoollc, fünfaehtiläftrige fRtife nad) bem 
Hcimatlanbe feines bubM)ijtijd)cn (blaubcns antrat unb 
auf ber fRfuffabrt oon 3 nbien fünf IKonate auf 3 At>0 
jubradjte. 9 U& ber ©ubbhismus nad) 3°oa gelangte — 
cs mag im Jcchiten Sahrftunbcrt n. Cftr. gefdjehen fein — 
waren bort fd)on bralnuanifdjc Kolonien oorgelagcrt. 
©on jener Steife ^a §ians fdjeint ber erfte 9lnftof3 3U 
ben Beziehungen Chinas mit ©ornea ausgegangen 3U 
fein, bie uom ad)tcn 3f>hrl)iinberl an burd) hiftorifdie 
Obcrlicfcningert bejeugt finb. Unb boft biefer ©ertehr 
in bem malaüfcben Kunftftil feine Siicbcrfehläge äußert» 
ift ebenfo nal)eliegcnb rote erweisbar. 

3 n allen Arbeiten ber Tajal prägt fid) eine aus* 
gefprod)ene Kunftliebe mtb ein cntwidelter formen- unb 
t>arbenfinn aus. Tic Äunft ift ihnen aber nie Selbft» 
iwed, fonbem ftrl)t ausfd)liehlid) im Ticnft bes Kunft* 
gewerbes, 3ugleid) fteis bcu ;-{ufammenhang mit rcligiöfcn 
©ötftelluugeu aufrechterhaltenb. Tie rof)gefd)nißten 
figuren ( 9 lbbilö. I) geben 3roar feine b°be üReinung oon 
iljrcr ©ilbhauerfunft. Gs finb bic „Hoinpatong“, bie 
man 3UT 3c»t ber Bci&faat auf bie gelber f teilt, um bas 
©Jadjstum ju forbevn unb pov böfeu ©eiflcm 311 behüten, 
©ußerbem aber finb fie mit bem Seelenhilt ucrfuüpft; 
bei Der loten feier für 2Bol)ll)abenöe ober S>mhftel)enbe 
ftellt tnan höl3cmc Ubbtlbnngen oon SRcitfchen, licren, 
and) oon Gicbrandisgegenftänbcii auf; bie „Seelen“ biefer 
Sbolc fallen bem ©erftorbenen als 6 flauen unb 311 fonftigem 
ilamiort ins 3<wffrte folgen. Sa warb fagar ein Guropäct, 
ein Jfeftungsf ommanban t auf ©omco, fd)on als „Hampa* 
tong“ uereioigt; bic intimen ©ctichungen, bie er tu einer 
„©lian“ — fo nennen fid) bie Tajafmäbdjen, bic ben 
priefterinuen» unb Täterinnen beruf uereinigen — unter- 
halten hatte, verhelfen ihm nach ihrem Tobe j u biefer 
Gljre; er tarn als Holibilb in großer Uniform 3ur 9 luf« 
ftcllung, bamit bie ?lbgcfd)iebenc audj in jener Welt 
ihres Geliebten nicht entbehre- 

Tic H°l,3 ,,,ae, l cn finb fd)ou intercffantcre ^djiiißwcrfe. 
Tie phautaftifdjen Tämonenfraßen in bet obern 'Jleil)e 
werben oon bett Stämmen am 'JJlenbalamflnfjc für ihre 
Tänze beim ifefte ber fRcisfaat alo Geiftcrmasfeu benuftt. 
Tic fd) weine* unb hunbeäljnlidhcn Sötasten bienen ben 
Bnnbal-Tnjaf 31m Tarftellung einer yöilbfd)iocinjagb, 


Digitized by 


Google 


unb bie ( 5 jcfid)tsmasfen, oon benen eine mol)l fi(her als 
chinefifcher unb eine anbere als hoUänbifcher Tpp au©« 
gelegt werben lann, werben bei ben fteften zu aUerbartb 
©offen benuftt. 

©nen richtigen ©egriff oon ilunft unb G>cfd)mad ber* 
Tajaf erhalten toir aber erft burd) bie Gewänber; Kämmt« 
lithbasoon benTantan-Taja! aus aufgcnähtenperlengefcr« 
tigte fttftfleib, Bod unb 3odc, rann mit feiner ©erwenbu 11g 
menfdjlidjcr Figuren ju ornamentalen ÜJlotioen mit Ghrcn 
beftchen. 3 0r ^ fn alltäglichen Gcbraud) wählt ber ®lamr 
eine Cenbenbefleibung aus Kattun ober blauem Tud), feie 
ftrau ein B&tfchen, bas au© einem red)te<figen, um Die 
Hüften gebunbenen 3 tüd Stoff bcftchl. Tic Tcdnrif 
biefer Gewebe ift X)ocf)ft mühevoll. Tic 9 J?uftcr bereitet 
man vor bem SPeben burd) färben ber aufgefpamtten 
Sabenfeltc oor, inbem man biefenigen Teile Dct Kette, 
bie oon bem jeweiligen ftäTbeprozeß unberührt bleiben 
follcn, mit einer beftimmten Grasforlc feft urniDidclt. 
Tiefes Knüpfoerfaljrcn — unter ber malaiifdjcn ©C3cid)- 
nung„ifat“,b. h-biuben, befannt cntfprid)tber ja»anif<hen 
©atiltedpiif, bei ber bie 311 fehüftenben Stellen mit S3ad)s 
beträufelt werben; e© muß natürlich mit großer Sorgfalt 
ausgeführt werben, unb fo erforbert bie Arbeit einen 3^it« 
raun» oon oiclon ©Jonotcn. Grft nad) opllcnbcter J^ärbunc), 
bie ftets bie Jufammenftellung oon Gelb, ©lau unb fRot 
heroorbringt, wirb ba© 3 Beben mit einfarbigen SdniB« 
fäben ausgeführt. Tie ©lufter biefer ©Sebcrel finb immer 
geometrijd). 

Kein Tajaf wirb auf Kßrpcrfdpnucf oex,|id)ten. ©Iit 
rcid)cn Tätoioicrmuftent wetteifert in ber SBirfung eine 
Unjahl 0011 ftuß« ««ö Wrmringen unb «reifen aus Kupfer, 
©lefftng, Glfenbcin unb bem aud) 311 J>led)tarbctten oer» 
werteten fRotang (oon ber Klctterpalme, Calamus Rutanp); 
bie Tajaffraucn tragen um bic Hüften Gürtel aus bem« 
felbcn ©laterial, bet mand)cn Stämmen umgeben biefe 
(Sürtelretfen btm Körper bi© unter bie Qlrmc. ©011 ben 
fehönen ©erlhüftgürteln trennen fid) bic Jyraucn aud) um 
gutes Gelb nicht gern; fie wollen fie als ftctmilicnftficfe 
ocrexben. ©erlcnfd)ttürc umfdjlingen ben .f>als; oon ben 
©iämtem werben ?ld)atfctten hodjgefdjäftt, ba ber 3 ld)at 
al© befonbers fräftiger Talisman gilt. Tie Ohrlappen 
werben fdjoit beim holbjährigcn Kinbc burd)ftod)cn, burd) 
Ginfeßcit oon Chrpflöden ausgebebnt mtb fd)licft(id) mit 
meffingenen unb 3tnnemen ©tngm in fold)cr 3°hl 
Schwere behängt , baß fie wie Schlingen bis auf bie 
Sdjultcm niebenreichcn. ©tan bcnlc an bic ähnlichen ©er» 
fahren in ©eru unb in Ouöicn. 

Ter Stolz bc© ©tannes ift fein 3d)wert, ba© ihn in 
Krieg unb ftrieben begleitet; iajt feber Tajaf hat bereit 
oier bis fcdjs. 2Bir fcljcn auf ©bbilbung 3 eine hübfd>c 
Kolleftion oon ber cinfadjften bi© pi funftooller Bits« 
führung. Tie glatt unb fd)lid)t gehaltenen werben zur 
Arbeit in tfrelb, SDalb unb Hau© perwenbet; bic fd)ou 
gcfd)micbeten unb mit Sdpiiftcrci verzierten Sd)werter 
aber finb bic eigentlichen Kriegswaffen. Tie Klingen finb 
au© beftem einheiinifchen ober importierten Stahl ge« 
fd)miebet, auf ber Oberfeite tonocr, auf ber Untcrfcitc 
fonfao gearbeitet 1111b am dlüdcnrattbe mit Turchbmd'* 
oerzicrungcn unb ©Icjfingcinlagcn gejdjmüdt. Tic 3»» her 
wirtlich funftoollcn Schnißerci ber Hirfchhom- ober Holz* 
griffe vcrioenbetcn Ornamente entwidcln fid) aus ©Jotiueu 
ber mcnfd)lid)en iriguv unb ihrer einzelnen Körperteile. 
Gin ©üfd)cl ©lenfehen* ober ©fcrbehaarc fdnnüdt bas Gnbe 
bes Griffes, Tie Scheiben beftchen aus zwei ©rettd)cn, 
bie burd) ©otangTlmwinbungcn zueinemGanzen zufammcu* 
gefügt finb; bahei ad)tcn bie einzelnen Stämme entweber 
auf bie ©3ahl eine© fehönen Holze© ober auf bie Kunft« 
fertig reit ber Schnitzerei. Gin belichte© Bnhängfcl bilben 
bic Sdjtvanafeben» bes als Sinnbilb ber Tapfe rfclt be- 
trachteten 9Ja©l)öm»ogel©; aud) H° flr büfd)el, bereit Üänge 
bein IRangc bes ©cfißer© eutfpredien, hängen häufig am 
untern Gitbc herab. Ter übrige 3dnocrtzierar, ©erlni« 
gehänge, Gürtclguaften unb 21'olloerzicrungcn, wirb oon 
ben (grauen angefertigt. 2luf ber Untcrfcitc ber Scheibe 
ftedt in eitlem »vutteral au© ©aumrinbe bas 9Jlef[cr, bas 
ber Tajaf z«nt Blbfchneiöen unb Hbfchälcn ber erbeuteten 
©lenfchenlöpfe, zum ^Ibhäuten ber Tiere, ebenfo aber audi 
3U friebtichcren ©efehäfttgungen, wie Schnitzen ufw., benubt. 
2ln bem Wotanggürtcl, an bem bic Sd>cibe hängt» ift ftets 
eine ©lenge ron Talismanen, wie Krofobil* unb ©ärci: 
Zähne, Hol3ftüdchen u. bgl., angebracht, las Kricgsfdjwert 
bc© Tajal führt ben ©amen ©lanbau (Kopfjäger). T©iv 
werben hterburd) au bic auf ©omco hcrrfdjcn&c Kopf jag b 
erinnert. Tiefe barbari|d)c Sitte cinc«> fonft fricbltd) unb 
gutmütig veranlagten '©olles hat jebod) nicht lebigtia) 
graufamc ©tgier, fonbem viel mehr religiöfc ©orftcllunge 1 
zur Unterlage, bic e© erforbem, baß hei allen bebeutrtv 
beren JVcftcn ber irrcube ober Trauer menfd) ließe Sd)äbcl 
erbeutet werben; namentlich beim Tobe bes Stammober* 
bauptes finb zahlreiche ©lenfehen opfer üblid), um bem 
©erftorbenen — bie ©ölferfun bc entlüftet bie Tajaf burd) 
gräßlidjc parallelen — bic nötige Ticncr,zal)l ins 3en]cits 
mttaugeben. „ge[d)ncUten w Kopf aber verlangt 

bic ©lutrad)e Grfatj, fo baß ein eitölofes gegen fettiges 
©lorben bic Stämme aufreibt. Tie bollänbißhe ^Regierung 
tritt bem ztnnv nad) ©ioglid)feit entgegen, aber ber 5Ruc!> 
gang brr ©cuölfmmg fdjrcitet ftetig fort; ber Gürunb ift 
fowoßl »n biefen ©cfchbungcu als in ber geringen fjrud)»* 
barfeit ber Jy rauen zu fuchen, bie man al© r^olgc ihrer 
fdjwereu Arbeit anfiefjt. 

3nt ©littelpunft ber fiamejifd)cn Abteilung ber ©ruegel» 
fd)cn tlusftcllung ftcheit lange Weihen von ©ubbha« 
Statuen (Vlbbilb. 2). Ta© lann nicht befremben» wenn 
man bebenft, baß feine 2Uürbc bes Königs til)ulalongfovu 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Mt. 3375. 5. OTäf3 1908. 


3IIuftrirte 3 c * tun 9 - 


419 



bie (Enlu)icflung*gcfd)id)te bei iubifdieu .Häuft un* 
verftanben bleiben müfote — finb faft ausua hms* 
los ©ron.tejtatuen. Tiefe Technil ift in Siam feit 
alter» eingebürgert. ©lan befolgt bie ©Jet habe, bir 
ans lau mabcllicrte frigut mit ©tadt* ju über- 
geben unb barüb« einen goeiten Tibergig auo 
Ion tu legen. Tann bringt man burd) tfrhitgnig 
bas ©tadjs aum ttuftflieftm unb gieftt nun burd) 
9 tpljrd)cn bo* fluffige Metall in ben irci gewor- 
beneit Jtüifd)enraum. ©ad) bet toitb 

bie äufcere frorm dbgeftofcen unb bie frigut ge* 
reinigt unb poliert. früt jebcs UKitcrc Cfiemplar 
muh alf o ein neues" ©Jobell gefertigt werben. 

frür bie .vvanbftelluugen ©ubbl) a * Ijält man 
minujiöfe ©orfdjriften ein. Ta fpridjt inan non 
einer nad)finnenben, einer lehrcnbcn ©ofe ufiu. 
Tic f tamcfifcl)cu Tempel beoorgigcn bie |egnenbe 
un b b ie befebro vre nöe Haltung. ©ei jener bäl t ©u bbl)a 
ftcbenb bie §anb offen nad) vom gerietet; bei 
biejer ftroeft er bie 5 Kcd)te nad) unten aus, um 
bie (Erbe 311m Jeugen feiner oon SJiara, betu ©er* 
fudjer, angc.tuKifeltcn alluntfaffenben (Erfcuntnis 
anginifen. (Etlichen ©ubbljas ift burd) bie Bei- 
gabe eilten fünf ober fieben Etagen jÄljlenben 
Schirmes eine befonbets weihevolle frolie t)erli<f>en. 
Tief« Schirm gehört aud> ju ben SjoheitsattrH 
buten bc* .Honigs; er ift überhaupt in ganj Oft« 
afien bas Vlbjeidirn hoher UBürbc, mar bas aber 
übrigens fdjon bei affqrifdjcn unb perfifd)cn ©rofp 
fönigen unb blieb es nod) auf ber päpftlid)*n 
Standarte, t»ie fie bie Münzen bes Stirdjenftaates 
3cigcn. fBenn ben ©ubblja« Statuen alo Hb oranten 
bie ©eftalten ber beiben fiieblingsjüugcr bes (Er- 
habenen fotoic aus bem Tierreich ber (Elefant mH 
bem ©eftargefäg uttb ber 9 lffc mit ber fionig- 
fpenbe beigefellt tpcrbcn.fo ift bas eine© nfniipfung 
an bie gcfd)id)tlid)-legenöäre ©eridjterftattung. Tie 
«göfclidK frigut bes fog. Tidbaud)»©iibbl)aa bat bie 
Ijijtorifdje ©ctradjtung wo 1)1 in bie Umgebung ber 
humorvollen iapanifd)cn (Embonpoiutgef teilten ,)u f teilen. 

©efonbet« HufmerTfamfett fei bie 'JUiotallfd)ale ber 
©bbilbung 5 ompfol)len. Sic ift beftimmt 3»ir Aufnahme 
ber für bie £>aarfd)ncibe«Jcremonie gebrauchten Utenfilien. 
©ie jum ©ubertätsfeft wirb nämlich ben ftameftfdjen 
ft naben bet MopF rafiert, nur bie S^citel^aare fdjont 
man; fie tcerben mit fieinownbftrcifcn jufammengerollt 
©ei jener freier nun muft bas Scheitel,* öpfeben fallen. 
Tie hierbei oerroenbeten ©eräte finb: eine aus Silber 
gehämmerte unb mit Slntimon eingelegte Schale oon ebter 
frorm, bie anf vier mit ftilifierten fiäivcn gcfdgimcfteu 


l»r. ©ruegel (X ) in ©eglettung Seines Tieners unb Jägers mit einer (Esforte fiainefifd)er Solbateu. 


an Originalität ber gleid)tommt, ber einzige unabhängige 
bubbl)iftifrf)e Ticrrfdjer ber 2 Belt ,gi fein. Tie Stimmung 
bes bnbbbiftifdjcn Sijftem«, bas fid) in tolerantefter SBeife 
mit ben 'Jlnöersgläubigen abjufinben rociö, burd)3icl)t mehr 
ober mlnber fühlbar bas gan,*c fieben in Siam. v Jlid)t 
etwa, baf* bie £>«übcmnhnic ber reinern, fog. fiib* 
lidjeti frorm bcs ©ubbljismus jeben Hbcrglaubcn aus* 
getilgt hätte; cs ift genug, bah m<tn offiziell auf ben 
©nofd>luR bcs Übernatürlichen, bie richtige (frtlärung bcs 
9 lirioana unb bce Aarmagefchcs, bcs unerbittlichen .Maufab 
nexus oon Tun unb ©crgcltmig, hält. Tas ©olt frcilid> 


bleibt au ben realiftifd)eren 'ilnfdjauungeii Heben, Ritual 
biefc aus bem Togma ber ^Uicbcrgeburt unb bem hierauf 
aufgebauten reichen Segen benfd>ahe nnoerf i egl i<f>c ©abruug 
fd)öpfen. Ter (Elementarunterricht toirb nach töte nor mit 
anerranntcr ©erufefreubc oon ben bubbhiftifchcu ©riefteru 
erteilt; biefe trennt fd)on barum, feine Äluft vom weit* 
lid)en Staube, roeil ber (Eintritt in ben geiftlid)en Orbcn 
für mehrere ©lonatc gerabeju einen ©eftanöteil ber 
fiamefifd)en tETjiehung 311m fieben bilbet. Tic ©ubblja« 
©über unfercr Sammlung — ber ganje Ti)p geht berannt« 
lief) auf griedjifchcn (Einfd)lag .giriicf, vljne beffen 'JCürbigung 


' 







l. fiolpinvjfen, (f>eivdnbcr unb ^>ol3figurcn ber Tajat. 2. ©ubbha^statucu au? Siam, 

Die malaiifdj.^inlcrinbifdjc Sammlung Dr. SBntegels. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




3 lhi[triite 3 c ^ un 9 - 


ftüficn ruht; bann bic filbcrtaufchicrtc 
Haarfcbcrc, ein furze*, gefdiweifte* ©aficr 
»teffer, ein Tö*d)cn zur ©ufiiahme beo 
Salbmittels unb ein golbener, mit lo- 
pafen befehlet ©ing. beffen oifenes (fnbe 
in einen Cu n |t uoll e rnaillic rtcu Trad)cn.ropf 
ausläiift; biefer ©ing hült an bem feft- 
lid>en Tage bie Sd)citclbnarc zufantmen. 

©las in Siam an altem 'Porzellan 
werfauft wirb, ift d)incfifd)cn llrfprungs. 
©on ber frühen Schule bcs dreizehnten 
3abcbun&crt* ift fo gut wie uld)t$ mehr 
geblieben. llnfcrr 9 J 2 u|emnoftüde finb 
böchftens hundertfünfzig 3a!|re alt; fie 
mürben, in (£l)ina fabrijicrt nnb erft in 
Siam nad) betn dortigen tficfcbmacT mit 
ÜJlalcrcien über ber Gblnfur beforiert, 
tHnc gan3 Ähnliche Hanbclsverbinbung 
läfot fid) aiid) non China nad) l£ uropa 
»erfolgen. Tic Sdjalcn unb Tofcn («Uv 
lülb. 4 ) gut bezahlte {Raritäten — 
bienen als Gpcifcbcl)ättrr, zur Sd)mu<t‘ 
»ertoaljTung ufro., bie fleinen Te<fel> 
dösd)eit zur Aufnahme ber ©latcrialicn für 
bas ©ctcltnucn, bem in Siam mit gleicher 
Veibenfdjaft wie im 'JOlalaiiJdKn Vlrd)ipcl 
geljiilbigt wirb. Älc bie Teformufter 
ber d)inefifd)*fiamefifd)en ©cfäfjc fid) nid)t 
auf ©lumen bcfcbräntcu, finben toir oon 
frlammcnjurtgcn umrabmte ©Jeöaillons 
mit Oubbl)iftijd)cn Wottliciten, barunter 


9. Schwerter unb Spcete ber Tajat. 


bie europäifd)« SRUitflrmuftt |el)r empfänglid), unb fo 
ift t)icr ganz äfjnlid) wie bei ben 3 aoanern, bereu 
ionfunft burd) uralte ©cziebungcn |U l£K)ina unb 
.funtc rin bien ifjr C&cprägc erhalten [)at , infolge ber 
Hinneigung zur europäifdjen ©lufif ber ©erluft 
eines interenanten Stücfes 9 Jlufirgefd)id)te emftlid) 
311 befürchten. 'Jüian ficht: ©idjt nur bei ben fog. 
©aturoölfcrn fjeifot cs oddgehen! 

Tie Heine Auswahl oou Tl)catcrfiguren auf ben Ab- 
bildungen K bis 10 leitet uns 311 ben vielgenannten pup- 
pen» unb Sdjattenfpielen ber 3oüa»er; bei offiziellen 
heften wie bei pr waten fteicrlidjf eiten entfpredjcu 
(old)e Aufführungen einer uralten Sitte, bie auf 
bem rcligiöfcn ©oben ber ©eiftcroereljrung cruiadjfen 
ift unb eben barum in heiliger Gdjeu fortcrt)altcu 
wirb. Tic erften Anfänge biefer Spiele laffen 
fid) bis ins elfte 3 abrf)unbert zurüduerfolgnt. Tic 
gattje tcd)nifd>c (Einrichtung ift jaoanifd); 00m 
Stoff aber gilt bies nur 311m fleinern Teil, fofetn 
nämlid) bie nationale tücfd)td)tc 311c, Tacftellung 
gelangt; im übrigen aber ift er bem altinbifd)cn 
(Epos entlehnt, aus bem and) bic ©amen ber Sjaupt» 
hclben getreu übernommen finb. ©ad) ber Art 


4 . Üt)wefifd)*fiamcfifcbrs 'Porzellan, 


©cftaltcn mit halb menfdjlidjem, halb tierifdjem ftörper 
— ©erwanbte bes $U)*ut, b. b- bc* «ms bem pcrfijd)* 
gric<l)ifd)en ©reif entftanbenen tnbifd>en ftabelwefen* 
ffiaruba (Abbild. 6), bas bie malaiifchc ©Int beul ehre, 
bie altjapanifcben ©lasfenfchaufpielc unb ©rozeffionen 
ufro. in ben maniiigfatbften Abwandlungen immer 
wiebet aufleben laffciw 

©on ben in Spraye, {Religion unb Sitte nahe 
»erwaubten Caoticrn, einer Unterabteilung ber groben 


Tl)ai«©olfsnmffe, 311 betten aud) nod) bie in Siam 
»erftreuten Sdjau unb namentlich bie Giamcfcn felbft 
gehören — fie nennen fid) nod) beide „Th^K b- h- 
bie freien — ftammen bie fthen flöten (Abbild. 7 ). 
Gs finb ©fcifenbfmbcl, bic burd) ein gern ein fd)aftlid)es 
fcitlid)cs Anfatprobr entweder burd) $ineintTcibcn 
ober burd) Ausfaugcu ber ^uft gcblafcit werben. CScbc 
pfeife ift mit einem l»od) »erfeEjen, beffen ©erfd)luf3 
ben Ton heroorbriugt. Tas oboeartig lliiigenbc 3 n- 
ftrument wirb and) wie ein Tubclfad gcbraud)t, in» 
bem ber Cöninbton feftgchalten unb barüber eine 
©ielobie gefpielt wirb. Tie munblidje Trabition, »on 
ber uns bie orientalifd)e LMteraturgcfdjidjtc bcfauntlid) 
bie allerrnevfwürbigften ©elege gibt r hcrrfdjt and) in 
ber fiamcji(d)eu 'JJlufit oor, bic eine ©otcnfdjrift gar 
nid)t fenut unb bod) eine {Dlcngc ©lelobien burd) CMir« 
hunbcitc fortgepflanzt hat. ^rof. <£. Stumpf, ein treff- 
[idjer M eruier ber 9 Jhififgcfd)id)tc, weift mit ©ebauern 
auf bie zmtehtuenbe (fnropäifierung ber fiamefifdjen 
.Slompofitionen hin; ber niufiffrohc Siamcfe ift jetzt für 


r». lltenniien für bie .sSaavMvteibe- Zeremonie in Siam. 


:iomefifd)< (Sambofigur. 


7. Siauiefi|<f)e Jähen Rieten. 

Die ma!aii[4 ^inierinbij^c Sammlung Dr. ©ruegels. 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 






421 


9h. 3375. 5. 9Kät3 1908. 


3nu[trirte 3 titun 9- 





8. 3aoonifd)« Sd)atienfpielfiguren. 


9. 3aoani(d)c Sdjattcnfptelfiguren.. 

X)ie ma[ali[(5«^iitennbitd)e Sammlung Dr. IBniegcts. 


10. ftiguren für jaoanifcbe SKarioncttenfpiclc. 


ber ©orführungen Ijat man bic darionettettfptelc oon ben 
eigentlichen Sdjattenfpielen 3uuntcrfd)eiben. ©eiben dario- 
netten fpielcn werben bie Figuren felbft, entwebe r flache tf)ot3* 
puppen ober beflcibcte ©ollpuppcn (Abbitb. 10), beu 3«' 
fdjauem oorgeführt; bei ben Sdjattcnfpiclen gc{rf)icht bie 
Tarftellung burd) ausgefehutttene, oielfarbtg bemalte unb »er- 
golbete Orifluten ans ©üffelleber, beren Schatten mittels 
einer Campe auf einen weißen ©orhang geworfen werben. 
Tiefe Art ber „SBagang" ift bic bei weitem populärfte unb 
tööl)l aud) ältefte; mir finben fie gatij ähnlid) auf ben benach- 
barten 3nfeln unb namentlich aud) in Siam. Tie puppen 
präfentieren fid) als fonberbar oer3errte ©eftaltcn mit 
oogelarttgen köpfen; biefe ©ntftellung würbe unter bem 
mach Jenben Einfluß bes 3slam* immer ärger, wohl nicht ohne 
reubenjiäfe Wbfid)t biefer büberfeinblid)«« SRcligion; benn 
auf ©ali, ber legten 3uflud)tftätte ber alten öinbufultur, 
tritt biefe Eigentümlich feit ganj ßurüd, unb nod) normaler 
nehmen {ich bie ftamefifd)ett Sdjattenfpielfigurcu aus. — 
Tie fjfißuren fteden art langen f>prn* ober Gdjilbpatt- 
fpießen; bie unheimlich langen unb (d)lanfen Arme werben 
burdj bünne £>omftäbd)en in ihren ©elenfen bemegt. Ter 
gan3e, jiemlid) roftfpiellge Slpparat wirb oon feinem '»e- 
figer, bem profeffionellen SchaufpicUciter, bebient. ©ur 
©omehme unb ©eidje leiften fid) ben ßuxu», bie ©er- 
fdjtebenen Säge non 9Bat)ang.©uppen felbft anjufchaffen 
unb fid) einen eignen technifdjen Tkeftor bafür 311 halten. 
Tie Ibeoteioorltellung währt bie ganje ©acht, ohne baß 
bie Aufnahmefähigfeit ber 3ufd)aucr fid) uerminbert. Ter 
mit einem breiten roten ober blauen 9fanb umgebene 
Schattennorhang wirb auf einem redjtcdtgen ©eriift auf- 
gefpannt; bas ©ublitum nerteilt fid) in ebenfo origineller 
wie feft geregelter ?Beife: bie grauen jißen oor bem Vor- 
hang unb feljen bie puppen als Schatten; bie SDlänncr 
unb Äinber h«ttfl«örtt nehmen auf ber anbem Seite ©laß, 
|o bah fi« bi« ©uppon felbft famt ihren Schatten beobachten 
tönnen. Tamit erflärt fich auch bie ©emalung, bie ja 
für bloße Schattenbarftcllung awedlos wäre. Dem Spiel 
geht ein retigißfex deiheaft poran. Tie nötigen puppen 
ftedeit ror bet Aufführung in bem untern ©alten bes 
©orhangrahmens, nach ber <5röfee 311 beiben Seiten bidjt 
aneinanbergerelht. Tas dittelfelb bleibt für bie öanb- 
lung frei unb wirb oor Beginn ber ©orftcllung burch ein 
blattförmige« ©ebilbe ausgefüllt, bas ben ©otterberg por* 
(teilen foll als 3*id> fl1 r haß M* £anblung bes Stüdes fid> im 
©ött«rpalaft abfpielt. 9Bir fetjen ba (Abbilb. 8 oben linfs) 
einen pgramibenförmigen ©aum mit ftilifierten Blumen, auf 
beffen 3®«i0«a allerhanb ©etier fliegt unb Iriedjt; unter 
bem ©aum ein oon jwei Schredftguwn bewadjtes Tempeltor 
unb über biefem Tämonenfraßen unb Tiger. Auch am 
Schluß ber ©orftellung wirb biefes 3rid)en eingefteeft. 
Ter Sthaufpiedeiter lenft allein, fjöcbftens mit £ilfc eines 
Cehrling«, bas ganje ^puppenheer, bic 3um Gtüd ge- 
hörigen Tiere (Abbilb. 8 unten linfs), Embleme uftö., feßt 
bei Äampffaenen mit bem ftuß ben ßärmapparat tn Be- 
wegung unb gibt bem Crchefter bas 3eid)en $um ©in« 
(egen. Unferc ©ilberauswahl (teilt bar; oon ©öttem ©ama 
(AbWU>. 8 oben rechts) ben $enrn ber Toten weit, uttb 
Sioa (Abbilb. 9 oben linrs), ben graufamen 3erftorer, ber 
mit ©rahma unb ©ifd>nu 3ur Ijinbniftifcfjen ffiöttertrinität 
oeretnt tft. ©hQTafteriftifd) für ben oogelarttgen Jlopf« 
(chnitt ber meiften 2Bai)angfiguren ift ttbbilbung 9 oben 


rechts: Atjuna, ber ittbifd)c ^anbu-f}ürft, ben ©ott 
3nbra gejeugt I>at. ABährenb bies natürlich rein inbifdje 
©eftalten finb, bei beten Tialog auch ftreng ber oor« 
gefchriebene SBortlaut gewahrt bleibt, lehnen fich bie 
©lownfiguren , oon benen wir in Semar unb ^etruf 
(Abbilb. 9 unten unb 8 unten red)ts) ^wei beliebte ©ertreter 
fehen, an bie einheimtfebe Utolfsüberlieferung an, unb bei 
ihren TBitjen lann ber Sprecher feinen eignen öutnor tn 
berbfter, ungebunbener CVmprooifierung betätigen. 


Ter größte Teil ber ©ruegetfehen Sammlttng wirb bem 
Stßniglichen ©thnographtichen ©Jujeum in ©lunchen übee- 
wiefen werben ; ein3olne Stüde fommen in bas Stuttgarter 
3nftitut unb in ©rioatbefih. 


Der Dob im Saucrnfjous. 

Cin« 6li&« oon 3rwigarb fBcber. 

er Totcnoogcl [ah im ©ichbaum unb fehrie fein ein- 
töniges Jli-witt, 3 U»roitt. ©r fehrie grell unb laut, unb 
heftig fdjütteltcn bie 3tori0f bes ©aumes ancinanber, als 
ob fie crfchrocfcu wären über ben fd)ri(lcn Ton feiner 
Stimme. Salb bis 311 bem f»ous hinüber, bas inmitten 
bes ©artens ftanb, fcijallte ber flagenbc, fd)auerliche fRuf 
urtb brad) fich an beit ftenftem. Tie ßidjtcr, bie Dort im 
£>aufe brannten unb ben Slicswcg matt bclcudjtetcn, lodten 
ben ©ogcl aus feinent ©erfted. Ter Heine, grätige fieberte, 
in $»dlbttauet gefleibete ©efclle flog btttd) bte 'Jlad)t mit 
ihrem falten filbcmen Slcmb über ben Teich, öer, fonft 
fd)war3 oon Gdjlamm, Pom 9 Jfonbenfd)ein beleuchtet 3U 
flimmern |d)ien, unb übet bie bicbtbclaubten ©äume hin* 
über 3um {^enftcr. Tort fah cs fid) warm, ©in heiteres 
fiadjett btang hinter ben Sdjeibett h*ro«>r, unb bie 
ßidjter jtral)lten unb gitterten heraus- 3eht crflang ber 
fRuf bes ©ogels pon neuem burd) bie Stille ber v Jlad)t 
unb burch^itterte mit feltcner 9 )tad)t bie Seelen ber frurcht- 
famen, ©hantaftifdhen unb Abergläubifchen. überall gab 
es bereit, unb gerabe fchragüber im ©auernhans h üttff 
fRuf bes ©agels ein junges ßeben gefoftet. Tort lag, 
abgefonbert vom Wohnhaus, bas 5 Bafd)l)aus unb war 3ur 
Totenfamincr hergerid>tct. Ter Sarg ftanb an berSBanb, 
ber Tote lag auf gebahrt, mit ©lumm umgeben. 3 U £>^ u Ptm 
brannten bie flademben aöadjsfe^en. Ta* 2 Cad>* tropfte 
mit langfantem, fiefembem Tott auf bas grüne fReis, auf 
bic Totenblumen unb malte biefe bichtc itrfluje auf bic 
©lötter, bie fid) jebesmal fchwer unter b<m h c >Ben Tropfen 
beugten. Tie |d)werfälligen gelben UBad)srofen, bie filbemen 
fReifer, biefe öuftlofen fünftlichen ffiefüge, lagen mit taltcm, 
fteifem ©nutf obenan über öcm fiaupt bes weifeblonbcn 
©auemtnaben. Xurd) bas JVcnftcr herein wehte eine lange 
grüne IRanfc. Sic rahmte wie 3ufälltg ben ilopf bes Toten 
«in, unb ihr 3arte* lebenbige* ©rün brachte ßebeit unter 
bic gemachten Blumen. Sie weht« übet bas Antlitt, als 
ob fie bie letzten Mummerfältd)cn wegwifchen unb in ihr 
©cranf oerbergen wollte — cs war wie ein Abfchicb. 

Über ben §of l)i ,lu,c S faf)cn im niebem, rauchigen 
3immer bie Traucmben, ängftiid) in ben ©efen bic fleinen 
Schweftem unb ©rüber. Sie erzählten fid) ooit bemitommit« 
©cn, bas bic 3Jlenfd)en burd) feinen Wuf tötete. Sie fpradjen 


mit feifer Stimme unb bebeututtgso ollen dienen, wie c* 
gerufen unb gelodt fd)on bamals, als ber ©mber franf 
getoefen — flbtitb für Abcnb, uitb wie es bann ©ed)t be» 
halten ttnb ihn mit fid) gezogen. 3Bährenb allebcm taufd)tr 
bas Ääujdjen am (fünfter, unb feine Augen leudjtcten im 
Tuntel. Tie Jlinber rebeten hin unb her. „Ob wohl einer 
fich jeht hinübenoagte?“ fragte man neugierig. Aber cs 
war ihnen boch 3U grufelig, unb fie fafeten fid) an ben 
f)änben unb afjcn an ihren btdgcfdjmiertcu ©emmen mit 
weiten 3ahnd)en, ungefämmtem £aar unb fdjmuhigen 
Ringern. Ab unb 311 ftodte bas ©cfumm, unb mit offnen 
SRünbent laufchtc bic wctfeblonbe Sd)ar ben ©eben ber 
©rohen. Tann hodteti |ie auf ihren wadligcn Stühlen 
umher unb machten fich gegenfeitig fürchten, benn bie 
Ätleiber bes Toten h^gcit ait ber 4Banb, unb wenn einer 
baran rührte, fat) c« aus, als ob ein« bunlle ©eftalt fich 
hin unb hft bewegte. Tie Äinbcr hatten fich tn beu ©e« 
baufett förmlich hineingelebt, es war ihnen, als ob ber 
©cift be* Toten fein SBefen barin trieb, unb erfd)redt fing 
bas ^üngfte an 31t weinen. Tie ältefte Sdjwefter, bie 3U 
IDftem eingefegnet werben follt«, beruhigte bas ftinb unb 
er3ählte bann weitfd)i»cifig oon ihrem |<hwar3cn illeib, 
ba* fdjon gemacht im Sdjrante h»«0 unb viel f<hön«r 
als Ätlcttcn* (fmma'n ihres war. „Aid) wahr, beins h<ü 
mehr gefoftet? ©s fin ood) edjte fcf)war3e ©erlen bruf! 
Sfricbrid)« hat recne Üneppchen uf’n Armei, nidie?" fa 
er[d)oll e* hin unb h«- AJtit Wohlgefallen würbe bas 
fticib au* bcni Sdjrante geholt, unb liebfofenb fuhren bie 
§änbc ber kleinen über bas „famtge 3 c ^fl“i ro i e ®mma 
meinte. „Tud emol bas AAeeb weg, dächen“, ermahnte 
bie ©lütter oon bem Tifd) h«r, an bem bas ©Itempaar 
fafo. Sic ftanb je&t auf, ging nad) bem Ofen, fdjürtc bie 
©>lut unb rüttelte ben fdjwcrcn ©ifentopf, ber bic ÄUeie 
für ba* ©ich enthielt. Tann fdyritt fie burd) ben türlofen 
Eingang bes ©orraums, oorbei an ben hufdjelnben gelben 
©ntcfjeu im Alorb unterm -Ofen, norbei an ben bdben 
fungen fnmben, bie fid) unaufhörlich fragten, bem Stalle 
3u, ber linfs pon ber „guten Stube" lag. datt hörte bas 
Gdjwein freubig bem ffuttet entgegengrun^en. 

Ter ©ater fafe am Tifch mit aufgeftemmten ©lionbogen. 
©or ihm lagen weit ausgebreitet bic Trauerbrief« unb 
©eileibslartcn. Silberne ©apicrblumen unb fromme 
Sprüche mit Silberfchrift 3icrtcn bie fdjwarigcr&nbertcn 
Alarten, von benen fd)on einige ben fpiclenbcu Aliubem 
3tir Unterhaltung bienten. Sein graue* SSaar ftanb in 
Älontraft 3U ben frifchen färben feines ©efidjts, 3U ben 
blinjclnben, fcharf blidetiben Augen. Tas fchlauc, oerbiffene 
6)efid)t brüdtc im Augenblid ein Wohlgefallen aus, ein 
SBoblgefaHm barüber, bafj man ihn fo ehrte unb ihm 
eine foldjc Anteilnahme gezeigt hatte, ©r legte bie Alarten, 
bie größtenteils mit grober, uuort!)agraphifd)er Sdjrift ab- 
gefaßt waren, wohlwollcnb beifeite, währenb er anber«, 
bic oon benff)onoratioren bcöGtSbtd>cnshcrrührien,forgfam 
itt «in blaularierte* Ta(d)cntud) banb unb in ben Äüdjen- 
fchranf legte. 

Tie dutter war 00m Stalle 3urüdge!ehrt. 3n ihm 
fofen her aufgcfd)lagcncn Sdjür.pr, bem aufgeftedten 
Ao d ftad) fie bcbcutcnb oon ihrem dann ab, ber h«ute 
im fehwarjen An.tug würbeuoll atisfal). Sie fd)Utd)$te 
plötjlid) leife auf im Atummcr um beu Sohn. Tie harten 
ffinger oerbargen bie niebertropfenben Tränen, unb bas 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




422 


3Uu[trirte 3 citun 9- 


51t. 3375. 5. -®IÖT3 1908. 


faltige 0&cji<f)t brannte h‘*«H unter S>c*it l)eraluollfitbeu 
3äh«n. 3bre jdjavf heroortretciibe Haft* lötete ft<h, ihve 
öunnen Sippen jitterten. Sie trat 311m lifet) imb ^erfetjuitt 
ba* bort liegcnbc Brot in fleiue bütvne Scheiben — bann 
an fic mit langfanicn Bewegungen. 

je^t ertönte ein fur.yrr, fd>arfer Tritt. Hafcl) ag bic 
("yrau den legten Biffen hinunter unb trat ber (Wftalt in 
bei lür entgegen. Hud) ber «ater erhob fid). Sein (Sjejid)t 
nahm einen rrffmftelt fehmer jlichen Hu*bnicf an, er feufte 
beit Mopr auf bic Bruft unb feufitc. Ter Hngelommenc 
u>ar bnibeti ppm v>eneu(>auv ; baßer nötigte man U)n 
eiirigjt ;um Sitten, gebot beit ftntbem Stillfthweigcit unb 
juchte burd) äußerlich auifallenöe Xi«n(tbeflif ffntjeit itjn 
vu etjren. Ter Tifd) umrbe eiligft geioifdjt, unb ber ttudjeu, 
ber 3 um veidtenfrtnnnuo beitimmt war, mürbe ilnu foglcid) 
povgcjctjt. Seine mitgcbrad)te Blumenfpmbc wiirbc ppn 
Allen, aud) oon beit fid) batubrängenben .Uittbern an- 
geftaunt, unb ber ttater eilte felbft hinüber, fic .311 iSäupleu 
bc* Toten 31t legen. Hathbcm Der 9lltc 3urücfgefel)rt mar, 
gewann bas «^»cfprädi eine intimere HJciibung. lEr begann 
pom BerftoTtKiwi 1« berichten, oon feinem {ylciß, pon 
jeinet Sanftmut unb — was il)tt am weiften au feinem 
Viebling gefreut hatte — feiner tuten blichen Demut. 3tt 
wärmerem Tone füllt er tu erglblen fort, wie fein Ctto 
troß beo tarten Mörpcvs untrmdblid) gewefen fei, nie per- 
brießlid) unb fid) fogar ab neunjährige* Minb tfklb per* 
bient habe. „Unb tut ntuft äbeu unfer 'Homert an feilte 
Steile, ber mullc erfcht Tapezierer wem. Ha! Hroer 
unfern Tomann (fo nannten tuet '11 fer geax’hniglich) et* 
jetjt er mer bod) ui<ti.“ I5r Ijatte mit Trdnen im ?Iuge 
gesprochen; fein Blid glänjte iönnlicf). — Hur einen Hugett- 
Wid, beim balb bclam jeirt Ton etwas HJeincrltd)« 
füeibifdjes; es mar ietn alter Ion biefen Öeuten gegen- 
über, (Es wies aud) auf bie Moftcn ber Tage f)in. Das 
ittefj bett frremben alt. i?r ftredte ber SRutter mit warmem 
Drud bic £>anb entgegen, öen Miitbcrn, bie müßig ,31t* 
geflaut, »tiefte er 311; beut Villen berührte er faum bic 
ftingerfpiljen. Tiefer tnadite fidj nach Fortgang bes 
3-rembeu über bie Atudieiircfte Ijer unb lehnte fid) fdjmuu* 
telnb in feinen Stuhl turüd. 

Sin fttrtcö Klopfen am ( >cufter lieg ihn auihord)en. 
l£r ful>r unangenehm iiberrafd)t titnicf unb jd>lttg ärgcrlid) 
mit ber frauft «if &*n Tifd), fo baß ein nntergcfcbobener 
Mlotz, ber eilt Bein bcsfelben hielt, tvegfprang unb ber 
Tifd) nad) hinten fiel. Draußen ber mar fdjoit um ba& 
vtau-s hcrumgegangeit unb llopftc an bie Tür. „Sr will 
bod) fdjon bas ftelb fer ’n Sarg h am . Hlutter", grollte 
ber 9llte leifc unb fdyirfte |ict) an, ben Tifd) feftjtijtellen. 
„Ha, 'Jölccfter Tieße, fo fpäte?" rief er bent töntretenben 
entgegen. „Sire OUe hat tuohl fd)ott ,tu gemacht?“ Dann 
lieh heftnnenb, bah ber fcherthafte Ton nid)t am Silage 
fei, fügte er inelan<i)olifd) hin 311; „Sib frei), baß es nid) ber 
Sargbedel is, ba hilft feener uid) ufmadten.“ Ter aubere, 


ein bider, unter fester 'JUIatttt mit glattem (<»efid)t, ttaljm 
mit erfid)tltd)em 5 Bol)lbehagen beit Stoff bes Themas auf. 
,,'Jlch, weint ’s bod) meinsuwgen fdion fo mcit wäre, immer 
for mir; fee fftelb, freite Hrawct, nifd)t toic Atingcr tut 
.vmugev. Der firmne hau mer, un nu nod) batu mci lltto, 
ber Grippel, ba hot ber liebe < Y >utt 0 < ' 4 terf 5 hu uf 'nt 

t«jeu>iffu !•• „St!“ unterbrach »h 11 TOutter, „Siet* Utto 

is ja brinne!“ — „ 9 Uie fo ofte", nahm ber alte Hafer bas 
(fccjprüdi auf. „Hid) wahr, inet guter Utto, öir fdjmecft’o 
bei uns immer?“» unb 311m Tijdjlft fid) toenbenb, „heite 
hat er fogar Hood)flecfd) gefriegt, ntcr |in öbcu 0 mit fo 
eetteit gut, wenn er o bafor nifdit mad>t." 

llnterbes mar bie Hltc Ijin unb !>er gegangen, hatte 
ben Hod hinuntergelaffen unb fid) eine neue Schürfe 
poTgcbunbcn. Sie jtrid) bann einigemal über ihr §aar, 
uni es 3U glätten. Ungeachtet bes (ftaftes fd)ritt fic 311m 
Sehraiif, Iramtc unb fudjte, marf btiYdjeinanber unb 
faimuelte tuleßt ihre Sd)äße in ber Schür.ie, bann nahm 
jie eilte üampe unb fchritt 3iir Tür hinan«* - ■ 3um Stein* 
haus. Tort waren bie Sichter ausgebrannt. Sic waren 
langfam rerglommeu unb hatten mit ihrem leßten heißen 
A^aud) bie gelben SUadjsrofen gefdjmol.ien. Die Hlutler 
fd)loß bas ,'yenjter, bann fud)tc jie bie Sad)eu aus ihm 
Schürte unb trat 311m Sarg. Sie legte fir behüt fam 
in bas ftufcenbe bes Sarges; es waren Ifriunemngeu 
feines Gebens, eine Taffe mit b*»olbranb unb verfchnöv- 
feltem ff»riff, eine alte 'Jüiün,3e, eilt ftefangbud) uom Ur* 
groftoator her. ( 5 s mar biefes fein (Eigentum; Im näd)ften 
Frühjahr, hatte fie fid) gebad)t, wenn er auf bie'JBanbci* 
fchaft ging, wollte fie es in fein Hantel legen. Sie rüdtc 
bas twihfcibcuc Üiffcn turecht, auf bem ber Mopf ruhte, 
nahm einige bet frifchercu Hofe« unb legte fie in feine 
gefalteten vuiuöe. Vlnbüditig, mit gefalteten Mänbeu fal) 
fie ihm einige Seftmben ins Cöeficht. 

HIs fie aus ihrer Hcrfunfenheit erwachte, fal) fie um 
fich; ihr Hlid fiel auf bic Taffe mit bem ff>olbranb. Sic 
befrachtete fic wehmütig. Üöeittt ihr £>arbd)en erft aus 
ber Taffe trintt, wie fdiött fid) bas ausuchmen müßte! 
'JBie war ber (holbranb gar nicht abgefchaht tittb bie Taffe 
bod) gar nicht alt! Tas tücfangbud) lag bauchen; uergilbt 
UKtr es, bas äItcim oben war abgcitußt. Sie bachte an bic 
pielen Trauungen unb (Shtfegniittgen, bic es initgemad)t 
hatte. Unb fdjnell mußte fic nod) einmal ben Trautog 
ber eignen Öltern nadjfchcu. 

3 Bas hatte ber Tote oon all ben Sachen? Ob cs 
nun ba liegt ober beuußt wirb! G* mar gcrabc.tu Sünbc, 
fo etwas ftutes wegjuroerfcn. 'Jleiu! Unb ba cs bc*d) 
Stauch war, bem Toten etwas mitgtgeben, fo legte fie 
anbere Sadjeit hinein; es war hoppelt fo oiel, wenn es 
aud) 3erbrod)Cit mar. Unb bas alte Hlärcbrubud), ber 
3«rbroch<ne Äamm unb bie hcnlcllofc Manne waren ciitft 
picl tctirer gemefen als jene Taffe wie fic nod) 30113 
waren, natürlich. 


3)om ijeben in (Arabern. 

'Pom flarl pan« Strcbl. 

an muß in bic «iräber gehen, um bas üeben bes 
alten tllgnptens tennen 3U lernen, jenes urfpriiug- 
lichcn, heitern Holles, helfen lebhafter Sinn nod) iiid)t 
erftarrt, beffen Munft nod) nid)t bur<h Jomtelit feftgelcgt 
war. 9Ran barf aber nicht in bie 'liprantibengräber gehen. 
CM) re Dunrelheiten fiitb Iafteub unb fdjmer unb 0011 böiru 
Stimmen unb unholben (he bauten erfüllt. Huf bem Toten* 
fclb oon Hieinpbis muß mau bas Vcbcn bes alten Heidjes 
fudpit, itt ben Hiaftabas bev oomehmeu Hcämteu aus* 
bem Hogiitu ber ägi)ptifd)eit IShronologie. Hu ben SBänöen 
biefer luftigen (ürabtammem, in beneu fid) bie Sonne 
breit mad)t, feit bie Vlrdiäologeit fie aus ber I5rbc gc 
graben haben, ift bas bunte Hiiberbud) einer uralten 'iBelt 
311 jeljeu. l£iu Orbi» pietus ooll töftlid>er ßrröhlidjfeit. 
t?in 'Unuoraina unbefangenen Vebensgemiifes, beffen 3-ort 
feßung nad) bem Tobe für fid)er gilt. 

Tie 3*it biefer elften dgnptijd)en Dpnaftien ijt in 
ihren Munftäußerungen fo frei nnb heiter wie feine ber 
folgcitbeit (?pod)cu in ber ungebeuem «bc fct)ict)tc biefes» 
L» an bes. Sclbft bie arabifdie Munft f die int nur aue« 
bumpfem iVana tisinus entfprungen, wenn man fie mit beit 
luftigen 'Bilb werfen biefer frühen Münitler oergleicht. 3hr 
ein3iges Thema ift bie .Vhmft weifen t&cnießeus. (Siucr öer 
Did)tcr oon bamals, ber aber ein jroeiflcr an 6er (fort* 
bauer bes Gebens nach bem Tobe getoefeu 3U fein fd)eint, 
iSail at af, ber Sohn besHoraniibenrönigs'JJienfara, fingt: 

„Hermehre beine Sdjctße, erfülle beiu Verlangen, ftille 
beine Xluft mit beineu Sdiäßen auf (5rben nad) beiu 
'JBtmfd)c beines ficrjens. 

Ter Tag wirb lammen, ba man teilte Stimme hört: 
wo berjenige, ber ba ruht, bet Irauembeu Stimme 
nicht hört. 

Tie .vUageu befreien ben nicht ineljr, ber im Oirctbe weilt. 

fteniefje in Hul)c; beim fiehe, feiner nimmt feine 
Schöße mit fid). 

2d)aue, feiner, ber geht, fehret wieber hiehet turüd.“ 

Tae ift bic 3cit, in ber bie Atunftwerfc ooll inueret 
Wahrheit entftanben: biefer „Dorffchufte", ein würbiget 
jrjerr mit runbem, gutmütigem (V>efid)t unb wohlgcpflcgtcm 
yeib, beffen Slugeu aus weißem Ounr) beftehen, in ber 
ein Mriftall als i>omhaut unb ein Hroutenagel als ^3u* 
pillc eiugefcßt finb, unb bie Hioiijeftretfen als Hugeuliöei 
einfaffen. Tas ift nicht blof3c* Spielerei, fonbent ehr 
fürchtiges (5rfaffen ber großen Öehrmeifterin ber Alunfi, 
ber Hatur. Hub bann 'grillt Hähotep unb feine Cüe* 
mahlin 'Jlefert aus ber britten Tt>naftic. 3d) ftaub eine 
halbe Stunbe oor biefem Doppelbilbnis unb fonntc mid) 
an ber feltfamcn, frcinbartigeu Schönheit ber j>r au nicht 
fatt feheit. (Es fchwebt ber .b)aud) einer großen yeibenfd)aft 
um biefe bemalte .Malffteiuftatuette, eine oor 3ahrtaufenbeu 



Rechnen Sie selbst 

so werden Sie bestätigt finden, daß „Billig 
und schlecht“ das verwerflichste Prinzip beim 
Einkauf von Lebensmitteln ist. Dies trifft 
besonders auch zu bei Eleisch-Extract, einem 
Vertrauensartikel, bei dem man nicht auf 
scheinbare Billigkeit, sondern auf die Aus- 
giebigkeit, die Garantie für die Herkunft 
und Zusammensetzung, etc. sehen muß. 

LIEBIG’S Fleisch -Extract 

bietet alle jene Garantien, welche beim 
Einkauf eines guten, durchaus einwands- 
freien Fabrikats gefordert werden müssen, 
und keine Hausfrau sollte daher versäumen, 
beim Einkauf stets ausdrücklich Liebig’s 
Fleisch-Extract zu fordern, dessen Echtheit 
an dem blauen Namenszug J. VON LIEBIG 
quer durch die Etikette zu erkennen ist. 


Digitized by gle 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


i 




911 . 3375 . 5 . SJtärj 1908 . 


Sfluftrirte 3 € ^ n 9 - 


423 


fllüftcnDc Liebe, uni» id) «mpfcmb, Da ft Dicfc« 'JUo vf nicht 
blofo mit Der tficinb, fonbcm mit t>om Jrtctjen qcbilDot 
worDcn war. 'Tie Äet)le unb bie 3dmltcrii fittO fein 
unb zart, »itb unter bem Iciditvtt Niautcl Meinen bic 
mädd)cnt)ajten Nriiftc 311 31t trm. Sie trägt einen bunten 
Jöalsfdjmud, ber bic bemfteingelbe fiaut imb ba© weifte 
Emuonö Ijeroortjebt, unb auf Dem Hopf eine 'Hetüdte, bie 
mit einem ^anD zufammcrincMtcn tuirD, unb unter Der 
bas- eifltic .v»aar über ber nieöriflen «tim fproorfirftt. 
3ftre Nugen finb jüft unb ein wenig oerbuftlt unb l)abcu 
fid) eine bannenbe Greift bewahrt. 

3d) habe midi, weift Cbott, iit bie $rin.teffin verliebt, 
uub id) uerftunb, baft Du© Liebespaar, bas id) auf eitlem 
Der rotfanitenen NimDfautcuil© im Norfaal übmnfcfttc, in 
il)ter Ntmofpftäre fo unbebdct)t unb järtlid) werben tonnte. 

Tiefe 2d)äfte fittb int Nhifeunt bei ber Hofe me Alafr 
cn 91 il aufbcwuljil. 3« einem qaitz mobem ei 11 Gerichteten 
tßau, ber an bie Steile bet 'JÜiufocn 311 'tfüläf unb fftifel) 
getreten ift Nton finbet tyier eine 'JNciiflc 0011 E>cbraiid)&- 
unb LurusgegenftÄnbeit bcs alten tftgTjpton©. Hleibuttgs« 
ftüde unb Ctoilettenortilel: fvalsletten, Sanbaleu, bunte 
Tücher, bie nod) potn Duft eine© fdjönen Leibe© burd)» 
trüntt fdjeinen, Sdjniiitttöpfc, '.Nette au© 'J3crlcnjtf)miren f 
$üd)|cn für '.Nabeln mtb Hiltttme, 'JNufitinftrimtcntc, 'Hafen, 
(üegenftdnbe aus JT>o t^ unb Gtcin, (Gewebe aus Leinen 
unb 2eöerfad)en, b'tefledjte aus Hinfen uttb Halmbaft, 
3d)mucfftü<fe au© ftclbfpat, Eonialin, Lapislazuli unb 
Ella© in ßinfaffuttgen non GiotD ober Hron$e ober Hupfer. 
Unb alles mit iolcftcr Sorgfalt unb Liebe (jcrgcftdlt, baft 
man an ^npüu mtb feine Ähinftfcrtigfciten erinnert tpirb. 
'.Mit ftapau erinnert and) bie grofte Horliebe für Spiele- 
reien. Tie flgopter fdjeinen ein Half non SUitbem ge» 
mefert 311 fein, bannlos nnb beiter nnb ooll naiocr ftrcuDc 
an btoUigen ftleinigtciten. Unb wie bic ftapancr, haben 
fie bem Gpic^cug if)rc brfonberc Hufmcrffamfcit gcfd)cntt. 
Nicht nur in bett Hinbergräbern, aud) in benen ber Er- 
toachfenett hat man eine 9Ncuge oott Jyigürdjen gefunben, 
non eitttüdcubeu, nicblid)cn Dingen, bie man fogleid) ben 
.Vtiubem baheint mUbntig.cn möchte. DieFc ftifiürchcn 
tnögen zum Teil if)re 'Betiel)ungen ,tum Toteiifult haben, 
wie Die Ufdjebti, Die „Nntworter*, bie man bem loten 
mitgab, Damit fie an feiner Stelle bem hohen (?>crid)t©hof 
Des £>jiri© in Der Unterwelt Slustuiift geben füllten. 
Nber baneben ift eine Wenge von allcdiebften Nad)- 
bitbungen 3U finben, in benett fid) viel gefunbe Natür- 
lichreit offenbart. Spielfadicn von hohem fünftlerifchm 
'JBcrt, wie bic Japans. Die $ol3fd)nittcr fd>einen fid) 
hier unbefangener gegeben 311 hoben als bei ben graften 
Hufträgen, bei Denen fie auf bas Ncprflfcntativc, auf Den 
Stil ho Dacht tvrttcu. Da finb Nilbärfen 3U fcl)m, mit 
oiden Nubcreni bemannt, oon bunten Briten überfpatittt, 
unter benen einige Sfattbespcrfonett mit würbiger (Mafien* 
heit bie Luftfahrt 311 geniefteti fefteinen. Hlcitte Käufer 


mit allem, was Dazu gehört, einem §of uttb einem 
3 tücf eben (harten, uub ieber Naum oon einer 'JDl enge oon 
'Bajonett belebt, bic beti Dufdjiebcnfteti (Ocfct)üftcu nad)- 
gehen- Hm bcjteit aber gefielen mir einige Hontpagttien 
ftnjcnitrric, bic man im t&rab eine© Offijicr© gefunben 
hatte. Es waren fdjoti red)t ftattlidje .Merle, etwa breifjig 
3«ntimcter groft, Hogenfdiüften, Lanzenträger, Schwer' 
bewaffnete unb nubifche Spccrfthlruberer. Sie ftanbm 
in Neil)' unb EilicD, ben Hlid gcrabcau© gerichtet, red)t 
wohl biszipUniert, mit ihren Anführern an Der Seite nnb 
an ber Spifte. Urältefte Atnübcmnftinfte taud)teit In mir 
auf, uub id) hotte ein brennenbes Her langen, nur etne 
Stuitbe lang mit birfett prächtigen Solbaten Hrieg fpielen 
311 bürfett. 3d) hätte ntid) hingefeftt, fie aufmarfchierett 
laffen unb gegeneinanber geführt . „ . 

Es ift fcltfam: Hgi)pteti ift bas Laub be« Holoffalen. 
Wau beult bei feinem Namen foglcid) au ungeheucrlidje 
Hauwcrfc, an gigautifdje Statuen, an bie ^rjramibeu, 
au bie HBunbcr oon Theben. Hber babei lebt in btefem 
Holf ein ausgeprägter Sinn für bas für nieb- 

lichen Hlcinhram, für ÜNippes nnb allerlei l>übfd)c Naivi- 
täten. Uttb wettit man ftunbcttlang zwifdjen ben (bla©< 
fdjränlen be© ctften Stotftoerf© im'Jülufcumuiuhergcioanbert 
ift, bann will c© faft ftheirteu, al© fei jener lEinbnid be© 
Ilngcheuerlid)en falfd), « 1 $ treffe ct nicht bas HJefentlid)« 
biefer fei tf amen Hultur. 'Jlls fei bic SUcittfunft viel mcljr 
für ba© Eigentliche ber Gcde Hggptcn© djaralteriftifd) 
al© HnTamibcn unb Wctmion&roloffe. 

Unb bie Haralldett mit Cfopan werben immer lebcnbiger. 

3n bem 8 pnmm, Der zu ben Vtumkn Der groften 
ägt)pti[d)ett Hottige führt, traf id) wieber mein Liebes- 
paar. Sie gingen laitgfam oor mir h^r, unb id) lieft fie 
aud) vor mir in beit 'Jtaunt ber Wuinicu eintreten. E© 
war offenbar eine internationale Liebesaffäre von aus* 
gefprodjen .Hairener Prägung. Die Englänbcrtnncn finb 
outweber abfurb häftltd) ober fdjr t)übfd). Das fd)laufe 
Wäbd)en gehörte zu ben hübfehen Englänberinnen. Unter 
Dem eleganten £>ut faft ein tiefer Hnoten reichen afdj* 
blonbcti .V)aarcs. Er war ein junger ftranzofe. Sic traten 
offenbar ahnungslos in ben Wumicufaal, gleichgültig, 
wohin fie il>r Weg führte. Mls bas ®läbd)en einen Htid in 
ben erften ber offenen Särge warf, (tieft fie einen flehten 
Schrei De© Entfeftcn© au©, unb bann 30 g fie ihren Begleiter 
rafd) Davon, ohne mehr nach lim© ober red)t 5 3 U f-c^cn. 

3m bem erften Sarge lag bie Wumic eine© jungen 
'JBeibes, bis an beit ^>als in brüchige Binben gewidelt, 
bie £>cmbe über Der Bruft gefreuzt, einige Schmudftüde 
au© EjoID neben fid). Da© (hefieftt war icberfarben, ber 
Wunö leid) t geöffnet, bic 'Jlafc eingefallen. 3l)rc Nad)- 
barn finb hohe Beamte tmb nnb weiterhin 

bie glänjenben $ertfd)ct ögtiptens. Dh^twes ber Dritte, 
ber grafte Eroberer, ber gewaltigfte Hriegcr biefcs im 
Eiiunbc friebfertigen unb Iriegsun tüchtigen Lanbe©, fein 


Napoleon uub Wlevauber. Er ift von Heiner E»eftalt wie 
Napoleon, unb auf feinem breiten, harten E>efid)t ift ein 
unbengfamer 9öille eingegrabeiu Srti ber Erfte, ber Be* 
grünber brr berühmten neunzehnten Tnuaftie, ein arifto* 
(ratifd)er, flugcr, fchlanler Wann, bent ein weltgcwanbtcs 
Benehmen eigen getvefett fein mag. Namfes Der 
ein gewiegter Kaufmann unb fehlaucr .t>err, ber fid) gut 
iu Szene zu feften verftanb unb beti Nuljm non ganzen 
Eie|d)led)tcm auf fid) häufte, inbent er oon älteren Bau* 
werfen bie Namen ber Erbauer entfernen unb ben eignen 
Namen hinfeftcit lieft. Et hot es verftanbeu, ein paar 
^ahrtorifenbe über feine Br Deutung zu täufd)en, bis ihm 
bie neuere ftorfebung hinter feine Liftru gelommen ift. 

Da© Bilb ägnptifdjeu Lebert© wirb aber erft in ber 
DotcnftaDt oon 9Ncmpl)io oollfomnirn. 

Huf bem Bahnhof oon Bebradjettt fällt eine Sd)ar 
von Efeltreibent über ben SHeifettbeu hör. Sic fdjreiert 
wie ein Schwarm oon groftru, gierigen Bögeln, unb wenn 
Dazu bic Xampfpfcife be© 3ugfs fdjrillt, fo ift e© ein 
SBettgefang von gcwoltigcit Dintcnfioncn. 3d) jtanb mit 
Der im Crient erworbenen (helaf fett heit unter ihnen uitb 
brauchte nid)t lauge zu warten, bis id) mid) auf bem 
'Jlüden eine© Efcl© entführt fat). Dct 9öeg nad) ber 
Dotcnftabt führt auf einem Damnt quer burd) ba© ft rud)t ■ 
lanb bes Nils. 3 UT 3 c 't ber nbcrfd)tvcmmimg ift tiefer 
Damm Die einzige Berbinbung 3wifd)en Bebrdd)ein unb 
Dem Dorf 9Rit*9tahine, bas auf ben 2rümmerhügeln von 
UWcitipIjis liegt. SNan fomntt burd) einen Balmcnwalb, 
zwifdjen teffen Stammen Bnuhftüde von Säulen unb 
ganje ßapitelle in Lotos* ober < f}npi)rp©form h°lh iu 
Erbe unb Hräutem vergraben liegen. 3wei Holoffal- 
ftatnen Namfe©' be© 3weit*n uttb eine Stele finb bie 
einzigen gröfteren nberrefte ber wunberbaren Stabt. Die 
Enanitftatuc bes Jftönig© liegt auf einem ^iigtl, von 
Bahnen umringt, bie fid) lcid)t unb graziös im Nlprgen* 
rninb bewegen. Die zwei Nieter hohe, fteinente Doppel- 
frone Bgtipten© ift bem Hötiig ootn .fSanpt gefallen unb 
fteht neben ihm. Ein wenig weiter ift bic .Uallfteinftatiic, 
bic ciitft mit ber anbertt oor Dem lempel br© ft^h ftanb, 
von einer Blauer aus Nilfdjlamm umgeben, ftnmttten be© 
Balnienwalbes wirft ber Holoft in feiner Umfriebung 
einigemtaften mufeal. Bl an hat von einer LIrt Briide über 
ber Statue einen Hberblid auf Den uttgeheuem Leib unb 
ba© ungefüge E>efid)t. 3m Emrtcl ftedt ba© furze Schwert. 

hinter Blit-Naftin« liegt bas Dorf Sall&ra, beffett 
Gd)cd) fl ber h*ft au ©gegrabenen £>vl3ftdtne burd) 

feine Hhnlichleit mit ihr ben Namen „Dorffthulzc" gegeben 
hat. Utib bann beginnt bie SBüfte. 3hr Boben ift non 
uralten (Gräbern burd)löd)crt wie ein Sieb, unb ber Sanb 
ift mit Donfd)erbcn, Bnichftüden von (?»rabgcf5ftcn, mit 
Keinen grünen unb blauen Steind)en vermengt, Die 
Sputeit oon Bearbeitung zeigen. Ein junger Nlann 
au© Salfära lief eine BJeilc neben meinem Efcl her unb 


9 len)cn-Grnährung. 

Ein Beiüwg zur moDcrnen Beftanblung ber 91 eroenl eiben. 

Bon T>r. ^rift ©cbharbt. 

tf» liefi» fid) Oarftb<r ftreUev. t>b öle (frfolat Oro 19 . unb 20 . 3 at>r- 
buitBert». all Bi* ftaunensoeTten (frrtinflmfdjaften unf«ror Z«t tntt 
i!)t«t» )o!ilrtid>fn Ubltufunpen Bie 91 curciill)enic herauf befdjiuorcn, 
ooer ob noix erft mußten neroO» i»erB*n t um fo proOnftip (irtxucn 
.CU t 5 un*n, 3 uiciftllo*j ift. Baft alle bfBciUtnBrn mdnttcr unB nll«. 
Bie an o«mnn»orttict)er Stelle ftfhrn. ticule mehr oBer tneniaer -ncrvS^ 
|iwl» unbiucrfteti. Me JMmpfc Be» tafllidjcn Cebcn« finB «mufen uuf 
unter 9 lcroeiiit)itoni, fie ßleicbrn StOcineu, Benen u»Sr, -je läuper mir 
ju Idntpfen fl*itounneu fWD, anf Bie Tauer unterliefen mdffm ! Ter 
Kampf um Bie CxiftrnB, um Da» Malidji* 'Prot ift heute bitter rrnft. 

f nrctitcrlict) unDqraufam «e* 
ujorBrn, tiriB wen« wir 
id>einbar in ntandien jVJIlen 
aud) bi? intrlkttudlcn 
Siffltr iicbltrBen finV, ber 
tflcfitd)? Setnb tömpft, otme 
Baft totr es merten, mit oer- 
gifteten »lönffen ; fie hinter- 
loffen WuuBcn, Btc BaucruB 
rin oernttötenDcs ‘JBert 
oolUifhcu! 

Ta« finb Sleroettlei- 
ben: 9 )rurofibenie, »Sijiterie, 

'nft<fenmqrfslclBm.«S?mati>- 
Ictörn. JRopffcbmrr$rn, Ha- 
©«nueritimmunji. «Ippctti- 
manget. Sdjiofiofiafrtt. 
! 0 itlcn’- uttb <ftebäd)tnt 9 « 
jdjujdd)? unb ntant^'onbtct 
Squnptonir. 

•Tie Tfltialeit Vr« ein- 
Qu<rfd)nitt eines Beiienerierien iPleruen- iclttdt fibrrldfet ihm beute 
©AnBel»; ein ctrofur Teil ber »lernen- meber eine anflemeftene 
fufent ift voUftuTtbig rugrunbr grgcitutCTt 9 *uh< wr ffrboiun©, nod) 
Burdj OTangei an arrtgnrtrr Stoff, blribt iftm Ifo viel „Zrit. fid) 
jufubr (reines üedtbin). btc notuwnbifle satiiguna 

mit iirflfuiig unb «ustoahl 
ber tl)Ut iUfUaeuBen Ülahrungsftoffe {u^uffibren. Cts tft dar, baft bie 
Ourd) harte Urbcit angegriffenen Wero?n brm Werfall alUuIetd)t über- 



liefert werben. ‘Ccriogen bie^leroctt rtft einmal ben T teuft, fo treten ver- 
MngnMollr äunttionüfiötungen fflr ben ftörper in (frfdjriuung. Tirfe 
Schu'.fctifn martien fid) am füblBarften in ben 'ilerbauungsapporatru 
geltenb, kOOBurd) Bic (Ergänzung Ber »Jernenfubflant faft Pöllltatl&ia 

auff)8rt. du ber inobcrncn 91cl)an.b!ung ber *J?erocnfeioen bat man 
in neuerer 3eit frftgeftcClt, baft eine dtvedinOftige <£rn8bruttp ber 
‘Jlrrum bureft Lecitlitn Dir natflrlidjfie unb rrfolgreitfiftr fZrafttgnng 
für bas 'Jlenjenlnltem bebeutri. IH «ntftanbtn infolgebefleu frbr balB 
eitle grofit 9lnialjl oon Uecitbin-Zf-rApoTaten. unb jnhlretd)? %lerfudbe 
tuurben baittit angeftellt, aber wie bei alten »lahrungsmitteln lommt 
r» aucb hier feilt auf bie äualltCit be« ertittiins an, unb fflr Subftatu* 
erfaß brr 9lerocn follle bas beite gcraB* gut genug fein. TU ge- 
ringen erfolge mit allen bisher bcfannim üeeithin- Präparaten 
balleren aber auf ber odjwiertgteit, phqftologifd} reine» if reit bin iu 
gewinnen. 

©frft ben unermüMtdien Prrfuiftcn von Profrffoc Pr. (labcrrnatm 
unb 1 »r. (fljrenfelb ift e» gelungen, rtn pljnfiologiftl) teinr« ßecitbin 
nad) einem patentamtltd) gefiftaftten iOerfahren hertuftrllrn. Tiefes 
iit jeber £>in|tcf)t etmuan bfreie Veritljin (»leruenlubfianj), ba« in Der* 
bintvung mit ben leidjt urrbautK^jlrn Staffen, bie oon ber iiftltfeit- 
fdiaft als ausfdilaggrbenb wichtig für bas geifttge unb tOrverlitfie 
i©rbethcn anertannt ftnb, bilbrt bas neue Sleroennflhi'vrflpnTOt 
„®totitin". 

.,®to<ittn" if» frafllo» na<t) bem heutigen Staube bet IBiffenfibaft 
ba« oertrauenenuedenbtte SPlittel pic Hebung ber Cbeiftc«- unb AOrper- 
träft c für iebrrmann, brn € 011311110 . ben (Srets, ben Veibenben fo- 
rnie beit aciftig unb fbrpertict) llberanftrengirn. — fDenn au» irgenb- 
meldjen «rilnbrn hei ollen men.f<f>lUt)en Sd)®Äd»Muitdnben, bei benen 
belaunilid) Ber 3ufianb ber USeraen au»fd)lagaebenb ift , Arjtlicbcr Wat 
rndjt eingeholt werben tann, wenbe man auf alle J^tle .,®iodtin** 
an. »liental* wirb e» ftbabm. bagrtsrn Uris brn Aßrper. Dt« ffllusltln 
unb 'Jlcroen gegen alfe lltibilBcn fraurtjafter C eiben ftflrten. leidjtrrr 
WUe ohne »eitere« paralnfieren, fogar tu iäjirereren »"ZäUm Bi« «»fahr 
linbern, ba» ßelten eoenil. oerlÄngern unb ertrAgti(f)tr mad>et». 

«Erfolge eines ailittfls fpredjen für fid) felbft, »cnd)lc au» »in er 
At&t!1d)en 13rarts oon Dr. med. : 

ärati I»e. T.. (» 3«b« alt, litt an ben Jolgm einet afutett »ui- 
)ünBung ber 3mif<henrippennrrurn (fleuriti« ber 3nterfoftaIner»en). 
Tie Tarne war feft an» ArantcnBett geBunben. hatte ©ei jeber no<t) 
fo fleinen Sfemegung (fl tuten , (mftrn ulro.) Sdimerjen . fo baft fie 
laut auffchrie, bie «flehte waren oljneSdjiai. unD Worvhium fonntr 
nur it» relatio groften UWenflen ettttge ©erubigunn rerfdvaffen. Turd) 
bie Schmerlen unb ba« 9J2orpE)tum war ber Mupetit auf ben 9lull- 
punft geianat. Ti? grau u>or bcroriig nen»0s unb unruhig ge- 
roorbm, baft ber llufenthalt in ihrer 9lflhr fflr ihre Umgebung frhr 


gualbvll war. pn ber »cbanbiuug muftte oor allen Tfngtn ber 
flppetit gefthaffen roerben, unb ju biefem atvrif ©urbc Bas eben auf- 
nefomntene «tocilin aereidjt. Ter Erfolg war ein gart) oerblflifenber. 
E« (teilte fid} Eftlgft «in, 

urtb tnfwlge ber normalen ^ 

Jlaftrung »aufnahnt e ftob f t <h 
bas WlgemeinBefinben; es- 


«toeitln Aurfltfvuf (Ihren ift. 

Ti« ble T«g unb 

«acht mit eelbfitnorbgr- 
ba nwn umgrgangm toar, 
lonnt« Ttbon uarti 9 Wochen 
ba»®cttt>rrlaffeu banfte mir 
perfönlid) unb flat»* in bem 
ttioetttn ihre üirttung, 
tteorg 3 *.,l 03 abr« alt, litt 
an fdjHMrer Unflmi« (®lut- 
annut) mit fo ungAnftlg 
’Vcaleiicrfdifinu-ngen, bah 
1 , 3 ahr oon jebrm Untern 
ferngebalten tueiBen ntuftl«. 


t'-gen 

-aftcr 
rruht 

«a<hBien»Ad)«n tiiih«r 
citinlur hob fidj fein ®ef 
ftcrorbentlid), T-«* ntatte 
. ict tmtrb« gtdnimb, btt 
‘JUangen röteten fid), eine 



CumUnttr rtne» gefüllten 


eine bis bahin niemals an ihm beobachtet« 


«lunterfeit trat ein. btr «ppetit, ganj bffonber« auf mageres ffleifd), 
Ba» er früher faum anrflhrtc. Itiea ru oetblüffenber (> 61 )«. Me ßuf» 
turn tf tntClt itrllte fid) «in, b«» flelftifl« Üuffalfung*oermögm bewerte 
(ich auffallmb. fo baft rc aud) in her Schule leicht alles Ürrfflumte 
nacbbolte unb inuon feinen ttltern nie erhoffter Weife oorroärt* lammt. 

'«iodtin ifl infolge feiner hochwertigen «eftanhteile unb feiner 
eflatanirn fDirtung im ÄeBraudj utd»t allein b«« befte, fonbem aud} 
Bas billigte« «erotnuährmittel. 3 «r Crientierung werBen be»Batb 
aud) hirr bic ®retf« genannt : 

Aanons : gr tot) tM MO 1«» 

'l'rctlc : Plf .a.dfli 7 ,M U.M) 47 .B«. 

Vtocltin ift in ©Ipotftrlen unb Trogenftanblungen vorrätig, 
fonft tBirb es auch oon brr ®iocitin- 3 abrit, tt. m. b. ft., »erlht BW. 
29 48 . birelt ohne 'Heredmung be* ®orto» eerfenBet. 3 n feinem ftflllf 
aerfaumeman. fid) bi«belebrenbe »rofdjflre Aber. .»lernen -(fmaijnmg*'. 
wetd)e toftenlo» mit einem ®efd)macf»mufier Tiodtin oon oorge- 
na nnttr ffabrit vcrfcnbel wirB, tommen ju fnffm. 


Neurasthenie 

l'r**‘‘l>'-n Wokcii lind lleilu»K l*n-i.%Kckrant«.«, mu h <U<ti 
' i,u 11 11 ‘l’ ,,T • n- i»--»U-n Krfnhrunp-ii b--arbeil«l«i W- rk fdTi<* >eit. , Tiidn Abbild.). 
Wirklich bran. hi»r*-r Kntg-bvr und sicherer W«fw»*i»er *ur Heilung. FörMk. l.im 111 Brief- 

m*rken *11 Ir-ii eben run dem JfunrWMMtor 1 «1 wi ..Mllvanii’*. lirnnt CHrhueii». 
Uuierm Ist <! (piiin-.lalirjceOffiw-i, Biisurlillesklir 1 i für mftsnliche PatirhU-n. Krfolu-n-ichsU 
H#iimethöd« 42 . •«irmx in ihr*?r Art u. Wirkung. Klima fQr Kpiinutihtmik^r U*»on«l«‘r» f?ttrtsü(p. 


Graphologie. 


'ud. Poppftt-, b-ddigte •'L-hr«fi- 

■lachv.TsUiiHtijjp b. k. k. f^ir»-|«,‘?g»-ri« b! Wjvn 
Mit fidü Hnmlichriftenprtiben. In < »ri|(iii:il ■ 

ip»r.riihwf..i t Mnrk oo □ anno Wgh| won J. J. Weber In Leipzig 28. 


Jett-Detektiv“ 

Praicc ■•Hin l1,I-eip«lKmtr.l07AL 
ri eibbivke Friedrichsu. (T. 1 . 8571 ). 

Beobachtungen. Ermittelung. 

Fall. Vorkommnis». u.P?i*slKichfln.ÜberaIll 

Hei rats- Auskünfte 

über Vorlebca, Ix-beosweise, Ruf, diarakt., 
■Vermögen, Einkoaun. , (l«imdheit, iww.uin 
Person. tn » 11 . PUlsen der Mt. OUkret. 
CröBtelnanspruchna h me; beatm 
Bedienung^ «ol Iden Honoraren 



Stiefel 


iRdslcm. l 
D.Ä.-P. Kr. 149 80 b. 

Kur cc hl , » 11 m mit ur brunU-hcndre Sc huta- 
mnrkf >povh«n. Khmnliplcm der Jubitkains- 
susalrlluiiK dru I. Vnrrina (Qr Nsturbeilkunde 
Lohnte, Mal 19 M. Aumcwir -hn.-i im Wi>u- 
brnrerb um dpuln-bi-n Nurtnslalicfcl , Kamel 
1906. Die Biielel beoeiügea il 
Cir brauch.' Hühnere» fen , eingewoc 
sigal, vtrkrüpptlte Zehen. Viele 


Wo nicht erhJll ilioh , 

“ «a pa| 

F. A. Keil, Arnstadt, 


Wohlschmeckend. 
Appetitanregend. 
Leicht verdaulich. 



hlert von Autoritäten . 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 




424 


SHuftrirte 3 citun 9* 


Oh. 3375. 5. WläTt 1908. 


bot mir (eine ftfunbe an. tHtr einen Keinen Befa aus 
griittgla|icrtem Ion verlangte et jcljn Schillinge. „AUal) 
wirb ötr (toben, bafe bu einen aiibern betrüg{t\ antwortet« 
i(i) jtanbbaft auf fein Angebot. Gr liefe mir feinen grün» 
glaficrtcn Göfern fcfelicfelid) für einen halben ^iaftcr, als 
er atemlos «mb fcfeipcifetricfciib neben mir auf bet £iöl)c 
bet Stufenftjramibc non GafTära ängefommen war unb 
nietjt nteljr weiter fonnte. Bon fei er oben überficljt man 
bie gan 3 e ungeheure Rette ber grofeett unb Keinen Bora« 
miöen, oon Gijcl) angefangen über Abujir unb GaTfüro 
bis nad) Daf)fd)ür, beffen Rnictprjramibc in ihren unfertig 
fcfecinenben ftornieu gegen bic Gcfcfec biefer bauten vet« 
ftöfet. Die feltfamfte unb oicllcid)t äitefte aller Bpramiben 
aber ift bie Stufcnpgramibe oon Saffärn, oerfallener unb 
zermürbter als alle anberen grofecn Vpramibcn unb fo 
plump wie ein erftcr Berfttcl). Vor ifer ftcfecnb, gewinnt 
man oon ber grofeen Wette ben (Httbrud eines oerfunienen 
«bebirges, bas nur nod) mit einzelnen Gipfeln heroorfieljt, 
einet ausgcbcljnten 3nfelreifee, bie mit oiertantigen Bulfancit 
über ein gelbes fütccr fecraufragt. Cs ift wie im $od)* 
gebirgr^ wenn bie Täler oon 9Jebel erfüllt finb unb nur 
Dtc Gpifecn her Serge in ber Sanne glänzen, llnb bann, 
mit einem anbem Bilb: wie eine IR enge oon Wriftallcn, 
bic aus bem »oben ntifgefdioffcn finb, oon grofecn unb 
flehten, regTlmäfeigen Rriftallcn, oon benen bic einen in 
i^rcr Gilbung gurüd geblieben finb, tnäferrnb anberc fid) 
tns 9iicfenl)afte entwidelt feabeu. Um bic Stufenprjramtbe 
liegen einige biefer windigen ftriftalle, oon benen ein Teil 
fefeon toieber verwittert ift; man Tarnt fie taum oon 
Trümmerhaufen unterfdjeiben. 

Auf bem Gräbcrfclb oon ffl 2 etnpl)is aber ftccft 3u>ijd)Cii 
Sänbfeügelit, bie mit Scherben überfät finb, eine Ulu.tabl 
oon ÜJfajtabas im Boben, mit beren Ausgrabung Utariette» 
liafeba ben Anfang machte. 6 ein ftau* bient letzt ben 
fRcifenbcn zur llnterfunft. Cin paar Araber lagen aus« 
geftredt auf ben 3 » c 9 c * n hes BoDcns unb ben hänfen, 
als id) an Tarn, unb fie hoben faum bte Wöpfc, um nad) 
mir 3U fefecu. Die über bem Sanb «rf)itjtc ßuft brang 
müdjtig in ben Schotten ber Vcranba. 6 d) mufete mir 
nad) bem ftrüfeftüd einen trdftigcn SRud geben, um ben 
SRunbgang braufeen anjutreten. Die vornehm |te ®2aftaba 
«ft wohl bte bes Ti. Denn er war ber Sdjwiegerfohn 
eines flgpptifdjcn Röntg«, cin hoher '.Beamter unb ftein* 
reicher ®utsbe|itzer. Sein Grabmal ift ein ganze« §aus, 
ein Komplex von Wammern unb Rorribortn, oon f»altcn 
unb Gemächern. lltib überall begegnet man bem £>emt 
biefe« (Stabes unb ber in ihm bargeftcllten SBefigtümer, 
Durch feine Gräfee bie Diener imb felbft bie (Sattin, bie 
Dod) eine Rönig&todjter ift, überragenb. Cr ift oon röt» 
lidjer, fie oon gelblicher ßautfarbe. So unterfd)eiben bie 
dgijptijchen IRalcr fd)on rein loloriftifd) bte Gejcfeledjter. 


Die ehelichen Beziehungen Dis unb feiner ©attin'finb bis- 
weilen mit alicr hieroglt)pl)ifd)cu £iarmlo[tg!fit mefer als 
angebeutet. 3n feinem tftrabmal bat ber hohe £>crr Ab* 
bilber alles beffen um fid) oerfammelt, was ihm fein Ceben 
angenehm unb lieb gemacht &at. Die Tafel bes hohen 
f>erm ift reich bcfd)idt gewefen. (Eine Btcnge oon Röd)eii 
bemüht fid) um bte Bereitung ber Gpeifen. 3n ber Vor* 
halle ift ein Geflügelfeof bargeftellt, in bem man fid) mit 
bem Stopfen ber (Sänfc bcfchäftigt. IRan Tarnt fetjen, toie 
man im alten Agqptcn Stiere gcfd)lad)tet hat, wie man 
auf ben Gütern bes Di feite- unb erntete, wie man bie 
ungeheuren Biefefeerben übertoad)te unb 3 äl)lte. Alle 
£>anbmerTe unb Äünfte finb für Di tätig. 9Waler, Dreefefler, 
SDRaurer, Bilbfeauer, 3immeTleute, Difdjlcr, Töpfer, Bäder 
ftchen in feinen Dienftcn. Über einer Dür aber finb 
9Jtufifcr unb Dfinzerinnen bargeftellt, fdjlanfe {^rauett in 
biirdjfichtigen (ScmÄnbem. Di bei Difdje, Di im Wreife 
feiner Familie, Di auf einer Ililbarfe, mit Speereu nach 
ftifcheu unb Ililpfcrbcu iagenb, Di auf allen Jöänben in 
allen Verrichtungen bes Gebens, fo bafe er uns vertraut 
wirb wie cin 3 c itfl cn °n c * ^ cr unjer Iladjbar ift. Diefe 
immer wieberholte ©erfidjemng feiner Ülnwefenheit in allen 
S 3 enen bes täglichen Gebens hat etwas Suggeftives, fie prägt 
uns ben (Scbanlcn cin: er ift nid)t tot, er lebt noch immer, 
fo ivic er hier gelebt h«t, in berfdben Bracht unb Sicherheit. 

llnb in bem iSauptgemad) biefes (Srabbaues wirb bas 
(Sanje nod) einmal fpmbolifd) gewenbet. 3n biefem (Semad), 
beffen Decfe eine öoliftruftur nadjahmt unb oon troei 
oierccfigen Bfcilem getragen wirb, hoben Blaler unb Bilb» 
haucr ihr E)öd)ftes gcleiftct. Die JVladnelicfs finb von 
einer Üebcnbigfeit unb Dabei einer Sorgfalt, bie man faft 
rül)rcnb finben Tonnte, bte Bemalung frifd) unb leudjtenb, 
unoerwelft burd) bie Sdjleier Der 3ahrtauFenbe ftrahlenb. 
Di empfing mid) wicbcrunt linfs unb rechts an Der Dür, 
in feiner rageuben Grofec, unb es war mir, als lächelte 
er bei meinem (Eintritt; es war aber nur ein Gonnen|tral)l, 
ber über fein emfthnftes (üe|id)t fiel. 9l»t ber rechten 9Banb 
ift bas fnmbolifd)« Ser 3 eichnis ber Güter, beren er im 
ewigen Pcben gciiicfet. Scd)&unöbrcifeig gclbhäutigc grauen 
tragen alle Sdjäfec Ägnptcns herbei, in einem feierlichen 
unb zugleich heüeru Schritt, in einem Bufjug, ber ben 
(Einbmd urtenblidjen Reichtums macht. Die ganze SBanD 
ift oon biefem 9 luf 3 ug unb oon Szenen Des Üldcrbaucs 
unb ber Bicl) 3 ud)t bebeeft, einer nochmaligen SOicberholung 
aller Vcrfichcningen eines ewigen Gebens in Hbcrflufe unb 
SBohlbehagcn. Dafe in biefem Grabbau auch bie BarTe 
mit ber fl eiche bes Di bargeftellt ift, bafe man bie Gegen- 
ftänbo bes DotonTuttns unb bic bargebrachten fleidjenopfer 
fehen Tann, ocrfd)winbct gegenüber biefen Anrufungen bes 
flehens unb febeint nicht mehr als bie Bebeutung einer 
3 eremonie bes tlberganges 311 hüben. 


Gleich ber ÜRaftaba bas Di f tauben auch bte übrige« 
IRaftnba* cinft frei unb fteden nun tief im IBüftenfanb. 
Die Grabmäler bes 'JJlera, bes Btah*hot*P# 
fie alle finb oon Demfclbcn ftarfen unb heitern üuf bes 
flebens erfüllt. 

9lud) ber 9lpis hat hier feine Bcgräbuisftattc, gan; 
in ber 9läl)e ber IRaftalxi bes Di. (Ein ungeh* t,frfS * ’ n 
bett IVelsboben ber ÜBüfte eingchauenes flabt)rinth mit 
3 at)lrdd)en Wammern, in benen Die Granitfarfophage ber 
heiligen Stiere untergebracht finb. (Es ift ein feltfamcs 
BJanbcm in biefen Gängen, in benen man nad) wenige« 
Schritten bic 5H!id)tung verliert, blofe mit einem tnürrtfd)e« 
Araber als Begleiter, ber eine ängftliche Älerjenflamme 
voranträgt. 

Der braue Biann war mir nicht wohlgcfinnt, weil ich 
fo vorfichtig gewefen war, mirbieiferje felbft mit 3 ubringen, 
anftatt fie von thot zu Taufen. Als wir aus ben Apis, 
grüfteu heraustraten, uerfd)wanb er nad) ein paar Schritten 
unb überliefe cs mir, felbft meinen Akg 3 U fudjen. Unb 
währenb ich fo allein burd) ben Sanb watete, in bem bei 
jebem Schritt Donfcherben unter bem frufee fuirfchten, ver* 
jud)te id), bie einzelnen Datfachcn biefes unfterbli<h<n 
flebens einer oerfun tenen ftultur unb ihrer ^lunft 31 t einem 
ffianzen 3 ufammrn 3 ufaffen. 9Bas war es, was biefe 
Btenjd)cn mit folcher 3 uocrficl)t hoffen liefe, ihre irbifetjen 
fliebhabereien, ihre Vergnügungen unb Genüffe im Doten- 
reid> «oieberju finben? (Es war nid)t gerabc eine materielle 
5Vortfefeung bes flebens. Alles hat feinen „Sta", feinen 
Doppelgänger im 3 <*nfrits. 3ebes Ding unb jeber ineiifd). 
Der ßa felbft ift lörperlos, aber hoch an einen Körper 
gebunben. Deshalb bewahrte man bie Btumie bes Doteii, 
bamit ber Ala fid) ihrer bcDicncn Tötme, um weiter 311 
leben. Unb besholb bebedtc man, ba man nicht bie Be- 
fifetümer bes Toten in gleicher SBcifc behanbelrt Tonnte, 
bic IBänbc feines Grabmals mit Darftellungen aller 
Dinge, beren er beburfte, unb an Die fid) beren Äla heften 
Tonnte. Unb mit einem Dtale erfannte idj flar Die ©ebeutung 
ber Runft für biefe 3*it, eine Bebeutung, bie in Den 
llrfprüngcn ber IRcnfcfeheit wurzelt. Sie ift bie 3auber< 
formet, mit ber fid) ber Bicnfd) ber Dinge bemächtigte. 
3nbem er fie barftelltc, w h a ü f " cr fie. 3Bie ber Urmenfd) 
bie SBänbe feiner fohlen mit ben Bilbern feiner ^agbtiere 
befrifeclte, um fo ihr SBefcn in Befife 311 nehmen, fo oerficherte 
fid) ber Aggpter für bas Totenreich aller Dinge, inbem 
er fie ,burd) bie 3ouberformel ber ftunft an bie SBänbe 
feines Grabmales bannte. 

Unb erfchmiemb unter ber (Erfenntuis ber ungcheueni 
9Jiad)t ber ftunft, bic hitr fine Briicfc .zwtfchcn fleben unb 
Tob 311 fchlagcn vermochte, ftanb id) mitten äwifchen 

Sanbhügcln ftili, in ber 'JBüfte, bic fid) über bie Toten- 
ftabt von Blemphis ergoffen h a i- 



LUNGEN- UND HALSLEIDENDEN SÄjÄTSrÄ Dr. FEHRLIN’S HISTOSAN, 

weil es in den berühmten Kurorten D*v«s , Arou, Lejrsln , Bozen, Meran und vielen deutschen Heilstätten als das zuverlässigste Mittel bei allen Erkrankungen der Atmungsorgane erkannt worden, und seither 
auch in den meisten Krankrnhiusem und Ktnderspitüem in ständigen Ocbraucti gekommen ist. Hiitosan ist nirgends offen, nach Maß oder Ocwicht, sondern nur in Originalflaschcn rum Preis von Mk. 3.» 

in Apotheken vorrtHg Wo e* nicht erhältlich ist, wende man sich ah die Hialosan- Fabrik Singen. Einzrlversand durch die Stadtapotheke Singen 115 (Baden). (Ui) 


EntzücKenö 

uhOn und grott Ist die üuMtahl, In i Auge springend 
iillig sind dl* Preis« unstrsr erstklassig«* 

Herren - Rnzua- und Paletotstoffe 


Damentuche, Kleider- u. Blusenstoffe. 


■ m Qjrantlc für gutes Trafleal ■■ 
Qrvwt Verteilt dur^N direkten Bezug. 


Kostenlos 

ueO q*m Kdvfcwaed stnäe* wie senWtaltij« Mijsles 

*n3*A«rmann . PcstWsrt* < 

Tudiäusstellungflugsbung 8 


Neuen kunstkatailog 

vcrncnilct gratis und franko 
4. J. Weher. Illustrirte Zeitung. SO. 


PRINCIA 


NOUVEAU PARFÜM 

VIOLET 

21, Bd des IUlicns, PARIS ' 


Leipzig, 

ff©gr. 1846. 


Specialfabrik f ui Panzerschränke oll. Art, 
Tresor-u.Safe- An lagen, Stahlkam ment tts. 
neuester, unübertroffener Konstruktion. 

Ezparf Back alle* lindera. (4) 

Kataloge gratis und franko. 


Carl Kästner, 

Actien- Gesellschaft * 


Dr. Lahmann’s Nährsalz-Cacao :: :: :: 
Dr. Lahmanns Nähr salz - Chocolade :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz-Extrakt :: :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz-Hafer- Cacao 

sind, weil ohne Zusatz schädlicher Alkalien hergestellt, 
wahrhaft gesunde Cacaopraparate , besitzen höchsten / / 
Nährwert, wirken blutbildend und verstopfen nicht, 

Dr. Lahmann’s vegetabile Milch « 

bildet der Kuhmilch zugesetzt, ein wirkliches und beim 

jüngsten Säuglinge sofort anwendbares Ersatznähr- Beim Kai»«-i. p.t«.t. 

mittel für mangelnde Muttermilch. s «Jot«™.*!" 

Dr. Lahmann’s Nährsalz-Hafer-Biskuit 

Man verlange Gratisbroschüre von den alleinigen Fabrikanten: 

HEWEL & VE ITH EN in Köln und Wien. 

Kaiserl. König). Hoflieferanten. 


MILKA 
VELMA 
NOISETTINE 



BELIEBTE 

E S S ■ 

CHOCOLADEN. 



.oogle 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


i 











37t 3375. 6. ORärj 1908. 


SHufWrt« 3 e ' tun 9- 


425 




Medizinalwasser und 
diätetisches Getränk 
ersten Ranges. 



Die Bor- und Lithionhältige Heilquelle 



wird bei 


Nieren- und Blasenleiden, Hamgries, Harnbeschwerden, Rheuma, 
Gicht- und Zuckerhamruhr, sowie bei Katarrhen der Athmungs- 
u. Verdauungsorgane mit ausgezeichnetem Erfolge angewendet. 

Harntreibende Wirkung. 

Eisenfrei! :: Angenehmer Geschmack! :: Leicht verdaulich! 
Absolut rein! :: Konstante Zusammensetzung! 


Besonders jenen Personen empfohlen, welche zufolge sitzender Lebensweise an harnsaurer Diathese 
lind Hämorrhoiden, sowie gestörtem Stoffwechsel leiden. — ~ 

Einer unserer hervorragendsten Kliniker äussert sich über das Salvator- Wasser in seinem Artikel „Ober die 
Bedeutung der Szinye-Lipöczer Salvator- Quelle“ unter anderem wie folgt: 

Die auf seiner chemischen Zusammensetzung basierende grosse kuren ist ein solches yorgehen stets am Platze. Desgleichen wäre 
Anzahl der Indikationen, seine musterhafte Manipulation und tadellose die Ausschwemmung des Organismus im Verlaufe der Infektionskrank- 
Qualität sichern ihm einen der ersten Plätze unter unseren Heilwässern, heiten von heilsamer Wirkung; so mancher Nierenentzündung liesse 
Es rangiert in dieselbe Gruppe wie die Wildunger Wässer (daher zu sich bei Scharlach Vorbeugen, entsprächen die Ärzte dieser Indika- 
den alkalisch-erdigen Sauerwässern), unterscheidet sich jedoch von jenen tion eifriger. 

vorteilhaft durch seinen Gehalt an Bor und Lithium. Als solches ist es Von vqrzüglicher Wirkung ist es bei jenen Magenerkrankungen, 

geradezu als spezifisches Heil wasser bei Erkrankungen der Hamorgane die mit gesteigerter Salzsäure- Sekretion einhergehen; vermöge seines 
zu betrachten. Bei Bildung von Harngries und hierdurch entstandener Gehaltes an freiem Kohlendioxid lässt es sich bei Hyperästhesien des 
Nieren - Kolik, sowie auch bei anderen Harnbeschwerden, katar- Magens gut verwerten. Gleich allen alkalireichen Wässern ist es ein gutes 
rhallschen Erkrankungen der Harnwege, bei mit verminderter Expektorans, indem es die Sekrete des Respirationstraktes verdünnt, ver- 
Diurese einhergehenden akuten und chronischen Nieren- flüssigt. Bei der Behandlung des Diabetes Mellitus, ins- 

J izündungen lassen sich mit dem Salvator-Wasser vomig- besondere der gichtischen Form desselben, fördert es mächtig 

ie Erfolge erzielen. Vermöge seines Gehaltes an Lithium, die diätische und medikamentöse Behandlung. Wichtig ist ßH 
r auch seiner sonstigen chemischen Beschaffenheit eignet seine Verwendung in prophylaktischer Beziehung bei Coma 
sich besonders zur Behandlung der Gicht Seine harn- Diabeticum, indem einerseits der Organismus ausgeschwemmt RH 
ibende Wirkung lässt sich bei chronischen Metall- und anderseits die verringerte Alkaleszenz des Organismus RH 
Vergiftungen (Quecksilber, Blei) zur Entgiftung des Orga- durch reichlichere Alkalizufuhr kompensiert wird. Nach M U 
nismuS ausnützen, desgleichen zur Ausschwemmung von alldem kann der Salvator-Quelle unter den Hell- 
im Verlaufe von Infektionskrankheiten sich bildenden wässern ohne Überschätzung einer der ersten 
Toxinen. Nach antisyphilitischen Quecksilber- Plätze eingeräumt werden. 


rfltfOR FO/taJ 


Zur gefälligen Beachtung! 

Die Schutzmarke auf der Etikette und das Wort „Salvator 44 auf der dem Wasser zugekehrten Fläche des Korkes schützt vor Nach- 
ahmungen. „Salvator“ muss wie Mineralwässer im Allgemeinen an einem kühlen Orte und stets liegend aufbewahrt werden. 

Ärztliche Gutachten, Zeugnisse über Heilerfolge und sonstige Brunnenschriften stehen gratis und franko zu Diensten. 




^ „Salvator“ ist in allen Mineralwasserhandlungen erhältlich. 

Szinye-Lipöczer Salvatorquellen- Unternehmung |pp||| 

Budapest, V., Rudolf- rakpart 8. 




426 


3nuftrirte 3 f üu n 9- 


9h. 3375. 5. OTorj 1908. 


2Ulg«meine Stoßen. 

Sott btr $anbelsl> 0 (f>fd)iilf ju Ctijijig. Tao ^lor« 
!efung*oir,wid)m© für ba* chumbjtDanjigftc «imvfter &cr 
filtcftm beutfdicti $»anbtflsl)od)|dyule ilt rr|d)l*n«t unb auf 
Seile 3R5I bieicr Eliminier abgrbnirtt. enthält eine groföc 
WimmiM noti für bin Jtaufmatm geeigneten ®orlcftmgcn 
unb laufmänmfifien Übungen, 3. 33.: «Ugemeim unb fpe- 
3>cllc tll 0 Iforoir t f dya i t©lel)re ( frinaii3w>iflenfd)aft, ^xmbcl^ unb 
'Perlcljrftpolttit, »allgemeine 4terfi<f)mi»ig*lei)re, Cwtmbek», 
JBcdjfel* unb <3mcrt)t, allgemeine Wedjtolchte (fflr bao 
»«ftäitbni* ber reditlidjm Seite beo Stublum» auf ber 
f>anbel6ho<*)rd)ule). 9Birtfct)aft»geoflrapt)tc, öl)cnii|<f)e unb 
»Dledjanifctje Tedjnologi* mit (JztuTfioncn, .Shmft unb ©ewerbe 
feit ber Wenaiffance, &anöelsbctTii‘b-&lel)re, »ud)ffll)runß, 
«Ptrefpanberij unb Hontorarbeitcn, faufntännifdjc unb po> 
litifdie Hritljmetif unb ffllu ft ertönt or. Sprad>furf«, mit be* 
[onberer 93frü(ffUf)tiguiig ber ftan&ebTorrofponbcnj, finben 
in 3ira-n3&fifdh y Ifnglifd), Spanifd), 3talienifd) unb »Kuffiid) 
ftatt. iVür angetjenbe ^anbeloletjrer finb aufcer ben reidv 


haltigen päbagogifd)en Sorlefungen brr llmoerfität nod) 
befonbere Übungen ut einem .'Tianbelfrlefprerfcminar oor* 
geieheu. Tie erlte 3mmatrifulation ift auf ben 24. »Mprtl 
jeftgefetg. Viäherc ftusfunft Kann man von bem ctubien 
birettor, ^ohrat «Prof cf for '.Kat) Dt, tfeipjtfl, Gd)ulftrafee 1, 
jebenelt erholten. 

$«» Cffijieüe Ceipjiger SJlfji . Hbreftbudj (»Uerläufer- 
Serjeictjnio) ber .fianbelotammer ift in ber oorletjtcn Jebruar* 
wodje 3U ber am 2, 2Här,$ begonnenen Oftcr^ormeffe in ber 
24. Auflage erfdiienen. Tic 3a 1)1 ber barin aufgeführten 
Wusitclier ber leramtfchen, ©las*. aictall», Äurj», ©alanterie*, 
Spielmaren unb oermanbten ®rand>en betragt etn fchlicf} li<t> 
ber fflr ben 9lnd)trag angetnelbcten firmen 3501 (22. Huflage, 
Oftet*öornu|fe 1907: 3328), »ooon 3180 auf bas Teutfd)«’ 
IRcid), 220 auf Cfterrcid) Ungarn unb 101 auf bas übrige Hu 0* 
lanb entfallen (JVrontreid) 44, SSjuciglS, ©rofebeitannien 11, 
fMieberlanbe 10, 3tali*n9, ©elgien ß. Täncntat! 3. ÜRufelanb 2. 
Schtueben l r 9iorroegcn 1, Slorb-Hmerila 2). 2Bie befannt, 
roirb bas ®uct) nom U'lc-fj »ilus-fchuf) jeweils oor unb toäljrenb 
ber SOleffe untet ben 'JUle&Gtnläitfcm gratis oerbreitcl. 


91 n 6er $<ut6elsi)i>(bfd)ule Berlin ift bte erfte 3mmatri 
tulatton für bas Gommerfemefter auf ÜJltltiood), bett lS.Hprtl 
fcftgefefjl Tas fWäherc erfeljen bic Vefer aus ber bejflgiidien 
amt liehen ©efauntmadjung auf Seite 388 biefer Stummer. 

fieipjiger fiebensDerfidjettings^ ©efcllfehaft auf ©egen- 
feitigfeit («Ute k'<ip 3 igcr). Ta» uerfloffene ©efdjäftsfaljr ift, 
rote bte ©ertuöltung in ifjrent oarläufigen ©eud)t belüttt, 
ein» ber bebeutungsoollften in ber ©cfd)id)te ber ©efeKfcftaft, ba 
nml.^unibie neueSa^ung unb bte2Il[geTnetnen©erfid)eTungs* 
bebingungen mit bem auf neuen Wedmungsgrunblagcn be* 
ruhenben ©rönnen* unb Tioibenbeufijftem in itraft getreten 
finb. Tet Übergang ju ben neuen (Smrid) hinge« hat fid> 
ohne jebe Störung be» fficfdiäftsbetTieb» üoll 3 ogen; bie ein. 
geführten Tarife ufro. Ijabcn otelmefjr bei bem »erfid)eTungs* 
fiuhenben ©ubfitum gro&en Hnftang gefunben, fo bafj ber 
erhebliche ©lehrjugang be* 3al)r« 1906 im oerfloffcncn 
3abre nod) um ea. 6 */, ÜJUUionen SJlart ©erfieherungsfumme 
übertroffen morben ift ©s rouTben in ber Tabes* unb 2cben> 
fallabteilung jufammen 9519 Huträgc über 74 452650 9)lf. 
©erfidjerungsfumme (693 Hnträge über 3752 900 füll, mehr 



omeki- 

190+ 

DUalhcaZ DJUiCCcl 

JtcfCuferant 

Ubntte 


1 gegT. 1874 


Gustav Cords 


BERLIN W. 8 

Leipziger« traa*e 36 


CO LN a. Rhein 

Hohe Struoe 61 


Spezial-Geschäft für Damen-Kleiderstoffe 

Seide Wolle Baumwolle 
Spitzen Garnituren Besätze 

2 Saison-Kataloge. S pczial Katal ogc f .Seide, Sp itzen, Schnl 1 1 m u st er 

Grosse Versandabteilung.^^ 

Kataloge, Muster und Aufträge über 10 Mk. po*tfreL 

— — Tel. Adr,: Stoflcoids Berlin — — — _ i 


FÜR KRANKE ZUR BEACHTUNG!!.' 


In letztar Zeit »ind grobe N’ach&bmoneen dett Ppertnlnuro-Poehl zur* 
Betaacht, man gebe daher acht auf die Beseichnung 


qpermin nnrui 

0 prof. D i rULFlL 


1 


SPERMINUM-POEHL 


und fi'rlatui* »clehf« nur in OryiruilM^lnin* d.** ()i^noLh« rik|»**utiM'k^rk Inütitiiti 
run Prof. Dr. «. Poehl & S Ahne. All« In der Literatur an«.-«.-U n<*n 
bwlnchtungnn htTrorra^-nder I'rof.-awirvTi pnU Änte Sbtl Wirfciinn 

dv» Sperminun- Poehl bei Heurestheflie . larasinua lenllia, bei Uberrrudun^an und 
•chweren Erkrankungen , wie Bleich tucht [Aneaia), Rachitis, Podagra, .rhma. 
RheumaUunu», TuberkuloM , Typhus. HeeterkfMliMMMi («yocarditl» , Fettherz), 
Hysterie, fWihr^tige Schwlche, Rfakenmark le.d.n, Ptrmlyew etc. etc. b-wiehen 
«Ich suimc hlieülich nur «ut «Uh Hperminum - Poehl. Pas bf n-rmimim - TocIlI in 
in allen A|ioiheki ii und größeren l>m»jenbamll unsren erhUlilich. 

Preii pro Flakon resp. Schachtal a 4 Amp.. mp. Schachtel A 4 Clysin 

Literatur DboC Sperminum - Poehl -wird «ut Wunsch gratis versandt vom 

Orga not therapeutischen Institut ? 

Prof. Dr. v. Poehl St Söhne 

St. Petersburg (Kuäland). 

Di© höchsten Auaadchnuzwn aut allen Weluui^tcllungcn und die besten Urteil© 
mcdlainischex Autoritäten. 

DartAffi • Berlin: Kronen-Apotbefc»*, Dresden : I/iwen- Apotheke. Frank- 
Ucpuib, furta M.: Kinh«rn-Ar*«th*lce, Köln: Dom-A potbske, Magde- 
burg: Mats- Apotheke, München: Ludwigs-Apotheke, Wien: Ktigel-Ajolheke. 


ipifenmicr 

B bietot grösste Sicherheit, besitzt w ^ 

spielend leichten Lauf und 
besticht durch seine Eigenart f A 

Vertreter überall 


spielend leichten Lauf und 
besticht durch seine Eigenart 
Vertreter überall 
B rennabor-Werke, Brandenburg a. Havel 


Allier 


Postpakete. 

Apfelsinen. 
Mandarinen, 
Citronen, 

rerwhiislHiu Primour- Gemüse, Sk* 

Mk 1.40 k<v-ii Vachralune. (446) 
En *ro« - Dn-ltao ab k* fraiMw p. Eilgut. 

k. Wibaux & Cie., Vimiihju, Algier. 


Wolkn Hie stark 
ii. gesund werden 





Oben Sie täglich 10 Minuten 
lang nach der neuen Muskel- und 
Körperbildungsmethode (Heil- 
gymnastik). — 32 Seiten starke 
illustrierte Broschüre, die jeder- 
mann lesen sollte, gratis und 
franko. Briefe im Ausland 
20 Pfg., Karten 10 Pfg. 

Prof. E.Wclirhoim 

Institut international de cultiuv phyaiqne, 

Villa Serpolrttf, CAKXB, Inuikrwk. 


rreusse äC q Leipz ig 

BiKlibindcrcii'Kartonageii Maschine n 


Protector 


3 D.R.- 
Patente 


Nach ppinlichstrn 
l*rub«*n aAoptLmbci d.-r 


P^OTECrao ,,,,cr > 5 ( 1,006 :u> 
(iddsehriink^n «llrr 

Reichs- \ ) 1 ^uider. — Nidu-re» 

u .. . W W iinl©r,,SohlRtiHer“ 

Hauptbank, ^o.- 

Berlin. Hchsfaaale. versiitiona - Lcxikou. 

Vom berühmten Techniker lieh. Prr»f. Dr. ReuleaUX 

aLs „Perle technbeber Arbeit“ buzfichnet. 

Nur die Schutzmarke ,, Protector“ Ulf den Sohlüsseln schützt 
den Laien gtgen l'likecliicbung billiger Nachahmungen. 
Mr.: a fielficliraakfakrikeN oder direkt an Theodor Inner, Frei hei I, I 


LLhgoh 

M&thol - Thbi&tteh. 

I I Ml tflHWICurJZ.JMJM r 

AWäMtMtfWZmBnkm 


ÜBLWKÄUFÜIH! 


INHALT: 

50 TAB-LETTEhf 


CEC CM 

Itarurrhc. 
llals-u. Lungen* 

afftpkfi orten. 

AUS " ^ 

reinstem 

ScjcClz$ liguir. 
Cumm i arab. 
und Menthol 
hc rqw^re II t . 

MENTHOL- 

gehatt: 0 , 029 . 
Dürfen auch von 

DIABETIKERN 

ger wszn wwr pwn. 


Dr. Ernst Sandow's — 

ktknmllehcs 

Emser Salz 

b**kanni©i( und bewahrt « MuH HeitarkaH ..h.J InHuenza. 

Man hüte sich vor Nachahmungen, die oft In unglaub- 
licher Weise von der Analyse der Quellen abwelchen! 

AunpnhärW ,lü ' wt, ' ch ®" , E "*»sr $«i>) «nci dp. «wm, «m« J ihituuru. 

MUy CI lUdUc I ^ «rbaiun« iiuü. katarrli. u. rnuBntll. Auicinifknuikun c< «, 
■ow'i« wir Ptlrn- ihr \iiif»n Dk? »ticnfiw lK 1 Wirkun* <•« Emser Wetters 
suf «rk rankte Kt>hli-itnhimu> hal stell auch Im dies«« AU|{.-bb6dcni bfwflhrt. 


Dr. Ernst Sandow, 


Chemische 

Fabrik, 


Hamburg. 



Digitized by google 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 











9 fr. 3375 . 5 . 5 Kärj 1908 . 


3IIuftrirte 3eüung- 


427 


als- im ©oriahre) eingrrcicht unb «524 Stcrficberungcn mit 
66 056 100 SDRP. ©erfichmingefumme (847 Berfidjetutigen mit 
5 747 850 ®tr. SierficljcrungaTumnte meljr ale im ©orjatjre) 
abflefdjlpflm, $a bi« StnblidjWt güuftig oerlaufen ift unb 
lid} auch Her freimütig e oorjcitige Abgang (Würffauf, Ute- 
buftion bet SBcrfichenmßsfumme, Ummanblung in beitrage 
freie ©erficherunflen ufu>.) roieberum in madigen ©rennen 
gehalten hat, fo irt aud) bet SReinjuroachs gegen bas ©orjahr 
nicht unbeträchtlich geftiegen. <5r beläuft fiü) im 3abr« 1907 
auf 3735 ^erlernen mit 41775000 9311. *erfid>crurtg$fummc 
(gegen 316« ©CTf oiten mit 35 730 750 9Jlt. tBerftd)CTungsfummc 
tm ^töl)re 1906). ®aburd) tyat fid) ber ©eftanb ber &cfcllfrf}aft 
auf »5 897 tperfonen, oerftdjert mit 815149 800 9311. gehoben. 

$ic < 3 jing«*£l|) 6 c)er Saloator* Quell«, 'T-ct herporragenb« 
'ßrafcfTor an ber ©ubapefter Unioerfltät Tr. ftrtebrtd) ftoräniji, 
ber bclanntlid) aud) auf balneologifdjem ©ebiet eine ftapajität 
erften 5 Hang» ift, auftert fid) über bie Sjmt)e*Oip 6 c 3 « Gal» 
oator-Quelle unter anberem roie folgt: ,, 3 d) tjabc bi« Galoator* 
Quelle feit mehreren 3 al)Tcn in meiner Stliml ale aud) in 
meiner ©riDatprarfe bei einer großen 3 a!)I oon Uranien 


angeiocnbet unb als feljt nüfclid) befunben. Namentlich habe 
id> bies bei d)ronifd)Ctt Udtärrl)en bes 9liet«nberfen* unb ber 
Öamblafe erfahren, in mcldjen Wffeftionen bie 3ufammcn» 
fe^ung bw £)am$ rafcf) einer günftigeu Anbetung äugefiiljrt 
mürbe unb bie $arnbefd)U)*rben befeitigt mürben, fo baft 
bie ftraufen oft ohne feöe onbere mebijinifdjc ©cljanblung 
genafen...“ llnb bann fpäter: „tiefes 3Jtinerala>affer l)at 
fid) mir aud) faftifc!) oorjüglld) roirlfam ertoiefen in jener 
(Gruppe pon .^ranflyeiten, bie hauptfächlich aus rcicfjlidjcr 
Ernährung neben bequemer Cebensroeifc unb ungenügenber 
Scmcgung entftrtjcn unb bie mit £)ämorTf)oibal'3uftänbcn 
beginnen, 301t Ganb* unb Gteinbilbung, oft aber aud) 31« 
mafjren ©lebt füljren. 9iad) lonfequentem ®ebraucf) biefes 
9Jlincralroa|fcrs wirb ber ©erlauf ber Öömorrhpibaf- nnb 
®id)tfran!l)etten milber, bte Sefchttxrben nehmen ab ober 
oerftfjroin ben gänzlich , . .** Nähere* über bie Gal oatox* Quelle 
ift nadjjulefen auf Geite 425 biefer Nummer. 

Cie 3nflueit3a. ©rofeffor Dr. fllemperer, birißierenber 
Slrjt am itmnfenlyaufe 2Jtoabit* ©erlin, flufrert ftd> baljtn, 
„bafo bte 3nfluenia eine Ijeimtiitfifdie ftranfljcit f«i, befonbers 


aber bann, roenn .Romplifationen eintreten. Ciefelbe graffiere 
in biefem 3at)r e ungefähr fo, tote bic ffpibemien aus ben 
3at)ren 1888 unb 1889". ©egleit- unb jirolgeerldjetnunflen 
finb meiftens bösartige ftatnrrfje ber Sttmungs Organe. ftur- 
ar^t Dr. 9Jlangolb unb uttsähligc anbere Är3te, barunter 
fficbeimrat Dr. ©feiffer in Jütesbaben, empfehlen als ein 
probates ©Httel bas unter amtlid)er itontrolle ber Stabt 
'Jftiwbaben aus ben bortigen Quellen gewonnene natür» 
liehe ‘Jtticsbabencr Äod)brunnen» Cuellfal^. Dr. Sflangolb 
Su&ett fid) fogar bahnt, baft er es „für feine Pflicht halte“, 
biefes 9iaturpT0butt infolge feiner Ijcifbringenben fflMrfung 
in ben nmteften Greifen gu oerbreiten. ®r lagt basfelbe bei 
Atatarrhen brel mal tdgltd) einen Teelöffel ooll in OJlild) 
uerabretdjen. ©on emtnenter ©cbeutung ift aber, bafj ©er- 
bauung unb Gtofft»ed)feI ntdjt geftärt finb, beim mangelhafte 
©erbauung beeinträchtigt ben Stoffroedhfcl; il>r 'Jteglet unb 
Mürberer ift ebenfalls bas oben genannte natürliche Quellfal}. 
Cas ©runncn».ttontor in SDicsbabcn oerfenbet allen 2In* 
fragenben bereittoilligft unb ohne Entgelt eine genau infor- 
mierenbe Uluftrierte «rofdjüre über feine Slnmenbung. 



smurmnRKE Rettungsring 


KAFFEE 


Cyrano- Haarwasser 


n/^FFEE: HANDELS 
fl NT. GES. BREMEN 


KEIN SURROGAT! 

!•■< II IIMI III i III ilki ll l li r in m« liiiji Ul j||l|j|l lllllllliiiiill.nl iHlM | 


Emil Lefem 


(000 lUu-ibnU.) 
eratiiu.fmnku 


rr-vr-c 


Digitized by 


Cyrano 


Sitzen Sie viel? 

(irrsKnen SiuaufUK<' a. Filz (. 
i auihl« MC. 1 ». S.-G.-M. TerfcDU I 

f d. I>iirckvh«*«i'm u. Glfinwn-d- 
werrl md-M ikklt- fcl JfiOOO Stck. 

in«0TlOB0rn8finff*r. IYi-ist.fr. 

Sehr. Srmser. Brlm- Sehenden ISi 


Original 
■ Karlsbader 
1 Becherbitter 

bester Magenlikör. 

«f^TÜndot 1807. 

JOH.BECHER 

Luk. Hof- o.bsranwfnit. 
KARLSBAD. 

— rrainiU-rtu.il.: — 

Parit 190t: Grand Prü! 
Wien 1904: liftr.lpiritis- 
Autsfelliin«. Gold. Sfuti- 
preit, Reicaienhcr« 1»M : 
fioid ■ HiMelikan irr rpreis. 
Muster ah Fabrik; 
graÜa and franko. 

1 Liter-Flaarbe frarlit- 
ti. z«Ufn<i Ktation 
Ih'uLwhlan.ls ■. 7.50. 


Raucher bevorzugen 


^itgcncE)ittC0a 
tüithfamcö -Söfüfio 
für Srwadifcnc tmh Ätnbcr. 


„Cfalififl- ifl rin ansenebme« nntürlidhes 2lbfübrmittcl 
bon herborragenbent 2üo£)lflrfifcniad unb aufitTOtbrnflidKr 
aL'irfunfl, erprobt bei tArtoadjfenen unb Ämbfrn in allen 
5 <SlLm bon HJerftopfung, ttäget ©erbau uugstäicgfeit unb 
ni angeln bem Äbpettt. 

9tor in ttbclMm etbdlUidi pro 1 1 ifpIaTcfte 9Jtf. J.80, 4 fRatAe 
SRI. I SO. Stflanbteilt: Srr Fiel Caltforn. (BpecUU Modo CallfornU 
Fl* Syrop Co. parat.) 76. Ext. Swin. bqu. so, EUx. Caryoph. comp. 6. 


Kindermehl 

Krankenkost 


Tausendfach bewährte, 

leicht verdauliche, muskel- u, knochenbildende, 

{ die Verdauung fordernde und regelnde Nahrung, 
a .«h.rvopr.Bend Brechdurchfa||> 


Diarrhöe, 

Darmkatarrh, etc. 


Säuglinge, 
ältere Kinder 
* magenschwache 
Erwachsene. 


Pracht* t»ck« 3.75, io. - , m.- 

tii« 800 Mark, Gardinen, Portiären, Mob el- 
•toffe, Steppdecken otc. billigit im 

Spezialhaus 0 r *£ n ;J;“* 158 


üfgolisCalyine&j 


(;iiis-SI<>rcoskii|kc'~ 

I nalmu-n, 

Spajiim.MiUelmwr, Orient. Alola Kint, 
K.U. K. Bfrf- Pfintncraph in Klftti nfnrt. 

RnunloK KraOa und franko. (23k 


OtARTTTtNFABRr 

tuma 

6UR.1S7C 


fieiKlttniskaBst , v 

Verla« «ob J. J. Weber .. Leipzig M. 


THE OH 0 STATE UN VERS TY 


FIBssige 

Somatosc 

Hervorragendstes 
appetitanregendes und nervenstärkendes 

Kräftigungsmittel. 

Erhältlich in Apotheken und Droguerien. 
















428 


3üu[trirte 3 citun 9- 


91 t. 3375 . 5 . ÜJlätä 1908 . 


V 



Glashütte 

Li Asimiinii-Uhrenv 

PVWrkiantv^nrhn.Mrrf.ulirh.l 

VlI'fäiiilaiH-nivhMUhi 1 

SjJ it i nur Hlf hocKtlc|( Vollen dun« 

Ml Assmann. Glashütte LSJ 

VvL Fabrik r*r tau. Pr*»»-/ 

kTflk, li«t<n din-kt. Vrrtaul äi 
V < 11 ' hrrn ifMi'hal i« 


Kirstensilriqinal 


Oie einzige. hygienisch vollkommene. in Anlage und Betrieb billigste 

Heizung für das Einfamilienhaus 

ist die verbesserte Central- Luftheiauni 
Jn jedes auch alte Hau& ie«cht ein 2 ubau«n._ Man verlange PröspeUt. C 
Schwarihaupt.Spi'ecke»-&C 0 N#chf GmbH Frankfurt » M. 


Klein-Motoren 


— — Bestes 

Fabrikat in höchster Vollkommenheit! 

IkfT Betriebssicher "W 

Auffallend ruhiger Sang. Geräuschloseste Umschaltung. 

Komfortabelste * geschmackvollste 

Ausführung. 

M ■■ Automobile 

■■ mm i wm 

m ■ vii ■ 

■ H ■ ■ ■ ■ Ctiup Motonlrnvh- 

■ MM ■ ■ ken 

m^W^ H Lieferungswagen 

Zweizylinder i 4, 5/0 *1,8/ 14 PS. a n 

Vierzylinder j l MT 

ayiö ra bb 29 ,'bo ps. Jv ULItr mfm 


FAHRRÄDER und MOTO RZWEIR ADER 

Unerreicht inQualität und Ausführung 


Jahrgsprodutfion ca. 60.000 Rädgz Kala log auf Wzjnsth. 


Ä*"’’“' Krankenfahrstühlen 

)«!■ f&r 2 immer und Straß* ; 

\5EL_r\ Unly*r»»lrtiih I« , m«-h. 

Schlafien«!, Kailklsicn, 

Biquet, G. m. b. H. 

Haideiberg u. Berlin W.. L&UowsU. 09—1)0. 


normale tfcb ctieocrf idjeru ff)c|cll|cf)öft 311 £cipdn. errietet 1830. 


□nooooooo 

S Man ; 
o verlange D 
o Katalog 0 
5 ööd l 

ooooaoooo 


IkÄ" Wo nicht vertreten, Wiederverkäufer gesucht 


Gegr. 1880. Frankfurt a. M. Cs. 3000 Arbeiter. 

Automobile, Motorräder, Fahrräder u. Schreibmaschinen. 
Viele höchste Auszeichnungen im In- u. Auslande ; Staatsmedaille etc. 

- 1 n -1— ■ ~ Mailand GRAND PRIX 1806. - ■ mtmmm 


I £Jnvalidenräder, 

JKW Krankenselhstfahrer, 

Krankenfahrsluhle 

f "o 1 '* 1 “ i-alrikat.?. 

Katalog gntis. 

Rieh. Mau ne, Dresden-Löbtau. 


Löffelbagger 


hervorragend geeignet 
tun i Baggern von festem 
Boden , für Abraum- 
arbeiten, Verladen von 
Massengütern etc. 


$eT[itf)erungs&eftanb übet 815 SMlionen 9 Jlatf 
«ermögrn üUx 306 Millionen ®?arf i 

»euaB^lüUe 1907 : SJtorf 66056100 ^ 

9Reue5,ootteil^afteftes^Pramieit-u.$iDibenl)enft)ftem 

Unanfe^tbarfeit :: Unuerjallbartot :: 2 Mtpolice 


^Vielfach bewährt. 

Fertig auf Lager, 
aucli zur Miete. 

Menck & Hambrock, 

Altona - Hamburg 00. 


Naeher’s rotierende Pumpen 

Jede Flüssigkeit. — Spezialität seit 34- Jahren. 

Über 5800 Stück geliefert. 

rW \ |dV Drpmrtu’ : Sstkrr Pumpenribrli rbrmalU. 


iur Bclörderuog cos 


Perlooeo and Waren 

(fit sl« Antriebs- und 
SlHcraDga-arln 

Burdthardl 5 Ziesler 

(DsIftlDCoUbrlt 

Chemnih 

gegründet 1875. 

fi ttl« Relcreaaen. D. L-Piftlft. 


»arbeif. ( Ji 


»Strümpfe u. Trikotagen 

Besten deutsche* Fabrikat. 
Ah«ab« dir «• kt an Privat«. 

< l(kn*ti k -» Bezugsquelle bei AuMt••e« , . 
Mpcii&mat: Mine Strumpfe und 

Socken in Wo Ile, BSV ms. . Flor sSeide. 

Ersatzfüsso. <M7> 
— Trikot- Leibwäsche. — 

} Gotthardt Schröder, 

Zeulenroda. 

% Bitte iVdislistc zu verlangen. ^ 


pIs^iBHifinpumpei, Dampfpump STH anifpurojfe 

f Sau^hBheoistHjfee^ruckhö bis ßOMeter 7 ^ MM 

^Zeugnisse iiber 7 tnslOjährigen^iri^^Be^alur 

Spezialität: Pumpen jeder Art für elektrisanen Betrieb. 

J. E. Xaeher, Maschinenfabrik, Chemnitz. Sachs., Becker*tx. 


Wir bitten 


von den Offerten unserer 
Inserenten unter Bezug- 
nahme auf die Leipziger 
„IlluBtrirte Zeitung“ gefäl- 
ligst recht ausgiebigen Ge- 
brauch machen zu «ollen. 


Settfoben be$ SBajjerbaucs 


IRSTEN L CO., DRESDEN 3S 

MOTOREN FABRIK. 1 


3utn 6 elbftuntcrri(f)t, für Den ftebraud) irt her Breuls unb als fietjr* 
bud) für ftadjMpulcn »an #- S^iffmann. 'Bauiit 0 entcur «nb ObcrlcEjrer 
cm 3ted)Ttitum ber ffreien ^>anfe{ tabt Bremen. SRit 605 in ben 2cit 
gebmeftm u, 8 2:afeTn «Ibbilbgn. 3n OdgittaUeiuenb. 7 «Uterf 50 ^3f. 


33erlagsbud)^anblhnfl oon 3. 3. 3Bcbet, £cip 3 ic; 26 


Graphologie. EffiSS 

TsraUkml. b. k. k. rjun1a®er. «len. Mil 01). 
8U0 Hasdachrifu-n prol. In Orliriwill^iiien b. 

4 Mk Verlag von J. I. WeBfrr in ». 


JH, H» Nurse klsäsnaAlHksAi.»* 

tOÜ .. rM-l.it4rrifrAu»ti*Ji*oA)M B 

— 1’nM.lmu- irmtls' d*«r. 188Ä. “* 
M^»«6a,U»terdrn Un*«lL 


wenn Sie Ihre Stadel mit den automatisch drehbaren 
Wood-Milne Gummi-Abtäticm vrrarben Ismen. Dine» 
l wdtbckaimtr elirliache Fabrikat Verhindert auch da» Schifrf- , 
lau (ff) de» A6*at»e» und giebt |TuSc Lrzparniaae, da vicr- 
' mal MdaurrhaftwieandereAbaätije.EinVrrauch genügt zur 1 
Oherscuping-. Oberall erhältlich u. (SrEagraa von unacreta 
Vertreter L. Herrmann, Friedrichstr. 122/123, Berlin. 


der achte ^ 

In Original-Paketen überall! 


« die alte 

vortreffliche Marke überall! 








Das italienische Prosatheater und die deutsche Produktion. 


K egsamkoit, wohin wir blicken: nmn baut Musen* 
tempel, reißt alte nieder; neue Unternehmungen 
schießen empor, Truste werden gebildet und sogar 
Kriege geführt. Und das breite Publikum nimmt 
lebhaften Anteil und füllt die Theater. 

Im Ausland ist man etwas verwundert über die 
fest ungestüm erwachte Tätigkeit auf diesem Felde, 
das lange so gut wie brach lag, und sucht nach einer 
Erklärung dafür, um so mehr, als ja die deutsche drama- 
tische Produktion daran stark beteiligt ist. 

In welcher Beziehung steht nun diese zur ganzen 
Bewegung, welche Bedeutung hat sie? Um auf diese 
Fragen eine klare, sachgemäße Antwort einzuholen, 
habe ich mich an den wohl berufensten Anwalt 
deutscher Bülinenwerke in Italien, den auch in 
Deutschland als Dramatiker und Übersetzer deutscher 
Stücke vorteilhaft bekannten Grafen Girolamo Enrico 
Nani, gewandt Graf Nani ist ein aufrichtiger Be- 
wunderer deutscher Kultur, und die Eigenschaften des 
deutschen Volkecharaktera weiß er besonders hoch zu 
rühmen. 

Ich traf ihn gerade bei der Übersetzung eines 
deutschen Werkes an: de9 „Rosenzyklus“ von Her- 
mann Sudermann. In entgegenkommendster Weise 
erklärte er mir das Phänomen: Bessere Arbeit, höheres 
Dekorum der Stücke, größeres Bedürfnis des Volkes 
nach Erholung und Unterhaltung und damit ver- 
bunden der finanzielle Aufschwung. 

In der Tat ist das italienische Theater, das vor 
einem Jahrzehnt noch ein dornenvoller Leidensweg 
für die Verfasser war, wenn sie nicht ganz besonders 
hervorragten, heute eine Quelle von Arbeit und Ver- 
dienst Das dankt es vor allem der Autorengesell- 
schaft in Mailand (Societa degli autori), an deren 
Spitze Marco Prnga steht, der bekannte Schrift- 
steller, ein ebenso energischer wie gewissenhafter 
Arbeiter, als künstlerischer und als administrativer 
Leiter der Gesellschaft gleich bewundernswert. 

Wiegnnz verändert die Situation in. diesem kurzen 
Zeitraum geworden ist zeigt allein die Tatsache, daß 
bereits im abgelaufenen Jahre ein Verfasser mit 
einem einzigen Stücke mehr als 100 000 Lire ver- 
dienen konnte. Es ist dies Gerolamo Rovetta mit 
seinem „Romanticismo“. 

Allein die italienischen Verleger, selbst die be- 
kanntesten, zahlen für das literarische Eigentumsrecht 
eines Theaterstückes, auch wenn es großen Bühnen- 
erfolg gehabt hat und von einem der besten Autoren 
herstammt kaum das, was in anderen Ländern für 
die Reinschrift ausgesetzt wird. Und da9 erklärt sich 
einigermaßen, wenn man weiß, daß der Italiener eine 
Komödie nicht lesen, sondern sehen will. 

Italienische Bühnenschriftsteller gibt es heute etwa 
ein halbes Dutzend; und auch diese erbeben sich 
nicht viel über das Mittelmaß, wenn man nicht 
Gabriele d’ Annunzio ausnehmen will, obwohl er, wie 
ja seine jüngste Schöpfung „La nave“ aufs neue 
bestätigt, noch weit davon entfernt ist, über das Rüst- 
zeug eines echten Dramatikers zu verfügen, da er 
noch zu viel Wert auf Dekoration und Beschreibung 
legt, dabei außer acht lassend, daß das Theater Hand- 
lung verlangt. 

Aber in der JungmAnnsch&ft Stürmt und drängt 
ee. Ein paar Ziffern mögen hier sprechen: Seit Juni 
1907 wurden 320 neue Bühnenwerke eingereicht; da- 
von sind 166 Dramen, 123 Schauspiele, 22 Lustspiele 
und 9 Trauerspiele. 

Der Import von französischen Arbeiten, besonders 
von Lustspielen, war ganz unheimlich, sowohl was Zahl 
als auch was Banalität betrifft, und drohte noch 
mehr anzuwachsen, so daß eine Gegenströmung nicht 
Ausbleiben konnte. Diese konnte um so leichter ein- 
setzen, al9 ja die französischen Autoren gewöhnlich 
tüchtig ausgepfiffen wurden. Doch die Unter- 
nehmungen, durch Dauerverträge gezwungen, ließen 
nicht ab, Italien mit ihrer Ware am überschwemmen. 
Kritik und Publikum, ganz hervorragend aber die 
schon gerannte Mailänder Autorengesellschaft, erhoben 
dagegen Protest Auf der gegnerischen Seite wurde 
nun der vielgenannte Trust gegründet, dem neun 
Kompanien und sieben Theater angehören, und der 


bezwecken soll, alle anderen Stücke zu verdrängen. 
Ein erbitterter Kampf, bei dom es ohne ein Heer 
von Prozessen und selbst blutigen Zweikämpfen nicht 
abgeht, ist die Folge davon. Mit anerkennenswerter 
Energie hat nun die Autoren gescllschnft den im Trust 
vertretenen Gesellschaften verboten, andere Stücke auf- 
zuführen, so daß sie gezwungen wären, immer nur 
im Kähmen eines wenig Abwechslung bietenden Spiel- 
planes zu verharren. 

Mehr Ehre als die französischen machen die 
deutschen Dramen ihrem Vaterlande. Ruhig gehen 
sie ihren Weg von Bühne zu Bühne, bis in das Herz 
des Volkes hinein. Leicht ist ihnen dieser Weg ja 
nicht gewe.^cn. War doch der größere Teil des 
Publikums nur allzulange in dem Wahne befangen, 
daß die deutschen Stücke zu gedankenschwer seien 
und es deshalb bei ihnen nicht so leicht seine 
Rechnung finde. Kach und nach verlieren sich diese 
Vorurteile, wie ja schon der Siegeszug der Wagner- 
Opern durch Italien bezeugt, Selbst das melodiöse 
Neapel wurde — es sind erst wenige Tage her — 
im Triumph gewonnen. Und das ist symptomatisch 
genug. 

Die dramatischen Arbeiten, die am besten gehen, 
sind ohne Zweifel jene von Hermann Sudermann. 
Keine Woche vergeht, ohne daß in jeder bedeuten- 
dem Stadt Italiens nicht wenigstens ein Sudermann- 
sches Stück gegeben würde. „Die Heimat“ ist noch 
immer das Steckenpferd aller Bühnenkünstlerinnen, 
Vön der Düse an bis herab zur letzten. Seit sech- 
zehn Jahren bereits gibt man „Die Ehre“ und von 
Zeit zu Zeit „Sodoms Ende“, trotz seiner geradezu 
barbarisch zu nennenden Übersetzung. Es sei hier 
bloß erwähnt, daß der Übersetzer der „Heimat“ aus 
den Lichtern der Stadt Kerzen gemacht hat, die das 
Publikum jedesmal zu ungeheuren Lachsalven be- 
geisterten, bis er sich entschloß, aus diesen Kerzen 
Leuchter, dann Lampions und schließlich sogar Leuch t- 
türme zu kneten, und endlich nach diesen vergeb- 
lichen und nur allzu lächerlichen Versuchen heraus- 
brachte, was denn eigentlich das ihm dunkle Wörfc- 
lein zu bedeuten habe. Aus dem Munde von Leuten, 
die mit dem Bühnenleben eng vertraut sind, habe 
ich noch so manches köstliche Beispiel gehört, wie 
herzlich schlecht oft übersetzt wird, und Graf Nuni 
allein weiß davon eine größere Anzahl sehr pikanter, 
hat mich aber gebeten, davon keinen Gebrauch zu 
machen. Nur eins, dos gar zu drollig ist, sei mir 
gestattet anzuführen: in „Krieg und Frieden“ sind 
aus den Backfischen leibhaftige gebackene Fische ge- 
worden. 

Nicht immer glückliche Wahl der Stücke nebst 
unzureichender Übersetzung haben mehrere Jahr- 
zehnte hindurch hierzulande der deutschen Produktion 
nrg geschadet. Die deutschen Verfasser selbst waren 
es in erster Linie, die hier einen Wandel herbei- 
zuführen bestrebt waren. Ihre Wahl fiel auf den 
Grafen Gerolamo Enrico Nani, der denn auch in der 
Tat seit zwei Jahrfünften der einzige geblieben ist, 
der deutsche Bühnenwerke von wirklicher Bedeutung 
übersetzt hat Fünfundzwanzig deutsche Stücke hat 
er bia jetzt auf das italienische Theater gebracht, 
und alle waren von gutem Erfolg begleitet „Jo- 
hannes“ von Sudermann, seine erste Übersetzung, ver- 
öffentlicht in einer der ersten italienischen Zeit- 
schriften, hatte einen außerordentlichen Erfolg zu 
verzeichnen. „Das Johannisfeuer“, kurz nachher auf- 
geführt, steht noch gegenwärtig im Spielplan von 
neunzehn italienischen Gesellschaften — es gibt deren 
etwa dreißig von Bedeutung — und hat auch immer 
den Kompanien dazu gedient, sich vorteilhaft ein- 
zuführen. „Es lebe das Leben“ hat zwar guten An- 
klang, doch nicht den Erfolg der übrigen Arbeiten 
desselben Autors gefunden, und das wohl darum, 
weil es eben zu nordisch ist für den Südländer. 
Über „Stein unter Steinen“ sei bloß auf die Tatsche 
verwiesen, daß es vor einigen Tagen zu Florenz seine 
tausendste italienische Aufführung erlebt hat. Und 
es sind kaum zwei Jahre, daß es — Istrien, Dal- 
matien, Spanien, Ägypten und den Süden Amerikas 
inbegriffen — italienisch gegeben wird. Selbst eine 


Übertragung dieses Werkes ins Sizilianische, mit 
Zugrundelegung der Nonisdien Übersetzung, gibt es, 
und in dieser Fassung, die von dem bekannten Be- 
gründer des Sizilia irischen Volksthenters, Grosso, her- 
riihrt, hat es eben den Weg bis Paris gefunden. Die 
Übersetzung des „Rosenzyklus“ wird binnen kurzem 
beendet sein, so daß das Werk noch im Mörz 
oder April dieses Jahres deine erste Aufführung in 
Italien finden dürfte. Graf Nnni erwartet sehr 
viel davon. Er beurteilt ca als eine Arbeit voll 
Phantasie und Kraft und glaubt, cs werde dem Zyklus 
hier jene wohlverdiente Anerkennung zuteil werden, 
die er in seiner Heimat leider nicht so reichlich hat 
finden können. Gerhardt Hauptrminn ist in Italien 
wohl sehr geschätzt, aber nicht so oft wie Sudermann 
aufgvführt. 

Ein Stück, das großen Erfolg erzielte, war Beyer- 
leins „Zapfenstreich“. Und hier geschah etwas Selt- 
sames und Komisches. Während in deutschen Landen 
dem Militär verboten wurde, der Aufführung bei- 
zuwohnen, erfreuten sich die italienischen Darstellungen 
des Besuches der höchsten militärischen Würdenträger, 
so de9 Herzogs von Aosta, des Grafen von Turin u. a., 
ja noch mehr, cs wurde in den militärischen Blättern 
der Besuch dieser Vorstellung sogar wärmstens 
empfohlen, um „ein leuchtendes Beispiel guter Dis- 
ziplin“ vor Augen zu stellen. Worin liegt nun daa 
Geheimnis dieser geradezu diametral entgegengesetzten 
Wirkung? Wohl nur darin, daß der Übertrager, eben- 
falls Graf Nani, ohne im mindesten den Sinn des 
Stückes zu stören, mit Takt und Geschick jene Punkto 
umgangen hat, die als „wund“ hätten qualifiziert 
werden können. 

Außerordentlich starken Beifall lösten „Die Sieb- 
zehnjährigen“ von Max Dreyer aus, die dem Verfasser 
das „große Bürgerrecht“ auf den italienischen Bühnen 
einbrachten. Dieses Stück heißt im Italienischen 
„Das kritische Alter“, da der Übersetzer nicht haben 
wollte, daß das Publikum sich frage, warum man 
„dazu“ gerade siebzehn Jahre alt sein müsse. 

Es ist keineswegs leicht, mit deutschen Werken 
in Italien, ohne weiteres großen Erfolg zu erreichen. 
Die Übersetzung allein erfordert tiefe, geraume Ar- 
beit, soll sie gut und wirksam sein. Manche« Drama 
ist rascher gedichtet als übertragen. Die Gedanken- 
welt, in der sich der deutsche Dichter bewegt, die 
Bilder, Redensarten, Wortspiele und dergleichen Mittel, 
mit denen er arbeitet, sind so verschieden vom Italie- 
nischen, daß es oftmals schlechterdings unmöglioh 
erscheinen muß, in dieser übrigens keineswegs wort- 
und bilderarmen Sprache Entsprechendes zu finden, 
ohne daß ea seine Natürlichkeit und beabsichtigte 
Wirkung und somit in der Regel den Erfolg eip- 
büßen würde. Graf Nani sucht nun, ohne sich von 
der Absicht des Autors zu entfernen, alles, was bloß 
zur Befriedigung des lokalen Publikums dient und 
mit dem Kunstwerk als solchem nichts oder doch 
nur in geringem Ausmaße zu tun hat, auszuschalten 
oder durch Gleichartiges, was dem italienischen Ge- 
sichtskreis näher lie>gt, zu ersetzen. Aber Nani über- 
setzt nicht nur, sondern gebt selbst auf die Bühne, 
lehrt die Künstler die Rollen so, wie er sie, in 
seinem Heim Auf und ab wandelnd, oftmals lachend 
und weinend, studiert hat, er ordnet die Szenen an, 
leitet die Proben und ist Schauspieler und Publikum 
in einer Person. 

Im allgemeinen ist der italienische Bühnenkünstler 
nicht leicht tu lenken; er ist sehr selbstbewußt, gerät 
oft über eine Kleinigkeit in Ungeduld, lernt die 
Rollen nicht besonders fleißig und ist vor allem 
sehr wenig methodisch. Aber diese Mängel werden 
anderseits durch mannigfache Vorzüge reichlich auf- 
gewogen. 

"Wenn gegenwärtig die deutsche dramatische Lite- 
ratur moralisch den ersten Platz im italienischen 
Prosatheater einnimmt, hat sie es nicht zuletzt diesen 
für sie günstiger gewordenen Faktoren zu danken. 
Ihre Stellung kann sich aber noch vorteilhafter ge- 
stalten, wenn mehr Vorsicht in der Einbringung 
passender Stücke geübt wird. 

Rom. Hugo Webinger. 


Die Eluitrirte Zeitung: darf nur ln der Gestalt In den Verkehr gebracht werden, in der sie zur Ausgabe gelangt Ist- Jede Veränderung;, auch daa Bellegen von Drucksachen 

Irgendwelcher Art, Ist untersagt und wird gerichtlich verfolgt. 

Allo Zusendungen redaktioneller Att sind an die Redaktion der Illnstrirten Zeitung in Leipzig, Reudnitzeratraßo 1—7, 
alle anderen Zusendungen an die Geschäftsstelle der Illustrirten Zeitung, ebenfalls in Leipzig, zu richten. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



lllußrirtf^rltutm 

fieipjig, Weubmtjerftrafje 1—7. 

CT} r QQ7li 1 QA ©ie 3IIuftrirte 3dtung (B«tafl oon 3. 3. Sieber in ßeipjtg) erfifteint feben ©omwrstag oarmittag. »iertfljätjr* in 1 (lMÖ 

vilt OO • vJ. lOU. -CHIIIU. lidirr Bezugspreis: burctj ben ^ud)l)a?tt>cl 8.*, frei in» (Saus H .4 26 A.; bei timt Softaultalt Wtellt «VvUlj) AtJUtJ. 

©eutfd)« Weid) 8 .4 12 K ®euifd>e Sdwbncbietf 8.4. Cflcneid) 10 K f»ö h. Ungarn 9 K 04 h. 9<hweij 10 ftrs. 65 öl«. 3« Agopten. Belgien, Bulgarien, ttljile, Xörtemarf, Stnlien, Suremburo, 
Wteberlanbe, »orwegen, Sortugal, ©umänien, Aufelanb, Schweben, Serbien, lilrfri. Uruguay nehmen bie Softanftalten Beftrtlungen jum greife oon 8 .4 ptrrtrl jährlich, jujüglich brr 
Befttllgebühren, entgegen. On ben übrigen USnbem bes S3eltpofU?ttein$ erfolgt bie birefte 3ufe«bung unter Äreujbanb tj a lb|At}rI id> für 28 .4 portofrei Ginjclprei» einer Summer 1 - 4 - 



Der 33efucf) Sr. 3Plaj. bes Königs griebruf) Auguft oon Saufen in Seuijfcf) bei £cip3ig. 

{^^lliiAjrlid) mehrere ©late oerbringt Sc. Wiajeftät Stönig griebrid) Auguft einige waren. Sind) ludern Aufenthalte unb einer Befi<f)tigung bes ftattlidjcn Wathaufes 
IW I läge in l?eiP3ig, unb biefe läge finb Dorroicgeub ber Arbeit QftDibmet. begab fi<h Sc. ©lajeftät unb bas (befolge ju nach ber etwa fieben ©tinuten 

■V'v-tfilcid) bem oerftorbenen Könige Albert l)£0t 5tönig Oiricbrid) Auguft ein entfernt liegenben ©ogcnlampenfabrif non Äörting & ©lathiefcn AttiengcfeUfdjaft. 
reges 3nterejfe für bie Gntroirflung oon itunft, 9Biffenfchaft, &anbcl unb 3n« Tie Straßen, bie ber flönig burdjfchritt, waren mit laufcnbeu oon ©teufdjen 

bnftrie in feinem fanbe, unb es liegt bn ^ ^ 

wohl nalje, baß Sc. ©tajcjtät in cr|ter Sinie f 

Ueipjig als Stätte feiner Beobachtungen aus* 
erwählt bot. £eipjig ift eine ber älteften 
(Sanbelsmetropolen bes Xtutfcheu Weiches, auf 
manchen ©ebieten behauptet es feit 3at)rE)unbcrten 
ben erften ©lag Guropas, unb jeber, ber bie I 

ßeipjiger ©leffen befucht hat. wirb babeim be« w 

richten, bah *r mit feinen Grwartimgen über bic 
Bebeutung biefer unb ben Umfang bes öanbcls j 
weit hinter ber 2Uirllid)fcit jurüdgeblieben war. 

2>em £anbel, ber feine öeiinftfttte im 3entmm 
ber Altftabt hat, ift f pater bie pflege ber Söiffen* 
febaften aur Seite getreten; heule ift bic lliuocr* 
fität £etp3igs eine ber bcbcutenbfteu unb bc* 
fuebteften $>eutfd)tanbs, baut ber enormen Auf* 
wenbungen für bie ©ntwidlungcn berfdben feitens 
bes Staates. 

Auch bic ftunft ift in ßcipjig heimlich geworben, 
wenn auch anbvrc Stäbte, wie 2)ü|fflborf unb 
SHündjcu nidjt 3 uni Bcrglcid)e herangejogen 
werben tönnen; inandjes Bkijtcrwcrl tieipjiga 
Jlünftler ift 3U einer über bic ©reifen 23eutf<h* fl | 

(anbs hwausgehenben Bcbeutung gelangt 

$>U 3nbuftrie Ceipjigs ift eine Verhältnis» 
rnäfeig junge, wenn man ben ©ud)brucf unb bie 

verwanbten nicht h* n ,}u rc <WI# ab” b* e An lauft St. ffllajeität ™ 

tjntwtcflung toar eine fo rapibe, bafj man heute öes Äönigs 3ri«brid) 

Ueipjig mit SRccht eine Onbuftrieftabt nennen Auguft oor bem Wat- 

lann. $e|onbcrs inbuftricreid) ift ber 3 ur Stabt h«ui<in2eubich(Aüb 1). . 

gehörenbe Aorort s |Uagwib; 6ort werben in 

groben fffabriten ber oerfdjiebcnften Branchen picle 2a«fenbe oon Arbet» 
lern befd)äftigt. Aber aud> in anberen jur Stabt gel)oreubcu ober ihr ' 
bireft angcglicbertcu Orten reiben fid) eine gouje An,)al)l uou tnbu* 
ftrielleu Unternehmungen anciuonber; 3U biefen Orten gebart bie nidjt 
einoerleibte ©emeinbe üeuhfd), weld;er am 22. gebmar ber Befnd) 

Sr. Slajeftät galt. 

Um 12 Uhr traf itönig {Jriebti^ Auguft mit ben f>erren bes Ibcfolge« 
auf Automobilen bei bem Bathaufe (Bilb 1) ein, wo ber G>cmein berat, 
bie Berwallung«behörben unb bie ©eiftli<hfeit 311m Gmpfangc oerfammelt 





Begrühunfl ber SJHtflliebcr bes OHlitar* 
oercin« buid) Se. SDtaieftät 
(Bilb 3). 

befetjt, bie ihrem fianbesh<rm burdj nid)t 
enbenroollenbes 3«jubelu ben Xanl für 
ben ©cfud) bejeugten. 

Auf bem #abTitt)ofe ber 3inna 
ÄSrting & BJattjiefen A.»®., ber wie 
bie 3affabe bes ©erwaltung&gebäubes 
öurd) Gmirlanbcn unb Rimberte oon 
Jahnen in ben |äd)fifd)en unb fielpjlgec 
Farben gefchmüctt war, enoarteten bie 
©egrünber bex Sirma, bic örrrcit Stört mg 
unb aJiathiefen, bie T>ixeltoren r fowie 
einige Ghrengflfte ber öiemeinbe £ci©fdj 
ben »lonard)cn, ferner höUtn öle nati» 
onalen Bereine Aufhellung genommen. 
Unfer Bilb 9lr. 2 3eigt bie ©egrüfeung 
bes ©lilitäToereins, in beffen Weihen nodj 
mancher Beteran ftanb; mit wahrer C>er3« 
lichfeit fprad) ber Stönig 3U ben alten 
Sol baten, für jebrn fanb er ein freunb* 
lidjes SBort. 

Seitens ber Orirma waren Sorbe rei* 
tungen getroffen, um ben empfang 
Sr. Blaieftät entfpxcchfnb bem ®eifte, in 
welcher fie geleitet wirb, ju geftalten. 


Slöitig Jricbrid 


eines Arbeiters 3ut)öTcnb (Bilb 3). 


Original from 


u 


432 


Süuftrirte 3 c üung. 


Kt 3376. 12. ORärj 1908, 



(Kn gcofecr gabriffaal war $u einem präd)tig be- 3irma unb ii>re Bedeutung auf bcm internatio- 

loriertcn (Impfang »raume t)rrr)erid)tet worben. £>icr nalen ÜJlcultc. 

hielt |>err Aprting bie Begrüfjungsrcbe , in welcher er 3n allen Staaten, in welchen dcltrifdje (Energie 
Sr- 9Hafcft5t für bie ber Jyimto burd) feinen Befud) erzeugt wirb, brennen Bpgenlampen non Meeting «Sb 

mpiefene t)°h c Auszeichnung banfte unter bem £in* 9Jlatl)iefen 91.* (ft., nnb bafj biefe gerabe in folgen 

weife, bafo oor nunmehr elf ^aljren Ge. Blajeftät Mötiig Cent bem, wie bie Bereinigten Staaten oon 9iorb- 

Albert bte {Jabrif, bie bamals ein Bicrtcl bes jetzigen amerita uub (Englanb, am auogebeljuteften jur An* 

Umfange« fyatte, befid>tigte. £ert flörting gab ferner wenbung gelangt finb, in ' welchen bod> bie eigene 

einige Daten über ben (ftang ber (Enttoidlimg ber Dnbuftrie in l)öd)jtei* Blüte ftet>t P bas ift gewiß ein an* 


(Eingeborene beim Auspaden oon 
(fcteello* Bogenlampen ift Oapan 
'(Bilb 4). 




' " # ~ 

I 20 

■ M!Pr»^^KSML 

ftreube über ben Bofud) bes Canbes» 
grriit)ftü(f«tafel in ber ftcbrd oon h«m «usbruef, inbem 5er aus bem 

Karting <fc Wait)iefen Aftiengefell ichaf t, fieugfeh (Bilb 5). ,>abrifpevfonal gebilbetc ©cfang» 

oerein im Anfd)luffe an bie Begrü» 
Vit vf/isJ^r bungsraorte bes §erm flörting bas Cicb: „SegneCftott basJf->ausB3ettm M D0drug. 

©icrauf erfolgte ein Stunbgang burd) bie Aterfi'tättcn, febod) bei ber Aus» 
beljnung ber oox 19 3obron gegrüiibetcn ftabrif, bie tjeutc bie gröfttc 
SpejialfabTit ihrer Branche ift, nnb in welcher jur 3**t ungefähr 860 Beamte 
unb ,lrbe ^ <r bcfdjäftiflt finb, fonnteti nidjt alle Jabritfäle befidfligt werben. 
mv)^ (©efamtanfidjt ber Sabril Bilb 9.) Am Jage ber Anroefenheit Sr. Btaieftät 
mürbe bie 400000. Bogenlampe fertiggeftcllt. "CDic fßrobuftion bes uer» 
gangenen 3al)re« allein belief fid) auf 3irfa 70000 Campen. (Eine cleltrifchc 
3entral|tattcm non 1200 PS (Bllb 6) liefert bie elettrifdje (Energie für Picht*. 

’Y Äiraft* unb Caboratorimnsjtoecfe. (Einen (Einblicf in ben Umfang ber Blaffen* 
fabritation, wie fie burd) bie Anfertigung ber oielcn (Einjelleite ber Bogen» 
iS lampen bebingt wirb, gewährte bie Bcfichtigung ber Dreherei fälc (Bilb 7), in 

. roeld)cn eine Blenge ber mobemften BSerrjeugmafchinen aufgcftellt finb. 

II . | bie jum Jeil oon 9Jlcnfd)cnt)anb bebient werben, 3um Xeil aber ihre Arbeit 

| 1/ ' ganz felbfttätig verrichten unb nur oon 3*it ju 3*it bi* ©erbeifdhoffttttfl eines 

■ T ■ m £ 'JOlaterialoonates benötigen. Bcfonbcrcs 3ntereffe bietet ber grofec Bhoto» 

^ I / ff nietrierfaal, in roelchem ijerr 9Hatt)iefen Sr. Blajeftät einen Bortrag über 

f r I yl ff? &' c *)‘ ft aufgeftelltcn 3nftntmcnte unb bie mit biefen oorjunehmen ben 

3ntenfitdtsmefjunflen Uufer Bilb 8 jeigt bie in biefem Baume aufge» 

l|WfnV' ftellte fogenanntc Ulbrid)tfd>e itugel, ioeld)e neuerbiugs in ausgebehntem 

'JJIahe angemenbet wirb, ba fie ein loefentlich fdjuellcres Arbeiten als mit 
J JJ 1X1 u ben bisher angewenbeteu Bhotonietriercinrid)tuugen geftattet. 
t i lg ^ od ) öcr ®efidhtiflung ber <>abrit fanb in bem Gmpfangsfaalc, in 

welchem eine ffcfttafel errichtet worben war, ein 3ruhft&<f ftatt (Bilb 5). 

I/L;, * 3n3toifchen hatten fid) bie Beamten unb Arbeiter auf bcm ftabrifhoic »er* 

ITHLM|f fammelt, unb als fid) Sf. Blajeftät 311m Abjdjieb wanbte, ergriff einer ber 

■rairjSjk. » Arbeiter bas AJort, um aud> im Aainen ber Arbeiterfchaft bem Könige für 

■ feinen Bef uch au banren, unb unter einem aus oielcn hunbert flehten fdjaHra* 
ben f>od) erfolgte bie Abfahrt bes flönigs. 


nemaal (Bilb •-) 


Dreheceifaal 
(Bilb 7). 


r£ 

w 


| 

j 



w 

1. t 



Digitized by google 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 





9fr. 3376. 12. 9)läij 1908. 


Slluftrirte 3 eitun 9- 


433 


/ \ 


An unsere Abonnenten und Leser. 

Die für den Einzelverkauf bestimmt gewesene sehr hohe Auflage der Richard Wagner- 
Nummer der JUustrirtcn Zeitung (Nummer 3372 vom 13. Februar/ war infolge der 
eingtegangrnrn außerordentlich zuhlrenlun Bahämngm sekoM wenige luge nach ihrem 
Erscheinen vergriffen und ist nur noch bei Aufgabe eines Abonnements auf das laufende 
Vierteljahr zu erhalten . Wir machen Interessenten darauf aufmerksam , daß von dem in 
dieser Nummer enthaltenen, bisher unveröffentlicht gewesenen 

Porträt Richard Wagners 

nach einem Gemälde von C. W. Diefenbach 

Sonderdrucke auf Kunstdruck -Karton zum Preise von 2 Mark 50 /ff, einschließlich 
l ’t rpuckung zur Y'erfügnng stehen. 

Geschäftsstelle der Jllustrirten Zeitung (J. J. Weber) in Leipzig, 


v ) 


Weber* 3ll«ftricttt £)an&bü$tr fltetc 

Gartenbau unb fianbroirtfd)aft. 

3tbcr 93i»nb {ft bauerbaft (n iMnwanb gebunbm. 

«Icferbau. »fr praftilifie, otm 'ICH heim fvumn. Trittf Wufloße. (iflnMitt) um- 
tUdrbeiiet oöh «. <*. Sdjmittet. Wh l«t «bbilBurtoe«. 3 ■ülSart.i 
eiflrtfitlt urrtiemic. Siebente 'Muflaflc, neu bearbeitet mm I>r. ’JJl a r 'flaffon. ‘ültt 
tl Hbbilbumicu. :« Wart M> Vf. 

«ttcnctifunftf unD «Urnen uulit uon fr«. Äirilrn. Tritte, fr'erntffrrte unb ivr 
befiert« «tuflaot-. herau«<jefl<ben von 3. Hielten. Wit .’»! «bbilbunocn. 2 'Wart, 
t* I ii men bin bereit tlnieirnnfl iwr iOnirlrriidjen jufnnimmftfUutm von Vlutnrn tmb 
Uflanjen unb mr Ctnrüfjnma unö iYübnmn einer «lumcnt»anbtunfl üoii ^11 i 1 1 i» 
t'flnflt. «lit 31 Xnt> unb 2S Tafeln «IbbilOutuien. 3 «Hart. 

«iuiaiitt, nflflcmetnr. Hufla^e. vollltänbift neu bearbeitet uon l>r. ff. T enncr i. 

W-it WO «tbbUbitiw«, i Wart, 

’itotnmf, lanbluinfriialillrtir. uon tt. 9W fl II er. Aroeitf «luflcitie, ootHianbia um 
üearbettrt von 91. Jfwrrmann. 9»tt 4 lafeln unb 4« lertabbilbunnen. 2 Warf. 

•{«HrtjtuijTonft, i««»b tptrtf itjaftM «t»e- ,-twlte «uftafle. Unter bei ■fJ reffe. 

IrainteruuB uni) <rntu>fljfentna be* ©oben* aberhoupt uon Ihr. William göbe. 
Tritte, flänjnd) tmtflearbeitete Huflage. «Kit U2 Mbbilftunflen. * Wart. 

^ititHnrtM, fftn(tli«b«, und *ei<btt»trtfrtiaf». Wtrtfcbnfiofrtjrr der ttibmcn ,>ifdKrei 
uon itbuarb 21 u au ft Stfiröber. Witt 42 «bbilbuttam. 2 Wart 50 t»f. 

.Tjlartioban nit» Tln<1>»l»eretlmia uon (£. Sonntaa. »ht 12 ttbbilbtmarn 

1 Wart Hl IV. 

ÜorVt&atimlt uon ii. ,>ifd)*>nd). Srdiftr, umaear bettele unb uvnncljrtf Muflaqc 
uon 'Prot. 91. *Prd. 9Ht* 77 »Ibbil Dun nett. :t Wart 50 «if. 

WcflÜflelinAK. (tinlDJertbfld» Irin, für Uicbhabcr, ,lfld)terunb ‘Muofteller übSricn {Raffe- 
BefVlgel« von 'Bruno Tflrtfleu. ‘JWit 7 Tafeln tut» 40 Jenabbtlbunflen. 4 Wart. 
Otifbefdjlan- '• Wtt einem «liiltattfl : Ter Hlnurtibrftfilnfl. 'liierte Huf tafle, uollftönbin 
neu bearbeitet non jf». U blieb. *Diit 140 ttbbilbunoen. 2 tDfar! M> 'Pf. 
AWtl(tHulrH<linli von I>r. (tilgen Werner. ffllit r.\ 21 bbi Ifturtßcn. Warf, 
WnteAärtttrrrl. Biruiibiflflc be>> (Bemale« unb Obfibauc* uon $>. 3ilacr. Seeftfte. 
uermelirie unb oerbefferte «iuflafle, nad» ben tieueften (9rfahruuaen unb rvcirtfdjritteu 
unifl earbeitet von 3. ‘IBef f el b Ö f t. 9Utt <3 “yibbilbuiuun. :t ttiart. 
CbfibcrlBmnitB. Slnlcituno !iur Brbanblimu unb ^lufbemahnmo br^ frifdjeu 
Cbfte*. junt Törten. (Einfoehrn unb (finmadicn, Sonne tur "IPein-, yiMr-, "Biaiint- 
toein* unb (fffiflberrttmifl nus ben t>erfd)tcbon{ten. Cbft- unb Berrennrten. 'Hon 
3. «befiel b 5 ft. *llt 43 «bbilMin,ien 3 «JJart. 

'itfla-n ie»t ntorviiolonie , vcrflleiitjenoe, apn I>r, <f. Tennert. 'Ulit «Hi «lb* 
bübunoen ft Wart, 

niiMfttliiriil. «loilftanbiae «Inleituno aber Judn. Beh«iubiun<i unb Bertpenbuna 
ber üRpfen im l?anbe unb in ISpfen pon »*>. 3Äaer. ^lo-eite, verbeiferte und ner- 
mebrte «nflaqe bearbeitet oon fJ. (,'ambert. Mt 7« tibMIbnnflcn. i Wort 30 *l»i. 
ttrriuelii. lanbiotrttclinftlirtir. oon Dr. ifuflen «Berner. «JJit 20 «bbilbunaen. 

2 Wort SO «V. 

ttfetnbau, rNebrntultnr unO «}einberelt«t»tf| pph 3. Tu<t)nal)L Tritte, 
uermebne unb orrbefierte tluflöflr. 2Bit einem 'Jlnliatnie: Tie Mrltcnoirtfctjaft uon 
SreilWTm «. oon Babo. Biit 5ft «hbiibunoen. 2 Ulnrf 50 1»f 
.•lieTOÄrtnerei. Betehruna Aber tflniaae. 9iu^fd)inflefunn »mb Unterhaliuua ber 
Adrtrn, fotoie Über Blumen, )u<tie uon f). ^flqer, Sedjite «fttflnae. nod) beit 
neutiten «rfnhruuflen unb fairtWiritten ümarar beitet non 3. «Be jfrlliöf t. »frt 
1CM «Ibbilbunflen. :t Wart w> 'Bf. 

.■{iMineToärtnrtri oort W. üebl. Jioeite, umoearbeitete unb pemiebrte Buflaae. 
wHt 89 «Ibbilbungrn. 3 Wart. 

MaHenaeffaltunn ber Menftcit »on «BMln i’an(ie, t«*I. rtarten infpettor, und 
Otto «-tabn, »eflierunflobaum elfter, Wit-jw» 21 bbi Id linnen unb 0 farbiflen Tafeln. 
3n 'Äoh leinen flebunbrn 12 Wart. 

"Prnfpche bejtu. ®erje ittinii ie mit fliic-f übrl idier 3nhalt>aitiiabe der voritrhenbrn 
»iim de fteljen unentfleitHdj .i«r lierfflflHn«. 

®«rlagsbud)fjanblung oon 3. 3. 3Beber f ^ctpjig 26. 


Verzeichnis der Vorlesuntrcn und ühuimcn, 

wclcbe aui di r 

küni(|lidien RcriiakiHhnic zu Cliuisflml i. Harz 

im Sommer »S i —wter imis (vom 2:5. April bl« 31. Juli 

K> halten werden. 

Pte Ziffern fpben <jji* wciiemlichr Mumtensahl an. 
rrvfrssnr Mop|»e: Techniwlio bobfre Huelumik (2): Miaehinenli-hro, Kntwerf.-n un.l 
Boapreehen von Mjur-hin.-Uaniik^en, 2. Teil (12); .Ma.« ljin. n» i, hm, n i2). — Profemor Tr. 
Beriaml: Phjrallt . 2. Teil (6>; Ph^oibnlim-bes Praktikum {7 ) ; Merhamm-lie Wtrmetbpprie 
(2); Kickirvioebnik, 2. T«!il (3). lYvfCTsor 1 »r. W. UHU; Alltemeine i liemi. , 2. Teil 
(&), rhjBikaliwhe t’hemie einiger Imhoiaher Vui|lii|(i il); tliulitatire und «|iantitativ«> 
rhwn iBehe Analjrw, iflglw'hm Pniktikmn linier Mit hülfe ilriier Amintenten ; MaManal^.e 
mit Übungen (4); I^iteoh mfoWen-n . 2. Teil (3). Pn.f.^«.r Dr Uerveat: öeol^ii-, 

2. Teil <6): OeoUigiiu'lu-s Praktikum ^2); l^tgvm tatt«nl.-hTe ( J); l*alfl.>ntnlogi.-, 2. Teil (2). — 
Pro ternär R. 5.: f|dl«-re Mpth,-mntik und Mechanik, 2. Teil (7 ■ ; Anw-en<lunicen der höheren 
Mathematik für Mark-trheider i?); .Snhllri»rhc Triiconiamotrii- (2). — Cioh. Ui«rjfnil Professur 
Ihr. Imr. Kühler: Aufbi*feitiitig. künde 16). — Profesaor llofTmanii' Salinenkunde («in»- hl. 
Verarbeitung <i, e Kallaab«-), (1): Ahn*, der MetallhflUemkttiMle <2» ; Motadlhüuenkunde, 
2. Teil (4); Kl«-ktrom»-tallur)rie, 2. Teil 1 1>; llDttentnanniiM-ke« Praktikum (täglich) ; Mctgl. 
lurjfieche l*robierk unde. Praktikum (4). Qherdiwi fDr YorgerQcktcrc an allen Tagen, unter 
MllhUlfc eines Aasistcnlen. — Profnttnr (Dann: Eisenhüttenkunde I, 2. Teil (2i; Eisen - 
hDuenkunde n, 2. Teil (4); Metnllurv’isrh« Tisrhaolocle, 2. Teil (1); EiamprobUrinuttt, 
2. Teil (6); F.ne«erf«i von KiaenhGttenanl.-u.-»ri, 2. Teil <•', i ; unter Mith Ql fe eines An.ietenten ; 
•Metallograpb.1«- des F.knms (1); unter MlihQlfe ei n,-s Assistenten. Ausserdem an mehreren 
'lagen Übungen im Entwerfen ut»d Eimmprnhnerkunst. — < llM-rhrrgarnls - Marksch- id- r 
s-ebrke; Martju heidekunsi mit Ptiiuigr-u, 2. Teil (H) ; unter MithDIf.- eines Assistenten ; 
Abriss ils-r Markscbeidekunile , 2. Teil (2). — lieh. Ib-rgnii hast: KinfQlimng in das 
bünteTlirbe Reeht (4). — rtberliergnit FUeher: Venraltui.)«ktinde (S). Mclninalmt 
Tr. Illehn: Erste HftlfelcisUm« bei ünglßeksflUlen fl). 

f'rla nt Vorlesungen : Assistent Dr llaumslrtcl ; (resteinsudk roskopio (2 t; Über 
gpstvi nabildcode Mineralien. TanMgmreitw Silikate ( 2) ; Mineral o»rischsis Praktikiini (2t. — 
Assistent Dr. 1ml riw: linolugie d«s lltn« (2) ; (risdoeisehns. Praktikum (21. -- Assistent 
Tr. Zlnme rimana: Elsktrolfaa nit Übongen |2; ; Oasanalyv mit Übungen f2). — Assistrm 
Tr. Bnrger: Einführung in die (Tienii«- für Markscheider 41). Assistent Markscheider 
doch um: Mark« hei <l**ri«<;hes Zeichnen (2). 

Ter praktische Varhereitunipiktirsus Ijeginnt am 21. April l'JOi. IYugmmmn sind 
dureh das fis-kretariat iineritgslUirh au Isotiehm. (570) 

I lsmthal Im lisn, den 8. Februar ltk«. 

Der Dirck tor: f*r. Ing. CI. Kühler. 


Ilanddshorhsdiule zu Lei|izii s 

Brglnn des Nonsmer- Nimrtlrri I9«N am 72. April. 

Vorlesungsrerreichni* (10 4) *i. neunter Jahreslxeicht (60 4) von lierKantl«, Schulstrssse L 
m beziehen. Weitere Auskunft erteilt der Studien, lireku.r TUlliinProfcSitar B Baydl] 



Studenten- Artikel 

jeder Art fertigt ln nur beeter 
Ausführung ( 327 ) 
Carl Both, WtLraburg 26. 

tiigründet 1876. 

— Katalog gratis und franko. — 



T-ehrerinnen d. Haus wi rtsrha f tskund - , 
T umlchrcriö. und llandarbei tlcbrerin. 


Haushaltungspensionat, 

Jahres-, Halbjahrs-, Viertel jahrskurs«. 

Fachschule 

I. Koehschule, □. Industrieschule. 
{L Man verlange Prospekt J. * V Jj 


»fTita n. so, 3 i*tn»ftr. n, 

üorbcrfitwnjiö =^litltalt 

oon Ttk- Ih-. Stfdirr, fß*6| 
1888 Itanti. fonjefl, für alle Willtör. 
u. 6<I)ultianiina. Unterrtdit. TiAjiplin. 

Zi|d), «Bobnuna oorjafllid) tmofohUn oon 

bet» b5<b(trn Breil rn Uitdberirsffea« Cr« 

folflr. 1007 b« flanke« 37 Mbtnirienteu, 

107 3d»)nri<6f,3Sf«lobrttni,l6 Drlma-ner. 

1 1 (Sinjälirifle u. 10 für Q5b<rf (Sdnilflafftn. 


Akademie 



t 


bei Frankfurt a. 

I*«»I'V S«-«-h n.l n «4 1 f», ( 

f. Maschin.- k. Elrktro« Iugrnieure, 
Hau - 1 ngi'tti nur» und AldiitakLm. 

■ I. Te. li n IU um 4 Ncnieot. 


^uptitut öctliy 

3 Imr na« f, Ttjör. 

(Pmjnlir.c, Ksiünr.i, Ylbltur.dWtatnrnt 
3d>nell, IhDer. jtr. frei. 


C echnif<um?. 
Sfrcliiz",“,-, 

^ ’^Kimritt ti*l 

Unlsrrichl n. Malheda Hitteakefar 

Pr.igramm Baln-reeh. v. SekrrtMriai 


Vorbildung ÄSÄ 

3 raseb. sicher, billigst. «e- 
sund. , nur Btud. u. KArperpfl. gesridm. Auf- 

ertth. Elgen.Wald. Leaalng-Inatitul, 

Bad Schandau [Sich*. Schwall ). (2*2H) 


» Thüringisches 

iTiTlinikiiiii Jliii<‘iian 


iiiüiüik 

i H 

erknsdiliT. 

mm 


Technikum Hainichen I 

M*m hin.«,. „ Kiekte «nekuUkJ 
l*rngr. kCi 



Stottern 


unter Bsraslis Hob 
Ernst, sw„ 

Yarkatr 20. Pro«p. gt- 



Ochi fFsj nngen 

J, PnuMt, Ressrtmrm«. litsss, Elbe. 
Kisch markt 20.1. Prospekt kostenlos. 





Kieler lMva^Reakliiü<wSK KS “liV-iu.». 

Klassen Septltna bis Prima. Ainderkurae fDr Kadetten-, kUmridut-, 
Prüfungen . Bewahrte i-ehrkrtfu-, nanstige Erfolge-, M&BIre Preise. 
g fid. *>le IMrrkllon. (137) 


Knaben pensii 
Kiniahiigen- 

BericbU- und Prospekte. Kiel, Mci 


1 5lcidh Subv-licliMtku Mt- 

LI 

M 



Verlagsbuchhandlung von I. J. WEBER in Leipzig 26. 


Mnii Wu l i. 

am MQpitzsee, 

ttrischoi ¥uucr und Wald. AuUent gesund 
gSlSgeh, bereitet für olle Scholl la.ven, Clfkj.. 
Prima, Abitur ium vor. Bestens empfohlene« 

Pffiaionat debatank. Referenwn. ( 494 ) 

Vorbereitung! 

r. Abil.-, Prima -, Flhnr.«, Beekad.-. 
Einjkhr.- J»HM. , und alle Schulen in 
Dr. Schuster'» Institut, lelptlr, 
SldonJensU. Q9. Erfolg« a. Prospekt. 


Das Einzel wohnhausderNeuzeit 

Von Dr. Erich Haenel und Prof. Heinr. Tschannann 


nhslnkffiM"“ 

Technikum Bingen 


I Maschinenbau, Elektrotechnik, 

| Automobilbau. Brück enbau, 

r^äolwriturs». 


Btechnik. I 

kPhbai p, 


Verkleinerte Abbildung. 

Mit 21S Perspektiven und Grundrissen ausgeführter Bauten 
und 6 farbigen Tafeln. In Rohlcincn gebunden 7 Mark 50 Pf. 

D as prächtig ausgestattete Werk unterscheidet sich von in letzter 
Zeit erschienenen ähnlichen Büchern außer dureh vorzügliche 
Ausstattung dadurch, daß es nicht Skizzen und Entwürfe, sondern 
fast ausschließlich Abbildungen und Orundrissc ausgefflhrter Bauten 
der hervorragendsten Architekten der Neuzeit enthält, die zu den 
angegebenen Baukosten tatsächlich hergestellt wurden. 

Ausführliche Prospekte stehen unentgeltlich zur Verfügung. 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 








Sfluftrirt« 3 c ' tim 3- 


Sir. 3376. 12. »Jätj 1908. 


2Bi« alljäfjrtid), roerben aud> in bicfcm 3<*l)te tuäfjrcitb ber £auer ber 23abe* unb SRcifc*3«it unter bcr allgemeinen Uberfdjrift: 

Saber«, Rotels unb fRetfe^naetger 

bi« uns für bie „3lluftrirte 3«iftntg“ 3 ugef)enben Slnfüitbtgungcit über ®äber, Sanatorien, 2rinf* unb &eilanftalten aller 9lrt # Rotels 
unb SRejtaurationen, SReifegelegenfjeitcn jc, nad) ©ruppcn georbnet imb oon ben übrigen Mrtjeigen gefonbcrt an crfter Stelle bes 3nferaten« 
teils, unb jwar in ber 3«tung felbft — nic^i auf lofen Beilagen, wie in otelen anberen ^Blattern — jum 9lbbrud gebracht. ©* bietet bief« ©n* 
ridjtung, befonbers aud) infolge bcr überfidjtlidjen (Gruppierung, größte 0id)erl)cit für bie gewünfdjtc ^eadjtung aller Wnfünbigurtgen, welche 

bei ber einflugreitfreit Verbreitung ber „Slluftrirten 3 eituttg" in allen Greifen bes öffetttlitfjcn unb gefellfdjaftlldKtt fiebens 

anerfanmermoften oon befter Söirfurtg finb. 3nfolge btefer Corjüge f)at fid) ber „SBäber«, £ot«t« unb <Reifeait 3 eigcr ber 3lluftrirten 3«tung“ längft als be» 
währtet unb beliebter SRatgeber in oielen Streifen eingebürgert unb hübet gctoifferma&en einen «Dtittelpunft für alle biesbejügiietyen Sefanntmadjungen. 
$iellitteraeid)ttete, fat»ie oitle ^Innancenbureaus neunten Slufträge entgegen. — ^reis für bie einfpaltige 9lonpareille»3eile ober beren SRnum 1 ÜRarl 50 ^Jfg. 

©efcfyäftsftellc Der 3Huftrirten 3 e ^ un fl (3. 3. 2Be5er) in fiefpjig. 


Oster- und Konfirmations-Geschenke 

sowie Schulprämien 

aus dem Verlage von J. J. Weber in Leipzig 26. 


Odmuci oiimea jivvkv ltanJ kmu* *«*. 4 Mark 

60 1*1.. in I>in*;*nd gebunden C Mark Oer Clur»M*r. 
6 . Auflage. Laben und Arb.it Dl« Mkht. Die Sparsamkeit. 

8. Auflage. 

Selbsterziehung. £ ’SSÄ-TiÄS 

autorisiert« Übemelxung von Lir. I»r. Frirdr. K irrhnrr, 
S. Auflage. In Ganzleinen gebunden 2 Mark. 

Erkenne dich selbst! rislilcder Freunde lind Freun- 
dinnen. 21. Au flau*’. Mit 14 Fakmoii !<•■ namhafter Fmii«-n 
lind Milnnrr der • ipgenrratt. In Originalleinen band ’> Mark. 

Stunden der Erbauung, SEX 'S! 

Von D. Job. Georg DreydorfT, ebem. l*suter der refor- 
mierten Gemeinde in I/npxig. l'rrt» geheftet ß Mark, iu 
Leinwand gebunden 7 Mark. 

7ito4bnlavilAn Eine Sammlung Ton Zitaten * Sprich- 
fcllalGlllGAlKUn. wertem, sprich wort lie hrm Heden -Arten 
und Bentensen. Vou Daniel Sander«. Zweite, wermehrtc 
lind verheurM-rr <• Auflai?.-. In Originnlk-im-ubajid 6 Mark; in 
Turne hinein tu m luTikeinhami mit Goldschnitt T Mark. 


Handbuch der Kunstgeschichte. SÄ 

voll stand ig um bearbeit et von rrofeaaer Hern Ehreaberg. 
Auf Kuu.t «Inu-Icpapior «•■»Inickt. Mit 311 Abhiltliin„>-n. In 
OrigiimllcinentMUiil >• Mark: in vornehmem ( Jc.chctikt-inband 
(dunkcLblau I.eiiuTi mit Guhlm-Iinill) t* Mark frfl if. 

Der gute Ton und die feine Sitte. ^«„1, 

von Adlersfeld -Ballestrem. Vierte, vertw ssorte Auflage. In 
Originalein bnnd plunki-lblau Feinen mit 4i.>t«l<«-hniU) 2 Mark . 
Die ; ne Clnnrl 1:1,1 K,ini P 1 'las I>«t«tacbtum. Von 
DIS ms tienu. Bai TrM . rn m.-hrf^irb««.'in U machlag 

fl Mark; gebunden mit Goldarbnitt I Mark. 

Ein Work Ton. hervorragendem eni-etaerl neben (flirunkler, das 
«iet, dlinrU «eine vollkommen ein «and freie Sprache als (if. 
■chenk lür die berrin war beende Jugnnl Is Mimli ra eignet. 


Neues Wörterbuch der deutschen und 
französischen Sprache. 'SnSS^Ä: 

Neu b>-arbcilel von Chr. W. Damour. - EULnde. In llalbfnuix 
geh. 10 Mark, S.-hQleraiOiguhe in I^einvmnd gvb. Hi Mark. 


ZEISS 



Frankfurt*. ■. CARL ZEISS 



ornehmes, erfrischendes 


nmn 

i' 


Zur Verbesserung der Zimmerluft 

für Salon und Krankenzimmer 

gleich empfehlenswert I 

Speziell fiir’s Krankenzimmer: 

Moisdorf.W aldesdnft „m F a 

, fi FL Mk. 1 .50. Zerstäuber Mk. 0.30. 


DESSAU 

die Haupt* und Hrddrnzsmdt de« Hi-rrng. 
tums Anhalt, dar Sita dar IandMitadiiimpu, 
fiamiaon dr-s 1. u. 8. liatnillona dcaOtt. Inf.- 
K**gi nrenl», flra in di« Mitte ewiaehen 
Berlin. Magdeburg, Leipzig u, Hall» -gdnp-n, 
eiiiu .statlt von .jOrtji» Finw. , vrnliint die 
beaomlere Rceu'htung deripnigfon , welche 
■ich ihren Wobin.il r wrihlen können.. Dessau 
ist eine gesunde Stadt dank ihrer breiten, 
luftigen Mrewn. ihrer »< b-nn<-n Umgebti'R 
( [“ark. Wald ii. Wirarn), ibn-r WaT*«Tldlting 
mit gutem Trink« iisser. ihrer Kanaii#acn»n 
nach Mulde und Klbe hin, ihrer Htde- 
einrichtungen für Mitnner und Krauen, im 
Sommer in *l<-r Mulde, Im Winter in der 
ac hünen slflili iatiaen Seh wi mmhallc. 8|aitial* 
»rate und KRinkeuhttusep fehlen in 

DESSAU 

nicht; Kars u. Tbnringvr Wald »ind s-hm-ll 
su erreichen. Die Stadi bat mehrere ölfnitl. 
Bibliotheken, eine alililt. tiffentL lanehnlle 
u. Bildunjtanitalten aller Art (Gymnasium. 
I Iberrealschn le, Hanrl.-l nr<Tils< hiile, btvhere 

MüdchinnchuK* mit I a: hivrinnen- Seminar. 
Industrie- und llntisbaliuniruu-hnlr, Kunst* 
Bewerbe- und Hand wer kerwrhulo , kauf- 
tnRnn . Fmbwhule, Realpynuiaaialkurs. für 
■idchen}, ferner lloftbauU-T, ileiaog liehe 
Kapelle, Kun't balle und nuinchorlei Kunst- 
nanun langen, l.os:«-. oll irierknsmo ; Worlitr 
mit seinen vielen Natur- und Kunsiscbaut'ii 
lioitt in tin mittelbarer Kühe. Wohnungen 
Kind in genügender Anzahl u. zu massigen 
ITcisen au haben ; D'h mische Kvhlon 
aind von der Flbe her billig m bniebni. 
Die Steuorverhaltniiie von (GOt) 

DESSAU 

nind KÜnatig. Pensionäre genießen bei 
dm SteiMTvrran Ingun gen weseniliclie Ver- 
gOm«iligttngen. Zu weitwrvr Auskunft ist 
gern bereit der ■aplatrat der 8 u»dt sowie 
tl.T Vorstand des 

BomeinnÜtzigM Verein* za Deaaaa. 


J^GraueHaare 

erhallen ihre untprüng liehe Karbe von 
Blond , linitin oder Schwan sofort dan* 
t-md «äse beeilt wieder d. mein ttnschäd- 
liches ... ustrßglicfiM Mittel „Klnolr- fg«s. 
gesell t'iiei) »4M. — 1 Jahraus reichend. 
Mur Berlin, Leipzigeratr. 56 (Kolonnaden! 
bei Franz Scnwarzloae. (6«7) 


Wl (TloisdorfßrTÖaldesdü 


1 Wo n Jehl erhllllic h. direkt z u beziehen dur ch 

mtrvantrtwfidtr die Apotheke „Zar Qermanla«, Jaatr L 8chL 
«zmwrka J.W.H. 



Echt 

r Gla»KÜ««er^ 

r flssmonn- Uhren' 

f A m-rkannt vmnrliiaUr drattrl 

Prktiislaas-IWvlirauhib 

n nur BMI h«>ch»U-n Volbrndungr 

|J. Assmann, Glashiitie L S j 

^ Fabrik gvgr 1863. Pnii-/. 
\ lisUm direkt. Verkauf Ji I 
^ d.lfhrrngeschafle.^ 


fk 




COMPiLIEBIG 

Vollkommen gewürzt sofort trinkferfig 


Diabetes-Bauer 


Ko e lisch enbroda 

(Sachson.) 

Sommer- u. Wmler-C 




i 

' ■ :K 


Sanatorium won Zlmnter- 
mannKk Stiftuno. Chemnitz. 

Zander -Institut. Itvhandlung von 

Nerven-, Magen-, Frauenkrank- 
heiten, Herzleiden, Gicht etc. 

<‘hrfantt Dr. IxjoVrll, früher Obrrnnt in 
Ukhmann’a öanatoriuin. l'zoap. frei. 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz I 

t* i KAtzachenbroda-Dreedan. PIiy»Ikali?. b-dlÄtotlst-bp Ihbmndlunp nach 
Dr, Lahmana unu-r .mal. Uätung. LUuotr. Prcwp. frvi duzvh dl« Direktion. E. ILOlLts 


[ 


Dr.Starcke’s Sanatorium 

„Schloss Harth“ ?(ÄS;r k rf„; J Ä 

t'Or Wervers, Herz- u. Innere Kranke. 

Keine Tuberkulose. Herrl.Lare.OT. N eubau 
ni.hOebit.Komf. Beste Krf. JlLProap. freL 


MT ' M T 1B |f ATT rir Fersen, und (irmiitakruke 

14 I 1 % tl % I fr ^ Tannenfeld ^ 

bri >r.txlMiit£, Saehoen-Allrnhara, Unit GlanebaiHiiiOBilz-flcra. (335) 
Ijuidschaftlieh aeKme, ianliert« läge auf einem I lahmrüfkao inmitten cinaa 

15 ha großen alten Parkes. — Warm was wrk ei n in r. — Elrktr. HfleiH-htimg. — 

Vier getrennt liegende Villen. — Pension 200 — 90Ö Mk. — t>ms ganoe Jahr ge- 
öffnrt. — Prospekte durch Dr. Terklenbarg. 


I 


MORPHIUM 


F.rHrAhnnnu absolut rwang - 1 
los und ohne Entbchningrer- 
scheiirang. (Ohne Spritze.) 

□p.F.MUllor's Schlots Rheinblick, Bad Godesberg 

Modernstes Special Sanatorium- I 
Aller Comfort. iFamilicnle hrra. I 
Prosp. frei. Zwanglos. Entwöhmv. 


^icn, „$otel* ^aifctßof“ 1 


ALKOHOL 



nadjlt bcr Winattrafoe, 1. 1. iSeföper unb Gtefansutati- Welf« ^fttnilienbofel. 





■Stottern 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


AclU-sle stNWtl. 

VnM. Prospekt _ 

Honorar nach iivi 













9 ir. 3376 . 12 . 9 Jtärj 1908 . 


GIluftrirte 3 **tong. 


435 



^ Bad^ 

Sooden-Werra 


Solbad miMm grössten Jirhalatorium Oeubthla n d s 


Bestes Wasser fifrer . , Jtertfefeh '-Fi/trrti 


FERN 


umiDgpvoa überall nach Qb«raU 
billig. VarLittf . Sie I *rt-i»of f ert*. 
Ho(-S|«dlteure Mennig 4 lehn, 
DnHil, Aob-, «rrlcblet 18-10. 


Deutsches Butlerbuch 

bairMlet uiHrr ^liiwiriung < le.t 

KaUfrlleheii IJfknndhelUanilr*. 

l’rt-ia in Origmalldnenboiiit 15 Mark. 

Z^Aerlac *<mi J. J. Wrbrr In Leipzig (SlL, 


\Gmm HOTEL DITALIE 

UTIICM/* BAUER- GRÜNWALD | 

■ LI 1 L VI V JUL-GRÜHWALD 5 EN.E 


Schweig — Luftkurort t. K. — 18m) m fi. II. 3 

Pfö^el u. Kurhaus Valnana^ 

^^l^fr.U-tru-b, 1‘ruipnkU. 


Allbrrthmte VniTi-r»iiAi.vrtadt an d«-r MUixlu iihc d. 
^ N.i-luirtals i. d. Kta.-i MMU-n«- . lila-nagt t. d. tn*rrl. 
Hdtlnuaruiar , aln landiwhaftlu-h hkAtlSl«- Mailt 
Ls-utx-hl aii.-rkiuint , lluminrrfrljK-ke I. 1 Uiik-i, 
tr-g. Nordwind g>-m-biitt, WazHb-r'w'lUf spau.-r- 
idiiiKt’ auf (tut. WeRTti tn. aTiftiuL Frnuirht in 
d.'in 27 K) ha Rnmat-n Süuliwuld. - Jeder Knnt- 
I fort d. <jro»#!<Uult. KU-lttri w-h le-trii-1 »•»»' 
txdui s. Körti^'Ciihl , die auch SmIcImh, die nicht gut *t.-i*>-n können, die MögUrkkelt 

bietet, sich i. irizeh, Luft u. hoher lag»- i. t-rgi-ln-n. UfkaJIsaUu-n u. iMinfd' rfiilirv n l, d. 
berrl. I'nntebun« (Niskartal u. IterRilra.w'). Vortn-ffl. Krz ieb i u i K>uum U I l.-u , KuriMmbulen, 
rahlniche wS*s* iwrhaftl. u. populkre Vertrüge, hilJi.4h.eken i.Vkadeinisc he und V-Jksl« whalla 
für jedemunn), >iJli»<li«e IC un.Htau»«U‘ Illing. Kunst- u. Allerlßmersniniiilunic- Kogl- K< >l<»iiie 
<*■*»• Kinrhe). (Suh-s Htadttheau-r, gnwst' Ojieri. Mannheim i Kahnnrit JO Min.)-. Anerkannt 
borrurntR- nde Koim-rU- (int Sommer 2 mal täglich). ISrhlvMlm-htK-ht, < .« i. ^. rih.-U au rU*«n 
ripurt. Ilnllenwchtrimmbad. Miete u. Lebemunjtt. billig, daher II. la-nutiden gwriicnrl iü» 
Wohnort f . Kettln er u. Pensinn&iv. t'n« uii*--ltl . Audtiin du u. Wohnun gauaehwi-ia «*rt*t It ihr» 
NLHdlUch«- Verkehrt - llureai. , ll.upl.tr. 77*. 


Heidelberg: 




Vorzüglich bewahrt gegen: Katarrhe der Luft* 
wege, Lungenemphysem, Asthma, Skrofulöse, 
Rachitis, Rheumatismus, Cicht, Blutarmut, 
Herz« u. F rauenkrankheiten, Magen-, Darm- u. 
Leber affektionen, Rokon valeszenz nach allen 
mA* liehen chirurgischen und Inneren Krank Iv-Itca. (Tuber- 
kul»*« »««»ge, «blossen.) Terrnlnkuren. — Trinkkuren. — 
Verkeuf hochprozentiger gradiert* r Sole. - Pneumatische 
Apparat*. LiKnosulflt , Einzel- u. CcselUchafL.mhal stiemen, 
Binzelkabinco. alle Arten (auch Kohlensäure) s.ilbader, 
Kangobeh.rndlunjf. Gradier hau* mit QbcrtWkter Wandel- 
bahn,- kutgedohnte Gebirgswaldungan unmittelbar am Ort, 
vortreffliche Spazierwege, Angelsport. Lawn -Tennis. Oute 
Vi-r| Ilegu ng für Jegliche Ansprache. Badet«- hrift kosten- 
los .Iure h die Badevarwaltung und die Annoncen Expedition 
Rudoll Mosas. aahniim« Bebra «duingen. 


Kornelunrr 

m lBtllenött Iht 
riärfjftfi 91 oIk 

tüöllw ntn 
T^tottdmtnl 

promtTiaSrit: 

TOiniittn »o«i 

ttttßm 8*ltcn &WlRUttntKifrJr.” T »fl Ö hV 
hält, «nmrtafutm, >K<alfl»imiaftiitJt. Cbn 
fftattoul« . 3 höhere T3<btetUbiilrn. 

BehrtTiimemruttitar. gute »olfefctjiileii , 

g*ttbilbunfl«(«bnlt, itttictaönlflltrtjctFi'tn 
ntidKi »arten . XKatcria tprikfiingAoinf. 
BmlJflt rieht. Stg anbeter '(IrtlNbörlwii . 
ftdlU)l9oheitfn.-.mtall.»ömWh*»»mbe- 
CiMlBm-ftatalllono, <)*a4« unb el«ftr<fe»ed 
eitbt, etraktnbobn, sdnrltnnr unhfhibe 
Snftfllt, 3 ffpotötlcn . [ildjtlflc Arttr. 
trentfnWuifr, »tltfltnWi uu *uj.= 
übuttd böjt über «rt Sport. -Spirit»!^« 
für Sotto- unb ?|ugnib|Dlele, Melthalnt, 
««fang- imb muirtiiltldjc ttcrtiitt. ttpc-? 
nclitiar* unb flcfctlfgce Vthtit. grofi.< 
köb [lieber Oomfort mit uhtbltdjrt SNeijeit. 
MJUgf ®nmbftü(fJ= mtb Wlertpretie. ^Uu 
frirlcrttr ^Jlbter gratt*. *lu*funft erteilt; 

t'f r Sluefd) Ufj f ür örll idjc 3nlcrt ffen . 

»t-jcMfU'tciir ; Berliner Strafet 49. 


’l 

Oberwaidf 

b 5 t. Gallen ( 5 c hwei i ) 


Sanatorium ob. d. Sodensee, 

auch zur Krholuuff u. >avli- 
kur. Phjrslkal.-dltttct. Ilril- 
neihe nach Hr. [.ah mann. 

Subalpine» mild. Klima. HcrrL 
Lage, niiwtriertei’roepcktc frei 


Waldhaus-Flims, Graubünden (Schweiz). 

Für dm So-iutm-r od^r für das Jahr in pwliwtiUT, klimatiM-h »ehr Irevor- 
ldgli'r Gcbinpi- und Waldlahd.M-h:ifl (1150 m ü. M.) henwludtllclw Villen, 
eia«- zum allt-inls- wohnen, eine in jtl>K«x hlr»>M n«m Ktrigewohnungen zu vormieten. 

Kinriehtnngen, elegant mM.liert, Zi-ntmlheiru nif, liiider e(e. (643) 
Nilhere Auskunft «vteUl K. Hit*, Chur. 


Th Lirinqzr 

WALDSAnAToKiUMl 


Neurasthenie 


/ Vpri iHKelllV’iehßl tleren ümeben, Wesen und llcilung. Prvi.sgelcrOmes, narb «len 
V*" « “USClIn 11 « IIP f neueste Krfahrungrn lxurla-itel«« W«-rk CWill Heit., ri«lc Abbild ). 
Wirklich braiwhtnrvr RatRvber und sielte rer lV«tt weiser sur Heilung. KDr Mk. l.W) in Hrief- 
ourkeniu bMiehen eoit dem .Nerveaann>torium.,SlliraBa‘S drnr.V* fHehneli). 
Leuten-* ist d . ganic .Jahr geöffnet. SMsnrhlirik.iirh fQr rnAnnliihe fati.-nt.-n. Erfolgreich*«* 
Hellm.-ihodc-n, einzig in ihrer Artn, Wirkung. Klima für Npiirasilicniker brsondns günstig. 


^ l mit dem eleganten, aufs komfortabelste eingerichteten 

Doppelsdi raub e n öampfer „Grosser Kurfürst“, 

S I begianenb am 27. Juni d, J, von Bremen aus, 

Dauer ber Reise: 24 Tage. 

Preise öer Plätze: Von Mk, 600. — bis Mk. 2000.— > 
k || Route: Durfh Öen Kanal unter Anlaufen von Southampton— Cherbourg 

nach Greenock (Glasgow) — Island (Reykjavik und Isafjorö) — 
S Spit2beraen (Adventbay und Bellsunö) — Norökap — Hämmertest — Tromsoe — 
\ Digermulen — Drontheim — Molöe — Merok — Guövangen — Bergen — 
\ Oööe unö zurück nach Bremen. 

S Ende öer Reise; 25. Juli 1908. 

Da öer Norddeutsche Lioyö In diesem Jahre nur öiese eine Polar- 
V fahrt veranstaltet, ist 

^ baldigste Platzbestellung empfehler.3wert. 

S Nähere Auskunft erteilen 

S Norddeutscher Lloyd, Bremen 

Abteilung Passage, Vergnügungsfahrten, 

^ sowie dessen sämtliche Agenten. 


MontreuXgHotelEden 

(Genfer See.) Mudcmii. deutadi 
Holn) in nll«-rU“»u-r ruhigster Ingv am 8«», 
lu'hpu dnm Kurml. Gurten Müs«. I'rri»-. 
(003) (L-aiuu r Fnll«gg*r-Wyr*ch. 


pri|||H Eden-Palast- 
ULIlUllu. Park- Hotel 

Einzige ruhige, zentral«* I>ngf britn ßdnwr-ßiLhnhof. V«»n gndlem i’nrk ura- 
gebeo. Brate Mtnililre Eiariehtungvn , moderner Komfort. yjpj 


Hotel Cecil ■ London 


Ein Stichwort für grandiose Elleganz, vollendeten 
Komfort. Keine, auch nicht die letzte Errungen- 
schaft der Technik himijchtlich der Bequemlichkeit 
und des Luxus der Besucher fehlt in diesem wahr- 
haft königlichen Hotelpalast Trotz alledem sind die 

Preise verblüf- 

fend billig, un- 
verhältnismässig 
billiger als in 1000 
kleinen Hotels. - 


Salon und Schlafzimmer von Mk. 25. — an (pro Tng 
einschliesslich Licht und Bedienung). — Frühstück 
(im indischen Saal) Mk. 2.50, Lunch (im indischen 
Saal) Mk. 3JX), Diner (im indischen Saal) Mk. 5. — , 
Dejeuner (im Restaurant) Mk. 5.—, Diner (im Restau- 
rant) Mk. 7.50, 
oder Mk. 10.50, 
Souper (im Ro- 
stau rant ) Mk. 5.- 
oder ä la carte. 


Zwei prachtvolle 
Fronten; die ei ne 
nach der Them>e 
und ihrer histo- 
rischen Umge- 
bung. die andere 
nach dem „Strand“, eine der Heefstrassen des Uni- 
versums. In unmittcllmrer Nähe aller Bahnhöfe* 
direkt an der Grenze zwischen „Citjr 44 und „Wertend“, 
unbestritten das komfortabelste Hotel ln London. 
Auszug aus dem Tarif: Zimmer mit 1 Bett von 
Mk. 5. — un, Zimmer mit 2 Betten von Mk. 9. — an, 


800 Zimmer und 
Badezimmer, so- 
wie Bankett-Säle 
zu lQQOGcdevken. 
Automobil garage 

(selbige ist frei 

füg die Automobile der Besucher des Hotel Cecil). 
□ □□□□□ Tel -Adr, „Cecelia London“. □□□□□□ 
Ein sch5tzenHw«*rter Führer du. eh London wird 
jedem auf Verlangen gratis und franko in Gestalt 
einer reich illustrierten Broschüre des Hotels von 

1 leinemann & ( I 'o,,Uciiwcnburg8tr r f>8,K«>ln, zugoeandt. 


Hotel Cecil » London 













Blickensderfer Nr. 8. 


Neue«, besonder« stark ge- 
bautes Strapazier-Modell mit 
RUcklauftaste. neuem Tasten- 
Tabulator und den vielen 
andern, dem System 
Blickensderfer eigenen Vor- 
tüflen, Preis m. 2 Schriftart, 
und elegantem Verschluss- 
kasten 275 Mk. Modell Nr, 6 
200 Mk. Nr. 7 250 Mk. 

Katalog franko. 


Groyen & Richtmann, Köln. 

Filiale Berlin, Leipziger Strasse 29, Ecke Friedrichstr. 


ST 

r rmJI ‘Paris 

L 0 me Simon, 

UNÜBERTROFFEN 

FÜR DEN 

PJISES 


GLASHUTTER UHREN 

aus der Uhren-Fabrik 

UNION GLASHÜTTE / Sari*. 

feinsU prizisions-Uaschrruihrir 

lack ■ilfaa|;«»fiit f er Kali. De* lu»t* fecwarlc 

Verkauf durch all«- innm I hu n^vchafi»- 
«1« In- und AuaUndrs. 


llüf'lier-KataloK 


WI R 

■ luftm-Mmixre u tufi* 

«baRtttbert, fa L’ufl unb Jtyetfc 
kdgrmbere €<tule c»nn«.ir t 6 ■«»*. tTrin • 

*) OB. Xamni JUacIcrldiuIe u TOfLoMcrnirtiak. 
JS4.0<LIM|1>. 4,*t. •CtflAtb .5,20. üb *10 icfl|t 
M Rtrlaarfbrr '>rla*. IHprlr. ► 


GANIBAL'i WUNDERBARES 

Enthaarungswasser 

t bwrf limTn r wei Minuten nach 
rininaliict-m ((«brauche ipäiu. 
liclimiuw »Vunwl die »tirk- 

»U-n II sann im (i«airht un<! am 
K(iq»T ( (1 Anden, Annen und 
H*-b»*n), — K«<nr lUirun« 
der Haut. Erfolg unfehlbar 
dbueniil und vollkommen un- 
M'h.Vllieh. wohin« h. nil. 
Viele 1 Rank vh reiben. I’rrl* per fl. fOr (Je- 
itichMtaiin* 8 Mk., für den Koriw 8 Mk., 
(Herren H.10 Mk.V. Pnatfemand g. Martin. 
B. M. Ganlbal, Cham.. Leipzig I. 


■ „ der Welt 

{jebr.ÄfeUOigt Cffl.<dmmant%hrradnwhe 

^ehhmbnuul * Chemnitz. 


oon £>r räumt Xaanmbrrf . 3 n>f * t *i orrmebrt* unb »er 
6r (Irrte Kuflagr. «tt II Tn fr In ftbbll&unQcn, 3n Crtfltnal- 
trlrwnbrmb 4 «lorf. Brris# 3- 3. ®*b« Is CrIj>|I* 5«. 


3Hauptlieffer 


W, 




«kV 


r 


seidelsNaumann Dresden 


Gedächtniskunst 

- - - - ~ - Verlag von J, J, Weber in Leipaig 20. 


Von Horm. Kothe. ö. Auflage 
von O. Pietüch. Pro* M. 1J0. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


OHuItrirte 3 c >t un fl- 


Wohl die wunderbarste Gäbe des Menschen ist die Sprache. 
Deshalb ist die wunderbarste Erltndung eine Maschine, welche die 
Sprache wiedergibt. Aber der Edison-fhonograph tut noch mehr. 
Selbst der Mensch, der dies« Gabe der Sprache besitzt, kann nicht 
nach ah men eine Militirfcapcllc oder ein 100 stimmiges Symphonie- 
Orchester, oder den Donner de« Nisgartfallec, oder den Tenor eines 
begnadeten Künstlers, „welcher salbst die Seelen Im Fegefeuer 
tröset“, aber der Edison-Phonograph kann e*. Man muss ihn 
hhren, um seine Bedeutung zu ermessen, sber man muss ihn be- 
sitzen, um ihn zu gemessen. Hören Sie ihn im nichsten Phono- 
graphengeschlft. Wenn die Leute nur hingehen würden und ihn 
h6ren, der Verkauf wire eine Kleinigkeit. 

Edisoa-Goldguaswalacn H. L— pro Stück. 

Edison* Phonographen von M. 45. - an. 

ff Indier gesucht, aberalt, wo wir noch nicht vertreten. Katalog« 
Versenden wir kostenlos. 

Edison- Gesell sc halt m b. H. M 

Berlin N. 39, Süduicr 12. 


Uh. 3376 . 12 . 9 Jlät 3 1908 . 


für Beleuchtung, z. Kochen, 
Helzen and Bügeln. 

Vorzügliche Rrfrrrnien über 
atutgeführte Laboratoriun»- 
Einrich hingen 
stehen rar Verfügung. 

BLAUGASFABRIK 

AUGSBURG. 


Einfachstes System von 
Kleingasanlagen 


Julius Feuricn, Leipzig, ■ 

Ft-u ricHFlM fle* 

W w? * * Pianinos und Fl 


Flügel. 


Hervorragendes Fabrikat. Vielfach prämiiert. 


D ER ZAUBERER, diesen Beinamen er- 
hielt Thomas Alva Edisom, und er ist 
in der Tat ein Zauberer, denn er er- 
fand in dem Edison -Phonographen ein Instru- 
ment, welches Musik und jede Art der Unter- 
haltung ins Haus bringt. 














3376. 12. Wärt 1908. 


3Huftrirte 3 e ^ n 9* 


437 






Seitfaöen Des 2 Bajjerbaues. 

3um S<[bjtunterrid)t, für öen (öftraurf) in box Praxis nnb als öeljr* 
buc^ für ftad)|ct)ulfn ocu (J, Sdjiffmonn, Bauingenieur unb CberlfbTer 
am Xecfjnifum ber freien $<m|e|taöt Bremen. ®?it €05 in ben 3*jrt 
gebrutften u. 8 tafeln ttbbilbgn. 3n Orifllnalleinenb. 7 9Jlnrf 50 Bf. 

Seilags&udjfjanblung von 3. 3. 3Bebcr, fieipjig 26. 


Ciifcl, fielp* eitmtnl 

WflB bi« ftcMl r ,€ejö1öbör.e<bnuVFfn»«ulr>cr ifi ein boräüflli^c# 
SJUfd gegen bm 0d>n»ipfrn. £ilft oft über 92a4f. ffiirb wie eine 


.Trmwy.fucyn»^ . c i ;c cp arapn<n fl HU 1». Stiu i i . Ti'mtbtl t 


Graphologie.», 

4. Mark. Verlag J. >. Waber, Leipzig 26. 


vr o 

Wollen Sic stark £ 
u.pirod werden ■ 


Üben Sie täglich 10 Minuten 
lang nach der neuen Muskel- und 
KöTperbildungsmethode (Heil- 
gymnastik). — 32 Seiten starke 
illustrierte Broschüre, die jeder- 
mann lesen sollte, gratis und 
franko. Briefe im Ausland 
20 Pfg., Karten 10 Pffc. 

l’rof. £.Wehr]iciin 

Institut InurmatI unal de culture phvsique , 

\illa S<T[M)Hte, n WES, fti^rrirf^ 


.Man aliiil sich, 

»ber findet »ich schwer — , ao bleiben riclo 
In gripanntrj Erwartung. ob aie andere 
vwvtthen und du Rechte finden. Auch 
am S#]|«tTer»tr-hfH, nn der SeJb-.tlH-fH.-d.- 
gütig , die auf andere wobltu.-i.d turftck- 
» tmi.lt, fehlt cs. Als Mittel, den Wq; rum 
eigenen und fremden Jcb ru finden, gelten 
gebildeten Menschen die Ckarakirrtwurlfl- 
lunrrn t on P. P. I„ Seit IMW liefert I*. P. L. 
gruUrrigige t.t,i|»rain.nt voll' Cliarakter- 
Ktudlcn nar li rlncc*endrten KebrtfUI Orken. 
Wegen Ciratia- Prm|K*lit wende man »ich 
brieflich an I». I'juiI 1,1« l»e* Schrift, 
uteller, AliKaburc I. t'iOH) 


Heulen! 


Specidl'fhocoldde 
Milch-lhocoladc 
LeichHösLCoco« 
Wilhelm Falsch«. HtfiSflä«; Leipzig- Gohlis. 

Original from 


■— *- S-f' ‘ IK.'IBSE: 

iK'hmcn auf: I v ^Jwrboiiiden ♦» I*ur BirQmpfv 1 xVeeomaiw 
| 1 Nachthemd 12 Ta*eheiilßrher Ihren«. 

Kr - 1° ba «' :w cn> bre<1 ' 10 cm hoch, leer M. 4.Y - 

,, 912 E. 70 „ „ „ „ 20 „ mit 

Einsatz, l An rüg «1er 1 Keiacderke mehr tauend . U. SS — 

a*s«l.*oo festgewalit. Pappe, mit "cfirn lUtem Heiellurh bc*.wrn. 

Nr. 90ÖII. (IrOtic M, Aufnahmefähigkeit »io No. 911 E leer 
•* »WC. „ ,, „ „ „ 912E m. Ein 

I W Hlwtriertr Preisliste grill» and rranko. i. q 

Moritz Tliidlcr. Lcipzig-Lhideiiau. 

TrrtiaMstai» : l « l|>*lt Merlin llambarf »ittiiUrnrl m. M. 

retwwtr.8. LHpaicermr. 101/102. Manamll g|. Kaia«r»tr.29. 


K öii neu Sie plaudern? 

Wollen Sie lernen, wie man auf eine 
panende, uudebendo u intnraaianb« Weise 

Ä eirtc riitorludtung anknfipft, 
wie man aieh gebi Id ct und an- 
gon.-hin auadrQckt , worüber 
inan in «Irr (ieaellM'hafl, bei 
Tafel mit dem anderen Ge- 
schlecht redet, wie man nett 
und amQsant plaud.-n, kur*, 
-in beliebter (rescIlM-baflcr 
wird , dann Iwn Sie das 
Huch : ..Ille Kiinnt «l. r 
In ter halliini».** Vom 
berthmt. Autor t>r. Gärtner. 
Prel. MW 1 .SO. Fr 1 1 c (atprr A l'o., 
Presdea I« sS. (4G3) 


jilOier p sä!' 

nljlvl M-nd.rincn, 

— Citronen, 

reneh irdene Prlm«ur-QamAae, bkg 

k Mk 4.rsi gege,, Nachnahme. (444>) 
l .n er..* - Preise ab 60 kg franco p, Eilgut. 

A. Wibaux &. CI«., lirmftan, Algier. 


& Sohn A.-G. 

Opt. u. Mech. Werkst. 

Braunschmreig 


_ — Filialen In: 

B«rim □ Hamburg a Wien 
London a Paria □ Moskau 
St. Petersburg q New-York 


loanan Werkstation : 


Prismen- 


Feldstecher 


Feldstecher 


Grosses Gesichtsfeld 

Leichte, handliche Form 


geben selbst”bei tiefer 
Dämmerung noch deut- 
liche und klare Bilder. 


Im Gebrauch bei der Deut 
•eben Armee und Marine 


4 x Yergr. .Jt 50 . 


6 x Ycip-. -4 ISO. - 

8 x „ „ » 95 . 

10 x .. 145. 


Heue Fernglaslisle Nr. ?1 postfrei 


Neue Prisnenglasliste Nr. 31 postfrei. 


Rönisch Pianos 


K. K.Hof-Pianofabrikin Dresden. 

Vertreter an allen Plätzen der Welt. »„ 














Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


ficipäig, 12. SJlärj 190B. 


□ □ 
□ 


o 

OQ: 



Digitized by 


9Jaa> ctitfiit pho 

Google 


SUice ^olitj als 3ungfrau von Orleans. 

93 a d) einem photoaraiiljtldjeit »Inmtt'Uitt i»on <Sru)iti Maupp, Halm. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


o 
□ Q 


440 


SWuftrirte 3 citung. 


9 )r. 3376 . 12 . Söfärj 1908 . 


Die iteugeplaitien (Sifeitbaljneit auf 
bet Salfan^albinfel. 

nt 3 atjrc 1867 würbe bie elfte ®ifeubaf)n auf ber 
Baltan halb infei, bic Strecfe von Barna nad) (Ruft- 
fd)uf, oott einer oitcilifdjoit ®efcllfd)aft gebaut, um beut 
engUfdjen Hanbcl Singang in bas 3 nnerc 311 fehaffen. 
Einfang ber ficb3iger 3 al)re erlangte ©aron Hirfd) auf 
Ctftcrrcid)» Ungarn« ftüriprachc bie Äonjcffioit zur (Erbauung 
einer (Eifenbaljn von ber ungarifeben (Grenze nad) Äloit- 
ftcmtinopcl mit einer ©bzweiguttg nad) Salonifi. §>irfd) 
gab l,„ ©Mionen Türfenlofc aus 311m Ährrfe von 180 ftr., 
rücf 30hl bar in 104 3ab«n. unb oereinnatjintc baraus 
356, 4 ONO. ftr. Wad) feinen (Rechnungen, bie oon hoch* 
beftod)enen türfifeben Beamten genehmigt mürben, ver- 
ausgabte JpiTfd) für btc Finanzierung ber Türfenlofc 
101 , „ ffllill. Sr. unb für bie Bobnbmiten 254 , « ffllill. ^r., 
alfo genau beit erhaltenen Betrag. 3 rt 'Älirtlidjreit mag 
er bie Hälfte biefer Beträge aufgewenbet haben. Sein 
©ewinn belief fid) auf Hunbcrtc von ffllillioncn. tlber* 
bie« baute er bie ©ahnen, obgleld) il)m bie ©elbmittel 
bauptfäd)lid) au« Cfterrcid)* Ungarn unb Teutfd)lant> 311* 
geftoffen waren, nicht im niittcleuropdifctjen 3 ntereffe von 
ber ungarifeßen ©renze, fonbent uont ©leere au«, alfo im 
3 ntereffc ber (Engländer, unb er lieh, was bas Sdjlimiuftc 
toor, fid) von ber ®*rpf[id)tung entbinben, aud) bie wict)* 
tigen ©nfd)lu&ftreden oon Selooör nad) 'Jlifd) unb uou 
flstüb (Sropljc) nad) 9 Ji[<b fertigt uftcllcii. ©olle vierzehn 
3 af)re blieben biefe Pudert bcftchen, 3x1111 großen Schaben 
bcs inittelcuropäifcben Hanbels unb 311m Borteil ber (Eng* 
lÄnber unb Ftanzöfen, bie oon bet Seefeite her bie Balfau* 
niärfte erobern tonnten. ®rft im Cfoh« 1888 mürben bie 
fehlenöen Streden bnrd) 'Bulgarien unb Serbien gebaut 
unb bie ©nfdjlüffe hcrgcftcllt, erft feit biefer 3*it bcjteht 
eine unmittelbare ©tfcnboljuvcrbiubuiifl Berlin* 9 Bicn*Alon* 
ftantinupet, bie in ber nimänifehou Ctulc Bcrlin*Bulare(t* 
1fd)emau)oba>Donaiibrüde«Mon|tan3a 1111b fecroärts nad) 
Äonftantinopel eine roertoolle Wonfurrcuz mit ©nfcßluß 
nad) Btcaaiibricu erhalten hat. 

Bon 9 tifd) jweigt bic ©ahn nach Solonifi ab, nad) 
biefer türfifeben Hafcnftabt ohne Hafcnanlagcn, wo fid) 
fd)oit besbalb fein größerer ©erfefyr entroidelit fonnte. 
Tort hat bas europäifdK ©i feit bahm ich nod) eine Icßtc 
empfindliche Cüde, benn es fehlt ber fflnfdjluß nad) ©riedKn* 
lanb unb ©tlpn. Tie gtied)ifd)e Sahn ©tl)en*fiaviffa ift 
nahezu oollen bet. G« hanbelt fid) nur um bie Serbin* 
bungsftreeff Öariffa*GaloniIi, um u>rnig nietjr als 100 km. 
Sinb ©tbcn unb ber ^iräus au bas initteIeuropäifd)c 
©ifenbahnneh ange|d)l offen, (0 wirb alsbalb ber curopäifcbc 
Betfönen* uttb (Eilverfehr mit ©gt)pten unb 3 nbien oon 
Srinbtfi auf ©tben*©iräus übergehn. Ter Birflus liegt 
nur 971 km oon ©Icianbricn, wäßrenb Srinbifi, bie 
heutige Umfdjtagsftation für biefen Scrfehr, 1550 km 0011 
©lejeanbrien entfernt ift. Bisl)ct verweigert bie iüxfifdje 
(Regierung bie (Erlaubnis ju bem ©nfd)tiiß, hauptfad)lid) 
im 3 ntereffe ihre« Hafens Salonifi, aber and) aus Sb* 
neiguug gegen Cjterreictpllngnni, Serbien unb ©riechen* 
lanb, betten ber ©nfdjluß in erftcr Seihe 3itgutc lammen 
mürbe. SRußlanb bcjtärft bi« Türfei itt ihrer ablel)uenben 
Haltung, ja felbft (Euglanb unb f^ranfreid) fd)einen ihr 
jujtiftimmen, toeil burd) ben neuen Oberlanömcg über 
©thein^irflus Tcutfdjlanb nod) mehr in bic ©litte Des 
'Hkltcilucrfehr* gerüdt werben mürbe. 

Ter Susbau bet Salfanetfenbühnen ift itt ben Sorbcr« 
grunb gerüdt toorben burd) beit <Bntfd)luß Cfterrcid)* 
Ungarn«, oon ©oenien aus burch bas Sanöfdjaf ©ooi* 
pafar eine Sahn nad) Slitromiha ju bauen unb baburd) 
eine neue Serbinbung mit Salonifi hcröuiMUm. Tas 
«Projcft ift Alt. Urfprünglid) mailte ©aratt Jöirfd) bie 
türfifdje Hauptbahn nad) ilonftantinopel uott ber Saoe 
aus bauen unb tief}, tun bie Cfterreidjer ju blcuben unb 
zugleich toegett ber geringen ftofttn, bie ijolicrtc unb ocr* 
fehcslofc Gtrccfc Sooi * ©anjalufa anlegeit, bie anfangs 
nid)t bie $>dlfte ber ©etriebsfaften einbrad)te. ©ad) ber 
Sefigcrgreifung Sosniens mürbe biefe Strcdc bei Siffcf 
mit bem öftcrrctd)ifd)*ungari|d)cn ©ahnueg oerbunben. 

3 m Serliner ©ertrag oon 1878 erlangte £ ft erreich* 
Ungarn bas Scd)t, in bem GanbfchaF, bas früher 311 Bosnien 
gehörte, bis über Blitromiga f>inoixs ^ccrcsftraßcn unb 
§anbelsroegc 311 unterhalten, fflon biefent *Red)te toill es 
jegt Cftebraud) mad)en unb hat and) bic 3uftimmung ber 
Türfei erlangt, atlerbings nur 3U ©orftuöien, mas noch 
feinesmegs bic enbgültige Äon3cffion bcbcutet. Äiommt 
cinr 3toeite ©ahn von Scrajewo über Uwaß nach SWitro* 
wiga-Salonifi juftanbe, fo bürftc fie fdjmeilid) eine intet* 
nationale Scbcutung erlangen, ba fie nicht unerheblich 
länger tft unb weit ungünftigrrc SctTiebsbcbingungen hot 
als bie .t)auptlinie Subapeft* ©elgrab* ©ifd)* Salonifi. 
Cfterreid).llngam fdjafft fid) ein« neue, von Serbien un* 
abhängig« ©ifenbohnoerbinbung mit Albanien unb Galo* 
nifi unb oerlöngert unb fe|tigt ben Seil, ben es 3roi|d)cn 
bie beiben SfTbenftaaten ©tontenegro unb Serbien gc» 
febobett hat. Sud) fann es nötigenfalls rafd)cr Truppen 
nach ©l bauten unb 9 Jla,jcboni«n merfen. 

Ta in legter 3eit bic ©lochte in fremben Cäubent 
mehrfach Schiencnltraßcn bauten, um neue ©idrfte 3U ge* 
minnen, aber and) um ihren 3 ntereffen* unb ©Jachtbereich 
3U «rmeitem, fo haben bi« JIpntTatntercifenten £'ftemich- 
Ungarn« auf ber Satfauhnlbinfel — 3und<hft ©ußlanb, 
aber mit ihm and) ^ranfreich, ferner ©uglanb unb nid)t 
3ulegt 3 talien - iljr Unbehagen über Den öfterreiebifdv 
unonriidjen Üifenbahnplau 31t erfenneu gegeben, ©on 
n»ffifd)CT Seite l) Q * man ein ältere« ©rojeft mieber 


heroorgejogen unb tie ©nlage einer Tonau-Bbriabahn oon 
fHabujeroag an bcrTonau über 9 lifd), ©rlftina unb ©ris* 
renb nad) bem ©briati[d)cn ffllcerc bei Gart (&iooanni 
bi ©Jebua fit Mid) oon ©Jontenegro in Sor|d)(ag gebradjt. 
©lit biefer ©ahn hofft man nidjt nur bie roirtfd)aftlid)cn, 
fottbem aud) etwaige ftratcpifdjc ©eftrebungen £[t erreich- 
Ungarns im fBeften ber ©olfanhalbinfel 311 burd)freu}en. 

<>ür bie rdnau*©bviftbah»» laffeu flef) mirlf d)a ft lid)e 
©rünbe nid)t ins ftclb führen. Ter ffiüte raustauf d) 3toi* 
fdjen ben ©alfanlänbern unb DJußlanb ift gering, meil 
ihre ©usfuhr hauptiädilid) aus ©r.vcugniffen ber £anb- 
mirtfdjaft beftcht. ©us btefem ftrunbe gcl)t ber gattje 
Jug be« ©erfehr« ber ©olfanhalbinfel in norbmeftlicher 
©ichtung unb roirb nicht norböftlid) ab3uleiten fein. Jür 
bic nädjfibetciligten ©ebiete, namentlich h'ir Serbien, bas 
befanntlid) einer von ben wenigen curopäifdjcn Staaten 
ohne ®leere«fü|te ift, wate eine Jufahrtsftrahe nad) ber 
©bria fehr ermünfeht, toeil e« fid) baburd) ber ©bhängig* 
feit 001t £fterTeich»Ungam einigemtaßen ent3iehen fönntc. 
©Hein ©lebua ift ein Heiner, unbebciitenbcr fiafen ohne 
©ertehf tmb fann als vorteilhafter Hm|d)lagplah vorläufig 



^tbof. €>• Branblept), Stirttoart. 

^erjog 5Ilbrecht oon Söfiritemherg, 

ber neue lommanbltrtnbe Wfn«ral b«* 13. «mreforps. 


ni^t angefeheit werben. Ta bieten bie unteren Tonau* 
häfen felbft bem ferbifd)cn SSaubcl größer« ©orteile, ju« 
mal bie fj-radjtfätje juifeten ihnen unb ©orbmefteuropa 
(icf) nidjt höher jtcllcn bürften als von ©lebua aus. Über* 
bics würbe ber Bau ber geplanten Bahn große ted)uifd)e 
Sd)tvicrigfciten haben unb bebeutenbe iloften vcrurfad)cii; 
von einer ©entahilität lönnte aber vorläufig feine ©ebe 
fein. 

9 Birtfd)aftlich intcrefficrt an biefer ©ahn waren nfidtft 
Serbien in erftcr ©eihe (Englanb unb namenttid) 3 talien, 
allenfalls auch rauf rcid) in ber (Erwartung, oon ber ©bria 
her neue ©bfatjmärfte im Söcften ber Ballanhalbinfel ,)u 
gewinnen. 3 talten fönnte fid) aud) aus politifchen ffiirüu* 
ben für biefe Bahn intereffieren , feit cs ein ©uge auf 
©l bauten geworfen hat. ftufjlanb förbert bie Cticrbahn, ob* 
wol)l ihm bie ©löglid)fcit fehlt, fie wirtfd)aftlfd) ober politifd) 
nußeit 31t fönnen. Tenn bi« .b)anb«l«bc3iel)uuge!t 3wifd>eit 
©ußlanb unb ber untern Tonau finb trot} ber ftaatlich 
unterftüßten Tantpffchiffahrtsoerbinbung ber (hagarinfd)en 
®)cfellfd)aft in Obcffa nid)t erheblich, unb bic ^cranrüdung 
ber Balfanlänber an Stußlanb burd) bic Bahn märe wegen 
be« ba3coifd)enliegenben Rumäniens nur oon 3toeifcll)aftem 
© 3 ert. 

3n3wifd)en hat £)fterrcid)*Ungarn in rid)tigcr ®rrcnnl* 
nis ber Bcrhältniffc bereits «rtlären laffen, baß cs gegen 
ben ©au bet Tonau -©öriabal)n feilte (Einwonbungen 3U 
erheben hat. Tie ©ahn fann alfo gebaut werben, wenn 
bic türtifdjc '.Regierung ihre 3 uftimntung gibt, unb wenn 
bie ©littet für ben Bau vorhanben finb. ©on biefer 
leßtcm ©«binguug hängt alles ab. Tie Türfei unb 


Serbien fönnen wegen ihrer fd)led)tcn ftinan$cn bic älafien 
nicht aufbringen. Privatunternehmer würben fid) nur 
bann für ben ©au biefer ©alpt finben, wenn fic aus» 
giebige jufd)üffc erhielten. 3ft bas 3ntereffc für bic ©ahn 
in ©ufelanb, ferner in ®nglanb, 3talien unb Srantreid) 
fo groß, wie oerjidjert wirb, fo jicl)t cs biefen Beid)eu 
frei, bic crforbcrlid)cn 3 »*i<hüffe |id)CTjuf teile« unb baburd» 
ben Bal)nbau ,}u ermögltdien. 

©n bem enicuten fyroortreten ber Bolfanfrage wie 
an ihrer Ifntroirfluug ift Teutfcßlanö nur infofem beteiligt, 
als cs ben lebhaften äöuiifd) hegt, baß ber frricb« auf 
red)terhalten wirb, ff-ür ben (Jilocrfeht Tcutfd)lanbs mit 
Aonftantinapei unb Salonifi beftehen ausreichenbe ®ifen* 
babtiDerbinbungett. Tas neue öftcrreichifd)*ungarifct>e 
Bahnprojeft nad) ©litromit}a*Saloitili hat für bie beutfd)en 
3ntcrcffcn feine ©eöciitung, nod) weniger bas Tonau- 
©briaprojeft. 9lur bic Bcrbinbung ber türfifd)en tmb 
gried)ifd)en Bahnen }toifd)en Öartffa unb Galonili toäre 
für Teutfchlanb oon 'IBcrt. 

3nimerhiit bürfte man beutfeherfeit© eine geroiffe 3utcv« 
effeiigetneiufd)aft mit Citcrrcidpllngam auertennen unb 
cs Jid) angelegen fein lajfen, juguuften bc« 5|terreid)ifd)- 
tingarifdjen Bahnprojeft « ju vermitteln unb bic Gmpfinb 
lid)fciten unb Bcbenfcn 311 3 crftrcuen, bic barüber bei 
anberen ©läcbtcn mehr ober minbei unbegrünbet ent* 
(tauben finb. ©aul Tchn. 

$ci3og 3IIbrcd)t oon aBürticmbcrg, 

Per imi< fomtmm&icTentMF A<nrra( Or» I3, nrmeflorp«. 

r\-rfls ©adjfvlgcr bes in bcu Buljcftanb tretenben General« 
j|lo. J>allois würbe &erjo(i ©Ibredjt oon iUürtteiubcrg, 
^^hisher loinmanbierenöer ©encral bcs 11 . ©rmecrorps 
in ilafjcl, jum Aomnutnbeur bcs 13 . ('JBürttcmbergifd)cn) 
©rmcefoTps «mannt. Tiefe am fcd)vgften ®>«bnrtstag bes 
Alönigs erfolgte Ernennung hat in ©Jürttembcrg lebhafte 
Jrcuöe heroorgemfen ; tritt bod)mit ö<?r3og ©Ibrcdjt wicbcr 
ein IBürttcmbcrgcr an bic Spißc bcs am 18 . Te3cmbcr 1871 
errichteten Alorps, unb 3wor ift cs 3um jweitcnmal, baf) 
«in württembergifd)«! Cf fixier fpmmanbtcrenber ©encral 
bcs 13 . ©rmeeforp« wirb. Ter erfte war ber ©encral ber 
3 nfantcric 0. BJöicfem, ber c« 001t 1890 bis 1895 fom* 
tuanbiertc; fonft haben ftets prcußifdjc Offi3texc an feiner 
Spille geftanben. 

f»cr 3 og ©tbred>t oon ©Württemberg rourbc am 23. Tc* 
3 cmber 1865 al« älteftcr Sohn bcs £>erjogft ©Ijiltpp oon 
©3ürtteinberg unb ber Crxhfttogin 'Jülaria Th^rcfia oon 
Cfterrcid), eineT Tochter bes Siegers oon (£uft 03 a, ®r 3 » 
her)ogs ©lhred)t, 311 'lü-icn geboren, (fr gehört alfo ber 
fatl)olifd)en h cr 3 ° 9 l id) cn fjanfes ©Jürttemberg 

an, bereu Begrünber ber tm 3ah** 1833 geftorbeuc, aus 
beit Öwnhrttstricgfn befanute ruffifdje ©encral öcr 3 og 
©leranber von ©türttemberg mar. Ta Äönig ©Jilhelm II. 
von ©Jürttemberg leinen Sohn hinterlößt, fo ift £>cr 3 og 
©Ibreeht ber povausftd)!li<hc Thronfolger. 

©in 28. ©uguft 1883 als Leutnant « ln suite bes 
1. ©3ürttembergijd)cn Ulanenregiments Äönig 5farl ©r. 19 
gc| teilt, trat er am 1 . September 1H85 in biefcs (Regiment 
311 m Tienjt ein. ®t würbe am 9. 3 un ' ^^8 Ober- 
leutnant unb am 18. 3 am,ar *890 .^atiptniann tm 

I. SBÜTttembergifdjcn ©Tcnabierrcgimcnt Äöuigin Olga 

9lr. 119; bod) fchrte er, ü ln suite bcs Ulanenregiments 
geftcllt, Gilbe 1891 wicber in fein altes (Regiment 3urüd. 
©ls er im Oftober in ©crli« bic ffliitteilung oon bem 
©blcben Ätönig SfarU I. iiberbrad)tc, wurbe er aud) 311m 
©ittmeifter in her preußifd)cn ©rmee eniannt, unb 3war 
unter Stellung h la «uitc bes Jöeftpreußifehen Atürajfier- 
regiments 9Jx. 5; 1893 würbe er überzähliger SRajvr. 3m 
Te3cmbet besfelbcn Jahres befam er ba« Aomntanbo 
über bas 1. Bataillon be« 3nfanteriercgiincnt« ©r. 119, 
beffen Afoinmanbeur er nach furier ©Jirffamfeit beim 
26. Tragonerregiment am 18. ©pril 1896 unter ©eför- 
berung zum Oberften wurbe. ©m 10. September 1898 
trat er in ben Berbanb ber preußifdjeu ©rmee unb erhielt 
als (Generalmajor ben ©efehl über bic 4. <&arbe»ÄavaUerie» 
brigabc in ©otsbain. Son biefem ©ojtcn wurbe er am 
14. September 1900 ciitbunbcn unb 311m ftommanbeur ber 
51. 3ttfauiericbrigabc in Stuttgart «mannt unb im ©pril 
bes folgenben mit ber Rührung ber 26. Tivijion 

in Stuttgart beauftragt, beten Üommanbo er nad) feiner 
Gmcnnnng ,jum (Generalleutnant am 16. 3»mi jgoi erhielt, 
©in 22. September 1906 rüdte er zunt (General ber äa* 
valleric auf. ©ad) furzer 3^»* wurbe er al« ©achfolger 
bes ftoneral« ber 3ufanterie ßinbe, be« jeßigen ©räles 
bes Beid)«militärgerid)ts, fommanbierenber (General bes 

II. ©rmeeforps. Boll Gifcr feinem militärifeben Berufe 
zugetan, hot fid) ber frenofl im Greife ber Slamerabcn wie 
ber Untergebenen ftets lebhafter Sympathien 31 t erfreuen 
gehabt. ©id>t min ber hat er fid) foldje im fonftigen Berfeßt 
erworben burd) einfaches BJcfen unb gewinnenbe ftieunblid)' 
reit, fo wenig er auch bisher in weiteren Greifen Ijero ortrat. 

Tic lebhaftcftc Teilnahme bes ganzen Balte« roanbte 
fi<h bem ^Ktjog zu, als feine am 24. Januar 1893 mit 
®r,}l)er 3 ogin Blargareta Sophia von Ofteneid), ber ©id)te 
Äaifer 5 ran 3 3 ofeph& L, gcfcßloifene ®he burd) ben am 
24. ©uguft 1902 in ©munben erfolgten Tob ber erft im 
brciunbbreißtgiten ßcbensiabre fteh^nben Herzogin gclöft 
würbe, tt« txxxr ein l)annonifd)es, burd) (Einfachheit aus* 
gejeichnctes Familienleben, ba« fo halb ein ®nbc fanb. 
Ter ®hc finb brei Söhne, bic ^erzöge BhilipP ©lbred)t, 
?llbrcd)t (fugen unb Äfarl ©Icranbcr, fowie brei Töd)ter, 
bie Herzoginnen dRaxia ©inalta, BJaria Thctefc unb 
©iargarctc SJlaric, ent fpt off eit. 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9h. 3376. 12. mxi 1908. 


3Du[triTtc 3 c ^ng. 


441 


3 u btejer Kummer gehört eine boppeljeitige 
farbige 

ftunftbeiloge: 

?Hma (Erbmann: Gdjapfcadjerin. 

2Bod)enf(f)cm. 

Der beutle Steidjstag. 

$to»cllcn 3»u (6 ewer bcoxbnun g. — 91m 2. SDlöri 
würben bie erftc fiefuttg bot ©oocllc u»r föcroeTbeorbiiuiig 
über bic Heimarbeit uub bic bes tficfcl|c-& Aber bie Hausarbeit 
in her Higarireuiubuitric Bcenbigt. Hmwrtuhcbcn aus Ber 
Tistuifion finb bie Vlustfibriingctt lir. Vtaunumus OTreijinmgc 
©crcimgunß) , ber jeBc* VlWcnhaus eine Ajvniisiubuitviea«*- 
(tcllung nannte. Überall, wo «ititel tu fabelhaft billigem 
©reife anfltjcigt uiürben, hau Die cv iid) um Ha u sin imitrie. 
Tiefe billigen ©reife in ben VUarcuhäufcrn lö unten nidü 
fein, wenn uidjt elenbe Vöhnc iin Hiutcrgruub mären. stier 
biefen billigen 2d)«nb Fanfc, tue gur Verbreitung biefer 
fjauoitibuftTie fo oicl, bafi mit ber tfwfchcsarbeit Bern nicht 
nactj.intommcn fei, was- Durch SIRangct au Wcfdnnact uub 
[ittlichem VeimiRtfein beim Umlauf an o-etjlern gemacht werbe. 
Tic flanke Voltstultur ijabc nod) fo oicl Jfigc, fo oicl 2cm 
beug auf Unjolibität, auf ben Schein eutev VBarc, bic feine 
VUare fei. Taft gehe nur auf Höften ber Slrbrilftfrüftc. Tic 
Vorlagen gingen an eine Atommijfion von athlnubiwa ngig 
SJlitgliebem. 

litat Des ©eichsamto Des Tunern. — Vlni 3. SJlürg 
begann bic 3ioeite Vefun« bes tftats bes ‘Weichsamt* bes 3n< 
nem mit bem 2itd : (fichalt bes Staatsicfrclärs, uh>\ii tebn 
SRefolutioncn oom ^«nttum, eine von ben Atoniematiucn, 
uier non ben Vta tionallibcvolcn, brei non ber Ullirtfdiaftlichon 
©ercimgimg, eine oon ber ^reifinnigeu Vol (spart ei unb fünf 
uon ben Sojialöemohraten uorlagen. Vlnt 4., 5. tmb «. würbe 
bie ©eratwu« fortgefetd. 'Ilm 6. fprad* Statt tsirfretär o. ©etl)* 
matm-Hollwcg imter anberm über bic (Sinwivfmtg getpährter 
SJrmcnimtcrftiltnmg auf bic Wahrnehmung öffentlicher 3nter- 
effen. <£r fei ber Sfnfidjt, bnfo bic Veftimmung , und) ber 
bie CfrctDähning einer Vlnnemmtcrftütumg fcliledtthm bie 
©tahntchnumg beftimmter öffentlicher ©echte, Bes Wahlrechts 
»ot allem, ausfd)licf)c, ber jeitigcu «njchauimg nicht mehr 
nitiprcchc. Vielter berührte ber St aalsic trete! r bie onlnnb* 
legitimation für auolänbifdje Arbeiter uub über ein tlaridl- 
amt, gegen beffen einridttung er (ich crflärte. Tod) fall ein 
Stiegel porgcfchoben werben, wenn bic iiaricllc über Bas 311« 
läffigc 'Hin [3 t)iria umgehen. 

Ttcerlcbigung bev ©ölen oor läge im p r c 11 ft. i f d> e tt 
Vanbta«. — Tos prcuiükhc Vlbgcorbncteuhaus nahm am 
3. SJlärj nach ^ipciftiinbiger Tcbattc ben pom Herrenhaus 
in abgeänberter SJafinng gnrftdgclangtcn (bcfctjoutunirf über 
Haftnahmen Vir Startung Des Tcutfchtuws in ben ©rc« 
oin3en SBeftpreiiRen unb ©oien gegen bic Stimmen ber 3rci- 
finnigen, Bes Zentrums unb ber ©ölen an. 

Bus bem VanBiag oon Ol ben bürg. — Ter finub* 
tag oon Clbenburg nahm am 21. JVcbruar bie Vorlage über 
bie birefte 4Ba!)l jum X’anbtag an, ferner einige 3u[atV 
befdjlüffe, büret» bie bie Staatsregicrung erfucht wirb, bte 
rünfiähngc 4ßaf)Iperiobe in eine bxeijährigc um uirpanbeln, 
bie Ifinfühnmg ber 9UabIpflid)t 311 prüfen, ben ifH'jetjeutrouri 
batjrn olnuönbern, baft jeber Vbgcorbnctc in einem befon« 
bem Vlal)Ureiftf }U U)äl)len in, Unb eine Heftiminuug in ben 
Ifnttourf nufmnehmen, wonach in 3wirdKnrüumen uon je 
guKutjifl fahren eine Slcucinteilurig ber Slfahltreife nad) 'Hlah- 
gäbe ber invoifchen eingetretonen Olnberung ber Vepöircningv- 
jiifer uorgimchmen ift. Tiefen 3»fnl.ibci<hlüffcn fteljt bic 
Staatsregicrung vorläufig noch ableimenb gegenüber; bodj 
hofft man, eine Verftänbigung tu er3iden. 

Vcrfaf fungsfampfe in '.Bremen. — 9fm lö. JVebruar 
nahm bie Vürgerfd>aft ber freien unb Honfcftabt Vremen 
ben Antrag ber bürgerlichen « inten an, ber eine ^ufantmen« 
fehung Des Senats in ber ^orm forbert, bnh uon beifen 
IDIitgliebern (16 bis 18) wenigfteno 2 Sürgeridrartsabgeorb* 
ucte finb, bie ifjr 9hnt nl* Vertreter bes H on bmerts ausüben 
ober in allgemeinen SUaljlen gewählt finb. Tic Slnnahntc 
bes Vntrags erfolgte in ber ^weiten i'efuug mit einer großen 
SJtehrheit: 75 Stimmen waren bafür, 31 bagegen, wähtenb 
bas StimmoerhSltnis bei ber erften Vefung 68 ju 50 betrug. 
Diesmal waren auch bie Vertreter ber Stäbte Vegefad unb 
Srctnerhaocn, bie bei ber erften £cfung für bic .Haufmann» 
fehaft unb bic 9ltabeiuitcr optiert hatten, auf ber Seite ber 
bürgerlichen einten. Ter Slntrag geht nun an eine aus 
Senats- unb VüTgerfdjaftsmitgliebem 3uiammcngcfehtc Depu- 
tation, um bort weiter beraten 311 werben. Vorausfiehtlicf) 
werben ber Senat uni bic betben erften Jtlaffen Ber (Bürger* 
fehaft, bic Hüufmannfchaft unb bie «tabemifer, ber hinten 
bie geiuünfchte Honjeffion machen. 

Stimmungsmache ber „Times“ gegen Teutfd)- 
lanb. — 3n bem Vugenblicf, wo bie ganje 3Üelt unter Bern 
Cf-inbrud ber frieblithen iSrtlärung Bes Schohtan^lcrs (dsquitt) 
in ber ailartncbcbattc ftanb, unternahmen bie „Times“ einen 
neuen JBerfud), Stimmung gegen TeutfcblanB 311 machen. 
Der militärifchc Horrefpönbent ber „Times" cr,|ählt r ber 
Deutfche Haifer habe füitgft einen ©rief über bie britifchc 
unb beutfdje S^lottenpolitif an ben (frften 12prb ber Vbmi- 
ralitöt ltorö Tweebmoutt) gerichtet. Tiefer ©rief tommc 
einem Verfndie gleich, ben für Bas britifdje Vtarincbubgct 
oerantworlithcn ȟlinifter im Sntercffe Teutfd)lanbs ju be- 
«influffen. Tiefer ©rief fei auch beantwortet worben unb 
müffc bem Vadämeitt porgelegt werben, «nt 6. 'JülSrj gab 
Ber Jftnanjininifter lJorb Voguith im Unterbau fe bie l£r= 
Tlämng ab, bah CmrB Twccbmouth am 18. ftebruar einen 
©rief oom Teutfd>en Haifer empfangen habe, ber aber oöllig 
privater unb freunbrchaitlichier 'Jlatur gewefen fei, ebenfo wie 
Bic fflntwort bes Sorbs Twecbmouth. Taofelbe crtlärte Üorb 
Tweebmouth am 9. SOlnr.i cm Obcrtjaufe, ebenfo wie Sir (hrep, 
Bem er ben ©def nad) tfmpfaing vorgdegt hotte. Tcc'flrtird ber 
„Times" erregte in ber ©reffe «rohes ««flehen, bas ©er- 
halten ber „Times“, bas Stcab eint „Teufelei" nannte, 
würbe allgemein fdjorf angegriffen ober fogar — lächerlich 


geiunbeu. ''Inch bie iran töiifeheu ©lütter. 3 . ©. ber „«vigoro“, 
bviidteit ihr tfritauurn über bic in bem „Times“ VI riitcl 311 m 
'.'Instand: lamnu-nbe 'Jleroafitiil aus. 3i» würben in gewiijer 
'Beüehuug bie „Jime-y* wiDer 9Billcu gir Ariebcnsiörberin; 
beuit, was m einem Atriege gegen Teutjchlnnb rnlflainnten 
tollte, gab ttitfafc U* einer glä inen ben '.Ulanifeitalion für ben 
Uneben unb (cigtc beutlid), bau and) vEuglaub leinen leicht 
fimtig herauf Iteidtworeueti Atrieg wflnfdti. ltnb bitvum nur 
ift Biele ginne „IimcsM<»cfd)ict)tc, bic fonft eine Sfidjtigteit 
wäre, au? leirinieitswert. 

If i n e neue politiidte ©ra in Tänemarf. — Tas 
San bst hing nahm bie (Kcgierungooorlage nlier bas fommii* 
nrtle ‘JUahlvedtt mit 32 gegen 21* Stimmen bofinitio an. Tie 
nodnnaligc .{uitimmmtg Des »loltcthiugs ift nur eine r?orm> 
fad je. Somit iit bie feit fuhren fdjwcbenbe 20ahtreiorm in 
Tänennur gciidiort. rtnuohl bie ©egieriiiigsuürlnge in ber 
Obern Ata mm er bc-> ©eidptags mandierlei Vubcnutgcn er- 
litt, bie fein esrnegs mit ben SBünfchett beT iMitfett int 
IM 11 be übereinftimmen , bebeutet bas lAiefeH einen groften 
i'rnrtfdftitt. Tenn es iit in feinen wichhgiteit Veftimmun- 
gen burdimi* frdiiunig uub uaninitlul) ben fläbtiidicn 
i'Vmeinbeu gutiftig, fa bnh eint f (hilft! vorwärts jehrti* 
lenbe Temofvaiiiierung ber Slabtuerfamntlnng bie itächiie 
JVpIvK fein wirb. Tnrih bie Verleihung bco Stimmrechts 
au bie «vrauett tritt ein völlig neues (Hemmt in bic ÜUähler- 
fdwft ein, bas, nad* (frfaliningcn in au bereu tfiinbcru, oor^ 
jiigsweife bev bciuofratifchen ©artet .yugute t out men wirb, 

Tic .fuftnnbe in ©ovtugal. — Tie aut 2». Februar 
peröffentliditen Tetrete löicn bie am 19. fluguft 1906 ge» 
wählte Teputierteiitammer auf unb nehmen babtird* bas 
«uflöiungsbetret ootu in. ©toi 1 «07 giriicf. Sie berufen 
ferner bie tiortes auf ben 29. «pril, fchrcibeu bie 2lMl)len 
für ben 5. Vprtl aus unb crtlären bie Tetvete oom 30. 'iluguft 
unb 23. Tciembcr 1907 über boo '©erhiittnis Des etaates 
,|U Ben Jvinauren Bes AlimiglidKit ASaufes wie über bic Re- 
form ber ©airslamnter für null unb uidttig. 

Tie ©cicttung uon 'Jütar Gl*»fO burdi bic Spanier. 

Tie ©iditadutmg b« Vertrags omt IH94 burd) ben 
ÜJinghKn, bie 'JlotwenBi gleit, bie feiublnhen ©ifftümntc 3*1 
pevhiuBeru, imtethalb bot (®»rett|eit bes fpaittid*cn Terrtto- 
riunts ihre Streitigtei teil 311111 «ustrag in bringen, uub oor 
allem bie ©otwettbiglvit, bem Sdnnuggel au ber Atilftc ein 
i?ubc m bereiten, veranlagten am 14. Februar bie Spanier, 
'.Ulnr tShicn „propiforifrij" 311 he fegen. Tie fponifdic Regierung 
Heft ben Sultan oon 'JJlaratto, ferner TeiitühlaitB, (fuglmtb, 
»vrantrcidi, Citerveidv Ungarn unb Italien baoou in Atemitnio 
feilen. Von beit ©ladilcn würbe teil» (R'ibcvjpnidj erhöhen. 

9teue ©evfiäifungon tiir 'JJlarolto. — Tie fran.iö- 
fcirijc ^Regierung beiclilofi atu 3. 'JLIlär.i bic VI bfenbung oon vier» 
tauieub !ÜJau« Verftärlungeit nad) iSaioblauca, baruuleT eine 
Ifstabron Atavallerie uiiö eine Vlujahl neuer, in 8 aijit=iflicnnc 
hevgeft elller HJUtraillciifeu. Ifieneral t?iaulct>, ber mit bem 
Vlufitanb Ber öeni Snaifen on ber algcrifdjen «ireit.ic fo fchncll 
fertig geworben tft, wirb fid) bemnSdift nad) ber ©.«eftlüfte 
©tor otfos begeben. Cfitüdlen ©lelbungen und) bient biejc 
Seitbuug, au ber aiuh Per Votfd) öfter Vegnault tcihtimml, 
nur bem Stubiunt ber für bie Crgaitifation bet «Igcciras- 
poli.tet nötigen Vebingungen. VI u her bem fallen aud) bic 
JuitänBc an ber algcrijd)cn (tirenje Verü(tfid}tigung ftnben, 
bod) ift bie 'JJtifjion Vtauleps auftbrilcflid) alo 30 t tlicf) be 
fchräutt b«3cidiitcl. 

'Jleue Atämpfe in Vtarofto. — «nt 29. Februar mar- 
fdjicrtc (General b’VImaöe mit ber burd) Teile ber ttolonnc 
oon ©er ©efdnb imb »Tebalah oerftürtten Tirs» unb Altiften- 
tülonuc nad) Soul cl Trin am Euch Viallal). Hierbei würben 
bie ftraitipfen von Jufantcrif unb ©citcrci ber iDlcbofra 
heftig angegriffen. Ter Atampf bauerte oon ad)t Uhr fnlt) 
bis in bic ©ad)t. ©ad) ernftem Wcfcd)t machte b'Vlmabe 
einen Verflog, trieb ben Jeinb 3 urüd unb oerfolgte ihn 
7 km weit. Tie »Tromofen ocrlorctt örcijcltn Tote unb fed)s> 
UnBBreigtg Vcrwunbcte. 21 in 4. ©lär,! befe^te eine Truppen- 
abtcilung VJlulei Ajafi bo Settat füölid) oon Uafablanca 
wicber, bas bic ^raii 3 Pfen am 15. Cianttar unb 7. Februar 
mit fd*wad)en Äbteillingen auf fur 3 e 3 eit in ©efiB 
nonmieit hatten. 

Tas (jitbe bes ©ovt-Vltthur-^ProAeffcs. — 9Jadj 
pier,3chutägigcn ©ertjan Ölungen tourbc in 8t. ©etersburg am 
20. iyebruar bas enb gültige Urteil gegen bic ber Übergabe 
uon Vort 91rtt)ur fdnilbigen (henerale gefällt, (üeneral 
v. Stöifcl würbe 311111 Tobe verurteilt, jebod) ohne Verluft ber 
Ghren rechte. (5r würbe für fdpilbig ertlürt, Bie ffeftnug über- 
geben 3u hoben, bcpor alle 'JJlittel erfdiöpft waren, ferner 
bie Vlmtsgeroalt nicht angeiveubet unb eines Tis.gplinar- 
nergehens fid) fchulöig gemocht m haben. Tas (herid)t bat 
jebod) ben itaifer, bie Strafe in 3cfjn 3<ihte ^-eftungshaft 
uui3uwaubeln, weil ©ort Vlrthur, von überlegenen Streit- 
trüften belagert, unter General Stöffels Leitung mit bei» 
fpiellofer Hartnädigfeit fid) verteibigt unb Me ganic 'JBelt 
burd) ben HclBcttmiit ber Uiamifon in Staunen gefegt h^t, 
ferner weil (Nettetal Stöffel mehrere Stürme mit überaus 
großen Verhüten bes »fieinbeo abgefdilagen, wübrenb ber 
ganjen Velagernng beit fielbcngcijt ber Truppen nufreebt- 
erhollen unb an brei »Tclb.iiigen tatfräftiflUfnteil genommen hat. 
Tiefer ©itte bes tficrichtshofeo fdicntte ber ^or am 7. ©Iär3 Cße» 
toähtuug. Pieneral ftorf evljielt einen öffentlichen ©erweis. Tie 
(Scncrolc VeiR unb Sntirnow würben fr ei gesprochen. 

Attentat auf ben Schah oon Verfielt, — Vlm 
28. Februar würben itt Teheran gegen bao Automobil bes 
Schah Viohanimcb 'Jlti ,m>ei Vom ben geworfen. Ter Schah 
bcfnnb fid* erft im borauffolgenben ©lagen uttb blieb bes- 
halb unocrleRt. tfiuc «nvahl ©erfonen wnrbcn getötet. 

Tie ©efeftignng 001 t ©lanila. — Tie iHegierung ber 
Vereinigte« Staaten oem Vlmerifa beginnt in näd*ft«r ^feit mit 
Bern ©an ber ©efeftigungswerfe dou 'JKanila, nad* Beren ©e» 
«nbigung bie f>cuiptftabt ber Vhilippitten eine ber ftärlften 
SMtungen in gern,) VI fielt fein wirb. 3m ©erlauf eines Gnljr« 
wirb Vtauila 311 einer ^lottcnbafi-s erften '.Hanges für bie 
Union 11 m gefehlt fiett fein, ©icht weniger als 28 ®lill. ./f 
fallen in biefer 3 eit für bic Vlrbeiten aufgewenbet werben. 
Tie tiorbameriföitifchen ‘JÜlarincbehörben finb entfchloffen 
olie ©orbcreitimgeit 3 » treffen, um für ben ?fall eines fünf- 
tigen .Alxicgcs fid) auf 'JJtnnila als auf einen, not^u unan- 
greifbaren Stüttpuntt oorUiffert 311 Fönnett. 3 war wirb es 
nid*t 311 pcrhinbcrn fein, bafi bic Japaner eine grofie Truppen» 
inariit auf ber onfel V.'ii|on lanbett unb fic gegen 'Hlcmila 
uorfdjicfen. «ber gerabe einem berartigen *>111 werben bic 
nennt ©cfefligungeti ©e(t)ming ttagen. 


Totcnf(f)(m. 

3- V- V einte, einer ber leiitcn Utopincn ber 3nhrc nur 
IR4H, Dieb litt gsidiiit er ijabets, beffen Toihler CT heiratete, 
©litbegrünbcr ber .Marudveit K»eiclljriuift, bie im IM nie wnu 
HPaniigofhren mehr ab brei tauieub Aioloniftrn unb 3(M»cmn,>r. 
an bie ilavifdte AtoKmieani 'Hliinifippi fdndtc, nadt ihrem 2«üct- 
tcru ©egrünöer uon Vlrheiteraiioünliattcu, Atrebin unb Vro- 
biifttonsgenoficufduiftcn, f l*od»betagt inlflenb unb Vcrgejjcn- 
heit in ©Jinibon aut 29. Februar. 

Theophil p. *\-ithtnt), ehemaliger jufiigminiiirr im 
Atabiuott Alolonian Ii:ga, 187S ©i.)einäübenl bei ber Atönig 
lidteit Tafel. 1 kmo 'cnatspräMBcnt hei ber .Müniglidien Aturie 
(bem obrriten (f>erid)lsl)of), JHH 6 bis IRhO ^«ftiiminifter, bis 
1905 Vlitg lieb bes «hgeorbncienhatife», ferner ieit ihmci iah re* 
lang Ti|rriUualiufpctlc»r ber coangelifdien VJiontou Super- 
iutenöen.i, am 11. Cftober 1822 311 Vubapeft geboren, f bn- 
fclbft am 4. VJIär.). 

3 »ttob «‘■eis. als „Vapa «ieis“ einer ber *bo!ann teile« 
Wfmdmct Homifer, merft für bic Theologie beitimml, Vier- 
iaiier 00 « (ionplels, colofAenen tmb htxnorijtiirhen (Eiuaflern, 
l 8 i»H bio 1 H 9 H Tireftor ber SingfpielgeFellfdiaft im Eber* 
poltingcr, fpata Irantheit-hnlber nur noch in ('mjifpiclen 
wirfenb, om 27. Te.tetnber 1840 311 Vltljen geboren, t in 
©tfindjen am 3. ©lärv 

I >r. j»hil. Wilhelm CA>inil, bebeutenber (Shemilcr, ©io- 
reftor an ber Tentfdien Tedmifd)en ASodiidmlc 3 » ©rag, ieit 
t87o Vrofeffor tmb Vlitglieb Bes Van besfani tätsra ts für ©öh* 
men, 187K Vcgrfmber ber C fterreidjiidien iftefcllichnft mr^ör- 
berung ber dirtnifdien 3tt Bnftric, mehrmals ©rüfibent, feit 
1902 Vlitglteb Bes öiierreid)i.fd)ett A^errenhaufes, am 5. Vlugnft 
1843 3 U ttöicn geboren, t in ©rag am 26. Februar. 

Julius (tarnonn* Toinboumcijter, Sd)üler Swattbs- 
burgft tmb bes ftrl>r. »yriebrid) 0 . 2d*mibt, 1870 bis 187« 
©au führet* bei bem wo« Sd*inibt ausgeführten ©au bev 
©forrtirchc 311 >inf haus, 1873 bis 1891 ©arftcliet ber Tom* 
bauhütle uon St. Stephan 311 Vlüen neben Schmibt, feit briien 
Tobe alleiniger Vetter ber Veftaurfcrtingsorbettett, am 2. VJai 
1848 jm föleti geboren, t eben bort am 1. Wein. 

(Aieorg {V r hr. v. .Ct 0 I^hau f eit , preufüfd)ev Alant nterljcrr, 
lehren rittcr bes 3oljonnitcrovbens, >beitommifth«rr bes 
ülteften abligcit Jivcigcs ber feit 1253 in ftrantfurt a. VI. 
anfäffigen ATvÄufer «Iten • Vimpurg, am 11. 'JJIän 1841 nt 
JVvantfurt a. SM. geboren, t in ‘JMünchen am ß. VJlär.t. 

Hermann ^acobi, ein Veteran Ber Sdiaufpielfunit, 
1863 bis 1884 om Jhaliailieotcr in .Hamburg, bann an Der 
^Mannheimer Hofhiilmc, iEhren mitglicb, 'JJltt begrün her ber 
«jenoffenfehaft beittfdjer ©iihnettnngehöriger, 1836 311 ©erlin 
geboren, t in SManul>eim am 6 . 4 jillär 3 . 

'JJlorrio A4. Ijcfup, Älanfmann unb ©anfier, eine ber 
intereffanteften unb ucrbicnftoollitcn ©cTföntid)letten ber Ver- 
einigten Staaten, ©räfiBcnt bes Vlmeritanifdjen 'JUhifcums für 
9laturgefd)id)te, Vlnreger ber fog. Cv-Mup-Urpebition, bie in 
umfaffenber Vttcifc att ber fluftlöumg Der rfrage ber alten 
©f.tiehungen ,vri ichcu Vlften unb Europa arbeitete, am 21. 3u.nl 
1830 311 Vlteftport (ISonnccticut) geboren, f in Veut)orl SJiitte 
>bruQT. 

©obert 3ulius .Hllnfhar bt, VtCTlagsbuchhänbler itnb 
©udjbrttcfereibcfiher, Sentordjef ber ^- 1 x 1110 Julius Hlinfharbt 
3 tt Ceip.iig, feit 1856 als Vuchhänbler tätig. 1870 mit feinem 
©ruber Teilhaber bes oätcrtichcu (6efdiöits, ieit bem 1881 
erfolgten Tobe bes ‘Vaters ©efitiet besfelben, 1840 ju Veipjig 
geboren, t eben bort am 6. 'JMÄrj. 

I»r. phll. Vorcn) Vinbclöf, einer ber hcroorrogcnbften 
finnlSnbifd)eti ©tattjeiuatiter unb Vlftrommtett, VüiTflid*er 
Staatsrat, 1857 bis 1874 ©rofeffor beT 'Jtflathcmatil an ber 
llnioerfität H^fhtgiors. 1874 bis 1902 Cberbireltor bes finn- 
länbtfdjen Schulwefeus, feit 1867 SclTctär ber tlinnlänbifchen 
<Sö.)tctat ber 3Biffenfd)aften, am IS. ©ouember 1827 311 
Haruia (ffinnlanb) geboren, f in Hciftnöfnrs am 3. ©Järv 


2Uice ©olih- 

fe gefeierte Sängerin SHorta JDilt fagte in fcötlftabt, 
als fie bie junge 9Uicc © 0 IU 3 ein ©cbicht auffagen 
hörte: „Sie wirb einmal eine grofec Sdjaufpielerin toerben.“ 
Tiefes fflßort blteb im H« 3 ?n öes Süläöchcns haften unb 
3 eigt< ihm Bie ©ühne als &rfüllung feiner Träume. 

(Erft nad) Hämpfeti mit ben ©enuanbten, namentlich 
mit bem 9) ater, ber fid) nid)* bamit befreunben fonnte, 
feine Tochter auf bem gefährlichen ©oben bes Theaters 31 t 
fehen, fetjtc es 9Uice ©olifc öurch, bic JBicner SdjanfpieU 
fchule 3 U befudjen, 100 Hofrat v. 2Beilcn unb Ctnil ©ürbc 
ihr fchönes, cntwirflungsf gf)t 0 CD Tafeni 3 «r (Entfaltung brach- 
ten. 9lod* oor Seenbigung ihrer Stubicn faf> fic Vluguft 
^örfter, einer Der Funbigften entöccfer unb (Enuccf er junger 
fd)aufpieterifc!)cr Talente, unb oerpflidjtclc fie 3886 für 
bas not toenigen fahren gegrünbete Teutfchc Theater in 
^Berlin. 3m 3 fl l)rc 1887 tarn fie nad) Qcipjig, wo fie eine 
9Beffeli> jur Vorgängerin hatte, unb jtuei 3ahre fpäter an 
bas Äöniglidjc Sdjaufpielhaus in Treobfn. Hier erlebte 
fie bic ©lütf 3 eit ihrer jugcnBlicb aufftrebenben ftunft. 

ÜMit IRccht hat man Vllicc ©olih bic Schaufpieleriu ber 
Vi)trif genannt. „9Bo fanftc r leibenbc 9Beiblid)tcit 311 t Tai> 
ftellung fotnmen foll, ba ift fie an ihrem ©Iahe. Sie per- 
fügt über eine innere, füll roirfeitbe ©ocftc, ber fid) Tein 
©etrachtcr, fein lein HSrer entjicben Cann. 

Sdjan ih r c Stitnme wirbt für ihre ftunft tmb jpridjt oon 
Seelenweh unb rwh«nbent ‘Tiilben.“ Vlus 3 arten, foft jag» 
haften Anfängen, aus tociiig belebtem Spiel, Bas aber 
fdjon mit einer uoTjüglid*en Sprcd)ted*nit oereint tpat, 
hat fief* $llicc ^Jolih in ihren Tiesbner 3 ofjren 3 U ber reifen 
ftünftlcrfdjajt entwicfclt, bic fic t>cut« befil^t. Sie gehört ju 
jenen ftünftlerinnen, bie mit einer einfachen, fiebern Charaf« 
teriftitcincpofficDolk Vluffafjung 3 « oerbtnben twiffen. Ohrt 
Daritcllcrifd)ctt ffiebllbc finb in Tresben nnpergeffen. Ohr 
fcclcnpollcr Ton fam namentlich in ben ÜHollcn ber CElifabetf* 
im „Ton ttartös“, förtn 3 <ffin im „Taffo“, Thello, ßuife 
®lillerin, ftlärchen, 3 »iöi*h «Uriel VIcofta", ©eatrice in 
ber „©raut oon Wleffina“, eignes in 3bfcns „©raub“ uub 
in oielen anbexen flaffifchen Wollen aufs hcr-rlirfjft* ^ur 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




442 


Slluftnrte 3 c ^ un 9- 


9tr. 3376. 12. 2Rär3 1908. 


(Geltung. 3n mobcrnen Stüden hat fie in bcr „©Ion* 
ben Äathrcin" oon fRicharb ©ofe unb als Melifanbc 
in Maetediucfs Drama „©dlcas unb SWelifanbe" 
vielleicht als 6 ic früiljfte Darftelletiu in Dcutjd)laub 
ganj eigenartige, non |d)»et fijmboliftifcher Äunft 
umfloffene ©eftalten gefchaffen. 

Die Wolle bet 3 ungfrau oon Crleano, in ber 
fie bas ©ilb auf bcr ©orberfeit« unferer heutigen 
9himmer nad) einem oon bem &ofphotographen 
(Erwin 9taupp in ©erlin berrübrenben photographi- 
fdjen fhmftblatt non henjorragenben Cualitäten 
barjtellt, fpielte fie in bei glanjnollen Weueinftubie* 
rung, bic bas ftöniglid)c ^oftfjcatcrin Drcsben im 
September 1903 für Schillers rotnantifefje Dragöbic 
geraffen hatte. Sie erhob bie ©cftnlt bcr ^eanne 
b'Wrc berart über bas fJlioeau ber gewöhnlichen 
Yluffaffung, baß fie in biefer Wolle einen weitem 
bebeutungsvollcn Sdjritt in ihrer tünf(l«rifd)cn 
(Entwicflung tat. (Es liegt ein (Elan,) oon ©oefie 
unb reiner Schönheit über Üllicc ©oliß' tünftleri* 
fdjen (Behüben ; fie alle finb non innigem Gmpfin* 
ben befeelt, non roannem Geben burdjflutct, bas 
lief) namentlich in 3 ulia unb (Elcftra 311 hinreihen* 
ber £*lbenf<haft fteigert. Jafet ntan bie 'ilrt unb 
bas ©runbtnefen oon Wlice ©olife ins Sluge, fo 
ifl fie als eine ftünf tierin 3 U bezeichnen, bie immer 
9Jlafe 3 U halten weife, bereit oomehmftes Streben 
auf eine ebel ftilif irrte Wahrheit gerichtet ift, 
unb bic, frei oon ©ofe unb (Effefthdfthetci, aus 
bet Julie innem (Erlebens fdjafft. Seit fie 1907 
Dresbcn mit 2 öicn, ihrer ©aterftabt, ocrtaufcht 
hat, finb ihr neue, mannigfaltige Aufgaben ber 
Da rf tellung sfunf t gcftellt worben- Wad) ftcht fte 
in ber Sollfraft ihrer (Entwidlung unb wirb ihre 
eblc, Dornehme ftunft toohl auch im Heroinen« unb 
im (Sharafterfad) glflnjenb betätigen. F. K. 


Drei Weuenpcifjltc bcr Meabcmie grancaifc, 

^Nie Qlcabemie Jran^aifc hat am 5. 9Jlärj als 91ad)folgcr 
-*Jbe r nerftorbenen Mitglieber SDiareelin ©crtf)elöt, ülttbrt 
Dheuriet unb Sullt) ©rubhomme ben 3ournaliften Jrancts 




£)cnri Sßoincard 


Ghannes, ben Dichter 3can Wid)epin unb ben MathcmatiEcr 
§«nri ©oincari erwählt. 3 u,n feierlichen 2 BdI)lalt waren 
breiunbbretRig llnfterbliehe erfdjtenen, barunter and) Jran« 
tote (Eoppee, ber fid) oon feinem Ülrgt in bie Sifeung be* 
gleiten Inffen inufete, unb bcr Äarbinal SMathieu, ber aus 
Wom t>eri>«|g«ilt war. 9tid)i erfchienen waren (Ebmonb 
Woftanb, bcr ungern fein warmes SRofenfd>löfed) Ctt in ßambo 
oerläfet, unb ©natolc Jrance, bcr gefd)woren hoben fall, 
nie roteber ben Jufe unter bie „t ’otq»le“ 311 fefeen. (Es ift 
üblich* baß bie äanbtbaten für bie oafanten jautcuils bei 
fdmtlid>en ©cabemiciens einen offijicUen ©cfud) machen, 
um fic um ihre Stimme 3 U bitten; feiten noch 0 «b es einen 
folgen Ülnbrang oon ftanbibaten, feiten auch galt es, nad) 
ben ©itnalen ber ©cabemic, brei llnfterbliehe zugleich 31 t 
wählen- frür Öen Gife bes im Pantheon beftatteten Mar* 
celin ©ertljelot mclbcte fid) nur Jrancis Sl)arme&, für ben 
Stfe bes «Romanciers Hnbrc Dheuriet erfdjienen inbes oier 
Streiter im Dumier, bie fämtlid) bas Wöfelein ©egajus 
tummeln, (Ebmonb ftaraucourt, 3ean tfahor (Dr. da^alis), 
fienri bc Wegnicr unb 3 ean Wid)cpin; für bte Wad)folgc 
bes gelehrten ©aeten Sullt) <ptubl)owmc ftanbeu fid) gegen- 
über bic Dichter 3ean 9licarb unb (Emile ©ergeiat, bic 


3eati ??i(^cptn. 


Sdjriftftdler Slugufte Dord)ain unb Charles bc ^Jomairols 
fowie ©rof. öenri ^oiucare. 

.?ienri ^Poincarc ift oon ben 9Icuerwäl)lte n bebeu- 
tenbftc q3crfonlid)feit. Wicht nur in Jrantreirf) hält man 
ihn für ben größten unter ben leben ben ^hilofophcn 
matl)cmntifd)er W3iffenfd)aft. 

Der 1854 in Wann) geborne 
(Belehrte tft ein Schüler ber 
Gcotc ©olqtethntque; feine 
Stubien wiefen il)ti 3uuäd)ft 
mehr ben praftifd)cn 2luf* 
gaben 31», unb er brachte cs 
)um Gl)ef Ingenieur bes Berg- 
baus. Dann aber abforbierto 
ihn gan3 fein Lehramt in 
bcr Uniocrfität, wo feine 
©orle Jungen SMuffch«n er* 
regten, weniger im populären 
Sinne, weil fie nicht fo leicht 
oerftän blirt> waren, um grofeen 
3ulauf ju finben, woljl aber, 
weil oon feinen Schülern bic 
©runbgebanfen feiner mathe* 
matifchen ©hüafophic ben 
©rofanen in ucrcinfadjtcr 
Jorm 3ugätiglid) gemacht 
würben. Seine Schüler fefe> 
ten es fid) auch 3ur Aufgabe, 
bic öehrfurfc bes Wieifters 
311 veröffentlichen, fo bic 
„Theorie den tourbillons“ unb 
insbefonbere bie „9Hahrfd)cin» 
lichfeitsrechnung". Jür bas 
©arifer Cbferoatorium rebi* 
giert ©oincarc bas „Bulletin 
aHtronomicjue“ ; ferner ift er 
©litarbeiter bes .Journal de« 
mftthömatiques pures et appli- 
qude«“. 3n bm „Mdthod« 
nouvellcs do In nuVhanique 
<*^leste' £ gab er eine metho* 
bifd)e 9lnalt)fe bes unioer jellen 
<ftraoitaHonsfr)ftems. Schliefe* 
lieh hat Mcuri ©oincarc cs 
auch fclbft unternommen, in 

feinem SCcrfc „Vnieur de I«. wience“ einem gröfeern ©ubli* 
fum barjulegett, was matt feit einer Weihe oon 3 oh rcn l n 
bcr Unioerfilätsfpradte ben „©oittcaristnus“ nennt. Der 
„©oincarismus" (teilt bie ©rinjipien bcr wiffenfchaftlichen 
(Bcroifehfü in Jragc, inbem er mit 90113 neuen tfvgpotbrfcn 
anticullibifcher (Bcornetric neue (Sinbliefc ins pl)ilofophtfd)C 
(Bebiet eröffnet. Die Schlußfolgerungen ©oincarfs unb 
feiner wiffenfchaftlichen ©hilofophic fittb mahe 3 U biefelben 
wie bie bes „.ttumanismus", bem bie jüngere literarifd)« 
(Generation hulbigt. Denn ber SRafthematiler fpricht ben 
fdjßnen Safe aus: „Das mcnfd)ltd)c (Genie ift ein furjes 
fiieht 3 t»ifd)eti 3 wei Gwigleiten, aber es* ift biefes 9luf- 
leud)ten, bas alles beben tet.“ Die wiffenfchaftlichen Hörper* 
fchaften bes ttuslanbs hoben bem fraii 3 öfif(hen ©eiehrten 
burd) chrenbe (Emenituttflen ihre ©ewunberung 311 m 9lus» 
btud gebracht. 

Jraneis Gh armcs ifl ber Ghcfvebafteur ber „Revue 
des Deux Mondes“; es ift bies ein 9lmt, bas gewiffer* 
tnafeen oon felbft 311m 5lfabemifer erhebt. ?lud) Gharmes' 
©prgöngcr, ©runctiere, gehörte ber „(iompagnie“ an, 
3m 3al>rc 1848 3U Burillat gebaren,’ wibmete fid) (Ehat- 
nies nad> 9lbfd>litfe feiner Stubien bem 3oumalismus 


„aus Hber 3 eugung“. (Er würbe Webafteur bes 
„XIX. Sibele“ unb bes .Journal d« Dbbata“, 
fd)rieb hiftoTifcfec unb biplomatifd)e Stubien unb 
war Mitarbeiter bcr Miniftcr Spuller, ©oblet unb 
bc Jrcpcinet. f>eute fd)idbt er, im Departement 
(Jantal jum Senator gewählt, gewiffenhaft bie poli* 
tifche Ghronif feiner „Revue“. Gr ift ein guter 
Durd)fchnittsliterat. 

3can Widjepin latin feine algerifche Slbfunft 
nidjt ocrleugnen. Seine fräftige, unterfefete <&eftalt, 
fein gebräuntes (Bcfidjt unb fein Kraushaar oer- 
raten maurifche ©lutmtfchuitg; fein Temperament 
überfteigt bas gallifchc noch um einige afrlfanifch« 
ftifeegrabe. Der Soljn oon Wlebca, 1849 geboren, 
war 3 war Sd)ülcr hoher ©arifer Sd)ulen, aber, 
nachbem ec 1870 bic ©üdjfc bes Jranftirrurs ge- 
führt, 30 g es ihn fort auf ©ohemienmegen; feine 
(üebid)tc nährten ihn nicht. ®lan fah ihn als 
3d)iffst>crlabcr in Marfcittc, als Matrofe 30 g er 
in ben tfjafen oon Neapel ein, bann roteber faß er 
auf einem Bcbalteuxftuhl ber „WTitä“ unb bes 
„Corsaire“, um 1873 als S<haufpieler in feinem 
eignen Drama „L’Etoilc'* im Th^ätrc bc la Xour* 
b'2luocrgnc auf 3 utrctcn. Diefe h«oi|<hcn 3eiten 
fanben ein (inbe, als oier 3 ahre fpäter feine 
„Chanson des <»ucux 4 ‘ (©cttlcrfang) erfdjien unb 
ihm bie (Sun ft eines romantifd) oeranlagten ©ubli- 
htms cintrug. 9lcuc Sänge folgten; aber webet 
bic „Caresse*“ noch bie „Glu“ ober bie „Tnun- 
dailles“ erreichten wieber fo gai »3 bie hinteifeenbe, 
feurige itroft, bie bte „Chanson des (iuena“ aus» 
geftxömt. ©id)epin ift ein ©oet oon ehrlichem 
Beruf; feint ©erfe erfreuen weniger burd) feinften 
Schliff unb (Bcbanfcngehalt als burd) fprubelnbes 
Geben. (Huch auf bem Theater t)at (ich ber neue 
©fabemifer oft »eriudjt, fo mit einem „Macbeth“, 
einer „Sapho“, bem „Flibustier“ unb „Par le glaive“. 
3m Öbcon l) atte fein „Chemineau“ (Der Öanb» 
ftrcid)<r) grofeen (Erfolg, bei Sarah ©emharbt jüngft 
. La Belle au Bois dorrowit“ (Domrös^cn) nicht minber, 
(Erft im oiertett ©Sahlgang wutbe ©id)epin gegen feine 
.«onfurrenten ftaraucourt, Wegnier unb fiahor oon ber 
9lfabemic mit 18 Stimmen ertuätjlt; Gharmes befam, weil 



grancts (E^armcs. 


ohnejeben ©cbenbubler, gleich im erften 3Bahlgang 27 Stim- 
men (6 weifte «nb ©oincare erhielt im aweiteu 

SBahlgang mit 17 Stimmen bie ®tcl)rh«it. tt. C a h m. 


Der 

Sranb bes öoftfeeotets in 9Reiningen. 

altberühmtc ftunftftätte ber SDleininger liegt in 
^/raud)cnbcn Drummern; ein gut Teil bcutfd)cr Dh^i^* 
gcfd)id)te ift bafein. Dte erften 'Jlttjeidjen eines ausbrechett- 
ben jeuere mad)ten fid) gegen Mittag bes 5. Mära 
benterfbar. (Eiligjt augeflellte Untcrfudjungcn ergaben, 
baß bcr SRaum unter bcr ©ühnc oöllig ocrqualint war, 
unb (d)on um */a2 Ußr ftünb bas ©ühnenhaus »am ©et- 
fenlungsfcller bis jum Sdjnürboben in hrtl<n Jlammen. 
Der eifeme ©orhang, ber oorfd)riftsniäfeig niebergclaffen 
war, tonnte bcr ungeheuem felut nicht iDibcrftdjen unb 
bog (ich rotglühen b nad) bem 3 ufd)auerraum herüber, her 
nunmehr ebenfalls in Jlammcn aufging, unb um l /,3 Ul) r 
fdjlugeu mädjtige Jeucrgarbon 3 um Dach« hinaus. Danl 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Das §er 3 oglidje £>oft!)eater in Meiningen. 



Das £oft!jeder in aHemingen mä^renb bes 5Branb«s am 5. SJtärj. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


444 


Sllujtrirte 3 *iton 9 - 


9 Jt. 3376 . 12 . SUärj 1908 . 



JÖfluptmann 3ranj fjinterftoi&er. Gr3h<?T308 ßeopolb Saloator. Enhrrjogin 'Blanfa. 


bem Eingreifen 3 <il)lreirf)fr freiwilliger Reifer, bem tele* 
Pbanifcf) bcorberten ©lilitär unb ber fteuennchr fonnte 
ein Teil bes gefeinten 3uoentar*, bie wcrtoollen 9?cqni* 
fiten, (barberoben, JBaffen unb Haftungen, gerettet werben. 
Wurf) bic öufoerft umfangreichen, jnm Teil taum erfeh* 
baren 'JBibliotijcfen bes Theaters unb bev §offapel!c witrben 
in Sicherheit gebracht, ebenfo wie bic 3n|trumente. Hur 
jroei wertoollc Flügel, oon beuen einer ber £>offapelle 
probcaicife überla||cn war, lonntcn wegen ihrer Schwere 
uidjt gerettet werben, Slbenbs um 8 Ul)r war and) bic 
y>auptfront non ben flammen fo uwit angegriffen, baf) 
bie CDecfe bes prcuhtoollen ©eunionfaales in lieh jufammen* 
ftür^te. 

Tue fjoftheater in ©ieiuingeit würbe im 3ahr* 1830 
erbaut. Seine ©ebeutung für bas beutfetje Tbeatcr ocr* 
oanlt bic ©üt)ne bem Ontcreffe vierten (Georgs II., ber 
bem gefpröd)enen Drama in Bteinmgen eine di)nlid)e 
pflegftätte bereitete, wie fie bas nniftfaltfct)e Drama fpä* 
ter in ©aircuth finben follte. 3m 3aljrc 1H67 berief ber 
Öeraog ben an ber 9Jlüiid>ner tlniocrfität wirfenben 
Sfriebrid) p. ©obenftebt nach Meiningen, Tie Stilcinbeit 
bet ©ül)nenäuffüt)nmgen, bie f)tftorifd)e Treue, bie bra* 
matifd) • gewaltige 3Jla|fenbelebung oerbreiicten balb ben 
'Jiuhm ber Schaufpieler weit über Deutfd>lanb l)i naus. 
Unter fterbiuanb tStjronegrs Leitung ging ber Triumph* 
jug bet „Wteiningcr“ oon ßanb ju ßanb, 3m 3al)re 1874 
fanb bas erfte (Enfemblegaftfpiel biefer tl)üriugij<beu $of* 
bühne in ©erlin ftatt, bas |ic — gleichfam über 9lad)t - 
berühmt machte unb ffie in bie erfte 'Jleitje ber barftellerifch 
emft ju nchmtnben beutjdjeu Theater f teilte. 3m 3ahrc 


SalIonf ) aU5 mit ffiallon. ©cd)t« Heine« §aus für ben Tra<henballon. 




Transport eines gefüllten ©allons uom ©alIonf)aus jum Qfufftieg. 

f) ft erteil« Ungarns 9Jlilitär*£uftf(f)iffal)rt. 


ßc$te, SSöcbfte auf ber ©übne überhaupt 3U bejeiefrnen. 
Vlud) über bie «Ulcininger i[t bie 3*it büuoeggefchritten. 
aud) fie bebeuten nur ein ftlicb in ber Gntroicttung. Stfbcr 
bas barf freubig betont werben — ein fefyr wichtiges 
(filieb, bas teinesfalls fehlen burfte, wenn aus ber Dar* 
ftellimg bes bramatifd)en Stiles bas werben fällte, was 
talfüchlicl) aus iijx geworben ift. Die Slbfchr oon ben 
groben Effcftcn, bie h»rtorifd)c Stiltreue, bas energifehe 
©etonett 6es „©ahmens“ für eine bis in bic geringften 
9tegiebctail«i einheitlich abgeftimmtc Sorftelfung b<tt in 
©ktningen ihren ©usgang genommen. Unb bas wirb 
ben 'JJtciningcm unb ihrem in bes Wortes beftem Sinne 
funftf innigen proteftor nie oergeffen werben. 

■C[terreid) - Ungarns 
aHilität>£uft[d)iffaljrt. 

<TS ie Welt fteht gegenwärtig im3eichen 
ä^J bcs „ ßenfbaren", 3 n allen ßänbem 
wirb au ßuftfa bezeugen gearbeitet, 
bie imftanbe finb, bemTOenfchenauge» 
horchen. 3n ftranlrcicf) hotte man in 
ber „Patrie" ein ftahrjeug, bas, foweit 
es eben ausprobiert war, allen ©nfpru* 
eben genügte; leiber machte {ich bie 
tfranjöfin bei einem Sturmwinb auf 
unbbaoou. 91 n ihre Stelle trat bie„©iU« 
be Paris", mit bei man gege nwärtig ©er* 
fudje unternimmt. 3n Chiglanb war es 
ber „ftulli Scainbus'*, beffen ftabrten 
über ßonbon bie Hufmcrflamfeit bei 
ßuftfehiffer ber ganzen löelt erregten, 
ßlud) Deutfcblanb blieb hinter ben ge- 
nannten Staaten nid)t gurücL Rluf 
bem Tegeler Scf)ie&plat| bei ©erlin 


1890 gaben bie ffietxeuen bes 
Öcr 3 ogs Cücorg ihre Sluffehen 
erregenben, oon ber (frunft bes 
Publifuitts getragenen .Wimft- 
reifen auf. Die Ä>ofbfihne. ber 
man bereits auf ber f>öhf «h«t 
äuheren Erfolge bas uorgewor* 
fen hatte, was man fpätcr unter 
bem ©egriff „ ©Icittingcrei " 
fubfumierte, hatte ihre ©lijfion 
erfüllt. 

ßltohl wäre es falfd), bic 
©teiningei ifunft als bas 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 








3Uu[trirtc 3 e ^ un 9- 


probierte feit [außer Jcit fd)Q?i gauj in 
öer Stille ber ^}arfe»ja[*Sanön, unb 
über bem ©oöenfee manflorierte bas 
Riejcnluftfchift Des CStnfen o. Zeppelin. 

Überall aber macht jid) bas eine Be* 
ftreben bemerfbar, bas Vrrf f für 
9 Jlilitär 3 roedc Dienftbar 3 U mad)en. 

3war befi^t fd)on eine ganje Reihe 
oon Staaten, wohl bic meiften, in ihren 
Armeen befonbexe Abteilungen, bic bie 
Cuftf^iffalirt pflegen; allerbings bis* 
her nur mit bem alten flugelballon, Der 
gefeffelt ober frei mit ben SJlarsföhnen 
in bie fiüfte jteigt. Diefe Art uon 
Gallons bewährte fid) währenb ber ©a* 
rifer Belagerung 1870/71 ,junt erften* 
mal 0lfln3enb, unb feitbem bient fie 
allen An» ecu. AJährenb aber in allen 
anbercu feeren (Europas bic Alilitär» 
ßuftfct)iffal)rt feit einer Reibe uon 
Sagten gepflegt wirb, ift fie in ber 
Armee Cfterretef)» Ungarns erft jungem 
“Datums. 

Der Celjrmeiftcr bcu dftcrreichifd)« 
ungarifetjen Sttilitärluftfchiffer war bcc 
belannte Wiener all-rouml-^portsmaim 
Aiftor Silberer. Diefer l>atte in ber 
Seit oor 1890 einen eignen Ballon, 
mit bem er in AJicn Auffahrten unter« 
nahm. Durch biefe würbe er ber erfte 
ASienet ßuftfd)iffer überhaupt, 3m 
©ratet befafj Silberer eine aeronautifebe 
Anftalt, in bereu Räumen in ben 3 ah« 
cen 1890/91 ein militär«aeionautifd)cr 
ftutfus eingerichtet würbe, mit beffen 
ßeihmg SBiftor Silberer aU ber einzige 
Oradjmann 9Biens in bejug auf ßuft- 
jehiffahrt betraut rourbe. (Es war Dies 
ber erfte Schritt, ben bie öfterrcichifd)« 
ungarifd)« 5lTiegspcrn>altung tat, um 
eine eigne fluftfdjifferabteilnng inner- 
halb ihres feeres oer banbes 311 fd)affen 
unb bamit bem ffllufter anberer euro« 
pdifcher Staaten 3U folgen. 

3 »ei 3 ahre lang beftanb biefer 
üurfus. Der (Erfolg war glänjcnb. Da 
legte aber Biftar Silberer frantboits- 
halber feine Doaentenftellung iiieber, unb bie $«r<s- 
ocrwaltung würbe bamit oor bie Altematioe geftellt, ent« 
weber bie 3JlilitäTluft|d)tfferei gana aufaugeben ober aber 
eine eigne Anftalt 3 « grünben. 9lun war guter Rat teuer. 
Denn bie oom 3-isfus gewährten SDlittcl 3 um ©au einer 
aeronautifdjen Anftalt waren nur 011311 fnapp bemeffen. 
Irotjbem tat aber bas Reichs «firicgsniintfterium fein 
möglichftes, unb fo fonnte Denn am 20 . Auguft 1893 bie 
neue Anftalt ihrer Scfttmmung übergeben werben. 

Draufjen in bem britten Sejirf 2Bicns r bet „ßattb- 
jtrafje“, ift fie gelegen. Auf einem fisfalifct>en ©latje, 
oer fleh hinter bem Arfcnal hinftredt, 
hat bie anUitäriuftfdjifferci fcfter« 
ceich-Ungartts ihre Dätigfeit auf* 
genommen. Auf einem 6400 qm 
großen, eingc3äunten Übungsplatz 
erheben jid) bie einzelnen CDebäube 
bes ßuftfehifferparts. An bei einen 
Seite befinbet fich rin langgeftred* 
tes ÜKaterialienbepot, an bas eine 
beinahe ebenfo gro&e SBagenremife 
jtö&t. über biefe Baulicbrcitcn ragt 
aber bas Ballonbaus empor, (Es 
ift vicrecfig, hot 15 m im Quabrat 
unb befi^t bie anfol)nlid)e $>öh* oon 
17 m. Der Bau ift aus (Sifen fon* 

(truiert, bie A3änbc finb mit 3tegeln 
oe rflei bet . A m B er Der t eil bes Ballon* 
haufes ift bie endige, boppeltciligc 
Sdjiebetüt angebracht, bie ebenfalls 
aus Atetall befteht. Reben öcm 
großen Ballonhaus befinbet fid) nod) 
ein aweites, bas für ben langen, 
jigarrenförmigen Dradjcnballon bc* 
jtimmt ift. Durch ocrfdjtcbene ftarfe 
Dasrohre ift bas ©tablif fernen t mit 
Der ASiener ©asanftalt oerbunbeu, 

Die fich hinter bem Staatsbabnhof, 
alfo in nüchfter Rabe, befinbet. Das 
3noentar, mit beni bie Anftalt il)rcr 
Beftimmung übergeben würbe, war 
[ehr befcheiben: ein eitriger Ballon 
harrte ber früllung. Der Damalige 
erft« ß«hr«r Der Anftalt wot ber 
Oberleutnant CJofeph Irteb, ihm jur 
Seite ftanb ber Oberleutnant ftran 3 
Öinterftoi&er, beibe ausge 3 fid)ncte 
unb erprobte ßuftfd)iffer, bic ihre 
Ausbilbung bei Biftor Silberer 
empfangen hatten. 

Aus btefen fl einen Anfängen hat 
fid) bic fluftfehifferabteitung ber 

5|terrei(hifch*ungarifchcn Armee 3 U 

einem beachtenswerten unb wichtigen 
Iruppenfötper emporgeatbeitet. 3n 
oerf^tebenen 3Jlanöoem betoiefen 


Ballons erleichtert uub ergänzt bie Re* 
fognofaierung ungemein. Der Übcrblid 
über Das Schlaehtfrib unb bie <T>cfcd)t3- 
entwidiung ift grogartig. A3ie eine 
ßanbfartc breitet fich bas Dcrrain oor 
Dem Befdjauer aus. (Sleich riefigen 
Schlangen [d)teben fid) bie .Kolonnen 
unb Regimenter an bie «iefed)tslinie 
heran; mit bent ^elbftechcr lann man 
genau Öi c Oilieberuug ber Int ppentörper, 
ihre 3r»if«hf»öiftanafn unb ihre Stärte 
fcf t|tellcn. Durd) Irlephon unb auch 
Durd) Signale werben bann Die leitcnben 
Offnere oon öer ®cfcd)tslagc oerftän« 
bigt, fo bafe biefe ihre Befehle entf prechenb 
geben founen. Die Dorteile finb ficher 
gau3 grasartig unb aud) in bie Augen 
itedjenb. Allerbings gibt es babei einen 
rounbeu Bunft: bic Ballons bieten ein 
gutes 3«cl für Schüßen. Dod) mit ber 3rit 
unb b er fortfdjreitenbenDechnif wir bauch 
biefem Übelftanb abgeholfen werben. 

Die öfterreid)ifd).ungarild)e ßuft* 
fchiffcrabtcilung hot einen hohen Dro« 
tcltor in ber Bcrfon bcs ©r3her3ogs 
ßeopolb Saloator, her felbft ein tüch* 
tiger Aeronaut ift uttb mit feinem 
„Alcteor" gar oielc Jreifalyrtcn unter* 
nommen hat. Der Aommanbant ber 
äfiicner Alilitärluftfchiffcr ift öaupt» 
mann ,>ran3 ^interftotBcr, ber gegen 
©nbe bes Jahres 1882 beim 2. *ftio- 
nier-'^ribbataillon eintrat, hierauf bie 
Dionier-yiabcttcnfdjule in Hamburg b«> 
juchte, 1886 als jtabett 31t ben Bio* 
niereit in Drag ausgemuftert würbe 
unb 1889 bas ßeutnanlspatenl erhirit; 
gleid)3eitig bamit würbe er £um Gifen* 
bahnregiment oerfet;t, bem er bis 1890 
an gehörte, iit rocldjcm 3ahre er 3um 
militär*aeronautifd)cn Äiurfus lomman- 
biert würbe. AAttletmeil« 3um Ober- 
leutnant beförbert, würbe E>interftoiher 
1893 sweefs Stubiums ber AJUlitär» 
aeronautif 311m Berliner ßnftfehiffer» 
baiaillon nach &rr §auptftabt bes 
Deutfehtf« Wet<h« gefc^left- ©ei bet 
Sorbereitung 3ur (Errichtung einer gleichartigen Iruppe 
ln Ofterreich*üngam war er mit tätig; als biefe ins £e» 
ben trat, würbe er 3um fiehrer an ftc berufen, ber er 
nun als ^>auptmann unb üommanbeur oorfteht. 3» 
feinet llntcrf tütjung ^auphnann fcmterftoifjer eine 
An3ahl OffUiexe, bie oon anberen Iruppen, meiflens tech« 
nifdjen, ablommanbiert werben. Aud) bie OTannfchaften 
ber öftcrreichifch*ungarifd)<n ßuftfchifferaOteilung ftammen 
oon anberen Iruppentörpcnt, meift D^ on ‘ ere urt & ©fen« 
bahner, unb werben für gemiffe 3citperioben ber aero* 
nauttfehen Abteilung 3ugewiefen. — Ch. 


Bor bem Auffticg: On ber Gonbel <£T3heraog ßeopolb «saloator unb jf>auptmann $interftoigcr. 


bie ©lilitirluftfchiffcr, Dag fie ihren Slollegcn in anberen 
Anncen gleichwertig finb. Unb für jebe mabeme Armee 
ift bas ßuftfdjiff non unfdjähbarcm SOert. ©ans ab- 
gefchen fei oorläufig noch oon ben fog. ßentharen. Denn 
bei biefen gab es bisher immer nod) ein XBenn unb Aber; 
au&etbem hab«« fie eine wirfliche Ärieg&tüd)tigfett nod) 
nicht genügenb gezeigt. 

Aber auch ber alte freffelbaüon bietet ganj immenfe 
©orteile unb ift in einem Sfelbjug nidjt mehr 3U ent- 
behren. Der Ausblid aus ber (bottbel bes viele hunbert 
ÜJJcter über ben ftreitenben Armeen in ber ßuft ftehenben 


Auffahrt bes Dra«henbaUons am Semmering. 

Cfierrei (^«Ungarns 3Rilitäx«£uftjd)iffaf)rt. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 



446 


Olluftrirte 3^ turt 9- 


9fr. 3376. 12. 1908. 



1. Da* SdjulgfbSubc. 


u>crbc. Der Sdjah ging öabci »on bem ©ebanfen 
aus, Duft es f id) Dann würbe ermöglichen laffen, Den 
jungen 'llerfern, bic auf ben Uniücrfitätcn Deutlch* 
lernte gelehrte Stubien treiben wollten, bie hierzu er» 
forberlid)c Worbilbung burd) Unterricht in bet beutfd)en 
Sprache ju »erfdjaffen. Die (Erfüllung biefes SBunfches, 
ben ftaifer 2Bill)<lm mit lebhafter Sgmpathie begrü&te, 
ging oud) abbalb ponftatten, jo Dafs bereits im SHai 
»ergangenen Jahres bie fturfe unter Leitung eines aus 
Dcutfd)laub Dorthin abgeotbneten bewährten Sd)ul» 
manns, bes t-ci^i<ten Dircftors, mit oicr3ig Schülern er» 
öffnet werben fonnten. 

Die Schule (Slbbilö. 1), Die feit bem 6. Oftobec 
1907 Tiber ein eignes £>eim perfiigt, liegt in gef unter 
(Segen b im Worbweftcn »on Det)eran, in £)affanabab, 
einem hinter tent Grenierplatj bes Alofafenregiments 
fiel) ausbreitenben SlabtteiL 31)* 9lreal bebedt eine 
fläche oon 6100 qm, genügenb grofj, bert jux Gr» 
ridjtung tiinftig geplanter bauten, eines Dircltor» 
unb ßel)rcru)oi)nI)aufcs jo wie eines 3nt«mats für 
uierjig 3d)üler, erforberltdjen Waum 311 gewähren. 
Gin baneben bcfinblicfjer $of (Slbbilb. 2) bient als 
Xum- unb Spielplatj. Das Schul haus, 33:23 m grofe, 
enthält fünf iUcffcrijimmcr (ttbbilb. 3), ein SReftor- 
unb ein ftonferen.^immer, 3n einem Wcbengebäute 
mit flüd)e unb Gpeifefaal fömten Gd)üler, Deren ÜBol)- 
nungen |U weit abgelegen (inb, für 1 ftran (40 bis 
50 A) 9Jiittagcffen erhalten («bbilb. 4). 9Jud) ein 
SBafchraum mit SBaffcrlcitung unb Weden fleht für bie 
Üblichen (F>cbetsu>afd)ungen flUt Verfügung, ffirunbrifc 
»nb Einlage ber Stauern finb jo befd)affen, baf) fid) 



A 


& 


2. Die Schiller in ber ftreioicrtelftunte auf bem Scbulljof. 


Die 

X»eutfd)c Schule in Jeljeran. 

6 d)on feit mehr als einem 3abnchnt haben 
JVrai»3pfcn unb (Engttnbcr, SRuffen unb 
ftmerifaner, 6ie in ber 'Jlfiatijdjen Dürfet unb in 
«Perfien rege 3ioilifationsarbeit entroideln, bie 
hohe Webeutung erfannl, bie eine auf bem ©ruitbe 
europäifchcr Wilbung eingerichtete Schule für bao 
fianb gewinnen müjfe, in beffen Sprache bort ber 
3ugenbMuterrid)t erteilt werbe. *JHd)t genug 
Daran, baft burd) ledere ein geiftiger ?lnfd)luH 
für bie beranroaehfenbe (Generation gefchaffen 
wirb, fp ringt and) Dabei ein materieller <&c» 
toinn heraus, infofern als burd) bie 3unal)mc 
Der Sprachfenntniffe neue ^Begebungen im <he* 
fd)dftsleben ungebahnt werben unb infolge» 
Deffen rrnnbel unb Werfel>r mit ber bet reffen ben 
'-Ration f ich immer mehr ausbreiten. Das gilt 
insbcfonöcrc oon ber neugegrftnbeten Deut* 
fd)en Sdjnle in De heran. SWit ihr ift ein 
Qfuntamcnt gefdjaffen, auf bem fuftenb in 
3u(unft beutfehe Kultur unb fBirtfdjaft im 
perfifchen Weiche fcgeusreiche Wrbcit wirb »er- 
richten fönnen. 

3hr Dafein pcrbanit biefc Schule gmdchft 
einer Anregung bcs im Oammr 1007 »er* 
ftorbenen Gdjaljs ÜJIutaffer eb-Din, bcc feiner» 
3ett bem au&erorbentliebcn ©cfanbten nnb bc* 
oollmächtigtcn Wiinifter Des Dcutfcheu Strichs. 
(Grafen p. Wer, gegenüber ben $Butlf(b gedienert 
l)cit, bah utit Uitterftüiping ber teutfdjen 
Regierung in ber TvmptftaDt feines «önig» 
reidho eine beutfehe Schule ins fiebert gerufen 



3. Schüler ber Obcrtlafic im Wlaffenjlmmer. 

Die Deutftffe S(^ule in Idjeran. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






447 


Wr. 3376. 12. 9Jiär3 1908. 


3riu(trirtc 3^ tun 9- 


ein in Wusficht genommener Aufbau ol)nc 
Schwierigfeiten bewerfftelligcn lögt. 

Die ©tittel ,yur (Erhaltung ber Schule werben 
burcf) bas Sdjutgclb aufgebracht; es beträgt 
monatlich in ben unteren Mlaffcn 10, in ben 
mittleren 15 unb in ben oberen 20 Uran, ©ont 
Deutfchen 9teid) wirb ein 3ahrc&3uJd)u{j pou 
10000 uon ber perfifdjen ©cgierung ein 
folchcr oon 5000 Dontan (ungefähr 20 000 ./f) 
gcleijtct. AuBcrbem Ejat bic Untere ,;um Antauj 
be& ©luljcs unb 3ut Aufführung bes ©aucs 
12000 Dontem boigeftcucrt. 3 U öcn 
tätem ber Anftalt gehört aud) bie Dcutfchc 
©ritntbanf, bie it)r 20000 Jt gegen 8 ©rezent 
Jinjen geliehen hat. Der Unterricht wirb pon 
örci beut|d)en ßeljrerti erteilt, benen ad)t per« 
fiid)e, bie ber beut(d)en Sprache uolltommcn 
mädjtig fiitb, jur Seile |tel)en (Abbilb. 5). ©on 
ben brei oorfjanbenen ÄLaffen [inb bie untere 
nnb bie mittlere w>eoen ftarfeu An&raugs be* 
reit« geteilt. Der Unterricht wirb in pcrfifd)cv 
unb in beut|d)cr Spradje erteilt. Die Sehr* 
fädjer jinb in ber untern Mlaffe ^3erfi|cf), Stedjnen, 
Schreiben, Zürnen unb etwas Deutjch, in ber 
mittlcm ©erfifd), ©rabijd), Dcutid), ^ran^ofrfd>, 
2lritl)metiE, 05efd)id)t e , C5eograpl)ie unb Zürnen; 
tn ber obern treten *u ben genannten ftächcTu 
©hhfif» t£l)emie unb ©tiueralogie. 

Der Anbrang ju ber Deutfchen Schule ift 
toiber (Erwarten grofc, wie er bei feiner beut« 
fdjen Au&lanbsfcfjulc bi$f)«r fid) ereignet hat. 




4- tf>cincinfcf)nftlicf)c SRabhät int «cpeifefaal. 



&. Das Vct)TcrtolUgium. ©orn oon lintv nad) rechts; Abas (fruit tfhan, ßctjrer für ftran.iöiifci). Abul JfvaUan tfl>an, Öehrcr 
für Turnen. ©loblien ötjan. Oebrer für ©edpten. ©rot. ©et er«, Sdiulbirettor. Alialfi. beut(d)er ßebrer. Vcbrcr für perfifches 
Scbönfchrcibrn. V? ehret für ©erfifcb unb flrabifeb. 


für bie in Deutfdjlanb itnbierenben ©er|er, 
reichen bie jur ©erfügung itehenben ©tittel 
nod) nidjt aus. 3Bic ber Wedjnungsplan 
für bie 3ai)re 1007/08 unb 1908/09 erweijt, 
fehlt 3U ihrem Ausbau bie Summe oon 
GO 000 .u. Der gegenwärtige Schah hat 
fürjltch eine perfönliche jährliche ©cihilfe 
jugefagt, uon einem OTünchncr ©ärger jinb 
20 (HM), pon einem ©tiesbabner 6000 .H 
gefd)en!t worben. (Es wäre roimjd)en&roert, 
baft foldjc Speuben 9tad)cifenmg jänben*). 
(Sine Dcutfche Schule, nach ben bcjtehenben 
©tönen au&geftaltet, uerntag innerhalb eines 
^aljrtehnts eine nad) (öuipberten 3äl)lcnbc 
Oieneration junger, bo« Deutfchen funbiger 
©er|er 311 id)aifen unb fo eine non 3ahr 
311 jal)* fefter ftchenbc ©rüde 311 Ablagen, 
bie ben ©3cg 311 Dcutfchlanb* ©icrfftattcn 
ber ©Siffeufdijaft unb bes tfmnbcls twr* 
mittelt. Dr. §ugo Orot he. 


*) irrfuiitUidjf Winrilunant QPrr bMibfidjtiflt* 
' »eibilfen |inb JU ridjlfit 01t Dr. jur. d phil. £»UflO 
OSrotbf in 9W (Indien, jtra^r 30. 


©enad)rid)tiguitg. Der »olle 9t ame 
Der ©iüud)ner 5>imia, beren wir am Schluffe 
unfers 2lrtite[s „Das neue ©natomiegebäube 
in 9Jtßiid)e»t H {f. 9 hr. 3373 uom 20. ffebruar 
1908) (Erwähnung getan haben, lautet wie 
folgt: Ctto ©tangjt u. Mo., Spejialhaus 
für ©mateurphotographie in ©tünchen, 
Sd)i[lcrftrnhc 3fi. 


Sic 3äl>lt heute, neun ©tonatc 
ttdd) ihrer (Eröffnung, bereits 
3ioeihunbert Scfjüler, mit 
einer Ausnahme ausfdjlieft» 
lieh ©erfer (ttlbbilb. 6), jo 
bah tie 3ur ©erfügung ftchen* 
bett 9täume 3U flein geworben 
jinb. (Es finb oor allem bie 
böchften perfifchen ©Jürben» 
träger unb bie ©ertreter ber 
oberften Gtänbc, bie iljre 
Sötytte ber Deutf^en Schule 
anoertMuen , ein ©euwis, 
welcher Schätzung fid) gegen» 
roartig Dcutfchlanb unb fein 
Schul» unb (Et nehuugsfgfteni 
in ©erfien erfreuen. 3 ur 
©ollbringung ber weiteren 
Aufgaben, bie fo balb als 
möglich oon ber Deutfchen 
Schule, in Angriff genommen 
werben muffen, jo bie Sdjöp- 
tung eines Internats, ba oiele 
©erfer 2Bert barauf legen, 
ihre Minbec aud) aufoerbatb 
ber llntcrridjtsftunben bem 
St)|tem beutjeher 3u<ht unb 
Orönung unterteilt auwiflen, 
ferner bic ©ermehrung ber 
beutfdjcn Vehr trifte, bic Au* 
glieberung eines Seminars, 
Schaffung uon Stipenbien 



6 . Die cchüier. 

3>ie ^cutfc^e St^ulc in Xe^eran. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





448 


3lluftrirte 3 e ftung. 


9tr. 3376. 12. SRärj 1908. 




1)05 ^ktengefdjenf 
t>ei Stobt Nürnberg für ben 
Rreujer „9ftimberg". 

npinen Triumph bes ftunft« 
Vtgciocrbc®, wie cs in Nürnberg 
ftet® eine \o hew^agenbe ©fteg^ 
ftdtt« gcfuuben, [teilt ber Xafelauffafc 
bar, ben biefe Stabt betn nach itjr be» 
Tumnten Äreujer als ^Jatengefcbenf 
gewibmet bat. Xer (Entwurf, eine 
Schöpfung bes ©rofef|ors 5$tanj 
»rodjier, bes oetbieiijtDOllen Gcitcr® 
ber betrügen ftöniglidjen flunft* 
getocrbefdjule, übcrra[d)t ebenfo 
burd) ©ebanrenttefe tuie burd) 

5 ormenf(t)önl)eit. 

Auf einem breiedig geglichenen 
Sodcl breiten |id) bic Wurjeln eine® 
fd)lant in bie .<001)« [trebenben 
Stamme® aus. Xiet)te® ©eäjte unb 
großblättriger fiorbeer, bie Sgm- 
bolc ber rubmoallen ©röfee be® 
Xeutjdjen Neid) es, ranten fi<h, nad) 
oben gerichtet, um eine runb ge- 
formte Schale. Xcn eigenartigen 
9lb[d)luB ber leßtern bilben bie 
Sltaucm, Türme, ©aftionen unb 
Weggänge ber «harattcriftifdjcn 
©efcjtigungswerte oon 9llt«Nüm* 
berg. llbercinanbcrgclagerter Amc* 
tt)i)[t [teilt bas Selsgcftein uor, auf 
bem fid) innerhalb ber Schale bie 
t)i[tori[d)C flaiferburg auf baut, bie, 
in Altfilbct ousgefül)rt, mit bislret 
ttergolbeten Xädjem unb 3inncn 
emporragt. Tcutlicf) unb natur- 
getreu treten babei, alle (Einzelheiten 
jutagCt Aus bem malerifdjen Burg- 
höfe grüßt bic oon Runigunbc, ber 
©emahlin Malier $einrid)s II., ge- 
pflügte, nad) ihr benannte Ginbc. 
Bon bem ©eftner Torturm unb 
bem £>eibenturm tocljcn bie branben* 
burgffchcn unb bat)ri[d)cn flaggen. 

Xie unten fid) jeigenben 93 e» 
fe[tigungen [ollen ben ©ebanfen 
3 um Aufrbxucf Bringen, baß jene 
Burg, bas Gtauunfd)lciß bes .ftoijen- 
3 ollernge[d)lcd)t 5 , bemSthuße Nürn- 
bergs anoertraut unb oon biefeni 
ujofjl behütet worben i[t. Tie feit« 
lid) am Godel ruhenben, oom Bilb* 
^aucr Philipp Mittler in Silber me- 
belliettcn Jiguren beuten bie allzeit 
bewährte treue Giebe be* Stabt tum 
geeinten Teutfcßen Neid), 3 um 
bai)rifcf)eit Baterlanb unb jut engem 


Auer®. Neocrs. 

Das neugeftrftete Slmt&abßcidjen ber ®üTgermeifter bcs Cr^erjogtums Nieberöfierreid). 


Son ber Sogdmarte Soffitten. 

ie fturi[d)c Nehrung börfte in weiteren Äreifen fefjon 
_ 'als öogeljugftrafje erften [Ranges befannt [ein. Als 
beguemfter [Rcifcwcg liegt fie für all bie Bogelfcharcn ba, 
bic oom nörblidjen Nußlanb l>ct an ber Stufte entlang 
bem Süben juftreben. Wir [teljen an einem [d)önen Ol« 
t obermorgen auf ber hohen Wanbcrbüne, um ben 3 ug 
ju erwarten. (Eben brid)t öcr Tag an, ba wirb*® fdjon 
lebenbig in ber Guft: bie Ärü^en fommen. Soweit bas 
Auge reid)t, eine enblöfe Mette biefer graujdjroarzon ©ögel, 
benen hinten unb Stare, ßerdjett unb Xroffeln, SBilb» 
tauben unb Naubuögcl bcigcmifdjt finb. 


Porträte unb Tenfmimjen, bie für 
bie (befc^id)te bes Slreujers „Nüm- 
berg“ int VJaufc ber Jetten ®ebeu= 
tung gewinnen, [ollen [päter 9 luf- 
nal)me [in ben. ©c[d)madoöll burd) 
Aalbe bei [t eine unter brod)ene gra» 
.göfe rrnamente, baneben drei 
'JJleeresungclKiier, bilben beit fonfti- 
gen Sdpmid bc® oom ©olbfdjmteb 
C®far Xeffart in Nürnberg au® 
[djiperocrgolbetem Silber bergeftell* 
ten Sd)auftüds, hoffen 3 nfd)rift »er* 
tunbet: »S. SR. ftrru 3 er Nürnberg. 
Jur (Erinnerung an bie Schiffstaufe 
am 28 . Sluguft 1900 getoibmet non 
ber Stabt Nürnberg." 

9 luf 9 Cun[d) be® Xeutfd)en Rat* 
[ers wie bes ^rin^regenten S?uit- 
polb überbrad)ten ber Oberbürger- 
meifter oon Nürnberg, ©e^ met 
Öofrat I>r. o. Sd)ub, unb ber (Erfte 
ilorftanb bes ©emcinbefoUcgiuins, 
Ne<t)tsamvalt ©rdutigam, ben Xafcl- 
auffa^ 3 Ur ©efid)ligung nad) Scrlin 
unb 9 Jlünd)en. llneingc[rf)rdnfte® 
2 ob hatten bic ?lllert)öd)[ten ficrr» 
[d)aftcn für biefe® Slunftroerf, bas 
jelbft auf fernen Nleeren oon bem 
neuzeitlichen tüuftletifdjrn Schaffen 
ber alten 'Jtoris er.jftfjlcn unb gül- 
tigen 33 eroet® erbringen wirb, bafe 
biefe, getreu ben Xrabitionen ihrer 
hcimgcgangencuNleiftcr, auch beute 
nod) ift „ber frönen .(fünfte t>öll“. 

Sofie firant 


Das ^atcttgefdhcnl ber 6tabt Nürnberg für ben S^reujer ,,5lüntberg J '. 


Heimat an. Xer ttbelfnabe linfs, ber bas SOappen bes 
J&aufes SBittelsbnd) riagt, oerfünbet belfen Nuhm, roäl)' 
renb rcd)t® ein SchilbCnappc, ber ba® Ncid)®wappen 1 > 5 U, 
mit bem Schwert unb ben jut marine gef)örenbeu ffiegett- 
ftänben bie 'JÜlad>t bes Neicf)es 311 lianbe unb auf bem 
Nlecic betont. Xer Xritte im ©unbe ift ein in lUt-Nüm- 
berget Xrad)t geTlcibeter SJeljrbube; mit bem ÄBappcn oon 
Nürnberg unb ben (Emblemen be® ilunfthan&werfs d)araf- 
terifiert er biefe Stabt al® ben i>ort ber ftünfte unb bes 
(bewerbe®, ©orträte ilaifer 9 Bill)elitts II., bes ^Jrin 3 - 
regeitten Cuitpolb oon 93 agem — baneben bas in 
(Emaille ausgcfüfjrte 2 &appcn bc® C berbürgenneifters 
oon Nürnberg, eines Saufpaten bes Gd^ffc 5, — wie 
bas ©tlbnis bes berühmten Nürnberger Seefahrers 
Ntartin »ebalm f^müden bas 2 oibcergcäfte. Weitere 


Das 

ncugeftittctc ^Imtsabjcic^en 
bei Süigcrmoiftcr bes 
^eT3ogtums ?fiebeiö[tenet^. 

n vielen 2 änbcm finb bic©ür- 
germeifter ber Stabt- unb fianb- 
gemeinben zur (Erhöhung bes 
Vlnfehens bei Ausübung ihrer ffunf- 
tionen beim öffentlichen Auftre- 
ten mit äußeren 91 bleichen iljrer 
Würbe ausgeftattet. Xie Ntapors 
ber gro&cn englifdicn Stdbte tragen 
hiftorifdje Rojtüme, bie fran 3 Öfi- 
f^cn ÜJlatrc® unb itjre Abjoints 
amtieren mit trifoloren Schärpen, 
oielc beutfehe Stabtbürgermeifter 
erfd)einen mit (Ehrenretten wie aud) 
ber ^Srgermeifter oon Wien unb 
feine 3 Ji 30 bütgermei[iet. Sd)on 
lange uverben bie letjteren oon ihren 9 lmt®follegen im 
Vanöe Nieberöfterreirt) im füllen um biefe au&jridptenöe 
©ctonung ihrer Stellung benetbet, bie namentlich bei 
repräfentaiioem Auftreten biefer fjunftionäre jur (Erhöhung 
ihrer Autorität unb ihres Anfehens nicht unwefentlid) 
beiträgt. 

Xiefem berechtigten Wunfd)e [Rechnung tragenb, hat ber 
Canbtag oon Nieberöfterreid) bic Stiftung eine® Amts» 
abzeichens für alle Sfürgermeiftcr ber fechzchnhunbcrt Orts- 
gemeinben bes Canbcs 3 ur (Erinnerung an bas fedj.pg- 
fährige Negierungsfubiläum bes Maifers Jfranj Jofeph 
bcfchloffen, ber bem üBefdjluf} ber fianbesoertretung feine 
Sanftion erteilt hat- Xa& prunfoolle Abzeichen wirb 
namentlich auf bem flachen Ganbe beträdjtlich 8 nr (Er- 
höhung bes Nimbus bes ©emeinbeoberhauptes beitragen. 
(Es beftcljt aus einer in Silber geprägten, oergolbe» 
ten ooalen SDlebaille in ben Ximrnfionen oon 63:48 mm, 
bie an einem breiten gelbblauen, bi® auf bie Witte ber 
©ruft teichcnbcn ©anb getragen wirb. Xurd) biefe Art 
bes 2 tagen® ift bie ©ertoechflung mit Crbensbefarationen 
ausge|d)l offen. Xas Webaillon zeigt auf ber ©orberfeite 
bas ©ruftbilb bes Raifers unb bie Umfchrift „Xie ©runb- 
fefte be® freien Staate® ift bie freie ©emeinbe" fowie bie 
Jahre® 3 ahlen „1848 1908 ". Xie Nüdfettc trägt ba® oom 

(Erjherzogsh l| t überragte niebcrö[terreid)ifchefianbeswappen 
(fünf golbene Abler im blauen fjrelb) unb bie Gegenbe 
„©cioibmct oom Ganbe Nieberöfterreid)". Xie Stiftung 
biefe® Ah 3 eid)cii® wirb ben Anftog bazu geben, baft auch 
bie anberett öfterrei<hif<h crt Äronlänber für bie äußerliche 
.vtenii 3 eid)nung ihrer ©ürgcrmeiFtcr Sorge tragen. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


ftrafycnfänger auf Ut fhiti[djen 9teljrung. 3fi^nung uon 5t orl Stord). 


450 


3llu[trirte 3 e ^ un 9- 


91t. 3376. 12. 9TCcir3 1908. 



v >iid)t «ut ber »iffcujdjaftlidje ©cobadjtcr unb ber auf« 
merifantc Raturfreuub finden bei ©etradjtung biefor grofi* 
artigen, zmeimal jährlich uneberfchrcubcn ‘©ogriroanbe» 
rangen ikjrr ©cnugc, fonbeni auch ber einfache Rrijrungcr 
|i«|jt ber fpmmenbcn fträt)enjug3cit mit regem 3ntcrc|fe 
entgegen, benn jeftt beginnt für iljn bie 3ett ber ftlcifd)* 
ernte. ®lit einem großen 3ugneft raaubert er hinaus in* 
frrcir. Huf bet hohen Tüne ober ber fahlen ©allroc mad)t 
er feinen Jangplaft zurertjt, binbet einige tcbcubc flodtrafjm 
baneben an, legt flöberfifdje aus unb l)ält nun reidjc 
®eute. flammt es bod) por, bafj er 3eljn Rebelfräljen mit 
einem 3uge bebedt nnb fo mehrere Sdjod biefer ©ögel 
an einem läge erbeutet. Silles, was er fängt, mirö 311* 
nädjft neben bem Reftc lebrnb angepflödt. Oft bei 
frang oorüber, bann 
Iriedjt ber RJann 
fr oft ein b aus feiner 
niebrigen Reifigbube 
heraus, trinft ben left- 
ten Gdjlud aus ber 
Gchnapsflafcfje, b * c l)* cr 
atif ber Rcbrung eine 
ungeahnte ©röjjc er» 
reicht hat, unb tritt 
unter feine fdjtoarze ge* 
bändigte Gdjar. Gins 
ber Opfer cotrb hoch 
genommen, bie furse 
pfeife muß aui einen 
Hugenblid il>ren an» 
geflammten ©lat? oer» 
laffen, ber flrätjcnfopf 
toirb sroif djen bie 3äEjnc 
gefdjobcn, ein leifes 
flnirfdjen, unb im 
nach ft en üioment liegt 
ber ©ogel leblos im 
Sanbe. 'Jlid)t roahr, 
bas llingt graufig? Es 
ift aber ganz harmlos. 

Hiebei ©lut noch ffie* 
him fpriftt umher, 
nur bie Sdjäbclbedc 
toirb leicht eingebrüdt; 
unb was bas ®e* 
fti'djcnbe an ber gan> 
zen ©rozebur ift, bas 
ift neben ihrer llr* 

TOÜdjfigfcit bie grofcc 
Humanität, bie itjr 
inncroohnt. ©lanioirb 
nidjt leidjt ein Tier fo 
fdjnell fterben fehen wie 
jolchc gebiffenc flrälje. 

©lögen barum bie 
M fl ral) jebiet erfd) M ber 
Äurijdjen Rcbrung 
nod) lange ihr ur» 
toürf)figes £>anbt»erf 
treiben jur millfomme» 
nen Slufbefferung ihres 
eintönigen Aiid>cn* 

3ettels; ßrifd) unb flar* 
toffeln. 2Bas oon ber 
Heute nidjt gleidj frifdj 
zur Sermenbung ge» 
langt, toirb für ben 
lüintcr eingepöfelt; bie 
Je bem aber »an bem 
in bie Setten. 

liefen flräljenfang 
hat fid) bie ©ogelmartc 
Soffitten zunufte ge* 
madjt, inbem fie bie 
erbeuteten Rcbelfrätjcn 
mit numerierten Hlu* 
miniumfuferingen oer* 
jieljt unb fofoxt toieber 
fliegen Id^t. Rtdjt mir 
mit flrähen toirb bie- 
fer Sogeljugsoerfud) 
feit mehreren fahren 
burdjgcfiitjri, ionbem 
audj mit ©lötnen, 

Rauboögeln, Straub* 
oögeln unb Störchen. 

©egen breitaufenb foldjer beringter gefiebert« Hcrfudjs* 
objette fliegen 3ut Grforjdjung bes ©ogcl^ugcs jc^t fdjon 
in ber 'Hielt umljer unb habe»* baburdj, bajj ihre 3ufällig 
erbeuteten, bie ©Sorte „HogeUoartc Roffitten“ tragenben 
Singe an bie Buflaftftation .utrüdgefan bt mürben, fdjon 
xedjt gfmftig« Resultate geliefert. Tie bis je^t nörblidjftc 
gezeichnete flrälje ftammt aus Gaoonlinna in Jfinnlanb, 
bie roeftlidjfte aus Solesmes in ftranfreidj, bie für Teutfd)» 
lanb füblidjfte oon ©rettin a. b. GIbe. Tie ifadjmöuMn 
haben ztoei 3nßridjtungcn ergeben, eine füölvctje mit ben 
Jrunbf teilen ©nefen in ©ofen, fliijanau in ©fahren, 2Bicn, 
Gpalato in Talmaticn; unb eine roeftlidje mit ben Oxten 
lolEemit in SUeftprcußen, lldcrmünbe irt Sommern, Gib* 
münbung. Tie fjauptrointerquartierc ber Soffittener 
iladjmömen liegen an ber ©omünbung tn Oberitalien, 
too fdjon fünf gejcidjnete Stüde angetroffen mürben, 
Girte martierte Vieringsmöroc erbeutete man am frluffe 
Gfaro in flalabrien. Ülehrere Sturmmörwn hab^n 


Tas Tenhnal, bas in freier Umgebung fidj auf beut 
StJlarttplah ber Stabt erhebt, ift eine Schöpfung bes tpro» 
frffors flimo o. llcdjtrin in ©crlin. 3n ©ron?c gegoffen 
unb 3„ m hoch, ftcljt bas Stanbbilb auf einem grau» 
grünen ©ranitfocfcl, ben flriegsemblente jieren, unb ber 
auf ber ©orberfette als 3nfdjrift ben ©amen w Slü«hcr M 
Zeigt, ©on ben bisher oorbnnbenen Statuen bes 'JJlar> 
fdjalls untcrfcheibet fid) bas Stolper Stanbbilb baburdj, 
bag es ben gelben, ber unbebedten Hauptes ift uub ben 
Säbel zieht, als »olle et mit bem ©ufc „©ormflrto, 
flinber!" fein Regiment 311 neuen CSfjrert unb Siegen 
führen, mit bem 3opfc in ber Tracht ber ©elling« 
.’Öufarcn aus ber 3eit Jrriebrid)« bes ©rohen barftellt. 
Ti« floften bes bex Stabt 3UT mähren 3i« gcrcidjenben 
©lonumcnis, ju beren 
Scftrcitung flönig 
Gbuarb oon Gnglanb 
als Gfjef öes bort 
gamifoniere üben f>u* 
jaTcnrcgiments gpürft 
©lücher oon ©Jafjlftatt 
(©ommcrfches) ©r. 5 
eine reidje Spenbc 
beigetragen h«f» bc* 
laufen ftdj auf runb 
20000 .u. Ta& bas 
Tenrmal, troß oie* 
len aBibermärtigreiten, 
cublid) 3uftanb« gefom» 
men, ift aber uor allem 
bem bortigen Herein 
ehemaliger ©lüdjcr» 
fiufaren 311 ocrbanlen, 
ber ben großem 
jener Summe burd) 
Sammlungen aufge« 
brad)t hat- 

Tic Enthüllung bes 
TenFmale, bic am 

16. Jefmtar unter Ent- 
faltung militärifdjen 
©epränges oonltatten 
ging, bilbctc zugleich 
ben f>öh«punft bex 
hunb ert f ünf 3ig jährigen 
3ubelfcier bes genann* 
ten $)ufarcnregimcnt5, 
bi« nom 15. bis 3um 

17. feftlidj begangen 
mürbe. Ter Tcnfmals- 
iceilje, 3U ber bas Re- 
giment unb ber Herein 
ehemaliger Hlüdjer- 
^ufaren aufmarfdjicrt 
toaren , mohnten oon 
offiziellen 'Berfönlich- 
feiten bei ber Tom* 
manbicrenbc ©enerat 
u. 9Wadenfe« als ©er- 
treterftaifer 9Bilhelms, 
ber ©eneral ber fla« 
oalleric o.flleift, ffienc- 
ralleutnant 0. ©tiefen 
unb nod) viele anöexe 
hohe Offiziere, ferner 
ber Cberpräfibent ber 
©rooin3 Hommem Dr. 
jrhr.p. ©laltzahn,©er- 
txetcr bet Jfamilten 
Slücfjcr unb ©elling jo- 
roie bie ftflbtifdjen ©e- 
hör ben. ©ad) ber Rebe, 
bi« ©cnexal ber fla* 
oallerie 0. ©laden* 
Ten hielt, mürbe bie 
an bas 3uöelregiment 
gerichtete flabinet ts- 
orber bes flaifexs o«r- 
l efeu , bie f olgenbe n 
HBortlaut hat: w 3dj 
entbiete bem fcufaren« 
regiment Jürjt ©lüdjer 
pon töahlftatt (^om* 
merfd)«s) 9h. 5 3U fei* 
nem 3»©ritage meinen 
föniglidjen ©rufe unb 

©lüdtounjd). ©em neljtnc idj ©eraulajfung, ihm für 
bie oielfad) befonbers ausgezeichneten Tienftc erneut 3U 
banlen, bie es in ungezählt* 11 Kämpfen meinen er- 
habenen Horgängem auf bem Thron unb bem ©ater* 
laube geleiftet hat. 3d) oertraue 3U bem Regiment, bah bft 
©cift bes unocrgcfjtidjcn lyetbhcrm, beffen ©amen zu 
tragen cs gciuürbigt ift, bis in bie femfte 3nfunft in ihm 
lebenbig bleiben unb es 311 Taten hödjfter lapferfeit unb 
Gntfdjloffenhcit begeiftem mirb, benen mürbig, bie ben 
©oroätem unoergänglid)en Ruhm eingetragen haben, 
©löge bas Regiment bleiben, toas cs war unb was es 
ift: ein Horbilb in Treue unb Eingebung an flönig unb 
Haterlanb, ber Stol3 feiner heimatlichen ©roptnz, bes 
treuen ©ommcrnlanbes, ein« 3**rbc bes feeres." ©lit ber 
flbergabc bes Tcnfmals, pon bem balb darauf bie .früllc 
fiel, in bie Obhut ber Stabt unb einer fid) baran|<hliefjcn. 
ben Rebe bes Erften ©ürgermeifters 3* c l J{ erreichte bie 
erfjebenbe 3-eicr itjr ®nbe. 


Jranlretdj, bie 3nfcl Jünen unb bie ^aräer geliefert. Eine 
bapon gelangte fdjon adjtzctjn Tage nad) bem ttuflaffen 
bei ©aris toieber in Wcnfchcnhänbc. Ein iunger Storch 
oerlieh fein Mcim in Eiefdjenborf (2cblesroig*$olftein) am 
24. Huguft 1007 unb mürbe jmei Tage fpäter bet ©rieg 
in Schlejien angetroffen u. a. m. flürzlid) erbeutete man 
einen marliertcn Storch fogar in Sübafrifa (bei Jort 
Jamcfon). Er hatte im 3uü 1907 in Streift bei flöslin 
in Sommern ben Ring Rr. 16B erhalten. So leimten 
fdjon jeftt bur^ ben ©oge^ugocr fuch getoiffe ©efieblungs* 
gebiete feftgelcgt unb 3ug|tr a^en ermittelt merben, unb 
es befteftt bie ©föglidjfeit, auf bent eingefdjlagenen 9Begc 
immer mehr in bic flenntnis bes intereffanten atogel3ug* 
Problems cin3ubringcn. Dr. 3* Thienemann. 


Das SBlüthersDenlmal ju Slolp in Sommern. 9JlobclIiert oon ^ßrof. Äuno b. Ucchtrit* 


Das 

$lüd)er<£>enfmal 3U Stolp in^ßommem. 

'T’Ncn zahlrcidjcn Tentmälem, bic bem ©cbäd)tnis bes 
»i/pollstiimlidjftcn gelben ber bcutfdjcn ©cfreiungs* 
friege, bem Jürften ©lüdjer oon ÜBaljlftatt, gemeiljt unb 
feit bem 3ah** 1819, «>o Roftod, fein ©eburtsort, mit 
ber Erridjtnng ben Hnfang machte, allenthalben im ©ater* 
lanbe erftanben finb - benfen mir nur an ©reslau, Scrlin 
unb flaub — hat fid) oor fur3«m als jüngftes bas in ber 
pommct|<hen flteis» unb ©amifonftabt Stolp entljüllte 
mürbig au bie Seite geftellt. ?ltenn irgenbtoo, fo ftcht 
ein 'Blüdjer« Tenlmal gerabc bort am rechten ©laft; benn 
oon Stolp ift bei ©larfdjall 'Vorwärts mit feinen ^>ufarcn 
ausge3pgen, um unfterbliche Siege 3U erringen, unb nadj 
Stolp ift er immer mteber juriidgefeljrt, um Gtunben ber 
Ruhe unb Erholung 311 fud}en unb 311 finden. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




I 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




XV. (9. 0rortf«fcun0.) 

angfom, mit bleifchroeren dritten ging SBolf Sdjierbranbt auf tDtaitfyas 
£>aus ju. 

Seit bem gestrigen Vormittage, [eit her Untercebung mit SBtlliam 
Nheqbt, roar ja feine Vlinute oergangen, mo er nicht in unjägli^er 
Qual mit bem furchtbaren ©ebanfen, ber tfjm [eine Riallen ins §«5 gediegen, 
gerungen fjott* — feine Minute, auch nicht bes Kadjts, tdo ei nicht ruhelos im 
3 immtt auf unb ah geirrt, wie am läge juoor in ben Strafen unb bann 
nachher braufeen in bem äugefchneiten, oben Hiefemroalb, beffcit XotenftiUe nur 
00m h«if«n ©efrä<h3e aufflattember krähen trojtlos unterbrochen mürbe. 

©erungen mit bei üraft ber Verjroeiflung unb boch umfon[t! Die[er 
unharmheräige ©ebanfe mar [tarier als bas 3udenbe ^erj, bas [i<h gegen ihn 
aufbäumte. 

3mmer roieber hatte er [tumm, nur tn [einer Seele [chrilt roiberflingenb, 
ben lieben Namen oor [ich hwgeftöhnt, b*n ber ©«lichten, bie er opfern 

folfte. 3mmer roieber hatte er [ich *h r rührenbes Silb oor klugen gerufen 
rote 3um Schüfe« gegen jenen erharmungslofen Angreifer — oergebens alles! 
Dtefer liefe if) 11 b°<h nicht mehr aus [einer ©eroalt 

2 Benn SBolf [ich mit frampfhafter Vnfpannung [einer ^ 3 ^antaf!c eine 3 ufunft 
benfen roollte, irgenbroo in einem ftillen UB infei, roofem er [ich mit aJlartfea 
geflüchtet hatte, fernab oon all jener locfenben, gleifeenben Kuhmespracht, [0 
rife ifen ^ö^rtenb ein rauher ©riff roieber heraus: Xor, bu! Hannft bu roirflich 
mahnen, Vulje ju finben hn engen Riefte, ber bu einmal mit led)3enber ©ruft 
ber Sonne ju geflogen hift? Velüg bich hoch nicht [elb[t! Unglüdlid) rotrft 
bu; aber zehnmal unglüdlicfeer noch fie, bie bu aeitiehens an bich, b*n Niebev 
gebrochenen, Verbitterten, mit gelähmten Schwingen am ©oben fiiegenben, 
binben roiU[t Vlfo fei flug unb barmherjlg. fiieber jefet ben fehnellen, [charfen 
Schnitt als ein enb!o[«s #inmartem! 

So hatte es m furchtbarem $in unb §et an [einer Seele gerben, bis 
nun enblich bie Kühe bes ©ntfd)lu[[es über ihn gefommen roar: ©s mufet« fetn, 
um ifetes eignen ©e[ten willen! Unb fo ging er benn entlief) ben V 3 eg ju 
ihrem £>aufe. 

VtfUjfam [tieg er bie Xreppen hinauf, wie ein Schoerlranfcr. ©mmol 
[chrocmfte er, bafe er [ich Qm < 5 elänber halten mufete. 

Kurt [tanb er oor ihrer lür. 21b er bie §anb, bie nach ber Rlingel greifen 
foBie, uerfagte ben Dienft; [ie feing ihm roie gelähmt feeTab. 

Da bife er in refetem VMllensaufgebot bie 35 hne 3ufammen — ein Nud, 
unb unheimlich gellte bie glurglode burd) bas [tille $aus. 

Nun famen Schritte, leichte Schritte — er fannte fie roofel — aber nicht 
roie einft ht langoergangenen lagen frö{jli<ltf<hnell, [onbem in müber ©etaffen« 
heit 2 ßas foUte bas ©Iodenjeichen auch ©Utes fünben? Die greube hatte 
ja in biejem £>auje feine Stätte mehr. 

Vber als Nlariha nun plöfelich ben Verlobten oor [ich f a h — ju ber 
ungewohnten Stunbe bes Nachmittags — unb |o blafe, mit tiefburchfurchtem 
Kntlife, ba braute boch ber Scfjreden Veroegung in ihre [tone, mübe Kühe 

„Um ffiottes roillen — roas ift bix, SBolf?" 

2 W bie unoerfiegte Siebe ihres leibgeprüften ^eqens Uang noch einmal 
aus bem Ion, roie fie ih n mit bebenber £anb 3U [ich Ins 3 immer 30g. 

„V3as ift bir?" 

Unb in un[agbarer Vngft hingen ihre Vugen an [einem gxamburchroühlten 

©efiefet 

©r liefe fidj [<hroer auf bem Stuhl am Ii[(h« nieber. 

„Vus — es i[t aus mit uns, Klartha!" 

SHtt einem bumpfen fiaut barg er bas ©efidjt in ben au[ge[tüfeten fjänben. 

Das SJläbchen roar bei [einen SBorten 3ufammenge3udt, unb ihr blaffes 
©eficht roar in bie[em SHonteni noch Bleibet geworben. So blieb [ie eine 
SBeile regungslos an ihrem ©lafee, bann aber trat [ie naher ju ihm. 

„V3as i[t gesehen, SBolf? Sag' mir alles. Du fichft, ich Kn ja ganj 
gefafet.« 

Da liefe er bie fiinfe matt nieberfinfen, unb oon ihr abgefehrt, bie Stirn 
immer noch in ber Veiten oergraben, er^ä^lte er [0 bumpf unb flanglos non 
ber Unterrebung mit William Kfjepbt (Es roar, als fprädje er gan 3 automaten» 
fjafi, als berührte bas alles webet ihn noch bas Nläbdjen neben ihm. 

Digitized by Google 


Dhne bie Iei[efte Veroegung horte Vkrifea 3U bis 3um ©nbe. ©5 über« 
raffte [ie ja nicht, roas er ba berichtete. Sie hatte ja geahnt, geroufet: [0 
roürbe es lotnmen! Seit jenem Vtoment, wo fie bamals ©oeline 3um 

erftenmal Vuge in Sluge gefehen hatte. 

3 n jenem Üftoment roar ihrer fiiebe bas lobesurteil gejprochen roorben. 
läglich, [tünblich hatte [ie [eiibem auf be[[en Volljiehung gewartet SW bie[e 
furchtbaren lefeten Vtonate untren ja nur ein ein3iges langes fioslöfen oon 
jeber Hoffnung, ein allmählich** Slbfcfetebnebmen oon ihrer fiiebe geroefen. 
Sollte [te nun 3ittern unb wehflagen, roo bie Xobesftunbe roirflich ^a roöt? 

Das [tarre, unbewegliche Schweigen liefe V 3 olf plöfelich ftä) nach ihi am« 
[efeen. ©r hatte, ba er geenbet, auf jenen lauten Vusbrucfe ihrer Veqmeiflung 
gewartet, roie er boch nur natürlich fleroe[en wäre. Slber nun nichts baoon, 
[tat! be[fen biefe unheimliche, furchtbare Stille. 

Das peinigte ihn mehr, als es ber fdjrtlle -ftlagefdjrei getan hätte. Das 
Opfer, bas lautlos unter feinem 3 Jle[fet verblutete — barmherjiger ©oti — 
bas ertrug er nicht! 

So roanbte ex fiefe h erum nach Vtartha, irre ftngft hn Vlid. Da fah er 
fie flehen — aufrecht, regungslos, aber feinen Slutstropfen im Vntlife unb 
mit 3ü8*n, 1° fteinem unb [treng roie eine lote. 

„Vtartha! Vtartha!" 

Veqroeifelt fam es nun oon [einen fiippeit, unb auffprmgenb padte er ihre 
öänbe, als lönne er ihr [0 bas entflie heute fiebert in ben Körper jurüdjroingen. 

Sein Vngftruf rife [ie aus ihrer Stane. fiangfam löfte fie [iefe oon 
[einem ©riff. 11 

„Du roillft alfo beine Freiheit?" 

„34 mufe!" 

Von Ver3roeiflung übermannt, ftiefe er es burch bie 3 äh"*» mehr ein Stöhnen 
als 2Dorte. 

Da niefte [ie Ieife. 

„Du [olljt auch bas lefete haben, roas ich bir noch 9^n fann. Verfpradj 
ich ** boch fdjon in jener Stunbe, ba alles anfing: 3 <h gebe bhr beine 
Freiheit roieber, [0 weit, fo lange bu [ie brauchft — nun nimm [ie alfo gan^ 
für immer. $jier!" 

Unb [ie [treifte [i<h ben Äettenring oom Ringer, ben er ihr etnft beim Vb* 
[chlufe ihres h«mlichen Vetlöbniffes gefchenft ^atte. 

V 3 ie bas [chli^te Kinglein in 2 Bolfs $anb fiel, brannte es barin roie 
glühenbes 0feuer. 

Sie aber fuhr fort: 

„Vtöchte es 3U beinern ©lüde fein, roas bu oorha[t Unb nun — leb' wohl!" 

Sie hielt iljnt bie &anb hm. 

Doch ba gefchah, roas er nod) nie hn fieben getan: mit einem bumpfen 
fiaute brach er oor ihr in bie ftnie unb prefete, fie umfchlingenb, [ein [chmer3> 
oerftörtes ©eficht in ihren Schofe. Sie fühlte bas frampfhafte Kingen [einer 
©ruft an ihren ©liebem. Da fam es über [ie in tiefem SRitleib auch mit ihm. 

„Vrmer, armer 3 BoIf !“ fieife fprach fie es, roährenb ihre ginger über fein 
£aar hinftrichen. „ 3 a, es W nicht leicht, folch Vbföieb für immer. Sinb roir 
boch ein gut Stücf Vleges 3ufammen gegangen, unb nun 1 ' — 

Die Stimme oerfagte ihr, unb ein VJanfen ging burch ihre ©eftalt 3 f)re 
Äraft roar 3U ©nbe. 

„®eh. M 

©equält flehte fie es, ein hcraufbrängenbes S<hluch3en ht ber Hehle. 

Da fprang er auf. 3^ n es ^*3 machen. 

„Ceb' roohl, Vlartha! Unb roenn bu lannft — oergtb mir, bafe ich bir 
bein fieben gertreten habe." 

Dann ging et aus bem 3 iutmer. 

©in ©lücf, bafe er niemanb braufeen auf bet Ireppe begegnete. So [ah 
roenigffens feiner [ein furchtbar oer[törtes ©eficht 

Vis er bann unten auf ber Strafe« roar, er fich roieber fo weit in 
bei ©eroalt, bafe er, mit [tanem ©lid 001 [ich ijinfdjfluenb, [eines 9Beges ging. 

Seltfam — bafe bie men[chli<h« Via [chine [0 foneft roeiterarbeiten fonntc, 
obwohl ba eben bas ©belfte unb geinfte bes ganzen Organismus einen oer« 
nichtenben Stofe empfangen hott*- 3Rit einer grimmigen Verachtung gegen 
biefen brutal organifierten Hörper entpfanb er es. 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





454 


3üultrirt« 3«*^u«9- 


9tt 3376. 12. aJtärj 1908. 


Dann brängien ißn Me jagenben (Bebauten, bie ganj oljne fein TBoIlett 
mit ihm, bem innerlich Cbrflarrten, tf)r Spiel trieben, roieber nach einer oöllig 
anbern Richtung. 

Run lag ber TD eg 3 um großen 3**1 ja f»i ®ot i^nt. 

©r J)örte ein leifes 5ol)nIachen aus feinem 3nnem ^etaufflingen; aber es 
roar ihm, als fäme es oon irgenbroo außerhalb h«r. 

Tim — 3®* « mürbe es nun bereinft fein. Tiber roie! Über fielen 
mürbe ber 3Beg gehen! Das ftanb mit einem Btale in eibarmungslofer ftlcrr* 
l>eii oor fernen Bilden. Das erftc Opfer, bas Seuerfte, roas er im fieben 
überhaupt gehabt, §atte er foeben bem großen Rlolod) oorgeroorfen. TBas lag 
nun noch an ben anberen, bie folgen mürben? Sin ©oeline Ti^egbt — an 
tljm felbet? 

5 er bamit, baß bei gefräßige ©öß« auch fie oerfdjlang! 

©ooe! ©ooe! 

5ört ihr nidjt bie Äorpbanten toben unb rafen? 

Der große Ruhmes» unb Siegesäug beginnt — roohlauf benn, hinan 3 um 
luftigen Xan 3 ! 

TRit fiebemben Schläfen unb Tlugen, bie unheimlich roie bie eines 3rren 
glänzen, liefe fi<h fo TBolf Sd)ierbranbt oon bem ©eroüljl ber Strafe bahin* 
treiben, bis gä^lidje ©rfchopfung biefes Stabium fernerer Reroenüberreftung 
bei ihm abtöfte unb ißn nach 5aufe trieb, too er roie ein Xoter auf fein 
Üager fanf. 

XVI. 

„5aben gnabiges giäulein fonft noch Tluftrage für mich?" 

„Danfe, bas ift alles für beute.” 

OFjne nad) bem gragenben, ihrem ^rroatfcfTetaT, hinäufehen, entnahm (Veline 
Rhei)bt bem ferneren, filbemen ©ui eine ber buftigen 3 * 9 ttretten, beren djaralte» 
riftifeben ©erudj fie nicht nur bei ben 5*nen liebte, fonbem auch felber, roenn 
i^r bie Stimmung bana<b mar, gerne raueßenb einfog. 

6 (bnell roar fiubroig 3*mom, ber Sefretär, an ihrer Seite unb bot ifjr 
geuer, bas fie mit leistem Äopfneigen annaf)m, 51 Is er ihr bas brennenbe 
Streichholz f)inreicf)te , berührte ihn einen Moment flüchtig bie Spiße ihres 
Ringers. Tiber es mar, als ob oon biefer falten, meinen 5anb, bie ftets ganj 
fdjmucflos mar, bis auf einen blutrot aufglübenben, loftbaren Rubin am eierten 
Ringer — einen antifen Siegelring, in ben bas 5aupt ber TRebufa gcfc^nftten 
mar — ein lobernbes geuer oerfengenb auf ihn fjiuüberftrömte. 

gaft heftig 30 g ber junge TRenfch ferne kerbte 3 urücf, roährenb jugleid) eine 
oerräterifebe ©lut in fein ftets blaffes, feines ©efi<ht f<hoß. ©r roanbte ficb 
beshalb [(bnell $u feinem Xifeh, um bie Blätter, auf benen er nach ih rcm Diflat 
ftenographifebe ^luf^cidjn ungen gemacht hatte, 3 ufammen 3 ufuchen. 

Tiber ©oeline 5 Rf)e 9 bt roar bod) bas jähe (Emittern feiner 5anb unter ihrer 
Berührung nicht entgangen, (bin flüchtiger Blid auf ben oermirrt über ben Xifeh 
Gebeugten teftatigte ihre TBahmehmung. Doch nur ein oeräd)tlidjes Äräufelit 
ber Cippen roar bie Tlntroort barauf, roährenb fie, bas erfte Rauchroolfdjen oon 
ji<h ftofeenb, nadjläfjig in ben antifen Tlrmfeffel jurüdfanf unb bie leicht über» 
einanber gefchlagenen güße ein roenig oorftredte. 

Der ^Jrioatfetretär mar in ihren Tlugen niemanb, not bem fie fid) etroa 
einen 3®ang aufeuerlegen brauste. (Er roar lebigli(b eine ju ihrer Verfügung 
ftebenbe SRaßhine, bie bie umfangreiche ftorre|ponben 3 mit romifchen greunben, 
Aunftgelehrten, Tflalern unb Bilbhauem ju erlebigen hatte, fonft nichts roeiter. 
TBas etroa in biefer menfchlicben TRafchine an ©ebanlen unb ©mpfinbungen 
oorhanben roar, bas intereffierte fie nicht. 

Xroßbem roar es ihr aber nicht entgangen, baß £ubroig 3<ntoro feit langem 
fdjon oftmals eine Berrotrrung ihr gegenüber oerriet, bie auf mehr als blofee 
Befangenheit oor ihr, ber Dame ber großen TBelt unb 3 ugleich feiner Brot= 
geberin, zurücfju führen mar. Denn ber ga^lith oermögenslofe ftanbibat ber 
Xheologie, ber Sohn eines finberreicben Canbpaftors, lebte oon bem ©ehalt, 
bas fie ihm 30 $ te, ja, er unterftüfete bamit noch bie ©einen 3 U 5 aufe. 

Diefe Vermutung, bie ©oeltne brüte jur ©eroihh«t mürbe, roar aber nicht 
geeignet, in ihr sartexe (Empfinbungen roach 3 urufen. Sie fanb einen Tln= 
geftellten, ber fi«h in feine 5 erxin oerliebte, an [ich f<b ön lSdjerIi<h; gang befonbers 
aber, roenn er folch ein fchmachtenber Xoggenburg roar rote biefer ftbuebteme 
ftanbibat 

Töeicbe, ftill in fich gelehrte Ttaturen, bie bei jeber rauben Berührung ber 
Tlufeenroelt fd)eu jufamtnenfuhrett, maren in ihren Tlugen ©chroäcblinge unb 
baher ihrer TDerachtung preisgegeben. Statt üJlitleibs erroeeften fie oielmeljr 
in ihr einen graufamen Drang, fie gan 3 3 U oernichten. Sie batten ja aud), 
roie fie meinte, gar leine (Eiiftenjberedjtigung. TBarum gab es überhaupt 
fofehe 3 rotttergej<bBpfe, mehr TBeib als TRann, bie roeber |i^ noch bie ©attung 
ÜJlenfcb im Äampf ums Dafein förberten? Daju gehörten fleute ooll eifemer 
itraft unb (Energie. 


Bor ihrem ©etfte ftieg jefet eine attbere SRannesgeftalt auf, mit bet fid) 
ihre ©ebanfen halb in einem haßerfüllten, troßigen Tluflehnen, halb in einem 
leibenfchaftlichen, ficb f^&f* nicht eingeftanbenen Sehnen fo oft befchäftigten, unb 
unroiDfürlich maß ihr fpöttifd) 3 U bem jungen Xbeologen bntüberfliegenber Blid 
beffen fehmäebtige, oornübergeneigte (Erfcheinung in Bergleich mit ber ftraff 
aufgenchteten, Iraftatmenben 5errengeflalt TBolf ©chierbranbts. 

Sie lonnte ja auch nicht ahnen, meid) branbenbe fieibenfdjafi in ber Xiefe 
bet biefem ftiü oerfchlof jenen TRenfchen ba oor ihr brobelte, ber ficb bie 
3unge batte aus bem TRunbe reißen laffeit, als mit einem TBorie bie unfelige 
üeibenfebaft 3 U oerraten, bie ihn fd)on fett Blonaten oerheerte. 

3a, mir flieh oerheerte! Sein gan 3 es TBefen roar ja in Ttufruhr, feit (Eoefine 
9?hepbt in feinen bisher fo füllen £ebensheis getreten roar; ©egenroart unb 
3 uhinft roar ein roogenbes ©baos geroorben, m bem er untergeben brohte. 
©r roußte ja, baß feine Siebe 3 U biefer eislalten, ftoljeti 5 ^^nt B3abnr»nn roar, 
unb bod) lam er nicht los baoon. Rach ^l r 3 11 ** l <irt $«3 mit jebem Schlage, 
fieberten feine Sinne oor ungefülltem Bedangen. 3n feinen ©ebanlen mar 
lein Raum mehr für ©ott, SBelt, Batet unb Blutter baheim — alles, roas 
ihm einft f) c h r unb heilig geroefen, mar hinmeggefegt roorben oon biefer 
branbenben fieibenfehaft (Er mußte, er roar ein [ünbtger, oerlorener TRenfch, 
nie roert, ben ÜRHmenfcben bas (Eoangelium 3 U oerlünbigen — unb bo<b, er 
lonnte nicht anbers. 

So oerfcßlang benn auch jeßt, roäbrenb er feine ©chriftftüde in ber Tlften= 
mappe oerfebloß unb (ich 3 um ©eben anf^iefte, fein plößlid) auftobember, b< ims 
liehet Bltd ihre ga^e ©eftalt, beren oornehme, [tfjlanfe £inten bie läffige, ba© 
liegenbe 5 altung noch reijooller bemortreten ließ, unb blieb entlieh an ben 
fdjlanlen gäßen ^ a ff e71> nj^ e ; n sriabafterroeiß burch bas 3 arte Seiben*- 

geroebe ber f^roaqen ftlorftrümpfe hinburchfehimmerte. 

©5 bur^ 3 udte ihn roie in gieberfdjauem. ©inmal fich nur oor 'h r bi ne 
roerfen unb bie glübenben Cippen auf biefe Süße brüden — unb gälte es 
£eben unb Seligfeit! 

©r rang mit fich Telöft roie mit einem Dollen, baß ber a&erroißige ©ebanle 
nicht 3 ur Xat roarb. 

©s roar, als ob ©oeline feinen fengenben Blid förperlidj gefühlt 

hätte; benn plößlich 30 g fie ein roenig bie ftüße ein. 

„ 5 err 3 * rno ®^ ,, ®anj unoermittelt Hang ihre ©imme 3 U ihm hiu. 

„©näbiges grau lein ?” 

©r fuhr 3 ufammen roie ein ertappter Sdjulfnabe, unb Rngftf^roetß trat 
ihm plößlich auf bie Stirn. 

Run traf ißrt ein butchbringenber, aber falter Blicl 

„3ch roollte Sie [d)on lange etroas fragen. Sie fehen fchlecbt aus. Strengt 
Sie etroa bie Xätigleit h»« 3 U fehr an? 3n biefem gelle“ — 

Der arme TRenjcf) rourbe totenblaß. Rur nicht bas — bie ©ntlaffung 
aus feiner Stellung, bie Berbannung aus ihrer Rahe! So ftotterte er benn 
3 ittemb: 

„Tiber nt^t im minbeften, gnabiges gräulein. 3<h habe nur Diel prioatim 
gearbeitet in leßter 3*ü — mit h überanftrengt" — 

„Das feilten Sie lieber nicht tun, 5crr 3> r uoro.'” Blit einer eignen Be- 
tonung fagte fie es. „Sie roetben fonft unbrauchbar für meine Dtenfte. Töenn 
3bnen alfo baranliegt, fo laffen Sie mich fortan nichts mehr oon folchen Brmab 
Angelegenheiten merlen. Sie oerftcljen mich mohL“ 

3n ben ruhig gefprochenen TDorten lag eine fchneibenbe Schärfe, bie ihm 
genug fagte. ©c halle fich »hr alfo boch oerraten. 

„TBie Sie befehlen, mein gnabiges graulein!" 

TRit einem in jähe ©lut getauchten Tlntliß ftammelte es 3tT«om f ficb 
faffungslos oemeigenb. Dann ging er hinaus, faft taumelnb. 

©oeline beachtete es nicht. 3 ur ü^9 c ^ n l lag fie in ihrem Stuhl unb blies 
bie feinen, buftenben TBoIfchen in regelmäßigen Raufen oor ft^ bto- 
©ebanlen roaren bei bem anbern. 

Seit einer ganjen Reihe oon Xagen fchon batte fich 3Bolf Schierb ranbt nicht 
mehr hi« im 5 au f* f c h cn l<rff« n , unb gerabe nach ber Untenebung mit ihrem 
Bruber nicht mehr, in ber biefer, roie fie roußte, ihm mitgeteilt hatte, baß fie 
bereit fei, mit ihren ganjen Bütteln bie Durchführung feines «ßrojefts ju 
ermöglichen. Bon bem roeitem 3nhalt jener 3©iefprache hatte ©oelines Bruber 
natürlich nicht bas mtnbefte oerlauten laffen. 

So lonnte benn ©oeline nur glauben, TBolf Sdjierbranbt ftraube fich gegen 
ihre perfonliche Beteiligung mit Kapital aus bem ©ninbc, ben er ja fchon 
einmal angebeutet hatte. (Sr roollte nicht ihr ©eßböpf fein, gerabe ihr nicht 
einen beftimmenben ©influß auf feine Bläne einräumen. 

Daß er fo hadnädig roar unb fo blinb! 3 orn t9 f^ß f* c plöfelic^ bie 
3igarette in ber Tlf^enfcßale aus. Tiber füllte er roirllidj nicht ahnen, baß in 
ißrem tiefften 3nnem bo^ noch ein ganj cmbercs Gefühl gegen ilj!t rege roar 
als bas h«nfä)fü<htiger Begier, fich ihn 3 U unterroerfen? 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9k 3376. 12. mit 1908. 


3tIu[tTirte 3 c ^ n 9* 


455 


freilich — [ie leugnete es nicht — cs brannte fjri& in ihr, ben &ampf, ben 
fie einft mit jenem ©ampagnaritt aufgenommen hatte, audj 3 U ©nbe 3 U führen. 

ftür fie roar ja bie £ie 6 e 3 roifchen Wann unb Weib nichts anbercs als 
ein &ampf. Wer war bet Startete? Das war bie Stage. Denn nur ben 
Sieger mürbe eine 23runhilbe*9latur wie jie lieben fönnen. Unb fte jetinte fid) 
nad) Siebe, nad) bem Be jiegt werben, wenn jie aud) mit (altem Soh ne jtets über 
bie Sentimentalität ber großen fieibenjdjaft jpöttelte unb bie ©hefchlteßuug als 
cm reines Sernunftgefcf)äft ^in^ujtellen beliebte. 

Aber biejes falte, nerä^tli^e ffiefid)t, bas jie ben Wenden 3 «gte, bie jie 
m ihrer Schwäche gering bewertete, roar nodj nicht bas wahre. Das jaf) nur 
in geheimen Stunben iljr abgöttifd) berounberter ©labiator, wenn jie, über* 
roältigt oon ber jtets geroaltjam äurücfgebrängten Selben j^afttic^ feit ihres 
©mpfirtbens, ihre Arme um ben aufjudenben Seib bes ttcch im Sterben 
troßigen Stampfers roarf unb bie h«ßen, jeljnenben Sippen an bem falten 
füllte. 

Wenn er jie einmal jo gejeljen hätte, bie Unnahbare, bie Spötterin, bie ex 
in jeinen Sann gelungen, obwohl er nie bie $anb nad) iljr gerührt hatte, 
ja gerabe besroegen! 

X)as roar es ja, was neben jeiner garten Wannlidjfeit jie unroiberftel)Iid) 
an iljnt reijte, baß er jo oollig, fajt brieibigenb ißre Borsüge überja^. 

3fjr bas — bie bo<h, aud) roenn jie nicht ben tarnen !R^er)bt führte, aud) 
a^ne bas imponierenbe Weliej oon Wacht unb SReidjtum, eine IJJerjönli^feit 
geroejen roäre, bie ein Wann jo leidjt nid)t unbeachtet ließ! 

Sie alle, bie ihr bisher gehulbigt, Ratten es iljr ja bejeugt — nur er allein 
jah bas nicht; nein, wollte es nicht je^en! 

Cr tat nur jo; bas ftanb fejt für (Eoeline. Cr roollte eben ntc^t oor ihrem 
jieg^aften Weibesrei 3 ben troßigen 9laden beugen — er nicht! Alfo galt es 
ben ftampf mit ihm! Stampf bis jum festen! Denn ungejtxaft burfte er nicht 
i^r Wejen in Aufruhr gebraut höben; befjen jollte er ji<h nicht rühmen fönnen. 

Wit einer leibenfchaftlicben Bewegung erhob fidj Soeline Aheqbt aus ihrem 
ScfleL 3°* Hompf, Äampf! 3n fiebember SBegier banach 3 ttterte jeber Ben? 
in ihr. Wit ihm ringen auf fieben unb Dob, bis jie beibe, ber Bemidjtung 
nahe, ein an ber wortlos, mit fliegenber SBruft in bie 3 omenibrannten 21 u gen jähen. 

Aber bann, wenn jie ben Stoljen, hochmütigen bis bid)t an ben 9?anb 
bes Abgrunbs gebrängt; roenn jie in bämonijthem Triumph bie Wonne gefojtet 
haben mürbe, jeinen 5BIi<f ©eit offen tn bie oerberbenbringenbe liefe jtanen 
ju jehen: bann mürben ihre Äiäfte erlahmen, bann follle er im Ießten, Der* 
jmeifelten Aufbäumen feiner Straft jie 3 U Boben f<hleubern. Cr mußte ber 
Sieger bleiben! Der Sieger, ben jie. noch atemlos oom Stampf, in glübenber 
Ciebe in ihre Arme reißen roollte, als ben Wann, nach bem jie |i<h in geheimem 
Sehnen Derart h°tte — jo lange! 

3n einem jtürmifchen Atenijuge hob jich Coelines Sruft,' roährenb jie mit 
gejchloffenen Augen, bie Sippen leife geöffnet, bajtanb, ganj in ihre leiben* 
fchaftlichen ©mpfinbungen oerfunfen. 

©tn Stlopfen an ber Xür mad)te fie plößlicß aufjdjreden. Schnell jtrich fie 
fi<h mit ben hänben über bas ©ejicht, bas jie noch heiß brennen fühlte. Ws 
bann auf ihr „herein" Diener ins ©emad) trat, trugen ihre 3*9* jetjon 
roieber bie gewohnte falte Unnabbarfeit. 

„§en Schierbranbt bittet um bie ©hre." 

3m 3nnern juefte ©oeline 3 ujammen. (Er — gerabe in biefeu Stunbe! 
Dann aber flang gleichgültig fühl ihr Befehl: 

„3ch Iajje bitten.“ 

Als Wolf Schierbranbt einirat, gogerte fein $uß bodj an ber SdpeHe, 
obwohl fein Sinn in biefer Stunbe wahrlich nicht auf äußerlich feiten gerichtet 
mar. 3 um erftenmal empfing jie ihn in biejem ©ernad), ihrem Arbeit 53 immer. 
Der urjprüngli<h wohl oom Ardjitefien als Wintergarten gebachte große 9?aum 
roar gan 3 3 U einem altrömijchen Atrium ausgejtattet. (Er mar bebeeft oon einem 
©lasbad), bas bie Cidjtflut bes jonnigen Winteriages unge^inbert einfallen ließ, 
unb im Bieretf begreifen ben mit W arm orf liefen getäfelten gußboben bunfel* 
grüne Wänbe oon üor&eerbüfchen, oon beien §intergrunb jich helleud)tenb bie 
ebelgeformten Schäfte ber fd)Ianfen Warmorfäulen abhoben. 'Sluch bas Wobiliat 
bes 3 tmmers aus glä^enbem (Ebenholj roies bie ehtfa^en, ftrengflajfifchen 
formen ber 5lntife auf. 

3 nmitten biefer Umgebung erroartete ihn ©ueline 9lhei)bt Wie fie jo nach’ 
Iäjjig im Sejjel lehnte, erfchien jie Wolf wie eine jener oornel)tnen römifchen 
Damen, beren Warmorgeftalten in berjetben Haltung bie Weijterhanb antifer 
Äünjtler feftgehalten h Q t, unb bie er in ben ©alerien bes ÜBatitans in ihrem 
©emifd) oon unnahbarer, ruhiger Würbe unb hoch oollenbeter 2Inmut fo manch- 
mal bemunbert h^tte. 

9lun erhob jie ben Äopf etroas bei feiner Annäherung, aber nur mit einem 
teijen Zeigen erroiberte jie feinen ©ruß. Dann beutete fie leicht auf einen 
Siß in ihrer 91äf)e. 


, f 3ch höhe jehon längere 3*K nteßt mehr bas Vergnügen gehabt." Den 
§ut ablegenb, eröffnete Wolf bie Unterhaltung. 

„3ft es roirflich f^ort jo lange fjer, haß Sie nicht mehr ^ter roaren? ©s 
war mir gar nid)t aufgefallen." 

(Er jah 3 U ihr h»n. Aber es jpielte nur lei je um jeine WunbroinfeL Wie 
nichtig erjehien ihm biejes Aerjenben jpißiger ^Jfeilchen! Was jollte ißr ober- 
flächliches Wißen für ihn bebeuten, bet bie noch unoemarbte, tiefe Wunbe im 
Seqen trug? 

„(Es roar mir leibet nicht möglich, l c h* n 3 U te|fen M . enlgegnete er ruhigen 
Dones. „Wich hatten ernfte Dinge ganä in Anjpruch genommen." 

Der 9tecf)brucl, mit bem er bieje Worte jpTa^, füllte ihr ©eplänfel als eine 
jeiner unroürbige Spielerei beäeidjnen. Sie fühlte es rooljI heraus, unb neroäs 
wippte fie mit bem übergef<5)togen«n guß. 

„(Ernjte Dinge? Wirflich? fl 

Wit einer unoerhüllten 3ronie jpielte jie auf jein 33 eben len wegen ihrer 
finanziellen Beihilfe an; benn bas roar es ja hoch roohh mas ihn in biejen 
Xagen jo bejdjäftigt hatte. 

„3a, mein gnäbiges fträulein, ro i r fi^ cmjt.“ 

Die formelle Anrebe, bie er nur feiten gebrauchte, unb ber jehmere Älang 
feiner Stimme ließen Jie jeßt 3 um erftenmal ihm länger ins ©ejid)t je^en. Wie 
er gerabe faß, fiel bas oolle Cicht auf ihn. 9kn bemerfte jie erjt bie Ber* 
änberung in feinen 3Ü9*m ©s war bort etroas Scharfes unb hartes, ©as 
oorljer nicht barin gejtanben hatte, ©in leifes Staunen jpiegelte jich jeßt in 
ihren Süden. 

„Unb was roar es, was Sie jo innerlich bejehäftigte — roenn man fragen barf?" 

„Sie Jollen es wifjen, ftrfiulein iRhegbt." 

„Oh — ba bin ich roirilich begierig." 

Wieber (lang bie alte 3ronie aus ihren Worten. Aber er überhörte es. 
Wit einem ernften Bltd jah er 3 U ihr hin: 

„gräulein Ahegbt, lajjen Sie mich °h ne Umjchroeije reben. Wenfd)en roie 
roh beibe (önnen roohl bes tönenben Schellenflangs bei Bfaafe entbehren." 

Sie neigte 3 uftimmenb ben Äopf. 

„Aljo jp reche ich benn offen, roie ich P einem Wanne reben mürbe. Unjer 
Berhältnis 3 uetnanber bebarf ber Rlärung, gräulem 5?hei)bl ^Sinb Sie mir 
eigentlich 5 «unb ober geinb?" 

Sie hielt feinem Blicfe jtartb; aber es lag ein unbur^bringlicher, metallijcher 
©lan 3 roie ein abroehrenber Schilb jehüßenb über ihrem Auge. 33agebl»ch juchte 
er in jeine 2 iefe 3 U bringen; es öffnete jt<h ihm nicht, wie bamals in jenem 
Woment auf bem Malaiin. 

So roiebexholie jie langjam jeine graej«* 

„greunb ober ^einb?“ — Dann 3 udte jie bie Schultern. „Bielleicht beibes!" 

„Sie belieben orafelhaft 3 U jein. Aber ich ftnb«, bie Stunbe ift bodj ju 
emjt 3 U jolchem Scherz" Seine Stirn umroölfte jich- 

„Wer fagi 3hnen, baß ich jcher 3 e?" 

Berjtänbnislos jah er jie einen Augenblicf an; bann aber suche es in feinem 
Antliß auf. 

„Ah, nun begreife ich! 31jre ©mpfinbungen unterjeheiben 3 roifchen meiner 
<perfon unb meiner Sache. Die eine belämpjen Sie, bie anbere roollen Sie 
förbem." 

Sie fchroieg. <^rOTt[e^ung folgt tn bet nädjffcn 9lumttiet.) 


Der Spielmann. 


£5 Tarn burd)s Canb gtjogen 
(Ein fröljliWer C5efelt. 

5)er blies auf feiner Qrlöte 
©n ßieb, fo frof) unb 

'Toi) meit ifjm feiner gleid)(am, 
2Iud) felbjt ber Slönig nid)t, 

So f teilten fie als 3m<bree 
$en Ernten oor ©<rid)l 


(£5 finb nun meine luge. 

C£s finb nun meine 3age 
?öie fühle Sitten Meid), 

®s finb nun meine 2age, 

So arm fonjt, füxjtlid) rei^. 

^ic jicfj'n auf ben SBelleu bes Gebens 
3um §afen nad) aller 9tot. 

2Bie jingenbe, ujeijje Gd)to&ne 
3ns jterbettbe ^beitbrot. 

<&rete ®laffe. 


Aachts auf bem Hochgerichte 
£ag bleicher 3Ronbenfd)ein, 

^)a flatterte im Alinbe 
Sein flappembe» ©ebein. 

8rn6 bes 9J3arterf)ol3e$ 
ßag bie jerhrodhne frlöt«: 

Cbtauf hoeft* mit breitem fieibe 
fiaut quafenb eine ftrötc. 

Slrno Had)- 

aibenbgang. 

9leig r beinen ftopf an meine Geulter; 
Go lag uns in ben Ülbenb &ef) r rt. 

TOenn burd) bie cdinbbetoegten Qfte 
Xie lebten roten fiidjter fpäfj’n. 

Unb fiel)’ mid) an mit jtumnten ©liefen, 
9 ßie biefer Herbjttag, jd)ro<r unb Unb; 
2 )u fyaft bie golbnen ©tdrehenaugen, 

Die »ölt ooit bunflen Drdumen finb. 

(Emjt ßuba>ig Gchetlenberg. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




SSinterfreuben im Sc^roarjroalb: Silber oom lojtümierten Sobelforjo in Xriberg. 


3et}t eilt alle» jut ^3rei6oettcilimg. (äadjfmibige tteute, 
iarunter bie befannten SctjuMtraroalbmaler ^Jrof. f)afemann 
unb Ciebig, beltimmen bie ^rei|r. Slm anbem 9Jlorgen 
fdjon i|t bet ganje 3attbcr perfdjwunbeu, $>ie iRobel 
fliegen tüieb« iw SBettlauf burd) bie Jhtruen bet £>of» 
TDalbtobelbaljn. Der Äorfo aber bleibt ben leilnetjmem 
unb 3ufdjauern lange in froljcr ttrinnerung. 

von ben pilgern. 


früheren örfletmiffe jeigt fidj folgen b« Cnbrefultat: 1. Tarent, 
2. btuißnarb, 3. I'arTagon. — Eie tfuropameifterffibaft im 
Ahinftlaufen auf bem 9lie6enrab gelangte am 8. SJtärj in 
Drcsben ,ptr ffntfdjetbung. len SCReif terf djaftstitel errang 
«aie im Corjabre ftarl $<id>mann au» Ceipaifl. 

flüintcrfport. - X'ie «obfIeifl!)met[ter|d)aft ron 0|ter- 
rntt) brachte am 1. SOJürj Cttbofcn auf ber ccirnneringbal)n 
tn ber tSefamtjeit Oön 6 ailin. 1 J, 4 Sei. ött [id>. ®a» «Reimen 
oerlief öu&crft fpannenb. 9iid)t lucniger al» oirrmal rourbe 
bfT ißctljnrefoTb gebrfleft. (Et wirb jefot pon Spanner mit 
2 ibtin. 32, f Sei. gehalten. 


Aufgabe SRr. 3171. 
IDrift lebt <n brti flügen matt. 

Bon ft. Rielfm in frantar. 

Sdiuia r.t. 


$|« Jijpruanfßatx mürbe in ber ,3wttaAfl<rat>ttiliing mtt ixin erjten 
©reis gefrönt tine aolltomnirn uetbtrnte Thisjeubnurtfl. Ja» 
‘Problem i ft oortrefflid). 

IBpn ff, W, TOpitnt tn $ublep, 

SPetft : ft. b 4. :t. b 1. 11«. 1 k 4.16. c T, d 1 t.a 

SrtjTOarj: ft. e 6. I d 3, * I. fi. g 2. B. b *. o 4. d 7. | 4. ■ 4. 
töeijj fcijt* in ju>ei jfigeti matt. 

SBrieftöed)feT. 

ft. M. in ögeln. — 3n ber lijpenaufaobe »#n 3. ftotre ftrpe bei 
iiftWdrw Häni« auf c &, nidbt auf *5. 'Tie brTbcn ©udjltabm c 
uub r werben leiber oft »erwedjfelt. ©evflglld) ber ttrHivtcljen Wuf- 
aabe waren wir fetjen *>or Otjrer fetjiflen Witteilwg aber ba» 
Slaltjrur informiert. 

®t. ®. in 2. — Sie haben redjt. 9lndj beit neuften OMtteilunflen 
ift 3(rf)iflorm n i<£)t in St. 'JJetcröburg, fonbem in Cublin gritorbtn. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


irom», ber an ben letjten 

m 

l» ,4 

Ü^mQmÜSu 


beenb 

Sdjlu 


* 

©orfp 














Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


Das 2Binterfe|t ber Seftion Oeipjig fees Deutzen unb £>|terreid)i|d)€n 'Jllpcnrcrcms: „(Ein UJlanöücrtag in Drafoi". Drtginaläetdjnung oon O. ®«rlad). 




©« ttratvinflof« ober 3ejer«. 



Digitized by 


Google 


2>er 'tfro&cnfroictf. 

Die 6een doti ^J3litoice. 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Sei Üalubjciouoc (£mjicblcr[ce). 


Sic Saftaoei (£>eicnfcf(cl) mit Saxusfyaiit. 


Die Seett oon <ßlitoia. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





460 


OHufltirte 3cilung. 


9tr. 3376. 12. 3Jiär3 1908. 


Die Seen non Sßlitnice. 

((Sin flarftnmnbrr). 

arft! Der Slaiuc cvroeclt f oft wneplllfürlid) bic ©or* 
ftellung bes Oben unb (Einförmigen, Weij- unö Jrcub* 
lofen. SJlan bcuft an unüberjehbare Steinwüfteu, Irüm» 
mcr unb C&eröllc, über öic, alles ficbcn mit fid) fortreiftenö, 
uoilö bie Sora brauft, in ihrer 2 töad)t unb ihrem ©öütcu 
nur gehemmt ftarre gclfenwäubc. ©lclleid)t erinnert 
man ftd) aud) ber geheimnisvollen ©lachte, bie unter feiner 
grauen Oberfläche feit Xaufcnbeu uon 3 o*)«n unabläffig 
fchaffen, bohren unb fdjaufcln unb wunöerfame, unter» 
irbifefjc ©cbilöc aufridjtcn. Wie 2 Bclt fennt wcuigftcus 
aus Säuberungen bie DropffteinhöfjUn ber oiclbefd)ric* 
beiten Slbelsborgor C&rotte mit ihren Domen unb fiallen 
unb ben friftallglil^cnben Säulen unb Dürmen. 'über 
Diele wohl wiffen nicht, baft ber Karft tcinc&wcgs immer 
ber raube unb unwirtliche <&efc llc ift, als ben man iljn hin* 
(teilt; er fann auef) anmutig fein, namentlid) im ftrütjlmg. 

Da finb (eine berüchtigten Steinwüften, 3 crri((en unb 
vielgcftaltig, (eine weife leud)tcnben Jfurctjen unb Spal* 
ten, (ein Verölt unb Driimmerwcrf mit Daufcnbcn ber 
bcTrlidjften ©löten gcfchmüdt. 3 a bi rc ' ( *) c ßilicngeroädjf«, 
bie tDoblriedjenbe ffiergfaturei, verfdjiebene DMeliffen* unb 
3itronentröuter, ber buftenbe ©lelilotus unb eine ftülle 
Don f)ccfenTo(en unt(pro(fen bas graue Gieftein. Gs blühen 
bie ÜJlaE)alcblir(d)en, beren weifte ©liitcntrauben über ben 
frclsbobcn l)in ©leichfelbuft verbreiten, bie KronwicTe, bie 
Spiräcn, ©rimcln unb Orchisblumon, bie golbgelben Sterne 
ber ©otentilla, bie roten Karftnclfcn. 2In ben fchwaracn 
Dorcn, roeldje ba unb bort in bie Unterwelt ^inabfüljrcn, 
gebeifjen bie fjoljen ©kbelftiel« bes 3»n8 CT, f arns unl> & ic 
blauen 0> l öden blu men; Diele Kelcfte bes Jrühlütgs galten 
fid) bort im feuchten Qlu&ljaud) ber Grbnacftt bis in ben 
beiden Sommer hinein, too allcrbings infolge ber langen 
Dcocfenheit faft olles oerborrt. 

Seine Sd) 3 nljett offenbart fid) insbefonbere in bent 
Cbebiet ber (piitoiccr Seen im Stburmfchen Karft, in ber 
alten ßitaner ©raf(d)aft r hart an ber bosnifdjen ©ren 3 c. 
Ghc bie Gifenbahn oon Slgram, bei froatifdjen &aupt* 
ftabt, nad) ftiume ben Ijödjfteti ©unlt auf bem Warft 
übetfcftriHett hat, um bem ©eftabe bot blauen 2 lbria 31 t* 
ju eilen, nicht weit hinter Karlftabt, roo bie Äorana in 
bie ftulpa, einen ©ebenfluft ber Saoe, miinbet, liegt ein* 
(am eine Heine Station, ^ofipbol. £)ier Derlaffen mir 
ben 3 uS* 9 Jad) einer etwa neunftünbigen 2 öagcnfai)rt 
gelangen wir 311 ben Seenbeden oon ©Ittoice. ©Mr fom* 
men gnerft burd) ftart vcrlarftetes fianb, 5 <l(engegenb mit 
2 lnflugerbe befe^t» bie meilencoeit nur f^amlraut unb ocr* 
fümmertes ©abel^olg beroorbringt. ?ln ben fcügcln un t, 
©ergesbängen toeiben f>irten ib r< bie nieberen 

ftrot)- unb (djinbelbebedten Jütten an ber Strafe« aeugen 
uon ber Wrmut i^rer ©eioobner. 2 Qir (eben Diclfad) nur 
Winber, &caucn unb ©reife; bei fpärlidje ©oben fann bie 
ßcute ja nid )4 cmäbrcn, unb fo toanbent benn bie Iräf* 
tigen Scanner aus^ nad) Slaroonien ober meift nad) 
Ülmerita. Ülber fie l)ängen bod) mit ßiebe an ttjrcr arm* 
(eligen Sdbolle, fenben oon iljrcm ©erbienfte ©rfpamiffc 
in bic f>eimat unb feljren, für ihre befdjeibenen ©ebürf» 
rtif(e u)obil)abenb r roieber aurüd. ©on <pia 4 Ei, bet erften 
©ferbc®ed)(cl(tation, coirb bie (öcgenb fruchtbarer — 3 Wak, 
Wom, ©erjte, $afer ift angebaut — and) lanbfdjaftlid) 
fd)öncr. 3 m ^intergrunb erfefjeint ber Alcl, bic b<>(t)fte 
(Erhebung bes Wapelagcbirgcs, bas (i<f) oon ©prbroeft 
gegen Süboft bis 31 t ben ©litoicer Seen erftredt. ©la^ti 
ift 311 m gröfeten Xeil oon Serben beroofent, bie ber 
gried)i((l)»oricutalifcben Wirdjc angeboren, unb ba gerabc 
Feiertag ift, hoben wir ©elegcnbcit, (ie in ihrer fcftlidjen 
©olfstradjt umhcrujanbeln 3 U (el)cn. SDir befinben uns 
mitten im ©ebiet bes ehemaligen ©Jilitärforbons, auf 
einem mähren b jabrhunbertelangcr Aämpie gegen bie 
Dürlen oom ©lut getränften ©oben* Drüben bemerfen 
wir ein feftungsartiges ©ebäubc; es ift bie Gd)nle bcs 
Ortes, früher bie Wafetne einer Abteilung bes ßifancr 
©ren 3 crforps. ©et ©laofabraga febimmert uns ber ftille 
Spiegel bes periobifdjen ©latafees entgegen, eine edjte 
StarfteTicheinung* Die Strafte fteigt (teilet in bie $öbe; 
wir tommen burdj O^I^iea, in beffen Wob« uns eine 
©urgruine auffflllt. Set Saborfft tritt bie Wapela immer 
näh« h«on; iw Serpentinen Klettert unfer 31 kg in bas 
fficrglanb hinauf, wo bie Seen liegen, bie bas 3 id unferer 
SRcife finb. Der 'ilbenb fenft fid) herab, unb wir tonnen 
leibet 00 m leftten, fdjönftcn leite ber fralprt nid)t& ge- 
nieften. G« ift faft SJlittcrnacfjt, ba wir iit bem ^>otel am 
Aoajatfee aiitommen. 

fiell leuibtct am anbem ©torgen bie Sonne in unfer 
3 immer b«ei»- Wir ßfinen weit bas &cnft«r, eine baU 
famifdjc ßuft webt uns entgegen, uub ein hen-lid)er ©n- 
bltd bietet fid) bar. Dicfblau liegt unten ber Wo^jaffce, 
eine bemalbcte 3 nfel in feiner ©litte, ©cm jenfeitigen 
Ufer Taufdjt es beftänbig herüber; bas foinmt oon ben 
2 Bafferf allen, bie fdjnce weift uns entgegcnfdjimmern unb 
oon beut 20 m h^h er gelegenen C&ra&inffofce ober 3 e 3 «ree 
berabfd)äumcn. Diefer felbft OTfchcmt als blau grüne 5 U*d)e 
auf walbigem öange, ein eigentümliches, feffelubes ©ilb, 
bas man woftl fonft nirgenb (lebt: 3 mci Seen überein* 
anber, bei&e umrahmt uon belaubten ©ergtuppen, bie in 
prädjtigcr ©erfpettioe fuliffenartig fid) incinanberjd)icben. 
Unb weiter oben, too fid) ber ©Salb lief ins ©ebirge jirftt, 
glätten überall weifte Streifen aus bem b unfein ©rün 
beroor. Gs finb bie ©bflüffe unb fjälle ber übrigen Seen. 
Dreizehn Seen bat hier bic Grofion&tätigteit bcsSüaffersin 
bem Warf tgelänbc gef djaffeti. Sieerftrecfen fid) in einer fiänge 
uon 12 km oon Süb nad) ©orb. Der ööl)enunterfcbicb 


aroifeben bem oberften unb größten, öein 625, nad) an* 
berer Eingabe 800 m ü. ©I. gelegenen ^Jrosc'anffo 3 «i«o# 
unb bem testen Gcc beträgt 150 m; burd) ungcjähitc 
gröftere ober Fleinere ©Safferjällc ftehen fic alle mitein* 
anber in ©erbinbung. Der aweitgröftte See, ber 3 km 
lange unb 600 m breite ftoaiat, teilt bas gan 3 e ©ebiet 
in 3 wei lanbfct)aftlicl) Döllig ooueinanber ocrfd)iebenc Gin 3 el- 
gebiete, bas ber oberen Seen, lieblich uub parTartig, bas 
ber unteren, wilbromantifd), mit ausgefprodjenem Warft* 
djaralter. 

9 lm öftlidjcn Ufer bes Woaialfecs liegt bas 00 m ©gramer 
©erein für ©erfcljöncxung ber ©litoicer Seen errid)tetc 
^otcl, ein fd>oncr, geräumiger ©au in flawifdjem Stile, 
©on hi« aus beluden wir bie füblid) gelegenen Seen. 
Gin fräftiger, wohlgebauter fxoatifdjcr ©ol.iliwdjt bringt 
uns tu einem ©oote über ben jloajat. 9 luf gut gepflegtem 
^romenabemoege, ber 3 U Gftren ber ©nwefcnljcit ber 
Hronprinaeffin Stephanie oan öfterreid) im Öaftre 18 H 6 
ben ©amen Stcpbanicnmeg führt, wanbeln wir burd) 
einen wunberoollen ©atnrparf oon hunbert jährigen 33 ud)en* 
beftänben. 36 albcsftille unb unenblid)« Ginfamtcit um* 
fängt uns. ©mr ber Sdjlafl ber 91 athtigall unb ber G)efang 
b 05 )Wotfehld)f« - s tönen fchmeicftelnb an unfer Ohr, unö oon 
ferne hört man bas leife ©aufd)en unb ©Inrmeln ber 
3 ahlreid)cn Ubflüffe ber übcreinanberlicgenben Seen, bereu 
Spiegel immer unö immer roicbcr in buntem ftarfrenfpiele, 
bas mit ber Dcmpcratur raechfelt, burch bas ©c,)roeigc 
fehimmern. ©Jir biegen um einen ftelsooTfpnmg. Da 
geht bas ©aufdjen unb ©lurmeln in ©raufen unö Dofen 
über. Gs ift ber 10 m hohe ©alonacfall, ber fid) in ein 
oon bunflcn Dannen unö hellgrünem ßaubwalb um* 
rahmtes ©ccfen in roeiftglänjenbem Sturje ergieftt. 

©n 3 icrlid)cn ©rotten vorbei fdjteiten wir über ©liefen, 
beren buntfarbencr Deppid) uon 05rd>ibecn üppig öurd)< 
webt ift. 3 eftt tritt tief lobaltblau ber Giatooacfee, ber 
fd)önftc ber oberen Seen, 3 roifd)cn bem ©rün h«oor. 
Giliftenib uub glänaenb 3 crtcilcn fi<h bie Sonnenftrahlcit 
auf feiner unbewegten ^lädic in golbene unb filbemc 
©crlen. 3m Storben branben über felfiges ©eftein fent* 
red)t fehäumenbe SUaffcrm affen hetab, im ©leften breitet 
eine mächtige ttasfabc ihr weift fd)imiucrnbos Rlctö aus, 
unb bäjwifchen bewegen fid) ungezählte Heinere f}-äl(e wie 
in einem meri)anijrf)en Äunftwerf. 3n ben Dufffteingrotten 
fefteinen oerftedt bie ©ipnphen 311 laufdjen unb fid) über 
ben Ginbmcf bes Staunens unb ber ©crounberung 311 
freuen, ben bie ntertwürbige, in biefen ©egenben nid)t 
erwartete ^ßrad)t bei bem ©tauberer erwedt. S Abwärts 
weiter hinanfteigenb, gelangen wir roieber in ftilles ©lalb* 
gebiet. f>ell unb flar liegt jeßt ber Sec oor uns. Um* 
geftürzte ©aumriefen breiten ihr uom faltbaltigcn Söaffer 
weift gebleichtem ©eäft auf bem |eid)tcn Ufcrgrunbc ans, 
3 wifd)m bejfett ©eftein $>unberte oon ttrebfen träge umher* 
frieetjen unb pfeilfdpiell bie Forellen bahinfd)iefteu. ©alb 
erreichen mir ben oberften Sec, ben ©ro^canffo 3cjero* 
Der cinfamc, (ich lang l|iit 3 icl}CTibe ©ebirgsfee erhält feine 
©aljtung oon ber Gma ÜRicfa, bie oben auf ber etwa 
1600 m hohen ©Ijefioica, ber öeimat ber ©ären 

unö ©lölfe, entfpringt. 

©ergeffen wir in bem ©aturparf, ber bic oberen ©lit* 
oicer Seen umgibt, faft gan 3 , baft wir uns im ftarft be* 
finben, fo erinnert uns ein ©ang nad) ben unteren Seen, 
je weiter wir norbwärts ooröringen, um fo lebhafter baran. 
©Mt fahren ben fto 3 jalfec entlang, an ber Stephanicninfcl 
vorbei, auf ber uralte ©lauerreftc aetgen, baft fd)on bte 
©pmer ©ilien an ben ©litvicer Seen errichtet hatten, unb 
fd>lagen bann ben ©laria-Dorotheen* 2 Beg ein. ©ier 
terraffenförmig gefcftichtete Giebirgsfcen liegen an biefem 
SDege. 3n ttefem Schweigen breitet fid) ber wunberbar 
blaue ©litanfee oor uns aus, ringsum oon beiualbctcu 
Jr)5hen umgeben, bic h' cr unb ba bas ftclle Marftgcftein 
hetoorfchetnen laffen. Die fjelsbilbungcn, oiclfad) 3 er. 
flfiftet unb burchfeftt oon tiefen Trichtern, Sd)lud)tcn unb 
Ööhlen, treten nun immer febroffer hcnior. Das 3Baffcr 
wirb ge 3 wungcn, einen fchmalcn frluftlauf au biiben, unb 
ergieftt fid) bann mit oerbpppelter ©lacht in ^fällen unb 
ftastaben in bie tiefer liegenden Seeitbecfcn. 9luf fteilem 
Steige geht cs hinab 3 U bem oorletjten See, bem jtalu* 
bjerooac. 3n einer Dropffteinhöhle am ©anbe bes Sees f oll 
ein (Eremit gehäuft hcüwn, hal)ec ber ©ame Ginfieblerfee. 

Gh« wir bas Gnbe bes Seengebiets erreid)ett, faftt bic 
©atur bie fid) h*« fo otelfad) aufbrängenöen Saenerien 
nod) einmal gu einem mad)tooll wirlcuben ©efamteinbrud 
aufammen. Stelle, m feige Ätasfa ben biiben im Cf ten ben 
(Ibergang doiu kalubjerouac 311 bem ©ppafpokeo ©rpb. 
JBeftwärts fprubcln fd)äumenb bie SBaffer über felfiges 
©eftein, unb jenfeits gleitet aus einer $)öhe oon 78 m, 
fächerförmig fid) ausbreitenb, bie ©litoica in bte tiefe 
Sd)lud)t hinab. „Saftaoci - , b. h* Sufammcnfluft, nennen 
bie Kroaten biefe Stelle; als „^crenfeffcl“ wirb fie ben 
Deutfchen gegenüber be^eic^net. Das ift etwas übertrieben 
unb nicht ganj 3 utreffenb; aber im Frühjahr, wenn öie 
aöafrermaffcn uon allen Seiten tjerabtofen, mag ö?r 2 lus* 
brud feine -Dplle ©cred)tigung haben. Dod) aud) im Sommer 
brauft unb brobelt unb aifdjt cs empor unb (teigen in 
gefpen ft if ehern Sd)leier bic 3 Bafferbämpfe h«nuf. Da hufeftt 
ein Sontienftrahl in. öic Sd)lud)t unö läfet taufenbfältige 
Diamanten ergtiftexn. 2 Buuöerbarc ©egeufäfte geigen fid) 
ba. ©Mc fefte Sd)ucemaffen ftürgen bie (entrechten fyällc 
herab; wie glattes, burd)ftd)tiges ©las wölben fid) öie 
ilastaben; jwifdjeu ihnen betten fid) auf braunem Reifen 
faftiggrünc ©lattpflanaen in wahrhaft fünftlerifd)cr IMnorb* 
nung ein. ©on nun an Micfet bas 2 haffcr in uil)igemt 
Saufe als ftorana, aber immer nod; prächtige flasfabett 
bilbenb, gegen Äarlftabt gu. 


©on uncnblidjeni 3aul>cr ift ber Slid auf bas Seen* 
gebiet oon ber Dcrraffc bcs Rotels im bleichen Sdjeinc 
bes 9npnblid)ts. Dann erllingt bie Sage oon ber fd)i»argen 
©ila, bic oon einem Sec gum anöern fid) fd)ioingt. „3hr 
fieib ift mit gülbenen Schuppen befeßt unö in weifte 
ßinnen, bic mit filbcnicu fjdbcn bunhwirtt finb, gehüllt. 
31id)t jebetn Stcrblidjcu ift es gegönnt, fie 3 U fd)auen; 
aber wem es glüctt, bem erfdjlicftt fie Öie Schäfte, bie im 
Socgrunbe oon ifjr gehütet werben .“ Unb es liegen im 
©ebiete ber ©litoicer Seen in ber Dat oiele Sdjätje be- 
graben. Der £>oUreid)tum ift unermeftlid) unb Eönntc 
rationell oom Qörofttapital ausgenuftt, ßanbwirtfd)aft unb 
©ieh 3 ud>t in groftent DJlaftftab betrieben werben. Die 
unmittelbare Umgebung ber Seen mit ihren lanbfdhaft* 
liehen Sd)önl)eitcn eignet fid) 3 U einem Cuftrurort erften 
iRanges, ber fichcr Daufcnbe von Grholungsbeöürftigcn unb 
tlicifenben an fid) 3 ichen wirb, wenn aud) bas £aupt* 
erforbemis für bic ©elebutig eines ßanbftriches, bie Gifen* 
bahn, Dortjanben ift. Gine foldjc ©erbinbung nach bem 
£>erjcn bcs Cifancr Sloniitats, bie 3lnfd)luft an Dalmatien 
nad) bem (Rotbcn finben foll, war woljt längjt geplant, aber 
bei ben eigcntümlidjen innerpolitifchen ©erhältiiiflcn in 
Kroatien unb Ungarn bis jetjt nod) nicht au^geführt 
worben. ©unmcl)r foll, wie man erfährt, mit bem ©ahn* 
bau begonnen werben — unb im wirtfd)aftlid)en 3utereffc 
bes ©ebiets ift bies ja hod>erfreulich. Die fdjwarze ©ila 
freilid) wirb bann oon ben Seen vertrieben werben ; benn 
nur in ber Stille ber Ginfamleit, fernab oom ©eräufd) 
ber 3Belt fann fie ihren gcheimnisoollen 3auber wirfeu 
talfen. ^ftaul $amifd). 


Silhouetten. 

n bas 3 lrbeits 3 immer eines alten ©3iencr ©alais (türmte 
an bem Ätainmerbicncr ooriiber Siomtcffe ©lia auf ben 
alten f>cmi am Sd)rcibtifd)c 311 . „Culcl Doni, ba bin 
id), frifet) angefomtnen aus 31i,vja. Unb mitgebrad)t h^' 
id) bir aud) was!" Sie tramte ein flad>es ©afctd)cu 
hcroor. Cnlel Doni löfte bcöäd)tig Schnüre unb llmfd)lag, 
bann lad) te er los. „Das ift unbezahlbar ! Deine Silhouette! 
3a, wer bat bid) benn 00311 gebracht?" „Die ficut', 
Dnfel .... cs ift h^lt fo mobent." „So, unb oor einem 
3ahre ^aft öu mich gefro 33 clt wegen meiner Sammlung, 
coram publico. ©a warte, Wacfte muft fein: bas Ding 
wirb nicht angenommen." Sie faf) ihn etwas unfld)ev an. 
„3lbcr, bu haft bod) fd)oit bte gai» 3 e ©erwanbtfd)aft‘' . . . 
„Gttvas nteftr," brummte ber alte ö«r. „breitaufenb* 
3 weihunöerteinunboier 3 ig Wummern", unb fchrieb beftutfam 
auf bie tüfuffeite bes 'IJräfentes 3242. 9J3ia beugte (ich 
gclaffen über ben Sdjreihenbcn unb beutete auf bie 3iff«: 
„So, unb jeftt möd)t' ich Ginraitgieren babei fein. 
Du Ijoft ja fidjer audh bic gaii 3 en Ceut', beiten id) morgen 
beim erften Sjofball | 0 n oorgcftellt werben. Unb wenn id) 
bie oorher fd)on alle leimen tat' — ein paar Photographien 
fehlen bei uns — wär’o furdjtbar luftig.“ Der fjdusherr 
fnifjr ein 2lugc $u: „©leine Sammlung möd) r >t feften unb 
bid) nachher morgen luftig madjen brüber? ©ichts ba. — 
llbrigens, wer hat benn bas gemacht? Der ?Md, was?" 

Das SlHäbchcn fah ih« erftaunt an: „3a, woher weiftt 
bu?“... w 9ta, bas ift öod) einfad). Daft es aus Bev 
freien i>anö gcfd)uitten ift r ficht man ja auf ben erften 
©lid, unb bas trifft hcrit 3 utag’ nur ber. llbrigens, wenn 
bu wirfliri) in meine Sammlung Tommen willft, muftt 
bu bid) nod) einmal filfjouctticren laffen." ©Ha fd)autc 
verbuftt Brcin. „©an mir, wiffenfd>aftlid). Das ba ift 
Äunft." „Ginoerft anben, £)nfel. Ulber fannft bu“ . . . 
„Öon ftßnnen ift feine ©ebe, nur oom ©erftehen. ©3itft 
fd)on fehen. Vllio, oorwärts!“ 

Gr erhob fid), ber alte, längft ocrwitwctc unb »er* 
einfamte Dnfcl Doni, unb führte fie burch eine ©ei£)e oon 
Sarocf» unö ©ofofofalons, benen man es anfah, baft fie 
erhalten, aber nicht benuftt würben. Gnblid) famen fie in 
eine 3tud)t oon tjcimeligcn Kabinetten. „Das war einmal 
bie ©ibliolhcl“, fagte ber ©Itc. „Die ©üd)Ct 1)^’ ich 
nad) Schlafe ©reujen gefchieft — waren fo lautet alte 
Schartcfcn — unb hnb’ umbauen laffen. 3fftt finb meine 
Silhouetten ba." Die SBänbc hießen oon oben bis unten 
voll flciner ©ätpuchcn, ba3rotfd)en ftanben auf antifen 
Konfolcn grieehif^K ©afen unb Sd)üffeln, oon 3^it 3U 3<i* 
fam ein ©ücherfaften. Das leftte Kabinett war feid)ter 
als bie anöcrcit — an ber riiefwärtigen Sdjmalwanb tat 
(ich eine ^uppenbühnc auf. ©iia machte grofte Gingen. 
Gnblid) famen fie in einen Kaum, ber nidjts enthielt als 
einige Staffelcien, einen flcinen, transportabel!! (Refleftor, 
eine anfefteinenö hödjft primitioc treffe unb oiele grofee 
Kiftcn oon recht crotifdjcm ©usfehen. Onfel Dont brfidtc 
feine Dlidjtc in einen ßchnftuhl, rndte eine ber Staffeleien 
heran unb fd)ob bes ©täbd)ens red)te Schulter burch ben 
§albfreis, heran bem Olcifebrctt unten ausgefdjnitten war. 
Droft bes 3amincm& um „bie grifur" brüefte er ihr 
Köpfchen fanft, aber nad)brüdlid) gegen bas aufgefpannte 
^Papier, fchlofe hie ftenfterldben unb liefe ben ©cflcftot 
fpielen. 3l)r profil aeidjnete (ich, faum über fJlaturgröfte, 
haarfd)arf auf bem ©apier ab, unb ber alte öert fuhr öie 
Konturen mit feingefpifttem ©leiftift budjftäblid) aus bem 
„freien Jf)anbgclcnt*‘ — fein Sinn berührte bic Staffelei 
uid)t — mit ber Sd)nelligfcit bcs ©eübten nad). Dann 
verbeugte er [idjtnit foinijcfter ©ranbeajaoorfeinentfDlobell. 

©lia ftanb auf. „9lb«r gefd)meichclt ift bas nicht." 
„©tar aud) nict)t 3wecf ber Körnig." „Unb groft ift bas 
Ding" . . . „SUitb vcrflcincrt. ©Mt bem Slordjfchnabel." 
„©Iit was?" „S»ord)fd)«ab<I. ©a ja, ihr ©tobemen 
nennt's natürlich groftartig »fPantograplj«." „Uber, Onlel 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9lr. 3376. 12. SKtirj 1908. 


3llu[trirte 3eitung. 


461 



Dte &er 3 * 3 e i u 'Äird)e in Ettlingen. 


Hou »Magie, ober ber itunft, Schattenriße auf eine leichte unb jichere Art ju 
vervielfältigen “ . . . 

„llnb man iit babei ftehcugeblieben?“ „Leiber niefit. 'Wan bat bie Silhouetten 
fpäter getrieben *, in fd)a>arjcnt Wad)* bojfiert, fogac foloricrt . . . HeTfallsfunft. 
Ter B ö rträt»Sd)attcnrife Darf nicht nid)* fein als eine fiinie. §icr gilt es bie 
tKebuftion auf bas ®infad)fte.‘ 4 „®iu mobemes Sdjlagwort übrigens, Cufel Toni!" 

3u bie fern Augeublicf mdbctc ber .ttammerbieiier $>errn Aolf o. öörfdjclmanu. 
„Lupus in fubula“, lad)te Cniel Toni. „Ter bringt mir aud) bas Mcbemfte — 
Schotten tl)eaier.“ Mia fdjaute it)rcn Onfel verftänbnislo* an. „3a, SUuD, in 
München gibt 's ein: Sdjattentheater, für ©rojje. Traufecn in Schwabing. Tie 
fpiolen ganj tounberbarc Sachen, unb aus befonberer ©nabe frieg* icf) fiir meine 
'Bühne ftopien. Wenn bu lehr brao bift, fannft bu einmal ben »Batcr Brei)« von 
©oethe ober ben »Totengräber vom ftclbbcrg* von 3u|tinus Denier bei mir 3» 
fcljcn unb ju höre** fliegen. Ober »Le marche vera l’oloilc«, bas Strippen* 
Schatten fpiel, bas |ic in »Baris t>i«Le hunbertmal gefpielt haben. Cber ein Stfuf, 
bas id) mir fdber aus fUetnafien mitgebracht habe: bte Figuren aus trans« 
parentem, farbigem lieber, bah fie u>le ©laemofaif wirten“. . . Ter Blid bes 
Mäbchens flog verwirrt über eine ber griechifdjen Ba[en. 

„Sinb auch Silhouetten*, lächelte Onfel Toni. „Tie 3 ei * beifet fid) in beti 
Schwani" . . . 

Wien. Wilhelm Orrhr. o. Nippel. 


Die öerj-3e|u-ftinhe iit (Ettlingen. 

Clf'in Eingang in bas liebliche Albtal bes babifd)en Sd)war3walbs, mit ber 
^i^efibcnjftabt Slarlsruhc burd) eine eleftrifchc Straßenbahn oerbunben, liegt 
bao anmutige Amt$|täbtcl)m Gttlingcn, beffen umgebenbe Anhöhen nad) unb nad) 
mit fdjmuden Öanbijäuferu bebaut werben. Tom Leiter bes Gr3bifd)öflid)<n Sau» 
anits in Karlsruhe, Bauinfpeftor Johannes Sdjroth, war ber Auftrag erteilt 
worben, in biejem Wratij uou Hillen einen ber ©röfee bes Ortes entfprcdjeiiben 
Alirchenncubaii 311 errichten, eine Aufgabe, bie er, wie unferc beiben Abbilbungcn 
teigen, 311 aller 3ufricbenl)rit gelöjt hat. 

Tic Ard)itcftur bes ©atteshaufes, bas aus rotem 91 ogrfenjanbf teilt erbaut ift, 
uiährenb bie frläct)cn mit weißem , rötlid) gcäbertcni Stein aus bem Murgtal 
oerfleibet finb, jeigt bie formen bes romanifchen Stils, Befonbere Sorgfalt 
mürbe auf bie innere Haumgcftaltmig unb Autftattung verwenbet, lei ber man 
jwar bie tird)lid)cn Borfdpriften ftreng einhiclt, Im übrigen aber frei unb un» 
gezwungen oerfuhr. 3tt bcu Gin3«l formen ben Stildjaraftet n>al)reHb, hat es 
ber Architcft oerftanben, ben heutigen Anforbeniugcii au öid)t unb Suft wie an 
Monumentalität Mcchnung 311 tragen. Hei ber Ausführung bes Wertes rourbc er 
von tüchtigen äünltlent, roic bem 9J?alcr Jfraiij Ringer, bem Btlbhauer Aug. 
Scf)üblcr u. a., unterftüßt. Gin Brfldjtftücf ift ber in G belmeiall getriebene §od>» 
altarauffat) (Abbilb. 2). Tie ftitd)e fantt bteitaufcnb Brrfö™» 1 aufnehmen unb 
befitjt neben einem Ijeroorragenb fdjänen ©elflute ein prächtiges C'rgeUoerf, erbaut 
von Aoitlcn u. Jto. in Oppen au, bas baut ber guten Afujtit 3UT oollen Wirfung 
fommt. eine Anzahl opferfreubige Tarnen unter ber jührung bes tunftfinnigen 
Stahl Pfarrers Tcfan Albert hnheu für bie Äird)e eine reidyh-altige Sammlung 
tuertvoller Stidereien angefertigt unb finb foettvähreiib bemüht, biefe nod) 311 
erweitern. 


Xoni, warum bie viele Arbeit? Ta* ginge bod) einfacher' 1 . . . „4Jlit ber »Bhoto» 
grapfjte. Tanle. Schon oft gehört. JUnb bes fjimtuels, fag r einmal, warum 
fährt bein s Bapa prinzipiell nur mit v Bfrrben unb nicht per Auto?... War’ bod) 
auch »einfacher». §m? M)on einmal was 001t Stil gehört? 9la aifo. Werfe: 
Stil ift 2ed)nif. finb id) h äb ' Ted)nif. Siehft es." 

Sie roaren inbeffen bis in bas erfle Habinett 3iirüdgeroanbert. „Tas ift ja 
bie Urgrofcmama," rief bas Wäbdjen plöhlid), „unb bas ber (örohoater! Unb 
oiel lebenbiger als auf ben Hilban in unfercr (Dalerie!“ Cnfcl Toni rieb fid) bie 
ijänbe; *£d)au nur weiter!“ „Wtrflid), ba ift ja bie ganje Jamilie, feit"... 
^Seit 1777. Tamals ift nämtid) bie Silhouette 311m erftenmal »niobcm geworben , 
weil bas ba erfdjienen ift.“ ®r griff ein Hud) heroor. „^Jhnfiognomifdjc Fragmente 
oon Cavaler“, las fie uitb blätterte. Sauber iu Slupfer geftochcne Silhouetten 
waren ciugeheftet. „Was bas Hud) will, weifet ja ungefähr nod) vom Sacre*®oeur. 
Sd)au nur bte paar 'Blätter ba befonbers an, bic «oier ^aimonsltnbec . Sinb inter» 
effant.“ „Tns ift ja ©oetl)e!'' „SJreilidj. Unb bie anberett finb Haron öaugroife 
unb bie beiben ©rafen Stolberg. 3ebenfalls verläßlicher als ihre fonftigen »'Bor* 
trflte« . . . Unb fiehft, ba ift ein 3weitcs Wert, bas er 1783 hat erfchcmen laffen: 
-Eauai snr U pbysiognomie.« Ta", er blätterte, N f)oft bie berühmte tfrau v. Stein 
mit ber Hüfte ihres Brubers unb ba ©oetl)c mit bem [ungen 3 r ‘fe Stein" . . . 

Mia war nachbenflid) geworben. „Onfel, id) tu’ Buße. Teilte Silhouetten finb 
öod) mehr als Spielerei.“ „Bermullich,“ erroiberte ber alte ömr troden, „lonft 
hätt’ fid) taum ber ©oethe bamit abgegeben. Tic Blätter“, er 3etgte auf einige 
im erjten Werf ßavaters, „finb nätnlid) von ihm." 

„Cufel Tont, wer f>at eigentlid) bte Silhouette erfunbett?" „llnbcfannt. ßein 
Monjieur Silhouette, wie bu wahrfd)einlid) glaubft. 3ft nur ein Spißname. Um 
1750 hat»™ |i e in Barts bic erften gefchnitten. Tamals war ein (ehr fparfamer 
3rinan3minifttr am Wuber, iStiennc be Silhouette. Tie Barifer haben ihn nicht 
leiben mögen unb alles (Einfadje ihm gum i’iohn -n la Silhouette getauft.“ „Aber 
wie ift bet Öaoater gerabe auf biefe Stedjmf oerfallen?" . . . 

Ter alte &err bot feiner 9lid)te einen Jauteuil unb nahm if)r gegenüber Blaß: 
„Schau, |d)au, wie bu auf einmal grün blich wirft .. . Alfo: ©all 1111b Öaoater 
haben ba3umal bie Ibrorie auf-grf teilt, bafe 3wifd)en Hufeereni unb 3nnerem ein 
organifchec 3«fammenhong beftänbe, Öaoater hat ft<h hauptfächlid) auf bas ©efidjt 
unb ba namentlich wieber auf bie d) ft rafteri|tifd)e Brofillinie geftüßt. Ta3u brauchte 
er oerläfeliche Borträte. 3u feiner 3cit waren nur ftupferitid)« gang nnb gäbe, 
bie fie hauptfächlid) ln Augsburg unb Nürnberg nad) franiöfifchem ©efdjmacf, recht 
oerjicrt unb gefpreijt, gemacht haben. Ta", er Deutete über feine Schulter, „hängen 
übrigens ein paar. Siehft fclber, bafe fie fd)lcd)t waren. Öavatcr J)at fie gerabeju 
oemürenbergt geheifeen. ®r wollte ba* t£höwftetiftifd)e ( Die Cßrofitlinie, aber 
bie mathematifd) genau haben. Was Damals an Apparaten 311 naturgetreuer 
Wiebergabe- eriltierte, bas perfpcftioifd)c Bantographon, bas ©alter ober bic 
Trahtftaf*el(i, felbft bic Camera obs< ura, genügte feinen Anfprüchcn nid)t. Aut 
Ö ie natürliche Silhouette." 

„Unb er hat fie nach beiner Blethobe gejeidjnet, Onfel Tont?" 

„Sicher* Gr bot ihr einbünnes, 3ierlid)es tieftdjen: „Ausführliche Abtjanblung 
über bie Silhouetten unb beren 3cid)itung, Heriüngung, Herjierung unb Bcroict» 
jältigung. Bon bem Berfaffer bes phofiognomifchen Cabinetts. Jraitffurt unb 
brh ^Pl)rl*PP ^einrid) B crre,, on, Bud)hänbler in Münfter, 1780.“ „llnb 
hier, ein awettes ö*ft: -Befchretbung eines |et)r einfachen, jur Hetjüngung ber 
Schattcnnjfc bienenben Storchfchnabcls . . . Unb ein brittes: Befdjreibuiig ber 


Digitized by Google 



3)ct 5od)aItar in ber $erj«3?l u "Ätr(ifee $u (Ettlingen. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



HUfECb ©ruf O. ÖÖTTQCt). 

fficnba (Bräfin Qfrftttk*. 


Unna ®r4ftn v. öanrad). 
ftQrft d. eiacöcmbttfl. 
Jlflrl ErniC ‘4Jrinj 311 jarftenberß. 


fiomkfFc Xobricnftfr) auf Cbotföo?. 

Sürjttn 0. StaThrmlxrQ. 

eujabcil) qJrinjeffm ju Jj-üijteiiberfl. 


®raf w. 2)o6tjen*rq. 

©raf 3cft<tice. 


Digitized by 


Google 


Wiener Silhouetten. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Orm« JflrJtin ya tfftritoiberfl. SDlojimiUnn Cflon aflrit 311 
eillobrtt) witjefnn ®. Watlbon »rdftn v. txtu<in)i$. 

Mofa Urürftin v. Qroi). 


<$T«f £>php». 
rtotl »rot iv OiatiQinir 

l'fDolbinf »tafm SfrfnqL 


3-ranj Urinj r 4 SRatitor. 


Wiener 6U^u<K«Jt. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



X)as neue ^Jotnmnbljaus. 

u ben bevorjugtercn Boralpcngipfeln,bic fid» eines ftets 
fteigcnben Befud)s erfreuen, gehört aud) bic 1885 m 
höbe Botuwnb tm bagrifchen £od)lanb. Bon Gdjlierfee 
über 3ofcpbstal, Epihingjee, SBurshütte ober non ©citau 
über bie ©ro&*£:icfentafalpc, ebenfo von ber Balcpp aus 
über bk 9Uatjing^r Qllm ober bie (Elenbalpe auf prächtigen 
SBegen erreichbar, bietet biefer Berg mit ber fd>roff ab* 
fallen ben, ebaratteriftifd) gefärbten BSanb ein b*nlid»e« 
Panorama, weit Aber bie Boralpen bex bagxifctjen ?llpcn» 
roelt hinaus. Diefer Borzug hat ber Botwanb feit 3ahr* 
jctjutcn fdjon ungezählte f}rcunbe geworben. Balb erhob 
fid) bort, hart am ©ipfel, ein allcrbings recht primitives 
Unterftan bstjaus, bie Böcfleinhütte. ftTeunbe bes »erg« 
fports, bie fid} sum Xumer-SIlpenrrflnzdjen 3 ufammen« 
jd)loffen, tvanbcltcn bie vormalige hintere SBilbfellatpc 
1890 in eine Alubbütte, 1892 in ein bca>irtf<bdftetes Unter* 
hmftsljaus unt. 


Die gajtlidje Stätte femb fteigcnben 3ufprud»; benngerabc 
von bort aus läfjt fid) eine ganze Weihe lohnenbex Xouren 
unb Partien unternehmen, in erftcr Cinie auf bie WebcW 
roanb, bie Wotöanbfpitjc unb bie Wotevantröpfc felbft, bann 
auf ben 'JWiefing, bie Wud)enlöpfe, bie Sluerlptyc, bie CEipel* 
Ipiije, bie üJlarolbfcbneiö, bie (Elenbalpe, ben 3ägexfamp u. a. 
Die ®efud)& 3 iffet ftieg fd)liehlid) bexart, baß öfter recht 
fühlbarer Blaßmangel eintxat. (Es muhte be&halb an bie 
Bergröherung bes £>aufes gebad»t werben; guletjt entfdjlojj 
man fid» jeboct) 3 U einem 3 eitgfinäfce!t Weubau. Wls »laß 
hierfür würbe bie ftimpfelfcharte, ein ungemein ausfichts* 
reiches «Plateau, 1 50 m oberhalb bes alten ©cims, auscrfchen. 
Unter ben fdjtvicrigften »crhältniffen vollen bet — bem 
fd)lc<bten Gommer 1906 folgte ber fdjneereiche 2Binter mit 
feinen bi« jum 3 uli bauemben Wad)tDet)ot - fteljt nunmehr 
ber Weubau ba, fo ba& er am 8 . September 1907 unter 
entfprechenben &cftlid)feiten eröffnet roerben fonnte. 

Das neue Unterfun ft&baus unterfdjeibet fid) von vielen 
anberen berartigen Bauten vorteilhaft burd) reichliches Mus* 
mah ber 3 immcr unb Cagerftätten. «Wittels Drudleitung 


wirb bas ÜBaffcr bis In bas $weite Stodwcrf getrieben. 3um 
0 d)u$e gegen Sturmfd)aben ift ba« §aus, bas nunmehr 
etwa huttbert »erfonen 311 beherbergen vermag, ent* 
|pred)enb veranfert. ©rohartig ift ber »lid über bic 
Wcbelwanb unb ben üiiefing auf bie (Ehkmferr Berge 
SBeiter redjts ragen bie Buchentöpfe in grotester Steil* 
heit empor, hinter ber Uuerfpi^e erhebt fid» ber ©roh* 
traithen. 3m Süboften finb 3 U [eben bic fiofercr Stein* 
berge, ber 9Batjmann unb bas Steinerne SJJeer, bie 2eon* 
ganger Berge, weiter nad) Gaben ju bte Robert Dauern 
mit bem ©rofjgloduer unb bem Benebiger. Uber ben» 
prächtigen ©eroänbe bes S onn me nbj och« erheben fid) genau 
im Sieben bie 3» N fataler unb Xurer Qremct, bann et* 
feheint bie maffige SRofnergruppe unb übet bem Gdjinber 
bas Äkmvenbclgebirge mit bem vorgelagerten ffiuffert 
«Rad» Sübroeften ju mirb bas SBetterlteingebtrge mit bei 
3ugfpiße fidjtbar, a>äf»renb im BBeftcn bic Xegcmfeer Berge. 
Söallberg, Sehberg, Wiffcrtogcl unb Blcmlenftein, 2 Bad)i 
halten. Die Slusfidjt nach korben oerfperrt ber intereffantc 
©ipfelgrat ber Wottvanb felbft. J. B. 



Digitized by 


Google 


X>as neue Kotoanbfjaus. 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


flt. 3376. 12. mx] 1908. 


Süuftrirte 


465 



3gnaj ftrhr. o. wiener, f am 17. gefcruar. 


3gnaj <5rf)r. o» ^feiter. 

Qfm 17. frebxuar ftarb in «Bien brr ©eftor unter ben 
■vlStaatsmännem CJtcrrctchs, 3 gno 3 ftrßr. v. dienet. 
3E)m war bas ©lüd juteil geworben, eine länge, intet* 
effante ©eriobe ber politischen ffiefd)id)te bes ©ad)bar* 
itaates nicht nur tätig mitrilebt, fonbem in t!>r auch 
etne tjerooxragenbe ©olle gefpfelt 311 haben. «mit fdjarfem 
Berftanb unb flarem SBlid ©erfolgte er nod) fut 3 vor 
ietnem lobe bie ©reigniffe bes Dages, unb bis 311 m 
leiten ©temjuge blieb er ben Obealen feiner 3 ugenb, 
ber ÖfreUjeit unb bem frortfeßritt, uuroanbelbar treu. 

Am 21. 9 Rai 1810 in «Oien geboren, trat 3 gna 3 
v. wiener, faum brelunb 3 wan 3 ig gaßre alt, in den ftaat» 
ließen 3 rinan 3 bi*nft, bem aud) fein ©ater als höh*”* 
Beamter angeßörtc. ©r modjtc rafd) Karriere; 1836 
finden wir ißn als Kameralbejirfsfommiffär in ©ger unb 
balb barauf als Dberfinangrat in ©rag, © 1 $ cs ffd) 
Anfang ber fünfjiger 3aß re datum ßanbeltc, Ungarn 
auf jentraliftifdjer ©runblage neu 311 organifieren, onirbe 
©lener dorthin gefanbt, um bas Sgftem ber bireften 
Steuern einsufityren. 9lad)b«m er fur 3 « 3*it in ©reß* 
bürg unb in Cemberg ais ftinatiglanbesbirrftor tätig 
gewefeu wert, fam er 1859 als «Referent für bie finan. 
3 iellen Angelegenheiten in ben ftflnöigcn ©eießsrat naef) 
IBlen. CJnsbcfonberc fn biefer ©igenfdjaft 30 g er bie Auf* 
merffamfeit bes bamaligen f^inangminifters frißr. v, ©ruct 
auf fid), ber Wieners große ftählgfeiten gu würdigen unb 
In bas rechte Bid)t ju feßen wußte. Diefem Umftanbe 
hatte es wiener roahrfcßeinlid) oud) 311 oerbanfen, baß er 
nad) ©ruefs Dobc im Slpril 1860 mit ber proviforifd)en 
Seitung bes ftinan 3 tainifteriums betraut wurde. 

©s war eine feßwere 3 **t, in ber ©lener bas ljol>e 
Staatsamt beneidete, unb bie 3 etjn Oaßre, bie er als 
©Htglieb bei Regierung 3 iterft als frlnanj», bann als 
Öanbelsmfnifter fungierte, waren 3 aß” fd>weret ©e* 


er ein einfacher Sftann unb lebte rußig in r 
einer bürgerlichen «Bohnung im vierten 
Stod bes Sd)ottenf)ofes. ©r war eine popu* 
läre ©eftalt (owofjl in «Bien. als in «Binbijd)* 
garften, wo er regelmäßig ben Sommer 
©erbrachte. 'Cie ftänbigen ©affontcu bes 
Sd>ottenE)ofes, Insbefonberc aber bie bor* 
tige Schuljugend, rannten ben alten leut* 
feligen -ticrrn in feiner altmobifcßen Irad)t 
gut unb oerebrteu ihn. «Bar er bod) ge- 
iviffcTmaßen. ein «Baßr^eichcn bcs alten 
Cfterreid). befcßäftigtc er fid) ßaupt* 

fäd>licfj mit Bcftüre unb oerfolgte öabei bie 
Dagesereigniffe mit großem 3ntercffe. Sein 
Stubium, feine ©üeßer unb vor allem bie 
poltlifcßcn ©rfolge feines Sohnes, be« „jun- 
gen“ wiener, rote biefer, ©ruft 3 rl)r. v. ^le- 
ner, ber jetzige ^Jräfibent bes ©emeinfamen 
Oberiten SRcchnungshofes unb frühere ftt- 
nan 3 minifter, im ©cgenfa| 311 bem „alten" 
ff>erm genannt mürbe, bereiteten i|m bie 
größte 3iwube. C. J. 

r 2eon ^o^Ie. 

ftrm 27. (Jebruar ftarb in 'Cresbcit, fecf)v 
vlunbfcd) 3 ig 3al)rc alt, ber 'Vortrdtmaler 
Ceon *ßol)Ie. 1>as ©üb, bas wir von bem 
Äünftler bi« wie berg eben, flammt aus ben 
neunziger 3 atjren be« oorigen L 

berts, aus einer in ber [ber ©ante 

'Volles injallen beuifdjen Oanben unb tveit 
barüber hinaus hoben! hlnftlertfchen «Ruljm 
genoß, las war bie 3 fit. bie vor bem 9luf* 
fommen bes 3mprcnionismu? liegt, bie 3f*t, iu ber man im 
Bortröt nod) juerft bie Bilbnisroirtung, erft in 3 t»eiter 
Cinie bie reine ©llbtoirfung fuc^te. Öeoit ^Joljle, in feinem 
langen ftünftlerleben burd) mancherlei ©ntroicflungsph ä f <,n 
Ijinburchgegangen, blieb als ©ilbnismalcr alljelt bem 
©runbfag treu, baß ein ftunftwerf immer unter bem ©c* 
fidjtswinfcl beffen 311 betrachten fei, ber abgebiibet wirb, 
alfo 00 m ffltobeU aus. Unfere mabemen «ßorträtiftm finb 
jum leil geneigt, biefe Jorm ber ©ilbnismalerei Äunft» 
hanbioerferei 311 nennen; fie ftellen fich gern mit 3 nltus 
aReieT-©räfc(„©ntwi«flungegef<htchte ber mobemen ihmft“) 
auf ben fcljr anfechtbaren Stanbpunlt, ber in ben ?Bortcn 
ausgebrüdt ift: „Hon allen ftatalogbe 3 eid)nungen, f>iftorie, 
©orträt, religiöfe SRalerei, ift nur eine einige nicht gan ,3 
unoemünftig: bas Stilleben, ©rft, wenn es gelingt, jebes 
Ȇb, aud) bie tieffinnigfte y>iftorie, als S tili eben 3 U betrach- 
ten, gelangt man in bie ©efilbc, 6 ic Seligteiten bergen.“ 
©of)Ic jtrebte nicht nach biefen imaginären Seligfcita* 
gefilben; er blieb jett feines ßebens auf bem ©oben ber 
gejunben ©nfdjauung fteljen, baß ein ®lenfdjenbilbnis 
etwas ttfpüithcö fei wie ein h'no r Ürf)P9 ‘Cofument. Der 
©runbfag bes cngtifchcn Waler« unb ftunftfdjriftftellers 
3onatE)an 9?id)arbfon (1665 bis 1745) : „©in guter ©ortrötift 
muß nicht nur einige oberflächliche Kenntnis ber ©efdhidjte 
unb ©oefie höben, fonbem er bebarf fogar aller Dalentc 
unb »or 3 Ügc, bie einen guten ftfftorienmalcr ausmachcn* 
mag aud) ber feine gewefen fein, unb nod) ihm lebte er 
feiner Äunft, bilbete er mit oorneljmer Üluffaffung, aber 
auch mit treulichfter ©hrlichreit in metfterlidjer 3 rorm bie 
3 ahlrcichen ©ilbniffe, bie wir von ihm befißen. Kaum 
eine ber größeren beutfd>cn ©alcrien ift ohne Arbeiten 
von ©ohles fjanb, unb |ebe biefer Arbeiten legt 3 eugnis 
von ber hohen Kfinftlerfehaft ihres Urhebers ab; benn 
©ohle war eine in ausgeprägtem 3Raße felbitfrltifchc 9Jatur, 
ein Waler, ber lein 2Berr feiner öa«b in bie Welt hinaus- 
gehen ließ, wenn e« nicht jeidpicrifd) wie loloriftifd) in 



Öeoit t 27. 5^ntar. 


3hren äußern ©usbrud haben bie ©erbienftc ©obres 
als Waler unb als ßcljrer in 3 al)Ireidjcn ©hningen ge» 
fimben. ©is 31 » feinevn im Cfahw U>03 erfolgten über» 
tritt in ben ©uhcftanb war er Witglieb bes Hfabcmifchen 
©ates ber Königlichen Kunftafabemic 3 U ©resben, feit 
ber 3 *it aber blieb er Witglieb biefer 9Uabemie. ?In 
Orbcn befaß er bas Cffi 3 icrslreu 3 bcs Königlid) Sächfl» 
fd)cn ©fbrechtsorben« neben 30 hl reichen hohen auswärtigen 
Crbensausjeichnungett. 9?od) unter ber «Regierung 6c« 
oerftorbenen Königs Sllbcrt oon Sachfen würbe ©ohl« 
junt ©eheimen ©ofrat ernannt. TB. Dgs. 


Das 5Hei)t am eignen Silbe. 

näblge ffrau! «lifo entrüftet finb Sie! 3a, warum 
VZJ mußten Sie aber aud) burchaus nad) Woabit fahren, 
um babei getvefen 3 U fein! Daß Sh” Ühnlicßleit mit 
einer ber §auptjeugen Sic 3 um 3ielpunft bet ©h ötö- 
graphen gemacht hat, bie braußen auf ber Sauer ftanben 
unb feben abbripften, ber ihnen uor bic ©latte fam, ift 
gewiß ärgerlich, wollen Sie von mir tviffrn, was 

bet Wenfd) in folcßer Sage (fiagc ift eigentlich «id)t ba« 
richtige 9Bort) machen fann, um ben redjtstoibrigen «ln» 
griff bes Knipfers abjuroehren. Obwohl öle cjrage, wie 
Sie felbft fegen, jeßt eigentlich nur theoretifcher «Irt 
ift — eine Doftorfragc, würben wir 3 “^!^ fagen — 
fo oeTlangt 3h« Wißbegierbe l>ier mit «Recht ©ntwort. 
Übrigens — wie leidjt fönnen Sie einmal wieber in bie 
gleiche Situation geraten — aud) außerhalb Woabtts. 

3d) befenne, baß bie Antwort auf 3ßre ftrage mir 
nicht leicht geworben ift. &cmbelt es fich hit^ bod) recht 
eigentlich Uttl tnobente ^Rechtsfrage, bie gu ber 3 e lt, 
ba id) ftubierte, noch völlig unerörtert blieb. Das «Recht 
am eignen ©ilbe: bcftcht es? Diefe Srage hat einmal 
gan 3 Deutfchlanb befchäftigt. 


brängnis für Ofterreich. 9lad) ber Tlieberlage von Soü 
ferino am 24. 3^* 185^ galt es, einen neuen Staat 3 U 
jdjaffen. 3Jlit Schmerling gufammen war ©lener es ins* 
befonbere, bem bie «luscubeitung ber ©erfaffungsgefeße 
jufiel. 

©ber nicht nur politifch, aud) finanjiell fällte gebeffert 
axrben, unb bie wirflamen Hcrfuche, bie er in biefer 
©ichtung, nor allem 311 t Sßfung ber ©alutafrage, unter* 
nahm, würben immer wieber burd) neue ©nforberungen 
an ben Staatsfädd in 3 rä g e geftellt. 3m 3 a h re l® 5 ® 
betrug bas Defijit 280 Will, ©ulben, unb bie bange 3 rft 0< 
bes Kaifers, ob man ba Orbnung fd)affen fönne, fdjien 
berechtigt; benn balb barauf mußten wieber neue Wittel 
(für ben 5 <hle 5 wi 0 »£>olfteinifchcn unb fm ©nfdjluß barem 
rür ben Krieg mit ©reußen) aufgebracht werben, ©m 
27. 3ul* 1865 trat ©lener mit bem ©efamtmlnifterium 
jurücC, übernahm aber im De 3 ember 1867 im Bürger* 
minifterium ©isfra-^erbft bas ^anbelsportefeuille. ©in 
ftrenger 3 <^ttalift alter Schule, h rtt ^ vergeblid) gegen 
bfe Schaffung bes Dualismus Stellung genommen, unb 
auch in beit fpäteren 3 ah”« tonnte er fid) nur fdjwer 
mit ber ffteuorbnung ber Dinge cinocrftanbcn crllärrn. 
Äur 3 e 3eit, vom 13. 3anuar bis gum 3, Februar 1870, 
hatte er interimiftifch bas Winifterpräfibtum inne; bann 
trat er in ba« fRiniftrrium ^asner über, mit beffen Stur 3 
er enbgültig am 7. ©prii 1870 aus bem Slaatsbienfte 
f<hieb. ©n bem öffentlichen Sebcn aber nahm er noch 
lange als ©bgeotbneter ber ©ge rer $anbelsfammcr unb 
teit Ottobet 1873 als $>errenhau&mitglteb eifrig ©nteil. 

©lener, ber vor 3 ivet 3 ahren in ben ftreiberrenftanb 
oerfegt würbe, blieb bis in bic legte 3«t feines Gebens 
gefunb unb erfreute fid) einer beum vbernsroerten ©eiftes« 
frifche. Dtoß ben hohen «Bürbeit, öie er befleibete, war 


vollen ©ßren vor feinem ftrengen, unnad)fid)tlichen Künftler- 
äuge beftanb. 

ffieboren am 1. Degember 1841 3 U Seipgig, begann 
Seon ©ohfe feine tünftlerifchen Stubien an ber Dresbuer 
Kunftafabemic unter ©efd)el unb Sd)urig unb ging von 
bort aus nach Antwerpen 311 van Serins unb fd)ließlid) 
nad) Weimar 311 ©auwei s. ©ad) ©bfd)luß feiner Studien 
führten 9lcifcn ben Künftler nad) ©aris, Wünchcn unb 
«Dien, von benen er — bamals ba« ©enrebilb bevorjugenb 
— gu ©nbe ber fcd) 3 igev 3 ä h” öcs vorigen 3 ah T h un{>cr i« 
nach Söfimar 3 urücffehrte. 3n engem ©nfd)luß an feinen 
«inftigen 2eh”t ©auwels wirltc er bort bis jur Witte 
ber fieb 3 iger 3 ah” unb folgte bann ©auwels nad) Dresben, 
als biefer 1876 einen ©uf an bie bortige Kunftafabcmie 
erhielt. Seit bem 3«h« *877 wirfte auch ©oßle an biefem 
3nftitut, unb 3 tvar, wie hervorgeßoben werben barf, mit 
bemfelben tünftlerifchen ©ifer, berfelben felbftlofen Ein- 
gabe, bic ihn al« fdjaffenben Künftler erfüllten. Die 
Dresbner bie ineßr als 3 wei Drittel feines Künftler* 
lebens umfchließt, bebeutete bie ©bfehr vom ©enrebilb 
unb bic 3 »>roenbung 311 m ©iibnis. «Bohl hatte er fchon 
in «öcintar l)icr unb ba ein ©orträt gemalt, fo unter 
anbenu ba« ©ilbni« ber Söcimarer Schaufpiclerin Cuife 
©harlei (1871) unb bes Did)ters 3ulius ©roffe (1876); 
aber bie volle 3 un>enbung guc ©ortrfltmalcrei erfolgte, 
veranlaßt burd) 3 al>lreid)e «lufträge, bod) erft in Dresbeu. 
3 u ben hervorranenbften ©rbeiten biefer ©rt gehören bie 
©ilbniffe feines Sehrers ©efd)el (Dve&bner ©emälbegalerie), 
bes Königs ©ibert unb ber Königin Carola oon Gachfen 
(Königliches Schloß 31 t Dresben), bes erften ^Reichsgerichts* 
präfibenten Dr. 0 . Simfon (©roßh^ogliches Wujcum 311 
©Jeimar), Subroig SRid)tcrs unb bes ©ilbhmicrs ©mft 
§flh nc l (Stäbtifches Wufciim ju Seipgig). 


©Is ber «Ute im Sachfenroalbc fein mübes ^>aupt jut 
ewigen fRuhc niebergelegt hatte, wußten 3 wei fmwburger 
fid) mit Sift ©ingang tn fein Gterbe 3 immer 311 verfchaffett 
unb photographierten feine Seiche. Damals feßten bie 
Angehörigen e« burd), baß bic fo gewonnenen ©latten 
vernichtet würben. Der ©ro 3 eß ging bis ans Me idjsge rieht. 
Diefes fühlte ganj ridjtig, baß hier etwas nid)t In Orbnung 
war. ©ber von bem 9ted)t am eignen ©ilbe werben wie 
in feinen ©ntfdjeibungsgrünben nichts finben. ©s fagte 
einfach: bie fieute haben ^ausfriebensbmd) begangen; 
bie baburd) erworbenen ©oricite bürfen fie nicht behalten. 
9Ran fief>t hier — unb bas ift intereffant für feben, bet 
fid) einmal bie ©ntmicflung bcs 5Rcd)t& nähet betrachten 
möchte — wie bie erften Anfäße von ©echtsfäßen gleich 
ben Gamcntömem ber ©flauge biefe noch 9 « nicht er» 
fennen laffen. 

Doch aufhalten läßt fid) bic ffintwicflung tticfjt, fobalb 
einmal ihre 3eit gerommen ift. Das 3eitaiter ber «Inficht*» 
poftfartc treibt mancherlei neue IRcchtsblütcn unb seitigt 
mandjen neuen 9lcd)tsfaU, 3n bem weltabgelegenrn 
Geebabc ©ran 3 ereignete fid) ein foldjer 3raIL ©in betrieb* 
famer £>err photographierte eine Dame im ©abefoftüm 
unb verwenbete ba« ©ilb 311 «Inf idjtspof Karten, ©r würbe 
wegen ©eleibigung ber Dame beftraft. ©om ©echt am 
eignen ©llbe war aud) 1)*” nod) nidjt bie ©ebe. Dfe 
Kränfung ber (befühle ber Dame mar als ©runb ber 
©ßnbimg bejeießnet. 

Allein bie 3lcd)tswiffcnfd)aft hatte fid) einmal ber ftälle 
bemächtigt, 3n ber Siieratur würben fie behandelt, ber 
Deutfd)< 3**riftentag befd)äftigte fid> mit bem ©eeßte am 
eignen ©ilbe. Unb als ein neues Göefeß, betreffend bas 11 t» 
hcbcrrecht an «Berfen der bilbenben Künftc unb ber ©hoto» 
graphie, gefchaffen würbe, ba f an ben bie (Erörtern ngm 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



m 


3 duftrirtc 3 e ^ n 9 * 


Wt. 3376 . 12 . m Ti 190 & 


bei Xheoretifer barin i()ien Vieberfdjlag aud) in unsrer 
Srage. 

Unö nun bitte id) «sie, meine ©näbige, mir ju 
gcftattett, bafe id) 3f>nen auo bem ©efetj, ba«, am 
9. 3<*nuar 1907 geboren, am 1. 3uli 1907 in Kraft ge» 
treten ift, bie ■Jtorfdjriften bar« unb flarleg«, bie (icf) 
auf bas (Recht am eignen Bilbe bejichen. 

JundcEjft § 22; „«Bilbnijfc hülfen nur mit (Einwilligung 
bes Mbgcbilbeten oerbreitet unb öffentlich jut Schau ge» 
ftellt werben." ®onad) ift bie ©crftellung eines Bilb es 
frei. (Erft bie Verbreitung unb Slusftellung bebarf ber 
(Einwilligung. Sie braudjen cs fiel) alfo nid)t gefallen .\u 
laffen, im Gd)aufajten jur Gd)au gcjtellt ju werben. ,,«J2ad) 
bem lobe bes Ulbgcbilbetcn bebarf es bis $um Äblauf 
uon jel)n 3al)ren ber (Einwilligung ber Vngeb origen bes 
Hbgebllbetcn.“ Söenn bas ffiefclj 3« 3f*t öes Tobe?» 
Bismaid* fdjon beftanben hätte, hätte bas 9feid)sgerid)t 
nicht nötig gehabt, ben fpausfriebensbnid) als (bruttb ber 
Vernichtung ber glatten anjugeben. Das fHeet)t ber 
v f3erfönlid)feit wirft, wie mir feljen, nod) über unfer 
Dafein hinaus. 3J?an braucht nicht einmal ein Bismard 
ju fein unb lebt bod) nod) nad) bem Tobe im 9ted)te fort. 

Weine «Regel ohne 'Ausnahmen. ?Bas toÜTben wohl 
bie grofeen illu|triertcn3ritfchriften, was unfere humoriftifd)« 
fatirifetjen 'Blätter anfangen, toenrt fic erjt um Erlaubnis 
fragen müßten, beoor fie einen abbilbeten. Wlfo § 23! 

Ofene (Einwilligung oerbreitet unb jut Sdjau gef teilt 
werben bürfen 3unäd)jt „Bilönifje aus bem Bereich ber 
3citgefd)id)tc\ Tiefer Begriff ift rec£)t weit *u faffen. 
Bad) bei Begrünbung bes Okfcfecs uinfafet er nicht bloß 
bas eigentlich polttifd)c, fontern auch bas fojtale, wirt» 
fcf)aftlid)c unb Kulturleben bes Volle«. Die 'Verbreitung 
unb fflusftellung oon Bilbniffen joldjer Betfoncn. bie im 
öffentlichen Jdeben ftehen ober in ttunft, 2Bijfen|<haft unb 
Literatur ein allgemeines 3ntcrcffc wachrufen, ift aud) 
ohne beren (Erlaubnis geftattet. (Es wirb besfealb oom 
rechtlichen Stanbpunft aus faum etwas bagegen ein$u» 
wen ben fein, wenn bie ^»anptbeteiligten einer öffentlichen 
Cberichtsuerhanblung in bie 3citungen unb 3fitfd)riften 
fommen. Da Sie, gnäbige t$ran, nur als 3«h Srer *u jenem 
grölen «ßrogeffe beiwohnten, wirb man wähl annehmen 
bürfen, bafe Sie einftroeilen nod) nicht in ben „Bereich ber 
3eitge|d)id)te" eingetreten finb. 

'216er, aber! (Erlaubt ftnb ferner Bilöer, auf betten bie 
«Jferfoncn nur als „Öeiroerf einer ^anbfd)aft ober fonftiger 
örtlid)feit“ erfcheinen. Ullfo Vorfid)t! Sollten Sie einmal 
im ffieridjt&faale „Beiwerf** fein, fo fommen Sie ins Blatt, 
ohne bafe Sie fid) bagegen wehren fönnen. 

(Erlaubt finb weiter: Bilöer uon Bctfatnmlungen, ?luf» 
jügen unb ähnlichen Vorgängen, an benen bie bargeftellten 
Bcrfonen teilgenommcn haben. Schliefelid) geftattet bas 
©efefe bte Verbreitung unb Vusftellung oon Bilbom, bie 
nicht auf Beftcllung angefertigt finb, fofem ein höheres 


3ntere[fe ber Kunft obwaltet, §ier ift an Bilbnisftubien 
gebacht. Die Verwertung oon Bilbniffen ju gewerblichen 
3 weden, ). B. 3U Blalanm, ift nicht ohne weiteres frei. 

VJernt Sie nun, meine Verehrte, aufatnten unb beuten, 
bafe id) fertig bin, fo bebaure id) lebhaft, bafe meine ffie» 
wiffenhaftigfeit mir nicht geftattet aufpihören. Von ben 
ttnsnahnicn gibt cs nämlich auch nod) Ausnahmen! 

3d) (ah einmal im Dheater ein Stüd, m bem bic Bei 
wicflung baburd> herbeigeführt würbe, bafe ein f»crr ju» 
gleid) mit einer Dame photographiert war, bie nicht feine 
3-rou war, bie er uielmehr blofe „zufällig fennen gelernt" 
hatte. 3Uir wollen nun an nehmen, biefer (jerr f ci tine 
im öffentlichen \?ebett ftcljcnbe, betannte Berfönlid>fcit ge» 
wefen — etwas Derartiges ift aud) jehon oorgefontmen — 
wie peinlid) würbe für ihn bie Vbbilbung unb Wus» 
jtdlung fein! i^ier hilft bas •efet ous ber Verlegenheit; 
Die Befugnis bes § 23 erftredt fid) nicht auf eine Ber» 
breitung unb Sd>a uftcllung, bux^ bie ein berechtigtes 
3ntere|fe bes Bbgebilbetcn oerleht wirb. 9Ren[d> 

hat ein bercdjtigtes 3ntere[fe, feinen Schritt oom 'IBege 
nicht bem ücrehrtcu 'Bublifo funb unb 3u wiffcti ,)u tun. 
Die Verbreitung unb Busftellung fompromittierenber 
Bilbnijfe barf fid> alfo jebermann oerbitten. 

Vllerbings fteigt mir ein fleiner 3u>cifel auf. V3ie, 
wenn jemanb bas BUb bes Bötchens an bie ftrau bes 
^errn gelangen läfjt? 3ft bas (traf bare Verbreitung? 
i>at fie nicht aud) ein berechtigtes 3nterejfe, bie Gdjvittc 
ihres (Batten ju oerfolgen V 

Tod) id) wage nicht, I)ter weiter oorjubringen. 3d) 
fürchte ohnehin, bafe 3hrc iUifebegter, meine fein Verehrte, 
oon mir eine neue Buseinanberfefeung über $h?i*Tungeu 
unb ähnliches forbern wirb. 3d) will beshalb lieber 
fchUefeen unb, tnbem id) beim Bilbe bleibe, wünfehen, bafe 
3hr Bilb mit balb in 'Jtatur erfcheinen möge. Bis bafein 
— unb immer — »erharre id) ju fein 

Dero uutertänigfter Diener 

L. F. 

(Ein ?Rotgen in Steter TDaoib (fiicrfijcf)’ 
9IItet. 

Cfridblunfl von 

s war an einem ^erbftmorgen gegen fieben Ul) v. 
Veter Daoib (Bierfifd) lag noch im füfeeften Schlummer. 
(Er träumte oon Sauerfohl, ben ifem feine (Ehehälfte be- 
reitet, unb oon einem täf fliehen (Erbsbrei. Tapt ftieg 
ber Duft bes Böfelfleifches gar lieblich in feine 'Jlafe. 

Blöhlid) würbe er aus feinem fdnnadhajtcn Traume 
aufgefd)redt. Seine 3rau hatte ihm einen tüchtigen Stofe 
oerfeh t- tft' 3«K". f<hn« fie if)nt mit lauter Stimme 

ins Cfec. fo laut, bafe man hätte meinen f ollen, bem 
Beter Daoib wäre babei bas Trommelfell terfprungen. 


(Ss gefdjah ihm aber nichts. 3in ©egenteil, biefer Stimm» 
aufwanb war burd>aus nötig; benn Beter Daoib wat 
auf bem einen £>hr gaii3, auf bcin aubern beinahe; 
halb taub. 

„3a, Sälchen**, murmelte er; inbeffen, anftatt auf« 
piwacheu, legte er fid) nur auf bie anbere Seite unb 
träumte weiter. BStc hätte er jid) aud) gerabe in biefem 
wichtigen Vugenblicf losretfeen fönnen! (Eben wollte et 
ben Sauerfohl $um SRunbe führen unb ben fd)ön mit 
Spedftücfchen negierten ©rbsbrei unb ben fo hübfd) fettig 
glänienben, glibberigen Bötel. 

(Ein ^weiter, heftigerer Stofe fjinbertc ihn jeboch barau 
unb rief ifen in bie graue VfoigcnwtrlUchFeit h* nc ' n - 
jeigte it)m an, bafe es bis pu Vlittag nod) gute SBeile 
hätte, unb oerfchaffte ihm Klarheit über feine Bfltd)t als 
(Ehegatte. „SJiillfte balle uffjteh'u un bc Suppe foch’n!" 
feferie Mofalic ihm jn. Da fuhr er auf unb fant nicht 
wieber .ptrüd. 

(Er redte fid) oielmehr, ,^og bie 9lad)tmü§e oom Kopfe, 
fchälte fid) aus bem hohen fteberbett heraus unb 30g |id> 
an, um {eine allmorgmblidjc BHid)t bes Suppet»d)ens \u 
erfüllen. 

Schön war er nicht bas tnufete fein befter Jwimb 
eingejtehen — ber ehemalige .fjausmann Beter Daoib ffiierr 
fifd), ebeufo wenig fd)ön wie fein «Rame, mit bem ihm fdjou 
feine Vlitfchüler geljänfelt hatten, 

(Er wäx ber oollfommene (Begenfafe pi feiner ftatt» 
lid>en, breiten Jrau: ein 3ierlid)es «Kännchen mit öünnen 
Beinen unb einem eigentümlich grofeen Kopf, ber aber 
etwas Unausgcbilbetes, (Embrpoähnlicheo hotte. 

Trofebem gab B cttr Daoib nie! auf fein ttufeeres. 
„(Sin honetter «Dlarm mufe auch h onct t ausfeh'n“, pflegte 
er 311 fageu. (Er hatte bas nod) non feiner fwusmanns» 
jeit her behalten. — 

So ftatib er aud) jct)t »or bem Spiegel unb t&nuutf 
joxgfältig feine paar E>aare. (Sine Kotroenbigfeit baju 
war eigentlich nicht oorhanbeu, benn fie lagen, jebe 
Strähne wohl an bic anbere gereiht, auf feinem glänjen» 
Dctt Sdiäbcl wie Sarbellen auf einem blanten Teller. 
Natürlich h^tte er fie am Vbenb oorljer gefämmt, wie 
er es jeben Vbenb tat. (Sine Kacfet ift eine lange 3«tt, 
unb, wenn er plöfelid) fterben müfete, meinte ex, fo wollte 
er aud) honett in bie (Ewigfeit gehen. Der liebe (Bott 
follte feine an bem faubem Hausmann haben 

unb würbe ilpn, fo h°ff^ Beter Daoib im ftillen, oiel» 
leidjt auch im oben einen einträglichen Boften 

geben. 

'Jlachbrm er mit §ilft eines feuchten Kammes bie 
Garbellen hatte fchwimmen laffen, wies er mit einer 
trodnen Surfte einer jeben Gträfene ihren Bl a h o» 1 - 
ff>ätte ein «Barteimann ober ein Bf^olog ihn in feinem 
Tun beobachtet, fo würbe er gleich gefd)loffcn hoben, bafe 
Beter Daoib fein llmftünler war, fonbem es feinem 



Zum reinigen von Badewannen aus Email, Zink oder Porzellan, von RöhrenleHungen, Wasserhähnen, Fliesenbekleidung der Wände und 
Fussböden, des Linoleums bereite man sich eine reichliche SunlicM Seifenlauge. Da die Sunlleht Seife weder überschüssige Soda 
noch sonstige scharfe oder schädliche Bestandteile enthält, greift sie keine Farben an, sondern lässt alles wie neu erglänzen. :t 


1 

LjO gie 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9it 3376. 12. SRät3 1908. 


3IIu[triTtc 3 e ^ n 9- 


467 


orbnungsliebenbcu Ghatrafter gemäß mit öcn SRed)ts» 
ftehcnbcn titelt. Unb tr»at>rlid) , er hätte fiel) in biefem 
5d)luf|c md)t gctäufdjt. 

911s ^}ekr Tdüib fo feine -Toilette beenbigt halte, 
machte er Salier an unb fodjte bic EDIorgenmehlfuppe. 
iTncrftfd)' pflegten nämltd) ftatt bes flaffees morgen« 
Suppe 3U trinten. Äaffee wäre etwas für junge Ceutc, 
alte müßten etwas geniejjen, bas 311g leid) auch ein 
bifjd)ett näf)W- 

9 Bäl)renb 'Beter Taoib bc?fd)äftigt war unb eifrig oon 
öct Kammer in bic Stube, oon ber Stube in bfe .tiüdjc 
trippelte, trod) frrau SRofalie bcbädjtig au« ben frebem 
unb mad>tc fid) fertig für ben Worgmtifdj, 

9 Bi< gewöhnlich bad)te ^ßetcr Taoib nun ein Gtünb* 
lein ober gwei 311 fitjeu, bie 3eitung 311 lefen unb fid) 
über biefes ober jene« 3U rounbem. Tas Bcrwunbeni 
mar uämlid) feine ftartc Seite. 3 n ber Beziehung mar 
<t trotj feiner fiebenunb[cd)3tg 3 a h* c ein Ätinb geblieben. 

Unb es gab wieber fo mancherlei, was feiner Seele 
einen mehr ober weniger angenehmen ftitjel oeniTfad)te. 
Ta mar 3ucr|t ein IRorb unb Sclb(tmorb aus uiiglüd- 
lieber IMcbe in ber 9lcid)&I)aupt|tabt. Silo B<tcr Tauib 
um feine IRcfalic warb, fjottc er bod) auch genug aus» 
3 uf tel)en gehabt. üls er feinen beften Hut unb feine 
nagelneue Krawatte antat, uni ben fötneren ©ang 311 
wagen, bette aud) fein öer$ ein biftchfn ängftlid) gepocht. 
s Jiid)t öaft bie fiiebe fo ungeheuer grob gewefen wäre, 
aber 9fofalie f)ättc iftn auslad)en ISnncit, unb cs wäre 
bod) eine Gd)mtbc für ben honetten SPann getoefen, fid) 
oon einem Stäbchen ausladjen 311 laffen. 91 ber felbft 
wenn fie ibn auögclad)t hätte, eine Kugel würbe er ihr 
unb fid) barum nod) nicht in ben Kopf gejagt haben. 
So etwas tonnte nur ein gati3 grüner Bengel tun, unb 
bann war es immer nod) oeTtounberiid) genug. ®tan falj 
eben bnraus, bie UBelt würbe wirllid) oon 3 a h* 3 W 3®l)r 
fd)Ied)tcr. 9Bas waren bas früher für oemünftige, ftille 
3eit«nf 

Gr las weiter oon einem Xifd)lerlel)rlmg, ber bas grofje 
Öos gewonnen hätte. Ta jeigte es fid), es geht im fiebett 
bod) beffer ju, als bie Störgier meinen. 9 Bie bem 3 ungen 
ietjt jumute fein niuftte! ©ewig ungefähr fo wie Beter 
Taoib am ^oltcrabcnb, als bie SWufitanten auf ben Hof 
fatnen unb ihm unb feiner IRofalic etn Stänbdjen brachten. 
(Es war etn gfTÜhlingsabenb, fühl, wittbig unb ftodfinftcr. 
Tas nod) foC)le ©e3weig bes wiiben ©Seines fdjlug an 
bie 3 renfter{d)etbcn, unb unten fladcrtcn bie Campen unb 
Cid)tcr ber ÜPiifiCantcn hin unb h«. Tro^bem fpielten 
(ie frifd) brauf los: „Tas ift ber Tag bes fterm“, 
„’Snnchen oon Tharair unb nod) ocrfdjiebenes anbere, 
worauf er fi<h nicht mehr befinneu ronnte. Unb ba« 
alles 3U SKofalicns unb (einer Ghre! 2 Bas war es bod) für 
ein erhebendes Gefühl, als er nachher in feinem langen 
Sräutigamsfrad, feine Braut um ürtue, fpmwterging 


unb einem jeben bie £anb brüdte! üud) feinetwegen 
waren fie hierhergefoinmen unb hatten über eine halbe 
Gtunbe in ber fdjarfen Guft geftanben, and) Beter Ta* 
oibs wegen, um ben jid) fonft noch niemals einer ge* 
fümmert hatte! — 

Gr las weiter oon einem neuen Stege in üfrifa über 
bic Hottentotten, oon einem Cchfen, ber in einem ber 
9lad)barbörfer toll geworben war unb ein Kittb auf* 
gefpie&t hatte, oon einem Staffierer, ber burchgebraunt, 
oon einem Schiff, bas in ben Stürmen ber oergangenen 
IBod)c Dcrfchollen war. 

ütle biefe red)t alltäglichen Tinge boten Beter Taoib 
immer wieder Stoff 311m ©erwunbem unb Spintifiercn. 
Tas hätte er aud) h tf ute gar 311 gern getan unb hätte 
mit ftrau SRofalie einiges über bie neue, wr|d)wenbung&* 
füdjtige 3rit gerebet, über bas Seffcrwiffcn ber Stinber, 
bie mehr oon ber SB eit ocrftchen wollen als bie (Eltern, 
ober fonft irgenbein SlUleutethema. Slber 3rau Otofalic 
bebeutete ihm, es wäre beute Peinemodjetag, unb fie habe 
feine 3eit ( er möchte nur mögliche balb bas Haus räumen. 

So fah fid) S 3 cter Taoib alsbalb auf bie Strafte ge* 
feftt. Gr ocrlieft feine 3 eitung )war nicht ohne ftununcr, 
aber bod) mit ber tröftlidjen ©ewifeh^ü, nach bem SJlittag» 
effen ju ihr jurüeffehren 3U rönnen. Tenn er hatte immer 
SJlufte 3um öefen, ba er ben ganien Tag nichts 3U tun 
brauchte. 9 ln bic Söirtfchaft lief) ihn Pofalie nidjt heran, 
ba müre er bod) nichts nüfte. Tas Suppctochen morgens 
war feine eiujige ©cfd)äftigung. 

Gr hatte 3 al)Tjebnto h»«burd) einer reifen Qfamilie als 
Hausmann gebient, gleichseitig auch bie ©cfdjäfte eines 
©ärtners oerfehen. Tenn Blumen unb Bäume 3U gfehen, 
war feine größte ftreu&e. Poch in feinem Filter bradjtc 
er oon jebem Spa^crgang einen groften Blumenftrauft 
heim, obwohl ih^n bas Bilden fd)ou redjt fdjtoer würbe. 

3 m 5 Jrrüt)ling, wenn es nod) leine ^flansen auf ben 
Selbem unb fflicfrn gab, ging er fogar öfter auf ben 
STtartt unb fauftc bort welche; feine t>rau nannte ihn 
barum manchmal fd)crjl)aft einen ©etfehwenber. über 
bas bauerte immer nur ein paar 9 Bod)en; bann gab es 
ja brauften fefjon Beilchen, ©olbfterne unb JVeigwurs, fo 
baft er reine Blumen mehr 311 raufen braudjte. Gr erhielt 
oon feiner frühem Herrfdjaft eine ^enfion, aud) hatten 
bie beiben einiges erübrigt, fo baft fie forgenfrei lebe« 
formten unb Beter Taoib feiner Blumenliebhaber« ruhig 
ein paar ©rofdjen opfern burfte; benn fonft machten bic 
beiben alten Cent« wenig ünfprüchc. — 

Beter Taoib oerfah fid) mit einem $riem, aber nur 
mit einem fleinen. Tenn fo ein groftes Ting im ©hmbe 
heruni3iiwäl3en, fd)idtc fid) bod) nicht für einen honetten 
Blann; bao muftte man fd)on ben Schiffern unb ünglem 
überlaffen. Hierauf ging er bie Strafte hinunter 311 bem 
nächften ÜJlaterialwarenhänblcr , ber gleid)3eitig einen 
Branntweinmisfd)anf hätte. «Denn einen fleinen Ähimmel 


mußte man fid) bod) an bem fühlen Herbftntorgen eift 
genehmigen. Tie Btehlfuppe nährt, aber fo ein Schnaps 
hält üeib unb Seele jufammen. 

Dm Sd)ettflaben traf et einen Belannten, beit Bad- 
träger Gtcnbcr. Ter hatte fd)on heute früh ürbeit gehübt, 
eine Öuhre ftoffer nach bem Bahnhof, unb ftärlte fid) 
nun gu neuer Tätigfeit. „Tag, Stcnbcr", fagte Beter 
Taoib; „Tag, H«rr Pad)bar", fuhr et fort unb meinte 
ben Hänbler. „Tag, Oller!** - „Btotjen, £<« 9 lad)bat! w 
flang es ihm entgegen unb natürlich mit lauter Stimme, 
benn bic beiben fannten fein Ohrcnlciben. „ Schee n es SBettcr 
heute", meinte Beter Taoib mit feiner piepfigen Stimme 
unb feiner etwas 3icrigcn Sprcdjwcifc. „über bannig 
frifd)**, grumte ber Bauträger ba3u unb rieb fid) feine 
groften, roten Hänbe. Unterbeffen fcheufte Blertel, ber 
Hänbler, ben Schnaps ein. 

„Broft, bie Hene«!" faflte Taoib unb tranf. 

Xrotj feiner jitterigen Hänbe oerfchüttete er feinen Tropfen. 
ÜJie lieblid) ber Trift in bieERafe 30g! Tastoarminbeftens 
ebenfo gut wie Sauerfohl mit Gtbfen unb Börelflerfch, 
entfd)ieben aber beffer als 9 Jiet)lfuppc. 

„Tu, Siertarpfen“, hub her Bacfträgec an. Gr pflegte 
©ierfifd) immer fo 3U nennen, tvahrfcheinlich weil ex ein 
boshaftes 9 Jiaul unb Beter Taoib gerabe bie wenigfte 
üftnlidjlcit mit einem wohlbeleibten, graoitätifdjen Ätarpfen 
hatte. „Tu, 3 ierfarpfen, wer hob'n in be 6d)iUerloterie 
wat jewonn'n!"— „ 9 Bat iewoun’n?!*' fdjric Beter Taoib 
im hödjften TisTant. „lln bat fagftc erft feftt, bu oller 
Trantopp!** Gr war fo erregt, baft er alle ©caiertheit 
fahren lieft unb ben Bauträger h«^3hoft amürm ergriff. — 
„ 9 lu, Dotte nee", brummte ber. „2Bie oillc benn?“ unter» 
brach ihn f ofort Beter Taoib. „ 9 lu je! SBat wotl meene 
die fag'n wirb! Tie meent immer, in be Goterie feftte 
man bloft 's $el& 3 U. Blan jewönne am meiften, wenn 
man jar nich fpielt. über nu!" 

Stenber 30g einen jaubet gebunbenen Banb hcTDor: 
Schillers ©ebichte. „Ta, fiele mal!" — „BJat?" wunberte 
fid) Beter Taoib, „^ebid^te? 3 , fo’nftohl! 9 BatfoU'nwer 
beim mit fo'n Cuarf? 9 Bcr fin hoch feene oarliebt'n 
jung’n üff'n mehr.“ fiqrit nnb Grotil waren nämlich für 
ihn oon je gleiche Begriffe. 

„Tja, wat um?" fragte Stenber. „Bter hob'n beebc 
uitfe 3elb bejahlt, nu woll'n wer bod) ood) wat oon 
hab’n. Tat Goos hat eene Warf jefoftet. 3 eber hat 
juftamente oicr 3r®fd)en Äurant jeblecht. 3ieh mid) fünf» 
unfieb3ig, unb bu fannft mit ben jan3cn Ärcmpel ab3ieh'n." 

„BJat, fßnfunficb3ig fot bic 3*bid)te?! Bifte guatfd)!*' 
piepfte B ctt * c Taoib mit einer Gnergie, die man ihm gar 
nicht 3ugetraut hätte. „3loobfte, id lieft« mir in 3döfad)'n 
fo bcfchupp'n, oller fifreunb? Pee, bat wohnt nich!" — 
„Ba, wenn be nich willft, ood) jut. Tann jdjnei b'n wir 
bat Ting in 3wce Teile, unb es ts abjetau.“ — „Plan 3U!“ 
erflärte B etfr Taoib. „ 3 or Ginwidlepapiet boogt 's nod).** 




A. H. Lajignese Ww. & Co., Biseuit-cc^^Fabrik, Hamburg. 



Gewerbe-Akademie Berlin 

Königgrltzer - Strasse 90. 

Suuulkbe Aufsicht. 

Ausbildung von Ingenieuren und 
Architekten. — 36 Dozenten. 

lieber 600 ätuilier. p. a. Pro fr. kouenl. 



LUNGEN- UND HALSLEIDENDEN SÄÄJSJK5 Dr. EEHRLIN’S HISTOSAN, 


weil « in ita berühmten 


Kurorten Davos, Arosa, Leys-in, Bozen, Meran und vielen deutschen Heilstätten als das zuverlässigste Mittel bei allen Erkrankungen der Atmungsorgane erkannt worden, und seither I 
Krankenhäusern und Kindcnpitälero in ständigen Orbrauch gekommen ist. Histosan ist nirgends offen, nach Mall oder Gewicht, sondern nur in Originalflaschrn zum Preis von Mk. 3.20 I 
in Apotheken vorrätig. Wo es nicht erhältlich ist, wende man sieh an die HIstOMn-Fabrik Singen. Einzelversand durch die Stadtapotheke Singen IIS (Baden). (W-5) f 


VjU! 




THE OHIO STATE UNIVERSITY 








468 


Süufhirte 3 *itong. 


9lr. 3376* 12* $Rär3 1908. 


SBic nt»rge|d>lagni, Jo gcfd)al) co, uni) nuin trennte |id) 
wiröfr in befter Baunr, Beter Daoib jid) wunbemb unö fopi' 
fcfjAttelnb: „ 3 .bat oerbammigte Cotricfpicrn ! BBenn bat 
be OUe erfahren bt>ut r bann is bet bollee Mrad) fartig!“ 

Beter Daoib bummelte mm über bie ©rüden $ut Stabt 
hinaus. Die Sonne lag nod) hinter grauen Hebeln, ber Stuft 
rotUjte in rafd)er Strömung feine fcljmuftigen SBellcn oorüber. 

v Peter Daoib merftc halb, bafe e$ einen Ikonen lag 
geben mürbe, baft es aber oerläufig nad) „bannig frif^" 
mar. (Sr merfte bas an feiner Ba|e, bie 311 laufen anfing. 
Das tat fie ftets, wenn er im freien toar. Cs t)ing bann 
ein tropfen an iljr herunter, ber nidjt gerabc bfl3U beitrug, 
Rietet Daoib l)übfd)cr jjn machen, (Er bemühte fid) jroar 
oft, ifjn mit bem Zeigefinger ber linfen £>anb i>cmntc-r- 
3uroifd)en, ber ffinger roar baoon gan.t rot geworben, 
aber es tjalf nidjts, ber tropfen fam immer roicber. 

(Ein paar 2 Räbd)cn gingen an ^Scter Daoib vorbei sur 
Sdjule. (Er muftte an feine CEtnma bettfen. Die l)ätte 
nun aud) |d)on Minber in bem ®ltcr haben fönnen, aber 
bas roar eine traurige C 5 >ef<f>id)te. Sie hotte einen SJlann 
geheiratet, mit bem fie fid) nicht redjt oerftanb. Sic per* 
ftanb fiel) überhaupt mit feinem recht, nicht mit ihren 
^reunbinnen, nid)t einmal mit ihren (Eltern. Unb ©eher 
Bieter Daoib nod) feine fjrau waren ein paar richtige (Er* 
Siebet geroefen. (fr erhob niemals bie f>anb gegen feine 
töinber; Bofalic fchlug ©obl öfter gu, aber nicht immer 
bei 6er paffenben (Selcgenheit. Obwohl fie eine grofte, 
ftarfe Jrau mar, hotte fie bad) feine red)te 9 ld)tung bei 
ben Minbem. Sie beftrafte oft fleine Unarten mit Schlügen 
unb fchalt bei großen nur. Sie nöite überhaupt oicl 311 
oie! unb lieh Öen .ftinbem fonft faft ganj ihren SBiltcn. 

Das ©ar eine trübe 3 *it, als bie Badjridjt fam, bic 
(Emma © 5 re fort »on ihrem 9 Jlamt unb nirgenb auf* 
3ufinben. llnb bann ber bunfle, roolfenoerhängte Bo* 
oembertag, als Bofalte unb Bieter Daoib im 3 *mmer 
fafjcn unb ängftlicf) auf Nachricht ©arteten, als fie jebesmat 
3ujammenfd)au.erten, wenn fid) braunen etwas regte. (Kn 
paar Dage barauf fam ein Schreiben ron ber ^olijei, 
flufcab©ftrt& wäre eine Bricfte ans Banb getrieben, Beter 
Daoib möchte fommen unb nad)icl)en, ob es feine Dodjter 
märe, llnb als fie bann in bem fleinen Stübtchcn be« 
graben würbe, wo fie verheiratet gewefen war, an ber 
Blauer begraben, weil fte Gelbftmorb begangen hatte, ja, 
bas war eine traurige Seit- Unb bas alles hatte einem 
honetten SJlann fein eigen 3rlcifd) unb ©lut angetan. 

Da war er lange SDlonate nur nod) wie ein Dieb über 
bie Straf}« gefd)lid)en, oollcr Qlngft, man möchte mit 
ftingem auf fhu weifen. Da hatte ihm nichts mehr Iroft 
gewährt, auch feine Blumen nicht. Denn ©0311 blühten 
fie! Doch auch nur, um 311 Derweilen. SBoju hatte fein 
Minb geblüht! lim fid) ins ©affet ju ftÜTjen, um an 


ber Blauer eingefcharrt 3U werben. Clftren Sarg hatte 
man nidjt einmal burdj bic ftird)l)ofe»pforte getragen, über 
bic Blauer würbe er gehoben. Denn biefc halb bäurifefjen 
(bemüter in ber fleinen Stabt waren hart unb ftarr im 
Beben, fie waren oljne Bittleib aud) über ben lob hinaus. 
Beter Daoib aber, in feinem geraben Sinn,fanb, bah fie recht 
hatten, unb bas fchlug roie mit eifemen ftfmtuem auf ihn ein. 

©ierfifd)’ hatten aud) einen Sohn. 91 ber was fonnte 
er ihnen fein! (Er war Kaufmann geworben unb reifte 
ftets in anberen Weltteilen umher. Die Beute priefen 
fein (Blürf, feine gute Stelle, feinen hohen (behalt, feine 
gefd)äftlid)c Xüchtigtcit. 'Über was hatten bic (Eltern baoon! 
Sille vier SBodjen eine Marte, alle paar Blonate einen 
©rief, alle 3 ah« einige Dag« ©efud), bas war alles, was 
fie oon ihrem Sohne hotten! 

fluch baran muhte Beter Daoib benfen, aber es f afete 
ihn bod) nicht biefclbe Bitterlcit wie vorhin. Bofali« unb 
er waren ja alte Beute, fie hatten fc^ufagen abgefchloffen 
mit bem Beben. Sie hatten nichts mehr 3U forbem, fie 
muhten jufrieben fein, bah fie forgenfrei leben fonnten. 
Cinft war es aubers gewefen ; jetjt aber gab es für fie 
beibe feine 3ufunft mehr. 9 llle ihre ©3ünfd)e waren, einer 
nach bem anbem, baoongeflogen, um nie wi«bcr3uf«hren. 
Bur ein paar gan3 fchlicht gefieberte Blltagsroünfcbe waren 
geblieben imb flogen in fleinen, immer enger werbenben 
Greifen umher. Sie erhoben fein wilbcs (üefchtei mehr, 
wie bie BJünfd)« ber 3 u genb cs hm, fie waren füll ge* 
worben unb nahmen oorlieb mit ben Cbaben, bie ber 
Blltag ihnen 3uwarf. Bur manchmal fchwong fiel) ein 
fchöner gefieberter, größerer JBunfd) empor unb fang mit 
leifer Stimme ein bittenbes ßicb. Das ©ar an ben Dob 
gerichtet unb flehte ju iljm, er möchte fanft tommen, er 
möchte nur ans Qfcnfter podjen, bann würben bic beiben 
Blten fcljon auf ihn hören. Denn fie waren bod) ein 
wenig nriibc, Beter Daoib bes ewigen iöunberns unb ber 
weinenben, ladjenben ©clt, Bofalic ihrer ftillen, häuslichen 
Cbefdjäftc, unb fie wollten gerne fchlafen gehen. — 

So emfte ©ebanfen hatten in Beter Daoib ein paar 
Btäbdjen erwedt, bie 3ur Schule gingen, (Er wanberte 
weiter, ging an ffiärten oorbei, ©0 bie (Georginen unb 
cin3clnc Bofenftöcfe noch ta oollcr ©lütc [tauben , fchritt 
über bie Stoppelfelber unb in ben gelb unb roten 'JBalb 
hinein. Da gewann feine ßiobe 311 ben Blumen wieber 
bie Oberhanb, unb er pflüdte einen groften Strauß oon 
allerlei fpäten ©alb* unb ©icfrnblumcn. Unb als er fo 
pflüdte, freute er fid), wie es in feinen ff>änben uuidjs unb 
wudjs, unb »erwunbert fchaute er in bie bunten Blumen- 
augen, bis ihn ein ferner Cfilodenfdjlag baran erinnerte, 
es möchte 3eit 3ur Büdfchr fein. 

On ben Straften fpicltcn bic Meinen unb fleinftcn 
Minber, bie nod) fd)uifrci waren; fie 3ogen iftren Beigen 

— v ttttbt b» Trbohiöntnen 2 elU. 


unb fangen alte Minberticber baju. Bor feiner öaustüre 
fcholl es Beter Daoib entgegen: 

Siinarlrinorirofe. 

®üo liegt 3-rotiIp? 

(tlntcr Sah' unb sdiönfbfrt 
(Hien bi( l/nite Plump unb 3 ve<f. 

AkfrrktMi! !! 

Schon in feiner Minberjcit hotte mau basfclbe Sieb 
gefungen, unb er wäre gern ein ©eildjen ft ehen geblieben, 
beim er liebte Minber unb U)re hamtlöfen Spiele. ®ber 
er trollte fid) bod) eilig ins $>aus hinein; brnn er couftte, 
im ©arten oerftanb Bofalie leinen Spaft. Unb richtig, 
als er acht unb eine halbe Blimite nad) 3wölf Uhr eintrat, 
(teilte fie fid) in ihrer gan3en (bröfte oor ihm auf unb 
empfing ihn mit einer (djmäbenben Bebe über bie Saum, 
(«ligleit unb rüdfichtslofc Brt ber SOtänner. 

Beter Daoib lächelte nur ftill in fich hinein unb lieft 
fic reben, benn in feine Bafe ftieg ein lieblicher Duft, 
llnb biefes Blal träumte B^ter Daoib nicht. Diefes Blal 
ftanb ©irflid) ber bampfenbe Sauerfohl, ber fchön mit 
fnufprigen Specfftüden ge3ierte (Erbsbrei unb bet fett* 
triefen be, glän^enbe Bötel auf bem Difd), unb leine graue 
Blorgenbämmcrung füllte ben wohlgefitlUen Deller in 
unburchfidjtigc Schleier. 

Bon feinem Bottcriegcwinn [agte aber oorläufig Beter 
Daoib feiner beffem ^wlftc lein ©ort. 


(Etoiges Beben. 

Bon aufgeriff’nem ©oben fteigt empor 
§erb in bie ftille, üare Blorgenluft 
Der (Erbe reiner ^>aud), ber ew’ge Obern. 

Die rote ©eere hängt in blauem Duft, 

9 ßic beben b fällt bas bunte Baub jur (Erbe, 
llnb über mir, beglänit bie weifte Bruft, 
©etragen oon ber frühen Sonne Strahl, 
3 ich'n ftillen ftluges hc*>nu>ärts ©ilbe Sdjwäne. 
Das golbne Bidjt bridjt [ich in taufen b Iropfen 
— Die braune (Erbe fllän.tf, bie blaue ©eile — 
Unb fd)immcmb füllt es alles, alles. 

Da t)ebt ein Bogcl füg 3U fingen an. 

Cid) fchaure bis in meiner Seele Xiefcn. 

Das ew'ge Beben tut fich uor mir auf: 

Och fühle mid) mit Blume, Baum unb Bogel, 
2 Jlit (Erb' unb fiimmcl fü.f)le ich mich eins. 

Dn ewigem (Entlüden fchlägt mein ficr^, 
llnb jubelnb griifre ich ben groften Bon. 

Baut Büthning. 



Gesundheit u. Kraft 


wird erlaoip nnd bewahrt durch Anwendung der Elektriutit ala Naturbeilmittel. — 
lat Dir Nervensystem angegriffen, leiden Sie an Rheumatismus , Gicht, Ischias, 
NcaraaÜiMiie, Röcken- «der Muskelachmerien , Magen- und anderen Schirichen, 
LthmungHeracheinungeQ and dergl. Kr&nlihcilcu, unsere neueste Erfindung 

DäT Elektro -Suspensor 1£Q 

wird Dinen helfen. Schreiben Sie nna bitte »fort, wir senden Ihnen gratis unsere 
hochinteressante illustrierte Broschüre mit Aussprüchen ärztlicher Autoritäten über die 
praktische Anwendung der Elektrizität. ( 214 ) 

Küster & Comp., G. m. b. H„ Frankfurt a. M. 187, Fabrik tlektro-med. Apparate. 



ipiKtimier 

m Nur prima Pneumatiks und teuerstes TP — 

Rohmaterial werden zum besten 
deutschen Rade „Brennabor 44 venvendet V Vl>* 


Arbeiterzahl 2500. 


Brennabor-Werke, Brandenburg a. H* 





-Puder 


Vaeonnl Wund- u. K Inder-Puder. Beates 
V «ÖOIIUI-Kmatteufnittel für kMne Kinder. 

In UriginalstreudoM'n au M. O.flll. 
Vaconnl Sam täte- Puder. Antlaopti**her 
v daenai-wimd-, munib- u. h> P ..ni*-h.f 

Onmen-Pu*l«r. In Orig.-ßuteudowMi 
*u M. 0,7(>. 

Vasenoloform-^.?: ra A r "X’iS 

<-in<r.-führt In «l.-r Artm*. In Orig. - 
»trrolwT, «u M.0.70. 

IWi-r.il irti ,-ingrfö'hrt in «Jen KiaSarkrankaahimrn 
un<l Säuslingilieiincn. inFraiienklinikeii, bei Kranken- 
kaaten, der Armee und ■arlne. in den Tropen etc. 
= Erhältlich in Apotheken un«l T>rugexlcn.. «=. 

Dr. Arthur Köpp, 

Vasenol - Werke. Leipzig. 


Digitized by 


Uöögl 


Eantofon- 



Wnsik-Sprerli-| 

Apparate 


i # 0 , SO, 40 . 

«kv. so aw m. 

Anlvmatm 

AHO. I» 28T,M. 

BlST Ijtutn Wiedergabe »on 8pnu>lie, 
Gesang und Muidk. Prci»U*t«> frei. 

Mr h all plat t«-n (4fr) 

di.p|x-ispi tig 0 l'/r» t, S, i M. 

Jnl. Heinr. Zimm ermann, 

i Vcman«! 

QiKmtr. 2 « 


Von 

9 . Anfl.T. I 
Prele 1 Mk 60 P(g. 
Verlag toq j, J.Weber m Leipzig 26. 


CediüitnitkDost . 1 



F. A. Winterstein, Leipzig 2, Hainstr.2 

Ooid. u. eJib.Bed. — Koffer- und Lederwar enfabrik. — Qegriüwiet 1828. 

Anerkannt als bester Koffer. — Eleoant, leicht, eehr preiswert. 


106:09:50. j» “ 
96:55 ^8. jH 
U6r6I:67-J»108 


82tgJ|08,92l|U»S7, 102 lg TS 


lOintcrsiGin's.. ‘Rohr-Koffer" 


MF la-klaealgM Fabrikat, aefcr aoiUl. 
Der leichteste der Welt! lelohtsr u. billiger wie jed. Rohr- u. Patent-Koffer. 

Coupc'-Xoffrr 60.33:26 * Jk 20, Gö:3ö:28 . Jt 22.50, 70:373001 25. 
AufggbekpHer G6:4I:M.^|3B 


l:-M 36 .^| 3 &| 7 Ü: 47 U«-J »37 
86:49:40. .442 96:51:11 *J|4« 
86 : 51 : 51 . Jk 6 Ü 1 (X;:M: 17 .J »55 
« 5 : 56 : 56 * JUSO] 100 :W:I ».>68 
CnNm-nkoffcr 82:52:32 • Jt 42 
32:5332 .j$ 47 1 102:0232**4 03 


i i i IM j ' 

Töinkrsfcin's JdcalKoffcr." 


2 iahra Garant!«. 


~T T — 


Der billigste, elegante Bügelkoffer, dauerhaft gearbeitet 

^ 6&:413ß.JS»| 78:47 38.*422J>0 

.86:49:40. M 25 1 90:61:50.^*82.— 

arabincnkoller 82 : 0230 -^* 26 .- 

[Vcraand: Kohr- u. Idmlkoffer 

| franko, npraratrei nach Jeder 

fleuucben UaknsUtion; 
('oncum-intkoffcr ab Leipzig. 


lv)mtcr5fcin5,.Concurrenz-lCoffcr! 



Großer illustrierter Preiskatalog kostenfrei. 

Hand- und CoupAcoffer aowio moderae Rin«Jlcd<>r - IL isoüiachen luflorst pr*lnw«rt. 
H utk off er für Herren u. Danen. KMdsrkarlons mit braun Segelloinm Sms*m voa I. 3.75 u. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 





STfr. 3376. 12. attärj 1908. 


3IIu[trirtc 3 eitun 9- 


469 


DU im Jahre 1827 von dem edlen Menschenfreunde 
Eroat Wilhelm Arnofdi begründete 

Gothaer 

Lebensversicherungsbank 

auf Gegenseitigkeit 


LU! 


n ii 


ladet hierdurch :um Beitritt ein. Mit einem Bestände 
an eigentlichen Lebensversicherungen von 

952 Millionen Mark 

nimmt sie di* «rate Stall* auf dam eur opalachen Fest- 
land ein. Insgesamt wurden von ihr bis Anfang 190S 
neue Versicherungen abgeschlossen über 1701 Million. M, 
fällige Versicherungssummen aus gezahlt 507 


als Dividenden zurückerstattet . .... 24 5 


Allu Uobartckütt» kommen den Versicheruntjsnthmtrir 
unverkürzt zugute. 

Die sehr günstigen Versicherungibcdingungen gewähren, 
Unverfallbarkeit Unanfechtbarkeit Weltpolic » 

von vornherein. nach 2 Jahren « «uscft 2 Jahren, 

Auskunft erteilen die Vertreter der Bank an allen 
grossen und mittleren Plätzen sowie die Bank in Gotha. 


Grund Prix WcltauHMtcllunir 8t- I.ouIh 1004. 



<ma- 


OE LEI 4 
SEIFE \ 

pudeq , 


Unübertroffen zur Erhaltung 
:r schonen Haut ! f woi/rA^onn i 


i haben in Apotheken, besseren ParfDmerie-, 


- und Friseur-Gcucharien. 




Ernst v. Wolzogen 


<3n blefem neurftrn ORomait »etflt 'Äct^o.fn mr&r 
el« jemal« tuoot {einen llrb«n#Trürblgrn, hi'Vben 
ftunwr unb feine elÄntrnb* TarfteUungdfunft 
er U|t t»lc «KfUÖ rinn b«$ft enftinr Urn ftraunv 


nafur bemorfrefen au« einem Alnferneunbe. b«r 
bie fle ((tmttlidj fo intcrrffanCrn IPc&rnidbr tiriffbett 
ben ftelnftaatlnb lerriffenen unb bem unter b<r 
Kaifcvftonc flcetnim reutf®lanb tPibrrf»t<fltU. 


Dicfer <iro| amtclfgte, frot&mtertfTantc ftomon fommC im 
tiäd^ften 73icrteljül?r, unb juxs t allein (n D«utfcM*tid r im 

Berliner tagebiatt 


»um Slbtirucf. <j)aO berliner Tageblatt 

bringt folgenbc ^V'oc^en(djmtcnnlt3 <3ra<i«* 

'Beiblätter: Montag: „ , S)er3eitgeifr, ( a)IiCt* 
wod): „’Scffrn. kontieret ag: 

$?r«itag: „Ulf", Gomiab.: 
Jbau»i ! )ofidartcn“,6onntog: w < 2ÖeUfpicgd'’ „Börfcn 


ferner Montag: „Gportblatt - , Dienstag: 

w 9Wfe*, BSbetr- unb $ouriften.3<i**»»ft 4 ', 
^ittwo#: „Cit.ORunMebau", Dornte r«tag: 
*3ucift. 3\unbfd)ou", 'Srtitag; „tftaufn- 


^ ißot^cnfcb.“ 2 M. monatlich 



Malzextraktpulver, 

rohl srhmrckcnale* , leicht \<-nia ul u hc» 

IStärkungsmittei;^'^; 

srktnJUwiic tx‘i 


In Apothekern mul I>n**rieti. 

|Jt Paul Liebe, Drtuden. 


Bei UHkcer X Mptl C 30 

eraebien *u je l.'n, ph. i. — : II taten* 
ilen tirialr». Werl tolle Winke für 

Kopfarbeiter, '•.>». i*r. m«4. 

M r Lebensverlängenmg, 

r»n Pc.Weber, | «ijtibe.be*. Amt). 

Blnternenerungs k “Jli? 

IW. Km« Scliwcninw-r. 

I'.rnfthmng Tjnilaa d . « h-tiurt Hs n. 
u. Ifl-lp d IaIUUCS .Schule*. I»r. Mnrf-. 
iusflihrl. rronpektr bb.i>lNK<*BQcli post frei : 


Vor d«m Gebrauch! 



Dolloff-Thee sS 

ges. gonch. Jahresumsatz in Paris V» Million Pakete- 


Nach dem Gebrauch ! 


Dsr D «Hoff- Th— Ii 


Macht die Taille der Damen dünn und elegant 
Beseitigt den Iflstigen Fettleib der He 


Emslai 


apothel 

TTTn&l 


Die Korpulenz beeinflußt nicht allein die Gesundheit , sondern macht vor 
der Zeit alt. Ul» nun itnnx-r julis und schlank tu bleiben, trinke man 
tilg lieh 1 — 2 T»*».-n Dalloff - Th«-.-. Es (nt dies ein« reine PfLannrnkur und 
wirkt bluiremigend, Preis per Paket N, 4,50. 

Erfolg garantiert. Man hOte sich vor Nachahmungen. 

Zu haben in allen Apotheken. Prospekte und Ärzte Gutachten 
Nr. 6 gratis und franko durch das Bessere! • Depot i 
te Frankfurt a. Bl. Berllnr S«Wijn-r- lluni- und SdSCm^EpwC! BrealauT llof- und Eeldapoth. CSIn: 
iF 7 M.irl'iiKliIili'Tiw t 7 i|«ah. Dresden ; M.-iriniapotb. tuen: Löwesi&pulli. Frankfurts.«.; How'n-lVi'Mtend-ApuUi. 
l>*w(uuipoth . Lei geig : En*M- Sithunonisap Ah. Posen: IU>i««|wvih. Ratibsr: Sehwanenapotb. Stuttgart: llirwhnpoth. 
Budapest: Apnth. Jo-t. Ton T.uv.k. Bnissnl : Apolls. Orlpakown. Zyrieh : Agx>th. I»r. Iwinnenberger. 




Chocolade. CACAO. 


Dr. med. Pfenffer’s Hämoglobin 

(d. Erfind, 309?7 WO io. Juni 1W3 ab). (283) 

la der kpl. Universität*- Kinderpnliktinik zu München, Ki-isincrHanum etr. fortwfthrmd 
ln Anvendutut. Für Erwachsene uni für Kinder! — Vorzügliche Zeugnisse. — lt»U 
Wirkung bei Blutarmut und Rleu-bsurbt. soirle getgen Srh«a>-b« nach Influenza- Fieber. 
KrhAlUieh in ien Aputbeken k jg 1 ,W uni * Jt 3.—. 

En-gPo«: LudwluH-Apotli^lcn, MUnch^n. 



mmmmmwmmm 


'BeimVortrage einesVirtuofen 

bat der.Jogenannle“ 

Vnmu/ißafißfje 

meißben Wunfd), eben Jo Xfaoierfpiefen zu Gönnen, 
denn Jein GeJüQf Jagt H)m ganz richtig, Jefdß zu 
JpieSen unb Xompoßtionen nach perfönlicfjem Ge- 
JdfmacG zu mäQfen, gewährt weit größere Treube 
unb ’SeJriebigung. Jeder würbe Fieber fe(6 ft fpiefen, 
wenn er es vermöchte. J) ie Je s „wenn“ kommt aber 


garnidjt Sänger in fn: ari f.f cl bebtatTeSd)mie- 
'Ereis 1250 Tflark. - Jüan verfange Erojpekt 0. Trage, denn bas El UllUlu rigkeiten färben 

rftnrafinn Cn m ß Ti 'RerilnlV un 9 sü6tsn KavierfpieSer auf unb gibt itfm bie 
y^lJUrallUfl tü, Ul, U. J ) . Dtcll lU U/ Tätigkeit, künftferifd) und nad) perfön(id)er 7!uf- 

C Eotsb.Efaß ) 'BeCfgvueftr.g (Eotsb. EfatJ) fafjung 'Kfavier zu JpieSen. 















470 


3IIuftrirte 3 t 't un 9- 


SWi. 3376. 12. Üfläq 1908. 


allgemeine Sflotijen. 

Hus Ä*r S<f)®elj. Sritbcm « eine ’fUintorfaifen uni» 
aöinterturorte im fd)iDrumid)cn 'Jüliitcl- unb Jöodigebiuie 
gibt, ift bie Gaifoti 1907 «h unjaxif eU)«ft bie befte 
getoefftt. 'Jtameutlidi Ijoit fidi bas IlSintrrFportlebcn 
ln ollen feinen tficftaltcn unb jormen in einer Töeife «nt* 
rotefelt, ujie « uor roentflen 3al»reit itorf) lein 'JOlciifdi ge* 
ofjnt tjStte. Unflcjöljlte «arge, namtntiidj jene, roeldie fid) 
für ben Sd)tie«fd)ul)fauf (Sfifoljren) ehrten, finb je»»t an 
fonnigen Tagen betnalje fo ftort bcoölfcrt toie oft mitten 
im Sommer. !per Sdjneefdjulj l)ot fid) in ocrljälttüftmäfpg 
rux.tfr 3eit genriffermafoen eine 'Jüelt erobert Cinbeimifdie 
unb frrembe, jung unb alt, giofo unb flcin — alle* följrt 
fjeute auf SH». 3n unb bei ben SQintcritationen Taoo*, 
St. fflloTi*, ^ontrefina, itlofteTs, SUofn, SRigi, engclberg, 
ffirinbelroalb, Hbelbobcn, Cetjfin im UDaabtlanb reibt fid) 
ein Sportfeft an bae anbere. Aber nidjt nur bie Sport« 


leute, fonbent aud) bie rigentlidjen JlHnlcrgäfte für tnefyp 
ipJkf)ctitlid)«n "Jlufcntfjalt finb ungern ötinlirf) taljlrcid). Taue** 
beherbergt fd>cm feit vier SBod>en Aber :it;o<> foldier tbäfte; 
au» St. ülorifj, oon Migkftaltbalb, uou ffngclberg unb 
(fcriitbeliDalb lornmt ein» über» dnbetmal bie Alunbc: „ 9111*9 
befeh* “ ffugdberg tu Unterroalbcn l)at fid) erft oor brei 
Oabren ab Wvnterfiatjpn aufgetan; tyeute fdjon ift e» ein 
fdnoeijeriFdieTSUinterfportplat) erften 9 tang«, tmb basfelbe läfct 
lief) fngen oom SRigi nnb oon 'flbelboben im öeruer Cbeilanö. 
Slubermatt am ffiöttbarb ift erft im gutiten 3 al)r SUiuterftatiön, 
oor allem SportplaR; and) es rühmt fid) eines ausflejeid)- 
noten ffirfolgcs. 5 ra fl* man ,,ac *) Uefadje biefe» pI 3 f)Ud}en 
Wuffdjumng«, ber übrigens in allen anberen SHJinterfport- 
gebieten ber gleiche ift, fo tjOvt man allgemein, bafj berfeibe 
ber am 2 i. 9 looembcr 0 . 3 . erfdjienenen fölnt<r» 9 lummer 
ber £eip.iigcr älluftrirtcn 3 fit»ng 311 bauten fei. 

Aufruf. Oan ber (f»ejd)äftaf teile be» pröoiförifdjen Arbeite* 
ausfdjuffcs jur (Frrttfjhmg eines »ismardbentmals bei Finger» 


brütf erhalten toir folgenbc 3 urd)rift: 9 lad) langen, ganj in bet 
StiUe getroffenen forgföltigen ■Vorbereitungen einer änjabl 
oon treuen Verehrern bes „ei fernen Äon, tlers“ ift cs gelungen, 
ben i^banlcu ptr iSrridmmci eines SRationalbcnlmab fih 
bert dürften «ismarrf auf ber Glifenl)ö!)< *>«» ®i«ger 
brücf fo tueit 311 förbern, ba& bamit nun oor bie breitete 
Offen tlidjreit getreten »erben lann. 5er 1 . April bes ^afjres 
1915, an bem oor hu n bert fahren ber graft e Staatsmann 
geboren tourbc, foll $cutfd)tanbs Söhn« jut nationalen 
freier vor bem oollenbeten SBerfe oereinen. Sdjon fint> 
mehrere ljunbert 9Mnn<x aus allen trauen unfeies Sätet 
lanbes einem im ttntfteljcn begriffenen ffirojjen Slusfd)«^ 
beigetreten, ber 3 M einer erften großen Cerfammlung atti 
SDlontag, ben 20 . 'Mpril (Oftermontag) nadi Singen einberuf tn 
toerben roirb. Cs ift aber ber bringen be Vlunftb bes pro 
oiforifdten 2 lr 6 citsausfd)uffes, bem bereits SRitglieber olin 
bürgerlichen ^Parteien angchö«". bah b«* ibrofee 9lusfd)uft 
recht balb uodj ganj bebeutenb an Susbehnimg geminrtf 



An die kultivierte Menschheit! 

Dos rogo Interesse, rrelclies weite wissenschaftliche Kreise und besonders Arzte und Chemiker an unseren Erzeug- 
nissen nehmen, das Interesse, welches such besonders den Prozessen gilt, die wir gegen cino bekannto Konktirrenzfirmu 
zu führen gezwungen sind, veranlasst uns, hiermit nllen Freundon der Wahrheit die Zusicherung zu geben, dass wir nach wie 
\ror festhaJten an dem von uns für recht Erkannten, dass wir nimmermehr nnchlasscn werden in dem uns aufgedrungenen Kampfe. 

Die Pflege de« Munde* und der Zähne, und die Herstellung der dazu erforderlichen Mittel ist von zu gnwser Wichtigkeit für 
die gesamte kultivierte Menschhoit, als dass man ruhig zuschen durfte, wie untaugliche oder gar schädliche Erzeugnisse durch 
enorme Reklame als „gut“ oder gar „das Beste“ angepriesen werden. Wie bisher, so wird auch in Zukunft unsere Parole «ein; 
Fort mit Salicvl, Kalol und allen ähnlic hen, whiidlichrn Oemchgen aus Mund- 
rvässern, fort mit iluum allen als Präparaten der Mund« und Zahnpflege. 

Allen (lehiissigkeiton zum Trotz werden wir siegen. Fiat Justitia! 

BomlHtxtu* - Werke f P otaehappel - Th*e#detu 



als 50ü0 Professoren und Aerzten aller Kultur -Länder 
begutachtet als wirksamstes Kräftigungs- und Auffrischungsmittel 

Kräftijft den Körper 
Stärkt die Nerven! 

Zu haben in Apotheken und Drogerien. — Broschüre gratis und franco von 
BAUER A CS . Berlin SW. 48 

Auswärtige Vertretungen: 

Awriks TVr Baser Oewcel (Ll.cn C« L Psradm, Rom. V» RbhI B*u«* « Cm. RIUI« 
Cewp swy. Nw York. IlBWill.im- Qwrinate 46 Moiks». MisawitsUja 31 ; 

Norwefcn: Cns nlyn tur. (er Sans- Vrrtrrturr« für Sansloern St 

TNr Sanstern. CompMr. ><T™. Chnstiaus. Crsandwa 17. Ptter.bTr«, CroweStstU^I- 

LctMlof. S3 Upper Thamrs-Strret Oerttrrtidi-Uacsr»: Apeth C Brtdy. Strsasr 2»; 


•Usnd. 8. Harrenatcin, Amatrrdam. 
Hserengrarkt 271t 


Oestemidi-llacsr»: Apotk C Bndy. 

Wien I, FUiadunsrkl 1. 

Sd>w.il : Nndolny A Co , B«m 4 , SfxlaLlr 9 
Sdtweden: Ssiultveni (imeraLagentur 
StadiKoLtt. 14 


Erfrischende, Abführende, Frucbtpnstille 


VERSTOPFUNG 


Hamorrboidea, Leberleiden, Maßenbescbwerüen 

TAHIAR 

INDIEN 

GRILLON 

Aut fedeT Schachtel and jeder Pastille des 
aeehten TAMAR INDIEN muas sich die 
Uaterschrift c. »riilon befinden. 

Pari*, 33, Rue das Archivei, in t Ihn Apothtktn. 


wm~ Unentbehrlich bei Diabetes- u. Magenreiden 

Dr. Klopfer Glidine- Luftbrot 

c«. 70% Bi weis», 3 mal so nahrhaft wie Fleisch, wird nla 
altbacken, bleibt stets frisch. — Prospekte und Literatur 
kostenfrei. Versand nach allen Lindern. 

Fabriken diätetischer Nährmittel Fromm & Co. 

Kdtsachonbroda* Dresden und Bodenbach. 


(jl 1*3 pholoqie. «chwwUtodlg« I). ¥. k . fandawneht U'ten. 

Mit 640 Hmidschrif Um proben. Iti OtHbiiuO- 
le(n< -n hnnd 4 Mark. QOOOOOO Verla« von J. J. Weber In Leipzig 26. 




Eugen Gärtner, Stuttgart ö. 

Kgl.H«! Stlginftautr. rSrttl.Hantnt.Hon, 
H a ndliing a U ^Streichinstrumente. 

InertuDt . ir w 

groistss 

'SÜx 3 P& aften 

S.,o“ Violinen 

■der he rvo tragendsten 
itnlien.,fraitzAs.u. dtu tmch. Meister, 
Wei t(jrtif*ndo Uarantie. — Für absol. 
Reellitat bargen feinste Referenzen. 
Spezial itat : Geigenbau. Se Ibstgefert. 
Meister Instrumente. Berühmte« Re- 
paratur-Atelier. Ul&nzend. Anerkenn, 



ftesslcr’t 

e älter BUualer-Llqueur 

fltltleigt fetiihinoa 

Siegfried Sessler, 3 flgerndorf. 

ka't a k|L t|| HsftltUraal 


Oer oste Tm--L«Ä 2S 

4. Auf!. Preis 1 Jt. J. J. Weber, I^-ipdg 2$. 


Ä/v 14 : Tuge zur Probe! 

ertiaJten Si-c meine nur aus FLseMtahlblech 
Jgl^^aJL konttmierte S<.hrielldimi|>f - W :is« li m asc h l ne 

34vt ' iX II <1 int nr*» ssslt wnirrbrrchlkhrr Eänall lr- 
k VÄ tt.UaJUlVI trommel.,1,,- all erneuerte Kr- 

• Tr JTi/ I V \\ ,,n< * " Br - • MajuLör • wiwi tut jeden Küchen - 1 
JjLlllW lj kjf hertl ge*t eilt, kocht und etbu-ht zu cldrhcr 
L i I ? ! ijk- ß ' <T Zelt Litid crs[«ttrt 7ö° # an Feuerung«- «ujd 
„ ’vT W Wusch malerisL Prospekt Nr. 80 kostenlos. 
^ Trlliahlnnten. Vertreter «esuebu 

AV. MiiJiiI. ltcrlln. Msrt rrsffn-tras^' |.V 


Wichtig für Amateur-Photog raphen ! 

Was ist Cellofix? 


Ein patentiertes Auskopierpapier (matt und ginn rend) D.R. P. 174323 da* Ina ein- 
fachen Salz bade behandelt, prächtige bräunliche bis blau v io lett e Bilder liefert. 

Cellofix • “ tm ^® rcin ^ ac * lsten ^ e ^ rauc * i8anwe * sun ? 

P pllnfiv a macht die oft unzuverlässigen Tonfixir- 

v^eiiorix . bäder QbcrfHlu] - z . 

daher das billigste Auskopierpapier 

^ " durch Fortfall des teuren Tonbades. 

Ppllnfi'v • liefert stet* unbegrenzt haltbare, fehler- 

v^eiionx . frcic Bildcr 

fnllnfi'v s vvtrd nur kartonstark geliefert und macht 
vcllDIIX s das Aufziehen der Bilder unnötig. 

H2T Ccllofix- Postkarten “»d) 

— matt und filmend in Paketen k 10 Stück SO Pfennige per Paket. — - 


Ausführliche Beichreibung über Cellofix bietet die so« 
eben erschienene hochinteressante und lehrreiche 
CeLlofix »Broschüre, welche auf Verlangen jedem Anu- 

- ■ - teur gratis u. franko zugesandt wird. 


Kraft & Steudel, KÄt 

Dresden -A. , Domblüthstrasse 13. 

Alleinverkauf für Öatrrreich. Ungarn : Geoig Dörffler, Wien. Gr.Meura*e 33 
tu Niederlage in Ruaalsnd: J. Steffen, St. Petenburs, Katanalcaja 5. ::s 


KEIN ERMÜDEN BEI LÄNGEREM 
GEHEN ! 


wenn Sie Ihre Stiefel rn.it dm autMnatüch drehbaren 
Wood-Milne Gummi -Absätzen versehen lassen. Diese-i 
«reilbekannte engliadie Fabrikat verhindert auch da» Sdiief- 

laufen des Absatzes und girbt große Ersparnisse, ds vicr- 

mal»o dauerhaft wie andrrcAbsätie, Ein Versuch genügt zur ' 
Üherzeujrunjf. Überall erhältlich u. für Eügros von uNefeiA 
Vertreter L. Hemnann, Friedrichair. 122:123, Berlin. 


Neuen kiuistkataloj) 












9tt. 3376. 12. SJtörj 1908. 


SIluftrirte 3citung. 


'iln alle Betreuen De* pro neu .ttoiulcra ergebt Deshalb bas 
höfliche (Erfuchett, Me (Eintragung ihrer {Kamen iit bte öiflen 
De* TIrbritoausfcbuffes balbiglt perattlaffen 3U wollen, bamit 
ihnen bie CEinlabung 311m 20. 9lpril rechtzeitig pigeftellt 
werben tattn. «Ille DMfrungen unb Anfragen werben erbeten 
art blc <*>efcf)äftsf teile bes prooifortfeben (JlTbeitsauslchuffes in 
Höbt, jtönigsplab 17 . 

Jubiläumsmebaille des ©remifdten Staate» für ben 

Worbbeutfchen Vlo«J>. (Einer fDRelbung auo ©reinen infolge 
überreichte ber Senat betn 9torbbeutfc!)en filopb eine gelepent: 
lid) ber fünfti gärigen Jubelfeier am 20. Jebruar 1007 mit 
Juftimmung ber ©ilrgerfcbaft geftiftote. 0011 ©rofeffer $yal)n> 
SJtüncbcn ausgefübxtc t^olbcnc Staatomcbaillc mit einem 
©egleitfdjreiben uom 20. Februar, in meinem ber Senat Me 
oor einem Jahre beim Jubiläum ausgefprochenm HOünrdic 
für ferneres ©Itiben unb ©ebeiljen bes ©orbbcutfd)eu Qloqbs 
wieDerholt. Sed^unb^ujar^ig gleichartige 9J3ebaillcn in Silber 
unirben an Den «tuflidttsrat, ben ©orftanD unb Die ©rotu* 


ritten . I 1 un.bertfewlivunbuuan. 3 ia in ©route an bie Ainpitätic 
bes 92 orbbeutf«fien i?lot)b in betonterer ®«erletmug ihres 
IBir len s für bie (hefcllfchnft perliebrn. 

(Eine internationale Jagbausftellung foll im Jahre 1910 
in SBien abgetialten io erben, hierbei ^atibeEt es |id) in 
erfter Cinie um eine inbuftrieUe unb eine gewerbliche Sfus* 
ftellung, ba alle mit ber Jagb bireft ober inbirelt In ©er* 
binbung ftchenben Bewerbe in ber «üusftellung 3 U finben fein 
werben. 5 >abtird) wirb bte Qlusftellung einerjeits bie Gut* 
wieflung unb beit heutig«» Stanb ber Jägerei jeigen, 
anberfeits aber auch burdj ben gewerblScfi^Tt unb inbuftriellen 
leil bte hohe aoixt f<f)af tl ict)c ©ebeuiung ber Jttgb ttaebweifen. 
tSs werben batjer in ber rein jagblitben Äbteilung Jagbaeräte 
unb Trophäen aller 3 f Üen unb ©ßllet $u fehen fei«, unb 
in ber gewerblichen ©usfteLlung werben nicht nur bie Innb* 
läufigen ©robuftionen non £>anbel unb Bewerbe, fonbern 
auch bie mobentften ©rrungenfehaften ber Jnbuftrie, ©uto< 
mobil unb lentbarcs Cuftfdnff, ihren ©Iah finben. (Buch 


Literatur, ßunft unb Munftgewcrbe werben, foweit fie fid) 
mit ber Jagb befd)äftigeit, int {Rahmen ber UluefteUung 
oertreteit fein. ferner fiitb uerfdiiebene ©eranftaltungen 
geplant, wie ©tetifchieftcn, Jagbreuncit, ©orfül)rutig oon 
jagbjügen, ©Hlb>?lu«|tellungcn unb 6unbc*9lusftelluiigen. 
«In ber Spi^e bes vorbereitenben Komitees ;tcht ©la* ©gern 
frürft Jfürftenberg. 

mintcrfportausfte llung in üRiirjUtifcblag. 3m tommenben 

©Unter, in ber Jeit oon Weihnachten bis 2. Jebruar, finbet 
in SJlürttufdilag eine grofce, alle (Frfdieinungen bes Winter* 
fpprts umfaffenb« Winter jportausftellung ftatt. J-ür biefe 
Üusftellung wirb fielt auch in Wien ein 91 Itionsf omitee bilben. 

l£s ift nicht richtig. Äinbcrn, hie teine Wild) oertragen 
lönnc«, ein Jlihbe«nei)l 3U geben, welches ebenfalls ftuhmild) 
in irflcnb einer Jonn enthält. „.ftiifc!c‘Vfttnbcrmehl hat 
feine ©Kld)bcftanbteile, unb bad) ift es fo rrld) an (EitDeif)* 
unb ffllineralft offen, bah es jur ausfdilie&lidien (Ernährung 
ber StinDer bienen fetmt. 



Bietet jwumlheitlich 
volliUnaiaen triati 
für da« R»ilen 
auf dem Pferd a. 




Bereits Taufende im 9 «br*uch. 
- irosaer Eiport- 

*rtlW 





1 „r7""'"',V uff*, \ 

t '" K H I- “ 


Fabrik a.Miuu*rauMU>nf.! 


VELQTR.AB, Reilapparat im Dause Friedrichstrasse 131 d 

Ik3~ für Damen und Herren. "SJ] Filiale: Dimeldorf, 

Der beste Hausgymnastik - Apparat der Welt! 

Spezialapparat für natürliche Entfettung. New -Cavandishetrek 
OarrhlW.iuwTreCemUrT »»„W.., okwejed. k ran.afwsad, Fabrik f. hrilnmtiut liehe 
wird dra- kiTp«T nul dem VtC-crabmr beim Unten in die „ njiKliuniache Apnuate. 
I 10 hoKewurf»n,wa> biah. n*«h mit kmnvm aktiven Apparat (Viele n.-u. pat 
~ ' — PmanaLla mit Sntl.CutsHii'w ernll«. 


Sinnigen 

finben hurd) feit 1843 öll» 
tüödienttich in Ccipjig erfdjeinrnbe 
„Jlluftrirte Jcitung" bie weitere 
unb uvitffaniltf ©erbreitung. $ie 
3nfertionsgebfil)t beträgt für bie 
cinfpalttge 3lonpareilIe3eiIe ober 
bereu SRanm 1 ÜJIarf 50 ©f. ^Dic 
Jufcrate toerben in ber D?cd>t- 
fd)reibung ber ©uchbrucfcreicn 
beutfeher Sprache gefegt, [ofent 
nicht bei ber ©eftellung öusbnicf« 
lieh eine atiberc Sdjreibroeijc oer» 
langt wirb, unb gdattßc-tt, wenn 
bie ttittfenbung bis ©Jitttood) ftfüh 
erfolgt, in ber9legelinberad)t2age 
bamad) «rfthetnenben 91ummei3ut 
Aufnahme. &ür einen beftimmten 
©Iah ntltb feine ©aranik über- 
nommen. Jnfertiörtsbebingimgen 
unb ©robenummer auf SBuufch. 

©e|<hafts[telle Der 
Jlluftrirten 3*itttttg in fietp$tg. 


■sä 













2 


Slluftrirte 3 c ^ un 9- 


SRi 3376. 12. aRäT3 1908. 



Schwächliche | in der Entwicklung oder beim Lernen zurückbleibende Kindel* j sowie 
blutarme sich matt fühlende und nePVÖSe überarbeitete, leicht erregbare, müde, frühzeitig 
erschöpfte Erwachsene gebrauchen als Kräftigungsmittel mit grossem Erfolg: 


(Völlig alkohol- und aetherfrei.) 

Der Appetit erwacht, die geistigen und 

körperlichen Kräfte werden rasch gehoben, 
das Gesamt-Nervensystem gestärkt. 

Nachstehend einige ärztliche Aeusseningen über die hervorragende Wirkung von Dr. Hominel’s Haematogen als diätetisches 


Kräftigungsmittel bei katarrhalischen Affektionen, Lnngenerkraiikungen, Influenza etc.: 


Prof. TV. L Swiatopolk, l T nircreitüti*klinik Ln Warschau; „Ich habe Honimcl» 
II ärmst op-n wiederholt in der Frauen- und Kinderpnuis verordnet in Fallen 
von Blutarmut und allgemeiner Entkräftung, stets mit gutem Erfolg. Das Mittel 
•oKte «ine weitere Verbreitung finden bei beginnender Tuberkulose.“ 

Herr Dr. Egmotf in Kelkheim &. Taunus: „Von Rommel* Haematogcn kann 
ich nur Gutes berichten. Bei beginnender Lungenschwindsucht, wo der Appetit 
völlig darnicdcrlicgt und ich schon viele Stomachica erfolglos gebraucht hatte, hob 
sich der Appetit und das Allgemeinbefinden *chr. Ausgezeichnete Resultate sah ich bei 
Kindern, bei denen i n folge von Verdau ungsstöru ngen grolle Schwäche Ginget re ten war.“ 

Herr Dr. Josef Steinfeld in Neusatz a. d. Donau: „Ich habe Homnicl’a 
Haematogen bet meinem jüngsten Sohne mit bestem Erfolg angewendet. Der 
Knnbe, H'/* Jahre alt, ist in den letzten Monaten außerordentlich mach gewachsen 
und hat zugleich immerwährend gchüstelt. In den beiden Lungenspitzen war ein 
feiner Katarrh nachweisbar. Durch den mehr monatlichen Gebrauch des Präparates 
hat der blutarme Junge nicht nur seinen Spitzenkatarrh verloren, sondern auch 
das Wohlbefinden desselben lässt nichts zu wünschen übrig.“ 

Herr Dr. Christoph Müller in Immenstidt (Bayern): „Ich habe bei mehreren 
Fällen von Lunge nschwiadsuchf Kommers Haematogcn mit glücklichem Erfolg 
angewandt und speziell dessen appltmnregende Wirkung schätzen gelernt“ 

Herr Dr. Richsrd Recht Pribram (Böhmen): „Ich bibe Hotmnel'a Haematogcn 
mit bestem Erfolge bei einem 7jährigen schwindsüchtigen Kind« angewandt Bei 
demselben wurden vorher erfolglos verschiedene künstliche neuere, sowie ältere 
Nähr- und Eisenpräparate augewandt Durch Ilommel’s Haematogcn nahmen die 
Kräfte rasch zu und der ganze wahrhaft elende Zustand des armen Kindes besserte 
sich, in solcher, Weise, daß nuin für die Zukunft die sdnöniiten Hoffnungen hegen kann.“ 

Herr Dr. Baer, Oberdorf (Württemberg): „Ich habe Hemmer« Haematogcn 
vielfach angewandt und finde es besonders bewährt in der Rekonvaleszenz nach 
Infektionskrankheiten. Bei Blutarmut und vor allem bei beginnender Lungen- 
schwindsucht verwende ich das Mittel aunsrhliefilieh.“ 

i | 

Herr Dr. Müller. Hamborn (RMnprovinz): „Eine auffaBende Besserung in 
einem Falle von Lungentuberkulose nach Verabreichung Ihres Hac- 
ma logen Hoinmel veranlaßt mich, dasselbe weiter zu versuchen.“ 

Herr Dr. Koppel in Rzeszöw (Galizien): „Mit Hummel’* 

Haematogcn habe ich in zwei Fällen von Lungenschwindsucht 
ndt hochgradiger Blutarmut und vollständiger Appetitlosigkeit sehr 
gute Erfolge erzielt. Hehon nach Verlauf einer Flasche besserte 
sich sowohl das Aussehen, als auch der Appetit bedeutend.“ 

Herr I>r. Schwan, Schifferstadt (Bayern): „Besondere über- 
rascht war ich von der günstigen Wirkung von Homaels 
Haematogcn auf die Lungen, indem der Husten sich bald ver- 
ringerte, der Appetit zunahm. Entschieden ist auch Hommcl’s 


Warnung vor Fälschung! 


Nicolay & Co. 


Dr. HOMMEL’S 
Haemarogen. 


Verkauf in Apotheken und Drogerien. 


Haematogcn bei rikrophulosc der Kinder dem Lebertran vorzuziehen. Alle 
Kinder nahmen cs gerne, erbrachen niemals, wie es bei Tran so oft geachiehu“ 

Herr I>r. E. Saarmann in Beverstedt in H. : „Hommela Hacmatogen habe bei 
einer Patientin mit beginnender Lungenschwindsucht und greller körperlicher 
Schwäche, die eine Folge eines langen Kindbett fiebern war. mit »ehr günstigem 
Erfolge angewandt Der Appetit besserte eich zusehends, die Blutarmut nahm 
von Tag zu Tag sichtlich ab.“ 

Herr Dr. Jot. Sachs, Berlin: „Mein Sohn von fünf Jahren, der nach einer 
Mandelcxtirpation in kurzen Intervallen von Lu»gen*olaüta]ung, Brustfellent- 
zündung und zuletzt von Diphterie betroffen wurde und sehr geschwächt war, 
hat Bich nach einem mchrwüchcntlichcn Gebrauch Ihre» Hacmatogen Komme! 
überraschend erholt und die alte Frische gottlob wieder erlangt“ 

Herr Dr. August Pfeiffer, Kartsbad: ,,In einem Fall von starker linksseitiger 
Lungentuberkulose wurde der Patient, der im heurigen Frühjahr vollständig dar- 
niederlag. durch Haematogcn 1 lommd soweit hergestellt, daß er im Wald 
spazieren kann, ohne irgend welche Beschwerden zu fühlen.“ 

Herr Dr. Friedr. GeiBler in Wien: ,,JIit Hommcls Hacmatogen habe ich bei 
schwerer Bleichsucht ganz staunenswerte Erfolge erzielt , ebenso in einem Falle 
von Lungenschwindsucht, wo sich in kurzer Zeit, innerhalb weniger Wochen, das 
Allgemeinbefinden besserte.“ 

Herr Dr. LÖrlncty Spezialarzt für Lupgenknwkheiten in Budapest; „Honuad's 
Haematogcn ist ein ausgezeichnetes Mittel, Im Anfangsstadium der Lungenschwind- 
sucht ist dasselbe unübertrefflich,“ 

Herr Dr. lauert, Media.- Rat, Seehausen: ..Hommel’s Hacmatogen habe ich 
bei meinem jüngsten, damals 11 Monat« alten Kinde, da» infolge von Stickhusten 
und sich jdaran schließender katarrhalischer Lungenentzündung, die schon Wochen 
bestand, »ebr herabgekommrn war. versucht und zwar mit »ehr günstigem Erfolge. 
Da» Fieber verschwand schon nach einigen Tagen, der Kleino bekam sichtbar 
Farbe, aß wieder tüchtig, hustete kräftiger und erholte sich zusehends.“ 

Herr Dr. Eminuel Böse in Rawa nilka (Galizien): „Eine Patientin, welche an 
allgemeiner Blutarmut und Lungeoapitzenkatarrh mit Verdacht auf Tuberkulose 
litt, dabei ganz_ aja. tisch und ohne Lust zu jedweder Arbeit war, nur an den 
Tod dachte, ließ »ich, da sic ein Vorurteil gegen Medikamente 
hatte, mit schwerer Mühe bereden „Haematogen Hommel“ zu 
nehmen. — Nach Verbrauch von mehreren Flaschen erholte 
»ic «ich so sehr, daß aie nicht genug dies« Präparat preisen 
kann. Der Lungenkatarrh wieh vollständig, eie selbst fühlt sich 
kräftig und lebenslustig. 14 

Herr Dr. Jacob Spitzer, Kls-Becskerek (Ungarn): „Ich habe 
Hommel'» Hacmatogen bei Blutarmut, »krophuloeen und rachi- 
tischen Krankheiten und bei Schwindsüchtigen verwendet und 
damit glanzende Resultate erzielt. Das Präparat ist als Kräftigungs- 
mittel unübertrefflich.“ 


„Dr. Hommel’s“ 

Haematooen und lasse sich Nachahmungen nicht aufreden! 


Hanau a Main. ;; Zürich. 

London, E. C. 36 Al 36a, St. Androw’s HM. 
St Petersburg, Smolenskaja 33. 

Vertretung für Nordamerika; 

Lehn & Fink, William Street 120, New-York. 


ftür bie tRebaftton orrattttöörUid) itätl SBiIle, für hen 3ti|etättnttü CErnft SRcdel; betb« in Cetpjig. fecrauagobe, 2hrucf unb Berlag non 3. 3. SBeber in Bctpjig. 
®en«al.Rtprai«ntönt b«t „3Hufmtt«n 3ettun^füt'D|urTeUt>-Unaarn:Ia^«eS!ontjt, «Bitn IX.. fciclaan* »; Iftt €>*rau*gabt unb 6<brtttMtu:ui Robert ffllöbr, IBttn I. 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 










I 


Jllustrirte Zeitung 

Erscheint seit 1843 ^ * 





Hundertdreißigster Band. 


19. März 1908. 


Verlag Water in Leipzig, Reudnitzeisfraße i-7. 

-Qigitizedrby VjUC 'jptT; THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Die japanische Auswanderung. 


B is zu seiner Öffnung- um die Mitte der fünfziger 
Jahre war Japan ein nach außen hin streng 
abgeschlossenes Land, Nicht nur die Auswanderung, 
sondern nuch'die Einwanderung war verboten und wurde 
mit schweren Strafen bedroht. Seetüchtige Schiffe 
durften nicht gebnut werden. Selbst schiffbrüchige 
Japaner, die von einem fremden Schiff gerettet worden 
waren und wieder in ihre Heimat zurückkehren wollten, 
wurden nicht mehr zugelassen. Wenn auch die 
Reformgesetze die alte Abgeschlossenheit Japans be- 
seitigt haben, so besteht doch für die japanischen 
Staatsangehörigen noch keineswegs die Auswande- 
rungsfreibeit im europäischen Sinne. Nach dem 
Auswanderungsgesetz von 1896 darf kein Japaner 
das Land verlassen, ohne zuvor die Erlaubnis der 
zuständigen Verwaltungsbehörde erhalten zu haben. 
Bei der Einholung der Erlaubnis muß er das Land 
angeben, das er aufsuchen will, und den Zweck, der 
ihn dorthin führt. Von der Verwaltungsbehörde kann 
die Erlaubnis zur Auswanderung verweigert werden. 
Ja, die Behörden sind sogar berechtigt, aus Gründen 
der auswärtigen Politik bereits erteilte Auswanderunga- 
erlaubnisse wieder zurückzu nehmen. 

Somit ist die japanische Regierung in der Lage, 
die Auswanderung zu regeln und nach ihrem Ermessen 
gegenüber einzelnen Landern zu vermehren oder zu 
vermindern oder ganz zu unterbinden. Japanische 
Auswanderer ohne Erlaubnis und ohne Paß können 
keinen Anspruch auf den Schutz der Regierung er- 
heben. Im allgemeinen begünstigt die japanische 
Regierung die Auswanderung, und zwar aus finan- 
ziellen Gründen. Die Japaner im Auslande ver- 
dienen Geld, sie senden an die Familien in der 
Heimat, was sic gewonnen oder erspart haben, oder 
fühlen bei ihrer Rückkehr daa Ersparte mit sich. 
Das Bargeld, das dadurch dem Lande jährlich zu- 
fließt, ist halbamtlich auf 30 Mill. Mk. geschätzt 
worden. Jeder Zufluß baren Geldes ist der Re- 
gierung erwünseht. .Japans Handelsbilanz schließt 
mit einem Defizit ab. Seine Zahlungsbilanz stellt 
sich infolge starker Verschuldung an das Ausland 
noch ungünstiger. Unter diesen Umständen glaubt 
die Regierung, die Auswanderung fördern zu müssen, 
um den Goldabfluß nach dem Auslande einigermaßen 
zu ersetzen. 

Japan zählt nahezu 50 Millionen Einwohner. 
Die Bevölkerung vermehrt sich jährlich, um eine 
halbe Million. Indessen könnte das Land noch eine 
größere Zahl ernähren, da weite Gebiete verhültnia- 
mäßig dünn bevölkert sind. Die Insel Hokkäido 
(Jeso) ist so groß wie Bayern und Baden zusammen- 
genommen und hat nur 850000 Bewohner aufzu- 
weisen. Die japanische Regierung war bemüht, die 
Auswanderung dorthin zu lenken, erzielte aber keinen 
nennenswerten Erfolg. Die Japaner gehen nicht 
gern in nördliche Gegenden, weil sie dort nicht die 
Lebensbedingungen finden, die ihnen unentbehrlich 
erscheinen, nämlich ein gleichmäßiges Klima ohne 
kalten Winter und ihre Nationalspeise, den Reis, den 
ihnen nun einmal das Brot nicht zu ersetzen ver- 
mag. Diese Lebenebedingungen finden sie weder 
in Hokkäido noch in der Mandschurei. Das Klima 
ist ihnen zu rauh und die Reisversorgung un- 
genügend. 

Günstiger für *lio Japaner sind die Lebensverhält- 
nisse Koreas. In der Tat sollen bereits 78000 Ja- 
paner nach Korea ausgewandert sein. Doch glaubt 
man, daß die Zahl der Japaner in Korea eher ab- 
als zunehmen wird, weil in Korea selbst die 
Landwirtschaft genau wie in Japan im Kleinbesitz 
nach dem Hackfruchtsystem betrieben wird. Als 
Auswanderungtdnnd kommt Korea nur für japanische 
Kaufleute, Industrielle und Unternehmer in Betracht, 
Am frühsten und am stärksten wandte sich die 
japanische Auswanderung nach den Hawaiinseln. 
Dorthin gingen die Japaner mit Vorliebe, obwohl 
sie in den Zuckerpflanzungen schwere Arbeit zu 
verrichten hatten. Aber sie fanden ein mildes Klima 
und Reis zur Genüge. Mehr als die Hälfte der 
dortigen Bevölkerung soll bereits aus eingewandexten 
Japanern bestehen, deren Kinder, soweit sie hier 


zur Welt gekommen sind, al9 Angehörige der Ver- 
einigten Staaten von Amerika angesehen werden 
müssen. Bekanntlich befürchtet man in der Union 
eine Japanisierung der Hawaiinseln, ohne dagegen 
wirksame Maßregeln ergreifen zu können, da es an 
Ersatz für die japanischen Zuckenu-beiter fehlt. 

Die Hawaiinseln wurden später eine Art von 
Sprungbrett für die Weiterwanderung der Japaner 
noch Kalifornien, wo sie noch günstigere Lebens- 
bedingungen vorfanden. Innerhalb der Grenzen der 
Union einschließlich Hawais ermittelte die Statistik 
Ende 1900 neben 119000 Chinesen bereits 8G000 
Japaner. Seit dem Jahre 1900 stieg die japanische 
Auswanderung nach Kalifornien von 12000 bis auf 
30000 Köpfe jährlich, und heute mögen daselbst 
neben 120000 Chinesen annähernd 100000 Japaner 
wohnen. In Massen sind sie als Arbeiter nament- 
lich in Gärtnereien beschäftigt. Viele werden als 
Gnstwirto und Kaufleute wohlhabend und als Unter- 
nehmer reich. Da sie genügsamer sind und billiger 
arbeiten, verdrängen sie die Weißen. Man sagt 
ihnen noch, daß sie sich nicht assimilieren lassen, 
und wirft sie mit den Chinesen in einen Topf. Zu- 
nächst erblickte man in den Japanern unbequeme 
Konkurrenten. Bald belebte sich der Rassengegen- 
b«U und verschärfte sich, a)s sie in Kalifornien empor- 
kamen und stolzer auftraten als die Chinesen. 

Wie erinnerlich, verlangte schon Ende 1904 der 
Nordamerikanischo Arbeiterbund die gänzliche Aus- 
schließung der Japaner auf dem Wege der Gesetz- 
gebung. Im darauffolgenden Jahre beschlossen die 
Arbeiterverbändc der Union eine nachhaltige Be- 
wegung gegen die japanische Einwanderung einzu- 
leiten, damit das „Einfallstor für die gelbe Rasse' 4 
geschlossen werde. Dann knm es 1906 in San 
Franzisko zu dem vielbesprochenen Schulstreit, den 
die J apancr geradezu herausgefordert hatten. Einige 
von ihnen verlangten für ihre Kipder die Aufnahme 
in die städtischen Schulen. Diese wurde ihnen ver- 
weigert; man verwies sie auf die Chinesenschulen. 
Dagegen legten die Japaner Verwahrung ein und 
machten die Sache zu einer Haupt- und Staatsaktion, 
indem sie auch nach dieser Richtung hin völlige 
Gleichberechtigung mit deu Weißen forderten. 

Unter den japanischen „Kindern“ befanden sich 
junge Leute von sechzehn Jahren und darüber, die 
in den öffentlichen Schulen bequem und billig Eng- 
lisch lernen wollten. Dadurch mußte der Lohrplan 
gestört werden. Das ablehnende Verhalten des 
Schulrats von San Franzisko war sachlich durchaus 
begründet. Auf Andrängen von Washington aus 
mußte man in San Franzisko aber schließlich nach- 
geben. Japanische Kinder können seither zu den 
Schulen der Weißen in Kalifornien zugelassen werden, 
wenn sie weniger als sechzehn Jahre alt sind und 
Englisch sprechen. Andere japanische Kinder müssen 
sich mit besonderen Schulen begnügen. Man hoffte 
in Washington, durch dieses Zugeständnis die Gegen- 
sätze leidlich ausgeglichen zu haben. Indessen 
richtete sich die Stimmung in Kalifornien immer 
feindlicher gegen di« Japaner, und blutige Zu- 
sammenstöße fanden statt, bei denen sich die 
letzteren wacker hielten, aber schließlich doch den 
kurzem zogen. 

Seit jener Zeit verhandelt man zwischen Washing- 
ton und Tokio, ohne zum Ziele zu kommen. Die 
Verständigung würde erreicht worden sein, wenn die 
japanische Regierung erklärt hätte, die Auswanderung 
nach Kalifornien entweder ganz zu verhindern oder 
wenigstens auf ein bestimmtes Mindestmaß einzu- 
schränken. Bei einem solchen Übereinkommen wäre 
mindestens ein« Verschärfung der Rassengegensätze 
in Kalifornien verhütet worden. Indessen, weigerte 
sich die japanische Regierung beharrlich, auf das 
Verlangen der Vereinigten Staaten einzugehen. 

Im Frühjahr 1907 hatte die U^iion durch einen 
Zuaatz zu den betreffenden Gesetzen die Einwande- 
rung japanischer Kulis verboten. Japan bestritt die 
Berechtigung dieses Verbots und lehnte seine Zu- 
stimmung dazu ab. Mündlich und ganz unverbind- 
lich gab die japanische Regierung die Zusage, die 


Auswanderung nach der Union einzudämmen, ins- 
besondere Auswnnderungspässe in geringerer Zahl 
und nur für tüchtig« Leute auszu stellen. Weitere 
Zugeständnisse waren von ihr nicht zu erlangen, 
obwohl von Washington bemerkenswerte Gegen- 
Zugeständnisse in Aussicht gestellt wurden. So 
erbot man sich, die Naturalisierung der bereits in der 
Union lebenden Japaner zu gestatten, auf di« Ex- 
territorialität in Korea zu verzichten, der japanisch- 
koreanischen Zolleinigung zuzustimmen und sogar 
Handelsfreiheit zwischen Japan und den Philippinen 
zu gewähren, wenn Japan da9 Verbot der Einwande- 
rung japanischer Kulis in der Union ausdrücklich 
anerkennen würde. Jenes lehnte jedoch all« An- 
erbietungen ab und bestand vielmehr in bezug auf 
die Einwanderung auf völliger Gleichberechtigung 
mit den Weißen, indem es diese als eine Forderung 
seiner nationalen Ehre und Würde hinstellte, in der 
es nicht nachgeben könne. Die japanische Regierung 
verlangt zwar gegenwärtig von den Vereinigten Staaten 
noch nicht geradezu die Aufhebung des Verbots der 
Einwanderung japanischer Kulis; aber sie hat erklärt, 
den Handelsvertrag mit ihnen nur dann zu erneuern, 
wenn letzteren die Einwanderungsfreiheit von seiten 
der Union bewilligt wird. 

So Stehen die Ding« gegenwärtig. Seit Monaten 
wird zwischen den beiden Regierungen darüber ver- 
handelt. Eine Verständigung läßt sich nicht absehen. 
Was Japan fordert, die völlige Gleichberechtigung dar 
Gelben mit den Weißen, mag eine Frage seiner natio- 
nalen Ehre und Würde, mag ein Verlangen der öffent- 
lichen Meinung Japan« «ein, kann aber von der 
Unionsregierung niemals bewilligt werden; denn diese 
hat ebenfalls die gesamte öffentliche Meinung hinter 
sich, wenn sie die Anerkennung der Gleichberechtigung 
zwischen Weißen und Gelben auf ihrem Gebiete 
ablehnt. Ln der Tat könnte «ine unbeschränkte 
Massencin Wanderung der Gelben, zunächst der Ja- 
paner, die weiße Rasse in Kalifornien empfindlich 
zurückdrängen. Kalifornien ist dünn bevölkert und 
empfangt nur spärlichen Zufluß von dem Strome 
der europäischen Einwanderung. 

Von den Vereinigten Staaten von Amerika und 
auch von Kanada abgedrängt, hat «ich die japanische 
Auswanderung in neuster Zeit nach den mittel- und 
südnmerikanischen Staaten, namentlich nach Peru, 
Chile und Brasilien gewandt, wo die billigen Arbeiter 
vorläufig willkommen sind. Mit ihrer Hilf« will 
man in Brasilien den Reisbau entwickeln und di« 
Kaffeekultur begünstigen. In der Kolonialschule 
von Tokio wird die Gründung japanischer Siedlungs- 
gesellschaften in Südamerika besondere berücksichtigt. 
Erlangen die Japaner in Südamerika neue Ansied- 
lungs- und Absatzgebiete, so wird man darin in den 
Vereinigten Staaten eine Gefährdung der Monroe- 
lehre und der allamerikanischen Bestrebungen er- 
blicken und nach Mitteln suchen, um auch von 
dort die japanische Einwanderung abzuhalten. Ge- 
rade in bezug auf Südamerika ist man in den Ver- 
einigten Staaten von Amerika besonders empfind- 
lich; man betrachtet schon die europäische Konkurrenz 
daselbst mit mißgünstigen Blicken und wird eine 
etwa kommende Masseneinwanderung von Japanern, 
das Entstehen einer gelben Gefahr in Südamerika 
mit allen Kräften zu verhindern suchen. Daraus 
sind neue, noch nicht absehbare Verwicklungen zu 
besorgen. 

Der Konflikt zwischen der Union und Japan 
kann jederzeit zum Ausbruch kommen. Dauert die 
japanische Einwanderung nach der Union fort, oder 
nimmt sie zu, so ist es möglich, daß der Kongreß 
die Ausschließung der Japaner, vielleicht sogar ihre 
Vertreibung beschließt Das wäre deT Anlaß zu 
einem Kriege, der aber auch aus anderen Gründen, 
welche mit der Einwanderungsfrage gar nicht Zu- 
sammenhängen; hervorgerufen werden kann. Beider- 
seits bekunden zwar die Regierungen friedliche Ab- 
sichten; doch ist unter den Völkern die gegenseitig« 
Gereiztheit geblieben, und die Gegensatz« zwischen 
Weißen und Gelben haben sich eher noch verschärft 
als vermindert. Paul Dehn. 


Die Illustrirte Zeitung darf nur in der Gestalt In den Verkehr gebracht werden, in der sie zur Ansgabe gelangt ist Jede Yerilnderung, auch das Beilegen von Drucksachen 

irgendwelcher Art, ist untersagt und wird gerichtlich verfolgt 

AIIq, Zusendungen redaktioneller Art sind an die Redaktion der Illustrirten Zeitung in Leipzig, Reudnitzeratraße 1 — 7, 
alle anderen Zusendungen an die Geschäftsstelle der Illustrirten Zeitung, ebenfalls in Leipzig, za richten. 


Digitized by 


Google 


Original from 

•THE OHIO STATE UWIVERS1TY 





0} v QQ77 2 QH TOmth ®ie SUuftcirtc 3<itung (©«lag oon 3. 3.9Be&er in iJeipjift) crfdjctnt |ebtn IDonncwtag vormittag. Vicrttliätjr' in Sil }'Arj 1 (W)U 

JH- 00(4» lOU. -vlUllU. lidjec ®fjufl<prei«: 6urd) beit ©udjljanbel 8 .4, frei in* $au» 8 J4 25 «$; bei einer 'poftanftalt beftellt lw« *UIU10 liJUO. 

Dru tfdjre *Reid) 8 .4 12 A. OXutfdK (2d>irfeflebietc 8 Jt. ßfterrrid) 10 K 56 h. Ungarn 9 K 9-1 h. 6d)roetj 10 ftr*. 66 Ot«. 3n fflgijpten, ©elflien, Bulgarifn, at)Ur. Iiflnemorf, 3talien, Cuiemburg, 
fPiebeTlanbe, 9fonoeflen, Portugal, ^Rumänien, Stufjlonb, Gdjmeben, Serbien, TOrfet, llruguatj nehmen bie tpoftanflalten ©eftellungen 311m greife oon 8 Jt oiertel|iil)TU<f), jujüglul) ber 
Beftellgeliüfjren, entgegen. 3n ben übrigen fiänbem bw TOeltpoftnereins erfolgt bie birette 3ujenbung unter Äreujbonb t) a ( b jfltjrlid) für 28 .M portofrei, Oinjelpreis einer Dtummer l Jt. 


$öie alljäl)vlict) r werten aud) in liefern 3 al>re roä^renb bet $auer ber Stote* uut 9 ?eije- 3 eit unter bei allgemeinen UberfdjTtft; 

Sätet», Rotels unb <Kdfe=5ln3eiger 

bie un& ffit bi« f , 3 llujtrirte 3 e«tung“ 3ugel)enben 9 Jnfünbigungen über Säber, Sanatorien, Ürinf- unb £eilanftalten aller 2 lrt, fjotels 
unb Stejtaurationen, föeifegelcgenljeiten ic., nad) ®ruppen geortmet unb oon ben übrigen Steigen gefonbert an erfter ©teile bes 3 nleraten* 
teils, unb jjtöar in bet 3 eitung felbft — nidjt auf lofen Beilagen, toie in otelen anberen Slättem — jum Slbtrud gebracht. (Es bietet tiefe (Ein- 
rict)tung, befonbers and) infolge ber überfid)tlid)en Gruppierung, größte Sidjerijeit für bie gewünfdjte sBeadjtung aller 9 lnfünbigungen , welche 
toi tot etitflujjm<f)cn SetbreHtntg ber „SUuftrirten 3ettmig* in allen Äreifen bes bffentli^en unb gefellfdjaftlidjeii Bebens 
anerfannterma^en uon befter UBirfung |inb. 3 nfolge tiefer 35 or 3 üge bat fid) ber „IBäber*, §otel« unb fReifean3eiger ber 3 lluftrirten Leitung 4 ' löngft als be* 
roäljrter unb beliebter IRatgeber in Dielen Greifen eingebürgert unb btlbet getmffermafjen einen Wittelpunft für alle biesbe3üglid)en SBefanntmadjungen. 
$ie Untere idjnete, fowie oiele 9 lnnoncenbureaus nehmen Aufträge entgegen. — ^ßreis für bie einspaltige 9 tonpareille- 3 eile aber beren fRaum 1 2 Jlarf 50 s JJfg, 

föefdjäftsftelle ber 3lluftrirten (3. 3. SBebct) in Seipjig. 


Trink- und Badekuren. 
Mineral-Moorbäder, Gradierwerk. 


Saison: Anfang April bis Ende Oktober. 

Ko r “ re Solebäder Rakoczy ÄT 


Heilbad 
ersten Ranges. 


Mineral wasserversand: Verwaltung der Kgl. Mineralbäder, auswärts durch Apotheken u. Mineralwasserhandlungen. Auskünfte u. Prospekte: Kurverein. 



Deutsch« Kunilienhotel 1. R«. , mJLmikp lYriae. 
überall Grosser Park Saison Noeetnls-r tri* Mai. 


y |1 mit dem eleganten, aufs komfortabelste eingerichteten f 

Doppelschraubenöampfer „Grosser Kurfürst“, ? 

S n beginnend am 27. Juni Ö. J. von Bremen aus. 

Dauer ber Reise: 2« Tage. 5 

5 II Preise ber Plätze: Von Mk. 600.— bis Mk. 2000.—. / 

t 1 Route: Durch Öen Kanal unter Anlaufen von Southampton— Cherbourg 

\ nach Greenock (Glasgow) — Island (Reykjavik unb Isafjorö) — r 

y Spitzbergen (Aöventbay unb Bellsunb) — Norökap Hämmertest — Tromsoe — r 

y Digermulen — Drontheim — Molde - Merok — Guövangen — Bergen — £ 

\ Oöbe und zurück nach Bremen. f 

S Enöe ber Reise: 25. Juli 1908. 

Da ber Norööeutsdte Lioyö in Diesem Jahre nur Diese eine Polar- / 
^ fahrt veranstaltet, »t j 

baldigste Platzbestellung empfehlenswert. ^ 
^ Nähere Auskunft erteilen 

S TVoi^lclenta^ohei« Lloyd, I3i-emeii V 

Abteilung Passage, Vergnügungsfahrten, 

sowie dessen sämtliche Agenten. 


Grand Hotel de l’Univers 


Eröffnet seit 1905 


Vornehmstes Haus I. Ranges am Zentralbahnhof 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


^v\\\x«wxvx\\w\x\\\v///y«x /y/y> 

= — Sanatoriuni Elsterbcrg — 

fft* EaUMavskwM. Vn«- ■. M*fn«ks»Unikf, Im- i. ^imiWihnl* ■. »rtol«r»Mlrflir*. 

1 PruiDuku* trei. Suiilium l)r. R«mt r. i 


W-'xjw-^MittelmeerReisebureau 

\\ C Hambnrg XI, Graskeller. 

JaJ 1 e '\. a) <Jr^‘ll'M-kaft*rrl»r« narb (br lUvi.ra. IUJi.*n, 

\\ palinalien , Spaalrn, Algier, Tuni», rtrr Krim, 

\\ " 1 ÄKTpirn, Syri«» und I*aUMiaa. 

\\ b) C omblalcrt* *nr (Kinvlraüan mit FUhntn* In tU-n 

W Anl:»u ftiJlfrn) narb ItaKi'ii und SUBcn <30 Tw', Mk. 7V)) und 

dem Orient (83 Tajf»-, Mk, 1000 ). Alte drei Wucbcn ab ItamlMirg. 
c) Elaxtlmlaen nach MadHIn* und d«i Ktnuijcbcn Insrln ( 3— 8 1 /, Wochen, 
Mk. S12. — Mt Mk. 600.-). d) Mordludn-I^a. 

rnuippkt» und Jede Auskunft kontmfrvi. Mllt<ilIlPfr-UclN‘bur»*aU. 


PrMIlfl Eden -Palast - 
ULHUHu. Park-Hotel 

Einzige mhigv, sentrulo läge beim Römer- Bahnhof. Von großem Park um- 
febt-n. Beate »anitArc Einrichtungro, mudimrr Komfort. ( ao) 


SAN REMO •Sin 


Dr. Mölkr's Sanatorium 

fltoidi tf Dretd*«- L**ck»>l« •». 

Diätet. Koren nach Schroth. 


HOTEL DITALIEI 

uruemr BAUER- grünwald 
1 LrlC l/l V JUL.eRÜNWALD 5EM.BE 5. 


Waldhaus- Flims, Graubünden (Schweiz). 

Für den Sommer oder für da* Jahr in geschützter, klimatisch whr bevor- 
sugtrr Qcbirgw- und WaldlamLxdiaft (1150 m ü. M.) hcnx-hiiftlicbe Villen, 
eine cum allein bewohnen, eine in ibgniehloMCDen Etagewohnungei) zu vermieten. 
Modermte Einriehtiingen, elegant möbliert, Zentralheizung, Bider etc. (S4S) 
Nähere Auskunft erteilt K. H itz, Chur. 


BadWalsburj? “22=2? 

JJIIU » » ln ThUnltgOII „UH*. AnstAffirnaiOrticbeUatt- 

metkoclen. VorxQalich Rwivnet ni FrllhJ*lir>änren. Klrktrijche Belmaibtunz. /.Mitral. 
Heizung. UrMtae Erfoigo, bawte Km|»fehltmg. l*n>spette d. d. Besitaar Dr. aied. .1. Müller. 


3 m 'pijaraonettlanbe. 

(Bin Cefebud) für <lgtjptenretfenöe u. tßgi)Pteuf«unt>e r donrnö 8cq«c. 
®ht 26 Ubbtlhunflen unb einer Borte oon «öoptnu ^rei# 5 Wart, 
in Ccmtvanb gebunben 6 'Diart. 

tirrlna tum 3 . 3 . ttfebrr ln Ucthlto ««»• 











,WALD5AnAToKiUM 


Dr.Starcke’s Sanatorium 


,,OülllUüj IMrlll b Wakmar l. Thar. Wald 
FärWerven, Hers- u. Innere Kranke. 

Keine TubrrUuloae. Herrl.LMe.ör.NenbaB 
m, bOabat. Komf. Best« Brf. Jll. Pro*p. <r*L 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz 1 

bei KAtzachenbroda-Oreaiten. rbyaHaliKcb-dUBedaclie Behandlung nach 
Dr. L an mann unter Intl. Leitung. llltisir. J“n*sp. frri durch die Oirshtkm. E. Ilöthe. 


Wernigerode a. Harz, 
Sanatorium Salzherglhal 

Isr innere und Nervenkranke, e 
Erholungsbedürftige u. Rekonvaleszenten. 

PlMIwkle diuvb Or. Quttrnann, NVwniWt. 


Hermannstadt In Siebenbürgen : : v 

(Eber 2älX) ml. ftchOne Umgeh., gw»rr Park mul Wald; bcrilbintca Solbad Salt bunt; 
höchstgel. Luftkurort Ungarn« ..Hohe Kinne“ (lbKrn.). Bill. Aufmtli., rnr*. Hotel« 
U. C Bf'** ; deutsch* Schulen u. Kirchen: trr. (lem&ldesamnil. u. Bibliothek, Museen; 
(leiitnohfsThi-itteritnWitiü-rhiilbjntir; herrorrngend«» Konzert <».(>Tn».ftcliwiinin-, haunpf- 
u. Kurtm.il (▼. lYof. »loOheder-MaiKbcii erbaut). Klcfctr. Beleuchtung n Stadtbahn. (4!W) 
Prosp. u. Auskunft«» gratis t. d. Fretndenvnrkehrakanzle-i in Hermannatadt. 


Hotel Fürstenhof und Hotel Goecke 

allererster Rang. — Zimmer mit Bad, clcktr. Licht, Lift, Zentralheizung. 

Einziges Privathotel mit eigenen Mineral- und 
Sprud elbädern. — Vacuum-Reiniger. 

Tetegr^Adresse: „FürrtenhoPU Bes. H. Goecke Jk Söhne. O.m. b H., K. Hoflief. 


Neurasthenie 

i Von aiu «Im ni-liok Ursachen, W«men und Heilung. Prwiag*krr>nU»s, nau h den 
I >ent II Sl II Will II“ | nowaten Krfafcnuiipn brartiritcloB Wert (5WO Hel;., Tide Abbild.). 
Wirklich brauchbarer Ratgeber imd ■kchenr Wegweiser mr Heilung. Fttr Mk. 1.60 in Brief- 
luikmiu taaiHtaa von dein V>rsriiuanaloriimi ..Nlliana‘».firnf54 (Srbzrli). 
Ivcteur.-a ist d. riuuk- Jnh.f goAffnei. aa*M-hlle«.lieli für m&nnliche Patienten. Erfolgreich »u» 
Heilmethoden ••in* i* in thn»r Art u. Wirk iing. K llniu für NenTuetben ikor braondrr« gfinstig. 


Ä. Sßürttembergifdje lanDuiirtjdjaftlidie 
$od)|d)iile &ol)enJ)eim. 

x>ai> eaimarrlfwrftrr IW» beginnt am Blittwodj, bea 22. Sprit h. 3- $le flbcrfidit (Iber 
hie tttnrtdjiunflcn. 3 utjm bericht unfi ® orle|ui»fl«Pcri«idnit& mit «utstcirtlchaftfrplori 
orrfenbet Dir utiterjridinrtt Stelle auf ©erlangen to|trnfret. Ä. Utretfion. 

o benhf int . int «Mr* l*w. Strehel. 


l^piedPLetep^feehiiiküm 

Göthen- Inhalt 17.. , 

vÄftisdk® 8 Programm durcS das Sekretariat.^ 3 


(INDENHOF 

m & 

COSWIG bei Dresden 3. 

Sanitätsrat Dr. Piersons Heilanstalt 

fir Btanih- a. Renrenknake. — Eifzielum|skvre». 

Illustr. Prtwpekte durch die Direktion 

Or. mod. Friedrich Lohmann. 


■ UildllMU KrL Residenz, umgeben von 660 hi Hoeh- 
II N N II II P fl »nid und beruh ritten Parkanlagen. 

ii II 11(1 Vf I Im eine der sch*>nM.,n und gcsünJMtcn 
n II1IV WAdls Städte Europas. POcuestAtte van Kunst 
und Wissenschallen, voriüjjl. l'nlerriclitwmlallea — Kill* Wiup» 
md üknitt hdpn w. nind ri|t StacnAta. Auskunft j-id Art crlc ilt kostend«» der 

Verkehravereln, Lrnvt-Augustplatj 51, 


I firatl. Konservatorium in Snndprslniuspii. 

I «i riir>-n i «-ti - . On»hf»iermu«.ikfr-. Opern- und ThcnWrschul«». SÄmil. I nitrum sntu. 
Klavier. Orgel. Hart-. Abteil fQr Kirihrniniikilc. KoinfMMkition. Kehßlerorrbtwtcr. 
Milirirkime in d«»r ll<»rk*|»dle und im Tb<T«‘T, PrciwtelLrn für BISw r u. Itnsdzten. 
Voll« Ausbildung ftlr Bühnr und Konrertaaal. Aufnahme ZI, April. Eintritt jeder- 
aail. Im .Inni/Jiili Meimerturau* irn Kla«ripi*|iiel. lj»ilunK W Barfchaus. Prospekt 
k«*«wdn». f»r«r. Traum eilt 0«»h*. 


ittiimlumöf 


von b<naea« ^an«*«betfl. juwtu, oermeljrtr unb orr- 
brnmeVluflafle. SJllt 1 1 laMn Itbbilbunom. 3n Ortgtnal* 
leinen banb 4 Warf. Verlag tan 3. 3. fBeber In £eb|tg 88. 


|#ödUutorfccUHikuk*i 


31 


CimbocK Via, ^rosp./r 


töffrntüitif SanörlölfHtttBftfllt m (fUnnnii 

Ttr aear« durle her L J. IMS neorftn beten ««Hall. bf«n «rife|eaB«tn* »»■ 
cta|*M| . frehnUIifrn IRilltlrblrnllt keredttigm, bfflinneU am 28. «prtl b. 3»- - 

VkOiPfttr tmb ndbrre «fu*tunft etirtlt auf yÖun|<fy her untcr^rldbnrte T'ireftor <«?S) 
ffbentnia nm l ^nntnrr iww Vrot. Wt«tafft. 


Vorbereitung! 

f. Ablt.-, Prima.-, Flhar.-, (Wkjul.-, 
EinjAhr.- I*rüt. , und all« tkhul.-n ln 
Ihr. Srhuater’a InntltuL, l eip/ir. 
Sidonimsfr. 69. Erfolg« s. Prospekt 


Deutsches Bäderbuch 

b«»rbuitet unter Mitwirkung des 

Kalwrrllrlirn t«r*nn<lhriuamlv». 

Prell kn Original lidnvnbaicd k'i Mark. 
Verlag rna d. J. Weber la Irlpsii Stk 


^nftitut goit| 

31mrnan I. ZRflr. 

l»tn Inlir.v bitr.<. «u ti nr . ( tf rntnetU 
Sdtnrll. Inbrr. Vr. frei. 


fS^HSCHtJlERHBM 
, Tf GKOLOmca 
DES RRMDT--, 
^ GYMftASIUnS, 
|. . T ■. hGRUntWALDE 

° sllMi Nach neuartigen « 
_!j|raH Grundsätz. gestal- 
ttfilhttir tetes u. geleitetes I 
I Alumnat CKoloni» familll*flhatter 
i Einzelheimo, staatl. Gymnebium) 
für Söhne gebildeter deutscher 
! Familien. Eröffnung Ostern 1908 
i bieUntert®rtiBeinochl.«19l3 0l>er- 
I prima. Ndh.d. die Kanzlei der Kgl. 
Domäne Dahlen», Poat Steglitz. 


Btu*l>er-Katalotf 


^veutf rrfdiien; ?onb 2t; ^pUon^il^k TtoocIIcn. 


Wer mit Beruf sgeschäften überhäuft - Der lese Das Echo. 

Vi«MWkrl.d.rtMtod. Buchhandel 3 M.. d. KietSSh^^ BT— WKL 9 M. ■> dtrVldb«ch»ftifte verlange Probenum wer von dem Echo-Verlag, Bc(F^|Sf£J L ’ — — 

Digitized by ^»O gLC THE OHIO STATE UNIVERSITY 


.3377. 19.VJlan 


Silz 


anatorium 


Dresden- 

Radebeul 


KURHAIIN 


w l aiiiit ii f i*hI 


Jä TIIm^aii Eisenmineral-Moor-Bäder 
o3fU H Cl I SX“* Köhlens. Stahl- u. Mineral-Bäder. 


hrl Ikübdrnliz. Sarbirn- tll.-nburr, Uair l.laurhiu-Cr.BnIU-Urra. fS2i> 

rAadschaftl Ich achrmc, isolirrtr Iart auf rinrm Röhrnrückrn inmitten rlnra 
l r j ha rtoUmi alten Park«. — Warmwraszorhr im ng. — Elektr. Beleuchtung. — 
Vier getrennt liegende Villen. — Pension 200 — 300 Mk. — Das ganze Jahr ge- 

Ikffnrt. — Prospekt«» Jurrli I>r. TrvLIenbura. 


Diabeles-Bauer S5Ü 

























9hr, 3377. 19. StRäq 1908. 


3 ilu[trirte 3 «^H 9 - 


477 





Die K r ° ! "* e Frage 

wer ist. der Ueblin)^ der Damen, der Löwe 
de» Halons, ist in dem Bo< h<- 
h«J „Der smflsantcCeaell- 

\ 4 w £7 ■ e h * fl e r» «elflat. liesu* u. 

f* * anerkannt wo rzüglic h sie 

^ Sainm lung d«-r nru. nU-u und 

, interesaanfestea Spiele, Vor- 
k trilgee , EkbenlnRO, Anek- 
|<lol»*ri, lUtael, Karten- und 
I sonstigen Kunststücke. V«- 
I «ÜKlieii'tergearllachaftl.EUt- 
r-t /-«a ftkr jedermann, mit 

*~4r grossem Anhang'. „Wie be- 
nehme ieh mich ui (iewllsehalten.“ Pteis 
Mk. 2 . . Krlti C a-perA tc»., Draulta 18*3. 


Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber in Leipzig 26. 


Verlagsbuchhandlung von J. J. WEBER in Leipzig 26. 


H a | f . | j ff IN. gesch > seit Jahr- 

aar- Nah rstoff “asrss 

“ ■ " ■“ ^ seidenweich, voll und 
glanzend, beseitigt prompt und Bicher Haarausfall und Schuppen. 
Glänzende Atteste aus höchsten Kreisen! Preis: V» Fl. 2 Mk., V, Fl. 4 Mk. 

SS Dr. M. Hohenadel, Dresden-A., 'S .“: 1 


E ine mufc-lsdie Kut liill Iiiiiüt 

winl jeilc ( 'hjimkterbeurteilung nach der 
Handschrift. Skizze :! Marls. 

I*. Jsekel . 4.1t- 1 mit i , Xabracrs.tr. I. 


dem „Lehrbuch der Praktischen Photographie". 


An unsere Abonnenten und Leser. 

Die für den Einzelverkauf bestimmt gewesene sehr hohe Auflage der Riehard Wagner- 
Nummer der fllustrirten Zeitung < Nummer 3372 vom 13. tebruar) war infolge der 
cingegangencn außerordentlich zahlreichen Bestellungen schon wenige Tage nach ihrem 
Erscheinen vergriffen und ist nur noch bei Aufgabe eines Abonnements auf das laufende 
Vierteljahr zu erhalten. Wir machen Interessenten darauf aufmerksam, daß van dem in 
dieser Nummer enthaltenen, bisher unveröffentlicht gewesenen 

Porträt Richard Wagners 

nach einem Gemälde von C. W. Diefenbach 

Sonderdrucke auf Kunstdruck- Karton zum Preise von 2 Mark 50 Pf. einschließlich 
Verpackung zur Verfügung stehen. 

Geschäftsstelle der Jllustrirten Zeitung (J. J. Weber) in Leipzig. 


Das 

Einzelwohnhaus 
der Neuzeit 

Von Dr. Erich Haenel und 
Prof. Heinrich Tscharmann. 

Mit 21S Perspektiven und Grundrissen 
und 6 farbigen Tafeln. 

In Rohleinen gebunden 7 Mark 50 Pfg. 

Die hohe Blüte unserer Familien haus- Architektur 
wird hier neuerdings glänzend erwiesen, und tan 
Zusammenhang damit dürfle mancher sein eigenes 
Heim anstxebcndc Leser höchst zweckdienliche An- 
regungen aus dem Buche schöpfen, das sich durch- 
aus nicht auf dem Boden einet allzu engen Stil- 
gedankens bewegt, wohl aber die 0 rund sitze der 
Ehrlichkeit und der Zweckdienlichkeit der moder- 
nen Baukunst mit nützlichen Ratschlägen verfolgt. 
Ein Hauptvortug des Werkes gegenüber ähnlichen 
Erscheinungen ist der. daQ cs nicht Skizzen und 
Entwürfe, sondern Abbildungen und O rund risse 
auseettihrter Bauten enthilt, die iu den angesehe- 
nen Baukosten tatsächlich hcrgestcllt worden sind. 


Probeibbtldung 


Lehrbuch 

der Praktischen Photographie 

Sechste Auflage, auf Kunstdruckpapier gedruckt. 


Jin^Sndi * 

s«" 1 (listen ’• 

Aug. Leonhardi, Dresden 

Chmm. Tinten fabriker, gegr t«26 

Erfinder und Fabrikant, der weltberühmten 

Alizarin-Schreib- und Kopiertinte, 

Mcbtflüssigslo, haltbarste und üefschwani «j 

ioMi HmpUuttRl* Dpp 1> w 


Christian Hausscr, Ludwigsburg; Landhaus, 


In OHginalleinenband 4 Mark 50 Pfg. 

„Das Werk ist ein ebenso gutes Lehrbuch für den Anfänger 
wie ein Nachschlagewerk für den erfahrenen Photographen. 
Ein Vorteil gegenüber den meisten anderen Lehrbüchern dürfte 
darin zu erblicken sein, daß neben der monochromen Photo- 
graphie auch der Farbenphotographie und des Presse ndruckes 
gedacht ist“ Apollo (Dresden). 

AuafQhrilchc{llluatrferie Prospekte Qber vorstehendes von der Fach* 
presse überaus beifällig aiafgenommene Werk stehen unentgeltlich 
zur Verfügung. 


Völlig neu bearbeitet von 

H. Kessler 

Professor an der.k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. 


Mit 141 Abbildungen und 8 teils farbigen Tafeln. 


Pie<?roße$oginä.P. 


Ernst v.Wolzogen 


3a btefem ueueften Wotnan geigt TBolgogcn mehr 
ol« letnolf guoor fetnen UebentToiirtitgfn, frtfc&en 
fcumöt uitb feilte flifimctibc ®ar«cUuna«unft. 
St I4frt bic Seftait ein« b<5d?f» originellen Jrouen- 


natur brroorrrrirn auf finrm SMntnrgrunBe, bet 
Die qc fetjt tt) tt tc& fo Intcrcffanim flegenf att grolfcfttB 
ben firinftaatHCb »«triffenen unb Bern unirr bet 
Jtatfecfronc geeinten ©euffdblanb totbcrfhiegtlt. 


s>ief<tf grü§ angefttjte, ^tx^iufereffanfe CRoman fötnrnt tm 
nädjften THertclja&r, unb jwar alUCn tn Deutfdiland, im 

Betliner Tageblatt 


zum Qibbrucf. QaS QBcdtner Tageblatt 
bringt folgenhe ( Jö.o(hmf(brift<nQla(9rattä. 
Steibtattcr: { 3Jiontag: „©erSeifgtift^STCiCt- 
wo<S>: „tetfyn. Wunbfe&au", ©ormetstag: 
„Töfltfpiegcl", Freitag: „ülf", ßonnab.: 
r 5öäu^Ät>f(8art<n* / Gonn<ag:^ ( 2öeUfpteget 1 ' 


ferner Tftontag: „Gpörtblätt*, ©t<n«fag: 
„9tcif<-, 'Säber- unb $ouriften*3eitung% 
TJRittwotb: „Cit^unbftfrau*, ©onnerötag: 
„3urift. 9tunbfd>au\ ‘jreitag: „3 rauen. 

’rSi4"21mraatlioli 


FEI1TCIA 

Digitized by 


NOUVEAU PARFÜM 

VIOLET 

29, Bd c 


MULL 1 § 

dfa^TMico}, PARIS -|| |L 

Google 


Verlagsbuchhandlung von J.J.Weber, Leipzig 26. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 











478 


3üu[trirtc 3^ n 9* 


'Jfc 3377. 19. SDWq 1908. 



ln allen OescKaften der branchc’zu haben. 


«ii* btn Urteilen b«t greife: 
las Stuhtum 6« Ti(d)jitt«n unb Tafel- 

fmibrn Dfr|<fct ebener ©8lfet unb 3*^ en 
bat 1(lr hie «MlturfltTdjidjt« roinb«|ten«. 
Birfrtbf ©ebcunmß. tot« bas Stubiun bri 
Xracfitm ob« b« TOaffn unb ffi«rtjrucir 
unb <mb«*r arfdjeinunflen int Beben brr 
981!«. «iffieMaftL Artlsg* irr Crf|it«n )L 

Verlag »ub 3. 3 U'rbrr in Ctipjig 21'» 


Abnormitäten, Kurioai tüten und inten«sante 
Vertreter der WMiUrroden Köiuulrnet-Ii. 


jpilM Bach T.h'r»u A.Hein, tr.Ober-^ 
f hebattm« ».d.jffcburtsliiin. Klinik <Jer' 
Kgl. Chiui t£ Dertiq, 30 Pf. Alle ßtxUrfa- 
i »rtikrl f. I'nuen in best. u. bi Ulest 
k bei : Frau Anna JCein, J 
K> w Berlin 2. 077) 4 

r 1k. Oraniemtr. &8. J 1 


“■j- r-5 u-59\P^-j 


= Liederquell. = 

QC / Volks-, Vaterland-.-, 

“ JäetT- und Kömmws.liedrr, be- 

rQbmto klassische, modern« und Keistlicbn 
QeoAJigV für 1 niii.t Singstim. mit leichter 
Pta notariell r. eingerichtet r, Willi, Ttohirah. 
Preis M. 3.—. Fein K»bil. M. 4.20. Lyra: 
„Oie Sammlung hat mehl ihresgleichen." 
Steingräber Verlag. Leipzig- 


Oer gute Ton £&£& 22 i 

4. Aufi. Prrii 2 Jt. J. J.Webcr, Ui pcig2t). 


® S4>niniprs|)rossen 

entfernt nur €rta« ln» 
in W.-mgr-n, Tagen. Nach- 
dem Sie alles mögliche -r- 
MgMnngwandt, machen 
hie einen irdtrn Versuch 
m it (re ni« Auf j eg wird Sie 
nicht T«i.*n!Fnu.KpM.2;0 
(Sachn. MJ2, «6). Verlang«. 
Sie ttnscra Ticlcn Pank- 
K-hrribcn. Goldene Madn«» 
London, Berlin, Paris. Echt nur durch 
ApuSheke zum rlsernca Mann, 
fttraauiMrg 1*4, El». «02h) 


muH. aa» 

Verlag ron J.J, Weber i Leipzig 2B. 


I*a* aeelen- und gesn ÜLToltrte 

II ■iMsniiiM ■ 

Bafiomiiraic.rrÄ;^ 

Aloys Maier, II ■llidmmt. Fulda. 
IlFuHtri.-rt« PnKpokt« auch (Iber d«-n 

• neuen SpielappnrM „Harmonigta", » 

mit dem Jedermann ohne Notenkenntnisse 
sofort 4 stimmig Harmonium spielen kann. 


Der Mimiker Murlmoto. 

Fahrend Yolk. 


Die loziale UJirkfamkcit der 
fjohtitzo llem. 

üon Dr. pbil. Cbe» Somnu rlad, 
Profedor an der UitiverDtäf Ralle. 
3 Wirk. 

Die wirtfchaftlUDe Cätlakclt 
der Kirche in DeutTchMnd 

Uon Dr. phil. Che© Sommerlad, 
Profedor an der (Ini verfilSt hallt. 

1. Baad* Dis wlrr[d)*Wld)« tlilfltcll drr 
Kirche in Dcui]ctilind in C.r aziurglwiri« 
|d)alilid)tn Zeit bis »ul KmI den Qicbcn. 
In Pcrgiment «V lunden 4 Mark. 

TI. Blad: Bis wirtlcbahlid)« faiijkcil drr 
dtuilcbcn Kirche in dtr Zcil des erwachen- 
den Sisiisgedinktns bis zum Butkemmen 
der 6eldt»in|d>afl. Heb rflcr 6 tttark. 

Dd$ UPirtkbamprogramni der 
Kirche des Mittelalters. 

Don Dr. phil. Cheo Sommcrlad, 
Profedor an der Univerjiläl balle, 
tin Beitrag zur öelchirhi* der 
nalionalokonomie und zur GUirt« 
Ididflsgrlthidiit des ausgehenden 
Hltcilums. ö mark. 

Verlag von 1.3. ülebtT. Leipzig 2 «. 


j vquzt 


^ßrattifdjc S 8 it>liotf)cl 

für ©ärtner unb ©artenfreunbe. 

tHnnfuliurrUr nur. Siebent« «uflöflc, Heu bearbeitet 0drt Dr. Dias l ü d itö tt. 'Jülst 
«1 «bbUbunflcn. 3 Mort M> ^Lf. 

tMrurnfunOr unb tflciirniiiiüt ton Ö. Jt Irftcit. Tritte, Dcrmrhrte unb wer- 
befierte »fuflafi«. l)ermi*flffl*bfit von 3. JliTften. Mit ftl «bUilbunoen. 1 Mnrf. 
«llumenbiMherri. Anleitung jur (fln|tlcri|<t>rn JufommrnUflliinfi »on ÖUmu-n unb 

? flan.ien unb iur «iBbttwifl unb mlfinmg einet ©Iwmrnlxmblvmfl von Willi) 
angr. Mit 31 Teit> unb 2S Tafeln ttbbilbunßrn. 3 Mort. 

Dotant f . nl Ineiti eiue. 3 meiie « uf tage, tvolll tAn bi g neu b «arbeitet ooitfc U. Tenn« rt. 
tOht *iüO Wbbilbungm. 4 Wart. 

dotniiif. lanölumiiliolihclie, ton P. Müller. Jiocitr «uftagr. oodltAnbig um« 
gearbeitet oon ». ^trrmanit. Mit i laffln unb 48 leitabbtlbungen. m i Marl. 
ytMtflärturrei. cf.ninftvöfl«’ bc* ÄemüT«- unb Cb|tbauc« »oit ^». SÄgcr. 'cdiftc, 
oermebne unb Perbeffcrtc «ufLige, nadj ben neueftm «rfabrannrn Hnbgiyortldiritif»» 
umg (arbeitet oon 3. Mrlielb Aft. Mit 7öf«bbtlbungen. 3 Mart. 
CbiitternierfimA. «nlcttun« vur 4««banblung unb «ufbetDabrung :b«i> frifdidt 
Obltr^, iunt ®6ntn (Sinlodxn unb ttininocbcn, |ou>i« jur SDcin-, ßlr5r-, t8r*nitl> 
ppt«n- unb dfTiOben'-tutig au* b«n oerfdjirben |t«u Cbft- unb tBeerenarten. ®on 
3. IDcflelHft. Mit ii «bbMbunflen. 3 Mart. 

‘Hflnntenmorviiolnau*, berflifictjenbe, oon % r»r. «. Tenucrt. Mit 50« «b. 

bübungen. & «Oturf. 

94ofriMnif|(. «ollltflnbige «nlettunn fiter jiubt, «eljanblung unb '»ennenbun« 
ber «okii im l'anb« unb in löolcu oon f). 3daer. jroette, u«befierte unb twr. 
mebete «uf läge, bearbeitet oon 11. vfct'ubert. Mit 70 «Ibbilbungcn. ‘l Mart M) 
tearinban, Bretoenfaieisr nssb «aeinürTeitnng, oon 3. ®o<t)natjt. Tritte, 
tacrmebrtf unb o«berifTtt Tluflaor. Mit einem «nbange: X>ie 3ieUertoirtfcl>flit von 
flrrtibcrrn oon *inbo. Mit 5Ü «bbitbur.oen. 2 Mart 50 Uf. 

Hiergärtner ri. 'Beltbrung über «nlagr, «ur'rftntflcfung unb Untorbaltung bee 
®drten, |otol< flbet fet.UTnrn,)nd)t oost 3da<r. €e*f)fte Wuftaße nad) b(»t 
neunten ßrfnhntngen unb ,yoTt idinttrn umgearbntet oon 3. 113c jit ll)öf t. Mit 
104 «bbitbungen. 3 Mart SO. ®f. 

Hlttmtrrn&rtMcrri »ou TO- Qebl. 3“'*ii ,r . u tng (arbeitet« unb öermd)«« «uflage. 
247 -Seiten mit 89 «bbilbungen. 3 Mart. 

Oorftebenbc baurrbaft in Ucineu aebunbene IJ iLlfrte linb jum Piffamtpreif« »oit 
:«0 Warf (aniiait 87 Marf) burd) lebe BucbbdttMung ,)il belieben. 
Drofpefte bejro. C«wtd)nin< mit nuofttbrlict)« 3nha!t*nngabe bet oorflcljenbeit 
©An De fiebert unenigeltlict) «ur ©erfflgung. 

33et(ag5hu^anblung oon 3. 3. 3ßcbcr, -ßeipjig 26. 


Von Signor Sulturino. 


ln (kriKtnallelnenbontl 12 Hark. 


Inhalt: Akrobaten und Gymnastiker. Alb- 
, Kingkiliu|»(<-r und Kimen. Zw*rxc. 
Schbuigennii-nju'hcn. Zauberhnruitlea’.KuiiJt- 
schQtzcn u. Messcrwerfer. Llungcrkünstler. 
ZusaiiiiiiH'nKi‘ < eacbs<:iio Mrnjschrn. Kumpf- 
und FuUkQnstler. Mimikte und Hatitmen- 
aehen. Htutr-u. Bartraenzchen. Tsttovieetc. 
Hocbenkftnstler SchnvIlAufer. Schnetl- 
mnlcr. JSchsrcTtaltrolratcn. htraxin», borfuü 
auf »»UNtchcrbcn taarend, den K«>p( in 
(ibvtscbrrbtm Ttrvratx-nil, feuerspeiend. :: 


< 5 aftronomtrdif tBilHer. 

beitrüge 3 m <Md)icf)te 

bet 

6 pei|cn unb ©etrönf«, ber lildjftttett 
un ÖT aftlfrtu&cn oerfdiiebenCT Oölfn 
unb 3 «iten. 

©ort 

Dp. $t \ if Itlfhff- 

3u>eite, oerme^rie Sluflag * 
jNh 14 m kn Irrt arh« ThhUheagra. 


fDr Dllettantesarm-Iten. 

Vorlagen für l^»ub-Ulg<-rri . .Schnitzerei. £ 
il«tat>rand etc., »>*i« »Ile- Utensilien und r 

Materialien hiini. illlastr. lislslo^l. iOPf.) 
II. » a WS«lm«vre, 11(1 neben 97 . 


verach^«f^^5n 

ISEjIOO «ün. ifriü. kitnln M. 2 . 

B und. nr. i. 3.50 MO« und, ir K. 

iidnliB . . 4. )0 »Itanstsd» . , 3. 

n»EifL Rita. .4.50 »Ofnu- Rain. .4.50 
Max Hepbtii ■irt»nh_. Hamburg Z. 
Grosse tllustr. Prcis-Uate gratis u. Irutko, 

lerluir von J. J. Weber, Leipzig 


UHREN-FABKIK 


Glashütte 


Feinste 

Präzisions -Tasclienuhren 

mich mit Gaogzeugnis der 
Kalsvrl. Deutschen Seewarte 


Verkauf durch alle feinen UhrencmbShc 
de« In- und Auslände«. 


c* (fySyT 3 Safety Fü,,feder 

ex * a ^ eTcn N achahm u ngt>n , die 
Cbh's tWety -Füllfedern aUj»«srlich 
whr üholich tünd, aber keine besitzt die hc-rvor- 
ffSfl raKvndcn Kijjenschaften, welche Caw'« tabrikat 
’t* cijscntümlich sind und nicht nach geahmt worden 
J können, weil me ein Ergebnis langjähriger Er- 
ffthrungen und durch Patente geschützt einil. 

Bezug durch Psp le rge sch it>*- 

gratis Yen SCHWAB - BLEISTIFT - FABRIK, SOfoberg.^ 

l oder ßthwanhkusaer, Wien I, Johaancugiua»*. ^ 


I FahrMühle zum rtdhleben u. rteiast» 
fahren. hninkniM-s-u-l mit uml ohm-^^V 
K hwett . B«*tl lUrhc, «lellhSn-^^Hm^^pK» 
hu|»fklr»-H‘n.h'ltmeHt»uo d^«J -^lü af/ 
alle kraakeanulhel 

\ag. Spa«gHilkTi:.'^|^?^)p^ t p^ 

Alt« Jalob*tr. 7Hw. (CU.) 

MSIriimpfe u. Trikotagen 

I |l(-t«-s deutsches FabrikaL 

Ahgabe direkt an rrirstn. 

• Breuovcu.il.' ' Aussteuer . 

- ■ . Feine Strümpfe .».«I 

Socken in Wolle, Baum»., Flor u. 6 e<äe. 

Ersatzfus&e. fJ«7) 

h — Trikot- Leibwäsche. — 
M Goühardt Schröder, 
Zeulenroda. 

W % Bitte Piviilmte zu tit langen. # 


ÖrtefmarlcnfmiJic 

unb 

^rtiiuiicltucfm 

oon 

©iftor 2uppanifd)it|d). 

Mtt l ^lorttdt unb 
7 ©bbtlbungtn. 3n 
Oiig..C*tnrnbb. a* 

Verlag oon 

3. 3- Strbar, Keipjig 2«. 


Kraftlose Nerven. 

Man hat sehr mit Recht das Nervensystem mit einem Netz elektrischer Leitungen verglichen, 
durch welches die verschiedenen Orgm* 2 um Fun kt iontere« gebracht werden. Die sch&nste elek- 
trische Leitung nützt aber nichts, wenn sic .stromlos* wird. d. h. wenn die elektrische Krall ausbleibt. 
Sie ist dann nur «m armseliges Siftck Prahl, ohne Zweck und Nutzen. 

Auch das Nervensystem kann „siromJus“ werden, die Nmenkratt kann abnehtnen, kann 
ganz vernichtet werden. 

Die Folgen sind entsetzlich! 


Nervo sillt, Neurasthenie, Neuralgie, gekennzeichnet durch Mattigkeit, Kopfschmerzen, 
Empfindlichkeit aeqen Ceriusche. Reizbarkeit und üble Laune, besonders dos Magens. Zitters 
der tlknde, Schlallos ig keil, Gedächtnisschwäche. Angstgefühl, Unsicherheit beim Sprechen, 
Zuckungen der Muskeln und Glieder. Epilepaie, bohrende Schmerzen ohne Geschwulst. Ischias, 
Impotenz. Trunksucht, Neigung zu Ausschweifungen, Verdauungsstörungen. Melancholie und viele 
andere Beschwerden stellen sich ein. 

Unter normalen Verhältnissen genügte die gewöhnliche Zufuhr von Kraft, um das Nerven- 
system hinreichend mit Strom, mit Energie au versorgen. In der erschöpkndcn Hast des modernen 
Erwerbs- und Gesdlschiltslebens genügt aber die aul langsamen Verbrauch berechnete Versorgung 
nicht mehr, es treten gzm au Uergeuöhnliclie Ansprüche an das Nervensystem heran.und wenn dasselbe 
nicht entsprechend besser mit Krall versorgt w-itd. SO versagt eS. der LebentproaeO Wird gestört und Stockt 

Schnellste Hilfe tut dringend not! 

Man muß die ermatteten, abgespannten, überarbeiteten Nerven durch Kratlmitlel stirken 
and Stühlen, und das beste, weil natürlichst und am schnellsten wirkende Mittel ist unsere Nerven- 
Nahrung „Visnervin“. 

\Vie es wirkt, das sehen Sie aus unserer Broschüre über Nervenleiden, die auch sonst noch 
zahlreiche, lür jeden Ncrvenlcidcndcn hochwichtige Aufklärungen enthalt. Sic sehen es aber auch 
aus den Ergebnissen eines kostenlosen Versuches, den wir Ihnen ermöglichen. 

Ganz kostenlos eine große Probe! 

Wir senden Ihnen die hochwichtige Broschüre: „So bekämpft man Nervoritit. Neurasthenie, 
Nervenschwache mit Erfolg- sowohl als auch eine lür einen ersten Versuch genügend große Probe 
.Visnervin“ ganz gratis, wenn Sie uns darum schreiben. Sie sollen selbst urteilen, sich selbst über- 
zeugen. daß wir nicht zu viel versprochen, selbst &ehen. wie schnell sich die Anzeichen der Besserung 
be merklich machen. Mir garantieren für den Erfolg laut Garantieschein. Verlangen Sie elnlaefi 
per Postkarte heute noch die kostenfreie Probe nebst Broschüre. 

Dr. Arthur Ehrhard, <j. m, b. H., Berlin 35 81 B. 


KEIN ERMÜDEN BEI LÄNGEREM 
GEHEN ! 


wenn Sie Ihre Stiefel mit den automati-wh drehbaren 
Wood-Milnc Gummi- Absätzen versehen lausen. Dieses 
weltbekannte englüche Fabrikat verhindert auch daaSdiief- 
laufen des Absatzes und (ficht grobe Ersparnisse, da vier- 
mal so dauerhaft wie andere Absätze. Ei n Versu dr genügt zur 
Oberzeugung. Oberall erhältli rh u . Für Engros von unar rem 
Vertreter L. Hemninn, Friodridurtr. 122(123 . Berlin. 


WOOD-MILNE 


Roller 










SRr. 3377. 19. TOärj 1908. 


3lluftrirtc 3«hirtg. 


479 




J.G. Scheiter 
& Oieseche 

Ce>P3ifl 

Rlifcbeefabrih 

l Berftellung von ton- j 
V unb Stridjfltjungen, / 

Oalvanotypcn l hÜTifl- /J, 
ICTihben Drucft- SA i 


ein Bouquet vor» su&crlcvencr 
Feinheit und Nachhaltigkeit. 


GUSTAV LOHSE 


"Graphische Kunstanstairen 

j = e N9^fs97?** LEIPZIG ’Slrassel-r, 

k Anfertigung feiner Drucksachen > 

S^^^SpecialitatBuntätzungetv^^^^ 


garantiert beste Qualität, unter Kundiger Kontrolle de» rhem. Laboratorium» von 
l,,h - Ho*™* Prof. I>r. R. Fresenius, wird nach deutschem Gewicht vrrkmift 
lim (»(‘ffrnsat* eu dem e«. 10°/ o leichteren englischen Gewicht der sonstigen be- 
kannten Muten), trotzdem ist das Floiwhoxtmkt mit der Flagge nicht teurer, 
als die Marke „Liebig 44 , ^ 

Zu haben in den moiaten Kolonialwaren- und Delikateaaen-Handlungen. 


Zu baziehan von allen optischen Geschäften »owi* von: 

BsiHia CARL ZF ISS London 

Frankfurt au M. VARL d_dlOO st . Petersburg 

Mwnwrg JENA *»•» 


\ * JREFLE IftCAI^hlAT 
»rL'T’PlVER, 


Erfrischende , Abführende , Fruchtpistille 


VERSTOPFUNG! 


Hanoi™», Leberleiden. Magenbestbwcrdcn 

TAMAR 

INDIEN 

GRILLON 

Aut ]ed«r Schachtel and jeder Pastille des 
aechten TA.ma.fi ittdikn muss sich die 
Unterschrift n. Ortiion befinden. 


Paris, 33, Rae des Archive», in allen Apothakan. 


NEUE MODELLE 

tür 

REISE, SPORT, JAGD, ARMEE, MARINE 

Die anerkannten VorzUge der ZE ISS -FELD- 
STECHER: Hohe Lichtstärke, vorzügliche 
Schärfe, Stabilität, Qroasea Gesichtsfeld; Prä- 
zision der Ausführung, Tropensicherheit sind bei 
den neuen Modellen weitgehend gesteigert 
Man verlange Prospekt T & 


lörbrrs 3UnRrirrtr fmnüijiidirr. 

3et>*r »ciub ift in i'nnroanb a«bunb*n. 

»anf unb öör lento« [eit. 3roftt« 

Wuft. «rtdj bett tt*U*|t«it ®*itinintunfl,ru 
brr Wclrttflebun« Mmgfarbcitrt ». « t o rg 
Sctjnjf i fj e r. 3 ‘JWnrf HO Hlf. 

Bilattj, bif laufmnnni|cf)c, ihr orb< 
ttunjisniiljtiflrr Wufbau fomtt b«r«n 
tvificutlid) unujabre T nrjietlunfl. »pn 
Kob. Stern. 3 ‘Uteri. 

®ud)fiihrung (rinfad)« unb boppelt«), 
fdufmännijthe. Don C&farflt«mtd). 
©fällt«, burdjflflrljru* «ufl. ülit 7 ttb. 
biteung. u.3 •fBecl)tftforiuuIOTfn. a»IflTf. 
tthtmifollenfunbe. fftn« furj« 

|dirrlbung brr u>t<t)rifl|tm <n»«mifati<n 
bc»£>anbdö. 3tr»dte«ufL. potlftftnD. n«u 
bearbeitet Oon I»r. *JJt. < Uictld>. 3 äRart 

(’orrt*s|n>mlanr»> commerclale (<ar 

J- Forest. 3i Mltlon. D'ipifi l'oumme 
de mfmr nora rn Uague »IU-m«nd« fvir 
C. F. findeiaen. 3 Mark NI Pf. 
ttogenfunbe. dwrttc ttufi., voiiitan. 
biq neu bearbeitet »an Dr. ©I. »tetf<b 
unb «. Jf u«b*. 3 «iatt 
ftarbcDarniliinb«. Von Dr. a. e»«pp«. 
2 Öiarf. 

(hiroroefeti. «on Hart »era» r. »tu 

2* ttermutarrn.. 2 »lart. 

t»anb<lsg»[«ebud) für bas Deutle 
Meid» n«b(t ^irtfährungaflcleij, U«t- 
ausflobe mit ©adireflllter. 9 »torf. 

ilerlag uoit3.3.2Dfber,£ei4)3lfl26. 


HOFLIEFERANT BERUH 
Ihm Müf timten Seiner Majtnai dn 

KaUrrt a. hSnin*. Kaiurt v. Orsterrtich 
•irr Kainrrin m. KAniyt KGntgl roit Ungarn. 

Käuflich in allen emu.hllii|cn Gecuhlften. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 










480 


3 [Iuftrirte 3 e ^ un 9 - 


9 h. 3377 . 19 . 93 ?« q 1908 . 


Bitte verlangen Sie den neusten, 
künstlerisch ausgeslatlelen 
Jldode-pührer /ür Saison 1908 


»Wie kleidet sich in diesem Sommer die moderne frau?« 


(unter ausdrücklicher f?eru/una auf dies 
ßlatl) van 

Adolph "Kenners /dode-Veriag, Dresden. 



Kloss*Faerster 


IT Rotkäppchen Jubilauhs- Füllung 


Sektkellerei Freyburg/^u. 


£ihte Briefmarken 


Gebrüder Senf in Leipzig. 


100 Trr»cbiwJrr»r Brlaharlm Aairn 
.* 4, 1< « »Trrarbirid enr AfriluM» 4.7t 
100 rrrscbiulrrerAus irallrn.il 4.»0 
— ProUliBte^mii! (*e*r.L 80 &.— 
Illiut, Kfrlia.L'merdpn Linden 16. 
( 304 ) 


FeinsfeCigarette! 

zu 3-10 Pfg. 

Unübertroffene Spezialitäten: 

Revuen Espritoprg. 

Royal BPFg. JmpGrialspfg.Exdusiviopig. 

93 .S UütAM 6B DR E50EN. 


Glafey-Nichtlichte 
Getrftakewirmer, 
wlrmt für ] Pt. 13 Steodea 
lang 1 Liier ndMlrteU. 
Erfolg garantiert. Vrrwtxsd 
grgen Nacknalimr roo 


Uillcn und klein* familienbäuser 

van Georg Jfster. Elfte Auflage, mit 112 Abbildungen von UJolm* 
gebäuden im Bauwerle von 2bOO bis 60000 mark ncb|i dazugehörigen 
Öfundri[|en. 23 in dm Cext gedruckten Figuren und einem Anhang 
über fchwedttche und deullche fjolzhäuler. In Originallcincnband 5 mark. 


Pflege Deinen Teint mit 

Posenda 


L ' ) I Kohlensänrehaliiges, antiseptisehes, 

herrlich duftendes, preisgekröntes, 

patentamtlich T>) ifotfp- Pnlvpr J endlich aristo- 
geschütztes 1 UllCllL-t UlVtT . kratisehes Aus- 
sehen! Staunend weisser Teint. Keine Röte, grlbe Necken, 
Runzeln , Sommersprossen, Pieket, Mitesser. Macht das 
Wasser weich. Millionenfach be- A4 jffp] brr eich- 
währt und als geradezu ideales 

Wirkung frappant! 

I Originalglas 1,25 M. in Apotheken, Drogerien u. Parfümerien. 

Chemische Fabrik Posenda. Ges. m. b. H- Posen. 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Blickensderfer Hr. 8. 


Groyen Ä Richtmann, Köln. 

Filiale Berlin, Leipziger Strasse 29, Ecke Friedrichstr. 


A.LangeuSöhne 


Deutsche Uhrenlabnharion 


Glashütte^ 




Neues, besonders stark 'ge- 
bautes Strapazier-Modell mit 
RUcklauftaete. neuem Tasten- 
Tabulator und den vielen 
andern, dem System 
Blickensderfer eigenen Vor- 
zügen. Preis m. 2 Schriftart, 
und elegantem Versctiluss- 
kasten 276 Mk. Modell Nr. 5 
200 Mk. Nr. 7 2B0 Mk. 

Katalog franko. 


(M6) 








9h. 3377. 19. 9JMt3 1908. 


3IIu|triTte 3 c 'tung. 


481 




THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Dae rrfllialfrDiplicfo 


Packung mit dem 
nebenstehenden 
Bilde verpackt. 

Nachahmungen 
weise man zurück. 

E. A. Uhlmann & Co. t Reichenbach i. V. 

General vertrieb fttr Österreich-Ungarn: 

M. Wallace, Wien I. Kärnthnerstr. 30. 


A esop erzählt von einem Manne, welcher 
den Gesang der Nachtigall täuschend 
nachahmte. Ein anderer jedoch lehnte 
es ab, ihn anzuhören, indem er sagte; „Ich habe 
eine wirkliche Nachtigall gehört.“ Nie hat jemand 
viel aber den Edison-Phonographen erfahren durch 
das, was er über ihn las. Ehe Sie den Edison- 
Phonographen nicht gehört haben, kennen Sie nicht 
die Fähigkeiten dieser singenden, spielenden und 
sprechenden Maschine. 

E« oisg sein, dass der Edlson-Phonograph so gut ist, weil er 
Edisons Licblingserflndung itt und indauerna seine persönliche Auf 
merkssmkeit peniessr. Auf alle Fllle bietet der Edison-Phonograph 
mehr Unterhaltung als irgend ein anderes Mittel, welches dazu be- 
stimmt ist, die Stunden rasch und angenehm vergehen zu lassen. 

Iq Ihrer Stadt gibt es Gc*cb»ftc, wo man Ihnen dies mit Ver- 
gnügen bew eisen wird. 

Edlaon-Goldguss viUea M. 1.— pro Stkct. 
EAlfton-Phonograptaea ron M. 45.— an. 

Hlndler gesucht überall, wo wir noch nicht vertreten. Kataloge 
versenden wir kostenlos. 

Edison-GeaeUachaft m. b. H. 

Berlin N. 39, Sikdofer 12. 


Der mit überraschenden 
Camera- Neuheiten 
ausgestattete 

Heue 

Hflttig-Kntalog 


ist soeben erschienen und wird an 
Interessenten gratis versandt. 

HüttigA.-G., Dresden 


16 Bande, 

dauerhaft in I»inw. gebunden. 
Ikä Abnahme der gv»juntcn 
Bibliothek wird dieselbe für 
4«i Mk. (Einzelpreis d. 16 Hände 
4!) Mark 50 Ffg.) abgcgelicit. 
ooo 

Ästhetische Bildung des mensch- 
lichen Körpers .... .«4.— 
Bergsteiger, Gebirg&tou ritten and 

Alpenreisende Jt 3. — 

Bewegungsspiele für die deutsche 

Jugend 

Fihrkurwt *4.50 

Deutsche Hiebfechtschule für 
Korb- u. Glockenrapier .4M. 50 

Hunderassen *3.— 

Jagdkunde *3.— 

Lawn Tennis sowie zehn der be- 
liebtesten englischen Kugel und 

Ballspiele .«3.50 

Radfahrsport *3.— 

Reitkunst « 6. — 

Ruder- und Segelsport . .* 4. — 
Deutsche Säbelfechtschule.« 1.50 

SchwimmkuMt Ji- 

Deutsche Stoifechtachule. « 1.50 

T urnkunst * 4. — 

Wintersport Jt 3. — 

A uftfMi rl ich.« Pro«pcktc mit Inhalt*- 
antf.tljf jrdnt llnndes der itibliuthrk 
,, Spurt und Spiel“ »u-h«i unentgelt- 
lich tur VwfQifung. 

Verla pbadkaadlug «e J.J. Weher, Leipzig 26. 


KarfHöhiÄ 


raa43(*«^i. 


Soeben ist erschienen ; 

Verbrennungs- 
kraftmaschinen 
und Generatoren 

von 

Dr.-lng. F. Spielmann. 

Mit 169 zum Teil ganz- 
seitigen Abbildungen. 

In Originallelnenband O Mark. 

Das vorliegende, sach gemäss be- 
arbeitete und durch gute Abbildungen 
reichlich illustrierte Werk wird Fabri- 
kanten und anderen Unternehmern, Be- 
triebsführern, Juristen u. Verwaltungs- 
heamten , Lehrern höherer Schulen, 
Wirtschahspulitikrrn , Schriftstellern, 
kurz allen, die nicht das Wissen eines 
Fachmanne« erwerben, sondern nur 
eine allgemeine Übersieht über Ver- 
brennungsmotoren oder einen Ein- 
blick in eine Ein /elf rage, die solche 
Maschinen belrifft, gewinnen wollen, 
ein ruverlisslgcr Ratgeber sein. 

Ausführliche Prospekte stehen unent- 
geltlich zur Verfügung. 


Verlagsbuchhandlung von 
J. J. Weber in Leipzig 26. 


uimcck 

Goka 


Cü*>ct 1904- 


JJcalAei&!JIuiftel 

JEaffiefe/tuxt 


Man musste blind sein, 

wollte man nicht sofort erkennen, welches die 

bequemste und eleganteste Kragen - Stütze ist 

Wohl beinahe jede Dainc hat unangenehme ja schmerz- 
hafte Erfahrungen mit ihren bisherigen Stützen gemacht. 

Die beiden Schlaufen unserer „KRAZTNYE* Kragen- • 
Stütze geben beim geringsten Druck sofort nach. 


vda 7TMVF“ SSSSÄS5 ”<£ 

1 II 1 Li Kopfe* nach Jeder Richtung 

alnd leicht und unsichtbar 
zu befestigen :: :: :: :: 

»Itid eben io geeignet für 
1X1 **S Stof futeh kragen wie für 

leichte Spitzenkragen 
C i||| ^7Pri können nie den Stoff durch. 

OLU IXCl I iteiua :: :t :: tt it :: 
Ganz mit Seide umsponnen, 
in schwarz und weiss, 5, 6, 7 u.8 cm. 


Es gibt ähnlich aussehende Stutzen, welche 
aber an den Enden nicht federn, daher bestehe man 
beim Einkauf auf Kragenstützen „KRAZTNY E - , 
da Sie sicher lieber 15 Pfg. mehr zahlen für 1 Dutzend 
wirklich bequemer Stützen :: :: :: :s ü s: :: 

Kaufen Sie bei Ihrem bisherigen Lieferanten eine Karte mit 4 Stützen 
oder eine Envcloppe mit IZ innerer „KRAZTNYE“ und überzeugen Sie 
sieh selbst von deren Vorzügen. 

Sic können auch direkt eint Postkarte an die Fabrikanten schreiben. 


Pe&Usb & 


Ham bürg - 36 

Dept. L 


Alleinige Fabrikanten. 


KRAZTNYE 


CEQCN 

Katarrhe, 
Hdls- u. Lungen 

dff fHfionrn . 


n 


GUft 


I COftfKr w l euui. 

AmDHMENi. C* MltlHblti 


« 











9lt 3377. 19. ÜJWrä 1908. 




MILKA 

VELMA 

NOISETTINE 


BELIEBTE 
\ " CHOCOLAOEN 


Mittelalter 


482 


3nu|triite 3 5 >h* n 9- 


| £Jn validenräder, 

tartenwllltlakrer, 
^P3 bT\ Krankenfahrsluhle 

8olidi! Kai,riiuu; - 

Rieh. Mau ne, Dresden-Löbtau. 


Bestbewährte, leicht verdauliche, 
muskel -u.knochenbildende,dla Verdauung 
■fördernde u. regelnde Nahrung für 
gesunde u. magendarmkranke 

sowie schwächliche, In der 
Entwicklung zurückgebliebene 


M W« n (n , KöneiüW. 

StärMi» t 

m I 

von Mtoritito« V 

ProL.Dr.Vuc^jC^^ Kiel Pnvg- \ 




Säuglinge, 

ältere Kinder u. 
magenschwache 

Erwachsene. 


Ganz hervorragend bei: Brechdurchfall, j» 
Diarrhöe, Darmkatarrh, etc. 


n (Jw hn i, nk 

I'anl Tliltlc. rhcrenlt/. irartmaiuustr. 11. 
Keimte tlllittuiiR. lnWHacb bewülirt. 


I weltberühmter 

^Üqueur^ 

überall zu haben. 


fertig jä 




3«*t. a. »rat. 

Iu 4 c( , Bratet« 'S 


parate , etfgrfllgci, »n 

. RaN«. Hataloa grölt« 


. Ran«. Hataloa qi 

Flügtlparf i. «arrba^ 


r 



■ü 

:;v 

‘\-*Xr* j 

Y * d« 

,r.i ■ ■ i 

r ~'Z 1 


jad. 

uStai i 

ffiSli 





tt 

; 




“ 


j 


Fabrik: Frankfurt *JVL 

k*LuM*Jk: 60»/. Gummi, 40% Zuck er, 10>/ 0 
Island. i£oos : d.L.dss Decoct au« dem» el ben . 

1375) 

Digitized by 


SpecidKhocofc^e 
I * i Hilch-ihoeok^ & 

1 1 % Leichtlesl.Cacoe 
WiMmMseh«. Leipzig- Gohlis. 


^oogie 


Original trom 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


<SC2C2o:c2W2W20S02o:c>so;o20zc);oÄOsoxo2C2osw2ozo;cJ5osoxosoxc>;c?;o^ 

Dil ja 

| Meistersinger « Meisterspieler | 


Zu allen Zeiten 20g es die Menschen zur Musik und 
nur die Art, in der man ihr huldigt, veränderte sich. 
Während sich im Mittelalter die Laien als Meister- 
singer, von denen uns Wagner in seiner Oper ein 
so lebensvolles Bild lieferte, zu löblichemTun ver- 
sammelten, widmen sie sich heute als Meisterspieler 
im eigenen Heim der edlen Kunst des Klavierspiels. 

Hupfeld’s 

Meister spiel - Phonola 


Gegenwart 


Für „Phonola“ spielten 

mit Solodant- Einrichtung :: :: 

zur selbsttätigen Hervorhebung der Melodie selbst innerhalb eines Akkordes 

FILIALEN: 

EUGEN D’ ALBERT 

und den Künstler-NotenroUen 

HAMBURG. Dammthoratr. 6 

FERRUCCIO BUSONI 

befähigt jeden Musikfreund, aus dem vollen Born der Musik- 

DRESDEN, Prapcritruae 9 

TERESA CARRENO 

literatur zu schöpfen und mit blendender Technik und in der 
Individualität unserer ersten Künstler oder in eigener Auf- 

FRANKFURT a. M.. Zeil 48 50 

ARTHUR FRIEDHEIM 

fassung selbst die schwierigsten Klavierstücke vorzutragen. 

HAAG. KMuteraiik ».II 

LEOPOLD GODOWSKY 

:: Solodant- Meisterspiel- Phonola Mk. 1250.— :: 

AMSTERDAM, Katrcratnat M 


LUDWIG HUPFELD A.-G., LEIPZIG 

Berlin W., Leipzigerstr. 123|, EckeWilhelmstr. :: Wien VI, Mariahilf erstr. 5-7. 


%oro:o!o:o:oro:o!oro!orororo!o:o!cno:o:o:o!o:o!o:o:o!o:o:o:o:o:o:o:o^ 












Sans $>ar% £ehnfel>r. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



484 


SHuftrirt« 3 citl * T, 9- 


3lt. 3377. 19. Wtäi3 1908. 


Die Agratfrage in Rumänien. 

Von Senator Dr. Sttoln» icitpil in Bufareft. 

m ®Wr,3 o origen 3al)r«« fönbeu in »umauien fcl)T 
bebeutenbe Sauemunrut)*» ftfltt. 3n oerjdjiebencn 
®e3irten erhob flcf) bas ßanöoolC in groficr 3°*)l» 
morbete bic »ächtet unb Mt ©ninöbefifier unb 3erft0rte 
auf feinem 3uge oll«*» was- lt)m begegnete, $i« Regierung 
mufite, um ber SRcoolte f>en; ju werben, 140000 SKoun 
mobllifiercn unb Äammm auffafiren laflen. »tan tft in 
Slumänien über öie ©rünbe bielcr a uf riltjxcrifdjcu 23c- 
uxflung nicht gleich« Slnjidjt. Die ßiberalen, bic gegen* 
iDÜrtig aut »über |inb p behaupten, bafi bas Glenb unb 
öie Ausbeutung ber Säuern feiten« bet »äd)tet unb ber 
©nmöbefitjer bic län bliche »euöirenmg* 3U -igelte ®er- 
3a*iflungstat getrieben haben. Di t ÄonferDatiocn fageu 
öagegen, bafi bie nimänifdjen Säuern int allgemeinen 
tief) nicht im Glenb b«fänb«n, ba& Metmehr if)r 2Dol)lftonb 
ln ben lebten fflnfunbjaxmjig 3al)wn namhaft gestiegen 
fei, unb bafi bie ben »achtem unb ben ©runbbefifiern 
3ugefd)riebene Ausbeutung, bie alterbings in einzelnen 
»ejirfen tatfäcfilid) beftef)t, roeber oon fo allgemeinem 
Gbaralter nod) Fo brüdenb fei, um «ine Erhebung aller 
Säuern rechtfertigen 311 fSnnen. Sicher ift nämlid), bafi 
Me Säuern aud) aus fel)t Teilen ©egenben jid) gleid)* 
zeitig mit feiten erhoben, bie anerfanntermafien ein eien» 
bes Da|ein führen. 

3n oieltn Crten war übrigen» and) ba* Schlag«? ort, 
bas bie aufriU)rerifd)en Säuern im SJlunbe führten, aus* 
brüdlict} bas »erlangen nach Teilung bes Gigeutums ber 
©ro&grunbbejtyer. Die Reoolution Ijattc alfo in er(ter 
fitni« einen fo3iali|tifd)en unb anardjiitifdjen Anftrid). 
Sie tourbe burd) bie &efiereien Don »olfsrebnem unb 
foaialijtiFdjen Älub* aus ben Stöbten ge|d)ürt, unb bas 
»eifonel bet SotgÄnge in »ufclaub bat bei ben öorfomm- 
nijfen in Rumänien gewifi eine »olle ßefpielt. Anber* 
feit» mu| aber aud) 3ugegeben roexben, bafi öie 3*()t b« 
ttbel, unter benen ber rumflnildje Sauer leibet, nicht gering 
i|t, unb bafi bt?>3lalifH|d,c »ropaganba gewifi fein G<ho 
unter ben Säuern gefunöen fjAit«, wären. Mefe burdjroeg 
tDoblbabenb unb glürflid). Aber was immer bie ©rünbe 
jener Bewegung geroefen fein mögen, bie <5efd)ehniffe im 
VRärj oorigett 3 cd)«* f) a b* n bie leite nben Greife «Rumäniens 
in lebhaft« Erregung ©erfefit. 

Die liberale Regierung, Me nach Jenen Reo ölten 
ans Ruber fam, bat habet oor altem agrari(d>e Re« 
formen burd) 3 ufübren uerfudjt. Da» erfte ©efefi, bas 
ben am 28. Rooember 1907 3 ujammengetretenen Kammern 
nörgele gt würbe, betraf bie Reureglung bes lanbroirt* 
fdbaftlid)cn Arbeitsoertrags. 3n Rumänien roaren biefe 
ftontralte nid* burd) bas allgemeine Recht, fonbem fdjon 
feit 1866 bureb Ausnatjmebcftimmungcn georbnet. »er- 
fd)tebehe Rooellcn aus ben 3ai)ten 1872, 1882 unb 1893 
haben oerju^t, bie Säuern gegen bie Ausbeutung ber 
Iß&d ** 7 unb ber ©runbbeflöex in Sdjufc 3 U nehmen. 0)er 
lanbroirt fdjaftlid)« Arbeitsoertrag toar jtets ein befonberet 
»ertrag, ba bas ©efe^ immer Sflafjnahnten 3 U treffen oer* 
Juchte, baft ber Sauer Jo oiel als möglich oon feinem 
fiohn ober oon bet Gmte erhielt, «nenn ber ^adjtfdjilling 
in nstuni als Anteil an biefer 3 U aaf)len war. 3)as burd) 
bie jetjige Regierung unterbreitete ©efe^, bas oon ben 
beiben Kammern angenommen unb oom ÄSnig bereits 
fanttioniert worben ift, aber bie Ginflufenahme bes 
Staates bis jum Aufeerften oerfchÄrft. 3n jebem »ejirf« 
wirb eine fog. Regionairommiffion eingefe$t, bie aus 
3 coei ©tunbeigentümem unb 3 u>ei »auem unter bem 
Sorfit) bes lanbroirtfcfjaftlichen 3nfpeltors beFteht. 2 >iefe 
AommifFion befi^t eine aufeergewöhnlidie RJachtbeftignb. 
Sie fe^t für fünf 3 al)TC bas 2 ol)nmintmum feft, 3 U bem 
lanbroirt fd)aftlid)e Arbeiter gebungen roerben bürfen, unb 
beftimmt bie 3Jlarimal()öhe ber ®ad)tfd)illinge fowie bas 
|)ö<hftmafe beffen, was in natur» bem Grunbberm ab- 
geliefert werben mufe, wenn bet ^ad)tjd)tlling in gfotm 
eines Anteils an ber Gmte gejagt wirb. Diele »linimal- 
unb ®taiimal 3 iffem finb auf ©runb bei Durdjfchnitts* 
pteife in ben lebten bret 3al)ren für bie Dauer oon 
fünf 3 af)ten feftaufe^en. 

Der liberalen Regierung würbe wegen biefer Rlafe. 
■nahmen oorgeworfen, fie hulbige fojialif tifcf)en »e- 
Jtrebungen. Die Oppofition bat nadjgeroiefen, bafe biefe 
»eftimm ungen einerfeits ben Bauern nidjt sum »orteil 
gereichen, unb bafi fie anöerfeits grofee <Sd)wierig!eiten für 
bie ©runbbeftyet bebeuten. Gs ift ferner ju enoarten, 
bafe bie Annahme jener qprin3ipten bie norgefchrittenen 
Parteien Rumäniens ermutigen werbe, noch weit rabi- 
falere ftorberungen 3ugunften ber »auem 3U erheben. 
Rlehrere Rebner haben bereits bei ber »erhanblung tiefes 
(befehes auf bie »obenrententheorie £entt) ©eorges an- 
gefpielt unb wollten bemeifen, ba& bie ©ninbbefi^er 
feinerlei Recht auf bie Rente hätten, bie ihnen ja nidjt 
burch it)Te Arbeit ober butch ih* Kapital, fonbem nur 
burch natürliche unb allgemeine Aröfte ber Statur 3U- 
fomme, bie einige wenige an fid) gertffen haben. Diefe 
üotgef<hrittenen Öiberalen haben aber oergeffen, ba& 
es in Rumänien neben bem ©To&grunbbefi^ audj einen 
Ileinen ©runbbefi^ ber »auem gibt, bie runb 4 ttttll. ha 
ihr Gigen nennen, unb mit Redjt tonnten bah« bie befih* 
lofen lanbioirt jdjaf tlidjen Arbeiter biefelbe Xh«ö^< fl«ö« n 
bte beft^enben Bauern ins Dreffen führen. 

JBie man fieht, hat ein großer iimfdjroung in ber öffent- 
lichen ÜJleinung unb im fo3ialen unb politifdjen fiebeu 
Rumäniens ftattgefunben, unb waijtenb langer 3«it nod) 
wirb bie Agrarfrage alle anbeten fragen ber innem unb 


nuöcrii »olitil in ben ©intergvmib brangen. Dies ift gan,i 
natürlich, »an einer »eoölCcruug 0011 nahezu fie ben »til* 
lionen entfalten faum fünfzehn ^Irojcut auf bie Gtäbtc. 
Die Innbwirtfdjaftlidje »robuftioii ift bic widjtigfte Quelle 
für unfern nationalen Rcidjtum. Uiifcre 3nbuftrie befinbet 
jidj nodj in ihren erfteu Anfängen, felbft bie »etroleum- 
inbuftric, bie Dor3iigtiche GrgebuifFe erhielt, fpielt noch eine 
feht geringe Rolle in ber nationalen 'JJrobuftion. llnfete 
Ausfuhr fdjwauft jtoifchen 350 unb 400 'Jülill. 3r.; ffinf- 
unbadjt3ig »rojent ht«n>on entfallen auf lanbwirtfdjaft» 
lidjc Brobufte. Unter biefen Umftänbcn ift es llar, 
bah alles, was bas AJotjl ber läublidjcn Alaffe berührt, 
in Rumänien ein oiel bebcutenberes 3utereffe ertuedt als 
in anberen Öänbem, bie über eine grofee 3nbuftrie oerfügen. 

Gs hanbelt fid) Jeht bannn, au wiffen, ob bie oon ber 
Regiemng oorgefdjlagenen »Uttel tatfächlich geeignet finb, 
bie Cage bes rumanifdjen Bauern 3« uerbeffern. 3d) 
niödjtc baran jweifeln! 3 e ^enfalls berühren bie »eftim- 
ntungen bes ©efetj«, betreffenb ben lanbwirtichaftlidjen 
Arbcitsoertrag, nur eine Seite bet Agrarfrage. Der tumä» 
nifdjc Bauer hätte oor allen Dingen eine belfere Schul* 
btlbung notroenbig, insbefonbeve einen prattifcb cn Unter- 
richt, ber ihn fein 5<lb rationeller 311 bebauen lehren 
inüfjte. 3Kan mühte ferner ben ©eijt ber Selbfthilfe bet 
ihm exweefen, iljm bie »orteile genoffenfdjaftlidjer 3nfti» 
tutionen icigen, burch bie er gemetnfdjaftlicf) mit anbercu 
«Saatgut unb SRafdjinen billiger laufen unb cbenfo 
feine Gmte unter günftigeren »ebingungen 3um »erlauf 
bringen förtnte. Gine weitere wichtige ÜJlahnaljme wäre 
es, bas Gntfteljen eines mittlem »efihftanbes neben bem 
SUeinbefih burd) bie Grridjtung einer Agrarbanl 311 för. 
bem. «Solche »lahnahmen würben ben Bauer mit bcc 
3«it weniger abhängig machen oom ©rofogtunbbefitjer, unb 
berartige Refonnen rodren für bie »auem weit Dorteil- 
haftet als bie fteftfetjung eines Cohnminimums unb eines 
»ad)tmaiimums. 

Di« rumänifche Agrarfrage oerbient bie Aufmerlfam- 
feit all« »alfswirte unb Soßiologen. Gin großes Gi- 
periment wirb fegt in unferm Donauftaat begonnen, unb 
imferc beiben politifchm »arteien ftreiten um bie »alme, 
bie Sage ber bäuerlichen Alaffe 311 oerbeffern. 

SBohenfhau. 

Der brutto 

Die »eamteninterpellationen; bie Rebe bes 
Sd)at)t«l*«tärs Dr. i»nbow. — Am 10. SWärj Ttanben bie 
3nterpellationen ber Atonferoatioen, Rational liberalen, J^rei- 
finnigen unb bes 3entrums wegen ber »efolbung ber Beamten 
auf ber Tagesorbnung. Sie würben oom 3 T h r - v - Ri<hth 0 f cn » 
Grafen o. Oriola, oon Schraber unb Spatjn beqrünbet. hierauf 
ergriff ber «S-cb e fretö r Dr. Sijbow bas Ühort. Da aus 
bem tünftigen Reinertrafl ber Steuergefetie runb 36 ÜHill. .M 
|üt)Tltc£) für bie Grmäfeiflung ber ^uderoerbrauchsfteuer in 
Anfpruch genommen werben, ba es überbies ben oerbün* 
beten Regierungen nicht unberannt geblieben ift, ba| auf 
feiten bes Reichstags feine Retgung beftet*, neue Steuer* 
gefehe ber »erabfdjiebung entgegenaufütjren, wenn fie nur 
augenblicflict) eine gewirie Erleichterung oerfdjaffen, fo fehen 
fid) bte »«bünbeten Regierungen genötigt, oon ber Gin* 
bringung ber faft fertig ausgearbeiteten Umlagen über bie 
Aufbefferung ber ^Beamten geholter, ben 3 n> «f<h en h an i >( l n 1 «! 
Branntwein unb bas labatoerbrauct)9|tcuergefeh abjufehen. 
Sie finb jebod) entfchloüen, bahin ,ju wirten, bah ber Reidjs- 
tag noch im ^>er bft in bte Beratung barüber eintTeten Tann. 
So feht fie geneigt finb, ben A)ünfd)en ber Beamten ju 
entfpred)en, fo fittb fie bod) nicht in ber VJage, bie bamü 
oerbunbenen fchweren finanjiellen Opfer für bas Reich ju 
übernehmen, folange fie nicht bie Sicherheit befifcen, bah 
bie finanjtelle Seite burd) erfchlie&ung neuer Ginnahmequellen 
für bas Reich, unb burch bie rechte Verteilung ber Saften 
auf bie »imbesftaatert in einet für beibe Heile befriebigen* 
ben 3Beife geregelt ift. Um aber ein« S<t)äbigung ber 
Beamten foweit wie mSglid) 3U ©ermeiben, finb bi« oeT* 
bünbeten Regierungen entfchloffen, bem Gelehe über bie 
Erhöhung ber Gehälter rürfwirfenbe Araft bcijulegen, wenn 
eine für bas Reich unb bte Bunbesltaaten genügenbe ^inan}> 
Teform juftanbe fommt. 3n biefem ?fall werben alle Beamten, 
bie am 1. April 1908 im Dienfte fteh*n, unb aud) bie, bie 
nach biefem lermin unb oor bem 3uftanbetommen bes Gefehes 
in ben Rul)«ftanb tr«ten, unb cbenfo bie ^unterbliebenen fo 
geitellt werben, als ob bas ©efet» fchon am 1. April 1908 
in Araft getreten wäre. 3n ber ^wifdjenaeit Tollen wie bis» 
her Deurungsju lagen gewährt werben. 3« biefen Gr* 
tlärungen ber oerbünbeten Regierungen machte ber Sdjat|* 
fehretär noch etliche Bcmerfungen. Die Reid)sfinan3reform 
Ift eine abfolut bringe nbe Aufgabe ber nächfteit 3eit. Das 
forbert «rftens unfer Anfehen bem Auslanbe gegenüber unb 
, zweitens bie Rücffid)t auf bie fflertjältniffe ber Äunbcsftaaten, 
bie nicht ln ber 2age finb, bte ungebedten Blatrifularbeiträge 
ohne wefentlidje Störung ihrer ginan.ien 3U tragen. SBenn 
aber bie fleirten unb bie mittleren Staaten ihre wirtfehaftliche 
Selbftänbiflfeit einbüften, bann tflnnen fie fid) auf bie Dauer 
aud) nidjt politifcf) erhalten. AJenn aber bie politifchc Selb* 
ftänbigteit ber Ginjelftaaten gefäljrbet fein follte, bann finb 
bie ©runbtagen crfchüttert, auf benen bas gan^c Deutfche 
Reich beruht Das 3iel einer 5inan3reform muh fein, bie 
Bunbesftaaten oon ber Sorge 3U befreien, ba| ihr« eigne 
ffrtnan^wirtfehaft burd) bie ftets ungewiffen «Dlehrforberungen 
bes Reiches in ftrage geftellt wirb, unb bafi fie ju einer 
fichem Orbnung ihrer eignen f^inan,ven unb einer ftunbierung 
ihrer befonberen Hulturaufgaben nicht lommen. 9Bte bas ge* 
fchefien mufi, ift noch 3weifelt)aft. Rur fo ©iel ftcht feft, bafi 
bas bcutfdje »olf bei bem u>irtfd)aftlid)eri Aujfdjwung ber 
fefiten 3al)re ftärter ju ben Ausgaben bes Reiches h«an* 
gezogen werben Pann, unb bafi ben Bunbesftaaten nicht 
Steuer quellen weggenommen werben bürfen, bie fie fclber 
für ihre Rulturauf gaben brauchen. Von ben barauffolgcm 
ben Rebnern ftimmte nur 3 Y h r - ©dmp fReidjspartci) 


ben Ausführungen bes Sdjatjferrctärs 311. Gegen bie hinaus* 
fchiebung ber Vorlage übet bie »eaiittengehälter fprachen 
Singer <So3ialbcmohrat), (firäf ('IMirtfehaftlidjc Vereinigung) 
unb 3iwmermonu (Reform Partei), ber erflärte, bafi burd) 
öie ^inausfchiebimg Das Anfehen bes Blocfs unb aller natio- 
nalen Vartcicn im Reichstag fchwer gcfdjäbigt wäre. 

Gtat bes »ctcfjsamte bes 3nncrn. — Am II. AüäT 3 
würbe Mc juieite lMung bes Etats bes Reichsamts bes 
3nnem fort gefegt. Der litel ©etjalt bes Staatsfehretärs 
würbe bewilligt. Die oorliegenben achtunbiwanjig Refolu* 
tionen würben fümtlid) angenommen mit Ausnahme oon 
VDei fojialbemohraHfd)en, bie ein Reict)&bergu>erfßcl«ij unb 
bie balbige Vorlegung eines Gefchentiourfs forbern, burd) 
ben ber Schul) ber Arbeiter bes Baugewerbes bezüglich Ein* 
ridjtung ber Baubetriebe, Unterfunttsräume, Bebürfnis. 
anftaltcn, UnfaUuerl)ütungsoorfchrif1fn unb BaufonhroUe 
geregelt wirb. 

Am 12. Alör3 würben bie Ditet ^örberung ber Binnen- 
fifdierci, tf-örberung ber Seefifcfierei, Reich^ufchufi für bic 
3entralftelle für BolFswotjIfahrt, bos 3ntcmationale ßanb* 
wirtfchaftlid)« 3nftitut in Rom, Belüftung bes Reiches mit 
Ausgaben für bie 3noaIibenoerfid)eniTig , »euhslcijulfom* 
miffion fowie »cfyörbcn für bie Unterfud)ung oon SeeunfäU 
len erlcbigt. 


Der ftaifer auf ^elgolanb unb in Bremerhaoen. 

— Rachbem ber Haifer in 9Bill)elmst)aoen bet Seiet bes 
Stapellaufs bes ß inienfdjiff» „Aaffau“ beigeajol)nt unb bie 
TOerftan lagen befichtigt hatte, fuhr ef am 8. SRärj nach- 
mittags an Borb ber „Deutfchlanb" nach ßelgolanb, wo 
bie Anfunft abenbs erfolgte. Die (See war bewegt, unb bie 
Schiffe gingen hinter ber Düne oor Anfer. Am nädjften 
SJlorgen lanbetc ber Üaifcr auf bet 3nfel. Am StTanbe 
hatte bic Schul jugenb Aufteilung genommen, beren Reihen 
beT Äaifer, oon bem *ommanban4en ber Onfel, Äonterabmiral 
Gmsmattn, begleitet, abfehritt. Um bie »dttagjei» rouTbe bas 
Cberlanb befucht. Dabei würbe ber Reifer oon bem Bürger* 
meifter unb einer Anzahl Gl)ren(utigfrauen in $elgolättbet 
Drad)t empfangen. Die lochter bes Bürgermeifters fprad) 
ein paar fd)lid)te TOoTte ber Begriifiung unb überreichte einen 
BlumcnftTaufi. ©terauf befiefitigte ber ftaifer bie Schul- 
arbeiten unb nahm beim Rommanbanten ein ftrütjftüd ein. 
Rachmittags oerliefi er bie 3nfel unb begab fid) nach Bremer* 
hauen. Dct Blonard) blieb bie Rad)t über auf ber „Deutfeh» 
lanb“. Am nad)ften ÜWorgen gingen ber »ijepräfibent bes 
Rorbbeutfchen ßloijbs Äonful Achelis unb DiTeftor Bremer- 
mann an Borb. Rur3 barauf ging bie Raiferrtanbarie h«><h, 
unb bie f^orts feuerten ben Abfehiftbsfalut. Der Reifer 
wurb« oon bem filogbbampfer „Rehrtoiebet" an ßanb ge- 
bracht, burcfjfchritt bas oon bem an fianb anwefenben Ra* 
pitänen unb 'JRafd)iniften bes Rorbbeutfchen ßlotjös gebilbete 
Spalter unb beftieg ben ^>of3ug nach Bremen. 

Die Reuwahlen für ben preufi;ifch«n Ganbtag. — 
Am 10. ‘I)lär3 teilte ber Orinanjminifter 0. Rheinbaben bem 
preufiifchen Abgeorbnetenhaus mit, bafi bie Reuwafilen für 
»litte 3uni in Ausfid)t genommen finb. Da »fingften auf 
ben 7. 3uni fällt, werben aller SBafirrcheinlLchleit nach Me 
'lUahlmänn erwähle» in ber .(weiten £Bod)< nad) »fingften unb 
bie SOatjlen ber Abgeorbneten in ber 9Bod)e barauf ftattfinben. 
Der neue ßanbtag foll bereits Anfang Oft ober jufammen« 
berufen werben. 

Stürmifd)c Auftritte in ber fächfifchen 3weiten 
Hammer. — Der oöllige Still ftanb ber 9DahlT«d)ts©eThanb* 
lungen in ber unter Ausfchlufi ber Cff«ntIid)Teit tagenben 
Rommiffion ber fä<i)fif<t)en. ^weiten Rammer fiat bi« Un* 
gebulb ber Reformfreunbc aufs hödjfte gefteigert. Am 11. ÜJiar3 
tarn es 3U lebhaften Awseinanberfefiungen bei ber Befpred)ung 
bes Antrags ber freifinntgen Abgeorbneten ©4r unb Rod), 
bie Berhanblungen ber IBahlTechtsbcputation öffentlich ftatt- 
finben ju (affen. Als nad) Sdjlufi ber Rebe bes Abgeorb* 
neten Bär ©on ber öffentlichen Dribüne Braoorufe erfchollen, 
oeranlafite ber »rälibent Dr. »tehnert, bafi biefe geräumt 
würbe, eine «Dtafiregel, gegen bie bie ftmfinnigen b urc ^ j^b« 
hafte 3wifd)enrufe Ginfprud) erhoben, ©egen Sdjlufi ber 
Sifiung würbe auf Borfd)lag bes ronferootioen Bijepräfi* 
benten Cpifi befdjloffen, ben Antrag beT &reifinnigen ber 
Zßahlrechtsbeputation felbft jur Berd)lufifaffung ju über [affen. 

Die Sdjlufififiungber ö ft erre ich ifdjen Delegation. 

— Am 12. 8J1ÜT3 hielt bte öfterreichifche Delegation ifire 
Sdjlufififiung ab. Rad)bem bie Uberein ft immung ber Be* 
fdjlüffe be3üglid) bes gemein famert Bubgets fertgeftellt war, 
wieberholte b er Sülinifter b es Auficm ft rhr . o. A efirenthal feine am 
10. im $eeresausfd)uff« abgegebene Grflärung übeT bie »lai* 
tagung ber Delegation. Rach Vornahme ber brüten fiefung 
bes gemeinfamen Bubgcts fprad) ber Bttnifter bes Auficm 
im Aufträge bes Raifers ber Delegation für ilpre Opfer* 
willigfeit ben allerhöchftrn Dant aus. fticmuf würbe Me 
Seffion burd) eine Anipradhe bes »räftbenten gefd)loffen, 
bie in einem breimaligen, hegelftert aufgenommenen ^od) 
auf ben Raifer austlang. 

Die Eröffnung bes fröatifd)«n ßanbtags. — Am 
12.ÜJlär,3 wurbc ber tToatifche ßanbtag uom BanusSrhr.Raud) 
mit ber Vortcfung eines Röniglidjen RefTripts eröffnet. Das 
Reftript fünbigt bie (Einberufung einer aus Vertretern Un* 
gams unb Rroatiens beftehenben Rommiffion an, um Me 
Differenzen in ber Gpradjen* unb J-ahnenfrage fowie oer* 
fd)iebene anbere Angelegenheiten ju orbn«n. iBährenb ber 
Betlefung hrnrlchte grofic Unruhe im 6anfe, bod) enthielt 
fich bie Dppofttion jeber Veleibigung bes Banu«. Daher 
würbe ber ßanbtag nidjt oertagt, wie man erwartet hatte: 
bie nächfte Gifiung würbe für ben 14 . anberaumt. Dafi bie 
Eröffnung fo ruhig ©erlief, ift wohl in erfter Sinie ben aufier- 
orbentlidjen miHtärtfchen unb poli3eili<h« n Vorfid)tsmafirefleln 
3U banfen. Rur auf ber Gtrafie, too fich eine riefige »olfs* 
menge angefammelt hatte, fanben lärmcnbe Runbgcbungen 
gegen ben Banus ftatt; bod) tourbe bas Ginfdjreiten ber 
'Polizei nicht notwenbig. 

Die Süirrung ber Stimmungmache ber „Dimes* 
gegen Deutfchlan b. — Aud) nad) ber Grtlärung bes ßorbs 
Iwccömoutt) ift leine oöllige Beruhigung ber Gemüter ein- 
getreten. Am 10. Vlörj fragte im englifctjen llntcrhaufe ber 
Rührer ber Oppofition Balfour, ob 1911 Deutfd)lanö nicht 
breizehn unb Englanb nur 3inÖlf Schiffe oom „Dreaönought“- 
It)p haben würbe, fo bafi Englanbs Borherrfdjaft ,)ur Gec 
gefährbet wäTe? Diefe Berechnung mag für Englanb ftimmen, 
aber nicht für Deutfd)lcmb, bas hö«hfteus 3«h n Schiffe biefer 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Xer Jtaifcr, nod) bcr L'attbunfl oon bcr fu'lflolänbrr odjuliuflenb bctiulftt. SRcdjts oom Jlaifcr bcr ftommanba-nt b<x 3n|d r «ontcrabHural (Em*mann. 

Slaifer 2Mf)cIm n. auf $dgokmtl am 9. Diärj 9!ad) '^fjolograpfjicn non g. S<$ensti), fiofpfjutograp^, feclgolanb. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




486 


Slluftrirte 3 e ^ n 9- 


3377. 19. 9JIÄT3 1908. 



^U>ot. $cinr. gride, Vnpjifl u. Wien. 

©cn«al ber Snfantcrie Jrljr. o. Gd)effcr»95oi)äbeI, 

txr neut tonmumMtmibc iftcn ereil fcc» II. Wrmtcfory«. 


'Jtrt ben .pofllf engltfdtett entgegen.fi eilen fanu. Atbnig Gbuarb 
ioU einen ©rief an tfaifer 2Bill)clm gefanbt haben, in bem er 
fid) gan L ) auf ben Stanbpunft bes t?orb* luxcbtucmth ftcllte. 

Ti« ruinätiifebeu Wgrarunruhe n. — Tic rumänifd)cn 
©auem beginnen wicber unruhig ui werben. Tic Negierung 
dct| uct) t pmt, Mo -nciio fo bar uiftellen, oI-> hotten nur bic 
.tu 'Beginn bes itanbumlfcbaftslahrcs abgefdiloffcncn ©ertrage 
,tu 'Jluscinonbcvfctmngcn 'flnlafo gegeben, Tcnuoch finb jahl* 
veidic ©orbeugungsmaftrogeln getroffen, wo* infolge ber in 
Surabaja tin ©)ahlbr)trf Timboroitta am 8. Niär.t non ben 
'Bauern erlogenen aufrubrrrildien ©rofläinatioiien buvdiauo 
angemeffen erfebeint. Über bie wiTtidiaftlirtien ©rrh&ltniffe 
{Rumäniens finbet» untere tfefer im Veitariilel (3. 4*4) bes 
rumänifeben Senators l>r. Ütifolaus Xcnopol Trienticruwg. 

Ti« Nieberlage ber SDljnb nnb ihre folgen. — 
Tie ben ÜJijab burct) (General b’Mmabe jugefftgto Nie-bcrlnge 
rief eine weitgehenbe 'Mirtung Ijmroor. Ter tAcncral erhielt 
mehrere Schreiben uo» SUlulei ftafib unö feinen HJlatjatln 
führem, in benen fie um Stuffdmb ber Cperatianen nach« 
juchten nnb unt Trieben baten, ftufcerbem boten bie Wii= 
nifter Nlulei fiafibs in aller Jomt iljrc Unterwerfung an. 
©nberfeit« fcfjeint bunt) bie neuen ©orftflbe b’Wmabes eine 
©eunrubiflung ber ben <sd)aut)as benachbarten 'JOhab, Saer 
nnb Safan heruorgerufen ju fein. Sollten fie tfyr fricblid)e* 
©erhalten nufgeben. fo würbe bic L'agc fritifet), ba 'JJhilci 
£>afib bann ber ©.leg nach F*.1 fcl>r erleichtert unb 2lbb ul 
©fis’ Gipcbition borti)in aufs iiuftcrftc erfahrnen märe. 


{Retnljarb ftrljt. o. Scfjeffer- SBoijabel, 

ber neue IcMiimnnbttrtnt« Uöciiernt b« II. Mmweforp« 

'TNcr neue rommanbierenbe General bes 11. Slrmeerorps, 
^/General ber Infanterie iHein^arb ffr^r. p. Scheffcr- 
©otjabel, ftammt pon bürgerlichen Gltern unb ift am 
28. ÜKflr.t 1851 311 J&anau geboren. ©ei Nusbrud) bc« 
Tcutfcb-Fransöiiidjcn Äriegcs trat er beim 83. Infanterie- 
regiment in Alafjel, wo er bas Ghninajium b«fud)lc, ein 
unb würbe, nad)bem er fid) in betr .dämpfen bet Ööire- 
armec bas Gijerne dreuj ^weiter ftloffe erworben hatte, 
im Februar 1871 Offizier, ©on 1874 bi» 1H77 befud)te 
er bic .Slriege-atabcmie unb war bann als Oberleutnant 
einige Jeit fRcginientsabjutant. ?m 3ahTt 1881 wnrbe 
er jum (ftroften (Sjcneralftab fommanbiert, im Slpril 1883 
fam er in ben Webonetat bes (brohen (Oeneralftabs unb 
würbe im Dlooembcr bcsfclben ^abres ftauplmann. Üln- 
fang 1884 umrbc er 311m t'»eneralflab bes 11. Slrmec- 
forps unb im Tcjcmbcr 188"> 3ur 21. Ti* 
oifion oerfct3t. Sm ÜJiai 1888 würbe er 
auf ein Ctohr Aompagitledjef im Siaifer» 
'illeianber-b'iarbe-Cörenabierrfgintent 3lr. 1, 
trat hierauf als 'JJinjor in ben drohen 
(fteneralftab 3urücf unb würbe im Früh- 
jahr 1890 bent cf»cneralftab bes 18. ©rmee« 
forps ju geteilt. 3m Sommer besfdben 
3al)«s würbe er grab eit. Einfang 
1803 tarn er als ©ataillonstomman* 
beut sunt 4, (?>arbercgim«nt 311 F u fe» 
würbe aber fdjan im ^looembet 18fM bem 
Stabe ber 4. SInncemTpertion itt lUiüttdjen 
überroiefen. 2Int ;J0. 3Kai 1K% würbe er 
311m Gf)ef bes (hcneialftabs bes t f >arbclorps, 
am 22. 9Jlärj 1897 ,fum Oberft en ernannt. 

©om 9Rär,t 1899 bis 9lpril 1901 fotnmaii- 
bierte er bas 'Jlleianber- iliegiment, bann 
würbe er jum «icneralinajor unb .siontman* 
bcur ber 2, t<jarbe-3nfantericbrigabe beför- 
dert. 3m SJiai 1903 wutbe er jum pierten* 
mal in ben (fteneralftab oerfcht unb }uni 
Oberquartiermciftcr ernannt, fpätcr aud) 
mit 'JBahrnchmung ber ©cfdjäfte als Gl>cf 
ber an besauf nähme betraut. 21m 19. Ok- 
tober 1904 würbe er tWueralleutnaut, Ja- 
nuar 1906 SfteihCTt mit bem Ülamensjujag 
©ogabd. Seit bent 23. Februar 1906 war 
er Äiontntanbeur ber 2. t f »arbC‘?tifanterie- 
bioifion. 'Jlun ift er ber Nachfolger bes 
$ter,^ags «llbredjt 001 t 'lllürttcmbevg ge* 
worben. 


&arl Scfiünfjerr. 

Zlöhlid) fcheiuen^Jrophftfn aud) im eignen 
^©aterlanb etwas 311 gelten. Tenn aber- 
mals warb in Teutjd)*öftcrrei<h einem I)«imi* 
fd)«n S<f)riftfteller bieGljrc juteil, uon einem 
1) einti jdjen Rol leg tum ausgcjeichnct ju werbe n . 


m 


ftarl Sdjönhm erhielt, nad) bem er für ben (Srillpaner^reis 
iti Gnoägung gelommen, fein Trama „(Erbe" bamals aber 
noch ufd)t aufgeführt worben war, jetjt eine (Ehrengabe 
ppn 4000 Ätxoncn aus ber ttbuarb*©auentfelb*Stiftung. 

(Genugtuung, Stol^ unb Frcubc begleiten aud) biefe 
Gntfd)eibung ! 3n Sd)önherr unb Schnigler hut Cfterreidj 
.twei Tramatirer, bie oielieidjt nod) 311 Tichtem ber beut* 
|d)cn Nation werben. Ungetlflrter, jurunftoreidjer als b« 
weitere Gdjaffensweg Schniglers ift ber Sdjpnherrs. 
Sd)ttit)Icr fud)t Nlenfdjen unb l?eben in (trf<f)*inunpen ju 
fajfen, bie an jid) fünjtlerifdh ober ftilifiert finb. Gr liebt 
bie bunflen, abgetönten Sdjidfale, fieht im Tob bas gro&e 
3iel. Sdjönherr ift fein völlig entgegenftrebenbes JBiber- 
fpiel. Dh«c ^PUT pon 2ffthetentum, gcrabe, l)erb, roudjttg, 
ijt er ein fprobuft unocrfälfd)tcr Natur. Ter Trang 3U 
leben unb bas lfebcn finb ifjm bie Cuellen feines Schaffens. 
Nicht, bah er es leidjt nimmt. ?lbcr er bildet unb finbet 
fid) mit ben Stürmen feines ^oetcnl)cr3ens als aufrechter 



Karl ©(honten. 



TBt>oi. ©ebrOber Jbddct, »erlin. 

9ieid)sfan3ler gürjt o. öüloro mit feinem militärifdjen Segleitcr, d. S(hu>arijfoppen, ouf einem Spazierritt. 


2öahrt)eitsfu(f)er unb t&ahrhcüs- 
tun ber ab. Gr legt bie Tidjtung 
mit unenblid) fd)lid)tcr Grfinbung in 
ben Naum ber ©üljne. Tas SBort 
wirb fpärfam, wohl erwogen. Tich* 
tcrifd)c Nrabcsfcn femtt er nicht. Gr 
ift Naturalift int fünftlcrifcheften 
Sinne, nid)t in bet 2lrt nüd)tenicr 
OTilieiifdjilberung, fonbern burd) bie 
Straft feine« Naturgefül)ls. Sd)ön> 
herrs ^3f|antaf«e unb Sd)önhcrrs ©c- 
fühl flohen, ewig fid) erneuernb, aus 
ber Scholle. Gr fteht bem ©auem. 
polt oicl, oiel näher als Ülnjcngruber; 
er hat fs mit bem Gefühl umfaht, 
unb er allein uon allen Tid)tem 
fd)wibt unb treibt nicht mit ihnen 
foftümierte« ©auemtheater. ^>ier ift 
Grbgeift, unb t)i<rr ift bic ©auernfeele. 
Ter ÜJienfd), bie Sdjolie unb bic bunt* 
len ©attbe beiber — Sd)önl)err baudjt 
ihnen romantifd)-bämonifd)c Stjmbo- 
lif ein - finb fein Stofffret«. Gr 
ift weit echter als Mnjengraber in 
allen 3ügen feinerer ©fpchologte; 
juerft bic ©oefic, bann bie tBahrheit 
— ber spolcmiC ober gar ber Tcnbctt3 
gibt er nicht Naum. Gr ift weit we- 
niger JlultuTpotenj als 9ln3engrubcr, 
benn mehr als eine Stanbooll (Seftaltcn 
unb ein paar ftonflittc hot er nicht. 
GdjßnherT ift ein Tidjter ber w«h- 
wunben Nrmut, ber fd>euen Unter- 
brüdten, ber gebrochenen Gehegten. 
Ommer liegt bie Tragi f im ©eniüt; 
f ojiolc tiintcrgrünbc, fojialc .Rata- 
jtrophen fpiclen nicht primär mit. 
Tetrin liegt ein hoher Nei.t. Tas er- 
jeugt bie Stimmung pon 'lüeltfremb- 
heit, oon tteufchheit. 2lber füllte 
Schonherr nicht aus ber Gngc eines 
Tiroler Tales entfliehen, nicht bie 
'IBeite eines um f affen ben ©Lides ge- 
winnen fömten? 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 



492 


3IIu[triite 3«tong. 


SRi. 3377. 19. SlJtära 1908. 


Kerner ha*t< bem (Einftubieren unb bcr Geltung Desselben 
fein ganaes reiches Können 3 ugeroenbet; unfer DOTtreff- 
liebes Orcßefter bTadjtc jede Schattierung her Klangfarben 
mit oollenbcter ^fefrtfjeit zum Qlusbrucf; fießer unb wuchtig 
griff ber (Hjor ein, ber freilich erft im britten ©llt tu 
©Borte fomml. 

Non ben einzelnen Darftellern feien oor allen bie 
Drägetbct Hauptrollen, AartceIot-9lnthes unb (EHane-Gräftn 
©asqueg, genannt, beren fleiftung in Spiel unb (belang 
auf ber ßöcßftcn Stufe ber ©ollenbung ftanben. ©Iber 
aud) bie tleineren. Sollen waren durchweg in ben fjflnben 
unfetex erften Kräfte (Gineora- Saamafi, Wrtus-Dafäts, 
(Ereuiit.Grbös) unb würben mit ooller Eingebung glänzend 
burehgefüßrt. Deforattonen unb {Hu&ftattung entfprad)en 
ben ßöcßften tünftlerifcßen Anforderungen. Kurz, alle 
fraftoren festen ißr ©eftes baran, um ben (Erfolg bes 
ljeimi|d)ett ©Bettes ju fidßem. 

tiefer (Erfolg war benn aud) ein toller unb warmer, 
wie ißn ber Äomponift nidjt beffei wünfd)en Connte, unb 
er [<heint fid) ton Aufführung 3 U Aufführung 311 lleigem. 
Wein« feiner ©Berte hotte ähnlich butdjgcfc£)laflen. fliegt 
bie« etwa daran, baß „CEliane“ jene ©Berfe an tünftlc- 
rifdjem ©Berte übertrifft? Ober liegt es daran, baß unfer 
©ublifum innerhalb ber juxinjig fraßre, wäßrenb welcher 
SOti^aloDirf) feine „Cliane" in ber Schublade befielt, bem 
©erftänbnis be& großen bramatifeßen Stil« in ber Oper 
näß er gefommen ift? fraft möchte i d> bet Leitern An- 
nahme guftimmen ; benn im Caufe biefer beiben Dezennien 
haben fid) bie „Nibelungen "-Detralogie, bie „©Reifterfinger" 
fowie „Driftan" an unferer Bühne erft eingebürgert, unb 
es finb and) bie frrücßte ber gediegenen nmfifalifcßen Nil« 
bung gereift, bie unfere ßandes-NhififaFadcmie ber jün- 
gern (&rneration bietet. 3n biefem fralle hätte ber Kam* 
ponift geerntet, roas ber ©Jhifitpäbagog gefät, unb tönnte 
er ber erfolgreichen ©Bieberbelebung feiner früheren ©Berte 
ettigegenfeßen , des großangelegtcn ungarifeßen ©hifif- 
btamas „lolbi" jumal, bas ftofflid) unferm ©ublifum 
näher fteljt als „(Eliane" unb mufifaltfcf) alle Boraüge 
aufroeijt, bie ben glänzenden (Erfolg bes leßtern ©Berles 
herbe ige führt haben, 

©Bie bent auch f«, freuen wir uns über biefen (Erfolg, 
oßne über Doftorfragen ju fpintifieren, unb hoff«» wir, 
bafe er, jum {Ruhme bes ungarifeßen Kunftfcßaffens, balb 
bie ©rengen unferes ©üterlonds überf (breiten wirb. 

Korfu. 

wei ßell leuchtenbe ©eftime ftehen am ßiftorifeßen 
Firmament bes europäifeßen Orients: Konftantinopel 
unb Korfu. frenes eine golbene, glühenbe Sonne, biefes 
eine filbeme 9JJönb|i<f)el , ber es ja aud) in feinet Geftalt 
gleicht. ©Boßl an bie ad)tf)unbert fraßre war Konfianti- 
nopel bie Sonne ber ©Belt, bann fant fie, unb ber ©Jtonb 
ftieg empor: bas fraßt 1200 etwa bezeichnet tiefe SDenbe 
am fultucpolirifcßen Himmel (Europas, wo ber alte Dften 
terftntt unb ber junge SBeften herauf hämmert 

Aud) barum möchten wir Korfu einem SHonbe rwr» 
gleichen, weil es feit feinem erften (Erfcheinen in ber ®e* 
fchidjte »on einem romaniifchen Schimmer umfloffen 
ift; roenigftens für unfer rüdfdjüuenbes Wuge. Sage, 
Ganbfdjaft, ©efd)id)te — alles erfcheint wie in aartes, 
gittembes 2KonbUd)t getaucht unb macht bie 3nfet 3 U 
einem fiiebiingstanb aller Nomantirer, im NUttelalter wie 
in bet neuften 3 e it- 

Unb enblich gleicht Korfu auch bann einem fDionbe, 
weil es fein eignes £id)t, feine eigne ©efchtchte hat, weil 
es erft oom Often, bann — unb nun erft recht ftarf — 
00 m SBeften fein flicht empfängt, erft oon 93 i) 3 an 3 , bann 
oon Nenebig unb feiner uns fo romantifd) büntenben 
'{Itacht. 9lud) bas fommt unferm Vergleich 3 ugute f bah 
Äorfu, bie 9Jionbfid)el, nie bem türfifd)en ©albmonb 
untertan war, baf; ihm alles 6 d)idfat erfpart blieb, bas 
bet Nomontit fchäbli^ fein fonnte. Korfus 0rrembf)err* 
fchaft war eine foldje oon Kittern, Dogen unb t&emlemen, 
unb auf biefem Boben erblühte eine fleine, oon ber 
fRomantif genährte Kultur, eine Wcfleifultur. 

llnb aud) rein negatio wirb biefc Ntonbfcheinftinnuung 
in uns erweeft, wenn wir an Äorfu benfen; benn biefe 
3n|el ift unflaffifd). QBebcr 3 eigt ihr Körper bie eblen, 
fein gemeißelten flinien ber gried)ifd)cn Natur nod) ihr 
Nntliß bie Spuren g riech ifdjer Kunft unb Kultur. Dte 
gdechifdje ©ejehiebte ift an biefem (Siian b oorheigeraufd)t, 
ihr burd)fid)tig» flares flicht f) at f> e nicht utnfpielt, unb 
wenn bie Sonne Römers iljr gelädjelt hat, fo gefd)al) bas 
roieber nur in ber $l)antafie nachgebomer fRomantirer, 
bie hierfür bie ^ßf)öafcni-nfcl Sdjeria oerlegten. 

(Es bleibt alfo babei: Äorfu ift bie DerförperteNomantil, 
in feinet Kultur wie in feinet <£efd)i<hte. ©on G^ilien 
unb ron ©enebig fpinnen fid) bie erften Jäben begehr- 
licher (Erobcrung&politif ^iniibcr 3 U ber fdjlummemben 
SDltereshüterin: bort h^t fie bie ftarfe, neroige 8 rauft 
bes normanrtifd)en Neie« ©obert ©uiscarb, h* er bie 
fd)Iau unb fein fpielenben 'Jiugerfpitjen bes weitblidenben 
Dogen (Enrico Danbolo. ©eiber ©eftalten ftehen am (Ein- 
gang ber ®efd)id)te Korfus wie bie ragenben 3 coilling 5 » 
felfen, bie bie ffeftung ber 5awptftobt Korfu beheetfehen. 
©ber bie Schlauheit fiegte, wie fo oft, über bie lapferfeit: 
länger als hwnbert 3 ahre fämpfen bie normannifchen unb 
hohenftaufijdjen Könige Si 3 iliens um ben Siegespreis 
gegen oeneaianifdjcn t)anbels- unb bt) 3 antinifd)en Diplo- 
maUugeift, unb in biefem heißen Ningen bleibt äußerlich 
©j) 3 au 3 Sieger, aber nur, um Benebigs 9Wacht langfam 
großaujiehen unb gegen fiefj 3 U tehren. 


Das gefdjal), als auf bem uou ©enebig eiugefäbelten 
oierten Kreu,i)ug ©D,tan 3 12(14 in bie^iänbe ber flateiner 
fiel. Damolo machte fi<h biefc Umwälzung and) für Korfu 
bemerfbar. ©enebig ftredt bie ^>anb nad) ihm aus, aber 
oon bem gcgenüberliogenben fteftlanb oon (Epirus greift 
eine nod) ftärferc .fjanb nad) bem Kleinob hinüber, bie 
bes bt) 3 antini fchen Ufurpators S©id)acl ©ngclos, unb ent- 
reißt es bem jungen flöwen ber ©bria. Damit wirb 
Äorfu nod) einmal an Das fjeftlanb gefettet; juglei<h 
aber ergreift König ©lanfreb bie ihm gebotene $>tmb per 
(Enfelin jenes epirotifdjen Defpoten, Helena, unb als 
fd)önft« Schmud in iEjrer ©rautfron« flimmert Korfu, 
bas nun bem ^oßenftaufen fidjer 31 t fein fd)eint. Doch 
ba tritt ju bem ©<ue 3 ianer unb ©lanfreb plößlich ein 
britter mächtiger Bewerber in ber ©erfon bes Orranjofen 
Karl oon Qlnjou: burcf) bte für ©lanfreb imglüdlidje 
Scßlacht bet ©eneoent fällt and) Korfu an bte ©njous, 
bie es l) uni)er tjroanjig 3 a h w lan fl behaupten, bod) nur, 
um es ©enebig als reife 3 frud)t in ben Sdjoß fallen 311 
(affen (1386). 

Nach bent breihunbert 3ahie langen Nittertumier 
folgt nun bie frieblid)e oierhunbert jährige Neriobe ber 
^errfd}aft ber Dogenrepuhlif. Durch ©enebig würbe jeßt 
Korfu, unb butd) Korfu ©enebig groß. Noch 9 * 0 *« (Enbe 
ber ocne 3 iamfd)cn öerrtidjfeit (1760) fd)rteb ber Statthalter 
Francesco ®rimani: w ©Jit einem ©ufroanb oon Schäden 
haben bie ©ene 3 ianer aus Korfu ben Sd)ilb ihrer OTeeres» 
herrfd)flft gemacht unb bas ftaunenswerte ©ollwerf Italiens 
gegen bie Dürfen.“ 3weimat, 1537 unb 1716, machten 
biefe einen heftigen {Eingriff auf bte 3nfel, unb mit bem 
3 weiten unb feiner heldenmütigen ©bwehr ift ber Name 
eines Deutßhen, bes Grafen o. b. Schulenburg, ruhmooll 
oerbunben. Sein Name ging bamals butd) bie ganje 
©3 eit, unb noch jeßt farm man am (Eingang in bie 
3ieftung bie freilief) feljr gefdjmadlofe Statue fehen, bie 
ihm 3 U Ghren ©enebig errichtet hot. Unb mit fRed)t; 
benn, wie 0r. Gregorootus treffenb bem erft, ohne Schulen* 
bürg würben auch bie 3onif<hen 3nfein türfifch ge* 
warben fein. 

Die leßten hunbert 5<tßre in ber Gefchidjte Korf'u^ 
nad) bem QFalle ©enebtgs oerliefen ebenfo unruhig unb 
wedjfelooll wie bie erften breihunbert. 2Bie bamals bie 
3nfel groifchen Normannen, ©enegianent unb ftranaofen 
hin unb her gegerrt würbe, fo jeßt 3 wifd)en ^ranaofen, 
©uffen unb (Engländern (1707 bis 1815). Die ©riten be- 
haupteten fie am Iflngften, bis 1864, wo fie mit ben übrigen 
3onifchen 3nfeln nad) jed>shunbert 3ahren mieber griechifd) 
würbe. 

Sechs Nationen hoben fontit in acht 3ohrhunberten 
über bie herrliche 3nfel geheTrfd)t, nnb 3 toar, wenn man 
oon ©i) 3 an 3 abfieht, nur weftlid)e Äultumationen ; aber 
feine hat ißr ben Stempel ihrer Kultur fo tief eingebrannt 
wie bas mächtige ©enebig. 

Die Stabt Äorfu macht noch i*ßt ben ©nbrud eines 
etwas Ieoantinifd) gefärbten ©enebigs: bie engen ®affen, 
bie Bauart ber fjäufer, bie berühmte Spianata. Slud) 
bie ©lenfdjen 3 eigen mehr italiemifdjen als gricd)ifch«n 
Dqpus; fein ^öunber, wenn man bebenlt, baß bie 3nfel 
feit bem brei 3 chnten 3 nf)rhunbert itälienifd)e Sinwanberung 
erfahren hat. Dagegen ift bas 3talienifd)e jeßt fd)on faft 
gana burd) bas ©riechifd)c oerbrängt, unb bie oomehmen 
oene 3 ianifd)en Nobili, bie bic forfiotifche fllriftofratie bilöen, 
finb oöllig gräatfiert. Dtoßbem war bas 3taltenifd)c bis 
1852 bie Slmtsfprache ; unb es leben nod) etwa breitaufenb 
3taliener hier. 

98id)tiger aber unb bauerhafter war ber oenc 3 tanifd)c 
(Ehorafter in ber fo 3 iaien unb geiftigen Kultur Korfus. 
Nod) bis in bie fccfjiiger 3af)re bes nemtiehnten 3ai)r- 
hunberts muß bic Stabt Korfu gan 3 ben (Einbrud einer 
ariftofratifd)cn Nepublif gemad)t haben. ©C 3 Ctd)nenb bafür 
ift folgenber ©orfall. Der in Korfu anfäffige Dichter ®raf 
Dionpfios Solomos, ber aus urfprünglid) oene 3 ian ifdjer 
framilic ftammte, fanb eines Dages auf feinem Spajier- 
gang unter ben AaubenbaUett bcr Spianata oor einer 
Süt einen f>unb liegen, ber ihm ben ©3eg oerfpetrte. Nls 
ber ®raf ben ^yerm bes fnmdes, einen Nrgt, zur Nebe 
(teilte, lächelte biefer unb ging feiner ©3ege. Der Graf 
begab fid) 311 m ©ouoerneur unb forberte fategorifch bie 
foforiige Nusweifung bes Nrates, bie auch Won am andern 
Dage erfolgte. Noch jeljt unterfd)eibcn fid) bte oontehmen 
Äorfioten oon ben fonft fo formlofen unb ungezwungenen 
®ried)crt burd) eine ftarfe 3 urücfhaltung, unb man ließt 
fie felbft an ben heißen Sommertagen nie anbers als in 
®el)rpcf unb 3 *)^ nl >er fpa 3 ierengehcn. Das ift nod) ein 
Neft oenc 3 ianifeher ©3ürbe. 

Die friedliche foerrfth 0 ?* ©enebigs war der (Entfaltung 
bes Geifteslebens befonbers förderlich, unJ> an der geiftigen 
©Hebergeburt ©riedjenlanbs h«t Korfu einen $auptanteil. 
3 u einer 3 eit, wo auf bem griechi|d)en Sfeftlanb alle 
geiftigen {Regungen erftorben waren, blühte h«(- int fieb- 
3 eßntcn Jaßrhunbert, ber Humanismus, ©or atoeihunbert- 
fünf 3 ig 3ahren (1657) untrbe eine gxied)i|d)e Dlfabemie 
hier gegrünbet, bie, oor hundert 3 “hwn (1808) erneuert 
unter florb ©uilforb 3 U einer Unioerjität ausgeftaltet 
würbe (1824), der erften Griechenlands, ©ei bcr Ber- 
einigung bet 3ontfcben 3nfeltt mit bem Königreich ging 
fie leider ein; bod) trägt man fid) jeßt mit bem ®ebanfen, 
bic Hod)f<hule wieber ins flehen au rufen. Korfu wäre 
auch der rechte JDri bafür als ©rüde 3 wifd)en Otzibent 
unb Orient. H a t es doch felbft mehrere große Nlänner 
im acht 3 cßnten unb neunzehnten 3 a h r h un& ert heroor- 
gebracßit, bie ©hitolo 0 cn ©tuftoxibis unb {Romanos, oon 


denen ber erfterc mit 21 . o. Humboldt, t> cr ledere mit 
fr. ©regotooius befreunbet war, ber beiben ein fd)önes 
Deufntal in feinem lieblichen ©üd)lein über Korfu gefeßt 
ßat; ferner ben größten Staatsmann Griechenlands, ben 
®rafen Äapobiftrias, ber hi« nißt. (Endlich lebte h»« 
ber größte Dichter bes modernen Griechenlands, ber fchon 
genannte Graf Dionqfios Solomos aus 3«utc (1708 
bis 1857), ben mcrFwürbigecweife weder ©regotooius 
noch unfere Konoerfationslexifa erwähnen, ber auch in 
Griechenlanb lange ignoriert würbe, jeßt aber fid) ®aßn 
3 U bredjen beginnt, banC feinem Biographen, bem eben- 
falls aus Korfu gebürtigen gricdjifchcn ftfthetifer unb 
Hamlet- Überfeßer ©olpläs. 

Docß ba finb wir fchon wieber mitten iu 6 er NomontiP, 
oon ber wir bei unferer Betrachtung ausgegangen waren ; 
benn alle biefc ©Rönne r fühlten (ich nicht nur als ©riechen, 
fonbem aud) als Italiener, unb ber italienischen Nomantil 
oerbanfen fte bas ©efte. Korfu t) Q t den Klaff ijismus 
3 uerft überwunden nnb Griechenlanb für bie Nontanrif 
erobert. 

2lber auch »on ben frremben, bie fid) mit ber 3nfel 
befchäftigt hoben, finben wir in erjter Cinic folche, bic in 
Aanbfchaft unb Gcfd)id)tc bas Nomantifd)c lieben: ben 
öftetreidjifthen Äottjul NL o. ÜBarsberg, bet itt feinen 
„Obt)ffei|d)en flanbfd)aften M ein ebenbürtiges literarißhes 
Scitenftüd 3 U ©retlers „ObrjffeeIanbfd)aften w gefchaffcn hat ; 
bann unfern HUtoriFer bes mittelalt erlid)cn Noms, fretb. 
Gregorooius, ber in feiner „3onifd)en 3bqUe“ Äorfu 
ßlftorifch unb lanbfehaftiid) fd)Ubert. Durcß SBarsberg, 
fo h^ißt es, ift bie unglüdltcbe Kaiferm Glifabeth oon 
Ofterrrid), bie ©Sittel sbadher NomantiCerin , auf Korfu 
aufmerffam geworben unb hat ihrer fliehe au ber ro- 
mantifeßen 3nfel in jenem Dustulum ein DenFmal er- 
richtet, bas nun oor bem drohenden ©erfall bewahrt ift, 
inbem es ber Deutfdje Kaifer anCaufte unb in feinen 
Schuß nahm. 60 fpinnt fid) an bem fraben ber Gefehlte 
Korfus bie Nomantif fort oom grauen SBittclalter bis in 
die Gegenwart, oon ber 3 c *t, too bie Sd)t»*fter bet 
Normannenfönfgin Helena, ©nna, ben frürften ©Hlhelmll. 
oon Ntorca 3 um Gatten erwählte, bie 3 U ber 3**t, wo 
ein andrer ©Hlßelm 11. unter friedlicheren Bedingungen 
ben ©oben Korfus betritt, I>r. Karl Dieterich. 


Der SRotgen. 

CSrniACbe oon 3)l)ilipp Otto ©djaefer. 

n die heiter« Gefilde, wo bie reinen fromicn wohnen, 
führt uns Nßilipp Otto Schacfer mit feinem Gemälde 
„Der ©Rorgen“. ©3ir oerfpüren darin deutlich bas ©Balten 
ber fünftierifchen Nßantafie unb babei bod) bie unmittel- 
bare Näße ber Natur. Nur ift es eine befedte Natur. 
Die ©eftalten, bie fid) auf ben freien, luftigen Häßen be- 
wegen, erf (deinen befreit oon aller (Erbenfcßwerc. Die im 
Sinne ber ©Biffenfchaft objeftioen Gefeße, denen bie ©Befen 
der Körperwelt unterliegen, haben in ben Negionen bes 
feßönen Scheins feine Gültigfeit. 

Die erfte Nitwgun^ 3 U feinem Gemälde wirb bem 
Künftler woßl im frttnen, oielleicßt beim Nnblid einer 
Berglanbfchaft, geworben jein, etwa um bie 3 «*- ba bic 
Gönne bie Gipfel grüßt unb ber anbrechende SRorgcn 
oon den Bergen nieberfteigt. Die Nebel, bie über bem 
Dale wogen, bie ßin unb ß« ßufeßenben Schatten, im 
Kampfe mit dem burd)br«d)«nben flid>te, unb bie gufammen- 
geballten ©Bolten erfdjeinen wie ineinanber oerfdjlungene 
Gewalten unb friguren. Ohr 3 ufälliges Spiel nimmt in 
ber feßöpferifeßen Nßäntafi« des Künftlers, in feinem 
Schauen immer entfehiebenere frormen an, unb langfam, 
nllmählid), gltich einer werbenden ©Belt, entfteljt bas Bilb, 
bas er uns h»«r zriflt. Om ©Sehen ber Dämmerung ent- 
fdjwebt auf Icifcn frlügelu ein liebendes Noor. Nu& ben 
Schlupfwinfeln ber Nadjt aufgefcheudjte Dämonen oer- 
bergeit fief) oor bem ftrahlenbcn Buge des Dages. Bßöbus 
ber Glänzende näßt mit dem golbenen Bogen, fpannt 
bie Sehne unb crttfctibct bas tödliche ©cfdjoß. Den 
Nfeit in der ©ruft finft ber Getroffene nicber in [cßau- 
rige Öde. 

Das Gemälde ruft in dem Beicßauer eine gange ©Belt 
oon (Empfindungen wneß unb regt beffen Nßantnfietätigteit 
nach ben oerfchicbenften Seiten h»« an. Scßaefer ßat 
feinen Stoff in dem Ginne alter fgmbolifcßcr unb mptßo- 
iogifeßer ©orftellungen poctifiß neu gcftaltct. (Er fptießt 
eine Sprache, bie jedem oerftänblidj ift, bcr tn biefer ©Belt 
Befcßeib weiß. 3nfofem feßafft jeder Künftler, wenn er 
bie feiner 3cit unb itjrer Kulturhößc cntfprechenben ©Berte 
fdjafft, gern ein gültige ©Berte- frebe 3«it bringt aber auch 
immer bie ißt emgemeffenen Künftler h cr »ör, bie aus 
benfelben Quellen feßöpfen, aus denen alle großen ©Reifter 
gefchöpft haben. Die Scßoefer eigene ®ciftesrichtung ift 
wefensorrwaubt mit der Kunft eines Cornelius, Genelli, 
fr-euerbaeß, Bödflin, NRarees. (Er ftrebt ins De (oratio- 
©Ronumentale. 3 » anderen 3 citen unb unter anderen, ben 
Künften günftigen Berßältuiffen würbe er als frrestomaler 
glänzen. Sr fehlen ißm nur ©Bände, um bie ißm 3U* 
ftrömenbe frülie oon 3 b een unb ©e ft alten 3 U entfalten 
unb ausgubreiten. So muß er fein großes fünftlerifcßes 
Kapital gleicßfam auf 3infen anlegen unb in Staffelei- 
btlbem au&geben. Den Bcfud)em ber ©tünd)ner fraßres- 
ausftellungcn finb feine übrigen Gemälde, wie „Der ge- 
feffeltc Nromctßeus“, „Die Söleerfaßrt bes Nereus“, 
„Ditßijrambus", „frugenb des Sanhus“ u. et. m., woßl- 
befannt. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


(£. ©laf<neg-2Barb: 21m ÜWorgen im £>t)beparf ju Conbon. 


ißljiüpp Otto Sd 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




;er: Der IRorgen. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



•uafpjqriJsBw® sam& »Iffi 



Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


9Jr. 3377. 19. Wöq 1908. 


3IIu|ttirte 3 e ' tun 9- 


497 




Dos O 3 canogiap^ii<t)c 
OTufeum b« dürften 
oon 'JJionaco. 

ftatt CberilubicMrfl!Dr.«urlL'nmp«Tt 

♦n ©tuHflo«. 

3 n ber Ojeidjicbte ber (Er. 

forfdpmg brr ©teere nimmt 
frürft Sllbcrt oon ©lonaco feit 
^a^rje^nten einen geachteten 
©laß rin. 3"“«!* ® urfc * fein 
©ame in weiteren ftreifen ge« 
nannt, als er gum 3wcdc 
bes otubiums ber ©leeres* 
jtrömungen im 9ltl<mtifd)en 
O^ean in größerer ©ngatjl 
|<htDimmenbe Tonnen ausfetjte. 

SBinenfcf)aftlid)e ^atjrten auf 
eignem Gdjiffc führten lljn 
immer mehr in ogeano« 

graphische ftorfdjungen. flls 
gefaulter, uwttererprobter Gee« 
mann ftanö ber friirft in 
mancher [türmifdjeu Gtunbc 
auf ber ftommanbobrüde, unb 
in feinem ©udj „(Sine See« 
mann&laufbaljn“ bat er in tief« 
empfunbenen Stbtlöemngen 

einem größem Hefcrfrcis ein ©ilb ber einen ober ber 
nnbeni ber ^atjrten gegeben, bie ihn ben fltlantifdjen 
Ogean nach oerfd)iebenen ^Richtungen freugen ließen unb 
meit hinauf bis in bie arftifefjen (Rcwäffer führten. 
Tic ©3iffenfd)aft aber banft ihm eine SRcitjc mertrollcr 
©ublifationen über ogeernograpbifche Sorfchungeu per« 
fd)tebenfter flrt. SBaten es gunfichft pt>t)|ifaiifd)c fragen, 
beten Höfling itjn aitgog, fo übte balb aud) auf ihn bie 
rounberbare ©Seit ber ffllecresttcre ihren 3auber aus. Tie 
(Erforfcbung ber Tiefen ber ©leere bunt) grobartige Gi* 
pebitionen, an beren flusfcnbung fid) alle Stationen be« 
teiligten, batte oor ben erftaunten ©liefen ber 3aolögen 
eine neue, bist)« unbefannte fBcit er ft eben laffen. Tas 
alte Dogma oon ber Cöe ber Tiefe ber ©teere mar ge« 
ftürgt, eine ©eit gum Teil bigarrer formen, farbenprächtig 
fogar, mit eigenartigen, für bas Heben in ber Tiefe be* 
ftimmten (SinTicbtwngen toar entbedt worben. Wurf) ber 
ftürft Ijaite an ihrer weitem Grforfchung flnteil. 

Sielfad) ift bie Unficht nerbreitet, bas ©lägenatentum 
be* dürften bcftche nur in pcCuniären Unterftiißuupcn, in 
freigebig gur ©erfügung f|e ft eilten Hilfsmitteln. (f>ea>iß 


Tie Hanptfaffabe bes Dgeonograpbifcben ©hi fr ums in bet floenue St.-SHartin ju SJonncc*. 


wären bem durften feine Gefolge nicht möglich gewefen 
ohne bie ihm in großem ©laßftab gut Beifügung fteben« 
ben ©littet; aber nicht geringer ift bie perfönlicfje Anteil« 
nähme, bie eigne Dtitarbeit, etngufcbätjfn, unb es ift nur 
gu bebauem, wenn in Serfettung befonbercr Umftänbe 
emftc wiffcnjchaftliche Arbeit auch non cmfter Seite nicht 
geroürbigt wirb. 

3ahlreid) finb bie Gntbedungsfahrten, bie ber ftürft 
alljährlich feit 1885 unternommen hat, guerft auf bem 
fleincn Schiff «HironbrUc“, ipätex mit ber als Gxpcbi« 
tionftfehiff gebauten, trefflich eingerichteten 3ad)t „©ringeffc 
Slice". ©tehrere neue Apparate würben oon ihm etfunben, 
fo genial erfonnene 5Reufen, bie in bie liefe oerfenft würben, 
unb in benen merfumrbige Tieffcefrebfe unb anberes (Retter 
n noerfehrt gum ©orfchcin (amen, welche bei ben gewöhnlichen 
f^angmethoben leicht ihre gerbxcdjlichcn hier unb garten 
©liebmaßen einbüßen. 3n großen liefen fanb bas eie!« 
trifche Hießt ©ctroenbung, um bie Bewohner ber liefe 
an gut öden. 3n aufregenben 3agben rourbc bem mäch- 
tigen Pottwal nachgcftcllt unb in feinem ©tagen in ben 
halboerbautcn ©eften oon Tintenfifchen bie untrüglichen 


Tie (Vifiabe nach bem ©teere gu. 

3)as Oäcanogtap^ii^e 5OTufciim bes fturflen o° n SJJonacc. 


©eweifc aufgefunben, Daß in ber Tiefe bes ©leeres aus 
biefer Gruppe ber ©3eid)ticre wahre ©iefen leben, benen 
felbft bie gelegentlich 9. ©. an ber ©an! oon ©etiftinbUmb 
geftranbeten Tintenfifcbe mit 12 m langen firmen an Größe 
noch nadjftehen. Um bod)noxbifd)cs Heben gu beobachten, 
fuchte ber ftürft Spißbcrgen auf. ©ie er fich ein ©er- 
bten ft gufd>reiben barf an ber Gtforfd)ung ber ©Weltmeere, 
fo beteiligte er {ich aud) an bem neuften großen ©roblem 
unfrrrr raftlos oorwärtsfehreitenbett 3«t: ber Groberung 
bes Huftmeers. 3n großem ©taßftab würben mit ©rgiftrier« 
b allons ©erfuche angejtcllt unb ©tatcrial gefammelt gut 
(Erlen ntnis ber p^a>fifaliTef>eri ©erh&Itniffe in höheren Öuft« 
fd)ict)ten. 

flls eine Strömung ber mannigfachen unb oielfeitigen 
ftorfchertätigfeit QU f bem <&ebiet bex Cgeanographie barf 
bas Unternehmen begeichnet werben, bas ben ©amen 
bes dürften in ben lebten 3ahren weit über ben ©ahmen 
wif|enfd)aftlitheT Streife hinaus genannt werben ließ, bie 
Schöpfung eines Cgeanograpbifthen ©tufeums, beffen feier« 
liehe tt»ainbfteinlegung am 25, ©pril 1899 ftattfanb, unb 
bas nun rafeh feiner ©ollenbung entgegengeht. Wu<h 
ber Tcutfche Slaifer 
bringt bem Unter- 
nehmen, wie felbft« 
oerftän blich, l f * n leb« 
hafteftes Clntereffe 
entgegen. Tas „Mu* 
m-c I Uvanouraphique 
de Monaco“ ift allem, 
was {ich a «f Cgeana« 
graphie in weiteftem 
Sinn begieht, ge« 
roibmet. 

Tao ©hifeum 
nimmt ben äußerften 
Ojten ber Gärten 
oon St.*©tnrtin ein. 
fluf einem Ubfturg 
beo J>clfeno gelegen, 
auf (frunbamenten, 
bie faft bis gum 
©leer hinabgeljen, 
ift es umgeben oon 
herrlichen (Rartcnau- 
logen, bie burd) ben 
©au bes ©hifeum« 
feineswegs eine (Ein- 
buße erlitten haben. 
Tie £>auptfaffabe 
liegt gegen bie floe- 
nue St.«®larttn ju, 
roährcnb bie ©lief« 
feite in bas ©leer 
binabfteigt. Tie 
Hänge bes (Rcbäu- 
bes beträgt 100 m; 
ber ©Mittelbau, 20 m 
lang bei einer liefe 
oon 20 in, ift auf 
ieber Seite flanliert 
oon einem ftlügel- 
bau oon 40 m Hänge 
unb 15 m liefe. 
Tiefe ©iaßc gelten 
für bas gange Cöe« 
bäube mit ©usnahme 
ber bei ben Unter« 
ftodwerfe. Turch 
bao ©ortal, in bet 
flocnuc St.«©lattin 
gelegen, gelangt man 
in eine ©orballe, bie 
bie gum eilten Stod 
führenbe Treppe 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




498 


3fliiftrirte 3 c ^ un 9- 


9ir. 3377. 19. SJlfiq 1908. 



■?ln jaf)l Aquarien ju tragen, bie gut beleuchtet, Stubien- 
gmeden bienen, Turd) juxi clcltrtfd) betriebene 
'Pumpen wirb bcis SRecrestoaffcr 64 m ho<h ff^ljobcn, 
bas bann mit einem ftall oon mehreren Metern ben 
Aquarien juflieftt unb bureb bie mitgeriffene ßuft 
automatijd) bie Ventilation bet Aquarien be|orgt. 

Tas obere oon ben beiben Grbgefdjoffen, eben- 
falls wieber 100 m lang, enthält bie (pr&parations- 
rflumc, (Dtaga3mräume ber Sammlungen unb oer- 
fdjiebene Arbeitsräume; einige ber lederen follen auch 
(belehrten 31m Verfügung geteilt »erben, bie bie 
Sammlung beliebigen ober c^canograpfyifd}? Stubien 
no^unebmen münfehen. Ter mittlere Saal bie|e« 
Untergcfchoffcs, bas and) ein großes photographifches 
Atelier enthält, wirb oon ber SSibliotljcf eingenommen. 
Tie Untergcf(t)p|Jc finb oollfommen fertiggeftellt, bie 
Cbergefchoffe h aT *<™ «od> *h r ” »ölligen (Bollenbung 
in ber Aufteilung oll ber ffiegenftänbe, bie fich auf 
bie Ojeanographic lieben. Apparate jum Stubhim 
ber Mecrcsftrömungeu an ihrer Oberfläche unb in 
gräftcrer Tiefe, Tieffcelotc rcrfchiebcrcer Art mit ben 
(Einrichtungen, 3ugleich groben bes HJleeresgrunbes 
mit hftauf3ubringett, Tiefleethcrmometer mannigfacher 
itonftruttton, ftlafthcn aur entnähme oon SBaffer« 
proben aus oerfdjicbeneu Tiefen fiit djemifefje Unter- 
juchungen, Apparate, bas (Einbringen bes Cidjtes 
3U meffen, lur3, all bie mannigfachen unb jum Teil 
ungemein fompli3icrten Hilfsmittel gur phi)filalifd)en 
Unterfuchung ber Meere werben hier Aufteilung 
finben. 

(RM)t minbet zahlreich finb bie (Apparate 3ut (Er- 
beutung oon (Weeresticrcu , oon benen ein Teil oon 
bem 3-ürften unb feinen (Mitarbeitern erfunben ift, 
anbere mefentlich oeränbert unb oerbeffert mürben. 
Tas einfache Satfneft bes Jifchers, welches er am 
(Baben hinjiehh auf btefe ©eife bie bafelbft liegenben 


ArbcttsFobinctt bes SiflrftcTt Ulbert oon Monaco. 


enthalt. (Don ber (Eintrittshalle aus betritt ber Vefucher 
ben grafo*» (DUttelfaal bes ©rbgcfchaffes, ben Gmpfangs- 
faal, an beffen einer Seite ein Saal für Sammlungen 
jicf) befinbet, roährcnb ein foldjer an ber anbem Seite 
als Sifyungsfaal oorgefchen ift. Tas Grbgcfchofc, 53 rn 
über bem ©ccresntoeau gelegen, h at 7 m Höhe; ber 
erfte Stod, 11 m ho<h* ift mit einer unter ber Tecfe fid) 
htnjiehenben ©alerie oerfehen. Tie (Einteilung ift bie« 
felbc wie im (Erbgefd>o&. 3n beiben (Etagen erlaubt bic 
(Einrichtung ber Türen, bie btei Säle 311 einem cinjigcn 
groften «f-eftraum oon 100 m ßänge 3U ocrtoanbcln, ber 
gut (Abhaltung oon Älongrcffen unb ähnlichen grofecn (Ber- 
fammlungen bient. 

(Das flache (Dach bes ©ebäubes bilbet eine ausgebehntc 
Tercaffc oon 1500 qm, bit 75 m über bem Mecrcsfpicgcl 
liegt. Tie 30*1 unteren ©efdjoffe, bie toir als Adlet* 
gefd)o||e Zeichnen Finnen, unb bic bireft auf ba& SDlccr 
gehen, finb hierburd) oöllig h«H- Ter ©eftfiügel bilbet 
ein groftes, 3,«„ m hohe« Atelier, hauptfächlid) beftimmt 
jur ^rüparation unb Aufteilung ber groften Tiere, ©alc, 
Scehuhbe ufto. Tarunter liegt ein gtofjet, gut »etitiiierter 
Kaum, ber bie Mazeration sapparate, bie bas gan3< Sfelett 


eines grofccn ©alcs f affen tonnen, 
enthält. Ter Cftflügel biefes 
ftellergefcboffes ift für bie Auf* 
nähme ber Aquarien beftimmt. 
3unächft höben hier an ber ©anb 
neun Vaffins im Mafftab opn 
1:5m unb 0,„ m Höhe Aufftcl- 
lung gefunben. Teu Scblufc bilbet 
ein (Beden oon 6 m ßänge bei 
l„ s in Höhe unb 2 m Tiefe, bc- 
ftimmt für gröftcrc ftifchc, toäl)- 
renb ein anberes 6 m lang, 3 m 
hoch unb O wo in tief ift unb gegen* 
»artig 3wei SdjilöFrötcn 3um 
Aufenthalt bient, bie 00m dürften 
1896 oon ben Sporen mitgebrad)t 
mürben, unb oon benen eine feit 
biefer 3eit ihr (Vernicht oon 3 kg 
auf bie refpettable Höhe 00» 40 kg 
gebracht hat- 

Gin grofter (Xifei) oon mehr 
als 21 m ßänge ift beftimmt, eine 



Aquarium mit (Meeraal unb Muräne. 



Ter (Präparationsraum. 

2Iu 5 bem Ojeanographiföen SRufeum bes Si> r ^ n o° n Monaco. 


5>ifchc unb SKufcheln fangenb, ift bei ben roiffen« 
fd)aftlichen aKcereseipcbitionen aur Trebfche ge* 
worben, bic aus Taufenbcn pon Metern Tiefe bie 
(5runbfäuna ^cTauflyolt. Miödj Art bet Wcufen 
gebaut finb gemaltige ^tpramiben aus (Draht- 
geflecht mit (Eingangs Öffnungen , burd) bie bie 
Tiere in bas innere gelangen, fchmer aber rofeber 
heraus Tonnen, fo baft fie wohlbehalten 3ut Ober- 
fläche fommen. 3 UW 8r ä »Ö 5er frei fchmeben ben 
Organ ismcnfdjar bes offenen (Meeres bienen (Rebe 
aus feinfter Scibcuga3c, oon (Prof. Henff» in 
Äiel, bem ßeiter ber Xeiitfcben ^lanrtonrxpebitfon, 
angetpenbet unb nach th m genannt. Sinnreich^ 
(Einrichtungen ermöglichen es, baft biefe Mefte, ge- 
fchloffen hinabgelaffen, in beftimmten Tiefen fiel) 
automatifcf) öffnen unb fdjlieften unb fo bie (Dlög* 
lichfeit geben, genauen Auffchluft ju erhalten über 
bie (Berteiluug ber pclagifcljen ^Fauna in ben ein- 
jelnen Schiften ber gewaltigen ©affermajfen. 
Anbere Aetje bienen 311m Cberfläcfjeufang. Auch 
bie ftanggerätc jur Grbcutung ber grö&eren ffifcht. 
ja felbft ber größten OTccresbcwohner , ber TBalc . 
fehlen nicht. 

Ten bebeutenbften Teil ber Sammlungen aber 
wirb bie goologifctje Ausbeute umfaffen, bie bei 
ftrürft auf feinen jahlretchcn wiffenfchafttichen 
fjahrten gemad)t ha*- (Reifen haben ilj» l» 

ben ^olarmeeren bis jum achtjigften (brab geführt, 
unb bic hie* gefammeltc fjauua geftattet einen 
intcrcffanten (Berglcid) mit ber Ccbemelt bes norb« 
atlantifchcn Ojcans unb bes Mittelmeeres, bic 
befonbers bas ^rorfci)UTtgsgebict bes fjfärften ge- 
mefen finb, hauptfäd)lich bic belebte Cbegenb ber 
?l,3oren, ber ©olf oon ©aecogne, bie Äüften 
(Portugals unb Marottos. ®is 3U ber Tiefe oon 
5310 m würbe gebrebfeht, unb eine ho<£)intereffantc 
3ufammenft<lhmg bet merftmlrbigen Tieffeefauna 
ift bas (Refultat biefer mühfamen Tieffeeforjchungen. 
Weben berOmuibfaunamit ihren bi3arrcn ©eftalten. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


3377. 19. Sflära 1908. 


3nu[trirte 3 e ^ n 9- 


499 


ujic fic uns befonbers imSUeis berÄrufter unb bet 3tacf)d* 
häutcr entgegentreten , i|t nid)t miuöcr reid) bie frei» 
föwimmenbe Tierwelt aus ben oerfchiebenen (Etagen bes 
iReeres oertreten; befottbcrcs 3ntereffe erwedt iit öiefer 
©ruppc eine 9lit3ahl Tmtenfdgiccrcn ber liefe, fog. botljr». 
pctaglfct)e tlrten, bie bem Ziagen bcs Pottwals entnommen 
iinb ober tot auf ber £>berfläd)c treibenb gefüllten würben. 
Tiefe Sammlung ber Tiefenfauna gibt bem 9))u(cum ein 
ganj befonberes 3ntere|fe, unb es ift bestucgcn geplant, 
neben bet rein (i)f»emattfd)«n Mufftcllung bie Tier« aud) 
nad) ihrem Slufcnthaltsort unb it)rcn ficbcnebeötngungeu 
ju gruppieren, um bem Pefdjaucr auf biefc Weife einen 
(Einblicf 3 U gewähren in bie gef)eimni«o ollen 9lbgrüubc 
ber Ojeane. 

3m übrigen wirb in bem r,tea»iograpl)ifd)en ®lu» 
jeum oon SRonaco bas inobeme prinjip ber Trennung 
Oec Sammlung in eine Sdjaufammlung unb eine wiffen- 
jd)äft[id)c Sammlung bntd)ü«füf)rt werben, unb aud) ein 
flustaufd) mit anberen (Diu feen ift geplant. 3ur (Erreichung 
eines möglidift uollftänbigen ©efamtbilbee ber ojeano« 
gxapljifdjcn frorfchungen toerben fernerhin it arten, gra- 
pjjifdjc Tarftellungen ber Horizontal* unb T iefenocrbrei tung 
ber Tiere, bes Weliefs bes TReercsbobens unb anberer 
flcrhältniffe bienen; Aquarelle nad) bem ficbcn ber liere. 
Photographien unb fonftige Slbbiibungett ergänzen bas 
fonferuierte Material. Wie bie weltberühmte Station in 
Neapel Ihren eignen Meinen Tampfer für joologifdjc 
Unter f Übungen bat, [0 ftel)t aud) bem OjeanogMpbijdjen 
Mufeum in SDlonaco hierfür bas ftah^uQ „(Über“ jur 
Beifügung. 

Bon ber £>c>f>e ber ftafiabc bes fRufcums leuchten bie 
Warnen ber Sdjiffe ber oerfdjiebeiten (Rationen Ijerab, 
bie mit ber GrfoTfdjung ber SDleere unzertrennlich per* 
bunben ftnb, „Talisman“, „ eijallenger „Bal&ioia", 
„CftaaeUe", „Siboga* u. a. „Hironbclle“ unb „princeffc 
IHlce“, bie Warnen ber Sxpebition&idjiffe be& dürften, 




. V 


uäm 

illl 

!*• M 

Imis 


(Ehemifches fiaboratorium. 



Übcater unb (Diufif. 


Statue bes dürften (Albert oon (Monaco. 

SIus bem £>jeanogrüpf)lfd)en SDlufeum bes dürften oon Monaco. 


iteben oerzeichnet über gro&en ailegorifdjen ©ruppen bcs 
Ctlbfjauers SW. Tuffart, bie bie fraffabe bes SJJittdbaues 
fdjmücfcn. Xiefe C&ruppen, 8 m bod), oerfinnbilblidjen bie 
j^ortfdjritte bei SBlffenfdjaft unb ber Humanität. 3n 
Seftimmung unb Wusfüijrung fowie Aufprett ©töfeen. 
oerljältniffen ftellt bas Ojeanographifd)« SRufcum oon 
Ulonaco, bas einen Teil bes oom dürften 190G ge* 
grünbeten O 3 eanograpl)i|d)en Onftituts bilbet, ein »Artig» 
iJiömiment erfolgreicher Tätigfcit auf bent ftebict ber 
iJleeresforfcbung burd) ben dürften bar, befjen oom 
Bilbhauer Denps pued) ln Ataris gc|d)affenes Denfmal, 
ihn auf ber örüde feiner 3 ad)t „Brtnceffe ^Ilicc* r mit 
bem Bremglas in ber $anb 3 «« 9 «nb, im BorfaoC bes 
iRufeums Slufftelluug finben toirb. 


'Peter Werths (pfeubonpm für 
ben Hamburger Scbiffsingenieur £ Hilden) 
oicrattiges Scbaulpiel „ Santi «(flrnsfeuCT“, 
öoo ed)1es 'Jülilicu, gute (Sl)arattcrtt)prii 
unb fpannenbe fcanblung aufroeiit, hatte 
am 6. Plön im Hltonarr Stabttheater 
lebhaften (Erfolg. 

-Um 5. Plärj liebelte bas 'Jicue 
Operettentheater ,)u Perlin ln fein neues 
£eim am Schiffbauer bamm über. Tie 
(Einweihung erfolgte burd) eine luftige 
'Jlufführung oon fteu berge« breialtiger 
Operette „Ter Cpcrnball“. 

— Oolar pitfdjeU breiartiger 
Schwant „Tie JPceiratsfallc" fanb am 
&. »lärt im Pernharb • Stofe • Iljcatcr tu 
Perlin bei einem naioen publif-um ftarten 
(Erfolg. 

— 3a>an Plaiimotottfd) Pelitfd)- 
fos breiartiges i?uftfpiel „Ter Sdjritt* 
machcr“, frei bearbeitet oon üubwig SDolff, 
fanb am 11. 9RAt| im ifönigltchen Opern- 
haute gn Vattll trotc feiner bfuftigen Ba> 
nalität eine freunbUdje 9lufnahrue. 

— JVeltr 9üeingartner legte 
wegen finanzieller bluseinan ber fehungen 
mit ber (bcneraliHtenbana bie C ei tung ber 
Perliner StjmphonieronzcTte nieber. Tie 
beiben Parteien flehen in fo ftarfem (liegen* 
fah jueinantxr, bafi es fcbcnfallo tu einem 
gerichtlichen PustTagc bes Streitfalls lom- 
men wirb. 

Paul P. '.Keims „(«iranb (Sa* 
priceio*' für grofies Orchefter. ein effeft* 
0 olles 9Derf, bas eine fidjerc Pehcrrfd)ung 
bes OTcheftcxapparates zeig», fanb am 
7.9Jlärt im Sedntchnten Smuphoniclonjert 
ber Stäbttfdjen Kapelle zu Ühemnift Ptelen 
©cifall. 

— JUIs Atjärs SdjaufpicI „35er 
Tag ber Pcche-nfchaft", bas tnand)e er* 
fehflttembe Szene bietet, würbe am 0. UJlärj 
im Wationaltheater zu Chriftiania unter 
lebhaftem (Beifall aufgeführt. 

— Wenzel tfiolDlaunis breialti* 
gw Schaufpiel w Tie 3üahl“, bie ftarfe 
Talentprobe eines Slnfängers, fanb am 
4. Süiärz im Wcfi ben pheater .511 ^rant* 
furt a. *JW. gute Aufnahme. 

— iVerbinnnb SRuntels unb C>ans 
0. Wenn eis breiartiges Schaufpiel „&!)<**• 
lottc oon Popen", ein Stücf, bas ben 
«Ehrbegriff bes C ffi.zierftanbes in fehr freier 
Weife behnnbclt, erzielte am 7. ®l8rj im 
$)ofthcater 311 tftotha freunblldjrn ® ei fall. 

— 9Hiee unb ©corg Sichling* 
bramatifdje l'egenbe mit jtofllf mufifalifchen DlluftTationen 
„Tie hdtige rtatharlna“ würbe am 9 . SWÖrj im rtoblcn3tr 
Stabttheater mit ftürmifdzem Petfall aufgenommen. 

— 3>cr Herzog oon Sadifen-'JJleiningcn hat oer* 
fügt, baft bas (Enfemble unb bie ilapelle be* abgebrannten 
^oftheaters für ben ÜReft ber Saifon Ökiftfpiete unternehmen. 

— Tie (Münchner Preffe, mit 9fusnat) ,n * ber 
fozialbemohrattfdten „(Münchner poft**, wirb bis auf weiteres 
bie Peranf taltun gen bes SJtünd>ncr Tonlünftlerorchefters 
ignorieren, weil biefes burd) bie Herbeiführung einer Sperre 
über bie «usftellung 1908 unb anbete Tcmonftrationen bie 
Sntereffen ber 9Rün<t>ner ftunft unb ber Äusftellung 1Ö08 
aufs fduoerfte gefährbet ho*. 

— Htinrid) 3uftus’ Trama w Cabn ffiobina“ 
brachte cs am 2. (Mörj im Stabttheater ju Mümberg nur 
Zu einem mü feigen (Erfolg. 


— Tie erfte (Aufführung ber „Salome," oon 
Wicharb Straufi am 9, SW3r) im doftan,zi*Theater ju Wom 
unter Plaeftro Plugnoncs Leitung geftaltctc fid) zu einem 
lüuftlerifchen Greignis elften JKanges. Tie Preffe bezeichnet 
bas Werl als eine ber grüfeten Schöpfungen bet mobemen 
lonfunft. 2ltn Schlufz ber PoTftelluug bereitete bas pubtb 
fum ben Tarftellcrn lang anbauerttbe, begeisterte Cuationen. 

Wilhelm Cchfenbeins aus ber fd)wel}*rifd);en 
Tramentonfurrent bes l'cfczirtels Höflingen jur erftenidluf» 
führung gewählte, guttompon irrte Tragöbie „Pofarnunbe* 
hatte am 10. (März int ^ilridier Stabttheater wegen ihrer 
epifchen Sängen unb ihres trodenen 3ambcnpathos nuT 
äug erliche Wirfung. 


Totenfd)au. 

GbmonboTe Pnticis, berannter (KomanfchriftFtcIler, 

1866 als Unterleutnant MämpfeT in Oct Schlacht bei (Suftoja, 

1867 Geiler ber ^eitfehrift „L'luli» miliiurc“. i«71 aus bem 
Heere ausgetreten, uni fid) ganz ber Schrift ft cllerei ju wibfnen, 
auf (ReiFen in (Europa unb Sübamerila, bie ifem ben Stoff 
ZU feinen anmutigen, aber oft affelttert f ent imcutal ert Sd)t[* 
berungen unb (hrzählungcn lieferten, am 2J. Oitober 1846 
311 Dneglla (figuriert) geboren, f in Porbighera am 
11. Plär.v (Pelrolog u. Porträt f. £. 604.) 

l»r. | >1 1 i 1 . (Anton (Ebler v. Praunniül)I, (T»rünber bes 
erften htfloTifchctt Seminars für eine gcfdjichtliche Tisjipiin 
ber cxaEteti 'Wiffenfd)aftcn, 1 BH 4 an ber 2 ed)nifchen Hodj» 
fdjule zu München habilitiert, 1888 aufeerorbentlichcr , 1892 
or betulicher profeffor ber 'JMathematif, Perfaffer zahlreicher 
(Abhanblungen unb Schritten: „Shriftoph Schreiner als 
PlathematifcT, PhPfifer unb (Aftrouom" 1891 , ., 2 torle[ungen 
über «Eefchichte ber trigonomctric" 1900 bis 1903 , am 22. Te* 
aember 1853 ju Tiflis geboren, f In (München am 10 . SJJärj. 

Sir fiepet Henri) öiriffin, Schriftfteller. oon 1860 an 
im bcngalifdjen Jioilbienft, 1871 bis 1880 Grfter Sefretftt 
im Panbfchab, 188! bis 1887 Mefibent in 3nbore, 1888 
Wefibent in Heiberabab, Peilaffer werte oller Schriften über 
3nbien; „The Riija* ot tln- l'ntijnli" 1870, „Kmou« M<>n>!mcnU 
of 4Vntml Indln“ 1888. ferner fl e grün ber ber „Ajistia Quarter lj 
lfc virw“, 1H40 geboren, t .tu fionbon am 10. Plärj. 

^rie brich einer ber bemafratifchen ^üferex 

ber fd)Iesmighot|tetnifd>en «Erhebung, 1848 Sefretflr bes 
„.Kieler Ztonrcfponbenzblattes", (Mitqlieb brr fd)Ieswig>hoI* 
fteinifchen fianbesoerfammlung, 1853 nad) Wmerifa aus* 
gewanbert, wo er fid) als (Kechtsanwalt eine angerehene 
Stellung mang, 1817 zu Ölenbsbiirg geboren, f in (?»ranb 
3slanb üttp (Mebrasfa) (Anfang Plär.). 

Otto o. H«llborf- (Bebra, Parlamentarier, beutfdj* 
lonferoatio, 1867 bis 1874 fianbrat bes itreifes Wehlar, 
1871 bis. 1874 ‘Jieidjstagsabgeorbneter für Wehlar, 1877 bi« 
188t unb 1884 bis 1890 für Wittenberg, 1890 bis 1893 für 
Sd)Iad)äU*^lätow, 1878 florftanbsmilglteb ber Tcutfeh lfon* 
frroatioen, 1884 Piitglieb bes Staaterats, 1890 Piitglieb be« 
pTeufeifchen H <rrc nhonfes, am 16. 9lpril 1633 zu ©ebra 
(ifrets Ouerfnrt) geboren, f ebenbort am 11. Plärj. 

3 ofep l> Hldota, Präfibent ber JVran; 3 ofepl)s*?Habemt« 
3 M dner ber freigebigen Mürberer tFd)ed)ifch nationaler 

fleftrebunnen, (Baurat, Piitglieb brr Wiener Vllobemie 6er 
bilbrnben .Künftc unb ber 3cntrallommiffion jur (Erforfchung 
unb (Erhaltung hiftoriieher Tenlmale, 1883 oam Stnbtbeair* 
Wittingau in ben (Reidisrat, 1885 oom (brofzgrunbbefih in ben 
bßh m 'fd)en fianbtag gewählt, feit 1891 (ülitglieb be« Herren- 
hat lies, am 15 . 3 -ebruaT 1831 zu pfeftic bei Klatiau ((Böhmen) 
geboren, t in Prag am 11 . ‘JUiär3. (Porträt u. Pdrolog 
f. S. 503 .) 

I)r. phil. 3u(ius fieffing, Tircltor bes (Berliner JRunft* 
gewrrbfrPlufrunis feit 1872, 1H7 1 bis 1894 profeffor an ber 
Zlänigliehen flau- unb (Semerbeatabemie zu (Berlin, flerfaffet 
zahlreicher bie ©efchichte bes (lunflgemcrbcs behnnbelnbet 
Schriften, am 20. September 1843 31» Stettin geboren, f ln 
Berlin am 14. März. (Mefrolog u. Porträt f. «s. 503 u. 604.) 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



(10. a?OEtfe*ung.) 

r nahm bas für ein ftilles 3 u 9 e f länlm i 5 f unb ctitfc^lojfcn fuhr er 
nun fort: 

„3$ banfe 3f)nen. Diefe Rlarheit ift mir nur erroünfcht. Übrigens 
habe ich auch feine anbete 3nterpretation unferer perfonlic^en ©e* 
jungen erwartet 3 d} glaube, Sie galten biefe glei$ mit für jiemlich belanglos. 
$Bas uns ausfchliefjlid) intereffted, bas ift basfelbe 3 ^* nach bem wir beibe 
ftreben. Sie fjaben fich, gleichgültig aus welchen Vlotioen, mit 31)1«* ganjen 
©erfon für eine Sache eingefetjt, ber mein fieben geweiht ift. Sie haben fid) 
oor aller 2 Delt bafür engagiert unb werben nicht mehr baoon laffcn. Der 
Stanb ber Dinge ift nun ber — ich «Itnn« es offen an — mir tonnen 
einanber nicht mehr entbehren, mögen wir fonft auch übereinanber benten, wie 
wir wollen." 

„Sie präjifteren ben Sad)oerf)alt mit bewunberns werter Klarheit." 

„3um minbeften ohne jebes Sentiment, unb ich glaube babei ganj in 3hrem 
Sinne ju hanbeln." 

„ 2 Merbings, burchaus!" 

Cts flang aber hoch wie eine geheime (Erregtheit aus ben falt hingeworfenen 
©Joden. 

„Vlfo, feljen Sie — im ©runbe harmonieren wir bod) eigentlich ga^ 
wunberooll, trotj unferer prinzipiellen ©egnerfchaft." 

Sem Sarfasmus hatte etwas ©raufames gegen fie wie 9 egem fich felbft. 
2 lber bann erhob er fich plö&ttth unl> trat nun oor fie hin. 

„Doch ber 2Borte finb nun genug gewedelt Sir muffen Daten 3 eigen. 
gräulein ©hqbt, ich glaube, Sie oerftehen mid). VJit finb burch unfer gemein* 
fames 3iel unb bie befonberen Umjtänbe, bie beftimmenb bei feiner Verfolgung 
mitwirlen, einfach baju gejwungen, als ©unbesgen offen jufammenjuffehen. (Eben» 
biefe Umftanbe erforbem aber bie aDerintimfte ^orm ber ©unbesgenoffenfdjaft 
jwtfchen IJiann unb 3*QU. 3d) lenne ja 31)re 2Tnftcf)ten hierüber — in «ton» 
tana broben haben Sie ja bargetan, wie Sie bie Ramerabfdjaft für bie einzig 
gefunbe ©runblage ber ©eätefjungen jwifchen ben ©efchlechtem halten — unb 
ich möchte 3hnen heute nur beftätigen: 3ch unterfchreibe alles, was Sie batnals 
gefagt haben. 2 Brr finb alfo einig herüber, bafj wir als tlare, willensftarfe 
Ventunftmenfcijen oon einem fentimentalen ©egaulel unferer ©efühl« nichts 
wiffen wollen, ftür uns liegt nur bie öot: ©ringt ein 33ünbnis jwifchen 
uns jebem Deil bas Seine? 1 ' 

«och immer fein fiaut oon ihrer Seite. 

„Diefe ftrage ift alletbings fehr ernft unb gewichtig; benn Sie haben oiel 
m bie SBagfthale ju werfen, fehr oiel Unb ich mag nicht ju ©oben gebrüdt 
werben non einem ©efüfjl ber Danfbarfeü Daher mufj ich wtffen, bafe bas, 
was ich P bieten habe» ber ©lab an meinet Seite, bie (Ehre, Stampf unb Sieg 
mit mix 3 U letTeit, oollmertig oon 3hnen empfunben wirb — bah bie ©tage 
jwifchen uns beiben fteljt" 

(Erwartungsooü fah er fie an. 

(Eoeline «h^bt war unbeweglich auf ihrem ©lafce geblieben. ©ber ihr 
$aupt hatte fich jefct gefenft, unb nur ihr fthnelles ©tmen oerriet bie innere 
©ewegung. 

So laufchte fie gefchloffenen ©uges bem, was er jprach. Doch I“ härte 
nicht auf ben Sinn ber SBorie. 2Bas tonnte er ihr noch «eues fagen, bas fie 
nicht längft gewußt ffiXtt? Rannte fie ja feine «atur, bie niemals eine weichere 
«egung, eine geheime Sehnfncht nach ihr eingeftemben haben würbe. So laufchte 
fte nur bem harten «lange feiner fperrenfttmtne, ber in ihr Droh unb Reiben* 
fchaft jugleich erroedte, unb ihr war babei, als fäl)e fie bas falte (Erj ihres 
©labiators oor fich auftauchen. 

Da war es entstehen. 3a, fie wollte ben Rampf mit ihm, um ihn fich, 
unterliegend 3 U erringen. 

,,3hre ©efargnis ift unnötig." Sie erhob fi<h plöfclich 00 m Sejfel unb fah 
ihm ooll tns ©ntlitj. ©ber es war je$t wieber nur ber f<harfe ©lief bes 
(Begners »or (Eröffnung bes SBaffenganges. „Die ©artie ift gleich." 

,,«un wohl!" (Er holte tief ©tem, waljienb fein ©uge bem ihren begegnete. 
„So bitte ich Sie benn um 3hre 5°nb, (Eoeline.“ 


Sie überlieh ihm fdjweigenb bie «echte. 3reft ergriff er fie, unb bann 
beugte er fich über ihre $janb nieber. «tit einem fie plötzlich überriefelnben 
©efüljl ber (Erwartung harrte (Eoeline ber erften ©erüljrung feiner ßippen ent» 
gegen. ©ber ba — mar es 3 u faH ober ©bjicht? — berührte fein 3Hunb nur 
leicht ben «ubin an ihrem Ringfinger, bas £aupt ber SJtebufa. (Ein fclffam 
ftarres ßädjeln fpielte babei über feine 3 Ö 9 C - 

Schnell entjog fie ihm wieber bie 5>anb. (Er a 6 er richtete fich nun ruhig auf. 

„ 2 Benn Sie erlauben, (Eoeline, fefce ich 3fjre« ©ruber oon unferm ©er 
löbnis fofort in Renntnis.“ 

„Dun Sie bas." 

ÜJtit lurjem Ropfniden erwiberte fie es. 

„2luf XBieberfehen benn!" 

Unb mit einer refpettoollen Verbeugung, wie oor einer gremben, oei^ 
abfehiebete er fich oon ihr. 

XVII. 

«och einmal fah ©3olf Sdperbrünbt auf bas 3 e ^ n 9 5 ätatt, bas ihm ba 
eben — am ©orabenb feiner §o<hjeit — bie ©oft in einem ©rief gebracht 
hatte. Unter ber «ubrif „Slus bei ©efellfchaft“ war eine «otij mit Dmten= 
ftrichen eingerahmL Sie lautete: 

„Sefonberes 3 nteieffe beanfpruchh aus boppeltem (Brunbe, eine Vermählung, 
bie morgen gef^Ioffen werben wirb. Die ©raut tft bie einige Schwefter bes 
(Ehrfs bes welibefannten ©anthaufes «h^W & (Eie., gräulein (Eodine «hegbt, 
eine ber reiften (Erbinnen unferes fianbes. Der ©tödliche, bet fie hdmführt, 
ift ber Sngenieur 9Bolf Schieröranbt, befannt burch fernen jahrelangen Rampf 
für bas oiel oentilierte «ogerfche ©rojeft ber Uibarmadjung ber ©ontinifchen 
Sümpfe, «unmehr bürfte ailerbings ^err Schierbranbt ber ©erwiitlichung 
feiner weitausfeh auenben ©läne nahe fein; benn es hat fich, wie wir hören, in 
biefen Dagen bereits ein ^wanälonfortium unter ©eteiligung bes ©anthaufes 
«hepbt & (Eie. fowte einer Reihe anberer namhafter (Bro^banten unb ©rioai= 
fapitaliften lonftituiert, bas junächft mü einem 3 0Il bs oon oier RiHtonen bie 
Arbeiten jur Realifierung bes ©rojetts aufnehmen wirb. Diefe bürften fchon 
in allemächfter 3 C *1 un b UT, 1 CT perfönlicher ßeitung ^erm Schierbranbts ihren 
Anfang nehmen. 9Jlan barf auf bie weitere (Entwidtlung biefes «iefenuntcr* 
nehmens, bas bem fianbe 3ta!ien eoentuell eine gan$ neue ©rooing fchenfen 
lann, mit größtem «echt fehr gefpannt fein." 

3 u biefer «otij hatte eine ^anb auf ben «anb bes 3 <ttungsblattes einige 
SBorte gefchrieben, grofe unb flüchtig wie in lebhafter (Erregung: 

„2ttfo am 3»el! 3ch gratuliere! (Es ift ja auch nicht ju befürchten, bafe 
Dir morgen bei all bem fchwinbelnben ®lüd boch etwas bange werben wirb, 
wenn Du rücfwSris fchauft auf bas, was hinter Dir liegt 3tber es gibt boch 
noch eine Vergeltung — irre Dich nicht! Unb fie wirb Dich treffen." 

(Ein «ame fehlte; aber es beburfte helfen auch nicht 2Bo!f lemnte ja btc 
Schrif^üge bes einftigen 3 u 9 ef| äfreunbes genugfam. Älfo bas war Ronrab 
Sclbift' ©lüdwunfch 3 U feinem Sochjeitstage — bies bas (Enbe einer jwanjig» 
jährigen greunbfehaft! 

©inen SJloment ftarrte 9Bolf büfter auf bas Statt; bann aber ballte er es 
feft 3 ufammeiL 

2 Beg bamit! 

2Bas auch weiter? (Es wÜTbe noch oiel oerloren gehen auf bem Vkge, 
ben er einmal bebrüten hatte. 

ßangfam lehrte er bann an feinen Schreibttjch jurüd Sein ©lief ftreifte 
©hotographien unb Schreibgeräte, bie barauf ftanben, Slnbenlen, Heine ©efchente 
oon «laitha, bie er bisher noch immer unoeranbert bort beiaffen ty&z. Slöei 
es war nun 3«»h auch bamit aufjuräumen. ®ltt bem heutigen Dage mu^te 
ja alles begraben unb oergeffen werben, was ihn noch-baran gemahnte, ©lorgen 
begann ein neues ßeben, bas nichts mehr wugte oon ber 3 «t, ba auch « 
einmal weich unb warm empfunben hatte. Das war nun oorbet Unb er 
juchte aus allen 3ä<hem unb Schüben heroor, was er an ©riefen ober anberen 
Erinnerungen oon SDlartha befa^. 

So, nun war alles beifammen, unb bas ©emichtungswerf lonnte beginnen. 
3n einem feften (Entfchlujfe griff er nach bem ju oberft liegenben Sto^ ©riefe, 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9h. 3377. 19. 9Kiit3 1908. 


3IUiftorte 3«itung. 


501 


unb fchnell fcßritt er bamit 3 U bem üfeit, m bem bic role flamme fcßon gierig 
aufjiingelle. Da fiel feilt ©lid noch einmal auf bie bem Xobe geweißten Rapiere 
in feiner §anb: es mären alle, fcßon etwas oergilbte Seiten. UnwillfürlidE) 
faß er ^in: SBriefe aus ber allererften 3^ ißrer Verlobung; fie trugen bie 
bamals nod) Imbli<ßen, unausgereiften S^riftjüge ©artßas. 

©ie fein Sluge aber fo auf bie fettem fiel, bie in ißrer gugenblicßlett unb 
jartcn geinßeit etwas Müßrenbes Ratten, ba lam ein 3 *tterri über ißn. 

fiangfam 30 g er feine $anb juriitf, unb, flehen bleibenb, wo er mar, begann er 
ben elften biefer SBriefe ju lefen. 2 lus ben 3«iien ber oergilbten Slätier mit 
all ißren glücfsjubelnben, ^offnungsfeligen ©orten ftieg ißm ©artßas gugenb* 
bilb auf, wie fie bamals nur ißm geftanben: fölanf, 3 art, fo unbefcßreiblid) füfe 
in ißrer reinen, falben ©äbcßertßaftigfeit. 

Da entfielen ißm bie SBriefe, unb feine $jänbe pxefeten fieß oors ©eficßt. 

So ftanb er eine ©eile unbeweglich. Dann aber ging er juröd 3 um 
Gcßreibtifcß. (Ein leßtes ©ort mufete er ißr nod) fagen, unb feine gebet fußt 
mit bebenber §anb über bas ©apier ßiit: 

„Soeben bin i<ß babei, Deine Silber unb SBriefe bem geuer 3 U übet* 
geben, ©artßa, mir ift, als ob ich an Dir felber bas ©ernicßtungsmerf 
ooHäöge! ©taub’ mir bas eine; 2lu<h id) leibe fcßroer. Denn — mag es 
aud) greoel fein, Dir fo c< ® 05 in biefer Stunbe notfj 3 U fagen — id) lann 
nicht anbers, ©artßa: 3d) liebe Dich, ich werbe nie auf hören Dich 3 U lieben. 
3«ne anbere, mit ber tcß morgen 3 um Sffltar geßeit werbe, fie wirb meinem 
f&ei^en nie etwas fein. 3a, i<ß ßoffe fte, um berentwillen id) Did) Derftofjen 
mußte. Micßts anberes als falle ©emunftintereffen werben fie unb mid) oer* 
binben. Das fcßroöre id) Dir in biefer troftlofen Stunbe, wo id) Slbfcßieb 
nehme oon allem, was mir je lieb unb wert gewefen ift Unb nun nod) 
einmal: ©ergib mir, was id> Dir angetan habe! 2BoIf M 

So, nun war auch bies getan. Mun pim ©eit! Unb mit einem ©efidjt, 
bas rnieber bie alte ©ntfchloffenheit jeigte, fcßritt er 3 um Ofen unb büdte fid) nach 
ben Slättern, bie muß bort lagen. 

(Ein fdjneller ©riff, unb tm geuer praffelten bie oergilbtcn Seiten. Oßne 
3Bgem folgten ißnen rafd) bie anberen nad) unb enblid) audj bte Silber. 

Mur nocß einmal 3 ucfte es ißm in ber $anb, um rettenb j^ugreifen, als 
eine ber ©ßotograpßien fi<ß im b« flammen fo feltfam frümmte unb 
manb, wie in Xobesqualen. 3lber mit jufammengebiffenen 3äß nen ftanb er 
babei unb ftarrtc mit brennenbcn klugen barauf ßiit, bis aud) bas leßte Meftcßen 
ißres ©ilbes ju Slfcße jerfallen war. 

Dann erft wanbte er fid) ab. (Er ging jum Scßreibtifcß unb naßm ben 
©rief an ©artlja, um ißn bei ber torgerüdten Macßtftunbe felbft 3 um ©oft* 
laften hina& 3 ubringen. 


XVIII. 

Dioben im großen geftfaal, in all ben glänjenben ©efellfchaftsräumen bes 
Mßegbtfdjen Kaufes fcßwirrte nod) bas froß« Durcßeinanber ber ^othjeitsgafte: 
füllte bocß nun erft, mit bem Xai^e, rec^t eigenllid) bie fiuft beginnen. Das 
©rautpaar aber war ntcf)t mefjx 3 ugegen. 

©olf ^atte fi^ auf einige ©muten mit feinem Sd)wager ©illiam ^munter 
in beffcn ©bettejimmer begeben, um bort noch oerfdjiebene Sa^en oon ©ewi(^t 
oor ber Sbreife f(^neH 3 U befpre<^en. ©oeline mar wä^renb biefer 3 cit in il)re 
bisf^erigen ©emädjer ^inübergegangen. £iet wollte fie na^er ©olf abfalen, 
um fte na(^ ber am ihirfürftenbamm gelegenen, prooiforif^en-^Bo^nutig 3 U 
geleiten. $lnt anbem Xage wollte bann bas junge ©aar nach 3talien abreifen. 
Dort follte ifjx eignes 5 *int eingeri^tet werben, oouausfi^lli^ in ©om, ba bie 
fieilung bes großen ©erfes ©olfs perfönli^e Slnroefenljeit na^e bem 2 lrbeits* 
gebiet erforberte. 

So f^ritt benn ©oeline Sd)ierbranbt noc^ einmal bur(^ bie ©äume, bie fie 
als ©äb^en bemofjnt ^atte. Silles ©ü^rfelige lag ja il)rem ©efen fern; aber 
bennodj mar i^r eigens 3 umute, wie fie fo 3 um le^tenmal burd) bie 
f^ritt, bie gan 3 ben Stempel i^res ©eiftes trugen. 9tun füllte bas alles ben 
$aud> bes ^JeTfönli^en oerlieren, eine frembe §anb ^ier o^ne ©erftänbnis 
galten unb malten; benn üjre Schwägerin, ©illiams grau, mürbe biefe 3 irom*t 
mit 3 U intern ©ebtaud) übernehmen. 

©s tat ihr leib, namentlich um ihr antifes 2 lrbeitsjimmer, bas ja ihre 
eigenfte Schöpfung war. ©it einem ihr bisher gan 3 fremben, leifen ©effihl 
ber ©ehmut Iie^ fie baher jetjt ben ©lief über bas ©emad) gleiten. Dabei 
gewahrte ihr ©uge eilten Straufe, ber auf ihrem Strbeitstifdj in einem Äriftall» 
glafe ftanb — fchneemeife fchimmembe Seerofen, in ihrer ©itte eine pra<h^ 
oolle, bunlle Oiofe ©ie ein ©lutfled brannte ihr tiefes 5lot auf bem Unler= 
grunbe ber lilienweißen ©luten. 


Glwas betroffen trat ©oeline an ben Xif<h; fie h att * einen ©rief neben 
bem ©lafe bemerfi ©in fonberbarer ^jodjjeilsgruß, biefe Xotenblumen mit bem 
Symbol ^etgglü^enber fiiebe! 

Sie nahm bas Äuoert auf: bie Schriftjüge fiubmig 3imom*. ©erwunberi 
erbrach fie ben Umfd)tag. ©as hatte ihr bet ehemalige ^rioatfefretär noch 3 U 
ftßreiben, beit fie mit 5Rücfficht auf bie ©h«fcp c & un 9 f^ on ©od)en aus 
ihren Dienften entlaßen hatte? 

9tun las fie: 


„hochgeehrtes, gnäbiges giäulein! 

©ergonnen Sie am heutigen Xage auch wir» Shnen als ©lücfwflnfchenber 
ju nahen, ©as id) 3h«ett ju fagen hätte, bas foH auch biefes Rapier 
nicht erfahren; hoch meine ©hinten mögen für mich faiedjen- ©ernähren 
Sie ihnen einen Xag lang, ben lebten, ben Sie no^ (ich felbft gehören, einen 
$Iatj auf 3ljrem Xifche, an ber Stätte, wo ich 3hnen wenigftens auf 
Stunben etwas gemeinfam hatte. Dber ift auch biefer ©unfeh noch ju oer- 
meffen? — Unb nun erlauben Sie mir, 3l)nen fiebemohl ju fagen. ©enn 
Sie biefe 3*ücit erhalten, trägt mich bas Schiff fd)on über ben fernen Ojean 
ber Sübfee $u. Den im ftnftem ©ahn befangenen, armen Reiben bort bas 
Sicht göttlicher fiiebe ju bringen, bas wirb fortan meine Aufgabe fein. 3n 

!d,ufti 8 « 3 * Cubaig 3if.cn>." 


fiangfam ließ ©oeline Schierbranbt bie §anb mit bem Schreiben nteber- 
finfen, bas ihre ginger jeijt in Diele Heine Stücfdjen jerriffen unb bem ft am in 
überantworteten. Dann aber griff fie nach bem Strauße unb entnahm ihm 
bie famtweiche, bunlle SRofe. geft fchloß fich bie £anb, bie jeßt ber ©olbreif 
fchmüdte, um bie ©lüte, als wollte fie beren warmes, leibenfdjaftlidjes fieben 
mit ben falten, marmorweißen gingem erftiefen, unb gebanfenuoll ließ fie fi<h 
in bem Seffel niebet, wo ihre ©eftali fo oft ln fiubmig 3 imows ©liefen ein 
oerjehrenbes, unlofchbares 21 u ff lammen entjünbet hatte. 

©fo 3 U ben ©ingebornen ber Sübfee war er auf bem ©ege. ScdU Satte 
fie nicht erft für^ic!) wieber einmal in ben 3 <itungeit gelefen oon allerlei ©lut* 
taten an ©iffionaxen unb ftaufleuten bort? ©aren jene wilben 3 nfulaner 
nicht noch heimtücfifche, graufame ftannibalen? — ©fo war er bodj eht ©ann, 
ber fchwächliche, unanfehnliche ftanbibat, ben fie fo oft mit laltem Spott unb 
©eradjtung angefehen hatte; ein ftillcr ^elb, ber, um irbifches ©lüd betrogen, 
fich bie ©ärtprerfrone erringen wollte. Unb in bem Drud, mit bem fi<h ©oelines 
§anb um feine ©oft preßte, lag faft etwas wie eine Ieife, traurige 3 ärtlichteil 
ffiar es biefer leßte ©ruß eines bem Xobe ©e weißten ober überhaupt bie 
(Etnfamfeit ber Stunbe, ba fie non ihrem bisherigen fieben $Ib[d>ieb nahm — 
es lag etwas ©eidjes, Sehnenbes über ©oeline. 

Sie, bte fonft ftets auf tßre falte ©infamleit unter ben ©enfeßen ftol^ 
gewefen war — oerachtete fie es boeß, mit bem großen Raufen 3 U leben — 
fie überfiel jeßt ein geheimes gröfteln. ©eiabe ber heutige Xag hatte ißr ja 
ihre innere ©erlaffenheit fo ooll jum ©ewußtfeiit gebracht. 

2ln bem Xage, ber fonft ber größte, ber froßefte unb feligfte im fieben 
bei grau ift, wo warme ©utterliebe, bie 3 ärtli<hfeit ^ reuec ^ehweftem unb 
greunbinnen 3 um Ießtenmal bie fdjeibenbe ©efahrtin rei^ überfchüttete, hatte 
fie, wie immer, allein bageftanben. 3fjre ©Itern waren ISngft bahingegangen. 
Unb men nannte fie greunb? 

Glicht einmal ben ©ann, mit bem fie heute 3 um 3tltar gegangen war! 
©ieber fah fie ihn oor fid) wie h* u * e nachmittag in jener bebeutungsoollen 
Stunbe. Durch bas henlich gefchmücfte ©otteshaus, in bem {ich eine taufenb* 
föpfige ©eitge wie 3 U einem Schau* unb ^runlftüd erften ©anges brängte, 
war fie an feiner Seite gefdjritten. ©enn fie auch iß?* klugen gefenft hielt, 
fie hatte boeß bie ©ienen, bas Ieife Faunen ber ©ewunberung wahrgenommen : 
©ie beneibenswert biefe ©Iüdlicßen, bie ba beibe in Schönßeit unb ©eießtum, 
3 wei auffaffenb fto^e ©rfeßeinungen, mit ber fühlen ©ornehmßeit henfehgewoßnter 
Maturen burd) bas Spalier ber 3 u f<h auermc nge ßinfd)ritten! 

Unb bo4 war ber ©ann, bem fie bas 3a®ori Ö^ben, ißt nießt ein 
innerlich noHig grember, ber nießts aßnte ton bem, was ißre Seele geheim 
bewegte, ber fid) gar nießt bie ©üße naßm, banad) ju forfeßen? ©arum benn 
aueß? ©s war ja ein f alter ©emunftpaft, ben fie gefdjloffen unb ben beT 
©ßrgei 3 befiegelt hatte. Sie tonnte ißm besßalb auch nießt ben leijeften ©or* 
wurf maeßen, ba fie es ja felbft fo gewollt 

Deffenungeacßtet brängte fieß jeßt in biefer einfamen Stunbe in ißr etwas 
fo gebieterifcß naeß oben, ißr bie ©asfe falter Unnaßbarfeit wegjureißen. Sie 
feßnte fieß plößlicß naeß einer ©enfcßenfeele. 

©ine ermattenbe, glieberläßmenbe SMübigfeit war über fie gefommen. 3ßr 
Sinn ftanb ßeute gar nießt naeß bem ftampf, in bem fie ißn erproben wollte. 
Unb wenn er jeßt in biefer ©inute 3 U ißr getommen wäre, er würbe flatt 
ber harten ©ingeriit ploßlicß bas weieße ©eib in feinen ©rmen gefüßlt haben, 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



502 


SHuftrirte 3eihmg. 


9h. 3377. 19. SJtöq 1908. 


fcos ben <Er|taunten, umföitfien unb ön |üfe fiejog«« feätte iit |tumm<m 
Seinen. 

So fafe CEudtnc Scfeierferanbt m tferem ftiDen 3tmmer, in ptfe Derfunlen, 
unb bie tote 9?ofe jtarb tn ifer« prepenb«t, feeifeen §<mb. — 

SBolfs Hnierrebung mit betn S^roaget roar ju (Enbe. SQSilliam 9?feegbt 
n>ar roieb« jur ©efcTTfi^aft fetTtaufgegang<ii, unb 2 Bolf wollte gerabe nah bem 
SBageit Ringeln, als ber Dienet ifem itod) eine Stiefel eHigegangenet Depejcfeen 
überreihte. 

Sd)on nt £ut unb itbexjie^er, nafem er fie oon bem filbemen ^räfentier* 
bcett; es mären lauter ©lütfrounfhtelegramme. OTecfeanifd) wollte er fie ber 
9leifee nah aufbreefeen, ba fafe ec jroijcfeen bem Stofe ber Rapiere fid> einen 
Brief feeroorftfeieben, unb unrotHfürli<fe griff er junädpt na<fe ifem. Docfe ber 
blofee Slid auf bie Slbreffe beftimmte ifen, wäferenb er ben Umfcfelag öffnete, 
fidj non bem bas ^räfentierbrett fealtenben Dien« fealb absuroenben: er featte 
bie Stbriftjüge oon 101cntf)as Bhtter erfannt 

Da Ümfhlag enthielt feinen eignen Brief mit einem furjen Segleitf ^reiben 
non grau 9lömfeilb: 

„Btortfeas 3 uftanb erfoibert bie beingenbe Sponung unb Bermribung 
jeglicher Aufregung. Dafeer Iaffe i<fe auf 3Inorbnung bes Slrjtes biefen Brief 
wieb« 3 urüdgefeen unb bitte in ÜJlartfeas 3ntereffe auefe non feber weitem 
3ufdjrift abfefeen 5 U wollen, bie ja botfe audj itad) Sage b« Dinge völlig 

3tDe<nos i|L ®«t« 5Röm!)ilb.“ 

(Ein puffern Statten erfefeien auf SDolfs Stirn. So ftanb es alfo um 
ÜJlartfea ! 

2(b« bann befann « fidj, bafe ber Dienet notfe jugegen war. Baftfe [tedte 
er beibe Briefe in bie Xafcfee feines Übetjiefeers. 5Ils er f icf) feerumwanbte 
unb nach ben Depefdjen griff, geigte fein Slntlitj roieber ben gewohnten 
Slusbruct 

C^ne 3ntereffe erbrad) er bie Telegramme. 3Bas follte bas alles? £eere 
Bfewfett wilbfremb« Wenföen! aber jogen fidj feine Brauen 3 U» 

fammen, unb 3 um 3 weitenmal las er, 2Bort für 3Bort beben lenb, bie Depefcfee, 
bie ec foeben flüdjtig wie bie anberen überflogen featte. 

(Es war eine gefd)äftlidje 9todj rufet, bie fidj fei« jwifdjen bie ©lüdsrouitpfe* 
telegramme verirrt featte, oon feinem ^Bevollmächtigten in 9lom, bem Botar 
(Eeriogli, bei ifem ba im fiapibarjtil eine äufeerft bringenbe unb willige 3Jiit= 
teilung machte. 

„(Erfahre foeben oon 3 u f a MsgeIeg«nhcit äufeerft günjligen Xerrainfaufes 
Sla^e Gormas, infolge Stetbefalls ftai! Derfdjulbeten <0laid>efes Terra etni. 
Da im §inblid auf übermorgtgen Familienrat fofortige Slftion nötig, «futfe* 
umgebenbfte 3n|truftionen, am beften aber p«|önlt(fee öerfunft. 

(Eetiogli." 

3n «fitfetlih« Bewegung faltete 2Bolf bas Telegramm äufammen. 

„Danfe, Iaffen Sie nur fei«. 3dj feabe im füloment feine bebeutete 
er bem Dien«, ber minmefer bas Tablett mit ben Depefcfeen abfefete unb fiefe 
bann entfernte. 

(Ein gröfeerer Terrainfauf bei Worma, alfo in günftigfter Sage bes galten 
Sumpfgebieies — bas roar atlerbings ein ©lüdsfall, ben ei nicht oerfaumen 
burfte! SBar bo(fe fonft bet bem jafeen SBiberftanbe ber ©rofemagnaten, benen 
bie pontinifefee (Ebene gefeörte, an eine ©ebietserroeröung nur auf bem SBege 
eines (Enieignungspro 3 effes 3 U bertfen, ber viele Safjre unb umftänblicfee biplo* 
matifefee Sltionen erforbert feaben mürbe (Es gab alfo einfach gar fein 


Befinnen. ^i« mufete 3 «gegriffen werben, fofie es, was es wolle! Unb ebenfo 
[elbftoerftänblid) roar, bafe « in Berfon feinreifte. Übermorgen ber gamilien* 
rat — wenn er alfo noefe feeute abenb mit bem Sd)nell 3 uge Blailanb»9fom 
fufer, fam er gerabe juredjt. 

©r fafe auf bie Ufer; noefe 3 wei Stunben bis 3 um Abgang bes 3 uge 5 , 
alfo, es roar ju matfeen. Scfeon eilte er 3 ur Tür, ba erft fiel ifem C^oeline ein. 
Sollte er fie allein Iaffen, feeute am Tage iferer $>o<fe 3 ett? Bei ber furj 
bemeffenen grift würbe fie fid) ja niefet mefer rcifefertig matfeen fönnen. 

Sein gufe ftodte, 

31 ber bann gab er fiefe einen 9iucf. B a fe* nur * c ' nc Heiubürgerlitfee Sentimen» 
talität! 9U(fets lag gerabe (Eoeline ferner. Äonnte fie niefet feeute mit ifem reifen, 
fo fam fie eben morgen in 9iufee natfe 91 om nadjgefaferen. 9Bas war bas 
weiter für fie, bie ja bufeenbemal btefe 9?eife allein gemaefet featte? 

Unb entf(feIoffen Ringelte 2BoIf ben Dien« feerbei. 

„Sofort ben ©agen!" 

Dann ging er fein über in (Eoelines 3immer. 

Bei feinem unangemefbeten ftfenellen (Eintritt fufer fie faft erftfereeft oon iferem 
Sifee auf. 

„Berjetfe', wenn itfe fo eilig bin", bat JBolf leiefetfein. ,,3lber itfe befam ba 
eben ein Telegramm. 3h mu 6 fh^nigft nah ^om, nah feeute abenb! Da, 
lies felbft 1 M 

3lber fie nafem bas bargebotene Telegramm niefet. 

„91 oh feeute?" 

Ungläubig fagte fie es, ifen mit grofeen, bunllen Slugen anfefeenb. 

„9lun ja; es gefet einmal ntht anbers. Die Sah« tft von feoefeft« Dringlih* 
feit. Ulber fo lies boefe nur, was ©eriogli bepefefeiert!" 

91«dös brängte er fie, es roar feine 9Jlinutc ju üerlieren. Da nafem pe 
fhweigenb bas Telegramm unb überflog es. 

„Du roillft alfo mit bem 3 c fe Ilu fe r ä u 9 faferen?" 

(Er nitfte nur furj. 

„3Iber es ift boh gan 3 unmöglih, bafe ih bis bafein" — 

„Selbftoerftänblih; bas feabe i<fe mir auh fh<>« fiefögt 3h wollte allein 
vorausfaferen. Du fönnteft bann morgen in aller 9tufee unb Bequemlicfefeit 
nahlommen." 

Sie fagte nüfets; aber es tiaf ifen ein bur<febringenber Blid, ber ifem pein« 
liefe war. (Er füfelte etwas wie ein Unrecfet ifer gegenüber; aber es reifte nur 
feinen 3Bib«fpru<fe. 

„(Es fhetnt, bu füfelft bih oerlefet. 2lber, mein (Sott“ — er 3 udte bie 
3l<fef*l n — »*h fe öite wirflih fole^e Sentiments bei bir niefet vorausgefefet 1 ' 

„Du iirft bitfe gänjlih" — CEifig erroiberte fie es. 

„Um fo beffer !" ; 

3n gleihem Ton gab er es ifer 3 urü<f. 

„3Ilfo bann abieu, unb auf SDieberfefeen am Sonnabenb m 9?om!" 

(Er trat auf fie 3 U unb roollte ifer mit einer flüefetigen Bewegung bie §anb 
feinftreden. 5lber als fie, ofene es 3 U bead)ten, fih fealb oon ifem abwanbte 
unb eine rote DRofe, bie ifeTe 9?«hte feielt, an ifer ffiefiefet füferte, tief ben Duft 
ber Blüte einatmenb, als wäre'« fdfean gar niht mefer ba, ba juefte es im 
3 o m über fein 9tntlife fein, 

Äur 3 brefete « fih um unb verliefe bas 3 imm«, in bem fie regungslos 
oerfearrte. 

Dotfe als fiefe bie Tür laum feinter ifem gefcfeloffen featte, ba fdjleuberte ifere 
hanb bie eben gelieblofte Blume 3 U Boben, unb ber ftiife { m filberweifeen 
^Itlasfhtife jerftampfte fie im leibenfefeaftlihen 9(usbruh iferes mifeaefeteten ©efüfels. 

(QpOTtfe^imo folgt in bet nödjften Kummer.) 


Der SBanbeigenoffe. 


3 üngft bött' icf) einen freien log 
Unb beim Jßetcf)enmorgen|cf)lag 
5 rob«n ÜJtuts in bie freie 9Belt 
?Ius ber Stabt über ftlur unb gelb, 

So frob wie nur |e ein mütjlamer tötann, 
Der einmal am SJtorgen fpa 3 ierenget)'n fann. 

Ram auf einmal ein Wann bafjer, 

Daö er mir ©eggenoffe mär’; 
fReidjte mit ftumm eine eis falte §anb, 

Sab nach bem £>imm«( unoenDanbt, 

3 ucfte bebenflid) bie «ld)feln bann 
Unb t)ub 3 U ptopljeaeien an: 

Dort bie ©ölte am Serge&ranb 
©ringe ben ftegen übers £anb. 


Ijabe oerbäebtig gelben Schein, 

Rönne am (Enbe autf) öagel fein. 

Seine 9lafe retfte ber Schuft 
9?ed)t bo(bmütig«nug in bie fiuft, 

3 «nb fie bumpf unb geroitterfd)tDer — 

Unb fo rebt' er notf) lange batjer. 

Spracl) mir bann weiter oon fRot im £anb, 
Son fctiroerem Unfall, oerf)eerenbem ®ranb, 
SÖon Deurung, fieib unb ©ibflefdjicf 
Unb eublid) gar nod) oon ©olitit, 

Trug mir ber 3)tenfcf)l)*it CElenb unb Sorgen 
3n meinen fröljlidjen, freien ©orgen. 

Solijen ©efcllen an meinet Seit’, 
f>anb id) ben ©eg auf einmal weit, 

SD icf) mir bic ladjcube ©auberhift 
©it jebem Sh r *Ue mefft au& ber Sntft. 


W* wir aum nädjften Rreu 3 wcg gefommen, 
f>ab’ ic^ mih feft 3 ufammengenommen 
Unb, ot)ne Debetoo^l 3 U lagen, 

Die anbre Sltdjhing eingefdylagen, 

Sin gelaufen mit eiligen Stritten, 

9Hs fäm f hinter mir ber Söfe geritten. 

Unb |e tueiter id) oon ifem roar, 
ßefeien mix roieber bie ©eit fo flar; 

ÜIls mein 9luge ifen niefet mefer fefeaul', 

Sang iefe ein luftiges Rieb mir laut, 

«Breitete meine Slrtne toeii 
9lue über all bie $et¥!id>feit. 

«Biag ber genier (iefe beftellen 
Solcfe griesgrämigen ©anbergefellen! 

Rann ’s nid)t «in feeitrer Cöenoffe fein, 
c&efe’ meinen ©eg iefe lieber allein. 

5 . *. ©eifeler. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9 hr. 3377. 19. OTotj 190a 


3 IIuftiirte 3 ettung. 


503 


Jofepf) Ejldofa. 

Ofm 11 . üJtärj ftarb in ©mg ber berühmte tfd)ed)ifd)e 
■41. Mäzen unb ©rflfibent brr ©öhmifdjen Arabern!«, ber 
f. f. Cberbaurat Dr. jofcpl) £>lüora. Am 15. Jebruar 1831 
ju ©feftic bei klattau in Böhmen geboren, ftubierte er an bcc 
lechnifchett 4>od)fd)ule in ©rag, bann an ber N3icner ihinft- 
afabemie, wo feine ard)itettonifd)en Arbeiten allgemeine 
Aufmerffamtcit erregten. Unter ben SCiener Baumeiftem 
behebet unb frerftel tätig, Ijat ber junge Arcijitctt an ben 
toi^tigfien Atecner Rauten ber fünfziger 3 «*)« t til- 
ge nommen; balb erreichte er ein Gtaatsftipmbhim, bas 
ihm eine breijfthngc Gtubienreife in T>eutfc!)lanb, (Eng. 
lanb, Jranfreid), 3talicn unb (ftriedjenlanb ermöglichte. 
Bon biefer 1859 nach A3ien zurfufgetehrt, wollte ftlävfa 
in ben Staatsbienft als Ardhitett treten; bod) bic un- 
günftigen politifct)en Berh&ltniffe im bamaligen Cftcrreid) 
oerijinberten e«. (Er etablierte fid) als felbftänbiger "9Irrf>t- 
teft unb würbe alsbalb befannt. Der großartige ©au ber 
bif<f)öflid)en Nefibenz ber griedjifdjen ftirdjc in G^emowifc 
begrünbete feinen Nuf)m. Als ein gewanbter (Efteltiter, «in 



Sojeplj &Iäofa, + am 11- SRärj. 


burdjaus praltifcfj bcaniagter Ard)itctt, ein fehr prämier 
Zünftler, untrbe er flu verfd)icbeiien größtenteils manu* 
mentalen Unternehmungen vorjüglid) in öftenreid)ifd)eu 
Gänbem berufen, non benen nur fein Stau bes (Stoßen 
Cpcmf)aufes in 2Bicn (1861 bis 1869) unb ber Ganbe»* 
gebäranftalt in ©rag erwähnt feien. 3m Jahre 1873, 
wo er aus ber öffentlichen Bautätigteit fdjieb, würbe er 
3 um f. t. Saurat unb Nlitglieb ber ©iencr Afabemie ber 
Äünfte ernannt. $ann erhielt er noch bic ftrofee 1 . 1 . Staats* 
mebaille für ftunft unb 2 ttiffenfd)aft. ben Crben bcrCifcmen 
Wron« ; enblid) würbe er 31 t m TOitglieb Des ijertenhaufes, 
f. f. Oberbaurat unb zum (Ehrenhafter an bet 2 fd)ed)i= 
fchen Xechnifchen $ochfd)ule ernannt, (Etliche Jahre fafz er 
als alttfchcchifther Abgcorbnetcr im böhmifdjen Sanbtag 
unb Im Neichsrat. 

3m Jahre 1882 eröffnet« er fein Mäzenatentum mit 
einer reichen Stiftung für bic §örer au ber Ifd)«d)ifd)en 
Unicerfität in ©rag, unb balb erfreuten fid) feiner frei* 
gebigen ftunft zahlreiche tfdjed)ifd)e Anftatten unb Körper* 
fd)af ten , foweit bitfe ber ftunft, ber iCiffcnfdjaft unb 
ber 2 ed)nif bienen. 9Bir nennen oon ißnen nur bie 
Söl)tnifd)e (Sefellfdjaft ber Ateffen Jehaften, bie ©ötjmifche 
Alabemie ber itünfte, bas Xfctjechifche ©oli)ted)nifum in 
©rag, bic ard)äologifd)c Abteilung bes ©rager Nantes* 
mufeums, bas ©öhmifdje Streichquartett unb ein großes, 
oon £>läo ta begrünbetes Gtubeutenhcint in ©rag. Tod) 
als .vtronc biefer ©eftrebungen ift bie Cbrünbung ber 
©öhmifdjen Arabetnie ber SBtffeitfdjaftcn, Giteratur unb 
fünfte 311 bezeichnen. 3m 3ahre 1888 f teilte $töt >fa 
anonym ein Kapital oon ‘200000 ©ulben beljufs (Errichtung 
ber lang erfehnten ttfabemie Dem Ganbe jur Verfügung, 
unb auf ©runb biefer fpfenbiben Stiftung tourbe bann 
am 23. 3anuar 1890 bic ©öhmifchc ^llabemie burch ben 
Äaifer fonftituiert. Sic umfaßt Heben SBiffenfchaftcn» aud) 
.(lünfte unb Giteratut, unb ift in oict klaffen eingeteilt; 
3 U biefen hat fid) in ber lebten 3 eit ein gra&es oalfe-* 
roirtfchaftlidjes änflitut gefeilt. $läota felbft mürbe gleich 
tum lebenslänglichen ^räfibenten ber Ulabemte ernannt. 
92 och in feinem ©ermdcl)tnis beftimmte er ben (Ertrag feines 
ganzen ©ermögens, bas nieljr als 6 Will, flronen beträgt, 
bcrlllfabcmie mit ihren Jonbs foiuic bem erwähnten Stu* 
bmtenhtim. 

3 ofeph öldufa, eine faft oolfstüniliche Grfdjetiumg in 
'J3rag, toat eine ausgeprägt« ^erfönlichfcit. ©t* Wünftler 
3 war fein fd)öpfertfd)er ©eift, tottrb« er bod; burd) feine 
ungewöhnliche prattifd)« «egabung, feinen uortrefflichen 
organifatorifd)en Sinn unb feinen imermüb liehen fifieifc 
einem ber reichften, babei aber aud> freigebigften ©icnfdjen 
feines ©oUes. 3m <prioatlebeu befdjeiben unb fparfam 


bis jur ©röteste, beförberte er burd) grofec Spenben bas 
ftutturleben feiner ^eimat. Tabei wallte et immer an* 
regenb wirten, ohne bod) 'Jladjahmer gefunben 311 haben; 
aud) oerlangte er ftets, bah feine unbeftreitbaren perfön* 
lidjen ©erbienfte oft unb nachbrüdlid) betont feien. OTanchc 
oon feinen 3nftitutioncn, befonbers bie ©ähmif^h« ©tabemi«, 
erfüllten nicht alles, was inan oon ihnen erwartet h fl t: 
fonferoatio burd) unb burd), oon feinen alttfd)ed)ifd)en 
ftreunben unb ©atgebem einfeitig beeinflu&t. hatte ber 
greifenhafte Wäjen uid)t oolles ©erftänbnis für neue 
Dichtungen. 3mmet glaubte er jrbod), «in treuer ©önner unb 
©erehrer oon Toofäf, örchliclo, 3 et)er unb ©tyslbel, bah 
er ausfdjticfelich beu tjödjften ©ilbungsibealen feines ©oltes 
biene. Unb fo war biefer tätige ©raftifer, ber bie bem 
©elb« innewohnenbe 9J2ad)t gan 3 granbios erfaßt h<*tte, 
im ©runbe ein großer 3bealift. 

©rag. ©rioatbojent Dr. 9ltne DaoÄf. 


Sport. 

3>i< Automobil fahrt 9teur)orr>©aris. — Tic fehlccht 
organilierte JEal)tt fdjreitet nur langfam oortDärts. 9t n ber 
Spitjc bcfiubct (ich noch immer ber amerifanifche Thomas« 
wagen. Der beim erfdmnen unterer 3eitung bas ,>ctfengebirgc 
bereits burchquert haben bflrfte. ffln jioetter «teile liegt 
mehrere Tagercifcn umlef ber itoliertifdye 3flftwagen; bann 
folgt ber franjöfifche Ttontoagen, ber burch eine ©mute 
längere 3«lt in Cebar ©apibs .wrücf gehalten worben war. 
Ter beutiche ‘UTOtoswagcu unb ber fran.iölilchc aWolobloc 
linb oerlpätet oon Chicago abgefahren unb liegen weit rurücf. 
3n ber ©cmannung bes ©rotoswagens ilt ein ‘Jl3ed)fcl ein* 
getreten. Tie f>etten Jlnctpc unb AI! ans (ehrten itad) ©eugort 
liirücC. '2Jls Geiter fungiert Cberlcutnant Jtöppen, bem fich als 
‘Begleiter «in ©roodqner ‘llutomobilift angefdiloffen hnt* 9)lit 
Ausnahme ber Thomasmannfchaft wirb oon allen Teil, 
richmem über bas ©erhalten ber ftarmer genagt, bie fid) 
bemühen, bie auf ihre llnterftutrung angewieieiten 'lluto* 
mobiliften gehörig aus3uplünbem. 3o würben auf ber 
«treefe ©uffaloKShicago für ein Strohtager burchfdjnittlich 
20 Jr., für ein (arges v J?acbtmal)l aber gar 4» e Tr. geforbert 
unb bezahlt. Tvür gelegentliche ©oripannbienfte unb bas 
ftreimadjen oon ©lagen würben Unjummen oerlangt, bie 
ben regulären ©reis um bas JEflnfiadie überfteigen. Gebig* 
lid) ber Thomaswagen erfreut fleh ber felbftlofen Untrrftfthutig 
ber pntTiotifchen Ganbbewohner, baher auch fein fid) beftänbig 
oergrÖhcrnDcr ©oriprung. 

Tie Oti>mpifchen Spiele in Gonbon. Tie Be- 
teiligung Teutlchlanbs an ben Gonboner D(gmpifd)eit «änu». 
fen wirb ztifriebenflellenb lein, ©m ftärlften werben wir 
in ben ruberfp örtlichen Beranitaltungen oertreten (ein. Tiei« 
bcfchicft ber Teutfche tHubcroerbanö in her höchilcit zulüffigcn 
Ja i)I. Tie Tcutfchc «portbchörbc für Sltljletif entfenbet eine 
yjiannfchaft oon fünfunbjwantfg .Itöpfen. Tie Schwimmer 
werben zw^tf ®lann ftart bic beutfdjen Farben vertreten; 
an ben ^echlfonrurrenznt beteiligen iieh acht ©lann. 9tuch 
bie übrigen «portzweige cocrbeu ein ftartes '«ufgebo» beu tf eher 
Atämpen lehen. Tm ganzen nehmen an ben 00m 13. bts 
26. 3uli bauernben Sportfämpfen aus Teutfdilnnb achtjig 
bi» neunzig ©lann teil, barunter aud> entgegen einem frühem 
Befchlufie ber Teutichen lurneTfchafl eine ©tuftemege beu tfdjcr 
Turner. 3wr tcilweifen Tecfung beT Unloften wirb am 11. ?lprtl 
im Jirlus ®ufch ju Berlin ein großes fallen fportfef* ab« 
gehalten werben. — Bus Clterrctch beteiligt fid) an ben bic»* 
jährigen Oltjinpifehen «pielen unter anberen aud» ber 'JUelt* 
melfter itn ©ewUhtftofcen unb Stemmen 3ofeph Stcinbad) 
aus fOUn, unb zwar nicht nur an ben lüewIdjtsfonlurTenzcn, 
(otibem auch an ber Singfonrurrenj, für bie er je^t mit 
Vlusfichi auf (Erfolg fleißig trainiert. 

Bo nt Turf. 3n ftrabih finbet am 30. ©lärj eine ^>alb* 
blutaurtion ftatt, bei ber oierunbzwan.zig ©ierbe zum ©erlauf 
tommen. (Eine berechtigten ZOünfchen entgegentommenbe «n* 
berung bes ©ennrcglements ift nunmehr eingeführt worben. 
(Es honbclt fid) ba bei um bic Jeit, tu ber bic Bennen gelaufen 
werben mflffen. Tie neuen Beitiinmungen fe^en bie Jeit grenze 
für bas ftilometCT oon Drei auf jwei ©limiten herab, (fine 
‘Ausnahme von biefer Beftimmung finbet bei E>inDmibrcnncn 
bann ftatt, wenn bie Beiter infolge ttusbrechens ber ©ferbe 
ober wegen eines anbem ©tifogcfchicfs nicht imftanbc waren, 
bie Dorg(fd)ri(benc 3eit ciuzu halten, ©ferbc, bie bei einem 
,>lachrcnnert Ipäter als clneBltnute nad) bem Sieger burdis 3iel 
gehen, haben fortan feinen Aufprud) auf einen ©reis; für 
.fiinbernisrenncn würbe bagegen Die bisherige Jettgrenze oon 
uier ©tinuten unoeränbert gclarfrn. — lim ben ewigen «lagen 
ber Utcnnftallbeüher über ungered)te «)ewid)tsjuteilungen ein 
(fube zu bereiten, wollen bic BuDapcftcr mahgebenben .Wreife 
in ber nüd){ten «aifon einen intereuanten Bcrfucf) itiadjen. 91 n* 
jtatt eines .Vzanbilappers follen fflnftighiit Drei ihres Amtes 
walten, bic ihre fianbitap* unabhängig uoneinanber aufitdlcn. 
Ta» ©Uttel aus beit brei für tebes ©ferb abgegebenen Jiffettt 
ergibt battn bas offizielle .?>anbitnp. 

‘.'luioni 0 bilfport. Tic Anlage befon Derer Automobil« 
(traften wirb jetzt in Jranlreid) lebhaft erörtert. Cs linb zu- 
nächft acht ctrahen projeziert, bic oon Baris als ©littclpuntt 
(trahlen förmig auslaufcn. (Eine im großen Bogen um bic 
trau.zäfiiche fiauptftabt hrrmnfiihrcnbe ‘JliiigftTahe (oll fic 
fämtlid) mitetnanber verbinben. — Tas SWcet ing von ( >lortba, 
beifen Juftanbefommen wegen ju gerin 4 ter Beteiligung frag- 
lich ericbini, iit nun bod) nod) abgc halten worben. 3n ben 
oerfdjiebenen 'Rennen ber Berufsfahrer zeigte fich (febrino mit 
ieinem JViatuvageii allen ieinen allerbings wenig zahlreichen 
©litbcTocrbern flberlegen. 3m 100«©lcilen-Bcnncn ber §errcn- 
fahrer war ber ©larte Benz mit Bergboll am «teuer eiii 
fchöncr sieg befchicben. ftolgenbe neue '20eltrclorbs würben 
au fg e( teilt: 100 ©leiten in 72 SWtn. 6,, Sei., »00 ©leilen in 
3 3tunb. 53 ©lin. 43 Sei. 9ladi bet amtlichen ‘ctatiftil 
beträgt bic Ja 1)1 ** CT * n Teutfd>lanb im (Gebrauch beiinblichen 
Automobile letzt 38022 gegen runb 27000 im Jahre 1»06. 
von benen 34 244 ber ©erjonenbeförberung bienen, 1778 finb 
Gaftautemobile. Tie Jahi ber ©lotorräber ift feit 1. Januar 
1907 um 3800 gediegen unb beträgt jetzt 19573. Dm Jahre 
1907 ereigneten (ich 4H64 Uttiälle. Tat>öH führten 314 ZU 
rethtslräftig geworbenen ©olizeiftrafen, 1214 zur (fiitlcttung 
von gerichtddjen 3trafaerfal)ren. 


Sc^ad). 

Aufgabe 9Jr. 3172. 
3üfth letzt in bret 3 flflen matt, 
©on 3 . «roh tn Har!|tabt. 


odnonri. 



Tic heutigen Vufaabm finb roiröenmi zuwl hQbiche. babri nicht 
(«htvi'criac CriginalbritrHac. Ti« T tagrammitcllun^ ocrjifbtet auf öle 
CSIcgam. an bic bic 8ölcr bcutzutagc gewöhnt (tnD; Dafür hat üeein 
burebaus «igenortifles (f>cprage. bas aud) mit ihren fleincn Sdpoadim 
aiK.jdlint. -tlc ^gprnaufgabc Dagegen erfreu» ba» ItnflC burd) ele- 
gante Spiele: namrntltcb bie ©tattnwibuiigeii be» Jänaplfpiels fallen 
angenebm auf. 

Bon C. Du fi tn Cumnooer. 

TBcth : « 7 . T. g 4 . T. d 4. C. e S. 6. b *. «.»«.et. 

Schwarz: «. b 5. e. f 1. 3. im. B. • 6, *7, c 3, c 6, j» 6. 

3Bei& Ze%t tn bret Jügett märt. 


Julius ßcifing. 

/Tpine ichmerjli^e 92ad)ricl)t : Julius Geffiug ift nicht mehr! 
W9tod) beoor es dazu (ommcn follte. bafj her oerbienle 
Wann am lommenben 1 . April offiziell aus feinem Amte 
fchieb, h at bergrofee Ihtfferblid)« feinem oon reidje-n (Erfolgen 
gefrönten Geben am 1 4. EDJSrj ein 3«l fielest. 8 Bas ber 
ftchcintc 9tegicnmgsrat fieifing, feit 1872 Tireftor ber 
Sammlung bes ©eriiner ftunitgeroerbe ‘Wuleums. bem 
j 2 unftgewerbe im allgemeinen, ber SReidjshouptftabt im 
befonbem war, ift nid)t leld)t mit turnen SBorten ju 
fagen. Sleibcnbc ©erbienfte hüt fid) ber Bereinigte ohne 
J-rage als Gehret erworben, als Anreger. 9l3ie jeber ju 
feiner 3«^* «tohtc er fid) auf feinem Stoffgebiet ooreeft 
‘Jtculanb erobern. Namentlich ** faft butd)ans an 

geeignetem Stubienmaterial. £ier nun fetzte Geffings Arbeit 
«in. Aus ber ticinen Sammlung bcs Berliner ©ewerbe» 
pereins fdjuf er in fnapp jroei Jahr 3 chnten mit bewun- 
bemswertem Sammeleifer bas Tafd) b-erühmt geworbene 
Berliner Üunf tgc werbe .©lufeum. 

Als ßehrcr befafz Gcffing in feiten hohem 9J2a|ze bie 
fchönfte päbagogifd)e (Eigenfdjaft, feine Schüler gu immer 
neuen Öorfdpmgen anzuregen unb gu begeiftem. .Stein 
^öunber, bafz bie m elften uttferer grofjen Jdunftfchrtftftelter 
unb ©iufeumsbireftoren für fürjere ober längere Jett $u 
feinen Jüfzcn gefeffen hüben unb ihm, ber oon 1871 bi» 
1894 im Nebenamt aud) ©rofeffor an ber königlichen 
Bau- unb (&cwcrbeatabemie war, 3 eit ihres Gebens eine 
herzliche Berehnmg entgeg«nbrad)teii. Ater ben äußerlich 
fdjeittbar fo referotertert kunftgelehrten je hat «ben hören, 
wie er mit wahrem fteuereifer über eine ihm befonbers 
gut liegenbe ©latcrie fein gröbtes Jntcrcffc war ber 
antilen Ücppidjlunft ber Orientalen gewibmet — aud) oor 
einem grögem ©ublifum im eleganten ©lauberftil fid) 
erging, wirb bas oerftel)<m. 

Ale nicht minber erfolgreich, wenn wohl aud) raum 
in ber gleichen Jntenfioität wie 31 t feinen Gleiten« ift 
Geffings fchriftftelferifdjes aBixfen 3 U verzeichnen. Seine 
auf hiftorifd)«« Stubien rul)«nben Aeröficntlichungen, wie 
„AUorientalifche Tcppidimufter“, w Tic Silberarbeiten Des 
Antonius (Eifenhoit“, „.'JBanbteppiche unb Teden bcs beut* 
fdjen ©tittclaltcrs“ ufw., finb hachft fchähenswerte ©ublifa* 
tionen oon bletbenbcr Bebeutung. Tem (Einbringen ber B2o* 
beme ln wtifet kunftgewerbe, bic ihren Siegeszug (Enbe ber 
achtziger unb in ben beginnen ben neunziger Jahren bes 
porigen Jatjrhunbcrts oon ^ranrrcid) unb (Englanö aus 
antrat, ftanb Gcffing, wie man vielfach 3 « bezweifeln 
geneigt ijt, nicht frentb unb fein blich entgegen. Nur 
fanb er bem Neuen gegenüber lein perfönliches, fon* 
bem lebiglich ein hiftorifches ©erhältnis. (Er war eben 
jeit feines Gebens ein zu treuer Anhänger ber Ijiftori- 
fehen Stile gewefen, als bafj er fid) nod) für bie neue 
Nietung ju erwärmen oermocht hätte. (Er war zu (ehr 
ein flinb ber 3 eit, bic ihn in el)rlid)cm Ningen hatte grofe 
werben laffen, unb tonnt« bem Niobemcn fein fröhlicher 
Anhänger, fein überzeugter ©ropaganbift werben. Taju 
fam, bafz ber rinft fo ftlütflidh« unb Arbeitsfrei! bige burd) 
ben Berluft feiner ©attin gebrüeft unb unfroh untrbe, im 
Stampf ber Meinungen um all bas Neue Heber ruhig 
fd)wicg als munter breinfehlug wie früher unb auch in 
feinem Mufeum lieber nichts t)örtc oon bem, was braufcen 
im Alerbcn unb aßöchfen Neues auf bem von ihm einft 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



504 


Olluftrirte 3 c ^ un 9* 


Mt. 5377. 19. #ftär3 1908. 



mit fo hrißer ßtebe bebauten ©ebtete 3 U oller Äonoention 
entgegenlaufenbcr Schönheit Jieghaft cniporblü!)tc. Ta« 
Stedjtum bes Alters, bas and) ihm nid>t erfpart blieb, 
tat bas Jeine, unb Jo w>at iljm 6 er Tob toofyl ein (Er- 
löfer. Seine 9Berte »erben Jein Bnbenlen überbaue™, 
am längjten bas Berliner .Shinftgewerbe«BiuJeum , Jeinc 
ureigenftr Schöpfung, die auch fpütcren ©efdjleehtern be« 
wundernde 9ln«rfcnmmg ab^wingen wirb. 


Ent ft ^jottenrotf)- 


Cif m 27. Februar Jtarb in Tresben ganj plötjlid) unb 
^unerwartet, an ben folgen einer Tiphtbcrieerlranfung, 
ber Bildhauer Gruft .fjottenroti). Süir haben bereits in ber 
9lr. 3354 biejet 3ritfd)rift bei (Gelegenheit ber fritifc^en 9Bür* 
bigung bes neuen Tresbner ßanbgcridjtsgebäubes auj bte 
bobe ffmjtterijdje Begabung fjottenroth« fjinjurocifen Ber* 
anlaffung gehabt; er rft ber <Erfd]affer bes Jdjöncn bilb* 
nerijd)eu Sdjmuds, bcti biefes (Gebäude trägt. 

Öottenroth war ein bildnerifdjer Selfmabetnan. Deut 
Stulfateurbanbwerf entjprojfen, tat er Jid) als Oöips* 
fonner durch Xüdjtigfeit unb 'Begabung Jo Jeljr hervor, 
baß itjn bie grobe Berliner Studfirma öaiiCTinitberJcib* 
ftändigcit 91 usfüt)ruttg bebeutenber Gtucfarbeitcn 311c rjt 
am ÄaiJerlidjen ffllarjtall in Berlin, bann am SdjioJJe 
Des öcr3ogs Gruft ©ünthcr 3U Sd)leswig-§olftein in 
Brimlcnau unb endlich iin dresdner 3entraltbeatcr 
betraute. Dn Bresben mürben bie bortigen 9 lr<hiteften 
auf bas ungewöhnliche btibl)aiterijd)e Talent Rotten* 
roth« aujmcrfjam, peranlaßten {ein Bleiben in ber Jäd)< 
ftfdjen fRefibenj unb förderten bie Schaffcnslraft bes 
ftünftlcrs baburrf), baß viele von ißnen iljm ben bilb* 
^auerijdjcn Anteil an ihren Unternehmungen 3UT 9 lus* 
füßrung übertrugen. Ter größte Teil bes ornamentalen 
Sdjntuds im neugefeßaf jenen Dunem ber Tresönor 
ftreu3firdje unb bie Bilbbauerarbeiten an mehreren 
anberen öffentlichen Trcsbner (Gebäuden Jinb Rotten* 
totl)« Qöerf. (Er Jd)tif gemcinjam mit bem Trcsbner 
Hrdjiteften Prof. 3 ritj Sd)umact)er mehrere ©rabbenl* 
mälcr unb allein ein tminbcrooll gegliebertes Blücher» 
Tenlmal für StargaTb. Dm Wettbewerb für bas 
Tre&bner &önig*©eprg*Tenfmal erhielt Jein (Entwurf 
einen preis. 

Xas Sd)U)ergeu)id)t ber Begabung £>ottenrotl)& lag 
auf bem ©ebiet ber oniainentalcn plaftil. So fam 
es, daß nicht nur bie ftunjt ber piaftil von Jetuen 
Arbeiten (Gewinn fya ttc p fonbem and) bie ftunjt ber 
Wrdjitettur. (Sr mar. erfüllt non eminenter (Erfindung*- 
fraft unb ganj erjtaunlidjem $ormenreid)tum, ber 
tongeniale Bittarbeiter bes mobenten Wrdjitcftcn. Tie 
grobe twnjtlerijdje Straft, bie in fjottenrotb lebenbig 
mar imb bei aller reichen bisherigen (Äußerung bodj 
nur einen bewundernswürdigen Mnfang helfen darjtellte, 
was Jie perfprad), wirb batjer ebenfo fcbmer 3 itd) oer* 
mif)t werben von ber Aunjt ber Plaftil toie oon ber ber 

Wrdjiteftur. 

Ebmonbo De 3lmicts. 


S elten ijt ein Blattu ber 3 -ebcr, ber feinesweg* 3 U ben 
Sternen erjter ©rößc am eiteraturhimmcl feiner 3cit 
gehört h^t, von feiner Nation Jo allgemein wnb aufrichtig 
betrauert toorben n>ie ber am 11 . ®lätj 3 U Sotbighera 
plötjlid) an einem (Sehirnfcblag oerftorbenc, erft einunb* 
jechsigtährigc edjriftftriler (Ebmonbo Tc Hmici«. 9Bas ihn 
bem ßejepublitum alter Greife, ben (fnrachfenen wie ber 
3 ugenb, Jo toert gemad)t hat, baj}, feine f>anpttoerfe ^un* 
berte non Auflagen erlebt unb 3 ««! (Generationen erfreut 
unb belehrt bnben, ijt cinerjeits bieglfinjenbe Sdjilberungs^ 
gäbe, anberjeits bie thcfühloticfe unb bic öcijcnsgütc bes 


SchTiftJtcllers. Ter greije 'ßasquale Billari, JelbJt einer 
ber erjten unter benen, bie aus ber ffeber ein 9 Berf 3 eug 
ber gdjtigen unb fittlidjen öebung aller Stäube ihres 
Solle« 3 U machen oerjucht haben, fd)rieb Jd)on dot bei« 
nah« .pvan.iig Dahrcn von bem bamals auf ber .vtöhe 
[eines Schaffens ftd)cnben ^»'flcab-, Weife* unb Sprad)« 
jdjriftjteller: „Seine in alle modernen Sprachen überjehten 
Bücher geben burd) bie ganje gejittete 'JBelt. Unb es Jinb 
leine Schulbücher, nid)t Büdjer, beren 2ln|d>affung por« 
gefchricben ijt, noch !old>e, bie Aknntniffc von praftijehem 
91ut)en für bic ÖJaJfcn oerbreiten. Ste reben 3 ur Gin* 
bilbungstraft unb 311 m öerjen unb finden ein Gdjo über* 
all unb für alles. 'Ulan tarnt Jagen toas man toill — bie« 
gefdjieht feinem anbent italicuifd>m Sdjriftjtdler unb 
mirö nie gefchehen, rno nidjt oicl Aunft unb ®eift im 
Spiele ijt. 4Ber fann leugnen, baß Te Ülmicis eine be* 
beutenbe Beobachtungsgabe be(ihe und es raunberbar oer- 
Jtel)c, nicht mir 3 U bcjdjreiben, (onbern 31 t er 3 ählen, 311 
rühren, |um 9Bcin<tt unb ßadjen 3 U bringen? Unb ijt 
bas nid)t etrnas ©rohes an einem SdjriftJtcllcT?“ 

(Ebmonbo Te %mieis touröe am 21. Cltobcr 184G 3 U 
Oncglia an ber fRioiera bt Ponente gebaren unb ijt in 
Uicmont aiifgcroad)Jcn, ba« er Jo licbgemann, öa& er 
fpöter dauevub feinen ^Bohnjih in Turin anfgcjdilagen 
unb feine Grhoiung immer in ben piemontefifchen \!llpcn 
gefudjt hat- ©t bejuchte bas ©ijmnajium in Guneo, bie 
Arieg«Jchulc in ffienua, mad)te als Dntantcricleutnant ben 
flrieg oon 1866 mit unb errang Jeinc eriten |d)rift|tellcrifchcn 
(Erfolge, während er noch bic Uniform trug, mit ben oon 
einem fonnigen, liebenswürdigen $>umor öurd)lcud)teton, 
(charfe Beobad)tung oerratenben „Hozzctti dclla viu mili- 
tare“ (1868), bic juerft in ber oon ihm geleiteten Slorcit» 
tincr 3 cit jct)rift „1/ itali» Militare“ rrfdjicncn. älatt) bem 
(£in 3 wge her Dtaliener in fRom, an bem er teilnahm, Jagte 
er ber £>ffi$ier*laufbal)n ßebemohl, um fid> flö ”3 
Upojtolat Der J^eber 311 widmen. 3» biejem 3wede unter- 
nahm er weite 'Jtcijcn, als beren ftrüd)tc er anjiehenöe unb 
belehrcnbe bejdjreibenbe äBerlc oeTÖHcntlichtc, Die feinen 
Uamcn bald 3 U einem berpopulärfien in Dtalicn unb auch im 
Üluslanbe machten, fülit ben Salts*, fianbjehaft«* unb Sitten* 
Jchüberungen aus Spanien, Gnglanb, Rolland, Utarotfo, 
ber Türtei, JJ-rantreid), ‘Slmcrifa u)ed)jeltcn oielgelejene 
'Jlooellcn, h>ltorifd)*polilijd)c 'Arbeiten unb ißtaubereien 
über italicni|d)e Sprad)e, Deren Bilbjamfeit, Weinheit, 
91usbrudsfäl)i gleit unb Schönheit für ihn als ffllai^oni* 
Dünger Jtets ©egenjtanb größter Sorgfalt gemejen ijt. 
Dm D^htc 1882 erfchien bas l)u tnor* unb gemütoolle Buch 
über bie frrcund |djaft „(Ui amici ', 1888 bie herrliche 
Sugenbfdjrift „11 Cuore“, bie über oicrljunbcrt Auflagen 
erlebt hat. Ter „9t 0 man eines Cchrers" (1890) bewies mel)T 
bes Sdjriftfteller« innige unb lebhafte Teilnahme für bie 
(Enterbten unb feine ttntrüftung über bic grellen Sdjüben 



(£mft £otienrotl}, f atn 27. ^ebniar. 


in Der modernen G>cfellfd)äft* als’ eine Belehrung gu ben 
3idc?n bes Sojinlismus, wenn Jchou er 3 . B. für bie »on 
ber Uealtion betroffenen mailänbijdien Sojialijten 1898 
(eibenjchaftlid) unb mit flammenden üUortcn Bartei nahm. 
(Eine ihm angetragen« Älanbibatur hw bas Parlament 
Iel>nte er in richtiger ©rlennttiis ber ©ren 3 en feiner J^ähig* 
feiten unb Steigungen mit einer ihn ehrenden Offenheit 
unb (Emjd)icbcnheit ab. 

Vielleicht nidjt mit Unrecht hat nianTc Slmicis jUiDfilen 
Bieljchrdberei, geringe Tiefe, übertriebene Sentimentalität 
unb Schwärmerei pargcwoTfen. 3ebenfalls wirb dies auf* 
gewogen durch bie uon fjer 3 en lammende unb 311 ^er 3 en 
g eben bc Ta rf tcliung , bic fi ttlidjc, er 3 tcl)crijd>€„ ge mütbi Iben bc 



CEbmonbo De STmicis, f flm H. 


Tenben 3 Jeiner Schriften unb bie großen Berbienjte, bic 
et ji<h um bie Bereblung unb iRctnigung ber Sdjrift* 
jpradje erworben hat. Tie große Verehrung und 3u* 
neigung oon Taujenben, bie Jidj bei feinem Tobe funb= 
gegeben hat, Tann nicht unoerbient genannt werben. 

Vom, V, SchoencT. 


SlutogropbetttütUäteit. 

fflon Pr. «I^ark SaH«. 

Hfji^ts ift Iäftiger unb !iubifd)er als bet Landläufig« 
J i Sport bes Slutographenfammelns, bejfen eifrige 3ünger 
jede irgendwie befannte Ücrfönlichleit um eine Unter|d)rift 
ins SUbum ober auf befonberen harten anbetteln, frampf* 
fjaft bemüht, th r Vegiftcr an3uhäufen, <Es gibt aber aud) 
Sammler, bie nicht bläh Sdjrift3üge, jouber« oor allem 
©eiftes3üge fammeln, deren oerDtenftlidjem «Vleig wir bie 
(Erhaltung fo mancher merf würdigen SReliquie aus 
pergangenen 3<ltaliem oerbanfen. 2Bieoiel ^Pietät, 
fiiebe, treue Sorgfalt find als fdjötte Blumen bes <&c- 
müts auf bem fonft etwas trodenen Bööcn biefer 
Tätigtelt aufgegangen, welchen Vutjen haben fie bei 
ftBiJfenfchaft, 3umal der hiJtorifdjen, gebradjt! 

Taa SlutographengfJdjäft ift in unfercr 3 eit 311 
einem Jeljr regen 3®**0 bes Budjhänbris geworben, 
unb bie wadj[enbe Teilnahme ber an fo oiel teurere 
■BcrfaufsocrhältniJJc gewöhnten (Engläuber unb Sltne« 
rifaner haben bie B«iJc im lebten Sahrjehnt gan3 
außerordentlich gejteigert. So (ommt es, baß alljöhr* 
lid) gerade die foftbarften Untiguitäten unb Buto* 
graphen ins Buslanb toanbem, baß wir an geiftigen 
Criginalbenfmälern unb Urfimbcn Daheim immer mehr 
verarmen. Ta fclbft bas (Einfcljreiten ber Staats* 
gemalt — etwa burd) (Erhebung eines Wusfuljr3ollc& ~ 
infolge ber Unburchführbarfcit ber Äontrolie bem 
llbel faum Jtcuem fönnte, muß man bas (Entftehen 
größerer, feftcr Sammlungen in TcutJdjlanb unb Otter» 
rcieh mit ftreuben begrüBen, wnb eine beträchtliche 
BJcngc wertvoller 5 >anb|d)riften ift burd) öffentliche 
Bibliothefen und wohlhabende Privatleute bereits 
geborgen. 

(Ende 3)1 1U3 nun gelangt wiederum eine größere 
9lutograpl)enJammlung bei dem befannten Berliner 
Bnticjuar 3. 91. Gtargarbt unter ben Jammer. Sie 
umfaßt bas ÜHeidj ber Ulufif unb Theaterwclt unb 
war oon bem Prager Sammler ftrit$ Tonebau er 3u» 
Jammcngcbracfjt worben. Ter bisherige Bcfißer, ber 
ji<h feinen Schäden nidjt meljr wie früher wibmcn 
tonnte, hat Jidj entfdjlofjen, jie lieber ber 9(llgemein> 
h«it wieder jur Berfügung 311 Jtellen als Jie 311 
pemachläjjtgcn. Gr jieht nänilidj bie 3»funft bes 
Sammclfport« nicht fo fcfjr in ben univetfalcn als in 
ben Spo3iaIfammluugen unb hofft, baß aus feinem 
.£>ort oiele ber Jehon bejtehenben Spe3ialfammlungcn 
ihre ßücfen werben ausfüllen löitnen. 

Tem flünftler unb bem f)iJtoritcr ift bas 9 ßas bes 
9 lutogrüph« die £>auptfaehe. 3ener lümmert jich um {einen 
©ebanfeugehalt, biefer um bas Tatfädjliche darin. Ta* 
gegen fragt ber Butographenfreunb oor allem nad) der 
perfon bes Sdjrcibcrs und hält ein fonft gleichgültiges 
Billett 3. B. ©oethe« höh« im 9 öert als ben inhalts- 
vollen Brief eines unbefannten Ulannes. Tann erfdjeint 
es ihm aud) ntd)t gleichgültig, ob bas Schreiben eigen* 
hänbig, ge3eidjnet ober voll unterfertigt ift. 3®, ba« ein» 
gang« erwähnte ©ro«, 3U dein befonbcis bie weiblidjen 
Sammler gehören, begnügt Jidj überhaupt bloß bei Dem 
fRamensjuge. Tie Toncbaucrfd)e Sammlung oenval)« 
3. B. einen Papieritreifen, den bie Schwefter ©linlao 
für «inen böhmijdjeu Uhijitus anj bejfen Bitte um ein 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





MjV 





506 


3Ilu[trirte 3^ tun 9- 


Ulr. 3377. 19. Üttära 1908. 


©nbenfeu au» einem geographifcbeu II nterrid>tet)c ft heraus* 
gefd)nitten, bas bcr ©teifter einft für fie abgefafot h«tte. 
©tan würbe oon rufftfther ©arbarci reben, roenn bem 
nic^t auf bcutfcher (Erbe ein TIa|fifd)er *fall oon fraulidjem 
©anbalismus gegenüberftänbe. ein ©rief bes ehcnaliers 
bc Sdjult} er^blt uns oon einem ©efuehc bei ©Jabamc 
o. SBoljogen, bcr Schwägerin Sd)iller$, bie bei bcr 2Bat)r. 
nebntung, bafe it)r (finft ben Dichter ho<h perchre, bie 
fRcinftfjrift (!) bes „9BiItjclm Dell" oon Schülers eigner 
£>nnb hrccinboltc unb itjm 3ur (Erinnerung ein Stüd 
mitten berau&fcf)nitt. Das ©nbenfen liegt 6cm ©riefe bei. 
Da fteljen nun auf cincT Seite bes Streifens bie ©erfe: 

Ja, ** fift ol)n* Bfifpirl, t*>U ((«'• hr*(b«n. 

VI u <t) unfer cOlrr fim von Mttinflhaulfii 
Ter 110* Me alten gellen bat flelebn, 

Weint frlber, e« fei ni*t metjr ju «rtrtiflcn. 

Unb auf bcr anberu Icfcn n>ir: 

6tf)t rud) £icrt fflernev. töte oerl trfert tt>r 
Stau. tteriruft, eure angenehme SD in hin. 

Pf® weilen 3t>erfl® t)o*t»er|tant>ifle Tochter? 

Bon allen Süanbrem nu® Dem t»fut|d)m Cnnhe — 

9lber*nid>t oon biefen ruriojen SUcinigfcitcn, fonbern oon 
ben großen .fturiofitäten bcr Sammlung foll fjier bic ©ebc 
fein. Da fic in brr alten ©lo^art-Stabt ©rag entftanben 




iftp roirb man es natürlich finben, baß bic ©toaartiana 
reich oertreten finb. ©Jan voirb mit 3ntereffe bie ©artitur 
cinfefjen, aus ber bcr „Don (ötonanni" bei feiner glor» 
reichen Uraufführung birigiert sourbc; man roirb mit an* 
heimelnbem Cmpfinöen bic ©riefe bcr (Ettern, bcr Sd)rocfter, 
bcr f^rau, bcr ftinber ©lojarts Icfen, aber mit beflommener 
(Ergriffenheit jenen harnet ßenben ©otfdjrei att ben ihm 
befmmbeten Ätaufmauu ©ud)berg. Dafe beffen £>anb auf 
bent ©tatt angemertt hat, er habe ©Jo.jart baraufhin 
äefjn ©ulben gefdjidt, ift ein fdjipachcr Droft. Dafe ein 
fold)C6 C&cnie in btc üage fommen fottnte, einen fol<hen 
©rief 311 fd)teiben, fdjrciben 311 muffen, bas ift bas ent- 
fehltet) Iraurigc an biefem Dofument bes (Elcnbe. 9lud) 
©eethooen ift mit oielen, jum Dell fogar ungebrueften, 
wichtigen ©riefen pertreten, Hnjcre ftaffimUc-SBiebcTgabc 
— man roirb fic an bem ungefügen Sd)t»ung bcr ©tid)- 
ftaben gleich erfennen — banbelt oon ben Sagateilen. 
©on UDeber finben mir ein ftapitalftücf: fein „©otijcnbud) 
porn September 1819 bis 4. Cftober 1816", eine 9lrt Dage- 
bud) über feine 2atigfeit als Opern d>ef in ©rag, mit 


pcintid)fter©enauigteU geführt. Unter ben ©oct he* Sachen 
ift ein eigenl)änbiger (Empfehlungsbrief bes Olympiers für 
ben jungen ft-elis ffllcnbelsjobn bemerfensroert. 

3m allgemeinen nehmen natürlich Ittuftriaca ben 
breiteften 9Jaum ein; aber bei bcr ©olle, bie J&ftcrreiä) 
in ber (S>cjd)id)tc ber beutfd)en ©hefil unb bes Dh ca t er6 
fpielt, bebeutet bas el> fr mitten ©orjug als eine ffiinjcbrfin- 
fung. 3m rafdjen Durcheilen bcr Sammlung treffen roir 
auf ein ©latt, auf bas Cfohann Straufj, ber JBatjcr» 
tönig, ben Ülnfang feines berühmten Donauroalacrs notiert 
hat. Ober toir greifen 3. ©. einen ©rief ©obert Schu- 
manns mit feinen unheimlich neroöfen, fri^elnben Schrift- 
Sügen heraus. SBieoiel 3ntereffantes birgt bie ©tappe 
Cif 3t (barunter bie £>anbfd)rift bes ungebrudten „Slaroen- 
apoftel*ötpmui9 M ) r bann-ftarl Coewe (festliche ©riefe an 
Dekrets uan Srutjcf), WidjarbSBaguer. C&ianjenb oer- 
treten finb namentlich italicnifchc, fran3öfijche, rnffifdje unb 
tfdjedjtfchc ftomponiften. ©ud) ein paar neue ©orträte 
fommen burch bic ©crSuhcrung ber ßollcftion 3utage. 
3®oei Silhouetten f ollen , ber Überlieferung infolge, 


Johann Sebaftian ©ad) uub feine frrau barftellcn unb 
^eitgenöffifdjen llrfpnings fein. (Eine alte ©rager ©h oto * 
graphie, bie ein tlnifum 3U fein |d)*tnt, ftellt ©id)arb 
UBagner bar unb roirb bte ©crehrer bes ©aireuther 
©teifters 100hl nicht roenig übcrrafd)en. Unb ben gröfeten 
Schah bebeutet ein bisher ganj unbetanntes, farbiges 
©to3art-©ilbnis. ©ber ich ®*ü i a ni< *)t ben Äatalog aus- 
fchreiben, fonbern nur auf einige ©efonberhetten feines 
reichen 3nhalts aufmerTfam machen. 

3d) habe fd)on betont, bah fid) bic ‘ ©utographf" 
fammler nidjt bloß burd) bas ©7af) ihrer ©littel .tmb ihres 
©fers, fonbern auch burch Ü) w (beftnnung oft himmelroeit 
unterfcheiben. (Es gibt blofee Sammelfere, aber es gibt 
auch ©Jänner, bie fid) bem 9liitogTapt)ttifPort bem 
innem ©ebürfnis ergeben, mit ben O&egcuftänben ihrer 
©erehtti«ö tmmittelbar in Schiebung 3U treten. Das 
©latt, bas bie £>anb eines großen Äünftlers beriihrte, gilt 
uns mit 9ied)t geroeiht für alle 3citcn unb ftellt ein gc> 
roiffes pcrfönlichcs ©crljältnis her \tuifchcn bem berühmten 
Schreiber unb bem glii<fltd)cn ©efit}Ct ber ©eliquie. 




r 0Qiy+- ~ ZA ^ . — — W g tiXr t+ 

v^w wu» v\L ^ ssvvir 0***** * 


stj /4 ! cy^y^LjO 

Google 


llt' Jb - fop-* 



Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Dir. 3377. 19. 1908. 


SDuftrirte 3 c ^' un 9- 


507 



Xidjtet irt der Loge Amalia am 9. «Roocinbcr 1892 gehaltene (Bebäd)tnisrebc. 3n 
Dein »orliegenben Aanbe finden fiel) alle ^Beziehungen (Boethes jum Freimaurer* 
bunbe be[prod)cn, zugleich werben aud) alle (eine für ßogenf eiern oeriaßteit <Be» 
dichte unb Aiebcrfehriftcu teitlritifct) genau mitgctcilt. Aorangc[d)icft ift eine furze 
®cjcf)i<htc ber Freimaurerloge in ÄJeimar; 3 al)lveid)c Abbildungen nach Porträten, 
Faf[tmile$ alter 25 rüde uitb 9liebcr|d>riftcn geben beut (Banken ein (Bepräge, bas 
ben Fwunben bes Xid)ters aud> über ben engem ftreis derer hinaus, au bie fid> 
das Aud) in erfter Linie wendet, feinem 3iiljalt nad) oerftänblid) wirb, zumal bie 
rein mcufchliche (Bröße unb bie Lebensweisheit, oon benen bie Seiten des Ruches 
berieten, über alle <&ch«imntf[e erhaben und in ihrer <3<blid)%tt jedermanns 
Aorflätibuis zugänglich find. 

Xas 3toeitc AJerf, bas oor uns liegt, füfjrt uns in eine weihevoll« Stunde, in 
die lebten (Eröentagc, bie bem (Broßen befdjieben waren: „(Boethes lob" 
<Totumcutc unb Senate ber jeitgcnoflen, hcrmisgegcbcn non Äatl Sdjüöbcfopf, 
«leg. Fart. 5 .4). Tas SBud) [teilt fid) als eine nachträgliche (Babe jnm 22. 9JJärz 
1907 dar, (Boethes fimfunb[ieb3igjäl)rigem Todestag. Tas öas in toiffa-u- 

fchaftlid)cr 9Beife jum eilten UWalc behandelt wirb — einen authenti[d)en Bericht 
über ©oetheo letzte 4tranfl)eit unb [einen 2ob befiljen wir aus ber geber [eines 
Leibarztes Aogci — ift im weiteften Sinne gefaxt unb behandelt: als (Einleitung 
dient ein (Bericht über bes Xid)ters letjte Lebenszeit unb [eine „pathologi^en" 
3u|tdnbe, bann folgt ber auf Urfunben unb authentifchen Xarftellungen der 
3eitgenof[cn aufgebaute 53crid)t über die lohte Jtranlhcit nnb ben 2ob, wobei ber 
Acrfaf[er aud) [cincr[eit$ 31t dein (Ergebnis gelangt, bah die befannten AJortc 
„ÜJJchr Lid)t", bie ®oetl)c als letzte Äußerung in ben HJlunb gelegt werben, weder 
in biejet apobilti|d)en ttod) überhaupt in einer ähnlichen gortn ge|pröcheu worben 
find. Aeifcßung, Teftamentseröffnung, Irauerfci erlichfeiten, bie Aufnahme non 
(Boethes lob bei [einen 3citgeno[fcn — alle biefe Abfcfjnitte Uluftriert durch Ab* 
bilbungcn oon urfunölidjer (Bedeutung — bilden ben weitem reichen Önhalt bes 
f (hörten '-Buches, beffen Lcftüre, [0 wehmutsvoll fic aud) an fid) fttmmcn mag, 
unt der anregenden Schilderung willen, bie in allen fünften den aus ben 
Iauterfteu Quellen fchöpfeubeu Fachmann ertennen läßt, aufs wännfte 
empfohlen werben fann. Mietet bas Auch bod) aud) weit mehr, als 
es [einem Xitel nad) fagt. Für bie (ftoethe s Literatur war cs ein wirtliches 
^Bedürfnis, daß biefes Ic^tc Slapitcl aus ©oetl)cs Leben einmal [o großzügig 
darge[ teilt wurde. 

9B«nn aud) nicht im eigentlichen Sinne 3 ur ©octhe*Lit«ratur gehörig, [0 doch 
mittelbar mit il)t 3 u[amnten hängend i|t ein inhaltrcichcs tulturgc[d)id)tlict)cs 9Bcrt, 
in beffen SÖllttclpuntt, wie fd)on ber Titel lagt, die geift- unb lebensvolle Herzogin 
Anna Anialia [tcl)t, deren hundertjähriger Xobestag ju Anfang biefes galjres in 
aller Stille gefeiert worben i[t: „Anna Amalia, ^erjogitt oou 'lüeintar" 
lautet der Haupttitel biefes dreibändigen Aierfcs oou 'IMhelm Aobe (Aerlin, 
(E. S. «mittler u. Sohn, 'JJreis des Aanbes 3.4). Xtc einzelnen: Xetle befaffen 
fid) mit bem „ 5.1orgpctf)i[d)en Akimar“, [ie |<t)itb«ni bann dm „9Jlufcnbvf 
der H* f 3 ö 0 in Amolia“ und weiter einen „Lebensabend im .(tmtjtlerfreife“. 
"Xas (&an 3 e faßt das fiebon der oielgefciertcn gürftin — einer ber heften 
ihrer 3cit — 311 einem Sehens», 3^*1* unb SUtcnbilbe oon fo auhcrorbcnt* 
lieber Feinheit pfqchologifchcr Aertiefuug und gründlicher Kenntnis aller Quellen 
3 u|arnmeu, baf) wir dlcfcs [chönc Alert als eine ber beften (Bninblagcu jur 
Kenntnis ber fla|fifcf)e»i 3 C ^ aI<pn Weimar bezeichnen möd)tevt. 9Bie bas 
9Dert überhaupt manches in neuer 35eleud)tung erfdjeiueu lägt, fo bietet es 
aud) in dem Flluftrationsmatcrial mancherlei llnpublijiertes bar. Xcn 2Bunfcl), bei ben 
Porträten, beren größere IHeihc fid) im wcimarifchcu Ac[iß befittbet, womöglid) aud) ben 
Alünftlemamen anzugeben, auf ben doch te^in für die ^Beurteilung bes .(hmftwerfes [eht 


<£in hi&^er unbefanntes Porträt ^it^arb 2Bagncrs. 

9leue (f)oetf)cȣiteratur. 


3 n einem breiten Strome fliegt die ®octl)e*Citeratur bahtn. 9 Ber bie 9 leuerfchei» 
nungen bes Aüchemiarftes unb bie Abhandlungen in 3 citfd)nften oerfolgt, bie 
beifpielsroeifebas „©oeth^Dihthud)" zu oeröf [entliehen pflegt, [tauut über biefe Fülle 
geiftiger Arbeit, bie |id) um die 'Bcriou unb bas Sehenswert eines einzelnen 
23 lcn|d)en gruppiert! Hub bod) ftcfjt biefes liebenswert bes miefengeiftes oielfadj 
noch in einer Xicfe oor uns, die 6 er Itrgrimduug bedarf, wie es uns anberfeits 
aud) unaufhörlich oor «Bmhlernc [teilt, deren liöfung ^ 3 flicf)t wahrer 3 Bi[[cn[chaft 
ift. üRiemanb wirb babei oerfennen, baß bie moderne (BocthC'iMteratur oielfad) 
auch aus ISrzeugniffcn bef tel>t, die entweder lediglich aus tmchl)ändlcri|d)cn Spctu- 
lationen h<rn>cagcgangeu find ober überhaupt minberwertige Arbeiten darf teilen, 
beten 2 lerfaf[er dem höl)<»t 3 W* gewachfcn waren. And) die anöere (Befahr, 
die oor gahrjehnten einmal einer unferer geiftoollften gorfcher anbeutete, die 
iftefahr, baß „oon" (Bocthc weniger als „über" lüoethc gelejcn werbe, [djeint nod) 
nicht überwunben zu [ein, obfehon wir uns zugunften unferer 3 «t lagen müffen, 
daß ein [tarter 3 wg unferer Kultur darin bcjtel)t, fic mit ®octhe[chcm ffieifte ju 
erfüllen und unfere ®litmen|d)en 311 beftimmen, int Simte oon (Boethes Lebensweis- 
heit iht Ta|ein 311 führen. Aachftchenb mögen einige 3 Berfc genannt werben, die 
denen ans £><rz gelegt werben [ollen, für die (Boetl)« den (Bcnius ihres eignen 
ßebens bedeutet — einige [d)lid)tc Bücher, bie uns den Tid)ter in [einen Alerten 
unb mit [einer 3 C ‘* rta h c bringen. 

S 3 ir [teilen billigerwcije einen Aanb »orau, befjeu Onhatt man früher einmal 
bie fd)ön|te Selbftbiographic des Tichtcrs genannt hat: „®oethe im ©efpräch“ 
(herausnegeben oon gran.z Xcibcl unb griebrid) ©unbelfingcr, 2 . Aufl., Leipzig, 
3 nfel* 2 fcriag, 6 ./(), eine Sammlung, bie mit bem gahte 1770 beginnt unb mit 
dem 9 J?är,z 1 R 92 [chlieftt, ber Xenbenz nad) oerwanbt mit dem elf bändigen '.Bieder- 
mannfthen SBerte. X>ie Auswahl, die tertlid) große Sorgfalt oerrät und int einzelnen 
neben Aicbermanu manches Acuc bietet, ift mit großem (hefchid getroffen und zeigt 
durchweg öen höheru Alid für bas, was im $>tnblidt auf den Tidjtev unb [ein Aer- 
ftänbnis von AlichtigFcit ift, (Ein Quellenocrzcid)nis und Anmerfungeu oerleihcu 
dem Aud)e [elbftänbige, wi[|en[d)aftltd)o ScDcutung. (Es ift für ben, bem die 3 eit 
fehlt, bie Unniaffc der ©oett)e[d)eu (Befpräche in allen (Einzelheiten 31 t ftubicren, 
auch in [einer SefchräuFtheit eine Fundgrube cbeln ©enuffes. (Ebenfalls eine Aus- 
wahl liegt oor in ben in denselben Acrlagc er|d)icnencn „Artcfcn von ©oethes 
'Dfutter 4 * fausgewäl)lt und cingeleitct oon Albert Äl öfter, elegant tartoniert 3 . 4 ). 
Ter Herausgeber tjat uns oor einigen gahren mit einer zweibändigen, fritifchen 
2 lusgabe [ämtlicher Ariefe ber grau Aat bcfchcnFt, aus ber bie oorliegeube Aus« 
wähl gcfloffen ift. Aber ihren Inhalt braucht hier cbciifo wie über bie fd)rcib* 
felige grau Aja Fein Alort gefagt 311 werden. Tod) mag die trefflid)e Auswahl 
nuferen beut[d)en grauen befonders ans Herz gelegt werben, die in biefer Gamm- 
lung gemütooll tiefer Hcrzlidjlcit mehr gei[tige Wahrung als in oieten Aomancn 
finden werben. 

9 fiit (Bocthc (elbft befaffen fid) 3 wei weitere, ebenfalls im 3 n[el» 9 crlag erfchienene 
93 üd)er,bie [ich - nebenbei gefagt wie alles, was der genannte Aerlagauf dcnAlarlt 
bringt, durd) bie , r 'Bud)Fun|t", bie l)i« Tot geworben, oonteljnt auszcid>nen: 
„(Boethe unb bie !öiuglid)e Aunft" oon l)r. Hugo 9 Bcm elfe (mit zehn Aoll« 
bitbeni und zwei Falfimilcs, geh- 5 . 4 ). Ter Tichtcr war betanntlid) Freimaurer; 
er gehört« der Loge Amalia in AJeimar an, zu deren (Ehren er manches (Schicht 
verfaßt Ijcrt. A damit ift bie iHcbc 311 [einem u»cimarifd)eit gnbelfcfte in 6 er 
» 3 oh aimi?, * 2 0 fl c,# 3 l > Aieimar 1830 [owie bie 00 m Kanzler o. STOiHler auf den 



* — XM-r»_v/V/ ^ 

^ ^ ) 1 P\A~~-Ka- / h t/Z. 


^ ^ ^ rv ' — 

^ Ay 2 L jiL^i fa-rCt, 

A ^ 7 ^ -vw 

^ fr. — 

b A /id ^ c.j 

V,," 1 ^ A /' 

v~. bP" — — /4 \^' /v ;u • 

^ 7 0 ^ -ä A ^L. 

<ß-U2y/l*Y , A ^ /*L 
*^*7 / & Mr • 4 ^- % 

\A o~ <*.*~* y~*~ v^, Jj ]/[ i— J vmm 

(jh^^ ^ 


/ 

]am! 

i 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





9fr. 3377. 19. Sttärj 1908. 


Slluftrirte 3 e ^ un 9 - 


509 


b U fchönftc« ftriicfttc: bie bclauuteu, fcinfdjaligcn ©tut* 
apf elfinen. Bon öen jpautfcfteH ftrüd^cu gleicher Sorte 
unterfdjeiben fic fiel) babttrd), haft fic bie bitnlie ftätbung 
mehr innerlid) als nn^crltd) 3rigcn. 3tjr Mibaugebict 
liegt im groftcn Greife um ben tlltna Ijrrum unb Iteigt 
an biefem einige Rimbert Meter Ijinauf. Tic ber 

9ipfelf inenbäum« allein auf G^ilien fdjätjt inan gegen- 
wärtig auf mehr als 3roülf Millionen Stüd. ^Dic fronn 
biefes 3frud)tbauiiics imtcrfdjciöct fief) in ben pcrfdjiebenen 
Ganbem nid)t wcjentlid). Der Manbariitcnbaum. in ftati* 
jontien ijat benf ell>en ttiebrigcu Mudjs, biefelbc ftarfe, 
faft bis 3ur ©rbc reidienbc Mroue wie ber tu Spanien 
ober u>ie ber 91 pfeif inen bäum in Italien. Die Blüte3cit 
beginnt im Mai unb bauert mehrere Monate. Die ©nite 
fängt in ben ftüften gebieten int D^embcr, in ben ijöljeren 
Vagen im 3 rtm,ar 0,1 unb dauert bis etwa Slpril. 3ur 
Beförberting ber 8früd)te aus ben ©öden 311 ber nächften 
Gifcnbahnftation ober bent ©nfen bienen ©fei unb Maul* 
cfri mit unb ohne ftarren. ftür weitere Mcge werben 
bie ftrüchte fd)em oon ben ©ärtnent in ftiften oerpaeft, 
uor ber Berftftiffung aber nod) einmal in groften fallen 
forgfältig auf ©erberb tintcrfud)t. Die fjrüdjtc mit Dmd* 
ftclten unb fonftigen Mängeln werben befeitigt, alle ein* 
epanbfreten je nad) ©röfte uub ©rite ausgefud)t, f)übfd) 
in Geibenpapier oerpaeft unb fo balb als möglid) an ©orb 
eines 3ur 9Ibfaftrt bereitlicgenben Dampfers geliefert. Die 
E>nuptfäd)lict)ften ©erfchifiungshüfen finb Mefjtna, ©atania, 
©dermo unb Sorrent®. 

©an ( j äEpilid) liegen bie Bcrhältniffe in bent in ber 
(Erzeugung oon Sübfrfid)ten gegenwärtig eine hcrooT* 
ragenöe Stelle cinnetpnenben Spanien. Hier beginnt bie 
Slflte3cit ber Bpfclfinen unb Manbarinen int Bpril, bie 
(Ernte fängt im Oltober an unb bauert bis in ben Mai, 
ja oft bis in ben 3uni fjincin. Die in bem Dale bes 
Jlüftdjens Segura, awifeften ben Stäbten Bianca unb 
Bbaran toadjfcnben Bpfelfinen, im Huubel als Murcia* 
fnid)t befannt, finb ihrer frühem Keife unb ihres milben 
©efchmads wegen feftr beliebt. Mas wir in Deutfctjlanb 
um 2Beil)nad)ten herum an Bpfelfinen aufweifen lönnen, 
bürftc faft ausfchlieftlich biefe Murciafrud)t fein. 3n bem 
genannten e^Iufttal wirb aud) bie ocrebelte Blutapfelfine 
gebaut. Die mciften fpnnifdjen Bpfetfinen lammen aus 
ber nähern unb weitem Umgebung oon ©alencia; fie 
beden überwiegetib ben Majfenoerbtaud) in Deutfd)lanb 
unb über feine ©renjen hinaus. Die 3rriid)tc werben oon 
ber ©lanlage in eine groftc, gut gelüftete Halle getragen, 
auf einen Raufen geworfen, oon fleißigen unb geübten 
Hänben nad) ©röfte unb ©üte | ordert, in Stiften oerpadt 
unb mit ftuhrwerlctt ober mit ber ©ifenbaftn nad> bem 
nädjften Berfdjiffungshafen beförbed. 9Hs folcfje fommen 
in Betracht Valencia, ©anbia, ©artagena, ©aftellon unb 
Burricma. 

Die beiben groften Abnehmer für bie Bpfelfinen Spa* 
niens finb Gnglanb unb Deutfdjlanb, unb wer bie ®ng* 
Länber in ihren Cebensgerool)nt)citen 311 beobadjten ©eiegen* 
Ejeit gehabt hat, wirb reiffen, bafe fie fruchte, rohe ebenfo 
wie eingema^te, 3Ü allen Mah^eiten bes Dageo nehmen. 
91us biefem öbrunbe ift befonbers erwähnenswert, bah 
Hamburg im Öaufe be« lebten UBinters aus Valencia 
3ettweife mehr 91pfelfinen cingeführt hat als bie beiben 
größten fjäfen ©nglanbs, Vonbon unb ßioerpool. 

(Es muh ak* auerfannt werben, bafc bie Spanier 
if>re Ontereffcn rtefytig wahrgenammen uub 3ur Steigerung 
bes Serfehrs fei ber nidjt wenig beigetragen haben, inbem 
fie ihre Jrüdjte oiel beffer behanbeln als in früh««* 3«»t. 
Sclbft bie geringeren Sorten ber lleinften ftrüdjte, oon 
benen 1064 Stfnf in einer .Stifte oon 80 kg enthalten finb, 
werben ebenfo wie bie befferen Sorten alle faubet in 
Seibenpapier oerpeuft. Daburl) wirb bie &rud)t oon ber 
Cuft abgefdjloffen unb erhält fieh frifd) tmb faftig. ©uf 
ben Kaudjcr muh «& gerabe^u appetitregenb roirfen, wenn 
er an einer foldjen ftifte als Dual ität&marfe aud) nod) 
bie 9Iuffd)rift „Flor fina“ prangen fief)t- K 

Damit hätte ber gütige #err eigentlich feinen fjod). 
intereffanten Sortrag tdjliefeen lönnen; weil er aber nichts 
halb tat unb obenbrem gebomer Hamburger war, fam er 
noch auf bie großen, einen frlächcninhalt oon mehr als 
22000 gm umfaffenben Orrudjtfdjuppen im Hamburger 
©afen 3U fprechen,. tn betten für bie Dauer oon fünf bis 
fed)s Monaten burcf)fd)i*Utlid) 120000 bis 150 000 ftiften 
bet golbigen, l>errlidj buftenben 3früd)te gleid)3eitig lagern, 
um bann von bort 3U Sd)iff nach Dänematl, fHufelanb 
unb Schweben ju gehen ober mit ber (Kfenbahn nad) 
bem beutfdhen 3nlanb, bem weftfälifchen ftohlengebiet unb 
hauptfädjlid) nach Serlin unb Dresben. Denn bis baljtn 
erftredt fid) bie ©infubrsone unferes gxöhten beutfd)en 
Hafens, währen b bie 9?hrinlänber ihre 9lpfclfinen über 
§ollanb, bie Sübbeutfdjen über Drieft bejieljeu. (Et fchil* 
beite uns in farbenprächtigen Söoden eine SIpfelfinen* 
ausftellung in biefem ©arnburger fjruchtfchuppen, 311 ber 
ppn weither bie ftäufet fommen ober bie (Engroffiften 
ihre Vertreter entfenben, um nach befid)tigten unb 
genoffenen ©roben in ben groben 9luftionen im $am* 
burger gruchthof ihre Sinfäufe 31t machen, ©r rechnete 
uns als Fachmann oor, bah etwa 400 Millionen genieb* 
bare «pfelfiuen für ben öerbraud) auf Deuifchlanb ent- 
fallen, alfo auf ben ftopf ber Seoölferung — unter Ous* 
fchlub ber in ben erften fiebensfahren ftehenben Menfdjlein — 
etwa jehn Früchte im 3ahr, unb fnüpfte baran bie Hoff- 
nung unb beftimmte Erwartung, bab bie (Einfuhr oon 
Sü&früd)ten fi<h bei bauemb guten (Ernten unb einem 
ausreichenben (Entgegenlommen Spaniens gum 9lbfd)lu[) 
eines neuen Hanbelsoedrags nod) hebeutenb heben möchte. 


„Denn", fo fd>lob ber ftaiinfpeftox, „bie fflpfei* 
fine uerbient als ©egenftanb bec ©ollsu)oh l f ö hrt weitefte 
©eachtung. Sie enthält swar, ebenfo wie unfer hrimifrfjes 
Cbft, wenig ©iroeiHftoffc, bagegen oicl 3uc!cr unb bem 
Magen »ohttuenbe Säure. Sie ift alfo nicht mir ein be* 
Pömmlidjcs, wol)Hd)uiedenbc$ unb erfrifdjeubes ©enufi* 
mittel, fonbem aud> ein nicht 3U unterfchätycnbes ©ahnrngo* 
mittel. Doch aud) bamit finb ihre ©oriügc nod) nid)t 
erfd)öpft. 3n ber ©rwartung, 3Biberfpdid) 311 finben, bc* 
haupte ich, bafi fruchte im allgemeinen uub Sübfrüchte 
im befoubem gcfdjmadbil&cnb auf weite ftreife bcc> ©olles 
wirfen. Diefe Behauptung ftütjt fid) auf bie Datfadje, 
bafe id) feit einer Keil)« oon 3«hren unter ©erfonen, bie 
bauernb mit Gübfrüd)ten bcfchnftigt nxircn, nicht einen 
[fall oon Drunfcuhcit beobachtet h 0 ^- 2runfetil)eit 
bei ben Slrbeitem in ber Kegel nid)t bem Bier, fonbem 
bem Sdjnaps ßujufchreiben ift, fo fdjeint mir ber Sdjlufe 
bered)tigt 311 fein, bag bie wol)lfd)mccfenbe 9lpfelfine unb 
ber mit Maffer oerbünnte, fufclhnltige ftartoffelfprit fid) 
gegenfettig abftofcen. Der aben&s »on ber Arbeit h^ün* 
reljrenbe 3familienoater, ber non ber ftarre auf ber Strafte 
für 10 f'i 3tD<i bis brei tlpfclfinen lauft, um fie feiner 
frrau imb feinen ftinbeni mit3unehnten, wirb nicht leicht 
in ben uädj|ten Sdjuapslaben geh cn , »nt fi<h hi« <rlafd)e 
füllen 3U laffen. Die 9Ipfelfine ift alfo ein Äulturträger 
in bes üöodes wahrfter ©ebeutung.“ 


9trrc, Sterns unb 's IRiiiuffc ßiesdje. 

9tbrini|d)( 'Jfoocltc oon £sif« e4uI)e*Srttf. 

„3 — tn m«tnr9 ttoter» *a— artm 

*lTte IdjSne Slum — ffllum - ©tutn, 
Xa tollt Dtdj ercoa— arten, 

Xwi 3 bIjt ImD balb berum." 

's Kixiuffe ßiesdje fuhr jäh in bie Hohe. Mer fang 
nun ba toieber in ber DunfelhettV Rannte man benn 
feine fRulje feine einsige 9lad)t h«l^n! Das war ja gerabe, 
als ob ber w 91eue" fd>on in ben ftöpfen rumore, bie Beine 
unficher madje unb bie ftehlen ftngluftig. ßeiber ©ottes! 
Denn was bei bem Singen heraustam, war nidjt gerabe 
auferbaulid). SIber nee, Keuen gab'« noch nicht, bie Mein- 
Iefe fing ja eTft an. Unb nun wuftte 's Düriuffe fliesd>e 
auef), was ba fang. Die Herbfdjtmudc waren 's — fiefer 
unb Ceferinnen — junges ©oll, bem's nichts aus machte, baft 
ber Kooembermorgen fchudrig falt war unb ber Kebel 
feucht unb eifig. Da brängten fie ftch befto enger an* 
einanber auf bem 9Beg in bie Mtngerte, fdjubften unb 
rantften fid). Unb wenn man nachher auch mol fror beim 
Draubenr<hnriben, bas fdjabete nichts, ba freute man fid) 
auf ben Heimweg am 91 ben b im Dtmfel, wenn ©urfche 
unbMäbehen nicht mehr reihen weife für (ich gingen, fonbem 
jeber mit feinem Schäftdjen, wenn 's aud) nur ein Cefe* 
fd)ät)<hen war. 

’s fRtxiuffe fite&dje war aufgeftanben unb flo<ht fid) 
ihr 3öPfd)*»t 3ured)t. flieh ® ött . &as «»urbe auch alle Dage 
bünner. Der fdhöne, falftHe 3opf, ben 's flieste bann 
barüber ftedte, ber war noch 3iemlid) fchroar3, aber bas 
eigne H<mr, bas würbe immer grauer. Ka freilich, 's war 
ja an ber 3 c *i ba3u. 's Siea<f)e rechnete nad). 
Marjofep, wie bie 3«it oerging! Das waren ja nun wohl 
fd)on fitnfunb3roan3tg 3ahre, baft fie 3um letjtenmal mit 
3um fiefen war. Das halb« 3al)rhunbert hatte fie nun 
auf bem fRüderi, ba lonnt’ ihr 3<>pf wohl grauer fein als 
ber falfd)«. 

Sie tranl ihren ftaffec unb brummeltc oor fid) hin. 
©ott, fie hatte es ja eigentlich recht gut auf ber Melt. 
CJhr befdjeibener 3«^ reichte ganj nett f)*n mit ihrem 
Berbienft. Unb babei war fie eine wichtige ^Jerfon. Mas 
feilten bie Mabamen wohl anfangen ohne bas Gi«acf)e, 
wenn fie winters ihre ftaffee* unb Deeoifiten gaben. Da 
bef orgle 's Ciesche erft bie ©inlabung: 

„© f<h««ne ©mpfehlung oon ber Mabantm Haflcmann 
an bie Mabamm Brüd, unb bte Ma&amm H a 9 em<inn 
wflr fo frei unb lieft bie Mabamm Briid übermorge 
nachmittag 3um Iäftd)e ftaffee inlabe" unb nahm bi« 
(Entgegnung 31101 cf: 

„© fcheene (Empfehlung oon ber Mabamm ©rüd an 
bie Mabamm H°9 cmcinh f Un & wann bie Mabamm H Ü 9 C * 
mann fo freunblid) fein wollt, ba wär bie Mabamm 
©rücf fo frei unb Cdm." 

Slm ©inlabungstage felber, ba half 's Vics<he bei allen 
©orbereihmgen, bedtc ben Dijd), lochte nachher ben ftaffee 
unb präfentierte ihn. 9öet hatte fie ba »oft! erfeften 
lönnen? 3Ber wuftte fo genau wie fie, welche Damen 
man nidjt sufammenfeften burfte, unb w«l(he gern ju» 
fammenfaften? 2Ber lannte alle ftramilienfctnbfchaftcn unb 
©iferfüchteleien wie fie? Uub wenn eine Keue bagulam, 
eine ©eamtenfrau ober eine, bie oon auswärts jung h CMi n* 
heiratete, ba wuBte‘'s Kiiiuffe Viesche fie ebenfogut über 
alle nötigen 3ercmonien 3U belehren, wie cs jebe fpanifche 
Oberhofmeifterin an ihrem Hof® am Schnürchen h a tte. 
Menn bie Ketten if) r hätten folgen wollen, (über 
bas lonnt« man oon folgen Herflrioffenen nidjt oerlangen. 
Mas wuftten benn bie baoon, was man alles für Stücf* 
lichten nehmen muftte. 

's Kixiuffe Cie&che fchmunjelie oor fi<h h* n - neue 
fjrau Bmtmann, bie war auch nur eine £>«geloffene unb 
lam 00m ©ogelsberg. Mie hätte bie wohl bie fünfunb* 
breiftig Damen, bie fie einlaben muftte, unterbringen 
füllen, wo fie hoch nur für achtzehn ©Iah b®tte! Da 
hatte 's Giesche ben beften Busweg gewuftt. 

„JBiffe Se, was met mach«, $mu «mtntantt? Mer 
mache unfer 3nlabung uff be erfcht« ßefebag, ba hatoroe 


oillc oon ihn« fet 3cit, unb ba friege 111er mit ©ott fei 
gnäbger H‘lf ä fd)eene ?lbfag.“ 

Kein, wie bie Jyrau 9lmtmann gelacht Hatte! Unb 
hatte gemeint, auf ©ott es guäb’ge Hilfe bürfe man bod) 
ba nidjt redjnen, unb fic wollte bod) lieber .iwei ftaijce* 
oifiten geben. Mas btc fidj badjte! 3wei ftaffeeoifitcu 
hätten eine ewige [J-cinbjdjnft gegeben! Men hätte man 
ba auf bi« erftc eiugelaben unb wen auf bie 3tueite? So 
ä Belcibigtmg nür ja nod) gar nid>( Dngcwcfc, ba wär 
bas gan.ic Stäbtdjc ja au fritl) rer ifd) geworben. Kee, nec, 
es war fdjon gut, wie 's Vic&d>c cs mad)tc. 

9lus bent untern Stod hörte fic jetjt bas ©tet-äufd) 
einer ftaffcemfthle. 9lha, ba war 91rre aufgejtanben. 91a 
warte! Der hatte auch fdjönen Speltafcl gemacht heute 
nad)t beim ^>«tTnlommcn. CErf t hatte er bas Sd)lüfjc(lod) 
nicht gefunben, unb babei war ber bide, fdjwere Haus* 
fdjlüffei ein paarmal hingefallen, bann hatte er im Haus* 
gang ben Hunb auf bie Vfote getreten, baft er laut quiefte, 
hatte einen Stuhl ltmgeworfen uttb einen ^)ci&cnfpcttatrl 
ooll führt. Die mochten wie ber mal orbentlid) h* n * cr ^ eni 
Schoppen gefeffen haben! ©ertragen lonnte ber 9(rre ja 
fxeilid) fein Deil — er rühmte fid) gern, baft iftm eine Stüg 
ooll Mein nichts fdjabete aber bann war 's ihm auch egal, 
ob ein anberer ©hriftenmenfcf) wach würbe ober nidjt, 
wenn er im H m| f« herum trampelte wie ein Bär. Mit 
ihm anbinben fonnte man nidjt, ba 30g ntan ben fih^em, 
bas wufote 's fiiesche aus ©rfahrung. Der fant einem 
mit allcrhanb gottcstäfterlidjen Lebensarten, gegen bie 
man nicht auffam, unb ba fie beibe nun einmal in bem 
flcinen Häuschen wohnen muftten, weil bas fiiesd)« feinen 
Untetl oon ben ©Item h«r int obem Storfwerl hatte unb 
ber 9lxre ben untern, ba war ’s fdjon b<rfer, es gab 
leinen 3anl. 

’s Gtesdjc h at * e ftä) ja ba ein probates Mittel aus* 
gebacht. Sie langte nad) einer groften, fdjwat^en Holj* 
tafcl, bie mit einem barangebun benen ftreibeftift ihren 
feften ©Iah hinter ber Dür hatte. Unb mit beutlid)en 
©uchftaben fchricb fie barauf: 

,,91rre heut Morge um brei Uhr oull nach Hau 9 gelomm, 
en Hau*fd)lüffel net ins Schlüffelloch gefriegt, Scherres 
3weimal uf bie ©ot getrotc, baft er getrifche hat. © Stuhl 
umgeroorfe un was Borßellanenes auf 'n JBobbe gefd)mif|e." 
Sie betrachtete befriebigt ihr Merl. Dann fiel ihr was 
ein. „©etrote“ l)t«ft « 9 nicht, fo jagte man bloft, es b l *6 
„getrete", unb forgfültig wifd)te fie bas O aus unb malt« 
ein © bafür hin. Dann machte fie bie Dür auf unb guefte 
über bas Dreppenge länber. Unten int Häuschen war 's 
ftttU Da banb fie bie Dafel an einen Kagcl, ben fie 3U 
biefem löblichen 3 ®ed fchon oor 3nh r « n än bas Ireppen* 
gelänber eingefdjlagen hatte. So, nun mochte er feine 
Sdjanbtaten lefen! 

Sie tat ihr Molltud) um, nahm ihren groften H«nlel* 
lotb, ohne ben fie gar nicht benlbar gewefen wäre, unb 
madjte fid) auf ben SDeg. 

911& fie bie Haustür hinter fid) gugemacht hatte, ftredte 
91ne feinen ftopf oorfid)tig aus ber 3i»nniertür; ebenfo 
oorfichtig lam etn anberer gum ©orfdjein, ein ftruppiger, 
grofter Hunöelopf, ber mit förmlich menfdjlidjeT Giftigleit 
gerabe wie fein H«rr nad) ber Dür fpähte. Kun war 
bie Vuft ja rem, nun tonnte man ja anfangen, bie Haus* 
haltung 3U beforgen. 9lrre blitt3elte ocrftohlen nad) bem 
Dreppengelänber unb fuhr ein btftcf)en 3u|ammen. Ktdjtig, 
ba h*nfl ja wieber bie oeTbammte Dafcl. Muftte man fid) 
nicht ärgern! Menn man fdjon faft fechsig war, ein fterl, 
ber fid) fonft oor ©ott unb ber SBelt nidjt fürchtete unb 
fein ßebtag nicht gefürchtet hatte, einer ber faft fünfjtg 
3ahte lang ben <Rt)<in befallen h ött « Maing bis 
Holtanb unb wieber 3urücf, ba muftte man fid) nun jetjt 
auf bie 9Irt turan3en laffen. 3a, bic Meiber! 

Da oben ftino bie Dafel, bie hing ihm lange gut, unb 
menn er nicht hinguefen wollte, bann tat er 's «ben nicht. 
Dahingegen, was hätte bas für eine ©arbinenprebigt ab* 
gefeftt, toenn er heute morgen $u einer gprau nach Hanfe 
geFommen märe! Manch eine hatte ihn freilich fangen 
wollen. 9Irre richtete fid) ftramm auf. ©in ftatfer ®urfd)c 
war er geaxfen, ein fterl wie ein Baum, unb tonnte fid) 
wohl feljen laffen. ©ber norm H c i ra * en i h a i* e «* 
9£ngft. 3mmer fanb tnan eine unb biefclbe, menn man 
nach Haufe Farn, unb bie machte bann ein brummiges 
<&e|id)t unb lieft ihr Munbwerl fpa3ierengehen nach Koten. 
Das tonnten fie alle, bie er lannte. Mie gefchmicrt ging 
bas. Menn er unter ben Ginben am Kl) ein auf uttb ab 
ging, ba hörte er fie. Uugefdjorcn Heften bie feinen, 
immer hatten fie aud) noch ih«n Spaft mit ihm. 

„9lne, id) werft e 3rtaa für bidf, unb „Wrre, wann 
banje mer uff beiner Hoätfrit?" unb „©rre, bu gäbfeht 
hoch noch e f«h«ne Bräutgam äb. w 

llnb menn er bann entgegnetc, baft ber Menfd) net 
alles C&uts haben müftt auf ber Melt, unb baft er erft 
heiraten wolle, wenn man eine Mafcftm erfunben hätt, 
baft tnan feine 3 rau n *ä)t all« Sonntags fpajterenju* 
führen brauchte, bann ladjten fie, baft es am gan.jen 
Ufer 3U hären war, unb bliftten ihn mit ihren blauen 
unb braunen unb fdjma^en Bugen an, baft iftm manch*- 
mal bod) noch rin biftchen warm in ber Mcftengegenb 
würbe. 

Menn er bann heimfam in fein Häuschen, bann ärgerte 
er fid) jumeiien, baft er fid) fein ©ffen felber Fochen 
muftte unb feinen Suftboben felber fdjntbben unb alle 
bie Mefjing* unb ftupferbänber puften, bie jebem echten, 
rheinifchen Schiffer in feinem Haus jo notwenbig finb 
wie bas täglich« ©tot. 9tber wenn es bes Kadjts fpät 
geworben war, unb er Fonnte fid) frie Mid) unb ungefdjorcn 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVER5ITY 



510 


3IIuftrirtc 3eitung. 


9lr. 3377. 19. OTcitg 1908. 


in fein ©ett legen, bann u?ar il)m bod) wicber red)t mollig 
ZUtHHte, unb an» £)rirrtteit bachtc et nid)t mcljr. Hub bann 
hatte er ja Sd)erres. 

Sd)crrcs war urfprünglid) Gl>ert getauft. Tie ©atur 
hatte roofel einmal t>cabfid)tigt, einen Griffon aus iljm 
ZU machen. ©rre aber ^ielt tftn auch für einen folcftcn. 

„9J2ei Gcfjerre* is e cd>tcr Grifföttg. llnb |o e £mttb 
wie mei Gdjerres gibt '6 net mehr uff ber ©eit. Ter lennt 
fei Eeit unner Ijunbext craus. Der rann nur net mit 
'J©enfd)cnzungc rebe, awer id) oerftel) altes, was er fagt." 

?lrrc jünbete fid) feine ©lorgcnpfeifc an. Tabci ging 
er ^wifdjeit bem fletnen, fteingcplattcten fflur, ber jugleid) 
Hüctje war, nnb ber SBoftnftube t)in unb tjer. 3uweilen 
warf er einen 90113 fcfpiellcn ©lief oben nad) ber Tafel, 
um fid) bann fofart wicber umzubrefjen. Ginc gottoer* 
bammte (Srftnbung war bie Tafel, ©eil fic ihm attbers 
uid)t beitoinmen tonnte, l)tng fie bie heraus. Go finb 
fi«, bie ©eibsbilber! Tem Etcsdje tonnte man weiter 
nichts nadjfagen fonft, es war „e brau alt ©läbdjc mit 
gottergebene SWunbroinlele", wie Qlrre bas nannte, unb 
mit emme auferbaulidje Hebe nwoaiibel , awet junfdjt 
« Teiwcl. 

(Es war ein biftchen fpät geworben, biefe ©aeftt; baran 
erinnerte ©rrc fid) bwnicl, U©an miifete bod) ben Cefe* 
anfang gebü^wnb feiern, unb nad) ben ©crtmihtttgett, 
wie ber ©cuc werben würbe , war man ins Tif dienere 
gerommen über bie letjten Jahrgänge, bic fedjsunbncunjigeT 
unb bic pierunbneunjtger unb bic weiter 3iuüd. Tarübcr 
war 's fpät geworben. Go ein billiger Tisfurfcf), ber muftte 
begojfen werben! Ter ©ottlänicr oom Tijtel war gut, 
nur fdjabe, baft bas tfjalbjtüd fd)on balb ausgetninreu war. 

©un muftte er bod) nad) ber Tafel gitdcn, er hielt 's 
nidjt mct)r ans. — ©as, er folltc Gcfecrrc* getreten Ijabcn! 

„Homnt emol feer, Gcfeetre«. £>atr>roc tefe bid) getrote 
bic ©ad)t?" 

Sdjcrrcs fnt) feinen £>erm uorwurfsuoll an unb gab 
einen turjen ffieller oou fid). 

bir bann wcl) gebfeooit, alber Herl? C wat — 
iinner DJlannslent mad)t bes nix aus, gelle, »nei ^unbehe?“ 

Sdjeaes l)ob bie qjjotc auf unb hielt fie ihm entgegen. 

„Tie Tot wor'fcfe? ©o jo, bo muft mer c ©lafter 
bruff lege." 

(Et fefenitt uoit feiner ffrüfeftudsnmrft ein orbctnlic{)CO 
Gtücf ab. „Giefefd)te bc, no maefeft« 's näcfefte <©ol fei 
fo'n ©anbal, wann rner bir emol e bifttfee 311 nafe fimmt.“ 

Gr bliu3eltc unbehaglid) nad) ber Tafel. Tas ecfeUmmftc 
war, baft bas ßie$d)c gebrofet Ijattc, ihr £>ausantcil für 
eine fromme Gtiftung 3U Dermalen. Gie tonnte Ifem 
bas fo bctjaglict) au&malen, wie es werben würbe, wenn 
ba oben fo ein breftfeaftes, altes ©eibleiu fitjen würbe, 
bas er bes ©aefets beim Stofen Tran 3beten ftörte, wenn er 
gu fpät feeimtäme, Unb 's Eiesd)e oerfprad) fid) baoon 
feht oiel für Slrrcs Geelenhcil. 


„Tes tanu bid) als e bifeefee mit aus ber >wlt bete, 
Slrre! Unb wann ber £>err Ted) aut es bann als emol 
bcfudjt wege feint Geelefeeil, bo wirb er bann aad) als 
emol gleich bei bir aafloppe, un wirb fid) nad) beim 
gciftlid)e 3*iftanb umgucte, bah bu net in bei Sünbc in 
bc Grabe föt)rfd)t, Cs is aad) mei cferiftlidj Tflid)t gege 
bid), bafj id) mei Ülnbeil fo oermad) für bei Geelcl)eit. M 

„Öerrgott, wann fid) be ©eiwer bod) net immer um 
eim fei £cclel)eil limmere wollte!“ ?lrre ftanb fid) gan* 
gut mit unfenu fiengott, aber er beläftigte itju bod) 
nid)t alle Ülugenblide mit SUeinigfeiten. Wein, ?lrre K)ätte 
nid)t Herrgott fein mögen, um bas ganje Himmelreich 
nidjt! ©011 morgens bis abenbs bei türmt 311 werben mit 
allcrhanb Unliegcn oon lauter alten 2öeibeTd)en unb 
überftänbigen 9Jfäbd)cn, bie t!)m wegen jeber Hleinigteit 
fo lange jufctjtcn, bis er ihnen ben ©illen tat, wenn 
er ’s auch oorber gar nicht gewollt hatte! ©ne hätte ba 
etn anbereö Regiment geführt, ©cs er fid) einmal als 
rid)tig oorgefettf hätte, bas hätte er fid) nid)t abbeten 
lafjen, er nicht. Tie ©eiber haben ja bod) nidjt fo bie 
IS-infidjt, bie meinen nur immer, wenn es nad) ihrem 
©illen ginge. Ter Hm Tedjant war ein branex unb 
frommer ©ann, unb Slrrc achtete ihn fehr l)od). (Sr 
ging and) jeben Gonntag wüxbig im langen, fd)war3cn 
fRocf in bie Hird>c, hörte bie Trcbigt unb betete unb 
fang fräftig mit. Ter ©ebanfe aber, bah über feinem 
itopf eine fäjjc, bie fid) immrr3U mit feinem Seelenheil 
ju [chaffcn mad)te, ber war ihm fehr unangenehm, ©as 
lonntc bic nid)t alles auf ihn herunter beten! Tas war 
bem ©ne ein ärgerlicher ©ebattle. — 

Unb nun gab es neuen ©ein! Ter ©oft war ffifj 
unb fiebrig unb btttelte fdjon, als er fauin aus ber Heiter 
war. Unb ber fteberweifte würbe ein gefährlicher ©efell, 
ber einem bas ©lut in ben Hopf trieb, bie ©eine fd)w«r 
machte unb ben gan.jen ©ann ftreitbar. ©enn man an 
ben ©irtfdjaften 0 orbeiging, wo es ©eucn gab, bann 
hörte man einen Gpeftafel, als ob fie fid) alte an ben 
Hopfen hätten, unb wenn fic h«imgingen nad) bem lang 
ausgcbct)uteti J>rfd)fd)oppcn ober früh am ©argen nad) 
bem ©benbfdjoppen , bann hatten fic fid) angefafet, unb 
jeber eqählte bem aubent etwas, worauf ber uid)t hörte, 
weil er felbcr nod) was oiel ©ichtigcres oiel lauter er- 
zählen muhte. Unb bic engen Straften fchienen noch 
viel enger geworben zu feilt unb bas holprige Tfl ä fter 
noch oiet holpriger. 

’s ©ixiuffe Etesctjc aber lag oben in feinem ©ett in 
fd)ivercn Gorgen, wenn es immer fpätcr würbe, unb es 
hätte jeben ©orgen bic Tafel oollbejdprciben fönnen 
oon oben bis unten, wenn es |id) überhaupt nod) gelohnt 
hätte. 3ur 3?it bes 9louen, ba fah man fo red)t, wie bie 
©annsbilber fid) bod) felber fo gar nid)t uorftehen tonnten, 
©m oorigen Gonntag hotte ber f)«rr Tedjant baoon ge« 
fprodjen, baft ber ©poftel Paulus jdjon gefagt habe: „Tas 


©eib fdjweige in ber ©emeinbe“, nnb baft bi^ fcf)tüöd>c 
J^rau bem ftärlern ©tann 311 gcl)örd)en hal’f. iljr 
eine Stütze, ein Stab unb ein Sdjirm im Heben fein 
müftte. Tas war fd)on eine richtige ©rebigt für bic 
3eit, wo cs ©cucn gab. Tu lieber ©ott! ©cd)t roadUg 
waren bie Gtäbe unb Gd>irme uub Gtüften in biefe» 
3eit, unb wenn nid)t mandjtnal eine braoe ®h*frau ihren 
Stab fräftig unter ben ©rm genommen unb nad) £>aujr 
geleitet hätte, wer weift, wo er fiel) bann am ©orgen 
wiebergcfuubcn hätte! 

’s ©muffe Htcscl)c empfdub wirflid) beinahe ®h f f rau ' 
lorgen, wenn ber miferable 3unggefell ba unten nod) 
immer nidjt h<?imram, wäljrenb bod) fd)on ber alte Stile' 
ball an ber Gde bic oierte Stunbe angeblafen hatte. 
Tas helfet, man toufttc nicht red)t, ob es bie oierte obei 
bie fünfte war, benn alt ©illeball hatte fid) mtgenfd)ein- 
lieh aud) am ©euen gicmlicE) gütlid) getan, unb bie Gtunbcm 
zahl war nicht mehr redjt 3U uttterfd)eiben. Tiefe 9fad)t 
aber war 's befonbers fdjltmm getoefen. ©rrc hatte burd) 
aus bas Gd)lüffelIod) nidjt finben (öntten, uttb fo wat 
bas Hiesche fdjlieftltd), notbürftig belleibet, bie Treppe 
hi nunte rgehufd)t, hatte aufgefdjloffen unb ben aBacfligeu 
mit einem fräftigen ffirips ^creingebolt. 3d)crrcs trottete 
nad), ganz befd)ämt unb 3ertnirfd)t mit hängenben Ohren 
unb cingclnifjcnem Gchwan3. Unb ftatt baft Mlrre ihr 
banfbar gewefen wäre, hatte et ftch, faum baft er heil 
brinnen war, breitbeinig an bie ©anb gelehnt, weil er 
fonft ltmgcfallen wäre, unb hatte gefagt: 

„E— ß Öicsdje, —'s— ’s Öewc is bo<h — fl«r — ju — 
fd)ccn, w— w— wann mer taa-a fj— ^raa hat. 1 “ 

Unb bas hatte bem ftaft ben ©oben ausgeftftlagou. 
©as hätte er wohl an gefangen, wenn leine ff rau ihn 
hereingeholt hätte, ©om ©hein her blies fo ein rechter 
Oftwinb, fo einer, ber burd) unb burd) geljt, unb ©rrc 
hatte fd)o»t ben ganzen Tag oorher gchuftet. Tobfranf 
wäre er geworben, wenn fie ihn nicht hcrcingebolt hätte, 
llnb bas war nun ber Tanf bafür! Unb 's Ciesd)»' 
fdjrieb auf bic Tafel: 

„9lrre 's Gchlüffclloch c Gttmb net gefitnit, l)öi 
fdjfanbalifiett, bis mer ihm uffgefchloffe hat. Sdjerres 
Ijot fich gefchämt for fei Tann l>ot er aad) nod) 

fd)led)t SRebensarte gemacht, bie mer fid) net braud)t 
gefalle 311 loffc, 9Ulcweil geh i«h 311m ©otar unb oer^ 
fchreib mei ^lubeil.“ 

Unb als fie biefes gefdjriebcn hatte, tat fie fid) fonn* 
täglich an unb ging aus in ber feften ilbfid)t, jeftt aber 
bie Gad)« ins tlarc 3U Dringen. 

9Ils ©rre anfftanb, war es iljm einigermaften oerwirrt 
3umute. Tunnerfd>lag, bas war eine fd)»ere Siftting 
gewefen! Gr fd)ielte nach Gchcrus. Ter lag in ber Gcfe, 
hatte ben Hopf jwifdjcn bic ©foten geftedt unb fah ihn 
nicht an. ©un wufete Hm, es mufetc arg gewefen fein. 
Unb währenb et nod) immer mit jicmlid) böfigem Hi»^ 



Tas ©ärjh*ft (34. Jahrgang, H c f< 6) 
enthält u. a. 

«rme Heute. Won Georg ^irfchfelb. 
Tie gelbe Gefahr im Cicht ber Gcjchichtc. 

Won £. ffreiherrrt o. 6. ftolft. 

3ur ©nfüi)Tunft in bie gried). Hunft. «us 
bemStachlaftoon 9lbol jffurtwänglcr. 
Ter ©ubbbismus unb bie chriftliche Hiebe. 

Won fy Olbenberg. 

Tas ©achstum ber ©eoäUenmg in Trutfch= 
lanb, bt< ©iTtfchajtspolitiC unb bic Hanb> 
arbeiter. Won St. u. SUendjtern. 

Tas ©erben ber ©cnatffancc. Won 
W. WranbL 

Tas Problem ber cngliichen Piwresrefemi. 

Won GcneralleutMant 3. T. ?t. o.3an|on. 
Tie Gchafhcrbe. Won Eifa ©enger. 
Groftmutter unb Ifnfel. Sion ©. W. 

Tfrhift jntöf i. 
ffreie Unioerfitäteit. 

Wolitifchc Runbfd)au. 


BboRdcmcntfirrtl«; Olmrll&tTlift mt. 7.50. 


33ctlag oon ©ebrüber Ißactel 
in SBcrlinAV. 35. 



Oster- und Konfirmations- Geschenke 

sowie Schul prämien 

aus dem Verlage von J. J. Weber in Leipzig 26. 


Samuel Smiles' Werke Handbuch der Kunstgeschichte. 


50 Pf., ia Leinwand gebunden & Mark.: Oer Charakter, 
6. Auflagr laben and Arte.» 01a Pflicht. Die Sparaamkett. 

2* Auflage. 

^olhctarriuhiinn Wanretoer fto dir «Herr Jngrnd 

deiusierzienung. roa JohB stu .rt buch«. iv.u«-b«. 

aitteruiede tTbers^laun* tot» Lic. Dr. Friwlr. Kifrhn^r. 
3. AuHimcp. ln Gnnslpiiwn gebunden 2 Mark. 

Erkenne dich selbst I 

dinnoi. 21. Auflage. Mit 14 I nknimile* ruimbafu-r l-rauen 
und Jtf Ann-r der (i«gcawait. ln UiigiuallninrotHuirl 5 Mark . 

Stunden der Erbauung. £• “a 'Ä 

J«u. Von I> loh. Georg Drepdorff. ehrm. Pattor i1»t rnfor- 
mienrn Oemcinie in Opaig. J’rnla gebe-ft«! ü Mark in 
Leinwand pbnnden 7 Mark. 

7if aicnlovilrnn Eim? Sammlung mti Zitat» , 8prieh- 
£.HdlV(lieXIK.l)ll. werten. , «pHcbwßrtll. h.-n Hedeiuarten 
und 8«ntensrn. Von Daniel Sander« Zm-It«, »rrnn-lirt.« 
und T<-rbc».wrm- Auflage, ln Originallc’ini'ntiajid 0 Mark ; in 
«oroetiTnrm tirechnikHnbnnd mit fioldnchnitt 1 Mark. 


©erlag oon ©etrrübei ^Jaetel 
in ©erlin W. 35. 


Tie ©atur uni) 9ßir. 

Heichtoeritänbl. Sluftcichnungcn. Won 
Or. 3. ©einte, Wrof. ber Wotanit an 
bet Uttioerfität Hiri. 2. «ufl. Oftao. 
Geh- 9Jlt. 5.—, elegant geb. UJlt. 6.—. 

Tie ©dt als Ta«* 

tlöel tanlicht auf ttaturwifrcnfchaftlichcr 
Grunblage. Won Or. 3. ©einte, Wro* 
feffor ber Wotanit an ber Unioerfität 
HieL i.Hllfl. 9)lit 6 WbbilbungcH im 
lext unb einem Worträ» In Eichtbrud. 
Gr. 8 ( \ Geh. SlRt. 1 0.—, geh, 9Rt 12,—, 

Einleitung in bietljeo= 
tetij^e Siologie. S?. n 

3. Weinlr, «Profcffot bev Wolanit an 
ber Unioerfität ÄieL 9JHt 83 Wbbilb. 
im lert. Gr. 8°. Geh* SRC. 16.—, 
in £>alMran$ geb. ®Jl. 18.—. 


Handbuch der Kunstgeschichte. 

rollst And ig neu bcarbriirt r<»n Proftaaor Harm Ehrenkerg. 
Auf Kun«cdnirkpapiirr erdmekt. Mil 314 Abbildungmi. In 
<)ri*iiiall«‘in»*nbanr| c Mark : in ramahmem ( «-»,-h.nk.irbanJ 
(dunkelblau I /einen mit OoLlachnitt) C Mark £0 Pf. 

Der gute Ton und die feine Sitte. 

von Adlcrtfald •Ballettrom. Vierte, rerbwaertr Aufl.«n*>. In 
(Jriginaleinband (dunkelblau L«inon mit (kkidaehnitt) 2 Mark. 
Ric inc rinnrl Li ' 1 Kampf um daa Deutschtum. Von 

Dl^ mb tienu. -ai Tr . u „„.hrtarb.^n, I ...wltlag 
3 Mark; gebunden mit Qelduchnitl 4 Mark. 

Ein Wirk von lirrvorragenilem tTaiclu>riacbrai Cbarakter. daa 
lieh durch min« Tollkonitncn utmranil fnri« .Sprache ala üa- 
aebenk ftkp di« heran war liaeiide Jugend bc.oond.-ra eignet, 
kaicorrorion l lry l«rt und Erlas««, Briefe und Tdeuimmma 
rvdisei I CU13II. K«ia. r Wilhditu II. Ein CbaraktcrbiH dm 
Deutschen Kaisen. 0 Mark ; in U-inwand geb. 7 Mark 60 Pf. 

Neues Wörterbuch der deutschen und 
französischen Sprache. XIS 

Neu bearbeitet Tun Chr. W. Oamour. 2 IMnde, In Halbfranz 
geb. 10 Mark. .SehQlerauagnbe in Leinwand g>«b. 10 Mark. 



cfa nneC Sdeal- 

(Bücherschränke 




Digitized by 


.oogle 


1 aR.enajaa. 'w F 

TjrigmarFrom 

OHIO STATE UNIVERSITY 


Stiefel 

W»w W W D Nr. 149806 
Nur echt, wenn mit nebenstehender Öchuta* 
marke Tcrvebrn. Ehrend iplom der Jubiläum*- 
nuiaurllung dua I. Verrinn für Nauirhrllkundr 
l/eipatg , Mai 1904. Auagfaeichrwl lm Watt- 
bewarb um deutacbeu Normalstiefcl , Kamel 
1906. Die Stiefel heaeftigen ln dauerndem 
«iebraueb' HUhnarautan , t>n(jc wacht*«* Zabw- 
nkgol. varkrüppaltr Znhm. Viele »rrtllch« An« 
rr knnnungen und Zeugalai« »ua Verbraucltar- 
Kral »an. Wo nicht i rhMtlicb, wende man 
■Ich direkt an (MO) 


F. A. Keil, Arnstadt. 





9tr. 3377. 19. OJiüt} 1908. 


CWuftTirte 


511 


Scuer ansüiibcte, hatte ft jdjon ein |cf)lect)tc9 G>ewiffen, 
ct)c ft nad) Der Tafel gudtc. 

Tas Mixiuffe Gtc edje ging einen fdjwercn (Gang. 3e 
näher es Dem .\Saufe Des Molars f am, bcjto unruhiger 
rouröe ißm junmte. ®s hielt (id) ja freilid) immer wieber 
oor, Daß ber 9lrre ein Unßolb fei. eilt redjter ilnnttß unb 
Sdjoppenftechcr , Der auf Der (Gottesuxlt nicht* anbcrcs 
tat als bie Geute ärgern, unb baß uxi* für fein Seelen* 
heil getan werben müßte. 9lbcr fein „c&ubbe Mlorje, 
Öen: Mobäät“ tlang bod) fel)r betrübt. 

„(Ei öcrrjel), Giesdjc, guböf SJlorgc! «Bolle Sc mtd) 
and) auf e Hoffet oifit einlabc?" 

's Giesdje fcßüttdte trübfelig Den Hopf. 

„£i wo loerb id) bann. 9lwer was anners will id), 
mei öausanbeil DerfcßTciwe." 

„Go, [o, M)r Mcui*anDci(. Mo, gefd)ribb id geiebribb. 
Ta beißt uadihcr lei ÜDIau-s e Jobbern meßr ab. Hub 
fterbe muß mer ja nod) net grab, roann rncr’n Teftameut 
macht. Ma, wem woll Se’s bann oermadjc, Giesdje? 
'm Brre bod) fid)«r. 913är's bann ba net ’s befte, mann 
Se fid) alle jivei einigte unb es aufs längft Gebenbc 
nermarf)te unb tjernad) auf'n anbere, bem Se alle juwi 
was gönne? Mler weiß bod) net, mer oon 3l)ne jwei 
3iirr|t ftirbt. Ter tlrre is bod) iimner nod) c paar 3 oh* 
älter wie Sie, unb bie faferlotfe Schoppe, Die bawroc als 
feßon maiid) Unheil augerid)t. w 

's Giesdje Jdjuttelte energifd) bett Hopf. 

„Moi r noi, öerr Mobäär, Dot Urrc fried>t mei Slnbeil 
net, ber Ijot fid) gor ju fcfjraa benomm gege mid), bet 
fimmt De Mächte net meß ßääm, ber fann fleh oom Meue 
net mei) trenne, ttn mann nter'it bann bes Macßts e entläßt, 
bo wirb er eint aad) nod) grobb befer. 3d> rnill mei 
Wnbeil bet Metd) oermadjc, tm bas foll fo gemadjt werbe, 
baß ba owwe e arm alt Jrxaa, bic 's nötig l)ot, eringefeßt 
wirb." 

„(Ei ber Taujenb, Gtcsd)e, bas is fa was gattj Meues! 
Ta fetje Se arocr bem Sltre e fd)öne 'Brill auf bie Mas." 

„Tes will id) aad). To fann er bes Mad)ts net efo 
f(f)fanbalifierc uit fpcftafdc, bo muß er fid) in act)t nemnie. 
Kn wann ba unfer ij)crr Tcchant als cmol Ijinfimmt, ba 
fann ber als gleid) cmol nal) ißm gude, un id) meine als, 
id) nfißm oor bic ®rfd)t bie alt fienjebas eitei, bie fann 
bann ad) träftig for nt bete." 

Ter .vierr Motar lad)tc, Daß er fid) bie Seiten l)ielt. 
„Giescße, Giescße, 3ßr habt 's fa gut oor, Ter arme 
9lrre! Ta fjat er ja fein Mul) mel)t bei Tag unb bei 
Mad)t. Tie roirb'n ja mit aller (Bemalt in'n ^immeC 
ereilt prebige unb bete. 3cffe«„ Girstße, bat er 's bann fo 
arg gemacht, baß er bas oerbient hat?" 

's Gieseße niefte cuetgifd) mit bem Hopf. 

„Bete muß änct for'it, fouft gebt bes fd)ief mit 'm." 
.'Jlo, Siesdje, roie Se molle. ?lber id) merb 3f)nen 
Das mal amfetje, ba bcfdjlafe Se fid) bas cmal, unb ba 


fornme Sc morge rnieber. So öals über Äopf maefje 
mir fo was net. ßefd)ribb is gcfdjribb, ftofte l)«wu?e Se 
and), beim umfonft is ber Tob, aber net ’s Tc^tament. ,, 

's Öiescfje mar unjufrieben mit bem 9luffd)ub. 91 nt 
liebften hätte fie gleid) alles fix unb fertig gemacht unb 
untcrfd)riebeu. 

(Eine Blcrtelftunbe fpätcr fa& ber 9ltrc an berfelfccn 
Stelle. (Er mar bei fd)lcd)tcm vnimor, ber 'Jleue rumorte 
-nod) itt feinem Hopfe herum. 

„Utei öüuftd)« will id) oer|d)reia>e", Inurrte er mürrifd), 
unb Sd)crres, ber ebenfo mißgelaunt mar, belam einen 
Tritt, 

„Sa, fo, 31)* öän*«*)* »etfdjreibe! Tas is ted)t. So 
was muß mer mad)c, mann 's nod) net 9Ilattl)äi am 
fefften mit einem is. öaimuc Sie beim btc nötige Unter- 
lage mitflebraebt?" 

Mein, bas tpHt* ber tlrre nicht. 5Uas war benn ba 
aud) nötig! Tas untere Stodwcrf gehörte ihm, bas 
obere bem ßiescfje Mir ins, unb bas Tad) mußten fie 
beibe gemeinfam ausbefferu lafftn. Uber feinen Anteil 
hafte er ja oon feinen (Eltern geerbt als ber einige (Erbe, 
bas mar flipp unb (lat. 

Mu ja, bas mürbe fid) ja finben. 90ie badjte ber 
9lrre bas benn ^u machen ? Tas befte märe es boef) mol)l, 
wenn er fid) mit bem Miriuffe L'iesdjc einigte. Tie l>attc 
ja aud> feine ßeiheserben, ba vermachten fie fich ihren 
91 n teil junächft mal aufs ßängftleben unb bann . . . 

9lber ba würbe ber ?lrre milb. 

„llffs längfeht fiewc, noi, bcs inad) id) net, bes fönnt 
bem Äiriuffc ßiesdjr fo paffe! Soll ich's oielleicbt als 
Belohnung berfür bhue, bes es alle Tag was uff De 
Tafel [djreibt, for mir be Seele aus 'm Geib ju ärgere? 
To bät ich mid) jo nod) owwe im ober im ^eg- 

feuer ärgere, grien un bloo, mann id) bcs oon omtoe 
oDbcr oon unne bät fche. 's Gicsdje hot mich geärgert 
mei ganj Gewe, nu will id) bes nad) meim Tob ärgere, 
un bo fann ber alt Hiifcr Sd)orfd) rinjieh«, bo fann es 
emol merfe, mos es an mir gehot hot." 

Ter Motor lehnte fid) in [einen Seffel 3urücf unb 
(achte, Daß es fchailte. 

„?lrre, 9lrre, alfo ber Sd)orfd) foll f)e rc ‘n! Ter 
Speftafelmadjcr! Tas mär aber eine arge Strafe für 
bas arme ßie&dje.“ 

N B3os, Strof!" fnurrte 9lrrc grimmig. „To Tann cs 
emol probiere un Tann’n befeßre, bo fann es bem emol 
uff De Tafel fchretwe un fann fid) emol ütoer bett ärgere, 
llu wann id) bann oon owwe iKrunnergude fann, bo 
freu id) mid) nod)! tlwrigens 's Gicsdje wollt fo aad) 
oerfcfjrcimc h*i*t, i® es bann nod) net Dogrwefe?" 

„(Eigentlich ift bas 9lmtsgcl)cimni«, aber id) fann's 
□h«en Dod) wot)l f a S f * ' s ift auch Dagewefe." 

Ter llrre fludjte läfterlid). 

„Un wem will es bann fei Mnbcil ocmtadjc?" 


„Mee, nee, ?lrre, bas geht nun nicht, bas ift nun 
wirtlich Mmtsgeßrimnis. 9lber id) hab's Gicscßc ju 
morge wieber h<rbeftelit, unb bas bejte wirb feßon fein, 
Sie fommen 3U Derfelben Jeit, ba fönnen fteß bic beibe 
Barteie einige." 

Urre juefte hfftifl jurüd. 

„Me, bes M)u id) net, id) oerfd)rcib, wie ich will." 

„91 ber, 9lrre, Sie werben bod) ein Mlatirt fein unb fid) 
uor bem Giesdje net fürchte?" 

Tas padte ?lrre an feiner fcßmädjften Seite. 

„iKird)le? 9let oomt Teufel fei (Großmutter, unb wann 
fe ißt Sonntagsßaub nffgefeßt hot- <f »ut, es foll e MJort 
fein, id) fomm.“ 

Unb richtig, am anbem Tage fam erft bas ßieseße 
jiemlid) Derfdjüdhtert angetrippelt, unb bann ftapfte ber 
9lm hetrin. 

Äber ber Motor hatte feine Mot mit ben beiben. 

Tas Giesdje beftanb mit ftiller Berbiffeiißeit Darauf, 
baß für bem ¥lrrc fein Seelenheil gebetet werben müffe, 
unb folglich ocrmadjtc ftc ißTen 9lnleil ber ttirdje mit ber 
Beftintmung, baß immer ein altes ÜUeiblein barin fißen 
jollc unb als erft es bie Gen^ebas. 

Unb ber ?lrre oermad)te fein Slnteil bem öofpital ber 
Stabt für einen alten 3unggefellcn, ben er fich aber 
nugerraeife felber ju beftimmen oorbehiflt. 

Tas Giescße tat bas unter oirien Tränen unb heim- 
lichen Bilde tt nad) 9lrre Iji«. unb bet 9lrre mit maneßem 
fo frdftigen Jlitth. baß bas Giesdje errötete unb oerlegen 
bie Bugen nieDcrfd)lug. Tann ßwfä)te es auerft hi)tflws. 
weil Der Bm gleich bableiben unb bie Sadjc mtt bem 
9lotar weiter fcftlcgen unb unterfdjrciben wollte. Tas 
Giesdje aber feilte ben näd){ten 'Jülorgen ju gleichem 
3roede wiebertoinmen. 

9lls ber 9lrre mit 3ieinlid)en Jlrafelfüßen [ein ?lbam 
Mocßus öolfetner unterfdjriebeu hatte, atmete er erleichtert 
auf, unb bann mußte er einmal orbentlid) ßuften. 

„Ma, na, 9lrre, 3ßt habt ja 'nen orbentltcßen Bltroeiber* 
ßuften", häufelte ber Motor. 

Ter ?lrre ärgerte fieß. 

N 3d) ßaivwe mich oertält oor c paar Tag. 3d) ßawwe 
fo laug oor meinet Tür geftanbe, bis bas bufflige Gies 
mer uffgemadßt ßot- ®r|t ßot's mid) e Stnnb prowiere 
laffe, eß ißm bes ingcfalle is." 

Ter Motar ladjte. „Ma, wenn 3ßr bann einmal bic 
Gen3ebas ba obe fiße ßabt, 9lrre, ba müßt 3ßr (Euch gut mit 
ißr ßalteu, baß bie CEud) manchmal bie Tür auffd)ließt.“ 

Ter 9lrre jchliig mit ber J^auft auf ben lifd). 

„HreijbonnenDetter, jo! Teß mer bod) in feim gan3e 
Gerne net oon bene Mteiwcr losfomme fann. Mun howwr 
ieß fe oon mer weggeßalte toie beefe ftrei3er, unb nu fißt 
mer bod) eens uff'm unb fujeniert midj.“ 

Ter Motar ladjte. „Ma, na, bas is hin. mie '9 ßer Is. 
's Hujenierc fdjeint hei (End) als emal umjugeße." 










512 


9?t. 3377. 19. Wcirj 1908. 


3 llufttirtc 3 ci*ung. 


Der Brre brummelte etroas in fid) hinein unb Ijuftctc* 
Unb bann 30 g er ab imb ftapfte mit wütenben G chrittcn 
bie Strafte fyimmtdT, roäi)rdnb 6 er 9lotat tyrn Wctyelnb 
nadjfah- 

Um anbern läge tarn and) bas Gieecfje, um feine Unter» 
färift ab 3 itgeben. 

„9la, ßiewhe,“ meinte ber 9lotar, „nu i» ja alles in 
Orbnung. Unb mann 's «ad)'m Gprid)töort geh*» bann 
lebt 3f)r nod) luxinjig 3oh* jufamnte, ö&ffUng*) fterbe 
net. Bukt bie 9lad)t is mer toas Beffres eingefallc. 3lpr 
l)ätt (Surf) boef) rigentlid) beirate tonne, £icsd)f, bann mär 
bie Gad) bod) fd)3n In -Orbnung gecocfe.“ 

Das fiiesdje errötete unb fd>lug oeTfdjämt bie Bugen 
nieber. 

„U3as Ge aad) immer cor Späh madje, §nr 'Jlobäär. 
Der Urxe macht ’s mer fo fdjon arg genug, bappr braud) 
id)'n net erfdjt 3 U ®r aad> l^ön uff 'n 

'Statt ©abier ,gefd)tibb un hot 's an b« SBanb gefleht, 
bafj id) 's aad) alle Dag ju lefe frlegc foll." 

„Söas benn, Glcsche?" 

Das Giesdjen 3 eid)nctc mit erhobenem Ringer In ber 
Stift nad). 

„»fflJei — fjäusdje — friegt — ber — ftüfer — €djorfd)!i 
Des t)at er mit ganj grofee Budjftabtw tjingeldjribb. 9lu 
muß id) atuwer h«am gebe. Cr hot be 0 an 3 e ÜJlorje gefiuft 
un is aad) nad) net uffgeftanne, id> mufj bod) emol 
nad) 'm gude." 

Der Slotar lad)te. „9lad) tl)m gude, ßiesche? 9lauu, 
rote fommt 3hr benn baju?" 

Das ßiesdje fab ben 'Jtotar ucacurfsoolt an. 

„BJann er aad) e fdjrocr Äerl l& un mid) ärgert bei 
Dag un bei 9lad)t, bo fann id) ’n bod) net »erfomme 
toffe, mann ihm rnas fehlt. So SJkinnsleut fin jo wie 
bie Üinner, helfe fönnc fe fid) net. 3d) tocrö emol gleich 
c bißdje De« aus brr Upothcf mit hole." Sie bcfal) be* 
friebigt bas Sdjriftflücf, bas ben Brre fo fd)toer ärgern 
Sollte nad) ihrem Dob, unb bann trippelte |te eilig hinmeg 
nad) ber Upothcf*. 

3 roei läge bOTauf mürbe ber 9lotar in aller /frühe 
3 um Urte gerufen. Oberer falle fdjucll tommen, mit bem 
Brre gel)e ** aus Sterben! 

Unb es t»at u>irllid) fd)limm mit ihm. ®r tag in feinem 
'Bett, fein Utem pfiff, bas G>efid)t brannte im lieber, unb 
mit unruhigen klugen fat) er nad) ber 2 ür unb atmete 
erlcidjtert auf, als ber 91otar eintrat. 

Um ftuftenbe bes Bettes fafc bas Gtesdje mit betrübter 
'JJJiene. 

„(Sei)« mol raus!“ fd)tie er fie an. „3d) hauime nod) 
ums wege meim Vermöge 3 c bcfprcche.“ 

*) $8fflingc: {Dtenldien, auf berrn Tab man fyofft. 


3Wit einem flngftlid)en ©lief auf ihn trippelte bas 2 iesd)e 
hinaus. 

„9la, Ware, toas macht 3hr für ©ef<hid)ten!* fagte ber 
9lotar erfdjroden. 

„Des $Rol is es 9Jlattl)äi am letjtc mit mir, Sjerr 
fiobäär“, ftieft ber Brre mühfam heraus. 

„3, fo fchncU geht bas bod) net, Urre." 

«3 ö f iö, $>*« Stobäär, id> fpür's. Unb bo mufc id) 
bod) mei Sad) in Orbnung bringe." 

Der 9lotar faf) ihn erftaunt an. 

„21 ber, Urre, cs ift bod) altes in Orbnung." 

Der Ulte roinfte ärgerlid) ab. „3n Orbnung! (Bor nix 
is in Orbnung!" 

„3a, mann 3hr fonft nod) ums hobt, toegen (Eurem 
©ermöge ober fo." 

2lrrc ftieh ärgerlid) mit bem früh gegen bie Bettfante. 

„91 oi, not, bcs h<*b id) jo alles gemacht. 9lur mei 
Öäusdje, mei Räusche." 

„9lber, ?Irre, bas habt 3hr ja bem ^ofpital üermad)t." 

Der ?irre Iad)te in all feiner 9?ot laut h«Taus unb 
roarf einen pfiffigen ©lief auf ben 9Jotar. Dann legte et 
ben Ringet auf ben UJJunb. 

„(Still, ftill, baft ’s 2iesd)e uns net hört. Des Ijaunoc 
id) ja nor for 6 pah fo oermad>t, for mei Ceb 3 eit, for bas 
fiiesche 3 U ärgere! 9lwcr for (Frnft un for m«l Dob, bo 
Eimmt 's anner|d)t." 

Der 9lotar fah ben Ulten faffungslos an. 

„9Bas fagt 3hr ba, 9lrre?" 

2 (rre haftete erft einmal grünblid), unb es umr, als 
ob es ihm je^t fdjem leid)ter fei. 

« 3 Ö » jo," fagte er, „bie TOeibsleut mufj mer ärgere, 
funfdjt fimmt mer net mit il)ne aus, funfd)t bude bic 
einem unncr un ntadjc cim ganj flään. Jf-or ’s Gicsdje 311 
ärgere, bo is bcs nötig geiocfc, aroer alleioeil geht 's ans 
Sterbe, bo friegt 's Cicsd)c bas Räusche un tarnt bemit 
mache, was es toill, mir is es gleid). Un nu mache £e fit, 
f>crr 'Jlobäär, funfd)t geht'® oielleid)t net mei) mit bem 
ilnerfd)rcicpe.■“ 

$lber cs ging nod) mit bem Hntcrfchrcibcn! 

Unb bret ober oier läge barauf tarn bas Öiesd>cn in 
aller Rrühe coieber 311 m Jterm 9lotar. Gie genierte fid) 
unb brutffte unb toollte nicht recht heraus mit ber Sprache. 
2 lbcr bem Urre ginge es beffer, fagte fie, ber märe über 
bem Berg, unb in oierfchn Dogen mürbe er xpieber gefunb 
fein, meinte ber Doltor. 

Der Ulotar horchte einmal Dorfirfjtig bei ihr. 

„9lu, Giesd)e, roi« is er benn gege Sie?" 

Das £iesd)c 3 ucfte bie Sichfcln, mit einem lachenbcn 
unb einem weinenben Buge, 

„2ld> (Sott, £>err 'Jiöbäär, mer muft jo froh fei, bah 
er toieber grob fei fann. §eut moric hot er mich fd)on 


roieber gefdjennt un hot gefügt: 2 iesd)e, bu brauchft net 
3 U meine, weil bc mid) nu gepflegt hofd)t, nu friegfte tnei 
^äusd>e. Cbcfd)ribb ift gefchribb, Gtesd)e.- M 

„'Jta, bann toirb er ja toohi toieber gefunb, Ciesdje .“ 

„Unfer Herrgott foll 's gebe! 3d) hab aad) c SBallfahrt 
bei be fchcoar) SRutter (Sottes von ftibbrid) oerfprodje, 
tpann er uiicber toirb. 2ltr>er noch äns" . . . Das Giesdw 
jupfte oerlegen an ihrem Sd)ftr 3 enbänbel. 

„9t a, toas benn, £ fesche?" 

M ?ld), in ber 3 «t, tuo ber 9lrre trän! gttuefe is, hol’ 
id)*mer's annerfdjt überlegt“, meinte bas ßiescfjc uerfdjämt. 
„SDRer foll bod) net fo beesartig fei gegen fein 92&d)id)te, 
3<f) will mei ^ausanbeil bod) 'm Brrc oermadje.“ Unb 
als fie fah, bah ber 9totar ntd)t einmal fo erftaunt 
toar, fonbem nur ganj merftDürbig lächelte, rouibe 
fie mutig. „2öi|fe Ge, ^>err 9lobäär, 3 U wiffe braucht 
er 's fo «et, ber fd>röe fterl, ber fann jo meine, id) t»är 
babei gebliebb. ®ler fann bod) net fo roanfelmfitig fein, 
Öerr 'Jlobäär, nor bene Blannsleut." 

Der 'Jlotar nicftc. 

«3°. i®. Giesdje, gan 3 redjt fo, Giesdje- ©lad)e Ge 's 
mal fo, id) fet) 3f)ne bas fd)on auf." Unb bann lachte 
eT. „ööre ®e mal, Gieoche, id) glaub, am ®nb heirate 
Sic ben Brre bod) nod) emal." 

's ßicsdje »urbe bunfclrot. 

„Reffes, ioerr 9lobäät, noi, ipo benfe Ge bann hin? 
ffi unbejcholte 3 lin üf raa roill ich bleiroc bis au mei feligc 
lob. Unb rotffe barf's ber ?lrre net, gelle Ge, Sjen- 
9tobäär, oor alles in ber SBclt net!" 

„9leiu, nein", beruhigte er fie. „$Bas beuten Sie fid) 
benn, Gicsd)e! Das ift ia Bmtsgeheimnis. Bri mir finb 
fo (Behetmnijfe gut aufgehobe." 

Der Brre ift toieber gefunb gemorbeu, unb wenn er 
fid) über 's 2 iesd)e ärgert, bann ^eigt er ihm bas ©lau 
Bopicr, auf bem fteht; „Wei Räusche friegt ber Üüfer 
Sd)orfd)." Unb toenn er mal 311 oiel 'Jteuen getrunfnt 
hat unb friegt bie Dflr nid)t auf, unb 's Giesdje muh ihm 
aufmadjen, bann fagt er nod) immer: „i'icsebc, was is es 
bod) fdjeen, befo mer fa Rraa l>at! M 

llnb ’s Vresdje fchreibt bann feine Gdjanbtaten auf 
bie Dafel unb hdngt fie auf bie Dreppe, unb er muh Hd) 
ärgern. 

Bbcr fonft leben fie einträchtig wfammcu, jeher im 
©ewuhtfein, bah er ben anbern ärgert auf Gebenstag 
unb für ihn grforgt hat auf Gtcrbcnstag. 

Unb fo fchr auch ber Brre brummt unb flucht unb 
’s tMesche mit ber biden Alrcibe mit einem mähren (öenuü 
auf ber lafel hcrumarbeitet, aus einem Bugcnminfel gueft 
ihnen immer bas Bergnügeu baran unb ancinanbcr heraus, 
gan ) heimlich 3 P 3 ar, ba^ ber anbere es beileibe nid)t merft, 
aber fie fönnen 's nicht ganj unterbrüefen. 


®nöe Do '3 rcbafttoncllen Teile. 








Durch ihre anerkannten großen Vorzüge 
sind unsere Räder überall eingeführt 

Bisheriger Verkauf über 500 000 Räder 

Brennabor-Werke, Brandenburg a. H. 


Kurze Momentaufnahmen 

W Tollstindluw I HurhartHUing ilw Bild«, ouefa W üIUmid Wetter, gwutlel Uiu 

QOERZä nAHGO 

mit Goeri -Doppel ■Anastifjmat 

m** Kjimi-r» Itft mit nn auOm vtt-.u41lMn-.il , hl. tat«'« aufsuui .-ht-n« l.-.i 

.VhliUnwhluU rrnHu-n. hmitrt FjnrirhtiiiiK für Sdtaulnahmen, ln* hamllifli 
lind iuiebt Mit Ti •lrt.iiint h tun« lür Fprnaufniihni«i «;»■**< end Knal.«»* kcmtnifrvi. 
Zu tMsi.-L.-n ilun-h «II« |>h»i-itr. Hiui.llimg.-u und durch 

Optnche n D GOERZ A1,,i0n “ 
BERLIN-FRIEDENAU 9 

London Pari« Newyork Chicago 


Digitized by 


C.o gle 


IeiiiiigetIrlieit 0 Qnnd)(nitt 0 ^MUr 4 taft 

auf ffiföfnffitigltfit (JUte leimiaet) 

oomials ßcbensoerftcf)eninfls*Ch<fclIfchaft 31 t ßeipyg, errichtet 1830- 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


(iliis.Stere«skoitc 

I faaliin.-h, 

Spanien, Mluelmeer, Orient. AI o 1« 

K. u. IC. Ilnf-l'hot-.^mph in H lagen fort. 

KMoIok «niba und Inuoko. (23) 


93er|id)«nmc|Sl>e[tattb über 815 SOlillionen Warf 
iiennögen übet 306 WiUioncit Warf 
9teuaBf<pne 1907: Warf 66056100 * 

9Zeues, norf eilbaft eftes Sprämtcti- u. 3bh>ii»ettl>etilpftem 
Unanfed|i6aifeit :: UitDerfallbarlcit :: Sßdtpolice 


Rasse-Hunde-Zucht-Anstalt u. -Handlung 

Arthur Seyfarth 

Köstritz, Dcuucbiuhl. (531) 

Weltbekannte« Ktablisaercebt. Ge*r. 1964. 

ZZS+Ett, Rasse - Hunde 

«d.iit-r Abwam. ktmiut. S.Io.-SchoBAABdcti.« b. 
a. gr Ronoonmlec-, Wach- u. SchuUhund, sowie aller Arien 

Jigdhunde. Garant, cmtklnu. Quslitüt. Erpen nach «Mm 
W eltteilen unter liummir rwumtlrr Aukimft i . jed. Jahns- 
wii. Frei »liit# franko. PrsoM-Album u. Katalog ■. 2. Usa 
interna». Werk: „Oer Hund und »eine R«U4a, Zucht, 
Pfleg» Oraatar, KrenkkaitM 14 H. 6. Lieferant »leier ruro- 
pAi»rh«r li-Ofe Primllert mit köckaten Ao*ieichn«ng*« t 


Original 

Karlsbader 

Becherbitter 

bester Magcnlikor. 

i . > r ..u.l. t 1807. 

I 0 H. BECHER 

Lak.M-Lh»rtekm1, 

KARLSBAD. 

— Prflniiiert u.a.: — 

Paris 1!«: Gr and Na! 
Wien 1»f: In 1er. Spiritus- 
Autitdluni. Soll. Stiats- 
■rtis. Relckenhen IM: 
G»M. 1 aa«(ltkJdw<nrtiL 


jyi 


usikinstrumente 


fir Brdeiter, Schill nl lau. 


w 


fil 

sU 

■ I ■ 
S=«g 


Jul. Heinr. Zimm Grmann, Leipzig. 

IltKr : St. Prtfnkirr, linkH, Big«, Uli». 














9tr. 3377. 19. SRärj 1908. 


Oüuftririe 3 f i* un 9- 




Medizinalwasser und 
diätetisches Getränk 
ersten Ranges. 



Die Bor- und Lithionhältige Heilquelle 



wird bei 


Nieren- und Blasenleiden, Hamgries, Harnbeschwerden, Rheuma, 
Gicht- und Zuckerharnruhr, sowie bei Katarrhen der Athmungs- 
u. Verdauungsorgane mit ausgezeichnetem Erfolge angewendet 

Harntreibende Wirkung. 

Eisenfreil :: Angenehmer Geschmack! :: Leicht verdaulich! 
Absolut rein! :: Konstante Zusammensetzung! 

Besonders jenen Personen empfohlen, welche zufolge sitzender Lebensweise an harnsaurer Diathese 
und Hfimorrhoiden, sowie gestörtem Stoffwechsel leiden. 

Einer unserer hervorragendsten Kliniker äussert sich über das Salvator -Wasser in seinem Artikel „Ober die 
Bedeutung der Szinye-Lipöczer Salvator- Quelle“ unter anderem wie folgt: 


Die auf seiner chemischen Zusammensetzung basierende grosse 
Anzahl der Indikationen, seine musterhafte Manipulation und tadellose 
Qualität sichern ihm einen der ersten Plätze unter unseren Heil wässern. 
Es rangiert in dieselbe Gruppe wie die Wildunger Wässer (daher zu 
den alkalisch-erdigen Sauer wässern), unterscheidet sich jedoch von jenen 
vorteilhaft durch seinen Gehalt an Bor und Lithium. Als solches ist es 
geradezu als spezifisches Heilwasser bei Erkrankungen der Harnorgane 
zu betrachten. Bei Bildung von Harngries und hierdurch entstandener 
Nieren -Kolik, sowie auch bei anderen Harnbeschwerden, katar- 
rhalischen Erkrankungen der Harnwege, bei mit verminderter 
Diurese einhergehenden akuten und chronischen Nieren- 

J Erfindungen lassen sich mit dem Sal vator- Wasser vorzug- 
ie Erfolge erzielen. Vermöge seines Gehaltes an Lithium, 
s* auch seiner sonstigen chemischen Beschaffenheit eignet 
sich besonders 2ur Behandlung der Gicht Seine ham- 
ibettde Wirkung lässt sich bei chronischen Metall - 
Vergiftungen (Quecksilber, Blei) zur Entgiftung des Orga- 
nismus ausnützen, desgleichen zur Ausschwemmung von 
im Verlaufe von Infektionskrankheiten sich bildenden 
Toxinen. Nach antisyphilitischen Quecksilber- 


kuren ist ein solches Vorgehen stets am Platze. Desgleichen wäre 
die Ausschwemmung des Organismus im Verlaufe der Infektionskrank- 
heiten von heilsamer Wirkung; so mancher Nierenentzündung Iiesse 
sich bei Scharlach Vorbeugen, entsprachen die Arzte dieser Indika- 
tion eifriger. 

Von vorzüglicher Wirkung ist es bei jenen Magenerkrankungen, 
die mit gesteigerter Salzsäure -Sekretion einhergehen; vermöge seines 
Gehaltes an freiem Kohlendioxid lässt es sich bei Hyperästhesien des 
Magens gut verwerten. Gleich allen alkalireichen Wässern ist es ein gutes 
Expektorans, indem es die Sekrete des Respirationstraktes verdünnt, ver- 
flüssigt. Bei der Behandlung des Diabetes Mellitus, ins- 
besondere der gichtischen Form desselben, fördert es mächtig 
die diätische und medikamentöse Behandlung. Wichtig ist 
seine Verwendung in prophylaktischer Beziehung bei Coma 
Diabeticum, indem einerseits der Organismus ausgeschwemmt 
und anderseits die verringerte Alkaleszenz des Organismus 
durch reichlichere Alkalizufuhr kompensiert wird. Nach 
alldem kann der Salvator-Quelle unter den Hell 
wässern ohne Überschätzung einer der ersten 
Plätze eingeräumt werden. 


yiäl Zur gefälligen Beachtung! 

~ Die Schutzmarke auf der Etik ette und das Wort „Salvator“ auf d er dem Wasser zugekehrten Fläche des Korkes schützt vor Nach- 

"" ahmungen. „Salvator“ muss wie Mineralwässer im Allgemeinen an einem kühlen Orte und stets liegend aufbewahrt werden. 

Ärztliche Gutachten, Zeugnisse über Heilerfolge und sonstige Brunnenschriften stehen gratis und franko zu Diensten. 

„Salvator“ ist in allen Mineralwasserhandlungen erhältlich. 

IPHf Szinye-Lipöczer Salvatorquellen-Unternehmung 


Budapest, V., Rudolf- rakpart 8. 



Oriainal from 







514 


3Qu[trirte 3<itung. 


Jlt. 3377. 19. OTätä 1908, 


Allgemeine Aotijett. 

fRit Dem 9Ior6Dcutfd)tn £Ioq 2> ins ftolorgcbirt. y? ad) 

Dem nunmehr endgültig feftftebcnb«u (Urogramm für bic 
bereits mtljTfod) erwfibntr Bolarfaljrt öes WorbbcutfdKn 
kMopb toitb b«r Dampfer „ftrofjer iturfürft“, ber bem Hom- 
ntnnöo Dm Hapitäuo Vangreutcr untfrftdlt wirb, am 27. 3uni 
mittag« Die oatjrt von Bvemerl)(u><n über Southampton 
tuufj iSberboiiTfl aittretc«, um im «rftmn $>afen tiocf) mg- 
lifdie Baffagicrc,. in (EbcrbouTfl fTanjäfifdK ober mit bem 
Sdinellbampter „Haifcr ‘JUilfyclm II.“ oon Oleuporf fommenbe 
^aiiaflierc auiimt«l)men. 3n Qljerburfl wirb uorau«fitt)tlid) 
^c(<cg«Tif)cic 311 einem hirjcn Wusflufle m bie reizvoll« Um- 
gebung geboten, Towie jum ®efud) Dm ©otaniiebett Ü>arl«ti« 
mit Dem Denfmal , vr an^ois SDlillets »mb jur Brfteigung Des 
300 Bieter hoch auf einem fteitew Reifen belegenen Dm* 
armierten ffort bu Woule, oori »oo aus man einen Ijerrlitfjni 
9funbbU(f über bie n>eitc fRecb«, bie bie Stabt Gtjerbourg unb 
tbre llutgebuug tjat, fleniefet. Am 91ad>mittag bec 20. 3u*ü 
wirb bie ilfabrt nad) Grccnoct fortgffctjt, wo ein eintägiger 
Aufenthalt tn>rfle[el>en ift, ber 311 einem Ausflüge nad) ben 
fd)ottifd)en Seen Datum werbe?» (oll. 3n faft viertägiger 
3faljrt wirb bann am 4. Juli 9iei)fjaoif, bi« §aupt(t«Dt 
3»lanbs erreidit. 9Bäl)renb eines vumtögigen Aufenthalts 
auf ber Dnfel finb Ausflüge naef) ben tjeifjen Quellen, bem 
Bla ifer fall unb ben weiten Öaoafelbern geplant. Bad) einem 
Furien Befucf) Des Sfafjorbs — falls Die Witterung bie (Ein- 
fahrt gefiattet — an Der v Jlorbio<fte<f< ber 3nf<l mitb bie 
Orafyrt Durd) bie 3roifd>en (ftröuInnD unb 3slanb iict) bim 
|iel)enbe Dänemarfftrafje nad) Spitjbergen fortg«f«t3t. Die 
BDoent -lmn, ivelitje tief in bas tjerrenlofe unbewohnte fianb 
einfdineibet, bübet bas cvftc Jic! auf Diefer 3nfel, auf brr 
fld) oi«Uetd)t Gelegenheit bietet ju einer 3 fl flb <»uf Benutiere 
ober ©5g el. an Denen bie 3nfel Teid) ift. Büchft ber Abvent» 


bat) wirb am 10, Juli 6<r weiter fflböftlid) betegene Beltfunb 
angeiaufen. 3n ber Wacht uom 11. auf ben 12. Juli langt 
Der Dampf cv am Worbfap an, oon wo er nad) mebrftün- 
bigem Aufenthalt nach öammerfeft unb Drontfoc weit erfährt. 
Bon Tromfoe aus bietet fiel) Gelegenheit 311m Befud) eines 
l'appenlagero in ber Hinge genb. Sil Mid) von. Dromfoe getjt 
Die ftafjrt bann burcf) an Abroccbflung reichen BJafferftrciöen 
oortei an Dem berühmten Sivartifen-Glctfcher nad) Dtga- 
mulen, einem lleinen Orte auf Der l»ofoten-3nfel #it»bfl. Am 
Abrnb be» folgenben lag« rrifft ber Dampfer bann in 
3ronbf)icm, ber alten norwegifdi«n llränungsftabt, ein. Die 
reichen 6el)enswürbig(eiten Der Stabt unb btefe felbft bürflen 
Die Bfifegrfdlfdjaft cbenfo intereffierm, wie bie in WusiWlt 
genommene »lUagenfabrt nad) Den l?erfos»£äll<m, tieren Blaffer 
20 unb SO Bieter Ijod) barabftürjen. Auf Dronbf)lem folgt 
Der Scfud) Blolbes, einer bet am re^enbften gelegenen 
Stabte Norwegens, von u»o aus Die firaljtt über SJlcrot ttad) 
tfiuboangen fortgejeht wirb. Ültit betn Befudjc Guboangens 
ift natürlich ein Ausflug nach Dem berühmten Stalheim 
verbunben, bet bu«h «me ber gro&attigften norwegifcheu 
t'anbfchoften h*nbutd)führt. 3n Staltjcim ift für biejentgen 
Boffagiere, bie am nächften Biorgen weiter über S?anb nach 
Bergen fahren, Quartier belegt. Die übrigen lehren nach- 
mittag« an ©orb 3urüd, um mit biefem bie ftahrt nach 
Bergen birelt fort3ufe%en. Der 21. Juli ift für bie Befid)- 
tigung Bergen« fowte für einen ‘Musflug nad) bem 270 m 
über Dem Bleerc belegen en 3rloiftelb mit herrlicher Busficht 
übet bie malerifd)e Stabt, ben ftjotb unb bas weite 9Jleer, 
ober jur 3tontoftfird)e , einem gut erhaltenen £ol|bau aus 
bem 12. jahTfjunbert refeToiert. Bis letjte Station an ber 
malerifchen Hüfte Worroegcns wirb am 22. Juli abenbs 
CDDe erreicht. BUt einem Buoflugc nad) bem Saatejos, 
beffen ÜBaffer, erft burd) einen ungeheuren ftelfen geteilt, 
fich weiter unten 3u einem granbiofen Hataralt oereinigen, 


idjlieHt bie lange Beü)e ber gebotenen dtatur|d)$n heilen ab 
Bad) zweitägiger Seefahrt erfolgt bann ain 25. Juli bie 
Bnfunft in Brcmerhaoeu , wo bie abwcd)flungsreid)e (Eipe- 
bition ihr Gnbe finbet. Uber weitere ®injelh«ten ber Beife 
erteilen ber BoTbbcutfcbe l'logb in Bremen obeT beffen aus- 
wärtig« BertTeter jebe gewünfd)te Busfunft. 

Bab Kangenfchwalbad). Die IhirvorbeTeitungcn für bie 
am 1. Btai offijielf, bod) für viele frreunbe bes BoTfrüh 
fing« int hoh«« 3aunu«. fdjon im Opril beginnen be SaiFon 
werben mit Gifcr betrieben — allenthalben wirb in ben 
fisfalifchen Staf)(bä6e> unb (Eifenmoorbabehäufem, im 
ftäbtifchen Hurhau», an ben Drinlguellen, im Bar! unb 
Bü-alb. fowie in b«n großen C>otel« baran gearbeitet, ben 
ffiäften, bie wieber fehr jahlreith erwartet werben, ben 
Aufenthalt angenehm unb nugbnngenb zu geftalten. Die 
Stabt hat feit einer SReihe von Jahren enorme Opfer ge- 
bracht, um alle bOßienifcheu (Einrichtungen }u einer ©er- 
ooltlommnung 311 bringen, wie es fonft HUT bie Bubget» 
oon (ftrohftäbten erlauben: SBafierlcitimg, HanaliFienmfl, 
ein ftäbt. Sdilachthau«, bas alles ho* grob« Summen ge- 
leitet. 3tt gleichem Schritt bamit oerbefferten unb oer 
fehönerten fich bie ©otels unb Biücnpenfionen — iebeni 
Befud)«r wirb bie wad)fenbe (Eleganz be« Aurviertele, auch 
ber Bertauf«läben unb IReftaurants, auffallen. Da» &otel 
Herzog von Baffau h«t nach Anlauf ber alten Burg BafFau 
grofee (Erweiterungsbauten ausführen Ioffen, „Alleefanl“ hat 
au [einer Gartenfront Berfd)Önerungen oorgenommtn. Der 
„Quelletthbf“, früher §ote( jur tp°lh fd)müc!t fich unter bem 
neuen ©efi^cr ufai. Da» neue Sanatorium Boulinenberg 
für $«rz- unb BeroenFranfe h at fdjon im Borlahr einen 
guten Anfang gemacht. Die Spielplähe finb in beftem 3u 
ftar.b, Der Golffpiclplah ift fertig unb wirb als n tbeal M 
gerühmt, bas Hlubhaus ift erbaut — 9Bet einen ber reid) 
illuftrierten ©abeführer, ben bie ftöbtifebe Huroerwaltung 





Bombastus 


F.W0LFF*50tirF 

ODONTfl 


— - 1 . nn««-l*Ule Im-*. M. M-fit». 12.-, 13.50, 1» 16.- 

^ Nrtiliixrr ii ml Müll-- »Ile tn-kwint, und »*■«». Wark.-n. 
I. nnU- N- 1 /. . 

’l i-anlH- Xt-Irpn-sit-n M. 9.- , Pi.-, 9).-. 37J», 4 h - 
i-,rli n il-un* mit S|iirl(rM|ilM u. »pulwbr« h-*crlu M .< > .60. 


PIANOS 


FLÜGEL o o o o g 
PIANO - KUNST- 
SPIEL-APPARATE 

HARMONIUMS 

Wilhelm Spaettie, Gera 

i«no- und Harmonium • PabHkan. 


fieitfaben bes Sßajjerbaues. 

3um Sefbftunterrid)t, für ben (Gebrauch in 6er spraxi« unb als 2elp> 
buch für ffachfcfjulen oon d. Schiffman», Bauingenieur unb Oberlfhtfr 
am Dedjnihtm ber freien ^>ar»feftabi Bremen. 9JIit 605 in ben Dext 
gebnidten u. 8 DafeTn Bbbtlbgn. 3n Origtnalleinenb. 7 ®larr 50 Bf- 

53erlüg$bud)^öttMuit9 oon 3. 3. $D«ber ( JÖcipjtg 26. 


bcnmerzen |l 

A A A A A A A. A A a . A A L 


$ a 1 1 1 wirkt nicht wie die Spirituosen Einreibungen nur schm erzafalenkend 
durch Hautreiz, sondern direkt auf die Ursache. 

Io Apotheken die Flasche zu Hk. 1,20. 

Chemische Fabrik von Heyden, Radebeul -Dresden. 


8 PD0HTflm 

hTUBEM Ql 

ODOHTflÄ I 

inGig3D05tn. 


i in ApotlK-tirn, PwrDpnrHo-, q 

t. und rrtM-ar-C.'-arhlftrn. 5 


IFür di*- AUtci-m-i 11 I 101 I diaue rar 
HrUiuUTung. das» die ifuiuumte ilr*t- 
licb« hahrriluiiK cu den an eraeb ernten 
Orfaneii der im«di*iniwlupti IVImcii* 
whaf» ^-hr.rt. 

Vorbeugen iat li-kainitHeli iuirc* 
nehiiK-r und leichter al* Nellen! 

«»ebraut h de» ltoiubaatus - M uixl- 
was.M-ni eruruKi uii-l i-rliAll auch mit 

siebe rhdi fnvehen, oeiunden Atem und 
»ehon«, weitt» Zilme. 


<mnx ähnliche Verteile bietet der 
(irbmurh tom 

Bombe»iim./eh eereme, 
od--r BouilM»lin-7.akaf ul irr, 
aowie Hembaatiiu-niindplllpii. 

Ce. 4000 dawtach« irrte. Zahnärzte, 
und andere Imrvorrjgende Fachmänner 
hu Inn icrprün. und empfehlen 
dl« im Wirk uunkeil und UeelllUC iu>- 
err«-ieht«i BombaaUti-Prilparale. 

Zu haben in Apotheken. i>ro|fnri«n, 
Parfümerien, besacr. kri»euixeiicbaft 
Wo nlclit, liefern direkt die 
Bomb aatm- Werke, Pohct.appel-Dre.den 
Man tordera nur Bombaetu« - F>- 
te-u«cui»iie und w«-i*e alle» Andere ent- 
schieden nirlkk. 


Heste Kinreibung für 

Hexenschußf Reißen, rheumatische 


Laut I^ltarülcot in der Thernp. 
■Rundschau - M«-dirin. Woche . toin 
4. Normnber 10CC »ind amlicher- 
eeits s-prtr «n**« Heilerfolge bei 
achiren-n IHphl heriti * - Lrkraiikuiurrii 
durch RoiulMiaim-Miindwaaeer erzielt 
-vorden und all« AhtW werden ln 
den. Artikel auf diese» VundwuMT 
aubncrliMirn genuvebt. 


ODOnTfl 







5Rt. 3377. 19. tüläq 1908. 


Snujtrirte 3 € ^ n 9- 


515 


j 

t 

i 


3 nt«rcffenten nufenbet, burcfelftft. wirb erfahren, bafe(Ji(<ntTinl- 
für, Kol)ltn|äurebab ober ‘JUloorbab bei Anomalien brr 
®lutbefd)Qff<nl)eil, Äranffecitcn be» fjerjfns unb ber 3' r * 
hi latiousor garte, *>rauenrran[t)eitfn ufro. oerorbnet werben; 
©falbluft unb Höhenlage empfehlen <s<bw<rtbacb weitet aU 
Cuftfurort uub jur «Jladhfur nad) nngreifenben Kuren 
(Karbbab, Cm» ufw.) «bet bie lanbfd)aftlid)e Schönheit 
b« Ortes braucht bas Öob nicht m*bt gefüllten 311 werben, 
jebrrmann weife, bafe < 5 d)walbad) im Iieblid)ften unb ro* 
monti|d)|ten Teile bcs Taunu*gebirg«, unweit bes (Rhein* 
gaus liegt unb leicht über 9 Die»baben oberTiej ju erreichen ift. 
ftür Unterhaltung wirb tuiebeT ein reiche» Trogramm ausgr* 
Arbeitet — bafe man fid) in 'Sab Schwalb ach wablfül)!», bau 011 
jeugt bas grofee, lebe» 3 aijr wicberfehrcnbe Stammpublifum. 

©ab Äeinerj. Ter biesiSferig« ©Unter war feitljer ein 
redjt nulber unb für bie "^ler weilenben Kurgäfto [el)t an* 
genehmer. Tie ailerorten aufttetenbe bösartige 3nfluen3a 
m ttidit bis bdrtl)in gebnmgen, unb oereinjelte, oon anberen 
Orten feierbet übertragene ftüllc finb in türjefter 3*lt burd) 
unfere reine ©ergluft 3 ur Teilung gebracht worben. Tic 
Zünftige ©abefaifon wirb wol)l oieie 3nnuenjn*«Reronoa[es* 
menten nad) SHcincrj bringen, ba, wie aus früheren fahren 
f<t>on befannt ift, bieies ©ab für falcbe ausgezeichnete 9Dir 
hingen befitjt unb infolge feines reichen jytlfd)nt)c» bafflr 
ganj befonbrrs geeignet ift. 

Ta» Tedjnifum »littmelba ift ein unter Staatsauf ficht 
ftet)enbes höheres lediuifctjcs Snftitut jur 'Husbilbung uon 
Cleftto- unb üRafdjitten-Sngettieuten, Ted)nlfet*t unb SBerb 
meiftern, welche» alliahrlid) ca. 3000 ©efuetjer göf)lt. Ter 
Unterricht fotvohl ln beT <F(efiroted)ni! als auch im Tlafchinen- 
bau würbe in ben lefeten 3atjren erheblich erweitert unb 
wirb burd) bie reichhaltigen Sammlungen, Caboratoricn für 
CBIeftrotechnif unb ffllafchtnenbmt. ©Jerfftätten unb «Ul affinen- 
aniagen ufw. fchr wlrlfam unterftüfet. Ta» Sotnrnerfemefter 


beginnt am 22. ©prii 1908, unb es finben bie ‘Aufnahmen 
filr Den am 24. 3Jlära beginnrnben unentgeltlichen ©onmter* 
riefet oon ©nfang ÜRärj an ttiotfeentäglicfe ftatt. ©uafüfer- 
licfies «Programm mit ©erlebt wirb foftenio» oom Sefretariat 
bes Tecfemfum» 9Jli<tweiba (Königreich 'caebfen) abgegeben. 
3n ben mit ber ©n( teilt oerbunbenen ca. 3000 qm tferunb* 
fliid)e umfaffenben L*et)r ftabrifwerfftütlrn finben ©olontflre 
3 ur praftijd)«rt Wusbilbung Aufnahme. «Huf allen bisher 
befebirften 'ilusfiellungen erhielten bas Tedmtfunt «fllittweiba 
be 3 t». feine ©r<i 3 ifipn<i-©lerfftatteu berporragenbe ©uojeidp 
mingen. 3nbuftrie* unb Oiewerbeausftellung «Plauen: bie 
ttusltellungvmebaille ber «tobt ©lauen „für h<roorragenbe 
Peiftungen“. 3nbuftrie- unb (tjewerbeausftcllung Veipjig: 
bie König!, ctaatsmebaille „für heroorragenbe Stiftungen im 
ted)nifd)eit Unterrid)tswefen'". SnbuftTieausftclhmg ^widau: 
bie iholbene «Dlebaillc „für heruorragenbe L'eiftungen". 3nter* 
nationale SBeltau&jtcllung i'üttich; ben ©tu b'feonneur. 

„Ärajtmje“« Kragen oerhinbern bas Trücfen bet 

Kragen oollltänbig, finb bequem unb elegant unb werben 
oon ber Tain emoelt faft ausfcfeliejjlid) benufet. Tie „Ärajtnqe“* 
6 tüfeen finb Ijergeftellt aus fehr elaftifdyein $eberfifd)bein, 
geben baher bei ber geringften Bewegung nad) unb üben 
infolgebeffcn nie ben leifeften Trucf auf ben öals aus. CFin 
Turthftofeen ber SJeberfifchbeineinlage burd) ben feibenen 
ItbeTjug ift ausgefchioffen, ein ©erlefeen ober eine ©e. 
fdjäbigung bes Stoffe» unmöglich, „i^raatnge“ ift ebenfo 
geeignet für Stoff Stehfragen als auch für 3pifeen-Kragen, 
ift wüfehbar unb fehr leicht an febem Kragen ju befeftigen. 
Ter befte ©erocio ihrer Borjüglidhlctt finb bie oerfd)iebenen 
(Jmitationen, bie wol)I im «Prcife etwas billiger finb, bie 
meiften Tarnen aber werben fidjer lieber ein paar ©fennig 
für eint wir(Iid) bequeme unb praltifche Kragcnftüfee mehr 
be 3 al)l«i. Tie „fttajtm)e'*.Kragenftühen finb 3 U in 

jebern gröfeeten SBlobegefchöft (Eomtuell wenbe man fid) 


auch wegen Hufgabc oon ©e^ugsoueilen birett an bie 
ftabrllanten TPrcts * üo., Hamburg 3G, Tcpt. L. , 
©leichenbrilcfe 25 / 29 . 

Tie Schnei lroafdimnfthine oon ©. OTajut, ©eTlin SW., 
©lartgrafenftrafte Id, wirb fefet mit unser bredilicher 
Cmallletrommel geliefert, an beren fpi egelglatter Oberildche 
fid) fein Schmufe feftfefeen tann. ‘Abgefrhen baoon, bafe Da- 
burd) fdjon eine befonbenre «Reinheit 6 er tlPäfd>e erhielt wirb, 
ift ber ^auptoorteil ber, bafe bie Trommel fpielenb leicht 
3 »i reinigen ift, auch füngere 3 eit nach beT ©enüfeung <fin 
ttberfpülen mit ©Jaffer genügt unb fie ift rein, als ob fie 
noch nif ln öiebrauch getoefen wäre. Tie ba ui oerwanbte 
Cmaille ift für biefen ^wed befanberc jufammengefefet, reifet 
nicht unb blättert nicht, fonbern ift mit bem (Elfen fo feft 
oerbunben, bafe bei forgfamrr unb normaler ©ebanblung 
ein Tefeftwerben unb ©nroften ber Trommelteile unmöglich 
ift. Tie ©lafdjine helfet SRajutor unb ift gefefelid) gefdiüfet; 
fie ift auf ber (Brunblage ber fDlaffhinen grofeer ©Jafdv 
anftalten fonftruiert, befteht nur aus allerbeftcm ©latrrial, 
aus extra ftarf feuern er 310 Hern (£ifcn|tal)lbled) unb ift nn- 
oermüftlid) gearbeitet, sie hot ben unpetgleichlichen ©orjug, 
bafe mau mit ihr bei einer 5LBafd)bauer oon 16 ©Knuten 
bie fchmufeigfte «JOäldre non (Ürunb aus ohne 91nchwafchen 
rein berommt. ff» fei noch bemerft, bafe ein feparatcT £>erb 
3 U ber 9Jlafd)ine nid)t gerabe nötig ift, fonbern bafe fie ein- 
fach auf ben £erb in beT üllafcbrücbe ober auf ben Küchen- 
herb gefteitt werben fann. Unteren Ücfem, bie fich für bie 
«Dlafcftine infereifieten, empfehle« wir, ftd> mit bem ^abri- 
fanten £emi 3P. «Diaiut, ©erliiuSW., SJlnrfgTafenftrafee 16 
in ©erbinbung ju fefeen, ber fo weit entgegenfommt, bafe 
er aufeer cineT jmeijährigen (Barantieleiftung bie SJIafcfeine 
14 Tage jur ©rohe unb ohne feben Kaufjwang oerfenbet. 
©rofpelt Ohr. 80 nebft (Bebraucfeeanweilung werben auf ©er- 
langen febermann foftenio» gugefanbt. 



für alle Leidenden und Nervösen, denen der Genuss 
von Kaffee bisher untersagt war. CoffeTnfreier Kaffee 
ist wirklicher Bohnenkaffee, dem durch besondere, in 
vielen Staaten patentierte Verfahren der schädliche Bestand- 
teil — das Coffein — entzogen ist. Durch diese Ver- 
fahren werden weder Aroma noch Geschmack ungünstig 
beeinflusst, daher vollster Kaffeegenuss 


KAFFEE 

■H'/lßV 


otjne scfjädlicfje Nebenwirkungen! 


ln allen einschlägigen Geschäften zu haben. 


§ 

& 



-Postpakete. 

Apfelsinen, 
Mandarinen, 

, Citren en, 

»er»rhi«l«r^ Prlmsur-Oemü»«, Ob* 

i Mk 4 .&> inrn Nach nahm«. ( 446 > 
En KToa- Preise »b BDkf franco p. Eiliut- 

A. Wibaux L Cie., Vertaidha.i, Algier. 

Verlag von J. J. Weber In Leipzig 26. 



Meine Erinnerungen 


FeixMendel^ohnBaTtliold: 

■and 

seine Briefe an mich 


Eduard Devrlent. 

Drille Auflagr. Mit «W PomSWCMCC M-O- 
«I- Ivm ihn« und rinem Faksimile. 1Y.H» 4Mk. 
60 PfR-, in Leinwand fp-bimden r, Mnrt 



rm. Käthe. Neunu- . rirbmerle und 
vermehrte Auflage, bowbeitet »on Dr. Oeorr 

Pietsch, ln OriRina.llrtn 0 )lwn<l I Mark 60 Pf. TrrUa ion d. J. Urb-er In l^lptis SO. 


€■ e«l üc*liiiii %U uiiMt. 



Gntßaanmgs- 

mittel itt dat einst*?«, vrmit Sie 
tcimmlat gm: l tickt alU wnAstaaiua 
Lenchlt- und JC'lHHrJkaart gdmlirk 

mU der Wurzel 

in ircst? Minuten wlhtt 
t-ntfemm t-r uw», «o- 
dnMj keimt Spur zurück- 
Weiht* Keine JRri -unp 
der Harnt. H\il_httter 
all die lanmritria* und 
tekmerzhnfle rltLtvuly- 

tüche lU Handlung , bei 
der hauliche Xarbm 
entziehen und die Hnrnm 
ktntfig dach trtrjer- 

Preis Mm 5 . 50 . 

frbö.. A'ru hn. nd. Britftm. I 'eriand di ’ 
£rfJo und Cuteh.tHhchi-*\i mranti 
■JjuUtut/ur SchonheiUflUge: 
fVnti If. r. SrhrtUter - SrJicak « r 
Iterlln, lUidameeitttuMt ’J6» 

PUrim I <Jt)Ü - Goldene Medaille - London 1002 . 


^ oarzen- 

| jehirme.-- 

^utfTerftw 

*1 RAN DA« 

Dielen I kt 
GarTen*: 

/^ÖBEL. 

Otiliiars grali» 

Franz ßirnstiel.Coburg 1. 



/»•Wirf» 

FVsial 














516 


Slluftriite 3«h*ng. 


SRi. 3377. 19. IRärj 1908. 



Qlute& Blumenthal 

W Hannover- Uinde 


1 t Cwtpn- fgBB B 


Excetsior-fahrrad-Werke 6ebr Conrad&Pdfz fl:D. Brandenburg %. 


£mrich/Un$ef 


August RaschifrBrandenburtjft t>, 


8W ®hr. 3379 Domt.ftp-ril b. 3. beginnt ein neues ttboimemeni ouf btt 

Seidiger „ 3 IIu[trtrte 3 eitung" 

93ir bitten, Ceftellungen auf bas II. Quartal 1908 gefällig ft fogleicf) 
bewirten ju vollen, falle bi» nidjt fdjon gefdjehen fein follte. 
®eyufl«bebingungen am Äopfe bet erften 3nferatfeite lebet Stummer. 

ScfdfaftsfteHc her „Sttuftnrtnt 3ettu"9“ in £eip$ig 

(3. 3. OTeber). 


Fabrik für sanitäre 

Wäscherei -Einrichtungen 

Erstklassig vollkommenste 
"♦ — Maschinen . — ¥ — 

Unerreichte Leistungsfähigleeit.-Möchste 
Rentabilität.- feinste Referenzen. 1 


9lnjetgen 

finben butd} bie feit 1843 oll- 
mädjfTrtlid) in Geip^tQ etfdjettienbe 
„3Huftrirte Seitung" bie «oettefte 
unb tuirfTainftc Verbreitung. Di t 
3n|ertionsgebüfc beträgt für bic 

einjpaUige «ftoupareillejcile ober 
bereu SR amu 1 2Jiart 50 ^}f. $ie 
3nferate nwrbcn in ber tRed)t» 
jdjreibung ^er »udjbnicfereien 
beutfdjcr Sprache gefegt, fofem 
uid)i bei ber Sejtellung ausbrücf- 
Iidj eiue anbere €<f)reibtü«i|e oer» 
langt roirb, unb gelangen, nenn 
bie Cfinfenbuug bie 9JtittiD0(f) früh 
erfolgt, in ber SRcgel in ber acht Sage 
bamad) erfcfycmenben SHuirnncxawr 
Aufnahme. ftüt einen beftimmten 
'Plai} wirb leine (Garantie über» 
nommen. 3uferttonsbebingmigen 
uub ^robenummer auf 2Bun|<h. 

(6efd)äftsftclle ber 
3Unftriiten 3«ttunn in ßeipjifl. 

<3. D, (Orbrr.) 


Centrifag'alpumpen 

direkt mit Elektromotor gekuppelt 


Riemenpnmpen 

Fahrbare 

tumpmaichinen 


I ■ MBMB * Riomonpumpen 

• ri: LilH. JüJÄ-J w auf Lager. 

Menck h Hambrock, Altona - Hamburg: 69. 


Tl. l . l UiilJM f lH. l . ll fflg A 


Preusse a&Leipzig 

BuchliiiMteiti'lferliiMgefrHasdiiiieii 


Wir bitten 


von den Offerten unserer 
Inserenten unter Bezug- 
nahme auf die Leipziger 
„Ulustrirte Zeitung 41 gefäl- 
ligst recht ausgiebigen Ge- 
brauch machen zu wollen. 




nt ' Einmal erprobt, immer verlangt ~VMI 

Fromm's Conglutin-Specialitäten 


ärztlich empfohlen. - Unübertroffen bei 

Zuckerkrankheit, Hasenleiden etc. 

Prospekte o. Literatur kosten fr. Versand nach allen Lindern 

/ Fabriken diätetischer Nährmittel Fromm k Co. 

KOtzsc henbroda 4, Dresden und Bodenbach 


De r schönste Schmuck 

für Garten u. Park 

sind unsere Beeteinrassungen.Cnomen Tictfi 
Vasen u&w. Nebnsf. kanfens piel . Gno nten.etne 
‘l *$::!)« trupK aif Vetp.runa in D eulsc iilaad 
legen tirtsend. MK.15-Hdchn.J0 ff. neiir. 

1 Praiallaf* mit Abbild, kostenfrei. 

Etru ri a Kutsigewemtoi* Neuwedel I Nf M.. Preussen 




&ettr.Äf > evoigf' ff-t/.Q/amanffi/inoaiMt 

ntrcfon/fmmf tf^/iemnit- 


Gartenlauben mobel 


Dachgärten 

praktisch, wasserdicht, sturm- und 
feuersich ex, wenn mit echt Haus- 
lerschen Holzzement ausgeführt. 

Verlangen Sic Katalog von 

C. F. Beer, Köln a. Rh., 

Soltkestrafie 42. 

isst) 


Moskau. London, 


LIQUEUR. 


einzige. hyguemscri volikommene.in Anlage und Beiridb billigste I 

Heizung für das Einfamilienhaus 

ist du verbesserte Centrsl-Luflheizun«. 

Jn jedes auch alte HämS leicht einzubauen. _ Man verlang« Prospekt c I 

Schwarzhaupt.Spiecker &C?Nachf GmbH Frankfurt » M 


£ a nnstatt«r 

lisch u.Kne 

Maschinen- u 


Dampf- Backofen 

Fabrik 


Friedrich Wilhelm 

PreuMlsehe Lebens- und Garantie Verslcheruags-AMfon-OeMltohift 

BERLIN W. 64 , Behrenstr. 59 61 

Errichtet 1 S 60 . 

Anträge in 1907 > rund 120 Millionen Mark, 


Lebensversicherung 
ohne ärztliche Untersuchung 

IU annähernd tfetahrm, vielfach — fe nach Altar und V>raich.enuiga- 
(lauer — sogar niedrigmin Preise ala den. der van leiBUingatählHn 
Gesellschaft*». fUf dit Ualrn üblich« VmlcLenini mit JmlkLav 
Dnterauchung verlangt wird. 

Steigende Dividende 

(jährliche Steigerung jo nach der PrSmienzahlimpdaiwr 3 bis 6%) vrvnuiell 

bis über IOO'/i der Jahresprämie, i 

Dt» Versicherung lat unverfallbar und unanfechtbar. 


Reisen und Aufenthalt 


hrankung. Kriegsversicherung ohne Extrapr&ml 


b nicht, nähere Auskunft 


W«* hi« iHebaltion »rratittoortltd) flarl iTOUFe , für beu 3nferatenteil (mit SCRecEel ; beibr in JJrtpglg. 

<ft«n«ral • 9 tf pc 3 [entern! ber .OüultrlrleiyfJWfctifl* für Cltcrtndj 


Digitized by 



Verausgabe, Drud unb Cerlag non 3. 3. SLÖeber in Cetpjig. 


npam: ®l. <Poj[ont|l, «Hm IX., ebrtflaf!« S; f«r $«ron*flobe u@ rSÄkjltltfhJtif rtttSktoortlid) ; »obert »tobt, TOim I. 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 

















Jllustrirte Zeitung 

Erscheint seit 1843 



Hundertdreißigster Band. 

Verlag von J. J. Weber in Leipzig, Reudnitzerstraße 1—7. 

1 Original from 

Digitized by vjO QIC THE OHIO STATE UNIV 


Nummer 3378. 


Röntg grtelmd) 2tugu(t non Saufen 

im 3Bct! bet Seidiger ©ementtntni[trie Dr. ©aspari) & So., SJtarfronftäbt. 


S eine Wajcftüt ben Äönig ftricbTichSlugul« opu Sad)(en 
mit ber mobemen Sanboerwertung näher bolannt ge- 
malt ju haben, Dcffen fann fid) bic Spcjialmafchinen* 
fabrif für Sanboerroertnng l?eip 3 igcr Geincntinbuftric 
Dr. ©aspam & Co., Warrranftäbt bei Üeipsig, rühmen. 
9lls einige fäcf)lild)e unb größte Sirnta ber9Belt in biefer 
Brand>e hatte fte bie Gl)« am 252. ftebruar biejes Jahres 
Den Wcnarcheii als Cftaft in ihren Blauem begrüben 3 U 
hülfen. Tae 3ßcrf hatte fteftfebmud angelegt unb bas 
ftotte, ganj aus Santo utib dement errichtete Bcnoaltungs- 
gebäubc erwies (id) als Jo red)t geeignet einen jo h°h* n 
©ajt aufjunchmcn. 91m Eingang non ben beiben Gbefs 
empfangen, begrüßten im hohen, bogen gewölbten Beftibül 
3 roei Äinbrrchcn ben Wonarchen unb . überreichten ihm 
finnige Blumcngcbin be. 

Tie §ilbc 9Bolf jprad) babei: 

9DUItommen im f>aufc oon Sanb unb dement, 

Xas (Pikt Dlajeftät flerotft nod) nid)t fennt, 

Beton ift ewig. aus Scwö wirb iT»olb. 

3um G>ruft nimm bies Sträußchen unb fei uns halb* 

Unb bie Sufc (Baspan) fchlofj fich an: 

Dlajeftät, ich bitte einen ?tugenblicf noch GcbuID, 

Waid) id) m3d)t’ erfreuen mich gern (Purer £ulb, 
'Bracht' bie irilb« hieT Den TOillfottimengruh aus, 

3<h möcbt’ euch fchcnlen Das gante ftaus — 

Om Silbe mein ich — nehmt gtuibig es an, 

3d) werbe gebenten mein l'cbtag Daran. 



Seine gnajeftAt im eifrigen Oüe(prfld) mit beit beiben Chefs her irtmtet. 


fculbooll nahm ber .£>errfd)cr bie beiben Büfetts 
entgegen, beten eines bie gerahmte Totalanfid)t bes 
Wertes, betrönt oon toem £d)lagtoort ber frimta, ben 
befannten brei Äugeln, barg. Om großen 

Wuftcrjaal jah Se. Waj . ^101^ hierauf bie neueften 
auf ben ©lafd)itten unb in ben gönnen ber ftirma h^tge« 
{teilten Grjeugniffe toie Dloucrfteine, $ohlbläcfe, Tad) 3 iegel, 
glatten für jußboben unb 2Banb, Tramogeröhrcn uftn. 
an. Wit ben Worten: „Ta* roirb alles aus gcroöhnltchem 
Sanb unb 3 ? mcnt fabrijiert?!“ gab er fein Grftaunm 
über bie Wannigfaltigfeit ber Grjeugniffe funb. Ter eine 
ber Ghffs, $err Staffel ft etn, Dielt fotoann einen fur 3 en 
Bortrag über bie große Bcbeutnng ber mobemen Sanb- 
oerroertung. 9tad)bcm er 3 unöct)ft toen ehrerbictigjten 
Tauf für ben Bef ud) ausgesprochen, führte er etwa 
folgenbes aus: Ter Belud) Guter Wajefiät ift für uns 
eine grobe Gljre, er bebrütet aber auch für uns eine 
mächtige Unterftüftung in unferm Be|treben, eine neue, 
gute Sache ber tlUgcmciubcü bienftbar 311 machen. 
Xroßbem es fid) eigentlich nur baruni hanbelt, ein 
bereits oielfach angeroanbtes unb allfeitig bewährtes ®®u- 
material, ben Stampfbeton, ber feit altersber 3 um Bau 
oon jjfeftungsrocrten, Brüden, Sjänfcm, jjabriren ufro. 
benutzt tourbe, in bie f)ant>Lid)c ftorm oon OTaucrfteinen, 
Tacßjlcgeln, Döh«n ob. bgl. oermitteljt unjercr Blafc!)incn 
nnb formen 311 bringen, fo hoben jid> ber (Einführung 
unferer Onbuftrie bod) Diele Schmierig feiten in ben Weg 
geftcllt. 9ßlr finb beftrebt gecoefcn, toiefe Sd)rotcrigfeiten 
butch roeitejtgeheniic 9lufflörung 3 U fibcrrolnben unb önrcf) 
ftetige Derbefjerung ber 9lrbeitsmethaben bem neuen 
Baumaterial immer neue ftreunbe ßujuführen. Taß uns 
biefes gelungen ift, jeigt gur ©einige bie Gntroidelung 
unferes (hefchättes. Xasfctbe rourbe im 3ahrc 1899 non 
mir gegrünbet unö nahm unter her treuen Mitarbeit Des 
früheren Witinhabers öerrn Dr. ©aspart) unb bes lang* 
fahrigen Betriebsleiters §*tm Worgeuftem unb bes im 
daljre 1905 neu binfugetretenfn Dritten Teilhabers, f)cmt 
Ingenieur 9Bolf, einen berartigen 9luff<humng, bajj toir 
bereits innerhalb bes Jahres 1906 für sirfa eine Million 
fülarf 5ßoren in alle Welt hmausfenben unb baburch 


3 trfa 270 Arbeiter unb Beamte befd>äftigen fonnten. ÜJiit 
ben Brobnlten unferer Blafchinen unb formen finb in 
aller Welt gro&e ^«hrifen, SöohuhäufeT, Scheunen unb 
Ställe hergeftellt, finb tiefe Schächte ausgemauert, gan 3 e 
Stabte lanalifiert, Äirchcn unb Schulen errichtet worben, 
llujere 9Jlafd>inen arbeiten an bem ^3anamalanal, fie 
helfen bie Durch Grbbeben 3 erftörten Stabte San ftran. 
3 ts!o, Balparaifo, Äingfton roieDer auf bauen. 5Rit ihnen 
roirb gefchafft in Bortoer» unb ^mterintoien, in Birma 
roie in China, Sübafrifa, Tripolis, Gmgma unb pielm 
anberen Orten ber ganzen Welt, So finb beifpielshalber 
in ftaltjien unfere SJlafdjinen gerabe^u jum Segen 
gecoorben, Denn auf nuferen Xad) 3 iegelmafcf)inen läfet Dort 
bie 1'anDesbehörDe dcmentbachticgel arbeiten unb rrfetft 
Durch biefe bic ScbinDclDächcr, um bie Dort fo oft oor- 
lommenben Bränbc nad)9Jföglid)feit 31 * oerhtnbcrn. Welche 
Busbehnung Die ScrtMlltollltg non de inentbadj tiegein in 
Teutfdjlanb genommen hat, geht aus ben Bufjtellungen 
bes beutfehen dPnientroarcnfabrifantenpcreius htmor. Tar« 
nad> würben innerhalb 25 fahren oon ben Blitgliebem 
biefer Bereinigung allein 1 56* Btillipncn S(üd3«ment bad)- 
3 iegel oertegt. Tafe Die Ginfübrung ber dementbad)jiegel, 
Blauerjteinc ufro. tn fo Iur 3 er 3 *it imö fo groftem Unw 
fange möglich war, ift nur barauf 3 urüd(uführen, bah bie 
!>abri(ation cinfad) ift, unb ba ‘5 bie Bnfd>affnngsloften 
für bic 9J?a|d)inen fehr geringe finb. Wit roenig Äapital 
ift man in ber Coge überall Dort, wo Sanb oorhanben 
ijt, eine Tachliegelei ober eine Blauerfteinfabrif ohne 
groftc Schroierigl eiten 

errichten 31 t I önnen. W ic 
haben unfere Brbcits- 
roeifen unb Blafdjinen 
fo ueroolirommnct, Dag 
jelbft tnrntg geübte 2 lr- 
beiter gute dementroaren 
herftelleti muffen. 91 uf 
bem anfchlteftcnbcn 
BunDgang unb bei ber 
Bcfichtigung unferer 
B?o|d)incn werben Cure 
BJajeftät bas beftätigt 
finben. Wir Dürfen utts 
ber Hoffnung hingeben, 
bah Gurc Blajejtät bie 
Uber 3 eugung oon uns 
mitnehmen werben, Daft 
unfere 3nbu|trie tatfüch« 
lieh bas 3utcreffe uer« 
bient, bas Gure Dia jef tat 
berf eiben entgegen brin- 
gen. Gs wirb uttfer Be- 
jtreben fein, als einzige 
fächfifche JViTma unb 
gröfete ^irma ber Welt 
in biefer Braudjc uns befjen auch fernerhin würbig 3 U 
3 *ig*n. 

Seine Dlajeftöt baulte unb nahm bie «injeliten 91ns* 
ftellungsgegcnftänbe eingchenb in ?lugenfd)cin, roobei ihm 
befontoers ^roei, ein 25 unb ein 28 3at)rc auf Dem Tadje 
gehangener, tabellos erhaltener d cm cntbad) 3 icgcl inter» 
effierten. 91 n einem fleinen Btufterbad) rourbe bem 
f>errfd)fr bie einfache Befeftigung ber 3iegel an ben Satten 
mittelftber patentierten Sturmfichening ber ftirma bemon- 
ftrieTt, Ter Vanbestjerr äußerte fid) anerfennenb Darüber. 
Gl)* man 31 er Bcfichtigung ber JV«brif fdjritt, trug Seine 
Dlajeftät, gnäbig bem Wunfche roillfahrenb, mit feften 
3ügcn feinen Flamen in bas im Gmpfangsjimmer aus^ 
tifgenbc GrolDcnc Buch ein. Tarauf trat man ben 9?unb» 
gang burch bic frabril an. llnfcr Bilb 3 eigt Seine Dlajcltlit 
im eifrigen fbefpröd) mit ben beiben Gh^f 6 im Bugenblid, 
roo er bas Berroaltungsgcbftube oerldhl. um fich nact) ber 
9Jlafd)inenfabrit 3 U begeben. 3n bem ebenfalls aus Sanb 
unb dement errichteten S hebbau, ber einen Teil ber 
Dlafd)incnfobrif birgt, präjentierte fich Q U*S *n ooller 
lätigfei». 9Bas ben Äönig hier am meiften intereffierte, 
roar bie Brbeit Der mächtigen Stangen, welche bie rot* 
glüheuben BIed)e automatifd) gleich mäh ig ju fauberen 
3 iegelunterlagen formen. 9lus ber 9Jla|d)inenfabri( begab 
man fich in bic 3cmcutroarcnfabril, Wohl bas erfte Wal, 
bafe ein Äänig einen foldjen Baum betrat. Bei ber dement- 
platten fabrilation rourbe begonnen. Tie Brobufte bes 
einfachen t)anbfchlagtifd)es unb ber älteren Spinbelpreffe 
jeigten bem Dlonarchen bic Anfänge biefer Ctnbujtrie. Bei 
ber mobemen Äniehebelpreffe w Triplei“ für J>anbbetricb 
entjpann fid) ein lebhafter Dleinungsaustaufd), an Dem 
fleh twrfchiebcne öctren bes fficfolges beteiligten. Seine 
Dlajeftät roar erf tatint, bah auf tocr leicht 311 bebienen ben 
Dreffe ein Wann in jo lur^er 3 cit fo faubere glatten 3 U 
liefern imftanbc roar unb mehrmals mußte ber Slrbeiter 
feine einfachen .9)anbgriffe roieberfjolen. 9Caren es bei 
ber fmnbprelfe b en teuren Tonplatten gleichen ben 
gemufterten Blatten, roeldje ben DJonarchen intcreifiertcn, 
fo erregte Der hol)« $*nid Der groften hh^roulijdjcn 
B reffen bie ülufmcrlfamleit bes fKrrjdjers. ©cfpanut 


folgten feine Bugen bem om 2 JJanometer. Gs 

tmtrbert (branitoibpfatten für Bürgctf teige mit 250000 kp 
Trud auf ben qcm gepreht, unb oerfchiebene örrrm 
erinnerten fid), in Berlin, Tülfelborf, «^ranff urt fold)e 
Blatten auf ben Trottoirs gefeben 3 U h al>cn - 9,u<1 ) toie 
jd)nelle Qltbeit ber Gd)Icif- unb B°ii crt,ia f < h* inen f tote ben 
Blatten faubere C berf lachen geben, rourbe berouuben 
Ter Weg führte au groben, 20 cbm fertiges Dlaterial in 
einer Stunbe liefcmben Bctonmifchem oorüber. Befonöerr 
9ln?rfenming jollte ber Äönig bem <Stembred)CT, bent 
üetnjten Tqp, ben bie $irma baut, Der unennüblid) btr 
härteften ©ranitftüde in Heine Brocfen nerroanbelte. Gs 
rourbe Seine 9Jlafc|tät auf bic 3 ementbachliP 0 flfabriIatton 
aufmerffam gemacht, roie man in ben :K)cr fahren im 
vorigen dahrhwnbert bie rhombus förmige ®eftalt Des 
Schiefers nachahmte, um foldje Blatten in größerem 
3-orrnat aus Sanb unb 3 ement Ejerinftellen, unb rote 
man aUtnäblifl batu übetging, bie Vangfaljjiegel auf 
einfachen £)anbfd)lagtifd)cn 3 u fabri 3 tcrcn. Jßicberholt 
äußerte fich Gcine Dlajeftät anertenitenb über bic 7tc»r*- 
fdjritte ber Dlafchinentedjnil, bie es heute ermöglicht, bajj 
ein einfacher Btbeiter auf einer Treifternmafchine in 
10 Brbcitsftnnben bis 500 Stüd glafierte Toppelfal 3 « 
3 icgel mit Stunnfidjcrung herftrllen lann. Gine ben 
behauenen Daturftcin imiticrcnbc Waucr ocranfchaulichtc 
bent if)crrfcher Die im letjtcn 3 tt h r 3 c hnt in Bmetifa 31 t 
hoher Blüte entroidclte Bauroctfe mit .C>of)lbl öden aus 
Sanb unö dement. Tie einfache frerftellung ber Blöde 



Röiufl rtrirtndj ttufluil ocrlAh* ken au-> <Bc(onntaiieritcinc1i «bchbiiu, 

in Dm ein Icil Per VtajctiinnifaDnt uiufracPraOn ift. 

mit ben ®crfcf)tcbencu 9Jlafd)inen, wclcije tote Jj-irma für 
btefe 3 *»^* haut, rourbe bem ÜJlonardjcn im 9Infd)luB 
baran uorgeführt. Tie Blodbauroeife Dürfte roegen 
ihrer grofecti Borjügc in Bau- unb auch in tfanbroirt* 
fdjaftst reifen »icle Anhänger finben. Bon Den Blöden 
fam man 311 ben Dlauerfteinen. Bier Dlafd)inen bemon* 
ftrierten ben 91terbegang biefer ausgebeh ntcn 3nbuftrie. 
Ter einfache Apparat w 3®Wfl“. mit bem ein Wann 
oiet Steine gleichseitig l)crf tcltrn Tann, bic „Bionicr flcin“ 
für fcchs Steine gleid) (eilig, unb bie „Bionicr graft", 
bie es ermögltd)t, baft oicr einfache Brbeiter täglich 
5000 fcharffaiitige Steine liefern I önnen. Bis einen 
großen ftoxtfchrUt be^cichncte Seine Dlajeität ba 9 neue 
oolljtänbig automatifd) arbeitenbe Dlifch* unö Stampf- 
wert für 3etnentmaueTfteine. Tiefe Wafd)iue bietet bot 
Beftörbcn bte öjürantie, baft fie Steine, glcichtnäftig 
gemifcht unb grftampft, folglid) auch oon gleichmäßiger 
hoher Tnidfcjtigleit liefert. Gs inter cf iierte Den hohen 
Öerm, baft ein deiner Tnp biefer Dlafchine gcrabe 
nach Äcetmanshoop oerfanbt toerben jollte. 3 n lein er 
t&egenroart würbe ein auf ciuer fold)en Dlafchine hef* 
gejtelltcr ein oierlel 3 a ht alter 1 : 6 gemilchter Stein 
unter ber Trutffe(tigteitspnihingsmald)ine geprobt. Gr 
3 dgte ben er(ten 5)iift bei einem Trud oon 270 kg 
auf ben qcm. 9lad)bcm Seine Dlajeftät nod) bic ftabrifa* 
tion Der Trainröhren auf ben Traittrol)nnafd)inen unb 
bie .<P)crftellung ber Äanalifationsrohre in Den Golumbus- 
formen gcfchen hatte, oerlieft er, umfubelt oon ben fpalier» 
bilbenben ?lrbaitern biefen Teil bes Werfe* unb begab 
fid) an ber Tifdjtcrei, bem Berfanbfdjuppcn, ber Treh<rei 
unb bem jVarbenwerl oorübergel)eub nad> bem Dusgang. 
Unfer ^weites Btlb seigt ben Woment, roie ber Äönig Öen 
Shebbau mit ben Herren feines ©efolges, ben beiben Ghefs 
unb einer ftnsahl Bngeftelltcn bes Werfcs urrläftt. Wit 
f>änbebriid oerabfehiebete fid) ber Wotiard) oon ben Gljefs, 
nid)t ohne nochmals 311 betonen, baß ihm bie ftirma 
I)r. Oiaspan) &Üo. mit ihrer Sanboerroertungsinbuftrietat» 
fächlid) etwa* ’Jleues unb fehr Onlereffantcs geboten hätte. 
Braufcnbcr einer oicltöpfigen Wenge begleitete bic 

Bbfahrt bes Wouatd)ctt im Butomobil. 


Die lilostrirtc Zeitung darf nur I« der Geslult In den Verkehr gebracht werden, In der sie scar Ausgabe crelungt Ist. Jede Verilnderung, auc-h das Beilegen ron Drurksiu-hcn 

irgendwelcher Art, ist untersagt and wird gerichtlich verfolgt. 

Alle Zuwendungen redaktioneller Art sind an die Redaktion der Illustrirten Zeitung in Leipzig, Rcudnitrerstraßo 1 — 7, 
alh- anderen Zusendungen an die Geachäf tastelle der lllustrirten Zeitung, ebenfalls in Leipzig, zu richten. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





5 tr. 3378 . 130 . Sani». 


Dte 3lluftrirtc 3ritung (©erlag con 3.3. JBfbrr in Üfip3ifl) ertdjcint Jfbcn Donnerstag oormittag. ©irrteliäljr- 
Hefe« 53e3M0spTei$; feurd) b«n Sud)I) an bei 8 Jf, frei ins &aus 8 25 A; bei ci ner oftanftalt beftetU 


26 . SRim 1908 . 


®eutfd)« iRttd) 8.* 12 A. Deutfdje Gdmfcgebicfe 8 J(. Ofterrrid) 10 K 50 h. Ungarn fl K 94 h. edjcoeü 10 frrs. C5 Cts. 3n fllgopten, Belgien, Bulgarien, Cljilc. Dänemarf, 3talien, Curemtmrg, 
DMeberlanbe, ‘KonDegen, «Portugal, Rumänien, Hu&lattb, 0d)a>et»en, Serbien, lürlei, Uruguay neljmcn bi« Loftan ft alten SBeftcUungen 3 um Streife oon 8./» ukrtelläferlld), aujüfilii) bei 
SBefiellgebüferen, entgegen. 3n ben übrigen fiönbem 5<s gBeltpöftoerem* erfolgt bi« bir«fte 3ufenbung unter ftreujtanb l) a l b 131} tlid) für 28 M portofrei. Ginjelpreis einer Kummer 1 Jt. 


Königlich Bayerische Technische Hochschule in München. 

Vorlesungen, Übungen und Praktika, welche an der Techniken Hochschule im Stimm ersemester 1908 abgvhalten werden. 


I. Reine und angewandte Witleaitik. 

Prof. y. N. : n.'ihrr«- Mathematik II. Teil mit Übungrn. 

Prot. l>r. r. Il^rk: Usk«« Ma thematik IV. Teil mit 
tlb. ; Amv» ihlh' Knp.d, Funktio«enUi«»ri«-i in.Üh.). 

Prof. Pr. 11 nstrrwaldrr : < irundz. ü . hfth. Mathematik 1 1 . 
Areh.u.Clieni i m.Üb.(Fori*.;t; l’hotngnuumoU.m.l l>. 

Pro«. Pr. e. ll.ck , I>r. Fln-terwslder und Pr. kiitta : 
Mathematisch.“, Seminar iKollo-piiuml. 

Prwf, Pr. ; Par*U-II. ti-s-inetrli- 1 1. Teil m. Cb. 

Prof. Pr. M. Schmidt ; Vcrini-wuiigsikunili- II. Tril mit 
Praktikum ; KaLt-iort-* hnik mit Praktikum; ll.iu|»t- 
*«fm*MUAf(*<ibnng< n ; Karti« niniraü bimffi-n . 

Prof. Pr. TOppl s Technische M.-chiinilc cinschl. .Irr 
Elemente der graphischen Statik mul «Irr nnalyt i-eh-o I 
M ci hani k I. Teil t Einfühlung in alle Mechanik i und 
IV. Teil tDy n.ui iik> ; Finnigen auf dein (icbnti- « Irr 
tMhtiiwhen Mechanik (Übururon zur Dynamik). 

Prof. Pr. Katta: Algebra (<ilei. bumptUk. ori. ) mit Cb. ; 
Algebraische Analysis mit Übungen ; Übungen in der 
Trigonometrie ; A usg leichui) g*rci huung. 

IL Reine in i amewaidte Ratirwissnneckittei. 

Prof. Pr. Ehen t Experimentalphysik 1 1. Teil (Magnetis- 
mus, I .Ifkiiiiuiauiietismii'. Ll-ktr-dynamik Induk- 
tion, Nt iihlen * -Ick trumagn . Energie, i iptik); Physika!. 
Prake.; Anlrit.z.wixsetisi'h.Untew.a.d.(ieb. d. Physik. 

Prof. I>r. Voll : I ' liuugcn ln «ler angewandten Physik 
(Heining, Ventilation etc.) 

l’fuf, pr. ITippl ; Praktik, ini mcclyus.-tcchu, Lal-orator. 

Prof. I>r Muihtnann: Allgemeine Expcrimentalchemie 
einscblu-lll . der Gnuidzüße der »uv. mischen Chemie ; 
Cbemi». l»'s Pr.iVtikum un analytische« und elektro- 
chemischen Laboratorium ; Spezielle Arbeiten auf dem 
tiebit tc der unorgJUl, < uerole U, der Elektrochemie. 

Prof. Pr. Muthmann und Prüf. Pr. llulir; Praktikum 
in d.T tcehniarben (innilyH. 

Prof. Pr. LippS Organ .Chemie ; ('kein. Praktik. im wyan. 
Labonitor. ; t»|«ez. Arbeit, auf d. (Pb. d. org- Chemie. 

Prof. Pr. fkbulL: Cbwn, T.ehnoloKie 111. Teil icIk-iii. 
(iruliindiisirie ; Srhyii'lelsfluro, lS»da, FtTn , tOr, 
Seifen. Keraen, K.uhsjiP; >iil*iitun>. Cbl<«r. Chlor* 
kalk, Kaliaal *•-, Sal|i.et.T*ilHre ; S|>«v.-ik<est-.ffe ; Xlineril- 
farP-ni und I V. Teil tM.-rtoltnau rialk-n ; Kalk. ( ü|«a. 
Zviai'-nt ; Kuntbleiw ; Obis- n. Toiimurenl ; Praktikum 
im chim.-trvhn. Uthörn tori um ; Spei. Arbeiten auf d, 
(inbioted. techtti*ch. Cboinie; Chtm, Praktikum für 
Kurtdi. laten ihn linheren Zoll- und Steuenliensti*«. 

Prof. Pr. Lintner: Chemie di r Nahriuiirt- Ull.l ( i. nuU- 
tnitt.-l; Gruiiili. der ur^tan. Ck.inle mi.l lanf in ilie 
TtrlUKiiogtC II. Waren ki Ukdemii l»‘p.i>d. Heraokaielit. 
der (iiiruiur«KewtTbe(flir Kandidaten den liub. Zull-ii. 
Sie uanlitii wies): (iikrunjptebwnisclieaPrmkt. nebst Üb. 
in d. Unt.TJuchunir ton Nahntttir— u. ( ienuBraitteln. 

Prot. I»r. Oebbeke : Miner»lo«ie mit Derru,n»tratl»n<-n J 
KrisUllosrnipble im AnsekluU an die Varlraiuigtui 
über Mineralogie ; Uincrakogiaelies Praktikuui I; 
(irundaQged Miii«T*logie(f V>'niii*s«uniiiingen»i'tiri' i ; 

>io^ ist'bo> Praktikum f. Hau- u. K nltunngeniptin 
mit Exkursionen ; Anleitung rum »elbstilnJ . Arbeiten 
im mlneiBlbgiach-geologisrluTi IaiborntoHuni. 

Trd. Pr. Orbhekr in Vsibiiidung mit l’n>f. Pr. Webers 
Pie Anweirdung ries Mikrusko|ea in der Mineralogie 
und Geologe' (L’mktiklim). 

Prof. l»r. Knohlunrh: Onind/rig» der I’byaik (für Ver- 
metaungaing-nieun* u. Kimlidali n d« b.'.beren Zoll - 


u. 8teuerdien*ti'*i II. Teil ;Tbermiscbt».M' bm. tlioden; 
Teohniseh-itfaj'siknl. Praktik.; Anleit. k. Auafahruiig 
wfaaenaeha Kl. Arbeit, auf d. Gebiete .1 terkn. Physik. 

Prof. Pr. Hnriirr: Witrmothe.,ri- mit Übungen. 

Prof. Pr. t.lbaer ; I’rrldin, Cliiiedui, Iviliinolin und 
Allüiloisle. 

Prof. Pr. J. liofer: Analytische Chemie der Metalle ii. 
Metalloide nebst ( ie wicht»- u. MaUanaly.se I . Teil ; 
Pie elektr. iclieiiii sollen lTores.w. 

Prd. Pr. Kohdr; Üb*rs. iLTirpei» m Üb .fK"H»«|'nuiiib 

Prof. Pr Fmden: Lrdmft^m iiMniis ; Kriwiulloptik, 

Prof. Pr. Weber: Übungen im I<4*sLiuiiiii n ». Mineralien 
u. Gesleiiu«; Üb. im llesti mmen ¥. Versteinerungen ; 
4>n«|.«gtsebe Ponnatii >n >kun<le (mit l'vkorsloni ■■). 

Hon.- Pr<d. Pr, Hahn: Hauhygii-ne fl. Ank- u. Ingen.) 

Prof. N. S.: Physiologie II. Teil (>errm , !'inne>- 
oiuane, MuskHn). 

Pr»f der lifhinttl. Horhsdkulc I>r. Ilöf>r: Allgemeine 
und spezielle Zoologie oinschlii'Ül. d. r Lehre von der. 
tierisch«'« Srhadlingen ( Kurtai -Ixung). 

l|rinorar)in>f. Pr. Stadler; Übungen in: I '(lariEfiibcsU m- 
men mil I xkiirsicinen. 

Prof. d.T tisTüratl. II.M bst bule Pr. tdiHrnhacen : S|«.e. 
u. systemat. Hotanik; Hakt. u. I*ilw; II', lau. üb. dir 
Yorjjnchrill.. rugl. als Anleil.ru M-lbsUtud. Arbeit. 

Priraldos.Dr, Mrrrshrlmrr: Kinf . in d. Ivssviule rutther. 

HL Ban-. Kultur- und VermessungsiagenlBurfactr. 

Prof. Krruler: Rauksuutruktionsl. t. Bau- u. Kultur* 
ingrnk-ure in. Üb. Fortaetz. I; Wa>ie-rbau f. Bau- u. 
Kiiliuringenieiire d. III. ii. IV.. fällig. ( Fsirl». : Ent- 
werfen r. Was-serlziui en : I .inienfi'ihmug d* xraben, 
Fis- nli.llilo II lind r-.'ln (l;,li H skilllÄle. 

Prof. Ixwewe: Krdbau; StraLten- ii.Kisenbahnbotu t. Itnu- 
iaceaictire<Fort».'i; Lmw v. Ei- n'iahoiKiHt,; EIh-ii- 
bahnulHTlxiu : Eni» . s . Kiaenbrücken für Masehinm» 
ing.-n letire ; Üb. in d . Ingonieurhauk. ( f . Vermessungs- 
ingenieure u. Arels.); Ko-t.-haniM-bl. f. Ingenieurlslut. 

Prof. Hielt : Hrftckenbau II. Teil i Theorie u. Konstrukt, 
d. Mau< rsu-rkshrfiriken 8"» ied, KiagnbvtonkactstrukL) 
u. III. Teil (Konstnikl. sr. Kinrnbanteni; Übung, in 
di r BrOekunlautkund» II. Teil (Entwrrt. r. Siein- u. 

llolxbru.'k.'ii sowie V. Ei»ehlwlOI>k«>USl fllktiolien) Ii. 
III. Teil (Lnlwerf. r. voll »an d . Hiaerik, .uMrukliorien) . 

Pp>I. I>t. Prf »SCI: TmtneUmu I t-rt-.); Maschinenkunde 
fftr Bau- u. Kulturingeniruxc (Ports« u.) m. Übunp-n. 

Pot- llarrr: Batiuhofanlag.ii u Ei»entwhnb»-trii-b*cin- 
ricbtungi'ii ; Entwerfen von Raliubufnnbigon. 

Lrbrer llrlinerlrhs : Teehnischva Zeichnen; Plan-, 
Karten- u. KntasteneicUnen ; Schnf Ucicb nun . 

IV Archllektortaeli. 

Prof. T. Mret naelTy: lloshffflukortstnjktionslrhrt' für Ar- 
chitekten I Teil (tilgte ich I. Teil der lioelibaukiinde 
fftr Maschineningenieure) tiur Übung- n; Autl- rdetn 
1 Stunde Vorlesungen fiir ool. h«- ArrbiU'kt., die ihr-' 
Sfudi-u im S<.|»| tu er*. II unter begime-n ; CirundaDge d. 
Konstrukt) uns- und Fnrmealrbn' des Hoehbam-s für 
Bau- u. Kiilturiiig-nieii«' mil Übungen (Furin-Ut.i; 
AuU-rd.m I Stunde Vorlesungen uU IlilUroileiung 
für Keueinirrtenih' ; li <di Ijuuk.Jiiat rnkt i< m sU'bre für 
Anrhu- kt-n Hl, Teil (suglelcb I. Teil der llo-hbuu- 
kundi' für liauingniieiiii'i mit Übungen-, Statik der 
H ucli bau k-msinak linnen: Xonstniktite Übungen au 
eigenen Entwürfe«: Hnustnff künde (Moli u.. Metalle); 
Üb. in d. Huchbuukun.le I. Maschlnuilnie n. II. Teil. 


Prof. .4, Tkle-ntrh: Formenlehre der antiken Baukunst 
mit Üluingen il .oiKeiMiiig); Ruwtile .Je* Altertums 
(r.iiiiiM'lie Baust illehre) um Übungen. 

Prof. llülLlniann : üo-rnu-niohred. keeuuss. I. Teil m. Üb. 

iFor-s,) u. II, Teil (nur Üb.) ; Pfrnpcktlrc I. Teil m. 
Üb. (Kurts r. Innere Dekorationen mit üb. (Forts )- 
Prof. Freih. *. Hrhmidl : Formen - u. Stillehn? d. roman. 
und g-di—'bi'H Baukunst mit Übungsn . I <>rP.) ; Ent- 
werfen v. Knuten khdliiTen l'mfang*; Entwerfen r. 
Bauten gr.~, deren Fm fang*, mit Perailausbildtings-n, 
Prof. Hoch nt er: lieb&iidrkundcni. Üb. il <,rts.>; Eniw. 
ron Hauten greller. I in fatigs m. Petallausbildungi-n ; 
K «wteuiuiscli lilge für H. clilMiuleheinwchl. d BeirtcU- 
|>lane und Akkonlbr-Iingoixoe. 

Prof. I>r. F. w, Thlersrk ; Hasistillehre der Bena» sxanc«' 
mit Üb. (Fbtfa.); Entw. t. Hauten kleinemi Dmf. j 
Entw. v. Bauten grüü. Um fang. m. IH-Iailansbildtiagin. 
Pr<f. JunHurr«(v*eh : LandwiMselk. Baukunde II. Teil 
.(iebliudi' f. Linilw irtiw-baftl. Xobengesecrl»') mit Üb. 
Prof. HeB: Onuunelltalca und figürlichs-s Modellieren. 

Prof. Pfaan; UrnoraenU-n- u. FiKitruucicbncn ; Iaind- 
srhafLsiu-ielm. u. Aquarell it-r. ; Entwurf ir. Ornament; 
Skiraien n v.,n Jluuwsrken ii.vb der Natur. 
1‘rivatdoz. Pr. Wllllrli : lü-Hcliis bte des Bar s-k Stile* in 
Italien. I K-utacb land u. Frankreich; Alte Münchener 
Architektur mit Exkursionen). 

Priratduz. Dr.Ilrrkler: Itöm. lirali- ii. Ehrend enk ui 11. 

1. Maschinenwesen. 

Pr f. ». 1/Oiswow : Konstrukt iou.'lchre derMawe -binenh-ilc 

II. Teil; Entwerfen von Maacbioentailen IL Teil ; 
Kutwerfen von Pnmpfkesseln. 

Prof. I>r. fvelirfller : Tkcotek Maackinenleh re ; Theorie 
d. Wiiruiekrafimaaeh. ( iHuupfniasch ., Verbrennungs- 
o>,x»eb i, Trakt ik, im lailwrator. I . th'-orvt. llaadaiocal. 
Prof. t. Hojrrrt Textilindustrie ; Fabrikanlagen ; Grund- 
rtige der nieebaniseh. T.'elinalogie (f . Kandidaten de* 
b.-her«T» Zoll- MB.1 Slrtlrhlielxsl. s , Forfset/ung. 
Prof. I.rnew: Konstruktionalehre der Ikunfif maschinen ; 

Entwerfen tob F; is- ntjubninasebiuen, 

Prof, Pr, ( ame-rrr: Wiioacrkrafian Ingen ; Entwerfen v. 

Wasserkriftiiiast’bineii ; Zonirifugal|>uinpen. 

Pr-I. Pr. Harm e-ter: Kinematik. 

Prof. Krr-Il: Ein (ührung In die Konstruklionslehre d. 
liebezeuge ; Entw. r. lls-bezeug ; Allg-'in, Ma*ehuoTi- 
lehre (Arwitanueb. I. u, II. Teil) Mass-binnireielm. 
Prof, fjrli ni rer : Konstruktion*!, der Pumpen , Koilien* 
|inm(M>n, Piimpweik saulag. U-H asserhaliuiurtmasch. i; 
Entwürfen Vob GcblAOen und Kompressoren. 

VI. Elektrotechnik. 

Prof. I>r. Helmke: Einfuhr in die El- kkruteebnlk ( Üb. U. 
Praktik i; l.lrktroleehnik f.Maaehineningi-ii.; Elektro- 
Usbn . M.-Qkimde ( fort* ) ; Elektro teehn. Praktikum I 
(\leUt--chnik u. I'hol-.hietii, ) ; Elektro teebn. Praktik, 
fftr Vorgesckrl ttvlie ; Klektri*- he Zenlralanlagen und 
Arbeilaühertragnng (Korliu-Lzung) mit Übungen. 
Pn.f.Pr.Volt : Eiektroteehnik f. Chem. (Forts.) mit Üb.; 

Tlieorieu Knnatr.d. MeUinsimm.il. Elektrizitfltudlliler. 
Prof. (hutan na : Theorie u.K, -astnikl d.el.'lcir.Ma», bin.-n 

II I. Tell (Transfoiiuatoreii u. AuynehroncnM- ,r. >, Entw . 
▼ .elektr.Mxwhin.; Italin motoren m .b«'*,lier(H'ks i. ht ig. 
d.Einphaseu-K'-llekturiiiot.; Elektro teebn. Praktik. II 
(.Me>«ung.a.MuM-bin.. ( «leirlirirli u-ni u ,'liuu sformat. i. 

llen.-Prof. kndrniaka: Elektr. Schalt- und Itegulirr- 

»f -parate ; Elektrische, Habnen. 


VII. Liidwlrtschaftswissinichitteii. 

Prof. Dr. r. Noshlei: Agrikultunphemlp I. Teil (Fr- 
nhbrung d. Kuliurpflnnr ); Agrikultiirrbein. Praktik. . 
1 jind wirtochai ll. Toris n.d.«le II. Teil h M-dkesvlw <«*.. 
nid l>e|n*>u*t«it, auf dem S«|ii|sguie\V«-ih.-D>(> |>b;ii,i, 
Prof. In-, Kraus: PflanxrnzrichUuig : I nmlwinscbaftl 
Cierilie- und Maschinenkunde ; Pie Krankheiten der 
laJidwrirUk'liaftlirii . Kulturpflanzen; laud» irlorisaftl. 
Versu. bwmsl.'llung ; Z--II «eiJige PenrjnstRUionen auf 
dem Versuchsfeld«- und auf dem SlaatPguie SVeihc" • 
Stephan ; Anleitung zu wiBscnschaftJii-hcn Arbeiten im 
landwirtsehxftl. Libonitorium n. auf d. Versuchsfeld,-. 
Prof. Pr.Poft :S|.«i.-lle land Wirts- haftl.Tierf.roduktloHs. 

lehre n». ls-monstrat.il. Teil (Pferde ii Schweinezucht ». 
Prof. J ummersparh : laoclwirtsehafl liehe Itatikund--. 
Prof. Pr Sehn Id rr: Izsralwirtaeliaflllebe Betriebslehre 
II. Teil (i-iuschl. der NrhAtzuninlolire); Luidwirt* 
wliafil litTliiiungsf ilhning l in eindaeher u. doppeli- r 
Form): lloiiitierung (laxalioidd. IU>,l-ti* m. F btiiigcn . 
Hon. -Prof. May : Spcaiellcr pnaiin-nbaii II. Teil; (Kul- 
tur der Futterpflnnmi uml \VU's»ii|ificg*). 
rrof. der Tierilrtil. Huchicliulo Dr. Mob ; Anatomie der 
(iescbU.'chtseii’g’.iiie. des Nervensystems u.d. Sitsues- 
-•rganc. sowie Embryologie der llasisii«-r*,. 

Prof. d.Tieranll.HurbM h. Pr Hafer: Fischkraiikbeiien. 
l*rof.d. Tierarzt). Uacbacfc. Dr. Alhrerkt ; < irilügelzuclit. 
llun.-Prof. Dr. Spbttlr; Kiillnrhvhaiaebe, Übungen : 

Wu-xcnlmu mit Denmnivtratioiw-n. [lieben Nutz! irrt*. 
Po*. Pr. Vorei: GesuiidbeiUpflege der Undwirtsehxft ■ 
CtiiT.-i*r«f . l»r. Hehiipn-r: Enzvklofgldie der Furst- 
wisscnschalt (mil Lxkttrai -iicn) 11. Teil. 

VIII. Allieieine Wlsseisclatlei. 

Prof . T»r. Siilrer-l.ehlnr : Geschieh, d. deutsch. Literat. 

d. P. Jabrluind III. TeU; Lhwrargeschklitl. t üuagvn. 
ProI.Pr.Onif Da Moulln-l>kar 1 : Prtitsche (it-schicbte v. 

17-H- 181">; Handels- u .Kulturgesoh ll.Tcil; llist . N>m . 
Prof. Pr. (idnther: Allg-'int-in-- u. s|»'uelle V'alkerkund- 
H Teil ; < ieogni|»hä*a'iic« s-.i-nluar (I ddaklik d«*r malbe- 
matisch-'» und physikall sehen Erdkunde > IL Teil, 
Prof. Pr. Voll : Allgemeine Kiin-tc'-rliicbtr II. Teil. 
Prof.K.N.: Kinant« issenoeh. ; «,e*- !i:ift«kuiid- l. Toebn. 
Hon. -Prof. Dr. Gütz: HiUui-L^,^nt|ihie Korb».); Ik, 
Pilurium Fitr, >pas in. Iw». Itli- kmclet auf PrilbHiun-te. 
Hon. -Prof. I>r. r. KelnbardstStlner: Emil Zola u. se in 
Werk ; tiniiMiaQgntl. l'ä-Jiig-gik ; nulav-gi'cb.&finiii. 
Privaidoz. Pr. Itern: Die Aibeiterfrage 
Priertiloc. Pr. Cohen : (iewerbn- und Handelspolitik 
l’rof. I)r. Illppenmeyer: FramSsische Sprache I Forts, i ; 

Englische 5; -rache ( FurS-eizung,. ( Sprache - Fort ». >. 
Privat, |,.g, a. d. Unir, Prof, Pr Uartinann ; Itahen-ch- 
Privaidoz. an der I niventitiU Dr. TcBIfr: Anauunie 
d«« niensehlieh. Körper» ; Nothilfe bei Verletzungen 
u. Unglik-ksfJUJeul mil Pemonstralio«. tl. Wrhatidfib i. 

Prpf, Pr. FINwr; pie Chemie in der Malte, hnik unt--r 
Bcrüeksichtiituug der Physik (Vortnigviklus); Ünik ■ 
tikiini im Ixb-raiorium dir VersuchsxnsUlt Ural 
Au-duinfUfttelle fQr Malt«hnik. 

Ing-mii-ur Berk : Huchfubrung. 

Phutaelien-ik.'i I iban; Praktische Photogra|.hie (ein 
s«hs Nachmitlage unifa.s»rjidrr UnUrricbiakura — 
Vorträge iinsl Übungen • in der ..Lehr- u. Vor* 
suehaorobUt für Photographie“ in Mauchen, aperi. lt 
f. d. (studierenden d. T-s hu . II- -chschule eingerichtet). 


Da« nusführi. Verzeichnis rief Vurh-sungon. ('bürgen ll. Praktika des ganzen -Studienjahres nebst Angabe der Tage u. Stunden iit im Programm für das Studienjahr 1907 P- enthalten, welches auch die naben-n Aufschlüsse 
aber Organisation d<r Technischen Hochschule, Bedingungen der Aufnahme. Gebühren, Stipendien. Prflfuairen, .Sludienpltäo u»w. gibt. — DIcm-s Programm kann gegen Einsendung »on Gd Pfennig lin Briefmarken jeden L-uides 
, . |, r iuncrhalb dea Deutschen Re-iehe-s auch gegen Kachnahm« dieses Betrag,-» vom Sekretariat der I ü-cbschulo bezogen werd-’n . — Die Inskription für das Kt >m merme inest e» 1*. ■ *4 beginnt fftr Angvh.tri ge des PeuUcbm Iteiches am 
’jr. April, für Ausländer Sin 1. >la.i und U.HK.TI — von Ausnahme fallen sbg-s-heii — In» turn 2H. Mol. Die Vorlesungen und Übungen nehmen am 1. Mai ihren Anfang. — Schriftliche Anfragen wolle man an das Kok tonst oder 
an daa SeknMariat lichten. Rpklorat der kiifligl. TeclllllscllPll II(H>hschuI»: Df. F. V. ThieTBPh. 


Carolo Willi elmina. 

Herzogliche Teehniselie Hochschule 

y.it 

Beginn ürs Sommer- Keniehlrrs am 2s. April r.His. rmgrammc sind ko^trplw 
voin Sek|-<*(»»Pi:tle 7 .U U/ielu ii. 


©erlag von 3 . 3 . ÜBeber in fieip3ig 26 . 

®er 2 Beg 3um einjä^rig-grcitDUliflen SJSLSBSm'Z 

©nitre itnb ©larinr. ©on C bctttleutiumt l T. ©lortlj (Einer. Xritfe, oer- 
inelirte unb oerbelferte Hufloae. 3n Crtgiitalletnenbaitb S ülar! 80 ©f. 

Itanöbud) her Uniformfunbe. ^ 

ffinjelfifluren auf 100 Tafeln. 3n Criöinalldnenbnnb 6 ©fort. 



|< 7 ophie Uoigh 

LjJj^Ä.Dresden' 


Ootrh?^r. 1Z 




SMonotsbilbcr aus bem Golbatenleben. nS 

99 ©bbtlbungen mid) Criqinalyeidjnuitgcn von ©idjatb « n ötri. 3n ftrifern 
■II uftriertevt lliujdilou 1 ©Uirt. 

»ie B 51 f«rid)lQd)t bei fieipjig rUAJtUrrwSSLK 

unb einer Mnrte brr llntnegeub oon Vripttg au« Der jeit ber ©ölfrrj<t)l<idt)t 
9ü«untf Vuflagr. 3n fteijem lliu(d)laa 1 'JBarf. 

(ftphpnfMrrLL 4 ,ir 3ub<[(««r ©Sllerjdjladjt bei fi«tujia. 

(BtUtllUMUU ©ad» einer Criyti not tenfinung uom Sdjlitditenntalcr 9(»if). ©ei. 

84x114 cm, ©rei» 50 ©f., MMfigtidi ©vrto unb ©<rpa(funfl?ipe(rtt 70 ©f, 


Studenten -Artikel 

jeder Art fertigt in nur bester 
Ausführung (257) 
Carl Roth . Wfirzbnrg SS. 

UegrOndet 1878. 

— Katalog gntia und franko. — 


aiapiedriehs-Poljjkhnikuni 

W eöfhen-dnhaltl?. 




Pro^rdnHT» darclv' das Sekretariat. ^ 


ptadt subvlecli niku m 


Teriia w, w, 3trtea|tT- 22 , 

BarüereHunitu = AuRnlt 

oon 5 Ir. Pr. SHiber. (C4ö) 
1688 (tnatü Jonjelf. fflr alle SnilHÄr* 
u. 6d)ulrxamtna. U nt errufet, T is-üpfin, 
2t|<fe. SÜDlinuna oerjfialid) tmpfefeki» pom 
beit bödJUen Rretfoi. Unkbertroffen* Sr» 
folge. 1907 beltanben It7 «btfurtenten, 
107 fWbttriAe.aSeefd bette«, l6©r1rT\anet, 
1 1 (HnjAbriße u. 10 fflr biberc £cfeu!fla|1 cn. 




Cimbach Via, ^rosp.fr. 


Der Untarrlcbt -wissen sch aftlichgk 

Kelirans-taltvn 

ist bVi ins kleieite nmrhgesJinit in d. 

Felh.thnterrichUw Melbod^ lf U,ti t : 

Hissetackaltl. geblid. Mann. 
Urbild Baulmson BohhOrsrot 
tiymiawalazn. Hvali/mnaslum. 
Dherrrtslwpfi. A blühr.- F.i amen. 
HMiera NidVi»H(t.rh.Hanifels* 
ai liulr MlltrVehulirhr. Prlil. 
Elisj. Frel«. rrOiinrandrn. 4.e» 
rl rtilaar br. PTi ll«>Jt»r anal .Powt- 

■ rk r. Telegraphea- 
.•enhalmprakt. u. 
»hlmelsiyz.lleal *• 
relssekronkr. Zoll- 
■amicr. Mliraaran- 
■ Erf Bea ProNnekte 
u. Anerkennnng^ehr 
> — Ansieht.scuduVg. 

;hfeld.Polsdam-Ps 


Vorbild u n y ^ & 

» nuek.atelMr.billista.Oe- 
«und., nar Htud. u. Kdrpcrpfl. gewridm. Auf- 
entk. Eigen. Wald. Ltaalni-lflltltHl, 
Bad Sctiandaa [Sicks. Schwall). (£») 


Plwiillloii.ll. 

am RRüritzsee, 

nrischm Waaaer and Waltl . AuOs-ntt gesund 
m-leren, herwitet für all« Schalklawea, Ein).. 
Prima., Abtiuriuia rot. Bestens »snpfohlaivra 
Paasionat Schalantt. Referenssm. (R&4) 


Vorbereitung! 

f. Ahit.-, Prim»,-, Flhnr.-, B,-,kad.-, 

EinjAhr .* Prüf. . uml allt* Fchult n in 

Br. Brhaster’a Institut, Leipzla. 

BidoaicSuttr. 59. Erfolgs s. Prospekt. 


Können Sie plaudern? 

Wollen Kit« lernen, wie man auf eine 
passende, anziehende u. Intcr.-svuite Weise 

A cine UntcrhaltunK anknßpft. 

wi e man sieh g,- bi Id cl und an - 

gmehm aiudrikkt, worftber 
man In der (iesell-uiiift, bei 
Taf. l mil dem anderen Ge- 
schlecht redet, wie man nett 
und amüsant plamVrt, kurz, 
rin bclmbh'r ficsrilackaftrr 
wird , dann b-tu-n Me das 
Huch: „Ille Kami der 
Intcrhaliuiig." Vom 
bertthmt. Autor Dr. GUrtner. 
ITi-ia Mk. !.»». Frlti ( aaprr * 4 
Dresden USVL (462) 


Biicher-Katalog 


Höh. Kochschule g 
Industrieschule 
Haushaltungspensionat. 

OrQitdL Ausbild. La. wirtseh . Fächern 

Spracht s. Musik Ksritgrtch TitrtlUffftlt. 

lieirn i. elf. Hause In schön»:. Loge d. 

Btadt. BÜff' Man twIoihp* l’rusjwkt I*. 


Thüringisches 

T(‘Hinikiiiii Jlnifiiiin 




Tnrus 

















Slluftrirte 3 ci * UTl 9 - 


3 lt 3378 . 26 . 9 KÖI 3 1908 . 


2Bie alljfit)dic^, werben aud) in biefcm 3at)rc roStjrcnb ber ^aucr ber 93abc* unb 9?cifc-3^* unter ber allgemeinen llb«r[d)rift: 

©über», Rotels unb *Retle=5ln3etger 

Die un& für bie „3IlujtTirte 3 c * tur, 8 u 3 ugel)«nben Hnt&nbigungen über ©aber, Sanatorien, Irinf« unb öeilanjtalten aller Slrt, Rotels 
unb IKeftaiirattonen, ©eifegelegen^eiten tt, nad) ©nippen georbnet unb oon Den übrigen ©geigen gefonbeTt an erfter Stelle be& 3nferaten* 
teils, unb sroar in bei 3«t«ng [elbft — nidjt auf lofen ^Beilagen, wie in Dielen anberen ©lüttem — 3 um Wbbrucf gebradjt. (£s bietet bieje GH n> 
rid)tung, bejonbers aud) infolge ber überfid)tlid)cn Gruppierung, größte Sidjerfycit für bie gctoünfdjte ©cadjtung aller Slnfünbigungen, coeldje 
bei ber einflu&rettben ©erbreiinng ber „Slluftrirtett 3 eittmQ" tn allen Greifen bc$ offentli^en «ttb gefell[d>aftli^en ßebens 
anerfannterma^en oon befter ©Birfung jtnb. 3nfolge biefer SJoraüge l)at |id) ber „©äbetr, §otel. unb ©eife eitriger ber 3llujtrirten 3«itung M l&ngft als be« 
werter unb beliebter ©atgeber in oielen Streifen eingebürgert unb bilbet getoiffermafeett einen Wittelpunft für alle biesbejü glitten ©efanntmadjungen. 
$)ie Unterjeidjnete, foaric oiele Diimoncenburcaus nehmen 3luf träge entgegen. — ©reis für bie einspaltige 9lonpareille*3eile ober bereu fRaum 1 HJlarf 50 ©fg. 

6 e(<f)äftsftd[e Der 3 IIuftrtrten 3 *Uutig ( 3 . 3 . SBebcr) in ßeipjig. 


B 


San -Rat Dr. pilling's Sanatorium /tue i.Sa. 


D? Emmerich 5 Sauatötiüm ü Nerven - 

MORPHIUMS ALKOHOL - KranKe 

1 BADEN BADEN 


Mild. Form d M,orph.-EntHchg.. iwingloa. ohne Spritze in i 
4-fcWoch Alkoh ol - t-n t wMmg. na ch erpr.V eriah r.Prosp . kostend. I 
(fiBlrl», mwto-) Das |M« Mt &cs. u.dm K .Arzt br. A-Mejer, 1 tarjt« l 


Dr. Würzburgers Kuranstalten in Bayreuth. 

1. Kurhaus Mainschloss 

ErholungKhcdlirftigr. 

Alkohol- und Morphium-Entziehungskuren. 


2. Sanatorium Herzoghöhe 

Otlin* und grurliliMMii' Pari llon». l*rosp.-ktc aul 


ffir Gemütskranke. 
W »nach . 


IlH»iti«r und tlirig. Amt : Dr. Albert Würzburge 


Ir. Starcke’s Sanatorium 


b. Weimar l.Thtir. Wald 



|MORPHIUMI 

I !“ r fl IT Wl>7TltTWrFrtli ■ 

HüHALKOHOLl 

1 Bad H 


tfHHa 

rzburg.| 





Th Li r i n □ e r 

WALD 5 AnAToHiUM| 


^SgSsSjSp b. Blankenburg L Schwarzathale 

Neuzeitlich« Wohnung.- und Kur- 

Einrichtungen. 1 ur Erholungsbedürftige, Murvöse, Herzneu- 
rotikur, Rheumatiker, Qluturrau, Frauenleiden. Besondere 
Abteilung für Magen- und Darmer Kränkungen. BiJdorgchmackte 
Leit »Atze und Bedingungen unentgeltlich. Leitende Aerzteund 
Besitzer: Dr. Wiedebura and Dr. Sch«awinvH.. - .i:.-; 


— Sanatorium Elsterberg 

r Eotiirbairdnir'a Vrvn- ■. M»gn«li'Hkraiikf, Im- ■. tirtmleifaed» i. hrtalangiMUrttigt. 

Prospekt* frei. SaniULtsrat l»r. Itomi r. 


Heidelberg: 

Alli. riihimUi l'nifi piitAtfMtMit an di r Mündung d. 


tfehW.tmrmnr , als landschaftlich sehAimU- .Stadt 
IV-utw hl niu-rkannt , SotiinH-rtrii«.-h«< I. Range«, 
g-g. Nordwind gc»chü lut. WtitKl«-rT«>lle Spazier- 
gänge iwif ioit. Wegen m. schönst. J-'emskht in 
dein 2780 ha ginnen Stadt« nid. — Jeder Kom- 
fort d. Gressstadt. Elektrisch betrieben« llenr- 
trntin e. Kßnigstuhl, dtp auch Solchen, die nicht gut Bergt- steigen kennen, die Möglichkeit 
tnelet, sich i. frisch. Luft u. hoher Loge t. ergehen. Lokaltmhnt-n II. Iüuiipfi-rtahrtfn l. d. 
berrl. Irngebung (N^ kartal u. Itrrgstnwm-). Vurtrelfl. Knieliun gsans-talU-rii , Kunstschulen, 
«nhlreisiiH wlaiu-tincliafü. u. populAn- Vortrtgi-, Bililintliekeii ( Akitdeniin he und V«ilksl<-w-hall<’ 
fßr jedermann), rtkndige Kunstausshdlim«. Kunst- u. AlU-rtOnsersanunlung. Kngt. Kolonie 
(Kogl. Kirche). (Jute« Mtnduheater, gross«- Oys-r i . Mannheim ( Kahrxeit ‘JO Min.). Anerkannt 
herrorragi-nde Knnnjite (in .Sommer 2 mal (iiglich). Schla.-i»tw-li-u«-bt. (r--l«-g.-nh<-it *u jedem 
Bnort. llnllrtiM’hwiinmhnd. Miete u. Lcbi-naniiU. billig, dntu r H. Iir«tindi-ni gn-ignet als 
Wohnort f . Rentner u. Pensionäre. I'nontgeCtl. Anskönftf u. Wuhimn itana hweis eru-ilt das 
MtiullUi h<- A erkehrs - llnrenu . llanpUlr. 77 g. 


taliii. DiseiiititsMT, I.iclatbrbantlluiig . Il.nlrul lit-rapir , liilialat«»riuin. 
ln «.lll ul. erinw» toiinrii- und l.nll ■ itail mit hehwinimlcli-ii. f701) 


Bad-Elster 


Eisenmineral-Moor-Bäder 
Köhlens. Stahl- u. Mineral-Bäder. 

Hü 


Montreux, Hotel Eden 

(Genfer See. ) Mmiomat. dcuUKhM Fua.- 
llotel in allerbe*t<?r ruhigster am S«-c, 
neben dem Kuraaal. Garten. Mit»». I*reis»e. 
(602) Besitzer Fall«floer-Wyr»ch 




/San.-Rat DrKöhlenSanatorium' 

BAD-ELSTER CSACHSEN) 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz i 

hei Kötrschenbrodn-DreftdAn. Phfutknli vh-diEt*!*!« Ii.-iotb.llum; nach 
Dr. Lahmann unter hntl. Liitung. lll ustr. Proap. frei durch die Dir«ktitM. E. Itdihe. 


Oberwaid IIDiabeles-Bauer 


Koetzsshenbroda, 

(Sunhsen.) 

Sommer- «. Winter- Curer>. 


b. 5 LGallen. («Schweiz) 


Sanatorium ob. 1 Bodensee, 

auch zur Erholung n. Jiaoh- 

kur. PhvKiknl.-dlUtPt. Heil- 
weise nach Dr. Lahmann. 

PubaJpineSmüd. Klitnk. Ilcrrl. 

Lage. UliiHtrierte Pra»)iektc frei. 


ur. ounmiui s ..Kurpark- öcnreiuemau i.Rsg. 

710 m Seeh^hc. — Benchr. Kntnkejtrahl. — Kein MojuKätbutrieb. 

Lahmann -Winternitz -Kuren "' r 

Spezialabteilung für Herzkranke. 




Pr«np»k1« frei durch die Kurdiroktlon f 


i m vergeh»«. Bade haut« Roe ntgen-Kahiue t, LiCht- 
bAdeKRuhera'uene. vollend. Inhaiation»- 
einrief t. Altbewährte Brunnenkur , * 

bei Kathirrben der Lutt- üaf 

weß* u. de« Magen». 


, quoll. Neue« medico-mech.lnetitut 


"iwn und RheumaHsmus 


Bad Sääm 


1/ | T ■> UW 1 ¥T ijj! CUr Rmcn- and Urmiitskrukr 

K 11 A 1 * ^ Tannen feld ^ 

bei Vobdonitz, Such »er- titenhurz, IJale t.lwurhuu^.ölln IU-4ier«. <5'2A) 

räuidsrhaftürh nchOnr, iwilicrtr läge auf einem Höhenrücken inmitten eine» 
15 ha großen alten Parkei. _ Warmwjwserhcizung. — Elektr. Beleuchtung. — 
Vier getrennt liegende Villen. — Pension 200— 900 Mk. — Das ganze Jahr ge- 
öffnet. — Prospekte durch Dr, Terkieabarg. 


Ein prachtvolles Geschenk 

^ I TO «. mar ■was*er-A|ipira t 

..Meto«“ 


„Metoo“ hr**nnl ohne 
Ga», ohne Spiritus, e.hn« 
1 Vtn ilctim , ist gefahrlu» , 
h(«-tB g<-l)m«v|iefcrtig ; pro 
Jahr lud rnu-rhaltung. 

„Mcton" darf an keinem 
Toilettentische fehlen, zur 
rat -Ion eiten Kahn- u. Alund- 
pnegv und ztun lUmiemi 
imcnthehjlich. 

Wo nicht ertdUtlich, bei 

Alfred Thieme, 

Leipzig, Plauenscher Platz 3. 

Proi» ( Measlng fein vernickelt) : 

Mk. 0.— pr. Stück in Karton. 




11 *1/1 lVnL<h lia tA> WiZlrgenrttfk verbunden mit hervorragend «in- 
IlfHl ^lalSUlIll; Jn Tl,lli-W..n Kerichl herrlich ge.in* ( .n .vnnArrt 

,n gelltet. Anstalt für natürliche Ileil- 

moth'>d«i. Vorzüglich geeignet ru l'rShjalireknre». Elektrische Iteleuchtung. Zentral - 
Heilung. Grosse Erfolge, beste Empfehlung. Prospekte d. d. Besitzer Dr. nef. A. Malier. 


^icn, „^öotef ^aifcrljof 4 1 

tidd)!. ber »ingftrafjf, t. f. fcofoper unh Stcfanoptnfi. BMInihtM. 


Waldhaus-Flims, Graubünden (Schweiz). 

Für den Sommer öder für d.-M Jahr in geschützter , klimatisch »ehr bevor- 
zugter Gcbirgv und Widdlitntl schalt (1150 m ü. M.) herrschaftliche Villen, 
eine zum allci nbewohnen, eine in abgesehloetscnen Etngewohn angen zu vermieten. 
Mral ernste Einrichtungen, elegant möbliert, Zentralheizung, Bilder etc. (&J 3 ) 
Nähere Auskunft erteilt K. Nitz, Chur. 


Neurasthenie 

I VftrVPlKf'llU ’ii'hah ‘** r * n Urmehrn, W«tn und Heilung, Prcisgvkrön te», nach, den 
VtVI ft UM Um dl lll I ru-ucaU-n Eriahrungcn brarbeitrtes Werk <350 Seit. , viel« Abbild.). 
Wirklich brauchbarer Ratgeber und lieberer Wegweiser zur Heilung. Für Mk. 1 .61» in Brief- 
marken au beziehen von dem Mcrveiutan Atorlaim ..Milsan»--. G, a> r .M (itehweiz). 

Letaleres ist d. gazisi- Jahr getlffnot. anssekl lessllch für männliche E'sdenten. Krfolgreichste 
Heilmethoden , emsig In Ihrer Art u. Wirkung. Klima für Neuntalhenlkcr besonders günstig. 













9fc 3378. 26. OTätj 1908. 


3üu|trixte 3 { ih* n 9- 


521 



v Lloyd 

Bremen 


NOKDIUP 


mit dem eleganten, 
aufs komfortabelste eingerichteten 


W—äy — ^ Mittelmeer-Rcisebureaa 

\\ C Hamburg, Gra.«keller. 

B) OMtlladunirtlaea nach d*r Rirtera, Iuliao, 
Dilmaiirn , Kpanien, Algier. Tiuiii, der Krim, 
AgjpU*n , Syrien und Pallatina. 

\\ b) Comtelntcrt* fcrlaOB ibt See (Ein«rtn*iaen mit Führung in dm 
11 Anlaufhifpn) nach Italien und Ririlien (31 Tip, Mk. <Ö0) und 
dem Orient (33 Ta*.-, Mk. 1000). Alle drei Wochen ib Hamburg 
) ELnzcLrclacn nach den Kanvi n-hre Inseln 3 — 3*/, Woehrn ron Uk 330. — bla 
Mk. 600.— inki Aufenthalt, auf den Inseln, d) nordlaadirrtam. (737) 

Pwpekte und jedo Austeunft koM*«. MlttÄlmeer-ReisebttT**«!. 


Prilllfl Eden-Palast- 

ULnUflu. Park-Hotel 

Einzige ruhige, zentrale Lage beim Rümcr- Rahnhof. Yon großem Park um- 


geben. Beste sitnilftre Einrichtungen, tn.xJerr 


Doppelschraubendampfer .Grosser Kurfürsf 


_ , „ , „ <13200 RegUter-Ton*) 

beginnenö am 27 . ]um Ö. J. von Bremen aus. 

Dauer öer Reise: 28 Tage. 

Preise 6er Plätze: V/on Mk 600. — bis Mk. 2000.—. 

Route: Durch Öen Kanal unter Anlauten von Southampton — Cherbourg nadi Greenodc 
(Glasgow) — Islanö (Reykjavik unb Isatjord) — Spitzbergen (AÖventtav unö 
Bellsunö) — Norökap — Hämmertest — Tromsoc - Dlgermulen — 
Drontheim - Mol 5 e — MeroU - Quövangen - Bergen — Oööa 
und zurück nach Bremen. 

Ende 5er Reise: 25. ]uli 1908. 

d« ser Norsseutsdie uoyb in Diesem Jahre nur Diese eine 
Polarfahrt veranstaltet, iu 

baldigste Platzbeatellimg 

empfehlenswert 

Nähere Auskunft erteilen 

Norddeutscher Lloyd, Bremen 

Abteilung Passage, Vergnügungsfahrten, 

Mtrfe dessen sämtliche Agenten. 


3 m ^fjataoitentaniie. 


MiAHtnil. Sf3S 

Vertu von I. J. Weber in Lelp xlfl 2S. 


Hochmoderner HoodLiilTcr. — EJndleder Imlt. — Hochmoderner Handkoffer. 

Kr. Ml. Kxllxll ca. Qm. cm. 2,1kg V. IS Id I Ir. 4IM. UxMxi;«,(a>. CB. Ul« M.U.H 
Nr. 4117. *0xHxl4c», kg l.ti.M I Ir. UN, »xf7x)l tm, (m, ra, W k* B.IM* 

Kr. 4600. Törin lang. I» cm breit, 10 tm hoch, fiemiehl ra. 3,4 kg, M. 10.60. 
I>ereelbe huch moderne Handkoffer in eckt Üntar-Rladlexlvr, hocheirruti 
66 cm , GOemll.«.-, GA cm M.«.-, 70cm M. 4*.-, 76 cm M. Ä-. 

(LX ~ WlBtemlflB’» |rod« Ideal -KolTer in fiten Größen, GO bin 10« cm, 
ST».— Mb K. flH.—. Die Irlcbtnten Koffer der Gc*emrart, rfH btUlnr 
wie jodor Rohr- und Pnirntkoffer. (304) 

VlaMarkartnnfl* bfmun s «ff c * ,acI, > ScWieflachioD, Handgriff. 

Aieiaerunons. » ™ k x. 3 , 75 , <» m n. am, 75 cm x. 4 . 7 s. 

Goldene und nilb. Med. • Preislisten kostenfrei. • Goldene und allb. Med. 

F J| MI!..fa wa | n S. l loflbb, Tb» eb en m4 Ledenraremfhbrlk, 

■ **■ Hinwr«Wlll| gr*r. 1828, I>lpaS* *, HBlMtnOk Kr. S- 


:: Hochelegante Neuheiten :: 

in Gold- und Silberwaren, Bestocken, Tafelgwtt«, Uhren sowie achwe* vwailberteii 
Wachen und MrtaLt waren, bericht man direkt aus der UoldladastolMladt 
Pfonbrlm zu aJlerbllllgstcn Pirimn durch (KB) 

Gebr. Stark, Pforzheim — » 

LaatgJKkrif« Llrfermatew vieler fOrwUlcIirr eie. HUmT. 
0000.000 Versand direkt an Private bar oder Nachnahme. 0000000 


Winterstein’s „Ideal“- Handkoffer. 


iiBerst 

leid! 

solid 

tum. 


PARIS 

GRAND-HOTEL 

Vornehmste Centrale Lage am Opernplatz 

MODERNS TER COMFORT 

Prächtiger Wintergarten 


Sin iffeburf) füt tttggptenreitenbe u. flgt)ptenfrcimöe v. Gontab Scper 
m\t 36 HBbUbunfltn unb rin« Barte non Cftpntm. ^r«io 6 SRarf. 
tn ßelituwmb flebunhm I ©lart. 

CfTlon hon 3. 3. tttfürr in Qrtpstg 20, 


Gmm HOTEL D'ITALIE 

VrUChir BAUER- GRÜNWALD 

■ LI1L V\ V JUL.GRÜNWALC' 5DN.BE 











522 


3Huftrirte 3 c * tun 9- 


3h. 3378. 26. 9fläi3 1908. 



S/j/rfdoso/i 


Zianrntrman n 


Drei sichere Lotsen 

durch den Lebenssfrudel ! 


Fortuna-Spieldosen 

1 1. 1 2. 11 30. 44, H. * 1». an H . Na.lksckrl.ke 1 75 7M N. 

biclrn durch ihre reisende Musik nicht Bur eine 
schöne Unterhaltung für Juni; und Alt. sondern 
tragen such dam bei. dm musikalisch«» Gehör und 
die Liebe Ulf Mukik zu wecken. 

Jul* Hcinr. Zimmermann, Leipzigs 

Mur eckt wenn mit Anftrbrift toriuna. 

ITluV-r: 8t. IVtorsbur*. Mockau. Ri«p». London. 


Digitized by 


PALMOS-KAMERASii 

aus Laichtmotall mit Fokalschlitzverschluss 

und 

ZEISS-Objektiven 

in allen gangbaren Formaten. 

Man verlange Prospekt P 9 


püftifdie SibIio%I 

für Gärtner unt) ©artenfreunbe. 

'iinrtfiiliuriliciiitf. «Siebent«- Tluflag«, mit bearbeitet von Pr. annx Raffen, 3Jti* 
41 «bbilbunoen. 3 9)iartWUf. 

HUettruluube tittft tHletietuudjl »on ft. ftirltew. T>ntte, eemthrte unb rer. 
bcl|ert* itu-flage, l)crau*fl*flcbcn Dl > n 3. Alrften. ®}it 61 WbbitOungrn. 2 SSarl. 
tUumruliltiDrrrl. flnlcituitg 3ttr tmiftirrUctirn 3uTammritftr(Iuna non »turnen unb 
»Manien uitb aut (giuruhCuim unb ftütiruna einer fBlunumbanbtuiiQ t»on 'iliilltj 
Ührtflc. 411 it 31 Teil« tmb 2.'. Xdfetn «bbllbutifleit. 3 9)latf. 

Vol antt, a II (tratet nc. 3 weite ?1 iiilnee, tnMlltänfe in neu bearbeitet von Pr. £. I e nuert. 
üHit 2(0 «bbllbungen. 4 9J!art. 

ftotauil, Inubtwirifdjnlttirlie, om (5. 4)1 fl Ite r. Xwctte «uflflac, »ollliilubto uui- 
«Acarbcitct van '.H . ncrrinoim. 911 it 4 Xafclt« unb 48 Xcitabbiltuiugrn. - ilWarl. 
'Jluiiaärtnrrel. ©tun fettige i>*f, ©finale- unb Cbjtbaue« tum (>. Säger. 2c<ftitr. 
nermebrte unfe uerbefierte fluflatte, lunfi feen tttuelirn ftrfabnittftm u»tb Jorti (Dritten 
umaearbeitet oon 3. 4U ctf clt»&f t. ÜJlit "!» ttbbttbiutflcn. 3 4Jlnrt. 
CbfibrrtBcrtunfl. «nleitunfl jur Vchanblunfl unb KulbnMtyruni} fee> friirfKti 
Cblteo, jiint T>örrcu ttintodjen unb (finmadjen. loroir aut ‘IDein*. t'itör-, tirannt« 
tuet«- unb GHWtbrmtunfl. aus feen ueridtiefeeujteit Cb|t» uitfe ttteerenarten. Mimt 
3. 9U<i iel I) ö f t. Mi» 4i «bb.lbunflcn. 3 «Art. 

VflottAenmurAJliolBnif . uernletrtjenbf , non Pr, AE. Tcnnect. U'Jtt &oc Hb* 
bilbutiflcn. ä ‘Jllarl. 

:>lofcmurf)i. tDotlftänblyic Wulettunfl Aber 3ud)t. ©cbaublunfl urth ilcriccnbunci 
feer JHeim tnt Vanbe wnb in Xüpyc«« uon fc. 3.1# er. .pueite , »crbcffcri* unb »er- 
mtljrte Stuf tafle, bearbeitet »ott 41. L'antbcrt. ffllil 70 Mbbilfeunftcn. 2 ‘Jllarl 50 ‘i*f. 
4.4 ritt bau, Biebrntmtur nnb 4Mrl«brrelti«nfl. non ft. 3. lortnuilil. Tritte, 
oermebrte unb uerbeiierte 401 it einem Knhangc : Tic il dir rührt jd;«m wou 

ftreitjerrn 9t, oon tUabp, WNt «bbil&utiflcn, 8 ■Marl so <|)f. 

.■Hern ärmere!. »eletirutm über Vlnlage. tttusichniüduim unö Hutrrhaltunn feer 
(&ilrten. Jowie über ffilumcuiucht uon Cläflcr. £ed>ite Vuflafle nad) feen 
ncueltcn Crtabruiiflen unb JVprtfdjritten uni(ie.irbcttet uon 3. 9Bc|(cll)3ft. 9ftit 
104 Wbbttfeunflen, 3 Wnrt w» 

,'tiuuiiernärtiif rn oou 911. »Je bl. jaxlte, umaeorbeitete unfe ocmicl)rtc Tluflaflc. 
247 Seiten mit 89 9IbhilbtmflM. 3 9liarf. 

öorttcticnfec feouertjaft tn Crineit (trbnnfecne 12 TTerfe tinb junt ©eiamtiireife ®on 
KO SUarf (anttatt 37 4)lart| fentdi jebe tBudibanbluna au beuelien. 

41rofpe!tt bt3w. ©crveidjnilft mit «iie>ffllir!id)cr 3ntt«lt?onfiabe ber portteljenben 
43i7uö« Iteljtn uncntnrltlid) aut ülcrfflflunfl. 

®erlag5bu^anblung ooit 3.3. 9Bebct r ficip3ig 26. 


die besten 


und preiswürdigsten- 


Pracht-Katalog Nr. 63 

gratis und franko. 


Optische Anstalt G. Rodenstock, München, Isartalstr. 41—43 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Oster- und Konfirmations-Geschenke 

sowie Schulprämien 

aus dem Verlage von J. J. Weber in Leipzig 26. 


OOIIIUCI O II II ICO TICIMJ li.unl koslcl K r h. 4 Marie 
&0 rf., in I^-iiina-nd Ectnindi-n li Mark; Dar Charakter, 
ti. A u f Lat;.'- Leben und /LrbeiL Die Pflicbt Oie Sparaamkait. 

2. Auflage- . 

Qplhctpr7iphimn Eln Wiwweiser füi die reifere Jugend 

oeiusierzienung. Vull >6hn stuan Biact««. iM.w.he 

autorisierte IVwliuii* Tun l.ic. |>r. Fr i wir. Kirvbiu -r. 
8. Auflage, ln Cianzl-cinen gebumlen Z Mark. 

Erkenne dich selbst! ri-Uik ,ü-r l n-umle unJ KrtiiB- 

ilinni'U. 21, Auflage, Mit 14 l ak-aimli-n iiwinluifti-r Frauen 
und Mäntu-r der < ■.•/«•nwart. ln iincmalleiuenbaud 5 Mark. 

Stunden der Erbauung. £ r " Ä'Ä 

Jmii. Von D. J»h. Qaorg Dreyderff, ehe«». l*n«t,,r der refor- 
mierten flemcirxle in l^-ip*ig. Preis geheftet C. Mark, in 
Ls-inwand gebunden 7 Mark, 

7i-totanlaviLnn E ' ,,p ^»mniluna ron Zitaten. 8prick- 
Al IdlCIII C AllVUll. »,,ru-m , sprich -WÖrAtSrhi-n ifcilen><iii.,n 
und Sentmn’n. Von Oanlal Sinder» Zweite . rmnrlirte 
und Torbefvi'riv AuflagH. In (irigrinatleinenbaiHl 6 Mark; in 
vornehm,' tn Cie<u'henkeinhanc| mit I iuld«chnitt 7 Mark. 


Handbuch der Kunstgeschichte. ;Ü', 

vollständig nm bcarbt-itd von I*rofea»or Harm, threabarfl. 
Aul Kun<ulnitk|npirr pil nickt. Mil 314 A hbili hingen . ln 
iiriginalleirniiliaiiri •> Mark: in vnmi'hiuem ( ie^'honkeinbanii 
(dtuikfiblaii I - I : ' Mark -* ' l*f. 

Der gute Ton und die feine Sitte. £ r ;„ ia 

von A dl er» fei d -Billaitron. Vierte, rcrbrairrte Auflngr. ln 
l inginaleinlmnri (diuilu-lblau Uniien mit ColdH'hnitt) 2 Mark. 
Dip i nc rianlf Ei« Kampf um das lKnt«ht»im. Von 
Dl» IMS CIcHU. Max Tray. In mehrtarUgeB FnbichLj; 
3 Mark; gebunden mit (i'dducbnitt 4 Mark. 

Ein Werk von luTTorrafWulprn entiehoriachi'ti Cliarak tcr. da» 
aich durch M-int' Vollkommen ein« and freie sprich e alt, (.e- 
aclienk ICir die hcninwachyend«' Jup-tul b< -sonders eignet. 
Ifaicorrorlon **«>•« imtlErlaj»«, Brief,- und Telegramm* 
l\discm;ut:ri. Kaiser Wllltclin» ll. Kill < Uamkucrbild de» 
Deutaclien Kaiser», h Mark ; ln Ix inwand wb. , Mark & 

Neues Wörterbuch der deutschen und 
französischen Sprache. 

Neu bearbeitet »uu Chr. W. Damour. 2 tUnde. In JUlbfrani 
geb. h. Mark. Sihülcmmcabe in la<in«nuid geh. 10 Mark. 


Blickensderfer Nr. 8 . 


GANIBAL'a WUNDERBARES 

Enthaarungswasser 

t beseitigt i n iwe i Minuten nach 
■einmaligem Oebruiche tftnz* 
lieh mit der Wur»H die s Utrk- 
st. ii Haare 3m ( iesicht und am 
K*rper (H.»n«l<-n, Annen und 
Seinen). — Keine Keicuag 
«Irr Haut. Erfolg unfctilhar 
«lau«'mi I «nd vollkommen un- 

achSdlich, wohin e,hend. — 

Viele Dan kach reihen. Pn-l* per Fl. für «ie- 
»uiitohaare 8 Mk., für den KurjMT 8 Mk,, 
(Iir<rn<n Fl. 10 Mk.). Featvenand g. Naclin. 
B. M. Qanibal, Chem.. Leipzig l. 


Neue», besonder» stark ge- 
bautes Strapazier-Mod eil mit 
RUcklauftaate, neuem, Tasten- 
Tabulator und den vielen 
andern , dem System 
Blickensderfer eigenen Vor- 
zügen. Preis m. 2 Schriftart, 
und elegantem Verschluss- 
kästen 278 Mk. Modell Nr. 5 
200 Mk. Nr. 7 250 Mk. 

Katalog franko. 


Groyen ft Richtmann, Köln. 

Filiale Berlin, Leipziger Strasse 29, Ecke Friedrichstr. 


mmmt as« 


mm. 


© 




m 


Einfachstes System von 
Kleingasanlagen 


für Beleuchtung und tcch- 

nis<.-he Zw« vke. 


vorzügliche Keferenzcn über 
ausgeführte Anlnm-u ziehen 
zur Verfügung. 


BLAUGASFABRIK 

AUGSBURG. 


ZEISS-FELDSTECHER 

mit erhöhter Plastik d«f Bflder 

NEUE MODELLE 


Zu beziehen von allen optischen Geschäften eowlo von: 

HsrBn CARL ZElSS Lo "*" 

Frankfurt a. i. V^^VIVU LLIVU SL P*t*r»burg 
Hamberg JENA "" 


E ine gemischte Gesellschaft zu unterhalten, 
ist schwer, eine Gesellschaft, in der der 
eine den anderen nicht naher kennt. Eine 
Gesellschaft, nicht gross genug, um eine Anzahl 
von Gruppen zu bilden, nicht klein genug für 
eine gemütliche Plauderei — gerade ein Zimmer 
füllend, eben von der Art, wie wir alle sie so 
oft haben. Mit einem Edison- Phonographen ist 
es nicht schwer. 

Gerade Leute mit musikalischem Geh Ar, die sonst nicht viel von 
mechinischcr Musik halten, fohlen sich unwiderstehlich ru ihm hin* 

f ezogen durch die staunenswerte Naturtreue und Klarheit des Edisotv- 
■honographen bei der Wiedergabe von Vokttl- und Instrumentslmusit. 

Es ist ein lustiger Kreis, dessen Mittelpunkt der Edison-Phono- 
grsph bildet. 

Eaisoa-GoMgttSSwSlsett M. L- pro Stück. 

Edison -Phonographen »ron M. 44. an. 

H Indier gesucht überall, wo wir noch nicht vertreten. Kstslogc 
versenden wir kostenlos. 

Edisoti-Gesell schaff m. b. H. 

Berlin N. 39, SndnJcr 12, 







9fr. 3378. 26. OnäT3 1908. 


3nu|trirte 3^ un 9- 


523 



von höchster 
. Vollendung 
Paris 1900 Orand Prix 

Wanderer-Werke A:G. 

SCHÖNAU BEI CHEMNITZ. 


Sohn A.-G 


. Filialen in: 

Berlin o Hamburg o Wien 
London o Paris □ Moskau 
St. Petersburg □ New-York 


Opt. u. Mech. Werkst. 

Braunschweig 


fabri*ler«?n in eigenen Werkstätten 


Prismen- 

Feldstecher 


Feldstecher 


Grosses Gesichtsfeld. 

Leichte, handliche Form. 

Im Gebrauch bei der Deut- 
schen Armee und Marine. 


geben selbst bei tiefer 
Dämmerung noch deui- 
liehe und klare Bilder. 


Neue Fernglasliste Nr. 31 postfrei. 


Neue Prismenglasliste Nr. 31 postfrei. 


Julius Feurich, Leipzig, 

Kaimt!. n. KAni^l Hof-Pi*nof«rU*fal»nk. — 

Gegr. 1851 , 


egr. 1851 . ^ jS 

Feucicn 


Flügel und Pianinos. £ 

Hervorragendes Fabrikat. Vielfach prämiiert. 


Postpakete 


Citronen, 

Tenchinlrn Prlmeur-Gumüaei ’k* 

ä Mk 4 .fm K''K'' n >'» Imuhriw. (446) 
Kn groi - Prviie ab 60 k* fnnco p. Eilgut. 

A. Wibaux L Cie., Isrsaidlsii, Algier. 


© Sommers p rossen 

«nitwmt nur Cn'nr in« 
ln wenigen 1fc«eu. Nui 

d.-!« Sie Jill,* (nflglich« <sr- 

(olglo!) angt-wundl, nun hrn 
»ip eiiwn Irl/ Ir n Vernud» 
mit I X*mo Anyi»* wird KU» 
hiclht mun! Franko M . 2"<i 
(S’achn . *1.2,96). V« Ixngcn 
Sio un»m! rlelcn l/m/ik - 
a-hniben ( ioUlme Medaill 
London, Berlin, Pari*. Echt nur duivfe 

Apolhrkr nun rl M-rn.-n Mann, 
Nlnwakuri »4, Kl». <636) 



fieitfoben bes 2 Boj|erboue$. 

3um Selbftunt erriet, für ben (öebraud) in ber ^Jraiis unb als fietjr» 
bu<h ffu 3achfd)ulen von (f. Sdjiffmann, $cmbtgenicur imb Oberlehrer 
am Xedjnifum bet treten £>an(eftabt Wremen. Ott 605 in bm letrt 
gebrudtm u. 8 Xafeln Slbbilbfln. 3n Oriflinalleincnb. 7 Warf 50 'i3f. 

©erlagsbudjfyanblung oon 3. 3. 5Beber, ßeipjig 26. 


Der gute Ton E£I 5 Ä 

4. Aufl. Preis 2 Jt. J. J. Weber, Leipdg 36. 


.Stbiedmayer, Pia noForte Fabrik” 


Stuttgart, Neckarstr.12 


Bleyle s Knabenanzüge 

befriedigen durch ihre guten Eigenschaften 
f sowohl Eltern wie Knaben in höchstem Maße. 

S Dauerhafteste, daher billigste Knabenkiddung. 

- Reinwollene, elastisch - poröse Stoffe bester Qualität. 

$ Gesundheitlich von höchstem Wert. 

r Vorzüglicher Sitz. 

Elegante Formen, 

Kataloge von allen Ver-kaufootellen gratis! 


Niickstgelcgi-ne V o rk n u f» stell« 1 


erfragen durch «Uc Fabrik 


-WILH. BLEYLE, STUTTGART. 


Wichtig für Amateur-Photographen! 

Was ist Cellofix? 


Eia patentiertes Aulkopierpapier (matt und glÄnzend) D. R. P. 176323- das im ein- 
fachen Salxbad« behandelt, pridltijjr brl unliebe I.» blau violette Bilder liefert. 

. ist mit der einfachsten Gebrauchsanweisung 

^eiionx. der Wdt lu toncn . 

Pollnflir • macht di* oft unzuverlässigen Tonfixir- 

ueiionx. bäder Gberfl5lli? . 

PölLfiv. ist daher das billigste Auskopicrpnpier 

^eiionx . durcK FortfaI1 des lcuren Tonbad „. 

r , /»llr»fiv . liefert stets unbegrenzt haltbare, fehler- 

L^ciiorix, frcic Bildcri 

Fallnfiv» wird nur kartonstark geliefert und macht 
V^eilUriX » dai Aufziehen der Bilder unnötig. 

IL2T Cellofix - Postkarten Tfcil 

— matt und filmend io Paketen 1 10 Stück 30 Pfennig* per Paket. — 


Ausführliche Beschreibung Ober Cellofix bietet die so- 
eben erschienene hochinteressante und lehrreiche 
Cellofix-Broschüre. welche auf Verlangen jedem Ama- 
: teur gratis u. franko zugesandt wird. 


TOgie 


□igitize 


Der schönste Schmuck 

für Garten u. Park 

von dauernder Anziehungskraft sind Figuren 
und Gruppen aus der deutschen Märchenwelt 
Buch unsere Gnomen.Gartenfiguren.Beeteinfass 
ungen, Tierfiguren, Fontainenfiguren.Vasen u.s.w. 

Preisliste mit Abbild, kostenfrei. 


truna^Bstoeweibi Anstiii Neuwedeil N/M..f*reussen. 


( i)iamant bc $%vilr f 


&ebr.M>VOJgt ff: 9 .Qiamantfßhrrüdn : erhe 

ü 'fiehhenbrnndyC/iemnUz. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 












524 


3IIuftrirte 3*itung. 


9k. 3378. 26. OTüT3 1908. 


Rönicnh Dianne K.K.Hof-Pianofabrik»Dresden, 

^ B m M Vertreter an a llen Plätzen der Welt, *„ 



£chle Briefmarken 


Gebrüder Senf in Leipzig. 


VERSTOPFUNG 


UNÜBERTROFFEN 


fj/y * ' a * h “ * « * •‘W 

\M assmann-UI)ren> 

tpV.Wr k annt mn.Sm-.ir drahi I, 1 

lflj>*r^<i%i«nK-Ts.vr In 

l»3Jinnur«Hiflinchs|ri.Vvllrii.J-unK 

MJ Assmann. Glashütte i.s J 
\W^F»btik jtr^F IH62. Praia ./ 
luim direkt. Verkauf /I 
1 (U- 


AUL 1 *? 

T «eit ca. so Jahren 
yg_ ruhmlichst bekannten 
und gesetzt, gesehnte t. 

JuI.Schrjder'i'h.n 

Likörpatronen 

kann man sieh die den 
ffat. Handelsmarken gleich- 
kommenden Des« ert- and 
Tafelimora, Bittara und 
Schnäpaa wie Curacao, 
Marasc hin o.Vanllle, Cognac, 


W Rum etc. fit*, »eU»Nt bereiter 
and swar auf die denkbar ein- 
fachste und billigste Weis«. 


Nnt Um.« 

ptfk brffrrr, 

HrnreüfnDft* u. luft» 
. Ia l?uft unb fKrtt 


Ji« im Jubiliumsjahrc 1908 ah Luxemburg zürn 
Versand kommt, trlgt diesen Korkbrand, und der 
Inhaber eines solchen Korken erhält bei dessen 
Rückgabe an seinen Lieferanten eine Flasche 

^ „Grand Champagne du y 
Cinquantenaire“ 

in besond. Verpackung jg|| 

Büffiftk} als H 


erbaltenbm. jo Cu fl unb SUdt 
firt gern her* £4ult (iiqnolr f. k an|ik. ®iii). • 
*)«.»nin«n^laBt«lC6iUt u JReloblemliho». 
Jk -t^olhfib. 4 .HO. tpraditti.5,30. Ik *10 laflga. 
◄ Stelnfrltber Vertag, Lelpilg, p. 


unb 

-^trormeltoefeii 

non 

Otthw eappontmtl«. 

SJMt 1 Vortrdt unb 
7 WbbiEbungm. 3n 
Orig.-firinenhö. 9A 

Orrlag «ob 

3. 3. Beker, Eeioitj 2*. 


Meine Erinnerungen 


Schönheit 


siehe glittellaut d.m. f. dort. 
•4m« Birkon (ges. pesch . ). 
Nicht fettend. Do.-.« M. 1.5«. 
. Unentbehrlich bei spröder 
hi Haat, Froat, Juch.,Wnnd- 
Jj sein, Rothe, Uilecaern, 
Sa Sommerspross. u. schlalT. 

Kar ln Berlin b. Frans 
Lo ipzlgcrstr. 56, ColomuuL 


seine Briefe an mich 


Eduard Devrlent. 

Itritu* AuflsgiB. Mit der Portrtlbü.««* Mm- 
d.'lssohna und ei h6m Faksiini le . Preis 4 M Ic . 
60 Pfc., in l/i-itiwni.d gebunden Ü -Mark. 


Sr frischende, Abführende , Fruchtpgstille 

QKQCN 


E- MERC1ER3EC 0 , Epernay u. Luxemburg, 


Grand Prix St. Louis 1904. 


A.ur Jeder Schachtel und Jeder Pastille des 
«echten TAMAR nVDJEJV muss sich die 
Unterschrift E. OrlJlon befinden. 

Paria, 33, Rae des Arcbitres, m alJtn 4 potluton. 


F.Wolff&Sohn 

HOFLIEFERANTEN 

KARLSRUHE 


J 9Cngcne[>mc$, 1 

n>irfeföme$ £a*afto 
für (Erroadjfene unö Kin &er. 

#6 ° t H i fl ' iß ein nnflme&mr« natürlii&rS 'Abführmittel 
tonn brrBOTwarn hem SQoblflffdintarf unb au feerotbrnflitict 
jUMrfuna. «»tobt bti ertnadjfrnfit uub Ätnbrrn in aflin 
öällfn t>oi» ®erftot>funa. träger yjcrbcmungetjtiafeii unb 
manflftnbrm Appetit. 

?“* UBpolb«f«n rrbaiilui pro 1 1 ölaf*« Bf. ISO 4 ftiafA* 
ffL j-AA eiflanbtitii : Syr. Fld Csllforo. fH|wcU01 Modo CUttarnu 
Fl* Syrup Oo. p*nt> 7i. ixt Sann. liqu.Su.Rju. Csrr«*, , 


• ttmnMm ffflb entni tatjti. * 
OtfMrtl w tt nte, dlriiTntt, trWsrwJurr 

L Irtnflw vom rnsfnfft J 


c in r.iflr (Usniic. wtlcb« ci n CUxllerv, Rege», 
Uoll-, Kinder., Sity- und Sdiwisb«d bktet 
Frei» für Körpcrling« bis 176 cm 42 Olk., 
bii 187 cm 4*i mk.. gröftif «H Fllk. frinio 
jeder Bahn|uti»n DtuildiUnd». Dimpl. 
«rt«n««r lo mit. — Prmli|t« über «II« 
BidKinrldjlunqtn ht»|t«nlr«i. Sanitlt»* 
werk« inootdort i ho vhhäujlcr. Berlin 124, 
JT Jprnlckrr Caadjtr. floldt n r Suaismidalll LJ 


Digitized by VjOÖ 










(loriu 


trw her 


5Jt. 3378. 26. 9J!äq 1908. 


3IIu[trirte 3 c 't un 9- 


Dr. Lahmann’s Nährsalz -Cacao :: :: :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz-Chocolade :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz-Extrakt :: :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz -Hafer -Cacao 

sind, weil ohne Zusatz schädlicher Alkalien hergestellt, 

wahrhaft gesunde Cacaopräparate, besitzen höchsten /./ i 

Nährwert, wirken blutbildend und verstopfen nichL 

Dr. Lahmann’s vegetabile Milch /. / 

bildet der Kuhmilch zugesetzt, ein wirkliches und beim ff 
jüngsten Säuglinge sofort anwendbares Ersatznähr- Brm, p.w- 
mittel für mangelnde Muttermilch. Sdwt«i».ru. 

Dr. Lahmann’s Nährsalz-Hafer-Biskuit 

Man verlange Gratisbroschüre von den alleinigen Fabrikanten: 

HEWEL & VE ITH EN in Köln und Wien. 

Kaiserl. König!. Hoflieferanten. 


LOHS E ^ weltberühmte Specialitäten 

für die Pflege der Haut: 

EAU DE LYS DE 
LOHSE 

wolös. rosa. «Ölb. chamois 
Mit Mbar 70 Jali ran ■nuSrrtroff»* »U «onu K liclistai H*ut- 
•suum-c zur Crhaltung Aar vollen b- wie MIT «u h.n 

Enilpmung von Sommer*rro»»e«>, *onnc»ibimi>d. RflUs, golUrii 

Hn kro und allen Unratubtitw Sw iiia> 

LOHS Es Lilienmilch - Seife. 

dir rahmt* unrl mlldmta allar ToitotttartflM , etaeur» iwh 
kurzem vwi^wetMU* wmi I weiche llwiL 

Nur echt 

mit der vollen Firma 

GUSTAV LOHSE, BERLIN 

HoOlelerant 8 r.M»j«-sUl de Kai* tu u. Köniitm Ihrer Mai. SUibrrin u. Königin - r 
Hr. Majestät des Kaiser* von Ot*lrfTeich, König» ran Ungarn. 

Käuflich In alUn «t MoW .i (inyti Unrhaftrn i** in- Auslands*. 


Ein (Müller-) Extra -Zug. 


Die KaMser- Mönche 

aus ihrem Besitztum der „Grande Chartreuse“ ver- 
trieben, und in Frankreich ihrer früheren Marken, 
welche öffentlich versteigert wurden, entsetzt. 


und stellen nun ihren Likör in Tarragona (Spanien) her. 


Man verlange diese neue Flasche mit der Bezeich- 
nung : „Liqueur des Peres Chartreux“(Tarragona.) 


ymsvdrctichiüs kos! «los 


Die Kugellager dieses Rades sind olhaltcnd und „ 
.... staubsidier: sic brauchen im Jahre nur einmal 
uns kostenlos. geölt zu werden. 

Brennabor-Werke, Brandenburg a. H. 


UTage zur rrolM*! 

«rhalu>n fei« mein« nur au» EUenataklblorll 
k’.liatruiurt« Schnama»n|»t -Wiiacbmascbin« 

M mit inurrlturlillrhrr taalllr- 

•*TI iljlll or trommrl. ii h* allerwaeate hr- 
fladunir. ..MajuLor" wml »ii( jeden KQeJiwi - 1 
[lterrl gi-*iellt f kochl und wfiaiht *u «Lelchrr 
Zeit und irs| url 7S% *« Kmiemitgs- und 
WuLiituaiarlal. l*ro»|rkt Kr. 80 ko»icnlo* . ( 
TrilzahliinKvn. Votnttr «wirbt. 




, MarUrafi-lf.tr».**«' Id. 


— — — Albert Friedemano 

LEIPZIG J. 


Graphologie. ;?äb«s 

(»rutfii In Oriigiiulleiiienbaiul Prvii 4 Mb. 
Verlar von J. J Weber Ln IWBtig 26. 


m 

■ 


Madlers elegante Toilette-Koffer 


für Damen und Herren 

mm jtu. RiadlwW, Kn*k.*iil- 
LcxLet, mit solider 

Necessaire-Einrichtung 

fein geschliffenen ( tläwiri mit 
echt Silbertieaoliligfln. EUcn- 

lx-i nl>ür»tolJ u. Gcguwstfnilcii 

in sehr grosser Auswahl 


von M. 113. 
hi» M. 2000. — 


Preisliste gratis 


Moritz Mädler, 


Km BEI W 


Leipzig-Lindenau. 

c rillt Hambs r® frankfsrt a- N. 

rntr. 101/KC ItHiaB A4. Kalrcrrtr. ». 


Speciol'Chocoldde 
Milch'fhoeolödc 

Lcichtlösl.Cacao 

Wilhelm Fel sehe. hofl?ef«ranh Leipzig* öohlis. 


Digitized by 


lOOgU 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 







<Rt. 3378. 26. 9Kärj 1908. 


31Iuftrirtc 3 eitim 9- 


529 


$Bas die 3<tfjl 6« <&efci)ü>adi!tpüi\acrf<ßtffe betrifft, bie 
Jranfreicß befitjen foll, fo rourbe fie uom Cbermarinerat 
1899 auf achtun baroan jig fcf tfiefc^t ; in einer 1906 ab» 
gehaltenen Sißung würbe fic auf Dtcrunbbrcißig pcrmchrt. 
3cß bin ber Anficht, baß fie Der des beutfeßen ^ro* 
gtamms gleicßfontmcit müßte, nnb baß, roenn bie beutjeße 
Jlotte, roie man fagl, 1916 fecß&iiiidbreißin ©anjerfeßiffe 
erften Manges befißeit foll, ftranfreid) 31t berfelbcn 3cit 
bie ßleicbe ?ln3at)l fjaben müßte. Taju ift es erforber* 
ließ, bah wir bebeutenbe Anftrengungen mähen, unb 
baß ittijere «Regierung einerfeit« den Anhänger« ber 
3)cfenfiöntaTine unb bet neinen Skiffe, aitberfeits unferen 
Kollettioiften gegenüber, bie überhaupt nichts oan einer 
Kriegsmarine roiffen wollen, nnb bie feit 1899 immer 
gegen alle für bie ffllarine ^caTifreiefj^ »erlangten Kredite 
geftimmt haben, ftanbbält. 


(Sciteralmajot o. Strußberg, 

Orr neue Snfprllcur ber 3nfnnt*rie]<6ulcn • 

er an Stelle Des jurn Kommandeur ber 2. (Bärbe- 
ln fanteriebioi ft ott beförberten (Generalmajors t).3d)encf 
311m 3nfpefteur ber 3nfanteriefchulen ernannte (General- 
major o. Strubberg ift ein Sohn bes langjährigen (General- 
abjutanten Kaifet SBtlhelnts I. unb (Generalinfpelteurs bes 
'JJiilitär»et3tcbungs» unb ©UbungswcfeuG, tbenerals bei 
3nfanterie u. Strubbetg, ber am 22. ©täri bas feltene {Jeff 
eines oier.ng jährigen (bencralsjubiläums begehen tonnte 
unb %- 1» »suite bes Kabettenforps fteßt, beffen Komman- 
deur er einfl t»ar, unb ber bereits als ©rtgadefommanbeur 
fteß im Kriege 1870/71, oor allem in ber Srf>lncf)t bei 
Mapaume, ausjeidjnetc. 

Sein Sohn, ber jeßtge 3nfpefteur ber Onfantcriefcßulcit, 
würbe am 31. Januar 1872 3um Leutnant ernannt, bureß- 
Lief bie oetfcßicbetiften Stellen im J-rontbienft unb in 
befonberen ftommonbos, bis er am 10. April 1906 3um 
cbeneralmaior unb Kommandeur ber 5. C&arbe»3nfantcrie» 
brigabe beförbert mürbe, Die ihm jeßt übertragene Xienft- 
fteUung ift außerordentlich wid)tig; denn iljm unterfteßen 
nidjt nur bie 3«fanteriefcßießJcf)ule und (Beroeßr- 
prüfungsfommiffton in Spanbau, bie für bie gefamte 
Schießausbildung bes Heeres oon t)öci)fter ©ebeutung 
finb, fonbern auch bie fieben Unteroffizierfcßufen unb bie 
Wilitarfnabfn-ljrjiehung&anftalt in Annaburg,dte einen be- 
beutenben Teil bes Untcroffiatetetfaßcs liefern. W. B. 

2Bodjen[<f)au. 

Der beulte ^Heid>siag. 

(Etat bes iRei chsamts bes 3««etn. — 35a bie 3eit 
drängte, mürbe am 12. Alära nod) eine Abenbjißuttg ab= 
•leßalten. Der Titel «tatiftifeßes Amt würbe crlebigt. (Braf 
1). 6<hmmn'l'flwih begründete eine Refolution ber Kon« 
inroatioen auf ©orlegung eines (Befcfientwurfs noch in biefev 
Tagung, durch ben für folcße gJlärfte unb marftähnlKhe 
Aeranftaltungcn, bie bem Handel mit Scßlacßtoich im größern 
Umfange bienen, Anordnungen zu treffen finb, bte eine 3U* 
mläfTipe Jeftftellung ber ©ießpreife nach l?ebenbgewid)t 
tiewäßrleifteu. Der Soziafdemotrat ©rct) foxberte (Erhebungen 
über bie Sage bet Arbeiter in ber chemtfehen 3nbuftrie. Beide 
‘Jiefotutionen würben angenommen. 91m 13. würbe ber Xitel 
Afießsgefunbßeitsomt bewilligt. 'Angenommen Würbe eine 
3entrumsrefoluHon , betreffenb bie ttbernahme ber 3rleifd>« 
befdjautoften burd) bie ©unbesftaaten, ferner eine Refolution 
bes Ronferoatipen I>r. Röfidc mit 131 gegen 104 Stimmen 
ber SfTcif innigen, bes Zentrums unb ber So.üalbemoTraten, 
in brr bte oerbünbeten Regimingen erfueßt werden, durch 
halbigen (Erlaß einer ©tinbrsratsDCTorbnung bie Tlbgabe oon 
^ifleflenj au «Speife^tDeden aus ben ftabrifert 3U oerbieten 
unb ben Kletnljanbel mit (Effig unb effifliäurehaltigen J^lüffig* 
feiten einheitlich ju orbnen. 33as Kapitel Patentamt mürbe 
bewilligt. 3n bet fflbenbfhuug oom 13. rourbe bet Xitel 
Strichsoerficberunflsamt genehmigt. (Eine Refolution bes 
flatianatlihetalen Jinbel, nah ber § 1 bes (Bewerbeunfall* 
oerfldjerungsgefehes 00m 30. Juni 1900 bahin abgeänbert 
loetben foll, baß bie Rer |i«h neun gspflUht auf alle ö<mbcl&« 
Aefhdft*, fotoeit fie mit Öagerungs» unb ReföTbeTungsbetTieb 
uetbunben finb, ohne Rüdficht auf eine (Eintragung in bas 
>>anbelsregifter unb auf bie gefamte Xätigfeit bes (Befhßfts 
rtusgcbeßnt wirb, rourbe mit großer ÜJlchrheit angenommen. 
Die Kapitel Kanalamt unb Ruifidjtsamt fÜT Vrioatoerjichmmg 
würben erlebigt. Die leßte Rate non l&OOO für bie 
«ufbeefung bes römifeßen fiimes, 16 100 .* jur mi|fenfd)aft* 
lidjen Searbeitung ber (Ergebniffe ber Sübpolareipebition, 
Ne leßte Rate oon 75000 M für ben Ausbau ber ftoh j 
(önigsburg unb 2150 000 aur (Entfchäbigung bestrafen 
0. 3eppelin unb gum (Erwerb ber beiben yuftfd)iffe rourben 
bewilligt, IrßteTe ^orbrnmg einftimmig. Schließlich rourben 
nod) Im außerorbentlidjen (Etat 20 ffllill. .S als aroeite Rate 
Uir Crmeiterung bes Kaifet»SBilhelnt«Kanals bewilligt. 3>er 
Antrag Spethmanns <Jreiflnnigc Roltspartei) auf (Einfeßung 
einer Kommiffion 31m 'Prüfung bes Rlanes einer aus pri* 
oaten Rtitteln ju fchaffen ben Kanaloerbinbung ber <Mern« 
färbet Sucht mit bem Kairet.'JBilhelm.Kannl, mit ber Staats- 
lefretdr 0. SethmanrofroUweg nidjt einoerftanben war, rourbe 
9 egen bie Stimmen ber Redeten angenommen. 

Kleinere (Etats. — 9m 1«. 9Jldr3 würben in mehr als 
neunftünbiger Sitjung bic (Etats bes Reichstags, ber Reichs» 
eifenbatjnen, bes allgemeinen ^Jenfionsfonbs, bes Reichs- 
moalibenfonbs, bes Reichsntilitärgeridits unb bes Rechnung^ 
hofes crlebigt, bie leßten torci in 9lnweffnheit oon ungefähr 
uinfimb3wau3ig (Hbgeorbneten. Rorßer umrbe über bie 
9 ! erid>terftattung in ben KommiffionsHhungcn bebattiert, bie 
eine ^tnberung erfaß rert foll t meil bie 'JÖHttciluugen ber 
.icitungen, nidßt auf offiaiellen. fonbern auf 93cTid)ten ein- 
»elner ^Ibgtorbnetcr berußen b, oft ein falbes RUb geben, 
.ferner rourbe ber ^ronbs 311m Rntauf oon Rüdiem für bie 
Retchstapsbibliothft oon 30000 auf 3HOOO .et rrßöf)t. 



I 

'phoi. jfxnir. Jy-rtrtf, u. 'llMrn. 

©eitcralitiajor v. Strubbcrg, 

ber nfUr 3n(p*Umr bef IdillUn . 


(Etats ber 391le unb Rerbraudisiteueru. (Etat 
bes Reichsfehaham tes. — Ju ber tweiten licfung bei 
(Etats ber 3&H« unb Rerbrauchslteu ern tag eine JRcfolutiem 
Röfidc (roniernatto) unb eine Refolution eped (Jentrum» 
über bie SRcrjollung oon (Berfte oor. ®ie leßterc rourbe 
gegen bie 3o3ialbemofTaten unb bie Jrcifinnigen angenommen, 
cbenfo mit gleicher 'JMeßrheit ber eTfte Xeil ber Refolution 
Röfide, wäßrenb gegen Jcntrum, SciialbemofTaten unb 
i^Tcifinn ber aroeite Xeil abgclcßnt mürbe. (Es folgte ber 
(Etat bes Reicbsfd) a ßoMi1cs t ber bas ^>aus auch noch in bet 
Rbenbüßung am 16. befdiäftigte. 3n (Bcgenmart pon an- 
fangs nur oierjig Wbgeprbneten würbe bie Rcfpted)ung über 
bie Krtegsocteranen fortgefeßt. (Ein JentrumsantTag Raumann 
forbert für bie Kriegsoctcranen weitere iVürroTpc in ba Rich- 
tung, baß alle, bic nid)t mehr als 900 .M (teuetpfl»d>tiges 
(Einfommen haben, als hilfsbedürftig gelten follen. RJätprrnb 
bcT-Refprecßvug rourbe cs awSlf llßr, fo baß bic Rbftimmung 
über btefen Rntrag — er würbe oon mehreren Seiten als 
oerfaffungsrecßtlich feßr bebenflid) ßingeftellt, weil es bem 
Reichstag nicht aufteßt, eine größere, «och bau» ungebeefte 
Summe in ben (Etat cinauftcllen — auf ben 17. oerfeßoben 
würbe. Der Reid)sf<haßct at würbe cTlcbigt, ber Rräiibent 
wollte auch nod) ben Rantetat erledigen, wogegen Singer 
ber fpäten Stunde wegen fproteft erhob. Ret ber 'Mbftim^ 
mung tonnte jebod) feine Klarheit cr3ielt werben, ba eine 
2ln3aßl fcßlafenber Rbgeorbneter fowoßl für wie gegen fifcen* 
blieb. (Es erfolgte bet ^ammelfptung, wobei fid) B8 für unb 
58 gegen bas üBeitrrfihen erflüTten. Xas ijaus war alfo 
befeßtuß unfähig unb rourbe oertagt. 'Jim 17. wuTbc ber 
3entTumsantrag mit 167 gegen 128 Stimmen abgelcßnt. 

(Etat bes Reicßstolonialamts. — Racßbcm bte 
Rubgeifomntiffion in fcchacß" Sißungcn auf ffirunb großer 
Programm aüfeßer Reben bes Staaisfclretärs fo 3iemlid) fömt* 
ließe 9tufgaben ber Kolon ialuerwaltung eingeßenb erörtert 
hatte, trat ber Reichstag am 17. SJJär3 in bie 3wcite Cefurtg 
bes (Etats bes Reich&tolonialamts. Der StaatsfefretSr Dem» 
bürg entwidelte in großen 3üflen noef) einmal bic program* 
matifeßen ffinmbfähe, bie er fid) für bie Rerroaltung unb 
(Erfd)ließung ber Kolonien gebildet hat. (.Bcrechtigfeit unb 
®3ol)lroollen follen gleichmäßig gegen 'IDeißc unb Jarbige 
geübt waben. 2Birtfd)aftlid) oorgebilbctc Reamtc, bic Kennt* 
nt« oon yanb unb l'cuicn bcftßeu, follen bie Kolonien oer* 
walten. (Elemente, bie burd) Rrutalität unb XRangel an 
Selbftaucht bas flnfeßen ber weißen Raffe fdjäbigen, follen 
ausgement roerben. XeT weißen 'Beoölterung foll bie (Er* 
fcßließung ber Kolonien erleichtert werben, aber ohne bie 
S el bf »beftim mun g ber ©ngebome« du unterbinben. Um 
ber Hauptaufgabe , bic (Eingebomen fittlld) unb Cultnrell au 
heben, gerecht au werben, foll bte (Einfcßung oon (Eingeb omen* 
tomnnffionen eines Uanbeslultur* unb eines Uanbesfanitäts* 
amtes aum Schüße ber Cingebornen erfolgen. Unb oor 
adern muß für ©ahnen geforgt roerben, burd) bic eine ©er- 
billigung bes Xransports ber Kolonialprobufte nach ber Kürte 
erfolgt. Dcsßolb legte ber Staat« fefretär bem Reichstag eine 
Rn3aßl neuer ©ahnbauplänc oor unb oerwies auf bie ©or* 
teile, bie fid) burd) bie fchon im ©etrtebe befin blichen ©aßnen 
ergeben haben. (Er hofft, baburd) bte Kolonien ganj auf 
eigne Jüße 31» Hellen unb mehr als bic 3infcn für bie 
Kolonialanleihen befrieden ju fönncu, aus benen bie ÜJHttel 
aum ©aßnbau genommen roerben follen. Xie baTauffolgen* 
ben Reben bes Hanf» fpraeßen für ben künftigen (Einbnuf, 
ben Xemburgs Ausführungen feßon in ber Kommifrion 
gemacht hoben. Am 18. würbe bic allgemeine Debatte fort- 
gefeßt, am 19. $u CEnbe geführt unb ber (Behalt bes Staats- 
felrctärs bewilligt. 

Xrauerlunbgebung für bie in SÜbroeftafriCa 
unb in Kamerun (Befallenen. — SBäßrenb ber Debatte 
machte ber Staatsfcrretür oon ben neuen Kämpfen in 6üb« 
wefiafiita unb Kamerun Riitteilung, was große ©ewegung 
heroorrief, weil fo fchwere ©erlufte niemanb befürchtet hatte. 
Die äftitteitung ber Xepefdje erfolgte gerabe in bem Mo- 
ment, wo fid) ber Reichstag mit be« Opfern ber früheren 
Kämpfe befdiäftigte. Der Abgeordnete o. Ercuenfeis hotte 
im Ramett ber Konferoatioen ©artet mit warnten SBorten 
unter lebhaftem ©eifoll ben Antrag begründet, ben in 
Sübweftafrifa (Befallenen aus Reichsmitteln ein Denfmal 
Mi errid)ten. Rad> 'JJIitteilung ber Xepefcße gab ber ben 
©orfiti führenbe ©iteprflribent Kaempf offiiiell ben (Befühlen 


Digitized by Google 


bes Hatiies Austmid, in bei« er bie Abgeorbneie« anfiorberte, 
fid) oon be« cißcn au erhebe«. Tie 2 oti albern otroten folgten 
bieicr Aufforberung ebniiallc-, unb ihr sprediev, Per Ab 
geoTbnete (Eichhorn, betonte ausbrfldlid), baß (ic e«> gern 
getan hätten. 

Konflift mit ben ©ertretem ber ©rciie. — Ju 
Anfang ber Sißnng gab es nod) einen peinlichen Jwiichen« 
fall: als ber 3mtnim«abgeorbncte (Er.tbergct - oon ber «n> 
ftet blichen Seele ber Reger fprnd), enegte er Itiorburdt nicht 
nur Die Hriterteit bes ilmufcs, fonbern auch bic der Jrihünen. 
Hierbet fall lidi ber Jeummtsabgeorbnete tBröber bei einem 
unucritänblid) gebliebenen Jroifctiennir bc>> Ausbrurf* „2a»t* 
bengel 4 * bebient ßobe«. Hierhurch fühlten iid> bie Jour- 
naliiton fei bftueritön blid) in ihrer Standesebre oerlcwt. Tie 
(Erflarung bes (Grafen au Stolberg ttÜemigerodc feSiicn ihnen 
nidit genügen b als (Beitugtinmg, und Fte tagen fidt deshalb, 
während dir Abgeordneten bic allgemeine Molonialbcbnttr 
iu (Ende führten, sur ©efprcdnmg utrüd. Sie wallen uar 
(Erlangung ooller (7>emigtuung bic Iribünc nicht wieder be» 
rieten. Tiefer Konflift ift feit bem ©eitchen des Reichstages 
Der erfte birier Art. 

(Einer neuen Deputation ber ©litglicbcv Der Journaliitcn- 
tribünc oermochte am 20. Wärt der ©räfibent tftrai mi Stal* 
berg reine (Benugtuung ,|U geben, obroohl er fie in der Iiebens- 
würbigften SBeijc empfing. So brach nllo ber Streif ber 
Joumalirten aitf der Xribünc nunmehr definitit» aus. v JUcitci 
arbeiteten nur bic ©ertretcT der onhiärcn ©ureans ioroie 
die 'JOhtglirbcr ber non der Jentrumsiraftion unterhaltenen 
3cntrumsforrefponbeiia. Audi bas offt.üöfc ©tolfffchc ©ureau 
erflärte iich mit ber (Befamtheit dcT Joumaliiten iolibarifd) 
und verpflichtete fid), oertragsmüßig lediglich bie Regierung«« 
crtlärungen aufaunehmen und aud) biefe nur an die amt- 
lichen Stellen ju liefern, im übrigen aber an bie 3ttttingrn, 
tnsbeionbere ber ©rooint. nur die ©cfchlüiie au übermitteln. 
Rometis ber gefamte« mislänbifehen ©reflr oetficherie Hr. 
Sham oon bent „Rcw ©ort Sun" bic bcntichen Kollegen 
ißrer unbedingten Solibaritäi. (Ebenia ging eine fchrirtlichc 
St)mpathiefunbgebung non bev Joumaliftentribüne bes. 
preußifdjen AbgeorDnctenhaufes ein. Auch am 2t. währte 
ber Konflift noch fort. 


Tic ‘JWärabemonftrationen in ©erlin und im 
Reich. — Auf dem frriebhot ber Rlärjgefallenen in 'Berlin 
wurden am 17. unb 18. ülärt im ganacn twrihimdertfiniind* 
dreißig Krärttc niedergelegt. Secßtig Sd>leifen rourben roegen 
ißrer aufreizenden 3nfd)riften abgerrennt, non diefen ftanimten 
oierteßn von ber anarchiftifchcn ©artei. Die Jnhl der ,>rieb- 
hofsbefud)er rourbe auf etroa iroölftauiend gefehäflt. (Es fanben 
oierteßn ©rrjammlungen in ©erlin itatt. an denen ungefähr 
aroanjigtaufenb ©erlernen teitnaßmen. Auseinanbergefprcngt 
uon ©oliaiften rourben fünf Jüge, daoon troci mit blanrer 
©Jaffe. 5n be« ©orarten fanben tetjn ©crfammlungen Itatt, 
bie alle rußig nerliefen, ebenfo wie auch im Reich. 

Aus bem fächfifcßen l'anbtag. — Tic 'JRehrheit ber 
fonfexoatioen Abgeordneten einigte fid) am 1$. ©für) mit 
der nationalliberalen Jrattion auf ein yanbtagsroahlrotbt, 
Da« ein reines ©luralwahlredjt ohne KommunaluertTrter fein 
Toll. Die 3oi)I ber Jufehlagsftimmen foll drei betragen. Sie 
werben nerlicßcn Dem Alter, ber Selbltänbigreit und An 
faffigiett, &er ©ilbung unb betn (Knfommcn (bet 1901) .Jk 
eine 3ttfchlageftimmf). UbcT die 9Bahirrei«einteilung würbe 
noch leine (Einigung erzielt, ftflr Da« ionferpatioe und 
nationalliberale Kompromiß erflärten (ich ftebenunbaroansig 
Conferuatioe unb brrißig nationadiberalc Abgeordnete, fo daß 
3weibrittclmel)rheit oorhanden ift. Ter (Einigung ging eine 
ftürmifeße (Sißung ber tonfeTDatioen Jrattion oorau«. Am 
17. befdjloß die 9öal)Irecl)t«beputation ber fäd)fifd)en 3*»ttten 
Marnmer, bie CffentlidKeit 3U ihren ©erßanblungen au.iulaffen 
unb über ben bisherigen ©erlauf ber Depurationsoerhand- 
lungen einen offiziellen 'Bericht hrrausuigeden. 

Die Aufhebung ber geiTtfichen Sehulaufiieht in 
Olbenburg. — Am 13. ®iär3 wurden im olden bu rgifchen 
fianbtage bie Kcitfäße des Abgeordneten Xanßen annt neuen 
Srßulgefe*| angenommen, ©on belonbcrer 'JBicßtigleit ift ber 
Dritte Dieter Ueitfäße, ber bic Aufhebung der getfUid)en Sdiul- 
auffießt fordert, groifeßen ben 3entntmsabgeorbneten und 
Den liberalen und fo3ialbemofratifchcn entlpann fid) eine 
leib enfeßa ft ließe Debatte. Der Regterungsoerrieter erflärte 
im Auftrag des erfranften 'JJIinifters Ruhrtrat, Der Riinifter 
wäre prtnjipielf mit ber Trennung der ftaeßauffiebt oon der 
Ortsidjulaufficht einoerftanden; jedoch roäre für die Betriebs- 
auffld)t uor allem der (Beiftlidie geeignet. (Er foll aber 
lünftig mit biefem Amt oom Crtsfchullollegium beaufriagt 
werben. Ter (Beiftliche ftänbe alfo nicht feldftänbig neben 
bem Scßuloorftanbe, fonbern roäre nur Dezernent für b-e* 
ftimmte Angelegenheiten, über bie er dem Sdniirollegium au 
berichten habe. Tic Aufficht t&nne and) bei mchrrialfigen 
Schulen in die $änbe Haupttehrer gelegt werben. 

Das ©rogramm bes Kabinett« H^msf er l. Am 
10. 'JDlärj hielt ber ©remierminifter HtentsfcTf in der niebfT« 
länbifcßcn 3roeiien Kammer eine Rede, in ber er bas ©ro* 
gramm Des neuen Kabinett« auefüßrlicher cntwicfelte. Tas 
©Viniftfrium H**tn5teTl betrachtet fid) als ein Kabinett b« 
Rechten, wird aber fo niel roie m&glich in der neu- 
tralen Jone bleiben, da cs übeT eine gefdiloffene ©lehrßeit 
ln ber Jiuciten Kammer nießt uerfügt. Die Regierung 
gibt ihren „cßriftlichen“ (EßaralteT ju erlennen. inbem fie 
©laßrcgcln 3ur ©ctämpfung der Urcfittließleit in Ausficht 
ftellt unb ben „freien“, b. h- eßriltlidien Realfchulen eine 
tlntcrftüßung au« Staatsmitteln gewähren will. Die ©ot 
lagen über bie Kranlen- und Altersoerficherting und der 
©tan ber Berfaffungsreoifion roerben (utü cf gezogen, weil bie 
l'egislahirperiobe feßon 1909 abläuft- wird die 

Regierung eine Abänderung der Anfall oerfießerung oor- 
Tdilagen und ocxlpricßt für fpätcr eine ©orlage, die bie 
Alters- unb Jnoalidenoerficßerung einheitlich regeln foll. 
^fallen gelaffen werben ferner bie Rouellc 3um tEinlommen« 
fteuergefeß und die ©orlage zur Irocfenlcgung eines Teile« 
De« Jui berfees. ©crfprochen wirb eine Reform ber ©Hilft 
unb Candweßrgeieße, ferner (Entwürfe aur ©erbelfcrung bev 
Kürtenoerteidigung. ©legen der ßoßen Koften foll ber Reu 
bau uon großen Kricpslcbirfcn belcßräult roerben Jun: 
Sd)luß wird die 'Bildung eines Uandesperteibigungsrats in 
Au«fid)t genommen, in dem auch Da« bürgerliche lEIcment 
oerrieten fein folf- 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




530 


3 Uuftrirte 3 c ^ utt d* 


9 ir. 3378 . 26 . BJtciq 1908 . 



£muptmami grtebrid} o. (Srcfert, 

t tn SfktNMftafrtta am 16. Wflr». 


im Mai 1904 öauptmanu unb trat im Aooembex bes- 
felben Jahres 3U bet Gd)ul3tntppe über, in bet er bereits 
1899 einnuil Tienfte getan batte. 3n Gübrocjtafrifa nahm 
er an einer flauen 5Kcit>c von ©cfedjten teil (Aarubas, 

©anams, Aarus, Horeb, Mareb« Aeoier, ftareb* Aarus, 

Aoredjab, £>artebcc|tmunb). 

Xer cbenbort gefallene fieutuant Oster (Ebing er war 
am 2G. Tejcmber 1882 311 ßuefau (.«reis fiudau) geboren 
unb gehörte feit Anfang 190G ber Gdjuhtmppe für Güb* 
weftafrita au. (Er ivar ber Xritteu ( v }frooiant-)ftolonncn- 
abteilung pigcteiU. (Ehe er nad) Gübwcftafrifa ging, ftanb 
er im 2. Cbctthemi|d)en Infanterieregiment Ar. 99 in 
3abem f in bem er 1902 Cf fixier geworben war. 

ffilcid))citig machte ber Gtaatsfcrretär non einem anbem 
fdjrocren Perluft Mitteilung. Am 5. Affin fiel bei ber 
Hrpcbition bes Major* $ubcr gegen Muntfd)i nad) |ieg- 
reichem tteferf>t fiauphnann £>ans. ffilauning. 

Major <f3uber ( bet Hommanbeur ber Gdjuhtruppe von 
Kamerun, roar, um bie Perhfiltuiffe im 3nnem lennen 
3U lernen,, 3m (Erpebition bes Majors ijfiring geftofeen, 
bie bie norbmcftlichc ©rmte Hamern ns von ^ola bis ,ium 
tfroftfluh fcftlcgcn fall. Om ffiebiet von Pamenba fdjfaf) 
lieh $auptmann ©fauning an, ber wegen feiner genauen 
örtlichen Henntniffe gute Dienfte (elften Sollte. £>oupt- 
mann £>an& ©launing mar am 29. Januar 1868 311 Berlin 
geboren unb mar 1887 als Avantageur in bas 1. Gächftfdje 
Pionierbataillon Ar. 12 eingetreten, bas er (Enbe 1894 
als Cberlentnant verlieh, um 311 ber Schuhtxuppc in 

Öauptmann £jans ©lainiing, 

t ln ftnmenm «m *. W« *v 



Bleue Ö 3 efecf)te in Süfemeftafrifa 
unb Äamerun. 

OflYfibrenb ber .uoeiten ßefuitg bes .Kolonial» 

^üetats teilte Gtaatsfelretar Xemburg bem 
Reichstag ben Inhalt einer foeben beim Holonial- 
amt cingcttoffcncn Xcpcfd)c bc* CbeTftlcutnants 
o. (Eftorff mit, bic von einem neuen oerlujtueidjett 
®efed)t in Gübwcftafrifa berichtete. Tanad) 
griff bas aus ber 1., 7., 16. Kompagnie, einer 
fombinierten Mafcbinengcroebrabtciltmg, 3tvei 
rfal&figuala&tciUmgcn unb einem Juge ber 3»ci* 
ten ^elbtelegraphenabtcilung befte!)eube (Evpebi- 
tionsforps bes ^auptmanns v. (Ercfert am 
16. Mär? bie BJerft Simon Hoppers mitten in 
ber Kalahari, etma 100 kni norböftlid) oon 
©einab, an. 3)er ftcinb ocrlor ad)tunbfünf)ig 
lote; fieben Männer »mb einige SBeiber wur- 
ben gefangengenommen. Simon Hopper fclbft 
entram in ben bichtcn Bufd), ber Acft feiner 
P3erft 3crftreutc fid) nad) Gäben unb Gübmcften. 

Auf bcutfdicr Seite fielen £xiuptmann 0 . (Ercfert, 
ßeutnant Hbinger unb .pvälf Mann ; neun Monn 
mürben fd)wer, brei Offnere unb fünf Mann 
leicht oenminbet. 

■las (Erpeöitiousforps roat in jroei Kolonnen 
non ©od)as am 6., oon Araljoab am 8. Mär, 3 in 
fficfanitftärtc vonvierhunbextbreihig Meißen mit 
fiebenhunbert Hamclen aufg<brod)cn. ©orljer 
mar eine 200 km lange Xelegraphewlinieam Auob 
unb Aoffob entlang 3m Gicherftellung ber Aad)rid)teiroeibiu» 
buug g ebaut. 21 m 1 1 . oereinigt en fid) bic Hol onnen bei ©cinab . 
T)ic 2in|treugnngcn maren febr gro&; nad) vier lagen würbe 
in ©einab 3um crftenmal abgetod)t, bietägli<hc Mafferration 
betrug bei beiger unb troefener 'IBitterung für ben Alann 
30» i, fpfiter nur ein tfiter. ®ei ©einab umrbe bas le^te 
2llci)iDflffer gefunben, bas aber nicht 311m Xrdnfen ber 
Hamele reichte. .f>auptmann p. Crdert edunbetc am 15. 
Simon (Eoppers Söcrft unb griff fie am 16. bei 2age?- 
anbntd) mit rmei flotachements unter ben Sjauptleuten 
©nlncr unb Mild an, fiel jebod) gleid) 311 Anfang bes 
©efechts. hierauf übernahm £>atiptmann ffirüner bao 
Hommanbo: ber ßrcinb mürbe im ununterbrochenen 
lauf von Stellung 3U Stellung geworfen, bis er fiebcu« 
einhalb Uhr oor mittags feinen Miberftanb auf gab unb in 
regellofer Hrlutht au&eitianberlief. (Erbeutet mürben neun« 
unbtwanjig ©eroehre, 3at)lreid)c Munition, eine deine 
®icl)herbc unb einige pferbe. Tas$iottentottenfommanbo, 
bas am 8. norblid) oon Hoes eine Patrouille überfiel unb 
einen Alaun tötete, lyatte fid) allem Anjd)«in nad) bereits 
am 15. micbor mit Hopper oeretnigt. 

£auptmann ffirüner muh uinödjft nad) 2lrahoab, ber 
nächfteu am 'JJoffob gelegenen 'lUa ff erftation, 3urütf. Simon 
Hopper if t fd)u>cr ge|d)iibigt, aber nid)t unfdiäblid) geinad)t, 
|o bah roeitcre Crpebitionen nötig |iub. ®ie ßciftung 6er 
Iruppen wirb vom Oberftleutnant o. Cftorff als gan^ 
heroonagenbe SBaffentat be3eid)net. 

^>auptmann Jlfriebricf) v. Grdert, mit bem bie Sdpcit* 
truppe einen ihrer bewfihrteften Cffitiexe oerlor, mar am 
39, Uejcmber 1809 31» Prombcrg geboren. Cr mar ber 
Sohn bes 1870 bei Samt-privat gefallenen ftommanbeuts 
bei ffiarbefüfiliere unb arnrbe 1889 als ßeutnant in bas 
ffirenabterregiment Ar. 2 eingeftellt. 3n ben 3ahrcn 1895 
bis 1897 gehörte er ber chilcnifdjen Armee an; bei feiner 
Aüdlchr nad) ^eutfdjlanb laut er in bas ffiarbc-ftüfUier- 
regiment unb mürbe jum Oberleutnant beförbert. (Sr 
nahm am Purenfriege teil unb mar ber einzige bcutfd)e 
Offi3ier, beu bie (Engläuöer ihre Plodl)äu|crrctte befiel)» 
tigen liegen. Aach feiner fRüdtel)r fdjrieb er einen oicl 
beachteten Aitilcl über bas engli|d>c Plpcfl)fiuier|i)ftem. (Jt 
gehörte bann bem 3nfanterioregiment Ar. 92 an, umrbe 



ficutnant Osfar (£bmgcr, 

f in SClbiprflofritA önt 16. 


Teutfd)<Oftafrira über3ugd)cn. .fjier nahm er au ber (Erpebi- 
tion Pu rungt»3rangi Ufionii luru, an ber 28al)umba (Sxpebi- 
tion unb am fte^ug gegen bic Mahehc teil. 3m CJahrc 
1900 mürbe er nad) Kamerun verlebt unb mad)te eine grobe 
A 1130hl oon ©cfechten in ben fahren 1901, 1902 unb 1905 
mit (Hämpfe gegen bie Pafnts unb Panbcngs in ‘Deutfd)« 
Pomu, gegen bie Patneta, bei Pamenom, bei Pabani, 
gegen bic Jumbos, gegen Pauffa, Pamnmgom, Paling 
unb Paugulap, in Maubi t bei Habja unb bet Munfett). 
l£r teidjnetc fid) burdj unermübltche 2lrbeitsfraft unb 
großes Perftänbnis in ber Pehanblnng ber (Singebomcn 
aus. ?lud) galt er im allgemeinen für immun gegen bie 
ocrberblidicn Hinflüffc bes Xropendiiuas, fo bag hie 
Holonic burd) feinen lob einen äußerft fdpncrilicfycn 
Perluft erleibet. 


Gbuarb 3dlet- 


/ TScr auch in unferer 3eit|d)rift |d)ou oft gewürbigte 
AJ Slllmeifter ber beut[d)en philofoi'hie ift nicht mehr: 
nad) einem arbeitsvollen, au (Erfolgen reichen ßeben ift 
am 19. Märj Gbuarb in Stuttgart fanft oerfcf)i eben. 
Als bas achte oon neun Hinberu eines fRcntamtinanns 
JH itlcinbottmav, etma eine Stunbc oon Schillers ©eburts- 
ort Marbach, am 22. 3 a,,u01 ' 1614 geboten, war er ur» 
fprünglid) 311m Xheotogen beftintmt unb gehörte nad) bem 
Pefud) ber nieberen Seminare oon 1831 bis 1835 bem 
berühmten Xübingcr Stift an. £)ier förberten ihn oor 
allem Taoib Jlfricbrid) Gtrauf), ber bamals an teinem 
fritifchen „ßeben 3 C I U,< arbeitete, unb ft. ©h* 1 * Sour, ber 
fpätere Segrünber ber Xübinger Xheologenfdjule. 9Bie 
fie, uiur3elte auch er in ber Philoiophie Hegels. 

Aachbem (Ebuarb geller 1835 fein (Eiamert bef tan ben 
hatte, manbte er fid) fortan bem Stubium ber grirchifchen 
Genfer ju unb ging 18116 nad) Pcrlin, wo er fid) befon* 
bers bem f<harf finnigen Interpreten bes Alten Xeftaments, 
3. Ä. A3. Satte, anfchlof). Aad) feiner Aücffehr 1837 mürbe 
er 3ucrft Pifar in Xübingen, bann Aepcteut ber Hloftcr» 
fdiule 3U Urad) unb 1839 SHepctent am Xfibinger Gtift, 
wo er tbeploflifd)e unb phüofpphifdje Porlefungcn hielt. 
Xiefem gehören aud) bie „Platonifchen Stubien" 


au, in beueu (Sbuuib 3<U*rs r>t)U oiopl)ifd>o 
Stellung bereits dar gefenn3ei<hnet ift: er hielt 
es für feine Aufgabe, 3toifd)cn ber gelehrten 
SVorfd)ung unb ber |pefulntivenffiefchid)tsbetrach« 
tung 311 vermitteln. 

3in Ciohrc 1840 hobilitievte er fid) als Priwai' 
bojent au ber lluioerfit&t Tübingen unb begrün* 
bete 1842 in Perbinbung mit Saur, Schtoegler, 
.Vtöftlin n. a. bic „Xheologifchen Jahrbücher, 
bie bis 311 ihrem (Erläfd)eu 1857 ber neuen friti« 
fchcit, fog. Xübiuger Xhevlogenfd)ule als miffeu* 
,fd)aftlid)es Organ bienten, geller ging 1847 als 
profeffor ber Xl^ologte nach Peru, roo ihn, wie 
etlidie Cfohre oorher Xaoib Jfrichrid) Gtraufe in. 
3ürid), bic .Honfcroativeii aufsheftigfte belämpf« 
tcu. (fr nahm bat)er gern ,3iocl ^«hrc Fpäter einen 
ehrenvollen Auf nad) Marburg an. Abcraud) hier 
ermtuhfen ih«t Sd)micrig!citen, befonbers burd) 
bie ffiegnetfd)aft bes ftrcnggläubigcn ßiterai* 
hiftoriters Silmar, ber Jellcrs Peftätigung bnrd) 
ben Sturfftiftenoon fieffen 311 hintertreiben roiihtt’. 
3tfler trat in bie philofopl)ifd)c ftafultat über, 
würbe aber erft beftätigt, itad)bent feineGache vor 
bie Gtfinbe gebracht ivorben war. Aud) als ®ro* 
fef f 0 r ber pl)i lof ophie bef d) äf tigte er fid) nod) lange 
^ahremit ben ihm liebgcmorbeucu theologifchcu 
(Tragen. 

Jcltcrs beibe fjauptwerfe fiub B X>ie ^3h'i°* 
fophie ber ©riechen”, bereu erjter Teil 1844 er- 
fd)ien, unb bie 1852 beenbet war, an ber aber Der 
Perfaffer raftlos mcitcrarbeitcte, fv bah ftc feit ber 
fünften 'Auflage fcdjs Pdubc umfaßt, vnb bic „ffiefd)id)te ber 
beutfd)cn ^h^°f°Ph* c f e *i ö<ibni3 M , bie er 1875 auf P Craula f* 
fung ber Patjrifchen ACabemie ber P3iffenfd>aften heraus- 
gab. Jeller mar, roic biefc beiben Mcrte 3cigen, faft aus* 
jchlic&lich öiftoritev. Gelbftfinbigc tDinenldjaftlidje Unter« 
fuchungen hat er nur wenige veröffentlicht. 5m 3ahre 
1862 würbe et ^rpfcffot ber pt)ilofopl)< e i n ^eibclbcrg, 
1872 Xrenbelenburgs Aadjfolgcr in Perlin, roo er aud) 
AKtglieb ber Atabemie würbe; 1894 mürbe er 31101 9Birf* 
liehen ©ebeimen Aat mit bem Präbitat (Er3ellenj er- 
nannt, unb im öcrbft bcsfelbcn 3al)rc& trat er oon feiner 
ßchrtötigfeit ^nriid. Mas bie gro&e 30hl feiner ftreuiibe 
unb Gchüler il)m 3ur fteier feines ad)t3igften ffieburtstages 
münfehte, ein ungetrübter, friebltd) heisrer ßebcnsabenb, 
bas ift ihm and) in reichem Mafoc geroorben. 

3of)üttnes gaftentat^. 

^Y^ei bem am 1«. Mfir? erfolgten £)rn|d)ribcn bes beutfd)- 
^Ofpanifdjen Gd)riftjtellers Johannes Jaftenrath mag 
wohl bie ftrage ber (Erörterung roert fein, ob ber Xob 
biefes eigenartigen unb bebcutenben Mannes mehr einen 
Perluft für Gpanien als für fein eignes Patertanb bc» 
beutet, ©ewih fal) ber Serjtovbene einen Teil feiner 
Lebensaufgabe barin, bem beutfd)<n Polle bie G<höu- 
heiten bes iberifchen ßanbes 3n id)tlbem unb ihm beu 
reichen Gcfjatj bei fpanifetjen ßiteratur 3U erfd)ließen. 
Aber man muß Jlraftcnraths ßebensgang tennen, um feine 
Porlicbe für bic ipanijdjen ßanbe 3U oerftchen unb 311 
würbigen. tDrtr er c ' ne hurdjaus u>al)rc, lemig- 

beutfehe Aatur. ?lber er war nid)t nur in feinem Pater, 
lanb ber berufenfte Xolmetfd) fpaniföer Munft unb Sitte, 
fonbem er rougte auch ben Pewohnern jenfeit ber ppre« 
näcn 5)eutfd)lanbs ©rohe in leudjtcn ben frarben 3U fchil- 
bem, wie er es namentlich in feinem großen PJerfe 
„La Walhalla y hu ploria« de Alomania“ verftanb, bieiSelben 
ber beutfehen ffiejehichte oon Hermann bem (Ehernster bis 
311 P3ilhtlm bem ©rogen unb bie Aeii3eit in fpannenben unb 
begeiftemben ©ffaps bem fpanifdjen Polle vorjuführen. 

Geine Porliebe für bie Sonnigen ©efilbe .^ifpemieus ver* 
baufte f^aftenratb feinet bid)terifd)eit Sturm- unb 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


STcmfreidjs Kriegsmarine (|. Seite 528): Das Cinienjdjiff „Danton" (im SBorbergrunb, lauft nod) 1908 oom Stapel) unb ber ^anjertreujet „(Ebgar Quinet" (im £intergnmb linls, bereits oom Stapel gelaufen), 

Crtgiiiul 4 «w$iumy oon 4>eorg 3Jlartiru 



532 


Olluftrixtc 3 c ^ un 9- 


9fc. 3378. 26. SRärä 1908. 


Xrangperiotw. 3 m 3ohrc im QrioerbflciKi(jen ■SKem- 
ictjcii» geboren, font er fd)ou ab «nabe an Die Ufer 
t>e* ©beius, mid) «ölu, abfolvicrte hier leine ©gm* 
liofialjtubkii unb wibmete jid) bann 5er ©ed)t*wiffen« 
iijafl. 91 bet jd)on unmittelbar narijbem er Den Toftot. 
but errungen, jdjien er bes trocfneii Xones fatt ju [ein: 
er legte Corpus juris unb Baubeiten beifeite unb wib- 
inete litt) bem fdjriftf tcllci ifd)cn ©enif«. «eine crflc 
'Reife, bie er aUbalb und) Spanien unternahm, wie* 
tbtn beu 4Beg ui feinem fpäteru wiffen(d)aftlid)en ©ubme. 
Bprndje, Sitten unb ©ollsdjaraftcr bes fianöes feffelten 
ihn fo fehl, bflM er ihr Studium ju feiner Gebens« 
aufgabe machte. t>ie ialjlreidjcn <yrüd)te feiner litcra* 
rtfd>eti lätigfrit jinb befannt: er war nid)t nur ber 
berufeufte 3nterpret fpanifdjer Xidjter, fonöem er be« 
lxrrfd)te auclj felbft bie Sprache in einer fo form« 
uoilcnfteten 'Weife, Duft man ihn beu elften Litcrar if d)e 11 
Größen bes ßanbes ebenbürtig jur Seite f teilte, 3n 
jpauifd)eit Stabten erwarb fid) ber beutfd)e 'Did>ter bä* 
tf-brenbürgerredjt ; bie ©tabeitiien bes ßanbes ernannten 
ihn uim rorrefponbicrcnben Ghrenmitglieb. Unb fd)on 
als ec ein 'illtcr erreicht, in beni ui eie ^cute oon ber 
( >eb«i tur ©uh« gezwungen werben, bei flammte bie 
jugeublid)e Gdjajjcn&fraft von neuem in ihm auf. (Et 
verpflangte bie „Jeux Floraux“ ber fatalonijd)«n J&anpt- 
ftabt uad| .Hölit am ©hein. ©u’lcn Spott mußte er 
' Deshalb ertragen; aber feine energifdje Statur, bie 
ifjm als Sohn Des beigifcheu ßanbes eigen war, 
paarte fid) mit fomtigem rbeinifdjcu vmmor, unb fo 
trotjte er allen feinen UBiberfaetycm, tnbem er feine 
fteflfpielibee mit ber V -Jähigleit bes ©aireuttjer 'Blei« 
jters oerteibigte unb 311m Siege fühde. 

911$ fich bie ©lumenfpiele $u ihrem gehnten ©eigen 
anfdjitftcn, warb ibt Schöpfer wenige läge oor feinem 
neununbfcct)ygfteu (Geburtstage uitb feiner filbemen 
^odxieit burd) eine fchwcreßungenentjtmbung bahingerafft. 
9lu ber ©at)re trauern feine luttftfinnige ffiattinunb bie lite- 
radfdjeSBelt groeier Stationen. Ob bieSlumcufpiele, benener 
bie beften «täfle feine* arbeitsreichen ßebens opferte, fid) 
in ber bisherigen ffonn erhalten werben, wirb bie 3 eit 
lehren. ftinangtell finb fte burd) ein ©ermäd)tni5 ihre* 
Stifters wohl gefiebert ; aber ber Räuber ber ©erfönltcbfeit 




<P b l> t . >V ^Bnmbppl}, Stuttgart. 

(fcbuaib 3cllcr, f am 19. 


unb würbe 1874 Lehrer ber ©Mlitärbaufunft an berfelben 
Ufaöcniie. ©ad) mehrjährigem Xienft im ©cneralftab unb 
in Der 3nfanterietruppe würbe er 1887 Chef bes (General* 
ftabs ber Xioifion oon (Euueo unb 1891 ©egiments* 
fomtnanbeur. Sd)on 1895 in ben ©cneralftab gurifcfgcfchd, 
würbe er 1898 Angabe« uflb 1903 Xioifionsfommanbant. 
3m 3ah« 1904 würbe er 3ur Xispofition bes (ttuswärti« 
gen 9lmte* geftellt, unb 3war infolge bes uon ben übd* 
gen (Großmächten gebilligten ©cfdjluffes ber «abinettc 
oon 99 ten unb St. Petersburg, bic Organificrung unb 
Leitung ber jur ©eMmpfnng ber Greuel in ©tagebonien 
beftimmten internationalen ©enbarmerie, über bie man 
fid) in ©Hirjftcg geeinigt hatte, einem italienifdjen ©e* 
nexal an3uoertraucn, nad)bcm italienifche Offijicre unb 
Iruppen fid) in «reta oo'r^üglich bctoähd hatten. 

©encralleutnant ?l)e ©iorgis würbe oon feiner 91 egierung 
für ben fchwierigen unb ehrenoollen poften auserfeben. (Er 
hat ihn faft i>ier 3«hw lang gewiffenljaft unb mit Sluf* 
Opferung unb Sad>funbc betlcibet. SBenn bic (Erfolge für 
bie ©enifjigung bes von fHaffcn- unb ©laubcu&hafo 3er- 
riffenen fianbes I)tnter ben (Erwartungen jurüdgeb lieben 
finb, fo lag bies fowol)l an ben inneren Sdjroädjen ber 
Organifation — öftetreid)ifche , italienifdje , fran3öfifche r 
englifdje Ü)ffi3iere tonnten nid)t immer in allem bamu>' 
nieren — wie att ber llnbänbigteit ber bulganfd>eu, 
gricd)ifd)en, fcrbifd)cn unb türfifdjen ©ationatiften fowie 
an bem mangelitben guten ©tillen ber ©ehörben bes 
Sultans, bie unüberfteiglid)c öinbemiffe bereiteten. So 
roar es bem «ommanbanten 3)e ©iorgis nid)l möglich, 
bie 1100 ÜKann aut3ubringen, bic bauemb an ber ©ormal« 
3«hl 580(1 ©en barmen fehlten — ein Umftanb, ber 
ihn mtt ©itterteit erfüllte, ©lau glaubt, ba| er nid;t auf 
feinen ©ofteit ,)nrücfge!el)Tt fein würbe, auch wenn bas 
Schidfal itjm bie 9Jiöglid)f<it 00311 gelaffen hätte. Sein 
©ad)folger wirb, wie es ficifct, gleichfalls ein 3taliencr fein, 
©om. ©. Sdiocnrr. 


ihr gefehen: bic ©ofe ©rrnbt; benn fic ift bic. Die 
bei (Stfc £d)manu am glcichften im innem Chnpfinbcii 
fomnit. So ift bic öftcrrcid)ifd)* (51 je Ochmann. 

Originell war, wie fie mir aus ihrem l'cben erzählte : 
„3n ©leau bin i 'boren, in ©lariahilf, aber heftig, am 
10. ©ooember 75. 9lu rechnens 's 3hua aus. ©lei 
©ater war a preufj. ©usbilb't bin i nirgenös wor- 
ben. ©tit fcd)s 3<ü)r hab i fd)o ang'fangt g* fpüln 
j 1 f>aus. Sobalb a MUerfelnmim g'fpielt hat, hat mt 
mei ©ater g'rufen unb g'fagt: .i>anfi, $>anfi, mad) 
amol fd)öu inia ber itaüenifche ^Derfelbua.« Xanu 
hab i 's holt nndjg'mactjt. wia ber ©ua jucrfcht »er* 
gufigt aufifd)aut unb alleweil trauriger wirb, wenn 
er fei Jlrcuger friagt. ®as crftemal bin i in Speifing 
in eim flauen SBirUhous als ftranji in .^afemanns 
lödjfer auftret'n; bann mit oieneljn 3aht bin i na 
3notm fomnicn. Drei ©tonat ; ba fan ma frachen gangen 
unb hnta tri ©age triagt. 3m Jänner uub ftebruar 
1890 h®b i in ©bbagia int Saalti)eater g'fpielt, im 
Sommer im Schanbneft (Sjemoroih, 3ehn ©lonat bis 91 . 
Darm war i in «arlsbab. 93 bin i bann glei ans 
©aimuub«ill)eatcr fonimen; ba bin i erft was wor- 
ben. Schon als «inb foll i viel von ber ©allmeqct 
g’habt hab’n. 3 h 0 ^^ aber nie g'fcl)n. ©is Septem- 
ber 99 bin i no am SRaimunb*2h«üMe 9®ofh bann 
auf Drei 3at)r bei 3auner, 3U bem ber 3ofeph ftlein, 
bie iörubi), bie Sdjilb traut, ber 3ulce, bie Obi Ion 
gehen folltcn, alfo wo i glängenb placiert gwefen 
wär* als a Star." 

„Unb 3h« ©age?" 

©un aber würbe bas Heine, molletc ©crfönd)eit 
wütenb: „©ir friag i. ©iexhunbert ©ulben. Oft net 
amal gnua für bic Äleibafd). 2Bol)er nehmen unb nit 
ftehlen ? 9ßiffens, fürs ©cdtabn — jo nad) Schaufpieler- 
art bin i net. 4Denn i mi amol v«rliab, bann 
gfd)iad)ts fieser nur in ein', ber fei geller hat. ?Benn aner 
ffielb hat, fengs — ba — ba — hätt i fd)o wiaber ©ngft, 
bafe er fi einbülbt, i tjätt 'n nur gern wegen fein ©rrftl. 3 
bin amal fo balget. Unb bo hab i recht ghabt Damals, 
als t mein 3ofeph (3 aTn «>. Xireftor bes 3o|rphftäbter 
Xhraters) g'nötnmeu hab; er hat a nit oiel g’habt ©ber 
glchafft hab'n mers burd) unfern Weih." 



Cannes ga{tenrot^, f am 16. ÜJlörj. 


J-aftenraths war mit ben ©tumenfpielen fo innig »ertnüpft, 
bah fein Jr»itifd)ciöcn wohl eine £üdc bebeutet, bie nur 
fchwer ausgufüllen fein bßrfte. 

Äöln. Sllbert Xroffong. 

(Scneralleutnant Gmilio De ©iotgis, 

gomm«nbdiu Qrr nnt)cOpnif<|}en »tnöannene. 

n bem 9lugenblid, wo im ©allan bie (Eifenbahufrage 
aufgcrollt worben ift unb in 3talien bie ©efoxgnis, 
eine fünftige (Einfluß* unb ©usbeutungsfphäre jenfeit ber 
©bria Durch 3©itbe werbet gefährbet 3» fcljcn, überhanb- 
genommen l)at, ift unerwartet in ©om am ©lorgen bes 
13. ©Uu3 eine ©erfönlid)teit bal)ingefd)ieben, bie gleich« 
geitig ein Unifono bes curopäifchcn fton3eds unb eine 
'önertenniiiig ber ©ebcutuug Dtaliens feiten« ber anberen 
©lächte iuwege gebracht h°t- ® 6 ® Qr ^ ct ital ienif d)e 
(Generalleutnant Xe ©torgis, ber faft vier 3ah rc lang an 
ber Sptße Der internationalen ©enbarmerie in 3Jta3eDonien 
jtanb unb währenb eines Urlaubs, ben er bei ben Sei» 
uigen in ©om oerlebeu wollte, einer plö^lid) oerfdjlim' 
meden d>roni|d)en 4lranfl)eit erlag. 

(Emilio Xe ©iorgis, geboren am 18. Dezember 1844 gu 
3ufa in ^ieniont unb auf ber Xuriner ©tilitärafabemie 
ausgebilbet, erhielt am 7. September 1865 bas Unter« 
leutuantspatent. (Er machte beu ftclbiug oon 1866 mit 


£ait|i 9 tie|e. 

i< ift ein ©«griff geworben. Wir ift ihre «oinil ge» 
dnger als bie ber ©allmei>er, mir ift aber ihre 
«ünftlccfchaft größer, 3d) wüfete nicht, wer nicht weinte, 
wenn eine ©iefe weint, ©ei bet foligen 'Jlepi war es um* 
gefehlt; man hat ihr nur bie «üd)cnbragonertrdueit ge« 
glaubt. 4lu fjetbem ift feit ber ©allmeger bis jur ©iefe 
ein gro&er Umfchwung in ber Xarftcllung unb ©ertörpe- 
rung cingetretcu; 311 ben 3<itcn <&allmei)cr hat man 
eben ßeute ge mad) t, wie man fie fid) gebad)t l)at, unb wie 
fie hätten fein fönnen. Seit ber ©iefe ftetfen wir im 
3eitaltcr bc» ©aturalismus. So müffen fic gegeben 
werben unb nicht aubers. ©lau will heute im (Ehaiatter- 
fad) bic 9Bal)rl)cit, nid)t bie ©Jirhing, wie «inft, mochte 
fie wahr ober nid>t wahr gewefen fein. Xic ©iefe, wie 
fie erft war, war anbers. ©lehr ber lüown; weniger bas 
uns Durch Sachen unb SSeinen paefenbe ©leib; mehr bie 
Xiolerie ber frrau, ftatt jet|t bas SBcib, bas uns aud) 311 
erfchüttcm verftcht, uns incnfd)lid) nimmt, Xic £>anfi 
©ieje ift für mid) h^ute nicht bie erfte ftömlferin, foubem 
(Eharalterbarftdlcrin; baft fie nebenbei als Äomifd)e ebenfo 
roirtt wie als Sexiöfe, ift flar. Unb bas namentlich feit 
ihrer (Ehe mit 3<rrno. (Es finb am 17, 3uni 3c l)n 3ohn*» 
fett fic 3uni erfteiunal hier bei uns im ©eich gewefen war 
unb bic ßeut* mvp eljenb gar fo lieb gefutt ben h*tte. Unb 
Doch ift fie mit Ausnahme bes ©liener 3argons — ber* 
linifcher geworben, als fie Damals SBienedn mar. 3<h 
hatte ihr ©bfd)icbsfoupcr nie leiben mögen, weil fic mir 
ba^u tu anftiinbip ivav. (Eine ©olle Witte id) gern von 


(öetKral Gmilio De (ßtorgts, f am 13- ®iärj. 

flonimanbant ber innieOotiifdien (Spnbnrmrrie. 


„©3as ftreben Sir beim eigentlich an, gnä' frrau?“ 
„3a, bie Stellung möcht i ^ab'w, bie bie ©allmeiK* 
g'habt h<Jt- iMbet nit nur im ßuftigen, Gharatteroollen . 
Das ©mfte ift mir bas fiiebfte. ©lau int fid) fehr, baß 
1, wenn i ben gan3en ©benb ben ©3urfd)tel mad)e, bas gern 
tu» 3 halt mi im (Emften aa viel beffer. Sengs, wa 
hab i mit ©udljacbt fei «aiherl gmatht, um weit 3urüd- 
j'gteifen! 3 will bann im (Vfpafoigen unb im Gmften gleich 
bebeutenb fein." 

Xa& fie es geworben ift, hat fie uns jetjt bewiefen, als 
fic abermals nach ©cd in fam, Xeun fic hat fid) 3wcifcl- 
tos in Die ©eiben bcrGrften geftellt. ©ur fd>Qbe, bafe fie 
uns bisher nur mit ber ftorfter-tEhriftl fam. 

©. p. SBanber. 


SBilhelm o. SBgmttal, 

Oec neue Mcniidic S? flirr Ser ® teuer ^ofoper. 

«TNie oon ©idjarö ailagnec in feinen ©ühnemonfen, in 
-^/feinen Schriften unb mit feinem ©aireutl)er oorbtlb- 
liehen 9Birfeu aufgeftellten ^o^evt ©nforberungen beaüg* 
lief) einer alltünftlcrifd) gewiffen haften, geiftbelebten unb 
durchaus finngcmäfeeu 'Pflege ber mujitbramatifchen ftunfi 
haben bereits 314 einer fehr bebeutenben Unia>anblung 
Des ganzen Opcmbetriebes unb vieler baran beteiligt ei 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9tr. 3378. 26. ÜJlär3 1908. 


3 nuftxirte 3 c ^ n 9 - 


533 



$anfi 9lie|e. 


geführt. 9Bie öic Sopran-, 91U-, Denor- unb Bafjmarionetten 
oon cl)cbem fid) uirifad) (d)on gu beitfenben, ausbrudsooll 
intcrpretierenbm unb barftellenben Äünftlrrinnen unb 
Äünftkm aufgearbeitet haben, fo weicht mid) bas ®c* 
fd)led)t bet l)ättbu>ttfcrnbcu Daftfdjlägcr unb OrdjcJtcr* 
mufilet immer mehr unb mehr cin-cttt f i<t) freu big regcnben 
9lodt)CDud)fe von wiffenb infpirierten Dirigenten unb 
ftrcidjcnben unb blnfcnöcii 3iiftrunientalifteit, unb wie 
hcutgutage fclbft bic Cpernd)öre Pott bem lange üblid) 
ge wc fr nett £>erbentrott ablaffcn unb fid) barftcllerifd) in 
3iibiöiöualitäten aufgulöfen beginnen, fo tritt an allem 
ejeniidjen nie! crnftes (Erftrcben doii fdjöner Schein« 
wahrhaftig reit gutagc. 3u vollharmonifchcm 3ufammen« 
wirten aller foldjcr Kräfte unb Bcftrcbungcn lannesaber 
nur ba fommen, wo über bem gatten Durd)emanbcr bes 
mufita(ifd)en Dheaterenfembles ein burchaus wert« unb 
bühncnlunbtgcr lüujtlciffchcr JBille waltet unb gebietet, 
unb abgcfchen oon beit fcltcncn fällen, wo bei Crdicfter« 
leitcr 311g leid) aud> ein hervorragenber Bühnenleiter ift, 
wirb es i mmer bar 9luf gäbe bes Begijfeurs fein, eine foldje 
oerftänbig einenbe unb bas Vielerlei oon Sorberungeu, 
5dl) igf eiten, (Erf Meinungen unb Bütteln einheitlich gc« 
ftaltenbc iKillcnsfraft 311 betätigen. Bcöeutcnbc Dpcrn* 
regifjeure gehören ober aud) beute nod) 311 ben größten 
Seltenheiten unb finb faft fernerer gu befd)affen als 
bebeuteube Opernbirigenten, was mit bah« fommen 
mag, baß bic Äunft bet Operuregte auf feiner öochfdjulc, 
feinem Äonjcroatoriuin unb feiner Xl)«Uerfd)ule gelehrt — 
jonbem nur oon Sängern mit großer fd)au|piclerifd)er 
Begabung ober Sd)aufpiclem mit reid) eutivirfeltcm Bhifif* 
verftänbnis in langjähriger praftifeher Beruf sau&übung 
gewonnen werben faim. 

Die tfetpgigcr Oper, bie fid) feit etwa 3al)re&frift am 
Befiße eines wirflid) bebeutenben Opcmrcgifjeurs erfreuen 
fonnte unb burd) beffen. gut-lüuftlerifd) anregenbes SBirfen 
eben erft einen neuen 9lufjd)wung gu nehmen begann, 
wirb Icibcr im £>erbft biefcs 3al)res auf bie weitere ©lit« 
arbeit bes feitljerißen Obcrregiffeurs ocr3id)tcn müffen; 
BJilhclm p. üönmetal ift oon bem neuen BJiciicr $wf* 
opembireftor ftelir fflemgattner unter glänjenben Be« 
bingungeu für 3c hn 3ah« au bie f. r. öofoper in 3Bien 
berufen worben, unb ber Cciter ber üeipgiger ftäöti|d)en 
Iheatcr, Dircltor Bobcrt Boltncr, hat mit inbisfutabler, 
rein mcnf4)lid)ec Cicbenswürbigteit bas t)icfigc (Engage- 
ment ü. SütjmetaU gum £erbfte gclöft. Die Berufung 
nad) 9Bien, wo o. SLBtjmetal im Bcrein mit bem $of« 
opernbirettor ftelii 3Bcingartncr bie bebeuteube hinter* 
laffenfchaft ®uftao Zahlers 311 oerwaltcn unb gu mehren 
haben wirb, wenbet bem bergeitigen Ucipgigcr Ober* 
regiffeur bas 3utereffe ber gangen tl)eatcrfreunblid)en 
©Seit gu, unb fo Dürften gegenwärtig ein Bilbnts 
o. B3t)mrtal& unb eine fur3e SchilbcTung feines bi&l)«t0cit 
fünftlerifdjeti fiebenslaufcs oon üielen willfommen geheißen 
werben, 

Bülheim o. ein CfterreidjeT non ©eburt, l)at 

nad) Bbfoloierung ber oon iljm mit bem erften ©reife 
unb ber ©roßen Silbernen ©lebaitlc ber ©cfellfchaft 
ber SWufitfrcunbe ocrlaffencn Sd)aufpielfd)tilc bcs SBicner 
Äonferoatoriums feine Bühncutotigfcit als Sd)aufpieler 
begonnen unb 3unäd)ft 1889 bem Xljeattr in ©rrßburg 
angehört, oott wo aus er 1890 an bas Äefibengtljeater in 
Berlin unb weiterhin in erfter Stellung an bas Stabt« 
theater in Brünn gefommen ift. 3u Brünn begrünbete 
er feinen Buf als wortreff fidler Bonoivant, ber iljm 1897 
ein (Engagement au bas Deutfdje Öanbesthcater in ©rag 
ein brachte , unb Ip« ergielte er nicht nur als famofer 
B0I3, Beilchcufrejfer, 9)eif>!Reiflingen unb in anberen 
Bollen bcs gleichen fyadjes bebeuteube UBirfungen, fonbern 


1 er perfnd)te fid) in crfolgreidjer BJeife aud) 
am Berförpem 3bfenfd)et Dramengejtalten, 
wie er benn bem ©rager ©ublifum erft- 
malig ben öiaünar (Sfbal („Die 3Bilbente") 
unb beu Oswalb („Die ©efpenfter") oor« 
geführt unb burdjaus glaubhaft gcmad)t 
hat. Ülllgcmein würben an bem mit reichen 
Bütteln ausgeftatteten jungen Gd)aufpielcr 
bas tief ucrftänbuisoolle (Erfaffen [einer 
aiufgaben, ber Sdjwung feiner Bebe unb 
bic (Sharartcrifierung&fdjärfc feiner jeber- 
geit ftilgeredjteu barftellerifdjen iieiftungen 
gerühmt. 

?lber fd)on in ©rag ging o. SDijmctal 
unter ber \!lgibe oon Bngelo Beumann 3ur 
Cpemregie über unb begeigte gleich an ber 
Uraufführung uou (Eugen b“ätlbert& „Dicf- 
lanb“ ein gang au^erorbentlid)es ©cfd)icf für 
bte bramatifch-fgenifd) bebeuteube Jp)eraus- 
arbeitung unb öerausftcllung uon mufita* 
lifcheu Bühneiiwcrlen. Bei ber allgemeinen 
€ud)c nach htroorragenb befähigten Opern- 
reg i| [euren war es nidjt gu pertptmbem, bah 
bie bcutfd)cn Bühnenleiter alfagleid) auf 
bie neue Alraft auimerffam wuroeti. Sofort 
erhielt o. aDnmctal ein (Engagement an bas 
von Dir eit or ©tartafteig geleitete Stabt* 
theater in Atöln a. Bh-* unb von borther 
würbe er nad) gweijährigem erfolgreichen 
©Jirfen als Oberregiffeur ber Oper unb als 
— Leiter ber Cpcmfdjiile am Atouferpatorium 
gu Beginn ber Saifon 1907 auf 1008 an bie 
£cipgigcr Cpernbühne berufen. 3n alfo 
ftetigem unb gefd)winbctn 9luffteigcn doii 
Stufe 311 Stufe ift Bülheim o. 93gmetal 
nunmehr burd) fein (Engagement an bte l. f. ijofoper in 
'iöien gu einer wetttjin fichtbaren G>ipfcll)öl)e mufifbrama» 
tifchcr .NUmftbctätigung gelangt, unb gtpcifrtlos wirb ber 
beftens erprobte, beutenbe, bühnen- unb mufilfunbige neue 
Oberregiffeur bort in mad)treid)ec unb in ben ©litteln 
weniger befdpränfter Stellung viele „neue Daten“ oon 
fchöncr unb für bie anberen Opembühneit üorbilblicher 
Bebeutfamlcit ooUführcn tonnen. 

ÜBiljjelm Sod^aus. 

H üter bic wenigen ©ianiften, bie in ber gegenwärtigen 
3cit erftaunlid) gefteigerter unb verbreiteter AUaoicr- 
fpieltunft nod) außergewöhnliches 3ntcr<fjc wadjgurufen 
pcrmögen, gal)ltaBilhelm Badhaus, ber mit oierunbgwangig 
3ahren bereits gu einer felbjt bei feinen älteren unb be- 
rühmteren ftunftgenoffen nur feiten tu gleichem Blage 
angutreffenben BoUtommenheit ber Dedjnit unb flbgeflärt* 
heit ber Buffaffung gelangt ift, unb ber nun, nadjbcm er 
fid) in ©aris ben oielumworbenen 5Hubinftein-©reis er- 
flritten unb auf ben mufifalifchen Sd)lad)tfclbem fionbons 
unb ber anberen cnglifchcn ©roßftäbte feit geraumer 3f»t 
fd>on faft über alle iKivalen ben Sieg bapongdragen hat, 
wieber einmal 3U längerm Berweilen nach Dcutfd)lanb 
gurüdfehrte, um bi«, unb fpegiell in feiner Ba t erft ab t 
Ceipgig, mehrere Äongerte gu geben, unb weiterhin einen 
ihn in Sonöershoufcn erwartenben Äreis von Schülern 
unb Schülerinnen gu unterweifen. 

SDilhelm Badh«»^ ber am 26. Blärg 1884 311 9eipgig 
geboren würbe, entftammt einer tiuberreidjen ftnmilie, 
in ber, abgefehen von einer emfthaftem Blufitliebe ber 
Btutter, befonbere mufifalijche Begabung nicht angutreffen 
ift. Bei ihm aber trat fetjon in frühefter 3cit ein gleich* 
[am angcborncs mufifalifdjco Gpicltalent gutage, unb 
bie größte Jreube feiner Äinbergeit bilbete bas Älim- 
pem auf einem aus aneinanbergereihten , abgeftimmten 




2üil^clm Sad^aus. 


ULUltjcIm v. 

öcr neue gjcnifd)« Deller ber 9&ieit«r fiofoper. 


©letallplattdjen bejtehenben Sd)laginftrument, bas th m 
bie (Eltern oon ber ©leffe hrimgebrad)t hotten. Bereits 
vom [iebenten 3nhre ab genoß er beit Älaoiemnt erricht 
unb aud) einige vorbcrcitcnbe theoretifche Untcrwcifung 
bes Pörtrefftid)en ©hiftfpäbagogett ©rof. 9llois Beden- 
borf unb trat um Oftem 1894 als beffen Älaoierfchüler 
unb als Dheorie[d)üler von Solomon Öabasfotjn in bas 
tfeipgiger Äöniglichc Äonferoatorium ber 9Jlufif ein. Schon 
hier erregte er burd) feine 90113 iingccoöhnliche fpieltcch- 
nifd)« Begabung, burd) fein tounberbar aufnahmefähiges 
mufifalifches ©ebäd)tnis unb burd) feine cinftmals oor 
©rof. Brtur ©ififd) burd) tabcllos oerfe^enb« SDieber- 
gäbe Sad)[d)er hegetgte crftaunlidje ©ewanbtheit 

im Dranspotiiercn bercd)tigtc& Buffehen, unb als er im 
3af)re 1898 vom Äonferoatorium mit einer oortrefflidjen 
Beprobuftion bes 5ts*©loil*Äongerts von Änrl Beinedc 
fd)ieb, war er eigentlich bereits ein fertiger unb hatte fid) 
von (Eugen b*'2llbcrt, beffen Schüler er noch für einige 
3eit würbe, nur noch bie Polle geifiige BJeilje gum ©ia- 
niften gu gewinnen. 

Schon währenb ber Stubieiigcit bei b’Üllbert begann 
Badbaus gu fongerticrcn, unb wenn an feinem Damaligen 
Spiele auch nod) oolle geiftige Bertiefung unb reichere 
3nnerlichfcit gu vermiffen blieben, fo hnt er fid) mit bei 
phänomenalen Sicherheit unb Braoour feiner Dedjnif bodj 
gleich mit feinen erften Äongerten als ein Buserwählt er 
erweifen föniten. 3it ben nachfolgcnben fongcrtreicheu 
fahren ift Badhaus burd) weiteres (Erfahren, (Erleben 
unb (Erlernen gu voller innerer Weife unb burd) bte 
wadjfenbe Begeiferung, mit ber fein Äunftwirfeu allent- 
halben unb gang befonbers in fionbon aufgeuommen 
würbe, 3U ooller Sd)wungtraft bes piantftifdjen 3nter> 
preticrens gelangt. 3n bem nunmehr gu (Enbe gehenben 
Äongcrtwinter 1907 ; (W h«t Badl)<nw in (Englanb allein 
fiebenunbueungig Äongerte unb bagu nod) auf bem Rou- 
tinen t einige breißig abfoloieren rönnen, uub biefc holje 
3ahl von Äongerten Dürfte fid) bei bem immer weitem 
Biihmesoorbringcn feines Banicns in lünftigeit Büntcm 
nod) wefentlid) erhöhen. 

3n ber lat ift es benn aud> ein aiißerorbeutlid) be> 
glüdenber ©enuß, 9Bill)ctm Badljaus fpieleit, ihn Aton« 
3ertc oon Bad), Bcethooen, Blenbelsjohn, Schumann, 
tShopin, i.'ifgt unb Brahms foivie Soloftüdc aller Blrifter 
unb vorgugsweife exorbitante tcdjnifdjc Aufgaben wie 
bie (Eampanella - (Etübe doii ©aganini-LMfgt unb bie 
Brahmsfchen Bariationen über ein Dljenta non ©aganini 
oortragen unb bewältigen gu hören; beim nid)t leicht 
begegnet man einer ähnlichen Bcrbinbuug uoti abfolutci 
Bolllommeuhfit im Dcd)nifd>cn uub fchöner, männlich* 
fefter ?lbge!lärtl)ctt im lf>eiftigen unb Geelifd>en ber 
Blie&ergabe. 'Bacfhaus fpielt Iraftooll, ohne jemals 311 
lärmen; er fpielt innig, ohne jemals iii Sfifjltdjrcit 3« 
geraten; er fpielt brillant, ohne fid) in Slorcltcrirn gu ge- 
fallen, unb er fpielt erftaunlid) oirtuos, ohne im vween 
ben ietttals bas ©«fühl bes Schwierig [eins heroorgurufeti. 
Seine Slalen, feine Irillcr unb all fein Jigurenfpiel finb 
bei rcidjftcr bonainifcher Belebung gang wuitbcrbar eben« 
mäßig* unb wenn er bei \'llforöfd)lägcu balb tvie mit 
iraftoollcr XJöwcnpranfe, balb wie mit wcid)c r Äahcitpiptc 
in bie Daftcn greift, fa bringt er beim Äantilencnfpiel 
mit pollfommen elaftifchem i>ingleiteu ber 5»tgpr rin 
allerl)errlid)ftcs Dänen bes 3nftruments guwege. Dant 
feinem mufterhaften ©ebntgebraud)c gibt es nie unb »tir- 
genb oerfchwonimcne Älänge, unb um [einer überaus 
Haren unb lid)toollcn Älangbarftcllimg aud) ber tompli- 
gierteften Äompofltionen willen lönntc man ÜBilhelm Bad« 
haus gar wohl ben plcin-air- Spieler unter ben ©ianifteu 
ber ffiegenwart l)riBrii. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


534 


3IIuftTirte 3 c *t>i*>9- 


9h. 3378. 26. ©tärj 1908. 


3it 5?u[|if(f)>2urfe|tan. 

Von Äu 6 «lf jofcd. 

X urleftan ift jweifellos ftne ber beften Sto* 
lonirn töufjianbs; es ift feine fReis* unb 
©auimoolleufatnmer unb fein ftrüdjteparabies. 
Unb ben nod) barf man nid)f pergeflen, bafo je 6er 
Ju&breit ange bautet Qrrbc feint frrtragsfäbi gleit 
brr Munft bes SDlenfdjeii verband. ©on alten 
Jeiten l)tr wirb bcr 'Sldcrbau in lurfeftan nur 
möglich burd) ein wunbcrootlcs Sqftcm bcr 
fünft lictjen ©ew&ffetung, bas fid) burd) lauge 
©eneraiionen oon ocrfchiebenett ©ölfcrfdjaften 
oererbt bat. bie nad)cinanber bie ^rrrfctjnf t über 
birfc ©egenben befcjfcn haben. Xurrcftan ift 
bas ßanb bcr ftlüjfe aipte Ulün&ung, beren Cbc* 
tväjfcr einfad) auigebraud)t werben, jitr ©etiefc- 
lung bes©obcns. 9lur ber Sur DarjaQaxartes) 
unb bet «iuu ‘Darfa (OruO) erreichen bas 

*) Cm» tailnitlcrl aus akMil, fr. I). wetfir* TOoftfTr 
Die (fetwdflrr 6 m Oius iinb Burd) aufatl&|te fidfjeeitr 
trüb-ujcij) gefärbt. 



I. Totalanfic&t ber ©loidjec Sd)ad) Sinbi in Samartanb. 


ruffifdjc öäW?* Mt oon prädjtlgcu »JJappelalleeu 
b»rd))ogen ift, unb eine afiaiifdje tfjälfte mit 
engen Strafen unb niebrigen öäufem, in benen 
bic Sorten rootyirn. $cr legiere ttuebnuf be- 
3 eid)nct uid)t cigcmlid) einen Qolttftamm nlo 
vielmehr bic banbdtrcibcnbe yJlifdbraffc ans 
arifdje« Ureinwohnern unb ujbefifdjen (Eroberern, 
einen 9Jicnfd)euid)lag, um ben man SRußlanb 
waljrliaft beueiben muß — t)öd)ft intelligent unb 
arbciijam, im allgemeinen jiioerläffig fowie oon 
einem aufiallenb augrnrt)men unb namentlich 
ben ftrembeu gegenüber uorneijm ^Unterhalten* 
ben 'IBefcn. 

(litte ruffifchc Slicbcrlaffung ftcljt in G)rofj> 
ftufelcmb uttb am 3cm nid)t wcfcnllid) anbers 
aus als in ber 3afga Sibiriens ober awifdjcn ben 
©oljnenfelbertt ber 9Jianbfd)urei aber 3 uufdjen 
ben ©Arten ÜnrCeftans. 3er einzige Unterfdjieb 
liegt im ^Baumaterial. Scitbem wir im Strom* 
gebiet bcs Sqr 3arja finb, bat ber 3icgelt*au 
fowie bcr 9$au ausmoffioen Steinen aujgefjört 
unb an feine Stelle finb bas Qetymtjaus unb bie 




2. Jur in Sdjad) Sinbi. 


3. 'JOlofdKo Umr ©ecf in Samartanb. 


4. iUJofai!fd)miicf in Sdjadi) Sinbi. 


5. 3ie Xam erlang forte. 


Xlmur* ©rnb ln Samartanb. 



8 . Xecausfdjant über bem Straßengraben. 


Sttcerj ben Slralfcc; aber auef) Ihnen wirb woljl 
über turj ober lang bic ftiittur 3 » ßeibc gehen. 
Ttc fiimft ber ©eroaffertmg flammt oon ben 
Slriem, beren noch jirmlid) rein erhaltene 'Jtadj* 
fontmen bie Xabjdjifs finb — Ijeute nod) bie 
Sactjoerftänbigcn in allen Wngclcgenl)citen ber 
Irrigation nad) turantfcbec 9lrt. Gs fteljt feft, 
baß unfeve moberne Xedptif in bcr Öage wäre, 
nod) ungefähr brei SMliotten 3)e&jälinen (311 
etwa 1 hu) unfriid)tbarcn Steppengebiets burd) 
eine weitere ttusbeljnung bcs ©ewäiferungsucges 
in ©Arten oon Baumwolle uttb ftriid)ten um* 
junanbehu 9ln glätten baju l)at es nidjt ge* 
fel)lt, beren intereffatiteftcr bas 'Urojcft ber Urbar* 
madnntfl bcr fog. Ijiingerfteppc barftcllt. 

£tafd)trnt nun, ber widjtigftc IRartt Xurtc* 
ftaus imb feine ^aMPifiabt, befinbet fid) bereits 
über oierjig unter ruffifdjer §errid)aft r 

unb matt ntufo fagen, bag fRuBlanb hier tüdjtigc 
?lrbcit geleiftet bat. 3ie Stabt felbft 3 crfällt 
in eine aiiBcrorbcntlid) au^gcbcljiite, breit gebaute 

Silber aus 9Unif<l)'2urfeftan. 


7. <&cbetftAnbcr aus SJlarmor. (^rrtümltt^ als X^ron bes 
Xauterlan bejeidmet). 



9. CDer footale ©arbter feift in ber OJldfdjeeede einem Garten 
ben Schöbet ein. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







9 lt. 3378 . 26 . Süiärj 1908 . 


Snuftrirtc 


535 








10. ©lief auf bic Stabt Budpmi. 


12. Tie grofee aJlo(d)Cf atn ÜBeiber (3entnim ber Stabt). 


II. (Sin yjJulInt) in bcr U)Ioid)cc llmr Bert 
in SamarCanb oor feiner Stubiericlle. 

Silber aus 5Ru||ifd)*Iurfeftan. 

(Vbbilb. IS bi« U> au« brr Stabt Siuhara.) 


13. Gd)t orfentalifdjos ficbcu fernab »om Xouriftenftrome. 


16. Sud)ari|die .tiofafm, bic Ueibtoadic bes (fmirs. 


17. fflrbufen« (SDaffcrmelonen.) ©erläufer auf einer Station 
Turfmcucngcbtcts. 


Vchmmauer getreten. Ta Wegcnfätte 311 ben äufoerften 
Seltenheiten gehören, fo laufen bic BeiPoh n *r nicht ®>c* 
fal)r r baf) il>n en eitt <piaferegen bas flanke Tad) in einer 
Wadjd Ober bem jiopfe uwgioäfcht. 9iid)t unetiödljnt null 
id) laffcn, bafe Die in ben beutfd)«i Familien augeftrllicn 
Tienftmäbchen für gewöhnlich an« öen beutjdjeii Stolo* 
ntftcnbörfcm Rammen, bic fid) in Xransfafpicn befinben 
unb aud) bie bcut|d)C Spraye mit anetfemtenötoerter 
3 dt)igtcit pflegen. 

Sind) Xajd)fent mar bet Schau platt uott Unruhen, bie 
allerbings nid)t ftdrtci um fid) gegriffen t)dbcTt. 3)0311 


lebt bic rujfifd)e Beoölfcrung oon lafdjtcnt bod) 

3 U Jchr in bcr Tiafpora. Ta« ijinbert freilid) 
itidjt, bafe auch l)ier einige Tcrroriften ihr Un. 
me|en treiben. 21 l[o aud) an biefrm fonft einig 
ladjenöcn Fimmel bängt ab cinjigc UBolfe bei 
^>öi)cnraud) bcr ©euolution ! 

Tie Weife oon Xa|d)lent ttad) Samarfanb 
bauert jaiölf Stunben — lein fouberlid)er (Sc* 
nufe. Tenn bie fog. ©Httclafiatifdje ttifenbaljn 
uutcrfdjeibct fiel) tnfofem febr unvorteilhaft doii 
iljrcr jung (teil £d)®eftcr, bcr Transara Ibaljn *), 
aU auf btefer biefelben laugen Turd>gang$tt>ageti 
oerteb«tt mie auf ben Streden besGuropäifdjen 
Wufelanbs, u)dl)rcnb auf jener ein rollcnbcs 
Material oerfchrt, bas felbft bei niilbcftcr ttritil 
ab bringen b bes Wusrangierens bebfirftig be- 
3eid)nct mcTben tnufe. 

Ter 3ug, ber Xa|d)fent um ®?ittcmad)t per» 
löfet, überfdjrcitct nad) ctuia oicrftünDiger ftahrt 
ben Spr Tarja unb hält bann längere 3cit 
auf bcr Station Tjdjcmafciüo. §icr 3 cpcigt bie 
mirt|d)aftlid) mie militärifd) wichtige Strede 
nad) bem fterghanagebiot ab. Tie 3tueigbabn 
trifft bei Gl)oö|d>cnt micöer auf ben Gtjr Tarja, 
unb 3 iuar bort, u'o beffen Obertauf aus bem 
fterghanagebiet i)crau stritt. Tic ©aiju folgt, 
3 undd)ft ein Gtüd auf bem rcd)tcn unb bann 
bauemb auf bem Einten tfrlufeufer, bent alten 
i>anbelsu)cg nad) ilofanb, Margeljan unb ?ln- 
6 ifd)an. Bon liier aus gef)t bie £)anbelsjtrafec, 
bas ^Jamir f üblid) Iaffenb, weiter, über bic 
pfiffe 3 ®ifd)en biefem unb bent Ticnfdjau hinüber 
nad) üafdbgar unb bamit nad) bem ruffifdjen 
unb bem djinefiidjen Oftturieftan. Tas öurd) 
bic Bahn erfd)I offene ft ergba nagelnd ift allein 
fd)on uni bcstoillcn für fRiifeianb bas wid)tigftc 
ber i)icr gelegenen itulturlänber, weil hier bie 
gegenüber ber l)cimifd)en Sorte langfaferige 
Baumwolle ameritani|d)cn llrfprung« äuge» 
baut wirb. Cs beeft nahem ein Trittel bes Wol ) 1 
matcrialbebarfs bcr ruffifdjeu Tcrtiliubuftric. 

Tie in Turlejtan »orhanbenen ftabrilbc triebe 
finb burd) ben £>auptprobuftions,jmetg bes fian» 
bes bebiugt; .giineift finb cs Baumwoll-Weini» 
gungsanjtalten. 

Tic Weijc nad) Samartanb führt in ben 
testen fed)s Stunben anbauemb burd) gebirgi- 
ges l?anö, uub jmar ift bie ©al)n nad) Uber- 
jdircitung brr 3Ba||rrfd)ciöe in bas Tal bes 
Scraffd)an l)in a bficf tic^c n. Tiefer märe ein 
faft ebcufo uKiffcvrcid)cr Strom wie bcr Sqr 
Tarja unb bcr Slinu Tarja, roenn er fein na* 
türlidjcs Sube, bas 'Bett bes 9lmu Tarja, über- 
haupt errrid)tc. 3nöeffen toirb er [ängft oorher 
uollftänöig burd) bie Irrigation aujge.teljrt. 

Tcm Gcraffdjan perbanft ni<i)t nur Sama»fanb, 
jonberti bas gan^e Siulturgebiet oon Budjara 
ausfdjliehlid) feine ttriftenjmöglidjtelt. ttberall, 
rno es nur irgenb möglid) «dqt, ift ber Strom 
nngejapft, unb bas SBajfcr rnirb gejinimgen, fid) in 
Kanälen 311 uerjipctgcn, bic survächft f lad) finb, bann 
aber fid) nicht unb ntd)t »eräftcln. Tahet erjdjeint aud) 
fein natüriid)cs ^Infjbett breit, fcid)t unb ftcllenmeife 
jogar t roden. 3 cugnis baoon gibt fdjon auf ber i>abrt 
nad) Samarfanb bie fog. Tamcrlan »Worte ('Jlbbilb. 5), 
eine ehemalige ©rüde, bie oon bem berühmten Wach* 
folger bes Tfd)engis*fth ö ^» Tämerfan, bett toir im Wbcnb* 
laube bcjfct unter bem Warnen Ximur lennen, aus ge* 
bTanntcn Steinen über ben Stromlauf ausgeführt rnorben 

*) Üfll. ftv. 3.358 ber .CUluftr. 3tfl .“ nom 7. Wooembcr 1W7. 


14. Ter ©alaft bes (fmirs, ^ugleid) Jitabelle. 


16. Ter ftcfchütvpott bes Gmirs. 


18. Bahnhof oon Strafen otüotyT, (Pnbftation am Dftufer bes 
itafpifdien Meeres. 


ift. Cfthi H f ht bas bcTfihtute ©auiocrt gänzlich frei im 
iroefenen SJanbc; eine Strafee führt nicht mehr barfiber 
hinweg, fonbern barunter burd). Saniartanb felbft 
liegt oon bem Bahnhof annflhemb 10 km entfenit. 
3 tuar hat fid) in ber Wähc bes le^tcm eine ruf|i|d>c 
Holonie augejicbrlt; bod) muffen toir aicmlid) breioirrtcl 
Stunben im fchärfftm Tempo fahren, um na<h bem niffi* 
fd)en Quartier oon Samarfanb 311 gelangen. Tie afia* 
ti|d)c Stabt liegt nod) et um .goaupg Minuten nveitcr. 
Bereits u)ährciib ber JVttf)rt bcobadjlft nmn, bafe rechts 
unb Unfe an jeber Strafe« ein fd)maler ilanal mit 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









536 


3Uujttirte 3 ei *ung- 


5 Jlt 3378 . 26 . 9JJÖI3 1908 . 


flieftenbem SDaffer entlangführt , aus bem eifrig bie 
Straften burd) Gingeborne mit Sd)aufeln befprengt 
werben, unb b«ffen Ufer mit Silber* unb Sdhwarg« 
päppeln bewachten finb. 

Samarranb ftef)t burchaue aud) heute noch im 3rid)eTi 
Dimurs, bcffen Bauten bie Stabt als Mutnen jieren, bie 
mit ju ben anmutlgften Bautoetfen ber motjammeböni- 
fdjen BauPunft gerechnet werben muffen. Es würbe oiel 
gu weit führen, wollte id) aud) nur oberflächlich alle biefe 
herrlichen DenPmäler betreiben, bie leibet in ben neuen 
fetten bes Öanbes, ben SHuffen^ burdjaus ni<f>t bie ge* 
eigneten Ronferoatoren gefunben h a b« n * 3>ie Bauten 
aus bet 3«t Xamerlans wnb feiner Grben, unter benen 
namentlich bie Blofdjee Schach Sin bi (Abbilb. 1) heroor- 
tagt, finb aus gebrannten Steinen gebaut, bie innen unb 
aufeen gum Seit mit fefjr wertoollen ftai)encemofatt«n oer* 
btenbet finb. Da t»o biefe fehlen, finb bie ©ebäube not» 
bfirftig mit bem jetjt lanbesüblidjen Baumaterial, bem 
ßebm, ausgef lieft roorben. Da« t&ange macht in biefem 
3uftanbc einen cfrcnfo ehrroürbtgen wie erbarmenswerten 
Ginbrud. ©rofe ift bic ber Rollegienhäufer. Be* 
fonbcrs fd)5n ift bie an bem Megiftan, bem ÜRarPtplaft, ge* 
legene Blofcftee Umr Bed (Abbilb. 3); fie Tann gerabeju 
alö eine motjammebanifdje Uniüerjität angejprodjeu wer» 
ben, aus ber heute nod) eine Anzahl angefehener ©rieftet 
(Bhrilahs, Abbilb. 11) bernorgeEjt. Sin Baumert oon aTdji* 
tettonifdjer Schönheit unb ed)t orientalifdjeT ©rad)t ift aud) 
bas ®rab Dimurs (Abbilb. 6). 

Der Megiftan ift bet Ort, wo fid) innerhalb biefer 
antifen Umrahmung bas buntefte unb intercffantefte 
orientalifche Geben abfpielt, unb jroar in einer ©leid)* 
gültig feit gegenüber bem abenbldnbifdjen 3ujd>auer, M* 
allen Gifaftrungen in anberen orientalifd)en ßänbem 
£oh« fpridjt. Alabins UBunberlampe unb allerhauö 
Blätchen zauber aus „Daufcnbunbeiner Macht" blinzeln 
uns aus feber nod) fo fchnmftigen Ede an. §ier ber 
SBaljrfager, ba bet ÜJlärdjertergdljler ober auf jener Seite 
ber Rupferfdjmieb mit feinen Auslagen non allerliebften 
Rannen, Öampen unb fieudjtern ebclfter Formgebung, 
bort ber ffltann, ber mit ber großen, fupferbefd)lagenen 
Äöafferpfeife oon einem 3um anbem fdjreitet, um feben, 
t>em es beliebt, für eine Keine HJlün^e fidj bie Cunge coli 
Daba! faugen 3U Iaffen. JBeitert)in auf offenem SMarPte 
Ift ein Poftbarer Deppid) auegcbreitet, unb barauf fitjen 
mit unteTgefdjlagenen Beinen würbfge ©reife unb fdjlürfcn 
ihren Dee (Abbilb, 8). Da$u Pommen bie bunten orien* 
talifdjen Auslagen ber Gäben fötme bie !öfilid>ftcn f}rüd)te 
bes Sübens. ®s fehlt aud) nicht an einer ffliauerecfe ber 
Blofdjce ber jooiate Barbier (Abbilb. 9 ), ber foebenhanb» 
greifUd) an bem Sdjfiöel eines Sorten nachroeift, bah man 
auch in SamarTanb bas (Einfeifen oerftebt, eine ©rfabnmg, 
bie mir übrigens fdjon bei unferen befcheibenert Gintdufen 
gemadjt h abC11 - ® ös Qbcr bafe wir non 

Samarfanb bie ©mpfinöung mitneljmen, einen Bltd in 
bas 3eitalter ber Ralifen getan ju haben, tro bie Drofdjte 
unb bie ruffifche ©olijetfade anmuten wie ein ©ata» 
djroni&mus aus bem übemÄd)ftett h ä ^ben ^jfjriaufenb, 
bis man burd) bie gefthmadlofe ftathebrale unb bic noch 
gefchmadloferen ©rioatbauten bes ruffifd)en Viertels jäh 
aus bem Draum oon „Daufenbunbeiner fWad)t“ wiebcr 
an bas fahl« Dogesll<f)t ber nüchternen ©egemoart 3urüÄ« 
geriffen toirb, ber bas Stubium ber Gage auf bem Baum- 
roollenmarft als ein reelleres ÜRittel 3um Sdja^hcben 
erfd>eint als coeilanb Sllabins ®unOerlampe! 

Wls ber ©adifomme bes Dfdjengis-Rhan, ber groftc 
Dimur, fein afiatifd)«* ÜBeltreid) aufrid)tete, bas bas füb« 
Iit^e 3 enttalafien f (Europa bis an bas jarifdje 9 Jloßfau 
unb gan) Sorberafien, ja fogar oon Bfrifa nod) Ittggpten 
umfaßte, refibierte er in Samarranb. Später mürbe 
Samarfanb ein Deil bes Rbcmats Sudjara. Diefer 3 u» 
ftanb bauerte bis 3U ben ©rpebitionen ber Bluffen, in 
bereit ©erlauf ba& ©ebtet bis Samarfanb an «Rufclanb 
abgetreten toucbe, mäh^^b bie Muffen ben ©mir oon 
Suchara 31001 nicht bepoffebierten, motjl aber jum for» 
mellen Safallentum Muglanb gegenüber occp flirteten. 

©Jir gelangen nad) adjtftünbiger Qrahrt, bie uns an* 
baticmb burd) eine mit Saummoll* unb ÜJlaulbeerfuIturen 
fomie mit Stnuhtgärten befetjte Ganbfchaft führt, abenbs 
gegen ad)t Uhr nach ber Station Ragan, etma 3toan3ig 
JDerft oon Suchara entfernt. Um ber Qform 31» genügen, 
unterhalt Mu&lanb hi« eine ©efanbt(d)aft beim buchari* 
fdjen f>ofe. Gs mürbe in ben ©erl)ältniffen wenig änbem, 
toenn bie ©efanbtfchaft eines Dages tn ein ©ouoemement 
umgeroanbclt roerben mürbe. SHan erjähUe mir, ber .«han 
oon Sudjara, ber allein oon ben turanifd)en fjenfehem 
bas Mecht "befttjt, ficb ©mir nu nennen, halte fid) mit Wb- 
fidjt oon feiner £aupt(tabt ©udjara (Wbbilb. 10) fern, ob- 
gleich « einen großen ©alaft, ber gleichzeitig bie 3itabelle 
(Wbbiib. 14) barftelit, innerhalb ber Stabt unb einen 
fd)önen Sommerpalaft braunen 00c ben a;oten befigt; 
unb gmar beshall>» »eil bie mohammebani[d)c ©Hefter* 
fd)aft unoercoanbt in ihn bringt, er fei ber ruffif<hcn f>err- 
jdjaft gegenüber 3U fchmad) unb [olle biefe roieber non 
jid) ab3uf<hütteln oerfudjen. 3n ber Stabt Buchara fteht 
ein mächtiger Durm, ber ard)itcltonifd)e ÜJlittelpunft bes 
©an3ert, bet in ben feiten ber Selbftänbigleit bes Rh ait ats 
basu biente, bah oon il) m ct>ebre<*jerifct)c grauen h»nab- 
geftürat mürben. Diefes öchaufpiet bilbete für ben ©mir 
unb feinen £of ein befonberes Öergnügcn, unb toenn ge» 
rabe feine Ehebrecherinnen ba toaren;, fo mürben perfifche 
Sftanen genommen, bie auf bem Blarft oon Buchara bas 
Stüd 3 Mubet fofteten. Seitbem ber ©mir Mu&lanbs 
©afall ift, barf er biefes graufame Sdjaufpiel nicht mehr 
abhalten; ftatt beffen amüfiert er fich jetjt, toenn er 


gelegentlid) nach Buchara fonimt, bamit, ba^ er felbft auf 
ben 3 urm hi*»ufflettert unb oon bort feine SJlinifter unb 
ben gefamten öof mit 2Baffer befpriht Diefc SBanblung 
ift b«3eichnenb für bie tiefgreifenben politifd)cn Beränbe» 
rungen, bie mit ber Selbftänbigfeit non Buchara nor fid) 
gegangen finb. ßBftrbe fid) Bubtanb nicht fd)euen, bie 
Roften für bie innere Bermaltung bes Rhanats auf fein 
eignes ©ubget ju nehmen, fo mürbe es heute in Buchara 
nicht mehr bie Operettengeftalten buchaiifdjer Solbaten 
(Wbbilb. 15 ) unb ©oli.dften geben, unb bie Bronzegefdjühe 
(Wbbilb. 16 ), bie mirtlichcn SRaritfitenmert befi^en, unb 
mit benen bie bud)arifd)c Artillerie biscoeilen lebensgefäl)r* 
liehe ©rperimente unternimmt, mürben nermutlid) Iängft 
eine n ©arr ber faiferli d)en Schlö ffer be i St. ©eters bürg jieren. 

2 Bix mären um ben eigenartigften ©enu& biefer Meife 
gefommen, merm mir Alt »Buchara (Wbbilb. 13 ) nicht ge* 
fcf)en hätten, fjür bie Hinfahrt benu^en mir eine 3^19* 
eifenbatjn, bie auf Roften bes ©mirs gebaut mürbe unb 
auf feine ^Rechnung betrieben mtrb. SBir fahren eine halbe 
Stunbe lang burd) Baumroollfelber unb oorbei an ©faul* 
beerbaum Pflanzungen, bie ben ©änbem ber Bcwäfferungs* 
fanäle folgen, ©in Heiner Bahnhof mit grafjfm ©etümmel 
— febretenbe unb fdjmuhige fartifd)e Drofcbfenfutfcfjer, oiel 
Staub. Gilenb« hinein in bie oerfdjmierte Drofd)fe f jene 
neue Rulturerrungenfcbaft Bucharas! 3 Bir fahren nad) 
ber innem Stabt ju. Unter einem Baum lu^er Aufent» 
halt. Der Baum ftellt bas bud)artfdje 3 öllamt bar. Durd) 
ein ßehmtor paffieren mir bie gelbe Blauer unb befinben 
uns nun in einer orientalifchen Stabt oon unberührter 
Meinheit ober, richtiger gejagt, oon unberührtem Sd)tnub. 
Die Straften eng unb fd)mal, fo bafc jroet Drofct)fen, bie 
einanber ausmetchen »ollen, mit bet einen Bnbfeite auf 
bie erhöhten 5 u&bat)nen hirtauffahren mxiffen. Sieben uns 
ein ©eroäfferungsgraben. ©rächtige fartifchc Dppen mit 
bunten Rhalaten, glän3enb fdjmarzen fiaefftiefein unb 
groften, fd)neecoeiften Durbanen auf bem Ropfe. An einer 
©lauer lehnt eine Beil)« bud)arifd)er 3 «ben im fchmarjen 
Raftan unb fchroarzen Barett, ©s ift Sabbat, unb alle 
jübifdjen ©efdjäfte finb gefdjloffen. ©lühfam bahnen mir 
uns burd) bie oon 9 J?enfd)en überfüllten Straften mit 
unferer Drofcftfe «men 9 ©eg, otelfad) in ©efaftr, oon ben 
Gaften ber uns begegnenben Ramele gepufft unb geriet 
3U »erben. Schlieftlich holten mir inmitten ber Stabt, 
eine Bertebrsftorfung. 3 öir f teigen aus unb geh«" bie 
wenigen Schritt« 3U &uft bis 3ur Apothcle unferes Be* 
fannten, eines Iettifd)en Apotbcfers namens ©einl)arbt — 
neben ber Filiale ber Buffifch-Ghinefifchen Banf — eine ber 
wenigen enropäifchen Rulturoafen oon Buchara. 

3 dj müftte Spalten füllen, menn ich mich aud) nur 
menigermaften barauf einlaffen wollte, bas Geben unb 
Dreiben in Buchara 3u‘fd)ilbem. Dabet ift ber Bafat 
hier einer ber gro jjartigften, bie i<h je gefeben habe. Seiben- 
waren budjarifchen Urfprungs, orientalifche Deppidje oon 
foftbarem RnflpfwerP, Bofinen oon rieftger ©röfje, ©cl3e, 
fur3 alle erlefenen ©robutte bes Orients fann man 
hier laufen, Ällerbings muft man 6030 3tli ho^«n; 
benn ber Garte ift es geroöhnt, baft man jwet bis brei 
Sage biutereinanber hanbelt ©ins ber ibpUifcheften unb 
originellen ©löschen ift ber JBeihec bei ber groften 
©lofchre — etma bas 3 *ntrum ber Stabt (Abbilb. 12 ). 
£>ier ift ber Ort, tdo ©hotograph »ie ©laler fchmelgen 
fännen in ben jdjönften unb babei bijarrften ObjeHen 
ihrer Runft Um oiet Uhr nachmittags roirb ber Bafar 
gefchl offen. Rut3 nor Dunfelroerben engagieren wir uns 
ben beften Boffetreiber oon Buchara, ber uns bie 3wan3ig 
SCÖerft nach bet Station Ragan in einem roirPIidh ungemein 
guten Dempo, b. ft. in fed)3iß BJinuten, hlwbnngt. 3 n 
Muftlanb hätten wir biefe Sfahrt in ber Dunfelbeit nicht 
machen bürfen; aber man oerjidjert uns, baft im fianbe 
Buchara ber Diebftaht fo gut wie unbefannt fei. Der 
Raufmann läftl, wenn er aum ©ebet geht, feinen Gaben 
unoerfcftloffeft unb leer ftehen. ffit weift, niemanb »irb 
ihn befteftlen. Mirgenb reift ber &rembe fo fiefter wie in 
Buchara. Allerbings für Meifen im 3 nnem bebarf es 
neuerb ings wieber einer „befonbem Erlaubnis für bie 
Bereifung Durfeftans“, bie perfönltd) 00m Rriegsminifter 
in St. ©etersburg unterjeichnet fein muft. 

SBieberum müffen mir tagelang bnrd) einen SBüften* 
gürtel fahren, ber ebenfalls, wie bie ©bene am Aralfee, 
ben Manien Rara Rum (ber fcftioarje Sanb) trägt. Die 
wenigen Stationen, bie mir unterwegs noch paffieren 
metben, finb, wie bas ©ebiet oon ©lert», ausgefprad)ene 
Oafen. Die Strecfe bis Rraftnowobff ift bie ättefte ber 
ruffifchen Bahnen öftiieh bes Rafpifd)en ÜKeeres. Sie 
würbe feinerjeit ausfd)lieftlid) aus militärifdjen ©efichts» 
punften ausgebaut, unb 3 »ot mit Müdf'^t <mf ben 
niffifd>*engUjdh*n ©egenfaft unb auf Muftlanbs ©erbringen 
nad) ©erfien. ©s wäre oerfehlt, an3unehmen, baft biefer 
©egenfa^ heute, gumal infolge bes Muffifd)*3apanifthen 
Rtleges, nad)gelaff«n hatte. frn6 mittlerweile bie 

©nglönbcr mit Buftlanb wegen ber tnbifd)en ©renjgebtete 
unb ©erfien 3U einem Ablommen gelangt. Aber bie 
2Biebereinführung unb ftrenge öatrbhabung bes fchon ein» 
mal aufgehobenen Berbots für Austänber, Durfeftan ju 
bereifen, beutet barauf h»u, baft bie ruffifche ©olitil in 
ber ©ren3frage »teber Unrat wittert, ©benfo ift bie 

ftrategifche t,ön ®^ r0 aus 

tung auf ö«at bereits bis faft an bie afghanifdje ©ren3e 
oorgetrieben fein foll, für Austänber gegenwärtig fo gut 
wie oerfehl offen. 3 c£) halte es aud) für gan 3 unbenlbar, 
baft Buftlanb feine Abficftten auf ben ©erfifdjen ©olf auf* 
gegeben haben follle. Denn feit mehr als fünfzig fahren 
fteftt bie ruffifche ©olitit im Reichen ber ©ipanfton nad) 
einem eisfreien öafen. Schon glaubte Muftlanb ihn }u 


befiften: ©ort Arthur »Dalng! Da tarnen bie 3 apanet 
bazwifeften. ©un befiftt fRuftlanb erheblich* Borrechte 
wegen ber ©ifenbahnbauten in ©erfien. D>a& 31 * 1 » auf 
biefe SBetfe ben ©erfifdjen ©olf unb bamit ben eisfreien 
Öafen 3U erreichen, ift bas cinjige ßoeh, bas ber 3inimer* 
mann ben ruffifchen 3 Dünf<f)en noch off«» 1 0* la ff CTt M- 
Sollte Muftlanb biefes 3 »*t wirtlich aus flpreunbfcftaft 3U 
©nglanb aufgeben? SRit ben 3ahrcn ftat fich &** inbif^. 
mffifd>e S-rafl* überhaupt oerfdjoben. 3 hr Brennpuntt 
ift nach © 3 eften gerüdt an ben ©erfifdjen ß>olf. ©etannt* 
lief) plant ©nglanb eine ©ifenbaftn oon Belutfcftlftan närb* 
lieh am ©erfifeften ©olf oorbei (o ielleicEjt über ftaweit) 
guet burd) Arabien nad) 3 smailia am < 5 uezfanaL Der- 
artige ©ifenbahnbauten tragen aber in neurer 3*it *» n * n 
ausgefprochen politifchen Gharatter. Sdjon einmal hab<n 
bie Muffen in ber Üftanbfdjurti, weil fie früher am ©laft« 
waren, mit iftter Oftd)inefifd)e« ©ifenbaftn ben ©nglänbem 
ben 3 Beg nach Btutben unb Ririn oerlegt, inbem fie ihnen 
bie Rreuzung ber ruffifchen Strecfe nad) Wutben nicht 
geftattrten, fo baft bie Dongtu-Schanhaitwanbahn ganz 
unmotiotert mähren b bes Baues nach Wutfdjwang ab- 
gebogen »erben muftte. Diefer ©räzebetizfali ift wichtig; 
benn hier an ber Morbfpifte bes ©er|ifchen ©olfes ift 
wieber eine foldje Rreuzungsftelte: ©ngiänöer tote Muffen 
wiffen, baft ber im ©erteil ift, ber 3uerft an biefer Stelle 
anlangt. Sdjon aus biefem ©runbe »irb niemanb glauben, 
baft SRiiftlanb geneigt ift, h*« bie reftlofe Verfolgung 
feines ihm burd) bie perjifchen Gifenbahnoerträge fo gut 
oarbereitelen Borteils 311 oer3id)ten. Der SBunfch nad) 
einem Abfommen unb beffen Borteile lagen fomit aus» 
fd)liefefich ouf ©nglanbs Seite. Buftlanb aber betreibt 
ttoftbem »eitert) in an ber afghattifd)*perfifd)*»» ©renje bie 
©olitit ber tjermotireben Abfchlieftung. Äompliziert unb 
für bie beutfeften 3 ntereffen wichtig werben biefe 3uf<»»»»nien« 
hänge burd) bas öntzutreten ber Bagbabbabn, bie befannt* 
lid) auch einmal am ©erfifdjen ©olf enben fall. Aus bem 
©efagten ergibt fid), baft unfere 3 ntereffen mit benen Muft, 
lanbs parallel laufen. 

Die Gifenbaftn läuft etwa feit Micro nur wenige Äilo» 
meter oon bei perfifdjen ©renje entfernt an biefer entlang. 
Bom ©ifenbahnzug aus hat man ftets bas in brei Derraffen 
f«hr fdjroff aus ber turanifdjen Dicfebene auffteigenbe 
iranifch* ^>od)lanb oot fid), beffen mächtiges Manbgebirge 
eine natürliche ©renze zmtfehen 3 ran unb Duran barftellt. 
2 Bir paffieren bie Station AsfEjabob, bie mirtfdjaflliche 
fflletropoie bes DurPmenengebietes, bureftaus eine ruffifefte 
©rünbuitg. Gchlieftlich nach i«h r «rtuübender unb überaus 
ftaubiger Jahrt, btc anbauemb ber Derrainf alte folgt, welche 
nad) ber ©cograpijte ber Alten bie ehemalige Berbinbung 
3wifchen bem Aralfee unb bem Rafpifdjen ©leer, b. h* bas 
alte & luftbett bes Öius abgegeben ftat, erreicht bie ©ifen- 
baftn bas Rafpifd)« ©Peer. Urfprünglid) fanb bie anfangs 
als ©ferbebatjn gebaute Strede h*« <h* Gnbe, bis bie 
fd)lecf)ten ßanbungsoerhältniffe 3U einer rücfwärtigen Ver- 
längerung bet Bahn nad) bem recht guten £>af«n oon 
Rraftnowobft zwangen. Die Stabt gleichen Mamcns, mit 
einem malerifdjen Bahnftof (Abbilb. 18 ) unb einigen Ratlje- 
bralen ausgerüftet, macht wegen ihrer Umgebung mit hohen, 
aber gänzlich fahlen Sergen einen troftlofen GinbnicP. 

Gin mit aUem Romfort ausgeftattetcr ©oftbampfer, 
bei ben Mamcn bes Eroberers bes Durfmenenlanbes, Ge- 
nerals GPobelew, füftrt, bringt uns in »icraeh M ftü n biger 
ftaftrt nad) Bafu, bem ehemaligen SBallfahrt&ort ber 
Feueranbeter ©erfiens, feilte einer ber widjtigften 3 n« 
buftrie* unb öanbelsDläfte Muftlanbs, bas Zentrum ber 
ruffifchen ©etroleuminbuftrie. Befanntlich ift Bafu eins 
ber ruffifche« Meoalutionszentren gewefen unb ift es fteute 
noch- SBir finb an einem Abenb bei einem beutfehen 
Raufmann eingelaben. Die Mcroofität ift fo ftarP, baft 
man ängftlid) auf jebes ©eräufcf) brauften auf ber Strafte 
horcht. Mehrmals fpringen mir auf unb laufen hi»»au* 
auf ben Ballon, weil man glaubt, einen Gd)uft gehört ju 
haben. 2Bir wollen fehen, ob ba brauften bie allgemeine 
Scftiefterei nicht wieber losgehen wirb. Aber wir beobach- 
ten bie Drofcftten, bie auf ihrem Stanbpla^ f)<tlten. Un- 
heimlich ift es bod), als wir bann fo jpüt abenbs burd) 
bie totenftillen Gtraften nach unfern §otel fahren. 

Mod) eine öiobspoft: bie ©oftftrafte über ben Rau- 
Pafus ift eingegangen! Seit ber Eröffnung ber Bahn* 
ftreefe 8aPu*Derbent*£BlabifawPas ift bie fog. ©erufinifche 
ßeerftrafte nach ^ifl® gänzlich oerwaift Gs reift jeftt 
alles übet Derbent, unb es P>ot fid) Pein ©oftt)ülter wieber 
gefunben, ber bereit gewefen märe, 3U ben alten Be- 
bingungen Melaispferbe zu ftelien. C&ünftigereBebingungen 
aber mailte bte Megierung nicht gewähren. Somit Patin 
heute nur nod) ber biefe b«rii<h« ©actic machen, bet fid) 
in Diflis ober aBlabiPamfas gleich SBagen unb 

©ferben oerfieht, ba es bei ben unfidjeren 3«iten faum 
möglich fein wirb, ©efpanne 3U mieten. So ift bet fdhönc 
Rauf af us wieber einmal ber Sdjlupfwinfel oon allerhanb 
unheimlichem ©efinbel, unb feine BerPehrsoerhältniffe finb 
um ftunbert jurüdgefchleubert — auch eine Folge 

bes Gijenbahnbaus. Durfeftan hat er erfchloffen, ben 
Raurafus Derfdjloffen — ,jxdna far'. 

Slpfjorismen oon Otto JJIafe. 

Der ©ropf)ri 9'U nichts in feinem Baterlanb; mitMecht: 
er oergaft bie f»auptfache, es 3U erobern. 

Das Gute liegt nahe. Eben barum muft man in b« 
Qfeme f<h weifen, um es fehen gu Pönneu. 

Feber grofte Rünftler ift bas Gnbe ber Runft. 

Gefühl ift SDärme be& ©ebantens. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Digitized by Goo 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


SWamiel SBielanbt: $as törab bes Obpfjeus. 


2B. 3mmcnf<unp : Die ■ 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




rroedung bcs fiajarus. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


§ugo Xtornaut: fteierab«nb im X>orfc. 





541 


3IIuftrirte 3 c ^ u,t 9- 



ttr. 3378. 26. 991013 1908. 


Sranä üetydr 

unb bas luftige 91eid> feiner Üriumplje. 

ct bet Unruhe ift mächtig ge- 

worben in bet Jftelt, unb in Buhe’ 
lofigfeit lebt bet moberne Btcnfd) nid)t 
nur feine läge, fonbetn mcift aud) feine 
Abenbe bahin, Obgleich bie bcvitjutagc 
foft in allen Beruf «gebieten jur ge wif jeu- 
haften (Srlcbigimg bes Arbeitstages erior» 
berlidje äufoerftc Rräfteanfpannung fiel) 
abenbs naturgemäß in tiefes (Ermft bet lein 
läfcn mwfe, fdjeint 6em gegenwärtigen <*»c« 
fd)led)le bec 'JJIenfdjen bie «Jletgimg 311 
wirtlichem abenblidien Ausrufen, wie man 
bas ehebent im ftamilietirrcijc, bei häus- 
licher fluuftpflegc, guter Unterhaltung*- 
leftiire unb wot)i aud) be» einem l)nrmlojen 
Spieldjeu gefudjt unb gef unb en hat, immer 
meljr unb met>r abtjanben 3U fommen. 
ftüu ben mobernen 9 Jtenfd)en gibt es 
abenbs fein Ausfpannen mehr, fonbetn 
nur nod) ein Umjpanmn feiner Aftioität 
uad) anbeten Sntcrcfjcjielen l)in, uitb je 
nad) ihren gcijtig-feclifd)-finnli<h«n Anlagen 
unb Bcbürfnifieu erftreben fid) nad) ge- 
taner Arbeit bic einen burd) wcitcrbilbenöe 
Tieigung&ftubien, etnfles fl un fl er leben ober 
'3cfd)äftigung mit gemeinnüt|igen Gingen 
unb «Bolitif neue intclleftuclle Antriebe 
unb Sammlung — bie anöeren aber burd) 
'Ißirtfdjaftsbefud), iftcuiefoen leichter Ber- 
gnüguugsTunft unb Beteiligung am ober- 
flächlichen <$cfcUfd)aftslebfu 3 CT ! trf mmg. 

Unter bie Tinge, bie ber ®ienfd)Ijeit 
3U gefälliger, anftrengung&freier unb jinne* 
liHelnber 3f*Ureuung bienen, 3öt>lt feit 
einem halben ^ahrhunbert and) bic Cpe» 
rette, ein in ftremfreid) aufgefommenes, 
alfogleid) aber aud) nad) Teutfchlaub oer- 
pflan3tcs ffienre oon mufifalifcheu Bühnen- 
jtücfen, barin allerhanb (Elemente öes Altern 
Singfpicls unb ber foini|d)cn O per mit 
bem «Au&ftattungs* unb «Ballettgep ränge 
bet großen Oper unb oic(fad) aud) mit 
frcm$ö|ifd)er Scbwaulfrioolttät unb beut* 
fdjer Boffonberbljeit uerquidt worben fin&. 

Aus eigner htroorragenber 'Begabung für 
parcbificrcnbc Anfchcuiungswcife unb für 
bas (Erfittben oon gerabc^u penetranten 
«Dlelobien unb JRbrtfbmon bnttc bet bireft 
an bie Ghanfonformcn unb bie OuabriUen» 
betaegungen bes altemben Aubcr unb an 
ben ^arifer Gancan anfnüpfenbe finbige 
Sd) 3 pfer ber Operette, 3 aeque& Offenbad), 
feine burlesfen (Erftlingswcrre „Orpheus in 
bet Unterwelt" unb „Tie fdjönc frolena" 

311 fo aufjerorbentlid) amüiablcn Theater- 
ftuefen geftaltd, baß fic oon Baris aus 
alfogleid) bie gan^e Bühnen weit erobern 
unb bic Operette aur fjerrfebaft brin- 
gen tonnten. Tem roeitem «Radjfcbub 
Offcnbatbidjei Süerfe traten jwei SBieucr flomponiften 
mit textlich weniger Int riest unb mufifalifd) foliber gefaxten 
Operetten entgegen: Johann Strauß unb ftrana o. Suppe, 
bie tn iljren tfvauptwerfen „Tic ftlcbcrmaus", „Ter lu[»ige 
flrieg", „Ter 3igeuntrbaron N , „ftatiniha" unb „Boccaccio" 
ben Söaljer, bie Bolfa unb ben 9Jtor|d) 3U roefentlidjftcn 
Ausbrud&typcn ber Operette machten unb alio eine for* 
male Umgejtaltung ooIlfüf)rteu, bie für bic nad)folgenben 
beutfdjen Cperettenfomponiftcn oorbilblid) bleiben, jngleich 
aber auch alle loäteren bebeutenberen Operettcnfomponiften 
5ranlrcid)s unb (Englanbs, fo namentlid) Gharles ßecocq, 
'.Robert Blanquette, (Ebmonb 3lnbran unb Slrtur Sulliaan, 
mannigfach beeinfluffen fonnte. 

9Bäf)rcnb ber erften ffmfunb3wan3ig ^aljre ihres Be* 
ftehens war bie Operette gai»3 auf bie Stimnruugstönc 
übermütiger v |3nrobiftir„ galanter ^rioolität, braftifdjen 
Humors unb launiger ?lmoroiität eingeftellt geblieben, 
unb nur 'fUanqudte hotte feinen „ttlocfcn oon Gorneoille*' 
cittett 3ur Oper hiaüberfehtöingenben feriöfen Slebenflang 
cingefügt. Tann aber würbe burch bie unmittelbaren 
'JJadjfoiger oon Straufc unb Suppe, burd) bie gleichfalls 
roicncrifcben flomponiften fRicharö (ftenee, flarl 'JJtillöcrer 
imb flarl 3eller ber Operette eine Beimifchung oon fd)dr* 
ferer Tramatif unb fcntimcntalem «Pathos gegeben, bie 
gleid)fam bie ßeid)tt>erbaulid)feit bet abenblidjen llnter- 
Ijaltutigsloft hcrabminöem muhte, unb bie — trog bem 
lebhafte f ten Gntjü d cn, mi t bem ei n^elne iöeifen aus „'flau on" , 
bem „Bettelftubenten“, „(f)afparone M unb bem „Bogelhftnb* 
ler* öufgenommett unb über bie ganje SBelt fottgetragen 
tourben — bod) Teins oon biefen fpäteren SBerfen jene 
langanbauembc Beliebtheit erlangen lieg, beren mehrere 
JDffenbad)fd)c unb Strauhfctje Cperetfen bis jum heutigen 
Ttege teilhaftig geblieben |inb. 

„Unfinn mufe finb! - - Tiefes att Stalbots „Unfinn, 
Du ftegft* antlingenbe Bhüofophem bes Berliners hat ber 
Operette gegenüber oollc Berechtigung; bem an fi<h un- 
finnigen Trachten nad) einer gan^ ohne geizige ?lnftren- 
gung erlangbarcn unterf)«Uenben 3frftrcuung tonnen bod) 
tool)l nur fröhlicher Unftnn ober unfinnige fffröhlichleit 
burd) aus entfpredjen. «Kan will in ber Operette burd) 
einen hinter bunten «TOirrwarr oon fjalbmöglichcn unb felbft 



ober auch alljiifpärlid) roftüiuierte 0 >e* 
ftalten burcheinanbcrtoimmcln fehen unb bas Of)t oon 
lieben sw ürbig lodenben ßicbmelobictt unb monnig-werben- 
ben Tan^tueifcn umfd)mcic£)ett haben, unb man nimmt 
babei weit eher bie thörid)tften Üllbcmheitcn als irgenb 
cmftl)aftere Tenf* ober ffi>efühls 3 iimutimgen willig mit in 
ben ftauf. 

Tie Operettenluft , ben Jjjang jum gebanlenlofen 
Schwelgen in tlaugumfTÜuf eiten foenifdjen llnfinniglciten 
hat bie «Ken|d)l)*it mit in bas ^roan^igfte ^ahrhunbert 
herübergenommen, unb ber erfte, ber biejem .(|>ange 
roieber einmal oolle Befriebigung hat bereiten tönnen, 
ift ftranj Celpir gemefen, ber flomponift ber „Vuftigrn 
SDitwc". Seit ben Grfoigen feiner noch etwas fenti- 
mentalttätsburch würgten Operette „Ter Kaftelbinber“ 
unb gar erft feit bem Siegesjuge feiner gegenwärtig bie 
ganje 'iöelt burd)flirtenben, tn 2 Bien bereits ber fünf» 
hunbertften 2 lufführung nahegerommenen unb in oiclen 
anberen Stabten aud) fdjon über bic hunbertfte Auf- 
führung biuausgcTommcnen „ßuftigen UDitwe“ !>at man 
i'ehär gan 3 unbebingt als ben erfolgreichen, populärften 
Operettcnfomponiften unferer 3<it gelten 311 laffen, unb 
unt biefer feiner Ausnahmejtellnng willen möge aud) hict 
einiges Nähere über fein Sieben unb Streben berichtet 
unb barauf hiogewiefen fein, wie Öeljdr 3 U feinen heutigen 
(£rf eigen unb «Ruhmes- unb (Einnahme!) öl)c« erft burch 
ein Snerificium art» severao burch eine notgebrungene 


ent[d)loffene Ablehr 00 m 'JBollenFudud^heim 
feiner urjprünglid)cn Cpemtniume hinauf- 
gelangt ift. 

((>leid)u>ie jeinem ‘Batet, ber fleh 00m 
unbemittelten Bauernfohn pun «Dlilitär- 
fapcllmeifter heraufgearbcitet hatte, unb ber 
in ber üfterreichifctt iingarifchen 2lrmee als 
flomponift eines bei (Eujtoja fftijicrtctt 
„Clwii“'Sturmmar|ches forllebt, uniren 
aud) &em am :tO. April 1H70 im inigari|d)en 
Stdbtchen flomorn gebornen i}ran3 Uehür 
reiche Anlagen für bie «Dlujif als ein 
Batengefchenf bes Jjjinimels mit in bie 
Aflege gefallen, unb biefc Anlagen erhielten 
burd) ein fünfjähriges Biolinftubium am 
Brager flonferoatorium unb burd) prioate 
liuterweifnugen bes böl)mlfd)en flompo- 
niften 3benfo ftibid) fo gute rVörberung, 
bag JVrau3 bereits mit ied).vchn 

^ah™ 1 * J 10 '' D0U Toofäf unb felbft oon 
'Brahms gühftig beurteilte Sonaten eigner 
ftaftur oorvu weifen ^attc unb 18#H bic 
Stellung eines Solooiolinfpielers an ben 
oereinigten Stabttbeatcm oon Barmen- 
(Jlberfelb antreten tonnte. 'Aber fdjon 
binnen ^ahresfrift würbe ber öortrefflid>e 
junge (tieiger tn Bannen fontraftbrüdjig; 
troh allem Schweren, trot3 häufigem jun- 
gem unb oielcn Tcinütigungen, bic bem 
unbemittelten floftitubenten bie B«>gcr 
Stubienjahre gebrad)t hatten, 30g es ßehär 
nad) feinem \>eimatlanb 3ntüd. (Er eilte 
nad) A3icn, lei|tete ben Solbateneib unb 
trat in bie flapclie feines nunmehr in AJien 
amtierenöen Batcrs ein. Schon 3cfjn Bio- 
nate [pater erhielt ßebär eine eigne Bltli- 
täTfapeKmeiiterftelle, unb 3war in bem 
fleinen Cbamifon[täbtd)en i?ojonc3 in Ober- 
Ungarn, unb hier fanb er bis 3U feiner 
ffnbe 18H3 burd) ein «Renfontre mit einem 
Stabsoffi)ier peranlaHten Aufgabe ber Stel- 
lung reichliche Blühe, fid) neben ber Jorg- 
fältigen A^eranbilbung feiner flapelle an 
erften Opern lompofitionen 3U oerfudjen. 
Bon Vofonc^ aus beteiligte fid) Behüt 
aud) an ber floburg ftothaer Cpempreis* 
fonfurreti3. 

Bon 1894 bis 189fi war ßehdr Tirigent 
ber 'Diariitelapeile in Bola, hatte als (olchcr 
im April 181M bie l£l)re, oor flaifer 2öil* 
heim II. 311 Fon 3 ertiereu , unb fdjrieb ba- 
felbft, angeregt burch ben BerTchr mit bem 
flomponiften Antonio Smareglia, feine 
Oper „flutusEa", bic im Mooember 189« in 
Ceipiifl 3 UT Uraufführung gefommen unb 
lpäteri)in auch nod) über ein paar anbere 
Bühnen gegangen ift. Aber 3 U einem 
wirtlichen, lohnenben (Erfolge gelangte ßebär 
mit biefer cmften Oper nicht, unb ba er 
feine 2 Ufarincfapcllm<i|tcr|tellung aufge- 
geben hatte, befanö er fid> eines Tages am 
(Snbe aller feiner Blittel unb (Erwartungen. 
(Sine autobiographifdjf Sti^e ßehärs, bie, 
in bei ,,'JBiencr 3cit" ocröff entlieht, and) in ber „Schwede- 
ri|d)en SJluf irjcitrmg*" vom 11. Januar 1908 abgebmdt 
worben ift, fehltest mit ben 2 Borten: H Ctd) übetlief) mein 
ßieblingswer! (leine Oper >flulti&ra<, fpäterhin »Tatjana, 
benannt) nunmehr feinem Tomrösd)enfd)laf, in ber 3 u- 
D-crf tefjt , baß es eines Tages exlöft werbe, was ja auch 
gefdjal). Tas Opemtomponieren war mir ooiläufig grünb* 
lid) oerleibet. 3d) wenbete mich Cperctte 31 U ®Jit ge- 
failigetm (Benre aeigte fid) mir aud) bas <&lüd gefälliger." 

Als Cpereltenlomponijt hat (ich ftranv ßehür bie 
SBelt erobert, unb wenn ihm bas aud) nid)t gleich mit 
feinen früljiten Operetten „AJiencr grauen", „Tie 3ux- 
heirat" unb „Ter ffiottergatte'' glüden fonnte, fo fanb 
bod> fd)on „Ter Baftelbinber" weitefte Serbreitnng, mehr 
aber nod) „Tie luftige B3itaxi“, nad) beren wohlig -wiegen» 
ben 9Bal3erweiien unb fchneiöigen Blar|d)<ouplets man 
heute bis über bie Ojcanr hinaus tonst, marfchiert unb 
jubiliert. Tie Bcnuhtmg einer öolfsmelobie für bas |el)r 
wirlfame „BiHa-ßieb" hat man ßeljär wohl mit lluredjt 
3um Borwurf gemad)t; burfte hoch felb|t ber geniale Bi3et 
feiner „Garmen" bie glattweg übernommene 4>abancra 
oon Braöier einfügen. Bon einer ftarf perfönlidjen 
flomponiftcnphnfiognomic, wie eine |oId)c bie Operetten- 
mufif oon Offenbad) unb oon Gtraufo beutlich erfenne« 
lä&t, ift bet ßehärs lUeifen raum etwas tDoht3unehnten; 
ein gewiifer (Elan, eine gemiffe lorfenbe Afcrbefraft aber 
ift bet mcift grfct)idt gefeßten unb inftrumentierten fltufftf 
ßehörs nicht ab3ufprcd)en, unb fo erllärt cs fich benn 
wohl, öa& luftige 'IBitwe" nid)t nur ihre alten ®er- 
ehrer fcft3ul)alten, fonbeni fid) immerfort oud) nod) neue 
3u erobern oermag, unb bah mit bem „Bilja-ßiebe" auch 
ber M BaUfirrncnwal3er H , bas (Eouplet „Tumnier, buntmer 
Weiter“, bas 9Jlarfd)feptett „3a, bas Gtubium ber BJeiber 
ift fd)w« M , bas SBaljerbuctt „ßippen fchweigen“ unb bas 
übermütige Cebemännerlieb „Ta geh' id) 3U 9Jlaiim" 
allenthalben gefpielt unb nachgeträllert werben, ßehär, 
ber augenblidlid) als Tirigent bes BMener Tonfünftier- 
orchcfters eine Ronjcrtreife burch Teutfd)lanb antritt, fann 
alfo wohl gewärtig fein, allerorts bie ihm als „A3ol)l- 
iätcc ber 3er|trcuungsluftigen Blcnge“ sufommenbe freunb- 
liehe Aufnahme 311 finben. Arthur Smolian. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




I.J 1 PQP 


f ' 



| 

• Aw 1 




* 

4 mßd 

HTS 

*1111 


:ily> 

M 


■HP 


JJlj 









Va 1 . 

N * * a^LJ 


V 1 


> ^5ii 




■ ] 

* 1 * i H 

ihi 


;U{|| 

i*|ui 


Tos .frauptportnl b*c J-ront. 


35e* Cid)tljof. 


Cos neue 2Be|lfäIi|4)e 2anbcsmu[eum in 9Jiün|ter. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 








<Kr. 3378 . 26 . SRärj 1908 . 


SHuftrirte 3 c ^ un 9* 


543 



Treppenhaus. 


snarflarcten- Spelle. 


Das neue SBeftfäliffie üanbesmufeum. 

'öott Pref. Df. fteraata ttbrenberg in ffllflnrter L SB. 

m 17 . 3Jtär3 ift in ©läuft er bas neue 3 Bcftfdlifd)c 
i?anbc»mufcutn unter großen fttierlidjf eiten eingeweitjt 
worben, ■Tamit ift ein lang getonter ©hmjd) ber ©Je|t- 
falen erfüllt unb bie ©Zöglidjfcit für eine nödjbriicf liefere 
©Hege ber Äunft unb ber beimifdjen Wltertum&fimbe in 
biefer reidjen unb inte reff an teil, burd) uralte Kultur aus« 
gejeidjiteten ©rooiii} eröffnet worben. IBar bie erfte 9 ln> 
regung für ben fDhifeumfrbau uou bem feingebilbeten unb 
f)od)Derbientcn ObcrprSfibeuten o. Jlütjlwetter in ben fieb- 
riger 3e»t) r « t bes neun- 
3etjnten 

angegangen, fo haben 
e» brfoubers ber SBeft- 
fälifdje ©ropiugalperein 
für Shmft unb ® 3 if|en- 
fdjaft , ber SBcftidlifcbe 
5 luuftocrein unb ber 
Slltertumsoerein fid) an- 
gelegen fein lafien, ben 
Cüebanfen 311 oertoirf* 
lieben. Gdilicftfid» bat 
bie ©rooinjialocrwat- 
tung tatfräfiig Die Gadje 
in bie fianb genommen, 
bie bereit» angefammel- 
ten (Selber unb ftullft- 
fdjötie ergänzt unb bas 
ftattlid)* (Sebäube er- 
flehen taffen, bas nun» 
niefjr bem ©ublifum er- 
öffnet ift. 

‘Ca» (betäube ift ein 
SBerf Des ©rd)itctten 
Gchftbtlcr aus&anuooer 
unb bat bei einer bebau» 
teu ftlädie pon 2025 qm, 
ol)ne 6ie f oft bare innere 
Slusftattung unb offne 
Den roertuollen (ftrunb 
unb ©oben (in ber Glitte 
ber Gtnbt), 850000 
©aufaftcu pentrfacht. Cs 
tft in Drei GtodweTfen 
errichtet, gruppiert fid) 
um einen Oid)tl>of unb 
jrigt oomctimlid) bie in 
SRftnfter gern gcieljencn 
flennen ber Gpdtgotif 


unb Orrfitjrcnaiffancc. 3 )ie Ausführung, bie in ben £>finben 
br» ttanbes baurats 3»nuncrtnann unb bes ATd)itcfteu©nms 
lag, ift Durchweg fetjr ge biegen. 35 ds oorjüglid)* ©au* 
material ift faft ausnahmslos trieft fälijdjer $crtunft, fogar 
ber für bie Gäulen unb ©feiler oerroenbet« prädjtigc 
ÜJlarmor entflammt tDcftiälifchem ©oben. 

©Seftfölifd) ift aud) bie Gignatur ber Ijier aufgeftelUen 
Jlun|tjd>ähc. 3 nt Göcgenfat} 311 oielen anberen ©Rufern Ijat 
bas 9 Befifälifd)c Canbcsmufeum feine gan3 befonbere eigen- 
art. (Ss ift nid)t ein Allerwclts-SJlufeum, bas man anberswo 
aud) finben tonnte, fonberu e» ift ein (fljrcntcmpcl einer 
wichtigen bentfdjen ©rooiti) geworben, eine ©erbcrrlid)ung 
unb ein Gpiegelbilb iljrer ff>efd)id)te unb be» tüuftlerifdjcn 


Streben» unb ttmpfinben» Ihrer ©ciool)iter. Unb habet 
ift e» eine Uberraidjung ! Aud) ber ffadjmann ift erftaunt 
über bie ftülle motjlgeorbnetcr, bisher ungetanntrr alter 
Äunft werfe, bie liier fid) oor ihm ausbreiten. 

3 in Qtbgefcbof), wo tue prätjiftorifdjen Gantnilungen, 
bie Sfulptureu unb bie SBaffen aufgeftellt finb, gibt es 
piclleidjt bie inciften ttbcrrafdnmgen , wobei man freilid) 
nidjt oergeffen Darf, bag iitcftialcn in ben 9 ?elief» bet 
Urtemfteiue bciTctmoID biedlteften Deutfchcn'Dlonumental* 
flulpturcn in Gtein bofigt. 3 <t) erwähne nur bie merf« 
nuicbig guten Relief» oou ben Türmen ber ©tauri^fird)« 
in SJlfinjter uou etwa 1100, bas tief empfunbene riefige 
fjo^frujiftx aus ©odljorft (jwölfte* 3°l) r l) un & cr t), 

prddjtigen, titterlidjen, 
2 111 tjotien 1)1- Oieoxg 
aus Goeft (bniiebntes 
Cfabrtjunbert) unb oor 
allem bie wunberp ollen 
überlebcusgrölfen Jigu- 
ren ber Waria unb 
ber Apoftcl (oierictjntes 
3*it)it)unbfrt), wahre 
fWleijtcrwerle goti|^ct 
©laftif, bie ciuft im 
cront oou Wflnjtcr ftan- 
ben, oon ben 'lOieöer- 
td 11 fern 1535 3iir ©er- 
teibigung ber Giabt per- 
wenbet würben, por 
einigen 3al>ren biird) 
I>r. (fieisberg auf ber 
fog. ftrni3fd)an3e aus« 
gegraben unb jeto burd) 
beit SDliifcumsbireltor 
I>r. ©rüning wteber ju- 
fammeugeie^t unb 311m 
erf tenmal t)U r aufgefte II t 
worben fiub, alfo im 
oollett Ginne bc» ^Dor- 
te» eine 3 UicbeTnuf- 
erftel)iuig feiern. Das 
gleid)e gilt aud) für bie 
leben&oollcn ® nippen 
ber Hreujigiing 1111b ber 
£>änbcmaict)ung bc» Vi- 
latus, bie tini 1 )rfd)ciuli<f) 
ber SJinnfteraiier ©ilb* 
Dauer fieubiif ©eiben« 
fmjbcr 311 tlnfang bcs 
jed)3el)nten 

berts ln Gteiu gcfd)af- 
fen Dat. ©on il)tn unb 



3immercinrid)tung im erften ctorf. 

Dos neue 2Bc]tfäIi[^e Canbcsmu|eum in ®lün|1er. 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



544 


3IIuftrirte 3 eitun 9* 


Sttt 3378. 28. anaq 1908. 



feinem Wadtfolgcr 3ohann ®elbcnfnt)bcr 
(Witte bcs jedjzebntcn 3at)rl)unbcrts) unb 
weiter oon ber im fiebzebnten unb ad)t- 
aeljntcn 3ahrbunbcrt töliß gewefeueu ftünft- 
lerfamilie ber ©röninger finb überhaupt 
3 al)lreici)c Steinbilbwerte l)icr jufammen« 
gebradjt, $n in 2cil Ijaben |ie eine fcljr 
i)iibfd)c Wufftellung in ber um 1500 er» 
rid)tctcn gotifdjen Wargateten-Mapelle ge- 
ftinbcn, bie man in glüdlid)jter iBcifc bem 
Wufeum bat angliebem lönnm. 

3m erften Stodtocrl Ijerij^t bas Munft- 
gewevK. Uns feffclt in crjier Siuic eine 
Tange ftolge oon oottie^men tüe-ftfälif d>en, 
aus abligen »mb bürgerlichen ©flu|«ni 
ftantmenben 3i ,,,,l,crc i Tlr * (t ) tun fl €n » bie ö * c 
Stiliiuinblungen non bu Qrvfihscnaiffance 
bis jur ®icbcrmeicrzcit bcutlid) Dcranfdjau- 
lidjen. ^eruorjuljeben bürften ferner einige 
ganj originelle IRolofomöbei fein Sowie bie 
mit getriebenen Silberfiguren rcid)bcbcdten # 
tounberbar gut erhaltenen Wcfegetuänber 
aus ber ehemaligen 3 efuitenfitd)c 311 
fünfter unb bie 'Jiad)bilbungen ber be- 
rühmten Silberarbeiten, öie sintern Cifenijoit 


Goeft unb weiter bic farbcnglütjenben Gd)' ll>cru,, fl cn 
beibet» Tmupcggc unb bes etwas geringem Mappett» 
berger Weifte«. Wit ben befannten «Ubnismalem tont 
JRing fcbliefet bann biefe roertoollc 2lbtcilung Des 

Wufcums. 

Vlbcrauct) bie ältere obcrbcuifd)c unb bic niebcrtöttbtfd)e 
<5d)tile bes fünfzehnten unb frd)zel)nten 3 a h r hunberts fmb 
burd) einige prächtige Stüde oertreten, tüüljrenb man ron 
ben italicnifdjen 9J2eiftcni bes oicr 3 ebnten bis fedueljnten 
3al)rbunbcrts znxtr nicht burd] Ijeroorragenbc, aber immeT= 
bin Icnnzcicbnenbe Stüde fid) eine ungefähre Wnfebauung 
bUben fann. Unter ben l]o(länbifd)ctt (gemälben bes ficb- 
3 el)uten 3öh rf ) u " öert ®. bei beren Sammlung ber ©eneral 
bireftor ber Mönigtid>cn SRufeett, fytxr Dr. Tftobe, mit 
feiner tmocrglfidjlidjeu Mennerfcbaft imb feinem weit* 
reidjenben Cinflufe bie hüfrctchftc Cranb geboten hat, ragen 
Ijcroor L'anbfdjöften ü. bgl. »on 3nfob txm 'Jliiiebael, 
3an uem ber Weer oon Haarlem, Wbrian oan be Selbe, 
SReinier Seemann, 3- <3pruit, befonber« aber ein oon 
Cbcrljarö Dcrbord) unb einem unbrtannten Weifter ge-, 
malte* großes Silb, bas bic Hntunft bcs bollänbifdien 
Öiefanbten auf bem ftticbensfongrefr in Wünfter 1646 
fd]ilbert. 

Die Walerei bes neunzehnten unb 3 U>andgften 3a!jr. 
hunbexts ift cinfttocilcn nur erft burd) toenige gute Silber 


1. 3Jlobell Dort bem *Bübl)au«r DöljleT unb bem Wrdjiteltcrt £)irfd)tnann (erfter greift). 



oertreten. (genannt feien bic Werfe oon Sehröbtcr, t>afen- 
clcoer, Ccfjing, Sdjönlcbcr, US. ftcorgi unb bem betanntlid) 
in Wünfter gebonten ®. 'fJanfof. 

Sctjr wirfungsooll ift bagegen bie ftunft ber (Segen* 
roart bei ber Slusfdjmücfung bcs ©ebäubes 31 « Cbeltung 
getommen. v Jluf ber Cftfeite bes Kaufes fcffelt uns bie 
gewaltige, in groben getjaltene Steitcrfigur be* 

hl- Cbcorg oon Ccbcrcr, bem Sdjöpfcr bcs Hamburger 
®i$niard.'?enlmal&. Das DreppcnT)aus foll ein SWeifter 
toerf ber ©lasmalerei in einer ihrer ©ollcnbung entgegen- 
geijenben hPtoorragcnben Sdjöpfung bcs aus SRfinfter 
ftammenben 9JJcld)ior Ccdjtcr erhalten, unb cnblid) ift 
bas ^efejimmer burd) Sruno ißaul in fef)r ocmchmcv 


in Starburg für ben ®aberborner ^ürftbifd)of Dboobor 
0 . ffüiftenbcrg 1582 bis 1589 oerfertigt ijat. 

3m amcitcu Gtoia>crf bic <&cmdlbegaleric ift grohten* 
teils (Eigentum bcs ©eftfülifd)en Aunftoereins, ber fie in 
aller Stille unter erheblid)en Opfern gcf<h«ffp» hat- 


empfangen toir nun ^um erften Wale einen tlberblid 
über bic altweftfälifd)c Walcrfdjule, bic bisl)ft nur toentg 
geunirbigt werben tonnte, fid) aber als eine erfolgreiche 
unb gläi^enbe 9lebcnbul)lerin ber befanntem alifölnifdjen 
Sdjulc ertoeift. ^)ier finben wir fogar ein Stüd, bas ctnjig 
in ber europäifdteu Munft bafteht unb 
als bie frühefte 'lafclmalcrci überhaupt 
bezeichnet wirb, etil auf &otj gemaltes 
Soeftcr Vnteponbium aus bent zwölf- 
ten 3 ahThunbert. Cs folgen bie Sücrle 
Monrabs 0011 Sooft unb feiner Schule, 
bcs zarten ßiesbomer Weifters, bcs 
Sdjöppingcr SDleifters 3 ob<tnn oon 


2. Slngelaufies Wobei! oon Selmar CTenier unb'dDsroin ^vempeL 


3. tingetauft«« Wobell uon TRidjarb .Röntg. 


(Sittooürfe 3U einem S^illex-Denfmol in Dresben. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


3h. 337«. 2(5. 3HäTj ISO«. 


3IIu|triite 3 c < tun 9- 


545 


Weife ausgeftiittet 
worben . 

Da* Vefczti unter 
fall and) abenDs gc> 
of tuet fein unb be 
öen Gewerbe 
treibenden Die Kennt- 
nis Der neuen 3cit* 
fchrifUniliteratut ©er 
mittcln. 3it einem 
graften ©ertrag* 
iaal foll en fi)[tema 
tifchc ©orträge unb 
VidjtbilDvvporfül) 
ruttgen pciaiiftaltet 
Derben , endlich in 
einet aiifioßcnöen 
!Hoil)C imiiMabi netten 
atnvechfeluDe 5on 
betauäftrlluugeit wo 
Hemer kauft unb 
mobenieit Ruuftge» 
Derbe« jtattfiubcu. 

2o trägt bas neue 
©•tujeum jajei €&e 
fid)tec. tEsfdrautriicf 
wärt*, es enthüllt 
uns ein glänzen De« 
©ilö altuieftfälifchcr 
Muiiitl)ertUd)teit. 
fd)aut oormdrls, e& 
will nettem geben 
weden, neue ©nre 



(Mlblulb. 2), ni<t)t zur 
«usfühnmg gebraut 
werben lann. Wärt 
Der «IhertplaH ringe 
fchtoffrnrr £d>mud- 
pinn, märe et nid)t 
Durch einen Straften 
Rig in feiner Vängo* 
ausDrbmmg burdv 
brachen, fo würbe 
Diefe* tEljrentor <mit 
einem SHelieibilbni* 
Schillers an Der nur 
Dem tiinung unb 
fc<h» auf feine 'liierte 

fBe.fug ii.hiutMiben 
NeUeftatflelluttflcn 
uoifdjen Dm feit/ 
liehen SäuIrnftcUuii- 
gen |owiceiucr3ü»in 
lingsgeftäü als ®e 
frön ii ng) in Der lat 
Den uniröiflften Teilt* 
malsfdjtmuf barftcl' 
len, Den man Sdjtllcr 
in Dresden geben 
fönnte. ©ichard Hö* 
nig endlich, Der riertr 
Der preisgekrönten 
kunftler, bat eine 
(Kruppe gebildet: 
Schiller, ©an einem 
©eniu» zur ftöbr 


gütigen oennittein. lEntroürfe tu einem <5d) 

ein JRittelpuntt einer 
neuen kunftbewe 
gütig in 'JUeflfaleit 

loeröen. Daß es fo fiel) hat ausgefallen föiinen, ift neben 
Dem trübem Landeshauptmann, jeftigen ftultusminifter 
l>r. öolle, oomebnilid) zwei ®l5nnem zu banfen, Die mit 
unermüdlicher lattraft unb fachfuttDiget ©egeiftentng, mit 
flugem ©lief unb feinem öiefchtn ad währenD Der letzten 
3abre für Das ©lufeum gearbeitet haben: Dem j ewigen 
)ianbe«bauptmann oon 'JBcftfalen, Dr. öammerfdjmiöt, 
unb Dem ©lufcumvdircttor I>r. ©riining, Dcffen Üeiftung 
ppn feinem Geringeren als ©obe oorbilblid) genannt 
worben ift. 


Ifntroürfe ju einem <5d)tIIer*3)etif«tal für Dresden. 4. SJlobell non ^Jeter ^Jöppelmann (jtneüer ^xeis) 


'IBoljl Dem UmitaiiD, Da« Der mit Dem crften greife 
ausgezeichnete (Entwurf Döl)lcr*.f>irfd)maun vor allem in 
rcijpoller fterm Den ©laft Der DculmalsiDee jngänglid) 
ZU mad)ett fuei)t. Ijcit Diefer Entwurf Die ©eoot^ugnng 
gegenüber allen übrigen 311 banfen («bbilb. 1). 3m 
rein ©ilbbauertfchen exfdjcint Die ©öppelmannfdje «rbett 
<«bbilb. 4) glüdlichcr, fünftlcrifd) reijooller gclöft. Da-:- 
Ge wand Der 3*it» in Dem hier Schiller wiebergegrben ift, 
d>aralterifiert De« Dichter« 'IBefen treffenDer als Die emtife 
Ge man Dung, in Die Döbler — wohl in einem Entlang an 


clmann (roettet ®xeis). geführt (Sibbtib. 3). 

J ^ g 4tt Diefem Kunft 

wert fef feit aor allem 
Die fehr f-dyön durch« 
gebilbete Gcftalt De« Dichters. Nur wäre tu wün|d)en, Daft 
Der künftlcr eine anöcre 3becnDcrbinDung als Die Dar 
geftellte gefunden hätte; fo wie Die Gruppe fid) in Dem 
hier wieDergegebcnen SJtobdl Darbictet, fehlt Der 3ug bei 
Originalität, ben fo machtpoll Der tBemer^empelfche unb ln 
gewiflein Sinne auch Der Döhler^Curfchmannfche tfnltrmrf 
befifcen. v*. 

Die 3 er fiörung ber üamfenjod)fjütte. 



'JJlobclIenttüürfc 

ju einem ö^iller-Denfmal in Dresben 

<3fJor etwa drei 3ahren hat fi«h in Dres 
^Jöen ein tlusfd)uft gebilDet zur ©rrich 

rung eine« Sd)iller*Tenfmals tn ber fäd) 

j ifctien fRefibett z £>abcn Die ©on biefem 
^lusfchuf} oeranftalteten Sammlungen auch 
noct) nicht Die etforöetlidK Summe etwa 
50000 M — ooll erbracht, fo förderten 
jir Dod) immerbin Das uerbienftoolle Unter 
nehmen fo weit, Dag au Die Erlangung 
von «Entwürfen für Die Schöpfung gebacht 
me rD eu fomtte. Der nur unter Dresbner 
Rünftlem ausgefchrtebcne HBettbewerb er- 
gab Den Ginlauf ©on etwa oier.zig *JJ?o 
bellen. Den erften '|3rei« in Diefent 3l3ctt 
beiovrb erhielt Die geincinfanic Arbeit Des ! jW 
©ilDl)auers Döhlct unb bc« ?lird)iteftelt 
^irfchmann, mit bem zweiten ©reife würbe 
bie De« ©ilbbaucr« ©eter ©öppelntann 
ausgezeichnet; bie genteinfamen (Entwürfe 
Des ©ilbhauers Sclmar ©Jerncr unb Des 
*llrd)itcftcn ©rof. Cewiii vicmpcl fouüe 
Der de« ©ilbbauer« )Hid)arb Mönig in 
'RaOebeul tourDen oon Dein Denfmals- 
ausfchuR an getauft. Doch ift Die enbgüb 
tige (Entfcheibung über bic 'Musfühning 
Des Denfmal« nod) nicht getroffen roorDen. 

Dies wirb erft gefebehen, nad)bem bie ©ils 
bauet ©öppelmann unb Wönig einige fleine 
‘Hnberungen an ihren (fnttoürfen oorge 
uom me n haben _ . 

©ei bem ©laue, Sd)iller in Dresben ein 
Denfmal zu errichten, ftanb feit [eher bte 
,lrage im ©orbergninb, wo Diefe« Deut - t* 

mal feinen ©laß erhalten foll. Ganz all' 
gemein h«rrfd)te in Dem Dcnfmalsausfchub, 
bem and) Der ©er f aff er btefer 3*ilen als 
©litglieb angehört, Die fhiffaffung ©or, Daß i mm 
bie Ghrung in Stein uitb (in für ben Qfc g 
groften SBeimarer nicht in einer Der großen 
Dresdner ©artanlagen, alfo 3. ©. Dem Äö- 
mglichen Großen Garten ober Den ©ürger 
wiefen, ihren ©laß finben Dürfe, fonbern 
oor einem Der bauptftäbtifchen iheater. 

Da öie »^afjabe De« königlichen Opern- 

bau (es bereit« mit einem Schiller- Stanö- 

bilD gefd>müdt ift, |o antrbc fchlicfjlid) Der 

©Iah ©or bem königlichen Scbaufpiclljau* 

tn Dresben>©euftabt als Stauöort für Das ■■ 

Denfmal gewflblt. Dic(er ©laß, berUllbert- 

plaR, würbe fehr günftig für ein Denfmal 


klingers ©eethopen — bie Geftalt bes Dichters hüllt. 
Sehr fdjabc ift es, ba& bet Entwurf ber Jörnen ©ferner 
unb f>enipel, ein 10 m hob««, monumentales ®h«ntor 


bie 9Babmrt)nmng machten, Da^ bas 
£>aus fpurlos oom GrDbobeu oerjehwun 
ben war. Nur einige wenige llbenrefte 
ber (Einrichtung, wie ©latraRen, ©ett» 
ftellcn, Türfüllungen u. a. # unb Der zum 
§aufc gehörige 'UJuliflall, ber erhalten 
ift, 3Cigten bie Stötte an, wo nod) am 
Ü.Nlärz Drei öf t«rr«i tbifefje Cf ff 3 irre. Die Durch 
ba« ftal.ztumtal aufgeftiegen waren, bie 
ft ütte röllig unbcid)dbigt gefun Den holten. 

Die llrfachc bes Unfalls, ber, wie 
fich aus ben Umftdnben ergibt , halb 
nach biefem ©efuche ftattgefunben haben 
muh, mag wohl eine SBinbljofe ober 
©icllcicht eine Lawine gewefen fein, wenn 
auch Unteres bei ber Vage ber £)ütte fehr 
überrafdjen muß. Cb aber eine Staub- 
ober eine GrunDlawinc in ffrage fommt, 
ift unter Den gegebenen Umftdnben nid)t 
ohne weitere« \u entfeheiöen. «Ilern «11- 
fchein nad) wuTbe Die ftataftrophe Durch 
eine Staublawine unb ben fie begleiten^ 
ben Vuftftrom hetbeige führt. (Eine tfonmb- 
lawine würbe gewife Deutlichere Sputen 
hinterlaffew h flb<?n ; insbefonbere hätte 
trotz bes 'Jleufdjnecs, Der in jener Na<f)t 
fiel. Die JHidjtimfl ihrer ©ahn fid)tbar 
bleiben niü|jen. Die Vcitung Der oon 
Der kataftrophe betraffeneu Sefrian, Der 
Durch Den ©erluft Deooor etwa zwei fahren 
er öffnet en SchuRbauf es famt lEinrid)tunflem 
SchaDen oon uitgefähr 45000 erwachleu 
ift, bat al&balb eine umfaffenbe Unter 
fuchung fingelcitet, um Den DatbcftanD 
feftjuf teilen. 

(jpffentUch erhebt fid) an Dcrfelben 
Stätte, wo bie bei Den «Ipiniften feftr be 
liebte l»amfenj©d)hütte — fie gewährte ©ier 
Zig ©erfonen Untcrfunft unb unirbe, Da fie 
bewirtfdjaftet war, pou Den Touriften 


Dejchaffcn fein, wenn er nicht Durd) feine gern bcfud)t geftanben hat, in furzer 

kteuj* unb CMerteilung 1 ,; beDeutenb an ttiu - #•*#« Äufftein. ««ue« Schiihhau^, Das Dem hütten- 

Näumlichfeit ©erlöre. X)te OOr furjem PCtf(E)roun^«1C Com[enjo^ÜÖ< tm Äcrthenhelflebitgc, atmen Äan»enDcl recht not tut 


Digitized by 



Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


til 



Dämonen ber Dtefe, Boman oon ^paul Gmbetn. 

i 



XIX. (II. ffortfcfomfl.) 

’mjifcBolf Schierbianbt war nach fa[t oierjehntägiger Abwefenbrü nach Berlin 
mfiwW 3urürfgefefjrt. Die Berhanblungen mit ber gemtilie Xerracini Ratten 
lUsP^ 11 langer als erroariet in Born f eftgehalten, erblich aber b«h 
.ySjC&bem gewünfdjten Ab|d)luf} geführt. Das grofje, bett (Erben bes 

Blardjefe gehörige Xerrain in ben Sumpfen, bas fich oon ben bergen bis 
ans Bleer erftredt«, tuet von A 3 olf für bas Äonforttum angelauft warben. 
Damit mar alfo bie Blöglidjleit geboten, feine tpiäne in grö&erm Bla&ftabe 
prattifch 3U erproben. 

(Betragen oon biefem (Erfolge unb befeelt oon einem neuen, getoaltigen 
Sdjaffensbrange, mar B 3 olf oon Born abgereift Die gan3C 3 cit ©abrenb ber 
Berhanblungen bort ©ar er fo oöllig oon bet auf bem Spiel jteljenben, ©i<h« 
tigen Angelegenheit in Anfprud) genommen, bafj alles anbere in ihm 3urüdtrat 

So berührte ihn auch ein® halb nach feiner Anlunft in Bom für ihn ein* 
gelaufene Depejche nicht tiefer, worin feine grau ihm fur3 mitteilte, er möchte 
nicht auf ihr (Eintreffen bort Tennen. Sie 3Öge es oor, feine Büdfeljr nach 
Berlin abjuroarten. 

2 BoIjI oerbrofc ihn bie lalonifche Btelbung im elften Moment etwas; natör* 
lieh ©at bas bie «Revanche bafür, bafe er allein gereift Aber bann lächelte er 
nur ironifch barüber. (Ei hatte ja wirtlich anberes 311 hin, als [ich mit ben 
ßaunen einer grau aufjuhalten. So gab et [ich benn ungeftöri feinen Gefchaften 
hin unb fchrieb (Eoeline nur ein paar 3 eilen: 3 hre oeränberten Dispofitionen 
feien ihm ganj recht; fo hätte er hier um fo beffer Gelegenheit, alles cibjuwideln. 
®r werbe alfo nach Abrufe ber Berhanblungen aunädjft jutüdfommen, 

Bun war er mieber in Berlin unb auf bem SBege ju feiner Ahnung. 
Aber et bachte in^wifchen bod) oerföhnlicher über biefen erften 3 »if<henfaII mit 
feiner grau. Auf ber Büdreife, wo ihm bie glüdlidje (Erlebigung feiner ©efdjäfte 
bie (Bebauten nun roieber auch für anberes fteigab, oergegenwärtigte er fi<h 
alles noch einmaL Da mufjte er 3ugeben, bafj (Eoeline in ber Xat boch ein 
geroiffes «Recht gehabt hatte, {ich oerle^t ju füllen. 

gretlith nidjt in ihren perfon liehen (Empfinbungen; baran hielt er auch jetjt 
noch fefL 3 l)r ganjes Benehmen gegen ihn tonnte ja leine enbere Meinung 
in ihm auf fommen laffen, als bafe fie gä^Iidj frei oon allen fenen jaden, ©rib* 
liehen Begungen war. Die £aupttriebfeber ihres Bkfens war unb blieb in 
feinen Augen ein fafi männlicher (Ehrgeiz eine ^oc^gefpannte (Energie, bie fie 
gemeinfam mit ihm auf basfelbe 3**1 richtete — bas ©ar ja boch auch, ®ie 
er wähnte, bas einzige Biotin, bas fie 3ur ©je mit ihm bewogen hatte. 

Bon biefem Gtanbpunfte aus war ihm benn auch Hotlines Berftimmung 
als eine 3 n!onfequeni als eine tabeinswerte weibliche (Empfinbfichteit erfc^iencn. 
ßogifcherroeife hätte fie im 3 ntereffe ihrer gemeinfamen Sache feinen fthnellen 
Aufbruch nur billigen mfiffert. kleine Btroatroünfdje tonnten bemgegenüber 
ja gar nicht in Betracht lommen. 

Als er jich jebodj auf ber Büdreif« mehr mit biefer Angelegenheit feines 
Kaufes befchäftigte, mufjte er ihr bas «Recht jugeftehen, fich in ihren Gefühlen 
als grau oerletjt ju fühlen; benn fein Bemalten tonnte oon brüten ^erfonen, 
bie ja bie ©iünbe bafür nicht lannten, in einer für (Eoeline peinlichen SBcife 
mifebeutet werben, ©in Blann, ber am Xage ber 5ocf)3eit allein auf «Reifen 
geht — bas ©ar freilich ein galt, ber ber ©efellf<haft paHfommen Anlafj 3U 
fchabenfrohem Gerauntd gab, unb nicht ihn, fonbern feine grau traf bas flatfdp 
füdjtige ©erebe. AJirflid), es lag nach aufjen hin etwas fie Rompromittterenbes 
in feinem Bertolten. 

Das erfannte jetjt SBolf felber an, unb ex war baher enlf^loffen, in offener 
AJeife bei (Eoeline fein Berfchutben roieber gutjumadjen, wie er benn überhaupt 
ooihatie, fein Berhältnis 3U feiner nunmehrigen grau wenigftens ju einem gut 
tamerabfchaftlichen 3U geftalten. 

BlU biefen Borfätjen entftieg BJolf bem SBagen, ber nun oor feinem £auf« 
hielt. 3 üfäüig bemerfte er babei auf bem Beitwege in ber Blüte ber breiten 
Bromenabenftrafee einen ©room, ber brei «ßferbe am hkH» oon benen 
eins einen Damenfattel trug; aber er beachtete bas nicht weiter, fonbern ftieg 
bie Xreppen ju feiner 2 BoIjnung hinauf, in ©ebanlen fid) einige freunblidj« 
B 3 orte für (Eoeline 3urechtlegenb. 

Dem öffnenben Diener gab er Auftrag, bet gnäbtgen grau, bie et übrigens 
fd)on geftern telegraphifch oon bem Gelingen feiner Bliffion in Kenntnis gefegt 

Digitized by Google 


hatte, feine Anfunft 3U melben, unb trat bann, nachbem er in feinem 3 mtmei 
abgelegt hatte, m ben Salon eitu (Er fanb hier (Eoeline fdjoti oor, aber ju 
feiner Berrounberung im $ut unb «Reitanjuge, gerabe bamtt befchäftigt, bie 
©eichen bänifchen ßebeihanbfchuhe übe^uftreifen. 

„Guten Xag, (Eoeline, ba bin idj ©teber.“ (Er ging auf fie ju unb griff 
nach th«r $anb, bie fie ihm flüchtig 3um Grufje überftefe. „Aber haft bu 
benn meine Depefdp geftern nicht erhalten?“ 

„Doch." Ohne 3U ihm hmjufehen, Inöpfte fie ruhig ©eiter an ihrem 
$>anbf<huh. 

„Du ©u^teft alfo, bafj ich um biefe Stunbe eintieffen ©ürbe?" 

„Ge©ih. ,, 

„Hnb ©illft tro^bem ausreiten?“ 

„3a. 3 Bünf<hft bu es et©a nicht?' 4 

Blct einem -falten Bttd fah fie ihm jefjt ins Gefleht 

Auch feine Bliene ©urbe plöp<h eifig. Sie wollte ihn ftrafen; bas ©edte 
nur feinen Xrotj unb machte alle feine guten Abftdjtcn junic^te, mÜ benen er 
hier eingetreten war. 

„O bitte, nicht im geringften. Genieri bich gar nicht!" 

Gan3 gleichgültig fagte er es unb trat bann jum genfter. Sein Blid 
muftede bie Bf^rbe unten, währenb er ihr ben ftüden juf ehrte. 

„Du reiieft in Begleitung?“ 

„ 3 a, mit Graf Alfingen.*' 

„Btit Alfingen?" 

(Es lag boch etwas Gtutjenbes in feinem Xon. Sie nahm es mit heim- 
Iidjem grohloden ©aht. Alfo bas hatte ihn boch getroffen, wie es fotttc! 
SBufjte er ja boch »on jenem Gampagnaritt her, bafc fi<h ber ©raf, ber ihn 
jetjt als ben glüdlichem Bioalen hafete, einmal um ft« beworben hatte Alfo 
ihre Strafe ©ar gut gewählt Bun mochte er feine fernere Bücffichtslofigleii 
unb ©leichgültigfeit gegen fie büfjen mit ber Selbfiqualerei »erlebter Eigenliebe 
unb grunblofer ©iferfucht 

SelbftDerftänbli^ grunblos! SBenn fie auch bem Grafen geftattete, ©reber 
häufiger um fie ju fein, fo gefdjah cs nur, um SBolf 3U ftiafen unb zugleich 
in ihm Gmpfinbungen für fie an3üfa<hen, bie fein tro^iger Hochmut fo hob* 
ftarrig oor ihr oerleugnete. Als er fd)meigenb oerharrte, fügte fie, ihn nod) 
mehr hciausfoibemb, in ganj gleichgültigem Xon $11311; 

„Der ©raf reitet jetjt roieber täglich mit mir ©ie früher immer. Dber ift 
es bir etwa nicht recht?“ 

Sie fah fdjarf beoba<htenb ju ihm hinüber. Aber völlig gelaffen erroiberte 
auch er: 

„2ßarum füllte es mir nicht recht fein?" 

Unb er manbte fich tt) r nuTl roieber 3U, einen unnahbaren Stol^ im Geficht. 

Sein 3ur Schau geteilter oerächtlicher Hochmut reifte fie immer mehr, ihn 
ju einem Gefühlsausbruch 3« bringen. BJürbe fie ihn benn niemals feine 
empörenbe Selbftficherheit oerlieren fehen? 

„A 3 arum? 3 ch bachte, bas Gerebe ber ßeute ©ürbe bir oielleicht nicht 
angenehm fein." 

„Das Gerebe ber fieute?" 

„ 9 lun ja. 2 Beiö boch jeher, bafj Alfingen einer meiner ausbauernbften 
Berehrer war.“ 

„So, war er bas? 4 Blit einer fie oerletjenben Glci^güttigleit fagte er es, 
bafj fie oor geheimer Erregung blaf) würbe. 3 hre behanbfehuhte Be^te prefjte 
fich Irampfhaft um ben Griff bes jierlichen Beitftods. „Aber was intereffiert 
mich ® as Wc fi eu t e benlen“ — er 3ucfte nur oerachtlich bie Schultern. 
„Unb im übrigen bin ich ja ficher, bafj eine grau wie bu auch einen fo an* 
hängigen Berehrer ftets in ben gebotenen Sdjrönfen ju holten ©iffen ©trb." 

Es leuchtete fie plöfjlich henifch aus feinen Augen an; aus feiner Stimme 
Uang jeboch etwas ©ie ein ganj fernes, bumpfes Gewittergtollen, ©ie ein oft- 
ftedtes gür<hten unb jugleich ©ie ein Drohen, nicht mit ber Gefahr ju fpielen. 

Aber es überriefelte fie nur mit einem geheimen, pridelnben Schauer. 3 °. 
ihn einmal fo fehen, in entfeffelter ßeibenfdjaft — um fte! Das wäre ein 
Xriumpb! 

So erwiberie fie benn uneingefchüchted mit einet herausforbemben leifen 
3 ronie. 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




9h. 3378. 26. SDlätj 1908. 


DHuftrirte 3eitung. 


547 


„Cu ball fiel Vertrauen 3 U mir. hoffentlich entläuft))« i(f) feiet) niefjt. " 
„Das fyalte ich für ganj unmöglich bei ber grau, ter id) tte ©fa* metnes 
Samens anoertraut habe*“ 

(Er jagte es mit einem ©lief, ber fie bod) oerftummen machte. 3n geheimem 
«uf lernen gegen jeine Überlegenheit big jie jid) nun erregt auf bie Sippen. 
Da erjd)ien ber Diener unb melbete ©oeline ben ©rafen. 

©leid) barauf trat biejer felbjt ein. Wie gering f<h äßig UDolf auch ben »er* 
meinilichen ©ioalen bewertet ^atte, nun, wo er ihm plßßlid) «uge in «uge 
gegenüberjtanb, redte er bod) umntllfürlcd) bie eigne ©ejtalt wie oor einem nie^t 
3 U mißachtenben geinbe. 

©oeline bemerfte es mit geheimer ©enugtuung unb faß abmägenb auf bie 
beiben hMhöeroachjenen Wannet, bie fid> jeßt forreft, aber mit einer füllen 
©emejfenf>eit oemeigten wie jwei ©egner, beoor fiebte Rlingen miteinanber freuten. 

„Karbon, ich fomme ungelegen, wie i<ß felje“, roanbte fich ber ©raf nun 
an ©»eiine. „3hr £>err ©emaf)l ift mjwifchen heimgelehrt" — 

„©itte, wollen Sie jid) baburdj nicht oon 3hrer ^Reitpartie abhalten laffen“, 
mehrte Wolf fall ab. 

„«ber nein, ein [o junges ©lüd 3 U ftoren, bas märe ja unoerantmortlid) ! M 
Wit glatter $öflidjleit, aber einem fartaftifdjen Cädjeln roiberjprach «Ifingen 
feinerfeits. 

«uf Wolfs Stirn erfdjten eine Heine gälte, feo< b er erroiberte nichts. 
„«Ifo, meine gnäbigfte grau, ich barf mich mohl lieber jpäter einmal mieber 
einfinben. §eute werben Sie felbftoerftänbtidj ben Wunfdj haben» mit 31jtem 
#erm ©ernähr — 

„Wie Sie jeljen, habe idj bie «bfid)l ausjureiten", je^nitt ihm ©oeline bas 
Wort ab. „Unb wenn Sie feine ßujt haben mitjufommen, reite ich mit bem 
©room alle in.“ 

Sie machte eine Bewegung nach ber lür hin. 

„«ber, meine ffinäbigjte, ich fleh* abfalut ju 3hrer Verfügung", beteuerte 
Bilfingen angelegentlichft „Wit bem allergrößten Vergnügen felbftöerjtänblid)! 
«Ifo, &eTt Schierbranbt, mit 3hrer (Erlaubnis.“ 

Unb er oerabfehiebde [ich mit geflijjentlicher höflich teil oon Wolf. 

„Sitte jehr, ich münfdje ben $enf<haften Diel Vergnügen.“ 

Sich gleichfalls oemeigenb, fanbte Wolf ©»eline einen fdjnellen Süd 3 U. 
Soll geheimer 3ronie war auch ber Don feiner Stimme. 

Da brehte fie {ich mit einem furjen ,,«uf Wiebtrfeljen aljo $u Difcf)!“ faft 
brüs! oon ihm ab unb oerließ jchnell bas 3 intmer, begleitet oon bem bisfret 
oor ftch hin lächeln ben ©reifen, ©in faunt merfli^es, aber grimmiges fiädjeln. 
Das ba eben war eine Heine 9?eoanche für bie unoergejfene eigne «ieberlage — 
aber nur eine «bfd)lags 3 ül)lung ! Der ©raf war ein guter Raffer; er würbe 
bem glüdlichen ©eroinner nichts jchulbig bleiben. 

XX. 

„Wartha!" Wit bangem 5erjen trat grau «ömhilb 3 U ber Dodjter ins 
3 immer. „Äonrab ift ba. ©r möchte bich fprechen." 

(Etwas oerwunbert jah OTart^a «ömfjilb ju bei Wutter oon bem Suche 
auf, in bas fie »erlieft gemefen war. 

„Du fagjt bas ja fo fettfam, als ob es mit Ronrabs ©efud) eine ganj 
befonbere ©ewanbtnis hätte.“ 

„Das h<d es auch. 11 CErnjt erwiberte es bie Wutter, inbem fie nun Ijerantrüt. 
„Ronrab ift jef^on eine ganje Weile bei mir; er hat erft mit mir fprechen wollen, 
eh« er bir felbjt alles jagte, aber nun 1 ' — 

Unruhig erhob {ich bas Wählen oon ihrem «läge oor bem «rbeitetifche. 
3hr «ntliß, bas jetjt fids eine jarte ©Iöfle äeigte, wüt noch bleicher geworben, 
unb fajt ängftlich formte fie: 

„Wein ©ott, was will benn Ronrab oon mir?“ 

„«hnjt bu es wirflich nicht?“ 

Harthas ©eftdjt geigte plößlich einen fthmerjlidjen «usbrud: 

,,«l[o boch!“ 

Seife, halb wie 3 U [ich felbjt, entfuhr es ihr. Dann wanbte fie fidj von 
ber Wutter ab, gejenften Hauptes oor jid) hmjehenb. 

3J2it jteigenber Sejorgnis betrachtete grau ftomhilb bie Dochter, wie jie fo, 
in (ich 3 uf ammenge junlen, in ihrer fchmächtig geworbenen (Erfcf)etnung oor ihr 
ftanb, nur noch ein Schatten beffen, was jie einfimats gewejen war. 

anartha h att * ji<h i a n ’ e mieber gan 3 oon bem Schlage erholt, ber jie 
bamals getroffen hatte, obwohl nun fchon 3ahr unb Dag über bie Drennung 
oon Sßolj hingegangen waren. SH 2 H aller ©nergie 3 war hatte fie [ich felbft ju 
befampfen gefault unb [i<h in emfte Arbeit gejtürjt — jie bereitete [i«h auf bas 
fiehrerinneneiamen oor, um wenigftens rimas 3 U haben, womit jie ihr Sieben 
ausfüllte — aber troßbem unb obwohl 2BoIfs 92ame niemals mehr über ihre 
flippen lam, hatte jie tiefen bo<h nie oergejfen fönnen. 

Digitized by Google 


Das wußte grau SHömljilb nur 3 U gut, unb barum oerjeh^ fl« W fl<^ 
in geheimer Sorge um ißr armes Äinb. ©in jeTftörtes Sieben mar unb blieb 
es, unb wer wußte, wie lange ÜRarthas 3 arte ©ejunbheit bem ftanbljalten würbe! 

Sergebens jermarterte fich baher bie SWutter ben Hopf, wie fie SDlartha ju 
fiilfe (ommen fönnte. 9lur einen ein 3 igen Ausweg hätte es ja gegeben, jie 
ju retten — wenn jie noch einmal eine Neigung 3 U einem Spanne hätte faffen 
fönnen, wenn biejer anbere mit inniger £iebe unb 3 artheit allmählich geheilt 
hätte, was 3Bo(f Schierbranbt an ihr gejüntigt hatte. 21 ber bas würbe [ich 
ja nie begeben. 9Renfcbenf(f)eu, wie 9 Jtartba geworben war, würbe ja über* 
haupt ntemanb mehr ©elegenheit haben, ihr innerlich näher 3 U trden. 

Unb nun war ba eben ftonrab Selbiß gelommen, hatte grau 9föml)i[b 
um ihr mütterliches ffiehör gebeten unb thi gejtanben, was jie nie geahnt hatte: 
baß hinter feiner immer nur bezeugten brüberlich«n 3 une ig un 9 f® r Hartha 
feit ben gagenbtagen jehon eine tiefe, treue ßiebe ji<h barg. 

5Bas für ein Schied hatte fie ba buT(h 3 udt! «ber es war ein freubiger 
Sdjred; benn wenn ein aRenfdj auf ber 3Beü für Wartha mte gejehaffen mar, 
fo war es ja er. 

2 Bie oft hatte fidj grau 9tömhilb bas im ftillen gejagt 9lur baß ihr bie 
Wöglichfeh, folch fthönen ©ebanlen ju oerairllichen, nie auch nur entfernt oor* 
gefdjwebt; benn fie war ja fo baran gewöhnt, ihten pflege foljtt jtds nur wie 
Warthas wirtlichen Sruber ju betrachten. Unb jeine bewunbems werte ©e* 
herrjehung, bie felbft nach Warthas ©ntlobung niemals auch nur bas leifefte 
«n 3 eichen eines anbern (Empfinbens als bas treuer greunbfdjaft oerraten hatte, 
mußte jie barin beftarfen. 

Unb nun plößlich biefe (Eröffnung ! 

Honrab hatte in feiner jarten DBeije ju ihr gejprochen, wie er bisher immer 
noch Warthas Schmer geehrt, ihre ©efühle habe jehonen wollen, «ber nun, 
ba halb jmei 3ahw feit ber Drennung oon Wolf oerflofjen feien, nun glaube 
er wohl mit feinen ©mpfinbungen für Wartha h^rooUrden 3 U bfirfen. «ber 
es follte nicht gefcheßen, ohne mit ihr, ber Wutter unb Vertrauten ber heimlich 
(Beliebten, juoor gejprocßen 3 U haben. Wenn fie dma fürchte, baß bas ©eftanbnis 
feiner Siebe Wartha nur jehaben, jie »idleidjt in neue Honflifte ftürjem fönn«, 
jo wolle er lieber weiter fd)meigen. «Ijo oon ihrem ©ate möchte er fein ©er* 
halten abhängig machen. 

Die je in ihre £anb gelegte ©ntfeheibung hatte grau Wömbilb in einen 
ferneren Hampf mit jich felbjt gebracht 3 ®ar hätte jie feine glüdlichere Schid' 
jalsfügung für Wartha jich Renten fönnen. Wie aber würbe biefe felber Honrabs 
fiiebeserllärung aufnehmen, wenn etwa bas «nbenlen an Wolf fo lebenbig in 
ihr war, baß fie Ronrabs «ntrag ab lehnte unb fich ^amtt ben einjigen greunb, 
ben fie noch auf ber weiten Welt ihr eigen nannte, entfrembde? 

«ber enblich halte fie jich boch entfihloffen. «uf alle gcill« war es ihre Vfll<htr 
Wartha oon biejer Wöglichfeit einer glüdlichen, gefieberten 3 u tonft wenigftens 
Renntnis ju geben. Wodjte bann ihre ©ntfeheibung ausfallen, wie jie wollte. 

So war benn grau ©ömljilb 3 U Wartha hinübergegangen, unb nun jtanb 
jie hier, mit banger Spannung, angftooll bie ihr abgewanbte ©ejtalt ber Dotter 
beobachtenb. Sah jie ja boch nur 3 U beutlich, wie tief biefe ihre (Eröffnung 
betroffen halte. 

greilicfj, wohl hatte Wartha troß aller ©eherrfdjung unb 3 arten 3uröd« 
haltung Ronrabs bisweilen boch bei einem unbewachten innigen «ufleu$ten 
feines ©lides, bei einem wannen ^erjenston etwas wie ein «hnen befdjlichen, 
baß es mehr als greunbfdjaft war, was ben 3 agenbgefährten ju ihr hinjog. 
«ber es war boch immer nur ein flüchtiges Vermuten geroefen, bas fie fich 
nachher angefidjts feiner ruhigen Ramerabfchafttichfcit mieber ausgerebet hatte, 
«un aber mar es ihr eben jur ©ewißheii geworben: Ronrab liebte fie — er 
harrte ba brüben im 31 ^^^ als ein ©ewerber ihrer «ntwort 

©in jähes ©rfchreden war Warthas erftes ©mpfinben gewejen. Das nächfte 
bas einer ftillen Drauer für fich l^ft unb warmes Witleib um ihn; mußte 
fie boch bem lieben, treuen Wenfdjen eine fo bittere ©nttäufdjung bereiten. Sie 
tonnte ihm ja nie ihre $anb reichen, ba fie ihm nicht auch 3 ugl«i<h t^r $erj 
geben lonnte. Das war ein fteinerner Sarg geworben, in bem eine tote £iebe 
begraben lag. Unb nie wiebet würbe barin ein neues, warmes £eben erblühen. 

Darum mußte fie ihm bas «Bort fagen, bas ihm fo wehe tun mürbe — 
ihm, bem jie wegen feiner Dieue gegen fie fo gern nur ©uies unb fiiebes 
erwiejen hätte. 

Das erfüllte ihr 5eq mit tiefer Drauer, auch um fich felbft War es nicht 
f<hon bitter genug, baß fie, bie jo fiiebearme, ©ereinfamte, nun auch uo<h biefes 
tTeuergebeue £>erj oerlicren follte, bas ihr geblieben mar? 

Wenn anftalt Wolfs bamals in fernen 3ugenbtagen Ronrab jhh ihr genaht 
hätte, welches ©lüd hätte fie gefunben, wie hätte fie Siete mit £iebe lohnen tonnen! 

«ber bas war ja nun einmal oorbei, bas Schidfal hatte es anbers mit ihr 
gewollt Unb ein fchweret Seufjer Bang 3 U grau 9iömhitb hin. 

COrOTtfe^ung folgt in bei nadjiten 9htmmer.) 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Der steinige Ücker. 

Uon Börnes Srbr. v. mü n d) bau ( e n. 


Siebzehn Ruten, — ein jämmerlich Ackerftück, — 
Uber n)en|d)ing$ öliiek! 

Oben am Sünlel liegt das kärgliche Seid, 
üaler, Groftvaler. UäteT babens beftellt. 

(Jaler, Groftvaler, Uäter im Sonnenbrand 
Eafen die Steine aus dem elenden fand, 

Groben im 5rübling$Tegendie(andigen Schollen,— 
über da oben iff nichts zu wollen! 

Die kränklichen ßalme verbrennt die (teile 
Sonne, 

Kartoffeln (tebn in dünner, zerbroebner Kolonne, 
Die Steine (ptilt das (Uafler ins Cand zurück, 
Alles in allem: Gin jämmerlich Ackerftück, 
über IDenlchings Glück! 

Die ßerrn von der Regierung find gekommen. 
Und die (Jerkopplung wurde uorgenommen, 
Zerrillnes Gigenlum zulammengebeilt. 

Und alle Äcker neu verteilt. 

Auf [cbmalen Rainen Rapfen durch das Tand 
Die Bauern und die mit dem IDelerband, 

Gerecht gebts zu. das muft man ihnen la||en, 
Und doch kanns mancher ganz und gar nicht 
fallen! 

„Und lDen|chingmag hier die paar Ruten kriegen! 
Bequemer kann ein Stück weiftgott nicht liegen, 
Grad an der Strafte, neben (einem Baus!" 


Der alte Bauer |iehl ins Cand hinaus: 

„„Dat i$ to good for Iflenlcbing!"" 

„Danu, ßerr Hlenlcbing, nicht ironilch werden! 
Sie haben keinen Grund zu den Befdrwerden, 
Das Ackerland ift dunkel, (ehwer und rein!" 

DeT alte Bauer Jagt verlegen: „„Dein . . . 

Dat is lo good for TDenJching!““ 

„ßerr lDen|cbing, alle Bauern gaben acht, 

Und alle (agten, daft wirs gut gemacht. 

Und alle haben gern ihr teil genommen 
Und lagten: Keiner ift ums Geld gebracht, 

Doch IDen(d)ing i|t am bejfen weggekommen! 
si|t heller, wenn Sie gütlich (ich bequemen. 

Sie |ind verpflichtet, die|e$$lückzu nehmen!“ 

Die ßerrn, die Bauern gehen fort zum Krug, 

Der alte men)cbing hörte auch genug. 

Gr (eftt lieh auf den weiften Straften|tein 
Und liebt ins (onnenheifte Cand hinein 
Und (lebt die Sonne hoch am Berge (chimmem 
Und lieht auf leinem Seid die Steine flimmern, 
€r liebt den Schlehendorn (ich lei|e regen. 

An dem er oft zur Tllitlagsralt gelegen, 

Das magre Korn i|t heuer auch verbrannt, 

(Helft durch die ßalme (cheint das fpröde Cand. 
Gin kärglich Teld, ein elend AckeT[fück 

lDen|chings Glück! — 


»M 

K; 

ik 

s 

l;C 

Ke 

& 


■£| 

Sfr 

gs 

w 


ia 


m 


m 

& 


•st 

fta 

H« 

e« 

& 

i 

I 

I 




wjm. 






2«: 


i» 








KW* 




*7» 


I« 




*m 








mm 


7*1 


ßm* 




mwr. 


mw 












K»V' 


I« 




Sä 




Ml 




k* 


I!; 




«3 






553 


sv 


m*m 




S3i 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




9tr. 3378. 26. «IÖT 3 1908. 


3nu[trirte 3 c ’tong. 


549 



$>ugo ftretjfeig: 93 or bem ©eroitter. 


3 m 

neuen Saifon bes öeutfdjen SRennfports. 

Unfere Derbtjpferbc. 

S eit mehreren 3ahwn wirb in Strausberg bei Berlin 
bie Saifon Des beutfefjen Wennfports eröffnet unb be« 
fchloffcn. 2luf ber fletnen SBalbbaljn, bie feit il)rem Be« 
jtcfjcn fd)on oiet regen, roenn auch nicht bebeutfamen Sport 
flefefjeu t)at f fenltc fiel) an einem Wopcmbertage bcs oorigen 
3al)rw bie flagge bes Starters ,;um letjtenmal, unb eben* 
bort gab fie nun am 19. ©lärj Das 3eirf)en 3um Beginn 
neuer Kämpfe auf bem grünen Wafen. (Es roar ber tluftaft 
3U bem üblichen ©rälubium, bas fid) inDtesbcn unb .Karls* 
Ijorft fortfpinnen wirb, bis bann in Köln baserfte marfante 
Dhema mit bem ©rofcen Frühjflh r5, H an &‘fap erflingt. Die 
afabemifdjen unb 3ndjttbeorctifd)eu Betrachtungen, benen 
fid) bie Sport freunbe toähtenb ber 9Dintcr3cit tyngegeben 
haben, treten halb ganj hinter ber ©Jiirbigung ber Dagcs* 
ereigniffe 3urü<f, unb es bauert nid)t lange, bis bie neue 
Form ber ©ferbe fid) ju bilben beginnt unb bie groben 
<öefd)cl)mffe auf bem Dutf ihre Schatten Doraustoerfen. 

3n ber Wuhepaufe bes Sports bot fl<h nicht oiel begeben, 
roas ber CCfvronfift am Anfang ber neuen Saifon unter Ber» 
merf nehmen mufo. Bus ber 9?«il)e ber Wennftallbejitjer ift, 
um bas b>” suerft anjufüfjren, &>x. 3 - o. Wleid)röber gc* 
fcf)ieben, ber ihr nur aus bem Antriebe ber Utilität ein 
paar 3ahrc an gehört bat* Das töeftüt Wömerhof, eine 
gldn3cnbc Schöpfung feines ©ruber», würbe befanntlid) 
nont preufjifd)cn Fisfus übernommen, unb aus bem Wenn« 
ftall, beffen allmäljKdje Buftöfung gleid) nad) bem jähen 
Dob« bes fo paffionierten wie an ©tittein reichen £>m. 
(öeorg o. Bleid)röber befdjloffen war, finb jetjt aud) bie 
lebten Dicre abgegeben, jinb bie rotfdjwarien Farben 9** 
löjd)troorben. (Erfreulid)Ctroeife mir formale Bcbcutung hat 
bie Aufhebung ber befannten Wennfompanie ber Herren 
G. o. £ang«Bud)l)of unb 9t. d. Schmieber; burd) bie Bus« 
ein anbei fetjung 3wifd)cn bem altem bagrifchen 3ft<httr nnb 
SRennmaun unb feinem Schroicgcrfobnc ift leine Berminbe* 
tung, fonbern lebiglid) eine genaue Befitjabgrcnjung bes 
©ferbebeftanbes erfolgt, thirf) finb alle ©ierbe in bor Obhut 
be® bisherigen gcincinfamen Drainers Q. Seibert oerblieben. 


(Einen Drain erwcchfcl hat bagegen bie icttung bes fislali* 
fd)en Wcnnftall» oorgenommen. ©Ir. 9?. ©taugt)« ber 
bie (Stabiler ©ferbe lange 3ah rc gearbeitet, oiele oon 
ihnen 311 grofjen Siegen oorbereitet hat, unb helfen le^te 
(Erfolge fid} mit ben ßeiftungen HamitniTabi® oerfnüpften, 
ift am (Snbc ber oorigen Saifon aus biefer Stellung gc* 
fd) leben unb burd) ®lr. Dat) erfetjt worben; ber Wadjfolger 
JBaugh« bringt einen guten Stuf aus ttnglanb mit fid). 
Buch eilten neuen 3odei namens 3- BuUod hat tbrabih 
oerpflidjtct. Sein Borgönger toar D. Bums, ber an 
Stelle ©tarne* nur eine Saifon tjiiiburch ben fchwarj* 
weiten .Dreh trug unb mit vienmbfürcfsig Siegen bei 
3weihunb<rtnetmunb3U)anjig Witten an bie Gpitj« bet in 
Flachrennen fiegreichen 3odeis gelangte. Bon cbenfo 
lur3cr Dauer war bie Dätigfcit Shaws, ber fid) für bie 
Herren Sücinberg als ein feiner unb 3uoerläffiger Weiter 
erwies, in ber beutfdjen Umgebung aber nidjt heimifd) 
werben tonnte. Sein Wbgang 309 bas ®3tcbcrengagement 
O'Gonnor* nad) fid), helfen (Erfolge in Öen 3roei uorher« 
gehenben Fahren nod) hinlänglich bctaimt finb, nnb mit 
bem ein heroorragenbcr, wenn aud) f«hr öiffijiler 3odei 
in ben beutfehen Wcnnbctrieb 3urüdf«t)rt, fjaben Bums 
unb Shaw fid) roieber nach Olmerifa begeben, fo ift ein 
öritter 3odei nad) Cftctr«id)*llngam übergcfiebelt, Boarb* 
man, ber fid) 1906 hcruortat, im »ergangenen 3ahte aber 
bic im Stalle oon G. Seibert auf ihn gefegten Hoffnungen 
nicht rcd)t erfüllte. Sein (Nachfolger ift 3- Äeiff, ber 3uletjt 
auf fran,jöfifd)cn. Bahnen eine Wolle fpielte, unb ber, ob 
auch nad) einigen Urteilen fein Äönncn fdjon ben Höhe* 
punTt flberfd)ritten haben fall, beit ftärtften ftonlumnten 
O'Gonnor* abgeben bürfte. Di cf er Qlmciitaucr hatte 
währenb feiner CTftmaligen Dätlgfeit in Deutfd)lattb im 
befonbettt iöettbewerb mit fEBame geftanben, nnb bte 
Webenbuhlerfchaft, ber 3weitampf iwifchen biefen beibett 
3odeis hatte neben (ehr interefjanten ©lomenten auch 
manche unerfreultchc gejeitigt, bic oornet)wlid) mit ben 
Wicbctlagen be» bamaligcn (ürabiher Dcrbgcrad» Hammu« 
rabi uerbimbeu waren. SBarue, im Cetjtert 3al)re oljue S?i* 
jenj, foll fie jetjt mit oorläufigcr Sefcijränlung auf feine 
Dicnftc für ben Stall bes Drain er* ©. Cong wie bei* 
erhalten haben. 


Unter ben Fragen, bic ben Sporlfrcunb fdjon toährmb 
bes ©Unter» befdjdftigt haben, nnb bie nun mit bem Be* 
ginn bet neuen (Saifon immer lebhafter werben, ftef)t bie 
nad) ben ?lusfid>ten bes Derbi)* 3 ahrganges obenan. Bis 
3ur (Entfcheibung bes fla|fiftf)en Wennens in Hamburg»Honi 
beanfpruchen bie breljflhrigen ©ferbc bas Hanptintereffe. 
3 l)nen finb bis 311 biefem 3 fitpunlte bie mciften Äon* 
flirteten »ott Beben tung geöffnet; thr ©üteoerhöltnis 
unterein anber, b3w. 3U ben älteren ©ferben, bilöet ben 
Haupt3wecf ber (Prüfungen, bie nad) bem Hendel* Wennen, 
bem Hoppeflartcncr Subiläuntsrcnncn, bem tfuofeen ©reis 
oon Hamburg, ber Union ufw. im Derbi) ihre Spitze er« 
reichen. Das Blaue Banb ift unb bleibt bas f)ö<hfte 
Fiel, bem ber (Ehrgei.3 bes oon echter ©affion erfüllten 
Wennmanne® juftrebt. (Eine Abwägung her DteijähUgen* 
Ghanccn ftüht fid) gegenwärtig natürlid) auf bte 
jährigen -Form; hktaad) finb e» ?nfaffen fünf grofeer 
Ställe, bie für bas H«npt3ud)trennen in Betracht Jommen. 

3n ben letjten brei 3ah«n roar es ber 2 Betnbcrgfd)c 
Stall, ber ben ausgefprodhenen Derbgfauoritcn in fich 
barg, nnb jroar galten Ffftina, F^l - » unb Fibula, b 3 w. 
Difir al» Bewerber, bi« leinen ©liersgen offen 3 n fürchten 
hatten. Diesmal ftellt fich bie Situation für Blauroeife 
nicht fo unbeftritteu günftig bar; mancher Sportfreunb 
oermutet ben Derbnfieger in einem anbem als in bem 
Wiebcrraber üot. Drainer SDaller ging mit ber ©lehrjahl 
ber 3 ®*liäl)Tigen feljr behutfam uor, bractjtc fie erft fpät 
an bie OffcntIid)feit unb lieh fi< 3 iemlict) früh oom <3d)au* 
plag roieber abtreten, roas hter unb ba etroas ©lihtrauen 
erroedt 3 U haben fcheint. Das besieht fid) aud) auf flrauft 
unb Hori 3 ont II., bie als bic heften unter ben fünf oon 
ben Fnmlfurtrr Herren int Derbe) engagierten ©ferben 
anjufehen finb. Der oon Hannibal gc 3 ogcne Halbbruber 
Feftino®, Fels' unb ftabutas fam nur iweimal an ben 
Elblauf. (Er geroantt nach feinem wenig befagenben (Er* 
folg im ©reis oon Sdjwanheim (Frantfuvt a. T\.) ba» 
Wcnar 6 <Wcnnen überlegen gegen Baja^o unb Sieget. 
Horijont II., ein bbr. H- «5-lortgrl II. a. b. H^P^otch, 
lief oirrmaL Gr fd)lug mit ©cwidjtsoortcil int l?anbgrafen* 
Wennen bic Oppcttheimfche fd>tr>. St. ©liräa, bic fich bann 
ben t. > eip 3 iger Stiftungsprei» holt?# fpätcr *n bem oon 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVER5ITY 


650 


Olhiftrirte 3 «tung. 


SKt. 3378. 26. OTärj 1908. 


tabula gewonnenen Wiener 9luftiia-©reb, fd)lcd)t geritten, 
mii ihrem vierten ©la^ nod) eine bemerfenswerte ifrifhtng 
gab, wurde im Badener 3»riunftsr«nnen ^weiter Ritter 
der 5'/, kg mehr tragenben franaöfifchen Stute Sauge 
©ourprec, die fid) in b«r ftolge auf heimatlichem ©oben 
in bie crjie Rlaffe cinreihte, unb lief julcfct im .fter3og- 
v.-©atibvr*©«nnen (öoppegarten) mit ber um 1 */, kg be* 
günftigten ©raditjer Stute ©alopabe tote« Bennen, Bon 
ben übrigen 3Beinbergf<hon ©ferben, bie im Derbt) genannt 
finb, ift ©allafch nur einmal geftartet unb auf einen 'Bin»} 
gelaufen, unb bat ©arrifabe unter anberm bas ©afebow* 
Bennen (froppegarten) gegen bie um B‘/ t kg mehr 
gewidmet« vorerwähnte ©rabitjrrtn gewonnen, tvährenb 
Droll, ein fvalbbruber Dc|irs, noch feine ftorrn probu* 
jiert hat. 

3iuci anbere Derbi)pfcrbc befinben fid) im Stalle bes 
Draincrs Seibert. £m. 91. o. Sdjiiniebers br. $. £>üon 
v. 9lrb ©atrid a. b. £>t)*r es geftaltetc feinen einigen 
Start tm Rinber«Droft» Bennen (Xioppegarten) ju einem 
fpielenben Siege über ©ennah, ein ©ferb aweiter Rlaffc, 
unb wirb trotf ber mäfjigcn Tragweite biefes (Erfolges 
über 1000 m von maueren Kennern mii Bücf|id)t auf ben 
Stil, in bem er gewann, auf feine 9lb|tammung unb fein 
bejtechenbcs Giterieur für bie fchärfero 9Baff« in bem be« 
jeidjneten Stalle gehalten als Ajm. 8. v. Cang»®uchbofs 
bbr. £>. *010330 o. 3m>ful «• Bajadere. Vieler fofiete 
groeiiaMg in ben beiben erften Bennen bie Überlegenheit 
van ®Ur3a unb ftauft, braute bann brei Bennen gegen 
©lauftnintpf, ©linotaurus unb ©alopabe beim unb würbe 
julefct, im Breis bes SDintrrfaooritcn (Röln) von ftrhr. 
(Sb. o. £ppcnt)cims fror euer bei 3 kg ©croid)t ju feinen 
llngunften gefdjlagen. Der ©ewinner biefes lebten gr offen 
3w«ijährigenrcnncns, [d)ön über 1GOO m führt, bilbet 
mit bem 5.-$. Sieget o. öannibal a. b. Semiramis bas 
©aar, über bas frrtjr. 0. Oppenheim in «rfter Beilje fürs 
Derbt) verfügt. fror euer, fr.-£>. 0. Saphir a. b. frlirt, war 
oortjer jweimal gelaufen, im (Emmnlerungsrennen (£oppc- 
garten) mit (Erfolg gegen Don Carlos, im Sapf) fr «Bennen 
ebenbafelbft von Blauftrumpf gefd)lagen. Diefe $m. 
O. Äampfhenfel gehörige Stute, bie ber Oppenbeimfche 
Statt nad) einem Bcrtaufsrcnncn abgegeben hatte, braute 
es jur begreiflidjen Schadenfreude bes ©ublifums fertig, 
aud) bem ^weiten Derbijctad ihres frühem Befitjers bie 
CEifen ju jeigen. Sieger, ber vordem vier Bennen hinter- 
einanber gewonnen unb nur im Benarb-ÜRennen enttäufcht 
hatte, unterlag Blauftrumpf im fralfcnt)aufen.<Dfrmorial 
(ftoppegarten) unb ein arocitcs 3Jial in bem ftölner ©er- 
niania-(Prei&, bei dem er hinter Dinas und ber mehrgenannten 
Stute auf ben brüten ©latj fnm. (Bleiben nod) bie beachtens- 
werten ©rabitjer Derbglandibaten 3U ermähnen, neben 
©alopabe awei 9Irb»Batricf*Sprof|en, bie in (England 
trainiert unb aud) geprüft worben finb. Der eine ift 
Hnflang, bet int £>erbjt nad) Deut|d)lanb 3urücfgebrad)t 
würbe, nachdem er brüben 3roel fleinere Bennen gewonnen 
hatte; ber anbere ift ©olbgul ben, ber [ich in einer beffem 
flonfurren3 3U placieren vermochte. Bach ben Dreijährigen« 
engagements, bie ber noch jenfeit bes Kanals belaffene 
©oldgulben Im ffllutterlanbc bes Sports erhalten I>at f 
ift auaunehmen, bafe Xrainer Darling ihn als ben 
Seffern fchäfct; hoch fehlt jeber fidjere Bnhalt bnfür, 
uxis biefer $>cngft gegenüber anberen beutfd)en Derbt)* 
pferben wert ift. 

Wie bie SBch^ahl btefer 9ln wärter auf bas Blaue 
©anb jueinanber fteht, barüber laffen fich einige Ber- 
gleichsberechnungen machen. 3unäd)jt toenn man Blau* 
j trumpf heranjieht. Die Stute fdjlug im Jalfcnhaufen* 
Blemorial Sieger bei 3 kg 311 Hjkn ffiunften mit brei- 
oiertel Sänge, einen Dag barauf im Saphir-Bennen 
über bie gleich« Dijtmtj vort 1400 m ftor eoer bei 5 kg 
3U ihren llngunften mit 3roei Gängen. Da bie Stute ihre 
ftorm gegenüber Sieger im ©ermania-Dreie roieberholte, 
wäre hiernach tfor eoer unter bem Stallgefährten au 
rangieren, fror euer h*n wieberum bezwang tm (preis bes 
SBlnterfaocmten Baja^jo, ber int Bergleid>srennen (fvoppe- 
garten) ffilaujtruinpf hinter fid) gclaffon hatte; aber einmal 
lief lieh bie 6tute bamals erft in ihre gro&e ftorm hinein, 
unb bann gab fie 7 */* kp an ©aja3,io, ber feinerfeits bem 
Oppenheim fdjen f>engfte 3 kg 3ebierte p [o bah *>ie|f lim« 
jtänbe ben Bergleid) über bie Stute erfdjmeren. ©ajajaö 
ift Inbes mit Sieger unb £wri3ont n. über ©alopabe 
3ufammenaubringen. Der Weinbergfdje öengft enbete bei 
1 7* kg ju feinen Ungunften im £>eT3og-o.«Batibor*Bennen 
auf gleicher ,f>öhe mit ber ©rabiherin, Sieger fd)lug fie 
bei 2 kg 311 feinen llngunften im eValfenhaufen-Wemorial 
um einen §als für ben 3weiten ©lata, ©aja33o fertigte 
fie im Öfrantfurter Oftoberpreis bei 3 kg au feinen ©unften 
mit brei Gängen ab. Soweit wären bie brei fienglte jehr 
bicht beieinanber au ftellcn, wenn anbers €>mn,)ont II. 
bamals, was beftritten wirb, noch cbenfa auf bem (ßoften 
war wie in Baben« Baben. 

Derartige Berechnungen finb natürlich nicht einwanb« 
frei, ba bie »crfchiebenartigcn ©ahnvcrhältniffe, bie Dattif 
im Bennen ufw. unberfuffichtigt bleiben; fie geigen jebod) 
in ©erbinbung mit ber ©cfamtform fo viel, bafe «a<h 
3weijährigen*Vciftungen von ben jehigen Dcrbg«Bferben 
feins bas anbere erheblich überragt. 91 m e heften wäre 
bas noch »on ftauft an3unchmen; benn biefer frefta- 
Sprö&ling fd)lug im Benarb-Bennen mit 4 1 /, kg mehr auf 
bem Buden iBajajjo im ^anbgalopp mit vier Gängen 
unb erinnerte in ber Bapibität ber von ihm gleich nad) 
bem Start uorgelegten ©ace lebhaft an bie halbfchmefter» 
licht Fliegerin par cxcdlcnce, an fVabula. Was weiter- 
hin, unb jwar im ©egenfah 3U biefer Stute, für fein« 
Chancen [pridjt, ift fein 'Sicheres, bas ben groben Bahmen 


bes Dcrbppferbes jeißte. Seiner Wbftammung von Sara» 
banb will inan einigen 3®e>fel on feinem Stehoemtögen 
augrunbe legen, unb fein beftes Bennen führte fa aud) nur 
über 1200 m; bie ©eftätigung bleibt inbeffen gana feinen 
fünftigen Geiftungen vorbchnltpn. Bach bem Stil feines 
Sieges im Beitarb*Bennen unb nad) bem Cinbnccfe feiner 
©rfdjcinung fehen wir bis auf weiteres in ihm, ber vielleicht 
aud) bas Ofterretchifche Dcrbp 311 beftreiten höbe« wirb, 
einen berufenem Bewerber um Dcutfdjlanbs Blaues ©anb 
als in ben anberen hier be|prod)encn Alanbibaten, and) als 
in hortaont u. f beffen Bieberlagc im 3«lunftsrenncn burd) 
bic 3wcifellos gute .Sllaffc non Sauge ©ourpree Tein 
fo ftarfcs Belief erhält, bafe feine beträchtliche ©croichts* 
begünftigung unb bie Wibcrftaubslofigfeit, mit ber er 
bie Stute an |id) vorbei laffen muhte, überfein werben 
fönnen. 

Sclbftverftänblid) fann alle (Papierform ber 3ö«i* 
jährigen ans bem ©orjahre burd) fünftige Stiftungen ber 
nun Dreijährigen umgeworfen werben. Börperlid)« 8nt- 
midlung währenb bes Winters, Cinflüffe unb Soföütg« 
feiten bes Drainings, t^örbexung ber Äonbition, 'JJlanage» 
ment unb anberes lommen hier mit entfeheibenb in 
(Betracht, unb am (Snbe fann fich irt 3öh r 0ö n Ö f 
unb jenes ©ferb mit einem Schlage hcnwrtun, bas fein 
wahres Rönnen in ber vorigen Saifon gar nicht ober nur 
teilweife 311 3eigen imftanbe war. 9ln Bcifpielen für eine 
folche fpäte (Entwicflung fehlt cs feineswegs. Speziell 
für bas Derbt) tritt auch bie ©cgnerfd)aft öfterrcid)ifcher 
©ferbe hin.iu, bereu ©efähriidjfeit niemals unterfd)äht 
werben barf, nad) bem es BcmtftaUbefihcm bes Badjbar« 
tanbes im legten 3ah*.iel)nt noch fünfmal befchieben ge« 
wefen ift, eins ihrer ©ferbe mit bem Gor&ecr bes öam« 
bürget Derbt)s 3U fdjmüdcn. llnfcre gan3c Betrachtung 
wäre bcshalfe PHtic regelrecht fportliche, wenn fie nidjt 
ben JS>inweis auf bie glorious inrertainty of theTurf ent» 
hielte. So fei fie mit einer Berbcutfchung biefes viel- 
gebrauchten Wortes abgefchloffcn, bic {ich in Wilhelm 
©ufd)' ©erfen finbet: 

€»i<r n>ic fibcTtwupt 
tomm» fs anDer», 
al» num glaubt. 

ÖP. 

Srf)Q(f). 

Aufgabe Br. 3173. 
tBrt& Ubt tn Drei 3üfim matt. 

Con ©. g. ©laf« unb Ä. ^fatCjcotf . 


SO) war j. 







w 

i 


i 












is 

5 

t 



i 






i 

mm 




i 1 

■M 

Uhrü 





JL £ 






b c d e t g h 

«Seth. 


W*i ber TiagrornrnStcUung Ijabtn 3«>d brr brb«»tenbftcn ©robUm- 
fompontltm Cnglanös tprr Krflfte ru ftn«r fdnrtnnlfl nuftgeartwttrtm 
Aompofttton orrcinlgt. tfifmctttidjaftHtf)« VCrbrlten mehrerer ©erfatfer 
|tnb ln ivfugcptanb nUftts erlirne»; InCtnalanb tft unfm» CBiifrno 
Meier gell etn« 9)<ubeit. 'Die t)flb[<t)« Aufgabe frfdjten alo tauknMtc* 
Problem be« „t» a *npitfaS onb |>lgbgat< Cfiprefe“, a^o bri tinreftn- 
Itdjen »elfflfnljrlt. 3m Wnfctjlufi ptfran bringen mir bie mit bem 
etilen ©reife Im # Cto«n>ool.(IoiirleT*-Iumier gefrönte ttufgabc, »n 
ber brr rrafllgr, flrgantc 6til tbres Brrfnller» rolrbcr oortrtltiatt 
bemorlritl 

Won ». ftcatl)co»f in fJtamfjrlter. 


VOrib: V. e 8. Z.b 3. fi. b I, f 4. 6.4 3. B. b 6, *2*7. 

Gdjtüar.i : R. d 4. I »7. £.«1. 6. d 1. r» S.aS, b 2. b3. b7, dB. (B. 
®)eifc feflt in brei 3Q&m matt. 


©uflöfungen. 

9tr. 31G4. Von R. 1t. S. Rubbel in St. ©etersburg. I. 4 t, h l £. 
2. I. e S ufro.; auf 1 hl 6. folgt i. €. h 4 ufto.; auf 1. . . ., 

• l t b 5 ufu>. 

CEingtlmbft oon 3- 3- TOalfer in »Obler. Dr. ®. C. in atruj. 
M. «Jidjmann in Cstetmoebel, C. 3clefooiC in «gram. A. llrbacb ln 
Cgcln, «. Sctjanf in Wre«lau. SRoUintfrobt in Warmen, l»r, R. Ctt 
tn Wien, ff. WöttjtO in (Eli egg. 

UBfung ber Zgpenaufgabe. Won ft. W. t*. ftubbel in St. ©eter»- 
bürg. 1. 6. h 7, £. h 6: 2. I. b 8 Ufa).; auf 1 £. btt folgt 

2. ü. b 2: ufm.; auf 1 ß. U:2.6. litt ufi». 

«ingelrnbet oon ft. Urbad» in «geln, O. 3o|rfoplf in «gram, 
«. WJtdjmann in Stetnmebei. I>r. (S. ß. ln ®raj. 3. 3 . IBalfet ln 
©At)ler, CE. Sdjaaf in Wre«lau. 

9lr. 3166. Oon fl. ffrlin tn WJicn. 1. 6. M, 6. M: 2. I. b 41, 
£. b 6 datt* 2 S.b 8, fo S. 6. e 8 ufn).; falls 2. .... 6. b 6 

3, 3, K 4 ufu). ; fall» 2 fl. c s J. £. d 7 t ufw.; fall« 2 

£. * 6. fo 2. 1. e S t ufw.; falls 2 - 3. T. <■ G t ufto.); 2. D. 

d 6 f wfto.; auf !...., 6. < & f folgt 2. 3>. 1 6: ufto.; auf 1 . . , ^ 

ft. •’ 4: 2. T. k 4 t ufw.; auf 1. . . ., £. b 8 2. 6. e 3 t. ft. c 5 

1. S. e I t Uft». ; auf 1 S.e2 2.6.«lf ufto.; auf 1 , 

8. b 6 t c 6 t ufw. ff» brolit 2. 6. * 3 t ufw. 

Tiefe Idjflne 3ntmiton be» «utors ift uns von feinem berßSfet 
jagega tigert. Tagegen fanbten un» eine mit 1. <5. r 4 beginnenbe, 


retftt oerwirfeft* 9lebenlfl[«ng mit 2 . S. c3. bito. 2 . T. f 7 t als J®«- 
•fin 3 uge ln brn meiflrn Waeiantcn ein: ?l. ©tühmann in Slelmoebrl, 
ft. Mrbad) in ffgeln unb IB. 0 . «rd in Jameln, ff» Icftflnt übrigen» 
oudj 1.1.44 t jum 3iet 311 fahren. Gehabe um biefe* weTtnolle 
©roblem! ^pffeniltdi gelingt co bem ’Jlutor, nadjirdglidj btr ©Bfition 
ncbtigjuflellen. 

ßftfung ber Tqpenaufgabe. Won St. ©raune in ®oitfd>ee. l. 6 . 
b 4 ufw. 

ffiiigefenbel t)OH «. Wtidjninnn ht 3teiniz>ebel, ff. Stbaaf inSreoIau, 
0-- ©adbarad) in ©rcslau, ft. Urbact) in ffgeln, £>. ftoffbeiuj in ftönigs- 
berg. 

Vir. 3166, Von C. 3nf) In (tannoorT. 1. 2. f 7, C. d C: 2. Z. 

e 6 t ufro.; auf 1 C. * S (ß. b 2 ) 2 . T. » 2 ul®.; auf I. . . ., 

«. e 1 (8. b C) l. t). b I ufro.; auf 1. , , „ ff. d 3 2, ff>. 4 3; ufto.; 

auf 1 b ß 2 . c B ufu).; auf I. . . d 1 2 . T. » I ufr;.; auf 

1 b 2 2. T. k 2 ufro.; auf i , k 4 1 S. e 2 f ufro. 

ffingrfcnbct »an 3. ©adjaraep in ©rrslau, I»r. ff. £. in ®raj, 
3 . Sdjilling in ©cplig, ff. Gctiaaf in Sreslau, 3 . 3 . TOalier in ©apler, 
SR. f>orni) in ffbemnlf, «. ffBi<f)mann in Gtehnorbfl, ft. tlrbart) tn 
öflfln. ©. ©offlirinj in ftönigoberg, ft. IDagnrr in IDien. 

ÖSfung ber Zijpetiäufgabe. Wo« 3- ftötrf in «Dien. 2 . 6 . f 1, 

6 - ( 1: 2. X. b 4 ufw.; auf 1 £.11: folgt 2. I. «7 t uft».; 

auf 1 C. d S 2. ®. e 7f Ufa).; auf 1 6 . e 4 2. ©. 4 3 ufa>.; 

auf I. . . ., • 2. b 4 f ufro. 

ffincufcnbft oon 3 . 3 . ffialfer in ©Ohler. 0r. Bacharacf) ln Breslau. 
3. €d)illittg ln €4)liS. Dr. ff. ß. in ff»rai, 3- ^»oniacfcer in Teffau, 
3rau !Vi. 3inleifcn in «lienbutg, <». aKruitl in (jamburg, ft. Sltagncr 
in fflHen. <>. ^offheini ln ftöntosberg. «. ftomg in fftjemni^. 

Sir. 3167. Won Dr. ©rjcplärfa in WJarfcpau. l. 2. 1 i, £. b 3 
2. I. • S, * 3. b 4 ttlw. ; auf 1 0. d 3 folgt 2. ff . 1 4, - 3. b 4 ufu?. 

ffingefenbet non 5- ®ad)ara«i) in ©reetau, Dr. ff. ß. in Sra,), 
6 . 6 ilber|tein iu ßemberg, O. «efermann in Breslau, ft. llrbad) in 
ffgef", 3 - 3 - BJalfer in Wflljler, o. ©ec! in Jameln, «. 9Bi<f)inaim 
in Strlnrocbrl, £>. ftofffteinj in ftönigsbrrg, O. 3 ofrfooiC in «gram. 

ß Ölung ber Xnt>maufaal>e. ®| e tto: Ad hoc. 1. 6 . c 5 ufro. 

ffingefenbet non Strömet m Stettin, O. 3°f*t®«>K in «gram, 
fl. flabe in Äabrbeul, p. fujffbeinj in ttönig»berg. B. ftomo in 
CTbemnifc, «• ffDicftmann in Stcinroebel, <L Wötbig ln (Eflegg, ». Beef 
in ©amrln, 3 . 3 . «Baller in »üblrr, ft. Urbact) in ffgeln, C. «rfer- 
ntamt in ffireslau, Wfenjcl in Hamburg. Ürau Wl. 3 tnfei[m in 
«Ilten bürg, Stabermann in ftiffingen, I>r. ff. ü. in Sraj, g-. »a- 
cparact) tn Breslau. 

Mr. 31 CS. Won Dr. 0 . ffott|d)aII in OftrliB- t- X, b t, ß. 

b 1 ; 2 . ß. e 2 ufro.; auf 1 ß. e 8 ffi. f 7:) folgt 1.1c«: 

«fro.; auf 1 . . . 8 . I I l ®. » 1 ufto.; auf 1 S. g 7 (S. I 6 ) 

2 . P. böt ufm. 

ffingefenbet non O. McTermann in Breslau. W. WJicftntann in 
Gtfinroebel, ft. llrbatf) in ffgeln, ft. Wagner tn Wien, 3 . ©adjaract) 
in Brcolau. Dr. ft. Olt In UBien, ©. SDlenjel in ©amburg O. 3o- 
fefopu ln Wgratn, SR. Tcldjauer tn Cberurfel. 

fiöfung brr Iqpmaufgabr. Bon Dr. ©, o. ffiottfcbnll in fförli%. 

1. E. 4 7 fl. e 6 t ®. c 7 f uft». ; auf 1 I. e 6 folgt 2. T. 

•• 6 : ufro.; auf 1 . . . - 2 . T. f 6 t ufw. 

ffingefenbet oon H. Urbad) iudgetn, W. Tefcfjauer in rberurfer. 
ß. 3<>f*f a uic in Wgrom, «. fBUfpnann in Stcinroebel, p. ©len.iet ln 
©amburg, Dr. ft. Dtt in tBien. 3 . BcnJiarael) tn Breslau. C. «der- 
manu in Breslau, ft. Wöagner in Bfien. 


Xln|td)tbare ©tfle. 

Bon Dr. Wiener, Wrnifl&bt. 

CTJor einigen 3ahriehntcn fanb währenb ber Borlejung 
^üctn ©xofcjfor ber Chemie rinen plöfflichrR Der 
©«lehrte war mit her Darltellutifl bes ©Jäfferftöffs be- 
jdjäftigt unb gewahrte, bah bie Böhren bes Slpparats 
tmbicht waren. 8r beugte jid) über ben 9Ipparat, um 
nach ber unbidjten Stelle 3U fehrn- 3n biefent 9Iugen» 
blicf fiel er 311 ©oben. 9lls Dobesnrfache ergab fid) eine 
©ergiftung burd) eingeatmetes giftiges ©as. Da bas an 
fid) ungiftige SBafferftoffgas bief« Bergiftung nicht bewirft 
haben ronnte, fo muhte an eine Bergiftuitfl mit einer frarf 
giftigen ÜBafjerftoffoerbinbunß ncbacht werben. 3n ber 
Dat ergab es fich, bafj bic 3üitröhrcn burd) eine fd)ivad)e 
dlrfenbcimcngung oerunremigt waren; es hötte fich *>as 
äufaerft giftige ©rjenwafferftoffgas gebilbet, van bem 
minimale Blengen eingeatmet genügen, ben lofortigen 
Dob h«bt i*u führen. 3n biefem Salle war bie ©ergiftung 
leicht feftauf lenen, ba von fad) männif eher Seite bic hod)« 
grabtge ©iftigleit bes ©rfemvafferftoffs (ebenjo wie bie 
bes 3t)amvafferftötfs) längft nachgewiefen war unb es fid) 
bei ber Darftellung bes 9Bafferftoffs nur tun eine ftart gif« 
tige ©eimifdjung handeln fonnte. Sthwicriger war jener 
befnnnlr, im f>aufe eines dürften fpiclcnbc, oon ^iltt 
bcfchriebert« SVatt b«r mit arfeniger Gäure vergifteten 
Ater 301 311 etfemten, ba ber fd)tvci(he ©erud) bes ©iftes 
anfänglich n«d)t 31t bemerfen war; erft fpätcr gelang es 
bem forjehenben ©rate, bie eigentliche llrfadje ber Grtran» 
tung bes dürften 3U entbeden. Beinahe «benfo fdjwierig 
finb vielfach bte 3ahfr«^^ n <T 5lle |<hleid>enber Geudjtga*. 
aergiftimg 3U beuten, tvas trotj bes marfanten ©entchs 
um fo eh« benfbar ijt, als ein mähiger Geuchtgasgenid) 
in Käufern mit ©asbclcud)tung burd)aus nicht feiten unb 
auffällig ift. ©ei Blaff enoergiftun gen unb ptöhluhen 
Dobcsfällen mit beutlid) wahrnehmbarem ©asgerud) ift 
bann bie Urfad)« ohne weiteres flat. 

8s gibt aber, wenn wir von ben fclteneren, im 3rabri* 
rationsbetriebe vorfommenben ©ergiftungen mit Echwefel» 
fohlenftoff» fchwefliger Säure ufro. abfehen, noch eine 
Beihe weiterer giftiger Beimengungen ber ©temluft, beren 
©ort)anben[cin erft neuere ftorjehungen ergeben 
Die verfeinerte Dechnit ber ©ehei3ung hat gwar gegenüber 
ben alten Raminen unb Rad)riöfen beffere öetarefnltate 
ergeben, bafür aber gewiffe gcfunbhcitlidjc 9tad)tcttc ge- 
brach*. Di« auf ein ©tinimicm von fiuft3uful)T regulierten 
eifemeit Dauerbrandöfen weifen gegenüber ben alten 
Raminen unb 3uflöfen ben Ubelftanb auf, bag ein 9In« 
fangen von fiuft burd) ben wannen auffteigenben Guft» 
ftroin in ber 8ffc äufaerft befchräntt wirb, ©cfanntlich 
wirb bei ber alten £)rij un 9 burd) ben Bauchfang fort- 
währenb Guft aus dem 9Qohnraum angefogen, unb es 
tritt durch die Bi^en ber Düren unb Jfrenfter bann frifrhe 
Guft 3um Ausgleich ein. 8s werben alfo in ausgiebiger 
©Jcife fowohl (Raudjgajc als and) fd)led)te Gtubcnluft ent- 
fernt. Bun ift bei der neuem Behebung mit Dauet- 
branbSfen ein atoar geringer, aber immerhin nachweisbarer 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





SÄ*?»»!» 




M 

c <>Vi i 


3flu[trirtc 3 c ^ un 9- 


erwkfcn jit baten, Unb bod) finb 
mit t)obe* t in ber 

burd) ßungen unb ©aut aus* 
gcf©icbencn ßuft {ebenfalls zahl» 
rcid)c C&afe oon mehr ober we- 
niger giftiger Gmwlrhmg auf 
ben men|©li©cn .Körper an zu» 
nehmen. Cs ift ferner roahrf©ein* 
li©, baß biefe unficht baren gafi» 
gen «Stoffe felbft 


in fleinftcn 

P ^W Mengen eine bodjgrabigc ®iftip- 

* feit befreit, fib^N© etwa tote 

bie befannten Darmgift«, bereu 
Ofolieruitg unb Darftellunp in 
neufter 3*it gelungen ift. Cs ift 
ferner anzunehmen, baß biefe 
unfid)tbaren <&iftc in urfä©lid)fm 3«. 
fammenhang fteljen mit mancher bisher 
in itjrer Gntftehung unertlärten ttranfheit (©enicfftarrc, 
3 nfluenja, periobif©« Jieberberoegungen ufro.), unb baß bei 
©ronif©cr uub porübergebenber Cinwirfung ber .Körper 
fid) ihrer zeitweilig burd) Ärtjcn zu entlebigcn beftrebt ift. 

Wenn bie genannten (Safe farbig fi©tbar gema©t 
werben tonnten, roel©cs Chaos oon farbigen Wolfen 
mürbe fi© ba in ben meiften Samilienftuben , S©laf* 
3immern, Dljeater*, ©alt- nnb ßon3crtfälcn geigen! Cs 
■ift {ebenfalls ni©t bloßer 3 u f ä ^» fcäfj bic Genicfftarre 
(eine entjünbli©e Anf©oppung ber ( 5 ie!)imf)<uit) fid) 3U- 
meift in ftafernen unb engen Quartieren zeiflt, roo bie 
SHaffcnbelegung ber S©lafzimmer mit «Dtcnf©cu eine 
tftmofpb&rc erzeugt, bie bem (Jintretenben gerabczu ©Ijn* 
macht samoanblnngen t>erf©affen fann. 3 n ä^ttlic^ete Weife 
mag aud) Öie Cntftehung bes 9 Bccf)feIfieber& («fflatarta) 31t 
beuten fein, nur baß hier gafige Stoffe organif©er ©ro* 
ornirnj bem Grbboben entftrömen unb bunt) bie Atmung 
in ben Körper gelangen, Die Dheorie einer Übertragung 
burd) «IRosfitos, fop. Sittöpf)*!**, dürfte balb aufgegeben 
werben, öa bte Grfahrung gelehrt 
hat, bah ©alaria aud) an £rten 
häufig oorfommt, bie feine Spur 
ppuSRostitos zeigen, unb umgefehrt. 
^ Ch« bürfte anjuuehmen fein, baß 

bas (ebenfalls in Fleinften ©engen 
ho©roirffame gasförmige ÜRalarin* 
gift p pu ben ©ostitos an irgenb- 
wcl©e organtf©e Stoffe gebunben 
— pielleidjt an bie irrtümlid) als 
«Dlifroorganismen angefeßenen SRa* 
IaTiaplasmobien, bie in 2 Birrii©feit 
perönberte ©lutzellen fein bürften 
y — unb auf befonbers Gmpfinblt©c 

Überträgen wirb, baß aber zur Gut» 
ftchung biefe r ftranfbeit and) bas 
Cin atmen eines beftimmten, un» 
befannten, unfidjtbarcn unb un» 
ri?©baren ©asgiftes, bas fid) beim 
Verfall organifcher «Ratcrie bilbet, 
genügt. Gin Fingerzeig in biefer «Richtung bürfte auch 
bie Wahrnehmung eines Arztes fein, ber beim fog. ©regeln 
bes Hanfes zahlreiche Fälle beobachten tonnte, bie fich in 
ihrem ganjen ©erhalten toie ©alaria 3eigten nnb mithin 
and) fl ls fol©« angcfet)en werben mußten. 

Die oerbrauchten Stoffe, bie ber menfeh liehe Körper 
burch ©aut unb Stieren ausatmet, finb nun, 3umalu>enn ber 
betreffenbe Organismus anDarmgiftbilbung unb fonftigen 
latenten 3«ftänben leibet, nichts anberes als bie gafige 
Form ber im tfärper gebilbeten 3 ellgifte, bie bei 
ihrer Anhäufung im ©lut* unb Säfteftrom bie befannten 
Autotntoiirationcn bewirten, im übrigen aber ftänbig 
burch bie ausfeheibenben Organe ber Stieren unb ber ©aut 
eliminiert werben. 3« m ©eweife beffen ift befonbers 
lehrreich jener befannte Fimtsoerfu© getoefen: ein 2ier, 
beffen ©autoberflä©c mit Firnis überzogen wirb, ftirbt 
balb, ba bie oorher burd) bie ©aut ausgefdjiebenen, 3U* 
meift gafigen äörpergifte im Körper 3urucfgehalten werben 
unb bann im 3 nncm ihre giftige Cintoirfung entfalten, 
Unb alle biefe giftigen ©afe, bie bem einzelnen ©enfd>eu 


;t.> (Georgs tChln^e oon %brof. URar Dafio. 


9 ter<r*>. 


5 rül)ling oott Georg {Römer. 


|d)on Derhängnisooll werben rönnen, atmen wir oft teig* 
lid) beim 3‘ u f am menn»ohnen, «fdjlafen unb -treffen ein! 
Wie gef ähr bet erfd)etnen unter fold>en ©erhältniffen be* 
fonbere bie Schulen, Rafcrnen, Sureaus unb IBirts^ 
haufer zweiten unb britten {Ranges! Wir gewinnen abei 
gleid)zeitig bei fo(d)er ©etrachtung einen ©nljaltspunft für 
bie früher unerflärlicben SchulaitÄmien , gewtffc ©affen, 
exfrantungen in Äafemen (infofem fie nicht oon bem 
gemeinfamen C&enuf? irgcnbwelcher Sd)äblict)leiten !**’ 
rühren), für bic Ohuma^tsanwanblungen unb ©er* 
ftimmungen in menf©enangefülltcn {Raumen, für bie 
ftranten bläffe bei längerm 3* mmcta uf«nthalt, für jahi* 
reiche Srdlle oon d)ronifd)em Mopffchmerj, für ben Äopf* 
bruef unb bie ©bgcfd)lagenhcit morgens beim {tlufuiachcn 
unb für mand)e anbere 3 nbispofitionen. Cs wirb mit 
Sicherheit gelingen, bas eine o&et bas anbere biefer gafigen 
©tfte im Saufe ber 3 «tt her ©etTachtung zugänglich 3U 
machen; oorerft muffen wir uns aber begnügen, erreich* 
bares gu ihrer Verhütung unb ©efeitigung 311 erftreben. 


«lustritt oon Äohlenom)bgafen infolge bes geringen fiuft» 
wcchfels beobachtet tooröen. Die 3 ro* 0 cu einer ftänbigen 
Einatmung oon Atol)lcnoxi)b burd) ©cvänöeruug ber 
chemifchen 3uf“mmcnfehung ber ©lutförperdjen finb be* 
fannt unb als ©äffe ber ©aut, itopffdjmerz, jröfteln ujw. 
Idngft beobachtet worben; fie würben oiel auffälliger 3utagc 
treten, wenn nicht ber Senif unb ber Wintcrfport ben 
©enfd)en oon heute Dazu brächten, tagsüber längere ober 
füraere 3 eit im freien zu oerweilcn unb währenbbeffen 
Jen folgen ber üöl)lenöyt)beinatmung ju entgehen. Die 
älteren 3 entralt)ci jungen mit «Rohrleitungen am Su&boben 
ober in ftfenfterfäften zeitigten ben {Rächt eil, baß fid) auf 
Jtr rauhen Oberfläche biefer ©obre beim {Reinigen ober 
Jurdj ben ©exrehr Staubpartifeldjen nie berfd) lugen, bie 
beim ©eifetoerben ber «Rohre langfam »ertohlten, brenzlige 
Rauchgafe entwicfelten unb baburch auf ben Schleimhäuten 
ber Stafe unb ber Luftröhre bas ®efüt)l oon Drodcnhcit 
unb ftratjen hervorriefen. Die neucrert ©eizanlagcn haben 
Sielen fibelfianb oetmicben, inbem fie in ben fog. Waloriferen 


Sterers. 


(finhom oon ©rof. ©ai Dafio. 


5 ei«felbcr= OTcbaiUf oon ©rof. Georg ©hrba 


affenftehenbe, breite, emaillierte unb leicht zu reinigen be 
■Röhren ohne ftaubfangenbe ©ertiefungen unb Gdctt ucr» 
menbeten. 3 freilid) fetjlt biefer ^Irt ber {Beheizung, wenn 
iie au© ben ©u&tritt oon Äohlfuoxpbgas oermeibet, bod) 
öie felbfHätige fiufiemeurung ber alten ©etzanlagen bur© 
öen 3 ug ber Gffe oollftänbig. 

Gmpfinbli©e unb fid) felbft beoba©tenbe ©aturen bemer* 
fen aber bei jebet ber erwähnten ©eizarten in gesoffenen 
Räumen, namentlich bann, wenn eine größere ©njaljl Pim 
©enfd)«n in ihnen fid) aufhält, ein C&efühl »01t Unbehagen, 
ftopfbruef, ©attigfeit unb Ubclfeit, bas [ich bei manchem 
bis au oötliger ©ppetitlofigfeit, ja bis jum ©rechreij ftei* 
gern fann. Da bieje Wahrnehmungen au© 3ur Sommer* 
aeit in ungeheizten {Räumen eintreten, fo fann ein 9 luf* 
treten oon ©erbrenmmgsgafcn ni©t für alle $ällc an- 
genommen werben; es müffen oielmehr beftimmte Stoffe 
in bet ßuft oorhanben fein, bie fi© infolge ber^lnwefen» 
heit 3ahlrei©er ©enf©en bilbert. Die angeftellten eraiten 
©eftimmungen ber 3»»fommcnfehnng ber ©temluft in ge- 
f©loffenen Räumen lafjen nun, wie es [©einen will, nor* 
erft no© im Sti©. Quantita- 
tine ©eftimmungen ber ßuft» 

3U Jammen fe^ung haben biswei- _ 

len ein geringes ttbcrwtcgcn 

ber Aohlenfäure unb bes Waf- 

ferbampfes, betbe bur© ßungen 

unb ©aut ausgef©ieben, et» ' 

geben, im übrigen aber be3üg» 

Ci© bes Sauerft off- unb Stid- Bi 

ftoffgehaltes wefentli©e «2lb- 


Wir errei©en bas am bejten, wenn wir ber fril©cu 
?lußenluft 3 «tritt unb ber pergifteten 3 nncnluft Slbgug 
oerf©affcn unt* ben .ftörper annähemb in gefunbheitli©c 
©erbältniffe oerfehen, wie fie unfere ©orfah r « n i*t graun 
©orzeit befaßen, bie bie Ähilturfdjäbli© feiten ber letjten 
3ahrhnnberte no© ni©t fannten. ©Ifo tunli©e ©enxgung 
in freier ßuft bei jcöcr Jahreszeit in poröfer, luftbur©* 
läffiger .iUeibung, wobei wollene ilntcTjcugc unb biefe ©äiv 
tel ju oermeiben finb, unb ßuftbäber, foweit cs bie 3 a h re ^ 
3eit nnb bie Wohnung geftatten; benn aud) bic ©aut atmet 
aus unb ein. Den .Wörper nt©t bur© oorwiegenbe 3 rleif©» 
nahrutig unb Sllfobolzufuhr ju einem ©erb oon giftigen unb 
riechenben Sticfftoffumfchungen zu gcftalten, oielmehr ihn 
oon zerfetzen unb goscntwidelnben ©auhmreinigfeiteit ju 
fäubern, gebietet öie ©fli©t gegen fid) felbft unb gegen 
bic Allgemeinheit. 'Beporzugimg ber Ginzelwohniing mit 
umgebenbem ©arten nad) englif©em ^orbilb läßt fi© 
bei bem hohen Staub bes ffmmb* «nb ©obenpretfes 
Ztt»ar ni©t überall bur©führen, wohl aber ein Wanbel ttt 
ber ©enuhung ber Wohnräume 
babur© [©affen, baß bie groß* 
ten, fonnigen unb lüftbaren 
Räume 3um Aufenthalt bei 
i^Sv lag unb Ra©t gewählt unb 

nicht mehr, wie oielfa© bisher, 
beforattoen 3roecfcn öienftbar 
r\ grma©t roerben. ©et allebcm 

aber bleibt eine fgftematif©c 
BA uub energif©c Dur©lüftung 

\ jeber bur© einen 

gcl©affencn Oiegenzug bei ge» 
öffneten Jenftem unb Düren 
mehrmals am Dagc ber wirf- 
famjte Griaß für ben ftänbigen 
HEr Aufenthalt in freier ßuft. Cin 

K 7 tf)cgenzug ift namentli© bes» 

halb unumgänglt©, weil bie 
W/ Grfahnmg zeigt, baß, ebeufo 

Ji/ wie aus einem gef©l offenen 

©chälter bie Jlflffigfeit bur© 
eine einzige Öffnung ni©t 
abfUefcen fann, jo aud) aus 
einem gef©loffenen Wohn- 
raum bie 3 nnenluft bei mir 
geöffnetem Jcnfter mangelhaft 
cntwfi©t unb bie Außenluft 


ÜP<r*. 


ßenba©*©rbaillc uon Arof. ©ermann ©ahn. 

Bobern c-OTebailleitfuit ft 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


552 


3lhi[trirte 3 citun 9- 


5h. 3378. 26. SJlärj 1908. 





CEbcmcbaillc von Brof. $cinrid) fBafttn. 

UNobernc flJlebatllen funft. 


auf bem (Gebiete Da Dcalaci, fo aud) auf bem her Hleiitplafti! — 
ivieber neue lEntwicflungswege gefimben unb eingejd)lagen. Unb wie 
mit auf bent 9 Bege Aber bie Örangofen 311 einet wojensbeutfcbcu Dlalerei 
gefommen finb, fo finb uns aud) in ber ebeln Klcinfunft bie frangöfi* 
fcfjcti Dicifter bei Bieöaillc fiefjrct unb Slncegcc, dJluftcr unb Borbilö 
gewefen, Dernon, Uhaplam, i£l)arpcntier unb 9 tott) vor allem haben bie 
öeutfdje Dlebaiüenlunjt, innerhalb beten bie SBerfc bes bei ben Frau- 
3 ojen in bie fiepte gegangenen 9 Bicnors 91 . ©d)arff einen ööhepunlt 
rajfigen Schaffens bilbetcn, mehr unb mehr beeinflußt, mau Darf tvol)l 
lagen, fchließlicf) nicht 3U il)reni Vorteil. Denn bie öcutßhcu SRebail» 
leute brachten von Baris wohl bic Kenntnis ber ftanjöfifdjcn Dcd)nif nad» 
$aufe; aber fie laufen feine beutfdjen SRebaillen, fonbem ißre Kunft 
rebete eine frembe Sprache, eine bent beutjehen Siefen ftembc Kultur, 
eine Kultur fann man eben nicht etlenten, man muß fie aus fid) betaue 
fdjaffen, SBir Ijaben bas auf bem C&ebiete ber Sftalerei gefehen, bic erft 
eigentlich beutfd) würbe, als fie fid) auf fid) felbft befantt. Da entftonben 
bie SBcrfc Ceibls, Öiebetmanns, llhöes, Xriibners u. a. 

9 Benn wir nun teilte unfere DlebaiUentunft Daraufhin betrauten, ft» 
fönnen wir feftftellcn, baß mir nicht nur auf ben» 28 ege finb, eine beutfeße 
'JJlebaille 3U finben, fonbem baß wir fie bereits buben, unb jroar in einer 
Form unb Söollenbung, bic neben bem fTanjöJifdjen lltbilb in allen (Erteil 
hefteten fann. (Es ift jeßt an ber 3 eit, baß mir uns in Teutfdjlanb. 
unb 3war an ben führen Öen ©teilen, auf biefe unfere beutfeße SJtebaillem 
fünft bejiunen, baß mir ibr bie ©elcgenbcit geben, ooUstümlich 311 roirten. Denn nicht* 
auf bem weiten frelbe ber Kunftübung eignet fid} mehr 3ur Bopularificrung fünftlerifchen 
Schaffens als gerabc bie ©<empcl|d)ncibefunjt. „Wid)t um primitioe Spielereien" 
fo fd)teibt Dr. <f»eotg £>abid), ein vortrefflich« Kenner ber ®lebailliftit — „nidjt um 
ardjaiftifd)« ttnmanblungen u. bgl. banbeit cs fid) ftler, fonbem um fcljr emft gemeiuti* 
unb emft 3U nehmende Derfudje, eine Kunft wteöcr gu beleben, bic, frei non Afinftelci, 
in ben beiben großen 3 «itattem öer bilbeuben Künftc, in ber Slntitc unb Bcnaiffancc, 
9 Jlei|ter von erftem Wange befcßAftigte unb in ihren (Ergeugniffeti, bem fUrfiereubeu 
Silber- unö Kupfcrgelb, bic gattje gefittete ©eit mit Kunftwerfen, gleich einem Blüten* 
fdjnee im Frühling, überföten. (Es finb edjte 90 erfe feiner Kunft, bie mir Bachgebomen 
ßeutc budjftäblid) mit ffiolb aufroiegen müffen, um ju erlangen, was bamals bem Bettler 
am 2 Bcgc jufleworfen würbe." 3 n biefetn Sinne, eine echte Bolfshinft neu 3« erweden, 
gilt bas 'Dargeben bes Dürer«Bunbes mit feinem Breisausfd)reiben für beutfd)e SJHhtg» 
ftempel, beffen erfreuliche Wefultate erft fürgltd) befannt geworben finb, als eine fulturelle 
Xat, uon ber man nur wüufdjen möchte, baß fid) bie Weidjslcitung redjt emftßaft mit ißr 


ttpcrs. «ac«. 

Sdjiltei - SWebuille oon JriB CEtjrift. 


gum (Erfaß cbenfo ntangelbaft uatbrüden fann. ®on fotdjem ©tanbpuuft aus finb aud) 
bie doppelten ft er unb namentlid) bie 3wifd)cnlagen oon Dloos unb .Mijfen gan3 31t 
oerwerfen, ebenfo aud) bic Öuft unb Ctdjt abljallen ben Stores unb fdjweren jjrenftcr. 
garbinen. ©ang befoubers aber erfarbert bie falte ^aßresjeit eine ausgiebige Denti. 
Intion 3Ut Derßütung ber Ülnfammlung oon Äoßleno.n)b* unb 9 ltmungsgafen. 5 )a bie 
Sentralljeitung gar nidjt, bic Xauerbranböfcn aber nur unoolllommen eine üufter« 
neurung gejtatten unb bie alten Äamine unö ^ciäöfcn im »usfterbcu begriffen finb, 
fo ift ein fünftlid) bemirftet 9 lbgug burch SJuftfd)Äcf)te, in benen bie erwärmte ßuft 
nad) oben unö außen ftreießt, tu fdjaffen; hierbei wirb burd) bie — glüdlithenoeijc 
tumeift fd)led)t feßließeuben — 3-enfter unb Xüren frifdje ülußenluft automatifcß an* 
gelogen. Dejoubers praltifd) bat fict) aud) bei oorbanbener «bjugsöffnung bie in 3 talicn 
beliebte 'ilnbringung eines an ber Xcdc befinblid)en, rotierenben großen Slüfidrabcsaus leid). 
temDlctall erroiefen, basebenfoaufaugenbunb auslüftenbmirft wie bie clefirifd) betriebenen 
Dcntilatoren in ber Ülußenmanb größerer 'Jleftaurants unb jonjtiger Dcrfammlungsorte. 

Überall ba aber, wo mau fid) unter bem Juwnge irnenbwcld)er Derl)flltniffe 
ben Scbäbignnnen Der (Einatmung unfid)tbarer t&iftgafe nicht ent* 
neben fann, bleibt als (Erfaß nur eine (Entgiftung burd) ausgebeßnte 
'Bewegung in freier öuft übrig, roogu bie ncugeitlid)e Bfkge bes 
Sports in ben Derfdvebcnjteu ^ornten bie mannigfadjfte Anregung bietet. 

(Eine töglidje Körperbewegung, namentlid) bei bewegter Öuft, fteigertallc 
Körpcrfuuftionen unb gclttgt eine (Ermunterung unb ?Iuffrijd)ung. bic 
fidj burd) feine anbert* (Einwirtung in gletcbem ®rabc erreidjen läßt; fie 
wirft a)ie ein fül)ks ®ab ober eine Xüfd)e unb fdjafft fcfyließlid) einen 
tsohftfttigen Bewegung sbrang unb geiftige Dfegfamreit. C« ift bcsßalb 
eine fallet) angebrachte Seredmung, 'JBerfftatt, Bureau, 'JBoljnung unb 
©irtsßaus möglid)ft naße beifammen 311 haben, um einige bmt&ert ober 
taufeub Schritte 311 fpareu, eleu io faljd) wie jene Selbfttäufdjung, nad) 
monatelangem imhßgicnifchen Tal)inlebcn in einem Einfalt oon ©cf unb» 
heitswut burd) einige furje 5 Verienwanbemngen, Secbäber ober ®ebirg*. 
touren öie ßogienifeben ©finben eines gan3en 3aßres wett3umad>en. 

2Jtoi>eme TOcbotnenfunft. 

e^ic großartigen, herrlichen Sd)öpfuugcn ber SDebaiUenfünftler ber italic- 
^/nifeßen Denaiffaitce fieh<n beute nod> unerreicht ba. ®ic 
(Suaggalotti unb fo manche Arbeiten anonymer Florentiner finb ohtte 
'Jla^folger geblieben. Offenbarungen einer genialen Kunftübung, erregen 
fie heute in ben öffentlichen Sammlungen bas ©taunen unb bie Be- 
wunberung bes Kenners unb Viebhabers. Weben biefen Statienern waren 
es beutfd)« 'JJlcifter ber 'JJenaiffanee, bie öie ©ußmebaille 3U hoh<?r Sollen bung 
brachten, bie 9 Brrfc fd)ufen, welche allein bas iBedjt für fid) in 'Jlnfprucb nehmen bürfeit, 
mit ben italiemjdjcn Arbeiten ber beften 3^it in einem 9lteni3uge genannt 311 werben. 
Die 'Wanten tinferer Dürer, Beter Bifcher, fjans ©d)mar3 oor allem finb mit jenen Söcrrcn 
(hauptfächlid) BilbnismebaiUen) ber beutjdjen Wenaiffan« oerfnüpft. Sie haben freilid) 
bie Wüdjcite ber 9 JJebailleu jumeift nid)t fo reich gcfd)müeft wie bie 3 taliener; aber ftc 
jehufen auf ber Dorberfeitc Bilbniffe non einer Kraft unb l'ebcnsroahrbeit, bie bie 
öcutßbc Dlebaillentunft fener 3fit als» eine böchft felbftöubige, nationale d)arafteri« 
jieren. Ceiber hielt fie fid) nicht lange auf biefer ööhe, unb ber unfelige Dreißigjährige 
Krieg, ber fo viele hofftttingsoolle Keime unferes bcutfdjcu BoUslcbcus ocmichtei, ber 
fo manche (Sntwieftungsanfätjc ein für allemal ausgerottet, hat auch unfere SJlebailleu* 
funft unter ben Xrümmem einer 3ufammenbrecf)enbcn Kultur begraben. 3 m fieb- 
lehnten unb ad)t3eßntcn 3ahrhunbcrt ift bann ber Berfall ber ÜJJcbaillenluuft allgemein. 
Jwar fe hen mir immer nod) eine Weihe tüchtiger Künftler an ber Arbeit; aber aud) 
öas Befte, was fie |d)ufen, jeigt uns nur, wie unerreichbar t)od) , “l ,er ^ as f* e hh 
was bie Wenaiffanee uns htnterlajfen ßat- 

(Erft bie feine tünftlerifdje Kultur ber Fraii3ofen, bte auf einer burd) feine gemalt* 
fainen Hemmungen crfcfnittertm großen Xrabitiou beruht, hat in unferer — wie 


Huer*. 

©ruft £?uöroig, (broßheriog uon j>eiieit. 


9teom. 

'JJU'baillc won ‘Hubölf Soffelt. 


befchäftige; öenn unfer beutfehes ©clb mit feinen jteifen, afabemifcheu, mejenlofcu Biöge 
bilbcrn hat lange genug miber ben guten, fünftlerifchcn ®efd)uia<f gefünbigt. 

Dod) Davon folt heute nicht weiter gefprochen werben. Diefc 3 «Hcn füllen vielmehr 
auf bic hoffnungsreichen Kräfte hin.fctgen, bie in Deutfdjlftnb am ©erfc finb, eine neue 
Blüte ber Stempclßhneibefunft h«auf3uführcn. 9 Jlan btaud)t nur auf Öen gewaltigen 
(Erfolg hin3iiweifen, ben SIbolf ^Bbebraubt mit feinet prachtvollen SisntarcMDlebatUe 
bic in oielen Xaufenben oon (Eretnplaren in bie weiteften Kreife unferes Bolfes, nicht nuv 
wegeii ihres Sujets! gebrungen ift — gehabt hat, um 3U erteunen, baß wir heute iit 
Deutfchlanb reif finb, bic ©a ben einer eblcu Boltsfunft 311 empfangen unb 31t würbigen, 
Debcn unb nach ^ilbebranbt finb es i>ugo Kaufmann, Baltt). Sctjmitt, O^P 1 ) Kotoargif. 
Heinrich Kautfd), 91 . Kraumann u. a., bie bie beiitfd)« Btebaillenfunft 3ur ©eltung 311 
bringen beftrebt waren unb noch finb. (Ein gau3 außerorbcntlidjcs Öerbienft nach btefev 
Did>tung aber barf ein ä)lann für fid) in Hnfprud) nehmen, ber, in feinem ein 3<*hv> 
bunbert alten ©efd)äfte wirfenb, wahrhaft bahnbrechend für unfere beutfehe ÜDJebaillen 
funft vorgegangen ift. (Es ift bies Cf>eorg $ttl, ber bisherige ©cfißer ber ©rasier . 
unb BtäQcanftalt Karl ^toellatt) in bem fleinen oberbatjrifchen Städtchen ©djrobeu. 
häufen, aus bem aud) ftranj v. fienbad) ftammt. f>itl, eine feingebilbete, fünftlerifche 
BerfÖnlichfeit, ein Dlann uon gebiegenem ©cfchniad unb oon einem 
Opfermut, wie er in fünftlerifchen Dingen leibcr bei uns in Deutfdjlanb 
feiten ift, hatte es ficb 3ur Aufgabe gemacht, ber fünftlerifchen geprägten 
SDleDaille in Deutfd)lanb bie ©ege 3U ebnen. (Er ftubierte bie rompli3ierte 
Icd)nil ber Blebaillenhcrftellung insbefonberc ber Ftangvjen, niad)te foft ^ 
fpicligc SRcifen unb nid)t minber teure Berfuche in feinem Snftitut unb — 
was fetn allergrößtes Bcrbienft ift — ermunterte eine ganje Schar fpcgtell 
oon SJlünchner Stünftlern, fiel) ber ffllebaillcnlimit 3U3iiwenben, inbem er 
ihnen bie reid)en ted)nifd)en ijtlfsmittel feines ange|chni«n 3 uftituts in ent* 
gegenfommenöfter ÜBcifc 311c Bcrfügung ftcllte. ,E»itls 3ufammemDirfcu 
mit biefen Künftlcm, feinem feinfinnigen (Eingehen auf ihre Höünfchc unö 
Dbfichteit unb nid)t 3uleßt ber hohe» tedjnifdjcn ficiftungsfähigleit feines 
3 njtituts oerbanleu wir hente rine Serie oon üßebaillctt unb Blatetten, 
bie3U bem Bebeutenbften gehört, was bie neue öcutfchc Klcinplaftil hcroor 
gebradjt hat. Unb wenn heute bic bcutfd)e 'OTebaillenfuuft auf bent beften 
©ege ift, eine Boltslunfl $u werben — nämlich infofem, als auch &ct 
weniger Bemittelte fid) in ben Befitj tl)rer lünftlcrijeßen (Erjeugniffc feßoi 
fann — fo gebührt öer iKnhm, bies möglich gemacht 311 haben, ©evrg 
Öitl unb feinem Onftitut. 

Die biefen Jeilen beigefügten 3 Uuftrattoncu nach 'Dtebaillcu, wcld)i 
mit vielen anberen nidjt minber löftlidjcn ©tiiden bas ©d)robcnhaufev 
Brägcinjtitut h^voargebracht hat, fprethen für jid) felbft. Sie jeigen vor 
allem, baß es fid) t)»« nicht etwa um eine fReflome für eine ftirmci 
hanbclt. (Es ift eine cmfte 6ad)e, bie bas fünftlerifche ©ewiffen Deutfd)- 
lanbs angeht, mit ber fich befaffen muß, wer es mit ber beutfeheu 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9k 3378. 26. ÜRärj 1908. 


Olhiftrirte 3 citun 9- 


553 


Kunft unö der tünftlcrifchcu '^roduttiou und ihren 
9iötcn in Tcutfd)lauö wahrhaft ernft meint. 9luf 
dem 'äBege, öen £>itl gewiefeu l)at , famt unferen 
öeutfehen Küuftlem und nor allem Den fetjuwr 
tämpfeuöen bilöhaucrild)cu .Kräften unter ihnen 
Mrbeit gegeben, ideeller mtb materieller Gr io lg 
bereitet werden, Terfelbe Höeg aber — wenn il)n 
e initial der Staat mit feinen reichen Wlittcln und 
feiner weitreichenden 9Jtact)t befctjrelten wollte — 
würde aud) ju einer öerbefferung Des allgemeinen 
®efd)macfs, jur Grjicliung untere» Moltes 311 
wahrer, echter Kultur führen. ftreilicf), ber Gtaat 
als. foldjcr mar nod) niemals, ein OTägcn und 
wird es aud) nie roeröen. Mber denen, die in fich 
den Staaten» il len oertärpern, möchte man das 
Mäjcnatcntum jener SH cnaii|ünccmenfd)euwünrd)cn, 
bie ui ihrem „furfieTcnben Silber* nnb .Kupfergelb die 
gange gefittete 9Uclt mit Kunftroerfen, gleich einem 
Mlütbenfchnee im £¥riil)liug, überfäten". Mber ja, 
bas Selbftncrftänblirfje ift und bleibt eben Immer 
bas Mllerfcbwerftc in ber bildenden u>ie in. ber — 
uölferlenfenben Kauft! Sölarimiltan Ärctufj. 


Hbergangsmoben. 

Daris, 'JJiflrv i hk. 

X rotj Nordwinden unb eisfaltem Wegen leben 
wir — für bie <Dfobe! — im matmen Gommer. 
Die Melgtoque mied mit dem Strohhut oertaufd)t, 
unö ber fd)u>ere Samtmantel ipt für bie Tarne, 
bie Mnfprud) auf Gleganj erbebt, bereits „unmög- 
lich". Sehen wir ju, was bie unerbittliche 5t)* 
ranntn in dtefem 3 a ^) tc 00,1 ih MTT gehörfamen 
llntortaninnen oerlangt. ©gcntlid) nidjt dllguuiel. 
Ter 2öerf)fel in öen SDtoben befdjräitft fid> ja im* 
mcT mehr auf Heine Cinjelheiten, auf „Nuancen". 
Tie groben fitnien der SUlodc find nun einmal 
bleibend fixiert. „Ter Kreis ber formen ift burd)- 
meffen* heifct es in irgendeinem beutfehen ®c- 
bid)t. Mud) die Stoffe, die bie ^formen beftiminen, 
rönnen fid) nur noch wenig önbem. Tic OTobc 
bat im großen jetjt eine Tenbenj 3ur Stabilität. 
‘Über bie „Tetails“ forgen fcf)on dafür, dafj biefe 
lenöeng öfonomifd) nid)t all3u erleichternd wirft. 

Nod) immer fdjmiegt der Wotf fid) eng um Öcib 
unö öüften und fd) weift oom Knie abwärts In 
fiit)ner ßinie nad) äugen. Tic ‘Ärmel trägt mau 
nach Caune unb Mequemliehteit Utrj oder lang — 
immer aber öffnen fie fich weit, baufd)ig, fapanifch- 
So ftellen fid) bie £auptlinien der gegenwärtigen 
•JJlode, geroifferm aßen aus ber 43ogclfd>au gcfel)en, 
bar. lieben wir ict)t ein wenig ins eingelne, unb 



beginnen mir mit dem TaUorToftüm. Das „Tei- 
ler* 1 ift ja doch das erfte, woran jede Schöne bei 
der ©ef<haffung ihres neuen ßen^geficbers beult. 
Tas „Tailor* iniif) in diefem 3aljre aus bidjter, 
aber habet möglichft leichter Serge gemocht fein. 
Ttinfelblati ift ftaooritfarbe. Tie Stcppfalten find 
aus dem Nod uerfchroundcn. Ter Icilförmige 3u- 
fd)Uitt allein fid>crt bie Jaffon, bie, bie ^Säften 
eng umfcblieftenö, fid) unten weit ausbreitet. Tas 
Oadett ift beguem, nicht anliegcub, fadartig. Tie 
gerade gefebnittenen Ärmel haben männlid)cn Sh«' 
raltcr. Tas gan.^e Koftüm ficht fd)tid)t und pral- 
tifd) aus. Tagegcu ruadjt fid) etwas wciblidje 
Kofottcrie in öer Ghemifette und im Kragen be* 
merfbar. Grftcrc ift aus Spißc oöer aus ßcinmand 
mit Stidercieinfäßcn unb fchwillt häufig jum großen 
3abot an, Ter einfache, wafdjbare Herren fragen 
aus geftärher ßeinroanb ift entthront, ©ne feine 
Matiftfpißc, auf Jifcfjbein montiert, umrahmt, hoch 
hinauf fteigenb, das fi>e(icf)t und h«bt die feinen 
3ügc aufs anmutigftc hcroor. 2lls Kopfbedccfung 
pafjt ju folchem Koftüm nur bie große Toquc aus 
Stoff ober Seiöe, etwas feitwörte fed und feft 
aufs .^aat gefegt, linls mit fühn emponagenden 
HJlefferfedcm garniert. 

©ne wirHiche Neuheit ift das Iailor*Tefuchs> 
fleid: ein Tailormabe-Koftüm aus Seide, Satin 
oder Seiöenpoile in bunten färben, ?Us Tt>pus 
diefer 9?o»ität fann man das 'Ulaöell anfehen, oan 
dem ich nad)fteh«nb eine SchilÖenmg gebe. Stoff: 
leichte, graugrüne Seide mit fdpnalcn, gelblichen 
Tiagonalftreifen. Ter umbgefchnittene, fehr an- 
liegende 9tocf 3eigt oom eine breite, foutachebefo- 
riertc Sahn. Tiefe Stcrjiening, noch bur<h h* <t 
und da uerftreute große Pailletten gehoben, 3iel)t 
|id) auch wni den untern Dianb öe« 91 ödes. Mud) 
das 3adctt ift über und über mit Goutadje unö 
Pailletten bededt. Tiefe Pcr.ücning gibt ber weichen 
Seide etwas Starres unö lägt die Piegfamfcit der 
Taille taum al>nen. Tas Korfage befteljt aus 
ftarfer, orangegefärbter (öipürfpiße mit durch» 
fd>eiitenöcm Unterftoff oon öcrfelbeu Jarbe. Tie 
^affon ift fel)t einfach. Tie halhlangen Ärmel 
haben fcl)r weite Öffnungen. 3m Waden ein 
Heiner , oiereefiger ©nfah oon weißen Gpitjen. 
Tas ®anje ftellt ein bish^^ unbefanutes ®enre 
dar und wirb fuhcrlid) Muffehen erregen. Mlle 
welchen, feinen Stoffe, namentlich Satin und Sei* 
benooile, eignen fid) oortrefflid) für diefe neuen 
Woben. 91 uf dem ®ebiet des eigentlichen <&efell- 
fchaftsfleidcs geigt fid) — oon der eben befchrie* 
benen 'Keuheit abgefcheu — nichts fonbeilid) Ori» 
gtnelles. 



'Pb 01. &<nrt Wanuel, Poet«. 

Ubergongsmoben. fßaris, SJiärj 1908. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




*H)Ot. öenri SJianutI, ‘liarle. 


Überflangsmoben. <ßarts, 3Häij 1908. 


Goosle 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 




9lr. 3378. 26. SJtärs 1908. 


3IIuftrirte 3^tung. 


555 


9lid)t ba sfclbe rann man oon Öen &üteu Jagen. Ta 
gibt 's ©eues, wenn and) nicht immer Schönes! Sille 
iülobelle Jinb riefcngrvfe in £>öhc unb Breite, bie ftöpfe 
bald oieredig, balb rund, manche and) Jpife wie 3 U <*«' 
hüte. 3d) behaupte nicht, bafe öieje formen oon erlefeuer 
Schönheit Jinb, aber mit ®eljrocrf garniert — unb bas 
wirb l)ö<t)Jtcr Sd)id fein — werben fie nicht all3u hä Mich 
ausfeljen. ©igretteu liefet man immer weniger. Sie haben 
entfd>ieben bie Tcnbcn3 311 vcrfchwinben. 3m fteber- 
fefemud Jinb alte ^IjantaJien ertaubt, ffirofegepunfteter 
Tüll unb ©lumen finb gleichfalls fetjr beliebt. Sin 
fßroteft gegen ben fRiefcnfeut ift bas fleine Spifeenbarett 
mit einfadjem Volant von plijficrtem Tüll, &ier öffnet 
Jid) bie iperfpcEtioe, 311 einer oernünftigen unb babei 
gefälligen unb ffeibfamen neuen Sjutfomi gu gefangen, 
©itlleicfet verfucheTt cs meine werten Sejerinnen. üöarum 
Jollte fid) nicht aud) einmal in ber OTtobc ©efehmarf mit 
©ernunft paaren? ... Th. Ol. 


33om guten unb [<J)Ie<f)ten ©ef^mad. 

H)on grljj Simfcr, 2:rcs-beti. 

«Tif Cf Ml«, bl« nidj» -ihren Ccben&umerljalt bcbiud) rr« 
ujfrbcn, ba& |ic Ibrc «uflett brmidjfn, benagen lie in b« 
iRcflct tudjt; roao ihnen in Wnbctcadj» Deo ^nftanbre, in 
bem Die uoir^tnmlidjc ftunjt bei iiiiö bornitDcrlicfl», natür« 
iid) t)i<l öfib eripeurt UHÄ ihr fieben uerläuaert. 91 ber ich 
fflrdnc.baft wir fic nicht ihrer rieflatiuciMSIfirtielijitcit libcT- 
lagen Dürfen; coeitn mir ctroa* aut. Her flunlt rnadjen 
Ido Heu, müffen u)ir in il)ucn bfc cjSttHfljc- ttn,i»ifrie&eii£)cit 
crtDCdnt, bic fflebinorma |cOcn Sortfdnitts i|t 

Tiefe 9Borte fdjrieb oor einem Heilten 9Jtenfd>enalter 
der grofee englifcfee #fthet SBilliam ©lorris. (Er münjte 
fie auf feine 3c it unb auf fein ©olf. ©Sic allgemeine 
Geltung muffen fie haben, wie tief mufj ihre 2Bahrl)eit 
fein, da fie fo gut auf uns wie auf Guglänber ober gpran. 
gofen ober ©metifaner, fo fd)arf auf unfere 3eit wie auf 
bie 3eit oor einem Bierteljahrfeunbert geprägt fein tönnten! 

SBir ©lenfcfeen oon heute leben Per ©nfd)auung, wir 
wären feit geftem bie glüdlidjcu ©efitjer einer neuen äftfjc* 
tifd)en ftultur. 3it unferer SBilligteit, modernem Hausrat 
Ginlafe in unfere ©Bohnung 3« gewähren, mit einem 'JBerfe 
©ötflins bie ©3anb 311 fefemüden, bie Schriften 3bfens nnb 
SDilbes, fRustins unb ©teger-öraefes unb ©ies 311 lefen, 
erbliden wir bic ©ewifeheit, guten <£>efd)macf 314 3eigcn ober 
vielmehr ffen 31» t)öbcr». 

SBie weit aber finb wir in ffl3al)rheit nod) entfernt oon 
ihm! ©3ic fd)led)t ift noch heute, troff bes feinen ©ftheten» 
tnms, bas uns fünftlerifch 3U erjieben flicht, unfer ©efehmad! 
Statt einer neuen äfthetifchen ftultur befifeen wir einen 
äftljetifchen Snobismus, ber in feinen ©efcfemacflofigfeiten 
halb bie ©efchmadsoerimmgen bei weitem überflügeln 
wirb, oon benen uns bas ftulturftrebcn unferer Tage De» 
freien wollte. 

SBas bie äftfeetifd)c ftultur, wie fie im lebten Giertet 
bes vorigen ^äfethutiberis etn3ufefeen begann, wollte, bas 
war bies: ben entarteten (Sefdjmacf ber 3«t gurüdführen 
auf eine gefunöc ©runblage. (Eine herrliche ‘ülufgabe, wohl 
wert bes SctjiDeiöes ber CEblen! Slbet aud) eine fd)toierige 
Aufgabe. Tenn bie <&efal>r liegt für ben Cefjxcnben natje, 
falfd) oerftanben 311 toerben. Sinb wir fdjon bereit, von 
einer alten ©cfd)macEIofigfeit 3U laffen, bann bod) meift 
nur mit bem (Erfolge, uns eine neue au3ueignen. 

Tas mag arg peffimiftifcf) Hingen. Üfber wer will mir 
bie 9?id>tigfeit ber Tatfadje beftreiten, ba^ an ben 2ßuT3eln 
Per jungen äfthetifd)on Ätraft fchon wieber ber SBurm 
bes Ungefdjmacfs fri^t! Tas nerbienftoolle Streben uon 
Wtännent wie 2loenarius, ßi^twarC u. a. hat, wenn wir 's 
recht befetjen, gerat) c^u bcfchämenb windige CErfotge; bie 
cd)tcn unb tiefen Schönheiten in ßiteratur, ftunft unb 
ßeben, auf bie fie unfere ©liefe 311 lenfen oerfud)en, fehen 
wir nicht — fürwahr, wir fiiib wie bie Seute, oon benen 
©lorris fprid)t: „2Bcr feine klugen nidjt 3ur (Erwerbung 
feines ßebcnsunterhalts gebrauchen muh, benütjt fie nid)t. M 

Kidjarb ©orbhaufen h^t jüngft einmal feht beäd)tens- 
utib beher3igens werte 3Bortc über ben dfthetifchen Snobis- 
mus unferer 3e*t gefprodjen. (Er fagt: w 28ir foltten 
uns nicht barübet täufdjen: oon ber »impofanten Stunft» 
gemcinbc- in ben großen Stabten, bie Tcutfdjlanb ©efehe 
bifticren, ftehen fieben QI<i>tcl ber Äunft mit unbebingter 
SBuxfchtigteit, als üölligc know nothings gegenüber. Tas 
©cwid)t ihrer 9Borte brüeft bic iünfdjauungen ber ©ufer 
im Streite burth, bringt bie fieutc mit großen Stöpfen unb 
ftreichho 13b Annen ©einen an bie Oberfläche, an bic Spi$e 
unb oerhinbert, bag ein oon Glatt unb Klüngel nid)t be> 
fchühtes Talent feinen fflJeg macht. Statt ber Aultut geht 
oon biefen ©cmaltcn Unfultur aus. SDenu es SReaHionärc 
gibt, fo finb fie es, bie mit ihrer SBixbligfeit, Unftetigfeit, 
il|ret neroöfen ©ier nach bem <lernier cri jebe ruhige unb 
gefunbe (Enttöidlung hemmen. Statt eines gefunben ffior* 
wärtsftrebens bringen fie uns bas trampfhafte 3ucfen unb 
finnlofe ©in» unb ©erbringen, bas bie Slugeti auf fic© 
icnlt; seuen von ben rc&lidjcn, ben tüchtigen fUrbcitem 
weg, bie ein Stitlftehen unb Sid)oertiefen verlangen, wenn 
man ihr Tun erfaffen will, bann aber aud) was mitgeben, 
was nidjt oon heute auf morgen unter ben ©änben 3errinnt. M 

Tas Unvermögen, ftil(3uftchen unb fid) 311 verfenfen 
in bas ÜBirten ernftcr Sd>önheiisfud)er — bas ift es, was 
uns fetjt, eben in biefen Tagen anfdjeinenbcn Wufftiegs 
3U äft!)etifd)<n ©öhen, 3U neuem Ungefchmacf oerleitet, 
nadjbem wir faum bes alten lebig geworben finb. 3Bas 
niitjt alle Tätigfeit 3ur ©ebung bes ©efefjmaefs, wenn bic, 
n»r bie fie geübt wirb, nicht bereit finb, ben bargebotenen 
ß«ljrcn emfthaft nachjuleben, fid) tief in fie 31» verfenfen, 
Folange fti(l3ujt«©en bei ihnen, bis fie un3crftör&arer Scfity 


bes ©elchrtcn getoorben finb? (Es ift ber beflagenswerteftc 
3ug unferer heutigen 3eit, bafe fic oerlcmt hat, fid) 311 
Con3cntriercn; fic ift, foweit cs fief) um Tinge ber äfttjC' 
tifd)en .SUiltux hanbclt, ?täfd)crin wie ber oon ©lute 311 
©lütc gaufelube Sdjmetterling. Unb follte hoch fein wie 
bie emfig fehaffenbe ©ien«. 

(Es ift für ben, ber ber (Eichung bes Solfcs 3U äfthe» 
tiFd)cr Aultur naheftcht, eine tief oerftimmenbe ©eobad)tung, 
wü^unehmen, wie tuenig im großen unb ganjen bie ©e* 
lehrung fruchtet, bie für ben guten unb gegen ben fd)led)ten 
(SefchmacJ gegeben wirb. Tie Tages3eitung, bic ben ©er- 
fud) mad)t, ihren ßefem gehaltreiche geiftige floft vor» 
jufehen, wirb als „Schulmeifterblatt"' hcjcichnet; man legt 
fiegclangrocilt beifeite, wenn fie es oetJdjmäht, ihre Spalten 
mit Senfationsmitteilungen 311 füllen, mit Berichten über 
©forbc unb entfehlid)e ^amilientragöbien, wenn fie ftatt 
eines 3war fpannenb ober richtiger aufregenb gefd>riebeneu, 
aber litcrarifd) hochft fragwürbigeu iH omans eine gute 
ältere er^ählenbc Tid)timg abbrueft, Unb bic litcrarifdjc 
unb fünjtlerifd)e Aritif in Tagesscitungen wirb nur bann 
gclefcn, wenn an bie Stelle oon ©ebanfen bie befannten . . . 
unb unb ähnliche billige ©eiftreidjigfeiten treten. 

Gbcnfo fd)ted)t, ja fdjledjtcr uod) ift ber ©efdjmad, 
wenn es fid) um Tinge oon ßiteratur unb Aunft haubelt. 
Tas Theater, bas feinen Spielplau auf <&octl>c unb Schiller, 
©ebbel uub fiubroig ftü^t, geht elenb 3ugrunbe in unferen 
Tagen angeblid)en neuen ©oetl)e« unb ®d)i[ler»®erftänb* 
niffes unb ©ebbel- unb Cubioig* 3 ntereffes; aber „Tie luftige 
S&itwe" füllt bic Theatetfaffen bis 3um ©Iahen. Unb 
ber fflfanrt, bet es untewel) mett wollte, bie Sd)önl)<iten 
Türerfcher Aunft aller 3 Belt funb3utun, würbe nur ein 
Heines ©äuftein von Slnbäd>ttgcn um fi© oerfainmeln. 
SKan langweilt fid) bei ©ebbel, fiubroig unb Türer; aber 
man nimmt fie in Aauf, weil es 3um gnten Ton, was 
für viele g leidjbcbe Uten b mit gutem ©efdjm ad ift, gehört, 
oon C&oetho unb Sd)iller, ©ebbel unb fiubroig unb Türcu 
„mitreien" 311 föunen. „TBir haben bic 9 leueinftubieruiig 
ber »lllgnes ©emauerln- aud) gefcljen" — bas ift fo eine 
©rt bes ©efchmadsnad)weifes. 

9lm unfrudjtbarften, fo befdjamenb biefe Tatfadje ift, 
ift bie ©r3iel)ung 311 gutem ©efehmaef in ben Areifeu 
unferer fog. „©ebilbeten", am baufbarfteu geftaltet fie fid) 
im ftreife bet llumünbigen in äftljetifchcn Tingcn. (Es 
mühte, um no^ einmal bas eminente ©ilbungsmittel, bas 
bie ©reffe barbietet, als ©cifpiel anjuführeu, eine feffelnbc 
ftatijtifche Aufgabe fein, nad)3uroei(en, wie bebeutfam in 
besug auf Cr3iehung 3U äftl)ettfd)cr ftultur bie (Erfolge 
ber fo3ia(bemotratifd)cn 3c»tuugcn unb 3citfchriftcn finb 
gegenüber ben (Erfolgen ber bürgerlichen ©rehorgane. Ter 
Arbeiter ift bereit, bie Schönheiten eines ©omans, ben 
fein ©arteiblatt ihm ©ermittelt, 311 geniefcen, aud) bann, 
ivenn biefer Moman nicht oon heute unb geftem, nicht oon 
einem ©tobebidjter hcnühxt; er fitjt im Theater anbad>ts« 
voll wie in einem ©ottcsljaufc, wenn er bie Tichtung eines 
unferer AlaffiEcr vor ftd) aufblühen fiel)t; er burchfchxeitct 
mit feinem fad>oerftänbigcn 3rührer Sonntags roie truufen 
bie Stätten, in benen bie hohe, heilige Äunft wohnt. 

Tic „göttliche Un3ufricbenf)eit",®on bcräöilliani ©Jorris 
fpricht — l)* eT ’fl f* c geweeft, hie* treibt fie wie bet Safi im 
len3frif<h«n Saum; h* cr ruft fie bie tiefe, innere ©ärung 
heroot, bie 3U bouembem äfthetifcfjen ©croinn führt. Tie 
harten ©ebingungen, unter benen fold) ein Ülrbeiterleben 
emporroächft unb ftd) abfpiclt, werben herrlich forrigiert burd) 
ben SBillen 3111« Sd)önen, burcf) bas ©ereitfein 3U geiftiger 
unb fünftlerifd)er Aultur. 3 Qir ©ebilbeten aber überlaffen 
uns willig „negatioer ©lücffeligfeit", um noch einmal 
SBilliam ©torris, ben grofjcn ©rebiger bes Schönen, 3U 
Biticrcn; wir lieben ben „guten ©cfdjmacf", bet für ©elb 
erworben werben fann, wir h fl bcn nicht bas ©ebürfnis, 
ih»t burd) uns felbft 31t gewinnen, wir fefjatjen bie Schöp- 
fungen ber Sdjneiberin unb bes Chef de euisine unb ber 
Corps-de-ballct*Tamcn höhe* fin als bie Schöpfungen 
ber Tidjtung, ber SWnftf, ber ©talcrei unb ber Sfulptur. 
Gilt Spi^enfleib ift für uns ein ©ebieht, ein 2 Uettü von 
3wölf ©äugen eine Sijmphonie, eine fredje Tan3pofe ein 
Aunftwerf. 

So ftcheu heute bie fturfe ber äfthetifchen Aultur troh 
ber hingebenben Arbeit vieler, bie SWenfchhtit 3um feinem 
Sehen, 311m tiefem frühen, ftir^, 311m guten ©efd)tuäcf 
3U er3»ehen. Tas Sd)lagroort oon ber äfthetifchen flultur, 

0 ja, bas ift unfer ©efig geworben, aber von ihr felbft 
finb wir noch weit genug entfernt. Tie, bie unfern <&c» 
fchrnad beffem wollen, nennen wir entre nou« „©hön^ 
taften“, bie Aufgaben, bie fie [ich ftellen, „©larotten* 1 
unb unfere ©tarotte, über fie ben Aopf ju fchüttcln, 
„guten ©efchmad". 

Gs ift fdjwer, feine Satire ju fd)tcibcti, wenn oon 
„gutem ©efchmad" bic 5 Rebe fein Joll, noch fdjwerer, harten 
Tabel 311 oermeiben, wenn es gilt, fid) mit bem „fd)led>ten 
©efchmad" unferer in äfthetifchen Tingen angeblich fo 
intereffierten 3«it abiuftnben. 

Tas cinjige ©littel, hi« wie öort erfolgreich 3U wirten, 
ift wirtlich bas von fflorris vorgefchtagene, „göttliche Un« 
3ufriebenheit 311 etweden, bie ©ebingung jebett f}ort» 
fchritts ift*. 

ein tropfen C&tilct. 

gnareben oon Olax Manbtf«. 

arun, mit bem herrlichen 3unamcn al Wafdjib, hatte 
fid) auf ber Cfagb oerirrt unb gelangte an ben Gin* 
gang einer grofecn, weiten &vl)le. Gin Gremit in ehr* 
würbigem Barte wehrte ihm. 


Digitized by Google 


„f>alt ein, Aönig! 9 tod) feines Sterblichen burftc 
biefen ©oben betreten. Gs ift bas fi>eittQtum]öes großen 
tfllah." 

„ 3 ch beuge mein £cmpt 00I 0 g cr f^bin ^lllaljs 

Siebling. Sah mid) ein; ’id) werbe f<hen unb — lernen. 
So will icfj ^lllal) ehren!" 

„Sofbiene benn ülllah, betuein,,©o[f unb bir! Tri tt?ein !*' 

Unb ftönig fiaruu ftanbUbalb in einem parabic ftfdjen 
Tal. Gugel famen oon allen Seiten geflogen unb'leertcit 
Heine ft rüge in einen friftallflaren Tcid), in bem es leuchtete 
uub glühte wie von taufenb märchenhaften Sternen. Slnbcre 
©enien waren befdjäftigt, bas SBaffer bes Teiches in jier. 
liehe Schalen ju faffen, unb flogen mit biefen wieber 
bavvn. 

„©Seid) ein ÜBunber!“ rief ber ftönig erftaunt. „Tcutc 
mir biefe Tinge, bu frommer Wann.“ 

„Sich biefen Teich- Gr hat weöer ©runb nod) ©oben. 
Ülllahs "üluge fdjaut von unten herein, unb barurn ftrahlt 
bas ©Baffer h«xHd)« als ber fd)önfte Topas. 3 n ihren 
ftrügen brittgett fie jebwebc Träne, bie ein ©>leufd) in 
tiefem Schmede weint, unb was fic bewontragen in 
Htnfelnben Schalen, bas ift, was bie ©lenfehen bas ffilüd 
neunen, ßs ift bas ftöftlichftc, was eure (Erbe 31» bieten 
hat. SRut ein win3ige& Tröpfchen baoon in ben bittcrftcu 
Ttanf bes fiebens — unb ij)t fönnt nidjt losfommeu von 
ihm; unb wenn ihr 3ufamnwnbred)t unter ber fiaft bes 
ficibes unb fterben möchtet oor ber ©itterfeit bes Iranfes . . . 
bic Hoffnung, laut ober leife, auf ein Tröpfchen öiefes föft» 
liehen ©lüefes läfet eud) bas fchlimmftc fieben lieben, wie 
ih* ©llah nie lieben werbet." 

„Tas ©lüd?" fprach öarun gebanfcnooll. „ 3 ch h- 01 ’ 0 
bas ©lüd. © 3 er ftarf ift, fdjafft fich fein ©lüd ; ber Sd)wad)c 
wartet, bis es ihm in ben Schog fällt, ©in ich nid)t 
ftönig? ©in ich nicht gefegnet mit allem, was bic (Erbe 
bietet? Sin id) nicht ber ©lüdlidjftcn einer unb ber ftönig 
ber ©TüdUchen?" 

„Tu l)a|t ©lüd, 0 ftönig, aber bu haft bas ©lüd 
nicht, ©lüd haben ift ein ©efdjcnf ber Grbe; glüdlid) 
fein ift eine ©nabe ©llahs, £icr ift fein Curit .... bas 
echte ©lüd wirb aus Tränen geboten." 

„Gin närrifdjes ©lüd, bas meine Tränen Eoftet! © 3 ie 
oicl glücHicher müfjt’ ich nicht fein ohne Tränen?" 

„Ta, fiel)!" rief ber ßremit unb berührte bes ftönig* 
©ugen mit feiner £<mb. 

Grftaunt fal) biefer wunberfame Silber vor feinem 2 luge 
vorüber3iehen. 

3 n einer armfeligen Tagclöhnerhüttc fah er eine Schar 
halbnacftcr ftinbex eine SDluttev in biirftiger ftleibung um 
bas mcf)r als bcfd)eibenc ®lal)l beftünnen. 9 ßit fiachen 
unb Gehegen unb eifrig nach ftinberart gruben fid) ihre 
weifeeu 3ähnchen ein in bas grofje, trodne ©rot, inbes 
ber ©ater. Per eben nach Saufe gefommen war, mit 
Jchwieligcn Sänbcn bas ftleinfte aus ber © 3 iegc nahm, 
bas nun jaud)3cnb unb 3appelub vor fiuft mit ben biden 
©atfehhönbehen in ben ftrupptgen ©art bes ©iannes griff. 
Tann h^lt er es 3ärtlid) auf feinem ©rm wie eine glcr- 
lid)e ©oräcllanfoftbarleit, bie er 3U 3erbre<hen fürchtete, 
wenn er nicht fcl)r vorfid>tig wäre, unb ber aubere ©rm 
legte fid) um bie £üfte bes ärmlich gefleibcten 2Beib«s, 
bas glüdfclig balb auf bas ftleine, balb 311 bem bärtigen 
SJlann einporfcfjaiite. llnb ber ftönig fah betroffen, wie 
3W«i grofee Tränen über bas Slntlit) bes © 3 eibes rannen, 
©leid) fiebeuben öftrvpfeu f^ienen ftc auf fein 
3U fallen. 

„Tiefe 3 rrou weint Sciße Tränen", fagte ber ftönig. 
„Och fcfje, ba& es nicht Tränen bes Schmerzes finb. aBarum 
weint fie?" 

„Siehe, ftönig, wo bas ©lücf wohnt!" entgegnete ber 
ehrwürbige ©reis. „Gs finb Tränen bes edjten ©lüdes, 
bie Öiefes arme, niebrige © 3 eib oergiefet." 

CErfd)roden fcfjlug ber ftönig feine ©ugen 3U ©oben. 
Tod) ber (Eremit liefe ihm nicht 3 «t sum Sinnen, ©nbere 
©Uber oon reinem, föftlidjcm ©lüde 3ogen an. ihm vorüber. 
5 mmer unruhiger warb ber ftolßc, reiche, glüdlid)e ftönig. 
©Bie wenig hotte er bis jetjt oon bem ©lüde gelonnt! 
Gr begann, bie © 3 ahrheit bes (Eremiten Wortes, bafe bei 
allem ©lüd, bas er bisher gehabt, bas wahre ©lüd ihm 
fremb geblieben fei, aljnenb 311 begreifen. 

„®ib mir einen Tropfen oon jenem ©lüd; td) will 
bir 's reichlich bejahten, ©tas follte ein ftönig nicht taufen 
tonnen !" fagte ber ©tonard), mehr aus Träfe, auch bas, 
was ihm bist)« vertagt geblieben, ju geniefeen, als aus 
brennenber Sehnfudjt nad) bem, was er noch lanfl« nicht 
voll 311 würbigen oerftanb. 

„Besohlen?“ 

Ter Ginfiebler fdjütteltc emft unb nüfebilligenb fein 
$aupt. 

„© 3 omit wolltcft 3U jahleit? ©ift bu fo reief) . . . was 
liegt bir bann an bem wütigen Tropfen ©lüd? Tu feilfdjft 
um bas ftoftbarfte, was bas fieben 311 bieten fear .... 

„©.tas ift foftbarcr als ©olb unb Gbelftcin?" fuljr 
ber ftönig auf. „Tic Störtften finb gebrochen worben, 
unb Taufcnbc reiner Seelen finb untergegangen im 
Sd)lamm. w 

„Tu mifet ben SBert eines Tinges nach bem, was es 
jerftört; mir abermeffen ihn nad) bem, was cg 311 h«ilcn 
unb 311 crlöfen oermag.“ 

„©ib mir einen Tropfen von beinern ©lüd! 3 d) 
wiege ihn bir hundertfach auf“, brängte ber fjffixfl un- 
gcbnlbig. 

©iit gemeffener ©lienc hotte Per Grcinit eine JBagr 
herbei uub tiefe auf bic eine müßige ftriftatlfd)a(c ein 
Heines Tropf efeen bes fmaragbenen Trantes träufeln. 

Tief foulte fich bic Gdjalc hernieder. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



3 !Iufhirtc 3 c '* un 9 - 


9 lt. 3378 . 26 . üMrj 1908 . 


»che 311," fpract) ber (Einfiebler, „was bu bagegen 
crc Filiale ju legen liaft. ® obalb Das Jünglein 
zeigt, ift ber Stopfen bein; bann bift bu ge* 

rtrfjettb warf bet König eine .^anbooll ©alb* 
uf bie Silage; aber nid)t eine Bewegung war 
Start ftaub fie, wie mto Stein gemeißelt. 

!“ tief ber (Eremit. 

wob 1 , jo nimm bas ba!" 

et König warf golbeue Spangen nnb £d)mud 

:«incn baju. 

!“ rief ber (Eremit abermals. 

.idtcn erftarb auf bes Königs 3üflfn. $t« SBagc 
uiif)t einmal gezueft. 

bet (Ruhm bes Gängers uttb bes 4 Bci|ett ... 
hts?** 

u ttinju!" Hang ’s eilig aus bem (Ulunbe bes Sllten. 
Drbcnsftcmc unb Brillanten, bie ^rreuubf<f>aft 
igcit, bet ©rofoen, ber Siegeslorbccr“ .... 
lies l)itt3u!" Hang 's wieberum 3urüd. 
iie Gcbale beroegte fid) nietet, 
die fein Sjcrj ein Derjrociiclnbcs Bedangen nad) 
öpfd)cn Wild, unb er warf 3cptcr uttb Krone 
age, unb immer nad) ftaub fie unb beroegte 

, .König, (Reicher, ©Nichtiger! ©lehr für bas 

bneibctibcr £>ot)n tönten biefc IBortc in feinen 

3roan3ig meines Öcbens! 3 d) roill bas 

ton lernen!" fd)tie ber König angftooll auf. 
nft!“ bröhnte bes (Eremiten Stimme. „Tränen 
>as ©lücf, bu Tor!" 

bot bas ficbctt alles, was id) mochte! Wie 
u Kranen?“ begehrte ber Trot) in il)ttt auf. 
offe nid)t auf bas ©lüd!* 1 
d)woll cs in feinem öcr3cu empor. 
n bin id), als je einer roar, unb bas Ungelannte 
cttjtc follte an mir DOtübcrgcl)en? 3 d) mag biefen 
Segen nid)t mehr, mit bem bie launifdje (Göttin 
> mid) übcr|(f)üttet, feitbem id) §crdid)ores fal). 
es non mir, mache mid) io arm, wie bu roillft, 
©lücl, bas heilige, hohe ©lüd; nur einet» 
tropfen öiefes ffilücts träufle in meine Seele!" 
•et flöhe König fant auf bie Knie nieber unb 
heilem fielen uttb ringctibct Seele. 3 n feinen 
urbe es feucht ootn SBch ber Seljufucht, unb es 
rab, fd)wcr, warm, rann über bie lüange, über 
unb ein Tropfet» fiel auf bic äöagfcbate, bie 
Sdjähe trug. 2a fchnelltc bic Wage empor, 
Jünglein jeigte nad) oben. 


(Ein ^aucb.ten au * tiefftem iSorjen fuhr aus bem 
Wutt be bes Königs ... er batte ben Tropfen errungen. 

3ctjt erft erTannte er, baß er geträumt; aber gewiß* 
lieh fatn biefer 2 raum von 9 lllal). (Er fann lange bariiber 
nad). Tie Scl)nfnd)t nad) bem graften ©lüd l)«elt il>n 
gepadt; wertlos erlebten ihm alles, was er bisher befeffen. 

,,3d) will aus^iehen, bas ©lud 311 ftidjcn!“ bcfd)loft er 
unb rief etliche ©roftc 311 fid), um ihnen bic (Regierung** 
gcfd)äftc für bie 3eit feiner 91 bwefeul)e»t 31» übertragen. 
Ten Treufien wollte er fid) erwähl*’ 1 - 3 *b ,r lobte 
fetne Treue. 

„ 3 a, aber was jwingt mid>, eurer Treue ju trauen?" 
zweifelte ber König. „Können Knechte treu fein bis ins 
KIcinfte?“ 

„Wimm mid), $>crr“, nal)te fid) ber (Harr. „ 3 d) 
bin treu.“ 

„Tat? (Ein Kticd)t unter Kned)ten?“ 

„$err, eine (JJarrcnfappe wiegt eine Köuigslrone auf! 
2 er (Harr ift ftetr Aber bie Könige.“ 

£>anm lad)te. 

^•X>u haft recht, Schall. So tönnteft bu treu fein. 
(Bift bu's aud)?“ 

„döärc id) fonft ein '.Harr?" 

„Braoo! 3 d) mödjtc mit bir taujebfn unb ein ©arr 
fein.“ 

„So will id) König fein. Wein ©efchäft treib' id) 
febon. ?lber wirft bu ein (Karr fein fönnen?" 

„Tu!! Tic '4>ctlfd>c !“ 

„2u bift es jebon, $>crr! 3’**)^ nid)t a ” & * 1)05 
©lücf 311 Juchen? 9 Bol)l, ich toetrbe bir ebcufogut (Ehre 
machen !“ 

Hub heimlich lieg bei Küttig ben 9 laircn jiiriitf. Wie« 
maitb wußte, baß cs bes Königs ftofnart war, ber ben 
rcd>tcn König oertrat. 

ftamn 30g unter beffen unerfannt im fiattbe umher. 
3n bie ärwiten füllen flieg er hinab. Überall fnnb er 
Kummer, 9 iot unb hi* ’»”b ba, je weiter er fid) 00111 
Thron entfernte, and) bas wahre ©lüd. döar es aud) 
fpärlid) uerftreut ... er muhte bod) erfennen, wie wenig 
oft ba3»i gehörte, glüiflid) 31t fein. Unb ec fal) and) bas 
anbcTe, mit toie wenig er Unzähligen bas ©lüd bereiten 
fonnte. 

„?llle mein« Sd)üb*. meine 'UJad)t, meine löeish*it . . . 
fie gaben mir bas ©lüd nid)t," fagte ber König, „aber 
fie fetzen mid) in ben Staub, es anberen 3« geben.“ 
lliib er lel)rte 311 rüd auf feinen Tl) tö n. 3®°* h ät, c 
er bas ©lüd für fid) nid)t gefunben; aber er war retd) 
an guten Horfügcn. Unb was er gcbad)t halt*. ffit)rte 
er aud) aus. (Er war hmabgeftiegen in bas (Ball unb 
hatte ©lüd gefeiten. (Er hatte erfahren, wie man glüd* 
Cid) mad>t. llnb bas ©olt fegnetc ihn uttb gab ihn» ben 

— i' (Jnbf bts rebafttonell<n rr~ 


ftol3«n Beinamen „al Bafdjib“, bas l)*ife l ou f ^ e ” 
rcdjtcn 3Bcg ©elommene“. 

2a fpnrtc and) ber König ben golbigen ©liidstropfeti 
in bem Traufe feines iüehens, unb ein« innere, wärmenbe 
unb ftrnblcnbc 3onne ging ihm auf: er hatte nun auch 
erfahren, wie man glüdlid) wirb. 


Vereint. 


Ter lag oerging. Tie 9lbenbfül)lc 
fticl auf bic gelber unb tiefe '.Kuh'- 
(Ein ©ogcl fang, fBir hörten beibe 
2d)wcigcnb 3«. 


Sltir ftanben lange. 3n ben 3«oeigen 
^Bar's ftill geworben, .^ttn übers Xfanb 
Tie 9lcbel 3ogeu. 2u fahteft letfe 
'Jlfeinc ftanb. 

Bau! Müthiting. 


Sßerftänbige Seute. 

Ta gehen wir, plaubcm unb wanbem 
3m ©arten, wo ’s blüht, unb wo 's mail, 

Uttb reben fo einer 3um anbern 
©erftänbig oon früherer 3 **t- 

w 4Bir waren linbifche Ktnber 
Unb liebten uns beibe gar fdjr, 

Tn quälteft mid), id) bid) nicht minber, 

Tic iMebc uns heibe nod) mehr. 

3 «ht finb wir gefegt unb oernimftig, 

Tos f>er3 fd)lägt gat»3 ruhig unb frei, 

9Bir fchätten unb ad)leu uns lünftig, 

Tod) 3ui>el unb Cual finb Dorbci." 

3o gehen wir, plaubcm unb wanbem. 

Schon bunlclt tjerem blaß bie <nod)t. 

3uo 91ugc blidt einer bem anbem 

llnb ftaunt, benn — wer hött“ es gebadjt? — 

Still fitzt brin bie Ciebc unb lacht! 

Slnfclma i>cinc. 


Iroft. 

Bin am lauten Tag id) gleid) 
füfanchen Tomcmoeg gegangen: 

(llbenbs meine Sjtänbe bod) 

'Jlad) ben golbnen Sternen langen. 

Baul (Hüthning. 





Sonlicht 

^iSElFE- 


ist urli für die kfirbe niiMitMiriifli. Blank ond w erd»* Sehteel. T«pl und Pfume und an« KödHiceräle, wenn man 
sie mit Siniirtt S^rNituswr reiiift. Die Lästim Kettamitz? and die üblen (ierörhe, wrirbe Fiscfce. «emise wie etna kohi, 
BrilkkM, «(‘riet «ÜM«S (Stfenit. und in knrzw Zeit trrfäazt das (.«ehin und «fie kikbe in apjftitfirbrr Saaberkfit 


CjOOgle 


uriginai rrom 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Rr. 3378. 2ß. 9Rär3 1908. 


Slluftxirte 3 C ^ 11 9- 


5f»7 



S o allgemein bie ©or^iigc bes ftodjens auf ©as gewürbigt 
werben unb bies ©eranlaffung ifi, baff an Orten, wo ©Öl- 
leitung uorbanben ift, in ben meiften Familien, uom fleinften 
bis 3 um grofeten Haushalt, auf ©as gdod)t wirb, fo wenig befonnt 
finb bie Sorjüge bes. ©ratens unb 

©adens auf ©as, unb ganj aufeer* 

orbentlirf)« ©orjüge [inb es, bie gerabe 
beim ©raten unb ©atfen auf ©as in 
©etracht lammen. 

9Bie beim flogen auf ©as, wirb 

beim ©raten unb Sacfen tag* \ >^* 

lieh eine nennenswerte (Erfpar* 

n i s erhielt gegen bie ©erroenbung 

aon fonftigem ^Brennmaterial, befan* 

bcrs im itohlenfjerb. (Ebenfo bebcutet 

fjauptfächlich in ber wärmeren 3 af)ie&= 

3 ett bas $>eiftellen ber ©peifen auf fl 

©as eine ganj erhebliche ©erein* 
fachung unb (Erleichterung, ba bas 
Iäftige Jeueranmachen fortfällt unb 
augenblidlidj Jener in ooller, leidet 
regulierbarer ©lut jur ©erfügung ftel)t. 

©erabe in letjterem Hmftanbe liegt ber ©orteil, ber ganj befonbers 
beim ©raten unb ©öden in ©etradjt lammt; benn wirb fdjon ber 3Bol)l 
gefd)mod ber fämtlidjen Speifen beim 51o<hen auf ©as burd) genaue 
Regulierung ber crforb erlichen 

§it}e eTf)ebIi(§ erhöbt, fo mufo 

einSBraien, ber, wie beim Stöhlen* \ 

herbe, ftets bei h oljer S>itje im ge* 
fchloffenen ©ratofen I)erge|teIIt 
wirb, oiel trociener werben, als 

ein in einem richtig fonftruierten -V|f| 

©asbratofen, burd) ftanbige Um* 
fpülung mit gut regulierbarer, 
beider Suft ^ergcftclllcr. 

(Es ift benn aud) latfa^c, 
ba'B Jleifd), welkes auf 
biefe SBeifefpie&bratengleich 

mit oorjüglicher Sauce ge- I 

braten ift, bei weniger Jett- < ?• 

3ufafc oiel faftiger unb wohl- ' ( Wfr&fp&J 

fchmedenber ift unb im 

©croicht erheblid) weniger 1 '! -/ÄS 

oerliert, alfo audjbebeutenb ^ ■ 

nahrhafter bleibt, '"^BBB^^^Bl 

im üohlenherb gebratenes. 1 ^£* 53 ESÄb^ 

Silierbings ift bies fpiefc ^ 

bratengleiche ©raten nicht in F * 

allen Stonjtruftionen ber im 9 ; 

Öanbel befinblidfen ©asbrat* 

ofen 3 U erzielen unb weijen _ BEjJF~®SL* 

mir baher in ber ©bbitbung 

auf ein mufterhaft gebautes 'Jk 

Sgftem, bie ®ermania*Uni» te 

oerfal’öaushaltungsherbe “ 

für ©as befonbers hin. Diefe 
©asherbe werben ^ergeftellt 
oon ber burch ihre DOTjüglidjcii 
Dauerbranböfen fficrma* 
nen (über eine ^albe Rtillion 
jetjt im ©cbrauch) befannten 
Jtrma Osrar ©Unter, £annooer, unb empfehlen wir, [ich oon biefer 
ober burch ©ermittlung einer befferen $anblung für ©asapparate bie 
Original-Rerlaufstijte Rr. 1 über biefe neuartigen ©asherbe fommen 
ju laffen. Diefe ©erfaufsli|te enthält ebenfalls [ehr wertoolle öinrocife 
über bte 3 wedmä&igfte Rrt bes Äodjens, ©ratens unb ©adens auf 


©as unb genaue ©efdjreibung ber ©cmania*UnitKifal £>ausl)altungs= 
herbe für ©as, beren eigenartige ftonftrultion burch ©atente im 3m 
unb 9luslanbe gefd)ütjt ift Diefe £>erbe ftnb nach Äünftlerentwürfen 
in gefchmadaallfter unb eigenartigfter Jorm h^rgeftellt, fönnen in jeber Mü<he 
mit ©asleitung, ohne oiel 'JHalj fort« 
junehmen, aufgeftellt werben unb ner* 
binben h öc hi te fieiftungsfähigleit 
mit fparfamften ©asoerbrauch. Ste 
ermöglichen es, ähnlich wie beim 
Äohlenherbe, auf ber gan 3 en 
©latte 3 U lochen ober ju wärmen 
unb bewirten in DoIIfommenfter 2Beife 
fpiehbratengleichcs ©Taten unb 
oor 3 ügli<hes ©aden. 

5 )urth eine [ehr finnrciche (Einrich 
hing bes ©renners ift es auch mög; 
lieh, bie ©renner mit Sluffätjen ßum 
©rhihcn oon ©ügcl» unb $lätt* 
eifen 3U oerfehen, fo bafe biefe §erbe 
tatfächlich ben ©ebürfniffen bes Emus* 
halts in oielfcitigfter © 3 ei|'e Rechnung 
tragen. 

Die ©reife biefer §erbc, bie in ben oerfchiebenften ©rö^en für 
Heinere bis ju ben größten geliefert werben tönnen, 

finb mafeig unb fangen bereits mit Rtl 95.— an. 

©u^er biefen ooliftänbigen 

gerben mit ©rat* unb ©ad= 

ofen, wirb oon ber Jirma noch 
^ eine anbere Rrt oon ©asappa* 

raten, bie (Oermania^llni* 
Dcrfal*©aslocher aus$>ohl* 
Ieiften geliefert, bie bei fel)r 
■ billigen ©reifen (ein kodier 

“* * ”■ K * mit jwei 51 odjftellcn in cmail 

liertcr Rusftattung fchon oon 
©tl 11.— an) burch ©er wem 

■ toLin!1 ci,,cr ^ rat ^ nube unt öcs 

J entjprccbcnbcn ©rcnncraufiatjcs 

® ; 2 mit Zubehör, ebenfalls 3 Utn 

B I f f ,41 5tod)en, ©Järmen, ©raten, 

4 Uj‘ S jjl r;: >J k'l ©aden unb ©rhihen uon©ügcl- 

% l li «;*, ", J { U| ib ©lätteifen oor^üglid) ju 

: r/ pj ij benutjen finb. ^lud) fjicroon 

1 1''-" ; *'*U«* bringen wir eine 3lbbilbung 

unb befinbet fiel) bic ©cfcfjrci- 
^ ic ' cr ^ od ) cr ebenfalls 
I}® »'^^1 lR öcr obenangegebenen ©er 

1 faufslifte Rr. 1 . 

1 II 2Bcm bic größeren f>aus 

•0' ^ -I’ *’ ^ hoitungsherbc ^u teuer finb, 

B lönnen wir biefe Mod)cr, bic 

in ben oerfchiebenften ©röjjen 
^|| / y unb ben oielfeitigften Sin* 

fprüdjen für ben Haushalt 
entfprethenb ebenfalls geliefert 

y werben, [eh* empfehlen. 

Hls einjigartige, oorjüg* 
liehe Slnleitung jum Äochen, 
©raten unb »aden empfehlen 
wir feber Hausfrau bte Um 
fchüffung bes M och buch es 
ber 3«l«nflr welches auf ca. 1400 Seiten praftifcb ausprobierte 
Rezepte unb für {eben lag eine ber ^obresjeit entfprechenbe Speifen« 
folge bietet, lasfelbe ift jum Rusnahntepreife oon SRI. 4,— (Saben* 
preis SRI. 10.— ) burch jebeRerfaufsftelle ber ©ermania* ©asapparate, 
ober oom Jabrilanten bcrfclbcn, Cscar 3Bintcr, ^annooer, }ü beziehen. 


(ftcrmania Unioerfnl cfxi&hfrO ^lr. raß oii6 A>ol)lkifkn, 
abnehmbarer Srottyaubc, mit brei .Ro(hlOcC)ern unb 
öot)’ T, t eT, ‘Pn <>n&f n 'fllnrinftcllen unö uernirfclter Uritunn. 


(ScTmania'Uniuertal'^aMshaltunflslieTb für CRas, 91r. 4*216, im CRebrawch jum ilod)cn, 
Ernten unb lellertDärmon. 'Ulit cntSprertienöen 'Brennern unb Buifänen ift ber 
.viert» aud) 3 uni CrhiReit pou 'Pliiti> unb BHflcIeikn m benutzen. 






558 


3 IIu[triite 3 ‘'t“ig. 


31 1 . 3378 . 26 . 9 Jtälj 1908 . 


Slllgcmeinc SRotfteit. 

Da* gnün^encr fliinftltr-lljeattr ho», nodi efje c» Die 
B’ortc-n itt her Buoftcllung „fflliinrfjfn lilOH" aufgetan, rinnt 
uubeftTtitcncn moraliidien tfriolg errungen. eine tBefichtigung 
bei frrtiggef teilten GjencTi-äjiobclIr burcf) bcrDorragcnbc 
SJtadileulc, hone« lief) audt {Referenten erfter Zagesblättc-r 
anfdiloffcn, bat etn öie CruMTriingen weit übertreffettbe« 
tfrgcbnü gehabt. Sclbft biofjer fTcpti fd)c Beurteiler trienntlt 
riirfholtloft nit. öflfo ec*, ber tlttüntfKttcr .vtünftlevfdmft bent 
Brrnjlp nach gelungen fein DQifte, eine ‘Aufgabe tu Iöfen, 
owldie für bto tfntmirflung ber beulten Gdjaubiiljne »ou 
unabfcljbarcr Tragweite toerben lonn. Bud) von ausroöm 
batten fid> beroorragenbe Sadjoerftänbige eingefunben, fo 
baft, namentlidt in leitenben Ibeatcrlreifcn Berlins, fidt ein 
fiberau» lebhaftes 3ntereffe für ba* SOUiruficucr Afinftler* 
Theater geltcnb niad)t, beffen ©rönttung itu SDini man mit 
gefteigerter Spannung cntgcgenFieljt. Tic bereits vollendete 
neuartige Sühne ({Relief Siiljne) ift bas gcmeinfomc 9llerf 
ber beteiligten Jtünfller, in crllcr tfinie be$ tlorfitjenbon bes 
9lrbcitsausf<f)uffes Bfof S, Scder, bes braniaturgiftbcn Vetters 
«üeorg JTudis, ber idjon feit Sagten als literarifcher Bor. 
rümpf er ber obee gcroirft, bes lljcatcrbaunteiftcrs Sw>f. 


3J1. Vittmann itnb bes (gl. Sinidrinmcitreftors 3. Mlein. 
3n beroorragenbor HUeiie beteiligte iid) and) {Hietiter Bbolf 
o. frilbebranbt an ben grunblegenben Arbeiten unb ebenfo 
Stof, ftrift ©vier, befjen geniale f yauft 3nhenierimg fd)on in 
ben Dl obellen ungeteilte Betnunbrrung ertuedte. ifine ,völle 
rcuDöller tHnbrücte geivül)rtrn fobann bic Stusftattungs- unb 
.Vteftütn.SliM-en non B r °i- 3«l- Tiei (ju „ifljaa ihr M>öllt* , ) t 
Brof. VIb. fjcngcIeT ( \u „ ZBoUenturtudeljcim“), bic ber 
3implipffimu&-{Wletfter Th- II)- Steine unb ‘IBM). Sdjulj (ju 
„Teitlfdje ltleinftäbter M unb „Beter Sgucnj"), fotrie bie non 
:Rob. Cngel*, $. B. {ffiielonb unb Sttidjltert bmübrenben 
(Entwürfe für 1 Heinere Spiele. Jternorfjebung n er bient, baß 
and) bic {Hegt ff eure bco £oftl)cater* fid) eifrig an ben ficnifcben 
‘Aufgaben beteiligt haben. Ten ebenfalls nad) burehaus 
neuen Brinyptcn geftalteten Seleuebtungs -Einlagen utirb 
befottbere Sorgfalt utgetwenbet, fo baft bic 6d)öpf ungen, 
tvtcldie ffliünchens bilbenbe, bärjtellenbc unb mufifaltfdpe 
.«imitier in einem bisher einzig baftcljcnbcn 3ufamntcnn)irlen 
hier barbieten, fid) irc ber reid)[t«n Bradit ber ftfavbe unb 
bcs Vtditcs teigen toerben. 

Ter Äunftoercln in Salzburg ncranftaltct in ber 3cit 
oon iBlitte Ouiti bis anfang Cltaber btefes 3aljre* attläfdid) 
bes tiOjährigcn IHcgientngsjubtliiums üaifer 3ranji 3ofepl)o I. 


eine.«aifeT'3ubiläunis jiunft-9lu6'|tcllung, au bereu Befriedung 
olle 5 it erreich ifdtett ftiinitler eingeläben toerben. ,ytir bieoon ber 
3urt) atigenotnrnenen Munftiocrtc beftcljt freie {Rüctfrad)t ; aurit 
firtbet Verteilung oon Staats- unb ftäbtifdjen ÜRebaillen ftatt. 

Ter 3rembenoer!ehr In lirol. 9iadi ben Itatiftifdjen 
'llufidchnungen ber Onnsbritdcr Statthaltcrci würbe Tirol unb 
typrnrlberg im 3ahre 1907 oort gufatmnen H‘24 562 Tonrillen 
befu(t)t, was gegenüber bet ^requcn.i im uorhergegaugeneu 
3al) T ^ c ‘ n e 3 una h me ®on runb 40000 bebeutet. Tic meifte 
Zunahme uteifen bie («tebiete ber neuen TalontitenftTafte nnb 
ber jüngfi er öffneten ©intfd) gaubahn von Blcran narii BJals 
auf, barunter bie Stabt Sojen mit allein mehr 
als 10 000. Tie Jttnahme lann, wenn ntan bic ungünftige 
9Bittmmg in ber ocrflolfcnen Sommcrfaifott in Betracht 
3ieht, aufierorbentlid) giinftig genannt lucrbcn. Tie über- 
wiegen be 'Hl ebnet bl ber Befudher oon Tirol unb Borarlbcrg 
flammt aus bem Teutfdjen tReid>o, bas im Berichtsjahr 
;i«4 7«2 Sctfonen in bas fchöne Sctglattb entfanbte. Vu» 
Otalicu (amen 3G127, aus (Englanb 22272 (barunter $um 
groben Teil aud) UUmtergäfte), aus 3ranTrciri) 16907, 9torb» 
amerita 118:19, iRwölanb 10410 uft». Tiefe trodenen 3ob^« 
betueifen am heften, meid) (oloffale Sebeutuug berjremben- 
ocTfebr im 2Birtfd)aftslebcn bes mit {Jlaturfcbanh eiten über* 



Dresden 


fürzartc.wcis&e Haut ! 

ä St. 50 Pf. überall in haben. 


CHOCOLADE. CACAO 


I>as rogn Intoro.*»*, welches weito wümenschnftliche Krt-wo und ltesonder-» Ärj.te und Choniiki-r an unsen-n Erzeug- 
niaaai nehmen, das Interesse, welches auch Ixsondcm den Prozessen gilt, die wir gegen eine bekannte Konkurrenzfirma 
zu führen gezwungen sin J. veranlasst uns, hiermit allen Freunden der Wuhrheit die Zusicherung zu geben, dass wir mich wie 
vor fe«thalten au dem von uns f ür recht Erkannten, dass wir nimmermehr nachlassen werd.-n in dem uns aufgedrungenen Kampfe. 

Die Pflege des Mundes und der Zahne, und die Herstellung der dazu erforderlichen Mittel ist von zu grosser Wichtigkeit für 
die gesamte kultivierte Menschheit, als dass mau ruhig zusehen dürfte, wie untn ugl ichc o-dei* gar schädliche Erzeugnisse durch 
enorme Reklame al* „gut“ oder gar „das Beste“ angepriesen werden. Wie bisher, so wird auch in Zukunft unsere Parole sein : 
Fort mit Salicvl, Salol und allen ähnlichen, schädlichen Gemengen aus Munt!- 
wäasem, fort mit ihnen allen als Priipanittn der Mund* und Zahnpflege. 

Allen Gehässigkeiten zum Trotz werden wir siegen. Fiat Justitia! 

Himihnsins - H > rke 9 l*otnrh (iftju'l - Dresden. 


b«*i-rku*UR für 


Gesundheit u. Kraft 


(1‘n-ist- dir (>nb*nrrieh-l’ngam inmkv ver- 
zollt Kr. 50 l*tr. Kr. »V»> 
Sofort-Iitw Krt-rniiitftimsrhra-ilx-ti. S-liritt 
w. w-hS» *li- 1-4 dt-tt t<-ii«*rsb?ii Kfkrpib- 
iitaM-biiM‘ 11 . Kein«' W>-irhj(uinmit;rj*-ii . 

Durchschla«akopien. (ievidrt nur .1 
M» 4 Kilo, dalw-r Wir die (fM-it-iwt. 

I*riiiiillerl auf allen tx-M-litiklrn 
A—totln agf . 

lllustrii'Mi- Pr-inpr-kte und .tn-rk-ntuiiur«- 
Sehn-ih.il k-rntiv und (niiki>. 

Deutsche Rleinmaschlaen -Werke 
Justin Wm. Bamberger & Co., 

Manchen I, l.iud* um 

Zur<-i^i)ir-<]<rla>«u|i|r ; 

Berlin W.. l'utadimi-Nlnu«' i. 


wird erl&mnt und bewahrt durch Anwendung der Elektrizität als Nnturheilmittel. — 
Ist Ihr Nervensystem angegriffen, leiden Sie an Rheumatismus, Gicht, Ischias, 
Neurasthenie, Rücken* oder hlunkelschmeraen , Magen* und anderen Schwächen, 
LAhmungserscheinungen und dergl. Krankheiten, unsere neueste Erfindung 


wird Ihnen helfen. Schreiben Sic uns bitte sofort, wir senden Ihnen gratis unsere 
hochinteressante illustrierte Broschüre mit Aussprüchen ärztlicher Autoritäten über die 
praktische Anwendung der Elektrizität. (214) 


Küster & Comp., G. m. b, H„ Frankfurt a. M. 187, Fabrik elektro-med. Apparate. 


Züchterei und Hdlg. edler 


Wideburg- & Co. 

Eisenberg S.-A. f Deutschland. 

b Versand aller Raaaen Udeiloa, edler 

reetereJner Kxemplare, vum kl. Salon- une 
Schoßhund bie tum gHlMten Renomitiier- 
Schutr- und Wachhund, sowie aamilictie 


lagdbund-RaflV 

Üzport nach allen Weltteilen a. jcd. Jahr 


unter (inranüe iirauruliv Ankunft. Kttlxnu- Bedinatinir 

JlleatriertM Pracht-ALbum lakl. Preisverzeichnis u. Beschreib. 

dar Remse» ■. 2. — . Preisliste kostenlos und franko. (7 


Dr. med. Pfeuffer s Hämoglobin 


Digitized by 






3lt 3378. 26. Wätj 1908. 


3nuftrirte 3«'^ng. 


559 


teid) gcfegneteu vianbco bcFitU. «Nimmt man an. bafj jeher 
©efucher Dirolo roährenb (eine* patten ©ufenthaltes ouA 
nux 60 Äronen oerausgabt — ein Durchfchnit: . ber getoife 
oiel ju gering genommen ift, fo erhalt man ba* t)öt»Trf>c 
6ümmd)cn oom 41 STltllionen .thronen. bu* Tirol alljährlich 
aus bcm ftiembenoerrehr nimmt. 3n tBirlllchfeit bilrfte 
jebod) biefe 3at)[ bas Topfite uttb Dreifache überltetpen. 

Bob Drb. ©egenüber hem häufigen ©orfommen Der 
^rrjhranfl}fitfn nehmen biejenigen ©Jcier ein großes SuteTeffe 
für fiel) InSlnfprud), roelche Die ©e&anblung t»fT £er,v unb ©efäfo 
frantrn befonbers pflegen. (Ein ©ub. welches fid) oortDiegenb 
ber ©ehonblung einer getroffen «pejie» oon itTanfViteu 
roibmen will, mufe aber bejonbrre Dispolitioncn baju in 
feinen Aurmitt ein Ijaben, unb 3 a»ur nidit nur für frle Aranl* 
tjeiten an fid), fonbern aud) für öte (ratilmacfreuben Uticicheu 
unb bie frolgeericheinungen ber ATanlhnten. 3n bet ©ehanO 
lung oan ^eraftörtmgett l)öi fid) ba» itt ben ‘Auslaufen bes 
£peffarts gelegene ©ab Orb (Bahnlinie Brrlm- ©ebra> 
fWd)teT«bad>.Crb. ( ‘VranlfuTta.S[J3.) einen rooblbegrünbeten ©uf 
erworben. 3n bent oon ©afaltcn jüngeren Datum» burdv 
jogenen ©ebiete fprubeln in mächtigem, milchroeifiem Strahle 
Quellen }U Tape, roeldie fid) als an .ftohlcnfäure aujjcr- 
orbentlid) reiche Salzquellen präsentieren. Die flohlenfäurc- 


Solbäber erfreuen fid) beranntlidi in ber Bemäntlung pan 
€yerjtft8nmgrn grober fDertfdiä^ung; es bietet gleiebzeilig bie 
©eichbaltigteit brr Quellen ©elegenfjeit , bie Urfaehen her 
^Verklarungen , (Bid)t, Diabetes, Jettfud)t ufro. burd) eine 
Trinlfur, pornebmlidy mtt ber SJlartinus* Quelle, einer rol)len< 
iöurf- unb liltvicmrcidien Irinlquclle, günftig tu beeinflußen. 
Die Quelle erweift fid) aud) für Me ©ehcmblung »an Veber-, 
©lagen- unb Darmftürungen als aufjerorbentlid) nühlid); fie 
treten ja im (Befolge ber f»erjfranfl)eiten oielfad) tn bie 
©rfdiemung. - Da» EUima be« Babe» ift wegen feiner 
gefchühten Vage inmitten eines Hrantes oon Bergen öufterft 
milbe uttb bod) anberfeit» roegen be» SBanerreidihims bes 
Tale» unb bei ausgebebnten jufammenhöngenben SpefTart« 
roalbungen erfrtfd)enb. 3n ©ab Qrb finbet ber Aranfe, 
was er jur ©Ueberherftellung feiner ©efunbheit braucht: 
bcilfräftige ©aber aller ?£r« , triftige Drtnfquellen, Atom 
fort nad) jebem TOunfdie unb eine 5?önbfehaft ( roeld)e in 
ihrer lüeblichreit ben Jtmnfen ju neun Hoffnung anregt, 
iljm t&efuubheit unb StSrtung in rnd)em ©lafee gemährt, 
©rolpefte finb foltenlos rrbältltcty oon ber Aurbireftion 
in ©ab Trb. 

{frähjahrsfuren. (Fine Bnftalt, welche allen niobcrneu 
«Infotberungen entFpiidit, burd) ihre herrliche, nad) Norb 


unb Cit gcfdultite Vage, reine, ftaubfrric Vuft, fowie burd) 
ihre oevtiiglidie Drganiiation ausge.v idjnete (Prfolge aufm 1 
ronfen hat, ift bas ©iLj’fdjc Sanatorium. 3n ber Cö^nH 
hei Dresben gelegen, bie ihrer feltenen 9}atur|ld)8nf)ett unb 
ihrem ntilben Zilima bie ©ejeidmung „Südihjd)»» fltiza" 
perbanlt, bietet bie ©ilz'fdte «aturhnlaniialt nicht nur 
Wratifftt bewährie ^>ilfe, (anbent aud) (Brhölungsbcbürfttflen 
unb Sommcrtrifchlern ©elrgenhcit jut JlTäftigung. Die 
rührige Direftion läftt es fid) aufjrTbrnt angelegen [ein, In 
ausgiebigrter ©Jeife für ^erltTeuung unb drholung ju fOTgm. 
3ubem bietet bie nahe SRefibrnz Drcsben mit ihren herrlichen 
lhtn|tfd)ül)eu fo manche «broechfelung. (Es lann bah«t nicht 
rounber nehmen, ba& bie ©ilz'fdie Waturheilanftalt unb bte 
i.'5f)niq fdion iettt ber Vn.pehungspunft ;i'cibenber unb 
(fTholungsbebürftiger ift. 

Der Zfiertnol 'Aarort flrapino'Zöptl| in ber hroatifchen 

Sdin>ci3 mit |«ne« herparragenbett hcitroirfenbm rabio- 
attiren ffigenfehaften ift in ben ©efih be» t»erm Dr. Btftcr 
©abl ühergegangen ; ber .Rur ort beftnbet fid) fd)on feit bre» 
Oienerationen in ©efih ber ftamtlie ©abl. Die neue ©ab»- 
Dfrtpoltttng hat bereits für bie fommenbe Saifon umfaffenbe 
©etbeffetungen Unb fomfcrtable Neuerungen in ben Pur 
emrichtungeu burchführcn (affen. 






3Iluftrirte 3*ttuttg. 


TO.3378. 26. <ülärj 1908.- 



i 

Modernster Hotel-Neubau 


JfL 


In wstuam Dnfnnkn b-»» »ich da« hm sEwiabbaiag d 
kleinen. wVirVcrie« »»ctieii ProT*n*3«Ullcli«i tu ri nein «roa 
ort #ni(vi>B**#liw<iitie«'ii. 

I nter >l< 9 ) r«tai*ndrn Villen ?*■» Ohflhul« hebt »ich 


der Alpen gd<icc»e Meran toi* 


UKMtVniCtl 1111(1 ml i-rnatiurialc-t» Kur- 
im Krühjahr IHR neu *|f>fS*f<e 



Hotel -Pension Minerva 


i f J* 

v r % . . . i • ■ I*-» ^ 

;ß 1 *±L- £i U3t£ ' 

U- \ 1- » »- . -- r - 


llotel. <l!\» »Himr ».»nnigmi, •«Bidir«“ »*utr.ten und diuliiTcli v.*rni*-len l-Vr ep ||< U 

.\ufrnlliAll IUI Hrrbrte, wie <m gaiinAi 'Vinter lür Mrrxnrr Kargo-- 1« i«t. F.Inn, efafcn«» r-inlhrha« 
l.nulnirk wiw d:n Au« irr dri in.Mlrh rn Hali in macht sein« innere- Kinhcbtun», nll«< - 

<J«n kouifAiiAblemii-MillePlufUrkunnüt, wie Halle rw<-i Sp*ia»-.*liH, Kmuh-. Htllard-, S|u*l- und • 
I>*s<-limm<iii. W.-t t .1«. II.. Irl in *#i nen WohiiAinmem. Mona mul Appartement« alle )®l* t, 
in licht <H n-ti, di« d!U Kanomin«- eine* nnwn II..U-I- erfr-lrrt Ne»«t der rUiilflfchrn »• 
Uclcurhtuiiif. "*r.uir»-'»ui-Z«‘rjtr»lhci rung, Von (itwtiunm, Aufxfige und IThratlSiter heb* ' •« H 
neanti-ii i.rniiiieeir-riialii-n auf diracn *«Wrtn> und der n»«lw»n ll..trlbauk.u»..i V«rwM>dung 
t'-'fiindm. wie die IVl*|>hon-Spr«;h»t»dl**n, die »ich in jedem Zimmer befinden und nut d«r 
i-iler jindlcn- Zimmer in* llrdei eerhondi-ti wwdeii kann cU-ktriwIii* kiiirralann- und Kontroll- 1 
«LQtuMwmU-. ui p-dt-tu Korridor liri.M.iwftrf.- mit »ul.*niati.chef Hrf-Udertin* W» 

Kür Kami lies 1» jed.*m Stock « erlt« für »uh ahgrftchiowsrn« Aj.^rtemeiu» run rwei tU m I 
«fho Zimmern mit Itad und Toilette, . ..JLwM 

Her «r hl <>«*jir tilgen Kauwei »<• wind die Tiekn l^gieti, Mrtter, Balkon* und Ternaaecn «u rer* 
dank en. dl« alle Zint.der *u wohnhekeu. angciwshmeti Itflumim (-«stalu-ii. 

Hie l ühruiiK de* Ilause» uud Küche stein unter d«M per.-»’>tklickcr> Aubucht de* 1H aiU«n 
Hirn» )l. Iluoctk. der »ich durch d-n rweinialkgen HoraJl.erraafvlilhait Sr. Maj*«UU de» Kimm* 

*..n Naihjcn mit Familie in iw-niri» lloiel Sulnt* in Öeia 4 . Schiern, m»w»e dar rtehp ltef«aw*>*«rn 
«n- den (mehlten Krwwcit de* hewU-t* Kufe« erfreut. 

I»i- llol.d-Pen.I.... MlBerra lind an der IVninenade in OhorwaK wenig* Minute* von der 
Mrnirr Kunuilagc. Th.nt.-r, Kurhaus etc. . 




amt 9lr. 3379 ootn 2.9rf>Ttt b. 3. beginnt ein neue* «böMttem«il auf bi« 

Seliger „ 3 nu|trirtc 3 ^tung“ 

9Btr bitten, ©cltenungen auf bai II. Quartal 1908 gefauigft Taglfid) 
bttohrfen au wontn, fall» bie» nict)t >rt)on ßefcfjt^en fein fallt«. 
Qtejugebebtn gungert am itopfe bet elften Snferatfeite jeber 9hintniet. 

St|4Sh<ri(nc tu „snufttirten 3«itaiiB* ln edpji« 

(3. 3. tOebet). 


Zweiketten- 

Greifbagger 

fahrbar auf »elwhcn und fest- 
itehrnd nun Auistetlra auf 
Schiffen. 





(P, R.-P ) 

TOTrendbar. 

Fertig luf Li^w, aueb rurKlete. 

Menck & Hambrock, 

Altona-Hamburg 69, 


m. 


Hoflieferant Sr. Xaj. » 

• d. Kaiaen u. Königg* »-slÄlr 

E.K.Östcrr.nnf^uIilw. Kabrikaat. lESjSft 
Hoflieferant 8 r. Ma). dea 'M»*' 

Könip rat Griechenland. 

1 A. Henckels 

Zwillings werk in Solingen. 

Stahlwaren bester Qualität 


Schutzmarke Zwillinge : 


:c Zwillinge: 


etoffetnern 13. 6. 1731. 


Wo mein Fabrikat nicht au erhalten , bitte «ich Kl wenden 
an die Haifrtaledarla«« ; 

Berlin W., Leipzigerstr. 118. 

Flllalw: COtna/Rh., IT^eatr. 144 ; Pradm. Wlladrufferatr. 7 ; 
Frankfurt m/1 L, Kn*»markt 15; Hamburg, O. Jotanni^. llf 
Wim I. , Kimthnmtr. 24. 


^tijfigen 

finben biircb fete |eit 18*3 oß* 
tnflrt)enrtld> fit fi«t3>3tfl erfd)«tn«nw 
r ,3Uuftrirte 3<ltimQ M bie roeitefte 
imb roirnamfte ©erbrciruitfi. Die 
3nfertion»öebüt)r beträgt für bi« 
finfpaltlge iHonp<rrciUcjcil« ober 
beten 9?aum 1 ÜJlat! 50 ?Pf. 2)i« 
Duferate roerbert in ber fHcd)t- 
fcftKibuiiß bet ©udjbnidcreien 
örutfctjcT eprac^c gefegt, fofem 
nl<t)t bei ber ©eftelhuiß au»brü<f. 
lid) eine anber« Sdjrfibköeife x>tv- 
lanßt roitb, unb gelangen, tueim 
bie (Einfeitbung bis fUtitttood) frül) 
erfolgt, in bei Siegel in ber act)t läge 
bnniflct) CTidjeinenben 9lumm«r jur 
9lnfnaf)TÄe- (Jür einen beftitnmten 
'}}latt tOirb feine ©ararrtie über* 
nommen. 3nfertion6bebingungcn 
unb ^robemimmer auf IBunfd). 

©efdjäftsf teile ber 
3lluftrirten 3eitmig infieipjig. 

(3. 3. (Bcbrr.) 


SDrlirrs 3ttutlrif rtr üanHliüdirr. 

^e 6 <r Kkiub l|t in firiiunwnb oebunben. 

®anf unb Bbrfenroejcn. 3twii« 

SufL. Tiatt) brti nruritert Srlthnmuuprn 
> Der Sri< 9 fl«t>uno umgrarbntrt v. ® c or a 
£<bu»ri%«r. S ®3nrf 60 Vf. 

Silan), bie faufmännifd)«, hr orb- 
uun«&mai(i(tcr Vltifbau latuie Bttctt 
uuilrntltd) uu ui (ihre Taijtellunfl. Von 
Wob. Stern. 3 Olarf. 

«m AffltaM (cinffldjr unb boppettt), 
Iauftndnnif<$e. l i»on o*far Jii«m«<h. 
Srchltr, burd)fl«(ebenf Hufl. 7 «b- 
bilbnrg. n. S tBedjlelformuiaren. 3 Binrf. 
tt^emlfalientunbc. «tn* *'■ 
fdneibuna brr uiKbtifllttn Ohrmiralicn 
bt« $ 4 mt>ela. 3«>«tte1lttfL t roKliüttb.ttcu 
bearbeitet oon Pr. 3R. V tet {du I Mart. 
Correfipondanee rommerelale par 
J. FarcaU 2« Milion. D’aprt* Pcuriar^ 
d« n*«aie nom -n la&aue allema&de pau 
I C. F. Fl n dcl i«d, 3 Mwrk fiO Pi. 
Trogenfuntie. «ufl.. ociiftan- 

bi« neu bearbeitet oon P*- *»• 
unb «. 'S udj». 3 «Jlart. 

Horbvarentanb«. Con I*- • 

2 ’lllarf. 

©iroiDfieii. VonH arl Steuer- ®*‘t 

21 Formularen 2 TRart 

^anöchgcieffbud? für ba» ®eutS<^e 
fReid) mblt ®l*tfflhnitta*fl*i#tj. leit- 
ntiAaabt mit Saducftiftcr, S Warf. 

Serfag oon J.O.ÜDeber, £«Lpj‘fl2ß. 


«leriuufruBflOMano 4» louKittt Vollem. ■■■■■■■ 

Jtllgcmrinr {tentcnaaflaU si SlaUjad 

|dm- mH gtntrnDerlidifnntpmiD auf StpfcHMKlt 

Unter «uffiebt ber Mäntel. IBflrtt 6taat«ctoi«rung. 

(ttegrflnbre IMS». S»edraäHi«ert 1 M 55 . 

%lkr (hecotmt foirrmt (lueldjllr&Iid) bert URtlglfebem ber Hnftalt jugute. 
«u|« ben Vca'nnnreleToen nodj bebeutenb« Moubere 6t(fjertxit*font>*. 

Kenten oerfldjeniitg. 

ffierfidjerte 3aljr«srente 2,8 SRilltonen SJtarf. 

pfär ©ifiiiiier «wb ^raucti gdonberte iUcnlcntarift 
auf neuen Wrunblanen. 

Jährlttfu ela balbjoiirltar Cribr/itrn. jahlbac bl» jum «®bt brt bnfiitimra 
pbrt bi» fsm Äebc bc» Cängfllebcnbm pcmi j»ei granei«f<k«ftltd| bnfi4«rtrt F 
fovir anfgrföjibnir, für fpatnnt 6 p)B| brflimnttr Ärnirn. 

C*obr Nrniettfüii«, öotii Tibiöenbr: b<n. 4 t<ro tritt brr 9tmi(. 

Ifcintritt tu jeber 3*it unb tn tebem Uebmwaiter. UontenbereAnurtfl 
oom lag« ber (Smlagc nb. ®iit «ut-nnbrnr bet Betbrenten auf bwja««!»« 
t'cben jtoeicr fterfonen lönnen t»te Weriidjerunfleit aud) ln Joim mit 

i>rrqßtuTiq «tngcadnaett rnerben _ „ _ 

Verio-nru, meid)« ba« artrÄgnl« Ihrer Kapitalien H*i(tertt »öllen, haben 
«rltflcnbeit , »iil> («Derr, bt* U)rm* Hbleben fortbauembe un b br n flt- 
ioöbnli<f)cn 3ntfai gegenCbct melentlid) höhere Stnlflnftc ju perfdfaffm- 


Uiahcrc «ii «((nnftjVrofpefte unb «ntragwl 
tretet unb burd) ba* teureau ber Hnftalt, 


l«f ormular* fofteftfrel bür® bi# ©er- 
Cbmgcrltrojif ttr. 2« in Stuttgart. 



eugmsse 


Spezial itati Pumpen Jeder Art für elektrischen betrie 

J. E. Nft(»hor, Maschinenfabrik, Chemnitz. Sacha, Beckcrstr. 


reatüHühes { 0 Sba de n er^Ko ch bra nn H f) -’ 










> 



Jllustrirte Zeitung 


Erscheint seit 1843 


Nummer 3379. 


A. A. 


Hundertdreißigster Band. 2 . April igos. 

Verlag von J. J. Weber in Leipzig, Reudnitzerstraße 1-7. 

f n a \r> Original from 

-V lUi THF nmn qwF IJNIVFRS1TY 





s Jtyrmont “ 

®«)ntiD«l. b« Berte Im ffimm-rtal, Sei mir pc^irfl ff« oicl taufen bmat, 

Tetncr gcbente ict) itmttcc Xidj vcrgcfi« td) nimmer! 

3«, es ift wahr! Bier einmal auf biefem bejaubernben 
i>Ic<fd)CM ifrbc geweilt l>at, wem es einmal »nrgBnnt gewefen, 
einige 3eit in &tefem uon ber Matur 
fo reit!) begnadeten Murortc 3U oer* 
loben, ber tuiTb mir Mcd)t geben, 

Da& diefes ibollifctso Stüctd)en (Gottes» 
natur nicht fo Iricbt )u oergeffen ift. 

3ft febon ber erfte Wnblicf, den ber 
auf welligem Biiefeugrunbe fid) fanft 
nn bl« umfct)lic|tcnben Berge an- 
lehnende Babeort gewährt, übet* 
rafebenb fcböti, fo wirb ber (Sindrud 
noch feffduber, wettn man bi« Stabt 
felbft mit ihren peinlich fauberen, 
faft durchweg burd) teilende Bot- 
gärten, Berauben unb Ballons unter 
'Blumen verftccttcn läutern betritt. 

Saft fcheint es, als ob bi« jaljl* 
reichen mobernen Brachtbauten gar 
nid)t hinetnpafctcn in biefe» romem» 
tifdie tal mit altbiftorifcbcr 51er* 
pangcnljcit. Sßarcn biefe Berg« unb 
jjlurcn doch fragen ber Micher- 
fdimctterung bes 'Harns Durch Her» 
mann ben tftjerusfer. <pi Ipertcn bod) 
fdjon 311 jener 3 <?*t dw* grauen 9lltcr* 
tum* tränte unb ftärtungsb «dürftige 
Blännlem unb Bleiblein bin tu betn 
..linllipeit Born", uin hier Teilung 
fiir allerlei ® ob reffen ju fud>cn. Tie 
'Jluffinbung lablreicheT römifebor 
Blün.tcn, Spangen unb itibcln, an 
ber Quelle als Tattfopfer nieber» 
gelegt, bejeugt bie* aufs flarfte. Aus 

ben fpcitcren ^[abrbunberten weift ber injronift über ben 
Befud) oieler gefrönter Häupter tu berichten. Marl ber 
tfurofte, der tfirofjc Murfürjt, J^riebrich ber (Groftc, 3«r Brtcr 
ber «iiroftf, ftriebrid) Mülheim III., Mönigin Uutfe, Mönig 
©eorg I. unn Ifttglanb u.o. 91. baten hie Quellen 
aufgcfuct)t unb gerühmt. Und) manche iVroeu 
ber Munft unb Bülfenfchaft , wie ftranflin, 

Humboldt, (Goethe, Mlopftod, Berber, TMct)» 
bein, Ifortiing, 'JUleiibelsföhn n. \H. haben au 
biefen Stätten geweilt, iHririfcbung unb Stär* 
hing 3,11 neuem Schaffen fuchenb unb finbenb. 

3n ben legten Zaftrjehnten finb SJtenfcheu* 
hänbe unabläffig bemüht geweint , ben Meid)* 
tum an Schönheit unb Segen, beu bie Matur 
in tjerfduoenberifcher Jülle biefeni beneiden** 
inerten (frbcnflecf gefd|en(t ha*. 3« heben unb 
aus.tubcuten. Zu beu fdicm ttor hart De nett Stahl* 
quellen unb Gifenföucrlinpen würben neu«, 
ebenfalls tum Baben unb Irin len fid) eignende 
Solquellen unb ftodrfol.ifäucrlinge erbohtt unb 
ausgenuftt; aufgcfimbenc mächtige Ifager 
fchwefeleifcnhalfiger »Joorcrbc führten ,tur (fr= 
riebtung eines neuen Btoorbabchaufcs, fo bah 
heute bie Heilmittel bes tftades bei einer profeen 
9huat)l oou itranfbeiten, bei Blutarmut, Bleich» 
fud)t, Bllgcmcinlchwäcbe, bei Stoffwechfcl« 
ftörungen wie ,>ettfud)t ( (fiicbt, Dtbeumctismus 
unb Sfrofulofc, bei ben rielfältigcn Heroen* 
leiben, H^tv unb grauen franlheiten non tin- 
fd)ägbarein 'iüerte finb. Xurch bie oielen tat* 
fäd) lieben H c ^ CT f° , *ft c ' fteigerte fid) beim aud> 
ber Befueb bes Stabes oou 3«hr ,vu 3obr; 
im 3&bre 1907 würben über 23 000 iiurgäftc 
unb ilrembe oerteidmet. (fnorm ilt auch bte 
?lntal)l ber nufcerbem ben Crt bei neben ben 
Baifanten imb lonriften. 

Uüohl bie überwiegenbe ÜJIchnohl biefer 
Befuchcr loarcn voll bes Votes- über bie, 
namentlich i«t ben legten 10 fahren, xanl ber energifchen 
3nltlQtiDC bes weit nusfehnuenbeu, funltfinmgen dürften 
{^ricbrich 311 2ßalbecf-Bi)rmont, gefchaffeiten 9leu bauten unb 
'Jlcuein rieht ungen. Xas neu erbaute, lururiöfo Murbaus, bas 


allee unb ber uott uralten l'inb«n> unb Mnjtanienalleen burd>« 
3 ogenc oergröhert« Murpart, in feinem neuen (og. frau)öfiid)cn 
Xeile wem be.taubember Schönbeit, — aus all bielem *?llten 
unb Menen bahrn Münftlcrbänbc ein fo oolirontmenes ttantes 
getchaffen, bos in un|erm beutfehen Baterlanbe unb barüber 
hinaus feines tfileidien Tuchen unb auch ben oerwöhnteften 
Vlniprüchcn genügen bürfie. — 


Bali Bonnont: 3-flrft(id}c* Aurhaus unb üurboirl. 


Unb tlUtt bäs eigentliche Murleben f — üJlan muh es g«f«h pn » 
es mit gemacht haben, öteies cigenortige glänjenbe Irciben, 
welches fid) auf b«m berTlicben Montertplah« vor bei« Mur» 
boufe unb in ben Qllleen unb glätten bes Barles abipielh 


Bnb <Onmtonl : ffiröfie Warte balle int C bereit Babehaufe. 


(Js ift ein Bilb tum Chittilefen »mb Mimmeroergeffen! Xiefes 
9Bogen fcflltdi grpugter Blengen b«i beit Mlängen einer 3 mal 
täglid) toit 3 erticrenben, wor täglichen Muvfn pelle ; biefe reifen» 
ben Toiletten unb ftrohlenben Chef Id) t er, btefes flirten unb 


bajfient iftlanje erftrablenbe Murhaus! Btohrlicb, oll ötefes 
binterläh» ISrnbrüde, jebent Bcfchauer ewig unpergehitd) J — 
Qlber and) jene Befucher bes Babe«, welche nicht für biefw 
lebhafte Treiben fd) wärmen unb bouptfSchlich ber !Hu bewegen 
berfommen, finben tijr 5Red)t. Xa locfen bie laufdjigen Bläge 
unb tfirotteu bes Barles tum Träumen unb fügen Micbtstuit; 
ba bteten bi« eleganten Vefcfäle bes Murhaufcs Unterhaltung 
bic SVüIle; ba twinlen bie burd) Trabt« 
feilbabn in 3 Biinuten emuhbaren 
herrlichen Btalbungen ber Berge mit 
ihren wohlgepflegten UBalbungcn gu 
bequemen, taum ermübenben Spa 3 ln» 
gängen, bem trunfenen Buge immer 
wieber neue fchöne Busfichtspunfte 
auf bas Tal unb bas Cfxbirge 
bietenb! — SRflftigere ^-uhflönger er* 
flottem auch wohl bie £>dhm teT 
Berge, befteigen ben non ber weit* 
berühmten humoriftifchen TBein* 
geie II jehaft „Spelunfe" erbauten 
Speluufenturm, um hin groftartigen 
Munbblicf 3 U genichm u«b bann, 
nach furjer Malt in ber Sennhütte, 
auf betn Bergrüdcn entlang, ben 
fagen haften Sd)ell«nberg mit feinen 
jetfal lenen Burgruinen unb feinem 
Busfichtsturm t« befudjen. Ober 
aber, fte (eitlen ihre Schritte 3 um 
naben Mönigsberge mit feiner, ent* 
3 Üdcnbe {Jern blide bictenben B3alb» 
uurtiebaft, am Tentitein ftrtebricbs 
bes (drohen unb bem Vulfengcbenl- 
ftein woriiber 3 U betn ibr)llifd) troi 
fdten Bergen gelegenen «'vriebms» 
tal, urlprünglich einer Cuäferfolonic, 
jettt einer uiclbefudjten Sommer- 
frtfehe. Von ,>«rne loden bie etwa 
110 « 3uh hob« „Stolle“ unb ber 
1200 Juft hol)« Blühlenberg ju 
weiterem Berg ft et gen; bem Btcmberl-uftigen bieten fid) 
aufecrbetit lobuctibe Busflüge in bas uolje ÜBofertal uni 
ben Teutoburger )!üalb. — 

Buch in anberer Hßeife ift für Unterhaltung unb 9!b- 
roethiluug in reuhitem *Jüia|te geforgt. ®in 
Dor^üglid) geleitete*, neuerbittg* rci^enb auv 
geftattetes Theater trägt bein Beiürfnis nad) 
Jcrftreuung unb tfrbetterung aufs bcjte Med) 
ttung; grabe, neu angelegte, herrlich planten« 
lennispläfce im Barl loden jur Bueübung 
biejes Sporles; Münftlerabenbe unb Monierte 
int bmltctjen weiften Wofofofanlo bes Mur- 
boufes, fowie bie hier oeranftaltctcn Beumons 
fd)weben nad) lange in ben Träumen ber 
jahlrcichen jungen Tanten — 

Ten H frr<M ber Schöpfung, bereu Befud)er- 
.tahl fielt tn ben lebten 3 abren bebeutenb 
vermehrt bot* bietet gut beichte freie 3 ag&* 
fttfdvorei in bem forellettreidten Qmmerfluffe, 
Scheibenltänbe, bas int 3 »th ftattfinbenbe 
grafte Bennen unb eine neue jfylnfobabf* 
anftalt roillfonitnene ‘flbwechflung. Ißer fid) 
’mal hertlid) auslachctt will, befudyt nud) wähl 
eine Sibung beT aben enoähnten ..Spelunfe“, 
welche tüghd) in ihrem originell ausgeftatteten 
l'ofale tagt, ober es wtrb in fröbl*<h rt ®e- 
felljchott eine Bortie m Cffel. Bferb, vanbauer 
ober 'Jluto in bie Berge gemacht! — 

Zahlreiche gefchmadpolle Billen, vornehme 
altrenommierte Hotels, eine grofie ttnjabl eie* 
ganter wie aud) einfacher itriaatpenfionohäufer 
jtehen ben Babegäften jinr Berfflgung unb laffen 
fi« bas eigene Heim laum vevmiffen. Mui^um 
es ift für 3 et>*rmann geforgt! — 

Bhrmont liegton ber Chfenbabnftrccfc H«n* 
norcr » Slltenbefcn, ba too bic ?ltisliäuf«r bes 
Blcicrgcbirqe* unb bes XeutobuTper 9ltalbesjm 
fatnntentTcffen, unb ift nach Der jel 3 t erfolgten 
thnlegung eines neuen Scbuelltuges van °öct 

Brauufchweig in 1*/, Stunden, pon Bremen, Maffel, 
ober Blagbeburg tu ü Stunben, oon Möln in 4 Stunden, von 
Berlin, Hamburg ober tfeiptig in 5 Stunben 311 erreichen. 



Bab Bnnnont: ( Zraiivdftid)e Itnlngen. 


«ab Btjrmoitt: Jflrftlidjes Sdjloft. 


mit raffiniert«! tem (fiefchmacf unb böchfier (Hegau 3 aus» 
geflattetc Murholel, bie neuen, ntufterbaft eingerichteten 
Stahl», <sol» unb Wloorbabchäufcr mit ihren 150 Babe» 
8 imtnern, bereu BäbeT und) neuer, auf möglicftiter 3 reft- 
haltung ber Mobleujäurc J)iu, 3 iclcu]jcr Blethobc. erwännt 
werben, bic «leftrifchen Bäber, bas neu eingerichtete 3nbü; 
lotoTiuiu, bie mit neuen Sdiöpfoorricbtungen verfebetten 
Cueiltn, Dam Di« weltberühmte, über 300 3aljrc alte Haupt- 


Schwärmen, Träumen unb <Scnicf)cu. BcriicfcnD fd)5n auch 
Die oon ber Muroerwallung Deranftaltetcn (rmrteufefte, 
italifitifdien Mächte, Minder» unb Moftümfefte. Zauberhaft, 
— wie ein ^Märchen aus 1001 Macfjt, — ift au faleben 
Slbcnbcn ber 'Jlublid bes im Scheine unjätjliflfT IMchtcr, 
Campions, eleltrtfct)er Wampen unb t*ämpd)cn erglän)enben 
Bar!«* , erhöht burd) herrfidie Seilerwerte unD grojtartige 
bengälifd}e Beleuchtungen, abgcfchloffen Durch boo in feen- 


MJer bal)«r bas B«bürfitts fühlt, ben ftaubigen Strafen 
ber <r>rohftabt Den Milden tu lehren, um Muhe unb l?r* 
friiebung an Ifeib unD Seele 311 fuchctt, ber uerfeblc nidit, 
jetue Schritte hin 3 U biefem beporrugtett Scbaftfinbe ber 
Matur .tu lenfett. ths iit int wahren Sinne bes Ißortes 
ein Tusfulum, ein ^uugbTouncn, an beffen Quellcu bet 3 U 
ihm Bilgerube ficher bie erfebnte t'abnng unb «Urfrifcbung 
finben wirb. A. lt. 


Die Illusirirte Zelt an q dnrf nur In der Gestalt in den Verkehr trebrnilit werden, In der 4e r.nr AnsyaW trelund U, Jede 


. DiflifESdäliton 1 

alle wider? 




lelier Art, ist nutersairt und wird periehlliHi ver0|1tQ | fl 3 1 

Jil an die Ttcdaktion der Illu^lfTHl^ClZtPVkLhhrlfi 

ie Gc-Kchäft.-*x-tclLe der IIIu8trirtcln^&ttffl^r'''?V*i(iafÄ Sftr!e^) 2 >^[r*« riÄlPrt.^ ^ I I 


, auc h da.s Beilegen ron Bnick«»chen 




JüuRrirtf^niutm 

tt> r QQ7U 1 QA <TR/trth S>te SUuftrirtc 3«itung (©erlag oon 3. 3. ©Beb« in fieiwig) erfdjetnt |ebm {Donnerstag oormittog. ©ierteliäljT- fflnrtf 1 QAQ 

Jll. üül». luU, -OUIUL Iid)er Sc.iUfl^preb: burd) bcn ©udjtjanbfl 8 frei ins £au9 8 .4 26 A; bet einet ©o Jtanftalt brltctlt -UV'' 11 1 vVO. 

3)eutfd)es {Ret i) 8 12 A. $*utfd)e Sd>ufcgebiete 8 .4. Cfterreid) 10 K 56 h. Ungarn 9 K 94 h. Sd)n>et$ 10 Q-re. 66 Sts. 3n Ägypten, ©elgien, Bulgarien, C^ile, ‘Dänetnart, Otalim, t'iiremburg, 

Weberlanbe, {Ronoegen, © 0 Ttugü[, {Rumänien, ftufelanb, Sd)uwben, Serbien, Xürtei, llruguai) neunten bie ©oftanltattfn ffieftellungen jum ©reif« oon 8 .4 oierteliäfrrli^, aujügUd) bei 
«ffteUg«büt)ren, entgegen. 3n ben übrigen fiänbem bes «Jeltpof fort eins «folgt bie buche 3ufenbung unter ftreujbcmb tjol&iübrHd) für 28 Jf portofrei ®in 3 elpreis ein« Stumm« ijf. 



Sehenswürdigkeit I. Ranges, Mittel- 
punkt des gesamten Kurlebens. 


Neues Kurhaus 


OHIO STATE UNIVI 


Ausführliche Broschüren gratis und franko durch die 


Kurdirektion in Bad Neuenahr 


Original from 


HoilanTdirrnn* M a £ en * und Darmleiden, Leberan- 
ncliClllLClgCll* Schwellungen, Gallensteine, Zucker- 
krankheit, Nieren- und Blasenleiden, Gicht, Rheumatismus, 
Erkrankungen der Atmungsorgane. 

l£l 1 V*1YI 1 ttol • und Trinkkuren, Bäder jeder Art, 

TV HI I II 1 1 lül • Römisch- irische, elektrische Licht- und Vier- 
zellenbäder, Kohlensäure Thermal -Spmdelbäder, Fango-Behand- 
lung, Inhalationen und Massagen. Röntgen -I^aboratorium. Neu- 
erbautes großartiges Badehaus mit mustergültigen Einrichtungen. 


14 11 cif 11 non • Versand des Neuenahrer Sprudels in 
naUOlVUl t/Il» Flaschen; vorrätig in allen Apotheken 
und Mineralwassergrosshandlungen. 


\Ä/AhlVlll1 Cf • Kurhotel, einziges Hotel in unmittelbarer 
Vf UUUUllg • Verbindung mit dem Thermal- Badehause; 
außerdem viele gute Hotels und Privatpensionen. 


IZ 1 1 1 1 p ■»-* ry • Im Jahre 1907; über 12 000 Per- 

IVtll II \5l|Uv5IlZi« sonen, ohne die Passanten. 


(Rheinland). 


D ai C ö WOÖ Ö ' Von KÖLN oder KOBLENZ nach 
VV “g“ # R ema g en am Rhein, und von Remagen 
am Rhein mit der Ahrtalbahn in 25 Minuten nach Neuenahr. 



564 


3Huftrirte 3 e ^ un S- 


51 t. 3379 . 2 . 2 IprtI 1908 . 





2 öie alljöljrlid), roerben aud) in biefem 3 af)re tüäfjrertb ber ^Datier ber 93 abc* unb 9 leife* 3 rit unter ber allgemeinen überfdjrift: 

Säber», ^otel* unb *Reije* 2 ln 3 eiger 

bie uns für bie „Slluftrirte 3 citung“ augeljm&en Qbtfun&igimgen über ©über, «Sanatorien, 2 rinl* unb £>eilartftalten aller 9 lrt, Rotels 
unb SReftaurattonen, Üleifegelegenljetten ic., nad) Gruppen georbnet unb uon ben übrigen feigen gefonbert an erfter Stelle bes Snjeraten* 
teils, unb 3toar in ber 3 riturtg felbft — nidjt auf lofen ©eilagen, roie in uielen anberen ©lättem — jum ?lbbrud gebracht. Gs bietet biefe C£in» 
rid)tung, befonbers aud) infolge ber überfidjtlidjen Gruppierung, größte Sidjerljcit für bie gemünzte ©ead^tung aller Mnfünbigungen, meid)« 
bei ber eiirfUtfjreid>eit SJerbreitung ber „SUuftrfrten 3 ^tung M itt alten Greifen bes öffentlichen unb geffttftf>aftttd>en ficbens 
anerfanntermaben uon befter ©Mrhmg finb. infolge biefer Sor3Üge bat fi$ ber „©aber*, &otel* unb SHeifean3eiger ber Slluftrirten 3 «tamg M löngft als be- 
roäfjrter unb beliebter ©atgeber in oielen Areifen eingebürgert unb bilbet getuiff ermaßen einen ÜJiittctpunlt für alle biesbc3üglid)en ©efanntmadjungen. 
Die Unter3eid)nete, fötale Diele 9 Innoncenbureaus nehmen ©uftröge entgegen. — ©reis für bie einfpaltige 3 tonpareille* 3 elle ober beten 9 Raum 1 äJlarf 50 ^Jfg. 

• ©efc^äftsftelle ber 3IIuftrirten 3'itung (3* 3. 3Bef>ei) in fieipjig. 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz I 

bei KdtZ«chenbrO«fa-DrO»4en. Ptiri<lkmli*rh-<liat/*Ü.-clie Behandlung nach 
Dr. Lahmxnn untrr AraU. Leitung. Llluslr. Pnmp. ln-i dunh die Direktion. E. ILOthr. 


Bad Kudowa 


Saison i Vom I. Mai bis Oktober. 

Arsmi - ritanquelle: (i«ir a n Marz-, Mut., N>m*n - und Fnunttikrankbeitni. 
UtttM»nqu«i|«: O«*«» Oicbt. Mmn- und Bkucn kt<*n. 

Natürlich« Kohlensäure- und! Moorbäder. 

■au erbahrta, »u»*eror(JeflH.oh hoM-ntiurehaltij« u. ergiekige Komf. 

KurtwM, Thfitw- und Konierts&i«. Anitatt fUr Hydro-, Elektro- und Uokt-Tkoraf*«, 
■edieo-muekaiiiaelMa Imtttut HoshwaiMrlmtung und Kiniliutioii. 

Bideirit*: (Inh. Sanititu-Rat Dt. Jauob. I>r. itcrrinann. Dr. Karfunki'l, Di. WitU-, 
IVirat - Doicani Dr. TUim* . SanitJU* - lUt Dr. Kuh», Dr. Kflbermann, IV. Mbnxe-r, 
IV. Jirodcki, Dr. Hirsch, Dr. I<oetiinK<*r. Dr. Kabii-rechke, Dr. Blorh, Pr. ächnatx I, 
Zahntest Dr. Wolle«. 

Brunnen - Versand ilurch die (*i»iit-r»lrrrtrrtunR Or. S. Land* der g, Berlin SW, 
Gi twhinMi tra**<- 107. Telephon Ami IV HMS. und die B*.ie - Direktion. Xudoim. 
l*ruaprktr erati-. durch slmtliche Reiiabiinoa, RUDOLF BOSSE und [769] 

Die Bade-Direktion- 


, _ Jtltmna, 

(•lebt. Fettsucht, Plubrim, Erkrmnkunren Brr VrrdtousppMjnrarif' and der 1-obei, VrrrsBkrsakkf tt «■», Exsudate, WO m MmraMfca. 
Linie Leipcfg-Egrr. Saison 1. Mai bis 90. ft-pirmbcr , dann Winterbetrieb. Pronprkte durrh die Hgl. Badedlrrkdo n . 


erl. Prospekt 


Sanatorium Bad 1 Brünnthal München. 

für Höre-, innere, Nerven- (ti. «/«ex. Xeuradthenie)-. 
Stofhredml kranke u. Erinluogdndiirflige.*; 

Postamt 27. " ^•■Srt l Teläphon J 1 Q~ 

Wiedererolfnet am* 1 . März 1908 . 

Jlr. jne<l. II. Corncl. Ilr. i»u<l. F. Stammler. 

t‘rn*i*riitr pr mftm d«rrh ihr Z»iiW,f/«ti. 


KlIRUAUi 


. T&ttnenfeld 


bei MObdenilz, Sarlwn-Altf nbnr*. Uhl* UlaacfcM-USBnlU-Gcr*. ft») 

Landschaftlich sch&ne, isolierte La«e auf einem Höhenrücken in mitte* eine« 
15 ha großen alten Parkes. — WarmwMsrrheining. — Eleklr. Bsleuchüin*. — 
Vier getrennt liegende V'illen. _ Pension 200— 800 Mit. — Daa guuu Jahr (*- 
' IVaspekt« durch Dr. Tcrklenkarh. 


Insel-Hotel in Konstanz am Bodensee and Rheim. 


tef SaIsoh IO. April IdIs 15. Olttotaor. TtU 

Idealer Frfthj ahn- Aufenthalt für Frennde heschan.llch«r Mähe. Isolierte Lag« auf reirnider 
Mintatur-lnael am Auafluaae des Rbritua. d. Bodenaes. Uralter J’ark. UwnTennia. Milde, staubfreie Seeluft. 


Digitized by 


denaee. Uralter J’ark. Ijiwn Tennia. 

Google 


Giandiosea Sw und Alpen- Panorama, Ala ehemaliges Dominikaner- Kloster von hohem hlato- 
rlaohem Keix. Nach dein Urteil de» Kum-ttmturikor» Dr. Kr. X. Kran« r,.Kiin*tdenkmiUerde* ( iroüherrogtumn 
Hail»*n") „Das lntareaaanteste Hotel Ln Dentaohland. 11 - Im Mai und Juni reduzierte Pensionspreise. 
Schon, bei nur 3 tilg! gern Aufenthalte Mk. 9. — |i. U). — . Illustrierte Proswkte durch d.-t» besitz er : M. Brummer. 

Oriqinal from 


unginal rrorn 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Blankenburg, öchwarzatal. „Hotel Lösche s Hall“ 

tVntralheizim*. HAdrr, elektr. Licht. Telephon. Prospekte fr.-i Be, : lloftraiteur Hl|t llttl« 


dm Verlag von d. Ci. SBcbtr in 
26 finb rrfdjicnen unb buTd) 
Lebe Budit>ani)lunfl ju begießen: 

25as Sud) ber jungen 3frau. 

©ott I>r. med §. $1 u r cf tjarbt. fünfte, 
orrbeflcrtr ttufl. 3n Driflittallemenbanb 
1 Ulorf MPf.. in »eldjenfrirtbonh S SJtarf. 

25ie groucnfraitf^citen, 

tyre Gntfte^ung u. ©€rl|fitang. 

©on Dr. med. tDittfetm ^uhcr. tötert* 
Kuflaor. aJltt 40 llbbtlbunorn. 3n Drl* 
ditidltrinenbonb 4 3J!arf. 

35asiltn& u. feine ^Pflege. 

Bon Dr. med. C. ffflr[t. f^üvtfte um. 
gearbeitete unb beretdjerte Vuflage. Bttt 
129 Bbbilbunom. 3n DriflinaTIrtnrnbanb 
« Start M Vf., in Bcldjentetnbanb 6 Start. 

itrantenpflege im ®aufe. 

Bon Dr. med. Paul Oagnet. Dtit 
71 Wbb. 3tt Orig inallrtn rnbanb 4 Start. 


S anrRat Dr.Köhler s S änatorium 

BAD-ELSTER (SACHSEN) wirrnrnrnTEEm 


Bad Altheide 


heilt 

Herz 


Dr. Möllers Sanatorium 

Gent* D'rt«»-to*«i>».ii p 

D'atet. Koren 3 ach Scüroth 


der Almungsorgane, Verdauung$- 
und Unterleibsorgane, der Harnwege 
und Rheumatismus, Gicht, Asthma. 
Brunnen- und Bade-Kuren. 
Inhalationen. Pneumat. Kammern. 
Prospekte durch die Kurkommission. 
Mineralwasser (Kriochenbnsnn), Quellsalze, 
Emser Pastillen, überall erhältlich. 


Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber in Leipzig 26. 


Durch Erlass Seiner Exzellenz des Ministers der geistlichen, 
Unterrichts* und Medizinal-Angelegenheiten vom 19. März 1907 
den Behörden zur Benutzung empfohlen. 

Deutsches Bäderbuch 

bearbeitet unter Mitwirkung des 

Kaiserlichen Gesundheitsamtes. 

648 Seiten in Quart mit 13 farbigen Tafeln graphischer Darstellungen von Quellenanalysen, 
einer Übersichtskarte und der Hellmannschen Regenkarte. 

Preis in Originalleinenband 15 Mark. 

Das unter dem Vorsitze des Kaiserlichen Gesundheitsamtes von einer aus Gelehrten und 
Fachmännern gebildeten Kommission verfasste Deutsche Bäderbuch, ein Werk, wie es bis 
jetzt kein anderes Land besitzt, will Aerzten, Wissenschaftlern und Laien in unparteiischer, 
nur von wissenschaftlichen Gesichtspunkten getragener Arbeit eine zuverlässige Nachschlage- 
quelle über Deutschlands Heilquellen, Seebäder und Luftkurorte erschliessen. 


Sanatorium Elsterberg — (IS) 

flr EatiMngsknrH, Jhrrw- n. Sttfirrfksrlkriiki. Im- b. Mmulfifoodr *. KrtolinjnkfdSrfiirr. 

Prospekte frei. S&niiAUraL I»r. Koiuc-r. i 












9h. 3379. 2. Wptil 1908. 


3lhiftrirte 3 c <tung. 


565 


Jföolgl. Bad Oeynhausen 



K»!**r Wilhelm -Sprudel. 


Weltbekannt durch die ausgezeichnete Heilwirkung 

SH seiner kohlensäurereichen Thermaisolqueiien m m 

bei Erkrankungen des Nervensystems organischer und funktioneller Natur ( Rückenmark , SchlaganfüUe , 
Nervenentzündungen , Ischias, Neurasthenie , Hysterie usw bei Herzkrankheiten, Gicht , Rheuma- 
tismus etc. ::: Frequenz 1907: 10394 Kurgäste , 20065 Passanten. ::: Bäderzahl: 233528. 

Eröffnung des mit einem Kosten au fw an de von 
f'isMHL erbauten neuen Kurhauses Mitte Mai 1008 . 

Dir Stad t Rad Oeynhausen eifertet sieh infolge ihrer schönen gesunden Lage und ihrer zeitgemäßen 
::: Einrichtungen besonders zu dauerndem Aufenthalt für Rentner, Pensionäre usw. ::: 

Illustrierte Prospekte kostenlos durch die König/. Bade Verwaltung oder durch den Magistrat 


FRAN 7 FNSRA n»“ 

O m Wmmm (pro Saison 

besitzt die Btärksten Suhlqurllen, leichtverdauliche Eiftcnaäucrlir^c , alkalische GkuUrsulzwäsKT, Idüuonsäuerlinpe. Vier große städtische Badeanstalten mit natürlichen 
kohlcmäurcreiehen Stahl-, Mineral-, Sol- und Strombödorn , den heilkräftigen Moorhädem, Dampf- und Hcißluftbudern, elektrischen Wannen- und Lichtbädern, medico- 
mechaniache* Institut Inhalatorium. Bewährt bei Blutarmut, Bleichsucht, Skrofulöse, Rheumatismus, Gicht, Katarrhen der Atmungsorganc, Harnorgane und Verdauungs- 
ergane, habitueller Stuhl Verstopfung, Nervenkrankheiten, Neurasthenie, Hysterie, Frauenkrankheiten, Exsudate, Herzkrankheiten, Inaufficicnz de« Herzens (Herzschwäche, 

chron. Herzmuskel- und Herzklappen -Ent- U art/nr ron anHc+CkO ilorThailharl flac+arrarnhc Saison vom 1. Mai bin 30. September. Jede Aua- 
zündungen, Neurosen des Herzens, Fettherz). lICl VUI I dljClIUoloo 1161 ZllGllUdU UColCI I ClUlla. kunft erteilt die Kurverwaltung. Prospekte gratis. 




Marienbad B6hmen 

Meist frequentiertes Moorbad der Welt 

028 Meter ü. d. M., subalpin« Klima, prachtvolle Proiaeiudewegc durch (ichiremhochwald in einer Ausdehnung 
von SO Kilometer, 

10 Mineralquellen :: :: :: 3 grosse Badehäuser 

Eigene Moorlager (75 000 Moorbäder pro Saison). 

Fettleibigkeit, Gicht, Bleichsucht, Blinddarmentzündung, Verstopfung, Gefässverkalkung, Frauen-. 
Herz-, Nieren-, Nervenleiden etc. etc. 

30.800 Kurgäste TH&BSÄ? 100.000 Touristen 

Mai, Juni, September bedeutend ermässigte Zimmerpreis«. Saison i Mal September. 




Diabetes-Bauer 


Wlnte^Curet 


Krfoli 


Glaf ey -Nach tl ich te 
Gciränkrw ärmer, 
wlrml für 3 ft. 13 Stundm 
ling 1 Liter HlUnskrit. 
Erfolg gart nt irrt Vcrsnnd 
gegen Nnchashme »oo 
M.T Äod. gegen? mwnduog 
von M. l.ntraako durch 
'Q.A. OlUey, Nürnberg 4. 




Maria- Thcrcsirn -Stra sec in Innsbruck. 


Grand Hotel de l’Univers 


Eröffnet seit 1905 


Vornehmstes Haus I. Ranges am Zentralbahnhof 


1)„,1 WftlnhiiM« bei Zlfjrcnrllfk wrt«"*" mit !,.-r»,.rrA R i.hd rin- 

l)tl 1 \ \ AlS 1)11 11^ In Tli II rin pch ird«*™ , "-n Am 

~ ,n inOJlnrPB An*ultrnrm»l<lrUcl»Hril- 

maUtodan. Yoncfigln h geeignet ni FrÜhJahrskumi. Elektrische Bclrnchlung. Zentral* 
llrixung. Grosse Erfolge, beste Empfehlung, rruapakta d. d. Besitzer Dr. mH. A. Müller. 


Innsbruck 

Tirol, Oesterreich. 

Hervorragendste Fremden- mul l.'nivcrsitätsstadt 


der Ostalpen in wunderbar geschützter Lage. 


Dr.Weiser Sanatorium 


iilviduelle Br (Hindi* «• u.u..«,uiu..p 

für Narvan-, Frauen-, Heri-, Magen-, Darm , Stoff« •chselkrnnhh., 
Geh- u BewegunotttBrueian. Fhyalli -dlit Kurmathoden Zander- 
Institut. Vibrationsmistige, «euotte HeilmattiodM. Klektr. Lieht _ 
Zentralheizung. Minderbemittelte entaprech. PrelaeriaA.sBigu*ig. j 3 ? 

Behandlung chronischer Falle nach bewahrter Methode. 


Knotenpunkt der Brenner- und der Arlbergbahft, Köpfstation 
der Lokalbahn nach Hall (Solcnbad), der Mittel geblrgsbubn 
nach dem Kurorte Igln, der elektrische« Bahn nach Fulpmes 
im Stubaital, dem Ausgangspunkt für herrliche Gletschertouren. 
Übergangsstation von und nach dem Süden: tun Aufent- 
halte nach Badekuren besonders geeignet. Winterstation 
mit trockenem, sonnigem Klima, für alle Arten des 
Wintersportes empfehlenswert. 

Hervorragende Sehenswürdigkeit: 

Riesen- Reliefkarte von Tirol 

im Oarten der Lehrerbildungsanstalt. 

Auskünfte erteilt und illustrierte Prospekte versendet kostenlos 

die städtische Verkehrs -Sektion. 


Wer 

reist 


mit? 


Sundrrrshrtro <1. Ürutsrh. Tnurlatra- 

Vaeela. mit gro».»-» Katnubunpfeni. 

1) fl, Juli »l. Itau-i Marseille, Algier. 
Tuniv-Karthag». Palermo. Taormina, < a- 
prl, Aea|M*l-P»m pejl. koM 3 Tag.- AJacri«. 

Mira: l*rria i-iiurliL Bahnfahrt II. Kl. 
Ua IIa&c-I aurück, Labdlourvti inbegriffen 

.4 380,—. 

2) V. An*o«l: Vinllaml.falirt von 

Hamburg bi* TWulkjem und aurück, mit 
Besuch der arhOnabrn Fjorde; l'nis von 
j» HU- an. C«.5l 

AuafQKrl. Prospekte ▼. UcachUtaf Dhn-r 
W. Npafa. Berlin W., Bfttamtr. 21. 


II I Bad Wildlingen! 


Hotel Fürstenhof und Hofei Goecke 

allererster Rang. — Zimmer mit Bad, elrktr. Licht, Lift» Zentralheizung. 

Einziges Privathotel mit eigenen Mineral* und 
Sprudelbädern. — Vacuum-Reiniger. (639) 

Telegr^Adresse : „Kürrienhof“ B«. H. Goceke ft Söhn*. G.m.b H , K. Hoflief. 


Digitized by google 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 











566 


3nu|triite 3eitung. 


9Jt 3379. 2. 'Jlpril 1908. 


■ 



/ISTYflN 

HEILT GICHT 




am nichtigen 


S nermannsraai in sienennurscn ^ 

(über 2500 m). 8 cUm Umgeh., graa*»r l'ark und Wild; berühmtes Hol bsd BsU bürg ; 
Mehtlfel. Luftkurort Ungarns „Hohe Rinne" (1408 m.). Bill. Aufenth., von. Hotels 
u. CaWa; deutsche Schulen u. Kirchen; gT. OemAld«*emml. u. Bibliothek, Muiwli. 
«i<-uw«-h(-sTheatcrlmW lntcrhalt.ja.hr ; hervorragende Knrixertc.tirosa.ftcbwimni-, Dumpf - 
u. Kiirhatl (t. ITuf. HoiTmter-MDnrhrn erbaut). Elcktr. Belichtung u sutdibshn (480)1 
rnmp . u. AuskQnfir «mit v. d. fremden vnrkshrsfcanilsl In Hermanaetadt. 


Neurasthenie 

ung. Preingek röntea , nach den 
■ Werk (3c*> Seit. , viele 

Wirklich brauchbarer Ratgeber und sicherer Wrgireiser sur Heilung. FUrMk, 1.60 
marken tu besiehen von dem Srrvrnnsnalorlum ..Nllvsnr'.Urnr.ll (Schwell). 
Letztere* ist d. g*»a«Jshr geöffnet, an«*chlle»idlHi (Br mlnnllche Pstientm. Krfolgrelchats 
Heilmethoden, ei nt lg ln Ihrer Art u. Wirkung. Klima für Neurastheniker besondere günili*. 


uuu 

In Brief- 


(Vmrnsrhwäcb«) 


Stottern riJü^-Sr 

— i . ■ - . i .. unter Garantie 

C. Bach holt, Hannover, Hortfmannstr. 14. 


Waldhaus-Flims, Graubünden (Schweiz). 

Für d«n Sommer oder für das Jahr in geschützter, klimatisch sehr bevor- 
zugter Gebirgv- und Waldlantlschaft (1150 m B. M.) herrachaflUcbe Villert, 
eine «tim alleinbc-trohnen^dne in abgeschlossenen Eingewöhnungen io vermieten. 
Modernste Einrichtungen, elegant möbliert, Zentralheizung, Bilder etc. (043) 
Nähere Auskunft erteilt K. Nitz, Chur. 


Vornehmer Frühjahrs- Aufenthalt 

|| B^^ B^B Schönste Lage G d Hotel National 

® ® Hai» daa nAufcrhea OftivieMVAeeina. Zimmer von Mark 4.— An. Illi 


direkt am See. 


Haus 4 h Deutschen Offiziersvereins. Zimmer von Mark 4.— an. Illustrierte Prospekte. 

AA~ *zia« — m~- : NATIONAL 


OHIO STATE UNIVERSITY 


tw den Ronlr-vard» and dem Palais- Royal, höchst komfortable* Familien- Hotel. MM|« 
Preis». 7b Zimmer, < Hüten, Itauch- und I.esv-^sJpn- Köche und Keller ersten Ranges. 
Zimmer mit 1 Bett von 4 Kr. an I einschliesslich Bedienung, rlcktriacber 
Zimmer mit 1 Betten ron 7 Kr. an I Beleuchtung und Zentralheizung. 

(HbelfrOhstQck 3 Fr., Diner 4 Fr, Untaurant * In carte, - Bader, Telephon. 
ÜIrktrNclicr Au taug. Besonder* Ammgctnenls und Pension. (781) 

lyN-gramm - A<lr(.->y» : Mrrndsen - 


Empfehlenswerte 

Spediteure 


b *M kugaf nipWtk«. taappick ad lattnJarinopi nicht bsWigni atem Kda kr ludnta.iHm fine a ade 

Kreme *rWN~dtlr(*.Maetfhe,JiMO*Jf fnrl. Jankowaky * Maas, Veesol lofflg . 
Ihrr.drn-Vadadti Nwaori luuifQitiOier-An- - B »41SolucZTsh.N Katsncr. 

u. Abfuhr PtteiCo., Dnsaiien-Nwutadt RimiC.Stein.kfl.llofep 3til*iamdiNp*fTui. 
TW.KÄu. 6b&, DTMd^n-Kritslr. TVI. UNS. WaraetaBieMaurycyLuzeitiburg.gt'gr. 1)469. 
K<»ts. lnr« a'— r ^. r.t Muts, amll. ftahnipedit. W i e.l»a<l«-n L Ketlcnmajrer. kgl. llofa|>ed. 
l/el|SKlg Leipziger PnckctfahriAlbcruMeyrr. Wirsbaden W.Kuppcrt4Co.m.b.H.Mdhhf1 
jj Wegen der Beteiligung an dieser liste erteilt auf Verlangen Auskunft die 
lllustrlrte /.rltiinr (J. J. Weiter). thtrllnn« für taxelren. In Lel|tsl*. 


RINDEN HOF 

COSWIG bei Dresden 1 

Sanitälsral Dr. Piersons Heilanstalt 

f*r Gtnüti- u. Nervenkrank e. — EaDitlu|lkirn. 

Ulivstr. Prospekte durch di» Direktion 

Or. med, Friedrich Lehmann. 


mit öem eleganten, aufs komfortabelste eingerichteten 

D oppelschraubenöampfer „Grosser Kurfürst“, 

beginnend am 27. Juni d. J. von Bremen aus. 

Dauer der Reise: 28 Tage. 

Preise der Plätze: Von Mk. 600.— bis Mk. 2000.—. 

Route: Durch Öen Kanal unter Anlaufen von Southampton— Cherbourg 
nach Greenock (Glasgow) — Island (Reykjavik unö Isafjorö) — 
Spitzbergen (Aövenibay unö Bellsund) — Norökap — Hammer fest — Tromsoe — 
Di germulen — Drontheim — Molde — Merok — Guövangen — Bergen — 
ODöe unö zurück nach Bremen. 

Ende der Reise: 25. Juli 1908. 

Da der Norödeutsche Lloyd In diesem Jahre nur 5ie$e eine Polar- 
fahrt veranstaltet, ist 

baldigste Platzbestellung empfehlenswert. 
Nähere Auskunft erteilen 

Noitldeutscher Lloyd, Bremen 

Abteilung Passage, Vergnügungsfahrten, 


sowie dessen sämtliche Agenten. 




kWVAV 




RHEUfTIA.ISCHI AS. EXSUDATE 

Ganzes Jähe ge öffnet. — 

00 ° C. txhwefvDhermcri und BchUnunhliar. 
Urne. gn«wtige Hotels mul ItadchSuser 
mit :il lern Komfort. Ntrg 
RH. IV handlang. IYnSpekte. Oie 

BsdgdlPSkdoa I» P. ( Ungarn. 

r»n der Uauptlin» Berlin -Budapest) 


Rheuma. Neuralgien, Haut- u. Wundkrankheiten . chron. Morbu« Brightii 
Gicht I LShmungen und bei verschiedenen Frauenkrankheiten. Ischias. 


Ls* Unübertroffene Heilerfolge 


Krapina-Töplitz 

Thermal-Kurort ° wa9 9er -Trinkkur. ° ^ 5üu!^h!vli*i. 


V»n litiritatrn ancrfci nn t du stärkste, hiilkrstti iste «.sirlaasife rstfltakilvi Thtrsil Heilbad 11-44 Crlsln, 
Du irisstc TMrsil Baals ia Eings : itatl|«f Za- sad Ahliaf 3101 Liier ta der Hiaifa. 

fv-pumt'- Sarmor , Stanri-n- und Osschehader. Finnig in ihrer Art bestehrnd« Sudarien 

(fkhwilskammcm Geöffnet vom 1. April bis Ende November. !*"•'«- 
i-rmllMiguiiK bi« 1. Juni unil vom 1. September. ItatlcAm Dr. Ed. Mai. — Kurhaus mit 
Wohnungen . T»ll«tor hygienischer Komtort. VortDglichw Rmtaunnt und 
I,.» - und KxnrerKilionsniile. I.if« WaivLIlmhn. Prachtvolle Parkanlage». .Sündig« 
Knrmosik. Sport plfltae, schöne Pfarrltirc ho, Kciiiiioticn etc. Automobil (jarage. Automobil- 
vsrmiotunt). — Von dnr Station „Itohitsrh” Ltkalhsbn tirohelno- It'»ht(»«.ti . ,M>» w*igtutg 
(Wion -TriMtMStracko), 2 SL Station Zalatk-Knapina-Tnplit« (C*»kntwni - ,\k mm erstreck») 
1 81. An beiden Stallone« Pwitl*n< lauer . I*rirntwilgen. Pnvst - Automobile gegen Be* 
atcllung bei der Ikuh-din-kt i>.n na< h jeder liahnatattoti. — Protpekte und Auskünfte erteilt 
Bedetti rehttoi» Kraplaia -Töplitz i Kroatien). 


PARIS 

GRAND-HOTEL 

Vornehmste Centrale Lage am Opernplatz 

MODERNSTER COMFORT 

Prächtiger Wintergarten 


Dem iii^i Granu Hotel de Halte 

■ I <Vollallntlig renoviert.) 

aki oa nuo ac nichoiiou. 


Waldhaus Films t" 

Kur- und Seebadanstalt. <™> 

Beliebter voreehmer SomraeraufenthaU. Inmitten ausgedehnter WAUIcr und gmssarttger Obirgswelt nihig und staubfrei gelegen. 
Ehen» Waldcjmsiergfinge. Secbtldar. Hydn >-Klc k trt iliu-xapk-. Ein Eldorado (Cr ErholungshcdOrftig*-, ein Pvradiua für Kinder. 

Kurhaue 330 B. Hotel SegflOS 75 11. Poethotel 45 B. rnmpekte graüa durch die Direktion : Ed. Bezzola. 


GgAgfi höteL DITALIE 

lirlirf\|A» BAUER- GRÜNWALD 
1 C.ni-1/lv JUL.eRÜNWALD 5DN.BE 5. 








9k. 3379. 2. Slprtl 1908. 


Düuftriite 3 c itung. 


567 


nerders 


Konperfafions* 


3. Auflage • ficht BAnde • m 100.— 


Lexikon 


REISEWERKE 

aus dem Verlage von J. J. Weber in Leipzig 26: 


Alpenlandschaften. Ansichten au* der 

deutschen, Österreich, und schweizer Gebirgnwelt. 
Öroes folioband mit 97 HoluchnittUfeln auf 
Kupferdruckpapier und lö Seiten Text. In 
Odginalleinenband mit Buntdruck, Goldprägung 
und Goldschnitt 20 Mark. 

Hochtouren in den Alpen, Spanien, 
Nordafrika, Kalifornien u. Mexiko. 

Ausgeführt und beschrieben von Raimund 
Schäfer. Mit 59 phototypischen Abbildungen 
lind 7 Farbendrucken nach Originalaquarellen. 
Preis 10 Mark, in Leinwand gebunden 12 Mark. 

Dresden u.die Sächsische Schweiz. 

19 Viellarbendrucke nach OriginaLaquarellcn von 
Ptöf.Pau 1 Pr eiasler in TVrcftden. Preis 2 Mark. 

Die Hohe Tatra. 7 Farbendrucke und 
26 Holzschnitte nach Aquarellen von E. T. 
Compton. Text von Dr. Paul Habel, Nebst 
einer dreifarbigen Karte. In Grossfolio - Mappe 
10 Mark. 


Im Pharaonenlande. Ein Lesebuch für 

Ägyptenreisende u. Ägypten freunde von Konr ad 
Beyer. Mit 25 Abbildungen u. einer Karte von 
Ägypten. Preis 5 Mark, in Leinw. gebd. 6 Mark. 

China und Japan. Erlebnisse, Studien, 
Beobachtungen von Ernst von Hesse* 
Wart egg. Zweite, vermehrte und verbesserte 
Auflage. Mit 212 in den Text gedruckten und 
61 Tafeln Abbildungen sowie einer Generaik&rte 
von Ostasien. Preis kartoniert 18 Mark, in 
Krokodil lad er gebunden 25 Mark. 

Samoa, Bismarckarchipel und 

Neuguinea. I>rei deutsche Kolonien in der 
öüdftcc von Ernst von Hesae-Wartegg. Mit 
39 Vollbildern, 113 in den Text gedruckten Abb. 
und 2 Karten. Preis in Leinwand gebd. 15 Mark. 

Siam,das Reich des weissen Elefanten 

von Ernst von Hesse-Wartegg. Mit 120 in 
den Text gedruckten und 18 Tafeln Abbildungen 
sowie einer Karte von Siam. 1 ‘reift geheftet 
12 Mark, in Original leinen band 15 Mark. 



Th Lirinaer 

WALD5AriAToKiUM 


5 cHWAKZEcK 

b. Blankenburg i. ithwarzalhale 

Neaaeitliohe Wobnaaga- und Kur* 

Einrichtungen. Für Erholungsbedürftige, Nervdie, Herzneu* 
rotlker, Rheumatiker, Blutarme, Frauenleiden. Besonder« 

Abteilung tHr Wagen- und Darmerkramkungen. Rildergchmückt« 

Lei i* Atze and Bedingungen unentgeltlich. Leitende Aerrie und 
Besitzer : Dr, Wiedeburg and Dr. Schulze. lUus&ret: Dr. Goeti. 




Dr. Sfarcke’* Sanatorium 

„Schloss Harth“ fSLKtttfjfcÄ 

FOrMee ven, Herz- u Innere Kranke. 

X«i ne Tub«rk uloae . HerrLL age- ,G r.Neqbaq 
« hOctnt, Komf, Beatr Krf Jll. 1‘rosp. frei. 




Verzeichnis der Vorlesungen und Übungen* 

welch« an der 

Königlichen Bergakadenie m Clausflial i. \\m 

Im Sommer- Scrnr>tcr 1UOS fron 23. April bl» 31. Juli 190H> 

gehalten werden. 

Die Ziffern geben die wöchentliche Slundcniikhl an. 
w: Technische höhere Mechanik (2); Maschinenlehre, Entwerfen und 


ind: PhjrsSk. 2. Teil <5); Physlk*li»-h«-* Praktikum (2); M«t-hai>j»che WAnnethwrie 
khddldk ••• I • :• ! ' • I- >». Hill/; 1 : in:.-. 2. T.-il 

|5), l’hy ni kalisrhr Chemie einigrr tt-dinim her Vorgang» (1); qualitative und quantitative 
chemisch« Analyse. tAgliebm Praktikum unter Mithhlfo dreier Assistenten; Massanalyse 
mit L bangen ft); lAtndirpMbie-n-ii . ?. Teil (3). — Profawor I»r. Bt-nce-at: Geologie, 
2. Teil (8); Gool ogisehe, Praktikum (2)| lag.-rsntttent.-hre i J;.; Paläontologie, • , Teil (2). — 
Professor ST, X,; IKihere Mathematik und Mochanik, 2. Teil (7) ; Anwendungen der höheren 
Mathematik für Martacheidwr <2); HphfLriKhe Trigonometrie (2). — (keh. Ikvgnt Profeew* 
Dr. Ing. Köhler: Aufbendtungskundn (ii). — PrefeaMT Hfrfhnaan : Salinmkutule (einsc-kl. 
Verarbeitung der Kalisalze). (1); Abriss der M.-tallbüttenkt.i.d«- (2); MetallMUlen künde, 
2. Teil (4); Klektromeulluncie, 2. Teil (t) ; llrutenm.'Limisrh.-H Praktikum i täglich); Mctal- 
lurjrisihe Prubierkunde. Praktilcutn (t), überdies für Vorgcrfkcktero an allen Tagen, unter 
MithOlfe eines Assistenten, — Professor IKnnn : Eisenhüttenkunde I, 2. Teil (21; Eiaen- 
hüttanfciinde II, 2. Teil (4); Mutalliuvisch.« Twhwjlegb*, 2. Teil il); Eiftttip-mbierkumt, 
2. TMI (6) ; KntWerf.'h von KlaenhOttenaiilngen, 2. Teil (tl); unter Milhülfe eines AsaijiU'nten : 
MetalloKniphie de» Eisens (1); unter Milhülfe eine» Assistenten. Ausserdem an mehnmi 
Tagen Übungen im Km wert er» und EUcnprobierkunst, — <H*vlwTKnmto-Mark*ch«idir 
irthrfce: Maricn-heidekun-st mit Übungen. 2. Teil (8) ; unter MithOlfe eines AwttiBtm; 
Abriss der Markacbeidektindo, 2. Teil (2). — Geh. Rergrat käst; Einführung in das 
bOfgarUche Recht (4). Oberborgrat Flacher: Verwaltung» künde (3). - - M.-dizinalrat 
Dt Kleba: Erste HAlfeleisiung bei l'nglacks fallen (1). 

Prlvaii «r)e*nncen: Ambient L*r. Ilaimtgürlrl: (ii-ntcinMiiikroakopie (2) ; Über 
gnstcinsMIdcnde Mineralien, rumnetweiso Silikat« (2); Mineral oßischts Praktikum (2). — 
Assistent I)r. Andrfe: Oaolagio d» Hartes (2); Geolngitcbes IVaktikum (2). — Assistent 
Dr. %lmm«rmaiin ! Elektioljr*.- mit Übungen (2) ; ßasanaljrae mit Übungen (2). — Assistent 
Dr. Borger: Einführung in die Chemie für Mark scheiden- < 1), — Assistent Markscheider 
Joehum; Markscheiderist hen Zeichnen (2). 

Der praktische Vorbereitungskum« beginnt am 21. April 1908. Programm« sind 
durch da« Sekretariat unenLgeltiicb zu beziehen. (5701 

f Tauath al ln llan. den 8. Februar 1908. 

Der Dir.-k t.n : f r. Ing. «a. Haihler. 

Carolo Wilhelmina. 

Herzogliche Technische Hochschule 
zu Braunschweig. 

Abteilung für Elektrotechnik. 

Beginn dt * Sommer. Semester, im2S. April 1908. Programm« sind kaetenlr«T«iu Sekretariate 
b. /I.li.-n. Zu j.-ler w.-ii.rrn Auskunft ist der Vorstand Profeaior Dr, Petikert bereit. 

Vereinig, t* Sthmidt* 

>TI t tl.m a n n M-Iae Ia h ru tt alall«n. 

K Luten Septlma bis Brimn. Bnndorkurse für Kadcttf-n-, Fkhnrichs- 
_ I- n. a. Prüfungen. Rew Ährte LebrkrMU'. Günstig Erfolg«*. MADIzt- PrriM*. 
it« und Pro»|>pktp. Kiel. JTli-mannswr«-* 68. I»i »■ liin kllon. (J37) 

Mi. b, lt>»7 all.» I ■ Prflg. , ).•> rt «flintl. Kilif . q 


Kieler Privat- RealseIiule. T 


IBiUenfoIonte 
fiöfent^ | 
bei IDresben, 

Im tHbtni flelefltn, hurdj Dolbtsc 
(>öl)cn3ftac Dor 'Jiorbtuinb qe* 
((1)081. Piflnrt Itd) brlortbrr, als 

(«r liitlirfilt 

■u. bietet neben gtfunbem flufrnt* 
halt in ianblid)*T ^urfldqcjoaen* 
beit Die LBonflftc btc 9ldbt f tnrr 
©rohitöDt. (Xcrsbru i(t mit brr 
Staatvb^bn in 10 UHmiten, mit 
her elettri((bfn Strnj)eMbal)n in 
30 aninuten ju errtifben.) 

ÜHobcrne, bcltuglid) eluorrfd)* 
feie ttinfamilienbauler (olibeftee 
«auart, (oroie ©auDldhe ocr* 
(aufm biltiflit 

(fiehriiöer 3iUet 

Vllclitc für ?frd)it(ftiir n.$aU' 

pe(ir. 1867 D^Äff gegr. 1867 

(Dbrrldfiitilillabrbrttl 

BrhMftTaöe 6 u. 8. 
fiaitrftrllt brr i>toatib»br atrtntrsntu. 
Daitrflrii» brr tUMi. 6Un ; ID n Ara lief. 


i 


UniocrfitatScnaJ 

CoTlefungsBctjeidjnia uer> 
(gnbet foltenloa MniPtyfiläfsamt. 

Berlin W. SO. 3letei«(tr. 22. 

Itorbfrrthinqa * AnRalt 

oon IlT. Dr. 3-lf(t>er, (6iö) 
1888 ftaatt. ton3e([. fflt alle ÜJhlftar. 
u. 64nil«amltta. llnterridjt, Tiajipltn, 
Zitd>, iOobnurtfl o»q£|lt4 empfohlen oon 
b«n böcbflen Hretfm. Untthcrtroffrnr Kt» 
folgt. 1907 bc Itnnöcn 87 »Ibtturienten, 
107 3dbnrt(f)e,i6eefdbrtten,l6 Brtmaner, 
1 1 «Inj Ährifte u. 1 0 fb r b3b rre «S <b ulftaffen. 


^^"""Rhrlnfachea ™ K 

Technikum Bingen u 

I Maschinenbau, Eleklrotechnik.H 
^Automobilbai^B^ü^^ 

^^m^äün^rt^sTJI 

ligogimiWull 

am Mdritxsee, 

iwiacthen Wasser und W»I<1 . äuüwrst gesund 
»legen, bereitst für alle &ch ulkluton, £lm|.. 
Prima., Abiturium tot. Beatens empfohlene» 
Pensionat. Hehulam. Referenmn. (594) 



Äöiitülid) 3ä(l)fiirtic ^(LtiiifiiDtniic 511 Treibern. 

©ieBorfrlungen unbÜbunpett i»n 6tublen|ahrr 190« in05>beflinnen am 13. Cftobrr. 
T)te Bortrflfl« Im ®ommer(enuftcr unb her praltiftb-berflmdTmiidje «orbrrrittmanluro 
nebtnen «m 28, flprtl ihren Wnfaitfl. Oieludjr um 3«laf(uitfl tum Tl»rberctmna5.fur6 
|inb bie tum 18. flpril_bctm Setretariat bet Berqalabcmie eirttureidirn. 


►Jbi» «um 18. flpril beim (Sefretariat bet fierimfabeniie einjureitbew. 

Ha» Programm, etatut tmb ble tti(»elj8r(öen TOifBUttihgabertimmuuaen I3nnm 
fltflellltd) »am erfretariat bet ogen torrben. 



m ■■ der freien Hansestadt 

[echmkum Bremen. 

Auf nahmebedingung«n Ihr alle Abu-ilun«.-n : VolkaschulbLidung und 
praktisch« Tätigkeit. Junge Leute im Besitze- des Be recht iRunus- 
schel nes Obcntpringou di« Vorklaasu* in Abteilung B und C. Kciftaeugnisae 
«ron Prvuaa«n und vom Redchc anerkannt, 

Abteilung A: Baugewerk schule für Hoch- und Tiefbau. 

All« Tiefbauklatwn Sotnincr und Winter. Fünf aüfst«ig«ndc KLa«.scn . 

Abteilung B: Höhere Maschinenbauschule. 

(Oberklaaju* für allgt-nudm-n und Schiflaioascliint-nbau uttd Elcklrotcchnik.) 
Abiturienten anderer AnnalVti werden in eint- der Oberklaftsen mr 
Ausbildung in einer »pes. Farhrichbutg lufgenommoi. 

Abteilung C ; Höhere SchifTbauschule. i ^ sü» C | l i 11 e*b«u- 

Abteilung D: Seemaschinistenschule. | labontnrium mii'^-nw 
Abteilung E: Gasmeisterschule. I ****~x**-*^ 

Kwiea bodmuetidea .Hchulgobdude. Groa.« Lehratittclauntolungen. (778) 
Pro-gram in.- und Auskunft knsu-ntua durah die Kanalei des Ttschnikumi. 
1^-r Din-ku>r : Pn f Walther Lenge. 


Dr. g»4jujtec’0 fnflitnt, 

— A«#T. 1882. — Uribiig. Sibonirnftra^« 69* — flrnfion. — 

Ooxber, für Woturiläts* unb frima.DriifBnfl (audi für «Itere u. f. Tomen!). (SU) 
■ " ®Wl r *'8 r «to* , *ww«(nidit Dcrfehtf Cbrrtert. bc(tanben (djomtad) 1 ,3.). 

. . bie MbitriA». uni SccfaKttnuWSfM«. 

» •* ®N f Blaffe« Ifühtrer Spulen (jdjnelle jßroerung b. UbergSngcn u. 3urüetbl.). 

grfolfle f. ^rolpett, p r . (>. ZdiuiirT. 






Amthor’sche Höhere Handelslehranstalt 


OegrQndet 1846 . zu Gera, R Drei Abteilungen. 

Hebftrd lich g lidhllf«. Reirej? ug nl„« bwKbUgtm fllr den olnJIhrig-rreiwilli|jen ■IliUrdismt 

* *“ ' ‘ " Proapzdcto koatmlo». <S78) 


Schtilpontlonaf. Anfang dm Schuljahrs nm 22. April. 


“ KBnlgrwkeh 

Technikum Hainichen 


>sdÜ.Lslnfm.tor. IVogr. 


lenk 

IimJ| 


3«r*itnt «oltr 

ainirga« l.XSBr. 

»ittiabt.*, Pfäbnr.*, »Ibiinr. («>rnui cw) 
ödtnell. f(d)tr. y x . frei. 




(hoclüntomuant) *era«ndi«n graiial 

Prltz l u|>*r A i o, Dri-„d rn Kt VL I 


Q 


J>ie grosse Fra^e 

dor IJeblirg der Dtmi-n, der lAwe 
des Salons, ist in dem Bache 
»Der »rn iisant e fifarll- 

Ä * Charit“ r* gelöat. Beaten. 

anerkannt » o r«0g Ile h ,te 
Sammlung d.-r nonentcn und 
inU.-n-asaiitesten Spiele, Vor- 
träge , S-henfragcn , Anek- 
dotrn, RAuw-l, Karten- und 
tonsligen Kunststücke. Vor- 
«üglickiU-r g e»*‘l lM-haftl . Rat- 
geber für jedermann, rn.it 
gr> rasen» Anhang; „Wie br- 
□ehmc Ich mich In (•••»«•I lÄhaflan.'“ Preis 
Mk. 2.— Fritz ('««per A I o.. Üreaden in 83. 


iiiioiiinii-teiiirrÄr 

Dir. Hepke, Iriifeu .l*dtat>u ( i.^rg-Aib-«. 
Perwäm. Pnrap.Mk'lia«-IU br*tand.aii. Schüler. 

IIIiip inaurlsvli-e lOntliiill iiiilt 

Bf, wird j<wlti CiiarakU'rbeu rtei lu h« ruuh dar 
Ullondarhrift. Sk lose .9 Mark. 

P. Jmrkrl. Glrlirllz. Zibnrratr. 1. 

kJ ersetz für (L Fach- t 

Bkhuluntsrricht durcl ' 
dis^.ehrmtth Ruslin 

miferri<-ht:v 

Eagl.,haiHaliieh. GrlCrhUt h. 
Halhemktlk. Grog r«i>lil<*. Ue* 
»rlilrhte.lJlerii(urgr»cll.,llan- 
•iri.horn ipiuiilrDi , Handelt* 
lehr«. ÜsnltketeA. Honinlior- 
rent li-fire , RdcKlUhr., Kunat- 
«e*rlilclit., Pid)o<. 0 |iti..r(iyslk, 

< tirinl«-. ,atv1rge»r||„ Cvangrl. 
B. knlli. KiMIglon ..rutlncttglk, 
■Isrmon ledehre* Mpaographle. 
■’oat d ln>4t^re,rgrs|i\endlen«t 
hiaatorfkenbaliDdlrnkl, Vwr- 
>itii>tga- urt«s Ju-ilzNsir n«i, 
IlecB^tvrra nllungtullrnh 
Ilse/*, 7.oll*l>lenal. Olkaten 

Speiislpruapakt« und ... 
ioung»chroibci> gratis u frai 

iustiaacht), Lehrinst., Pots dam-P. 

(4?H> 



(Bücherschränke 


Zum ru iam mensetzen | Binit, 
Wtii« | Beliebig zu vergrOs-sern | f»t, 

Eine Zierde für jedes Zimmer 

r SocgatcacN Bömh 


Wer alles wiss 

VMrteljihrl. d. Post od. Buchb. 3 M, f d. Krv«b 0 

Digitized 


issen viU|- 2 )er lese .^as £ehp. , 

by VjUUgiL THE OHIO STATE UlWfFt^HY 


*1 östlich oonc. 
». best. Pen». (. all. 
Mil.- u.&Awl.-Ka. 

lOrllta.HJitUsjUti 

















568 


3IIuftrirte 3e<toi<9- 


5Ri. 3379. 2. Hpril 1908. 



4 Julius BlUthner, Leipzig 


IIof-Pianoforte-F abrik. 


< 3—- -□ Königlich Sächsische 

Hoflieferant Ihrer Maj. der Deutschen Kaiserin u. Königin von Freuten, Sr. Maj. des Kaisers 
von Sachsen, Sr. Maj. des Königs von Bayern, Sr.Maj. des Königs von Württemberg, Sr. Maj. 

. rvfy> * * » . Rumänien , Ihrer Maj. der 


von Österreich u. Königs von Ungarn, Sr. Maj. des Kaisers von Rulsland, Sr. Maj. des Königs 
des Königs von Dänemark, Sr. Maj. des Königs von Griechenland, $r. Maj. des Königs von 
Königin von England. * & 


* iuuwuucu, uinrma|. uci 

Flüget-Pianinos 


Prämiiert mit nur ersten Weltausstellungs-Preisen, zuletzt Paris 1900 und St Louis 1904 mit dem Grand Prix (höchste Auszeichnung). 


2)ir25üch(r „ 
6rs 6futfrtifnSau(rö 

herou*<jtfiVt»cn D(>n Otuöolf 'PrMbrr. 

tSJöihintl rin iTinrnbnni*! für 'Pf 




■ null Im ,.m 
r.'tuiliiliiiiiMunjni 'i 


feilte erftbien : »anb 24 : £cutfd>er fjumor, 2. Cant». 


Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber in Leipzig 26. 



Probeabbildung aut dem „Lehrbuch der Praktischen Photographie". 



S PP och«» £ bl Hl£S W 

Alle verschieden! S|| 

100 Adn. Mm. Anstnl« M- 2.- 


Lehrbuch 

der Praktischen Photographie 

Sechste Auflage, auf Kunstdruckpapier gedruckt- 

Völlig neu bearbeitet von 

H. Kessler 

Profesaor an der k. k. graphiachcn Lehr- und VersucbaaiutaJt in Wien 

Mit 141 Abbildungen und 8 teils farbigen Tafeln. 

In Originxlleinenbftnd 4 Mark 50 Pfg. , 

„Das Werk ist ei« ebenso gutes Lehrbuch für den Anfänger 
wie ein Nachschlagewerk für den erfahrenen Photographen. 
Ein Vorteil gegenüber den meisten anderen Lehrbüchern dürfte 
darin zu erblicken sein, daß neben der monochromen Photo- 
graphie auch der FarbenphotograpNe und des Pressen dnick es 
gedacht ist.“ Apollo (Dresden). 

Ausführliche Illustrierte Prospekte Ober vorstehendes von der Tuch- 
presse Oberaus beifällig aufgenommene Werk atehen unentgeltlich 
rur Verfügung. 


S ana. m. I. 3.50 IBM wndL rar. L 
Antnlha . . 4. - M Matste . . 8.- 
m Eafl.lUka. . 4.50 M Frau.lata. .4,»0 
Max Herbst, hM. Hamburg Z. 

Grosse illustr. Prei5li>ts gratis u- franko, 


hslirotöhlf mm Hcbir-bcn o. Selbst- 
fahren. K rsmkenaennel mit und ohne i 
Klonet t, Retttl-w-br. «teil bar*-^^|^g 

hopft i*v n.kl.*«Mt» un<! 

■Ile k runk.-nmr.hel 

Au*. Spauet-fibfre 


Digitized by 



Oster- und Konfirmations- Geschenke 

sowie Schulprämien 

aus dem Verlage von J. J. Weber in Leipzig 26. 


Samuel Smilee’ Werke SÄlE'Sr.iZS 

50 rf.. in Leinwand fnbunder 6 Mark; Der Charakter. 
8. Auflage. Lsbss und Arbeit Dis Pflicht Die SfwmmlLsH. 

2. Auflage. 

Selbsterziehung. “ 

autoriairrte Übejwttung *on Li*. I>r. I-Ytedr. K irr lauer . 

3. Auflage- In (iuuileines grbundm 2 Mark. 

Lrkenne dich selbst! ZSSSZLZJ27SZ 

(linnen. Sl.Auflsee. Mit 14 FskeimiU« nam hafu-r Krauen 
und MAntwr der (■«'gen wart. [ n nri*inallcin>>nban<l f> Mark. 

Stunden der Erbauung. &■ j£5ä. ’ÄSS 

Jm*u. Von D. Jab. Qaerg Dreydorff, eben. Pastor d.-r n-for- 
nierlee Gemeinde in t/--i[«i^. I*rei« geh.-ftet 6 Mark, ln 
Leinwand grbunden 7 Mark. 

rifatonloviknn Ein * »O" «twtaa, Kpnch- 

. I IdLcIllc aIRUII. yrurirm. SfxicfawfirUirkrri BcdtMTW) 
und S<«nt**n*en. Von Daniel Sanders Zweite, vermehrte 
und Terbes«4-rie Auflage. In Oninnikll.-inenbeuvd f. Mark : in 
rornrbmrui « S.-M- henkr-inhand mit Goldschnitt 7 Mark. 


Handbuch der Kunstgeschichte. 

roll ständig neu benrbritrt rnn PTwf«»or Harm. Ekrmbsrg. 
Aul K.uiMdrtu-kpnpi-er gedruckt Mit 314 Abbildungen. In 
Original]ein.-nbnn<l ('..Mark; in vornehmere <<-rmii.rekaualauid 
^dunkelblau U laW mit Goldschnitt) Ö Mark &0 Pf. 

Der gute Ton und die feine Sitte. 

von Adierufeld - Bsilastrsm. Vierte. »prbe»t«rte Auflage. In 
Originalfinband (dunkelblau L-inm rn.it Uold-w-hnitt) J Mark. 
Ric ine riovwi Kin Kam P < ,,m «*“ l»-«itaehtu«n. Von 
DIS ins C.IBIIU. | U TrML ln mehrfarbigem ImachUg 
3 Mark: grbumlm mit lieldücliniu 4 Mark. 

Ein Werk vnn hervorragendem eniehenaelien Charakter. du 
sieb durch «-in. vollkommen einwandfreie Sprache als. Ge- 
schenk für die heran wachsende Jugend besonders eignet. 


Neues Wörterbuch der deutschen und 
französischen Sprache. 'SÄPaSSI: 


Das 

Einzelwohnhaus 
der Neuzeit 

Von Dr. Erich Haenel und 
Prof. Heinrich Tscharmann. 

Mit 2J8 Perspektiven und Grundrissen 
und 6 farbigen Tafeln. 

In Rohleinen gebunden 7 Mark 50 Pfg. 

[Xe hohe Blüte unserer Familienhaus - Architektur 
«wird hier nruerdinga glinzmd erwiesen, und Im 
Zusammenhang damit dürfte mancher sein eigenes 
Heim anstrebende Leser höchst zweckdienliche An- 
regungen aus dem Buche schöpfen, das sich durch- 
aus sticht auf dem Boden eines allxtt engen Stfl- 
gedankras bewegt, wohl aber die Ornndsitxe der 
Ehrlichkeit und der Zweckdienlichkeit der moder- 
nen Baukunst mit nützlichen Ratsch Ligen verfolgt. 
Ein Haupivorzug des Werkes gegenüber ähnlichen 
Erscheinungen ist der. daü es nicht Skizzen und 
Entwürfe, sondern Abbildungen und Orundrisse 
ausgefShrter Bauten enthält, die au den angegebe- 
nen Baukosten tatsächlich hergestellt worden sind. 


Christian Hausser. Ludwigsburg r Landhaus. 



Verlagsbuchhandlung von J. J.Weber, Leipzig 26. 


Kameras die 

und preiswürdigsten. 

Pracht- Katalog Nr. 63 

gratis und franko. 


Optische Anstalt G. RodCflStOCk, München, Isartalstr. 41—43. 












□ Q □□ QD □□□ DD □□□□□□□□□□□□□□□□□□□□□□□□□ □□□□□□□ 



3llu[trirtc 3«tung. 


Ucrlag von 3 . 3 - Weber In Leipzig 26 , 


Hüttenkunde, allgemeine, (Jon Prof. Dr. 6. I. Dürr«. 

mit 209 .Abbildungen. 4 mark SO Pf. 
Kältetechnik. Moderne. Ihr Anwendungsgebiet, ihre 
mafdiinen und ihre Apparat*. Don CU, m. Cehnert, 
mit 140 Abbildungen und 12 Cafeln. 4 mark. 
ttlark*cheideknnst. Uon 0. Brathuhn. Zweite. 

umgearb. Auflage, mit 190 Abbildungen. 3 mark. 
IflaKhlneicleMcnte. Uon C. Olterd inger. mit 
595 Abbildungen- <> IDark. 
mascMnenlebrc, allgemeine. Betreibung der ge- 
brauchlichltcn Krall- und Arbeitsmafchinen der ver* 
tdsiedenen Indultriezweige. Uan Ch. Sch war he. 
mit 327 Abbildungen. 0 mark. 

Mechanik' Uon Pb. Huber. Siebente Auflage, 
den 3orl|ch ritten der Cedmik enijpreehend bearbeitet 

von Prof. UJalt er fange, mit 

215 Abbildungen. 3 mark 50 Pt. 
meckauldche Cecbnologie. Uon 
i i ii, I Albrechi v. Ihering. Zweite. 

hlfrUi völlig umgcarbeitctc und ver- 

mehrte flullage. mit 349 Ab- 
bildungen. 4 mark. 
metallurgle-UonDr.Ch.3i (eher, 
mit 29 Abbildungen. 5 mark. 

I •Ornamentik. Ccitfaden über 
die Gtfchiehle. Entwicklung 


’BaukORStruktioitlchrc. mit btlondner Berüdc- 
|id)ligung von Reparaturen und Umbauten. Uon 
(Halter (Tange. (Jiertc. verm. und vrrb. Auflage, 
mit 479 Abbildungen und 3 Caleln. 4 mark 50 Pi 

Bause Mosterei. Uon 3 ul. Hoch, mit 2SS Abbil- 
dungen 6 mark. 

• Baustile. Cebre der ar<hitektoni(d)en Siilarttn von 
den älteften Zeiten bis auf die Gegenwart von 
Dr. €d. von Sacken. Sechzehnte Auflage, neu be- 
arbeitet und vervollltändigt von 0. Grüner, mit 
143 Abbildungen. 2 mark 50 Pf. 

*Baust«tflehre. Uon QUalier Tange. ID il 16-2 Ab- 
bildungen. 3 mark 50 PI. 

Berghaikunde Uon Prof. 0. Köhler. Drille, verm, 
und verb. Auflage, mit 225 Abbildungen. 4 mark. 

Brückenbau. Tür den Unterricht 
an te«hni|<hen Cebran|tallen und 
zum praktilchen Gebrauche für 
Bauingenieure. Bahnmcillcr, 

Ciefbautechniker u|w. lowiezum 
SelbUlludium bearbeitet von 4 i k Jj 
Prof- Richard Krüger, mit f . UttU 
6l2Abbildungen und 20 Caleln. I 

Dampferzeuger mit Ein|<hluhdfr I 
Seuerungen, Schornl teilte. Er* I 
wärmer, Qberhiber, Armaturen J 

und einem Überblick über die | 
polizeilichen Beliimmungcn bei I 
Anlegung von Damplke((tln. I 
Uon Ing. f>. Tijcher und Ing. iMBlfn 
R.Zeine. mitzahlreidr, Abbild. I 
Grohoktav. Unter der Prelle. I 

tlnzelwohihaus der neuzeit. 

Uon Dr. £rid> tjaenel und 
Prot, fieinri ch C(ch a rin a n n. 1 
mit 21$ Perfpcklivcn und I 
Grundrillen ausgeführter Bauten 
und 6 farbigen Caleln. Quart. 

7 mark 50 Pf. KfcbiUuni im 

Elscnbabnbau. jür den Unterricht und die Übungen 
an technifchen Ccbranftaltcn lowie zum Gebrauch 
bei der Uorbereitung für den mittleren tedhnifchcn 
Eilenbahndienlt. Uon Prot. m. Hart mann, mit 
2S5 Abbildungen und 20 Caleln nebtt einer Cabelle. 
6 mark. 

Elektrotechnik. Ein Cehrbudv für Praktiker, ghemiker 
und Induftriell« von Cbeodor Sch warne. Siebente, 
volllt. umgearb. Aull, mit 2S6 Abbildungen. 5 mark. 

€rd- und Stra&cnbau. süt den Untenichl an tech- 
nilchen Ce Man Hallen und zum praktilchen Gebrauche 
für Bauingenieure, $lra(senmci(tcr und Ciefbautedv 
niker (owie zum Selb(rftudi um bearbeitet von Prof. 
Richard Krügtr. mit 200 Abbildungen. 5 HlarkSO Pf. 

•TaMlIlenhiuter tür Stadt und Caid als Tortfehung 
von .Uillen und kleine Samilienhäufer“. Uon Georg 
After. Zweite Auflage, mit 110 Abbildungen und 
Gnmdrillen und 6 figuren. S mark. 

*Btiznag» Beleuchtung und Ueutilation. Uon 
Cheodo-r Schwarbe. Zweite, vermehrte und ver- 
belferte Auflage, mil 209 Abbildungen. 4 mark. 

Di* mil * bmid)n*i(n Qltrkc r*wi< II* Bindiüdjcr der RUmpncrei 


Aug. Leonhardi, Dresden 

Chem.TiMenf*6r,k«i 1 |«gr.1B2G 

Krfiniier und Fabrikant der w.lthrrthmtrn 

Alizarin-Schreib- und Kopiertinte, 

Mcbtß&ulfst», haltlnrot« und llrfwbwmn 
-vrrdi-nde FJw nitallusliflie. Khur T. 


SAFETY FÜLLFEOER 


Wer Cnn ’s füll feder kennt, U**tärisrt ihn* 
FTinfnclili. it, Reinlichkeit und lH»u« -rhidtig- 
krit; dfos ixt kein oberflirhlirh« l rtril, sondern 
»lux Kmbnu einer Mikjfthrip-n Frfnlinm/ mit Cav’i 
Füllfudorn Heilen* d«-* Dulilikum*. Ijimvii Sie *ieh 
nietit durch Nie hnlnnunp-n tätim-hrn, welche sich 
den seilten Ruf der CWs zunutze niucheii wollen. 


grau* vom Fabrik er: SCHWAN BLEISTIFT FABRIK . Number*, 
oder ScliwauhattBser, Wien I. Jotianuratrai*« 2 


GOERZS 

PAGOR 


llluftricrte Sondcrvcrzeichnilte mil ausführlicher Inhaltsangabe jedes Bandes flehen unentgeltlich zur Ucrfügung. 


Neu«« Prismenglas für universelle Anwendung 
(Reis«, Sport, Militär, Theater etc.). Höchste 
Leistung, trotzdem geringe« Gewicht und 




(3cber 9t<mö ift in ffeiniDant) gebunöcn.) 

5Banf=unb5BörfemDefen.'S” ^anbefemartne, beutle.»«« g 

nad) ben neueften Slcftirumungen ber (ßefetj- .ttapitän }. S. a. 3). 'Aichatb ÜJittmrr. ÜJItt a 

gebung uingearbcitct oon ö»eorg Sd)n>ei&er. 1 .Harte unb Gft Ylbbilbungen. 3 'JUtnrt 50 *Ufg. ° 

SHanVbie f auf männijefje, donbdsredjt, beutf^cs, £anbrls* a 

nungsmafpger Stuf bau fowie beten uri&id, un* « e , f f* bud) ffl £ * *? b "' □ 

mal,« Darftellung. «on »ob. Stern. ZWart. J 1 ^"* ,5^' "W*** umgeor beitete g 

Su^füf)iung taufmänni^e. nuf Dö, ^ irt ‘ i 

(tfinfad)c unb boppelte) oon Oofar RIemicf). -J)ÖH0tl5lDl||cll|iyU|l fchaftticher □ 

3«hfte, bnrchgcfchcne ‘Äuft. *9Jlit 7 flbbitbungen ^runblage. Siebente 9luitage, uoimönbig treu □ 

unb 3 ÜUcfhleliomvuInren. 3 «marl. bearbeitet oon Dr. Otto (Siolbbcrg. 3 »larC. ° 

tthcmitalicnfunbe. Äortcjpoitbcns, faufmännifdie. ° 

roidjliflften öljenuralien bce fianbelo. ^roeite ©onCf.3r.^inbeifen. «Siebente, oeTmehrte «ufL, O 

Auflage, Pollftanbig neu beax beitet von Dr. bearbeitet oon Kobert Spalteholj. 2 anarf ° 

SW. ‘Aietfdb. 3 SWatr. # 60 g 

CotTespondanre roiiiiiKTHale p** ^ecfjnen, faufmönnifdjes. g 

i J; zx “'tt; Jt «•‘"•st«». 6 ^ s 

eisen. Tt Mark 50 ]»f. Sls ritt'ltf 1 1 TI <=ecf)fte Wuftafl«, oollft. □ 

^rogenfunbe. gSÜ ÄS g 

^rbLienfonbe^®*"“"®’ 0 ^ allgemeines 

(JUlUU/Ult IlLU llUt. 2 illlart. VtDII'fFrflDC. ®t»t be|onbemB«iUfJi4>Hgtiiig □ 

^ on WarI SSfFfl**. SAU vvlU|U|v7, bet Ylbroeidiungcn unb 3ufäRe □ 

\LrlLUlUv|vll. 21 Formularen. 2 SJlarf. ber 3fterTcid)if<t>enamb ungarifehenSUedsfctorbnung g 

fvnnhDfcirtDrtvbhliefl ^ är öflS wnbbes eibgcnöüihhen «Bedjfel. unb 3d)e(fgefeke&. o 

nebft (Sin- Ston Maxi Ylren.i Xnttc, gan) umgearbciU’te □ 

fül)Tunft$gcfc&. Xcitau5flabem.Sad)regifter. 2SWf. unb oermehrte Auflage. 2 SWarE. 

Wu»fühTti<h< tprolpette mit 3nhair«atigabe jeb« tBonbeo ftehen unentgeltlich j u» »erRlgung. □ 

CcrlögsbudjfjönMuitg 3. 3. 2Bebcr in fieip^ig 26. 

»□□□□□□□□□□□□□□□OOQDDODaDQDa^B^lD □□□□□□□□!) DOÜDD □ □OOGOOOOO □□□□OO 

Digitized by »QL0 


(Volumen und Gewicht um mehr als */, reduziert) 
Kataloge kostenfrei. 

Bezug zu Fabrikpreisen durch alle guten Optiker oder durch die 


OPTISCHE PF JJ ft nen ^PARTIEN- 
ANSTALT w« rm yUkKM» 

BERLIN-FRIEDENAU !». 

LONDON PARIS NEWYORK CHICAGO 


Var/nm,, i^flCrutim 


ein Bouquet von auserlesener 
Feinheit und Nachhaltigkeit. 


GUSTAV LOHSE 


HOrUEFERAffT SERUM 
Ihm Majeuatt* Sriarr MJ/rstJt drt 

ifi Kaltm ■ Adnigt, Kä inert tr. OrtierrtUh 
äer Kalten* 4. Königin KUtilp ivn I 

Mufliih in «ll«n «iaKhliturn Go hsticn. 


' tMMMW^iginal from c 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


(®I) 








570 


SüuftTirte 3 G itong. 


5 h. 3379 . 2 . $lpril 1908 . 



■t m K 




Photograph 
Appara te 


G. Rüdenberg jun. 

Hannover und Wien. 


Glashütte 


Ä.LangeuSöhne 

iDeuf-SChip. U.hrcnlöbnhfliion - 

x Glashütte A 


Präzision! -Tflschenuhren 


null mit Gnncretii’nis der 
K.ii'f rl. Dt-ui-rhru Seessartr 


• kauf durch illr feinen l’hrengrsebuff 

do In- und Ausland.-* 


Original 

Karlsbader 

Becherbitter 

bester Magenlikör 

Uegründel 1807. 

JO H. BECHER 

tak-IM-aJUuKrfirinot. 

KARLSBAD. 

— Prlmilert u. a. r — 

Ptrlt 1909; Srifitf Mi! 
Wu HM: Inter. S*irlt«i 
iuuttldiai. ML ttiiti- 
Wit Rilckttltri IM; 
Bald. Haidtltksaaerprelt. 
Muster ab Fabrik 
gratis und buk». 

1 IJu-r-FUache frarht- 
u. aollfrH Jeder HuMlnn 
I*cutachJa«<ls ■. 7JO. 


Echte Briefmarken 

SO* St .« M 4 - IOO* st rnj. M tX-J 
SOOU St ny. M 4«. 40 tftdertscke M U7H, 

40 d«wCK.r>« Kolon S. JOO «ogl Kol onie« 4.S». 
•0O Htm Üb..». I SO SSO mH ÜlwiH 0.70. 
fjn. 1 . . 300 E..6P* I — . 600 Europa 7.60. 
i/jO^j 100 Or.«.l 3. 60 W.u i.SI. 

nf jn ■*" *“• -'•'»e *-•<»•« uml aefcU. “*• 

WrlW Albert Friedemann 

r»«« u.4 ■'*' LCtP2lC J. 
UMaortia Album« In all«« Preislagen. 

Grosser Briefmarken- Katalog Europa 1908 

>40 Serien teil gebunden, TM Abbild M. U 


"Graphische Kunstanstairen 

Fernsprecher I C I D 7 1 /'TL .Reudrutxer. 

|EN?^597E L/CI 1 Z>I U Strassel-7. 

jk Anfertigung feiner Drucksachen . 
^Dubiläumsschriften u Katalog^^ 

i tat : Bu n fa tzu 


»Strümpfe u. Trikotagen 

Bestes dcutochcs Fabrikat. 

Abgab« direkt an Private. 

OfasUgv Bezugsquelle I» i Aus.teuor. 
Spezialität: Feine Strümpfe und 
Socken inWo Ile, Bau m w. , Flor u.Scd e. 

Eraatzfüsse. (287) 
— Trikot- Leib wasch«. — 
I Gotthardt Schrffder, 
Zeulenroda. 

• nitu- IVl isliste fit Verlangen . e 


fOtbcr* OClaftrUrtc &nn*bfl4<r Ob« 


©artenbau unb £anbroirtjd)aft 


3*0cr «anb ijt bourtljaft in Qrintvanb gcb-unBm, 
tuterbau, ftrr prafttfAir, t*att ®tlb«Em ftamm. Tritt« «tifloge, flflnjlub um. 
gearbeitet »on «. (ft. Sdjmitter. Wit 138 «bbilbungrn. 3 Dlcuf 
«gritu lt«r<ticmie. Siebente Wnflagc, neu bearbeitet non r>r. *i a i Daffon, 3Rlt 
41 Hbbilbungen. ;t Wart &0 «f. 

«itrurtifuitb« unb *4l««entumt non (ft. ftirften. Tritt«, nermfbrt* unb »er. 
bef|crte Auflage, I)«rauafl*g«b*n »on 3. Airften. (Dlit f>l Ubbilb ungen. 2 Wart, 
tun iiirubtnDcrrt. «nleitung ftur tflnftlrri fdjen juTammrnrtrilung non Blumen unb 
«flnnjett unb tur ttirtridjtuug uitö JVtltirunn «Liter SBtuiurnijanftlung »on SBilli) 
üanne. »Hit 31 I«it- tmft ftV Tafeln «bbilftungen. 3 9J!trrt. 
ttotflHil, ndnrmritlf. 3«)«ite «u finge, »ollfiünbig neu bearbeitet oon I>r. ®, T<rtncr I. 
Uhl 2UI Ubbtl billigen, 4 Ui int. 

«totankf. laitbttiriidjrtMIlrtie, non IE. Uiflller. .jnxit« «uflnpe. »jvllftanbig um. 
gearbeitet von ER. ^errmnnn. 21Jit 4 Tafeln unb 48 leitabbilbungen. 3 Wart. 
tturtilMüruun. lanö mini djaftlt dir. 3t»«ite Auflog«, llntci örr UreiTr. 
TrnuiUrutift unb *ttttDfl|irning ft** «ob «ns Qh«rljaupt »on De. William C5b«. 
'Tritt«, ßflnjlM^ umgearbeitet* Vtuflap*. Wit W Abblibungen. 2 UJnrt. 

(dH u du, fuirfiltcbr, unb irirtttimtldinti. ?Ctrtfd)Qft6lcl)rr»bfT laftmcn Jifd)trci 
»on Sbuarb fluguft sdjrdbtr. 'Diu .V2 Abbilbungen. 2i'JJinrt 50 W. 
^Iad)«bau nnb 3lnriieberemiun von (£. Sonntag. tlRit 12 Abbifbungen. 
I Wart 50 (Pf. 

.l»r»matnntt non 5. 3-ifd)bod). (5«<l)fte, uingwirbeitftc unb »ermcl>rte Auftan« 
von «rof. M. «ed. Wtt 77 «bbilftun,ifrt. 11 Warf 50 «f. 

weflü gcl iuibr. «in Wertbftdjlf in für Uiebbabrr, J,fld) ter unb An»iUI 1 « X Idj&nen »afT«> 
g«flügtl& »on «runo TQripen. Uiit 7 Tafeln unb 40 I «itobbilftunnen. 4 Ulurf. 
€»nfb*fdil<k<t. Wit einem «nbang: Ter lllauenbefdjlafl. «iertc Wuflddr. »öllltanbia 
neu bearbeitet von »;■>. Ublid). ÜJlt 140 «bbilbungcn. 2 iDlarf 50 <pf. 
llltldi luirtldinft »on Ur. (Suflrit ttUrmer. Wit 23 yibbilftunnrn. ;i Ulait. 
tWubaartiterel. iftrunbjftae be« ®emüf«. unft Cbftbaue«. oon 3flg«r. Sed>f«e. 
vermehrte unb verbeffert* «itf tage, nnd) beit neueften (Srfabrunaen unb Jortfdjritteu 
uinflf arbeitet »on 3. We||ell>0ft- ü»«» 75 «bbllbunpen. 3 Warf, 
Cbfibermmnun- «»Ifituito ?ur »clianblunfl unb ■»lufbemabrutto fteo frifdjett 
Obfte«, tum Tflrren, Gintodien unft (finmadjen, fotvi« tur »ffi«tn-, Oiiar., «rannt, 
mein, unb (gffigbereitung auo ftfH oerfdjlebenltctt Cbft* Unb «rerenarten. «on 
3. ICeffel b o f t. UHl 45 «bbllbungcn 3 JJJart. 

<i-lfl6utnunorvii»loatr. licrglrlitirn be. oon Ur. S. Tennrrt. Uitt 5M Ab. 
btlftungen 5 «lar!. 

9 {»(ett 4 ud)t. 'Dollftfinbige Anleitung (Iber 3 U( hL «rhanblung unb «enoenbnnp 
ber Wofrn im Sanb« unb in ISyfcn oon ö- 53 fl er. .-JuKite, verbrnert« unb ncr« 
mehrte Auflage bearbeitet oon 13. Pambrrt. SMft 70 wbbilbunflrtt. 2'lllart 50 «f. 
tirriurtu. lanbtoirtffliailltdie. ÖOH Df. ffUflen «JtMter. fflJit 2b Abblibungen. 
3 Wort 50 $f. 

CSrtubiut, Diflicnrnliur uuft «MetuberrUnug oon ff. 3. TodjnatjL Trilte. 
Dfrmfhrte unb oetbenerte Auflag«. Wit «inrm Unbartge: Ti« IteiUrtBtrtfjftaft oon 
ffreiherm «. oon *abo. Wit bh 9lbbllbunfl«n. 2 War! JO «f. 

;tirrgiirtitrrrt. «elcbrung über «nlage. «u-Jidjinüdung unb Unlfrljölturig Her 
©drtfn, ioroie über «lummiutht »on ©. 3 fl (irr. iSedjfl« Auflage, nod) ben 
n«u«Tteit arfobrungen unb ffortidirittcn umgearbeitcl oon 3. 1B« ff« U)öf t. Wit 
104 Bbbitbungcn. 3 War! 50 «f. 

,‘timnieTgärtnrrrt oon W. ßebl. jtoeitc, umflcnrbeitct« unft ormifljrtc Auflage 
«Rit 89 11 bbilb ungen. 3 Wort. 


der kimsijiesdiiclitc. 

Sechs t-e Au fl. M3 Feiten mit 314 
Ln den Text gedruckten A bhildg. y 
vollständig neu bearbeitet von 

llermiinn Kh renberr. 


LebensYersidteroDgsbanta.fi. 

I (AIte Stuttgarter) 

_ Gegründet 1854. — 

Me Überschüsse gehören den Ver- 
sicherten, 

Versicherungsbestand . Mark 820 Million. 
Bankvermögen .... „ 297 „ 

UnTBffallbarkelf, UnanfschtHarkeiT, WelfpoHze. 

fie/v-eduny von (Ur JVdnUmeoA/wny bei dauernder 
Erxrcrbmu nfiiMykr-u infolge Unfall oder Krankheit 
kann gegen, massigen Zuschlag mitversicturt J 
\ werden. /A 


üillen und kleine familicnbdu$er 

von Htcrfl Rsler. €lfte Jlullag«. mit 112 Abbildungen von CUobn« 
gebäudtn im Bauwcrtc von 2600 bis 60000 IHark ncb|i dazugehörigen 
örun drillen, 2$ in den Cexi qcdriKkiert Tiguren und <in<m Anhang 
Aber Ichwrdilchc und deulfche Bolzhäuler. ln Originallcinenband 5 mark. 


Auf Kunstdruckpapier ged ruckt 
Preis mOriginallcincnbd.6Mk., 
in vornehm. Geechenkcinband 
mit Goldschnitt 6 Mk. 50 Pfg. 

Drr auf dem Gebiet« der Kunst* 
geschieht« rfthm liehst bekannte Ver- 
fasser gibt In diesem Tome hm susge- 
slAtletrn Werke einen svslrmWiwheu 
ÜbcrblickftbcrdiedeacbiclitcdtT Kunst 
■Dar Volker und Ze-itrn. In Anbetracht 
der gesraltigen F.niwiclu-Iung, die die 
bildernde Kunst ln den l.-taten. Jalir- 
rebnten erfahren hat, Ist dieser Zeit- 
abschnitt recht eingehend hctuuHlrlt 
worden. Das Werk zeichnet sich durch 
klar« und objektiv« DarsteLlungs weine 
und großen Bilderreich tum aus. 


(Barte Itnrfta li 6 Ufl Der Hruscti oon 'illillg ßangc, tgl. thartrni«fD«nor. unb 
Otto Stattn, Wfgirnmg^biiuinrlitcr. Wit 263 KbbUftungrn unft 8 farbifl«njlaf«ln. 
3 n *oljl«tn«n gebunften 12 ®iart. 

Drofucft« bejup. «rnfieftttifi« mit amfaijTlt<f)«f. 3itbnlt%angab« brr oorfttbenbrn 
»önftc ftrljcn unnttgrUIidi 3ur «erfflgung. 

53crlagsbud)öcint>lung wn 3. 3. 3ßcber, 43etp3ig 26. 


AuafUhriiehe illustrierte Prospekte 
stehen unentgeltlich rur Verfügung. 


Koffer u. Lederwaren 
Leipzig 2, Hain«trae8e2. 

Ä ussersi preiswerte 


Binocles und Femgttsor. 

Nur srtUlassig« Fabrikat«. 

fiaquenzite ZatiluDgibedingnigei 

ohne jede PrsistrhOhung. 
liluttr. Praiiliate Nr.24 kosten frei. 


Sommersprossen 

entfernt nur ( rfme tlj 
in wenigen Tagen. Narb* 
i dem Mc ai Iw mögliche er- 
fftlgkMHlftg.-wiit.dl.mach.-n 
HLe letzten Versuch 

m it (.'rf-mc Aujn «a wird Me 
nicht rcu«n ! Franko M. 270 
(Vactui M.2,flö). Verlangen 


1 IU»hnl)4ui tur (ins Yamilic. 1 

Tamilicnbäuser für Stadt und Cand 

all TorUftSHBfl von „UilUn und klein« 7amilienbSu|tT‘* von ficorg 
Jitter. Zweier Auflage, mit 110 Abbildungen von (Lfohngebaudcn im 
Bauvmtc von 5 000 bis I000C0 ITlark nebfi dazugehörigen 6rundri(|en 
und 6 Cextliguren. In Originalltintitband 5 mark. :: :: :! 

Uerlag von 3. 3. Ulmr In Ccfipzig 26 . 


Graphologie. IS5SÄ 

TvraUknd, b. k k. Isuid.-wfcr. Wien. Mit Ob. 
HM) Handschriftenprub. I n Origina.ll«inenb. 

4 51k. Verlag von J. Weber in Le.gzi« 26. 


afMWS; e»r..o«- \ - 

rof. l>(- Hoff*. lm | und anderen l 

;ro*.befrot;« von lMlc»^ ^ frm nkO ^ 

r HsSrss««» 

















£jollänbifdjes TOäbdjcn. Stubien!opf von 2U. Xcutfd). 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




574 


3 fluftrirte 3 ci * un 9 - 


9far. 3379. 2.9IpriI 1908. 


£>ie ipirti^aftli^en Schickungen pifdjen Deutfdjlani) unb granfreid). 


(Eine bcut[<§*fran3ö[i[dje SInnäljerung. 

9on 3 lab trat in Ifrantfurt o. SR. 

iflfnd) befproef)en, vielfach erörtert, noef) f)äufiger 
fallet) baTgeftellt, toiU bic ftrage ber wirtfchaftlidjcn 
awijchen Teutfdjlanb unb frranlreid) 
nidjt tpieber ocm ber Tageoorbnung vcrfchmiuben , unb 
bas mit 9?ed)t; benn wenn fie aud) mir mit bem mtd)- 
ternften Verftanbe geprüft unö entfdjieben werben barf, 
nuife fit bod), wenn gelö|t, dop ausfdjiaggebcnber Vebem 
tung werben für lmfere Stellung im (Erwerbsleben wie 
für uttfer teilt pölitijd)eo Verhältnis 311 nuferen tncftlicijcn 
Nachbarn. 3um richtigen VerftanDnis ift es burdjaus 
nötig, fnr.t einjugehen auf bie<Entjtebung$gfid)irf)te nuferer 
feljiprn hoNärispoUtifchcn Vciichungcn 311 ftTanfreid). 

Tiefe beruhen im wcfcntlichcn auf bent Artifcl 11 bcs 
3franffuriet ftnebensoerttägs von 1871, in bem beibc 



SBcrl^oIb Sing. 


fiftnber fid) für ewige 3 *iten basNecfjt ber Sneifthegünfti» 
gung in 3oIlfachen auficherten. Temnad) haben beiöe £än» 
ber Anfprud) öarauf, nid)t ungünfiiger betjonDelt 311 werben 
als Ujre ftonfurrenten ; jie haben Anfprud) auf bie jeweils 
niebrigffen 3ölle bes anöcrn Staates, aber es finb leine 
beftimmten 3 ölle vertragsmäßig gebunben ober ermäßigt. 
Oberflächlich betrachtet, erfdjeint Dies als ein beinahe 
ibealcr Juftanb; in 2BirUid)feit aber hat fid) bie Sache 
im Saufe ber letjten fiebenunbbrcifjig 3at)re wcfentlid) 
attbers geftaltet, unb 3 war auf ©runb ber vem beiben 
Staaten befolgten Schutuollpolitit. 

Ta bie beiben Negierungen jeberjeit berechtigt finb, 
ihre 3 öllc beliebig 311 erhöhen, fomcit fic nidjt burd) Vct* 
tröge mit britten Staaten gebunben finb, unb voraus« 
gefegt, baß bie (Etl) 3 l}imgen allen Staaten gegenüber ©laß 
greifen, haben ftranfreid) wie Teut|d)!anö oon biefem 
Nedjte ausgiebig ©ebranef) gemacht. Ter oon uns er« 
richteten gewaltigen Schutjjollinauer gegenüber haben bie 



«Reue m UcL 


ftranjofeu ein Durchaus «hnlidjcs, ftattlidjcs Sollwert ge« 
fdjaffen. Cbgleid) man bie Nachteile ber franjöfifdjen Joll« 
erhöhimgen lebhaft empfinbet, Fteht bod) ber beutfdjen 
Negierung fein Ncd)tsgritnb jur Seite, bagegen oorju* 
gehen, weil bic franjöfifche Tarifreform in reiner Akifc 
eine Tiffcreniicrung Tcut|d)lan&& f)erbciffiE)rtc. hierbei 
ift es gleichgültig, ob bie 3 ollcri)öf)ungrn auf einmal vor- 
genommen würben, wie bics Teutfdjlanb burd) feinen jeßt 



£einri<f) giinfdj. 


jwei 3 ahre alten 3 olltarif tat, ober ftüdweije, wie es in 
ftranfreid) gefchai). 

Cins aber ift jroeifellos, baß unfer bloßes SJlcift- 
prrgünftigungsverhältuis 3 U Srrantreid) auf bie Tauer un- 
haltbar ift; beim es bringt unfere Snbuftrie jeben Tag 
in bie ©efaljr, einen töblidjen Sd)lag verfetjt ju befommen. 
Vergegeuwärtigen wir uns, baß ein bcutfdjrs (Erzeugnis, 
bas fid) eines fd)öncn Ablaßes erfreut, unb bas Deswegen 
bie ülufmcrffamfeit ber franjöfifdjen ftonturren 3 erregt hat, 
ber mächtigen fran^öfifchen SdjuhJoUpartei als Sd)lad)t- 
opfer bejcicf)net wirb; es wirb bann nicht lange bauern, 
baß man es auf bem vatcrlänbifchcn Altar perbrennt, in» 
bem man ben (Ein''uhrjoU auf bas fünffache erhöht. Taß 
man babei jenjeit ber Vogcfcn fid) ben patriotifdjen 
Nlantel „Schul) ber einheimifch^n Slrbeit“ um|öngt, barf 
uns nicht oerwunbem, bie wir bas gleidje taten. 

Um foldjen aRiöftänben ab3uhclfen, bleibt nur ein 
ilusweg, ber ©hrdjluB eines möglict)jt langfriftigcn i>anbels» 
pertrags. So leicht bie« au^ufpredjen ift, cbenfo fdjwer 
wirb es 311 erreichen fein; benn bie Jlünbigung ber Nteift* 
begünftigung bebeutet einfRütteln am^-ranffurtcrjriebens* 
oertrag, unb bapon will man beiberjeitig nichts wifFen. 
(Es taud)t mithin bie ftnige au j : ^itas foll gefchchcn? Tie 
©utwort barauf Dürfen wir nicht fd)ulbig bleiben. 

Gs gilt, in ben beiben Staaten uon prioater Seite oor* 
bereitcube Schritte $u tun, bie bie beiberfeitigen Negie- 
rungen ber Unan nehmt id) [eit überheben, ihrerfeits in be« 
3 üglid)c ©erhnnbliingen cinjutreten. Tic beteiligten Mrcife 
hüben unb Drüben muffen auf bie beftehenben 'Dlioftönbe 
aufmertfam gcmad)t werben. Tann müffen fie fich gu* 
fatrnnenid)lie&tti, um bie öffentliche SWeinung für eine 
^Inberung 311 gewinnen, ©eionbers aber gilt es, ben ge« 
•fimöen ©oben ber wirtfchaftlichcn 3nteie|fen nidjt 3 U oer» 
laffcn unb ben $livd)cin 311 oermeiben, als wolle man 
biefe tm ©tuubc retn gefd)äftlidje 3 ra 0 tf 3 l » einer poli- 
tiiehen umgeitalten, um auf biefem Umweg 311 einer polt- 
tifchen fflmiähcrung mit ^ranfreid) ju gelangen, biegetpiß 
fchr wüufd)cnswcri ijr. 

Sille in letzter 3cit non uerfdji ebenen Seiten unter- 
nommenen ©erfudjc, unfere 9lachbarn jenfeit ber ©ogefen 
unferer ^reunbfd)aft 314 ocrfichern, finb gut gemeint; bie 
Urheber bcs Gie&anfens finb oon ben ebelftcn Seweg« 
grün ben getragen, ber (Erfolg ift aber ntinöeftens sweifel« 
haft. Ties ift erflärlidj, wenn man ben fran 3 öfifchen 
(Eharafter femit unb bic Sadjlage nüchtern beurteilt 

(Es crfd)eint nunmehr nötig, auf Ginjelheiten einau- 
geh«*u. Schon längere 3^1 hinten es einlidjiige fran* 
3 öiifd)t ©cfchöftsleute für burdjaus 'wünlchcnswcrt, eine 
wirtjdjaftliche Annäherung 3 wifdjcn ^ranfreid) unb TiUitfch* 
lanb anpibahnen, unb fie begegnetet» mit biefem ©e hänfen 
ben fllttfchauungen ber beteiligten beutfdten ftwile. Ta 
ein fchriftlidjer ÜJfeinungsaustaufd) nur lehr langfam 311 m 
3iele geführt haben würbe, oeranlaftte Schreiber biefer 
3 cilen im Noocmber o. 3 - eine 3 »fammenfunft beiber 
Teile in ftrantfuct a. Nt Tiefe vertrauliche Ausfprache 
3 eigtc erfre»ilid)eripeife bie ©ereit willigfeit aller ©eleiltgten, 
an einer ©erwirflidjnng bcs ©laues mit.piarbeitcn. Tie 
Vorarbeiten jur Scgrünbung eines Teulfd)< 5 rau 3 öfifd)cn 


Vereins 3 ur ^örberung ber gegenfeitigen wirtfdjaftlichen 
©e 3 iehungcn würben hentfeherfeits einem SlusFdjufc über- 
tragen, ber aus brei 9Ritgtiebem beftebt, bem SJfagiftrats- 
rat ©ing in Nürnberg, ©eneralfonful Ataps in Trcsben 
unb bem Verfallet btefes Vrtifcls. 

Auf Veranlagung ber fran 3 öfifd)en Teilnehmer bilbrtc 
fid) in ©aris ein Conaitö commcreial franco -allr-mand, 
an befjen Spitje 3 wei einflußreiche ©etfönlichfeiten ftcljen: 
ber Teputierte unb ehemalige Nlinifter ©terre Vaubin 
unb ber frühere (Seneralgouperneuc oon Tunis Nene 
SNillct. Nlittlerweilc hat fid) bem fra^öftfehen Komitee 
eine gro^e 3 a hl ber bebeuteitbftcn Jlrmen angefdjloffen. 

Oijnc mit fdjön flingcnbeit Vefd)lü|fcn an bie Öffentlich* 
feit 311 treten, oer(tanb es her beutfdjc Ausfdjuh, bie itrüfte 
3 »i fammeln, bie jur (Erreichung besgeftedtenjielee geeignet 
erfdjicuen. Auf eine vertrauliche Umfrage hin rrflärten 
mehrere h unbfrt Öcutfdje Jiauflcutc unb Snbuftrielle 



CErnft (Eugen 5laps. 


if)re Vereitwilligfcit 3 ur Vlttarbelt, viele wohl au<h um 
Deswillen, weil bie beabfidjtigte ©rünbung einer beutidjen 
ftanbelsfammor in ©aris aus ntdjt hierher gehörigen 
ffirünben iu j>rage gef teilt ift 

Tas vorläufige Ärbeitsprogramm bcs Teutfd)*efxan 3 ö- 
fifdjen Vereins, beffen formelle Vegrünbung am U9, Wöra 
in ftrardfurt a. ®1. erfolgt ift, umfa&t folgenbe ©unfte; 

1. UnterftüBung bes gefchäftlidjen Verfebrs jwifchen 
ben beiben eänbem, beifpiclswcife burch (Erteilung oon 
Ausfünften über bic einfchlügige ©cfrhaebung, Statiftir, 
3oUprails, burd) Vcü)ilfc unb Natcrteilung bei Nechts* 
ftreitigfeiten unD Tifferenaen mit behörblid)en Stellen. 

2. HPiflenfcha ft liehe Vearbcitung. ber bcutfch-franiöfifchen 
fianbclsbc 3 iehungcn r eventuell ©ropagauba für ben Ab» 
fdjluh eines Ejanbelsocrtrags, Sammlung unb Vearbcitung 
bes einidjlögigen Nfaterials an hanbelspolitifdjen IBünfdjen 
unb Ve|d)werben. 



^J3icrre Saubin. 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9h. 3379. 2. Slptil 1908. 


3Hu[trirte 3 e ^ rt 9- 


575 


3. ©trf|aitte3ttteref|enüertretungunb fcf lerer 3ufamnten« 
fcfjtuß ber Deutfdjen in Jranfrcid) unb ber {Jranjofcn ln 
3>cutfcf)Ianb. 

4. Unterftüßung bcr in einem ber beiben SMnber an- 
fälligen Rorrefponbenten unb Mitarbeiter ber Bre|fc bes 
anbern Raubes bei Befdjaffung »an Material, 3nfar- 
mationen über cinßeimifdje ffierhältniffe, Bermittlung 
perfönlidjer Bejicljungen. 

5. ftförberung bce gcgenfettigcn Seifeoerrchrs fowie 
ber allgemeinen Renntniffc über bas anbere Ranb unb 
Bol! jur (Erzielung eine* beffem freunbfdjaf Hießen Ber- 
hältniffes awifcßen beiben. 

9 Bir feßen aus bem ©efagten, baß, wie in [o Dielen 
Gingen beftimmte Greigniffe ju be|timmten 3 «itcn bie» 
felben (&efd)ehni|fe ßeroorrufen , es nur eines Karen 
5 BUdes unb brftimmten ©ollens bebarf, um bie fdjlumme-m- 
ben SVräfte 3U weden unb gu gemeinfamer Hätigfeit 3U* 
fammen.iufaffen. Daßin 3U gelangen, genügt aber nicht 
ein gefüßlcolles $«3# bas ibealeu 3*den zuftrebt; ba^u 
gefjört cot allem ein richtiges (Erfafjen ber tatfädjlidjen 
unb — jagen mir es gerabe ßeraus — materielljten Hrteb- 
fräfte bes gefdjäftlidjen fiebens. 3a>dfclsoßne Ijaben auf 
unferrr wie auf fran3öfifcf)cr Seite folcfje Überlegungen 
ben erftcn Anftoß gegeben, unb ber mädjtigfte Berbünbete 
war beiberfeits — bie Not ber 3dten. Stünbert roir noeß 
in bem gef^äftlidjen Atiffcßroung ber letjten 3 aßre, wären 
roir fo balb nicht au einer Berftänbigung gelangt. 

^terre Saubin 

unb bas Comitö commercial franco-allemand. 

ajpn Hu| £«%■, V Q rCf, 

och beoor fidj in 2rraurfurt a. SR. bas Deutfdj»Fran3ö* 
jifdje öanbelslomitee bilbele, fonltituierte |idj in Baris 
bas Comitö comraercial franco-allemand. San beiben 
Seiten fall eine rege Hätigleit gut Förderung bet lauf- 
männiftfjen Be3ichungen entfaltet werben. Der Deputierte 
Pierre Baubin, SJlinifter ber öffentlichen Arbeiten im Ra» 
binett ©alöecf * Nouffeau unb früherer ^3rdfibent bes 
parifer ©emeinßerats, wnrbe 311m Borfißenben bes Co- 
mitd commercial gewählt unb gab uns fetjt flu&fübtitdjc 
Grflärungen bes Aflionsprogramms oom franjöfifcfjen 
Stanbpunft. 3n 9Bort unb Gdjrift roirtt biefer rabifal» 
fojtaliftifdje Abgeorbnete feit Faßten jugunften beffen, 
was er „bas Grwacßen ber Öfranjofcn aus ißrem Schlummer" 
nennt, gugunften einer meßr internationalen unb praf- 
tifdjen ® Übung ber Fugenb, 3ugunften einer neuen Weg* 
jamfeit in Dnbultrie unb $>anbcl. 3m Raufe feiner un* 
unterbrochenen propaganba in ben Bettungen unb ln 
Borträgen fjat man ftd) baoon überjeugen tönne^ bafe 
feine St)mpail)ien für bas rührige Deutfd)lanb fCtjr auf» 
richtig finb, unb bag er einen engem u>irtfd)aftlid}en 
Unfdjlufe beiber Cänber ^erbeifc^nt. 3m Borfaljr Jtellte 
er fidf) an bie Gpitje eines Komitees, bas für ben Qlus- 
taufd) fTan3Öfifd)fr, beuifd)er unb «nglifd^er Sdjülcx 3ur 
Spradjerlernung toäbrenb ber Ferienmonate Gorge tmg, 
unb bas befonbers mit ^Deutfdjilanb bie beften ©rfabrungen 
gemadjt bat- ^anbelsfomitee ift aber nidit allein aus 
feiner Onitiatio« l)ervorgegangen; es entfprad) einem lang 
geljegten Sebürfnis immer 3a^lreid)erer fraugöfifcfyer itauf* 
leute. Ülufeer ffiaubin geljört il)m nur nod) ein ^ßolitifer 
an, Slene HJUllet, ber ehemalige WJliniftcrrefibcnt oon lunis, 
ijeute mit Botfdjafterrang; bie übrigen SRitgliebec finb 
befannteOnbuftrielle unb ^anbeltreibenbe, barunter^3onncl, 
ber ttb^ap^libeut ber fjanbelsfammcr oon Beaune, ferner 
bie Siaufleute Sanarb, Omer-'Decugis, ßanfon, ©irfimann, 
3ebaumc unb ©amfon. öeneralfefretär ift bet ißubliaift 
ßueien Coquet. 

ißolitit fall nld)t getrieben werben; „Wnnäfjrcung bcr 
beiben Böller*' unb bergleid)en fdjöne BJorte fielen nidjt 
auf bem B^ogramm. 3)as beftätigte uns Bier« ®au bin; 
er fügte tynju, ba& feiner Bleinung nad) aud) eine Ber* 
befferuug ber politifdjen Bejiebungen sroifcfjen D)eutfcf)» 
lanb unb Franlrcid) nidjt mit tfjeoretifdjen Uuscinanber* 
fe^ungen 3U er3ielen ift, bafj fic fidj bisfjer eljer nodj 
als Idjäblidj benn als uütjlidj tjerausgeftellt l>dtton r bafe 
bagegen bns Be[te oom perfönlidjen Bei lebt, oon immer 
häufiger roerbenben inbioibuellen Befanntftbaflen unb 
Öntereffengemcinjefjaften 3U erwarten fei. $>as Bnwadjfen 
be9 $anbels ift eine Friebensgeroäl)r jtoifdjen jtoci BölFem; 
ber alte ^aber mit Gnglanb fdjroanb in bem ÜRa^e, wie 
bie Fradjtbampfer 3al)lreidjer 3roifdjen ben Wiiften bes 
flrmelmeers freujten. 3m Fxiebensuertrag oon Franlfurt 
fdjien es als eine Bürgfcbaft für bie Dauer bes Ftiebene, 
bafj fidj fjFranfreich unb Deulfthlanb bie Äilaufel ber „meift» 
begünftigten Bation" jugeitanben. *Danf biefet AUaufel 
erreidjte ber BJarenaustaufdj 3wifdjen ben politifdj ge* 
trennten fiänbem eine anfetjnlidje Sölje, 1907 runb eine 
ajMlliarbe Blarl. Bodj fibertraf bie iranjöfifdjeWusfuljr nadj 
Deutfdjlanb bie beutfdje Busfuljt nadj fjf^anlreith ber 
franjöfifdjen Gtatiftil 3iifolge um 30 BliiL Fr.; ber 
Unterfdjieb gugunften ber Wepublil hatte brei 3aEjre früfjer 
nodj 150 Blillionen betragen, unb es ift oorausjufeijen, 
ba& im laufenben 3ah« bie ©in« unb Slusfulj^iffcm 
gleit^e ^ölje eneidjen werben, wenn nidjt fd)on ber Bor» 
teil Deutfdjlanös 3U fonftatieren fein wirb. 

®an3 egoiftifdj gebadjt, fönnte man oielleidjt oon 
beutfdjer Seite eincoenben, es wäre beffer, ben Dingen 
ifjren ßauf 3« laffen, bafj man feines öanbelslomitees 
bebürfe, nxil Deutfdjlanb öljncbies iit Borteil lomme. 
Der Bbgeorbncte Biarre Baubiti fleht uoraus, bah es 
bie elfte Aufgabe bes Comit6 comincrcial fein wirb 
— um nodj gar nidjt oon weiterer Gntwicflung ber 


r->anbeisbe3tchungen 3U reben— ©efahren ab3utoenben, bie 
fidj wie broljenb ffiemdlf über ber beutfdj-ftan^öfifdjen 
3ollgren3C erheben, itaum fonftituiert, ftiefe bas Batifcr 
Äioniitce auf bie Sciiibfcligfcit franjöfifdjcr 3nöuftricller, 
bie burdj eine einflußreiche pavlamentarifdje ©ruppc oer- 
treten finb, unb bie tn nädjfter 3ufunft in Sommer unb 
Gcnat toefentlidje, gegen Deutfchlanb gcridjtete 3 0 * 1 ' 
erljöhungen burdjjufehcn hoffen. ®s fjerrfdjt angeblich 
eine große (Erbitterung barüber, baß bas ‘Dcutfdje Weid) 
feit einer Weihe oon Fahren auf Umwegen bic WepubliC 
um bie Bortcil« ber Bleiftbcgünftigungsllaufcl gebradjt 
habe. G« h a i> c feinen ^anbclsoerträgcn mit anberen 
ßänbern burdj Gpe3ialificrung bcr Hanfe alle möglichen 
Brtifel mit hohen 3 ölten belegt unb bei ben Borocrfjanb« 
langen feinen BJibevjtanb gefunben, weil bic hetrefienben 
Wrtifol aus biejett ßdubern nur in geringem Blaße ober 
auch gar nidjt erp ordert würben; bagegen hohe fidj 3ranl* 
reich „wie burdj 3ufall M automatifd) oon ber Grljotjung 
ber Xarife fdjwer getroffen gcfcljen, weil bie plöhlief) nah«3u 
profjihiericn Brtifel im ©iport ber Wepuhlif nadj Deutfdj- 
lanb eine große Bolle gefpielt l>Attott. Gs wirb 3wat nidjt 
geleugnet, baß bie ^Regierung in Bari« in ihren §anbels- 
abfommen mit Spanien, ber Gdjweia u. a. auf ähnliche 
2Beife Deutfdjlanbs $>anbel hinterrüefs traf; aber {ebenfalls 
foll ber Arger in ben Greifen fran3Öfifdjer 3nbuftrieller 
groß fein, weil fie glauben, baß bie beutfdje JoILpolitif 
bie unbarmherjigere gewefen ift. Bller UBafjrfdjcinUehfeit 
nadj wirb cs 3U einer (Erhöhung ber franjöfifdjen Darife 
fommen; bie Parlamente hohen nie Ichußjöllnerifdjm Bor* 
fdjldgen wiberftehen fönnen. „Drud erjeugt ©egeubrud", 
jagte Qrürft t>. ffiülow. Go wirb man in Berlin auf ©egen- 
maßregeln finnen, unb in bemfelben Bugenblicf, wo aufge» 
flärtc Bidnner jidj in beiben ßänbern 3ufammenttin, um bic 
£)önbelsbe3iebungen ju fflrbern, fehen fie fiefj einet für ben 
beiberfeitigen fjanbcl fjödjft gefährlichen ßage gegenüber. 

„Geien Gte oerfi<hert, baß wtr es 311 feinem für Franf» 
reift) wie für Deutfdjlanb gleidj oerberblidjen 3° lt f T *<9 
fommen laffen werben", erflärte uns ber Whgeorbnete 
Baubin. „Für ben Anfang aber ßfrnmeu biefe Umftänbe 
beträchtlich bie Bewegungsfreiheit unferes Komitees. Das 
Franffurter Komitee lub uns bereits jju einer 3ufammen- 
funft ein; wir hob«« aber äbleljnen müffen, ba uns ber 
Bioment noch nidjt getommen fdjeint, unb ba wir längere 
3eit, minbeßens bret Blonatc, brauchen, um fo weit mit 
allen fra^öfifdjen 3ntereffentenfreifenbieBorbefpred>ungen 
Dortodrt s gebradjt ju haben, baß wir an eine nüß(i<he unb 
übrigens fcfjr weit gebadjte 3 u I amm<narb ^t mit bem 
beutfehen Komitee benfen fönnen. Dann werben wir uns 
nidjt nur nach Franffurt unb Berlin begeben, fonbem 
audj unfere beutfehen Kollegen 3U uns bitten. Die Bor- 
teile, bie erjtelt werben follen, oerlangen SRegipro^itAt. 
3ch mödjte hier gleidj fagen, baß bie Dcutfdjen immer im 
Borteil fein werben, mit unb ohne Komitee. Sie oerfflgen 
über eine fo glänjenbe Organifation, über eine Armee 
fo portrefflidj unterrichteter Blufierreifenber ufw., roir ba- 
gegen liegen in einer fo unfdjulbsooUen Unfenntnis alles 
bejfen, was fenfett bcr ©Tenjen oorgeht, baß immer mit 
ungleichen ©affen gefämpft werben wirb. Aber gerabe 
unfere Unfenntnis ift ber Beweis für bie Hlotwenbigfeit, 
baß ein 3entrali|ation&» unb Bnftlärungstomitee in Baris 
feine Arbeit beginnt. 

SBas wir wollen," fußt £*• Saubin tn feinen Dar- 
legungen fort, „ift eine Gruppierung aller 3nbuftTielIen 
unb ftaufleute, bie bisher fdjon mit Deutfdjlanb fjanbel 
trieben, unb jener, bie geneigt finb, fid) bort Abfaßcjuelien 
ju fdjaffen. Die ©rünbung eines Gercles, in bem fra^ö- 
fifche 3ntereffenten mit beutfdjen 3ufammentreffen fönnen, 
ift ein ferneres 3i*h has oon unferen matertellen BRittein 
abhängen wirb. Borläufig müffen wir uns barauf be« 
fchränfen, bem Siomitee möglichrt viele ßanbsleute an- 
3ufdjlteßen, alle erbenllidjen nüßlidjen Ausfünfte über 
Fradjt, 3otl unb SBarcnbcbürfniffe in Deutfdjlanb 311 
jammein, bic Berichte unfercr Jtonfuln, oon benen mandje 
fdjon feljr eifrig tätig finb, ftarf 3U oerbreiten, fchiießlich 
in Deutfdjlanb felbft Bropaganba für franjöfifdje Brobufte 
311 machen. 3d) Ijobe in Berlin mandje Damen grfeljen, 
bic fidj ißre Äleibung feljr gefchmadooU aus Baris fommen 
ließen. Daß Dies nicht häufiger gefdjießt, ift wohl bic Folß* 
bes allgemeinen Borurtcils, bas bietjer: äwildjen ben 
Badjbarftaaten oorgehenfdjt hat; mit etwas mehr Damtam 
wäre h^ et 9 c ®iB f^ r Barifer Bfobe 3U erreichen, 
hingegen werben bie Dcutfdjen |idj uaeß Slompenlationcn 
umfehen, unb bas ift ißt gutes IRedjt; cs ift nodj Diel 
Blaß in Fnmfreidj für ißre Dätigfcil, unb, wie gefagt, 
es fällt ihnen leichter, unfern Btarft 3U erobern, wie ben 
mit ber Gpradjc unb ben BerßSltniffen Deutfdjlanbs wenig 
oertrauten Bcpublifanem. Außcrbem gibt cs eine große 
beutfdje Kolonie in Baris — über 75 000 ßöpfe — währenb 
wir nur burdj eine lärfjerlidj geringe An3aßl ßanbsleute 
im Weiche ©ilhelms II. oertreten finb. Die Deutfdjen tn 
Franfreich oerfügen über große Rapitalien unb ooll- 
fommene Kenntnis alles beffen, was ißrem Batcrlanb 
nüßlidj fein fann. 

Biel wichtiger noch als biefe llnterftühung bcr ein* 
3flnen Rauflcute bürften bie Beftrebungen ber beiber- 
feitigen Komitees werben, in bic ^anbelsoerorbnuitgen 
unb bie G>cfeßgebung beiber fiänber mehr Rlarßeit, Gin- 
facßßeit utib Gdjuß aller 3ntereffen 3U bringen. Gs fällt 
auf, baß jährlich ein großer Unterlcßieb in ber Gtatiftit 
beließt, wie {ieoomfranjöiifdjen ober oom beutfehen 3ollamt 
auf gef teilt roirb; man faitn nidjt rcdjt !ltig ba raus werben, 
weil ber Gtatijtif in beiben Cänbern oet|d>iebcne Bletßoben 
3iigrunbe liegen. S3ir glauben, baß hier bie Bereiiißcit« 
licßung burdjführbar wäre, ©eiter fönnten ftdj beiöe 


Cänber einigen, um gictdjlautrubc F rac ßt- unb 3 oll* 
forrmilare 311 fdjaffen, um überhaupt in jeber ©etfe bie 
fchriflltdjen Formalitäten 311 ocreinfadjen unb oerftänblidj 
311 madjtu. Dodj nidjt nur bie Bcgirmngm fönnten |i<h 
ba in bir $änbe arbeiten; wir gebenten auch bie Anregung 
gu geben, baß im Banfoerfchr, in ben Bejießungen bei 
Bahnen unb Gdjiffahrtsgefellfdjaften ufw. weniger fom- 
plijierte Gebräuche Bloß greifen. Stidjt leidjt bürfte es 
uns fallen, unferen Jlaufleuten llarjuniachen , baß fie, 
wie im übrigen Auslaub fo aud) tn Deutfdjlanb, im 
Rrebitgeben weitherziger fein unb weniger Angftlidjleit 
3eigen mülfen; ßi« Hegt eine bcr ^auptfdjtoädjen bes 
fran3Ö|i|djen Grports. — Der ©arfeu* unb ©u|terfdjuß 
bebarf ebenfalls jrotfeheu Deutfdjlanb unb Franfreich einer 
gehörigen BerbeffeTung; wir hoffen es auf bem ©ege ber 
We3ipt03ität burdj.juf eigen, baß man ln Deutfdjlanb unter 
ber Be3eidjnung Rogttaf, Borbeau* ufw. nur Getränte 
nerfaufen wirb, bie tatfädjlicf) biefes llrfprungs finb; ba* 
gegen fönnen wir Garantien gewähren, baß uuterBlündjner 
Bier, Gdjwarjwälber Rirfcßwaffec ufw. nur Getränt« bei 
uns iit ben £>anbel gebradjt werben, bie aus ©ündjen, 
bem Gcßroarzajalb ufw. ftammen. 

3 n fernerer 3 ufunft ließe |idj olelleidjt SJlufterausftel» 
lungen befonberer 3 ubuflTie 3 weigc ober ber eanbwlrtfdjaft 
in beiben üäubeni bas ©ort reben. 3aKifetsohne wirb 
es 'uns nießt an fdjweren Anfeinbungen feßlen, wenn fid) 
ffllinoritäten bebroßt feß«n oon bet auslänbifdjen ftan- 
furrenj, bie wtr tuöireft, auf bem 5Rc3ipro3itätsa>egc, 
heran3i«Ejen. Deffen finb wir uns bewußt; bodj wir müffen 
bei ber Rampagne, bie roir beginnen, immer bas größere 
SJntereffc tinferer '•Nation im Auge Ijaben. Für bie Bor- 
würfe, bie uns nießt erfpart bleiben werben, bürften utts 
bie oorausftdjtlicheu großen Grfolge reichlich entfdjäbigen. 
©ir beglüdroünfcßen uns, baß einflußreiche beutfdje Rauf* 
leute unb 3 nbuftrirUc mit uns &anb in &anb arbeiten 
wollen, um ben rptrt|djaftlid)<n Bunb 3weier ber größten 
Rulturftaaten 3U feftigen, bte fidj nießt bauemb ignorieren 
bürfen ." 

Der Abgeorbnete Bitrrc Baubin fdjloß (eine freunb* 
ließen Blitteilungen mit ber nochmaligen Berfidjerung, bte 
Gßauoiniften beruhigen foll, baß politifcße Blotioc bem 
Programm bes Comit^ öomnotreisl frsnco-allemand fem- 
liegen. — ©ögen audj bie HHotioe bes Romltees niefjt 
politifche fein, lo bürften bodj bie Folgen feiner HäHgteit 
politifdje fein, tm günftigen Ginne, hoffen wir. Die wirt* 
j<haftli<hen Bejiehaag«« 3weier Bölfer finb heutzutage 
meßr als bie $älfte ißrer gegenfeitigen Bolilif. Der b 0- 
beutenb angowadjfene öanbel 3roifdjen bcr Bepublif unb 
Gnglanb war bie erfte Ihfadje ißrer Entente cordiale; 
im Blai werben Äönig Gbuarb VH. unb präfibent Falliörcs 
in ßonbon bie fra^öfifcß-englifdje Ausftellung eräffnen, 
mit ber bie Bemühungen ber fommerjiellen Ramitees itt 
ber Gitg unb ln Baris ihre Rrönung finben. ©ir he* 
grüßen bas 3uftanbefommen bes beutfdj*fran3öfifc^en 
^janbelsromitees, weil cs ähnliche, für ben F^hfn «nb 
bie ©oßlfaßrt Deutfdjlanbs unb bet Äepublif wertvolle 
Äefultate erwarten läßt. 


Das Deutfdje itaiferpaar in SBenebig. 

ie alte, fagenumfponnene Lagunen ftabt an ber Abria 
hotte fidj in F^fttagsgeaxtnb gehüllt unb war bereit, 
ben Deutfdjen Raifex würbig 3U empfangen. 3n ben. erften 
Bormittagftunben bes 25. ©äT3 war audj Rönig Bittor 
Gmanuel 111. aus 93om eingc troffen, um feinen norbifeßen 
Freunb 3U begrüßen. 

Gr war Tein fonniger, warmer FTÖßlingstag, ber 25. 
Gin grauer, naßfalter öcrbfttag aus Deutfdjlanbs Borb* 
gauen fdjien ben Raffer nach bcin Guben begleitet 3U 
ßaben. Droßbem bot bcr Anblid ber gefdjmüdten Stabt 
mit ihren ©tmpeln unb F ft h»ten in ben beutfdjen, italie» 
nijeßen unb Dencjianifrijen Fa^n, bie mit bei eintönigen 
Färbung oon fjimmel unb ©affer lebhaft lontrafticrtcn, 
ein Bilb oon fcltfam feffelnbcr Bradjt. UnDcrgcßlidj wirb 
jebem, ber es gefeßen, ber Ausblid auf ben Ganal ©ranbe 
bleiben; benn ßter ßatten alle bte alten pala33i unb 
Batrijierljäufer, ftummc 3?ogen Don Bcncbigs oergangmer 
©lan3cpodje, reichfteu Gdjmucf angelegt. Aus allen 
Fenftem unb oon allen Ballonen herab ßingen roertoolle 
Deppidje ober wehio*' F^^h 0 *”- 

3m Bac-ino oon San 3Jla reo lag bie fai [etliche 
„Öoßen3oUem", fnapp redjts neben tßr ber Rxeu3er „&am* 
bürg", etwas linls ab bas italienifcßc Gdjladjtfdjiff „®io* 
oanni Bauten", ©citcr unten oor bett ©iarbini Bubbtid 
bie anberen Sdjiffe bes iialienifdjcn Panzergcfcßroabers 
unb bei ber ßerTlicßcn Gßie|a Santa BJaria bella Salute, 
neben ben italienifcßcn Horpe öobooten, bas Beglcitboot 
„Slctpncx". ©rau in grau bic italienijdjen Gcßiffe, etwas 
lidjter bie »nb ba3wi|djen — ein Bußepunrt 

für bas Auge — weiß, bas Rai|erfdjiff. 

Am Batjntjof, am Ganal ©ranbe, oor bem Röniglicßen 
©arten auf ber Pia33ctta unb an bcr 3nfcl San Giorgio 
wartete eine ungezählte ©enfdjenmcnge, trog bem herab» 
riefeln ben Begcn, auf bie faifcrlidjen ©äfte. Namentlich 
oor ben §otels Bauer uttb Gutopa ßarrten Diele Dcutfdje 
auf bie Autunft bes ftaiferpaars. Die ©onbeln unb Boote 
bte bas Bacino belebten, waren alle reidj beflaggt. Der 
Rönig Don 3talien war um 10 Uhr mit jeiner Guite jum 
Bahnhof gefahren, um als Grftcr fdnen Bunbesfminb 
3U begrüßen. 

Da, es war 12 Uhr mittags, maeßte fidj in ber ©enge 
eine Unruße bemertbar, unb fdjon 3?iflten fidj bet ber 
Nlünbung bes Bacino Öle Borläufer bes 3uQes- Gs axiren 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



576 


3Uuftrirte 3«tung. 


9 lr. 3379 , 2 . April 1908 . 



Äalfer Wilbdm mtb MBitig Bitter ömaitucl in ber ffialagonbol. (vpijot. ‘Berliner SHuftrattonsgcfellfebafL) 


unb einige Gelunbeit f pater webten oon ben fflteftfptften 
bic Jteiferftanbarte unö bie italienifd)e «Rationaiflagge. 
Ter Maifer hatte mit feiner Familie bas Fallreep ber 
„Ctohcnj ollem“ betreten, 

Om £aufc bes Wachmittags befichtigte bie Maiferin mit 
ber 'Ptittfle||iw unb bem prinjen bie Gt.-'Btarfusftrdie. 
Ulbenös begab fid) ber Mönig t»on Otalien an Borb ber 
„$> oben 3 ollem". Unb nun fehlen Benebig in ein fitcf)t< 
meet gctaud)t. Ter Slnbltcf bes Bacino non St. SRarfu? 
war feenhaft Tie Gdjiffc waren non unzähligen ©lüh 
lampen erleu<f)tet, überall brannte fteuerwerf unb bengo 
Iifd)os ßid)t, bajmiFchen Mieten bie elcftrifcben fprojet* 
toren ber ianjex. Tie „Königin ber «brla* jeigte flcb 
in ihrer ganjen unoergchlidjen Fracht, unb auf brr 
„f>o!)en,t ollem" {pielte bie ÜRufit bie beutle unb bie 
italicnifdhe $>t>mne. 

Benebtg. SRicco Öerd). 


Sürgermcifter 

Dr. 3oljann Georg OTöntfcberg. 

Ofn ben ftolgen eine« Gchlaganfalls ift nach furzetn 
^lilranfenlager am 27 . Blärj Dr. jur. Johann (Georg 
Blöndcbcrg, regicrenber Bürge rmeiftcr non Hamburg unb 
Bräfibcnt bes Senats, in Hamburg im Filter non 68 3ahren 
geftorben. SOiöudebcrg war ber grafte Bürgenncifter be* 
mobemen Hamburg, ber fid) feinen heTOarragenben Bor- 
gängern aus ber frühem (Eutroidiungsperiobe bes freien 
Sta&tftaatcs, Mirdjenpauer, ^Jeterfen unb Scrsmann, 
tnürbig anreiht. Turd) feine ftaatsmännifche Befähiflunfl 
fowie baburd), baft er öfter als irgenbein anberer Bürger* 
meifter fyamburg offiziell bei nichtigen (Gelegenheiten 31* 


bies bie ©la nnfd)afteti ber fRubcrHube Buccntora unb 
Cuerini. Wenige ©linuton barauf blitjte am Bug bes 
Kreimers „Hamburg" ber erfte Schuft auf. Hub jeftt — es 
war ein erljcbcnbcr ©tomeut hi&ten bic Schiffe bie grofce 
Orlaggengala, nun bornierte ber Maifcrjalut, ocrmifcht 
mit bem fdjneibigen, lauten Hurraruf ber beutfcf)cn See- 
leute unb ben lebhaften 3urufen be« Bolfcs, über bie 
ßagunen. Wan glaubte fid) in bas glänjenbo Togen» 

Zeitalter 3urücfnerfchh als man bie prunfoollcn (Gonbcln 
roahmahm, in benen bic Wajcftätcn mit ihrem (Gefolge 
fafecn. 

Ter Steifer hatte mit bem Monig, bie Haiferm mit 
ber ®rin3clfm Biftoria ßuife unb bem Prinzen Huguft 
ht 3inei mit ©olb reich negierten Staatsgonbein Bla$ 
genommen. Tic föniglichen frahrzeuge waren oon acht 
hiftorifd)en ©lunizipalgonbeln umgehen. (Eine halt»« Stunbc 
nach bet Wnfunft ianbeten bie ©lajeftäten am (Garten bes 
®ala330 IHeale. 

2Iuf bem Blaftc bes hl- Btarrus war eine taufenb» 
föpfige Wenge angcfammelt. Stürmifd)e Coationen burch- 
brauften bie ßuft unb fanben ein oirlftimmiges Gd>o in 
ben Gäulengängen ber umliegcnbert ifJaläfte. Ta öffnete 
fidh eine Tür, ein Hammerbiencr legte einen Teppid) auf 
bie Baluftrabe, bie SlfHamationen ber Wenfchcn arteten in 
frenctifchen $ubcl aus, unb heraus traten 3ucrft ber Honig 
oon Italien, bann ber Steifer, bie Haiferin unb bie faifer- 
liehen Cbefdjroifter. Um 1 Uftr 40 Win. beflieg bie faiferlidje 
Qramilie ein (Galaboot, um fid) auf bie „^ohoiuollem“ 311 be» 
geben. Unb abermals bonnerte ber Steifcrfatut über Be» 
nebig hin, unb laute Emma* unb Gooioarufc würben hör- 
bar. Ta ging 00m (Groftmafte ber „^ohcnjollfm“ bie 
Halientfehc. nom Hrei^maft bie beutfd)e flagge nieber, 

«aifcTin «uguftc »iftoria unb ®rinjeffln ®ittoria ßuife. (®hot. Berliner Jtluftrationsgefellfchaft.) 


oertreten hatte, war er beffen populfirftc ®erf6nlid)feit. 
Hamburgs Bürger ohne Unterfd)icb ber poiitifchert ®artci 
bebauem alle tief ben Bcrluft bes feltencn Wannes, ber 
nid]t blofe in feinem engem Wirlungsgcbiet, fonbem auch 
im fReidje an allerhöd>ftcr Gteile fowie bei allen ©unber- 
regtemngen ber größten SBertfchatjung geno^. 

Ter oerftorbene ©ürgermeiftcr entflammte einem alten 
hamburgifd)en ö>c|d)lcd)t oon Älauflcuten, 3uriftcn unb 
© e lehrten. Sein (Gr ohont er hat te £am bürg zur 3 ran3of e n * 
geit als Genator rocrtoolle Tienfte geleiftet* fein ®ater, 
Marl Wöndeberg, qteftot 311 Gt. ^ifolai in Sjamburg, mar 
ein hemorragenber Örorfdjer auf bem (Gebiet ber ham* 
burgifdKit ©efd)id)tc. Borgebilbct auf bem 3ohanneum, 
ber h<nnburgifd)cn ©elei)Ttetifd)ute, ftubierte 3of)ann ©eorg 
Wöutfcberg, geboren am 22. Huguft 1839, in ^eibelberg 
unb (Böttingen 3uri«prubenj unb lieft fid) na d) (Erlangung 
bes Juriflifdjen Toftnrgrabes im 3al)re 1863 in Hamburg 
als Slboofat nieber. ^lls Snnbifus ber ©eriin»f)amburger 
Gifcnbal)ngcfcUfd)aft legte er bamals fchon ben (Grunb 3U 
feinen ttcnnhiiffen auf bem (Gebiet bes SJetfehrsroefens, 
auf bem er fpdter im Tienfte feiner Baterftabt fo 
heroorragenb arbeitete. Äaum jwcinnbbrciftigiährig, ift 
ber rcbcgciDüiibte junge Böoofat Witglicb ber Bürgerfchaft. 
unb fiebeiiunbbreihigiähTigi wirb er in ben Senat gewählt. 
§ier ift er in einer langen Sicihe uott Befforts mit tätig 
gemefen, fo in bem homburgifchcn Mirchenrat, beffen Borfig 
er feit bem 3ahre 1880 führte. 

Seine eigentliche grafte Scbensarbeit liegt aber auf bem 
©ebictc bes brnnburgifchcn Öinan3inefens. 3m 3al)W 1877 
trat er in bic 3'mm3beputatipn ein; 1885 würbe er ihr 
Gräfes unb bamit ber ßeiter be« tmd)tigften unb nerant- 
tnortungsreichften C&ebict« ber ^ambu rßi fc1)«?n Staats- 
oeunaltung. 2luf bicfein ©often hat er allfährlid) bas Bubget 
in ber Bürgcrfdiaft oertreten unb war er noch fünf Tage 



Ter Teutfdie Maifer unb ber Mörtig non Italien im SWufeo Wunicipale am 26. ÜJlarj. (Bhot. Th- 3ürgcnfen.) 

Das Deutle Äai[crpaat in 93encbig. 


Digitized by Google 



Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Salut Der Ual,miS*«n Kuffoljr. Der «nmfgonD'In. 



:a- ua — : m: 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 







578 


3Iluftrirte 3*üung. 


Mt 3379. 2. 21 pxü 1908. 


oor feinem lode tätig. (äRoncfebergs Vcrdicnft ift cs 
wefentUcfe, Daß träfe ber rtefigen Ausgaben, bie bie 
Umwandlung des alten Hamburg 31t einet modernen 
SBeltftabt unb bie Ausgeftaitungbes gefeite ju bem 
befteiugerichteten ber SBelt forderten, fiel) bie fearn* 
burgi|d)en ftinanjen in oortrefflichetn 3uftanö bef in- 
ten, (Er l)at mit gearbeitet an ber Schaffung einer 
neuen ÜBafferüerforgung Hamburgs, an ber Uber* 
roinbung ber folgen bes Gfeolerajahres fowie an 
ber Durchführung ber grefeartigen Sanierung der 
ittneru Stabt, bie befonbers einen umfiefetigen unb 
fingen Vortämpfcr erferberte. 

3u bet Cöfung ber Gifcnbafenfragc für Ham- 
burg, 3U ber man faft ein «men(d)enalter gebraust 
hat, trug er als frinanjmann wie als Diplomat 
nid)t wenig bei. Sein lefetes 9Berf, bie neue £w.m* 
burger VoTortsringbafen, fonnte er noef) jo weit för» 
bent, baß man feit einem 3aferc an ihrer Aus- 
führung tätig ift. (Eine mehr politische als finan- 
jielle Aufgabe, an ber er gleich in bet erften 3eit 
feiner Amtsführung mit3uarbeiten hotte, war ber 
hamburgifefee 3ollanfd)lufe. Gr befunbete hierbei 
bereits feinen weiten Vlid unb feinen Sinn für 
bie beutfehen (Einig ungsbe ft rebungen, Dies fiel 
nicht wenig bei ber 'iBertfd)äßung ins ©eroiefet, bic 
ber oon ihm bodboereferte ^ürft Vismarcf ibm 
entgegenbracht c. Gr ift [pätcr nod) in nähern 
perjönlictjen Verehr mit bnn Altrcichsfanjler ge« 
treten. VJäferenb feiner ei nunbbreißig jährigen Amts- 
führung als Senator befeibete er jum erftenmal 
im 3afere 1889 unb feitbem im regelmäßigen 
lumus noch oierjehnmal bie Gferenftelle als 
Bürgermeifter, unb ber Dob traf ihn, als er 
gerabe wieber bie fyöd|fte GferenftcUe al* regieren- 
ber Bürgern) elfter unb (ßräfideut bes Senats ein- 
nahm. 

©ürgermeifter Vlöncfcberg war ber Ippus eines 
echten hanfeatifdfeen ©atrijiers. Bon hoher, fräftiger 
Grfcheinung, oerjtanb er es, bas altertümliche Amts- 
fleib bes Hamburger üRatshe«m mit SBürbe 3U tragen. Aus 
bem burchgeiftigten (belicht büßten unter ber hohen Stim 
lebhaft jwei blaue Augen. Gine ©erfönlicfereit, wie ge- 
fchaffen, bie 9 ßürbe eines freien Staates nach oben wie 
nach unten 311 vertreten, Da^u war ihm bie ©abe ber (Rebe 
in außerordentlichem (Dfafec eigen, «ein ftreunb unnüßen 
SBortgeflingels, fprach er, unterftüfet oon einem fonoren Or- 
gan, ruhig unb ausbnufsooll, 3un>eilen mit Humor ober f C f, 
nem Sartasmus bie Söorte würgend, aber |tets in ber ur» 
banen 3 form, bie feiner Stellung in bem freien Staate fo 
wohl anftaud. Uber bet Dür feines Kaufes, bas er fid) 
oor wenigen 3 af)ren als fein Altersheim erbaute, [tef)t als 
fein SBahlfpruch ..Pi«. Honeste, Temperantcr“, SB orte, bie 
ben Gharatter bes Heimgegangenen auch ganj fennzeiefenen. 
Hamburg wirb ben Verewigten fehr oermiffen; benn noch 
Ift ber ©tann nid>t gefunden, ber ihn ooll erfefeen fonnte. 
Als Äußeres ®rinnerung&3eichen an bie Verbtenfte bes 
oerftorbenen Vürgermeifters hat man bereits oor einigen 
3aferen einen Äai „©töndebergfai" benannt; bie giofee 
^urchgangsf träfe e vom Hamburger Wat haus nach hem 
Hauptbahn feöf, ber efeatafteriftifchefte DeU ber neuen 
Hamburger Borortsringbafen, wirb anfeerbem nad) iferer 
BoHenbung ben Warnen „©lönefebergftrafee" tragen. 

flatl Hcfftlbarth. 

3Bod)enf(t)au. 

Der beutfdt« SJeMjstaj. 

Die Beendigung Des 3ournaliftenftreils. — Am 
Schluß ber Sißung 00m 24. Btärj bat ber 3entrum* 
abgeorbnete ©röbot für fernen bte 3°unui[iften beleidigen- 
ben 3wifchenruf um (Entfcbulbigung. Hierauf befcfeloffe-n 
biefc, benen «Sqmpathicfunbgebungen aus allen Seilen bes 
«Reichs unb oon ben Vertretern ber größten Leitungen 
(Europas zugegangen waren, bic »erichterftattung wieber- 
aüfouuefemett. 

Der«Rei<hslan3ler unb bcrGtaatsUfretär v.Scfeoen 
über bie auswärtige ©olitil. — 3m Verlauf ber Be- 
ratung übet ben (Etat ber (Rcichsfanjlei nafein ant 24. ©tärz 
ber (Reichsfan per ftfirft 0. Aülow bas Atort, um über bie 
auswärtige 'fJoUtif 311 fprechen. 3ueift berührte cx bie i»age 
in «UtaTOfto. ®ie franj3ltld)e «Regierung fünne ber beutfehen 
nicht oorwerfen, bafe |ie bic Algeeirasatte in fleiulicher ober 
en 8h cr 3 l fl cr W^if« ausgelegt Ijabe, ^as werbe aud) tünftlg 
nicht gefchchen; bod) erwarte Deutfehlanb, bafe STanrreid) 
ebenfalls bic Alte in fricblicher unb freunblicher TOeifc an- 
errennt. Hierauf wattbte fich bet JReichsfanjlcr ber «1030- 
bonlfdtcn «frage- 3U. ®en bort hetrlchenben trüben 3uftänben 
gegenüber fei ber ©ninbfah ber Aufrechterhaltung bes «tatus- 
guo ber cinigenbe Buntt, oon bem aus bie 9J?äefitc bie i»age 
ber Dinge ju oerbeffent fuchen. Das öf trrre icHifrt^un ßarifche 
Vrojett ber Verlängerung b« Vosnifchen «Bahn btsaJJitTowiha 
habe bie beutfehc Begierung mit Sompathic begrüßt, ba 
einmal CfterTelch-Ungarn lebigltd) oon einem alten 5Rc<htc ^«j^ 
brauch macht unb barnt bie Vermehrung ber «BerlehTstoege bc- 
fonbas geeignet crfchcint, ben 6tanb ber .flultur in fenen ©c* 
gen Den 3U heben, ferner (prad) ber «Rcid)sron3ler über ben 
oon MaiTer SBiltjelm an £orb Tweebmouth gerichteten Brief, 
beffen p-rioaten GhaTaftex er noch einmal betonte, ebenfo wie 
bie befenfioe Denben* Deutfdjlanbs bei feinen Schi ff bauten. 

9!ad) bem Scichstanjlcr fprad) ber Staatsfclrctär Des 
Auswärtigen Amts o. -Schoen. (Er roanbte ftch 3uerft ber 
fUJaTottofrage ju. Dte ^Regierung teile bte 2Bünfd)e bes 
(Reichstags, bafe bnlb etn 3nft«nb wieberlchren möge, bei 
bem Handel unb Atanbel ruhig gebeifeen rönnen. Sie hoffe 
auch unb habe beftimmte 3ufi<herungen oon ber franjöfifctim 
Acgierimg, bafe weitere Schäbigutigen bes beutfehen H<mbel* 
bei ben militärifchen Unternehmungen tunlichft oermteben 



Dbot, K. VirbcT, Oamburg n. «rrttn, 

Sürgcrmeifter Dr. ^Jolfonn ©<org ^Dlötuftberg, t am 27. ‘SQIötj. 


würben. Der 3taatsfehrct5r TteUte ein AJeifebuch über «Dlarolfo 
in 9lus|icht unb beipraef) foöann bie Bcbentung bes Tuffifch* 
perftfehen Abtommens über Bcrfien ; Deutfdilanb habe leine 
Utfad)e, fid> beunruhigt ju fühlen ober gar Dagegen Stellung 
3U nehmen. 3wifd)eit biefem Abfommen mtb ber Bagbab- 
bahn begehe burchaus feine Verbinbnng. 3um Schluß be- 
rührte ber Staatsfefretär bie Verhanblungcn, bie über ben 
Statusquo in beT Aorb- unb ber Cftfee itn ©ange finb. Auf 
feinen ffall es liefe barum aus bet Dftfee ein Mare 

rlansiun 311 fchaffen. Akts Die Wlanbsittfcln betreffe, fo fei 
ba-rüber oiel irrtümliches Perbreitet worben, «Rufelanb feabe 
bisfeer leineilei Anträge an bie «Dlächtc geruhtet, bie ihm nach 
bem Airimlriegc auferlegtc Befchräntung feiner Sonocränitäts- 
rechte aufouheben, unb beabfiefetige aud) nicht es tun. 

Die *ebe bes «Reichsfan jlers über bte Aeform 
bes preufeifefeen 'Jüahlrccfets. — Am 2&. Aiär,( fiel bie 
Sifeung bes fatholifchen feiertags wegen aus. Am 26. würbe 
nach ber jweiten Beratung jenes Deiles bes Grgänjungsetats, 
ber bie Reinen ftprberungen fflr bie «Blilitar- unb «Port- 
oerwaltung enthält, bie Disfuffion über ben (Etat bes «Reichs* 
tangiere unb ber fRcicfesfan^lri fortgrfefet. (Es lagen baut elf 
fRefolutionen cot, bie fld> auf bie innere bejiefeen. 

3m £aufe ber Debatte nahm bet iHeichsfanjler ftmrft v. Bülow 
bas AJort. Die ^laibemolratifche Aefotutlon, bie bie retefes- 
gefefelicfee Übertragung bes fReichstagswafelrecfets auf bte 
Ginjeiftaaten forbert, fei für bie tRcgimmg nicht annehm- 
bar. Der «Reicftslanjlet unb ber (Bunbesrat feätten auefe gar 
feine Berechtigung baju, weil es ein Parlament gegen bas 
anbere nusfpielcn feiefee. Atem als bürfe ein (Hnjelftaat auf 
bas SReid) ober bas (Reich auf bie (Ein3dftaaten unberech- 
tigten (Einfluß gewinnen. Der JRctthstau.iIer rtcllte in Ab- 
rebe, bafe er am (Reccfestagswahlrecht Elritil geübt habe. (Er 
unb ber (Reichstag hätten otclmehr „bas gute (Reichstags* 
Wahlrecht“ nod) oer belfert burefe bas fog, Vlofettgefeß, burd) 
bie Diäten unb bie Ausbcljnung bet Aeichsfaferfarten. Aber 
bas muffe man 3ugcbcn, bafe geiftige Bildung unb poiitiFchc 
(Einficfet in biefem A3afelrecfet feine Verüdficfetigung fänbe«. 
Die (Regierung bcnlc febod) leineswegs an bie Anbetung 
bes «Retcfestagswahf Te «h* s - A3as für bas fRetcfe poffe, paffe 
nicht für jeben Gin3elftaat. Die Sojialbemottatie brauche 
bie Unsuftiebenfeeit unb ben Appell an bie materiellen 3n* 
ftinfte; tljr fei bafe« f«ln 9öafelred)t rabtfol genug. Unb 
wenn bie bürgerlichen Parteien bas (Reich stagswahlrecht in 
ben (Einjelftaaten bnrefefefeten, fo würben ftc es auf ifere 
.«often tun. lEbenfo würben bie Atommunen, in benen 
überwiegenb bas liberale (Regime betriebt, in ben Befitt ber 
rabifalen ©artet gelangen. (Es fei olfo falfcfe, wenn man 
ihm, dem (Rcichslanjler, oorwerfc, er, ber Doch bte (Reform* 
bebürftigfeit bes pveufeifeben iBafelrechts atterlenne, habe ba- 
burefe, bafe er im preufeifefeen Abgeorbnctenfeaufe bas ge* 
heimc (Wahlrecht nicht in Ausfidit ftellen fonnte, bem 
Liberalismus einen Sdfelag ins ffiefidfet oerfefet. Die fojtal- 
bemofratifche Aefolution würbe auch ju ftonfliften mit ben 
.'fonferoatioen führen, bic einen erheblichen Veftanbtcil ber 
'Parlamente unb bes Volles bilben. ©reu feen unb bas (Reich 
leimen nicht ohneeinanber aus. Das fei eine ftolgc ber 
Daten bes großen .Röntg* unb ber Bismarcffcfeen ©olittf. 
„(Es henrfeht Ginfeeit, bas möchte id) bem 3nland unb bem 
Ausland gegenüber betonen, unb biefe (Einheit wird nicht 311- 
grunbe gehen, weder durch Angriffe uon außen nod) bureh 
innere Ronfliftc." 

Die AHrtung ber (Rebe auf bie ©arteten unb bie 
(Erledigung ber 3cociten Lefung bes Gtats bes «Aus- 
wärtigen Amts. — «Rach bic (er Blocfrebe bes (Reichs* 
fan3lcrs mad>te ber 3 CT, bcumsabgeorbnetc AJellftein einen 
heftigen «Angriff gegen ben Acicbsf ander unb bie oon ihm 
oertretenc ©lodpolitil. (Dian habe aus dem SOtundc bes 
«Rcid)srcnt3lers eine Verurteilung bes 5Reid)stogswablred)ts 
gehört, wie fie der (Reichstag noch niemals 311 hören bc> 
fommen habe unb auefe niemals oon bem oberften Beamten des 
(Reiches, ber bod) ber erfte Dräget ber Berfa ffung lein foll, 
befommen bnrfte. Unter bem ftümiifcfeen Beifall feiner 
3roltionsgenoffen legte ber Abgeordnete VJelimann hiergegen 


entfefeieben Verwahrung cm. Der objeftioe Betrachter 
fragt unwillfürlich: dBoju ber Lärm? Der (Reichs, 
faniler feat «rflärt, baß es ein für alle Staaten ab- 
folut paffenbes (JBafeirecfet ntefet gibt, baß bie SBöfel- 
fafett eines Volles nicht allein ober überwiegenb oon 
feiner Bcnfaffung ober [einem aUafelrecfet abhängig 
tft, bafe bie 3uftanbc in ÜAecf len bürg, bas noch feine 
Verfaffung hot, nicht fchlcchtcr finb als in Haiti, da- 
ein gefeeimes 9öafelrccfet bcft*3t (Er feat fern et ju 
gegeben, bafe auch bas Deutfdje Acicfestagsroahlrecfei 
Schwächen aufweift, und als CEideshfli« bafür ben 
freifinnigen Denier frriebrld) Demburg jittert. Das 
ift alles. Der Abgeordnete ©ottfeoff (JJreif innige 
Vereinigung), ber nad) ber (Erflärung bes 
o. Bülow im preufeilcfecn Abgeorbnetenhaufe einem 
tiefen (mißtrauen Ausbnid gab unb nafee daran war. 
00m Blöd ab.turilden, meinte, ber (Reichsfanjler hätte 
ber (Erbitterung oorgebeugt, wenn er gleich in biefer 
(IBeife gefproefeen feötte. Selbft ber SojtalbemolTat 
tEmmoI gab ju, Daß J>ürft o. Bülow Hoffnung auf 
einige (Reformen im pTeußifdjcn äöablrecfet erwedt 
habe, wenn auch nicht auf eine gründliche «Reform, 
wie ftc oerlangt werden müffc. Der StaatsfetTetär 
v. Vethmann-Hoüweg ftelite bie balbige Vorlage einer 
(Reform bes Etaatsangehörigleitsgefefees in Ausftcht. 
Dte Richtlinien bierer Veformoortage werben dahin 
gefecn, bafe 6er Verluft ber beutfefee« Stdatsatigel)örig- 
rcit erfeferoert unb ihre aBicbcrrrwerbung erleichtert 
wirb. Durch £d)lußantrag würbe bie Disfuffion über 
ben Dttel (Heicfesf analer gefchloffen. Gbenfo würbe ber 
(Etat bes Auswärtigen 'Amts erledigt, fo baß am 27. 
bie Dritte Lefuttg beginnen fonnte. 

Die Dritte Lefung bes (Etats unb bes 
Tflottengefeßes. — Am 27. iülärj würbe juerft 
bic aus ber Verhandlung bes oorfeergehenben Dages 
noch rürfftänbige (Refolution ber ©ölen auf Ginfeßung 
einer (Enquctcfommiffion aus 'JÜlitgliebem ber pct 
bünbeteii (HegieTungen unb bes (Reichstags 3ur Untcr- 
fudjung ber politifdjen VeThältniffe ber polnifchen 
VcoäUcTung in namentlicher Abjttmmung mit 158 
gegen 148 «Stimmen bei jwei Stimmenthaltungen 
angenommen. 9Rit ^fentrum, ©ölen und Sozial 
bemofraten ftimmten bie Deutfdje Volfspartet unb 
einige (iRitglieber der beiden anbcien fretfinnigen 
©ruppen für bte (Refolution. 9Jiit ber brüten Lefung 6es 
(Etats würbe bie dritte Lefung bes flotten gciet3es oerbunben; 
beide würben bewilligt, bas frlottengcfot} gegen bic (sozial- 
bemofraten. 


(Ein Sdtulcrlaß bes Hultusminifters Hotte. — 
Der .«ultusminifter Holle hat einen Sehulerlafe für '©reufeeit 
gegeben, ber betoeilt, baß man fid) auch im preufeifetjen 
Hnterriditsininifterium mobemeren Anfcbauungcit nicht ganj 
oerfd)ließt. Bei den Lehr* unb Stoffplänen foll ber Umfang 
bes Stoffes befeferäntt werden. Alle llnterrichtsfragen f ollere 
[ich mefer att die Denfarbeit und die Urteilsfraft ber «inder 
wenden! Bei t'efeftüden, ©ebidtten, biblifchrn (Erzählungen ufw. 
ift aller 'Jülangel an ttbcrfichtiicfefeit ,)u uermeiben. Überall 
inüffen unter 3nanfpruct)nahme ber aJlittätigfeit ber 
tfinber — die Ha«Ptfl<ncht»puntte unb Hauptßedanten, bet 
poetifchen Stoffen oor allem auch ber poetifefee ©efealt, h«t- 
oorgehoben werben. Beben den eigentlichen Auffäßcn, die 
audj niefet fo vorbereitet werben follen, baß fie nur noefe 
ben 9Bert oon Schönfchretbübungen haben, finb mögliche 
häufig ohne befondere Vorbaeitung furje Vieberfchriftcn 
anzufertigen. 3nt (Religionsunterriefet ift oor allem eine 
relifliös-fittliche (Einroitfung 311 erftreben; geiftlofes Ginlcmen 
barf nicht ©laß greifen, ein Übermaß oon Stoff, befonbers 
bes gebädttnismäßig anzueignenben, ift ju oemteiben. 

Das ©efeebt bet ©einab. — Vach Grfcheinen ber 
amtlichen Bcrluftlifte ift 3U berichtigen, daß bie 3«hi 
Scfeweroerwundeten nidjt neun, fonbem aefet unb die ber 
Leichtoerwunbeten nicht acht, fondem fieben betrug. 

Vertagung bes froatifehen Lanbtags. — Vkgen 
der tief g<h f Differenjen ,)wifefeen Mxoatcn unb (Ulabfaren 
in ber Sprachen* unb ber Safenenfragc erfolgte bereits am 
14. (März bic Auflöfung bes erft am 12. uifammcngetretenen 
fraatifefeen Lanbtags. Bei ber ‘Berief ung der Vertagungsordei 
hurefe ben Alterspräfibenten ©opooics- laut es 3u ftürmifchen 
Lärmfoenen, bei benen das löniglicfee (RefTript beinafee 3er 
riffen worben wäre. Die Demonstrationen fefeten fich in 
ganz Agram fort, bod) waren fie oor bem Banatpola^- 
Durch Abfpeming unmö*glich gemacht. 


Eine beutfefee Automobil-Expedition 
nad) ©erfien unb 3nbien. 

/ffs ift ficfeerlich feine 3ufällige (ErfchKitiung, Daß Die Gnl- 
ßtwidlung De* modernen «Dlafchineubaua unb namentlich 
Die Des Automobilismus Das allgemeine 3ntereffe in er* 
höfetem ©lafee roieberum Den Lanbcoegen sutoetibct, bic 
infolge ber (Entwidlung ber Schiffahrt unb ber Gifenbafen- 
te^nif gcitweilig ganj aus bem «^emoerfefer ausgefdjaltet 
waren. Die großen «Rennfa fetten besleßtoergangeneu Saferes 
haben ben Vetoets erbracht, baß wir uns h«ft erft am 
Anfang einer neuen Gntwicflung befinden. VSähreitD aber 
Die aUettrenncn ohne irgcnbwcUfecn weitem als Den 
rein fportlicfecn in Dcutfcfelanb einem oerhältnismäfeig 
nur lüfelett Ontereffc begegnet jtnb, liegt Dem mefer auf bas 
Gmfte unb ©rünblicfee geftimmten Gfearafter bes Deutfeh 1 
turns ein Unternehmen wefentlicfe ttäfecr, Das am »1. «Dlärj 
oon Jfranffurt a. 9)1. aus begonnen feat, und bas fd)on 
um Deswillen eine Das rein fportlicfee 3ntercffe weit fiber- 
flügelnbe (Bedeutung befifet, als Der Ausfüferenbe nicht 
Der (Rennfahrer ober Sportsmann fo oder fo ift, fonbem 
ein auf dem Schiet Des (Reifens gründlich erfahrener (ülann 
non fchriftftcllcrifchent und wtffcnfcfeaftlichcm (Ruf. 

Unfer langjähriger Vlitnr beiter, ber tVorfchungsrcifcnbc 
(RuDolf 3abel, befindet fich gegenwärtig mit 3wei Auto- 
mobilen auf einet roiffenfcfeaftlicfecn, liierarifcfeeti unb 
tünftlerifdjen 3wccfen dienenben (Reife nach €übrußlanb. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9h. 3379. 2. 9IpriI 1908. 


3Ilii|trirte 3 e ^ un 9- 


579 


^Jctjien, Afghariißan uul) ^nbicn. Ter Sd)wcrpunlt ber 
Weif* ließt in wirtfd)ait>:.gcographifd)en unb oölferfimblidjen 
Stubicit in ©erfien. Sd)ou öaraus ergibt fid), baß bic Be* 
nußung oon Automobilen liier nur Wittel zur Grrcicbimg 
von Jroerfcn ift, bic fonft burd) Benutzung anöcrcr ©er- 
frt)roinittcl erzielt 31 a werben pflegen. Alfp um Tein* Wenn« 
fahrt hanbelt es fid) hier, unb bonmt ift biefe Weife auef) 
etwas, worauf bas Wort Ben Atibas: „Alles feßon ba» 
gewejen", einmal nicht .zutrifft. Gs ift bic erfte ernften 
^werfen bienenbe große Tourcnfahrt im Automobil, etwa 
18000 km, ein Unternehmen, bas natürlid) aud) fportlid) 
bie größten Anforberungen an ben Leiter ber Grpebition 
unb an feine Teilnehmer {teilt. 

3 u ihnen gehört in erfter iMnie bic Giattin urcfcrcö Weifen* 
ben, bie als ftänöige, gctreiie ßrefdbrtin bereits in Stören, 
Warolfo unb letzthin in Turfeftan alle ^^Ujrntlfe unb lln- 
bilben mit ihrem (hatten burd)gemad)t t)at # unb bic aud) 
biefe allen 3 ufälli gleiten ausgefeßte unb zumal unter 
beu heutigen 3 uftänbcu in Berficn unb Bußlanb feines* 
toegs gefnhrlofc Keife mit einer bei ft rauen gänzlich un- 
gewohnten Äühnljeit teilt. Weiterhin bürfte es für bic fiefer 
ber „ 3 lluftrirten Leitung“ non befonberm 3 ntere|fc fein, 
bah fit iljri'u altberudhrten unb ebenfalls auf Dielen 
Schwierigen Weifen erprobten Spezi alz eidine r Gmil Ifimmcr 
ber Grpebition 3 obel* attachicrt unb fid) ebenfo bic Teil* 
nähme nnb lünftlcrifthc ©robuftion bes namhaften Tüffel* 
borfer ftunftmalers Otto Bcujcr gcfid)*rt hat, fo baß bie 
„Olluftrirte 3 eitung" foroohl nad) ber literarischen tnic 
nad) ber fünftlcrifd)cn Seite hi» ihre» i?cfcru gar mancherlei 
.'Oodjinterejfantea glaubt nerfprechen 311 bilrfen. Weiter* 
l)ln i|t 3 »bci begleitet oon ben» 9 J?cd}aiufcr unb ÜJlpntcuv 
ftriebrid) <Rotl) aus ftranffurt a. 9 ft., ber bisher bem Be* 
trieb ber befannten Ablcr- ftatjrrabroerfe oorm. öcinrid) 
ftlcner A.»®. in ftraulfurt a. ÜJI. angebört t)cit, jener großen 
bentfd)fn Automobitfirnia, bet ber nad) ben Angaben Rubels 
bic beiben Keifewagen erbaut roprben finb. 

CDie-fc Wagen finb bis in bie fleinften Details hinein 
übcrcinftimmenb chaffiert, fo baß alfo ein Gßaffis für 
ben Kotfall bic Summe ber Kefcroeteilc bes an bem bar* 
{teilt unb ein Wagen bem anbern jeber.^eit über Schmierig* 
feiten hinwegjuf)d{en vermag, Jlarojfiert ift ber eine 
Wagen als ^perfonentoagen unb beranbereats Beiwagen. 
Unfere fiefer finben in ber heutigen Kummer eine 3 *td)* 
mtng unferes Spcziatzcidiners G. Zimmer, bic öen Ab* 
fd)itb ber G.rpeöitiou oon ber alten <&oett)e*Stabt ftranl* 
furi öarftcllt. Sie wollen fid) bamit jundchft genügen 
laffen bis auf weiter* Geilheiten, bie in buntefter 
Wannig faltigreit nid)t auobleiben werben. 3 itzwifd)eu 
aber vQnftjjtn mir ber Gjpcöition, an ber mir felbft in 
fo hmwrragenber Weife beteiligt finb, einen großen Litera* 
rifd)en unb tünftlerifchen (Erfolg unb oon Hetzen gut (Sind 
auf ben Weg, ben ßanbweg nach 3 nbteti! 


Kio bc ftaneiro imb Buenos Aires, flurj, in abfcbbareT 
3 eit hat eine jebe £>aupto*rfct>rsftraße ber Sd)iffal)rt 
ausrcidienö« Wöglithfeit brahtlofen Berfchr* auf unreifen. 

Ter Alicen ber brahtlofen Telegraphie für 3 roerfe ber 
J>aubel 9 inarine fpringt |a in bie Augen, unb jeber ©affagieT 
eines Sdpicllbainpfrrs würbe cs bereits als ©langet rügen, 
wenn er nid)t in ber ßage märe, wüßrenb einer Seefahrt 
ab unb 3 U Kachriditen tu geben. ©an* abge|ehen aber 
baoon, ba& bic großen Sdjiffahrtslinien fthon an unb für 
jid) ein großes 3 ntc reffe baran haben, öen Balfaginren 
alle nur erbenflidjen Momforts ,g* bieten, betrachtet heute 
jeder Mapitäu bas KotE)anben|ein einer Station auf feinem 
Sdjiff als unerldhlid)« Sicherheit smafjregeL Gr weiß, baß 
Seine jBerantroortimg baburdi »einer wirb; beim in ftätten 
oon Sturm, Kebel, bei ßollifioncu unb fonftigen .^aoarien 
lann fein Sd)iff baburd) gerettet werben, baß bic braßt* 
lofe Telegraphie redjtjeitig in Tdtigfeit tritt. 

3 m ganjen gibt es roohl etnfcbliefelid) ber für .ftriegs- 
, 3 wcde beftinunten Stationen fed) 3 ehn* bis fiebjehnhunbert 
ftinifenftationeu auf ber Wett, oon benen jebod) nur ein 
Heiner Teil bem öffentlichen ©crfelpr bienftbar gcmod)t 
ift. Abgerechnet bie jtänbig neu auftaud)*nben unb halb 
roieber »erfcl)minbenben fog. Spfteme, finb es h««tptfäd)lid) 
brei große Giefellfchaften, bie fid) in bie bisher <k bauten 
Stationen 311 teilru hoben, nämlich: Me cnglifchc 'JKarconi, 
bic anicrifanifd)c be ftoTcft unb bie beutfd)* Telcfunlen. 
Tie beutfeße Telefimfengefellfd)aft allein hat etwa fieben- 
hunbert Stationen gebaut. 

Währen b nun Tele fuuren unb bc ftoref t oon beginn an ben 
Stanbpunlt oertreten haben, baß im 3 ntcreffe bes Weltoer* 
fehrs alle brahtlofen S tationen ohne 9 ?üdfid)t ouv bas Snftcm 
miteinanber in ©erleht treten müßten, hat Warconi, geftüßt 
auf bie Wonopolbeftre billigen Gnglanbs, fid) ftets geweigert, 
einer internationalen Kcglung ber ftuntentelegraphie jroi- 
fd)en ben einzelnen G>efellfd)aften bie öo»b ju bieten. 

Grft ben Bemühungen bes bcutfdjen Kcichspoftamts ift es 
gelungen, fämtlidje Staaten mit Ausnahme 3 taliens oon ber 
Kotcoenbigfeit einer foldien Keglung oon Staats wegen 311 
überzeugen, unb ber 3 ntemationale ftunfenrongreß in Ber- 
lin liMHj hat enblid) bas lang erfchnte 3 iel herbeigeführt. 

Am I. ftuli b. ft. werben bie internationalen Befd>lüffe 
in Straft treten, unb jeber Staat wirb eine An^aßl ßanb- 
ftationen namhaft madjen, bie jeber, zeit bereit finb, 311 
ben im Stongreß feftgelegten Taren Telegramme zu über- 
mitteln. 3 n Tfiitfd)lanb unb noch mehreren ßänbem 
finb and) für bie ^anbelsfd)iffsftationen ( bie ffch i« im 
Brioatbefih ber Aeebereien, bjro. ber funPentelegraphifchen 
Betriebsgefcllfchaften befinbeit, bie internationalen Be* 
ftimmungen maßgebenb, unb bic bcutlcbc Keid) 9 po(t ficht 
jdyon jetzt ftreng barauf, baß ber Ticnft auf ben oon ihr 
genehmigten Sd)iffsf tationen ebenfo gehanbhabt wirb wie 
in einem Kcidjstelegraphennmt. 


flliol. Änrt Uutper 'P.’.i.iöebur,!. 

«Utioli 3 abcl. 


Tetefunfen in ber ^anbelsnumne. 

‘Bon Ctjerinflen irur Breion. 

*^ic ®lÖglid)leit, für ein Sdjiff mittels brahtlofer Tele- 
^/graphie Kad)rid)tcn abgeben zu lärmen, fteigt oon 
3 aßr 311 3 ahr fdjnell. Bereits jetzt zieht fict) in Guropa 
eine ftette brahtlofcr Stationen von St. Petersburg 
bie beutfeße Oftfee* unb Kotbfee lüfte entlang über bie 
Kiebcrlatibe, Gnglanb, ftranlreid) unb Spanien bis nad) 
3 talien hin- Ter Weg nach Cftafien weift nod) große 
tiüden auf, wirb aber wenigstens an ber d)inefifd)en Aüftc 
fd>on in ben nSchftcn fülonaten ausreichende ©erlehrs* 
mdglid)feiten bieten, fobalb bie 3 toölf zwifchett Tientfin 
1111 b Wmiton burd) bie Berliner Telefnntengefellfd)aft auf* 
gestellten Stationen von ber d)iueSi{d)en Kegierung in Be* 
trieb genommen Jinb. Tidjt be(ät ift bie norbamerifanifdjc 
ilüftc bis zu bem ©olf von Wlc-iito unb bem Äaribifchcn 
Weer. Beremzeite Statiouen beflnben fid) in ber 93 äl>e oon 




©n« bsutjdje Stutomobileipebition nad) <p«|ien u ab 3nbi«n: S!b[a^rl *on gtanffurl a. SW. am 31. SUärj. Ctigitialjcidinutia pan (Emil Zimmer. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



580 


Stluftrirtc 3 «itimg. 


5Rt 3379. 2. Styril 1908- 



Tampfer be* 9lorbbeutfcf)<-n £Moi)bs tiiit Telefunlenfiotton uor bcr Wartehalle in ©remert)aoen <red)t$ im Jfnntctgnmbe Canbftation ©remerboocu). 


$ebe ^oftanftalt Teutfd)lattbs nimmt Telegramme an 
biefe (schiffe unb oon iljnen entgegen, wenn fte mit bem ©er* 
merl „©abiotelegTamm" oerjeben finb, unb beförbert fie 
nad) bcr bem augenbli (fließen Aufenthaltsort bcs Gdjiffcs 
näcf)f (gelegenen iUiftcnftation, bic wicbcrum bas Tele- 
gramm an bas betreffenbe Gdjtff gibt, jobalb es jid) in 
SKufuH’ite befinbet. Die Abreffe für ein berartige« Tele- 
gramm ift j. ©. folgenberma&en abjufaffen: 


Wabiotelcgramm 

über ©orfutn 
£errn I 

Teutjd>cr Tampfer „itap Crtegal“. 

3u ,iat)tcn ift für ein berartiges Telegramm oom Ab* 
fenber bie üblid)c Telegcapljetttaxe oon 5 für jebes SDort 
(minbejtens aber 50 A), aufjerbem bie Alüftengebüijr oon 
KO A für bie Tepefdje. Ter (Empfanget bat beim (Empfang 


bes Telegramms 3 U S^ Ien 
50 4 ffioTbgebiiljr für febet 
Wort. 5ür ein Telegramm 
ooin Sdjiffe nad) einer Stabt 
im ©inncnlanb (Teutfdjlanb) 
finb oom Abfcnber an ©orö 
bes Gdjiffcs fämt liebe C&ebüb- 
reu au ial)len, b. I). ö < e ®orb= 
gebühr oon 50 A für jebe* 
Wort* bie ftüften teure oon 00 * 
für bie Tepefdje unb bie fianfc- 
täte oon 5 A für jebe* UBort. 

Tie Oröbrpläne, nacf) denen 
fid) bie Äüftenftationen und 
einzelnen Scbiffsftati oneu in- 
formieren, jinb 3, für bic 
mit TeleftmEenapparaten au&- 
gerüfteten Tampfer bcr 
.viamburg-Sübamerifa« liinie in 
frorm oon Tiag rammen fo 
anfgetragen, ba& ber Stanbort 
jebeö £d)iffes oon Tag ju Tag 
abgclefen toerben farm. Huf 
bem Tclefunfenocrbinbunge- 
planoom 3amiarunb frebruar 
1908 für ben Sübamcrifabimft 
geigen bie fdjrSg itad) unten 
rechts laufenben Aiimen bie 
An&reife Mamburg » Sueno* 
Aires an, wäljrenb bie fdjräu 
nad) oben redjts occUmfenbeu 
Stridje bie Stucfreije nad) Ham- 
burg martieren. Auf ber lan- 
gen Seite bes Wet^tedes finb 
bic Tage, auf bcr für $en Seite 
bic Aüjtenftationen ange3cigi. 
Ter Tampfer „Stap Ortegal“ 
3. ©. oerläfot am 18 . 3 amiar 
'Buenos Aires* pa ff iert am 
19. 3anuar ÜJionteoi&eo, be- 
finbet fid) am 22. Januar aui 
berf)öi)c oon Wo, freuet ben 
'Äquator am 27. Januar, erreidjt SDiabeira ant 2. 3r«bruar, 
pofjiert am 5. ftebruar in Äufroeite bic beiben nad) (Buenos 
Aires auf ber Ausreifr befinblid)en Tampfer „ftönig 
frriebrid) Auguft" unb „Stap ftrio" unb erreicht* ununter- 
brochen in ©ufroeite bie europäischen Änftenftationen 
paffierenb, am 10. ftebruar £>amburg. 

Tas Tagebucf) bes Telegrapljiften bes Tampfcrs „Äap 
©lanco“ oon ber ^ambuTg-Sübamenfa-fiinie 3. ©. gibt 


T cltftfo kto- 

VERBIN DUNGSP LAN 



Berlin itnl 3 Dei 1 S07. 
-BMj 


i(i&- ~ 


Qi^ftUsth^p pr Ardhtlcse'TthjfTtphie 
Jjsftm TtltfuttKrn Berlin* 


Xelefunfert in Ber ^anbclsmarine. 


Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Sfr. 3379. 2. Stylit 1908. 


Olluftriitc 3 e *t un 9* 


581 



3 tntion Dm Kämpfers „Wreona" Der ftamburflTübaTncriFa-tfmic, Me am 3. Tejcmbet 1907 mit Der Milftenftation Scbeuenlngeti auf 1400 km oerfftjrte. 
Uber bem lifd) an gcorbnet Der tfmpfänger, unter brm Tifch brr Gcnbet. 


imereffauten ©ufjc&luf) über ben Verlauf ber Ickten Weife 
Gölten os ©ire&»f>amburg. Sluf Dem Tiagramm Fann Die je 
Weife »erfolgt werben. 

7. bis«. Januar Wbfaljrt Buenos Wires flcgen Wittag. 
JTlnf Uhr morgens cr|te 3*id)fn von bem »on (Europa 
fommenben „Map Ortcgal". 90tit Wotitcoibco bis elf Uf)t 
Berfebr aufre<hterl)altcn, mit „Map Crlegal" bis oier lll)r 
nachmittags. 2ln Wonteoibeo brei Telegramme 
gegeben, gmei empfangen. 9ln „Map Ortegal" 

.Wölf Telegramme gegeben, elf empfangen. 

•Summa ad)tunb3uxm3ig Telegramme. 

9, bis 10. 3auuar Fein ©erfebr. 

11. Januar frühmorgens Werbinbuitg mit 
Dem BavfiF»ff>cfcbt»abeT ber ameriFanifchen 
flotte, nbcnbs ad)t Uhr bret&ig ©Knuten 3»ei 
Telegramme mit bem jlagg|d)iff „Connecticut" 

©bmiral Coans' gewethfelt. 

12. Januar abenbs jiebeu Ul)r erfte 3 c W)tn 
»on öem auf bem ©ege nad) Buenos 9liTes 
befinblichen Tampfcr „Mönig ©ilbclm II.* 

13. Januar ©crFd)t mit bemfelbcn Tauipfer 
»on fünf Uhr morgens bis eineinhalb Uhr nach* 
mittags, oier Telegramme empfangen, feeb* 
gegeben. Shifjcrbcm Baffagicrliftc ausgetocdjfelt. 

Heftes Telegramm in weibunbertneuiipg «Sec» 
meilen Wbftanb. 

14. bis 18. Januar Tein 9J erlehr. 

19. Januar abenbs jeetjs Uhr erfte Jeicfjen 

»on bem nad) Buenos Slires fcgelnbeu Tampfcr 
„Map ©ilano“; ©erbinbung bis ’3um 20. Ja- 
nuar nachmittags brei lll>r. t&egeben fünf, 
empfangen ad)t Telegramme, ©affagierlifte 
niisgeiDcchfclt. Über ©ilano le^tc Tagesneuig» 
feiten »on Wauen unb Worbbcid) erhalten. 

21. bis 22. Januar fein ©erlebt. 

'Hm 22. Januar abenbs Tagesneuigfeiten 
»on ©olbhu (engl. Warconi-Statton) empfnn« 
gen, Tiftanj 3200 km. 

23. Januar ©abeira, Tagcsneuigtcitcn oon 
©olbhu. 

24. Januar Fein ©erfelpr, 

25. januar neun Ufpr abenbs »on Ihtropa 
fommenben „Map Brcona" gehört. 

26. 3anuar morgens „£>afcn Bigo*, mit» 
tags „Map Wrcona* gehört, etroa 400 km ooraus, 
teilt mit, ba& et adjtunbüifrjig Gtuubcn ©er- 
fpütung gehabt hat, habe alfo fchon am 2o. Ja. 
uuar »on „Wrcona“ gehört, als fie fid) auf ber 
A}öbe oon Cueffant befanb. Tllfo Tiftauj über 
1000 km. 

27. Januar morgens 3*ÜungsneuigTciten »on 
Worbbeid) empfangen, »onuittags 3el)tt llljr mit 


Cueffant (frau 3 Öfi|che Müft«} auf 350 km in ©erbinbung 
getreten. Wbenbs 3 *ttung«iia<l)rUbten »on ©orbbcicf). 

28. Januar iSafen Southampton 3eituagsnad)ri(hten 
oon Worbbeid). 

29. Januar morgens Scrbinbung mit Schcoeningcn 
unb Worbbticb, ein Telegramm für Gebeoeningen, gehn 
für ©orbbeid), 3 »ei Telegramme für Murl)aoen. 


Gesellschaft für drahtlose Telegraphie Berlin 

System „T«kfunk«n". 


Drahtlose Verbindung mit Station: 
Commiinicaciwi radiotelegräfica con la 
estaeiön de: 

.. ertMu*: 


voraussichtlich um 

prohablemente 

Annahme von Depeschen 
Se reciben telegramas 

von: *C. witOU) bis: '?■ 

desde las: * hasta las: 

Auskunft üb«r Beförderung und Taxen erleilt der 
Telegraphist an Bord. 

Informaciön sobre lasas por et telegrafista de abordo. 


Xelefunfcn in ber £anbeIsmaritK. 


30. Januar morgens fieben lltjr aorfturhaoen. Wach* 
mittags 3 »et Uhr Hamburger §afen. 

Ter oorftebenbe Origtnalberidjt jeigt, bah «ine Gd)iff«- 
ftation auf bem ©ege nad) SübameriFa fdjon jeljt »dtprenb 
ber meiften Tage ihrer Weife in ftunftion treten fann. 
Tie Beanfpntd)ung toiib noch «nt ein bebmteubes ftcigcu, 
wenn nach Jnfrafttretcn ber internationalen 21 bmad)un* 
gen aud) bie fjanb«Uf<h*f^ frember Statia« 
nen an bem ©ertehr teil nehmen; benn es hat 
lief) gc 3 eigt, bah ber Wcrfcbr wifchen jaaei auf 
hoher Sec fid) treffen ben Schiffen grofte «In- 
nchmlichfeit mit lief) bTtngt, Tic Gchiffc taufchen 
ihre lebten, »»nt Jeftlanb erhabenen 9lachti<hten 
«nb bie Baffagierliften aus, unb fo mancher 
Wcifcnbc enlbecft 3 roif<hcu ben Baffagieren eines 
anbem Sdjiffes einen Bclannten, mit bem er 
fid) unterhalten möchte. Tie Mapitäne haben 
fid) michtigc Blittcituttgen über ©inb unb ©etter, 
treibenbe 2 Brads uf®. 3 U mnd)en; befonbers aber 
roerben bem Schiff, bas gurrft in bie SlätK einer 
Alüftenftation fornmen fann, eine Wntabl Telr» 
grammc 3 ttr ©eit erbe förberung nad) Uanb mit- 
gegeben. Sluf unfern Bericfjt bes „Map ©lanco" 
u>ic ber 3 urü<ffommenö, »ollen »Ir einen ber» 
artigen ftall betrachten. 

Ter Telegraphift bes „Map Blauco" weih, 
bag er am 18. unb 19. in Wufamtc bes Tampfers 
„Map ©ilano* fein »irb. Cr bängt alfo jux 
Benachrichtigung ber Baffagicrc eine Tafel her* 
aus, in ber et an^eigt, baf) er am 17. mittags 
bis 19. abenbs Telegramme für ben „Map ©ilauo" 
annimmt. Baffagicrc bes „Map Bianca", bi« 
nun nach GüöamcriFa telegraphieren »ollen, 
geben ihre Telegramme an „Map ©ilano* 3 m 
©eiterbeförberung unb fommen fo billiger unb 
fdjncller 3 um Jiele, als »enn fie bie betreffeube 
©achricht uon bcin nficfjfteu .nafenplat) aus 
mittels Mabcl Deranlaffcn. Bisher machte bie 
ftanbclsmatrinc »on ber JunfentclegTaphic leibe r 
nur »crbältuisuiöfjig befchrdntten Gebrauch; 
aber entfpredjenb ber immer mehr »ad)fcttben 
©löglichfeit, brahtlofen BerFehr ausjuüben, »irb 
fid) bas Bebürfnis in abfehbarex 3 ftt in folchem 
Wahr fteigrm, bah bic Crrichtung uon Stationen 
an ©erb aller «Schiffe bic notmenbige Jorge 
fein muft. Tie Baffagicrc legen f<hon jct|t bei 
?lus»abl bes Sdjiffes fo großen ©ert Darauf, 
bag bie Weebrreieu balb an eine allgemeine Sin» 
fühntng berantreten müffen, unb bic Berfidje» 
ningcigcfeUfchaiten »erben wohl in 3 utunft im 
eigenften Jntereffc ebenfalls biefer Jrage gang 
bejonberc ülufmerffamreitjdjenfen. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





1. Xcr UJJujcumsijual. 



2. $«& «djmtytmmcr b« flöuiflin. 


Digitized by 


Google 


!j)a& Ä5nigin-Ciiiabct^(&ebcn!muieum iit 23ubq>e|'t 

^ ^ THE OHIO STATE UNIVERSITY 




1. rdjutuil'uiiij auf tcm Aclt*. 


bafj miffäflig gefärbte SKaujKn einen für Stifcfteinwctilgcr wib<tli<f)Crt (Mcfdjmad 
tjütten. Xfl aber „Dis'ta'tefulncss alone would be in*ufficient t« protrct a Cater- 
pillar unless xmie outwnnl ?ign indicatcd lo ils would !>e destroyer that its 
prey was a disgiisting morael“, jo jaden oljo lebhafte, gredc färben unr bent 
Eingriff jd)U$en (Hbbilb. 7 ). (£« Ijanblc fidj alja aitri) l>icr um <2d)u^farbeii t bic 
man al* (£fcl = , Tarit= ober £ cf)rcdfarbcn |»c^cicC)nct- 3n ber Xat bcfild eine 
?tn^oX)l auffällig gefärbter Xicrc cntiucbcr Xriijen, bic fdjarfc Säfte aiivid) eiben 
(Hufe. $eucrfatamanbcr, 3 l )fläntbfn), ober fic tragen gcfäl)rlirf)c Taffen (Tcjpc, 
.Vmmijfc), ober fic tjaben tranige« Tvlcifcf) (ISidttogel). ?iurf) bei bic|em Mapitel ber 
Tarnfarben fdjcint e«, al$ ob beut ^rinjip zuliebe üicl gcfudjt unb gefunben, 
ober audj biel Unpaffenbe« unb Tiberforcdjcnbed bcrjdjWiegcn mürbe. 


bat fid] gezeigt, wie oft unb Wie leidet bic Xicrc burd) Narbung ober Weltall 
ben i'aien täujdjcn fönnen, jo bau er ihre Wegenwart nidjt bemertt. £a* geübte 
?(ugc bc« Biologen freilief) fietjt jd)ärfer. (£r weift. loorauf er ju od)ten bat, 
unb tuoliin er b liefen mnfe. Xie Ccljrc non ber Diimifrt), Dem ber Sclini.dürbung 
nnb Sdjubgcftalt ber Xicrc f ift 31 t weit gegangen, wenn fic annimmt baff aUe 
ben ^enfdjcn täufdjcnbcu Farben mib formen mm and) ein Sdjub fden 
gegenüber ben ^einben ber Xiere. 15$ ift ?lntl)rovoutorp[)i$mud, ju glauben, 
bic Xicre iäben baä, Wad wir jebcii. ^om geiftigen ?lugc ganj jn fdjrocigcn, 
Acigt ba« Sefjorgatt bei ben ucrjdjicbcnen Xicircilien oeiict)iebcncn anatoinijdicn 
®au, ber bett Wrunb bietet ,pt rcdjt untcrjd)ieMid)em Scljen. ^wifttynt bem (rrfaffen 
matter l'id)tcinbrnrfc, einem wnbeftimmten Tabrnebmeu bau $cll unb Ximfcl 



5* 8cbiitjfärbnnfl im beben ‘Jictlrn. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




ioioie bcm Grfennen fciuftcr garbcnnuanccit unb goriuabiocidnmgcn 
bcftel)t ein gewaltiger llntcrfctjicb uitD eine lange 9 Jcil)c uou 
Wöglid)feiten unb fidjer aud) entfprecfjenbc Xiffcrei^icrimg ber 
Crgattc für ben Ocfirf)t<sfinn. oft ni# t uebcjibci bemerft, ge= 
niigenb befannt, baß bei geringer Gntmidliing bc* Ringes anbere 
Simievioerf^cuge fid) iit ben Xienft bc« (Stollen [teilen nnb fo 
ein ginben ober Gniflichen ermöglichen, bei bem fd>ülreiibc garbe 
ober Öefalt bann gan,\ ^medlo« finb? 

Xajj bcm Xaqoogcl bie Sßklt oid farbiger cntgegcuftral)(t 
als uns, ergibt fictj au« bcm Vau feinem Sluqee. Xic Retina 
weift mehr 3 «picbcn auf, bic an ihrem Gnbe |c ein farbige« 
ftiirndjcn enthalten. Xicje 3 ö Pfd)cn aber finb bic Elemente für 
ba« Äuffaffen ber garbe, mötjrenb bic in grünerer 3 a hl beim 
©?enfd)cn auftretenben ©labdjcit jtir Aufnahme bc« üidjtc« über 
t)aupt bienen, Spell unb Xunfel, SJicfjt nnb Ratten, olfo gönnen 
ival)rnct)mcn. S?a« unb wie bic onfeften mit ihren Facetten? 
unb fünfteiligen fct)cn, fann aud) nur vermutet »erben. giir 
gemiffe färben fdjeiuen manche gnfcftcit blinb 311 fein, viele cr= 
fennen wahrfdjcinlich nur einen Untctfdjwb 3roifd)cn .S>eü unb 
Xunfel- < 3 old> ein gering entroiddtc* Sehen finbet fid) übrigen« 
and) bet büljeren Xiercn. Vom iWcl> iit befannt, baß c« mit bem 
Sinbc, al)’o ohne bic Wöglicßfcit 311 roittern, bi« gaii3 nabe an 
ben güger Ijcran tritt, oljite il)n 31t feben, mentt er fid) rnbig verhalt. 

Vet bet geringem Veioegung entflicht bas Xicr. Xaß bie Vögel mit ihrem 
liod) entiuidcltcri Sehorgan. burd) fog. Sd)ubf«rbcn aber Sdiußfbtmcn it)ter 
Veutcticre gctaufdjt inerben, luiU nid)t rcdjt cinlcudjtcn. G« ift eher 3U glauben, 
baß fic mit bcm fdjarfeii ?lugc bc« gäger« unb nid>t mit bcm bc« Ungeübten 
blicfen , ^umal bei ihnen ba« Sammeln gan^ unb gar Wagcnfragr ift. Wau 
beobachte nur unferc in f e f tcufr ef fenbe n Vögel, bie Weifen, bic Cüolbi)äl)nd)cn, ben 
3 «nnlönig 11. a., wie fidjer fic Gier unb Farben nnb and) bie cntmirfeltcrt 
3n fetten troß fugen a unter Sdjußfarbc unb irf)üßcnbcr (Mcftalt am rcid)gebedtcn 
Xifdje ber W utt er Matur ju finben iniffcn. 3 a, niete Vögel erbafdjen itjre teilte 
jumeift im ginge. $Senn gemiffe Sdjmcttcrlingc, wie ber oben ermähnte ^oniiffem 
fdjroärmcr, .fSomiffen unb SUcfpcn »adjahmc», bann finb fic au« bcm Stegen 
in bic Xraufc gefommen, benn gcrabe biefe ,f?hmcnoptcrcn finb ber Verfolgung 
ber SStejpcnbuffarbe au«gcfcßt, unb fo fallen beim beibe ihnen 311m Cpfcr. 

3 ft c« nid)t cinfad)cr, anjuttebmen, baß Xiere. bic unter gan* gleidjcit 
Xafeinöbcbingungen lebten, fid) au« biefem @rimt»e genähert haben, ctiua in glcidjcr 
23 eifc roic einige Urteil ber in ber eilten SSJelt t)cimifd)cn Guphotbia^cen uitb 
bie in %ncrifa, namciitlid) in Wcjrifo, lebenbeu Äaftecn? ©aruni folltc cs nid)t 
bentbar fein, bafj bei ben überaus 3at)lreid)cn (Mcftnltiing«mög(id)fcitcn 31001 
fonft frembe Wirten einanber ähnlich »erben fämten? spricht mau etioa bei 
Vrcnncjfcl unb Xaubncffel ober beim Riffen unb Wenfd)cu non Wimitrt)? §abcn 
mir uidjt alle fd)on bie Verachtung geniadjt, büß ein Gltcrnpaar, ba« fid) in 
Stabmng unb Wohnung, in grcitb nnb Selb burd) nielc gahrc hinburd) geteilt, 
in fpätem Filter ähnlich lütib? 

Vci ©ajcllc, ÖJiraffe, 3 ^ 0 . ‘X-iflcr nnb bei uiclen aiibcrcit Säugern unb 
Vögeln hat man bie eigenartige gärbung als ‘Jlnpaffung an bie Umgebung ju 
beuten Perfudjt. Wan be^cictjnct bcti Gr b hoben, ein IMcbiifct) al« in ber garbc mit 
biefen Xiercn übereinftimmenb, Pcrfdimeigt aber babei, baß ba* betreffenbe Xicr 
fid) cbenfonft unb klänge aud) anbcrstno aufhalt, mo e« wcfctitlidi uom $inter? 
grutib abftidjt. 

Sclbft ber garbenmcdjfel be« Ghamälcon«, be« Xintcnfijdjc« ober bcs IMub- 
froiche« l)cit nid)t ben 3 lüf df eine fdjühcnbc garbc gegen ben geinb ober gegen bic 
Vcutc 3U fehaffen, fonbern nad) neueren Aorfchungen finb gnnj anbere unb aud) 
nerfdjiebene ©rünbe baffir beftimmenb. Vringt man j. Ö. ben Saubfrofd) in einen 
buntetn Staum, fo mirb er balb feine jd)üne !)e(tr)rünc garbc ncrliercn. Se^en 
mir ihn bem t)cllft«rt Souiienfdjeine au«, fo färbt er fid) naljeju fchmcfelgelh, 
menn aud) feine Umgebung bunfel gefärbt ift. 3 ft er genötigt, lange 3 cit auf 
rauljer Unterfläche 311 iißen, bamt buiifclt fich bic £>aut; auf glatter gläfhc 
crjd)cint fic hellgrün. Xintenfifdje mcchfctn ihre garbe plößlich, menn man fic 
in ihrer 5 Hul)e ftört, ohne 9 iüdfid)t auf bie garbe bc* Untergrunbc«. So 


mögen alfo garboerän bedingen ^uto eilen in Cuft* ober Unluftgcfiitjlen ihren 
Girunb haben. 

Ginc qaii3C Sieitje namhafter gorfdjer f affen hrutc bic Wimifn) unb bic 
Itbereinftimmurg in gönn uttb garbe an bic Umgebung nidjt mehr alö Schuß 
Prinzip auf, fonbern bctradjtcn Xicr unb ^Iflanje al« ^robuft einer gro&en 
3 ahl imn galtoren, bie in ihrem Giufluffc nod) lange nicht genügenb befannt 
finb. ^llfn nid)t bic ?lnpnfjung im allgemeinen mirb geleugnet, im Gegenteil, 
fic bleibt mehr benn je ber Gkgcnftanb lebhaften gntcrcffe«: nur bic Slnpoffung 
als Schuß gegen geinbe wirb in grage geftcllt. 

Xa« eingangs angeführte 3ü fl t an« bcm Cftcrfpa,3iergang ( w gauft", I) bietet 
fidjer ben Sd)liiffcl 311 bcm großen SRätfel. Öid)t erzeugt ^igment. Xa fchen mir an 
ber bunfcln Hautfarbe ber Xropcnbeioohncr, and) an ber bunlclii Cbcrfcite üiclcr 
Xiere, befonber« ber im Hafter lebenben. Xcshalb 3cigt and) bic Sdiollc biefen 
llnterfd)icb in ber garbung 3ioiid)en Vaud)* unb Siürfcnfcitc, obgleich fie bcm 
Wccrcäboben aufliegt, alfo bie fchüßntbc garbung nid)t nötig hätte. V r °f- Sinv 
roth hat bcobad)tct, baß infolge ber .fSißc unb Xrorfenljcit in ben Sommern 
1 !KW unb 1004 eine ?lii3ahl garbüiibcrungcn in ber Xicnvclt üiiftraten. Ginige 
Xngfaltcr, and) bic Grbhummctn geigten buii Hexe garbung. Gin fd>roar3cr Sperling, 
eine fohljdjmaqe Vranbmait«, fd)»aTjc^»antftcr, oiclc fd)mar3e Gichhömchen mürben 
beobachtet. 3 n einer ber märmften OJcgcnbcn Xcutfdjlanb«, in ber (Solbencn 
9 lue, fiitb uon gal)T 311 gaf>r mehr fdjmar^c Jpamftet gefeheit moröen. Xanebcn 
3cigtc fich Percin3clt ?Ubini*mu«. 

Sicher fpiclcn auch 9 ial)rung, Vobenuerhältmffe, Xrodenhcit, gcudjtigffit, Xem 
peratur eine große Molle in ber garbung unb tMcftaltiing ber Xiere. Xaß fogav 
fchmere Stürme häufig einen „unimobelnben Ginfluß“ auf ben Vau ber Xiere 
haben fönneu, berietet Gbun non ben gnfeften auf ben Mcrguclen, einer gnfeU 
gruppe fiiblid) bom gnbifchen Oäcan. Xic gnjeften finb bort flugunfähig unb 
mcrbcu infülgebeffen burd) bic henfdicnben fd^weren Sturme nidjt non ben 
3nfcln meggeführt. Xa« ift fid)er ein fchöncr Vcmcis uom Überleben bc« 
^affeitbcn. 

G« ergibt fid) alfo au« allcbcnt, baß bic Wannigfaltigfcit in garbe 1111b 
gorm nicht 3m cd los unb 3 ufäUig ift bei Xicrcit unb Sie ift ba« 

Vrobult einer großen ?(njahl oon gaFtorcn, non benett oben einige angeführt 
finb. Vtologifdjc Stubicn merben tut Caufc ber manche« Xunfcl erhellen, 
aber nicht burd) Spcfulation, fonbern burd) inbuftioc« ^Irlieitcn, ba« auch bic 
emig gültigen aügcmctncit phhfdalifdjcn Glefeße bcrüdfidjtigt, bie in ber anorganifchen 
mic organijd)cu Matur järbenb unb funuengcftaltenb mirfen. 

Slubolf Sd)iffel. 



7 . 2 ctimtfarl v cn 


■ 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by Google 




m. 


Bf 


H 


Dämonen ber Xiefe. ©oman oon (ßaul ©rabetn. 


H 


<12. Sfortfe^unfl.) 

a mahnte grau Aömhilb mit bewegter Stimme: 

„Wartha, mein liebes, einjtges Äinb, entreife bi© bo© enbli© 
ber ©ergangenheit! fiafe tat fein, roas einmol tot ift, unb gib bi© 
felbft bem Beben roieber! Der, um ben bu bi© abfyärmft, ijt es 
ja gar fließt wert. 5D3iXIft bu bi© um ihn Iangfam jugrunbe rieten? Unb 
wenn bir bas alles j©on nichts ift, benf bo© au© einmal an mi©, roas 
i© im ftillen um bi© leibe! Unb an ftonrab, ber |o lange [©roeigenb 
Siebe unb Seib um bi© getragen ^at! Wiegen mir beibe bir benn gar 
ni©ts gegen ben, ber bir bo© nur Äummer jugefügt, ber bi© ^er^Tos oon fi© 
geftofeen hot?" 

Der f©mer}bur© 3 itterte, oortourfsoolle Ion ber Wutter traf Wartha im 
3nnerfleit. (Es mar il)r plötjli©, als ob bie troftlofe Starre, bi« fie bort ftets 
füllte, oon ihr roi©e unb leife, 3 dgenb etroas Warmes, Wei©es fi© roieber in 
il)r erhöbe. Xränen f (offen ©t plötjli© über bie Wangen, unb im nä©[ten 
Augenblicf hatte fie bie Wutter innig um [Ölungen. 

„Stein, nein! ©laub’ bod) bas ni©t, liebe, ein 3 ige Wutter!“ 

grau Aomhilb hielt fie eine Welle eng utn|©lungen. 3l)t war mit einem 
Wale ein neues Hoffen in bie lang oerbüfterte Seele gejogen, als ob biefe Stunbe 
bie ©enefung bringenbe Ärifis für ihr ^infiec^enbes Äinb bebeuten lonne. 
Dann bTängte [ie liebeooll: 

„Unb nun gelj $u ftonrab! Sab ihn ni©t länger warfen!'* 

Da tat Wartha na<f) ihrem 2Bunf©e. 

Wit banger (Erregung batte ftonrab Selbig i^ter geharrt. 3n ©ebanten 
alle ©mpfinbuugen Warthas bei ber (Eröffnung ber Wutter na©fühlenb, roar 
er bei bem b°ffmingslofen 92etn fteljengeblieben, auf bas ihr langes Ausbleiben 
ja immer fixerer f©Iiefeen liefe. 

Da fam eine ftille Xraurigleit über Ihn. (Sr hatte alfo oergebli© gehofft! 
All feine treue Siebe tonnte fie ben anbem nicht oergeffen machen. 9tun wohlan, 
fo mufete er benn eben oon einem H er 3 c nsrounf©e Ab[©ieb nehmen! Unb 
[tillf©roeigenb wollte er fi© gerabe entfernen. W 03 U auch ihr unb |i© 
noch bie <peinii©feit einer Ablehnung Auge in Auge bereiten! Da trat fie 
hi bie Xür. 

Sie fah ben Hut in feiner Hanb, bie (Bewegung 3 um Ausgang hin unb 
oerftanb alles. 

„©leib, äonrab, bitte!'* 

3aghaft unb boch mit warmer ^eralic^Feit Hang es aus ihrem blaffen 
Antlitj ju ihm hin. 

„Wartha!“ Wit wenigen Schritten roar er bei ihr. „Du weiht alles — 
unb heifet mich bleiben?" 

©iw artungsbang ^big [ein Auge an ihr. 

r,3*“ 

Seife, aber entf©lo[fen erwiberte fic es. 

Da quoll es in ihm auf m ftifler ©Iüdfeligfeit, unb er griff nach ihrer 

Werten. 

„Wartha — liebe, lieb« Wartha!“ 

Doch fie ent^g fid) ihm noch unb fah ihn mit grofeem (Ernfte an. 

„Hör* mich erft an, flonrab. 3© fann bir mein 3® nicht fo geben, wie 
bu oielleitht bent|L Das, was einmal roar — bas roerb’ ich nie oer* 
geffen fönnen. 3© werbe nie 3 um jroeiten Wale einen Wann liebhaben 
lönnen roie" — 

3hre jitternb« Stimme oerfagte plöfeli©. Aber in tiefer ©üte erfparte er 
ihr alles Weitere. 

„Safe, Wartha, ich weife unb hübe auch nichts anberes erwartet Stets 
werbe ich bas in bir refpeftieren, roie bie Siebe, bie einem Xoten gilt Aber 
trofebem, Wartha, erhoffe ich ein ©lücf mit bir unb — roas mein innigftes 
Sehnen tjt — ein ©lfld auch noch für bitl). greili© fein jugenbliches Rubeln 
unb 3 audh 3 «t, feine himmelftfirmenben (Erroartungen, fonbern ein fchöncs, inneres 
Stilleroerben Hanb in Hanb mit bir. Das, Wartha, hoff* *4 lannft bu unb 
roillft bu mir geben." 

Da fah fie ihm mit auffteigenber (Rührung in feine ehrlichen, fie fo roarm 
cmftrahlenben Augen. 


„Du ©uter, Xreuer" — ©re Hänbe ftredten fi© ihm jefet hin — „wenn 
bir bas genug ift, oon gan 3 em feigen ja!" 

So fanben fie fi© in jtillem Aneinanberfchmiegen, unb bei ihnen war 
ber griebe. 

XXI. 

Das etjte rofige Worgenglühen lag über ber (Eampagna. Sto© fchmtmerte 
bie grüne Weite feucht uom Xau ber (Ra©t 3n ben blanfen Wafferla©en 
fpiegelten fid) bas lichte Himmelsblau unb bie bichtgeballien, fchneeroeifeen Wolfen 
fo leu©tenb ftar. 

ffiebanlenoerloren fah bie ernfte grau, bie im fleincn Selbftfahrer, ben 
©room hinter ft©, fcfjlanfen Xrabs bie uralte Heerftrafee bur© bas ©renjgebiet 
3 wif©en ber (Eampagna unb ben ©ontinif©en Sümpfen bahinfufjr, über ihr 
Xier fort hinaus in bie Weite, 

Wie heiter bo© bas fonft fo ernfte, [©mermutsoolle Antlitj biefer Sanbf©aft 
ausj©auen tonnte. Au© bas Sä©eln war ihm ni©t fremb bei all feiner HerbheiL 

Aber wie ebel, wie oerhalten roar biefe Hriterfeit 3Btc erbenfremb ab* 
geflärt, roie unenbli© fein bas ©lau bes Äthers unb bas garbenfpiel broben 
auf ben fernen ©ergehen, ein regenbogenjartes unb bo© fo Dar leu©tenbcs 
©iolett, ©olbbraun, Weiferofa ober Weifeblau, nur hingehau©t roie ein ©erb 
mutterglanj. 

Wer jetjt biefe Ii©ten garben bes griebens in ber Statur fah, hätte roohl 
|©roerli© geahnt, bafe biefe no© oor wenigen Stirnbein ein bämonif©er Aufruhr 
bur©tobt hatte. Unb bo© ftanben ©oeline S©terbranbt, roährenb fie bur© ben 
frohen Worgen fuhr, no© bie f©auerli©en Stunben biefer 9la©t Iebenbig oor 
ber Seele. 

©infam halte fie broben in ihrer ©iOa auf bem Wonte ©aoo bas (Rajen 
bes Unwetters bur©gema©t Der unheimli© bunfle SRa©thimme1 roar beftänbig 
aufgeriffen worben oon fahl leu©tenben ©lifeen, bie Dotuier hatten unauf* 
hörli© gebrüllt roie hungrige Ungeheuer, bie ben ©erg na© ©eute umf©li©en, 
unb fur©tbare Wafferftür^e roaren aus ben ©erottlerroolfen mit einer unbef©reib* 
li©en ffiewalt henrieberge&rodjen. ©s roar roirfli© geroefen, als ob bas CEnbe 
aller Dinge fommeit follte. 

?lo© niemals hatte ©oeline ein fo f©auriges Unwetter erlebt roie biefes 
Xoben entfeffelter Dämonen, bem fie, in ihren Wantei gerotcfelt, oon ber gebeuten 
©eranba ber ©ida aus jugefehen hatte, bis bie rafenben Unl)oIbe oor bem erften, 
fröftelnben Worgengrauen oon bannen roi©cn. 

Unb bo© roar es ni©t gur©t geroefen, ni©t ein ©angen um ft© felbft, 
bas fie wa© gehalten hatte. Aein, für fie hatte bie f©aurige öcnlt©leit foI©en 
S©aufpiels ni©ts S©recfhaftes; im ©egettteif, fie hörte aus bem bomter- 
gewaltigen Ausbru© ber ©Iemente eine ©r oerroanbte Stimme rufen, bie nur 
bie 6 ©roa©en ängftigen fonnte, ni©t aber fie. Do© um einen anbem hatte 
fie Sorge getragen, um ben Wann, ber brunten ht ber Xiefe [©ufelos bem 
Wüten ber Aaturmö©te preisgegeben roar. 

Wolf hielt fi© meift unten in Ainfa auf, einer menf©enoerlanencn (Ruinen* 
ftabl, wo er fi© ben haföoerfatlenen ©urgturm 3 U einer roohnIi©en Stätte hatte 
ausbauen laffen. <Et ©oft« biefen Ort ju feinem Stanbquartier gewählt» 
et hi« &em Hauptarbeitsfelbe feiner £eute nahe war; bie eine Stunbe rodlet 
in ben Sümpfen brinnen ein grofees, tiefer gelegenes Xalbecfen, einen Haupt- 
herb ber ©erfumpfung, trocfenlegen unb babur© urbar ma©en roollten. 

gör geroöhnli© pflegte Wolf nur am (Enbe ber Wo©e in feine ©illa auf 
bem Wonte (Eaoo ju lommen, um bort ben Sonntag 5 U »erleben. Diefe ©illa 
roar 3 um Sommexaufenthalt für ©n unb feine grau 6 e[timmt, roährenb fie ben 
Winter in ©om jubra©ten, Wolf hatte ben ho©gelegenen Wafe auf bem Keinen 
©lateau unterhalb bes ©erggipfels $um ©au feines Sommerhaufes gewählt, 
weil bort oben bie £uft frei roar oon ben oerberbIi©cn Wiasmen ber Sümpfe, 
ben fteimen ber Walaria, bie roährenb ber ganjen roarmen 3 al h ces 3 e i* bi* 
pontinif©e (Ebene fo gefährd© ma©ten. 

3m 3ntereffe feines Wertes, unb um ben Beuten mit bem ©eifptel oon gur©t* 
Iofigteit ooronjugehen, blieb Wolf eben bie gan 3 C Wo©e hinbur© unten, ©oeline 
wollte er jebo© ni©t ber ©efahr ausfefeen; baher hatte er ben Sit} bes Haus> 
ftanbes hinauf auf bie fi©eren Höhen bes Wonte ©aoo oeriegt. 3 u ^* m d*bte 
et biefen, feinen „Serg ber ©erheifeung", roie leinen jroeiten glecf auf bei (Erbe. 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



592 


SllufttiTte 3*ftung. 


9fc 3379. 2. SiptU 1908. 


9Bar fern bofe ^icr bie 2Beflje 311 feinem ßebensroerl gegeben roorben, unb 
lonnte bofe oon hier ans fein fferoeifenbcr ©lief in ben wenigen Stunben b<r 
STCuße, immer mieber neue äraft [feöpfenb, frei über fein Weife ^itttJUgen, bas 
er [ife ju erobern gebaute. 

gür gewöhnlich ^ieli fen bie Arbeit in her Xief« unten feft, fo aufe in 
biefer Wafet ber Sfereden, nnb bort^tn, nad) Winfa unb bem SIrbeilsfelb am 
Slmaäenoflufle, waren OMines ©ebanfen geflogen. Sie mußte ja um ben 
jeweiligen Stanb ber Arbeiten, unb fo war fer benn aufe befannt, baß getabe 
jeßt ber große Sfeußbamm, ber bas Xalbeden gegen ben 3lmajeno hin ab» 
fperren foUie, bis auf eine Keine, nur nofe wenige Wteter breite £üde oollenbd roar. 

Der furchtbare IBoIfenbrufe bebeutete aI[o eine emfte ©efcferbung bes ganjen, 
mühfeligen unb mit ungeheuren Äoften üusgefüfjrien SBer(es biefer lebten 3 toei 
3 aljte; benn ber gluß mürbe oorausfifetlife fo gewaltige Wtaffermaffen aus 
ben ©ergen mit fife führen, bah et weithin über feine Ufer treten unb auch 
ben noch nifet ganj geffetoffenen Sfeußbeife angreifen würbe, (Es war aber, 
tote fie 2BoIf Jannte, einfach felbftoerftänblife, baß er bas gefö^rbele UCerf bis 
3 um lebten gegen bas feinbfelige Clement oerteibigen mürbe. So wußte fie 
benn, bah ct h*nte nafet, roährenb fie auf bem h®h eri ®crggipfrf emfam tot 
2BetterIohen faß, einen oerjroeifelten ftampf gegen bie Dämonen ber Xiefe 
führte, einen Stampf, bei bem er vielleicht in jebem Slugenblid fern £eben aufs 
Spiel feßte. 

Darum hatte ihr ^erj in biefer Wacht mit geheimem ©angen geflogen. 
2Benn fie auch äußerlich immer noch, roie es feit ben erften (Ereigniffen gleich 
im Anfänge ihrer (Ehe Jur ©erooßnheit geroorben mar, gleichgültig unb fremb 
nebeneinanber h«gingen, fo roat hoch (Eoeline im 3nnerften nichts weniger als 
ruhig unb falt 3m ©egenteil, fie litt ferner unter biefem Verhältnis 3 U 3Bolf. 

aCoht hatte fie b«n Stampf mit ihm gewollt, aber anbers — ganä anbers: 
ein Whtgen bis 3 um äußerften follte es fein, bas fich aber fchnell entflieh; ein 
Wingen, in bem fie, oon feiner überlegenen Straft nieberg ejroungen, aus ber 
ftreitbaren ©runhilb ju bem fife leibenfchaftlich hi n 9 € &enben 2Beibe mürbe, bas 
nur ben einen heimlichen Xriumph noch kannte, ben ftarlen Sieger oor ihrem 
SrauenreQ (nien 3 U fehen. 

3lber nun mar es ftatt 3 U biefem turjen (Entfcheibungsfampfe 3 U einem auf« 
reibenben Äriegsäuftanbe ohne (Enbe gelommen. Dem mar ihre Straft aber 
nicht geroafefen, unb roährenb er, bem offenbar feine Slröett über alles Ijm- 
roeghalf, h^feerijobenen fjaupies, anfeheinenb gattj unberührt oon biefem 9Jli%- 
oerhältnis jroiffeen ihnen beiben, neben ihr herfferitt, ohne überhaupt je mit 
einem ©liefe nach ihr h^äufehen, fchleppte fie fich an feiner Seite nur noch 
mühfam weiter. 

Sie roar ja in tier Xiefe ihres SBefens oeTrounbet — an ihrem grauen» 
[tofe an ihren geheimften ©e fühlen! 211 s fie ihm bie 5 anb reifte, ba batte 
fie gemeint, ferne jur Schau getragene Ställe gegen fie, bie fie felbft mit ffearfen 
SBorten über bie Sentimentalität ber großen fieibenffeaft oft genug gefpottel 
hotte, fei nur erzwungen. Sic hotte gewöhnt, in bem Stampfe 3 wif<hen £eiben- 
ffeaft nnb troßigem WMIlen, ber nun nicht bei ihm ausbleiben lonnte, roürbe 
ffefießlife hoch bas lange niebergejroungene ©egebren nach ihr ben Sieg baoon- 
tragen unb fte fife in fturmgeroaltigem Angriff erobern. Unb nun nichts baoon! 
Völlig. unbeachtet, oerffemabt ging ft« «eben ihm her, ber ftets gleich faß unb 
unnahbar blieb, unberührt oon ihrem grauenreij, als ob ihm bie Watur über- 
haupt ben Sinn bafür oerfagt hätte. 

Das ertrug fte nicht, bas fraß an ihr. So mürbe fie eine ©eute 3 mie- 
fpältiger, guälenber ©mpfmbungen, bie fie graujam fpielenb hin unb her warfen, 
©alb haßte fie ihn glühenb, baß fie meinte, ihm mit eigner £anb bas fifef, 
lofe $er 3 burfebobren 3 U fönnen; halb mieber loberte bas unterbrüdte Ver- 
langen nach feiner ßtebe fo unbejwtngbar in ihr auf, baß fie ffelufejenb bie 
Sinne nach ihm hätte ausbreiten unb, allen Stofe oergeffenb, hätte flehen mögen: 
So mach' hoch ein (Enbe — fieh, ich bin ja bein! Der freole Spott hat fich 
fchmer an mir geragt — ich oergehe nach bir! Unb nur mit Ießter Äraft 
hatte fte fich * n folgen. Stunben noch behenfeht, baß fie [ich ihm nicht oerriet 
in ihrer ga^en, oerjroeifelten Sehnfucht nach ihm. 

Das alles roogte auch ießt wieber bur^ ihre Seele, als fie in früher 
Wloigenftunbe bunt) bas fianb fuhr, bem 2 lma 3 enofIuffe 3 U. Dort, mußte fie 
ja, würbe fie 2 BoIf am ficherften treffen, noch immer auf ber W 3 ad)t gegen ben 
2 feinb, bie oerheetenbe ©ewalt bes ^ochroaffers. 

Die Spuren baoon merfte fie fthon, als fie, bie alte 5ecrftraße ber römifchen 
fiegionett oerlöffenb, auf einem Seitenwege 3 um Stromgebiet bes Slmajeno 
hinüberfuhr. Der 2Beg führte fie burch bie Vlacchia, ben ©ufchroalb ber Von- 
tinifchen Sümpfe. 

3Bie jur 3ett bet (Eäfaren, tönt hier noch ber bumpfe £omIaut oerfprengter 
Wirten, bie in ber roilben, entlegenen (Einfamleit mit ihren ©üffelherben ein 
freies fieben führen. Wechts unb ltnfs oon bem jeßt moraftähnlich auf- 
geweichten 3Dege behnt fich biefer bitfei oerroachfene ©ufth, ein richtiger Urroalb, 


Digitized by Google 


roo feit ^atjrtaufenben ungehinbert (Eichen, Ulmen, floppeln, ÜJlaftii, Schroarj* 
bom unb 3Jli)rte roufeern, roo OToraft unb unburfebringli^es ©erante bem 
Unfunbigen halb Vfab unb Steg oerlegt Äeine 9Ixt hat fe in biefer 2 Bilbnis 
geflungen, nur bas fteuer bes Äöhlers roütet bisweilen gegen Stamm unb 
©ufth, mit ihrem [umpfigen Untergrunb ein wahres (Eben für bie halbroilben, 
fcfjroarjgrauen Süffel, bie namentlich in ber heißen Sommerzeit fich DOt ©a««en- 
branb unb 3nfeltenplage in ben Schatten ber grünbämmerigen 2BiIbnis flüchten 
unb ben ganjen Xag lang in Sumpf unb 2Ba|f«r, bis an ben £als ein-* 
getaufet, ftefeen. 

So brach auch jeßt plößlich ein bumpfes, unheimliches Schnaufen bifet neben 
bem 3BaIbpfabe aus bem Dkficht, baß ber Wappe oor bem Dogcart erfcferecfl 
beifeitefprang, unb nun f^ob fiefe aus bem Unterhofe ein riejiger ffewarjer 
ftopf, ber mit buntelglühenben 5lugen auf bie ©inbringlinge ftierte. 

Unmillfürlich trieb ©oeline ihr Dier mit ber ^ 3 citf<fec an, baß es mit flüefe 
ttgen, flatfchenben Dritten burfe ben jähen SDloraft bes JBeges eilte. Vlenige 
Vlinuten fpäter Hang bann ein rauhes ©eilen an ihr Dfjr, «nb alsbalb ftfeoffen 
ihr oon einer (leinen Sichtung ein paar roeißäottige, große 9Bolf$bnnte entgegen, 
bie roütenb nach bem fd)euenben ^Jfcrb fpringen wollten, bann aber auf einen 
fefearfen ©fiff gehorfam um (ehrten. 

©ne fegelförmige feütte aus Sfetlf unb Weiftg roarb auf ber ©löße ficht* 
bar unb nun auch ber fo er (£apanna, em wilbbärtiger §irt im fchroarjen 
Schafspefe ber (Eampagnolen, ben Spißhul auf bem fomtengebraunten Wntliß. 
Hls er (foelines anfifetig mürbe, grüßte er fefer refpettooll: 

„Untertänigfter Diener, ©ccellenja!" 

„©uten Xag, ©iufeppe! 2Bie geht 's? ®3at eine fcfeleefetc Wacßt heute, ein 
böfes SBetter, nifet?“ 

„Tempo cattivo! Molto brutto tempo!“ beftätigte bet £jtri Dann rotes er 
nafe bet Wichtung ber ©erge hinüber. „(Es ift viel 3Baffer bemiebergelommen. 
Die Arbeiten am Slmajeno werben fcfelerfet flehen.“ 

„ 3 ch fürfete es aufe, ©iufeppe. ?BUl barum eben fdjnell einmal hinüber.“ 
Unb jum ©ruße niefenb, ließ fie ben Xraber mieber anjiehen. 

©alb lichtete fich her ©ufd>walb; fie (am ins Stromgebiet bes Wmajeno. 
Die fanfl abgebachte ©obenmulbe bot ein ©ilb [(bäuerlicher Verroüftung. 3Beit« 
hin behnten fich Feeartige 2Bafferflachen, unb bas äwifchen ihnen feerootftefeenbe 
höhere (Erbietd) mar mit einem wirren Durcheinanber oon oerfchlammtem ©eäft, 
JBurjelroerf unb V3afferfchlingpflanäen allenthalben befät Vus ber gerne aber, 
00 m tiefer gelegenen Sett bes ©ergftromes Ij«, brang em bumpfes, bonner« 
ähnliches ©raufen. 

Waffeer ließ (Eoeline ben Wappen ausgreifeit, fomeit es bem fchroer arbeiten- 
ben Xiere noch möglich nx^r burch bas fumpfige (Erbreife ju bringen. Dann 
warf fie bem ©room bie £etne 3 U unb fprang 00 m ©tagen. Sie mar im 
3 agbati 3 ug mit feofeen Stiefeln, fo baß fie ben Verfud) machen lonnte, bis an 
ben gluß oorjubringen. 

Uber Wacht oon einem h fl lh oertroefneten Sa<h 3 U einem roilben Strome 
mit gurgelnben unb [chäumenben gluten angeroafefen, roäljte ber 5 lma 3 eno in 
rafenbem ßaufe ungeheure WJaffermengen bahin. SoeTmes ©lief fuefete fofort 
bie gefäferbete Stelle Wichtig, ba brüben roar fie, ein Stücl roeiter [tromauf- 
roarts, unb fchnell ging fie nun bortf)in. 

§och ragte am jeweiligen Ufer, weithin fife ftredenb, ber neue Sfeußbeicß 
auf; bas 2 Derl 9BoIfs, bas bie bafjintergelegene Xalfenhmg fcfeüfecn follte. 
©erabe in ber SWitte roat bie noch offen gebliebene ©auftelle, bort, roo fich 
ein biefeter &aufe OTcnfcfecn auf ber ^öfee bes Dammes brängte. 5lber mit 
Staunen faß (Eoeline, baß bie £ücfe fich über Wacht faft bis jur sollen 5öße 
bes Deines gef^loffen hatte. 

Wun roar fie h«an, unb ihr fpähenber ©lief juchte ihn, ber mit feiner 
eifernen (Energie biefes VJunber vollbrocfet 

Da ftanb 3Bolf SchieTbranbt, etwas feitlife, nahe einem Stapel [ferne rer 
3ementfade, unb gab feine 2lnweifungen an bie Arbeiter. Dtefe waren noch 
immer bemüht, bie ©reffee in ber Umwalfung hößer hinauf ausjufüITen; benn 
ber gluß befanb fife nafe roie oor im Steigen, unb [eine Iampfgierigen gluten 
waren [feem einige guß Ijofe am Deife h‘naufgeflommen. 

Unoerroanbten ©tiefes ffeaute (Eoeline ju 3Bolf hinüber, ber [ie nofe gar 
nifet bemerü hatte. 3n feinem 3 app<nanjug, ber troß bes Sobenmantels 
in bem JBolfenbrufe ber Wafet völlig burfeweifet roorben war, ftanb er ba, 
(eine Spur oon (Emtübung ober italte oerratenb, unb übermafete jebe 
©eroegung feiner üeute. Unb bofe hatte er, bei fife in biefen jmei 3ah«n 
rücffifetslos jeher Unbill ber 2Bitterung ausfeßte, ber Xag unb Wafet hier 
in bem fieberoerfeufeten Sumpflanb oerroeitte, bereits 3 U roieberh ollen Wlalen 
heftige Unfälle Don 3Jlalaria gehabt 315er er hatte helfen nifet geafetet 
unb ffeließlife nur, als bie immer roieberfehrenben 2 Xttaden laftig mürben 
unb ihn in ber Wrbeil ^«beiten, angefangen regelmäßig Chinin etnju* 
nehmen. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



3379. 2. Stpril 1908. 


3ffuftrtrte 3 c ^ n 0- 


593 


©»eline roufete es burdj ben 2lrjt, ber einmal leine Beforgnis barüber iljr 
gegenüber ausgefprodjen hatte, ba 9ßolf il)n nur oerladjte. ®°l<h« Mengen 
bes Blebifaments, auf bie Dauer genommen, mujgten am ©nbe aud) bas ftärffte 
§erj ruinieren. ©»eline Ijütte bem Doftor bamals freilich nur mit einem 9l<h[el- 
Juden geantwortet „SBenn er auf Sie nid)t hört, Doftor, auf mich tut er es 
[d)on längft nicht!" ©ber es hatte ifa bo<h trotj bei an[d)einenben ©leich* 
gültigfeit [o manchmal il)re Sorgen oermeljrt, unb aud) je|t war es eine geheime 
2lng|t um ihn, roas in ihren 5lugen aufftieg. 3Benn er aucf) nod) bajfanb 
wie aus Stahl unb ffiifen gegoren, wer roujjte, ob ttidjt fc^ott ber fc^lei^ettbe 
B3urm an feiner ftoljen Rraft fra[j! 

Sdjritte neben ihr malten fie auffefjen. (Ein alter Blann in einfacher 
Slrbeiterfleibung nafjte fid), Blaffimo, einer ber Buffefjer, mit bem fie manchmal 
bei ihren Befugen hier ein 2Bort ju roed)[eln pflegte. 

SHtt beootem ©rü|en, bie Blü|e in ber §anb, trat er auf fie 3 U: 

„Das war eine Bacht, ©ccellenja, eine fcfjfimine Bacf)t! ©ei einem 5aar 
hätte es uns ben Damm ba roeggeriffen, unb alles mar oetloten. $lber bet 
Babrone ift ein Blann, bei ber gungfrau, wie es feinen jroeiten gibt! ©leid) 
nad) Btittcrnacht, als [ich bie erften Reichen bes Unroetters 3 «tgien, fam er 
oon Binfa fyerübergefprengt — Dio mio, bas Ißferb roar wie in Sd)roeifj 
gebabet, 21ber er in einem Sab herunter unb alle Blann alarmiert! 

Bei gadelfcfjem ging bie Arbeit »onftatten, bis uns bie SBaffeirfturje bas 
ßid)t ausloichten; ba mujjten mir im Dunfein [«baffen, ©ine barte Arbeit, 
©ccellenja, bie jentnerfdjroeren Säde [o im Sturm unb Begen heran 3 ufd)leppen — 
ein gehttritt auf ber fteilen Böfdjung in bem aufgeroeidjten ©rbreid), unb es 
fonnte einem ßeib unb ßeben f often ! 

21 ber ber s 4 $abrone unoerjagt immer ooran, ja, felbft mit jugepadt, roo 's 
not tat! (Es ift eben ein 5err, (Eccellenja, für ben gebt jeber burchs geuer, 
wenn er ’s »erlangt 

©1 fdjont [ich ja felber ni«bt. ©inmal in biefer Bad>t roar 's beinahe um 
ibn geftbeben. ©r ftanb gerabe unter ber ßüde, coo mir bie Säde mit bem 
3<ment fc^on über mannshoch aufgefd)icht«t batten, ba fam bie ganje Blauer 
ins Butfchen — ber ©oben brünier roar rooljl oom TOaffer aufgerijfen morben — 
unb im nä^ften Bugenbltd brach fie mit einem bumpfen Schlag jufammen." 

„Unb ber §e n?" 

9Bie ein Ieifer Sluffdjrei fam es »on ©oelines ßippen. 

,,©t hatte es noch — bei 3ungfrau fei Danf — rnt lebten Bioment bemerft 
So [prang er mit einem fdjnellen Sa| beifeite, [onft batte ibn bie ßaft ber 
^unbeite uon 3 cn tnem unfehlbar jermalmt. 4 ' 

©Deline [«braieg; aber fie fübltc nod) immer bas Stoden ihres &er 3 f«hlags 
bet ba ©räafjlung Blafftmos, wie fie nun ju B3olf bittüberfab. 

Da [tanb er, als ob nichts oorgefaflen märe Unb in bie aufjaudjjenbe 
Berounberung feiner furchtlofen Rraft mifc^te [ich ein glübenbes Sehnen nach 
ibm, bem Uner[«büttali(ben, bem ei[emen Bejcoinga alles be[[en, roas [i(b ihm 
entgegen [teilte, ßas er benn noch immer nic^t in ihren ©liefen bas ftumme 
©efenntnis, bafe ihr JBiberftanb gebroden roar — baj} [ie jum Unterwerfen 
bereit roar? 

9Us ob ihr feiger ©lief ihn berührt hätte, [ab er [ich plo^Iitb roie [u<benb 
um, unb, ben Äopf roenbenb, geroabrte er fie jetjt am fenfeitigen Ufer. Da 
roinfte er ihr mit einet leicht grüfeenben ©ebarbe. Sie [päbte, bafe ihr bie 
Slugen fc^mcrjtcn, ju ihm b*n, na<b «wem roarmen Schimmer in feinen 3ügett; 
hoch ba blieb es (alt unb ehern roie immer. Bur ein ftoljes Feuchten roar in 
[einem ©lief: ber [tille Driumpb bes Siegers nach ber [<b»eren, aber gewonnenen 
S<f)Ia<bt. Blochte auch bas 2öa[fer roirflich noch ein obeT jroei gfufe [teigen, 
ein hoher« 6tanb roar nicht ju erwarten, ba [d)on [eit Stunben bas Unwetter 
oorüber roar. gür ben Damm brauchte er aI[o nichts mehr 3U befürchten, 
wenn er auch ber ©orfiebt wegen bie Schularbeit ganj ju ©nbe führen wollte. 

Vergebens harrte ©oeline auf ein weiteres 3«<b«n »an 2Bolf. Bur noch 
eine furje bebauernbe ©ebärbe, ba| ber rei|enb bahinbraufenbe Strom jebes 
B3ort ber ©erftänbigung unmöglich mache, bann wanbte er fid) roieber feinen 
Slrbeitem 3 U. 

©ine gro|e Xraurigfeit fam ba über ©oeline. 3mmer nur [ein 2BerI! 3hm 
galt [ein ga^es Sinnen unb brachten; [ie, [ein 3B«ib, galt ihm nichts. 

Unb lang[am [cfjrttt [ie alsbalb roieber ju ihrem BSagen hin. 

XXII. 

Bis in ben fpäten Ba«bmittag h in « n h atte bie Öberroachung ber Slrbeiten 
am Damm unb bie ©e[i<btigung ber 3Ba[[erfchäben an ben Sanierungsanlagen 
im weitem Um!rei[e B3olf fe[tgehalten; nun ritt er cnblich fyeim, nach feinem 
Quartier in Binfa hinüber. 2lber bie gewaltigen Überfthroemmungen 3 wangen 
ihn ju einem großen Umroege nach bem ©renjgebiet ber ©ampagna h*w» fo 
bafj er noch mehrere Stunben im Sattel [ein mufjte. 


Digitized by Google 


Die Sonne roar injroifchen [djon hinter bem 5orijont oerfunlen, weit braufjen 
im Bleer, unb mit weichen Fittichen lieg [ich bi* Dämmerung auf bas fdjmetgenbe 
ßanb herah. ilcin Cebenshaud) weit unb breit 

UnroiUfürlich befchleunigie 2 BoIf bas Xempo [eines Xieres, um ben Ieifen 
Schauem ber großen ©infamfeit 311 entfliehen. Über bem alten 9©acf)tturm, ber 
brüben im Bkftcn auftauchte, [tanb eine büfterfchwarje B3oIfenwanb; barunteT 
leuchteten, roie unter einem [ich ^crabfenfenben, gigantifchen ©orhang, in tiefem, 
Harem ©mailblau bie Blbanerberge h«oor- 9Öi* bar auf einge[e|te, rofaroeife 
[pielenbe Qpale unb perlen glitjerten bie ^äu[er[<hnüre ber ©aftelli Bomani 
herüber, bie foftbarften Allein obien im Schmud ber ©ampagna. 

Beben bem BJege tauchte oor BMf ein Heiner ©ufaltjphishain auf, eine 
menfehliihe Bnfieblung hi« in ber ©infamfeit oerralenb. 2 lus [einem tiefen, 
emften Dunlel [chimmerten feierlich, wie bie Säulen eines bämmerigen Xempels, 
bie roeihglatten Stämme h«»or* SJtit tiefem Summen [urrte taumelnb eine 
oerfpätete öummel an B3oIfs £>aupt oorüber. Dann lohte rote ©lut auf: rin 
5äu$d)en lag am Sßege, wo noch ein Sdjmieb rüftig am 2lmbo| fefjaffte. Die 
§rau mit bem Äinbe auf bem Slrme [a| bei bem Blann unb flaute oert 
träumt in bas Spiel ber glommen — ein Bilb häuslichen griebens, engen, 
aber warmen ©lüds. 

©in [onberbares, wehes ©efühl über[d)licb ba ben ©orüberreitenben, ber 
uttwilHürlich fein «Pferb in Schritt h^tte fallen Taffen. Blarthas Bilb jtanb 
plö|li<h oor feiner Seele, ©r fah auch [ie [0 am trauten 5«be fixere; aber 
ber Blann, bem fie [tili jufchaute, trug Ronrab Selbi|' 3üge. BJujjte er boch 
— burch einen Befanden war es ihm gelegentlich 3 U ^hren gefommen — 
ba| [ie, bie einft fein gewefen war, nach langem Xrauem bem 3 ugenbgefährten 
bie §anb gereift hatte 
©erlorenes ©lüd! 

Bber rooju follte bas frühe Dräumen Reifen? Unter feinem Sdjentelbrud 
[prengle bas Xier [chnaubenb oorüber, ba| bie grau in ber S<hmiebe erfchredt 
nad) bem brohnenben ^uffc^lag hinausfah. 

BJentge Sprünge brachten ihn aus bem ©albesbunfel roieber hinaus ms 
greie. Über bem Banb eines §ügels 3 roi[«hen fchwarjen ftieg eben 

an bem noch tiefblauen, ebelfteintlaren £iromel ber Blonb auf, Ieu^tenb roie 
rin Rri|tall oon golbigem Schein. Beben bem 2Bege, auf bem [d)roar 3 en Spiegel 
bes B3a[[erlaufes jwtfchen mannshohem B5hri<ht fchwammen [eine bidflüffigen 
Befiele breit roie ein Silberguft, unb mit [chroerem glügel[d)lag [tritt), oom 
Schall ber Auftritte aufgejdjredt, aus bem Schilf rin B3a[feroogel baoon. Dann 
roarlf roieber alles füll, unb über bie weite, weite, nachtfarbene Samtbede ber 
[chlafenben ©ampagna breitete fi«h bas grofet Schmrigen. 

©nblid) tauchte 00 r SBolf bie [chroarje Silhouette ber Buinen oon Binfa 
auf, bie Stätte, roo er jwifchen öben Xrümmem etn[am häufte. 

Das italienifche Bineta! greilich, bie Stabt war nicht ins Bleer gefunlen, 
[onbem lag nur in Xrümmem unb Schutt Befangen in einem tiefen Dom- 
rösthenfthH träumte fie hinter einem bichten Schu|roall aus ©feu unb roüben 
Bofen oon einer ftoljen Bergangenhett, bie über jroeitaufenb gafjre hincmfreichte 
in bas [agenhafte ©rau, roo einft in bem filberblanlen See [ich ber Blarmor« 
tempel ber freunblichen Bi)mphen [piegelte, ber ber Stabt ben Barnen gab. 

Bun aber war jene antife ^radjt längft bahingefunfen, ebenfo roie bte 
[tarfen Blauem unb bie Burg ber ©aetani, bie einft bas mittelalterliche Binfa 
[chitmten. 3n ben bunfeln Slbenbhimmel ragten je|t, wie in [tummet Xrauer, 
nur noch geborftene Bunbbogen unb ein Domchor mit leeren genfterh&hlen. 
Rrahen flatterten frächjenb auf, als 2Colf [ich bi«^m roeltoerlorenen Ort näherte, 
bet nun fchon [eit 3 ahrh un * )crtcn roc S en ber Malaria oon Blenfchen geflohen roar. 

©r unb [ein Diener waren bie einigen lebenben Seelen in ber toten Stabt; 
es war nicht gerabe ein luftiges Raufen hier, ©s fiel 2 BoIf heute befonbers 
auf bie Seele, als er [ich uom ©ferbe fchwang unb 3 U ben ©emächem bes 
büftern, alten Xurmes hiuauffchoute, bie er [ich *ls B3ohn[tätte roährenb ber 
Btbeitsfampagne hatte herridjten laffen. Die wegen ber 3anjaren (Stechmüden) 
bicht gefchloffenen £ol}lfibett liefen nidjt einmal einen ßichtftrahl aus bem nacht» 
fchwarjen ©ebäube bringen. So mufete ei benn burch einen fd)arfen <ßfiff 
giltppo, ben Diener, hrrunter 6 eorbern. 

ginfter [ann ec injroifdjen 00 t [ich hin. Das Bilb ber Schmiebe mit bem 
[tilten 3 auber häuslichen ©lüde* ftieg roieber oor ihm auf. 9Bte beneibens* 
wert waren im ©ninbe boch biefe [chlichten Blenfchen! 2Das half ihm benn 
nun all ber ©Ianj unb bie Blad)t, bie ihm 3 ugefallen roar? 3Bol)l nannte er 
ein paar paraftähnliche Raufer [ein eigen, aber lein $eim, barin bie Iiebeooll 
[orgenbe §anb einer grau [«haftete. Die, ber es jugefommen wäre, bie ror ben 
Blenfchen fein BJeib war, fie roar es ja nur bem Barnen nach- Ralt, jeber 
roarmen, weiblichen Begung perfchloffen, ging [ie neben thm her. B3enn ja einmal 
eine weichere Begung [ich < n h°Hc h* n>ono agen wollen, mahnte ihn fofortfein 
Stolj: ©ergib bir nichts oor ihr, bamit fie nicht mit ^S^nenben B3orten brinex 
©mpftnbungen [potte! ^orife^una in ber übem£M)ften Shmtmer.) 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



594 


3lluftrirtc 3 c *toitg. 


Sir. 3379. 2. Slpril 1908. 



Die S?ic[cnfigur SRidjatb ®uf)rs für ben 
Turm bes neuen Dresdner 9?atf)au|es. 

er mächtige Bau bes neuen Dresdner «Rathaufes Ijat 
im verfioffenen 3<*hrc fo gefördert werden lönnen, 
baß jetjt, ju Beginn des vierten Baujahrs (bie ©rund* 
fteinlegung gefd>al) am 29 . September 1905 ), bie ftolje 
Schöpfung der 9 lrd)iteften Kotl) unb Bräter — das fiub bie 
Kamen ber ©rfdjaffer bes neuen Dresdner Katfeaufes — im 
Kohbau faft vollendet baftcht. Sd)on beginnen bie bilbeit* 
ben äünftler, bie 311m ardjitet» 
tonifdjen Sdjmucf den Gchmucf 
ber HJlalcrci utib Bildhauer» 
hinft gefellen fotlen, il)re Dätig* 
feit; fct)on arbeitet Hermann 
«Prell, ber Dresdner ÜHonu- 
mcntalmalcr, <m dem Kipbcit 
3U ber grofojiigigen Darftcl* 
lung f mit ber et bie Dcdc bes 
Jfrftfaales fehmüefen will; fdjon 
bat Widjaib ©uhr, ein ^od>- 
begabter jüngerer tresbner 
©laftifer, bie Kicfenfigut voll- 
endet, die, in ftupffTbled) ge- 
arbeitet, bie .Kuppel bes Kat* 
hausturms 3lcrcn fall. Bon 
ber Schöpfung ber Herren 
Kot!) unb Bräter, von 6em 
©Seife §>ermann ©rells joll an 
biefer Stelle bie Webe fein, 
wenn bie 3«it hi«r3u getont * 
men ift; beule mag das ©fort 
3 lid)üvb ©ut>rs B3ütbigung 
erfahren, benn btefes wirb 
fttjon bcmnädjft am Orte fei» 
ner Beftimmung aufßcftellt 
werben. 

©ei ber Schaffung tiefer 
ftigui handelte es fid) um 
eine Arbeit, bie bic Aufgabe 
l)at, als Xunnfpiße 311 bienen. 

UrfprüngUd) war an eine ©c* 
wanbfigur, an eine weibliche 
©eftalt, fagen wir an eine 
Dresdenfia, gedacht worben; 
aber ©tof. ®ul)r, ber mit ber 
Ausführung bes Auftrags be* 
traute Künftlcr, erfannte halb, 
bafe ein fold)es ©ilbwetf van 
ber grofeen §öf)e aus, in ber 
es feinen ©lag erhalten foll — 
ber Kat hausturm ift 101 m 
Ijod) — teinc tlare BJirlung 
geben, feine fd)arfe Silhouette 
barbieten roilrbe. Go fam er 
3U bem männlichen 91 ft, 311 Der 
i>ertulesfigur, bie wir in 
bem nebenftetjenben Bilde wie» 
bergeben. 

Kichatö ®ul)r ift ©Jecflen» 
burger oon C&eburt ; er würbe 
am 39 . September 1873 311 
Schwerin geboren. Der fünft» 
lerifchen Bilbungsanftalt, ber 
er jefet — feit bem 3 <*h te 1995 
— feine Begabung als ßehrer 
widmet, -bet Königlichen ftunft» 
gewcrbcfdjule 311 Drcsben, ße» 
horte et etnft fclbft als SdjiUer, 
unb 3war als Gd)üler ber 
'Blalcrf taffen , an. Bildhauer 
würbe er ganj unb gar aus 
(Eignem; fein anderer fiehrer 
unterwies ihn in ber Xcchnit ber 
©laftif als ber ftarfc g-ormen* 
finn, ber in lebt. 9 Benn 
man weiß, ba& biefc herrliche 
Öertulesfigur mit ihrer michel* 
angelcsfen 9 Bud)t unb Kraft, 
mit ihrer wunberoollen plafti* 
fefeen Durchbildung bie 3weite 
f re le plaf tif d)e S chöp f ung ® ufjrs 
ift, bann wirb es ohne weite« 
res 3ur ©ewiflljcit, bafe bie 
Bitbncrljanb tiefes ftünftlm 
für bie 3utunft noch ©rofees 
oerfprid>t. 

§«rgef teilt worben ift bie 
oom Scheitel bis 3ur Sohle 
& m höbe frigur in ber Dresdner ©aullempncrri von 
5, fjermann Seeg. Das ©ipsmobdf ju ihr arbeitete ©rof. 
©uhr im E>ofe bes Gächfifd)™ Kaufes, bas im ©arfe 
bes Dresdner ftäbtifdjen Slusftellungspalaftes ftefet, unb 
nad) biefem in Criginalgröfec erraffen cn Btodell 001130g 
bie (ffirma Berg bie Ausführung ber ffrigur in Tupfer, 
intern fte beffen einzelne Xeile in Xon abformte unb ba» 
nach ©letpofitive (©Jatrijen) von beträchtlicher Xide h«* 
flellte. Uber tiefe ©leipofitioe würben aisbann Äiupfer* 
platten oon 1 ■/* mm Stftrfe mit ftarfen ^ammerfd)lögeu 
feftgelcgt; bie fo gewonnenen Xeile ber ftorm, beftänbig 
mit bem ©iobeil burch Cof« verglichen, würben frf)liefjlid) 
jufammengefe^t unb ju bem ©an^en oereintgt, bas fi<h 
nun als prachtvoll gelungene ftupferffulptur präfeutiert. 


vrrbient, ba& er von Woqaliftenhanb ermorbet worben 
war, weil er für ben Xob bes Königs geftimmt hotte. 
<£'\e WeftauraHon I>a1te für betartige ©lut^eugenfchaft 
feine Ülnerfeunung unb fe^te feine 2eid)e aus bem ©an« 
theon an bie fiuft. Kur Wouffeau unb ©oltaire blieben 
ungeftört, bis vor wenigen fahren auch ihre Särge ge- 
öffnet unb ihre ©cbeine umgebettet würben, nicht aus 
poliliither 9tbfid)t, fonbem aus blofecr, mutwilliger 
Keugier. 

Kapoleon I., beffen Wegierungslunft bie ©tenfdjeu gern 
bei ihrer (Eitel feit fafete, begnügte fid) nicht damit, für bie 
ßebenben die (Ehrenlegion 31c 
ftiften, (Er erfann aud) für bie 
Xoten eine ftoatlid)« Slusjcid). 
nung. (Er wollte, dag ^ranf. 
reich gleichfalls ein SBeftminfter 
habe, unb beftiminte in feinem 
(Erlag vom 29. frebruar 1806, 
bof) „bos Pantheon ben ©ür> 
gern als ©rabntal bienen follc, 
bic in der Sauf bahn der SBaf< 
fen, ber ©enmkftung ober des 
Schrifttums bem Batcrlanb 
hcroorräßenbe Ticnfte gcleiftet 
ijaben“. (Ein (piofy im (Pantheon 
folltegewiffermaöen bie höchfte 
Stufe der (Ehrenlegion bedeu* 
ten. 3)iefc Icßte Beförderung 
nad) bem Xobc liefe er einer 
©ttjaljl HJlrnifter, ©Jarfchdllc, 
©bmirale, «arbinäle, Gena. 
toren angebeihen, von denen 
bie meiften vergefjen find. Xem 
heutigen ©cf<hled)t find unter 
bett etwa vierzig SBürbenträ- 
ßem, denen Kapoleon bas ^Ja. 
tent oon grofeen 9Mnnem ver» 
lieh, Taum fünf oder fechs ge* 
läufig, etwa ber SRathcmatifcr 
Sagrattge, ber ©2arfd)all ßan* 
ncs, ber Jfierjog von ©Jaffa, ber 
9J?iniftcr ©ortalis, ber Kdmiral 
und ©ntdeder ©ougainoille. 

Ka<h dem Sturjc bes Aaifer- 
reich® hörte bas 'Pantheon auf, 
eine (Ergün jung bes Genats und 
eine Jortfeßung des Staats- 
l)anbbud)s 3U fein. (Erft die 
dritte Kepublif gab ihm nad) örei 
9J2enfd)cnaitem feine frühere 
©eftimmung wieder und gefeilte 
311 den <Ei3el[eit3en Kapoleons 
© ic tor öugo, ©eneral SDJarccau , 
©enerulf»oche, ben „rrften ®re* 
nabier (frranfreidjs" ßatour 
d’9luoergne, Baubin, den 9lb. 
geordneten, der beim Staats- 
jtreid) vom 2. 'Xejcmbcr 1851 
dem ^Jarifer ©olfe auf der Bar* 
tilabc jeigte , „wie man für 
25 *£r. Xaggeld ftirbt“, den er« 
mordeten ©räfibenten Gabi 
(lamot unb den grofeen ffhe- 
mifer Berthclot. 

Kun follen fid) bic ehernen 
(Pforten des (Pantheons wieder 
öffnen, um (Emile 3ola CEinlafe 
ju gewähren. Tas ©efeß, bas 
il)tn biefe (Ehre verleiht, wurde 
i m Xe jember 1 906 oon ben Slam • 
ment angenommen unb ver« 
fünbet. Und noch 3wci ÜJJonatc 
wirb es dauern, ehe esvollftredt 
wirb. Xiefer lange Kbftanb 
jroifcheu bem ?Port bes ©efeß* 
gebet® und bet Xat ber Kegic» 
rung Iäfet alpten, öafe bem leß- 
ten Xriumph bes toten 3ola 
Schwierigfeiten unb Rinder» 
niffeentgegengefegt werben. 3n 
bet Xat, feine feinde haben 
nicht alle il)re faulen (Eier unb 
Steine gegen ben liebenden 
verbraucht, unb fle bewerfen mit 
demüteft ihres Borrats feinen 
Sarg. SKauricc Barre®, in fei» 
nett Anfängen ein überlauter 
v Bewunderer und Speicherte der 
* v 3olas, hatte ben traurigen SDlut. 
^ ihn mit folgen ben Schimpf* 
reden 311 befudcln: „3ola ift ein Bud)hänblercrfolg , fein 
Kuhm bes Schrifttums. (Einen fo fd)led)ten Gehet ft fteller 
3um Borbild und Schußgeift f>ranfreicl)s machen 311 wollen, 
ift fchänblid), ober oielmehr, um bie richtige ©bfdjattung 

ju bewahren, im höchften SDiafee lächerlich 3ch gebe 

das ganje ßebenswerf 3olas für eine Chrjühtung Boltairrs 
hin. 5<h gebe es übrigens um nichts f)in. 3d) finde es 
unleferlid). ... (Er bediente fid) des 9lrgemiffcs mit einer 
eigentümlichen Xreiftigfeit. Sein gaii3e& ßeben lang 
wollte er die ?lufmerffnmfeit einer SKengc crjwingen, bie 
fid) fonft nicht um Bücher flimmert. (Et hat bie ©aufr 
gefdjlagcn unb ein wahres' ©Jarftfchreicrgenie entfaltet. 
Seine ©omogtaphie h at die entfcßliche (Eigentümlichfeit, 
dafe fie methodifch ift 3ola ift efclhaft. 3cf) beweife 


Um ber 5 'ßur oon ihrem hoho* Stanbpunft aus weit* 
hin ins ßanb ihre SBirfung ju fidjem, foll fie vor ihrer 
(llufftellung noch völlig vergoldet weiden. qs. 

3ola im ©an%on. 

^Nen grofeen dJlännertt das danfbare Baterland", lautet 
«<Jdie gol bene 3nfchrift über bent C)aupteiugatig bes 
©antheons, beffen Kiefenfuppd hach über das Dächer* 
gcwimmel unb bic ftirdjtürme von Baris hinausragt und 


Dte IRUfcntifliiT 9li^arb ©u^rs für b«n 3:urm bes n<uen Drc&lmetr 9?atfjauf«$. 


eins ber weithin fichtbareu 9Pah ^eichen ber Gtadt bildet. 
Xic (Dlänner ber grofeen Umwälzung, bic ln (Srinnenmgen 
an bas flaffifdje Altertum fdjwelgtcn, gaben bem ©att- 
werf feinen antifen Kamen. Gie liefeett hier bie Xoten 
beifeßen, denen fic die t)öd>ften (Ehren erweifen, bie fie 
gewiffermafeen 311 Bolfshrl ben und f>nlbgöttrni erheben 
wollten. Die ©antheongrwft nahm bic Kefte von Kouffeau 
und Boltaire, von (Kirabeau, ©Jarat unb Gaint*{Jargeau 
auf. 9lbcr biefes ©rabmal war feine Kuljeftätte. KUro* 
beaus ßeib würbe aus betn ©an theon ausgewiefen, als 
das (Eifenfpinb ßubwfgs XVI. bie Beweife feines Berrats 
an ber Bortsfache auegcliefert hatte. (Katat wurde nad) 
dem (Ende ber Gdjredcnsherrfchaft furjerhanb in bie ©offe 
geworfen. Saint»3fargeau hatte fief) das ©antheon damit 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


595 


3h. 3379. 2. 91p til 1ÖÖ8. 


3lhi|trirte 3eitung. 




es: wenn id> mich über feine 3B«rt« nicber« 
beuge, wirb mirübel. IBirfchulbcn tiefem 
$Krm 3ola nicht®, ber uns von ollem 
Anbeginn (Sraucn einflöfete, wenn ex un® 
giiljiten mod)tc 

(Es ift ein geroanbter Ätttf f 6<r ftcinbc 
3ola®, bag fie fid) ben Aufdjein geben, ju 
glauben, bie 3iepublir wolle bem Schrift* 

{teilet bic Apotljcofc bereiten, Ta® ge« 
jtattet it)nen, feinen SBerfen mit oemid)« 
tenber Stritt! jugufetjen. Sie wtjfcn aber 
febr gut, bafe bie l)Cürfd)cnbe Partei nid>t 
ben ©erfaffer oon „Aana" unb „©ot> 

©ouille" ju ehren gebaute. Tic Über- 
führung feiner ßeid)e in» ©antljeon be« 
beutet feine äftl)etifd)e ÜJleinung. Ta« 

©arlament t)at feine ßiteraturtritif üben 
wollen. Tie freier, bie ber fran3Öfifd)e 
gninifterrat let}tt)in vom 5. April auf ben 
4. 3uni uerfdjoben l>at, gefet ba® Schrift, 
him nld)ts cm. 

Ter Gchriftftcller 3ola ift feit feinem 
erften Auftreten immer ^cfttQ uniftritten 
gerne Jen unb t)at bis heute uid)t auf gehört, 
es 3U fein. ©lau mufe in it)m, um gerecht 
gu fein, jwei ©erfonen utttetf Reiben: ben 
Theorctifer unb ben Jdjaffenbcn ftünftler. 

Tor Theoretifcr ift immer nur oon bc« 
fdjrdnften Gdjwätzent ernft genommen 
worben unb war aud) von feinen ^reun« 
ben lSng ft aufgegeben. Ter (Bebaute be« 
noturoliftifdjen ©omans, ber Anfprud), 
bafe man ben Ablauf einer erfunbenen 
frabel mit erfunbenen 9Jlcnfd)cn als- ein 
naturwiffenJdjajrtlidjes (Experiment gelten 
laffen fall, bic 'Behauptung, bafe bcrTichter 
bie tierifd)«n ©errid)tungen be« ©lenfd)en 
gleichfalls barftcllcu muffe, roeil fie einen 
wichtigen Teil feine« AJefen® ausmadjen, 
finb liitbifd)« Ausgeburten eines mit 
Gdjulbilbung wenig befd)werten Slopfes, 
in bem gierig oerfdjlungene, bod) beften« 
fall® nur halb oerftanbene roiffenfdjaft» 
licht ©leite, befonber® Gfaube ©emarb® 

„La »cicnce experimentale“ unb Guca®' 

©ud) über bie öererbungen, fpillofe ©et« 
roirrung Qngeridjtet hoben, (Blücflichet* 
weife ift ber Tidjter unb (Beftalter oom Theorctifer taum be» 
einflufet worben. $o\a tat fid) auf feine (Sxpcrlmtn talnarr heit 
viel gugute unb trug fie mit brolliger 5Btdjtigtucrei oor. ©ei 
ber Srfinbung unb Ausarbeitung feiner SRötnait« aber führte 
er fid> nicht an feine törichten Theorien. Ta liefe er feine 
(EinbUbungsfraft frei walten, unb fie war bie eines über» 
fd)wenglid)cn ©cmantiters. 9Bas unterfcheibet ben „Affom» 
moit" oon ©ictor €>ugos „Wehre Tarne oon ©aris“? CE« 
finb bief eiben Au&nahmewefen unb ©lürchengefdjide, bie« 
jelbe haHti3tnatorifd)e Anfdjauung unb tolle Guft an 
Abenteuern, nur bafe bie Ungeheuer Tictor £>ugo& mittel« 
alterliche Tracht unb bie 3ola® geitgenöffifche Arbeiter» 
blufen tragen, bafe ©ictor f>ugp feine $aublung in bie 
malerifd)en Stuliffen ber Cour dos miracle* unb ber gotifd)en 
Äathebrale, 3oIa fie in ben unbanfbarem ©ahmen einer 
Gchnapsfneipe unb ber Arbeiteroorftabt ©elleoilte ftellt. 
ein oerfeinertei C&efchmacf nimmt an ber ©reite unb 
Schwerfälligteit ber Tarftellung, an bem in manierierten 
Formeln feftgefrorenen Stil 3® las » an bet jebex ©er* 
tiefung ermangelnben, rein üufecrlichon ©ft)d)ologic feiner 
cheftalten Anftofe. Tie gahüofen, oft an Den öaaren 
herbeigeaogenen Schlüpfrigfeiten finb nicht ju cntfchulbigrn. 
9üer alfo ben fRomanbidjter 3ola angreifen will, ber hat 
leidstes Spiel. Aber nadjbent tuan feine grofcen unb 
augenfälligen Schwächen prei-gegeben hot, wirb man ge- 
rechtenoeife auch auf feine aufeerorbentiiehen ©orjüge hin* 
3eigen mfiffen. Seine ©efdjreibungen mit ihrer wilb* 
wuchemben ftüll« oon orbnungslo® übereinanberflettcm' 
ben Qinjel hei ten bringen Tropemirioal&mirfungen IjeTüor. 
Tie SRenge fchreitet burch ft'ine 9iomane mit ber hoben- 
erfdjüttemben 3Bud)t oon ©ölfenDanberung®heeren. Tas 
Cbefnhleleben ber hanbelnben ©erfonen ift bei aller ©rob» 
fd)läd)ti gfeit oon einer Ontenfität, bie man nur bei gan3 
großen gHenfchenbarftellem antrifft. Seine <>nichtbar* 
teit an anjd)aulid) gefennjeichneten, Träftig auscinanbcr* 
gehaltcnrn ©eftalten hat laum ihresgleichen; 3ola hat 
mehr ©fenfd>en erfunben als ©alaac. 3llte feine Äomane 
Öurctjbringt ein reger foaialer Sinn; fie fpielen Jich in 
einem weiten ©cfichtsirei« ab unb öffnen auf Gchntt unb 
Tritt unabfeljbare Ausblidc; alle 9)lenid)enfd>icffale # bie er 
erzählt, hängen mit allgemeinen ^Bewegungen in Staat 
unb ©efcllichaft gufatnmen unb laffen bie 3lbl)ängigfeit 
bc® etnaelnen oon ber ©efamtheit erfennen ober ahnen; 
ein inbioibuellf® (Erlebnis befd)äftigt ihn nid)t; er oer- 
nachldlftgt es triebhaft; fein ganges fBerf ift eine Icibrn- 
fd)aftlid)c Auslage 3ugunften bes Altruismus nnb ber 
mcnfchlichcn ©emeinbürgfehaft. 

9lid)t ber ©omographie, wie feine ©erletrmber wollen, 
fonbem öiefer (brofejftgigteit, !Buci)t unb Solibarität&moral 
feinet 9? Oman« oerbanlt 3oia ben ungchcucm (Sinflufe, 
ben er auf feine 3<it geübt hat. 9hcr bic aUcrftärtftcn 
Talente behaupteten fid) in ihrer (Eigenart, als bie natura- 
liftifd)« Sintflut fid) über ben gangen (Erbball ergofe unb 
ba& Schrifttum aller gefitteten ©älter überfdjioemmte. 
3eht haben fid) bic ©Jafjer wieber oerlaufen, aber ihre 
Spuren finb noch überall fidjtbar. 3olo. felbft Taman* 
titcr bis ins Jlnod)enmarf, hat bie philiftrös uerflad)te 


oorweifen tonnte, bann würben ftugo, 
©oltaire unb 9?ou|feau einmütig aue- 
rufen: «AJillfommen in unfern fütitte!“ 
Ter ©rief an frelix Jaure war eine 
Tat helbifcher Selbitopferung, nicht ge- 
ringer al® irgenöeine, oon ber ber Uaffifd>c 
©lut hu® fpticht. ©tan oergegenwärtige 
fid) bie Hage. Om Oabre 189« war JVrant- 
reich am Taube bc® ©ärgerte leg co, nein, 
mitten in einem bumpfeu idjleidjenben, 
unterirbifchen, bod) manchmal gTell auf« 
fladeniöen ©firgertriege. (Eine fleine 
©nippe unerfd)toiciKr ©länner forberte 
bie AJieberaufnahme bes©erfahrens gegen 
ben 4>auptmann Trerjfu® unb behauptete 
leibe nfchaftlid), er fei mit fiilfe oon Gügeu 
unb f>älfd)ungen unter ©rrgrwaitigung 
ber ©cd)ts formen unfd)ulbtg oerurteilt 
toorben. Tie Tegierung, bie öffentliche 
©leinung, alle organifierten ©e walten be« 
fchulbigten biefe tapferen ©erteibiger ber 
©ercchtigteit ber fchlimmften9lifbertrad)t: 
fie follten oon irgenbelner geheimen Üaffe 
beftodjen, fie follten von bunflen ©lächle n 
gemietet fein, ba® fran3öfifd>e f>ecr 311 
zerrütten, bamit ftranfreid) wehrlos einem 
öeutfehen Überfall preUgegeben fei. Tie 
©reffe tief bie fd)limmften ©oltstrieb« an 
unb fchürtc mit teufUfdjer Tudjlofigfcit 
ben Tafienhafe, bie frretttbenfd)cu, ben 
Stimm über bie Tieberlage oon 1870, 
bie tranftjafte Angft oox neuen An- 
griffen 3Ut wilbeften (Enegung. 9Ber in 
einem ©ahnabteil bic bregfusfreunblidje 
„Aurore* las, fe^te fid) Tätlidjf eiten aus; 
betannte Treijfufarb® waren ihres Hebens 
nicht fidjer. Allgemein erwartete, vielfach 
forberte man eine mUitärifehe Schilb- 
erhebung, bie ©erjagung ber JU fd)w4d)- 
lidjen Tegierung burd) einen Tittator in 
©eneralsuniform, bie ©laffenoerhaftung 
ber Treqhtfarb®, bie (Erfcbie&ung ber 
©ortämpfer, bie ©erbannung ber anberen. 
3n biefem Angcnblidäufeerfter Spannung 
erhob plötjlid) 3ola feine Göwenfttmme 
unb rief: ,,3d) flage an!“ ©r be3etd)nete 
3um erftenmal mit Tarnen bie ©crbred)er 
im ©eneralftab unb in ben miniftrrpalä{tcn,gabgcuau an, 
weldje ©iiffetaten fie begangen hatten, unb fdjuf eine Tat- 
fache, bie 3um erftenmal feit Tretjfus' ©erurteilung beffen 
JVall wieber oor ein regeln äfeiges ©eridjt brachte. Tie 
Regierung fah fleh gegwungen, 3ola ftrafrechtlich au oer» 
folgen, bie gange Angelegenheit würbe trot| brr ©ewalt« 
tätigfeit bes ©e rieht sr>orfit}* n t* n Telegorgue, ber feine 
einaige verfängliche ftrage an bie militarifchen 3eugen 
richten laffen wollte, oor ben ©efchwomen aufgerollt, unb 
au® bem ©rojeft 3ola entwidelten fid) alle weiteren (St- 
eig nif fr, bie 3ulcht int Urteil be® hächfteu ©erid)t® vom 
3ull 1906, in ber ©JieberanftelUmg Trrgb)®’, feiner ©c« 
Jörberung jum ©lajor unb feinet Au&3eid)nung mit bem 
Ärcu3e ber (Ehrenlegion foroic in ber (Erhebung ©iequarts 
311m Tioifionsgeneral unb Ariegsminifter gipfelten. 

Tas ift bas 3Bert 3ola®. (Er triumphierte moralifch, 
ging aber in feinem Siege unter. Am ©orabenb feine® 
»J’&ccuse* war ec ber gelcfcnftc Gchriftfteller ^ranfreich«, 
berühmt, emflufereich, faum meijr beftritten, reich, glüd« 
lieh in ruhigem, ungeftörtem Schaffen. 9tid)ts 3wang 
ihn, au® feinem bcneiD«n®wcrteii ^rieben b«rau®3u treten. 
Xrtijfus ging ihn nicht® an. (Er war fein ©olitifer unb 
brauchte fid) um nicht® gu lummem, was nicht Literatur 
war. Aber fein fficwiffeTi tonnte bie offenfunbige ©eugung 
bes Ted)t® nicht ertragen, ber vor aller Augen 3t)nifd) 
begangene 3urti3inorD verfemte ihn in eine Seelennot, 
aus ber er fid) um jeben ©rci® befreien mufttc, unb er 
oeröffentlidjte entfcfeloffen feinen ©rief an fraure. 

©an einem Tage auf ben anbent verlor er alle®, was er 
fi<h in einem langen Beben harter Arbeit errungen hatte. 


Die <£milc=3°to‘93it|te oom SBilb^aucr Dm*, 

Oie am 6. «pril in Surcencs mlbQIIt torrOrn foCI. * 


jNa<D rtntm CSenUilbf oon Vinn«. 


Spätromantif, ben e-ntarieten Ausläufer ber hochgemuten 
SBilöromantif oon 1825, weggefegt. (Et hat wie ein 
©rüriebranb bas (Epigonengeftrüpp vernidjtet. Auf bem 
leerge brannten, afdjengfbüngten ©oben tonnte fid) bie 
mgftiaierenbe — ober imjftifi gieren b«? — Teuromanttl 
cntwideln, bic gegenwärtig überall üppig in bie £)alme 
fdjiefet. Tie tymboliflifd) * phantaftifdje Tid)lung hat ben 
Aaturalismu® fiberwiinbcn, aber fie roäre ohne ihn fehwer» 
lid) hrraufgefommen. 

Tiefe titeraturgffd)id)tlich«n nnb äfthetifd)«n (Erwägungen 
toaren bem fran3Öfifd)en ©arlament fremb, als es bie ©ei« 
fehung 3&las im ©antheon befd)lofe. (Es hragte fich nicht, 
ob 3ola ben ©eften feiner 3<it als Schrift ft etler genug» 
getan, noch ob bie 9?ad)wdt 3U feinen ©omanen ein ©er* 
hältnis werbe gewinnen tSnncn. (E® erwog nicht, ob es 
geredjt fei, 3®ta eine ffmift 3U wibmen, bie (Emeft ©enan, 
bem größten franjöfijchen Stilfünftler bes neunzehnten 
3ahrhunberts, oorenthalten ift. ©on bem gangen ©Jerfe 
3ola® hatte ba® ©arlanient nur eine Heine &lugfchrift 
von fanm 3f£jn Seiten in® Auge gefafet: ben ©rief an 
ftelix fjaure, ber bic Übeifd)rift „J’jiccuxe!“ trägt. Tie 
$ulbigung wirb nid)t bem ©erfaffer ber »Aougon- 
Alacgiiart", ber „Trei Stflbtc", ber - unoollenbet ge» 
bUcbenen — „©icr (Evangelien“ bargebracht, fonbem bem 
gelben, beffen ungeheurer 'Jlotfchrci um Wer cd) ti gfeit von 
einem ©ol 311m anbem hallte, bas betäubte ®cwiffcu 
eines gtofeen, irregefühtt#« ©olfes wad)fd)redte unb bas 
Cbniftgewölbe eine® Bcbenbigbegrabcncn fprengte. 

3m ©antheon finbet 3oIa brei Aollegen oon ber ^cber 
oor; fie heifeen 9ionf[eau, ©oltaire, ©ictor fniflo. 'IBelches 
Sclbftgcfühl 3ola immer gehabt haben mag, biefen Dreien 
hat er fid) im Geben fd)werlid) gletd) gcadjtct, Wenn bie 
grofjen Toten nad) Art ber Afabentifer über bie Aufnahme 
biefe® vierten Oicnoffcu abguftiiniMon hätten, fo barf man 
fürchten, bafe [ie nicht geneigt fein würben, ben JRoman» 
bichtrr als Pilcicheu 3U empfangen. SHoufjeai», ber- ben 
Wenfchen für gut unb tugendhaft oon ©otur hält, würbe 
fid) mit Abfd)cu unb (Entrüftung von ben SA)eufalen ber 
Familien Aougon unb ©iacquart abweubrn. ©oltaire, 
ber ba® fluge 5Üort: reift nidjtmit grofeem (t>epäcf 

in bie Aach weit", geprägt hat, würbe halb entfetjt, halb 
bclnftigt ben gewaltigen Stofe oon fünfzig ©änben be- 
t röd)ten, mit betten 3ola in bie Unfterblid)feit 3U gelangen 
hofft, ©ictor SSugo würbe fid) weigern, feinen ©lid in 
Die Tiefe 311 fenfen, bie ber Ort ber naturaliftifd)en ©rofa 
unb nun gar be® Aotwelfd) ift. A3cnn aber 3ola ftatt 
feiner Womane nur bie eine, bim ne ©rofehüre „JWuse“ 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




3llu[triite 3eitung. 


©ricnc, Unternehmungen in ihrer 9Irt 
oon nicht geringerer roiffenfdjaftliAcr 
©ebeutung. £>attc man es in ©er* 
gamon mit bet Stefiben^ bes mächtig 
|ten l)cLIcniftifd>en ftürfteitbauffc. in 
Ateinafien tu tim, fo bot lieh in ©rienc 
jum erftenmal ber Sinblirf einer mobb 
erhaltenen Stabtanlagc mit jnäu= 
(ent, Straften, ©larftplat* unb äffent- 
lieben ©ebäuben. llnb wicber neue 
I ©e[id)tapimttc unb ©dehrung ft öffnen 

uns bic neuen Ausgrabungen an brr 
Stellv bc* alten 'JUlilet, WH» ftarl 
§untatm geplant unb (eit bem ©egirm 
Bl-* im 3ol)te 1899 unter Der bewährten 

# i L t?citun fl Theobor 'JBieganbs. 

©lilrt lag im Altertum auf einer 
f oorfpringeuben fmlbinfel an ber 2 üb* 

feite bes ^atmifdjen ©leerbufens, bvt 
j Cf. oon bem ©orgebirge ©lufalc tief in 

£* u,c liegt We 
antifc ‘SlU'ltftabt einfam in futnpiigvr 
©iebcnmg, troei ©teilen ron brr 
^ ftiiftc; fo weit bat bielc ber ©läanbev* 

ftrom bitrd) feine Ablagerungen in* 
i ©leer hinnusgefeftoben. Tie 3nfel 

ßabe. cinft angefichts ber Stabt ooni 
©leere nmbranöet unb 3 ni 0 tn gewob 

g ttger Gcefchlachteu, erbebt ficb heute 
mitten aus ber JRüitenebrnc tt*ie eine 
oereinjeltc öügelgmppc. (fine reiche 
©efchichtc ift über bas Caiib babir* 
gegangen. CJinft, im achten unb neun» 
ten 3®hrbunbert o. i£br., trat SKilct 
bic Königin bes ©leeres unb ber größte 
Jrmnbel&iilab ber fUelt. ©icht weniger 
als adjt.tig blübenbe Kolonien befaß 
cs am Sdjmar^cn ©leere, in Italien 
unb Ägypten, eine Stabt von wn* 
gebcuenn ©cichhim, bereu llppigfcit 
uttb SBahUeben fpricbwörtlicb «na r. 
innere 3® «f tigf eiten unb ©arteibaber 
brachten bic ©tacbtftdlung allmählich 
jvm Sinfcn. ffinc jähe ÄataftTophe 
trat ein, als im 3®hrc 494 v, <Tbr. 
bic Werfer bie Stabt eroberten unb jerftörten. ©ou biefem 
Sturze bat fic |t<h 3ohrhunberte h*nburdi ni(t)t erbolt. 
(Erft feit bem britten bis zweiten Cfohrtjunbert r. Ohr., 
befonbers aber, |eitbent bie Stabt jur römifchen ©ropinj 
Afia gehörte, ift ©Ulet ivicberum aufgebläht unb bat als 
fianbvUptatj non neuem ©rbrutung gemännert. Tiäbc*d>en- 
fürften unb römifche Aaifer tmirben nicht mühe, bunb 
reiche Stiftungen bic Öiunjt ber Stabt 311 gewinnen, uni 
fidj bes ©Wohlwollens bcs milefijchen Apollon ju rerfiebrm, 
beffen Heiligtum bei Tibgma (üblich oon ©Jilet gelegen 
mar. 91 u* biefer ^weiten ©lüte3cit ber Stabt ftatmnen 
bisher faft «Hc Sunbc, beren roichtigfte hi« gefdjitlbert 
roexben follcn. 

Ter ©cifenbc, brr im Altertum im $>aupthafen ppn 
©Ulet eintraf — bie Stabt h<>Ue njdjt mentger als oier 


liftungsfaal im ©uleuterlon (SHathaus). 


Ter ©erfauf feiner ©üd)er hörte mit einem Schlage auf. 
Tie 3«ihingen oerfebloffcn fi^ ihm- ^3öbd «Darf ihm 
bie gpenfter ein. 3ebe ©efchimpfung unb ©erteumbung 
rourbe über ihn ausgegoffen. Tie IWegicrung entehrte 
feinen ©ater im ©rabe, fdjlfifte ih” ®or bie dichter, lieft 
ifyn ju hattet ^reiheiUftrafe oerurteileu, jmang ihn, lanb- 
flüchtig au roerben, raubte ihm fein Vermögen, fouxiit 
fie beffen t>abf)€ift werben tonnte. Tos SDoU, gan,( im 
Cinflang mit ber Megierung, fcfjrie twShrenb bes ©ro* 
Reffes nach feinem ©lute unb hätte ihn ermorbet, toenn 
ihn nicht einige tobesmutige gfreunbe ben ©öbelffiuften 
entrtffen hätten. 

3ahrelang trug er biefes furchtbare Sctjidfal eines 
(beachteten, ©erhaftten, mit allem Schmuft ©efubettcn. 
Uub als bas 9??d)t bic erften Siege über bas ©erbrechen 
erfocht uttb an feinem ©efichtsfreife 
bte frühfften Strahlen ber wieberauf» 

gehenben Sonne fichtbar mürben, ba 

fetfte bas SchicTfal feinem Xafein burd) 
einen grotesfen Unfall ein (Enbc, 

So mar ber f>db um bie ^“^te 
feines mörbertfcf)c»t Kampfes unb 
ruhmreichen Sieges betrogen. Grfelbft 
erwartete für |id) nichts oon feinem 
Crfolge, ber Triumph ber ®cred)tig» 
feit war ihm notier öoh"; aber 
tthot flößt laut ÖE)€1C grimmig 
fjöhnifche ©nbc ber Trogöbic. 911 le 
feine SDtitftreiter finb ju ben fjöctjften 
Uhren gelangt. Sie regieren 
reich, fie befehlen feinem f>eere, fie 
teilen fi<h in bic oberften 9lmtcr, in 
bie ©frünben, in bie ©usjeichnungen, 
in alle ©orteile, bie ein reicher ©roft» 
ftaat au oergeben hot. Jfür 3ola 
lönnen fie nichts mehr tun. Ta& ift 
ihre wtlirommcne (Etttfcf)ulbigung. 

Tenn wer weift, ob fie für ihn etwas 

hütten tun roollcn, auri) wenn fic es 

nermocht hätten, ©illiger Connten fic 

(ich mit ihrem ©ewiffen nid)t abfinben, 

als in bem fie ihm mit 91 d) unb 9lot 

bie ffil>ren bes ©autheons gewähren, 

nicht ohne ihn anbcrthalb 3ahrc lang K-. 

auf bie Ausführung bes ©efcftluffcs 

warten ju laffen. 

©id)t als ßtoftor Scf)riftftellcr, 
fonbem als grofter 'Bürger unb graftet 
SJlenjd) ?id)t 3ola in bas ©antheon 
ein. SBnbrliri), „bas ©ntcrlcmb“ hot 
«t>runb, ihm nad) bem ©Jortc bvc 
rt>iebclinfd)rift „banlbar ju fein". (Ef 
hat eine Sehmad) oon 3ranfreic!) ab» 
gcwafchen unb wirb ben fünftigen ffie» 
fehl echtem ein enicherifches ©eifpiel 
cbclften 9icd)tsgefül)b unb hdben- 
mutiger ©flichttreue bleiben. 

©aris. ©lax 9Jorbau. 


Tempel bes ^Istlcpios. 

Die neuen Ausgrabungen non SJltlet. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 



9k 3379. 2. ttpril 1908. 


3lluftrirtc 3 c * tu,, 9- 


597 



£aa Theater, einft bas größte fllriimfiens, für mehr als fünfunbUDantfgtaufenb Jufchaucr Baum bieten b. 



aus fpätcrer Tomi|d)fT 3?it, unter einer mädjtigen bi),tan» 
tini[d)cn Slirdjo begraben. (fiegenilber beut Gingang 
enbltd) büdtc man auf ein Xor non 29 m Breite mit oor» 
fpringenber unb äurfldroefcfjenber mchrftöcfioer ?lrd)itcfnir, 
öoren Ginjriglicber in fidj überaus reid) ge|d)müdt waren. 


JFjäfen — parierte eine fd>mcile Ginfat)rt groifchen ben 
Guben jroeiet umfaffenben Wielen, bie mm jtöei mächtigen, 
nod) f)eute erbaltenen marmornen Öätoen, bem 9Ba!>r» 
*eld)en Wiilcte, bemadit tonrben. fRed)t« unb liufs erblidtc 
rr bie anfteigenben fjäufer ber Stobt. fficrabcaus empfing 
Hjn ber 11 m breite -friafcHfai, ben eine 150 m 
lange, tiefe Säulenhalle abfdjloö; 3urWed)ten 
bog fie n od) eine Strede um, jut 5 infen reihte fiel) 
entfpiecf)enb bas Heiligtum b cs 91 pollon Delphi» 
nios an. Durch ein 21 m breites-, oon [echdchn 
Säulen getragenes Dor burd>fd)ritt er bie 
Säulenhalle unb befanb fid) auf einer 30 m 
breiten 'prarf)tftraöe, bie ifjn entlang an ©äulen» 
ballen mit baijintcritegcnbcm WJarltraum auf 
bet rcdjten, Chqmnaficn unb Bäbcrn auf ber 
Iinfen Sette in brei Wlinuten 3U bem £>auptplaß 
ber Stabt führte. Der piatj war nidjt groß, 
nur etwa 70 m im Gmnert; aber um fo im» 
pofanter muft im Rittertum bie SBirrung ber 
bichtgeörängten Prachtbauten gcroefm fein, 
bie iljn auf brei Seiten umgaben. IRedjts lag 
ba-sBuleuterion, basSRathaus ber Stabt. Durch 
ein reichoerjiertes Dorgebäube mit oierffluliger 
rorinttjiidjer ftaffabc trat man in einen großen 
Säulenfjof, in beffen SDlitte ein altararttger Bau 
ftanb, mit griffen oon ftirlanbcn unb Belief» 
barftellungen gefdjmüdt. Dem Gingang gegen» 
über lag an ber anbern £>of feite auf hohem 
Unterbau bet Situmgsfaal, einem antifen ge« 
bedten i^eater ä(>nlid) mit hnlbfr eisförmig 
angeorbneten anfteigenben ©ißhänlcn ; jroei 
Xreppcn an ber §interfeite bes ööcbäubes et» 
leichterten bas Betreten ber oberften Sißbflnfe. 

Bon bem Bau ftub fo uiele Stcftc erhalten, 
bafe man oon bem ©anjen noef) fiente eine 
beutlidje Borftellung gern innen fann. 

Dem fRatbaus gegenüber 3ur U infen bc* 

Blaues erblidte man eine breiftödtge JJaffabe 
als Bbfdjlufj ber hier eubenben römifdjen 
UBaflalfitung. feilte nur ein unfd)einl>arcT 
Wiauerflotj, bot bie ©<hmu<froanb im Altertum 
ben Bnblid oerfd)m?nberifd)er prad)tentfal» 
tung. 9Jlit SRarmorplatten waren bie BJörtel» 
inänbe befleibet, burd) Säulen unb Brd)itraoe 
eingeteilt; in Siifdjen ftanben Bfarmorfiguren, 
unb barfibcr frönte ein reiche* fhebälf ben Bau. 

Bus ben brei Gtodwcrtcn ftflrjte bas 9Ba|fcr 
in ein oon Wtarmor eingefaßtes weite* Baffirt. 

2ln biefer Seite bes Planes lag and) bei 
Xempel bes Bstlcpios, ein großer bellenifti» 
fd)er, borifdjer Bau mit befonbercr Bor!) alle 


Diefes Brad)ttor führte in bie £>auptmarftballf ber Stabt, 
einen Säulenhof mit Wlagayuen, etroa 150 m breit unb, 
obwohl nod) niefjt völlig aufgebedt, fchon fc^t über 170 m 
lang — * man ficht, um meid) foloffale Beilagen es fid) 
hier ßanb eit. 


ftoloffaler t&anbelgang im XfKötrr mit Xreppen 3U ben oerfchicbcnen Bangen. 

Die neuen IHusgralmitgen oon SQZilet 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






isss&ä 


1 HwCi‘ Rv ' 


■ ■ ~»T ii M BMI Täs 

mjrä 

iM p MfW * m 


] -II 


iHkfettbau bor TI)cnnett r einet -Stiftung ber Atatfcrin Jyouftino: im SJotbergrunb Ütcite ber an bcn Ityermen entlang gebauten £>älle, ted)t& bie Xljermeumauerti, 

im $)intergnmb btc üiuinen Des Xt>cater&. 

£>ie neuen Ausgrabungen non UJlilet. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 








9h. 3379. 2. Mpiil 1908. 


Olluftrirte 3 e ^ un 9* 


599 




Tiefe ©nippt’ oon öffentlichen (ftcbäubcu würbe oon 
einer Profiten ©ruppe burd) eine lange, fchnurgerabc 
Strafe getrennt, bie, vom £>afcn ausgehenb, bic Stabt 
in il)rer ganzen ßänge burd)fd)nitt. Heute nennen wir 
die «strafte bic heilige, weil fie nad) ihrem Elustritt aus 
dem Stabttor« in bic oon 9 Mct 3um Apollon* Heiligtum 
oon Tibqma fül>rrnbc, aud) im Elltertum |o genannte 
strafte übergebt. SlUljlte man bei ber Elnfunft in Milet 
diele Strafte unb lieft bi« gefchilbcrten Anlagen, <ß(äftc 
nnb Stellen linfs liegen, fo mürbe ber ©lief burd) bas 
gewaltige Theater gefeffelt, bas rechts non ber heiligen 


Oberleutnant v. tftüntljev (6. Ulanen), ber Sieger in ber Schweren Spring ronfnnenj. 


Cfterreid) = Ungarns erfolgreich!!« Herrenreiter: 
©ittmeifter Hugo jjrt)r. o. iflft. 


Strafte etwa 200 m ablag nnb bie bnjroiftbettftebenben 
Häufer weit überragte. (Ehtft ba* gröfttc 11 ^**** Wiein» 
afiens unb für mehr als fünfunbjwanjigtaufenb 3»f(*)Qnet 
©aum bietenb, gewährt biefer ©au and) heute noch troft 
ber 3etr|tdrung einen überaus impofanten Elnblid; mau 
«rfennt bie in dn^rlne ^Jläfte cingetciltcn Giftbänfe für bic 
3ufd)auer, bie röntifdje ©ühnc. bie eine ältere gried)i|d>e 
oerbröngt hat» unb fteht erftaunt in ben foloffalcn, 
wie für bie (Ewigtcit gebauten ©Janbrigängen, aus 
bencu Treppen in bie pcrjchtebcnen ©äuge führten, unb 
in bie man burd) präd)tig überwölbte Tore c intrat. Unb 


biefer mächtige ©au mar einft mit einer ocrfchwenbcrifcben 
Julie non foftbarem bunten Marino rfdpnud ausgrftattet. 
©Jie groft bie Timcufioncn finb, um bie es fid) hier 
ftanbelt, «rfennt man oiellcidjt am beften baraus, baft in 
bqjantiniftbcr 3 eit im 3 ufd)aucrraum bes Theaters fid) 
ein oollftäubiges Torf anficbeln fonnte, bas in biefem 
burgflhnlictjm ©au oor räuberi|d)en Überfällen Schuft 
fud)te unb für lange Jahrliunbertc fanb. 

©on btn übrigen ©auten ber Stabt erwähnen mir 
nad) als jüngft ausgegraben bie graften Thermen, t« bie 
man, auf ber heiligen Strafte oorwärts fctjreitcnb, 3ur 
©echten eintrat. Tiefer ©iefenbau war eine Stiftung ber 
tfUiiferin Jauftiua um 150 n. (Et)** unb uinfaftte, in mad)<- 
tigen 21 bm cf jungen ausgcfiibrt, nid)t nur alles, was ber 
röntifefte ©obefonifort bcanfprudjte, fonbern baneben Hallen 
unb ©äuine für bie oerfdhieöcnften 3 wede. (Ein groftcr 
Saal mit einer Elpfts mar ein Mufeion, ein Sorlefungs* 
faal, unb mit ben Statuen bes Apollon unb brr ©hifcn 
ausgeftattet; nod) fteftt barin bie ftanjcl, oon ber ehemals 


ber ©orlefeube jum ©ublifum gefprodjen hotte. (Einen 
©egrif f oon ber Elusbchnnng brr Einlage gibt eine unfern Etb« 
bilöuitgcu; auf ihr erfennt man im ©orbergrunb bic ©efte 
ber an ben Thermen entlang gebauten Halle, rcdjts bl« 
nod) über 15 m hod) aufred)t jtehenben ThcrmeTtiuaiiem 
unb im Hintcrgrunb, nne eine mädjtige ©urg, bie ©uinen 
bes Theaters. 

Ter größte ©uf)m Milets war bas bei Tibipna, jwei 
Meilen jübtid) non ber Stabt gelegene, uralte Heiligtum 
bes ©pollon, bas wi« bas Heiligtum bes ©pollon 311 Telph» 
als Oratelftättc einen EDeltruf genoft. 3u ii)m gelangten 
2luswürtigc oon bem nahen Hafen ©anonuos, an ber 
fdjon erwähnten, oon Milet ausgeijenben ^eiligen Strafte 
gelegen, beten ©erlauf jetjt genau fefigejtellt ift. 3 U beiben 
Seiten ber Strafte lagen nad) antifem Cbebraud) gröfterc 
unb Heinere ©rabanlagen, in ber nädjften ©ähe bes 
Tempels fof) man grofte Statuen, Stiftungen frommer 
unb mächtiger ©erehrer bes ©ottes. 3 m JaftTe 494 o. (Stpr* 
jerftürten bie ©erfer ben äÜeften Tempel unb entführten 
feine Schäfte nebft ber berühmten 
Ruliftatue, oon ber Hanb bes grie« 
djifchen Silbhauers ilanadjos, unb 
bem ©rie|tfrgc|d)Ied)t nad) ©erftrn. 
©ber fdjon nach ben ©erfertriegen 
eulftanb ein ©eubau, prächtiger 
als ber alle unb mit 108 m Seiten- 
lange, nödjft beni Hcra»Tempcl non 
Samos ber gröfttc gricdjifchc Tem- 
pel überhaupt. Tiefen Tempel mit 
feinem Mal b« reichgef d)tuflctter iattt- 
jeftet Säulen roie ber frei, gil egen, ift 
bas 3 U‘l, bas fid) bic Königlichen 
SJlufeen geftedt haben, nadjbem bic 
(Engländer unb ftranjoffn nicht 
über bie ©erarbeiten hittausgefom- 
men finb. (Es hat manche Mühe ge ■ 
foftet unb beburfte prioatcr Opfer« 
wi ll igfei t, um bie ©efitier bes T orf ee 
Jcronta, bas fid) auf bcu Trüm- 
mern erhoben hatte, 311m ©etlaffen 
ihrer Höufot 311 bewegen, ©ad) 
flehen jroci gan3 oollenbete hotr- 
lidje Säulen bes Tempels inmitten 
bes Torfes aufrcd)t. ©ine britte 
ift nur begonnen tmb nidjt au 
(Enbc ausgcfül)rt. Tenrt ber Tem- 
pel teilte bas Schidfal |o uieleT 
aiitifer ©autcit, baft fie nie gan3 
fertig geworben finb. ©od) bis 
in bic römiidjc ßaiferirit hinein 
ift an bem 2 lpollon-Tempe[ ge- 
arbeitet warben. 

(Eine fdjwere EIrbrit ift I)icr 3U 
beroältigen, bis ber gewaltige 
Trümmerhaufen 311 llarct nber- 
fidjt geordnet fein wirb. Elbcr bann 
barf bic beutfdjc Elrdjäalogie auf 
eine neue ©iefenleiftuug ftol ) fein. 
Hoffen wir, baft bas jiubergtüd, 
bas ben Leiter ber Eluegraluingen 
bisher tu feltcncm ©laftc begfin* 
ftigt hat, ihm treu bleiben »mb er 
in Milet bie allionijdje Stabt in 
Tibijma bie ©efte bes älteften 
Tempels aiiffiubcn möge. 


Varabe ber Teilnehmer einer Springtonturrenj oor ber üogc ber Jürftlidjleiten. 

Das Spccisreileit unb $teis[pnngen in $ranlfurt a. 3R. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


600 


3 Ihiftrirtc 3 ritung. 


3379 . 2 . $ 4 ml 1908 . 




Der Deutle Äronpum 3 im 2ßembergfd>en ©eftüt Hklbfrieb: SBefidjtigung bes Derbpfiegers Döfir. 


Sport. 


Bahnrennen unt {Rennfahrer im Kahre 1908. — 
Di« Btülubien zur bicsjährigen {Rabrcnnfaifon finb in Berlin 
unb Baris bereits am »orlcßtcn HJlfirjionntag gcfpiclt worben. 
Die rd)ttelle Buffaloholjbah« cräfjncte für Kranrrcid), bic 
Heine Xreptower Balm. im BoItsmunDc „Wubeltopp“ ge^ 
namit, für Drutfd)Ianb bic 3cit ber Babwettfahrtcn auf 
offenen Daunen. 'Hon ben großen beutfehen Gportpläßcn 
wirb ln biefem Cfabre juerft Stcgli!) feine 'Vf arlen öffnen, 
unb ,iwat am 5. 9lptil mit einem critflaffigen Programm, 
in befien 'JJlitlelpunlt ein 7 5-km. {Rennen fleht. 'Än bemfelbcn 
Zage veraitftalten aud) Hannover unb Möln ihre (Eröffnung^- 
rennen, ebenfalls mit großem Brogratnm. Duisburg. .ttarls- 
niljc unb ÜDUinrter i. ‘IU. reihen fid) ihnen mit befchcib eueren 
SÄeetings an. (Eine v»od)tlut oon (Ercigniffen auf bem Jerncnt 
werben bie Cfterfciertage bringen, an beneu uon bebeulen • 
beten Sportplahcn Drcsben, 8<tP3ig unb 'JUtagbcburg er- 
öffnen wollen unb Steglitt, lYeptow, .Köln unb .«arlsnth« 
DDertuolle {Rennen jur Busfahrung ,ju bringen gcbcuTen. 
Hucf) (Shemniß, Halle, J^orft fd)reiben Cftcrrcnnen aus. Die 
neue Bahn in Düffelborf hat ifjr lEröffnungsrennen auf ben 
Sonntag m>r, bie aitbrlannte Breslauer Bahn il>r erftes 
{Rennen auf ben Sonntag nach Cftern angefetjt. Bon ben 
baorifchen Sportplätten 'Jüliinchen unb 'Jhumbcrg fdjeint ber 
Saifpubegmn erft ftir fpäter beabfidjtigt 31» fein, iUItt Span- 
nung barf ben weiteren Sdjicffafen bes im porigen 3<*hr* 
erbauten unb cröffnetcn Sportparts Spanbau ent 
gegengcfd)cn werben, beffett ftefiker lEnbe ber Sai- 
fon einesteils infolge ungflnftiger aiMtteruug, anbern> 
teils burdt ju teure Bcfcßung ber Bennen in 
3ahltmg«fd)wieTi gleiten geriet. 'Renntermine finb 
oon bent groftang ei egten Sportplaß Spanbau bis* 
her nod) nid)t befanntgegeben worben. Die 
Dresbner {Ratirennbahn ain Birfenmülbchcn wirb 
ln biefent Kahre il)re ießte Satfon tjobfn. T)ie 
Bähe ber ftäbtifeßen ztranfenhäufCT macht wegen 
ber 5Dtotorgeräufd)c bie Verlegung ber '.Rennbahn 
erforberlid). Jür bie 9ieuanlage «ft ein Gclanbe 
nahe bem Dresbner Borort {Reicf beftimntt. 3rrei* 
litt) finb von bem erft vor ein paar Röhren er- 
folgten Umbau bet jetzigen Dresbner {Rennbahn 
noch erhebliche 'Beträge tu beeten, tnoju bicXresbner 
Bafjnleihmg bie Gcftattung bes lotalifatorbetricbcs 
erbeten l)Qt- Der SpoTtplaß iüirtnthen erhielt übri* 
gens bereits bie Erlaubnis pi lotalifatorbctricb, 
ift alfo in ber l?age, bie 'Jleueintidttung prattifd) 
ju erproben. 3n ben beutfehen {Habfportfrcifcn 
befürd)tct man ubmviegcnb übte folgen uon ber 
(Einführung bes Xotalifators im Bahn wett fahren. 

Deutfd)lanb tpirb in biefem Kahre auch brr 
Sd)auplaß ber SBcltmeifterfchaftcn im Babnwett- 
fahren fein, unb jtoar gelangen (fnbe Kuli hie 
Jüeltmciftcrfchaftcn filr ^errenfahrer auf bem tfeip- 
jiger Sportplait, bic ‘JüeltineiftcTfchaften für Berufs- 
fahrer wenige tage fpütcr im Sportpart Steglitt 
jum Bustrag. 3n Berbinbung mit ben 'Hielt- 
meiftetfehaften finbet ber Wongrcfj ber Union Gpcliite 
3ntcrnationaIe, ber obexften rabrennfportlichen Be* 
h&rbe ber üüelt, in Ueip.tig ftatt. 'Jluch bie 'JUloift er* 
fdyaften oon (Europa werben auf beutfehen Bahnen 
entfdiieben toetben: bie lOO-km'JJleifterfchait oon 
(Europa in Jlöln, bie l*kiii 'JJIeificrjd)aft uon (Europa 
in üelpjig. Die Bieifterfchaften uon Deutfd)laub 
finb »om Berbanb beut jeher BabTennbahnen an 
Drcsbcn (loo-km UJleifterfchaft) unb an Breslau 
(l-km-iüleifterfdjaft) oetgeben toorbett. 

Die BennfahTcr haben jum gröfttcit Zeit ihre 
ÜBrntcrquartierc perlaffen, foweit fic ttid)t burd) 
Zeilnahme an ben Bennen in ben 'JViuterhahneu 
ju Baris unb Hamburg anbauernb in läligteit 
geblieben finb. 'Äuf ber UJJehrjaljl ber {Rennbahnen 


hat bas Iraining. bie Borbereitungsarbeit für bie unmittel- 
bar bcuorftchenbc Saifon, begonnen. Bon ben Stiegern hört 
man nod) wenig, um fo mehr uon ben Stehern. 3m Sport- 
part Steglitj trainieren tRobl unb Xemte hinter Jrpeifitter* 
motoren, ferner Salttnann, Zhcile, SHnfa, Brjprembel, 
SDJauft u. a. hinter (Einiitjermotoren. Doy Sportplaft Veipjig 
hat fid) bie bebeutenbftcn Dauerfahrer ju rtfinbigem Xrai- 
ning oerpfhd)tet: fönignarb, Banbcrftupft , 'Bcrbift, ferner 
3ngoib, 'Ärens, (Ebert ufto. Berbift entichloft fid) ebenfalls 
3ur SJlotorjwcifiherführnng. Günther trainiert auf bem 
itatner Sportplah. 3n Baris uerbleiheu mollen für biefe 
Saifon (Sontcnet, Xarragon unb Barent. Der Bmerifaner 
‘JUalthour beabfuhtigt , bie ganje Saifon in (Europa juju - 
bringen. XeutjchJanb unb Jyranfreicb bieten eben ben üRcmi- 
fahrevn am niciftcn Gelegenheit jur Betätigung ihres Jiön 
nens unb — jum Gclbperbienen. 

Das fReitcrfeft in ,>rantfurt a. SÄ. — Das 00m 
ifrantfurtcr SRenntlub am 21. unb 22. SKära oeranftaltete 
BTeisreiteii unb Breisipringen , bas burch bie «nwefetthelt 
bcs Dcutfdjen .«ronprinjen, feiner (fiemahlin unb anberer 
ftürftlicbteitcn ausgejcichnet mürbe, nahm in alten feinen 
Zeilen einen befriebigenben 'Verlauf. Die mit Schaiiluitigen 
bicht beichten weiten Bäume bes ^rantfurter fiippobroms 
boten ein prächtiges Bilb getellübartUcher (Elegant, bem bie 
farbigen Uniformen ber jahlreid) erfchienencn Dffijiere einen 
eigenartigen Beij uerltehen. Das #>aupHntercrfe nahmen an 
beiben Ingen naturgemäß bie Sprlnglon tunen jen in Bnfpruth. 


3n ber Schweren Springtanfunenj errang Oberlt. 
u. (fnlnther (G. UL) mit feinem oftpreufjifdxm SBal 
lad) Cfuitfer einen fchönen Sieg gegen breiunb 
oierjig ffllitberoerber, u>äh Ten h er beim Springen 
ber prämiierten Bferbc jioar ben Sieg an Oberlt. 
SUanncnbcig (4. $uf.) abtreten mnfetc, bafür 
aber für brei feiner Bferbe Blaßehren cinh«mfen 
fonnte. DU Ghargenpferb-Springtonlunenj ge^ 
wann Öt. 0. J^enninges < 10 . 9lrt.). Um bett 00m 
«ronprinjen für bie ^Irmce-Äcitlontuncnj geftifteten 
(Ehrenpreis bewarben fict) bte Bcrtreter pon fünf- 
zehn {Regimenter«; Sieger blieb beT baprifche Ulan 
Oberlt. Blanbelin. 3n ber Damen-Springtonrur- 
ren3 betegte Freifrau u. SchaC3ler ben erften Blaß 
uor ^rau u. Bloers. Die oon neun Bewerbern 
beftrittene Staatspreis- fReitfontuncnj enbete mit 
bem Siege bes Grafen v. ^arbenberg <23. Drag.). 

Der Deutfd)c Jironprinj im BJeinberg- 
fchen ftcftflt 'Jöalöfrieb. — 9Bährenb feiner 
ainwefenheit in ftrantfurt a. 'JJ1. ftattetc ber Jtron- 
prim in ben Bormittagftunben bes 22. SJJärj bem 
Gef tut löalbfricb unb bem Wennftall ber oor turjem 
oon .ftaifer 'JBithclm in ben erblichen (Rbelftanb er- 
hobenen Herren o. BJeinberg einen längern Befud) ob- 
XcvAlronprinz befuditc junädiit ben Stall bcraÄuttcv- 
f tuten unb lieft fid) bann bic antoefon ben »Rcntt- 
pferbe oorfühten, wobei ber 4i. ö. Xefir, ber oor. 
jährige D er bpfiegeT, fein befonberes 3ntercffe erregte. 
A'rieran fchtofl Hd) eine fhrüfung ber ^iDcijährigeu 
auf ber 2000 in langen Irainierbahn bes 2Bcin- 
bergfdjen Gcftüts, einer ‘.Unlage, wie fie fein jweites 
ffxftüt in Xeutfchlanb fein eigen nennt. Bei biefet 
Gelegenheit jeigte fid) abermals bic befted)enbc 
3orm be-i jüngften tfeitafohns ^ernor, ber binnen 
luraem bie {Rennbahn betreten wirb. 3um Sd)lu& 
befichtigtc ber Rtonprinj nad) ben berühren 
Ajengft ^els, Deutfchlanbs crfolgreichftes Bferb. 
unb bie 55^ oljlcn. 

Die Cfroberung bes Cuftmeevs, — itaum 
hat Barman mit feinem 'Hcropian feinen eignen 
tReforb abermals ocr belfert unb 4000 in in oici 
tlHinuten juriief gelegt, fo fomuit aus Barts, bem 
Xorabo ber Stoiatiter, eilte neue, übcrraichenbe 
AUinbe, bie auch ben teilten Zweifel an ber Julunft 
ber Qrlugmafd)ine, bie fehwerer als bie l?uft ift, beseitigt. 
(Es tft nämlich Kurman gelungen, mit einer jroeiten Berfoit. 
feinem 0pretmbe Xelagrange, ber ebenfalls auf eine 91njal)l 
erfolgreicher Klüge jurücfblictcii lann. auf bem Iruppen- 
übungsplat) von 3ffi)-les<Btpulineaux geincinfam aufm- 
fteigen. 'lüenn bie beiben Blänner bei ihren Berfuchen bis- 
her auch über Streden oon 30 m nicht hinauofl^tommen 
finb, fo finb weitere (Erfolge bod) nur eine Jyrag« ber 3 C ‘* 
ober oielmeht ber (tarieren Biotoren , bie bet gleichem Ge» 
wicht mehr lciften als bic fcht benutjteu Bntoiiicttc-'JJiotorcu. 

(Ein erfolgreicher {Reiter. — Der erfoIgrcid)ftc ber 
Herrenreiter Citcrretdi-llngams ift ein {Dltlitär, {Rittmeifter 
Hugo Krht- p- (Sltli ber bisher 330 Siege bei 1100 Bitten 
tu oerjeichnen unb bamit einen auch außerhalb ber fchwarj- 
gclbcn Grertjpfählc utt gewöhnlichen IRctOTb aufgcftcllt h«L 
Krl)r. o. (Eit) ift ob feines fairen {Reitens auf ben Bal)ncu 
bes9tad)barianbs eine ber populäTfien Beriönlicbteiten. Seine 
großen (Erfolge oerbantt er nid>t julctjt feiner nie erlahmen- 
ben (Energie, bie ihn aud) bie fchwerften Stürje übcnoinbcti 
ließ. 'Jlknn man bebentt, baß er im 5üinter burd)fd)nittlid) 
71 bts 72 k« wiegt unb tuährenb ber Saifon oftmals 61 unb 
62 kg reitet, betomntt man eine Borfteliimg von feiner Siehe 
jur Sache bes Benniporls. Der jeßt Sechsunbbreißigiährigc 
— er untrbe am G. Januar 1872 in Biahn bei Hält» a. «Rh- 
geboren unb ift feit 189» im Sattel tätig — beult erfreulicher* 
weii< nod) nid)t baran, feine Baffi®” aiifjugcbcn unb wirb 
oorausfid)thd) nod) manchen Siegesrttt ooilenben tönnen. 


Die beiben gegenmärtig erfolgreic^iten ^Iugte^nifcr ^enri ^arman unb Delagrange in einem 2IeropIan naef) 
i^rem «rfleit gemeinjamen Slufjlicg auf bem Druppenübungsplö^ von 3[fo’I«s*WouIineaux bei ^Jüri$. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




601 


3h. 3379. 2. Slpril 1908. 


DKuftrirte 3f'tung. 




Das 9lcue Opetettenttjeater 
in SBctlin. 


3 roei Identer hintereinnnbei tjat IBctllrt 
eröffnet: bas ötbbcl»2:!)eater unb bas 
ffleue Operettentheater, nad) meinem (Befühl 
eins fo totdjtig toie bas anbere. Xas f>ebbel> 

2l)eater l>at bisher treu fein „«Ridjt*©™. 
gramm" befolgt; es brachte als 91 ooum 
3 ulius ©ab mit einem Fctjr roürbigen Stüd, 
jeljt Strinbberg — 5 Botjl ihm. 3 <h nnlnfcbc 
il)m ©alle 5 f affen. Xasfelbe bem Xireltot 
©alfi bes «Reuen Operettentheaters; bemi 
t)ier3U roar minbeftens ein ebenfolcfjes ©e- 
börfnis roie bei ber ftomifdjen Oper. 2 Bo 
roat benn bisljc* bas Heim ber Operette? 

(Etwa im 3 «ntTalttjeatcr ? ßadjfjaft. Gin 
paar abgetafelte Operetten, bie aufcer 
„«Raftelbinber* bie 3 afjl laufenb erreicht 
batten, eine fdjmierige Slusftattung, utitjöf* 
liebe Bcbaitblung — bas ift bod) fein Xbcatcr. 

Xas nennt man anbers. 11 nb jeber ©lenfd) 
toirb mir &u geben, ba{j für bas ffelb ber 
Operette ebenfofeljr ein §aus roürbig fei 
roie für bie ©eftrebungen eines tbregor. 

3 cf) rebe nidjft gerabe oon ber „fiuftigen 
SÖitroe" unb bem *©3al3ertraiim M . 2öer aber 
bie fcligen 3cMen im Garl^ljcatcr erlebt 
i)at, toitb fid) fügen: „Xu tanttft Ijeute mit 
•Boccaccio», »©1103 9 Jlettju|alom , »Sfatt» 
nit;a«, bem iSettclftubenten« bas machen, 
roas ©regor mit * Figaros öod)3eit« ober ber 
©erlauften ©raut* niadjte — roenn nidjt 
meljr: benn bie Operette märe lj*<r «Dtpnp- 
pol. 9 Jian muh ba3U nur Xeforationen unb 
Jtxäfte ii la Xoni Öinf, 3anipa, SDlatjerhofer, 
flnaof, ©lafel, < 5 eboib ufro. haben.“ Xenn 
tein 2l>eater mar feincr\cit in 2Bien fo 
überfüllt roie las Garbl^catcr in feiner 
«Han^eit; nidjt in bie Oper ftrömte man, 
fonbem in bie Operette. Hub ob je^t — 
bis auf bie ffiregor»Cpem — nidjt bie 3cit 
gefommen ift, aud) roieber einmal bie Operette licbju« 
gewinnen, rocifc id) nidjt. llmfonft fjaben nidjt mehrere 
Hofopern ben ©erfueb mit ber „frlebcrmaus" gemacht, 
9 llfo, roenn ein Xljeüter Berechtigung Ijat, fo ift w ein 
Operettentheater. «Natürlich (ann man bem Xirettor nidjt 
in bie Aartnt feijen; bah er, um bie erften 3 Q h K etwas 
3U leiften, toirb jufeljen müffen, fdjelnt mir fraglos. Unb 
bodj fjort man ben Scbnfudjtsruf ber heutigen Jugenb: 
„(Bott, roie gern ffilje idj bie »©loden »on (Eomoille*, 


SluBenanfidjt. 


»©ocfaccia«, »e<bönrösdjcn , ben »Scctabett« ufro." 2Bir 
tennen fic, oon Wien unb ootn J^ricbridj ■'Jüilljclmftäbtifdjcn 
aus; aber unfere jungen ß eilte nodj nidjt. Unb unter 
ben Operetten (man nehme mir ÜReffager) gibt 's and) 
nad) tjiibfdje QJhifit, unb ein ficcocg roirb ewig gefallen, 
roenn er fdjicf auf geputzt wirb. 

Uber smci Millionen Ijat bas neue Xljeater auf bem 
«cdjiffbaucrbamm, 3 »»ifdjcn bem ßcffing’lbcatcr unb ber 
SölarfdjallbTÜde erbaut, gefoftet. ©cfi^er bes ffirunbftflrfs, 


3ufdjaucnaum. 

Dos 9leue Operettentheater in Scxlin. bem (Entrourf bcs 2lrd)itc!ten 2DaÜer £enföei 


Xircltor unb fieiter ber ©. nt. b. H. ift Siftor ©alfi, 
cermutlidj roieber ein Ungar roie in ber ÄföniggTäQCTftrafce; 
benn bie ftrcm Xireftorin, bie idj bort jufdllig fal), h ö1 
edjt magparifeljcn Xijpus. <Sett Sölärj 1907 ift bas Xbeatrr 
im ©au nad) ben (Entwürfen unb unter ber Seitung bes 
Slrdjiteften ©3altcr öentfdjel. Xie Xcdcumalereieu finb 
fluberft tünftleuifcfj oon ^»ermann Äatfch, bie übrigen 
ÜJlalerarbcitcn oon Julius ffiobenftein hergeftellt. Xas 
|>mis felbft madjt einen auherorbentTid)i rootjnlidjen (Ein* 
örud, ohne jebodj befonbere 
Originalität in Stil unb Waf* 
finement 3 U bieten. (Es Ijat 
iteunhunbert 6ih* unb 3 i»ei* 
Ijunbert fiogenplähe, getjört 
alfo mit 3 U ben größeren 
Xljcatem, unb roir roünjchcn 
tjcr^Ud) allabenblidje Füllung 
mit guter itomSbie, fei es mit 
guter alter ober 3 ugtröftiger 
neuer. Sind) bem (Enfemble 
3 U rccfjnen, ocrfpridjt es ©utes 
3 U leiften. Vln ber €pi^ 
Julius Spielmann, 3 ul ^ u4 
<£adjs, als erfter Xenor Ostar 
©raun, ber mir nod) immer 
nidjt genug geroürblgt toitb, 
Aart ©adjmann, Ostar Gadjs, 
Aarl ^tefani, ®tajc ®tar* r 
<Dla.r Gteibl, bie Xamcn ^h il « 
©3olff, SWi 33 i »Birth, ftaiilü 
ÜBorm, ©olbi Üiuguftin, BJalltj 
Sßlnter; ber Gho^ brfteht aus 
fed)suubfünf 3 ig Xamen unb 
breigig 5 c ‘ rttrt » Aapell* 
meifter ©ertranb Gfingeru. a. 
foroie als mufifalifdjer ©eirat 
©iftor öoliänbcr. Wtfo alles 
in allem recht oerfpredjenb. 
Xas felbft hat jroei 

«Ränge, bie in UBeifj, ©et unb 
Cbolb gehalten finb. Xas gan&e 
3nnere hat ctroas 5}rifdjes, 
ftröhlidjes, (Erheitcmbes. Xas 
Xheatec ift im Wtroienec ©a* 
rod in mobernet «uffaffung 
gebaut, oorn oon fünf Bogen- 
lampen beleuchtet, bas Xadj 
oon einem Ccudjttucm gefrönt. 
3m Ohrbgefthofc befinbet fidj 
bas gröfje ©eftibül mit 3 U * 
gflngen nach ©artet! , ßogen 
unb in ben erften 9tang. Xie 
Sigt finb mit rotem ©lüfdj 
betlcibct; auch ift alles Stoff* 
pancel in E>öh^ oon l, w ni. 
Xah bie ©ühne, bie in ber 
Hinterbühne 11, 8 bis 18, , m, 
fonft 8 bis 9 m mi|t, mit allen 
m obemen (Einrichtungen oer* 
fehen ift, oerfteht fid) roofjl 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


602 


3IIu[trirtc 3fltung. 


9lr. 3379. 2. Hpril 1908. 



von um. Ta* 9leue Cperettentfeeater ift mit ein» 

6er afuftifd) Dolttommcnften Iljeotcr, unb man fann 
oon jebem Sltje aus fefeen. Sehr bequem finb «Reben- 
räume unb ©arberobe. Ston Sleucrroerbungen finb 
cinftweilen »Das ftürftcnfinb“ oon Gebär unb eine 
naebgelaffene Operette oon »lanquette, bie tjoflenttict) 
bie Lebcnben nid)t oergeffen läfet. ^ebenfaU® gewinnt 
mau ben CE-tubnnf eines roeltjtäbtijdjen (Etabliffemcut* 
erften Slanges, roenn man bas neue, oomefenie £>aus 
betritt. 

Slleianbei ©i rot bi. 

/Tfr irarbi in Berlin !" — „©irarbi geht roeg oon Wien!" 

VI/ — „©irarbi bleibt in »ertin!" — „©irarbi fiebelt 
nad) Teutfdjfanb über!" — „©irarbi fommt nur noch 
ab ©alt nad) Wien!“ ... «So jagten einanber bie ge« 
fcfeäftigcn Iagesnachrid)ten,bi» füh Ql ‘® ihrem (Ttjaosein 
jd)üd)temeo „Dementi“ beinahe feufgenb hinburd>rang. 

(Ss mu& enblid) einmal fetnanb ben UJlut finben, 
es offen au»3ufpred)en, bafe »[eianbcr ©irarbi, ber 
ocnuöljntefte Liebling ber Wiener, an ber frönen 
blauen Tonau, bie er fo oft mit »egeifterung bc- 
fungen f>at, eigentlich juletjt leinen richtigen Wertung*, 
frei» mcl)r fanb unb gu feinem «Berliner ©aftfpiel, fo* 
gufagen nteljr ber 91 ot get)ord)enb als bem eignen 
Trieb, nad) langem 3aubem fid) entfcfjlofe. Tic Berlin* 
furcht ©irarbi* roar feit jeher in Rfinftterfreifen ge* 
rabegu fprict)wörtlid) geworben, unb fie fleigertc fid) 
nad) »bjäjlufe bes ©aftfpicloertrags,. rote ©irarbi mir 
felbft geftanb, oon Tag gu lag bis gu einem gerabegu 
fieberhaften »aronjsmue. 

So lange mar ©irarbi einem Wieberfeben mit ber 
fpröbrn ©erolina ängftlid) ausgeroidjeu. Ta fall er fid) 
plötzlich im »Iler oon balb fedjgig 3al>ren — er ift ant 
5. Tegember 18SO in ©rag geboren - oor bie Aufgabe 
gef teilt, feinen geliebten Wienern bemeifeit 30 muffen, 
bafe er in Wahrheit gar nicht fo alt ift, mit fie fid) ein* 
3ubilben fdjienen. Wan mag bie bittere »itle nod) fo 
füfe überguefem — bafe »lexanber ©irarbi in Wien 
gulefet fein geeignetes (Engagement mehr fanb, ift ©in* 
geweihten längft bclannt gemefen. »or lauter »erehrung 
unb pietätooller »erounberung oergafeen bie Theater* 
bireftoren bes mobemen ©rofe-Wieu fd)licfelid) ga«3 bic 
Wunbcrroirfung ber heiter behaflUdjen QDhufc ihres alten 
©irarbi, um pilgarttg aufgefd)öffenen ©Tfdjeinungeu ber 
fog. neuen «Richtung nad)3ujagen. Unb juft roie bie erb* 
gefeffene Wiener ©emütlicfereit ben überfpannten ©rb> 
gcrud)sgclüftcn einer neroöfen Uinfturgeporije hoffentlid) 
nicht für immer weichen mufete, fo fah fid) auch Weranber 
©irarbi, ber immer liebensmürbige Gharaftermenfch, i<r 
felbft bem abtrünnigen 3ung*Wien nid)t grollte, als 
Gharafteröarjteller nach einer neuen Wirfung&ftätte für 
feine alten Tage um. Waren es auch nicht bie Wiener, 
bie ihren in ihrer tJtifcte 3um beflen ©hoTalterlomifer 
herangcreiften ©rager Sdjlofferbuab’n oergafeen, fo waren 
es bod) bie »ielen neuen Iheaterbircftoren „an ber Wien", 
beren Schulb es ift, roenn ©irarbi» »lief auf »erlin fieL 
3n Wien ift bie gute alte 3cit aud) im Theater nidjt mehr 
fo heimatberechtigt wie früher. Wenig ftens momentan 
nidjt. Unb fowarb »erlitt 
bie angenehme Aufgabe, 
feinen nie oerlorenen 
Sinn für bie ftimmungs- 
oolle, ooUstfimlicheWufe 
beim (Empfang ©irürbis 
gdftfreunblid) 311 be» 
tätigen. 3a, bes nie 
gealterten, gemütool- 
len, temperamentfrohen 
Goupletfängcrs roeltbe« 
rfihmte Schlager, bas 
Ofiaterlieb, bas ülderlieb, 
bas £0 bei li eb — in W len 
augenblicflid) non Iafjio» 
frioolen Ghanfons per* 
brängt — tarnen in 
ber 5Reid)shaupt|tabt gu 
neuen, faum geahnten 
(Ehren. 

Tod) laffrn wir ©i» 
rarbi, ber mir in alter 
{Jfrennbfdja ft oertrauens* 
coli fein gol&enes Wie- 
ner h«l aüffd)lofe, felbft 
überfeinereichsbeutlchen 
©inörücfe fldj äußern : 

„3a, wiffens, i bin ja 
fdjona biffel an »pp laus 
0 on me ine lie ben We aner 
g'möhnt, aber fo an 
(Empfang, fo oicl ffiüte 
unb Ciebc für mein ehr- 
lich guten Willen — id) 
hätt balb g'heult oor 
lauter SRührung! Tie 
Tränen ftanben mir in 
bie tlugen, wie f* mid) 
immer unb immer wie« 
ber g'rufen hub'n. ©rft 
roar 's ja gan3 ftill unb 
beinah falt, aber roie i 
bas crfte£iebl g'fungen 


Vlls id) bann am Mbcnb ©irarbi fpielrn fah, ba 
fonnteichgar nicht genug barüber ftaunen, wie er feine 
urroienerijehe ftomit fein auf ben norbbeutf<h<n Ion 
abgeftimmt hatte, ©r roar beinahe ein gang anberer, 
biejer »crliner ©irarbi! Unb Spreeathen jubelte ihm 
mit fteigenber Wärme aufmuutemb 311. Sic oerftetjen 
fid) fchon gang gilt, bie beiben, bie fid) fo lange be* 
harrlid) gemieben h°bcn! 

Ta erinnern fid) nun plötjlidj auch ^ Wiener 
Iheatcrbirettoren roicber an ihre arg oemadjlänigten 
älteren «Rechte. Uber alle nod) fo oerlocfenöen 2ln= 
geböte roeift nun unfer »erliner ©irarbi beharrlich 
gurücf. 3eht will er ficf| erft gau3 Teutfdjlanb erobern, 
ehe er fid) oon feinem lieben, |cf)önen Wien wieber- 
erobem läht. Unb roenn er auch für einige 3*ü 3« 
uns überfiebelt — fdjliefjlid) roirb cs ihn bod) roieöer 
3u feinem alten Stephansturm 3iehen, oon bem er fo 
herrlid) 3U fingen weife. Unb bann, fürchte ich, laffru 
ihn bie Wiener, benen Teutfchlanb erft ihren ©irarbi 
neu entbeden mufete, nicht fo leicht roieber fort. Tenn 
mit ihm tebrt ihnen bie alte Wiener ©emütlichfeit gu- 
rüd. ©irarbi unb Wien — bas finb eben 3roci »egriffe, 
bie im Gaufe oon Jahrgehnten eins geworben finb 
unb auf bie Tauer fid) nidjt trennen lajfen. Wir aber 
wollen uns feiner jungen ßiebe freuen — bie Treue 
ift ja ohnehin btefem prächtigen Wenfehen eigen. 3a, er 
roirb jetjt jlcher immer wieberfehren. So roenigftens 
hat er mix feierlich oetfprochen! Cubroig »inber. 


3ulius £aube. 


qUlot. (Eruurt flau pp, Scrtin. 

5Heianbcr (öirürbi. 

g’habt h«b, ba iwar'n m't auf amal gute Jreunb. Unb 
ber Äronptin3, ber leabc, gute junge £>m! So roas 
an öergli£t)fcit ift mir in mein gangen Geben noch ntt 
begegnet. ©0113 allein hat er mid) mit ber Jtronprinjcffin 
in fein 3toimer g'rufen, unb felbft hat ** mir bas 
(Etui mit ber »rillantnabel g'reid)t r unb feine Slugen 
haben g'teud)t babei, als roürbe er fragen: >9la, g'fallt's 
bir benn auch?« Wnb wieber unb roieber hat er mir 
bte öanb gebrüdt unb mir fo lieb unb treuhergig ge* 
banft für meine Giebln. 91 a, unb Sie wiffen bod) eh’, i 
bin nur a bummer ftetl, unb mi hat 's in ber Äehle brudt, 
unb i hob nur immer Hrahfüfe g'mad)t, unb >Aaiferltd)e 
Roheit« hab ich 0'fagt, »Haifertiche öofjeit .... flaifer- 
lidje Roheit« .... mehr t>ah ich nit raus g’bradjt! Unb 
g’funb bin i hier in »erlin, unb g’falten tut’s m't in Icutfd)- 
lanb — grofeaxtig! 3efet bleib id) vorläufig ba. Unb 
nächftes 3ahr roerb td> gar net in Wien fingen. Wir 
fina ja linfrc ÜJtöbel berroeil aufn Speicher Jtell'n! 9tet 
roahr? llnb bann rooll'n m'r halt fchn, ob roir nit in 
»erlitt a Wotjnung trügen!" 


3ulius £auf)C. 


OJ 11s bem Hamburger Wufifleben, in beffen HRittel- 
vlpunft er faft oier Tcgennien geftanben, tritt mit 
Ülblauf biefet Saifon eitt Tirlgent gurücf, beffen ©er- 
bienfte um bie mufifalifche ©ntroidlung ber ^anfeftabt 
oon gang aufeerorbentlicher »ebeutung geroefen finb: 
3ulius Gaube, ber erfte mobemc Tirigent, ben Hamburg 
in feinen ©lauem beherbergte, unb heute eine ber popu* 
Iärjten^Jcr|5nIid)feiten 6er Stabt. 3n unferen Tagen, in 
benen in $>awburg wie in anberen ©rohftäbten ein roeitoer* 
3roeigtes mufifalifches Geben pulfiert, in benen Tirigenteu 
aller ©efinnungen unb Schattierungen bafür foTgen, bafe 
jebet ©efefemaef auf feine Rechnung fommt, bafe tonferoatioe 
unb fortfd)rittlid)e (Elemente in gleicher Weife »erücffld)* 
tigung finben, roeife man es faum mehr recht ju würbigeti, 
roas bie Grfdjeinung fiaubcs oor 3ahtjehnten bebeutet 
hat. »ber roer bas ®ebäd)tnis gurücffiuxifen lägt in 
bie ba Gaube nach Hamburg fam; roer fich 3U 

erinnern weife, wie er bamals als erfter unb einjiger 
©rej <fye legte in bie Hochburg ftödreaftionätet mufitalifcf)er 
ülnfidjten. roie eingig feiner initiatioe eine »ereidjerung 
be» mufifalifdjen Wiffens in unferei Stabt gu banfen 
roar: ber roirb bas Wirten bes ausgezeichneten Tirigenteu 
fcf)on aus biefen rein ibeellen ©rünben mit unauslöfchlichet 
Tan fbarfeit begleiten. 

Öeute, ba Hamburg in ber Waguet-ftrage mit an ber 
Spifee marfchiert unb bie Werfe bes »aireutfeer Weifters 
populär finb roie faum anbere, mufe man oor allem barauf 
hin weifen, bafe es Julius Gaube roar, ber fie in Hamburg 
cinge führt unb ihnen hier 
ihren erften (Erfolg ge* 
fichert hat. Unb wie er 
gu ©eginn ber fiebgiger 
3ahre mutig für Wag* 
ner eintrat; wie er unter 
bem SR elfter felbft bie 
Rongerte für ben »ai* 
reutl>er 3-onbs al« ©ei* 
ger mitmachte ; roie er als 
Tirigent 3ahlreid)egro fee 
©eranftaltungen jugun* 
ften bes ©aireuther ©e- 
banfens organiflerteunb 
beträchtliche (Einnahmen 
bem Unternehmen gu- 
führte: fo trat er aud) in 
jenen 3ah WM fdf)on nach* 
brüdlid) unb opfermutig 
für bie allgu Dielen ein, 
bie bis bah*n burch ftarr* 
föpfige, rüdfchrittliche 
»nfichten aus bem »e- 
wufetfein ber bamaligen 
3eit oerbrängt roorben 
roaren. Wo immer mir 
nach bem Tirigenten 
fragen, ber grofee Werfe 
wie »erlio3’ B »h«ntafti- 
fd)e Sijmphonie“, Gtfgts 
w ^auft * Sqmphonie*, 
Tfchaiforoftifs Sijm* 
Phonien unb ungählige 
anbere in Hamburg gu- 
erft oor bte C)ffentlid)feit 
gebracht l|at, immer lau- 
tet blc «ntroort: 3ulius 
Gaube. Tabet ftanben 
bamals hinter Gaube 
roeber grofee rünftlcrifd)« 
noch ftarfe finangielle 
©ilfsfräfte. Seine erften 
fünf tlerif chen ©rofetatcu 


Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


60.1 


'Jh. 3979. 2. Itpril 190& 


3llu[trirte 3 c ^ un 9- 



Die 6d)roeftem SBiefentyal, 

bie flfflrniihflrUfl in b*n flaimiierlpifleu 311 Bfrlln mü acifurerbpntltdiein Brfolq auftretm, beim lanj 

«ine» StrauEsid)*n ÜÖa tiers. 


oerrirf)tctc Gaube, ber im 3<d) tc 
nad) bcm &cU>3Ufl mit bet Kapelle t>c* 

31. '.Regiments pon Erfurt nad) Altona, 
oerfetft worben war, nod) al» ®lilitär- 
fapcllmeifter. Sechs 3at)tc fp-ätcr grün* 
bete er fobairn bas eigne Orchejter, bas 
unter bcm tarnen ßaube-Orchcfter aud) 
beute nod) im Sollsmunbe lebt, obfd)on 
es in ben lebten fahren tiid)t mcf)r 
eigentlich AJerrteug Gaube* ift, fonben» 
als ftaatlid) juboentioniertc 3nftttution 
offiziell brn Flamen Crd)efter bes Ber- 
eit»» $>amburgi|d)er 2Rufiffrcunbe trägt. 

SJtit bcm felbjtgegrünbetert Ord)efter \)üt 
Julius Gaube neben ben Dagcu bödjjten 
fünjtlerifthen Aubms aud) bie fdjweren 
3eiten gro&er Gorgen fin ait3i etlcr Art 
burcbloftcn müfjen. damals flimmerten 
fiel) fowoh* bet Staat als aud) einfluß- 
reiche ^Jrtoatperfonen nod> nidjt um bie 
(Stift enjbebin gütigen ber Crcbeftermtt- 
glieber. llnb als ber .ttoutorbiafnal, in 
bcm in ben fiebjigcr bic Gaube- 

Alonjertc ftattfanben, fallierte, überlieb 
man alle Sorgen für ba* Ord)efter ge- 
troft Julius ßaube. Die eigen tlid)c$ilfe 
tarn bamals oom Auslanb; niflifcfje 
Unternehmer engagierten Gaube unb 
jeinr Kapelle für bie Seebflber bei 
St. Petersburg, llnb fo |d)neli oer- 
breitete fid) bet Muf bes ausgejeithneten, 

Disziplinierten unb leiftungsfäljigcn 
Ordjefttr«, bafj and) Augclo Aeumantt 
fief) bes iiaubc-Orc^cftcis bebientc, als 
er jurerften Aibehmgenfaf)rt nad) Gon- 
bon ausjog. Später befeftigten jid) bann 
aud) bie Serhältutjfe in Hamburg fclbft. 

(Es entftanb in bem am jtärrften bcoöl» 
ferten otabtteil bas große ftonjertbems 
Öamburg,unb in biefes liebelten ßaube 
unb fein Otd)eftet über. Bon 6a ab 
batiert bie einflu&reicbe, oolCserjiehe* 
rifdje Dätigfeit ßaube». CEs ramen bie 
3ntjre, in benen er ben guten mufifali* 

(d)cn Sinn ber Seoölferung 31t craxdctt 
unb 3U [feigem oerftanb, in benen fid) 
ein mufifaltjches Stamntpublirum um 
ihn f (harte, bas heute bem gefamten 
geiftigen Geben unferer Stabt jugute 
lommt. 3n ben lebten Cfafown lon3cr- 
tierte Julius Gaube im Sommer mit feinem Ord>ejtcr in 
©nts, unb ebenfo bereittoiilig wie bie alten Hamburger 
ftreunbe ertannten bie internationalen ©äfte bes berühmten 
Sabes bic |d)öne Cei|tuiigsfäbi0teit Caubes unb feiner 
äünftlerfdjar an. 

Julius ßaube ift am 19. «Dlai 1842 3« Sd)lot£)eim in 
2t)üringen geboren. Bereits mit ad)t fahren erhielt er 
ben erften Unterricht im Älaoier» unb ©eigenfptel, fpäter 
ftubiertc er am Gcipjiger itouferoatorium bei fttrbinanb 
Dapib unb oeroollfommnete fiel) nod) btt Bieuxtemps unb 
AMeniarofh), OTilitdrpfiidjtig geworben, trat er als £>oboift 
in bie «DKlitärfapelle bes 31.3nfanterieregiment*, 3Ü beffeu 
Dirigenten er im 3af)re 1867 aoancierte. 

Aus freien Stüden legt b^ute 3uliu« ßaube bas 9Berf 
feines Gebens in bic £>ftnbe eines Jüngern. „OTit fcdjs- 
unbfccfjiig Jahren foll man nicht meljv birigicren", meint 
er. Unb eigentlich tnujj er es fa felbft am beftett toiffen. 
3n ben mohlnerbienten Wuheftanb begleiten ihn bie auf- 
richtigen ©lüdroünfche einer grofeen, treuen (fiemeinbe. 

Hamburg. Heinrich ehcoaUet). 


I^eater unb HRufit. 

— «in ?lerein bcut[d)er Dramatifer nach bem 
©orbilb ber fran)öiii<bcn 8oci4l4 do« «uU'ura tourbe in Berlin 
gegrünbet. Borfiöenber tourbe 9Jtax Tietjer. 

— Paul Gluons Btjapfobie (nach c$öfla Bertlng 
oon Selma ßaaerlftf) fflr Ptoline, Bratrdje. Bioloneello unb 
Älaoter, op. 37. ein grofojügiges 913eTf, cnoccfte am britten 
9lbenb bes Brillfeier Streichquartetts am 13. 9J?är) im Rlinb- 
toorth Schctnoenfa Saale ju Berlin lebhaftes 3ntereffe, ebenfo 
®ie in beT Singafabemie am 20. ffllärj feine allcrbings 
weniger hod) 3 U bewertenbe „2Böd)terwrife“, eine Ph ol,,a f‘ e 
nach bdnifd)en Boltsliebem, np. 31. 

— ©eorges ftepbeaus breiartiger Schmant fc Der 
tJlol) im Ol)r“, ein tolles Porifer öertoanblungBflilcf, würbe 
am 14. War) im tRefibenjtheater 311 Berlin eriolgrrfd) auf* 
geführt. 

— Das &ebb<Mt>«at«r ju Berlin brachte am 
14. Stör* nad) Buguft Strinbbergs fchon befannten ©in» 
aftexn „Borm Dobe“ unb „Btit bem ^euer fpielen“ ein nod) 
unbefonnteo Drama „Samum“, ein oon grotesfer ©raufam* 
feit buTdjwehtes roh« Stil cf, bas bei ben 3nfd)aurm nur 
lebhafte* Bühbehagcu erroedte. 

— 9ranj JHumpels breiattige Operette „Das 
t>euat»fiebfT*‘, lext oon 21. S. %?or Prs-* UJtito, hotte am 
I4.5när3im Schaufpielhaus au Breslau einen ftaTfen ©rfolg. 

— 2luquft B3en>eler» fomifche Oper „Der grobe 
SWilTler" würbe im ^»oftheater 3U Tetmolb beifällig auf* 
genommen. 

— ©eorges Jepbeaus neuer 6d)u>anl „.^cr.cogin 
oon Greoctte“, beutfdj oon B. Jaeobfon, fanb am 17. SRärj 
im 5Refibfn3tbeater ju Dresben lebhaften Beifall, coenn aud) 
habe unb pifantc Übertreibungen auffielcn. 

— gierte Berton* ßuftfpiel „Die fd)3ne ffllar* 
leinaifertn“, eine gefd>idt aufgebaute, fpannenbe Ber* 
fchtobrung^gefchichte au» ben Dagen 9lapoteon» I., erhielte 


am 18. SMärj im -RUhter 9lefiben3th«atcr einen groben 

ÖTfolg. 

— Otto Salfrnbergs oierartfgeÄtomabie „DoTtor 
©ifenbart“, ein lemige», oolfstümlid)« Stüct, erjiclt« am 
14. OTärj im OJIannheimer f>oftheater oiel Beifall. 

— Otto Brud» grobe romantifche Oper in brtt 
Buftügen „f^enog Beflmalb’ , 1 lert oon Harl 2Balb, ein an 
meloöifcher Schönheit reiches 2Dert, errang am 17 . SIötj im 
9)leh<r Stabttheotcr einen bebeiitenben Srfolg. 

— 3atob Sürth» ©inalterjnnus „©«gen ben 
Strom“ („Srri", „tüilbc ©hc“, „Sünbc“), Dikttantenftücfchen 
mit oft unfreiwillig fomifchen ©ffetten, tourbe am 17. 3Jlän 
im Bolt&theatfT ju 9)lümheu teils mit fTCunblithem Beifall, 
teil» mit üUibeTfprud) aufgenommen. 

— Sran 3 Dittinars oieraftige» Sdtaufpiel „Die 
ßofungcr oon Nürnberg“, ba» im Stil hiftorifcheT Scftfpiele 
Borgänqe aus 9lümbergs reichsltäbtifcheT Bergangenheit 
fchilbert, erhielte am 17. 'JJlär 3 im Stabttheater 3 U 'Jtilrnberg 
einen ftarten duftern thrfolg. 

— Bi»TT« Bebers fünfaftiges ßuftfpiel „Qil 
ffenl jonm* • eine ioot)lgehimiene Dramatifierung be» gleich* 
namiqen SRomans oon Blfreb tinpus, hatte am 14. Blän 
im lhedtte*Beian< 3U Baris einen oollcn ©Tfolg. 

— ©eorge* ^eqbeau« 3d)u>ant „Oocupe-to! 
il’Amtlie!" (Bmalie in guter fwt), «in Stüct mit einigen 
neuen Irtcf» unb pitanter, toller Blcthobe, errang im Ih^ätre 
bes üRötioeaute* tu Baris einen fehr groben (Erfolg. 

— ftriebrid) Drexlers breiattige Kamillen* 
tragSbie „^>5nsd)en u , ein BScrf, bas fidjeres <*»effl!)l für 
bramatifche ©eftaltung unb ein bemerTenstoertes bühnen* 
technifdies ©efchid aufweift, tarn im Baffauer Stabttheater 
erfolgreich )ur Aufführung. 

— Bancen» unb Armonts breialtigcr Sdjroanf 
„Der Ammenlönig“ ini«.* du BrMUnl, beutfef) oon ßub* 
wig BBoIff, würbe trog feiner langweiligen llnanltänbigfeit 
am tl. Blär3 im 3afephftäbtifri)en Theater 311 B3ien mit 
jtemllcher Weiterleit aufgenomnten. 

— l'ubwig ©anghofcTs gratiöfcs einaltiges 
Satrvrfpiel „Do» Becht auf Jrnic“ unb JRubolf ßothars 
wißiger ^aftnadjtsldterj „Bemis im ©rünen" «rjieltcn am 
14. ®Mr3 im Teutfchen Bollstheater 3U 2üien einen ed)t«n 
(Erfolg, roährenb W frm a nn Subermonn» brutale», oft fehr 
unwahre» einaftiges Trama „Die ßichtbänber" troh feiner 
theahralifch-raff in irrten ledjnil nur Bcftemben erregte. 


Der 3* c 3 cn f r i c ^ >c l- 

(fine Torf q riet) icfjte oon »mit eibnrig B^fllrrfcng. 
eben fKotgen, gan 3 früh, pf«tfen 6 unb jabelnb 
ber Stiebei burefjs Dorf- Hnö au« alta» Woftoren 
[prangen luftig bie 3 k 0 *n, weiten mutwillig ihren Äopf 
als ßiebfofung an Griebels itnie unb metferten fröhlid). 
Sriebel fanntc jebc c^clne, roufetc pon jeher, ob jie fanft 
ober ftörrifch toär, unb richtete banad) fein Bemalten «in. 
Den guten liegen [trief) er übers ben böfen fagte 
ex allerhanb ermahneube ?Borte. (Er wußte bie Here fa 
ju erfiehen wie ein ßehrcr feine Schullinber. Unb alle 
31 egen liebten ben Griebel, well ex nie hart ober roh 


war. Unb bas tonnte er aud) nicht fein, 
bas wußte man fchon, menn man Sn 
feine freunblidjen fduparjen Augen fab* 
»Satte Jftdfbel feine ^^glinge alle 
3ufammcngenifen, bann $og er mit 
ihnen auf bie SBribe. (Ir fprang mit 
ben um bie JBelte, jobelte in 

bie ßufte unb ruhte nicht eher, als 
bis fie am Btahc waren, ©io« h a,t>e 
Stunbe hinterm Dorf jog jid) ein fünfter 
)>ügel hin, unb oben flanben ein panr 
alte Birnbäume. Dort war Griebels 
ßieblingsaufcnthalt. Da war ba» <^»ra* 
fo grün unb faftig, unb überall wnchfen 
bunte Blumen, unb bie alten Birn- 
bäume liehen ihre Blätter im SBinbe 
gehcimnisDoIl flüftem. 

Griebel legte fid) bann ins ©ras, 
ltffo feine Jiegcn ruhig freffen unb 
träumte allerlei feltfame Dinge. Balb 
blidte er in bie Söolfen, bie glänjenb 
wei& broben bahinjogen, unb fudjte 
allerlei ©cftalten baraus 3U erfennen; 
balb fah « 3«. wie bie Sonne auf 
ben ©ra*h alm * n flimmerte unb gitterte. 

ÜJland)mnl nette rte Jriebel aber 
auch auf bk Birnbäume, unb bas 
brachte ifjn ftets in gan3 befonbers 
feierliche Stimmung. Bon bort ans 
fonnte er nämlich Sn» 97ad)barb orf 
guden, unb ba hatte er eine» Doge* 
bemerft, bafi briiben ein fchönes neues 
<Öaus gebaut würbe. Da» war ein 
(Ereignis in ftriebcls Geben. Däglid) 
beobadjtete er, wie ba» Vhuis (angfam 
in bie ^tahe wud)» unb fich Stodwerf 
über Stocfwerf fe^te. Äürjlid) nun 
war cs fertig geworben; ba hatte ein 
Birnbaum por bem Xor geftanben, mit 
lauter bunten Bänbem gefchmücft. Das 
hatte bcm ftriebel [ehr gefallen. Unb 
geftem war and) jemnnb eingejogen. 
5Ber, wu&te Griebel niefjt, aber er hätte 
es für fein Geben gern erfahren. 

So fletterte er auch h<utc wicber in 
bie flfte, fehl« f«d) bequem auf einen 
befonbers ftarfen 3wrig unb fchawte 
nad) bem ^au» hinüber. Aber niemanb 
lieft fid) fehen. 

Unten graften frieblid) bic 3if0fn. 
Der SDJittag rvar warm unb briiefenb — unb enblid) fielen 
ftrriebel bic Augen 311. ©r neigte ben Stopf ßur Seite, 
jeufjte unb fing balb tüchtig ju fd)narchen an. 

Schon ftanb bic Sonne fd)ön golbrot im Sinlen, ba 
rieb fid) 3fricbel bie Gingen unb würbe munter, ©r ftieg 
oom Baum herunter unb pfiff feinen 3if0*n. Da ertänte 
neben ihm plößlid) ein leifer Scfjrei. ©rjchrocfen fah ftd> 
Jriebel um unb bemerfte ein fleincs Biäbchen, ba» ihn 
gan3 oerwunbert anblidte. 

„BJo romnift bu benn her?“ fragte Sriebel. 

Da» Bläbchen fehwieg erft eine GDeilc unb fagte bann 
mit hollem Gtimmd)en: „Bon ba btüben.“ Dabei 3«igte 
es nad) bem neuen .fvtus. 

Griebel riß bie Augen auf. Das 3J?äbchen hatte fihöne 
blonbc «nb luftige blaue Augen, fteef flatterte 

fein leichtes rofa SRödcijen im iöinbe. Öfriebel befam gc- 
nxtltigen Bcfpcft oot bem {^räuleiu. ©rft nad) einigem 
35gem jagte er: „TOas roillft bu benn hitr?" 

„Bid)ts M , antwortete jie unb lachte. „3d) bin fpajierrn* 
gegangen. Das 3räulein ift jo langweilig, ba bin id) 
öapongclaufcn. — (Sinb ba» Sicht ?“ fragte fie bann, auf 
bie 3ieg«n beute nb. 

„Bift bu aber bumm!“ rief ^rte&^l laut Iadjenb, unb 
all jeine ©hri^rcht mar bahin. „Das unb Ache! Da» 
jinb boch 3iegen! — Äennjt bu telne Diere?“ 

„0 ja,“ meinte bas Biäbctjen, etwas eingejchüchtert, 
„Bfcrbe fenn’ id). Aber jold>c Diere jah idj nur in Silber- 
büd)em. TOir jinb bod) erft gejtcm hierhergejogen. 
Daft id) bie 9Bclt jeljen lerne, l)«t Bapa gejagt“, fügte fie 
alttlug hinju. 

„Da fdjan' bief) aber ja gut um“, fagte Jriebel, legte 
jid) ins ©ras, fdjob bie iaanb unter bas ftruppige öaar 
unb blinjclte fie luftig an. „Da feh' bid)!" rief er. 

Dte ftleine jah mit forglichen AJienen ihr Äileib an 
unb fagte jaghaft: „Da frieg' ich ja Rieden." 

„Dummes 3cu0l 3d) rriege nie welche. Da, fomm 
her!“ Unb er 30g jtc neben fid). 

Sie fchwah tc « bies unb ba». JTriebcl wunbertc fid) 
l)3d)lich über btc 5Uugf>tit feiner neuen ^reunbin. Aber 
als jie nicht einmal eine Butterblume rannte, ba muffte 
er wie ber htnhaft ladjen. — Als e» bunfel würbe, trennten 
fie jid). 

„Aßirb Fräulein janfen, wenn ich jo fpät fomme!“ 
fagle ba» SUäbctjen unb fd)ntpptcmit ben Ringern. „Abieu, 
bu wie hei&t bu eigentlid)?* 

Jriebel nannte feinen Aamen. 

„Unb ich hri&< flättje. — Du, morgen Tomm' ich 
wie ber, ja?" 

Da* war bem <$riebcl fdjon re^t. ©t gab ü)t bie 
f>anb r rief bie 3iegen jufammen, bie ihren ^emt fchon 
gan3 unwillig angegueft hatten, weil er jid) gar nicht um 
jie befümmertc, unb 30g heim. Unterweg» badjtc ex über 
fein heutiges (Erlebnis nad) unb war jo oetfonnen, bah 
er bas ^3fdf«n unb Singen ganj oergafo. Da* war jum 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



604 


SIlufttirte 3citung. 


9 lr. 3379 . 2 . ?lpril 1908 . 


erftenmal in feinem fiebcn. Unb als et ins Dorf fam, 
fragten ihn alle crftaunt: „9Bas f)aft bu benn, Sricbel?“ 
Gr aber wußte nicht, was |ic meinten, lieferte feine 
ab u»tb trottete tiad) v>au[c. (Die flanke ©ad)t aber träumte 
et von bem flcinen (Bläbehen mit bem rofa Äletbdjcn. — 
Unter allen 3i«geit, bie Hrrieöel täglich auf bie SBcibe 
311 treiben hatte, war ifjm eine bie liebfte, nämüd) bie 
eigne. Sie war fett unb Ejattc ein Fdjöncs ßcfdjcdtcs 
ftell. ftriebel ijatte fie „bie (Braune“ getauft. (fflenn er 
allein auf ber Selbe war, bann unterhielt er ftd) mit 
ihr, unb bie (Braune hörte vcrftänbnisvoll 311, mederte 
juftimmenb unb niefte. Die arme ©raune fühlte ftet) 
jfßt fcfjr uernad)lä[figt. 3etjt unterhielt fid) bei Griebel 
nämlid) nicf)t mehr mit il)r f fonbem mit bem fleinen 
(Dtäbd>en, bas faft täglich 3U ihm auf bie ©Hefe fam, 
unb bas nahm bie ©raune fehr übel, «ber ffriebel be- 
merfte bas nicht. Söenn feine fiel) einmal jutrau* 
lief) näherte — unb bas tat fie [tets nur, wenn ftricbcl 
allein war — bann traute er fie wohl unb Jagte: „'Jia, 
©raune!“ — aber bas war aud) alles. Seine «lugen 
faljen habet immer in bie «Richtung, woher bas ©fabdjen 
lommen muffte, bas immer feinem frrätilcin baoonlief. 

©3enit bie Grfehntc bann 001t fern fid)tbar würbe, f prang 
ftriebel auf, jobelte unb lief tfjr entgegen. Dann legten 
fie fid) ins ©ras unb planberten mtteinanber. ftätf)c wußte 
fehr viel intereffante Dinge. Sic er3ählte ihrem Jreunb 
oon ihrem Mutjcher .flopp o, ber eine fchönc gelbe «flcitfdjc 
hatte unb immerzu fchnupfte. Ober fie inadjtc allerlei 
luftige ©emerfungen über ilpr fträulein. fffrtebel fonnte 
helle Dränen lachen, wenn &ätl)e fid) in ©ofitur fetjte, 
eine altjüngferliche SRiene annahm, bie öanb mit bem 
ausgeftredten flcinen JingcT hob unb mit näfelnbcr 
Stimme fagte; „Attention! fläthe, wo beginnt heute 
unfre üeftion?“ Das mußte ftätf)e ihrem ^freunbe täg* 
lieh oormadjen, obgleich er es eigentlich nidjt recht ver* 
ftanb, was Äätlje ba fagte. 

ftriebel rcoaudjierte fid) für biefe ©etuiffc, inbem er 
flath« bie ©lumen unb ©äurnc lernten (ehrte unb ihr 
oiele fonbcrbarc 'JJlärd)en erjählte, oon ©Wichtelmännchen, 
Ulfen unb (Riefen, bie er faft alle felbft erbad)t hatte. 
Dann hörte flätl>e mit großen 9lugen 31t unb imirbe 
gan3 ftill. — (Einmal hotte ftricbel aud) oerfucht, in 
Gegenwart ber Spiel famerabin feine ©raune 311 trauen; 
aber als biefe vertraulich ihren Aopf auch an fläthes 
(Hoc! fchaben wollte, ba h attc Y* gefd)rien unb fjriebel 
gefagt r er folle bas garftige Dtcr nie toieber rufen, fonft 
fäme fic nicht mehr 311 ihm. Das hatte ihn bod) etwas 
pcrftimmt . . . 

(Einmal hatte ftriebel einen (leinen golbnen ©cif an 
ftäthes Ringer bemerft. „dBo haft bu ben her?“ fragte 
er. — „©on (Bhtttcr. SBillft bu ihn?" Unb fie gab ihm ben 
(Ring. Slbcr am ndchften Dage muhte fie ihn wieberhaben; 


benn ihre ©lütter war fehr böfc geworben, als fic ge* 
hört hatte, wo ber (Ring geblieben war. Griebel gab 
ihn aud) ruhig wicber h* r ; im (bninbc hatte er bod) 
nicht gemußt, was er bamit anfangen füllte. 

Täglich würbe ber frrieöcl luftiger. Das fiel natür* 
lief) im Dorfe auf. 91 ber man fragte ihn nicht, weil er 
bann jebesmal fehr grob würbe. 

(Eines Dag cs, als bie Sonne befonbers luftig glänzte 
unb bte Riegen vor ©ergnügen bie tollften Sprünge 
machten, fagte fläthe 3U Griebel: „Du, eigentlich bift bu 
hoch mein ©räutigam! .Neulich hab' ich einen wunöcr* 
fdjönen (Roman getefen — aber bas frräulein barf’s 
nicht wiffen — ba fommt ein Leutnant brin oor, ber 
wirb aud) (Bräutigam. 91 ber bte f> abtfn f»<h nämlich ge* 
fußt. Du, bas muffen wir eigentlich auch." 

ftriebel fah feine Jreunbin etwas oerwunbert an. Gr 
oerftanb fie nicht gan3. ©ber als fie ihr rotes 3Jh"mbd)cn 
fpitjtc, ba formte er nid)t wiberftehen unb gab ihr «inen 
fo h fr Jt) ä ft*n Aufe, baß fic rief: „9lu, bu tuft mir ja 
weh?“ — (Hbcr bas flüffen hatte ben beiben bod) fehT 
gefallen. (Eben hielten fic fid) wieber um ben f>als, ba 
fühlten fie plöhlid) im 9? Aden einen b erben Stofe. Gr* 
fdjrocfen fuhren fie auseinanber. Da jefete jwifeijen ihnen 
mit ooTgebeugtem Aopf bie ©raune hmburch unb fttefe 
ein 3ommütigcs ÜJtedern aus, ftellte ftd) vor bie beiben 
hin unb machte fBUenc, nod) einmal 311m Sprunge aus* 
3uholcn. 

frricbcl fam bie Sache fehr brollig vor. Gr fing laut 
3U lachen an unb rief, inbem er bie 3* f Ö c ft«id)elte: 
„9llte, bumme ©raune, was haft bu benn?" — fläthe 
aber war nichts weniger als belüft igt. Sie fämpfte mit 
ben Dränen, bie über ihre (Baden 3U rollen örohten. 
©her als fie fah, bafe ftciebel bie ©raune gar liebtofte, 
routbe fie wütenb unb fd)tie: „Das cFlige Dier, pfui!“ 
unb Dcrfetjte mit ihren feinen S tief eichen ber 3« «flc ewen 
heftigen Dritt, bafe biefe oor Sd)mer3 laut aufmederte. 

JEriebel fah feine ffreunbin wie erftarxt an. Die aber 
brehtc fid) um, 30g ben ©hinb fd)ief unb ging baoon, 
ohne 8 U beamten. Da lief er 3U ber ©raunen l)iti, 

legte feinen ftopf an ben ihren unb rief in einem fort: 
„«Weine arme ©raune — meine arme ©raune!" Unb 
bide Dränen ftrömten über fein (beficht. — 

Uls triebet ins Dorf fam, ohne )u pfeifen unb 3U 
fingen, fahen ihn alle fieute wieber oerwunbert an. 9lls 
fie aber gar bemetften, bafe er weinte, ba fonnten fie 
nicht genug erftaunen. Seiner l>atte je ben luftigen 
3iegenfricbel weinen fehen. 

Die alte Urfel aber, auf bereit Urteil bie Dorfbewohner 
basmeifie gaben, fagte mit wichtigem flopffchwtteln; „3ch 
glaube, ber h*t bif Dipf)theritis." Dkts war näm* 

lieh bie fchliminftc Äxanfheit, bie fie Tonnte, weil fie ben 
fdjwerften ©amen hatte. — 


©rojjmuttcr Oticffotjls Heimgang. 

2uiMt* von Paul S)erin. ftartaifl. 

uf einer ©an! oor bem rjaufe ihrer Urenfeliit fafe 
(brofemutter ©ieflofel. So rourbc fie im Torfe fd)ou 
feit meljr als fünjig 3ahren genannt. Äeiner wufetc 
genau, wie alt fie eigentlich toar; benn bie ftird)enbüd)cr 
waren bei einer ßberfchwcmmung jugnmöc gegangen. 

9lbcr bas fi”infunbncun3igftc yebensjahr hatte fie fletvife 
erreicht. Oh rf 3 c *t lag unter bem (Hafen bes fleinen ^rieb- 
hofs an bex Dorffixdjc, fie toar bie Icfcte. Der Dob, ber 
fo viele von ben 3ungcn fjingetnclht hatte, mußte fic rein 
vergeffen haben. 

Da war cs gut, bafe fic nod) 34 nüfeen uermodjte. 
freilich aufs 5 cIJ) föhnte fie feit laugen 3aferen nicht 
mehr gehen; bie Änod>en waren bod) 311 alt geworben, 
«ber in S) aus unb (barten gab es nod) allerlei 311 tun, 
W0311 ber Dicjt ber fträftc ausreichte. 

5>cll ftanben ihr noch ^« c etwas ocrblafeteu, blauen 
(Rügen in bem oon taufeub ft-ältchen unb 5» rt h fn burd)* 
3ogenen (5>cfid)t, unb ihr (Echör hatte nicht im geringften 
an Sdjärfc cingcbüßt. „©rofemuttex (Rieftohl h»rt öörd) 
bxei Dören", jagten bie fieute. 

(Eben hatte fic ihrer Ureiileliit, bie in ben 9Bod)ctt lag, 
eine (Erguiduug gereicht unb bas ftinbdjeu burd) ein 
Schufetud) oor ben 5lie{jm bewahrt, bie in ber weifeen, 
hellen Äammcr umherfurrten. (Es hatte orbentlid) Rllühe 
gefoftet, bie 3Böd)nrrin nod) btefen Dag im ©ette 3U 
halten; fic hatte burchaus fdjon wieber an bie Qlrbeit 
gewollt. 3 ö r Öte Glsbeth war von ihrer (Hrt. 

ffixofemuttcr 9Rteffol)l träumte auf ihrer ©anf mit 
offenen (Rügen oor jid) hin. 2Bie wohl bie (Ruguftfonnc 
'nem alten 9Rcnfd)cn tat! 

Unter ihren» locfer gebunbeneu ©nifttud) regte es fich 
— ein paar 3ierlid)e, gelbflaumige ^opflein arbeiteten fid) 
heroor. Die gdbweiße öennc, mit ber fie überhaupt 
fo viel (Rot gehabt hatten, war ja wol)l närrifd) getvefen, 
als fie (ich im Spätfommer jum Snitgefd)äit meibctc. 
Sic fafe nc?cf) im 9left auf ben Giern unb wollte von ben 
beiben (Husgeb tüteten vorläufig burd)rtu& nidjts wiffen. 
Da hatte ffirofemutter ©ieffohl fie in ©ilege genommen. 

Gs war ja ihr ?lmt, bas 3»ttge 311 hüten — wie lange 
fdjon. 3mmer aufs neue wuchs 3unges auf, immer wieber! 

©Sic gut fic es bod) hatte, hier 311 fißen, ben (Rüden 
gegen bic Ije ll« V>auswaiib gelehnt, bie bie empfangene 
2Bärme wiberftraljltc ! Davon fonnte fie ntc genug friegen. 

(Huf bent fd)maleit ©ect am ffmusraub rouchfen 3wifd)en 
bunten Sommerblumcn aud) (Rcfebeu, bas waren liebe 
©lumen; fic entfann Fid) nod) gan3 bcutlid) bes Dufts — 
jefet oerfpürtc fie efen nicht mehr. 

Dnrd) bie Dorfftille flang oon weither bas Dengeln 
ber Senfen. Die Beute waren wohl beim 9Bcijeu, j;etjt 


Bod Ort 


Die Itnnklieiten des Herzens und ler (Masse, t 


deren Ursachen ■■ u 
deren Komplikationen. 


Pie moderne R.idiTlx-hjiivlhinjj stellt bcsQKlich der Krankheiten d«a ll^nwna Dia»» Fordamnoan erfüllt Baal Orb. 
und der (Svliksw dnl Karl In a II ord arun aei: Heine an K»hlcn&Aurv QboTrvichun flookpnadal , seine 

1. Den (rrbnuicb »on an Kehlanslur« rtlchn fnlMdtra; in den a luUufcTn «ler Hpeaaartbergp , In « in.-m 

2. Kine für 1 ienskranice g11n»ti«c HMmjuJu*«?, (Li. mittlere Gebirgslage, wähl- und »riwvenio-at'h m Qtk len Tale, acim- MariiniiK- 

wekhe «ich anch für Terrünkuren eignet; Trmkqucll« marhen Itrid Orb, das Kleinod dm 

8. Eine (r«H«n#U' THnkkUr, um <li<’ rnamÜKfaUi|f«'n Ursachen und Kol(r«*tt d« Sp..-^arts , zu .un.-r WälltahrUSUKt« für H*rz- nnd 

Man- aad Äder [rkranknajen: Sicht, Filfiacit, Olaietci, filutxta uuagen in I xingrn urni Baflukraake, *u .•in<*m IWlba«!«* mu-n Ranßrs für «lic 

UntwrU'iW.rpinin, StlniflfM dir fialllRMkretllD, Verdlnia|MtOria|«a au bekämpf«», 1 vielfachen Unqnefacn und Komplitolionen <l. r Iterzl. i.U-n. 
Reieewes: Frankfurt— Beb raer Eisenbahn; von Wächtersbaöh mit „Bad Orber-Eisenbahn" in 15 «a. aaeli Ort. 

I. Haue am Platzei Kurhaue mit komfortabelater Einrichtung. ( 752 ) 

Vomand der MartimuwjueUe in FIa«rhen: 30Flafirhen M. 18.—. Prospekte durch die Kurdirektion. 




König grätzar- Strasse 90. 

Htanilichr Auhirbt. 

Ausbüdung von Ingenienren nnd 
Architekten. — 36 Dozenten. 

lieber GOO Studier, p. a. Phirt. ko*t«il. 



pr. Pld.^i 1.» 

hemmpH* Qtalltlt. 
beittr Battarcakis. 


A. H. Langno« Ww. & Co., Biwwit-icaUHFtbrik, Hamburg. 


■ i| ■ j zu erwerben (at leicht 

TadellosenTeint 

glanzend begutacht. 

Deutschen Telntwaschpulvers und Flüssig • TelntprSparstes 

Prel« je 1 Mk. und 4 Mk. 

SSSSSS. Dr. M. Hohenadel, Dresden -A., ^ 


Digitized by 


Google 


-E 190k&iiwntidingcpRenwm"80Jl ^ 

5 4#flkW«u»fadf«r Bofwtin«At.- » 

* ,na«aind«r> v«ni*0 Llnran mufmMfit. ; 

1 KONSAO HÄMMILl.WainSfrjbo. 

-O NlimTAOT a 4 * AAS9T S 

~ Möch.rt Awaza.ehn. * 

X 1907. -.GOjahris. Jubiläum ? 

~ Oa«. «». achr*iWbrd«»0*w»l«h 
*. brartllwng: Jtiaa Afafnt alnd ohne J 
3 Zwaiftl nirumin u gu( o 

a RtfitcunoApcJO .S.tJhM Wein« c 

2 Sind asagaiaiehnaf. ■ 

• B0rg«rm«iir.R.|3 r ' Nachbc»r«rig) J 
J Jth bin wl.dtr mag,nltid«nd da«- • 

J halb amdinSi« M*j hainin * 

■ an-darn Rofwün ab d«n Jhpigcn. 

J* Apolh.9.; Jhr Waln iat AufWal “ • 
° praiaarerr ^ 

Neturwcm ist disrtintPrudulird Rib« 1 


©erlag von 3. 3. SBeber in Seidig 26. 


Der 3Beg 3 um Ctnjä^rig=gr«itDilligen SraÄS."?: 

Unvce unb SDtarinc. ©on Dbetitlrutnant 3. T. ©I ortft Cincr. Tritte. v«r* 
mchrtf unb »fcbcijcrte Wufloge. On C riginal Irtnrnbanb 2 ®lnr! so ©f. 

^anbbut^ ber Uitiformfunbe. 

Ctniflfiflurrn auf 100 Tafeln. 3n Originatlcinenbrmt» G ©tart. 

ÜRonotsbilber aus bem Solbatenleben. 5?üefSi"*. »1 

99 ©Bbilbunacn itad) CTifliiioljctd)nunacH von tRuharb Artftscl. On ftetfem 
illultTicrtcn Umidjlag l ffllart. 

Die 9l5lferid)ta<t)t bet ßdpjig 

t unb einer Sorte brr llingcgcnb von ßcipda aue ber 3ctt ber ©5ltcrl<t)la<t)t. 
cj Reimte tluflage. 3n iteifetn Umlctjlaa 1 ©larf. 

^ rtnohcMlFhfatt « ,ur f ß n f 3i gi ihrigen Jubelfeier ber BSIlcrfdjlQcIjt bei Grlpjio. 

IZHlHIlumtil Katf) einer Onginatjcnljminfl com Scljladjttnmal« Hua.tid. 
1 84xlU cm. ©rno 60 ©f.. juiflglid) ©orto unö Bcrparfungefpcien 70 ©f. 


Original from 

OHIO STATE UNIVERSITY 








9k. 3379. 2. Hpxil 1908. 


3lluftrirte 3 c ^ n 9- 


605 


mar bie 3eit f wo et [djnittreif würbe. Hub Dcutn fam 
balb ber .f>eibft. 

3m Torfteid)« babeten ein paar KinbeT, bic nicht mit 
bcn anbcren in ben Walb auf bie $3ecren fliege gegangen 

roaren, 

flberall (Etntejeit. 

Wie bas im Waffer jaud)3te. Tenen mürben einmal 
Tafein unb (Ernte gehören, ben 3uitgcn! 

©rogmutter Wieffohl fat) ffcC) mit einem Wale ganj beut» 
lief), wie fie im Waffer lag — als Heines oicrjflljrigcs 
Ttttg — unb ber alte Kned)t Kufas ^olt« fic heraus. OE), 
mie war fie erfcfjrocfen! Ter alte Knecht öufas batte 
nod> unter bent «ßreugettfönig ftrig gebient. Tab |i< bas 
fo genau rougte — es war bod) fdjon fo lange b«! Xtc 
^Hutter gatte igt nachhex ©imenmufl- aufs ®rot gegeben. 
Sie fat) bie alte Mate vor ftd), in ber fie grab geu>otben 
war. Tie ftanb nun längft nicht mehr. Aud) bie Säume 
unten am fjlug, bie Damals gepflanzt mürben, follten nun 
gefällt werben, weil fie als ®aul)ol3 Vollreife Rotten. 
Wie oielc Sommer waren über bic Säume weggegangen, 
Sommer unb Winter! 

Aus ber offenen Tür bes Stalles tarn mit lautem ©e. 
gader bie weingelbe ©lucfe mit einem ftattlichtn ©cfolge 
junger Müden, ffirogmuttcr Mieffohl befreite bie beiben 
©rftling« unb lieh fie facht .tu Sobcn. «Eilig ftrebten fie 
ber ©ludenmutter 3U. Tie Weiggetbe fdjarrtc im Gaube, 
pidte ein wenig unb fammettc bann bie Srut um fid), 
bie fid> beljaglid) unter bie ftlügcl eintufdjelte. 

©rogmutter erhob fid) lang f am, um im Stall nadj bem 
Medjtcn ju fehen. Stinbürten, bic Sjauomagb, t>atte Siebes» 
gebanfen, unb baruntcr litt meift bas Siel). (Es war 
jebod) alles in Dehnung ; bie Pier Kühe fd>nauften 00t 
iattem 'Behagen, unb bie Schweine fragen nod> an l>alb 
gefülltem Trag. (Es würben gute Sdjladjttiere, bas fat) 
man jetjt fd>on. 

Aue ber Kammer rief bie Stimme ber Urenlelht. Tie 
Wöchnerin fag auf unb blidte mit blauten Augen um fid). 

„©rogmutting, nu ftah id up." 

„Me, Tödjting, wat wuft bu woll, bliw bu man tau 
Bett, min oll lütt Tiem, morgen ober äwennorgen, l)rtt 
ber Totter feggt.“ 

„©rogmutting, ji plagt rni i>ut. 3d bün all webber 
äwer Snn. Ma, giw mi mal be öütt." 

Tie Alte nnlpn bas .Kleine aus ber 'Wiege unb gab 
es ber jungen Wutter, bie es an btc Sruft legte. 

Tie Kleine tränt mit ©egogen, unb bie junge SRutter 
ftraglte. 

„©rogmutting, V is be 3*ft* 

Sie fant ein wenig ermattet in bas Kiffen; bas 
tfinbcfjen I)atte ben 2eb«nsftrotn träft ig in Wnfpruch 
genommen. 

©rogmutter natpn Das rofige ®ünbcl wieber jurüd. 
Wie Diele hatte fi« fdjon fo auf bem Arm gehabt! Tiefe 


mar nun bie Ururenfeliit — bas Wort ging iljr orbentlid) 
burd) unb burd), wie fie es Dachte — bie Unirenfelin. 

„©rogmutting, be 93otjnen möten pahlt warben, ffirog* 
ntutting, is be Welt all afraljmt?" 

„Tat tümmt allen* tau Sdjid, minTödjting; be^öoljnen, 
be paljl id glid fülben ut r unb bu wut)ft Dt taebber ’n 
bäten, ffiirot nod) Arbeit naug, ntin Tödjting." 

©rogmutter Miefrofjl natjm ben Korb unb fegte fid) 
wieber auf bic Sflanl an ber {xniswanb in ben Sonnen fdjein. 

Sie begann mit ber leidjten Arbeit ; aber es war nidjt 
j$u Denfett, wie fdjioer fie il)t mit eins würbe. 3 a * ^ Q& 
fam manchmal fo, gerabe in ber legten 3eit, wo jie es 
Dod) eigentlid) fo befonbers gut b^tte. 

Tas 2 eben früber, ja bas war f^rt gewefen, ein 
Arbeitstag an bem anbem, unb ber «Sonntag bradjtc 
au<b feine ftul)'. Tajwifdjen bie wenigen {fefte, mal 
ein 3ot)rmarft in ber meinen Stabt, wohin ber SDeg 
länger als brei Stunben bauerte, ober eine öod)3eit 
ober Kinbtaufe im Torfe. 

Unb bann bic w«t>en Stunben — ber Ubfdjieb dou 
alten Minbem unb C&nfeln an einem Tag. Tas SBater« 
lanb bot ihnen Damals nur fftot unb Arbeit, unb über 
bem grofjen Waffer war eine neue Wett. Sie unb i&r 
alter Wann bitten ficb oon ber befdjeibenen Sdjolle nid)t 
trennen tönucn — es war bod) to f>u&. Unb bas tränt» 
li(f)c Kinb, bas fic ihnen yax pflege bagelaffen, wudjs 
auf unb würbe gofunb unb ftarf. Ter Jüngling fanb 
ein braoes Weib, unb bie Alten blieben wirtlid) ntdjt 
allein. Auch bie Urenfel gebieten. Sie waren nun in 
ber Welt jerftreut; ©robmutter fHieftoEjl wugte nicht 
wo — fie fonnte aud) bie ©enerationen nidjt richtig 
auseinanberhalten. 

(Eines Tags war in prächtigen Mutfchen eine ©efell» 
fehaft Herren unb Tarnen ins Torf gefommen. 2Bie dot» 
nehm fie ausfahen, feiner halb als bie $>errfd)aft auf 
bem ©ut! Gic gatten fid) umgefeheu, bie Köpfe ge» 
{«hüttelt unb geläfhelt. (Einer füllte gar Ailber abgenomnten 
haben. „Weipföll“ nannten fie fid), unb es follten Öer- 
wanbte aus Amerifa fein. 9lcin, bas waren nidjt bie 
Minber ihrer ftinber; fie oerftanb nidjt, was fie oon ttjr 
oerlangten, unb wollte burdjaus nichts mit ihnen 311 
tun Ijaben. 

Aber eine 3unge war babei gewefen, bic war mit eins 
an ihrem Stuhl niebergefniet , hatte fie runb umgefagt 
unb „©rogmutter“ gefagt, fo gan* h«3li«h oon innen 
heraus. 3a» bic tanntc fic plötzlich- „Tu büft cn oll 
lütt gaube Tiern — ©ott fegen bi, min Tödjting". Tie 
fjremben reiften wieber ab. Aber oon einem Santhauje 
in ber Stabt fam non Da an regelmägtg eine grö&ere 
©elbfrnbung. llnb für bie ®lsbctl) war eine Summe 
angewiefen, bag fie ihrem ßiebften bcn netten dauern» 
hof aubringeu fonnte. mochte bpeh nicht fchlcdjt 
brüben in bem Amerifa fein. 


Aber bie Taffe friegten fic bod> nicht — bie feilte 
nur bie llrurenrelin befommen, bie Anna Katharina, bie 
brinnen in ber alten öoljwiege fdjlummerte. 

Tie Taffe, bas war woljl etwas Koftbares, «in CNfcgenl 
oon ber fjrau ®rohh<^3«flin. Wie fie an bie 91eun$tg 
war — genau wugte bas fein 901 enfd); aber uor ben 
fdjweren Krieflsjeiten war fie geboren, bas fonnte fie 
nachrechrten — ba war ber ^>err ^3aftor gefommen unb 
hatte eine wunberfchöne Taffe, ein grobes 'Pnfet guten 
Kaffee unb viel 3udcr gebracht. Tas war eine <Eh«»- 
gäbe nott ber f^tdu ©raggetgogin unb an bie UBitwe 
Anna Katharina fRieffotjl abreffiert. Was für eine ftreubc 
Das gab! Sie würbe ganj ftol3 auf ihre alten Tage. Aus fo 
'ner Taffe tranC man ja nicht, baju war Der Kumm ba; 
nein, bie Taffe gatte ben Ctgrenplah ioi Scgtanf, unb flein 
Annfatgrin friegte fie. 3n einer amerifünifd)ett3^tungtöat 
gar ihr ®ilb gewefen, bie „Ahnfrau ber Aeipfölls" ober fo, 
Jie hotte aber oon bem alten Kram nichts wiffen wollen 
— wenn „oll ©ro&mutter ÜRieffotjl“ ba ein geftanben mär, 
bann l)3tt fie am <Enb 'n bi&d)en ^reub »on gehabt. 

(Eine Weihe freift« über bem ©egöft, unb bie wein- 
gelb« ©lüde ergab ein ängftlid)e& ©egader. ©rogmutter 
wollte auffteljen. Aber Das war ja merfwürbig, wie fegwer 
ihr bic ®cine waren! Tic Weihe 30g weiter, ©rogmuttcr 
faf) fic als deinen ®imft im ®lau ocrfchwinbcn. 

Wie hoch unb weit ber $im»nel u?ar — wie fd)n?er 
würbe es fein, ben 3Beg 3U finben. 

©rogmutter Sfieffogl wugte nidjt, baj) ber Fimmel, 
ben fie fannte, gan3 nahe bei ihr war. 

Wunberlidj ging bas 311. Ta ftanb fie als junges 
Ting 3wifd>en bcn |>eden, bie bas Weibelanb cinfagten. 
Sie gatte rechten £mngcr, VDClt ein Notjahr, unb 

bie armen fieute fühlten es Doppelt unb breifad). 

Ta fam 3oljann Micffogl um Den Knid, in ber £>cmb 
einen grogen, braun glänjenben Stuten, ben er 00m 
SRaxft« mitgebracht gatte. 

„9ta et, Annfathrin“, Jagte feine Stimme. 

„(Et fülben, 3fh<mn.“ 

Unb bann afeen fie jufammen. llnb als jie fertig 
waren, ftredtc ihr 3ogann btc ^anb hin. 

„91 a, Annfathrin, rum in.“ 

„3d will, begann", unb fie fd)lug ein. 

©5 mar 311111 Staunen, wie fid) bie f>eden weiteten. 
9hm war cs bie Torfftrage, ganj im Sonnenlicht — fo 
breit unb glänjcnb hatte ©rogmuttcr Mieffohl Öie Torf» 
f trage nod) nie gef egen. 

Unb ein langer, lendjteuber 3ufl wallte über bi« Gtrage, 
unb fie rannte jebes ber ftrahlenbett ©efidjter. Aus bem 
3uge löfte fich eine ©eftalt unb trat liebreich auf fie 3U. 
„ficft mi lang tftrnen laten — fumm, Annfathrin.“ 

„3a, 3egann.“ 

Unb ©rogmuttcr ttleftogl fagt« bic ausgc ftredtc fjaitb- 



r 


% 


Protector * 


3D.IL- 

Patente 


Vollkommenst«« Schloss ftir Geldschränke. Nach offizieller 
Probe aaf Sicherheit Regen Einbruch und Pulver-Sprengung 

adoptiert für sümtlicac wichtigen Vcnchliwse der neuen 


Reichs-Hauptbank, Berlin. 

Vom berühmten Techniker Geh. Reg.-R. Pn»f. Dr. Reuleaux 
als „Perle t«chnl»cher ArU-it“ Wwiehmt. 


Vorsicht: 


TH«* rc-hbii ahutliit uruiM. .rtn- und unabntMsharpn 
Nhin»fc.l t IHK. -II *U*Udio Schutzmarke ^Tttisbr“. 


Mr.: m ficlitdinnklahrikci «der direkt u Theodor Inner, Freihiry L I. 




J 



Der schönste SchmucK 

fürGarfenu.Park 

sind unsere Beefeinfdssurgen.Gnomen.Tierliguren, 
kdrkenspiel. Gnomen.eine 
il Verp.franco in Deiikschla na 
15 - Ndchn .30 Tf. meiir. 

Preisliste mit Abbild, kostenfrei. 

E Iruria KuiistqewtfM.rtm)aft. Weuwedell H/M-Pieussen 


■- 


Kantofon- 



lHo&ik-Sprecli- 

Apparat« 


k 30. .10. 40. r*o, 
CU. Ml im» H. 


Automaten 


DkjT latil« U'irderfabr Ton Sprache. 
<i««aiag und Musik. Pteinliat« injj. 

N«-hall|>lallen (46) 

OoppnUeCUg k iV n 2, X, 4 M. 


Jul. Heinr. Zimmermanu. 
Leipzig. 



HifplDiclrN v, 

.rollt 

lirnstiel. 1 Coburg 1. 




LUXARDO^ 


HjMKzam 

i weltbepühmtep 

Usiiiqueur^ 

überall zu haben. 


LUNGEN- und HALSLEIDENDEN ;™'i; ..'S Dr. PEHRUN'S HISTOSAN, | 

wdl es ln den berühmten Kurorten Davon, Aro», Leysin, Boten, Meran und vielen deutschen Heilstitten ale das zuverlässigste Mittel bei allen Erkrankungen der Atmungsorginc erkannt worden, und sdther I 
auch in den meisten Krankenhäusern und Kirders pitÄlem ln ständigen Gebrauch gekommen ist. Histoun ist nirgends offen, nach Maß oder Oe-wicht, sondern nur Ln Original flaschen wtn Preis vH Mk. 3-20 H 
in Apotheken vorrätig. Wo es nicht erhältlich ist, wende man sich an die hlstosan.Fabrik Singen. Einrciversind durch die Stadtapothek e Singen 115 (Baden). <M&) 

ytoOglC THE OHIO STATE UN I VE R 5 ITY 








606 


3 Huftrirtc 3 «itung. 


91 t. 3379 . 2 . SXptil 1908 . 


<£incr, bet nidjts mad)t. 

r Ijat eine I)iibfd>e 3 unggcfellenroot)ming mit fet)r oiel 
gewiDmclon ©llbem unter bem Mahrnen, vielleicht aud) 
ob unb au einen Uorbeerfra^ mit Schleife für bi« ®or» 
lefung eines ouf eigne ftoftcu gebnulten Stüdes, bas 
teine ®iU)n« ber 2 Belt jemals bat anneljmen, mögen. 

„3d) bin für niemanb ju £>auf«, id) arbeite“, nöfeltc 
bas Jüngelchen, bas einem Oberprimaner |el)t d^nlid) 
liebt- „Apropos, fpdter wirb oielleidjt ein £>err X. fommen 
— laffen Sie ben dot.“ öcr^og Orfino |prid)t in ähnlich 
miftgemutetem Sone. 

Dann lieft bev $crr Doltor (er ha* feinen Dottor |o- 
gar in Aojtod gemad)t), unb juiar bie neuften Weriam, 
benn Aedam nimmt betanntlid) nur mit erfolg gefrönte 
Stüde, ober foldjc aus bem ©erläge ©ierfon, benn biefer 
©erlog läjjt fid) bic Dnuflcgung betanntlid) immer befahlen; 
er>;o «>5« nicht unmöglich, ber brtveffenbe Autor 
aud) bic Muff übrung feines snufentinbes jaulen liefe«. (5* 
gibt immer Aeuraftftcniter. 

Die Stüde jebod), für bereu fiefung ber £>err Dr. Drama» 
turg, ber felbftrebeuö uon einer beneibenswerten CiubUbung 
iftunb ftch für bas gröftte, cpocfjc mache nbftc ©cnic Dcutfd)- 
lanbs ^&lt, obrootjl er nod) nid)t einmal einen (Jinatter 
»ccbro(f)en, engagiert ift, liegen ttatürlid) ftoftweif* 
neben ihm, böchftens im nicht gelefenen SJlanuffript einen 
gebrudten 9Cifd) eingelegt, worin bem Autor ein ent* 
fdjiebenes Dalent propbf 3 eit wirb unb man fich glücflid) 
fchaften würbe, balb ein neues Aohprobult non it)m 3 U 
empfangen. 

(Sott, Flamen wie ©ruuo Kaufmann, ftarl S^rrfch-el, 
ftriebrieb §etf<hcpetfd) fann er — ber berühmte Dottor — 
hoch nicht feinem Direttor ancmpfcftlen, menn er nicht als 
gefchmacflojcr Sbiot Ijingeftellt werben feilte ! M)er tennt 
benn einen £>et|d)ep«tfd) ober Kaufmann ? 3 a, wär's ein 
€>auptmann ober Dreier ober fiofmannsttjalV Aber foldje 
3bioten — (Sott bewahre. Aufgelegter ÜJiijt, ungclefen. 

(5$ war ihm fd)rocr genug, bas Stüd eines gewiffen I. 
ju lefen, auf Anempfehlung eines gewiffen Schauspielers 
bem er leiber 100 .ä fdjulbig war. Aber fielje ba — er 
war ein ©ntbeder geworben ; bas A'.fdjc Gtücf war ja phäno- 
menal an Dummheit, aber ein Schlager erften «Ranges. 
Dem Doltor war »or Aachen fogar jroeimal ber ftneifer 
oon ber Aafe gefallen. Mufterbem halte er entbedt (nod)- 
bem es ber Autor im ©rief ausbrüeflid) bemerft hatte), 
bag uierie Alt uor bem britten gebuitbeu war. Alfo 
ein unumf tödlicher «Beweis, wie grünblid) er bas Stüd 
gelefen halte. 

Donnerwetter, Donnerwetter, wenn er fo uor bie litc» 
rarifche ©Jett hintreten unb fagen tonnte: „Den Wann 
hob 1 id) entbedt!“ Dcift aber ber SDIautt fcf)ön 3 U 


oerfd>icbencn Walen mit wirtlich Jeriöfen Sachen ouf hof» 
bühnen aufgefüftrt worben war, baoon hatte ber Doltor 
feine Ahnung, ging ihn aud) gar nid)t* an, weil ber 
Doftor bloft Dramaturg war. 

(5s flingelte. Der Xoftor ging höchft eigenhänbig 3 U 
öffnen unb mar erftount, eineu Wen|d)cn tu finben, ber 
oor feinem burchbringenb geiftuollen ©läferblid nicht gleich 
in (iljrfurdjt erftarb. Mufterbcm bc biente er fid) bes fchr 
fottberbaren unb etwas refpeWofcn Musbruds: „Sie ge- 
jtatten, oerehrtefter Doltor (nicht einmal >herr«), baft id) 
meine »üotjdjen« brauften laffe." 

„eatfd)eu!" Der Doftor rümpfte betart bie Aa|e, bah 
ihm beinahe bas teure (Sias heruntcrgcfallcn wärt. Drotv 
bem lüftt er X. ben ©ortritt. 

„3<h habe mir alfo erlaubt, Sie fommen 311 laffen, ba 
meine 3 eit »furchtbar« in Mnfprud) genommen ift, wegen 
3h res Stüdes“ 

„Weines Stüdes?“ X. Wchclt. 

„Aun ja, auf ben erften ©lid war 3h rc Schreibart 31 t 
erfennen“ — 

„Karbon, ich habe es nur aus bem ( >ran t 3 üfifchcn 
überfetit“ — 

„Aber — umgearbeitet? Das meine ich ja“ — 

„AUerbings; ber erfte Alt fpiclt in einem fjaufc ber 
ftrüu ©arrcu“ — 

„Unb bei 3hne« in einet Hafd>emme granblos. Das 
meine id) jo. Dos ift es ja, was id) unter »3l)«r fteber« 
nerftche. Aus Daufcnben hctaus 3 ufennen. 3d) hohe aljo 
bos Stüd meinem Direttor wörmjtcns empfohlen unb 
il)m hunbert — — hunbert ausDerfaujte Käufer garantiert.“ 

X., ber ben getjtoollen Dottor balb burchf^aut hatte, 
nerbeugte fid) wie uor etwas, bas ihn gar nichts anging; 
beim er wufcte 3 U gut, baB für ben (Erfolg eines Stüdes 
lein äJlcnfdi garantieren tonne, auRci ber (t)cfd.)mod bes 
^Subli turne. 

(Sleid) barauf bimmelte cs, unb ber Doftor ocrfdjwanb. 
Sollte er nur eine imaginöre ftammerjofe haben? X. hörte 
b rauften auf bie »frage, ob benn ©efud) brinncit fei, fagen: 
„Aut ein Sd)tiftftcller.“ 

JBenn D. über ben Doftor unb Dramaturgen bie 3n* 
folcii 3 eines „nur ein Dramaturg“ ausgefprodjen h Ätt< ! 

Der Gintretcnbe war ber Amber bes Doftors, ein an« 
genehmer, gemütlicher £>err m jt echaufpidergeficht. 

„A'ic genau id) 3hr Stüd gelefen habe, bewe ift, bafe 
ich entbedt habe, baft ber oiertc uor bem britten Alte gc* 
bunben ift.“ 

X. wollte eben fagen, baft er bas fdjon im ©egleit« 
fchrciben mitgeteilt hätte unb nicht nur in bem an bas 
ft omö bienhaus, wo cs j«ht hunbert ausoerfaufte Käufer 
machen follte, fonbem aud) in bem an bas (Siocthf= 8 djau- 
fpielhaus, oon bem es — uon bemfelben Dramaturgen — 


als g&njlid) unbrauchbar, alfo ungclefen, auTÜdgcfdjif 
worben war, was X. gleichfalls oerfchwieg- SBdju bm 
Leuten ihre Dummheit immer bemotiftrieren? 

„A)ic lange finb Sie je^t fd)on in unferer ®letropoto?* 
fragt« ber Dramaturg in ©ofe. 

„3d) bin jetjt fflnfsehn 3ah« in bem Acft", erwiberte I 

Der Dramaturg jüdelte: „3ch fragte: in nnfer«»fflleh;- 
pole!“ 

„Unb ich antwortet«: in bem Aeft.“ 

Der Dramaturg fanb es maftlos, wie fid) „ber“ Schrift» 
fteller erfreetjen fonnte, eine uon ihm bemerft* Öerbcfjc- 
rung abfichtlich ju überfehen. (5t fanb ben fterl fanni* 
balifch unb hatte nur ein gcri ngf duftiges 3 ucCcn l«™ 
Art unb Aßeife. 

SDlan lam wieber auf bos berühmte Stüd ju fprechen, 
unb als ber ©ruber bes Doftors in ehrlichem Atdjtroifjer. 
behauptete, ben Aamcn bes &ranao{en noch nie gehört 311 
haben, bewerte her Dramaturg eine Mn 3 at)l Dramen, 
oon jenem oerfaftt, über bie X. baft in ©erwunbening geriet, 
bie er jebod) alle als eititierenb 3 ugejtehen tnufetc. 

3um Schluft lam bas ©oiieinanbergehen, ein Aicht«btt= 
Öanb»Aeid)en bes Dramaturgen, als wäre er (Oeorg 
0 . öülfen, unb eine ©crfichcrung feines ©ergnügenj, 
worauf X. behauptete: „®anj 3hrer|eits.“ 

X. fud)te abfid)tlid) nochmals nach Catf<hen un& 
oerfchieb, auf bent öeimweg überlegenb, baft ber arrogante 
Schnöfel niemals bas Stüd refommanbiert hätte, wenn 
er gcwuftt hätte, baft bas Stüd uon X. unb ber frranjojc 
eine 3Hufion fei- 

Der Doftor aber tat, was er ben ganjett oielbefdiäf. 
tigten Dag über nicht getan hatte: er fchrieb «inen ©riei, 
unb jwar an worin er ihm anfünbetc, öafe er feinem 
Dixeftor bie franjöfijd)« ftomöbie wärmltens — b. h* für 
bie Sommermonate — emgepriefen hätte. 

Dann las er aus 3 «fall ein 3 weites Stücf unb fanb 
es — 3 U feinem (5ntf«hen — glAr^enb; 3 U feinem (Ent- 
feften: weil barauf fein eigner ©ermerl ous bem oorigen 
®oethe*öd)aufpidhaus ftanb, baft cs obfolut untalentiert 
unb ein aufgelegter Durchfall fein würbe. 

Somit muftte er heute leiber basfelbc fchrciben, feiner 
Direftion heftig fd)abenb, jum ®Iüd fid) nid)t barem er 
innemb, baft er bie D.fch« ftomöbie aud) unterm fjunb 
gefunben hatte; glüdlidjcrwcife ober hatte er fie oorher 
ni^t gelefen, unb baher war ih»' 0 er ©organg nicht 
in memoria geblieben. 

Dos war bas Dagewetl bes uielbefchäftigten Alannes, 
ber fich aum Schluffe nod) jum 3 ehntenmal ein Stüd anfoh, 
bas et mal 3 ufällig angenommen hatte, unb bas nun im 
Musftcrbcetat lag. Unb fold)tx oielerjiehenber , pöbagogr 
fcher, bilbnerifcher SAdnner hatte bas Dheater oier. 

A. o. fBanber. 




DEUTSCHE WERKSTÄTTEN FÜR HANDWERKSKUNST G. M. B. H, 

Weh nungfs - Einrichtungen, Zimmer, Einzelmöbel, Stoffe, Teppich«, Beleuchtungs- 
körper nach Entwürfen erster deutscher Künstler: Riemerschmid, Niemeyer, Junge, 
Kreis, von Beckerath, Gussmann, Walther, Hempel u. a. — Vorschläge kostenlos. 
Illustriertes Preisbuch Nr. 13 (Zimmer von 230 bis 9S0 M.) durch die Geschäftsstelle 
Dresden gegen M. 1.20 — Stoffmusterbücher C lur Ansicht gegen 50 Pf. in Marken. 

DRESDEN-A. on MÜNCHEN oo HAMBURG □□ WIEN I 

See.tra.sc 18 00 Ar ciutra.se 3S °° KSmgstra.re 15 °° Graben 15 


Flüssige . 

Somatosc 

Hervorragendstes 
appetitanregendes und nervenstärkendes 

Kräftigungsmittel. § 

Erhältlich in Apothekejuund Droguerier». 


D< 

große (Lt>ri|hiöfopf 
mit ber ^ornenfronc 


£)ol3fd)ititt tiadj 

?llbrcd)t X>üccc. 


Di«f« ‘Kunfthfatt (^2x60 ent. papict“ 
format) ^ahen mit auf Büttenpapier ab- 
gewogen unb rerfettben es ungebrochen in 
papprolle für ( Ittarf 50 Pf. 

<5eraljmt im Stil« bes 16. Jafyrfjunterts 
unter ©las 4 ITTarf 50 Pf. 

3n breitem ITTahügoniraljnien 7 2Ttarf 
50 pf. 

beziehen burdi alle Buch« unb Ixunft» 
hanblungett ober bei birefter ©infenbung 
bes Betrages nott bei 


Derlaßsbuebhanblmi^ uon 

T=r 3. 3- tDcbcr, icipjig 2 6 

JD Y Original from ******** C-?- 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


gegr. 1874 

Gustav Cords 

BERLIN W. 8 EU CÖLN «. Rhein 

LdpdprrirMM M I Q Hohe itrum U 

Spezial-Geschäft für Oamen-Kleiderstoffe 

Seide Wolle Baumwolle 
Spitzen Garnituren Besätze 

2 Saison- Kataloge. Spezial KaUloge f.Scide,Spitzcn, Schnitt inuiier 

= — - Grosse Versandabteilung.^^ 

Kataloge, Muster und Aufträge über 10 Mk. postfreL 
TeL-Adr.: Stoftcords Berlin — — 









die Badestadt ohne Rivalen 


in der ganzen Welt berühmt, hat seine 5ommersaison bereits eröffnet, die brillanter denn je zu werden verspricht. Die gefeiertsten Künstler aller 
Weltteile — und unter ihnen bilden die deutschen Artisten einen grossen Teil — werden sich in dem prachtvollen Kursaal hören lassen. Die aller 
bedeutendsten Sportsfeste, die in Europa stattfinden, Pferderennen mit Gesamtpreisen von einer Million, internationale Segel-Regatten, die Ruto 
mobilwoche, Polo etc., dann noch die herrlichen Feste und Volksbelustigungen, Blumenschlacht, was weiss ich noch, alles das wird ein ganz ausser 
gewöhnliches, wirklich feenhaftes Ensemble bilden, und von neuem mehr denn jemals zeigen, dass Ostende stolr darauf sein kann, heute unter den 
Europäischen Badestädten mehr denn eine Million Besucher allein erreicht zu habenl 






608 


3IIuftrirte 3eituTig. 


9h. 3379. 2. April 1908. 


flrnr (Fr^rinnnim 1» »fntldiftt Budtlmalirls. 

an Wtbltilji bet 3«*«- »Eia Ctahrburt). .<Srrau«n»flcbm uon 3»anru>t 
ffnul ^rtlijcmt pon »'»ruttbwft. 3tlu| trifft. («roitottav, VII u.310 3. 
(Oircinrr ft Ufeiff«. ^»Utlflort.» JUM. 

Bntolonr Batirtllügc fßr Anlauf u»«b flbrtütbt bet in Trutrib- 
lanö (ifbflutfrt unb pffinnbrltm Autotnobilinprn nrbft Brciint pon 
«ulPtc(önltM>. OTit io« Abbtlbungert irtt Tel*. Cltitn. 173 S. 
(Carl «diimtu t Ho., Berlin.) i«.rb. 4»». . 

«ngxfcflfter. 9*«H«dtt*m*nl>dtift. llbcrffW uonffllai 
Bruno. Ctlou, IMS. (3. C.tt. Brun* Brxlag, -JUiinbrn.) Arofd). 4)1.75. 

9«hhv»U«. 31)TC flwltur, »Ernte, öfrarbdtunn n. fcer irilerwntidttaU 
«iUUTttPellljflnbel nad) „Hotton“ uon Btofcffor i!l). SP. Burfctt unb 
«1. fcamllton Boe unter befenberrt ji(fih,iunfl b« brut|rf>m 

Kolonien alo baumumllprabuiicrenDcf tffltib. Überlegt u*t& bearbeitet 
oon «. iSrin». MJJit 71 «IbtiilDungrii im Icit unD auf K» Tafeln. 
(Sroftoltiip, vil unb amt 2. (Ctto ®tganb, Weiwig.) «roidt. .4 11) . 

«effttftt« be< aftrltm »tiward la #litjflborflfllu*arn. j->er<itteflfgcb. 
oen Johanne« ^en^ler. I. «taub: Dr. <f>»ora 6d»miU, Ta.- (6e[d)I»et)! 
dcii Atomarer, (»»rohntt. VHI u. 392 6. Utbunr» TrctucnDt. Berlin.» 
Broich. 4) 4.54), bei Abnahme ber ganten ‘Serie ieber BanD .4 9.75. 
Subolf ftant Berti«. 3»Wf ** «teiemorf. »Oman. Cltap, 
JH3 ®. (G. StaacTmann, Ucipjig.) IwlftiliO. 

StMTbaat' Äaaarrfariiaa.Eeiffoa. 14.. »ollfiilnbifl ncubrar beitete Huf- 
läge. Slrue rnnbierte 3tibiiauiu«.91u*flabe. 9. ®dttbi J?»fltde— 3*1*10. 
»fit 51 Sofern. 11 Harten unb "Plänen unb 174 Tcxlabbtibunflen. 
»rofcoltau, luut S. ($. *• Brorthaus, L*eipiig.) »»*e®. 41 12. - 
Bbelbert oon CbomiOo* fäntlid»e «Berte in 4 Cäa»ea. «Nit einer Any»l)l 
bUE>er ungebnufier »ebidjtc. $eranogenetien unb eiiigeleitct non 
f)rof. Pr. Vubtuig feiger. Ctiav, 272, »S», 246 unb 272 5. (ftylipp 
fUdam jun., Uriptifl.) -* 3 - ~ 

«kantffo* Oerie. $>crau»gtfgeben Pon l>r, fvrmann Tnrbel. RritiSct) 
btird)ge[rl)*ne unb erläuterte ‘•lu -iiabe in :t ’öänbcn. I. unb 2. Batib. 
C It au, 4M u. 480 S. (Bibliograph- Onltitut, L’ripjig.) Heb. Jt *2. . 
Ibeeiuarr ttbrlft, fteimat. Aon brr Sdjfltibeit unb Dem Urben. (Sroft- 
ottao, 8« 3. <3rriQ 4f darbt, feipiig.) »raidt. Jt ‘2. . 

»«alf^e «borafterfitife. TenrniflleT beutitfter «PerSönlidircitrn an«. 
Ujren 3«f>riften. ^»era»i»gegeben uon ÜBilbclnt Kapelle. iBanb I: 
ttlifabrll) Üliarlottr öerjoßin oon Crleatte. »fine %u'.t»al)l an« ibren 
■Briefen lieeauftflefleben u. eitifleEetlet oon 3. «Mille, fflfit 13 «bbilb. 
»rpfjottap, v unb 1» ®. {«. **•. Teubnrr, Veip.iffl.) t**cb. -* 2. 


Rorl Sud»», Stitterbnrgea unb ritterli^e« Bebra i* temf^lanb 9Wit 
1»; Jlluitrationert. rttao, 167 S. - carnmlung belehrenber Unter, 
baftung^idiriften fflr bie boutühe 3u(teitb, 23. ‘Uaub. (Hermann 
*I3actrl, ’Ualin.) «eb. Jk 1.75. 

$tanj Dort ftiaglrq, 3a(»bu«. unb bie Stauen. (Eilte 3»W'h. Cltau, 
248 S. (V. Standmann, Veiptig.) Srofct). .4 3.54). 

ttarl ^anptma« n, einljart ber eddflrr. 9Rouinn ln 2 tBtlnben. Cftau, 
311 unb 247 S. (Diarquarbl k (So., 'Berlin.) Aroid). .4 7.— . 

Brofelfor 3mhaf f)o4, £tit1«6en ber Brojeftiontlebrc einfdilieülid) ber 
(Elemente ber 'IVrjpelliuc unb |d)iefen flrojefticrt. 3., uenn ehrte unb 
perbejierte Auflage mit 155 Tcrtabbilbuitßcn. C-ttno, VI u. ltt9 €. 
(3. 3. «lieber, fielpjifl.) ®eb. .4 2.50. 

Dr. ticelpt) Rf^at, Srltbri4) btr »rohe al» immerift. a>ro^oltou, 293 S. 
(C. nua (flauer, VeilMtd ) ®eb. Jk 4.50. 

3#fcf Hobler, »Elm Saaftnahir. Ruttiaiu Cltap, 22fi S. (Goticorbia 
Teilt jdie «lerlanoattfialt, Herliu.) Aroid). Jk 3.—. 

Dt. Uanl Rrif4e. Tie Trooini «Jofen. .Ihre <bet<hidue unb llultur 
unter beföltb-erer iBer(ld|id)liflu.ttO ihrer ifanbiuirtidiaft. Uffit einer 
notunuiiienfdiafiHd) geclcgifdien llblumblung Aber bie 'Drouitt) oon 
Dt. Ifarl iRieniann. 9Rlt n«i Hhbilbuitgett im Teil unö 2 Harten. 
dkotFotlm«, XV iinh 319 3. (Ä. OTeirfe- <Bud}l)anbl ung, 3taf)furt.) 

■Brofd). .4 3.50. 

3. f**l fiirfegaitg, bänbbud) ber praflif*«» «inemal9 9 tapbie. T ie i»er- 
f<t)i<&ci!cn Roniiruttionofurmen De« btinematofiroplveu, bie Tar- 
ftelluno ber lehenOen LMd)thilbcr iornie ba* finematoaraphtfehe Huf. 
naljitneuerfahrcn. 'Jllit 125 AhbilDungen. «<»rof)ottau VII u. 293 3, 
<»Sb. LMcirgang« ’Ucrlüfl, Betptifl.) Winid). Jk 8. -. 

Dr. Wnbolf ttagaat, Bum Unter jnm «euf^en. cbemetnorrfianblidye 
Tarftellung he« gcftmtDärtioeu Staube« ber (jefanttm Strtroitflunoo. 
lehre. AH it einem Stammbaum ber Tiere, 14 Tafeln unb 11 11b- 
bilbungrn int Teil, »«iro&ottau. VIII unb 126 2. (üarl «Jiarholb, 
.{•»alle a 2.) •ÖToidi. Jt 2. . 

nriebri® flugufl Bubvig oon ber «Rorioig. (Ein märti|d)cr lEbelmanit 
im .-feildlter ber tBcfreiungotriear. vierauoacueben oon ,>riebrid) 
«Reufel. I. Banb; Vebeusbeichreibungt. «Kit 3 Slbbilbungen. ®rofj- 
oltao. I.V1I u. 736 3. «E. 2. «Kittler ft Sohn, Berlin.) Brofd). 4112.- . 
Dr. V. JDilhelm Bteoer, Sem fjlmtnel nab oon ber (Erbe. Gin «Belt. 
pc-mAlbe in (Eintelbarftel (ungen. *Dltt mehr alo 180 ‘Hbbllbungen. 
(ftiofioCtap, 027 ä. (Seutfdje 23erlafl->anita», etuttgort.) ®eb, 4» 7. . 
— , «Tbbeben unb Halfan». 3))tt lablreithen «bbilbunflen. (broftoltao, 
111®, (3rantt)fd)e t3er(ag»bud)hanbtung, Stuttgart.) Brofd). 411,—, 


I»r. fR. ÜUheLm «Rrqer, nicltfataftrephen. fBetradntungrn Aber bie 
tuIAnftigen Sdiidiale unferrr ttrbemoelt. Ctioo, 193 3. Samiu. 
lun« belehre nber UnlerhäHung«f®rlftett fQe bie beulfd>e 3u6<n^. 
22. Batib. (Oe rmann Bartel, Berlin.) Beb. 41.J*. 

Weq er« ftleine« Roaoerfutiö a*.«eJtil®H . 3 ie brntr, «An tl ich neu bed rbeiteu 
unb pertnehrte Uuflage in 6 Bäitben. «Kit etwa 520 Bilbertafctn. 
Hanen u.HUdnett lomie eltoa 100 Teitbeilae. 3. *ötib: ®altuin bü 
Aliel.) (T.rofjott., 1022 3. (Bibliograph’ Snftitut, Veipvig.) ty>eb.^il2. 
Weiter« Belieb äd»er. rtiell 3el»' Italien in Cö Tagen. 3n neuer 
Bearbeitung. «. Auflage. 3»el Teile in einem Banbe. mit 

22 Harten. 41 BIAttcn unb (hrunbriffen. Cftao. X. »4M S. u. VIII, 
326®. (»Ebenba.) ®eb. 4) » 

— . Iflrtei, ButnAnien, Serbien, Bulgarien. 7. Auflage. Kn 
13 Harten, »« ‘j)iänen unb ®runbrif|en, 1 Vanorama unb 3 Ab 
btlbungen. Cltau, XII unb 932 3. (ifbrnbn.) (beb. 41 7.». 

Öanutnuinn C. Mlgmann. Tie IBahthr. CUirc ®efd)id)tr, Hult>, 9ied)t^ . 
Hrteg«. unb 3a.gb.®ebrAud»e. ffllit 3 Harten u. II Sliueti im Teit. 
«robott., XU 11. 131 s. (»f . S. «Kittlerft Sohn, Berlin.) Brofd). 4)3.75. 
3«haaae« d)<l. Buftrclfen. 9I)tt 44 Bilbern unb 2 Harten fotru- 

4 Dcil) rt für ucu 1111b 3 Harten int Text. ®roöoftau 239 3. (^r. «Dilh 
®runoa>, Ueipjig.) Broich. Jk 5. 

Bnbalf frtaber, Sic Tante mit bea eilten. Bliatiialtlfehc» Cuftfpirl in 
:t Arten. Cftao, 211 3. (lloncorbia Teutfche Brrlag»anftn(t, Berlin > 

Broftfi. 41 2.50. 

fBelfgaag Culnde, f»aa bbnft ber Hofl«mf*nb«. terbefferte unb 

vermehrte Auflage, 9Kit 459 Holtflmfigureit in 152 Abbildungen. 
(Orofiattau, X unb 255 S. (3. 3. «Beber, L'etp.iifl.) ®eb. 41 7.50. 
Hötl>e 6d)irmad)rr, Sandiger Bilbtr. Gin Hinberbud). «Kit Bilbrnt von 
91. Benbrat. (hroholtao, 104 S. (®. ffi. Teubner, l'cipjig.) (tieb. 41 2. . 
fDilhelm S^nfftR, «Reine 3icinaucr. Sine 5>rintalge(<hid)tf. Cftau, 
I8R S. (Teutfdje Berlao»anftalt, Stuttgart.) Brofd). 41 2.50. 

Statuen bratfifcrr Raltnr. 14. Baub; 3ofepl) Freiherr von Gidjcn- 
borff, Tlditer unb ihre ®efel(en. ittooelle. ijverausgegeben 00« 
Aleiaitbcr oon Bemu». Cltau, 343 S. (15- $- Bedfdjc Brrlag>>* 
buchhaitblung, URfinchen.) M, JUR 

«agnfl Strin»berg, f)lf t*rlf$e »taUtaren. Berbeulfd)! p. (f-mil ®d)cring. 
3. «ufl. ®roholl., 402 S. (»fteorg BlAller, «Ilflndjeit.) Brofd). Jk 4.50. 
Btof. Dr. «R. JBInternl j, Bef^l^te ber iabifl^en Uttetamr. t. Battb . 
(Einlriiung. Ter Beba, Tie oolfotamliehcn »Epen unb bie Buronao. 
iDroffattoo, XU unb 505 S. ((I. 3. Antelang« Borlag. i*eq>V0-) 

®cb. jk 8,50- 



Feinstes 

Am(Rikanis<he$ m| y» 

Fabrikat 

Schutzblätter 


' ' HOOKON 

STRUMPF= 

»HALTER 

VE1TBESSCIIN »ILFI6UR 


FRANKFURT * M Rühmlich^ bekannte: 


Sr frischend 9, Abführende , Fruchtpastille 

QIQKN 


Pracht» tiicbo 3.7 
Dia 800 Bark. Oai 
tlöff# , Ste-ppdci 

Spezialhaus 

lahlnSu“ 


KAFFEE 
nn Q i 


Hli-iierU „i;e*m*". ..Be-nnt.»*’. 

, , tVkthrrvi tl jht"iu,Dr.M*r**‘ 

SchutablillUT aind anerkanu t die Beatm 
r KinnJUittU. in di« 111 uaw. Kbenw» ai ml 
14 leiiu-ru .. El«n“ u. ,.Bc »««4“ 
«Ik-bvatvn Schntr-blAUte- mm Aiudeh.-n 
wobei kein Umnähen notwendig Ut. 
Die besten (iewklft* ie lohnen 
aicb dädarrh aus. «Iw» «k 41c 
K Irlnert'M-b rn tju alitltrn ffihrra. 
Kiel nrrt'n , .4 1 » |»** («um An «wickm 
Ml (I. Kontr*U)u. .. lli»oke»i»‘*Mruni|>l- 
li.Uu-r nrhiin-n ili-im-lbrn lUng «o in 
Hc-mg anl Vortndfliehkeit wu- KIHnerta 
Kd>uLsbUUt«r;BlrcTrelaB)'n<i. 8trQinpf<* 
nicht 11ml ihn« (einen vernickeltem V*-r- 
M-hlOMfi sind »UrttT und Imwmt äla di»- 
)i-nigen d. gewöhnlichen Suunipfhallcr. 


Dp* •«?»«>- und g>-mOtv..U).t<- 
U aiMAHiiiwi il| ler IlMisitistnunaibe : 

liriiHiiii^vmsE 

Alows Maler, Hoflieferant . Fulda. 

IlTu*triofV rrv»p*:kie auch llb«w den 
• neuen Spdeteppam „Hartnoniata“, • 

mit dem Jedermann ahne Natenkenntniue 
sofort 4 »timnüg Harmonium »pielen kann. 


ST Krankenfahrstühlen 

VydP« (lir Zimmer und BtewAe; 

-\5rA. U»tWW4t»tÜhk, m.t h, 

ptSÄt ^ * chlif»e»»el, Ke4lk.la»on, 
~ isWTSjW 8 »rtti»ehe a. TragatuUa. 

T&äSiSC. Maquet. Q.in.b. H. 
Heldelberu u. Berlin W.. Lh trow.tr, 89—00. 


^erlangen 2'u (WrattAjufcnhunff unter v J?e. |. 

TÜRK a PABST s 
Kfortirnctite für bie feine ftiidie. 


TÜRK 4 PABST’s 

«Rronbiiic 2cnf tft na* hcwäbTtrm | 

framöfifdiem Verfuhren bergeftellt. 


Geschmack und Aroma sind voll er« 
halten, sogar verfeinert, da das ent- 
zogene Coffein fast gerueb- und 
geschmacklos ist. 


Warum nicht? Machen Sie einen Versuch 
mit dem durch ein neuerfundenes paten- 
tiertes Verfahren coffeinfrei gemachten 
Kaffee HAG (Marke Rettungsring) 
der Kaffee- Handels -Aktien-Gcsellschaft 
Bremen, und Sie werden Anden, dass 
dieser coffeln freie Kaffe« nicht aufregt, 
kein Herzklopfen oder sonstige Unzu- 
Iräglichkeiten verursacht, auch wenn 
Sic stark nervös oder hcrzleidend 
sein sollten. 


Zu haben in allen besseren und auch 
schon in vielen kleinen Geschäften. 


mui tu 

GR1LLON 

Auf joder Schachtel und Jeder Pastille des 
e -echten TA.MA.Ft INDIEN muss sich die 
Unterschrift s. Oriitaa befinden. 

Paria, 33, Rn« des Arehitai, in allen Apcthakan. 


Kaffee spät abends? 


Ein patent irrtes Aiukopitrpipier (matt undfUateod) D.R. P. 176 323 <U, im «in- 
fachen Sa Ix bade behandelt, prächtige bräunliche t»a blauviolcttc Bilder liefert. 

Cellofix : ist mit der einfachsten Gebrauchsanweisung 
r pllnfiv • macht die oft unzuverlässigen Tonfixir- 

v^eiiotix . bäder üb<5rflissi? 

P p|| n Tiv . ist daher das billigste Auskopierpapier 

v^euorix . durch Fortfal , dcs teuren TonbadcSi 

P pllnfi'v • liefert stets unbegrenzt haltbare, fehlcr- 

^etioiix . freie Bilder 

wir ^ nur kartonstark geliefert und macht 
QaiX . j a# Aufziehen der Bilaer unnötig. 

U-ST" Cellofix -Postkarten 

— malt und gllnaend in Paketen k 10 Stück 54) Pfennige per Paket. — 


Ausführliche Beschreibung über Celtofix bietet di« so- 
eben erschienene hochinteressante und lehrreiche 
Cellofix-Broschüre, we lche auf Verlangen jedem Ama- 
■■ ■ tcur gratis u. franko zugesandt wird. 


Kraft & Steudel, “ÄS: 

Dresden -A., Dornblüthstrasse 13. 

AUei neerkauf für öaterrelck-CJngarni Gcrry Dörffler, Ven, Gr. Neugunc 33 
It. Niederlage in Rwinlandi J. Steffen, St. Pclcntxirg, Kasaiukaja S. 1:1 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






9h. 3379. 2. 9lprit 1908. 


3IIuftritte 3 c 't ull 9- 


609 


Slllgemeine 9iotijen. 

®te Xeutfcfje Xooriften »Bereinigung fflljrt iljrc bie*. 
iSbrSflen 9tei|eflcf«llfcf)aft<n nad) Silben unb 91orb«ii. fflm 
6. 3ult beginnt In fBofel fine aJJittcImecrfaljrt, bie 17 läge 
bauert unb 38r> .ft loftet; nm 9. ?luguft ßft)t ein Gonber* 
batttpfer oon Hamburg n ad) ben feßönften 
nortoegifdien Äüfte. Wetfebauer 12 Sage, t|jTm 22(» .ft. 


9iei(fteiln«l)mer aller Stanb« ODilltommcn. 'Jtäljerco im 
Stiferatenteü biefet Kummer, G. 565. 

SBös finb JlaturiD eine?*) 9iaturu>cinc finb reine 9Jatur- 
probuCtc otjne Surfer- ober fonftigen 3uTaß. Xiefclbcrt haben 
bc*l)alb ftets einen pifanten, erfri;fd)cnbcn (EbaTattcr, entgegen 
ben angejiuterten ftlfelid) tneidien Weinen. JBoburd) 

•> Wir entnehmen blefe in»<T*fficrcube Tefinition bes Begriffe* 
»Unturroein“ einem ‘brorpeftberburd) ibreiWaturuicincbftanntcti Jrtrma 
ftonr. JPzamnteli, ftgl.Batvr. eront in ©cultabt a. &. JjSaartu. 


3 eid)nen bie 'Jlatu rtoe in« fid) aus? Xurdj anregenbe 
unb ungemein betönunlidif 9(rt, ba ifjrc natürlichen CKgen 
febaften oljnc jene bclältigenben 'Jlebenerfchdnungcn finb. 
tt»ic fie bie anberen JBeine jufolgc bes oerftärtten Wlfoljol« 
geholtes im (befolge hoben. 9laturn>cine finb unb bleiben 
be^f)alb bie ber ffiefunbljeit am juträglidiftcn Weine, ebenfo 
burd) Ihre Ueblidie ©luttic bas furrj bc* Söeinfcmtcrs er* 
freuenb, als buTd) ihre natürliche anvegettbo Wiriutig inner- 
liehe ©ollbefriebigung erjeugenb. 


Die 9len)enfraft 

eine (Eriften-tfrage. 

(to gibt tDobl faum eine Meter*, grdufamew Strafe fflr bewußt 
Ober nnb<wnht begangene Sflnben (, fehler in ber ücb*n*u»eife) als 
bie 'JleroenldjtDildte ('Jteuraftbenie). Wcti bas ÜRerortulriiD ein. 
mal erfaßt bot, ben Mit es unerbittlich teil. Weber in ber ©rbeit 
nod) im Bergungen fiiibrt er Bcfricbigung ; überallhin folgen ilim front- 
hafte Beizbarfeit unb Ber(limmuiifl, trontljafte Juretjt- unb Mngtt- 
mitSnbc, öpffnnngslPlineeit unb BcrztDeiflung bis jutn S elbftmorb- 
gebantm. Cr i(t unfähig, (einen ffieilt auf irgenb eine Huf gäbe 
fthfen, Teufen ufa».) ju lonzentrieren. 3ebe grlfiige unb törperlidjc 
Hnftrcngung, auch bie tlrinfte, bat bei iljm etne prinvolle CrtnilDunn 
unb lelbft tarpertidie Scbmcnen im (befolge. Tiefleinen llnantiehm- 
liditeiten bes tAgtid)en Cebenp, ineldje ber ffiefttnbe taum beachtet, 
geringe (berfluidie unb fonftige nichtige llrfadten reiten ben «Mcurajt- 
betitlet tu §eftiglcit itnb 3ont. Tie «emflisltimmuno tiefer Uranien 
ifl eine baitere, pcflimiitildjcT Crbcnsauffailung tuitcigenbe, ja mit- 
unter pölllg mut- unb haffnungslofe (öielancholie). Cine utiflber- 
rciitblidjc 1BfH(n»KfyvA4c zeitigt in ihnen bie imtn*tu>at)reitt>e Mngft, 
mao tnohl bas lieben noch bringen rocrbc. WirTlict) organische Scibert 
(In© beim 9!eroen!rnnten feiten, unb trot)bcm fflblt er fid) tränt unb 
elrnb. 9itdit feiten plagen ihn ‘IWagenPcritimntungen unb ?1erbauungs< 
ftöTuitgen, 1Ua*tdrtg|», Wertfdieitfurcb« ; b« flauf ift eingenommen, 
bie Pilirbcr lchu>ach unb tiaitlos. Sein Sdjlaf if t unruhig »mb Pbnc 
Crquitfung: abgeipannt unb niilbe oerläfu er ain UJiorgen fein tfager. 
Tie Qualen biejer armen rtranten finb launt ju befchreiben, unb jtc 
njfTörn gerabeju unerlrdniid) baburd). bah fte oon ihrer Umgebung. 
t>on ihren eigenen ?Innchönacn unb beiten ifreunbett nicht uer- 


ftanben, als ein gebil bete itra nie, ja fogar aio orbeitsidjeue 9J?rnfd>en 
betrachtet toerbett. 

Schon biefe tnappe Sdiitberuna teigt, baft ber 9leroenfranle fflr 
ben Vcbenstampf untauglich tft. Cr rann in bem raftEofen Wett- 
betoerb, ber heutzutage auf allen (Gebieten henridvt. nicht Schritt 
halten, er tonn ben geftetgerten Wnfprflcbcn au phnfifdje unb gelftige 
ifurrgie nicht genflgen. Unb ton tlTbritQtrflftf unb Wiberftanb»- 
fflbigleit nerfagen, pflegt (ich nid)t (eiten ber finaintellc Üiuin 
ciiuuftrllen. 

Tic gebrfliid)[i(hrn Stcrnrnturen (Hufen thalt an ber 3re, im Pie* 
Pxbirge. in Sanatorien) iinb .witraubenb unb fojtipielig. tf« bflrfte 
bohee angeveigt fein, awf ein« 

neue Heroen «I^erapie 

Mntutnetlen, welche, auf eittfctchen <BrinUpien betrtthenb, t>an ieber- 
numtt ohne jeitprcluft unb mit geringen Aoftrn 3 U fraufc an- 
geroenbet werbet» tnnn. 

Tie liur ridjtet ihr fiauptaugeumerf auf bie Sereitigung ber 
Atunburfadbe, auf bie Befreiung bcs Äflrp-ers »on ben abgelagerten 
Selbflgiftcn — burd) gejleigrrte intrazellulare rigbation unb burd) 
belfere Smflbrung. b. b- leichtere, oolltommenere Verbauung bet auf- 
genommenen Hahrung. Tic unmittelbare Soigr bauon. tfi eine 6ni- 
laftnng bes 9!ervenit>|tems etnerfeits, fowie eine heitere ttmabrang 
(itrflftigung) besfelben anbereTfeits. 

Tiefen 3«o«<* erre-icht man burdj 3 u f ll h r l, on attiuem Sauer- 
ft off in Hlulocrfomt (M*«inj*iuiniuperiiicy<l MrO,) nach eigenem 
patcnHcrien ©erfahren hergcltellt. praftt(chc Erfolge 

beltfltigen bie ‘Hidttigfeit bes Icitrnbrn (tmmbprintips, baft ber 
dttioe Saueriidff trflftig orgbierenb wirft unb auf bieie Weife 


ben gef amten stofftuctfjfel be* rrganiomu« auf« uioiiltfltigftt 
beeinflußt. 

tSinige ©rilplrlc fflr viele: tfrerr am-1. pb.il. tu Anfang ber 
ftur [ditner neroenlrnnf. (chreibt: ,.3d) bin hier auf ber Turchreile 
ned) ft. urtb nu"'d)ir mid) gern fflr eo. mit ben fo herrlidjen 

ItrapaTatcn oexforgen, fie haben mir großartige Tienfte getan, 
wofflr id) ergebenft banfe". 

Dt. mrd. cd), berichtet, bnn er mit ber Wirtung bes Mk<«, außer- 
erbeut lieft zufriebeu fei. 

Dr. mwl. L’. in ©., ber bodjgrabig neroenlcibenb mar, fdicetbt: 
..'Bitte ürrt weitere Senbung, ba id) mirtlid) pon ber ausaejeichrtetrn 
Wirtung gerabeju begeiftert bin". 

Tericlbe 91 h» einige Wochen ipflter: „9!ad)bem ich an mir bie 
iloT)flglict)teit ihrer ^rilpaTat»* gi lonftaticren Aelegmhrit hatte, 
unb mein relatiPf« ©efittben fid) fabel haf t gebelfert hat, erlaube 
id) mir ufu»‘*. 

Dr. mwl. 5 . in ©}. Schreibt un«: „ffiner meiner ©atienlen. 
Urpfcnor 3-, mar mit ?hren «Präparaten fo .gcfrlebrn , baß id> 
Sie bitte, mir ba» fflr eine? ftnr notmenbige Quantum geffllligft fdjtden 
Zit wollen. (Es banbeit fid) um eine 'Baronin o. ff»., bie an 
ichrpcrrr ©curaithrnie leibet unb bei ber id) alle» mögliche ohne 
jebett (Befolg angewattbt habe." 

Dr. me<t. >1. in (chreibt uns: ,,Ia id) birelt xounber- 
barettrfoige ju bemerten (Gelegenheit hatte, bie (ich infolge ber 
Sauerfioffbeßanblicnp ergeben haben mußten, tuill td> 
aud) hier bae «6ute refp. bas Beile fflr nteiuc ftllcntel hcrauoiuchen 
unb bitte Sie ufto." 

9tflhercn Huffchluß Uber ba>3 neue ©erfahren unb ©dl berichte enthalt 
ein ©rofpeft, ta)eld)en bas Ärztlich geleitete 3n|titut fflr Sauerfioff- 
fjcilorrfahren, Berlin *W. ll 29, Sdjönebergeritraßc 26, gratis unb 
franfo (oerfchlofien 20 ©f.) orrienbet. 




AI pacca - Silber - Essbestecke. 

Bester Ersatz für echtes Silber. 74 Besteckmuster. 

UHK Schwerversilberte Tafel geräte 


Illustrierte Preislisten durch die 

Berndorfer 

§ Metallwarenfabrik — ^jg0 ! 

Arthur Krupp ^^^ 

Niederlage Berlin, 

Leipzigerstrasse 101/102 im II. Stock. 

(V Kein Ladengeschäft. 


Kochgeschirr 


ilcui bokannn-n und n-nnmmu-rU-n Versand, 
gescbllt MB 

Paul Kobelinski, Hofl. 

Eisenach *» H. 

IMmnt luiiin crauhMour fftrmtl . nofe. 
Pfen»i<-nn4-* KorwHUim Pn-uu- von I bU.M» M. 
Auf Vanach AuswnbUotuDinjp-n *ur AhmcIii 
u. .ZnpmtM ohm- Kauf*» '.iiig. H<-j He» t< lliing 
bitt»(c«-naicr-K«i>f1t-TiiiU»-nirniU , juini(cvtMii 
firouarhi» Impfe-tl un»m i. ta«rtsmui|ucl)reib«i 


nioipr 'stt“ 

n|X|Wl Mandarinen, 
S Cltronen, 

venchiwlenL' Primeur-Gemüte.ök« 

4 Mk t.,V) gvg«n Nautinmbme. ( 446 ) 
En grua • ITviso ab ÖQ kg franco- p. Eilgut, 

A. Wibau* L Cie., Viruidkut, Algier. 


ddäckiibtaBL 

nJ.J. Weber n Lelpxlg 26 . 


PEINCIA rS! 

Digitized by 


VIOLET 


NOUVE oi P ET FUM i Der gute Tob 

Google 


iii 4 b Tnn UBd dle feloe Sitte. 
|B 1 B IUB von E it«ali t. A dlon t» ir 

Frei «2 Al. J. Weber, Lei p>lg 36 . 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Dr. Lahmann’s Nährsalz -Cacao :: :: :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz -Chocolade :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz-Extrakt :: :: 
Dr. Lahmann’s Nährsalz -Hafer -Cacao 

sind, weil ohne Zusatz schädlicher Alkalien hergestellt, 
wahrhaft gesunde Cacaopräparate, besitzen höchsten 
Nährwert, wirken blutbildend und verstopfen nicht \dzJmiJj 

Dr. Lahmann’s vegetabile Milch /,/ 

bildet der Kuhmilch zugesetzt, ein wirkliches und beim 

jüngsten Säuglinge sofort anwendbares Ersatznähr« Beim kÜHl p.t«t. 

mittel für mangelnde Muttermilch. h SdhutxmJ £ 

Dr. Lahmann’s Nährsalz-Hafer-Biskuit 

Man verlange Gratisbroschüre von den alleinigen Fabrikanten: 

HEWEL & VE ITH EN in Köln und Wien. 

Kaiserl. König). Hoflieferanten. 


Neueste Mode Formen. 


ROUSSELET 


Beste Marke. 











610 


3IIuftrirte 3eitung. 


Dir. 3379. 2. 9tpril 1908. 



Griechische Weine 


FmEPRlCARLOTT *L 


ASPIRATOR 

fcSTAUBSAUG-APPARÄT 

FÜR HÄND-U. 

\ ELEMTR. BETRIEB. ' 


öntßaamngz 

miltel ist da* ei nriff«, tmmtl 
tchmcrdos ffao? l ticAi alle U nl\tb*vu% 
(rtstchU- und Krrpcrkaare gnditk 

mit der Wurzel 


entferne** Lmitrm, ... 

der flaut R t*t itcur 
al* du tmprüriatmd 

»chmenhafle thhrdg. 
txaeLe Jichandlu ne. Im 
der bauliche Aarie* 
«i t*te hem und die Haan 
k.tufiq doch vtedv- 

Preis M. 5.50. 


r nco.. ii nenn. oa. uririm. • k* hw, 

»tJ’jsL KSSäC" 

fVdU U. r. Schröder -Schenk*, 
Itrrlin , lUsitamerntrasat 26 t- 
Pari, 1902 - Golden* IfedatUt -London 1902 


Kiste u Packung 

. frei Mir* 19.- 
l\ ab Vstirabur^. 
il IVtisbuch 
]) gratis iifranko. 


ZweipuitAlerUuMMin^: Hannover, Thcntorstr. 5. 


ist dar Nun« de« 
echten Auer 
Glühstrümpfe». 

Er varsmigt u nt*- 
gf*ft.iU Haltborfcoif mit 
enormer Leu entkräft. 
Nur acht zu haben In 
allan •InKhlif'S*" 
Qa«shältan, dia durch 
da« rat* Au*r-Lö#«n> 

Plakat erkenntlch sind. 


Peruanisches-Tannimvasser 

wird angefertigt mit Fettgehalt für trocknes 
Haar und ohne Fettgehalt für fettiges Haar. 
Beides ohne Einfluß auf die Farbe des Haares. 
Ein ideales Haarpflegemittel von überraschen- 
der Wirkung. Tausende von Anerkennungen 
aus allen I .ändern. Nur echt zu haben in 
unserer ges. gesch. Packung mit dem neben- 
stehenden Bilde. Flaschen zu M 1.75, 3.50, 
5. — und in Literflaschen zu M 9. — , in jedem 
Friseur-, Drogen- und Parfüm -Geschäft. 


Erfinder und alleinige Fabrikanten: 

E. A. Uhlmann & Co., Reichenbach i. V. 

General vertrieb für Österreich-Ungarn: 

M. Wallace, Wien 1, Kärnthnerstr. 30. 


H*cntler oder Ingenieur. wtdeher 
Muchinen-Fsbrikon n»rolmlfli* besucht, 
Jenriell lohnend. Kebenelnnshme durch 

ipfehJunit Tomohm rr Ffcchxehuiig. 

lilend. terhnl.rhrr Verlag, Ix-lpt-lg, 


öaruaihSuuer u. I'ariltona 
•mpft'.hU «ehr preu-ürdi* 


Bezirks- Anstalt Muldenhütten, Sa. 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 














®(n U»caJc 5 55 ausmiffcl 


t*i SHaQfnbdditDfrbrtt, Srrbauiinfliftiningcu tmb 
btrfit 5olaMrf4eiminaett tfl btt utiltt b*m ftemfit 
-Caling“ bcfannte taliforni'dte Snflfti'muD. 6rtn 
«tfitrnadf ift an<jrnebm, kitte SEUtrfuttfl fanit uitb bo* 
ftcbtr. Ch rtiniflt bic iDctbQuunflsiHQanf, regelt baburä 
bie iüftbauima uitb üerbürflt ’rtrutt it unb ßriunbbnt. 
„ttalifig" Itifl et Äinbfrn unb (Frto-acbffnfn btt gleichen 
toJJbltatiatn Xirnftr. 

ttur in tTtotfeflm ertflitn* pro n fHa|$t TOt, tso, 1 
IRL 1 .Ml Offanbtrtlf : s T r - rkl fwiforn. , CollfonSi 


Neues, besonder« stark ge- 
bautes Strapazier-Mode II mit 
Rücklauftaste. neuem Tasten- 
Tabulator und den vielen 
andern , dem System 
Blickenederfer eigenen Vor- 
zügen. Preis m. 2 Schriftart, 
und elegantem Verschluss- 
i kästen 27S Mk. Modell Nr.ö 
200 Mk. Nr, 7 290 Mk. 

Katalog franko. 


9h. 3379. 2. Ülpri! 1908. 


3IIu|trirte 3«tung. 


ORütt* 

fosha 


OlicUficu&iTTZiiflel 

Tßyf&efenmt 

CrUnCCe 


KNIPPERDOLLING 

bester 

klein er Wagen der WelL 


I’rojpcktc umsonst, 

Durkopp A Co. A—Q. 

BieLtUld- 


FÜR. KRANKE ZUR BEACHTUNG .. 


In letzter Zeit eiad grobe Nachabmnngen des Rperrainnsi-I'oehl aaf- 
getaucht, man gebe daher acht auf die Bezeichn bn« 


ISS POEHLl 

; Ä SPERMINUM-POEHL M 


und rertang» a»l«b««a nur in ikriginalpwrlcung de« OrgaiioU>rni{>rutiscb«i Instituts 

»" Prof. Dr. v. Poehl A Söhne. AU* ia der Literatur sngcgvbMwn 
iV'ubsfditunicca tacrvorragtnder l*rof***»n*n und Ärate öbrr dir grnuitigT Wirkung 
d**s Spsnnlnui». Poehl bei amarsilhsnia, Bammui senilis, bei übsrisMungM und 
schwerss Erkrankung«»«, wie BleichuicM (Anem.a), Rachitis. Podsgrs, ehrt«. 
Rheumatismus, Tuberkulös«», Typhus, Hsrierhran Lungen f ayoeartfitis, Fsttherr), 
tf ystsris , frUhrsitig« Schwach*, Rlchrnmarklcidm, Paralyse etc. etc. brsirtmn 
sich luiMSL-hlifUlich nur auf das ftperminum - Forhl. IJkb bf.-mimum- 1‘oehJ ist 
In sllitn Apnih»ki‘ri and arfiderai Drog.nhfindlurvg.-n n-hklllicfc. 

Preis pro nslss resp. SchncMsl k 4 Amp.. re«« SchsoMsi k 4 Clys.n Mk 
Liteistur ft brr •fsrminum - Poehl pH auf Wunsch gratis rensadt n» 
Or^anötherapeutischen Institut 

Prof. Dr. v. Poehl Sk Sohne ä 

St« Petersburg (Ku Aland). 

We höchsten Af Skh n ungrn nuf allen WeiunssielioBfen und die beeten Urteile 


mrtlisi ruscher Autoritäten. 


n\psr\ r»f C • Berlin : Kron.-n-Apolhrk.-, Dresden : IAwen- Apotheke, Frank- 
LJC|JUia. furt a. M.t Etnho ns- Apotheke, KOIn: Dom-Apotheke, Magde- 
burg: Bst»- Apotheke , München: Ludwigs- Apotheke, Wien: KngtM-AgmiEoA«. 


Bombastus 


Bombastus- Mundwasser 

schützt nachweislich vor 
Nasen- u. Rachenkatarrhen, 

»irhri Mnlico, Nr. 33 tom IR. Augu-t 
19116. K* wtmlm da üratlicbenH-iUi 
Kille berichtet. bei denen seihst alte, 
eangrwursrlte Ph-irjns- Katarrhe in 
kurser Zeit durch tivbmuch de« 
Rom basta» - Mundwassern auHhnltcn . 

Kür dis Allgemeinheit diene sur 
Erläuterung, «lass die genannt» Anrt- 
liche I- aclucitung su dm angesehen »teil 

Organen der aimlieiniscbeu IViurn- 
aehsfl gehurt. 

Au«*crdem wird uns Arstlicherseit« 
berichtet sun t-rfolgreiclu-r Anwendung 
«len BomlMntus-Mundwannen gegf' 
di» saure Reaktion des S|Niefceis bei 

Zuckerkrank»*. 

Vorheujon ist bekanntlich, ange- 
nehmer und Hehler als Heiles! 

Dev CMCMMlk des Bomhaalu*- 
Wnndwia-'iT» «rrxeugt und erhall auch 
mit Hicberiwit frische«, gesunde« 
Atam, tiurnmien Speichel und scfidno 
weites Zahne. 

Gans ihn liehe Vorteile bietet d«*r 
Ofbnmcb ron 

liomhe.lii.-Zwhnrrrmn oder 
Bomhaslun-Mosdplllra »"»ie 
Bo m baut ut-Zahnpul ver. 

Ca. 4000 deutsche Arzte, Zshnir rte 
und andere hervorrsgende Factimknner 

haben geprüft r d TwZ?. 

Nimkrit und Eterllitai iinerrcichv-n 
B«>tnlja»tu»-rrApnralp. 

Zu haben in Apotheken, Drogerien, 
Parfbmcrien, besser. KHaeurgeschZft. 

Wo nicht, liefern direkt die 
Bombe ihn -Werke, Petschsppel- Oesede« 
Man fordr-r* nur Bombasins- Kr - 
seugnitac und weite alles Andere ent- 
sebieden gurtack. 


fieitfaben bes Sofferbaues. 

3um 6dbrtunterri(^t, für ben B»rbraucf) tn ber präzis uttb al* 
l'ttrf) für ^rad)fc^ulcn oon C. St^iffmantt, ©tmlngenttur unb Cb«rUI)TPT 
am lertjnifum ber freien fconfeftabt Bremen. ®Iil 805 in ben Seit 
gfbruetten u. 8 tafeln ttbbilbgn. 0n OriginaUcmenb. 7 'JJforf 50 Bf. 

33 alaflsbu^anblung doti 3 . 3 . 5 Be&ei, £cipjig 26 . 


bevorzug tef habrikrt 

S . Wolf Mainz. 

Gegründet 18k 1. 

A eiteste deutsche Schuhmarke. 




Küster Ferry & Co. nscu. 

franktairt a. Molo 1. 

Fngl.Tennlt-Vhllrrr 11.-. I2Ji0, 15^0-66.- 


^Emprrwt mad TonigllchfrSrhilarrM . 29 - 
haiuplon I« Sr hlkger Bl . 12,60(0. üfiOO uwk ) 
Trnalw-Billr bc «. M. 9.50, 12.-. 13.60, 14.50. 16.- 
Tcnnle-VMi*. TfanL*II«tzpft>*t«*, -Sr h ihr, 
KrhlBger n. Bill* alle bekaant. u. best. Marken. 
JUuttx. Preisliaus gratis u. frei. B».rhr»lhung mit SpIrlOldplao u. «1c ut«ckrs Regel* Al.UCO 


Cap.|talaslage eraielt man durrh 
Kauf einer Sende bei der teil 1052 
bettebsaden Allgemeinen Renten- 
CapitaU und Loöcnseeniclierungt- 

bank Teutonia in £ilpztg 

Vermögen Ende 1S07 o> o 
Millionen Mark. 
OM lebet» linglichs Jabresrrnt* 
betragt s. R. für «irren e& j Ihrigen 
Merrn 10,95° ~ Wr «tuen 76) Ahr 
16.45“/, der idnlage. 

Heu: Sofort beginnende Beriten 
mit Cgpltslrttckgewkhr In Todes- 
fsJlel ProepMt« kostenfrei. 


Seidel s Naumann Dresden 


Verlag von J. J. Weber in Leipzig ZG 9Bebers 

Meine Erinnerungen 3 Huflricrtt £lUIÖlliid)Cr 


Irlrt Bin il li Iriiana griniri. 


VHithpflf 71 tlrnninflrti Ob« Öir Tll tf irrt 
wifllftlllw fl uom sdiflufn uttb bei 


-ttftifvtii. i^oft notn gdiöTttn nttb brr 
MurtU oon 9Jab« tt^fdtjj. Tritt*, oct. 
mehrt* ii.orrbrlfen* Duft. 3 Warf B0 «f. 


Xramatutgic. tS&SS 3 S! 13 i 

o*rb*i[crt* Wufliiflc. 4 altart. 


soino Briofo an mich 


Tritte wutia ««, rollitanbm nru beaTbrittt 
otm I*r. JRubolf 8t»[tr. 8®tait50 1tf 


Pnlt» 1 Auflag», lut drr PoriHUbQtt» M«n- 
ii>-l««ohnsund ei nsm Kakai mit», t’rrtf 4 Mk. 
r iO l'lg., in Lrinwaad grbundrn (j .Mark. 


8f<rlofl oon 3. 3.fBeber, L'ripjiflSH. 


Excelsior-Ptghrrad-WprkgGgbrConrddsPdfzQrG.ardndgnburg^H. 


Digitized by 


Qi« eirtftge.bygtentscri vollkommene. m Anlage undBetneb billigste 

Heizung für das Einfamilienhaus 

Ist dt« verbesserte Central iufihp««un* 

Jn J«de 9 auch Alle- HduS IgicM e«nzubstJ«n _ Mar verlange Prospekt. 
SchwarihauuifSptfeck^rAe^Nachf CmkM Frankfurt-? M. 


THE OH 0 STATE UN VERS TY 


Groyen & Richtmann, Köln. 

Königlich Rumänische Hoflieferanten. 

Filiale Berlin, Leipziger Strasse 29 , Ecke Friedrichetr. 


tofj) 















612 


3 IIu[tritlc 3 «itung. 


9lt 3379. 2. 9lpril 1908 



' LLHGLir\ 

tf&iTnoL ■ TnBisiTLä. 

i a rt nm nuwm . ***j im , 

a m dma bnu& ki 


Kirstens Heissluft 


Pump-Motoren 


■Släasjw, 


££'£*535 


PreusseÄ&Leipzig 

M bi it'^i’-'Kciriüii^irHascii ifurj 


derzeit 


7, ‘DmmaaHiifirradmrif 

'RmhenbmihiYChrmnitL 


KEIN ERMÜDEN BEI LÄNGEREM 
GEHEN! 


,WOOD*MILNE’ 


Gegründet 

1872. 


Otto Weber’s Trauermagazin 

Berlin W., Ecke Mohrenstrasse 45, Markgrafenstrasse Gendarmenmarkt 

farbig gekleidet eintrat, in vollständiger Trauerkleidung Verla*««". 

Elegante Promenaden- und Gesellschafts -Toiletten 

Grosser Vorrat in schwarzen Gesellschafts- u,Stras$enkleidern. Blusen, Kleiderröcke etc. 

Infolg»- Ermä&sigung <i.r Seid, npn i>.- werden auch ineU-rwcis. garantierte schwarze Seidenstoffe preiswert sJinepcljei 


3ln3cigcn 


Carl Kästner. 

Action- Gesellschaft " 

»1 Leipzig, 


finöeit burd) 6t« feit 1843 all* 
roöd)<ntUd) in ficipjig erfthFinenbe 
„3ltujtrirte 3«ihntfl“ bie roeitejte 
unb ujirflamfte ‘üeibreitung. Tie 
3nffrtion$gebül)r betragt ftlr bic 
einfpaltige 91onparriUcjjcile ober 
bereu fRaum 1 9)tarl 50 ^Jf. Tie 
3nferate toerben in 6er 9le<t)l» 
|d}reibung Der ^udjbaidercien 
beutfdjer «Sprache gcjfHt, fofem 
bei ber SJejtclhmß ausbrütf- 
lid) eine aubere G<hreibu>«tje oer* 
Iniißt tuirb, unb gelangen, roch« 
bic (Ein feilt ung bt& Blittu>od> früh 
erfolgt, in ber Flegel inörractjt Tage 
banmd) eridjcincitbcu 9lumm«$ur 
»ufnalpuc. ffflt einen befti turnte« 
«fllatj, toirb feine (Garantie über- 
nommen. 3nj«rtiousb«bi»if|ungni 
unb ^ßrobenummcT auf SBimjidj. 

ö<fd)qft*ften< ber 
3llu ftrirten 3ritung in fietpjtg. 

(3. 3. Heber ) 


D ü rf»r» du»<h vpn 

DIABETIKERN 

genossen »*«rd«n. 


Inhalt: 

50TRBIETTEN 


gogr. 1846 . 

Spezialfabrik fü r Paiuertchrinke all. Art 
Trwor-u. Safe-Anlagen. Stahlkammern «t«. 

neuester, unüb*rtmffet»*T Knn.»tmktinn. 

[ipirt «ich alles Linden. «> 

Kataloge gratis und franko. 


SENSATIONELL • NICHT TEURER ALS EIN FAHRRAD • Pnislitta intll. 


mV Hi* 1 i i(ikiii i'ii g ) 

ftjfaiH-ll.su.-hor. Kr» fa 

J- F. BECKER, Canoefabhk u. Werft, Glücks bürg (0.) 

CANOES, MOTORBOOTE, SEGELBOOTE, RUDERBOOTE. 


( — po Fahrbare u. feststehende 

IT Winden 

* i r Dampf- u elektriochen 

Fördermaschinen 
Dampf- und Handkräne 


jeder Art 

bauen öl.« Speii.-ditlt 


’örtner. ^ 

. *>ochsiee 


Über 5800 Stück geliefert. 

ftepesrhe: Xaeker Pumpenrahrtk ' hrmniti. 


KIRSTEN & C0. f DRESDEN 35' 

L WOTOREN FABRIK ’1 


Cichorien* 

Darren und Cichorlonlabrikeii bauen 

Ernst Förster & Co., Magdebnrg-Neostadt 


Spezialität; Pumpen Jeder Art für elektrischen Betrieb. 

J. E. Naeher, Maschinenfabrik, Chemnitz, Sachs., lkckerstr. 


von den Offerten unserer 
Inserenten upter Bezug- 
nahme auf die Leipziger 
„Illuetrirte Zeitung“ gefäl- 
ligst recht Ausgiebigen Ge- 
brauch machen zu wellen. 


Wan lord . gratis Bronr hür* HM Ober Vanrrrtun* Tun Rand 
US«, tu Mauersteinen, IWehetaguLn, Planen , RAbren etc. 


oon Genuas Daimnberg. 3 u)*tt* . prrmebrte unb oc 
bewerte -iluf löge. SMt tl ‘tofeln fCbbitbungm. SnCrlpbu 

Irtnrnbanb 4 Start. Berta« no« 3 . 3 . TBebrr ta «dort« » 


Glas-Stereoskope 


«c»n Sie Bl« SUbl out de-n au tum «tisch uirtaberca 
Wood-Milne Gummi- AbaJM-ten vet »8m lamra. Pi«*, 
* dt bekannte engliathe Fabrikat verhindert auch das 
Sdiipflaufen des Aboatzet und jiebt prüfte Enpamime, 
da vienaal so cLueriiaf t wia .ndrrr Abäitrc. Ein Venndi 
gvaüirt zur ÜWac Mf ag. Überm 11 erhältlich uod iü r 
Eapv* V9a uraemn Vertreter 
Eduard L. Hermann. Berlin C. , AJetandenlr. 13. 


ftür bie Webaltion perantroortlict) Jiarl Süilte, für ben Onfnratcnttil ®mft flJledfl; beibe in Ceipjig. 

PtmfTal.fleptaifntant ber .DDefTtrUlm ;trtmno“ tflr ßlerrrttb- Ungarn : ül. Voxfoniil. TOIen IX.. ftörlaallr fi; fflr 


Digitizetf'ß^O'Ö'ÖgtC' 


tatvnieM tmb 3 rlnnb: 5 . ®. Broujnc Ütb. 


^ flau» gebe, Tmd unb »erlag oon 3 . 3 . TSrbn in ßetpjtg. 
Lr ßnatiMOt’; n^-^(bffMe(i|liria ocrantinortlid): Wobert IRobr, Stirn L 

Ütb., ffDvrrtintig Cffice, ira Cucm fllclnrin Street, Üonban r. c. 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 














Boppard am Rhein 


Luftkurort und Bad. »583 Einwohner. 


«1 


Am Rhein, im Rhein, 
da wachsen untre Reben. 
Gesegnet »ei der Rhein. 


Burg Rottland 

Ein rheinisches Weinhaus im Besitze der Firma 

Gebrüder Schleif, Rüdesheim 


Weinbau und Weingrosshandel. 


W er auf den prächtigen Salondampfem 
die herrliche Rhein fahrt von Köln bis 


V Y die herrliche Rhein fahrt von Köln bis 
Mainz unternommen und dabei die von 
Sagen umwobenen Burgen und Ruinen zu 
beiden Ufern des Rheinstromes an seinem 
Auge hat vorüberzichcn lassen, dem wird 
gewiss die sich aus den Weinbergen ein- 
gangs der Stadt Rüdesheim stolz erhebende 
„Burg Rottland“ aufgefallen sein. 

Dieselbe wurde zu Anfang des Jahrhun- 
derts von der Firma Gebrüder Schleif, 

Wein Produzenten, im Burgstil neu er* 
richtet und gewährt in ihrer originellen 1 
Bauart einen prächtigen, durch ihre Türme 
und Zinnen weithin glänzenden Anblick. 

Sie gereicht nicht nur dem Panorama der 
Stadt zu einer Zierde, sondern dürfte auch 
als Sehenswürdigkeit in bezug auf ihre 
Einrichtung zum Grossbetriebe des Weinhandels einzig dastehen. 

Die umfangreichen, etagenweise gebauten Doppelkeller enthalten 
Fass an Fass gereiht gewaltige Mengen des edlen Rebensaftes, teils 
eigenen Wachstums der Firma, teils aus Weingütern des Rhein- 
gaus, der Nahe und der Pfalz usw, und der Besucher hebt staunend 
seinen Blick zu dem mächtigen Riesenfasse empor, welches nicht 
weniger als 50,000 Liter Wein in seinem Bauche birgt — Die 


. hochgestochenen, in Tonnengewölbe aus- 

geführten Keller sind durch einen Aufzug 
miteinander verbunden und es läuft von der 
untersten Kellersohle ein 30 Meter langer 
Tunnel direkt auf das Bahngeleise aus, 
so den Anschluss an das Bahnnetz ver- 
mittelnd, durch welche Einrichtung die 
Firma — übrigens als einzige am Platze - 
den Vorteil geniesst, ihre Güter direkt auf 
ihrem Grund und Boden in und aus den 
Waggons zu laden. 

Die zahlreichen Besucher der Kellereien, 
Freunde und Gönner des Hauses, sind 
des Lobes voll über die praktischen Ein- 
richtungen des Betriebes. 

Die Firma wurde im Jahre 1864 gegründet 
und hat sich aus bescheidenen Anfängen 
zu einer der ersten des Rheinlandes empor- 
gearbeitet Die jetzigen Inhaber, Heinrich Schleif und Konsul 
Fritz Schleif, die einzigen Träger dieses Namens am Platze, haben 
es verstanden, der Firma einen guten Klang im In- und Auslande 
zu verschaffen, und erstrecken sich ihre Verbindungen heute über 
die ganze Welt In London und Newyork besitzt die Firma eigene 
Häuser, am Export nach Russland, Skandinavien, Mexico, Brasilien, 
Argentinien, Japan und China ist sie in erster Linie beteiligt 


Kurhaus Marienberg 


zu Boppard am Rhein. 

^ Wasserheilanstalt^ 

Leit. Ar/t : San.-Rit Dr. C. E. Hoeitermann. 

^ Schönste klimatisch sehr begünstigte ('legend des Rheitttales. Das ein« Jahr geöffnet. 
Elektrische Beleuchtung. Zentralheizung. 7 weck massigste Einrichtungen für Kranke. 
Angenehmer Aufenthalt für Erholungsbedürftige. Geisteskranke ausgeschlossen. 

Ausführt (eher Prospekt durch die Verwaltung. 


Boppard a. Rh. Station der linksrheinischen Eisenbahn, 20 km oberhalb Coblenz, Kreis $LQoar. Ausgangspunkt der hochinteressanten Oebirgsbahn 
- rr Boppard-Casteltaun. Anlandestelle der Köln-Düsseldorfer und Niederländ. Dampfschiffgesellschaften. Motorbootfahrten nach den l»enachbarten Plätzen. 

Ausgezeichnet durch seine hervorragend schöne Lage, prächtige waldreiche Umgebung mit ausgedehnten, gut unterhaltenen Spazierwegen. Vorzügliches Klima. 
Massige Steuern und angenehme Lebensverhältnisse, Kirchen aller Konfessionen. Gymnasium und höhere Töchterschulen, viele Pensionate. Berühmte Aussichtspunkte 
Vierseenplatz, EJfenley etc. Schwimm- und Zellenbäder im Rhein, Kahnfahrten, Tennis. Leistungsfähige Oeschäfte aller Art Fremdenfrequenz etwa 7500 Personen im Jahr. 

Empfehlenswerte Motels in BOPPARD am Rhein: <$S5>&$S5)Q I <£85> 


Hotel Spiegel 

Ältestes Haus I. Ranges am Platze 

mit allem Komfort der Neuzeit eingerichtet 

Unmittelbar am Rhein gelegen ! 

Bei längerem Aufenthalt Pension. 

Telephon Nr. 5. Auto-Garage. 

Besitzer: Jo». Hoegg 

Weingutsbesitzer und Weinhandlung. 


Hotel Bergschlösschen. SSÄI«? 


Bellevue und Rhein-Hotel Hotel zum Hirsch 


Haus I. Ranges. Grösstes Hotel in Boppard 

enthaltend 70 Zimmer und Salons mit 100 Betten. 

Einziges Hotel mit Garten am Rhein, grösste gedeckte Terrasse. 

B«( renommierte Küche tind feine Weine eigenen Ocwich«! 
m missigen Preisen. Prämiiert in Düsseldorf und Paris. 

Lese-, Musiksaal und Damen-Salon. Bäder. Zimmer von 2 MIc. an 
aufwärtsund Pension von 5 bis 8 Mk. Jagdgelegenheit. Auto-Garage. 
Telephon Nr. 2 Joa. Breitbach, Eigentümer. 


Haus [. Ranges. Direkt am Rhein und der 
prächtigen Rheinpromenade gelegen 
mit hübschen gedeckten Terrassen. 

50 Zimmer mit 60 Betten von M. 2* bis zu M. 4.* 

Pension 

bei mindestens 5 tägigem Aufenthalt von M. 5.50 
bis zu M.8.- je nach Lage u. Grösse des Zimmers. 

Lese- und Badezimmer. — Auto -Garage. 


n. 10 Minuten vom Bahnhof. Direkt am Walde im Mühltal. Mrrrlichr Aussicht auf die Stadt und dm Rhein. | — Vnnrfwl 

4.— an. Vorzügliche Küche. Weine eigenen Wachstums. Solide Preise. Telephon Nr. 52. — Besitzer: LUlCIlZ IVUlirüU« 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Bad -Neuenahr 

Hotel Germania 

Kurpension 1. Ranges im Mittel- 
punkt des Bades. Grosser Garten, 
freie Lage. Pension von 7 Mk. an. 
lllustr, Prospekte gratis u. franko. 
Fernsprecher Nr. 3. 

Besitzer Hch. Seckler. 

Bad -Neuenahr 

Palast-Hotel 

Haus I. Ranges, 

2 Minuten von den Kuranlagen. 
Garten. Garage. Teleph. Nr. 46. 
Besitzet P. Schlagwein. 


GRAND HOTEL ROYAL 

Bonn am Rhein 

Einziges Hotel ersten Ranges am Platze. 1905/6 vollständig umgebaut 
und mit allem Komfort eingerichtet 

Erstklassiges Restaurant Ungarische Hauskapelle. 

F. C Eisenmenger, Direktor. 


PAUL STILLER :: ITwÄÄ; 

Rüdesheim im Rheingau 

Reelle und erstklassige Bezugsquelle für selbstgekelterte Rheinweine. 


Der „Allgemeine 
Mosel-Verein“ 

hit den Zweck, den Besuch de» herr- 
lichen MoselUle« zwischen Trier 
und Coblcnz zu heben und annehm- 
licher zu machen, durch Erleichterunjr 
der VerkehrsverhJUtnisse, Wefebezcich- 
nung, Herstellung von Aussichtspunkten 
und Ruheplatz« dt. etc. Auch lut der- 
selbe es sich zur besondem Aufgabe 
gemacht, das charakteristische Land- 
schahsbild der Mosel vor Verunstaltung 
durch geschmacklose Neu- und Um- 
bauten zu bewahren sowie für Erhaltung 
historisch oder architektonisch wertvoller 
Bauten einzutreten. 

Auskünfte erteilt der Schriftführer des 
Vereins Franz Hoff in Alt n in Cochem 
an der Mosel. 


Hotel 

Königliches 

Kurhaus 


Bad-Neuenahr: Kurhotel 


Hotel 
Kohlhaas 1 

In 

Mayen 

Inh.: Franz Reiff 

Erstes und ältestes 
1 Hotel am Platze. « 

Altrenommierte 

Weinhandlung. 

Pension. Auto-Ga- | 
rage. Telephon 12. 


Kii r htim Erstes Haus am Platze 

KurliailS Altrenommierte 

' 200 Zimmer und Salons. Dampfheizung. Elektr. Licht Personen -Aufzug. Weinhandlung. 

Einziges Hotel in Verbindung mit den Thermalbädern Neuenahrs. Auf 
° f ) Wunsch Pension von Mk. 8.— bis Mk. 10.— Bei Anfang und Ende der | l ^^A“ t * < ^‘ 
Saison Preisermässigung. uaoaoooaoAO Man verlange gefälligst Prospekt ^ c ep 011 * 

F. Seebold, Hofrestaurateur, Pächter 

^ i\l früher im Palmengarten Frankfurt a. M. vL/vS-f — 

Bad-Neuenahr Aachener Kaiserbrunnen. Bad-Neuenahr. 

Hotel und Pension Kaiserhof « ,„»1 . pi 

:: Tipp Topp in jeder Beziehung. :: = = Rhein- und Mosel- Weine = lirancl flOtel TlOra 

. Jacob Hütwohi — i™ — 

^ nr: I Steeßf bei Bacharach am Rhein vorzugter, ruhiger Lage für Zucker-, Magen-, 

Run .\JpliariQnf* Ä Leber-, Gallenstein-, Nieren- usw. Kranke. 

DdU ■ IN eu enan r Bahn, und SdiifM»t»n Bacharach Zentralheizung, Personenaufzng. Bäder alter 

Hotel u. Pension Hohenzollern Weinbau und Weingroßhandel ::: ::: Art, Fangobehandlung usw. ::: :: 

, _ t . , ... Hoflieferant — Lieferant der Deutschen El*rnibahn-Speiscwagcii-Oc»cll«h«ft und g-_: ,, 1 1 * 

in schöner, freier Lage gegenüber dem de* Norddeutsch« Lloyd in Bremen. Feinste und kurgemasse Küche. Moderner 

Kurgarten, Bädern u. Quellen. 1905 ne« Berlin, S.W. 11, Hamburg, London, S. E. Komfort. Auto-Garage, lllustr. Prospekte 

erbaut und mit allen modernen Einrich- Köniwriizcrstraße7s. Qrimm 13 . 41 , st.TTionus* Street. gratis und franko durch den Eigentümer: 

tungen versehen. 40 Zimmer u. Salons, Brüasel, i 2 ,RueS<c.CatWrine. Basel, Anchenvomadt 52 . p Srhrna*rli»r 

Pension von 7M. an. G.Födi sch, Besitzer. Probierstube in Steeg. — Besichtigung der Kellereien gern gestattet 1 < 


Steeg bei Bacharach am Rhein 

Bahn- und Schiffstation Bacharach 

Weinbau und Weingroßhandel 

Hoflieferant — Lieferant der Deutschen Ei*enbalin-Speisewagen-Oe»ell«haft und 
des Norddeutsch« Lloyd in Bremen. 

Berlin, S.W. 11, Hamburg, London, S. E. 

Kf>nigßr»t/er<.t rafte 75. Grimm 13. 41, St.Tliomas’* Street. 

Brüssel, 12, Rue S<c. CalWrine. Basel, Acschenvorsüdt 52. 
Probierstube in Steeg. — Besichtigung der Kellereien gern gestattet 


Bestrenommiertes Kur-Etablissement in be- 
vorzugter, ruhiger Lage für Zucker-, Magen-, 
Leber-, Gallenstein-, Nieren- usw. Kranke. 
Zentralheizung, Personenaufzug. Bäder alter 
::: ::: Art, Fangobehandlung usw. ::: ::: 

Feinste und kurgemasse Küche. Moderner 
Komfort. Auto-Garage, lllustr. Prospekte 
gratis und franko durch den Eigentümer: 

Franz Schroeder. 


TRIER (Mosel) 


Hotel Carl Schroeder. 

Erstklassiges, bestrenommiertes 
Hotel in schönster, freier und 
gesündester Lage; in direkter 
Nähe der Bäd er undT rinkh allen. 
Annähernd 100 Zimmer mit 
Salons und Balkons. Zimmer 
mit Pension inkl. elektr. Be- 
leuchtung, Zentralheizung 7 bis 
10 Mark pro Tag. Moderne 
Gesellschaft* räume. Anerkannt 
feinste kurgemäße Küche. Bäder 
im Hause. Mehrere Morgen 
gro ßeParkan lagen umgeben das 
Hotel. Omnibus am Bahnhof, 
lllustr. Broschüre giat. u. frank. 
Garage. — Fernruf 21. 


HOTEL REICHSHOF 


Haus I. Ranges 

Prachtbau, gegenüber dem 
Haupt- u. Moselbahnhof, in der 
Nähe der Sehenswürdigkeiten 

Weinhandlung :: 
Eigene Kellerei :: 
Wein-Restaurant 
Bier - Restaurant 
Terrasse :: :: :: 

Dir.: Otto Walther* 


l6Ehrcnprtl»e,*ölil. Ü. «Hb. Medaille. 

Nach ärztlicher Vorschrift zu- 
bereitet 

Alleiniger Fabrikant: 

Josef Kohlhaas, 

Hoflieferant, 

Bad -Neuenahr. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Die führende Ausstellung 1908 ist die 

Hessische Landes-Ausstellung 
für freie und angewandte Kunst 

in Darm stadt 

unter dem Protektorat Sr. Kgl. Hoheit des Grossherzogs. 

Gemälde :: Skulpturen :: Werke der Architektur 
Raumkunst :: Kunstgewerbe. 

Täglich Konzerte, ausgeführt von bedeutenden Kapellen. 

Vom 23. Mai bis Ende Oktober 1908. 


,U. H . 


PALAST- HOTEL 


WIESBADEN 


Hotel allerersten Ranges 


Vorzüglich eingerichtetes 
Kochbrunnen • Badhaus 


Hervorragende Gesellschaftsräumc 
Wintergarten 

Sanitäre Anlage 
neuester Errungenschaft 

ooo 


Abgeschlossene Appartements. (Salon, 
Schlaf-, Privat-, Badezimmer mit Süss- und 
Kochbrunnenwasser). In jedem Schlafzim- 
mer Waschtische mit fliessendem kalten und 
warmen Wasser. Otis- Lifts. Haustelephon 
in jedem Zimmer. Reichstelephon in jedem 
Salon. Telegraph im Hotel, Eigene Dampf- 
wäscherei. Stationäre Vacuum-Cleaner- An- 
lage. Feinste Küche. Auserlesenste Weine. 

Pension. Telephon Nr. 65 

Restaurant allerersten Ranges 


Alle Bäder des Palast- Hotels werden direkt aus dem „Koch brun nen“ gespeist — Grosser 
Kaltwasser-Behandlungsraum mit den modernsten Apparaten. — Kohlensäure-, Licht-, Wild-, 
Dunst-, Frei stand- Bäder. — Fango-Behandlung. 









Digitized by Google 


7 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Klimatisch bevorzugtester Kuror 
Deutschlands, gegenüber dem weit* 
bekannten Siebengebirge wunder- 
bar gelegen, überragt von der 
herrli chen Burgruine. 

Schönster Platz am 

Rhein. J 

„Gartenstadt 44 (| 

mit ca. 





^ Mt % ^ Kohlensäurereiche 

r <y Stahl(]ueUa Tafelwasser* 

versand. Trink- und Badc- 
^p] 1 kuren. Kurpark mit Kurhaus. 

Arzte, ö Sanatorien. — Elegante Hotels 
v and viele Pensionen. Fünf katholische, nrei cvan- 

gelische, eine englische Kirche. Zwei städtische 
Krankenhäuser. Apotheken, Laboratorien für NahrungS- 
^ \ mittel - 1 ntersuchungen. Höhere BildungsanstaltCU für Knaben 

A i | % \ iPldagogium, Hubcrtmum) und Mädchen. Vollendetste Hygiene 

^ (Kanalisation, Wasserleitung, Gas, elektrisch« Licht U. 5, w.). 

. ' gpP Nur 90 Prozent Steuer. 

Ca - :! 11,11 großartige Rheinanlagen, Dampfschiffstation und Station der 

linksrheinischen Eisenbahn. Trambahn nach Bonn (Universität) und Mehlem 
|||||PP^ (Slcbcngebirge). Vorzügliche Droschken. Müdester Winter. Unerschöpfliche Falle 
war entrück endstex Spaziergänge in riehst er Umgebung (Kottenfont). Ausgangspunkt der 

Touren in» Siebengebirge, Ahrtal und Eifel etc. Keine Fabriken. Daher ist Bad Godesberg 
als Kuraufenthalt für Leidende, Ruhe- und Erholungsbedürftige wie als dauernder Ruhesitz für 
Rentner und Pensionäre der bcstgccignwtc Platz des Rheins. 

Alle Auskunft durch den Verkehrs -Verein Bad Godesberg, 


HOTEL FÜRSTENBERG 

□ □□□□□□ocidod REMAGEN AM RHEIN □□□□□□□□□□□□ 



Schönste Terrasse am Rhein. Grosse Säle. Vorzügliche Haus- Kapelle. 
Park. Liwn -Tennis. Elektrische Ladestation für Automobile. Garage. 
Benzinstation. Elegante schnelle Dampfmotorjacht „FÜ RSTENBERG“. 


Digitized by 


Google 



Otto Caracciolo & Co. 

Weingrosshandlung 
Remagen am Rhein 


Gegründet 1838 

□GQODQOa 
oaoaa 
a □ 


Rhein- und Moselweine 

□□□□□□□□□□ Spezialität: □□□□□□oooo 

° 1904" Hochgewächse ° 

□ □ 

□ aus ersten Gütern der Mosel □ 

□ □ 

a der Saar und des Rheingaus ° 

□ □ 

□ □ 
□□aaonaaooanaooaaaaaaaoDanDDaaoa 

Um Besichtigung der grossen Kellereien wird gebeten. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









Aachen. 

ooo 

oo 

Union-Hotel 

Am Hauptbahnhof 

Hotel I. Ranges 

Eigentümer Carl Hoyer. 



BONN 

Im Krug zum 
grünen Kranze 

Koblenzer Sir. 37 
Fernsprecher J9J 

Vornehmes Bier- u. 
Wein- Restaurant 

bestens empfohlen 
Rhein«, Mosel- und Rol- 
lt weine enter Hauser t: 

Manchen«- Spztcn 
Dortmunder Kronen 
Pilsener Urquell 

Speisen der Saison 

Reich bft.lt! gt Abcnd pla ttca 
Dia« 

Verschiedene gemütliche 
Silchen für rfixtazeiten, 
Festlichkeiten, Vereine u. 
Versammlungen uiw. :: . 


Stadt. Handels -Hochschule Cöln. 

<11 • Der Zweck der Hochschule ist: erwachsenen jungen Leuten, die sich dem kauf- 
männischen Berufe widmen, eine vertiefte allgemeine und kaufmännische Bildung 
zu vermitteln sowie angehenden Handclsschullehrem Gelegenheit zur Erlangung 
der erforderlichen Fachbildung zu geben. 

r|* o | Die Drucksachen (Lehrplan Zulassungsbedingungen usw.) versendet das Sekretariat, 
Claudiusstraße 1; weitere Auskunft erteilt der Studiendirektor: Professor Dr. Eckert 

Bonn, Hotel z.goldenen Stern 

Haus I. Ranges mit allem Komfort der Neuzeit eingerichtet 
oye * Besitzer; Josef Haupt. 


Philipp Goebel 

Gegründet 1840 Wiesbaden Gegründet 1840 

Weingutsbesitzer und Weingrosshandlung 

— Spezialität: Rhein- und Moselweine - 

Lieferant des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg -Amerika Linie 

— Größte Weinkellerei Wiesbadens — 

Export nach allen Weltteilen 3: :: 


|*l. Frbr. Yon Ekbcvdwf» 1*12 hkr rauhtet. 

Gasthof 

zum „wirklichen 
kühlen Grunde“ 

empfiehlt sich allen Besuchern 
von^RÄ nfgswi nter bestens. 

Herrlichste Lage am Fusse des 
Petereberges, dicht am Walde, 
50ar grosser Oarten. Vorzügliche 
Speisen u, Qetränkc, absolut reine * 
weine eigenen Wachstums. Volle 
Pension M. 5.—* Logis inkl. Früh- 
stück M.^.SO. Bestens empfohlen. 

Besitzer; Frz. Trimborn. 1 





Meisenheim a /Gian 

Preuss. Kreisstadt — Station der strateg. 
Linie Münster a. St — Saarbrücken. 



Nihe den Badeorten Kreuz* 
firneh und MOnater a. St. 

Luidsduftlicli rcizwid ge- 
legen, an schönst« Stelle 
des lieblichen Glantales. 
— Viele Sehenswürdigkeiten 
aJtertü m lieber Baukunst. . Im 
Mausoleum der doinartigera 
Schlosskirche ruhen +1 wit- 
tclsbachcr, worunter der Be- 
gründer der Wittelsbacher 
Linie. Berühmtes Renaissa nce- 
Denkmal des Herzogs Wolf- 
garig und Anna von Hessen, 
Tochter Philipps des Gross- 
mütigeri. 

Ab Erholungsort ist M eisen - 


R . letU • *** heim sehr g<xign ct. Oute V«- 

■’jMetter pflegung in Hotels und Gast- 

häusern ni massigen Freisen. 

Nähere Auskunft durch die Stadtverwaltung 
und den Kaufmännischen Verein. 


Man verlange Preisliste und Proben 


Aachen 

Weltbekannter Kur- und Badeort 

Saison das ganze Jahr 

Berühmte heisse Kochsalz-Schwefelquellen 37, 2°, 73,4°C Reiz- 
volle, waldreiche Umgebung. Unübertroffene Heilwirkung bei 

Gicht, Rheumatismus, 

Krankheiten des Blutes, Nervensystems und der 
Atmungsorgane. Prospekte unentgeltlich. 

Der Kurdlrcktor. 



Dr. von EhrenwaH'sche 
Kuranstalt in Ahrweiler 

(Rhein provinz) 

Station der linksrheinischen Bahn. 

In prachtvoll« landschaftlich« Umgehung des 
Ahrtzln gelegene und mit allen Hülftmitteln der 
■modernen Nervenheilkunde au »gestattete 

Heilanstalt 

für Nerven- und Gemütsleidende 

verbunden mit Institut tür physikalische Heilmethoden. 

Schwimmbad, Wellenbad«, Turn- und Arbeit*- 
sile für Beschäftigt] ng»thrraptt — alle Arten fladrr 
und Einrichtungen für elektrisches Heilverfahren. — 
ArealgrAßc 430 Morgen. — 5 Arzte. 

Illustrierte Prospekte auf Verlangen. ~ 

Sanltltsrat Dr. von Ehrenwall, 
dirigierend« Arzt. 

Dr. Baumnnn, Oberarzt. Dr. Mörcticn, Oberarzt. 


Bad Salzig Hof gut Grenzau -Westerwald 

tun Rhein, zw lachen Boppard und 


am Rhein, zw lachen Boppard und 
St. Goar. Bahnstation für Peraonen- 
lügej für Schnellzüge Boppard (5 Ina). 

AI kalisch - muriatisch - su I- 
fatische Thermal-Quellen. 

Wirksam bd Katarrhen d« Luftwege, bei 
Darm- wie Magen-Katarrhen mit abnormer 
S4urebildung, bei chronischer Anacmic, 
Skrofulöse und Arteriosklerose, bei 
Leber- und Gallenleiden, bei aller Stoff- 
wechsel - Erkrankungen, besonders bei 
Gicht und Rheumatismus durch seine 

• — hamaiurelösenden Salze. ~ 

Herrliehe Lage, unmittelbar am Rhein an 
der Eisenbahnlinie Koblenz - Bingerbrück. 
4a einem anmutiger Seitentalc, grenzend 
an den Boppard« Stadtwald. 

Kurhotel 

mit modernen Einrichtungen. — Zentral- 
heizung, Lift, dektrbebe Beleuchtung. — 

Trink- und Badekuren. 

Vcraand von ff eil* und Tafelwasser. 
Broschüre mit Aralysen, sowie Auskunft 
durch dleVemraltuaf det Bades Ssltig a.Rh. 


(Station Grenzau an der Linie Engere— Sienbahn) 

Im schönen Brexbachtale, oberhalb der Ruine Grenzau, auf einem Plateau, 
in stiller Lage dicht am Walde mit herrlichen Spaziergängen und Aussichten. 
Beste Verpflegung; Pension ca. Mk. 4-— je nach Aufenthalt Vorherige Anfrage an 

Hofgut Grenzau. J. R. Thies. 

Post Orenzhausen (Westerwald) Fernsprecher: Höhr-Grenzhausen 25. 

Kellerei des Brüderhauses 

Neuwied am Rhein <***•«*<'» 

empfiehlt in reichster Auswahl ihre Rhein- und Moselweine 

von den billigsten Tischweinen bis zu den edelsten Gewächsen 

Bordeaux- und Südweine. Spezialität: Cap-Weine. 

■ PrelalUten gerne zu Diensten. ===== 


Drachenquelle 
Bad Honnef 

eine alkalisch-muriatische 
Heilquelle ersten Ranges 
empfiehlt ihr 

hervorragendes 

Kur- u. Tafelwasser 

an Plätzen wo nicht ver- 
treten in Kisten ä 50 
Dreiviertel- Liter- Flaschen 
zum Preise von M. 15*— 
frei ab Honnef a. Rh- 




Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Klimatisch bevorzugtester Kuror 
Deutschlands, gegenüber dem welt- 
bekannten Sicbengebirgc wunder- . 
bar gelegen, überragt von der ^ 

herrli chen Burgruine. 

Schönster Platz am 

Rhein. ^ 

„Gartenstadt" 4 jdmjSs@S & I p 
mit ca. 18000 ^ 


Kohlen säure reiche 
4 % \ Stahlquelle. Tafelwasser- 

JfSS *. Versand. Trink- und Bade- 

vifüli? kuren. Kurpark mit Kurhaus. 

20 Arzt«, C Sanatorien. — El -gante Hotels 
v und viele Pensionen. Fünf katholische, zwei cvan- 

/ i i :• . 

Krankenhäuser. Apotheken, Laboratorien für Nahrungs- 
mittel ■ l'ntemichungen. Höhere Rildungsansulten. für Knaben 
J, ^ %. \ (Pädagogium . Hubcrtimun) und Mädchen. Vollendetste Hygiene 

v ‘ V* (Kanalisation , Wasserleitung, Gas, elektrisches Licht u. *. w.). 

S y^'O^ ■■■■■ Nur 90 Prozent Steuer. 

Ca. 3 lern lange großartige Rheinanlagen. Dampfscbl/fstation und Station der 
linksrheinischen Eisenbahn. Trambahn nach Bonn (Universität) und Mehlem 
VZSZMs r (Sicbengebirgc). Vorzügliche Droschken. Müdester Winter. Unerschöpfliche Fälle 

dißS entzückendster Spaziergänge in nächster Umgebung (Kottenforst). Ausgangspunkt der 
Touren ins Siebengebirge, Ahrtal und Eifel etc. Keine Fabriken. Daher ist Bad Godesberg; 
als Kuraufenthalt für Leidende, Ruhe- und Erholungsbedürftige wie als dauernder Ruhesitz fQr 
Rentner und Pensionäre der best geeignete Platz des Rheins, 


HOTEL FÜRSTENBERG 

□ □□□ODQDiDoaa REMAGEN am RHEIN □□Qaaaaaaaaa 


Weingrosshandlung 
Remagen am Rhein 


Gegründet 1838 


Rhein- und Moselweine 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 








Aachen. 


Union-Hotel 

Am Hauptbahnhof 

Hotel I. Ranges 

Eigentümer Carl Hoy«f. 



Stadt. Handels -Hochschule Cöln. — 

i 

• Der Zweck der Hochschule ist: erwachsenen jungen Leuten, die sich dem kauf- 
männischen Berufe widmen, eine vertiefte allgemeine und kaufmännische Bildung ZUttl 
zu vermitteln sowie angehenden Handelsschul lehrem Gelegenheit zur Erlangung tffiHli 
der erforderlichen Fachbildung zu geben. ' 

v 4-pj I Die Drucksachen (Lehrplan Zulassungsbedingungen usw.) versendet das Sekretariat, von |( 5 n 
Claudiusstraße 1; weitere Auskunft erteilt der Studiendirektor: Professor Df. Eckert Herrlidiat 
nhnf Petersbcrj 

, ges Bonn, Hotel z.goldenen Stern I™ 

Haus I. Ranges mit allem Komfort der Neuzeit eingerichtet 2 

oyc * ooocDoooooocxxxa Besitzer: Josef Haupt. dcxxxxx>«xxxxx> Besih 


Philipp Goebel 

Gegründet 1840 Wiesbaden Gegründet 1 840 

Weingutsbesitzer und Weingrosshandlung 

Spezialität: Rhein- und Moselweine ~~ 

Lieferant des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg -Amerika Linie 

— Größte Weinkellerei Wiesbadens — 

Export nach allen Weltteilen « s: 


Jo« Frhr. von Eirt«*dorff 1112 ki«r grdu-hUt. 

Gasthof 

zum „wirklichen 
kühlen Grunde“ 

empfiehlt sich allen Besuchern 
von KOnigswinter bestens. 
Herrlichste Lage am Fusse des 
Petersberges, dicht am Walde, 
50 ar grosser Oarten. Vorzügliche 
Speisen u.Oetränke, absolut reine 
weine eigenen Wachstums. Volle 
Pension M.5.— , Logis inkl. Früh- 
stück M. 2.50. Bestens empfohlen. 
Besitzer: Frz. Trimborn. 



Restaurabons raume, 
schattiger Oarten, 
ve rschied ene Oesell- 
schaftszimmer^ross. 
Festsaal, 4 geschlos- 
sene Kegelbahnen 
Bürgerliche Küche 
Weine erster PlrfllM 

Münchner Pilsener 
Dortmunder Biere. 


Meisenheim a /dan 

Preuss. Kreisstadt — Station der strateg. 
Linie Münster a. St — Saarbrücken. 

Nahe d«n Bedtorten Kreta- 

nach und Münster a. St. 

Landschaftlich reizend gc- 
legen , an schönster Stelle 
v. dfcs lieblichen OlantaleS. 

A — - Viele Sehenswürdigkeiten 

ip altertümlicher Baukunst. Im 

Mul Mausoleum der domartigen 

Schlosskirche rulum 44 Wit- 
1 «j,. S71 tclsbacher, worunter der Be- 
gründer der Wittelsbacher 
W«, Linie. Bcruhmtc^Renaissance- 

tfl ■ Denkmal des Herzogs Wob- 
ß* n k’ und Anna von Hessen, 
Tochter Philipps des Oross- 
_ .. ... tnüHgen. 

ScUoMktrche Ab Erholungsort ist Meisen- 
R , l ehl ■ p * rt< heim sehr geeignet. OutcVer- 
ipit«4rr Ootik. pflegung in Hotels und Oasl- 
niusern zu massigen Preisen. 

Nähere Auskunft durch die Stadtverwaltung 
und den Kaufmännischen Verein. 


Man verlange Preisliste und Proben 


Aachen 

Weltbekannter Kur- und Badeort 

Saison das ganze Jahr 

Berühmte heisse Kochsalz-SchwefeIquellen37,2°, 73, 4°C Reiz- 
volle, waldreiche Umgebung. Unübertroffene Heilwirkung bei 

Gicht, Rheumatismus, 

Krankheiten des Blutes, Nervensystems und der 
Atmungsorgane. Prospekte unentgeltlich. 

Der Kurdirektor. 



Dr. von EhrenwaM’sche 
Kuranstalt in Ahrweiler 

(Rheinprovinz) 

Station der linksrheinischen Bahn. 

In prachtvoller landschaftlicher Umgebung des 
Ahrtal«« gelegene und mit allen Hülfstnitteln der 
modernen Nervenheilkunde aus gestattete 

Heilanstalt 

für Nerven- und Gemütsleidende 

verbunden mit Institut für physikalische Heilmethoden. 
Schwimmbad, Wellenbäder, Turn- und Arbeit»- 

sll« für Beschäftigungstherapie _ .11« Arten Bidet 

und Einrichtungen für elektrisches Heilverfahren. — 
Arealgraße 430 Morgen. — & Ärzte. 

- - Illustrierte Prospekte auf Verlangen, i 

Sanitäter*» Dr. voiti Ehr*«w*ll, 
dirigierender Arzt. 

Dr. Baamtnn, Oberarzt. Dr . M Arche«, Oberarzt. 


Bad Salzig 

am Rhein, zwischen Boppard und 
St. Goar. Bahnstation für Ptrsonen- 
xügci für Schnellzüge Boppard <5 km). 

Alkalisch - muriatisch - sul- 
fatische Thermal-Quellen. 

Wirksam bei Katarrhen der Luftwege, bei 
Dum- wir Magen- Katarrhen mit abnormer 
Säurebildung, bei chronischer Anaemie. 
Skrofulöse und Arteriosklerose, b« 
Leber- und Gallenleiden, bei allen Stoff- 
wechsel • Erkrankungen, besonders bei 
Olch I und Rhcumatlamui durch seine 
= hamslurelö senden Salze. - — 

Herrlich« Lage, unmittelbar am Rhein an 
der Eisenbahnlinie Koblenz - Bingerbrück, 
in einem anmutigen Seitentale, grenzend 
an den Bopparder SUdtwald. 

Kurhotel 

mit modemen Einrichtungen. — Zentral- 
Heizung, Lift, elektrische Be leuch hing. — 

Trink- und Badekuren. 

Verwand von Heil- und TafHwauer. 
Broschüre mit Analysen, sowie Auskunft 
d urefc dleVe rwaltuag de, Bades $»|,tg « Rh . 


Hofgut Grenzau -Westerwald 

(Station Grenzau an der Linfe Engen— Siershahn) 

Im schönen Brexbachtale, oberhalb der Ruine Orenzau, auf einem Plateau, 
in stiller Lage dicht am Walde mit herrlichen Spaziergängen und Aussichten. 
Beste Verpflegung; Pension ca. Mk. 4 — je nach Aufenthalt. Vorherige Anfrage an 

Hofgut Orenzau. J. R. Thles. 

Post Grenzhausen (Westerwald) Fernsprecher: Höhr-Grenzhausen 25. 


Kellerei des Brüderhauses 

o«rt,Ki«i7» Neuwied am Rhein 

empfiehlt in reichster Auswahl ihre Rhein- und Moselweine 
von den billigsten Tischweinen bis zu den edelsten Oewächsen 

Bordeaux- und Südweine. Spezialität: Cap-Weine. 

= Preislisten gerne zu Diensten. = 


Drachenquelle 
Bad Honnef 

eine alkalisdi-muriatische 
Heilquelle ersten Ranges 
empfiehlt ihr 

hervorragendes 

Kur- u. Tafelwasser 

an Plätzen wo nicht ver- 
treten in Kisten ä 50 
Dreiviertel- Liter- Flaschen 
zum Preise von M. 15.— 
frei ab Honnef a. Rh. 




Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Rheinisches Gasthofwesen 


G rosse schiffbare Ströme bilden die Lebensadern des Verkehrs, 
und zwar nicht nur des Verkehrs zu Wasser mittels der Schiff- 
fahrt, sondern auch des Verkehrs an ihren Ufern durch Strassen 
und Eisenbahnen. In gebirgigen Gegenden bilden die Fluss- 
täler sogar häufig die einzige Möglichkeit zur Anlage durchgehender 
Verkehrsstrassen. Ein treffendes Beispiel hierfür bildet der Rhein, dieser 
grösste und schönste Strom Deutschlands. Schon seit der Römer Zeiten 
hat sich auf ihm und an seinen Ufern der Verkehr und Handel von dem 
Meere her bis tief in das Herz Mitteleuropas hinein — und umgekehrt 
— vollzogen, und so ist er zur richtigen Völkerstrasse geworden, an 
der sich ein nicht geringer Teil der Geschichte unseres Volkes abgespielt 
hat Kein Wunder, wenn auch das Gasthofwesen, das ja dem Verkehr 
dient und von ihm lebt, am Rhein frühzeitig zur Entwicklung und Blüte 
gelangt ist. Es gab hier schon alte und weitbekannte Herbergen, als der 
Fremde im übrigen Deutschland noch ganz auf die Gastfreundschaft, 
die ihm der Zufall gewährte, angewiesen war. Wenn der rheinische 
Fischer abends seinen Kahn am Ufer vor Anker legte, dann bot sich ihm 
überall ein gastlich Dach, und der reisende Kaufmann, der tagsüber mit 
seinen schwerbepackten Frachtwagen auf den holprigen Strassen stromauf 
oder stromab gezogen war, wusste wohl, dass er zur Nacht in den wohl- 
bewachten, mauerumgürteten Städten und Städtchen ein sicheres und 
behagliches Unterkommen für Mann, Ross und Ladung fand. Noch heute 
haben sich am Rhein einzelne dieser alten Gasthöfe mit ihren breiten 
Torwegen, den weiten, von Ställen und Schuppen umgebenen Höfen er- 
halten, und da, wo sie neueren Bauten haben Platz machen müssen, ist oft 
wenigstens der alte Name (der „Riese“, die „Krone“, die „Traube“) geblieben. 

Es ist etwas Schönes um eine alte Überlieferung, und man soll sie 
nicht ohne Not preisgeben, aber sie kann auch schädlich wirken, wenn 
sie dem gesunden Fortschritt im Wege steht. Es kam auch am Rhein 
eine Zeit, in der das Gasthofwesen, wie es sich durch Jahrhunderte 
erhalten hatte, den Anforderungen nicht mehr genügte. Als sich um die 
Mitte des 19. Jahrhunderts Dampfschiffe und Eisenbahnen des Verkehrs 
bemächtigten und ihn zu ungeahnter, überraschend schnellerund mächtiger 
Entwicklung brachten, da zeigte es sich bald, dass sich der bisherige 
Betrieb in seiner einfachen, patriarchalischen Form nicht mehr aufrecht 
erhalten liess. Der Strom des Verkehrs begann fast plötzlich alle diese 
alten, ruhigen Häuser zu überfluten, er brachte Scharen von Reisenden, 
die hastig vorüberzogen, um immer neuen, anspruchsvollen Gästen Platz 
zu machen. Dieser stets steigende Andrang von Fremden aus aller Herren 
Ländern zwang mit Notwendigkeit zu einer Reform und Erweiterung des 
rheinischen Gasthofwesens. Manchem alteingesessenen Herbergsvater mag 
es schwer geworden sein, sich darein zu finden, dass sein behagliches 
Haus, wo der Gast wie ein guter Freund aufgenommen und behandelt 
worden war, nun auf einmal zu einem Taubenschlag wurde, in dem die 
Gäste aus- und einflogen, aber er musste sich fügen, wenn er nicht 
Zurückbleiben wollte. Man kann es bedauern, dass hierbei so manches 
hübsche, alte, rebenumsponnene Wirtshaus einem modernen, hohen Hotel- 
bau hat weichen müssen, denn ein Stück der Poesie des Rheines ist 
damit sicher verloren gegangen. Übrigens sind diese Häuser nicht alle 
verschwunden, man findet sie noch vereinzelt in den malerischen Gassen 
der kleineren Städte, und wer weniger auf Komfort und Eleganz, als auf 
Behaglichkeit, gute Verpflegung und einen Tropfen reinen Weines sieht, 
der sucht sie auch heute noch auf. Im Grossen und Ganzen aber hat 
das Gasthofwesen am Rhein eine durchaus neuzeitliche Entwicklung 
und einen bemerkenswerten Aufschwung genommen. Es steht hinter 
keiner anderen Gegend unseres Vaterlandes zurück, ja man darf wohl 
sagen, dass es in mancher Beziehung vorbildlich ist. Es gibt fast in jeder 
rheinischen Stadt Gasthäuser, die auch verwöhnten Ansprüchen in Bezug auf 
Unterkunft und Verpflegung genügen, ohne dass die Preiseins Ungemessene 
wachsen. Die rheinische Küche, die der französischen ähnelt, ist bekannt 
wegen ihrer Schmackhaftigkeit und Bekömmlichkeit, vor allem aber birgt der 
Keller fast stets das edelste Erzeugnis der Rheinlande, den rheinischen 
Wein, in reicher Auswahl und Güte. Und trotz ihres durchaus modernen 
Charakters ist diesen Gasthöfen immer noch etwas aus alter Zeit geblieben: 
der heitere Frohsinn, der leichte, ungezwungene Verkehr des rheinischen 
Lebens. Wer an einem schönen Sommertage unsern herrlichen Strom 
zu Schrff befährt, dem schallt fast von allen Seiten aus den blühenden Gärten 
und den rebbelaubten Terrassen der Gasthöfe frohes Lachen und heller 
Gesang entgegen. Und wenn er, angelockt von diesem Treiben, aus- 
steigt und sich unter die muntere Gesellschaft mischt, dann mag ihm 
wohl bei einer Flasche goldenen Edelweines der volle Zauber, die Poesie 
des Rheines und des Lebens an seinen sonnigen Ufern zum Herzen dringen. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 






SIR OLIM 


ist am von Aerztan »mploHltnt* h«rvor- 
ragandai Mittel iur Bakjmptun* krank 
hatt«r Stör unpn dar Atmungtorgana, 
Bronchiiikat wrh. Kauchhusten, Skrotu 


5 IR 0 LIM 


habt A ppati t und Kör pargawicht. be\ ei tigt 
Hintan Auiwurf und Nachtachwant 


5 IR 0 LIM 


ist in «Man Apothakan arhalttich /um 
Praia« von Mk 3.20 par Flaach«. 


SIROLin 


5 IR 0 LIN 


rat nur acht, «rann |ad« Flatcha mit 
un««r«r Firma varaah«n tat 


F. fioffmann La-Roche & Co, 

Basel (Sth*cu) Grciuach (Baden) 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 




Die nebenstehende, von Seite 10 auf dieser Seite sich fortsetzende 
Übersichtskarte und die nachstehende Liste geben eine Anzahl von 

empfehlenswerten Hotels und 
Fremden Pensionen am Rhein 

und in dessen unmittelbarer Nähe. 


Aachen, Union-Hotel, am Hauplbihnhof.HausI.RanK. 

Aasmann «hauten, Kurhaus mit den Gcsdlschafts- 
riumrn, prächtigem Speisesaal, Wohnungen für 
Kurgäste. Von allen Zimmern herrliehe Aussicht 
ins RheioUl, 

Bacharach, Hotel Herbrecht vorm.Waium. Erst« u. 
grösstes Haus am Platze. Schönste, freie Lage. Herr- 
liche Aussicht auf den Rhein. Auch Pension . Prospekt. 

Basel, Grand-Hotel de l'Unlver*. Vornehmst« Haus 
I. Ranges am Zcntxalbshnhof. 

Bingen, Hotel Weits« Ross. Neu renoviert. In un- 
mittelbarer Nähe des Bahnhofes u. der Dampferlande- 
stelle. Kein Eistnbahngcrausch. Historisches Oocthc- 
zimmor im Hotel. Logis und Frühstück von Mk. 2.-50 
an. Altrenommiert« Haus mit zivilen Preisen. 

Bonn, Grand-Hotel Royal. Einzig« Hotel ersten 
Rang« am Platze, erstklassig« Restaurant. 

Bonn, Hofrestaurant Hähnchen, althistorisch ci 
erstes Bierhaus. 

Bonn, Im Krug *um grünen Kranze. Vornehm« 
Bier* und Weinrestaurant. 

Bonn, Hotel Rheineck. Direkt an der Landestelle der 
Dampf er gelegen, mit wunderbarer Aussicht auf Rhein 
und Siebengebirge. Zimmer von Mk. 2.— an. Neu- 
renoviert. Elektr. L. Zentralheiz g. Omnibus a. Bahnh. 

Bonn, Hotel zum goldenen Stern. Haus I. Ranges 
mit allem Komfort. 

Boppard, Bellevue und Rhein-Hotel. Haus I. Ranges. 
Q rosst« Hotel in Boppard. Einzig« Hotel mit 
Qarten am Rhein; grösste bedeckte Terrasse. 

Boppard. Hotel zum Hirsch, direkt am Rhein und 
der prächtigen Rheinprotnenade gelegen, mit hüb- 
schen gedeckten Terrassen. 

Boppard, Hotel Spiegel. Ältest« Haus I. Ringes 
am Platze, unmittelbar am Rhein gelegen. 

Boppard, Hotel und Pension Bergschlfaschen. 
Herrliche Aussicht auf die Stadt und den Rhein. 
Weine eignen Wachstums. 

Düsseldorf, Park-Hotel. Vornehmst« Familienhotel 
der Stadt in schönster Lage, direkt am Hofgarten. 
Appartements mit Privatbad und Toilette. Erst« 
Weinrestaurant, verbunden mit prachtvoller Sommer- 
Terrasse. Autogaragc. Qrosse Halle. American 
Bar. Telegramm- Adr esse: Park-Hotel Düsseldorf. 

Dir. L. P. Weidlich, Hoflieferant. 

Düsseldorf, Bahnh of-Motel, gegenüber dem Haupt- 
bahnhof. Tel. 1143/1144. Elektr. Lieht. Zentral- 
heizung. Stiglcr-Aufzug. Bad. Modem eingerichtet. 
Zimmer von Mk. 2.50 an. 

Düsseldorf, Hotel Germania. Am Hauptbahnhof. 
Telephon 300 und 503. Moderner Komfort. Zimmer 
von M.3.- an. Erstklassiges R«taurint. 

Düsseldorf, Hotel Heck, Besitzer F. Meyer. Haus 

I. Rang«, Mitte der Stadt. Schöner Garten. Wein- 
restaurant. Zivile Preise. Omnibusam Hauptbahnhof. 

Düsseldorf, Hotel Monopol-Metropole. Vornehm« 
Haus I. Ranges. 80 Zimmer von M. 2.50 an 
cinschl. elektr. Licht und Heizung. Lift, Bilder, 
Autogarage. Erstklass. Wein* and Birrrestaurints. 
Weingrossh andtung. 

Düsseldorf, Palasthotel Brcidcnbnchcr Hof. Grösst« 
und vornehmstes Familienhotel allerersten Ranges, 
mit höchstem Komfort ausgestattet. Elegant« Wein- 
restaurant. 

Düsseldorf, Hotel Royal. Vornehmstes Haus am 
Hauptbahnhof. Wohnung und Einzelzimmer mit 
Privatbäder u. Toiletten, ff. Weinrestaurant. Pracht- 
voller Oarten. Elektr. Licht. Lift. Dampfheizung. 
Auto-Garage. Zimmer mit Pension von 9 Mk. an. 
Tel. 7515 u. 7536. Direktion: A. Biehler. 

Erna, Hotel Königliches Kurhaus. 

Gerolstein (Eifel), Holet zur Post. Gedeckte 
Veranden mit herrlicher Aussicht aufs Gebirge. 

Hofgut Grenzau, Tost Orcnzhau&en, Westerwald 
(Station Orenzau der Linie Enger* — Siershahn). 
Herrliche Gegend und Aussicht, ruhige Lage dicht 
am Walde. Pension von Mk.4.— an. Anfragen an 

J. R. Thte». Fernspr. : HÖhr-örenrhauset» 25. 

Heidelberg, Hotel und Restaurant ,,Zum Ritter“. 

Grossartige Rcstaurations- Räumlichkeiten. Neu- 
cingerichtctc Fremdenzimmer. 

Heimbach (Eifel), Haus Schönblick. Schönst« Hotel 
der Eifel. Herrliche Lage. Eigene Forelleitfischerei. 

Koblenz, Hotel Monopol • Metropole. Gediegen« 
Familienhaus. Schöne, frei« Und zentrale Lage. 
Renommiert «I« Weinr«!auran1 am Platze. 

Köln, Westmln *ter-Ho»el, HausI.Rang«. Gegenüber 
dem Dom. Zimmer inkl. Licht, Heizung, Bedienung 
Mk. 3.— . Lunch, Diner, Souper. Vornehmes Restau- 
rant. Offiziers- Verein. Auto-Garage. 

Köln, Hotel Disch. 1. Rang«, neuein gerichtet (Zimmer 
mit Bädern. In der Nähe des Doms und Bahnhofs. 
Zimmer von M.k. 3.5Ö an. Table d'höte I Uhr, im 
Sommer auch 7 Glir. 

Köln, Hotel Belgischer Hof. Nächst dem Bahnhof, 
Dom und Anlegeplatz der Rheindampfer. Modernste 
Einrichtung. 

Köln, Domhotel, in freier, ruhiger Lage am Domplate, 
3 Minuten vom Zentralbal inhofe, dem Hauptpostamt 
u. de« Anlegestellen der Rheindampfer. 200 Zimmer 
Y. 3 Mk. ab, Zimmer m. Bad u. Toilette. 

Köln, Hotel Deutsch« Haus, verbunden mit erst- 
klassigem Weinrestaurant. Ruhige, zentrale Lage. 

Köln, Hotel Hof von Holland. Ruhige Lage, vor- 
zügliche Betten. 

Köln, Hotel Vandersteln-Bcllcn, Heumarkt 20, Mitte 
d. Stadt Weinhandlungu. Weinrestaurant, altbewähr- 
tes, vornehm bürgert. Haus, 62 J ahre im dg. Besitze, 
zivile Preise. Diner Mk. 1.75, Logis u. Frühstück 
Mk. 2.75 bis Mk.3.— , t. sämtl. Zimmern u. Korridors 
elektr, Licht u. Heizung. Feinste Weine, eigen. Kel- 
terung, sowie v. Herrschaftsgütcm des Rheingau«, 
der Mosel u. Saar. Man verlange Preisliste. 


Köln. Hotel du Nord, in unmittelbarer Nähe des Dom« 
und Bahnhof«. Einziges Hotel gegenüber dem 
Landungsplatz der Rheindampfer. Haus I. Rang«. 

Köln, Hotel St. Paul, gegenüber dem Dom u Haupt- 
bahnhof. Weinrestaurant und Caf<; Weinhandlung, 

Königswinter, Grand Hotel Mattern, Düsseldorfer 
Hof, Berliner Hof. Hotels ersten Rang«. (Siehe 
auch Seite lö.) 

Königswinter. Gasthof rum „wirklichen kühlen 
Grunde“. Herrlichste Lage. Besten* empfohlen. 

Königswinter, Hotel auf dem Petersberg, I. Rang«; 
Hotel-Restaurant „BurghoF 1 (siehe auch Seite 16). 

Königswinter. Hotel Rosenau Im Siebengebirge, 
326 m (zwischen Petenberß und ölberg). Hau* 
I. Rang«. Schönster Punkt d« Oebirge*. Herr- 
lichster Rundblick. Zimmer von M. X— an. Pen- 
sion M. 5.— u. M. 6. — . Hermann Baison. 

Bad Kreuznach, Hotel Bellevue, best renommiertes 
Haus am Platze. Herrlieh gelegen, vis-ä-vis dem 
Kurhaus und Kurgarten, Grosse Terrasse, Elektr, 
Licht und Zentralheizung. Bäder im Hattse. Wein* 
und Bierr«taurant. Automobil-Garage. 

Kyllburg (Eifel), Hotel und Ptnaion Eifeier Hof, 
I. Ranges. 

Leutesdorf, Hotel zur Löwenburg. Altrhein. Haus mit 
Ausstattung L Ranges, behagl. Wohnungen, Gesell- 
schaftszimmern, Veranden, Terrassen, grossemOarten, 
Bädern, guten sanitären Einrichtung. Berühmte Küche 
u. Keller. Grosse Antikensammlung. Behagl. Haus. 

Mayen, Hotel Kohlhaa*. Erst« und ältest« Hotel 
am Platze; altrenommierte Wcinhandlung. 

Mülheim (Ruhr), Solbad Raffe Iber*, am herrlichen 
Duisburg- Mülheimcr Walde. — Betriebseröff- 
nung Frühjahr 1909. 

Münster a. St., Grand-Hotel Loew u. Hotel Bubat. 
Familienpensionen besten Rang«. 

Neuenahr, Hotel Germania. Kurpension I. Rang« 
im Mittelpunkt des Bades. Oro Oer Oarten , freie Lage. 

Neuenahr, Palast-Hotel. Haus I. Ranges, 2 Minuten 
von den Kuranlagen. Garten. 

Neuenahr, Kurhotel. Erst« Haus mm Platze. — 
200 Zimmer and Salons. 

Neuenahr, Hotel und Pension Kaiserhof, in jeder 

Beziehung gilt. 

Neuenahr, Hotel and Pension Hohen zollcrn, in 
schöner, freier Lage gegenüber dem Kurgarten. 

Neuenahr, Hotel CarlSchrocder. Erstklassig«, best- 
rc nominiertes H otd in schön stcr u . gesündester Lage. 

Neuenahr, Grand-Motel Flora. Pension. Bestrenom- 
miertes Kur-Etablissement. Besitz. Franz Schroeder 

Neuwied, Hotel tum wilden Mann. Haus 1. Ranges, 
Rheinterrasse, elektrisch« Lieht, Bäder. 50 Betten 
von 3 Mk. an, einschliesslich Frühstück, Erstklassige 
Küche. Automobil garage. 

Oberlahnstein, Weller'» Hotel Einhorn, gegenüber 
dem Bahnhof, 3 Min. von der DampfschiHstation. 
Bürgerlich« Haus. 

Remagen, Hotel Fürsten berg. gegenüberd. Landung*, 
brückcd. Dampfschiffe. Näheres siehe Inserat SeiteS. 

Remagen, Rheinhotel. Feinbürgerlich« Haus. Un- 
mittelbar an der Landungsbrücke, 6 Minuten vom 
Bahnhofe. Zimmer von 2 M. an; Pension von 5 M. an. 

Rolandseck, in alphabetischer Ordnung folgende: 
Holcl Bellevue, Hotel Decker. Hotel Kölner Hof, 
Höfel Rolandaeek-Groyen. 

Rtidcshcim, M. Bcidcrlindcn's Hotel Rbelnatein. 
I. Haus und Restaurant am Landeplatze der Rhein* 
dampf« und nahe bd den Bahnhöfen. Zimmer von 
M. 2. — an. Weine aus eigenen Weinbergen. Auto 
garage. Inf. Hotel-Tel. Code liegt auf. Tel. Nö.30. 

Rtidcshcim, Darm Städter Hof. Erstes Haus a. Plate«. 
Gegenüb. der Landungsbrücke der Rhein-Dampfer. 
Bekannt f. gedieg. Komfort, ff. Küche, edle Weine 
u. missige Preise. Nicolaus Sahl, Weingutsb«. 

Rtideshelm, Hotel Jung. Haus ersten Ranges, am 
Fasse d« National- Denk mal s. Oarten mit gedeckter 
Terrasse und herrliche Aussicht. 

Rüdesticl m, Hotel Massmana (vis-ä-visd.Dampfschiff- 
landrbrücke). Neuerbaut, tnod. Komfort, tn. ged.Ter- 
rasse. Personenaufzug, elektr. Lieht, Bidet. Aulo- 
garagc. Zimmer v. M. 2.- bis Restauration. Feinste 
Küche u. vorzügliche Weine aus eigenen Weinbergen. 

Satzlg (Bad), Kurhole!, mit modernen Einrichtungen. 
Trink- und Badekuren. 

Trier (Messel), Hotel Relehshof. Haus ersten Rang«, 
Prachtbau. Wcinhandtung. Eigene Kellerei. Wein- 
restaurant. Bierr«taurant. Terrasse. 

Wiesbaden, Hotel Impörlal. Pension und Badehaos. 
Eröffnet 190*. Neu erbaut«, mit allem Komfort ein- 
gerichtet« Hotel. Unmittelbar am Kurhaus, direkt am 
Kurpark, Kgl. Theater und Kochbrunnen, so Zimmer 
und Salons. Elektr. Licht. Lift Zentral-Heizung. 
Thermalbäder in jeder Etage. Volle Sudlage. Zivile 
Preise. Besitzer: Hermann Schwarze. 

Wiesbaden, Hotel Kalseriiof. Haus allerersten Ranges, 
gesündeste und vornehmste Lage inmitten grosser 
Parke, Garage, Terrasse, verbunden mit ,, Augusts 
Victoria-Bad“, grösst« Badehaus, alle Bäder u. Kuren. 

Wiesbaden, Palast-Hotel. Hotel allerersten Rang« 
mit vorzü glich eingeri ehtetem Kochbrunn en-Badhau s. 
Hervorragende Ocsetlschaftsrlume. Wintergarten. 
Sanitäre Anlage neuester Errungenschaft. — Tele- 
phon Nr. 65. 

Wiesbaden, Scndlgs Hotel Eden am neuen Kurhau i, 
nächst dem Kgl.Theater und dem Kochbrunnen. Vor* 
nehme* Familienhotel I- Ranges. HerrlicheTen-jusen- 
und Garten- Anlagen. Lawn-Tennis- Platz. Einzelne 
Zimmer und Wohnungen mit Bad. Vorteilhafte 
Pensi-ons-Arrangemcnts. Geräumige Aulo-Girage. 
Thermalbäder im Hause. Bedingungen und Preise 
sind die gleichen wie in den Sendig- Hotels in 
Dresden, Nürnberg, Schandau. — Oeneraldirek- 
tion Rudolf Sendig. 


Digitized by 


Google 


12 Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Rudolf Sendig 


Generaldirelction der Sendig-Hotels 
in Wiesbaden, Dresden, Schandau 
und Neu-Schandau, 


Fortes fortuna 
adjuvat! 


am neuen Kurhaus , 

1 nächst dem Kgl. Theater und Kochbrunnen, r 

\ Y'vrnchmes Familienhotcl /. Ranges- Herrliche / 
f Terrassen- und Garten- Anlagen Ijrwn-Tennis- 2» 
Platz. — Einzelne Zimmer und Wohnungen mH ' 
Bad. Vorteilhafte Pension» - Arrangements. Ge- 
räumige Auto -Garage. — Thermalbäder im Hause. 
Bedingungen und Preise sind die gleichen wie in den 
Sendig - Hotels in Dresden , Nürnberg . Schandau. 


Digitized by 


Google 


13 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Bad Münsteram Stein Luftkurort Kyllburg i.d. Eifel 
Grd. Hotel Loew Hotel u. Pension Eifeier Hof 

• ■* j i D ..i . Haus ersten Randes. Ober 100 Zimmer. Missige 

und Hotel DUbat Pensionspreis*. Eigene Forellen-Fischereu 

Familien-PensionenbestenRangcs Besitzer: WilH. Schulte. 


Mittagstafel am i Uhr. DLners i p&rtfon 1-3 Uhr. Rötaura 

Besitzer; HANS JUNG, RÜDES1 


Bacharach 

Hotel 

Herbrecht 

vorm. Wasum 

Erstes u. grösstes 
Haus am Platze. I 
Schönste, freie 
Lage. « Herrliche 
Aussicht auf den 
Rhein. Auch Pen- 
sion. Prospekt, i 


CÖLN-RHEIN 

Westminster- Hotel 

Haus ersten Ranges. °° Gegenüber dem Dom. 

100 Zimmer und Salons 

2 Minuten von dem Hauptbahnhof und der Dampfschiff-Haltestelle entfernt 

Zimmer von Mk. 3 — an 

- Offiziers -Verein ■ ^ 

Vornehmes Restaurant mit Wintergarten 

Ruhigste Lage. — Auto -Garage. IÄ 

Omnibus an allen Zügen und Dampfbooten. 



Cöln am Rhein 

Hotel Hof 
von Holland 

Hoferga»« 11/13 
Tel Cgrawm -Adreise: 
in Holland-Hotel tu 

80 Schritte von 
Maximtnenttr. • Auaganf 

des Zedtralbihnhofs. 

400 Schritte vom. Lan- 
dungsplitz der SchnelL 
Boote. — Logis mit garn. 
Frühstück, inkl.efcktr. 
Licht und Zentralheizung 
von 2*/,— 4 */.M. Diner od. 
Souper mit Wein» Bier 
oder alkoholfreiem Oe- 
tränke 2 M. Ruhige Lage, 
vorzügliche Bette«, Bider 
I im H«*»e. — Verbands- 

I Hoteides Holllndischen, 

Belgischen u. Englischen ' 
i Touring Clubs. 



Köln am Rhein 

Hotel 

Belgischer Hof 

Weingrosshandlung 

nächst dem Bahnhof, 
Dom und Anlegeplatz 
:: der Rheindampfer 

Modernste Einrichtung. 

P. J. Thelen. 


Gerolstein Hotel ZUT Post 

Altbekanntes gediegenes Eifel Hotel v . rlnrt . n hfrrtlrtrT 


Düsseldorf: 


17.7 . . a/ . IIUIU XiUI ■ UJi UUWUUUI 1. 

Altbekanntes gediegenes Eifelhotel afd<cktf VerllIden a1 , utnuam am l * u 

1. Ranges. 5 Minut. vom Bahnhot. ■■ üctt »ufi Oeblrfe. B&hnhof • Hotel, gegenüber dem Haupt* 

— bahnhof. Tel. 1143/1144. Elelctr. Licht. Zentral- 


• » Musik- näHm] Verlag 


i. Hof.*. \v. 

Qft * u *fknu ‘fS'kalitti- und Instrumenten- ^\\\&\(* 

‘"«»«mH», s,. Mlj . d „ Kalten una 


Unentbebrlich für jede Familie! 


Underberg- 

Boonekamp 

::: Devise: Semper idem ::: 

Fabrikation alleiniges Geheimnis 
der Firma: 

H. Und erberg-AI brecht 

Hoflieferant Seiner Majestät des 
Kaisers und Königs Wilhelm 11. 

am Rathause in 

Rheinberg am Niederrhein 

Gegründet 1846 

Anerkannt bester Bitterlikör! 

= 24 Preis -Medaillen. ■■ 

Man verlange ausdrücklich; 

Underberg-Boonekamp. 


Grosses Musikalien- und Instrumentenlager. p;«? 

Schnellste Besorgung. Hot« 

Drahttdres.se: Mu»ik*onger. bader 

Hg* FernjpreclunKhlus*: Nr. 395. voller 

Musikalienkataloge und ill. Instrumenten-Verzeichnis kostenfrei. m°$ 

Die Bücherleihanstalt der 

M. Lengfeld sd "° Buchhandlung 

Grosse Budengasse 6. Cöln £L Rh. Orosse Budengasse 6. 


Heizung. Stigler-Aufzug. Bad. Modern eingerichtet. 
Zimmer von Mk.2.50 an. 

Hotel Germania. Am Hauptbahnhof. Tele- 
phon 500 und 505. Moderner Komfort. Zimmer 
von M. 3,— an. Erstklassiges Restaurant. 

Hotel Heck, Besitzer F. Meyer. Haust. Rang. 
Mitte der Stadt. Schöner Oarten. Weinrestaurant. 
Zivile Preise. Omnibus am HaupÜbihnh&f. 

Park-Hotel. Vornehmste» Eamilienhotel der 
Stadl in schönster Lage, dir. am Hof garten. Apparte- 
ments m . Priv at bad u To ilette. Erstes Weinres taurant , 
verbunden mit prachtvoller Sommerterrasse. Auto- 
earaee. Große Halle. American Bar. TelcgT.-Adr. : 
Park-Hotel» Düsseldorf. Dir. L.P. Weidlich, KoflicL 

Hotel Royal« Vornehmstes Haus am Haupt- 

bahrahof. Wohnung und Einzelzimmer mit Privat- 
bilder t»nd Toiletten» ff. Weinrestaurant. Pracht- 
voller Oarten. Elektr. Licht. Lift. Dampfheizung. 
Autogarape. Zimmer mit Pension von 9 Mk. an. 
Tel. 7S3S u. 7530. Direktion : A. Biehler. 


Qross-e Budengasse 6. 


bietet die beste und billigste Gelegenheit 

jede Novität des Büchermarktes 

als Romane, Novellen und wissensch, Werke von allgem. Interesse lesen zu können. 
Abonnement* für auswärtige Lesen 

zu 2 4 8 | 12~Bänden ~~| 

1 auf 3 Monate 5. — 6.— 8.— I 10.— Mark 


auf 3 Monate 
auf 6 Monate 
auf 12 Monate 


18.- M ark 

30.- Mark J 


Vorzugsabonnements auf nur neue, unaufgeschnittenc Bücher: 

12 Bände, wechselbar nach Belieben, pro Jahr 50 Mark. 

ZeitgemBssestes Abonnement! ::: Abonnements können jederzeit unterbrochen, und nach Belieben 
wieder ausgenommen werden. ::: Ausführliche Prospekte auf Verlangen. ::: Kasinos, Vereine etc. 
gemessen bei grösserer Teiinchmerzahl Ennässigung! 


Die zahlreichen 
Nachahmungen 

des seit 20 Jahren eingeführten 
und stets vortrefflich bewährten 
Haar- und Kopfwassers; 

Peruan.-Tanninwasser 

beweisen am besten die Vorzüg- 
lichkeit dieses Fabrikates. Nach- 
ahmungen und Fälschungen sind 
Immer billige^aberniemalsso wirk- 
sam als das OriginalpräpaTat Das 

Peruan.-Tanninwasser 

ist nur in Originalpackung mit dem 
Bilde: „DieTöchteTdes Erfinders“ 
zu haben. Wertlose Nachahmun- 
gen weise man zurück. Käuflich 
in jedem Friseur-, Drogen- und 
Parfümerie -Geschäft in Flaschen 
zu M 1.75, 3.50, 5.— und M. 9.-. 





Digitized by 


Google 


14 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




cfmebts den besten UeBensaft 

•< .. . I ^ i LmJJ *■ 


%x u mcvi? vtii uer>mi m'utii \kiii 

W 3?of f ^träuferdtiFf unb ^onnenhrafjM 
g) ffes $jfo sefsdjie fers sanfte <$l utf>. 
£> ®es|Mjar^hofberäer5 $ricftefflutl\ 
^enjfeuer&att des Ävjesl’ein’s, ij 
■ f fps ffüßge#oli) 6es ^afer'RJeiti’JI 
Üfcn Besten *jgushateT1er s 


Digitized by 


15 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Y Königswinter und das Siebengebirge\ 



Grand Hotel Mattem 

O. m. b. H. 

Königswinter im Siebengebirge. 
Allerersten Ranges. 

Vornehmstes neues Familienhaus 
in ruhiger Südlage am Rhein. 

Lift. — Elektr. Licht. - Zentralheizung. 
Abgeschlossene Wohnungen, 
sowie Einzelzimmer mit Bad. 

| Grosse Halle. 

^ Bar :: Garage. 

Feinstes französisches Restaurant 

(Winter 1907 umgebaut) 

mit herrlicher Rhein -Terrasse und 
grossem schattigen Garten. 

Täglich Künstlerkonzerte. 


0N1GSWINTB\ 


ILI X III 


vornehme Lage 
an der 

Rheinpromenade 
unterhalb 
der Landungs- 


der Dampfer. 

Personen- 


Aufzug :: :: 

Elektrisches Licht — Bäder. 
Auto -Garage. 

Grosse gedeckte Rhein- u. Garten- 
Terrassen mit schöner Aussicht 

Carl Ermekeil. [Besitzer. 


Hotel Berliner Hof 

(V. Koch.) 

Konigswinter im Siebengebirge. 

I. Ranges. 

Gegenüber dem Landungsplatz der 
Köln — Düsseldorfer Dampfboote. 

Lift. — Elektr. Licht — Bäder. 

Auto -Garage. 

Neu renoviert. ( 


Grosser schattiger Garten. 
Herrliche Rhein -Terrassen. 

Geräumige Säle zu Festlichkeiten 


I 




Hotel auf dem Petersberg 

einer der schönsten Berge des Slebcngcbirges. 


Hotel ersten Ranges. 

Elektrisches Licht Komfortabel eingerichtet 
===== Inmitten grosser - 

Park- und Garten -Anlagen. 

Telephon, Post und Telegraph im Hause. 


Hotel -Restaurant 
„Burghof“ 

:: im Siebengebirge :: 

Zwischen Drachenfels und Wolken- 
burg in wunderbarer und gesunder 
Lage; herrliche Aussicht. 

700 Fuss über dem Meeresspiegel. 

Nordische 

Blockhaus- Dependancen. 


Table d’höte 1 Uhr. 

Vorzügliches Restaurant 
ausgezeichnete Küche 
und gute Weine. 


Pension. 



Schönste ruhige Lage mit herrlicher Aussicht 
auf die Rheinlandschaft und auf das Oebirge. 

O 0 □ □ 

Grosse Terrassen. ■ 

Durch Zahnradbahn mit Königs winter verbunden. 
Anschluss an alle Züge der Staatsbahn und Dampfschiffe. 

A. Fischer, Direktor. 


Angenehmer Landaufenthalt 
für Pensionäre 
und Touristen. 

Eigene Quell -Wasserleitung. 

Vorzügliche Verpflegung 
bei mässigen Preisen :: 

Warme und kalte Speisen zu jeder Tageszeit 
Wagen u. Pferde im Hause 
Kalte und warme Bäder. 

Haltestelle der Zahn radbahn zum Drachenfels. 

Fernsprecher 
Amt Königswlnter 197. 


Carl Ermekeil, K Ä Cp«»» origM.Rh«„wdne, Mo*i. — = ; 

Weingutsbesitzer, Weingrosshandlung. und SääTWCiriC, SOW16 Ahr -Rotweine, oooooooooooooooooooooooooooooooooooo 


W. J. Richarz, wX Snezialität • Charentewein- Destillate Cognac-Grosshandlun 
J Naturwein BreZerJ: bpezial,tat - direkt von Proprietaires. 




Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










91t. 3380. 130. Sb. 


Scip 5 ig, 9. 9Ipril 1908. 



Burg Rbeinflein. Hacti einem Originalaquarell von üeinrid) Wartung. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






cirnat am Rhein 


Das grobt)crzog1i<t>c Sctilofi in mannbtim. 


Gut und Blut — o -edler Faulch von Olein, 
Darin meine heitre Btimat blüht. 

Ihres himmelt heller Sonnen|d)eiti, 

Der auf ihren (anflen fiilgeln glüht. 

tiefet Grün in un(ier OJiefett Grund. 

An den Ringen hohe Rebenreih'n. 

IDädchrn mit (ühiotem Flau der mund. 

Bu riehen, die bei tanz und Geige Ira n. 

Uater Rhein, in deflen dlellengold 
trunken untre Holze jugend idiaut. 
Sonntag, wo in untre Cäler hold 
Sanfte Stille von den Rohen laut. 


Rab' ich alles nicht in Cult gelebt, 

Reihen fjerzens nicht fcbo'n IriiR gefühlt! 
l>o<h ein Glas, lolang der träum noch lehwebt, 
Cang gcnollen, und noch unvcrkühlt. 

mutter, weiht du. wenn ich wild getollt. 

Du verhandelt (leis dat unruh volle Blut, 

(Denn ich über Berge weit gewollt. 

Du vcrltandlt des Erbe» fchlimmcs Gut. 


Doch ein Glas, und noch ein Glas vom (Dein. 
Darin meine heitre heimal blüht, 

Rcbengold und Rhein und Sonnenlehtin, 

Und dat äeuer, das im Blut uns gliihi! 

OJilbclra 


ineSrühlingsfahit V 

JUfe?" 1 im R t,cin - 


Uon lUBigae," 

Generalmajor z.D. 
UorsiRenderäesRtwnifcben 
Ucrkebrs Vereins. 


Jon SrankfiiTi, der alten Krönungsftadt 
) und jetzigen mächtigen fiandelsempore am 
IDain, ha! uns der Schnellzug füdwärts 
' getragen; jetzt brau(t er in die Bahnhofs- 
halle zu DaTmlfadl hinein. Ulirverlaffen 
das enge Coupe und wandern in der Zahlenden 
Jrübjabrsfonne in die Stadt Rinein, die breite Rhein- 
jlraRe hinauf, an deren Ende (ich die hohe, Tötlieh 
iebimmemde Cudwigfäule erbebt. Ift das die ftille 
Refidenz des kleinen Hcflenlandcs, das Afyl für 
RentneT und Penfionäre? Stille und vornehme Ruhe 
mag in den mehr ableits gelegenen Straften mit ihren breit und behäbig bin- 
gelageTten Adels* und Bürgeibäufem zu finden [ein; im Mittelpunkt der Stadt 
aber berr[d)t kiäftiges Ceben und ein reger UerkebT. Darm(tadt ift auf dem beften 
Ulege, (ich zur Groftftadt auszuwaebfen; es ftreckt und redet [ich und [leigt langjam 
an den Bangen des Bcrgwaldes empor, der es [cbon von faft allen Seiten mit 
(einen grünen Armen umfaftl. Und dabei bleibt der Stadt immer noch ein gewifies 
Etwas, das ihre Eigenfcbaft als Refidenz eines ruhmreichen 5ür(ienge[cblechtes 
und zugleich einer Pllegeftätte kflnftlerifcher Beftrebungen nicht iibcTfeben läftt. 
Der Candesberr (elbft i[t ein eifriger Vorderer modernen Sortfcbritls in der Kunfl. 
Die Rünftlerkolonie auf der Iflatbildenhöbe verdankt ihm ihre €nl(telrung, und in 
diefem Jabre [oll die be[[i[che Candesausftellung in Darmftadt zeigen, wasRunft 
und Bewerbe in diefem geiftig regfamen teile unfers Uaterlandes zu leiften 
vermögen. Überall treten uns in Darmftadt kün(tleri|che Eindrücke entgegen. 
GUie der ältefte, malerifcbe Stadtteil mit den groftzügigen» modernen Bauten am 
Paradeplab [timmungsvoll zufammenklingt, muft jeden Befchauer angenehm 
berühren. Den Übergang vom Alten zum neuen vermittelt das von blumen- 
erfüllten Gräben umgebene Scbloft der heffifeben Candgrafen, ein weitläufiges 
Bauwerk vieleT Jahrhunderte. Ihm gegenüber erbeben fid) das neue HoftbeatcT 
und das Candcsmufeum, nicht weit davon der groftartige Bau der Cecbnifchcn 
Rocbfcbutc. Und zwi(cben ihnen öffnen [ich die prächtigen Anlagen des Herren- 
gartens mit ihren frifeben Gttiefcngründcn und alten Baumriefen. GUas aber deT 
Stadt ihren be[ondem Reiz verleibt, das ift ihre herrliche 
Umgebung und die nähe des Odenwaldes. Der Oden« 
wald! — Es liegt ein eigner hauch von Poefie über 
diefem febönen Berglande. Auch uns lockt es hinaus 
in (eine grünen Cäler und (onnigen hänge. Ein leichte. 

GUagen mit zwei flotten Pferden fleht bereit, uns die 
„Bergftrafte“ entlang zu führen, die den üüe(tabhang 
des Bebirges begleitet und ihm ihren Damen gegeben 
hat. feiner, (ilbemer Jrühlingsduft fdiwebt über den 
waldigen höhen, aus denen (ich die Branitkuppe des 
melibokus mif dem alten GUartturm eindrucksvoll ab- 
bebt. GUeithin find die hänge von einem Blütenmeer 
bedeckt; Kirfeben, Apriko(en, Pfirfiche und tDandeln 
(leben in voller Pracht und (treuen uns weifte und 
rötliche Blätter in den Seboft. GLIie hat (ich die natur < 
auf diefem mildeften 51 eck d emfdser Erde in ihrer 
reiebften Bebelaune gezeigt! Da liegen [ie alle, diefe 
lieblichen Orte, wie auf einer Perlenfcbnur aneinander« 
gereiht, bmcinge(ehmiegt in die Mündungen der Cäler 
oder maleri(d) empor|teigend an den Bergen. Saubeie 
Dörfer wecbfeln ab mit alten, lurmbewebrten Städtchen 
und freundlichen Uillcnorten. GUct kann ihre Damen 
alle nennen? Seebeim und Alsbach, die beide (cbon 
zu einer einzigen Kolonie von Candhaufem zufammen« 
waebfen; Jugenheim mit dem lieblichen ScbloftHeiligen* 
berg, deffen Park (ich im Bergwalde verliert; Zwingen- 
berg, maleri(d) am 5ufte des IDelibokus gelagert; 

Aucrbad) mit feiner prächtigen, waldumraufcbten 


Schloftruinc und dem 5ür(tenlager; Bensheim, die fränkifebe Anfiedlung aus der 
Mcrowingerzeit, jetst eine blühende üillenfiadt: heppenheim, überragt von der 
maleri(chen Ruine der Starkenburg. 

Allmählich ift es Abend geworden, die Sonne finkt fern im GUeften hinter 
den blauen Bergzügen der bardt und iiberflrötnt dasRheiutal zu unferer Rechten 
mit rötlichem Glanz. Je&t raffelt unfer Cüagen über das Pflafter von GUeinbeim 
und hält bald darauf am Bahnhof. GUir wollen heute noch mit dem Dampfroft 
nach Mannheim; denn es zieht uns gewaltig bin nach dem herrlichen deutfeben 
Strom, der uns hiuabfragen foll bis zur bolländifchen Grenze. Wählend die 
Dämmerung alles in ihren (anften Schleier hüllt und der Odenwald hinter uns 
langfam verfinkt, führt uns der Zug durch die fruchtbare Ebene hinüber zu der 
groften Bändels- und Induftrieftadt am Rhein und Deckar. 

„Das freundliche IDannheim, das gleich und heiter gebaut ift“, fingt 
Goethe in „Hermann und Dorothea“, und damals war IDannheim in der Cat 
eine Stadt, wie es nur wenige gab. (Dit feinen fdmurgeraden, rechtwinklig fid) 
kreuzenden Straften nach einem einheitlichen Plane angelegt, unterfdmd es jid) 
gar (ehr von den älteren Städten mit ihren krummen ßäfteben und engen, alter- 
tümlichen Pläben. Auch heute macht die Stadt im wefentlichen einen modernen 
Eindruck, aber der Uorwurf des Eintönigen, den (ie oft hat hören muffen, und 
den Goethe in eine fo liebenswürdige 5orm gekleidet hat, trifft keineswegs zu. 
UUo Handel und ÜJandel fo [ichtbar emporblühen und eine betriebfame Menge 
die Straften und Plätse mit gefchäftigem Ceben füllt, da kann keine Cangeweile 
aufkommen. Seit der Befreiung der Rbeinfchiffabrt und dem Beitritt Badens 
zum Zollbunde hat (ich mannheirn aus deT ehemaligen kurpfälzifdien Refidenz 
zu einem der bedeutendften Induftrie* und Handelsplätze Deuifchlands entwickelt, 
feine Rafenanlagen find im Binnenlande kaum übertroffen, ttler einen Begriff 
von dem Umfang der wirtfchaftlichen Tätigkeit, des vielverzweigten CUeltvcrkebrs 
und der immcT mächtiger emporblühenden Induftrie Mannheims gewinnen will, 
der febaue von der prächtigen Rheinbrücke um fich, die zu dem bayrifeben Ufer 
und der aufblühenden Induftrieftadt Cudwigshafen hinüberführt, oder unter- 
nehme eine 5ahrt durch das Hafengebiet. ÜJas er da erblickt, das ift zwar kein 
malehfches Städtebild im landläufigen Sinne, wohl aber ein Aild raftlofer 


Digitized by 


Google 


20 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Cätigkeit und flutenden Hebens, 
aus dem auch ein bauet) von 
Poepe emporpeigt: der modernen 
Poe(ie der Arbeit, 

Übrigens gebt die Bev^lke 
rung Mannheims keineswegs im 
materiellen aut, fie wahrt viel* 
mehr |0Tg(am die Überlieferung 
eines THittelpunktes regen geiftigen 
Lebens, und die Pflege der Kiin(te 
findet eine Stühe an dem allge 
meinen tUoblpand, Das Hof' und 
nalionaltbeater (teht auf der Höhe 
feiner ruhmreichen Uergangen* 
heit, in welcher von feiner Bühne 
herab Schiller das erpcmal zum 
deutfehen (Jolke (prcchen durfte. 

Und wer da glaubt, daß es in der 
Sladt wenig Bemerkenswertes zu 
leben gebe, der irrt gewaltig. Don 
der Cerraffe des monumentalen 
UJatferturmes iiberfchauen wir ein 
wahrbafigroß(tadti(chesBild. Uor 
uns dehnt (ich derfricdrichsplaß 
aus, einer der (cbönpen Schmuck* 
plane Oeutfchlands. ln feiner 
großzügigen ßefchloffcnbeit. von 
Pergolen und prächtigen, einbeit* 
lieh angelegten Gebäuden um* 
geben, macht diefer gewaltige, 
blumenerfüllte Raum einen un* 
vergleich liehen Eindruck. Seine 

Glanzpunkte bilden die neue „ .. 

Kunfthalle und der „Ro|en* DeT a,J li trturm R«lengan<n in mannbeim. 

garten“, jene von Bruno Schmin 

erbaute frphalle, die in dem flibelungcntaal den größten frpraum des wurde das alte IDoguntiacum im fflittelalter Refidcnz eines ETzbifchofs und 

Kontinents birgt. Überall zeigt (ich ein Zug ins Große: auch das von Park* Kurförften. (päter Bundesfeftung, und jetst entwickelt es |id) mit rafebtn Schritten 
anlagen umgebene großbeizoglicbe Schloß gilt als der bedeutend^ deut(cbe zum Induftric- und Handelsplatz Seitdem fTlainz feinen engen frpungsgürtel 
Dynaftenbau der Barockzeit. gefprengt, hat es (ich in (einem Umfang um das Doppelte vergrößert; neben 

Doch nun heißt es weitereilen, den Rhein hinunter, wo uns neue Bilder der flltftadt, die in ihren Baudenkmälern noch die Zeugen einer fa|t zweitaufend- 

erwarten. Jim Stromufer liegt das prächtige Dampfboot der Köln* Dii([e1dorfer jährigen Gepbicbte bewahrt, i(t auf dem ehemaligen „Gartenfeld“ ein neuer 

Gcfelllcbaft bereit, das uns nach Mainz und zum (onnigen Rheingau bringen Stadtteil durchaus modernen £baraktcrsemporgewacb[cn. Und gerade in un(eren 

(oll. Die Schaufelräder (eben (ich in Bewegung, und Ta(<b gleitet das Schiff Cagen bereitet (ich im Zujammenhange mit dem endgültigen 5alle der frpungs* 

zu Cal zwi(d)en freundlichen bäum* und bu((bbewad)fenen Ufern, während wälle abermals ein UJandel des Stadtbildes vor: im Süden (trecken (ich (cbon 

rechts und links in der Seme blaue Gebirgszüge den Blick begrenzen, die Straßen für ein Uillenviertel und einen neuen Stadtteil auf der höhe, und 

Bald ift ÜÜOTms erreicht, die alte Dibelungenpadt, vom Glanz der Sage und rheinabwärts ent(teht ein ftets an Umfang wachender Indußriebezirk. Prächtige 
Ge(cbid)te Io reich umgeben wie wenige andere. Da erhebt (ich der herrliche Promenaden und Jlnlagen, drei monumentale Rheinbrücken, großartige Hafen* 
Dom, eins deT (cbönften romani(chen Baudenkmäler am Rhein, jetst glücklich und Hochbauten, wie die kuppelgekrönte 0hri(tuskirche und die Stadthalle am 

vor dem drohenden Uerfall ge(d)üftl, daneben, auf der Stelle des durch die Rheinufer, geben Zeugnis von dem paunenswertenfluffebwung eines blühenden 

franzofen zerpörten Bifcbofpnes, der malerifcbe fieylshof und inmitten des Gemeinwe(ens. Aber die freude hierüber bat den Mainzern doch nicht den 

Rebgartens, der die kößlicbe „Liebfrauenmilch“ erzeugt, die gotifebe Ciebfrauen» Stolz auf den Befin des Jflten geraubt, das ihnen die Uorfahren überliefert, und 

kiTche. Reiche Zeugen der Gejchichte der Stadt, Denkmäler aller Zeiten, vereinigen fie pflegen es mit Ciebe und Uerpändnis. (Der vom Rheinufer aus das Innere 

die herrlichen Sammlungen des Paulusmufeums in der alten romani(chen Paulus* der Stadt betritt, lenkt (eine Schlitte zunäd)(t zu dem Dom, diefem kunp* 

khebe und in ihren gotifeben Kreuzgängen. Inlllorms war es, wo der kühne Gottes* gefchichtlich fo merkwürdigen Bauwerke, das mit (einen fcblank aufprebenden 

(treiter Luther vor dem Reichstage (eine Cehren verfocht; das herrliche Denkmal Haupttürmen das Stadtbild weithin beherr(cbt. An (einen urjprünglicb roma* 

Rietfchels auf dem Lutherplan erinnert an diefen weltgepbichilicben Augenblick, nifchen Kern haben bis ins neunzehnte Jahrhundert hinein alle Stilperioden 

CUeiter gebt die fahrt rbeinabwäTts. Sie zeigt uns zwar immer noch keine immer wieder neue Bauteile angegliedert. Unweit davon erhebt (ich das 

romanti(d>en Candphaftsbilder, aber grüne Infein im Strom, freundliche Orte und Gutenberg. Denkmal, das die Stadt ihrem berübmtepen Sohne errichtet bat. 

Rebgelände am Ufer bringen bepändig Abwechflung. mancher dem Kenner edler Und wer (eine Gedanken zurückjchweifen laffen will in die Anfänge unlerer 

(Deine wohlbekannte name klingt an un(er Ohr: Opbofen und Mettenbeim, Kultur, der (uebt die unvergleichlichen Sammlungen des Römipb-Germanifcben 

Oppenheim, wo auf dem Goldberg ein feuriges Daß gedeiht, Dierpein, Bodenheim mu(eums auf, das pd) in dem prächtigen RenaiRancebau des ehemaligen kur* 

und Caubenbeim. Jetst tauchen (cbon die türme von Mainz aus dem zarten fürftlichen Scbloffes befindet. 

Debel auf, der über dem Strome lagert, wir fahren vorbei an der Stelle, wo der Bei un(erm Cupwandeln am Rbeinufer in TDainz bat (cbon lange einfehön 

Main (eine gelben Stuten in den grünen Rhein ent(endet, und bald legt das Schiff geformter Bergzug im Open unfern Blick auf (ich gezogen. Das ip der Caunus, 

an dem breiten Kai tep f der vor einer weitgedehnfen Stadtfront (ich auspTeckt. das waldbedeckte Gebirge in dem (Dinkel zwiphen Rhein und Main. Ihm 

Das „goldene“ Mainz! (Das hat die(e alle Stadt im Laufe ihrer langen wollen wir, bevor wir die 5abrt den Rhein hinab forschen, einen wenn auch 

Gepbicbte alles über (ich ergeben la||en müden! Ihre günpige Lage an den nur flüchtigen Befucb abpatten. Im rapben 5luge trägt uns die Eifenbabn über 

Kreuzungspunkten uralter Straßenzüge (De(tdeut[cblands brachte ihr von jeher die Kai|erbTücke unterhalb Mainz hinüber nach der (chönen Bäderpadt (Dies* 

lebhaften DerkehT und Handel, dalür braupen aber auch von den Zeiten der baden. Hier hat eine freigebige Dafür (ich mit rührigem 5leiß zu (eltenem 

Uölkerwanderung bis ins neunzehnte Jahrhundert hinein Kriegsßürmc zerpörend Gelingen vereinigt. Im Laufe eines Menphenalters ift aus der frühem Re(idenz 

über (ie dahin. (Jon der Römerzeit bis zur Gegenwart: Freude und Leid, Blüte der na((auiphen Herzoge, aus einer freundlichen IDittclpadt. ein Zentrum des 

undDerfall und neue Blüte, Zuerft eine Provinzialhauptftadt des Römeneiches, (Jerkebrs von fremden aus aller Herren Ländern geworden, deren Zahl die der 




Der mannheim« Rhcinbafcn. 



Rhcin-Hummcr der Hluprirtcn Zeitung. 

Digitized by 


Google 


21 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Worms, Dom 


P^wingenberg 

7n der Bergstoc J, 


Aoerbach^rlager 

i.d.߀rgstr«s5e 


Worms, Lufherdenhma! 


V* -■ 

Einwohner übertrifft. Und das verdankt Wiesbaden nicht allein der 
natürlichen Schönheit Jrincr tage und [einen heilkräftigen Quellen, fondern in nicht je- 1 
ringerm mafsc der Umficht einer weitblickenden Stadt- und Kurverwaltung, die aus dem 
Badeorte eine der vornebmften, (auberften und eleganteren Städte Deui(cblands gemacht hat. 

Wir wandern, vom Bahnhof kommend, an den prächtigen Kuranlagen entlang die Wilhelm. 

[trabe hinauf, und [oforl umgibt uns ein lebhaftes Bildgro[;[tädti(chen Treibens. Aber hier 
benfcbl nicht die gefebäftige ha(i, die uns in anderen Groftftädten oft auf die Derven fällt, [ondem 
Mp behagliche [Hube, die Erholung fud>t und die Reize des Kurlebens, das hier auch im Winter keines« 
™ wegs ziirücktritt, genieben will. Hur zuweilen mahnt uns eine Geftalt daran, dab an den Kochfalz« 
quellen Wiesbadens alljährlich auch viele Cau|ende von Kranken Benefung [ueben und finden. 
Den lUittelpunkt des Badelebens bildet das vor kurzem mit ver(chwenderi(cher Pracht nach den Plänen 
von Chi frj<b erbaut e Kurhaus. Uortreffliche Gliederung des Auftern, barmoni[cbe flbme(|ung der Innen« 
räume, prunkvolle und doch gediegene Durchbildung der Einzelheiten machen die[en Bau zu einem 
niciltcrwerke [einer Gattung. Und dabei ift es dem Erbauer mit [ebenem Glück gelungen, [eine 
Schöpfung (timmungsvoll der Umgebung anzupa[[en. mit den prächtigen Park« und Gartenanlagen, 
den haßerfüllten Kolonnaden und dem hochragenden hoftheater bildet das Kurhaus ein Ganzes von 
eindrucksvollem. kün[lleri[chem Reiz. Aber auch der llatiirfreund findet in Wiesbaden [eine Be« 
friedigung; [tundenlang kann er in den herrlichen Eichen-, Buchen« und Kaftanienwäldem der Um« 
qc hing lujlwandeln, [ei es durch das liebliche Derotal, [ei es hinauf auf die hochge[d)wungenen 
Camiusberge oder hinüber zu dem in einem idylli[chen, waldumkTänzten Cal gelegenen Schlangen- 
bad mit feinen heilkräftigen Wildbädern und reizenden Promenaden. 

Gern möchten wir noch länger in dem gafiltchen Wiesbaden verweilen, aber am Rhein wartet 
un[er (d>on wieder das Schiff. Die Straftenbabn führt uns übcT die Adolfsbohe hinunter an den 
Strom nach Biebrich, das man nicht mit Unrecht den baten Wiesbadens genannt hat; es vermittelt 
in der Cat den ganzen Schiffsverkehr der reichen Bäderpadt und wäch(t dabei [elb|t zu einem bau- 
lichen Orte heran, mit [einen groben botels am Rheinufer und dem von henlichem Park um« 
gebenen Schlöffe bietet Biebrich von unferm Dampfer aus einen freundlichen Anblick. Und wie das 
[lolzc Schilf jebt ra(ch den Strom binuntergleitet, da rollt (ich vöt unferen Augen das lachende Panorama 
des ge[egncten Rbeingaues auf. Am Ufer folgt ein hüb[cher, wein berühmt er Orl dem andern: Eltville 
mit der erzbijchötlichen Burg und den weiften Uillen am Strom; Erbach, der hört des markobrunners; 
Ingelheim, wo em[t Karl der Grofte im marrnorpalaft hot hielt; hattenheim und, in einer Berg« 
abdachung faft ver|teckt, hallgarten; Oe(lrich und Winkel, überragt vom Schloft Johannisberg, von dem 
der Dichter fingt : „]ohannisberger [cbenkt man nur befternten herren.* Und (chon [chimmert uns die 
goldene Sonnenbriicke entgegen, aut der die Sage den RaifeiKarl, die Reben Iegnend, hinüberwandeln 
läftt nach Rüdesheim, dem blühenden, weltbekannten Weinorl am ?ufte des Diederwaldes mit [einer 
lebenerfiillten Uferftrafte, in der neben den [tattlichen Gafthöfen die efeuumfponnene Brömferburg, der 
alte Curm der Boojenburg und der fldlerturm ins Auge fallen. Rings im Umkreife [teigen die hänge 
empor, auf denen die Sonne köftlicbe Cropfen kocht. Und während uns das Schiff jetjt biniiberträgt 
nach Bingen, grüftt ftolz von [feiler höhe zu uns herab eine gewaltige, eherne Geftalt, den Arm mit 
der KaiferkTone kühn eroporreckend. heil dir, Germania! 

Da, wo die Ebene des Rheingaues nördlich ihr Ende erreicht und der Rhein fid> braufend in einen liefen 
5els[palt zwängt, tritt aus einer zweiten Gebirgspforte die habe hervor, um ihre Wa(|er mit denen 
des gTÖftem Stromes zu vereinigen, An ihrer Hlündung liegt die alte Stadt Bingen zu Stiften 


Digitized by 


Google 


22 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





CHrtOL^ 


des Rocbusberges, überragt von der wicderbergeftellten Burg Klopp, rnalcrifch 
drängen [ict> die Strafen des freundlichen, betriebfamen Ortes teils um den 
Buighügel, teils breiten (ie |i<h ttattlich an den Ufern beider Hü|(e aus. Tm Strombett des «KJI 
Rheines liegt eine ganze Hotte von Dampf* und iTacbtfcbiffen vor Anker. Das fchöne, weile 
Candfcbaftsbild an diefer bedeutfamen Stelle des Rheinlandes i]t von übe rrafchender Großartigkeit. 

(Jon Bingen trägt uns die Eilenbabn an der eilenden nabe aufwärts durch eine freundliche 
Ijügel landfchaft nach Kreuznach. eineT Stadt, die ein mittelpunkt des Kleinhandels und aufblübender 
Induftrie und zugleich ein eleganter Kurort ift. Dies tritt auch (chon im äußern Siadtbilde deutlich 
hervoT: abfeits von der mit ge|chäftigem leben erfüllten AI tftadt dehnt (ich zwilchen Rebenbiigeln längs 
des Daheufers das von breiten, (cbaitigen Straften und freundlichen Uillen gebildete Badeviertel aus. 

Die hier zahlreich zutage tretenden Kochfalzqucllen. die einen gTofien teil ihrer Beil kraft einer ftarken 
Radioaktivität verdanken und die bekannte Kreuznacher Illutterlauge liefern, verfammeln alljährlich ein 
internationales Badepublikum um (ich. ln dem Kurhaus mit feinen büb(cben Parkanlagen findet es einett 
ITlittelpunkt der Gefelligkeit und Erholung. Das liebliche Salinental mit (einen ausgedehnten Gradier 
werken verbindet Kreuznach mit dem benachbarten Bad (Tlunfter am Stein, gleichfalls ein lebhaft auf> 
blühendes Solbad, das auch land(chaftlid) einen Glanzpunkt des Dahetales bildet. Schroff, fa(t (enkrecht 
(teigen hier die rötlich (chimmernden Porphyrfelfen empor; der eine, dicht an der (piegelnden Hache des 
Hu(fes. trug ein(t die Burg der Kau* undRheingTafen; auf dem andern liegt die fchöne Ruine der Ebern- 
bürg, auf der Hanz von Sickingen häufte. (Ueiter die (Iahe aufwärts verbreitert (ich das Cal, die Berg- 
abhänge werden (anfter, bis (ie bei Ober(tein noch einmal den Huf* einengen und mit dem alten, von 
zwei Burgen überragten Orte und der in den helfen gehauenen Kirche ein Bild von (eltenem landfdyaft 
liehen Reize (chaffen. Etwas (eitlich. in einem von dem Glanflüßcben durchftrömten reizenden Cal, liegt 
inalerifcbein altes Städtchen iffleifenheim, das in fcinerSdrloßkiTcbe eine Perle (pätgotifcherBaukunft befiht. 

UJiT (ind wieder nach Bingen zurückgekehrt, um nun die romantifch(te Strecke des Rbeinftromes, 
die am reidrften von dem Duft der Sage und Poefie um(cbwcbt ift, zu befahren. Abermals befteigen 
wir einen der prächtigen Dampfer. Bald raufcht das Schiff durch das mächtige Seifentor des Binger 
Hochs. Uom niederwald bis Koblenz hat (ich der Rhein durch das Gebirge in vielfach gewundenem Cauf 
ein enges, felsum(tarrte$ Bett gegraben, in dem er nun biaufend dabinfebießt. Ganz dicht drängen (ich 
von beiden Seiten die Berge an den Strom heran, oft nur einen be(cbeidenen Platj laffend deT Strafte und 
der Eifenbahn, die von nun an bis Bonn zu beiden Seiten des Rheines hart am Strome entlang führt. 

Auf ihren den Windungen des Stromes (ich anfcbmicgendenScbienenfträngen brau(enin 
dichter 5olge, den leis dort, wo er fchroff zum Rhein ablällt, imtunnel durch(chneidend, 

\ die dem regen internationalen Uerkebr dienenden D* und Cuxuszüge daher. Sic bieten dem 
Keifenden, deffen Zeit kurz bemef(en ift, willkommene Gelegenheit, von den breiten 5en(iern 
f ails ,n fluirttaflfeT Sülle die Schönheiten des Rheines in fid) aufzunehmen. Überall bat die 

flciftige Band des Iflcnfcben den fchroff emporTagenden 5el(en noch ein 5leckcben Erde 
abgewonnen, auf dem er (eine Reben zieht. Die fahrt gebt fcbnell zu Cale. (Dir paffieren 
| / rechts Afsmannsbaufen, da wächft ein feuriger Roter; gegenüber erhebt (ich die fchönftc 

__ der rheinifchen Burgen, der Rheinftein. jetst kommt Cord), da reift ein QJeifter, der hat 

(chon manchen umgeworfen. Es folgt Bacbarad), das malerifche Städtchen mit 
der entzückenden Ruine deT CUernerskapelle ; hier öffnet (id) ein reizendes 
Seitental mit dem weinberühmten Orte Steeg, wo ein gar herrlicher Cropfcn M 
f quillt. Da ift Kaub mit der Pfalz, die (id) wie eine rechte Cruftburg auf einem ^ 

; Seifen mitten im Strome erhebt. Cinks 1a(fcn wir das altertümliche Obcrwefcl, / 


Blich auf den Dom in Mainz 


bi« Jupirersatiie 
im Mainzer 
Museum. 


Rhein-Dummer der llluftrirltn Zeitung. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 






umgeben von wohlerbaltenen mittelalterlichen Belehrungen und überragt 
von den CTiimmem der Schönburg; von ihm fingt Treiligratb: „Gruft dir, 
Romantik! Cräuniend zieh' ich ein in deinen (cbönften Zufluchtsort am Rhein/ 
Jetst febiebt |icb plönlicb von rechts ein gewaltiger, zerritlener Telsklot) 
in fteilem Abfturz und unverkennbarem Profil in den Strom hinein, Das i(t 
die fagcnberübmte Corelei. Bis ins vorige Jahrhundert hinein brauftc hier der 
Rhein zweihundert Schritt weit kochend und fchäumend über Tclfenriffe, beule 
deuten nur noch dunkle Strudel die gefährliche Stelle an. Und während wir 
den ftolzen Seifen in fcharfem Bogen umfebiffen, tönt es begeiftert aus aller 
lllunde: „Ich weih nicht, was foll es bedeuten“ . . . 

Bleich darauf zeigt fich das liebliche St. Goar, die „Stadt, die allzeit gaftlich 
war“, überragt von den gewaltigen Ruinen der ehemaligen Seftung Rheinfels. 
Gegenüber liegt langgeftreckt das modern anmutende St. Boarsbaufen. über dem 
{ich auf fteilem Seifen die ftimmungsvoll wiederhergeftellte Burg „Die Kan“ er- 
hebt. üon St. Boarshaufen führt die Ualfauifche Kleinbahn durch eine roman* 
tifche Schlucht vorüber an der fchönen Ruine der Reichenburg zum Caunus> 
gebirge hinauf nach naftätten, um dann weiterhin in einem andern Seitental in 
kühnen (Bindungen wieder zum Rhein hcrabzufteigen. 


gefolgt. Überaus fchöne landfchaftliche Umgebung, mildes Klima, fcbmuckes 
jRufscres und (tädlifche Einrichtungen, die aud) verwöhnten Anfprüchen ge« 
nilg.cn , machen Coblenz zu einem Orte, wo fich's gut leben lafst. Bier 
pocht gleichfam das Herz des (Jäters Rhein; hier ftrömt von weither alles 
zu|ammen, was an feinen Ufern Genuft und Erholung fudit. An febönen 
Sommertagen entwickelt fich namentlich vor den grofsen ßaftböfen am Rhein 
ein lebhaftes, buntes treiben, die mtnfchenerfiillten Salondampfer kommen 
und gehen, dazwifchen fahren Schleppzüge zu BeTg und zutal, Itlufik erfchallt 
von allen Seiten, man hört in famtlichen Sprachen Europas reden. Bei unterer 
(Bänderung durch die Stadt erkennen wir bald, daft fie aus zwei Ceilen beliebt: 
der in dem (Binkel zwifchen Rhein und Itlofel gelegenen, vielfach enggebauten 
Altftadt und der eleganten Deuftadt, die fich mit breiten StTaRen und gelcbmack* 
vollen, in Brün gebetteten Bäufern und Uillen weit rheinaufwärts erftrecki. Das 
Stromufer ift hier geläumt von den prächtigen, blumenerfüllten Kaiferin-Augufta’ 
Anlagen. Sehr ftattlich zeigt fich uns aud) dieRheinlront von Coblenz. flach Süden 
ift fie begrenzt durch das breit hingelagerte königliche Schloft und den palaftäbnlichen 
Bau des Regierungsgebäudes, nach Horden reicht fie bis zum Deutfchen Eck. 
Bier, wo Rhein und Hlofel ihre (Baffer milchen, ift ein bedeutungsreicher Punkt, 



Badeleben vor dem Kurhaus in Wiesbaden. 

Dun geht es vorbei an dem neuentftandenen Badeort Salzig, der freund- 
lichen, von Billen umkränzten Stadt Boppard und dann, einem gewaltigen 
Bogen des Rheines folgend, an dem malerifcben Braubad), über dem auf 
hohem Bergkegel die Hlarksburg thront, die einzige Tefte am Rhein, die 
der ZcrftÖTimg entgangen und in ihrem urfprünglichen Zuftande erhalten ift, 
Jcnt zeigt fich links das altertümliche Städtchen Rhens und gleich darauf, unter 
Dufsbäumcn faft verfteckt, ein eigenartiges Bauwerk: der Königsftubl, auf dem einft 
manch deutfeher König von den Rurfiirften gewählt worden ift. Dicht daneben 
liegt der Rhenfer Hlineralbrunnen, der alljährlich fieben Rlillionen Tlafcben 
feines köfilichen, beliebten BetTänkes in alle Weltteile fliehen Iaht. „Das ift 
die Strafe des Rimmels“, meint ein witsiger Reifegefäbrte. „Einft bat auf dem 
Königsftuhl König Wenzel für einige Sudcr Bacharachers fein Keid) verfcbacbert, 
zur Sühne für diefe Cat fprudelt jelsi hier lüaffer in imerfcbopflicher ^ülle. 14 — Wir 
paffieren Oberlahnflein, wo, aus einem engen Selstal kommend, die Cahn mündet ; 
gegenüber erhebt fich auf grünem Hintergrund das Schloh des Kaifers, Stolzenfels. 
Bald darauf fahren wir unter zwei elegant gefebwungenen Eifenbrücken bin« 
durch und erreichen das Ziel unfern heutigen Tabrt, die Refidenzftadt Coblenz. 

Da, wo Rhein und ITlofel ihre Waffer vereinigen, ftand fchon zur Römer« 
zeit das Kaflell Confluentia. Seitdem ift manche febwere Zeit an diefem Orte 
vorübergezogen, er bat fich nie in voller Freiheit entwickeln können; erft in 
unferen tagen ift dem Salle der Teftungswcrke ein überlebendes Aufblühen 


Dach einem Aquarell von Bans Deiters. 

an dem flatur und Kunft fich zu feltener Wirkung vereinen. Da liegt die uralte 
St.-Kaftorkirche, ein Juwel romanijeher Baukunft, daneben das Deutfchherrenhaus, 
und auf der äufterjten Candfpitse erbebt [ich, machtvoll die Umgebung be 
herrfchend, das von der Rbcinprovinz errichtete Denkmal Raifer Wilhelms des 
Brofien, wohl das fchönfte und eindrucksvollfte, das in Deutfcbland ftebt. Gnade 
gegenüber, jenfeit des Rheins, ragt das Tclsmaffiv des EhTenbreitfteins empor, 
gekTÖnt von den gewaltigen, jteinernen feftungswerken* 

Uon der Itlofel, der lieblichften Cocbter des alten Uaters Rhein, hat uns 
A.Crinius in diefen Blättern ein begeiftert Cied gelungen. Aber ganz in der 
flähe lodet noch ein anderer DebenfluR, der an Schönheit feinen Befchwiftern 
nichts nachgibt. Uon Coblenz trägt uns der Zug in das Cal der Cahn, das fich 
zunäcbft in engem, gewundenem Cauf zwifchen hohen Waldbergen dahinzieht. 
Bald aber ändert fich das Bild: eine Stadt rückt näher, prächtige Candhäufcr 
und Baftböfe inmitten fcbmuckcr Bärten umfäumen das Ufer, zierliche Brücken 
(pannen fid) über denTluft. Das ift Ems, die alteBadeftadt. Tür den ßebraud) 
ihrer warmen Quellen, die (eit Jahrhunderten Weltruf genieften, find mufter* 
gültige, den modernften Anforderungen genügende Anlagen gefebaffen. Der 
natürlichen Heilkraft des Waffers kommt aber noch (in anderer glücklicher Um« 
ftand zu Hilfe: die Cage von Ems ift reizend, feine landfchaftliche Umgebung 
hält jeden Uergleicb aus. Wie lieblich fchmiegt fich der freundliche, blififaubere Ort 
langgeltreckt in das Cal der Cabn auf beiden Ufem des Tluffes, waldumraufcht 


24 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Cltvilk. 


MiirfU >* 


von allen Seiten und überragt von dem (cbroffen fel(en der Bäderlei und 
dem aus(id>tsreid)en malberg ! Und in der Stadt felbft — welch lebhaftes, 
elegantes Creiben an den Bädern, trinkquellen, in den Wandelhallen, Bafaren 
und Parkanlagen! Da liegt der prächtige Kur(aal mit (einen reichgeßbmückten 
Räumen, unweit davon das alte, vornehme Kurhaus, in dem König Wilhelm I. P 
einjt ein regelmäßiger Gaß von €ms, zu wohnen pflegte, und wo (ich auch im 
Juli 1870 die Trage über Krieg oder frieden ent(chied. 

hinter €m$ durchzieht die Hahn in zahlreichen Windungen das Gebirge, die 
Grenze zwi(cben Caunus und Ule(terwald bildend. Bald erreichen wir das in einer 
fruchtbaren Illulde gelegene Städtchen da((au, fand(chaftli<b ein Glanzpunkt des 
Cahntales und ein vielbe(ud)ter Cuflkurort mit herrlicher Umgebung. T>ier (pringt 
mächtig in das erweiterte Tlußtal ein dunkler Bergkegel hervor, der die Burg 
Da((au. den Stammfitj der Orauier, tragt, und unten im tale liegt, unter allen 
Bäumen verdeckt, die Burg der freiherren vom Stein, die Gcburts(tätte des großen 
preußifchen Staatsmannes. An dem gewerbfleißigen Diez vorüber, aus dejjen 
Witte (ich auf (teilem fel(en ein weitläufiger, (chloßartiger Bau erhebt, kommen 
wir zur Bi(chof|tadt Himburg. Schon von weitem ragt uns über der hau(erma((e 
der herrliche, (iebentürmige Dom entgegen, eine Perle (pätromaniJcßeT Baukun(t. 
€s (cbweben gerichtliche Erinnerungen mancher Art um die(en alten Ort, ftatt' 
liehe Bauwerke aus früheren Zeiten zeugen von alter Kultur. Beute i(t Himburg 
ein Wittelpunkt modernen üerkehrs mit blühendem Bändel und Gewerbe. 

Der Zug trägt uns weiter. Bald hinter Weilburg erweitert (ich das flußtal 
und verliert (einen romanti(d)en Charakter. Aber hier birgt ein kleines, (tilles 
Seitental noch einen Schaß landfchaftlicber Schönheit: das Städtchen Braunfels 
mit dem hochragenden Schloß der fürßen zu Solms. Die herrliche Cage des 
reizenden Ortes und (eine waldige Umgebung mit den woblgepflegten An* 
lagen und Spaziergängen haben Braunfels 2 u einer vornehmen $ommerfri(cbe 
gemacht, noch etwas weiter lahnaufwärts, bei der alten Reichsftadt Wehlar 
mit ihrem kunjtvollen Dom und manchen anderen Zeugen einer großen Der- 
gangenheit, mündet die Dill, eine Cochter des Weßerwaldes. Wer in ihrem 
grünen Cal aufwärts wandert, der wird es nicht bereueif, in dem freundlichen 
Kreis|tädtd)en Dillenburg Ra(< zu machen. Wie (ich da (auberc, altertümliche 
Straßen und biib(che, moderne Dillen in friedlicher Eintracht auf beiden Ufern 


Schloß in Biebrich. 

des Tlu|(es und an den Bergabhängen bingelagcrt haben, überragt von dem 
mächtigen Wilhelmsturm, der an der Stelle eines zerßörten Oianierfcbloffcs 
(lebt, das bietet ein Bild von bemerkenswertem land(chaftlicben Reiz, fluch 
Dillenburg i(t ein vielbefuchtCT Cuftkurort. - Die Stadt hat für ihre Gä(te dicht am 
Waldrande ein (tattlicbes Kurhaus erbaut, und in der Habe lockt der Weftcrwald, 
jenes prächtige Gebirgsland zwilchen Rhein, Cahn und Sieg. 

Don unferm Jlusflug an die Cahn wenden wir uns zurück an den Rhein 
nach Coblenz und rüften uns zur Weiterfahrt (tromabwärts. Wieder nimmt uns 
ein weißcT Dampfer auf und trägt uns wie ein Schwan die grünen fluten hinunter. 
Gleich hinter Coblenz verbreitert fich das Rheintal zu einer ftundenlangcn, fnid)t. 
baren Ebene, dem Deuwiedcr Becken. Auf den Bügeln ringsum, die in einiger 
ferne lichtbar bleiben, (chimmern weiße Dörfer; namentlich lallt uns febon von 
weitem hoch oben auf einer Berglehne ein großer, heller Ort ins Auge. Das i(f 
Rengsdorf, ein aufblühendes Euftbad, das von Jahr zu Jahr in immer größeren 
Scharen müde Städter an (ich lockt, die in der reinen, kräftigen Bergluft und den 
herrlichen Waldungen ihre Cungen (täblen und die Wangen bräunen wollen. 

Jehl winkt uns (chon dicht am rechten StTomufcr Deuwied entgegen, eine 
heitere Stadt, die mit ihren breiten, geraden Straßen und den behäbigen, (auberen 
Bäu|ern ihre Eigenßbaft als Refidenz der ehemals reichsunmittel baren Graf* 
(ebaft Wied nicht verleugnet. Reges Heben herrfcht hier überall; denn Deuwied, 
das auch Siß einer Bermbuter- Brüdergemeine i(t, verdankt (einem Gewerb* 
fleiße einen erfreulichen Auf(chwung in Bande! und Induftrie. Am Dord* 
ende der langgeßreckten Rheinfront erhebt (ich das ftattliche Refidenzlchloß der 
f üT(ten zu Wied, von einem prächtigen Park umgeben, der (ich weithin am 
Rheinufer fortjeßt. Boch oben im Bergwalde leuchtet aus hellem Grün das weiße 
Cuftfchloß ITlonrepos, Beimat und Cieblingsaufenthalt der königlichen Dichterin 
Carmen Sylva. Dort oben winkt uns ein Blick von faß alpiner Schönheit auf 
den We|terwald und in das Cal der rau(chendcn Wied, die man von Deuwied 
leicht erreicht. Bald nachdem wir das Ende des Schloßpaiks erreicht haben, 
lenkt un(er Schiff hinüber zum linken Ufer nach Andernach. Bot uns Deuwied 
das Bild einer ganz modernen Stadt, (o tritt uns jeßt wieder ein altertümlicher 
Ort mit wettergrauen Cürmen, Coren und Wauern entgegen. Andernach blickt 
auf eine lange Gefchichle zurück. Schon zu Ende des fünften Jahrhunderts war 
es ein Rönigsßß der fränkißhen IDerowinger, die hier eine Pfalz hatten. Aus 
dem [patent IDittelalter (tammen die mächtigen Trümmer einer kurfürßlichen 
Burg. Die Stadt bat noch zum Teil ihie alten IDauern bewahrt, die am Rhein 
mit einem hoben Wartturm ab(d)ließen. Dicht wenig trägt zu der malerifchen 
Erfcheinung des Städtebildes auch die viertürmige Pfarrkirche bei, eine [pät* 
romani(che Pfeiteibaßlika aus dem Anfang des vierzehnten Jahrhunderts mit 
wundervollen formen. Wenige Stunden von Andernach entfernt liegt, 


Rhcin-numnur der lllußrirttn Zeitung. 

Digitized by 


Google 


25 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Riidcsheim und das Hinget 


Lo 


Ruine thrmleW. Ro((<l, 


wmau 


Beil unlerm Rhein, in de|(en Glanz 
Die allen Burgen |d>au’n! 

Wie Ipiegeln in der Wellen Canz 
Sich lachend (eine Gun! 

Es liegt uerjenki auf (einem Grund 
Der Sage goldner Bort ; 

Im Wellenrau|cben gibl |ich’s kund 
B uch beuf noch fori und lorl. 


Gn das, was einlt in großer Zeit 
Uns glorreich ward erfüllt, 

IDabnt uns, an dcut|cbe Berrlichkcif 
Gm Rhein ein ehern Bild. 

Stolz blickt herab vom Diederwald, 
lüachl haltend, woblbewebrl, 
Gertnanias herrliche Gejtalt 
IDit Krone und mit Schwer!. 




Die Berge ncWt 
Beglänzt der $« 
Davon der Rebe 
$0 kö|tlid) wird 
0 Cabetrunk, dci 
Wie wurzelt du 
Wir|l du im Bcd 
fflit holder Blim 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Stromes Tlul, 
Schein, 
mbcnblut 
Rhein. 

seiner gleicht, 
Cult, 

«ns gereicht, 
Duft! 


UJobl nichts erfreut die berzen \o 
Wie Rebenglut vom Rhein. 

(Der iTaurig war, wird wieder froh, 
Schlürft folchen Crank er ein. 

Sein wunderbarer Glanz gewinnt 
Ihm jeden, der ihn (ieht, 

Und überall, wo Dcutfchc find, 
Schallt ihm ein preifend Cicd. 


0 deutfeher Rhein, Reis werd’ aufs neu' 
Uerlieh n dir, was entzückt! 
fluch fernerhin gefegnet fei 
Iftit dem, was heut’ dich [chmückt! 
mit Männern. treu und (tark und kühn, 
mit frauen, hold und rein, 
mit Ro[en, die in frille blüh'n, 

Und mit echt goldnem (Uein! J. Crojan. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




in die waldigen Eifelberge eingebettet, eine Perle der Rbeinlandlcbaft: der Caacber 
See. 0leid) binterAndernachfchließen die Berge wiederdicbtiu|ammen,derRbein 
tritt durd) ein enges Seifentor von neuem in das Gebirge ein. Abermals begleiten 
uns rebenbepflanzte oder waldbewachfene Berge, freundliche Städte und Dörfer 
am Ufer, Scblöjfer und Burgen auf den höben. Rechts erfcheint das gefebützt in 
einem Obfibain gelegene, freundliche Eeutesdorf mit einer malerifcben Uferftrafse ; 
nicht weit davon reckt fid) der 5el$klotz des Bammerfteins mit den tTümmern 
einer Se(te finfter empor. Doch eine Strecke weiter treten auf dem linken Ufer die 
Berge etwas zuTüdc und gewähren Einßcht in ein breites Seitental, dem die Ahr 
entftrömt. Gegenüber ihrer Itliindung liegt, teils in ein Seitental des Rheines 
gezwängt, teils an den hängen des Kaiferberges ftattlicb cm porfteigend, die von 
allen tünnen und mauern wohlbewachte Stadt Cinz. Ein reges Ceben und 
Creiben herrjeht in den nulerilcbenSriaßen desbübfeben, gewerbfleißigen Ortes. 
Uon Cinz aus bietet fid) ein bequemer Zugang in die Gebiete des hohen ÖUcfter- 
waldes mit feinen das ganze Candfcbaftsbild weithin überragenden fpinen Ba[a1t* 
kuppen, die leider der Steinbrucbinduftrie eine willkommene Beute geworden (ind. 

Jetzt landet un(er Schiff am linken Stromufer bei Remagen. Wir wandern 
durch die (aubere, betriebfame Stadt und freuen uns ihrer febönen Tage. Auf 
einem Seifen boeb über dem Orte Ich webt die zierliche, gotifche Apollinariskirche, 
dahinter (teigt der Uiktoriaberg empor, von deffen waldbedecktem Gipfel man 
eine großartige Sernficht über das ganze Rbeintal von Andernach bis zum 
Siebengebirge genießt. Und gegenüber, jenjeit des Stromes, Ipringt trotzig 
der dunkle, von mächtigen Ba|all|äulen gebildete Selsklob der Erpeler Cei bis 
dicht an das Ufer heran, ln Remagen erwartet uns ein guter Sreund mit 
feinem Automobil zu einer Spritzfahrt in das Abrtal, das wie kaum ein anderes 
Seitental des Rheines auf kurzer Strecke eine Sülle von llaturfcbönheiten ver- 
einigt. Anfänglich ift es noch breit und umjcbließt eine fruchtbare Ebene, die 
„Goldene ITleile“. Ulir fahren durch den freundlichen Weinort Bodendorf und 
bald darauf an der weltbekannten Apollinarisquelle vorüber. Bevor die Berge 
jetzt enger zulammentreten, Iahen (ie noch Raum für den Badeort fleuenahr, das 
„deutfehe Karlsbad“, hier entquellen mächtige, heiße Sprudel, die einzigen 
alkalijchen Chemien Deutfchlands, dem Boden und haben dem aufblühenden 
Orte bereits einen UJeliruf geichaffen. Am 2$. Juli 190$ feiert das Bad den 
fünlzigften Gedenktag {einer Gründung und der Quellenweihe durch Ihre hoch* 
{elige majc{tät die Raiferin Augufta. Ein lebhaftes, elegantes Badeleben ent- 
wickelt lieh um das prächtige, neue Rurhaus mit {einen wohlgepflegten Anlagen, 
und die reizende Umgebung lockt hinaus zum Genuffe einer üppigen Datur. 

Wir folgen immer dem Caufe der rau(chenden Abr aufwärts durch die 
engen Straßen des noch von feinen alten mauern umgürfeten Städtchens Ahr* 
weiler und durch Walporzheim, den durch {eine kräftigen Rotweine berühmten 
Ort. Der Sluß tritt jetst in ein enges Selstal ein. Als ein echtes Kind der wilden 
Eifel hat er (ich in (charfen Windungen zwifchenden febroff anzeigenden Bergen 
(ein (chmales Bett gegraben. Bei Altenahr halten wir mitten in einer pracht- 
vollen, eigenartigen Gebirgswelt, hoch ttbCT dem Orte ragt die Ruine der Burg Are 
empor, von allen Seiten drängen (ich wi1dzerri((cne Selsmaßen heran. Weiter 
abraufwärts wird das Cal (tiller, aber der Zauber der Dafür bleibt, und indem 
wir an einem filbaklaren, forellenreicbcn Bach entlang noch bis Adenau hinauf* 
(teigen, enthüllt lieh uns die duftere Schönheit der hohen Eifel, deren machtigfte 
Kuppen hier waldumraufcht zum Bimmel (rieben. 

Uon Remagen nimmt uns wieder deT alte und doch ewig junge Uafer 
Rhein auf (einen breiten Rücken. Wir folgen einem großen Bogen des Stromes 
vorüber an dem malerildien, durch (eine guten Rotweine bekannten Städtchen 
ünkel und dem gewerbfleißigen OberwinteT. Schon feit einiger Zeit ift am 
Borizont die wundervolle Silhouette des Siebengebirges autgetaucht. Immer 
näher rückt der in kühnen Cinien gefebwungene waldbedeckte Gebirgszug, von 
dem feinen, blauen Dult des frühlings zart überhaucht. Zu unferer Cinken er- 
hebt (id) jetst auf fteilem Selsgrat der Rolandsbogen, zu feinen Süßen [ebimmert 
aus knofpenden Büfchen und bunten Gärten das reizende Rolandseck mit (einen 
großen Gaßböfen und den prächtigen, an der Berglehne empor(teigcndcn Cand- 
häufern. Uon hier aus ift wohl der fchönfte Blick auf das Siebengebirge und (eine 
herriiehe Umgebung geboten, mitten im Rhein fchwimmen zwei grüne Infein : 
Donnenwertb mit dem weißen Srauenklofter und das bufchigc Grafenwertb. Auf 


dem rechten Ufer (ind die Berge etwas zurück* 
getreten und haben einer fchmalen Ebene Platz 
gemacht. Ein gefegnetes Slcdccben Erde, das wie 
ein einziger Garten erfcheint! Bier liegt, wie in 
einem Blütenmeer begraben, das „rbcinifche 
Dizza“, Bonnef. Uon einem reichen Kranze 
fchmucker (Jillen umgeben, hat (ich die freund- 
liche Stadt zwifchen Strom und Bergen aus* 
gedehnt und fa|t die ganze Ebene erfüllt; fchon 
wäd)(t (ie mit dem an den 5uß des Sieben- 
gebirges angefchmiegten Rhöndorf zulammen. 
Die hohe Wand des Gebirges fchübt den Ort vor 
rauhen Winden und (chafft ein Klima von (ebener 
milde. So i(t Bonnef zu einem vielbefuchtcn 
Cuftkurort geworden, der auch im Winter (eine 
Reize nicht verlitTt und in dem ftattlichen neuen 
Kurbaufe (einen Gäßen Anregung und Unter- 
haltung bietet. Eine ftark kohlenfäurehaltige 
Quelle, die dort dem Boden entftrömt, die 
Dracbenquelle, dient zu trink* und Badekuren. 

Dun raujeht das Scbiff an dem Drachenfels 
vorüber, auf deffen Spitie die Curmruine wie ein 
fteinernerfrngcr zum Bimmel zeigt. An (einen 
Bangen reift das rote „Dracbenblur, an (einem 
Süße liegt breit hingelagert die Stadt Königs* 
Winter. Welch ein Ceben umfängt uns, wenn wir 
hier die febattige Ufeipromenade betreten! Uor 
den ftattlichen Botels und 6a(ibäu(ern mit ihien weinumrankten Cerra(|en drängt 
(id) eine bunte Illenge in bellen frühlingsgcwändern; eine wahre Uölker* 
Wanderung (ebeint (ich durch die [auberen Straßen der Stadt hinein in das Gebirge 
zu ergießen. Das (chwirrt in allen Sprachen, das fcherzt, lacht und flirtet, und übcT 
all den heileren Szenen liegt goldnerSonnenfchein, auch die ernften Bergesgipfel 
mit freundlichem Schimmer verjüngend. £in(t hoben hier geheimnisvolle, unter- 
irdifebe naturkräftc in gewaltigem Ringen ein Gewirr wilder 5elsma((en aus der 
Ciefe; jetzt f frei ft der Wanderer entzückt durch ihre Schluchten und waldigen 
Bange, ln (einer lieblichen Erhabenheit ift das Siebengebirge einer der Glanz* 
punkte des an Daturfcbönbeiten (o reichen Rheinlandes. Da reckt (id) der (tolze 
Drachenfels empor, (einen 5uß im glitzernden Strome badend; auf halber 
Bergeshöhe liegt die golifche Drachenburg, eins der prächtigften Scblö(fer am 
ganzen Rhein. Dort erhebt der Petersberg (ein breites, waidbedecktes Baupt, 
und, alles überragend, taucht in der lerne die (pitje Pyramide des Ölberges auf. 

Wie mit einem raufchenden Akkord endet mit dem Siebengebrige die 
romantijebe Schönhcitsfymphonic der Rheinlandfchaff. Uon jetzt ab tritt der Strom 
in die Ciefebene ein, nur eine Bügelkette begleitet ibn noch eine Weile. Aus deT 
Calebene zu unferer Cinken hebt (id) noch ein einzelner lelskegel empor, der die 
(chöne Ruine der Godesburg riägt. Zwilchen ihm und dem Stromufer breifet (ich 
eine der bübfeheften unter den rbeinifeben Städten aus: Godesberg, die elegante 
Refidenz einer mit Glücksgütern gesegneten IDenJcbbeit. Die Stadt ift in lebhaftem 
Aufblühen begriffen; an Einwohnerzahl i(t (ie, nächft Coblenz, die größte zwifchen 
Wainz und Bonn. IDit ihren in prächtigen Blumengärten verftecktenUillen und 
den breiten, febattigen Straßen gleicht (ie einem vornehmen Badeort, und wirklich 
fpTudelt hier auch eine beilfame Quelle, die in immer (leigendem IDaßeGäfte an- 
lockt. Gegenüber der von großen Botels und (chönen Uillen gebildeten Rheinufer- 
front von Godesberg liegt auf dem rechten Ufer in einem Obftwalde das freundliche 
Diedcrdollendorf, ein beliebter Ausgangspunkt für Wahrten in das Siebengebirge. 
Zwifchen immer flacher werdenden, villenbe(äten Ufern gleiten wir weiter zu 



Schlangenbad. 


28 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Münster d /srein 


Bad Kreuznach Salinen tal, 


Rhein-Hummer der lllu|lrirlcn Zeitung, 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 




^Ür ’ '• jj 



BMB' - 




T> ri 


P|g 



V,® 



j 






[iTi 

nf 

i 

#H >♦ 

CffcY. 

- J 

pl 




f 

n ■ ; 


P H?JW 

iMi 






fcr ^-.tt 
Ifey k| 

£ :^mm i 








Sr.Qoarshdusen u Burg K arz. 


Oberwe.sel 


Lahneck 

bei Ober! ah ns rein 


^yine Rheinfel; 


Boppard 


(tlW^ tale. Flun fpannt (ich einefcbongefcbwungene, hohe Brücke mit gewaltigem 
Wittelbogen über den Strom, und fielet) darauf landet un(«r Schiff an dem 
le benerfüllten Staden der rbeinifeben Wufenftadt Bonn, über der das füntlürmige 
VDiinfter mächtig emporragt. Einft eine klein« kurfürftlicbe Refidcnz, bat fid) Bonn 
jebt zu einem blühenden Witt ei punkt des Uerkehrs und aller geizigen Strömungen in den 
Rheinlanden entwickelt. Das Wachstum diejer (ehönen Stadt im lefiten Wenfcbenalter ift 
iiberrajebend. Und was (ich da in den [cbmudcen Käufern mit ihren wohlgepflegten Gärten 
angefiedelt hat, das find alles leute, die ihr leben genießen wollen und auch die mittel dazu 
befitzen. Ein Kranz blumenumfponnener Dillen umgibt den altern Stadtteil, der mit feinen ftatt- 
lichen Gebäuden und eleganten Cädcn gleichfalls den Gefchmack, die Wohlhabenheit feiner 
Bewohner nicht verleugnet. In dem Irühern kuTfürftlichen Schlöffe, das bei feiner Uollendung 
1730 als einer der fchönften Paläfte Deutfchlands galt, hat jetst die berühmte Univerfität, in der 
auch die preußifchen Prinzen zu fiudieren pflegen, ihr heim, ihr zur Seite breitet fiel) dei hofgarten 
mit (einen prächiigen alten Bäumen und grünen Rafenflächen aus. Wenige Schritte führen uns von 
hier auf den „alten Zoll* 1 , eine zum Rhein vorfpringendc frühere Baftion, von dei man einen herrlichen 
Rundblick genießt auf das weite Rheintal und die feine Cinie des Siebengebirges. Eine befondere 
Anziehung übt Bonn auch aus durch fein reges geiftiges [eben; Wiffenfcbaft und Künfte haben hier 
ihie Stätte, und namentlich die edle Wufika findet in der Geburtsftadt Beethovens eifrige Pflege. 

UonBonn abwärts trägt uns jetst der Rhein durch eine weite, nur ganz in der Sernevon fanften 
höhen umfäumte Ebene. Aus dem [übrigen Duft, der über ihrem fruchtbaren Boden lagert, ragen 
wie zwei Finger Gottes, (eben auf viele Weilen weit fichtbar, die fcblankcn Cürme des Kölner Domes 
empor. Cangfam rückt uns die große Stadt näher: das „heilige“ Köln. Dobilis Romanorum Eolonia 
Agrippinensis! Zwifchen mächtigen Hafenanlagen auf beiden Seiten des Stromes gleitet das Schiff 
hindurch und dreht bald darauf am linken Ufer bei. Uor uns liegt ein Städtebild von eindrucks- 
voller Schönheit. (Iber den fchmalcn, hochgegiebelten Käufern und dem alten Stapelhaufe am 
Stromesrand reckt (ich ein Prachtbau romanifcher Baukunft, die St.- Wartin skirebe, empor; etwas 
weiter zurück hebt der gotifche Ratbausturm (eine zierliche Spitse. Stromabwärts, unterhalb der 
mächtigen Eifenbrücke, zeigen (ich St. Kunibert und der kronengefchmiickte Curm von St. Urfula. 
Überwältigend aber und alles Kleinere faß erdrückend, (teigen in der Witte des Bildes die herrlich 
gegliederten Waffen des Domes auf, diefes gewaltigften Wahrzeichens Kölns, das uns mit feinem 
Werdegang zugleich die Gefcbicbte der alten Stadt erzählt. Aus einer großen römifchen Kolonie bat 
fie (ich im Wittelalter zu einem Kocbfitz geiftlicher herrfchaft und Bildung mit weit Uber dieRbeinlande 
hinausreicbender Bedeutung entwickelt, nur damals konnte der Plan ent ft eben, in dem großartigßen 
gotifchen Bauwerke der Welt dem Gottesgedanken eine würdige Stätte zu bereiten. Seitdem bat die 
Stadt freilich auch nach anderer Richtung gewaltig an Wacht und Anfehen gewonnen. War fie auch 
fchon früher lange Zeit ein durch feinen Reichtum berühmter Handelsplatz und üorort deT hanfa, [o 
bat fie doch erft im lebten Jahrhundert eine Größe und wirtfchaftliche Bedeutung erreicht, die fie tat* 
fachlich zum hauptort der Rheinlande macht. Ihre Einwohnerzahl dürfte in kurzem eine halbe Willion 
betragen, und deT Umfang des Grund und Bodens, den fie mil ihren Uorftädten bedeckt, iibertrilft den 
von Berlin. So zeigt uns Köln das Bild eines mächtig aufftrebenden, fchaffensfreudigen Gemein* 
wefens, durch deffen Adern ein Strom reichen Hebens flutet. Auf Schritt und tritt, in den winkligen 
Gaffen der Altftadt wie in den breiten, lichien Straßen der Deuftadt, fühlen wir den Pulsfchlag leb- 
haften Uerkehrs. blühenden handeis und Gewerbes und hochentwickelter Induftrie. Es ift unmöglich, 
im knappen Rahmen diefer Zeilen alles, was die Stadt des Sehenswerten bietet, auch nur zu 


30 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



I msuk* 


Die rtrone in Assmannahausen 


falhenburg mir Clemenshapelle 


Rhein-Dummet der Hlulirirten Zfilunfl. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 








Bad na({au im Cabntal. 

und einem Riefenfcbloft. Das i(t Zons, das „rbeim'|d)c Rothenburg“, das 
(id) wie im Oomrö$d)enfd)laf aus der Ritterzeit in unfere Lage herüber- 
gerettet zu haben |d>eint. jeftt hebt [id) fd)on der herrliche Quirinusdom 
itt Deuft mit [einer gebauchten Kuppel empor, deren Spihe noch ein lebte? 

Sonnenftrabl vergoldet €iti(t näcbft Köln die mäd)tig[ie Stadt am Diederrbem 


Altes Ijaus in Bacharad). flach einem Originalaguarell von Beinricb Ijaitung. 


und berühmt durch (ine wechfelvolle Gefcbicbte wilder 
Kample und Belagerungen, bat Deuft es [ich gefallen 
la[[en mü|[en, daft derKbein, der früher dicht an deT 
Stadt vorüberfloft, (id) ein anderes Bett grub und nuT 
noch die Rille €rft an (eine fTlauem (pülle. Damit 
ver(iegte ibm zugleich die Lebensader; Kandel und 
Gewerbe gingen zurück, bis (id) in unferer Zeit die 
Induftrie des Ortes bemächtigte. Sie [chuf neueQuellen 
des. tüohl(tandes und bat es auch fertiggebracht, daft 
jeftt ein breiter Kanal neb(t Raten die Stadt wieder mit 
dem Rhein verbindet, wodurch (id) auch der Randei 
wieder mächtig hob, glückliches Gedeihen für die 
Zukunft ver(pTechend. 

lnzwi|chen i(t es Abend geworden; wir landen in 
Düffel dort, während (id) überall (d>on Caujende von 
Lichtern entzünden. Ift das ein Eeben und treiben in 
den hellerleuchteten Strafen der groften Stadt! (Das 
mag alte diefe ge(d)ältigcn menfthen, diefe eleganten 
Rerren und Damen , di e(e wackere n Bürger und Arbeiter 
fo durcheinanderwirbeln? man (agt doch: Dü|(c1dorf 
ift die rbeini(d)e Kun(t* und Gartenftadt, al(o ein Ort 
ruhigen Gcnuf[c$ und der Lebensfreude ! Das war 
es auch und i(t es noch heute, aber daneben bat es (id) 
zu einem Sammelpunkt und Uororl des rcichften In- 
du(lriegebietesDeut(chlandsentwickelt.Cang(am heben 
(ich in den breiten Straften Düffeldorfs, die Paläfte, 
in denen die groften 1ndu(triege|ell(cbaften ficb ihr Reim errichten, und eine 
weitftchtige Stadtverwaltung kommt ihnen mit offenen Armen entgegen. Düffel* 
dort hat (id) durch (eine glänzend verlaufenen Induftrie- und Kunftaus* 
Heilungen in der ganzen dielt einen Ruf als Ausftellungsort und IDctropole 
des wirtfcbaftlichen Hebens am Dicderrbein erworben. (Die weit diefe Ent- 
wicklung führen wird, ift gar nicht abzufeben, vieles ift 
noch im (Derdcn; aber die Stadt, die heute (cbon über 
eine viertel Ulillion menfehen birgt, hat ohne Zweifel 
eine glänzende Zukunft. Und darauf bereitet fie (id) auch 
mit Eifer und Dcrftändnis vor. Dicht nur durch Deuanlagen 
jeder Art, wie den groftartigen Raten, die Rbeinkais, den 
Kunftausftcllungspalaft, den Kaifer- Wilhelm - Park und 
vieles andere, fondern auch durch pietätvolle Pflege des 
Schönen, das die Uorfahrcn überliefert haben. Und das 
ift durchaus nicht wenig, obfehon Düfjeldorf keine alte 
Stadt ift im Uergleid) mit den rhcinifchen $d>we(ter* 
(tädten. Auf dem malerifchen fDarktplat» fteht ein Reiter* 
denkmal des Kurtürften Wilhelm, das zu den (chönften 
Deutfcblands zählt, und im Hägerhof ift uns ein Rokoko* 
fchlöftcben von überrafchender 5einbeit erhalten. (Das 
aber Düfleldorl (ein be(onderes Gepräge verleiht und ihm 
mit Recht den Beinamen der „Gartenftadt“ eingetragen 
hat, das find die prächtigen Anlagen und der fjofgarten, 
die mit ihren blumigen Rafengriinden, ihren alten Baum* 
riefen und blinkenden UUaffcrflächen die ganze Stadt 
durchziehen. Die Heiterkeit (einer äuftem Erfcbcinung 
fpiegelt (ich auch im innem Ceben Düffeldorfs wider: es 
i(t eine Stadt des verfeinerten Lebensgenuffes und einer 
0aftfreund(chafi, die durch die Kunft geadelt werden. Die 
Kunftakademi« bildet den mitielpunkl der btrübmten 
Dii|(eldoTfeT maler|chule. deren Künftlerbeim, der lllal* 
kalten, Weltruf genieftt. IDufeen und Sammlungen bergen 
reiche Schäfte, und auch fDufik und dramatifche Kunft 
finden eifrige Pflege. 

mit dem linken Rheinufer ift Düffeldorf durch eine 
mächtige Eilenbrücke verbunden, in ihrer [pielenden 
Leichtigkeit und Eleganz wohl die fthönfte von den 
vielen, die ficb über den Rhein fpannen. Ein UJagen der 
elektrischen Bahn trägt uns hinüber und durch eine frucht- 
bare, aber etwas eintönige Ebene nach der Samt* und 
Seiden(tadt Krefeld, die mit ihren blumengefchmückten 
und von plätfehernden Springbrunnen belebten Pläften 
und Bärten ein buntes 5arben|piel in das melancholifcbe 
Bild der Bruchlandfchaft zaubert, man hört für Krefeld 
oft die Bezeichnung „das rheinifche Lyon“. Aber folcbe 
Dergleiche find miftlich; fie geben meift keiner Seite das, 
was ihr zukommt. Krefeld darf mit Recht beanfpmehen. 
als ein Stadtwefen (iir (ich angefehen zu werden, das 
keinen Uergleid) nötig hat. Allerdings ift es der Dorort 
Deutfcblands rür die Bestellung von Samt und Seide, es 
(endet jährlich für achtzig Hlillionen Mark diefer koftbaren 
Gewebe in alle (D eit; aber (eine Bedeutung als Induftrie* 
ort ift damit keineswegs erjeböpft, es nimmt auch in der 
Derarbeitung anderer Cextilftofle und der ITletalle einen 
erften Plan ein. Ihre fteigende induftrielle Entwicklung hat 
die Stadt denn auch gezwungen, fich einen Zugang zu 
der UerkehTsader des Rheinftromes, von der (ie einige 
Kilometer entfernt liegt, zu febaften. Durch die unter ge. 
wattigem Koftenaufwand erfolgte Erbauung eines ln* 
duftriebalens ift jeftt dem dortigen Groftgewerbe dieUoT- 
bedingung für weitere wirtfcbaftliche Blüte gegeben. Als 
Stadt trägt Krefeld einen durchaus modernen Charakter. 
Der innere, in Rechteckform angelegte teil ift von (d)önen r 


Digitized by 


Google 


32 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Cimburg a. d. 








m 






Lahn. 




Bad Gm*. Dad) einem Origmalaquarell von Prof. Paul Probier. 


den dunkeln Strom und läftt zuweilen am 
Ufer eine Baumgruppe odeT einen weiten 
Giebel aufleudmn und wieder ver« 
(diwinden. Dann wird es völlig 
dunkel. So geht es lange Zeit 
in die Dacht hinein. Da (prüht 
mit einem male ganz in un- 
lerer Hähe eine gewaltige 
Damme in den Bimmel 
emporund wirfi ihicn roten 
Schein auf hochragende Ciir» 
me, 6|fen und gejehwärzte 
Dächer, jeftt leuchtet unweit 
davon ein neues 5anal auf, 
andere [cheincn (ich an ihm zu 
entzünden und eine Kette von 
Kie[cnfackcln über dasCand zu ziehen. 
Wirjindin dem fndu(triegebietdes Dieder 
rheins angekommen, wo Cag und Dacht die 
Bochöfcn lodern, um die der Erde abgerungenen 
Scbähe, die Kohle und das €i(tn, zu verarbeiten. Ein 


Szeimie an der Miauten Kleinbahn 




breiten Alleen umgeben, 
an denen [ich (lattlidic Ge- 
bäude, wie das Rathaus 
und das Kaifer» Wilhelm- 
ITMeutn, erheben. Kings 
um diefen altern Kern breiten 
(ich die neueren Quartiere aus 
mit breiten Straften und ge* 
Jchmackvollen und vornehmen 
Bäulern und Uillen. Bier bat 
a ber auch die 1 nduftrie ihren Si b ; 
da fauchen Dampfmalchinen, da 
dröhnen Kammer, da faulen die 
Webftüble und Jchwirren viele 
Taufende von Spindeln. Wir 
vertanen ßrefeld mit dem Ein- 
druck eines in erfreulichem 
-Htiffthwunge befindlichen Ge- 
meinwefens. 

€s i|t (funkle Dacht, wenn 
wir in Düffeldorf das Schill 
wieder befteigen, um die lebte 


Oldenburg. 


Strecke unferer 5ahrt bis 
zur holländifchen Grenze 
zurüdtzulegcn. Diesmal 
ift es einer der hüblchen, 
behaglichen Dampfer der 
Diederländifchen ßcfellfchaft, 
dem wir uns anvertrauen. Ob- 
(d>on eine Schlafkabine mit tau- 
berem Bett bercitliebt, ziehen 
wir es vor, in der warmen 
Diiblingsluft auf Deck zu blei* 
ben. Bald nachdem das Schiff 
lieb in Bewegung gelebt hat. 
gleiten wir unter der hohen 
Brücke hindurch, deren Cichfcr 
gleich einer feurigen Cinie am 
Himmel zu [diweben [cheincn. 
über der groften Stadl lagert 
cs wie eine leuchtende CDolke, 
die noch [tundenlang [ichtbar 
bleibt. Der finkende FTlond 
wirft eine glibernde Bahn auf 


Rhein-Dummer der Illuftrirlcn Zeitung. 

Digitized by 


Google 


33 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Die 5«[U £hrtnbreil|ttin. 


gewaltiger Anblick — als ob Giganten am Werke waren! Hun macht der Rhein 
eine Biegung, und wieder ändert (ich das Bild. In dem unliebem Cicbt der 
Jeuerfcblote drängt lieb am Ufer Schiff an Schiff, mächtige Krane ragen empor, 
dazwi(chen tauchen fcn(terlo|c, langgeftreekte Cagerhaufer auf. QUas da in 
fchattenbaften Umriljen an uns vorüberzieht, das itt der größte Binnenhafen der 
CUelt an deT IDündung der Ruhr, bei den $chweßer|iädten Duisburg und Ruhr* 
ort, den f>aupi(it»en der rbeinilchen Schl epp(d)if fahrt. 

Cang[am verfchwindet das eindrucksvolle Bild hinter uns im Dunkel, wieder 
umfängt uns die Dacht mit ihrer tiefen Ruhe. Doch mehrere Stunden währt es, 
dann hebt lieh im Olten ein lanftes Dämmern, nach und nach lölen lieh die 
Ufer aus dem grauen Schein, über den Strom geht es wie ein leiles Zittern. In 
Cllelcl fallen die erften Strahlen der aufgehenden Sonne auf den fchlanken Curm 
der (UillibroTdikirche und die Jeftungswerke, die den Strom an beiden Ufern 
um(iitmcn. üon jent ab tritt der niederländi(<t>e Charakter der Eandfchaft immer 
mehr hervor. Zu unlerer Hinken bebt lieb ein Janfter Böbenzug, bald nabe, bald 
weiter zurücktretend. An (einen 5uß (cbmiegt (ich das (tille Städtchen Xanten, 
einlt als Castra Uetera ein Bauptort der Römer am Diederrhein. Bier läfst das 
Dibelungenlied den Beiden Siegfried (eine Jugendjahre verleben; heute hebt 
(ich der herrliche, gotijehe St.-UiktoTsdom mächtig über die niederen Dächer. 
Uorüber an dem altertümlichen Rees, in blühenden Gärten halb verdeckt, bringt 
uns das Schiff nach Emmerich, dem lebten großem Orte auf deut(chem Ge- 
biet, deljen bolländi(ch (auberes Stadtbild der Curm der Aldegundiskirdw be- 
berrfcht. Bier hat unjere Jabrt auf dem Rhein ihr Ende erreicht. Gleich hinter 
der nahen Grenze teilt (ich der Strom in mehrere Arme, die in vielfacher Der* 
zweigung die Diederlande durchfließen, bis endlich ihre gTau und trübe ge* 
wordenen Cüa((er (ich mit den 5luten des IDeeres milchen. 

Doch winkt aber, bevor wir die(e nordweltlich(ie £cke Deutjchlands ver- 
laden, als lieblidm Schlußpunkt un(erer Reife drüben in einiger 5eme eine 
hochgelegene Stadt zu uns herüber: Cleve, der Ort der Sage vom Schwanen* 
ritter Eohengrin. Dehnte (ich nicht im Q[ien das weite, grüne Ciefland aus, man 
glaubte kaum, am (lachen niedercbein zu (ein, wenn man [ich der Stadt nähert. 


Roch über ihren freundlichen Straßen hebt (ich auf Heiler fiöbe das alte Schloß 
der Berzoge von Cleve* Berg, die Schwanenburg. üon feiner terTa((e febweift 
der Blick auf der einen Seite weit hinaus in die niederung, auf der andern aber 
drängt (ich Bügel an Bügel, von fa|t unab|ebbaren Waldungen bedeckt. Oer 
Dorliebe der brandenburgifchcn 1üT|ten, namentlich des Großen Kurlürßcn, für 
ihre zweite Re{idenz verdankt die Stadt einen (eltenen Reichtum an prächtigen 
Parken und Jcbattigen Alleen. Dicht an ihrer Grenze eTflredct (ich der bereits im 
fiebzehnten Jahrhundert angelegte malen (d>« Ciergarten, und weiterhin dehnt [ich 
der wildTeicbe Reichswald aus, das größte üüaldgebiet der Rheinlande. So i(t es 
nicht zu verwundern, daß Cleve als Cuftkurort und$ommerfri|cbe fich eines von 
Jahr zu Jahr (leigenden Be(ucbs erfreut, namentlich von den IDynbeers aus 
Bolland. Wenn der Lenz (einen vollen Zauber über die knofpenden Cinden* 
und Buchenwälder ergießt, wenn in den Gärten Strauch und Baum in voller 
Blüte fchimmern und dieCDicfen der niederung (ich mit fri(d)em Grün bedecken, 
dann umgibt diefe niederrheini(che Stadt ein eigner Bauch von Janfter Poe(ie. 

DJit die(em freundlichen Bilde mag un(ere Srüblingsfabrt an den Rhein 
ihr Ende finden. 


Im lDo(elfale. Von fl. Crinius. 

(Tlacbdmdt onb«l<t.> 

B er muskelge(chwellte Uater Rhein — die liebliche, |chmieg|ame Jung- 
frau IDo(ei ! ln die(em Bilde tritt uns [ebarf umTi((en, bezeichnend 
der Unter(chied beider deutfehen Ströme (innfällig vor die Augen. 
Dort Kraft und Würde, hier ein[chmeicbeinder Liebreiz, berzbetörende 
Anmut. Sinnend kommt dieTTlofcl hinabgeglitten, um andern Deui(chen 
Eck bei Goblenz (ich dem (tiirmi(d>en 5reier Rhein zu vermählen. Gewaltiger 
bauen (ich die ielsmauern am Rhein wohl auf, buntbewcgteT, engeT mit 
deutfeher Kultur und deui(chem Sehnen verknüpft tritt uns die Ge|cbi<hte des 
Rheins entgegen denn die der mo(el. Stolzere Kathedralen (piegeln (ich in den 


Der Königsftubl bei Rhens und der Rbenjer Brunnen, nach einem Originalaquarell von Bans Deiters. 




31 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Digitized by Goo 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


ßobknz. Ha cf) einem Originalaquarell von fieinrid) Wartung. 








eumag 


Bernka*te|-C<i< 


r grünen Ulcllcn, lauter gehl 

— (AP^Pir^ der Gang des-Cebens vorüber. 

I Wer a ^er ? ' nma l längeT am IDo(cl- 
(■ J [trome weilen durfte, der weih and), da(? er ein Sehnen mit beim 

nahm, dap es ihm die hier webende Stille, der un(agbare Zauber diefes 
Tales angetan bat. tafil andere den Khein bewundern: die !llo(el will 
wbSFX^/m geliebt (ein! Und das i(t ihr Hecht. Schon in jenen fernen Tagen, da hier die 
Hörner (afien, Palä|te, Thermen, Tempel, Bärten und IDarmorbilder in unerhörter 
^ Pracht zum Strome nieder(chauten, Trier das zweite Horn genannt wurde, da waT es 
> der bekannte Dichter JUifonius, der in (einer „mo(ella‘‘ den grünen Strom begeifterl 
feierte. Und nach ihm ift noch mancher Sänger der IDo(el erfanden. Dann kam eine 
Zeit, da das mo(cltal gleichem in einen Dornröschen(d)lal ver(enkt (chien. Wer wanderte 
wohl zwi(chen Coblcnz und Trier hin? Der gro(se häufe mied das köftlicbe Stüde 
^ dewifcber 5luhpoe(ie. Und über den goldenen Wein, den 5rau Sonne an dielen Schiefer« 
ha ldcn kochte, da zuckte man geringjehäbig die Jfcbfcln. nio(elwein, Bowlenwein! 
Dann aber trat ein nie geahnter Um(cbwung ein. Die herrlichen Kre(zenzen der TTJofel 
nahmen einen wahren Siegeszug über die ganze Well; Wanderer kamen in bellen 
Scharen, (taunend diefes bisher (cheu gemiedene Eden zu durchstreifen, und immer 
reicher und mächtiger erweijl (ich der liefe Zauber des Tales. Eäng(l hat der Rhein 
begonnen aufzublidccn, aufzuhorchen, wenn gar zu hell das Cob der IDo(el in (eine 
Ohren klingt. Das deutfehe Demut findet in dem (tillem Tale, wo es noch eine Eigen« 
art, keine Dummer wie am Rhein bedeutet, [ich wobler und vertrauter, hier darf es 
bechern, (ingen und (ich mit Ro(en (chmiicken nach Herzenstuff. Das ruhelofe Gctöfe eines 
ewig haltenden Weltverkehrs dröhnt hier noch nicht hinein. 

Wer zur IHofcl wallfahren will, der mache (eine Schuhe zum Wandern bereit, wenn 
die Ro(en ihre Jlugen in «arten und an Waldraineu und Hohlwegen auf(d)lagen, wenn es 
wie niu(ik durch die Hüfte geheimnisvoll zieht, die Erde wie in Hiebe und Schönheit ein« 
getaucht er(cbeint. Oder er wähle den $päi(onimer, wenn die Sonne nicht mehr fo (engend 
von den Schieferwänden niederftrabll, ein fii^et Duft reifenden Obftes allüberall uns um- 
fängt, das Taub (ich !ei(e zu färben beginnt, alle Sarben (o energifch in den tiefblauen 
Himmel hineingreifen. Und wenn er daun am Strome einher(chlendert, Wallfahrer ihn 
grüben, Burgen und Schlö((er in immer wechselnder romanti(cher Schönheit vorii bergleiten, 
alle «locken lalauf und talab bimmeln, dann klingt auch in dem Herzen des feucht- 
fröhlichen deut(cbcn IDannes ein Glöcklern hin und her, und das kündet: „üinum Bonum! 
Uinum Bonum!“ — Dunkle IDädchenaugeu blicken ihn noch einmal (o freundlich an, und 
der 5u(s wird |o (chwer, möchte nicht feheiden von der umrankten Stätte, an der alles zu« 
(ammenklingt, was der Dichter wün(cht: Wein, 6e(ang und (üfoer IDädcbenkub ! Raum 
ein anderes deut|ches 5lu(ital ift fo überreich mit maleri(chen Burgruinen befät wie das 
lllojcltal, fclbft der buTgeureichc Rhein nicht. Und — vielleicht noch köftlicber anzu(chau«n 
dic(e entzückenden kleinen, mauerumwehrlen Slädtlein, mit den tiefen Corwölbungen, 
den altertümlich v«r(cbnÖTkelten gefchnihten, blumeuumrankten Häuslein, den rau(d)enden 
Brunnen, Erkern und Türmen, Kirchen und Wallfahrtskapellen! Als feien 3^hrhunderte 
hier (chier fpurlos vorübergerau(cbt! Da fitst man in tauben, auf uttiwuchertem (Dauer« 
rand, am IDarkl beim plaudernden Brunnen, man hört die Schwalben über fid> zwitfehem, 
vom Ufer her tönt heimlich fein das lei(e .Hnraufchen der Wellen. __ _ 

Goldener Wein (piegell der Sonne Eicht wider in (einen Ringen, 


Digitized by 


Google 


36 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




löserncb 


und ein feliy Cräumcn kommt über 

uns, als läge die ruhelos haftende Ul eit weil, weit c 

von uns entfernt. Das Gcmiii hält feinen Sefttag! 

(Uas dem Hülfe beim Ulandern längs feiner grünen Borden 

zuweilen einen (o eignen Reiz leiht, das find die bekannten | 

IDojelfchleifen, welche der Strom fchlägt. Stundenlang kann man 
dabinziehen, um fchließlich, nur duTd) eine fcbmale Candenge, einen kuizen 
Bergrücken getrennt, faft wieder auf der gleichen Stelle zu halten. Ich denke 
nur an die fDarienburg, von deren höhe das Auge überrafcht in die launenhafte 
talbildung des Hüffes niederfchaut. Daß einft die Römer hier als Herren jahr- 
hundertelang (aßen, angezogen durch die warmen Quellen, den Huchireichtum, die 
(onnigenCIfer, das leiht der IDofel einen ganz befondern Stimmungsgehalt. So vieles 
erzählt heute noch davon. Dicht nur die reichen Ausgrabungen, die man im Römifchen \ 
Itlufeum zu Crier (chatten kann, nicht allein die großen Ruinen aus römifchen tagen, 
wie folche Crier befim: auch fonft erinnert noch vieles daran. Der eigenartige roenjeben 
fchlag, anders geartet denn der laute, lebenshungrige Rheinländer; das Steuer der 
kleinen Schiffe, die die tnofel auf und nieder gleiten, ift römifeb. römifcb ift das Joch, 
das die Rinder am Pfluge iiberfpannt: Hunderte von Damen zwifchen Hunsrück, ITlofel ( 
und €ifel deuten auf römifche Abkunft. 

Ungemein abwechflungsreich geftaltet (ich eine Ulanderung zwifchen ("oblenz und 
Crier. Eidrwaldungen fchieben (ich zwifchen Rebpflanzungen, die keck die kühnften Schroffen 
hinanklettem und Jtumm von den mühen der ÜJinzer erzählen. Überall Kapellen, } elskanzeln, 
zertrümmerte Jeftungen aus den tagen des franzöfifchen Sonnenkönigs, da er (ich anfchickte, 
Deutfchland einzufchnüren. Dörfer, in Obftgärten eingebettet, Städtlein, wie fie uns der felige 
Dlerian |o oft vorfiibrt, Burgen ohne Zahl. Brücken und Mähren, Schluchten und Seitentäler, 
die zu neuen Schönheiten führen. Hier nach dem „milden Karlsbad". Bad Bertrich, dort zu 
der wunderfanteu Burg €ltt, einzig in Deutfchland. Brüne Infein mit zertrümmerter Kirchen- 
und Klofterpracht ruhen wie Riefeublälter auf dem (acht vorübergurgelnden (Uaffer. Ab 
und zu (cbwimmt ein leichtes Caftfchiff den Suom hinab, ein HJcber kehrt mit Den und 
Reufen heim. Dachen an Dachen drängt (ich heran. Die Schulkinder eines Ortes beenden 
ihren Ausflug. Helle Stimmen fchwingen (ich über Strom und Gelände. Und was fie fingen: 
es ift die holde Weife, die jedem Dlofelaner tief ins Herz gewaebfen iff : 

„Im weiten deutfehen (lande 0 Iflofdftrand, o fclig Hand! 

Geht mancher Strem dahin: Ihr grünen Berge, o 5luß und Cal. 

(Ion allen, die ich kannte. Id) arüf)' euch von Herzen viel laufendmal!" — 

Cicgt einer mir im Sinn. 

CUer von Boblenz flußaufwärts zieht, deT wandert zuerfl nur durch einen weiten Obfthain. 
aus deffen CUipfeln friedliche Ortfchaften ihn traulich grüßen. Dann aber hebt bei Winningen, 
einem der fieben euangclifchen Orte längs der IDofel, der Zauber an. Schroffen und Ruinen 
fetten ein. malerifche Städtchen mehren (ich. Bald febeint der Huß (ich zu verfiecken, bis 
et plötilich heimlich kichernd dir wieder hell ins Auge lacht. Drei Perlen befim das Cal: 
Cochem, Craben-Crarbach und endlich Berncaftcl. tüie eine ?ata IDorgana (teigt hei einer 
Calbiegung Bochern herauf. Über dem nialerifch hingelagerten Städtchen glänzt 
^ der liebte Bau eines Klofters, noch höher funkeln im Sonnen* 

mk ^ glanze die Cürme und Giebel des Scbloffes, während Ruinen, 


Rbcin-numma der Illu|tm1«n Zeitung. 

Digitized by 


Google 


37 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Verkehrskarte 

des 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


» ■ • • 1 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Deuwied. 


Schleien und ÖUäldeT von allen Seiten (ict) herandrangen. Und was weiter 
folgt . . . hier i(t nicht der Kaum, es aud) nur namhaft zu machen. (Den lodete 
es nicht empor zur tTlarienburg. inmitten verfallener Kirchenpracht den wein- 
gefüllten Becher der Sonne entgegenzuheben? Und wer zöge nicht in Demut 
und Achtung den But, wenn an (ein Ohr die Damen von Orten (chlagen, deren 
Kre(zenzen wie ein Craum von (Uohlgefcbmadt, Duft, mufik, Berzenswonnen 
anmuten? Ürzig, Erden, 3o|ephsbof, 0raad>, Zeltingen und viele andere? 
Und dann grüfst von weitem Burg Berncaftel. Endlich wird die reizvolle Stadt 
hart am Ufer jichtbar, durch eine ftattliche Brücke mit dem nachbarlichen Cues 


feiern! Dann raufchte aus dem herrlichen IDarktbrunnen vor dem alten Kat; 
häufe eitel UUein. ln dem Gewirr der Bäfschen herrfchte Cuft und 5rcude. 
Dicht an die Stadt lehnt fich mit hübfehen Erchfchäl Waldungen die Berncaftler 
Schweiz, und durchwandert man fie und fteigt dann in das romantifche 
Kaulenbachtal nieder, [o gelangt man an Bad (Uildftein und CUildbad Crarbach 
vorbei zu dem prächtigen Doppelorte Craben-Crarbach, der durch eine im 
mittelalterlichen Stil erbaute Brücke verknüpft »ft. Darüber trauern die Ruinen 
der 6räfinburg. Ein blififaubcTcr Doppelort, wohl dazu angetan, dafi der 
QJanderer hier raftet. Der (Deinftodc ift auch hier das A und 0 des Däferns. 




tiödfsberiy 


verbunden. In den Kellereien der üUeingewaltigen und des alten Bofpitals zu 
Cues ruhen Ströme von Bimmelslichi, Sonnenfehein, goldenem Rebenblute! Und 
dann ein Gang durch Berncaftel! Ulie wufste die Stadt bisher ihre 5e[te zu 


Cinz a. Hh. 


Die Cuft ift geradezu durchfeht mit (Ueinduft. Und wie trefflich bechert es fich 
unter den (chattenden riuhbäumen der Gänen eines diefer ttleinpatrizieT! Auch 
oberhalb Berncaftel giüfst uns noch mancher Dame edler CUeinkrefzenzen. (Der 
liefse nicht mit geziemender Bewunderung feine Augen über 
den breiten, rebengefpickten Brauneberg gleiten? Und 
Paulinsberg, niederemmel, Piesport, Thron . . . id) breche 
ab. Und wie viele Perlen landfchaftlicber Schönheiten ziehen 
wie in einem Ulandelpanorama an uns vorüber, bis (id) 
endlich das Cal weitet, die Ufer (ich flachen, neue Hüffe 
hineinfallen, Ruwer, Kyll und andere. Dann aber (eist 
wieder edles (Deinland ein, über dem die Kirche fchüficnd 
ibTC Bande half. Eine volkreiche Stadt (teigf vor unferen 
Augen herauf, türme an türme gedrängt, noch höhereine 
tief in den blauen Bimmelsgrund ragende rDariengeftalt. 
Trier, das deutfehe Rom. ift erreicht. Und wer der 6e(chrchte 
kundig ift, den Tührt ein leifer Schauer der Ehrfurcht ans 
Gemüt. (Das ift hier nicht aus und ein gezogen, raubend, 
fengend, mordend! Kampfziele, bei denen taufende von 
Scinden wilden Beftien zum Opfer fallen mufften, Eäfaren« 
laune zu befriedigen! Und dann fiegte das Kreuz! Auf 
uraltem Kulturboden baute Rom Kirchen und Klöfter. Und 
wie wir durch die düjtere Porta Digra fchreiten, während 
die Blocken ihre Bimmclsfprache durch die blauen Cüfte 
tragen, da wird uns lief undernftbewufst, welch geweihten 
Boden wir betreten. UJeld) ein herrliches Städtebild, fa(t 
einzig zu nennen im Deutfchen Reiche! (JeTraufchle jahr* 
hunderte haben hier in Baudenkmalen von unvergänglicher 
ßröfre und Schönheit ftumme und doch fo beredte Zeugen 
uns hinterlaffen. hoch über die getürmte Stadt und den 
Hub dringt der Blick weit in die lerne, hinüber in Cuxem« 
burger und Hankcnland, hinein in das wieder geeinte, 
arbeitsfrohe deutlche Uaterland! 


Digitized by Google 


40 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



I»A hah^tl I eine rbeinifche Plauderei 
IvllU IlClUvIl; von Ctonore Klie^en-Deiteis 

[Es i(l etwas Schönes um die Ireudc. Eine Ireude 
imacben — eine Ireude empfinden - Ireude ver« 
breiten — Treude empfangen: in welches Gewand oder in 
welche lorm fie fid> aud) kleidet, immer ift es etwas Schönes 
um die Ireude! über das lag' ich euch: es i(t noch etwas 
viel Schöneres um das Ireud' haben! 

Ufas das ift : „Ireud' haben 14 ? Das ift ein urrheinifches 
(Dort. Und, was mehr bedeutet, ein urrbeini (eher Begriff. Und 
es i(t damit durchaus nicht etwa irgendeine be(timmte Ireude 
gemeint: das richtige, rechte rheinifche Ireud' haben bindet 
fiel) an keine be(ondere Gelegenheit, weder an ünlaß noch 
an Zeit noch an Ort. Doch, an den Ort wohl, wenn auch im 
weitern Sinn: an das Rheinland nämlich. 

natürlich — man kann (ich auch anderswo freuen! 
Aber zwilchen diefem Ireuen und dem rheini|chen Ireud* 
haben ift und bleibt ein Unterfchied. Ein feiner Unterfchied 
meinetwegen, aber ein um (o bedeutungsvollerer. Ein Unter- 
fchied, der vielleicht auf den erften Griff fchwer zu faffen 
febeint — der wie ein Geift einberbu|cht: man kann ihn 
nicht gleich plump am Ohr ziehen odeT in die (Daden 
kneifen — aber er ift da. man fühlt ihn, man empfindet 
ihn — man fpürt ihn hier — und dort — und da — ein 
Unterfchied. 

über diefer Unterfchied läfst (ich wohl am ailerbeften 
an einem Beifpiel klarmachen, befonders wenn einem das 



Das heilige Kreuz bei Ceulesdorl. Dach einem fletnäldr von Karl lieget. 



Beifpiel geradeswegs in die üugen 
(phngt und obendrein gewiffer 
mähen zu der ganzen Gefchichte 
gehört. 

Ich meine den rbeinifeben 
Karneval. 

Ularum kann man den rhei* 
nifchen Karneval nicht verpflanzen? 
Ularum iff irgendein unfaßbarer 
Unterfchied zwifchen ihm und jedem 
andern Roftümfeff, (ei es wo es fei? 
man follte doch — auf den erften 
Blick wenigftens — annehmen, daß 
etwa eine fchöne junge Dame in 
einem von Künftlerband entzückend 
zufammengeflelllen Koftiim hier wie 
dort ganz genau dasfelbe (ein würde ! 

Und doch ift es nicht dasfelbe! 

Das macht, daß die junge 
Dame „irgendwo 14 wirklich nur ein 
fcböncs ITlädcben in einem mehr 
oder minder abfond erlichen 5e(t* 
gewand ift, nichts mehr und nichts 
weniger, üm Rhein aber ift (ie die 
lebte neckifche lorm einer Der* 
mummung, die uralt, älter noch als 
die chriftliche laftnacht ift. Einer 
maskerade, die gerade da, an 
diefem Erdenfleck, aus zweitaufend' 
jähriger Tradition heraus entftanden 
ift, die fich entwickelt hat aus Ge» 
brauchen und Sitten, deren Urfprung 


KönigiuHrtltf. nach einem Otiginalaquartll von Prof. Paul Pfeiler. 



**- 


Das neue Kurhaus in neuenahr. 


Rhein* n um nur der llluftrirten Zeitung, 


Digitized by 


Google 


41 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



, Känigswinler und ÖOIHltf, VAU RölällM iW 9'l^«n 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



f 



Botin. Itoth eine? Original 
radierunq von f>uqo Ulbrictv 


und Zweck heute vielleicht nur noch wenigen bekannt ift. deren Gcifterchen aber 
viellaufendfällig den modernen Karneval umjehwirren. Sie find es, die ihm die 
Seele einhauchen, die überall anderswo fehlen muß; denn lebendig Ding will 
geboren, nicht gemacht [ein? 

Genau (o verhält es (id) mit dem 5rcud’ haben. 

Jreud’ haben: das bedingt zunäch(t die Fähigkeit, leicht. (elb(iverfiändlid) 
und mit Grazie zu genießen, felbfl da. wo andere vielleicht noch gar keine 
Ueranlaffung dazu feben. Und ferner bedingt der Begriff des 5reud‘ habens, 
daß dieje 5äbigkeit — fonft nur Eigentum der einzelnen befonders hoch ent- 
wickelten Perfötilichkeil — in den allgemeinen Bcfir» einer ganzen Bevölkerung 
übergegangen i|t. 5ür fich allein kann einer (ich vielleicht freuen — niemals 
aber äreud haben! 

GJieviel nun aber dazu gehört, ein Eebenskunftler in bezug auf das Ge- 
nießen zu werden, das kann jeder an fich (elbft ausprobieren: fchon für das 
6inzelwe|cn erfordert das froh des eifrigften Jlnfichfeilens ein gutes CDcilchen 
Zeit! — Bis (id) aber ein Golk von Cebenskünftlern entwickelt, dazu gehören 
Jahrhunderte ! 

Und nod) mehr. 

Es gehört Kultur dazu, Gocbkultur fogar: der Barbar und auch deT halb» 
barbar, fie kennen die Duft, aber fie kennen nicht die 5reude! fiocbkultur ift 


aberanfich 
fchon etwas 
jo fein Zu- 
jam men ge 
jetstes, daß 
man fie 
noch nir* 
gend fertig 
kaufen und 
auf dem 
Buckel da 
vonuagen 
kann. Sie 
gleicht der 

edeln Bowle, die von weifer Band aus feinen, guten Stoffen zufammengefcht 
werden und zweitens ihre gefchtagene Zeit ziehen muß, wenn fie nicht ein 
höchft verdächtiges und übel bekömmliches Gebräu werden (oll! 

nun, die weife Zeit, die unfere herrlichften und lieblichften Sagen aus den 
verfchiedenften Stoffen zufammenfetife, ihren Duft und ihr Jlrom jabrbundertc; 
.ang ineinanderdringen ließ, bis fie fid) endlich in der 5orm wunderbarer 


Das Geburtshaus Beethovens in Bonn. 



Die Univerfität und der Bofgarten in Bonn. Hach einem Original Aquarell von Bans Deiters. 


Rhein •numtner der llluflrirtcn Zeitung. 

Digitized by 


Google 


43 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Das TOilnlttr in Jfachen. 

Runfiweike präfentieren kennten, die mifchte germanifche frohkraft mit 
römi(d)em Sdjönheitsfinn, würgte |i« mit galli(d>em UJitj — und da* frrtig* 
Produkt i[t die Kultur der heutigen Rheinländer! 

Terner gehört zum freud' haben eine gewiffe Übung, UJerm man freud' 
haben will, muh man feiern können — und das friern will gelernt [ein! 

Run [agt der alteCacitus (eben von den rbeittilchen Germanen, daß [iefich 
nicht nur (chon Ulein gekauft hätten, noch bevor fie felbft welchen bauten (die 
IDojelaner ausgenommen, die [chon zur TÖmi[<hen Zeit |e1ber Ulein hatten), 
fondern daß fie auch, wie er bewundernd hervorhebt, eine febier uncrfchöpflicbe 
tufi an Soften und Gapercicn gehabt hätten. 

Ulollte man aber erft die Softe und feftlichen Gebräuche des Rhcinlandes 
nach Cacitus zu(ammen[tellen: dann müßte man (ich (dron auf ein Duftend 
dicke Bände gefaßt machen, — Selbft wenn man das vorhandene materiell nur 
llüchtig berühren wollte. 

5e[te, aus germani(chem Prie[terbT4ucb, Tefle, aus kirchlicher und fürfllicher 
Pracbtliebe, aus ritterlichem Spiel und mittelalterlichem Städtcreichtum geboren — 
fie gingen in febier unabfehbarem Reigen die Jahrhunderte hindurch in das 
rheimfehe Uolk über, viclgeftallig [ich verändernd, bis (ic auch die leftte Schiebt 
durchfidkcrt und durchdrungen halten. Und wenn bci[pielswci[e — von dem 
ritterlichen Curnier und den ent(prechendcn etwas (pätemi Ülaffenfpielen des Städte- 
adels, der Patrizier, heutzutage nichts übrig i(t als der fidelc St.-Scbapianus 
bruder vom Schöftenfeft einer(eits und das Rirmeskaru((ell ander|eit$ — denn 
das RaTu((ell mit den fjolzpfcrdcben [tammt auf dem Umwege über das Ringel' 
ftechen zu Pferde und das Ringelpechen von den im Rreife henimgethebcnen 
fjoJzpfcrden, das einige wohlbeleibte Kirehenfiirjten einfübrten, in gerader Cinie 
vom edeln Curnier ab — fo hat fich doch inzwifchen jener Sunken feftlicher 
Sreude, der der Befift einiger weniger waT, der breiteften menge mitgcteilt. €r 
klingt und jubelt wider im fröhlichen Cacben von Caulendcn, ct ift Gemeingut 
eines ganzen Candflrichs geworden. 

Sreilid), was ift das aber auch für ein Candpridi! 

Denn das Rheinland ift das geborene Cand dazu, das freud’ haben zu 
iinter[tüften. Schließlich müßte ja ohne die lebendige Anregung der Gegenwart 
alles ßewefene und Gewordene fterben und verderben. Aber man braucht nur 
ein einziges mal an einem beliebigen (chöncn Cenztage den Strom entlang zu 


fahren, um zu begreifen und zu empfinden, welch fröhliche An- 
regung diefes Cand an (ich gibt! €ine Gegend, die [o herz- 
erquickend lieblich i[t, in der (o viel gutes Getränk wächft, und 
die — laft, not leafl — (o reich i(t (und das Rheinland, diefe 
uralte Uölker* und Kandclsßraße, ift immer reich gewe(en), die 
konnte, die kann auf die Dauer gar kein Uolk von fTluckcrn 
oder Sauertöpfen beherbergen. Die arbeitet (elber ununterbrochen 
daran, den alten Sinn für das Schöne, Trohe, Prächtige — für die 
leichte, goldene Cebensfreude immer noch zu vertiefen und zu 
verftärken ! 

freilich: den allen Sinn! Denn wie un(ere edelften Crauben 
zwar ihre Süßigkeit von der hellen Sonne empfangen, ihre bc[le 
Dahrung aber aus dem verwitternden Geröll vieltau(endjäbrigen 
heißen Gefteins (äugen, (o wurzelt auch das rechte rheinifche 
freud* haben, beprablt von der hellen Schönheit einer be- 
zaubernden Gegend, im nährenden Schutte von tau(end uralten 
5e(ten! — Und im Schellcngeklingel des Karnevals, in den 
Böller|chüf(en, die bei Kinnes und Sd>iifienfe(t zu Cal donnern 
und das Gcho der Berge wecken, in den molltönen alter Barden- 
lieder, die in dermalen- und der Pfing(tnacht aus taufend frijeben 
Bur(chenkehlen ((hallen, aus den flackernden martinsflärnrnchen 
und den lodernden fruern der mitt(ommernad)t, aus lüinzerlied 
und Beldenfang, aus dem feftlichen Glockengeläut vielhundert* 
jähriger Dome: da klingt und donnert, da flammt und loden, 
da fingt und dröhnt das Sachen und diefreude und die fröhlich* 
keit und der frftesjubel zweier Jahrtau(ende! 

Das ift das Cachen und die freude, die Uolkscigentum ge- 
worden find! — Die fo natürlich und (elbftverftändlieb find, daß der Rhein- 
länder (chließlich das Te(t (elbft gar nicht mehr braucht, um „freud" zu 
.haben"! Sonnenfchein ift Te(t, und fröhliches Bei(ammenfein ift 5eft! £ine 
Ürübliugsfabrt in die grünen Berge, in die Blütenpiacht laufchiger Cäler — 
dasißTep! Gin 

Abend an Bord Das Rathaus in flachen, 

des Dampfers, 

im GliftcTfchcin | 1 « 

heimlich weben- ' 1 * 

der IDonduacht, 
wenn die Berge 
lieh in dunkel- 
blauer Samt 
decke vcrftcckcn 
und die Weiden 
am Ufer an- 
fangen lebendig 
zu werden und 
der leis flutende 
Strom in tau- 
fend und aber 
taufend Tunken 
und Tlämmchen 
(prüht — das 
alles ift fr(t! 

Ich höre je- 
mand im hinter- 
gründe lachen: 

Und die Bowle? 

Zugeßanden. 

Die Bowle ge- 
hört freilich da- 
zu! Und wenn 
(ie groß ift, und 




4 J *4 1 ill* 4 9 tu! * 

mwxüiL 


_ A 



Digitized by Google 


41 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





r 



wenn das maikraut gut 
geraten ift, oder wenn 

es tüchtig Erdbeeren oder Pfirficbe gibt, dann übernehme ich jede Garantie, 
dafo das improvi[ierte(te 5e[t zum [Jubel wird! — Und wir wollen jubeln! 
Wir wollen lachen und fingen und trinTcen — auch auf die Gefahr bin, dafc 
einer mal einen tüchtigen Schwips kriegt. Denn wir halten es mit dem ewig 
weilen mirza-Schaffy; 

ln Bctncinhcil tief vcrfunken (Denn er trinkt, wird er betrunken: 

Ciegt der Cor. vom Raulch bemeiltert, Crinken wir — lind wir begti ft<rt! 


orgen im üenn. Skizze von Klara Uiebig. 

Segen die Stunde des Sonnenaufgangs ift cs am froftigften aut dem hoben 
Denn, und wenn der Cag auch nod) (o heib wird. Tn einer bleichen Küble, vom 
Cau genäht, lagert das Rochland; das Gras, dunkelgrün und hart wie Schilf, 
das an Sumpflicllen emporfchieht, weht. €> wehen die (Uoltgrifer mit ihren weiften 
Hocken um die dunkel gähnenden tarifliche. Cüftc fahren über die moorige beide, frifch 
und feucht wie Sccbnfcn. und mit möwenglcichcm. klagendem Schrei fchwebt langfam 
fegclnd ein Raubvogel mit breiten Schwingen aus der Codcinfamkeit der böchltcn höbe 
hinab zum Dorf. €r bleibt darüber flehen, gleichem auf da Cuft ruhend, und 2ugt 
fchari hinunter nach Srab. 

hinter Rainbuchen, die ihre Alte feltfam ineinander verfchlingen und verknoten zu 
undurchdringlichen Recken, ducken (ich die Rütten. Das Uenndort ift nicht wie andere 
Dörfer der Cifcl; es ift ungcfcllig, kein Raus lehnt (ich ans andere. Jedes für (ich allein 
mit Stall, Scheune und Anger hinter da giebelhoch ragenden, (ihnurgerade auf den Strich 
bclchorencn Recke. Die ift der Stolz des Befihers, fein Schuh gegen Sturm, (ein Ulall 
gegen den Schnee, (eine QUand gegen die CU eil. IRauerfcft und mauerdidc wehrt (ie feit 
hundert Jahren, vielleicht (eit viel länger noch, alle Unbill von auhen ab; ver(unken 
ruht hinter ihr (icher das Raus, man lieht nichts von ihm, kaum Schornftein und 
Dachtirti. 

Doch Ichläft das Dorf. Sonnenlinger beginnen zu taften an den dunklen Recken 
hinab und hinauf; (ie pochen an, abcT fic dringen nicht ein in die ewig dämmerigen 


Stuben. Endlich kräht ein 
Rahn, eine Kuh muht dumpf, 

ein Od)(e brüllt aut, ein Kälbchen blökt — fie wollen hinaus, (ic find hungrig, 
wollen getrieben werden hinaus aufs Uleideland, das grün und kurzrafig, durch 
Recken ge(d)flbt, |t<b bis zum Uennfcheitel hinanftiehlt. Jehl regt es (ich hinter 
den Recken — tf)en|chen(tiinmen, gedämpft, halblaut nur — ein junges Kind greint, 
eine mutter fd>il«. Melkeimer raffeln, Rauchfäulchen (leigen auf dünn und filbrig aus 
den balbverftedrten Schlöten, nigelfchubc klappern, ein Glöckchen bimmelt, Rinda rennen 
zur Schule, 

Auch das Rütckind, das den Bauern das Uieh treibt, rilltet zum Auszug. Grob und 
braun, den Schwanz hoch gaedet, fiflrzen die Kühe ungeduldig zum runden Coraus|chnitt 
deT Recke; die kleine Rirtin mit erhobenem Stecken läuft hinterdrein. — Hoch ift alles Gras 
taubcpcrlt, die Ginlterltauden tragen noch Schleierhauben von (ilbernem Rcifgelpinll; 
kühles OUchen (piclt noch mit den nebclfehen, die über den Mooren lungern, jagt (ie 
vor (ich her und hängt [ic den Cannen. die um verlorene Jclstrflmmcr im Rcidckraut 
liehen, in die (dvwarzgrünen Alte. 

Crnfthaft troh morgendlicher Relle zeigt fid) das Uenn. €s kennt kein Cachen. Stumm 
dehnt es (ich endlos - (Delle auf, (Delle ab - im graufamen und doch gewaltigen Einerlei. In 
fernher ferne, dunftblau und (chwer, lallet der Rorizont. (Do kommt man dahin, was da wohl 
(ein mag?! Man weift cs nicht, man ficht da nur abends den Sonnenbad, riefenrund, und 
ficht ihn dann vcrlodcm — ein ungeheures Jcucr — in Gelbrot und Blutrot und Rolcnfarbc 
und Ciefviolctt, und die weihen (Dolkenfchiflc. die übers moorland binrudern, mit züngelnden 
flammen verzehren. 

Die kleine Rirtin fingt etwas, fingt hell ihr ülorgenlicd zum Prcifc der Dreieinigkeit. Sic 
(chreckt nicht die (Dcite, (ic Inert auch nicht im ärmlichen Rödtebcn, im dünnen Kattuntuch, 
das ihr die verwehten Haare deckt; (ie i[l's hier gewohnt. Und (ic ift ja auch nicht cin(am 
hier in der Einfamkcit — drüben unter den groben Cannen im 5elsgc|tcin (lebt die heilige 
Jungfrau, die liebe mutter Bottes, die alle frommen Kinder (chflM und (ie huldreich anlächclt. 

Die Ralbwüchlige zieht ihr Strickzeug hervor, (ie Itrickt für den Ualer, für die Brüderchen 
daheim. em|ig radeln die Radeln. Ab und zu nur ein Blick hin zu den Kühen im cndlolcn 
(Deere des Venns. Die blicken wieder, lanftäugig und dumm; dann weiden fic weiter, 
mit kurzem harten Rupfen die zähen, nur widerwillig (ich lockernden Ralme abgralend. 
Stunde um Stunde rinnt dahin, das Rütekind Itrickt und betet, betet und (tridet, die Sonne 



Rhein-Dummer der lllultnrtcn Zeitung. 

Digitized by 


Google 


45 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Köln am Rhein. Cempera von manucl Ulielandt. 


Ilfigl und (leigt aut ihm Bahn. Dun merkt man es er(l, daft cs Sommer 
i(t. (Uie das duftet! f>erb und harzig, ftreng und doch (üh. Und urie das 
(ummt! Infekten im fächelnden Bauch, hunderte, faulende von lehwärmenden 
CUelen: Bienen, die Honig [uthen, und brummende Hummeln und glibernde 
fliegen und fchlanke Cibellcn, perlmulterfarben, und Schmetterlinge, gaukelnd 
im Eiebeslpiel. 

faulende, aber Caulende von ro(a Blöckchen haben ihr Innerltes auf- 
getan; wie ein Ceppidh. Ichön in weicher färbe glühend, blüht jetit das 
Uenn im warmen ficht. Cs Ichweigen die Glinde [o (chlummermiide, und die 
Sonne, wie beraulcht von der eignen Treigebigkeit. [irömt luftvoll« fluten 
herab, fluten von Glanz in den geöffneten Schob, in die geörineten Berne 
der verlangenden moorerde. Hochland und Bimmel. Sonne und Uenn. (ie 
werden eins in Glut und färbe, in Schönheit und flimmer — es i(t mittag. 


Die $l.-Apo(tclkird)c in Köln. 

m Bannkreis der Sieben Berge. 

Gin Ijcimatgruß von Rudolf fjerzog. 'vwvwwvw 

BeimgekebTt war ich . . . Und barte nichts mitgebraebt von jabre» 
langen fahrien als diefen einen Bedanken: heimgekebrt. Dun wußte ich es. 
Und wußte mit lächelnder Gewißheit, daß er (cbon als UUunfct) in mir gewejen 
war bei der Ausfahrt, daß id) ihn im Blute getragen halte alle die Jahre bim 
durch, wenn mein Segel über die blauen Hleere des Südens flog und meine 
Phanta(ie, atemlos, vorauf, das Cand der Griechen mit der Seele (uebend. 
(Uenn mein Schiff im Braus das graue Uordmeer durchfurchte, und ich (fand 
am (Jordermaß, das BoiBo des Windes in den Obren, und meine Augen 


Das Rathausportal in Köln. 

durdffpähten die Dunkelheit, auf ragender Hordlandsklippe Afatbor zu grüßen, 
den (Uolkenbärtigen, um def(en CbTon(ib die UJellen fehnfucbtsvoll jagen und 
im Schmerz taut auf bis in den Bimmel brüllen, die nordlandswellen, die nicht 
vergeben können. Und wenn die Alpenwelt um mich [tarne, die auf zagende 
menfchenfTagen Lawinen zur Antwort gibt. 

Gin jedes UorwärtsdTängen in Zeit und Raum, jede eroberte Seligkeit, 
jede lähmende Erfahrung, jeder neuauf(d)nellende Wagemut bedeutete diejen 
Ulunjd). Der Ausgangspunkt war das Ziel. Die Beimat der Preis. 

1d> blätterte beut' lang in alten Briden — 
noch Ipiell die Band mit dem vergilbten Cand - 
Ct wurden Bilder wach, die ISnglt cntfdilicffen — 

Ein Rufen [choll aus fernem Heimatland. 



40 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Id) hör' den Rhein an (eint Ufer raulchen. 

Dai (Uelltnlitd reiht meine $*hn(udit wund. 

Du meine Jugend, komm. Iah dich belau(ehen, 

Drück' deine tippen auf des Cräumm mund. 

Bewandert war ich und hatte gefucht. Das gefucht, 
das heilten Damen bat feit Anbeginn, ScbneMertige 
nennen es das Glück, Grübler Gott. Als ich die Grpler 
Cei, den jäh zum Rhein abftürzenden Bajaltkegel, um- 
(chritten hatte und tiefatmend (land und mich nicht los- 
reiben konnte von dem Bilde, das vor mir lag, ein 
Rau(chen im Blut, ein Jauchzen in der Kehle und ein 
Gebetswort im Kerzen — was raujehten die Rhein« 
fluten, was rau(d)ien die Bergwälder, was lachte die 
Sonne und zitterte übeT dem Bimmel? Du ha|t ge- 
funden! Suche nicht weiter! Du ha(t gefunden! Gott 
ift die Beimat. 

Und die Beimat ift die Jugend, und die Jugend 
das mäTchen. Und Seligeres als das THärchen ift nicht 
auf aller Gleit. 

Und dort lag es vor miT und trug alle Sebnfucht 
meiner Kindheit, die die Sehnfudtt meiner IDannes- 
jahre blieb, in {einem Schofs : das Hand der Sieben 
Berge, vom (chrmmemden Gürtel des Rheintals um- 
{chlungcn. Angefüllt mit allem Beiligen und Geheimnis- 
vollen einer mutter . . . IDutter, ich bin heimgekehrt. 
Dein Sohn kniet auf deinem Gewand, zu deinen Jüftcn 
immer der Knabe, und grüftt dich, mutter. 

Ins Städtchen Unkel zieh' ich ein. Und die Er« 
innerungen hinterdrein, umfehwärmen mich, laufen 
voraus und öffnen alle Cüren. Dort prangt das Schild 
zu des alten 3reibeii|ängers Srciligiatb Gedächtnis, der 
hier dasCUeib (einer Ciebe fand. Gewaltig eTfcholl von 


W* 


n<uf). nach einem Ölgemälde von flUx €larenbad>. 


Rheinansichf- 


diejem €rdenwinkel aus (eine Stimme, deren Klang 
die Rbeinlands(öbne bcgeijterte wie keine andere 
ihrer Zeit, und nicht minder gewaltig erdröhnten die 


Bumpcn, wenn im gaftfreien Bau(e die Sänger des 

Uaterlands zu(atnmenkamen aus allen rheinifchen 
Gauen, Reckengeftalten, ftreitbar. liederfroh und 
humpenfeR. So liebte das alte Rheinland (eine 
Führer, und das heutige blieb darin treu der Gäter- 
litte. Uleil es das Ceben liebt. Gelobt (ei Gott! 

Roten ünkler bab' ich getrunken euch allen 
zum Gedächtnis und mir (elbft zur Sreude, und 
die Strafte bin ich marjthiert, hügelan, gen Rhein- 
breitbach. Dort liegt ein Burghaus, vor Jahr- 
hunderten gefügt und für Jahrhunderte, und die 
IDauerpforte (pringt auf und läßt den berm ein. 
Und fällt ins Schloff, tiefe PaTkRille ringsum. Und 
ich (ehr eite durch die febattigen Parkgänge, ftreichle 
die ragenden Stämme, fahre mit der Band lieb« 
kofend über Blumen und duftend Gebrauch, nette 
die Cippen am Springbriinnlein und (chreite weiter, 
die Stufen zur weinumfponnenen üeranda hinauf, 
durch den gewölbten Gang, rechts die Kapelle, 
links das Refektorium, die treppe hinauf, an 
hellen Räumen, laufchigen Kemenaten vorüber, 
öffne hoch oben einetür, trete über die Schwelle 
und (tehe (tili, ganz (tili; auf hochragender 
terra((e, von gotifchen Ülauerzinnen gegürtet. 

Einen einzigen umfaffenden Blick (ende ich 
aus als CTften Gruft. 

Beimgekebrt! 

Eine Stunde vergeht. Sah ich mehr als die 
Sonne der Beimat? Als ich ein Knabe war und 
lebte im naben tal der CUuppeT, (tand ich in 
5eierabend(tunden am Knie des UateTS und 


Rhein-Hummer der 1llu|trirten Zeitung. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






füT ihn. tmc lnlel liegt im Knemitrom, ein 
wunderbar llilles, grünes Eiland. 5rauen und 
Jungfrauen wandeln im Kloflerfrieden über den 
Rajen nonnenwertbs, und kein Weltmeer i(i Jo 
breit wie der Jcbmale Rbcinarm links und rechts, 
der hier zwei Welten Jcbeidet. Und unter dem 
Corbogen {einer Burg JaJs Held Roland und blickte 
hinunter auf flonnenwcrth und flieg aufs neue 


in den Sattel. Uon Roncesvalles nur tönen oft 


in mondklarerHad)! lange, bange fiiftborntöne 


mitleidig lugt über den 


an den fernen Rhein 


Fjügel die Ruine Godesberg, der Gottesberg 
der Germanen aus ttlodans Zeit, ln der 5erne 


blinzelt Bonn. Raid) wende ich mid). mit einer 


jähen Bewegung, wie Kinder tun, die mit aller 


Der baten von Krefeld. 

mich ins Rhointal und auf die höben des Sieben-- 
gebirges, und wenn ich fern war — mein Berz 
war dort geblieben, weil meine Jugend dort ge* 

blieben war. Und beide warteten auf mich 

Wieder geht der Blick in die Runde. Ein 
Dicken, ein Winken, und es geht ans Fjändc= 
jchütteln. Im Süden beginnt’s. Dort reckt Jicb 
die Jlpollinariskircbe, uielgetürmt, in den himmel. 
und an den Berghügel, deT {ie trägt, lehnt Rc-- 
magen aus uralter Römerzeit, im Rücken das 
liebliche flhrtal. Geradeaus fchau ich, und Ro* 
landsedt lacht mich an, lacht mich an wie eine 
Rindbeitsgelicbfe. Dem alten Germanien Karls 
des Großen, der noch immer hier zu beiden 
Ufern rheinauf, rbeinab febreitend die Reben 
{egnet, jebau’ ich ins Sagenberz. Ein IDaueTbogen 
jehwingt {ich hoch oben auf der höhe. B n des 
Kaifers heften Paladin, an den Creu{ten der 


Eine Partie auf dem Oltwall in Krefeld. 


Zons. nad) einem Originalaquarell von Erich Dikutow|ki. 


— 


— 


-=*• - 


«i 


horchte, fieberheißen Jfuges, auf mären und Sagen, die er zu erzählen wuftie. treuen, an beld Roland mahnt er. Und als hätte es nur diefer tflahnung noch 

und wollte nichts hören als die mären und Sagen des Rheins, der hinter den bedurft, {o finken die Schleier der Zeiten, und fclig entfeffelte Bciftcr idweben 

Bemen Hob. Und es lieh mich nicht mehr zwilchen den Bergen, und es trieb über den Rhein, field Roland kebri aus dem Kriege beim, jame hindurch 

s v fchwang er fein Schwert für feines Kaifers Ruhm. 

mannestTeue fiand ihm höher als eignes Begehr. 
Erft der Kaifer, dann ich! Und es wurde zu fpät 


43 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










GUillensanftrengung di« fchönfte der 

Übergebungen auffparten bis zum 

Scblujr. Und wie Kinder tun, werfe 1 1 ml 

ich die Arme in die Cuft und tue 

einen Schrei, der nichts ift als Ciebe, 

wilde, (türmende, lachende und 

weinende liebe: Oie Sieben Berge, UHw k 

die Sieben Berge! Ä 

Siebengebirge! nur eine ein* WVUfe 
zige Bergkette kommt dir gleich an 

Schönheit der Cinie und geheim- lEB JjjL 

nisvollem Duft. Das Kleinod der k [«■** 
römifchenCampagna, die Albaner* Ö\IA lji k 

berge. Und (ie — (ind nicht die 4 ., fg 

Beimat! Zu ihren lüften raufcbt k ^ 

nicht der Rhein! ln ihTeu (Uäldertt Ö 

beftand f>eld Dietrich von Bern nicht 
den fchrecklichcn Rie(«n, Bold $ie^ 

Iricd nicht den grau(igen Ctttdwurm! 

Cief Schneewittchen nicht zu den fie 

ben Zwergen in den fieben Bergen! EhlB flKMgflC 
Bier ge(d>ab’s, hier gefcbab das flj 
alles, was unfere Kindheit reich 

machte und un(erc Jünglingszeit |i J VlRBy£j5 i a 1 ^ 

abenteucrfrob. Und von der Klippe l l.ll l iP -jiHB****Ml 

des Drachenfels aus (iehft du aus W 

weitem, niederrheini(chem Land den ( 

Dom von Köln dir winken, durchs 

IDiitelalter hindurch bis in unfeTe nlMl 

Cagc. Und taufend mären raunen 

um feine Cürnic, und (au(end jl| 

Schwänke kichern durch die Baffen 1 M — 

des „billigen Köllen' 1 . 

lUege weih ich im Buchenwald, 
verträumt, als fännen fie hinter den 

Dingen der Jabrtaufende her, die hier ihre Spuren Heften. Auf jtundenweiten 
Pfaden triffft du kaum einen nicnfchen, der dir entgegenwandert. DeT Strom der 
fremden nimmt kürzere (Oege. Zu ßunderten trägt fie die Zahnradbahn auf die 
ßöbe des Drachenfels, des Petersbergs. Die Luftwege zu den Ausfichtspunkten 
(ind angefüllt mit laubbekränzten, tiederjauebzenden (tlenfchen. Das Gebirge 
aber, dasfierz der Berge gehört dir, dem einfamen COanderer, und wenn du an 
der Klofterruine Fjeifterbadi vorüberziehft, (o wirft du verliehen lernen, wie in 
diefer füllen (Daldesfcböne ein tDenfch fiel) fo ganz an die llatur verlieren kann, 
dafi ihm wie dem grübelnden Zifterzien fermönef) von Bei(terbach taufend Jahre 


Die RbeinflraM in Ercfeld. 


(cheinen wie ein Cag. — meine Bruft dehnt fid), und mein Berz möchte aus- 
fliegen und fid) anjebmiegen an alles, was es lieht und liebt, und ihm zu- 
flüftern wie ein COeihnachtsgeheimnis, das es felber am mciften beftaunt: Ich 

bin zurück! Beimat — Beimat! 

ln köftlidtem Bogen prangt die Candfcbaft. ÜUenn ich die Blicke ftreifen 
laffe beide Ufer entlang von Dord nach Süd und von Süd nach llord. liegt der 
Rhein filbern eingefangen in das grüne Bild wie ein Binnen(ee. Drüben, in den 
Gifelbergen, brennt der Berrgolt lächelnd ein Feuerwerk ab. Die Sonne geht zur 
Rüfte. Das ganze Rheintal ift ein einziger ÜUiderfcbein des Sonnenmantels, der 


Cleve mit der Schwancnburg. Dach einem Originalaquarell von Erich Bikutowfki. 


Rhein-Hummer der lllu(trirten Zeitung. 

Digitized by 


Google 


49 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





langfam zufammenrollt. Durch eitel Purpur und Bold ziehen die Schiffe in 
«öniglidber 5abrl. Und um (ic her in der Cuft, durch die die Abendglockcn [ich 
Zurufen von Rbcinftädtcben zu Rbcinltädtcben, i|t es wie fröhlidm Gottesdien|t. 
rechter Gotiesdienft kann nur früh! ich (ein. Seele, (inge dein fchönjtcs Cied! 
Da Tiefen meine Bedanken von fernher mein Weib herbei und meinen 
Knaben, daf> |ie [ich an meine Schulter lehnten. — 


Jrauenjopran. Cages Arbeit — abends 0ä(t«. Rheinijcher Brauch. — Und 
jettf? — Singen und Klingen die Strafte hinauf! Klirrende Jenjter, und heifte 
mädchenköpfe über jedem Blumenbrett. Die Bonner find da, die Studenten! Im 
Gänfemarfcb kommen |ie angezogen, Bur(chen (dilank wie Kerzen, IDütie auf, 
Band um T in der Rechten den («bäumenden Rümpen, in der Cinken das am 
Stecken [chwankende Campion. Singen mülJen (ie, fingen oder [terben! Und 



Am Uorabend von St. lUartin (9. tlovember) in Dü|(eldorf. nach einem CempcTagemälde von Reinrid) Rermanns. 


Durch den dunkelnden Park wanderte ich, Schritt für Schritt, und nahm 
an Blumenduft mit, was meine Bmft zu fallen vermochte. Und ich Ipürte den 
Duft den ganzen Abend und die ganze flacht, während ich die Strafte zog 
durd> das (tille Ronnef, das Hizza des Rheins, das üachtigallengelände. über 
dctti krcuzgejchmückten ITlarienberg hob (ich in majeftätilcber Ceuchtkraft die 
Rjefenfcheibe des TTlondes, und es flinte in der Cuft wie Elfenreigen und über 
den murmelnden UJaHern wie bu|cbende llixen. Und wo eine Caube im Garten 
lag zwilchen honrief und dem licbteTblittenden Königswinter, tönte das feine 
Klingen rheinweingefüllter Römer und der Zweiklang von lllännerbaft und 


lebenltronend fingen fie, die Gaffen auf, die 0a||en ab, fingen das Cied von der 
bellen Wirtin am Rhein, dem Annchen von Godesberg: „Cindenwirtin, du junge!" 

über den aufleuchlenden Rhein gleitet mein Kahn. Dort drüben, am andern 
Ufer, weift ich ein gaftliches 5reundesbaus, ein Künftlerheim. Und ich fine 
zwilchen ihnen, den ITlenfchen der Beimat. Und keineT lagt: „Was bift du 
geworden in der Welt?" Und jeder nur: „Er i(t der alte geblieben!“ Roch über 
der Ruine des Drachenfels [teht jetit der mond, und das Siebengebirge leuchtet, 
als fl öjfe bermelin zu beiden Seiten. Ganz (tili wird's in unfeTer kleinen Runde. 
„Gott i|t die Reimat “ — Irgendwoher klang’s wie ein Cied . . . 


60 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







Die Ruhmeshalle in Bannen. 


DasBergifcbe 
Cand 


Dat Stadttbealer in Barmen. 


Ubmreicbc BCTQC. Hon flrlur Rehbein. 

ficia, Berga rottmilc!“ Das war der Schlachtruf, mil dem am 5. Juni 12$$ die 
bergifchen märnier in der Rheinebene bei Ulotringen auf die Rillet und Knechte 
des Kölner Erzbifchols einbieben, als ob (ie reife fruchl zu mähen hallen. Und 
dieles (lolze feldgelchrei i(t (eitdem der Wahllpruch der Bergilchrn geblieben, und (ie 
haben ihn bis auf den heutigen Cag wahr gehalten, freilich und gliidclichtrweile meift 
in friedlichem Sinnt. 

Die €((e raucht, die Prelle knarrt. So lönt die Bot(chaft hell und hart. 

6s rattert, knirlchl und gellt; Doch freudig in die Ulelt: 

fieia. Berga roemrik! 

Der grüne, hüglige Erdenwinkel zwifchcn Sieg und Ruhr, zwilchen Rhein und Roter Erd« 
hat (ich im (Welthandel eine Bedeutung errungen, die gar nicht mehr im Uerhällnis lieht zu 
(einer Grobe und zu (einer Bewohnerzahl. (Uuppertaler Cextilwaren, Rcmlcheidcr Werkzeuge, 
Solinger (Wallen gehen in alle Erdteile und verbreiten dort den Ruhm ihrer lieblichen Beimat 

lieblich? 1(1 das Beiwort am Platze? Zumal in einem hefte, dat von den (Wonnen 
und (Wundern des Rheins erzählt, von (einen ruinengekrönten Rebenhügeln, (einen ragenden 
Domen und prangenden Städten? Darf das Bergildre Cand den fremden, der fröhlich die 
(eligen Gefilde diesleit und jenleit des heiligen Stromes durchwanden hat. noch locken und 
einladen, kann cs ihm noch etwas Belondcres bitten nach all der Redlichkeit? 

Uler's bezweifelt, den will ich in einer Stunde überzeugen. Er (oll nur mit nur von 
Köln oder DüKrldorl über Solingen nach Güldenwerth fahren. (Wenn unter Zug dann über die 
Rielenbrücke rollt die in (chwindelnderBöhe über dtr dunkeln (Wupper Bergkuppe und Berg* 
kuppe verbindet, dann mag er hinunlerlchauen auf die waldigen Ränge, die (ich malcrifch 
durcheinander (chieben, und hineinlchautn in die geheimnisvollen Gründe, aus denen 
dumpfes Rau(chen und heller Rammcrlchlag zu ihm empordringt. 1(1 das klingende Bild am 
Cage von unläglichem Ciebreiz — am übend wird es überwältigend in (einer leuchtenden 
Pracht. Keine noch |o prunkvolle feltbeleuchlung. nicht der milliontnflammigt Glanz der Wille 
Cumitrc kann mit dem ernftrn. groben Eindruck dieles Dachtgemäldes wetteifern. Es i(t. als 
ob der geflimlc Bimmel auf die Erde niedergefunken wäre; Remlduid trägt «ine Strahlenkrone 
aul (einer hohen Stirn, tief unten Ipiegell (ich ein «infames Cicht in der Ulupper, aus dichter 
finlternis leuchtet irgendwo das fierdfeuer einer verReckten (Ualdlchmiede aul — hier und da 
und dort funkelnde Sterne auf dunklem Grunde. 

Oltr das gelehen. dem läbt'f keine Ruhe: er will mehr febauen von den heimlichen Reizen 
dic(er Arbeit belebten (Wälder. Und nachher dankt er (einem Glück, dab es ihm nach dem Epos 
des Rheins auch die(es innige, (innige Uolbsiied zu Icfcn gab. 

Und es i(t mindrftens ebenfo wichtig und intere||aut lür den Rheiniourillen. das Bergi(ch< 
Cand kennen zu lernen, als irgendein} der weingelegneten Seitentäler der moleloder der nahe, 
des IDains oder der Cahn; denn (o beltridcend auch deren Schönheit ift, im Grunde genommen 
lind (ie doch alle blofs eine (Wiederholung, eine verkleinerte, intimere Ausgabe der Rheinland' 
(cR alt. Das Cand der Berge aber bat («ine eigne ürt. es gibt uns ganz neue färben und Cönc. 

Dem ürchitekten und Kunflhiftoriker lag« ich nichts Heues, wenn ich vom „bergilehen 
Raule“ (preche; denn ju|l in den lebten Jahren i(t diefer Begriff fall mehr, als uns Bergifchen 
lieb (ein kann, erörtert und geehrt worden. Uns wird bei unterm Ruhm ein wenig bange. 
(Wenn man formen, die aus unferm Charakter und dem unferrr Candlchall natürlich heraus- 
gewachten (ind, wenn man die nun (chematiliert und (chablonifieri und danach womöglich 
moderne Grob(tadtz«ilen anlegen will, dann kann was Schönes herauskommen! 

Das. was die Bauwi[fen(chaft unter dem bergifchen Stil verlieht. i|t die vom Barock, vom 
Rokoko und auch vom (Gallizismus angeregte. höch(t gelchmadcvolle ürt, nach der in der Zeit 
von der mitte des 18. bis um die mitte des W. Jahrhunderts in Barmen und Elberfeld, in 


Remfcheid. Solingen und Krönenberg, in Ronsdorf, Cültringhaufen. Cennep. Wermelskirchen 
und den anderen Stadien des Herzogtums Berg gebaut worden ift. man findet heute noch, 
wenn man diele Städte durchftrtifi, zahlreiche ganz entzückende Produkte jener Blütezeit. 

über lall noch wichtiger erfebei ni mir die allbcrgifche Bauweile. da gerade (ie dem 
ganzen Gebiet ein eignes architekloni|cbrs Gepräge gibt. Jene fachwerkbauten mit geteertem 
Gebälk, gekalkten füllungen, blaugrauem Schiefertchun auf dem Dach und an der Weiterleite, 
blütenweihen f enlterkreuzen und fahlgriinen Schlagläden — (ie (ind’s. die jedes fledtchen und 
jeden .Hol“ zwilchen den laubigen Bergen zu einem fe(|elnden. anmutigen Candfchaftsbildc 
machen. Zu meinem lebhaften Bedauern reicht der Raum, der mir indielem hefte zur Wcrfügung 



Das Bergi|<he haus. Dach einem Originalaquarell von Rermann Bäumet. 


licht, nicht aus. um eine crfchöptende Schilderung des ganzen Gebiets und (einer landlchall- 
liehen Schönheiten zu geben; ich muh mich darauf bctchränkcn. von den zahlreichen möglich- 
keiten eines kurzen Streifzugs eine berauszugreifen. und wähle natürlich die, die am 
meilten Genufc verlpricht. Und wenn ich fogar hierbei mich mit Andeutungen begnügen muh. 
Halt eine eingehende Darltellung zu bieten, (o trollet mich die Überzeugung, dafs die bei* 
gegebenen Bilder belltr. als meint Worte es je könnten, für die ruhmreichen Berge werben. 

mit der Staatshalt find wir von Köln über Solingen in Remlcheid angekommen, 
nachdem wir (chon von der Kaifer-Wiihelm-Brücfce die (lolze Cage der Ei |en (ladt auf dem 
laubgrünen holfcheidsberge bewundert haben. So hoch und frei prangt (ie dort, dab die 
fabrikfchlotc, die gewib nicht geeignet find, die Poefie einer Gegend zu erhöhen, ilurn Schrecken 
verlieren; fit wirken in ditlern groben Bilde wie etwa die Schornlleine auf den Baucrnhäulcm 




ün|icht von Barnten. Hach einem Originalaquarell von Rermann Bäumet. 


Rluin*nummer der lllultrirten Zeitung. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









V^hmi4 


eines barzdöildiens. Und das Itimmt nicht nur Midlich — auch in Wirklichkeit 
|md (ie un|chadli<t>, da der Rauch bei der BShenlage des Ort« und den über- 
mächtigen Baumreiehlum der nächfien Umgebung keine Rolle fpiclen kann. IDan 

Die Schwebebahn in Barmen*tlberfeld. 


Prachtbau zu einem mu(eum bergi(dsei Gerichte und zu einer hoebburg theini|<hef 
Kun(t gemacht! 

fluf herzerquickendem Waldweg wandern wir. immer im Oluppergrund. nach miingütn. 
wo die höchfle und gröMc Brücke dev Kontinents ihren gewaltigen. IbOm fpannenden Bogen 
über das 5lu|rlal Ichlägt. €in £i(enbabnzug, der in der höhe von 107 m über den 4S5 m 
langen Schienenweg rollt, lieht von unten wie ein Spielzeug aus. und wenn man gerade 
unter dem Bogen lieht und ((haut nun nach oben in das Eilengcwirr hinein, bekommt man 


«fi 


Das morsbachtal. 

nennt ja Baumpflanzungen die Cungen 
der Städte, dl enn wir das Bild btibe hallen 

wollen, müden wir bei Remlcbeid wie 

überhaupt bei den Städten des BcTgi(chen 

Candes von Cungenhyperlrophle Iprechen. Di< Rfln((l)e j dfr Callpcrre. 

nimmt doch bei(pi eisweile im Stadtkreis 
Rcmfchcid der Wald 41.** Prozent der 

ganzen Bodenflächc ein! — Die „See|ladl auf dem Berge** - |o genannt, weil |ie 
gleich den Ban|e|tädlen mit der ganzen CUell in tiandelsbezichungen rieht — i(t an 
lieh. i|t als Stadt ohne Prunk und Pracht; aber lie hat eine wundcrliebliche Umgebung, 
zu der die Blanzpunkte des bergilchen Candes: die €|chba<htal|pcrTe, die Wupper 
bürg und münglten mit der Riclenbröekc gehören. fluch das Idyll von Allen 
btrg i|t von hier aus leichl zu erreichen Uotn Bismarck türm, der im Stadlpark 
kraftvoll in die höhe ragt, hat man wohl die (diönlte Kund- und fern(kht des ganzen 
Bergilchen Candes; fchwrift doch hier der Blick bis zu dem Rhein, den heiteren (ieben 
Bergen und der ernlten Cilel hinüber. 

Zur berühmten CaRpene bringt uns ein eieklri|cher Ulagcn. Berühmt i(t (ie einmal als 
cr(le ihrer Art in Deutlchland. dann wegen ihres freundlichen Rahmens, hinter gewaltiger 
Illauer (an der Sohle I5.s m. an der Krone noch 4.5 m dick. IbO m lang. 25 m hoch) ein 
künlllicher See von I Will, cbm Inhalt, in dem (ich liebliche Caubwilder Ipiegeln! Eine 
kurze Callahrt bringl uns an den 5u|* der b«rgi(cben Wartburg. jenes mächtigen Dynallen- 
|chlo||es hoch über der OJupper. das in «rjtaunlid» kurzer Zeit aus (pärlichen, wenn auch höchlt 
malerilchen Crümmem in aller ßrötre und fierrlichkeil emporgewachltn i|t. Wahrlich, Burg 
allein lohnt reich und überreich einen flbltecher aus dem Rheintal in diele 
Berge; denn in kSfllichcr harmonie klingen hier Dafür und Kultur zu|ammen. Ich weih «'<H 
was (d>öner i|t: der Blick aus dem Wuppertal hinauf nach der zinnenreichen Bergleite oder 
die fluslicht von ihr hinab auf das entzückend anmutige Brezelllädtchen unltn rechts und 
links der Wupper. Und in dem Scblof» |clb(t gibt * viel Schönts zu (chauen: hat doch die 
heimatliche dtr Bergilchen im Herein mit kailcrlidjer Buld Icbon jetst den Jilcherfcbtn 


einen lei(en Schwindelan 


von der Spitse des Kölner 


Domes in die Ciefe (chaul. 


Bleich der E(chba<M.il]pcrre 


hat auch dieles ehrluichf 


gebietende Werk modemer 


Ccchnik, wie ja die flbbil 


düng verlockend genug 


deutet, einen über die IDa|>cn 


anmutigen land[chaftlichen 


Hintergrund, „Dalur und 


Kun|t. (ie fcheinen (ich zu 


llieh'-n und haben (ich. eh' 


man cs denkt, gefunden. 


Den flblchluh unleres 


Schlendcrtages mufc, dar 


über i[t kein Zweifel, das 


Wuppertal bilden, d. h. 


jener Ceil des betrieb! amen 
tirundes. dem man. (einer 


induftriellen Bedeutung 


52 


Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



























. $ 


Das Rathaus in Rcmldnid. 

entfprecbend, den Hamen des Ganzen Vorbehalten hat. hier wirkt Schulter an Schulter das 
fleihigc und Iromme Schwellern paar Barmen und Elberfeld, deflen Cextilindultrte den 
(Ucilmarkt beherrldit und 300 ÖOO bis 400000 arbeitsfrohe Itienfehen nährt. (Dir befteiqen 
in miingflcn die Barmer Bergbahn, die uns durch eins der <haraktcn(ti(che(lcn 
Cäkr, das IBorsbachlal. und aber Ronsdorf nach Barmen bringt. Schon diele lahrt t|t 
ein Genuh. und wieder packt mich das Bedauern darüber, dab ich im Celegramm* ^ 
(til Idireihcn muh; ich rate dir aber, lieber L'cler. dir von der Direktion der Bahn 
deren Bcftchen „Eine Jahrt ins Bergilchc Cand“ <es ko|tet nichts!) kommen zu 
la|[en, das dir in Wort und Bild die Reize der durdrlahrcncn Gegend fchildcrt. 

Die Stadl Barmen begeht in dielem Jahre ihren hunderilten Geburtstag als ^ 

Stadtgemcinde. Sie i(t at(o noch jung — hundert Jahre bedeuten für eine Stadl » 

etwa dasfelbe wie für ein junges mädeben das Uerlobungsalter. Und die Jugend 
i(t bei Barmen ju[t wie bei einer Dame ein Vorzug. Die Stadt i(t nämlich nicht V 
etwa wie ein amerikanil eher Goldplatt oder wie gewi|(e Zedtenzcntialen QUe|llalens lg 
mit Creibhaushitte aus dem Boden gewachten, Jondern fic hat (ich im Verlauf des / 

Der JHtcnbtrgcr Dom. / , 


Schloh Burg j d. Ulupper. 

einen Jahrhunderts lolidc und (tetig entwidcelt. Sic hat nichts Parvenübaltes an 
lieh, londcrn Irofi ihrer reichen, weltbekannten Induflric ein enllchieden vornehmes 
Belicht, Und wie Bemlcheid. ift auch |i< (ozulagen in einen groben Patk hinein* 
Bk gebaut, der hungrig ihren Rauch und Ruh verzehrt. Bis fleihigc ITlagd. die 
(ehleumgft allen Schmuls aus dem häufe trägt, wirkt die UJupper. Doch nicht lange 
§£$■ mehr. B(chenbröde) (oll erlölt und wiedeT eine blihbtanke Prinzclfin werden. Der 
IS Schmun (oll dabei aber doch und um (o gründlicher Ion. 

m Es i(t nicht meine Aufgabe, die Glanzpunkte der Stadl einzeln aufzuzählen; 

JOB zwei Schatte aber muh ich nennen: die Ruhmeshalle und die Barmer Anlagen — 
f ~ ein vornehmes heim der Kunft und ein trefflich gepflegtes und er(chlo||enes Stück 

Dalur. von dem Gemeinlinn tatkräftiger Bürger gcfchaffcn oder gehfltet. 
k* Und daun gibt s im Uluppertal noch eine Sehenswürdigkeit, und gerade diele 

i|l’s, von der der fremde am mei|lcn gehört und gelrfen hat. und auf die er 
^ - belonders gelpannt i|i: es i[l die Schwebebahn, die Barmen mit Elberfeld ver* 

■ - ■ bindet und dann noch weiter bis Vohwinkel geht. Ulie die Untergrundbahnen von 

Paris und Condon ift (ie aus dem Bcltrcbcn entltandcn, in einer dichtbevölkerten 
Gegend eine neue, dringend notwendige üerkehrsmöglichkeit zu (chaffen, ohne 
doch den koftbaren Grund und Boden in flnlpruch nehmen zu müden, über fie 
tut an die Stelle des .Drunter durch!“ den Imperativ .Drüber weg!“ gelebt und führt 
ihre Ulagen über dem ttluppcrbctt durch die Cult. Ulie nötig (ic war. brweilt ihre riefige 
lnanfpruchnahme:flb<r 13 tnillioncn Menhiren benutten 


Rbein-nummer der lllulimten Zeitung. 


53 


Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Das Cotcnmaar in der €if<l. Don Srift v. ttJille. 


läbrlich dielen Schienenweg. Statt aller möglichen ted)ni[chcn Einzelheiten will ich nur 
noch eine inlere((anle Zahl enan gäbe machen: die Baukolren dieler Bahn betragen für 
jedes IDillimeler ju|l eine mark. 

Ta|t alles, was ich über Barmen getagt habe, pafrl ebenjo auf Elberfeld. das ja auch in 
leiner Induftric mit der flachbarin Rand in Rand geht. Als Symbol der innigen tlerwandt- 
jchalt beider Städte erhebt lid) lei» kurzem an ihrer Aren«, hoch auf der prächtigen. anlagen- 
umkränzlert Elberfelder hardl. ein gemeinfamer Bismardeturm. Bismarcks CUahllpruch Jn 
Irin itale lobur“ für Barmen-Elberfeld heiM er: .ln der Zweiheit unlere Kraft!“ 


Schon habe ich den Raum, der mir zugrmcllen, uberlduilten. Id) mub (für diesmal!) 
Idiliefien. Und doch könnte ich allein von den beiden {Uupper|tädten und ihrer heitern 
Umgebung noch Kundenfang (chwärmen. fluch habe ich |o manchen (chönheitgekrönten Ort 
nicht mal erwähnen, habe das ganze gdegneit gebiet des Oberbergilchcn nicht wüTdigen, 
nicht das friedliche UJunder von flltenbctg zeigen können. Du fichlt al(o, lieber Ccler, dab 
deine Augen und dein herz bei uns reiche Ernte finden. Komm und freue dich! Einen 
hellem Ausklang für die grobe ITIelodie. die der Rhein dir in die Seele gtraulchf, kann|t du 
nicht hören als bei uns in den lingenden. klingenden, ruhmreichen Bergen! 



m 

Itiner 
Süftcrci' 
ein j'V 

«Utl 1 ' 1 

«rublt* 1 * 


«err- 
fteinntnj 
«bertfliil 



Gs g« 

reiten ber 
brilliert t 
weitartb I 
nnö mm 
rliantes. 
Innaftie. 
S.tjt unb 
Sdwt? öc 
Jnlirhuirt 
griinörrt. 
Öen« je tw 
Unb wer 
m, bem 
belanntlid 
bfltouf. C 
tonn roic 


l 





54 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





3 m „goftmen (Srunbe“. 

(»ruchftüc! aus: „tttit feem Wudfad ber £afcn entlang: Ahrenberg gachingen' 1 ,) 


„So wein bem 
unb ftbauen“ . 


... »m nöchftcn Tage batte id) ftoblen.i unb aud) balb 
tt^ffnbreitftem tjintcr mir unb mdr[d>ierte nad) Gms, 
bem £al)utal 3U. Ghrenbreitftein mit brr ehernen Stirn 
feiner ftejtimgswerfe mag a?ot)( er.^äljlctt lönnen non mand) 
büfterem »ilbe. Gturmfefte „»[au jaden", fic haben bod) 
rin „biftchcn“ Wiub cor Gbrenbxeitftcm! 

»ui parfartigen Walbroegen bei fröhlichem San 0 traf i(i) 3»r 
ftrül)ftücfs3cittn »hrenberg ein. „Ten ötalDarienberg tönnen 
Sie fid) fd)ou mal nnfehen,“ fagte mir unterwegs ein älterer 
£err. llub in ber Tat. »hcimfdjc Schönheit feiert hier ihre 
»ermüblung mit inniger ©ottesocrchruiig. Tatifcnbe unb 
»bertaufenbe fuchen hier feit ^ahrbunbertenÜroftunbÄTaft. 



1905 : Gächingen uor Der »cufaffung. 

Gs ging weiter. »alb bot bas liebliche Gahntal in 
rciieuber Anmut nod) anbere Schönheiten. — 3 n iHaffau 
brilliert bes beutfehen Weiches „Gbelftcin" ; bie »urg bes 
weilanb preuhifdjen Staatsminiftcrs »eichsfreiherm doiu 
unb jum Stein bietet biftorifd) wie malerifd) oiel Ontcx« 
effantes. Tod) auch bie Stammburg Der naffauif eben 
Tnunftie, jettt eine ftuine, läbt ben ©cfd)id)töfrcunb 3ur 
»oft unb llmfdjait ein. Tod) wichtig ift nad) ein anberer 
Sdjag bort unten an ber Gähn. Gr hat feit faft .jtoei 
3a!)ri)unberten uiele Taufenbc erfreut unb i Ijre üeibeu 
gcliubert. Unb imfere 3 «tt ift mit foldjen Geiben mehr 
baut fr heimgcfucht. Wer tennt fic nicht, all biefe ftlagcn! 
Unb u>cr unter feiner Umgebung aufmerlfam Umfdjau 
hält, bem wirb manches crflärlid). Grft fängt ein llbel 
bcTantttlid) an dl* leid)tc »cfd)ioerbc. »Jan adjti't indjt 
barauf. Später wirb cs ein une rträglid)er Sd)tner3juftanb, 
bann wirb ber »r,3t geholt. 3 ft bnc 3uftanb vorüber, 


bann ift cs auch oergeffen. — unb .... bas übrige 
ift befannt. Sold)e (beöanfen ftiegen mir auf, als id) bort 
hod) oben unter einer xaufchcnbcn Ginbe an bem UJJiniatur* 
lirdjhof oon £fad)ing<n abeubs raftete. Welcher ftriebe 
lag über biefer Wihcftätte! 

Gs ift trgjifd). 3 m gan3en »orjah« hatten fic hier 
oben nur ein »egräbnis. So ähnlich war es in Wartungen 
immer fchon feit »tenfd)en geben len. 3 |t cs bie gcfunöe 
Gage, — ift cs bas berühmte natürliche SJUneralwaffer, 
bas ben J>ad)ingern (0 ihr Tafein üerläugert? 3 d) inter* 
pellicTtc nod) »crjd)iebcnc »affantcu barüber. Wein Center* 
effe würbe gefteigert. 3 d) erfuhr nun, bag bas Waffcr 
fchon feit faft jaxihunbert fahren als 
£>cil» unb Tafelroajfer oerfeubet wirb. I 
Gs ift bis Oft* unb tOeftinbien ocTfd)idt I 
worben, ohne bie ihm cigcntümlid)cn »er 
V'ige m verlieren »mb tatfächlid) fehlt 
es auch heut feinen Tag an ber Älaifcr 
lid)cn £>oftafcl. 

Gsbunteltc,als ich imGmftljof einlehrte. 

„Gin (r)lasSad)inger"lieBid)mirmunbcn. 

Gs fd)iurcf te l)ö<hFt angenehm, pricfdnb unb 
überaus crfrifd>enb. ©ootl)c fchon habe es 1 
mit Weiftroein ocrmifdjt getrunfeu, hörte 
id) 00m Gtammtifd) her einen bebrillten 
Sjerrn äußern, »ber bod) mit Stotwcin, 
meinte ein anbcrcr. „Wein, nein", fagte 
ber erfte wie ber, „er fchrieb vor mehr j 
„benn tjunbert fahren feiner Schmiege r* 

„tod)ter, ... ich mein nod) aus ber I 
„Wette mit bem Tortor, genau heu |j 
„Wortlaut: Tie näcbftcn vier Wochen 
„fallen Wunber leiften. öiet»u wüiifdjte 
„ich aber mit ftaebinger Waffcr unb 1 
„weifrem Wein oorjüglid) begünftigt 311 |l 
„werben. Tas eine 311t »efregung bes | 

„ ©cif tes.bas anbere 311 feiner Anregung!* , 

Unb bas Thema wurbc intereffant. | 

Trifft es bod) ben Äem oon »lifcbc- 
hagcu unb oieler Ceiben, mie fie bie 
jeitgemäfte Uebensttwife mit fid) bringt. N 
Wie oielc oon beiten, bie 3ur fittcnöcn 
yebensuttife genötigt finb, h Q hcu fdjoii 
bei einer Trinlfnr Im ^achinget brunnen einen altbewährten 
Jrieilfaltor gefunben. Gr fdjeibet im »lute böfe Gd)ladcn* 
partifcld)«» aus unb bereichert cs niilbe unb angenehm. 
£0 werben nur in ber Tat regeneriert. Gs ift ein alter Streit 
in bet ÜDleb^in, ob fid) alle itranfl)citcn oon einer fd)lcd)tcn 
»efetja ff entjeit öes »lutes herleiten laffeu. Wad) »ufid)t oon 
berühmten tönten tritt hier bic »ebeutung bes ftachingcr 
Waffers in hcroorragenb günftiger Weife in Wirffamfeit. 

»tu nächften SJiorgcu ’jal) ich mir bic »runnenanlage 
näher an. Ter »ninncninfpeltor führte mid) in licbens» 
toürbiger Weife in bem impofauteu »au umher. 3 n 
ber Tat, bic (Einrichtungen finb trefflief). < 3 ic entfpredjen 
babei allen »uforberungen ber ftngiene. Wie id) aus 
ber Unterhaltung mit bem alten freunblichen £>crrn ent* 
nahm, wirb bas belijiöfc Jf-a<hinger Waffcr fdjon feit 
(ficucrationen oon allen beiitfdjenroie oielen auslänbifchen 
ivürftenhöfen bevonugt, Ter »runnen oon frachingcn toirb 


alljährlich oft bcfud)t. »alb finb es »r )te unb 92 aturforfd)cr, 
halb Tautbare, Die bnrd) eine Trinffur mit Gächingen oon 
luftigen l' eiben befreit mürben, hatb fotd)c, bic burd) ben Wuf 
ber Cuelleaugcjogen würben, »berauch regiereube ftürftlid) 
leiten follen oft oon Guts ober Wicsbabcn herübertommen. 

»cfriebigt, auf einen fold)en „£d)ah fürs Geben“ 
geflogen ju fein, 30g id) ftirbag. Gange weilten nod) 
meine ©c bauten bei bem „neuentbedten“ ©efunbbrunnen. 
»us icm, »t>as id) ba gefehen unb gehört, fühlte ich *i«cn 
»ont oon ffjefunbheit murmeln unb raufdien: 

„C {^adjmgcr ^imgbronnen, mit befcelenber ilraft 
braufenb erfrifdift öti mein »lut.* 



«hingen totyxenb bex »cufaffung. 

»m »littag lag id) unterhalb ber ÜHuiue oon Tie3 am 
»ergesabhaug unb fchaute ba bei» eigenartigen Hontraft 
in beut Panorama. Unten bie geraben Strafen mit ben 
angemalten Käufern unb oben bie oon hohen helfen auf 
bie brängenbe 3 C ^ oerwunbert herabfd)QU€nbc »urg. Tie 
Galjn lieht an bem ©runbfel® ber Sf irdje ooibei unb 
briingt fid) bort in bas enge nach ftadgngen ikhcnbc Tal. 

Sd>loft Schaumburg fonnte id) leibernidg befuchcn. 3 d) 
hatte 311 lange in ftad)ingen ocnocilt. 9 la, oielleidjt führt 
mid) mein Wanbcrftab nod) einmal in biefe re^enbe (Segenb. 
Gimburg mit bem ehnmlrbigcn Tom, aud) bas 3uwitc£>cibel» 
berg mit bent flogen Gchlofi: SCcilburg unb bas traulidje 
Weilar unb weiter bie Tour bis Warburg, fie ift fo reich 
an »us* unb Gmblidrn. Tod) barüber fpätcr. — »lein 
IRudfacf fchaut mich fo wehmütig an, raunt mir in fo ein- 
bringlidjer Spradje ju: Wan bent unb — flauen. 1 i 

©rohlicfitcrfelbe. Wichoti» 


Ml 





1 u n MiiunJfil, \ 




? n w II VR I. 


1907 : ijachtngen nach befintttoet Jertigjtellung bet »eufaffung unb Umbau bes önmnenbofe*- 


Digitized by 


Google 


original Trom 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







urossherzogliches 

BAD NAUHEIM 





„Unb nennt man bie beften Slamen, 
So wirb au cg brr Wtim genannt!“ 

as 2Bort bes 2üd)ters fann ogne Übergebung 
k ^ Bab-Slaugeim aud> auf firf) anroenben, fdjrieb 
I füTitlid) ein cnfllifdjct £c!)riftftellcr in einem ber 
qelcfcnftcn Blatter feine« ifanbee. linier ben 
gnglreid)en *1 nerrenn ungen , roelcge bem Bab im l'aufe 
Der fetten juteil geworben finb, nimmt ber 16. Bo* 
»«über bes 3agres 1904 als (Egrentag eine befoitbcre 
Stellung ein. 

«In biefrm Tage beftanb nämlid) bas Bab dot bem 
»otUäglifl oerfammeltm £effifcgen fianbtage „summa 
cum laude“ fein „groges Staat sexamen 4 *, inbcin btefe 
jlttrporation bic »on ber fürforglicgen gefFifdjen Siegicnmg 
flcforberten 7*/* ®filIionen(!) »Jarl einftimmig bewilligte. 
'Jiattljctm ift eine Foftbare „Betle“; unb in biefer ridjtigen 
(Errenntnis bewilligte bie f>effifcf)e Kammer gefdjloffen 
bie OTittel, um biefe fflerle aud) ftTagUnb ju faffert. 


^Diefe 3 £>cienmeifter, mit igrer eigenartigen 
BJirfting ber aus irrten bereiteten Baber ai 
menftglitgen Organismus nttb gemj befonbers ai 
bas #cr 3 , — nennt man bo d> Baugeim mit 
9icd)t bas erfte fcerjbab ber fflfcit — gab« 

JRaugeim grog gemacht. 2)cnn gar balb er* 

Fannte bie ärjtlidje SBiffenrdjaft bie augerge* 
roögnlitge Bcbeutimg biefer Igertnen für 
^erjletben aller 9lrt, unb eine Bnjagl aus* 
gejeidjneler gjiebtjiner, beren «reis fid) non 
3agr au 3agr »crgißgcrte, trat werben b 
für Waugeim auf, fo bag beifpiclsweife an 
einem Hage, bem 22. 3uli porigen 3agres, 
allein 3807 Baber oerabfolgt würben, unb 
in ber ganjen Saifon bes »origen Oatjres 
419 277 Bäöer! Unb erftaunlicg ift es. wenn 





Ieid)gau» unb 
großer leid). 




S* 


*:i ■) 3 TJ l m '1 i T>\ 

/•V * ‘ , 4 . m .7. ; 




> i m 

* " J » , 7 

r * nUrr , 


Bon biefem gettpunft an würbe nun aber in 
Slaugeim mit £od)bntd gearbeitet, benn mit fRüdfitgt 
auf bie Unterbindung burd) bie «utjeit blieben nur 
wenige Süintermonate übrig, um bas fRiefenwerl ber 
getarnten tedjnFfcgrn unb aregi. 

teFtonifd), wie lanbfd)aft*aftge* 

tifdienüJlobernifimingbesBabes t 

ftflcftpcife au&3«ffll)tcn. (Eine _ , « 

groge Beige aiigcrft ftnttlicfjcr 

Bauten für bie 3we(fc 

bes Babcs 3 jagten 

rnlftanöm, mit allen tErforöci* 

niffen mobernften Betriebes unb 

gödjften «omforts ausgeftnttet, 

unb nad) einem cirtlyc itl id) e n 

Blan entwarfen. Sie Junge, ■■■■■£' illd 

irgt bereits abgerinrtc unb reife 

„Tgrinttäbtcr ilimft**, tote fie * 

fid) allmäglid), oon einem fein* 

finnigen unb lunftgcnialen Jfür« 

fteu geförbert, entwirf eite, gnt 

hier Iriumpge gefeiert unb bat 

betuiefen, wie man prartifcl) unb 

[diön juglcicb, bauen fann. 

Wenn ber ftrembe oom Bahn* 
hof, ber einem großen Sieuluui 
Blag lttadjcti wirb, tommt, unb 
oon ber Bal>nl)öfsallec on bie 
grofec (Jrcitreppc ben ©lief über 
bert €prubcll)of mit ben geil* 
fpenbenben 3 Sprubeln fd)weifen 
lügt, bann gat er ein Banorama 
»on ent.füdcnber Sdjönbeit. 

Wer waren benn nun aber 
bic §cxenmcifter, welche biefe 
B3unbcr oollbra rfiten, nttb bas 
«2d]ünc, bas 9taul)cim feilt bietet, 

l)«üov 3 auberten, fo bog aus bem befrfieibenen CDorflinb 
jefct eine ftol, 3 c ©alaftbame geworben ift, wcld)er megr als 
30000 «urgöftc alljaljdLd) *l>rc ^ulbiflungcn barbringen? 
3)a ftegen fie oor uns in igrer ^cljreri Weingeit, bie 
3 Spcubcl, bie (frunblagc oon Jlaugeims Söeltftellung. 


«urfjaus mit ber lerraffe. 


man fiegt. rote biefer geroaltige tedjnifdje «pparat 
exaFt frrnftlonicrt, fo bag Feine StSrungen unb Uber* 
raftfjnngen im Betrieb eintreten. ©n bis in bie Heinfte 
patgalagifdje «-igendeit hinein entrotdcltes Wnpaffen 


Blicf »on ber Bagufjofsollce in bett SpTubclgof. 

ber Quellen in ftorm ber oerfdticbenartigften Bäber 
an beit Iranten «örper bat fid) als „9laugeimer ätur“ 
ganj befonbers bei ^>cr 3 FtanM)ci»cn f wie etroädnt. ju 
ibealer Bolllommenbett ijerausgcbilbet. (Ein „giaugeimer 
Bab“ fann nur in SRaugeim oerorbnet unb genommen 


werben. (Eine foldie Ofcidjboltlgleit an Bäbem, roeltgc 
es cTm8gll<dt, für feben 3 u f* an ^ «ranFcn bic 
awedmägigfte gornt bes Babes au roäglen, befigt lein 
3 wcitcs Bab. 

UFattljeim ift nun im Ginne 

1 bes fin de siMc tein ÜJlobebab 

mit raufd)cnbau Bergungen gen, 
aber ber «ranfe wie ber £Rc» 
■ tont>alcs 3 ent, unb ber ai« ttant- 

barfeit ftets wieberregrenbe ge« 

■ funbe «uTgaft fin ben 3erftreu' 

uttg genug, fflartref fliege Äon« 
3 e r t e, gutesll) enter , Tennis, 
(tiolffpiel, Gpaaicrgange in 
bem wunbcruollcn IturparF, 
KHättSfeB|j9 bann bas gef eilige interna* 

t tonale Ueben auf ber Itr raffe 
mit bem «urgaus als 3Jiittcl« 
| ■ ~ ™ puttlt, bieten reid)!id) ?lbuicd)f. 

j _ ‘ hing. Hud) in gggienifd)cr Be< 

_ siegung galt Bcnigeimftrengft alt 

g mit allen «ultnrfortfdiritten: feit 

■ Oagrcn befitit bas ©ab neben bem 

H frfuvn länger be-ftobenbeu ftaat. 

rH- - iidjen 3nt)nlatorium unb bem 

VI - - 3anber*3nftitut ein grog. 

" artiges (Eleltri^itätswcrF, 

VI 3 cnt ratbainpfgei3ung, 

^ ftaatlidjeBampfwafdianftalt 

für bic gefamte Babcwäfdte, 
^ ] eisfabrlf, unb ein löftlidies 

Irinrroaffer, wclcges weit aus 

1 bem Bafaltgebirge bes Bogels« 

berge« nad) Slaugeim geleitet 
wirb. B3enn aber Baugehn ein 
fu’ilbaö ift, fo glaube man niegt, 
gier niebcrgcfiiglagnie Gemüter 
3 U finben. 3m CBegenteil! 35ie (fn*ioiggeit auf ftetw« 
fung ober minbeftens Befferung ftegt auf allen ©cfidjtetn 
imb giänat aus allen Bugen. ftärFt bie oeraagenben 

4>erjen unb erfüllt bie CBemüttr mit neuer £offttu*g. 

Ü. UBicgtnann. 


Digitized by 


Google 


Original from 

«o THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Industrieller Ceil der Rheinnummer 

6itt Bild deutschen öewerbefleiljes 




Ein Blidc in den (Uerk(tättenbetrieb der IHa|d)inenbauan[lalt Humboldt in Kalk bei Köln a. Rhein, 

Oiefe Jirma der rbeinilcben Grohindultrie nimmt feit mehr als 50 Jahren eine fahrende, rühmlich!! bekannte Stellung aut dem Gebiete der Berg«, hatten* und IDalehinenindiittrie ein. 


Digitized by Google 


65 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Die t)oI!6tDirt[t^aftii^e Sebeutung ber rl)eimfc^tDeftfälifdjen 3nbu[trie. 

©on Dr. 2öiÜ)clm ©eumer, ©litglicb bes preußifchen 9lbgeortmetenl)aufes. 


Of|\er öcn Kl}? in auf feiner langen SBanbcrfaljrt Durd) 
^Ü3Bclfd)lanö unb Durch Dcutfchc ßanbe begleitet l>at, feiert 
il}» oor allem ab Den Strom beutfefeer Sage mit» bcutfdjcr 
SJoefic; er lernt il)n lieben, u»cil er bic 3d)öufecit Seiner 
.•pcimat erhabener gcftaltct, unD weil er ben Ufern Segen 
fpenDet. 'Aber wie Mefe-r mÄd)tige Strom in jobcin bctitfcfecn 
^etjfti iein Jgeimatsredit forDert, fo erfüllt er nud) jeben 
für Die heutige (Größe uuD Klacbtftclluug feines Vater* 
lanbes begcijtcrtcn Teutfd)cn mit bererinigtem Stolze. 
Tcmt neben Den 'Bürgen unD Kumon, Die oon feinen 
llfern grüßen, ragen aud) Die VSafer Zeichen uuferer nn 
'Arbeit uub (Erfolgen reid)cii (Gegenwart: bie hohen Gffcn 
lmD Xfirmc non ©feu* uub inütteuiDcrfru — Den eigent» 
liehen £>od)burgcn uuferer tvcUimifaffcnbcn Dciitjcheu 
Tcdptif — Die mit lofeeuDcm ebener uub Dröhnen Dein fjammer* 
fd)lag liier wie nirgenb jemft Den Ir artigen 'J3ul*fd)lag 
Deut|d>en inbuftricllen Sehens erfenneu laifcn. Staunen» 
errcgcnDc SBcrfftättcn ragen in bas Panorama Der 
icnuiigcn, rebemunfränjtcn Ufer, tfuvfenanlagcn, bic mit 
Den größten (Emporen att unferen Seelüften wetteifern, 
weiten fid) au Den (Gcftnbcn Des SRfeeins, unb eine immer 
größere Anzahl oon Sdiiffett uuD Dampf Co loffen trägt 
Die mäd)tigc Vtaffcrmenge, ie mehr fic fid) Der Kliutbung 
näfeert — alles offenbart in biefen trauen bic weit» 
bel)errfd}cnbe Vcbcntung non Kofelc uub ©fett. llnb aud) 
auf ben anberen (Gebieten Dcutfcfeeu (Ge werbfIci fees reifet 
jid) feier Stätte an Stätte emfigfter, treu ft er unD erfolg» 
reidjfter Arbeit, bie Das £>etmatlanb uub Den TBeltmartt 
mit iljren ©rzeugniffen oerforgt. Vcrocife Deutfd)er Tat* 
fraft foldjcr Art, ocrbunDett mit Dem 3auber Des pater* 
länDifdjen Stromes, muffen in bet lat jebem Xeutfd)cti 
Das ihm Jahrzehnte feinburd) nanientlidi im AuslanD 
mißgönnte ©elbftberoufetfein befeftigen, Das in Dem SBortc 
liegt: „dris pmiianus num.“ 

3n wcldi überrafdicnb großem Klaßftab bas rljeinifd)* 
iocftfälifd)c fttbifi beit übrigen Sauen TcutfdjlanD-s in Der 
3nbuftriecntwidlung unb im (Gewcrbcflcife ooranfdjreitet, 
wie cs an Vcoölfcningsbiebtigtcit unb oor allem wie es 
an einem in froher 'Arbeit erworbenen 'AJohlftanbc Die 
anberen (Gaue überragt, bas Soll uns bie nachfolgcnbe, 
in iferet facfelicfeeu ftflr.fe unb in iferen impomcrcnbeit 3*ff cm 
fo einDrutfsoolle SdiilDernng oor Singen halten, bie wir 
Der Je ber Des oerbienftuollen Vorftanbsmitgliebcs im 
herein jur 'Wahrung Der gern ein famrn inirtfdjaft* 
lidjen Jntcrcffcn In Kfecinlanb-^Beftfalcn unb in bei 


KorDwef Hießen Gruppe Des Vereins Dcutfd)er ©fen* unb 
otafelinDuftrieller, jfnm. (Gcncralfcfrctars Iir. W. Beniner,' 
'JKitglieös bes preufiifdjcii Vlbgeorburteuhauics, oerDanfcu. 

(Tic KeDnltion.) 


Dr. Veuiner fdireibt wie folgt: 

'Als itaifer Wilhelm II am 15. 'Auguft 1902 bie Tüffel« 
Dörfer JuDuftric* unb (Gcwcrbcausftelluug für KfeeinlanD, 
Weftfalen uff. befudite, tonnte id) il)m in ber Klafd>inen» 
halle eine ftatiftifefee Tafel erläutern, bic bie Vcbeutung 
Des Ausftellungsgcbict* int Verhältnis zu. ber übrigen preu* 
feifefeen 2Ronard)ie zur Tavftelluug bracfetc, unb bic unter 
anberm folgenbe bebeutfame Datfacfeen enthielt. l£s betrug 


irlAdje ....... 

«eoölleruno . . . . 

’l) «-mögen , . , . . 

«Sinfommen . . . . 
S partaf ( m -Ctnla pen 
onDaltftcnDerjtdjmmnv' 
S)fitr4fle . . . . 

5npftU«en perticftcriinq v- 
löermflften . . . . 
it ran fciu>erSid)en.tnii v. 
»fitTflaf . . . . 

43«rma9*n . . . . 

'CiicnbatjnaQlerocrtrhi . 
'B-äumttWllipitintrri, 
Spinbtln . . . . 
Sldnlot)lenf6röfruit(i . 
(fitenerjfSrlwruno. . . 
Sol)d|etur,)eu8Uiin . . 
&lablfabri!at« . . . 


im Vti&ii(Iluti8S< 
acl’ici 

^2te>(NXIhu - IB‘V,, 
• 1 1 » H*, 
2:1 ,H H", 

304J7IMM)0(>J« 

1 flitÖ'Aliw..» 

»WSJ47 = SS", 

14*191 067.4 ss St°/ s 

31 09033*. 4 : 37® rt 

:ir. 4 «;i :r 20,4 m*v # 

97445735 t 45® „ 

*07204» tm (Kl® 
72107839 t =71",. 

I 99 % 
4 708300 t - 01®/. 
S 647 Mia i A 6 ' 7 . 


in Oer flbriaen 
Wotuirdiir 
29579000 li» «5° „ 

MUT«M Tt% 

M 476 900 000 „ 
r.:c«:i :tno<to«» » 

«i" u 

47103090.# Ö»°a. 

267*3« 120 Jt 65° „ 

53 720 370 .# €3*/,, 

•V> 1C»2 <KI6 . K 61% 

117 UM m t M% 

406503 17 V, 

29 770 319 « Ä»", 

1 300 326 t 30»/,, 

1075 592 1 19- o 

&H4 236 t =14% 


5ür ben ^afenoerfebr Stellten fid> bie Jofelcn wie iolgt: 

9tot)rort*T'uiftburflfnMlifelb 11546933 t 

®Tcmeit.®remerhowcn *.lf8cin<t . . . . 3 7ttUS7t 

gamburfl'-Huitiauni 13 332 tu« t 


3m tocfentlidjen werben Die prozentualen Verl)£Utnif|e 
ber Damaligen ttufftcUung aud) heute nod) \u treffen. Tiefe 
Sie rtjältnisja feien aber geben fdjon für fid) allein ein Vilö 
oon Der oolfsTOirtfdjaftiidicn Vebcutung, bie Der rfeeinifefe* 
iDcftfälifcfeen 3iibuftrie überhaupt innerooljnen muh. wenn 
ihr (fiebiet im »ergleidi zu ber übrigen preuftifdpn SÜ?onard)ie 
eine foldje Kalle fpielt. 

'Jlur mit einem gemiffen Räubern bin iefe Der l£inlab«ng 
Der leipziger „3lluftrirtcu Leitung" gefolgt, Diefe uolls* 
roirtfdjaftlicfee Vcbeutnug in einer turzenSfizze Darzulcgen; 
benn Die ®tannigfaltigfcit Der inbuftricllen lätiglcit in 
Kfecinlanb unb SBeftfalen, bic ©genart ihrer (Gruppierung, 


ihre Stellung auf Dein heimifdjeit wie auf Dein SBcltmarttc 
erforbert Ja eigentlich ein Vuch, uub zwar fein Heines. 
'Auf Der nnDem Seile aber erfdfeien mir bie 'Aufgabe, in 
einer „Khciunummcv“ aud) bas voUsiuirtfdiaitiichc 'JJiameut 
unferes preu feifefeen inbuftricllen SBeftens in luvzer Uber- 
ficht zu befeaubcln, fo reijooll, betfe id) mid) zu einer Tai 
leguitg bereit ertlärtc, bei Der id) begreif lidjcrwciie Den 
lief er bitten mufe, bic oorhanbenen SchroierigCeiteit zu 
würbtgen uub von ber nacht olgen ben Stijz< 
Vollftäubiglcit zu nerlangen, Die ganz unmöglich u>ar, 
wenn Der mir ,z»r Verfügung gef teilte Kaum nicht wefeni' 
lid) überfd)rittcn werben fällte. 

tfs gibt taum eine 3nbuftTie, Die in 9lfeeinlanb»V3eftfolcn 
nid)t pertreten wäre. Koben bem Vergbau unb Der (Gro Reifen* 
inbuftric, bie uns bic (GnmDlagc feber anbem 3nbuftric — 
.stofele unb ©fen nerfdiaffen, blühen hier unter anDerm ein 
mäd)tiges Icrtilgewerbe, eine bcDeutfamc efeemifd)? 3nDu» 
ftric. Die (Glaefabrilation, ber Ktafchiuenbau, bic ^erfte llung 
ber Transportmittel, bic ©cttrotcdjnit, bie .Mleineifcn* uub 
VlctalliiibuftTie mit iferc«« oerfcfeicbeuartigcu Vbteilungcu, 
bas (ftemerbe Der Stein», Ton*, Varjellan* unb Jement* 
waren, Die i>ol,z* uub Vtöbeltnbuftrie, bie .^erftcllung Der 
(Galanterie« unD .stur zwaren , bic 'ßapicrmbuitric unb bas 
polr>gTapfeifd)c (Gewerbe, bie (Gerberei, vicberhcrftelUmg unb 
»uerarbeitung, eine heroorragenbe 3nbuftric bcrSKufif* unb 
iiiiSfeufd)aftlid)cu 3nftnimentc, ein lebhaftes Van* unD 
3ngcnicunpefon unb ein .Stunftgewerbe, beSjcn Sebeutung 
weit über Den rl)eiuifd)«we[tfäli|chcn Vezirf hmausgefet. 
3n engftem 3ufammenhang aber mit ber 3nbuftric ftchen 
bic mannigfachen Vcrfehrsmittcl, bic fid) an bic Seite Dev 
Staatseifenbahnenftellen.unb unter beneuDie'JBaflerStrafzcn 
mit ihrer Schiffahrt eine fo überaus wichtige Kolle Spielen. 
Treten wir bett (Gang burd) biefes mächtige unb oielocr* 
fchlungene (Gebiet an uub beginnen beim V erg bau. 

Ve« ifem feanbclt es fid), focoeit Steinfofelen in Vctrad)t 
fommen, um brei Vezirfc: Das Kuferbeden , Die Wadjcuer 
'JKulben unb Den SaarbcziTf. Vraunfofelen werben in Der 
.Stölner Tertiärbudjt uub in geringer SJtcngc hu ffiies» 
babner Vezirf gewonnen. 

Tas Kuhrbeden gliebert fiefe in fünf Klulbcn: Die 
VBitteuer, bic Vodfeumer, Die Stoppenbcrger, bic ©n|d)cr 
unD bic Kipper Klulbc. Tic Vcfd)affcnheit ber im Kul)r> 
bczirf geförberteit Kohlen ift fetjr »cr(d)ieben. 3m all- 
gemeinen faun man fagen, bafz etwa bic 15 unterften bau* 
wüvbtgcn (fflö.ze Klaget* unb 9lnU)razttfofelc, bic folgcubcn 
( 3 ort|etgmö «*»** <*•) 


I)ie ^etni^c äRetalfamren* unb ^af^inenfabrif. 


ic umfangreichen, in ben letzten Jahren ganz 
bcbcutcnD erweiterten 'Anlagen ber ftabrifglicbcm 
fid) in pier Gruppen, pou Denen wir bie erfte, 
Das §aupt- unD Stammwerf, in Tüffclborf* 
Tcrcitborf fiuben. Taoou eine halbe Stunbe entfernt 
bilben bie beiben Vierte ju Kath bie zweite (Gruppe. Tic 
weltbelanntc, ehemalige Trenfefdje JVabrit zu Sömmerba in 
Thüringen gehört ber Dritten unb 
ber Schießplatz Unterlüß mit feinen 
'Atilagcn ber uierten (Gruppe an. 

llrfprünglid) oon ihrem (Grün* 
bet, bem Geheimen Vaurat Öhr» 
barbt, jur ^abrilation oon 3u* 
fanteriepattone«! beftimmt, hat Die 
TeronDorfer Jabrit feit ihrem Ifut* 
ftefeen 1KH9 mit Dem Umfang ihrer 
IBcrfe auch allniäfelid) ?luswahl 
unb (Größe ber J-abritatiousgegcu* 
ftänbe gefteigert. Kcben bei« min* 
zigen (GeweferpatTonen entftefeeu 
in weiten fallen (Gefdjoffc unb 
hülfen für fcfewcrfte (Gefd)ütze. Vis 
jeßt lieferte |ie fünf Klillionen 
zMrtillcriegefdjoife pph 7— 3ö cm 
Haliber unb etwa 400 Klillianeu 
Jnfantericgefdjoffe. 'JIÄit Der JVabrt- 
fntiou oon 'JKunitiou ging Dieser- 
jtellimg oon Gefd)ützeu, Lafetten, 

Klimitionswagen unb foiijtigem 
Viiilleriematerial .CvmD in .<|>aub. 

(fs ift bczciinienb für Die 
t?ei|timgsfähigfeit Der fVabrif, 1 >uh 
fie in VcrbinDung mit bem Vor» 
fifeeuben ihresVufjicfetsrntes, Jnerm 
(Gcfeetmrat (Sferharbt, juerft in 
Teutfd)lanD Den jefet überall zur 
©nfüferung gelaugten neuen (Gefchühtpp zu ent wiefein unb 
leiftungsfähig hcvzuftcUen pcrmoefetc. Jetzt ift Die Tcren- 
borfer Kanoncnfabrif weltbcfannt. Sie tritt mit Den erften 
Jimten auf Diefem (Gebiet in bic Scfe raufen Des UBett* 
bewerbe. Tie J>abrit hat im Vau je bes letzten Jahrzehnts 
Artilleriematerial, teils (Gcfd)üfee, teils Klunition, teils ftafer* 
zeuge unb Klafcfeincn, an Teutfdjlanb, Korbamerifa, Gng* 
taub, Korwegcu, Portugal, Cjterrciit), 3talicn, KiißlanD, 
Schweben, bie Türfei uub 'Argentinien geliefert. 3n einer 
Keilje pou Staaten, aud> in (ffeiua, wirb z* 3* 'Artillerie* 


material ber ffabrif erprobt. — Sieben Der frcrftellung non 
Kriegsmaterial ftcht Die frabrifatioit oon Jricbcnsinaterial 
nicht zurücf. Vcfoubers werben Köhren jcDer (Größe, mit 
unD ofene Kal)t, für '-HSaffer*, Tampf» unb (Gasleitungen, 
für fianb- unb Seebetvieb, non Stahlflafchen ß“ir feody* 
gefpannte (Safe feben Kalibers, hohle SBagenachfen ufw. 
feergeftellt. Alle nahtlofcn fiohlgegenftänbe werben per» 


mitteljt bes einfadien ÖhrharDtfcfeen Vreßoerfaferens fabri» 
,zicct. ©ne grofee ^onnerei uub (Gießerei {teilen Die per* 
fd)icbenfton Klafchinciiteile h^r, Kcparaturweffftätten forgen 
für ifere (Erhaltung. 

3n 5Rath bient Das größere Vieri zunädht ber Voll« 
probuftion oon Stahl jeher 'Art. Vier Sicmcus»'JJiartin» 
ßfeu uub fold)c für Tiegdgußftahl uermögen 40 Klil* 
lionen kg im Jal)rc z u liefern. Gleid) Daneben Das 
'JBal.zwerf bringt Die (Gußblöde in eine Jonu, welche Das 
Vvegocrfahren naßtlofer JP»ohlförper zu TerenDorf bebingt. 


3m Vreßhaus werben bie mäd)tigcn Tiegelftahlblödc unter 
Vrcffert bis zu 1 300000 kp Xmcf gcfcfemicbet unb Die im» 
oerwiiitlid)eu (£t>rl)arbt{d)cn nahtlofcn ©icnbafenfpcidicn 
täber unD Vcßfen feergeftellt. Tas Jeberroerf oetfiefet Die 
(Gefd)üße mit SorfeolfeDem, Das Tiegelwert Den (Gußbau mit 
feuerfeftcti Tontiegeln. — Tas neinerc 'IBerf in Katfe gibt 
in einem fmmmerbau unter Jallgewicfeten bis zu 500000 kjr 
Den (Gußblöden für (Gcfcfeütz unD 
Klafcfeincntcile Die rofec äußere 
ftomi, Die Trefeerei bringt fie auf 
genauere Vbntcf [ungen, welche in 
TerenDorf ihicVollcnDungerhalteu. 
Tas Köhren wert fertigt fpiral* 
gcfd)u>eifetc Köfercn oon riefiger 
üflnge unD bisG22 mm Turd)mefjev 
für jeben (Gebrauchs, zweef, ins* 
befcntbere aber für Bergbau, ihrer 
hohen VliDerftanDstraft wegen. 

SömmerD« fam 1901 in Vc= 
fifZ ber Kfecinifd)cn Jabrif, feat 
jid) zwar in ber «önuptfaefee in 
eine jünberfabrit oermanbelt, fer« 
tigt aber wie ,zu 3citen feines 
(GrünDcrs Jr. v. Tregfc aud) (f>e* 
wefere für JagD uub Krieg, Kara* 
biner, Keooloer mib automatifefee 
Viftolon Klobell „Trei)|e“an. (Hne 
Kfafd)inenfabrif forgt für ben 
Vebarf fämtlid)cr Betriebe Der 
Kfecintfcfecn 'JÜl etall waren* «uD 
Klafd)inenf abvif unb liefert frem» 
ben Staaten Die majcfeinelle 
©nxichtung für ganze Ktunitions» 
fabrifen. ©ne |old)c in VerbiuDung 
mit einer 3nfantericfeülfenfabrif 
gehören ebenfalls in Das umfang* 
reiche (Gebiet, auf weldjem bic VSerfe Sömtncrba tätig finb. 

Ter Schießplatz zu Unterlüß, zwifefeen ^anuoner 
unD .Giantburg, J- 2 km breit, mit 12 km, wenn nötig 
erfecblid) weiterem ScfeußfelD, ift mit umfangreichen ßabo* 
ratorien, 'JHaga.ztiwn, batliftifdjeit Einlagen, Varaden unD 
'iBirtfcfeaftsgebäuDen ausgeftattet. Vn HX) Wann ftefeen 
im Ticnftc Des Vlaßcs. auf Dem oft Vertreter aus fait 
allen Staaten ber Vielt Den Vorführungen Des pon Der 
Kheiiiiffbcu Sie! all waren* uuD K?afd)irtenfabri! feergcftclltcu 
Artilleriematerials beiroofenen. 




Digitized by 


Google 


6 G 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Stoljlnierfe SRidj. ßtnbenöerg 'älftiengefellfdjaft in {Remfcf)eiiHrjaften 






ri ^urd) bie nor 3irci fahren erfolgte Ginfübrung 

t lbes eleftrifchen Sehmcliprojcffes ift !>cn 
J* Jvotxlen 9Ud). ßinbenbcrg Wf tiengcfclt» 
jd)aft in {Rcmfd)ci&*.'iSaftcn biefiUjxcubc Bolle 
in bet ganzen fta hierzeugenbeit Fnbuftrie ber MOclt |uteü 
geworben; Denn bas »on ihr ausgeühte unb burd) oer« 
fdjiebene ©atentc ge|d)ütztc ©erfahren i|t Dazu berufen, 
eine oollfläubige Umwälzung in ber £>erftellung nid)t nur 
feiner Cualitötsftahle, fonbem and) geringerer Stoi)I 
forten ^erbeijuffl^ren. 

TieGrjeugung bes „Gleftro»<&locfeu*Stahlcs" — 
bicsift ber {Rame, unter bem bie Firma iEjrc ©robuftc mit 

ber Sdjuhmarfe 

©leftro Q ©lode 

auf ben ÜJIarft bringt — wcid)t oollftänbig non ben bisher 
üblichen Fabritations • Biet hoben nad) bem Siegel*, 
'•Reffeiner*, Siemens -Wartin ober Thomas* ©erfahren ob, 
benn bie 3 um Sc^me^en ber {Rohmaterialien notwenbige 
hißt wirb hier lebiglid) burd) ben fief) unter iroci je 40 om 
im Cuabrat ftarfen unb bis ca. 2 m hoben Aiol)len*Glef« 
troben bilbenben eleitrifdjen Jßidjtbogcn erzeugt, unb zwar 
beträgt bie Temperatur in biefem ca. 0000° C, ift alfo 
um 1000° i)5f)er als bie in bisher befannten Fntenfitäts* 
Neuerungen erreichbare Temperatur. 

Ter ber Cbefcllfdjnft burd) oerfd)irbenc patente gcfd)üi)te 
<leltrijd)c Schmelzofen h°i bie ©cftalt einer fladjen, burd) 
einen Tedel Dollftänbig abgefd)Iof jenen SRulbe, ift an brei 
reiten mit oerfchliefebaren Öffnungen oerfeben, bie ein fort» 
gefeiltes Beobachten bcs Babes unb bie Bcjd)idung Öcs 
Cfens ermöglichen. Tie oben erwähnten flohlen-tflc! troben 
tagen butch beit Tedel in bas Fnnere hinein. Btt ihren 
l&nben bilbet fid) bei Ginfdjaltung bes elcttrifdjen Stroms 
je ein i?id>tbogen, In befjen Sonnengluten erft eine {Reihe 
oon Metallurg! fd)en ©rozeffen möglich werben, bie bisher 
wegen Wangel einer geeigneten SBärme-Qucllc unbenfbar 
waren. Tiefe metallurgifd)on ©ro3effe bewirten eine ber« 
artige Steinigung bes entuicber falt ober flüffig eingebrad)ten 
Rohmaterials oon fd)äblid)cn Beimengungen, roie fie 
weber nach bisher befannten Wcthobcn, nod) bei clef* 
trijd)en Schmelzöfen anberer ftortftcuttion etteichbar ift. 
«Is Beweis hierfür fei angeführt, bah bic erzeugten Cuali* 
tätsjtahle burdjfdjnittlich nid)t über 0,010V. Schwefel unb 
0,010 Phosphor enthalten; aud) gejtattet bie Eigenart 
bes Verfahrens bie oollftänbige ßlusfd)eibung etwa ein» 
gejdjloffener Sd)lacfen unb Oii)be. 


Größe ber .«ohlcmGlettrobcn, bic in ben Ofen binetnraßen. 

Ter ©rozeß ber ^erftelluug bes „Gleftrö* ©loden* 
Stahles" zerfällt in zwei ©erioben. 2Bäl)renb ber erften 
werben bie in bem iRohmaterial befinblidjen fdjäblidjcn 
Bef tanb teile oollftänbig entfernt unb auf biefe Bteife ein 
praftifrf) d;emifd) reines (Eifert erzeugt; biefes bilbet nun 
bett ©nmbftoff zur weiteren Herftelluug ber getoünfd)ten 
feinen 9Bertzcugftal)l« Qualitäten. Selbft bie wegen ihrer 
{Reinheit berühmten fteirifdjen ober jdjrocbifdjcn {Rol)> 
matcrialien enthalten mehr Verunreinigungen als bas fo 
er3eugte djemifd) reine Gifen; es ift bal>et mit ben ©er» 
fahren, welche ohne irgenb eine {Raffination lebiglid) bie 
Umjd)mel3ung reiner {Rohmaterialien oomehmen, fein jo 
reines (Erzeugnis zu erzielen wie mit bem (Eleftroofen. 

Ter zweite Teil bes ©rozeffes beftef>t in ber 3ugabe 
ber zu ben jeweilig gewünfd)ten Stahljorten notwenbigen 
(Schalte an jloljlenftoff, 9Jtangart, Silizium, SBolfram, 
©brom, Bidel, Banabium, ©iolnbbaen ufw. unter Gin* 
wirfnng bes cleftrifchen Cidjtbogens, unb zwar geftattet 
bas ©erfahren ein fo genaues Arbeiten, bah bie 
?lnalt)fen bes fertigen Glettro » Stahles höchstens um 
einige fjunbertftel ©rozent oon ber oorgefchriebenen 
Bnaltjjc abwcid>cn. 

Gs ftnb jetjt 3®ei elcftrtfche Schmelzöfen mit 2000 bejw. 
3000 kjj Chargen »Fnhalt oorhanben, wcld)e eine tägliche 
©robuftiort oon 40000 leg Qualitäts«9Jlaterial ermöglichen- 
Bei ber ©rohe ber einzelnen ©bargen unb ber Cüenau» 
igfeit bes Brbeitens ift eine größere ©leid) mäf|tgf eit bes 
fertigen fßrobuftes als im Ttegeloerfahren gewährleiftet, 


3wei eleftTifdjc Schmelzöfen in Betrieb. Bilb l. 


bei welchem jeher Tiegelinbalt oon 90—40 kp für fid) 
eine oon ben anbem abweidjenbe Vnalpfe haben tann. 

Bon weld) weittragcnbcc Bcbeutnng biefer neue, eigen» 
artige Schmelzprozefi ijt, ergibt fid) aud) Daraus, bah 
bereits einige ber gröfiWn in- unb auslänbifd)en 9öerfc, 
welche bie ^erftellung oon ‘IBcrfzeugftahl uad) bem bis* 
herigen Tiegelftahlprozeh als Spezialität betreiben, oon 
ben Staljlwcrfen {Rid). ßinbenberg Slfticngcfellfchaft unb Der 
mit ihnen verfdnoefterten ©lettroftahl * ©efeltfdjaft m.b. £)• 
in 9iemfd)eib, fii,|cnzen auf bas eleftrifd)e ©erfahren gegen 
Zahlung bebeutenber ©ebühren erworben haben. 

3ur weiteren Verarbeitung Des im elertrifchen Cfen 
erzeugten Stahlprobuftes bienen bie ber {Neuzeit ent» 
fpred)enb eingerichteien gTofjen 9Bcrfsanlagen, befteh^n^ 
aus einem Tavnpf- ftammerwerf, einem eleftrtfd) äuge* 
triebcucn italiberwalzwcrt zum lüalzen oon Miuippelu, 
Blatincn unb Stabftählcn in allen ©rofilen fowie einem 
9BaIzwcrt zur fxrftcllung non Feinblechen, welches nament- 
lich für bic Teduug besBcbarfs bet befanntlid) in 5Remfd)eib 
blühenben Sägen *3nbuftrie bient, unb einer ÜJiagnet» 
fabril zur {fierftcllung non SJtagnetcn, für inbuftrielle 
3wedc, welche bic abfolute {Reinheit bes Stahles oon bc» 
fonbers hah« r Bcbeutnng ift. 

Tee Betrieb bes Gleftroftahlwerfs wirb burd) bas 
nebenan liegen be große ßaboratorium ftänbig lontroliiert, 
unb zraar wirb nidht nur ber fertige Stahl jeher ©b«*fie 
analgfiext; fonbern auch hie einzelnen ©hafen bes im 
Cfen {ich abfpidenben ©rozeffcs werben buxch fortlaufenbe 
anali)ti{d)e ©toben oerfolgt. {JBeiterhtn ift ein pbofita* 
lifd>es ßaboratorium oorhanben unb nenerbings eine 
mitrographtfehe Slnftalt, in ber entfprcdjcnb bcu neueften 
Fortfchrittcn Der Stahltniterfud)ung bei ©efügeaufbau 
bes Stahls mifroffopifd) untcrfud)t bezw. burd) ©h ötö * 
graphicren ber Vergrößerungen feftgetjalten wirb. 

Tie Firma erzeugt feit über zwei Fahren 9Berfzeug» 
itahl ausfdjlicfzlich mittels ihres oorftchcnb befdjriebcnen 
Schmelzptozeffcs auf elcftrifd)em 9Bcge unb bie fort» 
gefegten Vergrößerungen, bie fid) nad) ihrer erfolgten 
©ollenbung jeßon immer toieber als 311 Hein erwiefen 
haben, bieten aud) für ben 3weiflcr uoofjl ben beften 
Beweis, baß bie §erftcl(ung oon feinften Cualitütsftähfen 
aus beliebigem {Rohmaterial heute Fein Ting ber Uumög* 
lichreit mehr ift. Ter ©rozeß ift, wie oon ber gefamten 
fad)miffenf^aftlid)cn v iBclt ancrlannt wirb, berjenige ber 
3ufunft unb erfdjließt Busfidjtcn für bie gefamte ftaßl» 
erzeugenbe 3nbuftrie, an welche bei ben bisher zur ©erfügung 
fteheNÖen Hilfsmitteln überhaupt nicht 311 beufen war. 



Cichteffeft bes im Cfen erzeugten eleftrtfdjcn ßichtbogens 


3*»ei eleftrifche Schmcljöfen in ©ehrieb. Ter hintere Cfen ift gefippt unb geigt 
ben gjloment bes Füllens ber Gießpfanne. 



.oogle 


67 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 




OrOTticijutis» oon 6tut 66) 

31 ftettfotjlenflÖK Motstohlcii, bic bann folgcnbeit Jlözc 
Äol)l<n 3 «t ftashcrftcUung unb bic obtrftcn 23 ,>10 \t 
(f»ct*flannnfobl*n für $ütten zwecfe u|w. liefern. Tic ‘Ruhr* 
lohlengewiniiung, bie vom Tortiuuiiber injroniftcu uterft 
1302 erwähnt wirb, unb bereu Jörbenutg fidi nainentltd) 
bic fribcrUianifchc Wefrttgebuug angelegen jein lieft, ift 
feit bem Bnfangc be* lg. Jahrhunderts zum Tiefbau 
übergegangeu, unb es ift d)araftm|ti|d> für bic Bnsbehiuiug 
bcs lobten, baft im Dberbrrgamtsbejirt TortiminD im 
Jahre 1906 für beu Bergbau 6171 BRafdtfncu mit 824291 P.8. 
in betrieb ftanben. 

Ta* weftfälifd)c Mol)leiworfonntie« fetzt fid) nad) Klu ften 
ju unter bem Äbeintal bis zur ÜBurm- unb 3nbe-'JJlulbc 
im 'Aachener Btjtrf fort. Tie lint&rheinifchc Jed)c Wtiein* 
preuftcti bei Homberg am Sltiein fann inan ab Bevbin» 
btmgsftiid beider IReoiere nnfeheu, während non .'Samberg 
themabwärls vielfach neue Schächte im 'Bau begriffen |inb, 
fo baft ein ganz neues nicbcrrhcinifches Beoier entfielen wirb. 

3m Bachencr Ncoier, bas nad) bergbaulicher Seite fdiou 
im 12. Jahrhunbert genannt wirb, bat bie Jnbc-'JRulbe 
2 bauwütbige f$laminfol)(enflä,te unb IS bauwürbige J-ett* 
löblenflö^e, währenb in b«r9ßurm*'lRulbem bem am l)öd)ften 
gelegenen Teil anf 12 bis 15 flöten Bla per« nnb 'Anthrazit- 
lolilc, auf ben liege nbcu Jlüzcii ftlammfohlr unb auf beu 
hängenden Jetttoble geförbovi wirb. 

Ter Gaarbetgbcut, fetzt faft ausfd)liefzlid) in ben T>änb*n 
brs preufzifd>cn Jtsfus, gierfl 1429 ermähnt unb bts jum 
Jahre 1751 von ben (ücmcinbrtt betrieben, hat in ber 
Qttrocilcr Stufe gasreiche unb magere Mahle, in beu 
mittleren Saavbrücfer Sd)id)tc« < ? >as*, Wäger* unb <f»as* 
flaut mfohlr, in beu unterett Saarbrüder Sd)id)ten JettFohlf • 

Ter rheinifche BraunCoblenbcrgbau, ber uierft 1569 
ermähnt wirb, hat feine hauptfädjlidjftc Jörbcrftättc in 
bem Tertiär ber Meiner 'Bucht. Tao .'JauptflÖz ift 27 km 
laug unb 5 km breit unb enthält erdige Mohle, b. I). eine 
lodete, zum Britettieren geeignete Blaffe, ferner Viigutt, 
ber bie Spuren feiner Sutftehung aus $olj bentlid) zeigt 
unb l)ttr unb ba in fielt übergeht, unb Schmierfahle, bie 
ftart mit Ion Durchleb ift. 

Um bie vc>lf*roiTtjd)aftlid)e Beben tung be* weltlichen 
Moblenbcrgbaus In bas rechte 2id)t ju fetten, ftellen wir bie 
in Betradjt lommeii ben ftatiftifdjen Jiffem mit beiieti ber 
prcufcifchcn'JRoiiarchie unb Öes Teittfdien Betdjcs tufaiiinicu. 

(£* betrug im Jahre 1906 bie S tei n toblcnfvrbcrung 


im ObettoYgamtob-curt rornmiuö 7181 l wo i 

im Cbertctflamlobfurt ‘Poitti tstixtom t 

im Äöniomtp 'Drcuftfit 1»3»W0 t 


Tie AoMprfteUung betrug in beiuirlbeu Jahre 

im C berPcrnamtobcurf rettmunP I.inn.'i7Hfit 

im Cberbcivt.imklvüil •Kenn 3£!NM07 i 

im .gflniflrcidii ItmiH»’« <c'*ij(i)lictgut> bcrjcriiflcn Mot:- 

mruflen , Dir in ttotmirn Itrracitrllt würben. 

iwclcbf mdti tu VnimrrFm pcl]$rrn) 202.’i*« 107 t 

im XruiictKn tftocti whjmcu i 

Tie Jal)l bei* Betriebe bezifferte fid) 1 S 8 Mi im Stein* 
fahlen berg bau für bic Srftioit Bochum ber Teutfdjen 
Miiapp(d)aft*bcnif*gcnoffcn(d)ait aui 1 HO. bie 276824 'Ar* 
beiter mit einer (ftefamtlohnfumntc uon 425258357 . 4 ' be- 
ftfylftigteit. Jn ber Seftion Bann uiaren in 28 Betrieben 
75039 'Arbeiter tätig mit einer tfahnfuminc oott 99229167 . >*. 

3 m Brnunlohlenbergbau mürben in ber Seftion 
Bonn in 55 Betrieben 8001 Arbeiter mit einer (hcfamtlohii* 
fumme oon 9967978 .iT, in bei- Scftiau Bochum in 6 Be- 
trieben 130 Arbeiter mit einer (ücfnmtlobn fumme oon 
187788 . *t befdiäftigt. 

Tie (d)ou im vorigen Jahrhunbcrt von wcitblidenben 
Wämtcru cntsgcfprodjenr Jbce, bie Mohle i« ihrem f >ötbet- 
kfirl in Energie Hntuimanbeln unb mit lehterer weiter 
entfernte Blähe oerforgen, unirbe anfänglich vielfad) 
belächelt, ift aber fegt fn bie IlMrfliditcit umgefrht, unb 
, 3 war bwrdj bas Äh cinifdvBJc fttälif ehe (flct tri litäts- 
wert, bas in CEffeu an ber Wuhr feinen Sil) hat. Tiefe 
9 irtiengefellfdiaft, beren Bilanz vom Juni 1906 mit 
43600905 ./i balanciert, ift eine niifterorbentlid) bebrüt» 
famc Schöpfung. Bn ihr Stromocrtcilungsnct) waren aut 
1 . Jcinuar 1907 angefehl offen t !45 Tvansformatorcnftationrn 
mit einer C'>efamtleiftuitg oait 48929 K.W., 10 Tu-li 
ftTom»(ftleichftrom«llniformrr mit einer (ücfaintleijtung uan 
1920 K. W. 3 l)r Aabelnrg imifnht insgefaiut 1140 km 
£>ochfpannungs*, glieberfpainiungs* unb ,>emfpredilabcl. 
Buger ihrem Bert rage mit ber Stabt (£ffen hat bic (ftefell* 
fdiaft bas ausfehlie gliche ‘Recht gir Bentihung ber Stvaheu 
unb Blähe behufs Leitung unb Bbgabe bes cleltrifchen 
Stromes erworben in Stoppenberg, Matemberg, Jrillen» 
borf, Huttrop, Veiiilie, Sdionnebed, Botthaufeu, .'Seihen, 
Blidheim an ber ‘Ruhr, Wleiberidj, Bütieujdjeib, TUtftabcn, 
Mraij, Üaupenbahl, (hlabbccf, Bellingljaufen, Borbed, .s>am- 
born, Brebenen, Blintarb, Mreis .Ciörbc mit ben ffirnieiiibeit 
Schüren, Barop, .‘öolgvirfebc. Stabt ,'jiörbe, Mird)l|ßrbe, 
Tfunpten, Bf etter, Bohuarftein, >‘ialten uub ftclfcntirchen. 
Jettter beftehett S ttomliefeni ng^m’ rträge mit ber Möitig- 
lichen ®ifenbahnbireftion ifffcu, mit bem ivifen oon Äuhr* 
ort fowie mit ber 3 nbtiftric«Tenaiit»(^efel(f<haft 'Reisholi 
bei Tüffclbon. Turd) 2 lftictiliefih ift bie fficfellfchaft am 


'RheiuijdjeuBahugejelljdjait inTüfjelDorf unb berBenratlKt 
('»as-'Jlfticugefcll|chnft in Benrath, beti 9 Beftfälifd)eii ftlein* 
bahnen in Vethmathe, ber 2 l!ticngefclHd)aft für ar »i C» 
(Sleftri.gtät in Main fowie bem IHeftrigtätsmcr! Ber* 
geift B.dft. in Brühl beteiligt, bas feinerfeits ebenfo ivie 
bas Berg=lfleftriiitätswevl in Solingen mit jahlreidiru 
Badjbargemei u ben Stromliefeningc- vertrüge al^gcichloff '’ 11 
hat. Jcrncr ift ba* tfleftri ,gtät*werf .C->eiligenl>au* bei Bd* 
bert erworben unb mit ben (üemeinben Wettmann, 'lltfilf» 
rath uub Belbcrt ein Beitrag betreffs Busbaus eincv 
eleftrifd>en Bahn pefdiloffeiu Tie Cberpaftbireftion Tüffcl- 
borf ging einen Unigbaueniben Beitrag auf CEntnal)» 1|C 
von Strom fiir eine iReihe von BoftgeWuben mit öcr 
(ttieiellfchaft ein. Blie tnnfaffeiib bie 1 /eiftuugcii ber lehtorn 
finb, mag öaraus erhellen, Duft fie im 3 ahre 1905 bis 1 SHM 3 
nicht weniger al* 22744879 mitjbarc Milawattftiinbcn 
lieferte, bauou 5496989 yidit unb 17947960 Straft, utii> 
bah fid) biefe ficiftungen HM )6 bis 1907 auf 37247 4 <Mi Milo» 
wattftunbcu, alfo um 70 "',, ftcigeilen. 

llnferc TavfteUuiig ber uoHsroirtfdmftlidKii Bebcutuun 
ber Mohleniubuftrie würbe unuolltoinmcn fein, wenn coir 
nicht nad) ber latfadje gebäditen, bah in ben Molsafcit* 
gafen wertvolle Bciumbtcilc, nämlid) leer, 9 lmntcmia! unb 
Beitföl, enthalten finb, bie fid), wie bie lSl}<mie friihltfitin 
ertannte, burd) bloftes Bbtühlcu unb ‘llla(d)en gewinnen 
laffcn. 2 luf biefer Cbewinming ber Bebeitprvbufte, Die 
burd) bie neueren Mofsafenfoftciuc von t£oppee*Ctto, Otto» 
£)Offinctnn, Uvllin, l>r. o. Bauer, S einet- Soloar), Bmnrf, 
fiüfjener, Moppers u. a. nid)t unwefentlid) erleichtert unirbe, 
fo bah heute aus KM) kg Molsfohle in ber Begel 750 kjz 
Mols, 28 kg leer, 12 kg fd)wefel|aures Brnmoniat uiiö 
8 kg Beii)olfohlenwafferjtaffe gewonnen werben, haben 
fid) gewaltige Jnbuftricn aufgebaut. TasTlmmaniafwaffcv 
wirb auf beu Jechen felbft 311 fchwefeljauretn Ummanictl 
»einrbeitet; leer unb Ben, u>l bienen gir ^erftclluuci 
ct)cmifd)cr jabrifatc ( Jarbftoffc, Br.tncimittcl, Sprengftaffe), 
bereu fReihe faft täglid) burd) neue Srfinbungen ocrlängcvt 
wirb, 'litte beben teub aber ‘JJIcuge unb ‘IBert ber gewon- 
nenen Bobcnpvobufte finb, mag bie Iatfad)e beweifen, berft 
im 3 al)rc 1906 im Cberbergamtshetirt Tortimmb allein her* 
geftellt würben 138326 t jchmcfclfaures ?lmmoniaf. 138048 t 
Teer unb 207000 t Benjol. Ter Wert einer Tonne Bm* 
mortial betrug itt beut genannten Jahre 236 . 4 , einer Tonne 
Teer 21 ... 4 , einer Tonne Bentol 215 .*. Jum Teil haben 
bic (Srlöfe aus biefen Bebenprobnften für bie Mohlen» 
inbuftric tu einer erfreulichfu Beute wefentlich beigetragen; 


im XcutfiiKti »««b 197117«»« 

Ter B 3 crt biefer ^vrbening jtcllte fid) 

im CberberaumtdbYiirt rortmuTtö auf ku!.'»*wooo .« 

im C berb«oamt®bf lirl 'Bonn auf ....... i7:i:»M9000 « 

im ü4niomd)i '•Prfwiifn auf 11±7M7«M.« 

Im Tmtldifit iHcidi auf ........... lxtiToamo.« 


Bevgijd)cn Slrftvititätswerf iu Solingen, au bev Tüjielbavf« 
Tuisburger Mleinbal)U *Jl.-tf>. in Maifevswertl), au ber 
MreiS'fRuhrorter« Straßenbahn in fRuhroil , ber 

Mrcfclbcr Strahenbahnen 21 .»Cb. in Mrcfelb, ber Bochum» 
ibeljcntircheuer Straheubalm 71 .» ( 6 , in Badnim, ber 


weit wichtiger aber finb biefe ebener teugni ff e, wie gefagt, 
in voirswirtfd)aftlid)ev Begehung als (üntublage neuer 
3 nbuftrien, fo bah and) hier ivicbcr bie Molde als einer 
ber grtinblcgcnbcn ,>nttareu jeber Jnbuftrie il)i*e Beitint» 
miiiig erfüllt hat. (SorUc^imp «rite 70 .» 



Ccifenwert Sßeferljülte Schufter 


& Mrutmeger, 


Jfolatorengef tätige für eiet* 
trifche Jemleitwngcn, (bitter 
mafte mit Trägern für elel 
^ 1 trifche Bogenlampen, Bei« 
tei hing* mafte, Schaltlaftcn, 
eiferue (£rbfühe für .violv 
& mafte, fowie Blafibefrö- 

iiuiigeii in tbuftctfeii ober 
Jinf. 

^Reichhaltig illuftvicvtc Ma- 
J talage in ocrfcl)tebcnen Spra- 
chen erleichtern ben (Sleftra- 
technitem bie 'Auswahl ihrer 
Bcbürfniffe. Tas BJerl hat einher ben Matalog» 
figuren iiod> Jeidiuuiigen von tauieiiben von 
Sari ati onen, fobafj es allen Bebürfnijfen prompt 
gerecht werben fnnu. Jachingenieure werben ben 
3 nterrf|entrn gem tur Beifügung geftellt. Tie 
tüittrrmaftc rönnen gröhteutcilo auf bem 2 l»erte 
felbft auf 3 pnialmnfd)iuen auf Turchbicguug unb 
T vagf ähig feit gepi-üft werben. 

Tie 'Ibejorhütte ift unftveitig bas grögte uitb 
Iciftungsfähipltc Spctialwert für bie fiiefcning 


ei feiner (üittenruiite. Sic lieferte bis je^t ca. 100000 ('*»it 
termafte unb ferner bie Jubehärteilc nad) Teutjdjlaub, 
Cfterreid), iRuglaub, Belgien, .'Jallanb, iRumäniett, Gdjwci ). 
3 talien, Spanien, Tänemarl, Schweben, Borwegen, Bfien. 
'.’lfvita unb nad) faft allen ainevilanifcheii k'änbcm. 

Jahlveiche Äefe reinen beweifen bie hohe fieiftungs* 
fähi gleit bcs TDcrfes. 

3 n feinen anbeven Bbleilungcit verfertigt bie Jryütte 
in ber Blafehinenfabvil fpcjirtl Blafd)inen für Jiegelei- 
unb Jerfleinerungsinbuftrie , wie Jiegel* uub ^iligcgcl- 
preffeu, Mollergänge , ÜBal.iwerfe, Kuf^üge ufw., unb in 
ber (Wieheret in erfter V?inie .rinrtguh unb gewähnlidieii 
(hrnuguK für Biafchiucu , bann als befoubere Spcgalilät 
Bmintiurn für Jiegel* unb Maltringvfcn, ferner Baugnh 
wie Säulen, Jcnfter ufw. 

Jitfalgc ber immer (tarier werbeuben Bufarbcruugeu, 
bie ber Bebarf an bie 'llleferhütte ftcllt , ficht fic fid) »k 
nötigt, burd) Beumilage eines mit beu mobem|tcn liin- 
richtungeii nusgeftottetcii TBerfeo ihre Ifeiftungsfähigteit 
)u vervielfachen. Ta* neue SBerf, im Cftcn CenuhaufcHv 
gelegen, wirb mit einer graften ‘Autahl mobemfter Bio- 
fchiiieu unb eleftvifdjer Mrähne ausgerüftet, fo bah es 
hinfichtlid) i?fiftiing>>fähigleit unerreicht baftcheii wirb. 


S sTirm.ohl wenige ber vielen Befuijev bcs fa 
I ^hcrrlid) a«« ber B»rta ‘JBeftfalila gc* 
_W 9 ^Icgenen Babeortes Oeijnhaufen unb fei* 
% ' ner hcilfräftigeu Quellen werben ahnen, 
baf) hier eine 3ubuftric blüht, bic bie gante 'Hielt al* 
ihr imbeftritteues Bhfahgehiet jm betrachten, vollauf 
berechtigt ift. 

(fs ift bies bie .vieiftellung eifemer (hittemiafteu 
liebft Jubehör für eleftrifd)c Bahnen, liicht» uub 
Mraftanlagen, welche bas (fifenwerl 'llleferhütte tu 
feiner ANauptfpetialität (eit einer gatten IReihe uan 
Jahren erloreu hat. 

Tie ungeahnte fraftuolle (fntividlnng ber Cleftro« 
ted)iiil unb bas Bebürfnis, hadjgefpanuten rlertrifcheu 
Strom vom (£r,tcuguugsort viele 'Dicileu weit tum 
Bcrweubuligsort fid)<r uub möglichft migeföhrlid) 
.tu überführen, hat tu ber Berwenbuiig eifemer 
iraggeftängc geführt, weil biefe neben grofter Billig» 
trit groftc Sicherheit uub lange Gebens bauer bieten. 

3 m rechtzeitigen Berftänbni* bcs Bebürfniffe* 
ber ttleltrotechuif hat es bie BLtefcrbütte oerftanbeii, 
burch ausgebchntc, praltifdjc Bcrfuche unb Schaf* 
friiid befter Bctriebsaerhältninc fid) auf bem ge- 
nannten S pe.tialgebiet eine führenbe Stelle .tu er* 
werben, fo baft e* in ber Sage ift, burd) geeignete 
Slusiiutjuiig Des iHjens fparfam aber abjolut tu* 
vcrläffig bic Iraggeftängc tu fonftruieieii uitb für 
ihre 4 iicfcriiitgen meiteftgeheube (Garantie m leiften; 
ihre Monftmftionen zeichnen fid) burd) gefüllige 
uiiö fd)laure Jonueit aus. 

SBfjerhütte liefert C&ittcrmafte uiiö Ausleger 
ffir cleftrifdje Bahnen, »UtertÜrme, Wittenuafte unb 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Daniel & fiucg, Tüffelborf. 




3-ig. 1. Bearbeitung bcs <Er[aö»©inteTftmns für ben Schnellbampfer Halfer SBithelm bet ©ruße. (Afiber» im leite.) 


er einmal ©clcgenheh ge* 

^1 I ^ habt hat, ein ©erg« ober 
J f ^ öüttenwert 311 befuefjen unb 
% 9 bort ftaunenb Die gewal- 
tigen SRafdjincn betrachtet f}at , bic bic 
frf)äbtid)cn A3affcr aus ber liefe förbem 
ober ben £>od)öfcn beit crforberlid)cn 
iPinb 3U führen ober als Antrieb für 
bieXgnamomafcbiucn in ben großen elet^ 
trifcfjen 3entralen biefer AJcrte bienen, 
ba wirb oiclleicht auef) 311 wiffen oer« 
langt haben, n»o benn foldje riefenhafte 
'JJlafdjmcn gebaut werben. Sind) wirb 
f<f)on mancher bei ®cfid)tigiing einer 
großen ©lafdjincnfabTif ober einer Gdjiffs* 
werft auf feine ErrunMgung nad) ber 
Mcritcllungsweife biefer ober jener großen 
Seile bie Ausfunft erhalten fjaben, baß 
biefe Stürfc nidjt fit ben eigenen AJcrf« 
bitten hergcftcllt, fonbem non einem befonbers 
für foldje Arbeiten eingerichteten 'iBerfe be* 
^egen würben. Unter ben auf ben genannten 
Gebieten tätigen ftirmen ftebt an erfter Stelle 
bie JVirma Daniel & £ucg in Xüffclborf. 
tiefe Jrirma, bie fid) in ben erften 3aljren 
nod) ihrer im Safjre 1874 erfolgten Oorün» 
bimg licmptfädjlich mit ber frabrifatton oon 
9*o&en gegoffenen unb gcfchmicbctcn Atafebineti* 
teilen befaßte, fpäter aber ihre Tätig feit auf 
fine «Reihe oon weiteren ächteten ausgcbchnt 
hat, arbeitet faft ausfc£)IicB(i<f> für bic SBe- 
bürfniffe oon Großbetrieben bcs Bergbaues 
unb ff>iittenwefen&, fowic ber ÜÜtafchinen- unb 
5i)iffbau-3nbuftrie. 

• Xas SEBerf oon Daniel & fiueg umfaßt in 
ieiner jeßigon ©cftültung folgenbe Abteilungen: 
Eifengießerei, Stahlwerf, Rammet- unb ©teß« 
wert unb 3Rafd)lncnfabri!. 

Xie Eifengießerei liefert außer ©ußftüden 
für ben Aiafchincnbau, wie Xampf* unb ©as* 
mafcf)incn«3t)linbern, SthwiingräbcTu ufw., in 
btfonberen Abteilungen gußeifeme Schacht» 
austlcibungcn itt gan3en «Ringen unb in ein» 
meinen Segmenten, bic hier 3uerft in her ioßt 
allgemein üblichen ftorm bcrgcftelit mürben, 
fowie ©ofjre für ©as*, Ataffer« unb Xampf« 
leitu ngen. 

3n beni Staljlwerfc werben ©lode unb 
,Yomftücfe, wie 3. ©. große ©d)*ff s,: unb 
'Biafdjinenteile bis ju 70000 kg <&emid)t ge« 
ftoffen. 3ur Beugung bcs Stahle« btenen 
brei Siemens»SRartin»Ofeu. 



3rig. 2. ©asgebiafcmafctjincn. 


Xas Jammer* unb ^ßreßroerf enthält außer 310« 
großen unb einer Anzahl von Heineren Xampf« 
hämmern 3u>ei bampfht)brauli[cf)e Sdjmie&epreffeti, 
beren ©au eine Spezialität ber ftirma bilbet. £>i*r 
werben bie größten für ben ©au oon SWafdjinett 
unb Schiffen oerwenbeten Sdjmiebeftüde, wie .«urbel» 
wellen, SBaljen, Scßraubcnwellcn, ©itberrnhmeit ufw., 
hergeftellt. 

Unter ben jaf)lreiri)cn Erjeugniffen ber 'JÜtafd)tneu- 
fabril finb 3U erwähnen: Xampf» unb ©a*mafd)iuen 
bis 311 ben größten Öeiftimgen, jumpen für ©neben 
fowie für AJafferwerfe unb anberc 3wede, ferner ©c» 
bläfeniafdjinen, 9Bal3werfs»(Hnrichtungcn unb hqbrau» 
lifdje fDlafd)inen oerfehiebenfter Art, wie ©reffen, 
Aietmafdjincn, ©led)biegemafd)ineu ufw., fowie hh^ 
braulifche Scwcgungs* Aorricbtuugcn. 

Außerbent befdjäftigt bie ftinna Daniel &. l?ucg fid) 
mit ber $erftcllung oon Sd)äd)tcn nad) »erfd)iebeueit 
©erfahren unb hat hierbei ebenfo wie auf Ü)ten übrigen 
Arbeitsgebieten bebeutonbe Erfolge 311 Bezeichnen. 

Xie Abbilbungen 1 unb 3 [teilen Anfidjten aus 
bem SBerfe oon Daniel <fc üuen bar unb geben 311« 
gleidj uebft 3fig. 2 einige tfiaupterjcugniffe ber ftirma 
wicber. So 3eigt $ig. I bie ^Bearbeitung eines für 
ben Sdjneltbampfer ftaifer A3ilheim ber ©roße bc. 
ftimmten fiinterfteoen«, hoffen (Fmeucrung infolge bes 
befannten Unfalles, bei bem bas Sdjiff fein ©über 
oerlor, notmenbig würbe. Xie Xeile be« Steilen«, 
bic ein ©efamtgewießt oon über 84000 leg befißen, 
würben in ben AJerrftätten ber T^irma Daniel & üueg 
innerhalb ber feljr turjen 3eit oon 48 Tagen ooll» 
ftänbig Ijergeftellt unb bearbeitet, ^ig. 2 f teilt eine 
Anlage mit jmei großen ©asgebläfemafd)iuen unb 
3 einen Teil bes ©reßwerfes oon 
Suntiel & l?ueg bar. Xie letjtere Ab» 
bilbung zeigt bas Sjcrausjictjen eines 
Stahl« ©lodes au« bem SBärmofen pir 
weiteren ©erarbeitung unter ber ©reffe, 
bie im öintergrunbe fidjtbar ift. 

San bebeutenbeu ©lafd)tnenanlagcu, 
bie ber «V’irina Daniel L»ueg ißre 
©ntftehung oerbanfen, finb befonber« 
bemerfenswert bie h*)öraulifd)cu fjafen* 
Einrichtungen in JTiamburg unb ©enebig, 
bie größte bisher überhaupt gebaute 
AJafferhaltungsmafchine, weidje für bic 
3ech« ©neifenau ber öarpener Acrgbau» 
gefellfdjaft geliefert würbe, bie ©ump* 
werfe für bie Entleerung bes fähigen 
Sees bei Oberröblingen, für bie Scheitel* 
haltung bcs Xortnuinb*Ems*llanales 
ufw. nnb bas für ben 3uletjt erwähnten 
.st n uni gebaute befannte Sdjifföhf bewert 
bei ^enrichenburg. 








3rig. 3. Teil bes ©reßwerres mit bampfhgbraullfcher Schmtebeptefle. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSIPT 



(3ortlf&un<i non Seit* 68.) 

Der 3wcite grunblegenbe Faftor ift bas Gifen. Bon 
Napoleon I. foll bet Ausfprud) Ijcrriiljrcn, baß bemjenigeu 
Laub bic AMtbcrr|d)aft .^ufaltcn muß, bas am mcijtcu 
Gifen erzeugt. Dr.«3ng. 2d)röbtcr Ijat mit barmif 

hingewiefen, bafc bii 1 'i8eltgc|d)id)te bie feil Ausfprud) be« 
ftätigt; beim vur Blüteveit Dcutfdjlanbs erflang allen t- 
halben in unjemi Batcrlaube ber Rammet bes Ofemunb* 
idymicbes; bie ©lau weit bet Gifeninbuftde Schweben* 
fdllt jeitlid) atiunherub mit ber £>crrfd)aft ©uftao Abolfs 
jufamtuen, ber biefeiu Cattbe ©röfvmad)tjtellimg fd)uf, unb 
,VU feiner war Mp Gifeninbuftrie in Franlreid) t>öl)cr 
cutvoicfelt als ,vu Beginn öcs »origen 3al)d)unbcrts. Bern 
biefem Jeitpimft ab gewinnt bie euglijehe C5i feninbuftrie 
fichtlid) an Bcbeutung unb überragt in ben pelziger Fahren 
be* 19. 3al)rt)uubcrts turniljod) an ©röße ber 'Probultion 
alle anberen Staaten. Vad) ber poIitifd)cn Ginigung 
unteres Batcrlanbcs roudis bie oatcdünbifchc Gifen» 
gicjjcrei gewaltig; heute finb mir Gnglanb in ber SHol)» 
ci|ener l veufluufl unb in ber <3 1 o blbcrf tcltung bebeutenb 
ooraus unb werben barin nur nod) oo»t bett Bereinigten 
Staaten non Amerila übertroffen. 

3»ir Gricugung bes Gifcns gehört iit erfter Linie bas 
Grj, unb iioar Ijauptfädjlid) in folgcnbeu Bortommen: 

1. Der Koieirenftein (wafferfreies Carrjb), ber in größeren 
Blcngcn gemonneit wirb an ber Sieg, Lal)n, Dill fpwie 
an bor iß orta $B eftfalt ea, unb ben ferner bie rt)einifd)«wcft* 
fälifdjcn Jütten aus Storbfpanien (Sommoroftro) unb aus 
'JJorbafrira bctieljen. 

2. Der Biagncteifcuf teilt (Gifenoipbuloipb), ber in 
Tcutfdjlanb weniger porfommt, unb ben uns bauptfächlid) 
Sd)u>eben (tfirängesberg uub ©ellioara) liefert. 

3. 'Der Brauncifenftein (wafferl)flltige$ Oxijb). ber als 
Blincttc unb Bafeners oorfommt unb feit ber Grfinbung 


bes Dhomasuerfahrens, bei beut fein Bbosphorgohnlt bie 
Bcrwcnbtkirfeit nid)t nur nidjt fdjäbigt, foubern im ©egen» 
teil begüuftigt, für bic rhcinifdj-wcftfälifcbcti Jütten 311 
ben unentbehrlich ft cn Wobftoffen ^alpt. Die Wafcuerjc in 
ber norbbeutfehen unb fjollän&ifdjeit lief ebene finb fajt 
gän.vlirf» aufgebraud)t; bie Biiuette wirb aus Luxemburg 
unb Lothringen bevogeu. 

4. Der Gpateifenftcin, rin mcrtoollcs Grj, bas in 
Deutfdjlanb in erheblichen ®l engen nur ber Giegcrlänbev 
Bcjirl liefert. 

Leiber förbert, wie mau fiel)t, ber Gifenerjbau 
bes 3öe| tens nur 3um Teil bas «Material, beffcit wir in 
unferm Gifcuhüttcn bebürfen. ^reuheu ift an ber SRol)* 
cifener^cugung mit 65 m °J 0 , bagegen an ber Gifcnftcin- 
fötberung nur mit l, 7# Vo beteiligt. Diefcr OJIangel trifft 
hauptfüdjlid) ben Oberbcrgaintsbe.virl Dortmunb, ber 32„*/ # 
ber SRohcifenmcnflc Brcußctis, aber nur 1 „•/• bes Gifen» 
ftciits liefert. Dennoch ift bic Doll*wirtfd)aftlid)e Be» 
beutung bes weltlichen Gijenbcrgbans nid)t gering. 3n 
bett für bie ftttappfdjaft&bcrnfsgeuöflenfchaft in Bchadjt 
fommeuben Geltionen ®onn unb 31odmm gab es int 
3ahre 15)00 im gaitjeit 5H2 Gifenerjberg bau« betriebe mit 
350»0 Mrbeitem unb einer ©efamtlohnfumme uou 
39468843.#, tpAf)TCnb für aitbcrc 3)lincralgewinnimgcu 
i'fHei», Mupfercrv ufw.) 396 betriebe mit 5929 Arbeitern 
uub einer cc>efevmtli>t)tt^mtmt« non 54U91&0.# uorl)aitbett 
waren. 

ftür bas Gifcn ge werbe felbft Tann man im 38 cf tat 
3 ftauptbejidc unterfd) eiben: 1. 9lieberrl)cin unb 2Ueft» 
falen cmfdilicglid) bes 3lacf)ener '8eiivfs, 2. Giegedanb 
unbDlaffau, 3. Gaarrcoicr. Die ältefte Gifcninbuftrie Ijat ber 
letttgenannte SJeßirf, ba man aus HRünjen, bic in bortigen 
Gd)lacfenfelbem oorgefun ben würben, gefd)loffen hat, bah 


an ber Saar fdjon 311t SHömerjcit Gifenhütten beftanben 
3ebcnfalls aber ucmidjtete ber Dreißigjährige ilricg aud 
bie bortige Onbuftrie, bie bann im 19. 3ahrhunbert eitlen jo 
hohen aufjd>wuttg nal)m. Gehr alt ift ferner bie Giien, 
tnbnftrie bes Giogcrlanbes, in bein am 22. 3uli 1443 bic 
ältefte bclannte lanbe&herrlidje 33erorbnung über ben 
Gifenhüttcnbctricb edaffen würbe. ?lbcr aus einer Siegen« 
iHcutcircchnung üom 3a^rc 1417 geht t)ra>or, bafv f*»»^ 
bantals auf brei Jütten im Jfrürftentum Giegett tjllaifer^ 
fraft uerwenbet unb 5Rol>eifen erjeugt würbe; 1478 fchlojien 
ffiraf Johann uon 9laffau unb (ftraf Gberharb oon Sann 
einen Vertrag, wonach bie bei beseitigen Untertanen iiii 
eiblid) pcrpfliri)tcn muhten, auherhalb ber <hraf|d)aftcn 
91 aff au imb Sagn bie Gd)mel)lunft nicht ju lehren bei 
'Verwirluug bes Leibes uub Lebens. Die füngftc Gni 
widlung hat ber nicbcrrh«inifd)»weftfaiifche ©e3irl, in ben 
freilich bie widrige Umwäljung bes 18. 3abrhun&erts, 
Gifenuexhüttung mit ftofs, in ber St.*3lntonihntte 311 
Sterfrabe fd>on 1760 pcrfud)t untrbe. 

3nt 3Infang bes 18. Öabrhwiberts waren int tsieger 
aitb bie öodjöfen jg 5i & 20 $u& hod) unb bilbeten au? 
ber Sohle ein längliches Viered oon 2‘/ t x2*/ 4 Seiten 
länge; bas ©ebläfc beftanb aus 3wei 14 früh langen, 
2'/,, l>vw. 1 V« früh breiten Völgen, bic aus ^JappdwcüVr 
unb Cchfcnleber angefertigt waten, unb würbe burd- 
Wafferräber getrieben. 3n 24 Stunbcn würben buTd 
fdjnittlid) 6 38agen (etwa 20000 bis 24000 'Pfunb) Gifcn 
ftein mit 3 7, 28agcn öoljtoljle ocrbraud>t unb baraur 
eine föicnge »01t 6000 bis 9000 fßfunb JHoheifcn erblafer 
ificutc ift man im SBcften bet ^ochöfcn oon mel) r 
30 m £>6h e, 700 cbm fraffungsraum unb 600 1 Dagesleiftime 
angclangt. 3nfoIgebeffen fteht Deutfdjlanb unter ben 9lob 
eifen er3eugertben Cänbcm nunmefjr an 3weiter Stelle, unb 

(ilovtlrtjunfl Sctt« 74.) 


äJtokrne Transport* unb 
Vertabe^lnlagen. 


as med)atii[d)e Vetlabeu unb Transportieren oon 
m Atftütern aller 91 rt ift in neuerer 3ctt auf eine 
J hohe Gtufe ber 3JoUlonunenheit gebradjt worben. 
Der Llnftoß bavu ging oon Timerita aus, wo 
man fchoit oor langer 3eit infolge bes Wangels an Ülrbcits* 
traf icn barauf finncii mujjtc, bie 'Bewegung oon fRohftoffen 
unb ^abrilatcu nach Wöglidjlcit auf mafchinellem 38 ege 
311 beforgen. 

^nvwifdjen finb bie Vcrhaltuiffc bei uns ln biefer 
Beziehung ganj ähnliche geworben. ?lud) bei uns finb 
heute ülrbeitslräfte für 'Vedabeatbeiten teuer unb an uielen 
Oden fowic jn gewiffen Seiten überhaupt faum crhältiid). 

Die 3?crlabetcd)nit erlebte baher etwa im Laufe ber 
letvten 20 Cfnbrc bei uns eine auhexc?rbentlid)e Gntwicflung 
unb wir befi^cn heute mafd)inclle 


'^abibuitfvrt :■ 
auftaucheu« 
ben Draht* 
feilbahnen 
als oor L vüg* 
lidjes Hilfs- 
mittel jur 
Bewegung 
großer <&ü- 
tcnuaigeii 
erfanntc unb 
ihre ülusbil* 
bung unb 
Ginfühning 
in grohat» 



* — - 1 





iikti 

@05 

1 j 



ffiilfsmittel, um für bie oer* tigern Dtfafcftabe betrieb. Gr erwarb pon Dh. Otto, beni 
fchiebenaTtigftcu ©fiter Grfinber ber fpätcr erft burd) bic Bemühungen uon 

felbft unter fcljr 3. Wohlig in ber gan3cu 28clt betannt geworbenen 

ungünstigen „Otto'fdjeu Dral)tfeilbal)n ,, t fämtlidje 'Patente unb taufte 
v Verhält« fpätcr and) bieftmita Xh-Oba<h in 38ien an, bie ftd) ebenfalls 

niflcn feit Slnfang ber fielwiger 3«bre mit bem Bau uon Draljl» 
Wv feilbahucn bcfdjäftigte. Die baburd) erhielte Tiereinigung 

^11 x. ber auf bie Berbeffcruug ber Dral)tfeilbahnen gcrich* 

x. j c { cn Bcftrcbungcit erwies fid) als auherorbeutliih 

v. förberlid)^ wofür bie Gefolge ber aus bem 3«* 

tammenfchlufv h^njorgcgangeneit Jirrna 
X. 3. Bohlig, Tlltiengefcllfdjaft in fiöln 

\ ben fprcd)cnbfteu 'Beweis liefern, 

\. nadj bereu Woiiftruttionen 

\ bereits über 1700 Draht« 

"'v feilbahiten mit 311» 

' v lammen mehr 

als 3000 


llnt biefen Bebürfniffen auf bic fd)uellfte uub vuoer 
täfiigfte ?lrt gcrcdjt werben 311 fönnen, traf bic jj-irma 
3. 'Pohlig, ÜlfticngefcUfchaft, mit einer bebeutenben ameri- 
fanifd)m f^inna ber Branche Abmachungen, u>cld)c iljr 
mit eiuem Gdjlagc bic Ausführung einer galten Bnjahl 
uon Aonftruttionen ermöglichten, bic in Amerifa bereits 
bic Feuerprobe beftaubeu litten, in Guropa aber nod) io 
gut wie uöllig uubetannt waren. 

Die Gchwicrigfcitcn, bic fidj bei ber Übertragung ber 
ameriranifd)cn Bauweifc auf europäifdje Bcrl)ältnifje er« 
gaben, würben in ffir.vcfter 3cit übcrwuuöeit unb gerabe 
biefe llmäubcningsarbciten erroiefen fid) als höd)ft fpidit 
bar, beitn fie fd)ärftcu ben Blicf ber 51 onftruf teure für bie 
fpejicllcn TlufoTbenmgen unferer Dnbiiftric. 

Fufolgcbcffeu befißt bie Finna 3- Bol)l»g, Widern 
gefell|d)aft, Ijcutc and) auf bem Giebictc bes Bcrlabetncfcns 
iiingft oor,iüglid)c eigene ÄonftmEtionen, oon beneu uor 
allem iljre fahrbarcit Berlabebrüdcn, automadfehett Be« 
gid)tttngsoorrid>tungen für Jrioch Öfen unb fahrbaren Töaggou* 
fipper genannt werben fallen, unb ihren TBcrrftätteu ent« 
jtammt manches Bauwcrl oon bem impofanten Gharad« 
ber oben bargcftcllten Bcrlabcanlage bes ilruppfchea 
$)fttteuwerles in 9lheiitl)äufeit. 


eine 

fchnelle 

unbwidfd)aft« 
lidjc Berlabung 
gu ermöglichen, bie 
auöeröcm nod) ben 
Vorteil bieten, bafe 
fichberllntcmehmcr 
»an einer großen, oft 
fchwlerig 311 beh an * 
beinbett Arbeiter* 
fchaft unabhängig 
machen lann. 

Unter ben Töe» 
nigcii, bie fid) in 
Tid)tigcT Grien utnis 
bervulünftigcnGnt* 
widlung fchon uor 
mehr als 30 3ah^e« 
ber Transport« unb 
WcTlabctedynif wib* 
nieten, ift mit an 
erftex Stelle ber 
Ingenieur 3«^3t»h* 
lig 311 nennen, ber 
3unä<hft bie an- 
fangs ber fiebriger 
3ahtc bes uorigtn 


©leis« 

länge gebaut ^ 

worben finb. DU CJ- 

Firma lann fid) ferner ' . 

rül)mcn fowohl bic längften, ^ 

als auch bie leiftungofähigften 

Drahtfcilbahncn ber 'ißelt geliefert 

311 haben. Als erftcre finb nämlich eine 

im Jahre 1905 für bie niffifdjc Regierung 

hergeftelltc Anlage oon 43 kn» 311 nennen, fowie 

eine in «Norwegen bei Folbal gebaute Bahn uou 

35 km Länge. 

Den ÜKclorb ber Sciftungsfähigfcft halten bie in ben 
Icßten 3al)rcn ln Betrieb genommenen Bahnen bei Aumetj 
uub DtffcTbiugcu oon 11 b3w. 13 km Länge, mit 3 a h*c&* 
förberungen oon 640000 b3W. 700000 Donnen. 

5IBähtcub bie Drahtfcilbahnen in ber angebeuteten 
TVcife einen Gicgcs^ug burch bie ganje TDcl» antraten, 
hatten fid) bie Anforderungen an bie Berlabe»Ded)nil 
infolge bec bcifpicllofcit Gntwicflung bet beutfdjen 3n» 
buftrie befonbers in ben neunter 3ahren außcrorbentlid) 
geftetged. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





©asmotoren=gabrit X>eulj in ©öln’T>eul}. 


(D HD ü 



ie in bet (Entwirflung ber ff>a*motorenterf)«if l , wooon $eut[d)lanb 
mH Gtölj bas (£rfinbmed)t beanfprudjen fann, 6tc ifiasmatoren* 

Jabrit ieut} als (Erbauerin bcs cr(ten pTatti|d)en (Gasmotor* 
feit 3al)r,|el)nten eine füljrenbc Wolle innetyit, fo nimmt fic aud) im 
H>rof3ga6inafci)incnbai» eilte ber i)rruortageitb{tcn Stellungen ein. 'Bcrc it v 
feit bem 3al)re 1901 l)at fie bie ijerjtcllung ber hoppelt wirfenben 
HHojjgasinafdbinon in Eingriff genommen uiib im Uaufe bet lebten 3<*t)re 
bie groBartiöften iiraftanlagou jur 2lu&fnl)ning gebradjt. Wls erftes unb 
ältejtes 'IBerf berXBelt für ben 'BauDon‘Berbrcnming<5rmftinafd)infn, wr* 
fügt bic (Gasmotoren »j>abrit $>«ut| t)eut« über 3400 Beamte unb Arbeiter 
fotoie 100 (6efd)Äftsf teile« i« ben bebcutenbften £>a«belsplät|en bes 3n* 
unb Wuslanbes. 3l)r »etTiobstapital beläuft fid) auf 25 (Dlillionen Wlarf. 

'Di e iJei|tung*fäl)i0teH öce SBertcs finbet iljiren bcroeisfräftigltcu 9lu&» 
brud barin, ba& t)cute über 86000 Xeutjcr (Gasmotoren mit 730000 
^ferbeftärfen in (Betrieb finb, Riemen finb 5400 Sauggasanlagen mit 
220000 ^ferbeftärfen. ferner lieferte bie auf allen Wusftellungcn bes 
3n- unb Sluslanbes mit f)öd)ften. greifen ausgejeicbnctc (Gasmotoren. Scubrr (Gruben, l’oromotioen 

SabriC Deub 600 tompl. 'lBafferwcrtsan lagen mit 1 1500 Werbeftärfcn. ^ ßolomotll , fn mil «oo p.a. geliefert. beja». in «u»iai>n.n<,. 









SCaffextpert ber «tobt üroisborf. 

S Stficf 25 pfcrt>. Teurer £*ud)tga9tnotorm mit 
2 Stfltf UrgrnOeti Teuljcr JwUling^Dliiuflrrimmpcn. 
St>fltm iöt&evl HO cbm «Bälle* Auf cd, 65 m «efamtf firb erbBbe. 


(Elef4Ti3»tüt5werl ber Stabt Wen ft 

au&flerüftet mit 2 3tflct Xcutjcr bpppeltvDirtcnPen Wertattmotorcn 
oon je 200 P.S. ßeiltuna. betrieben mit Wntbraut-Sauflflao. 


fboffen»erf ber Stabt Densberg. 

2 £tfi<f 25pf*rb. ivufcer eauflflasmatöwn mit 
2 etnrf Iieg«nt>m ^flnhem-Uolbcn- unb 'Plunftcrpumpen. 
ftörberunfl: jo 550 SJitnutenlitcr Äoftttwller auf ca. 12 m unb 
je MO 9J) tnu tenltter Stcintoaiferauf ca. 155m01>r|aTntfSrt>rrli3i)e. 



2Ba|fcru>er! ber Stabt (lobte«}. 

2€tftrf Mpfeiti. Teufter Cruduoafl- unb «auflflnontotoren mit 
2 Stflu! (ichenbm Teurer • «5 lunperpumpeti. ^ebes 

5pium förbert 2500 SJlinutriilitrr OTajicr auf ca. 65 m Oirfanithffbr. 



aitafiernjcrf «BcfHjotjen am 9tf)cLn. 

2 StOcf HOpfeTb. Teuljer S<uiflaa*motoren mit 
2 Stile! ftetjenben Xfuhcr 3 u >ilIi < nfl«< < lUunQrrpu'mpcn. 
Sfi'iutnipro-2 uitrrti: 10 <> =ffunt»ciilit<r auflui.TPm 'SintntfSr&erl),. 



OTol terei f»i(It«E)rtm. 



Sdjlofj tiefer a. b. 9Jlo|el. 

2 x 45 P. 6 . Teurer «auflflavmotPTcn in brrrlfttT. Zentrale bc* 
Sdjlofjf« ßiefrr. ®c(itj<r l£ xjeUem Xreifterro. eetioriemeT-i'tflcr. 



Saunflap.'Mntafle $Ut«sl>eim. 

3Jtollerci> unb (Elettrijitätswerle ber Stabt ^iUMtjeim i. b. ©fei 

mit 30pfcrb. ttuljfr ■3<iU(|gnoini»toreiv9(ntofle fflr Cid)t- unb (Sa^bttritb. 



90 af{eru>eTt bc» ÜTetfes iBergljeim. 

2 Sltttf bOpfrrb. Teurer ®raun!obim-ftaomotoren mit 
2 <3til<f Utflcu beit teurer boppctttoirtc-n ben ^lluttgrrpuinpru. 
C riltnna pro £i)ltfm : 1800 UMnute nlit er au f ca . 1 00 m <ftt famtb öljc. 



aöafferujcxr ber Stabt ffiobesberg. 

2 StiltffiOpfrrb. T^utjnrl?* , u<i)tfl<i®niotoriMimHTruttcr TiHcrfiuuil- 

Uiunflfrpiimprni. 3ebe® teuftem föraert Itünblub 200 rt>m auf 
«t. 72 m te>efamtf3rberl|iiibe. 



«flfttrtattSt&wtr! ©Itl**t)ctm- 


Digitized by Google 


71 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





5ötafd)inenfa&rif ^ofiunnisberg Allein, f^orft & ©oI)n JJa^foIger 

osQQBBSoaaDoaa ©eifenheim am s Jlf)ettt. 00000000000000 


ntcr bcn vcr|d)ieb eiten 3weigen bcr b«utfd)«i 
Onbujtrie vccbient bic Schncllpreffcufabrirntion 
ganz befonberc Veadjtung; ift cs bcd) taum mög- 
lich, fid) ohne ©d)neilprcf|en ein Vilb von bcr 
angefpanntou lätiglcit auf allen ftebietm bcs 
öffentlichen Ccbcns ber (Gegenwart niad)cn zu Eönuen, unb 
ubertrifft bod> Ijetitc fine einfache Schncllbrudprejfe mit 
il?rcn 1200 bi« 2000 unb mehr Truden in bcr Gtunbc nod) 
bic jiuölffndjc SIrbcit oon zwei geübten tf>anbprefebrudern ! 
Tie neueften A^onftrultioncn von „Toppclmafcbinen für 
3Iluftrationsbrud" bcr Nfafchincnfabrif Fohannisberg, bic 
eine bcr älteften unb angcfchenftcn Schnell pTcffcufabrifen 
ift nnb bereu Vcrbienfte auf biefem Gebiete bic nad)* 
folgenden 3eilen würdigen follen, liefern fogar mit ihrem 
fdjroinflenbcn Trudzrjlinöer ftünblid) bis zu :HX)0 flbbrüdc. 

flls einzige 'Spezialität baut bic SJiafdjincnfnbrif Fo* 
t)anniobcrg in bcr ganzen 9Bclt rülnnlidjft bcfanntc Vud)- 
bnid*, Stein brnd-, yidjtbrud» unb Vled)bnid«£d)ucllpreffen 


gröfze gebaut uitb mit allen neuzeitlichen VcrvollEonim« 
mingcn verfetten. 

(Eine weitere j^olge biefe« Irjpu« bilbcn bann bic 9Neh» 
farbenbnidprcfjen, für bie flnfertiguug bcr atlerfeinften 
Trnrfarbciten beftiinmt, mit nod) mehr aiisgcbilbetem Färb» 
wert uitb insbcfonticrc mit Frontbogcnausgang oerfchen. 

(Sine bcr erfolgrcichften Neuerungen, welche bic Nla- 
fd)tnc«fabri! in bic beutfd)e Tnidmafd)inen» 

Fnbuftrle eingcfüt)rt hat, ift ber Vau non „Fladjbrucf» 
3lluftTation**ToppclTnn[d)iucn mit einem fchroingenbcin 
Xnufjglinbcr“, bie imftanbc finb, oon einer Form unb 
einer 3urid)tung in bcr gleichen 3eil bappelt fo viele 
flbbrüde als bie cinfadje Gdjnellpreffe 311 liefern. 1er Trud- 
zglinber, meid) et feine rotircenbe, fonbem eine fcijwtngcnbe 
^Bewegung macht, ift bei ihnen in ber ©litte gelagert, unb 
auf jeber Seite besfclben befinbet fid) ein fcf>r verooll» 
lommuetcs Farbwert zu vier fluftragwalzcn, von welchen 
bie Form vor jebem Trud jweimal cingefdjwarjt wirb; 


Fohaunisbcrg wie gefagt and) SdjnellpreffeTi für Stein» 
bnid, ßid)tbnic! unb Vlech&nid tjer, Tie Äonftrultioncn 
berufen auf langjähriger (Erfahrung; fic finb bas (Ergebnis, 
einer fteten Fühlung mit ber Praxis. Turch fräftigen 
Vau weife bie Firma mit biefen ©reffen allen Nnforberungen, 
bie man inbe3ug auf fd)arfcn TrucT ftellt, 3n entfprcchcn. 

Tie lebten Neuheiten, welche bie ftirma auf ben 
Nlarft bradjtc, finb eine Frontbogen -L'iliput'SDlafthine 
unb eine Steinbrud*eiliput*©lafd)ine mit Frontbogen* 
ausgang (T. N.*©.). (Eine Iitf|O0Tnpt>ifdie Notation?.« 
mafd)ine mit ebenfalls patentierten Neuerungen befinbet 
fid) in Vorbereitung. 

fllle biefe Nlafdjtnen, bie wir jc%.t erwähnten, !5nnen 
jur (Erhöhung ihrer fieiftungsfähigreit mit einem von ber 
3Dlafd)tncnfabTil 3ohannisbcrg großartig ausgebauten "Strc* 
legeapparat „Xur" nerfehen werben, bcr ©tcnfchenhäitbe 
beim 3uführeit bes ©apicres vollEommcn crfc^t unb einen 
ftunbenlangen, ununterbrochenen, gleichmäßigen (Sang 




ber ncrfd)iebenften Softeme mit (Eifcnbaljn- unb Aireis* 
beroegung, unb mit allen Tvpen. mürbe fie ooxbilblich, mit 
vielen gcrabc.zu bahnbredjenb. So fd)uf fie mit ber fo* 
genannten „ßiliput" eine flcinc, Sufjerft swedmäfjige unb 
rafd) allgemein beliebt geworbene 9lf3iben3.9J}afd)iue, bie 
fortgefetjt oerbeffert unb ben 9lnforbeningcn bcr neueften 
3eit entjprcdxnb umgebaut unb oevftärft, heute fogar 
volttommen bei Nlehrfarbcn» unb fdjivercm flutotppie» 
bnid genügt Sic eignet fid) befonbers ^ur fjerftcllung 
fleinerer Tmdarbeitcn unb befi^t Nöllen beroegung, beten 
Vorzug, ber geringe ü raftoerbrauch, von ben Fachleuten 
befonbers gcfrfjiitu tnirb unb bie ebenfalls von bcr 
Niafchinenfabrit 3ohauuisberg 3U allererft im SBurbbrurf* 
Schnei Ipreffenbau angewanbt würbe, fo bafj wir nicht 
heroorzuheben brauchen, bah auch größeren Stollen* 
bemegungsmafchinen mit zroei nnb vier 2luftragtDal3eu 
auf bcr ööhe bcr 3^t ftcljen. 3« 0an3 hfroorragenber 
Volltommenheit bradjtc es bie ^Vabrif aber in ben Sdjnelt« 
preffen mH bcr nad) fo oielen 9Hd)tungcn IjIti ibealen 
itreisbeweguug ; büben foldje Ntafchinen bod) au<h ih« 
oon allem ft n fang an gehegte Spezialität. Nus biefer 
fo gcbicgeiten ftonftruttion heraus entwidelte fid) benn 
bic „Nutotppiebmd • Schncltprefje^ ber 9Nafd)inenfabnf 
3ohamtisberg , bie von wefentlicher Nebeutnng für bie 
graphifthen Äünfte im allgemeinen unb für ben fluto* 
tripiebmcT im befonberen geworben ift. Scitbem ftets 
wadjfcnbe Ntiforberungen mit ber Verbreitung bcs ftuto* 
tnpicbmets an bic Sd)ncUpr<jfcn htnfidjttid) vor allem bcr 
£türfe ihrer Ätonftrultion unb ber griinblidjcn öerreibung 
ber Foxbe fowic ber fauberen Trudausfübnuig geftclit 
mürben, mar es bas Vemüben ber altberühmten Drud* 
mafd)inenfabrit vor alten auberen unb frnhjcitig biefen Nn* 
forberuugen burd) eine befonbers jtarf gebaute 9JJafd)inc 
3U entfprcchcn, welche bic weite|tgd)enben flnfprndje erfüllt. 

Tiefe 3Jtafd)inen werben heute in zehn ocrfdjiebenen 
drohen von Göü : ü. r >() tum bis 311 11CXJ:1550 mm Sah* 


ba biefe Nlafchine befonbers für3Uuftrationsbrude bcjtimmt 
tjt, fo hot bie Fobrit fic auch mit Frontbogen ausgang 
fonftruiert. 3ljr Vau ift übrigens im fnubtid auf ben Um* 
ftanb, bah hfutf heim 3Uuftrationsbrud mcift Nutotppicn 
jur Verwenbung fonunen, ein ebenfo fröftiger, wie bcr ber 
vorbergehenb enodhuten SÜ7ajd)ine für flutotnpiebrutf. 
Tie Vorteile, welche fie bietet, hoben benn aud) in oerhältnie* 
niäfeig futjer 3eit bahin geführt, bag eine anfehn liehe 3ahl 
bcr beften bcutfd)en unb anslanbifd)cn iltujtrierten 3eit* 
fdjriftcn fid) ihrer 311m Trud bebient. Nud) bie »or* 
liegenbe Nummer ber „3Iluftrirten 3eitung" ift 
auf folchcnSJlafchinen gebrudt, unb oon 3ntercffc wirb 
es fein zu erfahren, bah auf ihr in ber beut fdjen Neid)® bruderci 
3Ut3cit auch bie einfarbigen Vricfmarfen gebmeft werben. 

Tic «id)l>aHig illuftrierten, in brudtechnifchcr £ünfid)t 
hervorragenb ausgeftatteten Äatalogc bcr SOlafiincnfabrit 
Fohannisberg, Stlein, Forft & Voljn Nadjfolgcr, Oeifen* 
heim a,'Nh., geben genaue Vcfdjrcibungcn aller biefer 
Fabrifationsfpcjialitaten, betten fid) in bcr lebten 3°H 
biejenige bcr 3TOeitourcmnafchnten i>in3ugcfellt h n ^ 
welchen fid) ber Trudzgtinbcr bejtänbig in rotier enber 
Vewegung befinbet unb vor jebent Trucf 3wci lim* 
brefjungen macht. Solche SNafchinen eignen ftef) bet ihren 
grofjeu guantitatioen Cciftungen 3ur ^erftcltung befferer 
Tntdarbciten in hol)fn flu flogen. 

333ir muffen von ben Vuchbrud-Sdjnettprcrfcn noch bic 
Toppclntafchinen mit zwei Tmdzglinbcm erwähnen, bic bc* 
fonbers für fliert« unb 3eitnngsbrud Verwenbung finben, 
zu h*>hfx yciftung burd) bic bewährte Atrcisbcwegung be* 
fätjigt unb bie riwcifarbenmafchinen, bereu 3®«i burd) 
ihren Natnett fd)ott auogcbrüdt wirb nnb bie für häufig vor* 
lommenbe flrbeitcu in mehreren Farben gebraudjt werben. 
Für bic feiuften flrbciteu werben auch biefe ÜJla|d)incn mit 
Frontbogenausgang verfehenunb bienen 3ur .ftcrftellung oon 
L'anbfartenuiibbefonbersoonfltertpapieren.Vaufttotenufw. 
flu&er Vud)brud*S(hnfllpreffcn ftellt bie 9Jtafd)inenfabrif 


aller SNafd)inen geftattet, fo beren ficiftnng auf bic 
bödjftc Stufe briugenb. 

So bietet bic fJiafd)inenfabrir Fohannisberg ein Vilb 
fteten Fortfchrittcs bar, getreu ihrem N?al)lfpnid): „StiUftanb 
ift Nüdfchrttt.“ Sic ift ftets beftrebt, von allem nur bas 
Vefte ju bringen unb biefcs ift ihr gcrabe gut genug. Tas 
rührige VJcrt nimmt einen fortgefe^t mächtigen fluf* 
fchwung unb erft im vergangenen Fahr würben bic vor* 
bembeneu Anlagen iaft um bas boppelte vergröfeert. (Es 
befd)äftigt mit ben Filialen in ©crlin, ßctp3tg, Stuttgart, 
Tüffelborf, Vreslau, Tanzig, SSamburg, ©annooer unb 
SBten heute über 700 Veantte unb flrbeiter, unb was I)H* 
eingefd)oben fein möd)tc: in Verl in laufen mehr Fohonnis» 
berger Sdjncllprcffen, als folche jegltd)er anberenFobrilation. 

(Ein glüdlid>es Fufammenfallen ber vetfd)iebcnften Um* 
ftänbe fd)afft aber aud) bic günftigften Vorbcbingungcn 
für folchcn Vuffchwung. Tic Firma, bic bereits im Fahre 
1846 gegrünbet würbe, befinbet fid) auch heute nod) im 
Vcfih bei gleichen Familien, welche bie von ben ®rflnbcm 
übernommenen reinen (fmmbfäfy* unentwegt l>od) halten 
unb »erfolgen. Schon mäcbft wieber eine neue ®encration 
heran, bas löftUche UTbe ber alten, auch in fchweren 
Felten erprobten Überlieferung getreu, weiter 311 hegen 
unb 3U pflegen. Von ben gleichen Cbefül)len bcfcelt ift 
aber and) bie flrbciterfchaft ber Firma. Sechs flrbeiter 
finb über fünfzig Fahre ununterbrochen bei bcr Firma 
tätig unb über hunbert fonnten bereits ihr fünfunb* 
zwanzigjähriges F'Hniaum feiern, Sohlen, bie eir.e berebte 
Spradje führen unb bie 3engnis oblegen oon bem 
fchönen Verhältnis, welches I)ier zmifdjcn flrbeit iebcr unb 
Vlrheitnehmcr beftebt. 

Nfäge beim bas fdjöne VJerf weiter blühe« «nb gc* 
beih«n unb bleiben eine Statte raftlofen beftän« 

biger Schaf fensfreubigicit unb road)[enben ©rfolgcs für 
ben Nuljm bcs von ihm vertretenen Fnbuftriejwciges, öen 
fBohütanb ber ganzen (fjcgenb unb zur Ghre feiner Vefitjcr. 


Digitized by Google 


72 Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




’Jtfjetntfdje ledjnifum p Singen 


dni> <r 

Tr I Cbeutfdjcn 3itbuftric auf* 
merffant beobachtet, TDirö 
gefunben haben, baft mit il)r öic Gnt* 
wicflung ber t*(t)ȟfd)en yehranftalten 
in Deutfd)lanb ftentb in §anb ßdjt. 
Dies Dürfte ivol)[ otjne weiteres aus bem 
GrunDc 311 erflären fein, bofc bie grofoe 
Armee Der inbuftriellcn Arbeiter nnd) Offi* 
gieren ©erlangt, Deren Auebilbung 3wc<f ber 
tedjnifdjen 3d)ulen ift. Darf es ba wunbeinchmen, 
ba{j gerade im SBcften Dcutfcf)lanb*, wo bie 3nbuftrio fid) befonbers 
madjtnöll cnttuidclt l)at, aud) Das tcchnifd)« Gchulroefeu 3 ur ijödptcn 
'-Blüte gelangt ift? 

Am befannteiten unter ben tecfjnifd^en Schulen bes IRhcintanbcs 
Ift unjtreitbar bas Stheinlfdje Dcchnifum 3 U Singen. 

Bor 11 3«h«tt gegründet, bat es eine Gntwidlung erfahren, bic 
fccifpicllos in ber Gefd)id)te des tedjnifcfjen UnterridjtstDefcm öafteljt. Die Anftalt 
befd)vän!t ftd) auf bie Ausbildung im OTafdjtnettbau unb in ber Glcftroted)nif ; ent* 
fpred)en 6 bem 3 «cU bas fid) ber Sciudjer ftedt, hat fie getrennte Abteilungen für 
Ingenieure, Dedjnifer unb iOeifmciftcr. 3m Sommer Jowobl wie im hinter roirb 
bas Icdjnifwm non fe etwa «00 Stubierenben bcfudjt. Die meiften ftnb ber ©eburt 
nnd) Deutfd)«, bod) ift aud) bas Ausland mit über 100 Bcfuchem beteiligt. Das 
Anftaltsgebäuöe liegt in fdjöuer, 

freier tfage, auf bem AJege 311 m 

Wodjuoberge; es befinden fid) in 
il)m fei)T hdlc Säle unb grofoe 
Sammlungsräumc, ein cleftro 
ied)nifd)cs unb ein Blafdjineir 
laboratorium. Das eleftrotcdj 
ni)d>e Caboratnriwm, bas fdjon 
feit ©riinbung ber Anftalt nor 
hanben ift, roetft alle Apparate. 

?Jtafd)inen unb 3nftrumentcauf, 
bie für miffenfchaftlid)-ted)nifd)e 
tOfeffungen unb Beobachtungen 
nötig finb. SRtt bem ©ebäubc 
verbunden ift eine befonberc 
Station für brabtlafe Dele- 
graptjie, bie mit berjenigen bei 
Dedjnifchen .v»od)fd)ule 3 U Darm 
ftabt in Dcpefchcnroedjfd fte 1 )t. 

Das 9Jtafd)inenlaboTatorium ift 
gan ,3 neu unb baut beftimmt, 

Berfucfje an fertigen Betriebs^ 
mafdjinen, Dampfteffeln, Bum 
pen uftr». nor 3 un«hnten. 

Da bic Anftalt im fd>önften 
Deile ber h<rrlid)cn 9\f)eingegenb | 
liegt, ift ben 

Stubierenben ^ ■ 


Saboratoriuni VI. 

obgleich erft 2 ^oljrc alt, Ijat fid) ooi^üglid) cntroirfelt. 7 Auto 
mobile bienen 311 Demönftratiousäwerien unb für Jvahrübungcu. 


IM V 




0 

i'V > 


il' 

I 






GI)<ntfioiirfd)iilc bes Aljeinifdjen Xcd>u ifu ms 31t Bingen. 

Aur ioldjc junge UJtänner werben ab Berufsfahrer aufgenommen, 
bie fief) biof)tr im bürgerlichen i'ebeit gut geführt haben. Gin gc* 
mctnfamev llntcnicht ber Gbauffcutjchüler unb Der Stubierenben am 
Dedjmfum finbet in feinem «yae^c itatt. — Der fieiter ber Anftalt 
ift ber in {yadjfveijen befannte 9? enierungsbaumeif ter ftoepfe. 


Aufid)t 0011 Bingen, oont ledjuilum aus gcfcheu. 


Gelegenheit 99tafd)ineii>£aboratorium III. 

geboten, fid> 

nad) bcs Dcgcs 9JJül)cn in Gottes freier Statur bie gewiinfd)te 
Giholung 311 oerfchaffcn. grcilid), bic Stubicn bilrfen babei uidjt 
oemadjläffigt werben, unb fo finbet bafjcv and) eine ftete Wontrolle 
über ben Sefudj ber Unterrid)tsftunben ftatt. Afabemifdje 2d)toänv 
fjrcitjeit ift fomit am 9lh*inifcben: Dedjnifum unbefannt, fehr jum 
Segen feiner Bcfud)er. 

Das 9?heinifd)e Dedjnifum hat neuerbings aud) eine tlhauffeur* 
fchule eingerichtet, in ber Berufs* fotine Herren fnhrev praftifdj uttb 
theoretifd) ausgebilbet tuccbcn. Gines uttfeier Btlbec ^eigt bie 
Sdjüler im montageraum bei ber Arbeit. Aud) biefe Abteilung, 


Digitized by Google 


73 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







( Jdrtlrfctma von 6«<t( TO.) 

erfreu licherweife tft bie Steigerung von 975000 t tm 
3al)Tfl865 auf 12*/, Win. t tm 3atjre 1906 alforineSu« 
nähme um mehr ab bas 3**>ölffa<lic — nid)t fpnmghaft, wie 
in Bmcrifa unb 311 m Teilaud) in (Englanb, fonbcrn in gleich- 
blcibcnbcm Prort|<f>ritt vor fid) gegangen. $ic Woheijetier- 
Zeugung Teutfd)lanbs einfölieftlid) Cui em bürg* betrug 1906 
Tonnen «Be« in 1000 Jt 

«ic%ereitol)^fm 2003904 124 577 

«effeTnerrobetfen . * 490080 si 706 

Thoma«rc>t)*i|en 803980« 437 942 

•5tat)l?Vfen unb Spiefldnfcn . . . 75S67B 61 292 

BuOOelrotieilen 929122 52R37 

Aufttvaren 1. Schmelzung .... GÖÖ47 6460 

Brurfjf unb OTn(d)tiJen 14120 ,W> 

1249*281 9 715 I8H 

Xavon 8618 t öol 3 fohlcnrobeifcn. 

£>ergeft«llt WlirbCll : Tonnen «Be« in 1000 M 

Auftn>arcn 24074.10 4.V2396 

ecftrorifieifcnjfertinfabntaie . . . 69325:» IMH44 

Zluhetten- ifertigfabrifate .... 8223009 1 U53T5 

Taoon entfielen auffRIjcinlanb-TOeftfaleu oljncSaarbeitrf 
unb ohne Siegcrlanb 41,/7#, auf Giegerlnnb, Lahn unb 
£>cffcii*9ta{i<m 6,»%, auf ben Gaarbezirt ?„•/,. 

'tic 9Jl>Hnifcf)»'4Bcftfölifci)c $üttcn*unb'38alzwcrlöbfTufs* 
genoj[enfd)aft, bic in ben Gcftionen (Effcn, Cbcrhaufcn, 
TH"i|jelborf, Koblenz, Madien, Xortmunb,Bod)um,.s>agen unb 
Siegen 222 Betriebe limfafjt,, zählte 1906 insgefamt 163507 
»erfidjerte '^erfonen, bic an Löhnen unb »chältcrn 
24f»:!87 252.* bergen, Tür bcnSaarbczirUönncn bic inBc- 
traditfommenben 3*ff<fftt uid)t angegeben werben, babieSüb- 
beutf(l)effi fen beruf ^genofieiijcijaft and) beirre, tief Lothringen 
foiuie einen Xeil oon Bai)crnumfd)liefit unb bic 'Betriebe unb 
Lobnfummcn bc* Gaarbczirfs nid)t gefonbert auffflljrt. 

SJlafdjinenbau unb Kleine ifeninbuftric finb in 
9ü)einlanb.3BeftfftleniiieinunbberfdbeiiBcnif&geiio||enfd)af< 


organifiert, bie burd) ihre Sluabcbmmg von ber Bebcutung 
ber genannten Diibuftriezweigc genügenbeo 3<*U0ni« ab« 
legt. Sie umfaßte 1906 nicht weniger als 7443 Betriebe 
mit 211327 Arbeitern unb Bctrictsbcamten fowic einer 
(befamtlohnfunime OMI 256743264 

iXtas bie Kleineifenin buftrie insbefonbere an« 
belangt, fo fann man bei ihr brei Bewirte unterfdjeiben: 
bic 9?cmfd)cibrr Dnbuftrie, bic Solinger Dnbuftrie unb 
bie Onbuftrie im §agen*9lltenaer Bewirf, alfo an ber 
(Ennepe, 9hit)r unb Lenne. (Semeinfam biefen brei Be- 
wirten ift bie erfreuliche Xatfache, bafj fie ihrem oon 
jeher beftehenben Bedürfnis nach 9Dafferfraft neuerbings 
burd) bie inzunfehen angelegten Xalfpcrren beffer geredu 
gu werben in ber Sage finb. Dn Bfyeinlanb unb SBeft- 
jäten finb bis zur «Witte bes 3abre$ 1906 im ganzen 
17 Xalfpcrrcn mit einem Koftenaufwanb oon 22, 4 ffltill. .ff 
unb einem Stauinhalt von 88„ 4Rill. cbm gebaut, eine 
Xatfache, bic wm fo bemertenwerter ift, aU bic erfte 
Xalfpme (Wemfdjetb) auf Anregung bes 'JJrofeffors Dttljc- 
2Iad)cn erft 1889 begonnen umrbe unb im Januar 1892 
für einen auf 1650000 cbm berechneten Blarimalwaffcr» 
bebarf ber Stabt Bemftheib in Betrieb tarn. Dm übrigen 
bemerft l*r. jyrang Jicglcr in begug auf bie Kleineren» 
inbuftric mit 9?ed)t, bafc bas r was Mlfons. Xt)tm (Eube 
ber fiebriger 3ahrc mit prophetifchem (Reifte als Häupt- 
er forbemis für ihre gebcihlidjc tVortentroicflung bezeichnet e, 
heute gir »ollen öfonomifchen unb fogialen äÜirfnng aus- 
gereift ift: „BJerfjcugmcifdjincn mit elementarer Xricb« 
fraft h«ben ISingang aud) in beit Heineren Betrieben ge- 
fünften unb geben Dem intelligenteren ftleinmeifter feine 
volle Selbftänbigreit tvicber, befonbers feit bie (Elertri tität 
bem MIeingeuwrbe einen neuen fifbensftrom gugeführt 
hat. (Ein mad)tooller unrtfd)aftlki)cr 91ntricb bvängt bie 


CEnttoieflung überatl burd) alle SBiberftflnbe hirrburd) jur 
immer höheren Betriebsform unb bamit zur Steigerung 
ber BrobuTtion unb zur Berfeinerung ber Qualität. SBas 
fid) ber iibcrwaltigenben 9öud)t biefes ffortfdjrittes ent- 
ge gettf teilte, ift fcf)onungslos jermalmt ujorben/' 

Urfprünglid) ber Gift ber fpflter ins SJtärfijdje aus* 
geroanberten Scnfen*, Sidjel* unb Stabei feninbuftrie, ift 
ber Bemfcheibci »czirt (9?emfd)cib # fiüttringhoufen unb 
Gronenberg) bet ^>auptplah für bie 9Berfzeug- 

fabrilation, im befonbem für feilen, Bettel unb f>obeb 
eifen r HTmboffe, Blechfdjeren, Bohrer, Sdjamiere, ftitfd>en 
unb anbere ©ehänge, Schlittfchuhf, Sd>raubftöcfc unb 
^eilflobcn, 2öinben unb 3ö'nflc«. Älempner- unb cdjloffcr- 
artifel, SUuppcn, Bohrfnarren, £d)raubenfd)lüffel unb ff>as* 
roerf, zeuge, .Kaffeemühlen u. a. m. ias $)ohnad|d)e 
Biufterbud) Wemfcheiber Slrtifel weift bereu etwa 290 auf; 
babei werben bie einzelnen Sad)en in jahllofen Ülbartcu 
unb ^Ibftufnngen hrrgeftclU. Go gibt es 3. B. über 
400 Sitten unb formen von Bohrern, 30 Slrten Kluppen 
unb jahllofc gönnen oon 3*e»ilen, Sägen, ö Ammern ufw. 
Wicht nur bas Dnlanb, fonbem namentlich a«d) bas 
Sliislanö wirb mit biefen Slrtitelu vom Wemfcheiber Bejirt 
aus oerforgt, unb zwar fchan feit fo laugen 3 al ) rfn . baf) 
ber be3*id)itenbe Sdjerz eutftanben ift, Kolumbus habe, 
als er an bcu erften Blenfchen, ben er auf ber Dnfcl 
lüuanahani traf, bic ftragc rid)tete, woher er fei, bic 
'Jlntwort erhalten: „91u& SRemichcib." Dn fRemfd)cib gibt 
es heute über 350 (Export-, bezw. Komntif|iousgcfd)äftc, 
unb bie Gpradjfenntnis ber bergifdten Kauflcnte erftredt 
fiel) bei vielen fogar auf bie völlige Be!)crrfd)uug ber 
Wtunbart berjenigm i'anbcsteile unb Oiegenbcn, bic fie 
bereifen. Xatfäd)lid) hatte JVricbrid) J\abri, ber ftriinber 
bes 9Bcftbentfd)cn Berctns für Kolonifation unb (Export, 
(JZortffftunfl Seite 78.) 


Bon rocfcntlichcr Bcbeutung bei ben 'Nahrungsmitteln, unb ganz befonbers bei Bisaiits 
Ift auch bie , Trage einer guten Tabrehjcrpacfung ; man ©erlangt, ba& fir „od) jeper «Ridjtung 
ben 'Jlnforbeninflen beT fmfliene cntipreche. Tn biefer fiinficht hat fid) ganz befonbers bic Ka-rton 
uerpactung für (lates unb Biscuits, bic TET Bcrpnrfung als bic befte unb zrocdmöftigfle bewährt. 

On Teutfctilanb hot man bie Iragumte biefes wichtigen TamUie-nnatjningsmHtets, bas 
in manchen l'änbem. fo oor allem in Cnglanb, als B oltsnah rungsmittef bereits anerfannt 
tolrb, nod) ni<t>t genügen h mcrigefchSh*- önfes unb Sisaiits fehlen fogor noch in manchen 
(Sefdiäftcn, in benen fie fäuflid) fein fällten. 3n Köln, $ol)enzollrmring 10 , Ift neuerbings 


ein (Safes ■ Spejialgefchäft eröffnet, bas ln mufterhaftcr SCeifc ein* tttusftetlung jetgt unb (ich 
burd) eine ftTeng tilnftlerifche 'Jliisftattung fowie burd> tabellofe UbfTfid)tlid)trtt auszeichnct. 
Xic (Entroürfe 311 biefer 'Musftcllung , bie wir obenftet)enb abgebilbet hohen, ftamnien »on 
bem ttunftmaler fieinrid) Blittag aus j&annoorr Xer 3wecf biefes Gpeziaflabens ift, UBarcn 
in befta Cinalitüt oortcilhaft 3ur (Geltung 311 bringen unb baburd) oorbilblid) 3um Bertavif 
unb zur leichteren $anbl)alnmg bes Konfums zu wirten. 3m .{vnbltcf auf bie uollenbetc 
Torrn ber iföfunfl Mcfcr ?lufgabe ift cs ju wünfdjen, bafe Befrrebunflcn biefer SIrt eben« 
bürtige Nachöh^wnfl finben mSchten. 


£annooerjd)e Gates $)• Sa^Ijen. 93oIfsnat)rung. 

rvritc frhr wir tm Zeitalter ber ijmgiene leben, tnadit fid) mehr unb mehr burd) bie gcficigerten 'flnfor bedingen an ben 'Jlährgehalt unb bic 
x I WSchmodhaftigfeit unferer Nahrungsmittel bemerfbar. Tn Berbinbung mit t)°h cm 9lät)rwert unb 2Uohlflefdnnacf forbert man aber auch 
befonbers IcidUe Betbaullchteit. (Es gibt baher wohl tanm ein anberes Nahnmgsmittel, bas alte biefe wichtigen 2torbebtngungrn in fo 
vollenbeta Weife in fich fchlicfzt als gute Cafes unb Biscutts. 

Bor noch nid)t langer 3<>t betrad)tete man (infes unb Biscuits nts t?uru*artitel; heute ftnb fie aber bereits ein Gebens bebürfnis, ja eine 
Notwenbigfeil zum Wohlbehagen ber Lebensführung geworben. Xenft man oor allem an bie Nahrungsfrage ber Kinbcr, fo bürfte fich fdjwerlicti 
etwas ©efferes unb (fiefilnbercs finben, was in bem zorteften «llter geboten werben fann, als Leibntjj' unb 3>uoe-Gate*. Tür ftroh «nb Klein in 
gefunben unb tränten Tagen, furz ju jeber 3eit ift biefes wohHchmecfenbe unb nahrhafte ©ebäd ein wlltfommenex (Saft. 


74 Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


Google 









Papiermaschine VI 


J.M/.Zcinderc Bergisdn-Gladbach. Papierfabrik 


rZ~r"IZujBigni ad Erlassung :[j 5 jl 
l£j Berlin Xchellingslrasselbl^j 
Uet freier : C ö In. NUrtibarg. Leipzig 
Hamburg, Han nauer, Paris, London, 
Mad r id. Barcelona Mailand. 


Satimer- Saal 


Büttenpapier - Fabrik 


Holländer - Saal 


rYVidi AüVlu hinüber minien auf rcd)t*rl)chiifdicui 
j 1 1 Hi {V hl Alton iSölKit v"uk be* ©ctgiidfeit VMnöc*. 

Vilit* feinen iit hic iHhoinchcne nbftcigrnbcn 
©udiemivitbiingcti ivinhet f icf> her Stnmberbad) l)cr 
oor, ein diemäficr. helfen Jträile .{werft non .V>ollonbern 
ffir hie ©opiorfabvitauon an*gcnunt mürben, Me jr»H,j 
in c r «i i | et» Ktlabbadi hie erfte ©aiMcrumbte am 
legten. 3hr ftrfiithcr etefren Jot oho mürbe vmi 
Stammvater eine* ocriumgtfit '{>npi<rina<t}crgeidi1edi • 
t c*>. bas hm di Jolirlwmhfrte heu 5Huf her Ijeimiidien 
JVibritotc liodihidt. Tte gröftk ©ebeutnnn unter ben 
©opierfobrifanten erlangte bie o*irina j.vu. Janbers, 
hic non Jol). ©HU). .{anbei* int Jahre 1822 begrünbet 
mürbe; itnrii heileti trüben lohe f iitirtc (eine ‘JKitioe 
ftrnn Julie Jcmbrrt» mth finiter bereit Botin iRidvnrh 
ba* oVfdioft loeiter. ©idiorb Jaiihcv* legte hen 
Kutin b vir fettigen '.1u*bet)uung her J-irnta, hie, ho 
audi er früt) Alte bem Webcit fdiieb, von Juni Worin 
. Ion her* weiter geführt »mir he, bi* ihre Bohne 
tliidiavh mib iwino eintraten. 

Wad» betn lohe iHtdiarh Jan her* int Jahre Ifliiß 
iinb her fei» miuntelir fflnfiig Rohren int (Widiöti 
tätige Jfiorr Vluqufl i'enffen uub .Vien .ttoinmcriicnrat 
.Vinn* .{anher* hie alleinigen fvmncuinl|tib«r. 

Tie Jirina 3- W- Jan her* fnbriiicrt getreu ihrer 
Ambition nur feine nah feinfte ©agiere imh 
.Wort oii *. Weben ©oit , ©üdjer= uub WSidjpavicien, 
Worntak nnb Tnutpatucrcn iinb ihre Bpctialitiit haith 
gcfd)3pfte ’Pflftenpapierc, namentlidi ein bem eng* 
Midien ©Riatmau gleidiartige* ©üttonu'idicniunner. 
Hb eitere Bpciiali toten fitth feine tflfeiibeinfartnn*, 
©untbrueMtarton* für hie gröftteu Bdmcllpreficn 
mib nl*> teilte Wen heit ein motte* JUuufthruetpopicr, 
ha* Trude ermöglich», hie an Jtupfcrftid)« erinnern. 
Tie ,>inno bat eine eigene rtrohitofffabrit nnb eine 
fKiltHcuganlagr iur ftrrftclltmg eine* leite* her in 
ihren Jabrifen vir ©cvmwibitHß foumienben Wob- 
ftciffc. :Rot)inotcrialirn mth fertige Johritotc finh in 
ilt>crlid)tlid>er ©teile gelagert. Tie Verteilung hei 
©latertalicn auf hio ncridne heuen ©o triebe geldlich» 
hurdi eine .Uleinbobn mit feucrlofem Votomotip- 
betrieb, her ©erianb mir!» erleiditert hnvdv be- 
fonheren Wuidilufi nn hic Btaatobahn. 3n ben 
mit heu moherniteu fönrid>tmigcn oerf ebenen jfaibrt 
fationarflumen werben für hic ‘jjiafdiincn .inoo ©ferbc> 
tTofie ou*gcmnn, e* finb fcdi* ©apicrinnfdwncn imh 
fedi* Bduunhütten fflr SSanhpapicr in ©etrielv Tie 
»robrit befittt ein eigene* ©tniienuerf, beffen Wciftu ngen 
genügen loürbeii, unt eine Btobt von 200(100 fön- 
mobilem gi nerf argen. Tic Iogi**probultion betrag! 
ruith 4i>ooo kir, bic ,i»nn T eil ouf bent 2Uege he* 
(Srporteo föngang in olle Multurlän her finheu. Jyiir 
ihre taufenhVIrbeitvr liat hie rünna in mnfongreidvfter 
SUeife hurdi foiiale iStnriditungen geforgt. Bic 
bcfilit eine eigene gctuerblidie ^ortl)ilhung«fd)ule unh 
uutcrt)Stt 9lolj* nnh lumhirfe. fönen großen 9|«f 
eriangte toegett feiner innfitalifdien Weift ungen bet 
au* ttlrbcitcrn nnb '.'Ivhcitei innen beftebenhe, von 
J-ran ‘.Ulorio .{anher* gegvimhete „iSSeiliendior". 


Sortier- Saal 


Karton - Fabrik 


Papiermaschinen IV u. V 


Kalander-Saal 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





(SortftfcimO oon Seite 74.) 

rcd>t, iDcnii er Fante : „Aemfeheib ift unb bleibt bic Seeftabt 
auf bem Berge." 

Ter Solinger Skjnrf fGoli?igeu, Cbliflo, 9Balb, f)öl)* 
fdjeib unb foräfrath) ift bet Gift ber Raffen*, ©teffer*, 
®abel» unb Scbcrenherftellung. 3n Gelingen würben 
fdjon im 12. 3al)d)unbert Schwerter gefdpniebet; bie 3unft 
ber Aleffer» unb <ftabelfd)miebe erhielt 1571 ibr ©rioi* 
legiuin, währenb bic Sdicrcnhcrftcllung bort erft feit 
1794 nachweisbar ift. Tarent fcf)loft fid) bie ftabrilation 
uon Rafiermeffcru, <hinirgifd)cn Onftrumcnten unb feineren 
Stablawren überhaupt. Tie (hrjeugntffe finbeu über ben 
flauten lErbball ©erbreitung in crfolgTeichftcm Jöettbetnerb 
mit ben heften engli|d)en ftabritntcn. 3hr iä t)Tl ict)cr Um* 
fat) be3tffcrt fid) auf etwa 55 Will. .M. 

3m brüten BeAtrf werben an bet ©itnepe bie gröberen 
'löcrr,teuflc, ferner Senfon, Gadbaucr, Qrobe SDteffer unb 
allerlei tfleincifcnjeug hcrgeftcllt, unb in graften 9Balv 
werten wirb 'lÜal3brabt erzeugt; in Altena ift ber Gift 
ber Ttöbliicberei unb einer bebeutenben ©teffinginbuftrie, 
bic aud) in 3fetlol)n neben ber bortigen Rabclinbuftrie 
AU Haufe ift, roätjrenb in 2übenfd)eib SOtctalltnöpfc, 
Schnallen, Agraffen, Brofdjcn, Sritanniawarcn — meid) 
lefttere übrigens aud) in Hüben (BcauI Tüffelborf) ber- 
geftellt werben — ben fliegenftaub ber mannigfaltigen 
tSr3etigung bilben. 3 ÖC 'Unbein fomint außer bem nod) 
ber Aachener ©e.tirt in Betracht, ber feine Chr3eugni|fe 
cbenfo wie bie flenannten BcAirfe neben bem 3nlanb 
aud) auf bem iüfltmarftc abfeftt. Auch bie erfte <Sted* 
tmbclfabrif ift 18Ö4 in Aachen eröffnet worben, bie il)icn 
'JJlcffingbrabt non bem benachbarten Stolberg bejag, wo 
ebenforoie in Burtfd)eib unb (Efdjweiler bie Aähnabel» 
fabrifation betrieben wirb. 3n Gfchroeilcr ift übrigens 
aud) bie ffBal.jbrabtfteiftellung baljcim. 


Tie rljeinifd) » meftfälifdje nnafd)ineninbuftrie ftat 
fiel) in iftrer eigenartigen Bebeutung in erfter fiinie auf 
ber flinmölage ber auofd)laggebenbfn Bergbau* unb (Eifen» 
hüttcninbuftric entwidclt. AMe fefjr bies ber SM» mag 
bie3r<ftftellung ber Xatfadjc geigen, baft cs bis cor wenigen 
fahren 9Jiafd)inenfabriten, bie fiel) mit ber Herftelltmg 
oon ib «Uwe rtmafd) inen befaftten, überljaupt nnr in9ll)ein* 
laitb*Akjtfalen gab, unb baft bic mciftrn unb aud) bie 
bcbeutenbften Jvabrile«, welche ©crgwerFsmafcftinen unb 
'JJlafd)iucn 3ur 'Aufbereitung oon Hohlen, ©r3en iifw. her* 
ftdlcn, ihren Sift im rüoittifdiutef tfälifdjcn 3nbuftrie* 
gebiete Ijalicn. Tic groften Alciffcrbaltungen unb <Sd)ad)t* 
an lagen' finb in ber £muptfad)e rheinifd)* weftiälifdien 
llrfprangs. Aud) bet ben Antriebs* unb bet ben Htlfs* 
tnafd>inen fteht ber rhcinif<h*mcftfälifd)e üJJafct) inenbau 
obenan. Tic groften 3förbemuafcf)incu für bie Bergroefte, 
bic ©ctricbsmafcbiiien für bic »ielen Gifenftfitten unb 
'IBal3wcrtc werben oon ihm crAcugt. Tic bcbcutfanic 
lEutundlung ber (SmsmaJdjine unb mit i^r bie (broftgas- 
unb (öasflebläfcmafchine ift mit bem Orte Teuft unb bent 
Aatuen 2angen«Ctto für immer nertnüpft. 

9Jlit ber Vtobemifierung ber Setriebe, mit bem Sc» 
ftreben, bie GrAcugungsfoftcu juoerminbem, bie ©robuftion 
3»t oermel)rcii unb bie mcnfd)lid)en Arbcitsleiftuugcn burd) 
geeignete unb 3wcdcntfprcd)cnbe 9Jtafd)inen 311 erfeften, 
ging and) eine fräftifle (tntwidlung ber fid) hierauf 
grünbenben 3D7afd)ineninbuftrie ftanb in £>anb. Ter 
bcutjdje Kranbau, ber wegen feiner heroorragenbeti 
Vjeiftungcu im 3n* unb Auslanb großen 9hit)m genießt, 
hat fein S<h«5«geroi<ht in 9H)einlanb-2Beftfalen: bic brei 
bcbeutenbften Äranbaufirmen finb rheinifchc 9Jlafd)inen* 
fabrifen. Tie groften, mäd)tigcn 5irane in beutfdjen nnb 
aufterbeutfd)en £)äfcn unb Üabepl&ften finb großtcntcilo 


im rl)einifd)*weftfälifd)en (Sebiete gebaut toorben unb tünöen 
weithin ben Auf)m unb bie Grfolgc beutfdjcr 9Jlafd)inen» 
baufunft. 

Tas flotte (Emporftcigen aller ber gjlafdjinenfabritcn, 
bie in ben £>üttenwerlcn ihre Hauptabnehmer haben, blieb 
aber and) nicht ohne Cinfluft auf biejenigeit SJtafdjtnen* 
inbuftrien, bic cs fid) in ber Haiiptiad)e angelegen fein 
laffen, fchnellfte unb billigftc Hcrftfüung ber uon beit 
Serg* unb Hüttcnwerfcn benötigten ÜJJafd)inen 3 U ermög- 
lichen. fBenn aud) ber 'lBe^eugmafchineubau feine SDiege 
in Sadjfen hat, 3 U mirnicher, ia fogar 311 internationaler 
Sebeutung namentlich bes fdjmcrcn fBerf 3 rugmafd)tnen* 
baues ift er erft burd) bic groften Anlagen im rheinifch* 
u>eftf&lifd)en tftebiete gelangt. SCerljeugmafdjincn im Stüd- 
gewidjt uan 300 t unb mehr finb Stiftungen, bie fidj 
fehen laffen tönnen, unb bie bisher nirgenb aitbersmo 
erreicht finb. Sem ber Sebcutung unb 'JKannigfaltigleit 
bcs rhcinifd)*wcftfälifd)cnSmafd)inenbaucs legten bic groften 
Tüffclborfcr Ausftellungen 1880 unb 1902 berebtes 3 cu fl n * & 
ab, ba gcrabe ihre Dlafchinenljallcn — bas barf ohne 
irgenbmelche Übertreibung gefagt werben — bas Staunen 
aller äultumationen erregten. Unb bas ift um fo be» 
mertenswerter, als ber beutfebe Wafchinenlmu Fcincswcfls 
unter leid)ten Serljältniffen arbeitet. Aaum irgciibmo 
anbers ift ber 3nbioibualisnuis ber ttoufumentenfreife in 
bc 3 ug auf bic .Wonftniftion ber 31 t erwerbenbeu 9 Jlaf<hine 
fo groft wie in Teutfd)laitb ; in anbereu Cänbcm hält 
man fid) viel mehr an ben „Tpp N als bei uns. Tabei 
wirb ferner gcrabe and) 00 m beutfdjcn 9Jtafd)incnbau ganj 
befanbers geforbert, baft er allen t»iffenfd)aitlid)cn unb 
gewerblichen Jortfchritten auf bent &uftc folge, unb bas 
ift nicht allein mit groften 'JDlühcn, foubem oft auch mit 
bebeutenben ftoften oerbunben. Tie (Eutwidlungsreilie: 

{Drortlc^ung Seite 


(^otirab 2Btn. Sdjniibt, (5. £atf= unb Stmie^übrü, Düffelborf. 



ie bcutfd)e Vadinbuftrie höt in ben leftten 3aht* 
lehnten einen gewaltigen Auffchmung erfahren. 
(Eines SJcUrufes in ber yaefbraudje erfreut fid) 
bie Uad* unb ^intis*^abri! ßonrab Ahn. 
S d) m i b t , (T>. nt. b. Sy. i n T ü f f c l b o r f , bic läng ft ju ben weit« 
aus gröfttnt tttablifjements ihrer ©randjc in Teiitfdjlanb ge» 
hört. Tas'Ukrf, bcffentbefamtanfichlunfcr ©ilb ocranfcljan- 
lid)t, würbe am 1. Cftobcr 18C4 in bcfcheibcnem Umfange 
gegriinbet; cs h fl Mid> feit jener 3<?it fortgefeftt oergröftert. 
AJeitläufige ©aulidjleiten ber Jabrif behnen fid) heute auf 
einem Terrain non <a.l7500qm. Auftcröem befißt bie&irma 
nod) eine auf g(cid)cr Höhe ftchcnbc l 3d)wcfterfabrif in Bon- 
bon. Tic tägliche ^Urobultion bcs auf bas nwbcniftc cm* 
genuteten SBerfcs beläuft fid) in Tüfidborf allein burdüdjnitt* 
lid) auf ca. 10000 Stilo yaef, ein Quantum, bas auch ohne be« 
fonberc Sdjwicrigfcitcn auf löbislCOOOÄilo erhöht werben 


lann. 2ld)tung gebietenb finb bie enormen Sorräte in ben 3ur 
Varifubritation in «Vrage fommenben Rohmaterialien, wie 
.Hopal, ©entftein, Tamarhari, Gd)cllad ufw. Turd) große 
tSinfäufe biefer Rohmaterialien ift bie Jirma in ber Uagc, 
ltets gleichmaftige Qualitäten 311 liefern, währenb es ihr 
bic auegebehnten 2ager geftatten, nur abgelagerte Uacfe 
non beftcr Qualität in ben Hanbcl 3U bringen. Tas J?ager 
für Mutfd)cnlade enthält allein 46 3ifternen mit 3ufammen 
275000 .Rilo 3nhalt. Aufterbem finb nod) 7 fiarflager mit 
Aiifammen 230 3 Ü fernen oorhanben, mit einem (befamt« 
faffungsoennögen oon über 800000 Äilo Cad. ©efonbere 
^Erwähnung nerbienen aud) bie enormen Tanfs 31m Auf« 
bewahnmp oon Leinöl unb Terpentinöl mit einem (ftefantt* 
Inhalt oon 200000 Uilo. Tiefe 3ah lcn geben einen ©egriff 
nou ber ©ebcutung bcs Unternehmens. Tic oiclfeitigen 
ftabrilatc erTreuen fid) überall gröftter Beliebtheit. Als 


Spciialitätcn finb hcroorAuhcben : ber ooriüglichc 5uft« 
bobcnlad w 6peciar, ber Tclorationslad „Gplenbor“, bic 
3apan*t£maiUcn „Spccolpr", fotvic bie Heitförperladfarbi'n 
„Gotoppr“. Tie 3folier* unb Omprägnierlade fowte bie 
3foliertüd)cr unb «©aptere „3nfulato" finb in ber ClIcCtro* 
technil hinwidjenb befannt. Tas 2lbfaftgcbict ber mit 
Gtaats* unb anberen ©Jebaillcn (Tuffelborf 1880, 1002, 
©erlin 1907) ausgcAeidjitetcu Jirma erftreett fid) über gani 
Teutfd)lanb, Gfanbittaoicn, Cf tenreid)- Ungarn, bic Gdjmeii 
ufw., währenb bie oben erwähnte Conboiier Schwefter* 
fabril nach allen übrigen Cänbcm ber (Erbe erportiert. Tie 
fvirma hat in einem elegant ausgeftatteten iUuftriertcit 
Matalog ihre fämtlidjen f^abrifatc uericid)net, unb juxlr 
mit gleid)3eitiger Angabe bcs ®ebraud)«3»edes für jebes 
einAclne j>abritat. Dntereffcnten fenbet bic Jyirma biefeu 
Üatalog auf Anfragen gratis unb franfo 3U. 



Digitized by Google 


76 Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









(ginbau ein« 24 cm > (ScfcfjütjtuTmcs — Cinfeijcn ber X)rci)[d)eibc mit bcm oberen Sdjadjtteil in bas fiinienjdjiff 
„Raifer Rarl bcr (Öro&e" auf bcr SBerft oon SBIofjm & 93ofj in Hamburg. 

ttas S3itb fpiegelt in glänjenber 2Beife bic Ijolje Stellung ber (Eifcninbuftrie in Wf)einlanb=3Bcftf den toiben roir cifennen, roie bie (Er 3 cugni|fe ber £ocf)ofen 
unb aDaljrocife, ber bo^aulif^en ^reffen unb (Diefeereien , bie in ihrer umfafjenben 93ebeutung in bem Warnen ber Äruppl^en (&u[)ftal}[‘3frbrtt in CEffcn 

ihren £öt)epunft bejitjen, jut UWac^1)lcUu n g Deutj<htonbs beigetragen hoben. 


Digitized by Google 


77 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



töortfrliiuni oon «eilt 76.) 

Xampfmafdjiuc , ftnsinotor, clcftrijdjc Kraftübertragung, 
(?>rpßgasmafd)ine, 0>asgcbl(ifcmafd)inc, Turbine, rebet in 
biefer ©eiießtmg für ben ftticbmann eine bcutlicbe Sprache, 
bic in y a im f reifen nid)t ot>ite weiteres oerftanben unb banint 
nid)t genügenb gcroüröigt wirb. 5ortfd)ritt tn berTcd)' 
-nlC bringt bem 9J?afd)inciibau .\roar jwcifcllos neue Arbeit; 
aber anberfeits finb bic baburd) bedingten Umwälzungen 
in ber ftaßnfation, wie fie beifpiclsmetfe obige (Sntwicflung*. 
reibe barfieUt, bie Cuelle um fo größerer iloftcrt für bie 
■OTaßhincnfabrircn, fc rafdjer fiel) bie &ortfd)rittc ootl, Rieben. 

Tic ©ebeutung ber rheinifd) • wefifälifdjen Textil« 
tttbuftrie mag baraus erhellen, baß bte rl)cintfdvwcft 
fälifcße Tertilberufsgenoffenfcboft, bie in bie Scltiomm 
TüfFclborf , 9H.»® la bbtui), (£1 berfelb, ©armen , Senne p. ?lad)en 
unb Wh'inftcr zerfällt, im Oahre 1906 insgefanit 2629 be- 
triebe bic 142 555 Arbeiter mit einem ßofjnbetrage 

von 121 529 931 .# beftßäftiflten. Tie niobente Cntwicflung 
bat es mit fid> gebracht, baß bie uerfdjicbencit Erzeugung*» 
gebiete fid) nid)t mcl)t fo ftrenge trennen laffctt, wie es 
cljebem ber {$all war; nid)tsbeftotv>cmgcT fann man aud) 
heute nod) jagen, baß ber Hauptftß ber lucßinbuitrio 
außer TOeröeu imb Kettwig öer Aachener ©eprf ift, baß 
bte <5 eiben* unb Samtinbuftrie fid) auf Krcfelb unb 
bie Machbaren c ton, zentriert, baß bie ©aumwoUiitbuftric 
l)auptfrtct)lid) ben ©ejirf 9R.«(5)labbad) unb Wßegbt — bas 
rt)einifd)e ©lancßeftcr — umfaßt, wäßrenb bie Teitil- 
inbuftriebeGUBuppertal® in ihrer mannigfachen eigen« 
art eine befonbere ffmtppc bUbct, bic wir weiter unten bes 
ttäbent djara tarifieren werben. 3n SBcftfalcn ift fmuptfiß 
ber Üetuenwebereien unb ©leidjereien ber ©telcfclbcr 
©f 3 irr, wäßrenb imSJKinfterianbe unb an ber ßollänbi Rhett 
tftrenze fid) eine bebcuteiibe ©numrooUfpinncrei unb 
• Weberei entwidelt Rat. 


Tic Aadjener Turf)- unb ©tadiubuftric ift fchr alt. 3 djott 
im 3 a b rc 1135 werben bie bortigen AJcbcr als bie fjof» 
färtigften unb oerwegenften ©itrRben bejddjnet, unb 1387 
wirb bas Atitwerpenct Sagcrgebäubc ber Aachener lud)» 
unb SBollbäublcr. bic aud) iit ©crtcbig eine roftbare 'Jiiebcr» 
laffung fjattm, bas „Haus von Aachen" genannt. Aud) 
I)eute nod) lönmtt ber genannten Aachener Ctnbuftrie eine 
große Sebeutung zu. Außer ben umfaffeitben 3ulanb» 
aufträgen lourbeii l‘.K)6 allein nad) ben Bereinigten Staaten 
oon ftmerifa für 742928 $ 3 ud) waren ausgcfüf)rt, wobei 
bie in oor.piglid)cr ©cfd)nffent)cit Ijcrgcftelltert Tamentucf)c 
bic Hauptrolle fpiclen. Aud) nad) Sübamcrifa, insbofon* 
bere nad) Argentinien unb ©rafilien, fowic nad) Auftralieti 
geben bcbeutcube ÜDlengen. ßeiber f)at bic genannte 3rt* 
buftric infofem einen ßbwcrcu Gtanb, als fid) bie Arbeiter 
beharrlich weigern, ben Toppelftubl ju bebienen. Tas bat 
bie 3rotge, baß crhcblicßc ©fangen oon [Rohware (Trapcs) 
aus bent <&wiz«®eraer ©cjirf, wo man fie auf Toppei« 
ftüßlcu weit billiger berf teilt, bezogen unb in Aachener 
Apprc tu rauft allen ausgerüflet werben. Taß bics eine 
fdjwcre Sdjäöigtmg ber Aachener Akbcrei in fid) fdjtießt, 
liegt auf ber .^anb. 

Gouftige ©ISße ber Ind)» unb JDallinbuftrie finb Cupcn, 
OTontjoie, iüerben (fRußr), Kettwig, fiennep, fifideswagen 
Uttb SBippcrfiirtß. 

TieSciben- unb Samtinbuftrie bes Mrcfelber ©e* 
Wirtes fübrt ißre erfteu Anfänge in bte zweite fiälftc bes 
17. 3al)tl)unbcrts 3 urüd. Tic ßcinenin buftric, bie cl)cbcnt 
bort ßeimifd) war, ßattc allntäßlid) ©üeffd)ritte gemad>t, 
erndljrte bie in il)r ©efdjäftigten nur fümmerlid) unb oerfiel 
fd)ließlid) gan,). ©littlcnoeile erwarb 1 688 $einr. 0 . b. Ceqen, 
ein I)oUärtbifd)cr ©tennonit, In ilrefclb bas ©ürgcTred)t. 
(5r Ijanbcltc unter anberm and) mit Äoßfeibe, bic in .ftötn 


gefärbt würbe, wie mit Aät)° unb Stidjeibc, bie er aus 
Öotlanb beiog. tfr ift ber ©egrünber ber Mrcfelbcr Sciben* 
unb Samtinbuftrie, öa er fd)ott in« %al)xe 1G7« (üallons unb 
im 3al)re 1(>H0- Samtbänbex weben ließ. 'Aus biefen An* 
f äugen crwuri>s bic große, im 18. 3aßTbunbcrt burd) 
©lonopol gcfd)üßtc 3inua p. b. ßegen, ber aber oiele 
atibcre firmen folgten, als bas ©lonopol nad) bem (Ein* 
marfd) ber ^ranjofett 1794 in ©ergeffenljeit geriet. 91a* 
polcon I. ließ ber Mrefelber 3nbuftrie jebe Jörberung 311* 
teil werben, unb als er am 19. Cttobcr 1810 bie ©erbren* 
nung aller cuglifd)cu r nad) bem Kontinente eingefnßrtcn 
©taten angearbnet batte, baulte il)m bie Krefelber.s*>anbels* 
famtner, allerbings erft auf bie wieberbolte ffllaßnung bes 
©räfeften ßaboucctte.in einer fdjwülftigeu Abrcffc, in ber cs 
unter anberm beißt; ,.Lu pTandc idre de IV-loignemcnt entier 
de riiulustrw angluise du Continmt, ei<Vut/c par lederet 
de V. M. +lu 19 ortobre ent un nouvenu jriise de l’intärbt 
i|ue V. M. preml 11 voir fleurir et profifx'ri-r les ('•tnblig.se* 
incntr nationuux.“ 3old)er gcwaltfameu ©laßregcln bat 
cs [pater uid)t meljv bcbiirft, bie 2Itettbewcrbsfdl)ig(cit ber 
Krefelber 3nbuftvie ju ftärfen. Atem« fie aud) fdjwere 
3abre buTd)gciitad)t bat, fo ift fie bod) 311 ftets wadjfcnbcr 
©ebcutung gelangt. 

Tic Textilinbuftrie bes 313tippcrtals bat fd)on 
Alfons Tßim in feinem 1879 erfdjicnenen ©ud)c für launt 
überfeßbar erflärt, aber mit SRcd)t ßat er bas fl>arn ben 
leiten ben Jaben in biefem ßabgrintt) genannt. Tas Cöam 
bilbetc ben Ausgangspunft bes JBuppertalcr ©eroerbe* 
flcißes, feiner ©leid)erei unb 3wimcrei » SVürberei unb 
Appretur. Tarau |d)loß fid) bieüBeberei, früßer non ßeineit 
unb Baumwolle, bann uou Seibe, Atolle unb gemifd)ten 
Stoffen, bereit Färberei, 2lppretur unb Tntcferci. 3-cmcr 
ift bier bie ©tirferei ber ©änber unb bic ( >lcd)terei ber 

(^orifr^uttQ Sette 00 .) 


entfernt werben mußten, um neue fylitfe ufw. auffeßen )u 
föniten. Cs mar bies eine lauft mterige. ftunben«, ja oft tage* 
lang bauembe Arbeit. ,f>ente ift bics anbers fleworben; ber 
betreffenbe Arbeiter Idmeibct mit aller ©eauemlicbleit bic 
reparaturbebilrftigcn Stellen aus, eine Arbeit, bie in ben 
meiften fjällen ferne b ä ^ e Stunbe in Anfprud) nimmt (Eine 
oon einer Autorität auf bem (.(»ebietc bes Cifenboßnioefens, 
^>erm (Beljeimcn Saurat Aleqer, 011 f fl ef teilte ©ercdjmmg ^eigi 
(Prfparniffe bis 311 fiO ©ro^ent an .Üoften. 

(Ein weiteres ©erfahren, bei rocldrem aud) ber Sauerftoff 
eine große ©olle Ipielt, unb weldjes ebenfalls als (Erfte bie 
Teutrdjc t>il)i)bric berOnbuftrie tugänglid) maditc, 
ift bas rilßqbric-SdjTOeißoerfatjren. Tiefe beiben ©er 
faßren finb geeignet, fid) geflenfetttg 3U ergangm, inbem man 
bas Gcßnetbeo erfahren jum Jert rennen, bas 3<ßwetßoerfaßren 
jum 3ufammcn|d)roeißeii anioenbet. 

©on unfd)ät)barcin Alerte ift bas Sctmeibc-Aerfaßren ba, 
wo tuie ©. bei (Etfenbaßn* 3 ufömmen[t 5 Rm, Srünben unb 
ät)T«lid)en Hnfllfldsfällcn Itftrrnbc (Eifcntcile 311 befeitigen finb; 
fo ßättc man abfotut fidjer eine große Anjaljl oon BJenfcßcn- 
leben bei bem entfeßlid)cn 3 d)ulbraubiit ßafC’Äiew ((Sleoelanb) 
retten tönt um. ©ctanntlid) waren viele ber ungl£ldltd)en 
Üin ber bem lobe getnciljt, weil bic 'Jenfter, bte einzig ett ttoeß 
crretrßbarert Ausgange oerflittert waren; 6 SRtmiten Arbeit mit 
ber Sd)neibcmafd)ine unb bie (Sitter wären befeitigt gewefen! 
lfm äbttlid)cr ftall paffierte unlängft inAtiel; liier fdnoebte eine 
Anjaßl ®lenfd)cn, bie beim (Jinfturj eines Kaufes jwifd)cn (Eifert 
teilen eingeflemmt faßen über 12 «tunben in t'ebensflefaßr, weil 
bao fnnwegldiaffcu btefer leilceine langwierige ATbcit erf orberte. 

3um £d)Ittß oerfeßlett wir nid)t, unferett i'efem nod) 
einige, burd) biefe ©erfaßreu ßergeftellte ©egenftänbe bUDlid) 
oor Altgen ^ur fflßren. Adir weifen ßier auf bas Sdjnciben 
öer ©an3 erp latten , ©ußtriditer fowic auf bie gefdi weißten 
Jtiinftfd>micbcaTbcitcn, bic unferen gcfd)idtcftcn 41 unftfd)mtcben 
(Eßre ntadten würben, bin. 

Ta® Unternehmen Teutfdic Oi!)t)brit tjat feine Edjwefter« 
firmen über gonj (Europa jerftTCut. Tic Ausbeutung ber 
©erfahren unb ,1-abrifations3wede erfolgt im Auslanbc burd) 
folgcnbe Edjweflerftrmcn : Ort 'Belgien unb Eiotlanb burd) 
bie Orßgbrioue Dntemationale, ©rülftl, 12 me bu rongris, 


in (£ranfrcid), 'Spanien unb ber Gcßwei) burd) bie £>if)t)bri4ue 
3francaife, ©aris, 2 nie Aouoelle, mit fjtlialen in Cille unb 
Vit)on, Italien burd) bic cocicta Anonima Cfübriea italiona, 
Torino Weapel, in ben ffanbmaotjdicn yänbern burd) ©olaget 
inorntor ©nb. Alüllcr, ©öteborg. ‘AJciteTc 3d)wcfterfirmen 
in ©ußlemb, (Englanb, ‘llmcrila, öfterreid) unb Ungarn finb 
in ber ©rünbung begriffen. 


Intereffanter 3weig ber d)cmtfcben 3 nburtrie wirb 
I ^♦burd) bicTeutfdje Oxbobrie 3» Tilffelborf-Cller reprafen* 
\y v tiert. (Es dt biejes bie ^erftellung ton SBafferltoff unb 
^■^SaueTftoff oermittels eines eigenen Stjftents, bes paten» 
tierten (El<!trolt)feur- 9 lppaTates „©üruti“. hiermit 3ufammett 
bängt bie Etonftrultion folcßer Apparate, bet weldjen 'JlUifier* 
unb Sauerftoff ,)ur ©erwenbung gelangt 

Tie betben ©afe «Jafferftoff unb Sauerftoff, weldjc fid) 
beute einen wid>tigen ©laß m ber ©t[en* unö ©letallinbuftric 
erobert ßaben, gewinnt man erft feit öerßättnismäßifl htr^er 
3rit tn rationeller unb wirtfdia ft lieber ©Seife. Cs ift Dicfes 
in erftfT Cime bem 3taliener ©ornti ju oerbanfen, welcßer 
einen wirtlid) praltifd) brauchbaren (El cftroltjfcur «Apparat 
(tDaner3erfeeimgsapparat) tonltniierte. Blittels emes fvldjcn 
Apparates wirb bas 'IBaffer unter 3ubilfenabmc bes elcftnfdjen 
6tromes in Trine ©eftanbteile H ? uttb O 3crTcßt. Ter fo gc« 
wonnene Sauer- unb ÜBafferftoft wirb gereinigt unb mit einer 
Wetnbeitoon997, bisl00°/ o tn Stablflafcben bissumTnid oon 
150 9ltm, bincingcpreßt. So gelangen bie ©afe )um ©erfanb. 

Ctn befonbers toießtiger ATtroenbiingsjweig ber ©taffer* 
unbSauerftoffinbuftrteift ba® ScßneibeoerfabTcn. Tiefes 
oon bet Teutfd)cn Orßpbrit erfunbene, oon ißr auf ben Blartt 
gebrachte unb ihr patentamtlid) gefdjüßte ©erfahren bient, 
wie fd)on ber Ülamc fogt, ba3u t (fifen- unb Staßlteile mittels 
bes Sauerrtoffftromes fchnrll, [außer unb billig 31t 3ertrennen. 

Tic Anwtnbung bes Saucrftofffchneibcocrfaßrens in ber 
3nbuftrieift etneaußerörbentlid) mannigfaeße. TOir füßren u. a. 
folgcnbe Gebraucßsitoeige an : 3frrd)nclDcn oon ©anjerplatten 
bis 300 unb 400 mm, Abfcßnctbcn oon Staßl- ober dien* 
blecßcn, Scßienen, ©Tofileifen, Aietföpfen, ©oßren unb bcrgl.. 
Ausfd>netbcn oon aJlannlöeßem, runben ober fonftigen Öff- 
nungen , Abmracfen oon 03ennbampfern unb Kriegsfcßlffen, 
3erflrinem oon Altmaterial auf cßargierfäßige (Stößen. 

©eben ber «Rentabilität finb bie erftaunlictje Sdjnelligfett 
fotoie bie Ltaicßtigreit ber Handhabung bie HouptooT^ilge bco 
neuen Sdjneibeoerfafjrens. Tie öiefften unb härieften ©an3er* 
platten, bte fehwerften UUellcn werben mit einem f leinen, 
laum 2 kg wiegenben Apparätd)cn äcrfehnitten. 

©3ie feßon oorßercnoäßnt, arbeitet bas ©erfahren mpib unb 
billig. Tiefe widrigen CHgenfd)aften mögen burd) nachftehenbe 
©etrtebsrerultale llluftriert werben. (Es würben gefeßnitten: 

1 Tammtür: 6,800 Ifb. m Schnitt, ©lechftäxre 45 mm, Jtoften 
21,— Jf, 3«t l «tunbe; 

2 Xammtflren: I 7.HOO Ifb. tn Sdwttt, ©lecßftärte 70 mm, 
Holten 67,— .#, 3ctt 3 3 tun ben; 

<Rußtrid)ter: 470unb80mm Cuerfdinittl.SB.#, 3 e ‘*ü©lmuten ; 
©an^cTplatten: 200 mm Tide pro Ifb. m Schnitt für 12,— .# 
Cmsoerbraud): 3*ü 1* WHnuten pro Ifb, m; 

©lannlödtcr: 300x400 mm, ©lctf)(tärfe 20mm 1,70.#, 3*lt 
5 aninutm. 

Tie (Eifeubabtt bebient fid) bes ©erfaßrens in großem 
©laßftabc. ffrüßer bot bie «Reparatur an i'otomottoen 
£ct)u)ierigfeiten, inbem bie fd)abßaften Stellen burd) ©ieißel 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Sübwerl. 


SOlafc^inenfabrif Augsburcj-Änberg. 


(Starfclb & 6 pringntet)er, $cmer i. 2 B., ftabril oon flleufilber* uttb Sllfenfoeioatett. 


^^^ie $)Jafd)tmnfabrif Augsburg »Wümberg 
m ](ßeHiTjt MAN), ©apent« größtes tntiu- 
^^/ftrielles Unternehmen, $äf)lt burch ihre 
Jmcigmiftölt ©uftaosburg bet 3Haiit3 auch jur 
Snbuftrie ber Wheinlanöe. 3ubem ftel>t bie 
MAN burd) ben ©e3ug namhafter 'JÜJengen oon 
ttohlen unb ttifen unb burd) zahlreiche Liefet* 
ungen mit bem nmtfchaftlid)en Leben bes 9?hetn« 
lanbts in engfter Fühlung. 

Die MAN entftcmb 1898 burch ftufion bcr 
'JUiafct)inenfabrif Augsburg (gegriinbct 1840) 
mit bcr 3J?afd)incnbaugc[ellfc!)aft Wümberg 
(gcgriinbet 1837), raddjer bi« Jrociganftalt 
©uftaosburg (gcgrünbet 1858) angcgliebert war. 

Die MAN fjat fid) aus fleinen Anfängen 
3U ihrer heutigen c^röfee entroicfelt. 12000 ©e» 
amte unb Arbeiter finb in ihren v llVerfen bc» 
Sättigt. 3h r Umfatj erreichte 1906/07 bie 
frauliche f>&f>e oon 50 SRillionen ©farf, il)T Sc» 
batf an ©ifen unb £tal)l über 100000 Sonnen, 
an £)öljem über 2\\ ©tülionen 'Utarf. 

3n ben©3erfftättcn ber MAN tnurben bis jetjt 
Dam pf =, ©as=, SBaf fer- unb Diefetmot o ren gebaut, 
mit einer ©efamtlciftung oon über 1 9)iillion PSi*. 
Die ©uchbrucf- ©iafchinen, lötateriatpriifungo* 
unb Malte * 9ttafct)incn , Abfauguttgsattlagen, 
(Eifemunö Strafzcnbahmoagen, £>ebe=unb Dräns- 
portoorrid)tungen bcr frirma finb roegen ihrer 
trefflichen Ausführung mcltbefannt Jahlrtid) 
finb bie £>od)baulonftrutticmen wie 5Bai>nl)ofö* 
hallen, ©krfftätten, ftörber unb .frochofetigc- 
rüfte, (Gasbehälter unb .sjellinggerüfte, welche ber 
MAN in Auftrag gegeben würben. s Jtid)t minber 
3<il)lr«id) finb bie ©rücfenbauten, welche bie MAN 
im 3n= unb Au&lanb, teilweife einfchlicklid) famt 
lieber baulicher Arbeiten ausgeführt hat. (Einige 
Lieferungen ber MAN für bas ^Hfjeintanb 
finb in nebenftcljenben Silbern ueranfchaulicht. 


Dlluftra ti onsbrud - 9JJafd)inc 
für fiemi 313 . ffiirarbet, Gffen*lRut)r. 


Brüdcnbauanftalt ffniftousburg 


MAN -Dampfturbine, 21001*0. 
GtäM. ttleEtrizitatsrocrf aöicsbaben. 


MAN-Tiefelmotoren »Anlage, 100 1’S. 
Eleftrizitätswert Ot>cr*CZngelt)fini. 


m Greife Oferlohn, ber fid) von jeher burd) 'Btctall* 
L ^ tDorenfabrifation ausgezeichnet bat, mich öie £>er* 
m jtellung oon Äeufilberroaren feit vielen fahren 

^ betrieben. 

Wadjbem im 3al)te 1838 bie erfte Sabril erricfjtet 
©orben war, welche ©efteefe aus ©eufilber, b. I). einer Öc. 
glerung üonfM<feI,Äupfer unb 3inf herf teilte, folgte zwanzig 

□ähre fpflter 
bie ©rünbuug 
bcr fra. Elar» 
fclbcfc Spring 
mepcr in ©cv 
mer bei Ufer 
löhn, bie am 
l.Dftob. b .3 
auf ein fünf» 
rig jährig. ©e* 
flehen surüd- 

bliden fann. | 

Aus fel)i ^ I 

fl ein eil An HiflT ~ . II 

föngen - ju 

-«* 

nur <VR 4 |— H 

heiter in u 

mieteten “ . ^ ■. „ . V |1 

.er -a" 

imi mm. v vH : 1 Vi 

[ich i'iiefc« — . * ,-t f “ L * t ^. ~^7 

tlltcrl.pi einem ^ ^ 1 

ber erften unb ^*** s --„ 
größten feiner " 

Art in 

niffen md>t •T — . 

auf faft allen 
9Kärlteu bcr 

IBclt grofjen Slbfaö ju oerfchaffen genmüt hat. Wicht nur 
m faft allen Cäubcm thiropas, ni<ht nur in gan,* Wtittd* 
unb Sübammla, fonbem and) in ben Sönbeni bes 
V r* „ an a äufeerften Cftens, in unfent afrifa- 
nifeben fowie ben übrigen Molonicn 
| ffl UK-rbcn SBcftccfe mit ber allgemein 
Vl/ ff\ atterfaimtcn unib beliebten ^abrifmarfe 

J 'L.'VJ ä. grofjeu Dlengeu gefunben. 

^>er gef teilt tuirb flßarc für jeben 3 “*^, «nacrfilbcrteaüare 
ju bitligem s BTeifc für ben einfad)ften§au&t)altpa|[enb, fd)wer 
verfllbcrte feinftc, bochmobentc nad) CEntwürfcn berühmter 
Atünftlcr ferner billige ©eftecfe für bas einfadje fReftaurant, 
bis 3 U ben ertra fcfjwcr nerjilbcrten ©otclbcftedcn. 


Gamtli<h f effabrlfatc fertigt bic ftirma oon ffmmb aus 
felbft an : Sie hat eigne (ftiefeerei, in welcher bie oerfdjiebeneu 
Vegierungen aus ben beften Wohmetallen; ^ufammen gefegt 
unb 3U fd)niereu blöden utfammengefcljtttoMen werben. 
Dicfe ©erben weiter verarbeitet in bern eignen neuen, aufs 
Dollfommenfte eingerichteten iBlectjivaljivcrf bünneten 
Alexen, aus beiten bann mit £ilfe ausgebehntcr UDala« 


©erlsanlagcn, ^reffen unb befonberett Gpe.üalmafdjinen 
bie Wcftede l)ergeftellt werben. äBeitere aüerfftätteu biertett 
bann gum Schleifen unb polieren bcr ^eftede; eine nad) ben 
mobemften G»runbf2ti* n angelegte galoantf d)e Änjtalt beforgt 
bao Werf übern ber verfilbert 31t liefomben ©cftedc. £d)lieg» 
tid) beenben bie 'öeftede beit {^abriCationslauf in weiten 
Wäumcn. wo fie einer fd>arfett Kontrolle unterzogen, per» 
pndt unb nadi allen ßätibem ber SBelt ver|d)idt werben. 

Eine weitere Spezialität bcr Jirma ift bie fierftdlung 
aller Wletallartilel in 9teufilber unb 93leffing. üerfilbcrt unb 
unocrfilbert, bic beim ^fetbegefdjirr, namentlich Mm Wett* 
ge|d)irr gebraucht werben unb zur Ansriiftnng bes Weiters 
bienen. Diefclben finben faft ausf<hlic6lid) ©erroenbung in 


Sub* unb ffllittelamerifa, wo von ber eingeborenen, haupt- 
fächlid) oon Spaniern unb ©ortuaiefen abjtammcnbm ©e» 
oSlfcrung fehr groftet ©Jert aufbie Ausfchmüdungoon Weiter 
unb 'Bferb gelegt wirb. Die bvrthin 311 biefent 3 wecr aus» 
geführten Artifcl beftehen aus: ^ferörgebiffen, ftappaflumen, 
Steigbügeln, E>efd)irmtigen, fugen. Oafforingen, fRiemen- 
fchiebem, Schnallen, Schlaufen, Wöhren jur ©er^ientng ber 

Steigbügelric- 
men, Sattel» 
bcfd)lägen, 
©ruftriemen« 
bcjdjlägcn, 
©ruftriemen- 
rctt.,Sd)wang‘ 
riemenfetten, 
Sporen, 
Sporentettcn, 
ffiüTtelfdjnöl» 
len, ©citfdjen» 
befd)lägen, 
Doldjmeffer« 

1 unb au bereit 

©ofdilägen u 

unb einer tut 
zahl nmt 9 JJa- 

‘ 1 ■ 

* ‘ p I# r , feinftc uielia t 

f unbauTfimjt- 

r r i< r m / rl m 

^ m 

, ©om je ha 

I a l hui bie , vir um 

«H k Elartdb A 

Springmct)cr 

beitCbrunbja^ 

gehabt, nur gute unb hefte ©Jare au liefern unb felbft bie billig, 
fte nur in tabellofer Arbeit hcrjuftdlen. Sieljat von jeher bie 
©eadjtung biefes Oirunbfaües ftrenge überwacht unb ftdjt in 
bief er ©e,veh»*'0 unübertroffen ba. Ta fte babei aud) oon jeljer 
barauf gehalten hat, ju madigen niefjt zu teuren ©reijen zu 
liefern, fo ift es ihr (djoiuwr langer 3<it gelungen, ihrer A3arc 
unb Wlarfe überall in ber SBdtbicgebührenbeAncrtenming zu 
erringen unb zwar in bem 'SMafge, bah fic in ben fünfzig fahren 
ihres ©eftehensnud) nie um Aufträgeoerlegengewefen ift unb 
mit Stolz oott fid) fagen fann, aus ülangel an Arbeit noch nie 
einen Arbeiter cntlajfen zu haben. Sie hat fid) ®ielmel)r von 
3«hrzu 3al)rausbel)ncn fännen unb befebäftigt heute etwa 
400 Arbeiter bei einer ©ctrieb&fraft oon 500 ^ferbefrüften. 






Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






i»cmi Seit# 7S.) 

Öigen unb Kordeln in allerlei 
Stoffen unb endlich bie £>cr- 
ftcllung von Gtofffnöpfm von 
Bedeutung. 

Ban dem Umfang der bär- 
tigen Scibcninbuftric gibt bie 
Datfachc ein Bild, baß im Be* 
.litt der (Elberfeld -Barmer Sei- 
bcntTocfnungscniftalt (rechts- 
rbeinifcb) im ^ahrc 1906 f«>u. 
bittoniert wurden 659512 kg, 
wovon italiemfchc 492887 kg, 

d)inrfifd)e 63874 kg, Bengal 
20290 kg, japanifd)c 82361 kg. 

SBif bebetitenb aber bie Slus* 
fuljr biefcs Bcsirtes überhaupt 
ift, mag ber Umftanb beweifen, 
bah hw 3 °h w 1906 allein nad) 
ben Bereinigten Staaten von 
2 linerifa ans bau JRonfulats- 
bcjtrf Bannen BBarcn im 
2Bcrtc oon 5395830 $ ci« 
portiert wurden. 

Die lejctilmbuftne des 
'.Wuppertals fegt fid) fort ei* 
nerfeits nad) Bonsdorf unb 
ßangenberg , anberfeits nad) 
ben an ber (EifenbabnIiMte nad) 
Köln liegenden Drten £>aan, 
Chligs, ßcichlingcn, Oplaben, 
3d)lebufd) bis uad) 3JIÜI* 
heint a. b. 9tt)ur, bas tuird) feine 
Seiden« unb Gamtfabrifation 



*«» B<felff*fe«b«werf btt t>ntriife<«b*r 9 , befftn (tifiatn tan tiefet mit oberer unb unterer SJagcTbaliiing unter* ttbbitbung jrigt, ift ba* 

bcbeutrnbhf »aurorrt tm Jtanal oon rortmunb nad) brn ffm-ifeafen; t» würbe ouoflrfflljrt btird) bie fftrma fcanlel u. L'uca in 
üiirtflborf unb tft baut bfltimtn». <il« 5 tfewitnmbf bewert Sdjiffe bw ju eineT CnbefÄfetöfeit oon 1000 t in oerlital« Stiftung in 
einem mit ®ai[tr grfünirt Xroge bei 19 m (jufelrffee auf unb ab an befJtbem. 


befannt ift unb iuol)I I>au^t * 
fachlich bogt bctflftrngcn l)<tt, 
bog im Konjulatsbc.prf Köln 
im 3°^ 1996 nad l & cn ® <r * 
einigte« Staaten von Bmerifa 
für 105672 $ Seibe, Samt uni) 
©lüfd) ausgeführt loorbcn finb. 

Die ßcincnwcbcrei im 
Bielefelder SBejir! geht bis auf 
bas 16. 3«brl)imöert surüd 
unb verbanft ihre ftörberung 
ber planmäHigcn ftürforge 
ber branbenb u rgi f<h*P rcufeif djeu 
£>errfd)er, unter anderen bes 
©rofccn Kurfürften, Jfricbrichs 
desCftrofocn unb frrie brich 2Btl- 
heims II. Bbcr auch |ic b<ri 
fdjrocre 3eitett burd)gemad)t, 
el)e fie fid) su iljrer heutigen 
Bedeutung burchtämpfte. 9tact)* 
bem matt viclleid)t ju lange bei 
ber fxmbfpinnerci geblieben, 
baute man jum Deil mit Staats* 
unterftütjung in ben vierziger 
3al)ren bes vorigen 3al)rt)un» 
berts bie erften Blafcbincn- 
fpinncreieu, unb beute wirb bas 
jyabrifat bes Biclef etber ®ejirls 
in bet ganten SBclt genannt. 
3n ben benachbarten Streifen 
toirb bie GegcltuchbcrfteUung 
betrieben unb in Icrfleuburg bas 
fog. Cöocndlomcn angefertigt. 

OrorUefeuna €eite 84.) 


5Rfeetniftfees ®d)tDemmfMn»Spl>ifat (5. m. b. 9teuroieb. 


^lTW^Lcr von ber xbeinifchen diefi&erijfto&t Äoblenj 
jl I 1 mit ber Sah« ober auf bem Dampfer tljeln- 
^ abwärts fährt, wirb balb bas Borbanbenfein 
% ' einer Snbuftrie wahrnehmen, bie einaigarttg 
auf ber (Erbe ift: bie Sthtoemmftein«3nöuftrie. 3n 
einer (Entfernung von etwa 18 km 311 beiben Setten bes 
9 tl)etnes unb teiltveife bis 10 bis 15 km [anbeintD&rts, lagern 
in rogclmäfeiflen Stapeln unb in föerüften ungeheuere 
2Kengen tveiher Steine, bie fid) feit 5 3ahrsehntett eines 
fftufes als vortrefflichen Baumaterials erfreuen. 

Die rhetnifdjen Sd)ioemmfteine rverben in ber warmen 
3 ahres 3 eit aus Simsfanb (Bimslies) ttnb 31 t Biilct) auf- 
gelöftem, ftarf magnefiahaltigcm ftalt gefertigt. 

Der Btmsfanb ift ein glafiges, l)<iupt fdd)Cid) aus un- 
löslicher ftiefelfänrc befteljenbes poröfcs ^3robuüt, bas als 
Gd)öum glüt)en 6 flüfftget Blaffen von einem Bullane an 
ber Stelle bes heutigen ßaadjer Sees (fielje beffen Be»< 
fd)rcibung Seite 28) vor langen 3*iten emporgefdjlcubert 
mürbe unb bie Umgegenb bebedte. 'Jiaturgcmäh fielen bic 
gröfjeren unb fdjtvereren Bimsf firner in ber 'Jlähe, alfo 
auf bem tinfen fRhei^wfet nieber F roäf>renb bie leichteren 
Xeile oon ben bei oullanifchen Wusbrüchert auftretenben 
Orfanen roeiter entfernt bts 311 t rechten fRheinfeite ge- 
tragen würben. Go erftart es fid), bah bie linlsrheinifd)cn 
Schwemm fteine ein gröberes (Befuge als bie red)tsrheinifd)en 
befi^en, was auf bie ffmto bes Steines aber feinen (Einfluß h at - 
Die Schwenimfteine werben hergeftcllt, inbent man bas 
ffiemifd) von Bimsfanb imb italf in eifemc ft-orrnen 
fd)lägt, bie lofe 3 ufammcnbaltcnb«n Steine auf Brettch«n 
in (Bcrüften antrodnen, abbinben Id^t unb fie nad) einiger 
3eit auf logenannte „Qlrfen* $um meiteren (Erhärten 
ftapelt. £0 oerbleiben bie Steine im fftden wenigftens 
3 SJJonatc, fonft bis fie ^um Berfanbe rommen. 

Die rhdnifchen Sdjwemmftcine werben in fvlgenben 
Bbmcffungen geliefert: 25x12x9'^ ™ (9lotmaIftein), 
25x12x7'), cm 

25x12x6'/) cm al* t)intermaue* 
rungsftein bei ©erblenbjiegeln, ferner in (Bröfeen »on 
25x12x14 cm, 25x12x16 cm, 25x14x16 cm unb 


30x12x14 cm. 

Die Schipcmmftcine enthalten je nach ih«n Slbmcffurtgen 
unb je nad) bem Xurchmcffcr bes oerwenbeten Bims* 
materials 2* bis 10000 Bimslömrr, welche fo aneinanbex 
gelagert finb, bof) puijdjcn ben rin3elnen Biinsftiidd)cn 
ein fiuftraum entfteht. Diefe ^3 orofttät bes Steines 
unb bie 3el(cnftruttur einzelnen Bimsforns 
finb ber Inbegriff einer fReibe wichtiger Cigenfd)aften, 
bie im Bauwcfen eine hohe Bcbeutung t)at>cn. 

3 unäd)ft fommt bas geringe Baumgewicht von 
650 kg für ben ftubifmeter Sd)tvemmft eine unb 
850 kg für ben Stubifmeter ÜRauexwcrf in Betracht, 
befonbers gegenüber 3i<‘flctftclTien (1600 kg cbm) uitb ftair- 
fanbfteinc (1600 kg/cbm), 

Diefes niebrige (Eigengewicht bes Sdjwemmftcins ift 
wid)tig bei weiten 2Id)&transportcn. 3. B. in entlegene 
(Be gen ben, im (Bebirge uft»., weil man mit ber glcidjcn 
.straft jwciunbcinhalbmat fo viellHaunimah Gdjwemmfteine 
als ^iegclftcinc beffirbem Tatm. 

QUegen ber t'eidjtigfeit ift bie Berwenbting fobann jut 
(E ntlaftung bes Binuerwerts au&crorbentlid) cmpfehlens* 
tuert, namentlich 

a) bei unfid)ercm Baugrunbe, fo bei SJioor-, Ganb- 
ober aufgc|d)üttetent Bobcn; 

b) in (Begettben, wo Bergbau betrieben wirb ober 
Bobenbcwegungen vorrommen ((Erbbcben-Öfeebieten); 


c) für bie oberen <Bcfd>offc hoher (Bcbäube , 3 . B. bei 
teuerem ober befdjränftem Baugrunbc; 

d) 3 ur ^>äherfüf)rung oorhanbener ffiebäube unb 3 U 
Umbauten , 

e) bei Dcden- unb t&croölbclonftruftionen, befonbers 
Kuppelbauten unb weitgefpannten (Bewfilbcn, vor- 
nehmlich in Kirchen; 

f) bei (Bobäubeu in Buloerfabrifen, Bwlocrlagern nftv. 

Die Drudfeftigteit von 30 kg/ejem hat fid) in ber 

Braiis aud) für belaftete Blau erteile, 3 . B. Vlufcen» 
mauern, felbft bei 3- bis 4-gefchoffigcn (Beböuben feit 3a^’ 
gehnten als burchaus genügenb erwiefen. 

Die Borofität ber Schroemmfteine ermöglicht «in 
gutes fdnbaften bes Biörtels unb vrrmittelft ber Cuft* 
lanält jut 2 luhcnfcitc ein fchncllcres Berbunften bes 
90a|fcrs, folglid) bas r n f d) c (Erhörten bes SJlörtels. 
Die Blauem bilben fdjon nad) für, 3 er 3<it eine innig 
Bufammenbängcnbc Blaffe. Schwcmmfteingfbflubc finb 
fcfjnellfr benuhbar, als folcfjc aus anberem Stciumaterial, 
ein Blomcnt, bas vom wirtfeha ft liehen wie oom gefunb- 
heitlichen Stanbpunfte wol)t 3 U beachten ift. Schwemm- 
fteinntauem geftotten einen beftän&igen fiuftmc^fel; fie 
finb infolgebeffen unbebingt troden unb geftalten 
SDohnräume gefunb. 

Bus Gchönheitsrudfidjten rverben Gdjwemniftcinbauten 
gleich 3 * f öBrohbauten in bet JRegel verpuff <in< un * 
bebingte Slotwcnbigfeit liegt aber nidjt vor, benn im 
JRhdnlanb, in fj^nca-Baffau, 9Beftfalcn, im (Brohh« 3 og* 
tum Reffen ufw. befinden {ich uttjählige (Bcbäube teils 
ganj unverpultt, teils mit unverpuhten Geitcnfrvnten, 
rocldje fi<h feit gah^t)«*™ unoerfehrt erhalten l)ab<M. 

Der But} haftet an ®d)wemmfteinmaucm leidjt unb 
bauerhaft, fo baB für bie ard)itettonifd)c 2 lusbilbung her 
öraffabe wie ber 3nnenräumc ber weitefte Spielraum vor- 
bemben ift. Dicfcr Umftanb uerbient befottbere Beachtung 
heim BJohnungsbau, jumal wenn ftatt eintönig unb falt 
roirfenber Bauten, wie mitunter bei 9lrbeiterl)äufcm, mit 
geringen 9Jlitteln 2 lbwed)flung eraielt werben folL 

Stad) ben vorliegenden iahr^chntelangcn prattifchen 
(Erfahrungen wirft Sdjlagregen feineswegs nachteilig auf 
bie Stanbfeftigfctt ber Schwemm ft ein gebäube. DasflBaffer 
bringt nur in geringer Diefe in ben Stein ein, fo bah ein 
Durd)fd)lagen felbft bei 10 cm ftarfen Söänbcn nicht vor* 
fomtnen fann. Bnbere föittcrungseinflüffe wirten auf 
Gd)wemmfteine wie bei [onftigem GteinmateriaL 

(Eine h«oorragenbe (Eigenfchaft bes Sdjrocmmftctns ift 
bie bes äufter ft geringen fieitungsoermögens. 9lad> 
vorgenotmnenen Berfud>en beträgt ber 2Bämtedurd)gangs- 
foeffijient von Bims 0,066, Kiefelgubrfontpcfition 0,136, 
Ko offtein 0,165, ^iegelmauertverf 0,690, Brud)f teinmauer- 
Tpcrf 1 , 200 . 

Daraus geht hrroor, bafe bie Scbrocmmltcinuenvcnbiing 
in allen Zöllen angebracht ift, wo cs fid) um ^ibfchtufc 
von Kälte unb Wärme handelt, l>anptfäd)lich bei (Eis- 
feilem, Kühlanlagen, Sd)lad)thäufeni, Blolfereien, Blalj- 
fabrifen, Dampf feffeleinmauerungen. 

JBohnräume in Sd)t»emmftembautcn find im Som- 
mer ang«nch m tu hl» während im SBintcr bic fünftlidje 
BJärme länger darin oerbleibt; baburd) wirb alfo eine 
(Eifpamis an Brennftoffen erhielt. 

infolge ber hohen 3folicrfäl)igfcit unb bes Kmftnnbes, 
baft bas diohmatcrial bes Gd)wrmmftcins, Bimsfanb, bei 
feiner vulfani(d)cn (fntftcl)ung ausgeglüht würbe, unb 
mithin unverbrennbar ift, »erhält fid) ber Sd)wcmmftein 
gegen fcitjectnwitrung, felbft bei Demperaturen wie 1100 °, 


oölttg indifferent. Gdjwemmftcinmauem h at> c« ^ 
3 ahlreid)en Branbfällen aud) der SBaffer ein wirf ung 
gegenüber als unbedingt tvibcrftanbsfähig bewährt 
unb tatfftdjlid) bas treuer auf feinen £)«b befd)ränft. Die 
?lnwenbung oon Gchtvcmmfteinen ift deswegen gerabc 
für Brandmauern gan 3 befonbers 3 ivedmäf)ig. Sie 
empfiehlt fid) im übrigen bei allen (Bcbäuben, bie fo 
feuerficher als möglich hergeftellt werben füllen, wie Ber* 
waltungsgebäube, Bibliothefen, Biufeen, Dheatcr, Schulen, 
Kafenien, Rotels, SBarenhäufer, fabrifen, ßagerhäufer ufw. 

Die rheinifetjen Gchwcmmf feine bienen mit Borteil 3 um 
f aliben unb ra(d)ett 9B ieberau f bau feuerbefd) äbig ter (Bcbäube. 

SBieallCDulfanifchen Brobufte, fo befiljen auch Schwemm* 
fteine eine getoiffe (Elafti 3 ität, weshalb bas aftauezwert 
bis 3 U einem beftimmten <&rabc nachäugeben vermag, oh nt 
JRiffe 3 U 3 eitigen. ©ei Umbauten würben fogar belaftete 
Sd)wemmfteinmauent oeränbert, ohne vorher unterfangen 
3 U werben. Sdjwemmfteinmauerwerf bleibt auch bei 
Schuh- uub ffallwirfung im 3 * 4 amnien hang, ba nur bie 
getroffene Stelle verlebt ober |d)ltmmftenfall& burd)|chlagen 
wirb, während bie (Brenjbegirfe nicht im geringften not- 
leiben. Bus öiefem ©runbe ift bie Schwemm fteinverwen* 
bung für militärifche 3 tD«de, wie Schiefeftänbe, &eftungs- 
bauten u. bgl. ratfam. 

Gchliehlid) finb nod) folgende Bor^üge 3 U erwähnen: 

Schwcmmfteine laffen fid) mit der Kelle bearbeiten, 
bas Sermauem Tann von jedem Brbeücr ohne weiteres 
erfolgen, 0 d)wemnifteinmaucm finb fchaximmficher, fie 
fd)wit)cn nid)t unb laffen fich benageln. 

Bon wirtfdjaftlidjer Bedeutung ift bcreimmbeittl)albfdd)e 
Bauminhalt bes Bormalfchwemmfteins gegenüber bem 
3iegelftein. 1 c bm Bvllmaucrmerf erfordert 270 Schwemm* 
fteine, 200 1 ÜJiörtcl gegen 400 3iegelfteine, 280 1 Blörtel. 

fflaturgcmäfe bedingt bic 9lnsführung des Schwemm* 
fteinmauerworfs weniger 3 eit als 3 iege[jteinmauerwerf. 

Schwemmfteine finb bisher 3 U allen cxbenflichen ^och* 
bauarbeiten benutjt worben, unb 3 war ju ?lu&en» unb 
Clnnenmaucm, mafjiv unb ftachwcrf, G^eibewänben, 
Decfcn- unb ©ewölhclonftrultionen aller Brt in B3ohn* 
haus- unb ©illenbauten, gewerblichen unb lanbwirtfd)öft- 
liehen ©ebäuliehteiten jeder ?lrt, SBaren- unb <&e[d)äft&* 
häufern, ©anlanftalten, Biexbrauereien, ftleifchereien, Blol* 
tcreien, Rotels, KuThöufern, £>ril* unb Bflcgeanftaltcn, 
Ktrd)cn, Klfiftem unb tlöftcrlid)en Bnftalten , Gdjulen, 
Dheatem, Bluffen, Bibliothefen, .3 u ft»J*r (Eifenbahn- und 
Boftbautcn, ajltlitärbaiiten, ftaatlidjen unb fommunalen 
Bertvaltungsgebäuben ufw. 

Den trcffenbftcn Beweis für bic gefteigerte 2lncrrennung 
bes Schwein mfte ins erbringen folgende B r obuFtions 3 ahlen : 
1880: 30000000 Steine, 

1890: 80(8)0000 
1900: 220000000 
190G: 280000000 
1907 : 320000000 

DcrBcrfanb gefdjieht in ber £><mptjad)e durch bie Bahn, 
im übrigen auf bem 9Un|fcnocgc birelt ober burd) Kber* 
labung an geeigneten Blähen nach allen SSäfen ber (Erbe. 

Raupte rforbenüs hei Berwenbung des Gdjwcmmfteins 
ift gutes, abgelagertes Blaterial, h^xgeftellt aus ben beften 
Bohftoffen oon 3 iiverläfjigon Arbeitern. 3n biefer Be* 
jichung fann das 9tl)chiifchc Sd)wemmflein-Si)nbifat 
Ch. m.b. f>. 314 Beuroieb allen 9tnfoxbemngen cntfprechrn, 
denn esoerfügtüber eine 3ah reacr J cl '9 un 9 ,,<> n SOOBlillipnen 
Steinen unb h«t ftets genügende »Barräte, um felbft bie 
größten ®ufträge prompt ausführert 311 fönnen. 


Digitized by Google 


80 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






3. 31. Rendels, 3 tt) i[[ingsiocct, Solingen 


folgenbeit 3 ah« eine Ricbcrlaffung in ©erlin 
grüubcte. ©ei bcn bamaligen fd)wicrigen ©er* 
rchrsoerhältniffen war ein Saget in bet fmupt* 
ftabt ©reußcns für bte Verbreitung bcr3o>illings* 
fabrilatc oon ber allergrößten ©ebeutung. 

3 m Fahre 1839 beTcfjlofe fein Sotjn unb Rad)* 
folget mit ber alten §ausinbuftrie 311 brechen 
unb einen ^abrifbetrieb einjurtd)tcn r unb um 
bie ©litte bes oorigen Fahrhunbcrts fdjon fjiclt 
bie erfte Dampfmafd>ine ihren (Einzug in feine 
ftübrir. 3n ben fiebjiger Fahren baute er* um 
oöllig unabhängig ju fein unb um bie Qualität 
feinet SBaren ganz in feiner £janb zu haben, 
eine eigene ©ufjftahlfabrif. ftur 3 barauf führte 
er bas Sdjmiebcn in ©efenfen ein. hiermit 
hatte er bie ffirunblagc gefchaffen, auf bet auch 
heute noch bie grofje ßeiftungsfätjigfcit ber 
Solinger 3nbuftrie beruht. 

$cutc bcfd)äftigt bie 8 firma in Ujxcr Fabrit 
gegen 800 unb in ber ftausinbuftrie gegen 
2000 Arbeiter. 3h« ©u&ftahtfabril forgt nid)t 
nur für bcn eigenen ©ebarf bet frabrif* fonbetn 
liefert aud) bie beften Sücrl^eug- unb Spezial- 
ftähle, bie fid} eines nicht weniger ausgezeichneten 
Rufes erfreuen, wie bie allbcfanntcn Gtahfwarcn. 

(Eigene, glflnjcnb ausgcftattetc Ricberlagcn 
unterhält bie 3 irma in ©erlin, Drcsben, ^tanf. 
furt a. TO., Hamburg, Äöln, VJien unb RcuvRorf. 
(Sine grofce 3ahl herooiTagcnbcr Auszeichnungen 
würben ihr zuteil, fo als füngfte in bcn Aus» 
Heilungen ©erlin bie prctifeifdje ffiolbene Staats» 
nrcbaille unb in ©aris unb in St. Couis ber 
ffiranb ©rir. 

Dafe bas 3 anllingswfrf aud) bei bcn Fad)* 
genoffen Anerfcnnung gefunben hat* beftätigt 
bie uebenftehenbe SBiebergabe bes Diploms, 
welches bie Solinger ©anbclstammer gelegentlich 
bes eingangs erwähnten Jubiläums ber Firma 
3. A. ©endete wibmete. 


1* Solinger 3eitung brachte am 14. 3 uni 
^1906 anläßlich bes 175iahrigcn ^ubu 
J J Iäums bes 3 ro illings jcichcn s ein en 91 rtifcl 
über bie Firma 3- H. ©endete, in bem 
fie fagte: „TOcntt ber Solinger mit 6 tol 3 bic* 
fenigen Firmen auf zählt, bic mit oorzüglichen 
Grjeugniffen ber heimatlichen 3nbu|trie bereu 
guten Ruf iu bic weiteften [fernen getragen unb 
bierburd) baran mitgeholfen haben, bafi in bet 
©eimat ©anbei unb SBanbel blühen unb fegen»* 
reiche Früchte tragen, bie bie Raljrung Daufctibcr 
oon Rlcnfcijen Jinb, bann wirb er in elfter Reihe 
auch bic 3rirma 3- 31- ©endete nennen. Unb 
wenn in biefen lagen bie [firma 3 * Rendels 
ihr 175 jähriges ©efteben feiert, bann nimmt 
ganz Solingen, ja man batf wohl fegen, ber ganze 
Solinger Fnöuftricbczirf, beglichen Anteil an 
biefem Fubiläum unb alte wünfdjen ganz fidjer 
ber alten Firma noch ein langes, frifches 
werbenbes £eben." 

Der Familienname ©endete gehört 3 U ben 
ältefteu bes Sergifchcn fianbes. Schon um 162G 
warein ©endete ,*Stabtfcheffc"unb toenige 3<*hte 
fpätcr Tommt ein ©ürgcmieifter bes Rarncns oor. 
Am 13. 3uui 1731 würbe bas 3®iUiofl reichen 
auf ben Rainen ©etcr ©endete in bie 3eid)enrollc 
ber 9Jicffcrfd)miebc eingetragen. 3 u jener 3 eit 
waten ber (Entwidlung bes ©efehäfts burch 
3 ünftlerifd>e ©orfdjriften enge ©renätn gezogen 
unb fo blieb auch bas ©endete’fdje dein, fo lange 
bie ©errfchaft bet 3 ünfte bauerte, unb es ent» 
widclte fid) erft, n ad) bem burch beten Auf* 
bebung ber gefd)äftlid)en Dätigfeit freie ©ahn 
gefchaffen war. 

Ate im 3ahre 1815 bie ©«rgifdjen fianbe 
bem preuftifd)en Staate einoerlcibt worben waren, 
3 figte ber berzeitige 3 «habe* ber Firna, baß er 
nicht nur ein tüchtiger Fab^ant, fonbem aud) 
ein wcitbllcfe nber A aufmann war, in bem er im 


j nbfTäl i'ü m ittrr 3ti JSfoll'mifm 1 

roiCittft tVrISfirmfl ~ >v 

Mw^Talf aflr a Sfr innrruwq ti« bic 
S5lf?fpfifKr Ofwasf» nn >cin nor 
U5 3tiRr«t tljr 3tPiIfin«?3flcHrn 
rtnnftrdflftt nifirtSv 
2P»i«h" r5®u cßfjjiKfU ü n f* ÄTtitliriitt 


öuiim vfr/ftuuHMitni iiitv imiuuuu 

y/J( Ihrer «tu'* ^IltarKelttr- 

((?>)) Mr S^irma Ihren börrft oejriüallvhf 
V,< SfireflinltenKril «fi^fMifhnetfirsSrMq.* 
irndtenrnben HlVflls 
O in fillrn iStülturlänbern aetffhatfm.s 
^ tinb in Iirrrorrflflriibrnrtnu*»j»r burni Kri 
9 nrtmiifn, unb 

J brr- b' föt« rhVn : &v&t i t ftrirrbif VJfrbf 
S 3 Ü nrrhrritfn. » ■> r. >«’,£ 

WMfii bie 3n»il linae ihrm alten 
'^SSeltrüf intme rbar IwaKrm . 

^aliKaen.bfn o.WinUtve. 

‘©ii’ ^nubeT^fiflnnner j 


CI) CXöbcrg , 5^it^fxuun & (£ic. 9lftien=©efellfchaft für 3Baffen unb Fflh rra ^teile, ©Olingen. 


as SDappen ber alten ©Baffenftabt Solingen 
zeigt unter einem ©Utcrhclm mit gefchloffcnem 
©ifiet zwei übereinanbergctecuzte Älingen über 
einem Qlnrer. ©& liegt bartn oon alters h** 

SBort oon Cfifen, es f)eigt Soibatcntreu“ unb oerfinnbilb* 
lid>t gleichzeitig bie für mandie Stäbte bes Sergifdjen 
Canbes merfwürbig« eigenbeit* bie Fobrifation einzelner 
9lrtilel auf beftimmte Crtfchaften 3 U b<» 
grenzen. Denn was im 3 ö h r h lin & <rtc 
alten SBappen geführt wirb, hat fid) bis 
auf bie ©egenwart frifcf) erhalten: bic alt* 
beriihmte Solinget 2Daffen*3nbuftrie. 

Die Solinger SBaffen unb Solinger 
SJleff «waren erfreuen fi<h heute eines 
minöeftens ebenfo guten Wufes in allen 
ßänbern ber 2Mt, wie rrfthet bie Dole* 
baner unb heute bic 3l>efficlbcr. Raum 
bürfte es einen SBinfel in (Sutopa ober 
in überfeeifd>cn ßanbem geben, wo nidjt 
Solinger SBaffen unb Solinger flite 
unb ©eile 3 U finben finb. ©eibc 
FabritationsfpezialUätcn, fozufagen bic 
Kriegs- unb Frtebensarbcit, werben in 
gro&emIDlahftabe oon ber Slltiengefell* 
fdjaft für 9Baffen unb Fahrtaö* 
teile* ©3ei)etsberg, Ai rf d) baurn 
& (Sie, in Solingen h'rgeftellt. flein 
geringer ©ruchteil ber 3 U nationaler 
©ebcutung angewachfenen Solinger 
'lBaffcn»3nbuftrie wirb in biefem ffirofe- 
betriebe erzeugt. 3m allgemeinen ift bic 
©ebeuhmg ber (Eiien»3nbuftrie bes ©er- 
■gifchen Öanbes noch uidjt genüg enb 3 ur 
©eltuug gefommen. 3f)r Umfang wirb 
erllärlid) fein, wenn man fid) oergegen« 
wdrtigt, bafe bcifpiclsroeifc bas 3 ah r 1905 
eine ^robuttion an Stahl* unb Sifen* 
toaren im ©etrage oon 132 TOillionen IDlt. 
aufwies, wobei es fid) um ©taten banbeite, bie jum gröfeten 
£eile für ben ©rport nad) bem ©uslanbc beitimmt waren. 

tflu^erft umfangreiche ßieferungen auf 3 nfantcrie- 
Scitcngewehre, auf Aaoallerie* unb Urtillcric-TOannfchafts- 
fäbel fowie auf alle Urten Offi 3 ierfdbel waren oon allen 
beutfdjen unb oiclen auslflnbifchen Regierungen ber Firma 
SBepersberg, ftirfd)baum & die. ©.>©. übertragen. 
Der reichhaltige unb äufjerft prunfoolle ©taffenfatalog 
lä^t an unferen Uugcrt bie oerfd)iebenartigftcn Seiten* 
gewehte, Degen unb Säbel mit feinjifeliertcn ©efflfzfn. 


funftooil oerzierten Aörben unb Wonturcn, Dorübcrziehen. 
9Bir finben in ber $dlftc natürlicher ©röfec abgebilbet 
©lanzftüde ber ©taffcntcchnit mit finnrcichcn 3nf<hriftcn, 
bem Fügten Sismarcf, bem bcutfd)en Aaifcr, bem Aönige 
oon Sachfen, bem ©räUbenten ber SRepublif Urgen* 
tinia u. a. m. gewibmete (Uprcnbegen mit wunberbar aus* 
geführten 3ifelierar beiten. (Es folgen fobann bie oer* 


fd)iebcnften Urten bes Iriegcrifthen Scmbrneilszeugee, 
preubifdje Offiztcrbcgcn mit Wölexdjamicr unb mit Doppel* 
d)arnicr, ©oftbegen unb prcufeifdje ©eamtenbegen mit 
feinjifelicrter IRantur; erwähnenswert ftnb fyicrbtfi bic 
äufcerft funftooil gearbeiteten Cbalabegen für Staatsbeamte. 
(£s folgen itaoallerie* unb 2 lrtiUerie»Cffizierfäbei mit 
glattem ffiefäft, mit unb ohne Ring auf ber Aappe, feinere 
Äaoallcric* unb 2 lrtilleTie*Offizier-ßöwcnfopf* unb ©arber« 
fopfjäbel, fd)were preufzifche Aürafficr-TOannfchafispailafche 
unb elegantere AüraffteT*3ntcriinsbegen, Ulanen* unb 


Dragoner*0ffi3icrfäbel fowie jicrlichc, leidjtc unb fchwerc 
TOarinebolchc u. a. m. Des weiteren würben fßaffen* 
fammlcr lebhafte Freube haben an bcn ebenfo 5ioedinä6i0< tt 
unb banblid>eii, wie aud) tünftlcrif«f)cn ^Formen oon Förfter* 
Öirfchfängern . FcM«npet)r* Dolchen , Feuerwehr» Seiten* 
gcroehreit ufw. 3ntcreffant finb auch bte ftrengen ßinien 
bei FreimaurcpDolche unb »Degen. Sin allen Chrzeugniffcn 
tritt bie ©efd}madsrichtung, bic 3®ed* 
mähigfeit unb Me, bcn oerfd)iebcnft<»t 
Serufen angepafete d)ararteriftifd)c Form 
Zutage. 9Ber 3ntcreffc hat für Sßaffen* 
funbe, für 3*feK«Tarbcit n nb alte 3n* 
fehriften auf ben SUingen, wirb aus biefer 
reichhaltigen Sammlung oon Seiten* 
gemehren aller 2lrt Rußen airi)cn fönnen. 

Das acitweifc Fehlen ber Regierungs- 
aufträge auf TOaffcn, oor allen Dingen 
ber Scitengewehraufträge, bei welchen 
mafdjmelle (Einrichtungen in Frage foiu* 
men, hat bie Fimia ©Bniersberg, Äirfd)* 
bäum & ©ic. ocranla&t, ihre Fabrifscin* 
rid)tungcn auch zur $erftclluog oon 
Fahtrabteilen zur Verfügung zu halten, 
©s ift ber ftufoerft riihtigen Finna im 
ßaufe ber 3eit gelungen, aud) für biefen 
3wcig ihrer Chrzeugniffe einen wohl* 
begrünbeten guten Ruf z w erwerben. 
3n allen ©Seltgegenbcn ift aud) ihre fehl 
wichtige Fabrifationsfpezialitat in ‘Äxten, 
©eilen, ©iefen unb Tonern wohlbelannt. 
Die TOarten ber Fi*™a 9Bcgcrsberg, 
Aiefd)baum & (Eie. genießen überall bcn 
Ruf eines burchaus erftflaffigcn Fabri* 
fates. ©iclfeitig wie TOcnfchen unb 
©ölfer finb aud) bie 3uftrumcnte, mit 
benen fie ben ©oben unb bie RJälbcr be» 
arbeiten. Die Aataloge ber Finna zeigen 
eine groöc Rnzaljl öcr ocrfchiebeuartigften 
TOo belle oon Arten, ©eilen, ©iden, Diffeln unb §öpcn, 
Jauern mit Cebcrfchctbcn, beren fcltfame Formen uns an 
bie (Eigentum lichteiten ber Völler, bie fie zu frieblid)cn 
unb zu räubctifd)cn 3®cden in ©e brauch haben, erinnern. 
Sd>liefelid) fei noch auf eine Fabritationsncuheit hingewiefen, 
bie in ihrer Ginfachhrit bod) beftimmt ift, auf bem 9Bflt* 
marftc eine bebeutungsoolle Rolle au fpiden. (Es Ijanbclt 
fid) unc ^aarfd)crmafd)inen, bie fid) oon anberen Fabrifaten 
babutd) öorteilhaft unterfd)eiben, baft fie leicht auseinanber 
genommen unb wieber zufammengefeßt werben fönnen. 




rAr> B1 Original from 

Digitized by -glC THE OHIO STATE UNIVERSITY 








flnt llftc bcs Jilcbmbcln* jittjen Udo bei Xui»burfl*3tut)roTt in leudHrnbcr ftette bodorcfltnbe Offen ans türmt cutlnna. Sit jeifitn, tag mit uns in 2<utfd)lanbs tciibfttt flroolnj bcftn&cn, tm »ebictc 

ber meltbeeeutenben Aorten« unb Glfrnintaiftrit. 


$amme(rat^ (fcS^roenjer, Xtöffeftorf 0 . ffiröfjte unb ältefte Gpejialfabrif in XMöpfjragmapumpeii. 


* inufo bas ©nmbpriuzip eines jtbtn für Arbeit s* 
I w^gerätfdjaften unb 'Dlafchinentn Betracht lotnmenben 
v Fabritonten fein, Fabrifate auf bei» Warft zu 
bringen, bie wenig Straft crforbcrn.groRe Stiftungen 
ergeben unb eventuell fiir oerfchi ebene Betriebsarten ein- 
gerichtet finb. Riefen ©runbfah Rai bie ftmna sVimmcl* 
ratl) 4 SdHuen^er, Bumpenfabrif, Tüffelborf O, gonj 
befonbers bei ihren Tiapbragma-Bumpen bic von ihr t>or 
etwa zwölf 3<>brcn eiiißeffitjrt rouTben, in »ollem SRaRc 
dir Geltung gebracht imb baruit eminente (Erfolge gehabt, 
irtbem fie irt vorgenannter 3citperiobe einen llmfd)lag uou 
über 16000 Tiaphragma-Bumpen erhielte. liefe '{Jumpen 
werben heute für bic»erfd)iebenartig|ten Bcrwenbungö zwerfe 
unb biocrfrit Betriebsarten gebaut unb bieten gegenüber 
anberen früher üblichen Sionftmftioneu bebeuteube Borteile, 
bie in ber £>auptfdd)e bef toben: 1. in einet ganz bebeutenben 
Stiftung; 2. in auRerorbcntlid) leid)ter $anbl)abuug; 3. in 
großer XnucrhaftigCeit unb geringer Abnufcung; 4. in ber 
leichten 3ußäiißtid)teit ber Ventile; 5. in bem Umftanbe, bafc 
bie ^Jutnpc Wnffcr ofjue Störung ober irgenbwelche Sd)wie- 
riglciten förbert. welches Sanö, Schlamm, .Wes, ftiefelfteine, 
.ttanalfd)muR, Stöhle, BuRwollc,, fjolzftüde unb fonftige 
lln reinig feiten enthält; 6. in ber leidjten Xransportfähigfeit 
bcr'fhnnpc, Tic Tiapbragmcu jumpen ber Finna $iam- 
melratl) & Gd)tocttzcr finb in Betrieb in ben ©olb* 
wflfdjereien ber 'Dfanbjdjuiei, Cftfibiricns nnb Sübafrifas, 
bei ben 'Bahn bauten in GRina, Transvaal, Oftafrifa, Bieber* 
länbifd)»3nbien unb Bulgarien ie., bei ben Bahn- unb 
.(taualbautcn in Argentinien unb Braftlicn, in ben ftarmen 
Xeutfch-Gü&wcftrtfriras, in ben 3uderpldtttagctt3nbien&,auf 



ben Weisfelbem Chinas, 3ov<ms unb Tiams, in benÜJliffionaanftaltcn am 
Weihen Bil, Teutfcb»A!euguineas unb iit ben AlronbömäncnSRuRlanbs ic. 
Tiefe Bumpen haben tatfächlid) als einfache Wafferhebeappnrate eine 
internationale Bebcutung erlangt. Tic einfadK Jtonftruftion ber Xia* 
pl)ragma*Bunipe fdHicfot Reparaturen faft aus, unb jeber (Eingeborene 
faiiii bie Tiapl)vngma*^Junipc leidjt anscinanbcmclpnoi unb wicbcr 
Uifammenfetjcn, refpeftioe eventuell porfommeube Störungen fdmell be* 
feitigen. Als $>anbpumpen lonimcn in erfter (Reihe bie einfachwirfonöcn 
Bumpen <f. Abbilbuug) in Betracht, bie als Säugpumpen bas Waffcr bis 
ju einer fröRc oon 7 in ocrtifal anfaiigcn lönnen. Um basfelbc ep-entucll 
weiterleiten gu tonnen, muR an biefe ^Jumpctt eine Rinne aus £>oIz ober 
Bled) angel)ängt uverben, weil fald)e offenen Auslauf haben. Soll bas 
'IBajfer aber auf geringe JTiöljeu bis ju 5 m oertifal gebrüeft refp. burct) 
'Jiöbren ober Sdiläudje auf gröRere l?ntfcmungen wcitergelcitet werben, 
fo finb für biefe ftällc bie Saug- unb ^ebepumpen 
am '{Jlatje. ttinc Dorjüglid)tf .ftonibinatiou oon 
Öftnb» unb .«raftbe trieb ftellt bie boppeltroirfcnbe 
Bumpe bar, roeldK in Bcrbinbung mit einem 
(üöpel ober BMnbmotor f<t)r häufig Bcrwen- 
bung finbrt. And) fönnc« bie boppettuiirfenben 
fowie einfad)wtrfe nben BuniP«” mit fturbel* 
welle fel)r norteilhaft für ieben SBotorcnbetxieb 
ilerwenbung finben, alfo bei Beiuifiung non 
Benzinmotoren, Brtroleunuuotoren unb (EUrtrp* 
motoren als 9lntriebsh‘aft. Tie in ben Xia» 
phragma-Bumpen befindliche SBembrane, welche 
ben bei anberen Bumpen üblichen Äolbcn erfeht, 
wirb aus allerbcftcin BaroOMmmi l)crgefteUt, |o 
baf} fold)c and) in Tropentänbcm jebc ©aranti« 
für ^altbarfeit bietet. 


Über bie 9 tüt)Iid)feit ber Sßetterföuien. 


^■TlTmenn ber Frühling lorft, regt fid) bei allen 
M I i ßcuten. bie BJanberlujt, fuinbcrttaufenbc 
_ß P ^ fehnen fich hcrous aus ben beengeuben 
' Stäbtrn , E)inau9 in Sonnenfd)ein unb 
5Balbcsbuft. Bon ber beginnenben fefjonen ^ahteszeit 
erwartet man (!rfri|d)ung, (Erholung unb ©enefung. Aber 
fall fid) unfer Sehnen erfüllen, fo erwarten wir uor allem 
gutes 'iU- etter. Unb ba bas BJcttcr auf bas 2Bof)l» 
befinden aller 'X»enfd>en großen CEinfluR l>at r fo ift cs oer- 
ftänblid), baR lief) oon jeher Heute mit bem Borausfagon 
bcs HBcttcrs befd)öftigcn ; fie ftanben in hof)fm Anfcljen, 
troRbcin ihre Atuuft jeljr tdigerifd) war. f>eutc braucht 
man fie nicht mcl)r, h«»te ftellt bie BJiffenfdjaft oiel 
bejfere Wittel zu ©ebete, mit beten jeber bie Hauticit 
bes JBetlers oorljer erfennen fann. 

Xas BJctteroorher|agcit für feinen Ort ift ja für ben 
Sommcrfvi|d)ler lehr mid)tig. rann fid) SBctter» 

Propheten im ^>aufe IjaUen: Barometer, ilosmos*Ti)f Kilo- 
meter, s {Jölt)metcr (^eud)tigfeitsmef|cr) unb fflöettertele- 
graph ufw. Wan mufj allcrbings ihre Sprache oerftehen, 
wenn man mit ihrer frilfe bas SBettcr oorausbe|timmcn 
will. Aber ber Bergnüguugsrei|enbe, ber Sommerfrifcfjler 
tmb Uurgaft fann biefe Apparate nicht immer mit |id) 
führen. Xa haben nun oiele Sontmerfrt|d)en unb tturortc 
bie fetjr lobenswerte (Einrichtung getroffen — nnb bie es 
uod) nicht getan haben, füllten es fdjleunigft tun — , bah 
fie ihren Be|ud)eni in fogenannten ASettetfüiilen bas 
gan^e wiffenjdyaftlid)< 'JJüftzeug zur Betfügting (teilen, 
bas für bie Borausbeftimnumg bes Wetters nötig ift. 
Bcoor ber Sommerfrifd)ler feinen ÜJlorgciifpauergang 
heenbet ober ber .Murgaft 311m Baben ober jum Brunnen 
geht, bet r ad) tet er fid) erft bic Apparate ber A 3 cttcrfäulc, 
roelche ?lusfid)ten fie für bie ©eftalhmg bes Wetters geben, 
unb banad) richtet er fein Tagesprogramm ein. Unb wer 
fid) auf bic Wettcroorherfage nerftebt, wirb fid) unb bic 
' 3 einigen vor mancher (Enttüufdjuug bewahren. 


Wie foll nun eine Wctterfäule befd>affen fein? Wlan 
tarnt fie fetjr oeTfcfjicbcn einridjtcn, oollfomtnen unb weniger 
poHfommen, eben nod) oöllig ausreichenb, teuer unb billig. 
Aber man fie()t iteben guten auch Sehr minberwertige; 
mandje finb wal)l nod) mit brand)baten ©eräten aus« 
geftattet, aber biefe finb fehlerhaft aufgeftellt, fo baR fie 
unjuoerläffige Angaben liefern. (Eine gute fVorm ber 
Wctterfäulcn, tmiftergültig eingerichtet, liefert SBilh* fiam* 
brecht in ©öttingen; für bie Schweiz, Italien unb bic 
öftenreichifchen Alpcnldnber ber ©eneraloertrctcr (E. A. Ulb* 
riet) & Go. in 3ürid); aud) anbere Firmen (teilen wohl 
brauchbare Wcttcrfüulen her, aber mit ben (Einrichtungen 
ber Hambrcd)tfd)cn Wctterfäuleu finb wir buxch jahre- 
langen ©ebraud) oertraut geworben, unb barum mag es 
geftattet fein, gerabe fie unb bie Ceiftungen ihrer Apparate 
hier furz z« befdjrethcn — wir felhft haben uns in ©öttingen 
(„Gieorgia Augujta“>oor 3ahrcn ihre Ginrichtungen crllären 
loffen unb fie fpüter auf unjeren Sommcrwanbcrungcn in 
bett oerfd)iebeuftett.tvuroriett nnb fonftigenStäbteu getroffen. 

Tie Hambred) tfchen Wetterfäulen beftehen aus Säulen 
mit einem fleinru SdpiRbache aus Schntiebecifen; fie 
lönneu aber aud) in frorm eines flcincn Baoiüons her* 
ge|tcUt werben. 3c nad) ihrer Ausgeftaltung loftet eine 
Wetterfäule 300 bis 51)000 Biart. Wefcntlid>er als bas 
Aufjcre ift bas 3nuerc, bie 3nftrumentc, bie für bie Wetter* 
oorausbeltimmung allein in Betracht lammen, ©ciabe in 
folchen 3nftrumcnten befiRt bic ftirma 4öilh. Üainbrcd)t 
in hiöttihgen einen Weltruf. 3n crjter Hinic muR eine 
Wetterfäule einen Aormalbarometer haben, helfe it 
fteigenbe Cuedfilbcrfdiilc gutes Wetter, fallen aberfd)led)tes 
Wetter ober Bcgeti bebrütet. 3um Aormalbaromcter 
gehört notroenbigerweife bas Aormalthermomcter unb 
zu biefen beibeu ein '{Jolt)oietet (S>end)tigfeitsmef(cr) 
unb Wettertelegraph- Tiefe 3nftnimcnte finb bie eigent- 
lichen Wetterpropheten. Gs gibt aber nod> beffer ausge* 
ftattete Wcttcrfdulen, bir über cinWarimuru- uubWiuininm 


thermometer, aud) wohl über einen Th^'aao«, Baro* unb 
$>Ofltograpben , bie fclbfttätig bic Temperatur, Huftörud 
unb 3<u<htigrcit währenb eines längeren 3eitraumcs auf* 
fchrciben, perfügen, ferner mit einem JJosmosthcrmomctcr, 
an bem man morgens |d)on feben !ann, ob ber Tag wann 
ober falt wirb , oerfehea finb. Hambredjt hat feinem Bolt)* 
meter eine befonbers 3wccfmäRige ftonn gegeben, bas in 
feinen Hciftungen alle metcorotogifchen, !)i)ßicntfcf)^ n tcd )* 
nifdjen fragen 311 beantworten oermag. Xas Hambred)tfd)e 
Bolpmetcr ift ein f>aarl)t)grometer. Bio n bes Frauenhaar, 
burd) geeignete Bcbanblung oöllig entfettet, ift befanutlicf) 
gegen Feuchtigfeit fehr empfinblid). Gs wirb in feuchter 
Huft länger, in troefener Huft rürjer. Tiefe Schwauhmgett 
in ber Hänge finb burd) geeignete S orrid)tmtgen fichtbar 
gemacht unb auf einer Sfala abzulcfen. Füt bie örtliche 
'WcttcrDorherbeftimiming Ift bas 2ambrcd)t|d)f Bolütnetcr 
ein gan3 unentbehrliches Werfzeug, cs ift ebenfo wid)tig 
als bas 9iormalboromcier ; ferner fommt ber Wetter» 
telegraph fehr in Betrad>t. Hambrechts Wettertelegraph 
gibt burd) nur jwoi 3dger bie brei ^auptfaftoren für bie 
Borausbeftimmung bcs Wetters an: H ufttemperatur, 
Hilft fciuhtiqlcit unb 2u ftbrud. Tie Wettcrprognojc 
ift baburd) aufeerorbcntlidj erleichtert, baR nur bie gegen» 
feitige Stellung biefer3eiger in ber am Apparat befeftigten 
Tabelle aufzufud)en unb bie banebenftehenbe Brognofc 
einfach abzulefen ift. Xic Beobachtung biefer für bie 
Wctterporausbeftimmung wefentliche« Apparate ift ein 
l)öd)ft anregenbes unb lehrreiches Stubium. Wer ihre 
Sprache oerftebt, ber wirb ein guter Wetterprophet, beffen 
Borauefagimg minbeftens für 24 Stunbcn, in ber Acgcl 
jebod) and) für 36 Stunben Giültigtcit hat. Wan »erlange 
©rati&-Trudföd)e Br. 1, ferner bic Brofchüren unb 
wie foll man Wetterfäulen bauen", B«' 5 Bl. —.50, unb 
„(Einführung in bie Wetterfunbe“ oon Brofcffor ^ans 
fiartl, B«i‘> Bl. —.75. Bering »011 'Wilh- Hmnbrcd)t 
©öttingen (©corgia Augufta). 


82 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




□□□ ' r □□□□□□□ , □□□ 


□□□ □□□□□□□ □□□ 


Digitized by 


83 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









(m>rtjct)una von 3fitc WO.) 

Xie ©aummonfpinnetei im ÜJUiiiftcr» 
lanbc unb an her I)o[lönbifd)tfit (Srenje 
haben wir bereite oben ermähnt. ©Sir 
haben mit öcr vorftebenöen iiberfidjt 
aber nod) fcincstvcgs öas gai^c (Sc» 
bict ber rhcinifrf)*epcftfältfd)en 
inbujtric crjd|öpft r bie als <$läcf)*- 
fpinneroi im (intsrl>eini^en (Sebiete, 
als 1 cppid)fabriration in luten, nie 
3utcbcrjtellung im Sonnet ©cjirt, 
ab ©ercblungsinbuftrie im $üffcl» 
botfer Mcoiet unb an vielen atiberen 
Crten beöcutenbe Gtabliffements auf* 
weift, welche nicht nur für ben Ijci- 
mifdjen ©eöarf, fonbem namentlich 
aud) für ben (Export arbeiten. Tabci 
fei ab Ijiftorifri) ni(bt unintcreffant 
erwähnt, bag im X-üffetborfcr ©cflrt 
311 Üromforö fd)on 1784 bic erfte 
Stxafy, Spinn* unb ßanbmafdjinc auf* 
gefiel! t mürbe, bic 6er flurfiirft ftarl 
Iljeobor burd) ein Privilegium ex- 
clusieum fierni ©rügeltnauu fo luirf« 
fam fehüßte, „bafo biejetbc weber nad)- 
gcmcidjt, nod) bic 60311 gehörenbe 
Mlrbcit&leuto öoffm ßfabrtfen auf 
teinerlei ©Seife entjogen, verführt ober 
verleitet werben follcn", unb baß er 
H öcnicuigeii,mcld)criid)bcigchcnlaffcu 
wirb, bic 3 U |old)cr ^cibri trxtaf d^i*! e 
0 el) 5 renbe Weilte, unter wcldjcm ©or* 
loaubc es- and) immer fet), 311 wer» 
führen, mit taufenb Xufatcn Straf 
unnod)fid)tlid) beleget unb er im Wift- 
3 «.il)lungsfallc junt ftat[cr&wertl)cr 
x {u(t)tt)cuis lebenslänglich abgegeben 
tocröcn follc". (Slücfliche 3*iten für 
eilten ©atcntinl)abcr! 

3m übrigen mag I)icr nod) bar auf 
hingewtefen werben, wie fegeitsrcid) 
bie (Einführung bcs (Srofobctriebes Int 
Xcrtilgcroerbc aud) für öte arbeite nbe 
©cvölterung gewirft f^at. tim [fuß 
bcs Xcutobitrgcr ©Jalbcs in ber fog. 
©ratfmcöet Senne ernährten fid) nod) 
tlnfang ber fünfziger 3 al)rc bcs 
vorigen 3 a hri)unöcrt6 bie (Einwohner 
„burd) bas Spinnrab". SRcgienmgs* 
rat Sitter, ipütcr Untcvftaatsfctrctar 
im £anbelsminifterium, mürbe 1851 
mit einer (Erhebung über bas (Eleitö 



Tic ©odjöfoi, Mc rote IruutBnut Der Struiril bns 3nt>u|rricacl>ict Vc? Ritbcr Törin* ftbvrrrtjnn, t>fnfliifl.cn ju ihm 
SfUlutifl mit «öl)I< unö «run fccionöcrcr e<t>ränanf}üfl{. Hie uorflcliciiö abflebilDite jUmimiltion ijt oon ber Jtrma 
3 . ^loblifl «..er», in ildtn a. Äl). 


tu bau bärtigen ©e.grf betraut. 3 n 
bem von ii)m erftatteteu ©eridjte f)ei&t 
es roörtlid) : „©lan trete in bie Jütten 
hinein ! 3n tleinen eleu ben (Semäd)crn, 
mm diaud) gefdjwärjt, ol)ite .sSauvrat 
utib trgeub ivcldje Jcidjeu eines ©e* 
fitjes erblidt man einen Arei« blaffer 
©tenfdjen, 8 Jlänner, grauen, ©iäbdjen, 
Amber, am Spinnrab jitjcu unb uu» 
oevivanbt bic «yöben von bau Moden 
burd) bic abgemagerten £>änbc fliehen, 
©ergeben & fud)t bas ©ugc währen ö 
ber ©Itttagsjeit nad) bem 3 eid)en bcs 
notbürftigjtcit fötatjlcs, nad) einem 
Srobc, 11 a<^ bent Kartoffelbrei ober 
nad) 6 cm braunen 3 id}oricntranf, bem 
I toten ü)lal)ruugsmittel ber amten ©e> 
uölfeTiing in überfetjten Canbftridjen. 
Mur in einem fd)ntiißigcn 2 Dhi!cl ent* 
beeft man enblid) bat bcfdjcibcncn 
Mnpf, in bem bte SReftc von Sterf* 
rflben ober SBurjeln erfeititbar finb. 
Jroifdjen Spinnrab unb £>a|pcl aber 
1111 b 3 tuifd)cn bat verlumpte u Jammer* 
gcftalten erblidt man bic ©ibcl unb 
bas auföefdjlagene tbefanöbud), aus 
bau ber tjungembe Spinner bin unb 
rnieber bei ber ?lrbeit fid) Xroft unb 
3ufprud) f)Q<t- Unter bem Simsbrett 
l)ängon einige Stüd ftam unb ber large 
©orrat fd)led)t gereinigten 3 lad)fcs, 
beit t^nen ber Oiammällcr [eibroeifc 
Vti l)«bem ©reife nufgcbnmgen ijat. 
CHn ©lid in bie flammet vermehrt 
bie traurige (£infid)t in bic ßagc biefer 
llnglfldlidyen. ftein ©ett, nur in 
©rettcr ctngcfdjlagen, auf bloßer (Erbe 
ein ßager von altem Strol), €u»iöc- 
uub <f»infterfraut unb ßumpen, oljne 
Xedc, oi)nc Sd)u^ vor 6 er flälte, 
bic fcud)t aus ber offenen (Erbe bcs 
©obeno auffteigt. £>ie unö ba fällt 
ber ©litt auf bteidjc ©eftalten, bie 
in il)rc ßumpen geunefdt, vor ber, 
3 rojt unb flälte ftbauemb, fi<b in 
bem fd)led)tcii fiager eilt ©lä^djctt 
ber fRuljc gcfudjt ijaben, toeitn bic 
flraft ihres gefdjuntdjtcn flörpers 311 m 
Spinnen nid)t meljr ausreidjt." 

9Die mürbe fit^ heute Dr. ©itter 
freuen, menn er rnieber in biefen 
(äortlcQuna Stile 86 .) 


©ottlieb (£orts, ^Remfc^cit), geitenfabrifen unb Staljl^ammermerfe. 


n ber 3ahrf)unberte alten ffiefd)id)te öcr (Eifeit« 
m 1111 b Gtaljltvateninbitftric bcs bergifdjen Canöcs 
_ y treift bic cigatartigc ^fUrnfabTitatioii eine bc» 
merfeusroerte (Entiuidluug auf, 9J3au fd)S(jt bas 
©efteben öiefes ^nbuftrievmeigcs auf ea. 100 3 a h« ( unb 
.tivar mar ber Siß biefer 3nöu|tric faft nur auf Mati« 
fdjciö bcfd)tänft, rote cs ja bic (Eigenart biefer 3nbuftrie* 
gegenb überhaupt ift, bah bic ffabrifation gcioiffcr Mrtitcl 
auf gan 3 beftimmtc Stäbte uub Crtfdjaftcn begrenzt blieb. 


Dampftraft erfettt mürben unb allmählid) ber belle fllaitg 
öcr öänimcr vcrjtummt mar, an bereu Stelle bic mobemc 
SDcrlicuguiafdjincntedhnif einfeßte, mürbe aud) bie feilen* 
fabrifation unabhängig. ©al)ubrcd)cnb mit (Etnfühmng 
praftifther Sjilfsnmfd)inert in ben ©etricbcn mar ,)iierft 
öie jviriun (Oottlieb Öorts, tvelthc 1887 ben fräftigfteu 
Slnftofe 31 t moöemcn 5 abritscinrid)tiingcn gab, inbent fic 
fid) 311 t Mnfdjaffung bewährter cnglifdjer uitb amerita* 
nifd)cr ^)ilfsmöf<hincn cntfdfloh. ©cfonbers richtete f icE) 


3nfoIgc ihrer (Stöße uitb vor 3 i'iglichen ffiinrtd)tungeit ift 
bic SJirma CSottlieb (lorts in fRcmfdjcib neben ber 
3 abriration von Cualitäteioarc auch auf ÜMaficnfabri* 
latipn eingcrid)tet; felbft bie größten ©ufträge lönnen 
|d)ttellftcns Grlcbigung finben. ©an fultnrgefd)id)tlid)cm 
uub gciverblid)ein 3ntcreff< ift bie permanente © 11 s* 
ftcllung aller Sorten uon Jyeilcn in ben neuen (Sc* 
jdjäftsräumcn. JBcr Memfehcib bcfiidjt uub ber (Ent* 
ivicflimg 6 er gewaltigen 3nbu(iric bcs bergt|d)cn flanbes 



©is vor amanjig Sohten tonnte öie $crftcUiing öcr feilen 
uusfd)liehlid) als inausiuöuftric gelten, benu ber feilen* 
fabrifant, ber im ©olfsnumbc cinfad) „3reiIen[d>mieb M ge» 
nannt mürbe, härtete unb fdjmicöcte feine ftcilcn in 
eigenen SBertftflttcn, mähren ö öie übrigen in &rage 
fommenben Arbeiter, öie ?lusglüher, Schleifer, datier u. 
a. m., jeber ftreng für fid) arbeiteten, fiangfam uub 
mühevoll ging öie (Entmidlung 6 er bcutfd>en feilen* 
inbuftrie voran; jur Siefenmg befferer Cualitätcn mar 
man faft aitsfchlieblid) auf englifd)es 9?ol)matorial an» 
getuiefen. ßrft als in öen griinen Xälcm btefes arbeit» 
ja men ßanbes 6 ic 2Uafferlräftc öurd) bie (Einführung 6 er 


3 iierft bas Slugcmncrf auf neue ^utimafd)incn, fpätrr 
würbe bic .ftanöfdjmicöerci in eine tucdjcmifdjc um* 
geuKinbclt, unb nad) unb nad) mürben fo beöcutenbe 
Neuerungen unö ©erbeffeningen »orgenominen, ba& bas 
9Bert ber ^irma ©ottlicb (Sorts fdjon feit 3 a hren 311 ben 
moöcmcn (Srofibetrieöcu bes Mhcüilanbcs gehört. 

3n bem hier Mgcgcbcnen ©ilbe ift bic JVahrif in ihren- 
gegenmartigen Umfange ocraufd)fluli(ht. Xcr Cciter bcs 
©301106 ift $>err XSennann Horts, ein Sohn öe& ©egrünbers 
öcr im 3 a hrc 1846 errid)tcten ^irma. Sein unerinüblithcs 
Streben ift auf ftetige ©erbeffeningen unö ©eroolUomm* 
innigen auf bem (Schictc ber ^cilcitfalrriPatioTi gerichtet. 


©iifmertfamteit fd)enlt, folltc nicht verfäumen, biefe 
©u&ftellung ber 3*rma Göttlich Gorto Tennen 311 lernen. 

Cie 3' rmQ (Sottlieb Horts, Mcmfcheib erhielt auf 
ben ©Mtausftcllungen: ©aris 1855 unb 1867 feöesmal ben 
erften ©reis, ßonbon 1862 öen erften ©reis, 9Bien 1873 
bie ^ortfchritts'-SJleöaille, auf öcr ©rooingiat* ©e werbe* 
^liisftellung fürMhcinlanö unbMJcftfalen in$üffclbotf 1852 
ben erften ©reis, ber 3nbuftri<* tmb ©ctoerbe*9lusftelluitg 
in Xüfjelborf 1902 öen höthften ©reis unö 3 inar bic golbene 
©Icbaille, ein 3)iplom für vor 3 üglid)e Öciftungen in fnx* 
ftcllung von feilen befter öualität unb bie flönigl. ©rcuf). 
Staats.Wcbaiilc in Silber für gcwerblidjc Öciftungen. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










HauvMai 


3lug. £ul)n & £o ©cf. m. b. £. Sarmen 




Das ©eTd)äfteil)fliio oor 10 3a^tcn 


Luhns 


isnor wenigen 3 al)r 3 cl)ntcn 
^ nocbat&öanbwerl betrieben, 
^ Ijat fid) ic^t aud) bie Seifen* 
Grjcuflung jn einem beben* 
tcnbcn 3u>eige bc r d)cmifd)en 3nbuftric 
cntwidelt. SBir wollen uns an biefer 
Stelle mit ber bebcutcnbften frabiit 


• ^ er ^ifrnbrandje bcfd)3ftigcn, berienigen ber 3rirm« 

^Y ; -' Büg.ßubn A CEo, ©ef.m.b. £>., in Farmen, beren (Sr* 

Mf jeugniffe unter bem Warnen „ßuhns“ im beutjeßen 
Wh Baterlart be unb barüber l>mou^ and) fd>on auf bem 
SQelhnartt fid) befemberer Beliebtheit erfreuen. 

3nt 0a!)re 1869 »on bffi nod) jeltt wittätigeu 
Gentar $tug.£uljn anfänglich gegrünbet nur als Se^mi^rfctfan-gröbrif, entwirfelte 
fief^ bas Unternehmen allmählich 311 m größten feiner 9lrt tn De»ttfd)lanb, unb 
3 mflr in rafdjom Dempo gerabe in ben lebten 3 «h wn » nadjbem ber lueitblidctibc 
©rünber nod) rüjtig, aber bem Sotätigungsörange ber b*™ngewad)fcnen unb mit 
iljm arbeitenben fünf Sohne {Rechnung tragenb, fein Gjefdjäft im 3°b rc 1900 
burdj Deilung in eine tJamilicn-öef. m. b. £. umroanbelte. ®ewiß ein feltner 
8 ruU gemcinfamcn SBirlens unb einmütigen Strcbens! 

Seit co. gehn fahren mußten faft jätjrlicb bie Sauten unb (Einrichtungen 
erweitert unb oeroollfommnet werben, um bem fteigenben Bebarfe au folgen, 
ber burd) gemiffenljafte Grjeugung unb einroanbfreic Kiefern ngen - ftanb in $>anb 
mit umfaffenber fachgemäßer {Reflame -fid) cinftcllte. ©inige wenige 3 <*hkn mögen 
hier bem Cefor, unb oor allen Dingen ber Ceferin einen Begriff geben oon ben 
großartigen (Einrichtungen ber <Jabrif. Das flüffige ober weidje fRol)inatertaT, 


ffllid in einen Wiefenleffel, in bem to. 100 000 itito (ob. 2000 3 **- Ob. 10 Doppel* 


SDaggons) toallenber Seife bis 511 nt {Ranbe ficben. 


Üul)ns Seifenfabrif Im 3 fl b r< 1908 - 


I l)auptfäcf)lid) Oie unb SJcttc oon Dorjüglidjer {Reinheit, tnirb in eigenen Skrfelaiagcn 
bezogen; fouft alles tn JBaggonlabungen. Das Dad)gefd)oß (fünftes Gtocfroerf) bes im 
Silbe gezeigten biitteren Cäugsbaues enthält ben (Eifenbahnanfdjluß ber (Jabril uub bilbet 
eine KabeljaUc, in ber 3wölf Gifenbahuroaggons ©laß haben. Dicfcs Arrangement ertlärt 
fid) baburd), bafj bie (Eifenbahn in entfprcche-nber £>öl)e hinter ber im Date gelegenen (Jabrif 
uorbcifül)Tt. Die £lc roerben hier in eine Weihe tiefer liegenber eifemer Behälter oon je 
tehnDoppcltoaggons 3nl)alt abgclaffenunbgelangen oon bort aus in bie jahlreidjen Siebe* 
fefjel, ba runter ui er 91 iefen reffet, beren jeber3ef)n Doppe[roaggonsan3nf)altfaßt. Dieftetig 
fiärter locrbcnbe 'Jüad)frage nad) Cuhns ©rjeugniffen Dcranlaßtc neuerbingsbte Aufhellung 
oon jroei weiteren, nod) größeren Dlicfenlcffetnoon fe 150000 kg 3nhalt; bas finb je fünf' 
■lehn Doppclwaggons, bie jufamtuen einen Keinen ©üterjug bilben tonnten. Das Stoßen 
uub {Reinigen ber Seife, ein djemifthet Öorgang, ber oiel Aufmerffamtcit unb ftenntniffe, 
oor allem aber aud) langjährige prartifdje (Srfahningen erforbert, gedieht ausfehl teßlid) 
burd) Dampf, unb bie ©crarbeitung berartig großer Biengen auf einmal fid>ert eine ©leid)* 
mäßigte it in ber ©ütc ber AJarc, burd) uwldje bie UJlarfc £ u h n s ihren fRuf mit erlangt hat. 

Beim weiteren <&angc burcf) bie ftabril fetjeu wir bie mobemen (Sinrichtungen gut 
'Jllffihiung ber Seifen, iur fjormgebung in hübfehe Stüde, bie luftigen, hcücn unb gefunben 
9lvbcits- unb Bad räume, bic Jtartonnagenfabrifation mit au tomatifdj arbeiten ben ÜJlafdjinen, 
it>cld)c täglich weit über 100000 Kartons heMtelten fönnen. Dann folgt bie Drudcrel 
unb ftiftenfabritation mit automatifchen Slagelmafchinen, eine mcd)anifche Dtfdjlcrei; 
and) eine uollfommene 3Jlafd)(nenbauabteilung finbeit mir, tn meld)er befonbere 
f>ilfsTnafd)»nen, berett jtonftruftion bie Jirma natfirlich nid)t allgemein befannt gibt, 
erzeugt rnerben 3n ben leßtcn fahren mürbe ben Derfd)iebenen Betrieben noch eine 
Cbli)lcriH*Dcftillation angefügt, bie bas in ber Seifen fabrifation gemonnene ©hierin 
weiter ocrarbeitet bis jum hödjftcn ©rabeber {Reinheit. Demnfid)ft in Betrieb gefeßt 

I wirb auch nc,( h ein txrmanbter (Jabrifationsjweig : bie ^ßf(an 3 enbutter*tJabrifation. 

Das untere Gtodwerf bes im Brlbe gejeigten großen {Neubaues oben rechts bilbet 
eine <a. jel)u Bieter l>al)e 9Jlafch inen halle, in ber »ier Dampfmafchinen 00« jufammen 
ca. 400 fpfetbelräftew für ben üraft- unb Gid)tbebarf bes ganjeu 9Berfes fargen. 
Daß bie .(traft* unb Ci<hteinrid)tungen burdjtueg eleftrifd) finb, ift bet btefem hod)* 
maöent eingerichteten Betrieb felbftDerftdnbli^; wie man überhaupt 
bem Cuhnfdjrn 5Berfe nad)rü[)mt, baß es in ted)ni|d)er Be3iel)ung 
j I bas DolUommenfte unb rationellfte ber Branche auf bem Äontinent ift. 
Die JJirma befihäftigt ca. 250 Dtngcftelltr unb 2Irbeiter. ©s merben 
alle Sorten harte unb weid)c Seifen für ben £>ausbcbarf, aud> 
für gewerbliche Ju'ccfc hergeftellt. Ulis fcljr befannte Spejialfabrifatc 
I nennen wir u. a. Cuhns ITOafchestraft, ßuhns 6alm.-Derp.*Äcrnfeife, 
5uhnit*Scifc (mit bem alten Bergmann), 8uhn»3btal*8eife, Gunifa* 
Doilettc*Seife, „Bbrabor", eine Bimsfteinfeife für fdjmußige ^änbe. 

9Bcr hätte wohl nad) nid)t bie befannten lategorifdjeu 3mperatiüe 
gelefen, wie*. „Bims' bie $>änb f mit Slbrabor!“ — ober — 

^ ^ mit Kuhns, benu Biete thun's!“ 

UBie nur g u t e Sachen nad) gemacht 311 werben pflegen, fo hat es aud) 
bei ben Cutjnfchen Spe3ialarliteln an9lad)ahmemnie gefehlt. Deshalb 
fiubfehon porOahwn biefeBadimgcn nadjträglid) burd) Ubetbrudjtret* 
ob. 10 Doppel* l U6 ^ c l on ^ cre Wotbaubftrcifcn, auffallcnb gcfcnn3cichnet worben. 

Das roiffen auch rooht bie weiften beutfdjcn Hausfrauen unb (affen 
fid) batjer nünbermertige Wachbilbungen, bie ja ftris von gewtffenlofen 
§änblent uttterfd)oben 31 t werben pflegen, nicht in bie$>anb brüden; perbürgt fid) bod) bie 
JJabrif felbft burd) ben Gaß : ,Dcr {Rame Kul)ns ift eine ©arantic für ben Ääufer !“ 1 


Ged)» 

Doppellabungen 
mit Üuhns ftubrifaten, für 
biefelbc Stabt beflimmt, oerlaffen gleidv 
jeitifl ben ttijenbahn**nfd)luß ber enfenfabTit. 


Digitized by 


Google 


85 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







Morti<&un« pon 5«iteW.) 

Bejirf Mmc unb Fort|d)ritt wahr* 
nähme, Den Dort Der libergang oom 
vjnnb« jum Majcbincnbctricb gemacht 
hat. UttD in Dem ganzen weiten töcbict 
Der Tentilinbuftrie , bas wir burd)* 
wanbert, liegt biefer ftortfdjritt oben- 
[o offen zutage wie am Fufc Des 
Teutoburger 'Wal Des.. 

3n brr d)emifd)en Oubuftric 
Tcutfchianbs, bie fid) als ÄmD bes 
19. 3al)tl)unD<rts aus fleinen Rn* 
fängen In gerabC3U übercajdKnber 
9Beije 311 einem au jjerorDciitlicb inad)t« 
oollen fraftor Des ÜMtmarltcs ge* 
ftaltct l)at unb bies in erfter Itfnic Der 
hocheutwicfelten bentfdjen djemifdjen 
'IBifjenfebaft oerbüiiEt, nimmt Rhein« 
lanb unb SBeftfalen einen bcbcut* 
famen platz ein. 'Bon Den H505 Bc* 
trieben ber B«ruf&genöfjeu|d)dft Der 
Deutfdyen (hemifdjen 3nbuftrie entfielen 
im 3at)te 1906 auf bie liier in 'Betracht 
fommrnben 6cftioncn Jlöln, Mann- 
heim unb Franffurt a. M. 2786 mit 
HUI OH ©ollarbciteru - bofanntlid) ift 
Die Rebeiterzabl in d>enii(d)«n Be« 
trieben, mit anberen betrieben ocr« 
glichen, vcrhäUnismähig gering; bic 
ganze <heintf(f)e Bnbuftrie Tcutfd)Um&s 
befdwftigt 195356 Bollarbcitcr — 
unb einem Fflbrc&nrbcitsocrbicnit non 
97452978 J * , wäbrcnb in ber ge» 
famlcn d)fmi|d)cn Onbuftrie Tciitid)' 
ianbs fict) ber ^>ol)irc^arbrtt©i3<‘TÖi<eitf t 
auf 207 311913 bezifferte. 

Tie tf)e(d)id)tc Der bcutfdjcn che* 
mifehen Onbuftrie fetten mir als befannt voraus. Ter giebig ben 2ßeg gewiefeu, an ber Rniliufarbcnfabriration, 

©eften beteiligte fich in oollem Umfang an ber $crftcllung bie 91. R3. £>offmann& Bcrbienft ift, Der Damit zugleich ber 

ber hotftlidjcn Tiingftoffe unb bet Sd)wefelfäute, beneit 3nbuftrie ber Säuren unb Sllfalien neues geben oerfdjaffte, 


an ber ficrftellung ber Rmmoniaffoba 
uaef) bem Sol pappe rfahren, an ber 
Oicminnung ber Rcbonprobuftc bei 
ber Äofsbcrcitung, bic wir fchon beim 
'Bergbau erwähnt haben, unb euDlid) 
an ber ftabrifation d)cmifd)cr Prä- 
parate, beren 3oi)I heute gegiou ift. 
Unb fo finbett wir gegenwärtig im 
ganzen rbciuifd)»wcftfälifchen Rcoicr 
eine grofze 'iinjahi d)cmif<hcr Betriebe 
in lebhafterer Tätigfeit. 9lud) bie 
&erftcllung Des fünftlichen 3nDigos 
wirb hier betrieben. Tamit ift in« 
birelt ein SBunfd) Napoleons I. er» 
füllt, ber frf)on im 3al)rc 1809 im 
Tüffel Dörfer Bezir! eilte Belohnung 
uoit IOOOOO Ft- für Denjenigen aus* 
fdjreiben lieft. Der bie BnDigopflanzc 
hier fo Cultioicven würbe, bafe Der 
Daraus gewonnene 3»tDigo Dein von 
auswärts bezogenen an Qualität 
nleichläme; auch ein Beweis für ben 
wirtfd)aftlicf)en 'föcüblicf biefes großen 
Mannes, 

Tie (ülasinbuftrie Rheittlanbs 
unb RJeftfalcns muh burdtaus als 
ifiroRinbuftric nngefprochen werben. 
Sie fertigt föriingias, weifoes £>ohl« 
glas unb Tafelglas unb Ijat als 
ScbwefteriiiDujtric bie Spiegelglas* 
fabriration zur Seite. Tie ffirimglas* 
l)er|telluiift, beren oorncbniftcr Sitz 
z^crresljeim bei Tuffelborf ift, fertigt 
3(a|d}cit als Blaffntprobuft, bic billig 
fein muffen — ber preis von lOQÜBein» 
flafdien fdiwcmft feit 3ahTict)nt(n im 
Cürofzhaubcl zwifcheu «unb 9.* an bereu Qualität inbes 
trohbem hohe Ülnforberungcn geftellt werben. Sic befinbet 
fich gegenwärtig in einem bebeutfamen Übcrgangsftabium; 

($ortl«i)unfl Seite 90.) 


To* Ijtcrwil obfiebil&fJe, non &»r ©rüden bannt* ci luu fl be® ‘liiert« ic,ute ftoffmiitAShfiU* in CberbouUi« erbaute 
eiltnir e 4 n»twwb*d flibt hn fernen C|«*n, unb twor im Hai|crlu*i Teuti<Ue-n <Spupcmrnmtt in Ilmenau, 3cu(int® pon 
ber b-oben Uriliunflofäbiafcit Oruljcljcr 3itflciiieuraiiiien|(I)nfi. ’lUic bao ©ilb jctfli, ifit ba® Tod In ber Vacir. mit einer 
Trcigtraft pon 1606)) s plctdnritifl nteliretc Jtrirn«. unb {vanbelftl<biffe bl« 10 in lirtijiang vu boden. Ter ©ntricb btt 
®ia|(t)iricn ift rlcrtrifd) ; bir ©ebuna erfolflt midi Hinfahrt ber ödjiffc mittrl® srlm Jenlrifuflalimniptn. 


oerfehen- Srünfmat in jeber Stunbe wirb Die ßuft Des 
3irfa 3000 Stubifmetcr Rauminhalt faffcnbcu Äontors ooll- 
[tänbig enicuert. 

3ur CErlcbigung Der fcf>r umfan greifen Äonrefpöttbeitz 
bebienen fid> Die Äomfponöentcn Des ©Difou*®ell*3teno* 
Phonographen, woran wieberum ca. 70 junge Tarnen als 
Gd)rcibmafd)iniftcn beteiligt finö. 

Dm 3eitaller ber fo3ialen Reformen ift es eigentlich 
fclbftoerfuinblicf), bafe in Der 6t ollme ref 'fdien Riefen* 
fabrit für Das leibliche unb geiftige HBobl ber Mugcftelltcu 
oieles gcfdjal). 

Bor Dielen 3atjren l^at ein geiftreidjer fjranzofe bic 
beim erften Ülnbltcf etwas verblüffen De Behauptung auf* 
geftellt, Dafj Diejenige Ration in Der Äultur am weiteren 
oorwärts gefchritten fei. Die am weiften Seife oerbrauche. 
Äürzlid) ergänzte ein beranntcr RJiener Feuilleton ift biefe 
Meinung Dnljin, bah noch mehr als ber 6cifenlonfum 
ber Aonfum oon Süfeigfeitcn einen auocrläffigen ffirab* 
meffer für Die Äulturi)6h« einer Ration abgebe. 5s ift 
hier unnötig, ber tiefgeljenben Begrünbung fold)cr Sätze 
nad)3ugrübeln. Soviel fteljt febennann einleuchtenb feft, 
Dafe an Den Rainen Stoilwcrcf fid) and) ein mächtiger 
Äulturfortfd|ritt fnüpfte, auf ben unfer grof|es Baterlanb 
mit Recht ftoi.z ift. Denn man fann es biefer Finna als 
ein befonberes Berblenft anrechnen, in erheblidjcm Mafze 
Dazu beigetragen zu haben, bafz bic Ausfuhr TeutfchlauDs 
in 6d)ofolaben, Äafaopräparatcu unb 3u<ferwareu feine 
(Einfuhr fd)oti ganz erheblich überftrigt unb bah bas Per* 
häitnis oon 9lusful)t ju Cinfuhr für TeutfchlanD ftetig 
günftiger wirb. 


Spezialfabrik für Zahnräder jeder Hrt, 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 







3 - 3 » Sßebcr Sllufttirte ß>rapf)ifd)e ftunftan(talten 

^erlitt :: £eip3ig :: ftöln. 


Slid in Dm ffllafdjtncnfaal I. 


bte für Da* moberne Budtgcwcrbc 
d)arartertftifd)en Berfohren unb jroar: 
Strid)*, 9Iuto«, florn», Tuplcjr, Trel* 
unb BicrfaTbewBerfaijTen. 

3n ben Baumen 6er Erbgefchoffe 
unb bes erften Stocfwcrtes befiuben ficf) 
bie9nafd)inen>unbSd)riftfefcerräIe. Ter 
Umfang bcr 311 bewältigen bcn täglichen 
'Arbeit jur Qerftetluiig brr 3Uuftrirten 
3eitung unb fonftigen Berlagsmerfe bet 
3 Irma floht an* Der 'Jlmabl 6er gegen- 
wärtig im Betriebe bcfinblichcn Schnell* 
preffett hm>or: 90 Schnellpreffett finb 
in Tötiglcit. 

3n beit übrigen Storfwerten befiit- 
ben fit!) »erteilt : ble Bäume bet Buch« 
bUibetel mit ihrem bie weite! tgehenben 


m 


BhotogTaphifdics Atelier. 


«Uerei. 






: y 


Spiegel ber 3ritläufte gewefen; fie l&VV | ’^ r 
vermochte es aud>, in unentwegtem 
Bingen nad) ber lünftlerifd» Pollen» 
beten BJiebcrgabc oon SBort unb Btlb 
ccm ber traditionell hohen Stellung 
6« beutfehen Budigcwcrbcs jeugnio 
Mt geben. iSeute nad» ber «ergangenen 
Epoche bes tflnftlerifdxn fiolifchnittes | 
ift es oor allein bie mit bem Bud)- 
fletDerbecngnerrnflpfte^hologrnphte, IW 
bic |ie in bcn Ticnft ihrer Bcpro* m 
buftionstedmt! (teilte. 

3rt bcn d)emigraphiFchcn Ateliers 
ber Bcrlagefinna ftnb etwa |»0 .ttünft* 
ler unb Icdjnitcr bemüht, ber 4Bteber- 
gäbe Des photographischen Silbe« unb 
ber iVmMchrift be* JtünftlcT* gerecht 
Mi werben, ftür bcn ßaien bflrtte cs I — 

nicht ahne 3ntcrefTe (ein, ju erfahren, ta* I 

wie groft bimenfionierte unb loftbarc 
Apparate unb Snftnimentc 311m 
Werbegong unb jur IBanbluitfl ber 
Phatographifdjcn Berlage pim Sud) 1 
bruefnifehee erforDerltcb finb. 

3tt ben photograpljiFdicn Ateliers 
fteben fünf Apparate bis jur Oirflftc 
oon 100 x 100 em n«r Aufnahme nein 

Borlagen mit feinftem unb gröbftem ” , . r 

Baffer 3UT Verfügung. Tie Be- t— 

Ärrrce: *—*-«» •» - •- - - 0 

f an bem and) Durch aufeeroTbentlid) 

lichtftarfc Scheinwerfer. Bemerfcnswert finb unter ben piclfciiigcn Apparaten unb Utenfilicn 
bie itopierrahmen int ftewidvt bis Fieben Rentner, ferner bie Barographen, Beton cheappa rat« 
mobernfter «Ronrtruttion, bic mittels JtohlcnfäurcbTud bic ,>aTbeutcÜd)CM icrftäubcn unb 
in oielcn fällen bie muf>fctnte finnbarbeit mcdjqnifd) erfehen. 3wr Ausführung gelangen 


ftarben >ftamera 100 x 100 cm mit Scheinwerfer (bei 3 m Entfernung uont Crigitial 3ornicnli(t)tftärfc) 


Anfprüd)c erfüllen bat gcfchultcn Bcr- 
fonal unb tedjnifdjen BerooUfomm- 
nungen; ferner bi« Bäume für 
Enilpanoptaftit mit ihren clcftrifchcn 
Einrichtungen, für Stereotopie unb 
fonftige tcchnifchc Schriebe uttb \wi 
iw»t ein ‘J?ebaftions> unb Sc» 

amtenftab non 75 qjerfonen. Ta* 
t&cfamtpcrfonai ber J^imta beziffert 
V fidi auf 400 9Ing erteilte. 

5Ran fleht, inte bos tocitreicljcn be 
l Ta<h her altbcrühmten Sctlagsau' 

! ftalt alles beherbergt, was in getftigcT 

! unb tcd)nifd)cr Scticliung uir A>cr 

ft«[lung buct)getoerbIichi v t Etjeugniffe 
J nötig ift. 

Unb bie 3iffem, Die oon ber 5RI>ein. 
uummet felbft erjflt)I«n? Sauen wir 
eine 35ule pon 600 SPTctcrn, bie alfo 
ben Eiffelturm um bas Tappelte über 
i i|*| ragt, fo würbe fie etwa biejenige cfi&he 

1 erreichen, welch« Die einjelnen if»cfte 

| biefer SonDermunmer aufeinanber 

gelegt ergeben! $US biefen .h5f)cn 
perhältniffen, bie wir auf Seite 97 
im Silbe pcranfdwulidKn, Tann ber 
IM io bicCteSftc bes91vbeitsftufn>aube* 

_ 1 « ermeffen, ber non allen Schrieben ber 

■ " 1 Jyirma ,)ur fierflclluttg biclev BdNbtt 

* ™ Sn,|m,un « — *««»-> SonitcnlUfttlUrt«). 55 Z 

SUitt bem oatcriänbifchen Strom unb 
bem beutfehen Eiewcrbefleil) gewibmet ift, bie ciuch Slatt für »Iatt felbft ein Totumcnt 
ber heutige« f>31)< e-ine^ «d)t beutfehen (Gewerbes ift. Hingen Schillers Iriftallhelle Worte : 
„.ÜörpcT unb Stimme leiht bic Schrift bem ftummen E»cbanfcn r 
Turd) bcr 3<>h r h u,, ^ fr * c Strom trügt ihn bas rebenbe )PIatt.“ 


o unb wie unfere „SRljein- 
k| I ^-nummer“ entftaubeu ift, 
;l I ^welche Rreife unb. tlräfte fie 
Bewegung fehtc, «hc fie 
in 66 000 Eiemplnrou ihren 
Weg in alle Welt nahm — bas finb 
fragen, Deren Beantwortung uns in 
bie blflhcnbe Braris bes beutfehen Bud)* 
gewerbcs führt, llnb wie oon alters her 
bas Buchgewerbe inTcutfcftlanb beutln» 
fpnuf) erheben burfte, im internationalen 
'JBett bewerbe iwrannigchen, [o 3«igt es 
aud) mit biefem, faft alle grapl)ifd)cn 
«ünfte oereinigeuben Erjeugniife bie 
.f)öhe ihter tedmirdjen i'eiftungsföhigreit- 

3n tifi jcUprigcr raftlofcr Brbcit ift 
bie ßeipjiger M 31Iuftrirte .-feitung“ ber 


Digitized by Google 


87 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










königliches 33ab Oei)til)aufen in SBeftfalen. 


11 Den roeltbelemnten Bor lügen bes Möniglid)cn 
©abes Cerjnhanfen in IBeftfalen gehören in 
erftcr Ciuie bie h«lfräftig«n Dljetmalf Ölquellen, bi« 
monumentalen ®abe!)Äuftr und Der von bem be- 
rühmten ©artenlunitler Uitine angelegte unb bis auf 
4<io ©Jorgen erweiterte grofoe Jturgarteu, ber wohl in 
Dcutfd)lunb nid>t feincsgleichcn finbct. 3m ©Jai biefes 
Jal)rcs wirb in ©ad Oeqnhawfen bas neue fturbau» er- 
öffnet, bas in ben Jahren non 1906 bis 1908 mit einem 
Moftenaufwanb« oon einer öiillion unb fünfmalbunbert' 
taufenb Hiarl auf bem l}dd)ften fünfte bes Dorfes 
erbaut worben ift unb an nrdjitcftoniffljer Schönheit 
unb innerer Eleganz unb ^Sc^aglic^tcit unübertroffen 
baftcljen bürftc. 


Das Äurhaus hol eine Jrontlänge uon faft 100 Bietern, 
ber fid) anfchlicjzcnbc Mcmzertplaiz mit L'cudjtfontäncu 
ift 4395 qm groß unb bie gebedten, in Eifenfon|truition 
mit reidieit Munftfd)miedeatbeiten ausgeführten blumeu- 
gefdjinfidteit Monzcrthalleu haben eine Etefnmtgnmbflädje 
uon 163f> qm. 'Jlujjer ben {Räumen für ben 'JBirtfd)afts* 
betrieb enthält bas Murhaus folgenbc für bie Murgäftc 
beftimmten HSuinc; (Sin '-IMtibül für Oiarbcrobcu, bcu 
Moniert* unb ©allfaal, ben Spcifcfaöl, einen Hoftauratiöns* 
ramn, einen tfefcfaal, ein Spielzimmer, ein ©illard3immcr 
unb zwei Ö>c|ellfd)artsräiime. 'Alle Häumc liegen 3U ebener 
Erbe unb werden verbunden bunt) eine 60 Bieter lange 
9Banbclbai)n, bi« fid) an einem Enbc ju einem 9Binter* 
garten erweitert unb ben Murgäftctt befjaglidjen ’Aufcnt* 


halt unb bei fd)led)tem SBettcr ©cweguugsmöglicbleit ge» 
mährt. 'Die tfiauptfront dee Murbaufcs ift ganj aus 
weifoern, fdjtcfifchem Ganbftein crridjtet; ben eigenartig!*™ 
Heiz aber gibt bem Murtjauö bie hier 3um erften 9Jlale 
in Deutfdjlanb angewandte Xeduitg mit lionoegildjem 
Gd)icfcr, be|fcn Jarbc je nad) ber Beleuchtung oom 3arten 
©laugrau 311m Icudjtenben ttrfin wcchfclt. Dicfcs b<n-lid)e 
Zhirljauo prangt inmitten bes mit zahlreichen, blühend™ 
»Anlagen gefdjmücftcn Mutparfs, ber ton ben fd)önften 
'Billen unb tfanbhäufem ber (üartenftabt Cennbaufen 
ringe umgeben ift. Unb fo liegt ber aufblühenbe Badeort 
im tVrüljlitio ba wie ein farbenprächtiger ©lumentorb am 
Haube ber Ausläufer Des Dcutoburgcr HJalbes, gcfd)ü»jt 
ton bem UBiehen» unb H3e fergebirg e. 


6oennetfen, Sonn. 


ie man in Hünen, Mcilfcbriften uub £icro* 
glt)pb* w bte hfroorragenbftctt 'JHerfmale ver» 
gangener Multurcpochm erfennt, |o ift and) in 
ber allgemeinen 'Benutzung von Sdiuibfebern 
einerjtaunlicherÄiilturfortfdjritt 311 leben. Ehe 
inbeffen Stahlfedern zur 'Ausübung ber Gchreibfunft 'Bll* 
gemcingut wurden, beburfte es bedeutfamer ©erhoff erringen 
des ©olfsfcbulwcfens jomie ber Sdneibtedwir unb ber 
ba zugehörigen Hilfsmittel. Unter ben Hcfonuatpren, 
welche fid) befonbers verdient machten um bie ©crbejfcruug 
ber Gehre ibtectjnif unb bie Mnuft be* Schreibens, ftcl)t 
Jriebrid) Soennecfen, ber '-Begründer unb Dnljaber 
ber r^iriita J. Gocnnedcn, '-Bonn, ©crlin uub Leipzig 
obenan. 9Bar bod) Goenneden nid)t nur ber ttrfte in bet 
Vlufftelluug uon Cfminbfdfecii, nad> benen bie Gchrcibfcbcm 
ber fd)reibettben v>anb anzupaffen waren, fern beim er blieb 
and) ber JVührer in unfercr l£pod)e ber ©ertollfommnung 
von Gchrcibwerf zeugen. ,>ür bie pcrfd)icbcnen Gchriftarteu 
fchuf er nad) unb nach befonbers geftaltetc Jebern, bie, 
in jeber Einzelheit ihrer Monftrultion burdjbacht, heute 
als „bas Goennecfenfd)c Jebernfgftem" bie ganze 
fd)rcibcnbe 'Hielt erobert haben. Jebcs Sdjultinb tennt 
Gocnnecfens Jebeni, fomie feine fRunD|d)riftfebern, mcid)c 
bie .»ierlidje unb bod) fo flare IRunbfdjrift heru erbringen. 
'Daufbar ift ieber Hirlfd)reiber für feine Eilfcbcrn, bie baß 
t«»efül)l bcT Erniübimg linbem, ba fie bas Hufbrüden inm 
Hcroorbringen ber OminDftridjc entbehrlich machen. 'Hier 
ftcile Jebcrhaltung hat, bem bietet Goennedcn eine Jeber 
mit nad) oben gebogener 5pige, mer bie Jeber geftredt hält, 
finbct 3wcdcntfprcd)cnb eine fold)c mit nad) unten zeigenber 
Gpitje. Hwifaifd) befonbers für bie Schule midgig finb 
Goenncctcns 'Jionnalfebcni, bie cs beffer als anberc Jebeni 
ermSglidjeit, beim Schreiben gerabe oor bem Xifd)e 311 


fitzen. Jerncr bringt Socnncdcit mit fRüdjid)t auf bie 
vctfd)iebene Starte ber f>anb oerfd)iebeue Jebcrgrögen. So 
finbct jeber mühelos bie für feine .fianb paffen be Jeber aus 
bem überfid)tlid) georbneten S oennedeufdjen Jcbernfqftcm. 

3u biefem inbuftriellen Sdjaffcn Soennetfens ift [ouiel 
unfere iüegrmnart Eharattcrifierenbes 311 erfcnucn, bafz 
man bie Gocnnedcnfd)en Erftnbungen mit Hecht als eine 
„fulturclle Daf bczeidpien lann. 

(ftetreu feiner Eigenheit, aud) fd)cinbar llnbebeutenbes 
forgfatn \\\ behaubeiu unb feinem '.Heformbrang folgeub, 
richtete Soennecfen feine ©erbefferungsgebonren halb aud) 
auf alle (üegenftänbe ber Sctjreibftube. Es gelang 
ihm, nad) unb nach bie gefaulte Einrichtung bes mobcnicn 
E>efd)äftsiontörs uub ben .ztuedmäfzigcu uusbau ber [0 
fchtuierigeu inneren Oie|d)äftsorganifation in ben ttrets 
feiner gewerblichen ©cftrebuugen zu ziehen. Uub wie er re- 
formicrenb in bie Sdiroibfcberfabritatiou eingegriffen hatte, 
jo nahm er fid) aud) ber feinen Stahlfebcrn entfprechenbcu 
Jabritation von Jeberh altern, (bolbfüll- 
febern ujin. an. Gobann folgten neuartige Xintcn- 
fäffer, bie ein 311 tiefes Ein taud)en verhüten, prattifd)e 
X'öjd)er unb Schreibunterlagen, Die infolge ihrer 
fchräg aujtoigeu&on Sd)reibflädK zur Sdjonuug ber 'Bugen 
beitragen, foroie eine ungezählte IReihe oon fonftigen 
Slrtilcln, bic man unter bem Hamen „Schrcibwaren" 
3u|ammenfajjt. 

3n ben grofzen Soenncdmfchen Jabriranlagen, In ber 
Schreib waren- Jabrif in ©pnn- Rappel sborf nnb ber Schreib» 
möbeUJabrit in ©onn« Soennedenfelb, bie bie gröfzteu bes 
Montincuts finb, werben in technifd) oollenbcter 9Beifc 
ferner ©rieforbuer, Xauerfon tenbiidjer, Mopier- 
preffen, M 0 p i c r m a f d) i n c n fowic alle ?lrten oon 
Gd)reibmöbcln, Sd)rei btifdje, Sftd)erfd)rünfe uub 


berglcichen hftgcftellt, bereu fid) immer glcid)bleibcnbc 
E>üte nicht wenig bnzu beigetragen h^. &afz bas „HJabc 
in (ftcrmani)" 311m internationalen Ehrentitel beutfeher 
Erzeugniffe geworben ift. Xer her®orragenbe Huf feiner 
Jabritate liegt vor allem auch barin, bafe fie ftets auf bie 
fiunrcicfjfte 'JBeife ihrem 3»cd angepafet finb, unb bafz 
feine Monßeffion an ben hcrrfd)enbcn E)c|d)macf jemals 
biefer Jwcdbicnlid)fcit hinbentb in ben H5eg getreten ift. 

Grfcnnen wir auf biefem inbuftriellen Eiebiete tn 
Jriebrid) Soeuneden Den 'JJiann ber Dat, ber nicht nur 
bcu ©nforbcningeu ber (Gegenwart 34 entfpredjen, foubent 
ihnen aud) vorau seile nb neue 3Bege 3U weifen verftanö, 
jo lernen wir in ihm, inmitten feines Eirofzbetriebcs, ben 
für bas 9Bol)l feiner »Arbeiter ftetig bejorgten ®roö* 
inbuftriellen lennen. 

Eine , 9ln gefunber Hrbeiterwohnungen, eine Unter- 
ftützungstaffe , bereu Eiaben in Hotfällen reid)lid) fliehen, 
Gparfaffe, Dienftaltersprämien unb anbere, bie Brbeitcr- 
wohlfahrt forbernbe Einrichtungen finb mit bent ©etriebc, 
ber ein ©lu ft erbetrieb erftcr Mlaffc genannt werben lann, 
oerbnnben. yBeit über bas Hlajz bes Gclbfh>crftänblid)en 
hinaus geht aber bie ©orforge auf bem (ftebiet ber Hqgicne. 
'Alle JabrilrSumc finb unübertroffen in ber 3«fßftning von 
XMd)t unb frifetjer fiuft, unb zwedntähige ©ab eeinridjtungen 
beftchen für jeben feiner ©etriebe. ©etriebsgefahren finb 
öuvch entfpredjenbc ©orfchrungen auf bas geringftc 
befd)rdntt. 

Die oon ihrem ©rünber unb Inhaber, St ommer zienrat 
Jriebrid) Soennecfen in uerfdiiebeuen yänbeni errichteten 
Jiucigmcbcrlnffuugen hohen mit bazu beigetragen, aud) im 
'Auslanbe ben Huf bes beutfehen SBelthaufe« ju begrünbeit 
unb bas ©nfehen ber beutfehen 3nbuftrie ju ftärten unb 
3 U erhöhen. 


0rßtf>. in köln 67. (£tn Pionier ber porö5=u)a||crbicf)ten SBeücibung. 


ie Jrage ber .zwcdmäfzigftcn Mleibung, einer 
^ A Mlcibung, bie in gleicher 'iBeife ben Mörpcr vor ben 
J|d)äblich™ Einflüßen ber launifd)cn ^Bitterung 
fdnitzt, als fie anberfeits bic vporen ber notigen 
©usbfmftungsfreiheit nicht beraubt, tritt in nuferer heutigen 
gerocrbflciftigcu, im Jeid)cn bes ©erfchrs ftebrnben 3cit 
immer mehr in ben ©orbergninb. Die ©efelzc ber Hugienc 
muffen and) in ber ©eHeibuug&frage mit ben Erforbenuffcn 
bes praftifdjen Gebens in Einflang gebracht werben. Juni 
Gtubcnhodcn beiftürmifchem ober reguerifchem'lBctter haben 
heutzutage nur wenige, vom Edücf auscrwähltc 
Hleufcheiifiuber Jeit, unb im Mampfe gegen bie rrgju 
Haturgeroalteii flehen alle (f>efd)led)tet unb alle I SH 
Hationen ber 'Jltelt Schulter an Sd)ulter. llnb fo |[ij£ 
gcjtaltct fich beim and) bie Hach frage nach m uff er* 

6id)tcn ©clleibungsftoffen in ben letzten 7^ 
^ahnfh»rien unferer großen politifd)en uub wirt- 
fdzaitlicheu ftäinpfe immer nadzbrüdlicher; foweit 
bic '2Bafferbid)tigfeit allein in 'Betracht fam, tonnte 
unfere ©efleibungs-Jnbuftrie ben an fie hftau- 
tretenben ©nforbcrnugeu wohl aud) genügen, Die 
bis bahnt verwanbten waf|erb»d)ten Stoffe hotte« 
inbeo ben Had)teil, bafz ihre Irägcr äufterlid) wol)l 
gegen Hegen unb Gturm gefdjüht waren, bafz 
fie aber infolge ber mangelhaften '^orofität 311 
einem erfdjlaffeubcn Sd)witjb«b gezwungen waren. L 
Da.ju fam, bafz ben roaffoTbichten Stoffen ein 
penetranter Eiernd) eigen war, Der ihre „Salon* p--. . 
fähigfrit“ beeinträchtigte. 

Die neueften Emingcnfd)aiten ber d)«mifd)en 
Dedjuologie hat fid) nun bie auf bem ©«biete ber nflrt) t 
wafferbidjleu ©crUnbiingsOnöuftrie feit einem ^ leier 
©icrtel« Jahrhunbert als leiftungofähig befannte «cwffr! 
Jirma Jerb. Jacob in MÖtn 67 311 Hutjcn 311 
Riehen vermocht, tnbcin fie feit Jahren porös- nMt nv 
wafferbidhte Stoffe herftellt, bie in gleicher Hleife 
für Helfen wie für bie Hrbeit, für bic Jagb wie für alle 
anderen Sportzmcdc praltifdiftc ©erwenbung fiuben unb 
bic fid) auch als Salon* unb 'UToinenabc'DTcfz fdzou ein 
u>eites Vlbfatzfrlb erobert haben. 3u gleidjer UBeife be* 
währten fich bie Jabritate ber Jirnta Jerb. 3 ®<oh tu 
Möln 67 bei Vlusrüftungcn für ©tilitär« Dmppen wie 
für Iropcn-Heifenbe nnb nad) biefer Hidjtung ganz be* 
foubers wufzte fid) bic Jirma einen yBeltruf 31t jid)cn». 
Eins ber bcrtwrragen&ften Jacob'fchen Jabrifatc ift ber 
in ber ganzen ziuilifiertcn Hielt eingeführte, in 16 Staaten 


patentierte Schlaf fad, ber, aus porös»waf|erbid)tem 
Überzüge hngeftiilt, fid) als ein unentbehrlicher Heife- 
bcgleitcr bei SHanövent unb Jagbeu, bei Gd)iffsreifen 
uub Iropcnwanbenmgen erwiefen hat. ©ei bem mini* 
malen ©ewicht oon 2 1 /, Milo hübet ber Jacob’fchf 
Gd)laffad für ben Douriftcn eine rannt mcrtbarc ©e* 
laftung, wie er aud) beim '.Reiten bequem am Gattei bes 
'JJfcrbcs feftgrfd)tiallt werben fann. 9lur wenige Scfunbcii 
genügen , um ben Sd)laffad 311 einer toeidjen unb be* 
quemen X'agerftätte Ije rzuridjten , bie Sd)ut} bietet gegen 




s ^I)otogr(ipöi[it)€ ^lufno^me 


nflrti i 111 Sinn« Jatcb, «ölit, beftn & lldjcit Criflinat. — 

Xlrjcr IZrkf au^ tZrojilirn, nur mil l>rr ,>inurnbnrictmunfl „üdilafiact im iScbraudr 
unb öer Crtobcitimmunfl «.tUlcnianlwT ircaitidilonb) auirtu- von ber itoit oljno ivrilere 
‘MildfrACie ridniö an bie Wlannle ginna ,*erb. Jorab in «5t« fi“ o*Utte». 3llultrirrl* 
'Uliliu-r DfruiclfältinUn bie intrrc|!«nt« Wbrcfic mit ber Unierid)rift J^inbi^leit“; 

wir mrinrn ober, |>? ift iwijt •ebrnfpffltr «in ‘Oru>ft-> tftr bir WeltbcTflljrntljcii btr 
äirnifl ,'rcrb. äaeot» unb iltrer Sdj laf filtfc. 

r alle alle Unbill ber 'IBittcrung, uub bie aud) bic läftige ihres 

uub Jnfcttruwclt vom Gd)lafcnbcn fentljält. Hohe fürjtluhe geftat 

u ein ‘iterfouen unb Gtaatsmänncr aller Afänbcr biesfeits uub bei fe 

c be* jenfeits bes Ojeans, 'Jlbtnirale unb H ccr f ll h rcr » Hielt* tu ng 

1 b in reifen be unb Hliffiouarc brad)leu in fd)iucid)clhaften 30h Ire 

wie Sd)rciben an bic Jirma Jerb. Jacob in Möln 67 peti, 

13 be* ihre ©nerfennnng hntfiditlid) Des praltifdjcn 'iBertcs Des vorne 

ehern. Gd)laffacfes zum Husbrvd, bejfen billiger ^Ireis oon verfta 

t ber 35 bis ©larf 311 ben immenfen ©orteilen, bie berfelbe beibei 
aatcti bietet, wohl in (einem 'Verhältnis fteljt. gebiet 


3n gleicher SBeite wie ber Sd)Iafjad haben fid) auch 
bie aus porös* waffcrbichten Stoffen hergef teilten JacobTd)en 
2 r 0 p e n * H n z ü g c bcu IBeltmarft erobert, wie bies bie 
ehrcnoollen Jeugniffe eines Hligmann, Vcutweitt, Dr. ©eters 
uub anberer ©frilarci|enben beftätigen. Die Jirma liefert 
foldzc Iropen-Vlnzüge fchou uon 12 'JJlarl an. 

'lBufferbid)tc ©elerinett * ilmbänge, in gleicher 'IBcifc 
jebetn Muvalier ,ziir Jierbe gcreid)enb als fie anberfeits 
bem Heiter unb Jabrcr zum Schule bienen, bilben gleich- 
falls einen ausgedehnten Jabrifationszawig bes ttölner 
'IBelthaujcs unb finb in ben uiannigfaltigftcu, 

n jeden ©erhältniffen Hcchmmg tragenden © reife n 
in den Matalvgen oevmerft. ©cfonDers beliebt in 
Heitcrfreifen finb bie wafferbidjt imprägnierten 
©onchos, in runden unb vicredigcn Jaffons, 
©ferd wie Heitcrsmann in gleidjer JBcife id)üt3end 
unb bebedenb. 'iBafferbidjtc llutcrjadcu, Sd)weijz' 
/ foden, wie allerlei praftifdje, leidjt transportable 
Heife«Hequi|iten weift ber reich ausgeftattete ila« 
talog ferner auf, fo ein aus ©ummi ft offen h«' 
gefteiltes zusammenlegbares 3Bafd)beden, einen 
fompletten ©abc ■ Hpparat: „Dip * Dop“, Jelb» 
flafdjen, bereu Jnljalt bei Jroft ober füge in 
gleicher Hleife temperiert bleibt, unb ähnliche für 
ben lourilten unentbehrliche ©egenftänbr. 

KU ein ©ionicr auf dem ©ebiete der ge* 
fundheitförbern ben uub praHifd)cu ©efleibungs* 
- J lunft fieht bas Staus Jerb. Jacob in 

ftöln 67 nunmehr auf eine nahezu fünfunb« 
Zwan3igfähnge yiUrlfamtcit zurüd. 3n bem 
ial< . tleineu theinifd)cu 3nb«ftricjtäbtd)ett Dinslafen 

iraiidi" im Jahre 1HK4 mit befdjei benen Htitteln gegrütv 

Urirrt» bet, fal) fid) bie Jinua fdjon im Jahre 1899 

genötigt, in eine zentrale Eirofzftadt ü ber ju fiedeln, 
11 tc wie fie bettn aud^ in ber 9? ^<in-902etropo(c felbft 
fd)on wiederholt 311t räumlichen Husbehuung 
ihres ©c|d)äftsl)aufes fich veranlafzt fal). Der retd) aus* 
gejtattetc .ftatalog Der Jirma überzeugt uns nicht nur 
bei feiner grofzen ©launig faltiglcit uub reichen 'Ausbeu- 
tung von der erftflaffigcit ©ebeutung bes Kaufes; bic 
3ahlreid)en »Ausftclluugs HJebaillcn unb fürftlichen 'IBap- 
peti, bie ben Matalog zieren, beweifen eben auch den 
vornehmen Huf unb bie Solibit ät ber Jirma, bic es 
uerftauben hot, ol)ue weltfd)rcicrifd)c itlctlamc fid) auf 
beiden SScmifphären ein reidjes und el)ren»olles 'AbfaQ- 
gebiet 311 erobern. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 











$an oert 5ucarganne=(ScfeXl((^aft m. b. (steoe. 


ic 9th«inlanbc tcbcrbcrgcn bort, wo ber ftoljc Strom in 
i ^feinem breiten ©ett fid> träge bet hotlänMfdjen ffnenje |jj§| 
J iuwülit, bic tjcroonagenbftcn ÜBcrfe einer 3nbuftrie, 
beren (£r3eugniffe, obwohl fie erft auf eine breifeip- 
jährige Vergangen!) eil 3urüdbliden formen, in biefer ocr* 
hältnismafjig tm^en 3rit für einen großen Teil bcs beutfdjcn 
©olfcs oon eminentefter ©ebeutung geworben finb : fraft 
am (Enbe ber in bic 3<itcn bet SRömct 3UTÜdfiihrcnbcn SmMKWflTft 
Ähiiturltrafje ragen bie ©robultionsftättcn für ein ©olts* 
nährmittel empor, bas bet neujeittidjen ©ntwiefeiung 
unfeces ©aterlanbcs feinen Urfprung wnb feine Uncntbeijr* rr^i^T, ' 
lidjfcit oerbanft. ©3ir tebtn non bm in Eleoe am 5licbet* -t 1 

theiu gelegenen ©an ben ©ergh'fd)eu ÜJlargarine-Söerfen, weldjc 
ben tarnen bet alten $>cr3ogsftaM , Me ftrf) riiftct, im nädjftcn 
3afjrc anläßlich ber freiet ifyrer breifjunbertjäljrigen 3ugel)örigfcit jut flronc 
©rcufcen ben Teutl<hen itaifer in ihren ©Jauern würbig 311 empfangen, 
burd) alle ©auc Teutfd)lanbs tragen. 9Ben bas ©efdjäft ober ©ergnügen 
oicl auf bic SRcife treibt, wirb bie wcifjgeftridjcnen Spcjiatroagcn mit bein 
anbcrtljalb Bieter Ijo^crt ©Sappenbilbc fennen, in benen ©an beit ©crgh's 
berühmte Spejialmarfen ft Ag It d) oon ber SCeftgrcnjc bes 9lcid)c* bis nad) 
Tai^ig, Königsberg unb ©reslau im Oftcn, bis nad) frlensburg im ÜRorben 
unb bis tief nad) Gübbeutfd)lanb l)incin beförbert werben. Q>ie ©an ben 
©ergh')d)en QBerfc arbeiten mit einem Kapital oon 25 Millionen SJJarf. 
Turd) raftlofes, 3tclbcrouf)tcs ©orroärtsfircbcTi, burd) tluges (Erfaffen jeg- 
litten frortfd)rittes in ber frabrifattonsmctI)obc, buTd) gefdjidte Wusnutjung 
ber Konjunfturen auf bem SBcltmarftc, nicht julct^t burd) bic tabellofc 
©efd)affen£)eit ber 311t ©erwenbutig geiangenben 9?ol)ftoffc, ift cs ben 
©an ben ©ergh’fd)«u SBcrfcn unter ber umfidjttgcn Leitung ij)rc* ©enctal« 
Tlrcftors ©langer gelungen, als ootbilMiches (Eiabliffement bet ©tandje 
ben erften ©lat) unter ben etwa 95 beutfrfjen ©latgarincfabrifcn 311 erringen 
unb 3U behaupten, öorbilblid) burd) tedjnifdje (Einrillungen unb Anlage, 
wie burd) bie Organifation bes ©etfaufsarganismus, bet oon frilialen unb 
frabrifniebetlagert in allen größeren Stäbtcn unb »an etwa GO ©eneral- 
agenturen mit 800 ©eamten repräfentiert wirb, ©orbilblid) nid)t minber 
burd) bie ftulauj unb fiotjalitit, welche bas SBcrf 3»ir 5Rid)tfd)nur für 
feinen ©erfeljr mit einem mehr als l)unbcrttaufenb Abnehmer jählettbeu 
Kunbentreifc gemalt l)at, »orbilblid) in ber <nergifd)en ©erteibtgung ber 
ffiefamtintcreffen ber 3nbuftrte, bie Sabrjebnte h in&UK h Me 3* cl f^ <ibc gc- 
Ijäffiger Angriffe uttb unberechtigter ©orurteilc war, unb oorbilölid) cnblich 
burd) bie infolge förtge[et}tcn Streben« nad) ©erfeinerung lt>rcr ^Jroburte 
et3ielte, alle Älönfunren3 in Sdjatten ftellenbe Supcriorität biefer (Erjetig- 
niffe. Tiefer (Erfolg finbet allerbing« feine (Erfldrung aud) in ber günftig 
getodljlten Cagc ber ^robnftionsftätten. 3nmitten ber Ijerrli^en W^ein- 
nteberung mit itjrcre prächtigen SBeibegrünbcn gelegen, fteljt ben SBerfen 
eins ber t»id)tigften 3ngrebien3ten ber mobemen 9Kargartncprobuftc: fett- 
reid)fte Wild) unb fü&e Sal)nc in ©Alle unb frülle 3ur Ocrfilgung. 9M)r 
als taufeub Ganbtoirte füf)ten il>re gefamte üliilcf)pröbuFttön an bie SBerle 


ab. Ti« Einrichtungen bei 9Kild)ablicfcnmgsftfll« ber ©an ben 
©crglj’fdjcn ©Jerfe haben 3Ut3eit bic ©ufincrlfamEcit ber Sanitäts* 
bcl)ötben «negt unb fic ocranlabt, äbnlid)c ©orfcljtungen in 
rrfc ben SWolEcrcicn ein3ufüi)tcn. Überhaupt fann ber auch in aolfs* 
^ ^ toirtfd)aftlid)ct ©infid)t bemertensroert« ©ctricb auf ©ner* 

fennungen mannigfa^ftcr ?ltt hi« weifen: fein« (Erzeug niffe 
würben mi&gcjcichnct mit 81 ©olbenen, Silbernen unb 
fiTi^IHr Stftöts-SRebailien, Ghrenbiplomcn, Stäbtc*, Eljren- unb 
^orporation&prcifen. ©oh« IFegierungsbeamtc, ©anbei*- 
fammern, naturwiffcnldjaftlidje ©ereine, lanbroirtfd)aftlid)e 
■fy/t M, JpS Aörperfdjaften unb ©eiehrte h»hen bie|en SJlufterbetrieb oft 
t W'gB genug befid)tigt unb mit ihrer rü<f^altlof«n 2lncrlennung 
uidjt gefargt, 9lu<h ift ln ben gehilbeten Greifen unfcrcs ©olfcs 
allmät)lid) bas ©orurteil gegen Sdlargarinc gcfdjwunbcn unb mehr 
unb mch* brid)t fid) allenthalben bie Ober3eugung ©aijn, bafo ©an ben 
©ergh's ©targarine, uor allem bie Spejialmarfen w Elcoeritol3“ unb „©itello" 
infolge ihres h^orragenb reinen ©cf^mads unb lieblichen ©uttcr* Aromas, 
burd) ihren hohen frettgebalt unb ©äh™?«*, wie burd) ihre ©erbaulichfeit 
befter ©aturbutter oollfommcn ebenbürtig finb, ©3ir fprachen oon „mo- 
bemen“ ©largarinc.Grjcugniffen. ©3as heute auf biefem ©ebiete ber ©ah' 
rungsmit teilen gung gefd)affcn toirb, fteht in ber Tat himmelhod) über 
ber SBarc, bie in ben erften 10 bis 20 frahren bcs ©eftehens ber 3n- 
buftrie auf ben QJlarlt gebracht tourbe. 9lud) biefe 3nbuftrie h®t Sdjnle 
machen uub (Erfahrungen fammetn muffen, feilte ift, fpc^teU in ber 
©au ben Scrgh'fd)<m ©robuttion ein ©rab oon ©olltommcnl)eit erreicht, 
ber uns berechtigt, bic Speßtalmarlcn „Gleoerftolj“ unb „©^0110** gerabeju 
als Triumph bet beutfd)en ©ahrungsmittcl-3nbuftrie 311 bc3ei<ht'en, Tafe 
Sojialpolititer unb ©ationalöfanomen ben 3Bert biefer ©litte rer fatjmitt el 
unb bamlt bie ©cbeutung ber 3ubnftric für bie (Ernährung breiter ffiplfs* 
fd)ichten längft erfamit h^ben, bebatf faum ber (Erwähnung, wenn wir 
baran erinnern, baß bic beutfehc ÜJliId)obirtfd)aft feit frahren ben 3nlanbs- 
bebatf an ©aturbutter nicht mehr 311 beden oermag, foba^ 1907 bereits 
für 79 ©lillionen 9JFarE auslänbifcher ©utter importiert werben muhte, 
bie gualitatio burchweg unter bem 9lit>eau ber cinhcimifd)en ffliargarinc- 
probufto ftel)t. 9Jiit ber aunchmcnben ©eoöUerung Tcu»fd)lanbs wdd>ft 
bic ©cfal)r, bafj tn abfel)barcr 3eit ein ©langet an frettftoffen cintrttt, 
ber bic (Ern ährmtfl sweilc unb bamit bie ficiftungsfähigfeit unferes ©olfes 
ücrringom muh- 9lngefid)ts biefer ©efal)r toirb febet ©atcrlanbsfreunb ben 
glänjenbcit ©uffd)uning ber ©Jargarine.3n buftrie, wie er burd) bie (Ent- 
wicflung ber ©an ben ©crgh r fd)cn SWargarine-SDetfe oerförpert wirb, 
mit Genugtuung begrüben. 

9Ben feine Schritte währenb ber biesjährigen JRetfefaifon ober im fomineu- 
ben 3ahr gelegentlich ber ftatjerfefte in Me anmutige §ügetftabt Gleoc 
führen, ber folge unferer (Eitilabung unb über 3 cuge fid), nachbem er bie 
Schönheiten bes alten, roalbumrräu 3 ten StSbtdjcns unb feiner hi|törifd)eu 
ÜBahrjeichen gerofirbigt hat, burd) eigenen 9lugenf<hoin oon ber ©usbehnung 
unb (Einrichtung ber »ornehmften beutfehen ©largartnc-9Ber!c. B. 


©ttt 25. September 1899 bcfud)tcn 3hrc ©tajrftäten 
bie jlänigtnneu SBilhclmiua unb (Emma oon £>ollanb 
bie ©au ben ©crgh’fd)cn SBcrfc, bereu ausgebehnte, 


in allen (Edelheiten oollenbctcn ©etriebscinri^- 
tungen auf 3h« ©lajeftätcn ftdjtlid) «Inen über- 
wältigenbeu (Einbrucf f)croor 3 umfeii vermochten. 


Abnißin nSilbctmina otm ^ollanb. 


Digitized by 


80 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





(ftunlffciina uon c dir Mi.) 

beim bi< Cu’cn-Hhi tnitc cifctjcu, um« bisher für flau* mii* foujt imi*criiiciölid)CH tfotlagc ber ^Ia|d>citblä|cr uorjit* «'vl a'|ci)cu f ui L»r i I o n teil Dir ,>ül)niiig aimcr traut uturbe, bürftc 

möflUd) fiel) alten würbe, bic .s>cmbfaUrifatiou poltftftnbig beugen, Taft in bem 311 biefem Juwdc gegründeten (Jure* bas befte 3ctd)cu für bic uoir»u»irtfd)aftlid)c fBcbcutung 

burd) mafchinellm betrieb: ebasofen uttb 'JJiafdjinc Jinb pAifdpn Verbau be öer j}Iafd)enfabrifen einem Yf)cinifd}cn biefes inbuftriellen ^wrige* in unfern uwftlid)cn iBc< 


aly ein (bau je* 3U ö enteil, bno burd) Iler* 
mittlung öes beweglichen „rcvolving tank“ 
bie automatifdjc Jufiihnmg ber flüffigen, 
glühenbheifteu ©lasmaffe au* bem Cfm in 
bic <Dtafd)ine ermöglicht uttb baburd) bie 
bisherige, fel)r anftrengenbe menfdjlichc 
Hrbeiteleiftung übcrilüffig mad)t. Die finu* 
reid) gebaute 9Jlafd>ine legt bie fix unb 
fertig geblnfenc unb mit her fZRünbung »er* 
feljette t^Iafcf)* oor ben .ttüljlofcn. föüte 
unb ftaltbarleit ber Iylafd)en wirb baburrf) 
nid)t mir nid)t beeinträchtigt, fortbent bie 
5llibcrftanb&fdl)iflEeit Öcr und) bem neuen 
«erfahren fjevgcjtellten 3-lafd)cn iibcrftcigt 
bie ber nun ber £>anb gefertigten um 10 
bis 15 Vtmofpfyärcn. Sllenn bie Owen*» 
patente oon einer einzigen &irma ober 
and) nur einem k?anbe erworben worben 
wären, würbe bics für bic Süetibcwcrb** 
nerljältniffe uttb batnit für bie in ber ©rütt* 
gla&inbuftrie bcfdjäftigteu Arbeiter bie »er* 
bängitieüollftcu folgen gcljabt haben. l£o 
ift barum mit ftrcitöc 311 begrüften, baft bie 
‘ilcrbänbc ber ®la&flafd)«nf)crf teilet aus 
Deutfd)lattb, Belgien, Däncmart, (Englanb, 
Jranfreid), ftoilanb, Cfterreidt, Gdjweben 
unb Norwegen (id) .jufainmengctan unb bie 
patente gcmeinfdjaftlid) für 12 Will. .# er« 
worben haben, um burd) eine nur allmäl)* 
lid)e (Einführung; ber HJlafäjinen aud) ber 



5« ben Uhcjcnbetriebcn bet rlxini{d)cn unb §od)ofsnnwrtf |ütb aud) bi( ffleitjivgc unb öcrfitalt- 

nmtcMnen uon fliganti[d»fn T imrnhonen. Untere UbbitDung jeigt un» einen uon ber tBcnrattjer ainlctiinen- 
tabnf ft.-«.. «Benrntb bei IWiflbüirf, tXNrfldUtlUU S*M**«trA«‘ MO 2 »nt 3«b*lt. ®r «U mit teuer- 

fetter SRaitc gefQttcrt unb pflti in reiner tipptoren [rann bic flcldjmoliciu ftpt)cifcnmenf)c flflitig. 


3irfc fein. Tafelglas wirb in etwa 12 SBe» 
trieben in l£rengelbatt3, Sinnen, ÜUittctt, 
Wclcfclb, OTülljcint a. b. Diubr, Stolberg 
bei 9lad)cn unb im Gaargebiet in Gutj* 
lutd), Cuierfd)eib unb ftTicbrid)*tl>al her* 
gef teilt, unb bie ©rjeugungsmertge bürfte 
heute 5000000 qm weit überfd)reiten. 

Die Spiegelglasfabrilation ift in Wtjcin- 
lanb unb SBeftfalciiucrhältnismägig jungen 
Datums — bas erfte berartige Unternehmen 
im Sladjoncr fBejirt würbe erft 1852 ge* 
griinbet — fie ftellt aber bei» bei weitem 
größten Teil bcs bcutfd)en Spiegelglafcs 
Ijer, ba oon 0 bcutfd)en getrieben 6 auf 
bas bejeidptetc ©ebiet entfallen, unb juxir 
in Stolberg, £>crjogenrath, Schalte, (Ectamp 
bei Düffclborf, Dürften unb ^Jorj bei ftöln. 

Der 3aarbc3irf fählt 47 glasinbuftridlc 
betriebe, bie im 3ot)re 1906 burd)fd)mUli<£) 
1 1 333 Slrbciter mit einer ©efomtloljnfummc 
uon 9426834 befchäftigten, wäljrcttb fid) 
im übrigen IKheinlanb unb in Süeftfalcu 
in bemfelben 3ahre 100 glasinbuftricUc 
betriebe mit 14 733 Arbeitern unb einer 
tfiefamtlol)ufumine oott 15610153 .Jf be- 
fanben. 

Die ifJapiexinbuftTie S3reu&ens bat 
iljre eigentliche Heimat in fRljeinlanb unb 
SBcftfalen. Die Gtäbte ScTgifd)*©! abbad), 
Dürctt, 3ülid) r SMalmcbt), Sfeuh, Düffclborf, 
(Joutetjuna Sette OT.) 




Abteilung KeHelbau 

Dampfkeffel aller bewährten Sy (ferne 

Ueberhifcer, Kettenrofte 
Wafferreiniger, Walfermeifer 
Blediarbeiten aller Brt 
Apparate für diemildie Indultrie 


Abteilung Trockenanlagen 

C rocke napparate, lowohl für 
Dampf* wie für Heizgafe, für 
landwirtfdiaftlidie, 
induftrlelle und fonftlge 
maffenftüffe. 




Haupt-Katalog 

430 Seiten stark, 
unerreichtes Werk 
:: in technischen :: 
Daten und Abbil- 
dungen zahlreicher 
Konstruktionen 





G. SCHIELE & Co. 

Frankfurt am Main 
Ventilatoren-Fabriken 


tOAC In 42 Jahren 107146 Ventilatoren, IQnQ 

1 Exhaustoren in vielen Konstruktionen gebaut 1 ^ v/CJ 

::: für alle Zwecke der Industrie im Betrieb ::: 

Erstklassige Ausführung — Moderne Konstruktionen 

Abteilung II 

Zentrifugal -Pumpen — Hochdruck- und 
Niederdruck ■ Pumpen 


Schi trs- Ventilator für „S. M. S. Mecklenburg“ mit zweiseitiger Säugöffnung und drei AusbUsöffnungcn. 


Eigenartige Versuchsstation eingerichtet mit Motoren bis 
2* 100 Pferde. — Weitgehende Garantie für Betriebsdaten. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










3uliu5 ffiroos, Vertag, $eM6erg. 


It * ftcibelberg , bu ferne — ! 2 ßie fle ju bit 
ftrömen, nid)t nur bie roiffens* unb lebens* 
Dürftigen 9Jhtfenföfene, fonbern auef) bie groben 
aus aller fjerren ßanbem, um fid) ön beiner <Sd)öne 
3 u laben! 9ßie fie feinaufpifgem 311 beiner feerrlicfeen 
Sdjloferutne unb bejaubert feinuntciftfeauen auf bas 
unoergleicfelitfee SJilb 311 iferen ftüfeen! 2lber ob toofel 
ron ben oielen ber eine ober anbere auefe einmal baran 
benfen mag, bafe unter ben Käufern bort unten im 
anmutigen 6 täbtl«in bes SBudjes ©eburtsftätte fid) 
befinbet, aus bem er (ober fie) uiellcitfet „mit einer 
neuen Spratfee fic^ eine neue Seele gemann"? Unb 
fie letdjt geroann naefe ber 

„HRetljobe ©aspep-Dtto« Sauer"? 

Denn toirflicfe bort braufeen liegt es, bas £>eim 
oon Julius (Sr 0 os, 93erlag, aus bem nun fefeon 
feit einem oollcn Cfaferfeunbert ein Cuell bes SBiffens, 
feit etraa 50 Satiren aber ein fraftooller Strom leben* 
biger friftfeer Sprayen tunbe über alle Eöelt im eigent- 
liefeften Sinne bes SBortes fid) ergiefet. 

230 Wanbc in 25 nerfefeiebenen Spradjcn - uom 
längft „felbftüerftanblicfecn“ Gnglifcfe unb ftran* 
3 Öfifcfe bis 3 um Sunfeili unb SWaroffaitiftfeen! 
iOeldje frülle oon jielbenjufeter Arbeit fteeft barin! 

2 lus ber Qfilialc oon Sdjtuan unb ©5$ in 9Jkmn* 
beim touefes ums 3afe* 1804 als junges Weis ber 
je^ige 95erlag feeroor. 1819 mürbe bas Geftfeaft als 
Weuc Sltabemifcfee 23ud)feanblung oon f>crrn Garl 
(Sr oos rDeitergcfüfjrt unb in bem dlteften por* 
feanbetien 93erlagsfatalog oon 1826 prangt mand) 
ein ©elefertcmmme oon oollem Klange. 

2lber erft unter bem Sofern 3nlius ©roos, ber 
1845 bas ©efefeaft übernafem, erfeielt ber Werlag als 
Julius ©roo5, Verlag feinen eigcntlidjen ©fearafter 
als mobemer ®pratfeen*$OTt. 

Die englifdje ©rammatif oon Dr. Dfe.©aspct), bie 
fran 3 Öftfcfee oon Dr. (L Otto unb bic italienifcfee oon 
Carl Wlarquarb Sauer begrünbeten 3 ufanvmen 


ben Wuf bes neuen Sgftems ber fogenannten„töonoer* 
fations*GrammatiEen * 4 unter ber ©efamtbe 3 eicfemmg 
„9Wetfeobe ©aspetj^Otto^Sauer 14 . 

2ln Stelle bes bisfeerigen trodenen grammattfd)cn 
Betriebes bie praftifefee Wusbilbung oor allem 311 
betonen; bem Scfeülcr oon Slnfang an fiebenbiges, 
roirflid) ?lntoenb bares 3 U fefeenfen unb ifem fo üuft 
unb Cicbe $ur tu eiteren Arbeit 311 geben unb 3 U 
erfealten bis 3 um enbtiefeen abgerunbeten Wefultate: 
bas roar bas Weue in biefen ßeferbficfeern unb bas 
gab ifenen iferen ungeafenten (Erfolg. 

llnb biefer (Erfolg 3 ei(fencte oon felbft ben W3eg 
oor 3 ur weiteren Slusbilbung bes Verlags. 

Der alte, rein roiffcnfcfeaftlicfee Teil besfelben roarb 
nidjt mefer ansgebefent; oielmefer ging man nun — 
burd) begeifteTte ßeferer unb banfbarc Scfeüler an» 
geregt, baran, eine gan 3 e Weifee oon ftilfsbüdjem 3 U 
fdjaffen, roeldfee ßefebücfeer* (oefprätfesbüefeer, Uber* 
fetiungsbücfeer unb Keine Sprad)Iel)ren umfafeten. 
3 a, man begann jefct auife fürs Sluslanb 3 U arbeiten. 
Walb gab es neben ber franjöfifefecn, cnglifdjctt, italie» 
niftfjcn ©rammatif auefe eine grnmmmre allemancle, 
anglaise, italicnne, eine geraum, frcnch unb ltalian 
gram mar. Weue 9J?itar beiter, anbere Spradjen traten 
l)in 3 u. llnb ftarb aud) inmitten all biefer DStigfeit 
ber 23egrünber ber neuen Werlagsricfetung, biefc felbft 
blieb aud) unter ben toecfefclnben Cfeefs bes Kaufes 
bie gleidjc unb feeute umfafet ber Wcrlagsfatalog, 
toie mir ftfeoti oben eno5fentcn, 230 Wänbc in 
25 Spracfeen, toas roofel fein anberer bcutfdjcr Verlag 
auf blefem ©ebicte auf 3 ua)eifen oermag. 

Weben QfTait 3 ö ftfd), ©nglifd), Dcutfcfe, Spa* 
nifefe.Wuffifcfe.CJtalienifd), DSnifcfe, Stfeiuebifd), 
Wieberlänbifd), ^3oxtugref i fd) , Ungarljcfe unb 
Dürtifd) finben toir aud) bie orientalifdjen unb 
kolonial* Spracfeen; felbft Gfeinefiftfe unb 
nifefe, Slrabifcfe unb '4>erfifi), Weugriecfeifcfe unb 
Wrmenifcfe, Suafeilt, Duala, Gmfee unb £>auffa, 
ja neuerbings fogar WJaroffanifcfe finb oertreten, 
oerftfeiebene anbere finb in SBorbereilung! 


Unb ba 3 U fommen nod) bie Ausgaben für Araber, 
Armenier, Dürfen, ©nglanber, Öran^ofen, 3taliener, 
Spanier, ^ortugiefen, ©riedjen, Wuffen, Idolen, 
Wieberlanber, Sd)u>eben, ^Rumänen, Bulgaren unb 
Dfdiedjcn für biefe ober jene Spratfee, 

Dabei finb bao nid)t nur fogenannte „Spradj* 
füfercr", aud) nid)t einfadje Sammlungen gramma* 
tifdjen Stoffes, fonbern mirtlidje „Öeferbücfeer 44 , bie 
ben Scfeüler bis 3 um ©rforge in ber £anb 5 e , 
feaiten. 

Unb nod) eins: Durd) alle biefe SBerfe gefet ein 
unb basfelbe s i 5 rin 3 ip, eine unb bicfelbe miffenfefeaft* 
liefee Wusfpra<fee = !öc 3 ei<fenung. 9Bcr fid) mit einem 
biefer 23üd)cr befannt gemaefet feat, ber ift fdjon fealb 
oertraut mit bem naefeften, bas er 3 ur f>anb nimmt, 
unb geniefet fo ben Worteil bes Scfeülers, ber in 
eines ßeferers $anb bleibt. 

(Sine Gnoeitening unb 3 ugleid) (Srgan 3 ung ber 
Wfctfeobe bilben ferner bie feanblufeen „Älonoerfationsf 
bütfeer 4 ', bie als ©onnor*Wänbe bereits gut befannt 
unb allgemein beliebt finb! 

Der ftirma Julius ©roos ift aber aud) für alle 
iferc Arbeit unb mandjerlei Cpfer ber Sufeere ©rfolg 
treu geblieben. Wuf allen Wusftellungen , lueldjc fee 
beftfeidte, erfeielt fie unter anberm in St. Couio 
1904 bie ©olbene Wlebaille. 

äUcvtooller finb ifer cuofel aber bie taufenbfaefeen 
Wnerfennungen aller berer, bie — einmal befannt 
mit bem 3 uocrlüffigen ftüfercr auf fpratfelidjem ©e* 
biete — immer unb immer toieber nad) ber 931 etfeobe 
©aspet)*Otto*Sauer greifen, um iferc ftenntniffe 
311 eriueitem. Unb trenn ber Werlag in ibealem 
Streben gar mand) es Cpfer braefete, er barf bafur 
bas Skurafetfein feabtn, feeute, „roo bie ißelt ja unter 
bem 3 ci(feen bes Serfefers ftefet", erfolgreitfe mit* 
gearbeitet 3 U feaben unb mit 3 uarbeiten an ber 
©neitfeung bes grofecn 3 icles unferer 3 «it. «bic 
Scferanfcn 311 burefebredjen, mclcfee bie WülEcr trennen" 
unb „neue W^icfeungen angufnüpfru 3 toifcfeen ben 
Wationen“. Dr. G. Dfe. SU.ilter(»Cunb>. 



^töjt|ions=Uprenfobri! oon 91. Sange & Sö^ne, ©laspütte in Sad)fen. 


(Einführung ber öeutfctjfu Wtäüfions» InjüKii* 
^^ufecen*3ubuftrie in ©losfeüttc nimmt ein befon- 
flöcrcs 3ntcrcifc baburd) in ?lnfprucfe, bafe fie aus 
^^^cblcn unb uncigeunü Ingen üflotiucn erfolgte. 
Ter ^Begrünber bteiet feeute ju mcltumfaffenber (Bedeutung 
gcTommcneii Onbuftxie ift 3crbinaub ?Ibolf ßangc. 



^cgünftigt oon brr 
Regierung fcfeiif er im 
'Anfang ber 40er Safere 
bes vorigen Oaferfeun- 
berts mit biefem neuen 
3nbuftrie3CDcig ber oex» 
armten 58rp5lfexung bes 
|äd)fifd)en lErjgebirges 
einen baueniben unb 
lofenenbenCEr» 
tverb. (So bc» 
burfte bamab 
einc&HIufawii* 
bcsoonaufecT« 
orbcntlidfeer 
Webulb, uin 
ben neuen (fr* 
roerb93TDcigim 
(Erjgebirgefeei 
ber ScoöEfe* 
rung feeimtjefe 
3U tnatfeen. 

Wcfonbers 
roar cs bie auf 
tfeeorctifrijcr 
©nmblagc be* 
rctfenetc eigene 
Wonftruftion, 
bie ben oon 
£ang« berge- 
jtellten Ufereu 
in fuTjer 3elt 
bereits einen 
fHuf oerfdjaff' 
teu, ber burd) 

2 reue unb ©eroiffeufeaftigfeit ber »Arbeit unb y elf tun g 
roofel begrünbet roar unb blcibcnb ift. Teint ebenfo, toie 
ber Wegrünbcr von beginn an leine Ufer bie JVaTnif ocr* 
laffen liefe, ofene fie ber Durdj|id)t uuterjogen 311 feaben, 
ift biefe Sorgialt aud) oon feinen Söfencn rocitcrgeübt 
werben unb toirb oon feinen (Enfelföfenen berart fortgefefet, 
bafe ber ERuf ber £ange*lll)ren fortgefefet itn Steigen 
begriffen ift. WJefet jeber gcbilbete Wenfd) bürfte feeute oon 
ber unerreichbaren ©ortreff liefefeit biefer llferen gefeört feaben, 


ein« Oanfle.Ubt: GclbWcblaöetifte 
’JJIinutcn-fftcpottiioit, Xoppel-Clirottogtaph nad)- 
ivrinflmP, artinutenifttilcT, euj-iger «olenber, 
Itilum, woctKntacu. ®lonol. Wonbplnile unb 
Sdjalljaljr (elbittfttifl arueifletib. 



menn er fiefe nidjt bereits burd) 2lnfd)affung eines folcfecn 
SDerfes felbft baoon überjeugt feat. Die auf allen befefeidten 
SUelt* unb yanbesausftellungen errungenen a7 erften greife 
foroie fonftigen (Eferungcn geben baoou berebtes 3cugnis. 

'Jleben ber mobemen Wemontoirufer für Herren unb 
Damen in ben gebiegenften ©efeäufen eigener ^abritation 
locrbni von ber Jftrma auefe bic fomptijiertereii Ufereii, 
wie Cferonograpfe, Setonbe«'JJlorte, ‘Kiertel unb 
Minuten* Wcpetitionen bis 311 ber altert cnnplijicitcften 
Dafcfeenufer in eigenem f>au|e feergeftellt unb mit pein- 
tid)fter Sorgfalt unb ülthiratcf je uollenbet, wie aud) auf bas 
gcroiffenfeaftefte in allen Temperaturen unb iiagen reguliert. 

Der 3rinna 91. Öaupe & Söfene finb ferner oiele 
Weucnnigcn imb Werbe fferungen, burd) Watente unb 
'JJhifierfcfeut) gefdjiifet; and) feierburd) ftefet fie in iferen 
l'ciftungcn unb 
tyabrifatcnuncrrcidjt 
ba. 3n neuerer ^eit 
feat fie iferc ftabri- 
Eation aud) auf bie 
$CTftelIung oon 
Sülarincufercn aus- 

f iebcfent unb babei 
0 gl Silben öe Weful* 
täte crrddjt, bafe ifer 
bei ben atljäferlid) 
ftattfinbenben Üon- 
fiirreii3prüfinigeu 
vou9Jtarinc*(£ferono« 
metern auf berGee- 
roartc 311 Hamburg 
in ben le feien 
Oaferni ftets 
ber erfte 


L l?duoc & 'Sülmt'» 
HÄarinc- 
CbronomrtfT. 



Wrcis piertaimt tourbe. Die CEfer onometer oon 21. liauge 
& Söfene werben bafeer jefet In ber $>auptfadje oatt bet 
beutfefeen, öftcrTcicfeifcfeen unb italienifdjcn SHarine gefüfert. 

Dafe bei fo gldn^enben (Erfolgen bie üonhirren^ iti 
erfeöfetem 'JJtafee ftd) in ©ta&feütte nieberläfet, ift begrctfliefe; 
es toürbe aber irrig fein, anjunefemen, bafe allein ber 
Crt ©lasfeütte bie 
tüeroäfer für eine gute 
Ufer bietet. SRan feat 
oerf liefet, bie Jlnna 
21. fiange & Söfene 
3U fölfefeen, feat burd) 
anbere äfenlicfe llirtgenbe 
Warnen oergebiiefe per* 
futfet, einen 2lbfan auf beut 
ÜBcltmarttcflu 
finben, felbft 
bie Scferoei3 
feat bie feer* 
oorragenben 
ßciftungenber 

Jyirma 

9L ßange & 

Göfene ba* 
burefe aiwjn* 
nuljcn oer* 
lud)t, bafe fie 
llfercit feer* 
f teilte mit ber 
SBejetdjnung 
„Softem flttas* 
feilt te ,# . 3a, cs 
feaben fiefe fo* 
gar Untcmefe- 
uiergefunben, 
bie Ufercn aus 
ber Gd)t»ei3 
nad) ©tas» 
feüttc fommen 




AUNGf 


SOHNE 


30crtanti(bt ttner Sange *UI)r: SctbbFdilapentie 
SJUnutcn-Scpetition, Xtippel-dbronoßrao!) natfj* 
lUTlnacnO, Winulfniflhler. eipinft Uattnb«. 
TatUCtt, tUodKnlnfir, ‘JDJonat, ®lon&pljaft unb 
Sd)ciltjnljr jclbjttfltlfl ait)c4ßrub. 


[affen, um fie 001t feier aus mit ber 2Iuffd)rift iferer ^irnta 
auf bcu Nteltmartt 3U bringen. 

Die {ytnna 91. tfangc & Göfenc, bie feit 62 3afertn 
beftefet, feält besfealb ftreng baran, bafj alle ifere Uhren 
mit einer gcfefeliefe gefdumtcnSdnitMiiartc, uüc obeuftcljcnb, 
oerfehen finb unb erfennt nur Ufereu mit biefer Gcfeufe- 
marre als ifer eigenes ftabrifat an. (Es bebarf bafeer roofel 
raunt bes ^imoeifes, bafe bas laufenbc Wublitimt bei 
(Erwerbung einer Criginat*©Iasfertttcr*tfange*llbr 
tm eigenen 3ntereffc genau auf biefe Gd)iifemarrc aefetet. 


Wreisliften auf 'Htunfd) gratis unb franfo. 


Digitized by Google 


91 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









3<*lf4'n £ftU-bwg<nalr«Tl un& £>»nb«rg roiit feit Hnfaiifl ui 
töeretnißtm ®tald)mmfal)ri!en «ufl*tnirfl unb iRflmbera, *31.- tf».. 

Dießebcrinbuftric bat fid) burdiwegjumffiTohbctrieb 
cntroicTdt unb hat unter auberm in Bachen, Xrier, 'J3rflm, 
SWalmebt), ■9©icfratl), Siegen, 9JlüU)fim a. ö. Buht, BJornts, 
SRainz unb Cffcnbad) ihren Sify ?hrc ^cbcutnng Ziffern- 
mäftig feftptf teilen, ift bc*halb febwet, weil bet ber Deutschen 
Berufsgenoffenfchaft SBeftfalen unb $effen-9taffau in ber 
Settion, bie in frrantfurt a. Blaiu ihren Sit} hat, dct» 
einigt fint» mit ber ^Broöint «£act)fcn, SBalbcd, ßippe- 
Schaum bürg, ßippe, 91 n halt mtb benXI)üringiJd)en3taateu. 
Die na thfolcten ben Ziffern mü|(en be*l>alb unter SBürbigung 
biefes GiefichtspuntteG. beurteilt werben; Sie ergeben für 
bie brei Seitionen ftrantfurt a. Btain, 'JJlaiti} unb DHU* 
Ijeint a.b. fWuhr 1906 int ganzen 1574 betriebe mit 31 7711 
oerf idjeru ngepf li d)tigcn Berfoncn unb einer (Sefamtlotyn* 
Summe oon 32438535.4. Die ßcberoerarbeitung ftcht 
in hol)« Blüte unb i(t nid)t aliein für beti Onlanböinarft, 
jonbem in hohem (ftrabe aud) für bie Busfuhr tätig. 

Summarifd) mögen ferner ab boebbebeutenbe 3n* 
biiStrien hier erwähnt roerben; bie £> ol tinbuftric, bie 
3ementi«biiftrte, bie Jabrilation ber feuerfcjtcn 
Steine, ber Sd)amottc, ber Xonplattcn, ber Xon- 
rühren, bie fteramif, bie Steingut* unb Borzelian* 
inbuftrie (oiuie bic Jiegelinbuitrie, ujeld) letztere, im 


n 3<tl)rr9 t>ic rcblanfc »mö cUMtifdw .Uonftrultipn einer neuen, uon &c 
erbauten ®rflefe. 3n öer iJflbe uon ffurop«* flröfttem tBiunenbaffn 
uon 625, „ m ju &cu grämten •Brfltfen -Mitteleuropa«. 

'Baumaterial. Onsgefantt werben etwa 320 Btillionen 
Steine jährlich oerlnben. Der Berfanb erfolgt auf bem 
7Bn|ferwegc unb auf ber ©fenbahn foroohl nadh Dcutfcf)- 
lanb al* aitch nad) £)ollanb, Belgien, Cftcrrcid), ber 
Schweiz ufw. 3 weifelies mürben bie Steine nod) häufiger 
oenuenbet, wenn nidjt bie ftradjt unb in Dielen fällen ber 
3olI bas Waterial mefentlid) oertcucrtc. 

3n ber tfierftdlung ber ©cmiftmittcl ftcht bic Bier* 
brauerei obenan. 15* entfielen 1905 auf 'Jlheitilattb 650, 
attf BJcftfalen 090 unb auf Reffen -9laffau 181 Brauereien, 
bie im ganzen 229260 t Cberfte i)erbraud)tcn unb 12*. Bil- 
lionen tficftolitcr Bier hrrftcllten, was auf ben Hopf ber 
BcuölEcrung in fKhrtnlanb 96, tu UUcftf aleu 105 unb in 
§cffcn*9taffaii 121 Cttcr au*mad)t, Bcfd)äftigt würben 1906 
in 1458 üetSid)erung$pflid)tigen Betriebet! im Durd)jdjnitt 
17 434 91 rbeitermit einer ßohnfummeuon 24517472. ff. Beben 
ber Bierbrauerei ftcht eine bcbcutenbc Branntwein* 
brcnncrei unb eine lebhaft bcfdjäftigte Xabatinbuftrie. 

'Huf bem Gebiete ber ^lahrung*mitteU)crftellimg finb 
in erfter ßinic bie Sd)efölabentubtijtrie, bie Haffce* 
brennerci, bie 'JJlargarincfabriration unb eine weit* 
oer-nneigte H auf eroen inbuftrie zu nennen. 3iuifd>eu 
ber Jnbuftric mtb bem öaiibmcrl einctfeUs unb ber Huuft 


c Vlaföincnlabrtt a>uita»*burfl bei doinj, einer 3(vciflfabnt b<r 
ßeleßen, fleftört Meie neue WertetjrwiDer mt« iljrcr ttffamtUinßf 

in fRbdnlanb 16389, in 'IBcftfalcn 5948, in f>cffen*Balfau 
6674, im ganzen alfo 29011 latente genommen rooTboi 
finb, ronhrenb bie 3abl ländlicher auf Brcuhen entfallen 
bcu patente 74894 betrug. Bn 'XBatcnjeichcn rourben in 
bem genannten 3«itraum eingetragen in Bheinlaub 12969 
in UBeftfalen 3100, in öenen*'Jlanau 5237, jufammen 21 206. 

Der großen Doirewirtfdjaftlidien Bcbcutuug ber twit 
lidjcii Clubuftric cntfprid)t ber ^clbnertchv- SM* Umfä^ 
ber 'JRcid>sbanff teilen h a bett 1906 betragen irt SDlilliönm 
'DJarf in «öln 6826, M , in Düffel borf 3979, fo , in (Elbcrfelb 
251 1„ B , in Cffcn 5341^,, in j^ranlfurt a. 9Jtain 11866„ 

Der ?lnrauf non Blo^* unb Bcrfanbtuedjfeln — alle 
ber gefantte 2Bed)felanfauf, ausgenommen bic ffinpig*- 
iDedjfel betrug im 3 ö h rc 4906 in 9J?itIionen darf in 
Wbeiulanb 1408 , b:p in9öeftfaleu 575 in &rattlfurt a.HJldin 
unb TOiesbaben 490,.*, roähvenb er fid) in 90113 Deutfd)lanJ 
auf 1021 3, :n bejifferte. 

Die erteilten fiombarbbarlchcn betrugen 1906 in 99J illie*» 
neu Blarf in fRSpinlanb 382^ , in SBeftfalen 119 nff , in 
tfranffurt a. BJatn unb SBiesbabeit 87.,., jnfammen 5,H9^ 
gegen 2773„ w int ganzen Deutfd)en 9?eid). 

2lud) bie Sparraffcneiitlagcit gcinältrcn ein bru; 
lid)cs Biib oon ber ootfswirtfdjaftlidjcn Bcbcutung be$ 

( 3 d)Ui 6 6 ti« U ) 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Oorlfeftuno uon Seite 90.) 

fRatingen, Broid) u. a. bilbeu ihren Si§, unb ber Bitf 
ihrer Cr.H’ugniffe — namentlich ü» feineren papieren — 
ift fo groft, baii Dcutfdjlanb an ber Spific ber Rapier* 
inbuftrie ber ganzen 'Jüelt fteht. 2Ius ber Deutfdjeit 
madjer» Beruf G.geuoffenfd)aft fommen hi« bie Seftiouen 
IRain.u Alüln uub fiageu i. 2B. in Betracht. Sie wählten 
im 3ahrc UKH5 jufammen 233 Betriebe mit 15059 ucp 
fi<hcrunflspflid)tigcn 'ßerfonen unb einem ^ahresverbienft 
von 13546572 .//. Der BapioiLU fcugiing eiitfprid)t eine 
aufKvorbcntlid) nielfeitige Itapieroeraibcituug , aus bereu 
Bcnilogenoifenldjaft in unfer (üebiet bie Seitionen Staffel 
unb (Elberfelb mit 860 Betrieben gehören, in benen im 
Cfabrc 1906 24583 oer|icherung$pflid)tigc Bctfoncn mit 
21 345933. Jt anrcchnuugsfähigcn ßöl)ncn befd)äftigt würben. 


(Viegcnfah ,fum frühem .fianbftrid)* uub ftelbbranbbetrieb, 
Ijauptfächlich im ÜHafcbincn* unb iRingointbctTicb arbeitet. 
Befpnbev* d)aralteriftifd) für benBhciii ift bie ®d)wemm« 
fteininbuftrie. Die rbeinifd)cn Sd)tueinmfteine, in 
manchen Cüegenben fälfd)lid) Xufffteine genannt, [tnb 
leichte poröfe Bollftcine, bic feit fünf Jahrzehnten im 
Oiebietc bes 'Jieuwicber Beelens bergef teilt werben. Sie be- 
heben au* Vintofattb (Bimofic*) unb -Half . Der Biin*fanb 
ift eilt glafiges, h^uptfdd)tid) au* ttttlö«itd)et Mieftlfäure be* 
ftehenbe*, fchwammartige* 'firobult, bas nor Jahrtaufcnbcn 
als Schaum glühenb flüffiger Blaffen oon bem im genannten 
Bcprf befinblicheu ßaad)er Bultan emporgefchleubert mürbe. 
Die au* ihm unb Halt bergcftdltcn Steine haben ein ge- 
ringe* &igengcwtd)t unb oielc tcd)tiifd>cBorjüg< ooranbetm 


anberfeits ftcht bas Hunftgewerbe Bhcinlanb* unb 
2Beftfalen5, bas feit einem Jabnefjnt einen ganj bebenten. 
ben ?luffd)wung genommen bat, in beroonagcnbec B?cijc 
aud) für ben Srport tätig ift unb unter ctnbentt auf tnr 
'lßcltausftellung in St. ßoui* in einer für Deutfd)lat^ 
fehr fd)meid]elhaftcn 'lBeife abfehnitt. 2lud) ber Blufif. 
inftrumentenbau, insbefonbere ber Bianofortr:. 
Jlügel- unb Orgelbau muh hier in feiner grcRcrt ipc- 
bcutuug für ben inlänbifd>cn Blavtt fowic für bic W«*. 
fubr oerzeichuct werben. 

Daft eine fo oiel oerzroeigte türoh* unb Hiein inbuftrie 
aud) auf geiftigem (Gebiete fehr proburtio fein tnuft, ift ohne 
weitere* flar; e* geht bie* aber unter aubevnt aud) au* brr 
Xntfad)c b eroor » * n öem 3eitabfcbttitt oan 1877 bi* l!8ni 






Weniger aRüf^ittettfübrif i[t ols eine ber erften ÜJkfthinen* 
/i/fabrifen Deutfdjlanbs befannt, bie ben fxüfjeT üblt^en „oll* 
gemeinen" SJlafthinenbau oerließen unb t^re ganje Kraft auf 
Spejialartifel legten ^Bereits im 3 a Ü re 1884 rourbe bie 

Spc 3 ialfabti(alton oon Xransmiffioncn 

aufgenommen, uitb in fui^er 3 «* Ratten fid) bie 


geraffen motben ift. SEBix matten an biefer Stelle nur auf bie 
folgenden Spe 3 iolfonftruftionen oufmertfam: 

ftugeh Saget D.W.F. 

mit £aufrinrp Sqftcmen ber Deutfcfien 3Baffen» unb <Ptunitions>3Qbrifen. 


Weniger Jtansiltiffionen Atngfdjmtetlager mit ftd)t&arem Olumlauf 


einen georteten tarnen als er[t!Iaffiges gabrifat roeit unb breit 
erroorben. Die IBerfftotten ber Weniger 9Jt a [d)inenf ab rif finb, 
ben Anforberungen bei mobemen Jecbni! entfprechenb, mit ben 

bcjten Spejialmofc^incn bet 5icu3eit 

ausgeftattet morben, nomentlidj gtäsmaf^ineit aller Art 
ein ausgebeljittes Anmenbungsgebiet gefunben. — Die einjelnen 
Arbeitsftücfe roerben natfj Äeine<fer*©ren 3 le^ren fjergeftellt; ©ren 3 * 
lebten unb [onftige SJteßtDerfäeuge toerben auf tyre ©enauigfeit 
^iit in regelmäßigen 3 ®'W enräumcn auf einer 

9?cinetfer« 3Jtcfjma^ine 

(bis 3 U 0,0001 mm meffenb) 

mit fogenannten (Enbmaßen oeiglicfjen unb erforbeTÜ^en JJalls in 
eigener JBerfjeugma^erei richtig gcftellt, um eine Austaufch* 
barlett ber (tinjelteilc 3 U erreichen. 2 Rit unferen 

WobcIIen 1908 


unb sroar 

Doppel g £0$rtUg 8 fiQgCt mit 3 t»et lofe auf ber 2BeIle Iaufenben, unb 
moppet QfC|inng ^Qger jcnt rifö i au fenben geteilten €4mierringeiL 
*HutopneUTTtQt=£Qger (<P3orl gef. g<f^. :: D. R.-P. angemelbet), 

(önom*Kupplung, 

einfache unb betriebsficheifte Äeibungsfuppliutg ber 2BeIt. 
(2Bort gef. gefdj. :: D. R.-P. unb Diele Auslanb spatente :: D. R.-P. angemelbet). 

El -Js- Kupplung, elaftifd) unb ifolierenb 

(AJort gef. geffy :: D. R.-P. angemelbet). 

Kraftmafcßinen Kupplung (D. r.-p. angemeibet) :: ßeerlaufbud)fe mit 

Autopneumat*Sd)mierungunbausTDe(f)|elbareT 2auffIärf>e(D.R.-P.angem.). 

ÜBeflen, £agct aller Konftruftionen, Kupplungen, Seilf Reiben, Sdjnmng* 
räber, 9ticmfd)cibcn r Aiemenleiter mit unb ol>ne fetbfttatige Sdjmierung ufro. 

Selbftfpannenbe Aollengetriebe „*ßenig“. 


bringen tuit bos S3ollfi)mmen[te on ben SJtarft, mas on 

Jteutonftruftionen auf bem ©ebiete bes üronsmiffionsboues 


=— — ©raftefte SRöffenfübrifation. =^== 
gormoMIenbctc, fonftruftio richtige Ausführungen :: :: 


Weniger 3ftafd)inenfölmf unb ßifengiejjerei 5lftiengefeUfdjaft 

üBinnerß. 


lEinflftTogcne 6 <f)u&martf. 


.afqjinenfabrit 
itgefellfdjaft, ^Sentg L Sa 


©egrünbet im 3a&te 1852. 


3tt eine Afticngefenfd)öft 
umgeroanbelt im 
3al)re 1890. 


Afticnfapital: 2GQQ000 jgt. 


Anjaljt ber Beamten 
unb Arbeiter 
ca. 800 . 


Digitized by 


Google 


93 Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





(3rOUf<®uitfl t»oti e*ilc 92 unl» <sd)lufc.) 

inbuftricllcu Weftens. Sic betrugen aut ttnbc Des 
fraljres 1904 eine neuere Gtattftil lieg* in ber 
uaehfotgenben •Spe.iiniifierung uod) nid>t uor 
für bie ftäDtifd)cu Sparlaffen I 

im Staate Prciifrcii 33M4U4*JOCn .« ( 

in ber *?ro»tm WheinlatiD TCHMS8H3 . 

in brr Vrooini 9Prfifatru «'»ST'JTKIS . 

in brr Uroeinj t>c|fcn-9liiifiiu 13I20M5I3 . 

für bic Wirthfpiel»', frledens« unb HanDgcmcinbe* 
fpar!a|feu 

in flreulteti .... 4R74»*:tt4 M 

in Mbrtntanb ... 16748644» . 

in tUriifatrn 77M3863 . 

in HeMm-ttaffau 3126U04 . 

für bie Ärcis* unb ?lmt»fpaTfaf|en 

in Vmifoca 2471464*«:. .« 

in 9Uirintanb 352K77K» 

in fBritfdlm &-j«io:ia 67 . 

in ^r|{rn-9la|{aM 77141414« „ 

ifitblii) mag nod) eine llberfidjt über btc 
Steuern aeigcn, welche i>öirswirifd)aftlid)e Bc- 
Deutung ber iiibujtricllc Weften für bie preufoifthe 
Wonard)ie tja*. Tas gefaulte Beranlagungsfoll 
ber (Einfom men ft euer (phi)fifd)c unb nidjt« 
pl)»)ftfd)c Brrfonen .uifammeu) betrug 1906 

tar »tirintanb 4359H275 .4P 

für «DrlUalrn 177*1113 „ 

fflr brn Strfl. •’Ur.i. WcotxWrn 14 741 696 „ 

Mir Vrru&fTi 216795002 . 

Ta» für bic Bciioöc 1905 bi» 1907 veranlagte MM 
Vermögen betrug (berechnet burd) Wulttplilation 
ber 3enfUeit$at)t mit Tnrd)fd)mtt»permögcn) 
ilt WTirinlanb 15 847061 ooo .* 

in «UrFlfatrn , . «124 006000. 

im 9lfu.*tPn. tBif*baöen . . . 6656 858 000 

in ftrrafem . to 4 O 9 834 0 «n ' 


Wir ftcheit am tfube unferee fRuubgangs. ©ins hat rüdfidjtslofe 'Ausbeutung ber Arbeit slväfte. Tarübet mag 
er uns gezeigt: ipic virlfcitig unb wie bcbcutfnm für bic tunt Sd)lu& ein abwehrenDcs Wort geftattet (ein. BHt 

Arbeitern, bic man ausbeutet, (atttt auf bir 

— - - , — j — | : : — - — i Tauet feine 3nbuftrir (Erfolge crjiclen. (Es liegt 

np r^f * 9B T fd)ott im eigenfteu 3ntereffe Des Arbeitgeber*, 

.„i • eine fo falfdje Bolitil bee (Erwerbs iiid)t 31t be’ 

treiben. »Iber aud) bic Tatfachcn bes täglidjen 
Gebens fpreeben gegen bie Wahrheit ber Be* 
Ijauptung, Da& eilte Derartige Bolitil feiten» ber 
rheiiiifth-roeltfälifehcn 3nbuftrie betrieben wirb. 
Ten beftcu Bcroeis lieferte bie Titffelborfer 
Ausftellung 1902, oon ber eingangs biefet Bc. 
• ' tradjtungen bte Siebe mar. fnm&crttaufenbe 

unb aber Hunberttaufenbe non Arbeitern mit 
^ Jjfc., iijrcn fr rauen unb .ftinbem befugten, meiftens 

auf Äoften ber Werfe, biefe AusfteUung, um 
Da» Wert ihrer eignen Hänbe ju fcbaucn unb 
» JA ' Sl ^IÖC. I if h 0,1 U)m tu erfreuen. Wer biefe unadbligen 

i - # Waffen föhniger uub ftvaffer ©eftalten gejehf", 

uwr fid) an ihrer yebensfreube, an ihrem 5>umor, 
an ihrem ffrohfiun erg5t}t hot, ber mujjte 311 Der 
fidjem Grfenntni® fommen, bag in SRhrinlanb* 
Weftfalen ein arbeitfatnes, unenblid) fleifjiß«?*:., 
aber bei aller Vlrbeit frohes SlolC lebt, bas fid) 
fclbft am meiften gegen bie Behauptung mehren 
mürbe, birg cs &al)injied)e unb „au&gcmcrgclt 
bis auf bie Änod)en H fei. ^reie unb felbfo 
bemuftte SJIenfcfjett finb f)ier Arbeiter unb Slrbeit* 
»iiPbrrboot auf 0«m «ieOmbein. ®on n. «tarmbad,. flebec _ bct «urcautratismus hat mrgenb fo 

oide unb fo entfdjicbeiie 5E<inbe tuie in 9U)*in- 
BoUsmirtfehaft unfere rl)cini|d)-toef t f Alif d) c Dnbuftrie ift. lattb unb Wejtfalen — freie unb felbftberouhte SJfenfdjen, 
Bielfad) meint man braunen, foldje (Erfolge, t»ic fic hier bie int Timjt Der Oubuftric, froh ihres Gebens, ein 
ütifpirocifeii finb, feien mir möglich gewefen burdj eine ehrliche» ©e u?crhe treiben. 




Haarpflege oon Dr. 3- Äertner. 


PERU 

TAMMIM 

WA33ER 



E.A.UHLIYIAfiri&C? 

REICHEriBACHiV. 


*TNie ©erftetlung oon Sjöar* 

^✓pflegemitteln ift lange 
3 *it eine Ji>auptbomäne ber Ouadfalber ge* 
ipejen. Siad) Gua dfal Derart rourDc aud) Den 
Haartinttureu uub ^Jomaben Wunbrrtraft äuge* 
Dichtet, unb ba leine SBunbcr aus- 


geübt trurben, haben nirle überhaupt ben (Glauben an 
alle .frannnittei verloren, iväljrcnb bie llngcioitpgten nod) 
immer auf ©tamb ber Hiitpreifuugcn pöh neuen Mitteln 
9Bunb« erhofften. Ulan hat barait fdjon emftlicf) ge» 
zweifelt, ob es möglich fei, ausgefallenes >>aar toieber 
Dnrd) frifchen 9iad)touch» 3 U erfehen. Tas fommt nun 
ganj auf Umftänbe an, vor allem muh man bie llrfadjen 
fennen, meid)« ben Slu&fall ber £>aarc oeranlafeten. 3 cber 
l*aie meife es, bafo nad) l^i^igen itranrheiten bei tinjelneit 
3nbinibuen bie .(>aare mehr ober minber ausjugehen 
pflegen, unb bah fid) bic einen toieber bchaaren, u?ä£)rcnb 
bie anberen AahUöpfe bleiben. 3ft le^tcres ber HralC, bann 
hanbelt es fid) um eine Stcrilifierung bes H Qav bobcns. 

9 Jlan ift berechtigt, bie fjaare gewiffermahen als frort- 
fetjung ber ^>atit 3U betrachten, uub bie Annahme, ba& 
bas fertig gebilbete 5)aar oon fr lüffigf eiten burd)3ogen 
unb erhalten wirb, welche aus ben (frefäfren bes Haar* 
leim» [tammen unb von Der 3 »fcbel aus in bie Höh« 
fteigen, ift faum in 9 fbrebe ju ftcllcn. Temnach muh bet 
Chm4hrungs3u[tanb ber Haut, befonbers ber 
gtohen (Einfluß auf bie Sefd)affenheit unb (Erhaltung bes 
Haares ausüben lönnen, unb bie Urfadje bes ©rautoerbens 
ober (Musfallcns ber Haare hö«gi baher mit aiemlicher 
Seftimmtheit mit bem ®la ngcl bes flüffigen Gmährungs* 
materials 31t lammen, ©eitufe ift es, bah eine SlicubiLbung 
oon Haaren Durch ben Sie im be» Balges möglich ift, ba 
letjterer noch lange beftehen bleibt, nachbem ba» Haar 
bereit» ausgefallen ift Natürlich roirb man immer einen 
grfimben Haarbalg mit normaler Rapide vorausfehen 
muffen. (Ebenfo gcroih ift cs aber aud), bah ** SJUttcl 
gibt, welche imftanbe finb, ben (Emaijrungsauftanb ber 
Haut günfiig ju becinfluffen. 

Tie allermciften haarrouchsbeförbemben Wittel, roeldjc 
öffentlich auspofaunt werben, finb nu^lo», ja bisweilen 
fd)äblid), ohne ftenntnis von Bau unb Wcfcn ber Haare, 
von ihren (Jxiftenjbebürfniffen unb (Erforberuiffcn ihres 
©ebeihens h er geftellt. Mitunter enthalten fie reijenbe 
Sef taub teile, wie fpanifche frliegen, SBrcdjweinftcin. 

9£uf bie nahe Bcru>anbtfd)aft ber Hoare mit ber Haut 
haben wir fd)on hmgeroiefen, unb roie inan h«ute bie 
Hautpflege als einen wichtigen Teil ber ©cfunbbeitspftcge 
betrachtet, fo muh man auch bie Haarpflffl« *n blefctn 
Sinne auffaffen. Tie pflege bes H aar «® un b jene ber 
Mppfhaut ftehen im innigften 3ufammenhange. Solange 
man nicht bie Wcrfmale vorhanbenev unb um fich greifen* 
ber Hautfranfhciten roahmimmt, lümmert man fid) ineiftens 
nidjt fonberlid) um Haarpflegemittel ; bod) foll man be» 
ben len, bah man aud) bei gefunbem 3 uftanbe be» Haat* 
bobens ber .Kopfhaut Durch geeignete Wittel, welche 3 U 
ihrer fReinigung, Stärfung unb ©rfTifdjung bienen, eine 
groh« Wohltat cnocift. «Ibgcfchen oon ben Schuppen, 
welche entfernt werben muffen, finb es aud) Sd)roeifc unb 
Staub, welche bie frunttionen ber Haut nachteilig becin» 
ftiiffeii. Tie Wittel, welche in ber Siegel angewenbet 


werben, um ben 5topf 311 u>afd)en, finb nicht immer 
empfehlenswert, namentlich bann, wenn burdj biefelben 
ben paaren bas natürliche frett entjogen unb bie Aopf> 
haut troden nnb fpröbe gemacht wirb. 

9 lbge[ehen aber von bem gefunbljeitliehett Wert folcher 
Wittel, welche bas Wachstum bes Haa«s beförbent unb 
erhalten, ilranfheiten rorbeugen unb ooTljanbene heilen, 
bienen fie aud) ba3u, bie Schönheit bes Haares 3U er» 
höhen unb jur längeren ftonfernierung ihrer natürlichen 
frarbc bei. 5 11 tragen. 

9 luf ©tu 11b roiffenfd)aftlid)en StuDium» unb einer 
genauen Grforfdjung Der Bebingungen unb Bebürfuiffe 
bes Haarroud)fes ift man h*ute wohl imftanbe, Haar« 
pffegcmittcl von pofitiuem Werte unb unjwcifelhaftrm 
(Erfolge h«3uft«Uen, 

3 m roohlbegrünbeten Stufe eine» folchtn fteht bas 
BfTnanifdjeTanninwafferovn (E. 9 (,llhftuftnn &(3 0. 
in 9leid)cnl>ad) i. B., ein Aopfwaffer, bem infolge gtüd« 
liehet Waijl Der 3 ngre bienten alle ©igenfehaften inne» 
wohnen, bie es 311 einem hhflienif^h wertvollen Äosmeti- 
funt machen. 

Tas tßcniamfd)e Tanninwaff« — ich h*De es fclbft 
gegen Haarausfall mit rafef)e|tcm unb ficherftem (Erfolge 
benuht — hat fid) feit 20 frahren rool)lbcwdhrt unb wirb 
är.dlidicrfeits beftens empfohlen, ein Umftanb, Durch ben 
es fichcrlid) nicht 3ule^t an BertrauensroürDi gleit gewinnt, 
frür fieute. Deren ftopfhaut unb Haar einen natürlichen 
frcttgchalt ober einen ßbcrfd)u6 an fold)em aufcDeifen, 
empfiehlt fid) bas fettfreie Bcruanifche Tanninwaffet, 
währenb für fpröbes, alfo trodenes Haar fßeruanifches 
Tannimvaffer mit frettgehalt voraujichen ift. ©egen 
Haarausfall, Schuppen unb jonftige Älopfhauhmremheiten 
gibt e» Tein fidjeeer roirtenbes Wittel als. bas vorerwähnte, 
bas, weil in alten Bpothefen unb fonftigen einfchldgigcn 
©efd)äftcii, wie in Ttogerien, bei frrifeuren ufro., erhältlich, 
auch jebermann leicht augänglid) ift 

Beim (Einlauf biefcs B*üparats verfuchen bie Ääufer 
fehr oft minbenvertige Nachahmungen an ben Wann 3U 
bringen, weil an foldjcn 3mitationen mehr verbient wirb. 

Nach ben oorgenotumenen Hnterfuchungcn hat fid) 
ergeben, bah biefe Nachahmungen butdjgängig minber» 
wertige <&emi(d)e finb unb einen pofitioen Wert als Haaf 
pflegemittel überhaupt nidjt ha Den. 

Hm nun bas Bublilum oor fordjen roertlofen Nach- 
ahmungen au fd)ütjen, verpaden bie frabritanten bes 
echten Ben.ianifd)cn Tanninwaffcrs jebe frlafdje in einen 
ftarton, roeldjer ncbenftchenbe» Bilb trägt. — Tie Ber» 
padung ift gefetjlich gcfd)üht; auch trägt jebe frlafdje, 
jeber Äorl unb iebes ©tilctt bi« frirma ber ©rfinber nnb 
frabritanten. 

Tas trodene als aud) Da» fettige Tanninwaffer ift 
flar unb hell »mb eignet fich für h«H e ® ** n D buntlco H aar , 
ohne irgenb welchen (Einfluß auf bie frarbe bes H aare ® 
3 U ö«ffl cn * 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Fabriken: Dresden, Bodenbach, Wien. 

Zirka 2200 Arbeiter. 


95 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







Hotel du Nord 

Köln am Rhein 

Frankenplatz 4-8 


Dr. med. Pfeuffer’s Hämoglobin 

(d. Erfind. 30037 vom 10. Juni IHK! ab). ($tt) 

In dit k*l. ltni*miUIüi- Kimirrpoliklinik xu München, Kvininicrriamim rtr. fartwHrnnd 
in Ainri'ndung. Kür Erwachsen» und fOr Kindsrl — YnrxfigUcfau Zeueni*». — 
Wirkung lx>i Blutarmut und Rk is-hsiirh», »wir grg.-n Kcb wiche nm h Infliuaus- Heber. 
KrUUdirh in dm Apotheken A .4 1.(50 und i Jk 3. — . 

En fgroi: LudwldSaApotllokc« AlUnoboili 


Neurasthenie 


Wirklich braucht «rer IuikcI.t und HÜhi-n-r Wcgwclm» zur llrilung. Kür Mk. 1 .00 in llrlcl- 
ouirkrn au belieben Ton drin Nrri rnaina lorium , . Mil % •na'\41<'nl I (SrhnrU). 
Leutcre* iatd. Rnnc.labr gHtKnci •UMlrhlIrvi.lIr k für inlinnlkbr r*üanu*n. Erfolgn-ii h^tc 
Heilmrlhodrn. rinsigin ihrer Art u. Wirkung. Klinui ftir Nmrnsthrniker l«‘*on«l<T» güiuliB. 


Haus ersten Ranges 

210 Zimmer 

Appartements mit Bad und Toilette. 

In unmittelbarer Nähe des Domes und Bahnhofes 

Einziges Hotel gegenüber dem 
Landungsplatz der Rheindampfer 

Post- und Telegraphenbureau im Hause 
Grosser Garten mit gedeckter Terrasse 

Besitzer: J. Friedrich & A. Bouvart. ■ 


Vacuum Entstaubung 

mehr. Pst. ang. vielt, patentomti. gesch. 

■ bcstcT, leistungsfähigster, einfachster Apparat, 

^luCdl In jedem eiten und neuen Hause leicht mnzuoaucn. 

;; :: Auch transportable Form, :: :: 

(System Falk) t: Keine Stopf buchsen, kein Filter, kein Kolben. :: 

Staubfreie Reinigung der Polßlermübel, Teppiche etc. 

Wilhelm Schwarzhaupt, Ing., Bureaux Coblenz. 

Fabrik Co In. 

Ausstellungen: Coblenz, Cölu, Berlin, Halle. 

Die Firma wurde prämiiert: Düsseldorf 1902, Groningen 1ÖÖ3, Wien u. 
St. Louis 1904, H agen u. Brüssel (Ehrendipl.) 1905, Cöln u. Osnabrück 190«. 


Sab (üobrsbrrg mit feiner wurberbaren L'age am 9tt)tin, empfiehlt 
fid) Ali Rurmifcntbaltsort für öoibenbe, Wuhe* unb GrbolunflsbebüTfttfle 
joum ab bauernber SRuhcfi« für Wcntncv unb «enfionärc. Jlä^cre Stus- 
fünft 6urd> ben Brrtebrsoercin «ab © obesberfl. fflfll. bie Wttjeifle auf 
Seite 8 blrfer Wummcr. 


tiÄ' Protector 


v , 4f von O tkt 
* «i»n tchtt p. ai H 

*'%oTEcr 0 ^ 

. Ve <v** 

*S» '^cldun&v°"*'^ w ' 

„VoPpvIb.rtig^S^' 

ScfiutzmarVe wa ® 


Adresse: an Celdidirankfabrikcn oder 
direkt an Theodor Kromer, Frei bürg I. B. 


3 D. R.- Patente 


Nach peinlichsten 
Proben adoptiert 9VßUC7öi0 
bei der Reichs- f 
Hauptbank, fe. äd 


Uber 160,000 an 
Geldschränken aller 
Länder. — Näheres 
unter,, Schlösser“ 
in Meyers Konver- 
sations-Lexikon. 


Vom berühmten Techniker Oeh.Reg.-R. Prof. Dr. Reu leaux 
als „ Perle technischer Arbeit** bezeichnet. 

Nurdie Schutzmarke „Protector“ auf den Schlüsseln schützt 
den Laien gegen Unterschiebung billiger Nachahmungen. 


Protector 

3 D. R,- Patente 

Vollkommenstes Schloss fürOeldsch ranke- Nach ©fflzWkr 
Probe auf Sicherheit gegen Einbruch und Pulver-Sprengung 
adoptiert für sämtliche wichtigen Verschlüsse der neuen 

Reichs- Hauptbank, Berlin 

Vom berühmtenTechnikerOeh.Reg.‘R.Prof.Dr.Reuleaux 

als „Perle technischer Arbeit“ bezeichnet 

• U** echten absolut unibform- and imabmr« baren 
Y Ul alk.ll i » Schlüssel tragen stet* die Schutzmarke „Proteetor“. 


Dachgärten 

praktisch, wasserdicht, sturm- und 
feuersicher, wenn, mit echt Häus- 
lers eben Holzxement ausgeführt. 

Verlangen Sie Katalog von 

C.F. Beer, Köln a.Rh., 

Soltkestraßc 42. 


SlMgemdite Nötigen. 

t>i< JU)rin« Kummer her ^HuftriTttn 3(itang ift 

her nusflf «eben in (Bern ein [d>aft mit bem ;Htjeini(fhen 
»ertebrsüfrein (Si« Cobten.ü, her Königlich «reuftiictKn 
tHfenbahnbirettion Röln unb ber 0»vö&h*T;d{tltd) 
öeffifchen ®if«nbat)nbir etti ott SUtainj. — 

$t« auf Seite 66 unb 67 biefer Otuminer bcfinblidje, 
auf HtfjoflrapI)ifd)cm 2Bege bcrfldtcllte .«arte ber 
Sthtoeij entftammt ber Cöraplji fd) en ftunfianftalt 
oon hümmerli) *-{?ret) in Sern, Malier Ftr. 6. — 
$i« auf ben Selten 31 unb 61 bi* M biefer Kummer 
befmblid)en «über: Tie ftrone in ®tfimannshau|en, bie 
in «armen, bas Stabttheater in Sannen, 
bie Scbtncbfbabn itt «armen Slbertelb, ba* 9Jlor*ba(fv 


tal, bie Wemfcheiber Talfpcrrc, «<i)l ei flotten, Sdjlofe 
«urfl a. b. ‘Jltupper, ba* iRattjaus in fRemfthoib, bie JRoifer- 
ilUiIE)dm «rüde über bie 'Jttuppcr bei anüniiitcu, bereiten* 
bera« Tom linb nad) «hotoflrapbifn aus ber Jtunft* 
auitalt 2Uill)eltn , Tülle in «armen bmu'itellt morben. 

91 uf bas feidjtbab Wfjtttattushaufrtt a. Kl). Ici an 
blrfer Stelle nori) belonbcrs aufmcrt|am flemaeht unb 
basfelbe namcntlid) benen warm empfohlen, bie an 
CS)id)t, SUjfuma, ^sthins, Steinbffd)u>erben, Sltercnx 
unb «lafenerPranl uncic n leiben, «hmann »l)aufcn befitjt 
eine altbewährte, an boppcIttol)Ieniaurem Uitt>iori 
ftartfte Therme von 32,5°C. *itnsffit)rli<he ^rpfpette unb 
«runnen Schriften mit £eil berichten fodenfrei erhältlidi 
burd) bic JturbireTtian bcs »iditbabcs 'Jlfjmannsljaufcn 
am tRt)«»- 


Blutbildendes __ 

Kalle & O? Akt. Ges. Abtheilung für phamact 


Wohlschmeckend. 
Appetitanregend. 
Leicht verdaulich. 


hlen von Autoritäten, 

W3& Zuhaben in den Apotheken. 


Digitized by 


9G 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Slllgemeine 9lotijen. 


pcciqitct itt v ftrowöcn ttiutunft 311 neben üb« «Ufn* I 

d)« 


fioiioocitHUtuiffc, finge fourir aller fonitiiicn Ifinridv 


„Licbcsmahl" 


iZfi<Knunf von K. Tu-ch.) 


©« ^röfpeft oon 9ob> Clftet in ferner bcfaimtcn, 
gcfdjmarfuollen unb übcTfid)tUd)cit Vtusiütjrung ift für 
bie beoorftclycnbe ©abefatfott neu crfdjiciien. Seine 
prattifdK Cinteilung gertattet es jebcni 3n1rreffenten, 
ftd) rafd) unb genau über ben »abcort felbff, feine 
fiage unb bie 3Uol)mmß9Dcrt)ältniffo 311 
informieren. Dleidjlid) ausgeftattet ift ber 'ISrofpctt 
mit HHnf idrtevi oon »ab-tflfter, feiner iBobebänfer, ber 
‘i<arlanlO 0 en ufto. ferner finb iijm eine Umgebung» 
forte unb ein OrtspUm beifleflcben. <^-Ieiet>falI« in 
neuer Auflage rr|d)iencn ift bas mit 70 Silbern au» 
gehaftete liBobttung&oefgetdinb , bas infolge feiner 


tumjen, ber jut Ölufnabnit POM .Vturgäjten 3<il)lrfid) 
jur Verfügung ftcl>enbcn »mnictbäufrr. öeibe Xrucfj 
fodjcn finb portofrei bind) bie idönigl. ©abebirettion, 
»ab*(?lfter ju belieben. 

ÄobellnsfU ÄPTfett „JJariftenne", bas in 26 »er* 
fdiiebeiten g?funbt)eitlid)en formen jum greife oon 
4 bis 50 SU«, au hoben ift, tvtrb pon torfetlrflflcnben 
©amen beoonugt. SScrr Hoflieferant »aul .Hobe- 
linsfi in igifenad) 20 K. ift auf ürfudjen gern bereit, 
feinen grofeeit illuftrierten JRorfettlatofog unentgeitlid) 
3 U fenben. »ei »eftellung finb Morfettmeitc unb ‘ihrete 
anjugeben. fHuf ffljunfd) heben ÜliHwoblfenbimgen jur 


ebenfalls überficbtlidien unb praftifdjen 3Iu*füf)ning Anprobe ofyne flaufitoang jur »erfügung. 



Glycerin &Honig Gelee 
und Reispuder 

Unübertroffen zur Erhaltung 

einer schönen Haut. 

T-WOLFF&SOHfl 

l KARLSRUHE / 

BERUH WIEN. ^ 


Rhannumnter 

600 m. 


Kölner Dom 


Pyramide 

137m. 


Digitized by 


/.11 habra in .t|ii»|lu>bi>n. I’arliiitnrii.. l»rii|><-u. 


m 


mm. 


m 


* 


Einfachstes System von 
Ifleingasanlagen 


für Beleuehtung und Uvli 
nisrhe Zwwke. 


vorzügliche Referenzen über 
iti.« geführte Anlagen stehen 
*ur Verfügung. 


BLAUGASFABRIK 

AUGSBURG. 




LOHSE’s weltberühmte Specialitäten 

fUr die Pflege der Haut: 

EAU DE LYS DE 
LOHSE 

weiss. rosa, gelb, chamois 

—n aber 70 Jahren unübertroffen alu vorrli^lichvtea ITaut- 
waiwtr zur Erhaltung der vollen JuBeiutfliioiM atnri« zur sieben) 
EoifcVDlUtt tun Sommenprouen, 'vmiiFiibrand, Röte, gcllu-n 
Hivken und allaa UaraMMtM i« TUnta. (Sit) 

LOHS Es Lilienmilch- Seife, 

di« ralnite und nildMte aller Tollettiteifee , <wu*i nach 
kurzem (ivbraucLie, rmugweUae uuntweicke Haut. 

Nur echt 

mit der vollen Firme 

GUSTAV LOHSE, BERUN 

Hoflieferant 8 r. MajcslUt des Kaisers u. Königs, Ihrer Mai. der Kmiwrin u. Kflnlfül ; 
Sr. M*j»t4l «lea Kniacn »MS Orrterreich, Xfinugs von I/ngnm. 

Käuflich in allen mnerkiäpigen Qerekäflrn des ln- send Auslandes. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Bleyle’s Knaben -Anzüge 

befried igen durch ihre guten Eigenschaften 
sowohl Eltern wie Knaben in höchstem Maasse. 

Dauerhafteste! daher billigste Knabcnkleidung. 

Reinwollene, elastisch -poröse Stoffe bester Qualität. 

Gesundheitlich von höchstem Wert. 

Vorzüglicher Sitz. Elegante Formen, 

Kataloge bei alles Verkaufst« II en gpatla. 

Näc hatgelegene Verkaufstelle zu erfragen durch die Fabrik 

WILH. BLEYLE, STUTTGART. 













Allgemeine Aotijen. 

9Jtit Den internationalen 

hot ber $Ttm&en> unt» fReifeoerfehr ftönDig an Bebrutung 
gewonnen, Otaltcn unb bie 3d)tocig oetbanfen einen Deti 
Ujre« ‘Jlationalocrmöflens ben kremten; bie Schweig begießt 
3* B, aus ihrem »yTcmbenoertfl)! einen ^Stjieren G&eroinn als 
il|T Au jjenhanbcl abwirft. Unter &en Schweiget Dötiriflett 
ft«t)en bie 3)cutfd)en mit faft einem Drittel aller ©äfte 
an erftcr Stelle, Cfe liegt besljalb auf ber 5>anb, baß 
biefeni gewaltigen Berfehr iRedjnung getragen werben 
mußte, unb in bet Xat finb im neuen Sommer faljrplan 
neue Gdjnelljüge gu>ifd)en Berlin unb ber Sdjtoe tg vor« 
gefeßen, bie in Deutjcßlanb mit ber größtmöglichen ffie* 
fchwinbigteit oerfeßren feilen. Betm ein tritt in bie Sd)a>etj 
verbient ‘Bafel 3U einem Kirjeren ober längeren Aufenthalt 
beriidfießtigt gu werben. Die Schönheiten ber Stabt, befonbers 
bie ard)ttcftontfd>e Anlage unb Ausführung oerfdjlebener 
'Bauten finb recht beinerlenswert. Auch fonft bietet Bafel 
viele Seßenswürbigleiten, unb bcgflglicß ber Unterfunft ift 
burch empfehlenswerte Rotels genügenb geforgt. Das ©ran b 


f)ötel be rilniuer&irt Bafel uerbient g. B. alle Beachtung. 
SRit allen t«hnifchcn unb hhflünifchcn Neuerungen ift ba&fclbc 
ausgeftattet, unb in feiner oontehntm, fomfortablen Aus- 
ftattung wirb es auch ben oerwößttteftcn Anfprücßen oollauf 
gerecht- Das wirb überbies aud) baburch beftätigt, baß c& uon 
ber internationalen (f>cfcllfd)aft fchon f eit fahren beoorgug t wir b. 

»oigtlänbers Spiegel* Bef lerfamera hat eine weitere 
Anerlennuug von autoritativer Seite getunbett. Der Steuer- 
lich lürfifche ftof in ttonftantinopel fchneb bem bortigen 
Bertreter ber jfirma Boigtlanber Jfc Sohn, A-©. in Braun- 
fdyweig: „Die militari fefjc Abteilung bes StetfCTlichen £>ofe& 
hier, welche fich aud) mit ben photographifthen Aufnahmen 
befaßt, bebanft ftd) fehr für ben non 3l)nen gelieferten 
Öeliar- Beflci ■ Spiegeltem cra- Apparat, weil biefer bei ben 
Aufnahmen bes Zeremoniells im 3nnem bes ©atais 
fehr trübem »IBetter, unb auf aller!) ödjften Befehl wäßrenb 
bes Bairamfeftes ausgezeichnetes geleiftet hat-“ 

On Bayreuth bat ber befanntc Ölervenargt Dr. Albert 
’JBürjburger eine neue Jturanftalt eröffnet, in ber alle 
Grfinbungcn ber h*wtigen ftux Anwcnbung gelangen. 

Die Anftalt heißt ÜJlainfchloß unb bietet infolge ihrer 


!&itlid)en i?age unb oorjüglichen (Einrichtung ein (Erholungs- 
heim, wie cs 3wcdmäfjigcr taum gebacht werben fann. 

Bioferrin. »Blutarmut unb als ftolge bauon Neroofität 
finb bie itrebsfdjäben unb Blob erranlheiien unferes 3«talters. 
gegen bie man mit einem $eer oon SWebifameriten, gumeift 
mit minimalem (Erfolge, ju 3rolbe gießt. Bcfanntlid) entftebt 
Blutarmut burch bas fehlen ber roten Bluttörpenhen im 
Blute, unb biefer ajtengel ift nach eingebenben ftorfthungen 
mebiginifeßer Autoritäten am beften burch bi« 3ufuhr »on 
Gifen ju erfeßen. Stein SDunbcr, baß bie (Sifenpräparate 
wie bie Bilge aus ber (Erbe fchießen. Wun ift aber (Eifert 
im allgemeinen fd>wer oerbaulid), unb burch fttne ©erbte- 
bung mit bem fauren SJtegenfaft entftehen allerlei ©et 
bauungs* unb Appetitsltörungen,, bie bie wohltätige SBirfung 
bes Gifens beeinträchtigen, [a aufbeben unb meiften* etne 
(Einteilung ober boct) Unterbrechung ber Slur Derlangen 
3m allgemeinen ift organifches (Eilen in Qeftalt oon tierifchcm 
Blut bem anorganifchen oörgujießcn. Aber auch bie orga- 
nifchen (Eifenpräparate weifen noch gahlreid>e ©läng«! aui. 
unangenehmen Geruch, wiberlid)en ©efeßmad ober geringe 
äaltbarfeit u. bgl., bie fte halb ben Batieitten utiberftehnt 



Biele Säuglinge fd)re|ien oft Soge unb 'Rächte, weil fic on Blähungen leiben, welche 
burch &< c > n groben klumpen gerinnenbe ftuljimlif) im Darme ber itinber ocrurfarf)t roerben. ©ibt 
man als Währung einen 3 ll f°f5 oon „ilufefe"=ftitibermef)l 311 t 9JttIdj , |o roirb beren ©erinnung fein« 
flotfiger. Die ©ärungen hören auf, bie Stinber befommen roieber ihren ruhigen Sd)Iaf unb gebeiljen. 


Sfeckenpferd- 

Lilienmilch-Seife 



ßeitfaben bes 2 Baj|erbaues. 

3t»ot Selbflunterricht, für ben G&ebraud) in ber fßrajeis unb als Sehr- 
buch für ^achfdtulen non (f . Schiffmann, Bauingenieur unb Oberlehrer 
am ledinirum ber freien €»anfejtabt Bremen. 3Jlit 605 in ben Deit 
gebrudten u. 8 Tafeln Abbilbgn. 3n Ortginallemmb. 7 «Dlarf 50 ©f. 

©crlagsbuc^ftttnblung oon 3 . 3 . SBebcr, fieipsig 26 . 


2 A t tmber m3a*M flealis 
11 I t U rtatalog verLatiflcn 

fib. »a» bellt Rufe« 
gcfligcl. Bnudtr, rat. puttrr. 
Brutofdi, 3ud>taeräic u. f. ro. 
C&dl&sdpar! I. Äuttbadl V>rf(<tl. 


Reizende ii. billige Gaiteninöbe]. 

UarU-rihfliuw-r u. Pavillon« 
etnpßehlt sehr prviawOnlif; 

Bezirks -Anstalt Muldenhütten , Sa. 



Studenten -Artikel 

jeder Art fertigt in nur beeter 
Ausführung ( 227 ) 
Carl Roth, Wttnbur j 25 . 

Crtvründel 1875. 

— Katalo« enuie und fnuiko. — 


Uifbrrs ^UnftrifTtr rmnöbuitirr. 

3c b« Banb ift in Ccintvanb ßebunbrn. 

Banl unh Börlenwefen. 3weiie 

9luft.. «a«h ben nrurltcn Ä*|ti»nimmo*ti 
ber ©clcgaebunfl umocarbcitct v. cs e o r a 
GdjtDcihet- s ffllart M> Bf. 

Bflanj, bie Iaufmättnifd)e, iin orb« 

miuösnndöifl« Aufbau (ouue bereu 
wiffcntlict) unni«l)rc Darflcliun«. löon 
Bob. Stern. 3 iMarf. 

Buchführung (einfache unb bopvdto. 
faufmhnnifctje. »on D»(ar .tl!rmicb. 
öcchftc, burchadcbcnc «ufl. SWtt 7 ?lb« 
bilbung. u. 3 ü.ied»|dformuiarcu. 3 Warf. 

Ghrntilalienfunbe. fte* euT^ wc- 
febreibung ber inichttgftcn dlKinitaHcii 
beaftaubde. 3®cite Auf!., oolUtÄiib.nf« 
bearbeitet oon Pr. ‘Dl. 'Pie t fit), 3 OTart. 
('orreHpondunre rominerclnle i«r 
J. Forest. 2eA)ltlon. P’aprta l'oiiTraici- 
de meine ne nt *n Liügu«- »llemajuie jmr 
C. K. Findelton. 3 Mark 5C Pf- 

Drogenfunbc. 3t»*(ic «ufL. oonitan. 

bi« neu bearbeitet pcn Pr. W. icticb 
unb A. Juchs. 3 Wart. 

ftarbivaienlunbe. tton Pr. <&. iftcpvc. 
2 Wart. 

©trotoefen. i-on Hart Scrgrc. Wft 
2' Jyorntulamt. 2 Wart. 

£)anbclsgefcM>ud) für bas Deutfthe 
Neid) ueblt OtntebrunnaaeKi). Seit- 
ouvitabe mit SachrraUter. 2 Wart. 

©erlag uon3. 3.Uteher, iieipgig2ft. 


Der gute Ten u. die feine Sitte 

Von Eufemia v. Adlersfeld-Ballestrem. 

4. Aud. Preis 2 blk. I.J. Weber. Leipzig 26. 



Dresden 


CHOCOLADE. CACAO 


iHünmundr 


von firrmanii Caitnrnkerg . 3 tD eitf, oennebrte unb du 

hefferte Auflage, 9JHt 11 aafeln«bbtlbunftm. 3n Crtfltna; 
leinettbanb 4 Wart. Oerlag »•« 3. 3. lOeker tu Brtpitt » 




Bleyle’s Reformbeinkleid jjOja (( 

hat so viele praktische und gesundheitliche Vorteile, dass keine Dame 
versäumen sollte, sich dasselbe vorlegen zu lassen. 

Vorzüglicher Sitz. Sehr kleidsam. Passend -für jede Jahreszeit! 

:: Für die Sommerfrische besonders zu empfehlen. :: 

Zu erhalten in allen Verkaufstellen für Bleyle’s Knaben-Anzüge, die 
bereitwilligst mitgeteilt werden durch die Fabrik Willi* Blcy le, Stuttgart. 



Digitized by Google 


03 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 








madjen. Da* it<Mtlt« orgamfdje CJifcnpTapaiat, ^ipferrin, bas 
die Cljemifdje ftabrit Ralle Sc üo. «.•(()., Bicbrid) a. )Rt). nnd) 
«inciri »on 'Profeffor Siegert in 4töln genau t>orgefd)tieb«nen 
’B erfahren au* ö«m ®lute tifriir.ttlid) tmteriudper Oebfcn 
bergcftellt, dürfte ben l)5d)ften Vliifprücben genügen, die an 
ein (Eiimpräparat geftellt u>«rb«n ! innen IJ* ijt non ftböner, 
hellroter fraTbc, oon angenehmem Gicrucf) unb ©efebmarf, 
gut l)Altbat und «rjeugt feimtlei Störungen im Organismus, 
nwil ba» SJIut iud)t nrie bei ben meiften anderen ®ifen> 
Präparaten burcf) ein umftanblicfjes 21er fahren, bj». fiarlc 
GibiBung gto&e ®eränbmingen erleidet, [onbern tn m&glid)ft 
reinem, unoerSnbertem 3 u l ,a nbe dem men|d)Iid>en flijrper 
gugeiübrt wirb. Dabet i(t w oöllfg frei oon gefunbljeits* 
fdjäbUidjtn OTibraorganbrnen unb $<i3illen. Di« bebfutenbfien 
«rjte unTerer 3<it «ben dem ®ioferrin bas SUort unb 
haben feine oorteiUjafle , belebende, blutbilbenbe unb bic 
Jiräfte unb lätigfeit ber Organe bebend« SOirlung beob> 
atbtct — in erftex Weibe bei fd)»äd)lid>en flinbem — bei 
'Blutarmut unb 9]eurä[tt)enie P Sdnoatbe^uftänben unb in ber 
WelonuaIci3eit3. 3n allen biefen 3uftanben bürftc «in 
töerfudj mit Ciaferrin halb $u bem etfmilid)|ten «Refultate 


führen. (£*■ ift in allen Hpotl^eEen lauflid) gnm greife non 
,4f 2.40 pro tflafdte. 

Weroefe ober frtTyleiben&e Äoffeetrinier, aueb ^Jerfonen 
mit 91terenl«ibert ober 9lrterlen»er!al!ung mußten bi&ljer 
Dielfad) auf ärjtlwb« Anordnung auf ben ©eituf) bcs Raffet* 
üer.n<l)t<n, »eil ein itn .Waffe« enthaltene* SUlaloib, da* Waffeln, 
bei ihnen die bebentlicbftcn Wranlbeitsaufäde bftbeifütjrtf. 
3«1}* braunen fie da» nid)t m«l)t ju fürsten. ^^breid)« 
flr^tc hoben anerCannt, dafc ber nad) einem neuerdings 
erfunbenen ©erfahren bet W aff e c • fvanbcls • QL ■ <6. in 
Sremen behandelte, foffeinfrei gemalte Waffe« „HAG“ 
unbcbenflid) aud> oon folgen 'JJerfonen genoffen tu er ben 
rann, bie ge »ähnlichen «obnenlaffee nicht oertragen. "Der 
loffcinfreie Waffee bat, wie beeidigte WoffeernaCler, alfo 6ad)* 
»erftändtg«, Hotelier* unb Woccfumenten übe«cnftimmenb 
fcfyrifllUb «Hären, den uollcn fdjönen Waffe ege fehmaef, bas 
»■oll« Uroma, ja «r ift, cneniflften* irt bcct billigen Sorten, 
im ©erchmacE unb im Uroma bedeutend feiner gemorben 
als Dorret. SBös ihm burd) bas neue ©erfaßten endogen 
tuiib ift nur ein fa ft gefdnnarflofer, aber fcf)äblid)er, unb 
ein unfd)äMtd)«r, aber flbelfd)med«tid«f ©eftatibteil. 3«ber, 


ber Waffe« gern trintt, ben nad) geu>df)nUd)eT l Ärt beljan» 
beiten aber fdjledjt »ertragen lanu, tollte einen ©erfud) 
machen. ttoff unfreier Waffec „liACi“ ift in allen belferen 
und auch bereit* in Dielen Heineren (5efd)äftcn ju hoben. 
0cnU> find heniderte uon ausrührlictjcn ärjtlulicn ©utachten 
obengenannter ftirma augegangen. 

»eaheWeit in Briefpapieren. Die bcftbclannte Wiener 
3ritma II)* 4 )** & fcarMmutb, 9Bi*wl r Wämthnerftrafee « 
bringt, toi« allictljrlid) , fo auct) j ettt eine grafte Sluscuahl 
hod)eleganter Briefpapiere in burrhtoeg neuen, originellen 
ajhiftem und garben auf ben aJlarlt, bie oon genannter 
girma bereft bezogen ober in ben gräfteren Rapier hanblungen 
getauft »erben lännen. 

Die flkjirf»anfta(t SHulbenhiittcn i. 6a. fertigt reiymbe, 
gefdjntacfoolle (hartenmöbcl, »ie: (ftartenfeffel, ©artenbänle, 
Damentifdx, öuf)bän leben, 'bapillous unb ©artenhäufer au 
febr billigen Breiten an. Da| bie ffabritate fid) einen guten 
SRuf er» 0 Tben haben, bezeugt brr Umftanb, baft dieSlnftalt bis 
fe^t auf atoSIf erftflafftgenftusflellungen hächite greife unb .tu- 
tetet auf ber 3ntemationalen ©artenbauausftcllung ju Dresden 
bie Sroftt Silberne Breu^ifd)« Staatsmebaille erhielt. 



LIOUEUR. 


I^GraueHaare 

erhalten ihre upiprhngliche Karbe Ton 
Blond, Brman oder Schwan. M>fort dau- 
ernd waschecht wdeiler d. mwin unachid- 
lichesu. «mtrÜBllch er Mittel „Kino ir“ (««. 
Kwochnut) k 4 . M. 1 Jahr» US rvlchrnd . 
Mur Berlin, Leipziaentr. ** (Kolonnaden) 

bei Franz Sonwarzloae. ( 687 ) 


An die kultivierte Menschheit ! 

Da» rege Interesse, welches weite wissenschaftliche Kreise und besonder» Arzte und Chemiker an unseren Erzeug- 
nissen nehmen, du Interesse, welches auch besonders den Prozessen gplt, die wir gegen eine bekannte Konkurrenzfirma 
zu führen gezwungen sind, veranlasst uns, hiermit allen Freunden der Wahrheit die Zusicherung zu geben, dass wir nach wie 
vor festhalten au dem von uns für recht Erkannten, da«« wir nimmermehr nachlasscn werden in dem uns auf gedrungenen Kampfe. 

Die Pflege des Mundes und der Zähne, und die Herstellung der dazu erforderlichen Mittel ist von zu grosser Wichtigkeit für 
die gesamte kultivierte Menschheit, als dass man ruhig zu schon dürfte, wie untaugliche oder gar schädliche Erzeugnisse durch 
enonue Reklame als „gut“ oder gar „das Beate“ angcprie*nn werden. Wie bisher, ao wird auch in Zukunft unsere Parole sein: 
Fort mit Salicyl, Salol und allen ähnlichen, schädlichen Gemengen aus Mund- 
wässern, fort mit ihnen aus allen Präparaten der Mund- und Zahnpflege. 

Allen Gehässigkeiten zum Trotz werden wir siegen. Fiat Justitia! 

JiombfistuM - Werke , Potschappel - Dresden . 


© Sommersprossen 

entfernt nur <r«Bte \njr 
in wwiiKrii Tatcu tu Nndi- 
ili-ni Mir ullui uu>Klichi> er- 
(olSlaaaiiSB wandt, machen 
Sie einen letzte« Versiicl» 
miuWmeAny e« Trini Sk» 
nielit reuen | FnWlkv M- JS a 

(Naubn. M.J.nVLVcrUnicMt 
nlo uiisnn* vielen Itank- 
schmilHtt .Ooldmi uBIrxbii 1 1 
Uw» , Berlin , lVn i. Hebt nur durch 

Apnlhrkr xum eln.-rn.-n Bunn, 

Str M ,bur* 13 *, KI«. - ( 626 ) 


DEUTSCHE WERKSTÄTTEN FÜR HANDWERKSKUNST G. M. B. H. 

Wohnungs- Einrichtungen, Zimmer, Einzelmöbel, Stoffe, Teppiche, Beleuchtungs- 
körper nach Entwürfen erster deutscher Künstler: Riemerschmid, Niemeyer, Junge, 
Kreis, von Beckerath, Gussmann, Walther, HempeL u. a. — Vorschläge kostenlos. 
Illustriertes Preisbuch Nr. 13 (Zimmer von 230 bis 950 M.) durch die Geschäftsstelle 
Dresden gegen M. 1.20 — Stoffmusterbücher C zur Ansicht gegen 50 Pf. in Marken. 

DRESDEN-A. □□ MÜNCHEN oa HAMBURG □□ WIEN I 

Seestrasse 18 DD Arcisatraase 3S DD Königstrasse 15 DO Graben 15 


-Puder 

W a conrvl Wund-Ii. Kindar-Puder. Beate» 

V aaci l'JI'KimUMim ittd «ur klrioo Kinaor. 

In OhkuäIs LreuJijsi-a su M. 0 . 60 . 
VflQPIIAl Sanitäts-Puder. AuLuwptnrhcr 

V aö«llV|- Wu „d-, Sthw.-iß- u. hyifienischer 

Dun<4i-Pud«r. Im One.-Mivu.Wji 
tu M. 0.7a 

Vasenoloform-^tfp 

«ingentm In der Artncc. In Uri*.- 
KUuuijiwm cu M. 0 . 70 . 

BehrinilU-h »injfrffihrt in d, „ Ki»d*«kraskMihliiMMi 
und Säuglingthrimen. in Frauenk llnlke«, l-'i Krank en- 
ka*»en. doc Arm e « und Sarin., in den Trope« etc. 
— LrhJUUich in Aptithekcn und Dragvricn. = 

Dr. Arthur Köpp, 

Vasenol- Werke. Leipzig. 


Kameras die besten 

und preiswürdigsten 


Pracht- Katalog Nr. 63 


gratis und franko. 


Optische Anstalt O. Rodenstock, München, Isartalstr. 41—43. 


Julius Feurichi Leipzig, m 

FiurSEIIffl®® 1 

r UW * Pianinos und Fl 


Kaiaerl, u. Köuigl. Qof-Piaiwfortefabrik. 
Gegr. 1851 . — 


Pianinos und Flügel. 

Hervorragendes Fabrikat. Vielfach prämiiert. 


mJLm. 1 * 


Digitized by Google 


99 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










GLASHÜTTE!? UHREN 

aus der Utvron-Fabrik 

UNION GLASHÜTTE i Sachs 


fiinsl« priJisicni-tasdieAuhtir. 

a«clinil6an|;eu|ais der Hais. DealichenSctwi'ft 

Vrfkau? durch alle K in.n l'br.ni<eichilt' 
<J.-s ln- unil AusIjmIh. 


Extelsrorfahrrad-Werke ögbr Conrad iPafz fl:G. Brandenburg 3 ^ 


CA MC RAS 


Pie beste Aufnahme 

fmdrn 


VKnetacks Koofu navVtedmuerfer rieueii' 
FRiEDRiCH öüNGaC” 
Leipzia • ■ - 


TRIEDER-BINOCLE PAGOR 


KLAPP- 

KAMERA 


ANGO 


ANSCHUTZ 


Objeotiw c 

Goerz -Doppel -Anastigmat 

laicht, stabil , kommend iö» und 
elegant. 

Neues Modell. 

Von auaaan verstellbarer, 

|«aoliloi(«n aufzuxlehen* 

4er Schlitzverschluss (für 
Zeit-, Ball- und Momentaufnahmen 
bis >/ m Sekunde). Ansatz zur Be- 
nutzung der Hinterlinse. — 


Prismenfomrohre 

neuester Konstruktion 

für Jagd, Reise, Sport, MilitAr, 
Marine urvd Theater. 

Universalglas. 

Höchste Leistung, trotzdem ge- 
ringes Gewicht u nd klei nete Form. 
(Volumen und Gewicht um mehr 
als Vs reduziert). 


GOERZ-SPEZIAL-FILM-KAMERA „TENAX 


Aroitlcn*3fa^rftü^le 

für St-rofce u. fitmm«r . 

w^t> unl Zrs|Mf«L 
ficur’ « 8 pftliitn,«ran> 


Kataloge kostenfrei. Bezug durch alle einschlägigen Geschäfte und durch die 


JC.R C0ER2S 

BEBUH-FmEDENAU 9 


«apfttfl*-, 

tcünaM« u. a. Jhit . fr. , 
Jtilfrr Ä ft«., (j«fl . 
>»Urt»«g. (285) 


BiriuteTiiÜÄÄÄ 

4. AoJl. Preis 2 AI. J. J. Weber, LHpd« 28 


London paris New-yoRK Chicago 


taartxitel MIW Mitwirkung Aes 

Kaiserlichen Ue.undheUssmtes. 

Preis in Oriidnalleinenband 15 Mark. 
Verlsa tos J. J. Weber la Ltlptl* 98. 


14= Tage zur Probe ! 

•r kalten Sie meine nur tu* Ki.etiiUhlblech 
fcnnsLniicTte Rchnelldampl-Wasckninacbine 
\l*i infnr“ mit unierltreehlleber Kmalllr- 
„JldJULUI tronmrl, die Bllerneseste Ex- 
flnilunz, „MajuLor" viril auf (öden KQfben- 
! hi-rtl genU'llt, kocht und wJUtht zu tfelrfcrr 
Zelt und ersiart 7fi% in KeueruiR*- und 
Wa-m: h material . Prospekt St. 80 kostenlos. 
Telltshlssaea. Vertreter (cesucht 

, Itc-rl In , ,M ark rran-mitra*v- IV. 


UHIPODIDSIL 0 beröto Handschriften- 

proben, ln OriginaJlcitaStiblJld Pmil 4 Mk. 
Verla« *on I. J. Weber In Leipzig 2 «. 


Ü PALMOS-KAMERAS ü 


aus Leichtmetall mit Fokalschlitzverschluss 

und 

ZEISS-Objektiven 

in allen gangbaren Formaten. 

Man verlange Prospekt P 0 


au * c ' nem heissen ^ fl 

* } verschwinden alle Hautiinreinigkeiten, Röte 

1 — ■ — - gelbe Flecken - Runzeln - Sommersprossen 

— Pickel Mitesser durch den täglichen Gebrauch des millionen- 
fach bewährten antiseptischen Toilettepulvers pfiQFIMITÄ“ 
Kohlensäurehaltig, macht es das Wasser sehr • 

weich und gibt staunend weissen Tein». 1 Original-Pack 25 Pfg., 
1 Original-Glas 1,25 M. in Apotheken, Drogerien u. Parfümerien. 

CticsniftclieFatorJK „Ponnda",««*. Possn. 


ZEISS-FELDSTECHER 

mit erhöhter Plastik der Bilder 

NEUE MODELLE 


/ Beulsr't \ 

edilcrBUwIer-ülqueur. 

fltltiMt »ikffluibs 

Siegfried ßessler, üflflerndorl. 

kin s. kfi 9 Hinw-iffwii 


CARL ZEISS 

JENA 


GRATIS feüiu. 

.Agfa-“ 

Preisliste 1908 


aller Systeme, Grössen und für alle Negativ-For- 
mate, sowie sämtliches Zubehör enthält die soeben 
erschienene ill. Liste Nr. 321, welche (256 S. stark) 
auf Verlangen postfrei und gratis versandt wird. 

Mn... „Cupido“ D.R.P. Selbstein&tell-Camera 

A ^ CU ‘ 47 ,x 6 . 6 x 9 , 8 x 10 '/,, 9 x 12 , 10 - 15 cm, 

Stereolette 4,5 - 10,7 cm. 

Künstler-Spiegelreflex- Camera 6x9,9 9,9x12, 

10x15, 12x16' /,, 13x18 cm etc. etc. 

Hüttig Act. -Ges., Dresden 21. 


□ Platten 

□ Films 

□ Ca s setten 

□ Entwickler 

□ Spezialitäten 

Jsolar“- 

□ Platten u. Films 

□ <N*mc geschützt). 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 














derzeit 


9 bhwtbmnd *(?fjcmnit\ 


3deal 


|!BP tr __ Specid-Chotoladc 

FkISCiik Hilchihotolflde 

Ä VMHI W LeichllösIXacao 

Wilhelm Felsch«, niJiSl^ronr; Lcipziff'öoKlis. > * 7 %' 


SLEIDENDEN ZZZSr&JEZ Dr. FEHRLIN’S HISTOJ 

Lcyiin , Boren, Meran und vieler deutschen Heilstätten als dis raverUßsigile Mittel bei allen Erkrankungen der Atmungiorgiue erkannt word« 
Italern in ständigen Gebrauch gekommen ist. HUtotan kt nirgends offen, nach Maß oder Oe wicht, sondern nur in Original flaschen ium Frei 
. . • . ... *-■*«- -• — ■ — K! 1 a ■* »- -<i- Cln«*n H5 ( Raden V 


in A pot he kVn" vo rrä t i g. W o es nicht erhältlich ist, wende man sich an die Histosan Fabrik Singen. Einrel verband durch die Stadtapotheke Singer 


3 Gesundheit u. Kraft 


Eugen Eirtner, Stuttgarts, 


Ist Ihr Ncrr^ptem angegriffen , leiden Sie nn Rheamitiamaa , Gicht, Iachi&A, 
Neurasthenie, Kücken- oder M uakelschme rzen , Magen* und anderrn Bchwücbcn, 
fAhin unperscheinungcn und dergl. Krankheiten, unsere neueste Erfindung 

( IBS“ Elektro -Suspensor TSE 

wird Ihnen helfen. Schreiben Sie uns bitte sofort, wir eenden Ihnen gratis unsere 
hochinteressante illustrierte Broschüre mit Aiumfirüchen ärztlicher Autoritäten über die 
praktische Anwendung der Elektrizität. (214) 


der hervorragendoten 
itali*n.,franiös o. Jrutsch. Meister. 
Weitgehende Garantie. — Für absol. 
Recllitat bürgen feinst« Ref«r*nzen. 
Spezialität: Geigenbau. Salbatg-efeit. 
Meiytsrüistruinents. Berühmte» Re> 

puralur-AteUer.UlänaeudrAnerkoun. 


Küster & Comp., G. m. b. H., Frankfurt a. M. 187, Fabrik elektra-med. Apparate, 


Fncrufluc des allgemein 
bekannten und beliebten 

Uriumphlriefels bilden dos 

Vollkommenlte 

was die deutfdie Sdiuhfabrlkatlon 
erzeugt. 

Sdiuhfabrik »Balfla« 
OfEenbddi dm (Dolo. 


allgemeine ülofifbcfmbcn 

leibet oft bnrunter, bol bie Craanr ihre Junftionr n nidbt 
TfflfbnSfjtfl oemditrn- Um bted ouf idmier.jlofe unb beefa 
tidjcrr '4rt gu enrt.djm, gebraucht man „C a l i f i fl“, birfr« 
erprobte tmb oott ftrtttn efflpfobtatt CwuSmittel. bai ftdb 
infolge feiner tabcBolcr fcerftfUung bur* bie ßalifornifd* 
Sfiflrntepru-p! Kompanie einen 2Brltruf eiöjorben bet 
JJu? tn Mwtbefrn tiMllitft pt» n TOf. aso.ji (Bafäe 

?Rl, I.». »ctlanbsr.lt ; *rr, Kir Chllfora, M|>ec»»U M«h> CaUforai« 
JTlg Syrnp Co. parat, i ?6, Kat. äeuu, üqu. », Lila. Caryoph. »mp, 6. 


illei 


fßr IH| rt tanlriiarftc li.-n . 

Vorlagen für laubsägcn-t . Nrhnlmerei 


Zo haben In allen benmnSduihhantllimgcn.CTtnlL 
«frag« man nddüle BtiugsiiueU« bet deif obrlk. 


) eisender »Irr Ingenieur, welcäor 
t Maschinen Fabriken rtyatlnilßlg betucht, 
Lcrnelt l, ihnen. I N*b<-neirtnjihme durrk 

mpleliUing vornehmer Fttohneltan«. 

I hUnil. lerhnWIier Verlar, Leipzig. 


guli* rbarkeit der kiilin(. S. Klif*U sch 
naehgebsnder Wm 1 vi>uuiiI . gleich dem 
ituliüchen Druck des ItMsen auf <lar 
Kuder. t. V.-.Ui* geräuschlose» Arbeiten. 

K- iti Einklemmen v.m Kleidungsstücke«. 
O. Kein Zurück «chnHIen <l«-r Vorrich- 
tung. 7 . (hfingiim Itaiinibctlürfiuj, da der 
Apparat aufrecht iCchc ml iiu fl* wahrt wird. 
H. Ktnriger geeigneter Training • Appnrnt 
für .l.-n llu.l. f«fK.rt 
Preisliste rrall». 

Fabrik und Musteniuatcllimg; 

S A >1 T AS. Berlin I» 

FriiulrlHiilraru' CII «I. 
Filiale t liiUseldarr. l.raf IdollMr. h%. 

Ion .li»n. Kl. haut • »tcndUhstrvct. 

Fabrik Ihr liiilgtiniuutiwhi' «uni imdi- 
xiniarhe Apiuntu-, 


I 1 kompl. Antrag 6 Kragen 1 mal Hutsrklolder 

Jhcetben I j Cberaicbcr 3 Timr Manschetten l l’aar 9ti«feletten 

. | 2 Oberhemden ft Paar Strümpfe 1 Kenwaain> 

* ' | 1 Nachthemd 12 Tiwrhent&cber Dieerwi. 

Nr. FUG. 70 cm lang, 33 cm breit, 15 cm hoch, leer M. 4J. — 

., »12 E. 70 „ 38 „ „ 20 „ „ mit 

Einaal*, 1 Anzug oder 1 RmMtato mehr laaaend . . >!. M — 

Peagl. von fwtgewalzt. Pappe, mit gefirnißtem Servil «eh Ix-iogen, Rindleder-Einhua 
Nr. 808B. Ortiae u. Auttuhmt llhkgkcii wie Nr. Olt K lew M.«5 — 

„ 908 C- ,, „ „ M „ 912E m. Etnaau M.W.— 

BsS" lllnatrlertf PreWUte gratu und franko. “fcAJ pW 

Moritz Miuller, LiMp/ig-LiiHleiiau 

VrrtaiNUkak : l^-lpzlg Herl irr llurail.nrg PrankhiHa.N 

~ PctcrMtr.a. hcipaiiTTstr. 1U1,102. N-.-iK-nraUöl. KaUemtr. JU. 


rraiiliaJ« «röli* 

Froni Birnsliel. Coburg 1 


Digitized by 


Google 


101 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 












F.A. Winterstein, Leipzig 2, Hainstr. 2 

Bold. u. »iib . Bei. — Koffer- und Lederwarenfabrik. _ o^rfindet 162«. 

Anerkannt als bester Koffer. — Elegant, leicht sehr preiswert 

9 COzdTäS.xaB.'.o |76 4Seo>.>s47 l0 

S>, 71 ' ■ • ** *'< «•«**•’ 

TT mtmm * T’ T? ^1 96:64:47 >.«78 lOtiAftfiO.-OBS 


7 1:43:36. .4&0 86:61 :44..A 65 

8 W;6t;47-J»7B 106^9Ä).ul86 
66:7)1 M • Jt 7.“) 96 65:M > M 88 
j 106:59:62 - * !* 1 1 16:61 «7-j(lÜ8 
r»Jiin*-nki>fier 

I Ml* 4W, «21« .4 67, 102 1« .476 


L Tflinterstein’s., "Rohr-Koffer." I 


la-klmige« Fabrikat, Mhr solid. 

Der leichteste der Welt! leichter u. billiger wie jed. Rohr- u. Patent-Koffer. 

Ooup^-Koffer 60-33:36 . 30. 65:35:28 • Jt '22.50, 7o^f7Ä) . Jt 25. 

Auffibrttwffrr 66:41 33.3833 — 

71:13 39.J8S&I 7617::«. .4 H7 
86:l9:40-.442 96:61:43. .448 
86: 51:51 - A 62 106:51:47 - j* 55 
96: 56:56 ->l 150 1 106:5H:»a>.^»6S 
Osblnnikuffrr 83:6332. .4 42 
93:53:32. .447 1 102:6333 . jHOi 


Tö intersf eins „Ideal-Koffer" J 


Der billigste, elegante Biigel koffer, dauerhaft gearbeitet 

&G:11-J3.J630; 76:47^8.^822.60 
86:19:1(1. J83ö| «1:51:50. .432.- 
CsbkMakotftr 826230.^825.- 
. Versand! K4 .hr- ti. Idradkoffcr 
I franko, spewnfrcl tuvl jeder 
«It-utM-bf-n Itnhiintati.cn-, 
Caocum-nikuUcr ab l-eipw«, 


Wititersleins„C(jncuiTßnz-Koffer 

BB 


vmlw.ßL 


Die Kugellager der Brennabor- 
Räder sind gegen Staub und Nässe 
völlig abgedichtet; sie brauchen nur | * 

einmal in iabre geult werden 

Brennabor-Werke, Brandenburg a. H. 


■eie Taiikei^ 



M usikinstrumente 

Jul. Heinr. Zimmermann, Leipzig. 

Ilsur: St. fKmkirr. Uoitu Rif». Lratoa. 


HARMONIUMS 

mit wundervollem Orgelton, v. 78 Mk. an 
Illustrierte Pracht Kataloge grntl», 

Aloy s Maier,««™..,. Fu Id a 

Prospekte ««ich über den neuen 

Harmonium-Spiel-Apparat 

(Preis tu. Notenheft v. 270SHick nur 30 M.) 

mit dem jedermann ohne Noten kenntnis 
sofort Istimmlf Harmonium spielen kann. 




'Pahis 

ßmeSimon, 

UNÜBERTROFFEN 



COMPI LIEBIG 

Vollkommen gewürzt sofort trinkfertig 

Wichtig für Amateur-Photo gr 

Was ist Cellofix? 


Ein patentierte* AuaJtopterpapier (mall uiui pUntend) D. R. P. 174323 da* im ein- 

faclMnSa.li bade behandelt, prächtige brkunUclM b» bla u v iole-tt e Bilder liefert. 

rjlnflv • ist mit der einfachsten Gebrauch sanweisung 

v^euonx « der Wclt lu tonen 

• n»*ebt di* oft unzuverlässigen Tonfixir- 

^enonx . bädcr übcrflüssijr 

Pollnfiv • ist daher das billigste Auskopicrpapicr 
1UI1X . t j urcb Portfall des teuren Tonbades. 

r*l| * liefert stets unbegrenzt haltbare, fehler- 
V^CIIOIIX. frcie Biider 

Pollnfi'v . wird nur kartonstark Beliefert und macht 
^ellOnX . J-_ A „f.j.h.n d-e RSU — ÄHc 


| um \ o«> 








jrf'/C.r, k I Seit 25 Jahren tertifen 

wir als SPEZIALITÄT: 

fr I flufziigp 

ja i löp Personen 
[iliFJ^ <| und Mn 

■I t IHL JR aller Betriebsarten 

Kostenvoranschllge 
| Ha 4 und ausführliche 

Prospekte kostenlos 

Feinste Referenzen 

]. G. Sdipitpp s Gipsern?, beinzig-Pl. 


mp. 




u 


MI 


Spezialität: Pumpen jeder Art für elektrischen Betrieb. 

J. E.Xachcr, Maschinenfabrik, Chemnitz, Sachs., Becker&tr. 


SÄNDl IST ICOLD 


Ullt^CiöCll Franz Mosenthin, Leipzig-Eutritzsch 3. 

vf ö Eisenbaufabrik und Eisengießerei. Gegründet 1884. 


finben burd) bie feit 1843 oll» 
tnödjentltd) in £«4>3ifl cxf^elnenbe 
„Onuftrirte 3eituno“ bie roeitefte 
unb wirflamfte Verbreitung. Die 
CJnfertionsgcbüljr beträgt für bie 
«infpaltige ftonporeiltejeile ober 
beten Raum 1 SWart 50 Vf- Die 
Unfexat« werben in ber Red)t* 
fdjxeibung bet ffludjbrucfereiert 
fceutfdjex Spraye ge^etjt f Jofern 
nidjt bei bet Verteilung ausbrütflidji 
«ine anbere Gdjxeibweife oerLangt 
wirb, unb gelangen, wenn bie 
Cinfcnbung bis VRittrood) früh er- 
folgt, in bei Regel in bet acht Doge 
barnad) erfdjelnenben Rümmer 3ur 
Aufnahme. f$ür einen beftlmmten 
Viag wirb feine ©orantie über- 
nommen. 3nfertionsbebingungcn 
unb Vtobenumm« auf 9Bunfd>. 

©ef^äftsfteUe ber 
OHiiftrirten 3Ht«nfl hi Cetpjtg, 


Photograph. 

Apparate 


Binocles und Ferngläser. 

Nur erstklasilo» Fabrikat«. 

Baqflanta Zabluagibriiigiigai 

ohne jeds Preierrhahunj. 
Illus Ir. Prai« liste Nr. 24 ksitsntrsl. 


G.Rü de nb erg jun. 

Hannover und Wien. 


Wir bitten 

tod «Jen Offerten uruKrer Inserenten 

unter RftmgnaHn« auf die leipziger 

„IUiutrirte Zeitung*' gefl, recht aus- 
giebigen (Gebrauch machen na wollen. 


r i 




Speiialfabrik fßr K i scti Icons tnifcti nnrn jndrr Art. für Oowichthkuter, WlnterglrtM mit 
Metisnotanlagen, Veranden, Balkon t. Pavilloa», »hotoerashluhe Atelier«. StaMarisMaasea. 


' 


1 


Neueste Schnellschneidemaschine „FORM“ 

D. R. -Patent 137492. 1«9291 und 17*687. 

Die mit einer voll- 
ständig zuverlässig 
wirkenden automa- 
tischen Pressung für 
Stoßhöhen bis ca. 

150 mm ausgerüstete 
Maschine arbeitet laut- 
los, ist äußerst be- 
quem in der Hand- 
habung und schneidet 
unübertroffen rasch 
und sicher. 

ADQIIST FOMM. Lelnzig-itEuaaitz. FabnlflrmodeniE Buklilnderel-Maiiliiaen. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







i 


2Bic alljöfirlid), nwrben auct> in bwfem 3a^rc roöf)rcnb ber Dauer ber 5Baöe* unb 9iei[e«3ett unter ber allgemeinen ttber[d)rift: 

©aber*, £otel* unb *Retfe*2ln3etger 

bie un& für bie „Olluftrirte 3 ugef)<nben fMnfüttbtgungen über Säbcr, (Sanatorien, JlTtnf« unb £>cilanftalten aller ?lrt, fjotels 

unb IReftäurationen, iReifegelegen^eiten it, ttad) Gruppen georbnet unb »ön ben übrigen Ulnjeigen gefonbert att erfter ©teile bes Snferaten- 
teils, unb 3 roaT in ber 3«tung felbft — nid)t auf lafen ^Beilagen, wie in Dielen anberen ^Blättern — 3 um Wbbru<? gebraut. £$ bietet biefe Gin- 
ridjtung, befonbers audj infolge ber überfid)tlid>en Gruppierung, gr&fcte 3id)ert>cit für bie geroünfdjte SBcadjtung aller WnEünbigungen, tr>eld)e 
bei ber einflufotet^en Serbreitiing ber w 3 Uuftrirten 3 eihntg‘' in allen Äreifen bes öffeirtlie^en unb gefellfdjaftltdjeit Bebens 
anerfanntermafeen oon beftrr 2Bir!nng ftnb. 3nfolge biefer Sorjüg« tj&t fid) ber „Säber«, ©otet* unb 9teifean3eiger btr 3Uuftrirten 3eitung*‘ längft als be* 
roäljrter unb beliebter Watgeber in nielen Äreifen eingebürgert unb bübet geroiffermafeen einen SHittelpunft für alle biesbejüglidjen SeTanntmadjungen. 
Die Unterjeidjnete, fotoie üieleWnnoncenbureaus nehmen Ülnftröge entgegen. — <Prei§ für bie einfpaltige 9lonpareiIle»3«lc ober beren Waum 1 UTarf 50^3fg. 

föefääftsftetle ber SHuftrirten 3 c ^ un 9 ( 3 . 3 . SBe&ei) In fieipjig. 


w^v ^ Der Wein, sein Werden und Wesen; 

WW eillOUCIl. Statistik und Charakteristik sämtlicher 
Weine der Welt; Behandlung der Weine im Keller von W1IH. Hamm. Dritte, ver- 
mehrte Auflage, gänzlich umgearbeitet von Freiherrn A. von Babo. Mit 36 Abbildungen, 
Preis 10 Mark, in Originalleinenband 12 Mark. 


Weinbau, Rebenkultur und 
Weinbereitung. 


Von Friedrich Jakob 
Dochnah I , Dritte, vermehrte 
und verbesserte Auflage. Mit einem Anhang«: Die Kellerwirtschaft. Von Freiherm A. von 
Babo. Mit 55 Abbildungen. In Originalleinenband 2 Mark 50 Pf. 

Bowlen und Pünsche. 

büch lein zur Berei- 
tung von allerlei herzstärkenden Getränken mit einigen Stücklein in Poesie und Prosa, so für 
durstige Seelen ergötzlich zu lesen sind. Mit Buchschmuck von Professor Paul Premier, 
Dresden. In Originalleinenband 3 Mark. 


Verlag von J. J. Weber in Leipzig 26 . 


Das wifhtisstf Sprat hurrk für alle, welrbf fremdr Sprarhen rasch, Ififht und wirklirh sprechen lernen wollen, 

Dl Rosenthors ss Meisterschaft^ ystem 

sur prikt l*eht>n und saturreulllea Erlerntin* Id« «gll*< u h«'ii, fnuu&M«*1»-n , Italien iwhen, 
»|<aniM'hen, |« Ttiijri,-*i»,li<ii hollllndifwhen, tljkni<ich-n«n»»«iwl»pn. pntniM-hen, 

ni»*iM-hrn, bOhmlM-ben, ungari neben, xuwie auch de*it-«rli<ii (rem-bAlia- u. t'ni|f»i»j$*i.H|,r»<-hr. 

Eine neue Methode zum Selbstunterricht, nm in drei Monaten 
eine fremde Sprache sprechen, lesen und achreiben za lernen. 

Ein affixirUrr ttrrr<ht des ..Vereins für Volksbildung m Berlin" urteilt über Dr. ItosrnthaTs 
ySristrrtthafi *- Syofnti ..Xndniüjrr MtlfwtU int jeder Sehülrr *tlb»l ohne allr VorkanntnuBi 
schon in ilm ersten l'nlrrrieJilsmtunden imstande, mek in mindestens kumlert Sollen nchlif 
aus x tut rucken und nach einem Kursus rtm 15 Lektionen erreicht er rollstandige SpracA- 
teherrschitvg “ 

Du Midlirkf, n-aazTmUrhr . ipulH'br and polnlwhr Mrl.trnrkin. - Splm nelut 
KrhiOnu-l jf NU, HMD, dm 1t*llf*la«be Mk, fiM maslm-he JU. VZctO, 

dju bfihmUrhr. ill nUrh-B«rn«l*fhf. deaUehe. hnlllnilnrhf. porttiel<*«l«rhe, «rhuedl«chf 
Je NU. 10.- , du. ui.*arKrlir Mk. 7.Ü0. 

Jede« Wert kt aaeh In elatflnen Heftes k Mk. I.— in haben. Prnhebrlef Jeder Nprarhe i U Pr*. (W H. B. W.) franko. 

Kin.iMn lung <!.•» IMnfn portobd *rli^fcrt RosenthaPsrlien Veriassbnrhhandlnn^ in Leipzig XI. 

oooo Anerkennunssschreiben hoher Behörden und Prospekt gratis und franko. □□□□ 



Carolo Wilhelm! na. 

Herzogliche Technische Hochschule 

kii Bninimrhweig. 

Beginn d« Sonimer -Kemestors am 2k. April 190S. Programme sind koetenU» 
vom Sekretariate nt beziehen. 


aibpkdpiehs'Poliikhniim 

35^1 Cölhcn*änhaltl 7 . 

Pro^raibij) dukh das 5«^ r *hr iat. / 


Dr. fj. §djit|tet *’0 guptitttt, 

— *cflt. IMS. — ertprit, Slhonintf trabe 59. — Mmflta. — 

®«bfT. für Stat-nitl*«« unD ®rind,®rfifMtts («adj f&r Hit«» a. f. Töwmi !)- C«2l) 

. . Htaiibr.<3r«iv.>fxaai«ii (nicht Ofdettif Cbertcrt. bfftartber* Ic^onnad) */■ 3 >- 

- , bi« unb €««l«»rti«it^riff»*» . 

• . oltr AUflrn kiftcrw Sd>nUn OQtulIc jjöTOfcung b. ftbrrflilnocn u. 3urfldbl.). 

trfolflc y Brolneft. Ur. o. ZAmlter. 


iMadl suhv.Tficlt m iku m 

y 



1 

4? 

es« 


ligogii Vn i. H. 

dam Müritzsec, 

■wlsrhen Wsaser and Wald, tuüerat *esund 
plagen, Iw reitet für alte Schul kUs-ssn. D«)., 
Drfma, Akiturium rar. Jte«um* empfohlerie. 
P*s«lo«at bcbalarat. Referenmi. (934) 

i 

fi 

A 

lÄ/JRKENNi^; 

iTtmne^fnt-tt» u Iuit= 
«böltenbrr«, ja i*uft unb ftlrtj 
«iamtberr fctiile ). t uukk IDtLt). • 

«. »aamjnroterftbiiku »flobltrnfdw*. 
M^wUrf|l).d.HO.®rod)th_ß.3a.ik fio Jlinya. 
◄ Stetagrtber Verlag, Eeiprlg, D 


^"■“Rhctn 

Technikum Bingen m 

I Maschinenbau. Elektrotechnik. ■ 

| Automobilbau. Brückenbau. M 

Ttrtin W. jltunltr. 22, 

UütDnfilmuui A 11 Ihtll 

Don »tr. i*r. XHfltr, «ufij 
1*88 (taoil. !oiy«(T. fflr allf OlllltSr. 
u. Sijuleiomino. ilnttrrii^t, 

711(1), Woljnotnn BvijfigltA tiapftbloi ton 
bm bfltbUfn Hrnlm. Unftbrmoffrm ffr» 
fol|«. 1907 k«ftan»ni S7 «tbtrurimim, 
107 ,>aiinTif!)«,2gfftabMtfn,l6 Hrtnumer. 

II (EittlÄbTiae u. 10 für bSb«* S^ttlRanm. 

Dr. Bunnemann 

Ballenstedt am Harz 

SiHlonn für Hcnrnltdtntr 1 . Dholuaysbedirfti gr 


Oai [in«i Jahr be»' 

• Fn«pekU‘. ^ 


(H&2) 


Vorbildung ^ 


UH-. Ab«-- »■ nüiar., 
»»• L all« Scbulkl. 
h, Uchar, billigpv, <>•- 

mn<3., nurSluä.ii, Körperii'' * * 

enth. Ri (rn, Wald. Letal 
Ba« Sokaadaa (Stofta. * 

F e y «rnben d’aeh« ataatlioh conc. 


KOrpcrvn. (pwiitni. Aui* 

Leaalnp’lnatltut, 

h». Schwall). (3361 


» mH.Oerllti.Tiltoln>-«ti 2 


l>.wl WnLKinwv beizie*esrt«k T«l>iindan mit Ifframw«! dä- 

Bad M alslmrg Thuri»^ ÄiÄÄiUiCS 

mothoden. V«na*lirh ffoiiirnri ru PiülJahnikBirn. I.ltkirische Helme huiiig-, Z'-mrd- 
lleinuig. Orume Erfolge, beste Empfehlung. ITuspekte d. d. Besitzer Dr. aird. t. Mül Irr. 

^icn, „Jcioter ßaifetßof“ 8 

ndftit ber Whtnltrahr, f. I. fujfopet unb 6tffanspla»|. ®fft» Samllienbatfl. 


Die Im Jahre 1827 von dem edlen Menschenfreunde 

£rntt Wilhelm Arno f di begründete 

Gothaer 

Lebensversicherungsbank 

auf Gegenseitigkeit 


ladet hierdurch zum Beitritt ein. Mit einem Bestände 
an eigentlichen Lebena-enicherangen von 

952 Millionen Mark 

nimmt sie die • rate Stell • auf dem aurop Siechest Feet- 
tand ein. Insgesamt wurden von ihr bis Anfang 1908 
neue Versicherungen abgeschlossen über 1701 Million. M. 
fällige Versicherungssummen aas gezahlt 5 07 


als Dividenden zurückerstattet 2f5 


Allo Hoher schütte kommen den Versicherungsnehmern 
unverkürzt zugute. 

Die sehr günstigen VenichrrungsMingungen gewähren 
Unverfallbarkeit Unanfechtbarkeit Welfpch'ce 

per vornherein. nach 2 Jahren. flach Z Jahren. 

Auskunft erteilen die Vertreter der Bank an allen 
grossen und mittleren Plätzen sowie die Bank ln Golka. 



Seminar tfinimainnirrt.’- I 

l-rhrrrlnnm d. Haniwirtaohaftslnimln. I 
Turnlehreriff. und IlandarbolUfliM'rtli. I 

Haushaltungspensionat, [ 

Jahre*-, Hjübjahre-, Vierteljahrs kum,*. I 

Fachschule K“. 

I. Kochsctuile, n. Industrirsclmlc. 

I (LtT Man r- rlanr- Proap^kt J, “fcg | 


llnftttut §alt| 

3 Im f« an I. Xbtr. 

eMnfabr..,3äbnr.>, HbltnT.dHraoicn» 

«Aaeh, ®r. (rot. 


Biieher-Katolog | 


(tLuduntcnMaiit) Ttrie&den grati* I 
FrlU (an per A Co., Prtedcn lg > r SS. | 


Pie edelsten Kräfte. 

Charaku rstadicm nach der HaoOMDlf ft 
tou P. P, I„ inrivkrn in dem Beurteilten 
da» (tefübl ei lief Erhohun« der «lelaten 
Krilfn* d« t ;H«Im und Gemütes. Fhrwidr 
Anerkenn linken »uh den K rei»en der In- 
telligH-nr. W. ngen da», fü-hon «eit tSÖO 
liefert P. P. E. lluniktrr-I'rtrilf ip einem 
tii-ft-ren t*tnnr nach elnarnemirteB Srkrirt- 
■tfirlrn. Wpkwi Urati» • Prospekt wende 
man sich an I». Paul I.lebe. Schrift- 
et. ller, AtiK»l>lirr I. (210) 

Gedfichtnlskunst. 

Van Msrm. Kotha. 1». Auflsge ron B. Ptstach. 
I*r»is 1 Mark 60 Pf*. 

V rb^ n j. J.Heber Lelpil, 36. 

Können Sie plaudern? 

Wollen Sie lernen, wie man «ul eine 
putende, snaiehende u, intemaante Weist 


genehm und rückt, worüber 
man In der (Vesellachati, bei 
Tatet mit dem anderen Oe- 
•cblecht redet, wie man nett 

I iuid amlUant plaudert, kun. 
dn beliebter Dtwellschafier 
wird, dann leson Sie du 
Buch: ..Die Kunst der 
[Pnterhalian*. 1 ' Vom 
berühmt. Autor Dr. Ototner 
Preis Mk. ESO- Frl t* Caaper * C*.. 
Dresden IBh3. (4«2) 



Digitized by 


Google 


I sucht J. Brandt. Hrairkama, lltnaa, Elbe 
v Ftsrhmnrki 2H, 1. Prospekt kostenlos. 


104 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 

















ffdlüriitbcs 


yieStadenerKochbrunnen 


KURufliNERflLBflD 

“JEiSENRCHF! 


San -Rat Dr. pilling's Sanatorium /lue i.5a 


Eisenmineral-Moor-Bäder 
Köhlens. Stahl- u. Mineral-Bäder 


San.-Ral DnKöhler s Sanatarium 


Kaetzsch cn broda 

(SteiiuiU 

Sommer- «. Wiflttf- Curen 




heilt £ öcnhit dt'» \ nyt^i ' 

Loicholtj; ß 0,. t (1 ur d 

Slwtlgart. Adlest, jtnil. 


iWALD5AnAToRiUM 


I a s h ii 1 1 e 

[Ll Asstnunn • Uhren^j', 

I Anrrkiinnl vsirrirbrmtr druts* i. Hl 

Inl Pr« Jltdont -Tu sch«’ n 11 1 1 1 LfA 1 

I in nur hlH hoch »t-en Volta ndu n< nll 

Assmann. Glashütte i. S jM' 

Fabrik Ihü2. Fn-i* 

><itnitlirrliL VnHwit ßk Wf 

i i ri H 1 nfi r 


Dresden 


Radebeul 


Baden-Baden 


Angenehmster 

FrOhlingsautenthall 


Hotel de l’Europe 


0 Umbau vollendet. 0 

Mit allen mntlprnen ßnrichiungtn vcn*eh«Tiw II «nt n>ien Itan l-' - in ltcHer r.icc Baden» an der 

Pmmentitle pe^rnulwr Kiirliim- mol Trinkhalle. 

Dampf-Warm «Mas Serheitung überall. (M2S 

Schlafzimmer mit Priwatbnd und Toilette. 

Crosse neue prachtvoll« SpeUeterrasse. Beeilter: Carl Fl*ey. 


Sanatorium Elsterberg „ 

\irmil'i<im<j* «. lrkol*»esb««arhir*. 


Sr Fztiirliardim. ’ifnn- a. st**s»«b«Jkr*ak*, 1 m 

I ‘rcwpeklf tni. .-.«nii.iun»! I»r. ICoirx 


EISENACH 


Grossherzogin • Karolinenquelle 

bekannt aeit dem Jahre 1451. 

Von ärztlichen Autoritäten besten* empfohlen frefen. Gicht, 
Rheumatiemu«, Zuckerkrankheit, Fettleibigkeit, Milz-, 
Leber-, Nieren* and Gallenleiden; Erkrankung der 
Atmungsorgane, Katarrhedes Mayens sowie Skrofulöse, 
Rachitis und Frauenkrankheiten. 

Saison: L Hai -30. Sept. "SÄ“ 

Prospekte, Preislist en und Gebrauchsanweisungen za 
Hanstrinkkuren gratis und franko. Die Kurdirektion. 


Neue Ausgaben 1908: 

London u. Umgeb. mit Inael W Iaht. l2.Aufl. ff. 3.50 

Genfer See U. Ch.möni* ff. 1.50 

Wiesbaden, Schlangenbad, LangenechwelbecK. 

e. Aufi. ■. i.-. 


VCRZEIOINTOt 

k ÄDöfTlC * 


mnilliinir. II vtir»stluTi»|»l« 1 . Inhalutorlum. 
<1 l.uH-Bad mit S. hwlmltil« !. II. fTOl) 


i.Thür. Vornehmstes Haus, herrl. Lage, 
ruhigst u.staubfrei.direktainHochwalcL 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz 1 

bei Kötzschenbroda-Dresden. Phy*ilcalisrli-<iiJHe tische Ifc>Uan<llunu n» h 
Dr. La h mann unU?r Anti. Leitung. Illudtf. Pfi^p. frei durch dis Direktion. E. llöthi“. 


.’0 event, io I 'Ottmarken »endet 


ir W T Hm ■ ■ % |Tk) für .trrvrn • und ii * miiUhraokr 

KUItHAU» ^ Tannenfeld ^ 

bri >iitnli niu, Sarbsra- Ulenburg, Uni« Glai»ebatM*ö&nltr-<*ra. (3t*) 

IjuiAscWll^h schöne, isolierte Li*e auf einem HöhenrQrken inmitten eine* 
15 I»» großen alten Parke*. — Warm wasserh eiaung. — Elcklf. Brlfitt'htling. — 
Vier getrennt liegende Villen. — l-emion 300—900 Mi. — fhs» (ran re Jahr ge- 
ttlfnrl. Prospekts <hm-h Pt. Teck len karg. 


Singer & Wolfnen, 

Budapest. Andramy-tii 10. 


f^arlniiBAAAia Vltttfti Solbad und Inhalatorium. 

\ni7iinuun iniir 

^UIlUIIvLIIi I llUlt h-i- 

m ? rrinktjum«. BernhardebrnBBOB. 

Bluter und InhalationaaBatalteH dun h N>uh»ut<fi vi*rjrn'*«ert . S'eoM Kurvaal- 
«.iKtu.l- O-radi erbfcuaer ai> Kunwecketi oinsijnsrtiir »ingerirhlet. AiiHr*-w-»chrv»<* 
Heilwfoljp* HH rlir.in Katarrh*-» d*-r Atiniijigaocgane. SkmpbnloM, «iirht. Itbeiimatjomtia, 
l'nwxiikrankhritMi imr, — Waldreirlte l'ttigrlMuis . Kurk* ni* rte. Kurth«t.ter, Wunion«, 
Kinili*rfei*i»' et«, Pmapnkte und Auskunft tliinh <!»• Badedirektl on. (H5fi) 


im schles. 
Isergebirge 


wiililv'hrmvkPTOle« . Irirhivenbuilirhea 

Stärkungsmittel' 

auch iwe.kii,:(ÄKig bei husten 1 1 Heiserkeit. 

In Apotheken und I'r.-gt-n.n, 

J. Paul Liebe, Dresden. 


im Teutoburger Walde. 

Ein offenes Sanatorium für Nervöse, 
psychisch Nervöse, Herz- und Stoff- 
wechsel-Kranke. Eine Heimstätte für 
Lebensreform und individuelle Kultur. 


Dr. Manfred Fuhrmann, Hidtan bei Detmold. 


das Paradies de* ndrdl. Schwarrwaldrs. 

vit «wiachen Wiltlb**! tt . l<a«l*-ti-Mn>lt-«i, 
ftwiireirbe, atanbtr. I.uti. Am Inh « 
u. Stuffw*s’h«rlknnkh«st*'it l*n«nf 

MM 


|, |I.T<*r»«nte Sniiiin-rtri"« k 

i-inpf« «h l«*n 1«. NiTvirn-, Hfl 
>p. sfr.it . • I di« Kurwerwal tu i 


Hotel Fiirstenhof und Hotel Goecke 

allererster Rung. — Zimmer mit Bad, elektr. Liebt, Lift, Zentralheizung. 

Einziges Privathotel mit eigenen Mineral- und 
Sprudelbädern. — Vacuum-Reiniger. 

Teleirr.-Adr««: „Füriitrntiol“. Hcs. H. GorcWc (k Söhne, O. tn.b. H,, K. Hoflirf. 


Entwöhrung sb*»lut zwang- 
los und ohne Entbcbnmgser- 
scheinuriK. (Ohne Spritze^ 

k, Bad Godesberg a.Rlt, 


Dr, F. Müllcr’s Schloss Rhel 

Modernstes Speeialsanatorium. E 
Aller Comfort. Familienleben. I 


Ffyjp, frci-2wanglo9.Entssi>hr 


Digitized by 


Google 


105 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 












FRANZENSBAD 

besitzt die »tSrkBten Btahlqudlen , leicht verdauliche ELtcnaSucrlinpc , alkalisch© frlaubcrsalzwfisscr, Lithionsäucrlinge. Vier große stä<l tisch« Badeanstalten mit natürlichen 
kohl.-nsäurercichen Stahl-, Mineral-, Sol- und Strombädern, den heilkräftigen Moorbädern, Dampf- und Heißluitbädem, elektrischen Wannen- und Lichtbädern, medico- 
niechaniBehes Institut, Inhalatorium. Bewährt bei Blutarmut, Bleichaucht, Skrofulöse, Rheumatismus, Gicht, Katarrhen der Atmungaorgone, Hamorgane und Venlauungs- 
nrganr, habitueller Stuhl Verstopfung, Nervenkrankheiten, Neurasthenie, Hysterie, Frauenkrankheiten, Exsudate, Herzkrankheiten, Insufficienz den Herzens (Herzschwäche, 
chron. Hcranuakel- und Herzklappen- Ent- Up ri/nr rQflPnrlQtPQ MpP7hpilhs)H fl PQ+PPPPiP hc $«**»« VORI 1. Mai bi« 30. Septwnbw. JedeAus- 
ründungen, Neurosen des Herzens, Fettherz). IHJlVUri dljöllUdlCO 11 Gltllcll Udll UGololTtjlLIlo. kunft «teilt die Kurverwaltung. Prospekt« gratis. 


Di» wunderhaiv and gesell Qut* 
Lac« Innibrurk« in me hl Uimm tu 

rinem angenehmen Auli-ftlKtll 
wihn-nd <!«■» (janun Jahres. und 
ist im Krühjahr u. ll<-rb«t rur Ührr- 

g»ng»suu<iii von und nach dem 
nßd#nu. Höhrnkurrmcntw-vmdrn 
tu empfehlen ; auch ist Innsbruck 
alt NaehlruT«rt nach itariekurrn 
(Karlsbader Eurrisient «-U-. sehr 
rwignet. HochqualLenleitimg, 
b*kt«ri©nf*©i©a Wawer. 

Innsbruck ist der Mittelpunkt 
xahlreicher . prachtvoller Aus- 
flüße nach allen Richtungen und 
jeder «üiuchtarro Ausdehnung, 
reitende SpiuiirgAngr in un- 
mittelbarer Nahe der Stadt und 
reiuthlrd.-ne StAigHOfia. Der 

berühmte (ranrivaisu- he Kliniker 
Prof. J ftccoud in Paria beaeirli- 
net Innsbruck als Wknirrsution 
ersten Bange«. — Du trocken 



Tirol. INNSBRUCK 


Tirol, 


„Hotel Tyrol* 


.Orand-Hötal de l’Hurope“ 


.Hotel zur gold. Sonne“. 


frrrv 


kalte, krtftl grade, sonnige Winter- 
kUma, frei ton kallco Winden 
und rnn Keheln , lat tpexiell für 
•chwachlich Konstituierte, Rekon - 
»alraieaUrp , Blutarmut, Herren - 
leidcndc, Milche , die an Appetit - 
und Schlaflosigkeit leiden, ron 
au Uerordenil. günstiger Wirkung. 

llniToreiUt, Gymnasium, Real-, 
Musik- und divers« andere Kecb- 
w-hulen , Pntatlck nonen jeder 
Art. ermöglichen Fortsetzung d<*r 
Studien und Instruktion de« Kin- 
der. — Wuodcrlan Wagwipartie 
von Innsbruck Ober SchamiU- 
‘iarminch-l’arunkircben od, F«-m- 
puta- Heu ttc, llohcnsrh wangau in 
Verbindung eines Besurhes der 
ltayrisrhen K&nigMch i&s»er nach 
Oberammergau. Auskunft hier- 
Ober, sowie ilLmrtncrte Broschüre 

von Innsbruck auf Wunsch IF»“* 
u franko durch genannte Hotels. 



Maria «Theresien- Strasse in Innsbruck. 


Innsbruck PadWarmbrusn 

Tirol, Oesterreich. U 


Hervorragendste Fremden- und Universitätsstadt 


der Ostolpen in wunderbar geschützter Lage. 


Knotenpunkt der Brenner und der Arlbergbahn, Kopfetntion 
der Lokalbahn nach Hall <Solenbsd), der Mittel gcblrgsbabn 
nach dem Kurorte Iglo, der elektrischen Bahn nach Fulpmes 
Im Stubaltal, d«m Ausgangspunkt lür herrliche Gletechcrtourcn. 
Übergangsstation von und nach dem Süden i mm Aufent- 
halte nach Badekuren besonders geeignet. Winterstatlpn 
mit trockenem, sonnigem Klima, für alle Arten des 
Wintersportes empfehlen* wert. 


„tum Cftcrfr«. 

93 aumfud)en 

inaner fannl tohelloler Quali- 
tät oerfenbet tdglid) franto m. 
BttpofL für ,A 6.— u. gröfcet 
?|ail Iltlt.hsL Jr Ma| httontq» 
B. iäA frei «Hieb ofetueiThd i.So. 


Hervorragende Sehenswürdigkeit: 

Riesen- Reliefkarte von Tirol 

iitt O orten der Lehrerbildungsanstalt. 

Auskünfte erteilt und illustrierte Prospekte versendet kostenlos 

die städtische Verkehrs-Sektion. 


Bad 


rSooden-werrcfi 

Solbad mildem d rossten Inhalatorium Deutschlands 


Vorzüglich bewahrt gegen: Katarrhe der Luft- 
wege, Lungcncmphysern, Asthma, Skrofulöse, 
Rachitis, Rheumatismus, Gicht, Blutarmut, 
Horz- u. Frauenkrankheiten. Magen-, Darm- u. 
Lcbor.iflek tionen, Rckon valcszeng nxb allen 
möglichen chirurgischen itrnl Inneren Kranich«! ton. tTuber- 
ksilowj aungembloisiien.) Terrainkuren. — Trinkkuren. — 
Verkauf hochprorerUfl«r gradiert* Sole. - Pneu malische 
Apparate, Llgnosulflt-, Kinzel-u. Gesellschaftflinhalationea, 
Elnielltablnen, all« Arte» (auch Kohlenslut«j öolblder, 
hang-obehnmlluncr. Gradicrhau* mit überdeckter Wandet- 


bahn. — Ausgedehnte Gebirgs Waldungen unmittelbar Am Ort, 

vortreffliche Spaaicrwcse, Aafdsport, Lawn-Tcntiia Gute 


vortreffliche Spaniens ege, Angelsport, Law n -Tennis. Gute 
Verpflegung für Jegliche Ansprache. Itad «Schrift kosten* 
los durch die Bedererwaltung und dlo Annoncen- Espedttlon 

Rudolf Moste. Bahnlinie: BebrA-GöltingM. 


MtHcnonau 


I mit dem eleganten, auf3 komfortabelste eingerichteten 

Doppelschra u benbampf er „Grosser Kurfürst“, 

beginnend am 27. Juni Ö. J. von Bremen aus. 

Dauer der Reise: 28 Tage. 

Preise der Plätze: Von Mk. 600.— bis Mk. 2000.—. 

Route: Dur* den Kanal unter Anlaufen von Southampton— Cherbourg 
na* Greenock (Glasgow) — Island (Reykjavik und Isafjorö) — 
Spitzbergen (Aöventbay und Bellsund) — Nordkap — Hammerfest — Tromsoe — 
Digermulen — Dröntheim — Molde — Merok — Gudvangen — Bergen — 
Odde und zurü* na* Bremen. 

Ende der Reise: 25. Juli 1908. 

Da der Nordöeuts*e Lloyd in Diesem Jahre nur Diese eine Polar» 
fahrt veranstaltet, ist 

baldigste Platzbestellung empfehlenswert. 
Nähere Auskunft erteilen 

Norddeutscher Lloyd, Bremen 

Abteilung Passage, Vergnügungsfahrten. 


ifit IISO Jahren bekannt 


alkali8ch*8alini8che Therme von.hoher .Radioaktivität 
T emperatur .28' — 4e,2C C. 

Uaili« Oithl. (JUimun««u r Neuralgien (twbiuL E*»udzt«, 

np II Nach krank hei len nach Wunden u. KnochenbrWchcn , IMonMHlÜB- 

llwllla keilen atc. Thrrmal-Ini« br-M.x.T-, el«-ktr. I,icht-. Zwei- u. Vicr- 
n-llvn - Jttldrr . Köhl-naBuxvhM. . Fango. M*xlwii.nh'v*|»i«‘. janijhhr 


BAD 


ISTYflN 


HEILT GICHT 


RHEUmA.ISCHI AS. EXSUDATE 


sowie Dessen samtli*e Agenten. 


— Ganzes Jahr aeöffnet. 

6ü° C. M w fcHk— llll'l Scillaen tnl Ader. 
Neue, gnwoortign llotcln lind Bouiebiuasr 


EmserWasser rj R 

If^l Kränchen 


IUI» 


Digitized by 














Waldhaus-Flims, Graubünden (Schweiz). 

Für den Sommer oder f&r du Jahr in Renchutzter, klimatineh sehr heror- 
eugter Gcbirp- und Waldlajiilschaft (1 150 m ü. M.) herrM-ha/tliche Villen, 
eine cum aUcinbe wohnen, ein« in abgeeehlfeoenen Etage wohütingen zu vermieten. 
Modernste Einrichtungen, elegant möbliert, Zentralheizung. Bäder etc. (e«3) 
Nähere Auskunft erteilt K« Hitz, Chur. 


Luzern 


Vornehmer Frühjahrs-Aufenthalt 3 

Schönste Lage G d Höfel National direkt am See. 

Hau« de« Deutschen Offiziersverein«. Zimmer von Mark 4.— *n, Illustrierte Prospekte. 


lilillliillLilH 


Kein anderes Hotel Europas, 
kann siah in Grösse, Eleganz, 
BÜinxelch erdachter Ausstat- 
tung, geschmackvollem Luxus 
mit dienern königlichen Palast 
messender sich, von. herrlichen. 
Gärten umgeben, so stolz am 
Ufer der Themse erhebt □ o □ 
In den wenigen Jahren seines 
Bestehens ist das „Hotel Cecil“ 
zu verdientem Ruhme in der 
ganzen zivilisierten Welt empor- 
gestiegen: London selbst zählt 
es zu seinen schönsten Zierden 
und Sehenswürdigkeiten. Nur 


—3 Der er 
Triumph 
moderner 
Hotelbau- 
Technik. 


5 Minuten vom Chtaring Cross, 
15Minut vomVictoria-Bähnhof. 
Vollendeter Komfort, o Äuseers t 
massige Preise. □ Einzelzimmer 
von Mk. 5. — an, Doppelzimmer 
von Mk.O. — an (einschliesslich 
Licht und Bedienung). Früh- 
stück (mehrere Gänge) Mk. 2.50. 
o TeL-Atlr. „Cecelia London“. Q 
Eine reich ausgestattete Bro- 
schüre mit genauem Hoteltarif 
steht jedermann auf Verlangen 
gern kostenlos zur Verfügung. 
Ein unentbehrliches Buch für 
jeden BoBuoher der Metropole. 


GiMg HOTEL DITALIE 


l/ryr mr bmuer- grunwald 

■ LnCL/IU JUL. 6 RÜNWAID SEN. Er 


PARIS 

GRAND-HOTEL 

Vornehmste Centrale Lage am Opernplatz 

MODERNSTER COMFORT 

Prächtigsr Wintergarten 


Weltbe kanntet* Kur- u. Badeort 

in direk+«r Eisenbahnverbindung mit Pastellen Gressstädten Europas. 
Kochs afz-Therm en 65 . 7 ° Ce/s. 

Unvergleichliche Heilerfolge bei 

GICHT, Rheumatismus, Gelenk leiden. K nochenbrflchen, Verletzungen, 4 
N t-lhroungcn, Neuralgien, insbesond Ischias, Krankheiten der Atmutigs u. j 
• VerdauungsorRane, ver/flg Rekonvaleszenz, besonders nach Influenza etc. I 
*J AuiffthHithe Proaptk't gruii». Städtische Kurverwaltung . (j 

Saison das ganze Jahr. 

Alle Heilmittel der modernen Hygiene. 
Reichhaltiges Unterhaltungsprogramm, 
Prachtvolles Kurhaus. 


I m unterzeichnet. Verlag ist erech tonen : 

Dresden und die 
Sächsische Schweiz 

Sechzehn Vieltarbcnd rucke 
nach Originalaquarcllen von 
Prof. Till Prtlttl« in Dresden. 

Verzeichn.« 4»r mildvi«M: Dreid«. 

Dl» Altstadt, wo der Neustadt aus ge- 
sehen. — Der Zwinger. — Das Palais 

in Qnha Qarlaa aa Preadnt. — Daa 
kflaigl. LusUchlotS FillnJta. — Bastei - 
leisen mit Fernsicht. - Im Utlawaldwr 
(Gründe. — Dl« DuteihrOcke mit Bliek 
auf Wehlen. - Die Rathener Möble. — 
Stadl und Schied Hohnatwin. — LiUan- 
«tein und Königs Lein. — Aussicht vom 
RmirimIcIii »ul tlrn OroOrti Mn-nateln. 

— Königrtein. — Iler Ffaffenatein. — 
Biiek auf Ke hau dm und Keu-Krhftndau. 

— Die Schramm steine, v.Keu-Hchandau 
aus geaeh«n. — Ilaa Prefctacluur. — 

Die auf grauen Karton aufgelegten 
Vielfarbendrucke, RildgroOe 23:16 cm, 
sind in einem Album im Formate von 
90:23 cm vereinigt, daa vir Freunden 
u. Hrujchem der sarhaiarhm Schwelm 
empfehlen. 

Preis 2 Mark. 

Geschält sstelle d. Jlliulrirtii Zeitung 

(J. J. Weber) In Leipzig 26. 


HÜTET 


Schweiz — Luftkurort 1. H- — 18U0 mti M.tr 

Hotel u. Kurhaus lfalsana^ 

Mn. laat LI 80 Betten. Jahrrabe trirb. Proapektr. 


I ll7PI*n Grand Hotel du Lac 

kUtCril. (I. Ranges) am See und Bahnhof. 

Mil allem Komfort der Neuzeit ausgestattetes Haus. 
320 Betten. Prachtvolle ruhige Lage mit herrlicher 
Aussicht Grosser Garten, Massige Preise. Pension. 

Elegante» Badefrau« j» 

= Dmn ganze Jahn offen. Besitzer: Spillmann &. Sickert. 


Digitized by 


Google 


107 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









Das Kurhaus mit den Ge- 
sellschafts-Räumen, prächtigem 
Speisesaal, sowie Wohnungen 
für Kurgäste ist durch einen 
geschlossenen Glaswandelgang 
mit dem Badchausr verbunden, 
welches ausser den Räumlich- 
keiten für den leitenden Arzt 
22 komfortabel eingerichtete 
Badezcilen enthält. 

Die Drpcndance enthält aus- 
schliesslich Fremdenzimmer. 

Von allen Zimmern herrliche 
Aussicht ins Rheintal. 

In dem Turmbau entspringt 
die seit 1489 medizinisch be- 
kannte Heilquelle. 

Brunnenkur, 

Thermalbäder. 


Massage, Gymnastik, Dampf- 
und Heissluft -Bäder, Behand- 
lung mit dem elektrischen Strom. 

Diätetische Küche unter Auf- 
sicht des Arztes. 

Saison: Mai bis Ende September. 

Mineral wasserversand 

ganzjährig. 

Regelmässige Kurkonzerte. 
Alter, schattiger Park. 
Elektrisches Licht Telephon. 

Ausführliche Prospekte und 
Brunnen-Schriften mit Heilbe- 
richten kostenfrei durch 

Kurdirektion 

G ichtbad Assmannshausen 
am Rhein. 


„Wohin du wandern rna&t «w Mei*t 
Mai T' I Vinter oder Sommer sritr. 

Am Rhein *$/ immer Sonnrnutmn !“ 


Gerade gegenüber der Burg Rheinstein, dicht am Ufer des Rheins, in seinen Wellen sich spiegelnd, ' 

zu Füssen des Niederwaldes und der Assmannshäuser rebenumkränzten, waldgekrönten Höhen, inmitten eines alten, schattigen Parkes liegt das 


Brunnen- und Kuretablissement 


Gichtbad Assmannshausen am Rhein. 


Assmannshäuser natürliches Gichtwasser. - An doppeltkohlensaurem Lithion stärkste Therme 32,5" C. 

Spezifisch wirksam gegen: — 

Gicht, Rheuma, Ischias, Stcitllcidcn, Nieren- und Blasenerkrankungen. 

Stark radioaktiv! - Harnsäurelösend und die Nierentätigkeit anregend! Preisgekrönt! 

Wohlschmeckend! Niederlagen in allen Apotheken, Drogen- und Mineralwasserhandlungen. Wohlbekömmlich! 



Solbad Raffelberg zu Mülheim Ruh“ 

Nahe der „Monning“ am mehrere tausend Morgen grossen herrlichen Duisburg- Mülheimer Walde 



Digitized by 


Google 


io» Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










wS 

fc- r 

3 -5 

■8* 
£ « 
*2 “ 

S 1 


- ^3 

•o e 
■ o* 
= 1 

t I 

« I 
.O ~ 
a 5 
<d o 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



- 1 

- 







uc.mrt 

Pitenxei 


NAHRSALZCACAO 

PULVER 

4 m «liein^en Fabrikanten 


tefei9.05lerllnjHoflefeianlEn 

Köln & Wien. 


COUläRh , WIEM 

Alleinige Fabrikanten: HEWEL-VEITHEN 


fttir bk* iRfBaltian oitonti 
•encTQt ■ ITcrfrairnton t Der 

N Digitized by 


in t u? ottl iih Atcrl IBillc, für ben 5 
JX\u\ tffrtraJr* tnn Q“ 

vjÖ(*9l£ 


bfn UnlfratfntfU tfmft !Ul«f«l; bnbf in i*f’t»jifl fcfrai 
'Ungarn: 31t. Ttojlonoi. IDicn IX., (jörlooiif i: [fir ftrrau»fli 


Vrrta>t i'on 3. 3. Wfbfr tu ßfipjtfl. 

Koten Utobr. TOirn I. 


uftanb«, $>nicf ittp tirrlafl i>an 3. : 

a^afl.ftOtWVa„un l mll*: 

THE OHIO STATE UNMERpfTY 



Jllustrirte Zeitung 

Erscheint seit 1843 



Nummer 3381. 


Hundertdreißigster Band. 

Verlag von J. J. Weber in Leipzig, Reudnitzerstraße 1 - 7 . 


16. April 1908. 


A. A. 


■Ce-gk- 


Original fr om 


-04 



£>otel unb Rurf)au$ 3utn weiften girren, Sefftoar^urg, Düringen. 





tttmflt, ift es im Sauft ber 3<*%rc gar mand>ent ein 
ftänbiger iMeblingsaufcnthalt geworben. 

1DUI>ftmmtic, bie junge Königin oon .Viollanb, weilte 
hier im „€)irfd>eu“ einen tUicttenmonat mit itjrcr Iflniglicben 
SDhitter unb einem iridjcn fiofitaate, unb als (ie ah 
«raut aus bem 3d)a>arja»ale [chicb, ba befannte fie, bft& 
fie bisher nodi niTgenbs |it!) [o wohl unb heimlich gefühlt 
habe benn h ,fr - Tas hat ben oertD&hnten Hollfinbem 
ben „'lUeifccn Hnrfchen“ fo lieb gemacht 

<Wrid) bem 93achbaTfd)Io|fe ift aud) ber„2ltet{}e A*>irfd)*n“ 
ein 3ll>nenfifc. Tenn feit bem 3at)re 1731 befinbet er fid) 
im gleichen ■SMifce bet j^amilie Huebner, h«'*)utage bei 
ber wenig fefehaften Art bicres Stanbcs firherltd) eine 
Seltenheit unb eine . . . Auszeichnung! Ter von bem 
Berliner Archltcften Breslauer errichtete «au, ber an ben 
alten thüringer noduutriltil wicber gefebidt unb ftimmung» 
uoll anlniipft, jeigt ah AushängefchtlÖ noch öas cbrroflrbtge 
‘JBahrgei<hen bes einftigen ®aftbaufes, boi burd) Strebern 
unb Hraft fiel) längft unter bie erften Häufet T«Utfd)lanbs 
einreible. Fracht unb «chaglichfrit, gelfluterter Hunfti v 
gefchmacf unb heimatliches Sli'flefüt)! einen fid) ^ter. ' 
«Hein bie weite tfinganftshalle mit bem mächtigen Hämin 
in ber (Ede, um ben fid) Urväter Hausrat ein «stellbieheln 
gibt, mutet io traulich an. Ter hohe SJeftfaai, anbere 
allgemeine tRäumc, bie aum Teil teilbar unb lünftierifd) 
eingerichteten ©aftjtmmer Ipredicn am einbringlichlten oon 
bem hirr hrnfehen ben (Stifte. Un b nun bie well berühmte 


unb flunftfd)5fcen manches SInregenbe — ein (Bang 
unten am 3-ufee brs echtofcberges bringt einen Schah oon 
ißilbem. <Ed)t beul|d)e ftlufzpoefie, in meid)« bei mächtig« 
Hcchtoaib feine gewaltigen Sllforbe hineinbtaufen läfct. 
tfeiert man bas untere Sthwarjatal mit feiner ftarren 
3«lfenprad)t ah ein fteinrrnes ffpos, jo barf man bas 
obere für beutfd)* Curil beanfpiugen. Unb bann bie 
ungezählten Täler empor, broben Umfchau ju galten, 
flbcT ben Thüringer 9Balb, gu ben blau oerbuftenben 
SaalbcTgcn, $u Thüringens „heiligem benpfab“, bein 
fonnbeglänjten Wmnfticg, hinüber in» lachenbe 3*anten< 
lanb! Ta raufet unb quillt es uns oon allen Seiten 
helläugig entgegen, muntere üÖilbtpaTfer . bie gwtfchen 
ganten unb ft«isge[d)iebc firf> burd) fdjwetgenben «Jalb 
ihren «leg zur Sdjwarja Itrubeinb fuchen. «erträumte 
Totffiebclungen grüfeen uns oben, bereu Bewohner oielfad) 
noch in Tracht. Sitten unb Hausrat langcnlfdjtminbene I 
feiten »erl&rpcm. JUrt aber in bie fd)icferbef<hlagenrn 
Hütten eines |öid)cn «infamen 3üalbborfe$ einmal eintritt, 
ber wirb manch feffelnbe Heimarbeit tennen lernen. Tenn 
ein rühriger, origineller unb [d>onct ®icnfd)Cnfd)Iag ljauft 
Im tfanbe Sdnoarjburg. _ • 

Überall jene gro{;e, wette Stille noch, bie an bie Seele 
bes ruhefuchenben Stäbter* fo rounbrrfam Tührt. üMalb, 
«Juffer, CDilb, ber flergc ^reiheitshoud); hier dingt alles 
noch harmonifeh jufammen! Sange SUodjcn genügen 
nicht, blefen Reichtum an ?lu*flug»3ielen gu erfchöpfcn. 




Hotel 3um tneifien Hiffdjen oon bet Cmmabanl. 


Ceud)ten» au» ttm grftnm (**runt»f 
'incilt herauf in jto()ct_1?ra<t)i, 


Unb ich niJdil' ber l?ie»«r laufdien 
tba» uon 'IWrg unb tat bie Hingt. 

3«, ein tiefe« Seimen fflllet 
ÜJitr ba» jpcT\, fletcnl' wt» bein, 

1 raute Stätte, waltnunlifillrt, 
edjiparjbiirg, bei lex Cbclfleiii! 

S o fingt begeiftert ber Thüringer JUanberpoet 
Triniu» oon ber gefeierten ^Jerle be« Thü* 
ringer halbes, bem 9lhnenfifje bes uralten 
(BefehleditM ber SdjiuaTjburgeT, ber mell enumraufcht 
rid) in einem prächtigen «erglerfel aufbaut auf weit 
oorgefchobener «Baftion, ju ffü&en, bienenbem «olle 
gleich, bie Hütten unb Vanbhäufer be» Torfes 
Sditoarjburg. Unb nachbarlich, allein bie ftalje, 
freie H<>h« mit bem Schlaffe teilenb, hebt fid) ber 
(ünftlrrifdje «au bes „TOei^en H*Tf«h«n“ empor, mit 
Türmchen, (Biebeln unb niaicrifchcn (fenlterrcihen 
bie nahen tfltaiber gTÖhmb, ben «Seifen berSdytpaTja 
laufchenb, bie tief gu ifüfcen in bli^enben ‘HUnbungen 
uorflberjichi. Wct je im Schaiarjatale tueiltc, tuet je 
llnterfchlupf im „Hirfchen“ fuchte, ber hat erfahren, 
was für einen 4d)<»h an 57aturbilbem, an tiefen 
Stirn mungsioerten et mit heim nahm. Tas hot 
Hünftlcr unb Tid)ter, Staatsmänner unb (ßelehrte 
immer toicber hierher gezogen, inmitten einer »Jiatut, 
bie bem gcfdmlten Uiige ghichfan; xpie gcabelt an 
Sd)3nheit erfchetnt, in ber alles, formen unb färben, 

Ceben unb IBalbeoaieben, harmonifd) aufammeru 
ge tj ert, ein $<ms, bas bie h^ «hü en «n fprüdw o oll befrie* 
bigt unb boct) auch ben oorüberjiehenben SUanber»* 
mann «benfo herfl'd) willfommen hei&i- «omchm- 
heit unb Uchaglirfiteit atmet bei „3Uei6e Hirfch", 
Hunftgefühl «nb SflaturverftSnbms. Seine Vage ift 
wett über Thüringen himm* als einzig fd)ön 311 
bf3richncn, jebenfalls tann fich in unferem bcutichen 
«aterlanbe lein Haus, fein Ort ihm an bie Seite ftelleti, unb 
wir mürfen bie fchönften (Begenben unferer ffrbe abftichen, 
um eitoas Äh nli< *)es ju finben. Üieriretet fqf» aller curo- 
pSifchen Nationen fangen bas gleiche 2ob bem gaftlictien 
Haufe. Sd)toaTjburg mit feinem „Tfteijjen HMd)en“ [teilt 
oleüeicht mit bie oornehrnfte Sommerfrifche bar. welche 
Teutfchlanb fennt ttlahe ber «Jielt unb bo«d) abgefchtoffen, 
bem (Betriebe hnftenben ftertehrs entrilcft unb bod» rafd) 
unb bequem ju erreichen, reid) an 3Bedifct für ?luge unb 


iSbiel 3um u'eijjen H«rfd)en oom ffiahnhofioeg 


<Sd)Iof) U. 


Terraffe bes Haufe»! Ungejähttc Taufenbe 
haben hier geweilt, wenn im Cfien über ben 
nahen Sergen tflulen oon (5oIb über bie 
tlDälber raufdjten, wenn Sommer über beti 
SDipfein toebte, weiche» Slionbtid)t Da» Tal 
TOirrte, ber ftfuh feine Sieber heintüd) herauf* 
[anbte unb auf ber ÜBiefe brunten bic H«fdhe 
frieblid) äften. 

Tiefe Tertarfe lä&t ben „Müeifeeti Htrfchen- 
ein3ig erfcheinrn! Hier finbet man fid) abenb» 
wtebrr jufammen, ben Tag 
bei einem guten Trunfe aus- 
Hingen ju laffen. 9Bas ber 
Tag 3erftreute, auf ber lang« 
gezogenen Terraffe trifft 
man fid) wieber, erlebtes 
unb (Bcfchautes au»3utau- 
fdjen. Unb roas bietet ein 
Aufenthalt in SdiroarjbuTg 
nicht alles bem tuanber- 
fTohen (ftemüte! 

Allein fd)on bie nächftc 
Umgebung ift gera beju ü ber< 
rrid) an täftlid)en fünften. 

«on ben nur flüchtig 
Schu>ar)burg berühren ben 
«efuehern ahnen biemeiften 
es gafnid)*, ma» fteveTfäu- 
nteu. «tele! bie nähere Ilm* 
gebung bc» Schlaffes, bitfes 
jelbft mit feinen Altertümern 


Hird)felfcn im <= d)a>at3ata\. 


Hotel 3um weiften Hl*fd)«n, Haminpla^. 


Die lliasiririe Zeitung darf nur in der Gestalt In den Verkehr re hm«- hi werden, in der sie rur Aosgniie yrelnmrt Ist. Jede Veriinderung, auch das Beileg«» Vo» BnioJtSUeheB 

irgendwelcher Art, Ist untersagt und wird gerichtlich verfolgt. 

0 jl an dir* Redaktion der I lluotrirten Zeitung iX)lCi^j>Ui^ iR^üßfillzere traße 1— 7 r 
ueschüf UHtelle der IlluKtrirtc*^|^'^u^|jjljv^ill^i|-^i-^ i ^j 1 j^j g |-j-y 


Alle Zusc-ndunp 

Digitized ÜV 

























Jlluftridr^rttong 

ny« QQÜl 1 QA STJ n tt X 23i« 3lluftThrt« 3eitung («erlag ®on 3. 3-SBeber in £etp 3 ig) erf^eint jeben Donnerstag oormittag. ©tertelläljr. 4 n QT nr j| 4 QAQ 
Jll. ÖOOI. lOU. -CHlllU. lidjfx Seauaeprei*-: buvd) bcn SBud)t)anbel 8 jf, frei ln« ©au» 8 ut 25 fr, bei einer «oltanftalt beftellt J-"'* <XylH livVfO. 
Deutfd)» SKeid) 8 Jt 12 A. Deutfdje Sd)ufcgebiete 8 Jl. ß[terreicb 10 K S6 h. Ungarn 9 K 94 h. (Zd>mti& 10 3fr*. 65 dt«. 3u Ägypten, Belgien, Bulßarien, (IE)Ue, Dänetnarf, 3talien, fiuiemburg, 
Hiebetlanbe, 9ton»egen, Portugal, Rumänien, SRufelonb, Sdjuiebcn, Serbien, Dürtei, Uruguay neEjmen bie «oftonftalten Brftellungen juin «reife oon 8 Jk DierteI|öljrH«i), aujflgHcE) ber 
Bestellgebühren, entgegen. 3n ben übrigen Oänbern bw JBeltpoftuereine erfolgt bie birefte 3ufenbung unter ihreuibanb tjalbjährlid) für 28 Jt portofret. tttnjelprei« einer Rümmer l Jt. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 





3 Hu[trirte 3 «tong. 


SRt. 3381. 16. Sttpril 1908. 


2Bic alljäfjrlid), werben aud) in btefem 3af)re toäfjrenb ber fcauer ber ©abe» unb 0tcife-3«t unter ber allgemeinen llbcrfc^rift: 

©aber», £otel» unb Uietfc*tHn3elger 

bie uns für bU „SUujtritte 3*11^" augefjettben ©nfünbigungen über ©äber, ^attatoden, 2dttl- unb f>*UanftalUtt alter Met, §oteU 
unb tReftauratloncn, SReifegelcgenfjeiten 2&, nach (Gruppen georbuct unb oon ben übrigen Mnjcigert gefonbert an erfter Stelle bes 3n[eiaten- 
teils, unb groar in ber 3eitung felbft — nid)t auf tofen ©eilagen, toie in Dielen anbertn ©tättem — jum Slbbrutf gebradjt 8s bietet biefe 8in« 
rfdjtung, befonbers auch infolge ber überfidjtlicben Gruppierung, größte SicE)ert)<it für bie geroünfdjte ©eadjtung aller Qlnfünbigungen, meiere 
bei ber einflußreichen Seröreitixng ber „CSlluJtrirten Bettung" ht allen Greifen bes öffentlichen nnb gefellfi&aftlltfcen Bebens 
anerfanntermaßen Don befter Süirhmg finb. infolge biefer ©orjüge fjat fiel) ber „©ä&er«, $otet* unb tReifeangeiger ber 3lluftrirten 3dtung‘ f Wngft als be- 
währter unb beliebter Sftatgeber in rielen Jiretjen eingebürgert unb bilbet getDiffermaßen einen ÜJtittetpunft für alle biesbejüg liehen Setonntma^ungetu 
SDie llntergetdjnete, fourtt Diele Qlnnoncenbuvcnus nehmen Aufträge entgegen. — ©reis für bie einfpaltige 9loitpar«ille»3rifc ober beren Kaum 1 3Rarf 50 ©fg. 

ffiefääftsftelle ber Sllnftrirten 3 «itang ( 3 . 3 . SBeber) in fitipjig. 




ERST« ^äSm 

KLRS 5 IGE 

SCH NELL, und X 

POSTDAMPFER= 

VERBINDUNGEN 


BREMEN \ 

Weltteilen 

Nlltsr* Auskunft aber «Hs Bs*st»ovt«r* «rtcSen 

samtlkhc nacnTURcri 

DES NORDDEUTSCHEM LLOYD, 

Bremen« 



Dr. von Ehrenwall’sche Kuranstalt 

in AHRWEILER (Rheinprovinz) 

Station der link&rtieinischen Bahn. 

lit prarhlwllcr la«idM|,;iStliLb<-r rmg.bung «tes Akrtalc* f;. l«y«-iie und rnU 
alten llulfsmitci'ln der »THKJeriwn Nt-rmibrilkundi- nusgi^uttelr 

Heilanstalt für Nerven- u. Gemütsleidende 

verbunden mit Institut für physikalische Heilmethoden, 
hdnriiiimlnd , tVellrnhädi-r , Turn- lind Aria-itsNili- für llf«jliAriigiuif:— 
llv<r9i|>ii- — all«- Ard*ii Rüder und Kinriuhliingi'n für i i k i klriwbi , s 1 1 «‘il- 
rerfahri n. — ArtiilgrijUe 4^ Ö ► Morgen. — 5 Än(r. 

. Illustriert« Prospekte auf Verlangen, — — 

SsnitPUrat Or. von Ehrenwall, dirigicnndpr Ar*t. 

Pr, Sawnaan, Oberarzt. Or. Märchen, Obt-ram. 



I — Sanatorium Elsterberg 

I HU Xotzirbii^knr««. Herr«- ■. Molfiaechsalkraaka, Herz- i. VwroaleüMdt «. F/holiBgfMIritlgS. 
La^HBBaBH Prospekte frei. SaniUltaiat Dr. Römer, 


Dr.Starcke’s Samtorium 

„ScMosi Harth" IHfiJttöSÄI 

Par Nerven, Hers- a. Innere Kranke. 


Baden-Baden 


Bnaenehnnter 
Frühling «auf enthalt 


Hotel de l’Europe 

§ Umbau vollendet. § 

Mit allen modernen Einrichtungen versehenes Haus ersten Ranges in bester Lage Badens an der 
Promenade gegenüber Kurhaus und Trinkhalle. 

Dampf-Warmwasserheizung dberall. ( 64 » 

Schlafzimmer mH Privatbad und Tolletta. 

Grosse neue prachtvolle Speiseterrasse. Besitzer: Carl Frey. 


Wer 

reist 

mit? 

Sooderrehrtm d. DesUrh. Taorlntcs- 

Verein. mit grossei) Extrad&mpfern. 

1) «. Jnli ab Basel: »araeüie, Algier, 
Tunla.Xarthago, Palermo, Taormina, Ca. 
pH, lfeapel-Pompqjl, Ron 3 Tage, AJacrlo, 
Tina; 1‘rris cinactal. Bahn lohn IL XI. 
Ma Raset turOek, Laadtouren tu begriffen 
Jt 36ö,— . 

2) 9. August ! Ronllandurahrt von 

Hamburg bis Trondhjem und zurück, mit 
Brauch der sch&naten Fjord-e ; Preis von 
Jk 220— an. (76S) 

Ausfahrt. Prospekte v. Geschäftsführer 

W. Npad, Berlin W., Hülowatr. 21. 


Dr. Bunnemann 

Ballenstedt am tlarz 

SimImim für Nervenleiiende x Ertoto ;; Wirttif* 

Pas gance Jahr besucht. 
Prospekte. — . . (S52) 

N euenahr 

•wmmm uftii|. Blder aller Art 

l'Vinxteii. kuroem.EiM-l«. 1 . lllustr.l'riwp.Ärat. 
ii.fr. (Uiivli <l. ii Kig«'iiiiui ><- r Franz Ächroeder. 


SBUIenfoIonle 
ßö&niß b 
bei $resben, 

fm CUbtaT gelegen, hur cf) tsalbige 

AdhenjQfie «öt Dlörbtcmb ge* 
fd^a rjt, eignet fiefj befonbera als 

9S- Culirfih ~sa 

w. biftrt neben oflunbrmMufent» 
halt in länblidjer 3ura<fgcjooen» 
heit bieWörjQg« bee 9Jai)t <tnet 
«Rrobitobt. (Drcsbcn i|t mit ber 
•staatsbahn in 10 STlinuten, mit 
ber elettTi|cf)en etrnkcnbaljn in 
30 Diinuten iu erreichcn.l 
Snobente, b«i)öftli<h einperlfh. 
tele SinfamilicnbäufeT JoiibeJter 
JBnuart, loroic Sauplügt per* 
laufen biiliglt 

«ehrüher JlUrt 

«ttller fiii Slnft iteftur n. 8au= 

flegr. 1867 gtfd^äft geflr. 1867 

<Dbrrlö|ititi= llolirhrul 

nmbtilraBc 6 h. 8 . 

Üoltrltril* brr £loal»bt|n: IDrtmraskr. 
tjaltelkü» Or elrfelr. ßfl-ön türUei Ruß. 


^ g ___ ■ ^ ■ Rheumatismus, Neuralgie 

UlCni Spezialkuranstalt 

nebat Erholunssheifw fllr Rekonvaleszent&n aller Art 

Blankenburg i. Thflr. (Schwarzatal). 

Äntlicbe Iieituug : Dr. ntld. Hille. Streng IniÜTiduMlfl phjrsikaJ. - diätei. Be- 
handlung. Kleine Ration tpnKi bl. — Modernster Komfort. — (»enaue I nUTStichunip-n. 

lVosiKCkU 1 und Auskunft« durch den l«itc nd-n Arrt. (WC) 



V Hel 
Ä Obe 

T,i4 Per 

Frli 


linsberg 


im schles. 
Isergebirge 


pf »t-979 Meter h^a 

reich. Stahl- ii.ElaenquallM.Natürl.Koh]ena&.nr^Q. Moorbld.FfchUe* 
rinrtHnbailer. Inhalationen. Ange7.pigt b. Bleichsucht, Frau ea krank*. 
H*w- u. Kervenleid. Gicht, Brustschwäth«. — Reger Vermeid roa G 
Ober-n. Nieder brunnen. Neue« Moorbad. Wcitgcrtihmt«« Kurhaus mit 3 
PerB odcd- A u fKug.Elokt. Licht. Wendelh alle. Saison Mal— Okt. Baha * 
Friedeberg a. Qu.(lStd.) llluatr. Prospekte frei d. dl« Bada vanraltaag. 



Morin Gnlenbun 

im Teutoburger Walde. 

Ein offenes Sanatorium für Nervöse, 
psychisch Nervöse, Herz- und Stoff- 
wechsel-Kranke. Eine Heimstätte für 
Lebcnsreform und individuelle Kultur. 

Dr. Manfred Fotmnm. Siddmeo bei Winkl 



Stilrkstg Sfhwffpl quellen. “i»,0 


Königl. 


Nenndorf 



Rhetimatisinvs, | 

Gicht, Hautkrankheiten. 

PnKkscbrkfun (a-i d. «i. Hai I»* v» i »i»ii «ne. beiHannover. 


an.-Rat Dr.Köhler ,s Sänatorium 

BAD-ELSTER (SACHSEN) ■H.auiajjm ,S 



ubcnalziiuMIc, ulkal. amlln. ElaenmüMiT, Llrhtt»elian«lliinc, Hydrotherapie, Inhalalorina, 
Mediro-Mechan. Inntltat. cm»««'« Kofliuit- und Luft -lind mit Kfhwrtmmlflrh. (701)^ 


jM CIImAam EisenmineraMVIoor-Bäder 
JfcS äU ■ JCj ISlvl Kohlen s. Stahl- u. Mineral- Bäder 


Vor* Agil che Erfolge bei Frauenkrankheit« n, allsent. Sch wllrhrzufciandea . Blalarmut. Blelehi«oeJ>t. Htfcleldtn , Ehe 
GlchU FettePeht, Diabetes, Erkr*nkuB*?n derVeTdauan^norgane an« der l^ber, Kerrenkrankhclten, Exsudate. 600 m J 

Linie Leipzig - Egcr. Saison 1. Mai bis 30. Srptetnbcr, dann Winlerhelrieb. Prespckte durch die Hgl. Badedlrrktdo». 



Insel-Hotel ln Konstanz am Bodensee und Rhein. 


CCS“ Saison IS. April bis lB.Oh.tobe "KQ 

Idealer Fr 1 UjJalire-Awf«nt.halt fttr Prernnd.« beschaulicher Buhe. Isolierte La** auf reixender 
Mlniatur-Iriwl am Ausfluss de* Rheins a. d. Budeusat!. Uralter Park. Lsiw» Tennis, Milde, staubfreie Seeluft. 


Grandioses See- und Alpen- Pnnornm». Als ehemalig- es DomlJiikwier-®ost«r von hohem histo- 
rischem Bels. Noch dein Urteil des Kurstbixtorikera L>r. Fr. X. Kraus t,,Kunstdenlcinädcrdcs GruUbfTCOgtiu“* 
Raden“) „Das lntereaiacteste Hotel in Deutschland.“ — Im Mai und Juni rediuderte Penvoospreiie 

Sk-hon bei nur 3 tägi gern Aufenthalte Mk. 9. — u. 10. — . Illuatrlerte Prospekte durch den Besitzer : M. Brnnner. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


















5Rt. 3381. 16. april 1908. 


3üu[trirte 3 c ^ un 9- 


727 



Brunnen und Badekuren, Inhalationen, 
Gurgelkabinette, Massagen, Pneuma- 
tische Kammern. — Emscr Nasser 
(Krlnchenhrunnen), Em^er Pastillen 
und Quellsnlzc erhältlich in Apnthckcn, 
Drogerien u. .Mineralwnsscrhirullutie.cn. 
Jllustr. Prospekte d. d. Kurkommission. 


Alkal. muriatische Thermen (27 — 52* Q. 
Vorzügl. Heilerfolge bei allen katarrha- 
lischen Erkrankungen der Atmung«-, 
Verdauung»* und Unter leibaorgane, der 
Harnwege. bei Gicht und Rheumatismus, 


Saison: Anfang April bis Ende Oktober. 

Solebäder Rakoczy S“ 


Trink- und Badekuren. 

Mineral-Moorbäder, Gradierwerk. 

Mineralwasserversand: Verwaltung der Kgl. Mineralbäder, auswärts durch Apotheken u. Mineral wasserhandlungen. 


Kohlensäure- 

reichste 


Heilbad 
ersten Ranges. 

Auskünfte u. Prospekte: Kurverein. 



J)>a 


Weltbekannter Kur-u. Badeort 

in direkter Eisenbahnverbindung mit Fast allen Gressstädten Europas. 
K o chsafz - Therm en 65 . 7 ° CeJs. 

Unvergleichliche Heilerfolge hei 


GICHT, Rheumatismus, Gelenkleiden, Knochen brachen* Verletzungen, 
Lihmungen. Neuralgien, insbeaond Ischias. Krankheiten der Atmungs u. 
Verdauungsorgane, verrög. Rekonvaleszenz, besonders nach Influenza etc. 
AuafBhrllche Prospekt gretln. Städtische Kurverwaltung. 


Saison das ganze Jahr. 

Alle H ei f mittel der modernen Hygiene. 
Reichhaltiges Unterhaltungsprogramm 
Prachtvolles Kurhaus. 


Bail Eilig 

Kiirlinus Schloss Langenau 

;t Min, r. Kr>niitl . lUnli lians Vier Thfirnu« 

n«fcen-Ma1l>*r« ktit-li»«il 

T Minut.-ii Prulit» ‘ilhattn San» 

fcjT Man trrlaagr |*mn|M»l>t#. J 

Wernigerode a. Harz, 
Sanatorium Salzbergthal _ 

lür Innere und Nervenkranke, ~ 
Erlinlungsbedürltlge u. Rckonvaleszenlee. 

Prospekte durvh Dr. Gattin ann, Ncrrrnarrt. 

II N DEN HOF 

ln 5? 

COSWIG bei Dresden I 

Sanitätsrat Or. Piersons Heilanstalt 

flr Ctalts- 1. Renrenknaki. — Cntrlebang tkarea. 

UluaLr. Prospekt« durch di» Direkt irvn 

Pr. mit. Friedrich lahwmnn. 

V.-ria K von J. J . Weber in Leipzig 26. 


\D 

•V 


Dr.Weiser’ s Sanatorium 


KÄTiÄ. Neustadt a.d.OrlafThar.). SSk 

lür Marren-, Frauen-. Harz*. Magen-, Darm-, Stoffwechsel krankh.. 
Geh--u. Bawequngsslärungan. Physilz.-dlft Kurmathoden Zandar- 
Inatltut. Vibrationsmassage. Meueate Heilmethoden, filcktr. Lic-ht. ^ 
Z«"u*r»lh*i*ung. KinderbemlticiU} entsprach. FreleermAssfgung. g 

Behandlung chronischer Falle nach bewahrter Methode. ~ 


Kurort 600mu.d. M. I 
im Oberharz. 



ich« inds ficht ipp finden keine Aufnahme. 
’'Elu»tri«-rt«- KTthn-r mul jmle Auskunft ilurrb dl- Kurkommisaion . 



__ .Stottern 

Digitized by CjOOSlC 


Bad 


125 km Waldwege Solquelle 10“ " ff gen Skro- 
jhulose. Frauenkrankheiten und Rheuma. 

Krodobrunnen gegen Fettleibigkeit, Magen- a. 

Oarmslorungen. sowie Gicht Inhalatorium 

tSyatcm Meyer, Enntytg, Katarrhe d. Luftwege , 


Theater •• Konzerte •• BJIIe, 
Oebir(a-(^uellw»ier- Leitung. 
Kanalisation. — Illustrierter | 

Fahrer •. Vohnungsbuch mit 

•llen Preisen kostenfrei. 

Herr Of lieb. Bad ckommissuiat. 


Harzburg. 


1) (W 1 WftlaKnw« bei ZlPfpenrtlck Tarbunden mit ln 

Bad i> albbing ln ThllrlnrfB sziSSti 


herromgsud ein* 
b tfefWF'ti, e.vft A«t 

— o — neU-itet. Anstalt für nAiurlirho llcdl- 

niethodon. Vi.rru k >iH'h geeignet r«i FrBkjahrokornn, ll.-ktn-ri.« U.i.nchtn»**. p-n«r*l- 
IkiEtutg. Grosse Kr . Iu.-m- I,jniifyhln|iy v ^'•.|a'kte d. < 1 . He-durr Pr. turd. t. II iillrr. 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 












Wim JrrU^ro HOhenlag«, 

WT M ■ m W A ■ ■ V ll-x.b’>i^'l- Vornehm, Haus.. l*ru*|>. 

|^jA^iJJ|PB> i Amte. (I. den Ifa-sii/.er HlldotirutAt 

I üaithaf zurTanno <-mn(- «iel»T«Mirint. 

ütlfcimrtwdSoBwrlriKlt ^^^rJ^; 

ruün»In.n'Ulx’rv',KiaiiLHti>'c u.Fri*(fiCliro<«( 3 , 4^i i Kein I iil.nk- I — — 

nuirh, daher eil ruhig., nervrnstflrfc . Aufenthalt hc-rrorTng. gwiijnpl. Widmung!. Kurhaus, HoU-1», 
Villon , P tM l aa. u. Bauernhaus. Kurant ansässig. ll«£hciruckwafut*rrli-it. IteffeltW.Oinri blisvt-rb.m. 
FUliiih. Friedrich rodg. |fcÖ" Rollet) t«r W«o>fcTorl~*J| Ansh u.l*r<iap.d.d.^mdenrerkehnTereii>. 


mim. Frei». Bäd. i.iliuisr, schön, luft. 
Hptaatä—l. Pronp d. Bca . Emtt AtAfZtf. 

Hotelu.Pent.iOfi zur Linde. 

GrdaaUa u. bi-*isohU-staa Haus i. Ort, 
nahe d.Wald. Herr). Ct&rtc-naaientk. 
Tourisuaib. TeU5. Prosjx V. QscloiM. 

Frme m Will ■. Ftrrt lind, in Will« 
Hain fei» oin. ideal. Lrholiingaurt. 
Näh. d . d. Brutai* Fftraut Fr. Wut Hart 


I umilteltar 


Pension Schütz 

Privat -Hotel I. Ranges. 

Telephon 15. Telegr. : Schützpension. 
EIcktr. Licht. Warmwasserheizung. W.C 
Moderne Bäder. Vaciium-Reinigurig. 
Saison: April — Oktober 
und Dezember Februar 
Illustrierte Prospekte durch den Besitzer 
Otto SchQtz. 


Geh.RatDr.Kotlie’s 

Sanatorium 

Friedrichroda 

Modernes Haus 
in schönster Lage 


Kurhaus 

HOTEL. PENSION 
:: RESTAURANT :: 

Schöne freie Südlage. Lift. 

Besitzer: F. Eckardt & So. 

Fernsprecher Nr. 2. 


SanarorBm 

Tannenhof 

f* • Erkttn Rjngo * 

R. (/<N- Fv*sf»ku Frei 

p^friedrkhroda 


GRAND HOTEL 
HERZOG ERNST 

Moderner Komfort. Lift- 
Elektrisch Licht Wasserspülung, 
Elegante Bäder in allen Etagen. 

::: s: Autö-Oarage. ::: ::: 
Telegr.- Adresse: „Grand Hotel“. 
Besitzer; F. H. Zorn. 


Hotel 

zurSchauenburg 

Pension 

Renommiertestes Hotel I. Rgs. 

Feines Restaurant. 

Qrosser Garten. Equipagen. 
Besitzer: O. Reiffel. 


Bohns Pensionshaus 

(Hotel) I. Ranges. 

Anerkannt bevorzugte Lage, höchst gele- 
genes Etablissement am Platte. unmittel- 
bar am Wald, mit parklhnlichem Garten. 
8 Minuten vom Bahnhof Reinhardsbrunn. 

EIcktr. Licht. Wasserspülung, 
Bäder. — Fernsprecher Nr. 44. 

Besitzer: C. Bohrt. 


VilU Waldfrieden , 

Beste Lage, vorzügl. Verpflegung, schöne 

Zimmer. Logisu. Pension p. Tag v. 4—4 M. 


Luft- 

und Sonnenbad. 

Schöne, geschützte Lage 
Bäder im einzelnen 
und im Abonnement. 
Die städt Kurverwaltung. 


Sommer- 

und 

Winterkurort. 


FRIEDRICHRODA 

Besuchteste Sommerfrische in Thüringen. 


Prospekte kostenfrei. 

Städtische 
Kurverwaltung 
O. Kaempf. 


Bad Kudowa : -S=r 

400 m über dem 

^ Saison i Vom I. Mai bis Oktober. aitvmsapiegct. 

Arten- Eisenquelle; Ottgen Herz-, Wut-, Nerven- und Fraueuknuikh.i um. 
Lithionqunll* ; Gegen Gicht, Nieren- und Btaeonlcidcn. 

Natürlich« Kohlensäure- und Moorhäder. 

Mau er bohrte, aunarordeotlloh kohlsnalurehaltifle u. ergi«*!«« Quelle. Ksnf. 
Kurhotet, Theater- und KwizertOI«. AiutaH für M«>-. Elektro- und UcM-TWnp*, 
Sadioo-mechanitcli« I natttuL Hoohwaaaarlaitun| und KanaltMthm. 

Badeärzte; Qeh. SauiUUa-Rat Pr. Jacvb, Pr. H.vnnann, Pr. Karfunkel, Dt. Witte, 
Privat -Potent Pr. Ru««, Sanii»t*-Rat Pr. Kuhn, Pr. Silbermarin, Dr. MQmcr, 
Dr. Brudxki, Dr. Hirsch, Dr. LMbkytr, Dr. Kat.i.-rschke, Dr. Bloch, Dt. BcWbel. 
Zahnarzt Dr. WoUr*. 

Brunnen • Veraazid durch die Gt-neralr^rtrcUing Or. &. Landiberg , Berlin SW , 
Uilachinerstnuao 107, Telephon Amt 17 1(MH, und dio Bad«- - I>i roktion Kuduwa. 
Prospekte grsU* durch sämtliche Reisebüro», RUDOLF SOSSE und [7G9J 

Dia Bado-Di«-« Irtion. 


I u untOTTcMUKl, Verlag iet W bienen ; 

Dresden und die 
Sächsische Schweiz 

Sechzehn Viel färbend rucke 
nach OriginalaqoareUcD von 
Prof. fäll Prtllllw in Dresden. 

Vtridohni» der Abbildungen: Dreadcn. 

Die Alutaik, von der Neustadt aua ge- 
sehen. — Oer Zwinger. — Du Palais 
Im Gro&en ( i arten tu Dresden. — Du 
kOnigl. Luauchlofi Pillaita. — Butei- 
fclacn mit Fernsicht. - Im Uuewalder 
Grunde. — Die Raaleibrtlcke mit Blick 
auf Wehlen. — Die Kathener Mühl«. — 
Stadt und Schloß Hohns» rin. — Lilien- 
iteiu and Kflaigitcin. — Aussicht toiu 
K aurnsuün auf den Grollen BAreniiein. 

— K&nlgHelü. — Der Pfaffuutein . — 
Blick auf Schandau und Neu -Schandau. 

— pte Mcbnm raateln«, t, N eu-^faandtu 
aua gesehen. — Du Prcbi achter, — 

Dm auf grauen Karten aufgelegten 
Viel färbend rucke , BilduröDe 23:16 cm. 
lind ln einem Album im Formate von 
3(1:23 cm vereinigt, du wir Freunden 
u. Besuchern der Bflchsiseheo Schwelm 
empfehlen. 

Preis 2 Mark, 
tacläftsstilli I. Jllustrlrten Zsltuig 

(J. J. Weber) In Leipzig 26 . 


■ ■■ mv a ms Kgl Residenz, umgeben von MO hi Hftch- 
INNniipn wald und berühmten Psrk.nlagen, 
J II II || U 1^ Br eine der schönsten und gesündesten 
Hill W W Mia Städte Europas. PtlegesUtte von Kunst 
and Wissenschaften, vönügl L'ntetriditsatwtallen. — Bfip «Aanp- 
^ LOroitWwm. w* *r cuti« Auskunft jed. Art erteilt kostenlos def 
Verkeh raverein, Emat-Auguatplatz S I. 


Heidelberg. 

AlthcrühmUs rnirxmllJUwiUdt an der Mündung tl. 
Nockartal» i. d. ttirini-bmc, überragt V. d. hi-rrl. 
SpUaaraUw, »la landschaftlich «biinaU- Stadt 
pcuUk liL. anerkannt, Souuncrfriacbc I. Rang-*, 
IPV. Nordwind gnaehütaft. Wimdt-rvcille Spazier- 
gänge auf gut. Wegen m. m-hnnsL Fernsicht in 
dem 27S0 ha gmurn Suultvrald. — Jeder Kunt- 
fort 4- Gressstadt. Elektrisch betriebene lt*-rg- 
tKilui i. Krallig Stuhl, die auch Sulchen, die nicht gut ltccg»- BU-igen kOnmn, die Möglichkeit 
bietet, «ich i. frisch. Luft u. hoher Lago a. ergeben. Lakai höhnen u. Itampferfahru-n i. d. 
herrl. Umgi-bung (Ni-ckartal u. llergstrajuu-L Vorlreffl. FncLebuiigHatistulP-n , Kunstschulen, 
sahln-U-he wijuu-nschaftl. u. populäre Vorträge . bibliutht-ken ( Akiuleitiisi-h.- und Volhah-seballe 
für jedermann}, ständige KunstaussU-Uiuig. Kun.il- u. AlU-rtüno rsammlung. Engl. K«l«ni« 
(Engl. Kirche). Gutes Stadlthenter, growe- Oper i. Mannheim (Fahmeit 20 Min.). Anerkannt 
hervomgende KoneerU>(im Sommer 2 mal täglich). Sehlosnbeleucht. Gelegenheit au jedem 
Spurt. Hallenschwimmbad. Miete u. LelM-ikiiuitL Inllig, daher H. lawotiders g.i-ignet als 
AVubnort t. Rentner u. Penaionftre. Vncnlgelll. Auskunft« U. Wohnungitnaehweis erteilt dus 
Nllidllsrhr Vt-rkrhra- Iturrau , llsoptatr. 77 g. 


Oberhof 

lllustr. Prospekte auf Wunsch. 


1. 1 hur. Vornehmstes Haus, herrl. Hage, 
ruhig&tu.staubfrei,direttamHochwal<L 

Cd. Hotei Wünscher. 


i Hochwald und Itvrgei 


Tiiglich 
4 SchnelUlkge 
vuu lind nach 
Ib-rlin. 


MISDROY 


< ir.wn,trtige 

Sn-brOcke. 

Hoger 8i hiffa- 

verkehr. 


Digitized by 


tado^lroMlon. 1 

Go gle 


4 »za 4 ii 4 iss 6eUI Pr»fo««or 

Stottern 

«ln|.«nftalt,blCo 
Ktrbrj.Haoll.a u«ü..id ifbrh-ö-6 £ 

I fBilljtl m II Kitt leitcc: Dr.med.Maeplner. i 


Vuniigliche Einrichtungen für Kur lind rnterhaltimg. Brh:igli«b«r Aufiiuhnle für 
Familien. Illustrierter Führer durch die Bads Direktion. « (H-U) 


|L” „Oie Frau^^rJI 

M^a« Bucbv FrauA.Hein, fr.Obcr^l 
7 hebammea d guburtahilfl. Klinik der W 

[ Kgl .Oharltd Berlin. 301*1. Alle Bedarfs- n 
l artikrl f. Frauen am best u. billigst. J 
^ bei: Frau Anna Kein, /k 
Berlin 2 ( 377 ) <W 

Bl JtS^ Pranicnatr. 66. \A 11 


Bad Jteinerz-E“ 

668m, waldreicher klimatischer Höhen- und Luftkurort, kohlensa ure 
alkalische Eisenquellen, modernes Hellv«rfah.reiL, Bilder aller Art, 
Inhalationen. Kaltwuser-. Milch- and llolltrnkurcn. Heilkräftig bei Erkran- 
kungen der Nerven, de« Herzens, der Atmung»-, Verdauung*-, Harn« 
und Unterleibs-Organe, bei Asthma, Gicht, Rheumatismus et«. 
Prachtvolle HrrgUndschafien. herrliche Anlagen and PromenAdrn. — Elegsntea - 
B&delebea.-Brunnenvectsnd durch Apotheke. Bücher frei durch (Amtlich« Büros - 
Rudolf dieAidsrerwlMum. Hesnch 11 900 Pertenea. &aieoallsi— Oktober. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


728 


3IIu[triTte 3«>lung. 


5Ri 3381. 16.ÜIpriI 1908. 


Hotel Waldhaus 

I. Ranges. 

PENSION. :: RESTAURANT. 
Benachbart Schloss und Bahnhof 
Reinhardsbrunn. Grosser Oartcn 
und Parkanlage. Elektrische Be- 
leucht. in allen Zimmern. Wasser- 
spülung. Bäder. Eig. Equipage^. 
Telephon S. Besitzer M. Amhold. 


552 


500 


Hotel Pension 
Herzog Alfred 

ln freier Südlage, (Ocgr. 1852.) 
Du Hotel ist durch Anbau bedeutend 
erweitert, hat ca. 48 modern eingerichtete 
Fremdenzimmer mit Balkon und elektr. 
Lickt. Hader. Ein vornehmes Hotel- 
Restaurant u. Spcisrsail macht den Aufent- 
halt behaglich. Die aivilra Preise für Logis 
Und Küche, sowie di* zürn Ausschank 
kommenden vorzüglichen Weine und Biere 
haben das Hotel tu einem gern besuchten 
und »ehr frequenten Hotel gemacht. 

Eigentümer: Emil Sauerteig. 


Diabetes-Bauer 


K o c tzscii • n b ro ifa , 


(Sachsen.) 

Sommer- u. Wlatcr-Curcn. 


Rothenburg 

■ ob der Tauber tBayern). 


urhotel Wildbad 


itten eines nernicnen, senartigen. 
Tagwerk orosseri Kurpark«. 


Mineralbäder o Luftkurort 


100 Tagwerk O'OSSer. Kurparks 

' - — — - — 1 HO Dan 


Dntr. Lkat. Iatral 
Unrat. Ult. to< 








Sir. 3381 . 16 . llpril 1908 . 


3Huftrirte 3«<h»ng. 


729 



ThUrin 


WALDSAIWoKiUM 


Dr. Möll«r*s Sanatorium 

BfO «- 1 f* D'eidrfLeitHw.t» P'W tr. 

Diatet. Korea ml Scüroth. 




710 m SevbSba. — Bewhr. Knuik.-nnihl. — Kfnn MiW« betrieb. 

Lahmann-Wintemitz- Kuren ftr 

Soezialabteiluna für Herzkranke. 


Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber in Leipzig 26. 


**!!"*£? „Thüringer Hol" 

I’emiorw- u. Tutirisicnhau*. Idyll. WalilU*'' auf dum SchlnOpiaUttu, inmitten de« fOn»i- 
li«*hrti WlM|*rk*. mild. TripfMU-Inblk'-k cbcnbnrt. PanoTHina von Srhw*r*burR. Herr- 
liche AuMichtölernuitt., pro LI. timrten, Wnldpork. Wellen- u. Sonnen 6 4 der. Elcfctr. Liebt. 
Rckbhallittxte Verpflegung. Ulualr. Prv*|>, k<>.tenloe durch B-*it«. II..ftrmiu-ur C. MSIIec. 


■ 7 ¥TT 1 II A ¥7 kl für Urnen- and UemUtakraake 

M±. U It-il, A U S» ^ Tannenfeld 

bei MMenJtz, Kaebaen-AlleabarK. Unle GUBehaa-OSBalti-Gera. ( 12 !) 
LasdachafUich schöne, isolierte Lagt auf einem Höhenrücken inmittea eines 
15 ha groflen alten Parke*. — Warnt waaacrhri jung. — Elekir. Beleuchtung. — 
VI«» getrennt liegende Villen. — Petition 300—900 kl. — I>*a ganae Jahr t*- 
Sffnr-i — Prospekte durch Dr. Tecfcicabnr*. 


IBad Wildun£eng 


Hotel Fürstenhof und Hotel Ooecke 

Allererster Rnng. — Zimmer mit Bad, clektr. Licht, Lift, Zentralheizung. 

Einziges Privathotel mit eigenen Mineral- und 
Sprudel bädern. — Vacuum-Reiniger. «sw» 

Telegv.-A.dr«« : „FOrstenhof“. Bes. H. Cordte S Söhne, O.tn.b.H., K. Hoflief. 


| Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber in Leipzig 26. 


Weltberühmter Bade- Luftkurort 

RONCEGNO 


Süd-Tirol. 1 l / f Stunde Buhn von Trient. 535 m. 

Natürliches Arsen-Eisen-Wasser 

erfolgreich»! bei Blutarmut, Haut-, Nervet!-, 
Frauenleiden, ärztlich empfohlen. 

Kurhaus u. Grands Hotels: Bains u.Parc. 

I. Runge*. Jlerrliclui Lage. 150000 qm Fnrk. 
Dolomiten- Panorama. Mildes Alpcnklimn. 

Mai — Oktober. 


Erschienen ist an Stelle der vergriffenen, aber noch immer 
lebhaft begehrten Tatra-Nummer der ,,IlluBtrirten Zeitung“ eine 

Tatra-Mappe 

enthaltend 7 Farbendrucke und 26 Holzschnitte nach Aqua- 
rellen von E. T. Comp ton. belletristischen Text von Dr. Paul Habel, 
Breslau, nebst einer dreifarbigen Karte. 

-Bl Praia IO Mark. I 

In der mit farbiger Titelabbildung vornehm ausgeetatteten 
Mappe erscheinen die Farbendrucke auf Kunetdruckpapier 
und auf grauen Karton gelegt, die Holzschnitte auf japan- 
ähnlichem, starkem Papier. 


Der gute Ton ti&Ä-Ä 

4. Au fl. Preis 2 M. J. J. Weber, I<ripiig 2fr 


HE Hermnnnstndt in Siebenbürgen EHH 

(Ober 2500 m). Schöne Umgeb., groenpr ITuk mul Wald; berühmtes .SolLid .Salaburg , 
hfchstgcl. Luftkurort Ungarn* ..Höhe Rinn»" (1404 m.). Bill. Aufenth . ron Hotels 
u. dmiinch«* 8-cliu len u. Kirchen; gr. (icmUdratinml. u. Ribliothek, Mun-tn; 

I dotttstllcsTbcatCTitnWinWThAUijMhr; herrorT«K.-ad«-Koa*eru<.UrwM. 8 c!iwtrom-, I^mpf- _ 

u . Kurt»«! (T Prof. Hochedfr-Münrhcii erbaut). Kleku. Ifelruchlung u htadtbahn 1490) I 
Prottp. u. AuskOntte gratis r. <1 rramdanverkehrskanilei tn JtertnanDatagtJ 


Durch Erlass Seiner Exzellenz des Ministers der geistlichen, 
Unterrichts- und Medizinal-Angelcgenheitcn vom 19. März 1907 
den Behörden zur Benutzung empfohlen. 


Deutsches Bäderbuch 


bearbeitet unter Mitwirkung des 


irakfanm 


Kaiserlichen Gesundheitsamtes. 


648 Seiten in Quart mit IJ farbigen Tafeln graphischer Darstellungen von Quellenanalysen, 
einer Übersichtskarte und der Hellmannschen Regenkarte. 


Vor der IU'hnixllung. 


Mach der Itc handlang. 


Preis in Originalleinenband 15 Mark. 


Das unter dem Vorsitze des Kaiserlichen Gesundheitsamtes von einer aus Gelehrten und 
Fachmännern gebildeten Kommission verfasste Deutsche Bäderbuch, ein Werk, wie es bis 
jetzt kein anderes Land besitzt, will Aerzten, Wissenschaftlern und Laien in unparteiischer, 
nur von wissenschaftlichen Gesichtspunkten getragener Arbeit eine zuverlässige Nachsdilage- 
quelle über Deutschlands Heilquellen, Seebäder und Luftkurorte erschlossen. 


Paschens 

orthopädische 


Heilanstalt 

und 

Schulsanatorium 


Dessau 5 

(Anhalt) 

Erfolgreiche Behandlung 

Tim 

Rückgratverkrümmungen 

sowie aller Missbildungen 
des Kuriers ti. Lähmungen 

:: :: Ohne Operation :: :: 
:: Ohne Cipsvertiand ;; 
Ohne andauernde Bettruhe. 


Proi 


Kaiser Wilhelm - Sp rudel. 


Jttniyl. Bad Oeynhausen 

Weltbekannt durch die ausgezeichnete Heilwirkung 

HB seiner kohlensäurereichen Thermalsolquellen m m 

bei Erkrankungen des Nervensystems organischer und funktioneller Natur ( Rückenmark , Schlaganfälle , 
Nervenentzündungen , Ischias , Neurasthenie , Hysterie usw.), bei Herzkrankheiten , Gicht, Rheuma- 
tismus ctc. ::: Frequenz 1907: 16394 Kurgäste , 20065 Passanten. ::: Bäderzahl: 233528 . 

Eröffnung des mit einem Kosten auf wände von 
l 1 ^ MUL erbauten neuen Kurhauses Mitte Mai 1Q08. 

Dir Stadt Bad Oeynhausen eignet sieh infolge ihrer schönen gesunden Lage und ihrer zeitgemäßen 
::: Einrichtungen besonders zu dauerndem Aufenthalt für Rentner, Pensionäre usw. ::: 

Illustrierte Prospekte kostenlos durch die Koni gl. Badeverwaltung oder durch den Magistrat . 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz 1 

hei KStzactienbroria- Dresden. Ph r*i kai Urh -d ustntiw ho Rehuviiune nach 
0r. Lab mann unter firsti. Leitung. Illus ir. Prottp. fr»-l durch die Direkt Io«. E. Rölhc. 


Sanatorium Rottmannshöhe 


» kt«* ii. Spr-rialpro-p-kt«' öli. Fm 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









730 


SIluftrittc 3 e itong. 


Kr. 3381. 16. $lpril 1908. 




Marienbad B6hnien 

Meist frequentierte» Moorbad der Welt 

628 Meter ü. d. M., subalpine) Klima, prachtvolle Prorucnsdcurcgc durch OcbirgMiochwaJd in einer Ausdehnung 
von 80 Kilometer. 

10 Mineralquellen :: :: :: 3 grosse Badehäuser 

Eigene Moorlager <75 000 Moorbäder pro Saison). 

Fettleibigkeit, Gicht, Bleichsucht, Blinddarmentzündung, Verstopfung, Gefäßverkalkung, Trauen-, 
Herz*, Nieren*, Nervenleiden etc, etc. 

30.800 Kurgäste 100.000 Touristen 

Mai. tun!, Scr»*«nbcr bedeutend ermWitrte Zimmerpreise. Saison i Mal - September. 


DAS ERSTE MOOR- 
BAD DER WELT ] 

(pro Saigon 150000 Moorbäder) 


FRANZENSBAD 


lK«itzt die RtSrkßten Stahlquollen , leicht verdauliche Ekensäuerlinpe, alkalische Gkubersalzwässer, Lithionsäuerlinge. Vier proße städtische Badeanstalten mit natürlichen 
kohlensäurerachen Stahl-, Mineral-, Sol- und Strombädcrn, den heilkräftigen Moorbädern, Dampf- und Heißtu fthädern, elektrischen Wonnen* und Lichtbädern, medico- 
n uv finnisches Institut. Inhalatorium. Bewährt bei Blutarmut, Bleichsucht, Skrofulöse, Rheumntismufl, Gicht, Katarrhen der Atmungsorgane, Harnorgane und Vcndauung»- 
organe, habitueller Stuhl v er« topfung, N ervenkrankheiten, Neurasthenie, Hysterie, Frauenkrankheiten, Exsudate, Herzkrankheiten, Ins ufficic uz des Herzens (Herzschwäche, 
chrnn. Herzmuskel- und Herzklappen -Ent- Uori#ni»nOflonHc*OC kl arf ho ilh qH flnef orrßin hc SaiMB von 1. Mal bia 30. September. Jede Auo- 
zündungett, Neurosen dea Herzens, Fettherz) nCl V Ul I ciycflUoluo NGl ZlltHIUdU UoSlcrrcILllS, kunft erteilt die Kurverwaltung. Prospekte gratis. 


% 


Die wunderharr and pscbfttii« 
Lft* Innsbrucks macht slirara tu 
einem aar-nchmcn Aufenthalt 
wahrend den ganzen Jahn**, und 
Ut im FrQhjohra. llcrbatzur Übrr- 
gangsstatiun von und nach dem 
Baden u. Höhenkurorten ht-vondera 
*u empfehlen ; auch ist I nnsbruck 
als Nachkurort nach Badekuren 
(Karlsbader Kurgästen \ etc. sehr 
■«eignet. Hochquellenlaitung, 

Dsktoriontrc ;« WaMWr. 

Innsbruck ijt der Mittelpunkt 
■aUrelcher , prachtvoller Aus- 
flüge nach allen Richtungen und 
jeder wünsch Iran n Ausdehnung, 
reuende Spaziergänge in un- 
mittelbarer Nähe der Stadt und 
verschiedene Steigungen. Der 
berLh mir f ranzt tai seht* Kliniker 
ProL Jaoooud in Paria tvwich- 

brt Innsbruck als Winterstation 
ersten Banges. — Das trocken 




Tirol. INNSBRUCK. Tirol. 

»Hotel Tyrol“. „Grand -H6tel de l'Europe“. »Hotel zur gold. Sonne“. 


Havipt - Hotels ln nö.eh.ster IT all o des Balmh.ofes. -t- 


kalte, kräftigende, sonnig* Winter - 
kiicna , frei ron kalten Winden 
und ron Kcbeln, ist apextrU f&r 
schwächlich Konstituierte. Rrkoo- 
volMic-ntm. Blutarmut, Nerwwn- 
ieSdende , solche . die an A ppetit- 
und Schlmflooigkell l ei des», von 
»ußeronlenU, günstiger Wirkung. 

ünirersitlt. Gymnasium, KeaJ- , 
Musik- und diverse anderw Fach- 
schulen, Priratlcktionm jeder 
Art, ermbg liehen Foructzung der 
Studien und Instruktion der Kin- 
der. — Wunderbare Wagen jmrt»e 
ron Innsbruck über bcbaniiU- 
I iarmiach-IWru-nki rr bm od. Fern* 
paua - Heulte , Hohcnsch wangau in 
Verbindung eine« Besuchen der 
Bayrischen Kftni gasch lösaer narb 
OborammeTgau. Auskunft hi tr- 
über , sowie illustrierte BnosckOxw 
eoit Innsbruck auf Wunm h gratis 
u franko durch genannte Hotels. 





BAD 


ISTYflN 

HEILT GICHT 


BHEUmai5CHIHS,EXSUDATE]| 

OTtab-nl 2 OOO Kranke > «»i«™ - 
fSrhlani in hadern (lenesung gefunden. In den 
letalen fünf .fuhren Neubauten im Werte voll 
& Ml lliuoun errichtet, Pa» ganze Jahr 
geOOnet. Prospekt«*- Oie Bad«- 
direktlon in Pttstyön (l ngam) 
der ILiupliitiie EU»rl*n - Budapest. 


Innsbruck 

Tirol, Oesterreich. 

Hervorragendste Fremden- und Universitätsstadt 


Herbst - Gas - Apparate 

liefern überall 

Licht, Wärme, Kraft. 


I’raas HaigrraholT, U iptlglS. 

Listen and KostwutnsrhUga gratis I 


der Ostalpen in wunderbar geschützter Lage. 


im (karten der Lehrerbildungsanstalt. 


Auskünfte erteilt und illustrierte Praspekte versendet kostenlos 

die städtische Verkehrs-Sektion. 


r llildtins 

<»*•» de« Wlsseny 
grllnd(lrtirl'artiBaiibljdung für 
Kaulleikv*, UsnkbesKtir, ferner 
ti.v muu«.l A4* . Kenlwji luni.ltl., 
Obe rrenlarsual., Iliindelsach.-, 
hob. Nadchravf hnl • Bildung, 

» Vorbereit- lahr.-rrelw,*, 

nur-, Lehre» 
r.-Prüt. 

^t.-PrU». 

durch dri AÖ venchirdeo. ScÜMluntor- 
richjg&crke nach d Z «t limin* 

t u Anerkenoungischr u 
grwtinu fr. — Amicbu«. _ 

fionnesaA, Hacfifsld, Potsdam-P. 

(M0) 

fl Bt- romigt. FrOhli ngsaufeni* 

IMTXiilL &»>*. gearhOtsL Lufikun.rt 

VI im Mittelpunkt das berrlieh. 

V1*r»nUI*tattcrM«a. Lungenkranke wurtl.-n 
nicht nu (genommen. Tllimtr, Prcwp. dun I» 
Yerkehntiureun Versau. %htla. I a. 


$0- 

Beste Briefpapiere und Kuverte; 
Theyer L Hardtmuth. Wien 

und in »11 cn grOtwerm Papierhandlungen. 


3 m ^Ijaraonenlanbe. 

®in Gefebud) für fflggptonreiiettbe u. «gijpteiifwunbe ü. Gonrab Heger. 
®ht U «Ibbtlburtflen unb einer ft arte oon tlßijpten. ^Jrels I Otart 
in SJeintDan b - flf bun ben 6 darf. 

O erlag bau 3- Weber in titUMlA 2(1. 


Knotenpunkt der Brenner- und der Arlberg bahn, Kopfvtntlon 
der Lokalbahn nach Hall (Solenbid), der Mittelgebirgsbalin 
nach dem Kurorte Igla, der elektrischen Bahn nach Fulpmes 
Im Stubaital, dem Ausgangspunkt für herrliche Cletschcrtouren. 
ÜberganKsstation von und nach dem Süden i zum Aufent- 
halt« nach Badekuren besonders geeignet. Winterstation 
mit trockenem, sonnigem Klima, für alle Arten de» 
Wintersportes empfehlenswert. 

Hervorragende Sehenswürdigkeit: 

Riesen-Reliefkarte von Tirol 


Brlcfuturkeittetinde 

unb »riefntarfenfammtlmef«« 

een Ctftor «app<mt|d>tt1$. 

fRtt 8 «DbUbftn. 3n Crtfl.-Oelnrnbimb * Jk. 
Verlag Dort 3. 3. fBrber in fetrutfl 26. 


AXENSTEIN 

(Schweiz) am Vierwaldstättersee, H00 m 11. M. 

Elektrische Bahn; Brunnen- Axenstein. 


KlimatirW'her Luftkurort I. Ranges. 
Domin lereadsle lagt. — lodenstcr Kiatirl 

Allo KftacbQcher Ragen ührroinstienmaad : 
„IHe wunderbar Rchatic Loga dipM 
KtablitwmrnM in Verbindung mit dem 
grolk-n Waldpark begrOndete sein« 
europälscho BorühmtkelH'. 

rilun.LT, PrpRptktni frank«. 


Iran kt?. 

Ttiailer-Lberie. 1 


Waldhaus-Flims, Graubünden (Schweiz). 

Für den Sommer oder für das Jahr in geschützter, klimatisch sehr bevor- 
zugter Oebirgs- and WaldlancLichalt (1 150 m ü. M.) hemchaftLichc Villen, 
eine nun allcinhcwohncii, eine in abgeschlossenen Eingewöhnungen eu vermieten. 
Modernste Einrichtungen, elegant m-öbliert, Zentralheizung, Itftdcr etc. (««8) 
Nähere Au>kun(t erteilt K . H itz, Cluir. 


Liiftku rort ^ Som im»rfri8che 

112!« m 0. M. — Ein« der angenehmsten, mhigstea, nerr mst&rk enden Kommcr- 
»iifenthalte d»*r Hchvrli. IVacbtvnll« Aussicht, mannJjrfaltig« Kpaiicrgärig.-. I*ark. 

Kurant. — Pension : Hochtal von von 7 Fr», an: Vor- und Hacliaaiton ron b Frs. nn 

Wagen sa dir Station Bar sc hach, I Fn. die FWaoo. IktsiUrr Carl Müller. J 


m Vornehmer Frühjahrs-Aufenthalt. 

|| H Schönste Lage G d Hotel National ■“! 

Haus des Deutschen Offiziersvereins. Zimmer von Mark 4.— an. Illustrierte Prospekte. ■ 

* Adress^4IAgraghigu£i. NATIONAL ^ 



uigitized Dy VjUU 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 
















int. 3381. 16. üfyrii 1908. 


3Ilu[ttirte 3 c ^ un 9* 


731 




ln UNMJ Teilen 

enthalten 


M outend mjir/jerte /inimerprets»». 


Villa Silvana umi Villn >hiri<i. 


NGELBERG 

Zentralschweiz. 1019 m über Meer. 

Weltbekannter Luftkurort, 


fertig von J. J. in Leipzig 2 $, 


Handbuch 

der Kunstgeschichte. 

Sechste Aufl. 543 Seiten mit 31 4 
in den Testgedruckten Abbildg., 
vollständig neu bearbeitet von 

Hermann Ehrentor?. 


der «1» Luzern in zahlreichen Toge^kurMTi per Dumpfboot und einer elektrischen B«lm in 2'/, bin 
3 Stunden erreicht werden kann. Die Höhenlage Engelberg**, die klimatischen Vorzüge, geringe 
Temj»eraturM<-hwankungen und eine grosse Auswahl prächtiger Spaziergänge sichern dein herrlichen Tale (len wohl- 
begriindeten Weltruf* Infolge des vollständigen Schutzes vor den Nordwinden wird der Kurort auch iu den Monaten 
Mai, Juni und September sehr geschätzt und -Ix 5 sucht. 

Jllustrierte Prospekte mit Preisangaben versenden: 

Hotel u. Pension des Alpes 30 Betten Grand* Hotel und Kuranstalt 350 Betten Grand-Hotel Terrasse 1 80 Betten 

Hotel Bellevue -Terminus 80 Betten Hotel und Pension Müller 50 Betten Hotel und Kurhaus Titlis 240 Betten 

Hotel Edelweiss 80 Betten Hotel National 150 Betten Pension Trautheim 30 Betten 

Hotel und Pension Engel 100 Betten Villa Pension Schönthal 30 Betten Victoria-Hotel Hug 100 Betten 

Hotelu. Pension Engelberg 50 Betten Park-Hotel u. Kurhaus Sonnenberg 220 Betten Pension Helvetia 30 Betten 

Hotel und Pension Hess 140 Betten Hotel und Pension Schweizerhof 85 Betten Pension Alpenrose 10 Betten 


Waldhaus Flims 


Graubünden 

r II m» (8ch ^ 2) 

Kur- u. Seebadanstalt 

Beliebter vornehmer ftommeraufcnthalt. 
Inmitten ausgedehnter Wälder und gro«a- 
artiger Gebirgwwelt ruhig und staubfrei ge- 
legen. Ebono WAldspaziergänge. Seebäder. 
Hydro - Elektrotherapie. Ein Eldorado für 
Erholungsbedürftige, ein Paradies für Kinder. 
Kurhaus 330 Betten, (798) 

Hotel Segne« 75 Betten. 
Posihotel l. r > Betten. 




Neuen Kunstkiitalos 

vemendet gratis und franko 

4. 4 .Weher. Tllustrirl* 7«*ttunr. Lrlptlt«. 


AufKunatdruckpapier gedruckt» 
P rein in Originalleinen bd.0 Mk., 
in vornehm. Gwchcn kein band 
mit Goldschnitt 6 Mk. 50 Pfg. 

Der auf dem Oebiete der Kunst- 
geschichte rübmlichat bekannte Ver- 
lsascr gibt in diesem vornehm ausgw 
■Ul Uiten Werke dnwi »yvictntUw hew 
Überblick über die (Irschich tc der Kunst 
»Iler Völker und Zeiten. In Anbetracht 
der grwaltfgrn Entwickelung, dis die 
bildende Kunst ln den h-tzten Jahr- 
xehnuit erfahren hat, lit di»«er Z*it- 
abschn’u recht eingehend behandelt 
-worden. Da» Werk zeichnet »ich durch 
klare und objektive Damu-Ilungswcise 
und KTnlien Hilderrwchtuni mu. 


Ausführlich« Illustrierte Prospekte 
stehen unentgeltlich sur Verfügung. 


GiMi HOTEL D'ITALIE 


Prospekte gratis durch die Direktion: 

Ed. Bezzola. 


WCklChlr sauer- grunwalo 

V LIIL L/l V 7 JUl.GRÜNWALD SEN. BE ! 


If 1 liegt auf einem er- 

v ulpera »1«., v.„„ 

uinaluintcn Wifcw-n- 
I’laieau, 10 Minuten von den beriihmirti 
T»nM|ier (Jiicllen entfernt, welch« !*— 
k»n nt erweis« in ihren Eigens^haftini den- 
jenigen tun Knrlshud. MarienUtd, Ki-sings-ii 
und. Vichy |{lei«'hkorniii«i», «ts ein Ver- 
gleich der nebenstehenden Talvlle *«igt. 
Vulpeia hat gegenüber «liesen illinli<-li--ia 
Kurorten de« eminenten Vorteil, daß iu 
den übrigen JldKukturen der Bade- und 
Trinkkuren der mächtig anregend«-, prak- 
tlsrh und wUseasrlmniirli erwiesene Ein- 
fluss de« HflkcnkLIuia» 'ich gwuHi«, Ta<u- 
kur und (»••birgtuuifenthalt können hier 
in angenehmster Weise t «reinigt werden. 


Dir Tara« per Quellt« «iud wii aner- 
kannt zurtreff lieber Wirkung bei Er- 
krtnkunten der Verdnnuncsunrnne. 
Stoffwechsel-Krank keilen und Ernlh- 
rufluwlüraiirfi wie ebrvni^oheKnlarrln* 
des Magen* and l»arn in, OliMipailiun. 
rlintnisch« Diarrh«»\ii«nrtl*e Dtspepsie, 
Kaeiuorrh.iitli-n, l.*li»-rat «»chnpptUijge n, 
chr»uiM-li0 I..-I»-«« i«t*uiiil«iiig und tlal- 
Ifii'Hir l«ei FVttleiMgkcit, Diale-tes, 
liirht undcbtnniM.in-in Ubeumniisuui*. 
t ’klnroM 1 , Atumniie. Skrophulow*; elmnsi» 
in Füllen Tun Neurasthenie, IN-- i«liieu 
von, Tro|ieiilcrai ik heilen und Malaria, 
cbrotii-t'heui UruiicbiaUatarTk und 
ftruncUialinthina. :: :: :: :: :: :: 


und Dependancen. 

Ji«> Zimuier mit 'JnO Ketten. 


Bis Milli- Juni nnf in September 


Ille Villa ENGIADINA 

in Vnlpvra ist als «pcxiHle 

kiiraiiüt;iltfjrS(offtti‘fllsrl- 
und Verilaiiuiigskraiiklieitrii 


Hotel 


Schweizerhoi 


Hluaer ersten Hang*« mit allein inud«rn*ti 
Kninfort aii*gt-*lattet. Eigene Kurkapdle. 
Ptwl und T«*l<-gr»pb. Vollständige bydro- 
lheni|M-utisehe Anstalt. Srln'uist gelegene 
Ttnnispliilzc, (iron.se llirkanlag'-n. Ati»- 
K«-<la-hnte Tannenwalilungen. :: :: :: :: 


Privat- Pensionen : 


Für Broschüren und Prospekte, »«wie für 
jede weitere Auskunft -wende man »ich 
an dir* INrefciiunrn der briden Hotel«. 


(strenge Dilt) eingerirhlel. 


Kurirzte: Dr. 4. Leva aus Berlin 
mul Dr. A. Oswald aus Zürich. 


Vortrefflich«* l'bergangsstat |i»n ua.b tmd 
von dm ls>diubnd hoher gelegenen Kur- 
orten des Obrrvngadinn, St. Moritz usw. — 
Verglich i-n mit anderen lluhenkurorten 
wrist V ulpera weniger estn-iii« Schwan- 
kiiug>-n in Teinpeial np und retatirer 1 eueb- 
tigksst auf, Hodaü dn Aufenthalt auch bei 
kuM-bgnidigvr Jleisbarkrit und ScrrosiUll 
»ehr gut Ti-rt nsgeu wind. — Dank d.T 
gcacbötztrii Ijig.- und des« verliAltnisinilsisig 
niitden Klimas kann ein Kurgehrsurh 
Im Mal und Juni ganz besrndi-n 
enipluhl« ii werden. ;; ;; s; ;; ;; 


Tarasp ( l.ut itu«|ii«-lle) 

Karlsbad (.Sprudel) 
Marlrnhad 

I K«rdi naiKl»l< r»sn neu ) 

Kls singen (llakocti) 
Vlrhj (CfNini) 


4v1 ^ 3.8 li.OS IWIk *».fl 

2,0 1,0 0,00b I 101 73,3 

2,0 1,7 n.07 11 2 h ^ io r T 

— A.8 0,0a KJOft | 10,7 

o,l | 0,5 — rs.12 1 12,0 


VlllnPrfl»^^Sp> Engadin (Schweiz) 

lg | 1270 Meter über dem Meer. 

=^= Saison vom 15. Mai bis Mitte September. 


Hotel Waldhans 

und Dependancen. 

aoi Zimmer mit 4U0 licttcu. 


j Von dco KincnbahiisUtjoiieii Ibivoa-Dorf 
* In A, von Bevern tÖb*-r»-ugudiii) in 5 und 
f v« »ii Ijmdock (Arllierghahui in Siunilen 
enr«lcl»l»»r, — Ti>glä<-b mehrmalige !*<>«- 


f-rr-i«l»i*ar, — riign.h mehrmalige 
Verbindung«» nach Viilt»«ru. 




^S. 


Digitized by 


Google 


original trom 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 











732 


^Auftritte 3 e ^ n 9* 


Wz 3381. 10. Epril 1908. 



PARIS 

GRAND-HOTEL 

Vornehmste Centrale Lage am Opernplatz 

MODERNS TER COMFORT 

Prächtiger Wintergarten 



Dr. gtdjupet’o gttjtmtt, 

— »»fr- 1*0. — fiftmtfl, eiöonlfnftraße 89. — $«nfioa. — 

Ooxbrr. für TOatnrtlä-t» . uttb *riuu>.1hrfif«ng (cmd) für Alle« u. f. Saturn!). <321) 
. „ etsjähr.>3rria>.* Examen (ntdjt nccfekte Otxrtcit, bc (tortbcn jdgoTt nad) V* 3-N 

. . Die MtytrUbs« unb eräoftcttaNBrifhiitf. 

, . eilt Ala |T«* bi*em ernten (idjntüt g-örfttruno 6. ubctfiaiiflfti tt. 3urQ<fbI.). 

erfolge f. ^3roTp«ft. Dr. <». «dyaftcr. 


5tädUubu*T4diMikii m* 




Cimback Xfro. ^»•©■sp. fr. 


r 3tf25ü(hfr . ^ 
6rs fautfehrnaaufrö 

hcrau*3<icücbcn oon ^tuÖolf s Prf5ber. 

*Z8oduntt rin (hncnbnnf für *pf 

~Ws. 



^>eute «rfdjttn : »anb 26: &einricf) non ftlclft, Slcoellen. 


gophie 


V70iflf 

Dresden* 

Qogmrsir t2 ~ 


•> j 

<$jm 


Höh. Kochschule | 
Industrieschule 
Haushaltungspensionat. 

Orbndl. Ausbild. I. s. wirtsch- Fächern 

Sprickn. M ulk. Rint|««l. Tunnttrrlclit. 

Heim 1. elr . Hause in achöcuit. Isp d. 
Stadl- It#” Man verlange Prospekt L. 




Dir. H..k.,Dn<M.I •hann Georg- Allee. 
Pension. Pnoap. Michaelis bestsnd.all. SchCHer. 


Pidaooaii Waren IR. 


«wischen Wasser and Wald, änderet g»-<uuul 
»legen, bereitet für all« Schulklattao. CJa|.. 
Pf ims., Abtturlum vor. Beeten* empfohlene» 
Pensionat. Sehuhuwt. Referenzen. ( 5 ',M) 


reyeraben d’sche staatlich conc. 

Tlllllllllllll-tlillllSiuü: &!:£: 

H* MÜfifc* iritiaOar l u, ,w,i klmsicfi 1 



100 verschiedene IrirfSirlH Asien 
A 4 . HJOVcrediiedenoAirikjUl 4 . 1 t 
100 verseil ledene Au*. Indiens» 4.11 
— Preiallst*gnMl*l üegr. 1B66.— 
II iaM, Berlin, I Hier den Linden 16. 


Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber in Leipzig 26. 



den» ..Lehrbuch der Praktischen Photographie“ 


Lehrbuch 

der Praktischen Photographie 

Sechste Auflage, auf Kunstdruckpapier gedruckt« 

Völlig neu bearbeitet von 

H. Kessler 

Professor an der k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. 

Mit 141 Abbildungen und 8 teils farbigen Tafeln. 

In Origin all einenband 4 Mark 50 Pfg. 

„Das Werk ist ein ebenso gutes Lehrbuch für den Anfänger 
wie ein Nachschlagewerk für den erfahrenen Photographen. 
Ein Vorteil gegenüber den meisten anderen Lehrbüchern dürfte 
darin zu erblicken sein, daß neben der monochromen Photo- 
graphie auch der Farben photogTaphie und des Pressendruckes 
gedacht ist“ Apollo (Dresden). 

Ausführliche Illustrierte Prospekte über vorstehende* von der Fach- 
presse überaus bcITAIIIg sufgenommene Werk stehen unentgeltlich 
zur Verfügung. 


IJMlüolitnlwLnnut Von Herrn. Kolke. Neunte, nfbwwnr und 
uetiut lllllnHUIIKI. vermehrte Aufl**«. bearbeit* Ton Dr. Ocor, 
Pie tsch. In O riginalMnenhand 1 Marie 60 Pf. Verla* ron J.J. Weber ln Lrlpcl* 28. 


Oster- und Konfirmations-Geschenke 

sowie Schulprämien 

aus dem Verjage von J. J. Weber in Leipzig 26. 


WOIIIUGI GO TfGI BC Band kostet geh. 4 Mark 

60 Pf., in Leinwand gebunden € Mark: Der Charakter. 
6. Auflage. Laben und Arbeit. W« Pflicht Dl« Sp*rs*mk«it. 

2. Auflage. 

SplhQtPP7iphll n n Eia VVc T*« ia " «J die reifere Jugrnd 
OClUblKI 4IBIIUfiy. von j 0hB 81uart Black!«. Detiüuhe 
autorisierte Übersetzung von Lie. Dr. Kricdr. Kirchner. 

3. Auflage. In Gans leinen gebunden 2 Mark. 

Erkenne dich selbst! 

<i innen. 2t. Auflage. Mit 14 Faksimile« namhafter Frauen 
und MAnner der licgenwart. In Originallctnrnbond 6 Mark. 

Stunden der Erbauung. £? ffiSM, S 

Jusu. Von D. Job. Storg Dreydorff, chem. l*astor der refur* 
mlertcn Gemeinde in Leipzig. Preis geheftet 6 Mark, in 
Leinwand gebunden 7 Mark. 

7!lotnnlaviLnn Eine Sammlung ron Zitaten, Bprick- 
C.llalCnieAIRlin. wertem . sprichwörtlichen Redensarten 
und Sentenzen. Von Daniel Sanders. Zweite, vermehrte 
und verbesserte Auflage. In Oripin.tlleinenband 6 Mark; in 
Tomebrnein Gesehen kcjnhnnd mit Goldschnitt 7 Mark. 


ntUIUUUlill UOI rVUH0iyOOl.IIIL.lllG. Auflage. 

vollständig neu bearbeitet von Profeneor Harm. EbrenOvrg. 
Aui Kurts ulnickpapier gedruckt. MH 314 Abbildungen, Ja 
Originmllcinenbsutd 6 Merk: in vornehmem (reschenkrinbsnd 
(dunkelblau Leinen mit (iuldsehnitt) 6 Mark 60 Pt. 

Der gute Ton und die feine Sitte. J.L. 

von AdlsrzfBld-Bsllsstrcm. Vierte, verbesserte Auflage. In 
Originaleinbund (dunkelblau Leinen mit («old schnitt) 2 Mark. 
Die ine Planst Ein K* n, P f d“ Dwitsehtmn. Von 
DIS ins Lieno. «„ Ire«.. In ,nel,rf:.rb. g .«n Im», 1.1a« 
3 Mark; gebunden mit (Kildachnilt 4 Mark. 

Ein Werk von Ihttu tragendem cxrieheriachen Charakter, da« 
sich durch reine vollkommen einwandfreie Sprache als Ge- 
schenk für die heran wachsen de Jugend besonders eignet. 
IfsicorroHon Reden und Erlasse, Brief.* und TeleRrmmm» 
IxdlSGl I CUC II. Kaiser Wilhelms 11 . Ein Charakterbild de« 
Deutschen Kaisern. 6 Mark ; in Leinwand geh. 7 Mark 60 Pf. 

Neues Wörterbuch der deutschen und 
französischen Sprache. 

Neu bstirbeitet von Chr. W. Dämon r. 2 Bünde. In Holbfrens 
geh. K. Mark. HchQlerausgahe in Leinwand gt>b. 1(1 Mark. 


Wer abseits auf dem Lande wohnt - Der lese Das Echo. 

Viertel juhri. d. tust «L Utuhbamlcl J 11.. d. Kxeuab.ö. M.„ jüJul. JuM. Jed. Kleii^ Luiter nd. LaoUu.«.d»ticf vcrl. IV.,lK*nuom.er vom ha ««- V erl a« Itcrl.nSW. 11 L»«sa ueretrafl 

Original fror 

Digit'zed by V^iOOgiC THE OHIO STATE Ul 


n Kein»- Verlag, Ucriin SW. 1), Ln&i 

Original 


OerguleTcn-l“ 

4. Auf!. Preis 2 jH. J. J. Weber. Leipzig 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 





















3h. 3381. 16- SIpril 1908. 


3Iluftrtrte 3citung. 




Hupfeld’s 

Phonola 

und 

„Solodant“- 
Meisterspiel - Phonola 

Solodant bewirkt die selbsttätige 
Hervorhebung der Melodie selbst 
innerhalb eines Akkordes 



Hupfeld’s 

Phonola 

Pianos 

erstklassiger Marken 

mit „Solodant“ 


Solodant bewirkt die selbsttätige 
Hervorhebung der Melodie selbst 
innerhalb eines Akkordes 


M an sagt mit Recht, dass die Welt musikalisch sei. Trotzdem gibt es Leute, die nie eine Oper, nie ein Konzert besuchen, 
sei es, dass sie vielbeschäftigt sind, sei es, dass sie glauben, kein musikalisches Verständnis zu besitzen. Alle aber 
lesen eine Zeitung, worin über die künstlerischen Erfolge eines cTAlbert, Backhaus, Busoni, Godowsky, Pauer, Sauer 
und anderer Klavierheroen berichtet wird. Jeder Zeitungsleser weiss ferner, dass man diese Künstler auch im eigenen Heim 
spielen lassen kann. Die Vermittler sind die Phonola und die Künstlerrollen, welch letztere das Originalspiel über 100 erster 
Meister enthalten und getreu wiedergeben. Die Phonola, die das Klavierspiel auf das höchste künstlerische Niveau erhebt, hat schon 
manchen zu einem eifrigen Musikfreunde gemacht: „sie verdient es in vollem Mafse, dass man sich eingehend mit ihr beschäftigt“, 
so schrieb kürzlich Prof. C. Stiehl in Lübeck. Mancher hat erst durch die Phonola sein musikalisches Talent entdeckt und er 
weiss jetzt aus eigenem Studium, warum Beethoven der grösste Tonmeister ist und warum dieser und jener Künstler als sein 
bester Interpret gilt. Er weiss aber auch, dass Musizieren ein hoher Genuss ist, der wie kein anderer stets neuen Reiz ausübt. 


LUDWIG HUPFELDA.-G, LEIPZIG 

BERLIN W., Leipzigerstr. 123-, EckeWilhelmstr. :: WIEN VI, Mariahilf erstr. 5-7. 


sag 

! 

I 

t 

1 

i 

i 

i 

V 

I 


Filialen; HAMBURG, D.mnvlhor.trusc 6. DRESDEN, 


t 9 . FRANKFURT a. I*., Zell 48 / 50 . HAAG, Kneuterdljk 20 a. AMSTERDAM. Kalrerrtraat 26 . 




Der SBeg jum ®tTijäl)rtg«3reiroilIigen 

Wrme« unb SJIatint. 'Bon Oberltleutnont 3. $. 0 ritj 8mer. 'Drttt*. net' 

mehrte unb cerbenerte ttuflagt. Dn Drtglnallemenbanb 2 ®tar! 60 Bf- 

Sanbbud) bet Uniformfunbe. s iiÄ"S.rt:iU".Ä«'S 

Otnjelfifluren auf 100 lafeln. 3 n Drißinatleinenbanb 6 Wart. 

®lonatsf>tlber aus bem Solbatenlebeit. wS 

99 Bbbilbunatn nad> ürifllnaUcidjnunQfn oon Htc&arb ftnattl. 3 n ftrtfem 
illuitriertrn umrdilag 1 «Wart. 

Die 85lferfd)la<f)t bei £eip 3 ig einem iitetbilb, 60 flbbilbungrn 

unb rinrr üarte brr lltuocflrnb von ßctpiig aus bet 3<ii b«r Bätierldjlncftt, 
3 l«unte "Muflafle. 3 n fttifem llmfcftlag 1 ®iarf. 

41 ,r ffinfaifliariant fjubrlfeirt bet 913 Iler fdjUi^t bst Oetpjlg 
WV. OtlllVlU.il yjadtj ,nier Oriainat^eidnrunfl oom ted)lad)tenmaier 9Iug. Bca 
84x114 cm. Brm 60 93f-, juiuglid) 9)<mo unb CcrpadunflMlNitn 70 Bf< 

Verlag non Weber in Scifetifl 


Echte Briefmarken. 

liste 

k’oii» »endet August ■arbeo, Brsmen, (KW) 


©flftrönflmifdiE littet. 

Seitröfle jur ®ef<f)l(hte 
b« 

Sprilen unb (fretrönfe, bei Xifdlfitten 
unbUöfrifteubm t>erT<f)i«bftter©Sl!«T 
unb 3riten. 

Oon 

Dr. $t \ tf »rlifr. 

$cDCttc, oerme^rte Uuflage. 

ALU 14 bi bei («t (rti IbMIbmjm. 
©reis in Origmal.Ceinenbanb 6 3JH. 
91 u» beit Urteilen bef t 

Da* etnbtum ber litdj litten unb XaftI* 

t raben »etlchiebfuet ®öltre unb 3etten 
iat für bic Hulturoeidjicbte mtttb«ft«W 
btefelbe »ebeutuno, tote ba* £ tubium ber 
2r«d)ttn ober ber UJaffm unb ZOcrt^ragc 
nrtb anbrret (Tldjetnunoen im Cebm ber 
f)ftlf«r. UMInfdsanL ((tilge Dn M»tfn 3te. 

(rrlag non 3. 3. ttrbrr in -Crtp}1g 26 


Bowlen 

und 

Pünsche. 

Ein luBÜge» Rezeptbüchlein tar Re- 
reitang voa allerlei herzstärkenden 
Getränken mit einigen Stücklein in 
Poesie und Pro**, 10 für durstig« 

Seelen ergötzlich za lesen sind. 

■>t Stieb« hmuct von Psu I Prsi« l»r, Druden. 

In Originzlleincnbznd 3 Mk. 

Verlag von J.J. Weber In Leipzig 26. 

Digitized Dy 



■A.LangeuSöhne 

-Deutsche} Uh r^nfabnhanor*-. 

k Glashütte/;/ 


/> .. o k j’ I RassehundezUchterei u. 

Cfäsa r & M I n ka Handlung 

va ° ai Ul¥lllir\a ZAHM J| (Preussen). 

Edelste Rassehunde 

jeden Genre* (Wich-, Renommiei -, 
Begleit- und Damenhunde, Howie 
alle Arten Jagdhunde), vom grossen 

Ulmer Dogg- und Berghund bis zum 
kleinsten Salon - Schosshündchen. 

D*r gr<>iw PrrUluinint cniiiillt Abbildungen 
von '* 1 ICaxa.-rt grali* und franko , i-bi-nao 
Prwprki Ober Ernährung tltas Ilumii-s. 
Grosse eigene permanente j» 
Ausstellung am Bahnhof Zahna. 



GOERZ 


ANSCHUTZ -S ANGO 


Objectlv: 

Goerz-Doppel-Anaatigmat 

leicht, stabil, kompendiös und 
elegant 

Neues Modell. 

Von aeissn verstellbarer, 
geschlossen aufzuziehen* 
4 er $ohlltzver«ehlus* <f(lr 
Zeit-, Ball- und Momentaufnahmen 
bis Via» Sekunde). Ansatz, zur Be- 
nutzung der Hinterlinso. — 


TRIEDER-BINOCLE PAGOR 


Prismenfernrohre 

neueeier Konstruktion 

fUr Jagd, Reise, Sport, Militär, 
Marine und Theater. 

Universalglas. 

Höchste Leiotung, trotzdem ge- 
ringes Gewicht und kleinste Form. 
(Volumen und Gewicht um mehr 
als V, reduziert). 


GOERZ-SPEZIAL-FILM-KAMERA „TENAX“. 

Kataloge kostenfrei. Bezug durch alle einschlägigen Geschäfte und durch die 


OPTISCHE 

ANSTALT 


C.R G0ER2S 


BERLIN-FRIEDENAU 1 

LONDON PAftlS NEW-yORK CHICAGO 



Original from 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 









734 


Süuftrirte 3e>tung. 


5h. 3381. 16. 21pril 1908. 



TERLÜXgJ 

EmilByic .8 A..fi. 


Q-OPPtlTllCM» I 


{sniiwtiit’-r Aiifbo.ii • 
lieh »in»»lin- 1 


^ SAFETY ^ 
FÜLLFEDER 


W Beim ßchlimeca verschwindet die Gold- M 
r fvdor, beim Offnen tritt sie ans der ' 
Tinte heraus und schreibt, sobald sie 
das Papier berührt» Wer eine Füllfeder 
WÜiiMcht, «reiche erst nach kräftigem 
Sch üttoln schreibt, möge vom Kmif 
{ einer Caw*8 Füllfeder Abs (und nehmen, i 

Beiuj durch PapterM^cfiäfie. Kut.il' v irrnti.i 
von SCHWAN - BLEISTIFT «FABRIK, Nürnberi,'. M 


Berders 


Konperiations» 

3. Auflage • Adif Bände • III 100.— 


kexibon 


LUNGEN- und HALSLEIDENDEN —«SfiSJÄ Dr. FEHRLINS HISTOSAN, 

weil es in den berühmten Kurorten Davos, Arosa, Leysin , Bozen, Meran und vielen deutschen Heilstätten als das zuverlltttigste Mittel bei allen Erkrankungen der Ahnungsorgane erkannt worden, und aeitlier 
auch in den meisten Krankenhäusern und Kindcnpitälrm in ständigen Orbrauch grkommen ist. tlistoun ist nirgends offen, nach Maß oder Qcwicbt, sondern nur in Originalflaschen zum Preis von Mk. 3.30 
in Apotheken vorrätig. Wo es nicht erhältlich ist, wende man sich an die Hlatosan-Fabrik Singen. Eirrel versend durch die Stadtapotheke Singen 115 (Baden). W*) 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


- . steht u,am Körper . 

1^ f Händen. A rme n 

u. ttemen). Keine keiiung d. Maut. Kr- 
folg unfehlbar dauernd für immer u. voll* 
lt r. nimm unrcluicllich, JeSclil anruwrnden, 
wohlriechend. Viele Dankecbrciben, imOc« 

t>r«uch bei J. K. Universität! Haut Klinik* 
Acrzlcn. Ereil p. Flacon für Harke Ge- 
itckitahaarc 8 Mk., für d. K. .r^er 8 Mk. 
(Herren, Rru»»e Masche 12 Mk."). Versand 
K-K. Nachnahme od. vorh. Gctil.d|, durch 

B M. Gantbai, Chemiker, Leipzig I. 

Vers. -Depot i. O.t.: B. M. Gambal, Wien III. 


Keine Haare mehr! 

CANIBAL'S WUNDE RBARES 

Entttaarungswasser 


|jbtün?kutti>c 

von 

§crmonn Eamtertberg. 

3«J f it f , otrmebrte unb nerbtnerte tfuf- 
Uiflt. Dttt II Xafdn WbbUDunom. 

3» ®Ttatn«llnnrnlj*»ö 4 ttliiL 

Bering pott 3.3.TOcbgr,gfimifl2ti. 


Bicfes Kunstblatt (^2x60 cm. Papier- 
forniat) Ijaben mir auf Büttenpapier ab* 
uitö »etfcnöctt cs ungebrochen in 
PapproUe für { BTarf 50 pf. 

©«rahmt im Stile bes iti. ^aljrbiniöcrts 
unter ©las 4 Illarf 50 pf. 

3n breitem BTafyagoniratjmen 7 Bfarf 
50 pf. 

5u bejieljen burd) alle Bucf)= unö Kunft- 
fyanMungen ober bei öirefter ©infcnöung 
öes Betrages non öer 

Perlagsbucfybanfclung t>cm 

3. 3. TPcbcr, Hcip3tg zö 

Kcuömfcerftrafe \ — 7. 


tjoljfdynitt nad} 

7Ubrcd)t IDürcr. 


Verkleinerte Abbildung 


Mit 218 Perspektiven und Grundrissen ausgemhrter Bauten 
und 6 farbigen Tafeln. In Rohleinen gebunden 7 Mark 50 Pf. 


D as prächtig ausgestattete Werk unterscheidet sich von in letzter 
Zeit erschienenen ähnlichen Büchern außer durch vorzügliche 


L/Zeit erschienenen ähnlichen Büchern außer durch vorzügliche 
Ausstattung dadurch, daß es nicht Skizzen und Entwürfe, sondern 
fast ausschließlich Abbildungen und Grundrisse ausgeführter Bauten 
der hervorragendsten Architekten der Neuzeit enthält, die zu den 
angegebenen Baukosten tatsächlich hergestellt wurden. 

Ausführliche Prospekte stehen unentgeltlich zur Verfügung. 


Verlagsbuchhandlung von J. J. WEBER in Leipzig 26. 


PRISMA- BINOCLES 


WL IM 


sind in allen optischen Hand- 
lungen erhältlich, wo nicht 
weist die Fabrik Bezugsquellen 
gern nach. : 


#11 1 *4 

^ X'Jl 

&11 6xVERGH 


Hod. r 

.DOWTLr LICHT 
.ÖLTRALUV;- 

öxVbttR 


Katalog gratis und franko. < 

<r 

Rathenower Opi. Industrie-Anstalt vorm. Emil Busch A.-G-, Rathenow. 


tjtofje Cl)n|hisfopf 
mit ber ‘Dornertfrom 


f ni - 

I kaufmännische Bilanz 


unter Vorführung und ErtiUii #-nin£ 
ralilniclnr lii liuuitalacbunjp* und Ver- 
Ncblcicru ngMlHi k t e. 

Von Prof. Robert Stern. 

Uozi nld.l landt-lshiirhw hiilccu Dripsift 

In Originalleinenband 3 Mark.. 

Ausführliche l-TMpckh-, dl>- uiuih 
da* Inhaltsvnraciclmia d«-r Bibliothek 
<k>r Haixt' is» enthnlu-n. 

»hhi-ti iin<ntg>-lUich nir Verfügung. 

Verlag von J. J. Weber ii Leipzig 26. 


Photograph-! 

Apparate 


Binocles und Ferngläser. 

Nur «ntkluile« Fabrikat«. 

Beqieutt ZtliliiogiMiifiijia 

ohn* (cd. PrelnrhßhurN. 
Illuatr. Pr*i»l i»f* Nr, 24 kMl.nfrtl. 


G.Riidenberg jun. 

Hannover und Wien. 












3lr. 3381. 16. SIpril 1908. 


Muftrirte 3eitung. 


735 





Neue Haupt- beiw. 
Ferntjlasliste Nr. 31 

postfrei durch alle Hand- 
lungen - oder direkt 

Soeben erschienen! 


«1*-» A lltajt* erdrückt die halten Kräfte. Für 
» ei terb lickende Menschen , die in der All- 


Uillen und kleine familienbäuser 

vön tteor« JUter. Gifte Auflage. mit II? flbbildungtn von Wohn- 
gebäuden im Bauwate von 2600 bis 60000 ITlark ncbll dazugehörigen 
ßrundriflen, 2$ in den Cexl gedruckten Siguten und eitttkti Anhang 
Ober [d>\u(di(ctx und dtut(d)t f>olzhJu(er. In Originalkincnband 5 mark. 

Tamilienbäuser für Stadt und Cand 

als Tcrtsetzung von ..Uillen und kleine lamilienhäulef von tteorg 
JTsttr. Zweite üullage. mit 110 Abbildungen von (Wohngebäuden im 
Bauwate von 5000 bis 100000 ITlark neb|t dazugehörigen 0TundTill«n 
und 6 Cexiliguren. In Originalleinenband 5 IHarii. :: :: :: 

U erlag wti 0 , J. Ulebtr in Coipzig 26. 


Original- 

Lambrecht’s 


Lambrechts 

Wettersäulen 

sind in den 

Kulturstaaten 

gesetzlich 

geschützt 


Wettersäulen 

— das Ergebnis langjähriger Versuche und Erfahrungen 

— bieten nach dem heutigen Stande der Wissenschaft 
das denkbar Vollkommenste- Sie kommen für Bade- 
und Luftkurorte, öffentliche Plätze sonstiger Städte, 
Promenaden, Parks, Hotel- und Kurhausanlagen, 

Sanatorien, Schulhöfe, Privatgärten etc. zur 
Verwendung und finden allerorts höchste An- 
A erkennung, was zahlreiche erstklassige Gut- 

PL achten beweisen. 

W* Wilh. Lambrecht 

I oe» Göttingen “ 


g T«m" Oottmgen 

Inhaber des Ordens für Kunst und Wissenschaft, 
der grossen goldenen und verschiedener anderer 
Staatsinedaillcn. Ehrendiplom, Goldene Fortschritts- 
Medaille Wien 1906, ( 7 *t) 

Prämiiert 1907: Berlin, Dresden, Zürich, Kanton Bulach. 

Vertreter 

an allen grösseren Plätzen 
des In- und Auslandes. 


General -Vertrieb für die 

Schweiz, Italien und die öster- 
reichischen Alpenländer durch: 

C A. Ulbrich & Co. in Zürich. 

Man verlange 
Gratis-Drucksachc Nr, 32. 


Kameras 


Jagd- und 
Touristen« 


Feldstecher 


und Objektive für alle 
Zwecke der Amateur- 
und Fach-Photographie 


& Sohn A.-G. 


Opt. u. Mech. Werkst. 

Braunschwelg 

F i .iien in : Berlin, Hamburg. Wien 
London, Paris, Moskau. 

St. Petersburg, New-York. 


fabrizieren 

in eigener Werkstätte 


Alpin- 

Kamera 


mit voigtländer- 
Kolhnear III, 12 cm 
und 6 Metallkas- 
setten fertig zum 
Gebrauch. 

M 220 


Prismenfeldstecher 


VVrgr. 130. 

139. 

145. 


4 \Vrgr. 50. 

G x 70. 

8 x „ 80. 


Feldstecher 
galileischer Art 


Graphologie. äTÄ 

venULnd. b. k. k. I r Wien. Mil üb. 

600 Handachrifu-nprub. In OriKinallcinenb. 
4 Mk. Verlag von J. J. Weber in Laipiig 26. 


m 


Unübirtrofftn. 

Femite Arbeit 
In bellebiRer 
Lage z.lxagen: 


ruwli il**m ICa*4»*rpn . Tufx* 4- Handcremo 
(auf k lei<l»-r Itii.iü) IW JO «I . l'urturMn. 
Ueberall tu habet i, mtnat bri 

Ctiem. Lab. „Netaera“, Dresden 18. 


eMi a bil l ig» ■ II a | ■■ | d er IN. geach ) »eit Jahr- 

ÄSfll Haar-Nahrstoff rr:“n d ;: 

— seidenweich, voll und 
glänzend, beteiligt prompt und alcher Haarausfall und Schuppen. 
Glänzende Atteste au* höchsten Kreiaen! Praia: '/, Fl. 2 Mk.. V, Fl. 4 Mk. 

L C .iZ£T. Dr. M. Hohenadel, Dresden -A., 


!prafttfd)c 33 tbIiott>cf für ©artner unb ©artenfreunbe. 

12 baurrljaft In iteinrn gtbunbrne ®rrte. vum «rfantlptrite t'ött 80 ÄHflr» (anitfltt 37 HHarO Mir* jebf «udjt, mblutiQ ju 
brütbtn. Urolpttlc baro. *irjrUbnt||c mit nu->ffll)rti<t)cc 3ntKtltw»nflabc birlrt *Mnbe fichm unentgertllcf) jur SerfAfimg. 

Serlagsbud^anblung oon 3. 3. 2Beber, ßetpjtg 26. 


ISS 100 Um. Afrika, »rinten M, 2.- 

S wnd nr . ■ 3.50 1033 im*. W. I. fl. 

Autnlka . . 4.- « UUMa . * 3. 

»0 b|l. Rita. H 4.50 M fmMUta. *4.60 
Hax Herbst. Kartnk.. Hamburg z. 
Gros»« illustr. Preisliste gratis u. franko, 


£88 : ia- 
583 Mt- 


•usat 4 trckl 

krlti.Tiikutr.lS 
kluU. larfcl t 




Oer bleierne Arm 


■nutliciikcit nicht versinken wollen, kamen 
die adtgeaatSen «oQaflgffni rhaniktir- 
b. iirl. il linken durch P. I* L. w-hr in Auf- 
nahme, weil sie F ramdeed i<-t» » ie in Ix-mg 
■ul Anreiping and |p-i«.J^en Kortschriu 

Urum. F. F. L» liefen Khan wlt IM« fein 
detailliert* kDni>ilHriB(ii<> f haraktersiudkn 
iuo.h äaguulftM Sehrlftteiiikeii. Kür 

■Orati*- Pn*pek» und Hlonorarb.'dintc«‘>>lfei» 
dien«? dir«! AdreM. I*. I'hiiI l.ielx . 

.S Uriftstellcr, <%UK«biirK f. (211) I 


Special-Chocolade 
MiIch‘£hocoiadc 
LeichilöslXacao 

Wilhelm Felsch«. Hofifafcrariti Leipzig- Gohlis. 


Digitized by 


google 


uriginai rrom 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 













736 


3Ihiftiirte 3 e ^ n 9- 


<Ht 3381. 16. April 1908. 


Stönig *5riebrid} 2lugu|t bei Otto 5Rüger<£odtDi^gtuitb. 

Am 16. 2Räi3 1908 routbe ber finita 

3 um britten 3RaIe bie fjolje Au$ 3 ei<f)nung zuteil, ein fütitglieb bes 6äd)[. $enfdKrfjaufes tmrd) üjre ßotfroUjer gabrif führen 3 U bürfen. 





Slbfdjicb bev ft&nigs itad) tlbcrreidfimg von Bonbonnieren für bte SUmigl. grinsen unb gSrinjcffLniicn. 


£>tilbigimg bes Äontorpcrfonals. 




Am 19. 3uiti 1883 Befugte Se. SJtajeftät Äönig 
Albert bie gabril, am 21 . 3 Jlar 3 1892 Sc. Äö nigt 
§of)ett ^prinj griebriZ Auguft, ber je&t als ftönig 
griebriZ Auguft roteberum pier einlebrte, um bas 
Gtabliffement mit feiner ©egenmart aus 3 U 3 eiZnen. 
Die gabrilinfjaber unb berert Damen begrüßten 
Se. ®lajeftät unb überreizten if)m praZtoolle SBufetts. 
AaZ einem Meinen 3mbijj erfolgte bie BefiZtigung 
ber gabril Der tRunbgang erftreefte ftä) auf bie 
ftafao*Sortier*, ABft* unb Alaljlantage, auf bieftafao; 
*Puloerfabrifation, wobei namentliZ eine Anlage, bie 
oierjig 3 entner iagliZ fertiges Äalaopuloer jerfleinert 
unb jiebt, BeaZtung fanb. Des weiteren würben 
bie Dag unb AaZt arbeitenben CängsreibemafZintn, 
2BaIjen|tubIe unb Äollergänge, bie 3 ur gabrifation 
ber feinen unb feinften SZoloiabemaffen bienen, 
befiZtigl (Es folgte bann ber BefuZ bes $iit- 
täfelungsraumes, wobei bie automatifZ arbeitenbe 
grofce SBtege» unb (EintäfelungsmafZine, bie bie 
größte Sauberleit bei ber gabrifation crmögliZt 
SeaZtung fanb. Darauf würben bie Berfanb* 
abteUung, bie BerpadungsräumliZlciten für SZofo^ 
labe befiZtigt, wobei bie Aapolitain*(Emroklelungs* 
mafZine, beren Ceiftung jirla 3600 DäfelZen pro 
Stunbe ift, befonbers beaZtet würbe. Dann würben 
bte Berfanb* unb Berpacfungsräume für feine Defferts, 
^ralincs unb giguren befiZtigt £ier befanb füf> auZ 
bie ©eneralftabslarte ber girma, bie DeutfZlanb in 
90 harten einteilt, unb auf welZer mit fabeln bie 
oon ben Beifenben befuZten Blätje marfiert fntb. 
Des wetteren würben bie Abteilungen für 9 Jtor 3 ipan= 
unb Dfterartifel fowie B*almeüber 3 iel)ung, Bisfuit 
unb Haramelbgabtifation in AugenfZein genommen. 


^^ünfjig ftnb feit ber ©rünbung ber rüfp: 
\ ^IiZft befannten gtrma oerfloffen unb aus ber 
befZeibenen gabril oon batnals HZ fctfl 
ein A3elibanbelsbaus cntwidell 23on Anfang an 
ftanb bie gabril mit saljlreiZen Käufern in ÖfterreiZ* 
Ungarn in reger ©efZüftsnerbinbung; bie ftänbig 
junefjmenbe Aushebung ber gefZäftliZen Beste» 
Bungen babtn fowie insbefonbere bie fiZ fteigemben 
3on[Zwierig!eiten maZten es 3 ur Botwenbigfeit, 
1896 in BobenbaZ eine 3 ®rignieberlafjung 3 U 
grünben, bie glänjenb profperiert. Die Leiter bes 
Stammfjaufes finb bie Herren Blai, ©eorg unb 
Alaanber Büger, ber bes BobcnbaZer Kaufes öerr 
ftonrab Büger; beibe gabrilen finb gemcinlZaftliZc 
Unternehmen. Die Bearbeitung oon DeutfZlanb unb 
CfterreiZ 8 Ungarn erfolgi birelt oon ben gabrilen, 
bie bes Auslanbes burZ Hamburger (Eiportftrmen. 

Das ißrinjip ber gtrma, oom Beften bas Befte 
3 U bieten, fte uon Anfang an bas £auptaugen» 
mcrl auf bie ^erfiellung oon Qualitätsware richten 
Iaffen unb bie £erftellung oon Äonfumroare unb 
Saifonartileln trat, wenn bie ghrttta auZ felbftoer» 
ftänbliZ iu biefen 3mrigen ein roofjlfortiertes üager 
unterhält, boZ gegen ihre Spesialitäten jurüd Die 
girrna pflegt oor allem §anfi»SZotolabe — $>anfi* 
ftafao, in benen fie oermoge ber teZnifZen gortfZritte 
unferer 3eit bas BoqügliZfte bietet, was es gibt 
3Bol)I überaü lanrt man bie SZifoer ^er girma 
mit bem Meinen, rotbadigen SZelmen auf blauem 
©runbe fe^en. Aot prangt bie girma als ÜberfZrift, 
unb unter Z rcin SZu^c lächelt her Meine äobolb, 
beleben mit ben SZä^en für bte Heine wie auZ 
für bie grofee A3elt, oergnügt barein. Diefes oor* 
3 ügliZe ^lafat prägt fiZ mit fieiZtigfeit ein unb 
fZü$t bie aunbfZaft erfolg reiZ bor BerroeZflungen. 
AiZt nur aufreZt mit bem 9?udfad, fonbem in allen 
mögliZen Stellungen unb SUeibungen als ©anjfigur 
wie als SDlebaillon 3 tert er bie Rodungen ber girma. 


cT&n&l - cDCahatf 


S«i alkn <patfungeit ift bor befmmtc SRügcr-^ung«, §anfi, ein roeltbefonntes SUarcnjeidjen, in geriefter SBeife angi'bradjt. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







8ir. 3381. 130. ®t>. 


ficip3ig, 16. 9lptil 1908. 



23Iid auf 2>infeIsbüf)I. 9Jad) «tncm COemalbe oon ^3aul Xf)iem. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Denk’ ich, obeinflufwärt$|cbweben 
ln den Bimmel möglich i(t, 

Dellen Weg vom Saum der Sonne 
Doch Milliarden IDeilen mifrt. 
Sinkt mein Blick beneiden trauernd 
(Dieder zu der Grde bin, 

Der ich fcbvwcr und unbeflügelt 
Gwiglicb verfallen bin — 

Doch (eh’ ich mit Zentnerlalten 
Droben die 0e|tirne rubn, 

Denke id), der Berr des Bimmels 
Kann auch dieles Wunder tun! 


Wenn id) tnit geliebten Menfchen 
Muh den Weg zum Kirchhof gehn 
Und mich frage, ob |ie einmal 
Wieder könnten aufcrltehn, 

0eb’ ich lächelnd den Gedanken 
Und gelaffen wieder auf; 

Denn erblühen und verwelken 
l[t ja diejer Welt Uerlauf — 
Doch feh' ich nach Winternächten 
Dcu das Cand in Blumen rubn, 
Denke id), der Berr des Bimmels 
Kann auch diefes Wunder tun! 


Der aus braunen Buchenkernen 
Goldig grüne Zweige treibt, 

Der mit Millionen Sternen 
Unerfd)öpft als Schöpfer bleibt, 
Weltenreiche, wie ein Gärtner 
Seine Beete, hold umfebirmt, 

Ob er auch in fltberböben 
Sonnen über Sonnen türmt — 
Wie ein Kind laff’ alle Zweifel 
Ich vor folcber Allmacht rubn, 

Gr kann auch gewift die kleinen 
Wunder unfres Berzens tun! 




f 


t 












V Cv 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



o 

oo 

ooo 


(Emil (S3ed): Der gute !r>iit 


o 

oo 

ooo 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



740 


3Huftrirte 3 c ^ un 9- 


3381 . 16 . 3 tpril 1908 . 



Herbert ö<nrp Slsquith* 


3ur 

SHcugcftaltung bes 
briltfc^en Kabinetts. 

09 britifd)e Kabinett 
reicht in feinen erften 
Anfängen bis weit in 
bas SRütelalter hinein unb 
bat fid) bann im ßaufe ber 
^jabrbunberte ftUm5bli<b 
entroidelt. Aber wie grünb- 
lieb aud) bet Ausbau vor 
iid) gegangen, welch ein 
mobemer ©eift ibm fcblicfj« 
lid> ond) «ingeb<*u<bt wor- 
ben, bei ber ben CEugläu- 
bem nun einmal eignen 
Siebe für bas Alt berge« 
brad)te bat man ftets bic 
alten Bräud)« unb formen 
beibeboltcn, gletd>oicl was 
für geitwiDrige, wunber- 
lid)e 3uftünbe äußerlich ba« 
burtfj gcfchaffen worben 
finb. Go fommt es, bafc 
ber mädjtigfte Wann im 
ßanbe, ber ^3remienninifter r 
ber alten Wangorbnung 
nad) als foldjcr überhaupt 
feinen 3tang bat unb aud) 
feinen ©«halt beaiebt. Der 
Btemierminifter ift eine 
oerbältnismäfjig neue <Er- 
Meinung. Sollte man 
feine twegen bie altberge« 
brachte Wangorbnung um* 
ftofcen? ©ct)üte! Die bri- 
tijd)e «onftttution ift ja 
aud) nidjtniebergeftbrieben. 

DaTum wacht man 11m fo 
Sorgfältiger über ihren ©eijt. 

3n Ähnlicher A3«ife bat 
aud) bet Premier feine 
äu&erlid) anerfannte Stel- 
lung. latfädjlid) über« 
nimmt er bann ftets ein® 
bet ültem mtnifterietlen 
Siefforts, geroöbnlid) bas 
in unferen lagen oöllig JU 
einer Stnefure geworbene 
Amt bes Griten fiorbs be® 

Gchabamts, Unb fo be* 
fommt er erft eine aner- 
fannte Stellung unb aud) 

SJeaablung. Aber auch ba 
ftebt er bem Wange nach 
hinter oerfibiebencn feiner 
Winifter jurüd, oor allem 
hinter bem Inhaber bes 
altersgeb eilig ten Amtes bes 
fiorb'ffiro&ranalers, ber fo« 
wohl $räfibent be® Ober* 
baufes als auch 3ufrid* 
minifter unb, infofem als 
eine geroiffe An3ahl richterlicher 'JOlitgHcber bes Ober* 
baufes unter feinem ©orfig bie bödjfte richterliche 3nftanj 
bes fianbes bilbet, ba^u aud) nod) ber oberfte dichter 
Gnglanbo ift. 3a* fo war es einmal oon alters her» unb 
bas ift in (Jnglanb immer ©runb genug, es fernerhin fo 
ju laffen. Dafür be3ief)t er aber aud) ein 3ahrcsgebalt 
oon 200000 .* unb ift nach bem ©rgbifchof oon Ganter* 
buri) ber erfte 93eer bes fianbes. 

Das britifdjc «abinett bat bis ju bem eben erfolgten 
Wüdtritt bes einunbflebaigiÄbrigen, erfranften, bisherigen 
Brcmtermmifters Sir fi>enrt) Gampbell * ©annerman aus 
ben 3nbabem ber folgenben awanjig hinter beftanben, 
bie gewöhnlich nad) ihrer hi|torifd)en ©ebeutung auf* 
geführt werben, unb benen ich t>ie tarnen ber bisheri- 
gen 3nl)aber nebft ihren ©chältmt beifüge; fiortMSrof)* 
fanjlcr (fiorb Cotebum) 200000 Jt; «ßrdfibent bes 
©eheimen Staatsrats <ßorb t£rewe) 40000 JH\ fiorb* 
©eheimficgelbewahrer (fiorb Wtpon) 40 000 (Srfter 
fiorb bes Schabamts (Sir £)cutt) Gampbcll*©annerman) 
100000 A\ (Elfter fiorb ber Abmiralitat (fiorb Dwecb* 
moutb) 90000 Jl\ Gtaatsfcfretär für innere Angelegen* 
heiten (©labftoue) 100000 Staatsfctretär für aus- 
wärtige 'Angelegenheiten (Sir ttbuarb ©reo) 100000 Jf; 
otaatsfefretär für bie Kolonien (fiorb ©Igln) 100000 Jt \ 
Staatsfefrctär für Urieg (£>albane) 100000 ,tt\ Staats* 
fefretür für 3nbten (Alorlct)) 100000 .A; Gcbatjfanjler 
(Asquitb) 100000 JU; Serretär für Gcbottlanb (Sinclair) 
40000 .4); fcauptferietär für 3rlanb (Sirrell) 88 500 
©eneralpoftmeiftcr (©urton) 40000 Bräfibent bes 
Sjanbclsamts (filoi)b*©eorge) 40000 .Jt\ ^3rdfibent bes 
fiofal-'Hcrwaltnngsamts (Bum«) 40000 Jf\ qjrSfibent bes 
fianbwirtfebaftlichen Amts (ßarb Garringtan) 40000 .A; 
^rflfibent bes Unterrid)tsamt& (Wc Uenna) 10000. #; Äanj* 
ler bes öerjogtums ßancafter Oowler) 40000 Jf ; Grfter 
Uommiffar ber öffentlichen tBauten ($>atcourt) 40000 Jf. 

Durch bas Ausfchcibcu Gampbclb^jannennans hat feine 
Partei unb 90113 ©nglanb einen fcf)n>rren ilerluft erlitten. 
G.*®., wie man feinen langen Flamen f)ier gern abfür3t, 


bat fid) wol>l nicht gerabc als ein Staatsmann oon 
böd)fter ®ebeutung erwiefen, aber bod) als Wann oon 
befonberm Scharfftnn unb gefunbem Wenfcbenoerftanb, 
oon böd)fter Ghrenhafti gleit, oon 2 oft unb befonbers 
oon großer pcr{5nlid)cr fiiebeneroürbigfeit, Sigenfd)aftcn, 
bie ihn auch in befonberm 9J?afoe befabiflten, bie oer* 
febiebeneu IRidjtungen feiner Partei jelb|t in Iritifchen 
3eiten 3ufammen3uhalten. Dafe es ihm aber aud) an 
Wut nicht fehlte, hat er jumal jut 3eit bes «urenlriegs 
bargetan- Seine offen ausgcfprochcn« WihtiHigung biefes 
Urieges machte ihn bamals gur oomebmllchen 3ielf^eibe 
bes Rohnes unb paffes bet 3mgo*^artei. 3nbes fo un* 
populär er bamals in weiten Ureifen aud) war, fo bat er 
fid) feitber bod) bic oolle Achtung fclbft feiner politifcfjen 
©egner roicbcrgewonncn. 

Aller Augen rieten fid) nun naturgemäß auf feinen 
Wachfolger, auf Herbert § cnm Asquith', ben bisherigen 
Sd)at)ran3ler ober ffinaniminiftcr, ber GampbeU«!BanneT* 
man in ben lettfen 'IBocben bereits oertreten hat. Asguitb 
ift fünfunbfiinf3ig 3ahre alt unb Wed)tsanroalt oon ®cnif. 
Als foldjcr machte er fid) äuerft im 3ahre 1888 bei ©e* 
legenbeit ber befannten „'(.tarne IMlammiffion* in weiteren 
.«reifen einen Warnen, nachbem er fd)on 3wei 3 ab« oorber 
in bas Parlament gcwöhlt worben war. Dbne irgenbein 
unteres Amt bef leibet 311 ba&en, würbe er oon ©labftonr 
im 3°l)re 1892 bireft ins «abinett berufen unb mit bem 
'floften bes Winifteriiims bo« 3nnem betraut. 9Babrcnb 
ber langen fonferüatioen 3<itbauer oon 1895 bis 1906 
nahm er roicber feine 9ied)tspraii& auf, beljielt aber feinen 
Giß im Parlament unb war einer ber oemcbmlichften 
Wiberfadjer ber <S bamberlainf d)en ^Jolitif. 3m übrigen 
hielt er Jid> mehr auf ber Mofcb«rt)f<Vn Seite ber libe- 
ralen ißartei unb ftebt aud) wohl beute noch mehr auf 
beren rechtem ftlügel als fein Aorgänger, ber eine Wittel* 
ftcllung cinnaljm. 3mmethin geniest er bas oolle öer» 
trauen aller liberalen ©ruppen mit Ausnahme geroiffer 
fojiatifUfcber (Elemente, bie fief) aud) bereits offen gegen 
ihn ausgefprochen haben. 


Asguitb » ebI 

nicht ben 3aubcr ber ®er- 
fönlidjfeit eines ffampbell* 
Sannerman, aber in rem 
ftaatsmännifeber ©efäbi- 
gung ftebt er beftö h^b^t 
Seine Webeweife ift etwas 
falt , ftets ftreng faebtid). 
nid)t gerabe hin^ifefn^. 
aber burd) ihre fflarbett 
unb oollfpmmene Seberr- 
fd)ung bes ©egenftanbe- 
wirft fie um fo nad)- 
haltiger. 3n bejug aut 
Deutfd)lanb bat er wob! 
nie jene freunblid)en ©e- 
finnungen an ben lag gc 
legt wie Campbell* Banner 
man ober ßorb fiorebum 
ober ber «riegsmini fter 
§albane; bod) Iflfet [ich »b™ 
aud) feinerlei Unfreunb 
lidjteit nachfagen. ©r ift 
aber ein Wann, ber tdc* 
niger ffiefinnungen reben 
labt als Datfaien. Unb 
es liegt jebenfaüs* fein 
©runb oor ju ber An* 
nähme, bafc bie Anbahnung 
befferer ®e3ichungen jroi* 
Ichen ©nglanb unb Deutfd>* 
ianb, bic mit bem We- 
gierungsantritt ber libe- 
ralen Partei unter ber 
fieitung Campbell* Bannet« 
mans fofoxt fi«h gelten® 
machte, nicht auch unter 
feinem Wadjfolg et fortgefe^t 
werben follte. 

Der neue Bremier* 
minifter ift in 3t»eiter ©he 
mit einer ber namhafteren 
I>eaders of Society txt- 
mäblt. War ihr Dtacoin® 
Woom bisher f<hon *< n ®tel« 
begehrter Sammelpunh 
einer Auslcfe alles beffnr. 
was im geiftigen ßeben 
(Englanbs hetoorragenb ift. 
fo bürfte er biefen (H)a 
rafter burd) bie fünftige 
Stellung bes Hausherrn 
nur nod) erhöh«” fömxen. 
3-rau Asguitb ift ganj 
bas 3bcal einer Bremier* 
minlftersgattin. 

Durch bic Übernahme ber 
oherften fieitung ber Staate 
gcjd)äfte wirb A&quitb es 
nun wohl felbft als ge- 
boten erachten, bas mühe* 
oolle Amt eines Schan 
fanjlers nieberjulegen unb 
es oermutlich auch ferner* 
feit« mit bem an fid) arbeits* 
lofen Boften eines Grften ßorbs bes Sdjagamts oertaufdjen. 
Daburch wirb «in neuer Sinanjminifter nötig, unb es 
werben aud) fonft wohl einige Erhöhungen unb anbereSBer* 
fehiebungen innerhalb bes «abinetts oor {ich geben. (Es 
ift ferner anjunebmeit, bafe einige Ältere «täfte ausfeheiber 
unb bei biefer ®elegenb«it bem «abinett junges ©lut 3U* 
geführt wirb. Darüber bat natürlich Asguitb allein gu 
entfeheiben. Selbft bie Suftimmung bes «önigs ift wenig 
meljr als ftormfachc. Aber jeber Bolitilcr, wes Gtanbes 
unb CDcfc£)led)i6 er fein mag, ha* bariiber feine eigne Mei- 
nung, bie uns auch ni«b* oorenthalten wirb, ebenfo wie 
fein SBirfen. Alle Welt bcfchüftigt fich bergeit mit — 
„ftabinettmadjen". AHlh* Or- Branb. 

3Borf)enjd)au. 

Da beutjehe Reichstag. 

Dritte fiefung bes (Etat*. — Am 28. flndrj to-urb« 
bie britte Beratung bes Weid)sbaust)altsetats bei bem Spo 
äialetat bes Weichsamt» bes Snncm fortgefeht* Da 3 u lag 
ein oon allen 'Parteien mit Ausnahme ber Sojialbemotrafeti 
eingebraditer Antrag Arcnbt (ÜReidjspartei) oor, ber, ber ©!• 
fläning bes Wcid)sfchabfefretärs Spboto oom 27. SDlärj ent* 
fprecbenb, bte ©c,?üge ber färntlidjen ©ureaubeamten in ben 
bem Weichsamt be» 3«nem na<hgeoTbneten Wittelbcbörben 
unter AJegfall bes burch bie Anltellung oor ober nad» bem 
1. April 1897 begrünbeten Unter|d>iebes auf 2100 bis 4«oo .a 
mit einer AufrücfungsfTtft oon achtgehn 3 Q h rcn feftftellL 
Der Antrag Arenbt würbe, aud) oon ben So 3 ialbemotraten. 
angenommen* Am 30. würbe bic britte fiefung bes Wilitär- 
ctats, bes 9nilitärgericht5etöH unb bes Warineetats eTlebigt. 
3n ber Abenbfihung würben ber 3ufti3«tat, bie Etats bes 
Weidisf diät) amte-, bes ftolonialamts, ber Gthuh8 e * , *«* < unb 
bes Weid) sin oatibenfonbs, ber 'Poftetat, bie (Etats ber <Jr* 
pebition nach Cftaiien, ber 3BUe unb Gteucm unb ber 
)Heid)$ban! bewilligt. 3n ber ©efamtabftiinmung wurbf 
ber ©tat gegen bie Sojialbemofraten angenommen. 

kleinere Q>efefcentmilrfe. — Aach ber erjten fiefung 
bes diefehentwuTf« über bie Belchäftlgung oon ^ilfsmitgliebem 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9 h. 3381 . Slpril 1908 . 


Slluftrirtc 3«timg. 


741 



Dr. &etrttid) öurdfarb, <Er jter fBütgertneijier non (famburg. 


im kait«lichen ©atentqmt folgte am 31. Htärj 
bi« «Tjte Velung bes Ergänumgsetat* üb«r Die 
Einführung bes ©oltfd)ertuetrcl)rs, mit bei hie 
©ebner all« ©arteten «inoerftonben waren. Tie 
Horlage iDiube ber Bubgetlommilfion überwiefen. 

.ftirrnn fd)Iof) fid) bi« «r|t« ßefung b«r Blirnzgefctv 
nooelle, in ber unter anberm bie < 2 d)affung eine«. 
2&-©fenmg-3tilcfeo unb bic Erhöhung ber cilber- 
quote von l.% auf 20 .// uorgcich lagen unrb. Xi« 

Berlage wurb« einer kommiffion oon Dicrzehn 
URitglicbern übcrwicFen. 

Hnnahme ber Oftmarlenjulagc. Schiff- 
fahrt sa hg oben. — Xie Cftmarfenuilagc unirbr 
in namentlicher Hbftimmung mi* 163 gegen 142 
Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. 

G* folgte bic Bcrbanblung Aber bi« Interpella- 
tionen ber ftreilinnipien tinb ber So.tialbemof raten 
über bieScbiffahrtsabgabcn. Staatsiftretfir u. Hctl)- 
mann- tfsoll weg «Härte, baft bie oon ©teityen er- 
ftrebte ßöfung nicht ftslalifchcr Natur fei unb bem 
HMrtfd)oftsleben «inen iwcfentlidjen Ticnit ieiften 
fotlc. Huch ber preit fcifd)« Btinifter ber öffentlichen 
Hrbeiten Breitenbach pertrat ben pertchrsfreu üb- 
lichen Gtanbpunlt ©Teuften*. Tic könfcruotiucn 
unb bas 3entnim «Härten litt) mit ben Hus* 
filljrunflen ber Keglern ng*M?«Ttr«tcv einperftanben. 

Xie Wnficftten ber nationnlliberalen «>rattion waren 
geteilt. Sozia Ibeitiorratic unb ftreifinn irradien 
fid) bagegen au*. — Tic 3 ix» c « t c ßefuttg bce 
Bereinsgefeftes. 3 ur zweiten Gefung be-> 
Bereittsgefeqe© am 2 . Hprtl logen Hbänb«ningv 
an tröge bes 3entnims unb ber 'Polen oor, bie 
ben Hustänbern geftatten fallen, Blitglieber oon 
Cereinen zu toerben, unb bie oert)inbem wollen, 
bafo ein ‘Herein ober eine Herfainmlung wegen 
Beteiligung oon Hudänbem aufgelöft wirb. Xi« 
Hbünberungsanträgc tonrben abgclebnt. Fierant 
würbe § 1 bes t&efeftes mit 194 gegen 164 Stint- 
men in ber in 28 ©unlten abge&nberten Hont» 
promißform angenommen. Huch § 2 unb 2 a 
würbe« mit grofjer 'J0M)rl)eit angenommen. 

Xer Sprachcnparagrapt). Hachborn am 3. ‘Jlpril 
bic JHi 3, 3a, 4 , 4a, b unb r, & unb ß Grlebigung 
gefunben batten, würbe am 4. nach neunftfin* 
biger Tebatte unb Hblcbnung aller Hbönberungs* 
antröge ber entfdjcibenbe % 7, ber Sprachenpara 
gropb, mit 200 gegen 179 Stimmen bei 3 Stimm- 
enthaltungen angenommen. Tie höbe 3at)l bei 
Stimmen zeigt, ein« wie b»>h« Bebeuttmg olle ©ar 
teien blefcm läge beilegten. Tic Bloctgegner 
batten u>af)l im itillen gehofft, bei btefer cC>eleg en* 
b«it ben Unten Jfiüftfl b« Hlorfo obtufprengen 
ober Dod) uKnigftcn» (palten ju (Snnen. Tiefe Hoffnung 
erroifri ftd) infolge b« energifdicu Eintretens v. fJaijcTs <2i\b 
beutfebe Boit-opartei) für ben «Baragrapben als triigerifd). 
®. Kapers iRebe, bi« gegen bi« lribcnfd)äft(iri)«n ‘Porwilrfe 
ber Blodgegner ba* ‘ilerbalten ber freifinnigen Staftiön?.- 
gemeinfdjaft ju rcd)tfcrtigcn batte, war ein, wenn nidjt 
ber ^>öt)«punft ber bewegten Styling. ®}it ungefebmintier 
(Sljtlidiktt entwictelte ber fiibbeutfd)e ‘?Ibgeorbnete bie tfiriinbe 
ber Stellungnabmc feiner Partei. Tie ftreifinnigen wollen 
ftd) |eöt. wo nad) örei&igiäbriaer Haufe bie Regierung beni 
entfdjicbenen liberal i&mus- «inmal einiges Gntgegenfommcn 
beweift, nid)t «siebet ausfdjalten laffen. Ter ^reifinn will 
bas Sdjeitem bes ffiefetjes oerbüten, bas felbft mit ben 
ber entfdnebcnen Öinfen unerwflnfdjten Heftiinmnngen 
einen groBen ffortfdjritt b«b«utet. Ter «eidjsfnnsler twor 
nid»t «rfdiienen, ^atte er ben Sieg bcs Blods als [id)cr 
oorausgefeben? 3n ber odtten 9lbcnbftimbe, naebbem mebr 
als atoanjig Olebncr gefprod)«n batten, erfolgte bic 'llbftim- 
mung. 3tom ölod ftimmten nur Dr. tpottboff unb 'Jlcumann- 
4>ofer mit bem «Intibtorf. Wad) ber «erfünbung bes «Rcful- 
tats CTbob Tid) ein betaubenber i J örm, gemifdit aus jubeln- 
bem Beifall unb unwilligem Jifebcn, wie ib« has „bobe 
®aus“ wobi feilen erlebt bat. — Ter Vlusid>lu& bcT 
3«gen blitycn. 'Jiadjbem am 0. 9lprtl bie # bis 10 
ohne löng«e Tebattcn erlcbtgt worben waren, führte ber tum 
ber rtominiifion neu cingcfrtgte § 10a, ber alle Hcrfonen 
unter adit^ebn 3abT<« oon politifdien Hereinen unb 2fer 
fammlungcn ausfd)lie&t, eine bewegte Tiofuffion betau f, würbe 
aber fd)li«Blid) bei nomentlidicr Qbfttmmimg mit 200 gegen 
161 Stimmen unb einer Stimmenthaltung angenommen. 
Tomit war bie le^te <&cf«be. bte ber Hnnabmr bes 
(beferes brol)te — biefes 'JJiol oon feiten ber Jlonferualiuen. 
bie bie «nnabme bes ffiefebes oon ber bes Haragrapben 
abhängig machten — überwunbe«; bie übrigen {»§ 11 unb 
11a, 12 bis 17 würben ebenfalls angenommen. Tas CbefcB 
wirb am 16, Wlai b. 3. in lUnft treten. 

Tie jweite öefung ber Dtooclle }um Börfengefeb- 
— ?lm 7. Hprtl würbe junädift ber bie Beftimmungen über 
bie 3ulaffung oon Wertpapieren jum ©Örfenljanbel enlbol- 
lenbe türtilel II in ber {jaffung ber Wommifriott nad) un- 
wefentlicber Tcbatte angenommen. Gs folgten DicHrtifel III, 
IUn unb IV, bte ftd) mit bem BäTfcnterminljanbel, ben 
©rbnungsf trafen unb ben gerichtlichen Strafen für Her 
Teilungen gegen bi« Tcrminl)anbelsl»«f tim mung cn befd)äf- 
tigen. Tie 'JUirtfcbaftlidie 'Bereinigung f«Bk «ne «Ibänbenmg 
bes 'Paragraphen öl burd), bie babin ging, Dafj Hlein- 
gewerbetreibenbe auf reinen ftall, aud) nid>t, wenn fie ms 
^anbelsregifter eingetragen finb, vechtsoerbinbliche Terntiir 
gefcböfic abfd)lieb«n bÖTfeti. Om übrigen würbe bie .Uom 
promiBfaffung ber Hooclle angenommen. Eine namentliche 
Hbftimmung fanb nur beim Barographen 66 ftatt, burd) 
ben ber fog. fB«Iiner Sd)lubfd)ein auf eine rechtliche Hafis 
geflellt wirb. Er würbe mit 240 gegen 124 Stimmen an- 
genommen. — Tie britte tfefung bes Hereins- unb 
BBrfengefebes. Hm 8 . würbe bas ®eroinsge[cti in bev 
brüten L'efung in namentlicher ©efamtabftunmung mit 194 
gegen 168 Stimmen bei & Stimmenthaltungen, bas HSrfcn 
gefcb mit 203 gegen 168 Stimmen angenommen, hierauf 
pertagte fid) ber Betchfrtag, ber in biefer Seffion im ganjen 
ad)tunbad)tiig Sitiungen nbgehnlten hat, auf ben 28. Hprtl. 


Hamburg« neue Hürgcrmcifter. Bis fKadifplgcv 
bes oerftorbenen Or. Hlöncfeberg würbe ber bisherige 3 weite 
Hürgermcifter Dr. 3obann .fieinrid) Hurdiarb 00 m Senat gum 


regievenben Grfteu Hiirgermcifter ber freien unb $>anfeftabt 
Hamburg «mannt. Ter Erwählte ift cun 26. 18&2 ru 

'Bremen geboren, hoch wanberten feine Gltem balb nad) 
Hamburg ein, wo er bas Gtymnafium befuebte. Ter Tcutfch- 
,vr 01136 fifchc krieg rief ihn als uon ber Schul- 

banl fort ins ^elb. 3nt 3abre 1872 ging er 3ur Unioerfi« 
töt, würbe nad) beruhetem Stubiutn Staatsanwaltsoertrcter 
in Hamburg unb trat 1877 3iir Hboolatur über ; 1884 würbe 
er in bie Hürgerfchaft nnb bereits im 3abre barauf in ben 
Senat gewählt. Hm 6. XejembcT 1902 würbe Dr. Burd)arb 
fdum einmal jum Hcgierenöcn Bürgcrmcilter oon Hamburg 
gewühlt. Hb Hertreter framburgs im Hunbesrat ift er 
mebrfad) heroorgetreten. Sein Hachfolger als 3woüer Bürger- 
meifter würbe bas üitrftc Hiitglicb bes Senats, ber am 
23. Huguft 1832 gebotene 9Billiam ^enrt) O’Swalb. 

Tie SJlittelmeerfafirt bes Teutfdien 
Äaiferpaars. 

m 30. 93Mr,v bitten bie beutfd)en Styiffe eine oont 
pradjtoollften üüetter begünftigte »Ifabrt burd) bie 
Hbria. Hm Hbenb erhielt bie „Jf>obcn.iollerir ein ftunfen« 
tclegramm aus Hnfoita, in bem bie Xcutfchcn Hnfonas 
burd) ben Monful ihre Aulbigungcn unb ^Oünfd)« für 
eine glüdltd)« {fahrt übermittelten. 'JJttt Sonnenuntergang 
tebrte bic italicuifche Xorpcbobootsbiuifion nad) Hcnebig 
Aiirücf. Hm 31. ridjtctc ber ttaifer oon Otranto aus eilt 
Telegramm an ben Stnatsfcfvctär v. Xirpty. burd) bas 
er feine ftrcu&c über bie Hnnahme bes 93Iariucetats aus* 
fprad) unb ben Staatsfefvetar in bas preufjifdje ."Tierren* 
haus berief. Hm Hbcnö besfelbeu Xagcs muBte bas Italic* 
nifdje 33cglcitfd)iff „JJrancesco J^nuccio" wegen einer 
)>aoaxic jurüdbl eiben. Tie Ginfahrt ber ,,f)ol)«niollern H 
unb ber „Hamburg“ in ben £>afen uon Sgralns erfolgte 
am Nachmittag bes 1. Hpril. 

Hls bie beutfd)en Sdfiffe einliefen, fptelte eine ftapclle 
am Ufer bie bcutfdjc Nationalhomoo. Xie Stabt war 
fcftlid) gcfdjnuKft. Hei fdjönffcm löettcr begaben fid) am 
näd)ftcn djiorgen ber iiaifer unb bic Älaifcrin an üanb 
unb befichtigten auf einem Spaziergang bie .Vtatafombeii 
unb bie l)iftorifd)cn Steinbrüdje, bie Catomien. Hm Nach' 
mittag nahm bie tnijcrtidK Familie ben Xec in Gatontia 
bei Eapufcim ein unb befiebtigte bas tthiftutn, wobei 
neben ber italicnifd)cn Tircftipn aud) Brof- P- Xuh'* bie 
Jübnittfl übernommen l>attc. Htt Stelle bes „{y-raneeseo 
,farrucdo" traf bas italienifd]e .itriegsfehiff „Harefc“ als 
Gbrenbcglcitfdiiff ein. Hm 4. früh oerlicBcn bie bnitfd)en 
Schiffe, bie w Hamburg“ unb ber am 1. cingctroffene 
„Sleipner“, in Heglcitung bes $an3«rtrcuj<rs w ®arefc" 
Stjrafus uttb gingeit nad> Nteffina in See. 

3it fcd)sftünbiger {fahrt, bie fid), bid)t au ber Müjte 
Siziliens, bei uninberoollcm HJcttcr p einem auftcrorbciit« 
lid)en ©enufj gcftallete, zogen bie grüne Tiefebene ooit 
Eatauia, ber in ganz ungewöhnlicher .klarbeit liegenbe, 
mit Sd)ttee bebedte Htna, Taormina unb all bic Berg- 
ftflbte auf ben pittoresfen llferbergen oorüber. Xer Maifer 
hörte Hortröge. Unfenu Spezi alzcicljner Brofcffor k lBilli) 


Stöwcr war mand) prächtige ©elegenbcit gum 
SftZjieren geboten. Nlittags mad)tc bie „Siobeu* 
Zollern" im öafen oon ÜHcffina an bei Hoje, bie 
„Hamburg“ am kai fcfl. Xie Jfarts feuerten 
Salut, ber »on ber „Hamburg“ ercoibert würbe. 
Xie Hcbörben pon Hiefftna melbeten fid) beim 
kaifer an Borb. 

Nadjmittags begaben fid) bic Blaicftäten unb 
ihre Begleitung au £anb, wo |i« oon ber ©e- 
oölfcrung mit lebhaftem gilbet begrüBt würben. 
Xie Stabt war beflaggt, ebenfo bie im fyafen 
liegenben J&anbclsfdjiffc. Xie kriegsfdjiffe uttb 
bic Torpcbobootöflottillc hotten tf-Iaggengala 
angelegt. Hm Hbcnb würben bas SNunizipium 
unb bie wor biefern liegenbe ßanbungeftelle fcftlid) 
erleuchtet. Xer kreu 3 cr „Jrancesco {famtccio" 
tTaf nach Befeitigung feiner ^anarie ebenfalls in 
©Icffina ein. 

Hm 5. bcfud)tc bie kaifer in Taormina, ber 
kaifer ISaftanea. Oberall würben bie *0?ajeftäten 
mit flürmifchen Ouatiouen empfangen; zahlreiche 
Blumenfpcnbcn unirbcu ihnen übeneict)t. Hls 
fie am Hbcnb an Borb ber w t)obeuzoUern‘* zurücf* 
gelehrt waren, würbe ihnen eine Sercnabc ge* 
brad)t, bei ber Sänger unb kapelle auf einem reid) 
illuminierten Xantpfer ©lag genommen hotten. 

Hm Nadjmittag bes 6. warfen bie Schiffe 
im &ofen oon ©alcrnio Hüter. Xort wicberbolte 
fid) basfelbe Sd)aufpiel wie in ben übrigen 
Stabten: mit beutfehen unb italienifcf)en 5c»h nfn 
gefdjmüdtc CiouptftraBeu, BegrüBuug bes kaifer* 
paars burd) bie Beworben. Xer kaifer, bie 
kaiferin, Brio-Z Huguft BJirbeim unb bie ©rin* 
3 e|ftu Hiftoria Guifc begaben ftd) am 7. ponnit* 
tags an ßnnb, wo fie »on ber Seoölferung aufs 
herzlichfte empfangen würben, unb mad)ten in 
Hutomobilen, bie aus ber tbeffllfdjaft oon ©a- 
(rrmo zur Bcrfügung geftdlt waren, einen H 110 - 
flug nad) Wtonreale. Huf bem fKüdwcgc bes 
uom fd)önften Hl etter begünftigteu Husfluge« 
würbe bic Billa Tosca befuebt. Nachmittags 
nahm bas kaiferpaar ben Tee in ber Billa 
ftlorfo ein unb mad)tc bann eine Spazierfahrt 
nad) ber Billa {faoorita. Spütcr befudjte ber 
kaifer ben „«faame&co ffarruceio*'. 

Hm 9. uormittags gingen bie Schiffe oon 
Balcrnio in Sec. Unter bem Xonttev ber (5>efd)itye 
paffierten flc bie SNccrcngc uon füleffina unb festen ihre 
{fahrt in ber Nidjtung auf Horfu fort. . . 

Gin trüber £immel lag über kotfu. Nätyts waren 
mehrere P>cioitter niebergegangen unb hatten fortwährenb 
ben Horizont in ein {$lammcnmeer gehüllt. Tod) am 
ÜJlorgeu hörten bie wolle nbruchartigcn SRcgcugüjfe auf, 
lief) bas unabläffige Nlceresbeulcn nad), Gin lebhafter 
Sübwinb erhob fid), ber (ich mü!)tc, bie triefenben flaggen 
unb (hirlan ben 3 « troefnen. 

Hm 10. gegen neun Uhr ging auf ber böcbften Spi^e 
oon korfus alter öeftung, auf ber oberften Blattfomi ber 
^ortezz« ©«cchiu, bie bcutfdjc flagge empor. Nach 
halben Gtunbe taud)ten bic Sd)iffe auf, in groBem Bogen 
um bas flipprureicbe ©orgebtrge brntnilaufenb. Hon ber 
{faftung unb allen im öafen liegenben krtrgsfchiffen bou* 
nertc ber Salut: grofje SBolfcn ©uloer&ampf wälzten fid) 
über Stabt unb Nieer. 

Hls bie „f)ohenZöllern• , gelanbet war, gingen, wä!)renb 
ein Negcnfchaucr ben anbern ablöfte, bie gried)ijd)c .Uönigs- 
familie, ber beutfd)c ©cfanbtc (üraf pon unb z» Hrco« 
Ball«), ObcrhofinarfchaU ©Taf z« Gulrnburg unb bei 
beutfehe konful Spcngelin an Borb, 

Xer könig trug bcutfdje Hbmiralsuniform, kronprinz 
konftantin bie eines preuBifd>en ©enerals. Xer ilaifer 
erwartete bie ffiäfte am {faUreep, wäljrenb bic OJlann- 
fd)aften aller A'triegsfchiffc Barabe (tauben unb bic ka- 
pelle ber „öobni 3 ollcrn" bic gried)ifd)c .?-)t)ttine fpielte. 
Xie Bcgrüfjung war |el)r ijcrzltd). Um zwei Uhr gingen 
bie raifctlidjen unb löniglid)en ^errfdjaften au ßanb, 
oon ben Spty«n ber ©«hörben, ben konfuln itebft 
ihren Hngchörigcu, hrrDorragcrtbcn Srembcn, unter beucn 
fid) gegen fed)zig Bertreter ber ©reffe befanben, ftürmifd) 
begrüBt. Xi< ©efd)&hc bornierten, bie ©loden läuteten, 
bie ©eoölferung jubelte. 

Nachbein bie {farftlichfeiten an ßaitb geftiegen waren, 
nahm ber kaifer bic Hnfpradje bes Bürge rmci fters kollas 
entgegen* bei in neugried)ifd)er Sprache eine Bebe ooll 
poetifdjer bilberreid)er Nlenbungen hirti- k alias fd)lc»B 
mit einem begeiftert aufgenommenen kaifer 

erwiberte in gried)ifd)cr Sprache B 0d) banfe“ unb banltc 
bem orthoborcu Grzbiftyof Scbaftianos, ber in franzöfifd)cr 
Spradje bes Rimmels Segen auf ben kaifer unb fein 
ff>au© 1) ecckb f l rl)t c, in berfclbcn Sprach«. Xarauf berich- 
tigte er bic Ghrenfompagnie. Xann würben bie Huto* 
mobile beftiegen, unb in langfamer {fahrt ging es burd) 
bic einer Via triumphalis gleid)cnbe Spianata bergan, 
hinter ben Spalier bilbenben Solbatcn brängten fid) bid)te 
BoUsmoffen, Überall freubige 3 ur ufc, aus allen {fanftern 
bei* palajtartigen Äjäufer jubelnbe Begrünungen. 3n 
fchnellcreT {Jahrt ging es bann an ber Bucht oou .kalidjio* 
pulo entlang nad) ©afturi, wo korfiottnnen in prächtiger 
ßanbcstradjt HufftcUung genommen hotten unb ber ©c* 
meinbeoorftanb ben .kaifer in einer furzen Hnfpradje bc- 
grftyte. Htcnige ÜJtinuten fpätcr ftieg auf bem Hdjtlleioit, 
an beffen Tor ebenfalls ffliilitär au fgej teilt war, bie kaifer* 
ftanbarte in bie flöhe. Xas3*rl ber Bei fe warglüdlid) crreid)t. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



742 



Digitized by 


Google 


Olhiftrirtt 3«tuita. 


9ir. 3381. 16. 34>ril 1908. 


Tas 2Itf)iIIeion. 

r% orfu, bie fagcnßafte VtjÄafeninfcl Sd)«* 

-Jiria, wo Obqfleua auf feinen Srilaßrien 
mit ber |d>öncn 9 taufittta, ber Xocßter bes 
Röutg$Alfinoo?,(eineberüßmte©egegnuttg 
am ©tecrcsft raube ßattc, ift jet^t fcßon läng ft 
fein unbefanntes ßanb meßr. Cs bilbet oiel* 
ineßreinemelbefucßte Station auf 5 er großen 
internationalen ©eiferoute, bie |id) oon 
©rinbifi nad) bem Piräus unb nad) Ron- 
ftantinopel erftrecTt. Alljäßrlid) lanben 
bort Xaufenbe oon ©ergnfigungsrei(etiben, 
imb bie meiften pilgern 311 fruß ober 311 
yüagen t)inauf 31t bem ffllÖTcßetifcßloß, bem 
Acßillcion, bas fid) bte oereroigte Raifcrin 
Glifabetß oon Ofterrricß bort auf fteilem 
©crgcaßaug ßod) über ben ©Sogen bes 
©leeres erbauen ließ, unb bas im »origen 
3al)re für ben jeßr billigen Rauf preis oon 
etwa 1 ©tili. Sr. in beit ©cjitj bes Xeutfdjen 
Raifers überge gongen Ift. 

©Jan Faun eon bet Stabt Rotfu 3U 
9 Uaffet ober gu Canb« nad) bem Acßilleion 
gelangen. 3 ft bas ©teer rußig, fo ift bie 
fraßet Im ©uberboot ein ßoßet ©enuß. On 
bem engen Ranal, ber bie aFropolisartige 
fr orte, 33a ©eccßia oou ber Cfplanabe, bem 
Sjauptpiaß Rorfus, trennt, finben roirSootc 
in. langen Weißen, unb halb feßroimmen mir 
auf ben Wogen bes bläu ließen ©Jecres. fUHt 
fräftigem Äubeiftßlag Freuen mir bie ©ließt, 
bic bet ©outevarb ber Raiterin Glifabetß 
umgießt, unb biegen um ein langgeftr ccftes, 
mit Olioenßafnen bebedtes ©orgebirge, bas 
ben Warnen Analipfis (öiinnielfaßrtsbcTg) 
trägt. An feinen Abhängen liegt bie präd)- 
tige ©illa ©iontepoe, bas Euftfcßloß bes 
Röntg« ffieorg oon ffiriedjenlanb, inmitten 
eines nrnnberoolien ©arfs o oller tropifeßrr 
©ewäcßfe, ber an ben berühmten ©art ber 
fflilia Serbe lloni am Gamet See erinnert. 

Wad) wenigen SRinuten taueßt oor nnfere n 
©liden aus ben ftillett fluten ein rounber- 
bares Rleinob auf, »ine 3 n|el, fo en minia- 
ture, baß fie wie ein launiges Spieljeug 
ber Watur erfeßeint. 3 wci Weißen fpißer 
3gpreffen jießen fid) empor, fine Heine 
Rapelle unb bas SBoßnßaus bes Gmftlicßen 
überfeßattenb. Gin« tiefe Stille unb ein 
leidjtcrSd) immer oon Xraurigfeit liegt über 
bem 3 nfeld)en. H)as wedt es bod) für ®rin- 
liemngeit in uns? 3d, ridjttg, bas ift (a 
bie Xoteitinfel ©ödlins, bas fagenßafte 
uerfteinerte Gcßiff ber ©ßäafen, bas ben 
Obijffeus uad) 3 lßa!a gebraeßt ßatte unb 
auf ber ©üdfcßr oou beni Xwijaef ©ofei» 
öons getroffen unirbe. f»euto füßrt fie ben 
Warnen ©ontilonifl (©tausinfcl), wegen 
ißrer ©icblicßfeit fo benannt. Sie beßerrfeßt 
ben (Eingang 3ur ©ueßt oon Ralidjiopulo, 
bem ßrjlläifcßeit Rricgsßafen ber alten R»r« 
fgrätr. hinter uns auf bem Außerften ©or» 
fprung bes Anallpfi*berges liegt bas ßc- 
riißmte ©elooöere Ganone. Hm gegenüber- 
liegenben Ufer brmerfen wir einen ©ad), ber 
fi<ß in bas ©leer ergießt. Gs ift bic Quelle 
Rreffiba, bie Stelle, wo ber Säge nad) Cbgffeus ans Canb 
geworfen würbe unb mit ber oerftänbigen Rönigstocßter 
Waufiraa jufammentraf. Wir befinben uns jeßt bereits 
an ben Abhängen bes bewolbcten Bügels, auf bem bas 
Aeßillcion erbaut ift, unb halb feßen wir bie weißen 
©iebel bes Scßloffe« unb weiter unten inmitten bes präd)- 
tigen, bis 311m ©teere berab3ießrnbcn ©arfcs ben fäulen« 
getragenen Xempel mit bem ^cine-XcnfniaL ©ci bent 
frifdjerborf «-eni.fje f teigen mir au öanb, unb in furjer 
«>rift ßaben wir unfer 3irl erreidjt. 

Widjt weniger feßön ift bie ftaßrt 311 ßanb« nad) bem 
Wd)illeion. ©on ber Gfplanabe geßt cs in flotter fraßrt 
junäd)|t beu prächtigen ©ouleoarb ber Raiferiit Clifabctß 
entlang, llnfcr ©lid fdjwcift ßinüber bts 311 ben feßnee. 
bebedten ©ipfclu oou tfCbanien unb Gptnis, ein ’Änblicf, 
ber an bie ©ueßt »on ^allanja am Vago Wlaggiore er- 
innert. Dann fur3 beoor bie alte ©bäafenftraße, bie feijt 
511 Gßren bes Xcutfcßen Raifers „Raijer-Wilßelm-Slraße" 
genannt ift, »meß Canon« ßinauffußrt, biegen wir reeßts 
ein unb gelangen um bie ©ud)t oon Ralidjiopulo ßerum 
an ben 9 tu|tieg ber Straße juin Wcßilleion. Spiße Wgaoen 
unb ßocßltännniger Sfeigenrattus mit ben ooälen, bid* 
fleifcßigen Slättern fdumen mauerartig bie Straße, ©lumen 
uon nie ge|eßencr ^arbenpraeßt leucßten aus 6cm grünen 
Wafcn, unb (eßwermütige Clbäume unb fcßlanle Jppreffen 
erßeben fteß ßier unb bort. ©or uns Jtcigt ein ©ergrranj 
empor, aus bem ber ^weigipfelige ©lonic Sau Xeca unb 
ber niebrigere fpiße ftgriare befonber« ßeroorfteeßen. 3n 
vielen iBlnbungen tießt bic Straße bergan. 

Wir paffteren bas fort' ffmfturi, unb balb fteßen wir 
oor ber gnßeifemen Cßartenpforte, wcl<ßc bie einfa^e Wuf- 
fdirift „Wdjilieion“ trögt. Xa grüßt |ie aueß feßon, bie 
boße, weiße ©Hla In ben (cßlanren, ßtllcnifcßcn iVonnrn, 
ein ooiifommenes ©ilb toiebctbelebter griecßifdjer ficrrlid)« 
leit. Xie Sdjloßpläne ßat feiner3eit ber bentßmte neapoli* 
tanifd)» ©rcßilctt Wafaele Garito entworfen. Wlle Sdßdße 
bes ffaffifcßeit Altertums, Xrojas, ©Igfenäs unb ©oiupcjis, 


fie trübt mir ja bm ©luf." Cben auf ber 
Ruppel fteßt eine ocrgolbete, beflügelte Wite, 
einen Eorbeerlranj ßebrnb. Xas tief er- 
greifenbe SOlonunient ift eine Schöpfung 
bes böntfd)cn ©ilbßaucrs Raffet ries, ©on 
ßier fußrt eine breite WJarmottreppe im 
finlbtrei« um einen Springbrunnen ßiuab 
3um Werre. 

Xod) feßren wir 3urücf jum Scßfoß, um 
aueß einen ©lid in bas innere besfelben 
311 werfen. 8rreflicß nur itt (ßebanfen; benn 
feit es bem tai [erließen Sdjloßßerru geßört, 
ift ber (Eintritt nur wenigen Wuscrwäßlten 
geftattet. ©on ber offenen Söulenßalle tre- 
ten wir in bas Atrium. Gd) tum* Samt« 
oorßäng« feßließen es nad) außen ab unb 
ßängen aueß 311 beiben Seiten bet glön3en- 
beu Wäube ßerab. Gin ßerrlicße« presto* 
gcinälbe, tait,3cnbc Wrjmpßcn, 3iert bie Xcde. 


©corg I, Äönig btr öcllcntn. 


ßaben babei Wlobell gef tauben. 2Jlit einem ungeßeuern 
Roftenaufroanb — man fprid)t oon 12 bis 14 9 Will. 3 fr. — 
würbe ber ©lärcßcnbnu in ben faßten 1885 bis 1892 ooll- 
rnbet. Auf gewaltigen Unterbauten fid) crßebenb, ift ba« 
$aus berart in ben ©erg ßincingcbaut, baß bic breiftödige 
«Jront gegen bie ßanbftraße geridjtct ifi, bie oon Safturi 
nad)©«nt3je ßeruntcrfüßrt. Ginc ßoße, weiße ffiartenmauer 
umgibt Sdjloß uuö ©arf. Xurcß bas breite (Bittertor ge« 
langen wir atsbalb ,3ur Wampe bes Scßloffcs. Xie ©or- 
ßall« befteßt aus gewaltigen Säulen, bie eine auf beiben 
Seiten ßeroortretenbe ©eranba aus feßimmembem Wtarmor 
tragen. Sine fdjön geformte ©rüftung, bie 3wei Jcntaureu 
trägt, umgibt bas Cbanje. 

An bas Sd)loß leßntficß tiaeß ber ©arffeite bas berüßmte 
©eriftgl, eine Säulenßallc, 3wifd>cn bereit Säulenreißen in 
gleichmäßiger Anorbnung ßerrlicße Wariuorbilbcr aus ber 
gricd)ijd)cn ÜJlgtßologie fteßen. ©röcßtige Wanbmalereicn 
3ieren bie 3 nnenwänöe. ^aljlreicße ©üfteit unb weitere 
Sfulpturen füllen bie JriaUe bes ©rriftgls, bie aus 3mri reeßt* 
wintlig jufainmenlaufenbcn Hälften befteßt. Auf bet baoor- 
liegenben Xerraff« befinben fieß präeßtige (Barienaulagcnmlt 
einigen ßod) ragen beit 3 t)prefien, bie ber Xerrajf« ein fo 
(ßaralteriftifcßes Husfeßen geben. 3wci nadtc Wlftnner« 
figuren aus ©ronje (Wingförnpfery flanfiercn ben Aufgang 
jut Xerraffe. Gtwas feitwärts oom Scßloffe erblicfen wir 
im ©arl bic einbrudeoollc Statue bc« fterbenben AtßiHeu« 
oon bem ©crliuer ©itbßauer Gruft Werter. Xcr ßalb 311« 
famntengebroeßene §elb jießt bie töblicßc ©feitfpiße aus 
ber oerumnbbaren &erfe. Xer fdjmenßafte Ausbrnd be« 
Autlißes ift erfcßüttenib getroffen. Unbefdjrciblicß ift rings« 
um ber ©Hd auf bas Wlccr unb bte walbigcn ^ößen. ©erg« 
abwärts fommeu wir burd) beu ©arf 311 bem autifen Xempel, 
unter beffen offenem Söulenbad) wir ba« ©lonumeiit bes 
oon ber Raifrrin uergöttertrn .t>einrid) $>eine erbliden. 
©Jübe fißt ber Xidjtcr bes ÜBcltfcßmerjcs in einem Eeßn* 
ftußl. 3 n ber ßerabßängeuben fianb ßält er ein ©latt, 
auf bem bie Worte fteßen: „Wae will bie r infam« Xräne, 


Roloffale ©afen aus ©or3el(an unb ©rpttjc 
fteßen 311 beiben Seiten be« Ireppcnßaufe«. 
3ur Wedjtcn befinbet fieß bie Gdjloßfapelle, 
3ur Einfen treten wie burd) ein ©erfamni- 
Umgs3*mmer in bas präeßtige Speifejint- 
mer. Xa« bunte 3rtesfogemälbe, bas beu 
Xccfcnfcßmucf bilbet, ftcllt ben „ 3^0 ber 
(Balatea" bar. Rcßrcnwir in bas Xrcppen* 
ßnu« juriief unb ftrigen bie breiten Stufen 
ßinauf, fo fteßen wir oor bem gewaltigen 
Wanbgemälbe , bem „Triutnpßjug bes 
Achilleus", von bem Wiener ©ilbßaucr 
SDlötfd). 3 m erften Stod befinben fieß bie 
3 imnter be« Raifers, ©or3immer, Arbeit«« 
3inuner unb Scßlaf3immct. Xas Arbeit«» 
3tmmer bes Raifers war bas ehemalige 
Scßlafjim mer bes Raifers »Jranj 3 ofepß, 
ba« freilid) niemals oou ißm benutjt worben 
ift. Anfd)ließenb weiter ßintru iu brr W^- 
tung bes ©criftt)ls folgen oerfeßirbene 3im» 
mer für bas (Befolge bes Raifers. 3 n bem- 
felben Stod liegen aud) bie 3 immer bes 
©rinjen Auguft WUßetnu 3 m 3weilen 
Stod folgen bann bic 3 immer ber Raifrrin 
unb ber ©rinjeffin ©iltoria fiuife. 

Xic innere ®inrid)tung bes Scßloffcs ift 
faft ganj neu. Alle ©löbel finb weiß ge- 
halten mit golbetteu ßiniett unb Weiften, 
ber ßiebliugsfarbe be« Raifers, wie fie [icß 
aueß an ©orb ber „®ot)en3ollenr finbet. 
3 Bunbcrßar ift bte elcftriftße Anlage in 
Seßloß unb ©arf, bie von ber Dntematio- 
naleit ttl<ltri3itätsge|clljd)aft in UBien 
ßergef teilt ift. ©Jäßrcnb bic A 3 oßnröunte 
Rronleucßter erßalteu ßaben, ßat ber große 
Spelfefaal eine burdjaus moöeme ©e« 
(rudjtung; bic clertrifdjen ©irneti finb un- 
fießtiar an ben ©Jänben in ber üBeife an- 
gebraeßt, baß bie weiße Xede al« Wefleftor 
bient unb fo ben Slaum mit einem wunber« 
bar gebämpften Cicßt erfüllt. Auf bem 
Arbeitstifcß bes Raifers fteßen jwet rleN 
trifefje Campen, bereu Cicßt bureß ölatt- 
feßeiben gcöämpft wirb, um ba« Auge 31» 
feßonert. Xa es ber Raifer liebt, abcubs 
int ©eit ßtn unb wicber nod) ju Icfen, fo 
ift aueß auf feinem Wacßttifcß eine Campe 
mit filbernem Weflcttor angebracht. Xie 
3eicßnungen 311 bieten gefcßmadpollen Anlagen finb jum 
Xeil ppm Raifer felbjt entworfen unb läff»n erfennen, baß 
ber SWonard) Wleifter barin ift, bas ©raltifd)» mit bein 
Rünftlerifcßcn 311 oerbinben. Xas große Ireppcngcmälbc 
„Xer Xriumpßjug bes Adjilleus" wirb ebenfalls auf origi- 
nelle CBcife, unb ,3wät burd) oier ©ogen lampen, er leud)tet, 
bie über bem (Blaobad) angebracht finb. W 0311 nod) eine 
feitlidjc ©elcucßtung ßinjufommt. Aud) ber „Gterbcube 
Adjilleus" ift burd) 3W«i ©ogenlampcn crßelli. 

3m übrigen ßaben bie (Bartenanlagen 3weierlei ©e- 
leucßtung. 3 unflift biiTd) große ©ogenlampcn, bie in 
näßen Xiftnn3en bie großen 2 Örge unb ©romenaben er- 
hellen. Außer biefer gerooßnlidjen ©eleucßiungsart gibt 
es aber noeß eine jweite, bie für befotibere (Bartenfeftlicß- 
feiten beftimmt ift unb einen märcßcnßaftcn ttinbrud 
iiiacßeu muß. Gs finb nämlicß bic oorßanbenen ffmfunb- 
3wan,3igtaujenb Wofcnfträucßer bes ©arfes je mit einer 
(Blüßlampe oerfeßen, bie fi^ bureß eine 3f»rialeinfcßaltimg 
auf einmal entjünbeu laffen. Xer lailerlicße Stßloßßerr 
ßat atfo feine Roftcn gefeßeut, um bas Acßilleiou im 
mobemften Sinne aus^u bauen, oßne jebod) babureß feinen 
urfprüng ließen Üßarafter 311 oetleßen. Aud) bie meiften 
(Bcniälbc unb ©lonumcnte aus ber Gltfabrtßianifd)en 3»it 
finb erhalten geblieben, bis auf bie berüßmte ©crigmppe, 
bie fieß jetjt Im ©cfiß ber Grjßcrjogin Oari» ©alcrie oon 
Oftcrreid), ber Xodjter bes Rai[ers 3ran3 3 ofepß unb ber 
RaiJecinGlifftbetß, befinbet. Wen erbaut würbe ein Rapalicr- 
ßaus oon beut Atßener Areßiterteu 3 iller unb eine Auto- 
inobilgarage. ferner würbe ein artefifeßer ©rumten ge- 
graben, ber auf 80 m Xiefc Cuellwaffcr ergab unb jeßtftünblidi 
ein Quantum oon 3500 I lieferi. 3 » r ©»quemlidßfeii be* 
Raifers ßat bie gtiecßifcße 9 legi»ning bas Acßilleioit burd) 
eine breifadje Xraßtanlage mit Rorfu oerbunbeu. X>a« 
mit ßaben wir uuferc 2 Uaiibcning beenbet. ©löge Raifer 
©Hlßrltn auf btrfcm weltfernen XoTabo bie 3 luße unb 
Grßoluitg oon anflrengenber ?lrbcit finben, bie er bort 
fließt. l)r. Gruft ©rüttefien. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




£)ie 9JlitteImcerreifc t>es X)eutfd)en ftaiferpaars: Sldjtlleion 


Ter fterbenb* 


DäS ^?*rif ttjl. 


Das $einricl)>£>eine»Denfmol 0011 'fioffdri«. 


Der Driumpfjjufl bw SHijUleu». ftoloffalflemältw Im Dreppcnljau». 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






2Jon bet SWiMmeerreife bes IDeulföert ftatjerpaars. C&ejeidjnd »on tyref. Störocr an 23orb ber 3<*$t » öoljenäolleni 1 '. 


Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


VtotogropbtfoerLia ö«r Uljoioflcaplji^fn Union in «Dlündjen. 



746 


3IIuftiirte 3«tung. 


9h. 3381. 16. Sprit 1908 . 


Steifen nod) unb in <5rictf)enlanb. 

»on pref, Dr «*»rb Cigrl 

it einer richtigen Shilturgefcßicßte müßt« ein ftapitel 
ßanbeln ron ben roechfeln ben ©loben im Äeifeoerfehr. 
SKon beule nur» um fid) bes ©Secßlels allei menfcßlichen 
Dinge au dj auf biefem Gebiete fo recht bewußt 3 U roerben, 
an bie Wolle, bie bi« oor einem 3Jlenfd)«ndUer bie Wßein- 
ufer im Weifeleben nid)t nur ber Deutfdjen, fonbem min* 
beftens cbenfofeßr bet Gngtänber unb frranäojen fpietten, 
toäfjTenb [ie ^eute bodj überwiegenb nur bem ßaftig baljin- 
flutenben (beleg enßeitsoerfebT bienen. 911« id) »ot einem 
Btenfcßenaltei, bamals ein blutjunger ©tubent, mit einem 
frugenbfteunie oon gleicher ftühnßeit ben ©lan faßte unb 
ausführte, nad) Wöttofgen ju reifen, rourbe tcß angeftaunt 
mie b«ut« etroa ein Worbpolfaßrer, unb ln Norwegen ge- 
noß id) bas teisuolle Bergnügen bet Ginfamfeit an Jollen 
Orten, bie jeßt 3 U ben überlaufenen gehren, früt 
©riecßenlanb, befönbew für ftotfu, bin tcß burd) mein 
Sud) „©rieeßifeße frrüßlingstage“ fo etwas roie ein Gut» 
bedex unb SDegroeifer gecoorben. Bnno bajumal mußte 
man wohl, bafe es eine 3nf«l ftorfu gäbe; aber baß fie 
3 U ben perßältnismäßig leidjt erreichbaren 3 ielen ß öderer 
SBanberlultur gehörte, bas roufjten ln Deutfcßlanb bie 
wenigften. 3n Ofterreid) halt« man burd) bie ©orliebe 
ber armen ftaifertn Glifabetß für ftorfu feßon feit ben 
fecßjiger faßten roenigftens eine Bßmmg t>on ben Weijen 
bes ioni|djen Gilan&s; eine roirflicfje ftenntnts bef aßen 
inbes bamals nur foldje Giebßaber roie ber jeßt längft 
»erftorbene öfterreidjifdje ftcmful r>. SDarsberg, bet Ber* 
f aff et bes au&gejeicfjneten SBerfes H Obt)ffcif<ßc Ganb- 
fefjaften". Der Deutfcße ftaifet, ber ja Worwegen in bie 
SCTlobe gebracht bat, wirb aller 2Baßrfd)eintid)leit nad) 
aud) aus ftorfu ein SReifcjiel erfter Otbnung machen, unb 
ba ftorfu eine Btt ©rücfenfopf für bas griecßifdjc frejt* 
lanb unb ben Peloponnes bilbet, fo barf mit größter 
aBal)rfd)einlic£)feit bie Steife bes Äaifers nach feinem jüngft 
ettnorbenen Guftfdjlofj 9ld)illeion in ©afturl als ber 
tluögangspunft einer feljt bebeutfamen neuen Weifemobc 
angefeßen roerben. 

Die Gntbecfung Griecßenlanbs als eines herrlichen neuen 
Weife^iel« roitb für bie beut|cß« ftuliur riel folgenreicher 
roerben als b ie no rtoegiftfje Weifemo be. Der beutf eße Weif enbe 
toitb in ©riecßenlanb 3U feinem l)Sd)ften Grftauncn unter 
anberm entbeden, ba& es «in fetjr fcßöncs Ganb gibt, in bem 
©riecßijd) gefproeßen roitb. aBirllicße« ©riecßifd), toenn 
aud) Hießt gerabc bas, roas man ißm auf ben heutigen 
®i)mnaiicn an griccßljd)er Sprache mit grö&erm ober ge* 
ringerm (Erfolge beijubringen oerfueßt hat. 3 « ben un* 
bebingt nötigen Weifemitteln für ©rieehenlanb gehört bie 
Äenntnis ber gried)ifd)en Sprad)e. Äaifer 9 Bill)elm f)at 
belannttid) roie rolr aCabemifd) ©ebilbeten einftmals auch 
©riedjifd) gelernt, unb es ift Poraus3ufel)en, ba& er bas 
©erlangen fpüren roitb, fid) mit feinen griedjifcben Spradj* 
erinnerungen uerftänbtid) ju mad)en, fooft es ®m gelüftet, 
mit ben um bas 9 ld)ilteion berurn roo^nenben Äorfioten 
meu|d)lld> leutfelig ju oerfe^ren. ®a roirb er bet bem 
erften ©a^ ben er l)ört ober felbft 3U fpreeben oerfudjt, 
bie 3 Bat)rnef)mung mad)en, ba& er fein ©riedjifd), fooiel 
ober foroenig if)m bauen in (Erinnerung geblieben fein 
mag, burdjötts ni<^t an bie Geute bringen fann: er mag 
es nod) fo fc^ön fpredjen, bie ©riedjen roerben i^n nicht 
oetfteben. Das Weugricchifdjc roeidjt in ben 3=ormen aller» 
bing« uielfacf) oon bem ©riedjifcben 06» wit muffelig 
erlernt haben; bet ©ofabelfdja^ aber fi^ üüffallenb 
roenig oerdnbert, unb niemanb, ber in ©riechen lanb ge* 
roefen, roitb mit bem ®lauben 3urüdfommen, bafe ©riedjifd) 
eine tote ©prad)e fei © 5 er tüdjtifl 9 ntgried)ifcb gelernt 
unb feine ßenntniffe ein roenig aufgefrifd^t l)öt, rotrb für 
ein« Weife nad) ©riechen lanb, felbft für eine längere Weife 
abfeits oon ben öofmorten unb ben (Sifen bahnen, nicht 
olel mehr nötig h Q b><n, als fid) Ijirnbert bi« hwnbert» 
fünf3ig neuer Bolabeln einjuprögen, roa« um fo leichter 
ift, als es fid) auch bei biefen faft burdjroeg um befannte 
altgricd)i|d)e 9Bur3eln banbeit. Damit fprachlich aus* 
gerüftet, formte jeber Itaffifd) gebilbetc beutfdje Welfenbe 
fich getroft in 6a« innere ®riedjenlanbs begeben unb b°ff cn t 
er roerbe bas Bolf unb bas ©olf roeröe ihn oerftehen — 
roenn bie unglüdfdige ©u&fpraci)c bee auf beutfehen Sdjulen 
erlernten ©rted)ifd)en nicht todre! Dicfe ungried)ifd)e 9 Iu&* 
fprache be« ffiriedjifdjen etfdjroert bas gegenfeitige ©er* 
ftänbnis in fo hohem ©rabe, ba& auch «in leiblich gricd)ifch' 
gebilbeter Weifenbet mit beutfeher ©chulausfptache roie 
taubftumm burdjs Ganb fährt. Da hat man nun fieben 
©tjmnaltaljah« unb womöglich brei ober oier Uniöeejitdt«- 
iahre auf bie (Erlernung einer ber fcfjönften Sprachen oer* 
roenbet, unb beim erften Schritt in bem Ganb«, roo fie noch 
heute lebenbig gefprodjen rotrb, ift man fo ^üflos, roenn 
nicht Ijilflofcr als ber ungebilbetfte ©latrofe bes Schiffe«, 
auf bem man hinfährt. Die Srrage, ob bie neugricchifd)* 
9 Cusfpradje auch bie ber alten ©riedjen gcroefcit ift, tann 
hier natürlich nidjt beh^nbelt aoerben. Setoiefen ifi iängft, 
ba& bie neugrted)ifd)e Busfprache fdjon im erften Oah«“ 
hunbert oor unb nach CEljrlfto in allen griechifchen Gänbem 
geherrfdjt hat- Die beutfdjc ffii)mnafialau6fprad)e entbehrt 
jeber gerichtlichen, überhaupt jeber roiffenjchaftlidjen Se- 
grünbung; fte ift 311 feinet literarifd) beglaubigten 3cit 
nadjroeislid) bie A 2lusfprad)c ber alten ©riechen geroefen. 

Dah ber fRei|cocrlel)r aus Deutfdjlanb nad) ©riechen» 
lanb fehr balb auf ba« 3 «hnfa«h« bes jetjigen anfchroellen 
roirb, ift fo gut roie fid)er. Da nun ber beulfdje Weifenbe 
auch in fremben Gänbern auf eignen frühen ju ftehen 
toünfdjt, ba namentlich her höh«« gebilbetc beutfdje Weifenbe 


fi<h fchömen roirb, in einem Canbe mit griedjifdjer Sprache 
fich eines Dolmetfd)ers, eines Welfemarf<halls 30 bebienen, 
alfo mehr gereift 3U roerben als felbft 311 reifen, fo roitb 
er es ebenfo machen, roie er es bei feinen Weifen nach 
Italien macht: er roirb fein ©riedjifrh auffrifefjen, roirb, 
roenn er eine gute neugriechifd)e ©Tammatif 30t §anb 
nimmt, 3U feinem freubigen (Erftaunen bemerfen, bah 
man in ©riechenlanb noch h«utigestags ©riechifch fpric^t, 
unb roirb roohl ober übet oon ber beutfehen ©usjpradje 
be« ©ried)ifd)ert 3ur gricdjifchen Wusfprache übergehen. 
Wicht unmöglich, bah ber Äaifer nach feinen perfönlichen 
(Erfahrungen auf ftorfu ben Bnftofe für unjer höhe«* 
llnterridjtsroefen gibt, bas ©riedjifche auf ben ©gmnafien 
fortan mit ber griechifchen Qlusfptad)« gu lehren, roie ba« 
in frranfreich unb Worbamerifa feit einigen frahten ge* 
rdjieht. Die Schüler ber ©gmnajien mürben babuxd) in 
ben ©efih einer Sprache fommen, bie ln allen Gänbem 
um bas öftliche ©littelmeer oerftanben roirb unb eine »iel 
nächtigere Bcrlehrsfprache ift, als man gemeinhin annimmt 

Über bie 6d)iffs»erbinbungen nach ©rlc^enlanb aus 
„(Europa“, roie bie ©riechen felbft alle md)tgried)ifd)*n 
Gönbet unferes SBeltteils nennen, gibt bas Weich« fursbud) 
leiblich 9lu9lunft Der fchnellftc 2Beg ift bis jefct bet 
über ©rinbifi, oon roo faft täglich Dampfer ber öfter* 
reichifdjen, italienifd)en unb gtiedjifchen ©efellf «haften nach 
Äorfu unb non h*«t nach ©atras fahren, ©ei bet ge* 
ringen Beliebtheit, bie fich bie italienifchen ©ifenbahnen 
in ben -Streifen ber beutf djen Weifen ben erworben hoten, 
roirb bie lange frahrt auf Halten ifd>*tt Streden »on Wla 
aber (Ehiaffo ober etroa non ffienebig na^ ©rinbifi mit 
gutem ©runbe gefürchtet, ffis ift fehr 3U bebauem, bafe 
rolr noch Mn« regelmäßige beutfdjc Dampf er oerbinbung oon 
Senebig nach ftorfu unb «patras haben; hoch höff« tcf>, 
bie {ich an bie gried)ifd)e Weife bes Hatfers anfdjliefjenöe 
©lobe roirb binnen turäem unferen groben Dampfer» 
gefellfd)aften in Hamburg unb in ©reinen ©erantafjung 
geben, in ben fflfettberoerb bes ©erfehr« auch im Wbriati« 
fdjen SWeer fraftooll cinjutreten. ©is bahin roirb ber beutfdje 
Weifenbe fi^) oomehmll^ ber fehr beguemen Dampfer 
bes öfterreidhifihen Glot)b& bebienen, bie oon Drieft nach 
florfu unb ©atras fahren. 3d) roeife aber batauf hin, baß 
es auch «ine große griedjifd)« Dampfergefcllfchaft gibt, bie 
„©anheüenifche", bie allwöchentlich einen guten Dampfer 
— id) fptedje aus (Erfahrung — oon Driejt über ftorfu unb 
©atras nad) bem ©iröus fahren läßt. 9lußeröem fommt in 
Betracht bie italienifche Dampf ergefellfchaft „Waoiga3ione 
©enerale", beten leibliche Dampfer, oon ©enebig ausgehenb, 
in ©rinbifi antegen unb bann über ftorfu unb ©atras nach 
bem ©iräus fahren. 

Das mehrfach genannte ©atras ift ber £>aupt«intrittsort 
für ben ©eloponnes. Bon ber anfehnlidjen $anbelsftabi 
am (Eingang gum ftorinthifdjen ©olf fann man mit ber 
(Eifenbahn bie roidjtigften Stätten bes (üblichen ©riechen* 
Ianbs bequem erreichen, ©ei jebem neuen ©efudje bes 
Ganbes roar ich ftaunenb erfreut über bie großen frort» 
fchritt« bes griechifchen ffierfehrsroefens im 3nnem. Um fie 
roll 3U roürbigen, muß man bebenlen, baß ©riedjcnlanb 
ein öochgebirgslanb ift, in ben Bertehrsfchtrietigfeiten mit 
ber Sd)trei3 3U Dergleichen, nur noch ungünftiger geftellt 
als biefe burd) feinen großem Blangel an breiten Dal- 
bilbungen. früx ein Ganb mit 2 */, ffllilt. (Einroohnem ift 
ein (Eifenbahnneß oon runb 1200 km nidjt 3U »erachten. 
Dem Weifenben, ber außer Utljen aud) etcoas uom 3nnem 
bes Ganbes feßen roill, ber 3. 93. Olgmpia, Brgos, SWtjlene, 
Ufroforinth, ©legara unb (Eleu fis bejud)en möchte, bietet 
bas jeßige (Eifenbahnneß ©ricchenlanbs eine gefchtoffene 
ftette öan bequemen Blöglichfeitert. Bon ©atra« iann 
man, trenn bas Sd)iff nicht all3u fpät am Wachmittag 
anfommt, noch Q« bemfelben läge Olqmpia erreichen unb 
am nädjften Dagc bis in bie Wäße bes freftungsberges 
ron SWeffenien, 3thome, gelangen. Brgos unb 9J3t)fena 
finb (Eifenbahnftationen auf bem geraben 9Bcge über 
ftorintt), «DJegara unb Gleufis nad) SUßen. Die Baßn 
nach Sparta ift im ©au begriffen, unb roatjrf peinlich wirb 
man feßon im nächften 3 a h l fl,n einem Dage non Mthen 
nach Sparta fahren rönnen. 

Buch im nörblichen ©riecßenlanb ßat ber Gifenbahnbau 
bemerfensroerte frortfeßritte gemacht. SWit aller ©eroalt 
brängt ©riecßenlanb «a«h einer (Etfenbahnoetbinbung mit 
Guropa. Bon 9ltßen fann man feßon feßt über 2ßeben, 
am nörblicßen Ubßang bes ©antaß »orbei, weltlich oon 
ben Dhermopqlen nad) Gamta unb pon hier nach Dheffalien, 
nad) beffen öauptftabt Gariffa, gelangen. Das Ber. 
binbungsftüd oon Gariffa nach Worben, alfo 311m Brtfchluß 
an bie Bahn oon ©lonaftir nad) Galonifi, fehlt noch, unb 
bie Dürfet macht ©ricdjenlanb bie größten S«ha)ierigfeiten, 
inbem fie ben SBeiterbau ißrer Ginie nad) Süben oer- 
bietet. Die ©ewalt ber Dinge, ißre innere Bemunft ift aber 
ftärler als fclbjt bie Unoemunft ber türfifdjen Wegierung, 
Uhb am Gnbe hat (Europa in biefet toidjtigen frtogc einer 
birelten Gifenbahnoerbinbung nach ®then hoffentlich balb 
ein emftes W3ort mitjufpreeßen. 3ft erft bie Gifenbaßn 
nach ^tßen lüdenlos ba, fo roirb fich auch im internatio- 
nalen ©oftoerfeßr ein (tarier Umfchroung roLljicßcn. Wicßt 
mehr Brinbifi, fonbem ber ©iräus roirb ber Busgangs» 
ßafen für bie inbifeße unb bie oftafiatifeße ©oft roerben; benn 
bie 3 c «(* r fpQntls biefer neuen 9BcItücrfel)Ts|traße beträgt 
naßeau einen Dag, unb bie Guglänber werben [icß für ihren 
©3eg nad) 3nbien biefe Grfpamis fogleicß 3unuße machen. 

Brauche ich nach 3U fagen, baß bas Weifen im 3nncm 
©ri«d)cnlanbs heute minbeftens ebenfo fießer ift roie in 
irgenbeinem curopäifchen ftulturlanbe erften Wanges? 3d) 
barf aud) nicht unerwähnt taffen, baß bisher noch niemals 
etwas ron jenen ftlagcn über bie griechifdjen (Eifcnbaßnen 


oerlautet ift, bte rocr fo oft unb leibet Teinesajegs 311 
Unrecht aus frtalien hören: über bie Beraubung ron 
Weifegepäd burd) bie ©epädbecmten. Watürlid) bulben bie 
meift fcßmalfpurigen Bahnen in ©riecßenlanb feine Schnell» 
3Üge wie bei uns, 3umal bei ben fonftigen Schwierig feiten 
ber Bnlage; ber Betrieb inbeffeti ift 3uoerIäffig, oiel pünft* 
lieh« als in 3talien, unb bie Ginricßtungen ber ©tagen 
erfter unb ameiter Haffe laffen nicht »iel 3U roünfchen übrig, 
ilud) bie Schnelligfeit auf ben $auptltnien fteßt gar nicht 
fö |«h« weit ßinter ber in 3tali«n gcbräud)lid)en 3urüd, 
roobei noch 8« beachten ift, baß bi« italienifeßen fahrplan- 
mäßigen Seiten felbft auf ben bureßgehen ben Sdjnellaugs» 
tlnien faft niemals innegcßalten roerben, wohingegen man 
in ®ried)ettlörtb mit großer Sicßerßett auf leiblich pünft» 
ließe« Gintreffen rechnen fann. 3cß gebe ein ©eifpiel für 
bie $>öb« ber heutigen Gifenbaßnfultur in ©riechenlanb, 
biefen feßr fidjem ÜJtaßftab ber allgemeinen ftultur, in- 
bem id) bie ©erbinbung oon 9Itßm nad) Olqmpia ßeraus- 
h«bt. 9Ber morgens gegen 7 Ußr 9itßen »erläßt, trifft 
in Olgmpia abenbs nach 8 V* Ußi ein, roas bei einer 
(Entfernung oon 342 km unb mit ©erüdfid)tigung ber 
fehr fdjroierigen Bobenrerßältniffe ßöcßft anerfennensroert 
ift. Dreimal in ber QBoch« »erfehrt übrigens ein Schnell» 
3ug oon Btßen nad) ©atras jum Bnfcßluß an bie nach 
(Europa faßrenben Dampfer, ber eine Shmbengefcßroinbtg» 
feit ron annäßemb 40 km erreicht, roas manchen italte» 
nifthen Schnelljug unb bte weiften baqrifcßen ©erfonen» 
3Üge anfehnllch übertrifft. 

gcllauffü^rung oon Sarjbns „S^öpfung" 
in 3Bien. 

m 27. SWär3 1808 oeranftattete bas „Bbltge Giebhaber» 
fon3ert\ bas bis baß in im frür|tlid) Schwaxjenberg» 
fcfjen ©alais feine mufifalifcßen ©robufiionen t>or ben 
ariftoCratifcßen .Greifen abhielt, in ber prächtigen Buia 
ber Unioerfität eine Bufführung ber „Sdjöpfung“ ju 
(Eßren fjarjbns, bie fich 3U «inet Bpottjeofe bes greifen 
SWeifter« geftaltete. G& roar bie leßte Buffüßnmg feine« 
unfterblidjen 9Berfes, ber bet ftomponift felbft beiroohnte; 
ein fraßr fpäter mürbe er ins ffirab gebettet. Bis (Erin- 
nerung an biefe benlroürbige Bufführung unb als Borfeier 
be« ßunbert jährigen Dobcstage* £>at)bn« (31. 9J!ai 1809) 
»eranftalteten bie hen>orrogenbften JBiener mufiralifchen 
Bereinigungen oor gelabenen ffiäften eine Buffüßrung ber 
„Scßöpfung* am hifiottyfjtn. Datum in bemfelben Saal 
unb, roas ber ©robuftion ihren ga«3 befonbem Wei3 »er. 
ließ, genau tn beroom EJleifter rorgefcßricbenen Sefeßung 
bes Orcßeltere unb bes Ghors. (Erfteres beftanb, roie au 
$ai)bn$ Gebjeiten, aus fedjs erften unb riet groeiten 
©eigen, oier ©ratfehen, jroti Geltos, 30x1 ftontrobäffen 
unb ber in ber ©artitur »orgefeßriebenen Bnjaßl Bläfer, 
im ganaen aus fedjsunbbreißtg Wiufifem, lauter ÜJJit* 
gliebem ber ©hilharmonifer. Den fccß3igftimmigen Gßot 
(teilte ber Stngoerein. Die ftimmungsoolle Begleitung ber 
Weaitatioe auf bem Gemßalo beforgte in feinfühliger SBeife 
Dr. Blanbijeaerofft). Die ©e fangspart fen waren berfrreifrau 
o. ©ad) unb ben berühmten Oratorienfängem 9J7es<haert 
unb Senius anrertraul; Dirigent roar bet ftapell- 
meiftec ber ftaifertidjen Oper. Der pradjtoolle, mit hell- 
gelbem Stucco Guftro oertleibete Gaal famt feinen in Wi* 
feßen fteßenben, eleftrifd) beleuchteten ©lasfanbelobem unb 
feiner bie oier fra tuttäten barftellenben, ron un|id)tbaren 
©lüßlämpchen tagßell beleuchteten, ron bem italienifeßen 
Wleifter ©uiglielmi gemalten frreslobede, ber, roie ber ganae 
©älaft bet alten Unioerfität, feit 1857 ber ftaiferiießen 
Bfabemie ber ©SiffenfcßafteTt eingeräumt ift, bilbete ben 
Seßauplaß bes roeiheoollen mufifalifcßen ©ebenffeftes. 
Gr rechtfertigt bureß feine ©raeßt bie in bem ben Bau ber 
alten Unioerfität anorbnenben Weffript 9Waria Dßcrefias 
enthaltene Äußerung ber ftaiferin: „Süeillen (mit biefem 
Bau) roas Unfehnlidjes tßun roilL“ 

(Hne glänjenbe, D3«nn aud) maneße Gücfe aufroeijenb« 
©erfammlung war bet ©efeUfcßaft ber SWufiffreunbe ge- 
folgt Born £ofe waren erfdjienen Grahersog Geopolb 
Salrator mit feinet ©emaßlin Graßeraogin Blanfa, Gt 3* 
ßexjogin SKarja frofepßa unb fje^ogin ißgra »on Gum ber* 
lanb mit ißrer Dodjter ©rinjeffin Btiee. Zahlreich »er* 
treten waren bas biplomatifcße ftorp«, bie BUnifter unb bie 
ßoßen 6t aatsroürben träger, [bie ftilnftlerfdjaft, bie mufi* 
falifcßen ©«reine unb bie ©errietet ber mufiffreunblidjen 
ftreife ber ©efeUfcßaft. Dem roeiheoollen Bnlafe entfprecßenb, 
roar bie 3ußörerfd)aft im freftfoftüm ober in ©otauniform 
erfeßienen. Die S3enerie bot eine ins ©lobcme übertragene 
SBieberßolung be« benfroürbigen, burd) bie Bnroefenßeit 
^agbns oerflärten freftabenb« am 27. W?är3 1808. EDurbe 
ber Bleifter aueß nießt roie bamals oon feinen ©erehrem 
unb Berehrerinnen auf ben ^änben getragen, fo ßat boeß 
bie Begeiferung unb ©ereßrung für ißn unb feine un» 
fterblidjen Schöpfungen feit einem frahrßunbert an 9Bätme 
feine Ginbu&e erlitten. Die Stabt, in ber ßaqbn, Wloaart, 
©lud, Beetßoren, Schubert, Strauß unb Brahms, »on 
ihren ßcroorragenben (Epigonen nidßtjureben, ihreSJleifter- 
feßöpfungen fdjufen, leueßtet in ber ©efeßiehte ber Bhifif 
mit unoergänglicßem ©lanae. Die ftaiferftabt an ber Donau 
pflegt ticbeoolt unb banfbar bie (Erinnerung an ißre ÜJ7u[if- 
ßeroen, bereu SBerfe einen ihrer fünftterifchen unb fultu» 
reifen Wuhmestitel Silben, frür bie Gntwidlung ber mufi» 
falifcßen ftunft ßat SBicn bie Bcbcutung einer llaffifcßen 
©flegcftättc. ©lögen biefem flaffifdjen mufifalif^en ©oben 
ben unfterblicßen 'lüiener SJJeiftern ebenbürtige Wachfolger 
entfprie&en, fo baß DBiert aud) für bie fontmenben ©eneTa» 
tionen bie JOlufifftabt p« ercellcncc ßleibe. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



91t 3381. 16. Stylit 1908. 


3I(u[ttirte 3 e '* un 9- 


747 


3o^ann öirtrid) aßtdicrn. 

Jum bunbertjährigcit Geburtstag*. 

©ÖM ©öftor 3*tfr«tt ln 6*>hcnl«b e. 
ein fog. Malcubcrjubiläuin gilt cs, atu 
-Jl 21 . 9 lpril 311 feiern — Denn baß feit bem 2 l. 9 lpril 
1808 geraöe Ijunbcrt 3al)re ocrilofjcn finb, ift eine 
feßr geringwertige Tatfadjc. (Es gilt vielmehr, in 
breiteftcT ©jfentlid)feit bas (fa^it einer (Entwidflung 
ju jieljen, bie man, als ber ©tarnt auftrat, ber fic 
herbeigrführt, raum gewollt l)at, unb beren Trag» 
weite erft jetjt, ba fic ber tird)lid)cn (Gegenwart 
geräbeju bon Stempel anfbrildt, in vollem Um* 
fange erfannt ift. 

3 -iit bie ©otroeubigfeit, Wiehern* Veben unb 
fein Wert gleich bem Veben unb Wirten anberer 
fü^venber ©länncr allgemein unb uolfstümlid) be* 
fanntjumadjen, liegen bie gefcfjidjtlidjen ©eroeije 
nitngc. Sein (Einfluß reicht u'fit hinaus über bie 
(Äxenjcn bec evangdtfehen Mird)e, her er vornehm» 
lid) gebient hat. Ta* formale 'Prinzip ber freien 
2lfj Ovation, ber gefellfdjaftlidjcn Arbeit in ©ereinen 
unb ‘ünftalten, bas frcilid) nid)t non ihm entbedt, 
fonbem eine JJ n,( t>t bet ph^°f 0(> t)ifd)en, dtjijdjfu 
unb fo3ialen Geftaltung ber mittleren Tciennien 
bes vorigen 3ahrt)unbert* tft, hat er juuädjft mit 
hödjftcr Energie unb größtem (Erfolge auf feinem 
(Gebiete jur (Geltung gebracht. 01) in ift es mit 3U 
banfen, baß biefes ©rin3ip oor ber einfeitigen 
Schäßung bewahrt mürbe, als fei e® bie Tomäne 
ber revolutionären (Elemente. Ohm bauten es alle 
3eitftrömungett, bie fid) feiner beiienett, mag matt 
fid) fonft 3U ihnen ftellen, roie man wolle, baß ee 
uon bem ©lafcl befreit morbeit ift, ber ihm an- 
fänglich anhaftete, als fet es an fid) ftaate> xmb 
fultuTfeinblid). 

3 ene anberen Mreife, bie 3ucrft bie genoffen* 
fchaftliche (form 311 einem politifchen ©lachtfattor 
emsjugejt alten fi<h bemühten, h°b m c& ÖUdjern 
fchroer verbacht, bah *r in bem ©eftreben, auf rcligiöfem 
unb fittlichem Gebiete ihnen entgegen3utreten, fid) berfeiben 
'Waffe, ber gcfellfd)af (liehen Organifation, bcbientc. Sic 
tonnten aber aud) nidjt ahnen, t»dd)e ©ebeutung bie oon 
ihm ins Veben gerufene Onnere ÜJliffion ber eoangelifd)en 
Mirdje unb melchc ©iad)t bic rocjcntlich oon ihr aus* 
gegangene d)riftlid)c unb nationale Go.galarfceit erringen 
mürben. Wiehern tjot, fdjon che ber ftampf 3UT t>öebftcn 
©lut emporloberte, ben ©ann brr bleichen frurcht gebrochen, 
ber auf brn djriitlid) unb ftaatscrhaltrnb gefinnten Ge- 
mütern lag. ©ereits oor ber berühmten Webe auf bem 
Wittenberger Mirdjentage ( 1848 ), in ber er ben groben 
©lan 3iir Dettung be® chriftlidjen Solle® oor ber er» 
ftaunten ©litwelt enthüllte, unb nach tiefer erft recht hat 
er in Wort unb Sd)rift fomie in ben glä^cnbcn ©eben 
im 9 lbgeorbnetenl)<uire jur ©erteibigung feiner Gefängnis* 
reform unb ber ©ifibcrfchaft bes Dauben öaufe® ( 1862 ) 
gegen ©irdjoro, Srfjulje-Tdißfd) u. a. fein SRedjt auf 
gleiche Waffen gemährt. 

©ber es märe oberflächlich, wollte man biefes 3 ormale 
tum Wusgangspuntt ber Würbigung Wiehern* nehmen. 
Tic protejtanlifche innere üJliffiou ift nicht nur bie Crga» 
nifation djriftlicher ©ercinc unb ©njtnlten. Gr felbft hat 
kßtere nur für eine .^eitlicf) nötige {Vorm ertlärt. ja, er 
fprid)t es al® Aufgabe biefer 3 nnem ©lifjion au, bah fic 
fid) entbehrlich mcidje unb fief) felbft auflöfe. Ter 3 nl)alt 
aber toirb ftet® fein muffen. Tie Gefahren ber Siel* 
gcfchäfligtcit unb ©rrrin®feligtcit hat er bentlicE) gefeheu. 
(E* fam einmal ein jüngerer fttninb 31t ihm unb erjählte 
in ber Hoffnung auf ein aiterfennenbe» 2 ob, wie viel« 
chriftlidje ©eTeine er gegrünbet habe- Widern antwortete 
nur: „Wiffen Sie, was Sie gemacht haben? (Einen 
Garten gebaut! Siele ©eete! ©lument ©lumentohl! 
Mol)l!" Tabei {prang er in jugenbfrifd)em 3 °™« auf: 
„könnte id) nod) einen ffierein grünben, fo müfjte e® 
einer fein 3iir Elusrottung aller ©ereine.“ Tie ©ereine 
empfahlen fid) ihm als au herorbentliche Wahnahmen ben 
auRerorbentlid)en 9 t otftün ben gegenüber unb als Dlrbeits* 
gemetnfehaften. fid) gegenfeitig fd)ütjenber unb er3iehenbcr, 
freier ©erfönlichteiten. Ta® 9 leue unb Grofiartige an 
ber oon ihm geraffenen 3 nneni Wiifion ber eoangelifd)«n 
flirdje ift bas, bah *t jenes formale ©rinjip anwanbte 
3U einer umfaffenben unb epodjemacheitben. Siebes* unb 
©ettungsarbeit. Tie Arbeit bes t)cilerfülttcn ©ölte® an 
bem I)eillojen 311t Tarbietung bc® d)riftlid)en feiles in 
ber allerbings notwenbigen gejelljdjaft liehen Sonn, bas 
ift Wiehern® 3 nneie aWijjiou. 

Wiehern war ein echter ©rophet, fid) bctDugt, eine ber 
Grunblagcn bes Ghrirtcntum® hrro 0x3 »ziehen, bie vielleicht 
nod> nie red>t jut Geltung gebrad)t, minbeftens aber feit 
I angerf 3 rit ocrfchüttet war. Tie 3 nnere ©tiffion ift in 
ihrem (Erwachen fidicr eine Gottestat. '.'Iber fic ift aud) 
bie umfaffenbfte Selbfthilfe ber (Shriftenheit. Wiehern hat 
niemal* aufgehört, felbft bie Slird)c wegen ihrer ©erfäum* 
nis anju Hagen unb 3ur ©uße auf3uforbem. ©eine Witten» 
berget ©eb< ging nid)t aus oon ©lagen unb jammern 
über bie (tritchriftlichimg ber ©taffen — bas tväre im 
3 al)te 1848 eine billige Weisheit gewefen — fonbem fein 
lauter Wecfruf 3U gläubiger üiebesarbeit an ben entfirch» 
lid)tcn unb in ihrem l£hriftentum gefährbeten ©oltsgen offen 
hat als Unterton; unb ©cfonan,) bas ©eivußtfeinj baf) bie 
3 nnere Wiffion ein neues Charisma fei, helfen bie traft* 
lofe unb mutlofe ©ird)c bebürfe, unb bas ihr Gott gerabe 
jeht gab. 



3oI)ann £>inrit^ 


3 n allen ©ejiehungen fd)u>amm Wichent hier burchaus 
gegen ben Strom, llnb ba® tun alle redjten ©ropheten. 
(Er fagte bamals: tt 6o tief ba* $er3 nod) blutet im 
Sd)tner3 über bie Sd)mad) unb ba* Cflcnb unb bie ©Jad)t 
ber 8ünbe r bie aus Vicht getreten, fo lag bod) für bas 
ttluge be* Glaubens hinter all biefetn ber ©rtbrnd) eines 
Tage* ber ©crheifcuug für bie ©erjüugung bes gläubig 
rettenben Wirfens ber ©irdje »erborgen. Gin lag Gottes 
als ein Tag bes £>eil* für unfere Mir che in unferm 
teuem ©atrrlanbe ift über unfern Häuptern aufgegangen. 
Gs muh unb wirb ,311m ©ewuhtfem lommen, bah unfere 
coangelifd)c Mirdye eine ©olfsltrd)e werben mufj unb fann r 
inbein fie bas ©olt burdjs Goaugelium in neuer Weife 
unb Mraft 3U erneuen oermag." 

Tos ift ed)t prophetifd)e* ®eiouf)tfein unb ©orwärts» 
brängen. Tie neue Weife befteht barin, bah Wiehern 
neben ben oon ihm getoift nicht aus feiner 3entralen 
Stellung oerbrüngten Glauben nun mit gewaltiger (Energie 
bie 2 iebe fehte. Sie erft fd>afft bem oon Cutter wieber 
entbedten Geich bes allgemeinen ©rieftectum® ooll« Gel- 
tung. Ohne Wiehern® Wirlfanitcit wäre bie Gefahr, bafo 
bie coangclifdje Mirche eine ©aftorentird)« bliebe, bebeutenb 
gröger. Tah Wid>ern in ber Tat eine 3entrale Üluffarfung 
oon ber ©ebeutung ber 3nnem ©liffion hat, bie bie 
landläufige« oberflächliche weit hinter (ich iläftt, beweift 
er, inbem er fie jum ©rinjip feiner gait)en Gefchichts« 
betradjtung 311 erheben wagt. Unter ihrem Gefichtspunlt 
erfdKint ihm Vuthers Deformation als „ein großer weit» 
gerichtlicher ©ft ber 3 nnern ©liffion innerhalb bec 
abenb!dn6ifd)cn (ShriftenheU". 

fjaben wir fo oon Wiehern* Werf eine oberflächliche ©e- 
trachtung femjuhalten, fo bfirfen wir es weiter gegen ben 
oft gehörten ©orwurf oerteibigen, als fei e® englifch* 
arnccifanifd)cr 3 mport unb ein Tummelplaß lebigltd) ge» 
wiffer pietiftifch-methobiftifcher .Mretfe. ©cobadjiet hat 
Wiehern 3war immer bie parallelen (Erscheinungen anberer 
24 nbcr, gelernt hat er hier unb ba von ihnen, aber nach* 
geahmt ()at et fie nidjt. Zeitlich unb inhaltlich ift fein 
Wer! burchaus original unb national. 9 lls glühen ber 
©atriot wie* er im 3 af)re lHiiil in Vonbon neben Xhotucf 
uno ©ethmann-öollwcg, bem ©ater be® preufcitchen Wi* 
nifters, jene Unbeulfd)eit 3urecht, bie Gnglanb al« ßanb 
bes 2id)ts unb Teutfdjlaub als bas bes finftern Reiben* 
tums jchilberteu. Was feine thcologifche Sichtung betrifft, 
fo h a < fid) Wiehern wohl 311 einem feften Glauben an 
ben emgebornen Sohn betaitnt, bet feine Mird)< mit gegen- 
wärtigem Geiftc leutt; aber er hat nie mi)|tifihe ober 
meltjobifiifche ©arteiroorte gebraucht. Gr muhte auch an 
ber ©ibcl 3»pifchen Schale unb ft cm ju |d)eibcu unb 
bulbete ln feinen Grjiehung sanftalten wie im feelforger- 
liehen Wirfen fein anbere* ©efeh als bas ber Viebe unb 
ber inbioibucllcn ceelenführung. Tah her ihm von. 
ber frommen OTuttcr überfonimene innige Glaube fid) an 
©eriönlichfeiten roie u. Mottroig unb Gofjner bildete, bie 
auglcid) al® Wufter in tätiget Ciebesarbcit glänjten, ift 
weher mqftifd) noch pietiftifd). 

G« ift fein 3 ekf)«n fehlerhafter Tu rdjarbeitung feiner 
Gebanfcn ober arger ©elbftüberfd)ätning feines Werfe* 
burch ben Urheber, wenn heute fowoit)l ftirdje wie Staat 
ber 3 nnem ©liffion manche Arbeit, bic Wiehern ihr 3U* 
gewiefen, abgenommen hat. Wir benfen l)ler an bic G<- 
fängnisTeform unb bie ttiujelljaft , bie 3»flc«bPr3i«hung 
unb 3 u 0 t”bfüriorge, bie Sonntagsfchule, bie Gemeinbe» 
pfleget unb Gerne inbehäufer. Wie man aud) über bie 


thcotratifdvTomamifd)cn 9 leigungcnMönigftriebrid) 
Wilhelm* IV. benfen mag - feiner &minbfd)aft mit 
Wiehern, ber ja and) fd>lte&lid) 1857 iti* ©linifte* 
riuni bc® 3 nnetn berufen würbe, oerbanft ba* 
prcufjifd)« ftönigtum jenen Tropfen fogalcn CI®, 
mit bem bann auef) bas beutfdje Maifertum ge* 
falbt würbe. Tie fetalen (hrlafje Maifer Wil- 
helm® I.unb bie fotialcn Gefeite Maifer Wilhelm* II. 
finb nachweisbar oon Wid>cms Geiftc getragen, ©o 
ift ba® preu gif che 3 OT angQcr3iel)ungsgeffß nubmeljr 
noch ba® 3 -ürfoTgeer 3 iel)ung*gefeh oon 1900 , Ic^teres 
in feinen Wt*fül)ruug$bcftim wungen 3um Teil faft 
wörtlich, auf Wichcrufdjen Gruublagcn aufgebaut. 

9 lnberfeit* fann bie innere ©liffion nie im 
Staate aufgehen. Tenn ber Staat hat feine reli- 
giöfen 3 telc. 9 lud) oermögen bie heften Gefe^c 
nicht bie ©Icnfchen 311 belfern. 6 ic er3eugcn neben 
Crbmmfl unb 3 «rjorge boef) aud) (frfchlafnmg 
ber fittlidjen ^elbft3ucht, fa 3um Teil and) roieber 
©Jethoben unb Sd)lid)c, fie 3U umgehen. Tamm 
bleibt ber Clnnem ©liffion ftet® bie ©olle ber 
Gcwifjcnsfdjärferin für bas ©olf unb b<r 'fjföb- 
finberin für ben ©taat. (Sr wirb ihr immer folgen 
müffen, aud) wenn cs fcheinen fann, als ginge er 
ihr voran. Mugcublidlid) vol^ieht fid) ja biejc® 
£d)aufpiel auf bem Gebiete ber Waubrrarbeii- 
ftätten nnb ber .^eimarbeiterfrage. ©nbere Gebiete, 
jo bk Serif orge für Seeleute unb Wislanbs* 
beutfdje, finb ber 3 nnem ©liffion noch faft allein 
überlaffen. 9 luf fivd>ltd>am Gebiete liegt berfelbc 
©orgnng nod) oiel flarer 3ntage. 

Wiehern« Gefängnisreform ift nur fo weit 311m 
„-fiele gefommen, als bie oon ihm juerft in ©loabit 
burdjge führte (Engelhaft überall h«rrfcht. 2lbcr 
feine (piäne in be^ug auf Dusbilbung unb Tienft 
ber Gefängnkwärtet finb infolge ber innerpoliti* 
fdjen Mämpfe ber ftonfltfts3rit gefdjeitert. Tafe aber 
feine Slnfdjauung oon ber (Eichung ab Erster Auf- 
gabe ber ©träfe unbbe* Gtrafoolljug* nidjt nur vom 
Staate onerfannt, fonbem and) oon einer einflußreichen ftri- 
minaliftenfchule juriftifd), phüofophifd) unb etl)ifd) vertreten, 
fa bi* in 6k Deform be* ©trafpro3cffe& unb bes Straf- 
rechts h imin geltend gemadjt werben, wiegt bas bamaltge 
Wifelingen reichlich auf. Unfer fo3iale* Jeitalter ift in 
manchen Tingen über bie erfte '| 5 eriobc patriarchalifcher 
Öürfovge, ber jum Teil von Wiehern ber Stempel auf- 
gebrüdt würbe, hinausgewachfen. Hber es oerbanft neben 
anberen auch ihm feine Grifte^ unb feine wichtigften 
3 mpulfe. Ter eoangriifdjen Mirche je bod) gehört er ganj. 
3f)r hat er ein unabfehbare* ©rbeitsfelb eröffnet, ba fie 
am beften ben ©eweis bes Geiites unb ber Mraft liefern 
fann. 4 >ier muß unb wirb fie, wenn aud) mancherlei Unfen* 
rufe ihr Veben ober ba® Vebensrcdjt abfprcd)en, laute 
Signale frifdjer Tätigfeit geben, bie ihr im Värm be* 
Tage* Gehör ((hoffen. Wiehern* Vebcnsbilb, fein Wadjfen 
unb Werben, bie Grünbung bes Dauhen Kaufes, feiner 
großen 3am0öuftalten nnb ber ©nlöcrfchaft, be® „Zentral* 
au«fd)uf(ea für 3 nnere ©liffion foroie fein Walten al® 
Monfiftorialrat unb oortragenber ©at im ©lini|tertum bes 
3 nnem 3U ©erlin wirb biefer Tage in ungejählten &eft» 
fchriften*) bem beutfehen ©olfe cr.täfjlt. Uns hanbeltc e® 
fid) um eine Würbigung im großen, ftür ben eoange* 
lifdjen (ihriften ift fein ßeben unb Wirten ein* von ben 
©liebem ber Mette unvergänglicher Glaubenstatfachen. 

*) <£n»dt)nt (tl IjUr nut „ 3 . |). dn OftcrtjdD Pr® teut* 

f<ftm »oltee“. »on I“. bennig. bamburo. «flentur bw. 9*aulj«n 
baut««. 10 4 - 

*). 

Oon «Tjberjo* SnPisia 6oloai»r reit CHmdt*. 

H itter ben neueren Tarftellem ber ©litielmrerlänber 
nimmt ber Gr^hfräofl Öubwig Saloator nidjt nur 
burd) feine fojiale ©tellung einen eignen, beoor3ugten 
©laß rin; erverbient au<t> nufrichtigftc ©erounberung um 
ber VIrt willen, wie er feinen Deife» unb fjarfchung^betuf 
erfaßt unb burdjfübrt. Tenn man fann roohl oon einem ©e* 
rufe (prechen, wenn ber Grjh^og feit fünfunbbreißtg 3ahren 
in ber Vanbfdjaft unb bein ©oltatum ber Umwohner be* 
©tittrimeeres gktdjfam feine Werfftatt errichtet hat unb 
au® biefer etwa breißig ©änbr fd)werften Malibers unb 
präd)tigfter 'Jlu*ftattung hervorgehen ließ unb, narijöcm 
ber Unfrmüblid)e bic Sed)3ig überfdjritten hat, nod) immer 
hexoorgehm läßt — ein feltenes ©eifpiel oon ©ereinigung 
fürftlichcr ßkbhaberei unb 3äl)er ©eharrlichfeit mit emfter 
Tattraft. Tenn man muß wirfen, wie ßubroig Saloator 
arbeitet: al* eilt edjter frorfcher burchftrei|t er ein Gebiet 
in fd)li(t)ter, oft oernachläffigter ftleibung, roie er über- 
haupt alle t)öfifd)cn Dücffidjten beifeitefeßt unb nur bie 
€> 3 fli<htrit walten läßt im ©erfehr mit ben ©len fdjen unb 
bie reine, inbrünfttg* Ciebe 3ur umgebenben 9 latur. ^enen 
roie biefer weiß et flug unb gefdjicft ihre Geheimniffe ju 
enlloden. ©ei jenen bebknt er fid) einet eignen Wcthobe 
nnttel* [einer „tabulae Ludovicianac- ; auf hunbert ©lättem 
enthalten biefe eine ©rt Jragefaften, ber nad) einem über* 
einjtimmen ben Schema angelegt tft Tiefe ©lätter werben 
in jebem bar gif teilenden Vanbc an fad)(unbige ßeute ver- 
teilt unb von il)nen auagefüllt, fo baß in verhältnismäßig 
furjer 3 «^ alles Wiffenswerte belfammen ift. Ter Gtj* 
herjog felbft richtet in3wifd)en fein öauptaugenmerf auf 
bie Wuffinbung malerifcher fünfte 311t Aufnahme jdjöncr 

*) 'Prao. drinT. Btcrt* eobn. 1907. ®ttt in*i Aartcn. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


J 

S«|fboTO: Sei bw gelben Slumen. 


ttl)*miflrapl)ii(ft< uor 3. 3. TOebtr in l»eipjifl. 



Digitized 


by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9h. 3381. 16. 9Iptil 1908. 


3nuftrirte 3eiturg. 


749 




ÖanbfchdftsOil&er , worin' er eine 
oollenbetc OReifterfchoft bejitft unb 
(einen tünftlcrifdjen (Raturfinn be» 
funbet; bief« Silber wirtenbenu aud), 
jiimöl in ihr« ted)tti(d) rollen beten 
(Reprobultion, immer poetifd) unb 
ftimmunfleoolL 

3nbieferB3eif« and) bas neufte 
grofee SBerf über^arga angelegt, jene 
Durcf) ihren Qelbemuut im gricd)i(d)en 
Befreiungsrampfe berühmte 3tabi tm 
ber Aüftc oon (Epiros fdjrdg gegen* 
über oon ftotfu: ein ftatllicher ftolio- 
boitb, ber in feinererftenSjälfte oierjig 
©oll* unb fünfunbbreifeig Dertbilber 
— erfterc nad) ftebetjeichmmgcn bes 
(Berfaffers bnrd) ein tombiniertes ©er- 
fahren oon (Rabierung unb ©hototppie 
i)5d)(t wirfuugsooll reprobujicrt — 
nebft befehreibcnöem Dertfowi« l)ijto* 
ri(d)e, ethnographlfchf unb ooltstunb» 
liehe ©rturfe enthält, in feiner 3ioeUcn, 
großem £>älfte bagegen eine wertpolk 
Sammlung non oenejianifchen Ur* 
lunbeit im Original aus ber 3eit oon 
1386 bis 1797, ö. h- aus ber 3cit* wo 
(J3arga ^ufammen mit Aorfu unter 6er 
£>errjd)aft Utenc&igs ftanb. Durch 
biefe Bublifationcn, bie treffeub als 
Bauftcine jur d>efd)ict)te Targas be* 

3cid)net werben, i) al fid) ber (£13- 
Ijcrjog ein großes Berbienft erworben uitb bem 9 Berfc 
auch einen hoben wiff«nfcbaftlid)cn Uücrt oerliehen, ba bie 
meijtcn llrlunben unebiert (inb. 9 lur wäre cs pklletdjt 
rat (am ge we (en , bief e einem bef onbe r« © an be juju weifen, 
teils um bie beiöen nur Io(e auf ammcnlj äugen ben Deik 
and) äufecrlid) 311 trennen, teils um bie Iransportfäijig» 
teit bes Banbes 311 erleichtern. K. I). 

3oI)ann $»inri<b tfefyrs. 

.tum lirbjiglnn < r rcbi ir»*>m ac. 

U nter ben beutfdjen (Ulunborten nimmt ohne 3iwifcl 
bas Blattbeutfd)« bic hcroorracicnbftc (Stelle ein. Das 
gilt fowoi)l i)itt|i<f)tüd) (eines ©erbreitUHgsgebictes als gattj 
befonbers aud> in bejug auf bie reiche Literatur, btc es 
(eit ber SDtitte bes oorigen 3al)rf)unöerts nufjurocifcn E)at. 
9 lm Beginn bic(et neuern plattbeiitfchen Literatur ftcfjen 
bie «Hamen fllaus ©rotb unb fJ-ritj «Reuter. ftreilid) er- 
reidjt bie (Dlehrjahl ber (Nachfolger bie(e beibeit Nltmcifter 
nicht an Bebrütung. (Rur jwei plattbcutidje Sdjriftftelkr 
tonnen ihnen mit o allem (Rcd)t an bic Seite geft eilt werben: 
Sahn ©tindman uitb Johann £>inrid) tEeljr«. 

tJehts feierte am 10. ?Ipril feinen (iebjigflcn ©eburts» 
tag. Sein Did)tcrfd)idial, bas man freilief} nid)t als ein 
genj ungewöhnliches bejeidpien lann, beftetjt baritt, bflfe 
er ben ©Ulfe in ber allgemeinen Wnerfennung, 6er ihm 
gebührt, nod) uid)t gefunben hat. Vluf bem l)olflftnifd)cn 
ßanbrüden ift JVef)t$ in bem Dorfe (Dhlhknbarbef geboren. 
£ier hat er im engften Greife feine 3 u 0 cni oerlebt, nur 
im SB int er bie Schule befudjt, im Sommer flöhe gehütet. 
SBegeit ber Bücher, bie ein älterer Brubcr, ber üeljrer ge» 
wefen war, h*"tcrla|fen Ijatte, füllte ber 3unge, ber einen 
flugen flapf h ätttf . atid) öeljrer werben. 9 lls ©raparanb, 
b. h- als öilf siebter, fofort auch uuterrid)tenb, begann er 
feine ülusbilbung , bie im Seminar 3U (McmfSrbc ab* 
gefd)loffen würbe. Sladjbem er fur^e 3 eit in (Rcinfelb 
Uetjrer gewefen war, 30g er nad) 3 feel)oe. ©ier führte et 
feine (Sattln heim unb grün» 
bete mit ihr eine ©tioat* 
fdjulc für höhere 2öd)ter; 

Ijter lebt er nod) heute, fehl 
im ©uheftanb, itadhörm 
oor einigen 3af)ten ber 
3 ob ihm unb feinen flln- 
bem bic ftrau unb QRutter 
genommen hat. (Ein fiufjer* 
fid) enger Üebensfreis, ber 
ausgefüllt ift mit Slrbeit, 

SJiühe, Sorge unb ©ram, 
beffen Sonnenfeite jebod) 
nad) innen liegt, wo olel 
ftillcs ©lücf geblüht, unb 
an ber bas ßebrn snwrf bes 
3 >id)terö hrrangcrcift ift. 

3 «hr* h°t junfichft l) 0£ h' 
beutfd) erjähtenbe ©ebidjtc 
gefdjrieben. Slber feine 
(Eigenart, ben ganjen Weid)* 
tum feiner lünftlerifdjen 
«Berfönlichfeit entfaltet er 
erft im Blatt heutigen. 

41 ad) bem 1878, alfo im wer* 
gigften ßcbensjahr bes 3 id) ! 
ters, feine OrjAhlung „ßüttj 
Jöinncrt" in biefec Sprache 
crfd)icncu war, bfteb er ihr 
in feinen größeren 3 >i<h* 
tun gen treu. f)ier, im Blatt* 
beutfeheu, ftcEjt er als eine 
bnrehaus felbitänbige, fd)arf 
umriffene ‘Dichterperfönlid)* «ua«» lannctnUj. 

feit ba, bie ben Berglcid) 


Sdjitnmer oon Boefie, bie Bracf)t 
tiefer Jarben gegoffen. bie bie SBirf- 
lichfeit mit einem Derriärenben SJicht 
übevftrahlon, bas aus ber Seele 
beo 3 idjtcrs h^roorbricht. Bergeffen 
bftrfen wir ba bei freilich nicht bie 
tiefe Schönheit bes bobenftdnbigen 
Blattbcutfch, bas ,>d)r> fdjreibt. 
(über ba es unter feinen 4 >dnbfn 
ju fold>er iBirfung gelangt, fommt 
ein leii btefer iBirfung auch auf 
(Rechnung bes $id)ter*. Unb fo 
oereinigt fi<t> benn bei ftehrs alles, 
Äuheres unb 3 nnere&, ©«halt unb 
&orm, um üBcrfc *u fdjaf fett , bie 
ftcilid) nid)t ben erften (Rang ein* 
nehmen unter bem, toas menfd)ltd)e 
flunft hcroorgebracht, bie aber auf 
ihrer Stufe etwas in fid) Bollenbcte • 
unb banim Unübertreffliches bc< 
beuten. ahv. Boed. 


Dos 

fiebriger Soloquortett 

für ftirtf)engcfnng. 


m 


mt . 


/m. 


mit feinem anbem plattbeutfdjm Schrift ft ellcr ju fdjeuen 
braudjt, unb bic babei fo oiel (Eigenwert hat, bafj fic and) 
in ber allgemeinen beuifdjen Literatur etwas oorftellt. 

3 n erfter i'inie ift i^-chr© Grjäljler. (Er ha* aber aud) 
einen Banb ßgrif oeröffentlicht: „ 3 u>ifchcit Sieden unb 
fialmen“, h°d>bcutfd)c unb p(attbeutfd)e ©ebid)te, oon 
benen befonbers bie le^teren großen Sücrt haben, ba Jte 
plaftifdjeßlufchaiilichreit unb itraft ber Stimmung in hohem 
ffjrabc miteinanber oereinen. 9 lod) mehr Beachtung oer* 
bienen jebod) unb fanben bie l£rjäl)l un 9 <n » ^‘ c ben 
beiben 4 to Delle nbän ben B 9 lllerl)anb Slag l»üb", ferner 
aud) in „Sttgrön“ enthalten finb, unb bie prächtig ge« 
Irönt werben oon bem erft im oorigen 3 a b te erfchiencnen 
fRoman „ Waren". 3 n biefen epifdjen Gtücfen liegt ber 
Schwerpunlt bes Schaffens oon ^ehrs. dlufjerlid) gcfcheu, 
ift bas Stoffgebiet bes Dichters tkin. Die metften Sr* 
3 äl)l un fl cn lo ‘ e aud) ber (Roman fpiclcn in feinem &eimats* 
borf, bas er 3 hlcnbe<f nennt. dUas er fo an äußerer 
dBeitc (ich oerfagt, bas gewinnt er an (liefe, an innerer 
flraft unb ©ebiegrnheit. Atfinfilerifd) gan 3 ausgefchöpft er* 
fd)eint jeher Stoff, ben ber Dichter 3 ur Darftellung bringt. 

Bewuuberswert ift an flunft bes dhatafteri* 

fierens, bie febe ©cftalt mit warmblütigem lieben erfüllt, 
unb bie JJähigtrit, mit wenigen Strldjen bie ßanbfchaft 
in einem lebenbigcn ©ilbe feft.^uhaften. 9 UIes, was er gibt, 
ift 9 Birriid>fcit. So, wie er fte fd)ilbert, finb, haubein 
unb fpred)en bie 9 Jicufd)cn. 91 ber über alles ift ein 


JJrl. (!l|e <S<bnefinonn. Bruno Ȁtljtfl. 3-rau Itlara Țtljifl. 

Dü$ ^eipjigei Soloquarldt ^ür Rirt^engcjang. 


m 18 . 9 Rärj b. 3 - hat öog 00 u 
Brimo (Röthig, bem tiefreligiße* 
lunftbvgeifterten flanior an ber üeip* 
3 ig«r St.* 3 öl)annisfird)e, ins öcbcn gerufene, im Wli 
urfprün glich mit &rl. Ajanbrich unb (päierhin aud) 
mit (f-rl. (Rifd), tm Bah aber urfprünglich mit $vm. 
9 Unlbuogcl befe^t gewefenc unb nunmehr ans bem 
(Ehepaare Alcira (Rßthtg (Sopran) unb Bruno 975 thig 
(lenox), ^rl. (Elfe Schneemann ( 9 IU) unb $rn. (Eugen 
Danuewih (Baß) befteljcnbe Soloquartett für Air- 
d}cngcfaiig in ßcipjig bas 3 u hiläum feines fünfunb- 
iwau pnjährige rt treuen «Birtens im Dienftc firdjlicher 
flunft, rcligiöfcr (Erhebung unb chriftlichcr ßiebee* 
tätigten begehen rönnen, unb ba halten wir es für geboten, 
mit Bilb unb 9 Bort neuerbiugs auf bic Bebeutung biefc> 
Sologuartetts, auf feine bie Berbreituug bes beutfd)- 
eoangclifchm Ciebes gaii( auf^crorbentlid) föibcrnbc fluni t 
betätigung hii'uiiocifcu. 

3 u gewiffenhafter, unermüblidjer JEattfühnmq bei ihm 
burd) feinen Begrüuber unb Seifet Bruno (Rötl)ig 311 « 
gewiefenen hohtn llufgabe, bie ein ft oon bem feinfinnigen 
Örinrid) Ba^ltfs als bie ?lnbahnung unb ßlusbrcituiiii 
einer (Reformation bes bcuijd)*cuangelii<hen flirchcngefangcv 
be;eid)nct werben tonnte, hat bas ßeiptiger Soloquarteu 
für flirdjengefang in bem nun oollenöetcn Biertclfahi’ 
hunbert feines Beftehcns neben feinem tie (erbaulichen 
9 Birfen in ben (fiottesbieuften unb SDfotetten ber heimifdjen 
®t.* 3 oh«Pnislir<hr ben Segen bes beutfd) > eoangelifcheu 
Ciebcs mit ungefähr cimaufenb 3 wcihunöert geifilid)eu 
9 Jfufi!auffül)rungen burd) gau 3 Dcutfdjlunb — unb über 
Deutfd)(anb hinaus auch uad) Cfterreid)< Ungarn, Italien 
unb ber Schweif, Schweben, IRu&Ianb, Rumänien unb 
ber Dflrfei, Belgien unb .ftollanb, ^ranfreid) unb (Englanb, 
ja felbft nad> Sqrtcn, Balöftina unb (ügijpteu unb nad) 
ben Bereinigten Staaten uon Slmertfa getragen unb burd) 
feine hhmnifdjen ©ottesbienfte bereits nahezu 250000 
für 3 u>c de ber d)viftlid)cn ßicbestatigfeit aufgebracht. 

(Rur 9 Wenfcf)en, bie ihrem ©otte unb ber h<hrm ©ottes* 
funjt gan t im ©eifte unb in ber 9 öa.l)Tt)eit ergeben finb,fonnte 
ein alfo fcgcnsretches 9 ltirfen im ©ebietc ber fird)lid)eu 
fl tiuf (pflege gelingen. Das 
bc 3 cugt benn aud) eint oon 
bem flantor Bruno (Röthig 
oerfahte Dcnrfchnft über bie 
flonvertreife bes Ccipjiger 
Sologuartetts für eoange* 
tifd>en flirchengefang nach 
(Rufet anb, Deutfd)lanb unb 
ben Bereinigten Staaten 
oon Bmerifa, bie unter 
bem Xitel „Bon flontinent 
tu flontineute. ©in Soli 
Deo GlorU * 1 burd) bot 
Bering ber w (Eomigfli|d)eu 
Blätter für junge ÜRänner 
in Rufefanb* herausgegebot 
würbe unb in Deutfchlanb 
bur<h bie Bild)!) an Mutig be<> 
ßcipjigcrGDangelifchen Ber- 
einsljaufes bcfogcti wer» 
ben tanu, ein fd)öues Be- 
fenntnis lauterfter ©ottcc- 
füichtigreit unb weihcooller 
fluni t liebe, bas pucifello 
and) bei 5 ^cm f t cl)c n b-cti bie 
l)erfttd)ften St)mpatl)ien für 
bas ßeipfiger Soloquartett 
für flirchengefang unb für 
beffeu dlUrlen wad)rufcu 
mufe. flein fühlen ber ßefer 
wirb bief cs h^^hewegenbe 
Büd)tcin aus ber mnb (c* 
gen, ol) lie innerlich berei- 
chert worben 311 fein. 
(Jlithur Smolian. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Orujiitaljeidjiiung oon Otto oon bei SBeljL 


Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






öeniq GatoTJeloailte: Wuf btt letraffe. 


(SbäYle* Gott et: Begräbnis in bet Bretagne. 


3. ft. flfaffafUt; 'S«»« L J ebrmabd]i<H 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


^can •Jyran^ois WaffoeUt: ^Jarifer 





■®aron ©mil Geöerrreufc: Tmlntal ginnlanb?. 


ISmtle Slntoine Souröell«: Porträt uon 3 . I*. 3nßr<s. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





3h. 3381. 16. Qtprit 1908. 


3tlu ftrirte 3«tung. 


755 


X)et Salon ber Soriitf Nationale 
bes $eaiK-9lits. 

0on fttri EaO«, 0art*. 

djtjebn 3aljr* find es h«, ba& SReiffonier, tpuvi« De 
Gl>aoannes, Besnarb u. tu, bie oielverfchtienen „Bto* 
dtmen“, den £alon SodSte SRationale bes Beaur-Arts grün- 
beten, weil ber hundertjährige Galon bes AtHfte« ft taumelt» 
ihnen bas fieben ju lauer machte, weil bas 3ufcmvmen- 
wohnmmit Afabemifern vom Schlage Bouguereaus frud)t- 
lo» a?ar, unb weil ein Afi)l für alle frifd) pulfierenbm 
Rräfte neuer Runft jur 9totwenbigreit geworben war. 
Damals tummelten fid) bie „AHlben" um ben 9JJeifter ber 
beforatioen Runft, Buois, ben man — bie ©ötter wiffen 
warum — bes Naturalismus angeflögt. feeutc ift ber 
Salon ber S ortete Nationale für iljr ©letdjgeroidjt He- 
ben be ©efucher lein ©egenftanb mehr, fid) 311 franbalifiereu. 
Der Ad)t3ehn.JÄhrige ift ein ungemein vernünftiger 3unge 
geworben, ber fich feinetlei Ausfd)tei6ungett ntel)t erlaubt. 
*1)06 9l«ue, was vor awei Dejennien nod) „{Revolution - 
unb „Anarchie“ büntte, bot ^eute, nadjbem es fid) aus- 
geglichen, Bürgerrecht erlangt; bie „{Revolutionäre* unb 
„Anardjiften“ oon bamals flnb fclbft etwas exflufiv ge- 
worben, unb ber blutige Deig, ber gärt unb brobelt, 
Aevimprefftonismus, Bointillismus u. bgl., Ejat ftd) eine 
neue Stätte fuefjen muffen: feerbftfalon unb 3nbepenbance. 

Wan fann nidjt umljin, mit Bebauern feftjuftellen, bafe 
es an neuen dementen mangelt. Aber bennocE) (teilte 
feiten einer ber „«Salons“ etne foldj« ^In.^atjl wirfUd) vor- 
trefflicher Silber nebeneinanber. 3 UR ^<l)ft flucten Gtmon! 
Dann Sottet! Saffaellij, fl'feermitte, Soll, flatoueh«, 
Auburtin, oon ben Ausländern 3 uloaga, ln bet Sfulptur 
Bartl) olome! 9 Ran fönnte meinen, bafe ein Jeder oon ihnen 
in tiefem 3 a h tc f e *n ^reislieb gefangen Ijabe. Der flauere 
batte fid) nicht 3U fdjämen, wenn er biefe Äolleltion ber 
Seitgenoffen übernähme. — ßueien Simon hat ein nicht 
nur bem Umfange nach fl*o&es Bilb gefembt: „Die 
üJleffe". Der Rünftler trug in bie flächen feiner ßein- 
wanb Dimenfionen E)tTrci-n , bie ben Atem rauben, bas 
f»eri beengen unb ben feut in bie feanb zwingen, aus 
berfelben natürlichen (£l)rfurd)t, bie ergreift, wenn man 
bas BJenfchen wunder einer Jäulenragenben, weit fi<h wölben- 
ben Ratfeebrale betritt. Beligiöfes Bhjfterium. Dabei neben 
bem überirbifd) Sctjeinenben, bem freierlichen auch rein 
menfdjlichc, oerftändnisoolle, gar mit feinem feumot ge- 
machte Beobachtungen, Rein feafefjen bes ftünftlors nad) 
pfi)d)ologi[d)eu ©ffeften, eine Ghatafteriftit voll Klugheit 
unb ÜRäfeigung. Abgetönt« ftatben, wie Simon ab^u- 
tönen weih, «xid), fteittd ber freienden Rontrafte. ©s 
will uns fcfjeinen, bafe er auf biefem meifterlicijen UBerle 
wicber mehr 3U feiner präbejtinierten Aufgabe jurüd- 
gelefjd ift, bah leine bretonifchen Btlber, wie im Boriahte 
bie „DörfRtcfje“, bod) nur ein Ausflug auf ein fremderes, 
feiner Seele weniger oerroanbtes ©ebiet roaren. 

ßueien Simon ift {Romane burd) unb burch. 9 )ian 
wirb beffen um fo deutlicher gewähr, wenn man ihn mit 
Sharles Gottct oergleid)t, biefem rotbärtigen, breit fdjultri- 
gen 8fran3ofen, ber bem Gomtc ©obineau ein intereffantes 
©rempel für bie {Raffengegenfätje, benen man in Ofranl- 
reid) begegnet, gewefen wäre. Gattet ift unb wirb ber 9 Jlal«r 
ber Bretagne bleiben, ©« gibt Urfprungawitfungen, bie 
älter finb als unfete Äenntnis oon Ahnen, Stammbaum 
unb Sramilienherfunft. BJäre Ghortes Göltet Bomane wie 
Simon, er würbe nicht umoillhlrlid) unb, wir glauben es 
3U wiffen, beinahe gegen feinen SBitlen Schüler Dürers, 
£olbeins unb ©ranachs geworben fein. Der harten Dlaterie 
bie h Qr *e Äunft. Das flnb auf bem „Begräbnis in ber 
Bretagne“ Gh«wfterföpfe, bie unferen beutfdjen Bleiftem 
Ghre bereiten. Scharf ge3etdjnet, fnoihig, wie aus ffltetall 
geprägt. Der romanifd)e Borträtift tann ben Bretonen 
nid)t in feiner Schule malen; bie 6eutfd)e Scfjule enthält 
alle ©lemente für bie Bänbigung ber oieredigen Reiten- 
löpfe tn „Brmorifa", bem „Seelanbe“, mit bem ©äfars 
ßegionen nie fertig 3U werben vermochten. Das „Be- 
gräbnis“ ift ein würbiges Seitenftücf ju Gottets Driptg- 
d)on im fiuxembourg, bem „Ülbfchiebsmahl"; es ift fo* 
gar oon höh«« Qualität unb bies befonbers, wie wir 
glauben, weil ber Äünftlev fi<h mit ©ntfehiebenheit noch 
mehr von bem ihn ab unb 3U oerfuchenben weichen infei 
leinex romanifchen fieh«t entfernt h®t- ^luf bem „Be* 
gtäbnis" waltet aunächft ber ©riffel. Qfeft, entfchloffen 
bie Stri<h e » bie Jene Seemannsgeftalten hinge3eidjnet, beten 
Dräuet über ben Berluft eines ber 3 E) cen uns rt ef er- 
fchüttert. 3 n graufiger Ceidjenfarbe, anatomifch interefjant, 
ber wohl aus bem Jßaffcr gcfifdjte Rörpcr, ben fte auf 
bie Steine bes ^afenfais gebettet, barum gruppiert bie 
ffliänner unb SBeiber — SBeiöerföpfe oon bem fci)mer3en- 
reichen Busbrucf Jener meiftcrlichen Serie oon Stubien, 
bie Sottet „Deuil“ betitelte, feinten, wie alles in biefem 
tragifeijett ßanbe ber Seeftürme unb bet ju gleich wunb er- 
baten Batutroirfungen bes ©olfftromes, hart unb hoch 
farbenfroh, niebere, weife gefallt« Steinhäufer unb auf 
bem metallifcf) blauen Sßaffer bes feafens bie Schiffchen 
mit ben jinnoberroten Segeln, bie mit bem trübgrauen 
feimmel lontraftieren. ©in pracfjtoolles Bilb, bas (i<h ber 
©rinnerurg unoergefelid) einprägt, als eine t)<>h< lünftle- 
rifdje Dat, als ein etf)nologifch«s SDRonument. 

Bl^narb, ben man gern 3U bet fo bisparaten ©nippe 
Simon*Gottet rechnet, fontmt uns wieber antif. „Bntife 
©rbe" ift abermals eine griechifche 5Reminif3en3 biefes 
talentvollen Blalers, ber nid)t ruh«n wirb, bis er bie 
ganje Obijlfee im Bathos feiner Bolette hetuntergefagt. 
Dempelruinen, Äüh«, Bergwänöc, bie mit BJolfengetümmel 
ben Rampf au f$u nehmen frfeeinen, f)i« unb h« geheimnisvolle 


Schatten, bie über bie Btiefen gleiten, ab unb ju 
greller Sonnenfehein, ber bie DQollen burch bricht unb bie 
Berggipfel erhellt, bas alles ift malerifd) intereffant, wie 
auch bi« „Bia Bppia“, ein römifche» Blotiö, bas ben 
ftünftler gefeffett hat; nur möchten wir wieber einmal 
etwas anberes oon ihm fet)«n. ÜJtenarb ift burchaus nicht 
fo antif unb flaffifd) veranlagt, wie er glauben machen 
möd)ie. — ß'feetmitte, ber Bltmrtfter, malt feine trächtigen 
Rühe, Tel*« ®mtef3enen, feine Schnitter unb nähwnben 
Blütter. ©r hat nod) einmal 3U einem grofecn SZBurf aus* 
geholt unb «in Bilb gefdjaffen, bas uns fagt, bafe feiner 
ber Ganbfdhafter, bie nach ber altem Schule wirfen, auch 
nur oon weitem an fein Rönnen h«ranreid)t. Da ift Sehen 
örin, 3formenmad)t t milbe Ofarbenfreube. — IRoll ift mo* 
bemer als C'feermitte, wenn er bie 9 t atu r fdjilbcrt; ber 
Unterfchieb ift, ba& et wirflich im freien unb bas 3freie, 
bas ßid)t, malt. Sein „Sommertag“ 3eigt eine BJalb* 
[idjtung, in bie unfer Btid tief hineintaudjt, ohne burch 
bas grell leud)tettbe ©rün oon ÜBtefe unb Baumlauh 
geblendet 3U werben. Boll ift au^ vielfeitig; er ftedt 
noch fin mächtiges, für bas Amphitheater phpfiologifchet 
SBifJcnfcfjaft in bet Sorbonne beftimmtes belvratioes ®e* 
mälbe aus, beffen St>mbolif nid)t gattj leicht oerftänblich 
ift. Die emften feerren im ffiehrod, bie nach nebel* 
umwallter ftelfenhöhe fteigen, oon bet T)cral> ihnen eine 
ibeal« gfrauengeftalt mit bet 9 tofe 3uwtnft, Jollen wohl 
bie ©«lehrten unb ben fteinigen Bf ab ins Unbefannte 
oorftellen, an beffen ttnbe ihnen h<h«t ßohn werben 
fann. Der ffllalex ift entfehieben bei folchen offiziellen 
Aufgaben nid)t ganj fo frifd) unb froh gejtimmt wie Im 
3 rreien, wo bie 9 iatur feine Bhantafie begeiftert 

©an3 h«n>orragenb ift wieber bie Busftellung Ölaffaellis, 
bes Bleifters in ber freintunft ber ©raoüre, ber wie lein 
3 weitet bas flehen auf ben Boulevarbs in toller Bewegung 
ju 3eid)uen meife, es aber aud) verft«ht, grofee Borträte 
ju malen, bei benen er oon 9 J 3 anets ftrenger Ronturen» 
Unterführung eine maßvolle Anwcnbung macht. Diesmal 
ftellt er uns ein ipatifer ßehrmäbchen („l’Apprentie“) oor, 
jehvn halb eine Dame, beinahe elegant unb etwas fvfett, 
aber bo<b auef) noch etwas linfifch; ein liebes ©xofeftabt* 
finb, bas bie fteuilletoniftcn rechtfertigt, bie unermüblich 
»cm ber „midinette“ fchwätmen. SBie bei Baffaelii bte 
tffarben .pifamrnenpaffen, ift fabelhaft; bie rote Dolde, bie 
[0 aunbervoll 3um firifetjen Röpfdjen |tet)t, genügt allein 
fchon, uns in biefe „Btimi" oerliebt 3U machen. Daneben 
intereffiert f«fer ber „feoljfäller*, bas Bilb eines alten, 
wadem OTannes, wicber in ber 3eid)nung oollenbet. Die 
jüngeren tönnen ftd) an SHaffaellis ©ewiffenhaftigfeit im 
3 eid)™ n » °vn i> cr auch üeinfte Shibtc 3 eugnls ablegt, 
ein Beifpiel nehmen. 

©ine anbere Runftnote bietet Auburtin, ber bie Blärchen* 
ftimmung liebt, bas fanfte Baunen poctifchcr B^mph^feen 
im Blorgenbärnmem. ©tn neues beforatioes Bilb geigt 
uns gierltche SBafferJungfcm, oom Schlafe faum erwacht, 
bie ihre fd)Ianf«n Arme bem aufiteigenben Cidjt entgegen* 
ftreefen, während ftvf3C Gctjwäne über bie aittembc, matte 
Silberflut f)ingl«iten. fRa<haf>mer wirb Auburttn nid)t 
finben — ein fo grofe angelegtes Bhantaficfpiel fann leicht 
lächerlich wirfen, wenn weniger Runft unb ©efdjmad ba3u 
mitgebracht werben. — ©enial, um bas richtige 9Bvrt 3U 
gebrauchen, ift wieber 3 nl«>a^Q! BJenn nicht Simon« 
„SJleffe" unb Gotte ts „Begräbnis“ bie Glous biefe« Salons 
wären, mügte man biefes im ^arifer 3®rßon vielfagenbe 
iJJräbifat bem wud)tig ^irtgefe^ tert „ 3 werg“ bes Spaniers 
juerfennen, btefem mifegewadjfenen ©efefjöpf, bas feine mit 
Xöaffer gefüllten Dierbälge auf öerAchfel oorwärtsfchleppt 
unb uns mit einem grünen ©lasauge anglofet, bafe man 
nid)t weife, ob man weinen ober lachen f oll. ©rotesf« 
alte 9 Beiber, „Die feeren von St. Blilian“ genannt, «in« 
faum weniger brutale, aber jugleid) gelftoolle Rarifatur, 
flehen baneben. Als brittes Bilb bann eine „Schöne in 
bet Gchenle", eine glutäugigc 3rraucngeitalt in einem fo 
farbigen, im ßid)tfd)ein fpeftalelnben Roftüm, wie «s nur 
ben Spanier erfreuen fann. 3ul°O0a tft noch im 2 Ba<f)fen, 
wenn et aud) heute fcfjvn alle Teine lanbsmännifdjen Runft* 
genoffen um eine ©Ile überragt, ©oija, ber ihn infpiriert, 
war nicht lühner tn bet 3eichnung, origineller in feinen 
Sujets unb Dppen unb nicht färb ent oller. Spanien barf 
ftolj fein auf biefen Sohn. 

©afton flatouche überrajeht diesmal bie {}retmbe feinet 
gewohnten 3 liumination«bi(ber mit einem jtrengen Bor* 
trät, bas ben vortrefflichen ©taoeur Bracquemonb unter 
bem fltchtf<htrm bei ber Arbeit 3«igt unb einen 3 uf^auer, 
in bem wir flatouche fclbft erfennen. fla ©anfeara ijt 
immer ber elegante unb raffinierte ftrauenmaler. ©ine 
Schöne in falm farbiger Bobe vor olioenfarbigem feinter- 
grunb, eine gweite in blauem Btantei mit braunem Befafe 
oor mattgrauem feintergrunb unb eine dritte in einem 
©ewanb, da« bie Rörperfarbe öurd)fcf)immcm 3U laffen 
fcheint, vor bunlelm feintergrunb — biefe ©rajien ber 
modernen ©<|ellfd)aft müjfen mit ihrem oirtuofen ^ßot- 
trätiften jufrieben fein; er malt ihre Räpfd>en gar fo 
hübfeh, faft ju hübfeh. 

Dann fommt bas luftig« Rapitel — man wäre ver- 
früht, es ju einer ganjen feumoresfe au«3ubehnen: 3«an 
Beber, würbiger Stachfolger 3 an Steens, hat ein grojjes 
Bilb, „ 3 m ©arten bet ßanbfdjente", ausgeftellt, bas man 
ftunbeulang betrauten lönnt«, ohne aus bem flachen 
hcrausjufommen. ÜJlit tollem feumor finb da bie Stäbter 
tarifiert, bie fid) Sonntags hinaus auf bie „Gampagne“ 
begeben, um nicht nur frifefee fluft 311 fdjnaufcn, fonbem 
auch ®rtn unb Biet 3U — trinfen, bis. |i« torfein, ober 
bie fid) aud) in fjrtmlidjeti flauben ber flieb« fluft ohne 
Bebenfen hingeben. IRan mufe biefe lorpulenten Babler, 
bie härenartig vermummten Autler Bibers gefeljen hohen, 


um 3U verliehen, bafe ben Banfern noch anbem lags bie 
£ad)musfdn weh tun, weil einer wagte, fie fo ju tonter- 
feien. Unb gemalt ift ber ganje Ulf mit einer Blaeftria! 
©uillaume daneben, der G>«f«l(f<haftshumorift, ölt feine 
ßeinwanb 3atjmer, ift auf feinen ©emälbelarifaturen 
weniger Rünftlcr al« Beber; aber man barf auch ihm 
nicht ahftreiten, bafe er amüfant ift, 9 Ue würbe «r freiHch 
mit folä)er 3 «<hh«it ben Deutfd)«n Raifet auf b«m Auto- 
mobilrennen im Daunu« 3U malen wagen, wie Beber es 
tat, ohne bafe ihm ein Deutfcher, oon fo viel A 3 ife ent- 
waffnet, ob ber UJtajeftäisbeleibiguug 8« fth* jürnen 
lönnte. 

feiermit finb wir über bie „Bebetten" in ber Blalerei 
hinaus unb rönnen bas übrige ©Ute refümieren. 3«- 
nächft bas {Regiment ber ^lorträtiften. (Carolus - Duran 
tritt, feit er Direftor ber Billa OTebici ift, etwas in ben 
feintergrunb. Auch ftefet feine Runft im SJtalen fd)önet 
Stoffe nicht mehr in höchficr ©unft. Die upper ten finb 
oerfejfett auf Bolbint, bet mit ein paar ftarb«nftrid)ett 
hi)pcwl«0a»it« und f)^perorct3lö fe Alonbainen feinpinfclt- 
bafe man fie gleich um bie Daille 311 einem Bofton faffen 
möd)tr- Qwte Porträte feat Blanche ausgeftellt, ein 
Rünftlerbllbnis, bas feöäfefte Achtung oerbient. Die (ßolm 
Bojuanffa bleibt mit ihren flawifdjen Röpfen immer inter- 
effant. ßaoert) führt uns eine Braut oor, ootnebm ge- 
arbeitet, wie man es von ifem ntdjt anbers erwartet ; Bellen)- 
Desfontaines bringt etwa« ibealijiert ben ©eiger ©rnesco, 
Ablett bas Bilb ber IDttme Dumas', 'lüoog einen fehr 
ähnli^en unb geiftvoll gemalten Anatole ifrance, ßottin 
ein Aünftlerporträt, Baugnies eine „ 3 ägcrin“ J Bodbilb, 
bas uns in ^Struttur Junb ^Abtönung Achtung etnflöfet, 
eine [wirftid) [oielperfprechenbe fleiftung, Btonoel einen 
gxofeen, forfch geftrichenen Sportsmann, flambert, Bicarb 
unb Daoibs ebenfalls gute Porträte. 

Die feuerfpriihen.be ©f[e eines Bronjegiefeers h«t fleop- 
Dhurmcr mit allem ©elb unb {Rot Telnet Balette unb mit 
gereifter Dedjnif gemalt. Sein Beethoven will uns weniger 
gefallen; ber Ropf fagt nicht viel. Ausgezeichnet unb 
cfearafterooll ift ein Bauer oon. Blatt) et), während bie 
fearembilbet Dinets eher einen Abftirg bes Rünftlers, ber 
viel verfprach, bedeuten. Die feafenbilber ©illots unb 
bie flatibfd)äften Ataibmanns fowie ein Aftbilb Bertons 
verdienen ©rwäfenung; bagegen finb bie beforatioen Sil- 
ber von Blauricc Dengs 311 prätentiös. Dccr Rarifaturtft 
TOillette befinbet fich mit feinem ©emälbe „BifTrotsDraum v 
nicht auf feinem richtigen Derrain. Qfriants „©uilloime*' 
unb ein Bilb bes Drei)fus«Brojeffes in {Renne«, bas bar- 
legen füll, was für Schandtaten begangen würben, um 
bie „Uniform“ aus bem Rot 311 3iel)en, ba$ find mehr 
Genfationsbilber ohne fünftlerifd)«n SBert. — Der Deutfd)« 
Rleiu^Ghevalier ftelU «in« G^ruppe oon Rüftenfifd)em aus, 
recht IraftDoli ausgefüfert; bann begegnet man wieber mit 
Betgnügen den beutf^cn Barnen Rart v. Stetten (Augs- 
burg), Scharf (BSien) unb Bloos (Rölrt). 

Die Srulptur feat ihren Äänig in Bobin. Aber Bobin 
hat bie ©ewvhnhrtt, im ©egenfafe ju Königen, unpünft- 
liä) 3» fei«, ©r entffeeibet fid) «rjt immer über bas, was 
er ausftellen will, roenn fetjon bie erften Befudjer ben 
Salon burchwanbem; fo lönnen wir leibet nod) nicht 
über feine Bonitäten fdjrciben. Dagegen vermögen wir oon 
einem wahren Bleifterwert 3U berichten, bas Bartholomt 
gefanbt feat: einer unenblid) anmutsooden unb feufchen 
grauen geftalt in weifeem Blarmor, an ber bei Rünjtler 
mehrere 3al) re gearbeitet — jeine jrau feat ihm 3U biefer 
Schöpfung Blobeil geftanben, unb es ift mit ihr ffierbienft 
an bem {Ruhmesblatt, bas fid) (d)on 3U fo vielen anberen 
bem flran3 Sart£)otomefd)er Daten anreitjt. Die »Bärme 
bes Ausbrucfs auf bem gutmütig liebenswürdigen unb 
auch etwas fd)«lmifchen ©eficht, bie gra3iöfe SBölbung bet 
Büfte, bie gan3e ungejwungene fealtung bes Aötper« 
machen biefe Auffaffung einer porträtähnlichen Bollfigur 
für Btlbh^uev vorbildlich. — Desbois ift ebenfo glänjettb 
mit ber Statue eines alten Blannes oertreten, bie et 
boppelfinnlg „Der A 3 inter“ (ßebensabcnb) betitelt. 9 Jtan 
lann nicht erftaunen, bafe der Staat biefen Btarmor an- 
gelauft hat- übertriebener Beall«mu«, anatomifch« 

Dreue, Schönheit ber flfnien, ba« finb bie Borjüge ber 
Desbvisfdjen Runft. Der Deutfche Arnolb {Rechbcrg, ber 
gum Societaire bes Salons erwäi)It wurde unb fid) in fron* 
göfifchen Rünftlerfreifen wachrenber Sympathien erfreut, 
macht ber3uvoTfommenh«it, mit ber man ihn aufgenommen, 
alle ©hK. £cin wuchtig in ben. Stein gehauener Ropf mit 
tragifch'düjterm unb doch fo virilem Ausbrud „Oertomes 
Barabies“ verdient ben ©hrenplafe, ben man ihm ge- 
geben; auch «ine weicher modellierte Büfte „Der ewige 
3 ube“ h^t unleugbar grofee Qualitäten. Der noch Junge 
Rünftler erlaubt uns, von ihm nod) beträchtliche Ding« 
ju erwarten. — ©ine fehr bedeutende flciftnng ift auch 
ber für bie Stabt Bari» beftimmte 3 ngTes»Ropf von 
Bourbelle, ber ganj unb mit h<>htm Dalent in ben 
Sputen feines Btrifters Bobin wanöelt; bas ift g«fnetet, 
als handle es fich barum, nach bem Blufter ber erften 
Dlcnfdjenfchöpfung aus bem Aehm fleben ju fchaffen. — 
Grwäl>nt fei aud) das in feiner fd)lid)ten ©nfachheit 
grofee Btodell 3U einem öandesbentmal für Finnland, 
bas {OTäbcheu, bas über bie arme Acferfdjolle bem oon 
büaem Bferd ge3ogenen Bftugc folgt; Baton Gebcrfrenlj 
liebt und l«nnt feine feelmat, man fpürt es. — ©in« 
Blafotte von Gfearpentier, bie in zierlicher Reinheit bie 
„fli^tftabt“ au» der Sogcifchau geigt, unb Bdniatur* 
reliefs oon bem Cfteneichcc Rautfd), ber Bartholom« 
porträtierte unb für bie öftetreichif<h‘ungatif<he OB ofel tätig- 
leitsplafette eine Raifer-3rran3*3ofeph r ®rittncrungsplalett« 
fd)uf, gehören auf biefem ©ebiet jum Beften, unb bamit 
haben wir unfere {Revue bes erften Barifer Galvns beendet. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



> 


756 • 


3Iluftrirte 3 c ‘tung. 


91t. 3381. 16. 2lptil 1908. 



©bot. Dtubolpbv. ©erltn. 

■JJlaltmne ». Arnim, gcbornco. Sismarcf. 

^üijt Otto v. Bismard, öct nun fd)ou {eit fa{t jfl)u 
(3 3<*hren beit ewigen Gd)laf |d)läft, hatte, rote befannt, 
nur eine Gd)wefter, bie über Das. Äinöe&alter hinaus- 
gelangte: Die am 29. 3uni 1B27 in Siniephof geborne 
'i)lalwme, bie ec mit beni Ho|«namen „Walte" 3 U nennen 
Pflegte. Sie vermählte- |id) am 30. Oltober 1844 in 
Gcf)öiil>aii|eti mit beut damaligen Hanörat Des Atrciics 
tlngermünbe unö Bcfißer De* in Dieftm Aiceije gclege* 
neu Rittergutes ttrödjlenbprff,, bem mit Bismarcf von 
Jagenb auf befreuubeten Oslar o. Wrnim. V -Jwifd)en ißt 
unb bem yuvlf ^aljre altem ©ruber Otto be|tanb bas 
inuigfte ncjchwijteilidjc ©crhältuis, bas aud) burd) bie 
Berheiraluug, her Gdjwefter teine Hocterung ober Zrfibung 
erlitt; Da 511 toaren Otto o. Bismard unb Oslar o. Arnim 
viel 311 nabe befteunbet. wenn jie aud) nic^t ber[elben 
politijdien Richtung angrbörten. Bismarcf war trotj allen 
'JJlij}l)ellig!eiten mit bet Hönfetüdtiöen Partei ber »on il)m 
cKivijfermafecn mitbegrünbeten „ftreuaaeitung" treu geblie- 
ben, luäljretib «mim, wenn aud) im Syrien tonfervatip, bie 
„Rationaljeitung" las, Dtoqbem fonnte frlrflo, Bismarcf bet 
ber Beemählungaieiet {eines jfmgften Goljncs, be« (ftrafen 
Wiltjelm, mit ber jünglten lochtet Arnims offen unb freubig 
betennen, baß in Den fünfjig 3al)reu ihrer ©efanntfehaft 
iße {reunbf(^aftli<^es Rer|)AItnift niemals aud) nur Im 
geringften getrübt worben wäre. Ron bem fdjönen Rer- 
hältni« jmifchen ©ismatxf unb {einer Gdjuxfter Dlalwine 
er 3 ät)lten bie Heute in Gct)Öiil)aufen nod) viele 3abre 
{pater: „(Er war mit tt)r wie mit einer ©raut." Go jjart 
find bie Begebungen jwifchen ben ©efd)wiftfrn geblie- 
ben, bis ber lob Des dürften ein trat, Buch 3ol)anna 
v, Bismarcf fd)loß fid) eng unb innig an Dicfe Schwägerin 
an. Biell«i<ht gibt fpäter einmal beT ©riefwcchjel .truijdien 
beiöen Schwägerinnen Hunbe von ben jarteu Bejiehun- 
gen, bie iwifdjen ihnen beitauben. 

Reiches fölücf i{t Jfrau ü - Ärnim in ihrer langen (£h* 
be{djieben gcwe(en. Rieht allein, bah allzeit ein tiefes 
©erftänbnis fie mit ihrem (batten oertnfipfte; nicht allein, 
baß jie eine blühenbe Atinbafdjar, in bic Der Xob aller- 
bings manche (d) merkliche Hüde rifj, um fid) verfammeU 
{ah, fonbem auch bie Dauer ihrer (Eh« überfdjritt weit 
bie ©rc^cn, bie Den meijtru Gterblid)en be[d)icöen {inb. 
Schon herr|d)tc im ganzen frunilicnlxeifc bie Botfreube 
auf ber (Eltern, ©rvjjcltern unb UrgroßeLtern Diamantene 
Öod) 3 eit r bie am 30. Ottober 1904 gefeiert werben folUe, 
als ber lob Oslar o. Wrnim am 19. fernher 1903 abrief. 

91id)t gan,) vier unb ein halbes 3aßr h“t 5 rau P-Bmim 
ihren (Semaljl überlebt: einen Dag oor Dein ffieburtstage 
ihre« ©ruber* ift fie heimgegangen. 3 h*« tüngfte lodjter, 
(trau Sibtille C&räftn 0 . Bismarcf, bie von iüarjin nad) 
©erlin geeilt war, Durfte ber geliebten UJIutier bie Äugen 
jubrüden. Die Berftorbene erteidjle ein Älter oon mebt 
als ad)t,jig 3 ahreu. 31)re hohe, fchlante ©cjtalt war nur 
wenig gebeugt von ber Haft ihrer 3atpr, eine im ebelften 
Ginne Des Wortes vornehme 91atur, Die in ihrem SBefen viel 
Ähnliches mit ihrem SBruöcr Otto hatte. UBie fie in ihrem 
gaitjen Heben niemals eine Rolle tu fpielcn gefudjt hat, 
fo nahm fie aud) alle ihr juin ad)t 3 igftcn (Geburtstag im 
3 uni vorigen 3 °hrcs erwiefenen (Ehrungen nur als 3 rid>en 
banfbarer (Erinnening an ihren oeretoigten Brubet entgegen. 
Dies ift auch bas (Gefühl, bas bas ganje beutfdje Rolf an 
ihrer Rai) re mitt rauem leiht- J- F. 

t)ie gu^tuajdjungsjetemonie ouf ber 
3nfel 'fjatmos. 

f>^roh öes braitiatijdicn (Sharaftcvs ihres Multus ift bie 
/^griechifrh’oririitalifchf Atirchr im (Grgen[a|j tut rö* 
mi{d)en fierüfdjen Darfteltungrn aus bibli[d)«n (Ge{d)l<hkn 
Durchaus abholb. Sie empfinbet biefe als eine Profanierung 


De* ^eiligen unb oerabfeheut bal)cr eine .OerausfteQung 
bes ©ciftlidjcn ebenfojehr wie eine $iuciuticl)ung be* 
Weltlichen in bas Alirdjlichc; fie fonnte Daher weber ein 
religiöfe* Trama noch, wie mir fahen, einen fröhlidjen 
ilameoal bulbcn. Wie aber biefer tDenig{tcns in Vlnfäljen 
porhanben war, fo fonnte auch bie ftirdje im Orient nid)t 
bas Äuflommen oon Darftcllungen einjelner, be{oubevo 
einbmdoooller bibli{d)er Steilen verhinbem, ein Beweis, 
wie tief bic{cs ©ebürfnis in bem gläubigen (Gemüte 
wurtel*. 

l’lnlaj) tu {old)en DarfteUungen gibt oor allem bas 
größte *>eft ber gried)i{d)cn Alirdjc, bas C{terfe{t. 3n 
biefem je{tc {elbft liegt ja etwas Dramati(<hes, unb biefe* 
(Element wirb im Oftcn nod) gefteigert burd) bic oon cl)r* 
würbiger Irabition getragene Bereinigung firchlidjer unb 
uoir*tümlid)er Sitten, aus ber ja alles religiöfe Drama 
erwachten ift. Die näd)tlid)c frier vor Der ftird)t, bie 
Opferung bes Ofterlamms, ber Cftergruj} „Ch^ft ift er* 
{tauben“ fowie ber allgemein übliche Ofterfuft wirten ja 
jehon an fid) wie bramatifchc Bilbcr, aumat bei ber Un» 
mittclbarfeit bes {üblichen iUlcnfchcn unb bem fnntergntub 
Der {üblichen flaubfcljaft. 

Der Gchauplati einer wirtlidjen bramatifchen Äuf* 
füljtung in tird)lid)nn Rahmen ift aber $u Ojtem bas 
fernab com ©erfel)r liegenbc, oon ber cfjrtf tlicäjeri Gage 
umfponneue graue frlfenetlanb bes tjl. 3oha*mes, bie 
AlIo{terinfcl ©atrnos. VSicr wirb oon ben ©lötuheu bc* 
allen AUofters alljährlich am (Grün bonnerstag bie frth* 
ivajehung ber jünger burd) 3 e f Uft bargeftettt. 0uf Dem 
Ajauptplah ber Slabt wirb eine Iribünc aus Brettern er- 
richtet, um bie jicf) iu beftimmten Äbftänben Stangen mit 
Axcuteu unb Jahnen erheben, Deren 3mi{d)cnräume mit 
Wijrtenjweigen unb ©lüten ausgefüllt werben. 3n ber 
Btitto ber Iribüne (teht eine Ärt ©obium, bas oon 3wei 
großen Rirchenfahncn flanlicrt ift, 311 beiben Seiten 3wölf 
Glühte* Unter bem (Geläute ber Mloftergloden begibt fid) 
ber Äbt bes Aloftm in Begleitung von elf 9J1 Suchen unb 
oier Diafonen auf beu ©Iah- fülle tragen purpurrote 
©ewänbex unb {teilen 3cfu* mit ben elf 3üngem bar. 
3uleht fvmmt 3 u & as » *> cr 01,6 ^ em Bolle gewählt wirb, 
unb bem bie BJöndje als (Enlfcbäbigung 30 ©iafter (als 
fHemiuif3cii3 an bic 30 Silberlinge) unb ein paar San* 
balcn geben, mit einer {ilbemcn Gd)üf|el in ber Ajanb. 
wahren b bic 3 ön n cr mit 3e{us ihre ©löße cinnchmen, 
{timmt Der Söngcrdjor Des Siloftcrs einen firchlichen ^u>m* 
nus an, worauf ba* (ioangeliunt Detlefen wirb, bis ju 
ber Stelle, wo 3cfus mit {einen Oüngcni au fp rechen be- 
ginnt. ^)ier nimmt jeber bet 9lpo{tel bas Wort unb führt 
bas ?Becf)i elgeiprücf), wie es im (Evangelium bcfchrieben 
ift, burd). Darauf wirb bie Stelle be* 3ol)annes*lhxm> 
geiiums vcrlcfcn, wo bi« frißwafchung gcfdjilbert wirb. 
§itx erhebt {idj Der Äbt, wirft feinen Dalar ab, gürtet 
{ich mit einem Scfjurj unb beginnt ben manchen bie fr"ifee 
au ma{d)en, wobei bas Wiber{trebeit bes ©etru* genau 
bargc{tclU wirb. 

91ad) ber Wafchuug oerlicft ber Borbeter bie Stelle 
aus Blarhis, wo 3?fu ©«bet in ffiethfemane cr^dl)lt wirb. 
Die{e Stelle wirb wieber oon einer mimlfdjen Darftellung 
begleitet, inbem ber 9lbt b«n beienben 3ffw^ barftellt, 
wie er mit ©ctrus, 3°^ öbl1 * 3 0 h ftnntf * äbfeits uor 
ein Bilb be* Crlöfcrs tritt unb ba* leßte ©ebet {pridjt, 
worauf er {ich erhebt unb, als er bie jünger jchlafenb 
finbet, noch aweimal bas ©ebet wicbcrhott unb bann bie 
ÜBorle oon feinem beoorftehenben ©errat au fie ridjtet. 
Damit bricht bie Aufführung ab, ber Äbt befprengl bie 
Umftehcnbcn mit bem 9ieft bc* B3affcrs aus Der (ilbemen 
Gchüffel, unb man geht auseinanber. 

2Bic man ftct)t, enthält biefe 3eremonie ben iteim 3U 
einem ©af{ion*fpiel, nur baß es nicht 311 voller Aus* 
btlbung gelangt ift, vielmehr bcutlich ben (Sharatter Des 
llbergangs von einer firchlidjen ^>anbluug einem güt- 
lichen Spiele trägt. Die frfjwafdjung wirb übrigens 
nod) int ©atriard)at von Äonftantinopel fowie in 3eru* 
falent {^mbolifd) bargcftellt, wenn auch rrid)t mit foldjcm 
©epränge wie auf ©atmos unb ohne ben Sharaftcr eines 
öffentlichen Schaufpiels. R. Dieterid). 


Ifjealct unb SJCujif. 

— Detlev v. Hiliencrons fdjon oor fünfunb< 
awaiuig 3al>rcn gejehaffenes fünfafttges Bitterjtbaufpiel „Dlf 
Banßau unb Die ©ogwifd)“, Dem e* troß oft ju bretter 
^anblung nicht an theatTolifchfn Sjcncn: fehlt, fanb am 
21 . »läri tm fricbrid)*'H)ilhelmrtäbtijd)en 3 d)aufpielbaus 3n 
Berlin einen wannen (Erfolg. 

— ©aut Wpels bretaftlge flombbie „Hiebe“, ein 
StücC voll burfdjilorcr frifd)e, bod) mangelnber Ronjentra- 
tion unb darf parobifiijdyer (Ibörafter.ieichnung, erstelle am 
28 . 9 Jlärj im J>cbbel‘ 21 )cater ju Berlin einen laulen, aber 
ntd)t unbeftrittenen (Erfolg. 

— 3 ean Etren* unb (Georg Cf onforoflijs brei- 
artige ©offe „Dottor ittapperrftord)“, ein etüd mit ver- 
brauchter Situationsfomit unb einigen hübjdien Couplets, 
würbe am 28 . Blärj im £batiatbeatcr )u Berlin mit Bei- 
fall aufgenommen. 

— Offip Dontows Blltagstragbbie in acht Bil- 
bern bie weiter nichts ift als ein bialogifierter Ro- 

man, fonnte am 30 . SJlära im Hammer fpielhaus ju Berlin 
troh fReinljarbts ovr3Üglid) er Regie bas ©ublitum nid)t feffeln. 

— Heinrich Strauß' oieraltiges Dorfbrama 
„Das Cvangelium“ mnübetc am 4 . April bie 3 ufd)auer im 
Bürgerlichen Sehaufpielhaus ju Berlin burd) feine Hänge. 

— Des Heipjigcr Dramaturgen Dr. HuDmig 
TOcber breiaftige* Huftfpiel „Der 9 lid)tsnub“, bas tn einem 
flotten, toitjigen Dialog bahinfließt unb bemertenswerte 


Bnfäße 311 einem iS t)orafterluftfpicl aeigt, erhielte am 22. Btär.) 
im 3 tabtlh e °te r 3« ©ielefelb einen ftarfen f>clterfdtserfolg. 

— BD. Bogelers picraftiges Sdjaufpiel „Kol- 
legen", bas eine Reihe roirffamer Gjenen, eine fpannenbe fjonb- 
lung unb einen fauber gearbeiteten Dialog enthält, fanb im 
Stabttheater 311 Cffen einen freunölichen (Erfolg. 

— .^ermann fiauslc iters beutfdjes Solbaten- 
ftüd „fflJanöocrtage“, bas nicht Itterarifd), fonbem nur unter* 
ijaltenb fein will, würbe am 26 . JJlär3 ln einer Borftctlung 
jum Beiten ber ftrantfurter Xheaterpenfionsanftalt im Gehau* 
fpielhaus mi franffurt a. Bl. fchr freun blich aufgenommen. 

— flubwrg Ibas (Einäftetphantafie „Der 
Draum bes ®lüif!id)en*\ in ber oerjucht wirb, ben £n)PnO' 
tismus bramatifd) ,)u verwerten, fanb am 31 . BJärfl tan 
Drutfchen Sehaufpielhaus ju Hamburg geteilte Aufnahme. 

Anläßlich De* vierunbvierjigften ©eburt«- 
tags (Eugen b'Blberts ging am 9 . April im Stabttheater 3U 
4>alle a. S. unta Der Oberleitung oon $ofral SJlar Richarbs 
„Dieflanb" erftmalig in Gjene unb hatte Dan! ber Dcloratü* 
wie ntufifaliid) gleich wertvollen Onterpretation großen (Erfolg. 

— <Dtai Bcgcrs JV Bloll- 1 ri 0 für Bioltnc, Riolon 
cell unb .«lavier «»p. 102 hatte am 21. ®lär,t im (Gernanb* 
bau« au Hcipüg ftarfen (Erfolg. 

— M. 91 . Stahls- brelaftiges S<hau(pi*l „Bet- 
gcltung**, bas oicl ©rächtige*. aber aud) mandjes Unwahr' 
fcheinlid)e enthält, hatte am .10. Blärj im Stabttheater 311 
Biagbeburg einen ftarfen (Erfolg. 

— ©aul 3 fd)orlid)* burlesfc Cpcr in brciAtten 
„Carmcnclta", Dert von Ä. O. 9 üeber, hatte am 21. 9 Jl 5 rt 
im Reuen Deutfcheu Jßeater ju ©rag einen fehr beftrittenrn 
(Etfölg. 

— Gaint'Saönft’ breiaftige Cper „L’anebtre“ 
(Die Ahne), Dat von C. Auge be Haffus, Dcutf d) von 
Bicharb Batfa, beren SJhifil bie ithnliognomidoftgleit bes 
Alters trägt, fonnte am l. April bei bet beutfdtcn Urauf- 
führung im Reuen Deutfchen Itjfater ju ©rag feinen Bei* 
fall erringen. 

— Albert ftorter* f inalt ige C p er „©aria“, nadi 
Blichael Bcers Irauerfpiel. ein SDlufifbrama mit wohiningcr- 
ber, wenn aud) efleftifd)et üllufif unb gefd)icftem lert, fant» 
am 31 . Rläti im Stabttheater ju StTaßburg L (E. lebhaften 
Beifall. 

— ©aoul Aucrnheimers breiaftige Hombbte 
„Der gute König“, ein grajiöfes, emfte fünftlerifche Arbeit 
verratenbes Stüd, fanb am 24 . Blärj im Deutfd)m Bolfs- 
theater ju TOien eine her3lid)e Aufnahme. 

— ©aul Dulas’ Blärchenop er „Ariane unb Blau- 
bart“, bie oor faum einem 3ab« «n b« Barifcr Komifchcn 
Oper cnthufiaftifchcn Beifall errang, oermochte es nicht, bei 
ihrer beutfdien Uraufführung ln ber SBicner Bvlfsopct am 
2 . April intenfloere Teilnahme ju erroeden. 


S^acf). 

Aufgabe Br. 3174 . 
tUcijj lrt>t «n vier 3^0*" matt, 
©on 3. «eroet in (Brat. 


edina-ri 



Die DtagTammiteClung, »ine «itfoabr au« 6mt Irrten USiu-ng»- 
turnler «er „«cljemla“, verrSt «J-iebrr in iljrer Anlage unb iwrep- 
fflbruno bie SERcittertianö. Ta® reytA be tbauptlpicl mit ben gleidKirtt- 
oen anattbilberu bin (erläßt bei bem t’Sier einen berooiragettben Sin- 
bruef. Tao (jClbidjc Tqpcuprobtem ift ein gefflnifler CriginatSeitrag 
be« «erfaliers. 

©on I>r. ffrantmftein tu Üeipjig. 
tPcif) : fl. b 6. D. • 8. G. > !, e 4. «. b 7, f t. I 4. ( 2. 

-Stfjroan: fl- «14. B. c 4, * 5. 

tSeiß fefit tn brri 3figcn malt. 

Dem Bernehnten nad) hat bi« Gtabtgemeinbe 
Rlilncheti Dr. €. Hasfer unb Dr. S. larrafd) jum Kampf 
um bie 9B«lttnd|terf<haft nad) SRünchen eingdaben. Die 
Stabt fpenbet einen (Ehrenpreis oon 1000 .4. Die Sd>ad) 
freunbe ‘JRümheit* ftehen, biefer Anregung folgenb, in Be- 
ratung, auf weldie Art bic jum ^uftanbefommen be* bod) 1 
intereffanten fchachlichcn (Ereigniffes crforberlidjett 9Jhdd auf 
gebracht werben [flnncn. Borläufig muß man Dem ©rojeti 
nod) fteptifd) gegen überftehen. 

„Gd)ad)m eifter f). R. Billsburi). (Ein (Gebenfblatt 
für ben berühmien Blinblingsfpieler, bargeftdlt in feinen 
beften Heiftungen“. Bon Hubtvig Bachmann. 9IHt «nein 
Silbniffe Billsburt)* (Ansbad). (E. Brügcl u. Sohn. ©cb. 
2 .M 60 $). — Der fldßige Bcrfiiffcr, von bem aud) in bem- 
feiten Berlage türjlid) bas „SdiachjahTbuch für 1907“ (^weiter 
Xeil) erfchienen ift, hat burd) bic Verausgabe biefes Buches 
eine Bfltdjt ber ©ictät erfüllt. Die eigentlich für einen ameri- 
fanifdjen ®d)acbfrcunb näh^r gelegen hätte. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




=8 

| heidehaus. 

Oiigin«l«id)mwg v«n Adalbert ffalitr, j 

8 


Leuchtendes Cache«. 



Zehn dürre Crauerweiden umweinten mein Ohr, 

Zehn febwarze Zypre||en bewachten mein 0arlenlor. 

Und taufend Brunnen raufchen um (Ueg und UJall — 

Kinder rufen und treiben den tanzenden Ball. 



Da |d)lüpfte ein leuchtendes Cachen durch einen Spalt 

Ad), hat das in meinen öden mauern gehallt! 

Die Alten öffnen die Senfler: ,,0ott fei Dank“ 

Ciebespaare fliehen die jlillfte Bank. 



€s waT ein Tllädchenlacben, vom Glück mir gefchenkt: 

Das hat meine ro{tige Oarlenlüre gefprengt. 

Und Ulandersleute holen den Ranzen hervor 

Da träum’ id) und traue wieder, der alte Cor. 



Und jtaunend guck' ich hinaus: mit flötenklang 

Caufen Dichter beblümte CUie|en entlang. 

(Bieder beug' ich das Baupt vor des Frühlings Pracht: 

Das hat ein leuchtendes IDädchenlacben gemacht. 



Und ich richte zehn griine Cebensbäunie empor, 

Zehn Beete zieh* ich mit feurigem Culpenflor! 

fl. K. C. Cielc. 



1 1 

s>: 


.1 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


B. 



SttHlOtlCTl t)CT Xicfc. Vornan oon ißaul ©rabetn. 

B 



(IS. grortftfoiing.) 

o ging 9Bolf benn einfam feines 9Beges, aber er warb mübe babei, 
unb immer häufiger Jamen Vnwanblungen fo wie feilte über iTjn, 
wo iljn bittere ©eue padte unb ein oerlorenes ©ebnen nach einem 

S warmen, ftiUen ©lüd, bas er felbet t>od> einft non fid) gcwiefen hatte. 

Die Slnnaherung bes Dieners entiifj 3BoIf feinem trüben ©innen. 
„(Enbltch ! 9Bo ftedft bu benn fo lange?" fjertföt« er ben jefct eilig 5>irt- 
jutretenben an. „SBarum erwarteft bu mich nicht hier unten, wie fonft ftets?" 
„Vergebung, £err! 916er bie «ßabTona hatte SBefe^le für mich " 

# ,9Bte — bie «ßabrona?" Uufs hwhfte überragt, btidte 2ßolf ben Diener 
an. ©eine grau hier? 2Bas ^cttc bas 311 bebeuten? 

,,3a» Örrr", beftätigie giltppo. „Die ^Jabrona wartet Idjcn feit 9?acf) mittag 
auf ben $jernt.“ 

3Kit fteigenber Verwunberung ging 2Bolf ins innere bes ffiebaubes. Droben, 
in bem tHaume, ber ihm als 2Bof)n» unb Glimmer biente, fanb er (Eoeline dol 
„© uten 2 lbenb — bu $ter? u 

3$r bie $anb fjtnftredenb, [ab er fie mit forjdjenben 9lugen an. „3|i 
etwas Vefonbetes oorgefallen, bafe 11 — 

Sie fcfyüttelte nur ben Hopf ; aber er fühlte, wie ifjre ginger in [einer £anb 
leife bebten. 

„3ft bir nic^t wohl?" fügte er baljer j«£t noch hm^ 11 - 
„Dodj!" Unb fie überwanb nun gewaltfam ih« Vefangenljeii „ 3 $ bin 
nur bergelommen, um 311 feljen, ob bu auch nat h ber ftrapajiöfen 97ac^t bie 
nötige 93eguemlichltit finbeft Du bich ja fo exponiert" — 

Sie manbte [ich unter feinem überragten Süd fernen ab unb machte [ich 
an bem [djon gebedten (Efjtifdj 3 « fdjaffen. (Er foIU« ihre auffteigenbe Vei- 
roirrung nicht fc^cn, bie fie überfam, wo fie beute jum erftenmal bie aller- 
natürlichsten Pflichten ber grau ihm gegenüber erfüllte. 

(Er ftanb nodj immer unbeweglich. 91b« plöfcliih bemerfte er bas ftaefembe 
geuer im Hämin — offenbar auch auf ihre 2 lnorbnung angefacht — unb 
langfam trat er in ben Vereich ber SBarmeftrahlen, bie er in [einen noch immer 
feuchten Hleibem wohlig empfanb. 

„Das war ein guter (Einfall mit bem geuer !" lobte er. „flberljaupt" — 
(Ein bantbarer ©lid f ud)te fie. 

Sie errötete wie ein junges aJläbdjen. (Ein ©efühl leifer ©lüdfeligfeit 
überriefelte fie plötzlich- (Es war ja bas erfte warme 2Bort, bas fie oon ihm 
hörte. 21 ber fie blieb, oon ihm abgewanbt, ftehen, bamit fie ihm nichts baoon 
©erriete, unb rüdte nur emfig an ben ©ebeden auf bem Xifche hin unb her- 
„3ch hob’ bir auch int SDagen allerlei für beinen 2 ln 3 ug mitgebracht 3ch 
badjte, bu wfirbeft warmes Unterjeug brauchen tonnen — es liegt alles nebenan 
im ©<hlaf 3 immer. Unb nun sieh bich bitte um; warte nicht länger. Du fteefft 
ja fchon länger, als gut ift, in ben naffen Hleibem." 

2öiebet watf et einen großen Vlid auf fie. 3Ba$ war bas mit ihr? Dafj 
fie plötjlich für ihn forgte, als wäre fie wirtlich feine grau! 0 >au 3 oon bem 
©ebante« beherzt, «b« ohne ero UOort ju ©edieren, ging er, wie fie ihn 
gebeten, ins Vebenjimmer. 

911s er, oöUig umgefleibet, wieber bet ihr emtrat; fanb er ben (Efetifch fo 
oor ben Hamm gerfidt, bafc fein ©tufjl ganj nahe oor ber flademben ©lut ftanb. 

„Du bift feljT gütig.'* llnb plötjlidj griff er nach tyrer Öanb. (Ehe fie 
wufete, wie ihr gefchaf), hatte er ihre ginget ritterlich an feine fiippen gebrüeft 
anit gefchloffenen 9lugen litt fie es. 3j)r war, als folle fie ein ©chminbel 
befallen. (Ei bemerfte es, wieber aufblidcnb. 

„3ch glaube bod), bu h^ft bich b«tt« etwas übernommen." (Es lag etwas 
wie ©eforgtheit in feiner Stimme. 

„9tem, nein — fein ©ebanle!" Sie rief es faft fröhlich aus. 3hr ganges 
2Ce[en geigte überhaupt etwas fiiebenswürbig * 95elebtes unb Weiteres, was er 
bish« noch nie an ihr wahrgenommen hatte. „Stur junget l)ab' ich, richtigen 
junger. 2 lber wie grofe wirb er bei bir erft fein, ber bu Dag unb Wacht 
ununterbrochen auf ben ©einen gewefen bift — giltppo!" Unb fie gab bem 
emiretenben Diener Vefehl 3 U feroiereiL 

9tod) nte hatte 2BoIf ©chierbranbt mit feiner grau ein folches Diner ein- 
genommen. Von ihrem fo gan 3 oeränberten, liebenswürbigen VSefen angeregt 
— es lag ja heute etwas echt grauenhaftes, ÜBeidjes über ihr — 3 eigte auch 

Digitized by Google 


er fidj ihr gau 3 als 3 art aufmerffamer Haoalier, unb fo plauberten unb fchcrjten 
fie, wie es noch jwifchen ihnen ber gall gewefen war. (Es lag ein eigner 
9?e% m biefem Ilete-a*tete. (Empfanben fie hoch bie fonft 3 wifchen (Ehegatten fo 
felbftoerftänbltihen Heinen 3ntimitäten als etwas gang flleues, nie ©efanntes, 
bas fie mit leifem 3®uber einfpann. 

(Einmal, als er ihr bas ©las hinhielt unb, ihren Süd fuchenb, äutranf — 
ber Diener war gerabe im 3 itttmer an ber Hnridjte befchäftigt — ba ftieg eine 
9 töte ber Serroirrung in ihr Slntliö, gegen bie fie einige Stomente oergeblich 
anfampfte. (Er fah es erft mit großem (Erftaunen, bann heimlich beluftigt — 
eine grau, bie rot würbe, weil ihr ÜHann ihr einmal freunblidh 3utrant, es 
war hoch eigentlich recht fpa&igl ^Jlö^Iic^ aber würbe er ernft, unb nachbenflich 
ruhien feilbem manchmal feine Slide auf ihren 3 ügen, wenn fie es gerabe 
einmal nicht bemerfte. Son biefem Moment an trat eine letfe Dämpfung ihres 
bis bahin hettent Dones ein. 

©0 ging bie 3Ra!)l3ett 3U (Enbe. ©ie hatten auch fö on ben SJtofla getrunien 
unb bie 3'9 Qre ttc ange^ünbet, ba fah (Eoeline nach ber Uhr auf bem Hämin. 

„anein ©ott, fchon ha© $*«! Sopp" — fie meinte ben ©room — „mufj 
fihleunigft anfpannem" Unb fie erhob [ich. 

„9Bie benn? Du willft hoch nicht jetjt noch nach &aus?" 

©ie nidte nur. 

f ,9lber gan 3 unmögli^!" entfehieb er. „Sei bei Dunfelheit heut« unb ben 
miferablen 2Begen. 9tuf leinen galt geb’ ich bas äu." 

„91 ber wo foll ich benn bie 5 Jtaifjt bleiben?" 

9Jltt einer fragenben ©ebärbe, fi«h achfeljucfenb hn 3' m mer umfeljenb, fagte 
fie es. 

„Natürlich hi«-" & beutete nebenan nach feinem ©chfoftimmet hi«. «Süippo 
foll gleich alle* 3 ure<htma^en. 3ch fchlafe bie 9Rad)t hier auf ber (Efjaifelongue" 
9Dieber ftieg eine h^&« Verwirrung in ihr auf. 3n feinem Sette — 
unmöglich! 2lber [ihnen beugte fie [ich jum Haminfeuer nieber, beffen roter 
©chein bie rofige ©lut auf ihren SDangen überftrahlte, unb fthob bie Suchen* 
fcheite tiefer in bte glammen. 

„9lein, nein! 3ch fahre. Du h fl ft betn Sett ^eute nacht wirtlich felber 
nötig. 9lu^erbem geht »Velli)* im Dunfein fo ficher wie am h^n Xage." 
Doch er hatte fchon ben Diener ^cr bei gef Iiitg eit 
„gilippo — bte gnäbige grau bleibt heute nacht hier* Sichten ©ie alles 
im ©chlafjimmer hei, unb betten ©ie mir hi« auf ber ©haifelongue auf." 

©0 war es benn entfliehen. (Eoeline mufete [ich wohl ober übel fügen, 
mit ©üdficht auf ben Diener, unb nadjbem biefer alles, wie ihm befohlen, aus- 
geführt, 30g fie fich ins ©chla^immer ihres Viannes 3urüd 

9Bohl eine Stunbe war fchon oergangen, aber noch immer hatte 3Bolf fern 
Säger nicht auf gejucht ©ebanfenoerloren fchritt et im 3 ^ 01 « auf unb nieber, 
bann unb wann bem geuer im Hamin neue Nahrung gebenb. 3mmerfort 
befchaftigte et |i<h mit ber grage; 9Bas war mit (Eoeline oor fi<h gegangen? 
2Das hatte ihr oon ©runb aus oeränbertes Senehmen gegen ihn ju bebeuten? 
Unb wieotel er auch grübelte, er fanb feine befriebigenbe (Erflärung, es fei benn^ 
ba& es wirflich 9Bahrheit wäre, was [ich ihm als ein buntles $!fjnen aufbrängen 
wolltet feine grau, bie er bisher für etfesfüljl unb tölltg unnahbar gehalten 
hatte, fie — liebte ihn. 

9 Benn es aber fo war, was bann? 

Von ber glut wiberftreitenber ©ebanfen überwältig^ bie biefer nie erwartete 
9lusbltd alsbalb in ihm entfeffelte, lie^ ft<h SCColf in ben ©tuljl oor bem Hamin 
nieberfinfen, unb, ben Hopf in bie aufgeftütjte |janb oergraben, ftarrte er oer* 
loren in bas Spiel ber glammen. 

Vuf ein leifes 5Uopfen oon ber Xür bes ©dhlafjimmers h« fuhr er plöh* 
ti^ auf. 

(Eoeline! 2 lud) fie war alfo noch mach- Unb leife rief et iht 311, ein^u- 
treten. 

©ie fam ins ©emach, noch angelleibet, ©ie hatte ftd) offenbar noch W 
nicht niebergelegt 

„Du bift noch auf?" 

(Er erhob fich oon feinem Sitje unb trat ihr entgegen, ©efentten Südes 
war fie an bet ©^ welle fteljengeb lieben, als wäre fie in ihrem (Entfd)Iuffe, 3U 
ihm 3urüd3ufommert, wieber fchwanfenb geworben. 91 un aber 3wang fie fich 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





9fr. 3381. 16. Qlpril 1908. 


3Ihi[trirte 3*^9- 


759 


bod) jum Gpredjen, ab« bie SBorte lameit lei Je, fa|t fdjüdjtetn ooit ihren Sippen, 
unb ft e oermieb es, ihn habet anäufehen. 

„ 3 <h ljöite bid) fo oiel im 3i™nter auf unb ab gehen; ba bad)te id), butönnteft 
auf bem [(bleuten Säger wohl nicht jur Vuhe fommen." Sie beutele auf bie 
©Ijaifelongue, auf bie iljm gilippo nur ein Ropflifjen unb eine SRetfebede ingelegt 
batte. „(Bef) bu ms Seit unb laß mich hi** betben — ich bitte bi<h, SCBolf!“ 

(Er fuljr 3ujammen. 3 um «rftenmal nannte fic iljn mit feinem Somamen. 
Unb tote weich, faft jartlicb hatte bas 2Bori aus ihrem Stunbe gcllungen, ben 
er fonft nur immer fpötlelnb ober f)errif(I) [preßen gehört hatte! Unb roieber 
fdjoß ihm ba aK bas burd) ben Ropf, was er eben, allein mit fid>, in erregtem 
21 uftDaQen lang niebergehaltener ©tnpfinbungen burd)lämpft hatte. 

flangfam trat er auf fie ju, ganj nahe. 

„©oeline!“ 

(Es lag ein feltfames Schwingen in bem Xott, ein tiefes flberrafdjtfein, ein 
no<h ungeroiffes Dörfchen unb baljtnter etwas roie ein bunfles, ^tltembes Sehnen, 
ein Sibrieren, bas auch ihr Seele unb Beib leife erfchauern machte. SBte uon 
feinem jtoingenben Süd gebannt, fdjlug fie |e%t bie gefenften Biber ju ihm 
auf. Da fah fie etwas in feinem Suge ftehen — ein begehrlich aufflammen» 
bes, aber noch oerhaltenes Beuchten, gleich einem brofjenb hwaufjiefjenben 
©eroitter, bas näher unb näher fommt, mit unheimlicher Schnelle. Sie mochte 
ihm wohl entfliehen, aber fie war plößlidj wie gelähmt; ein angftooKes (Er» 
fdjreden unb hoch ju gleich ein roonnebebenbes (Erwarten bes ©e wolligen, ©roßen, 
Unbelannten übeifam fie. Unb plößlich begann fie 3U 3itiern, erft leife, !aum 
merllid), bann ftärter, fo hef% baß fie enbli<h 3U roanfen anftng. 

(Er fah es, unb bas bämonifche Beuchten in feinem 2 luge warb habet jum 
gierigen, oerjehienben Vuflobem: bie füge, lodenbe SBeute, rote fie oot ihm 
3itterte unb bebte, fidj f<h®n: oerloren fühlte! 

Unb ba umfingen fie, bte VJanlenb«, plößlidj feine eifernen 3 lrme, riffen 
fie an fich mit einer ©eroalt, bie fie beiaufchte. SOilbe Rüffe fühlte fie noch 
auf ihrem 5 lntliß brennen, überall, überall — bann roar es ihr, als ob fie in 
eine Ohnmacht, in ein Weer oon Seligfeiten oerfänfe, 

xxiir. 

Da lag bas ißrotofoll, bas 9 BoIf Schierbranbt h«ute oormittag bei ber ent» 
fdjeibenben Ronferen3 fefber geführt ^aüe, oor ihm, unb fo roar es alfo rer* 
bürgt: bie Vttienge[ellf<haft ißontinia 3ur Urbarmachung ber Ißontinifthen Sümpfe 
mit einem Vetriebslapital oon hunbert ÜJlillionen 2Rarl roar ein feft befchlojfenes 
Unternehmen. 

Das glüdliche ©elingen bes großen ginanjieruitgsroerfs unter Rührung bes 
Kaufes 9 tt)tt)bt & (Eie. roar foeben burch ein glä^enbes Dejeuner bei 2 Diltiam 
9 ?^r)ht gefeiert worben, an bem auch b\e in Stalin 3um Slbfäluß ber Sach« 
ein getroffenen Vertreter ber italienifchen fürftlicßen ©roßgrunbbefißer teilnahmen, 
mit ihnen jugleid) jener ©otfchaffsrat, bet bamals oor 3 ahren SBolf S^ierbranbt 
ben abfchlägigen 23 efcheib namens feiner ^Regierung gegeben hotte. 

SBeldj ein Iriuntph hätte i e Ö* für ’h™ Vnroefenljeit biefes 2Jtanne$ hei 
feinem Sicgesfefte fein lönnen! SBegegnete boch bei hohe Haltenifche gunttionär 
jeßt mit oerboppelter fliehen sroürbigleif unb ausgefuchten Schmeicheleien bem 
nunmehrigen ©eneralblreftor ber fünfügen großen Slltiengefettfdjaft, mit ber als 
einem einflußreichen gaftor im roirtfcf|aftlid)en Beben feines ßanbes [fort 3U 
rechnen fein roürbe. Saite biefer SWann es ja oerftanben, feine einft belächelten 
Vhantajtereieit 3U einer ftaunenenegenben Zat 3U machen. Stuch bas Schweifte 
war ihm geglüdt! Durch Auge, biplomatifche Staljanblitngeit mit ben ©runb* 
herren ber pontinifchen ©bene, benen eine reiche ©eroinnbeteiligung jugefichert 
würbe, war es SBolf unter tätiger Beihilfe (Eoelines in ihrem glärtjenb geführten 
unb halb berühmt geworbenen Salon 3U iRom gelungen, bie geubalf)erren oon 
ihrem alteingerourjelten Vorurteil ab^ubringen. So hatten fie [ich benn heule 
burch *hre Vertreter in aller gorm bereit erflärt, eine gewaltige, breißigtaufenb 
5 eltar umfaffenbe gläche, faft bie §älfle bes Sumpfgebiets, ber 3U grünbenben 
^lltiengefellfdjaft auf fünf3ig %af)rt pachtweife 311 übexlaffcn. 

Damit roar anberfeits roieber bie SBebingung erfüllt, unter ber bie ©rünbet 
ber ffiefellfchaft bas bis 3m ööhe oon hunbert 'Millionen ge3eichnete 2Iftien- 
tapital ju garantieren fi<h oerpfli^tet hatten. ®s erübrigte alfo nur noch bie 
Santtionierung ber h«ute gefaßten 23 e|<hlüffe, eine gormalität, bie in wenigen 
Dagen in bei off^iellen lonftituierenben ©rünberoerfammlung oor [ich gehen follfe. 

Damit war bann bie (Erreichung bes «rfeljnten uoll geroährleiftet; benn 
baß fi^ ihm nicht unüöerroinbbare technifche ©chroierigteilen in ben 3 Beg ftellen 
würben, bas hatte ja ber im großen gemachte $erfuch auf bem Derrarinifchen 
©ebirt 3m ©enüge bargetan. 3 llfo fonnte 2 Bolf fich heule lagen: Das, worum 
er fo lange gerungen, es war nun gefiebert — er war bei Sieger! 

Unb boch war f® 9« feine Siegesfreube in ihm, als er jetjt ln feinem 
5erren3immer ber Söcfjnung am Äurfürftenbamm am Sdjreibtifd)e faß unb 


bas Schnftftüd, geroiffermaßen bie Urtunbe feines Sieges, noch einmal Gaß 
für Saß burchging. 

©ar 3U teuer war btefer Sieg erfauft — bas roar bas ©efüljl, bas ißn 
jeßt ausf^ließlich beherrfchte. 

^Ritten im Jtampfe, roie er bisher gewefen war, fei es braußen bei ber 
Arbeit im Gingen mit ben feinbfeligen ?latunn ächten ober brinnen in 9 ?om, 
wo es mit biplomatifchen Schachjügen bie hadnädigen §er3oge unb gürflen 3U 
überwin ben galt, roar ja bisher gar leine 3*it gewefen, bie Serlufte feftjufteüen, 
bie biefer fernere Äampf erforbert hotte Da es nur immer, jeben 9 leto 
gefpannt: Vorwärts! 

Linkers aber nun heute, wo ber Sieg enbgültig erfochten war. Da ftanb 
er, in fchwerem Aufatmen, unb roanble ben Süd rüdroärts. Unb fiehe, ba 
lag fie, bie SReihe bei Opfer berer, bie er oerloren tn ben langen 3 ®hKn btefes 
Kampfes: bie ©eliebte feiner b« greuttb unb fo mancher anbere noch 

aus ihrem 5 treife, ber ihm lieb unb wert gewefen war. ©infam flanb er ba 
auf bem Gd)la<htfelbe. 

3 a, etnfam m tieffter Seele! Denn iu ben fchweren Scrlufien lam noch 
ein werterer, ber Dielleicht noch fernerer wog: er hatte fich falber oerloren in 
biefem oer3roeifelten Olingen. Sich felbcr entfrembet, beraubt alles helfen, was 
ihm einft bte innere 9 Bärme gegeben, ftanb er bloß unb frierenb ba, unb ber 
ßorbeer bes Siegers bünfte ihn eine ftechenbe Domenfrone. 

Düfter blidte 9 BoIf SchieTbranbt oor fich h in - ©erabe ber heutige Dag 
hatte ihm fo recht 3um SBewußtfein gebracht was er in bem oerhetrenben itampfe 
oon feinem Selbft preisgegeben hatte. 9 Bie er ba, grimmige Verachtung im 
Öer3en gegen bie beutegierigen ÜRarobeure bes Schlacht felbes, heute oormittag 
in ber Äonferenj gefeffen hatte 3wifchen all biefen Beuten, bie ja leinen Anteil 
hatten an ber großen, h*iÜ9*n Vegeifterung, bie ihn in ben Aampf gelodt 
hatte, benen nur bas glän3enbe ©efchäft ins 3 luge flach, bie mit unbemänteüer 
Offenheit nach jebet ©eroinnchance fotfdjten unb um jebes ^Jtojent feilsten — 
ein erbärmlicher, wiberlicher 5 lnblid! 

Unb hoch h fltte « wortlos babei gefeffen, alfo ftillfdjweigenb gemeinfehaft» 
liehe Sache mit ihnen gemacht Vlußte er fich alfo nicht felber noch uielmehr 
oeracfjten als jene? Denn fie hanbelten wenigftens ehrlich, ihren 3 nftinften, 
ihrer Überjeugung folgenb. 216 er er? 

Xönten ihm nicht noch wie ein blutiger £oljn jene hodjtrabenben 9 Borte 
im ©ht bie ei einft fo ftol3 gefprochen: „ 3 ch ber ffienoffe oon Sorfenfpielern 
unb Gpeluianten? 3 limmermehr!" 

Unb nun? 

greilid), er hatte fich ja nicht ohne heftigen 3 Biberfpruth gebeugt, als bie 
5eran3iehung bes Kapitals nun ben anfänglichen Keinen Rreis oornehmer 
Sanlinftitute unb Viioater überfchreiten füllte 5 lur 3ähnefnirfchenb hatte er 
fchließlich feinem Schtoaget nachgegeben, ber ihm enegt ein Ultimatum geftelU 
hatte: ©ntweber 2 QoIf fügte fich, ober er 30g feine £anb oon bem gan3en 
Unternehmen! Go nur, einfach gezwungen, hatte er feine Ronjeffionen gemacht 
Uber er oerwanb es boh nicht 

Die Xreue gegen fich fdbft als bie ei^ig wahre Vornehmheit ber Geele 
3U wahren, es hatte ihm ftets als h^fte SJtannesibeal oorgefchroebt 2Bie 
weit, wie weit war er nun baoon abgeirrt! 

Vicht allein, baß er haute biefen uerachteien Vlammonsfnechten famerab* 
fchaftli^ bie ^anb gebrüeft, mit ihnen beim 2 Bein gefeffen, ihre plumpen 
ßobhubeleien ruhig eingeftedt unb bie beim Xoaft auf ihn ausgefprochenen 
(Erwartungen, er werbe „bas ©efchaft 3U einem hohtutrattofu" mad^n, unroibeT» 
fprochen hingenommen — nenn auch tief fie Verachtung oor fich felber hn 
£er3en — er hatte fich ja auch fonft oerloren, tn einem anbem Vunlte, ber ihm 
nicht minber tief faß. (3rOTtftBimg folgt in bet rmdrtten Stummer.) 


Ortüljltngsmorgen. 


©olben glänjt ber f)ügel, 
fierdjen fteigen auf, 

Rn 6 mit feur'gem 
5äl)rt brr (Sott herauf. 

11 ber getb unb ©arten 
i'icgt nod) Sttorgenbuft. 
ffilühenbe Stonbarlen 
SBeljen burch bie ßuft. 


tBlobgrilne Schleierlefn 
duftig unb jephqrfcin 
Iragen bie ©üfcfje unb ©äume, 
3QTtgoIbne Sdjleier fein 
2Ballen roie 3a*>&erfcbfm 
5in buuh bie luftigen IRfiume 


Rlle Sinofpen fpringen. 

Öötjer fdjroiUt b« €>«r3* 

SJfth' unb t?em< Hingen. 

Slug' geht himmelroärts. 

(Golbne Blüten (infen 
3?ti r auf $aupt unb Bnift. 
®Jeine klugen trinfen 
^>öd)fte (hrbenluft. 

ipaul 9tüthning. 


Xu, aller SBonnen Quell, 
gcüfjling, bu Xrautgefell, 

©reit’ einen Schleier fein 
Um alle SDinterpein, 

©ring ruicber bie feligen Xräume! 
?(lte, felige XrSuine . . . 

dfjrtfta ®odj. 


Sdileiet . . . 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



’Jtadj »me tu rtiotoar(tpl)il<f)tn ftunltWatt oon fftroin iHaupp in Btrlrn. 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Slfuftritte 3^ un 9- 


761 


3381. 16. Styril 1908. 



Dr. Hrtur u. 'iOeinbeni- 


Das ©eftüt SBalbfrici) unt> bet SRenn- 
ftall bet ©ebtübet o. Sßeinbetg. 

(Eine fjeimjtätte bis (Dollbluts in *35eutfd)lanb. 

Von Julia« tHjmanri, TOainj. 

Qfut*) bet ©ennfport Ijat feine (ftefchichte. 3 |t fte aud) 
•vinidjt [o umfangreich wie bie Staat enge |d)id)te, fo tan« 
man fie bod) um fo leid)ter überblideu; benn fie redetet 
nad) 3aht3*hnten, ioie jene nadj 3at)rtjunberten, unb ein 
3 al)rjct)iit fann ©eTänöcrungen ^crbetfiUjren, bafj uom 
Eliten nur wenig Gbrigbleibt, (Eine fold)e Umwälzung 
hat ber bcutfd)e (Rennfport eben erfahren. (Reue ^Jerjöti. 
lid)Ieiten mit neuer 3 nit 1 atioe haben fie Ijctbeigefüljrt, 
unb noch ift fie nicht abgefd)lo|fcn. Tao [elbft3ufricbene 
ttefüht ber tlberlegenheit f bem fid) unfere fRennmagnateu 
hingegeben. hatten, in bas auch feine Schlappen burd) bas 
Sluslanb ©reiche 3U legen oermochteu, muhte aus bem 
eignen ßager befämpft unb cr|d)fittert werben. 3 n ben 
ersten (Reihen bet .Kämpfet ftanben unb ftet>en bie (£>e. 
brüber n. UBeinberg burd) bie (Einführung heroortagenben 
3uchtmaterial9 unb bie £>eran3iehung geeigneter anglo« 
amcritanifcher Är 3 fte. 

(Ein fleiner £>tnbemis[tall, Anfang ber neunjiger 
3ahre begrünbet, u>ar ber Beginn ihrer rennfportlichen 
Unternehmungen; 1897 f inbet fid) im (heftütsbud) bie 



Karl o. SBrinberg. 





Sic KDagenrcmilc unb Sattetlanimcr. Set Stcnnitall. Tac. DrnvalLunosgcUlub« unb ’JBoljnljaue. ®cr <Lc[tfi t&ltalL 

Sie £auptgeb5ub« bes (Beftilts. 

Das ©eftül 3BaIl)frieb unb ber 5HennftaU ber ®eb rüber o. SBetnberg. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



E 



Die aJhutterfttite JJefta mit Dem Johlen Jauft auf Der Stoppel 


Johlen auf Der Stoppel. 


9Jotij oon zwei 'JOt utterf tuten im ©ejitj bes £>errn I>r. MUein* 
borg, bie« ber (Beginn Der (Betätigung in ber 3i*<bt. £vute 
beherbergt ein mufterhaft eingerichtetes ©eftüt bas cbelfte 
unb be|te cnglifcf)e ©ollblut, unb cs hat burd) bie raftlofe 
unb 3 iclberou&tc 'Arbeit feines ^eft^ers allen beutfehen. 
3w<f)t|töttcn bei» Wang abgelaufen. 

Das ©eftüt 9Balbfrieb ift in 'JHebetrab, einen» ©ororte 
oon Jeanffurt a. (DL, in prächtiger walbigcr Umgebung 
gelegen, ©eine (Bauten 
— fRennftall, 6 tut cm 
ftall, ©John* unb ®or« 
ratsf)äufcr u. a. — um* 
fliehen faftige Stoppeln 
unb großzügig angelegte 
Irainicrbabnen. ®is 
heute gibt es noch Tein 
an Der cs beutfd)«s Cbc- 
ftüt, bas Der 2000 m 
langen, im SBinter mit 
Stroh belegten trainier» 
bahn ©leidjes entgegen* 
pfeßen hätte. 

3»tl perfdjiebene SUv 
tegorien bilben bic 3n* 
faffen oon 9Balbfrieb, 

Öas3ud)t*unb Da*9tenii‘ 
material. Der 3u<ht 
bienen gegenwärtig brei* 
uub^iDonjig Stuten unb 
ztofiÖengjte.He Stuten 
finb zum eift aus (Eng lanb 
importiert, teils birett 
oon &«rrn Dr. p. SBcinbcrg, teils inbirett burd) ben Worb« 
beutfehen 3 ut hri>ercin. 3 U ben letjteren jät)lt auch bi« bc* 
rühmte Jefta, PonSt.Simon*9lbbeffebe 3ouarro.‘DeT3ud)t- 
oerein raufte fte für 2H000 jt, um fie, bie nur mäßige 
©ennleiftungen aufroeifen fonnte, für 100(K) .* an Sjcrrn 
Dr. p. Weinberg meiterjugeben. Jefta brachte bisher fünf 
©robufte, bie befannten unb populären Jocmnibatfinber 
jels unb Jabula, ben ältom ©tjrfhirefoh» Seftino unb 


ben Derbijcracf Jauft, oon Sarabanb. IDiefe ^ferbe oer* 
bienten bi« h fut * 957 OOO .M. ©och nicht gelaufen ift 
Jeroor, oon (baltee 9Jiore, öcr feine ©efchwifter noch über* 
t reffen fall. (Eine ooTjüglidje Stute ift auch ©olb Trcain, 
bic ©hittcr bes Derbpfiegers Defir oon Saphir unb ber 
ausgezeichneten 3ähriingsftute Defircc, oon Gaius. ©c* 
fannt butd) ihre ftinber finb noch (üngclurc (Einmut, Ein- 
griff, Hnfturm), ©armo (©armenio), ©arrel (©raoour, 


©arritabe). ©on ben neueren fbit&ufai finb heroor* 
Zuheben ^opsfotef) (Horizont IT.), 9Jleta II., ©erfeft 
üooe, Cabßlanb, St. 3>onnat«, Crmeloa unb ber Senfa* 
tionsfauf ber lebten ©ewniarfetauftion ®raoe aub ©at), 
eine ©meritanetin, bic 56000 foftete. 9Jian fann Je* 
Doch heute fchon fagen, baß fie {ich reichlich bezahlt machen 
wirb, ba bereits zwei ©robutte oon ihr £>«rm p, ©Jein* 
Berg befchert würben. 


©is gu biefem 3ahre gingen feit bec 3rit, wo (Realijt 
unb bann ©tildjmann als Dcdhengfte »egen mangeln ber 
■Klaffe ausrangiert würben, fämtlidje Stuten ju ben beftcu 
©efchäleni Deutfchlanös unb (Englanbs. (Eine «nberung 
ift hierin jetjt eingetreten, ba bie fclbftgejogcnen £>engfte 
3rcls unb freftino bie ÜJlehrzahl ber Stuten beeten werben- 
(Einen großen Seil bes 3 a b res oerbringen üu<h bie Äettu- 
pfeTbe in SBalbfricb. ©egenroättig ftehen bortoierunbbreißig 


Werbe unter ber Obhut bes Trainers ÜBaltcr. (Die be> 
fannteften unter ihnen finb ber (Derbgfiegcr Dcfir, bie 
©aqem* unb Eluftriapretsficgerin Jabula, bie brei jährigen 
(Derbhfanbi baten öorizont II., Srauft unb ©allafcf), ferner 
noch eine nach Slbftammung unb ©usfehen auserlefene 
Schar 3®riiähriger, unter benen Jerpor, oon ©altee 
SJRore-Orcfta, ©nfturm, oon Orme*©ngelure, unb 9JhtriUc'. 
oon ftlorizel Il.-'Ufeta II., fcfyött oiel oon fid) reben tnad^ten. 




Die gefchüßtc Xßalbtoppel. 3m ijintcrgrunb lints bie Stutenftälle. 

Das ffieftüt 2BaIbfrieb unb ber ??enn|lall ber Gebrüber v. Weinberg. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9tr. 3381. 16. Slptil 1908. 


3lluftrirte 3dtung. 


763 


ba fte ihr Kefi^er 311 öem ®rofjcn Kreis oott 
Karis 1909, bcm rcidjften Kennen Europas, ge* 
nannt Ijat. 

Tie Hoffnung bes Stalles finb neben beit 
3wcijai)rtgeit bic ^ätjtlinße. ?lud) |i« bilbcit 
eine ftattlidje, Ijodjgeiogcne Sdjar, unter bcticn 
Iciber ein freftaprobutt fcljll. 9U$ bie ^Pc?t* 
eit tändelten erroeijen fid) bis jetyt C&röfjljenog, 
non 3 »nfanbel«®TQoe anb (Saij unb Xcfiree, 
non CXnius*©olb Xrcenn. 

Tic tfwmptanteilnabme im betrieb bee ffie- 
ftüta erforbett bas Wbfofjlen ber Stuten unb 
iljre Kebedung. Die fdjou oorljanöeucn ftolj« 
len, eine ©eitere Äatcgorie bes Kfcrbc bei taubes, 
treten nodj nidjt fclbftä.nbi& in bie (Srfdjeinung, 
[onbem tummeln fid), uon ber Slutter un- 
getrennt,, mit itjr auf ber Stoppel. 

Sdjon aut frühen 'JUlorgen beginnt im Stall 
bic Siebe it. (£s ©erben bic Kenn pf erbe geritten 
unb auf ben Xrainierbaljnen gröberen nen oer- 
anftaltet, in ber 0ad)|prad)e Trials genannt, 
bereu Kcfultat fid) aus Öen Kennungen 3U ben 
Kennen erfcljeit lägt. Tie trcfflidjften 9lti- 
lagen forgen bafiir, bafi bie ^ferbc niemals 
burdj ben 3uftanb bes Kobens in tljrer Arbeit 
geftört ©erben. Nudj bic Xcdljcngftc werben 
um bieje 3*^ geritten unb bewegen fid) toüt« 
big unter ber jungen ©cfcUfdjaft. Ctn fdjönes 
23ilb bietet fid) im §odjfommer, ©eun bie 3ätjr- 
lingc jum erftcnmal unter bcm Sattel geben 
unb leidjte Kcitjungett ben jidj anfangs Sträu* 
benben bie erfte t'ettion nidjt all.gt fetjuwr 3U 
machen juetjen. 

SLRittags l)crr|rf)t fRufjc im Stall. Spater 
erft werben fämtlidje Kfarbe auf bie .Moppeln 


3JJ.org enar beit int 21) Inter. 




Ter br. .Cvitgit Tcfir, 1904 oan Sapl>tr>(5>0tb Twain gejogen, gewann im oergattgenen 
3atjre bas Xcutfdjc Xcrbij gegen bie Seiten aus CfterrcidHIngams Xrrbtjnaffe. Cr oet* 
biente für bie SDcinbergfdjen färben bieder 139195 


Ter fvengit Jcl*, ein Jfmimibäl-Jycftdföljrt, Xcut[<blönbs erfalgreidjftea Kf*tb. 3n ben brei 
Ctatnen feiltet Kcnntättgtcit gewann er lieben (Fbrenpreifc, bie Dterorbfumine oou 
417 810 ,/t unb 14 520 ^dditerprdinien. Seit Seginn bes 3 a b re * dt er in SSalb* 
frieb als Sefchöler aufgeftellt. 


Tie anutterfntte ®olb Xream, brachte ben Xerbtjfieger X4fir. 


Tie Sudjsfnite ftabula, 1904, oon f>annibal.3*fta, bie befte Sllegerm XeutfebUmbs. 


3>as ©eftüt SBalbfrieb unb ber Wennftall ber ©ebrübet o. SBeinberg. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


I !.;• 






764 


Sflujtrirte 3 c ^ un 9* 


9lr. 3381. 16. Slpril 1908. 


gefanbt, bicfcs ober jenes fiot wohl oudj 
geritten. Tie 9lennpferbc werben, foTg* 
faltig in Tecfcn getjüllt, im Gdjritt „be- 
wegt“, mährenb bie nidjt im Training be» 
finblidjen Tiere mehr frreiheit geniefcen. 

Tas ©eftflt bietet ein ©Ub peinlicher 
Ortmung unter forgfältigfter Qlntpenbung 
aller 9Rittel, bie geeignet finb, bas Woljl» 
ergeben unb bie Mcnnfäfjigtcit ber 'üferbe 
ju fteigern, Unb fo fonute s er «Stall bcnit 
im Wettbewerb mit ben attberen beutfdjen 
Ställen fiegreidj bleiben nnb bie größten 
(Erfolge erringen. 

Wenn freilich pan ben (Jrfotgen bie SHcbc 
ift, fo barf ber Trainer IBalfer nietjt per« 
geffen werben. Tiefer erfahrene Slmcrifaner 
bat es perftanben, fid) bem Stalle unent« 
bcljrlict) ju machen. Gr befiftt eine be« 
wunbern&rocrte ^öljiQfett in bet ttunft, feine 
Vferbe jum beftimmten Tag für eine bc» 
ftimmt« Tiftanj „fertig“ 311 machen, unb 
bie trefflichen (Einrichtungen SBalbfriebs er- 
lauben ihm, feine Schößlinge in jeber 
Weife ju förbem. 3m SJercin mit einer 
tüchtigen reiterlidjen ftraft (in biefem 3aht 
wirb es 1B. C'lSönuor fein) Ijat er es 
ermöglicht, natürlich geftütjt auf ein l>rr* 
oorragenbes 9Jiatcrial, haft man es beute 
in fporllichcn Greifen beinahe oU etwas 
Gelbftoerftänblid;es , u>enu bie 

grögten ttonfurrenjen an Slautweift fallen, 



Ter bbr. §cngft Sferoor, oon dieltet 3Jtorc«^efta. 


fall baljcr bie bis jeßt Ijßdjftc ©eroinnfumme 
bcs JJaljrcs 1906 bie Ausgaben nur um 
etwa 50 000 ./f überfliegen 
bie Sluegaben 3afjr für 3<»ht biefelben 
finb, bie Sfcnngcamme aber Schwan» 
ruitgeu unterliegen, fo werben bie Herren 
o. Weinberg, beiten ber Wenn (fall gemein« 
fani gehört, wohl feinen graften materiellen 
9hit)en aus iftrem Slennftall jiefjen. Sie 
hatten jebod) bie ©emtghtung, bie (|5ci}ften 
Turftropbäen ihren Wertretern 3ufallcn 3« 
|el)cn, fo bas Tcutfche Terbt), ben ©roften 
%>reis pon Berlin, ben »apempreis, bas 
3ufunftsrenncu u. a. m., bie fie mehrere« 
mal gewannen, ben Gilbcmen Scfjtlb pon 
Öoppcgarten uicfjt weniger als fünfmal in 
ununterbrochener ^Reihenfolge. Taft bie 53c* 
fißer bes ÜBeinbergfdjeu IRcnnftalles nidjt ge- 
willt finb, bie nidjt leictjt errungene Guperio« 
rttät roicbcr fahren au laffen, jeigen ihre lln» 
ftrengungen für bie gegenwärtige Gatfon, in 
bie fie mit einer ftattlidjen Gchar ausfidjtrei« 
djer ftämpen eingetreten finb. Tie wadjfenben 
(Erfolge hoben fie audj baju geführt, fidj bie 
3«ele immer weiter 311 ftcefen unb bie graften 
^cranftaltungen bc« Sluslaubs meljt als bis« 
her in ben Äreis ihrer Uniemehmungen 3U 
jicfjcn. So übcrrafcfjten fie bie Streife ber 
Turffreunbe oor furjem mit ber 9RcIbung 
Tcfirs 311m btesjätjrigen >flrir bu ßJrefibent 
bc (a Biepublique. 




$er 6r. ©cnfllt JJiurtllo, oon Jlorijtl U.-tücta 3 . Ter 5u<bsbfnfl|t Änfturm, oon Crmt • UnQflure. 

Tie ausfidjtTeichften IBcinbergfdjen Uertnreter bes neuen Saßigange als 3äljrlinge. 


jene färben, bie bas 
pcrftänbnispolle 3n« 
einanberarbeiten oon 
3ßd)ter, 9tennmann, 
Trainer unb $odet 
auf ihre .frohe ge» 
bradjt hat. 

TI e ©ewinnfum mc 
bes Gtalles ftetjt ba* 
her fefjou feit einigen 
fahren in ber oor« 
berften fReihe, feitjroci 
fahren fogar an ber 
Gpitje ber ©eroinne 
europflifdjer; tRenn« 
ftallbefi fter. (Eine fleine 
tlberfidjt mag h ier 
IJJlaÖ finben. Ter 
Stall gewann ln ben 
5fah«n ; 

1902 273. *>03 .* 

1903 201414 

1904 197337 

1905 575685 

1906 737487 . fi 

1907 005228 ./I 
(frrcilid) finb aud) bie 
Auslagen enorm Ijod). 
Trainer unb 3ocfei, bie 
Transpoxtfoften unb 
bie Utennungsgetbcr 
öerfdjlingen Wiefen* 
fumtnen. i>iet ju fom* 
menbie2Infaufsgclber 
für neue Stuten. Cs 



Tie 2000 ui lauge Irainierbahn. (Ter Spa3lcrgänger ift 3Br. (George SBalfer, ber Trainer bes JBeinbergfdjen Stalle».) 

£as ©e|tüt Söalbfrtcb unlr b<r 9?ennjlall ber ©ebrüber o. 3öeinberg. 


Oberes ift mehr als 
ein ^ripatuntemeh« 
men, ba» wir hin ge« 
fdjilbert hoben. 2luf 
ber tBoIlblut^ucht be« 
ruht bie Jucht bes 
ebeln fiatbblutpfcrbcs 
unbnamentlichbcfrÄa« 
nalleriepferbcs. 2111« 
jührlidj muft Teutfch« 
lanb bebeutenbeSum» 
men ausgeben, um 
00m Muslanbe jut 
S lufredjterhaltung ber 
Qualität Judjlmate* 
rial cin3ufntjrcn. Ter 
9luff<hwung aber, ben 
bie bcutfdje judjt 
burch bie 3nl ti atioc be r 
Herren p, Weinberg 
genommen h«t, erhält 
einen grofccn Teil 
biefer Summen bem 
Clnlaube. ?icbenff 
man ferner, bafj bie 
kennen Taufenben 
^efehäftigung geben, 
fo wirb man 3uge« 
flehen muffen, baft 
Walbfrieb neben fei» 
net fportlichen gewift 
auch c»n< nicht 3U 
iinterfdjähenbc polfs» 
wirtfd)aftlichc ■»ebeu« 
tung h at * 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





9tr. 3381. 16. April 1908. 


3Huftrirte 3 e 'h* n 9- 


765 


Die bet Ofietn im Spiegel 
germanif<fien (Sötter» unb 9ll)nenfutt«$. 

Von &atroi Dwngt*, rrw&ciu 

(jrrjenn tm beginnenben fienje Me Dage langer unb 
^üroämicr wurben, wenn bie Hatur 311 neuem ßeben 
erwachte, b«nn begann bei unfeten ljcibnif4)cn Voreltern 
«ine Seit bes (Stüdes unb b« «Jvculve; fie jubelten ber 
wärmebringenben unb bamit fegenfpenbenben Sonne 311 
unb begrüfeten fic mit tief finnigen ftjmbolifchen £>anb» 
Jungen. Bei bem aufeetorbenUtd) tiefen Haturgefühl, bas 
unfere Ijeibnifdjcn Soreltcm bcfcelte, bei ihrem innigen 3^« 
fammenleben mit ber Watur ift biefe grofee Haturoerchrung 
ohne weiteres oerftänblid). Die meijten ber Sitten unb Ge- 
bräuche ber graften» unb Öfter jeit, foweit fie aus altijeibni- 
(djer 3cit ftamnten, finb batjer fpmbolifehe öaablungcn für 
bas IBiebercrwadjcit bes Haturlebens ober aud), bo nach 
gevmanif(t)*l)cibnif(f)er Sluffaffuug mit ber fteigenben Sonne, 
mit ber Berjüngung unb Befruchtung ber (Erbe aud) bie 
fd)äblid>en Statur gemalten, bie Mranfheit unb 5D7ifegefd)id 
bTingenben Dämonen ins fianb famen, Wbwehrmafercgcln 
gegen biefe. ÜJlögtid) ift bafjer, bafe bie treuer, bie unfere 
beibnifdjen Weiten entgünbeten, ftrenbeufeuer waren, 
Sonneitfnmbole ; ftdjer ift, bafe fie Schufef euer waren gegen 
bie bem Btenfdjen fetnMid) gefinnten Baturgeroalten. 

Dafe bie Sitten unb Gebräuche bec jetzigen Jaften» 
unb Dfterjeit, alfo bes feetbrnfeh-germanifehen ßrü^jaljrs- 
feftes, bas im 9Jtära begangen wurbe, einer ftrühlings* 
unb ßidjtgöttin Oftava, nad) ber bas Ofterfeft feinen 
9iatnen erhalten Ijabe, galten, ift ein 3crtum, ben mir bem 
angelfnd) fif djen ®efd)id)tfd)TeiOcr Beba Benerabilis (ge- 
boren 672 ober 673, geftorben 735) oerbanfett, unb ber 
»cm 3<*tob Grimm unb anbercu Germaniften übernommen 
worben ift. Beba fjat feine Behauptung in feinem SBerfe 
..De temporum rationc“ (Äapitcl 15) folgen bermafjen aus* 
gefproefeen; „Der ßoftarmouat, welcher jetjt Oftermonat 
genannt wirb, hatte früher feinen Hamen oon einer {ferer 
(angelfächfifdjcn) Göttinnen, welche ©oftra genannt tourbe, 
unb welcher fic in jenem 9Jtonat ftefte feierten; mit bem 
einmal üblid) geworbenen 2Borte eines alten Brauches 
bejcidjnen fie bie 3rreu&en bes neuen tf-eftes." 8r llt ®ebas 
9lnnal)mc, bafe bie h^bnifdjen Slngclfadjfen eine fiidjt- 
unb 3riil)lingsgöttin Oftara oerehrt hätten, befinbet fid) 
in bem gefamten Cuellenmatcrial, bas bie ©ermanen- 
fotfdjnng überblldt, neben feinet eignen Behauptung nur 
ein emsiger Slnljalt, ein Barbenchor, ber im Befitj ber 
ehemaligen Bcnebittincrabtct Moroei (Soroet)) fein folL 
(Er lautet nad) einer bem Berfaffer biefer 9lrbcit opr« 
liegenben 9lufscid)nung folgen bermafjen: 


(annciKUbjif«) 

Boikiar, Koitar. 
i-onlhan niiMl -r, 
inanit* ih^f- 
aevru va\»tmilra 

aml vinlliemlrsi; 

eiitfUili«, 
i-lui.-tulra, 
friita bim T 

Tliat bis jnilli p lhilln * 1 , 
and kn> si ^» l>ur^uii, 
n« i» kaliKv. 
ite u-n hwl tniun sint. 


(UPtUfriitidij 
rfmru. Citavrt, 

Oer (trPr IMiilKr, 

Infie öieiett 

Elfter u>iic!)k»i 

unP «rntitiu 
ihn MOlten, 
fi d) ic trit«\«tt, 

?trirtc ilnit! 

Dah feilte (5r&e ffi eeirifbet, 
tinP fic fei (kPotscm, 
mit Pie fwiliflett. 
bic im Fimmel finb. 


Oer Berfaffer biefer ürbeit hat nidjt fcftftellen tönnen, 
ob bie Eingabe Schenflmg-^PreDÖts („Worbb. Bllg. 3tg-" 
f)tr. 88 n. com 15. Slpril 1900), biefer Gang befinbe fid) nod) 
heute in ber Bibliothef ju Ätoroei, jutrifft ; angenommen, 
es wäre an bem, fo ift es nod) fef)r bie &ragc, ob biefes 
fiitcraturbenfmal ed)t ift, benn es h a beu ftd) anbere Befi^* 
ftüdc biefer Bbtei als ^älfdjungen erroiefen. 

(öenug: es erfd)eint Bflidjt berjenigen Sdjriftf teile r, 
bie an ber @crinanenforfd)ung ernfthnft beteiligt finb, bie 
Itaicnanfchatiung oon ber freunblid)en fiid)t« unb f^tüh’ 
lingsgöttin Oftara, bie im ßen3e fegnenb über bie 3rluren 
3iel)t unb Blumen ftreut, too immer bie ©etegentjeit ftrfj 
barbietet, 311 jerftoren. ftaum ein 3citungsauffa(j über 
bie Sitten unb ©ebrdudje ber Cfteqeit wirb gefdjneben, 
in bem bas 9Jlärd)en oon ber Oftara ntdjt oon neuem als 
Bertanbteil ber germanifchen SOigthotogie mitgeteilt wirb. 

Cln Wahrheit würben bic ^werfpiele unferer heibnif<hcn 
Slhnen allein aus ben im (Eingang biefes ütuffahes ge* 
nannten ©rünben geübt, oot allem als Slbroehrmittcl 
bämontfeher Brächte, bie 6cud)(n unb Unwetter ins Canb 
brachten. $a* 3««cr, bas im altgermanifdjcn Äult eine 
grohe fHolle fpielte, ^ottc nach ber Qluffaffung unferer 
Boreltern teinigenbe ßraft. Qöenn ein germantfd)cr ffliamt 
Bcfi^ oon ©runb unb Boben ergriff, fo pflegte er biefen 
3UP0T mit einem 3reuerbranbe, im 9lorbctt wohl aud) mit 
einem ©ötterbilbe gu umgehen, um ihn oon uerberbli<hen 
Biäcfjtcn 3U fflubetn, um bie auf ihm hodenben Dämonen 
3U bannen. IDiefe [feuer würben burd) niuwan (reiben) 
ent3Ünbet, es waren bie in Quellen bes achten unb neunten 
3ahrf)unbert& bereits belegten fog. Botfeuer. Gonxit 
fid) bie Cfterfeuerfitte erhalten hat, erfennt man übrigens 
3weifellos ihre h«*t>nifd)C öerfunft, 3. B. in ben Öfter* 
feuern ber QBarburg« ©egenb (Xaffel), bei benen Bods- 
bom (ftreusbom), ein fcerenMumchen, als Brennmaterial 
biente, in ben IJeuem ber Bltniorf, beten Bfdje gut Teilung 
oon Biehtranfheiten btnutjt würbe, in benen bes <Eid)s* 
fclbes, tp 0 man Me ausgebrannten Gleite bes Cfterfeuers 
am Bflufl« befeftigte, bei übers ftelö geht, weil man 
glaubte, baff bann bas ©etreibe nitfjt branbig werbe. 

^ie djriftli^c Äird)« hat fid) bei ber (Einführung ihrer 
Sehre in beutfdjen Sanben bie Sitte ber germanifdben 
Jynihjahrsfeuer ehenfo aunutie gemacht, wie fie anbere 


heibnifche Gitton'unb ©ebräudje übernahm, thriftUch färbte 
unb fo weite rbeftehen liefe. So feljen wir benn in ber 
3«it bes hi- Bonifagius bas heibnifdh« 3frühiah rs f CM * r 
als „Ofterfencr“ wicber, bas gang ähnlich entjünbet würbe 
wie jenes, nflmlid) burd) ftcrausfdjlagen aus einem Steine. 
3>a& biefe Ofterfeucr ber erften germanifd)cn Gh^ften 
unmittelbar ben heibnifd)en gfrühjahrsfeuem nachgebilbet 
waren, geht aus bem UmFtanb hcroor, bafe bem BapJtf 
3achariao (741 bis 752) ihre 2lnroenbung no>ch unbefannt 
war. 3ad)arias hätte feinen feinem unb flügem Ätr^en- 
politilcr finben fönnen als Bonifajius, ben „Bpoftel ber 
Ü>eutfd)en", ber ben bjeibnifd^en Brauch fid) füT feine 
ÜRiffionsarbeit oortrefflid) aunu^e machte. Die 3eremonie 
nahm halb eine atlgemeingültige ©eftalt an, bie noch 
heute beftel)t- ®s ift bie folgenbe: 9lm Elatfonnabenb 
wirb Brennbola im Äirchturm, auf bem ftriebhof ober 
auf einem fßlatj in ber Bflf)« ber fttrehe aufgef Richtet, 
in mandjen Crtfchaften, ittbem jebes ©emeinbeglieb ein 
Scheit beiträgt unb mit Steuer, bas man aus einem Stein 
eraeugt, cnt3Ünbet. Das f5feuer wirb 00m Bfarrer bes 
Ortes geweiht, unb nun werben einige gl&h'nbe Wahlen 
aus ihm ins 9Beihtaud)fafe gelegt, aufs neue angefad)t 
unb an ihrer flamme bie 3uoor üerlöfd)te ewige fiampe 
unb alle ftirchenlid)ter angebrannt* 3ft biefe 3«emonie 
oorüber, fo ftofjen bie ©cmeinbeglieber 3»ei bis brei 8rufe 
lange Stäbe in bas noch lob*”be Ofterfeuer, laffett fie 
anfohlen unb tragen fie nach Saufe, um fie bort mit ber 
Bitte 3U ©ott, er wolle bie „fjofftatt oor gpeuerfchaben, 
Btih unb -öagel, ihre Bewohnet oor Rran ffjcit unb 
Hexerei" betööh wn r im €>«^f cu « r 3 U oerbrennen. So 
erhält bas £aus „neues Ofeuer" — wir feljen in biefer 
Sitte bas altgermanifche Ofrühfahtsfeuer in djriftlidjer 
Äultur, 

Sa viel oon beit fjeuerfitten ber Ofterjeit. 

©ine anbere Sitte biefer 3«it fnüpft fief) an ben ©e* 
brauch bes (Eies, füud) über ben Urfprung biefcs Brauches 
werben pielerlel unhaltbare Cegenben oerbreitet. 3n einem 
oon Dr. £>• Wetnf>arb oerfafeten IHuffafe über „Deutfdje 
Oftergcbrfluche" firibet man 3. B. folgenbe ©rflärung ber 
Oftereifitte : „IMuf bic Berchrung bei ©öttin Oftara (!) 
geht aud) bie Sitte ber Oftereiet jurüd. Die alten ©er* 
manen opferten ihr gelbe ©iet — gelb ift bie SJarbc bes 
Cichtes — unb bem Donnergott Donar, ihrem ©elieb* 
ten, rote (Eier. Bot ift bic {Varbe ber Ortuersglut, mit 
beren Blifeftral)l Donar bie Qrifof triefen »erjagte, bamit 
Oftara ihren Frühling sein3ug beginnen Tonnte." 5ür 
alle biefe Annahmen fehlt jebes Beweismittel. Jteine 
Quelle oerrflt, bafe bas (Ei unferen hetbnifdjen fflorfal)ren 
ein Stnnbllb ber wunberfamen, unoerfiegbaren Drieb* 
traft ber Batur war, bas fte ihren ©öttem opferten, 
wenn biefe ben £enj aufs neue übers ßanb fanbten; 
wir wfffen nur, bafe bie Sitte, Oftereiet 3U effen, fehr 
alt ift unb fdjon im frühen SHittclalter fief) nachwclfen 
lägt. Den Sitten unb ©cbrftuchen, bie mit bem Ofteret 
äufammenhängen, lag allcrblngs ber ©ebanfe bes neu* 
feimenben Gebens jugrunbe. 3n Oberfranfen unb in 
bet Cbcrpfal3 würbe früher beim erften Durdjpflügen 
eines 3-elbes aufeer Brot unb Blehl audj ein ©i auf ber 
Wderlnime geopfert. Cln Oberbagem ging am erften Öfter* 
tage bet Bauet mit feinen Anetten unb Blägben runb 
um feine Ader unb ftedte in beren ©den Balmfreuacfeen 
unb Schalen oon geweihten ©iern. 3n bie ffliitte jebes 
Qrelbftüdes würbe ein geweihtes ©i, bas rot gefärbt war, 
eingegtaben, um ^agclfdjlag unb Branbigmerben bes 
ffietreibes 3U oerhüten. 3it Dhüringen afe ber ßanbmann 
mit feiner ftamilic mitten auf bem befäteu treibe ein paar 
frifdjc ©ier. 9lber aud) eine anbere fftflärung fanb 
man für bie Bnwcnbung bes ©ies jut Ofteraeit. 3n 
Böhmen war unb ift wohl nod) h*utc in manchen Orten 
ber ©laube oerbreitet, bafe, wer am Grünbonnerstagc in 
ber Airdje burch ein ©i fiefet, unter ben abenbmahl* 
wchmenben grauen bic erfennt, bie freien finb. 

Buch als Sgmbol ber Oiebc geniefet bas Ofterei 9ln* 
fehen. 3n 3tieberbagem war es früher ü&lid), bafe ber 
©urfd) in ber 9Rad)t 3um Cfterfonntag beim {Jenfterln 
oon feinem Bläbdjen ein rotgefärbtes ©i als fiiebes* unb 
Dreuebeweis erhielt, unb in Dirol fchenften fflläbchen, bic 
ßiebe für fid) cnt3Ünben wollten, bem Spanne ihrer SDahl 
©ier, bie am Ofterfannabcnb in geweihtem Jeuer gefotten 
unb rot gefärbt worben waren. Bud> mit ©iern, bie 00m 
Briefter geweiht unb mit Berfen befchrieben worben 
waren, befdjenften fid) öiebesleutc. ©in foldjer Bers 
lautete : 

3d), Xu. bas (St, 

UDir (inb unter brei, 

Icllm rotr CSl, 

»Iftbrit unter iroci, 
ttiuen i»ir uns .vn«, 

Vtcibt’9 bei »Incrlet. 

©in anberer fjiefi: 

30) toflnidje. Dieb d) cu, froh unb frei, 

SJliCt) Dir Xi<b mir jum Cflerei. 

Sehr beliebt waren „Cierfpiele", insbefonbere bas „©ier* 
härten" genannte. ©$ war ein befonbeter Braudj bes 
fäd)fifd)eu Bagtlanbes, ber eTft oor wenigen 3ahren 311 
befteljen aufgehört hat, weil er ju Buswüchfen führte, bie 
bie öffentliche Orbnung nid>t bulben tonnte. Der Brauch 
war Domehndid) in ben »ogtlänbijdjcn Stählen Bborf, 
Alingenthat unb Blarlneulirchcn üblich, läfet fief) aber 
auch für anbere ©egenbeu Dcutfd>lanbs nachweifen, ©t 
war folgen bermafjen bcfchaffen. SDod)entang oor Oftem 
begannen bie ftnaben (Her mit h ar ten Schalen ju fam* 
mein. 91m Oftertage begaben fic fid) auf ben Btarftplafe, 
um bie ©ier gu „härten". Das gefdjah entweber auf 


„Büd unb Gpife", b. I). fic fdjlugcn btc ©ier fowot)l mit 
ben unteren wie aud) mit ben oberen ©nben gufammen, 
ober auf „Büd ober Gpife", b. h- fi e fdjlngen fic ent* 
toeber mit ben unteren ober mit ben oberen ©nben ju- 
fammen. Den Mampf auf „Wüd unb Spife" fonnte -nur 
ber wagen, ber ein fehr hartfdjaligcs ßi befafe. Öerliercr 
tbar ber, beffen ©i beim „gärten" gerbrach- Spafeoöget 
g offen auweilen ein ©i mit ©cd) aus, fo bafe fie Sieger 
in allen Äämpfen blieben; mürbe biefe Cift entbeeft, fo 
bewarf man ihren Urheber mit »erborgen gehaltenen 
fd)led)t<m ©lern unb trieb ihn aus bem Streife ber 
Spieler. 

©ine britte wichtige Sitte ber Ofteraeit war bie bes 
Schlages mit ber ßcbensrute. SBenn im £<03 bie Bäume 
unb Sträucher bie erften grünen Dtiebe geigten, bann 
würben oon ihnen ©erteit gefd>nitten unb mit biefen 
ffrauen, SJläbchcn unb weibliche Diere gefd)lagen. 
9lach ber Bolfsauffaffung übertrug bet 3 (DC *g bie in ihm 
quellenbe unb [proffeitbe Äraft auf fUlenffhen unb Diere, 
bie infolgebcffen felbft fruchtbar würben. Bittenreifer unb 
BSeibenruten, an benen nod) bte Aäfechcn hingen, waren 
bie beliebteren ßcbens3weige. Beiber Bäume fproffenbe 
3to«ige ftellen wir im jungen ßena aud) heute nod) gern 
ins 3inimcr, als finniges 3<idjen bafür, bafe wir in ihnen 
ben Frühling grüfeen; aber bic tieffinnige, fomboltfche 
.f>an Mutig, bie mit biefent Brauche einft ocrlnüpft war, 
haben wir oergeffen, oergeffen wie fo manch« anbere 
fd)öne Sitte, 3. B. bie JJlurenrittc. 

©s würbe fd)on ba»on gefprodjen, bafe unfere heib- 
nifchen ©oreltern, el)* ® ort ©ttntb unb Boben 

nahmen, beffen ©renjen mit 3feuerbränben umgingen, 
um ihn oon oerberblichcn Biächten 3U fäubem, um bic 
fchäbigenben Dämonen, bie fid) auf ifem wie überall im 
ßanbe auf hielten, 3U oertreiben. Diefer hMbnifdje Brauch 
war einer oon benen, Me bic d)riftlid)c Mirdje übeniahm, 
um fi<h bie (Einführung ihrer ßctjrtn 3U erlcid)tcm. Sie 
hatte lange 3 e >t ocrgcblidj ortfud)t, gerabe biefen Brauch 
ausjurotteu; fo entfd)lofe fie jid) benn enblid), iljn mit 
chriftlichem ©ewanbe au umgeben unb ben Bräuchen ber 
Ofteraeit 3U3ugciellen. Statt mit freuerbreinben ober mit 
©ötterbilbem umging bas Bolf nun mit ©ilbem oon 
heiligen in Begleitung bes Ortsgeiftlichen Me gelber unb 
liefe fie oon ben Dienern ber Mirche fegnen. 3n unferm 
Baterlanb ift »on tiefem finnigen Ofterbraud) nichts 
jntüdflebUeben als h»« uttb ba eine leere flufecrlichfeit, 
bas fog. Ofterreiten. Bicfet mehr religiöfec Übung gilt 
ber Brauch, jonbem ber Belüftigung. 9Bohl gieljt bie 
männlidjc 3ugenb am Ofterfonntag, enta>eber oor Sonnen- 
aufgang ober nad) bem SJlaimittag&gottcsbienft, nod) ins 
©riinc h^aus, aber nicht mehr 3U ftufj« piigemb, um 
Segen für bie Qfelber 3U exftehen, fonbem ijod) au Bofe, 
um Ant3weil gu treiben. 

3u betrachten bleiben fdjlie&lid) nod) einige Sitten unb 
Bräudje ber Ofteraeit, bie mit bem 9Baffer aufammen« 
hängen. Batürlid) ift 's wiebet eitel 3r«bclei, wenn man 
in 3eitungs-Ofterauffäfeen lieft; „Bar ^ahrtäufenben 
wufdhen fid) bie Briofterinnen ber Oftara in ber Oftemad)t 
im riaren Quell bas ©eftdjt unb errid)teten bamit ein 
Hochamt ber ©ättin, bie alljährlich bie ©tbe nach langem 
aDinterfchlafe ju neuem ßeben etwedte.* 1 ©ber bas ift 
richtig, bafe bas SBaffer ein wichtiges Hultmittel unferer 
beibnifefjen Borfahren war, bafe tieffinniger, fgmbolifcher 
©laube fid) an alles Inüpfte, toas mit bem BJaffcr, bem 
fpringenben Quellwaffer fo gut wie bem SBaffer bes 
Begens unb bes Schnees, 3ufammcnhing. Die Bebeutung 
bes BJaffers im Multbienft bev ©ermanen rechtfertigt, bafe 
wir einen 9Iug«nblid lang bei ihr »erweilen. Die narbifd)« 
Borrtellung legte brei Brunnen an bie SBuraeln ber Hielt* 
efd)e,besBaumes, ber bie garqe breigeteilte SBelt umfpaunte. 
Bon £>oergelmir, bem einen, ftrömen alle fjlüffe ber BBelt 
aus. Unter ber 9But3el aber, bie 3U ben Beifriefen fid) 
oeräftelt, liegt ber aumte, bei Brunnen HJHmirs, ber oon 
prophetifchem ©eifte erfüllt ift, weil er bas SBaffer biefcs 
Brunnens, in bem 2&eisl)eii unb ©infid)t ociborgen finb, 
au« bem ©jällarhom trinft. Unb bet britte biefer wunber* 
baren Brunnen, ber Urbarbrunnen, befinbet fid) unter 
bem Deile ber STOettcfcbenwuvael, ber am -&immel gelegen 
ift. Seine Gd)üfeerinnen (inb bie Hörnen, bie ber 9Kenfd)en 
Sd)id|al beftimmen. 2ag befprengen fie bie 9Belt* 

efd)e mit bem SBaffer ber Quelle; baher bleibt fte tmmer 
grün unb aller Dau, ber bie DSlcr befruchtet, fträmt oon 
ihr aus. Schon biefe mt)thif<hc« Borftellungen finb Beweis 
für bie jeugenbe Mraft, bie bem SBaffer 3ugefd)ri«ben 
würbe; es barf hoher als ficfjcx angenommen werben, bafe 
bie Sitten unb Gebräuche bet Oftergeit, bi« mit bem 
9Ba(fer aufammeubängen, Hefte finb unb ©etftümmclungen 
duftiger h«ibnlfd)er 9Bafferoerehrung. ©s mag fefjon fein, 
bafe man iu hcibnifcher Bor3eit in ben Dagen bes Srüh* 
ling&jeftes aus Qrlüffen unb Quellen oor Sonnenaufgang 
unter ftrengem Schweigen 2Baf(er f köpfte unb (ich bamit 
wufd) ober es tranf, wett man bamit ben ©tauben ocr» 
banb, oor ben Sd)äbigungen burd) bSmonifcfee üJJ3d)tc 
bewahrt ju bleiben; ja, in Berfen, bie bis heute er* 
halten finb unb nod) in ber Oftemad)t beim SBaffer* 
fchöpfen im ©eifte, nicht taut, ausgefprodjen werben (in 
B3eftpreufe«n): 

llntfrfldjm, 

HulntUbtn. 

Ormirr treu, 

OtDlfl neu! 

brüdt fich fogar faft unoeränbert bie einftmaU heibnifd)c 
9Baffetoereh«J«ö au«- ®i* ^riftliche Mird)« fdjeirtt hier 
einen Äultgebraud) unferer Bhuen faft unoeifehrt über- 
nominen 31t haben. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




(Efjrijtus am ftreuj in ber neuen 3 flarfu$lird)e 311 Stuttgart. Sfulpfar »Ott fjermcmn ßüitg. 


tt&riftus am tfieuj. 

<TN er öauptfd)mud ber am 29. ÜKflrj geroeihten Sflarfus« 
/i/liidje in Stuttgart ift ein fteinemer Vlhriftu» am 
jlrcu^, ber oon ber fnmb bes fd)toäbifd)cn bilbhaucr» 
§ermaun ßang ftammt. 3rei unb fteil ragt ber gewaltige 
Jtreu.zesftamm im (Sljor auf bet briiftung ber Sänger* 
bühne hinter bem Vlltarplatj empor. Ta bie (Eifenbeton* 
bedc ber Ätirdje olpie ftühenb« 'Vfcilcr unb Säulen fid> 
über bie weiträumige $alle fpannt, fo bedeutet ber itruji- 
fiiu« bie einzige oertifale fiinie, bie bie blide aus ber 
gaii3cn ilirdje auf fid) jicfjt unb nad) oben leitet. SÜlit 
iDunbcrDolIcT Mnpaffung fügt fid) bas 'iUerf in ben ardji« 
teftemifdjen Nahmen ein: im .'jnntergninb ein in bunflcn 
färben gehaltenes SJimbfenftcr unb bas wudjtige fteineme 
Crgclgebäufe, oomc, aiemlid) nieber gehalten, ber 'Jlltar, 
ben eine trcfeninbe, niebrige S teinbrüftung umgibt, lint* 
uor bem in fd)öncr ßinir auffteigeubeu Triumphbogen 
bie ebenfalls niebere ftanjci, ber rcdjts ber laufitein ent« 
fprtd)». Tie belid)tung trifft ben f)od}™gcnben finiftifüm* 
uon ber Seite unb trägt roefentlid) 3ur Steigerung bes 
©rfamtcinbnids bei. 

Hermann Variq ift ein .Siüuftlcr oon felbftänbigcr leigen« 
art unb liefern, urfpTÜnglid)em Gmpfinben» So wie er fclbft 
bas bilb bes [terbenden $eilanbes in feiner Seele fdjaute, 
hat er ’s in Stein gebildet. (Es. ift itidjt bas ÜJJlarterbilö 


eines 311 Tobe gequälten 'JOJenfchcn, bas fid) an bas blit* 
leib toenbet, aud) nicht bas fd)mcr.zlofc ?lbfd)ciben eines 
(Lottes, ber bie Cual bes Sterbens nicht empfänbe. 3cbe 
Wusfel bes in ebclfter fUlobeUierung burdjgcbilbcten .stör* 
per* 3eigt, bah ©efteujigte fid) 9Jlüt)e geben mufe, jebe 
^Bewegung ju oermeiben, coeil fie bic furchtbare Cuat 
nod) fteigern roürbe. Tas fiaupt mit ben männlich fdjüncn, 
fd>mer3burd)glüt)ten 3ügcit ift unter bem laftcnbcn XrucC 
bes Reibens weit nad) opm gebeugt, bie .Staate h^ n 8 e11 
in fd)u>eren Strähnen über bie Schläfen unb vermehren 
ben (Einbratf bes nad) unten Xrüdens. Silber biefes 
förpertidje, qualvolle Stillhaltm oergeiftigt fid) unter bem 
brfeefenben Meißl bes Äünftlers 311m Slusbrucf innerer 
(Ergebung, bte ba» von ©ottc* -'>anb auferlegte unb mit 
eignem ÜMUen*entfd)luj) übernommene ßeiben mit ftiller 
'.Uta nnljaftig feit trägt. 

Mlud) tcchnifd) ift bas 9Bcrf eine trcfflidje Veiftung, 
3. 33. in ber Hit, mir ftlcifd), tfmare unb ©eroanbung in 
ihrer ftofjlid)cn ®erfchicbcnhcit ausgebilbet finb, Tabci 
hält fief) bie Arbeit frei üoit allen all3ü na turaliftif<h 
wirtenden (Einzelheiten unb zeigt jene großzügige, an bic 
SlntiEc gemahnende Stilifiening, burd) bic fid) ein wirf» 
lid)cs Munftrucrl oon einer biogen Olactjbilöung ber Statur 
unter|d)eibet. Tic Reinheit ber '-Modellierung wurde bei 
bet 91t beit unterflögt burd) bas SJtaterial, ®iörlct)fair|tcm 
aus ber liegend von ®ar<le»Xuc, ber, beim 33rud) nod) 


feud)t, auch ö« leifeften Rührung bes EJJie inclo leicht nad)« 
gibt unb allmählich in ber 2uft oerhärtet. Ta« ganze 
SBert ift mit Ausnahme bes aufgelegten oberften Streu3* 
halten» aus einem ®lod gehauen mit einer vjehe oon 
3 I10 m unb einem anfänglichen (f>cwid)t oon 300 3t*- 
Öermann ßang tourbe am 13. Sluguft 1856 in bem 
württembergifchen Stäbtchen f>eibent)«im a. b. ®ren3 ge» 
boren. (Sr bilbetc fid) aus bet Tonnborf in Stuttgart 
unb war von 1892 bis 1895 Schul« Utolf Sjilbebrand*. 
©on biefem h^i « bie ftrenge gormauffaffung unb beii 
(Srunbfah übernommen, feine Schöpfungen mit eigner 
£>anb aus bem Stein 3U hauen. 

SBilbelni ©üujler. 


Das ©rö3cr ftru3ifi* oon ®coig 6 c^»ctgger. 

/£;in ßleinob fpätgotifd)er .v)ol)jlulptnr umjchlient feit 
^^mebreren 3 a b r h' m bcrtcn bic im 3af)rc 1615 jufammen 
mit einem Sjofpital von ben Wtutimilian unb 

Scrbinanb oon Ofterreid) ßeftiftetc ftirdije ber barmherzigen 
brüber in ©raj: ein Ämjifix oon fcltcncr Sd)önhcit, bas, 
an einem Scitenaltar biefes chrwürbigen ©otteshauics 
nngcbradjt, umgeben oon wenig bamit h^Vmoititcenbem 
baroden beitverf, bic lebensgroß (fteftalt (Sl)tifti, mit einer 
'JJiagDalcna zu Jüfzen, 311 einbrinnlicher ©eltung bringt. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




$»ohf!ulptUr irt ftct .Uird)< 6ct ®*irml)crvflcit ®rfit*cr 


Die ftreujigung. 

i Ara), an«a«fflb*t oon bctn 'flilbbcvuer <*>forfi S<t)wri(i<i<r, fieberen ißi3 iti Stflrnbrrq. 


Unbcfannt blieb ber Schöpfer bes uomchmen Atunft* 
locrfs. 'Jlur wer fid) bcfoubcrs für biefes inte reff icrtc, 
tonnte in einer über jene flixdje 1826 crfcfjrienenon Bb* 
haitblung non 3gna$ Witter ju $>ai)begg lefen : „1657 
nuirbe and) bas twnftrcichc unb wunbertätigt flrujifii am 
Scitennltar aufgeftellt , welches bamals für bas fltocitc 
ftunftftftd in (Europa gehalten würbe; ein proteftantifdjer 
Bilbhauer machte fold)cs erhabene fluuftwerf auf 'Beitel* 
hing für eine anbere Äirdje, welche folchcs- aber wegen 3U 
hoben ^Jreis nid) t angenommen, unb bal)er non 6em 
.Uünftler, ber fid) eben traut im fjofpital ber Barmherzigen 
Brubcr befanb, unb bann 311T fatholifdjen Stirere übextrot, 
in feiner Tobesftunbe biefer Älirdje mit ber Sitte um ein 
jährliches ©ebödjtnis ju feinem Seelenheil geopfert tmirbo." 

Brof. £>an$ ©ranbftetter, bem in ©raj lebenbcit bc* 
tannten Brtbhaucr, oon bem tünflUrifdj tiefgeljenben ein* 
brud biefer Sfulptüt mächtig augejogen, gelang es, ben 
Warnen ihres Schöpfers f-eft^uftellcn. (Er erinnerte fid>, 
cinft als Uehtling eines ©ra^er Bilbhauers biefen (Shriftu*, 
ben fein Steiftet 3ur ^Reparatur erhalten hotte, unb an ihm 
eitle Wamensjeiehnung gef rt)cn 3t t haben. 3 U ringe henber 
BrAfung be* ttunftwerfs ertoirfte er oon ber Orbens* 
oerwaltung wuerbings bic (Erlaubnis, bic (Ehriltusfipur oont 
ftreuj abnehmen 3U bürfeu, unb unter 3uhilienahmc aller 


Wlittel ber inobemen Icdjnil unb (kE^cmtc gelang cs beit 
langwierigen Bemühungen 'fJrof. Brcmbftetters enblid), 
unter einer burd) öftere Bemalung mit Ölfarbe bid)t be- 
bedten tflädje bes lienbcntudjes bie in bas §olz ein« 
gegrabene Cvnfdjrift „©corg Sd)wciggcr in Börnberg Bnno 
1633“ freien legen. 

©mg Sdjweigger, einer ber berühmteften Bilbhaner 
unb Btebaillcurc feiner 3«it, am 6. SIpril 1613 in Wttru« 
bevg geboren, ftarb, wie angenommen wirb, am 13. 3uut 
1690. Betannt finb oon iljm unter anberm bie in ber 
St.-Sebalbusfirchc zu Nürnberg befinblidjen $ol3ffulpturen 
bcs 2ud)cr’2Htars unb einer Ztanzel, ferner ein auf Sdjlofj 
'Jlmbras bei 3nnsbrucf untergcbrad)tcs Wclicfporträt .(l aifer 
3-erbinanbs III. unb uier Steinffulpttiren, (Etetguiffe aus 
bem Sehen Johannis bcs Säufers fjcnifdj barftellenb, 
fotuie oerfd)icbene anbere Wclieffiguren berühmter 'JHänner 
feiner 3 e * 4 - ®as flrößt« uub bcruljmtefie 2Berf Sd>weiggers 
aber ift fein figureitreid>cr Wcptunbrannen, ben ber Bat ber 
ehemaligen freien Beid)sftabt Wümbcrg im Cfnhre 1797 in 
3«iten jebwerer Bebrängnis an Slaifcr Baul I. oon Bur* 
lanb für <>6000 ©ulben oexfauft h<*t- 3ni B Qr l he* laifer- 
liehen tfuftfchloffes Beterhof bei St. Betersburg ift biefes 
großartige Brunnenroerf aufgertdjtet, oon bem eine Wad)* 
bilbiutg, 00m Ehepaar tfubwig o. ©erngros in Bömberg 


Digitized by 


Google 


geftiftet, 1903 auf bctn bärtigen Slarltplah aufgeftelU 
würbe *}. 

3 n oerhältnismdBig febr junge« 3abrcn. erft zwanzig 
3aljre alt, hat Sdjtoeigger bas hier abgebtlbctc ftmaifijr 
mobcllicrt. 3 n gcrnbcgi wunberbarcr Waturaliftil hat ber 
Müttjtler bamit ben Beweis feiner genauen Wenntuis ber 
Bnatomie bcs menfd)lid>cn liörpers geliefert, beit tiefen 
£eiben«3ug im ?lutlitt bcs ©c freudig ten uncber.mgchcn 
uerf tauben, ftödjft eigenartig unb oon ber trabitiouellen 
Behau blung beträchtlich abtoeid)eub, fül)vte Gdjweigger 
auch bic Xrapieamg bes Venbcntinhcs aus. 9 lllcs in allem 
hat ber ÜJlciftcr mit biefem auRrrorbcntlich lebenswahr mo* 
bellierteu itn^ifix j eben falls ein Mimftwert erfteu Banges 
gefehaffen. Btaf- Brnnbftctter geht rooljl in ber Annahme 
nicht fehl, wenn er in ihm bas jur (Erlangung ber 
Bteifterwürbc erforbcrlidje Bleifterftüd Sdjweiggcvs 3U er* 
blicfrn oermeint. Ten Flamen bes Älünftlers ber ÜJlit* 
unb 'Jladpuelt überliefert ,tu haben, ift bas unbeftrittene 
Bcrbicnft bcs Brofeffors Branbftettcr in ©ra3; bic hftr* 
lid) gelegene tjanbeshauplftabt oon «teiennarf aber er* 
fährt mit biefer Gutbedung eine ttrl)öl)ung bes ^Infehens 
ihrer Shtnftfdiähc. Sofie ftranf. 

*) YIMtlOttll« f. «r. Oer „3HM|ir. »om I«. Ctiobcr 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


768 


3l(u|lrirfe 3<itung. 


9ir, 3381. 16 . aipril 1908. 


3m ^oriibcrgcfiett. 

XrfibUtiflviliuf vott lu »uhBilt. 
cimigcr Vlaicutag mit l)cllcm Soimcnglcm?, lid)t* 
blauem sSimtucl, |o flnr und burd)fid)tig, als föh<c 
man gau? fern bas große 'Weltgebcimnis ausgebreitet wie 
ciitrn gleichmäßigen ^Kofciiplan. Tat« auf ber (Erbe ©rfin 
tu allen mir cTbcnflidicn Schattierungen, teilet .V>aud) von 
Veilchen, SWanbcln unb emberen Blüten, ein Ijerbc^ unb 
bod) wohlig- u>eid)is duften uott bet fprießenben (Erbe in 
nll ben hunbert farbenfrohen harten ringsum, bas reget* 
tofe Gicpiep ber fangesunfunbigen Sparen, bic hellen fioef* 
töne laubigerer Jinlen unb Steifen unb bie iauchjrnb 
febtifüchtigcn fölclobien ber lunftoollcn Simfcl was tonnte 
fdjöaer fein als fold) ein glücflid)cr Staienmorgen! 

Turd) bie parabiefifdK öuft jietjeu oon \)icr unb Da, 
gleid) förperlofett Seelen, miftc, frolje, belle, bunlte ©lodern 
töne unb mahnen bie 9 Jtcnfd)cti 3tir ftirchc. (Es ift ja 
3 onntag vormittag. \’lber ob biefe feierlichen fölodentönc 
bie Älird)c gefüllt haben, tjeute, wo alles oon nal) unb 
fem jut 9 lnDad)t jwang? yiegt nicht in bem jauchten ben 
„SBic ift bod) bie (Erbe jo fd)ön! fo fchön!" bas beite, bas 
cl)rlid>|te hiebet? Sun, fo oerfctjicben bic Watur ihre 
Blumen unb Sträuchcr unb Väume gemacht hat» fo »er* 
fd)icbcit hat fie and) iljrc ©fenfeßen gemacht. UBas ben 
einen heute mit bebrüdenbem Schauer erfüllt, liämlid) bie 
Öuft hinter ben fiirchcnnicmern , hinter bon bemalten 
Jenftern, bas gibt bem anbem erjt bie redite 2Hcihe jum 
©enießen bes Jriihlingstapes. £ln hellen Scharen .gehen 
fle, fehwaßenb, lachcnb, cmft unb nadjbcnlUd), bas alte 
föcfangbud) mit bem um>ertml|tltd)cn ©olbrctnb in bet 
£>aitb, bem ( 5 >ottest)aufe ju. (Es hat jeber feinen Fimmel 
für ftef) unb feinen ©ott barin. 

?lls hätten fic fiel) in feiertägliche Tracht geworfen, fo 
bliefen bic fnigcllehncu in ihrem weihen unb vötlidjcn 
Vlütcngcwanb auf bic Vanbftraße hinunter, auf bet 
l?eute im fountäglid)en 'ftuß ivaubelten unb mit neugierigem 
Staunen in bas ©lilhen unb Cbrünen in ben Vorgärten 
ber fchmuden Vaubhäuschcn fdjauten — bas Vhmber, bas 
fic jebes Jahr |fh«n, unb bas ihnen hoch jebes Jahr fo 
neu unb fchön «rfchcmtJ 

3n vollen Jügen fog ber junge Wann mit bem fchivdrjen 
Voefettfopf unb ben träumerifdjen, großen Nugeu in bem 
regelmäßigen ©efictjt bie.<SerTlid)fcitbesfDtaifoimtagmorgcus 
ein. (Ein Vlufiter war’s.ein Alünftlcr. Elan loses auch in feinem 
(hcfkht, wenn nicht ber fchwar.^e, recht einfacln* Violinfaftcu, 
ben er in ber f>«nb tnig, genug f am gerebet hatte, llnb biefet 
Äiaften tt»at fein ganzes ©epfid. (ft trug «id)t |d)wer barau. 

freilich war cs nicht Diel, was er ju tragen hatte; an 
feinem frohen, forglofen ©cfid)t las man, baß ihn bas Scl)icf* 
fal mit fchwereren fiaften wcislid) vcrfchontc. 

9JUt faft hungrigen klugen alle bie £>crrlid)tcitcu um 
jid) her auffaugenb, mit ben vollen, energifd) gefd)wungeuen 


£ippcn leis ein fröhlidjes Wauberlieb pfeifenb, fo fd)ritt ber 
Eierr non fiabenidits unb .Maninalleo bid)t an ben ©arten* 
gittern ber tfanbftraßc entlang. Sproffcnbe ©einranfen 
unb blüheube 3 u ’eige, bie fid) neugierig burd) bie CEi|eu* 
ftähe gebrängt hatten, ftreiften ihn unb fuhren 'hm auch 
wohl gar ins ©e|id)t. Tann |d>nappte er mit ben Rippen 
nad) ihnen, als träumte er oon bem Sd)laraffcnlanbe, wo 
man nur ben 'JJIunb auf.gitun habe, um bas Sd)önfte 
unb f>errlid)ftc auf feiner eignen Junge 311 wiffen, 9 üeld)e 
ü berteid>e ff fille ringsum! Tb bas fein war ober nid)t 
was flimmerte ihn bas? (£r genoß es, unb was tonnte 
er weiter wünfd)cn? 

ISntil Steglid) war ein befähigter tficigenfpiclrr, ber es 
aber nod) 311 recht wenig gebracht hatte. Schüler hatte 
er freilid), u«b er hätte bei mehr ff>efd)äfts|inn nod) viel 
mehr haben lomtcn. Jubem hatte er bic fcltfame ifigen* 
tümlidjfeit, wegen ber er oon guten J>reunbeu weiblid) 

gehäufelt würbe er faub oft hnnöcrtmal mehr 

ftreube an einem begabten Schüler, ber ihm nichts ober 
nur eine Mleinigleit befahlen foimtc, als an einem taleut* 
lofen Vtotjenfoljn, ber ihm in ber Stunbe 3chn Warf 
einbradge. (fs fam ihm auch gar nid)t barau? an, einem 
gut jahlcnbcn Jögltng einfach 311 ernären, er follc fein 
jcf)ones t^elb unb feine 3 ?'t fparen; er, Steglid), habe 
Vcffercs 311 tun als Unbefähigten bic Alunft bes Zeigen* 
fpiels beigtbringen. ^ußball unb Üennis unb SRubeni 
feien bod) gan.3 gewiß auch recht anregenbe Sefchflftigungen. 
So ram es, baß er guar fo oiel hatte, wie er brauchte, 
mehr aber aud) nicht. 

(Emil Steglid) wohnte in ber nahen fHcfibciw Waum 
eine halbe Stunbe Val)nfal)vt hatte er nad) .v>aufo. (Er 
unb einige aubere Qfreunbe doiu Jach hatten am Nbenö 
vorher iii bem einige TRcUcu entfernt licgcnbcn (Soswig 
eins ihrer 'iüanbernirtiiofcufoiMertc gegeben. „(Eins ber 
elften .Mon.iertcnfemblcs ber ÜRefibcnj", pflegten bann bic 
(.'ofcilblätter bes Ortes ftol3 ju. melbeu. Unb bie Gecle 
biefer Virtuofentonjcrte war immer (Emil Steglid). (Er 
fpielte tatfäd)licf) bie erfte Chcige, auch was originelle (Ein* 
fälle unb yicranlotfcn oon 'JJJufilficunben betraf. ?luf 
biefe „2ournecs w oerfict Steglid) meiit, wenn er fpürtc, 
baß bem (fjclbbeutcl ein fräftiger Strahl frifd)cn Vintes 
^uge führt werben müffe. Seine ÜBanberluft hätte ihn ja 
freilich fowiefo über hitt ober laug in bie Jerne hinaus* 
geführt; aber fein Talles, ber juweilcn alute Jorm an* 
.(uuehmeu pflegte, forgte Dafür, baß biefe Ausflüge einen 
oiel realem Cßrunb betamen als bas im Vlute fteefeube 
Vagantenfieber. 

So war cs auch geftern wieber gewefen, unb Steglid) 
war mit bem (Erfolge woljl 311 f rieben. 31 m 'Jlbeub war 
bann bic luftige l&efellfdmft Heben geblieben, bis ber lebte 
3 ug nad) Trcsbcn fid) bavongemad)t hatte, dba Daran 
war man gcwoh"t- iUlan tranf unb crjählte unb lad)tc 
unb blieb bann im (haftljof 3»r 9 Jad)t. Jniß um feehs 


Uhr wollte bie gau.?c Mefellfchaft heimfnhrcn. SBer f ich icboA 
aus orpheus' kirnten nicht herausroinben fonute, bas ©or 
ber (feiger (Emil ctcglich. 'dlle 4 üccfDerfitd)e blieben refulia; 
los. ÜJJqn ließ ihn fd)lici3ltd) liegen unb fuhr ohne ihn ab 

9 lls ber traumfelige Ahlnftler, beraufd)t tum 2 
Vlaibowle, 'JJtaieiinacht, Äunft unb Ernffnungstrihimett, 
fich e üblich wieber ermunterte, begriff er feine i'agc. Run 
eiitfd)lof|en mad)te er ftd), nachöem er einen 'JJiorgeiiimb:-: 
genommen, auf Den Sftavfcß nach ben ^oßnißortichaiicn. 
Ter Weg war herrlid), unb er wemberte gcm. Von ben 
aus wollte er bann mit Der ©ahn nach ASaufe fahren. 

Sorglos unb ahnungslos wollte er eben um bic (fdc ber 
Villenftraßc biegen, bie nach bem ©ahnhof führte, als er 
fühlte, wie t()tn etwas auf ben weichen SdUaiu'hm fdulug. 

flberrafd)t feßauto er auf. 

UBas er nun fah, goß einen Sd)immer bes Cnt(üdi"!i> 
über fein (üeficht. Zugleich aber ftodtc fein Jur unb qtug 
nicht mehr oon ber Stelle. 

Über fid), weit über bas Mumenübcrranttc (harten- 
gittcr geneigt, fdjaute Der leibhaftige £?en,) auf ih» herab 
Süenigftens mav feine Üfmftlerfeele in btefent ?lugmWtc?e 
feft überzeugt, ben holöeu Jriihling, wie ihn Die lichter 
feit JahvtaufcuDcu befiugen, leibhaftig unb in taufrijdicitcr 
Jugenbblütc oor fid) ,?u fehen. (Ein holbcr ^Jabchcnlcui 
war es mit einem G>efid)t wie eine fid) entfaltcnbe 
Jranee-fRofe, mit Wugeii wie Vergißmeinnicht unb einem 

Vlunb ad) . . . Dicfcr SCRunbl Tiefer Vhmb! 

gäbe es auf ber 'IBclt, mit bem fid) biefer fuße, ent^üdenk 
Viunb Dergleichen ließe! llnb runbherum um all biefe 
f>errli<hCeiten bis auf ben .<ials unb Warten herab, ber 
ausfah, als läge ber Jlöum leife reifenbet ^}firfid)e barükr 
bas öaar, blonb, mit einem Ton, wie in (holb nnb Viercien 
röte getaucht, ©ot hätten cs niclleid)t profane Vicnfchenge» 
nannt; aber Steglid) mit fetuen ftüuftlcraugcu fall es anbei. 

Tie junge Tarne ba oben in ber Saube hotte ein frifcb 
abgebrochenes ÜJ!aubel^u>eigd)en in ber Viaub, bas fo bidit 
mit rofa Vlüten befeßt war, baß es oöllig barunter wr 
fchwanb. 'JJtit btefem Vlüten3weig hatte bei nbcrnmt Port 
Oben gefpiclt unb Dabei, ohne baß er od)t Darauf batte. 
(Emil Steglid)© weidiem $>ut einen Keinen 3 d)lag ocrfciit. 

Unb bas war gut fo; nein, cs war feßon fo; beim fonit 
wäre er ja ad)tlos au fo oiel Jugenb* unb Üe^herrlicti. 
feit ooTübergegattgen. 

(Erft fchautnt ihn bie Vergißnieinnichtbtüten ein oenig 
crfchtorfen an; bann aber brad) ein luftiges Aachen baraus 
heroor. 

„Cty... Verleihung, mein §m! 3d)warfehrunachtiam"* 

3 h« Stimme flatig tief, weid) unb wie verhaltenes 
l!ad)eu. Sie erinnerte ihn lebhaft an ben vollen, ninbcit, 
einfd)meid)rinbcn (hlotfenton, ben ernod) foeben oertiommcu. 

„(Es ift lein ©ainb, gnäbiges Jräulein, um Venfilnmgi 
ju bitten,“ fagte Steglid), fröhlich feitten .^ut jichenb. 
„benn nun habe ich bod) ... . Den Jxühling feljen bürfen. 



sunuaiT'SBfE 


Ist infolge Ihrer RusgleblgUeil fOr alle waschbaren Sachen zu gebrauchen. Für feinere Wische* 
stiiehe sollte man jedoch nur Sunlicht* Seife nehmen. Dieselbe verleiht den Stoffen entzückende 
Weisse, frischt die Farben auf und schont die Qewebe, selbst die feinsten Spitzen vortrefflich. 


Google 


original trom 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 







51t. 3381. ^Ptil 1908. 


Glluftrirtc 3^ Utt Ö- 


769 


<irt bem id) ©cbanlcntofcr achtlos, ahnungslos uoriibcr- 
gegangen wäre.“ 

3i« fal) il)n erft einige Wugenblide an. Offenbar war 
fie mit fid) nid)t im reinen, wie ber Sdjalf (eine ©orte ge. 
beutet wiffen wollte. "Tann meinte fie leid)tl)in, mit einem 
Wunbblid auf alt bas Blühen nnb Treiben: 

„O ja, es ift fdjön hier!" 

„Sie werben nie notig haben, nad) betn Gdjöncn weit 
3u gel)eit, gitäbiges fträulein“, faßte er läd)elnb. 

„'Jhm?* 

„©eil Sie bas Stfjönfte ber ©eit inuncT bei fid) tragen. 

Den Cen3 # beit Cenj O bu fdjöncr, fcliger tien^!" 

Steglid) fd)wcnttc ben f>ut. Xk Bcgcifkrung bcs 
©igcnblids ijatie if>n gan^ ergriffen. ©it el)rlid)er 
wimberung ruhten feine Wide auf ihrer ©cftalt. 

Sie errötete nid)t; fie nahm feine £ulbigungen, bie fo 
3art wie ber S?en3 fclbcr waren, mit einer ebenfo cbrlid)en 
Jreube auf, u>ie fie it)T ehrlich gesollt mürben. 

9hm fenfte fid) bet ©anbcl3weig tiefer, bis oor Steg- 
lidjs ©ejid)t. 

„?lber biefer Sknj ift nur rur3, unb bann bat alle 
.ftcTTlidbleit ein tfnbe", jagte fie mit leife fd)alfbaftcr 
©elaudjolic. Unb ihre Stimme glid) bem ©lodenton, ber 
aus weiter, weiter frerne fommt. 

,,Dd) ftbwöre barauf; Sic finb im Irrtum! Xiefcr 
Cett3 öergot)t nid)t! Xas fei)' id) unb id). Xct wirb 
alle läge neu geboren aus 3l)tem ^erjen.“ 

„flennen Sie mein Qerz fo genau ?“ 

Sie larfjte unb lieft ben ©anbcl3wcig auf feiner Schulter 
fpiekn. 

i»3 a i gnöbiges 3rräulein! 3n biefem 9luge wohnt ©aljr- 
l)eit. Xafür lege id) meine £>anb ins j>ciier.“ 

Xann griff er nad) bem ®[fiten3wcig unb bat: 
„©ollen Sic mir ben 311m Hnbenfen mit auf bie ftahrt 
geben? ©r foll mid) erinnern an bas Sd)önite unb tf)crr* 
lidjfte, bas meine Bugen jemals flauen burften, unb an 
bas Güftefte, bas mein &er3 je empfinben fann." 

Sie 30g ben Blüten jrocig fort. 

„OI)o, nidjt fo ftfirmifd), mein junger ftant! Silks 
toUI oer bient werben!“ Xann, mit einem Blid auf ben 
©eigentaften: „Sie finb ©ufikr, mein $etr?* 

„Asmus omnia sna sccum portan.*! £>ab unb ©ut unb 
meine ganje 3ufunft fterft ba brinnen. 's ift leidjtes ©epäd, 
unb id) wiege alfo nidjt frijrocr." 

Üeifc, otjne ©orte fummte fie, einen unbefdjrciblidj 
fonnigen &umor inbcn3Ö9cn, bie alte Stubcntenmclobie: 

„Sin (uft'gcr '•D'Jufifcmte 
3Har[<t) irrte einft am 9lü“ .... 

Steglid) lachte. 

„Xas rönnen Sic aud)?“ fragte er. 

„3a! Unb noch uiel mehr! Sie feilten mid) fennen lernen !" 
,,©cun id) bas biirftc!" 


©s fam mit einer fo lomifdjen unb bod) b cr A l »d)en 
Betrübnis heraus, baft fic laut aufladjte. Unb wie um 
U>tt 311 troften, reid)te fie il)m ben ©flnbcljweig, ben er 
baftig ergriff unb mit feinen LMppeu bcrulirlc, ba, wo 
ihre Ringer üjn foebeu umfpannt gehalten. Unb bann 
fal) er 311 il)t empor, glüdfclig wie ein flinb, bas alle 
Gehöfte ber SttJclt crtjalten ]U hoben meint. 

„XanM" ftammdte et; „Xant! Bur ein ©ort ift es! 
©ie fönnt' i(t) Ahnen baufen'*. . . . 

Al)nt war cs überooll in feinem ©erjen. 

Bod) 3ögcrtc fein ftufe, obwohl er empfanb, baft cs 
fd)idlid) gewefeu wäre, 311 geben. 

„Blfo ein Tintiger Zünftler finb Sic?“ fragte fic ganj 
unoermitklt. 

„Xas 311 entfdjeibcn, ftcfjt mir nidjt 311. 9lber id) liebe 
unb übe bie UJlufif mit gan,3cr Seele." 

„Unb jeftt wollen Sie nad) Xrcsben?" 

„©aut Sic geftatten“ 

9hm blifttc and) wieber ber Übermut aus feinem 9luge. 
„Unb wenn id) es nidjt geftatte?" 
fflUt groftai 9lugen fab fie ibn crraartungsooll an, wie 
ein wenig über bie eigne .«fll)nf)eit erfdjroden. 

„©milbiges frräulcin, befehlen Sie, woljin id) geben foll." 
duftig flaug if)t ^a«bcn »on ber boben üaube bcnintcr, 
pcrlenb unb ftifd), wie flarc Iropfctt eines iBcrgfprubels. 

„ülber nein, Sie f ollen ja gar nidjt weggeben! fjier* 
bleiben füllen Sie! Xas beifet, wenn Sie nid)ts oerfäumen. 
3d) bin nun einmal fo unb bnbe juroeilcn ben Äopf ooll oer* 
rüdtcr ©infälle. Xafür bin id) aud)eigentlid)91meritanerin. 

Sebcn Sie, ba fift’ id) in meiner ererbten ©da unb 
mopfe mid) riefig. Um auf bie Wfojien 3U flottem! Sie 
haben feitte 'illjuung, wie febr id) ©ufif liebe. Unb ba 
tommt mir fo ein Atünftler mit feiner (beige in bie £>änbe 
gelaufen, bem bie ©ufif aus allen ?lugcn, fogar aus jeber 
.vtaarfpiijc ftrömt, unb ben foll id) mir wieber entwifdjen 
laffen, wenn id) nidjt mufe? O nein! fjalte feft, was 
bu bältft, wenn 's bes galten« wert ift, bas ift mein 
©ablfpntd). Äomntcn Sie, unb fpielen Sic mir was oor. 
Unb bann ein paar Xuos. 3d) benfe, Sie werben mit 
meinem AUaoi3imbclfpicl 3ufricbctt Tein. 3u fnrdjten 
Iraudjen Sic fid) nidjt. 3d) b ab ’ a lte Xante 

biet, bie bas $>aus bötet, unb ein Xieuftmdbdjen. Bor 
mit nidjt; bas werben Sie ja nidjt tun. Unb meine Xante 
ift eine gute, liebe, alte bcutfdje Xante, bie mid) uergöttert. 
Xic würbe mir nod) beute ©ärdjen crjäblcn, wenn id) 
nidjt 3U feftr am wirflidjen fieben Sic bleiben 

bann 311 Xifd) bei uns unb battn wieber 3brc 

Strafte. Xas gibt bod) roeuigftens eine angenehme Unter* 
bredpmg, unb id) h«be eine J>tcube unb Sie ein hübfcfjes 
Abenteuer gehabt. 3« heiraten brauchen Sie mid) bes« 
wegen ja nidjt gletd). Ohne Slerbinblicbfett beiberfeits . . . 
Sagt man nidjt fo?" 


Xas fam alles fprubelnb, immer wiebet »on glodcn- 
hellen Qaefttönen unterbrochen, b craw§ » öet ® c *ger 

baftanb, wie gebannt mit feinen Blidcn an ihren fiippen 
hing unb nur unttar begriff, was iftm gefefjal). 

*9hin?“ 

„(hnöbiges Sedulein . . , id) , . . Sie f^erjen“ . , , 
„Slbcr gar nidjt! Sd)üd)temer t beutfdjer Jüngling ...fo“. .! 
9Jlit einem bellen Ähd)Crtt fie fid) tiefer gebüdt 

unb Steglid)s f)ut ergriffen, ben fie hinter ficb auf ben 
ffjartcntifd) legte. 

„So!“ fagte fic nod) einmal mit luftigem l'arfjen, „ie^t 
finb Sie mein ©icfangener, unb nun machen Sie, baft Sic 
hereinfommen; fonft werben bie Öcute aufmcrlfam.“ 
fieid)tfüftig lief fie 3 ur ©artenpforte, unb ber (Seiger 
fab burd) bas ©itter ihr buftiges, luftiges ©ewanb jidj 
um ihren gra 3 iöfen Alörper fdjmiegcn. 

9Jlit wenigen baftigen Schritten war er an ihrer Seite, 
„©eldjes <&lüd, gnöbiges Srrdulein" . . . 

Sie nahm feine J£>anb unb unterbind) ihn fdjtiell. 
,,9ld), mad)en Sie bo<b feine tRebensarten! ©näbiges 
Fräulein! 3d) bin Blift 9J?aub . . . ©ift ©aub ©üller ... 
©üller! Sd)recfli(b. was?“ 

Steglid) lachte. 

„Xa, 3 u braucht man freilid) nicht im freien, großen 
Bmerila geboren 31 » fein, um ©üller 3 U beiften. ©eftatten 
Ste . . . (Emil Steglid)!“ 

„Xen 9tamen lafj' id) mir fdjon eher gefallen. 9lber 
nun tommen Sie, bamit etwas getan wirb. £>kt habe« 
Sie aud) 3l)ren ®ut wieber.“ 

„©ift ©üller“ . . , 

„Bitte, ©ift ©aub! Sie haben bod) eben gehört, baft 
id) ben anbern Barnen nidjt mag.“ 

„©ift ©aub . . . id) bin fonft eigentlich gar nidjt um 
©orte ücrlcgcn ... aber Ijicr fommt mir alles fo traum- 
haft, fo märd)rnbaft doc“ . . . 

„©drebenftoft ! Beijcnb! Beijenb!“ 

Sic wirbelte einmal um ift« Bcrtifaladjfe unb wiebet« 
holte: „©ärdjcnhaft! 3ft bas nidjt hübfd)? f)ier mein 
3 aubcrfd)loft, id) bie alte öere" . . . 

„Bbcr jung nnb fdjön wie ber £cn 3 ", unterbrach er 
fie fcbncll. 

Statt üller Antwort gab fie iftm einen filaps auf bie 
$anb unb fuhr fort: 

„Ba, ift ber fieu 3 etwa nidjt eine ö«e? Unb bann . . . 
Sie ber Äönigsfoljn, ber nun ner 3 aubert wirb!" 

Unb fic ladhtc, baft bie Spaßen, bie fid) bidjt an ihren 
ftuft herangewagt hatten, erfdjroden baoonflatterten. Unb 
Steglidj fad)te aud); aber es war tneEjr ein ftilles i?ad)en 
aus bem öer 3 en heraus. Unb wieber muftte er an bie 
Borftellung benfen, bie ihn fo gan* erfüllte, als fein Blid 
fie ßuerft fal). . . So ficht ber Frühling aus! 

9hin würbe fic plßftlid) entft. 



Kasseler 

Hafer- 

Kakao 

morgens und 

abends 


regelmässig getrunken, verleiht allen Kindern, den kleinsten wie den grossen, blühendes Aussehen. 
Bei Blutarmut und Bleichsucht ärztlich verordnet. Nur echt in blauen Kartons für 1 Mark, niemals lose. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 



770 


3fluftrirte 3 e *tung. 


91t 3381. 16. 91pril 1908. 


> 


1 


„91 ber -Sic haben oiell eicht gar 311 tun, unb id) holte 
(sie auf, ficrr Steglict)?“ 

Hm cu hätte er biefe eifcngcftalt in (eine träftigen 
Hinte gefd)loffen. 3l) n batte es in iljrer 9läl)c ergriffen 
wie ein füfter s>mid). Cber war es ber wonnige ÜJlaien- 
morgen mit feinem 2onnenglnnj imb ©lütenöuft? 

,,'Jlcin, ÜJlijj ÜJlaub", gab ec cublicti 311c Hntroort. „3d) 
habe nichts nor. 3d) bin fo glüdlid), fo [cl)r glüdlid), 
Dag id) hier fein barf." 

Sie fah ihre einen ?lugent>[id au, bot ihm ihre öanb 
uub [agte einfach unb beftimmt: 

„Tas freut mid). 3d) weih, bafj Sie cl)rlid> finb. Üluit 
laffcn Sic uns gehen. *1)0 brauche id) mir wenigftens leine 
Sorwürfc 311 machen." 

So gingen fie in bas $}<uis. 

Steglid), würbe ber §flterin bes Kaufes, ber ölten Xante, 
oorgcfteUt, bic ihre dichte ju nergöttem fcfjien; bann bc> 
fahl ÜJlaub einen tleincn CJinbiB für Den '.Olufitanicit, bei 
bem aud) ber 5Bein nid)t fehlen Durfte, unb börtad) festen 
fid) bie beiben jungen Heute cm Das Atlaokr unb mu|ijieTton. 

Die Xante faß an beni einen fttnfter, Jebaute balb 
hinaus in Den Jriihling, balb 311m 3nftnmient in Den 
örühHttg Dort, Iddjelte unb nirfte {tili »or fid) l)in. Tann 
muhte fie hinaus. Tie Sorge für bas 9Jlittagsmaf)l nahm 
fie in Hnfprucf). 

Steglict) geriet in immer Ij-ellcrc ftunftbegeifterung, So 
uollenbete XcchniC in Spiel unb ffiefang, nor allein aber 
ein fo inniges, jartes Crfaffen ber ©efühlswcrte eines 
Tonwertes hatte er nod) uid)t gefunben. Hub wie fie ihn 
ju begleiten perftanb! (Sc hatte beinahe bie ISmpfinbung 
bes förperlichen Sid>anfd)micgens, fo feinfinnig ging fie 
auf jebe feiner Nuancen ein. Sie las ihm jörinlid) all 
feine Stimmungen uub Vlbfichtcn im Cntftehcn aus Der 
Seele heraus. 

„ÜBie fd)ört ift bas, ÜWifj Blatib ! M fagte er in einer Vaufe. 

„3o. cs ift fchön", antwortete fie mitglühcnben 'JUangcn 
unb leuchtenbcn klugen. 

Unb bann plaubcrtcu fie, 90113 <rnftl)aft, imb fehr luftig, 
wie csfani, uuD fpielten weiter, bis bie Tante 311m Mittag rief. 

Unb wieber fain hei Xijd) bas ©efpräd) auf bic 'JÜlufir. 

Ülur noch eine dhimnier nad) Tifd)! Tann wollte fic 
ihn nicht länger aufhalten. 'IBientawffi* Hegenbc . . . bas 
mühte rei3enb fein! 

SBieniawftis Üegenbc war To eine Ärt f ti Ile Hiebe für 
Steglid). Hber es hätte biefes Hodmittels wahvlid) nicht 
beburft, um ihn willfährig 311 mrtd)cn. Tiefe Hen^geftalt 
oor fich, biefes golbige, förmige ßächeln um Huge unb 
ÜJtunD, biefe wohllautenbc, tiefe, weiche Stimme, bie fo 
lieblich Hang wie ÜJlufif . .... er hätte es oerfucht, bk 
Sterne oom Fimmel bemnterjubölett, wenn ÜJlaub Danach 
oerlangt hätte. 


Go fpielten fie. 

Welt ent rücft fdjicuen beibe. Sehnfucht unb Reiben fdjaft 
fchienen Ceibcr betommen 311 haben unb fd)roebteu nun 
in bem 3‘mmer, oem ihm 311 ihr, uoit iljr 311 ihm. 

(Enblid) hatten fie geenDet. 

Sie brehtc fid) um auf ihrem Seffcl unb fchautc ihn 
an, als leimen ihre Hlidc aus einer an bem Welt. 

Steglid) hatte ©eige unb Bogen bcifcitcgelcgt unb fid) 
auf einen Seffel nieberge taffen. 9 hm fah er fie an, heifo, 
leibenfehaftlid), unb bod) in fdjeuer töcwimbcrung. 

Sie fehwieg unb fah oor fich nieber. Offenbar bewegte ein 
©cbanlc ihre Seele, bem fie gern Ülusbrud gegeben hätte, 
unb Der fid) bod) nicht fo recht 311m 'Worte formen wollte. 

„Wie fd)ön Sie finD, Blifj ÜJlaub", fam es nad) langer 
'Haufe oou feinen Rippen. 

Sie erhob fid), ftellte fid) oor il>n unb legte Die fiänbe 
in einer Hnwanblung wollen ÜBohlgefühls an ihren hinter» 
lopf, Die träftig gebaute 'ftruft Ijevausredenb. 

„So, mein .f>err? Hlfo gefalle id) ihnen ?" fagte fie 
mit fd)clmifd)em Hachen, inbea ihre halb gefehl offenen Bugen 
ihn 001t unten her anfahen. 

„©efallcn, Hlift ÜJlaub? Tas ift Irin 4 P ort Dafür. Tas 
ift wie ein l)trbeitiai)mer P»aul neben bem ftlügelpferb*. . . 

„Öurrrr“ . . . Sic lachte laut auf. „Sinh Sie aber 
poetifd)! ?lber . . . wenn id) ihnen fo gut gefalle . . . 
warum heiraten Sie mich nicht?“ 

Xas laut fo übermütig unb felbftöerftänblid) heraus, 
bag Steglid) gar nicht weiter uerwunDert war. (Sr fühlte 
nur, wie ein hri&cs Verlangen in ihm emporftieg, biefe* 
4 Peib au fid) 3U reihen unb ju tüffeu ... 3U lüffen. . . 

Sel)njüd)tig, ohne Dafo er es red)t wufjte, ftredte er bie 
Hrme nach ihr au», um fie an fid) 311 3iehcn. Hber Iad)cuD 
wid) fie oor ihm jurild. 

,,()h no, Sir! ÜUk ungeftüm, mein f>e rr Aliiuftlcr ! 
SRtiltcn Sie, ta| mau mich fo" — fie brehtc fchuell ein 
paarmal Die öanb um _ „einfach in bk Tafdhe fteeft? 
Hber fo Darf id) nid)t fortfahren; fonft löft fid) 3 i)r bifjdjen 
ÜJhit oollenbs auf, unb bas wäre bod) fd)abe . . . ja . . . 
mirflid) ... fchr fdjabe! 3 ch will gan,3 emfthaft 31t 
3 l)nen rcDcu, $>crr Stcglich“ — fie lieft fid) auf einen 
Seffel nicber „ich fchänte mich gar nid)t tu gefteljcn, 
baR Sie mir ausnel)mcnb gut gefallen. Unb id) -glaube 
meiner 6ad)c ganj ficher tu fein, weint id) anuehmc, baft 
aud) Sic ... na, fageit wir, mfldgig ocrfd)offcn finb in 
mid). 3 Qcim's aud) nur uori)ä(t! 4 Ucl(eid)t finb Sk aud) 
fo etn rid)tigc& SRufilautcnblut — heute fo, morgen fo.“ 

Steglid) hob flehenb *,tc gefalteten öänbe 31» ihr empor. 

„O 9 JMR SDRaub! Sic lennen mid) nid)t! Sie würben 
mir fonft nid)t fo weh tun." 

„Sdjon gut! 3 d) glaub'« 3 hnen fogar. Wlfo wenn bas 
alles fo tft — warum lattn's ba nicht nod) werben? Sehen 


Sic, id) bin l)i* twr oier 9Pod)en in 91inerila getoefen, 
unb ba finb Die 9Jläbd)cit uid)t fo Dumm wie bkr, Daft 
fie fid) ruhig hiufetten unb warten, bis Das ©lücf fie auf* 
fud)en wirb. Ta Sie nun ein fdjikhterner beutfd)er 3-M”9- 
ling finb unb ein 9lusbunb non 4kfct)eiöenl)cit . . . nein, 
nein, laffen Sie mich nur ausreben. 'Jtachhcr finb Sie 
brau ... fo lönntc id), ba Sie aus 9J?angcl an Ber» 
mögen unb IHang mir nun unb nimmer einen Eintrag 
machen würben, figen, warten unb Darüber bie fchönc Jeit 
bes Frühling« oertrauern. Sehen Sie, fo Dcnfc id). 'Jllfo 
alles, was jum .fieiraten gehört, Pielb unb id) fetber 
unb Wiebe unb 9Uol)lgefallen unb ^riitjling ... es ift ja 
alles Da!" 

„9Jlijt 9Haub!“ 

Sr machte wieber eine Bewegung nad) ihr; aber fic 
wehrte mit 5em füfceften ßädjeltt ab. 

„^lein, £>err Stcglich; Sic muffen bas rid)tig oerftchen! 
Cid) würbe mid) wohl bebauten, [0 frijriiweg oom «>1(4 
geheiratet 311 werben. 3d) fagc 3hncn nur, baR Sie mir 
gefallen, .kommen Sie, wenn Sie wollen, fo oft wie 
möglich heraus . . . aud) ohne («ieige f ollen Sie mir herj* 
lid) willtommcn fein, unb bann werben wir uns ja gc^ 
uauer fennett lernen. 4Bir finb auf feinen {Jöll gebunbeu. 
SBollen Sk?" 

Sr tonnte fid) uid)t mehr 3urüdhaltcn unb warf fid) 
oor ihr auf Die knie, il)tc £>änbc umflammemb. 

„SWaub, ®iiR ÜJlaub, id> fönnte fterbe« für bid)!" 

Sie fah läd)clnD tu ihm herab unb ftrtd) mit Der einen 
.>SaiiD 3ärtlich über feinen ßodemoalb. 

„(fin 3rnfcfall! (Sin rid)tiger {Juftfall! ÜPie fd)5n bas 
ift! 9UeId)e 'Jlomantif! 3d) glaube, Sie finb ein fehr 
guter 3ungo; wir werben uns |d)on finDen. Uub bis 
Dahin, auf gute i>reunDfd)aft, nicht wahr?" 

Sic fah il>n mit ftral)lcnbrm ßadjcln an, einem ßSd)dit, 
in bem jidi finniger Smft unb aufmimtcrube «iüte einten. 

„ÜJlift ÜJlaub!" 

Stcglich oermochte ntd)ts weiter hcrausjubringnu 

(Er griff nad) Ujrcr ipanb, unb fie lieh fie il)»n. ßang 
unb inbrünftig war ber Atu ft, ben er auf fie briidtc. Unb 
inbcffeit ftxictj fie fofcnD mit ihter freien AiauD über fein 
ßoclcuhcnu". IPic ihr 0»>cfid)t babei glüdfelig leuchtete! 
8raft fd)ien es, als würbe cs in ben Sltigenwinfcln feudjt. 
ülber fchnell brad) fie ihre Stimmung ab, inbem fic Dein 
ÜJlufitcr il)« i^anb entjog, ihm einen leichten Schlag auf 
bic Schulter perfekte unb fagte: 

„Alommen Sie hi Möu ^ ©arten. Sie Dürfen 

nicht fentimental werben unb muffen fid) an bae Ü(bfd)ieb- 
nehmen gewöhnen." 

ßaehenb nnb plaubemb, twei oom tVtrilbling tntnfenc 
ÜJlenfchcnfinber, fo fchritten fie bie Jreitreppe 311m ©arten 
hinunter. 


ffn&c De« reDotttonctlcn leü«. 


Bad Orb 


Die Krankheiten des Herzens und der Geilsse, ::::: k 

I«<- mwlcme Ui&drrb<~han<lliing Mellt lx-rüglith der Knuikh«iu>n des lierxena DIOOO F O rdtirungnn »rMllt Süd Orb. 
und <1 <t <K-dHas« drei KardlnaMarderuiflen: Seine an Koblenaduru Qlnireichen ffool»pru«l«l , Mio« 

1. I>n (itlinuii.li Tun an Koblanaiur» reichen Sntlbldern : Latn? in den Au»Lftutorn der Hpcasartber« , in rinem 

2. Kino (Br Ilcnkrankc KQnstiiee Itfllipnla«»', d. ). mittlere Qeblrgalaae, «nid- und wi™rnj>n»-h m (k-kten Tnl« , sdn«- Marli nmi- 

«flt-lj* !*it‘h aut-h fClf Tt-rrtunkurtn .i^nnt; Tnnkqu^llf ttun-lftt Ilftd Orb, (las Kl«in(wl do*t 

8. Kirne Ktwncnotf Trinkkur, um din nuiniuadalttgiMi Unuchtra und FolfMl drr Apenart», «u einer WallührtMtÄtU' ftlr Hirz- und 

ürz- «ad idar Erferaakiay«* ; «Ml, DilNtn, BlutPtl uu a|«l* in Umgan und Caffcutr*i*', au einen. Ueilbade craton Rang«-, för die 

UatorlvibiK>n{an«i, SNninQ«n dir fillltlUicrttlM, VcrUudapunnnfail tu bddbnpdnti. riitliaehrn t rsachen und KomplikaUonen <l.-r ii.-rH. i.kn, 
Relaeweg! Frankfurt Bebraer Eisenbahn; roo Wächters bach mit ..Bad Orber-Eisönbahn" ln 15W«. «ach Orb. 

I. Hau« am Platze 1 Kurhaus mit komfortabelster Einrichtung. (7fi2) 

Vonwwd der Martina »quelle in Flaschen; 30Flawhen M. 18.—. Prospekte durch dio Kurdiroktion. 



Tas Äprilhtft (34- Jahrgang, ^eft 7) 
enthält u. 0. 

3« Sitilien. (Eine Weiferrjählung dou 
üJlnirie oeu Buufett. 

Cin neuer Atlaffitcr. «on «Ifreb .Rörte. 

^>ippoli)te Tome in feinen Briefen. (Ein 
®elel)Ttcnlebcn. Bon ?l. BoTfert. 

Bott üirthur unb Tolnij in japftnifd)etit 
»efiß. Bon Ceutnont 'Dlncf owoTr). 

Stwbien 3« Bccthopcno Briefen, ein Bci ; 
trag jur .Riiiit ihres neueften ®crou». 
gebers. Bon Ulbert Scthmann. 

$.£vtneunb fv öaube. 'JJlit lechc.unboicr.pg 
bisher ungebruetten Briefen Caubco an 
ßeine. (^ortfehung.) Bon tEtnft (Elfter. 

Tie Wöntflcnltreihlcn im Tienrte ber Sjcil» 
fünft. Bon ÜBatther ßäb. 

„Jur Rillen ©nrehr". Sti.ije oon Cm ft 
.^eilborn. 

Bolitiirfie üRunbfchau. 

Bom B ütf gang ber Deutfdjen Bilfjue. Bon 
Rarl 3*rentel. 

Tie ®ninbprobl<mc Muhlanbs. Bon 
9t. lEurfcn. 


ttbonncrnrnlapr«)#: BitrleljS^rlld» 911. 7.50. 


33erlag oon (5e6xiibcr $aetel 
tn Wctlin W. 35. 


Berlag oon ©ebrüber Boetel in Berlin W. 35 . 


Soeben erfchien: 

(Ein Such für bie 3u9c*tb. 

Wus meinen Sthrifieti. 

Bon 

Wime uon (£6ner-C£fc^cnba^. 

= ttuflage. — 

(€cd)ft«s bi& 3ehnte» Taufcnb.) 

Cuart; 6 Bogen. 

3 n Criginallcinenbanb 1 ÜJldirf. 

3 tt^ält: 3um cfieleite. — Crflähl« n fl f n : 
Ter ftint; Tie Spittfn; Ter Bluff; AtTanr 
bambuli; Bus „ffllcine Atinberjahve — 
Blärdjen unb Bora beln: Brautwahl: Tie 
Begcflniing; Tas Blatt; Tie Siegerin; Tcppel* 
fteube-; aUertbeflimniung; Tie 'Jlachbam. — 
Spruchocrfe. Tie Crbbeetfrau. 
Jroanjig 9CpI>ortsm«*«» 

3 u he)iel)en burch alle Bud)l)onblimgcn. 



Sltaric van (Ebner -(Eidjen bnd). 






P. A. hinterstem Laterna magica-Bilder 

Knlfar ■■ I oHommron J 


Koffer u. Lederwaren 

Leipzig 2, Hainstrasse 2. 

Praktische, solide 


Praktische, solide 

Handreiselasche 

’fli i. <1 lii i ■ 1 1 I . III I- -m m |;mi.|I.4| I I, 


* 111 » 

illlflli 


Tun lirnimcni. nia«siTi-m Rinillakr.iwlir 

w.lidpf Ht'ig.-I in. l»nK-kM-hl«".« ii. S|» rr- 
kluiiim.-m. II etn. Un«. L'i i-in i.n-il. 
h 'i -’i 

•W. II, i>- )l,D>iuml*il cm Ulngr, mit 
und ohne N.'itc»ftini|iprn iinalN.-lniall«*n. 
CSr. il!u»tr. I*r.'i».luiial<« lc«».l«-n<n-l. 


Franc Georg Horrmann, Bremen, 
u*u*n«r»trtn*r* 74,75, 

’ Pn?i».li(iU5 Riall* und fmnko. 'B-fl 

I Alles s| 

I fOr DUrttantnsrkr-itrn, I 

VurlaRcn für Iziub^itßi'Tfl, üehnitsftrei, | 
Holtbraixl »<»•,* alle l'Untillenund I 
Materialien hiuiu. (1 Hast j. Kala l«;r 1. 1t ff.) I 
Mey d Wldmurer, Wlinrhcn S 7 . ; 


CCD ER LUND 

' 

OENOIME CAL9RIC PühCh 


Elektrisoho Dauerbelouchtunassnlaga 

für Uit* lamp«- M ‘^fl. füriker*. I«m|n- M. »*.»0 a 

Rill itr**r uinfsi-hi-r ICelri*-!). I*ri«[»<*kl Rrati*. 

Bf U aUn Ffthrtk plektr. InMrumwtU«, 

K.an nonn, Ei.ilt.tHwa.l .43 (S^em). 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 










9h. 3381. 16. fljml 1908. 


3llu[trirte 3*hung. 


771 



Cfann bie Seen oon lijun unb ©rien$ 
mit itjteti Kurorten, bie CSinficöelci bes 
^eiligen Seat«, bcc grüne 'Beatenberg, 
bi« 2öler ber Äonber mit Heilquelle 
£>eujtrid) r mit 9 lbelbobcit uttb Jianbetfleg 
(Cfdjinenfeeunb ©emmi), ba& Simmental 


(\ ennft bu bas Qanb - bas Juroel aller 
J\ SUpenlänber: Berner Cbcrlanb? 
Hier bietet es fid) in einigen feiner oor» 
nebmjten, meltbc rühmten Stanbfdjafts* 
bilberu, feinem unrrfdjöpflidjcn SReidjtum 
ait öod)gebir0s*2jen«rie: Geeocbuten, 


2t)un. odjcDau unt> Me «Kimltaalp. 


»catcnlu-rg mit ber 3ung1rau. 


itanberftea, Me ©Ißmltsatp. 


foöjijntsit ©taitc, Auimnüiom u. v imini remar. 


^jettwetb am «rienjeti«. 


tUcttgcrnatp. 


Kpjcnlaut, «Dell« »nb <U)(tterl}OTn. 


Trommel bod) (eautrrtrumwm 


4 janb«ftatl uno <*>rim[*igraf)e. 


*trt*nj«r SRottjorn, MIM in« {jaetcuii. 


Btdttngm, 


mit feinet« fttlCett Äurorten unb Bäbent (SBeifjenburg, Cent). Diefes Btunbertanb ift 
ein Sonrmerreifeaiel, atie «q bie SDelt nur ei nmal befttjt Tao Cberlänbifdje Bertefjrs* 
buxeau in 3 nterta!cn oerfeubet foftenfrei (|e 20 Bffl- 'Borto) bic reid) illuflrierten 
Brofdjürcn; 1 . Sityrer burd) Berner Cberlanb; 2 . f>ptelfü^rer ferner Obcrlanb. 


Bergbörfcm, Sllpcnfeen, SBafferftürjen, ©Ietfd)ermeeren. Hi« & ic l»*blief>e See« 
ftabl Xfoun, bort bas großartige 3 ntetlafen mit otl feinen amnberbaren 3 ielen: 
Sd)i)nige glatte, Harber, tfauterbrunnen, fölürren, ©rinbdraalb.SDengernalp, Jung- 
frau ba^n. Ober 9 JM ringen mit Warcfdjludjt, 9 ?ofenIaui, ©rimfd, Suften-nnb Jodjpafe. 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


\a a * 

£ 



| .vig 


MpT' 

V 9 

MTr. 









772 


StluftTirte 3«tung. 


5Rr. 3381. 16. atpril 1908. 




Stllgemetnc 9 lotijen. 

Honig ^ric5ri4» ©uguft unö bic ©Ifotograpljic. Weben 
fein« großen ftnuwijOt» unb ßtebcnatüiirtugfcit !)flt ftd} 
Jlöntg ilrKbrid) Huguft oon Scuhfcn bic fiarjfn feiner 
ßanbMfmb« taal)l an» burd) Fein r*g<4 Ontrrerie m» 

ber blüljettben 3nbuftric Gadjfcn« erobert. ?luf fein« :Hcife 
burrf) fein ßanb oerfäumt es ber 'JDlonarcf), bic bedeuten bften 
ftabritetabliifcmrnt® »u brfiufjen, unb binrcidmib brfannt 
ift es, bafo biefe 'Befucfte geto5l)ntict) nicht in fd)nellcn flunb 
Hängen, fonbern in gTüiiblidjcn, zuweilen ftunbenlangcn 
©riidpiguugcn befielen- <Kntc Onöuftrie abcT wenbet ber 
.Hörig Fein erhöhtes 3nt«efic zu: ber pt) otograpl) i[ d>en, nnb 
bic« ift ganz begreiflich; ift er bod) [elbft ein eifriger unb 
fleißiger WmatcurphotograpE). 'IBic oft hot man iljn mit 
ber Hnmera in ber fcanb gelebcn; auf feinen Weifen fehlt 
biefe treue Begleiterin toah 1 M ‘ 4 - Bönl0 maiftt nicht nur 
alle feine zahlreichen Aufnahmen ganz allein, er beforgt 
aud) „juhoufe" olle pbotograpl)if<t>«n Arbeiten inner- unb 
aufterhalb bfT Euntelfammer felbft, tuie er im Icutfeligften 
^laubcrton gelegentlich einer ßlubienj 1 >ct Tcputation bcs 
TresDn« herein« jur ftörbming ber 'ilmatrurphotographie 
er ä nljlie- Sei blefem befonberen pf)otograpl)if(i)cn 3nt«reffe 
■nimmt w nid)t tounber, bah her Hönig bic roeltbelannte 
^resbner ftürma ^rrinrid» (Lmcmann, Wtiengctcllhhoft fflr 



Jfamcrafabritation, rotebertjolt mit feinem ©efud) beehrte, To 
erft fflrjlicf) wieber. llnfer 8tlt><f)en gibt ben (Eintritt bes 
Äönigo burd) ba® ftabriEtor wieber, unb wir erleitnen an 
ben freunblld) ISchelnbeit 'fflgtn be« ©lonarcßen, wie fel)r 


ihn bei im tfüntrrgrunöc ftchenbe „Bnipfcr" amiifiert. ßur 
Gelte be» ilöniga fchreitet ber Trwbner C ber bürg ermeifter 
(fiel). ftinanjrat Beutler, im ^intergrunbe erblicfcn wir ben 
(firünber unb Veit« ber ftirrna, Tireftor Heinrich (Ernemann. 
Wad) bem offiziellen Empfang im blumengefchmflcften T>iref- 
torialzimmer begann ber SHunbgang unter Führung ®ireltar 
(Ememann«, Üiretior 4>ct)ties unb bc® technifchen Peilers 
3ngenieur Grucmattn. 3m ÜJiuftetjimmer mit feiner Jülle 
oerfthiebenltet Apparate für ©botograpbic unb Hincmato- 
graptpe int«effieTten ben SDIonarchcn ganj befonbers bic 
Apparate für Ulifro Hinenicitographte. Bon Ijier ging bie 
tjüanbming in bie im Souterrain gelegene Stanjerei, bann 
in bie ftlempneret unb weiter in ben großartigen ^»olj. 
bearbeitungsfaal, wo hun&CTte fleißiger J}änbe fich regen 
unb taufenb fRäber furren bei völlig (taubfreiem Betriebe, 
benn alle Abfälle, Spane unb Staubteilchen werben burd) 
Gxhouftoren ahgeführl 3m eTflen Gtodwerf »«folgte matt 
in ber ©udjbinbcrei ben 50crbcgang pbotograpljifcbfT Balgen 
unb bas Bejiehen ber .Hamerns mit Ueber, in ber Tifd)l«et 
bas ftertigftellen ber .Ramrra- ftoljteile unb ihre SUlontagc. 
(Einen befonberen (Einbrurf mad)te ber im zweiten Stoduxrl 
gelegene aJfetaUbearbeitungsfaal mit feinen zahlreichen 9Jla- 
fd)inen unb Wrbeitern burd) bie übeTfid)tliche ßfnorbming, 
bie :Rulje be« ©etneba bei aller (tief djäfttgf eit unb bas 
ftd)len jeglichen TOetallftaubs unb IflbFall« am ©oben. $(ud) 



FEINSTES lg^/li 
Amerikanisches 
Fabrikat 

Schutzblätter 


' x H 00 K 0 N 

STRUMPF^ 

»HALTER 


UHKEN-FABRIK 


Glashütte 


Fabrik - Muh*. in Sachsen. 

Feinste 

Prüzisions -Taschenuhren 

mich mit Gaof zeugni» der 
Kaivrrl. Dem scheu Seewart« 


Veikaul iturrh alle feinen ühren*«cb»fi» 
des In- und Aufland««. 


lilrlnerta ..Uem“, .JVeiutj*. 

„r*»*henreljbl”a„llr.Mari** 

Schu ti blUUT aind anrrkaiuit die Beaten 
j.KinnAheolndl«- Rluaen. Kbenan ui m 1 

Kleinert« ..Klon“ ti...lleuulU>- 

die Unten SchuublatWT nun Annehen 
wobei kan Kinnilwn notwendig ist. 

IMe besten (ieaeklftfl lelchnen 
•Irh d «durch an«. d>aa «te die 
lilrinert'srhrn IJualltatc« ftthre«. 
Kleinert’«. ,l llp*-i rum Aimricken 

a»iit.K<.re.-i! ui „H«olt®n M Strutrr'l- 

halter ni hnun donadUn IUn« da in 
lticug auf Vortn-f flickkeit wie Kleinerui 
tkbuublAl ter; sisr-rreunen d. 8-trQmpfv 
nlclu und ihre (einen Temk-keUen Yrr- 
uchlQ.fae sind sUUkor und bnuer als dio- 
fenlgen d. gewCihnlirhen HtnuspfliaUer. 


FloriCrr nennt «ich ein neuer Blumentopf, der nach dem Urleil erster Fachleute hervnrrapend auf da« 
Wachstum der Zim merpf lanzen wirkt. 

Während man bisher Ln Majolika- Blumentöpfe rieht direkt oinnflanzen konnte, diese vielmehr nur als dekorative rmhüllung 
der eewühn liehen Tontöpfe dienten, werden die Pflanzen in den Miijoliknlopf Florifer unter Fortfall des Tontopfcn direkt ein- 
genfiAnzt. — Durch «eine Wandung fuhren nach innen schräge Luftlöcher. Wurzeln und Wärter können nicht nach aussen dringen, 
wuhl aber von ausaen narb innen Luft und Warme, die llauptfaktorcn gesunder l'f lanzen - Entwicklung. — Der Buden de» Florifer 
besitzt ebenfalls ein Luftloch, durch welcher» aber zugleich nach Tränken der Pflanze das übrige Wasser entweichen kann; denn 
Florifer hat Küsse, die seinen Boden über den rntenwtz erlichen. — Der Florifer verhindert durch diese Einrichtung 
Verkümmern der Pflanzen an Luftmangel, Verfaulen der Wurzeln und Versauern der Erde durch fitauwasn-r, — 
Lange praktische Versuche erster Fachleute haben bewiesen, dass die in den Majolika- Flor ifer eingesetzten Pflanzen sieh kräftiger 
entwickeln als in gewöhnlichen porösen Tontöpfen. Direktes Einpflanz.cn in Majolika- Florifer gestattet jetzt, kleinere Topfe zu 
wählen, ao das« die Anwendung des Florifer billiger ist als die der binhcr gebräuchlichen Majolikatopf« 1 . — Die bekannte Firma 
Villeroy Jk. Boch fabriziert d*e Florifer- Töpfe Ln allen Grössen und von der einfachsten bis zur elegantesten Ausführung, Florifer 
werden uiit paseenden Untersätzen geliefert und sind in allen einschlägigen Geschäften in jeder Preislage käuflich schon von Mk. I. — an. 

Krnnt W. Freytag, Hannover. 


K atalog r?s 

SOOO nützlichen u. uneiuh. Q«a««i - 
stlndm. hör*. Sruhdtcn ln Blakt, 
Lader, Bold, Optik, 8pM-, Beslkw 
•t«, tt(. »icbviz ». Inwr^ani fllr 
jeUcn. Keiner trnlumr Mtchcn 
wmoint und fnnko ru vwrtanpcn 

Fritz Hammesfahr. Foche 2 


Stiefel 

^ w ■ W ■ D R lP Nr , 49806 . 
Kur seht, wenn mit tv«-bccuiuhsna«r Schuta- 
Buuk« Ti-rwhrn. Khrendlp'lom der Jubilkauna- 
uusU-llunr <t<-« I- Voroim (ür NnturbHlkundc 
1^'ipciK, Mai 1904. Au*|p«*'ichn«t im W.tt- 
b»rwcrb «>m 4«itKlK<n r»»nualstk(el , Kassel 
1906. Die Stiefel bcaellifen In daut-rndrin 
(Fnbnuicb« Hll)neriu|«n , «ngnwaclitdM ZdlMR- 
nkg«l , verkrüppelt» Zelea. Viele AnttielM An- 


Rauihgr bevorzugen 


OCARLTTENFABRII? 

Tü^A 

0EQR.1876. 


OutmhBuarr u. Fnrlllon» 
empfiehlt Mshr prwiesrOnlig 

Bezirks- Anstalt Muldenhütten, 


lUi •strBMoi* 

■ WJKlfflSSS - 

M». Kiel pn.«' \ 7 

und an>» cfen V 
und fiariM» ^ 

Darm»»*« 


-Kr.« Ur»tcr Appar«‘ füt 

aHOH. Peten««»* .« «**«* 

\ Berger & O« 


24 Preis- Medaillen l 

Underberg Bo onekamp. 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 










3381. 16. Stpril 1908. 


3llujtrirte 3 e ^ n 9- 


773 


hie eigene galoanoplafttfd)« Anfta.lt ber Fabrt! unt» bic 
SRetallfd) lederet fielen butd) bae fteljlen fdjfiblidior (fcerüdie 
uitb Staubabfottberuncicti angenehm auf. Weiter ging es 
in bic einer Keinen ÜJlaTdjtnetifatmf glcidicnöe Sdüoficrei. 
in ber in l)ärtcftcm otatjl alle Ständen unb Schnitte für 
b«n eigenen Bebarf bcrgeftcllt werben. Das brüte Stört- 
wer! ift ben feinften Arbeiten gewibmet ; lp* r finbe* 
in grofeen Arbeitsfälen bic Brüfung ber Cbjeftioe imb 
AcrfdjtttfTe, fowie Ujre 2Jlontage in bic fertigen Rameras 
ftatt, toeitcr bie Fabrilation fincmtttoflrnpljifdjer Ap- 
parate für Amateure unb Bcrufejwerte unb enblid) bic, 
peinlidjfte GVenauigfeit erfor beruhe Lin fenfdtf eiferet. An 
jeber Stelle bes umfangreichen Betriebs zeigte fid) moljl* 
tuenbe ('»ebieejentjeit, Sauberfeit uitb ^ürforge. Den Sd)luf) 
bes Röniglidjett Befud)es bilbete ein Aufenthalt im Uro» 
jeftionsfaal, in tocl<i)etn bern SJlonardjen -unb feinem 
(befolge fefcr gelungene linematographifdje unb mitro» 
Internat ograpt)ifcl)c Aufnahmen mit bem (Ernemann • ftino 
oorgeführt würben. (Ein Beweis bes Beifalls, ben alle 
(Einrichtungen bei bem fjofjen Bcfud>e fanben, ift bie Ver- 
längerung ber urfprünglid) in Au»|id)t genommenen Befud>s- 
Seit um feilt ba* doppelte. 

Das Offizielle Leipziger snefj-Abrefobud), beffen lefcte 
Auflage über 3500 Auspteller oon teramtfdjen, BlctaH-, 
&0I3- unb LeberroaTen, Rurs-, flialanterie- unb Gpielmaren, 


3n[trumenten, Apparaten unb ben uerfchiebcnftcn aitbcm 
Artifeln uerjcidjnet, wirb oor jeber Süleffe auf tfrrunb 
eines JSt>r licti oerfanbten Fragebogen» an alle a tigernd- 
beten Wiefi-Sinräufa foftertfTet uerbreitet. 3ntereffenten, 
bte ben jet}t ausgefanbten Fragebogen für bie Snidjaelis- 
lüicffe 1908 unb bie Öfter •Vormeffe 1909 nicht erhalten 
haben fällten, wirb empfohlen, fid» beim SWch-Ausf<f)uft 
ber .rianbckrtnmmcr fieipjig balbigft ju m eiben unb burd) 
rcchricitige Ausfertigung bcs Formulars ein Sud) tm ootau* 
3U fid>ern. 

Otto Webers DraucrmagajiR Ir Berlin IV., bas beule 
weit Aber Deutfd)Ianb* ffirenjen hinaus belannt ift, würbe 
im Fahre 1872 als Spcjialbau» toterer Branche gegrünbet 
<Es entcoirfelte fid) oon llcinen Anfängen burd) bi« eneTgifth« 
Datfräft Otto Webers, bes noch h«ute rührigen t&efdjäfts- 
Inhabers, ju feiner ^eitrigen tSrflfce. Won Anfang an galt 
al« erfter c&Tunbfafe (tiefes {raufe«, bie ftunbfdjaft folib, gut 
unb preiswert ju bebienen, fo bafj bl« 3 a V ber -ftunben 
uon Fahr 3U Faljr wuchs. 3m Fohre 1894 mürbe bas 
W ad) barg runbftürf ba^u getauft. Doch halb [teilte fid) heraus, 
bafi auch biefes ffieböube tterbunben mtt bem Gtammhaus 
ben Anfprüdjcn nicht mehr genügte. Unb fo ging es bann 
an bie (Erbauung eines neuen, großen (befdjäftspalaftes, 
SüiohTenftra&e 45, (Erfe WlarfgrafenftTaöe. Dtefer WTadjtbau, 
ber in feiner äufjerett cbeftaltung eine ardjiteltonifcf)* Fierbe 


bes (r.enbanuenmar!tes bilbet. leuchtet mit feiner uetfehieben- 
artigen Äupfetbefleibung majertätifd) bis hinüber in bte 
Friebrichftrafcf. Dem Äufjcrert «ritfp rid»t bte innere (Ein- 
ridjtung, bie fid} alle (Errungenfdjaften ber lec&nil sunufce 
machte unb an <f>tbiegent)Ht unb ftomfori nicht» ju wünfd>en 
übrig löfet. Die aufjergero Ähnliche uerfthmenberifche Licht- 
fülle am Dag« burd) bie großen, breiten ftenfter, abeubs 
burd) bie ftimmungsoolle eleltrifd)* Beleuchtung, ift ein 
eminenter Faltor beim (Eintauf fdpvaricr RIcibung. BHt 
biefem (Erweiterungsbau tritt bie Firma Otto SDebet» Irauer- 
magajin mit in bie erftc tKeitje ber gTShten Berliner Special- 
gefd^äfte ein. Der Gprud): M Otto Webers Irauermagaitn 
fann jebt Dame, bie farbig gefleibet eintrat, in i>ollftönbigfT 
Irauerfletbung oerlaffen", fennt nid)t blojj jeb«t Berliner. 
Dem (Srünber bes Kaufes ftehen brei eTmadhfnie 6öhite, 
ein bewährter Ifhwkmf*» ber jiria breifeig F Q ^ r< 
tätig ift, unb ein gutes, folibes, jum größten Xeil lang- 
jähriges freu jur Gelte. Cs toirb aud) fernerhin 

bas eifrlgfte Beftreben ber Fhrma fein, ihren großen Run ben- 
frei# gut unb preiswert gu bebienen. Die Runblnnen 
roerben es aufjerbem in allernäd)fler 3rit felpr bequem 
haben, gu Otto Weber gu gelangen, ba ber Untergumb- 
bahnhof Friebridjftrafte einen Ausgang in ber ffliohrenltrafte 
am üjenbarmenmaTft, fdjräg gegenüber oon bem neuen 
(Vfd)öftsf)aufe, erhält. 




Alpacca-Silber- Essbestecke. 

Bester Ersatz für echtes Silber. 74 Besteckmuster. 

ÜH& Schwerversilberte Tafel geräte 

:: für elegante Haushaltungen :: 
■St in verschiedenen modernen Stilarten. 


Illustrierte Preislisten durch die 


Berndorfer 

Metallwarenfabrik 4 

Arthur Krupp c 

Niederlage Berlin, 

Leipzigerstrasse 101/102 im II. Stock. 

Kein Ladengeschäft. 


Kochgeschirr 


I». ll. P. *ur mDht-- 
k..«nn, raiv licn H.-rsU-Jlimg (ItT bf- 
kannCrn , .nliwäli. f'fiJiUlc '. 

..Htrlra. N-’II»ii»i>ti»i-‘ p. r. I*. cur 

f-.rtioii. w.inpn Al«abr deH llrm.-rs. 
dorrt' neben Tode«l« - ^il.-npalrvn 
l n-inlirh, «[«rum , praktisch). 
Wnwtssf k»r .. III rlrtm D. R.O. M. 

Äffrwt «ii-li.-r utvd l.-Uht uicb di-- 

hftrtrM« Siu, ohne Kcrnr-Tleicuiy- 


ODOfiTflS 


pnoniHK 


ODOhTfl 


Zu haben in .Ipotbf-krn, 1‘arfü m rrls-, n 
ürocrB- ud Friaror-ftcachlftea. Ü 


Spezi ii -Falrlkjti Per Finei R. «. Nflnersdorff Macht. Ii Stiittflart. 

Seil Jalircn wahrte, auch ru (ir^chenkcti rortBylich CfNlO^tc 

• Haus-i KUchenhelfer( )• 

mSm. 


G 


Sommersprossen 

ontWnl nur Vrtm* k*j 

in wonllfen Ta«en Kach- 

dom Hlo alias mö^lvcha w- 
folgkjaiiniriiwanilt, madkcn 
bie ein.« WKn Venucii 
mit< 'r.'tno Ary awinlKie 

nicklraaeal Franko M. 2^0 


Bio irnaoru Tiden I*nk- 
acbreibai.QoklunoJtfedailU 
Larnlon , Berlin , Fkria. iCcbt nur durch 

Apotheke an na elaenaea Hann. 

Htraaabor, l? 4 , £ 4 , ( 626 ) 


Heinr. Ernemann A.-G., Dresden 126. 


Ernemann 


D-R-p- Springkamera 

Heag XV 

» auf einen Druck 
aufnahmefertig, 

trotzdem 

doppelter Auszug 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Heag XV is» fine Flachka-ntra geriiurUer Dimensionen und bielet ähnlichen Konstruktionen gegenüber wesentliche 
Vorzüge, wie denkbar einfache, gefällige und stabile Konstruktion. Verstellbarkeit de» ObjektivtrJgcra etc. etc. 
Die Qrundkomtruktion 7U diesem neuen Typ legten wir vor Jahren schon mit unserer Heag V 
Verlangen Sie unseren neuen Prachtkatalog 1 Viele hervorragende Neuheiten! 


buttem im Hause, neuest •• . rrr- 
t'eBM-rte Konatniktion, tnil Ho- 
fMkÜKting*- Vorrichtung (D. 1t. P.) 
BjltaHjhrBch8a.eJ i>. r. p M bester 
rerbr. it. tau-r T- igrühr- Apparat. 

rttoaer Qalrttapf. p. r. ci. M. 
bentcr Bchn.-tHU-hLiKre, Sehlagrahm- 
macber, IleiOquirler etc. 


Zu bniohen durch die Elana-. KBrhi-nreriti*. und Kiaenhaadlungea. 

Wo nicht erhältlich, «rend« man sich dir. lt an obige Firma. 


zur Benutzung 
der Hinteriuwe. 


Erfrischende, Abführende, Fruchtpastille 

MMN 


VERSTOPFUNG 


HMoitoii, Leberleiöcn. MezenteliweitD 

TA Hl AR 

INDIEN 

GRILLON 

Aut Jeder Sctiactxtel and Jeder Pastille des 
& echten tamah Indien muss «iah die 
Unterschrift ■. OrlUon befinden. 

Pwii ,33, Raa des Archive«, in allen Apothekan. 








i 


774 


3 Uu|triiie 3 «itung. 


9 k 3381 . 16 . 9 lpril 1908 . 


Slllgemeine Siotijen. 

t}fi«bri<b »rcuftifche Gebens- mtb t<>arantie= 

{Berfufferung»- 'Jlftien ■ Q&efellfdjaft 3« ^Berlin. 3n her nnt 
1. D. 'JUL abgeljaltencn Sifeung bw Vluflidjisrat» finb bic 
IRffultate bc* ©«fdiäftslaljTW 1907 fcftacftcUt worben, Dt t 
Uber[d)uh beträgt Jf 4 350997,30 <1 «. .¥ 3 974057,99). 
Daoon werben .4 .1016 197,01 ben »erfidjattn übawicFcn 
(I. '11. .H 241 9 814, H2), unb |t»ar «galten bie »«rftdjerttn 
bci©erbonbA 22°/, ber 3al)r«prämie, bei Verbat» b B i*[ a 
ber {Btäntienfumme, bei bett »erbättbeti <’ uttb D |e 25"/# 
ber 3at>re»prämie unb bet Verbattb E bie gefd)äfteplan* 
mäßigen {Dlaximalpro^entfätie. Ser (WnemlDerfammtung 
wirb btjüglicb ber Verteilung bes ^Reingewinns uorgtr<t)lngen 
werben, an bi« ‘‘RftianäTe Jf »27,50 pro 9Iltie 311 3at)(en, b«m 
»enflonsfonb* unb den 'Beamten als ©ratififation .// 100000 
3u flbtrweiftn, wfifprtnb bi« rtftli<f)cn 630946,40 jurttd* 
geftellt werben. 3m 3al>re 1907 lagen 420 6*6 Anträge über 

1 1B 672985 VerFidjcrungafumm« jur »curteilung por, ber 
Hugang betrug 420074 VcrfietKrungen mit .4 106 137014 
Kapital unb . ¥ 146 303 fahrest ente. 3>er »eftanö frt)iM)te fid) 
auf 2 431 197 'Rölijett mit .H 623932 732 {lierfid)«rang$itmwit 
unb u 976067 Sitnte; er i[t alfo um 215 777 25erficf)eruniien 
mit.// 5G 291 6« 1 Kapital unb .M 92872 {Rente gci»ad>ien. Die 
orbentlidjc (BencralDerfammlung finbet am 25.2UurtI b. 3- ftatt. 


Sin neuer »lumentopf. Unter bem gefrtjlicf) gefügten 
91amcn bringt bie ftlrma SBilleroi) A- Sod) einen 

patentierten, aus fein Eeramtfdjem Blaterial berge [teilten 
{Blumentopf in ben f>anbel, wetdjtx einen CErfat) für bie 
bisher gebräuchlichen liadjepots. bietet unb .vugleid) bie »er« 
wtnbung, ber btatjer altgemein gebräuchlichen nnrdjönen 
Dontäpfe entbet)rli(t) macht. »efannllich lafren fidj 3tnimer* 
pflanzen nur in folgen iöpfen gefunb erhalten, weld)c ber 
Cu ft gmügenb 3utritt 3ur CErbe unb 3U ben Vhir^ein 
geftattcu. Viele »erfucfjc finb bereits gemad)t worben, ben 
in bet «usfü^rung ptimitioen unb utifdjanen porSfen Topf 
burd) gefälligere ffabrifate 411 erfefeen, ohne bafe es bisher 
gelungen wäre, bie Qlufgabe in befttebigenber 20eife ju 
löfen. 3n bem neuen lopf „Slorifer" — Ion|tniiert non 
Crnft OT. t^ret)tag*^annooer — finb bie Sdpoiertgteitcn, 
welche ber fflerwenbung glafierter (Fiefäfce entgcgenftcljen, in 
ewfacbftcr tötif« babuedj befjoben worben, bafe in ben 
fflßanbungen bes Topfes fdjräg nai) unten uerlaufenbe 
C5d)cr angebracht finb, welche bet fiuft genügenben 3utritt 
geftatten, ben fflustritt bes OUaffers aber eerEjinbem. 3n 
ber lat ift öiefer i^ebante fo oetblöffenb einfach, bafj 
man fid) tounbert, bafe noch niemanb auf bettrelben 
geCommen ift. Der neue »lumentopf ift bereits oielfad) 
von ^ad)leuten mit g&nftigem (Erfolge erprobt warben, 
worüber (Gutachten oorliegen, fo bafc berfefbe allen »Iumen< 


IiebljaBcm roärmftens empfohlen werben fann. Wuf ber 
Celprtger SJlcffe ift ber neue ittrtiEel, weiter |e^t bem 
^anbelsoerle^r übergeben wirb, in ben WusfteUungs- 
räumen ber |-yirma Bitlero«) * ®od) im „Silbernen Bär- 
in ben oerf<f)iebenften fttus Führungen ^od) ho^ntobernen 
tftnftlerifdjen Entwürfen unb in ben oerfdjiebenften »reis- 
lagen ju befidjtigen. Daß bie neue (Srfinbung tn 
Qualität bes oerwen beten Sütaterials wie in oorneijmer 
ainsftattung aud) ben tjot^gefpannteften ainfprütfjen ge- 
nügen wirb, bafür bürgt ber 9iame ber jabriEanten. 
TOtr oerweifen im übrigen auf bas 3nferot auf Seite 772 
biefer 'JlummeT. 

Hautpflege unb aüunbbefjanblung. Unter ber {Bezeich- 
nung „{Öalenoi" bringt bie nirma „»afenor^fUerte, 
Br. Ülrtljur K3pp, Cei p 3 ig - fiirtbe na u , ein Salben- 
losnretiCum in ben Hanbcl, welches fid) burd) feine Sigcn» 
f d)af»en , ungemein letdjt oon ber mitgenommen unb 
nliftt ian,)ig tu werben, unb feine gro^e üJUIbe unb IRci*,. 
lofigleit aus3«ict)n«t. Das »räparat hat fid) in ber £>aut-~ 
pflege unb SSunbbehanblung unb in ber Kosmetü einen 
allerer ft cn »lat) errungen unb wirb ber tjnoorragenbc 
therapeutifdje 9Bcrt bes Bafcnol von ben erften mebiäinifdien 
Kapn)iiäten allgemein anerlanut. Die aufjerorbentlithc Vcr« 
breitung unb gra^e {Popularität oerbanlt bas ©afenol im 
befonberen ben bamit hergeftellten 53afenoI»»uber- Präparaten, 



MILKA 


FLÜGEL_ooooo 

PIANO-KUNST- 

SPIEL-APPARATE 

HARMONIUMS 


Wilhelm SpaeUie, Gera 
Piano- und Harmonium- Fabriken. 


Der schönste Schmuck 

Für Garten u.ParK 

von dauernder Anziehungskraft sind figuren 
und Gruppen aus der deutschen Märchenwelt 
auchunsere Gnomen.Gartenfljiuren.BeeleinrasS' 
ungen, Tierfiguren, fonldinenfiguren, Vasen u.s.w. 
Preisliste mit Abbild, kostenfrei. 


►Strumpfe u. Trikotagen 

Bcsto« deutsche« FaltriknL 

Abgabe (linkt an Private. 
i < "In-t'.- B«*ui)Mpie»le t- i Amatever. 
I sptiiali tat : Feme Strümpfe und 
I Socken in Wolle, Baumw., Floru.Srttde. 

Ersat 2 füsse. (287) 
I — Trikot - Leibwäsche. — 
L Gotthardt Schröder, 
Zeulenroda. 

TEi! S 


Neurasthenie 

1 Vitrt aikoIiii iii.liak (Irren l 'nsachvn, Wesen und llviluiifr. PreisgetrOnt««, nach dm 
f »I I »t IIM|lt»i|l Ift f neueatcu Krtalimneen benrtwitates Werk (i'iOSeit.. viele Abbild.). 
Wirklich IjraiK’hlarrr Ralgotser und alcherar Wegweiser r.ur ktcUwng. Mir Mk. 1 .00 in ltri-1- 
murken ru betiehenvon dem Ä>r* i iikannlnrlum ..kilvana". Crnl .1« ( Schweiz '. 

I ^-lateres ist d. gasuu' Jahr igeiWIn-el an .«ehlleail Irli ((kr inSiinliclie Pati«nüm. F.rfolgn-ich-lc 
l!<rUm«-th(w)cn . eiiuiK in ihrer Art u. Wirkung. Klima tflir Neiirwstbeniker tieaonders «önati 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Bibliothek „Sport und Spiel 

Hi Bünde, 

dauerhaft in Lei uw. gebunden. 
Hei Abnahme der gesamten 
lttbliotiiek wird dioelbc für 
40 Mk. (Einzelpreis d. 10 Hände 
49 Mark SO l'fg.) abgegeben. 
000 

Ästhetische Bildung des mensch- 
lichen Körpers . . . ,H 4.— 

Bergsteiger, Gebirgstouristen und 

Alpenreisende H 3.— 

Bewegungsspiele für die deutsche 

Jugend . H 2.— 

Fahrkunsl ... .41 4 ..'>0 

Deutsche Hiebfechtschule für 
Korb- u. Glockenrapier .4 1.60 

Hunderassen 41 3.— 

Jagdkunde 41 3.^ 

Lawn Tennis sowie zehn der be- 
liebtesten englischen Kugel- und 

Ballspiele 4I3.&0 

Radfahrspori 41 3.— 

Reitkunst ,41 6.— 

Ruder- und Segelsport . .414.— 
Deutsche Sähe Ifechtschule.// 1 .. r »0 
Schwimm kunst ..... .41 2.— 
Deutsche StoBfechtschule. 41 1.50 

Turnkunst 4. — 

Wintersport ä 3.— 

AtuiaitTliohe l*r»np<'kte mit IiihAlui- 
angnb« j-vlc- llnndr* der Hibliothck 


Ik-u aur AtTfQgung. 

fftloptadilandlung von J.J /Weber. Leipng Z6. 


wie man den KnfWgenu«* gestitten darf, 
ohne zu Surrogaten greifen zu müssen, 
die den natürlichen Kalte« nicht im ent- 
ferntesten zu ersetzen imstande sind. 
Die Aente empfehlen Nervösen, Herz- 
leidenden, Rekonvaleszenten coffelnfreien 
KnfTe« „HAG* (Mark« Retlnngsringh der 
geschmacklich dem wirklichen Kaffee 
elrfnbürtig ist, aber nicht das filr Nerven 
nnd Herz so gefährliche CoETeln besitzt. 
Coffelnfreier Kaffee ist kein Surrogat, 
sondern wirklicher Natur -Kaffee, dem 
durch patentierte Verfahren der Kaffee- 
Handels- Aktien* Gesellschaft in Bremen 
das schädliche Coffein entzogen ist 
Er bietet vollen Kaffe« * Genuss ohne 
schädliche Nebenwirkung and ist in allen 
einschlägigen Geschäften von Mark 1.30 
bis Mark 2.5Q pro Pfund zu haben. 


I ahr>1ii hlf zum 8rM<-*w-n u. Nclbst- 
ruhn-n. kraakfiMMiM-l mit und oha« A 

Kl cvcll. IU l lli-rhr. >trllbirr^^^^fl 

h .|>r\ iw«. KlowttvunJ 
alle Krankcnnirib/I 


Aug. Spingmherg, 

Berlin S. 

Alte J&Kotatr. 78 w 


Die schuierige firztliche 
Fräse ist selbst. 


?u haben mailen heueren Jdn/hhandtungen. ev erfrage 
man nächste Bezugsquelle in der Fabrik. 










9h. 3381. 16. 5lpril 1908. 


3Huftrirte 3 c ^ un 9* 


775 


roetct)« 3 Qrte, locfere, gutl)aftenbe ©utoer finb, bie nid)t 
3 ufammc?i&all«n unb einen fcfjüfcfn&fn, trodenen ttbcrjug 
fetbft auf Den jarteften ©autf älteren bi Iben. iDer fetjr 
gelungenen ttombmation bet ©af«nol.©ub«r r tneld)e bie 
©orjüge eine« I roden «©über» mit benen eine« Salben» 
tosmetitum* in fid) oeteinen, aufotroTöcntlid) austrorftunb 
würfen, aber and) burdj i^ren fjettretebtum bie £>aut in 
t)ot)tm 'Dlafcc gefdjmeibig erhalten unb nicht mie fonftige 
Silber bie &aut fpr3be unb riffig machen, finb bie glinjenben 
Crfolge .lujufchre iben , ujeldje mit betn ©afenoI*©ubrr in 
ber gef amten SBunbbehanMung unb batttpfUge, als 
Gd)roeiftpuber unb bei fo Dielen anbrren eTjirit merben. 
3n bejug auf if)re ftaxf auffaugenbe JVrart, if>rc ©efcl)mei« 
bigfeit, ba» ,T«f)len oon ^ufammenballung bei teldjter 
Haftung, Sicherheit ber Hürhrng unb Bifligfeit fielen 
biefe ©räparat* oöllig unübertroffen ba. Di« au»g«b«tmte 
9fm»enbung in ftraitfenf)5ufeni unb ftUnifen, Säugllng«- 
beinten unb Grippen, bei ber «rm«e unb SBlarine, in 
b«n tropen ufto., bas allfeitig glän^cnbe Urteil ber elften 
üapaiitfiten ber ttinberljeilfunbe, ber Dermatologie, b«* 
SWilitar-Sanitfttswefen«, 6er tropenfjqglene ufw-, ro«ld)e 
bie Bafenol-^uber als bie beften 9Bunb> unb Ijogienlfet)- 
antifeptifdjen Cinftreumittel unb Sdjmeifjpubtr einftimmig 
ancrlenncn, finb root)I ba» berufenfte ^eugnl» für biefe 
Präparate. 


Sd)on feit fhrfd>einen ber erften «lapp-Äomeras ift in 

ben .'(reifen ber '.’lmaU'ur ©l)otograpl)ert ber 9Bunfd) toad) 
gciuorben, ba» Objettip gleid) beim öinunternappen be» 
Voufboben» iit bie für bie ÜlufnaEptc nottuenbige Stellung 
etnrücTen gu feljen. ®» ift aud) in einigen iionftruflionen 
oerfucht worben, bi« 8t> DertDirfUdjen. STber erft ba» pon 
ber ^attlg-SIftien'C&efellichoft in Dr«ben im 3afjre 190G 
«ingeführte Stiftern „Gupibo“ bat bie Aufgabe 3 wetten t- 
fprechenb erfüllt. Daufenbe oon berarttgeu Wameras finb 
fett bereits oon Umat euren im ©«brauch, unb bi« roirftid) 
«mwanbfreie, ebenfo übetrafcfjenb einfache mie geniale (fr- 
finbung erwirbt fi<h täglich neue ftreunbe. Wls befonbfTer 
©oTjug ift ju nenhen, baj) ber ObitftiotTäger infolge ein« 
fidjer ineinanbetgreifenben fjfbelftjftcms abfolut feft unb 
parallel 3ur 9Jtattfd>eib« ftef)t, [obalb ber üameraboben 
redjttDinfelig eingefchnoppt ift. Da» neue BlobeH bat aufirr- 
bem nod) eine ©orrid)hing jum f>od>> unb Diefftetlen bw 
Cbfeftioe» erhalten, mälirenb bie ©inftellung auf nähere 
©ntfemuregen burd) einen am, ftamerabob«n liegenben 
©13 ent er bequem betätigt roirb. ©in weiterer Uor3ug ift, 
bah bie Camera fltf) nicf)t fdjHefjeTt ISfjt, coenn ba» Cbjeftio 
hoch ober tief oerftellt, ober bie Jiabetnlteilung ftefjen 
geblieben ift Das £»bjettfo mufe in bie ffitttte unb auf 
„Unenblicb" aurüdgeftellt fein, womit erhielt roirb, bah 
bie .Hamera beim STOieberöffnen ftets bas Objettip in 


ber SJiitte bot unb auf „llnenblicfT einfdinappt. Die 
.Uantera n (2upibo u roirb nad) ben neueften Katalogen 
in ben uerfchiebenften Formaten geliefert, unb atoat al« 
JDHniatUT-Jtamera „‘ittom- für platten 4*/ f x6, al* Iafd)ctt- 
Jtamero 6x9, für Platten unb ftilmpact» « 'J unb platten 
S'/.x»; ferner al* normal« Älapp-'tamera für Platten 9x12 
unb ^ilmpad» 9x12 ober 8xio'/ f , ct» SHotlfilm..üamera 
für SR oll film» 8x1©'/, ober platten 9x12. Sdjliefjlid) in 
ooller Pofttartengröbe für Platten lO vis ober f^ilmpads 
8 - 14 rm. Do bie 2Bünfd)e unb Pebürfnirfe bei ben uer- 
fd)ieb«neit <Wbrcmib*Vöed«n ber 3-ormate febt 

parlieren, fo ift es mit Jfreubeit ju begrüben, bafj bas 
Sgftrni B (£upibo" auf fo vielerlei Jf orrna * c fHntvenbung 
gefunben bat- 35^^ Wefcn ber fd)n«ll arbeitenben .Warnern 
roürb« es nidjt «ntfprc<h<n ( biefelbc i»i« anbere Äamera» 
mit einem hoppelten Musjug ju 0 erleben, benn biefes 
mürbe fte erften» nur fdiweret nnb tomptiaierter machen, 
unb aroeitens fte mit einer Stovricfjtung oerfetjen, bie nur 
in groben ttu»nabmefdlien für bief« Kamera in frragc 
tojnmt. Die finnretche Borrtdjtung be» üupibo. Softem» 
ift burch Deutfeh« SR«id)»patent g«fd>Ütjt. Wfle näheren 
3nformationen binfithtlich ber be[tebenben Toroie ber neuen 
®to Bellt ftnb aus bem neuen BTachtlatalog Sir. 281 
3 U erfeben, roelcben bie g^rma poftfrei auf ©erlangen 
fcber 3 «it lufchictt. 


7 / 


lieber 2 Millionen 

Oi I Icttr-R isirr. A pp j ntr sind in allen Weltteilen und 
in den besten Gesellschaftskreisen im Gebrauch 

Einfachste Handhabung. 

Kein Schleifen und Abziehen der Klingen. 

Höchste Sparsamkeit. 

Absolut gefahrlos ohne Vorübung 
Grösste Reinlichkeit. 

Glattes Gesicht auch bei stärkstem Bart. 

Man iiL'hlu »ul clen Kamen ..Olllette** 

und hüte sich vor minderwertigen Nachahmungen. 

Der fiillctlc- Apparat, schwer versilbert, in einem praktischen Kästchen, kostet komplett mit 12 Klingen 24 Schneiden M 20.—. 
Olllette. Apparate und Emtiklirtceirt sind *u haben in allen erstklass. Stahl waren- und Herr enirtik el -Geschäften, bei Kriseuren oder 
durch E. F. Grell, Importhaus, Hamburg. (Stilette Snlety RazorCo.. 17 Hulborn Vladucl, London. 



[öferf 



DieLcn fc 
GarTens 
MÖBEL. 


■IM 

«•Wiof» jroJ'* 

ntmL BirnslicI.Cobirrg I* 



Glaf e y- N achtl ich te 


I uh i Liier nfiwirkrit- 
Erffllj farantiert , Vcri*ad 
erzen N*ckn»bw TO ™ -3 

M. 1.60 oct. rrrrn EInwndang y 
. m M. 1.3S franko durdl 2 
Q. A. Olafe;, Nlireberg «. 



i|. u »ft* illu|trl tritt Prtis.crrtidjnis aller I 


über ihre Rnwcndun» nad) 

Uorfcbriltrn ; audi dit n«ut|itn Klo|«llt, L 
Bidet». 8utwa|chH|etit. Cit|chr2nkr. 0U|<t. I 
l«ilcll«n und UtmiUiortn fiad vtrzefdinei. I 
Ittan »trlaagt k<v|icntftit Zu[endun*. I 
tMilXttwtrht nj«osd»rl 4 hodjhiuilcr, I 
Btvlin 124. Kctptnrdtrr Cand(trtpt. a 
eoldcirt Siia::n)(daille. 


Neueste Mode-Formen. 



ROUSSELET 

Beste Marke. 


PEI 1 TCIA 


NOUVEAU PARFÜM 
VIOLET 1 

29. Bd des lUUcus, PARIS 3 


TU 1 fr t Ir f t r r t r 1 1 r r t r » l r irr t tr 1 fr 1 t r 

-nhr vX 


K . K öatorr. 1 1. .f-SU.li I w . -Katirikant. 

Hofltr-fenuu Br. Maj. d« 

KOu.(pi ran CSriucbunUuid. 

1 A. Henckels 

Zwillingswrerk in Solingen. 

Stahlwaren bester Qualität. 


fhlnituimrkc Zwillinge: 




«ngelmKen 13. 6. 1731. 


Wo mein l''ai»ri kat nkhL au eeluhlMt, bitte sich au wenden 
an d>.- Hauptm oder läge : 

Berlin W., Leipzigerstr. 118. 

Filialen: CdlnnRh.. lI.ihHUr. 114; fin'6drti. Wihdniff-*r*ti 7j 

fnuikfurt M. , l!-"»nnrta t"; ILiiiiIhiiv . CS, Jnhann>»«tr. II; 
Wien I., Kumtlim-rstr. 24. 


Digitized by 


Fehlt in keinem kithol. Htuiel 
In Pa Inet und Hütte! 


Insertions-Preis 

dl« if*p. \onp.-2elU (38 mm) 40 Pf. 

Reklame-Preis (76 mm) Mk. 1 . 50 . 



W. Benger 
Söhne, 
Bregenz. 


Man achte auf die Fabrikmarke mit Überecbrift: W. Bengre r Söhne 
Untemchrift: Prof. Dr. G. Jäger. (tiCD 

Detail v erk aufunied erlagen in den besweren Wollwikien- und Wüschcgcsehilften. 



Bleyle s Knabenanzüge 

befriedigen durch ihre guten Eigenschaften 
sowohl Eltern wie Knaben in höchstem Maße. 

: Dauerhafteste, daher billigste Knabenkleidung. 

Reinwollene, elastisch • poröse Stoffe bester Qualität 
P v. Gesundheitlich von höchstem Wert. 

fl|p 

Vorzüglicher Sitz. 

Elegante Formen, 

Kataloge von allen Vea*kau-faatellen gratis! 

Nächst gelegene Verknet fs»«t eil p zu erfragen durch die Fabrik -g 

WILH. BLEYLE, STUTTGART . 5 


Original trom 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









776 


3llufrrirto 3 citun 9- 


9?t 3381. 16. Slpril 1908. 





KEIN ERMÜDEN BEI LÄNGEREM 
GEMEN! 


.WOOD-MILNE 


««in Sie Ihre Stiele] mit den nutomnlimii drrhbaFca 
%'iwd-MUnr Cnnuni-AbUtitii Vceackm laaBeti. Diow 
wrltt«-ka.nntr engliaclic Fabrikat verbincirrt auch da« 
Schiefl nufc- n Je« Ab«at»a vnd gkbt grolle LrspamiaM, i 
da •viermal *o dauerhaft wie andere Ab-tätuc. Ein Vcraudi I 
g-enuyt mir Übertragung. Überall erhältlich und für 
Engrc» WOB unserem Vertreter 
Eduard L. Hermann , Berlin C. , Alcsandentr, ll 


Säuglinge 

magert - u. n i- n 

darmKranke unil' 

gesunde u. 
schwächliche 11 11 1 


Hervorragend bewährte Nahrung für 


magenschwache ältere Kinder 
□.Erwachsene 

I als leicht verdauliches .s-ehr nahrhaftes, 

M \ | r L die VenJatiungfordernd« u. regelndes 
m 1 1 1 » 1 1 Morgen -Mittag* u Abewtgettank Oder-Suppe 
mit Milch. Bouillon. Ei. Kakao .etc. 


3m ürrlag oon 0. 3.91t bet 
Eetpjig 26 firtb erf^lerien un& hindi 
lebe 8ud)t)an Ölung gu begirliett: 

$as®ud) b«r jungen^rau. 

Son Dr. m«3. 5. Burtf darbt. jfflnlti. 
oeTbcffcrte ttuft. 3n Criginaflrtnrmbcns 
2 Wart 60 Df .. in tteldjmf etnbanb 9 JRarf 

$ie grmienfranfljetten, 

t^rc Sntfte^nng n. Öer^Ätnra 

Bon Dr. mrd. fBllbelm fcuber. fhmt 
«uflaö*. fflltt 4b Vlbbtlbunaen. 3n Ott- 
fltnancinmbanb 4 Wart. 

$as&inb u. fetne pflege. 

Von Pr. mcd. fi. ft Arft, ffflntt» am- 
grarbtltrte unb btreidjerte Kuflogc. *e 
129 tlbbilb imgm. 3n Orightallrliunban-- 
• Wart 10 Vf., in CLeidjcnrcinbanb 6 Start 

itranfenpflege im £<nije. 

Von Dr. med. Do ul «Da an er. t : 
71 Wbb. 3n Ortamallftnenbanb 4 Ä*rf 


oon brmaitn Xanncabcrg. 3umte, oermebrte unb oet- 
belfert* Vuflttfl*. WHtlt tafeln Äbbtlbunpen. SnCrigbial- 
Irinrnbanb 4 Warf. Vertag oon 3. 3. JBtbti I« £ctp|tg ZS. 


lüfbrrs 3Uuttticrtf IiauDlniiiifr. 

lieber Vanb llt in Gcimwinb pebnubrn. 

»anl- unb fBörfemoefen. zweite 

Vufl. nach bm «auelten ©rltlmmunp«»« 
ber ikffr^arbuno umflcarbfttet u. tteor« 
Gdjuieitm. 3 War! All Vf. 

»ilanj, Hie lanfmännifdic, itir orb* 
MuttaamdltfQ« Vlufbau iouoie bereit 
wMImtlMb unwahre +c«rft<Hung. Von 
Mob. €t*rn. 3 Warf. 

Stabführung (finfadjr unb bopuclt«), 
lauftnäimifd)*. Von D*!«r ntemid). 
ccctjitr, bucdjfltkbrne Wufl. Wtt 7 »lb- 
bllhunp. u.StltaWelfomuilanii. 3 OJJarf. 
<ll>«mifalienhinDc. rur,e «r> 

IdjreilJunfl bor tDidjtialtcn Cbemllalien 
bcsftaubelo. 3u>fHe WufI-, oollitAnb. neu 
bearbeitet oon Itr. Vf. Vi«t| dj. 3 Wart. 
L'orrespotidanrc coinmerrlulf jwr 
J. Forest. Je Idition, D’aprfa l’ounafic 
de rafme IMtt eh »llemindo |wr 

C. F. Fl ndflsen. 3 Mark so Pf. 

Trogen funbe. Mull.. ooititAn- 

bta nm bearbeitet oon t*-. W. ©tetldj 
unb tl. Ifrudja. 3 Wart. 

ftaibaareitlmtbe. Von i»r, ®. fceppe. 

2 Wart. 

föiroaiefcn. Von Jtarl Vtrger. Wit 
2>. Formularen. 2 Warf. 

^nnbclsgrfclibutf) für Das- Teutftbe 

9feitf> nebFt ttmfftbrurtö»fl*l*n. Tfil- 
atikaabf mit iadjrratitrr. 2 Wart. 

Vertag non J.O. Weber, L , «tpjtg26. 


crttM/ia 

Sw&dospf} 


jul.Htfnrv . 

;i Zim mermdfinj 


FELDSTECHER 


mit erhöhter Plastik der Bilder 


NEUE MODELLE 


REISE, SPORT, JAGD, ARMEE, MARINE 


Die anerkannten VoirUflS der ZEISS-FELD- 


STECHER: Hohe Lichtstärke, vorzünliche 
SrhnHfi. Stabilität arosseb Qesichtofoiai Prtt- 


Sc hörte, Stabilität, grosse» Gesichtsfeld^ Prä- 
zision der Ausführung, Tropensicherheit sind bei 
den neuen Modellen weitgehend gesteigert 
Man verlange Proape kt T 8. 


Zu b*ii*h*n von allen optischen Q«ac»af«en eowi® von* 

JSf.« CARL ZEISS R «lu 

Hamburg JENA W '~ 


Fortuna -Spieldosen 

4 1, 12, II, ao, 4t, H. M, Ml 2M M. Huiltickrieke 175 ?» ■ 

bi-u-ti durvb tbn> rei«cnd«* Musik oidbt nur «fs* 
schODc UaUrfaalUing für Jung und Alt, wodrm 
tragen mich dua bei , das musikalische Gebt* nd 
die Liebe cur Musik su vrpckrn. 

Jul. Heinr. Zimmermann, Leipzig» 

Kor Milt weoa mit Auferhrift Fortuna. 

Masr : Hu Pru-nbuiy . Moskau , Riga , Loodoo. , 


Digitized by 


fWi Si-elcn- und gi-cnßlYollst« 
Unimnsinma aller llausinstru m enie : 

liiiiiiinzurJasuc 

Aleve Maler, H .f i.efwant r Fulda. 

IlluaUim« l'n-Mpi-kt*- auch aber d«a 
e neuen >pielsppam „Harmonista“, • 
mit dem Jedermann ohne ko tun kennt* ine 
sofort 4stinuniig Harmonium spielen kann. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


©erlög^bu^anDIung oon 3*3.?öcber in ßetpjig‘26 


mn 


ga^renb ©olf. 

Enormitäten, Huriofitätcn unb iatexef [ante Vertreter 
ber monbemben Äünftlercoelt. 

Won Signor Saltarino. 

'JJiit 135 authcnlifctjen ^IbbilDuugen. 

3n XDriginalleinentKmD 12 Wart. 

infinit * unb •nmitaltilic. fUbletm. Sünoedinpfet unb »teim, 

Ollt/tm . ^Q^gg,. @<t)laiiflcnmenf(D«n. 3atib»rtün|ti<r. rtunftldjä^cn um» 
Weil eruierter. ©utiBertfinltln. Jufanniienaeuiadjfenf Vlenidjen. Wumpf« unb 
ffu.{j!ß.n|tltr. Wimifcr uub ^aulmrn|d»en. ßaor* unb Vartmmfcbcn. 2d. 
tocotcrte. 9trd)eit(ütijtlrr. SdjndUluftr. SdjncUmakr. (idjuicnutto baten. 
StrajluL barfufa auf <blai|d)«b<Ti tanjmb. bcn Hopf tn (SUttfcfterben oer» 
grabenb, feueefprtenb. 


Cch 

leussner Platten 

fatten -Fabrik 

ssnenArt-Gf^ 
furt /Main . 7 

0 

in Fach -u. Amateurkreisen Drschleu 

als erste Marke bekannt. 


W/mmi 


Das Rad der Weltmeister 
und aller 

vorsichtigen Sportsleute 

Brennabor-Wcrke, Brandenburg a. H- 


CtakStprcoskope^^ 

Spanien , MlUelmeer, Orient. AlolaBrrr, 

K. u. k. Hof rholo*T»ph in Klagmrurt 


Verlangen 81a Praiellite f- 


Pani Thiele, tkemalti. Ilanmun • . 

Kdnst« (iUttung. HUOfaeh bevthn. 


_omm€rspieic:c ' 

Krocket« Kr icket/F ussba II,* u. Tennisspieler 
naturgesch.Sammlungen,Aquarien,Terrarien, 
Turngeräte, Bau,- Reise» u.Gesell schaff sspiele. 

AusführlKatalog ,U 20 Pf., Prospekt umsonst. 

Leipziger Lehrmittel-Anstalt 













9 lr. 3381 . 16 . 2 fyril 1908 . 


3 lluftrirte 3 eitung. 


777 



Webefs karlsbader 

Kaffee-Gewürz 


Slngcnefitnes, 
roirftfames -£a;afit» 
für ßntflrfjfcne unh Äittber. 


den sichersten Schutz 

pvn ibeiirti*«» Krsnkhr-iton. 


!><-r(t<-bnarb de* frnibnaUis-Muiiil- 
msarrs crsrtigt und «rlilkli- »tuh mit 
St herbi 'U frischen, gesunden Atem 
und schöne weis»« Zähne. 

< iajiis Ähnlich« Vorteile bit tet der 
Ut-bniu-b Ti»n 

Bomb« «tu«- Zahn creme <*I.t 
B omba stus> Za h n pulttep «iwb 
Bomba «tua- Mundplllon. 

Ca. 4(00 deutsche Aerite, Z»hn»rite 
und andere hervorragende Fachmänner 

hnhnn annriiff "d empfehlen die n 
IIUDtll mm, Wirksamkeit ii.lbvlli- 
Ul mi erreich len Hut) taattUS-Plftpamte. 


ffu nit Ul, lirlrrn dir kt die 

Bomksitss- Werkt, PoticheppeJ-Dretden. 

Man fnrderr- nur Bombaatus- 

l\rxeuiru>»*e und »Hm 1 alt« 1 « Andern 
e-ni.vhiiwien rurtick. (895) 


Wieviel Zeit geht mit dem Warten in den über- 
füllten Rasierstuben verloren! Rechnen Sie für jedes- 
mal incl. Gang nur eine halbe Stunde. Sie verlieren 
bei dreimaligem Rasieren in der Woehe volle 78 Stunden 
im Jahre oder 8 Arbeitstage. Besser, Sie rasieren sich 
selbst mit einem „Star" Sicherheits-Rasierapparat und 
verlängern um die ersparte Zeit Ihren Soninierurlaub, 
den Sie bei dem aufreibenden Treiben ^ ^ 
unserer Tage so notwendig gebrauchen. ^ 4 ^ 

*4 4 ** 


Ter 9taiicrapp<irflt*rftfiert fdjnrlt, fcubrrjnnt» * 4 4 

Qiiflfuebin. ;«ein »Irrlrtjrn. Tie HItnnrn brholtriuthre nuat hui 

Sdjrtrtbe auf 3«1»re Ijinou». «Dlilllonm Im (F.ftratidh. 

3 u btiifbtTt burdj Die brlirrro gtatjltoarcnfleitljafie. ytlir 60)1 TTltt 
«Ilritilfl« «rrtrrtrr Iflr TmtWattD: v * r a 

Mhte-nflc'cltfdjalt WbiU Wrkcl. tfompami. »crlinS. W 4 U. 010(6111 ^010)01. 


.(Talifia* iff cm anflrnrbntcS naHWiffr#Hbfü|*mUiel 
ton brrDorraflfiibnn Udoblnefdmmif unb auftfmbfntlidKr 
Qi^irfuna. erbrobt bei öttoadiftnrit Ultb fttnbrrn in allen 
üallen Dort iürrftopmnn. träger tltcrbauungetätigfeU unb 
mnnflflnbem 'Ad P etit. 

3ht in VDsIfcftn riMltna ptr» 1 1 ( Haf4r Bit. MO, 1 JWaldb« 
Wf. 1.60. BefKinDictlf ; Syr. Ktd Callluni. (bpecbül Modo California 
FT« syrap Ga. perau» TS, Ext. ätoo. ilqo. SO, Ein. isrjaph. comp. 6. 


Eia patentiert.» Auakopierp.pt«. (matt und C län*end) D-ft-P. 176333 dam im eia- 
fachen Sali bade behandelt, prächtige bclunlichc bis blauviolette Bilder liefert. 

Pollnfiv a i*t mit der einfachsten Gebrauchsanweisung 

^enorix . d<r Welt zu tonen 

macht die oft unzuverlässigen Tonfixix- 
N^eUOIIX , bä<J<r Gb erfluss ,^. 

- “t daher das billigste Auskopierpapier 
t^enorix. durcb Fortfall dcs teurea Tonbades. 

Pollrkfi'v * liefert stets unbegrenzt haltbare, fehler- 

t^euorix. frejc Bildcr 

Pallrtfiv • wird nur kartonstark geliefert und macht 
vCiinilA » das Aufziehen der Bilder unnötig. 

IkST Cell o fix - Postkarten Tfcfl 

— «mtt upd filmend in Paketen ä 10 Stack SO Pfennige per Paket. — 


Abziehbilder] 

Deealcotnnnie Metaehrotnatypio 

pmp(. aln billig, u. acluiell. Kraalx der Malend 

Fram (Je org; Serrmaaa, Brsmen, 

( HUrtarsatrlp wrg 74/75. 

[v «r PicisUste gratis und franko. ~>f J] 


PrseMitficks 3 . 75 , t.-. 10 .-. 20 .- 
bls 800 IaHl OkrtlftM, PsrtlSr*». »bel- 

»tolfe, S-tedpdeckan .tc. billigt im 

Spezialfiaus 158 


Wichtig für Amateur-Photographen! 

Was ist Cellofix? 


Preusse aOLeipzig 

RiiflibiiiiliTö^Kai'lüiicTijt’iilldsdiint'ii 


Ausführliche Beschreibung übc r CellofU bietet die so- 


LE 


G® jREfLE IJHCAHfjAJ 

«L'T’Piver 


P^fPERDO U/Xq 
bester 

kleiner Wag en der Welt 


.^OPPCC-., 


Oegr. 1367. Ca. 4000 Arbeit». 


OUüffei 

Qjäa 


G*rce 1904 


T&f&eterant 


O 


Ufi 


(3 


UH 


MWTtIQL 


Tab LZ t TL? 


iLli ine- * 

müHMZtUC'MWMtN 


PREIS 


UBtHftli KftUflltfl 


eben erschienene hochinteressante und lehrreiche 
Cellofix Broschüre, welehe auf Verlangen jedem Ama- 
■ - t cur gratis u.f ranko lugesandt wird. 


Kraft & Steudel, ÄTt 

Dresden -A-, Dornblfithstrasse 13. 

Alkeäa verkauf für öaterreick'Ungaj-ni Georg Dörfflcr, Wien, Gr. Nruyaaae 33 
:u Niederlage in Ruaaland, J. Steffen. St. Prtcnburg. Kaaanakaja 5. ttt 


Digitized by 


Google 



EXCELSIOE 

FAHRRÄDER und MOTORZWEIRÄDER 


Jabrgsproducfion ca. 6 0 , 000 Rä dar Katalog auf WunsA. 



rom 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


m) I - - — I El ^ 












Ctute&Blumenthal 

U Hannover- Liinde 


Qannstatt^r 'll 

f MischuKnet- 

Maschinen- u. 

Dampf- Backofen 

Fabrik 


FroheOstern 


cl«115K 




D*e einz'ge,fiyg«enis*r.n vollkommene, in Anlage und fietnet billtgsie 

Heizung für das Einfamilienhaus 

•si <d«e verbessere Centril-l.iiffbe'*unß 
jnjed«3 auch «ne Maus leicht einiutiai»«r._Me^ veri.nge Pro»Dc«t 

Schwarihaupt Spiecker &C° Naehf G mb H. Frankfurt ? M 


Olluftrirtc 3eitung. 


Gegründet 


Otto Weber’s Trauermagazin 

Berlin W., Ecke Mohrenstrasse 45 u. Markgrafenstrasse Gendarmenmarkt 
farbig gekleidet eintrat, in vollständiger Trauerkleidung varlasser. 

Elegante Promenaden- und Gesellschafts -Toiletten 

Grosser Vorrat in schwarzen Jacketts, Umhängen, Kleiderröcken. Blusen, Jupons etc. 

Auch meterweise werden garantierte schwarze Seidenstoffe preiswert abgegeben. 

===== Massige, aber feste Preise. = 


Friedrich Wilhelm 


"Graphische Kunstanstairen 

| = e rJ? i ? 597 ?' # LEIPZIG 

^Anfertigung feiner Drucksachen^ 
^Dubiläumsschriften u Kataloge^ 
IS^^^S^cialiiat Buntatzu ngerv^^ a^ 


Preußische Lebens- und Girantle-Verslcheniiigs-Aktlen-Geeellachaft 

BERLIN W. 64, Behrenstr. 5961 

Errichtet 1860. 

Anträge in 1907: rund 120 Millionen Mark. 


Lebensversicherung 
ohne ärztliche Untersuchung 

tu annälisrad gfelefcsn, vielfach — |» nach Alter und Veraich prangt- 
daucr — n ledrigeri'in 1 ‘reise als dem, der von leiauingsitLhlaea 

deaelfachaftcD für die bisher -Übliche Versicherung mit intlicLw 
UotcrMKbuiig verlangt wird. 

Steigende Dividende 

(jährliche Slrlgyrung ju nach der 1 ‘rauiii-arahliuigMhuit‘r 3 bi» 6 %) »ventueLl 


firiöcn burch bie feit 1843 alt» 
mädjeutlid) tu iMpjig erfdjetnenbe 
„3 lluf trifte 3cituu0“ bie meitefte 
unb unrtjainjte Verbreitung. Tie 
3nfertioit5gelnih* betrögt für bie 
emjpalltfle 9lonparcilI* l jctlc ober 
bereit '-kaum 1 Wart 50 Vf- 
3 n jerate toerbeu in ber 9lect)t* 
jdjifibung ber Budjtmidercien 
beutjdjer Spraye geje^t, föjetn 
uid)t bei ber Stellung ausörüd» 
Ud) eine anbere Gdjrcibuicije oer» 
langt wirb, unb gelangen, wen« 
bie Qinfenbung bis- 9Jlittu>öd) früh 
erfolgt, fn ber '.Regel in beradjt Tage 
barnad) erjebeinenben Stummer jur 
Ülufnabme. Jür einen be|timmten 
'lila*} wirb feine C&arantie über- 
nommen. 3nfertionsbebiiigimgen 
unb Vrobenunimer auf SBunjd) 
(<3cfd)äft5jtcllc ber 
3Uujtrirtcn 3«itung in Hcipjig. 

<3 3. TOvbrr.t 


Die Versicherung Ist unvorfallbar und unanfechtbar. 
Reisen und Aufenthalt unterliegen keinerlei Be- 
sc hrankunp, K ricHsve rsl cherunfj ohne Ext rapr&mlg, 
.*. Auch für Berufssoldaten eingeschlossen. 


faftr. Vobm*I M . : -TsM - "^1 

»k-ber, nchiii-ll.a. 122 .— . JL _ ~~ ’ ^ A 

jkscl.« 

J.F. BECKER, Canoefdlirik u. Werft. Glürksburg (O.) 

CANOFS. MOTORROOTE. SEGELBOOTE. RUDERBOOTE. 


Löffelbagger 


Spezialität 


hervorragend geeignet 
zun i Baggern von festem 
Boden , für Abraum- 
arbeiten, Verladen von 
Massengütern etc. 


Fabrik für sanitäre 

Wäscherei-Einrichtungen 

Erstklassig vollkommenste 
Maschinen .• -4» 1 

Unerreichte Leistungsfähigkeit-Höchste^ 
l Rentabilität.Teinste Referenzen. ■ 


^Vielfach bewährt. 

Fertig auf Lager, 
auch zur Miete. 

Menck& Hambrock, 

Altona -Hamburg 99. 


— / Neues, besonders stark ge- 

J f _ Jf baut es Strapazier-Modell mit 

Rllcklauftaste. neuemTasten- 
Tabulator und den vielen 

rC y BlicKensderfer eigenen Vor- 

200 Mk. Nr 7 2B0 Mk. 
Katalog franko. 

Groyen ft Richtmann, Köln. 

Königlich Rumänische Hoflieferanten. 

Filiale Berlin, Leipziger Strasse 29, Ecke Friedrich6tr. 


Wir bitten 


Von den Offerten unserer 
Inserenten unter Bezug- 
nahme auf die Leipziger 
„Uluatrirte Zeitung“ gefäl- 
ligst recht auegiebigen Ge- 
brauch machen zu wollen. 


&flr bif fteöaftion Dfianttnortlid) Atari Mille, für ben 3 nferatmtetl (Ernft SJlcdel; betör in ünpaiß. öerau&flabe, TrucC unb di« lag uon 3 . 3 . fflkbrr in fiftpjtg. 


»«ncral- Snmiltmant o.-r^ä^iltrlrtm Srttuna“ fftr CftcxrcUfi -Unaarrt: *R. 'üeiionmi, fluten IX., oarlaaffr ft; ftlc Qcmu&flahc Jinö |6ÄuJÜ;IÜUfna VfT<m, i»ortli<t) • Wobtrl SJtobr, ffP-irn I. 

«limsticrtl-%vfa^lrii>%öbbrilAfHlUU unb Orlanb : 2. ». «rdtDlle l»tb.. *fturrtiiin fl b^lciyiAabTrinÄWÄli Street. Uonboii E.C. 

Digitized by VjOOglC THE OHIO STATE UNIVERSITY 












Nummer 3382. 


Hundertdreißigster Band. 23 . April 1 Q 08 . 

Verlag von J. J. Weber in Leipzig, Reudnitzerstraße 1—7. 

n\o Original from 

■ ed :)V VjU ' •• .THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Postsparkassen und PostsckeckTerkelir. 

A ndrew Carnegie, der ehemalige Telegmphenjunge 
und spätere amerikanische Milliardär, hat einmal 
die Kunst des Rparens als das Geheimnis des Erfolge«, 
ja sogar des Reichtums bezeichnet. Er sprach aus 
eigner Erfahrung, die allerdings mit mannigfachen 
Glücks umständen vermischt war. Aus diesem indivi- 
duell gestalteten Lebensg-rundsatz lassen Bich daher 
auch kaum allgemeine Lehren abletten, nach denen 
jeder einzelne Staatsbürger handeln könnte, um in 
gleicher Weise Bich ein Vermögen zu erwerben. Wenn 
wir die volkswirtschaftliche Bedeutung des Sparens 
erfassen wollen, müssen wir anspruchsloser sein und 
daraus Lehren ziehen, die sich auch wirklich auf das 
praktische Leben, auf die Erwerbsverbältuisee der 
Allgemeinheit, besonders auch derer, die nicht wie 
Carnegie am Gängelbande des Glückes geführt werden, 
an wenden lassen. Von diesem bescheidenem Stand- 
punkte des praktisch Erreichbaren aus betrachten wir 
das Sparen lediglich als den Schlüssel zur wirtschaft- 
lichen Selbständigkeit Das ist jedenfalls das er- 
strebenswerteste Ziel jedes Menschen, der sich eine 
gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit sichern will. 
Sie führt schließlich nicht nur zur Selbständigkeit, 
sondern auch zur sozialen Freiheit, deren Wurzeln 
nicht im Zufall, sondern im sichern Gewinn der wirt- 
schaftlichen Arbeit zu suchen sind. Darin liegt ja 
auch der hohe sittliche Wert, den die Erziehung zum 
Sparen sowohl für den einzelnen wie für die All- 
gemeinheit, die Gesamtheit des Volkes, in sich birgt 
Die sparsamste Nation ist somit zugleich die sittlich 
am höchsten stehende. Von den Einlagen der preußi- 
schen Sparkassen entfielen im Jahre 1904 rund 
210 Mk., von denen der österreichischen Sparkassen 
aber nur 144 Mk. 60 Pf., der englischen 95 Mk. 
00 Pf. und der französischen 88 Mk. 50 Pf. auf 
einen Einwohner. Dies nur als Beispiel, aus dem 
sich manche ethische Lehren ziehen lassen. In den 
letztgenannten und anderen Ländern bestehen nun 
neben den eigentlichen VolksaparkasBen noch sog. 
Postsparkassen, in denen gleich jenen ebenfalls gesparte 
Vermögen in beträchtlicher Höhe angesammelt sind. 
Diefte Einrichtungen unterscheiden sich von den eigent- 
lichen Sparkassen in mehrfacher Hinsicht. Welche» 
ist ihr Zweck? 

Al9 vor einem Vierkljahrhundert die österreichische 
Regierung mit,. einem Gesetzentwurf, der die Einrich- 
tung von Postsparkassen zum Gegenstand hatte, auf 
den Plan trat, wurde diese Maßnahme damit begründet, 
daß die Postsparkasse im Dienste der Ethik die Volka- 
eniehung befördere. Der Sparsinn hebe Fleiß, Recht- 
schaffenheit und Nüchternheit, und das Gefühl der 
Unabhängigkeit, das auch der kleinste Sparbetrag 
dem Manne aus dem Volke verleihe, wirke auf seinen 
Sinn für Recht, Billigkeit und Mannhaftigkeit Die 
Verbreitung des Sparsinns im Volke werde die Ge- 
fahren vermindern, dio durch nur zu oft unverstandene 
sozialistische Bestrebungen herbei geführt werden; sie 
werde die edlen Eigenschaften der Menschen in den 
Kampf führen gegen den Neid und die Genußsucht, 
die an der Unzufriedenheit vieler so hervorragenden 
Anteil haben. Von diesem Standpunkte aus be- 
trachtet, ist die Postsparkasse eine Einrichtung, die 
über den' Zahlenbegriff der eingelegten Kapitalien weit 
hinausreicht, ein« nationalöko nomiache Institution im 
besten Sinne de9 Wortes. 

In welcher Weise und auf welchem Wege können 
die Postsparkassen nun diesen Zweck erreichen ? Um 
diese Frage zu beantworten, müs-sen wir einen Blick 
in den innem Gang und Betrieb tun und von ihrer 
Einrichtung und Tätigkeit ein Bild zu gewinnen suchen. 
Nehmen wir die Postsparkasse in Österreich, die für 
uns am nächsten liegt, zum Vorbild. Wer sich an 
dieser Einrichtung beteiligen will, kann sich bei der 
Zentrale, dem Postsparkassenamt in Wien, ein Konto 
eröffnen lassen, auf das er nach Belieben Beiträge ein- 
zahlt und zurückfordert, was bei jedem Postarate ge- 
schehen kann. Der Einleger erhält wie bei der Spar- 
kasse ein Einlagebuch, in dem alle derartigen Zah- 
lungen verzeichnet werden. Befindet sich auf dem 
Konto des Einlegers ein Guthaben, so wird eB mit 
3 Prozent verzinst. Der Zinsfuß ist gesetzlich vor- 
geschrieben und kann nur auf dem Wege der Gesetz- 
gebung abgeändert werden. Über die aufgelaufenen 
Zinsen wird der Einleger in bestimmten Zeiträumen 
dadurch benachrichtigt, dnß er, 9obald sich ihr Betrag 
auf mindestens 10 Kronen stellt, oine Anweisung er- 
hält; bei kleineren Beträgen erfolgt letztere nur auf 
dessen Wunsch, Neuerdings sind auch die Land- 
brieftriiger berechtigt, Zahlungen auf Einlagebüchcr 
anzunehmen, jetloch nur bis zu 1090 Kronen. Hier- 
für wird eine Einsammlungsgebühr von 10 Heller 


berechnet, die aber bei Beträgen unter 10 Kronen 
wegfällt fromlt ist dem Publikum auf einfachste und 
bequemste Weise die Möglichkeit zum Sparen gegeben. 
Wenn auch der Zinssatz etwas geringer ist als der 
von den deutschen Sparkassen gewährte, ec bietet die 
Einrichtung der Postsparkasse doch mancherlei andere 
Vorteile, wie die jederzeitige Ein- und Rückzahlung, 
die Bequemlichkeit des Verkehrs durch die Post- 
beamten, die Sicherheit der Anlage u. a. Der Er- 
leichterung dos Sparverkchrs dienen die Postsparkarten. 
Der niedrigste Betrag der Spareinlagen ist nämlich r.uf 
eine Krone festgesetzt Damit nun aber auch denen, 
die nicht in der Lage sind, diesen Betrag auf einmal 
zurückzulegen, Gelegenheit zum Sparen gegeben aei, 
können eie Postsparkarten mit Zehnheller-Marken be- 
kleben. Ist eine derartige Karte von Briefmarken voll, 
so wird sic von den Briefträgern oder Postanstalten, 
angenommen und ihr Betrag auf dem Konto des 
Sparers bei der Postsparkasse gutgeschrieben. Mehr 
al9 drei Karten dürfen indes von einer und derselben 
Person in einer Woche nicht* eingeliefert werden. 

Dem gleichen Zweck dienen auch die dem Betriebe 
des Postsparkassenamtes angcglicderten Schulspar* 
kassen. Die Einführung wurde seinerzeit damit be- 
gründet, daß bei diesen Kassen namentlich das ethische 
Moment insofern in den Vordergrund trete, als sie 
hinsichtlich der Erziehung der Jugend zur Sparsam- 
keit von großer Bedeutung seien. Denn die Sparsam- 
keit, eine Tugend, werde als solche nicht angeboren, 
sondern müsse anerzogen werden. Es sei deshalb 
notwendig, sie von Jugend auf, ja schon vom Kindes- 
alter an zu üben, damit Bio später den Erwachsenen 
zur zweiten Natur werde. Nur der könne wirklich 
sparen, d. h. wirtschaften, der von Jugend an ge- 
wöhnt sei, mit den ihm beschiedenen Mitteln haus- 
zuhalten, und schon als Kind gelernt habe, sich 
Entbehrungen aufzuerlegen, wo cs gilt, unnütze Aus- 
gaben zu vermeiden. Auf die Jugend einzuwirken, 
um sie zu Sparern, zu Wirtschaftern heranzubilden, 
die nicht von heute auf morgen und stets nur von 
der Hand in den Mund leben, sondern die in Zeiten 
guten Verdienstes einen Teil des Erworbenen für die 
Tage der Not zurücklegen, aus ihr auf praktischem 
Wege eine Generation ordentlicher, gesund denkender 
Staatsbürger hoTanzuziehen und durch diese der Zu- 
kunft des Staates eine festere Grundlage zu geben — 
das war der Grundgedanke, der zur Errichtung von 
Schulsparkassen führte. Und die Erfahrung hat ge- 
zeigt, daß sich diese Einrichtungen in ihrem Streben, 
zur Sparsamkeit zu erziehen, nicht bloß in Österreich, 
sondern auch in Frankreich und England bewährt 
haben. Ihr pädagogischer Wert igj; somit nicht zu 
verkennen. Der Lehrerschaft aber ist hier willkommene 
Gelegenheit zu einer segensreichen Erziehungsarbeit 
gegeben, die auf die spätere Anschauungsweise der 
Schüler nicht ohne Einfluß sein wird. 

Neben diesem Sparverkehr mittels Bargeldes haben 
die Postsparkassen noch eine andere Neurung ein- 
geführt, die dazu dienen soll, den Zahlungsverkehr 
zu erleichtern. Hat jemand, der ein Konto bei dem 
Postsparkassenamt besitzt, eine Zahlung an einen 
andern zu leisten, der ebenfalls über ein derartiges 
Konto (offene Rechnung) verfügt, so kann er sich 
hierzu einer Anweisung, eines Eog. Schecks, bedienen, 
der die Angabe der betreffenden Summe, die zu 
zahlen ist, und den Namen dessen, an den gezahlt 
werden soll, enthält. Das Scheck formular wird, nach- 
dem es auegefüllt ist, der Post übergeben, und diese 
entnimmt nun dem Guthaben dos Auftraggebers den 
auf dem Formular angewiesenen Betrag, um ihn dem 
Konto des Empfängers gutzuschreiben, also gewisser- 
maßen an den letztem auszuzahlen. Die Zahlung 
erfolgt demnach nicht durch eine Versendung von 
barem Gelde, sondern einfach durch eine Verrechnung 
des Betrages zwischen den beiden Interessenten, dem 
Zahlenden und dem Empfangenden. Die Postspar- 
kasse spielt hier nur die Rolle des Vermittlers, denn 
sie empfängt von dem einen und zahlt an den andern, 
wenn auch nicht in bar, 90 doch unter Benutzung 
von Anweisungen (Schecks) durch Gutschrift und 
Belastung, wie es in der Buchführung geschieht. 
Diese Zahlungsweise, die dem englischen Clearing- 
verkehr entspricht, hat eine gar nicht zu unter- 
schätzende volkswirtschaftliche und, wenn man will, 
auch finanzpolitische Bedeutung; denn sie macht die 
Verwendung des Bargeldes überflüssig, um es anderen 
Aufgaben im täglichen Zahlungsverkehr oder der 
Stärkung der Staatskassen zuzuführen. 

Dieselben Vorteile, nur Ln noch höberm Maße, 
gewährt der Scheckverkehr der Postsparkasse. Dehn 
das Verkehrsgebict (1er Post erstreckt sich über das 
ganze Lund; überall, auch im kleinsten Orte, sind 
Annahmestellen für Anweisungen (Schecks) vorhanden, 


und ohne viel Mühe können deshalb die Zahlungen 
bewirkt werden. In dieser Beziehung bringt also der 
Poetircheckverkehr eine wesentliche Bequemlichkeit und 
Erleichterung mit sich. Zudem genießt gerade in 
Deutschland die Post ein großes Vertrauen im Volke; 
sie arbeitet prompt und sicher, so daß sie imstande 
wäre, den letzten Rest des Mißtrauens, der der Ein- 
bürgerung des Scheckverkehrs, wie jeder andern Neu- 
rung. naturgemäß noch im Wege steht, zu Jjescitigen. 
Deshalb hat gerade hier die Postsparkasse eine wichtige 
Aufgabe zu erfüllen; sie ist das geeignetste Institut, 
den Scheck- und buchmäßigen Abrechnungsverkehr in 
den Kreisen des Publikums populär zu machen. Die 
Erfahrungen in Österreich und neuerdings auch in der 
Schweiz, wo seit 1906 ebenfalls eine nach österreichi- 
schem Muster organisierte Postsparkasse besteht, be- 
stätigen dies. Mit Hilfe de» Schecke wurden hier in 
dem genannten Jahre mehr als 15 Milliarden Mk. 
umgesetzt, und der Umsatz im Abrechnungsverkehr er- 
reichte nahezu die Hohe von 7 Milliarden Mk. Jeder 
Einwohner des Landes ist sonach durchschnittlich an 
dem gesamten Scheckverkehr mit 330 Mk. und an dem 
buchmäßigen Abrechnungsverkehr mit 155 Mk. be- 
teiligt Diese großartige Entwicklung läßt am besten 
die wirtschaftliche Bedeutung der Postsparkasse er- 
kennen, bei der denn auch mehr als 73000 Teilnehmer 
(Einzelpersonen, Firmen, Behörden) ein laufendes 
Konto besitzen. ^ 

Wie tief die~nrue Zahlungssitte hier durch die 
Postsparkasse in die Kreise des Publikums gedrungen 
ist, lehrt die Tatsache, daß die verschiedensten Berufe 
sich an ihr beteiligen.. Nicht etwa bloß Geschäfts- 
leute, sondern auch Privatiers, Rechtsanwälte, Beamte, 
Restaurateure, Handwerker, Privatgelehrte, Ärzte, 
Lehrer u. a. machen von ihr Gebrauch. Kein Wunder, 
daß ihre Wirkungen auch bereits in dem bisher üb* 
liehen Zahlungsverkehr fühlbar geworden sind. In 
Ländern mit ausgedehntem Scheck* und Abrechnung*- 
verkehr, insbesondere bei den Postsparkassen, ist die 
Verwendung von Postanweisungen stark zurück- 
gegangen. Ein Vergleich mit England zeigt, daß im 
vergangenen Jahre im Deutschen Reich« 12000 Mill, 
Mark durch Postanweisungen versandt wurden, in 
Großbritannien dagegen nur etwa 2000 Mill. Mk. 
In letzterm Lande bediente sich der einzelne Einwohner 
der Postanweisungen zur Versendung von nur 47 Mk M 
während in Deutschland auf den Kopf der Bevölkerung 
210 Mk. entfielen. Dieser große Unterschied zeigt, 
daß hier die neue Zahlungssitte des Postscheck verkehr* 
sich noch nicht jener Beliebtheit erfreut, die sie anders- 
wo genießt. Was aber andere Länder fertiggebracht 
haben, das wird Deutschland mit seinen vortrefflichen 
Verkebrseinrichtungen und dem hohen Stand« seiner 
Volksbildung erst recht können. 

Die Aufgaben, der Postsparkassen sind, wie man 
sieht, gerade in Deutschland mannigfacher Natur. Es 
ist daher nur zu begrüßen, daß dieser Gedanke bald 
verwirklicht zu werden scheint. Schon 1884/85 wurde 
die Errichtung von Postsparkassen im deutschen Reichs- 
tage angeregt; der bereits fertiggestellte Gesetzentwurf 
wurde damals aber nicht angenommen. Inzwischen 
ist nun seitens der Regierung eine Denkschrift aus- 
gearbeitet worden, die ein neues System des Post Über- 
weisung*- und Scheckverkehrs (ähnlich dem öster- 
reichischen) in Vorschlag bringt, mit dessen Ein- 
führung sich der Reichstag demnächst beschäftigen 
wird. Es ist deshalb Aussicht vorhanden, daß in 
nicht allzu ferner Zeit in Deutschland eine Ein- 
richtung geschaffen wird, die geeignet ist, dem hieT 
verhältnismäßig noch seltenen Gebrauch des Scheck- 
verkehrs vorzuarbeiten und das Publikum, das zu sehr 
an das baro Geld gewöhnt irt, zur ausgedehntem 
Verwendung eines Zahlungsmittels zu erziehen, das 
der deutschen Volkswirtschaft insbesondere in Zeiten 
der Geldnot und des teuem Geldes ersprießliche 
Dienste leisten kann. Denn eine Besserung dieser 
Verhältnisse wird nicht zum wenigsten dadurch herbei- 
geführt werden können, daß das moderne Zahlungs- 
papier, der Scheck, in größerm Maße in Umlauf ge- 
setzt wird, um dadurch im öffentlichen Verkehr Bar- 
geld zu ersparen. Zu dieser für die Zukunft überaus 
wichtigen volkswirtschaftlichen Aufgabe gesellt sich 
dio ethische Bedeutung der Postsparkasse, die, wie 
schon erwähnt, zum Sparen erzieht und noch in manch 
anderer Hinsicht auf das Volksleben günstig einwirkt. 
Das Institut der Postsparkasse wird demnach dem 
deutschen Zahlungsverkehr in gleicher Weise förder- 
lich sein, wie es in England bereit» seit dem Jahre 
1861, in Belgien seit 1870, in Italien sW 1870, 
in Holland seit 1880 und in Frankreich seit 1882 
dem Volke und dem ganzen Staats Wesen schätzens- 
werte Vorteile gebracht hat und noch bringt. 

M. R. 


Die niostrirte Zeitung darf nnr In der Gestalt In den Yerkehr gebracht werden, in der sie zur Angabe gelangt ist. Jede Yerttndernng, auch das Bellegen rou Drucksachen 

irgendwelcher Art, Ist untersagt and wird gerichtlich verfolgt. 


Alle Zusendungen redaktioneller Art sind an die Redaktion der IlLustrirten Zeitung in Leipzig, Reudn itzerstraße 1 — 7, 
alle anderen Zusendungen an die Geschäftsstelle dei I llustrirten Zeitung, ebenfalls in Leipzig, zu richten. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




JllullrirtrZrlfüiiö 

ßctp3ig, Weutmifjerftrafje 1—7. 

QTV|. 1 QH $ie 3IIuftrirle 3 e ' tun 9 <Ber[ag oon 3. 3. 2Deber in fieipjig) eTfcfyemt jeben Sonnentag oormittag. SJifTteI|5l>r. tf)** MfirrfT 1 OAft 

JU. OOOrfS. lOlf. -OUIIU. lid,«- Sejug»preis: burd) ben »udjljanbel 8 M, frei in» fcous 8 .* 2M; bet einer 'Poftonftalt beftellt AvUO. 

3)eutfd)M Weid) 8 JH 12 K $eutfd)e (»djilfcgebiete 8 Ji, fiftemid) 10 K 56 h, Ungarn 9 K 94 h. (cdjweia 10 frr», 66 Gl*, On ^Iflqptcn, Belgien, HJuJgarim, <H)U«, $antmaTt, Italien, ßmembutg, 
'Jlieberlanbe, Slorroegen, «Portugal, {Rumänien, «Rufelanb, (SdjtDeben, Serbien, lürfet, llnifluat) nehmen bie $o|tan|t alten Verteilungen jum «Prelle Don 8 Jt oierteljäljTlicf) , 3 U 3 Ügltd> ber 
SJeftellgebütjren, entgegen. 3n ben übrigen Cänöem bes Sßeltpoftoerein* erfolgt bie birefte ^ufenbung unter ftreujbanb 1} a Iblä ^ t lfcc£) für 28 Jt portofrei, «injelprei» einer Stammet 1 Jt- 




Digitized by 


REICHENBACH i.Y 

Google THE OHIO < 



cDriginal 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



3 IIuftrirte 3 f '* lltl 9 - 


31 r. 3382 . 23 . Slpril 1908 . 


tflJie alljährlich, tuerben and) in bicfem 3 al)re roä^icnb ber Dauer bet Babe« unb 9 teife* 3 eit unter ber allgemeinen llberfdjrift: 

93 äber=, 5 >otcI= unb 9 leife= 5 lnäeiger 

bie int* für bie „ 3 llufttirte 3 { ii u «Ö ,< flugeljenben Wnfunbigimgeit über ©aber, Sanatorien, Drinf- unb §etlanftalten aller 9 lrt, Rotels 
unb ©eftaurationen, SRcifegelcgcnfyciten ic., nach ©rappen georbnet unb non ben übrigen 9 ln 3 eigen gefonbett an erfter Stelle be§ 3 nferaten- 
teils, unb groar in ber 3 *«tu»i 0 felbft — nld)t auf lofen Beilagen, rate in oielen anberen Blättern — gum Dibbrud gebracht. <£s bietet biefe ©n- 
licJjtuitg, befonbers and) infolge ber fiberfichtlichen Gruppierung, größte Sid)erf)eit für bie geroünföte Bcadjtuttg aller Mnfüubigungen, meld)c 
bei ber einfluforeidjen Verbreitung ber w 3 llu[trtrten 3 *to*ng“ in allen Greifen be$ öffentlichen unb gefeUfd>aftlid)eii ficbens 
anerfanntermafeen oon befter SBirhntg finb. 3 nfolge btefer ffio^üge tjat fid) ber „Bäber-, §otel- unb Beifeanseiger ber 3 llu|trirten 3 eitung H längft als be- 
toil)rteT unb beliebter Ratgeber in nielen Streifen eingebürgert unb bilbet gemffermafjen einen SDiittelpunft für alle biesbejüglidjen Befarnitmadjungcn. 
Die llnterjeidjnete, fan>ie t>ieie 9 lnnon<enburcau& neljmen Aufträge entgegen. — ^ 3 reis für bte einfpaltige 9 lanpäreille« 3 eile ober beren Baum 1 9 Jiarf 50 ^ 3 fg, 

©e|d)äftsftclle bet 3Uuftrirten 3eitung (3. 3. in fieipjig. 


Griebem Reiseführer 


Neue Ausgaben 1908: 

Dratdan und Sich«! «che Schweix. 24 .Aufl. ■. 1 .— 
Dar Rhein. 26. Aufl. M. 8,- 

Dai Rhonetal und Zermatt. ■. 1.60. 

VtRZtiOiNi^L BERLIN W. VERLAG VOM 
V OLOCRT ClOLDSCMMIDT: 


Dr. von Ehrenwall’sche Kuranstalt 

in AHRWEILER (Rheinprovinz) 

Station dar linksrheinischen Bahn.’' 
ln |inicbtvi>ll>T lnn<i<u'tijk(tlirh.>r rmgi‘t>u.ng dis AhrUVt-n iri-l**(t« , !ie um* mit 
allen llülf.wiUrlu dar tnodertacn Ncr»cuhcilk und» »uigi-.Utt.-t*" 

Heilanstalt für Nerven- u. Gemütsleidende 

vorbundan mit Institut für physikalische Heilmethoden!, 
•v'hwinimlxul , WHls*nWl*l«-r , Turn- und ArbeitinAI*- ffir i <«>**- hAftigungs- 
Uu-ixp»' — all«- A rten Ittdi-r und EiiiTiduangen für elektrisches Hcil- 
nrühr«» — Arc-ulgrtVU.- Lfc.i Morgen. — t> Antr. 

■■ Illustrierte Proepek tr auf Verlangen. ■■ 

SanitStvat Dr. vor Ehren wall, dirigierender Am. 


San -Ratbr. pilling's Sanatorium yiue i.Sa. 




D r Emmerich s Sanatorium für Nprvon — 

MORPHIUM.tc ALKOHOL - KranKe 

|baoen-b»ocn 


JVkiial. I orm d. Morp!j.-Lntzicii|{.. zwanglos, ohne Spritze in i 
4-6Woch.Alknhrtl-I:ntwöhnR. nacherpr.vcTlahr.IYosp.kosteril. 

itedakr. man . ) Da iaui Jikr. Bes. u-dirig. Arzt Dt. K. Meyer. 2 Jan* I 


Rheumatismus, Neuralgie 

Uicni Spezial kuranstalt 

nebst Erholungsheim fUr Rekonvaleszenten aller Art 

Blankenburg i. Thür. (Schwarzatal). 

Ärztlich** Leitung: Dr. mod. Hille. Htresa Indirldwll* phjrsikal. -dlAtet. B*- 
handluog. Kleine Patirnlcnnihl. — Modernster Komfort. — (»enanc Untersuchungen, 
Prospekte und Auskünfte durch den leitend*« Am. (H 86 ) 


Hotel Chrysopras ZrLZS VSESSäT 

■ ^ ' pflfgTing. Prospekt gmtit. Emst Pitbler 

Blankerlburg , Schwarzatal in Thüringen 


f«M<l PIctAi* Eisenmineral-Moor-Bäder 
JD(iU B MlaiCl Köhlens. Stahl- u. Mineral-Bäder 


Deutsches Bäderbuch 

bearbeitet unter Mitwirkung de» 

Kal»«rll«hesUtaiiadhrll*uate». 

Preii in Originell «inentend lft Mark. 
Verla« ros J. J. Weher in Lelpsl« tft. 


Neuenahr Zentralheirasfl, Personen- 

■ aufiug. Blder aller Art 

»innen, kur|sm Ri» h<- IlUt»ir.Pr*»t*p.gmi. 
u. fr. dun-h d*-n K ig.-iitüun-r frsni Schroedsr. 


Bad Thal 

bei Eisenach im Thürin p. Wald. 

Herrliche 5emn>rrn-l«ha. Rihnsutio-n. 

l'ruain-kle beim Kurkomitea. (92S) 


iSanrRat DrKohlenSanatarium 

BAD-ELSTER CSACHSEN) 

m 




Empfohlen anstelle der vergriffenen, 
»her noch immer lebhaft begehrten 
Tatra-Nummer der „IUiulr. Zeitnng" : 

Tatra -Mappe 

enthaltend sichen Farbendrucke und 
26 Holzschnitte nach Aquarellen von 
E. T. Complon, belletriithchcn Text 
von Dr. Pnal Habel, Brodau, nebst 
einer dreifarbigen Karte. 

Freia ÜVEax-Ic. IO 

In der mit fertiger Titelabbildong vor- 
»it-hm auagnUtleU-n Mappe er»chcinen die 


Tsrlag von J. J. Weber, ZisLpzig 86. 


Verla« *on J. J. Weber in Leipzig 26. 


Sanatorium Bäd Bnilinthfll München. 

für Hera-, innere, Nerven- (u. a. »ex. Neurasthenie)-, 
Stoffwechsel kranke n. Erholungsbedürftige. 

Postamt 27. Telephon 210. 

Wiedereröiinet am 1. März 1908. 

Dr. med. H. t’urnet. I)t*. nied. F. Stammler. 

fVoajwfct« gratis ttarrh Hi* liirrktian. 


jhTSiw» 


Teutokurser Cdnldsanotorium Bielefeld 

Spezial-Sanatorium für Frauenleiden. 

In lieblicher W&ldrirmamkrit , innaillrii bobi-V Th*ii».|i- Uiut lAUhwalduikgvti. (Mg*«n«f 
l'ark- und WaldtH-ni tx i*i Morgen). 

Master -Anstalt für das gesamte Rsturhallwertahren 

für chronisch Kranke aller Art. (8W) 

■ od«mata Bad^m-ichtsng*.«. 8« Betten. Elektr. Ucht, Xentralheiiun«. ■ti» ) e Proton 

llhistr. Prospekt*- gratis durch die Verwaltung. Ärstl. Lcit.-r Dr. Witts. 




Saison. : 

L Mai — Mitte September. 


Bad Brückenau 

Königl. Bayerische* Mineral ha«l, Spezial ha d für Ham leidende. 


Elm - G-emUnden ; 





Nlalil- und .Waurlind, ncit Jahrbunik-rirn uindiriniwb IrluunL WeniBrzcr-. Mnnbcnccr- und StahNJuclk. entere beiTomiRt*n*d heilkrtfug bei harnuurer Ihalbcu*, 
Oicht, N »T*-n., .'»«•in-, (»rim- und Hla»enleid«sn . leutere bei Hltitsrmul, Knitw-n- und mwmknuütluilan. » rühmte SpemlArxle. 

1 / (r l L r lirlpllK Hi.Hl.-rh»» Hotel mit weit««* neun lin kgl. Kurpark grl.-g.-twn . tonüglich au-gm.ta.tt.-u-n l.ogierb&tuern. Klektriacie lieleurblung. 

A*-|l- IV lll Ul* > 1 '. Vorzügliche Verpflegung. l fc cu»icia. Hehr solide I*rci»*-. Auskunll und Prospekte kostenfrei durch; ( 930 ) 

Verwaltung des Kgl. Bayer. Mlusrslbsdes Brückenau. 


m snn ste Sttftuna, Chswinttz. 

Zander- Institut. bctukndlung roa 

N erven-, Magen*. Franenkr an k- 
halten, Herxleidsn, Sicht etc. 
rhefem Dr. Loebeli, früher Oberarzt i» 
lAhmatui*» Ka tu. türmen, l'rosp. frei. 


■ luffgtrc fi cntxrt u. tu ft • 

frbaJtenbfTt. ja Vufl unh Qlcth 
fttigrmtxre &dtult (3uj*sli t k nM. «Drill • 
a )4ft.3sniai J»laetrr|<6ulr u.WrloMcmidxik. 
Jt 4-^cUifgb . 4,90. Vtadjtti.5i.30. iS Sil) Zsflg*. 
^ Stelnrrther Vertag. Lrtprtc. ^ 




Wusik-Sprwh- 

ipparalf 


Astsmztes 

ano.iao ££:.». 

U-« ~ Uulc Wiedergabe Ton Spruche, 
CScsuig und Musik. PreUlütr in-i. 

Nchallplaltcn (««) 

duppclsritig s IVs 1, I) 4 M. 

Jul. Heinr. Zimm ermann, 
q Ä ms/ 3» Leipzig. 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 

















Jh. 3379. 2. aCpril 1908. 


Jlluftrirtc 3 C ^ UI, S 



3. Xer Sc^reibtifcf). 

£as Königin* (£IifaktV'C>ci>€nfmu[cum in Subopejt. 

Blibmuitgsabrcffcn u. a. ©anbfd)riften her Königin, 
Übungsoerfuche in ber ungarifd)en Sprache, Darunter einen 
ju biefem 3rocdc mit bem frühem Kultus* unb Unter* 
rid)tsminifter Baron 3ofepl) Götvös unterhaltenen Brief* 
wedjfel, ferner oerf<f)iebeue wertüollc ©«betbüd)er, ©eines 
„©ebichte**, ein t>on ber Königin fctbnuctfa&tes beutfehes 
©ebidjt foroie bereit Xanlestclegra nun an Kaifer2Bilf)cIni II. 
ffir ben ihr 311 (Ehren am 27. September 1897 in ber König« 
lid)#u Burg ,311 Ofen au*gebtad)ten Xrinffprud). ffii« 
juwiter Sd)aufaften birgt bas ltngarifdje ©alatleib licbft 
bcu baiugc hörigen. Xoilcttcftiidcn, alles in Gdjmarj ge* 
halten, bic bic Königin bet ihrem legten Aufenthalt in Buba« 
peft im BJillenniunisjal)t 1896 roäl)reub bcs ©ulbigungs« 
altes ber beiben ©äufer i>es Bcidjstags getragen Ijattc. 
Sieben fonftigen illeiDern unb ©cbraud)$gcgenftänbcn be* 
finbeu fid) hier aud) bie 3 acfe unb ber ©ut, bie bie 
unglüdlid)« jürftin am läge ihrer Srmorbutig in ©enf 
anhatte, fomic eine Solbateuausriiftung, bas Spiel, jeug 
Des Mronpriti 3 cn Bubolf unb »on itjm währeub bcs 
Mtiegejohrov 1666 getragen. 

König ftrem^ 3°f*Ph f*‘H* beiben Xöd)tcr, B r <u« 
teijin ©ifela non Baijcm. «nb (£rjt)« 3 ogin SJiarie Balcrie, 
Sowie bie ©räfiit SDiaria ffeftetics. frruu 3ba o. fterencg) 
unb uod) einige anbere 'Verfönlicfjfcitcu Ijabett bie int 
Mönigin*ffilifabctl)«©c&cnfntiifcum uc rumorten ©egenftönbe 
öiefem als nugaiijcijes Bationalcigentum 311 m ©efchen! 
gemacht. Xabci untrbc bic Bnorönung getroffen, Dag 
bas Blufeum, ju bejfen Bcnoaltung öcr Btouard) einen 
jährlichen Beitrag bewilligt ^at, für ben allgemeinen 
BeSudj offen [telje. Sofie ft tan!. 

Xotenfdjau. 

91 ao ul v. «rnaulb, eigen tlid) iHaoul v. Arnaulb bc la 
Berniirc, gefd)äßtcr (Sbarattcrfpiclcr, für bic Ciiuicrslnuibohn 
befttmmt, feit 1893 Schaufpiclcr. and) als Schrif (Heller tätig, 
reit 190H am©amburgcr Stabtthcater, am 26. 3anuar 1874 
JU Berlin gebaren, f in Vwnuburg in 6er 91ad)t jum 13. ajlarj 
burd) celbltntorb. 

©-ian-Battifta Uafali bei Xrago, Karbinat, unter 
itius IX. Totnftcrr oon Sau tfticnvanm bi i’oteran, fpfitet 
oon Sanft Beter, i«78 ©nuptprälat, 1895 Jnteinifdjcr 


58$ 

'V 


Xitularpntriord) oon .Hon ft an* 
tinopel, 1890 Korbiual, am 
30. Ctamiar 1H3N ju 9tom ge* 
baren, f cbettborl am 1 7. SRSr.j. 

Sir Btdiolas SKoberirt 
0* <5 0 n or , cnglifdtcr Botschaf- 
ter in Itonitantinopcl, IR8« bis 
1892 pclitifdjer ftgrnt untHftc* 
neralagcnt ftiir Bulgarien, 1892 
bis 1895 (ftrfanbtcr in Boling, 
1895 bis 1898 Botid)arter in 
St. Petersburg, feit 1898 In 
ilonitantinopci, am 3. 3u(i 
1843 in 3rlanb geboren, t «n 
tionftcmtmopcl am 19. 3l}Sr.v 
Qhriflapl) (f»raf 0. Tegcn- 
fclb*3(tiotiburg, einer ber 
befannteften «eiencrnle beröiter* 
teidiiidu’u tlrmee, Ijönfig in 
befon beten milttärifd)cn SJUf. 
fioneii tätig. 1H60 im ©nupt* 
gnarltev ju Perona unb im 
5>ienft öer llaifcrin tglifabetb 
.ju 'JÜlabcira, 1H70 mit bent 
GTJberjog Hart IHtDiaig in Per- 
Kn, J872 mit bem tfrjtjerjog 
'9Uilt>clm in llragrtaje Selo, 
1831 3u SJlatnj geboren, f in 
©raj am 14. 'JDldrj, 

©ioonuni Pattifta 
©iorgini, italicnifdjet Sena- 
tor, Gd>micj|erfol)n ^Initjoni.j, 
1859 aiebner ber tosfanifdjen 
itommiffion, bie Piftor (jma 
uuel ben Vlnfdjltig Xostanas 
an Sarbiniru vertiinbete, am 
14. 'Dlärj 1861 im Gubalpini« 
(dien Parlament Pcrid)tcritat 
ter für bas Staliens tfinljett 
urbtlamiercnbe ©efeg, geid)ätt- 
ter (Strafredjtslcbrcr, feff«Int>cr 
parlontcntorehncr unb oor- 
trefflidjer lateinifdier Poet, 
t in SWaffa Plittc 3 Kötj, 
■90 Sabvc alt. 

I)r. mml. i \ n-r. nsit . © u ft a o 
v. ©üfner, mbentlidicr i^ro- 
feffov imbTtrettör bes 
logifd) tSI)cinifd)cu 3nftitut» in 
Tübingen, 187*2 nujtororbcnt 
lieber, 1875 orbentlidier pro- 
teffor, am 13. pJai 1840 ju 

itöftvig geboren, t in lübingen 
am 14. 'JDlSrj. 

llr. jiir. <4. |tliil. 9tid)arb 

v. Kaufmann. ‘Jtationnl&fo; 
nom, ©cfjeiniev fHegtcrun gerat, 
1879 profeffar an ber Icd). 
nifdjcit ©od>fdntl< J1I '.ladjen, 
1883 nad) ItineTVlnitellung im 
irittan.jntiniitCTiuiu profeffor 
an ber Perl inet* Uniwrfität, 
1889 au ber Xcdmifdicn ©odi 
idjulc 31t tSljarlottenbnrg, Per« 
faffer jnljIreidicT nationalste)« 
nomifdjer 'ilterfe, am 29. SOlSrj 
1850 ju Köln geboren, t in 
(Sbnrlottenburg am 12. 3Jlävj. 

Dr. ]>hil. ßötenj M-rauJ Wielbortt, ein anogejcidpieter 
Sanstritift unb 3nöolog, 18G6 pTofeffav bcs Sansrrits am 
T-ecean Callegc 311 putiain Oitinbien, '.Begrün ber ber „ Pombai) 
■SansfTit Scrics“, einer überaus tDldjtigeit Sammlung alter 
■Sansfrittejrte, 1882 ovbentfid)er Profcffor be* Sattstrit* in 
©flttingen, Perfaffer einer graften 3 afil nröifflener fadnoiffeti« 
fd)aftfict)cr Prbeiten, nad) Püljlcrs Xab y>crausgcbct be* 
„©ntnbriffes ber inbo«arifd)en Philologie", tfl)renboltor nieb« 
rercr cnglifchtr Uniucrfitäten, farrefpanbiercnbcs Sülitglicb öcr 
Perlincr unb ber 'Dlündmer 'Jffobemie, om 31. Plai 1840 
ju Csnnbrüd geboren, t in ffiöttinncn am 19. ‘JOlürj. 

Dr, j.ljil, ©uftao Couert, bclanntcr Sanstritift unb 
3nbolog, 1872 bis 1893 profcffor bcs Sanelrite unb jeit« 
raeiligcr prinjipal am prefi benti) tlollcgc in Plabras, Kurator 
ber .s^nnbfdjriftenbibliotbel in Xelugn, 1893 bis 1894 auf 
Petfcn in Por bin bien unb ilafdpnir, feit 1895 Profeiior ber 
iraioibildicu Sprachen an ber llniaeriität Perlin, Pcrfaffcr 
inl)lreid)CT fad)toiffeufchaftlid)er Hbhanblungen, oiu 30. 3uli 
183G ju ©atnburg geboren, f in iBerlin aiti 16. iölarj. 

Johann ßubtotg Poplntoffi, einer ber angefeljenftcn 
unb begabt cf teil polnifdjcu Schriftftcller, 1878 nadi Pecnbiguttg 
ber Uuioerfitätsftubien wegen feiner Beteiligung an politifdxn 
Perfdjujörevorganifationcn nadi 'Jlorbruftlaitb uerfchidt, 1883 
aus ber Perbarmung 3unidgctcf)Tt, ffllttar beiter ber 9Bod)en 
fdirift „pratoba“, bann Leiter bcs natioiialbemotratifchen 
(allpolnifd)en) w ©los“, 1895 bis 1906 poliitfd)er pebattenr 
bes Semberger „SI0100 polfri**, 1907 Bebotteur ber PJat* 
fehauev H ©njeia 26arfjfltv!ta M , t m 2Darfd)au am 12. Plävj 
im 54. ifebettsjahre. 

Otto o. 9tid)ler, Cfieneralabjutant bcs 3arm9htolaus, (f»e* 
neral ber SnfantcTie, bereits ’JJJilitär unter fRifolau» 1., Pfcxan* 
ber II.unbPIexanberIII.,2eiInef]imeran bem Ungarif(hon$elb* 
,jug unb bent dtuffiidi Xtirliichcn itriege, unter tRIaanber III. 
llhei bes ©auptguartirrs mtb Porfifteuber öcr Pittidiriftcn« 
tanjlei bes 3aren, bis juleftt eine ber einfluRrcidifteu unb 
beim Polte wegen feiner ©üte unb ©ereditigfeitsfiebe »er- 
cbrtcftcu per fSnlid) teilen bes ©ofes, t in St. Petersburg nm 
15. 'Jülän. 78 3«l>re alt. 

(ft u flau o. Steinbeil, früherer u)üvttciiibergifd)ct Mrtegs« 
minifter, 1870 Plajor unb 'flbiutant bcs ttricgsnüniftcriuins, 
Teilnehmer am Teutfd) ,>ron3ftfifd)en ftclbjufl. 1883 ©eneral« 
tnalor unb «ommonbeur ber 54. Onfantcricbrigabe in Ulm, 
halb baranf Tepartementsdjef b« Wriegsminiftetimns, 1885 
.ttricgsminiftcr, 1887 (ftencralleumant, 1891 (fteneral ber 
Onfanteric, feit 1892 tm *Hul)cftanb l am 3. SJlarj 1832 34 
ßtibioigoburg geboren, t ln Stuttgart am 13. Plärj. 


t)as 

Königin «eiifobet^ 

©ebentmufeum 
in Pubapeft. 

QT\it Inniger Siebe unb 
♦Ui Perehrung hing bie un- 
garische PeDöirenutg an ihrer 
beretnftigen .Königin, ber auf 
|a tragifchc PJeife aus bem 
Öeben gefdjicbenen ilaiferin 
(Jlifabeth oon Cfterreid). Xie» 
fer 3utifi0u , hl entf prang 
benn auch ber ©ebaufe, alle 
mit ber (5nl|d)Iafenen in 
nähere Berührung getommc» 
uen, Speziell auf llngam Sich 
bejieftenben ©egeujtänbe ,ju 
Sammeln unb in einem be« 
ionbem SKufeum ber Plit» 
unb fRachmelt als ein gc« 

|d)to ffenes ®an,jcs »or ülngen 
ju führen. Anregung 
hierzu ging oon einem Mo» 
mitce aus, bas aus ben T>a* 
men öcontine ©reif in ?ln* 
braf(t) , Slbelti Platfgtäfin 
0 . Pallaoieiut, ©elcne ®räfin 
Patthhünr) unb Oba o. Se» 
rene, jtj, ber ehemaligen Bor* 
lefcrin ber Mönigtn, ,ju|am» 
mengeje^t war. MönigiVranj 
3 ofepl), ber 31 t bem geplan- 
ten Unternehmen feine 3 in« 
roilligttnggab, traf zugleich bie 
PnoTönung, baft bas Königin* 
ttlifabctl)* ©ebentmufeum in 
ber königlichen Burg 3 « Cfe n 
Unterfunft finben fällte. 

Xa& neue BluSeum, bas 
bem oon Xirctt or Smmcrid) 
v. G.jatai) geleiteten llnga- 
rtjd)cti 'Jlationoliuufeum an« 
gegliebcrt unb als Bejihtum 
iiberwiefen ift, füllt 3 ioei 
gtaBc 915 umc bes Mönigs* 
jihloffes. Xa ift ^uerft bas 
Sd)Teib 3 imincr ber Äö» 
lt igitt (?lbbilb. 2), beffeti 
Mobiliar unb fonftige 2lus« 
ftalhmg, ein ©efd)cnt bcs 
Königs ftranj 3ofeph, bem 
in berfclbcn Burg befinö» 
liehen 'ilrbeits jimmer nad)* 
gebilbet ift. Befonberes 3n« 
tereffe erwedt bec Schreib« 
tifch (Pbbilb. 3) mit feinen 
noch bie Spuren ber Be« 
nutjung aufroei fett ben Blei* 

Stiften, Jeberltelen, bent 'Jlotijblod unb ber Schteibmapp« 
Sowie ben auf ben Flamen „Ia Ooaitease de Hohenemlw“ 
lautcnbcn Bifitcnfavten, bereu fid) bic Königin bei ihren 
Clnfognitoreifen 31 t bebienen pflegte. Ilber bem Sd)reibtifd) 
hangt ein £lgeinälbe, bas bic l&r.jljerjogin Blarie Balcrie, 
bie 3 roeitc Xochter, ber Königin, als Klub neben ihrem 
Bcrnharöinerhunbe bnrftellt. Vluf bem 6 d)rcibtifd)e flohen 
bic Porträte bcs »erftorbenen Krpnprinjcn Wubolf, ber 
Jrau Bri»3effiit ©Heia, ihres© ein ahl«. bes Bringen ßeopolb 
oon Bagern, ihrer Minbct u. a. Xie Süänbe finb mit ffie* 
mälbcn erfter Bleifter bebedt. eins »ott biefett, bas über 
bem mit rotem Gcibenbamaft bejogeneu 3 ofa hängt, 3 (igt 
uns bas Königspaar jufammen mit ber Bubapefter Sßar« 
force ipgb>©efellfd)a ft, bie es gefdgen ft hot. 

SBehmfitig Stimmt bas oon ber ffir, jherjoginBlarieBalerie 
ihrer ÜHutter nad) bem Xobe bes Kvonprinjett SRubolf 
gewibmete 9lq«arellbilb, ein uott fdjajarjem (Samt um- 
rahmtes Kreuj, barunter bic ©einefdje Strophe: 

Hiifan pö iDotlf Irf) faft ocr^nflon, 

Unb tet) glaubt', icf) trag' es nie; 

Unb iei) hnb’ es bod» g et tag et), 

Üb er fragt iiiid) nur nict)t; tpiv? 

Sieben bem graufeibenen, oon ber Königin oielfad) be* 
nuRten fHuhcbett ftcht ein Xifdjchen mit ©efrljiditswcrfcn 
unb Klalfitcrn. Weitere ungarifdK Citeratur, ba, j)i Bil&cr, 
3eiifd>riftcn unb JBcrfe, bie nad) bem 2obe ber Königin 
,jur ffirinnentng au fie erfd)ienen finb, enthält ber Büd)er- 
fthranf. 

$tn bas 2 djrei jimmer Schließt fid) ber SWufeunis* 
f aal an (9lbbilb. 1). Bon ber bunfcln Bortier« barm hebt fid) 
bie lebeusgro&e, herrliche Statue ber Königin, eine Kopie 
bes oon bem Bilbljaucr Brof. ©ermann Klotj in 2Bien 
für bie (Elifabcth'Kirche 3 »ir Groigen Bnbehing in Buba* 
peft geld)affenen 9Jtarmatftönbbilbes, wirfungsooll ab. 
Bier 9Iguarelle, Sjcnen oon bet am 8 . 3uni 1867 erfolgten 
Krönung bc& Königspoares barftellenb, eine JBibmimg 
ber Stabtbehörbc von Bubapeft, hängen 31 t beiben Seiten 
ber Statue. Bkitcre ©emölbe, mit ber Königin allein 
ober nebft ihrem ©emahl, 3 ieren SIVäuöc uuö lifdje. 

Bon ben 2 d)aufäften, beren mehrere vorhanbeu finb, 
jeigt einer neben allerlei ^3l)iotograp©teu, Zeichnungen, 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



I H 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




•lwja; uotpjiu^uüx uiß :tyiu>p|Q£ januü^ 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


91t. 3382. 28. 9Ipril 1908. 


38uftriite 3 e *t url 9- 


783 




■^Bombasm 


urliotel Wildbad 


ob der Tauber (Bayern! 


Inmitten eines herrlichen, schalt» 
1 1 00 Tagwerk grossem Kurpark*. 1 


IWineraliiader Luftkurort 


Hfinisl. Solbad DUrrenbers i. S. i 

SalbAder. sowie l.nft* , Sonnen- und Fltiswlnriminklili-r. Inhalation an (IrndiiTwivkfU 
von nb- r 1800 m lange. l*roape*te kostenlos durrh da« Königl. Salzamt. 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz 1 

bei K6«z*ohenbr«da- Dresden, chj-aikial iarh-rliuu-üscbe Behänd lang Sach 
Dr. Latinum unter uml. Leitung, Illtutr. Prosp. frei durch die Direkt!«*. E. ÜOtbo. 


S28 n i. ■. W ^ /? 

Oberhot 


Krwiufn* 1(1117 • M» KurittUta. (irnOer 
Touristenverkehr. — Jllustrierte I*rv>- 
«t*kte durrh die Kurverwaltung. 


Bad ^einerz %2r 

668 m, waldreicher klimatischer Höhen- und Luftkurort, kohleneaure 
alkalische Eisenquellen, modernes Ilrilvrrfabrrn. Bader- aller Art, 
Intuitionen. Kaltw*a»er- . Milch- und Molkenkuren. Heilkräftig bei Krkran* 
können der Nerven, de* Herzens, der Atmung»-, Verdauung«-, Murrt« 
and Unterlelbo-Organ«, bei Asthma, GlcSI, Rheumatismus rto. 
Prachtvolle IWglandschaften, herrliche Anlagen and Promenaden. — Klecante* 
B-adelohen. - Bronnen ver**nd durch Apotheke. Bücher frei dqrcb »amtliche Büros 
Rudolf Hossa u. dir Badeverwaltung- Brasch 11 anOPersouen.Baiaon Mal— Oktober, 


■eit ca. ao Jahren 
rthmllchet bekannten 
' und pe-tcul. gcschUUb 

Juf. Schräder' »Chan 
Likörpatronen 

kann man »ich di« den 
ITst. Handulimarken Rleieh- 
kommenden Dessert- and 
Tafelliköre, Bitters and 
SchnRp*e wie Qura;ag, 
Maraschino, Van fll e,Cogn ac, 
Ruth etc. etc. »eLbat bereiten 
nnd zwar auf die denkbar ein* 
faebote und billigste Weira. 
= lliaalibgon ausgeschlossen. = 
ln ca. »0 Sorten vorrätig. — Preis 
per Patrone je für s", Liter 
reichend «o -ft bla Jk 1.—. 

II uff o Sch rador, von. Jil.Sckndtr 
Fauerbach - Stuttgart, W. 4, 
Auafllhrl. Broschüre m it Attest, erst 




— Sanatorium Elsterberg — 

r RsuMsarikaTM. lernt- e. SUIWKksdtntts, Hsn- t. \im« I»i4ss** i. ErtsliifBMDrttü'*. 

Prospekte frei, Saniüilerai Dr. RÖtner. — 1 1 


EmserWasser 

Krä neben 


PI 

K 


Sanatorium Rottmannshöhe SJsrrc: 

Dr. Lahmann s Prinzipien. : a k " : 

PT'cp-ku-n. >p >i»lppu*p«kic nb Fnsi4«M,lir»nteb«-iU-n franko. Dr. MATZEN. 


EU 

Bad Sachsa 1 

am Südharz. S&mÄSSftSS J 

M 


Iz 



[ fcnhrAhnunjj absolut zwang- | 
| los und ohne lintbchruneser- I 
| schcmung. i Ohne Spritze.) I 

.F. Müllor’a Schlot» Rh olnfallck, Bad Godasberg a.Rh.j 

Modernstes Specialsanatorium. r -ra p- — .“W ra 

Aller Comfort. Familienleben. W l V ■■ S I m E ns 5 ra 
Prosp. frei. Zwanglos. Entwöhn... 


MORPHIUM 

rmrf 

ALKOHOL! 


»f Freudenstadt. 

! Prf.|U. - ;«m. Haihtn l.Mal l.Okt. Amtfuitndt I. Schwnntwnld,740 Mtr.„ 
BchaeUa. HtuÄnrt (2 Hl\ l*riU-ht. .-bon.- Tannenwälder. Kenonklit . Hotels ( 
if ’ifü .■ iH«sr, Bäder, '•s.idt. Luftbad, Pifcfct. flsbl rasltndie!hafL| 
1 hurtheatrr, L'^cinim'-r, «tvktr- IJchi Jagd. Kiwbetvi. 4 irrte, Diakon iist-on- . 
'iurixau*. Villen fco Ion ie. Kr. u.katii. Kinin-. l‘r >sp. d. MtodlaclniHhciü-ltsrtrsart. j 


Schönes volles Haar, 

bei Gebrauch vo« 

Bombastui naturgemässem Maar- 
fett, oder Bombastu» • Haarcreme, 

*<>*».• ituch de ns .-nt leitenden ilaar- 

wie auch der deo Ausfall des Kopf- 
haare« verhludcrmlrm 

„Ulianar- Komposition". 

Schöner, voller und weicher Bart bri 

Vrrwi-ndnng um 

Bomb aatus-B artersms, 

Schone, gesunde Maut und reiner, larter 

Teint bei OrboHirk von 

Bomb sstus -Teint -Aetrll, 
Erfrischraden Wohlgoruch vrrbrrilr» 
Bombastui ■ Köllnlach • Wasser mit 
Wal dem u ft oder Blütimfurt 
Iris beste Wiuchm Ittel aller Zeiten 
■st entschieden 

Bombastui - Wüsche» ulver. 

Ca. 4000 dnutseha Karrte u. andere Iber- 

,S taben jiprüH.'^r 

die an Wirksamkeit und tter-llitAt 
uorm-icbu-n Ilnnihaatiw-lTäpaniti*. 

7.< i haben ln Apotheken , Drogerien, 
l’arfOinerien, le-sa. Kriaeuiyescbfltlrn. 

Wo nicht, liefern direkt die 
Born bäitus- Werks, Potschsp«el - Dresden. 

Man fi >r den • nur Bomkastut* Kr- 
■nagnim und weiw« ul he« andere ent- 
«ehieden «urOck. 


im Teutoburger Walde, | 

Ein offenes Sanatorium für Nervöse, 
psychisch Nervöse, Herz- und Stoff- 
wechsel-Kranke. Eine Heimstätte für 
Lebensreform und individuelle Kultur. 

Df. Manfred Fuhrmann, Hiddessen bei Detmold. 


Bad Ijaiideck 

ie Hehlern icn. Heit Jahrhundert <n brsrlhrtc Ifeilqucllrn (Srhwcfkl. 'Istrlum •Tbernioa 
[38,5° C. ml* Rj»(liuniM*en*rhnft)l. Terrain - knnirt. 460 m Hwholic. Anr»»M>i«t bei 

IVsncn-krsnkhcltcn. Jlcrvenlrldi-n. Inlern esrchanlnrher Vrrielaanec*. Rhrumnil.mia». 
Ulcht. Herskraekhrlt«« . Stüram-n im StolTwprharl . In der Kntn Irklnnr nnd In ürr 
Bcwrnun*, bei NckwSrhe and Kekon, nl nk/cn i. Kurtniiu-I : Minern! - Klder In den 
Unellen und ln Wannen. Moor - KSdrr. Innere und Ballere Duselten, Kuhkii'Iu re-HJdcr, 
eiektriselM Ws »«er- und Urktbldrr und andere rleklrltrhe kurfnrnien, mrdlro-mrrhsn. 
Apparate. Kolke, Kefyr. - Besuch: icngen ILUOll Personen, kur/rli tm Mai bis Oktober. 
Moehquellea-Wanceeleltanr. elektrinehc Kelcurhlunr. Kiseebslurrraption (Iandeck). 

Prospekte kosirnlo». (H9») Dir «IHdtl«ehe «ad-VMvn 1 -» 

Digitized by vjVJÜS 


I .1-1 H. 'Itlhe 

GLASHÜTTER UHREN 


au»dcr Uhrcn-Fabr ik 


UNION GLASHÜTTE i.s»hs 


ponsic präzisujos- Lascht nuhran 

a« di mit 6i ng/eufsi t fltr R au Oc y tickt nScew artt 


Vtrkaul durch »Ile tum n l bn nge« halt 
des In- und Aunlsndrs 


chte Briefmarken. 1 '"! 




If 

M ^ H ci 

■ Ob, 

‘W-< Per 


linsberg 


im $cble$* 
Isergebirge 


Jllt Ak7A/ VJ A S?S -07O Meier hoch 

ü fleblrgskurorl mit 

ratob.Sta hl- e. Cls«*be*ll#n.f*»« 8 rt Kohleneifure- u. Moorbad. Fichten- 
Tindenblkdor.Inluidationen.AngereiKtb. Hleicheucht, Fraurnkrankh. 
Hera- n. Nertrrrleld. Oicht, HruntscliwAchi*. — Kegi-r Vetvand vom — 
Oher-tt.NiedrrbrunnetiAeti«iMnorb*d.V>itgertihmtesKitrhaanniit 

Person en-Aafzatr- Kickt- l.ichi. Wandelhalle. Knison Mai Okt. Rnhn — 
Friodeher^ a. Q n. (istd ) 11 lusU. Prospek te frei 4, 41» Ba4 *v* rwsJteng. 


Kaiser Wirhe/m. Sprudel. 


König!. Und Oeynhausen 

Weltbekannt durch die ausgezeichnete Heilwirkung 

ES seiner kohlensäurereichen Thermalsolquellen ms 

bei Erkrankungen des Nervensystems organischer und funktioneller Natur ( Rückenmark , Schlaganfälle , 
Nervenentzündungen , Ischias, Neurasthenie , Hysterie uswj, bei Herzkrankheiten , Gicht, Rheuma- 
tismus etc. ::: Frequenz 1907: 10394 Kurgäste, 20005 Passanten. ::: Bäderzahl: 233528. 

Eröffnung des mH einem Kostens uf wände von 
f’fMill. erbauten neuen Kurhauses Mitte Mai 1908 . 

Dir Stadt Rad Oeynhausen eignet sieh in/o/ge ihrer schönen gesunden Lage und ihrer zeitgemäßen 
::: Einrichtungen besonders zu dauerndem Aufenthalt für Rentner, Pensionäre usw. ::: 

Illustrierte Prospekte kostenlos durch die König!. Badevenvaltung oder durch den Magistrat. 


Ostseebad 

Cranz 

bei Königsberg i. Pr. 

Stärkster Wellenschlag. Herrliche Waldungen. 

EJektrische u. Gasbeleuchtung, Wasserleitung, Kanalisation, 
Frequenz; 12600 Kurgäste. P 11 ) 

- Auskunft erteilt die Badeverwaltung. — 


















784 


3IIu[tTirte 3citunö. 


SRt. 3382. 23« SIpril 1908. 





r * >^ n V'* 


Innsbruck 

Tirol, Oesterreich. 

Hervorragendste Fremden- und Universitätsstadt 


IVvoraugl. FrOhlin jpj«ii<i-nt- 
balt, gr'*cl» üt*t, Luftkur.. rt 
im Mittelpunkt d« herrlich. 
Viprwalit«tätu?n»«5». Lungenkranke »er. len 
Itieiil »ufiTHii-.i innen. Illuitr. Prasp. tlurvh 
das Olf i r . Vt-rk «-hrsburt-nu dfntl, AMI*. la. 


(JiTsaii. 


Montreux, HotelEden 

(Genfer $ 99 .) Modem«», deutsche« Fam.- 
tlotel in allerbester nibigrtcr Lar-* um See, 
neben dem Kuraaal. Garten. NOu, Preise, 
(602) Bealtsei- Fall«oo«-'Wyf»e'>- 


der Ostalpen in wunderbar geschützter Lage. 


la. Rollwinde »I* 

Ifc-ttm-htnn.W indfaiigt-tc. 
IDOxIMJcm M. 10.- hw. 
16 fix 200 cmM. 2 H.-to«. 
l73x‘2SOem M. 9 hm. 
Piad. ib Kmdrrh»uA.T .1*, 
frc-u. Jalousien bi« 2 q«n 
M . IC.- (iw. Ahnen A Ca, 
Hamlur|,Stin p.rlutu-r». 


Knotenpunkt der Brenner- und der Arlbergbahn. Kopfstation 
der Lokalbahn nach Hall (Solenbad), der Mittelgebirgsbahn 
nach dem Kurorte Igls, der elektrischen Bahn nach Fulpmes 
Im Stubaltal, dem Ausgangspunkt für herrliche Gletaeheetouren. 
Gbergangastatlon von und nach dem Süden: zum Aufent- 
halte nach Badekuren besonders geeignet. Winterstation 
mit trockenem, sonnigem Klima, für alle Arten des 
Wintersportes empfehlenswert. 

Hervorragende Sehenswürdigkeit: 

Riesen -Reliefkarte von Tirol 

im öarten der Lehrerbildungsanstalt. 

Auskünfte erteilt und Illustrierte Prospekte versendet kostenlos 

die städtische Verkehrs -Sektion. 


Ärüttfcn»göl)Tftüf)Ie 

tilr S träte n fttntmtT, ®$l«f 
9U(k« unb Xcagicffcl, 
ftcU h RopftiHm, Jtran< 


MV" A <lt-, CH!.. 

JMftrHrrg. <2K&) 


W) 


Süd-Tirol. 1 '[, Stunde Hahn von Trient. 535 m, 

Natürliches Arsen-Eisen-Wasser 

crfolgreichst hei Blutarmut, Haut-, Nerven-, 
Frauenleiden, ärztlich empfohlen. 

Kurhaus u. Grands Hotels: Bains n. Parc. 

I. Banges. Herrliehe Lag»;. 15000Ö <]m Park. 

Dolomiten- Panorama. Mildos Alpenklimn. 

Mal — Oktober. 


Kurhaus •^ssaarr 

brl MSMraitz, 8a<ft««a-Alteabirg, Lüde Glsoeb>o-»SB B lti-G«rs. (SM) 
landschaftlich schöne, Isoliert« läge sui einem Höhenrücken inmitten eine* 
16 ha groücn alten Parkes. — Warmwaaarrbflixung . — EIcktr, Beleuchtung. — 
Vier getrennt liegeud« Villen. — Pension 200—300 Mk. — Du zsnie Jahr fe- 
fiftnet. — PrMpekte durch Ihr. Tertien ha nt. 


Rheuma. Neuralgien, Haut- u. Wundkrankheiten, chror». Morbus Brlghti< 
Gichtl Lflhmungen und bei verschiedenen Frauenkrankheiten. Ischias. 
KB" Hervaeragende Heilerfolge s-8 

Krapina-Töplitz 

Thermal-Kurort D wa*9er-Trinkkur. ° ^ !l ^ 

fa ArtrWa smrtiur« «nNride kJWthfo uri femn siifcuao ralmblim Tbna! UM 11 - 44 ° ütws 
(tu | nute Tkirsil-fauii la Eint*: *letl|tr &• ui UHU MM Uhr la «er M aste 

Separat«- Marmor-, Wannen- und Dosckebüder. Kinzig in ihrer Art bestehende SudarUn 
(AhwiuluimiH-mi Geöffnet vom 1. April bla Eaide November. Prai«- 
«■rmiiss.([tii>K dl, 1 , Juni, w d vom 1. Septomb#r. Kudrsret Pr. Ed. Mal. — Kurhaus mit 
Wohnungrsi . Tollster hygienischer Komfort.. VorsQglichc« KrMsunuit und Cafe. 
Ix-sc - und Kon venu tinnssftta Lift. Wanstolhaba. Prachtvoll:« Parkanlagen. .Ständige 
Kturmiwik. .Sportplfluee. s. hsni» Pfarrkin-ht', Reunion« He. Automsbilgarag«, AutomoBII- 
vermletung. — Von der Station „Bohltscli 1 * Lokalbahn (irubelno - itohitach , Abnreigvtn* 
(W i cn-Tne-«» erst rocke), 2 SL «tation 7. ab- -k- K nipi nn-T.'.ptiu (Cwik niura-ARnLnkenu-etk») 
1 $1. An beiden Suitionrti roallandauer, Privatwagen. Privat- Automobile g'-gen He- 
suMlung bei der Hadedin-ktion nnrh jnler Hahmutmn. — Prtnpekte und Amkünfta arteill 
Badedirektion Kraplna-Tftplilz (Kroatien). 


Die neue 

Lilipiii-SclirciliimistTiiiic 

ist das Schrvibvrerkaüug für Jedermann. 

Modell l . Preis Mk. 45. - 
Modell Doplev Preis Mk. 58.— 

I Jahr Garantie. 

Sofort <>hn** Erternusgra «chrrtben Schrift 
»o aehOn sie bei den teuersten Sehrei b- 
maachi neu . Keine Weichgum mitypen. 
Durchs chlajrskopion. auch alle and. rtm 
v.-rv i« i f ai t i r u i igsrertsliren , A ttswcchwlbsre 
Typevulklrr für alle Kpracben, Gewicht nur 
3 hi« 4 Kilo, datier für die Red» geei (jnet. 
Prim» Iler t auf allen hrarhleklen 
Asuiellnnzen. 

lliiutrierte I*ro«pekle und Anerkennung»- 
Schreiben gratis und frank«. 

DenUche Kleinmaichiaan -Werke 

Justin Wm. Bambcrgor ft Co., 
Manchen 1, Lind «rurmntmase 129/131, 
ZweigniitlerlaaMing : 

Berlin W., Potsdamerstrssac 4. 
Telephnn : Amt VI, !Eii!4. 

Wi e derverkl u fer überall gesucht. 


I Bad Wildlingen! 


Hotel Fürstenhof und Hotel Goecke 

allererster Rang. — Zimmer mit Bad. elektr. Licht. Lift. Zentralheizung. 

Einziges Privathotel mit eigenen Mineral- und 
Sprudel bädern. — Vacuum-Reiniger. (639) 

„ Piratenhof **. Be«. H. Goecke ft Sühne, O. tn.b. H , K. Hoflid. 


Neurasthenie 

i VnrcailL ellU Hi-Iinl | l frm Prasehen, Wcwn und Ueilung. PreiügekrOnte«, nach den 
l irnPIISTUWdl llt ) „rursurn Krfabrunirrn bmrbeiteu-j, Werk (330 .“eit., rt-lr AbblW.). 
Wirklich braurhbsrrr Raigeber und weherer W*mr«’i«er rur Heiliuig. Für Mk. 1.00 in Brief- 
marken tu heciPhenrnn dem Nenrntsnalorliini ..ttlli ans'M.enl A4 (bebwelf ). 
LeUU-rin Ut d. «an «r Jnh r z>-.'.f fnrt sucsrhUraiillrh für niJLnnliche Patienten. KrfoLgrel chvte 
Heilin. ih-Ml.-n, ein« In in ihrer Alt ti. Wirkung. Klima für S*e*irsstb<-niker tx-aooder» gOnatig. 


Bad BaU , 

d 

OberöBterroich. 

Jodbrombad L Ranges. “SSÄ* JS 5 T** 

■IbMg. 


Pemiml-Mlle de Jeunei dnoi- 

teile«. Nimmt an« b, nmr für )‘<-ri<-n. Junge 
Mlbh-Iien Ut hieb auf Hl It. PsI Ich «t. 
•'I Hnltti'-ili»”, Lautanm i vliwi-iz). («fl«) 


S pree li- Apparate Kleiner lütn-n- 

I’ hot »- App jz rat e g|«d «rtaw'linin, 

:: InhrriluiT :: Kr- w.i.-mir, it. 


RAQpI Grand Hotel de l’Univers 

wk WLmm^ :: Vornehmstes Haus I. Ranges am Zentral bahn hol :: Eröffnet seit 1905 s: 

Digitized by VjOOgLC THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Prespekts frei durch die Kurdlrektlon 


nuuiülllduie ' meiiuai - )UUI - l|ll Uieilldiei. „ -,| .Neu.smed.co-m.ch.lnstltut 

i»uvsro*0sa. Badenaussttoentasn-Kabinet-Ucht- , D . . . 

bt-der. RuhsrJuma Vollend. Inhaiabona- jKj fl Uflö KneumarlSmiJS 

sinrieht- Altbewlhrte Brunnenkur 

bei Katarrhen der Luft- U^rlK l® 

»egt u. de« Magen«. 


_ . _ n n 


Der giteT» 

4, Auf». Prrt« 2 J.J. Weber, lx*i|>«:i s 2*> 


U.a/1 Wu L tn.-n- h«‘l Zi«*ffenrUck TwUind«! mit hcrvurngentl ein- 
I) UlSHIIlir I- Tl.llrtmrnw Rwich 1 -« ksiTlieh (rnieger. . Ton Arvt 

^ ttlt fl Hl. »rw«^ | n XllUnngen g*|«|t«t. Ar, «fall Ihr natürliche lleli- 
CQfitlKMtao. YotüJücE (gwigp^e« RU FrOhJ ahn» koren. Flektriwsh« Beletachtuvi^. Z«*f»tnü- 
ilciximg. GruMM Frfulge» beste hatpfcltlufig. IYu»pfkted. d« BwiUer I>r. mH. I. Mül Irr. 


Weltberühmter Bade -Luftkurort 

RONCEGNO 


FRARIZEMSBA 

S H S. MW ■■ MW ^ s«i»on 150000 

besitzt die nlärksten PtAhlfjiiellcn , leiehtverdauliclie EiwnRäucTlingc, alkalL-cho G lauberfinLzwässcr , Lithionsiluerlinuc. Vier große stad tische Badeanstalten mit natürlichen 
kohlcnsuurereichen Stahle, Mineral-, Sol- und Strombädern, den heilkräftigen Moorbädern, Dampf- und Heißlufthädem, elektrischen Wannen- und Lichtbädern, medico- 
mec-hanisches Institut. Inhalatorium, Bewährt bei Blutarmut. Bleichsucht, Skrofulöse, Rheumatismus, Gicht, Katarrhen der Atmungsorganc, ITurnorganc und Verdauuuge- 
organe, habitueller Stublver«topfung, N^rvecknuikheiten, Neurasthenie, Hysterie, Frauenkrankheiten, Kxsudate, Herzkrankheiten, Insufficicnz des Herzens (Herzschwäche, 

chron. Herzmuskel- und Herzklappen - Ent- U orun rPanpnHQfpQ klpP7hpilharl HpQ+PrrpirhQ Sli80B VOm 1 U9i bU 30 - ^ September. Jede Aua- 
zündungen, Neurosen des Hctzciw, Fottherz'i. 1101 VUI I dyvllU5lv5 llvl ftllGllUall vvdlvl I vH/119« kunft erteilt die Kurverwaltung. Prospekte gratis. 


















9h. 3382. 23. %ri[ 1908. 


3llultrirte 3 c itu n 9- 


PARIS 

GRAND-HOTEL 

Vornehmste Centrale Lage am Opernplatz 

MODERNS TER COMFORT 

Prächtiger Wintergarten 




BAD 


ISTYflN 

HEILT GICHT 


RH EUfTlfl. ISCHIAS. EXSUDATE 


T, 9 


Ln Jahns 19(77 habrn |2 000 Krank« ün «Hmu 1 " »'*«• 

brisstn Ahliimnihadom (5tTu.'-sunK goiuntlef). In den I 
lo taten fünf Jahren Neubau U-u im Werte' Ton I 
5 Millionen (Triebt* -t. reu pan *■: Jobr I 
AA Kix-ffnel. Ihdüpekte. Die Bade* 
¥r*V dlraktlow in Pöstydn (Unjmfn) [q 

CfiW an. der lluuptlinio th-rlln - Hudup-st. I Jj 


lfIitte1meer*Cevante'Dlen$t 


des norddeutschen Lloyd, Bremen. 

Regelmässiger wöchentlicher Passegierdienst zwischen 

Marseille- Genua -Neapel-Messina-Piräus 
Smyrna- Konstantinopel - Odessa 

Batum und zurück. 

I> da lito |«äf«i 4 IdiateB na Imü Br bMsnhrifUfeu Irtrkaki 4är bl (UkttL 

W*g*|| Fphrkarf«., Aw»k««H (Ibpr H,Im * «. w.nd. man MCh WHflU*WMl an 

Norddeutscher Lloyd, Bremen 

oder deittn Agenturen. 


Von Golgatha nach Rom. 

ilislorif<t-b(T Ton Hob. 

Hey manu, d M., |f*b. 4 II. 

|>«» r l{.Hlif , y , n au su<-sU»t( eie Ron la n xjl btt 

mt tln» b< rvi>rraKi-iiil->l*'ii Krncin-inunKCa 
uiisrn r inndcnn'ii lti-lli>triȟk und kann | 
GtbililclPit jeden UckroninisM« besten« 
empfohlen werden. 

Der Herr Patron. Sitten- 
Itninnn n.<l. Lobe» eines Aprrnrier» 
•ii. eines* lehren*. 4 II., erb. :> II. 
Zollern -Oden. Von Oberl. 

I >. I> ross. Mit BnchM-lunuck.pleK. 
kfirt. 1 M.. IArhb.-Aitsf. M. 2 .j 0 . 

Hi» in nntikem V.-rxmaas gedichteten 
Oden xinrl t*-ila dem Andenken rl«-r ersten 
beld«'» Ib-ntai lien Kü»**T K*r«<'bt, teil, 
und Tnmetimlich behandeln sie das 
tatkräftige Malten und Wirken Kaiser 
Wilhelms II. und s.iis.'r erlauchten, Ge- 
mahlin, der Kaiserin. 

Wilhelm Prange, Verlagsbuch- 
handlung. Stargarl i.Pom. 




^ten, „&otet MMof“ ] 

nitbft 6 rt JUntftrafte, f. f. fcofoper unb €fe!an»plaU. Seite» gamlllenljottl 



Soennecken-Federn hLSSLZU 


SoennecKenl 


1 «nnk I JO Pf 

„ __ Prsieliste 

koitanfral 

Barl En • P. SOEMNECKEN Schrei bfedwn-Fabrik BONN • Lalfui* 


Herzogi. Baugewerkschule Holzminden. 

€ Vitr' Hochbau u Xzr Tiefbau C. fjaamunn 


IS3I nuuuuc 

Somnverunterrldit 2. RpriL 


tDLnlrruntrrridil IS. Oktober. 



FAHRRÄDER und MOTORZWEIRADER 

Unerreicht inQudiität und Ausführung 

Tabresproduction ca. 60.000 Rädor Katalog auf Uunsdk 


Excel5rorFdhrrad~WerkE6gbrConrad&P3rzA:D.Srdnclgnbuffi a /H. 


m Vornehmer Frühjahrs- Auf enthalt. 

ui p n ^ c ^ nHte ^ ja ^ e G d Hotel National 

Hie)» Km Deutschea Offizieravereini. Zimmer von Mark 4. — an. 111' 


Ha~s d«a Deutschen Offizierovereins. Zimmer toi Mark 4.- an. Illustrierte Prospekte. 


ate tölöomphique: NATIONAL 


direkt am See. 



t*K> I (mü I 099) 












786 


3Hu[trirte 3«ftung. 


Wt. 3382. 23. ftpril 1908. 



Photo graph. 

Apparate! 


■n 


Schoenfeldt & Co! 

, (Inhaber H«-ma««n Roscher) < 
Berlin SW.. 8 cboneb«r*cr SU 9 . 


Wichti g für Amateur-Photographen! 


Was ist Cellofix? 


Photograph 

Apparate 


Ausführliche Beschreibung über Cellofix bietel die so- 
eben erschienene hochinteressante und lehrreiche 
Cellofix-Broschüre, welche auf Verlangen jedem Ama- 


teur gratis u. franko sugesandt wird. 


G. Rüdenberg jun. 

Hannover und Wien. 


ftedriefeffllyfeehnikun 

eöthen-flnhaltir. 


REISEWERKE 


aus dem Verlage von J. J. Weber in Leipzig 26 

Alpenlandschaften. Ansichten au« der Im Pharaonenlande. Ein i^ebachfi 

deu Lpchen, Österreich, und schweizer Gebirgswelt. Ägrptenrei*ende u- Ägyptenheunde von Eonra 
Orowfolioband mit Ö7 Holznehnitttafeln auf Bey«T. Mit 25 Abbildungen u. einer Karte vo 
Kupferdruckp&pier und 16 Seiten Text In Ägypten. Frei« 5 Mark, in Leinw. gebd. 6 Marl 
Originalleinen band mit Buntdruck, Gold prewung rbijao un H Jaoan. Erlebnisse, Studiei 
und Goldschnitt 20 Mark. Pachtungen von Ern. t von Hess« 

Hochtouren in den Alpen, Spanien, Wart egg. Zweite, vermehrte und verlasen 

Nordafrika. Kalifornien u. Mexiko. Ä 

Ausgeführt und beschrieben von Raimund TOQ 0(4tÄsien . knrtonie rt 18 Mark, i 

Schäfer. Mit 5» pbototypiapben Abbildungen Krotodilledor gebunden 25 Mark. 

und 7 Farbendrucken nach Original amiAxellen. . , . . , 

Preis 10 Mark, in Leinwand gebunden 12 Mark. Samoa, BlSttiarCKarCnipel UHO 
J .. , . , - , , Neugruinea. Drei deutsche Kolonien in d< 

Dresden u. die Sächsische Schweiz, von Emst von Hesse-Wart.gg. m 

16 V ielfar bendnicke nach Originalaquarellen von 36 Vollbildern, 1 13 in den Text gedruckten Abi 
Prof. Paul PreiB.lor in Dresden. Preis 2 Mark. un( i o Karten. Preis in Leinwand gebd. 15 Marl 

Die Hohe Tatra. 7 Farbendrucke und Siam,dasF*Ieh des weissen Elefante 

26 Holzschnitte nach Aquarellen von El T. von Ernst von H esse- Wartegg. Mit 120 i 
Compton. Text von Dr. Paul Habel Nebst den Text gedruckten und 18 Tafeln Abbildungc 
einer dreifarbigen Karte. In Grossfolio - Mappe sowie eineT Karte von Siam. Preis geheft 
10 Mark. 12 Mark, in Originalleinenbond 15 Mark. 


Programm dard> das5ekrgtariaf. 


Dr. £). *j»rijn|]ter , 0 Ifujtitut, 


- ««fr. 1882. — ßctpjtfl, <Sibonienftro|e R9. — IM**«- — 

Oorbft. für Ulururitäts« unb Crime -Urfifwifl (ourf) für filtert tu f. Tomen !). (Kl) 
. „ &tnj ähr. ’3r«im.<frr amen (ntdjt ivrfenir Cbertert. bc(tanb«Tt |d)on nad) V*3-)- 

„ „ bic Ba^nriÄ*« unb S«rtah«tt«w^rüfliHf. ..... 

„ „ an« atlaffrn l)ö(>ertr Spulen (jdjttclle Jf Arocxunf b. Ubwoaupet» u. 3*»rflöbl.). 

ttTfcIße 1. firofpeft. Dr. C- «ÄBfirr. 


feyerubend'aohe staatlich conc. 

farbtrettuniAiitilt Sitt ISÄ: 

toUaarmllaB». Pr«> triftiQOrllti.wnrtwitoti). 


„Cupido" 

Rocktaschen- und Klapp -Camera 
:: für Platten und Film packs. :: 

Die Camera, diesich selbst einstellt! 

Einzigartig in ihrem Bau, D. R.-P. 

Man verlange den neuen Katalog Nr. 281. 

HÜTTIQ A. G., DRESDEN. 


wieviel jreführlwhc Bazillm in 
Ihrem Trinkwaaser vertu >ryrn ?ind, 
würden Sie sofort ein Bt-rkefe Id- 
Filter kaufen. 

Kristallklares Wasser 

für Hausgebrauch und Industrie. 

Berkefeld-Filter Gesell- 
schaft m. b. H., Celle 17. 

PrdaUsta gratis und franko. Jl- 


Versand sämtlicher moderner 

Rasse- Hunde 

Mielxtsr A hauuMnu ng vom klriruten 

Silos - SchoBhuntchrn hi» nun ur. 
Renommier-, WaclV- und Schulst) und. 

sowie all. An.» Jagdhunde, «ramm. 


80 000 Abteile in IViit.-*-lilaiKl ver- 
kauft! 

Dir Name Ist Garantie. (Kl) 

Preisbuch Nr. 377 konU-nlim und 


Heinrich Zeiss, Frankfurt a. M. 

(UNION ZEIS8) 36 Kalsenitr. 3«. 


Ein patentierte* AaikopK-rpspirr (matt und glinxcnd) D.R.P. 176323 dan im ein- 
fachen Sah bade behandelt, pricbtjpr bräunliche bi» blau violett« Bilder liefert. 

P Ä ll_r* . ist mit der einfachsten Gebrauchsanweisung 

^eiionx . dcr Wclt 2U toncn 

11 £! macht die oft unzuverlässigen Tonfixir- 

^enoiix. bäder übcrflÜ5sijri 

• kt daher das billigste Auskopierpapier 
^eiinrix. dtjrch Fortfall dea tcurcn Tonbades . 

liefert stets unbegrenzt haltbare, fehler- 
freie Bilder. 

wird nur karton stark geliefert und macht 
das Aufziehen der Bilder unnötig. 


■SsV Kineüch mit «Irr 

W Wurzel die »urk- ^ 

! v »ten Haars i m s«. \ ■—/ 'S 

lieht u.am KArptr ' jOk , 

munden. Armen I— ' 

u. ■ keinen). Keine Keirung d. Haut, t,r- 
folC unfehlbar dauernd für immer u. voll, 
kommen unschädlich, leicht aniuvrnden, 
wohlriechend. Viele I lanktehreibe n, im Ce- 
IrMJCh bei d. IC. Uni «erutäts-Haut Klinik- 
Armen. l*rr!i p. Flacon fm Marke Ce- 
»lc hi« haare 8 Mk., für d. Körper 8 Ml*, 
(Herren, Kru«,e KU «che 12 Mk.). Vertan«! 
f r. Nachnahme od. rorh. Gcld«d(. durch 

B M . Ganibal. Chemiker. Leipzig I. 

Ver.-U.pot i. O... i B. M. Banlbgl, WUD III. 


Winterstein’s „Ideal“- Handkoöer. 


Cellofix 


Mem 


Äißent 


Cellofix 


Cellofix -Postkarten 

itt und filmend in Paketen I 10 Stück SO Pfennige per Paket. 


Mr. 4 M;. U)-tt Krm. tn. ra.lSk/ H. 16.80 Nr. 16 * 8 . 78 ^ 17 x 11 ea,Ua.s.U kf *. IVOO 
Nr. 4000. r. rat lnr>*. Sh rat breit. IU rm Wk. fUnlrbt m. M k«, M. lOJVA. 
IktMtbo h<«et> moderne llandk.iffer lii echt hatur-Hlndlrdrr, ti i«< li«-l i-jjiint : 
56 cm M. 27 . -, Wem X. 64 cm M. .TH. , 70 cm M. TS cm M. Hk . 

K WInlmli in'» crnOv lil. ul - HnUr r in *lteD UrODen, HO W« K« cm, 
D. — btt M. ft. — . Die l,-i«'ltl<-nf en K iffer der ( «egcnvmrt , viel bllllgr- r 
vfe jeder Ho-br- und Pate-n tkoffer. i.Jli 

KlsfHnrlrartnnc* ,]raim ^vriiucb, schii.u»rhioa, Handgriff. 
Ai«iaer&ariUIIb. cm bmu X. 3.7S, 65 an M. 4J3, 75 cm X. 4.75. 
f Johlen«' und «ilb. Med. • Preislisten kontenfrei. • floldene und *ilt). Med. 

f H Winfnrctnin KolTrr-. Tawbro. und brdrnrarrBftbrtk, 

■ ■ #1 ‘ ffiniersieinj «rsr. Ik 1 -, I^-lpalx *. HammntUo Nr.2. 


Binocles und Ferngläser. 

Mur wttklusrge fabriktl*. 

B4ti»ni ZiklaigikafiigiigiD 

ohna jede Prtliarhbhung. 
Illuttr. Praisllst« Nr. 24 kMltntrvL 


Kraft & Steudel, ^^0°^!?!!; 

Dresden -A., DornbIQthstrasse 13. 

Alleinverkauf fUr Österreich-Ungarn: Georz Dörfflcr, Wien. Cr. Nrufsme 33 
tu Niederlage in Ruaslandi J. Steffen, St. Petersburg. Kasonskaj* $. >M 


'fmgrnarrsw 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


(R9S) 










5 fr* 3382 . 23 . Slpril 1908 . 


SHuftrirte 3 c ^ n 9 * 


787 



aawEBER: 


Graphische Kunstanstairen 


Fernsprecher 
=N 9 ^S 9 7 = 


LEIPZIG ‘Strasse 1 1-7. 


<8*8*8 «praltijdje IBibliottjef oe*» 
für (Sörtncr unb ©örtcnfrcunbe 

12 Dauerhaft in Steinen getmnbcnr SDcrtc gum fftefaintpreife oon 30 JRflrt 
(anftatt 3? SOlarty burd} jebe 9ud)t)anblunfl ju beziehen. ^trofpefle bejro. 
fflcrjeictjniffc mit ausführlicher 3nt>alteanflabc biefcr Hänbe ftcfjrn ttnent* 

0900000 900090000 00090 flCltlltf) JUT ©CrfflflUTIfl. 000000000000000000090 


Anfertigung reiner Drucksachen 
än- 3ubiläumsschriftenu Kataloge^ 








<D 



bietet grösste Sicherheit, beeitzt 
spielend leichten Lauf und 
besticht durch sein© Eigenart / A y T\| 

Vertreter überall w 

Brenn ab or-Werke, Brandenburg a. Havel 


Die Mauser -Mönche 

aus ihrem Besitztum der „Qrande Chartreuse“ ver- 
trieben, und in Frankreich ihrer früheren Marken, 
welche fiffentlich versteigert wurden, entsetzt, 




und stellen nun ihren Likör in Tarragona (Spanien) her. 


Man verlange diese neue Flasche mit der Bezeich- 
nung: „Liqueur de* Peres Chartreux“(Tarragon a .) 


LOHSE’s weltberühmte Specialitäten 

fllr die Pflege der Hau*s 

EAU DE LY5 DE 
L0H5E 

welss, rosa, ffelb, chamois 
Mit fl bar 70 lalrea unübertroffen ata TorKtigHctatM H»ut- 
mwN(T nr Erhaltung der voll«! Juge«dfriicha sowie zur «lchrm 
fciuferniing von Sommanpraeee«, Sonnenbrand, ftSla, gelbe« 
fleckai und »Ilm UmklwitM *m TwM*. (51*) 

LOHSE’s Lilienmilch -Seife, 

die reimte und mllümt* aller ToileHemJfen , mm*t nach 
kuracm (iefersmeb«, rwMtfweiwe ■aintwodch* Haut, 

Nur echt 

mit der vollen Firma 

GUSTAV LOHSE, BERLIN 

HoDielennt 8r. Msjrsnat iw Kaiem n. König», rhrer Mnj. der Kaiserin u. Königin; 
8t. Majeelllt des Kaisers von Oestenwdi, Königs tön Ungarn. 

ÜSu/KeA I» allen mtueMägigm Otsehä/ len iw M- imd Äuslaniw. 


ittüniluntiif 


Schützet eure Füsse! 

A vor HDtui.-nkiigen. Blum, 

(A Ikulen. A Ile ÜbrlsdUid., b.- 
I 6- ai »«Tulrrs d**r lUstige Schwel»* f 
\TBI and Sohlen brennen v<r- I .JJ 
1 / echwizulrdkffu rch Trigrii ton V 1 J 

\ J Dr. HÖgyes' Impräg- 1 A 
ni erten Asbest «Sohlen l J 

per l’ajir M . 2. — , 1. — und ^ 
Vor 3S. 0.7«. VcrwiKl gv*«» >'ub 
Karhiuhmr. (91*11) 

Wien. L Dominikanerbastei Nr. 21. 


oon £>rrmann San* tnbrrg. 3®*^* ■ oermtEjrt* unb orv. 
bfllertz «uflaflt. 9Jm II Xofeln «bbübunflm. 3n Orlfltnol- 
[»tnenbanb 4 ‘Darf. Berleg oon 3. 3. fBeb« tu Eetmi, IS 




3föer Sana iti in l'vintDano gclmnbcK. 

9ant* unb SörfcmDcicn. d®rtu 
II ufl. ttfld) (m ntueften «eftimnumam 

ber <T>fr»tlflcbunfl »irrige arbviut o. flk« o rg 
Schweißte. S ‘Wart 60 Vf. 

9110113, bit (aufmänntfd)«, ihr erb. 

ming»maf)ig<t tlufbau fouiic Deren 
roif(cntlid) unawljrt Xarfttüung. tüon 
91 ab. Stern, s ffllärt. 


tanfmäimtfdje. ®on o»i«r Jtiemirf>. 
<5*d)|te, burd)fle|el)*n« «ufl. TOtt 7 Hb* 
bilbuitg. u.3 UJedjfflformuIaren. JUIart. 
d tjemlfalienfunbf , Um fingt *»e* 
icftrribung brr aitdjtlflttfn Qlicrnitalten 
beifcan&tls. 3meh*«ufl.. ootlftaitb.mu 
bearbelte-t »pn Dr. TO, V i * t f <t). > Vlart. 

Correspandanee eommerelale per 

J. Foreet. 2» Mition. IVaprta I'ouwiwkp 
de mCrne nom en lanKue allenmuide per 
C. F. Klndelaen. 3 Merk 50 Pf. 
$r90enfwibe. 3«Dflte «u|L, oointfln. 
big tuu bfarbeitet oon Dr. TO. letT<h 
unb «. ffudj*. 3 TOarl. 

3 Qibroartnfunbe. ’flon dt. «. ©eppr- 

9 Warf. 

©itbtPffen. 9)onRorIBng«r. TOit 
2i 'Formularen. * TOarf. 

(janbelspefe^budj für ba* Xeulfch« 
Steil) nebft (Ptnfllt)rung40»|f%. Feil« 
ausgobt mit Gadjregilter. 2 TOarf. 

Oe-rl a<i non 3. 3. SBeber, eripjig 2t>. 


W* f m Spccid^hocddcEe 

IIT^Ll^KIw \ Hilch-C-ho'Cf'Ie^e 
I / ' J ) v 1-^rM'^i.^car, 

Wfih«lm Frische, L«ij^If*fioSrSis.“^ - 


Orininal frn 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 








Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




<EaiI of tDubleg, bei neue britiföe (ömcralgouDerneur aon Slujltalien. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


ßeipäig, 23. Slpril 1908. 


9ir. 3382. 130. Sb. 


790 


SKuftrirte 3«itong. 


<Rr. 3382. 23. SIpril 1908. 


Der Commonwealth of Australia 
als ^ufunfteltaat" 

«c Sozialismus will hie (Erzeugung«.-, Abfaß- unb 
ltmtaufd)mittel oergefellf cljaften, ber ftommunismus 
gebt einen Schritt weiter unb ftrebt biefclbe 33er» 
gcmeinfcbaftlichung bei ben Serzelyrungsgütern an. 3rr» 
tümlicf) ift ber ©laube, biefe ^ßrojcft e r bie gemeinhin als 
Phantafien aus bem Ganb Utopien öerurteilt werben, 
feien, nidjts als tßeoretifche ftrüchte ber moberneit fozialifti» 
jd)en Bewegung ot)n« jebe ronfxcte «ntroicflungfißefd)ict)tlid)e 
©runblage. BUdt man auf bie Anfänge ber Kultur 
Zurücf, fo begegnet man allenthalben einem patriarchcltfchen 
ftommunismus ber Arbeit unb bes ©enuffes btffen, was 
erarbeitet ift. Bas fann man oerfolgen oon ben SBerf* 
gemeinfcßafteu, gu benen fid) nad) ben uralten Borftellungen 
ber ©gqpter oon bem Geben in ber Unterwelt bie Was, 
bie halbmateriell gebauten Seemen ber Toten, unter 
Anubis' Leitung oerbinben, bis gu ben fflUrs bes heutigen 
Rußlanb, bie ihren Gwmetnbebefiß nod) jeßt nach fommu» 
niftifchen ©runbfäßen verwalten unb nußen. Uber mit 
fteigenber Gultur hat ber 3nbimbualismus ben ftollef» 
tioismus allenthalben uerbrängt. äftobemet Sozialismus 
unb ftommunismus — beren aTenbengen naturgemäß in ber 
praxi« fl d) ni<f)t genau trennen laffen, fonbem ineinanber» 
laufen — ftnb bemnad) im ©nmbe nichts anberes als ein 
natürlicher, gegen bie Auswüdjfe ber inbioibuali fttf<f>en 
Sfreiheit gerichteter {Rückgriff auf utfprünglid>e ®Sirtfd)aft&» 
formen. Bas Reu* an bermobemen Bewegung! ift nur, baß, 
wäßrenb früher ber ftommunismus fid) auf ber Safts ber 
genttlen ©cfeUfchaftsorbnung non unten her aufbaute, 
jeßt ber Staat oon oben her bas 3Birtfd)aftsleben nach 
foHeftioifttfchen ©runbfäßen umgeftalten unb burch feine 
Organe bis ins einzelneautoritatio regeln unb ben>ad)en foll. 

{Mit ben ©erfudhen, biefen 3»funftsftaat mitten in 
bie entgegengefeßte bermaltg« ©Hrtfchaftsorbnung hi ne * n * 
gufeßen unb fo für ben Staatsfo 3 ialismus Propaganba 
gu machen, hat man befanntlid) wenig ©lücf gehabt- ©elbft 
bie rabifalen So 3 ialiften belehren fid) mehr unb mehr 3 U 
ber An|id)t, bah «bie (Expropriation ber (Srpropriateure" 
allmählich erfolgen muffe, baß, um mit Beruf tetn ju reben, 
„bas (Enbjiel nichts, bie Bewegung baraufhin alles fei". 
Unter biefem ffiefichtstDinlel ift es hod)lntereffant, roie ein 
iunger, großer unb 3 uttmftai<h<t Staat, ber Common- 
wealth of Australia. langfam, aber ftetig unb planmäßig 
auf eine roirtfdjaftlicfje ©erfaffung hiufteuert, bie ben Uber- 
gang uom CJnbiulbualismus 3 ur Borftufe bes Gommunis* 
mus, gum {Mutualismus, bebeutei. Burd) eine Reiß« non 
©efeßen, bie in ben lebten fahren etlaffen würben unb 
jeßt burch Öen CuBiom Tariff oon 1907 einen geanjfen 
Abfcßluß gefunben haben, follen roechfelftitiQ unb joliba» 
rifd) bie Sntereffeu ber <Erz*w 0 « r r Bersch 1 ” unb Arbeiter 
gefeßüßt nxrben, unb zwarbabureß, baß ber Staat SBaren» 
preife unb Arbeitslöhne reguliert. 

Befchlüffe biefer Art fönnten in (Europa, bem Ganbe 
bet hlftorifdjen unb Fonferoatioen ftultur, heute zweifellos 
nur unter bem (Einfluß gewaltfamer, fozialbemoPratifcheT 
Reoolutionierung bes Staatswejens äuftanbe lommen. 3n 
Auftralien bagegen uolljiehen fid) biefe B3anb hingen ohne 
größere Aufregung ber ©emüter, als fie bei wichtigen 
politifchen Shreitigfcitert überhaupt gewöhnlich ift, ja, ber 
ganje Prozeß erfdjeint faft als eine notwenbtge ftolge bes 
eigenartigen, oerfaffungs* unb wirtfchaftsrechtlichen 2 Berbt* 
gangs biefer neuen 30elt. 

„Ber ©allaft bes hiftorifch Oberfommenen fällt gum 
Teil weg; ber SBeg praftlfdjer fiöfungen wirb ohne bie 
ftrüdc ber politifdjen Trabition unb ber eignen ©efchidjte 
befeßritten; beruücßierne, fonfrdeQbel unmittelbar beffembe 
praftifeße Sinn bes (Euglänbers erfdjeint hier befonbers 
gefcßärft, äufeert fich unerfdjrodener, mit weit weniger 
Bebächtigteit, Sdjwerfälligfeit unb öiaterhflltigleit als 
in fozialpolitif<h<n SHahnahmen (Englanbs. fl>er unter» 
rteh™*ttbe ®*ift, ber Auswanberern. früher in h&b <tm 
ÜJlaö eigen fein mu&te, fd)«int hier 3 U einer Auslefe au 
führen, bie gefc^geberifchen Berfuchen guftatten fommt." 
So hat Sch®eieblanb Me (Eigenart bes auftralifchen Oolfes 
ju <hafatteri|ieren oerfucht. Bas parlamentarifche fRegie» 
rungsfgftem herrfcht in allen Staaten angclfäd)fi|cf)er Wultur ; 
aber fein Staat hat bie bemofratifchcn Ücnbenjen btefee 
Sijfteme fo bis aufs Sufeerfte unb unbefümmert um ge» 
id)i<btli<he, anberswo als unaniaitbar angefehene Stanbes» 
oorred)te oerfolgt wie Auftralien. Bie gefehgebenben ftötper» 
f^aften, Senat wie fRepräfcntantcnbaus, gehen aus alU 
gemeinen, bireCten SDahicu hercor; fo fommt es, bafj fel&ft 
Im Oberhaus eine Arbeiterpartei oon folcher Stirfe |i%t, 
wie fie laum in einem eutapäifd)en Unterhaus au finben 
ift Bern ttinfluh biefes naturgemäß fozialiftifch gefinnten 
CEfements ift es gu banlen, baß in Seftion 51 ber am 
I. Sfanuar 1901 in Wraft getretenen 93erfaffung bes 
©ommonwealth unter bie Befugniffe ber Bunbesgewalt 
fogialpolitifche ÜJlafjnahmen allerart aufgenommen würben. 
Biefes fRecht, bas fid) in faft allen anberen, bemoftatifch 
regierten Sunbesftaaten bie ©injeltegierungen ober bie 
©emeinben oorbefalten haben, ift ber (I harter für bie 
heutige fozialiftifctje Bolitif Auftraliens geworben. 

Bet Arbeiterftanb, ber innenpolitifch fo ftarf, ift außen» 
politifd) ben größten ©efat)rcn ausgefeßt. Ge in Ganb ift 
burch fein« geographifch« ßage ber mongolifchenUberflutung 
fo fehr ausgeje^t, unb fein Ganb hat baher mit folcher 
©netgie fid) gegen ben 3 uftrom ber lohnbrüdenbcn ftulis 
Unb Blalaien gur GBeljr gefeßt tote Auftralien. Ber IRuf 
nach einem „weißen Auftralien" war ble 3 ugträftige ©arole, 
unter ber bie Arbeiterpartei Sieg um Sieg erfocht. 


Am ftarfften mod)tc fief) ber überlegene Söettbewerh 
ber anfprud)slofen Afiaten unb Auftralaftcr in ber 4>aus» 
inbuftrie unb im .fianbwcrtsftanb geltenb. Biftoria erließ 
fdjon 1890 ein ftabritgefe^, bas bie Aegiftrierungspflicht 
auf alle A3erfftätten, auch auf folche, bie nur non einem 
einzelnen betrieben würben (bie fog. Chinaman factorie») 
ausbehnte, unb bas gugleid) ben elften Berfuch einer 
ftaatlithen SRcglung ber Gößnc enthält, inbem es bie 
Bilbung non Gommiffionen gur Aufftellung oerbinblidher 
2 Rinbeftlol)nläße in ben sweated industries anorbnete. 3n 
gleicher Bid)tung, jebod) auf weiterm ffelbe, bewegte fich 
bie fozialpolitifche ©efeßgebung oon Beufübwales, 3Seft» 
auftralien unb 9leufeelanb ln ben neunziger fahren, ©in 
ffabrifgefch non 1894 beftimmte Blinbeftlohnfät|e in allen 
Dnbuftrien unter gewiffen Borausfehungen; burch weitere 
©efehe oon 1900 unb 1901 würben Ginigung&ämter ge- 
bildet, ble foroohl oon Arbeitgebern wie oon Arbeitnehmern 
bet Gohnftreitigf eiten angerufen werben fönnen unb be» 
fugt finb, oerbinblidjc Gohnläße feftgufeßen. Als ber 
Bunbesftaat 1901 enbgültig unb mit (Einfchluß SBeft» 
auftraliens organifiert war, fanb er alfo ein tool)l» 
oorbereitetes Selb oor, um fich joglalpolttifcf) 311 betätigen. 
(Er tat bies 3 unätf)ft in eigenartiger SBeife burch ben 
Sugar Bounti) Act oon 1903. Bas ©efet; gewährt eine 
Prämie auf allen 3 u ^ er » Mr im 3ntanb ausfchließlich 
oon weißen Arbeitern h«geftetlt wirb. Bie Prämien* 
begünftigung wurbe burch ein weiteres ©efetj 00 m 3 uli 
1905 an bie Bebingung gefnüpft, baß bie ben weißen 
Arbeitern bezahlten Göljne nid)t unter einen beftiinmten 

Bormalfaß h”iintergehen. 

®3ie bie weißen Arbeiter fich gegen bie Unterbietungen 
burch M« bebürfnl&lofen farbigen gu oerteibigen hatten, 
fo mußten |i<h bie Unternehmer gegen ben BJettberoerb 
ber mit biefen billigen Gräften arbeltenben 3nbu(trien 
ber afiatifchen Staaten wehren. SJlit Ausnahme oon 
Beufüb »ales, bas feiner befonbern wtrtfd)aftlid)en Gage 
wegen am ffFreißanbel fefil)i'elt, würben baljer bie auftra» 
lifchen Sunbesftaaten fefjon früh Öen mancheftcrlidjen 
©runbfäßen bes Biutterlanbes untreu unb gingen 311 m 
fchdrffteu Brotcltiontsmus über, ber aber wieberum in 
eigenartiger SBetfe fo umgebilbet würbe, baß er ben 
fo 3 iali|tifchen Benbcn$en fich anfdjmiegte. Ber Gemmerce 
Act oon 1905 führte ben Beflarationszwang ein unb be» 
ftimmte ferner, baß eine {Reihe oon (Einfuhren, nament* 
lieh Aahrungs» unb <5enußmittel, ©rgeugniffe ber SDeberei, 
ber Geber» unb ber djemifdjen 3nbuftrie, mit einer bie aus» 
länbifche ficrlunft charaftcrifierenben SOfarfe im £>anbel j U 
oerfehen feien. Bemgcgenübcr follen bie inlänbifdjen Srabti» 
löte burch bie Unionshanbelsmarle (Commonwealth Trade 
Label) ausgezeichnet werben. Biefen 3oll- unb 9Baren» 
3 eichenfd)uß genießen nun bie cinheimifd)en Unternehmer 
nur in ber Borausfeßung, baß ihre ÜDaren unter 
angemeffenen Arbeitsbebingungen hergeftellt finb; anbem» 
falls werben bie (Erzeugntjfe nach bem Berbrauchsfteuer» 
gefcß (Excise Tariff) oon 1906 mit einer Abgabe in halber 
£>öhc bes Solls belaftet, ber oon ben auslänbifdjen SBett» 
bea>erbem gu entridjten ift. Außerft arbeite rfreunblich, 
aber auch fehr beljnbaT, interpretiert bas ©efeß, was 
unter unangemeffenen Arbeitsbebingungen 3 U oerfteßen 
ift, nämlid) te jcbe (Entlohnung unter bem ortsüblichen 
Saß, jebe übermäßige Arbeitszeit unb alle Beftimmungen, 
bie ben Arbeiter ungebührlich belüften". (Erftrecfte ft<h 
bisher ble ftaatliche Reglementierung unb ftürforglichteit 
nur auf Arbeiter unb Arbeitgeber, fo nimmt fich bas 
3ollgefeß oon 1907 gum erftenmal auch ber ©er brauchet 
an, inbem es beftimmt, baß im ©erorbnungsweg $öd)ft» 
preife für alle Otobrifate feftgefeßt werben fönnen. 

Bie „New Protection“, wie ber Auftralier biefe feine 
aDirtfchaftspolilit im ©egenfaß 3 U bem Altproteltianismus 
ber europäifchen Gulturlänber nennt, ber nur auf ben 
Schuß bet (Erzeuger bebadjt ift, geht alfo barauf aus, 
nach mutualiftifchen ©efeßen bie 3ntereffen aller ©efell» 
fehaftsfehichten gugleich gu wahren, inbem et ben Greis* 
lauf ber ©üter oom Urfprung bis gum ©«brauch burd) 
bie Staatsautorität regelt. Alle folche {Maßregeln finb 
ebenfoleid)t oerfügt, wie bie Ausführung größten Schwierig» 
leiten begegnet. 3 n bet Bat ift ein fehr umfangreicher 
unb fompllzierter Berwaltungsapparat norge-fel)*«, um 
ben bem Staate zugewiefenen Aufgaben geredjt 3 U werben. 
Cin Steuerfollcgium (Board of Exciise) ift gu fehaffen, bas 
auf Antrag oon 8 fabrifanten ober ©ewerlf «haften bie 
Arbeitsbebingungen in einer zollgefchüßten 3nbuftrie 3 U 
unterfud><n unb biefe nötigenfalls für billig unb angemeffen 
gu erflären, ben (Erzeugniffen bes Unternehmens bas Recht 
auf ben Common vrealth Trude Label, auf Befreiung oon 
ber Berbrauchsfteuer guzuetlennen ßat. Bas Gollegium 
hat, um fidj öte 3 U feiner Orientierung nötigen Äennt* 
niffe unb fachlichst Unterlagen gu uerfdjaffen, bie Befug* 
nis, alle Sabriten zu betreten unb ju befid)tigen, 3 cugen 
aorzuloben, ben 3 c ugeneib abzunehmen, bie Borlage ber 
Bücher au oerlangen. 3a r es wirb fogar jebem Soll» unb 
Steuerbcamteii unumfehränfte Befugnis zur Bcfichtigung 
aller Betriebe unb 3«triA Ö« allen ©efchäftsbüchem, 
Arfunben unb Gohnblättem eingeräumt, „wenn aud) »er» 
trauliche 3nformationen felbftoerflänblii nicht oeröffent» 
licht toerben follen". (Enblicf) wirb bem Kollegium noch 
bie weitere ungemein umfangreiche unb oerantwortungs- 
fd)were Aufgabe gugebadjt, „bie allgemeinen Bebirtgungen, 
benen (Ergeugung unb §anbel unterworfen finb, insbefonbere 
bie Breisbilbungsfrage unb bie Bereinigungen, bie zur (Er- 
höhung* ber greife gefchloffen werben, zu unterfuchen unb, 
falls es f inbet, baß bie B**ife ungebührlid) ßoeh finb, bem 
Barlament geeignete ©egenmaßtegeln ootgufchlagen". 



Bie mannigfa^en Gchwädjen biefer fRefomwerfuch« in 
ber Richtung auf ben fözialiftifdjen 3 ufunftsftaat liegen 
fo 3 Utage, baß oiele ©Sorte Darüber 3 U machen üherflüffig 
ift. Bei ben Berhanblungcn im Unterhaus (teilte gegem 
über ben (Empfel)Iungcn 6 er {Regierungsoorlage burd) ben 
Bunbesfchaßnteifter Sie A3illiam Gpne ber Abgeorbnete 
©Hilft bie ironifd)e Anfrage, ob ble Regierung es nicht ein» 
facherunb jmedmäßiger finbe, ftatt einen fo ucr,jmidten unb 
foftfpieligen bureaufratifd)en {Mechanismus ln Bewegung 
ju jeßen, lieber gleidj bie ganje auftralifche 3nbuftrte in 
eigne Regie 3 U übernehmen. Unb ber Abgeorbnete für 
Abelaibe, 3 . Cool, hielt es bei berfelben ©elegenheit für 
feine barouf aufmerffam 3 U machen, baß bie frei» 

heitli<he Bemofratie Auftralien im Begriff fei, unter bem 
Ramen Steuerfollegium ein Boli 3 eiinftitut 3 U fchaffen, 
„bas mit jebem erwerbstätigen, alfo nüßlichen Bürger 
nach Belieben umfpringen fönne". (Es ift bas alte Gieb; 
follten fich wirflidj einmal bie Hoffnungen ber 
jtaatler erfüllen, fo bebeutete bas nichts anberes als ben 
RücCfalt ju einem Abfolutismus fcßlimmerer Art, als er 
jemals unter monar<hifd)etn Regiment beftanben hat. Bie 
io 3 ialiftlf<f)e unb bie bürgerliche Bemofratie möQen fief), wie 
in Ofranfretch unter Glemenceau unb 3 aurös, 3 U einer 
ephemeren JDppofition gegen anbere ©arteieu 3 ufammen» 
finben; fobalb ber rabifale fjlügel auf (Erfüllung feiner 
Sorberungen bringt, fcheiben fi<h bie ©eifter fchärfer, als 
Ropaliften unb Bemofraten getrennt finb. Ber Hort ber 
bemofratifchen greiheit ift bas (Eigentum, bie (Ebenbürtig» 
reit ber Staatsbürger auf ©runb möglidjft fchtanfenloftr 
Berfügung über bie ©üter ber (Erbe, möglichft ungebimbenen 
MHrtfdjaftsrechtes; ber 3nhalt bes fojialiftifcf)en©rogramms 
ift bie 3 ”ftörung bes ttigentums unb ber inbioibuellen 
wirtfd)afilid)en Selbftänbiglcit, eine polijeimößig reglemen- 
tierte ®letd)hcit um bes 3bols einer ebenmäßigen Ber- 
teilung aller ©enüffe willen. 

Aber r& märe h«r 3 Ü<h oberflächlich, wollte man mit 
fold)er Gritif, bie fd)ließli<h nießts ift als eine ©Heber- 
holung ber taufenbmal gegen bie fojtaliftifche 3beologie 
oorgcbrachten Bemunftgrünbe, eine Bewegung oon folcher 
(stärte unb Reuartigfeit abtun, wie fie in bem jugenb* 
liehen Gommonwcaltl) h”*t« fich ^«h n bricht. Bie cöbifal- 
bemoFratifdje Berfaffung h^t 3 '** (falge, baß es feine 
politifchen Parteien nach europäifchem {Muftcr gibt, bie, wie 
in (Snglanb bie Gonferoatiocn unb bie Giberalen, ©er» 
treter ftänbifcher 3ntereff«n, bes Abets unb ber ®entnj 
waren unb im ©runbe noch h” ,: t f ftnb. Bish<if 0 üb es 
im auftralifchen Parlament eigentlich nur 3 wei ©arteien: 
bie Sd)uß 3 öllner, 311 benen msbefonbere bie Arbeiterpartei 
3 ählt, unb bie ^reihänbler, oertreten boup*fäd)li<h öurch 
bie ftaufmannfehaft. Aber einmal beftßt ein fo rein 
wirtfdjaftliches 'Problem nicht ben agitatorifdjen Rero, ber 
bie politifdje Geibenfctjaft ber SRenge erregt unb bauemb 
wad> erhält; fobann finb bie ftreihänbler allmählich oon 
ben Proteftioniften fo ins H'wtertreffen gebrängt worben, 
baß fie Faum noch eine Rolle fpielcn. 3ft es öod> fo weit 
gefommen, baß fürzlid) ein, wie es fcheint, bumoriftifd) 
oeranfagter Senator oon Reufubwales öffentlich eine 
Prämie non 5 £ für ben ausfeßte, ber eine Oppofition 
tm Oberhaus entbedte — ein 3u|tanb, um ben DteUeießt 
mancher europftifthe HRinifter feine auftralifdjen Gotlegen 
beneiben wirb. Aber ohne ausgeprägte Parte iglicberung 
fein tatenluftiges poliHfeßes Geben; unb ba bie Boraus- 
feßungen für eine Teilung nad) Stänben, alfo nad) oben, 
nicht oorßanben find, fo geßt ble Tenben 3 auf eine Biffe» 
renzimmg nad) unten, auf Abfon berungen innerhalb bei 
BcmoFratie nach öem Sozialismus unb Gommunismus 
hin. Bas ift bas allgemeine politifd)e {Motio, bas bie 
mobemc fo 3 ialifti|che Bewegung im (Eommonwealtß inner» 
ließ begrünbet. 

Ber Hinweis auf bie Anfänge biefer Bewegung zeigt, 
baß bie B3urzeln auf raffenpolitifchem ©ebiet 3 U fud)en 
finb. „The crimson thread of kinahip nhich runs through 
ua all" — mit biefer (Erinnerung an bie Blutagemeinfchaft 
fotbert ber Mationalhetoft parfes alle (Europäer 3 m ein- 
mütigen Berteibigung ber Herrfd)aft ber SBeißen auf. 
Anb Bartor zeigte beutlicher bas Blittcl: mit ber Parole 
„One people, quo destiny!“ wies er auf bie Rotwenbigfeit 
bes 3ufammcnfchluffes ber fdjwacßen (Einzelftaaten ju 
einem mächtigen Rationalftaat hin. Rad) bem bie Sröbera« 
tton ftaatsrecßtlich ooll 3 ogen, brängte fich bas ©erlangen 
nach wirtfd)aftsred)tUcher (Einigung unb (Erhöhung ber 
9 Rad)t tn ben Borbergrunb. Auftralien ift no<h immer 
in ber Hauptfach* Agrarftaat. Unter ben 3nbuftrien finb 
nur bie lanbwirtfchafttichen oon Bebeutuug. Aber ber 
Reichtum an {Mineralien aller Art bietet jebec 3nbuftrie 
befte Gebeusbebinguttgen. Baher ift bie 3 r° r öerung bes 
Tages bie (Erhebung bes Gommonwealtß 3 U einem oom 
Auslcmb oöllig unabhängigen probultionsftaat, aur mirt» 
fchaft»poiitif<hen „Autartie", auf ber Gljamherlatn bas 
größer» britannifche Reich begrünben wollte. Aber aud) 
bie Probuftion joll ber H«rfd>aft ber ©Beißen unterworfen 
fein unb bleiben. Alle wirtfd)afts» unb fozialpolittfchen 
©efeße finb zugleich Raffen gefeße. Ber 3ollf<huß wirb 
nur foldjen 3nbuftrien 3 Uteit r bie „angemeffenc" Gößnc 
3 af)len, unb biefe angemeffenen Göfjne finb foldje Gößne, 
wie fie ber weiße, nicht ber farbige • Arbeiter be» 
anfprucht. * ’ 

Beste pft)<hologif<he {Motio ber fozialiftifcßen Bewegung 
ift alfo ber Raffenimperialismus, was um fo beachtens- 
werter crfcheint, als belanntlich ber Soäialiemus bicBrübet» 
lichfeit unb. ,£olibarität aller Arbeiter gleichgültig welcher 
t^arbe prebtgt 3n welche neuen Sahnen alle biefe (Ener- 
gien ben auftralifchen Sozialismus b rängen werben, läßt 
fich heute nicht im geringften abfehen. L. M. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



gir. 3382 . 23 . 9 tyril 1908 . 


3 IIu[friric 3 c ’* un 9 - 


791 



bofpljo«. ®eml>flrb Xittmar, OKli»d)«ti. 

3 ur filbemen §od)3eU bes ^ßrinjen unb bcr ^Srinjc^fin Cubrotg gerbinanb oon SBagein. 


3n 5er D»rB«Ttt Wciljc oon lints nad» redns mrtnvffin Wfons, Urin,} Ctolrpt» «lernen«, Clttfnntin SJlaria Ibereiia oon 6pan»en mit bem 3nfanten (hiöroiß «Ilons, Vrinjelftn l'ubmtfl Serbinanö 
(ßcbome Onfantin Blnna t>« Io oon Spanien), i()rin,3 thibtoiß farbinanb, RJ-ritn Ibomas , {>triop oon Amu«, flnn-jUlin (Slwtro, ®rin,} ttlfone. — 3n bec VDriien 9?elbc oon Hnl» nad) redjte 
Urin? non »curbon. UrinariTin ÜRarin 5rl Vtlnr. ®rtti 3 frerbitumb, 3nfani non Spanien, <>enoflin oon fftrnuo (Qcbome ‘{Jrinjcffiit Ofcibrlln oon »opem), Vrinjeriin «lara, «nnj «balbrrt, 

«itb-olf cfjraf o. «Mrbna unb Sreubentbal. 


UBodjenfcfjau. 

■Da« TeutrefteKairerpoaT auf Vt orf u. — Ter Raifer 
•ütjrt auf Korfu ein oollftänbig bcr (Erholung gewidmetes, ibnl* 
lifdKsßcbett. *Mm 12. Ulpril abends peranftalteten Me «eiuafjuer 
oon ©afturi eine fjulbtgung burd) iftoebrufe, ©efang und 
'Hbbrcnnen oon ftciicrtDcr!. 9lad) ber Ulbenbtafel ließ |id> 
öer Raifer aus bcr n<ru|ten Gin$clfd)rift bes ©roßen ©metal« 
i lab« über bic- Schlacht bei t'iaojang Dorlefen. Ulm 13. mit 
tag» befudjte er Da» cnglifdje *ßanjerfd)iff „Omplacablc" unb 
naßm bort bas ,vrühjtü<f ein. Ter Kaifcr tränt auf bas 
'lOoftt ber Deutfcften unb ber englifcben Jahne unb toümfchte, 
baß betbe (leis 3utn «Bohle bco UUcltfricbcns oeteint fein möch- 
ten. Äommanbant Wert, ber »cfct)I«l)üb« bes Griffe», ttähf 
auf bas JBoftl bes Aaifcr». Tie englifcften Cffiiicrc roaren 
entjüdt übet bie lamcrabfcftaftliche Ulrt bes ÜJlonarcften, ber 
mehr als »ier etunben an Vorb blieb. 3ur {Dlittagslafel bei 
ber ftaiferin auf Sd)loß <H<hüleioit roar bic RronpTinaeffin 
oon ©Tiedjcnlanb mit ihren Rinbern geloben. {Nachmittags 
ruht bie RaiTcrin mit ben 'Brinjen Ülugutt UlMlfjclm unb 
Osfar unb bev VrinjefTin ©iltoria ßuife und) Schloß 9Jton* 
repo», wohin aud) ber König uon ©rittftettlnrib (am. Über 
bie Tauer bes Aufenthalt* Raifer SBilhdms au? Korfu weiß bie 
„Iribuna“ 3u berichten, baß infolge bcr ungiinftiflen TBittc* 
rung bic Streife fdjon oor bem urfprünglid) fe ft gefegten 
Dermin erfolgen wirb. 

Tie römifefte {Reife bes iReicharanjler». — Jür|t 
o. ® iil ouj traf am 12. ‘Ilpril mit Feiner ©emaftttn, begleitet 
oom ©efanbten u. 5>lototD, in IRom etn. ffr maeftte bem 
'lRtni}ter Sittoni einen ®efud), ben biefer am 13. im ^Bala.^o 
iSaffarelli enoiberte. ?lnt 13. oormittags hatte ber 9ieicfts> 
(analer eine 'iCubien5 beim H5nig Ciftor (Jmanuel. fftbenbs 
tanb betm SJlinifter littoni 3U tfßren bes Weiiftstanjlers ein 
Tiner ftatt, am 14, eins im Xiuirinal, Ti« italienifcfte treffe 
begrüßte ben IReiiftstaniler aufs freun blieb ft c. Ta» M ©lor= 
nalc b’3talia“ m eibet, fförft v. ‘ilüloro unb 2ittoni Ijöttrn 
befdjloffen, fid) bie ruffififten itorfiftläge in bejug auf Ulaje» 
bonien au eigen au madjett. Tie beiben Tiplomateit hoffen, 
(Snglanb tu erbe ben 'Uorfcftlag ber (Ernennung eines ©cm* 
o etn cu xs burcf) bic !Dläd)te fallen lairen. 3lm 14. abenb» 
gab ber Äbnifl oon Otallen bem IRcidjsfanjler jtt (Sftren ein 
Tiner oon oieninbbreißig ©eberien. l?Int 15. begab lieft ber 
tfürlt in "»eglcitung bes preußififten ©efanbtett v. 2Jiüt)lberg 
natft bem ©atilan, tro er nom ipapft in einltünbiger (Kubienj 
empfangen rpurbe. Tiefe trug feinen politifcfteit (iftarafter, 
ionbem fotlte nur bie guten «Be$ic!)utigeh jtoiicften Teutfd)- 
lanb unb ber fluric botumentieren. Ter^lubicnj folgte ein 
SJefud) bes JJflrftcri beim ftarbinal StaatsfctretSr ®lemj bei 
*al. -JDäftrenb ber etroa breioietlelftünbigen llnterftattung 


bes t« eid) Standers mit bem Atarbinal tuurbe bie ^Ürftin 
o. Sillor», nad) iftr bcr ©cfanbte o. Slotoro unb ^rof. 
o. IHenocrs vom 'i^apft empfangen. Vlm 18 . teilten ffilrft 
unb Jtflrftin o. «iiloio nadt 'üenebig ab; ber «DJinifter littoni 
uerabfcftiebetc lieft oon bem tKcicftsTanilcr am 'Kaftnftof. 

TerSd)IuftbespTeußlfd)en9Hjgeorbnetenftaufes. 

— Ter pTeußilcfte ßanbtag umrbc am 9. ‘ilpril in feierlicher 
sißung gcfcftloifen. Tie ftemoaftlen ber SDaftlmänncr jum 
'llbgeorbnctenftaus fmb auf ben 3. 3uni feftgefeijt toorben. 
Dir eigentlichen ‘iBaftlen auf ben 16. 

Tas beutidi franj&f Ifcfte «amcrunnbtoimncn. — 
9lm I8.?lprü tmitbc in fHerlin oon bem Staatsfetretär o.3d)oen 
unb bem ftan^öfifeften ftotfeftafter Cambon öa& 2lb(ommen pir 
tJcftfcfeung öer ©renje ttoifeften .(iamerun unb ^tansöfifd)- 
Mongo unterzeichnet. 

Ter Tob bes bünifeften Jinanjminifters 5afTen. 

— Ulm 6. UlpTil (tarb in .Kopenhagen, erft fech^unboietjig 

^aftre alt, ftimmyninifter ßaiFen, mit bem Tänemarf ein 
großes agitatorifeftes latent i^tb bas SJlinifterium Chtiftenfen 
ein fteruorragenbe» tülitglicb PfTiorcn ftat. Anfangs äußexit 
rabilal, (ämpfte er als «RebarteuT ber ..‘«nlborg 9lmtstibenbe M 
mit &örup unb 3, CE. CftnltcnFen jaftnclintelang gegen Die 
fonferoatioen {Regierungen unb bereit ptODiforifdje ©efeß> 
gebung. ®lit ber 3«t näherte er [ich mehr brr liberalen 
9Hd)hmg innerhalb ber ßtnfen. SBei llmbtlbung bes erften 
IfinlerminiFtcriuins, bc» .Kabinett» Teunßer, trat er an Stelle 
Des ausfeheibenben 51Rinifters fiage in bas SRinifterium 
(iftriftenfen als 3inanzminilter ein. Sein hauptFäd)lid>[teo 
TOcrf ift bic große 3ollgcfehrcform, bie gerabe jeßt dot ber 
(fntfdjeibung fteljt- Weffort ßaffens tourbe oorläufig 

oom ajlinifterprflfibenten ahtiftenfen übernommen. 

Tie {Reicftebuma unb bie mmurbaftnoorlagc. — 
9lm 13. {Hpril hielt SRtnlfterpräfibent Stoltjpin ronhrenb bcr 
Tebatten über bie fcmurbahn eine IRcbc, in bcr er crtlärte, 
baß {Rußlanb im fernen Olten s»«f«Hi>9 mdjt nur jum 
.Kampfe, fonbern aud) für ben Schuß bn nationaltulturellen 
Ult beit ftarl fein mflffe. Werfehrsmiltel I3nntcn bureft 
3-eftungen nicht erfeßt id er ben. SRußlanb» entfernte» ffireni 
gebiet tnarc reich an ©olb, UUälbcTn unb anbaufähigen 
flächen. 3rembe Böller mürben einbringen, menn {Rußlanb 
ihnen nicht 3 uvortäme. Unter ftürmifcftein '-Beifall betonte 
er, bie Ulmurbahn tnüffc uon ruffifdjen Viänben gebaut 
werben, weil bann bie oon SRußlanb bortljin oerpflan.zten 
{Böftnarbciter bort anfärfig u> erben mürben. Tie Saftn 
bürfte 3 U>ar bem Staate jöftrhd) 20 bis 22 ffliil!. {Rub. Toften; 
aber wenn bie ruffifd)cit 3iatt«3 en i« Öen fd)n>erften Stun- 
ben [tanbgchalten hätten, fo toÜTben fid) aud) jeßt UBege 
finben, um bie ruffifefte Staatsorbnung bureft einen cifemen 
{Reif 3 u feftigen. Ulm 14. tourbe Die Vorlage jur ttrbauung 


ber 'öaftn mit 213 gegen 101 Stimmen in erfter, am 18. in 
Dritter Uefung angenommen. Tamit ift auf ruFlifdjer «Seite 
ein bebeutramer Scftritt auf bem ©cbicte oftafiatifefter ^Jolilit 
getan, ber erfte feit bem {Ruffifd)-3apaiiti<ft*w Kriege. 

Tie aßaftlen in itaxtugal. — Ulacft ben ‘»erflcfte- 
rungen ber {Regierungsblätter ooll3ogen fid) bie UBaftlen jur 
Teputicrtenlammer am 6. Ulpril feftr regelmäßig; boeft fehlte 
es toeber in L'ifFabon nod) in anberen Orten an blutigen 
©eroalttaten, bei Denen es etwa 3ehn lote unb mehr als oiexzig 
aicnminbete gab. IHlIe Straßen unb {piäße waren militärifeft 
befeßl. UUo [ich ©nippen oon {Rcpublitanern bilbeten, mürben 
fie fofort gefprengt, wobei es natilrlid) nicht ohne Ter- 
teßungen abging. Tie Teputicrtenlammer wirb fid) ein- 
rcftließiich ber Vertreter bcr .Kolonien folgen bermaßen ju* 
fammenießen: 62 {Regenerabores, 59 % Btogreffiften , 17 Un- 
abhängige. *2 {Ration aliftcn, 6 {Republiraner, 3 Jyranctften, 
7 biffibierenbe ^Togrc|fi[ten. Tie monard)tfd)eit Parteien 
haben atfo eine ftartc Blchrftcit , boeft finb fie unter lieft fo 
wenig einig wie frfll) er i unb es werben fid) baßer wal)Tfd)etn- 
lieft non ber {Regierung immer nur Ulugenblutsmaiori^Sten 
gewinnen laffen. 

Tie UBaftlen im Aaplanbe. — *ei ben Uüaßleh in 
Der Kaptolonic eroberte ber VonD 19 UBaftltreife, fo Daß Die 
3aftl feiner «DJitg lieber jeßt G9 beträgt, bic gräßte »faiorität, 
über bic bi»I)cr eine Partei im {Repräfentautenftaufe oerlßgle. 
Tie Unioniften ober, wie fie früher hießen, bie 'fhogreffioen 
behaupteten 33 6iße, bie Unabhängigen 6. 

i 

Ulnbreas <5raf fpotoefi. 

/Kin Ulecbrechen, tote es in bcr fficfd)id)te Cftcrreidhe 
>ttiisftcr nur oercinaelt bafteftt, xouröe am 12. Ulpril in 
Vcmbcrg perübt: Der (Statthalter bes ftaifcT», Slnbreos 
iftraf Tpotocli, mürbe aus poUti|cf)en Wötioen ermorbet. 
Cin mtftenifcher Slubent namens UJtiroflau) Siciftfifft 
hatte fid) unter bem ©oinwmb, Die Stelle eine» C&rgnnafial» 
fupplcntcn erlangen 311 wollen, eine Wubien3 erbeten. 
Kaum in bas Ulrbeits^immer be» Statthalter» eingetreten, 
feuerte er au» einem {Repoloer fünf Schöffe ab. ®raf 
^otoefi, am Kopf unb an öer ömft töölid) pcrlcßt, per* 
fcfticD halb barauf. Ter 'JJlörbcr ließ fid) ruhifl perhaften 
unb etflärte, er habe beit Vebrüdet (eines Volfes be(eitigen 
inollen. ®r zeigte nidjt bie leifefte Spur pon Weue, unb 
feine eigne Dhitter geitnnb, ihn ju ber furefttbartn Tat 
aufgcitacftclt 311 haben. 

Troß biefer Haren ^lusfagcn ift ber 9Jiorb pfqcho* 
logijd) unb politifcft (d)mer zu ernüren. (ftalijten, bas 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



792 


Slluftrirte 3 citun 9 * 


9 ?r. 3382 . 23 . Mpiil 1908 . 



Tic Offiziere bet „^»p^cnjollern 41 werben bem ßönig oon ©riecht nlanb uorgeftetit. 


aber in national >rut henif d)en «reifen gering, unb bieshat jur 
*>oIgc, baft fid) fd)on flcnij junge St u beuten mit öffentlichen 
fragen bcfd)äfiiQcn,$uNgilatörenunbftüt)remwctbeM. Ta* 
©orbrängeu Der jüngeren (Elemente bat fid) gcraöein letjter 
3cit befoubers fühlbar gemad)t. Die Vorgänge anbei ßem» 
berger Umpcrfität unb bei romantifdjc &ungerftrci! ber 
»Prl)rtfteten Gtiiöenten ftcl)cn nod) ttt lebhafter (Erinnerung. 
3mmer größer wirb bie ber 9lnl)äng«t ber 
rutbeneu, brr fog. ufrainifthen Partei, bi«, auf U)ic Kultur 
unb Citcraturcntaiicflung ftdj, int ©egenfatj 311 jenen 
ftel)en, t incld)e il>r ©oll mir als einen munbarUtd) »er- 
fdjiebenen 3®?© bes grofjriifftf<t>en betrauten. Sie bitben 
ein rabifalcs Element, bas bic nationale Autonomie bes 
nitftenifchen Moires in ben rutljenifchen ©cbicten ffialijiens 
nnb ber ©uforotna nnjtrebt unb in elfter Cinie bie ©olctt 
unb ttjre 'Jülad^t aufs jriiärffte bclämpft. 

©raf ©otocti bat fid) allcrbtngs luäfjrenb ber lebten 
ßanbtagsioahlcn im vorigen ÜHonat bet ben CJungrutljenen 
befortbers oexhaftt gemacht, ba er bie ruffophilcn (alt* 
rutt)cnifd)cn) Hanbiöatcn begünftigte. 3m übrigen galt 
er aber als ber rutl)enenfreunblid)|te Statthalter, Öen es 
je in ©alijicn gegeben, unb er bat fid) tatfädjlid) um bett 
nationalen Jrieben in biefem Hronlanb ftets befonbers 
bemüht. SBar es bod) tolrflid) nur ber aufrichtige ©3unfd>, 
bem ßanbe unb bem «aifer ju bienen, ber ihn oor fünf 
3al)reii bie Stelle eines Statthalters anncljmen lieft. 9lod) 
eh? er fterbenb von feiner Sfamilie ©bfchieb nahm, bat er 
benn aud). man möge bem «ctifer mit teilen, baft er „als 
Sr. ©iajeftät treuer Tiener auf feinem Soften gefallen“ fei. 

Slnbreas ®raf ©otocri, geboren in Ärarau am 
10. 3uni 1801, war feit bem Tobe feines Urubers Sftef 
ber Är^cfjonjicer ßinie bes bis ins elfte 3 n h r h u11 & ert 


gröftte unb autonomftc Jlronlanb Cfterreid)*, .^ät)lt eine 
©eoölterong von faft 7500000; fit bcftcht bauptfdd)lid) 
aus ©ölen (3350000), «utbenew (3100000), Juben (850000) 
unb Teutleben (60000). Tas ßanö 3 or fällt ftiftorifd) unb 
national in 3ioei Teile: in ein beinahe rein polnifchcs 
SOeftgalHien unb ein rutljcnifchfs Cftgali.üen. Cicncs 
bilbete feit jeher einett Teil bcs polntfdjcn Neid)cs; biefes 
ftanb unter ruti)enij<ben dürften unb Königen, bis es 
1340 Dorflbcrgehenb, 1386 bauemb oon ©ölen annertiert 
würbe. 81 ad) ber erften Teilung Polens 1772 tuurbc bas 
gan3< ßanb öfterreici) etnoerlcibt. Tie galt3tfd)cn SRutt)cnen 
bilben einen Teil bes groften ruthenifd)en (Eleinruffifcben) 
©olles, bas nach ben Muffen (©roftruffen) ber .tahlreidjfte 
flautifche öolfsftamm ift unb in £)jt erreich» Ungarn nahezu 
4 Will., in (Sübweftruftlanb weit über 20 Will. Seelen 
jählt. $i* Mutanten unter polni|d>er fterrfchaft uerlorcu 
nad) unb nach ihren 91 bei, ber ben römifd) ■ (atholifchen 
©tauben unb bamit aud) bie poluifche Nationalität an» 
nahm; bas übrige ©oll, feiner oberen Schichten beraubt, 
tourbe jahrhunbertclang in einem 3u|tanb reltgiöfer »mb 
nationaler (Emieörigung fowie f 031 ater Äned)tfd>aft gehalten. 
Tie dftmeichifdje ©erevattung h«t fid) oon Anfang an 
burdj bie ©leid)ftcllimg ber Wulftcnen mit beit 'Polen wie 
burch bie ©usbilbung bes Älerus unb bic ©rjtehung bes 
ruthemfdjen ©olles vielen Taut von feiten berNuthenen 
oerbient. Mod) immer fehen biefe aber in ben ©ölen, bie 
im ßanbtag eine umjerhSUnismäftig grafte 9Jtajorität 
haben, ihren drgften freinb. 

tlllerbings muft anöerfeits wieder h?tuorgehoben 
tverben, baft Wuthcnen unb ©ölen eine ftarfe Stammes» 
unb ©lutsverwanbtfchaft aufweifen, unb baft in 3at)ilofcn 
Familien bes ßanbesbas palnifd)e nnb ruth*nifd)e(Hemeni 
miteinanber oenvachfen ift. Tic 3d)l ö« ©ebilbeten ift 



Ter Äönig uon Ct)ricd)enlanb mit ber .«ronprin3effin Sophie (ber Sdjioefter bes Hairers) unb ihren Hinbcm 
begibt ftd) nad) ber ©egrüftung bes Haifas nad) bem Adnig(id)cn Sd)laft 3urüd. 



Ter gricd)ifd)c CTjbifchof utib ber Hlertis oon Horfu erwarten am ßanbungsplaft ben Haifer. 

X)ie 3lttHinft Deutzen Ägiferpaois in ftorfu am 10. ’SIpriL 


urfunblid) jurüdreichenben grdflidjen Kaufes ©otocti 
unb als faldjer einer ber angefehenften unb reidjften 
polnifdjen 2lriftöfraten. Nad) öörjüglid) abföl* 
vierten Stubien tourbe er in feiner ©alerftabt 3um 
Toftor ber ©echte unb ©hilofophic promoviert. 
<£c wibmet« fid) urfprünglich ber ©cwirtfdjaftung 
feiner ausgebehnten ©üter unb trat erft 1895 als 
«bgeorbneter ber fianbgemeiuben (£hr3anöto in ben 
galt3ifd)fn flanblag, beffen Schriftführer er bis 311 
feiner Ernennung 3um ßanbmarfchalt war. Chr war 
Witglieb ber Ärafauer Stancjqlenpdciei, 3U bereu 
©rünbern fein ©ater fttbam Cbrnf ©otoefi gehörte, 
©lit Hrafau oerbanben ihn befonber« ftartc Sorbe. 
(Er war lange 3ahre ©e meinberat ber Stabt »mb 
fanblbierte für bie ©ürgameifterftetle, bie ihm aber 
wegen ber Dppofition fämtlid)cr Temofraten nicht 
jufiel. Sou »Vehntar 1895 bis 3um JBinter 1897 
gehörte er aud) bem tlbgeorbnetenhaus bcs öfter* 
reich tfd)cu Neichsrats an, in bem er allcrbtngs nicht 
hervortrat. Tann würbe er ins öerrenhaus bc. 
rufen. 3m Oftober 1901 erfolgte feine Chmcnnunp 
311m ßaubmarfchall oon ©alijten, unb am 11. Cfuni 
1903 tourbe er ber Nachfolger bes ©rafen ©ittinflt 
int Gtatttialtcrpalais. 

Troh feines enormen ©eiehtums — man fd)di}t 
feine SR eoenuen auf 8 Slill. ftronen — lebte er febr 
einfad)- Seine ctn3ige ©affipn war ein grofter Trab* 
rennftall, unb bie blaugelbe ^ade mar am Turf 
populär unb faft (tote fiegreid), ba ba« rationell 
geleitete ©hiftergeftüt 3Uola bei Är3ef3oroice in ber 
Nähe Ärafaus ein voT3Üglid)es ©ferbematerial lieferte. 

©raf ©otoeft wor überaus glüdlid) oerhetratet. 
Seine ©attin, eine gebome ©räfin It)f3fiewicj aus 
ßitaucn, eine gefeierte Schönheit, fetjenfte ihm acht 
Äinbet. 3nßcmberg erfreut fid) ©räfin ©otocla grofter 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





f.i :i 

P ' TA UÄ# 

Ki 1 ii 

$\J 

msm 

liJI 



Slnfunft bes X5eutfd)«n tfaiferpaars fn ftorfu am 10. Sfpril OriQinaljci^nung oon IBillg Stötoer. 





794 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


3llu[trirte 3<itung. 


9ir. 3382. 23. Slpril 1908. 


Beliebtheit, bn fie fiel) mit ftreuben allen 
Culturcllcit unb humanitären 
wibmctc unb auf biefen Gebieten mit be* 
fonberer »orliebe Mitarbeiterinnen aus 
bürgerlichen «reifen heranzog. 

fil» Statthalter lieft fid) Graf Betocli 
bie Hebung bes ßanbes unb bie fin* 
bahnung bes nationalen&riebensbefonbers 
ange legen fein. Mit großer fiuf Opferung 
unb feltener Selbftlofi gleit unterzog ex fiel) 
allen ^flidjten eines fleißigen, objeftioen 
»«amten, Bott if)m ging audj bie fin* 
regung zur Weife bes Miniftcrpräfibenten 
Dr. o. Korber itad) ©alijien 1904 aus. Gr 
wollte, bafe bet oberfte Gljef *>« 
waltung bie Juftänbe an Crt unb Stelle 
genau ftubicre. ©raf »otocti ftanb bem 
«aifer fcljr ualje, ber Ujn mit Sitte Trennung 
unb Slu$3fid)nungen überhäufte, »iel be* 
merlt würbe eineülubienj in »ubapeft, nad) 
ber bie polnifdjen öerrenhauetnitglieber 
ihre urlprünglidje gro&e ©cgnerfdjaft gegen 
bie SBaljlrcfotm in Cfterrei<h plotttid) auf* 
gaben. Wiemartb fannte fomit uubercdj* 
tigter als Genf »otocTt ber Mörborljanb 
311m Opier fallen. O. J. 


3ofepb Sudjer. 


3 n »erlin, iDofelbft er feit feinem 1899 
erfolgten »Gd tritt vom «apcllmetftcr* 
amt an ber »erlittet Königlichen iSofoper 
zur Seite feiner oielgefeierten ©attin unb 
ftunftgenojfin JRofa, geb. ^jaffelbccr, ein 
Otium cum dipuimtc genofe, ift am 4 . fiptil 
bet vortref flid)e Cpernbirigeut unbißagner- 
Interpret »rof. 3 ofeph £ud)er einer Slrlc- 
rienDcrlalfung erlegen, Sucher, ber gl cid) 
ben meiften beroorragenben Dirigenten ber 
SBaguer* 3 eit aus Cjtcrreid)* llngam I)«r- 
ftammte unb am 23. fiovember 1843 in 
Döbör, einem Dörfchen be» Gifenburger 
Komitate, zur Slklt getommen war, bette 
fid) früh fdjon in »Jien als Egling 
Ööroenburgfdjen Konvifte» unb Sdjüler 
Simon Sechters eine gan$ oorzüglidje 
inufifalijdjc »orbilbung erworben, woburch 
es ihm bann, als er nach cif r jährigem 
Stubium ber 3 urisptuben 3 furz cntfdjloffen 
bie Künftlerlaufbatju wählte, möglid) warb, 
fid) gleich in feinen erften Stellungen — er 
war Korrepetitor an ber 'IBicner $pfoper 
unb Dirigent bes fifabemifefjen ©efang* 
oereins — als ein »erufener .tu erweifen unb , 

weithin 3ntereffe wach prüfen. »ach erfolg« 
reichem Sßirfen als KapeUmcifter an ber 
fiiiener «omifcheu Oper fam Sucher 1876 
mit fingelo fieumaun nad) ßeipjig, wo unter [einer ßeitung 
unb unter Mitwirfung feiner jung angetrauten Qbattin als 
Steglinbe erftmalig außerhalb »aireutlj* ber ganje „Bing 
bes Nibelungen" — unb zwar im Slpril 1878 „Das »h«™* 
golb" unb „Die BJaltüre“ unb im September besfclben 
Jahres „Siegfrieb" unb „©ötterbämmerung“ — 3 ur fiuf* 
fiihrung gelangte, »alb barauf folgte Sudjer einer »c* 
rufung an bas ron ^Sollim geleitete Hamburger Stabt* 
theater, unb 1888 würbe er unter glanzen ben »ebingungen 
für bie »erliner .fjofoper oerpflicfjtet. Sucher, ber in mancher 
$in|i<ht, in feiner ehrenfeften, lünftlerifdjen «entigleit unb 
©crabhett wnb in betn ^urüdftellen feiner »ecföulicfjfeit 
hinter bas vorzufütjreube SBerf, an S>ans »idjter erinnerte, 
war ganz ein Dirigent im Sinne TOagners, unb wie er 
als |old)cr fd)on in ß«ip 3 ig neben ben oon ihm mit 
bcgeifterungsooller Dreue interpretierten Schöpfungen 
3Bagncrs audj naffifdjc Opern, beifpielswcife „«rmiba**, 
„Don 3uan“, „3-ibelio" unb „Gurpanthe 4 ', in geläuterter 
unb vertiefter Slusführungsroeife auf bie »ühne gebradjt 
hatte, fo ift auch fein SBirfen in Hamburg unb in 'Berlin 
reich an guten fünftlerifchen Daten gewefen, um bereut* 
willen fein «nbenfen ftets in Gljwn bleiben wirb. Ob« 
gleich er nach außen hin gern etwas burjdjifofe unb jeweils 
felbft recht berbe Seiten h croo,r lehrte unb oon feiner 
Stubentenjeit h** au<b ber nrs bibendi bie Dreue wahrte, 
war Sudjer im öminbe feines SBefens ein ungewöhnlich 
warmherjiger unb bis 311 tiefftem Grgriffenfein begeifte» 
rungsfähiger ©emütsmenfeh, was beim auefj manche von 
feinen eignen Kompofitionen, fo infonberheit bie eh*& cm 
viel gefungenen unb audj heute nod) oorführung&miirbi« 
gen ßieber „ßiebesgtücr unb „3m »ofenbufth“ fowie 
ber Sieberjijtlus „'Jlah«ort u , bejeugen. 9Bas Sucher an 
grä&ereu 'IBcrfen gefdjaffen hat: «in* Gjene „5öalb* 
fräulein" fiir Solo, Gljot unb Orthefter, ein SJiänncrdjor« 
wert mit Orchefter „Die Scefdjladjt bei ßepanto" unb 
ein breifiimmiger Jrauenchor mit Orcfjefter „9lus alten 
SHärchen winrt es", ift ln ber Gtfd)eiuungen Jlueht rafdj 
mit bahingefchwunben; aber au» Suchers ebel'fcfjwärme« 
rifdjem ßiebe „ßiebcsglüd" mögen jetjt, ba e» ein banges 
leh*es Sdjeibcn swifdjen bem betagten Gieberfänger unb 
feiner „A>errin 3folbe" gegeben h*t, wohl manchem bie 
vermeljeuben Sdjlu&Hflnge in ben Sinn gefommen fein: 

,®(n flufe. rtn »Jtcffti bin unb tolcB«. 

UnS all« €«bnlucbt ift o«IHUt. a 

Arthur Smolt'an. 




attbrtas ©taf qjotocti, l u. I. Statthalter oon ©alijien, 

r» 12 . ttprll »011 bem ru»b«nif<b«n (stufrenlen SRIrotloio Sic3tj.*|tl erfd)on« , n. 

Der SBranb ber alten (5arntfonftrd)e 
in Serlin. 

0|'m Slbenb be» 13. Slpril würbe eins ber ehrwürbtgftcit 
^|.r&otteshäufer ber 'JReidjsfjauptftabt, bas augleid) ein 
Heiligtum brs preuftifchen fjeexes war, ein »aub ber 
Jlammen. 'JÜlit ber hinter bem ßuftgarten gelegenen alten 
©amifontirche unb mit ben in ihr aufbca)ah r i cn Kriegs* 
tropljäen ift ein Ijiftorifth wertvolles fflionument, an beffen 
fdjtidjte ©röge fid> bie Grinncnmgcn mehrerer 3ah** 
hunbertc fnüpfen, in Drummer gefunreu. 2ln bem ge* 
nannten Dage würbe gegen acht Uhr abenbs oort bem 


Vbot. IE. Sieber, »erlitt unb Hamburg 


3ofepf) Su^er; 


Divifiouspfarrer ffiroBinann unb 3ugleidj 
audj oon Ktrchenbicttern bemerrt, baff in 
ber (&amifoufird>e Reiter ausgebrodjen war, 
beffen 90113 enorme fRaudyentmieflung ber 
fofori in grof?er Stärfeherbeigecilten treuer* 
wehr gewaltige Schwierigteitcu bereitete. 
Grft nadjbent bie Sappeure mit ihren Bi tten 
bie Kirdhenfenfter zertrümmert hatten, ge* 
wann bas veihcercube Glemeut ßuft unb 
fd)lug alsbnlö tn majeftdtifdjen JVanalcu 
burdj ben Dachftubl 311 bem wolfenbebedten 
fümmel empor, bcledte gierig ben Durm, 
jüngelte in taujenb gelben, blauen unb grü- 
nen ftlfimmrfjen über ben »clag bes Dadjes 
unb (ich öic gante Umgebung wie von 
bnigalifd>eitt ßid)te beftraljlt erfdjeitten. 3ti 
wenigen Stunben hotte bie ©lut, bic alten 
?lnftrengungen ber helbenmfttig lämpfett« 
be« Qrcucrwchr jpottete, ihr »cnticfjtuugs* 
wort »ollenbet. Der eifern« ©locfenturm 
fd)wanttc fdjon nach fur^er Jrift. Gr 
ftürjte bereits balb nad) neun Uhr mit 
mächtigem «radjen in bas fflammcnmecr, 
unb brei Stunben fpöter war bic «irdjc 
tum gröhten Dcil ausgebrannt. Äur bic 
gcfdjwärueti Umfanungsniauem ragten 
nodj empor unb umgrenzten zujammcu 
mit bett erft vor aetjt Jaljrcn errichteten 
mächtigen Säulen ein glühen bes, qualmen* 
bes Ghaos, unter bem neben vielen anberen 
hiftorifchen »eliquien unb ftunftfdjätzcn 
auch bie fra*i3<>ftfchen <fahncn, bie bei ber 
»eftaurierung ber Kirche im 3®htc 1906 
zur 2lusfdjmüdung oon 9lltarraum unb 
Sduten gebient hatten, oeruichtct lagen, 
»on ben in ber ©amtfonltrdje aufbetpahr* 
ten Bahnen, bie jumeift unter »ludjer in 
ben Skfrerungslriegen erbeutet unb nach 
»erlin gebracht finb, fonnten nur ztvei 
gerettet werben. Grfolgrcidjer war bie 
»crgiiiigearbeit ber fird)lidjen Gdjcitje. So 
würben bie »Itargeräte, infonberheit bas 
berühmte fUtartmij unb bas Ktrdjenarchiü, 
ben Jlammcn entriffen. Bon bem 3um Deil 
ganz unerfetjbaren »ilberfd>mu< würbe, 
wenn audj befdjäbigt, bas oon »egas bem 
filteren ftammenbe filtarbilb „Ghriftus 
am £d berge“ gerettet. fiud> ber hifto» 
rifdjc Stuhl König 9Bilhelnts I. würbe ge* 
borgen, »on ben flammen unberührt unb 
auefj vom'lBaffer faft unbefd)äbigt geblie« 
ben ift bie ©ruft, in ber fidj etwa zwei* 
hunbert Särge beftnben, opn benen nur 
Zwei bie »efte oon ffieiftlidjen, bic übrigen 
aber bie (Scheine von preufeifchen Selb* 
herren unb Offizieren bergen, öier finbet 
man manchen Flamen von gutem Klang. 
So liegen hi« unter anberen ber »eich»* 
graf 0. JBavtcnslebcn, ©raf £ind 0. ftincfenfteiii, 0. Katt«, 
ber »ater bes unglüdlidjcn Jreunöes bes nachmaligen 
Girofeen ^Tiebridj, ber ^elbmarfdjall 0. Keith, beffen 
'Jiame mit ber Sdjladjt bei ö»d)litch unlösbar terbunben 
ift, bie ©encrale v. »ord, v. Schwerin unb o. J&rangel. 
firchiteltonifch bot bie mehrfach renovierte ©amlfonfirdje 
nidjt viel »emerfenswertes. fils fie am 12. fiuguft 1720 
burdj bie Gxplofion eine* in ber 'Jladhbarfdjaft ftehenben 
»uloerturmes jerftört mar, erftanb fie bereits 1721 unter 
ber Bauleitung bes Cbcrbaubircltors »tjüiPP ©erladj iit 
neuer, vergröfeerter ©eftalt ; bod) war ber »au burdjwcg 
{djlidjt gehalten. Gr war nur oon Jaiedinäfeigfeitsmoti* 
oen bittiert unb liefe auch Durm unb »orhallen ver* 
miffen. Durdj Die in ben 3ahren 1816 unb 1863 aus« 
geführten Stejtaurierungen würbe im 3nnem ber Kirche 
vieles verbeffert unb verfdjönt. Dem ©efamtbilb feinen 
fdjwerfälligen Gharafter ju nehmen, gelang nicht. Grft 
ber jüngftc, 1900 bccnbctc Umbau gab bem C&ottes» 
haue ein ben mobemen ffiefdjiinacf etwas mehr betrieb i* 
genbes Gepräge. 

Ober bie Gntftehung bes »ranbe» ber Kirdje, bie 
übrigen» mit 700000.4 gegen fteucr verfidjert ift, gehen 
bie ©erüdjte unb »«richte noch auecinanbcr. Doch tjat 
ber »erbadjt, bafe bas 3«uer r bas in ber 'Jlälje ber Crgel 
ausbrach, angelegt worben ift, viel Berechtigung, fils* 
balb nad> fiusbmdj bes crfdjicn ber eben von 

Kiel zwruefgefehrte Kronprinz in] 'Begleitung mehrerer 
Generale auf>ber »ranbftättc unb verfolgte* bie Dätigfcit 
ber fiöfdjarbeiten mit gefpanntem 3ntere|fe. Buch als am 
14. ftpriljbie fiufräumung&arbeiten bas Betreten be» 3n« 
nem uub ber ©ruft geftntteten, erfdjiencn ber Kronprinz 
unb bie Kronprinjeffin, unt bie »erwüftungen in fingen* 
feheiu ju nehmen unb fid) non ber gifteflidjen Gthaltung 
ber ©ruft zu überzeugen. 

Maifcr löilheltn, bent telegraphifd) nad) beut fidjilleion 
Bcridjt erftattet würbe, [praefj in einer an beit General* 
felbmatfchall o. gähnte gerichteten Depefdje^Xllcn an bem 
»ettuugswert 'Beteiligten feinen töniglid>en Dant aus. 

Die nun in Drümmem Ucgenbe Kirdje hat auf ihrer 
Kanzel manchen berühmten »rebiger gcfcljen. Cbenan 
unter bicfcri ftrijl^bcr nodjunoergeffene SolöatcnpaftorGmil 
Trommel, ber bas finit bes ©amifoiipfarrers oon 1869 
bis 1896 imieljatte unb fidj ber ßiebc weiter «reife öer 
Berliner »eoölferung, insbefonberc aud> be» Bertrauens 
Kaifci^fililhelm» .I.j erfreuen burfte. Das öiegcl ber 




3nn«ianH<t>t oor b<m 8t <mbe. 

Die am 13. 9lpril abgebrannte alle ©axni|ontir<§e in SBerlm. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



796 


SHuffrirte 3 dtuitQ. 


5 Rt. 3382 . 23 . Styril 1908 . 


©arnifontirchc, ein WebaiUon mit einem ber Sonne au« 
ftre-beuben Bblctuitb ber Unterjd)rift: „Non soli eedit“, Iva« 
aud) über ben 3 wölf Gingangstürcn angebracht unb erhalten 
ift, gewinnt angefidjts bes tragifchen Gnbcs biefes ©ottes* 
häufe® befonberc ©cad)tung. Wie ©erlaufet, 1)at ber Küifet 
ben Wieberaufbau an ber alten Stelle angeorbnet. 

§einrtd) S(f)ul;j*58euif)en. 

ür ben 19. $uui b. $. fteht ber fiebgigfte ©eburtstag 
bes Äomponiften öetnrtd) Sdjul 3 »B«utben beoor, unb 
3 »r Borfeier biefes Xagcs bot je$t fcboit in Bresben ein 
3 *|tlon 3 crt ftattgefunben,, barin man mit ber au&fchliefc« 
lid)en Vorführung G<hul 3 *Bcuthenfd)er Kompofitioncn 
bem fd)affensfreubigen 3bea1ismus be® betagten 2on« 
Dichter® t)«lbigte. Vus biefem Slnlaft follen aut!) !>ier ein 
Bilbni® Gd)ul 3 *Beutt)en* unb eine Sfi^e feine® Geben® 
nnb Wirtcns weitere Greife an einen mitlebenben Sdjaffen* 
ben erinnern, ber reblid) mit bem ihm anoertrauten ©funbe 
mufifalifcbcr Begabung gewuchert, aber wohl roeber bie 
marfig Ejervortretenbe fd^öpferifefje Gigcnnote nod) aud) 
genug raffinierte ©cfd)äftigteit befeffen bat, 11 m fid) im 
lauten ©eroirr bes mobemen tontünftlerifchen 3nbioi« 
bualitätentampfes weithin nemeljmtiar machen ju lönnen. 

fjeinrid) Gd)ul 3 *Bcuthen, ein ^cblcficr non ©eburt, wie 
bas ja aud) ber bem Vatersnamen Gdjulj angehäugte 
Vame feiner ©eburtsftabt 3 U erlernten geben fall, mar 
bei frül) 3 eitig hcroorgetretencr Beanlagung unb Giebc 
3 ur OTufit ucfprünglid) für bas fiüttcnfad) beftimmt ge- 
raffen, hatte fid) aber nad) ber dalentprobe, Öie er bei 
einer Breslauer llnioerfitätsfeier (1862) mit bet Kompo« 
fition bes Gingfpiel® „SVribolin" beftanb # gan 3 für ben 
Xontönftlcrberuf cntfd)iebcn unb mar in Geipgig Sdjüler 
ooti fcciuptmann, 5Rtd)tet, ®tofd)clc 4 imb Stie&el geworben. 
Bon 1867 bis 1881 wirfte Sd)ulj«®eutl)eit als hochgcfchätjter 
ßehrer in 3ürid). mo er and) feine erften fünf Sqmpho* 
nien („$at)bns Anbeuten gewibmet", „ftrühlrngsfcier", 
„Gipnphonie in Gs-Dnt“, „Gd)ön Glifdbett)" unb „Befor* 
mationsfpmpbonie“ mit Orgel) fctjricb unb feine erftc Oper 
„©er 3ttuberfd)laf" 3 m Wufführung brachte. (Dann aber 
fiebeltc er, glüdtid) wiebcrhcrgcftellt von einem fd)«?crcn 
(Heroen leiben, nad) üresben über, bas, abge|et)en »an 
einem Streifjuge nad) Wien, bauemb fein 3 )omi 3 il ge* 
blieben ift. ©leid) nieten anberen aufftrebenben Talenten 
ber jiueiten 3ahrbunberthälftc hatte aud) Gd)ulj*Vcutben 
feine «rften (Einführungen in bie mufifalifd)« Offcirttidjfeit 
bem Vllgemeineu Dcutfdjen ©tufifDcrein unb twf feit Raupte 
ftranj fitf 3 t 311 nerbanfett. Bei ben lontünftleroerfamm« 
lungen ber fcchjiger unb fieb 3 »ger ^aljre finb mehrere 
Werfe GdjufvB eutljcns crftmalig oorgefü^rt roorben, unb 
Wciftcr fiiht felbft E)at bafür geforgt, bag bie „SUhambra* 
Sonate" op. 34, bie Gd)ul 3 «Bcutbens gan 3 c tonbid)tcrifd)e 
Wefcnsart befonbers feniiKictjnet unb barum aud) gegen* 
loärtig reicher fe^x fpielensmert ift, burd) 3 - Schubert!) 
u. fto. 3 U ßeip 3 ig im Stid) bcrowsflfflPben mürbe. 

2lu&er biefen Werfen Ijat ©cinricb Sd)ul 3 « ©eutfjen 
fpdter nod) mehrere Sotnpbonien — banmtcr eine „ftönig* 
ßear tf * unb eine w Steges>ST)mp^onic“ — bie ft)mpl)onifd)e 
Di^tung w ^>ie loteninfel", oiele pTogrammufifalifdje 
Ouoertüren unb djarafteriftifebe Heinere Oxdjefterfägc, 
bie tomifd)c Oper ift nid)t gut, ba& ber Wenfd) 
allein fei“, oiele Sfyoruwrfe, oon benen nome^mlicb 
mehrere BfQlntfompofitionen unb ein ftimmungsreid)er 
„Sefteiungsgefang ber Verbannten 3fraels" Seadjtung 
ianben, fowie jal)lreid)e ßieber, Wänuerrböre unb Stüde 
für planier gefdjricben — alle® Arbeiten, bie in itjrem 



<Ebuarb Äremfer. 


Sonfö^ unb in iljrer 5 orrnun 0 Öanb bes geübten 
Weifters, in ifjrem ©eöanfeiiinljalt ibeales Vufftreben 
unb toirritd) mufifalifdjes (Sin gef timmt fein ertennen laffen. 
3 umeift aber bod) mol)I nid)t genug 3 U)ingcnbe (Eigenart 
unb Wusbrudsgemalt befeffen hoben, um fid) im bunten 
fUhifitgctriebe ber ©egenroart burd)fetien 3 U fönnen. So 
fte!)t benn ber Üonbidjter öcinrid) 6 d)ul,v Beutzen gan 3 
au^ertjalb bes mobemen Äon 3 crtlebens unb ber allgemeinen 
Wufifpflcge, gilt aber allen benen, bie rollen (Sin Mid in 
fein Sdjaffen gewonnen hoben, als oereljningsitiürbiger 
fRepräfeutant einer fid) unermüblid) betätigenben Äiunft* 
liebe unb fünftlcrifdjen Üü^tigfeit. 


Cbuarb ftremfer. 

inen fdjönen f)öhepunft feines xeid) oon ßiebesfegen 
burd)riungencn , froljtdtigen unb eljrcnoollen Gebens 
bat am 10. ftpril mit ber Vegeljnng bes fiebgigften ©eburts* 
tag& ber Wiener Gl)orliebcrfomponift unb (^ren^ormeifter 
be& Wiener UJtannergefangpereins (Sbuarb Siremfer erreicht, 
unb ba m5ge feiner benn aud) h* cr mi t ber Wie&ergabe 
eines Porträts unb mit einer fu^en Sd)ilberung feines 
Wirtens gebad)t fein. 

ftremfer, bex fid> unter ben Wiener 'PSbagcgen 
vproffd) unb Wdljel 311 größer mufifalif^er lüdjtig* 
feit ausgebilbet hatte, würbe bereits tm 3aljre 1869 3um 
(Eljormeiftcr bes Wiener Wänncrgefangocreins gewählt 
unbhotfichmitbeffcn Sdjulung unb fjeranbilbung^u einem 
ber alleroorjüglidjften beutfehen fDlännerd)öre ein allfeitig 
anerfanntes großes ©erbienft unb nad) brei&ig jähriger 
©ereinsleitung aud) ben SRuijmestitel w (Jh«ndjormeifter" 
erworben. 9lls e^ht wienerif<h<r Wufifer hot Slremfcr 
fi<h früh3eitig fd)on mit einigen Operetten — 
„(Sine Operette“, „35er Botfd)after" unb „Der 
Sdjloffcrrönig“ — oerfud)t, bie in bem Theater 
an ber Wien unter Witwirlung oon 9llexanber 
©iratbi mit oielem (Erfolg aufgeführt worben finb. 
Weit über feine Baterftabt Wien hinaus ift aber 
Äremfer als flangTunbiger Ghorbcarbcitcr älterer 
Weifen unb als Selbfifomponift heTjfrifchcr.licbens* 
würbiger ©efänge fiir 9Hännerd)or mit unb olpte 
Orthefterbcgleitung befannt geworben, unb wie 
feine mirtfam • fdjönen Bearbeitungen ber „Sedjs 
altnicberlänbifdjcn Bolf&licbcr“ (für Wünncrchor, 
Soli unb Otd)efter), bes gleichfalls nieberlänbifchen 
Bolfsliebes „Jtomm, 0 fomm“ unb bes oberöfter« 
retd)ifd)C!i Bolfsliebcs „3ud)heifa, mein Dimbl“ 
heutzutage faft über bie ganje (Erbe perbreitet 
finb, fo hoben and) »ielc ööu feinen eignen 
.«ompofitionen, fo befottbers bie Ghorlicber „3m 
Winter", „Solbatenlieb nad) einer mittelalterlichen 
Weife", *tyrin3 Gugen", „Wenn 310c ic fid) gut finb“, 
„Braune ©efellcn* 1 u. a. m. ( bas größere ShotiMtf 
mit Soli unb Ordjefter „Balfanbilber“ unb bie 
anmutigen, orchcfteTbeglcitetcn Ian3d)öre „^Das 
ßerjflopfen", „ Siebe sglüd" nnb „(Erinnerungen", 
jur 9?epertoitebereid)erung unjah 1 *^* 9Jlänn er* 
gcfangoereine gebient. 3n ben Ictjten 3ahren finb 
aud) Bolls« uub itomiuerslicberbänbc ber Wiener 
„Uniocrfalebition“ unter Gbuorb Ürcmfers Barnen 
ljcrau*gef ommen. Älremfet ift 'f3räfibeut bes ©er* 
forgungsoercins fianbn für Wttwen nnb Waffen 
oon Xoitlünftlern, B^epräfibcnt ber ©efcllfchaft 
ber Butorcn, .Siompoiiiflcti unb Verleger , ©iit* 
glich ber beutfehen Bolfslieberfommiffioii, (El)rcn« 
uiitglicb dou mehr als jioeihunöert ©efang* 
acrcinen unb würbe oielfad) beforiert, fo 
unter anberm mit bem Srran3* ^ofepb^ * Crben, 
bem Stöniglich 'prenhifdjen Wronenorben britter 



5 einrt(^ S(^ul 3 « 93 eut^n. 


ftlaffe, bem belgifchen ßeopolb&« 0 rben, bem ottomanifchen 
O&manfc« Orben britter ftlaffe unb Webfchibije-Orben 
3 weiter klaffe unb bem Offoictstreuz bes gried)if<hen 
(Etlöferotbens. Gewählt l ei f<hlie&U<h no<h, bafj ber 
Ghtenchorm eifter bes ÜUiener SDtännergefaugoereins nicht 
nur ein ganz oor 3 Üglicher Dirigent, fonbeni auch ein uor* 
trefflicher iUaoierfpieler ift unb als folcher pomehmlid) 
wegen feines föftlid)en Bortrag® Schubettfcher, Cannerfcher 
nnb <5trau&fd)er lanzroeifen in Wiener Vereins« unb 
ffiefellfchaftsfrcifen hohes Bnfehcn genic&t. 


2uife Sfaba. 

n|”nfang biefes 3 ahrcs beging man in Bubapeft bas 
■vlfünf 3 ig jährige Schaufpiclcriubitäum Cuife Blahas, ber 
beliebteften unb 3 weifello® gröhten Büljnenfünftlerin Un* 
gams. Gs war aber mehr eine Blat)a»öreier als ein 
Blaha*3nbilflum ; benn ber wahre ©runb ber Seranftal* 
tung war weniger ein wirflidjer ©ebenftag als ber lang- 
gehegte Wunfd), bie beliebte Stünftlerin befonbers ju ehren. 
Gin Gnthnfiaft hatte feftgeftellt, ba& es gerabe fünfgig 
3ahre h<r Tet, feit fie als fiebcnfähTiges ftinb bas erfte* 
mal in Baab bie Bühne betrat. Bber biefes Auftreten 
war fanm ein ®cbüt, gefd)ioeige benn 6 er ©nfang ihrer 
Gaufbahn. Gin Wunberfinb war bie Blatja nie, unb aur 
G^aufpiclerin warb fic erft oiel fpäler ausgebilbet. Sic 
mar bas Si inb armer Gdjaurpieler, unb bas erflärt ant 
©enüge, bafe fic fd)on fo frül) gelegent(id) bie Bühne be- 
trat. 3hr Oater SUeianber Beinbl, trog feines öetitf<hen 
Samens ein Cr 3 magpar, urfprünglid) faiferlicher Jjufaren- 
offtaicr, lämpfte 1848 an ber Seite Äoffuths* Bach ber 
.Kapitulation bei Bilägos heiratete er eine aus 3tal»en 
ftammenbe Gchaufpielerin unb wtbmete fid) ebenfalls ber 



£uif€ SBIaha. 


Bühne. 3m wanbernben Ihefplsforren oor ben loren ber 
Königlichen Orwiftabt ©imaf 3 ombat im ©ömßrer Komitat 
würbe ßuifc am 8 . September 1850 geboren, fffrüh ftarb 
ber Bater, unb bic Wutter hütete halb barauf wteber 
einen Sd)nufpieler namens Äölcfi, nnb unter Diefem Barnen 
betrat Guifc, wie erwähnt, 1858 ba® erftemal bie Bühne. 
Wirllid) als Schaufpielcrin tätig roar fie aber erft okl 
fpätcr; guerft in Ofen, bann in Waria-Sherefiopel, wo 
fie ben Mapellmeifter Blalja heirotctc, bem fie bie Bus* 
b Übung ihrer ©efangsfunft oerbault. 3hre «fkn großen 
Triumphe feierte jic als ftrem Blolja, als fie in ben 3 a h« n 
1869 bis 1871 , nachbetti fie 1866 bie Inippen in ben 
Krieg gegen Breufcett begleitet hatte, in 9)e&rccjin wirfte. 
Bon bort fam bic Künftlcrin an bas Bationaltheater in 
Vubapeft, an bem fie bisher ununterbrochen tättg ift. 

Guifc Blaha ober, wie fic außerhalb ber Welt bes 
Scheins jetjt beißt : Baronin p. Splemji, ift ber 2ppus 
ber frijönett ungarifchcn 5 rau, eine echte Waggarin, beten 
Semperament burd) bett tropfen füblid)en Blutes in ihren 
91bcm nod) geftetgert ift. Gio h°l baher au<h ftets in 
ungarifefjen Boirsftücfen ihre gröfeten Grfolge gefeiert, 
insbefonbere in bem Bollsftüd „(Die rote Brieftafd)e", 
in welcher Wolle fic uufer Bilb geigt. Wenn aud) ihr 
lalont unb ihre fdjöne Gtimme fie 311 einem höb*m 
Kunftgenre befähigt hoben würbe, ift fie boib ihrem ge« 
rabC 3 u angeftammten treu geblieben, öier aber hat 
fte ©rofecs gelciftct. Wit einem Schlage oerftanb fi« cs 
jtets, bas $uMitum gu fafginieren uttb für ftch gu ge- 
winnen. Gie hot tuicublid) oiel 3 ur Wagoarifierung bes 
Ihrotfrs in Ungarn unb 3 ur ©opularifierung ungarifcher 
Xrameit beigetragen. Kein {^reinbcr, ber Bubapeft be- 
fud)t, oerfäumt e®, fic 3 U betounberti, nnb fo fommt es 
benn aud), baß ihr 9tame, obwohl fic nur ein cingigesmal 
außerhalb Ungarns — im 3cinuar 1883 in Wien auf* 
getreten ift, bod) fdjon weit über bic ©rengen ihres Batet- 
Icmbc-s befannt ift. — er. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


m 


i 

Dämonen i)et Diefe. Vornan oon Paul ©rabein. 


(14. BfortMung.) 

B Ju ©oeline flogen plöfelich [eine ©ebanlen hin. 2 Bar aud) nic^t [ein 
Verhalten gegen [ie eine einzige grofee Rüge [eit jenem unfeligen 
Vbenb neulich in Vtnfa, wo er in einer Stunbe ber Schwachheit 
:fie an [idj geriffen, oon ihr Sefife ergriffen? Satte er nid)t ein 
furchtbares Unrecht an ihr begangen, inbem ex oon iljr nahm, ©as nur ber 
Iiebenbe 90 lann oom 2Beibe forbem barf? Unb hatte er fie nid)t burd) [ein 
©erhalten eben in ben ©lauben oerfefet, aud) in ifjm [ei bie Riebe ermaßt, 
toie es bei ihr gefdjehen ©ar? 

2 Bas half es bagegen, toenn er fidj [elb[t mit Sdjeingrünben be[<h©id)ttgte : 
Du Saft iljr aber hoch nie oon Riebe gefprodjen — bie ©rflärung, bie bu einft 
bei beiner Werbung ihr gemalt, be[tel)t a![o nodj ju «Recht — nur ein Sunbes- 
genoffe ©oHteft bu ihr fein, bi[t bu ihr, nur ein Vemunftoerhältnis be[teljt 
3toi[djen euch beiben! 

2 Bar bas falte Vernunft, ©as iljn bie 3 ittembe, an heimlicher Riebe Rranlenbe 
in feine 2lrme nehmen liefe? 

Vetn, nein; ex burfte [idj nid)t [elbft belügen. 2 Bas ex an ber grau getan, 
bie in jenem Vugenblide glauben mufete, feine Rüffe [eien bas ftumme SeJenntnis 
[einer erwadjenben Riebe, bas mar — SBetrug! 

2 Bolf ©djierbranbt 3udte oor bem unausgefpro^enen 2 Bort 3u[ammen ©ie 
unter einem ^eitfdjenfeiebe. 

Unb Satte er jener elften unoerzetfelichen Sdjulb ntdjt nodj eine gan3e Rette 
©etierer [chroerer Verfehlungen angefügt? 

greüich, ©ohl hatte er am anbern Xage, aus bem leibenfdjaftlidjen Xaumel 
©ieber 3U [idj gelommen, gegen [i(h [elbft geraft Verzweifelte ©ebanfen hatten 
th« hin unb her geriffen. Gern erfter 3 mpuls ©ax ja fe&jtoerflänblidj ge©e[en, 
ihr alles ju geftehen, ihre Ve^eüjung 3U erbitten unb als fdjwerfte Sühne [ich 
[elbft aufjuerlegen, fortab an ihrer ©eite nur noch nie «« grember herjugehen. 

Slber er hatte bas buch nicht über [ich oermo^t (Er fehredte baoor zurütf, 
ihrem Stog biefe furchtbare 2 Bunbe 3U [erlagen, unb 3ugleich — er hatte bie 
Rxaft nicht, [ich [elbft bie[e ©ühne ber ©ittfagung auf3uerlegen. Sei bem biofeen 
©ebanlen baran fühlte er bas Slut qualooü glüljenb [eine 3 lbern burchjagen. 
©ine rafenbe £eiben[<haft hatte ihn [eit Jener ©tunbe erfafet, bie ihn trofe oer* 
3©eifeltem Slnlämpfen immer ©ieber 3U ihrer ihn beraufchenben Schönheit hin* 
trieb, unb bo<h hatte feht S «3 feinen Anteil an biefen Umarmungen, bie [ie 
für ben [tummen Seroeis einer glühenben Siebe hielt, bie [ie baljer [elig malten. 

©r ©ufete es nur 3U gut — [ie oerriet es ihm ja mit hingebenbem Ser* 
trauen m jenen ©tunben burdj ihre Sßorte, ihre Riebfofungen — er Jam [ich 
©ie ein ©Ienber oor, unb hoch oermochte er [ich nicht oon ihr 3urüd3U3iehen. 

3111 [eine ©eroiffensqualen fuchte er im rafenben Xaumel [einer Sinne 311 
erftiefen. 

2 lber bennoch entrann er bem dichter in ihm nicht 3 n [tillen ©tunben, 
©ie es jefet biefe ©ar, allein mit [ich, roarf ihn bas Seroufetfein [einer ©thulb 
nieber, bafe er hatte [töljnen mögen. 2 Bas ©ar aus ihm geworben! ©in Ser* 
röter an anberen — ein Verräter an [ich [elbft — ein Vten[dj, bem er Sichtung 
unb ©hre oerfagen mufete! 

3 n ftummer Verzweiflung fafe SBolf Sdjierbranbt fo regungslos ba, bis 
plöfelich bie [icfeiöffnenbe Xür ihn 3ufammen[<hreden liefe. Seht Ropf fuhr 
herum: ©oeline! 9 lodj in ihrer Dinertoilette, mit ber langen, rau[<henben Schleppe, 
Jam [ie fchnell auf ihn ju. 

„Schon ©ieber bei ber Arbeit?" 3 hr Slid fiel auf bas Sdjriftftüd, bas 
nodj ausgebreitet oor ihm auf bem Xifd)e lag. ,,©önn' bir bo<h einmal «Ruhe, 
Riebfter. ©erabe heute, am Xage beines grofeen ©tfolges!" 

©ie ©ar nun bicht bei ihm, ber blafe, einen fmftern, qualooRen Susbrud 
tm ©efidjt, oor [ich h in [ah- 

„V 3 ie angeftrengt bu ausfie^ft! ©elbft eine Rraft ©ie bie beine hat bodj 
auch ihre ©renzeit." 

3 hr Slid überflog 3Örüich be[orgt unb bodj ftol3 ben ftattlichen «Dlatm, 
be[[en oomehme ©rf^einung heute ber Drbensfdjmud unb ber elegante grad* 
an3ug aus einem ber erften Vteliers in ihren grauenaugen nod) berounbems* 
©erter malten, unb plöfelich beugte [ie [ich mit einer [chnellen Seroegung 3U 
ihm nieber. Sich auf bie 31 rmlef)ne [eines ©effels nieberlafjenb, prefetc [ie [ich 
Ieibenfchaftlich 3artUch an ihn. 


„ 9 Jlein Rämpfer — mein Sieger!" 

©s 3udte ihm in ben Rauben, [ie jäh oon [ich 3u ftofeen, aber [te um* 
Hämmerten nur frampfhaft bie Reljnen bes Stuhls. SJlit aller ©eroalt h><b 
er bie Slugen oon ihrem berüdenben Vnblid fern, oon bem Rilien©etfe ihrer 
Vrme unb Schultern, bas aus bem [thiüemben ©Ian3 Ihres [(h©ar3en Pailletten« 
Heibes leu^tenb heroorblühte, [0 bicht oor [einen Vugen unb Sippen. 

„Sief) bu! §ätte ich bas benn je gebacht, bafe ich einmal ein [old)es ©Kid 
burch bich Jennen lernen ©ürbe! 3 (h habe mich ja früher [elb[t nicht gelannt 
Du erft haft bas SBeib in mir geroedt 9 tun fteh' i^ täglich oou neuem 
[taunenb oor bem grofeen, feligen SBunber!" 

Unb ©ieber [^miegte [ie [ich, in £tebe erfchauemb, gefchloffenen Vuges an 
ihn, ber mit 3udenbem, bleichem 3 lntli^ bafafe. 3 Iber bann ©arf [ie plöfelich 
bie Slrme um feinen 5 als, unb ihre bunllen Vugen [uchteit jefei mit einem 
[ehn[üd)ttgen Sitten bie [einen: 

„Vur einen 2 Bun[<h hab' ich i^fet noch — einen einzigen. Sag' es mir 
einmal mit 3 Borten, mit einem fügen SBorte, SBolf — bafe bu mich liebft!" 

3 hre Stimme ©ar 3um leifen, Ieibenfchaftlich en glüftent geworben, als fchäme 
[ie [ich oor ihrem grauenftol3 biefer Sitte. 

Da fühlte [te es buTch feinen ganzen Rörper gehen ©ie ehten SRfejchla^ 
unb nun [prang er auf, [Uh geroaltfam oon ihr Iosreifeenb. ©an3 geangftigi 
[ah [ie 3U ihm empor, 3U feinem Slntlife, bas [0 enegt ©ar, als habe [ie ihm 
eben ©djredliches 3ugemutel 

„ 3 <h bitte bich, ©oeline" — rauh h**!#* att »t® 05 f oUcn biefe 
Rinbereien? Vlir ift nicht banad) 3umute." 

Unb ohne noch einen Slid nach ihr 3U ©erfen, oerliefe er bas 3 immet 

©rft oölüg faffungslos [ah fie ihm nach; bann machte [te ber beleibigte 
Stol3 emporfahren. 

©ine Rinberei hatte er genannt, ©as ihr fo heilig ern[t ©ar — ah! Unb 
für einige Slugenblide lobertc ©ilb ber alte, faunt erft gejähmte Xrofe gegen 
ihn auf. 

Dann aber bad)te fie etwas ruhiger. Das ©ar gewife ©ieber einmal nur 
ein 3lusbru<h [einer neroöfen Übenetjung, bie [te ja m biefer ganzen legten 
3eit [chon oft an ihm beobachtet hatte, ©r ©ar eben total überarbeitet, unb 
bie begreifliche Spannung oor ber entfdjeibenben ©eftaltung ber Dinge in ben 
jüngften Xagen hatte ihm ben Veft gegeben. 

Sie mufete al[o mit ihm ©ebulb haben; es ©ürbe ja nun, ©0 er alles 
erreicht hatte, beffer ©erben. 31 ber [eine Strafe follte er boch ^aüen; bas 
befchlofe ©oeline, ben [djönen Ropf R0I3 m ben 9 laden ©erfenb, jefet bei f 4 
©r follte lange auf eine 3 ättU<hfeit »au ihrer Seite ©arten lönnen! ©r ©ürbe 
[ich 3Uoor [ehr um [te bemühen tnüffen. 

S^on im Segriff, nun auch bas 3 i mm *r 3U oerlaffett, fiel ihr Slid nod) 
einmal auf bas Schrififtüd, bas er bei [einem eiligen 2 Beggange hatie offen 
liegen Ia|[en. Da lehrte (ie noch einmal an ben Schreibtifch zurüd; es roar 
nicht nötig, bafe ber Diener bas ba 3U ©üficht belam, unb Re [ah [ich nach 
einem Sehältnis um, ©0 [ie es oerbergen Innnte. Dabei bemerlte [ie, bafe in 
bem einen Sdjubfa<h ber Sd)Iü[[el [tedte; et hatte bort ©ohl bas Vltenftüd 
oerf^üefeen ©ollen. 

Sie 30g alfo bie Schublabe auf, unb afei* [ie barin eine £eberta[<he mit bem 
Vufbrud „Dolu mente" gewahrte, nahm [ie biefe heraus, um in ihr bas Schrift* 
[tüd 3U oerroahren. 2 tls [ie aber bie fächerartig gefaltete Xafche öffnete, gfitt 
ein ©ohl nur flüchtig h^ehtgelegter Srief h ^aus. Sie erfannte 3 BoIfs eigne 
Sdjrift3üge, unb, ohne es 3U ©ollen, fielen h r bie Schluferoorte bes Schreibens 
ms Vuge: „Unb nun ©ergib mir, ©as ich 5) k angetan habe. V 3 oIf." 

Un©ilUürlich ftufete ©oeline. 9 Bas für ein ungewöhnlicher Srief! 3 ln tuen 
mochte ex gerichtet geroefen [ein? 

3 lber bann wollte [te ihn ungelefen ©iel er in ben Sehälter tun. ©s toore 
ihrer ja nicht ©ürbig ge©e[en, ihm nachäufpto rtieren. Do^ als [ie ba^ Schreiben 
3u[ammenfaltete, brängte [ich iht unroillfürltcj noch ettte ©eitere Stelle auf, bie 
unterftrithen ©ar, unb plöfelich überflog ihr Slntlife eine Xotenbläffe. ©rofeei 
©ott — bas galt ja ihr! Unb nun rife fe plöfelih ben Srief ausemanber 
unb las: 

„3cne anbere, mit ber ich morgen 3um Hltar gehen ©erbe, fie ©trb meinem 
Setzen nie etroas [ein. 3a, i<h ha[[e fie, 11m berentroillen ich X>ich oerftofeen 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





9tr. 3382. 23. Rpril 1908. 


3riuftxirte 3 c ^ n 9- 


799 


muß! Rj<ht$ anberes als lalle Bernunfisintereffen werben jemals jie unb mich 
oerbinben. Das fthwöre icf> Dir in biefer troftlofen Stunbe, wo ich Rbfchieb 
neunte oon allem, was- mix je lieb unb wert gewefen ift" 

Regungslos, ars märe beim liefen biefes Befenntnijfes bas Reben aus i’fjr 
entflogen, fianb ©oeline, noch immer mechanijdj auf bas Schreiben in ihrer 
£janb ftarrenb. 

Dann wich allmählich biefe Rahmung bes Gntfctjens oon ihren ©liebem, 
unb bas £irn begann ju arbeiten, mit einer fiebemben $aft. 

Run Härte [id) ihr ja mit einem Btale fein befrembenbes Berfjaften uorfjin, 
überhaupt fein ganzes unftetes SBefen if)r gegenüber auf, bas fie eben noch 
gutmütig mit feinen Überresten Renten entjchulbigt batte. Run fab fie Mar, 
furchtbar Hat: Um £iebe batte fie gebettelt bei iljm, ber! — 

©in irrer Ruffd)rei wollte |t<h ihrem §erjen entringen; bod) lein Raut fam 
ihr aus ber 3 iigefc^itürten Reble. Rber in ihrem 3nnern begann langfam 
etwas auf 3 uftel)en, etwas gurd)tbar«s, Unb efchreibliches, fie Remidjtenbes: wenn 
es fo mar, wenn er nie Siebe für fie empfunben batte, nie für fie empfinben 
würbe — bann — bann — fie jitterte, es ausaubenfen — bann batte fie fid> 
ja roeggemorfen an ihn — fie war entehrt, gefdjänbet! 

Unb bie £jänbe oors ©e|id)t fcblagenb, brach fie, bie Gtolje, Unnahbare, 
bie noch nie ein 3Henf<b h 0 ^ 6 mit ber RKmper 3 uden fehen, plößlidj h aItIos 
Jufammen, ben gan 3 en Rörper oan löblicher Qual burdjfchauert. 6 o lag fie, mit 
ben Rrmen auf ben Stul)l geftü^t, an bei Stelle, wo fie fuh oor wenigen 
Rlinuten noch, ein Iiebefeliges 2 Beib, an ben Btann gefchmiegt, beffen guß fie 
foeben erbarmungslos vertreten hatte 

Rls fi<b ©oeline rniebet erhob, war etwas Steinernes in ihren 3Ü9*n. 
Bon einer unheimlichen Ruhe waren alle ihre Bewegungen, wie fie jefjt lang* 
fam ben Brief roieber 3 ufammenfaltefe unb bann im Rusfdjnitt ihrer Robe 
Derbarg — ein wertoolles Dofument, bas bei ihr beffer aufgehoben war als 
in jener Etappe bod! 

3hr Rüge fiel wieber auf bie fiebertafehe. Da lag ja auch noch baneben 
auf bem Gdjreibtifdje bas Schriftftücf, um beffentwilfen alles gelommen war. 
Unwillfürlich ljob 'b Te £onb « hoch, ©in flüchtiger Blicf Iie% fie bas ^ßroto» 
foll ber gütigen, fo bebeutungsoollen Sißung erfennen — bas Dofument 
feines Sieges. 

Seines Sieges! ©in roilbes Rufleuchten ftanb plößltcfj in ihrem Rüge. 
Seines! So batten fie alle gefagt heute bei bem gefte, bie ihn in glatten 
Schmeichelreben als ben gelben bes Xages feieden. Unb boch, mit weffen 
f>ilfe hat ex gefiegt — oon wejfen ©naben war er Sieger? 

$och reifte fie fi<h empor, unb ihre £anb, bie bas Gdjriftftüd erfaßt hatte, 
fnitterte es mit juefenbem ©riff. Rh» 9 * fönten ihm nicht ju früh 9 Bei b s 
rauch ftreuen: bie £anb, bie ihn fo hoch erhoben — fi« lonnte ihn auch 3 er» 
fchmettem. 

Unb fie würbe es! 

©in befreienbes, bämonifches Rufjauchjen brach fidj bei ihr ploßlich aus bem 
tlefftem ©runbe ber Seele los. Rache an ihm! — Das war es, was ihr noch 
blieb, nachbem biefe Stunbe ihr ßeben vernicht et hatte. 3ertreten wollte fie 
ihn, wie er fie sertreten hatte — treffen wollte fie ihn an bem einigen, was 
ihm heilig roar: an feinem Sßerfe! Das follte in tofenbem gälte jerberften, in 
bem Rugenblicf, wo er wähnte, es frönen ju fönnen. 

3$r Blicf überflog fuchenb bas BrotololL 

Rcht Xage nur noch Ms ju i ener fonftituierenben Sitjung. Die 3eit war 
fnapp bemeffen, aber fie würbe genügen. 

Unb ein graufames, jtarres Säbeln auf ben 3 figen, tat ©oeline langfam 
bas Blatt in bie Biappe: bem Schuftigen war fein Urieil gefprochen. 

XXIV. 

„Unb finb Rachrichten für mich ha — Xelegramme?" RJolf fragte es in 
(Eile ben Diener, mätjrenb ihm biefer aus bem Btantel half. Soeben war er 
oon bet Bahn gelommen. 

„3awohI, £err Direftor — ein ga^er Stoß Depefchen. 3n ben lebten 
Xagen fernen faft ftünblich Xelegramme." 

„ 3 a, warum hot man fie mir benn nicht nachgefdjitft?" 

(Erregt henfehie SBolf ben Diener an. 

„3ch mußte ja bie Rbreffe nicht, $err Direftor." 

„Rber hoch meine grau!" 

©hartes fah ben §erm oerwunbed an. 

„Be^iljung, öeri Direftor, aber bie gnfibige grau finb hoch felber wenige 
Stunben nach bem gnäbigen §etm abgereift 2Bii glaubten, bie §err fünften 
feien äufammen" — 

Der betroffene Blid feines £errn lieh iljn alsbalb bisfrei oerftummen. 

„ 2 Bas benn: Rleine grau war auch fori?" 


Schon auf ber Schwelle ju feinem Rrbeits 3 immer, brehte fl<h SBolf um. 

„Die gnäbige grau finb noch gar nicht gurücl* 

„R3ie — ja wohin tft benn bie gnäbige grau gefahren?" 

Der Diener juefte nur Ieife bie Rdjfeln. 

©inen Btoment fah ihn RJolf burchbringenb an. Dann befann er fich. 

„So, fo — alfo ift bie gnäbige grau bo<h noch, wie geplant, $u Ihren 
greunben nach Hamburg. 3hre Rachrichten ho^rn mich bei meinem ftänbfgen 
Rufenthaltswechfel wohl oerfehlt. Run, es ift gut, ©f>arles." 

Unb bem Diener flüchtig junidenb, trat er in fein 3*mmer. 

Rber währenb er brinnen f<hnell 3 U feinem Rrbeitstifch hinfehritt, behenfehte 
ihn bie Berwunberung über biefe plSpche Reife ©oelines. 

Rlfo trug fie ihm boch no( h f** n brüsles SBefen neulich abenb nach- ©r 
hatte fie fettbem ja nicht mehr gefeljen. Rm anbern Xage gleich hatten ihn 
bringenbe ©efdjäfte nach ©nglanb geführt; es galt bort, 3 wei befonbers für bie 
Rrbeiten in ben Bontinifdjen Sümpfen nach feinen Rngaben gebaute grofoe 
Dampf bagger oor bei Rbnatjme auf ber 2Berft 3 U berichtigen. RIs er reifen 
muhte unb fid) gegen Rlittog oon ©oeline oerabfehieben wollte, hatte ihm in 
ihrem Borjimmer bie 3 un öf et fl«melb«t, bie gnäbige grau märe nicht gan 3 
wohl unb möchte lieber nicht geftört fein. 

So mar er benn ohne perjonlichen Rbfchieb gefahren. Sein fie oerlebenbes 
Benehmen oom Rbenb 3 U 00 T hatte er oon ber Reife aus burch mehrere Rarien« 
grü^e unb fogar einen fe^r freunblichen Brief wieber gutjumaetjen gefucht. ©r 
teilte ©r barin mit, bafe er ben einen ber Bagger nach ihr „©oeline", ben 
anbern „RJieprecht Roger" nennen woHe, unb bat fie jugleich, bei ber großen 
geftlichleit, mit ber auf RJunf^ ber ©rünber ber erfte Spatenftich feitens ber 
neuen Rftiengefenfdjaft ^3ontinia unter ^Teilnahme ber italienifchen Behörben 
unb ber Bertreter ber ^refTc aus ber gan 3 tn 2BeIt tn hnpofanter SBeife getan 
werben follte, ben ehrenooHen Rflus mit bem lunftooll aus Silber herjufteüen* 
ben Spaten 3 U oofljie^cn. 

So hoffte 3Bolf wieber gutmachen 3 U fönnen, was er neulich in f einrr 
überreifen Stimmung gefehlt hatte, ©r mar überhaupt inawifchen ruhiger 
geworben. 3 n biefen a^t lagen hatte et fein inneres Berhältnis 3 U ©oeltne 
unter Rufbietung feiner fo oft bewährten ©nergie unb nüchternen Bemunft 
gewaltfam georbnet ©t mu^te eben auch biefe tetjte Sentimentalität, bie ihm 
immer noch anhaften wollte, entfdjieben oon fi<h tun. 

9Bas hatte es benn auch f 0 ' einen Sin11 » ba 6 et l ic h ^ 3ntfmttät mit 
feiner rechtmäßigen grau beftänbig als eine Rrt Xreubruch gegen Rlartha oor* 
hielt? Rlar biefe ja bo<h felbjt bas ©igen eines anbern geworben. ^Deshalb 
alfo follte ex nicht ein ©reiches tun bfirfen? Unb fein ©elübbe bamals, bas 
er Btortha unb fich fefbft gegeben — bu lieber ©ott, es war ein Rusfiufe 
feiner begreiflichen Stimmung in jener ferneren Stunbe gewefen, aber es fonnte 
unb burfte ihn jeßt nicht htatan. Schließlich war et boch &etr feiner ©ilt* 
fchtüffe unb fonnte ffe auch wieber aufheben, wenn es ihm fo beliebte. j 

Unb es beliebte ihm fo! 2 Barum follte er ©oeline burch e m fo törichtes 
3urüdftoßen unglfldlich machen unb fich felbft bes füßen Raufches berauben, 
ben et burch ffe feitnett gelernt hatte? Unb wenn es auch nicht Siebe war — 
nicht jene, bie fte meinte — bie ihn 3 U ihr tpim, warum follte er fie ntä}t 
bod) nihig in biefem ©lauben belajfen? Rlachte fie ber Söahn benn nip 
glücflich? 2 Bar es etwa beffer für fie, wenn er ftT plump bie graufame SBahrheit 
enthüllte? Sie waren ja nun boch eben einmal aneinanber gefettet Da war 
eine gutgemeinte Xäußhung, bie fie in ber befeligenben 3Hufion exhieß, nlir 
eine RkhUat für fie. Unb was tat er benn fchließlich an ber es an Hfr, 
als was fein gutes, oerbriefles Recht war? ©ab es nicht Xaufenbe oon 
©hen ohne Rieben aus reiner Bernunft unb fühler Berechnung gefchloffen, unb 
boch fthnd ffe niemanb; auch fiel es niemanb ein, etwa ben Btann eines Ber’ 
fehlens an feiner grau 3 U befchulbigen, weil er mit ihr in einet ehelichin 
©emeinfthaft lebte \ 

Rlfo weg mit folchen Sfrupeln, wie fie ihn quälten! ©r follte fleh boch 
wahrlich nicht felber noch unnötig Schmierigfeiten im Reben jebaffen. 

Das waren bie ©mpfinbungen unb ©nlfd)lüffe, mit benen SBolf 3 U feiner 
grau äurütfgefehrt mar. Run aber traf ihn bie überrafchenbe Runbe: Sie 
war forigereift! Ohne 3 weifel, um ihn für neulich 3 U beftiafeiu SBohin aber? 

Schabe, baß bie 3«t flerr fo inapp war; in einer Stunbe begann ja fchon 
bie lonftituierenbe ©rünberoerfammlung. Schlechtes R3etter im Ranal hälfe bie 
Rütffahri oon ©nglanb leiber um einen halben Xag oei^&gert — fonft märe 
er rafch noch V 1 feinem Schwager ÜMIiam gefahren. Diefer würbe ja ficherlich 
non ©oelines Rufenthaltsort unterrichtet fein. So mußte er benn bie ©r« 
funbigung bis nach Schluß ber heutigen Sißung auffdpeben. Borläufig trat 
ja auch biefe ^rioatangelegenheit, bte fich halb wieber nach RBunfch 
regeln lagen mürbe, gan 3 3 urüd hinter bie heute 3 ur Berhanbfung ftehenben 
wichtigen ©efchäftsaftionen. Unb feine £>anb griff nach bem erften ber zahl- 
reichen Xelegramme. Oortf«^un 0 folgt in btt na<t)ft«n 9himmcr.) 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



(Erbauurtgsmwtmg bet öeilsarmee in £» 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



ton. •C'rigmaljeidjnung oon <5tanl T)abb. 


Digitized by 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




I. KlevaUirdnrk in England. 


Über Wirtschaft und Technik der Massen 
förderung und -lagerung*) 


Eine Studie von M. Buhle, Professor an 
der König;!. Techn. Hochschule in Dresden. 


Massentransportmittel, 

D ie Fortschritte auf dem Gebiete der Massenbewegungen können 
wohl als einige der interessantesten Merkmale unseres kultu- 
rellen Etappenweges angesehen werden; denn mehr als auf 
den meisten anderen Gebieten menschlicher Schaffenskraft kommt 
hier das Drängen nach unserm hohen Ziele, der Beherrschung von 
Kaum und Zeit, zum Ausdruck. 

Unter Massentransportmitteln sollen hier die Förder- und Lager- 
mittel fiir Stoffe in Form von Mehl, Körnern und Stücken, d. h. in- 
sonderheit für Sammelkörper, wie Massengüter und Abfallstoffe, ver- 
standen sein. Der Begriff Massentransport umfaßt daher Pulver- 
stäubchen und Getreidekömehen ebenso wie Kisten, Ballen, Sack- 
und Tonnengut. Zur richtigen Verbildlichung dieses Massenbegriffes 


Ländern an er- 
ster Stelle, und 
Deutschland be- 
durfte im ge- 
nannten Jahre 
fast 30000000 
Zentner auslän- 
dischen Weizens. 

Die Ausfuhr aus dem kornreichen Rußland war ungefähr so groß 
wie jene der Vereinigten Staaten von Amerika. Das Verhältnis 
zwischen der Benutzung eignen und der fremden Bodens zur Be- 
schaffung eines der wichtigsten Nahrungsmittel hat sich, wie die 
Statistik ergeben hat, im Laufe der letzten Jahre beträchtlich geändert, 
und zwar in England so auffällig, daß man sagen kann, es hat sich 
in den letzten fünfzig Jahren geradezu umgekehrt. Eine der wesent- 
lichsten Ursachen dieser Umwälzungen lag in der Vervollkommnung 
der Verkehrsmittel und der dadurch ermöglichten Verbilligung der 
Transportpreise; genügt doch oft schon ein Jahr, um infolge der 
Anlage neuer Transportlinien usw. eine große Veränderung auf dem 
Getreidemarkte liervorzubringen. Zweifellos ist erwiesen, daß, während 
noch vor wenigen Jahrzehnten kaum nennenswerte Getreidebewegungen 
stattfanden, sich heute ein Ausgleich der Getreideerzeugung nicht 
nur in den einzelnen Ländern oder einzelnen Weltteilen, sondern 
über die ganze Erde hin vollzieht. Die wachsende Nachfrage nach 
den Getreide Vorräten der Welt hat in den letzten Jahren rückwirkend 
zu einer großen Vermehrung des Getreidebaues geführt, und das 
daraus entstandene Bedürfnis nach Schnellbeförderung, nach Um- 
ladung und Erhaltung großer Mengen hat wiederum entsprechende 


2. Elevator, (ictrciik löschend. 


4. Erzdampfer „< iringrsherg" 


müssen wir die verschiedenartigsten Dinge an 
uns vorüberziehen lassen: Rohfrüchte, Brenn- 
stoffe und Rohmaterialien, Getreide, Kohlen 
und Koks wie Erze und Erden. Auch Er- 
zeugnisse wie Eis, Fleisch, Baggergut, Müll, 
Schlacken und Aschestaub, Späne, Steine, 
Munition, Flaschen, Pakete, Gepäck, Akten, 
Bücher und Briefe, Holz, Eisenträger, selbst 
Menschen in Warenhäusern, auf Bahnhöfen 
und in behördlichen Gebäuden sind Faktoren, 
mit denen man in diesem Kapitel zu rechnen hat. 

Um die Bedeutung unserer wirtschaftlichen 
Betrachtungen ziffermäßig zur Wirkung zu 
bringen, sei erwähnt, daß von der 65430000 t 
betragenden Weizen- Welternte des Jahres 1896 
11 134000 t nicht in denjenigen Ländern ver- 
zehrt worden sind, die sie erzeugt haben. 
England steht unter den Getreide einführenden 

+ ) Ober dieses außerordentlich umfangreiche und bedeutungv 
▼oUe (lebtet, da* sich in lebhaftester Entwicklung befindet, ist von 
demselben Verfasser sieben das — in allen Buchhandlungen erhält- 
liche — crMc deutsche Hand- und I.chrburh „Massen- 
tmnsport“ erschienen, auf das hiermit hinge wiesen sei. (D. Red.) 


3. Amerikanische Lokomotiv- Bekohlunpsaalage, gebaut von der Link Belt Engineering Co. in Chicagc 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 



■HB 

8 j 

1 C c ■ 

Er :WSä 

W] 

r 

E 1 ■■ 

IV 

A st jf 



6. 1 lulzaufzug. 


wie sie sich in den Jahren 1870 bis 1906 vollzogen hat, so bietet 
sich mit dem Maßstab einer mittlern jährlichen Zunahme von 
6,, Prozent das staunenswerte Ergebnis, daß im Jahre 1914 unsere 
Roheisenerzeugung über 20000000 t — 20000000000 kg — und 
im Jahre 1920 die vorläufig beängstigende Höhe von nahezu 
30000000 t erreicht haben wird. Wird es überhaupt möglich sein, 
für solche Mengen die nötigen Rohstoffe zu beschaffen? Stellt auch 
der Verbrauch solche Anforderungen an die Eisenwerke? — An sich 


bauliche und 
mechanische 
Anlagen nö- 
tig gemacht, 
es hat 
schließlich 
alle Vorrats- 
bedingun- 


5. Balle n-Gurtfürderer in Amsterdam, au »gef. von Unruh u. Liobig in Leipzig. 


gen von 
Grund aus 


ist kein Grund vorhanden, anzunehmen, daß die Entwicklung des 
deutschen Volkes und die Zunahme der Kultur und damit der Eisen- 


verändert. 

Ähnliches gilt für Kohlen, Erze u. dgl. Rohstoffe. Auf tausend- 
jähriger Entwicklung fußt die heutige technische Höhe aller Förder- 
leistungen. Gab es doch im Reiche der Azteken und Inkas, in 
Mexiko und Peru, zur Zeit der spanischen Eroberungen bereits uralte, 
im Betriebe befindliche Bergwerke, und stehen doch die Pyramiden 
und ältere Baudenkmäler als stumme Zeugen höchster menschlicher 
Arbeitsleistung in der Bewegung von Massen vor unseren Augen. 
Aber gewaltiger redet die Gegenwart. Nach Angaben von Direktor 
Simmersbach waren in der Roheisenerzeugung die Vereinigten 
Staaten mit 18000000 t im Jahre 1903 an der Spitze; es folgten 
Deutschland mit 10000000 t und Großbritannien mit 9000000 t. In 
gleicher Reihenfolge stehen diese Nationen in der Erzeugung von 


verbrauch der ganzen Welt nicht in einem Maßstabe wie bisher 
fortschreiten sollte. Zur Beruhigung genügt auch ein Blick auf die 
Eisenbahnkarte unserer Erde, die erst in einem verhältnismäßig nur 
sehr kleinen Teile von Schienennetzen umspannt ist. Bei dem 
fernem Ausbau dieses alles umklammernden Organs muß man 
aber nicht allein an eiserne Schienen, sondern auch an eiserne 
Schwellen denken; denn das Holz wird seltener, und alles drängt 
auf Ersatz durch Eisen. Verfolgt man das übrige weitverzweigte 
Netz der Kanäle, durch die das Eisen in unsere Industrie geleitet 
wird, so darf man auf einen stets wachsenden Verbrauch hoffen. 
Schritt für Schritt stoßen wir auf Tausende und aber Tausende 
von Formen, die unter unseren Händen immer wieder neue Ge- 
staltung annehmen. Im Schiffbau bietet sich ein wachsendes Ab- 
satzgebiet in der Verwendung von Blechen; in Form 
von Draht aller Stärken bleibt dieses Material ein 



7 * Kuhlenbeförderungianlagc (Badische Anilin- und Sodafabrik). 


Stahl, wobei Nordamerika mit 16000000 t jährlich einsetzt. 

Die Weltroheisenproduktion beziffert man mit 2« Milliarden 
Mark und die Welterzeugung in Eisen- und Stahl fabrikation 
mit 10 Milliarden Mark. Von Interesse ist hierbei, daß sich 
die Roheisen Produktion der Welt im Jahre 1903 gegenüber 
der des Jahres 1850 mehr als verzehnfacht hat. Ein noch 
eindrucksvolleres Bild über die Bedeutung des heutigen Eisen 

t ewerbes hfetet uns das größte Industrieorgan aller Jahrhunderte — 
ie Eisenbahn. Das Eisenbahnnetz der Erde betrug im Jahre 1850 
in der Länge der Schienenwege 38568 km, im Jahre 1903 waren es 
aber 859355 km. Und auf rund 171,5 Milliarden Mark (!) beläuft sich 
heute das gesamte Anlagekapital für die Schienenstränge mit ihrem 
roll 9p den Material. 

Nehmen wir als Grundlage für die Berechnung der vermutlichen Ent- 
wicklung unserer deutschen Eisenindustrie die der Roheisenerzeugung, etwa 


Ariadnefaden durch alle Industriezweige, und in Ge- 
stalt von Röhren wird Eisen kilometerweise in die 
Erde versenkt, ganz abgesehen von der vielseitigen 
Verwendung in dieser Form im Hochbau und 
Maschinenbau. 

Zahlreiche Gesellschaften und Fabriken haben 
sich tin der Ausbildung des Massentransportgebietes 
beteiligt, und es ist eine Freude zugleich und Ge- 
nugtuung zu sehen, wie schnell, wie kräftig und 
gesund sich dieser jüngste Zweig des mehr oder 
weniger für alle Betriebe hochwichtigen Verkehrs- 
wesens entwickelt hat. 

Zur Veranschaulichung wollen wir einen Blick 
auf etliche der neusten und bemerkenswertesten 
Anlagen dt-r Welt werfen. Als Fördermittel unter- 
scheiden wir Einzelförderung in verhältnismäßig 
kleinen Mengen und stetige Förderung. 

Bei größeren Ferntransporten bewährt sich 
namentlich für „trockenflüs- 
sige“,, d. h. schüttbare 
Stoffe die An- 
wendung von 
‘ Selbst- und 
Schnell- 
entla- 
dem. 
Wie 


8. Winkel- 
stalion des GepÖck- 
transportcurs auf dem 
Hauptbahnhof in Hamburg. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





10. Kleiner Kipper, Bauart der Maschinenfabrik Augsburg -Nürnberg. 


500, 800 und 900 m vor, die in Höhen bis zu 400 m die Talsohle 
überschreiten. Die stündliche Leistung der Rahn betragt für die 
Förderung in einer Richtung etwa 400c» kg in 80 Wagenladungen 
von je 500 kg. Die Bahn bat das wirtschaftlich hochinteres- 
sante Resultat ergeben, daß, während der primitive Transport der 
Erze in früherer Zeit für je 1000 kg 54 Mark kostete, jetzt dafür 
nur 1 Mark aufzuwenden ist. Freie Spannungen ähnlicher Art 
wurden auch von der Firma J. Pohlig A-G, in Köln mit der für die 
Wissener Eisenhütten erbauten Drahtseilbahn über die Sieg erreicht 
(Abb. 14). Interessant und lehrreich ist der Vergleich dieser Bahnen 
mit einer der ersten derartigen Anlagen aus dem Jahre 1644, die 
Abbildung 17 veranschaulicht. 

Schneller, als man es ursprünglich erwarten durfte, sind die 
Gurtförderer als stetig arbeitende Fördermittel für die mannig- 
faltigsten Zwecke eingeführt (Abb. 5). Man kennt sie auch unter der 
Bezeichnung „ Bandtransporteur e“ oder unter dem von Reuleaux ge- 
wählten Namen „Schleppriemen“. Das Fördergut wird unmittelbar 
von dem im Querschnitt vielfach muldenförmig gebogenen Schlepper- 
gurt aufgenommen und in der einmal gegebenen Lage an seinen 
Bestimmungsort getragen. 

Die Gurtförderer bieten den Vorzug, daß sie außerordentliche 
Mengen mit verhältnismäßig geringen Betriebskräften bewältigen 
können. Anfänglich nur bei den gesteigerten Getreidetransporten 
wie auf Boden- und Silospeichern, Mühlen usw. im Gebrauche, finden 
sie neuerdings steigende Verwendung in der Beförderung schwerer 
und scharfer Sammelkörper wie Kohle, Erze, Koks, Schlacke, Asche 
usw. (Abb, 7). Die Raumansprüche sind äußerst gering: die Geräusch- 
losigkeit ihrer Arbeit sowie die Möglichkeit der Aufgabe und Ent- 
nahme von Lasten an beliebigen und zugleich an mehreren Stellen 
sind für viele Betriebe schätzbare Fürsprecher. 

Soll das Fördergut anstatt am Ende an einer beliebigen Stelle 
des Bandes abgeworfen werden, so bedient man sich dazu eines 
sogenannten Abwurfwagens. In seiner einfachsten Form besteht er 


Wie gewöhnliche, offene Güterwagen mit Hilfe von „Kippern“ schnell 
entladen werden können, dafür bieten unsere Abbildungen 9 und 10 
einige typische Beispiele. 

Zur Beschleunigung von Verladearbeiten in Gegenden, in denen 
keine neuartigen leistungsfähigen Förderungsmittel vorhanden sind, 
hat man beispielsweise auch die großen Erzdampfer, die den Verkehr 
zwischen Schweden und dem Rheine vermitteln, in hervorragender 
Weise mit Hebezeugen und Kranen ausgestattet; sie sind also in 
der Lage, in kürzester Zeit zu löschen oder zu laden. So hat ein 
schwedischer TranspoTtdampfer (Abb. 4) bei einer Länge von 134 m 
und einer Breite von nahezu 19 m nicht weniger als vierzehn paarweise 
aufgestellte, mit Drehkranen versehene Masten. Im Gegensatz dazu 
zeigen unsere Abbildungen 12 und 13 Lauf-, Hochbahn- oder Brücken- 
krane, die namentlich auch von der Benrather Maschinenfabrik gebaut 
werden und schon bis zu Längen von 172 m ausgeführt sind; sie 
werden für die Betätigung von Eisenlagern gegenwärtig vielfach mit 
Magneten an Stelle von Haken ausgerüstet (Abb. 15). 

Zur Verbindung von oft recht entfernten Orten sind die Seil- und 
Hängebahnanlagen von unseren deutschen führenden Häusern, wie 
A. Bleichert u. Ko. in Leipzig und J. Pohlig A.-G. in Köln, ganz 
außerordentlich vervollkommnet; eine derartige Bahn ist von der 
letztgenannten Firma bereits bis zu einer Länge von 43 km ausge- 
führt. Als eine der großartigsten Anlagen ist die 35 km lange 
Bleichertsche Drahtseilbahn in den Kordilleren Argentiniens anzu- 
sehen. An mehreren Stellen dieser Bahn kommen Spannweiten von 


aus der Bauart des neusten amerikanischen Ver- 
wandlungswagens hervorgeht, ist mit Rücksicht 
auf die Verschiedenartigkeit der Transportbedürf- 
nisse die offene Güterwagen form unschwer in eine 
Boden- oder Seitenentleererform zu bewerkstelligen. 
Mit Freuden ist zu begrüßen, daß derartige Wagen 
vor etwa Jahresfrist seitens der preußisch-hessischen 
Staatseisenbahn- Verwaltung zum Gegenstand eines 
inzwischen trefflich und 
vielseitig umworbe- 
nen Preisaus- 
schreibens 
gemacht 
wurden. 


9. Fahrbarer Kurvcnkip|«r von J. Pohlig A.-G. in Köln. 



II. Eimeikelten-Hochbagger der Lübecker Maselmienbau-Ge^ell- cluft. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




12. BiHckcnkran, Bauart der Brown Itoisting 
Machincrv Co, f CJcTeland in Ohio. 


13. Hochbahnkrahn für Obr. Stumm in 
Js’cuakirchca, gebaut von A- Bleichen u. Co., 
Leipzig- Gohlis. 


Trommeln, über < 1 i. * -i. 1 1 der Gurt 
S-förmig windet. Bei der Biegung 

tim die obere Trommel 
Gurt seine Ladung in eine vorseits 
angebrachte Schiittrinne, die einteilig J 

das geförderte Gut nach einer bestimmten 
Seite oder doppelseitig nach beiden Seiten 
abwirft. Mehr und mehr gewinnt diese 
Transportneurung namentlich infolge ihres ge- 
ringen Raumbedarfes auch Verwendung in Kohlen- 
gruben, da sie viele Arbeitskräfte ersparen hilft. Die 
Förderung ist überdies bedeutend schneller; auch wird '^Bnlcke^abei 
die Kohle nstaubentwicklung, die früher vielfach zu Explo- 
sionen Veranlassung gegeben hat, auf ein Mindestmaß 
beschränkt. Bei den Anlagen für Schiflfsbekohlung, in Gasanstalten 
und Kesselhäusern, für Schlackentransport, für Stein- und Erz- 
förderung, in der Zement- und Salzindustrie, in der heute so außer- Beispiel: 
ordentlich in den Vordergrund gedrängten Frage der Müllbeseitigung, 
in der Papierfabrikation und in der chemischen Industrie, kurz, in den 
verschiedenartigsten Betrieben ist der Gurttransport zur Würdigung 
gekommen. Neuerdings ist auf dem Hamburger Hauptbahnhof von 
der Leipziger Firma Unruh u. Liebig eine Gepäck-, bzw. Ballen-Gurt- 
anlage, wie sie auch bei Speichern sich ein führen, gebaut worden, 
bei der sogar eine Wendestation vorgesehen ist (Abb. 8). Bekannt ist, 
daß in verschiedenen Warenhäusern auch Menschen, und zwar auf 
sog. Steigbändern oder beweg- 
lichen Treppenaufzügen, beför- 
dert werden. Wünschenswert 
dürfte es sein, daß sich dieses 


SotfU erhöht. I würden also, wenn diese 

7 Zahlen als normal-- jährliche Xu- 
■w nahmt- angenommen werden, im 

Ä. Jahre 1915 rund 233100000 Fahr- 

gäste die Stadtbahn benutzen. Das 
■L * •- ;| * . - sind Zahlen, die an und für sich auf 

• yS eine „stetige“, neu zu schaffende Beför- 
• * -r. ifp^ derungsart zwingend hinweisen. 

Den praktischen Wert der stetigen Be- 
förderungsart beweisen auch (außer den seit 
vielen Jahren z. B. für das Heben von Getreide, 

. Kohlen, Holz, Sand usw. gebräuchlichen Becherwerken 

^SicT* °^ er Elevatoren (vgl. unsere Abb. 1, 2, 6 und 10)] die 
Person en-Patemosterwerke, deren Anlage man leider 
behördlicherseits an vielen Orten noch Schwierigkeiten 
entgegensetzt, obwohl sie sich in zahlreichen Städten, wie Ham- 
burg, Essen, Elberfeld, Stuttgart usw., ausgezeichnet bewährt haben. 
" ’ ’ 1 s weise sind in Hamburg allein etwa fünfzig derartiger Fahr- 

stühle — sogar in dem Stadthause, dem Sitze der Polizeibehörde, 
ferner in den großen Kaufmannshäusem — seit langer Zeit im 
Betrieb. Meistens besteht ein solcher Aufzug in einem elektrisch 
angetriebenen Fahrstuhl, der den Verkehr zwischen dem Erdgeschoß 
und fünf Stockwerken vermittelt. Er besteht dann aus zwölf in zwei 
endlosen Ketten aufgehängten Fahrkörben, die sich dauernd bewegen 
und dadurch jederzeit das Auf- und Niederfahren von Personen 
ermöglichen. Die Geschwindigkeit ist so gering bemessen, daß man 

während der Bewegung oh ne Ge- 
fahr ein- und aussteigen kann. Ein 
Führer zur Bedienung des Fahr- 
stuhles ist überflüssig. Die Fahr- 
körbe setzen in der obersten und 
untersten Stellung von 


einer 

Seite auf die andere über; hat 
man also durch ein Versehen ver- 
säumt, den Fahrkorb an der ge- 
wünschten Stelle zu verlassen, 
so ist man in der Lage, ein- 
fach durch den Keller oder über 
den Boden mitzufahren und bei 
der entgegengesetzten Bewegung 
des Fahrkorbes das gewünschte 
Stockwerk abzuwarten. Es dürfte 
den Bemühungen des Vereins 
deutscher Ingenieure, der sich 
dieser Sache angenommen hat, zu 
wünschen sein, die unverständli- 
chen Hindernisse zur Einführung 
dieser bestens bewährten, heute 
vielfach unentbehrlichen Ein- 
richtung baldigst zu beseitigen. 

Im industriellen Großbetriebe 
finden auch „ Konveyor“ - An- 
lagen, die den Vorzug haben, 
in beliebiger Richtung stetig ar- 
beiten zu können, Verwendung. 
Die Gefäße dieser Becherwerke 
hängen in den Gelenken end- 
loser Ketten oder an Seilen. An 
einer bestimmten Stelle werden 
die Becher beladen und gehen 
dann , dem Zuge der Kette 
oder des Kabels folgend, bis 
zur Entladestelle, wo sie durch 
einen Anschlag gekippt werden. 
In Eutopa kennt man diese 


5. Magnet krau. Nutzlast 2000 kg. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Kon veyor- Anlagen besonders bei der Lokomotivbekuhlung. In St. Jo- 
hann, Saarbrücken, auf dem Zentralbahnhof in München, auf dem 
Ostbahnhof in Antwerpen und andernorts kann man sie im Betriebe 
sehen; in Amerika sind sie für den gleichen Zweck sehr verbreitet. 
Eine neuere mit Kon veyor arbeitende amerikanische Kohlen- und 
Aschenförder- und Lageranlage veranschaulicht unsere Abbildung 3. 

Von noch hervorragenderer Bedeutung werden vermutlich in der 
nächsten Zeit infolge der bevorstehenden Kanalbauten die Bagger 
werden. Soweit sie Eimer- 
kettenbagger sind, kann 
man sie geradezu als 
Elevatoren oder Becher- 
werke bezeichnen. Wie 
ihre mächtigen , mit 
Schnei devorrichtungen 
versehenen Füllgefäße in 
dem Erdreich auf- und 
abgleiten und es gleich- 
sam „fräsen“, könnte man 
sie auch zu den Werk- 
zeugmaschinen zählen 
(vgl. unsere Abb. 11). 

Zu den in beliebiger 
Richtung stetig fördern- 
den Maschinen gehören 
auch die Saugebagger. 

Ein derartiger bei Schi- 
chau in Elbing für 
Wilhelmshaven gebauter 
Bagger von 2000 Pferde- 
kräften besitzt eine stünd- 
liche Leistung von 3600 
Raummetern. Das Sauge- 
rohr kann eine Tiefe von 
23 m erreichen. Das 
wirtschaftliche Ergebnis 
ist, daß ein Raummeter 
Baggergut für 5 bis 6 Pf. 
heraufgeschafft werden 
kann. 

Aber alle kühnen Kon- 
struktionen im Transport- 
wesen übertrifft das natürlichste Transportverkehrsmittel, das Wasser. 
Jedenfalls ist der Transport auf oder im Wasser die wohlfeilste Förder- 
methode; bildet doch das Wasser einen Träger, der billiger als irgendein 
noch so vollkommener Wagen auf Rädern arbeitet. Es ist das größte 
und am meisten verbreitete passive Transportmittel; ja es wird be- 
hauptet, daß auf dem Wasser täglich mehr Materie bewegt wird, als 
auf allen Eisenbahnen zusammen in allen Jahren ihrer Existenz be- 
wegt worden sei. Man kann die Flüsse als offene Rinnen oder Tröge 
auffassen, in denen vom obern Laufe des Stromes her, manchmal 
Hunderte von Meilen entfernt, der Schlamm bis an die See herunter- 
gebracht wird. Es bildet mithin das fließende Wasser, wie wir es 
bei den gewaltigen Deltamündungen des Nil und des Mississippi vor 
Augen haben, den Transportträger des Schlammes, d. h. des pulve- 
risierten Felsens, Und was die Natur in größtem Maße geleistet 
hat, konnte mit Glück die alles bemeisternde Technik unserer Zeit 
nachahmen. Es ist in diesem Falle der Spül versatzingenieur, der 
in den Gruben und Minen neuerdings mit Handhabung von Wasser- 
strahlen erfolgreich auf den Plan tritt. Nach den neusten Angaben 
der Donnersmarck-Hütte in Oberschlesien wird das zum Versetzen 
der ausgekohlten Flöze dienende Versatzmaterial, das durch Abspritzen 
von nahegelegenen Sand- und Lehmschichten mit Wasserstrahlen von 
etwa 10 bis 15 mm Stärke und 15 Atm. Pressung gewonnen wird, in 
schlammigem Zustande zunächst in offene Rinnen bis zum Schacht 
und dann durch lange, gußeiserne Leitungen in die Grubenbaue 
hineingebracht. Unsere Abbildung 16 zeigt den Ausfluß des Schlamm- 
stromes in den Versatzpfeiler einer bei Zwickau seit mehreren Jahren 
bestehenden bemerkenswerten Anlage. Gehen wir noch einen Schritt 
weiter, und folgern wir aus dem Schwimmvermögen des Staubes unsere 
Nutzanwendungen, so kommen wir zu praktischen Neurungen der 
Technik, zu Staubabsaugern, Zyklonen, Staubkammem usw. Vor 
allem sind es für Eisenbahnwagen, Zimmer usf. die Preßluft- 
entstäubungsanlagen, die, von Borsig, Siemens u. Halske und 
anderen gebaut, schnell den Weg in die Praxis gefunden haben. 
Eng verwandt sind diesen Maschinen die pneumatischen Förder- 
vorrichtungen. Es sei daran erinnert, daß man Zement in schwimmende 


16. Spülvcrsatzarbciten in Schedewitz bei Zwickau. 


Gebirge hineingeblasen hat, um sie zu festigen, und daß man * 
reiche Verfahren erdacht hat, um Getreide aller Art durch Saug- 
Preßluft zu löschen und zu fördern. Zuerst führte diese Methoder 
englische Ingenieur F. E. Duckham auf den Londoner Millwall D 
aus. In Deutschland ist man auf Grund dieser geistreichen 
struktionen seitens unserer größten Schiffahrtsgesellschaft in Harr 
und Bremen mit Einrichtungen, die von der Akt.-Ges. G. Luth 
Braunschweig ausgeführt sind, schließlich so weit gegangen, da! 

Arbeit derjenigen 
kleinen Biene verj 
bar ist. Wie die? 
Blume zu Blume 
sich vollsaugt, hei 
und das Produkt 
von sich gibt, s 
dort, wo wegen g 
Tiefgangs große 
deschiffe nicht 1 
Speicher gelang 
nen, mit Saugea| 
ausgerüstete Sc 
tig, um aus dei 
Dampfern die 
ihnen liegender 
oder ihre eigne 
zu füllen. Die 
reichste, bishi 
führte ortsfesl 
dieser Art i; 
Genua gebaut 
eher, der 50 
Getreide au 
vermag; auch 
Jahren vom 
dieses Beitrag 
lin entworfei 
Speicher sin 
ladung vo 
Duckham -Ei 
gewählt. 

Auf die 
Getreide-, 1 

Erzlager, die heute bei den technisch wie wirtschafte 
gebotenen Betrieben für zentrale Energieerzeugung 
Produktion in den Großstädten, den Häfen, den Hüttei 
zu finden sind, soll in einer spätem Abhandlung etw 
gegangen werden. 

Werfen wir einen Rückblick auf die hier zunächst 
Bild geschilderten Förder- und Lageranlagen, die sich 
kehrstechnischen Errungenschaften überhaupt, gleich 
in der gewaltigen Geschichte der Technik abheben, s 
die Schlußfolgerung, daß die Weltlage heute mehr al 
Bewertung des Zeitfaktors erfordert. Überall, auf alle 
Industrie zeigt sich in den letzten Jahren ein Hindräng 
und Massenbetriehe bei größtmöglicher Ersparnis an Z 
mittein. Es ist darin, wie bereits eingangs unseres A 
wurde, ein großer ethischer Fortschritt unserer Kultur j 
und vor allem wird dadurch ermöglicht die Ausschaltur 
als Kraftmaschine, insbesondere an den Stellen, wo auc 
und soziale Rücksichten die gleichen Forderung« 
Recht überragt in der Industrie das Bedürfnis nacl 
heit das Verlangen nach Ersparnis. Die mechanis< 
größerer Massen gewährt aber beide Vorteile; sie 
bis zu einem gewissen Grade die so oft beklagi 
führt ohne weiteres zu einer menschenwürdigem 
durch die Anwendung moderner Transportmaschin« 
fähigkeit eines Mannes stellenweise von 3000 
200000 kg in zehn Stunden, d. h. im Verhältnis 7c 
Dabei ist die körperliche Anstrengung wes 
und der Lohn erheblich höher geworden < 
darf also mit Herrn Generaldirektor Dr. -Ing. \V. 
auch in diesem Zusammenhänge behaupten, daß» 
nung der Maschinen dem Arbeiter immer mel 
schwere und sich in geisttötender Weise wie 
abnimmt, sein geistiges Niveau auf eine höher 
sein Wohlbehagen in der Arbeitsstätte wie sei 
außerhalb derselben fördert. 



17. Seilbahn der Stadt Danzig i. J. 1644. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





L'co o. Mötiifl: ^riiljftüc!. 


(Erif ‘HJcrcnftiolb: Ta« alte flinbcTmäbctjcn. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 






3ofepl) Dsracls: 9lrmes fiebcn. 


ttbouarb CulUarb: Dnterieur. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





810 


3IIujtrirtc 3eitung. 


SRt. 3382. 23. 9LpriI 1908. 


Tie Ausjtellung bcr «etlinot Sejeffion. 

te bcr Gtcrn über ber Hütte oon ©etl)leh«ni, fo 
^tTatylt über bcr bie&jährigeu Ausfüllung bcr 2 kr> 
lincr Geicffion bas SBcrl eines grofjcn Zoten, bcr in bic 
lid)ere llnft«rblid)leit eingegangen. 3 a, öiefen 9 BiH)elm 
Sei bl bat her Gcjeffionspräjibcnt ©lax SirbcTtnann in ber 
Gröfftiungsrebc am 14 . April fogar gegen bie englifdjen 
AlaHiler, bie uns bie fwuptfenjation bes kunf (winters 
gebracht l>aben, empl)atifd) misgcfpielt, nub fa ift beim 
Seibl in aller 3 rotm jum Geaefftonsheiligcn tanonifi«rt 
worben, jum beiitfd)*naf|ifrf)cu ©orbilb für alle maleri|d)cn 
Tugenbcn. Ob es tlug war, ben gräfeten ©irtuofen ber 
neuem ©ialcrei fo bic^t an bie l&ebinftswel)en ber mobetmen 
ilunft h«ön3uriidcn, ijt eine anbere 3 rage. Demi ber 
naljcliegenbe Scrglcid) gwifdjcn Seibl imb bcr jungen 
Scieffionsflarbc offenbart einen crfdjrcdcnbcn Umfdjwung, 
ittfofetm jetjt uid)t wehr bas ruhig« unb fiebere können, 
(onbem bas tühn anftürmenbeSBollen unb experimentieren 
Trumpf ift r infofem jegt weniger ausgerciftr ©ilber als 
©laCatc unb Sfijtcn gemalt werben. Überhaupt gebärbet 
|id> ba eine ftreitjeit ber kunft im ber Cfatölnner- 

mütje. An bie Stelle ber 3 nfpiration, 
ber oon ©oft gegebenen ©egeifte* 
rung i|t nur ju häufig bcr Trid 
getreten unb ber SKalcr im alten 
Ginne jum m obemen Artiftcn ent- 
artet. (Es ift abjnioarten, ob bcr 
braufenbe OToft bes feurigen ©ad)« 
wudjfes ficb Hären ober ob er 
überflieften wirb in ben Staub ber 
Heerjtroüe, wo jahraus, jaljrein un» 
tnlillge Halbtalcntc auf bcr GtretEc 
oerenben. Tie tnoberne kuttjt ift 
ganj augcnfdjcinlid) au einem tri* 
tif djen ©Jenbcpunlt angclangt. 

Übrigens ift cs erfreulid), bah bie 
berliner Gcjcffton nid)t fo exllufiv 
unb engherzig ift tote bic ©Kind)« 
uer, [onbem ben neuen ©lännent 
bic Arena eröffnet hat# allcrbings 
.gimcift jenen Neulingen, bic in ben 
jigeuneroierteln bes ^arifer SEJlont- 
martre ju ©eoimprefftoniftm, ©co* 
ibealiften, ©eompjtircrn ufro. gc« 
prefot finb. TicFe etwas wüjte 
©arifer ©fad)«, bic fid) ber fron* 

.töfifeben (Elegant oollftänbig ent« 
äufjert hat. mutet ftellenroctfc ja 
recht bebenntd) an; aber man foll 
iibet werben*« ‘Dinge nidjt fofort 
ben Gtab bred)en. 

SBlU}«lui ßefbl ift ein ganger 
ttbtenfaal eingeräumt worben, unb 
ba («haut man djarafteriftifdje unb 
bisher noch unbelannte 2 Betl« aus 
ben uerfd)iebencn<Epod)cn bes Rünjt* 
lers, ber feine ©lalweife oiermal 
völlig geänbert hat, aber aud) neben* 
cinanber oerfdjieben« ©temieren ful- 
linierte im Ginne eines ©irtuofen, 
weither bie Sthroieriflkiteit mit 3 flei jj 
auffudjt. So geigen bie brei Haupt« 
ftüde aus bem ©cidjcnbergcr ©Ju« 
jeum, bie weid)totiigc unb belifate 
„Ateliexfgcne", bic »Tarne in 
Stbroarg", ein ©ilb oon unüber* 
trefflich ruhiger ©rö^e, uttb bcr 
„©läbcbcufopf", ben ein öolbein 
nicht beff er gemacht hätte, ©arianten 
einer unb berfelben Sd)affeiis3eit 3« 

Anfang ber ftebjiger 3“b rr - ® ic f c 
brei ©Über, 311 benen man vielleicht 
noch bie Porträte ber ©räfino. Treu« 
berg unb bes Dr. ©aucrt hin3u* 
fügen Fönnte, überragen bic ganje 
Gcjeffionsfunft um mehr als 
Haupteslänge, unb felbft ein £iebcrniann hat vor ihnen 
bic Gcgel gu ftrcichen. Auf brei Silbniffcn unb einer 
»^ubengaffe in Amftcrbam." erreicht Siebermann übrigens 
nicht bie volle Hö(K f«i»«« können*, unb öeiftilow h öt 
eigentlich aud) nur in ber „©Järfifctjen üanbfchaft bei trüber 
Stimmung" ein 2 BctC erften ©anges geliefert. Anbere 
Se3effionsführer verjagen ober fehlen oällig, unb fo per« 
fd)icbt fich bas ©ilb in Wichtung ber jüngeren Talente 
unb bcr ftürmifchen (Entwitflung. Unter ben führenben 
©leiftem gewinnt eigentlich nur einer oon 3<thT 3» 3ah* 
eine erhühte ©ebcutung, unb bas ift fiouis (Eorinti). ber 
Sdpredett bet ©lauftrümpfe unb ^p^ilifter. Sorinth h Q i 
ein 3ijnop ent empera ment, aber bagu einen granbiofen 
Humor, bcr ben brutalen ftrnftljieb feiner ©iadje begütigenb 
cinwidelt, Auch wo fich Sorinth oerhaut, ift er intex« 
effant; benn er ift «in gan3cr ©lalcr, ein gan3er ©Icnfd), 
ber ben ©lut h«t, f«<h in fouveräner Wüdfichtslofi gleit 
ausgulebcn unb aus3iitoben. Als befter bmtfeher Allmaler 
3eigt er fid) auf bem ©ilbe bcr „'Jlacfthfit" ; aber bas ift 
nicht blof) Alt, fonbent bas lebenbe, atmenbe ^leijdj, in 
malerifcher ©rad)t unb (ftröfee monumentalifiert. Auch 
»Ti« Serfuchung bes hl- Antonius" ift ein ©ilb, bas als 
ein Torument unferer Jeü leben bleiben wirb. Sowohl 
bie wunberooll« jorbenffala wie bic raffinierte Äompo* 
fitian, bie ben ausgemergelten H^ilifl«« iu fein berechneter 
Silhouette gegen ben lichten Himmel fetjt, rcm13cidj.net 
bas au rreiftc ©Icifterrocrf. Ter auf ©ferben, (Eleianten 


unb ©cfcnfticlenanftürmenbcHw n S a hbath bcr ©er|nd)ung 
ift mit einem grasartigen Hntnot ffanbiert. 2Bas aber 
bie Houptfadje ift, bas ©ilb ift aus einer ©ollfraft ge« 
malt unb bic Zeichnung von einer genialen ©ollcnbung. 
An (old) einem ©Jcifterftüd liefen fid) 3 bcal unb dfthe« 
tifdjes fficfetj ber Gcjeffion abftrahieren. Alle anberen 
Jfrührer ber Seseffion würben (ich mit ©tagte aud) in 
ben ©abmen bes ©laspalaftes cinfügen; Gorintb allein 
aber ift nur im Gcgeffionsrahmen bentbar unb er« 
Hörbar. 

3 m übrigen erobert fid) bie beloratioe ©lalcrei in bcr 
Sc jcffion mehr unb mehr Terrain, unb bas ift ein ^cidjen, 
bah ber (Naturalismus enbgültig in bcr ©erfenfimg per« 
(«hwunben ift. Tcforatio ift Gtnds „Tangenbe Galome", 
jo etwas wie eine bämonifche ©lonbfcheinuifion, bi.jarr unb 
bie Sinne ftadjclnb. 3 n ber gangen Anlage unb Aus« 
fübrung betoratio ift auch bic etwas jahmc Aftmatcrei 
ber brei „©abenben grauen“ oon GL SB. 2 öeig. ber fid) 
ans einem genialen ffiropljirer 311m gefd)madoollen SBlalcr 
entwidelt hat, wohl bas am meijtcn ucrfpredjenbc Talent 
unter ben neuen ©lännem, Tcforatio empfunben ift aud) 
bie toeidje unb feminine ©laiweife oon V/eo o. flonig. bie 


auBcrorbcntlid) Itjmpatljifd) berührt auf feinem „ftrübltüd“* 
bilbe. Tas „Stillcbcn" oon ©rcijcr, bic 3um Teil arg on> 
3cichnctc »JUeopatra“ oon Gleoogt, bie „©lorgcntoilcttc" 
von H* Vinbc* 9 Ba[thcr, bie ncointprcjfioniftijd)e „ßanb- 
jdjaft" oon Th- 0. ©rocfljufen finb weitere ©elege ber ins 
Tcforattoe oorbringenben Gntwidlung. Auf biefent IBcge 
liegen oielc unb fruchtbare ©löglidjfcitcn, lodenbe Äunft« 
prooin3cn, bie bcr (Eroberung harren. Unter ben jüngeren 
©erliuer ßanbfchaftsmalern gewinnt Ulrid) Hübner mehr 
uitb mehr an ©eöcutung, unb es ift erfreulich, bafo biefes 
gefunbe unb befonnene Talent, wie wieber an feinem 
„Holfttmifdpn Hafen“ gu erf«hen f fid) mehr an ber ßinic 
ber Trabition als an bem neuen ©arifer 3argon ent- 
widelt. 9 lud) Ifrifc ©hei» hebt fich aus bem Ghaos ber 
2 Bilb(ingc mit ben gefdjmadooltcn ©lauiercit eines 3ioili- 
fierten ©lalers h era ns, unb id) wüfjte nicht, bafj feine 
echt beutfd) empfiinbene „ßanbjd)aft" besroegen ein Atom 
untünftlcrifcher wäre als ein in bunten ©unrten ober 
rfarbcnnubcln 3ufammengcl)aueucs Ompreffionsfonglomc- 
rat H°r>*©alufchef liefert wie bcr eine föftltd)c 2 ragifpm 5 bie 
aus ber yanbftTei<h«rwelt, biesmal auf Schnee weih-büfter 
abgefttmmt Als eine ©robe bcr ncujten franjöfifcheii 
3 mprenionsmanicr bringen wir ein 3 ntcricur oon ttbouarb 
©uillarb, bas in einer unfagbaren fjarbentunfe ,311 erftiden 
fd)(tnt. 

Aud) in ber ©laftif ift bic Gegeffion reoolutionär ent- 
flammt ober angefräntclt. Hirr bebütieren gleichfalls neue 


Talente. Go bcr ©ilbljaucr (Georg Ccfdjuiher, bcr in 
einer ©orträtbüfte bes 2lrd)itelten Gbntunb flömer «in 
feeiifdj fein bewegtes ©ilbwert geliefert hat. ^rang 
©Icgner vcrjtcigt fid) in völlig bijarre n-ormeuibcale, ohne 
bic erftrebte ©röge 311 er3wingen. ^ranjüjifdje ©rasie 
unb tnipreffioniftifdjen Stirnmungsjauber vereinigen bie 
Sigürdjcn uon Ariftibc ©laillol. 9Jlit einer gröftem .Wollet* 
tion von ©ilbwerfcn ift Aicxanber Cpplcr, bcr in ©ans 
bie letjtc Schulung gefudjt hat, in bic Sdjranfen getreten. 
Gine „Simfon nnb Telila“*©mppe hat einen merfmürbig 
fremb artigen ©ei), wäljrenb eine (Reihe ©üften burd) bie 
3artc ©lobcllierung entgüden. (Georg ftolbc l)at eine 
ringenbe itinbergmppc japanifch ftilifiert, unb eine bcr 
oornehmften ßeijtungen ber gangen Ausftelluug ift enblid) 
bie ©üfte bes ©eneraloberften ©raf«n d. Sdjlieffen oon 
5rig Mlimfd). R* 

Xfjeoter un j) gjiufil. 

— Tes Tönen Gbgarb Heuer oieraftige» Cuft« 
fpicl „Tante (Sramers Teftament" fanb infotge glänacn&cr 
TarfteKung troh feiner ©läugel am 11. April im ßuftipiel- 
häufe ju ©crlin beifällige Aufnahme, 
— Artur flippfHi^’ brei* 
altiger Sdjmanl „Tie gute ©artie", 
bic eine gwar nicht grogc, Coct) amii* 
fnnt ausflefponnene Hanftlung, wirf, 
fame Gituationstomit unb einige 
gute eigne (Gebauten enthält, hat*e 
am 10. April im (Neuen Theater ju 
©erlin frcunblidjen (hrfolg. 

— I)r. ©icljarb Gtrauft würbe 
am 14. April als ©achfalger ßeli* 
'Utemgartncrs gum Dirigenten bcr 
«nmphouicabenbc ber königlichen 
.Wapelle in «erlin gewählt. 

— Alemens 'öergs (©feuö* 
onpni für eine «rcslaueT Sd)riftftell e. 
rin) Trama ber Schönheit ,.©hn)ne“ 
hatte am 4. April im ©reslaner 
Stabttheatcr öan! re igv oller CHnjel* 
beiten (Erfolg, obwohl bic Hdbin ein 
bramatifches Schattengebilbc ift. 

SDlar p arctr (Gräfin Aenfer* 
lingts hiftorifd) er (final ter „Gin Tobes- 
iirteir, Dem eine ©ooelle Gmtl 
^3efd)fans gugrunbe liegt, fanb am 
1 1. April im «rcslauer aobc*Tl)eat«r 
frrunblichc Aufnahme. 

— Anbrc ©lefiagcr* brei- 
artige lomifche Cpcr „Tie Dragoner 
bes itatfeTs“. Text oon (Georges Tu oal 
unb Albert ©anl 00, fanb am 12. April 
bei ihrer beutfd)en ®TjtQufführung im 
Schaufpielhous gu «rcslau oomehm« 
Ud) burd) bie gragiafe (Dlufit herbei- 
geführten ©eifall. 

— 3ot)anna SBolffs vier- 
alt iges Sdjaurpiel „Tie fflleiftetin“. 
ein Stüd. bas neben Angclefcnem 
mänthetlei Spuren edjten Talents 
enthält, fanb am ll. April iin Schau* 
fpicl Ijaus gu ftranffairt a. 9)1. einen 
nicht unbcftTittencn (Erfolg. 

— ©tax Sdjumms brama- 
tifrhe Giene „Tie lettte Slaeht'* machte 
im «oltsjehaufpielhaufe 3U Homburg 
am 9. April nachhaltigen. Ginbrucf. 

— JJrtjr. 0. «ergers Aeu- 
einftubierung 00m gweiten Teil bes 
„^auft" im Teutid)cn Sdiaufpielhaus 
311 Homburg, bic mit einer gl äugen- 
ben «onientrationslunft rounbcrvolle 
©iihnenbilber vereinte, gcftaltcte fid) 
am tr>. Aprtf ju einem grdhenTTtumph- 
3mnn)ifl Wimitcn iang muhte ber 
©orhang immer wieber in bie H*ib e 
gehen. 

— Auguft ^ohmanns brei- 
attiger Sctjwanl „Turd) ben Al!ooen H 
erhielte infolge feines flotten (LBort- 
1111b Situationswittes am 4. April im 
königlichen Theater ju kaffel ftür- 
mifdjett SeifoU. 

9lid)arb3ägers brciartigeOperette „Ter ©olb« 
fifch“, ©hifif oon G>corg 3oxtio, würbe infolge ihrer gwar 
wenig originellen, aber fetjr melobiöfcn 3Bal3erweifen unb 
(Enfembleftücte am II. April im ßeipjigcr Acuen Cperetten- 
thealer Fehr beifällig aufgetiommen. 

— 3ules 3rte'beric UBaffencts breialtige Oper 
M <£t)(fubin" erlebte bei ihrer beutfehen (Srftaufführung im 
Stabttheatcr 311 ©lagbeburg am 10. April einen glängenben 
(Erfolg. 

— Tcs ©erfafFer*bcr„©oten Mobe M «rieur brei- 
artiges Sdjnuipiel „Simone", ein aus Iheatralif unb Literatur 
feltfam gemifchtes Thefenjtüd, würbe am ll. April im Xhedtrc 
JJrancais 311 «aris in ben erften Alten beifällig mitgenommen, 
währenb ber lehtc A3ibcrfpmd) erregte. 

— Hugo Sdjocppls brei a ll i g eo bramatild)es 
Qharaltcrbilb „*JWo3art“ errang am 21. Alärg infolge feiner 
f d>aTfen (il)araftcrificTnng unb gefd)'dten Ausimhung bes 
©filieus im Sal3burger Stabttheatcr jtarten Grfolfl. 

— Tcs königlich cn aBufilbireltors ©ubolf (Ewalb 
3ingel rvmantifdjdomifd)« Cper in brei Atlcu „Viebcsjauber 
ober bie JRofc brr fchöuen ©labamc Vlniav*Tiilh M . Text oon 
T. ßäoenberg, hatte «m 24. ©tärg im 3tabttl)eater 3 u Stral- 
funb einen Qrofecn (Erfolg. 

— Sil «nras breialtige» Gdjaufpiet „ffiolbene 
3ugenb M , ein mit lielftdjercr H»nb aus bem realften ßcben bes 
heutigen Wien gegriffenes Stüd, fanb am 8. April im AJientT 
«ürgertljcater fehr warmen (Beifall. 

— Stöbert Acinerts oieraCtiger 6d)wauF„ßiebes« 
tieft“, ein berbc*5 unb wihlaie» Stüd, wirrbc am 1 1. April im 
Teutfchcn Soltothcatrr ju 9Bien 3iemlid) unfanft obflelehnt. 



©lax vicbermanti; ^ubcngniic in Amjterbam. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




31Iu[trirte 3titiitig. 


uns n cfd^icbc n ijt, 
war lolcf) ein „unbe* 
ftwitbarer fünftlcri* 
jdjer Jücrr Der ton* 
jeroatiocm 9 tid)tung 
b er 9 Jlün ebner ffllaicr* 
fd)ule. Ct tt»at oor 
allem ein eminenter 
flolorift. So man« 
djer flennet unb be* 

jd)iuilid)tf ÄUttft» 

grniofeer erinnert fid) 
oielleicht nod) bes to* 
loriftifd) 

ragenbcn ©ilbniffcs 
eines fitjenben 9 JIAÖ* 

(fjens, bas man bei 
einer retrofpcftiorn 
ÄusftelWmg im frc» 
bntar 1905 bei bem 
SJlündjner itunft* 
hAnbler ftlcifdjmemn 
falj. $iefe$ raffiniert 
feine ftarbenbufett 
liefe einen fofort an 
bie beften ^ranjofen 
beuten, unb ba fchlug 
man ben flatalog 
auf unb las: Jrnigo 
flotfcfjenreiter. ÜJ?an* 
d)em Hang i»er 91 ame 
fort ein wenig fremb 
ins ül)T, benn es 
war flotfdjenreiters 
Sache nicf)t> liefe uor* 

3 ubrängen nnb ber* 

»orjutun; im |tillen, 
fleißigen. Schaffen 
fanb er fein (filütf. 

Xocf) oerfehltc er 
nie, bie Wusftellun* 
gen bes CBlaspalaftes 
3 U bcfd)i den, unb ber 
frcinfcfemecfer ftanb 
gem mit Genuf) dot 
ben Schöpfungen bie» 
fe» fliinftlers, ber 
Aber eine glAn^enbe 
Palette oerfügte, 
unb mit bem fid) foioriftifefj nur wenige ber 'Älteren 
meffen tonnten. freilich roar bie &arb< für flot|d>en» 
rciter nicht bas Ä unb O ber flunjt. SBie allen flünfttem 
ber Altem Sdjulc war ihm bas Stoffliche nicht gleichgültig 
ober ncbenfAdjUd). 3 ebod> verfiel er nie in ben unbef treib» 
baren 5 >el)lcr, aus 


5ugo Äalft^enreiier. 


§1190 ftot|d)enreitcr. 

(J|Jur ju gem, nur alljuoft neigt bie mobeme Aunfttritit 
«eljtt ber Unfcfeaining, bafe bie innftlerifdjen SBerte bes 
fonferpatioen, frlügels ber beiitfd)en 'Utalerei Taum mehr 
mitjfifjlen, wenn wir bie Stiftungen jeitgenäffifcher flunft 
nbrongenb überfchauen. £aben wir aber bei einem 3 ubi* 
läunt ober einem §infd)eiben SBeranlaffung, bas fünft» 
lerifchc 10er l eines 9Jlalers ber Altem Schule tritifd) 
311 überebUden, fo tritt nid)t fetten eine „Umwertung“ 
wenn auch nicht aller, fo hoch mancher SBcrte ein. Hud) 
bie TOümdjner flünftlergenoffenfchaft pflegen mir gern mit 
einem mltleibtgen Cächeln, mit einer ablefenenben $anb* 
bewegung abjutim. Ob mit, ob ofene 5Red)t, bas bleibe feier 
unerörtert. Tafe aber unbeftreitbare fünftlerifrfje TOerteaud) 
in ihre n Leihen 311 f in ben f iub, bas fei mi 1 9ta efe ö rud f ef tgcftell t. 

€> ugo flotfd)enreitcr, ber befannte unb bebeutenbe 
Genremaler, ber Jfmgft im Fräftigften SOtannesalter oon 


£jugo Äotföentttter; SBcim Spiel 


bem Stoff bie öaupt* 
fache 3 U tnad>cn, bas 
„3ntcre|fante" im 
Übeln Sinne finbet 
fid) auf feinem feiner 
©über: er ertanntc 
ftets bie Cbre^en, 
bie jroifchen ber bil» 
benben unb ber er* 
3 ät)lenben flunit ge* 
fteeft finb, unb re* 
fp edierte fte. Unb 
barin untcrfchteb er 
fid) nortrithaft oon 
ben. flünfttem, bie 
glet^etlig mit tf)m 
ober fur 3 oor ihm 
auf bem Gebiete ber 
©eure- unb Sitten* 
bilbmalerci fid) bc« 
»egten. 2 Jlir ftnb 
augeublidlid) in gu* 
ten *Rad)bilbungen 
brei frühe Gern Albe 
flotf^ienreiters jur 
§anö; fte flammen 
aus bem 3aijre 1879. 
Sie finb bis 3 U einem 
gewiffen ©rabc au cf» 
botifd), wie fefeon ihre 
litel „(Ein i>unbc* 
»etter“, „Schlechter 
Schuh", „Hin gu- 
ter Irun!“ befagen. 
Slber fie »irfen nidjt 
ctu>a wie itluftrierte 
gute (Einfälle, wie 
gemalte 'Bonmots, 
fonbern bas 9Jiale* 
rifdje ift burtfjaus 
bas primäre; lineare 
unb tonige JBirfun* 
gen oon jtarter ©in» 
bnidsfAhigfeit finb 
erhielt. ftamentlid) 
„Schlechter Sd)ufe“ 
ift oon feinem IReij; 
bas Problem ber 


$Ipf)orismen oon Otto Slafe. 

Gelegenheit macht Pointen, buchte Tiogcnes; ein frafe 
unb ein flönig lommen nid)t alle läge jufammen. 
ü)h)ftif ift bie Sentimentalität tiefer Naturen, 
©nalgfieren, nicht räfonicrtn ift bie befte flritil. 

9 Ber fid) emft nimmt, barf nicht emft genommen »erben. 
«Die ^anatifer finb einer 3bee nur am Wnfang unent* 
behrlich- Später »erben fic ihr ocrhängnisooll. 


5ugp Rolf^<nreif<r: 3 Ä Ö^fl e W^ telt 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 



•ßijtypqiafö :»HMU3{pj}0tf oßn<£ 



9lr. 3382. 23. 9lpril 1908. 


SHuftrirte 3 e '* un 9- 


813 


StQucnfunfl an heutigen Sühnen. 

Y. T annftabt *). 

^Nas Xarrnftäbter £öfth*»t« fpiclt in bet (hcfd)id)*e 
^/öci weiblichen ©üfynenCunft eine befonbere Wolle. 
Selten u>ol)I hat ein monarchifchcs uTiritcugcfchlecht , ber 
rcßicrcitöc öcrrfdjer fowohl als bic näheren Wngchötigen 
feines £>üufe*, feiner §o»büf)ne tmb ben an ihr wirfenben 
Ätünftlcm bauernb ein fo reges pcrfönlidjcs 3ntcreffe ent» 
gegengebracht wie bas t|cfft{ct)<r. Der brittc (brofjhcriog, 
bet ben Warnen tiubwiß trug, war es, ber in feiner nod) 
nidjt ein halbes $unberttaufenb Umwohner jäljtenbeu 
<Ke|ibeii3 bie bamals bie Cpcrnlitcratur l>eI)crTf djetibcu 
italienifdjcn, franjftfifcheii unb, foiucit fie in frragc famen, 



{Jrau SDHnna SJIilllet iHiibolph- 


iiad) beutfdjcn UBcrte in glänzenbcr, nniftergültiger JBeifi* 
jur Uufführuug bringen ließ. Seit biefen lagen, in bencit 
in ber befebeibenen £>auptftabt bcs beffifeijen Gnoftherjog- 
tun» ber Stern eines &arl ©ranbt, bcs bc&cntenbfteit 
unb erjolgreirhftcn 3f)e«terted)nifcrs, aufging, ücrbanbcit 
Tejennien Ijinburdj unmittelbare perfönlidje ©ejiel)Utigcn 
ftQrften unb MÜnftler, tmb bie lebhaftcftc Wntcilnabmc 
oertnüpfte ben l'anbcsljerm mit allen, jclbft ben internftcu. 
'Angelegenheiten feines $oftl)eaters. 'iltöbrcub biefer ©oriobe, 
ber bie ‘Darmftäbtcr ©iihnc bic Cbcburt ihres Wuhmcs unb 
ihren internationalen Wuf oeröanft, gefchal) es nicht feiten, 
bafj bas rein Kinftlcrijdje 3ntcrcjfe, bic lebiglid) ibeale 
©egeifterung eines »Inßeljörigen bes ßrofehcrjofllidjeu 
.vjiaufes für rin URitglreb bes fcoftfjcaters fiel) in ein tieferes, 
menfd)lid>cs, in inniße &er3cnsncigung vcrwanbcltc, unb 



Stau Sltaric odterbartli. 


bas peritoffene ^ahrhunbert weife eine fHcifee mm Warnen,, 
Sängerinnen wie Gchaufpiele rinnen, ja fclbft ^rmgesinnen 
ber teidit gefehlten 5Jhi|c, bes '.Balletts, bie bauernb bie 
(f>efftt)Ttinncn, mehrfach jogar bie reditinäfjigcn (Gattinnen 
füvitlidjcr £>caen ipurbcn. War boefe ber im Gingang 
erioaljnie, als befonbers funftfrcunblid) unb funftfinniß 
flefdjilberte Wtonard) (Gubroig III.) in britter Gl>e niorgn* 
natifdi mit einer lfln3crin ocnnählt; ©rin,? Sieinrid) non 
Reffen heiratete bie berühmte Sängerin ffllilena, unb ber 
tapfere SBattenbcrger — befanntlid) ebenfallscinWngchörigcr 
bcs h<ffifä)cn 5ürftengef(f)led)ts — beffen fiibnes, taten» 
frot)c& fierj in bcni turnen $ raume bulgarifdjcritronenglorie 

*} I V. tDirsbaOcn i. 5tr. 1373 ber „3Uuttr. 3(0." oom 20. Öcbnia r 1908. 



Orrl. Aatfje <f>oit>e als 9Ilnui in ber „(Ehre“. 



ftrl. Stwgufta ättäller als ßrcui SHcid) in ben „{luftigen 
Weibern oon IBinbfor“. 



3rtl. ©ertrub 5Rld)ter. 

giaucrtfunSt an bcutfdjen Sühnen. V. 3>arm|tabt 


oevgc blich ©cfricbißuug unb ©liid gcfudjt hatte, fanb 
beibes au ber Seite ber Johanna i'oifiiißcv, einer einft 
boetjg cf eierten Sängerin ber Tainiftiibter Cper. 

3>ie neuere 3eit hat in biefen Singen mancherlei 
SB-anöcl gefd>affen — ber jeßt rcgicrcnbc ffirofehcnofl. 
Gruft Vubivig, tünunert fid) zwar aud) eingehenb um bie 
internen Angelegenheiten feines £»oftl)eaters, aber fein 
perfönlidjcr ©cfdjmacf unb feine inbioibuelle Wuffaffung 
oom SUefcn ber Stunft als itulturfattors tuen ben fein 
Ontereffe mehr ber bilbcnbcn Stunft unb bem Atunftgetpcrbc 
ju, tocldje Gebiete iljtn bcfanntlid) beibe glcitt) järbembe 
imb erfolgreiche 3nitiatioen oerbanfeu. 2>ic pomehmc 
2rabilicm bes Darmftäbtcr Sjoftheatcrs ift jebod) beffeu* 
ungeachtet aud) unter feiner Regierung burchaus aufrcd)t* 
erhalten roorbcu, »uib ber grembc, ber bie (f»rof|ftäbte ber 



Sri. lerofina Citer. 


9ihi*in*Wlain.ttcfe bcfucf)t unb einen Ginblid injhrc iljcatey- 
vevljältuiffc gewinnt, nimmt immer noch ben Ginbrud mit 
hinweg, baft in bem tlcinem 3)annftabt mm minbefteu 
ebenfo wortrefflid) „ftomöbie gefpielt“ rnirb wie in bcti 
größeren Orten, bereu Sühnen fcifit burdjioeg bcträdjtlid) 
höher fu&pcntiouiert finb als bie ber fceffcnreftb-cnj, ja 
bftj) bie ©orftellungen in ber lottern faft ftets ein ge- 
bicgencres, biftinguierteres tüepräge tragen. Selten nod) 
ift cs Porßctomiuen, bah ein Sänger ober Sd>aufpiclec 
porn Qfranffurter ober ©Jiesbabner il)catev, ber in ‘Jariu- 
ftabt ausljalf, h> ec infolge befonöcrer, überragenber tünft» 
lerifdjer Gigenidjaften oftentatio aufgefallcu wäre; wohl 
aber haben fid) unfere erften bcutfdjen ©ahnen fdjon oft 
ihren lünftlerifd)en 9la<hwud)s, bic millfommcnen 9J»ittel 
,\ur opllmertigen ©errollftftnbigung unb ©croollfommiumg 



t>tl- tJriba ©xau. 


ihres Äüiiftlerbeftanbes aus bem fDlitßlicbcrenfemble bes 
Tannftflbter ^>oftheaters geholt. 3|t bad) oor uod) nicht 
3al)rcsfrift unfere geniale Heroine, *Vrl. f>riba GidjeU- 
Ijeim, bie ^eljn Cfahre h«nhurd) ben Tarmftäbteni bie weib- 
lichen 3bcalgeftalten unferer Mlaffilet iui< bie fe innere iß eu 
Jyrauencharattere ber mobemeu bramatifdjeii Tidjtung mit 
gleicher Wteiftcrfdjnft »ertörperte, einem ehren» ollen 9iufc als 
©rimabonna bes Sdjaufpiclsan bie i^ötiißlidjc fvofb»h ,,f in 
SBiesbaben gefolgt, wo fie Ijeute- in geachteter, an ßlän vnben 
lün|tlerifd)en Grfolßen reicher Stellung in unocrminbcrler 
Schafienstrait unb Sdjaffenafveubigteit uiirlt, unb »ou wo 
fie ihren 5Rut)m in zahlreichen G>aft|p Ulen in alle gröjjcrcn 
SJlctropolen unferer bcutfdjen Gd)aufpioUunft getragen hat. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







9Jiit Diefer Atünflleriu, mit ber bic marftmtefte unb be- 
beuteubfitc weibliche Grfdpinung öct lebten sehn 3ahti.‘ 
bes Xarrnftäbter ^t)ca tcrlc aus bem © erbau D Der 
*r oft beweglichen fwfbübnc ausge|<hieben ift, finb wir nun- 
mehr in Dm ftreis Derer getreten, bie heute Die Ofrauentunft 
an biefet Bühne repräfcnticren. 

3n bieSlufgabc, 3ribaGid)el&b«ini 311 erfetjen, teilen ^id> 
gegenwärtig 30x1 Äünftlerinnen, von Denen bie eine mehr 
im tla|fifd)m, bie anberc mehr im mobemen ®enre bc* 
ftbäftigt roirb. Hie elftere . Ord. lerefina Öfter, ift 
eine Kroatin, in dgram geboren, unb gehört erft feit 
wenigen 3 a b rcn Der Bül)ne an, iiarfjbcm jie 31100 r in 
A3antburg ihren fcbaufpielerifcben Stubien obgclcgcu. Sie 
tarn aus Bonn 31t uns unb l)at fid) bisher vorjugstDcife 


3lIu[triTte 3«hwg. 


31t 3382. 23. Slpril 1908. 


ber Berndl tigung ihres anfprudtsnollen ^Repertoires er- 
roadjfrn, tucift bie oem ehrlichftcr ibealer Begeiferung für 
ihren Beruf erfüllte ftünftkrin mit bewunberungswürbiger 
Guergic unb iibmafd)en6er Souoeränität 3U fiberoinbeu. 
5s barf alfo mit Gidjerheit angenommen werben, bafj 
in biefer mit nid)t alltäglid)en äufceren OTitteln aus* 
geftatteten Harftellcrin ber Xarmftäbtcr fcofbüftne nid)t 
nur eine vollwertige, fonbem aud) eine oTigiitelle unb 
ftarf inbiotbuellc Schnufpielhelbin hfranroächft. 

3n gewiffem Sinne eine Atonfurrcutiu unb Dtinaliu 
öiefer nunmehrigen nominellen erften Harne bes Schau- 
fpiclenfemblcs ift fffrl. ©ertrub Kid)ter, ein Xresbner 
Winb, bas feine erften Sdjrittc auf Den Brettern, bie bie 
'Belt bebeuten, auf ber geheiligten Bühne bes ftöniglicheu 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


3rl. (Flifabct!) ^udjancr als ®ilba im ‘KiQolctto 


c 'rt. (hnini) 3Uoga4]tt), ‘prima Ballerina 

giaucafunft an beulten Süfjnen. V. Htarmjtabt. 


3i L Wala Janciat als Gabriele im „Kadflagcr von 
©ranaba“. 


tffvau geleite Üljtele * t?eonf)orbt, £ofbal(ettmeifterin. 


ft rau Cina SRornt) als Brünnljilbe im „King bes 
• Ktbelungen". 


3rl 3ba Salben als Lamina in ber „ Jauberflöte“. 


Sdjaufpiclljnufcs in Berlin tat unb über ©rag, ©103. 
Kiga unb t^eipjfg Den Weg nach Xarmftabt fanb, Vlr- 
fprünglid) allein als ©ertreterin bes ftadjes Der erften 
Salon bame unb (bramatifdjen) Sentimentalen ocrpflidjtet, 
übcmaljm bie burd) eine fpmpathifdjc, jugenblidvclaftifcftc 
Stiftete <£rfd)cinuug vorteilhaft untcrftütfe Äliinftletin in 
6« ftolge eine Keilte oott Köllen bes auegefprodpit 
erften ftad)es unb erwies fiel) in bereu awfungs* 
isolier Interpretation als eine ebenfo ungewöhnlich be- 
gabte wie hcrootragenb lciftimgsfäl)igc unb viclvetwenb- 
bare Gd)aufpielerin. On ihrem eigenften Clement aber 
befinbet fid) biefe erfreuliche neue llfquifition nuferer 
Theaterleitung in ber Harftcllung cd)t roeiblid)cr Chatar- 
tete, bei Denen es fid) Darum ftanbeit, wahre öerjens- 
t&ne an3ufd)lageu unb innigere, tiefere ©efühlsausbrüche 


in Der SBiebergabe impulfioer, raffiger Temperaments» 
rollen, 311m Beifpiel als Bcrfabe in 2Öilbenbnid)s neuftem 
Kitte rfdjaufpiel „Hie Wabenftcinenn“, als ©räfin ^ulia 
ftmpcriali im „ft-iesfo", Brinjeffin 5boli tm „Hon Garlos", 
iUdrdjen im „Ggiuont“, aber aud) als C&rflfin in fiubroig 
©anghofers mobem-ronmutifdjer Hid)tung „Gommcrnadjt" 
u>ie in 6er Tttelrolle Der Bemfteinfdjeu Satire „^ertas 
4i)od)3eit" erfolgreich betätigt. Hie nod) jugenblidje itünft« 
lerin nerfügt über eine grofte, ihrem 3ad) tntfpredjenbe 
©ühnenerfd)einung unb heftet ein dufteres von eigen- 
artigem, feffelnbem 9fe»3. Her ftunbus ihres bramatifcf)en 
Talents ift ungemein reichhaltig unb bebarf lebiglid) nod) 
ber cmften lünftlcrifchen Hissiplin, um bie fd)önftcn 
3tüd)te 3U zeitigen. Hie enormen Schcoiexi gleiten, bie 
ihr als Wuslin beritt fc^ott in rein fpra<hlid)et ^infieftt bei 









9fr. 3382. 23. Slpril 1908. 


3nuftrirte 3*itong. 


815 


glaubl^H JU ihorfjcn. ©crtrub Wid)ter gehört 311 ben 
wenigen Schaufplelerinnen, bie nod) ©emiit befitjen, bte 
fähig finb, burd) tljrc Hunft nicht mir 311 patfen unb 311 
fafziuieren, fonbern aud) 3W ergreifen unb 31» exfdjüttcxn. 
(Es ift tljr nicht allein gegeben, elementare, impuljive Aus- 
löfungen eines momentanen (Sefüljls mit betn baju er* 
forbcrlidjen Temperament unb in gebiegener Schule trcfftict) 
ausgeglichener thetori|d)cr Steigerung lebenbig 311 cfyaraftc* 
rifierett, jünbem fie vermag aud) bic feineren, fenftbletcu 
ÄonfliCte ber menfdjlidjen Seele überzeugenb 31t anal!)* 
fteren unb bat auf biefem ungleid) fomplt3iertem ©ebiete 
ber büiftrilenben bramatifd)«n Hunft bereits viele Erfolge 
3U verzeichnen — id) nenne nur iijre Glaire im „Jütten- 
befitjer", Hönigin im „Ton Carlos" unb fleonore im 
„friesfo", 311 benen ftd) eine ganze Weihe oon 3 nter» 
pretationen mobemer frrauengeftalten gefeilt — bie fie 
ju einet 3i«*be unferes (Enfembtes machen. 

Tie noio*fentimentalen Wollen fpielt feit Beginn ber 
gegen roärttgen Spielzeit frrl. frriba (brau, eine junge 
Hänigsbtrgerin, bie mH ber intentionsgetreuen Piebergabc 
bes Wautenbeleiu : n ©erwart Hauptmanns „Berfunfener 
©lode“ unb ber Traute in Hartlebens „Wofcnmontag" 
bit Anroartfchaft auf ben (Eintritt in ben Serbanb bes 
Tarmftäbtcr ffjoftljeaterß erroarb. Aus bein letjtent ge* 
benft fU jebod) bereits tviebet nad) Beendigung bev laufen* 
ben ©aifon 311 fdjeiben, um einem Wufe an bas Höniglidje 
Theater in itaffel 311 folgen, wo fie vornehmlich bie mehr 
bramatifd)*fentimenta1en 2Jläb djengcftalten ber altem unb 
neuem Tid)tung fpielen wirb, (Iljaraftcre, bie ber naturellen 
(Eigenart bet Hünftlerin, bie Dorbem in (Erfurt unb Stutt* 
gart engagiert war, metjr entgegenfommen, unb in Deren 
Interpretation fie fief) and) bereits an ihrer neuen Pir- 
fungsftfitte günftig cingefiil)rt bat. Päl)renb ihrer fur.jeu 
Tätigfeit an Der Tarmftöbter Hofbühne hot fit*) bie mit 
allen Weizen ber frugenö ausgcftattctc ttünftlerin nod) 
oorwiegenb in ber Tarftellung naio-fentimeutaler Wollen 
gezeigt unb ihren ftärtften (Erfolg mit ber ungemein 
poetifdjen, gauß oom 3auber ber Xidjtung getragenen 
Pieöergabe bes Ätätt)d)ens oon öeilbronn er3ielt. 

Tas frach bet ausgeiprocheven Waiven, ber Badfifcbe 
unb weiblichen 9 faturbur|d>en vertritt fett brei fraljren 
mit glücflichftem. ftets wathfenbem (Erfolge frrl. kätlje 
©othe, dtt frifdjes, fprühenbes unb fpruöelnbes Tempera* 
ment, bas uns bic Picsbabner ^ofbilbne abgetreten h«t, 
unb bas inzwi|d)«tt Idugft ein befonberer ßtebliug bet 
Tarmftdbter Sdjaufpielfreunbe geworben ijt. Bor turjem 
nod) hat bie mit einem ed)t finblidjcn Waturcll uiib einem 
fpftlidjen Junior begabte Tarftellerin burd) il)re ura?üd)|ige 
unb vöannljerjige Berförperung ber Hätl)ie in Wieget- 
frörfters populärem Stubentenftücf „$Ut* Deibel berg" 
allgemein entzück, unb ihre ftappierenb realiftijdje ©e* 
jtaltung ber Alma in Gubermnnns Tenben3brama „Tie 
(Ef)re M , alfa eine Betätigung auf einem 9003 entgegen* 
gefegten ©ebict«, fonnte nur Dazu beitragen, biefc aus* 
gejeidjncte fdjaufpieltrifche kraft unferer Bühne nur nod) 
|d)ä$en werter 3U madjen. 

Befitjt bas Tanuftäbter Höftheater fomit eine gonje 
Weihe von Sdjaujpielexinnen, bie aufs glüdlid)fte pxä* 
beftiniert erfdjeinen, bie jüngeren frrauengeftalten ber 
bramatifdjen Citcratnr 311 üertörpem, io fet)lt cs il>m and) 
nid)t an gleid) trefflichen Vertreterinnen für bie fog. 
SRütterrotlen. Ta ift 3unäd)ft Ärau BlarieSdjerbarth, 
bie ben eleganteren Salon als nuTrbeoollfte unb biftin* 
guiertefte Wepräfcutatiousbamc giert wnb 3uglcid) eine 
tlaffifd)« ^elbenmutter barjtellt, bie ben Stil ber fjeraifdjett 
Iragööie in Ton unb 9 JHmit, in Haltung unb ©efte oor« 
31'iglid) 3U tual)ren roei&. 3 t)« Stau ftommer3ienrat 
Wthlingl { w Tie Chw") ift eine gleich einheitliche unb 
oomebm»fttlBolle fjigur wie ihre SJfutter Boderabt („Cm* 
jame Blutter") unb ihre Äönigin (Elijabeth in Schillers 
„SDRaria Stuart". 3 hre fpe3iellcn Üabinettleiftungen re« 
präfentatioer Schaufpieltunft, bie fie 3U einer unentbehr- 
lichen unb bewinft f«htoer erjehbaren Stille bes Cufembles 
machen, liefert fie in ber Tarftellung jener gan3 in an* 
geborncr Roheit unb unna deutlicher 253 ürbe aufgehenben 
Sraucngejtalten, wie fie bie 3eit ber ftrengften tjöfifchen 
©titettc h eroo,rbrod >'*«'* 

Tie heitere unb bie fomifthe Seite bes filtern mütter* 
liehen Wollcngcbictes beherrid)t feit einigen 3ai)ren fjrau 
Pinna * Btnl ler-Wub olph» eine cljcntalige Cpem* 
fängeTin, bie in ßfibeef, ff>alle, £>annooer unb Berlin als 
erfte Soubrette manchen Triumph auf bem anbem, „oor* 
nehmem“ ©ebiete gefeiert h°*- 3 n .fpdteren fahren, 
nachbem fic ihre ausgefprochcnc Veranlagung unb Be- 
gabung für bie Tarftellung weiblidjer Cl)aratterrollen er* 
tannt hatte, ging bie burd) eine ausgeprägte 3 nbioibualttät 
unb aufjeroröeutliche perfönlid)e Charafterifieniugstraft 
ausgezeichnete ftünftlerin, bie in erjtcr Che mit bem be* 
farmten Sd)aufpielet ^ermann Blüllct oetl)eira»et war unb 
je^t bie ©attin bes befonöers als Wegtffeur oor3üglid) aff re- 
bitierteu Tirrttors bes Gifenacher Stabttljeaters WuboLph 
ift, 3um €d)aufpiel über. Sie behcrrf<ht % umfang- 
reiches 3rach, bas toeber nad) ber heitern nod) nad) ber 
emften Seite hin eine ©renje fennt, mit einer Sidjerheit 
unb ffinftlerifdjcn Überlegenheit, bie man nur feiten antrifft, 
^eute ift Pinnet PüUer-Wubolpt) eine ebenfo prddjtige 
Putter $einfdeiin Subermanns „(Eh«“ tuie fine padenb 
wahrheitsgetreue alte Pillerin in „Aabale unb ßiebe". 
3 hre flärlften Treffer aber fpielt fie mit her jwerdjfell* 
erfdjüttemben Piebergabe braftifch-fomifchcT Wollen aus, 
ju benen oor allem bie burd) fie erfolgte ttno*rgleid)Iid)e 
BBieberermerfung ber Titelrolle in bem effeftuollen fran3ö* 
fifchen Sdjtoanfe „Pabame Bonioarb" gehört, bie bem 
Tarmftdbter Theaterpublitum erft türzlid) gezeigt hat, 


meldjcu Ciidl unuerfiegbarer .^citcrfeit uitb föftlid)fter 
ßauue es an btefer trefilichen Gharafterifiemngstiinftlerin 
befi^t. 

Tamit wäre bie Ciftc ber in Solorollen befchäfHgten 
Pitglieber bes weiblidjen £<haufpielperfonals erfd)öpft, 
unb totr fommen ju. ber Dp er, bie — wie an fo mancher 
großen Bühne — aud) am ©rohhftjoglichen Sjofthcater 
in Tarmftabt oon jeher unb nod) heut* <*ne beoorjugte 
Stelle einninnnt. 

Tie ©cfdjichte ber ©ühnenfunft beroahrt bi« Grinnerung 
an eine Weihe oon namhaften Sängerinnen, bereu üunft 
im Ticnfte ber Tarmftöbter öofoper ftanb; gar manche 
fpätet fjoef^^efeic-rt« Tioa h rtt h* <e ben erfte-n Sd)ritt 
auf bie roeltbcbeutenben Bretter getan, fo unter anberen 
bie berühmte fjenriette Sontag. Unb toieber anbere 
finb oon hier aus unter erfahrener, fad)* unb fadjlunbiger 
Leitung jur lid)tcn f) 5 l)ö bes ftünftlertuniß h et angereift. 
Wber auch h?ute noch befit^t bas ©roftherjoglidje jjof« 
theater ein heroorragenbes weibliches Opemeufemble, bas 
ihm eine roürbigc unb intentionsgetreue Onterpretation 
fämtlich« QBerfe ber flaffifchen rnie ber tnobemen Opem* 
(iteratur ennög licht. Taa Gnbe bes vorigen unb ber ßluf* 
gang bes jehigen 3al)ri)unbcrt5 {tauben t)iTifid)tlicl) ber 
(SntroicHung ber mufifalif^i-bramatifchen Äunft natur* 
gemfih aud) in Tarmftabt oomebmlidj unter bem Ginftuft 
Wicharb Pagners, unb es ift wohl felbftoerftänblid), bah 
bas fühne Weformatiouswerf bes Peifter» oon Baireuth 
aud) in ber tunftfreunblichcn y>cjfenrcfiben3 oerftänbnis* 
innige unb begeiftert« 5 e lf rt gefunben l)at. 3 U biefen 
ift oor allem auch unfere ehemalige Opernheroine, 3 rrau 
fjeli3ia Hafchotojfa, 3U rechnen, bie uns ein Te3en* 
nium hinburd) neben ben jat)lreid)en erften Tanten unb 
f>elbinnen ber italtenijchen unb franjofifchen ©rohen 
Oper jämtlidje had}ötomatifchen ffrauengeftalten unferes 
Wationalmufiföramatifers oerförpert hat. 

QIIs Grfatj für biefe am Schluffe ber letjten Spicl3eit 
oon uns gefd)iebene, bewährte erfte Tarne ber Oper hat 
bie öoftbeotetleitung eine ebenfalls feit fahren hoch* 
affrebitierte Bübnentünf tierin, 3frau fiina Porni), ge* 
wonnen, bie porbem in gleicher Stellung an ber Honig* 
liehen Bühne in ftaffel tätig t»ar, unb bie ftd) fd)on ßur 
3 eit ber lehtjährigen Pirlungsperiobe ihrer Borgängerin, 
roährenb beren fie als „Saifongaft" ^ir Tarmftabt oex* 
pflichtet war, als 3 liba, J>ibclio unb Brfmnhilbe in ber 
„©ötleT6än1merung ,, oorteilhaft eingcffil)tt hatte. 3 n ber 
neuen, biesjäljrigen Spielzeit hat bie ebenfo begabte wie 
geiftooile unb ftrebfamc Hünftlerin bann in [chnellet 
Solge eine nid)t minber xcid)h a Hi 9 e n?ed)felDolle Buswahl 
aus ben fd)tt>terig|tcn Partien ihres aufprud)*t)ollcn {Jadjes 
unter neuerlicher aufrichtiger Bnertenuung bes Theater* 
publilums unb ber Üritil interpretiert unb fleh als eine 
ebenfo 3uoerläffige, im mufitalifchen Vortrag fichrre unb 
gefchmadoolle Sängerin wie als eine gewanbt«, oon 
ftarfem bramatifdjen ßcben unb jeltener innerer, feelifcher 
Anteilnahme an ihren Tarftcllungcn erfüllte Schaufpielerin 
erwiefen. So h«t fie als Welictta in Pavfd)ncrs „Templer 
unb ^übin“, Alice in Pcgetbeers „Wobert ber Teufel“ 
unb in besjelben ftompaniften wirtungsftärterer Oper 
„Tie öugenotten" als Valentine foroie in PojariQ „Ton 
3 uan" als Tonne Anna ben Beweis erbracht, ba& ihre 
eminente mufitaEifdjc □ntclligen3 unb ihr h^taorragenbes 
gefangstechnijches Hönnen fie befähigen, ben oerfd)teöen* 
artigften unb tompli3icrie|ten ©ejangsftilcn gerecht ju 
werben unb foroohl weid)het3ige unb htttgebungspolle 
als Ijetoifche nnb Ieibenfd)aftliche Gl)araEtere glaubhaft in 
Ton unb Tarfiellurtg 31t oertörpeni. 3 h« flroh«, im* 
ponierenbe Grfchcinung wie »hx ooluminöfes unb txaQ* 
txäftigcs, oor3ugsweifc in ber mittlem ßage überaus 
fi)mpathifd>es unb fattes Pc33ofopran- Organ weift fie 
überbies. gati3 befonbers auf bie 3 ntcrpretation ber fo 
exorbitante |timmlid)c Anforbeningen ftellcnben l)elbifcE)cn. 
iJrauengeftalten bes SBagnerfchen Pufitbramas hm, bie 
Denn auch fämtlid) oon ber ihren Beruf überaus etnft 
auffaffenben Hünftterin in gefänglich *mö fchaufpieletifd) 
gleich vornehmer, ben Intentionen bes Schöpfers burd)* 
aus entsprechen bev ©eftalt oerforpert worben jinb. Wicht 
nur bie Senta im „^ollänbet“, bte Benus im „Tann* 
häufer" unb bie hodjbramatifchen Partien im „Wing bea 
Wibelungen", fonbern aud) bie anfpruchsvollfte Aufgabe 
ihres ftaches, bie Ofolbe, bewältigt bte neue Vtimabonna 
in ergreifenber, hofhl*mjtlerif<her Petfe, fo bafe bie ßcitung 
bes Theaters ihre ftraft bem Snfemble auf 3 ah« hinaus 
verpflichtet hat. 

Tas ©ebict ber jugenblich-bramatifchen Sängerin be- 
l>errfd)t feit 3toei 3 a h ren ö^l* 3 ba Salben, eine 
Bertreterin btefes Caches, wie wir fie uns beffer raum 
wünfdjen tonnen. Gine femhafte, urgefunbe Stimme, 
bie bie weiche Güfjigtcit unb Hcufd)l)cit bes eutjüdenben 
(pianps, bas ber Gdjöpfer bes „Oohengrin** feiner Glfa 
verliehen hat, gleich fieser unb mühelos tjergibt wie bie 
leibenjdjoftlichen Afzente, bie er ber (Elifobetl) im großen 
frivole feines „Tannhäufcr“ aus ber fc£jmcr33crquälten 
Seele pre^t, ein Organ, bas infolge feinet vortrefflichen 
füuftleri|d)en Schulung unb tcchni fcfjcn frertigleit eine 
Bel-canto-Bartie, fo bie ber ©räjin in Pozarts „frigaros 
t)od)ieit", mit gleicher Sowpcränität beivflltigt wie bie 
ber Pabamt Buttcrflq in ber gleichnamigen ^ucrinifd)en 
Opemnooität. Pit biefer letjtgevannten fünftlerifchen 
Tarbietung hat frrl. Salben einen (Erfolg erjielt, 
wie er in ben letzten 3ehn frahren ber Tarinfiabter 
Thfa^B^f 1 *)*^*® beifpiellos ift. Weben einet gTofjeu 
3ahl von ftunftfreunben bet 6effenre|iben3 3eichnete bas 
©roftherzogspaar bie iiünftlerin pexfönlich burd) eine 
Weihe toftbarex ©efchenfe aus; es gab feiner Anertennung 


unb Bcfriebiguug in einer BJeife Ausbrucf, wie bics unter 
bem Weginte bes hfttfdjenben Ponard)eu bisher nod) nie- 
mals ber frall gewefen mar. Vornehmlich feit biefer 3eit 
3dhlt 3ba Salben, bie überbies auch eine vorzügliche 
(pamina in ber „^auberflöte", eine leibenfchaftlicf)* BJartha 
im „Tieflanb“ unb eine trefflid)« Sieglinbo ift, unb bic 
alljährlich 3111 3ntcrpretation uon Solopartien zu Öen 
Baireuthcr freftfptelaufführungcn hH^agezogen wirb, 311 
ben populärften Pitgliebem bet Taemjtäbter Pjofoper, 
oon ber man ihr bereits — unb oiellcirijt nidjt mit Uu* 
recht — ben IBcg an eine unferer erften beutfefjen Bühnen 
unb baniit eine noch gldnzenbere fünftlerifd)e flau f bahn 
prophezeit- 

Ter erflärte fiiebling ber „großen Penge" bes Tarnt* 
ftäbter Opempublifums ift feit nahezu einem halben 
Tezennium frrl. Älara Woebiger, unfere erfte Sou- 
brette. (Es mag fein, ba{j i!)t frad) an fid) 603« bei- 
getragen hat, ihr biefe Stellung 311 erringen; fietjer ift 
jebod), bafj bas ^auptverbienft hieran bie Hfmftiexin fid) 
felbft 3ufdbreiben barf. Grftens verfügt fie über eine 
ungemein anfptcd)<n& e äufjere (Erfchetnung, unb jweitens 
ift fie im Befitj ber relatio [d)önften Stimme bes gan* 
jen Gnfembles. 3 ht Organ ift uon hencl*d)em natür« 
liehen Pohllaut unb beffen Ted>nif nahez» oollenbet. 
3 n ber mittlcrn ßage guellen bie Töne in ebelfter 
Hlangfd)önheit bal>in, unb bie ööhe birgt einen ent* 
Züdenbcn Schmelj. Ta ift es benn fein Punber, bah 
ihre llnbine unb ihre Pignou, ihre Paria im „'ICaffeu* 
fchmieb" wie in „3 M utt & **) w 3 rtl ine 

im „Ton fruan“ wie im „frra Tiaoolo", ihre Picaela 
in ber „Garmen" unb i*|r Wautenbelein in ber „Ber* 
fnnfenen ©lode w ihr eine begeifterte Anhängerfd)ar ge- 
jd)affen haben unb bem Theater ftets ein gutbcfud)tes 
£>aus fidjem. 

Als erfte AUiftin ift in ber vorigen Spielzeit frrl. 
Angnfta Püllex vom königlichen Theattr >n Hannover 
3U uns gelammen, eine höhe, wahrhaft töniglid)e Bühnen- 
figur, geboren, bte fürftlidjen frrauen ber Tidjtung bar* 
3uftellen, bie frriefa unb bie Amncris, bie SBaltraute nad) 
Pagners BJunfd), aber aud) ein« fafjinierenbe Talila 
unb Ortrttb unb eine ergretfenbe fribes unb Ajucena. 
Ter vorteilhafte äußere Gtnbrud wirb burd) machtooll«, 
embtinglichc unb ungemein charafterifierungsfähige Stimm* 
mittel fowie eine vornehme gefängliche Bortcagsfunft 
aufs günftigfte vervollfommnet unb lägt bie gleid) faft 
allen unferen Opentbamen nod) im jugenblidjen Atter 
ftehenbe, imponierenöe künftlcrin aud) ju einer beliebten 
(Srfcheivung im konzerifaal werben, in bem fie ebenfalls 
bereits eine Weil)c |d)öner Grfolgc 3« verzeichnen hat. 
Als Bühnen fängerin liegen ihrer ganjen natürlichen unb 
ftimmlict)* gefänglichen Beranlagung bie herben, um niefjt 
31» fagen bdmonifchen frrauenchoraftcre am nod)ft«n; 
jeboih hat fie fid), unb jwar befonbers in letjter ^eit, 
auch auf bem ©ebiete bes mufifalifd)*öramatifd)en öttmors 
mit glüdlichem Grgcbnis oerfud)t unb jum Beifpiel eine 
entjüdenbe frrau Weid) in ben „ßuftigen Peibem", eine 
trefflid)« Wanct) („Partha"), (pamclla („frra ©100010“), 
Paxzeiline („frigaros Hochzeit") unb zahlreiche ähnli^ 
geartete ©eftalten beo lomifchett Opemgenres gefd)affen. 
Ta bie Hünftlcrin überbies aud) bas gefährliche (Experi- 
ment, als Altiftin ein« Btunnl)ilb< — alfa eine aus- 
gefprodjen hodjbramatifche Baxtie — 3U fingen, mit bem 
beufbar günftigftcu SRcfultat gewagt hat, fo befitjt unfere 
Bühne in ihr «ine Bertreterin if) rc * fra^ 6 » au f bie wir 
mit Wed)t |tol3 finb, unb bie wir nod) lange 3U ben 
Unf tigert zählen ju bürfen hoffen. 

Tas frad) ber koloraturfängerin, befanntlid) eins 
ber fchwterigften unb nad) aufecn hin am wenigften 
banfbaven, vertritt, ebenfalls feit jmei Spielzeiten, frrl. 
(Elifabcth Su djanef , eine ©efangsfünftlerin uon 
gatt3 ungewöhnlichem tcdjnifchcn können unb jeltener 
Tclitatcffc bes mujilalifchen Bortrags. 3 « »h«n ®lan3- 
leiftungcn 3fih l#w öör allem bie Hönigin ber Wad)t, bie 
Äönigin in ben „Hugenotten" unb bie Sufanne itt 
„frigaros Hochzeit"; aber fie ift auch eine gefänglich nnb 
fd)aufpielcrifd) gleid) rührenbe unb ergreife»tbe Ptmi in 
ber „Boheme“ unb eine ©ilba im „Wigoletto", bie burd) 
ihre bravouröfe ©cfangsfunft ihr Aubitorium in Gnthufias» 
nms oerfegt. Überbies gehört fic 311 ben ftrebfamjteit unb 
bcbingungslos zuverläffigcn Pitgliebem bes Opern* 
enfeinblcs, Gigen|d)af!en ober beffer Borjügc, bte fie 
gleidjzeitig ju einer ber fefteften Stufen bes Wepertoires 
machen. 

3um Schluffe ha^ en wir noch einct ebenfo talent- wie 
oetheigungsööllcn Wor^e unferer Oper 311 gebenfen, bie 
auf ber Xarmftäbter Hofbühnc ihre erften Partien Ir eiert 
hat, frrl. A3ala franc.zaf, eine junge Tcntfdj-Bolin, 
bie ihre Ausbilbnng am Berliner flömglid><m konfer- 
vatorium erhalten unb fid) in ber vorigen wie in ber 
jetjigen Spielzeit bereits in ber Piebergabe von jugenb* 
liehen unb bem frachc ber Soubrette angehorenben Partien 
als ftimmbegabte Sängerin unb als gewanbte, in ber 
augern Ghatafterifieniug routinierte Schaufpielerin be- 
tunbet hat- So waren ihre ©abriclc im „Wadjtlagcr 
oon ©tanaba", ihre frrasguita in ber „Garmen" unb ihr 

Öänfcl in Hltmperbincfs «Dlärdjenopcr „H^vfel unb ©relel“ 
ebenja erfreuliche B r ö ben h«r erworbenen gefangs* 
fünftlerifchen unb öarftellcrifdjen könnens wie ihTe seit* 
weilige Betätigung in Der Operette, in bet fie untrr 
attberm mit ber Arfcna im „ 3 ige uuerbaron“ unb mit 
ber Hurfürftin im „Bogelhänbler“ bie gleichen Bewetfc 
für ihre mufifalifd)*bxamatijd)e Begabung erbracht hat. 

3u ben Bertretexinncn ber frrauen lunjt an ber Tarin* 
ftäbter Hofbühne müffen aud) 3t»ct kiinftlcrinncn gcredjnct 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



816 


3 lluftrirte 3 c itong. 


»l 3382 . 23 . gipril 1908 . 


werben, öic infolge il>rcr langjährigen, ocrDicnftooIlcu 
©Hrtfamfcit auf einem (Gebiete, ba« am (SroBhcrjofl* 
liehen Hoftbcatcr in Darmftabt ein 3nhrhunöert hindurch 
eine befonbere 9 to(lc«gcfpielt l>ai, an__biefcr_Gtellc md)t 
übergangen werben dürfen: unfrre’ocrtreffitdje Höffiälfctt* 
meiftcrin ftrau Helene Xt)f e le*ßeonharöt , ber bie 
forgfältige Aufrcchterhaltung ber glänzenden IraDition 
bcs Darmjtäbter Balletts flu bauten ift, unb i\rl, (Emmt) 
'iBogatjfi). bic al* ©rima Ballerina ben Gtem unb 
“JJMttelpunrt biefes 3 wetgcs ber weiblichen Kunft an unferm 
Hofthcatcr bildet. 

So ur reinigt ficf) bem» eine gauje Schar von teils 
reifen, teils noch fjeränreifenbert Talenten, um bie (El)« 
unb bas äiifjcre Anfehen ber weiblichen Bühnen fünft an 
ber burd) |o oiclc üangoolle ©amen unb manche rühmen«* 
werte Tat geweihten ©flegftätte bramatifd)cr Darjtellungs* 
fünft in ber Hcffenrcftbenj Ijodjjubalten unb |ie babureb 
311 einem ber fefteften ©ollwerfc für ben fünftlerifchen 
3 bcalismu& ber ftrau fpejicll uitb ju einem unantajtbaren 
Jengnis für bie Souoeränität bc* ©lenfdjcngeiftes unb 
feines Sieges, feiner Jryerrirfjaft über bie Bfateric über* 
banpt ju exbeben. Albert ©onblow. 


Aufgabe 9 hr. 3175 . 

CM& 1*^t tn bret matt. 

San 3. flotrf in Wien. 


edi tour $. 



tlr betbm bruitgrn Hufflabfti ilnb jtsci nette Crtainalbettrflcie. 

Tie ütaoraimnitellunfl »eif! einen ieljr feinen «in le-irunasjug unb 

ein D«r|d)n>i*g«ne» IroigpitI auf. Io» 'XapmpTPbletii -fft Heiner 

unb tomiger tief anaelegt. bietet brm t!ö|er aber bod) angenebme 

ll berro fdjiiTi o*n . 

Hon 3- Hotrf in TOien. 

TPcif) : A. » 2. ©. r 6. C. e 6. 6. • 1. 

Gd)©arj: JM 4. ©. b R, b 6, c 6. e 2, <- 5. 

Weib ietjt in brei 30f»tti matt. 

Brieftoechfel. 

21. C. ln 3ujldau. — Sie iinb im 3rrtum. Hufaabe »r. 3187 ift 
tiießt butd) 1. b 4 in ju>ei 3flg*n su ettebifien.* Sie fennen offenbar 
ba« ..ra-pmuif'Sdjlagen n(<1)t, 

C. 3- in »<vram. — Die neuen «ufgaben ftnb far nnfer «lat» ju Helft. 

«. St. in. üffegg. — ttutgabr Kr. 8170, in ber ber f4n>ar}e Aflniq auf 
e G f teilt, ift ftfion in brei 3fl{»tn ui iflfen. Verfudien Sit e« ne dj 
elntnoC. 

®. Ol. in «ubapeft, 3. g. ln Siagtjodrab, 9t. 6- in ttbemniö. — 
Äufgnbrn banfrnb abgelrbnt. 

dt. Ä. in «Ilona. — Die Ja fiuna B ift tatfädilüb eine febr alOefließe 
Überarbeitung bet iBrauneftben Hufgabe. *UJir niteben uite bl* 
Saetje nodi einmal überlegen. 

91. St. in Oien. — Don ben neuen Aufgaben bietet dir. 1 nur ein 
leibet ui oft bagetpeiene« gute» Spiel. Sir. 3 ift noeb anfättgerbaft 
fottftruiert, au^erbem burd) 1. D. f 8 t nebentflfifl. 91r. b beraegt 
fi<f) flleidjfnlts in febr ausgetretenen Sahnen. Darf) 1...., 6. 14 
gebt aud) 2. X. b 7 t ufre. Dr.fi ift In ber jetigen Bagunfl nidjt 
jii oenoettben. 9Jr. 7 ift burdj t. 6. » S t. A. b 5 2. $. d 4 in 
brei 3 fl 0 e n 3** etlebigen. tölr lernen beolialb bie fflenilidjen fiuf* 
gaben bantenb ab. 

5. C. In St. C«CDaib. — 3bre Wnfrage ift blreft beonfroorlet tuotben. 
(»oben Sie bie Wntutort nicht erbaltm? 


Der Spott unferer 3 *ü. 

3um Vxoicft berliner Staöions. 

ar ju Utngfam, fdjiiKt gegnt 9JliBocrf1äni>niö, üauljeit 
unö SÖrrljetfiing rämpfntö, Ijat ficf) bet uns in 35rutfd)* 
Taub Me JpoTtltdjc VBctncgung SBaljn gebroden, (Erft als 
es ihren *Herfe<l)tem gelang, fie twtt allen fretnben Äufpv» 
Itd) feiten ju befreien, nahm ber 9Iuffdju>uno bes Sports 
unb bcs Spiels Bei utts in frijncllmn lempo tu, unb heute 
fd)eint enbtich allgemein bie tfrfcnntins aufju bämmcxrt, 
wie ttofweuDig eine jiclberoufote pflege bes ifbrpet« burd) 
eine ber Dielen tlrten bcs Sports für öic (Erhaltung unferer 
3?olfsfraft ift. 'Wion fnnn fugen, baff fid) ber Sport bie 
^icrjen ber beutfehen ^itgenb unb bas Herftanönis bcs 
Alters erobert hat. 

4Ber hellen kluges bic Bebcusbcbing ungen prüft, in 
bic nnfer heutiges .Kulturleben bie SBcroohner ber Stabte 
im Kampfe ums fein 3«>dngt; wer aus ben ftatiftifdicn 
Crhebungett, bie ben <5>cfunbl)eil$tuftönb bes Solfes bc. 
leudften, ,tu lefeu nerftcht: ber wirb fid> ber llberjeugung 


nicht »crfdjlicitcn lönnen, bafe wir eines cnergiidjen (Segen* 
mittel« bebürfett, um nidjt ber Tegcneration anheim* 
fiifallen, unö um bie förperlidje JBüftiglcit, biefen Gmmb* 
pfcilcr unfere* nationalen 'JUohlftanbcs, tu bewahren. 
Tiefe Abhilfe gegett alle bie jermürbenben <£tnflü|fe 
ber Kultur bietet in erfter üiitic ber Sport. Unb jtoar 
beshalb, weil er fo niclfeitig ift, bog er jebem (befchmad, 
jeber Konftitution unb febem (Relbbcutcl 9 ?ed}mmg 
trügt, weiter, weil er burd) bas Stampfmoment in feinen 
3 üngcm ftets bas Streben itadj hödifter Sollenbnng mad) 
erhält unö ihr 3 nterc|fe für ben erwählten Sport froeig 
ununterbrochen oon neuem anfacht. Tie greife «nb ' 7 lu&* 
feidjmutgeu, bic bem erfolgreichen Sportsmann »inten, 
finb, wenn wir ganj ehrlid) fein wollen, eine Spcfulation 
auf bic mcnfdilid)c (fitcltcit, bie nidjt mit bem Srfolg an 
fid) 3uftieben ift, fonbem and) nodj eine ÄufjcteSlncrfennung 
oerlangt; aber fie h«Mn, was bei feber Gpefnlation bie 
ijjauptfadjc ift, bic erhoffte fBlrfung unb finb eine weitere 
Urfadjc für bic Ausbreitung ber törperlidjcn Hbungcn. 
Unb fdjlicglidj h n t ber Sport noct) bic Cigcnfdjaft, ba|j cv 
in unfere Vcbensführung ungeheuer fegensreidj eingreift. 
‘iBas feinem Cuhprebiger gelungen ift, bas hot ber Sport 
furoege gebracht: er hat enblid) einmal eine ©refdje in bie 
'öicrherriidjtcit unb bie unvernünftige EUfoholßenuhfiuht 
in Tcuffdjlaitö gelegt. Unfere fporttreibenbe ^ugenb, bie 
jetjt uacift, bag fie fid) bie Utollfraft ihres Körpers nur bei 
'Utaffhalten in allen biefen fdjöncn Dingen bewahren fann, 
hat eben oedernt, in bem ocrbununclten ©ruber Stubio 
ben 3 nbegriff aller 9 J 35 nnlid)feit gu fehen. 9 Iud) in anbexer 
.CKnfidjt ift uns ber Sport ein tüdjtiger tfriieher gewefen. 
JUtancher 9 JJobetorheit hat er ben fönraue gemacht, mancher 
'iVquemlidjfeit hat er bie (Einführung erleichtert, unb von 
bem alten '.Bollaier! ber s Prübeiic lyat er ©ol)lc um ©otjle 
heran «geriffen. 

IBct au einem Sonmierfonntag einen unferer frlufj* 
laufe entlang wanbert unb bort bie fdjmaien, bünnwanbigeu 
Sportboote, oon neroigen, gebräunten Armen getrieben, 
fdjncll bie JJ-lut burdjfdmetbeit ficht, ber wirb empfinben, 
was biefe jungen Sportcntljufiafteu an bie geang nicht 
tcidjte Arbeit, bie im Sdj weige bcs Angcfidjts ausgeführt 
wirb, au ihren Sport feffelt. Die innige ©cretnigung mit 
ber Allmutter 'Jiatur ift Das (öeheimnis, helfen 3 auber 
bie jungen Aubcrfreunbe erlegen finb. ©fit bem erften 
&atjnenfd)rci fetft ber ©ubersmanu feinen leichten Kahn 
ins ©taffer, ein bünnee Dxifot befleißet fRumpf unb 
Sdjenfd, ber übrige Xeil bes Körpers ift ben Strahlen 
ber Sonne unoerljüllt ausgefegt. So geht es hinaus. 
Stunbeu onftrengenber förperlichcr Arbeit, bic bas ©lut 
ju fchnellcrm Kxeifen jwingen, folgen S tun ben frohlidjen 
'Jlidjtstunfi in ben 'Armen ber Aatur. Grft mit ber finfenben 
Sonne weubet es htinnofltts, fTifchgeftärft 3ur Arbeit bes 
Alltags. Die tü^cren Abenbc bes 3 Berftogs werben baju 
benu^t, bte Älrdftc ju ftäh*fu unb fid) in bet Wuberhinft 
ju oeroollfommnen. Die Kräftig ft en werben ju Olann* 
fdjaften jufammengeftcHt, in immer fchnellcrm Schlage 
geht cs über öic ©ahn, unb in jugenblidjem Gljracii fudht 
einer ben anbern 3U übertreffen. So f^ben wir bic Gut* 
widtung bes fRcnnnibcms, bas alljährlich Datifenbe oer* 
anlafet, 9 J?usfrin unb Sehnen bis jur äufoerften ficiftungs* 
fähigteit ju üben, oiclcn ©enüffen bes Alltagsmcnfd)en ju 
cnt(agen ut»b bem ^^emtprn bes Sportlichen ©uhmes nach* 
jujagen. 

©Jas hat uns ber ©uberfport, ber heute auf eine fefte 
Crgontfation oon oierjigtaufenb ©lenfetjen hlidcn fann 
unb eine noch größere Anjaljl unabhängiger ftreunbe hat, 
an neuen ©Scrten gcfd>affen? (?r »ar ber erfte Sport, ber 
ben ©Jert ber SJreUuftgtjmiuifrtf erfanute unb feine An- 
Ijänger non allem läftigen Klei ber jroang befreite, Der 
wieber bie S}autatmung ju ihrem Sied) te fommen lieh unb 
bem «Dlenfdjen bie Sdjönheit unferer ©JafferlaubFchaft™ 
erfdjIoH- Dann hat er aud) bem wciblidjen (f>efd)ledjt eine 
neue (Gelegenheit gegeben, unabhängig unb nnbcläftigt 
fid) geiuube Körperbewegung in freier ßuft 3U oerjehaffen, 
unb 8®Pnr in einem Sport, Der aud) hier reformatorifd) 
in hejug auf bie gewifc wichtige Seilei bungsfragc wirten 
bnrfte. 

Gin anbcrcs ©ilb fportlicbcn Sehen«. Die „Spiel* 
hewegung" hat bei uns ©Juncl gcfdjlagcn. A 3 as ben 
jahrelangen ©emüfjungen eblex, aber unpraftifcher ©olfs. 
frennbe nicht gelungen ift, nämlich bie beutfdjc 3ugenb 
juc {ffreube am ©emegungsfpiel im freien ju erjiehen, 
bas hat ftd) mit einem SUlalc im ©erlauf weniger Cf ah« 
oon innen heraus cntwidclt. (Es ift nur ein Spiel ge* 
blieben, bas fid) aller fterjen mit einer in ber Sport* 
gefcbidjte feltcnen ©efchwinbigfeit erobert hat, unb biefes 
ift bas (fruhhallfpict. ©Hc bie meiften Sports unb Spiele 
ift cs aus Guglanb ju uns gefommen, wenn cs natürlich 
auch hört nicht erfunben ift. tts bürfte überhaupt fchwer 
fein, ben ilrfprung biefes wie ber anberen ffiallfpielc feft* 
juftcllen, ba wir bie 3 öee, hie ben meiften jugrunbe liegt, 
in wenig oeränbertcr fjorm bei ben Spielen aller ©öller 
wieberf inben. Das Spiel währt jwcimal öreioiertel Stunbc, 
lange genug, um aud) bet einem Iräftigen ©urfdjen burd) 
eilenben 2 auf bie fiungc bis in ifjrc letjtcn, bei bem Stabt* 
mcnfd)en nur ju oft »etfümmerten Spieen ju beh'a^n unb 
ju fräftigen, um $>crj unb ©iusfeln ju ftärfen unb bem 
jungen ®laim bas ©cwuBtfein feiner Cfugenblraft ju geben. 
Das (Oehcimnie ber ungcljeuem An, 3iehung straft biefes 
Spiels, oon ber fid) jeber überzeugen fann, ber am Sonntag* 
nadjmittag über irgenöetn Grcrjicrfefb einer grögem Stabt 
geht, liegt wohl Darin, öafe es oon feinen Anhängern nicht 
nur phnfifebe Gigcnfdjaftcn, gefunbe Crgane nnb Reicht* 
fühißfeit, oerlangt, fonbem bajj cs ppr allem ebenfofehr 
mit (fteiftesgegemoart unb Ilbcriegimg geführt werben 


Digitized by Google 


nmjj. Das erjichfrijdjc ©lomcnt bes rVu&ballfpiels, beffen 
öorunbbcbingung eben ungeftörtes 3uiantmtnarbeiten, 
gegenteilige Unterftiißung, ohne jebes Kommanbo, unb 
unbebingte Unterorbnung bcs CEinjelfönncns unter bic 
Daltil bcs ©tannfdjaftsfpiels oerlangt, möge ja nidjt 
unbeachtet bleiben. 

Die föegucr bcs Sports, bic mit oiclcin (Gefdjrei auf 
bic materielle ©idjtung, bie burd) (Bewährung oon 5 Bcri* 
preifen erjogen würbe, hinmeifen, fommen bet bem Jufc« 
bollfport arg ins (Gebränge, ba jid) hin' Daufenbc unb 
aber laufende allfonntäglid) in frohem Spiel abmühen, 
ohne aud) nur bic gcringftc aufrerc Aucrfemiung etwa in 
(Geftalt eines Kranzes ober Diploms 311 erhalten. Die 
fiauptbcbentung bcs ^ußballfports aber liegt batin, baß 
er unfere 3ugcnb pou ©cginn bes Jgerbftes bis in bic 
©litte bes nädjften Sommers t)inein Sonntag für Sonntag 
im leichten Sporthemb 311 fröhlidjem Spiel in ber frifdjen 
Cuft ocreint, öafj er uns gelehrt hot, fein AJcttcr, mag es 
regnen, fdjneien ober frieren, ju fchenen. Gr 3iel)t feine 
Anhänger oon ben ©ierfnetpen ab unb h°* “ns eine 
(Emanzipation oon ber ftaubigen liiMmllc gebracht. 

Als Dritte größere Bewegung im iportlichen 2 eben ift 
bic Atljletif 311 nennen, bic fid) gleichfalls einer plöttlidjrn 
Ausbreitung erfreut unb für ben ©ollserjicher ppn ©c* 
bcutung ift. ©id)t bas, was man gemeinhin Darunter 
oerfteht. 3 m ©olfsmunbe oerhinbet fid) mit bem ©Jorte 
„Athlcttf“ Der ©egriff ber „Jtarfen ©länner", bie, musfei* 
bclaben, fd)ioiizenb unb feudjenb (&e»i<hte ftemmen. Der 
intemattonale ©egriff umföfjjt jebod) im allgemeinen bas, 
was ber Dumer unter „oolfstümlidjcn Hbnngcn" oerfteht. 
Die roichtiglte (Gruppe biefer athletifd)en Übungen ift Der 
Sauffport, ber, weil er bic natfirlid)fte lörperlidjc ©e* 
wegung ift, ju betten gehört, bei Denen Die ©renje Der 
törperlidjcn L'etftungsfähigfeit am weitcftenhinausgefcheben 
ift. (Gerabe bie Bflege biefes Sports Dürfte im 3 eitalter 
ber Gifcnbahn, bet Glcltrijität unb bcs Automobils eine 
größete Bebeutung erlangen, abgcfchen baoon, baß bie 
©larldjfflhtgfrit einen wichtigen ,>aftor unferer AJehrfraft 
bilöet. Befonbcrs bie bei ben Dumcm gänjlid) ocrnach* 
läfiigten Cäuf« über mittlere unb tangere Stredcn haben 
fid) int Betriebe bes Athietiljports ju ihrem Wcd)te per* 
holfen. Die Angftlidjleit, mit ber man oielfad) bei ihnen 
Übexanftreugungen fürdjtet, ift ber befte Beweis, wie fel)r 
in ber 3 cit unfcrcs Kulturlebens bas Augemnafz für bas 
oerloreu gegangen ift, was ber mcnfcf)lid)e Körper leiften 
fann unb bet AufTCdjterbaltung reiner ©efunbhcit leiften 
foll. Auch Die ©liege bes fportlidjcn C&ehens, bie bann 
in ben Daue rmäxfdjen ihren Ausbnid finbet, bürfte neben 
bem gemütpollen SBanbem Berechtigung hüben, ©Jcitcr* 
hin oerfteht man Dann aber unter Athletif nod) Die ©flege 
anberer unmittelbarer Körperbewegungen, fo Springen, 
bann Disfusroerfcn, Spcettperfen, Kugelftofeen, Stein* 
fto^en unb fdjliefcUd) and) gric«h‘fd)-römifd)es ©tngen. 
Der llnterfchieb im fportlichen Betriebe 00m lumeit ift 
junnchft bie unbebingte J}orbening ber frifchen 2uft, bie 
bic ©enuhung jeber lumhollc oerpönt, ferner bic ©er* 

mcibung aller aufjcrorbcntlid)en Hilfsmittel, wie Sprung- 
brett u. bgl. «Kit beginnenbem Frühling twlcn bie An* 
bänger ber Athletif, bie ihre tote Satfon meiftens mit 
jVuhbollfpiclen ausgcfüllt hüben, ihre leichten Uauffcfjuhc 
oom ©agcl, um in Den erften ©Jet dämpfe n , meiftens 
in (Seftalt oon Cuetfeibeiulaufeu, alfo längeren ©Jett* 
läufen burd) © 3 olb unb J^lur, »in JJorm 311 fommen“. 
3 nt öod)fommcr finben bann bic großen othlctifcben ©Jett* 
fämpfc, oicifach w CIi)mpifd)e Spiele* 4 genannt, ftatt, bie 
Dann bie Bejten Der etwa fünf.zigtaufenD Anhänger biefes 
Sports oereinigen. 3 m Herbft enblich Tlingt bie Saifon 
wieber in Dem JBettlaufen über Stod unb Stein unb in 
längeren SBettmärfcben aus. Der Bor3ug ber Athletif 
liegt in ber Hauptfach« Darin, baf) fie ihre Anhänget 
bas ßaufen lehrt, eine ftähigleit, bie immer mehr in Der 
(ürofzftaöt oerfümmert, unb beren gelunbheitli<her ©Jert 
mit ben (Einwirtungen auf unb ßunge unb anbrm- 
teils mit Der Bewahrung oor llbcranftrengung leiber nod) 
lange nicht genügend eingefchäßt wirb. 

Aii^er biefen foeben gcfchilberten Sport3weigcn gibt 
cs natürlich nod) mannigfaltige Betätigung auf Dem (Ge- 
biete Der lörpcrlid)en Übungen: ©abfahren, Schwimmen, 
Segeln, bann bie o«fcf)iebcnen Spiele, wie fiaton-Dennis, 
Kridct, öocTei), (Golf, ©olo. non Diefen Sports 

hat {eine mehr ober minder große Anhänger zahl, bic 
belbcn exftgeuannten fann man fogar ihrer Billigfeit unb 
Ausbreitung wegen unter bic Bolfsfports redjncn. Tod) 
mag es mit biefer (Erwähnung genug fein, ba oon ihnen 
feine neuen ©Scrte für Die Allgemeinheit gefchaffen würben, 
bie nidjt bereits genannt find. 

Das eine ift gewifj: auf bem frelbc bes Sports per* 
einigen fid) mit Der 3u0rtibfTifd)c unb Bcwegungsluit 
unfere« Bolle« Die Beltrcbungen bes ©üöagogeu, De« 
.vmgienifers, bes ©Ulitär«, bcs ©otitifers, furz, aller derer, 
bie es mit unferer Station gut meinen. 3 öic fchwer es 
and) in ber erften 3 *it geworben ift, der neuen Bewegung 
Gingang 3U oexfehaffen, bic befannte (Srünblkhfctt , mit 
bet wir alle Sülntericn bes Kulturlebens bearbeitet haben, 
bietet lG«»äl)r, bafj aud) biefer Jyorm 6cc ©olföcrjicl)uncl 
allenthalben bie Stellung jugebiliigt wYtö, bie ihr ge- 
bührt. 

©ou großer Bedeutung ift ba()cr and) ber B3unfd), 
eine ©flegftättc bc« Sports ju fdjaffen in ber ftorm, in 
ber fie 00t ^obttmifcn ben in (Griedjenlanb beftanben 
hat. Alan will eine Stätte grünben, 3U ber wie rirtft 
im alten Hellas in bestimmten 3citobf djnittcn bie rü- 
füge 3uflrt>b Des Canbcs wallfahrtet, um im friedlich™ 
SBettftreit ihre Kräfte 3U meffe«. Diefe Abficf)t foll burd) 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




9fr. 3382. 23. Slpril 1908. 


3 lluffrirte 3 c ^ un 9 - 


817 


ben Vau eines Stabious in bet Veid)sl)<uiptftabt »er- 
u>irllid)t werben. Snmitten ber l)ol)cn Röhren bes ®rune» 
walbs, weitab oom ®etöfe ber nimmer ruhen ben ®roB* 
(tobt, in ber yJabje ber glitjcmben fraoelfcen,, foll fid) eine 
gewaltige ©rena erbeben, in bet bic Heibesfultur im alt* 
helleni(d)en Seifte gepflegt toetben taun. V3ie im pan* 
atl)cnäifd)en Stabion zu Vltljeu, fo werben aud) hier jid) 
an (anft an|tcigcnbcn $>ügcln bie 3 u f < h au erplät}c ergeben. 
Von ihnen aus überblicft man bonn bos grüne Rt|flt|tb, 
auf bem (icf) bie ^yufeball» uttb §odei)|pieler tummeln 
werben. Umgrenzt wirb biefet ©laß oon öcr buntelgrauen 
Vfchcnbahn, auf bet bie Icichtfüjjigen ßäufer bcljcnbe 
baljineilen werben; auf weiten hellgelben Gan6fläd)cn 
fönnen fid) bie fräftigen Sportfreunbe im Springen unb 
Turnen, ©arlauffpiel, Tisfus» unb Speerwerfen meffen. 
Tas <&an.jc umräumt ber graue 3<mient ber ©abrenn» 
bahn, unb als Vbfchlufe 6er halbfreisform igeit 3ufd)auer« 
ptäßc liegt an berHäng&feite bes Sportplatzes bas Schwimm* 
baffin. Turd) große Sjallcn wirb es fd)lic[jlid) möglid) 
fein, bie uod) fehlenben Sport jroeige räumlich ocreint ju 
betreiben; benn nur ber Segel» unb ÜHuberfport wirb 
abfeits in einiget (Entfernung, nämlid) auf ben £>aoelfeen 
felbft, ausgeübt werben tönnen. 

Tic Turchfütmmg biefes großen ^tojetts, bas vom 
< Deutfd)en SReichsausfdjufe für Clqmpifdje Spiele aus» 
gearbeitet worben ift, wirb ungcfäbr 3 Will. bcau» 
fpmd)en. Tic Verliner Stabtuerwaltung unb bic benadv 
barten ©emeinben fallen bie .3insgaratttku übernehmen; 
aber obwohl biefe Verpflichtung wol)l uur auf bem Rapier 
fteljen wirb, Da fiel) nad) ben Voranfcßlägeu bas groß* 
zügige Unternehmen glän 3 enb rentiert, fcfjeint man 
in Den Streifen ber Vcrliner Stabtoerwoltung bas Volts» 
tümlidje unb gefunbheitlid) ÜHertoolle biefes glattes nid)t 
ermeffen zu fönnen. Tod) bürfte bas Onterejf«, bas oon 
feiten Äaifer SBilhclms bem Unternehmen entgegengebradjt 
wirb, fowic bic Haltung unferer ftaatlichen Vehörbcn nid)t 
taerfeh^ tt . ül l ftt SBiberftanb ,pt überwinbeu, fo baß oielleid)t 
fefjon binnen 3ahresrrift bic SReid)shaupt|tabt 3 ur Slbhat* 
tuttg eines nationalen Clpmpia fdjreiten wirb, llnb bann 
wirb bie 3cit wohl nicht mehr fern fein, in ber fid) bie 
Sportsleulc aller Hänber einmal in ©erlitt ein GtellDicf)cm 
geben werben unb wir als Veranftalter ber internationalen 
Olt)mpifd)en Spiele eine Gl)tcnpflid)t erfüllen. 

„Ave, Caesar, morituri te salutant!“ 

(Hu noprlliftiid)^ ©caentDIa» tum hunbcrttflbriQcn ftrburtotan 
SSapotrono III. fflou SRai Irtu. 

in ^uliabeub 1870. Ter milbe £>aud) ber Sommer- 
nacht liegt über bem Gd>loffe oon Gt» Glaub, beffen 
(barten heute abenb im buntfarbigen CSilanje aahllofer 
Hampions fchinimcm. Ter Äaifcr gibt ein Sommerfeft, 
unb alles, was einen Flamen hat in ©lilitar nnb Volitif, 


in ftunft unb Vlijfenfdjaft, Ginhcimifche wie ftrembc, bie 
etwa gerabe in ©aris weilen, alles ift geloben. Ter 
Äaifer entfaltete feine gan^c iiiebenswürbigteit, über bie 
er in fo reichem ©laßc pcrfügen fonnte, wenn er wollte, 
unb wohl feiner ber Säfte war ba, an ben er nicht ein 
Ireunblidjes V3ort unb bie Vitte, es fid) wohl fein zu 
laffen heute abenb, gerichtet hätte. 

3efet fehienen feine ©liefe femanb 311 fud)cn. Tann 
ging er -auf einen [djlanfcn jungen ©latm 3U, ber abfeits 
oon ben anöeren fed) allein hielt, unb beffen Hingen wicber* 
holt 3u bem Älaijer hinübergeflogen waren. Cödjclnb 
legte Vtapolccu feinen Wem in ben bes Vicomte ©apul 
De Ghalagnt), feines «Härten fiieblings feit ber Gd)lad)t 
oon Solferino, wo ber bamals nod) blutjunge Offizier 
fid) heroorrageub ausgezeichnet hatte, unb jagte: 

N So allein, mein lieber Siaoul? Unb mit fo um» 
wölfter Gtirn? Gie wiffen, ich will feinen Traurigen 
fehen im <&lan3c biefes fteftabenbs fprcdjen Sic, was 
bebriidt Sic?“ 

©r 30g ben jungen fflfann langfam oorwdrtsau fUlleren, 
cinfameren JBegen, unb ber Vicomte erfchraf, wie matt 
nnb fdjlcppenb ber C&ang bcs ifaifers war, bem eines Sdjrncr» 
trauten gleich, ber nur mit großer Selbftüberwinöung fief) 
aufrecht hält. 

ff ©lüdlid)e unb 3ufriebene ®eficht« 3« fchaffen,“ fuhr 
ber Aaifer fort, „bas ift ja fo siemlid) bas einzige, was 
wir armen dürften oor ben übrigen Sterblichen ooraus* 
haben! llnb heute will id) biefe tfunft an ^huen üben, 
Vicomte! Gie [mb fein ©leiftcr in ber Verkeilung, mein 
öieber; fdjon feit SBodjen bemerte id), ba& bei 3l)««n 
uid)t alles fo ift, wie es fein foll, unb wie befonbers id) 
es wünfehe, baß es fein foll! Vfos fann ein junger ©lärm 
oon neununbpoanjig 3 ö h Mn fö r Sorgen haben, wenn 
ihm eine glönjenbe Uaufbaljn, ?lusjeid)nungen unb ®hren 
winfen? Sprechen Sie, bie ®clegenheit ift günftig — 
id) hflbe 3*it für Sie!" 

Unb etwas leifer, mit gütigem 2äd)eln f«h r er fort: 
„3<b fenne bas Heben, unb id) Tenne bie 9Menfd)en, mein 
lieber 9taoul, unb id) weife, wenn wirtlich ein. junger 
9Jlann oon ber ?lrt, wie er augenblidlid) an meiner Seite 
mit büfterer Stirn einh^gcht, Soigen h«t* fo fönnen bie 
C&riin&e bafür nur in einem bünbigen SntuMber — Ober 
liegen: Schulben ober bie Siebe! Welches oon beiben ift 
es, lieber ffreunb? Ohne Umfdjweife!“ 

Tcv Vicomte oenteigte fid): 

„Gie finb zu gütig, Gite" 

„Ha, la, Ca ! Ächte fJlebensarten! Tie SBahrfeeit will 
id) ! 9Bas mad)t Sie fo trüb?" 

„Tie Hiebe, 3irc!“ 

Ter Äaijer ladjte. 

„Tadjte ich wir bod)! Tie Hiebe macht 3i)nen 
Ä ummer? TOunberlid)! 3d) meine, Sie mören ber Vlann, 
aud) bi« ftärlfte fV«ftimg ju erobern!" 


Hang [am entgegnctc ber Vicomte: 

„Gs gibt Jeftungen, SiTe, gegen bie aller ÜJlannesmut 
oergebens ift — nur ber golöcuc 3d)lüffel Tann fie jur 
Übergabe bringen, fonft nid)ts!“ 

VJteber lädjelte ber Äaijcr. 

„Sie finb ein Sfeptifcr, Vicomte! Sinb Sie ben 
anberen 3U arm?" 

„3u arm unb 311 wenig, 3ire!j Vlan hat es mir troden 
unb nüdjterrt genug gefegt! Gin Vieomte be Gbolofln». 
ein armer Cffisier, ber nidjts ()at als feinen Tcgen, fei 
fein Glatte für eine ©rinjeffin. Vlurat!" 

J^aft erfchrocfcn liefe ber Äaifer ben 9lrm feines Ve- 
gleiters fahren. 

„Saprifti! Vicomte! ©ne ©turat!“ 

Ter Vicomte oerneigte fid) tief unb ehrerbietig. 

„Tic ©rinjeffin fDlaric Vlurat, Sire!“ 

„Varbleti, Darauf war id> nicht getagt ! ©larie Vhirat! 
9)lein fdjönes Väschen! Unb was jagt fie felbft basu?" 

„UBir finb einig, Sire!" 

»3a, hm — meine war eigentlich überflüffig! 

Gie finb nid)t ber Vlann, 3U werben, wo 3l)n cn ein Äorb 

wintt ! llnö bicjfd) öne^fflane^ hot Jnul)Mni£ t ounb eröolle 

klugen — bie fchönften, bie“id)*fah, mein Äompliment, 
lieber Vacml! fie hat auch ffflut unb Gntfchloffenheit, 
bas Grbteil ihrer örämilic! 9lber aber — bas geht ja 
nicht" 

3mnicr langfamer, immer rnüber war ber Schritt bcs 
Äaifcrs geworben, ©lieber hing er tm Vrm bes Vicomte, 
unb fd)tocr unb fdjwcrer füljlte biefer bie Haft werben. 
Tas Vuge bcs Äaifers fal) finnenb oor fid) hin, als fei 
cs in weite fernen 'gerichtet unb fud)e bort burch ben 
Schleier oon irgenb etwas ©eheimn ist? ollem hinburchäu- 
b ringen. 

„Tas ift ja unmöglich!" fagte er, faft mehr ju fid) 
felbft als 3U bem Vicomte. 

„9lbcr bennod) ift es Tatfadje, Sire! Unb id) bitte um 
Cttjre ®nabe! Sprechen Gie gegenüber ber wiberftrebenben 
5>amilie ein ©lachtmort als Gljef bes Kaufes! ©lachen 
Sie 3W«i harrenbe ^crjtn glüdlitf), Sire!" 

Gs lag etwas fo inniges, fo SBarmes, fo tinblid) Vcr« 
trauensoollcs in bem Ton bes Vicomte, bafj ber Äaifer, 
tief ergriffen ftehenbleibcnb, ihm lebhaft bief)anb htnftredte. 

„Haffen Sie es fid) lagen, lieber SRaoul: V3enn irgenb* 
einer, fo finb Sie ber ©larie wert!" 

„2o geben Gic fie mir, Sit«! 0d) bitte, nein, wir 
beibe bitten um 3h« ®nabe!" 

Schwermütig fchüttelte ber Äaifcr ben Äopf. 

„3d> fann es nicht, Vaoul!" 

„Sire!" 

„3<h tann ni<h* ! “ 

„Sire, id) fleh« Sie on!“ 

Hangfam, tonlos faft tlang bie ©ntwort bes Äaifers: 

„©larie ©lurat ift oerfagt!" 



Athen: Akropolis voll ^joreiwest nadi einer Zeichnung von W. 0^f^j^.| f p om 

Digitized by V^iOOglC THE OHIO STATE UNIVERSITY 





818 


SHuftiirte 3 e ^ n 9- 


Sfe. 3382. 23. 9fyril 1908. 


9Bi< t)ön einem Schlag getroffen, fuhr bet ©icomto 3urüd. 
„©erfaflt? Pa& ift nidjt möfllid), Sire! ®3cr famt, 
wer Dorf fie nerfagcn, otjne bafe fic felbft cs will, ja ot)nc 
bafe fir es weife? Tenn fic ift oölliq al)nung*loe, Sire, 
fo ahnungslos wie id) felbft t“ 

*l>er Haftet neigte bas öaupt. 
w 3d) glaube cs 3fjnen, lieber JHaoul! Ölt ja bod) alles 
ins tieffte Geheimnis gefüllt!“ 

fiebijafter, feuriger rief ber Vicomte: 

„3Beld) ein ©etjeimnis fann es fein, bas eines tJläbdjens 
§«3 brechen will?" 

9tod) weitet abfeits in nod) ftillcrc Seile bes Gartens 
30g bet flaiftt feinen erregten Begleiter. 

„Hennen Sie ben ÜJlolocf) ©olitif, Baoul? Unb willen 
Sie nicht, Dafe bielem Btolocf) gaii3c S^efatomben non TOen* 
fd)cn geopfert werben unb geopfert werben muffen ?“ — 
„Gin 9Wäbcf)en, Site!“ 

„Gine ©tinscffin, ©icomto, bas oergeffen Sie ntd>t! 
Gin ©lieb bes Kaufes ©onapartc! 3d) fpredjc zu ÖEjncn, 
Stooul, su 3bncn allein — fein BSort Darf über 3l>re 
fitppen“ 

Per Vicomte legte beteuemb bie fianb aufs £«3. 
„3irt, td) bin ftumm wie bas ©rab, Sie wiffen cs!“ 
„3d) weife es, armer Baoul! Unb es wirb mir waljr* 
Ijaftig l<t>iuer genug, 3hnett ben ©iftbedjer ju reifen!“ 
„©eben Sie mit SBafertjoit, Sire! SBaferljeit um feben 
freist“ 

H Sic {ollen bic 3Uat)rt)cit haben, fRaout! Sie finb ihrer 
wert, unb Sie werben fie ju tragen wiffen!" 

llnb haltig, in turnen, abgebrochenen Sätzen, oft tief 
aufatmenb, als befreie er fidj mit jebem SBort oon einer 
fdjwcren 2aft, fuhr ber Äaifer fort: 

„Sie wiffen, id) mufe mir Sübbeutfd)lanD oevpfli^t*n — 
ich braudje cs gegen ©mifeen — man treibt jum Hricg — 
k Berlin! l)&re id) rufen, überall, im Habinctt, im Parla- 
ment, auf ber Strafet — heute ober morgen, cs fann 
ba fein mit ber ©löfelicfeleit bes Blitzes — fjranlreid) 
braucht Bunbesgenoffen — ber alte Äfecinbunb folt roieber 
aufleben — id) will Sübbcutfchlanb unblutig erobern — 
SKarie Wurat ift ber Preis — cs finb ©erljanDlungcn 
im ©äuge, fie mit einem ffibbcutfd)cn dürften 3*1 oer- 
mäl)len“ 

„Sire, bas ift ein Ptenfdjenopfer!“ 

„Stille, ftillr, Waoul! Plan wirb aufmerffam! Gs 
mufe fein“ 

„Unb r Sire — unb Sire, wenn man biefes 

Opfer brüben jurüd weift?" 

BHe oom Blitz getroffen, ftaub Papolcon. 
„3urücfweift? Sinb Sie toll geworben, ÜRaoul? Pic 
tJamilienncrbinbung mit öem mädjtigften Iferone ber 
PJolt surüdweifen? 38er roagte bas?" 

Unb laugfam, jebes SBort fdjarf betoneub, entgegnctc 
ber Picomtc: 


„Per oiclleidjt, bet fid) in feinem .Ciaufe fidjer weife! 
Per oielleid)t, ber 3l)rcn PIjtou nicht mehr für ben 
mächtigem ber ©Seit anfiefet, Sire! Pcrgebung, wenn 
id) 3U füljn gefproefeen habe!“ 

Per Halfer war aufammengefunfeit. Gr fprad) fein 
3Bort. ßebhafter fuhr JRaoul fort: 

„Sire, Sie fpielen um einen hohen Ginfotj!“ 

„Gs gilt einen unenblid)cn ©eroinn!“ 

„Per uns nie werben wirb!“ 

„3Bie" wollen Sie bas behaupten?“ 

„3d> Tenne bic Prcufeen, Sire — Sic felbft hatten bie 
©nabe, mtd) als Ättadjc bes Oberften Stoffel nad) Pctlin 
31t fenben! 3d) fal) fie bet Sabowa auf bie flöhen ton 
Ghlum oorrüefen, unb id) fab fic bei Plumenau bas 
unweglame ©ebirge übcrfdjreiten — Sire, bic Pogefcn 
werben biefe Brmec nicht aufhalten!“ 

3cfet blifete es in ben Bugen bes Hdifers auf. 

„Sie fprcdjen febr freimütig, Sicomte!" 

„3ch fömpfe um bas IRecht meines Siemens !" 

„31)* $«*3 mufe fd)u>dgcn, wenn bas ©aterlanb fpricht!“ 
„Plufe es wirf lief), Sire?" 

„Gs mufe!“ 

Scharf unb heftig Hang bas 38ort. ?lbet gleich Darauf 
war ber Hafter wieber ber alte, ber er immer gegen ben 
Picomte gewefen, gclaffeu, gütig, teiinahmsooll. Gr war 
oor einen Pofenftod getreten, ber prachtoolle, fdjneeroeifee 
fRofen trug. Cangfam brad) <t eine baoon. 

„Sehen Sie btcjc iKofe, fRaoul? Sie mufete bas werben, 
W03U bas SdjidJal fie beftimmtc, ob fie wollte ober nicht: 
eine weifee Pofe! llnb fowenig fie jemals rot werben 
fann, fo wenig fann Plarie Phirat bie 3hr* werben!" 

Gr reichte bem Pieomte bie weifee 91 off, bie biefer ge- 
fenlten £>auptes tief erfdjüttevt ergriff. 

Poll warmer unb herzlicher Üeilnahme fuhr ber 
•ft aller fort: 

„©lauben Sie mit, 9laoul, es tann nicht f<in! 3^ 
felbft ftelje unter bem Panne bet 'Jlotwenbigfeit — ad)! 
unb es gefdjehen feine SRunber mehr!“ 

Pa leuchtete es auf im ?lugc bes Picomte. 

„Poch, Sire! Gö gefchehen nod) immer 9Bunber, man 
mufe nur an fic glauben!“ 

Priibe fd)üttelte ber .Slaifer ben .Hopf. 

„Pein, nein, Paoul! Gs gefchehen feine 3Bunbcr mehrl" 
lonlos tontmen bie tjoffnungslofen 3Borte über feine 
fitppen. 

Öangfam unb fehweigenb gehen Tie 3urüd 3ur ©efelb 
fdjaft. Gfn langer ©lid aus ben ®ugen bes ©ieomte 
fliegt hinüber 3U UParic SEJlurat, bie unter ben Pamen ber 
jfaiferin fteht. Unb fic fängt biefen ©lief auf unb lieft 
barin, bafe alles 311 Gnbe ift. Stiemanb hätte es ihr 
mehr 3U fagen brauchen. 


Gs ift am 1. September 1870. Um bie ©lauem oon 
SeDan brüllt bet Manonetibonner, fuattert Das Rlein* 
gewehtfeuer, tobt bas C&«t5fe einer gewaltigen Gntfchei- 
Dungsfdjlacht. Hangfam reitet ber Staifer, nur non wenige« 
Offneren begleitet, au ben nod) tu Peferoe ftehenben 
Pruppcu oorüber. fVahl ift fein STntlife, weif finb bie 
3üge, faft ctlofchett ber gehcintuisoollc Plid ber feltfamen 
Slugen; mübe, matt hängt er im Sattel, fo bafe es jU* 
weilen ben 'Jlnfdjctn hat. als müffe er im nfid)ften Äugen- 
blid Daraus 31m Grbe uicbergleiten. 

(Jiuftere ©lide folgen ihm, wohin er immer fommt. 
ilein bonnembes V T ivc l’empereur! wie fonft — alles J tili, 
ftumm, fd)toetgfam heute in ben fiinien Der Solbaten. 

Poch i*5t plöfelid) ein Puf: „Per Pcjembeonann!" 

Per Ätaifer 3iicft jufammen; energifcher fafet bie t>anb 
Den 3ȧfi. Wfet iha flhich wieber fahren. 

Unftet irrt ber Pltd in bie Pichtung, woher bet Puf er- 
tlungcn — aber langfam reitet Pap oleon; weiter. Pot 
Der frnmt einiger .Haoallerieregimenter oorüber: Atürafftere, 
Chaneu« b'Äfrique, Hanciers — aber fein froher ©rufe 
frfjallt ihm aus ihren Peihen entgegen. 

Gin wehmütiges Üücheln fliegt jetzt über feine 3üge 
unb Derfdjönt fie eigenartig, wie etn uerirrter Sonnen* 
fhrahl Die Pppemberlaubfd)aft. 

„9lh, fieh ba, mein liebet Paoul als Äbjutant bes 
SParquis C*>allifct !“ 

Unb gütig wie immer, ftredt er bem Picomte unb 
Dem ©lörguis bie £»anb hin. 

„Gin ernfter Pag b<mte, mein lieber SParquis!“ 

C&aUifet ift reines 3Bortes mächtig. Stumm, mit feuchtem 
Äuge füfet er bic £>anb bes £>crrf<hers, ber fid) an Paoul 
wen bet: 

„Sie feben blafe unb mübe aus r |mein gFreunb!“ f 

„Pie fiaft ber Gntfcheibung liegt heute aud) auf bem 
ein3elnen, Strc, unb biefe fiaft ift nicht leicht" 

Prübe nidt Der töaifer. 

„Pein, wahrhaftig, jie ift nicht leicht, biefe Saft! llnb 
Ste, mein armer Paoul, Sie tragen an 3weien — td) 
weife es id)“ — 

Pa fnattert es bidjt iit Der Päbe. Gin« ©ranate frepiert, 
hüllt alles ringsum in Staub unb Pampf unb fcfelcribert 
mit ihren Sprengftüden Xob unb ©erberben unter bie 
Begleitung bes Hafters. Starr, wie ein Steinbilb, hält 
er 3U $ferb unb fleht Die ©erwüftung ringsum. Pann 
reitet er weiter; nod) ein langer, müber ©lid trifft Paoul, 

bafe biefer jufamnienfdjauert. 

„Pu hattejt re©t, mein .ftatfer,“ murmelt er mit suden* 
Der Cippe, „es gefchehen teine iTPunber mehr, unb un« 
erbittlid) ijt Die Potmcn big feit!“ 

Pa |d)mettert ein helles Xrompetenfignal Durd) bie 
fiuft. Bewegung fommt in bie SJlaften, bie Peiter rüden 
fid) im Sattel zurcdjt, bic ©allafche blitzen, Die Poffe 
fchttauben, ftommanbowortc {©allen 


ßu^ern. 

feine anb«re Stab! ber (£rb€ oeitnag ben 
nahirlicbcnbcn gremben fo anfyaltenb unb immer 


beliebte 3tcllbid)cin ber ^Heijeioelt Europas unb 
^Imerifas. 6d)on allein ber berühmte Sthroeijer^ 
hofquai mit feinen fe^attigen Anlagen ragt burdj 
ungeujohnli^e lanbichattiidjc <3d|5ii^cit heroo*. benn 
hier entfaltet fid) bas ganje 
oielbetDunberte 93erg* unb See* 
panorama oom Pilatus bis f)in= 
über Jur 9ligi am iei3enMten 
unb ber (Einbrucf ijt ein unuer* 
gehliiher! 3m SJUttcIpunft biejes 
Quais jteht nun frei: unb mit 
Dollfter Sübfront bas renom- 
mierte £otei Sthmeijerhof, 
ein 5ot«l allererjten langes 
unb ein 3Jlujter in feiner 21 ri 
Seine günjtige i'age in ber 
Stäfee bes Äurjaales unb bes 
Slnlegeplahes für Dampfboote, 
bes Üßmcnbcnfmals oon Xljor* 
toalbjen , bes ©letjchergartens, 
überhaupt aller Schensroürbig* 
feiten ber Stabt [idjern ihm be- 
a^tensroerte Vorteile unb 2Tn= 
nehmli<hfeiten. 

Das £> ot e I S^roei jerhof befteht aus brei 
3ufammenhängenben ©ebäuben oon monumentalem 
(£fyarafter. ©län^enbe (Einrichtung unb Harmonie ber 


inneren 2terhältnifje oerbunben mit feinftem mobernen 
Äomfort — jeboch ohne aufbringlidjen fiuius — 
nebft oollfommeiter häuslicher SBc^agltc^f-ett unb einer 
bis in alle (Einzelheiten ausgebehnten 5Bequcntlid)lcti 
inbejug auf bie einzelnen 3immer unb ©alons fotoohl, 
als auch au t &* c in 1*^ abgefchloffenen 2öohnungen 
für Familien unb bie ausgebehnten ©efellfchafts raume 
waren bei bcr'Busjtattungtbes SotelJSchroeijeir* 
hof oon jeher ^mafegebenb. Doppeltüren, Doppel* 
wänbe, 3*ntmer unb ©änge mit ferneren Xeppid)en 
belegt, geroährleiften abfolute 91uhe. 2UIe neueften 
(Errungenfchaften auf bem ©ebiete fanitärer Einlagen 
ftnb oorhanben.iDroh!hen)orragenbei üeiftungenloon 
Rüche unb Heller halten fi<h bie greife iniburchaus 
mäßigen ©renjen. 'Un ber ^auptfront entlang) be* 
finbet fich bie r gro&eIDetraffe mit oorgelagertcm 
©arten, in roelchcmf zweimal täglich Ronjerte bes 
^ausorchefters ftattfinben. 2lutogarage^mit eigener 
SBcrtftäite ift in nächster 2tahe. 

Die im ^aufe oerfehrenbe ©efellfchaft gehört 
Zur (Elite aller '.Nationen, welche bie gebiegene Vor- 
nehmheit bes 5oteI Schn>ei3erhof in 2u3ern 
oon jeher fefjr würbigten. 2llle biefe Attribute 
enthält auch bas öftlich baneben ftchenbe £> 0 1 e I 
Cujernerhof. 

gür weitere Slustunft wenbe man fich an bie 
(Eigentümer: ©ebrüber §aufer. 



Öu,zmi. «om £>otfl Sd) weiter Do f gefehen. 

roiebeT aufs neue anzujiehen unb 3U feffeln, wie bie 
originelle, fo malerifche unb freunbli<he 21lpe?iftabt 
fiu^ern am fagenreidjen Vierwalbftätterfee, bas 



Staubfreie 


Wohnungs- Reinigung 

durch Vacuum - Entstaubungs- 
Anlagen „IDEAL“ (System Falk) 

VielfBCh patentamtlich geschlitzt. (D. R. P. angem. ) 

für Villen, Wohn- und Krankenhäuser, Hotels, Fabriken. 

ln jedoa Haus leicht und bequem einzubauen :: Station! r 
und transportabel :: Prospekt« und Kostenanschläge sowie 
Inge ni eu rbe-such kostenlos :: la. Referenzen :: Viele Anlagen 
im Betrieb :: Wichtige Neuheiten patentamtlich geschützt 


Digitized by 


ilhelm Schwapzhaupt, Ma.chin.nf.bHh, Cöln 

Go gle 


THE 


Erfrischende, Abführende, Fruchtp&stille 

QCQCN 


VERSTOPFUNG 


EHontoita, Leberleiden, MieotecUwerflED 

TAMAR 

INDIEN 

GRILLON 

Auf Jeder SctincUtol und Jeder Pastille des 
aeehten TA. MAU INDIEN rauBS sich die 
Uaterschrilt s. Oriuoo beliaden. 

0 f i Qfitttjtal R«ui des Archisai, in »Ihn Apotheken. 

OHIO STATE UNIVERSITY 





9for. 3382. 23. 5LpriI 1908. 


3Uuftrirte 3^ung. 


819 


3c^t ein 3tö*ites Drompetenfignal: 

„3ur ©ttade!" 

$>(14 jd)aTi, tote wenn Metall auf Wctalt flc|d)lagcu 
wirb, ruft ©allifet ben ©efeljl. Gd>on ift er twr 6er 
«yront bes «Regiments, bet SMcomte an {einer Seite, il)te 
Säbel blitjfit 

9tod) ein furjes ©erfdjnaufen, ein tHwitjoIen uor bem 

garten <S»riff b<$ Do6e$ 

3etjt wirft ©allifet fein ftäppt in bie Guft 

ein brittes Drompetenfignal 

llnb nun reiten [ic an. 3m erften äugen blid etwas 
langfamcr, bann fdjneller, unb eine fjaltc Wimite banad) 

fdjon in rafettber «andere 

Deutlich erfennt man bie feinblid)en Schüßenlinien. 
^ber fein einziger Schuß fchlägt ben Wnftünnenben öaraus 
entgegen. 

„En avant! En avant!“ 

'Jtäl>er, näher fomnten fie; fd>on fteßt man bas Weiße 
im Singe bes ©egners, bie roten Sltfjfel floppen ber einjelucn 

Geut« 

.«ein SdjuB fällt 

„Die SRafenben!" ruft ©allifet. 

„•Die faltblütigcn gelben!“ antwortet ßhalagni). 

bisher, näher nod) etwa gweihunbert Gdjriti 

ift man entfernt 

Da ein furchtbares Schnellfeuer. Ununterbrochen, feine 
Sefunb« ©aufe. Woß unb Dleiter ftürjcn, ©erber ben, ©er- 

nichtung ringsum 

Unbeweglich ftel>en bie filnien ber ©egner mit ben 
fahlen 32 unb 95 auf ben Slchfelflappen unb fchleubem 

ben fichem lob bem Singreifer entgegen 

(Es gibt feine ©ettung — oorroärts unb rüdwärts 
lauert bie ©emidytung — — nur wenige ©errounbetc 
werben non ihren treuen Stoffen guriidge tragen, alles 

übrige ift tot ober fällt bem tJeinbe in bie fjanb 

SJMt ©raufen fieht ber «aifer oon feinem Stanbpunft 
bas ©erberben, bas über feine ftalje «anallerie herein* 
bricht. ©or (Entfern ftarr finb bie Offnere feiner Um« 
gebung. 

Sie haben Sebaftopol, Wtagenta, Solfcrino gefeßen — 
einen Dag u>ic heute faf)en fie nod) niä)t. 

Da menbet fiel) ber «aifer an ben ©rin.gen ÜJlnrat, ber 
bidyt an feiner Sette hält. 

„Cb ec nod) lebt?" fragt er, unb faft ängftlid) tliugt 
feine Stimme. SJlurat aber begreift, ohne gu fragen, 
llnb ßaftig fährt ber «aifer fort: 

„©eiten Sie 3U ihm, fuchen Sie ihn — fuefoen 6ie, 
Sie mftffen ihn finben - fegen Sic ihm — fagen Sic — 
fa, was follen Sie fagen? £alt, ridytig, ja, ja — fagen 
Sie ihm einen ©ruß non SJfatie «IRurat — oon 3hret 
3 d) wefter — bas fagen Sie“ 


ftorfdjonb fieljt ber ©rin 3 ben «aifer an. 

„Sire" 

Slber fdjnell, tjaftig, mit fidj überftfiräcnben Worten 
fpridit ber «aifer »peiter: 

„Sie toiffen ja, er liebt 3ßre Schweflet — fie ift 
wicber frei“ — 

SJlurat fnir|d)t mit ben gähnen. 

„(Erinnern Sie mid) nid)t bnran, Sire, bafj man briiben 
jenfeit bes «Rheines eine «Urin jeffin ffllurat abgeroiefen hat 

wie einen jubringlichen ©ettler“ 

„Das ift oorbei, mein Gieber wir hoben bas hin* 
nehmen muffen! Wir wollen gutmad)en! Cr ift ein 
treuer ®!ann, unb treue «Wtänner werbe idj brauchen fön* 
nen! Weiten Sie, fudjen Sie, grüßen Sie ihn oon — 
feiner ©raut unb feinem «aifer — unb bringen Sic mir 
ben ©ruß eines (ftlucflidjen gurüd!“ 

„3d> erfülle 3hrc «Befehle, Sire!“ 

«Ulurat fprengt baoon in ber «Richtung, in bei bie 
Drümmer ber «aoallericregimenteT 3 urüdfluten. 3Wit ben 
©liefen folgt iljm ber «aifer, folange er ihn 3 U erfennen 
»ermag. 

„Oh, nur einen (blüdlidjeninbiefer furchtbaxenStunbe 
laß mich leben, £)ert im Fimmel!“ fo murmelt er. *9hir 
einen ein 3 igen, baß mich fern Jtraßlenbes ©ntliß ppr ber 
©ergtoetflung bewahre !“ 

'über Tein ®lüdlid)«r tonimt. Duftere URienen, Dob 
unb ©erberben ringsum, aber nirgenb ein Gädjeln bes 
©liids. 3»» (Ewig leiten werben bie Sctunben. Dichter 
unb bidjter fd>licf)t fich ber eijemc SRing ber fteinbe um 
Seban, näh« unb näher fieht unb hört ber «aifer ein 
•icrmalmenbes, riefe ngroßes Sdjidfal fchreiten. Schwer, 
als ob er 3 wifd)en Dob unb Geben läge, Ijebt unb fenlt 
fi<h ©ruft. 

Da fommt «IRurat , perfid. Der «aifer reitet ihm entgegen, 
äng|tlid)c, forgcnoolle Spannung in ben büfteren 3ügcn. 

„Äomrnen Sie oon einem ffilüdlidjcn?“ fragt er, bei* 
nahe atemlos, «Dlurat neigt bas Eyaupt. 

„3a, Sire, oon einem (ölüdlid)en!“ 
lief auf atmet ber «aifer. (Sin Gädjeln gittert über 
fein fahles Slntlilj. 

„Wfo bod) gepmben! (Einen einzigen! Oh, fprcdjen 
Sie, erzählen Sie! 9Bie mag es aufgeleudjtet hoben bei 
3hren Worten in feinen Singen ! Oh. id) renne biefe offc« 
nen, ftol 3 cn, treuen Wugen!“ 

„Sie jinb gefdjloffen, Sire!“ fagt «Dlurat erf<h»Utcrt. 
Da fdyreit ber «aifer auf, entfett, halb toahnfinnig: 
„Cöefchlonctt?“ 

„Der ©icomte be ßhalogt«) ift tot, Sire! (Er er* 
lanntc unb pccitanb mich als t<h U)N mit einem 

Sd)uß btird) bie ©ruft auf ben ©erbanbplah traf. ©Rit 
glüdfeligem öädjein hörte er mid) an, unb mit biefem 

~=> <fnSe Pts wSatrtotifUen ‘i— 


Jßächeln fdjlief er ein, nadjbem er mid) gebeten, (Eurer 
©lajcftät feinen leßten ®mß unb biefe ©rieftafdje als ©er« 
mädjtnis $u über bringen! Cs gefdjäljeu hoch nod) Wunber, 
fo fagte ctmir, baß id) (Eurer SDlajejtät ba3u bcftcllcn möge.“ 

(Er reichte bem «aifer eine fleine '«riefta|d)r. Wie 
geiftesabwefenb öffnete fie biefer. (Er warf einen ©lief 
hinein, ein Icifcs, fdimer^tidjcs Stöhnen Tarn aus feiner 
©ruft, Unb im näd)ften ©ugenblid fanf er 6cn erfchroden 
.tufprtngenbcn ©egleitem ohnmächtig »om Sattel in bie 
Arme. 

?lus ber ©rieftafehe, bie aus feiner ^>anb 3ur (Erbe 
glitt, fiel eine wcUc Wofe. (Ein fleiner 3 c *iel war an 
ihrem Stiel befeftigt. «Wenige «Worte ftanbeu barauf: 
„(Eine weiße «Rofc pom «aifer erhalten. St*Cloub, 10. 3uli 
1870.“ 

ülber tief ergriffen bemerfte ©tnrat, baß biefe weiße 
Stofe bunfclrot geworben — bunfelrot nont ^er3blut bes 
treuen loten, bas aus beffen «Wunöe barübergcfloffen 
war, Unb erfchüttert, wie nie in feinem Geben, erfaßte 
er bie Sebeutung ber feltenen Warte, bie er bem «aifer 
als testen ®ruß bes Doten foebeu bef teilt hatte. — Schon 
war ber «aifer wieber 31» fid) gelommcn. öaftifl. roie 
nach einem foftbaren Sdjaß, griff er nadj ber ©ricftafche. 
Gange ruhte fein Singe auf bem Wunber, bas grfdjeljen 
war. Dann 3udtc feine Gippe: 

„Der lehte ®ruß! 3d) oerftehe ihn! Ave, Caesar, 
»norituri te «nlutancr 1 

Da fd)Iägt bidjt not ihm eine Göranate nieber; eine 
gweite, eine britte. (Entfett will man ihn gurödreifeett. 
Slber er bleibt unbeweglich. Starr haftet fein erlofchenes 
9luge auf ben ®ef<hoffcn. 3ffit frepieren fie. Saute 
Sdjrete, Dotf,©ertounbete, ©raufen, (Entfetten ringsum 

Mber immer noch unbeweglidj fteht ber «aifer. Diefes 
Grftaunen jergt fid) auf feinen 3ügen; er begreift es nidhr, 
baß er nod) unocrlctjt ift, baß er noch lebt. 

llnb näl)er unb näßer fdjallt bas braufenbe .vSurra 
bes aoaneierenben fj-einbes — — ber «aifer hört es, 
furchtbar gellt es in feinen Ohren wiber, er ift aufs neue 
bem Ilmfinten nahe. 

„(Es ift 311 (Enbe!“ murmelt er. (Er läßt fidj ein ©latt 
©apier reichen unb fd)teibt barauf mit 3ittember §anb 
bie inhaltfdjweren Worte: 

„Monsieur mon frcTC, 

X’ayant pas pu mounr au milieu de nies troupes, 
il nc me rwte qn'lt remettre mon 4p£e «htre Ics 
mains de Votre MajwU*. 

Je suis de Votre Majeatä le hon frbre 
Sedan, 1. Sept. 187b. Napoleon.“ 

Unb bie «anonen ber «Weltfdjlacht bonnem bas finale 
bagu. 


IpliTplil 

GARTEN-MÖBEL 

paai 1 

nadi Entwürfen erster deutscher Künstler. Klare, einfache Formen in sauberem leuchtendem Weiss, 
solid gearbeitet. Man verlange in Dresden gegen Einsendung von M. -.50 das illustrierte Preisbuch F 


DEUTSCHE WERKSTÄTTEN FÜR HANDWERKSKUNST G. M. B.H. 
DRESDEN - MÜNCHEN - HAMBURG 

■B äh» 




Das Pianola=Piano ö 

das Klavier der Gegenwart, ver* 
eint ein vorzügliches Klavier mit 
einem Pianola, es ist entweder mit 
der Hand wie gewöhnlich oder 
. mittels Pianola zu spielen, enthält 

die neuesten Verbesserungen, § 
Metrostyle und Themodist. 

Cboralion Company V; § 

Vorführungen BERLIN W. 9 , Bellevuestrasse 4 § 


unverbindlich. 


(Potsdamer Platj.) 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






820 


3 llu)tririe 3 e 'tu' 1 9 - 


9lt 3382. 23. Slpril 1908. 


Allgemeine 9iotijen. 

3itttmattonales öffentliches ©ertehrsbureau. (Fm für 

ben Meireoeitebr l)ort)bc&aufamw Unternehmen wirb itt Der 
nächfton 3<tt mit Untcrftütiung ein« großen 3al)l oon 41er- 
fehrsunternehmungen, unter Denen namentlich Die Deutfeben, 
fd)tDei^eri[d)en, E)oICänbii<f>cm ©ahnen u. f. f. fid) befittben, tn 
©erlitt ins üebert treten. Die Aufgabe Des neuen Unter» 
nehmen*, bas ben 9lainen „internationales 8ffenttid)es 
©erlehrsbureau" führt, wirb fein, über alle auf bas Reifen 
bezüglichen {fragen unentgeltlich Awshmft unb Mat au erteilen, 
unb jtoar fowoljl im münbltchen als rdjriftlichcn ©erleb r, 
auf Anfragen nicht bloß etiva aus '.Berlin, fonbern and) aus 
bem übrigen Deut[d)lanD, ja aus allen Seilen ber Welt 
Das ©ureau wirb Durch Hn gef teilte, bie jutn großen Seil 
'Beamte ber einzelnen L’tinber, alfo genaue unb authentifd)? 
Renner Des betreffenDen i?anDes ftnb, unb Durch einen 
großen, beftens orgamfierten Apparat oon Ausfunftematerial 
in ber Sage fein, febe auf Duo Weifen bezügliche Auefunft 
über fcanb unb fieute, ©eifaeit, Meiferoute, Roden, Unter« 
hunftspwbä kniffe u. n. m. fofort unb aufs pünftlid)[te su 
erteilen. Da bas 'Bureau lein (Friuerbsuntcrnehincn ift, 
werben bie 'Husfünftc Diefes „lebenben ©aebelers“ abiolut 
uitparteiifd) [ent. 

Die bcfannteit ‘|tolarfal)rer Jtapt. ©abe’s Söhne, Wismar 

(ffllecflenburg) ftellen fid) in biefem 3al)re mit einer intereffanten 
©rtoettenmg ifjres Weifeprogramm es ein. Außer il>rer äußerft 


beliebten, 27tägigen ©ergnügungsfahrt nach Worroegen, 2pitj« 
bergen unb bem ewigen (Sife finbet eine Ipe.pell ber !^agb 
geunbmete ttipebition in bic arltifdjen tfieioäifer ftatt. Diefe, 
ben ganzen Slhonat 3uli umfaffenbe fraßri, toitb in Dront- 
heim beginnen, über Spitt bergen, Den grönlänbifchen (fis> 
gürtel entlang nach islanb fuhren unb in Dront heim ujiebcr 
jum Wbfdjluft gelangen. Die befchränfte letlnehmerjahl 
oon 18 ©erfonen, fowic ein ben 'itolaruerhäliniffen uotl» 
tommen angepaßte* unb bobei boeb lomfortable* Sdjiff, 
fern« bie fid) barbietenbe (Gelegenheit tut 3agb ouf 
©isbaren, ©Jalroffe, Seehund*, Mobben, Wenntiere, ©lau- 
iilchfe ufu>. geben (Getoäbr für ben CTfolg biefer in ihrer 
'Weife gani eigenartigen ftahrt, tuclchc baue beitragen 
Dürfte, Den guten Auf, beffen [id> Die Bahc’fchcn «Reifen 
ftets erfreuten, noch ju o«mchren. (ausführliche 'Broipette 
finb foftenlos crbültlid) oon ttüpitäit ©abe’s SiVl)ne in 
Wismar i. 3H. 

3n flrco tfl am <5. April 3h« Rai (etliche Roheit ©roß- 
füritin Sonftantin oon SRußlanb mit ®rinjef[in latlana unD 
(Gefolge jum längeren Aufenthalte eingetroffen unb im ®ranb- 
$ötel Des $dlmc* abgeftiegen. 

Uhlmanns 'Bcruamidics Dannin-flopfwaffer. Das per 
zeitige Ausfallen Der iSaare hat oft feine Urfaehe in ber 
llnregfamleit ber Die Haarfein« o«forgcnDen Wapiltargefäße. 
Der fpaärfeint wirb infolgebeffett burd> bie (Wfäße mangel- 
haft ernährt. Statt baff fich ber Haarbalg feft uni bie 
Wurzel anlegt, 3ffnet fich fein Aue-gang unb bas £»aar fann 


ohne 'JJtühe mit ber Wurzel hrrm*sfl* 10 flcn. tuerben. Oft 
geht ber $aarfd)tounb and) mit übermäßigen Schuppen» 
bilDungen einljcr. Wenn man nun an ©cfjuppcnbilDung. 
oexurfadit Durch Sdjmerfluß ber Kopfhaut leibet, b. h- wenn 
man bemerft, baß infolge einer franthaften uetmehrten 
Abfonberung ber HauttalgDrüfen 3 ahlreid)c feine weiche 
Schüppchen unteT 3«aen abgeftoßen werben, roorauf ein 
mehr ober min Der auffallcnDer Haarausfall eintritt, bann 
benutze man bas oon ber 43oigtlänbifch«n Parfümerie- ^abnf 
e. (H. llljlmann * ISo- in SReidyenbad) i. ®. in Den Hanbtl 

gebrachte (fleruanifchc Dannm*.(lopfi»affeT. ©ei feinem ©e« 

brauche wirb man finDcn, Daß es Dem oorjeittgen HöttT- 
fdfwunD in encrgifcher Weife entgegenwirtt unb Den &aax‘ 
rouchs auf Das roohltätigfte beeinflußt. Das ©eruanifChe 
Dnnnin-tfopfwaffer rci^t ben Hmirboben nicht unnSttg«u>cife, 
befeitigt aber trößbent auf bas grünbllchfte alle Wopfhaut- 
unreinig leiten. (Fs wirb fomohl trocten wie fett geliefert 
Druden wirb es angewenbet in erftet ifinle bei fettigem 
Haar für Doilettcjiocde, ebnifo wirrt es gegen 2d)uppen» 
bilbung unb H anrau *f Q ^ oorjflglid}. Auch in fetter f^orm 
roirft es gegen lehtgenannte Übel, ebenfo bet fpröber Jrtopf* 
haut unb trcisflediger HahKSpfigreit, fettige Dannin- 

flopfeoaffer ift flar unb h«D unb eignet fich für helles unb 
bunflcs ohne irgenb welchen (Sinfluß auf Die 5arbc 

bes H ärtt, ee- tu s eigen. So haben ältlich« Autoritäten 
Uhlmanno 'Beruanifdies Danniu-llopfioaffer in geeigneten 
füllen oerfchricben. 



Steckenpferd 


‘Paris 


UNÜBERTROFFEN 


allen voran 


Julius Feurich, Leipzig, 

Ksiiüerl. o. Kftni^l Hof Piiuwfnrtefjibrik - 

Geg^r. 1851 


Feuricn 


Flügel und Pianinos. 

Vielfach prämiiert. 


Hervorragendes Fabrikat. 


vornehm und billig mit 


Fahrräder, Motorräder, Bremsnaben, Motorwagen. 

Weltberühmte Marke. 

Verlangen Sie Kala log* 

Neckarsulmer Fahrradwerhe 


König!. Hofitef. Nedfarsu/m. 


LUNGEN- UND HALSLEIDENDEN soren und Ärzte jetzt nur noch DR. FEHRLIN’S HISTOSAN, 

weil ca In den berühmten Kurorten Davos, Atom, Lrysin, Bozen, Meran und vielen deutschen Heilstätten all das zuverlässige Mittel bet allen Erkrankun£en der AtmungaorgAne erkannt worden, tmd «W»«r 
auch in den meisten Krankenhäusern und Kinderapitllern in ständigen Oebrauch gekommen ist. Histosan ist nirgends ofTen, nach Maß oder Gewicht, sondern nur in OflginalfUschoi rum Pros von Mk. 3 ® 

Einzetversand durch die Stadtapotheke Singen IIS (Baden). (6*5) 


in Apotheken vorrätig. Wo es nicht erhältlich ist, wende man sich an die Histosan-Fabrlk Sing« 


Digitized by Google 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 







82 : 





k ^ia«CTf»iiLwifl « 


: «Dir vasdwi 


(722«) 


Franz Bi rnslief, Coburg 1 


Ko (li near II 

1:5.4 Öffnung 


Diese Kuriers» gestatten infol gi* ihrer Konstruktion genaueste Einstel- 
lung und Beobachtung des auf die Platte kommenden Bildes bi» sum 
Augenblick der Belichtung bei aufgezogener Ku»»clte und sind diher das 


[Speiial-lüftHr. 3 Hotltrei| 

Hon plus ultra ~ 


OBECK &(9 

Dresden 


CHOCOLADE. _ 


Eine Hochzeitsreise per Müller- Extra- Post. 


I Kranlenlahrstthle 

\ für Zimmer und Sinißr, 

Sclbottahrrr. Kubentdhle, 
J Vw < limM»iafclr,le»cll«tehf, 

T 4 f rrslrlll,. kellkWn. 
MFvV 1 Rleh.Miium*, 
■ S 7W5 Dreien - L«bUu, 
Katalog gratis. 


kvaserroij 


-Puder 


V/aconrkl Wund-u. Kinder-Puder. Iteatca 

V aaci IUI EnulrnimitM für kleine Kinder, 

in Originalstmiduam au M. 0.60. 
Vücnnnl San itats- Puder. Antuwpti*ohM 

V udwl 1 OI - u’iin<l-, üehm'i'i tu u. hyiii.'niicker 

Pam**n- Pud uf . ln Orif(.-Ktrm»doaen 

«a M. 0.7a 

Vasenolofor m -Jjjjf 

eingrfOhrtin dar Armen». Iiuirig.- 
str>-ud<**n in M. 0 . 70 . 

BebV.rdlieh ••intfoftlhrl in den Kindarkrankonhaitaarn 

u n ' 1 Slajl mgvh eimen t in Franaaklinike«, M Krank««), 
kw», der Arme« und Marine, in «lm Tropen etc. 
= KrhiUllioh Ul Apotheken und Drogerien. = 

Dr. Arthur Köpp, 

Vasenol - Werke, Leipzig. 


KNIPPERDOLLING 

bester 

kleiner Wageader Welt 


Dr. med. Plenffer’s Hämoglobin 

(d. Erfind. 20027 Tom 10. Juni 1882 ab). (283) 

In der kgl. UiürmiUt'-KinricrpoIiklLnik tu MOnrbcn, Ri'isiiucrrianum etc. fortwährriid 
in Anwendung. Ellr Erwachsene und für Kinder! — Vnrrü (fliehe Zm*nj»»p. — Ihwto 
Wirkung bei Blutarmut und Rleirhsurht, »wir Reh wlehe narh Influenza * Kleber. 

Erhältlich in den Apotheken & .« 1.00 und k M 3.—. 

En-groa: I.ud wl ich . A potbokis MUnolion. 

Redende ubillige Oortenmötiel. ~ 

ßirtrahliHer u. JlmOoiis 
<*m pfiHilt -w hr pr.-i«.w Qntig 

Bezirks-Anstalt Muldenhütten, Sa. 


* Albert Friedemann 
! ICJPDO J. 


I Milka« Apparat» und Projtktloiis- 
r nllllDr- Apparate fnr Liebhaber 
LUUUCI <*nd Kinstlar. jllottrierta 
Proittiicher irr. u. franko. 
Milli, krtho«. Magdeburg U, Jakotut r 7. 


KEIN ERMÜDEN BEI LÄNGEREM 
GEHEN ! 


wenn Sie Ehre Stiefel mit dci» Mtitocnatiacli drehbaren 
Wood-Milno Gummi- Ab*« Uen versehen Urnen. Dioiea 
weltbekannte cisjtIimJ» Fabrikat verhindert auch du 
Sdueflaufcn de« Abaaties und fiebt frohe Erspar RirUc. 
da Viermal M dtutdufl wie andere Absitze. Ein Verweb 
fenüft zur ubrrzeufung. Oberall erhält lieh und für 
Engroa von unorrem Vertreter 
Eduard L, Hermann, Berlin C., Alczaodcritr 13. 


..WOOD-MILNE 


<£in ibcafes ^ausmillcl 

W IRoambffAWfTbm, 3ttbdutin<jiflÖTun ö fn imb 
bereit fiolflecrdmijimam ift b« unttt bem Atomen 
-6oliUn* bflonnte talxforntfrfie 5Mfl«tfijrut>. Gfiit 
Owidjniaa tfi onflfn^m frine SßJirConfl fanffc imb bccfi 
J!®or. tfiniat bic lüftbauuitasotQane, rraelt bafcurtfr 
bin Sllerbdumtg unb bftbürgt «bbriit unb ©ejunbbeit. 
Galina" Uiflct Äiiibftn unb tfriwicfifenai bic oLcidjcn 
toobltätiam 2itnfte. 

n« Sjrup Oft pamL) «8, Kiu Seua. liqu. W, Eilt Caryapü. camp. 4 . 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 














822 


30 uftrirtc 3 ettuni|. 







J äls RieroenijumpefvDarnp^umpen'^R^^J^^feni^B®^ 

K~* Saughöhe 6[?3 -Meter Qfuckhöhe bis 50 Meter' ' MSm 

lÄiignisseiher? bislOjährige^BefricMineil^aralur ^P' 

Spezialität; Pumpen Jeder Art für elektrischen Bevneb. 

J. E, Nat‘h«‘*. Maachinenfab rik, Clictllllitz, Snobs* Beckers tr. 


&ebr.fä?UOigt ff^Mamnt^hnadnerli 

- - WrtliA a nftfii— f in» ii «V i 


1 gegr. 1874 


Gustav Cords 


BERLIN W.8 

Leipzlferttrtae SG 


CÖLN a. Rhein 

Moht Stranc «l 


Spezial-Geschäft fiir Damen -Kleiderstoffe 

Seide Wolle Baumwolle 
Spitzen Garnituren Besätze 

2 Saison-Kataloge. Spcrial Kataloge I. Seide. Spitzen. Schnittmuster 

^2= Grosse Versandabteilung. === 

Kataloge, Muster und Aufträge Ober 10 Mk. postfral 
— Tel.-Adr.t Stoffcords Berlin ■ 


Naeher’s rotierende Pumpen 

^für Jede Flüssigkeit. — Spezialität seit 34 Jahren. 

Über 5800 Stick geliefert. 
T^pwvlie : S a#h«r Pum|.. «fikrll ( hi>flialU. 


9 ir. 3382 . 23 . Slpril 1908 . 


Odr ble ©ebaftion oerauftoortüd) ttari SCiU«, für ben dnfaatttteil Ihrnft SDkdcl, bflöt in üeipäig. Serauaflabe, Snicf unö liiertem non 3. 3. ffljrber ln VetpjiQ. 
rt*n«al.9?#»rai*n«<iMt ft« .DltaJM«*’« 3eilun 0 * »Ar Cf * rrn* • Un«om : TO. flodonoi. TOirn IX., oSrlflan* 6. fflr jinä SÄnmebanfl ocrantnwrm*) ; «ubm Mohr UM«n L 

u-r^u. IraUrftornin-n «nb 3rlann T V »rownr «tt».. niioertiHnn QflT^lXWlit r( . f , y or b OM e <■ 

Digitized by S^jiJ ^ THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Rammen 

und sonstige Maschinen 
für Pfahlgründungen. 

Neu! 

ßetonpfahl- 

und 

Baugrund stbssel- 
Bammen. 

DiTettwirkencle 
Dampframmen. 


Rammen 

nlt .nillnwr odcr| 

TiitWliiufmdiT 

K.«tu- und rück- 
Lkufiii il«-m 8HI. 

Spül- 
vorrich- 
tungen 

t‘tC. 1 

Menck & Hambrock 

Altona- Hamburg 69. 


llrrftdic nina&flnnt* 40 inufenb foltern. 

JUlitcmrlne Urnlrnanftnlt w Sluttgart 

Crbnis- niffi Hnrtfniiftfiil)cniiifl5nfttln tttf (BmmfflHflSfit 

Unter Wufjidit Der AOntgl. 20ftrtt. etaat-srrnimmß. 

Wenrftwärt 1AS8. Weargrmiflcr* Ihä*. 

Sltlrr ffjcioinn fommt au<»W)lie&li<l) fttn TOitfl Heftern b« 'WniUiTt wQfrttd 
?hi3fr ften Vrflintcnrcicrnen nod) bcftcutenfte tvjonftfr« eifimyitf.fonbs. 

■Rr Ittfittirrrirfirriiit0. 

9leT|i(t)rrte 3at)r cercnte 2,8 fflülltonen ÜJlarf. 

JVür 'JNnitncr mit» Srattcn rtefonberte Weutcntarife 
auf neuen tttninblaiini. 

JiiiHlidK t>!>« liiilbialu Itdir l'nbtrnirn. ;.i lilbur bis )uui Uri Unfidirtltn 
Hier bis jom iloör örs tängHlcb/irbm non prri amteinfdiufiltd) bet|idj«*i, 
foniif nuf^rfdinbenr. für fpöirrrn ßrjtig brtimtnir ttrniri. 

C*ol»r Wrtitrii läqr, hadi T 1 W 1 tirufir : öerv 4 ^«rufeni 6er Wem*. 

Öiutritt ,iu icbcr 3<?it unb In feftem UfEwnsalter. ‘Renten bcnAnSsfl *' 
t'o nt laae ftcr (Jinln^e ab. ®ltt Iturnabw* fter Odbronlfii auf bas Utngft« 
'-Vbett noeiftr ‘Pcrloum ISitncn ble ®crjid)emnocn aud) in JJrerm mit ?Rü(f- 
urTgfiiung cinocgangrn werben tWf 

'l’cctoncn, n?cl<be fta* tfrtrfitmie ihrer ftapitalirn ftriflem «nollen. haben 
«Rclenenhrii, lief) lidjtrc. fti<s ju thrrni tflblcben fonhaurmb« unb ftett ee< 
infifttilictieii .ilnfrn derionfitier roeSentlid) bfihere CtnMlnfte ,nu nerfdjaffen. 

i>: .Mine '.'tu •-•fii nft, ^Proluctte imt* «Iritrodöfcrmulare toltmfrei burdj bit Set- 
tii-in nun bnrdt ftiv-. ’Hurrau ftrr?lnf;aH, IfiftinflerliraHc ‘Jlr. Min 24MllBirn.% 


IS 

jllpi 




K 0 

eit 

it* 


© Sommers prosson 

oatfunit nur t riet Rnj 
in wungen Türui. N u-ii- 
*•01 8ii> !ilU<M ül^iehu er 
folltl.« ju i*{vv*:Lni It , nuh’ht‘K 
Sio piri<*ri letitcB Venudi 
mitOftnrie \uy «"»»inl-tSie 

aiclitreum! > rnnku M. 
(Nuchn M J,«.ir,).Vür!nnsen 
Rio unsere vielen Danlt- 
_ , KLndbai.rkJ.V««llwUlL 

Lotwiuu , Berlin , I*xrU, Kc^it nur Jun h 
/V|M»lh«-k«- zum rlierncn Min 
»lemMburt IM, Eta. <G 


Wir bitten 

von Aetl Offerten anderer Inserenten 
unter BwuRushmr ml dl« Leljuiger 
„niustriru- 7, H (*■»*■' K«fl, recht vua- 
1 Gehruuch tdäelien *u «ollen. 


Blickensderfer Nr. 8 . 


Neue«, besonder« stark ge* 
baute« Straparier-Modall tatt 
RQcklauftaete, neuem Tanten* 
Tabulator und den vielen 
andern , dem System 
Bliekensderfer eigenen Vor- 
zügen. Preis m. 8 Schriftart 
und elegantem Verschluee- 
kästen 275 Mk. Modell Nr.B 
200 Mk. Nr 7 2BÖ Mk. - 
Katalog franko. 


Groyen & Richimann, Köln. 

Königlich Rumänische Hoflieferanten. 

Filiale Berlin, Leipziger Strasse 29, Ecke Friedrichstr. 


Zwei herrschaftliche Grundstücke 

in der Nähe von Dresden in Klein-Zschachwitz, direkt an der Elbe gelegen, Verbindung mit der 
Residenz per Schiff, Bahn und Elektrische, sind zu verkaufen. — Das grössere (siehe Bild) umfasst 
ungefähr 40000 qm, enthält Park, Hochwald, Obst- und Spa ryd an läge. Die gutgebaute Villa enthält 
sechzehn heizbare Räume, zwei grosse Veranden, nach der Elbe gelegen, zwei Balkons und viele 
Nebenräume. Mausmannshaus. mit Stallung und Remise im Garten. Das kleinere Grundstück, gegen- 
über dem Schlosse Pilljiitz, umfasst 10000 qm, Park und etwas Gcmüseland. Die ebenfalls sehr gut 
gebaute Villa enthält zwölf’ heizbare Räume und viele Nebeiiräume, sowie Hausmannshaus nebenan. 
Näheres zu erfragen: Blasewitz-Dresden, Deutsche Kaiserallec 28 >■ 


UVItniiHNtelliinic Ht. L«iu1h 11*0 ». 


In be—gyn 1‘arfn tnwrie-, Pr^gn- und Frlw»uf-r;<-«chJU (Mi. 


Sinnigen 

firtben hurd) öie leit 1843 alb 
ujödjentfid^ in Seipjifl erfdjeinenbe 
„Ölluftrirtr Scituiifl" bie meiteRc 
unb cnitffainftc Ucrhreitunfl. Xie 
Chifertionsgebfihr beträpt für bte 
eiulpaltißc 9ionpar«Ukjcilc ober 
beren Woum'l Warf 50^3f. ^tc 
3nferatc toerben- m bet 9?«d)t. 
fcbretbuTiß btt ©mfjbuuferclrn 
bcutftfjer Spra<b^ ßefc^t, fofem 
itid)t bei berfBcftclhqißauebrücflid) 
eine jattbete 6djwlbu)ei|c oerlangt 
toirb, unb nw«« bte 

(Einfinbunn bt« ®iittuiorf) friit) er* 
folßt.'ln ber fRegef in ber ad)t laße 
bomad) crfcheiucnben Wümme* jur 
wifnabme. 3-fir einen beftimmten 
©fa^ tnirb feine Cßarantie über* 
nommen. Dnfertioiifrbcbtnßungen 
unb groben ummer auf fKhmfö. 

©ef^äftsf teile Der 
3llttftrlrten «* 

(^. 3. OTebtr.) 


zu hoben. 


a* *W£' ne '’t 

deutscher Trtl Technik 



n r 






Nummer 3383. Hundertdreißigster Band. 30. April 1908. 

Verlag von J.J. Weber in Leipzig, Reudnitzerstraße 1—7. 

fis Go sie 

A. A. 


Vom BüchertiscL 

Neu« Taschenwörterbik'lier. 

Atte der Lamgendcheidtschen Verlagsbuchhandlung (Prof. 
G- Langenscheidt) in Berlin - Schöneberg Legt uhb das 
„Taschen Wörterbuch dcrdäirisehen und deutschen 
Sprache“, zusammengegtellt von F. A. Mohr, zur Be- 
sprechung vor. — Unter den Anforderungen, die wir an 
Langen&chädtg Taschenwörterbücher stellen , und denen 
die»« Rechnung tragen müssen, wenn eie ihren Zweck, 
Hilfsmittel für „Reise, Lektüre, Konversation und den 
Schulgebrauch“ zu sein» erreichen sollen, stehen wohl mit 
obenan eine möglichst erschöpfende Auskunftserteilung und 
eine klare, leicht verständliche Aussprachebezeichnung. In 
beiderlei Hinsicht verdient das vorliegende Werk unein- 
geschränktes Lob. Es erteilt die gewünschte Belehrung 
aber alles Wissenswerte und vermittelt dem Benutzer die 
hauptsächlichste und gebräuchlichste Bedeutung irgendeines 
Wortes, mag dieses nun dem täglichen Leben oder den 
Gebieten des Handels, der Technik, der Kunst und der 
Wissenschaft angeboren. Bei Ausdrücken, die mehr als 
eine Bedeutung haben, ist die Wahl durch verständliche 
Beispiele, grammatische Verbindungen oder passende Er- 
klärungen erleichtert Für die Aussprachebezeichnung, die 
von Anker Jensen bearbeitet ist, war das bewährte 
System der Methode Toussaint- Langenscheidt maßgebend. 
Hierbei wollen wir ausdrücklich hervorheben, daß Mohrs 
„Taschenwörterbuch der dänischen und deutschen Sprache“ 
überhaupt das erst« ist, das die Aussprache des Dänischen 
phonetisch wiedergibt. Nur die norwegischen Wörter — 
sie sind mit einem Sternchen (*) markiert — haben keine 
Aussprachebezeichnung erhalten, da sie mit dem System 
nicht in Einklang za bringen waren. Abgesehen von diesem 
geringfügigen Mangel wird das Werk, dessen zwei Teile 
te einzeln ‘2 Mit., in einen Band gebunden 3 Mk. 50 Pf. 
kosten, nicht nur den oben angegebenen Zweck vollauf 
erfüllen, sondern auch, weitergehenden Anforderungen ge- 
nügend, manches größere W örterbuch ersetzen. Als eine 
schätzenswerte Beigabe ist ihm ,,Das deutsche Zeitwort“ 
angebunden, ein Schema der Konjugation und Wörterbuch 
der Zeitwörter, das Prof. I>r. Dan. Sander* verfaßt, Dt. 
Julius Dunicke revidiert und bearbeitet hat. 

Die Verlagsbuchhandlung von Otto Holtzes Nachfolger 
in Leipzig hat gleichfalls lexikalische Neuheiten auf den 
Büchermarkt gebracht. Es sind dies folgende; 1. „Por- 
tugiesisch-deutsches und deutsch-portugieai- 
■ efiea Taschenwörterbuch“ von Carl Helbling, 
Professor in Lissabon. In zwei Teilen (je geb. 2 Mk. 
70 Pf., in einen Band geb. 5 Mk. 25 Pf.); 2. „Taschen- 
wörterbuch der spanischen und deutschen 
Sprache“. Nach den beeten Wörterbüchern beider Völker 
verfaßt von Prof. F. Moesch und Dr. G. Diercks. Io 
rwei Teilen (je geb. 2 Mk. 70 Pf., in einen Band geb. 
ö Mk. 20 Pf.). Zweite, verbesserte Auflage; 3. „Neues 
Taschenwörterbuch der dänisch-norwegischen 
and deutschen Sprache“ von 0. A. Niesen, F. 
A. Mohr und Viggo Potersen. In zwei Teilen (je geb. 
2 Mk. 40 Pf., in einen Band geb. 4 Mk. 7b PL); 4. „Hol- 
ländisch-deutsches und deutsch-holländisches • 
Taschenwörterbuch“ von Dr. Eduard Poser. Ln 
rwei Teilen (je geb, 2 Mk. 40 Pf,, in einen Band geb, 
4 Mk. 7b Pf.). — Die Vorzüge, durch die sich des genannten 
Verlages sonstige Veröffentlichungen auf dem Gebiete der 
Lexikographie auszcichncri, vor allem zweckmäßige typo- 
graphische Ein riebtu ng. überaus reicher Wortschatz, treffliche 
Auswahl der Phraseologie, peinliche Korrektheit, klarer 
Druck und gute Ausstattung, sind auch an den vorliegen- 
den Bänden als lobenswerte Eigenschaften hervorzuheben. 
Trotz dem verhältnismäßig geringen Umfange der im 
Sedezformat gehaltenen Bücher, deren einzelne Teile den 
Raum von etwa vier- bis fünfhundert Beiten einnehmen, 
ist es dank dom ebenso einfachen wie praktischen Ab- 
küraungssABtcm möglich gewesen, in diesem bescheidenen 
Rahmen eine so große Fülle von Stoff teils aua dem prak- 
tischen Leben, dem Handel und der Industrie, teila aus den 
Künsten und Wiesen schäften unterzubringen, daß dadurch 
die kostspieligen umfangreicheren Wörterbücher nahezu 
entbehrlich geworden sind. Reisende, Zeitung«- und Roman- 
leser nicht minder als die Schüler höherer Lehranstalten 
werden sich die in den Holtzeschen Taschenwörterbüchern 
darge boten cn Vorteile gewiß zunutze machen. 

Sam mlang belehrender L'nterh&Itung&scliriften 
für dl« deutsche Jagend. 

Herausgegeben in Verbindung mit W. Capelle 

von Hans Vollmer. Bd. 23; „Ritterburgen 

und ritterliches Leben in Deutschland . 11 

Von Karl Fuchs. Berlin, Gebrüder Paetel. 

1 Mk. 75 Pf. 

In dem vorliegenden dreiundz warzigsten Bonde der 
Sammlung belehrender J ugcndschrif ten behandelt der Ver- 
fasser die Entstehung des Rittertum«, dessen Rechte und 
Pflichten er lebendig schildert, und gibt in dem Hauptteil 
des Buche« eine durch Illustrationen veranschaulichte 
Darstellung der ritterlichen Behausung. Er unterrichtet 
ferner über den Stand der Bq rgenforechung, über die Bau- 
weise und Einteilung, über die Zeiträume de« Baues and 
die Bestandteile der deutschen Burgen. Auch die Kriegs- 
rüstung, di« Tracht und das häusliche lieben werden aus- 
führlich besprochen, wodurch das belehrende Bild, das hier 
unsere Jugend von wohlunterrichteter Seit« empfängt, er- 
gänzt wirdT Nicht unerwähnt sollen auch die zahlreichen 
Belegstellen bleiben, die der Verfasser aus der mittelalter- 
lichen höfischen und Volksdichtung zitiert, und die zur 
Genüge dartun, daß er sich der üun gestellten Aufgabe 
mit wissenschaftlichem Eifer unterzogen hat. 

England von heute. 

Von Wilh. F. Brand. Dresden, Karl Reiöner. 
■2 Mk. 

Wilhelm F. Brand, der bereits eine „Reise um die 
Welt“ und verschiedene Bücher über England verfaßt hat, 
berichtet uns hier von dem, was er während sein« Aufent- 
halts in England erlebt hat. Besonders interessant sind 
die Kapitel über die Eigenheiten dea Parlamente, die 


Sport- und die Toilettenklubs, die Nationalspiele, die Gilden- 
Schmausereien und die Wohltätigkeitebankette. In der 
Schilderung «in«* Opembesuehw Sowie in dem Kapitel über 
den Bühnenadel werden wir mit den englischen Theater- 
Verhältnissen, die «ich so sehr, allerdings nicht zu ihrem 
Vorteil, von den unsrigen unterscheiden, vertraut gemacht. 
Wir werden auch Zeugei» einer der dort «o beliebten Panto- 
mimen und gewinnen dabei Einblicke in den Charakter des 
englischen Volke«. Die Eigenart dea Briten wird uns in 
den Kapiteln über die Gent lernen und die Hausfrauen 
nähergcbracht ; hierbei fallt manches Streiflicht auf unsere 
heimischen Verhältnisae, in denen wir. insbesondere auch 
von der in Deutschland oft verkannten und geschmähten 
englischen Hausfrau, noch mancherlei lernen können. So 
wird dieses Büchlein an seinem Teile dazu beitragen, daß 
unsere Vettern jenseit de« Kanal« uns vertrauter werden 
und auch wir manches Absonderliche oder Altmodische, 
da« der Engländer wegen Beine« konservativen Charakter« 
liebevoll hegt, verstehen lernen. Die englische Volksseele 
in wirklich erschöpfender Weise darzustellen, ist ja nicht 
die Absicht des Verfassers gewesen; er will nur erzählen, 
was er mit offenen Augen gesehen hat. Daß er ein durch- 
aus fesselnder und auch Mehrender Plauderer ist, wird 
man ihm gerne zugestehen. 

Luftretsen. 


Von Johanne» PoeecheL Mit 44 Bildern und 
2 Karten sowie 4 Fahrtkurven und 3 Karten im 
Text. Leipzig, Fr. Wilh. Gronow. Geb. 6 Mk. 

Der Verfasser, Direktor an St. Afra in Meißen, hat sich 
seit mehreren Jahren der sportlichen Luftfahrt gewidmet. 
Al« fünfzigjähriger Monn hat er zum erstenmal den Ballon - 
korb bestiegen. Wie er selbst sagt, ist er so sehr durch 
die Genüsse bei den Luftfahrten gepackt, daß es ihn nicht 
wieder loslassen würde, solang« die körperliche Frische bei 
ihm vorhielte. Der Beschäftigung mit der Luftschiffahrt 
habe er unendlich viel zu danken. Sie sei es gewesen, 
die ihm bitteres Leid habe ertragen helfen, und die ihm 
immer neue Kraft und Schaffensfreudigkeit für sein Amt 
verleihe. Der Luftachiffahrt danke er, außer unvergleich- 
lichem Genuß, eine Fülle geistiger Anregungen, die er vor- 
her nicht erwartet hätte. Im „Vorwort“ sagt er wörtlich: 
„Die berufsfreie Zeit eine« ganzen Lebens würde kaum 
auareichen, ihnen allen gebührend nachzugeben, geschweige 
denn der Reet, der einem Fünfziger verbleibt. Es sind ja 
so zahlreiche Gebiete menschlichen Wissens und Könnens, 
zu denen die Luftachiffahrt in Beziehung steht, und denen 
man bei mehr al« flüchtiger Berührung mit ihr fast un- 
vermerkt nahe tritt: Mathematik und Pnysik, Technik und 
Kriegswifl»en»chaft, Aerologie und Wetterkunde, Astronomie 
und Vogelkunde, Photographie und PhotogTammetrie, Topo- 
graphie und vor allem die Erdkunde, deren hervorragendste« 
Anschauungsmittel der Ballon ist“ In dreizehn Kapiteln 
schildert der Verfasser die Erlebnisse auf «einen Ballon- 
fahrten, die er bei Tage und bei Nacht, bei gutem und bei 
schlechtem Wetter unternommen hat. Viele interessante 
Einzelheiten von «einen Reisen teilt er dem Leser mit, 
insbesondere von denen, die ihn ins Ausland geführt haben. 
Bei all seinen Erzählungen hat Poesehel auch alles. Wissens- 
werte von der Technik der Luftechiffahrt, worüber der 
Laie belehrt werden muß, geschickt eingef lochten. Seine 
Kenntnis der alten und der neuern Literatur befähigt ihn, 
Bernern Stil ganz besondere Anziehungskraft zu verleihen. 
Das Buch wird Bicher bei den Lesern viel Anklang finden : 
vielleicht dürfte auch mancher angehende Luftechiffer 
dan.ua die ersten Anregungen zu einer Ballonfahrt erhalten. 


Wie wir einst so glücklich waren. 

Sonderausgabe der „Römischen Elegien' ‘ von Goethe. 

Leipzig, Klink bardt u. Biermann. In flezibelm 

Lederband 4 Mk. 

Das Büchlein, das sich in seiner äußern Ausstattung, 
deren wesentlichsten Bestandteil köstliche Vignetten nach 
Kupfern des dem achtzehnten Jahrhundert angehörigen 
Leipziger Stechers Crusiua bilden, gleicherweise an an- 
spruchsvolle Bibliophilen wie als reizvolle« Geschenk werk 
an alle Rom- und Italienfahrer wendet, die an. der Hand 
Goethescher Lyrik das Heilige Land deutscher Sehnsucht 
kennen lernen und dae schmale Bändchen gleichsam al« 
poetische« Brevier immer bei sich führen wollen, ist nicht 
nur ein bloßer Neudruck. Durch die erläuternden 
Anmerkungen und ein feine«, kluges Nachwort de« be- 
kannten Leipziger Kunsthistorikers Prof. Dr. Julius 
Vogel ist es vielmehr ein wertvoller Beitrag zur Goethe- 
Literatur unserer Tage. Namentlich halten wir den Epilog 
zu den „Elegien“, die sich als der poetische Niederschlag 
von Goethe« glücklichsten Tagen zu erkennen geben, füT 
künstlerisch bedeutsam und außerordentlich lesenswert. 
Bringt er doch in knapper Form die erste lichtvolle Dar- 
stellung, die erste überzeugende Beweisführung über das 
Tatsächliche, den wirklichen Hintergrund dieser köstlichen 
Verse, die man früher allgemein als auf Christiane Vulpius 
gemünzt an nahm. Was gegen di««« ältere Auffassung in der 
Beurteilung des Persönlichen an dem römischen Liebesidyll 
Vogel vorbringt, wie er vornehmlich durch innere Gründe — 
so möchten wir Bie nennen — ruhig und sachlich durtut, daß 
und warum Faustina eigentlich nie Christiane gewesen 
sein kann, da« ist so feinsinnig und reizvoll, daß man 
gespannt und willig zugleich dem Herausgeber auf Beinen 
mannigfach verschlungenen Gedankenpfaden folgt und mit 
teilnahmsvollem Interesse seinen weiteren Goethe-Publika- 
tionen entgegensicht. 


Meyers Rei seitlicher. 

„Italien in 60 Tagen*' (9. Aufl.). Geb.öMk. „Türkei, 

Rumänien, Serbien. Bulgarien“ (7. Aufl.). Geb. 7 Mk. 

50 Pf. Leipzig, Bibliographische« Institut. 

Von Meyers Reisebüchern ist «oeben Gscll Fel«’ „Italien 
in Äö Tagen“ Ln neuer Bearbeitung erschienen. Ein ge- 
nauer Kenner Italiens und seiner Kunstschätze, Dr. 
R. Schocncr in Rom. hat das behandelte Gebiet in letzter 
Zeit neu besucht und den heutigeü Stand der Vcrkehrs- 
v erhält riis-e und die Anordnung der Kunstsammlungen 
eingehend geprüft. Alles Neucntetandene wurde nneh- 
getrngen, alle Veränderungen, die in den Museen statt - 
fanden, wurden berücksichtigt. Somit ist das Buch, 


obwohl sein bisheriger Charakter gewahrt wurde, in allen 
Punkten der Gegenwart angepaßt worden. Rühmend ist 
auch hervoreuheben. daß nur das ausführlich behandelt 
wird, was in 60 Tagen wirklich gesehen werden kann. 
Alles andere, was von der großen Straße des Touristen- 
verkehrs mehr a breite liegt, ist nur skizzenhaft gegeben. 
Wer sich darüber orientieren will, kann sich in den größeren, 
im gleichen Verlage erschienenen Reisebüchem über „Ober- 
italien.' 1 , „Rom und Campagna“ und „Untcritalien und 
Sizilien“ Rat holen. Meyers „Italien in 60 Tagen“ wird 
gerade jetzt zu Beginn de« Frühlings vielen unserer Leser 
eine Willkomm ne Gabe sein. — Die 7. Auflage des Reise- 
buchen „Türkei, Rumänien, Serbien, Bulgarien“ ist eben- 
falls völlig neu bearbeitet und vermehrt worden. Bei der 
stetig wachsenden Reiselust ist auch der Orient näher als 
früher in den Gesichte kreis unserer Reisenden gerückt. 
Denen vor allem, die nicht studieren und wissenschaftlich 
arbeiten, sondern nur schauen wollen, wird dieses Buch ein 
guter und auch zuverlässiger Führer sein, weil es auf 
Grund eigner Anschauungen der im Orient lebenden Ver- 
fasser entstanden ist. 


Bas Klar [erblich. 

Kurze Geschichte der Klaviermusik und ihrer 

Meister, de« Klavierbauee und der Klavierliteratur. 

Von Eh*. Walter Niemann. München, Georg 

D. W. Callwey. Gab. 3 Mk, 50 PL 

Uni mit einer Kunst recht vertraut zu werden, ist es 
unbedingt erforderlich, daß man eine deutliche Vorstellung 
von ihrer Entwicklung, ihren materiellen Grundbedingungen, 
der technischen und geistigen Erweiterung ihrer Öar- 
8tellung.*gcbiete und ihrer verschiedenen Stil arten gewinnt. 
Wie in der Malerei nur der ein Kenner heißen und zu 
wissender Freude an Gemälden aller Art gelangen kann, 
der Bich ernsthaft durch Museen und Galerien durch- 
gearbeitet hat, so ist es auch für den, der im Bereiche der 
Klavierspielkunst heimisch werden will, unerläßlich, daß , 
er sich hörend und spielend in die Meiaterschöpfungeu 
aller Zeilen eingelebt hat. Nun haben sich aber auch in 
der Klavierliteratur die wirklich bedeutenden und bleibend 
wertvollen Werke in solcher Menge apgeaammeh, daß der 
Laie diesen Reichtum kaum mehr zu überblicken oder gar 
eine zu Zwecken folgerichtiger Weiterbildung entsprechende 
Auswahl zu treffen vermag, und wenn auch schon «eit 
länger ni zwei umfangreiche Arbeiten von Weitzmann („Ge- 
schichte de» Klavierepiel« und der Klavierliteratur“) und 
von Oskar Bie („Das Klavier und »eine Meister“) existieren, 
die dabei zu Rate gezogen werden konnten, so fehlte doch 
bisher ein allen Klavierspielenden zugängliches, wohlfeil« 
und dabei doch gTundgcdiegenei Büchlein, in dem mit der 
Entwicklungsgeschichte des Instrumente und der Klavier- 
«pielkunat zugleich ein alle wichtigeren Meister und Werke 
der Klavierliteratur aneinanderknüpfender Leitfaden bis in 
die Gegenwart fortgespounen war. Ein solche« beratend es 
und belehrendes Hilfswerk ist der musikalischen Welt 
nun mit Dr. Walter Niemanns „Klavierbuch“ beschert 
worden, und freudig sollte „Alles, was die Tasten schlägt 
und Bild ungad rang im Herzen trägt“, nach diesem hand- 
lichen Vademekum greifen, um unter kundiger Füh- 
rung die Studien- und Entdeckungsreise in das weite 
Wunderland d«r Klaviermusik anzutreten. Durch vorzüg- 
liche Gruppierung de« überreichen Materials hat Dr. Nie- 
mann ca zuwege gebracht, auf den 122 Beiten «eine* Büch- 
leins wirklich alles Wesentliche über die Klaviermusik bis 
zur Gegenwart in Deutschland und im Auslände, die 
wichtigsten Klariervirtuosen und Klavierpädagogen dea 
neunzehnten Jahrhunderts, den Klavierbau (Entwicklungs- 
formen des Klaviers, Klavierbauer) und die wichtigsten 
Bücher in bezug auf das Klavierepiel und die Klavier- 
schulen zu sagen und dabei manche Komponisten (z, B. 
Brahms und Reger) sogar eingehender zu charakterisieren. 
Einzelne etwas schiefe Wertungen — so Bnlakirews, dessen 
orientalische Phantasie „Islamey“ nicht unerwähnt bleiben 
durfte, und de* mittlerweile doch auch geistig reif gewordenen 
Pianisten Wilhelm Backhaus — können nicht schwer ins 
Gewicht fallen gegenüber dem großen Reichtum an äußeret 
zutreffenden Würdigungen und Beurteilungen , den Dr. 
Niemann in seinem „Klavierbuch“ angehäuft und durch 
Anfügung eines Registers leicht benutzbar gemacht hat. 

Neue Handarbeltshücher. 

Reich« Anregung zur Anfertigung praktischer, schöner 
und dabei doch nicht zu schwieriger Arbeiten bieten den 
fleißigen Fingern unserer Damenwelt zwei neue, vom Ver- 
lag der , .Deutschen Modenzeitung“ Aug. Pölich in Leipzig 
veröffentlichte Handarbeitsbücher, und zwar: „Häkel- 
arbeiten" (t Mk. 2» Pf.), zu&ainroengestellt von Marie 
NiednerundHelene Weber, Heftl, und „Haxdanger 
Stickerei“ (1 Mk. 25 Pf.), bearbeitet von MarieNiedner. 
Das mit 130 vorzüglich hergestellten Abbildungen und 
einer doppelseitigen Beilage ausgestattete Häkelbuch enthält 
eine Fülle prächtiger Muster und neuer Ideen für die Ver- 
wendung dieser zwar seit langetu bekannten, aber stets mit 
großer Vorliebe betriebenen Handarbeit, die sich durch 
Haltbarkeit und dauernd gute« Aussehen besonders lohnend 
erweist. Neben zahlreichen leichteren, aber höchst ge- 
schmackvollen Vorlagen für Spitzen, Einsätze, große und 
kleine Decken, Läufer, Kissenecken, Hemdpassen, Arbeits- 
beutel usw., bei denen die modernen Musterformen zur 
Geltung kommen, finden geübte Häklerinnen auch die 
Anweisung zur Herstellung von kunstvollen irischen Gi- 
pürepitzrn und sog. Motivarbeiten, bei denen gestickte 
Rosetten in sehr wirkungsvoller Weise in die Häkelarbeit 
cingefügt sind. — Ebenso willkommen dürfte auch das 
neue Ix'hrbuch für „Hardanger Stickerei" sein, die sich 
ja gleiclifaJl* großer und wohlverdienter Gunst bei allen 
Freundinnen zierlicher Handarbeit erfreut. Auf 121 Ab- 
bildungen und 2 Musterbogen ist gezeigt, wie mannigfaltig 
da« Feld ihrer Verwendbarkeit ist. da vielerlei Stoffe und 
sowohl weiße als farbige Garne zur Ausführung dieser 
effektvollen Stickerei benutzt werden können. Deshalb 
lassen sich nicht bloß die elegantesten Decken, Kanten 
und Einsätze für olle möglichen Zwecke darin hers teilen, 
Bondern auch ganz eigenartige Verzierungen an Stores, 
Wandbehängen u. n. Hilbringen. Beide Bücher werden viel 
An klang finden. 


Die Illwtrlrta Zeitung darf nur ln der Gestalt ln den Verkehr gebracht werden, La der sie zur Ausgabe gelugt Ist- Jede Veränderung, aneh das Beilegen von Drucksachen 

irgend, welch er Art, Ist matersagt und wird gerichtlich verfolgt. 


Alle Zusendungen redaktioneller Art sind an die Redaktion der Illuntrirten Zeitung in Leipzig. Roudni tzeratrnße 1—7, 
alle and^ay^Zußcndungen an, di« Gce<“häf stelle der Illustrirten Zeitung, cbeny^j ta richten. 

Digitized by CjCK ’Qle THE OHIO STATE UNIVERSITY 





1 QH ® ie 3lluftrirte 3<itung (Verlag oon 3. 3. TOeber in Ceip 3 iß 

OOOO. J.OV/. -cm I LU. lidjer 93e3ugspreis: burd) ben iBud)I)anbeI 8 . 4 , frei in 
35eutidie* {Reich 8 .4 12 <}. 25eutfd)e Sd)ufcgebiete 8 . 4 . Ofterteid) 10 K 56 h. Ungarn 9 K 94 h. Sd)toci 3 1 
^icberlanbc , 'Jlortoegen, Portugal, {Rumänien, {Ru&lanb, Sdjqjebcn, Serbien, lürlei, Uruguay netjm 
'SeftcllgcbiU)*™. entgegen. 3tt ben flbrigen fiänbem bw 9BeItpoftoerein» erfolgt bie birefte 3ufenbung i 


Neuer 

Einzige alkalische Ther 

wirken säuretilgend, verf 
lösend und den Organh 



Rpicpu/PCXP* Von KÖLN oder KOBLENZ nach 
W vJgvJ • Remagen am Rhein, und von Remagen 
am Rhein mit der Ahrtalbahn in 25 Minuten nach Neuenahr. 

HoilnriToicrOn* Ma & en - und Darmleiden, Leberan- 
Alülldll^dg dl» Schwellungen, Gallensteine, Zucker- 
krankheit, Nieren- und Blasenleiden, Gicht, Rheumatismus, 
Erkrankungen der Atmungsorgane. 

IT 1 1 PTY1 1 ttol • ^ade- und Trinkkuren, Bäder jeder Art, 

HI Illl LLtJl • Römisch- irische, elektrische Licht- und Vier- 
zellenbäder, Kohlensäure Thermal -Sprudelbäder, Fango-Behand- 
lung. Inhalationen und Massagen. Röntgen -Laboratorium. Neu- 
erbautes großartiges Badehaus mit mustergültigen Einrichtungen. 

Ausführliche Broschüren gratis i 

Kurdirektion in ' 

(Rheinland 


Ha 

und > 

W< 

außer 

Ne 

Ku 


Digitized by Google 


original rrom 

THE OHIO STATE UN IVERSITY 



826 


3 flu|trirte 3 ciümg. 


Kr. 3383. 30. Slpril 1908. 



KOnlsi. loM DUrrenbers o. J. -HLt 

Sobald«, umi« Luft-, Sonnen- und noMarbwimmbAdpr. Inhalation an (Jrndicnrre* *-n 
Ton aber 1800 n» IJtny.-. Prooppkto kontanlon durch da» Konlgl. Salzamt. 


Kurort eoomo.d. m. 
imOberharz. 

ScLwindsücktigv finden kein« Aufnahme. 

<• Führer und Me Auskunft durch die Kurkommiaaioa. 


SiinafnrniTVi VlKinrlinrnr i-- — 

w («) 

Ir Batsi «k aigsknren, R«rr«a- ». RtelNfeksefkraake. len- a. MerenleUead» i. ErttnapMtrftig'. 

i Prospekte frei. NtniLHUrmt Dr, Kiimer. i 


r 

M r 

■ 1 ',' 

n 

gm Per 

Frit 


linsberg 


im schles. 
Isorgebirge 


w M. ‘ — 0 70 M* t>r hoch 

releh. Stahl- u.EH»i*qu«ll««.V»tÜTl.Kolilen*ätire-n.ll!l^bkd # Plcbtin- 
rindenhader.Ii]lj.kblio!'.i-n. Ana'>v.riKt b. Bleichsucht, FraiM-nknankh 
Her*- u M ervenleid. Qlckt, Bru*t*chwi.cb«, - Reger Yrnumd vom - 
Ober- «.Niederbmonen. Neue« Rporbad.WeilcerühmlrsKnrbaoiinit c 
Pereonen ABfrup.KIrkl I,icht.V\ and«IhalIe. Saison Mai Okt Bahn * 
Friedebergn. Qu.(lStd.)lllustr. Prospekte frei d. die Bade Verwaltung 


-r\ /-v Jagdreise in die arktischen Regionen 

- von Dronthdm 1.— 90. Juli» mit S. S. „Nampo«* 4 . 

_ Gesellschaftsreise nach Norwegen, 

Spitzbergen und dem ewigen Eise 

von K>«f 0. Augurt bb 2. September, 
mif dem Salon- Dampfer ..Anrienfts 1 '. 

(9341 

Ausführliche Prospekte bei Kapt. Bades Söhne, Wismar i. M. — - 


Kurhotel A LTV ATER 

Freiwaldau 

(ßräfenberg, osterr. Schlesien). 

R _ ' ... JJ- ' Volk'ndeC*U>a Kl»l>li—.-tn*-i«t für 

^ gesamtes Wasserheilverfahren 

♦W b- i_, . . S hmthVhc rdTul«-wM*!«*r Diätkur. 
CI iTÜ!» ?! ft t ('»>.-rtniitlwr<.- Kr*nkb< itm 

fJf'" r , , J4U» £} Df jgjtiT ' BHxfffwhlowMi.) (948) 

^ Frvmdaa- und Toorlate.-Vcrlalr, 

^ l «Mj| Sommer-, Winter au (enthalt und Sport 

■HE mgg 1 *r> — 1>- kt- durvh die n k t ion. 


Dr. von Ehrenwall’sche Kuranstalt 

in AHRWEILER (Rheinprovinz) 

Station der linkvrhainitcften Bahn 

<■ tTmicvbun« d.*a AhrUklea gHegrei* und mit 

all«! HDlfatnlueln der uuxl.-nwn NervetibHIkiindv 

Heilanstalt für Nerven- u. Gemütsleidende 

verbundon mit Institut für physikalisch» Heilmethoden. 

Sc hwimmbad , WrUenb&dcr , Turn- und ArkwataaSle fßr H*i«hAf tigung'- 
tbnrupi«) — all*- Am-n BAd*-r und Einrichtungen für elf k irisches Heil* 
verfatbmn. — An-algrMto 4»> Montan. — 5 Amte. 

IllUtVUflt Prospekt« auf Verlangen. - 

Sanitttsrat Dr. von Ehrenwall, dirigierender Amt. 

0r. Bau mann , Oberarzt. Dr. Borchan, Obermm. 


|| . .. | ■ da« Parad le» dra nördt. Schwarm alles. WrttberQJinit. Kur- u.Bade- 

finprnnnin 

I I r I I r II .J III «»:■ •; < «.-iiubfr. Luft. Antln-h <-eiipfublt*n t>. SVrvnn Uer*- 

■ ■■HWHWIII II St,,f(w.v] 1 «,.|kr;i»ikh.-.I..1 H.y j‘r..*p k-mt. «i dl-« Kurve rwaltung. 

"V."*'" Bad JImenaii wtl*, 

im Thürineer Walde. 

Klimatischer Kurort, Sommerfrische, Wasserheilanstalt 

Prospekte durch die Bado -Vertreturis. fl*4ni 


3m ©erlag oon. 3. 3. SB*b« itt 
Ceipjig 26 ftnb erfcfiltnrn unb butd) 
jsbr ffiud)l)anblung ju bejleljen: 

Das ©udE) ber jungen ffr au. 

Oon I>r. nxd. £. Surdl)at 6 t. ftünftf, 
Dtrbeffrrtr «ufl. 3n Crtgtnalletnenbanb 
2 SJlarf W) ©f„ I»t ö*ld»ri»!einbanb S Dior!. 

Tie 3frauenfranfl>ctten, 

Ute Gntfttljung n. ücrljüluiig 

Oou Dt. med. tBtlljelm (über. Cierte 
«u flöge. 9Tlit 40 Mbbtlburtfleiu 3n Ort- 
ginallrtncnbtmfe 4 UUarf. 

1)05 itinb u. feine pflege. 

B 0*1 Dr, mcd. S. fl T f t. {fünfte U 1 T 1 > 

flsarbettst« unb beretiDrrtt «uflag«. ®Mt 
129 ttbbilbungen. 3n Originalletnenbanb 
4 tnorl 60 „ in aclc&mtrinb«n& 6 ©lart. 

Äranfenpflcge im ^aufe. 

Ooti Dr. med. flaul tDagner. 9P?tt 
71 «bb. 3n Ortginalleinen banb « «Kart 


Bad Kudowa 


. __ ... _ . 400 m über dem 

Saison: Vom I. Mai bis Oktober. Bieemapiegei. 

Arten- Eitenqucllo ; (hrp-n Herz«, Hlut • , Nerren- und Frmupnknuikheiten . 

Lithionquell« : tkyt-n Gicht, Nieren- und D lasen leiden. 

Natürliche Kohlensäure- und Moorbäder. 

Neu erbohrte, autiorordantlioii kobleniaurebaltig« n. ergiebige Quelle. Konf. 
kurhetel, Tbeatee- und KonrertüUe. AntlaH für Hydro-, Elektro- und Licht -Therapie. 

■ed'ep-muchanische» ImtltuL Hooh«a»erleitung und Kanalisation, 

Bsdcärrfe: fleh. San. tarn- Hat Pr. .Tacob, I>r. Il.-rrmaun, Pr. Karfunkel, Pr. Witte, 
l*rirat - Pnnmt Dr. ISune, HanitSU-Rat Dr. Kuhn, Dr. Kllbemumn, Dr. MOnier, 
Dr. Ilrodxki, Dr. Hirecb, Dr. LoD.in«. r. Pr. Xabfenecbk«, Dr. Bloch. Dr. Schnabel . 
Zohnant Dr. Wolfen. 

Brunnen - Versand <lun-h die Kcneralvorln-tung Dr. S. Land» borg, Berlin SW, 
Giischineratnunc 107, Telephon Amt IV 104*. und «lio Bade- Direktion Kudoenu 
iYuapekle «relü durch tamtl.ehe Raiaebürot, RUDOLF SOSSE und [7L»j 

Die 


Rad Berka i.Thür. £“Ä! 

LJ bei Weimar. — Bahnstation - 

Altbewährte Maar-. Sand- und Nie*nrnad«lbidar. n r,. r 
ruif*-nd«- Erfolge bei: chrou. Gelenk- u. Muskrtrhciimatirrauw , (ii<-||, , r* . -uruJjf i> n 
beeond-r» l»*-hia», chrom. Krau-nknuikh-itcn und Mtrmlcidrii, Rctonvalcueni nacl 
InSHritza. N'TTennchwS*'-. GrnchOtab- romantische Lari-, «reit auegodi-hntH Liuli 


T eutnburgerwald - Sanatorium bei Bielefeld 

Jungbom : 6 Luftparka: SO LufthQtten im Walde. 


SiUenfoIonie 
ßö&ni^ | 
öd 2 )resbcn, 

tnt Qlbtal flelrflm, burdj tmalfcipe 
f>8ben,tfljtf oor Korbtoinb gc- 
Icjjütjt, eigrtft fitft bclonbc« al« 

b*s- Ituiirßlt -ko 

u. btctrt nfbm gclunbem Huf ent« 
halt in UünMidxr Aurfidaesoafn* 
brit bif«atiüft< brr SFiab* rintr 
CBrobltabt. fTrr^brn l|t mit brr 
Staatebat)« in 10 VttnutCIl, mit 
bn elcttriidjfn etrafienb-abn tu 
>0 tMlnulcn lu errettnrn.) 

5Kobfrtif, bebagliO eina«rid). 
tete QinfdmiltrnbaufrT folibefttr 
Bauart, fonrie ©aupUtgr »er- 
taufen tulliaft 

fifbritbrr 3iUrt 

ßftclirr fiir '.'Irtbittftur n.iPaii- 

gegr. 186? (Jffdläft grgr. 1887 

(ObrrlöfittibitaDcbrul 

Ämbtftrafit B «. S. 

AaltWkHU brT itoatikebe: Wrtitraabf. 
«•Jlrftiti brt rUfctc. «ai*: K)(t|n lag. 


V 

A 


Dr. Weiser ^Sanatorium 


lnitlvfJuell« B. bändig HCUSldUl U . V I I d ( I P U I. j. 
für Marren-, Frauen-, Harz-, Magen-, Darm-, Stoffwachselkrankb., 
Geh-u Bawegungsstöningan. Phyaik -di»« Karmathogen. Zandor- 
, Institut. Vibratlpnamaasaga. Neueste Heilmethoden. Klektr. Liebt. 

[ Zentralheizung. MmderbemittelUj entapzeeb. DrciaermAsaigung. j 

\ Behandlung chronischer Fälle nach bewahrter Methode. 


Spezial-Sanatorium für Frauenleiden, 

In lieblicher Waldeinsamkeit., Inmitten lioh.-r Tannen- und 

I-*ub Waldungen, (eigemer Park- u. Waldbcsitx 50 Morgen), («88) 

Muster- Anstalt Naturheilverfahren 

Modernste Badeeiorichtunijen. KOnatliche Sonnenbäder. 

60 Betten. Elektr. Licht Zentralheizung. Massige Preise. 

JlluaLr. Prtwpckl» patia dureh die Verwaltung. Alätl. Leiter: Dr, Witte. 


UluaberamlsqiaaU«. alkml. »aJl«. El^aU..rr, 1.1, h.l« Handlung , Hydrat h< -r.pl. . Inhalatorium 
■«^HTa-WuNrfcmm. InX ltut. cr««c N»nn«-n- und f.aift - H«d mit IHrbwImmteU h. (701) 


Bad-Elster 


Eisenmineral -Moor-Bäder 
Köhlens. Stahl- u. Mineral-Bäder. 


Digitized by 


Prospekte: Mratl. Brunnen u. Badcdircktlon and Büros von Rudolf «loaac. 
Brunnern fraand: Firm* Gustav Stricboll 


§ 


anrRat Dr.KöhlBr’ 5 Sänatorium 

BAD-EL$TER (SACHSEN) 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Dr.Sfarcke’s Sanatorium 

„Schloss Harth" 

Fir Nerven, Hers- u, Inner« Krank«. 

K«tn« Tuberkulose. Herr). Lage. Or.Neabaa 
m.bftcbPt Komi. Brstr Brf J II. Proap. freL 


Bad Salzbrunn 


Mittcluctilcaieu, Waldcnburgcr lieb Irre. 


Heilkräftig bei: 

Katarrhen der 

Atmungsorgano 
(Nase, i ials, Kehlkopf, 
Bronchien, Lunge) 

Emphysem, Aathnm 

Verdauungsorgane 

Harnwege 

Sicht — Diabetes 


Alkalische Quellen. 
Oberbrunnen. 

Oebirgsluft — Qurgelhallen 
Inhalationen 
Pneumatisches Kabinett 

Bäder (Mineral- u. kohlen a. 

Hydrotherapie. — Massage 
Medico-mechatiisch Institut. 
Chem.-bakter. Laboratorium. 
Milch- u. Molkenkur- Anstalt. 


Dr. Möller’s Sanatorium 

fr Brtl 9 r*l- Loichwiti Pt^lü 

Diatet. Karen nach ScUroth. 


lDiabetes-Bauer;:-;“;". r ;f 


jt: tui 

..tWOHW-fc 

. 4 « - . a.J* H U 

Vre 


«V 


V grösste BEaUEMLKHKEIT 

\ AUSGEZEICHNETE 

VERPFLEQUNQ 


PtORDDtUTSCHEW UOVb,Brrmet) 

. sowte 0««s«n ümtfreh« AgMtgran. 














9fr. 3383. 30. STpril 1908. 


3IIu[trirtc 3«tiutg. 


827 




Pension Schütz 

Privat -Hotel I. Ranges. 

Telephon 15. Telegr.: Schützpemion. 
Elrktr. Lieht. Warm wssserheizunjj. W.C. 
Moderne Bader. Vacuum-Rciniifung. 
Saison: April- Oktober 
und Dezember— Februar 
Illustrierte Prospekte durch den Besitzer 
Otto SchQtz. 


Qeli.RatDr.Kothe’s 

Sanatorium 

Frieörichroöa 

Modernes Haus 
in schönster Lage 


Grand Hotel 
Herzog Ernst 

Mod. Komfort. Zimmer mit Bäder. 

Lift, elettr. Licht W. C. 

El eg. Equipagen — Auto-Oarage. 
Fernruf Nr. II. Trieur. -Adr.: Orandhötel. 
Besitzer: F. H. Zorn. 


Hotel Pension 
Herzog Alfred 

in freier Süd läge. (Oegr, 1852.) 
Das Motel ist durch Anbau bedeutend 
erweitert, hat ca. 48 modern eingerichtete 
Fremdenzimmer mit Balkon und elcktr. 
Licht. Bider. Ein vornehmes Hotel- 
ResUurant u. Speisesaal macht den Aufent- 
halt behaglich. Die zivilen Preise für Logis 
und Küche, sowie die zum Ausschank 
kommenden vorzüglichen U’eineund Biere 
haben das Hotel zu einem gern besuchten 
und sehr frequenten Hotel gemacht. 

Eigentümer: Emil Sauerteig. 


Hotel Waldhaus 

(. Ranges 

PENSION. :: RESTAURANT. 
Benachbart Schloss und Bahnhof 
Reinhardsbrunn. Grosser Garten 
und Parkanlage. Elektrische Be- 
leucht in allen Zimmern. Wasser- 
spülung. Bäder. Eig. Equipagen. 
Telephon 8. Besitzer M. Arnhold. 


Bohns Pensionshaus 

(Hotel) I. Ranges. 

Anerkannt bevorzugte Lage, höchst gele- 
genes Etablissement am Platze, unmittel- 
bar am Wald, mit parkühnlichem Garten, 
ft Minuten vom Bahnhof Reinhardsbrunn. 

Eiektr. Licht. Wasserspülung. 
Bäder. — Fernsprecher Nr. 44. 

Besitzer: C Botin. 


Hotel 

zurSchauenburg 

Pension 

Renommiertestes Hotel I. Rgs. 

Feines Restaurant 
Grosser Oarten. Equipagen. 
Besitzer: G. Reiffel. 


Neuenahr 

I ■ »ufiug. Bider aller Art 

Feinsten, kargem Kürh<>. Illiwtr.Prosp gmt. 
u. fr. dnrrh den Ki m-mOincT Franz 8c hrorisr. 


Sanatorium Rottmannshöhe zffrrer 

“Sä“ Dr. Lahmann's Prinzipien. ° 

IVwp-kteu. hpmcialprosppkto hb. Frauen krank hoi Ion franko. Or. BATZEB. 


Sanatorium Schloss Niederlössnitz 1 

bei Kfltzuehanbpeda-Dreud«n. I'h jrsikzl i wh -dUtetuch« Behandlung Dach 
Dr. Lehman« unter Irrt!. Leitung, lllustr. Proep. frei durch dl« Direktion. E. RSthc. 


Trlberff^ 

Kurort I. Kjin^. 

Schwarzwald-Hotel und Kurhaus Waldlust 

Durch Neubau bedeutend vergrö.,. Hotel I. Range« mit modernstem 
Komfort, j Lift*. Ort**. gedeckt. Terraaaru Rpstwursnl m. freiem BLick a. d. 
° e ^S’ s "5. IBfr u - Wintcraaiaon. Herrlichuc, K e«chülzte freie Lage, dicht a 
*: ^Maejfall, inmitten e^eig. gross. Parkes, ohne Strsieengerhasch, 5 

40 Meter fl d Stadt nmni Pmi m . 1 .. _ o.j _ rr_,. .. ’ ■=» 


40 Meter ft. d. Stadt. Garage. 
TU. Pr*.p 


•Ion Appartements m. Bad u. Toilette. 

K. Bleringer. Kigent ürnnr. 


Wernigerode a. Harz, 

Sanatorium Salzbergthal . 

für lioin und Nervenkranke, e 
Erholungsbedürftige u. Rikonvaleszenten. 

Frospekta durrb Dr. Giittmsns. N rrrrnzrrt . 

Olafey- Nach dichte 

GetrAnkrw Armer, 

rinnt für 3 ti. 12 Staadts 
lang X Liter nialrkeil 
Erfolg garantiert. Veraasd 
gegen Nachnahme aroa Q 
K. T 60 od. gegen Finten dang 3 
■ron M. I. »fr«, ko durch S 
O. A. Olsfcy, Nürnberg 4. 


PI 


Th Lirin ae 


WALD5AnAToRiUM 


^PMÜ^cHWAKZEcK 

" L Blankenburg I. Sctivanittali 

Neuseitlioh« Wohnnnga- und Kur- 
Einrichtungen. Für Erholungsbedürftig«, Nervös«, Herzneu. 
rotlker, Rheumatiker, Blutarme, Frauenleiden. Besondere 
Abteilung für Magen- und Darmerkrankungen. Bildergchmackte 
I. eit sitze und Bedingungen unentgeltlich. Leitende Aerzte und 
Besitzer: Dr. Wiedeburg und Or. Schul««. Bsussrzt: Dp, Qpeit, 


Kurhaus 

HOTEL-PENSION 
:: RESTAURANT :: 

Schöne freie Südlage. Lift 

Besitzer: F. Eckardt & Sö. 

Fernsprecher Nr. 2. 


Sommer- 

und 

Winterkurort. 


FRIEDRICHRODA 

Besuchteste Sommerfrische in Thüringen. 


Prospekte kostenfrei. 

Städtische 
Kurverwaltung 
O. Kaempf. 


JyvvJr.Bieling'slOaldl 

Sanarorium r 


Mannenhof 

^ • £r»f:n Ranges* 
"Jl «Th»- hreiftkl» ft«. 

^Friedrichroda 


552 


Soo 


Empfehlenswerte Pen- 
sionen u. Logierhäuser 

Sommer und Winter geöffnet. 

Pension Schlüter am Kurhaus. -0 
Pension Haus Kate am Kurhaus. 
Pension Villa Gläser, Alraindrlnc-nitr. 23. 
Villa Waldfrieden, SÄJ“* 

Beste Lage, vorzügl. Verpflegung, schöne 
Zimmer. Logij u. Pension p.Tagv.4— 6M. 


Luft- 

und Sonnenbad. 

Schöne, geschützte Lage 
Bäder im einzelnen 
und im Abonnement 
Die städt Kurverwaltung;. 



..... iPfflfc. 


Kaiser Wilhelm -Sprudel. 


XOutgL Bad Oeynhausen 

Weltbekannt durch die ausgezeichnete Heilwirkung 

fifi seiner kohlensäurereichen Thermalsolquellen ^3 

bei Erkrankungen des Nervensystems organischer und funktioneller Natur ( Rückenmark , Schlaganfälle, 
Nervenentzündungen , Ischias, Neurasthenie , Hysterie usw.), bei Herzkrankheiten , Gicht, Rheuma- 
tismus etc. Frequenz 1907 : 16394 Kurgäste, 20065 Passanten. ::: Bäderzahl: 233528. 

Eröffnung des mit einem Kosten au fw an de von 
Fh MUL erbauten neuen Kurhauses Mitte Mai 1908. 

Die Stadt Bad Oeynhausen eignet sich infolge ihrer schönen gesunden Lage und ihrer zeitgemäßen 
::: Einrichtungen besonders zu dauerndem Aufenthalt für Rentner „ Pensionäre usw. ::: 

Illustrierte Prospekte kostenlos durch die König!. Bade Verwaltung oder durch den Magistrat. 















828 


3nu(triite 3eitung. 


9fr. 3383. 30. Slpril 1908. 



'TV' 


HB« 


n 


Weltbekannter Kur-u.Badcort 

in dir»Kter Eisenbahrmrbindung mit fast allen Gressstädten Europas. 

K o chsa/z-Therm en 65. 7 ° Ce/s. 

Unvergleichliche Heilerfolge bei 

GICHT, Rheumatismus, Celenklciden, Kno-chenbrflche-n, Verletzungen, } 

I Lähmungen* Neuralgien* insbeiond Ischias, Krankheiten der Atmuncs u. . 
VerdauumgsorRin«, ver/Äg WekönvaJes 2 tnz, besonders nach Influenza etc. 1 
Ausführliche y*ro(ip«b'c gmi», Städtische Ku Verwaltung. I 


Saison das ganze Jahr. 

Alte Heilmittel der modernen Hygiene . 
Reichhaltiges Unterhaltungsprogramm, 
Prachtvolles Kurhaus. 


Empfohlen an Stelle di r vergriffenen, 
alter noch immer lebhaft begehrten 
Tatra- >' umuicr der „ I Lhi.it r. Zeitung“ ; 

Tatra -Mappe 

enthaltend sieben FarbcnAraeke und 
26 Holzschnitte nach Aquarellen von 
E. T. Compton, bellet ristircben Text 
IM I»r. Pani Habel, Breclaa, nebst 
einer dreifarbigen Karte. 

X’rcl» ivio ru io,-, 
ln der mit farbiger Tltelabbildun* ror- 
nelim ausKeatatteU-ii Mappe erscheinen die 
Farbendrucke auf K uuicdrudrpapiar und 
auf grauen Kurwn gelegt, die Holzschnitt« 
auf |apanahnlkbeni* starkem I'apirr. 
▼erlag von J.J.Weber, X.elpslg Bd. 



bl«.-, 
irmlr 

f-, »llltel. 

9" iSIHtl. 

rill., ferner 
ertla, Ne- 
r hob. Uhr- 
AXUI. an hOU. 
Mndrliri>«rli..llMii(lrVa« 

durch ajKverseh Selbstuntl 

Hethjfustin Uluni Krfol*_ 
o Aeferken nungischr Ober j»< 
grit u (r - Aas'rbtaivnd. fc. 

Rustiniciiei Lehnnst., Potsdam-P. 


*ta»l. kt» 


u.s/l Wnli.lti.su» bei Zkgenrlck rerhundwi p»I‘ lnTromwend «in* 

Ijild ? I tUSÜUl l„ Tltllrlne^n «ericht.. borrlich K el(«. n . r„n Am 

* n Tnllnnfeo ycipit nt. Anstalt für nntürlkilie Heil- 

mcthiMlen. VuttQglich ffowirnet ku Irfihjmhr^kurrn. Kl<klri*£li© IlcO.-iichtum*. Zentral* 
Ucisung. Gruu* Erfolg, best« Empfehlung. IVo«pekte d. d. Besitzer Dr. mrd. A. Möller. 


Hotel Tre Croci'Ä?. 0 . 


IINDENHOF 

in * 

COSWIG bei Dresden I 

Sanitätsrat Dr. Piersons Heilanstalt 
tlr Bialti- 1. lenrcsfcriski. — titütkiniihm. 

Illustr. Prospekte durch die Direktion 

Dr. me«. Friedrich Lehman«. 


Dr.Schmidt’s Spärk- Schrerberhau i.Rsg.l 

710 m HirUbo, — Iti-si Kr KnuiknuaM. — Kein Muuwmhcirieb. 

Lahmann - Wintern itz - Kuren ,Lr Kntnke I 
Spezialabteilung für Herzkranke." 

^^rOTfäkt^räi^" 




Weltberühmter Bade -Luftkurort 

RONCEGNO 


BAD 


ISTYflN 

HEILT GICHT 


RHEUfTIA.ISCHI AS, EXSUDATE 


aIm" 12 000 Kranke sn «liraen isat 

! 

fünf .fahren Neubauten im Werte Vom 
5 MiUitmcn ersieh »et. I iis ganze Juhr 

f Die Bade- 

’ÖStydn fl ngarri 
Berlin- lturlap.it. 


am Ilias«, de.» Monte CriatallO in den Ampeitancr Dolomiten, i.n der M raste 
To blue h — SchluileTbaeh — MUnrina — t'ertinn gelegan. Mittagulalioii. HJIh.-nluftkururt. 
für längeren AufeiHimli. Ktnpfehl.*i>. werte« Haus. Jot. Menardl, Besitzer. 


Süd-Tirol. 1 l /, Stunde Itahn von Trient. 535 m. 

Natürliches Arsen-Eisen-Wasser 

erfolgreich« t liei Blutarmut, 1 laut-, Nerven-, 

Frauenleiden, ärztlich empfohlen. 

Kurhaus u. Grands Hotels: Bains u. Parc. 

I. Ranges. Herrliche Loge. 150000 qm Purk. 

Dolomiten -Panorama. Mildu* Alpenklima. 

Mai — Oktober. 


IFRANZENSBAD 


DAS ERSTE MOOR- 
BAD DER WELT § 

(pro Saison 150 000 Moorbäder) 




besitzt die stärksten EHahlqinilcn. leichtverdaiiliehc Eisensäuerlinge, alknlüche Glaubcraalsw&sser, Lithionsüuerlingc. Vier große städtische Badeanstalten mit natürlichen 
kohlenHÄuremehen Stahl-, Mineral-, &ol- und Strombüdcro , den heilkräftigen Moorbädern, Dampf- und Kcißluftbädcrn, elektrwcben Wannen- und Lichtbädern, medico- 
mechanisches Institut. Inhalatorium. Bewährt bei Blutarmut, Bleichsucht, Skrofulöse, Rheumatismus, {licht, Katarrhen der Atmilngsorpane, Harnorgano und Verdauungs- 
Organe, habitueller Stuhl Verstopfung, Nervenkrankheiten, Neurasthenie, Hysterie, Frauenkrankheiten, Exsudate, Herzkrankheiten, Insufficienz de« Herzens (Herzschwäche, 

ehr*. Henmtukei. ..nd Henkiappcn -Kn^ Hervorragendstes Herzheilbad Oesterreichs. 


xündungen, Neurosen de* Herzens, Fettherz ). 


Innsbruck 

Tirol, Oesterreich. 

Hervorragendste Fremden- und Universitätsstadt 
der Ostalpen in wunderbar geschützter Lage. 

Knotenpunkt der Brenner- und der Arlbergbahn, Kopfstation 
drr Lokalbahn nach Hall (Solenbad), d«T Mlttelgeblrgsbah n 
nach dem Kurorte Iglo, der elektrischen Bahn nach Fulpmc» 
Im Stubaital.dem Ausgangspunkt für herrliche Gletschertouren. 
Übergangmttation von und nach dem Süden i zum Aufent* 
halte nach Badekuren besonders geeignet. Winterstation 
mit trockenem, sonnigem Klima, für alle Arten des 
Wintersportes empfehlenswert. 

Hervorragende Sehenswürdigkeit; 

Riesen- Reliefkarte von Tirol 

im Oarten der Lehrerbildungsanstalt. 

Auskünfte erteilt und illustrierte Prospekte versendet kostenlos 

die städtische Verkehrs-Sektion. 


Stottern 


II unorsr nach Heilung 

<■, Itm-Ithola 
Hannover J. 

Nnrdmaniutnuae 14. 

(7041 


Soniinprsprnsson 

entfernt- nur t nhae An; 

. ta tranigen Tagen. |Mkd>» 

i .1 - • ■ ■ ■ 1 1 1 1 • • r- 

I folglonnngi-irandt , inwlien 
I Hie einen letzten Versuch 
I mitCrtoeAny «■ wird Sio 
r 


© j 

&ie unsere viel« l*nk- 
sctin-i1ien.<V..I<k-neMedaiU. 
1 i . I ■ , - ■ ■■ ’ ■ 1 - J 

Aimlliike aii in elnemen Mann. 
Straksblirg IUI. IT». (KÄ) 



Die mmdrrbsiT und geschtiute 
Lage Imubrurk» macht, du v-s ru 
rincm angenetuaen Aufenttsolt 
slhteul des plurli Jahres, und 
Ist Im FV&bjaltru. IlrrbsamrÜber- 
nngastation Ton und nach dem 
60dm u, llöhmkurum n Inwmdt-ni 
■ui empfehlen ; such ist Innsbruck 
als Kochkurort noch Badekun-n 
(Karlsbader KuridUtenV eie. sehr 
geeignet. Hochquellenleitung, 

baktorioQfrotos Www, 

Innsbruck Ist def Mittelpunkt 
sahlreieker , pnwbtToller Aua- 
flfige nach allen Richtungen und 
jeder wfkns« titxuvn AunW Unung, 
rwiende Spaziergknire in un- 
mitlAlbarer buhe der Stadt nnd 
Terachiedene fileizunaen. IVr 
berhbinte Innrfwivle Kliniker 

Prof- Jacooud m Paris tiwirh- 
nri tnnsbnirk als Wint/rstation 
«nun JfcUip'S. — Du» trocken 


Tirol. INNSBRUCK. Tirol. 


„Hotel Tyrol“. 


„Orand- Hötel de llJurope“. 


„Hotel zur gold. Sonne“. 


Digitized by 


^ 7 -Sanpt - Hotels 

LjO gle 


kalte, krtftlgmdci sonnige Wintte- 
kiima, frei ron kalten Winden 
und von Nebeln, tat «p«ä«U mr 
tckwlchllch Konstituierte, Rc-kao- 
Taleszentm, Blutarmut, Nerreo- 
teidmde, »«»ehe, di« a» Appeü*. 
und t^chlxflosigkcit leiden, von 
auterordroü. gQnstiger Wirkung. 

Unircrsitüt, G pnuiun, Baal-, 
Miunk- und ilirerse andere Fach- 
w-hulen, PriTallektkmea Jeder 
Art, «TBogliehen KorUi-uunädra 
Studien und Instruktion der Kin- 
der. — Wunderbare Wagvn|artie 
T'»n Innsbruck 0t*-r Sehornita- 
tiBrmisch-r&rtmkirrhm cd. Fero- 
pu<«. Reiitte, llchmiu'favangiu in 
Verbindung eine« Ri-aueht« der 

UiirriM-h.il K«ni(tvwblAse..T nsrk 
Öberammergau. A uskunft hier- 
über, Boirie illustrierte rtruschüre 

ron Innsbruck auf W'uiwrh *rmus 
u. franko durch «enannu* Ho teil. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 












3383, 30. Slpril 1908. 


3Hu[trirte 3 citun 9- 


829 





Grand Höfel d iralie 


PARIS 

GRAND-HOTEL 

Vornehmste Centrale Lage am Opern platz 

MODERNS TER COMFORT 

Prächtiger Wintergarten 


i TMI . halt, «HrhflUI. I.«il Ikuri'rt 
,I,U ’ im Mittelpunkt <k» Wrikb. 
Vierwm.lctMJlUeraras. Lun^m krank« wenden 
nirlit aufgenuniroen. Illusu. Proap. durch 
da» (Kfii.Verkrbraburraii Kmaii. »Mle. I». 


KURHAUS 


. Tannenfeld 


bei NGWrnlti, S*ch**a-4lt»nbar*. Linie bl»urhat»-(.5AniCt4i«ra. (SSS) 

r<tf)fl»ch>ftli<A Jrhsnr, isolierte »ui einem Höhenrfiikon inmitten «me* 

15 ha großen allen Per kr». — Warnnrasv-rheining . — Elrktr. RHrurhlung. — 
Tier gr trennt liegende Villen. — Pension 300 — 300 Mt. — l«u Rani» Jahr fr» 
öffnet. — Prospekte dusch I»r. Teeklraborg. 


M usikinstrumente 

JH tir Orchester. Schile nd Hm. 

i 4^8 

Jul. Keinr. ZimmErmann, Leipzig. 

IKn*r; SLfdirtirr, Inlti, Rin, Untoa. 


^ Original from 

L THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Digitized by 


LaOOg 


Bodensee, Schweiz. 

HEIDEN 


Luftkurort 


£aliiiru<ll>iilin von KnrNfhörh öiih. 


1 

kV und em ul e« Panorama üle-r den Bock nw u. (eebtrgr. (<mw MfaMtie' Anlagen.. 
LawaTcnnir. Krwkrt. Waldpark. Kursnrf ». Karino.KiirkapcIk. Apgicazclh-r Molken. 
Sennerrl» Ws»*«Tln-il»n*l*lt. VorxBidlthi* Huchdnisk ■ Ciin-ll»ra»«tT. Elektrische 
Btl.-uelittmir. 8i sde. I'irhu-nuadtl. M »ssace. Klektmlherapie. tiiolheko. Kurlr/te. 
Erange-liscln-r . kaUioli»c~ber und ennliicluT Cotterd ienst. il«t ei. und Penslnneni 
Krdbof und i^chwi in rliof , Krone. Sonnorihkicol, Linde, Paradlc«, Lftwca. lllctuch«’- 
hßgel, Wed**, 8chttlle, Pension «ivuchwisUr Itechatein.-r, Pension wm grünen Baum. 
Sb'-hr zivil« Preise. — Prospekte Krall». Dl« Kurv «•«•»» altnng. 


Luftkurort§|;oOS, Sommerfrische 

129H m 0. M. — Einer der nn*en«hrn*ten. ruhigsten. ri. rkensUirkenden Sommer- i 
aufrathaiu* «ier Schwei*. Pmchl rolle Aussicht, tnannigfaliiKvi SpasiertJingf. I*arlt. 

I 1 Kimtn-L — Pension: Hochsaison »on 7 Kr*, an : Vor- und Nachsaison v,.n 6 Fr*, an.. 
Wagon an d*T Station Moraciiach, 4 Fra. die’ Peraon. Item tu- r Carl Müller, j - 


Neurasthenie 


lYai*vnrK:/<liit üs'lint Unachon , V«n und Heilung. rrvisKvkrOntn, nach den 

| II I H IIM II 1« dnit f neuesten Erfahrungen biarbeitetes VVtTk (.350 Stil., siele Abbild.). 
Wirklich brauchbarer lUigeber und sicherer Wegweiser sur llriiun*. Kür Mk 1 GO in Jlrief- 
marke-n tu belieben von dem Irrvenhanalorluni ,.MIIvan»“,lJ«nr .%* (Srhuels). 
Letctere» latd. ganxo Jahr gnOffnek. su.srhllesmllck für rn .Inn liehe Patiencen. Erfolgreichste 
Heilmethoden, elnsig ln ihrer Art u. Wirkung. Klima für Neurastheniker b« -sonder* günatlg. 


Vened 


LUZERN 

Vierwaldstättersee (Schweiz). 

Angenehmster Frühlingsaufenthalt. 


D a» vielgepriesene, durch unvergleichliche lundnchaftliche Heize, kluiwi&che 
Erinnerungen und romantische Sagen geschmückte Gelände i»t das 
Wanderziel aller Touri»len. — Al« Kingiing*pfortr zur weltberühmten 
Gotthard liahn und Schlüssel zur erhabenen Hochgehirgswrrlt der Schweiz 
bildei Luzern mit «einer unvergleichlich schönen Izigeuud Meinem berühmten 
A lpcnpanorama die Metropole «1er rewendeu Welt. 

Ausgangspunkt der interessanten Bergbahnen auf den Rigi, Pilatiw, 
Sianscrhorn und nach Engcllserg, .sowie der lhnhtacil bahnen auf den 
Biiigenstoclc. Sonnenberg und Güt-t h. Entzückende Fahrten mit eleganten 
Salondampfern auf dem wildromantischen Vierwaldstättersee, dem ftchönsten 
aller S hweizerseen. AuAgezeiehneie l ’ nterk ti nftaverhält» isse vom bürger- 
liche n Heim bis zum opulentesten Luxushotel, allen Anforderungen ent- 
sprechend. Herrliche Promenaden am Sei und in Tannen- und Buchen- 
Waldungen. Klare und stärkende Luft. Kureaal, öffentliche Konzerte, 
zahlreiche S|K>rt*nnlüsse und nautische Feste. 

Auskünfte und illustrierter Reiseführer Xr. 17 kostenfrei erhältlich 
durch das offizielle Vcrkehrabureau in Luzern. 


die Perle der österreichischen 

- Alpenländer. 

— J . Herrliche Gebirgsgegenden, beröhmte KurOrte, 

Bauer und Sanatorien, — Reizende Sommer- 
Irischen. — Winteraportp.lät 2 a. (Wfi) 
^Auskünfte : Landesverband für Fremdenverkehr. 
& J® ~ GRAZ. ■ — 


i- Steiermark 


Luzern. Palace-Hotel 

Modernstes Hotel der Schweiz. 

Schönste, ruhige, staubfreie Laj^c 
am Quai. :: Grosser Garten. 

350 Betten, 120 Badezimmer, 35 Appartements 
mit separatem Eingang. Vollständig feuersicher. 

Bürgenstock ^LL UZ ^. 

Besuchtester Luftkurort am Vierwaldstättersee. 

Infolge windgeschützter Lage für Frühjahrs- 
Aufmthalt ausserordentlich geeignet. Bis 1 . Juli 
und ab l.Sept. ermässigte Preise. Grosser Natur- 
park. Ausgedehnte Promenaden. Stündliche Ver- 
bindung mit Luzern und allen Stationen am See. 

Palace-Hotel, Grand-Hotel, Park-Hotel. 

600 Betten. Prospectus. :: 

Lugano 

Grand-Hotel u. Lugano-Palace. 

Erstes Hotel am Platze. Pracht- 
volle sonnige Lage am Quai. 

Modernster Komfort. Park und Garten. 

Grosser Park. Lawn -Tennis-Platz. 

Gleiche Häuser : Hotel Quirinal Rom, Palace-Hotcl Mailand, Grand-Hotel Mediterraner in Pegti bei Genua, Hotel Semiramia Kairo, Hotel Stanserhom b. Luzern, Bucher-Durrer, Propr. 


UHREN-FAlilUK 


Glashütte 


in Sachsen. 


Fabrik - Maikt. 


Feinste 

Präzision! -Taschenuhren 


auch mit G.iDgzeut;ni» d rr 
Kaivcrl. Dcui-ch*n Seewarte 


V. ikaul durrh allr frinrn UhrrnfMcbaft 
dr« ln- Ond A »»lande« 











830 


3Huftrirte 3eitung. 


3383. 30. Slpril 1908. 







Herrlichste Lage 
= Londons = 


Vorbildung Ä .VätSSSi. 

° nwh . sic her. b IlUgsL. O*- 
«und., oorbtud. u. Körjwrpfl, rrwidm. Auf- 

«atk. Elcra.Wtlo. Lenning-Inntltut, 
Bai Schandau (Sich». Schwall). («3 


ZÜRICH Bäor an Läc 

■ = Familienhotel I. Ranges — 

Einzig«'* Han» der Stadt, mit grossem, K-hattigen Cinrten am 8re g*tl«>gm. Im Hause : 

Badeanstalt, GrilLroom Baataurant etc. — Garage - Automobiles. 

Arrangements bei llngerem Aufenthalt. Besitaer: C. Kmrht. 


Vorbereitung! 

f. Ablt.-, Prima.-, FUmr.-, Sckad-, 
ELnjabr.- Prftf. , und alle Schulen io 

Dt, Schuster'a Institut, Leipzig, 

Bidonicmtr. 60, Erfolge a, Prospekt. 


ODOHTflÄ 

ODonraÄ 

I« TUBE« 

ODOMTfliSsTn 

M GlflSOOSEN 












BUSCH 

Objektive u. Kameras 

sind in alten Handlungen photographischer Artikel erhältlich; 
— wo nicht, weist die Fabrik Bezugsquellen gern nach. — 


Kataloge 1908 gratis und franko. oud) 

Rathen ower Optische Industrie- Anstalt 
vorm. Emil Busch, A.-G., Rathenow. 


NEUE MODELLE 

(Dr 

REISE, SPORT, JAQD, ARMEE, MARINE 

Die anerkannten VorzUge der Z EIS S -FELD- 
STECHE*; Hohe Licht*«**, vorzügliche 
Schärte, Stabilität, grosses Gesichtsfeld; Prä- 
zision der Ausführung, Troponsicherheit sind bei 
den neuen Modellen weitgehend gesteigert 
Man verfange Proepe kt Ta 


Die „Cedi Broschüre“, 
dn lehrreicher Führer durch 
London — mit zahlreichen 
prächtigen Illustrationen — 
wird jedem unentgeltlich 
und portofrei zugesandt von 


Unbestritten das 
größte und groß- 
artigste Hotel 
Europas 

ooo 


Telegramm* Adresse: 
H Cecclla London“ 


Heinemann & Co. 
XÄtfKTi Köln. 


bietet anerkannt alle Errungenschaften de» Luxus 
und der Leben skunat unteres Zeitalters. 

Die Schlafzimmer sind die ruhigsten und behag- 
lichsten der Metropole. 

<4U) 


Ea gibt iöflö O rinde, warum jeder vornehme Reisende, 
jeder praktische Geschäftsmann in London nur im 


HOTEL CECIL 


wohnen muß, und die wichtigsten davon sind; 


HOTEL CECIL 


liegt im Herzen Londons, unmittelbar bei allen Oe- 
schif-ts vierte In , allen Theatern, den eleganten Laden 
des Westend». 


Die Preise sind er- 
ataunlich billig, Einzel- 
zimmer von Mk. 5.—» 
Doppelzimmer von Mk. 
9. — an ei nach llesillch 
Licht und Bedienung. 


Da* 

HOTEL CECIL 

ist das größte, unbestritten das großartigste , prunk- 
vollste Hotei unseres Erdteiles. 

HOTEL CECIL 




Programm dur*h d45 5*l<retariat. A i 


Zu bwzlohwn von allen optischen Ge«.ch»ft«n sowie von: 

Bart!» CJARL ZEISS Lo ** on 

Frankfurt a. t. t-LIOÖ SL Petersburg 

Hamburg JENA Wicn 


» in Apotheken, Parfümerie-, q I 
n- and l'rlsrar-t;— rhlflrn. s I 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 


ßerders 


Konuerlafions- 


3. Huflage • fleht Bande • Hl 100.— 


Lexikon 


nh* m li assyss 

am MQHtzaec, Laaaaaaa (?v-hwr>i«i. (h:w) 

and Wald. tuQev*t gesund F o y o ra b e n d'acho nUuiUicti conc. 

Torberdtmt-lBitiir^:,^ saSft 

srn Mmmwn AMI InllndwIwHmw bau w* Odrlita.WIWIwakrhl. 


pl^ua, tmrvlMt für all« Schalk laaaan, Ein), 
rrlma.. Ahtturian ror. Beaiana «-mptoblenaa 
P—a onaL VhaliRt K^lmvn <S«M.I 




FELDSTECHER 


F.WOLFFSSOhrr 5 

ODONTfl 

■ZR H M - PR fl PR RATE- 


6 ffl fautfrhfnSaufrö 

hrrou^V'ücti Don *BuDo»f 'Prwbfr. 

*Zö6dicntl rin £mtnbnnJ>f\jr7C*Pf 


©«ute erfdjien : fBanb 28 : SBalt« ©arlan, Die Did&tetborfe. 


Uni« ®tot.©erjet(hni« 9tr. 118 

Cü. 8000 '.Hummern oertdufltdjer 


®Jün3en 


atr« Pflnber unb 3rlten mtboltenb, t|t 
rrldjifnen unb gegen £tn|entumg uoit 
A I.— , treidle bei wnfdufen jurfltfueraßtet 
wirb, von uns ju bestehen. 0-flr größere 

SDt&njfatnmlungen 

tUliinjfunbe 

Jtnb ®lr ftete gute Mrtufer. (« 6 2 ) 

3 fd)iefrfie & Rüber in tfcituiß, 

— -K l »5 gtgrQnbct IS». - — 









5Rt 3383. 30. ^Xpril 1908. 


3IIufttirte 3^tting. 


831 



merzen 


A.LangeuSöhne 

, DeufSfhe Uhrerfabr. Kanon 

x Glashütte A 


(Studium. UnterhaUung, 
Belehrung) 

Tn neuesten Auflagen 

gegen 

bequemsfi 

monatl.Zatilungcn 

-eh ne flreiserhötwne- 

Katai«g« gratis u.fr*i, 

KarlBloek.Buchtun4 

Breslau 58. 


Cdröc 1904 

Oftaificui DKüttci 

J&ffcferant 

(XUnlfe 


Aug. Leonhardi, Dresden 

Che«. T'mtenfabriken, gegr. 1926 

Erfinde* -und Fabrikant d<r wvll berühmten 

Alizarin-Schreib- und Kopiertinte, 

IräcbtflÖisigsite, haltbarst« und tiefschwmn 
werdende EiaencalltuUnto» Klaas« I. 


JJvahtt|4je ^ibltotljeü 
für ©ürtner «nb ©artenfreunbe 

12 baucrljaft in Cfitim orbunbene IBrrtc jum ®c|nmtprriff Port 10 Mort fonftatt 
:i7 IRnrf) tmref) jrbc 'bndjtinnMunfl ju beiteben, qjrojpcttt bejt». SJtnrldJmfi* mtt 
nu«fflbrlt(t>er Onbaltsotiflebr btejet Sdnbt Heben unentgriuid) jut Cerlflötinfl. 

©crlan tton 3 . 3 . Weber in SeiUüi« 20. 


ein Bouquei von auserlesener 
Feinheit und Nachhaltigkeit. 


GUSTAV LOHSE 


HOFLIEFERANT BERLIN 
Ihm .VaintäUn Sein« Naititil dr« 
Sn Kaum a. Königs. KaiurtvOnttnrick 
iifr Kaiserin a. Mnigin. König* ran Ungarn. 

Kiu flieh In allen cnachllfigen Gev.hrttea. 


Netto Einreibung für 

Hexenschuß, Reinen, rheumatische 


SBriefmarfenfunbe 


Keine Haare mehr! 

SAMBALs WUNDERBARES 


ttnb 

r^antiitcliocfcit 

pon 

Dtttar 6nppanlf4tt14. 

üJMt 1 tmb 

7 Cbbilbunpen. 3n 
g>rlg..C*tnenbb. 8 js 


Salit wirkt nicht wie die spirituosen Einreibungen nurschmerablenkeiMl 
durch Hautreiz, sondern direkt auf di« Ursache. 

Tn Apotheken die Flasch« ca Mk. 1,20. 

Chemische Fabrik von Heyden, Radebeul- Dresden. 


bccitigt in (wei 

Miaut, nach ein- 
Gebrauch« | 


Graphologie. 

rentlnd. b, k. k. Iaud. SR rr. W icn. Mit Ob. 
SOÜ lfandachiirtcnprob. In Oritfnalleinenb. 
4 Mk. Verla« ron J. I. Weber in Leinilg 26- 


Jeder Vielbeschäftigte im Inlande — lese Das Echo 

WrUlj d Pott«!. IWMi.nW , <1. Knb B.— M. jäh fl. 'JiM. |.-,ler vif IbrsrhHftitfe Graf häflnnann od. lWm»e vert I*rnhernrr.mer \-ont Ki hn -Vcrbi?. TWlin SW 11 . IWc.inmti 


ist heute die beste 
sichtbar sch reibende Maschine. 


S chcn au hi Chemnitz 


& Sohn A.-G 


Neue Haupt- beiw. 

Fernglasliste Nr. 31 

pöfltfr«i durch alt« Hand- 
lungen — oder direkt — 

Soeben erschienen! 


Opt. u. Mech. Werkst. 

Braunachwelg 

laien in: Berlin, Hamburg, Wien, 
London, Parle, Moskau. 

St. Petersburg, New -York. 


J,1 fabrizieren 
in eigener Werkstätte 


Prismenfeldstecher 

6 x Vergr, 130. - .M 


it Voigtländei 


und 6 Metallkas- 


Feldstecher 
galileischer Art 

4 ><; VergT, SO. * 










832 


ODuftrirte 


ttt.3383, 30.«pnl 1908. 



ERHÄLT DIE WARE 
FRISCH uKNUSPERIG 


TeT-PACKU 


HAN MOV. CAKES- FABRIK 
H.BAHLSEN 
HANNOVER 


Vierländer Pake! 


Wünschen Sie 


eine Fallfeder, bei der Sie Ihre gewohnte Feder und 
Tinte verwenden, die 81« In Jeder Lege In der Tasche 

eechlragen kennen und bei der die Tinte 



herrv.l 
Ceh. Erg. Rat 
a. t»., Kassel. 

ech reibt; „Kilo“ Ist 
> Ideel einer FQII- 

! Senden Sie mir 

gr faltigst noch 3 Stück. 
Herr Dr y. Slelewskl. prakt. Arzt, 
.Die van mir 


nur <U«m und in de* Menge «er Feder flieeet, 

vic Si c die» liabtn wollen?? dann kaufen Sie andere 

Patentfüllfeder „Klio" 

Kr. L Einfache Aüifnhrnng M. J.- pro Stock 

Kr. »2. Feinst. Auzf. m. Ni ekel- Etui Jl. . 

Mit Selbstroll vo rrtebtang I füllt n. reinigt eich 
alle menest« Ausfuhr. ldk 1.- pro Stück mehr. 
rahirctchc freiwillige Anerkennungen. 

Herr Med. Ür. E. Men*, Trient, schreibt: 

„Senden Sie mir gell umgehend i 
Kachaahme 1 Patentfüllfeder „Kilo“, 
felBBte AuafiLhrung. — M 
Mit der blaher verwen- Oebartll erhältlich, aber ausdrücklich die elngetraosnen Marken 

dMai» fl« Jahrei di« „KMo“ end „Regina 1 ' Verlangen, wc nicht, di rekt ; Porto !9> Pf. Wenn 

. . . i,o.,i Sie ans durch Bekanntgabe der Adre**»> Ihree 8ch reibwaren -Lieferanten 

leider in Verlust w naPhvreieen, dese derselbe .Klio* nicht ilibrt, liefern wir Ihnen auf Wunsch 

raten, war ich m e j„ B irm plar ♦ Wochen zur Probe portofrei unteT Nachnahme, und aalilen wir, 

Jeder UcsiebanK^^^^^^ trenn Dicht konvenierend, hei Rücksendung innerhalb dieser üett den Betrag zurück, 
«frieden. Prospekte über ca. 100 werackicdene Ffilllcdcrkaltcr jratti uad traako. 

Fabrik für Gebraachsgegeiistände (ß. m. b. E), Henne! 9 (Sieg) 

Urfesst« und Irlalnngafü tilget« ruiirrdertialter-Kirrzlnlfabrik den HantlnrnUh 


HerrJm Eholleg.Inheb dernucbhandlungK-ollmenn, 
Hannover, schreibt: .Ich benutze selbst einen .Kilo“« 
Iter 5 Jahre lang ohne Reparatur zu meiner flröteten 
Zufriedenheit etc.“ 


l*ll iil'lll II S kL llllkt ^' on ** er,n- Kolk«. Krume. 

ÜH« « 114 « III II I *14 1111 * 1 . renn ehrte Auflags. bearbeitet ron pr, Georg 

Pietsch. In OrigitutlMnenband 1 Mark 60 PT. Trrla* tos J. J. Weber In Leipzig 8k 

P. A. Wintenlein 

Koffer u. Lederwaren 
Leipzig 2, Halastr.f 
Solide, elegante, 
sehr preiswerte 

Koffertasche. 

ron massivem . braunem, 
^narbiem KtndlMer, «eli- 



4 fach. Verschluss. Kickel- 
br schlag, 

IS cm lang, 33 cm breit, 
IM cm hoch = M- 20. — ; 
ferner Tt>rriüg La 
dl, 67 ( und ’r4 cm IAngr 
in braun und schwarz. 


Tadellosen Teint 


zu erwerben iit leicht 
mit Hilfe des seit Jahr- 
zehnten bewährten, 
glanzend begutacht. 

Deutschen Taintwaschpulvera und Fltteeli-Teletpripsratea 

Preis je .1 Mk. und 4 Mk. **•••••••• 

££ Dr. M. Hohenadel, Dresden-A., ti’: 



Tausendfach bewährte, für 

leicht verdauliche, muskel- u. knochenbildende, 

die Verdauung fördernde und regelnde Nahrung» 

» ,BI hervorr, ru Brechdurchfall, und 

Kindermehl DiflrrhÖO» 

Krankenkost Darmkatarrh, etc. 


Säuglinge, 

ältere Kinder 

magenschwache 

Erwachsene. 


;; nrt+rtMmr \ »an» 

I Öl 

Karl Höhn, iS,' 


Graphologie. «»«! 

proben. In Onjfirullcinwibi 


• über 600 tLaadacbrtn«o- 
iaenband Praia 4 Mk. 
Verlag -ran J. J. Wsb «r In Lalgil g H 


Glas-Stereoskope'™^ 

Spandau, Ifittebneer, Orient. AloUBrrr. 
K. «. K. llor-PfcoUMcrnp* | n lilaganfWrl. 
Este log irmti» und franko. (83t 


Photograph. 

Apparate 


Binocles und Ferngte.l 

Nur aratklaeeioe Febrlkat«. I 

Be q j*ai:e lAftliigibriiapiiao fl 

•hn« itöl Preiserhöhung. 

Blastr, PrataHete Nr. 24 koolonfrol. I 


G-Rüdenberg jun. 

Hannov^^iy^Wj^., 











Wot. <E. ©iebfT, IBerlin »nb Hamburg. 

Slbmiral SUfreb o. Xirpifj, 6taats[efretär bes SReidjsmarineamts wtb preufeifäer Staatsminifter. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


834 


3llu|trirti* jeiiuiig. 


9h 3383. 30. Slprtl 1908. 


Abmiral o. Titpiij unb bie SRarittc» 
ootlage 1908. 

m27.©lärg würbe bie Warineoorläge 1908 of)ne Debatte 
im Reichstag unter 3uft*mmung aller Parteien mit 
Ausnahme ber ©ölen unb ber Sogialbemofraten 
angenommen. Sie enthält bie gefctjlidje ^>erab{e^ung bet 
ßebensbauer ber £inienfd)iffe oon fünfunbgwanjig auf 
aroanjtg 3al)te unb eine neue ©clbbebarfsbemhuung, bie 
in ihrer ©crmchnmg derjenigen ber ©larineoorlage oon 
1906 ungefähr cntfpridjt Da biefe bem finangiellen Gffeft 
nadj bie fieiftungsfäfjiglcit unferer ©lärme um etwa 
35 ©rogent gegenüber bem burefj bas 3rlottengefeß oon 
1900 aufgef teilten Bedarf erhöhte, ergibt fid), baß feit 
jenem ^aljre insgesamt eine Steigerung ber Ausgaben um 
etwa 70 ©rogent bewilligt worben ift. 

IBenn man an bie 3«it nor 1898 gurüdbenft, in bei 
um jebes einjelne ßinienfehiff unb um jeben ein3e[nen 
Areu3<r im 2Ballot-®ebäube endlos geftritten würbe, unb 
wenn man fic^ femet ber ftürmifd)en Debatten beim erften 
rieinen Slottengefeß erinnert, jo Tann man ben erfreu« 
lieben, für bas Anfeßen unb bie nottoenbige maritime 
Störte Deutfeh lanb» fo notwendigen ©Jecßfcl «id)t anbers 
als überrnfdjenb unb fdjnell nenne«. Hin ber Herbei- 
führung biefes 3Bechfels haben perfehiebene Ur fachen mit* 
gewirrt. einmal ift er ber Ungeheuern Auf Harun gsarbeit 
gu perbanfen, bie in Sr, ©lajeftöt bem itaifer ihren 
eifrigfton Vertreter fanb, an ber fid) patriotifche Deutfd)e 
aller Berufearten beteiligten, ber oor allem ber Staats* 
fefretär besfReicf)smarineamts durd) feine amtlichen Organe 
ben B3eg rote» unb weitgehende Untcrf tütjung lief), unb 
bie feE>lieglt4> burd) ben ftlottenuereitt in nid)t genug 
anjuerlennenber SBeife foxtgefütjrt würbe. 

Den Rochwei» oon ber Rotrocnbigfeit einer ausreichend 
ftarten ffflotte für Deutfcßlanb begleitete bie Regierung 
3uerft im 3af)re 1898 mit einem beftimmten unb Har be» 
grün beten Programm unb gab bamit oud) ber ©olfs* 
nertretung bie 3Jlögltd)feit ju einer prinjipi eilen Stellung, 
nähme. Die Art unb SBeife, wie biefe unb bie fpäteren 
Borlagen oertreten mürben, unb bas große ©ertrauen, 
bas fid} bet Staatsfefretär o. Xirpitj bei faft allen ©arteten 
bes Reichstags nad) fut3er 3<it erworben hatte, taten bas 
übrige, unb fo ift bie nadjfteljenbe programmatifche ©nt« 
midlung ber beutfeßen flotte ermöglidjt worben. 

©lit bem erften, gegen bte Stimmen ber ftreifinnigen 
Bottepartei, faft bes gefamten baijrifdjen 3entnims, ber 
©Seifen, ber ©okn unb ber Sogialbemofraten bewilligten 
frlottengcfeß oom 10. April 1898 mürben, abgefeßen PO n 
Dorpebofaßrgeuge-n, ftanonenbooten, Scßul- unb Gpegial- 
fcfjiffen, bewilligt: einDoppelgefcßroaber oon je acht ßinien« 
jdjiffen mit einem ftlottenflaggfchiff, gmet Dioifionen non 
je oier ßüftenpanaem, feeßs große unb fedjjeßn fleine 
ftreuger als Aufnänmgsfdjiffe für bie beimifdje Gdjladjt- 
flotte, brei große unb 3etjn Heine ftreuger für ben Aus» 
lanbsbienft unb außerdem als ©laterialreferue aroei ßinien» 
fcfjlffe, bret große unb oier Heine .Streiter. 

«Das jroeite giottengefcß. rom 14. {Juni 1900, bas mit 
201 gegen 103 Stimmen oom Reichstag angenommen 
mürbe, brad)te eine Berbopplung bei Sdjlacßtflotte unb 
eine «Erhöhung ber ©laterialreferpe, fo baf| nunmefjr ein 
®eftanb non ad)tunbbreifjig ßinienf d>iffen, oieraeb 0 0«ö^en 
unb adjtunöbmfcig tleinen Äreujem feftgefe^t mürbe; 
fedjs gre^e unb fleben Keine au&erbem nod) für ben Slus» 
lanbsbienft geforberte ftreujer mürben niefjt beroilligt. 

3m 3abre 1906 aber wieb erholten bie »erbünbeten 
{Regierungen biefe ^orberung, bie »on pom^erein nur als 
pertagt gelten Connte, unb festen babei an Stelle ber 
fieben Keinen Äreu3er eine Cermet>rung ber lorpeboboot» 
jtreitfrdfte non bisher fed)3ei)n fjalbflottiUen gu je fec&s 
Booten auf oierunbamanjig ^albflottillen mit insgejamt 
bunbertoierunboieraig Booten. ©kid)3«itig rourbe eine 
neue ©elbbebarfßberedjnung infolge bet ©röfcenfteigerung 
ber Sdjiffe notmenbig. ?Diefe ©orlage bes 1900, 

bie bie Störte ber beutfdjen ftlotte enbgültig auf ai)i- 
unbbreifeig ßinienfdjiffe, 3roan3ig grofee unb adjtunbbrei&ig 
Heine ftreuger feftfe^te, fanb nur nod) ben prinjipteHen 
3Biberfpru<^ ber Sogiaibemotratie unb mürbe in britter 
ßefung bebattelos angenommen. 

3Bas f<f)[ie&licb bie le^te fDRarineooriage uns gebrad)t 
bat, unb ba& aud) fie faft oljne SBiberfprud) gur Bnnabme 
gelangte, ift bereits eingangs gefagt. 213 enn es jid> auch, 
wie ber Staatsfefretör bes Sletdjsmarineamts ausfü^rte, 
bei ber ©erabfe^ung bes fiebensalters ber ßinienfdjiffe 
nur um bte Slusmergung eines oljne Bcrfcbulben ber 
©tarlneoerroaltimg in bas QflottengcfeB tpneingetragenen 
Qfel)ters l)anbelle, unb toenn aud) oerfdjiebcnc ©artcifüfirec 
gegenüber anberslautenben, oorgugsroeife in ffinglanb be- 
liebten Auslegungen mit ©ed)t barauf binmtefen, bafj bie 
©orlage 1908 lebigtic^ ©laterialoerbefferungen, bie ber 
(Jortfdjritt ber Ied>ntf gebieterif*^ forberte, nic^t ater eine 
ja^lenmäfeige ®ergrö&erung ber «Dlarine bringe, l)at bte 
neue ©orloge boct) eine befonberc afute mtlitärif^e Be- 
beutung. Sie liegt batin, bafc infolge ber f>erabfeftung 
bes Oebensalter* um fünf 3a^re in ben nfldjften 3a^ren 
eine auf fallen b gto&e 3«^ oon ßinienfe^iffen ober oiel« 
me^r non 6d)iffen, bie als faldjc leibet nod) immer 
recken müffen, 3um <£rfa^ fjeranfteljen. So müßten irt 
biejetn unb bem «ödjften 3°^' “ufecr ber „Dlbenburg" 
eigentlid) nod) fteben Sdjiffe ber „Siegfrteb f '.illaffe, im gan- 
gen alfo ad)t Sdjiffe ober pro 3al)t ®ter ßinienfdjiffe, eifert 
merben. Befanntlid) aber legt bte ©farincoenDaltung im 
3nteref je einer fijftemattfdjendntroicKung betSRarine felbft 
unb and) aus Südfrdjt auf unfere 3nbuftrie, »or allem 


öerjenigen ber Stnnoncu« unb Baugerplattciifabriratioii, 
B3crt auf eine möglidjjt glcidjnniigigc Bertcilung ber Sdjiff» 
bauten auf bie einzelnen ^oltee. Aber wenn fic aud) auf 
©ruttb eines rationellen Bauplans für 1908 unb 1909 
liidjt picr, fonbem nur je brei ßinienfdjifjc ucrlangt, fo 
wirb öod) bamit frfjou ein Bautempo crrcid)t, wie mir cs 
fcitl)«r nod) nidjt befaßen, unb bas um fo crfreulidjer ift, 
als es bis einfd)[tejjlid) 1911 in bcmfclben. Umfang fort* 
gefegt merben fall. $)a fdjon bie je awei ßinienfdjiffe 
ber Gtatsjaljrc 1906 unb 1907 ein Deplacement oon ctma 
18000 t erhalten unb 3citungsnad)rid)ten gufolge bic projel* 
tierten neuen Sdjifje nidjt Heiner fein merben, mürben 
mir alfo bis jum öcrbft bes 3abres 1914 in ben Befitj 
eines Doppelgcfcbmabers oon insgefamt fedjgeljn mobemen 
großen ßinicnfdjijfcn fommen. 

Damit merben bann e-nblid) bie adjt Sfüjtenpanger aus 
ber ÜJlarine oerfdjroinben, bie in Überfdjäljung bes 28ertes 
einer unmittelbaren ftfiftenoerteibigung unter bem ba« 
maligen ffllaiineminiftcr ©enerali.o. Capri oi für b ie be» 
fonbere Aufgabe bes Gdjutjes ber 93h’mbungen 5es 
&aifcr«2Bilf)elm*Slanals erbaut morben finb. Die (Erifteng 
biefer pon einem Deil ber beutfdjen ©reffe mit wenig 
gefd>matfo ollen 9tamcn bcgeidjneten Ja^raeuge fomte aud) 
bie für mobeme Ctnicnfd)iffe burdjaus un3ulönglidjen 
(Eigcn|d)aften ber „Äaifet , '.ftlüffe gaben übrigens ben Äem- 
punft ber pielen Angriffe ab, benen aud) Abmiral 
v. Dirpi^ trol3 feiner gro&en, tt)m fdjon je^t piclfad) bie 
Begeidjming w ©oon ber 9Jlarinc* eintrogenben OErfolge 
unb ßeiftutigen ausgefetjt gewefen ift. Dabei ift unter 
ben 3nl)lrcicl)en überaus gefdjidten SJiafj nahmen bes j ewigen 
©taatsfefretäro gerabe bic öincin3tel)ung ber aefjt Sdjiffe 
ber *StegftKb“-flla!fcm ben red)nungsmä&igen Beftanb ber 
ß inienfe^ if fge fdjmaber eine ber erfolgreidjjtert gemefen; 
benn anbernfalls roäre 1900 bie unter ben bamaligen 
Berl)ältniffen überaus grofe erfdjeinenbe fjorbening non 
ntcr Doppclgcfdjaxibcrn non Sd)lad)tfd)iffen aller Boraus» 
firfjt nad) oom iReidjstag nid)t bewilligt morben, 2öas 
nun bie Sdjiffe ber „ftaifcT".Ätlaffc betrifft, fo finb jie be- 
fanntlid) ebenfo roie au$ no^ bie w 2Bittelsbadj"*SKa||e uor 
ber Amtsperiobe bes jetzigen Staatsfcfretärs erbaut ober 
lonftruiert morben. Sötan oergifet auBcrbem bei ber 
Äritif all3uleid)t, bog aud) Äriegsfd)lffe immer -nur 
Äinber iljrer 3ett fein lönnen, unb es mu& bcsljalb 
baran erinnert ©erben, bafj gerabe bie Sdjiffe ber 
„ftaifec"«iMane in Deutfdjlanb unb oielfadj im Auslanb 
bei Jätern ©rf^einen als ein l)ert)orragenb gelungener unb 
leiftungöfdbiger £inienfcbiff&ti)p begrüfjt unb be3eidjnet 
worben finb. 

Als bte erften ßinienfötff« ber ntuen Ara unferer SDtarine 
finb bie Griffe ber „Braunfc^roetg“. unb „Dcut[cf)lanb“- 
Älaffe an3ujeljen, bie oielfadj fogar in Gnglanb ben „Äing 
ttbwarb"»Sd)iffen für ebenbürtig gel) alten werben. HJlan 
ging bei i^rer Äonftruftion an bte dufeerften Abmeffungen 
Ijeran, bie bas ©affieren ber Gdjleufen bes ftaifer*$8i(l)elm- 
ftanals nod) geftatteten. Dur^ ben Übergang ©nglanbs 
unb barauf aud) ber anberen Rationen 311 gang großen 
Deplacement» finb allerbings aud) biefe Sdiiffe inamifdjen 
überholt, unb abgefe^en oon bem ©orteil ber Homogenität 
unb bet fdjnelleren Jertigfteltung gegenüber etaxilgen 
neuen ©rojeften wirb man es bebanem lönnen, ba& mir 
Ijeute, wo bie „Dreabnougljt" feit meljr als einem 3aljr in 
Dienft ift unb bte brei Gd)iffe ber englifdjen „Belleropljon"* 
ÄHaffe ifjrerBollenbung entgegenge^en, erft bte lebten beiben 
Sdjiffe biefer Hlaffc in bie Jpodjfeeflotte eingureifjen im Be- 
griff finb. Deutfdjlanb ^at fi(§ in bei Hoffnung, öa& bie 
Deplacementsftfigerung über ein beftimmtes 2Jiab nid)t 
^inausgeben werbe, immer an ber militörif^i nodj 3U- 
Wffigen untern Deplacementsgrenge .gebalten; 18000- 
unb 19000 « Donnenfdjiffen gegenüber aber mar ber 
finangiell fo folgenfdjmece Stritt einer Bergrö^exung 
bes Äaifet-fflßilfjelm-Sfattals nic^t me^r 3utü<fguE)alten. 
3n 3ufunft wirb alfo audj Deutftblanb in ber Cualität 
bes eln3el«en Sdjiffe» nic^t mehr an bejltemnte ®ren3en 
gebunben fein, fonbem aud) in ber Sdjiffsgröfee bem 
folgen lönnen, roas anbere tu ber ©torine fütjrenbe 
Rationen für notwenbig galten. 

Aber auch je&t fdjon ift bie beutfd)e ©larine nad) einem 
Safjrijeljnt planmäßiger unb gewiffenbafter Arbeit aus 
beft^eibenem 3u|ta«b heraus gu einer allgemein aner» 
fannten ßeiftungsfähiglett bewngetnachfen. Die gefunbe, 
ftets bie ©rünblidjleit unb Suoerläffigfeit oon ©erfonat 
unb ©laterial in erfte ßinie ftellenbe ©ntwidlung f)at fie 
oor unangenehmen unb loftfpietigen ©nttäufchungen fo» 
mofjl auf ted)niföem ©«biete wie in Auslulbungsfragen 
bewafjrt. Unb es ift be3eid)nenb, bafe ber ehemalige fran- 
aöfifdbe ©Jarinemini jter Codroi) im H«rbft 1 906 (im „Setups* 
oom 2. Ottober) unter Hinweis auf Deutfdjlanb umfaffenbe 
{Reformen für bie ftattaöfL|d)e ©larine oorfdjtug unb babei 
feftftellte, baß Deut|4)lanb in ben 3aljr<n 1901 bis 1906 
220 ©lill. Jt weniger als Jranlreith für feine ©larine 
ausgegeben, tro^bem aber &ranfreid)s frühen Borfprung 
eingeholt unb feine flotte in einem ©läge penueijet hob«, 
wie es ^ranfreich nie gefannt Ijütte. 

Die brutfdje ©larine gilt heute wegen ihrer Organifa* 
tion ben flotten oielet ßänbei bereit» als ©lufter, unb 
baß bem fo ift, ift in erfter ßinie bas Berbienft be» 
Staatsfefretflrs 0. Dirpiß. Bei all feinen ©taßnafjtnn h ät 
biefer ©tann nit^t, wie es fo otel bequemer unb Hlr ben 
öußen ffirfolg unb ßinbrud banlbarer geroefeu fein mürbe, 
nur an bas H eute 9*bad)t, fonbern ftets oon höherer 
SBarte aus im Hin&lidl auf bte weitere 3ufunft bte Dinge 
angefeljen unb angefaßt, ©r war oor allem besljalb ein 
fo überaus glüdlidjer Organifator, weil er bie militärifthen 
Bebürfutffe unferer ©larine oon Anfang an 00U erlannte 


unb, roas roenig betannt iFt, als mchrjdhtiger Chef bes 
Gtabes bes bamaligen Cbertommanbos ber ©larine 
ihr aud) auf talti|d)em C&ebiet bie nod) t)eute geltcnben 
©nmbfäße unb Anfdjauungen gegebeti Ejat. ©orher fd)on 
in ben 3al>rcn 1878 bis 1889, unb 3war jule^t als 3n. 
fpelteur bes Dorpeborocfens, hatte Dirpi^ außerbem all 
bas ©lufter gültige gefdfjaffen ober gu üjm ben ©nnb ge- 
legt, was unfere ©larine gerabe auf bem oielfeittgen unb 
bamals nodf) gänglidj uugetldrten militärifthen unb ted)» 
nifdjen C&ebiet ber Dorpebomaffe heute befißt. Daß ber 
Gtaatsfclretär v. Xirrpitj aud) für ßanbelspolitifche unb 
oolfswirtfd)aftlid)e 3 ra 8 cn 1)06 ft r5 &te ©erftänbnis unb 
bei feiner prafti|d)en Betätigung eine fel)t glüdli^e H^nb 
ßat, bewies er als Rcffortminifter für unfere fo überaus 
fdjnell aufblütjenbc Hanbelsfolonie ftiautfdjou, für beren 
©3äljl er felbft als bamaligei dljef ber Sfreugerbioifton in 
Oftaficn tätig geroefen ift. 

ec.Blajcftät ber flaifer. ber aud) hitr ben richtigen ©lann 
an bie ridjttgc Gtclle fe^te, unb bur^ beffen B^rtrauen ber 
Gtaatsfclretär ber ©larine nun fdjon über jel)n 3®hw <*n bei 
Gpiße ber Berwaltung fteljt, hat es an ©nabenbeweifen 
für feinen ©larin emtnifteu nicht fehlen laffen. ©ach öer 
Annahme be» erften ft-lottengefc^es im jjfrühjahr 1898 
mürbe Dtrpiß Gtaatsminifter, im Gommer 1900 nad) Be- 
willigung bes jaxiten ftlottengefeßes in ben erblidjen 
Abelftanb erhaben, am 27. 3anuat 1907 mit bem 
Gd)margen Ablerorben beforiert unb ©nbe ©lärg biefes 
3ah«s. «ad) ber Annahme ber leßten ©Marine oorlage, 
auf ßebensaeit in bas preußifdj« berufen. 

©löge bas Deutfche {Reich nod) lange oon ben heroor- 
ragenben ftähigfeiten bes au»gejcid)ncten, in ber ©larine 
felbft häufig ©leifter“ beaeidjneten Gtaatsfelret&rs 

Borteil haben! 


Xotenfdjau. 

Henri) Boucquet, namhafter bergifcher Bvlbfjauer, 
Gdjüler oon Charles oan bet Stappen in Brülfel, Gdjapfer 
ber „H CTob! «H>“ 1891 , be» „tfinfte&fcr»" 1894, ber mit bem 
SRömUdjen ©reis ausgegeidjncten (Sruppe M Dhor im Campte 
mit ber Schlange“ 1897 unb 3ahlreid)er anberer Bilbwerre, 
am 7. April 1868 gu Arbotje (QBeftflanbem) geboren, f in 
Brülle! ©litte April. 

Dr. phil. H^Ttwig DercnbouTg, namhafter Crienta* 
lijt, 1867 in C&ötlingen promootert, 1867 bis 1870 Be- 
arbeitet ber Honbfchriftcn ber frang&jifchen Staatsbibliothet 
gu ©aris. 1876 Dozent beT arabifchett Spraye, 1879 ©ro. 
feffor, 1886 Gtubicnbtreftor ber f>f»ie pmtique il» haute« 
6t»id<'*, 1886 ©rofeffor ber 3jLamtoilfenfd)afi, 1900 «DJitglieb 
bes 3nftitut be Ofrance, ©erfafier jahlreicher fadhwinenfdjaft- 
tidjer Arbeiten, am 17. $uni 1844 8U Bari» geboren, t «ben- 
bort am 13. April. 

Charles £. Hullgarten, befannter Bhitontljrop, anerlt 
tm Banlßaufe feine» Baters in ©eu^orl tötig, fpäter in fjrcint* 
furt a. ©I., anranp» einfacher ©fleger, bann ©orfitjenber im 
3fracliiifcficn H^f 5 °er«tn, ffirünber, bjro. ©Htbegnlnber oieler 
aBohlfaljrt&einrichtungen für alle .Ronfejfionen. hodjljergigcr 
AJohltöter Teiner bebrüdten unb oertriebenen ©laubensgenoffen 
in {Rußlanb, am 18. Booembcr 1838 ju ©lain3 geboren, f in 
ftrantfuit a. ©I. am 19. April. 

Dr. mril. 3« an g©2racel, belannter Dermatolog, Affifttnt 
Giegmunb», l880Brioatbojent, 1889 ©rimararat am Bubolfs- 
fpitaL, 1896 außerorbentUd)« ©TofefjoT in A3ten, 1848 3U 
Bcnefcfjau geboren, t in Alien am 8. April. 

Dr.»3ng. honoris chumi Albert ©iettjammer, einer ber 
Bebeulenbftm födjfifdjen (Broßinbuftriellen, urfprünglich jum 
geiftlichen Stanb beftimmt, feit 1860 .Kaufmann, 1881 bis 
1884 unb i$$7 bi» 1890 ©titglieb be» &eutfd)en Reichstags, 
nattonalli berat, 1879 bis 1904 ©litgliei ber 3w«ten Hammer 
be» fadjfifchen Canbtags, 1871 bi» 1881 unb 1896 bi» 1801 
©litglieb ber fächfifchen Oanbesftjnobe, 1888 HotnmeTjteirrat, 
1890 (Seheimer Hommergienrat, am 29. September 1833 gu 
©eld)ettberg (aöürttemberg) geboren, f auf feiner Befi^ung 
ftriebftein bei ®3albheim am 17. WprtL 

Dr. phil. SBilhelm Sdjeibner, befannter ©lathemattTer. 
Senior ber pljUofophifd)«« ffafultät beT Ut»ioerf*töi ßeipglg, 
©eljeimer Hofrat, 1863 in fieipgig habilitiert, 1856 außer. 
orbentUdjer, 1888 OTbentlidjcr «phrofeffor ber Blathematif, 
1860 bis 1897 ©titglieb ber fläniglidjen BrüfutißrtommiJTIo«, 
©erfaff er wichtiger aftronomifd)er unbmath«m atifdjer Schriften, 
©titglieb unb 3eitweiliger Borfißenber ber Höniglid) Sädjfifdjen 
unb ber ftürfttief) 3ablonoroffifchcn ©efellfdjaft ber JBiffcn. 
f djaften, ber Aftronomifd)en unb ber ©aturförfd)er.C6efenfd)afi, 
feit 1898 Im ©uheltanb, am 8. 3anuaT 1820 3U ®otha ge- 
boren, f in ßetpgig am 8. ApriL 

ßeopolb Sdjrfltter, Bitter 0. Hriftelli, berühmter 
Carrjngolog, erfolgreicher mcbiginifcher Schriftrtener, 1869 
auf ben erften SJehrftuhl für Cartjngologte in A3ien berufen, 
1876 außerorbentlichcr , 1893 orbcntlidjer ©rofeffor, Dell» 
nehmer 1888 an bem Argteratam Hranfenbett Haifer ^riebrich» 
in San ©emo, ber 3uerft gegen ©ladengie mit aller Beftimmt« 
heit &i< Diagnofe auf Hrcbs fiellie, am ». gebruar 1837 3U 
ffirag geboren, f in A3ien am 22. ApriL (©orträt u. Bio- 
graphte f. ©r. 3318 her „3lluftr. 3tg.“ »om »1. 3anuar 1907.) 

Ih« ob ® T Bitter o. Gidef, befannter ©iftoriler, nach 
feiner «Promotion 1850 bis 1866 in ©aris mit ardjtoaltfehen 
S tu bien befchüftigt, bann ©rioatboaent in A3ien, 1867 außeT- 
orbentlidjcr, 1867 orbentlidjer ©rofeffor unb Direftor be» 
3nftitut» für ßfterreichifche ©efchidjte, 1876 Hofrat, 1884 in 
ben Bttterftanb erhoben, feit 1889 lebenslänglich«* ©litglleb 
be» öftcmicbtfcbcn Hcrrenhaufes, 1891 bis 1991 Direltor bes 
ßfterretchifchen 3nftituts für ®cicf)id)t»foTfd>ung in Wom, Btt- 
faffer einer großen Anjaßl bebeutenber paläogtaphifcher Ar- 
beiten, am 18. Dcjembcr 1826 gu Afeit geboren, f in Sftcran 
am 21. ApriL (Ciue ausführliche 5Bürbigung mit ©ortTät 
f. 9h. 3311 ber „3t1uftr ®om 13. Deaember 1906.) 

G. ®raf DomielU-Brufati bi ©ergano, italcntifcher 
Staatsmann, tatfröftiger ©litarbeiteT an ber ®inh«t 3taliei», 
feit 1895 italienifd)« ©otfehafter in ©atis, oorher in Conbon, 
©ertreter 3taliens auf ben beiben Haaß^^riebenafonferengen, 
geboren 3U Jlooara, t in Bari» am 9. April, 72 3atjre alL 



Digitized by 



Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




-uie ^gronfolge m ^ufemburg. 

V)on $ro| ßobaiib in Strasburg. 

^^I)Tot\fol flc (trcitiftteiten in beutfdjen regie- 
1 Tenbctt ftürfteuhäufem ftnb feine ganj 
'^•'feltcne (Eridjeinung ; mit erwähnen au* 
i><r lebten 3cit bie Streitigfcitcn in Cippe, 
Oldenburg, Luxemburg, unb aud) in anbcrcu 
tur|tlid)cn Familien finb tteime uorfjanben, 
aus benen Differenten biefer Rrt unter ge* 
wilfcu Umftänben erwachten fönnen. (Es ift 
bie& auffaiienb, wenn man bebenttj, bafc ,in 
öen genannten Käufern bas 2t)ronfolgerc(!)t 
burd) fefjr bctaillierte £>ausgefelje unb burd) 
3 ferfaffungiooorfcl)riftrn geregelt ift, ferner 
bafe bie überall geltcnör Erbfolge nach bem 
Rechte ber (Erftgeburt überaus Har ift unb 
besljalb nur in feljr feltenen «Vdllrn 3roeifel 
barüber obwalten fönnen, wer ber nächite 
Anwärter aum Iljrone fei. 3 n ber lat ift 
** and) me ift nid>t bte (Erbfolgeorbnung, bie 
in ftrage gezogen wirb, fonbem bie Thron* 
folgcfftbtflf'.Mt eines ber ftreitenben Brätenbeu« 
tcn. ibrotifolgefäljtfl ift nämlich nur, »uer 
ebenbürtig ift. tiefer bem mittelalterlichen 
Recf)t etttftarnmenbe Gatj ift nod) jeljt gelten- 
bco SRedjt in ben beut|d)cn l)od)abligen $a* 
miltett, nicht blofe in ben regierenbeu Tgna* 
ftien, fonbem auch in ben mrbiatifierten 
£>äujcrnj in ben lanbc-sljerrlichcn ift ei aber 
zugleich eine Siegel bes ©crfaffuugsred)ts, in* 
bem bte beutfdjett »erfaffungen enttueber 
auöbrücflid) bie Gbcnbürtigtcit als ein (Erfor» 
bernis ber Il>ronfolgefai>igfcü erwähnen ober 
mittelbar burd) bie Rnorbnung erforbern, bah 
fiel) bie Thronfolge nad) ben fiausgcfegen ber 
Ianbcsl)cn:Ud)en ftamilic bcftimmc. 

Ter ^Begriff ber (Ebenbürtigfeit unb beten 
©orausfehungeu h rtbcn nun im tfaufe ber 
3at)rl)unbcrte Berdnberungcn erfahren. Tie 
politifdjen 3uftdnbe unb ©erfaffungsetnrieb-* 
hmgen bcs alten beutfd)en Reichs haben einen 


Der ©rofeljerjog unb bie ©ro&fjeraogin von üuiemburg. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




huch \fiuyiuQ uuuiuf au*t{CiUH f unu 

ber begriff hat öaburd) etwas llnfidjeres unb 
Sdjujanfcnbes befommen, bah bie aus »er* 
f^iebenen 3elt*n ftammenben Rnorbnungcn 
ber ^ausgefclje unter fid> nicht völlig über* 
einftimmen, bah ferner faft in allen Raufern einzelne Rb» 
Weichlingen oon ber geltenbcn Siegel oorgefommen finb, 
aus benen man bann bie Behauptung berlfitctc, bie 
Siegel gelte überhaupt nicht, bah enblidj bie neugefürfteten, 
b. h- i« ben Reichsfürftenrat öes Regensburger Reichs- 
tags mtfgenontmcnen Rbelsgefdilccbter hoch nicht plötjlid) 
ihre bi&heri 0tn Gtanbesgenoffcn für nnebenbürtig unb 
ihre eignen heiraten fotoie bie ihrer uächften Berwonbtcn 
für SRifjheiralen aufeben foimten. Tie fehr begreifliche 


Die (£rbgioj3ljer3Dgtn SDlarie »on £iu-emburß. 


ftolge biefer ©erhältniffe war, baft auch in ber Theorie 
bcs Briuatfürfteurccbts uerfdjiebene Rnficbten über eben* 
bürtigfeit, Bfifzhfiraten unb Tbronfolgefäbigfeit beftanben 
unb jebet in ber Gage war, fid) für bie feinen Rnfprüchcn 
günftige 'JJJcinung auf u)i[fenf<haftli<he (ßetödbrsmänneT 
3U berufen. Taburd) wirb es uerftänblid), bah in ben 
lanbcshetrlichen Käufern, befonbers häufig aber in ben 
mebiatif irrten Somit icn Strcitigfcitcn über bie (Ebenbürtig* 
feitnnb olfo auch über bie Gufaeffionsfähißfeit oorfommen, 


bie mit öartndcfigfeit geführt toerben unb 

bisweilen fd)wer au cntfd)eibcn finb. 

Tic fchr »erwideltc Ücljrc oon ber (Eben* 
bürtigfeit unb ben morganatifd)en <EI)en unb 
gjüfcheiraten fann hier xtid)t bargeftellt wer- 
ben; aber es muh auf eine eigentümliche ftotge 
bieies Recbtsinftituts hingewiefen werben, 
beren Unfenntnis ober 9 lici)tbeachtung bem 
uid)t juriftifch gebilbeten großen ^ublifum 
bas Ulerftänbnis aller biefer Streitfragen er* 
fehwert ober unmöglich macht, unb bie bem 
allgemeinen Rechtsberonfctfem oollfpmmen 
freut b »ft. Tiefe ftölft« befteljt barm, bafe 
ber Begriff ber hodjaöHgcn Jamilie ein an* 
berer ift als ber Begriff ber ftamilte nach 
bem bürgerlichen ftcd)t, bem allgemeinen 
Sprachgebrauch unb ber allgemeinen 9 In* 
fchanung. 3um hocfjabltgen vtanfe gehören 
nur bie ebenbürtigen Berfoiten; roeber bie 
unebenbürtige tfhdrau nod) bie mit ihr er* 
3eugten ehelichen Üinbcr unb beren Rbfömm* 
linge führen Rainen, Rang unb iBappeit bes 
Kaufes, haben irgenbeinen Wnteil ober irgenö* 
eine ?lntuartfd)afl auf bie Stammgüter ober 
bas ftausfibcifomuiih, irgenbeinen Slnfprud; 
auf Slpanagen, SBitweuoerforgung, (Erbfolge, 
üßer aber nicht 3um lanbe&herrtid)«« öaufe 
gehört, ift aud) nid)t thron folgcberedjtigt, falls 
ihm nicht öurch eine befonbere Anordnung ber 
§ausgcfct}c, ber ©erfaffung ober eines fianbes* 
gefeges bas Ihtonfol gerecht beigeiegt worben 
ift, wofür es ttid)t wenige Beifpiefe gibt. 3 n 
bcu hodjabligen ^dufern fomnten alfo jwei oer* 
fd)iebenc Begriffe ber Familie unb ber Ber* 
wanbtjchaft fowic jwei oerfchiebene Orbnungen 
bcs JVamilien rechts gleichzeitig nebeneinanber 
3ur (Beltung, bie bes bürgerlichen Rechts unb 
bie bes £>au$re<ht$- Tenn bie bürgerlichen 
Redjtsfölgen ber ßl)ef<h li *h im 0f öie *cchte uttb 
Pflichten ber (Ehegatten gegencinanbcr unb 
gegen bie üinber, bie auf ber Blutsuenoanbt* 
fchaft unb Berfd)roägcmng beruhenben Bei* 
hältniffe, ebcitfo bas (Erbrecht ^in^t<f)tLic^ bes 
pcrfönlichen Brioatoemiögcns finb oon ber 
(Ebcnbürtigteit ber (Battin uollfommen unab* 
hflngig. Tagcgcn nehmen bie unebenbürtige 
^rau unb ihre Ract)fommen nicht teil an 
allen auf ber .s>ausoerfa|fung, auf ber 3ugehörigfett 311m 
hodjabligeu ^aitfc bentbenben Rechten; ungeachtet ihrer 
Jugebörigteit 3ur Jfrömilie im bürgerlichen Sinne finb fie 
für bas fürftlidje $aus Jfrembe, unb bies prägt ftd) i« 
einer jebent ertennbaren 9 Beife barin aus, bcifj fie Ramm 
unb Titel biefes Sjaitfes nicht führen. 

Ruf biefer Tuplijität bcs tfamiliettbcgriffs brmht nun 
ber Gtrcit, ber über bie Th ron f°lfl c * n iiuremburg er» 
haben worben tft; mit ^vilfe biefer (Erlenntnis ift er (ehr 


9tt- 3383. 30. 9Ipril 1908. 


3llu|tride 3 e > tun 9- 



836 


3tfu|trirte 3 e ^ un 9* 


9it. 3383. 30. Slpril 1908. 




leicht JU oerjteften. 3m £>auf« 92affau, bas 311 ben 
älteftcu bcutfd)«n ftürftenftäufem gehört, unb aus 
bem im WittelaltCT ein öeutfdjcr Slaifcr beroor* 
gegangen ift, gelten bic brei für bie Grbiolg« in 
ben ftamilicn bes ftoften 9lbel« unb bie Xftronfolgc 
diäraftcriftifrijen ©ruiibfäftci bas Grforbemis ber 
Gbenbürtigfeit, ber ©orjug bes 'JJJannrsftammcs 
unb bic ©rimogeniturorbnung. Xicfe ftnuagefetdid) 
angeorbneten unb näft<r geregelten ©runbfätje finb 
im (feroRbenoflhmt fiuremburg nrnfj in ber ©er» 
faffung anerfannt, wäfjrenb in ben SJlieberlanbeu 
beim Musfterben bca SRannrsftammes bes Dort re» 
gierenben 3roeiges bie Grbtodjtcr jum Xbrou be« 
rufen wurbe. Xarauf beruht cs, baft bei bem 
Grlö|d)en ber ältern L'inic bcs ©efamtftaufes. im 
'JRannesjtainme bie ©erfonalunton 3 wi[cften ben 
ftieberlanben unb fiuremburg aufbSrtc, inbem bort 
bie Grbtod)tcr, l)ier ber näcftfte Mgnat, b. I). bie 
9Beilburg«r, mmmefttnod) einzige fiinie, jum Iljrou 
gelangte. Mud) biefe l'inic beftanb aber julcftt nur 
aus jw ei männlichen Gproffen, bem jeftt regicrenben 
©rohfterjog unb feinem Cnlel, bem ©rillen 9Jilo» 
laus. 9hm mar cs ein eigentümliches ©erftängnis, 
haft ber ffiroRbcrjog bloft Xödjter befiftt, ©rtnj 
Wfolaus aber eine OTiftftcirat gcfdjtoffcn unb un* 
ebenbürtige Tefjcubenten l>tntcrlcif fen bat, benen 
ber Slawe unb Xitel Grafen, bjw. Gräfinnen 
o. Blcrenberg oerliebcn worben i|t. 

3Rtt bem lobe bes ieftt regiercnbcn GrroftftcTjogs 
wirb hoher ber 4 JJtanncsftamm bes Kaufes Slaffau 
uollftänbig «rlofcften, unb es erljob ft<ft bie frragc, 
wer in biefem ftalle ben Xftron unb bas öausftbci* 
tommift erhalten wirb, ob bie Grbtodjtcr, b. ft. bic 
ültcfte Xocbtcr bcs jeftt rcgicxcnbcn ©roftherjogs, 
pb«t ber ©raf o. ©Jcrenbcrg. Xie Gntjcfteibung 
biefer $rage tonnte nun nneft bem im ©rofefter.jog* 
tum gcltenben Berfajfungsrceftt unb bem naffau* 
jtften ^ausredjt feinem begrünbeten 3 «>*ifri unter* 
liegen. Xas ^ausgefeft, bas in ber Staatsocrfaffung 
anerfonnt »ft, beftimmt ausbrüdlieft, baft, falls ber 
gefamt« ©lannesftamm bes £>aufes in allen ßinien 
crlöfdjen follt«, bie ältefte Xoeftter bes teilten männlichen 
Sptoffen fufjebiercu foll, bel)äit jebod) bem leftten ©lannc 
bes £>aufe$ bie Befugnis uar, eine anbenueitige Xispofitioti 
3 U treffen. 9luf ©runb biefer rcdjtegültigcn ©eftinunungen, 
3 U beren ©erräftigung unb jum 9lusfd)lu|j aller etwa 3 U bc- 
fürtfttenben Knfcdjtungcn legte bic Regierung bem l'anbtag 
ben (Entwurf eines ©efebes »öt, burd) bas bte Xftronfölge 
ber Grbtocftter ausbrüdlid) anerfannt tuerben follte. $ler» 
gegen etftob ber ffnaf d. 9J?crenberg ©rateft mit ber 
©eftauptung, baii er ber näcftfte Mgnat bes 0 bro^cr 3 ogs 
fei unb bafter bei beffen Xobe unter Musf<f)Iu^ aller 
roeiblicften Suf^effion bas nädjfte Wnrceftt jur Xftronfolge 
ftabe. 

Xiefe ©eftauptung bcxuftt auf ber obcnerwäftnten 
©erwcftflung ber ftocftabligen ffpamilie mit ber bürger» 
litften; obglcid) ber ©raf v. ©lerenberg im Sinne ber 
letjtem als ein ©etter bes regicrenben ©ro&fterjogs gilt, 
ift er botft Tein Mgnat, fa überftaupt Tein ©ugeftöriger bes 
Kaufes ^affau. Seine Wutter, eine gefcfticbenc Stau 
d. Xubelt, 2öd)tet bes ruffifd)cn Xieftters ©ufeftfin, toac 
natft ben naffauiftften öausgefe^en, ber tatfädjlid) im öaufe 
befolgten Xrabition unb ben ®runbfftt|fn bes gemeinen 
©ripatfürftcnredjts 3 wcifellos unebenbüriig, unb bie Gftc 
bes ©rinjen ©itolaus mit iftr »ar oan bem bamaligen 
dftef bes Kaufes, bem ^erjog Wbolf oon ©affou, nid)t 
geneftmtgt unb niemals als Ijauogefe^Iid) gültig anerfannt 
worben. 3m Sinne bes dürften* unb bes ©erfaffungs* 
redjts ift ber ffiraf non ©lerenberg bem nöffauiftften f}ürftfu- 
ftaufe gegenüber ein ftrember; er Tann alfo fein Mnred)t 
am l'uiemburger Xftron unb am ötmöfibttfommife ftaben. 
Selbft ujennes aber guläffig wäre, an Stelle ber ©ninb- 
fdtje bes 3 rürftenred)ts bie bes bütgerlidjeu ©etftts anju- 
roenben, bürfte Dies nidjt auf ben einen ©unft ber (Eben, 
bürtigfeit bejdjränft roerben, fonbem au (ft bie (Erbfolge* 
orbnung müfete lieft natft bem 3 foito<ftt ritftten, unb es 
rpürbe aisbann ebenfalls ber Graf 0 . OTerenbcrg burd) 
bi« Xö<ftter bes ©rofeftcr.togs ausgef(ftl offen werben. 

3m ßanbtag bes ©rofefterjogtums rourbe ber ron ber 
fHegientng oorgelcgte ©efeftentwurf mit großer ©Iclirfteit 
angenommen; nur bie menigen Sosialbcmafratcn erftoben 
einen roütcnben ©3iberfpnuft, ber fid) aus iftrem i>a^ gegen 
bas Segitimitfltsprinjip imb bie befteftenbe fRedjtsorbnung 
ertlärt. Xie Grbprinjeffin ©taric wirb am 14. 3uni nierjeftn 
3 aftre alt; mit bem oollcnbetcu aefttjeftnten i'cbensjaftre ift 
fie nad) b«r luxemburgif<ften ©etfaffuug grofejäijrtfl unb 
regierungsfähig. Sollte fie norfter ben Xftron bes ©roft. 
ftcraogtum© befteigen, fo würbe iftre TRutter, Öie jetzige 
Örrau ©rofiftcr ( 3 ogin, bie SMegicamg als 9?cgcntin füftren; 
bi«fe ift rom ©>ro^fter 3 og am 1 Ü. ©Jar^ mit ©üdficftt auf 
feine angegriffene Gefunbftett auf ©runb bes ©rtifels 42 
ber ©erfaffung 3 ur Stattftaltexin ernannt worben. Xaft bic 
ftöd)|t cigentümlicftcn ©crftältniffe, in iveltftc bie Xrjnaftie 
unb bie '.Regierung in Ouremburg gefamnten finb, oftne 
fdjmierige ©erwidlungert unb llbelftänbe fteroorjunifen, 
im Ginflang mit bem gcltenben ©ed)t unb mit ben 3nter« 
effen bes ffanbes georbnet worben finb, ift 3 um größten 
Xrile ber Umficftt, Gucrgie unb .(Uugftcit bes leiten ben 
Staatsmannes, bes ©tinifters o. ®t)|<ftcn, j U iauFeu. Gs 
ift ein ©lüd für bas i?anb, bag gcrabe in biefer Ixitifdjen 
3eit au ber Spifte ber Regierung ein Wann jteftt, beffen 
poUHfdje ©üeisftcit nur uon feiner perfönlitften l'iebcns- 
mfirbigfeil übertroffen wirb. 


Scrtreter für Sterling ins llnterftaus ein, toeltften 
SBaftlfreis er pierjig 3aftr« ftinburtft beftauptete, 
Sd>oti im 3aftrc 1871 würbe er oott ©labftone 
als Sfinanifelretär in bas ftriegsamt benifen, einen 
©often, ben er aueft oon 18«ö bis 1882 inneftatte 
unb bann mit bem bes Scfretärs bcc Mbmira« 
lität, fpSter (1885) mit bem bes Gftcffcfretärs für 
3rlanb »ertaufdjte. 3n bem britten unb bem oierten 
©linifterium Glabftones, ebenfo in bem ÜHnifte« 
rium Stofebect) (1892 bis 1895) war er Kriegs* 
miniftcr, ein timt, bei bem er ben ©eifall filmt' 
lidjer ©arteten erntete. 91 ls bas liberale ©Hniftc« 
rium 3U Srall Tarn, würbe GampbcIbSannemtan 
als yiad)fo(gct Sir ©Jiliiam öorcourts 1899 3um 
^öftrer ber liberalen Oppofition gewäftlt. Seine 
«ydbigfeit, burrft liebenswürbigeGewaubtfteit G>egen* 
fä^e 3U überbrüden, erwarb iftm tro^ ftarfer SDlei* 
nungsnerfifticöenfteiten im eignen l'agcr bas Ser* 
trauen aueft oon gegncrifdftcr Seite. 9lls fieft bie 
fonferoattoe ©ermaliung mit ©rtftur ©alfour als 
^Öftrer Gube 1905 nieftt länger 3U beftaupten oer* 
mochte, würbe Sir GampbclbSannerman an bie 
Spitje ber ©egierung berufen, in ber er neben 
bem Mmt bes ©remiers au(ft ben ©often bes 
Grften tforbs bes Scftatjes übernaftm. Xen mannig» 
faeften ©3ed)felfällcn feiner nidjt immer crfolgreidjcn 
©olitit ftanb eine 3uneftmcnbe ©opulavität gegen» 
über, eine ©opularität, bie bem ftumoroollcn 
Schotten bei feinem ©olf als „G. ©." ein baut* 
bares Kuben len bewahren wirb. - - fiönig Gbuarb, 
ber bie Xobeeiiadjridjt in Äopcnftagen erftielt, 
änderte: „Gr war ein treuer Xiener feines Oanbes. 
3d) bin wahrhaft betrübt, baft er oon uns ge- 
gangen ift “ Xie ©adjTufc ber englifeften 3«itungen 
waren buriftweg feftr warm gehalten. Xie „Xime&* 
faffen iftr llrteil gufammeu in bie SBorte: „©ictc 
©remiermintfter finb mehr bewttnbert worben als 
Sir öetm). feiner aber ftat eine größere Zuneigung 
cingeflöfet als er.“ 


©aul (5raf d. ©(fturoalon). 

n ber 9la<ftt 3 um Cftermonlag ift ber ehemalige rufjifdjc 
©otfdjafter in ©erlin ©aul ©raf 0 . Sdjumalom tu 
3alta nach jcftnjäftrigem Siechtum in bem Ktter oon 
aehtunbfiebiig 3 aftreu geftprben. Cbwoftt ein Schlag* 
ahfall ben ©rafen in IBarfdjau fdjon 1897 aus b«m 
politifdjeu Seben nusgefcftaltet unb gezwungen hatte, 
feinen 9lbfd)ieb aus bem Staatsbienft 311 ueftmen, fo ift 
fein fRamc bodj lebenbig geblieben, unb feine ©erbienfte 
um bie Grftattung bes JJrieb«ns swifthew Xeutfdjlanb unb 
©ufttanb finb unoergeffen. 3n feiner faft 3 eftnjäftrigen 
Xätigfeit als Botfiftafter in Berlin war es in erfter l'inic 
feinem biptomatifdjen Xafcnt 311 bauten, wenn entgegen 
ber unermüblichen Dlgitation ber Jyrm^ofenfreunbc unb ber 
©anflawiften fein enbgültiger Smd) ber beutfeh*ni[fi|d>en 
©eaieftungen 3 u|tanbe fam unb bic ni ff if<^ • fran^öff f<f>e 
Mlliau) nidjt 311 m Kriege führte. ©Jeftr als alle äufcereu 
9lusgeid)imngeu, bic Scftuwalows ©ruft fcftmüdtrn, bar* 
unter ber Gdjmarje «Iblerorbcn, ben iftm ftaifer ©Jilftelm I. 
am 18. ftlooember 1887 perfönlid) überreitftt hatte, fprieftt 
für ihn, bafo er fowohl bei biefem öerrfefter wie bei bent 
dürften v. ©ismard, mit bem iftn bi« jum Mblcben bes 
großen ßanjlers innig« fjfwunbfcftaft oerbanb, in ftödjft« 
(bnabe ftanb unb bas gleich« ©ertrauen genofe wie bei 
feinem eignen Bottoerän. ?lud) ftaifer SBithctm II. war 
bem ©rafen feftr gewogen unb ftat iftn ftet« bureft ff>utb* 
beweife ausg« 3 <i^net, fooft er als ©aft in Berlin weilte. 

Xie öaufbaftn bes ©rafen ©aul Mnbrejewttfcft o. Scftu* 
walow, eines ©nibers bes bureft ben Berliner Ätongrefj 
befannt geworbenen ©rafen ©cter p. Stftuwalow, war 
glänjenb. Gr wurbe 1830 in St. ©etersburg als Sproft 
eines berüftmten 9lbelsgefd)ted)ts gehören, «rftieit feine 
Gt 3 iehung in bem bortigen ©agenlorps unb trat 1849 in 
bas leibgarbc-Weiterrcgiment ein, naftm an bem unga» 
rifeften i^clbjug teil unb ronrbe jum Kbjutanten beförbert. 
Xurd) ungewöhnlich« Xapferfeit erregte er im ftrimfrieg 
Mufmerlfamfeit, fo bafe er oon ©leianber II. bem ©eneral* 
ftab ungeteilt unb jum Mbjutanten bes 3axen ernannt 
würbe. 3n ben 3 a h rcn 1861 bis 18ft3 war tt Xepartc* 
mentsdjef im ©Jinifterium bes 3nuem. ©ad) ber Unter* 
brüdung bes polnifcften Kufftanbs (1863) wurbe er Gftef 
eines ©arbexegiments unb aoanciertc alsbalb sum G)eneral' 
ftöbseftef. 3m Xürtenlrieg ging Sdjuroalow an ber Spifte 
ber ^weiten G)arbcbioifion nad) bem ftriegsfdjaiiplah unb 
jeiehnete fid) bei ©lewnn, beim ©alfanübergang unb bei 
©ftilippopel gan 3 befonbera aus. Wlcian&cr II. ernannte 
iftn 3 um Gftef bes Grenabicrtorps in ©losfau, Dlteranber III. 
im 3aftrc 1881 jum Cbetbcfcftlsftabcr ber St. ©etersburger 
G>arbe truppen, ©on biefem ©tut, bas er oier 3t*ftrc mit 
größtem Gr folg beflcibctc, würbe er 1885 au öie Stelle 
bes uerftorbenen niffifd)*» ©otfeftafters in Berlin, ©rafen 
v, Crlow, berufen, unb er burftc fajl jeftit 3aft M 8 um 
Gegen beiöer Motionen wirten, ©egen ben UBunfd) bes 
Xcutfcftcn Äatfcrs würbe Stftuwalow 1894 oon JWfolaus II. 
gum ©eneralgouDcrneur oon 9luffifd)»©olcn enannt. ÜJIatft* 
bem er biefen ©often nod) jroci 3 a ft rf l att 9 »«rttwütet 
ftatte, oerbammtc iftn feftwere Wranffteit jur 'Jlrbcitlofigfcit, 
was ber encTgifdjc Staatsmann, ber jugteid) mit Ceibunb 
Seele Solbat war, befonbers angcfid)ts ber unftciloollen 
inneren unb flvfjcrcn JBirren, in bic ©uftlanb im lebten 
^afttjeftnt oerwidclt war, hoppelt fdjmerjlicft empfun ben ftat. 


f|Jaul ©raf d. ©(fturoalotn, f am 20. SlpriL 


Öenrt) Gampftcll ©annerman, ber frühere englifcftc ©remicrminiftfT, 
t om 22. ?tprll. 


Sjenri) EompbcII-Sannctman. 

CV^idjt mit llberrafcftung, wohl aber mit einmütigem 
^H©ebaucm ift innerhalb unb außerhalb Gnglanbs bie 
'JlacftTidjt von bem am 22. Ülprit erfolgten ^infefteiben 
Sir £enrt) Gampbell-Baunermans aufgettommeu worben. 
Xie ©efunbheit bes faft jweiunbficbjigjäftrigen Staats* 
mannea war burd) eine langwierige 3nfluenja, 3U ber ficCj 
nod) anbccc Aranlfteitserfcfteinungen gefeilt ftatten, unter* 
graben, fo baft er fd>pu ©nfang biefes ©lonats gejwungen 
war, oon feinem ©remierminifterpoften jurücfjutreten. 
(üdcßentlid) feiner am 6. Mpril erfolgten Gntlaffung aus 
btm Staatsbienft waren fieft bic Blätter aller ©artei* 
riefttungen barin einig, baft ber fefteibenbe Staatsmann 
nieftt bie fteroorragenben Gigenf(ftaften feiner bebeutenberen 
Sorgänger geftabt öaft er Tein &üftrer gern cf en fei, 
ber ber ©efd)id)1e unb ber ©olitit feines l'aubes ein in* 
biotbuelle« (üepräge ju geben oexmodjte, baft er aber ein 
9JIann oon fteroorragenben biplomattfcften ftäftigfeiten 
war, ber, wenn and) oftne befonbere rebnerifefte Begabung, 
oermöge ber iftm eignen jäften Gnergie unb ftarfen taf* 
tifeften Scfäftigung feinem Staate manchen 9lutjcn ftiftete 
unb ber liberalen ©artei iftre ausfdjlaggebenbe ©ofition 
jurüderoberte. Xag es tfttn nieftt gelang, fie fi^er 3U 
funbamentieren, wirb bie leftte Sorge auf feinem üranfen* 
lager gewefen |«jn, 

Sir ^>«nn) Gampbell-Bannerman war am 7. Sep- 
tember 1836 31t Reloinfibe in Scftottlanö geboren, ©ad) 
Sollcnbung feiner Stubien auf ber ©nioerfität ©lasgow 
unb bem Xriniti) College ju Gambribge trat tr 1868 als 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


3fr. 3383. 30. 2LptiI 1908. 


3IIuftrirte 3eitung. 


837 


9Bod)en[d)öu. 

$>o» Deutfche Kaifcrpanr auf Korfu. — Am Cfter« 
f Ottntag wohnte Me ratierliche Jnnulic jufammen mit bcm 
König unb Der Krön pri 113c f (in non (Griechen lattb, Die am 
18. Aptil bic „^lambuTfl" bcfidjtiflt Ratten, bem von bein 
Ntilitäroberpfarrcr ®oen© in Der Kapelle bes Achillcton 
abqetjaltencM ©ettesMenfte bei. Nachbcm Die SOlnicftäten 
Dftergefchcntc verteilt hatten, begaben ftc fid) nach Korfu, 
um bet 'Urp3cnion zu (Ehren bes hl. «piribion al» 3w 
[(hauet beizuwobnen. Noch Der Abenbtafel l)telt ber Koifer 
einen tBortrag Aber „Abmiral Netfon unb bic 3ccfcf)(ad)t 
bei Drafal gar" . Am 20. ging Me „f->obeu3ollern" in See, 
um ben Prinzen C»rar in 'Begleitung Deo Grafen d. 2oben 
nach 6i3tltcn 3« bringen. Die vom Sultan AbD ul v>amtb 
zur Segrüfzung De» Kaifers bertimmte BonDergcfellfchoft mit 
Durfi)an*Pafcha an bet Spifte würbe am 21. im Achilleion 
vom -Ralfer empfangen unb nach ttberreidunig eines fvmb- 
Schreiben» De» Sultan» zur iafei geloben. 'J£adi Dem D ejeuner 
unterhielt fid) ber Kaifcr in Anwefenheit Des eytfjr. n. 3enif<ti. 
al» Ncttreters De» Auswärtigen Amtes, mit lurlban » pcifcfja 
unb perltet) biefem foroic {amtlichen ‘JDlitgltcDcrn ber (Gefanbt- 
idmft Dt bettsaus Zeichnungen. Am 22. empfing ber Kaifct 
ben Bilbtyaucr prof. cGoeft, um itjn mit ber 'S (Raffung einer 
Kolorfalftatue bes Achilles für bas Ad)ilIeton zu beauftragen, 
ipäter ben fficrzog »on Connaught, beit Da» englifchc Krieg»- 
fd)iff „Abufir" nad) Korfu gebrad)t hatte. Da» Knifcrpaar 
etunbrrtc ben Cefucf) umgeljenb unb nahm bas Dejeuner 
auf bem „Abutir" ein. Mit bem Prinjen Auguft Milbelm unb 
fömtlidjen ©erren bes (Gefolges begab fid) ber Kairer am 25. 
an ©orb be» „Sleipner" nad) Albanien, machte Inrfljan- 
Pafd)a auf beffen 3ocf)t bei Santi Cuaranta einen ‘Sefudt, 
nahm über bie Dortigen türtiföen gruppen einen ©arabe 
niarfd) ab unb richtete ein febr warm gehaltene» Telegramm 
au ben Sultan. Nach ber Nüctleht empfing bet Kaifcr im 
Achillcion ben griedjifchcn MiniftcTpräfibcnten Dbeotofis, Der 
auch 3ux lafcl geloben, unb bem Da» (Grofefrcuz Des Noten 
AblcrorDen» perlieljen würbe. 9tm Nachmittag lief bas öfter- 
reichifd)* (Gefchwaber in Den $afen oon Korfu ein unb ralu« 
tierte beim paffieren bes Ad)tllcton bi« Kaiferftanbarte. 

Der (Entwurf Des neuen AJeingefefces. — Der 
unter ber Negie be» Staatsfefrctür» be» 3nnem o. Pcthmann- 
Spallweg bearbeitete unb im „Netchsanviger“ ceröffentlidjte 
(Entwurf eines neuen Mcingefefte» enthält in feinen neun» 
unbyroan^ig Paragraphen manche bemerfen »werte Perbeffe- 
tung gegenüber bem Metngefeft oon 1901. Die Aöinzer unb 
Kognatprobu, Zenten Dürften burd) bas in bem (Entwurf bc- 
funbete (Entgegenrommen 3ufriebengefteltt fein. Der PanfdjeTei 
unb ben gefunDheitsgefährlidjcu M ^icrbeffcrungen• 4 Des Natur- 
probuft» wirb nunmehr Doch mancher ujirlfamc fHiegel 
vorgerdjoben. 8on befonbacr '»ebcutung tft § 6* Der 
beftimmt. bah gcographif<h< «eteidniungen nur jur ffeft- 
ftellung ber ©erTunft oenoenbet werben Dürfen, Dafc aber 
geftattet bleibt, in hergebrachter 'Meile Die Namen cittjelner 
(Gemaxfungen 311 benu^en, um gleichartige ober gleichwertige 
(Erjeugntffc anberer (Gemarfungcn bes betreffenben IBetubau- 
gebiet» 3U bejeichnen. Der wichtige unb umfangreiche § S, 
bet fid) mit ber .ludexung befafit, ludjt allen teilen gerecht 
3u werben. (Er fdjafft bem Minder genügenb »eroegung‘> 
freiheit, um bie natürliche Nefcbaffenhrit Des Meine» Durch 
3ufafc oon 3urfer äufiubeffern , unb 3 war bis *u «mein 
Vlrfluftcl bcs in JVrage tommenben Ouantums an UJJoft ober 
Mein, fleht aber gleirf)3eitig eine räumlidje unb jeitlld)* ®e» 
gren^ung ber 3uderung infofem oor, als biefe nur inner- 
halb be» Meinbaugebiet» felbft unb nur in Der 3* lt 3®if < h«'n 
Dem Seginn Der Meinlefe unb bem Schluß De» betreffenben 
rtalenDcrjahres oorgenoinmen wfTbrn Darf. 3n angemeffentr 
Meife ift eine gattje Nniahl pan Deriarierung»- unb itontroll- 
beftimmungen Dorgcfef)cn, 311 beren ronfeguenter ^anDhobung 
in allen für ben gUeittbau in ©etrad>t fommenben (Gegenben 
permanente Sachoerftänbige angeftellt werben füllen. Dah 
fünftig ber Meinf)änbleT oerpfIid)tct fein wirb, auf Munfch 
Des Honfumenten 'llngaben über bie Wrt ber 3u<terung 3U 
machen, unb bafe Der Schaumiocin eine 'Beieichmmg tragen 
muh, bie Das Canb erfennen Iaht, wo er auf ftlafdhen ge- 
füllt ift, Dürfte bei Der ©öhe, auf Der bic bcutfdie Schaum- 
uvinfabriratiou fehl f^h*. raum auf Miberfprud) flohen. 
(Eher ift eine Cppoiition gevirn brn etwa» uociDcutigcn $ 9, 
Der lieh mit ber Jnerftellung be» Spaustrunfc» befaftt, ju er- 
warten unb auch 311 begrüben. Mic in ber Dem (Sntn>UTf bei 
gegebenen Denffchrifl, bic unter anberm eine hh’lo^f^e Dar- 
stellung Der Mringejeggebung enlhölt. mitgeleilt roirb, haben 
fleh Vertreter ber .Uognatbrcnncrci wie De» Dtognathoubct» 
mit bem (Entwurf bereits einoerftanben erriärt. Ißcniger 
entjüdt oon bem <Gefct)cnttoiiri finb bic MeinhänDler unb 
Minjer im fübweftDcutfchen Mcinbaugebtet; eine grofte Pro- 
teftfunbgcbung bc» '©erbanbe» IflbweftbeutrdKr MciMhänDler- 
ocreine ift bereit» in Porbeteitung. 

Der Parteitag De s Ma h luer culo Der V tber a l tf n. 
'Als bas toid)tigfte (Ergebnis bcs uom 21. bis 23. Wpril in 
ftranffurt a. ÜJ1. abgehaltenen, oon 431 Delegierten befudjtcn 
Parteitages beo Matjloeretns Der Uiberalen (55reiiinnige 
Peteinigung) ift bie Definitive 2tu»cinanberfehiUng 3wifd)cn 
ben innerhalb Der Partei beftehenben (Gruppen 3U oerjcichnen. 
DiegTcunbe unb (Gegner ber uon ber linlsliberalen ^raftiou»- 
gemeinfebaft betriebenen Politif tonnten, nach bem Me Diffe- 
rensen einen immer fchärfern aharaftcr angenommen hatten, 
an ein weitere» gemeinfame» probuttioe» VJlrbecten nidjt mehr 
benfen. Der jegt eingetretene Pruch fnüpfte fiel) an bic 
(Erörterung De» S 7 De» PcTcinsgefcge», 3U ber ^wei Ne. 
folutionen eingebracht waren, oon Denen bie eine (PrabanD» 
Oamburg> beantragte, bah Dct Delegiertentag bie Stellung 
ber jTaftionsgemcinfchaft »u § 7 Des Pcreiitsgefehes bebauem 
foll, inbeffen bic 3writc Ncfolution (Parth unb (Gcitoffen) in 
Der 3ulttmmuug Der ^rattiousntajorität 3U Diefen Paragraphen 
«eine ©erlehung Der (GrnnDfäljc Des l'ibaalismus“ erblirft. 
Di« namentliche Pbftimmung ergab eine 'ilblehnung mit mel)* 
als Dreioiertel-Plehrhcit. Darauf ernärten ncuiuchn Plit» 
glieber, unter ihnen Parti), u. (5<rlad), Preitfcheib, ihren 
Austritt au» ber ^rcifinnigen Peretnigung. Die Scheibung 
würbe oon Den führenben Plattem ber ^reifinntgen nur 
mit geringem PcDauem aufgenommen, (fine (Erflärung, Die 
Der partcioorfihcn.De, ber Vlbgeorbnete SchraDer, an Die Partei- 
argattifättonen richtete, bebautet jwar beu Austritt ber ge* 
nannten fierren, hebt aber hcroor, baft bie politifdie Haltung 
Der Partei Daburd) in feiner Meife perünbert werbe. 


91 bf d)l u f) De» Nor Df ee- unb be» C ftf ecu er trage». 

91 in 23. 9tpril erfolgte in Perlin unb in St. Petersburg Die 
Unterzeichnung bc» Norbfee«, b, 3 w. Des Dftfee 9lbtomnicn». Die 
Derinralion bc» NorDfee>9lbIommens, an bcm bie Negierungen 
von Dcwtf<t)lanb, Däncmarf, ?f-rantTeid), (Grohbritannien, ben 
Nieberlnnben unb Sdjweben beteiligt finb. hat bei 9lufrecht- 
erhaltiiug be» jegigeu territorialen Statusguo ber an bie 
Norbfee grentenbeit (Gebiete jum (Gegenftaub. Die oertvag. 
fehl ie feen Den Staaten ctllären, bafe fie feft cntfchloffcn finb, 
Die bereit beftel)enbcit f>ol)eit»red)te unuerlet)t ju erhalten 
unb gegenfeitig 3 U achten. Sollten irgenbmelche llmftanbc 
eintreten, bic ben gegenwärtigen Vcfitjftanb beDrohen, fo 
werben bie Signatarmächte fid) im ©lege Der Pereinbarung 
über bic Piaftnahmcn, bic 3 ur Pufreditevhaltung be» Statu»- 
quo nüfelid) [inb. oerftänbigen. (Ein ber Teflnrntion bei- 
gefügte» Plemoranbum hebt hcroor, bafe Da» Nbfommen nur 
bie territoriale 3ntegrität in» Qluge faf|t, Dah Daher bie 
Defloration nicht angerufen werben Jann, f obalb co fid) um 
bie ‘Blusfibutig von j£>otjc itored) te-n f)°nbclt. Die Defloration 
be» CftfeC'Nbfommen«. ba» twtFchen Deutfchlanb, 5Ru&lanb, 
■Schweben unb Tänemarf getroffen Ift, beftatigt in analoger 
Meife bie gegenfeitige 9lnerfcnnung Des Prinzip» be» terri- 
torialen Statuoguo ber an bie Cftfcc grenzen Den (Gebiete. 
Die bei ben Pbfommon würben von ber preffe aller be- 
teiligten Staaten unb .zum leil auch in (Engiaitb mit fnm- 
pathifdien Wrttfeln begrübt. 

Das englifchc |üöuigspaar in Kopenhagen. — 
9Tin 21. 9lpril finb König (Ebuarb unb KSnigin 9llcranbra 
oon (Englanb mit ber Prinjcffin Piftoria jum offiziellen Pc- 
iuch De» bänifcheu ^)pfe» in Kopenhagen eingetroffen- 3nm 
(Empfang auf bem Paljnhof waren Me fönigliche ffamilie 
mit König ^Tiebrich unb Königin Üuife an ber Spille, bie 
Minifterfowie zahltridje militärifd)e unb Diplomalifdie 2liür ben- 
träger CTfdjienen. Nad) einer fehr h^ 3 lid)en Pegrüfeung 
fuhren bie beiben Königspaare in (Galawagen nach Sdjtoh 
91maltenborg. Der erfte ?lbenb trug leinen offiziellen Qt)a- 
rafter. 9lm 22. fanb im Nitterfaal bc» palai» (Shriftiavs VII. 
eine (Galatafel ftatt, bei ber bie beiben Könige hcrjliche 
Drinffprüd)' auf bic gegenfeitigen guten Peaiehungen ihrer 
Ifänber ausbrad)ten. König CEbuarb würbe jmn (Shtenoberjten 
be» (Garbc*^)UfarcnreflimcTit» unb 3 um (General ber bänifchen 
‘Armee ernannt. *Jlm 25. empfingen ber König unb bie 
Königin oon (Englanb eine oon profefTor Maming, bem 
SReftor ber Pmverfität, geführte Deputation, bie im Namen 
einer graften ‘Anzahl oon Korporationen eine ©ulDigungs- 
abreffe überreichte. $n feiner Auf pradjc hob König (Ebuarb 
Die intimen Po 3 iel)ungen, Die er feit langer 3eit 311 Däne- 
marf habe, hervor unb betonte feine ^reubc über bie glüd- 
liche (Entwidlung Des i'onbes. (Er fprad) bie Hoffnung aus, 
Daft Die ‘Jfanbe, bie (Rroftbritannicn unb Dänemarf oerbinben, 
immer {tarier werben unb zum ftortfd)titt Der friebliche« 
Kultur in ber Mclt beitragen möchten. 

Der llalienifd) tfirflfche Konflift. — Die Nuhe ber 
Oftertage würbe burd) Die VlnfünDlgung einer gegen Die 
Pforte gerichteten ftlottenbenumftration Italiens geftört. Pni 
18. April veröffentlichte bie «Agenjia Gtefani“ eine Note, in 
Der eine Darftellung Der Porgefdjichte ber mit ber Dtirlei 
fehwebenben Differenzen gegeben würbe. Danäd) hat bie 
Pforte ber feiten» ber italienifcbcn Negierung befdjloffenen 
(Eröffnung oon poftämtern in Konftautinopel, Palona, Sa- 
lonifi, Smijma unb 3crufalcm wibeTfprochen unb Sefehi ge- 
geben, bie poftanftalten Durch truppen befeften zu (affen, 
um Deren ‘flcnuljung nötigenfalls mit (Gewalt zu oerhinbern. 
Demgegenüber hafte fid) bie italienifd)e Negierung ent- 
fd)loffen, il)** Ned)te energird) zu wahren, unb Drei Schiffs- 
Dioifionen ln Me türrifd)en (Gewöffer beorbert mit bem 
Pefeljl, fid> für jebes ©orfontmui» bercitzuhaltcn. (Eine 
(Gefchwaberabteilung ging Denn and) fofort ah. Diele» ener- 
gifd>* ®orgd)en h a * tQ f^> ^*n gewün|d>ten (Erfolg gehabt. 
Schon am 20 . machte ber türfifd)e Potfchafter in Nom bcm 
Plinifter tittoni bie SJPttcitung, Dafe bie ottomaniFche Ne- 
gierung feinen Antaft höbe, ber italienifdien Negierung bie 
(Eröffnung oon Poftämtern in ben bczcidmclen fünf Stabten 
ZU unterlagen, tittoni nahm biefe (Erflärung mit bem Aus- 
bruef ber PcfTiebiguug auf. Das bereits abgegangene ita- 
lienifche (Rcfdiwaber tvurbe Durd) «ine &ral)tlofe Depefdje 
angewiefen, in ber Subabai an bet Norbfilfte oon Kreta 
VPT Anter 3a gehen. Da fich«r* 9fu»fid)t beft«ht, baft and) 
Die übrigen Ttfferenzpunfte, bie mit ben Anlafe zu ber Altion 
3talicn» gegeben haben, in geeigneter SVeifc bcigelcgt wer* 
Den, unb Da bezüglich Der Freigabe ber Küftcnfdmfahrt in 
Den tripolitanifchen (Bctväffcm eine 3 uftimmenDe (Ertlärung 
au» Konftantinopel bereit» itt Nom cingegaiigen ift, fo lann 
Der .«onflilt als beenbet angefehen wer Den. 

Die Paltanpolitif Nufelanb». 3n Der Neid)»Duma 
hielt aut 17. April 3swölfft), Der Minifler Des Mufeern, im 
Peifein bes PlinifterpräfiDenten Stolijpin unb Des Dtplonta- 
tifd)«n Korp» ein« oiclbemerlle Nebe, bie als eine offizt«U< 
(Erllärung übet bie ‘öaltanpolitif Nufelanb» aufjufaffen unD 
ein neue» Reichen Dafür ift, baft Die Perhanblungen über 
bie ma 3 cDonifchen Keformen einen beliebigen Den Auogang 
nehmen werben. Nad) Den Darlegungen De» Miniftcr» ift 
anzunehmen, bafe eine Perfchmelzung Der ruffifchen unD evg- 
lifd)en Porfd)löge jugunfteit ber AufTechtcrhaltung bes curo- 
päifdjen Konzert» gefunben werben fann. 3»wolffi) fprad) 
fein ‘Kertrauen Darauf au», baft Deutfchlanb eine polittt 
Nuftlanb», Die be 3 tvedt, in SJlajebonien Trieben ju fd)affen 
unb Den Statusquo auf ber Palfanhalbinfel zu erhalten, 
«nterftützen werbe. 

(General Viujewitfd). — 3n ,£t. Petersburg ift am 
23. April ber ehemalige Cbcrrbefehls hoher ber 'Jülanbld)urei- 
truppen im letzten Stabium be» Nuffifd) ^apanifthen Kriege» 
N. p. Viniewitfd) an ben folgen einer L'ungenentjünbung 
geftorben. (Er würbe am 24. November 183« geboren, trat 
1855 al» freiwilliger in Die Armee eui unD würbe 1859 als 
Offizier nad) bem Kaufafus entfanbt 3m lürfcnfrieg nahm 
er an zahlreichen (Gefechten teil unb würbe infolg« feiner 
heruorragenben lapferreit zum CbeTften ernannt. Allgemein 
befannt wurb« fein Name, al» er gelegentlich be» Porer* 
aufftanbes im '\a^c 1900 an Der Spitze ber petfchiU- 
abteilung bei Der Pefreiung ber (Gcfanbtcn in Peling mit- 
wirfte. 3n Dem verhängnisvollen Krieg mit 3apan war 
VMnjewitfd), Der tu ber Sd)lad)t bei ‘JUIutbcn bie öftlicfte 
‘llnnee fommanbierte, einer bet wenigen (Generale, auf Die 


Digitized by Google 



©encrol 51. Sß. fiinjciDitf^, t am Xi. Slpril 


Nufelanb ftol.z fein tonnte. 3m ftrühiahr 1 «mrbe er 
zum Ober bcfehloha ber Der oftafiatifefeen Druppcn ernannt, 
ohne bafe er nad) (Gelegenheit ju gröfeeren Cpcrationen 
fanb. 

Der neue Wommanbanl Des (GenDarmerierorps 
in 'JDlajebonien. — An Stelle De» unlängft oerftorbeneu 
(General» De (Giorgis würbe ber (General Antottiö (Graf 
o. Nobilant. Ms!)« ftüfem bet VeibbrigaDe bet Duriner 
(Gamifon, zum Kommanbanten be» (GenDarmerletorps in 
Hllaiebonien emannt. (General Nobilant, ein Netter bes 
frühem Minifters (Grafen Carlo Nicoli» v. Nobilant, war viele 
3al)te al» Attadjc Der italienifchen (Gefanbtfchaft in Serlin 
unter CGtaf De Saunah tätig, würbe bann A Df u tont be» 



©eneral 9Intoitio ©raf o. Nobilant, 

Der neue Hommanbewr bes (SenDarmerictorps In Mazebonlen. 


(Grafen oon lurin unb war einer ber Pertreter 3talien» bei 
ber Konferenz oon Aja. Nobilant ift atu 28. April 1865 
ZU Durin geboren; er trat 1 87t in Die »lilitärafabemie eilt 
unb Durchlief fchnell bie mititärifebe Stufenleiter. 3m 3ahxc 
1903 würbe er zum Kommanbanten Der yeibbrigabe itt 
lurin ernannt. (Er ift feit 1892 mit Der ffiräftn Margherita 
0. ^rancefetti oermählt unD gilt als einer ber gelebt eften 
unD begabteften Cffiziere 3talien», Der für ben ihm jetzt ge* 
gebenen, ebenfo fd)wierigcn wie oerantwortungsoollen poften 
and) als Diplomat Die nöttgen Kcnntniffe aller intematlo* 
nalen fragen befiftt. 

Attentat auf ben pröfibenten oon (Guatemala. 
— Der Präfibent ber Nepublit cGuatemala, (EftraDa (SabreTa, 
würbe am 20. April in Dem Augenblicf, Da et bas pro |i Deut* 
fd)aftspalai» in (Guatemala betreten wollte, Durd) bie (Ei- 
plofion mehTerer Aoniben rerieht; an ber rechten £>cmb 
würbe ihm ein «f-inger abgeriffen. Cabreta ift feit 1899 
präfibent ber Nepubli! (Guatemala; 1905 würbe er zum 
zweitenmal auf fed)» 3ahre gewählt. (Er hat (ich unter 
ben Staatsmännern 3 c,, tTarameriIa9 einen bebeutenben 
Namen gemacht. — Non Der gegen reine Pexfon gerid)teleu 
Perfchwörung machte (Jabrexa ben Nertrctcm ber ‘Jüläd)ic 
‘JDlitteilung. Achtzehn NäbelsfühTer liefe er hinrichten. Die 
übrigen Nerfchwörer iefinDen fid) in Den f)änben De» Piili» 
täts. (Eine Proflamation Des präftDenten wenbet [ich 01t Die 
Sogalität De» Nolle» unD uerfpxicht, Daft Die Orbnung auf* 
red)terhalten werben foll. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Ter „Sohn ©ottea" ber Aliullahi mit leinen 6öl)nen. 


«leta erjjtb Utuftem im Torfe Tuldiaini. 



£onb unb £eute im 3 ö 9rosgebirge 
(9BeftpcT|ten). 

©011 ftrof. 1 h*. C»far Wann in ©ertbu 

'TNao merfwürbigftc Seifplel einer Keoolution 3 eigt uns 
^t/nun fefjon feit Oahrcsfrift ©erfien, pon Dem man je^t 
lag für lag in beit 3eitungen 9iad)rid>ten über 9iad)rid>ten 
3 U lefen beüotumt, währenb früt>er Des „Staubes Der Sonne 
unb Deo SJönjen" nur fcljr fporabifd) (Erwähnung ge|d)at). 
Auf meinen Dreijährigen Üteifen im ftodjlanbc pon 3ran 
1901 bis 1903 habe id) tiefe (Etnblide in bic ©olfsfeele 
ber au« Öen uerfd)iebenften (Elementen sufammennefe^tett 
©epölterung bet arm unb reich, bei hoch unb niebrig tun 
lönneu, unb id) hätte cs mir nie träumen taffen, bah eine 
fo einmütige (Erhebung biefes allerbings arg bebrücFtcu 
©olles gegen bie Te|potie möglich gemefen roäre mit gdn.v 
lidjer Umgehung jeglid)eit religiöfen (Elements. Tenn ja 
fanatifd) |i<h aud) ber Werfer in ©laubensangetegenheitcn 


Ter Häuptling bc* fturanltamme* uebft fvamtlte. 


3 cigt, bei ber jc^igen w <Kcuo» rv" 
lulton" ift nidjt nur bic foitft r 
bas ©olf fübrenbe ©ei|tlid)reit 
total auf bie Seite gebrängt, 
fonbem fogar jeher Cbebaufe 
an bic „.einjig ntonot^eiTtifrfje“ 

SReligion bee Öflams au«« 
gefd)altct. Verfielt rüdt bued) • 
biefes ttt ber (5efd)id)te aller 
mohanunebanifdjen ©älter ein- 
zig baftcljenbc Ereignis einer 
nur burd) nationale unb öfo* 
nomifd)c3Decn getragenen SRc* 
oolution in ben ©orbergrunb 
u)elU)iftorifcf)Cu 3 nie reffe«. 

3u bem buntfdjcdigcn 
©öllcr« unb Gtammesgentifd), 

Das bie heutigen ©erfer bar* 

ftellcn, nimmt eine gan 3 eigen» 

artige Stellung ein bie 
©eoölferung Des 3agras, 
jener hohen Cbebirgsfetten, 
bie ba« ©lateau oon 3ran 
nad) ber CEuphraMigris-cbene t)in abgreu« 
3 <n. ©l$l)Cr hat lau nt je eines (Europäers 
M bie|e unjugängUchen unb »on ber 
.sjetrftrafec weit abgelegenen Täler bette* 
ten, bis niid) im 3al)tc 1902 meine 3agD 
uf merlwürbige perfifd)e Söolfsbialclte 3 U 
ben äu&erft Ijarmlofen unb friebfertigen 
Leuten führte. (Es fhtb leine ©erfer im 
eigentlichen Sinne, wie man nur bie 
©ewohner ber f üblichen ©ropiu 3 en, fjars 
unb Airman, nennen feilte; es finb aud) 
feine Iflrfen wie ber Stamm ber flaDfdha> 
ten, bem bic .vterrfdjerfamilic an gehart, 
ober fturben, bie fonft bie SBcftgre^c 
©erfiens befetjt halten. Tie Törflcr unter« 
[djeiben fid) oon ihren nächften ©er* 
manbten trauifdjen Stammes* ben Aurben 
unb ©exfem, burd) ih** eigenartige 
Sprad>c unb merfroürbigem>ei|e aud) burd) 
ihre ^Religion. Tct bem frommen SMoflem 
funnitifdjer Obfenmnj äufjerft anftö^ige 
5auptgnmbfat} ihrer ‘.Religion ift ber Um* 
(taub, bah fi*, über bie fai\aUfdK Ait« 
©erebrung bet Schiiten noch weit hinaus* 
gcljenb, öiefen Gchwiegerfohu bes©rophetcn 


Tas Torf Tufthomi. 


3 um göttlid)en SBcfcn erhoben haben. Tas h Q t *b n *" b*n 
Aamen „Ali-allahi", b. h- Ali für einen ©att halteitb, 
eingetragen. Sie glauben an eine fottlaufenbe 3nfamation 
(öottes unb uerchten ihren fcwciligen Sdjcd) als bas jettige 
©efäfj bcs hochftett 'JBefens. Ta cs nun natürlich auch in 
ber oerhältttismäBig fl einen Seite ber ©liullähi an religiäfett 
Spaltungen nid)t fehlt, fo gibt cs in ben fleinen Sergbörfem 
ber qkoDinj Äirmanfdhah mehrere „Söhne <&ottcs‘\ roie bie 
Sdjechs oon ben ftrcnggläuhigcn ©ioflems genannt »erben. 

3m fjerbft 1902 befud)te ich fl® e i biefer ^eiligen. Ten 
einen, Den „Sohn ©otte-s" ber Slliullahi (f. SIbbilb.), fehen 
toir im flreife feiner 3 ahlreid)en Söhne. Ter anbere, 
‘Uga Sejjib ©uftem (f. ^Ibiilb.), wohnt in bem Torfe 
Tufchami <f. 9lbbilb.). ©on »eittjer waren bie Gläubigen 
gefommen, bie in jenen Tagen mit mir gaftlict>e Aufnahme 
in bem fdjmuhtgen Törfthen genoffett. An ber Schwelle 
bes Kaufes liegen fleh bie ©ilger auf bie ftnie nieber unb 
lüfeten Den heilen ©oben- ßangfam, in gebüdter Stellung 
rüdten fie bis ju bem Sdjech h« Tar, i um aud) bie heilig©* 
3rü&« 3 U tftffen. Sei bem jtwriten würbe ich fogar bet 
Teilnahme an beffen Tafel gewürbigt. Ter Slann war 
fonft ein gan^ hcfcheibenes 9 Ren|d)enfinb unb ein fehr 
liebenstoflrbiger ©Jirt, wie ja alle ©erfer oh*** Ausnahme. 
Als er mid) mit Sieffer unb ®abel haat*”«** fab — in 
©erfien bebient man fid) beim (Effen nur ber Bringer — 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




®aba*3aiegaT. 


JKuiuen ber Surfl bes ftönigs Oesbebfehirb. 



Irtl bes ©fcbarocmib in fturbiftan. 


äußerte er [>öd>ft wahrheitslicbenD unb naio fein fRiftfaUeii, 
tnbem er fagte, cs mürbe ihm uicl \\i lange bauern, bis 
er fatt wäre, i»enn er jeben 5M|fen erft auf foldjc SBcrt* 
^euge ljiitaiifprafti3iereiT follte. 

Huf jtoei weiteren ®ilberu fetjen. wir «in anberes ©orf 
ber SUiullaht, ©ähwaräh, ben fmuptevt bes ©uranftammes, 
ber bie wilben. Gdjludjtcu bes 3*0*0* nnmittelbar nörb* 
lief) ber grofjen, non Sttrmanfdjah nad) SBagbab füf)rcnben 
'Bilflerftrafee bewohnt, un& helfen Häuptling nebfl Familie. 
3twi lagereifen nörblid) ber '^rooinjljauptftabt Slirman* 
fdjah liegt bas Torf JlänbuKU), Gt)aralterifti|d) ift bie 
Sage bes Dorfes Wi^ab. Gtunbcnlang fül>rt bet 2Beg 
ein« enge Schlucht bergauf, bis man einen Meinen 3irlusähn* 
lieben lalfeffel erreicht, an beffen ftelewänbe bie ärmlichen 
Lehmhütten bes Dörfdjcns wie ungeliebt erfdjeinen. Der 
Ijeiligfte 9üüllfafjrtsort ber 'Jüiullahi, Saba-^abcgar 
(f. Slbbilb.), bas ©rab eines ihrer Gched)s, befinbet fidj in 
einer engen, foft unpaffierbaren Schlucht, eine lagereife 
nörblichDonCafr»i*Sd)irin(l.$lbbilb.), ber Ickten pcr|ifd)cn 
Gtabt an bem 9öeg« nad) ©agbab. 

Hm Sufee einer hohen, glatten ftdsmauer, bie fid) 
frunbenlang in oftroeftLicher ^Richtung bahinjieht, liegt bas 
Dörfchen 3firbäh- 3n bem §aufe bes Ortsoorftehers 
nehmen wir Quartier. Ölus einem faum 10 m breiten, 
ferbäh-nlichcn (Sinfdjnitt in btefer SBanb ftrömt ein Meiner 


^ 'öad) heraus, beffen ßauf mir 
’ nun aufwärts o erfolgen. ©er 
Ufab bat meift faum tpia^ 
neben bem bie ftelfen burd)* 
bredjenben öäcfjlein. Gublii 
erweitert fid) bie Sd)Ii«ht ein 
wenig, unb wir fe^en oor 
unb über uns auf fteilem, 
fdjwarjem SRagelfluhfelfen bie 
Meine, f^neewetfe gegipftc 
©rabfapelle herauslugen aus 
einem 2 Balbe fdjwcrmütiger 
3w«ffcn: ein Canbfdjafts* 
bilb, bas an Gdjänfjeit faum 
|eine$gleid)en I>at. 3nmittcu 
großartig toilber 3felsfjenerie 
ein umfangreicher 'IBalb — 
roeldje Seltenheit für Verfiel« ! 
— oon uralten Platanen, 
Steineichen, ÜBeibcn, aus 
önen hrtlerm ©rün fief) 
bie bunfle ©ewanbung 
ber fdjlanfen 3 t >P rc f'f cn 
wunberooll heraushebt. Unb überall 
Meine Kinnfale Marcr fficbirgsbädilein, 

bie bem ©aujen eine erquirfenb« Aüf)tc 
oerlei h«n. ©as heutige 'Baba- ^abegar 
fdjeint bereits in alten 3eitett eine heilige 
Stfltte gewefen au fein. 'Jiatfjwcisbar 

finb äufcerft umfangreiche Ruinen aus 
|öffambt|d)er 3«it allerorten in ber Um- 
gegenb. ©as obenerwähnte ©orf Jörbäl) 
liegt inmitten eines ausgebeljntcn <Ruinen 
felbes, augcnfcheinlid) bic Drummer einer 
großen Gtabt. '21 uf einer fdjroffcn <$el 
fpih«, welche bic oorgelagerte Stabt forote 
ben (Eingang ber engen Sdjlucht uorjüg- 
lid) beljecrftht. finben wir bie Uberrcftc 
einer feften 93 urg, redjts neben bem ©al 
einfd)nitt. ©er Solfsimmb fd)rcibt all 
bieje Einlagen (f. Slbbilb.) bem Saffanibett 
fönige Cffsbcbfchirb 311, jenem unglüd 
Hd)en fiepten feines Stammes , ben btc 
anbringenben Araber um ©Ijron unb 
Üeben gebracht haben, unb ber tatfdctjlid) 
hier tn biefen Sergen eine oorüber 
gefjenbe 3»fl«<t)t vor ben fein ßanb über 
fträmenben wilben fjorbcn gefunben hat- 


©ie gaujc attanfäffige Seoölferung biefer entlegenen 
©cbirgsftridje an bet ©renj« ^erfiens unb bet ©ürtei 
unterfefjeibet fid) fefjarf oon ben Äurben — eine unferer 
'2lbbilbungen ftellt eine ©orffefjäne biefes Stammes bar — 
bie anfd)einenb fpätcr l^ier emgebrungen finb. Dtc 
urfprünglidje ®eoölferung fd)etnt fich oor ben Siegern in 
bie unjugängliehftcn ^odjtäler 3urücfge3ogen 311 haben, 
roo ber notnabifrfK Äurbe, beffen öaus nod) heutzutage 
bas „fd) warze 3clt“ ift, für feine gerben nicht mehr gc* 
nügenb SBeibc fanb. 9lid)t einmal 311 einträglichem Ülder« 
bau ift hi« ber Soben geeignet, unb fo haben bie ©orf* 
beroohner, ben IBailerretdjtum ber Hochtäler flug benufcenb, 
faft ausnahmslos üppige Obftbauiuhilturcn angelegt. ?luf 
einer unferer ?lbb Übungen feljen rotx bie ©ctreibemuhle eines 
fold>en ©ebirgsborfes. ©ic altanfäffigcn Setoohner finb ein 
burdjaus friebfertiges Sölfchen. 3hre öausinbuftrie ftellt 
oorjügliche Äelim (©cppiche) her # bie weit unb breit $lbfat> 
finben. ©ine hei ihnen feljt beliebte 9lrt »on Gommer* 
Wohnungen finb mit 2aub eingebedte Jütten (f. Slbbilb.). 


fftne ©orffd)3ne furbtfehett Stammes. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 









3um Jktierbcfucf) auf i^arfu: Die laiferlidje ftnmilie am OftcrmoTitag. im ^3art bcs ^Idjillcion. 

3m Worbrrflninb ble ftai|rrin, Urinwfibt WlHerla fiuifr, brr Jlatirr, bie SlroppniMcftirt Bon Ci.rir<brnlanb, 9Iimu(t SBiRielm unb ^Jrini Oslflt. T^abintrr: 3rl. o. Sonbcn, «rÄfin ui 9? an tiou. 

irftrfi ju Sfirtunbafl, p. »cm, p. Hcloroftt, Cbtrpfarm «frotns, ffrijr. o. 3fiui<6, p. b. ihu-ftbrrf, v. ‘JJIaim, p. Vlcilen, JlapitflnWutnant »clmMA, Dr. b. Olberfl, flbraf b. eob<n, v. 2Rau*r, »raf 
b. ÖQl|mt»ae|fIer, ffiraf 3 U «ulenburfl. o. 9 tfbmr«'Cal<i)n)tl 3 . Obcrltutitant snadriifen, p. Baucniirtn. .Hapitanlfutiiant {Jrijr. p. ^atwtr. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



ZUR AUSSTELLUNG ENGLISCHER AQUARELLISTEN 

IN DEUTSCHLAND. 


I n keinem Lande ist die Kunst, mit Wasserfarben zu malen, so gepflegt 
und als ein besonderes Kunstgebiet ausgebildet worden wie in Eng- 
land. Ganz ähnlich, wie man hier die Radierung kultiviert und auf 
reine Technik geachtet hat, haben die englischen Aquarellisten, auch 
durch eine lange Tradition unterstützt, einen so hohen Stand edler 
Aquarelltechnik erreicht, da ft sie auch heute noch trotz der großartigen 
Leistungen einzelner Künstler anderer Länder an der Spitze marschieren, 
eben weil sie ein hohes Gesamtniveau ästhetischer Kultur repräsentieren, 
das schon ihr großes Porträtzeitalter der Reynolds und Gainsborough 
auszeichnete, und das den Mangel an großen schöpferischen Persön- 
lichkeiten etwas ausgleicht. 

Die Kunst, mit Wasser- 
farben zu malen, ist alt; 
ihre ältesten Formen sind 
die Miniaturen. Das A us- 
malen von Umrißzeich- 
nungen durch leicht ge- 
tuschte Farbentöne ist 
die erste Stufe, und in dieser 
primitiven Form ist sie 
jahrhundertelang geübt 
worden; wir finden sie 
in der Schule Giottos, 
bei den deutschen lllu- 
ministen, in handkolorier- 
ten Kupferstichen und 
ähnlich in der Elfenbein- 
und Seidenaquarellmalerei. 

Hier kommt es nur darauf 
an, für leichte wie hin- 
gehauchte Tönedie rechte, 
geschmackvolle Farbe zu 
finden. Dagegen ist das 
Aufkommen eines eignen 
malerischen Stiles auf die- 
sem Gebiete erst neuern 
Datums, und zwar nahm 
die Aquarellmalerei zuerst 
in England ihre bedeuten- 
de Entwicklung von der 
Landschaft und der Illu- 
stration aus. Hier hat 
man schon frühzeitig die 
reiche Entwicklungs- 
fähigkeit dieses Materials 
erkannt. Der 1794 ge- 
storbene John Rob.Cozens 
kann als Begründer der 
Aquarellmalerei an gesehen 
werden. Er legte seine 
Bilder mit Braun und 
Grau an und gab den 
lichten Stellen einen Hauch 
von roter und blauer 
Farbe. So entstanden 
die zarten, durch dünnen. Farbenauftrag belebten Sepialandschaften 
der klassizistisch- romantischen Ära, die die Maler von ihren Studien- 
reisen heimbrachten, und die heute noch in allen öffentlichen Samm- 
lungen reichlich zu finden sind. Ein weiterer Fortschritt war es schon, 
daß man auf die Untermalung mit Sepia und Tusche verzichtete und 
sofort mit gebrochenen Farben über durchscheinende malte. Damit 
war das Prinzip der Aquarellmalerei gegeben, das nun im Laufe des 
vergangenen Jahrhunderts bis zur erstaunlichsten Virtuosität entwickelt 
werden sollte. Der große Meister, der auch im Aquarell epochemachend 
auftrat, war Turner, das erste Genie in der Wiedergabe der Licht- 
phänomene. Schon andere waren kräftige Förderer gewesen; Girtin 
(t 1802) und John Seil Cotman (f 1842), dieser in seinen italienischen 
und nordischen Landschaften, gelangten bereits zu einer geschickten 


Farben Verteilung, und die Figurenmaler Josue Cristall(f 1847) tukl Henry 
Livcrsccge (t 1832) gingen kräftiger in die Farbe. Aber Turner war es. 
der das Aquarell zum Instrument modernen Farbenempfindens machte. 
Er gab die Untertuschung auf, legte gleich in Farben an und verstand 
es. die den Aquarellfarben eigentümliche Leuchtkraft zu meisterlichen 
Lichtwirkungen auszunutzen. Er ging über das zaghafte Kolorieren 
weit hinaus und machte die Aquarellfarben zu einem Ausdrucksmittel, 
das in der Skala seiner Tonwerte, dem Glanz seiner Effekte, dem sinn- 
lichen Zauber seines Kolorits und schließlich auch in der Wucht des 
Vortrages mit der Ölmalerei in Konkurrenz trat. Diese Phase der 

neuen Aquarellkunst setzt 
gerademit dem Jahre 1 800 
in England ein, und sofort 
bildet sich eine künstleri- 
sche Genossenschaft, die 
sich zur Aufgabe stellt, die 
Aquarell technik zu pflegen 
und ihre Prinzipien zu 
klären. Die erste Gesell- 
schaft von Malern in 
Wasserfarben (Society of 
painters in water-coloura) 
wurde 1 805 gegründet. 
Seitdem haben sich mehrere 
gebildet, die in ihren Be- 
strebungen die verschie- 
denen Phasen der Aquarell- 
malerei und die Wand- 
lungen des Geschmacks 
und Naturgefühls in Eng- 
landveranschaulichen. Der 
ersten folgte einesog. Neue 
Gesellschaft (New Society), 
die seit 1863 den Namen 
Institute of painters in 
water-colours führt Eine 
dritte nannte sich The 
General Exhibition of 
Water -Colour - Drawings 
und nach ihrem Aus- 
stellungsgebäudo. The 
Dudley Hall, The Dudler. 
Die Water-Colour Society 
beweist, wie auch gegen- 
wärtig das Aquarell in 
England gepflegt wird. 
Weit mehr als bei uns 
ist es im englischen Leben 
eine Macht. Es gehört 
nicht nur zum guten Ton, 
eine Anzahl Original- 
aquarelle sein eigen zu 
nennen; dem Engländer 
ist es auch Bedürfnis, sein 
„Home*‘mit einem Aquarell 
zu schmücken. Es vertritt die spezifisch englische Hauskunst wie bei 
uns im sechzehnten Jahrhundert der Kupferstich und der Holzschnitt 
Die verschiedenen Aquarellisten Vereinigungen waren teilweise heftige 
Gegner und entstanden wie bei uns die Sezessionen aus Widerspruch 
gegen veraltete Traditionen. So hat die erste Gesellschaft, die sehr 
exklusiv war, jüngere, kräftige Talente nicht an ihren Privilegien teil- 
nehmen lassen und die Aufnahme von den mit Würden bedachten 
Akademieprofessoren abhängig gemacht. Daher gründeten die jungen 
Talente ihre Aquarellisten -Sezession, die sich dann wieder, nachdem sie 
den Kampf gegen die Konvention siegreich bestanden, gegen die ein- 
dringende Mittelmäßigkeit verzweifelt zu wehren hatte. 

In den ersten zwanzig Jahren bildete sich eine Schule aus, die man 
die des reinen Stiles nennen kann, insofern sie die Mittel dieser 



Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Robert Meyerheim: Die Heimkehr. 



John S- Sanderson- Wells: Entfesselte Meute. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Georg-e Charles Haito: Am Hafen. 




Arthur Winter -Shaw: Auf der Wei<le. 



Inglis Slieldon -Williams: Heimkehr von der Arbeit- 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Allsstellungsart in ihrer ganzen Kraft entwickelt und dabei den reinen 
Charakter der Aquarellfarbe festhält. Die Aquarellisten dieser Epoche 
würden die Mischtechnik, die später zum Siege kam, entrüstet zurück- 
gewiesen haben, so wie es heute noch auf dem Gebiete der Radierkunst 
geschieht im Gegensatz zu Max Klingcr, der in seinen Radierwerken, 
besonders in der Brahms-Phantasie, die Mischtechnik handhabt wie der 
Komponist die Orchestorstimmen. Es lag jenen Aquarellisten fern, mit 
der Ölmalerei zu konkurrieren. Sie wußten, welches wundersame, gefügige 
Ausdrucksmittel die Aquarellfarbe ist, und daß sie Reize erzielt, die nur 
ihr eigen sind; und eben auf diese kam es ihnen an. Von diesen 
Künstlern sind zu nennen Samuel Fielding (f 1849), Peter de Wint 
(t 1849), beide Landschaftsmaler großen Stiles, und Anthony Vandyke 
Copley Prout (f 185z), der Architekturen fast aller Hauptstädte Europas 


Jahrhunderts an getreten hatten, und von dem Vater der modernen Malerei, 
Eugene Delacroix, meisterlich gchandhabt. Delacroix’ leidenschaftliches 
Malertemperament kommt in seinen farbenglühenden afrikanischen 
Aquarellstudien besonders unmittelbar zum Ausdruck, ln Deutschland 
wurden die ersten bedeutenden Aquarellmaler Karl Werner in Leipzig 
{seine wunderbaren Architekturbilder haben dauernden Wert) und Eduard 
Hildebrandt (tropische l^indschaften) bald von Menzel und Rudolf Alt 
übertroffen. Diese beiden bewiesen, daß auch das Aquarell die aller- 
feinsten malerischen Qualitäten, Ton werte und Lichtspiele zu erreichen 
vermag. Diese Reife erreichten die englischen Aquarellisten sehr bald 
in der Wiedergabe ihrer heimischen Landschaft, die in ihren weichen, 
verschwimmenden Tönen und der feuchten, sonnigen Atmosphäre 
geradezu zum Aquarell herausfordert Früher suchte der Aquarellist 



E. Borough -Johnson : 

in derselben klaren und hellen Beleuchtung gemalt hat. David Cox 
(1 1859) malte die Schönheit der heimatlichen Natur in einem breiten, 
wirkungsvollen Vortrag, der die Ausdrucksfähigkeit des Aquarells 
wiederum zu erweitern trachtet. Zahlreiche gute Figurendarstellungen 
namentlich aus dem Orient lieferte John Frederic Lewis (f 1876). Unter 
den Bedeutenden ist noch William Henry Hunt (+ 1864) zu nennen, 
dessen Einzelgestalten von Betenden, Singenden, Lesenden, Waisen- 
kindern, oft bis zu Lebensgröße, und dessen vorzügliche Blumen- und 
Fruchtstücke den hohen Stand englischer Aquarellmalerei beweisen. 
Der Illustrator, der Landschafter wußte, welch bequemes Ausdrucksmittel 
gerade das Aquarell für die schnelle, flüchtige, aber doch charakteristische 
Erfassung eines Natureindruckes, eines Vorganges oder völkischer Typen 
und Szenerien ist. Für diese impressionistischen Zwecke wurde es auch 
von den großen französischen Zeichnern Daumier, Gavami, den geist- 
vollen Skizzierern, die das Erbe der Pastellkunst des achtzehnten 

Digitized by Google 


Die beiden Alten. 

die Farbeneffekte südlicher Zonen, heute gibt er in der Wiedergabe 
der „nordischen“ Landschaft seine größten Leistungen. Die englische 
Landschaft dominiert auch in der umfänglichen Ausstellung der 
englischen Aquarellisten, die jetzt in Leipzig veranstaltet wird, und der 
dieser Beitrag gewidmet ist. Ihre Landschaften sind der Prüfstein ihres 
Könnens; sie lehren uns. bis zu welchem Grade der Vollendung das 
Aquarell heute Tonw'erte differenzieren und die zarteste landschaftliche 
Stimmungskunst hervorzaubem kann. Die kühle Tonmalerei, die 
dem Auge so viele Kostbarkeiten der immer veränderlichen Natur 
erschließt, herrscht unbedingt vor; hier geben die Aquarellisten ihr 
Bestes. Wie traulich grüßt uns die englische Landschaft, dieses weiche 
kultivierte Gartenland, diese freundliche, lachende, ländliche Villeggiatur 
mit ihren saftigen Wiesen und Weideplätzen, friedlichen Dörfchen 
zwischen grünen Hecken und hohen Bäumen, den stillen Flußläufen, auf 
denen buntfarbene Segelboote ankern, wie es auf dem Aquarell von George 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


& T, 


3 & 


Iff 


s £ 
i I 


= & 
"ST li 


3 C* 

*L 3 


zl V 
5 5 
» o. 

I «= 

> o- 

I? 

fr 3. 


9 | 

<t O 

H 3 
5 * » 
5 5 


£ fD 

3 


- 5 3 

<5 Q 

|| 


8 1 


I * 

ST «z 
< * 

i3i v 


1 . 0 

5 § 

S s, 
3 ’ " 
o Ö 


|I 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


Charles Haite „Am Hafen“ dargestellt ist (siehe Abbild.). Ein buntes idyllisches Genießen in Natureinsamkeit Und eine ganz besondere sind diesen Malern nicht plastische individuelle Erscheinungen wie 

Leben unter hohen Bäumen, lustiges Grün, helle Landhäuser, braune charakteristische Stimmung ist wieder das Feierabendliche, das dem Schweizer Koller, sondern wie Troyon und Zügel ein Element 

und goldgelbe Reflexe im Wasser, tief violette Schatten, alles heiter Gefühl des Ausruhens nach der Arbeit, was im Beschauer die der Landschaft, ein besonderer Ausdruck ihrer Stimmung. Und 

belebt unter einem grauen, von zartem Violett überhauchten Himmel, Assoziation glücklit hen Familienlebens weckt. Dieses Gefühl, das in diese ist bei den englischen Aquarellisten immer heiter und 

das ist ein Stück englisches Leben, wie es ein ieder zu Schmuck und der Landschaft (siehe die „Heide in Susse.x.“ von Yeend King. Abbild.) friedlich, oder elegisch, zuweilen trau mhaft-versch wommen. Die 



lachende Dörfchen im Grün und darüber ein zarter, graublauer Himmel 
mit Lämmerwölkchen. In solche einfache Naturmotive legen diese 
Künstler eine Heimatliebe, in ihnen wissen sie alle Reize ihres Kolorits 
so zu entfalten, daß wir lebhaft an die alten Holländer erinnert 
werden. Diese reife Tonmalerei finden wir auch in den einsamen 


gezahlt. Das Genrebild insbesondere kann sich davon schwer befreien: 
die immer wieder gemalten Schnitzeljagden mit reitenden eleganten Rot- 
röcken und dahinbrausenden Hürden, unter denen die „Entfesselte Meute" 
von John S. Sanderson -Wells (siehe Abbild.) eine der besten ist, Kostüm- 
figuren, Einkehrten bei einem holden Wirtstöchterlein, anfahrende 



E. Davies: Alter Kanal in Wales. 


Berglandschaftcn und dem friedlichen Flußtal von E. Davies „Alter Kanal 
in Wales" (siehe Abbild.), in Ycend Kings sonnigfrischer, breit gemalter 
landschaftlicher Dorfszene aus Tirol und in W. W. Collins’ traulichem 
,, Rothenburg" (siehe Abbild.). Das Auge ist geschult für die Tonnuance; 
das sieht man an den genannten Bildern dieser Aquarellisten. Freilich auch 
der englischen Vorliebe nach süßlicher Eleganz hat mancher seinen Tribut 


Postkutschen, Schenkszenen aus dem Directoire, Boudoirszenen im Empire 
geben den Malern Gelegenheit, nach Meissoniers Art ihre Geschicklichkeit 
in der Wiedergabe des Stofflichen und pikanter Einzelheiten von miniatur- 
hafter Feinheit im rechten Licht zu zeigen. Bei der Darstellung von Innen- 
räumen dienen auch diese Kostümfiguren einer hohem malerischen Einheit. 
Einzelne dieser Interieure sind farbig überaus pikant und von einem 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


I 



Bäume und den Fluten des Meeres, auf das Papier bannen. Von 
impressionistischer, kecker Flottheit sind die Wildenten von Frank 
South gate (siehe Abbild.). Vor keiner Wirkung- schreckt heute der 
Aquarellist mehr zurück. Die üppige Pracht eines Blumenmarktes, die 
Sonnenglut des Südens, die düstere Gewitterstimmung schottischer Hoch- 
moore, das in wannen Reflexen gebadete rosige Fleisch einer jungen 
Frau, weiblicher Akte im Freien, die tiefblaue und smaragdene Pracht 
einer Felsenhöhle, mythologisch -allegorische Kompositionen von kräftigen 
Effekten und dekorativer Haltung, ja selbst Imitationen altmeisterlicher 
Farben in mächtigen Charakterköpfen und grelle künstliche Lichteffekte, 
dieses ganze Bereich malerischer Aufgaben finden wir in der Sammlung 
der englische Aquarellisten. Es gibt kein Darstellungsgebiet, das die 
englische Aquarellmalerei nicht pflegte; alle neuen malerischen Probleme 
griff sie beherzt an. Freilich, die anfangs so streng gewahrte Reinheit 
der Mittel ist vielfach aufgegeben worden. Schon Branwhite vereinigte 
seine Wasserfarben mit Pastell und erzielte dadurch Wirkungen wie 
von Ölmalerei ohne Firnis in seinen mit poetischem Geiste dargestellten 
ausgedehnten Naturszenerien. Dieser breite, lebendige, pastellartigc» 
Vortrag wurde immer mehr bevorzugt, so bereits von Georg Cattermole 
(f 1868) in seinen historischen oder Shakespeares Dramen entnommenen 
Stoffen, die romantisches Kolorit verlangten, dann von Tay ler und 
dem berühmten Tiermaler Landseer in dem auf großen Formaten 
geschilderten Tier- und Jagdleben des Hochlandes. Diese neuen Bahnen 
beschritt die Aquarellmalerei in Deutschland durch Menzels Vorgang, 
der viel mit Deckfarben arbeitete und durch diese eine breite, pastose 
Wirkung erzielte. An Stelle der Deckfarbe verwendet man auch 
nach Lenbachs Vorgang die noch freier zu handhabende farbige Kreide, 
wodurch das Aquarell dem Pastell genähert wird; Meister in dieser 
Technik ist z. B. Ludwig Dill, während Hans v. Bartels Art, wie er in 
dieser Mischtechnik das Aquarell behandelt, an Großzügigkeit des 
Strichs der verwegensten Ölmalerei nichts nachgibt. So hat diese 
Kunst einen weiten Weg zurückgelegt von den ersten kolorierten 
Sepiazeichnungen bis zu diesen Aquarellen^) eines malerischen Fortissimo. 
Früher glich sie einer dünnen Melodie auf dem Spinett, heute kann sie 
auch volle Örchestermusik sein; aus primitiver Begrenztheit erhob sie sich 
zu höchster Ausdrucksfähigkeit. Paul Kühn. 

*) Sie werden in den Monaten April 1111(1 Mai im Leipziger Kun&tvcrein, später in Dresden bei 
Arnold, in München bei Brnkl und Thannhauöcr ausgestellt. 


W. W. Collins: Rothenburg. 

kultivierten Geschmack, z. B. die „Weinschenke“ von W. Douglas 
Almond. Oder eine ärmliche Häuslichkeit mit Mutter und Kind 
wird durch die feine, sonnige Stubenluft in eine durchgeistigte 
Stimmung erhoben. Noch schöner aber sind doch die schummerigen 
Interieure aus dem englischen Fischerlcben, die starke Anklänge 
an ähnliche Darstellungen von Israels zeigen, wie William Raineys 
„Schachmatt“ (siehe Abbild.), ferner alte Frauen am Herde, in 
Träumerei versunken, derbe Fischer, prachtvolle Gestalten, die 
Sonne und Wetter trotzen, am Frühstackstisch. Solche Gestalten 
sind das alte Fischerpaar von E, Borough -Johnson < siehe Abbild. ), 
ehrliche Gesichter von einem festen, gesunden lieben, wie sie 
unter den deutschen Aquarellisten so prall und kraftschwellend 
nur Bartels malt. Lustig spielen die aufgesetzten Lichter über die 
Gesichter. Das ist eine Kraft malerischen Ausdrucks, die an die 
Ölmalerei heranreicht. 

Wir hatten gesehen, daß die Aquarellisten in der Land- 
schaft mit Vorliebe das Helle und Heitere, die lichte Farbigkeit, 
besonders auch das Leise, Diskrete, die träumerische Überzart- 
heit vollendet zu geben wissen. Da finden wir auf einen 
graugrünen Ton gestimmte Landschaften, die wie die Corots 
in einem verschleierten sonnigen Äther zu schwämmen scheinen. 
Oder farbige Nebel, von Lichtern durchspielt, lassen alte Brücken 
und Gebäude gleich Schemen aufsteigen. Wie die Ölmalerei 
läßt auch die Aquarellmalerei auf der Höhe ihrer Entfaltung 
die verschiedensten künstlerischen „Handschriften“ erkennen. 
Oft sind ein paar Striche genügend, um uns die Vorstellung 
eines wogenden, blondgrünen Meeres zu geben. Viele solcher 
Aquarelle erinnern an die geistvolle ( )konomie Whistlers, dessen 
Kunst darin bestand, mit wenigem alles zu sagen. Andere 
wieder detaillieren, jene erzielen mit breitem wuchtigen Pinsel- 
strich volle, satte Wirkungen von unübertrefflicher Frische. Eine 
der besten Leistungen dieser Art ist ein weibliches Porträt von 
H. Gloag. Das Grau des grollen Hutes ist zu tiefem Blau und 
dem saftigen Gelb eines Tulpenstraußes prachtvoll zusammen- 
gestimmt. Andere wieder weisen eine sprühende Palette auf 
und können alle Kapricen der Sonnenstrahlen , tausend Reflexe 
auf Kleidern, Menschen, Gesichtern, auf den Blättern der 



William Rainey: Schachmatt. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



£>er Salon bei Societe bcs Strtiftes Srrancats, ^rüljjatjr 1908 


33on Rail £aljm, <paris. 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


848 h 


3IIuftrirU 3«tung. 


5Rr. 3383. 30. Slpril 1908. 



C. tkrnftamm: Serttjelot. 


^^Vie Soctcte bes SIrtiftes 3 rran<aie bat ihre bunbcrtfnfjfrunbjroonjißltc 'ilusftellung 
\ J eröffnet — eine feljr alte Äun|tgc|ellfd)aft mit nidjt lebt lungern flbeijte, 33er 
*W' „(Srofee Salon“ ift bie ^Pflegejtött« atabemifdjer Irabitionen; gebt man mit 
biefer fDorausfetjung hinein, fo irirb man aurf) biesmal feine Gnttäufdjungen erleben, 
Gx übertrifft b«n Salon ber Societe Nationale bes ffcaux-tfrtft, bec fd)on vor vierjebn 
Mafien feine Pforten er|d)loffen bat, in ber 3ahl ber Säle, ber Ceimpanb*Ciuabratmeter 
imb ber ülusbebnung bcs ragen ben fUfarmorwalbes, ber bic SReitarcna be& i&ranb* Calais 


I 



Gbouarb ftaoellier: Sleharift auf 3Bad)c. 


einnimmt. $ie jmei Giefeltfebaften, bi« ältere unb bie jüngeic, häufen frieblid) neben« 
einanber, bao ^JuWltum hat {ich baran gewöhnt, beibe 3 U bcfuchcn; benn bas „Wemiffafle", 
ber (Eröffnungstag, ift gleich elegant, unb jeber hat feinen Gnfdjmad: ber eine hängt an ber 



Digitized by 


Google 


Cctaoe T. 3). C&uillönnet: (Jurdcn-party im 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9h- 3383. 30. Slptil 1908. 


SIluftrirte 3*itung. 


848 c 



$<nri 3 o: 2 >ie «ttfunfi auf Der $(030. 


Denis Gtcheoem): £panifd)e fianbieute. 



3*>fe ©talhoa: „ffienug, ©äterd)en! w 


„ftaffifcben Runft", ber anbere nxmbelt gern neuere ©fabe, unb jene, bie nur 
für bas ©lobcrnfte, für ©coimprefftonismus u. Dgl., jdjwärmcn, bie bleiben 
braufcen, bei ihren CJnDepenDants. So ivcitläuf ig bie ßaalfluchten ber 6ociet£ 
bes ©Ttijtcs Francois finD, überall füllt fit bie etwas jd)ioüle unb ocrbraud)tc 
©tmofpbSre „©cabemie", „©tu be Warne" . . . 

Wls Gid)tblid — beinal)« ber einzige — £>cnri ©lartin. tiefer ©Icifter bes 
Sinpreffionismus, ber — man weifo nidjt warum — immer nod) bei ben ©rtiftes 
Fran^ats au&ljält, ju benett er pafrt tote bie gauft aufs Wuge, Ijat taicber ein 
großes beforatioes ©emälie ausgeftellt. Ulait batte ©oit itjm ein „gTifd)tfd)cs“ 
©JanbbilD für bie Sorbonne ©erlangt, aber bas il) w nid)t, fo mabem 

unb franjöfifd) 311 bleiben, tute er es bisher immer gewefen ift, befonbevs auf 
ben nmnberboren ©anneaux für bas Üapitole feiner ©aterftabt louloufe. Statt 
mit alten ©riechen in weihen, oon ben Schultern fallen ben ©ewänbern bcuölferte 
er fein OlbaumwälDcben mit fet)r befannten ©arifer ©eftalten: Slnotole 3-nmce, 
ber feinfinnige Sdjnftfieller, ©erfaffer oon „Grainquebtlle" nnb £>i|toriter ber 
3cannc b’fUrc, ftet)t ba inmitten feiner 3ünger, bie roie 311 einem ©ropheten 3U 
it)m auffdjauen. £s ift nicht unbefannt, bah lief) im lu&rulum biefcs neu3«it* 
liehen liieero oft eine Heine ©emeinbe junger ©oeten unb ©IjUoIophen, bie 
Hoffnung ber franjöfiichen fiiteratur joon morgen, ocrcinigt unb anbädjtig ber 
©erebfamfeit ihres Abgotts laufctjt öenri ©tartin hat bie Heine ©emeinbe 
porträtiert; feine ©über i ollen für bie ©adjmelt aud) ein ifonagraphiiehesänterrffe 
haben — auf früheren ÜBanbgcmälben fonterfeite er 3aurts, ben ©laler 3«tn 
©aul Gaurens ufto. ©on ©ried)iid)em ift in bem Clbaumhain nur eine oon 
Wofenbü[d)cn umftanbene Statue ber ©alias Athene 311 feben, an bie fid> 
tiäiunerifd) ein $id)terfüng1ing anlehnf. ©Jie immer, fo ift aud) biefcs ©ilb 
©lartins eine wahre Gicbtttplofion. ©s leuchtet unb flimmert rot unb gelb auf 
bem ©Jiefenhoben unter bem fnortigen ©aumgeöfte mit fpärlidjem Qaub, burch 
bas, faum gemübert, bie ©lut bcs untergebenen Sonnrnballs tprciniäUt; burch 
bie £id)tung bringt ber ©lief auf bas ©3m blau bes ©leeres. 8luf ben WSdeu 
ber ©länner jaubert bas ©benbrot nedifd)* JJarbenrefle«; alles ©ro|ai|d)e ift 
oon ihnen genommen, ©natole ftrance fiel)t in feinem fd)lid)teu, je^t oiolett 
fchimmembeu Slaubmantel wie oertlärt aus; bte 3 ünger feheinen blau, grün unb 
gelb getleibet, ohne bah bie wohlabgeftimmten ©uancen es julafien, öiefes bunte 
‘Dunbeinanber lächerlich 3U finben. Dreh Des Sicht« unb Farbenreichtums, ben 
Öenri ©iartin mit feinem reliefartigen, breiten Dupf« unb Stridjfrjftem erjielt, 
birgt bas ©eniälbe bas ©rheimnis oolltommencr, wahrhaft poeiifcher unb 
philofophifther ©uhe; ©tartin ift feit ©uois be Ghaommes unftreitig Franrreichfl 
grö&ter betoratioeT ©later, ja, man barf es fagen, er hat ©uois bereits bei 
weitem in ben Schatten geftcllt. 

©er fich non ber dufeerft mobemen, impreffioniftifcöen ©laltoeije $enri 
©lartins iiberjeugt hat, wirb |id) oiellricht wunbem, baf* fein Cehrer ein fo 
unerbittlicher ©fabemifer wie 3ean ©aul Gaurtns gewefen ift; unb hoch, wenn 
man ©lartin felbft hört, wirb man erfahren, in welcher ©erebrung er an ber 
ftunft unb bem Rönnen biefes alten ©leifters höngt. ©ei ihm hat er bas 
3tid)nen gelernt, nur in ber Farbe ging ec bann feine eignen ©fege. 'Sarin 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



848<1 


3 Huftrirtc 3 «hmg. 


9 lt. 3383 . 30 . 3 Iprtl 1908 . 


liegt bie Grflärung für bie ©ebcutung bes Xoulou(cr 
Äünftlers, öaft er im ©egenjaft 311 ber ©tetj^aljl ber 
übrigen 3mpreflioniften 311 3eidjnen ocrfteljt; Celjrer wie 
ber greife 3ean ©aul ßaurens ^aben olfo ein grofteo 
©erbienft. Aber wenn nur bas 3eid)ncnf*)nncn für einen 
Water allein genügen würbe! Scan ©auf geht neben 
ber Ze cbn.it je ber ßfarbenfinn ab. Ter alte £>err hat bies* 
mal 311 einem Atljlc teil wutf anabolen wollen; man fpridjt 
(djon feit SUtonatcn oon feinem in grofccu Timen|iouen 
angelegten ©emälbe „©ccthooen“. 'IBeldje Gnttäufdjung 
für jene, bie etwas oon ber ßfreubc fdjönem ©ötterfunfen 
ucrfpüren wollten! Auf hoftem Socfel bet lila« ber 
ffllujil, ftftenb unb wie aus Gtj gegoffeu, ein ©iefenfopf, 
boctj ol)n< tiefen Ausbrud, ©aüathfäufte unb ftüfte wie 
in Weiterftiefeln. 3n ber (Ebene altmobifd) gefleibete 
©tufifanten, bie gar 311 medjaut(cft ihre ©cige ftreidjen, 
CljSre weiftgefleibcter SHäbdjett unb ein Slapellmeifter, 
um helfen Xaftftod bie erften Xraumfigitren wimmeln; alle 
CBebanTen ber Symphonien, ßeiben* 
lefyaften, fiuft, Sdjmerj, fiiebe, £m&. 

©hitterfdjaft, Religion, alles ift per* 
fonifi3iert unb bilbet einen Allegorien- 
reigen, bem fid) ber &iiumcl öffnet. 

3ean ©aul fianrens mag ein bc* 
geifterter öereljrer ©eethooenjdjen 
(Genies fein, fein ©ilb hat bie größten 
setdjncrifdjen ©or3ügc, es befunbet 
uneitblidjen ftlciB, aber es teilt uns 
nidjt bas ©eringftc non ber ©egeijtc* 
rnng feines Urhebers mit. Gin leb* 
lofes ©tonument mehr für ben ©c- 
ivnlligeu ber Zone, fonft nichts; für 
bas ßeben wirb er felbft weiter 
[orgen muffen. 

3Bas wirb ber „dou“ für bie ©er- 
eljTcr bei offi3iellen ftunft fein? Xe* 
tailles „Chant deDtjmrt“ ober ©uillon- 
nets „Gardcn-party im Gltjfec“? Xns 
ift bic ßfrage, bie man um fo häufiger 
erörtern wirb, als fle ohne eigentliche 
©ebcutung ift. 3uQcgcben muft wer- 
ben, bah ber Gdjladjtcmnaler Tetaillc 
uodj nie mit ähnlichen* fteutr unb fob 
efjev ©taeftria bie Golbatcn ber ©eoo- 
lution, benen auf hob«*** Gdjimmel 
blc „Freiheit" mit 3erfeftter Xrifolorc 
00 rangaloppiert, Kanoniere unb Äa* 
uonenfcftlfmbe gemalt E)at ; leiber fefjlt 
ber .(tun ft XetaiUes ber leftt« Stempel 
ber Realität, man fpürt nicht fo recht 
ben ScftlachtcMlärm , möchte roirflidj 
bas ©efchrei ber ^afobiner in SBaffen 
hören . . . Zer „Abfchtcbsfang" ift 
für bas ©antljeou beftimmt, beffen 
SBönbe f*ljr oicle weniger gute ©e* 

»nfllbc 3ieren. — ©utltonnet war be* 
auf tragt worben, ein ©arten feft unter 
bem ©räfibenten ßrallifres für ben 
©alaft ber ©ompabour auf ber fieln* 
manb 311 oerewigen unb hat fi<h bie* 
fer Aufgabe mit feinem fdjönen folo* 

TiftifcfjcnZalent olrtiiosentlcöigt. Wan 
fleht auf ber SBicfc unter ben ©arf- 
böutuen ben burdj einen freunblichen 
Sonncnftrahl wirtlich 3um Wittel* 
punit ber fommcrfefttidjcii ©cfell* 
jdjajt gemachten gutmütigen unb ft)m- 
pattjifdjcu ©räfibenten ßalliires, um* 
geben nicht nur oon fteifen Tipi oma ten * 
gcftaltcn unb courfnicffcnben Tarnen, 
fonbern auch oon etwas betaofratifdj 
cingelabeneu fieutdjen in ßanbes- 
trachten unb weiften* Sonntagsftaat, 
bie einen Gnthujiasmus betunben, ber in SBahrljeit bei 
folgen Garden- partie» im Glijfec weniger fjoife 3U bemerfen 
ift. ©talerifd) ift bie Sache fehr gut gelöft; oiel ©elb, 
SBeift, SRofa unb ©lau weben |fid) ju einem b>abfci)cm 
3riihjahrsCon.3ert bnreheinanber. 

Zen ©eforb im ßeimoanbfönfttm h<ri biesmal ©croub 
glänjcnb mit leinem ©tanbgemälbc „La Rufe“ gelchlogenj 
ber „Anfturm" bet ßiebe*, ©uljm* unb ©olbgicrigen auf 
ben erhabenen Zhron ß-ortunas, oon bem bie Unglüd- 
liehen toll h*nintcrpur3eln, ift fo übet nicht im Aufbau, 
läfct aber an fflnjtlerifcbem Gmpfinben 311 wünfd)cn übrig, 
©on ben fonftigen groften Veineroönben, für bie man im 
©ranb*©a[ais allen, wir hier leiber nicht einmal für bie 
bloftc Auf3äblung ben ©Iah haben, feien nur noch erwähnt 
bic pi t>anta ft ifd>cn ©anneaui ber talcntootlen f$rl. Xufau 
für bie Sorbonne unb bas bunte, 3udrigc Zurfbilb 
„Autcuil-Pcaagr“ oon ©ouffeau»XccelIe, auf bem fid) oicle 
elegante Bport»-woincn mit ©ergnügen erfennen werben. 

Gmft 311 nehmen ift wie immer 3 ules Abler; ct 3eigt 
einen Auftcnboufcoarb, auf bem fiel} heimfefjrenbe Arbeiter 


unb Arbeiterinnen brängen, herbe charafteroolle Stühlen, 
in brnen fid) jebod) nidjt fo ganj bas Zalent bcs Jtünftlcrs 
aus3ngcbcn oetmag wie früher in ben S3enen, bie fief) 
in Sabritraudj unb 3 olafcf)em ^Realismus bes „Zraoail" 
abfpieiten. — ©utc ©Uber ber „©roletarierlunft" ficljt 
man auch oon ©. ©icuc, ber in ber Suppenanftalt oicle 
§ungcr(ciber ftubiertc, unb oon Zoni fDloftgtt, bie im 
roten ßampenfehein bie ©äfte bes 9 lad)ta|pls beobachtete. 
Weiterer ift bie Äunft ber beiben Ghobas, oon benen 
©aul redjt wihig bic l)ctlge!Icibeten SWäbcheugrltolicu im 
Auberboot mit Sonnenftxahlen bombarbiert, unb ©iauricc, 
bet ©Jabcrrtcxe, im SBalbbad) babenbe junge Säuerinnen 
fo ftarl austlcibet, wie Ülenoirfdjes ßxeitid)t bies ge* 
ftattet. — (Eine Attfhibie oon OTarten« wirft traft im* 
preffioniftifi)cr ©littcl nicht redjt wahr, unb 3 ro tH c r§ 
„AJalbnijen" finb bod) nur etne oerwäj fette ©achal) mur, Ü 
Renners. — Gin bemerfenstoertes oene3ianif(hes ©ilb, 
wenn auch nicht ganj 00m ftnri>englaii3 bes alten 3Un*. 


„Popoluiie ct Uarcarolc 1 - , ftammt oon Eljcnlc s Xuoent, 
ein ß-luftbilb , „Xie SCRaas bei Xorbrcdjt", oon ©afton 
Wouflet, bet bas tan3enbe Schiff, b*f h^gfhcnbeu 9 ©ogcn, 
ben ÜBoltcnhimmel unb bie Stabtfilhouette forfeft gemalt 
hat, ein Ijollättbtjdjcs ffifchetbilb, „ 9 Bcnn ftc nicht mehr 
aufs ÜJiccr gehen“, mit prächtigen Äöpfen alter Seeleute, 
oon £>eimcttc Xesportes, bic üblichen flanbrifdjen Älöpp- 
Icxinncn im ßampcnlicht oon ©aib^ofeph, ein gewagtes 
ffiilb mit luftig unb buftig — entflcibcten aleranbrmtfdjcn 
Äurtifanen, na^ ©ierrc ßoutjs „Apbrobite' 1 , oon ©orije* 
groffe, ein gcfreiijigtcr, anatomifdjer, aber auch etwas 
abftoftenber Ghriftus oon ßrerb. Sabatte unb „*Die Anfuuft 
auf ber ©laja", oor ber StierCampfarcna, jwei auf* 
gepulte unb ftol3<* Garmen im ßanbaucr, mehr illuftra* 
tioen als malerijchen ©Jerts, oon ^enri 30. Als lefttes 
„©enrcbilb“ niuft Alfreb ©lau3eaus „©ologna" erwähnt 
weTben, nicht ber ttunftbebeutung, fonbern bes Sfanbals 
halber, bant bem fief) wiebet ein armfeliges 9 Jladjrocrt in 
ben ©orbergrunb brängen will, ©latt jieljt eine naäte 
(Erauengeftalt am ©oben, [jingeftreeft über bie jcvfeijte 


üönigsfahnc ber otanislaufe; Abler unb ©eiet 3er fl cif eher 
bas hilflofc 2öeib unter Auffidjt eines Solbaten mit ber 
©icfclhaube; in ber 5cme ergreifen arme ©auem bie Sffucfn. 
3 >icfe frcdjc ffiefdjmacflofigrcit richtet fidj oon felbft. 

©on Den Auslänbern finb, wie auch int anbern 
Salon, bic Spanier am befteu oertreten. Gtdjeuerrg unb 
Gallos ©asque,} ragen 30m nicht an bic ©röfte eines 
3uloaga heran, finb aber audj fefjr adjtcnswertc ©e- 
präfentanten einer fich häftig rcgetiben nationalen Äunft. 
Xie ©eflügtlljäubler Gtcheoervijs, bic lemige, an eine 
Gäule gelehnte ©aue vngeftaU unb bie robuften AJeibei. 
famofe lila, bunlbeftiite Zücher um bie Gdjultem, unb 
bas ©rautpaax ©asque,)', bas fid) nod) oor bem ©ang 
3um Altar 3ditft: beibe ©Jexfe finb hübfd)e SKuftet füb* 
löubifdjen ^arbengefdjmacfs. Gin ©ortugiefe, ^ofeOTalhoa, 
tritt baneben mit einer Gl)arafterftubie auf ben ©tan, 
bie 3war fehr teef gemalt ift, beren fünftlerifche Cuali* 
täten man jeboef) nidjt 3 u ftreng nadjprfifen barf; w ©e> 
nug, ©Sterdjen!“ ruft ein junges 
2Beib bem Alten 311, ber auf bem 
3ahrmartt 311 tief ins ©las gegneft, 
unb beu ber Sdjanfwirt ladjenb 
noch 3um A3eitcrtrinfen ermutigen 
möchte. — Auch ber Amerifaner ©lac 
Gameron polemifiert gegen ben Xrunt, 
er aber aus nbet3eugung; bie beiben 
©Munet uiib bas junge 2Bcib in ber 
Schcnte finb bei ihm abfehredenbe, 
begeneriertc ©eftalten. — ©on ben 
Zeutfdjcn läfct fid) nichts aus biefem 
Salon berichten. 

Sehr fällt bei ben Artiftes ftrau 
^ais ber ©iangcl an ßanbldjaftcm 
auf; bagegen wimmelt es oon ©ov- 
trätiften. 3 h* Häuptling ©onitat fflhn 
eine «Xame in tRot w ins Zrefieu, 
ein angenehmer Äontraft oon f)<llcm 
Äarmin unb Olioengrün (ein Äopf, 
ber, wie oft bei ©onnat, 311 wenig 
fagt); oon SHarccl ©afdjct giebt es 
einen gut fonterfeiten öfNn fRadjc- 
fort, oon Zonq ©obert* 3 -leunj ein 
bistret in SBifthlertönen gemaltes 
ivtauenbilbuis, oon Grncft Saureut 
eine [ehr mobem weich h* n B e ^ u RT tlC 
weibliche ©ollflgur — bas ftlcib ein 
fcltfames 3 neinaubcrflieften oon ©ei 
Imexblau unb 3-la(thengrün , ein 
pfijchologifd) intereffantes ©efid)t 
(wohl bas b-efte ©orträt bes ©roftm 
Salons) — oon Albert ßrjnd) eben- 
falls eine weibliche ©ollfigur, bod) 
gan3 anbers aufgefaftt unb troft ber 
Süftlichteit ber ©taimethobe nidit 
rei3los, oon ßaparra eine „Zorne in 
Schwar3weift", in feiner eleganten, 
etwas oberflächlichen SRanier , oon 
Znwont ein etwas geöltes, öafiir 
aber photographieähnlidjes ©orträt, 
r>on ©atrlcot eine anämifdjc „Tarne 
in SSrift“ unb oon Gbouarb Gabaitc 
eine beautd in hellblauer Gmpiverobe, 
abrett unb nett. Zic oon ©. Gbgarb 
©füllet ins ©ras gefetjte junge Tarne 
mit weiftem Teint unb bunflcm Äleib 
wirft feh r malcrifcf). 

Zic Abteilung ber ©iCbhnucr ift 
ebenfo ausgc behüt wie arm an©fcifter- 
taten. $eraus3ugreifen finb ©crlcte. 
©farmorgtuppe „Sefttc 3 uf lucht“, bie 
in hodjbramattfcher a&etfe ein junges 
9 Jlabd)cn 3eigt, bas, oerführi: unb oct- 
(offen, fid) mit bem Säugling unb all 
feiner Scftanbc in bie geöffneten Anne bet rxr härm ten 
Butter ftür3t — bie Figuren finb oon bem ftünftler nadt 
bargej teilt unb Dortrefflicft in ber ßiuienfül)rung: — ßan* 
bowflis realiftifdje Arbcitcrgejtalt, SOlercies majeftätifcher 
Stopf „©allia“ unb feine ©ruppe „L'Amour riellcnr“, ©ent= 
ftamms oetblüffenb ähnlich« ©üfte bes fd)lid)ten unb groften 
ffierthelot,3earbsfd)amhaft ben Äopf neige nbe, formenjd)öiie 
©atfte, Gnieft ^vuliits ausbrutfsoolle Statuette „Schmcri“, 
Sorieur' amüfantcr Weigcn oon ÜJtibinettcn, bie übeT bie 
ßiQnfunbjwaniig hin<»‘s jinb unb am Zage ber fjeili^en 
Statharina ladjenb bie trabitionelle Altjungfcmhaube auf» 
feften.Aaoelliers gewiffenhaft ausgc führte Statuette „ 9 Rel)ö- 
rift auf SBache", Gh- ©irlons feljt naturwahrc unb lieb3ti 
gewinnenbe „Xcutfdjc Sdjäfcrhunbe“ unb „©olijeihuiibc", 
fdjlieftlid) ©arbcs große 5)irfd)gruppcu — man muft fchou 
etwas „fatalogifieren" unb auf ju oicle Gin3clheitcn oci* 
3id)ten, um aus Zaufenben oon ©emälöcn unb Stulpturcu 
bes ©rofteu Salons nur bas hcwu&3*»holcn, was cs 
feines Munftiocrts Ijatbcr oerbient, ober was aus «nberen 
©rfmben oon fidj leben maefjen wirb. 



©erlct: ßeftte 3 u fl u( h^ 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


m 


■ 1 

Ja» ■ 

Dämonen bet Noman von ^Baul ©rabetn. 

r= - — is 


(IS. 3rortfefcung.) 

E ine geroiffe Unruhe überlam *2DoIf bei bem ©nblicf bes Haufens 
oon Depefchcn. Sogar ftünblid? füllten fie in kn Ickten Tagen ein- 
gelaufen fein. 2Bas modele benn ba paffiert fein? Offenbar tarnen 
:bie Telegramme aus Sialien. Nichtig! Sein ©uge überflog bas erfte 
oon i^nen. Cs enthielt eine 3JieIbung feines Oberingenieurs ^ilbebranb, ben 
et mit [einer ©ertreiung beauftragt hatte: in ben leftten Tagen feien mehrfach 
galle non ©uffäjfigfeit unter ben Arbeitern ooTgefommen; er habe baher bie 
Scftulbigen entlaffen muffen. 

Nun, wenn es weiter nichts wart ©3olf lächelte. Der gute ^ilbebranb 
mar eben ein biftchen ängftlich. 2Benn ei nur felber erft roieber an Ort unb 
Stelle märe, er wollte bie ©efellfchaft wohl in Näfon halten! Unb beruhigter 
öffnete unb überlas er bie nächften Telegramme. 

Die jojialiftifdje Seroegung unter ber fianbbeoölferung Sübttaliens, bie |i<h 
fijon fett ©tonalen in allerlei 3ufammenftöften mit bei Staatsgewalt ßuft 
gemalt habe, fei jeftt plöftltdj auth auf bas angrenjenk ©ebiet übergetrelen. 
Namentlich in ben oolsfifchen ©ergbörfem, in beren Nahe bie 3 i|t«nen aus* 
gefprengt feien, mären 3 u fammenrottungen beobachtet worben, bei benen an- 
fdjetnenb bie entlaffenen ©rbeiter, an ihrer Sprfte ein gewiffer Tabbeo Noffi, 
ein gemaftregelter früherer Xedjniler feines Baubureaus, eine Nolle [pielie, Sie 
hegten bie Dorfbewohner auf mit ber ©orfpieglung, baft burch bie 3ift«nen* 
anlage ihren Olioenpflangungen bas nötige ©Baffer endogen mürbe. 

2Bolfs Ntiene warb ernfter. Die Sache mar alfo boeft nicht ganj harmlos. 
Der oerbammte fterl, ber Noffi! Cr lannte ben ©urfcherc — ein gewanbt«, akr 
oerfchlogenei unb geroalttätiger Ntomt, ber fidh unter feiner fieitung inbeffen immer 
tabellos geführt hatte, 2 öas war jeftt nur fo plöftlich in kn Nlenfcften gefahren? 

Ungebulbig Tiffen mjroifchen 2BoIfs ginger [efton immer bie nächften um* 
fangreichen Telegramme auf. 2 Bas mosten ba noch weiter für Hwbspoften 
eingelaufen fein? 

®r las, unb jeftt jogen fich feine ©rauen finfter jufammen. Nun horte 
bie Sache entfliehen auf, fcherjhaft 3 U fein. 3Bas ihm Hilkbranb ba noch 
melbete, bas mar fogat fehr bebenflid), 

Cr berichtete ja oon einer förmlichen foftematijcften £jetje in ber ganzen 
rabifalen ©reffe 3taliens gegen feine ©erfon unb fein Unternehmen. Die Blatter 
brächten tagtäglich gehamifeftte ©rtifel unter bem Schlagroort: „Der beabfichtigte 
©obenwuefteu in ben ©ontinifchen Sümpfen.“ Statt bem Halienifchen ©olle, 
rote biefer Herr Schierbranbt erft fo ooUtönenb in alle SBell hinauspofaunt 
habe, eine neue ©rooinj ju erftftliefoen, laufe bie Sache jeftt, roo fie ihr wahres 
©eficftt jeige, auf einen ©rünbungsfthrombel grölen Stils hinaus, bei bem fich 
nur biefer ingeniofe £>err unb feine ^mtermänner bie Xafche woFlftecfen wollten. 
Cine Schanbe fei es, bah * ic üalienifche Negierung unb bie grofjen ßatifunbien- 
befifter ber pontinijefjen (Ebene babei bie Helfershelfer fpielten. B3o 6 Iiebe ba 
bei hochtrabenbe ©runbfaft biefer fogenannten ©ranbfeigneurs: Noblesse oblige?! 
©ber wenn fchon biefe belabenten SpröPnge uralter gamilien, bie ihre ©hrten* 
reihe bis auf bie glaoiet unb 3 u ß« jurüefführten, feinen Sinn mehr für 
nationale (Ehre unb nationale Sntereffen hätten, fo muffe eben bas ©oll, bie 
jchroielige gaujt, bie ^eiltgett ©üter kr römifchen Nation mähren. Nom ben 
Nömern — leinen guft breit italienifchei Crbe auslanbifcfjen Sdjroinbelgenies 
unb Börfenjobbem! Das Ieftie Sßott in biefer Sache werbe bas ©arlament 
Iprethen, unb feinem Drud würben fich bie Negierung unb jene ehruergeffenen 
©ranben nieftt oetfcftlieften fönnen! 

Cnegt fchleuberte Töolf bie Depefchen auf ben Ttfch- 
Das war ja infam! 

Seme gauft ballte [ich m Iobernbem 3 orn. Diefe elenben (Eftrabfcftnetber 
unb Hefter oerbtettlen bie Nettpeilfche! 

Unb all biefe fjochft wichtigen Nielbungen lagen hi« fchon 3 um Teil feit 
Tagen, foftberren Tagen, bie er 3 ur ©bweftr ber gefährlichen Angriffe hatte 
oerwenben lönnen, wenn er nur Äenntnis baoon gehabt hätte! Sein ga^ei 
©rimrn lehrte lieft plöftlich gegen Coeline. ©Bas hatte fie wegäureifen, um ein« 
linbifchen NJeiberlonne willen m folch einer Jritifdjen 3 «i unb ohne jebe ©n= 
weijung an feine ßeute, wie ihn Nacftrichten «eilen fonnten! 3hr banlte « 
es, baft er jeftt mit biefer Schlappe in bie Siftung lam, wo man natürlich 
auch fömt oon ber Sachlage Kenntnis haben würbe. 

Digitized by Google 


Nlit fliegenben Hänben raffte « kn Stoft Depefcften wieb« 3 u[ammen unb 
ftedte fie in feine Brufttafche. Cs war ja bas alles wahrhaftig faft wie eine 
woftlotganifiette ©erfchtoörung gegen ihn, unb 3 toar bas 2 Derf eines fehr Augen, 
genau unterrichteten ©egners, ber bie gefährbelen ©unüe feiner ©ofition lannte. 
Unb plöftlich ftuftte er. (Ein ©ebanle bureftbliftte ihn — unwiQlürlich fiodfe 
fein guft, ben « fchon auf bie Sexuelle feften wollte: Coelines rätfelhafte Neife! 
3P3enn fie — 

©ber bann wies « ben törichten unb fie entehrenben ©erbacht fraftooll 
3 urüd. Unfmn! Unb et griff 3 ur Älinle, wieber ganj nur ftebetnbe Tatbaft 
unb ungebrochene Cnergie. 2Ber auch Dunfelmänner waren, bie ba fein 
2 Berf unterminieren wollten, er mürbe fie paefen, entlarven unb bann — weh* 
ihnen! 

So eilte er, bie alte Siegesjuoeificht im H« 3 «i, h* na ^ 3 U bem 2Bagen, 
ber ihn jum Banlhaufe Nh^t & Cie führte, wo um biefe Stunbe bie Ion* 
ftituierenbe Siftung kr ©efellfchaft ihren ©nfang nehmen fotltc. 

XXV. 

©Is ©3o[f Schi« 6 ranbt in ben Äonferen^faal bes Haufes eintrat, fanb er 
bie ©elabenen, fomeit er fie mit einem ©liefe überflog, bereits paDjähtig oor 
bis auf bie italienifchen Vertreter, bie fich ®ohl etwas oerfpätet hatten. 

(Eine unruhig f^wirrenbe, 311 m Teil fogar fehr lebhaft geführte Unterhaltung 
ber in ©ruppen umherftehenben Herten beftätigte ihm fofort feine ©ermutung, 
baft jene Hiobspoften bereits auch hierh^gebrungen waren, ©ber um fo fefter 
mar feine Haltung unb eine faft lachelnbe, ruhige Überlegenheit in feinem ©lief, 
wie er nun in ben Naum trat ©alb würbe er H«r kr Situation fein, jenen 
geheimen Berfcbwörem $um Troft! 

©ei 2&plfS<fti«branbts (Eintritt perftummte plöftlich bas aufgeregte Stimmen* 
gefchwin. ©Ile Bilde richteten fich erwartungsooH auf ihn, unb fein Schwager 
trat fofort, lebhafter, als es fonft feine ©rt war, mit einem begrüben ben Hänbe» 
brud auf ihn ju. 

„(Enblich!“ (Er fagte es mit gebämpfter Stimme, aber innerlich erregt 
„©ut, baft bu ba bift Das fmb ja fchlimme Nachrichten für uns!" 

„Nicht halb fo fdjlbnm, wie fie ausfehen!“ 

TBolf erflärte es abftchtlich fo laut, baft iftn auch bie Umftehenben hären 
tonnten, unb noch oemehmlid)« fügte « bann, mit einer Bezeugung gegen 
bie Berfammlung, hinju: 

„3ch bitte fehr um Berjeihung, meine H«r<n, für meine Unpünftli^leü 
©ber, wie Sie ja fchon oon H«™ Nhegbt wiffen werben, hatte id} eine fehr 
ftürmifche Überfahrt von Cnglartb. 3cft möchte nun aber bitten, fofort in bie 
©erljanblung 3 U treten, um 3hnen unoerjüglich beruhigenbe ©ufflärungen über 
gewiffe, allerbings recht ärgerliche 3 ®i|^ n fäH< geben ju lönnen, bie inbeffen 
pon leinerlei wefentlich« ©ebeutung für uns fein werkrt" 

Die Herren traten alsbalb 3 U bem gtoften, bunlelgrün ausgefchlagenen 
Äonferen 3 tijch, wo por jebem Seffel ©ttenpapier unb ein ©Ieiftift für Not^en 
lagen. Der mit ber ©rotoloüführung beauftragte 3uftijrat unb Notar lieft fich 
bereits an feinem bur<h umfangrei^eies Schreibmaterial lenntlid} gemachten 
©lafte neben bem ©orfiftenben 2Biüiam Nhegbt nieber. Da warb ein ©in* 
wurf aus kr Nlitte ber Berfammlung laut: 

„©ber bie Herten aus Nom fehlen ja noch." 

„3<h bitte troftkm [efton itnm« in bie ©erfjanWung ju treten!' 1 9BoIf 
S<hi«branbt erflärte es, feine Uhr 3 iehenb. „Die anberaumte Stunbe ift ba. 
©Benn bie Herren nachher fomrnen, werk ich für fie meine ©usfüljrungen Iur 3 
noch einmal relapitulieren." 

Da fich lern ©Bib«fpruch «h°b, fa erflärte SßiHiam Nhegbt bie Siftung für 
eröffnet unb erteilte als erftem Nebner SchieTbranbt bas SBort. 

9ßolf erhob 9Wtt gröftiem Schweigen, in ho^ßefpannt« (Erwartung 
laufeftte alles jeftt feinen ©Sorten: 

„SNeine Herren!“ gejt unb bcfterrfchenb Hang feine Stimme bureft kn 
Naum. „3Bie ich 3ftuen eben fchon fagte, liegen freilich allerlei überrafeftenk 
unb nicht gerabe angenehme Nachrichten aus 3taHen ool ©ber oon 00m* 
herein möchte ich noch einmal betonen: fie bieten burchaus leinen ©nfaft ju 
ernfter« ©eforgnis für kn, ber wie ich bie einfehlägigen ©«häflniffe lennl 

Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 




850 


3lhiftrirte 3 e ^ng. 


Sfe. 3383. 30. April 1908. 


3d> werbe nachher barauf noch näher eingehen. 3uerft aber wollen Sie mir 
«(«üben, 3f)nen eine «uthentifch« Darfteüung bes Sachverhalts ju geben, auf 
Grunb bes mit vorliegenben Depefchenmalerials." 

(Et 30 g bie Telegramme aus b« TafcJj« urtb tos fie bet Wethe nach vor, 
hier urtb ba mit einem furjen erläutemben ober befcbroichtigenben 3uf&# Wun 
war et bamit 3 U Enbe, unb bas- leßte bet Telegramme aus bet Sjanb legenb, 
richtete er fi<h ftraffer auf, ben Süd mit jiningenbet Gewalt burd) bie Wunbe 
um fid> (je* fcfcweifen laffenb, jeben einjelnen bet £>aren ftreifenb, wie um einen 
unmittelbaren, perfönlichen (Einfluß auf tf|n 3 U gewinnen. Aud) Aifingen traf 
fein Auge. Der Graf wat entgegen 2BoIfs SEÖunfch auf TBiliiam Whegbts 
Setreiben gleichfalls mit füt bas Unternehmen intereffiert worben, nadjbem er 
bereits vor einiget 3*tt nach bem Tobe feines ©aters ben Abfdjieb genommen 
unb fidf nun ganj ber Ceitung feiner großen Sefißungen unb inbuftrieHen 
Anlagen in ©cfjlefien gewibmet hatte. Sein Warne unb feine Weltreichen ben 
Se 3 i«hungen Derfpradjen bem ©anfherm einen ganj befonbem Außen, fo baß 
er SEBoIfs auf rein perfönüdjer Abneigung berufjenben SBiberftanb nicht hatte 
gelten [affen. 3Bie je# SBoIfs Süd über ben alten SBiberfacher hinglitt, fchien 
es ihm, ars 3 ude heimlich ein d erhaltenes, [altes ßächeln über bie unburdj* 
bringlichen 3 fl 9 e bes Grafen; aber er beachtete es im Augenblid nicht weiter. 

„Das, meine Werten, ift altes, was gefcheljen ift; wie ich noch einmal 3 U* 
gebe, gewiß nichts gerabe Angenehmes, aber bo<h but^aus nieste, was etwa 
emftcre ©eforgniffe wegen bet Durchführbarfeit unferes Unternehmens einju* 
flögen vermöchte. Wtan mufj eben bie italienifdjen ©erljältniffe fennen unb 
mit bem heißen Slufe ber fieute bort rechnen, bas fith gern einmal ein bißchen 
gefährlich gebärbet. Aber bas alles ift nicht fo fchlimnt, es bleibt eben meift 
nur bet ben broljenben ©Sorten unb Geften. Alfo" — 

„3df bitte ums ASort!" 

Schorf unterbrach pfo^lic^ bes Grafen Aifingen Rommanboftimme ben 
Sprecher. 

3weifelnb äuefte ÜBifliam Whepbt bie Adhfeln. 

„Karbon, §en Graf, bet £>err Webner hat noch nicht geenbet. Wa<h bet 
Gefdjäftsorbnung" — 

„3<h erbitte bas SBort 3 U einer tatfädjlidjen ©erichttgung.“ 

Der ©anffjerr fah fragenb ben Schwag« an; aber biefer nidte nur ruhig. 

„Sitte fehr.“ 

Da erfjo& fich Aifingen; auch er 30 g nun ein Telegramm aus ber Xafche, 
bas er bisher in feinem Portefeuille forgfältig oerwahrt halte, 

„SJleme öerren, wir haben foeben eine Darfteüung b« Dinge gehört, bie 
Öen ©djierbranbt ausbrüdlicf) als eine authentifdje bejetcfjnete, unb er fugte 
hinju, bah bas, was er uns ju fagen hatte, alles wäre. 4 ' 

Der bei aller Wuhe auffaKenb lalte, gerabeju feinbfelige Ton bes Grafen 
machte TBolf auffehen. Das Hang ja fo, als wolle ihn Aifingen iügen ftrafen! 
Aber biefer fußt, ohne ihm ©eadftung 3 « fchenlen, fort: 

„3th fonftatiere bas, ehe ich 3hnen eine ©titteilung mache, bie mir heute 
vormittag 3 ugegangen ift, unb bie allerbin gs mit ber optimiftifchen Darstellung 
unferes julünftigen Generalbireftors fchwei in Einllang 3 U bringen ift." 

2Bolf 3 udte 3 ufammen. (Ein brohenbet ©lid flammte 3 U bem ©ebner hin* 
über, währenb eine leife Unruhe burd) bie ©erfammlung ging. 

„Öier, meine öerren, habe ich bie Wachricht, bie ich als authentifd) bejeidjne, 
unb für bexen Wichtigleit ich mich mit meinem A3 orte verbürge, baß heute nacht" 
— bie Stimme bes Grafen hob fich 3 U wuchtigem, fchwerem Rlange — „bie 
gefamten 3*ftemen im Gebirge uon ber aufrüIjreTifchen DorfbeoöUerung mittels 
Dpnamitfprengungen verjehüttet unb 3 U gleicher 3ert ber große Gchußbamm am 
Amajenp in bie £uft gefprengt worben ift" 

„2Bas — ber Damm ?' 1 

Der bumpfe Auffchrei ASoIfs überhaltte bie erfchredten Ausrufe ber auf- 
fpringenben ö*rren. Der Damm — bie gme# unfäglicher Wtühen, beffen 
Öerftellung ©Mionen oerfdjlungen hatte! 

„Es ift nicht wahr — es fann nicht wahr fein!" 

Unb feiner in biefem Augenblick nicht mehr mächtig, funfeite SBolf ©djier- 
branbt in löblichem öaß ben Gegner an, ber ihn hier 3 ugrunbe richten wollte. 

Graf Aifingen blieb eifig ruhig, nur baß ein reifes ©tarieren ber Wafen- 
flügel bie innere Erregung verriet, wie je# fein Auge ben anbern mit einem 
falt.Deiä<htli<h«i Ausbrud einen Aioment lang ftreifte. 

„gür biefe ©eleibigung werbe ich Öenn Schierbranbt außerhalb biefes 
Saales 3 ur W«henf<haft 3 iel)en. 3hnen, meine ö^u, betone ich noch einmal: 
3dj verbürge mich für biefe Wachricht, unb nun übeilaffe ich 3hnen, fich 
biefe abfolut unumftö#i<hen Tatfa^n mit bem eigenartigen Optimismus bes 
jufünftigen 5jerm Generalbireltors unb feiner Darftellung ber Dinge in biefer 
entfeheibenben Stunbe in Ginllang 3 U bringen, wo es fich um 3hr enbgültiges 
Engagement für ein Unternehmen handelt, bei bem bie Äleinigfeit von runb 
hunbert Atillionen auf bem Spiele fleht." 


Aifingen fe#e fich m noHfommener Wuhe, bas Telegramm Iangfam wieber 
3 ufammenfaUenb. 

3n mafeloher ©erwunberung, aufs ^oeöfte beftürtf unb befiembet, hingen 
nun bie ©liefe aller an ©Jolf Schierbranbt, Totenblaß ftanb er ba, frampf« 
ha ft bie Sehne feines Stuhls umflammemb, hinter ben er getreten mar — es 
fah aus, als wolle er, ben ferneren Seffel mit feiner Wiefenlraft ljo<hföwingenb, 
fich auf ben Angreifer ftör$en, ber ißm ba eben öffentlich bie ®h r < abfchnilt. 
Gnblich fanb er A3 orte: aber nur floß weife tarnen fie aus feinem Wlunbe. 

„3dj erfläre hier unter meinem Ehrenwort, baß ich bis 3 U biefer Atinute 
von biefen angeblichen neuften ©orfommniffen nicht bie leifefte Ahnung gehabt 
habe. 3<h weife baher bie ©erbächtigungen bes ö errn ©rafen, ber mir eine 
frivole ©erfdjlecerung bei Tatfachen infinuiert, als eine 3nfamie 3 urüd, für bie 
er mir Genugtuung geben wirb." 

fie&hafte Unruhe unb leife 3®*föenrufe ber verftört umherftehenben öerten 
unterbrachen ben Webner; aber mit ©emalt verfchaffte fi^ A3olf noch weiter 
Gehör. 

,,3d) hall« überhaupt biefe h* er o° n bem ö errn ©tafen behaupteten an^ 
geblichen Tatfadjen fo lange nicht für ermiefen, bis er mir feinen Gewährs- 
mann genannt hat — Aon wem haben ©ie biefes Telegramm ba?" 

Unb 2Bolf int in höchft« Erregung einen ©chriit 3 U Aifingen hin. 

Auch ber Graf erhob fich, aber feine Wechte barg [djnell bie Depefdje wieber 
in ber ©rufttafche. 

„3dh habe nicht bie minbefte ©eranlaffung, meinen Gewährsmann ju nennen, 
©lein 2 Bort bürftc ben öerren genügen." 

Da trat A3olf bicht vor Aifingen, fein Auge bur<f)bohrte in furchtbarem 
Aufflammen bas bes Gegners. 

„Die SDeigcrung bes ö« rn Grafen ift berebt genug. Aieine öenren, wenn 
noch bisher ein 3wrifri befteljen fonnte, biefer Augenblid behebt ihn mir. 3<h 
bin bas Opfer einer gan 3 perfiben 3ntrige, eines Wadjeattes geworben! 3cß 
lenne ben Urheber." ©eine Stimme bröhnte gewaltig burch ben Waum, unb 
— war es mehr als 3ufall? — feine Auge fu^te in biefem Aloment ASiHiam 
Whegbt, ber inbeffen ganj faffungslos baftanb. Doch bann blieb fein ©lid 
wieber an Aifingen hangen: „Dtefer §err aber — ift fein ^elf crs^clf er ! 

Das fchlimme A3ort glitt an bes Grafen unbeweglicher öaltung machtlos 
ab. Die ©efchulbigung traf ihn 3 U Unre^t Erft h^l* oormittag hatte ihn 
ein Telegramm Evelines 3 U feiner eignen hörten Übenafchung von bem ©or* 
gefallenen benachrichtigt «nb ihn gebeten, bie Dinge hier in ber ©ißung 3 ur 
©praeße ju bringen. Watürlich war ihm, wenn er auch bie geheimen Trieb* 
febem nicht fannte, hoch fofort Har geworben, baß es fich hi« wtt rinen 
©ernichtungsftreich hanbelle, ben Eoeline gegen ben eignen Gatten führte. Aber 
was ging es ihn an? 3m Gegenteil, ein finfteres grohloden tönte in ihm. 
Der verhaßte Wioale, ber Glüdlidjere — nun traf bo<h auch *h n bei 3 er* 
fchmettembe ©trahl! A3ar ihm fchon felber bie leibenfdjaftlich begehrte grau 
nicht befchieben, auch i^ner füllte fich wenigftens ihres ungetrübten ©efi^es nicht 
eifreuen. SWit grimmer Genugtuung hatte er fich baher eben hier 3 um JBe^eug 
von Eoelines Wache gemacht, unb falt ermiberte er je# bem jombe&enben Gegner: 

„Sie werben von mir hören" 

Dann verließ er ben Saal. 

Alftngens Abgang gab bas 3ricf)ert 3 um allgemeinen Aufbruch- Raum, 
baß es bem Wotar noch gelang, bie ©ertagung ber Stßung auf einen vier 
2Bo<hen fpäter fallenben Termin feftjufl eilen; es mar ja boch nur eine reine 
gormalität. Die weiften ber ö^ rren oerließen ben Waum mit bem Gefühl, baß 
nach biefem ©lanbal bas Gefchid ber geplanten Aftiengefellfchafi ©ontinia bereits 
entfdjieben fei: fie würbe nie ins fieben treten. 


Auch SBolf ©d)ierbranbt war nach & ÜU f e gcfa#cn; er hatte eine Unter- 
rebung unter vier Augen mit feinem Schwager oermteben. Erft mußte er eine 
©eflätigung bes fdjmeren ©erbadjts gegen Eoeline haben, unb er wollte fie 
fich an Ort unb Stelle oerfchaffen, unveigüglich, ehe etwa noch bie Spuren ber 
Täterfdjaft hätten oetwifdjt werben lönnen. Der nächfte 3ug foüte ihn baher 
fchon nach 3talien führen. Durd) feinen 3 cu 9 <n » ben er foeben bem Grafen 
geßhidt, hatte ei Aifingen oon biefer bringlichen Weife in Renntnis gefe# unb 
mit Wüdficht auf bie befonberen Umftänbe um einen Iur 3 en Auffdjub bes Aus* 
trags ihrer Ghrenangelegenheit erfüll, worein ber Graf eingewilligt hatte. 

60 betrat benn A3olf je# feine AJohnung nur mit ber Abficht, fich aller 
Eile reifeferiig 3 U machen. Gleich beim Eintreten melbete ihm inbeffen Eharles, 
ber ja vorhin feine ©ermunberung über bas Ausbleiben jeber Wacbrichi von 
feiner grau bemeclt hatte, es fei in 3 wifchen ein ©rief von ber gnäbigen grau 
gefommen — er liege fchon brinnen auf bem ©chreibtifche. 

(od)lu& folgt in ber nädjften SHummer.) 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



9tr. 3383. 30. 9IptiI 1908. 


3Uu[trirtc 3 c * tun 9- 


851 


gril) SBerner. 

Of’m 16. April ift ju (Berlin ber einjiflc Sdjülcr ©lenz«ls, 
v*©rof. JJrig ©Jerner, tut einunbadytzigften ßebensjahre 
eines fanftctt lobe« «erblichen, betrauert oon ben oielen 
ftretinben, bie il)m in ben allerletzten Ccbenstagen 3U- 
geführt finb. Am 3. Dezember 1907 ^attc SBerncr fein 
ad)tjigftc» ecbensjahr oollenbet, unö bas war ber Anlaß, 
baß bie fUufmerffamleit auf ben eigenartigen, ben einft- 
mals gefeierten, aber in felbftgewählter (Einjamteit »er- 
grabenen Rünftler wie ber ^ingelenlt würbe. Aber nur 
wenige ber Alteren wußten (Genaueres «bet iljtt unb 
tannten bte Reihe feiner föftlidjen öauptwerfe. Obgleid) 
er immer nod) in wunberbarer ftrifche bei ber Arbeit war, 
batte er body bie fjühlung mit ber ©egenwart oerloren. 
Dann aber fam eine gloriofe Auferftehung an bet Sdjwelle 
bes Dobee. Die Königliche Alabemie ber fünfte 3 U Ber- 
lin, bereit orbcntlidjes ©litglicb ftritj ©emer feit 1880 
gewefeu, führte im ©Iär 3 imb April biefes 3 a ^ re ® 
Sehenswert bes 3ubilars in einer Ghrenausftelluug oot r 
an ber fid) bie (Semütcr bes neuen Berlin allmählich er» 
wärmten unb fd)ließlicf) fogar begeifterten. So lyatAteroer 
wie ber [terbenbe ©lofes oom Berge Rcbo gleid)fam nod) 
einen ©lief getan in bas gelobte 0 anb bes Slttljm-s unb 
ber l)öd)ften (Ehningen. 

frritj RJemer, ein Berliner oon (Geburt unb Schüler 
ber Berliner Alabemie, nimmt tun|tge[d)id)tlid) eine ©littel* 
ftellung 3 »ijd)en ©lenzel unb ©teiffonier ein. ©Jan I>at 
iljrt wohl and) ben beutfehen üleiffonier genannt, ohne 
ihn bamit oertleinem ju wollen. Aber geht man tiefer 
auf fein abfonberlidjes Riefen ein, fo fönnte man jagen, 
i?ritj SBemcr t>eibe unter ben ©lalern fo eine (Eigenart 
gehabt r»ic SB il heim Raabe unter ben Dichtem. (Eine 
rounberoolle 3nnerlid)teit, ein rraufer, grübclnber Junior, 
eine innige ftreube am Klemmer! bei einer Haren, blanfen 
unb bis ins fteinfte $ifelierten ftorm unb oor allem bie 
edjt beutfd)« ©eroiifenfyaftigfeit bei Bearbeitung unbDurd)« 
feilung ber seidjnerijdjen unb malerifdjen ©lotioe, ba& 
alle» fenn 3 eid)net ben ©lalcr wnb ©ienfdjen, ber aud) In 
ber frülle geiftigen Streben« unb l)iftorif(!jer ©elehrfam» 
feit lebte unb webte. Kupfcrfttd) unb Rabierung war 
fein urfprünglidjes ftad), unb bas führte ihn auch ju 
©ien 3 el, ber ©emer 3 «m graphifdjen ©eroiclfältiger feiner 
SBerte, jumal aus bem friberf.ziattifdyen Stafffreife, er« 
3 iehen roollte. So tarn es, baß ©enter im achtzehnten 
3a;l)Thunbert ^cimi^ct» würbe unb gleichfalls als Ruhmes- 
herolb {V’dfbrid)« bes ©roßen malerifd) wirfte. (Ein Aufent- 
halt in v ^ari« in ben fünfziger 3ah rfn brachte in SBemer 
ben ©laler jum Durchbruch, unb in ber ftolge trat er, 
oon aJlenjel ermuntert, ©onnat unb ©leiffonier näher, bei 
weld) le^term et bie elegante, flare Sonn bet ftleinmalerei 
fd)ä§en lernte. 

©on ben ©artfer Stubienjahren unb einem furzen 
Aufenthalt in T)üffelborf abgefehen, h«! ©emer immer 
in ©erlin gewirtt, gleidjfam ab Satellit unb Gtgä^cr 
©lenjel». 3>enn bet iljm gegebene ^umor roatf neue unb 
faf 3 inierenbe Streiflidjter auf bie malerifd) roiebergebome 
A3elt Srifbrichs bes (Srofjrn. ttr Ijot eigentlich öen .König 
ielber nie in S 3 ene geführt, aber fid) bafür um fo liebe- 
o oller in ba» ÜJlilieu oon ©otsbam aeriieft. ®ie oom 
Öumot fonnig burd)leud)teten ©ilbet aus Sansfouri wie 
bie © 3 ene ber „C&rmabier« unb Ammen am ©arfgitter", 



0rtiö Sßernei, t am 16. SIpriL 


bas Wftlidje Stüd bes h«»n'»öcts taumelnben ©enerals 
„(Einet fam oom Slönigsmahle" unb ba» berühmte ffiilb 
ber w 9Harfetenberin 3 toifchen ben Regimentern IDeffau unb 
©aireuth“ (Berliner Rationalgalerie) werben beim aud) als 
naupt werte ©emers oct> cingefdjäht. 3m übrigen geigte 
bie afabcmifdje (Ehrenausftellung AJerncr als 9JJeifter ber 
fianbfehaft, be« Ardjitefturbilbes, bes ©enres unb bes 
Jtofofo-ftoftümbilbes oon geiftreief) bli^enber (Eigenart. 


Alan mag bie moberue Sc 3 cffionsluuft noch fo hod) be* 
werten, lammt aber einmal einer oon ber alten (Sjarbe, 
ein Aleifter aus ber guten alten Seit wicber 311 m ©or- 
fdjein, fo wirb man nicht mehr mit ©erad)tung auf bie 
(Epoche bes Realismus heniicbcr^ublicEen wagen. (Es lebten 
aud) Könige 00 t Agamemnon. M. R. 

Konteradmiral JBinfler. 

'TNic untängft erfolgte (Errichtung eines ?lautifd)cn De- 
-4/ partemen ts h«t Me allgemeine Auf me rff amleit auf 
bie lätigleit biefer ©ehörbe unb auf bie ©lieberung 
bes Reichsmarineamts gelenft. T)ie 3entTaIbcI)örbe ber 



itaiferlidjen ©larine gliebertc fid) bisher in fünf oon einem 
Seeoffizier im Abmiralsrang geleitete Departements, All- 
gemeines ©larinebepartemcnt, AJerft-, ^onftrultions-, ©cr- 
toaltungs. unb ÜBaffenbepartemcnt, mit jufammen jwei- 
unb^roanjig Abteilungen, bjro. Dcjematen, fowie fedjs 
felbftänbige Abteilungen (3cntral-, ©lebi 3 inal», 3 «f 63 *, 
9lad)rid)ten*, üiautfd)ou* unb Rautifd)e Abteilung), Die 
Rautifche Abteilung ift infolge bes raffen aöadjstums ber 
©lartne in ben letjten 3«hren nunmehr 3 U einem Departe- 
ment erweitert worben, fo bafo fe^t im fReidysmarineamt 
einfd)lie 6 Ud) bes StaatsfeCretärs fieben ftlagg offnere be- 
fchäftigt werben. 9lo<h oar reichlich 3 «htt 3 ä h t<n f änö 
ber Staatafefretör bei Ubemahme bes Amtes nur ,ywei 
Departements unb einen Aömiral oor. 

Dem 'Jlautifchcn Departement liegt in erfter ßinie bie 
Aufgabe ob, auf bie Sicherheit ber ^ahrftraften ber Kriegs- 
fdyiffe bebadjt 3 U fein. (Es hat bestjalb für Anfertigung 
unb Berichtigung ber Seeleuten 3 U forgen unb bie ber 
Kartenbearbeitung augrunbe liegenbett ©ermeffungen an- 
juovbnen. 3 <rnfr werben bie mit ber Aaoigierung im 
3 ufammenhang ftehfnben phgfifalifchen, meteorologifdjen, 
aftronomifchen, nautifdjen unb o 3 eanographtfd)cn An- 
gelegenheiten bearbeitet. An herbem fallen in bas ©ebict 
biefes Departements bie Auffid)t über bas Cotfenwefcn, 
Scejeichen, Küftenfignale, ASettemachrichten, Stnrm- 
warnungen, ©ricftaubenbicuft unb frifchcrcifchutj. Die ©e- 
waltigung ber Arbeiten gefd)ieht unter ber Oberleitung bes 
Direttors burch fünf Glabsofft 3 »ere, jtoel Kapitänleutnants, 
fünf 3 ur Dienftleiftung tommanbierte jüngere Offtaierc, 
einen Autonomen, einen ©hhfitfr, benen ein Abteilung»* 
oorfteljcr unb 3 wri Affiftenten ber Deutfchen Seewarte 
beigegeben finb, einen ©eheimen Abmiralitätsrat unb einen 
©aurat (Konftrulteur für See 3 cid)en) fowie burch eine 
ftattliche 3«hl »on mittleren '.Beamten. 

©fit ber Leitung bes Rautifchen Departements ift Konter- 
abmiral TOinfler beauftragt worben, ber jahrelang bem 
Abmiralftab angehört hat- SBinller trat im afrühjahr 
1872 als Kabelt in bie Rlarine ein, würbe 1876 l?eut» 
nant 3 . G., 1880 Cberlcutnant 3 . G., 1888 Kapitänleut- 
nant, 1894 Kornetten lapitän, 1899 3rregattenlapitän r 1901 
Kapitän 3 . S., 1907 Konterabmiral. Rad)bem er tn 
jungen 3ahren bie üblichen Reifen surücfgelegt hatte, 
würbe er als Gtabsof fixier in bas Obertommanbo ber 
©larine berufen; 1895 übernahm er bas Kommanbo bes 
auf ber auftralifd)eu Station befinblidjen fleinen Kreu» 
3 ers „©uffarb". Rach reichlich 3 weljöhriger lätigfeit im 
Auslanb febete er in bie Heimat 3 urücf unb würbe wieberum 
in bas Oberfaminanbö ber ©larine, b 3 w. in ben Abmiral* 
ftab aufgenommen. 3m Sommer 1904 erhielt er bas 
Kommanbo übet bas £inienfd)iff „RHttcI&bad)" unb im 
nädyften 3al>re bie (Ernennung zum Kommoborc. ©leid)* 
zeitig würbe er mit bet 9Bahmel>mung ber ©efdjäfte bes 
Zweiten Abmirals ber Aufllärungsfchiffe beauftragt. 3m 
Öerbfte 1906 trat er an bie Spi^e ber Rautifchen Abteilung 
besReich&marineamtsunbhat fid) in biefer oeiantwoxtungs- 
0 ollen Stellung fo Dorzüglirf) bewährt, bah cr bei ber nun- 
mehr erfolgten ©ilbung bes Rautifchen Departements 3 U 
beffen Direftor ernannt würbe. F. H. M. 


(Emil ©ött. 

/JJJinc an ßeo lolftoi criunembc Ratut, ber ßanbwirt 
\2^unb Sd)riftfteller (Emil <&ött, ift am 13. April in $rei* 
bürg i. Sr. bahingefchiebtn. (Er ift nur oimmboierzig 3abre 
alt geworben. Sor geraumer 3 «U war fein ßuftfpiel „©er- 
botene 3rüd)t<“ oom ©erliner Königlid)<n Schaufpielhaus 
au» (auf beffen Bühne Stau Gonrab-Sdylenther eine föftlidje 
Rolle fchuf) über Diele ber beften Bühnen Deutfdjlanbs 
gegangen. $>ättc C&ött biefen (Erfolg wahrgenommen, 
hätte er nach turje» 3 < ‘* t noch weitere Atbciten an bie 
£>ffenllichrett gebracht, fo gehört« fein Rame heute 
gewih 311 ben befannteften. Aber er änbertc felbft an 
bem erfolgreichen Gtüd immer wicber unb oergrub fid) 
mit feinen h°h* n ©Innen in bie (Einfamreit; er wollte 
leinen ©reis erringen ohne uiel ©iüljc unb etlrifi. unb 
fo unterbrach er bie ©erioben ausldylicglid) literarifd)cr 
Dätigfeit oft auf lange 3«it. Denn in tiefem Kopfe war 
ein fo ungewöhnlicher Reichtum an Anteilnah me baheim, 
öafj ©öt t auf .zahlreichen ©«bieten mcnfcblicher Arbeit 
frud>tbringenb 311 wirfen oermod)tc. So lebt« er auf 
einem fleinen, einfam unter ber 3 ähringer Surg bei 
^reiburg liegenben ©ütd)en abgclchrt oon allem Drubel 
ber JBelt unb oertiefte fid) in bie SB unter ber Ratur 
unb jahr 3 «hntelang in bie ßetjren ber ©efd)i(hte. Da- 
neben regte er £>anbel, ßanbwirtfchaft unb (bartenbau 
burch Rete unb Schrift an 3 ur Ausnutzung brachliegen ber 
Stoffe (fo eines in ben Cöebirgsgegenben roachfenben Un- 
Irauts), 3 ur (Einteilung oeralteter Kulturen unb Anberung 
unwirtfchaftlichcr öetriebe. ?Bo er aud) wirfte unb fdyrieb : 
ftets war etwas ©efonberes, ein Dell oon ©ötts geiftigein 
Reichtum unb feiner Diefe in ben Arbeiten. Seinem fiuft- 
fpicl B ©erbotene 3 rild)te" !>at er jwei weitere bramati|d)e 
Werfe folgen (offen , 3 uerft bas Gd)aufpiel „(Ebclroilb". 
Obwohl ba» Drama bereits an einer erften Berliner 
Bühne angenommen war, sog er es stmlcf. ©ei wieber- 
holter Drüfung genügten ihm nicht alle leil« — unb er 
madjte aud) fid) fclber feine Konzcffionen wiber fein 
tünftlertfd)es (üewiffen. Rod) in ben lebten Wochen fei- 
nes Bebens uollenbetc er ein ftarl* unb fTifchyprachiges 
unb gefunbes neues ßuftfpiel, „©lauferung", bas oor 
allem bie (Entwicflung ber fjelbtn, auf bie ber Xitel 
weift, glüdlid) jeichnct. ©erabe lag bas Aßert fertig 
gebrudt oor bem Didyter, ba trat ber Dob in bas 
.§«im, burd) beffen J}enfter fid) im Sommer üppig bie 
3weige ber wilben Rofeit brängten, unb beffen Bcfther 
tn feiner A3eltabgcf<hiebenheit bod) nicht Rofen ge- 
pflüdt h«t- 

(Ein für C&5tts eble Sinnesart bejcichnenbes (Erlebnis 
fei 3 um Schluß nod) erwähnt. Bor 3at)ten im harten 
©Inter war es, ba nächtigte in ©ötis einfam liegen ben 
unb oon ihm allein bewohnten §eim ein ftreunb. „©Hilft 
bu nidjt fiaustür unb Stubeutür fd)ließen, ffiött?“ fragte 
et oon feinem ßager. — „3u welchem ^wed? Sei offener 
Dür brtd)t l)i CI braußen am wenigften je man b ein. (Et 
wirb ba gleich nod) lieben im £>aus oenuuten. ÜBenn er 
junger hat, wirb er aud) ben Srotfaften leicht finben!“ 
— Die Rächt würbe ftürmifd), unb bet Sdjnec flog an 
bie fünfter. ((Kö^lich hörte ber fyreunb übet fid), auf 
bem ©oben, Schritte. (Er berichtete ©ott oon feinen 9Bah» 
nehmungen. Schweigenb ging ber Didyter bie Dreppe 
hinauf unb fanb oben in ber ©de einen fd)lafenb«n (Erb* 
arbeiter aus ber ©egenb. „Schiäfft bu fchon öfter hier?“ 



— „3a!“ — Da aber bröfynte ©ötts Stimme burd) bas 
Öaus. Ä ©lenfd), tyaft bu ben Serftanb oerloren? A3er 
nichts hat als fein bißchen Arbeitskraft, legt fid) ber in 
ber Kälte ohne De de hierher unb erfriert feine ©lieber?“ 
Unb C&ött ging hinunter unb holte bem ©lann eine tüd)tige 
Dede. 

Sfreiburg i. ©r. ©tai ©ittrid). 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


852 


3Uultrirte 3«tan9- 


3h. 3383. 30. Stpril 1908. 


(Ein neues JBeingefeß. 

eit etwa jwei Jabrgeßnten gibt es in Deutfchlanb 
eine ©einfrage, unb faft ebenfolange t)cr barteten bie 
Anregungen unb Berfud)e, ben Berfcl)r mit SDein unter 
ausreichenden gefeßlirf)en Schuß vor Jälfdjungen 3 U bringen. 
Die Berfucfje, -mit allgemeinen gefunbheitspoligeilichen Bor» 
fchriften im (Nahrung smittelgcfcß oon 1879 beginnend, 
haben aber web« mit bem Spcjialgefeß oon 1892 nod) 
mit bem h*ute geltenden ©eingefeß oom 24. CTot 1901 
benfRechteguftanb herbeigeführt, ber bie©inger, bie&nnbler 
unb bie Berbraucher befriedigt. Die Jabritation uon 
Äunftwein macht bem reellen ©«inbau unb ©elnhanb«l 
nad) wte vor eine unfaubere Äonfurrenj, bie auf bie 
SBinjer um fo fchwerer brüeft, als lief) ihre ujirtfc^aftltcEjc 
Sage burd) Berfd)iebung ber AbfaßDerhältniFfe, befonber» 
burd) foftfpielige Betämpfung ber (Rcbenfdjäblinge unb 
SRebenfrantheiten ohnehin oerfd)letfjt<rt ßat r unb bie bent 
Handel immer mehr eine angeineffene Berginfung bes Be» 
tri ebslapi täte erfchroert, ©eichen Umfang bie ©ein* 
panfdjem angenommen fjot, ift fowohi burd) gasreich« 
^ßtojejfe feftgeftellt raie an fchwinbelßaften Angeboten nad)- 
geroiefen worben. 3 n ben Jahren 1903 bis 1907 rourben 
runb 270000 Jubet SBein ah gefälfeht oom ®erid)t be- 
anftanbet; unb was unentbeeft mit ©aff« unb (Eb« m *’ 
lalien erzeugt unb in ben 93ertef>r gebracht toorben ift, roirb 
fd)roerlid) ber Heinere (Teil faldjer 3rabTifatiem lein. Um 
tetnerlei unberechtigtes ©ißtrauen gegen ben ©einbau 
unb ©einhanbel im ganzen ju förbetn, oerjidjten vir auf 
(Xingelangabert. (Es mag genügen, baß bet unverminderte, 
bis 3 ur Behereföung aller Bulette ausgebilbete Äunftwein- 
betrieb in ben lebten 3 wei fahren bie ©ingerunb Hoblet 
oon neuem mobil gemacht unb ben (Ruf nach Berftartung 
bes gelehnten Grußes immer lauter hat tnerben taffen. 

Ginb bie auf (Reellität battenben Areif< ber ©einbauer 
unb ©einhänbler einig in bem ©erlangen einet wirffame- 
ren Abwehr bei unlautent Äonturrrng, fo ift über öle Art 
unb ben Umfang bes Borgehens allerdings eine ©er* 
fchiebenheit bet Anfi^ten unb SBünf^e vorhanden, 
©ährend bie UNinberljeit fchon bie f (härtere Anwendung 
ber geltenben Borfchriften für blnreidjenb erachtet, um 
bas unoerfaifchte ©robuft gegen bas ^anfdhertum gu 
f<hüßen, bringt bie Blehrßeit auf einfd)u*ibenbe Abflnbe» 
tung bes beftebenben ©efeße«. 

Die Heilert on trolle ift ber ©unft, an bem bie ©lehr* 
fjeit unb bie (DUnberhett jufammentreffen. Auf ihre fräf* 
tigere, für bas ©eich einheitliche Durdjfühning 3 left bie 
Äritit ab, bie allfcitig an bem ©efeße non 1901 geübt wirb, 
©egenroärtig bejtimmen bie Öandesregierungen barüber, 
welche ^ßerfonen in biefer (Richtung guftäubig unb tätig finb. 
<So ftehen bie mit ber Auf ficht (Betrauten hi« im H<*wpt« 
amt, bott im (Nebenamt, vielfach auch im (Ehrenamt, unb es 
ift toeber ihr« Sacßfunbe burchmeg unbeftritten noch iß* ttin» 
greifen bei gutem ©illen überall oon ber gebotenen (Energie. 
3n ©reufeen allein finb fünfhundert bis fech&hunbert Äon« 
troll eure Im (El)™ 110 * 11 * ange|!ellt; faft bie Hälfte gehört 
bem Apothefer beruf an, auch ©ärtner üben bie Junttion 
aus, an einem Ort hütet fogar ein BäcEermeiftet bas (Sefe% 
mit. Dicfcr Buntheit unb Ungulängltcf)feit foll ein <Enb« 
gemacht werben. (Es erhebt fi<£) bet Anfptucf), daß alle 
Äontrolleure im Hauptberuf tätig feien, unb bah biefes 
Amt non fachfunbigen, gefdjäftli^ oorgebilbeten, roirt* 
fdE)aftlich unb fogial unabhängigen (flerfonen perfefjen 
werbe. ®efd)äftltd>e ©orbilbung ift für bie Buchfontrolle 
erroünfeht. 3ur (Entbecfung oon 3rälfd)ungen reicht bie 
Arbeit ber Sadjuerftänbigen, ob fie mit bem miffenfehaft« 
liehen Apparat bes dhemifers ober mit 3^9? ©«fe 
prüfen, ni^t immer f)iu, ®ic bas bie ©egenfählichfeit ber 
©utachten oot ©erid)t oft genug becoiefen hat. Deshalb 
wirb mit einer roitffaniem Äeilerfontrolle gugleld) eine 
fchärfere Buchfontrolle geforbett, beren 3®«cf bie oblt« 
gatorifdhcBüchetfühcung über 2 agewingang unb «ausgang, 
übet Bejug oon 3ucfer ufco. bienen fotL 

Hierbei bleibt bie SJtebrbeit ber IBinger unb bes mit ihnen 
f ollbarifchen ehrbaren 3Be intjan bels nicht ftehen. 3hr ZBunf ch« 
gettel enihSH ferner bie Begrenjung bes 3u<ferns. Die 
fog. ©uriften befürtoorten bas runbe Berbot bes 3ucfer« 
3 ufahes, bie gemäfeigt Babifalen roenigftens fdjärffte Deria» 
rationspflicht für gejuderten tOein. Die SCRehrheit forbert 
räumliche Befchränrung, b. I. aiffernrnäfeige fjefilegung bet 
ülürim ölmenge oon 3udetlöfung, bie bem ÜHoft bei« 
gemifcht coerben barf, unb Hiermit bie ©efeitigung ber 
überaus betjnbaren Befttmmung im ledigen ®efe$, wo- 
nach 3udetjufflh geftattet ift, wenn er lebigüd) gur Bet« 
befferuitg bes dBelns erfolgt, ohne beffen Cluantum w et« 
heblicf)^ 3 U oerm«h«u. Diefcx ©ortiaut hat Unflarhelten 
beroirft, Öen Sachoerftänbigen wie ber SRechtfprechung 
Schroleri gleiten bereitet, bjv. einen gu weiten Spielraum 
bei affen unb J-älfchungen gerabeju begünftigt Das 
3udem bes ©eins tann nidjt entbehrt werben, wenn nicht 
ein beträchtlich« I eil bei (Ernte fcfjledjter 3af)re, bte ©enge 
b« fleinen, altohalarmen, faurereichen ©eine für ben 
Brobugenten unb für ben Äonfum oerloren getym foll 
3ucferung bis etwa 25 Brojent ftellt eine rationelle Ber* 
beFferung bar, bie h'ir ben ®everbs 3 vcig eine Sebensr 
frage bilbet, folange bas B^tlilam fein ©efallen an fauren 
©einen finbet. Um fo fhärfet mufe bagegen bas Uber- 
ftreefen, bas übermäßige 3udem jum bloßen 3wed ge- 
vinnf richtiger Bermebrung, oom ©efetj getroffen werben, 
gleich ber an feine 3cit gebunbenen llmgörung bes ©eins, 
bie nur für franfe B^oburte guläffig erfd)eiut. 3n biefer 
Hinfidjt feil, fo roirb weiter oerlangt, bic ßeitlirfjc Beoren» 
3 ung ber 3udcrung Abhilfe fchaffen. Anbere (?orbcrungen 


begiehen fid) auf ben Berfdjnitt oon (Rotwein mit ©ei&* 
wein, beffen Berbot im Sntercffe bes elftem vegen feines 
ber ®efunbl>eit juträglichcn Danniugehalts unb baoon ab« 
hängigen dhcmittm gcwünfd)t wirb, auf bie (Etilettierung, 
bie fid) mehr nad) Herfunft unb Art ber ©eine ju richten 
habe, unb auf bie Straf beftimmungen, beren Bcrfd)ärfung 
für fd)t»ere fj-älle, namentlich aud) für 3 u f a ^ ©erbotener 
dhemifalien, um fo angebrachter fein bürftey als oft recht 
mtlbe Strafen ausgeroorfen worben finb unb felbft hohe* 
aber bei bem großen unb leichten Berbienft wenig ein« 
brudsoolle ffielbftrafen Bürffällc nid)t oerhlabcrt hoben. 

Düsf* h^uptf üblichen fjorberungen finb 3U ©erfd)iebenen 
Seiten in ber Epreffc, tn Berfammlungen, in Sachoex- 
ftänbigen-Beratungen unb im «Parlament geltenö gemacht 
worben, äuletjt befonbers nachbrüdlid) im porigen örrßh* 
Jahr burch 3nt«rpellationett unb fRefoluttonen im Bei^s* 
tage. Sie werben fegt, bis auf eine, burch ben oor furaem 
oeröffentlichten (Entwurf eines neuen ©eingefehes, mit bem 
bie oerbünbeten (Regierungen ben oon ber 3ntereffenten- 
mehrheit oorgefdjlagenen ©eg betreten haben, als im 
Äem berechtigt an er rannt, wenn auch nicht alle reftlos 
erfüllt. 

(Nicht oorgefeljen ift in bem (Entwurf bie Defloration 5* 
pfli^t für ben Berfdjnitt ©on IRotwein mit ©eißwein, 
oermutlich mehr aus (Rüdfid)t auf beftehenbe Hanbels* 
oerträge als auf bie angegebene UnentbehrlichEett bes 
Berfchnitts für ein3dne ©egenben. Dem beutfdjen fRot- 
Weinbau wirb bei feinem (Ringen um bie (Eiiftenj immer- 
hin eine Hilfe baburd) geboten, baß ber Berfd)nitt aus 
©rjeugnlffen oerfchiebener H«funft — nur bet uon ©eiß- 
wein mit Deffertwein wirb unterfagt — nach bem für bie 
Art beftimmenben Anteil genannt, aber nicht mit bem 
(Namen einer ©einbetgslcge ober eines ©einbergsbefihers 
etilettiert werben barf, fo baß bie jeßt üblichen empfehlen ben 
Bejcidjnungen nach allgemein beliebten ftan3öfifd)en ©etn- 
arten Wegfällen mürben. Dem (mißbrauch non Ortsnamen 
im ©einoertebr foll weiterhin bued) bas Berbot (§ 5) ge* 
fteuert werben, in ber Benennung gejuderten, nicht 
beflarierten ©eines eine Draubenforte, einen 3ahrgang, 
eine ©einbergslage ober ben (Namen eines ©einbergs» 
befißers anjugeben, 63 tu. angubeuten, fowie burch bie Be« 
ftimmung, baß geograpt)i[<hc Begeichnungeti »m H°nbel 
mit ©ein überhaupt nur jut Be3eid)nung ber H«lunft 
©erwenbet werben bürfen. ©eftattet bleibt jeboch, in 
hergebrachter ©eife bie (Namen elnjelner^ ©emarfungen 
3u benußen, um gleichartige ober gleichwertige (Erjeug. 
niffe anberer ©emarfungen bes betreffenben ©etnbau« 
gebiets 3U tenngeichnen (§ 6). ftür gegueferten ©ein, bei 
nicht als foldjer fellgeboten wirb, 'gäbe es bemnad) 
Gtilcttierungeit wie ®ei]tnh«imer Äofaclcnberg ober 3el« 
tinger GcE)loßbetg nicht mef)t; berlei müßten 

f^lcchthin als ©eifenheimer ober 3elttnger ohne Angabe 
bes (Jahrgangs ufw. ln bert Hanbet gebracht werben. 
Die 3uäenm0 felbft bleibt geftattet. Der 3ufaß an 
3uderl3fung barf jeboch fjünftel bes in bie HJHfcfjunß 
gelangenben ©oftes ober ©eines nid)t üherfteigen, nur 
innerhalb bes ffieinbaugebiets, aus bem bie (Trauben 
ftammen, unb nur in bet 3«it ®on Beginn ber Jßefc bis 
gum Sd)li4ff e bes Aalen berjahres erfolgen. Sonft ift bie 
Suderung noch 3wldffi0, um bie Umgärung franlen ©eines 
3U ermöglichen^). Die Dchnbarfeitber jeßigen Beftimmung 
wirb alfo burd) ben (Entwurf befeitigt, bie räumliche unb 
geitliche Begießung bet 3uderung nach ben ©ünfehen 
vieler 3ntereffenten eingefüljrt. Desgleichen ift ber Jorbe* 
rung einer fd)ärfem Aellerfontrolle unb obtigatorifcher 
£agerbuchfühning (Rechnung getragen. 3n ben am©einbau 
wefentlich beteiligten ©egenben bes (Reichs finb gut Unter« 
ftühung ber mit ber Hanbbabung ber Bahrungsmittelpolijet 
betrauten Bchötben Sachaeiftanbige im Houptbemfe 3U 
beftellen, unb inwieweit bits aud) tn anderen ©egenben 
gu gefchehen Ijat, beftimmen bie £anbesgentralbebörben 
im <Empernef)men mit bem (Reichsfangier (§ 19). ©er 
©ein herftellt ober mit ©ein Handel treibt, ift guc (Ein« 
richtung unb gführung oon Büchern oerpflicfjtet, aus denen 
3U erfeljen Ift, welche ©engen oon Drauben, (Trauben« 
maifetje, Iraubenmoft, ©ein er aus eignem ©ewä<hs 
gewonnen ober oon anderen begogen unb welche ©engen 
er an anbere abgegeben, wicoiel 3ucfer ober anbere für 
bie Äellerbehanbtung bes ©eins ober gur ^>erftettimg oon 
Haustrunf beftimmte Gtoffe et bejogen unb welchen ©e« 
brauch « ©ort biefen Stoffen 311m 3udem ober 3m H«* 
ftellung oon Haustrunf gemacht hat (§ 17). Bon ber 
Aufführung ber oeebotenen Stoffe (§ 7 bes geltenben 
©efetjes) ift in bem (Entwürfe abgefehen; ber ffiunbesrat 
hat ju beftimmen, welche Gtoffe bem ©ein bei ber Aellet« 
behanblung unb inwieweit fie ihm 3ugefeßt werben bürfen 
(§ 4). (Enblich werben bie 6trafoor|d)riften bes ©efeßes 
oon 1901 verfchärft. Go ift in § 24 bes (Entwurf», in bem 
3uwiberh-anbl ungen gegen eine (Reihe oon BoTfchrifteu 
mit ©efängnis bis 311 fechs ©onaten unb mit ©elbftrafe 
bis gu 3000 .H bebxoht finb, bes weiteren gefagt: „Stellt 
fid) nad) ben Umftänben, insbefonbere nach ^* em Umfang 
ber Berfehlungen ober nad) ber fflefchaffenheit ber in 
Betracht fommenben Stoffe, ber Ofall als ein fchwerer bar, 
fo tritt ©efängnisftrafe bis ju 3wei 3©h«« ein, neben 
ber auf ©elbftrafe bis gu 20 000 Ji erfannt werben tann.** 
Der ©efeßentwuTf läßterlennen, wie weit^fich ingber 3eit 
feit bem3uftanbefommenbes ©efeßesoon 1901 tn mühfament 
Aompromiß bie bamals wiberftreitenben Anfchauungen 
unter ben Fachleuten unb innerhalb ber oerbünbeten (Re- 
gierungen einanber genähert, wie erheblid)] einige 
fragen ingwifdjen gcllärt worben finb. Das gilt ©omehm- 
lich für bie Begrengung ber 3u(toung ©a^h bem Bolumen 


bie bei Beratung bes gegenwärtigen ©efetjes regiecungs* 
feitig unter bem Hinweis auf bie Unfidjerheit ber ch^mifchen 
Analpfe unb bie ®efahr ftetiger Ausnußung eines Höchft* 
maßes als bebentlid) angefehm würbe. Die öödjftgrenge 
läßt fief) jeboef) im eingelnen Jolle leid)t ermitteln, unb 
bie Betguderung nießt ©erbeffeTungsbebürftiger ©eine 
würbe bod) nur auf ftoften ber Qualität unb bamit 
bes B*eifes gcfcheben- SöUig ift biefe Beforgnis aller- 
dings nicht gcfd)wunben. Um einer rücffichtslofen Praxis 
oorgubeugen unb ben (Ruf bes heutigen ©eins in feinen 
mittleren unb deinen Sorten auf bem ©eltmarft gu 
wahren, ift in bem (Entwurf beftrmmt, baß bie 3udenmg 
in bem ©eiubaugeöiet, aus bem bie Drauben ftammen, 
in ber ©egenb, wo gum Bergleich geeignete natürliche 
(Etgeugniffe gur Hanb finb, gu erfolgen hat. Diele Bor- 
fchrift bringt für bie Ääufei oon (Trauben unb unoer» 
beffertem ©ein in oerfcbwbenen ©einbaugebieten eine 
praltifche Behinderung unb Aoftenerhöhung mit fid), wenn 
aud) bet Begriff bes ©ebiets, wie bie Denlf<f)rift fagt, 
nicht eng gefaßt werben fall. 3ur Seanftanbung dürften 
ferner bie weit gehaltenen Ausbrüde „bei ungenügenbet 
(Reife bet (Trauben" unb „Jahre bet (Reife* im § 3 füßren, 
ln bem auch eine Snterpietation bes „3uderroafters" (wie 
oiel ©affer?) gu ©ermiffen ift. ©egen bie 3eitli<hc Be« 
grengung ber Berbeffexung burch ben Schluß bes Aalender« 
jahres finb bereit» Stimmen laut geworben, weil bie fiefen 
in ben vetfehiebenen ©egenben nicht gleiä)3eitifl ftattfänben, 
unb oom Gtanbpuntt ber neinen ©inger finb gegen biefe 
Sefchräntung nod) fpegiclle (Einwendungen ju erwarten. 
Die Jrift fall inbes unter befonbereit Berhältniffen burd) 
bie höhnte Berwaltungsbehörbe um einen ©onat ver- 
längert werben fönnen. (Nid)t ben ©ünfehen ber ©ehr« 
heit entfpriiht fcöUeßlid), baß bie Aontrolle auf bie am 
©einberu wefentlid) beteiligte« ©egenben bes (Reichs be« 
fchränft, ihre Ausübung in anberen ®egenben bet Be* 
ftimmung ber fianbesgentralbehörben überlaffen wirb. 
Bleibt hl« einerlei!» bie Jorberung einet einheitlich«« 
Aontrolle burch bas gütig« (Reich aufrechterhalten, fo finb 
anberfeits bte Gchrnterigteiten nicht 3U unterfchäßen, bie 
ihrer Durchführung entgegenftehen, unb bie woßl erft mit 
ber bas ibeale 3«1 bilbenben rei^sgefeßlichen (Reglung 
ber Beauffid)tigung bes gefamten ®exf«hts mit (Rührung»« 
unb ©enußmitteln, b. h- rn*t ber Aberwinbung bes auf 
fisfalifche ®rünbe geftüßten ©iberftanbes Breußcn» gu 
befeitigen finb. 

Der ©efeßeniwurf, bet auch bie (Einfuhr grunbJätjHd) 
unter bie für bie Hrrftdlung inlönblfchen ©eins geltenben 
Beftimmungen bringt, enthält noch Oorfdjrtften für bie 
Herftellung unb ben Bertrieb von Schaumwein unb 
Aognat, bie h»« außer Betracht bleiben. 

©ie fid) bic Äritit bes (Entwurfs nun in ©ingelbeiten 
geftalten mag, unbeftrettbar ift et mit vieler Borftdjt ab- 
gefaßt unb geeignet, ben hefteljenben Becbtsguftanb erheb- 
lich 3U perbeffem, ben Schuß bes reellen © e inbau erg eug« 
niffes ju erhöhen, bie Solidität im Ha«b«l 3a f!elgem. 
©enn er mit biefer unb jener ©obiftfation unb 3weifels* 
freieren Jaffung ©efeße straft erlangt, wirb jeßt allgemttn 
empfunbenen SOlißftänben unb ©ißbräuchen wirffamer 
entgegen ge treten, bie wirtfeßa ft ließe fiage eines wichtigen 
nationalen ©emetbs3weiges gehoben unb bas SDtißtrauen 
in Aonfumentcnfreir«n juriidgebräugt werben. 3u»^wirb 
§ i # wonach ©ein „bas burch ülfoholif^e ©ärutig aus 
bem Safte ber frifchen ©ehttraubc ijergeftellte ©ctränf* 
ift, felbft bann nod) nicht ooltfommen wörtlich 311 nehmen 
fein, wie fich auch burch bas fcßärfjte ©efeß bi« Jölfchung 
nießt glatt aus ber ©eit fchaffen läßt Aber bas tm- 
oetfätfd)te ober bod) rationell oerbefferte Brobuft dürfte 
wieder ben Berleßr heherrfchen unb bas Bedangen bes 
aud) hi« 3ur ©itbilfe berufenen (Publifums nach (Reinheit 
unb BffpmmUd)Eeit bc» ebelften ©etränfs beffer erfüllt 
werben. Diefes 3**1 *1* w baß darum ber reelle 

©einbau unb ber folibe ©einhanbel eine Ubergangsgeit 
mit mancherlei Unhequcmlichfeit unb Abfehr oon alter 
©epftogenßeit ertragen. H. P. 


X)ie „Hugenotten" im neuen ©eroanbe. 

er wadere ©iacomo ©eßerbeer hat bas Schicffal 
erlebt, über- unb unterfdjäßt 3U werben. Die einen 
fchwärmteit für feine Opern unb wußten fid) nießts H erT * 
lieberes; unb anbere ((Robert Schumann!) fchmälten fie 
unb fefjämten fleh quafl, an bem ftomponiften bes „Pro- 
pheten" unb bet „Hwflcaotten" auch nur ein gutes Haar 
gu finden. H«»t« finb wir gerechter geworben, indem wir 
de« ©elfter ber ©roßen Op« nicht anders als hiftorifch 
unb nicht vergleichend, fonbem an fid) betrachten. Unb 
wir fpreeben es getroft unb rüdhaltlos, troß aller ®hr* 
furcht vor bem „Driftan" unb ben „©elfter fingern" au», 
baß ÜReqerbeer jwcifellos ein genialer Donfeßer war, bem 
wir mit ©enuß guhören, jo, oon bem roir uns nicht 
feiten ßinreißen laflen. Gin Abenb am Cengesanfang im 
A5nigli<h«n Opemfjaufe gu Berlin h«t biefer Auffaffung 
glänjenb reeßt gegeben. 9Nan führte dort die „Hugenotten" 
neu einftubiert auf unb fpielt fie feitbem wödientlich gwei* 
bis bxeimal. Allerbings nicht mefjr im Stile ber Speltafel» 
oper oon ehebem, fonbem in einer f<hlc<htw«g mufter« 
gültigen ©eftaltung alles Sgenifchen unb m einer wunber« 
oolten Herausarbeitung alles HRufiEalifdjen. 

Das Berbienft an biefem Gxfolge gebührt in erfter 
(Reiße Hm. p. Hüffen, ber, auf ein lebhafte« perfonlidjes 
3ntereffe Aaifer ©illjelms an ber frifchen Belebung der 
ÜNeßerbeerfchen Oper geftüßt, bie ganje betorative unb 
foftümlich« GinriHtung entwerfen unb ausfüh*en ließ unb 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



5 Rt. 3383 . 30 . Slptil 1908 . 


Slluftrirt« 3cttuitg. 


853 



9 l<ue Delotoiionen ju beit „ gugenotten“. 


fobartti alle omfyttgen groben felbft überwacht« uttb leitete. 
9 Bir roiffen fdjou oon feiner SDiesbabner Xätigfett bff, mit 
welch lebhaftem Cmpfinben für große malrrifdje TOirfungen 
unb mit aoetef) fünjtierifrfjrm Xaft iür bas 3 uFammen Hingen 
bes innem Btefcns einer Tic^tung mit ihrem äußern 
bühnenmäßigen ©ewanbe fid) hülfen auf bie 3nf3«nterung 
öramntifd)fT B 3 «rte ooll ftarfer Bewegung oerfteßt. 3 roei 
vometym ausgeftottetr Schriften übet bie oon ihm infje* 
nierteit unb ^crau&gcbrad>ten «Ve^tjpicle mit BJtesbabner 
yvoftbeater liegen oor uns, worin er in B 3 ort unb SBtlb 
bie ftriidjte feines Blühen* barlegt unb fid) auch hiftorifch 
über bie betreffenben Dramen unb Opern oerbreitet, (sic 
geigen überall ben feinen Kenner oon SBerf unb düster, 
nicht rninber auch beit poetifd) nadjfüljlenben Bühnen* 
praftifer unb Bcgiffcur. Kein SBunbcr baber, baß gerabe 
bie „Hugenotten" bem ©cncralintcnbanten ben prädjtigften 
Stoff 3ut (Entfaltung unb Betätigung feiner S^enierFunft 
gewähren mußten. Hier warb fo3ufagen bie gange Breit« 
feite bes Xl)eatralifd)«'äöiTrfanien bargeboten: ber hiftorifchc 
Hintergrunb bes frangöfifchcn Cinquecento in feiner 
‘JJlifchung oon ffeft unb Fanatismus, eine Bftioti mit 
lebhafter Betonung ber 9 Jiaffenef fette, Weitere fiebern*« 
freube, fjöfifdjcr Bnmr, buntes Bolfstrciben . . . 

Unausgeglichene Stellen, ein befonberes ^t^entuieren 
etlicher Gaenen, um anbere bafür minbertoertig ausfallen 
tu laffen, ein Huf unb 91 b gibt es in biefer Beueinftiibte* 
rung ber „Hugenotten" nid)t. ©leid) ber Ginfaß ift ein 
glän3cnbes Sorte, unb alles folgen be womöglich nod) 
Grefcenbo. 3 m Saale beim Grafen oon Beoers empfängt 
uns bet ^arbeniauber ber Hodjrenaiffance, wie fie unter 
Heinrich II. unb feiner Gemahlin Katharina aus beni 
Hftufe ber ÜJlcbici oon Italien nad) frranCreid) herüber* 
geFIungen ift. Gin ju ijeiterm Genuß gefehaffener Baum 
mit leudjtenben ftresfen, ber nach hinten butch gwei hödjft 
gragiös tjingefeßte Säulcnbogcn geöffnet ift. XasBrrangc« 
ment bes f^eftes bei bem tatholifdjcn G bet mann »ft oon 
tt>al)rl}aft töftlid)cr JumnglofigFeit. 3 n fchannänten ©rup* 
pienmgen finb bie Kewalicro »erteilt. ÜBunbcrooU roirfeu 
bie reichen brachten ber Herren, in ben Jfarben forglidj 
abgetönt, alle pittorest unb leud)tcnb, nur ber huflcnottifchc 
Bitter Baoui oon Bangis bewußt einfacher. Butt heißt es: 
3 u lifche! Beijenbe Bagen fommen, bie Xafel 311 berfen. 
Hob« ©läfcr im Gefdimad ber 3 *it, eble Kannen, mit toeißem 
nnb rotem Btein gefüllt, prunfooU gejierte Geräte werben 
herbeigebrad)t. Sogar ber Brateuoorfdjueiber ift ba, 
unb bie Xflufd)ung eines pornchm fröhlichen Schntaufcs 
wirb frappant erreicht. Buch bie fattgmäßige Bftion fügt 
fid) natürlich in ben Böhmen tiefes Banfetts, Baonls 
oetliebte Bomanje ift nidjt mehr tote ein ft eine Braoour* 
arie, bie ber Xenor ins Bubltlum fdjmadjtct, fonbem ein 
inter pocula gum beften gegebener Bortrag; unb toenn 
ber Bag« Urbain auf bie tiihne Leiter feiner Koloraturen 
Hettcrt, fo wirb er weiblich oon ben eblen Herren gehänfrlt, 
fo baß fid) auch hier bie fcbmeidjclitbc Kaoatitie wie ein 
felbftoerftänblich jum ©anjen gehöriges Stücf einfügt. 
3 n faniofer Steigerung geht ber 91 ft 3U Gnbc. Xa* 


(Erfd)cinen Balentines in einer oon 310 ei Biaultieren 
getragenen Sänfte, bas Betroffenfein Beoets’, bie fdjmera« 
ließe ttberrafeßung Baouls, bic Beugter ber Kaoaliere: 
alles bistret unb bod> bie Hanbtung beuttich badegenb. 
Bon jeher etwas Klobiges hatte bas Hcreinplötjen bes 
Blarrel mit feinem Blorb* unb Xotfcßlag.fiieb. Hier erfdjeint 
ber Auftritt gemilbert, inbent bie ©äftc bes ©rafen oon 
Beoers als fieute oon guter Graicßung ben prooojicrenben 
Goltgm)«Solbalen burd)aus oon ber heitern Seite nehmen . . 

Gin fommerliches SBunbcr ber ©arten ber ffllargarete 
oon Balois! Gs grünt unb blüht unb leuchtet, fiinls 
hinten fd)lummcrt ein mit Jöafferblumen bebecftec Sec. 
Be^ts führt in jwei Qlbfäßcn eine Xreppc auf bie Xcrraffe, 
in beren Hintergrunbe bas Sdjloß ftctjt. BrärfjHge Bäume 
reichen iljr ©eftfte einanber 3«, unb auf ben Bafenbeeten 
fprießt eine SiüUc oon Blüten. HHc ein I 2 ieb oon Unmut 
unb fjrarbf wirren in biefem herrlichen ^art Margarete 
oon Salois nnb ihr weiblicher Hofftaat. Xie Xamen, mit 
pamfenDen ©eroänbem angetan, finb in malerifd)« Giruppen 
oertellt, beren jebe fid) läffig befchäftigt, währenb bie junge 
Königin non Bauarra auf einer etwas erhöhten Steinbättf 
fid) einer holöen Xräumerct hinjugeben fd)eint. 9 lrie unb 
Xer3ttt Hingen wie eine artige unb fanfte Xänbelci, bie 
gleichfam ber Saune bes Sommemachmittags entfpringt. 
3u einem fpannungso ollen Grefcenbo wirb wiebeaem bas 
finale bes Wittes: bas Kommen bee Bitter, Kaoaliere unb 
Sol baten, bte fief) wie ein« ftlut »on ©lang unb JJarbe bie 
Xreppc herabbewegen, bi« mlbigung oor ‘.Margarete, bic 
IBeigening Baouls, bte H än& ©alentine anauuehmen, 
losbrechenbc 3 But, Xajwifcheutreten ber Königin . . . Unb 
mitftetem ©ebad)t, bas Gharafteriftifche h« r»or3ufehren unb 
bie Höhepunttc utöglidjft 31t fteigem, fdjreitct biefe „Hugc* 
ttötten^-Üluffühning weiter oon ben glänjeitb gelungenen 
Bolfs* unb Solbatcnauftritten auf ber BTe*aur*GIfTrs bes 
britten Elftes gu ber büftem BerfchtoöTungsfgene im oierten 
9 lf te. Hi«t» »n e inem f orglid) f tiltfi erten ©cmad) , be ff en «Venf ter 
31er £inten burd) fd)wcre ©obclinoor hänge ocrfd)Iof)cn 
werben, ift ber Gffett namentlich auf bie Beleuchtung geftellt. 
Um einen Xifdj herum finb bie ©«treuen Saint Bris' placiert 
unb empfangen oon einem £eud)ter ein rötliches frladcr* 
licht, fo baß bas ©an 3c einem BcmbranbUBilbc ähnlich 
wirb. Unb fo ftnfter unb unheilbringenb biefer Bergung, 
fo hdter unb ahnungslos fdjlicßt fid) ihm bte erfte (fonft 
meift fortgelaffene) S3«ne bes fünften 9 lltcs ait, wo huge* 
noltifd)« Gbte im Beste 3ur ^eiet ber H 0( h(V c <t her 

SBargarete oon Balois mit Heinrich »on Baoarra einen 
aicrlichcn JVadeltans aufführen. Slisbalb aber ftür3t bas 
Unheil herein, das SBaffafcr ber Hugenotten hot be* 
gönnen, 'flatis brennt, unb bie Öohc ergreift ben ^flalaft. 
©raufig tut fid) bas Schlußbilb auf: in ber Gnge einer 
©affe mit ber Fcnificht auf bas rötlich umleudjtcte B«ris 
wirb gcplünbert, geraubt, gemorbet. Schüffc fnallcn. 
9 Bciber unb Äinbcr fd)reien unb fließen. Bewaffnete 
ftßrjcn »or. Baoul, Balentine, HJiarcel werben nie ber* 
geftredt. Sehr ed)t : brei Kerle legen unmittelbar auf fie ihre 
riefigen ffliftolen an . . , Sßilhelm Bornemann. 


6$ad). 

Aufgabe Br. 3176. 

BMb teti» In br*t 3floen rnoli. 
S 5 on in. £>• d. ©ottlctjall tu «Sbrliti. 


SO) tonn. 



fHnatlxi trägt bt* CtTfaUtr», cp^iot |Cn> eteftflm «nO jierli©; b« 
Xiaerammitenuno tft auferrbem bur<6 feine 3»a)®ang«anlaae be* 
[onber* »trtfäim. 

Von Pr. ft, p. Cftottfcball in cSSrUf). 

TOciü : Ä. e 7. X. d 1. 6. d 5, f 4. «. e 3. 

■Stbroorj: J). *4. H. u S, h 1. 

Xkig fr(t in Drei 3flflrn matt. 

üluflöfungen. 

9)r. 3t69. Xon CT. Q. ÜRobin in Sto<fl)olm. I. S. c 4, 4. a 1; 

d 6 t «lat.; auf l. . . ., «. c « fotfft r. X. b i t «luv; auf 

1. . . d s 2. g 4 f u|n>.; auf 1. .... de 2. X. d 4 ufw.: «uf I. . . „ 
• t. S. d « f wfm. 

eingtffnbft oon «. X3i(t)mann in Steinrocbel. 3. 3. JDalf« ln 
®flt)itr. 3. 6d)UUngitt €d)(tb. 9. Trldjoutr in Cbtrurfei, Jt. llrb ad) 
in «geln, t». $offt)tmj in «önigeberg, X. 3oftfovii in Wflram, 
Ü. Wagntr in ®Dtrn, £>• 9Rnnrt In Xontburg, 3. »adjarad) in Breoiau, 
(t. Stbaaf in «rMlau. 

eafung Ort ^wmanfgabc, »on 3. 3tsp«riett In eocnbOorg. 

1. 1. C 3, 6. tT J. I. I 8f uft».; auf 1 S. d 6 folgt 2. X. 

«8 f uf<®. ; auf I X. I 7 t 2. X. » 7: ufu».; auf i. .... X. p 4 

2. X t 3 f ufo.; auf 1. .... t. b 8 2. X. h 6; ufio.; auf 1. . . ., e 3 
1 2. e 4 nfto. 

eingtfmbct otvn O. 3o|tfooif in «gram, ^t»ffl)«li\j in flöniga. 
berg. fl. Urbadjin Cfltln, 3. 3. 8Batfrr in »ntilcr, U. fBicftmaitn In 
Sttintotbtl, fl. «Baflner in DJitn. 

SriefiDechfet 

fl. U. ln ffgrtn. — Uiifgabf 9lr. 1 nieblid). totun au© Ifbr Itidjt; 
9Ir. 2 ift baaeeen in t>« a«fl#o*ben#ti Gtrlluna l« brti 3flö*tt nid)i 
ju lälfn, 

U. 91. tndffcgg. — 3rommInr«fflr eafunflcuftlbt«« unfcrrsSDiflfns. ni©t. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



854 


Muftmte 3 e *tung. 


SRt. 3383. 30. Slpril 1908. 


Sport. 

91 om Segelfport. — Ter Beginn ber neuen Saifon ftc^l t»or ber Tflr. 

SJlit großer Spannung fieljt man itjr in Seglcrtreifen entgegen. 3ft es öod) 
bie erfte Saifon unter bem 3<id)cn beo neuen üDiebperfabrtn*. 'Was lange 
Sabre bi« Sebnfucht aller Bennfegler war, eine einheitliche 'JUleftformel für olle 
Cänber, bas ift nun erreid)t. Bbt)tr Ciattc jebe» L’anb ein eignes gRcfeu erfahren 
für feine Begatten. Ta» erfdnoerte einen internationale« Mettbewerb aufeer- 
orbentlid), unb baher waren internationale Wettfahrten immer etwa* lln« 
get»3f)nHd)es. aber ftcljt großen, für bie Boote aller l'anber beftimmten 

Weg alten nicht bas gering |te im Sliege. Tie frembe 3ad)t fehiett bei ber Mcl- 
bang gut Wettfahrt ein fad) ben in ihrem Canbe ausgeftcllten Mcftbrief ein, 
mährenb früher bas Boot nad) oorhergebenben langen Berhanblungen. fehl 
(ergfältig neu oenneffen waben muhte. 'Jlbcr noch einen anbem wichtigen 
3toed Jollen bie neue Meftformel unb bie mit thr oerbunbenen 9iotfd)Tifton 
übeT ben 'Bau mir bie habet uenoen beten Materialien erfüllen. Sie jielen barauf 
bin, feeffid)tige, wohnliche ftabneuge ju febaffen. Junäcbft finb burdt bie 
Formel bie [formen bes Bootsförper* gegenüber ben bisherigen mobifijieTt, 
inbem ber lange, flad)e Übergang, ber oft fchon ilberhriebcn umr unb bie 
Berbänbe tu feijr anftrengte, eingefebräntt ift. 3nfolge ber «arten Befteurung 
ber Tiffemij jwifeben Schmiegen- unb Bettenumfang wirb aud) bas Unter- 
ronfferfebiff etwas u oller unb mehr fRaum für bequemere l*inrid)tungen gefdjaffen 
werben, iiange Berhanbiungen awifdjcn ben fiauptiänbem tfnglanb unb 
Teutfchlnnb erforberten bie 9lorfebriften über bie SBaterinlltärtcn. Turd) 

Hbereinfunft jwifdien bem Britifd)cn unb bein lüennaniftben l-'logb, beneu 
fld) bie anberen yänber änJd)toffen, würben bie niläffig gering« en Material- 
ftärfen feftgefeftt. CTfüllt ein »fabrjeug bie Borfdjriftcn nidit, fo ntuh es ent» 
weber Brrftärfungen ber 91crbäube erhalten, aber aber es betonuut feinen 
SJlefebrief unb wirb besl) alb 3 U feiner {Regatta 3 ugelaffen. Bisher jerfielen bie 
pachten in (Renner unb Brcujer. Veöterc waren ebenfalls nad) ftrengen Bor- 
febriften unter fHuffkftt b« tfcermanifcben tflotjbs erbaut; fie waren wol>l aud>, 
was 3cetüd)tiglcit mtb 2Uohnlid)frit betrifft, ganj brauchbar. Tie {Renner jebod) Tie »j. br. Stute Bellt) G&rattan, ffatjrer SR. Wrofjinann, bie Siegerin im Sntemattonalcn örühlahrsrcnncn. 




Ta« 3felb paffiert im dprilprci» bie 3iflnd)terfribüne. 

3ur Eröffnung ber biesjäfjrigen beulten Xrabrennfaijon in 9Beifeen[ee. 


waren burdjweg 3U leidjt gebaut; babei entbehrten fie |eber Seq u ent ltd) feit. Tie leid)tc 
Bauart bilbete eine Cficjabr nidjt nur filr bie Bejahung bei fdjwerem (Wetter, fonbem aud) 
für ben SpoTt fetbft, inbem burd) bie Bcrtcurung infolge ber filtern iJebensbauer mancher 
jurüdgefdjredt tourbe. Tal)« bebeulen Die neuen Borfchriftcu einen großen froTtfctpritt in 
ber entuürflung br* Segelfport*. Tie Benennung bes burd) bie Formel gewonnenen SBortes 


lautet „ Segelmeter". Tic Blaffcneintcilung ift bic fofgenbe: Blaffe A ^adjten t>on mehr als 
21 S\l, JUaffel oon 21 bis 16, „SM, Blaffe II oon 16 bis 12.., SM, Mlafie III oon 12 bis. 
10 , #l s.M, ftlafje IV pon 10 bb 8„, SM, Blaffe V von B bis 6,„ SM, Btafff '*1 unter J», el SM. 
3cbe Blaffe jerfällt in jwei llnterflaffen n unb b. 

Ta* 3 aI)c 1908 bilbet tunädjrt nod) ein «bergan gejahr. Cs werben Bennen fowoljl für 
bie neuen Boote ab aud) für bie alten Bennjadjten ausgefdjrieben. 3n 
ben neuen Blaffen wirb icttt feine Bcrgfltung mehr gegeben. 'Blau will 
baburd) crreid)cit , bafj familtche Bcubauten in ihrer (brBfjc bis an bie oberfte 
rtreu.^e ber betreffen ben .Blaffe heran gehen, bah lebe* ®oot etwa bei 
Blaffe V» b s.M ober ber Blaffe Hl* ID sM miftt, 

Ter fDlotorbootfport in Teutfdjlanb. — Bereits feit bem 3ah« 
1888 befiehl eine Bereinigung ber bcbcutcnbiten bcutfd)cn Segler oere ine 
unter bem Barnen Teutfcfter (Segleroerbanb, an beffeu Spi^e ber Maifer 
liehe 3ad)triub unb ber Borbbeutfche Begattaperein ftehen. Ter BcTbattb 
hat fid) bie 9lufgabc geftclll, bas Bennfegcln ju pflegen unb barauf bejiig 
lidje, allgemein gültige Bcgeltt feftjufehen 3u einem ähnlichen „itoed ift 
nun im oergangenen ®inteT ber Teut|d)e 'JJlotorjachtoerbanb grgrflnbet 
worben. Ter anotorbootfport ift bei uns nod) refpr iung, wenn aud) Motor- 
boote 3 U en»trbsjwcden fdjon lange im ©ebraud) flnb, unb gar Bereine, 
bie ftd) ganj ober faft ausfchliehlid) biefem Sport wibmen wollen, gibt es 
oorberhanb nur wenige. Tic größten oon ihnen finb ber Baiferlid)e 91uto- 
mobilflub, ber Tcutfd)c Motorboolflub, ber 'JJlotOTjadjtllub unb &er Bhet 
nifdjc Motorjadjttlub. Tiefe Bereine fowie ber Bäuerliche 3ad)ttlub finb 
nun ju bent Btotoi jad)tt>erbanb ^ufammengetreten. Tie Bcftimmungen ber 
Bereine über 9lusroeid)en , glaggenfOhrung unb Begatten finb in ber 
inauptfachc benen bcs Seglerucrbanbes gleid), mit finngentäher 91 n wen 
bung auf Motorboote. Turdj biefen 3ufammenfd)Iuh (bie cnglifdjen unb 
fran 3 öfifd)cn Motorbootoereine haben einen fold)en fdjon erreicht) ifl bic 
U>ewäl)r für eine crfpriehltd)e Chitwicflung bes jungeti Gports gegeben. Sein 
Borjug gegenüber bem SegelfpOTt liegt barin, baft man unabhängig 00 m 
'JUetter bie Tauer einer JVnl) rt mit jicinlid) großer Sicherheit beftimmen 
Tann, was ja für oiele, bie in ihrer 3eit befchränlt finb, Bcbeutung hot. 
Mancher, ber nad) Schnclllgleit unb {Rennen bürftet, fagi aud) bem fdutc 
mobilfport Balet, um bie meift ftaubigen ober fchmuttigen ^anbftra firn mit 
ihrem Sonnenbranb gegen bie fri|d)e, reine unb tüt)l< ßwft auf bem BJaffcr 
ju oertauichen. Tie erfte fdjtuetc Ulufgabe bes Biototiachtoerbanbs befteht 
in ber Schaffung einer einheitlichen Mcfifoxmel für feine Begatten. 9üät)rcnb 
wir eine folche im Segelfport bereits hab« 1 » würben bish« bei ben 
Motorbootregatten oerfthiebene Bermcffunflsartcn angewanbt. Bis h«Hc 
ift man in biefer fixaft« nod) nicht einig, ba es fdjwer h<Sft r eine befriebi 
genbe unb gerechte ftormel ju finben. Cfo finb hi« Diel uerfchiebenartigerc 
fiahvdfugc jufanunenjufwängen als im Segelfport, auherbein mu[j ftati bei 
Segelfläche bie Motorleiftung unb ihr »erhöltnis tum ©ootstflrper In Betradjt 
gejogen werben. Tie biesjährigen Motorbootregatten werben nach ber vov 
jährigen Mehformel bes Teutfdjen Motorboot Hub* gefahren. Tie tedjnifche 
Bonuniffion bre Berbänbe» hat aber nad) langer Arbeit eine neue fronnel 



Ter Sieger Soanbcrg oor^Bettclbed unb Milllcr wähtenb bes Bennen. 

SIus t*m efiampioftat bet UamtKufet tn Steptoro. 

Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






33on bet Starten 3nternationölen &o<I«gu>ßd)e in Hamburg: Das 2Bett|piel bes £onboner ^tjilijtine^odcqUubs gegen ben H^Ien^orfter &ocfegtlub. 

Ter füctttampf cnfrctc flbcrta|dKnbrnDei[r 1 : l uncnt{d)1cbm. 


Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



856 


3Ihi[trirte 3*üung. 


Mi. 3383. 30. Slpril 1908. 



ajtobcruc Spifceniodc. Sonnenfchirm h 1» minarst (Türmchen* 
faffon) aus (il)in^ mit Jranfcnbefaft. 


gefunben, bie erft bei intimen Begatten erprobt werben folL 
Die Boote werben babei in brei ASauptllaffen geteilt: offene 
Boote, ftaiütboote, «Rennboote. Ter Bcrbanb (efct auch all» 
fätjrlid) bie Termine für bte Wettfahrten feft. bas Ja!)t 
1908 finb folgenbe Begatten beabfiebtigt : 24. QJlai: 9luf bem 
9JHttelr^ein ; Bbelnifcfter üJlotorja<bt»eTl»anb. 15. Juni: Ju 
Bremen; SOlotoriachtriub. 27. 3uni: Bennen 'jUtagbeluira» 
Hamburg; ftaifctlither ^utomobiltlub. 29. Juni: 'Auf ber 
Unterelbe: SJlo»<yrjad)ttlub. 1 ., 3. unb i. Juli: AlielcT Wett- 
fahrten; ftai[erlid)er 3ad)t!lub u. a. 12. Juli; Bor Swine- 
mfinbe; Tcutfch« Blotorbootflub. Iß. bis 22. Juli: ©töfte 
SUjeinregatta; aJlotorjacbtflub. 29. 3uli: Begattet ouf bem 
Starnberger See. 7. bis 9. Buguft: ffluf bem BabenfeC; 
SDlotoriachtfliib. 20. SrptembeT: Berlin, auf bem JJtflggelfcc. 

Trabrennen. — Tie bcutfdje Trab renn fairon ift wieber 
in »ollem (Sange, liniere beiien Mbbilbungen 3eigen bie 
SBeiftenfccr Bafjn am (Eröffnungstag, ber als 5>auptcr<igniffe 
bas mit 2600 .A botierlc Jnternationalc Jrüljjaljrsrennen, 
für brei» bi* aehnfährige Bfcröe, Strecfe 2600 m, unb ben 
WprilpTci», 2200 Jf, flr brei- bis lieben jährige tnlänbifd)« 
Bferbe, Streife 2700 m, brachte. (Erfteres fRenucn unirbe 
eine leichte Beute ber »on 31. ®roftmann trainierten unb 
gefteuerten 9j. br. St. 9lelli) Ohroftmann, oon Will 'Jlelfon- 
Stella ft., bes Stalles ftlaufiner, bie bamit bewies, bafc fl« 
aud) währenb bes lebten WiiitCT» t!)re fr über« grafte Jam 
nicht oeTloren fjat. Der ’Äprilprei» würbe »on bem 5j. br. £>. 
Brigant ber Herren 91. Will» unb <T. S<f)umad)er ebenfalls 
im überlegenen Stile gewonnen. 

Tas Championat ber Mauerläufer in Treptow. 
— (Ein (portl ich« «etiauipiel eigner ZHri, ein Taucrlaufm 
über 25 km, hatte am Ojtermontag trotj Der ungültigen 
Witterung zahlreiche Jufcbaucr nad) ber Treptower Wabrenit- 
baftn geloctt. Leiber mürbe bic Beranftaltung burd) bas 
Jem bleiben bes Jranjofen Jagollat, auf beffen Jufammcn- 
treffen mit bem Sdnncbeit John Soanberg man befonbers 
gefpannt war, beeinträchtigt. 3n (Ermanglung eines eben* 
bürtigen ©egners geftaltetc (ich bas Bennen für Soanberg 
gu einer 9lxt Spaziergang, ben er unangefochten in 1 Stunbe 
30 9Jhn. 12, , Sef. beenbigte. Um ben zweiten unb britten 
Bloh lä tupften bic Berliner öermann aUiillcr unb B- Bettel» 
betf miteinanber. Sieger blieb infolge feiner größer» Bus« 
bauet Bettelbccf in 1 Stunbe 37 *Dlin. 35 Sei. 

{Jru&ballfport. — Mie leipziger Bcwcgtmgafpteicr, 
eine utiferer beften Wlannfchaften, holten am ftarfreitag auf 
bem Ccipjlger Sportplatt ©elcgenfteit, ihre fträfte mit einer 
gufantmengeftelltcn engli|d)en Herren fpicU*r*S0lonnfd)aft, ben 
WniatcuT (Elf Btrates, jn mefien. Wie nidjt anbei* zu er» 
warten, (legten bie cEnglänber 4 : 2. Mer (Erfolg würbe ihnen 
aber nid>t leicht gemacht, fonbem es beburfte ihrer ganzen 
ftraft, um ben Sieg 3« erringen, ein erfreuliches 3eid)en für 
unfere Jortfchrittc auf bem ©cbtetc bes Juftballfports. Mi« 
Stätte ber Tcutfcben lag in ihrer prächtigen ftombination, 
währenb bie (Englänber meftr in ©näelleiftungen glä-njten. 


unb SJhifil. 

— Benno Jacobions unb tubwig Brucfners 
breiartiges Suftfpiel „Die Waffen tuieber", ba* neben groften 
Unwahrfcheinlidjfeiten gut gcfch<ne Jiguren unb amüfantc 
Sjencn cntl)cilt, mürbe am 21. 9iprtl im «Iltonaer Stabt» 
theater viel belacht. 

— Heinrich Stobifter* unb 9Jlar9leaI» breiafti. 
ger Schtoanl mit ©efang w Mie Bmnnennqmphc", 'SDlufif »on 
tillar Sdjmibt, ein toi lug cs Stücf mit einer 9?eil)e teijcitber 
Sjenen, roahnfinnigen B«nDed>flungcn unb pifanten Sd)ln> 
gern, crjicltc am 15. Slprif im Mt)aliat!)catcr 3U Berlin einen 
unbeftrittenen öeaterreitscrfolß. 

— «fceorg ^eibtamp» breiartige affe aus bem 
Jranjöfifchen „Ter Wann mit ben nier Jrauen“, ein tolles, 
braftiidies Stfld, amüfiertc am 22. Bpril in ben erften bei- 
bett Qltten bas Bublifutn bes Berliner tfuifen-lbeaters., wäh- 
renb ber gn lange edjluftart eine (Fnttäufdiung brachte. 

— Jßubtoig fibfers fünfafttge TragSbie „^»cro* 
ftrat oon (Ephcfus“, bie neben Blängcln ftarfe bidhterifche 
Bcije unb Sd)5nl)eiten birgt, würbe am 13. Mipril anläßlich 
be* britten Berbanbstages bes Bcreins alabentifch gebilbeter 
Cehrer Im ^toftheater gu Brannfchweig aufgeführt nnb fanb 
in 9Jmuefenl)eil bes öerzogregenten lebhaften Beifall. 



Boa aus weiften Blarabus mit Gftiffonoolants unb 
?talencienncr Sluspuh^ 


— Biftor Soscheitis einaftige Oper w Mie Brä- 
ber". Tat non Jofeph Wenj, beten pnefenb gcftaltcte, ein» 
h«itlid) aufgebaute yicutblung wefentiieh beffer ift als bie 'JJlufif, 
erzielte? am 15. Bpril im Stabttheater 311 Breslau einen 
fminblicftcn '.’lchtiingscrfolg. «Eb. Bdbinis cinaltige <sptcl- 
oper „Ter Bagabunb unb bie Brin3ef|tn M , bie einen neuen 
rel3»ollen Sdjluftteil erhalten hat, bereitete au bemfelbcn 
21b cm & einen ungetrübten ffiemtft. 

— 3Jloritt Schlefinger* breiartiger ©cfjwanr 
w M»er Bllcrweltsontel“ fanb am 18. Bpril un SRcfibcngtheater 
zu ftäln »erm&ge bes wirf» 
(am ausgearbeiteten (En- 
fembles lebhaften Beifall. 

— ^teing ßetoins 
Operette „Ter Bringpapa", 
Text oon Wilhelm Jacobp, 
erzielte im Stabttheater zu 
ftönigsberg i. fhr. einen 
burd)fchlagcnbcn (Erfolg. 

— ftarl f>ünggis 
etn attig cs Dlotturno aus 
bem BJasgcnmnlb „ Tas 
leftte Belen opfer H unirbe 
im Stabttheater zu ftolmar 
beifällig auf genommen. 

-“3Bilh«lmSRu bnids 
Bafflonsmufir „ Jubas 
afchariot*' für gemifehten 
Ühor, Soli, Orgel unb 
Streichmufif, Text »an Be- 
gau, ein Bterl »on -ruhiger 
innerer Alraft unb mciftcr» 
haftem Bbei ber Btuftl, 
würbe am 17. 2lpril 00m 



SUloberner Sonnen fd)trm aus roia (Shinf mit 
grünem Banb (gwälfteilige Japan faffon). 



3ri[d)blaucr Baftfeibenfchirm mit weiftem 
Banb <fed)3fhntcili9c Japanfaffon). 



Scfjuppenpompabour oon eleltric blauen 
Jlittern. 


Jinzenhogenfchen 
ftirdjen • (ftefang- 
oerein tu ber SL 
Jatobitircftc gu 
SDlagbeburg zur 
‘Aufführung ge- 
bracht. 

— «linbaja» 
cobps Scljaufpiel 
„Saulus“ muTbe 
imStabt-thcaterzu 
SJlainj freunblid) 
auf genommen. 

— {franf 9Be- 
betinbs breiartige 
ftamöbie „Tie 
junge 9Dclt" r ein 
(ErltlingsweTf, bas 
in all feiner Ber» 
fd)Tobcnf)eit unb 

llngefd)i<flichfeit 
bo<h besBerfaffer* 

(Reift unb Witt 
fchlagenb offen- 
bart, rief bei feiner 
[päten llrauffüh» 

rung am 22- Bpril 
im Blünchuer 
Sdjaufpiclhaus 
eine regelrechte 
Brcmicrenfchladit 
3ioilchen begeiiter* 

ten Anhängern unb toütenben Jifchem unb Bfrifem heroor. 

— Julius Beds »ieraftzges Sd>au(plel „Wid 
darter“ errang am 18. Bpril im tWümbcTgcr Bolf&tijeatcr 
einen ftürmifchen (Erfolg. 

— lanrofs fehr toller nnb gewagter breiaftlger 
©chmanr „Iit* coup d»> foodre“ erregte in ben Jolies«Trama> 
ttques gu B ar ‘* nQC *) bem erfteitBEt einige Beben len, währenb 
bie anberen beiben «Ifte grofte Weiterleit erweeften. 

— Sadja (Ruitrt)» breiartige* Cuftfpiel „Le 
scand»]»- »1« Monte Carlo“, eine frifrfjc unb originelle 
tafle über bas le^te auftercheliche Bbenteuer eines alten 
Werm, würbe am 2t. üfpril im <5t)mnafett)eater gu ‘fJaris 
fehr freunblid) aufgenominen. 

— 9iicharbStrauft’„Salome"u)urbeaml4.9lpril 
ln ber ft3nlgltd>en Oper ju Stodholm unter Weitung be» 
ftapcllmcifters Jämefelt in 2lm»elcnt>eit ftönig ®uftaos |o» 
wie bes Prinzen (Eugttt aufgefflhrt unb Mlbete mit Ihrem 
groften CrfoEg bas mufilali|d)e (Ereignis ber (djroebiTchen 
Cpemfaifon. 

— Bemhatbts »ieraltiges Träntet 

„Tarne Juftitia" würbe in Stuttgart mit großem Beifall 
aufgenommen. 

— ©uftao (Esmanns Schaufpiel aus bem Ber» 
brecherleben „9Ban ber falle", ba* für ein ©auncrftücf ju ftili» 
ftert, für ein ftilifiertes Wer! gu bouleoarbmäftig anmuttt, 
unterhielt am 14. Bpril bas Bublltum bc* feit bem 3u» 
fammenbruch ber Tireftipu Cautenhurg auf ein feftr niebriges 
©efchmad&nioeau h(tabfl<[ untenan !Kaimunb*2hfattr* Zu 
Wien. 

— ^enrl Caftoeo unb (Ebmonb Beoelles’ brei. 
artiger Schwan! „Trahtlofe Telegraphie" würbe am 20. fflpril 
Im Jntimen Tfjcatcr 31z Wien piet unb h«3Ud) belad) t. 



StTaftentoilctte aus naturfarbenem Tuffor mit ftretonnc- 
we(te. Brauner Trotteirrljut mit fdjattieTten Jlügeln. 
eonnenfnider au» brauner Baftfeibe. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 


9tr. 3383. 30. 2lpril 1908. 


3Iluftrirte 3 c ^ un Ö* 


Sb 7 






bcfanutrn flauen, cdjten ©aptcrfd)irm bcs Japaner* in Stoff 
fefjr glücfUd] narfjflcahmt unb fo ins Guropäijd)« Übertragen ift. 
Diefe oierjehn* bis adjtjehntdltgen Sdjtrmc (jie werben trotj bet 
uermehrten Stäbe ebenfo leicht wie bie alten Öraffons bergcftdlt) 
finb meift in jmei färben, »mb 3 »oat mit tmnlCerm ©tilicu »mb 
ein« hellen breifingerbreiten, glatten 9lbfd)Iuf}fante, vorl)anbcn. 
Ion in Han abfdjflttierte Sdjtrme finb |d lener; matt oerwenbet 
oortäiiiig am liebften feinabgeftimmte ftomplcmentäTfaTbcn nnb 
erhielt bainit rrfjenbe Gifeftc. Die Stiele biefer „Japaner" beftebet» 
aus ©aturijol.) »mb finb .pimciftmit einem fd)önge arbeiteten ftugel* 
griff ober bem fetjn* beliebt geworbenen flauen, breiten ©nm^t» 
tnopf oerfeben. 

©ad) biefer ©cuhdt, bie (owol)l bttn Hrottcur wie auch einem 
garnierten iUeibe von einfacher Slcganj augcfeUt werben fann, 
möchte id) aber l)iet glcid) bie Sdjirme ber grofeen Hoildte erwähnen. 
Sic ^aben biefes ftalpr eine ftarf gekannte, l)of>e ftuppelform, bei 
beren £jcrftellung man fid) and) einer ftaffon erinnerte* bie vor 
etwa fünfzehn ftafjten iljvc Hrinmpljc gefeiert hat, Das war bie 
gejd)weiftc Shippclfornt & la ©Hnarett, bie fid) an ber Spitje JU 
einem 3 icrlid)en Xürmehen erljebt. ©Inn bat jetjt bas alte ©Jobell 
oon 9Iiiiio baiumal genau fopiert unb batjer aud) bie gelnüpfte 
ftranfe als fRonboeraicrung baran aufgenommen. Diefe Sdjirme 
finb faft immer int Stoffe gemuftert, unb jmar finb ©at)«s in 
fdjwarj nnb weife ober bnnlel unb ijell dfjme oiel 311 fehen. (9Bo 
man im übrigen öiefe ©aijfe 31 » Sonncnfdjirtncn oerwenbet, finben 
mir fic mit geroebten farbigen ©orbüren, einer prattifeben 93er* 
3 icrung, bie ben Sdjirm 3 U vielen Xoilcticn paffenb mad)t.) 

3m allgemeinen triumphieren in biefem ftrithiahr für bie 
Sonneiifdjirmiuobcn 3 wei ©uancen, bie matt nod) oor ein paar 
fahren ins C&cbict ber Unmöglid) feiten oermiefen haben würbe. 
Das ift eine volle Sinbenblattfarbc, von ftrohlenb grünem 
«Reflex, tmb bas fd)ttell beliebt geworbene ©Joufje, ein bunfles, 
marines ßila. 

Den Sptj}enfd)irm fjnt bie biesjfil)*ige ©tobe oöllig aus» 
gcidjaltet; bagegen erfcf)ctnt ber gamierte dl)iifonfd)irtn in einer 
©ielfältigfcit wie nie juvor. Ge wirb mit Gctbenjtfderei, 


23om 

Drum unb Dran ber mobernen 
Hoilette. 

«erlitt, «mit iwik. 

d) tenue leine hägliche 3frau !‘ - Damit foll 
©natole ftrance einen 3nlcroietver vcrabfdjiebei 
Ijaben, ber ihn barüber nusfragen wollte, ob er 
eine fcfjöne, butntne frrau einer gciftvoUrn, Ijäfetidjen 
vor 30 ge. Gin liebenswürbiges töort, bas im Sinne 
bet grauen famos auf bie ©Jobc pafet. 9Bir 
fennen feine l)d^Iict)e ©lobe. Die ©oupeautfe ber 
Xoilettenfünfte verfagen niemals in ihrer anregen» 
ben, verjüngenben JBirfung. 9Bas and) tommen 
mag, fie finben bie ftfrauen bereit fic ju afaeptieren. 
9Bic aber, wenn fic ausbleiben? Gs weht toie eine 
allgemeine Gnttäufd)ung tu biefem ftrühling aus 
ben £>od)trurgen j)cr ÄUeibcrfunft; bi« Xitanenibecn 
ber Sdjncibcrfonige f|at>«n biesmai verjagt. ©fa- 
bame ©aquin bat uns allerbings einen neuen, »in* 
erhörten Xunifarocf befdjert, beffen ftaltenrourf 
unter bem ftnie beginnt, oon ba aus in groben 
©ogen bis hinauf in bie halbe £>öf)e bes ©liefen* 
fteigt unb bort unter eine 9Batteaufalte tritt. 
SBtr fahen blelen fiinfenfluö an ©rin 3 eh» foroie 
an DatUenfletbem miebcrljolt; ob mir aber in 
biefer ffraffon etwas 93cftimmenbes für bie 3“=* 
funft ju fürchten h ä b f » » bürfte fid) erft im 
Sommer in ben lagen bes ©arifer ©ranb»©ri.r 
entfd)dben, für bie man jetjt |d)on eifrig rüftet, 
unb in benen fid) aHc Streitfrafte ber ©lobe 
3 u|ammenjiel)cn f um bie entfcf)eibenbe Sd)laci)t 
311 liefern unb bie ©arole für bie Hoi fette bes 
Tommenöen 3 af)res aus 3 ugebcn. 

Snbeffen hat man uns auf 
bem C&ebiete ber fog. Details 
gcrabe in biefem ffrühjahr mit 
fo vielen reijenben Neuheiten 
übmafctjt, bah wohl feine Orran 
in ©erlegen heit geraten bürfte, 
wenn es barauf antommt, jtd> 
nad) biefer ©ichtung hin fdhid 
unbluxuriösausjuftatten. Unb 
lebe ft rau weife, wie wid)tig 
biefe Details unb beren ge- 
fdjmadooUe Sufammenftim- 
mung für ihr« ©efamterjehei- 
nung werben, ja, bafe nicht 
jjum minbeften oon ihnen Jener 
unbefinierbare ©ei 3 ausgcljt, 
ber ben 3auber mirtlid)er Gle* 
gana ausmadjt. 

ftangen wir mit ben mober- 
nen Sonnenjdjttmen an. Da ift 
alsgröfeteSleuheitbertapanifdje 
Schirm ju nennen, ber bem 


fchmflrft bie feinften golbenen ober ©Übergriffe mit 
£)albebc(ftcincu, mie X'apislajuli, ©laladjit, unb 
fdjlicfelich »n benfeleganteften Stütfcn au<h mit ben 
foftbarften 3uwelen. 

Die garnierten Haftfchirme finb biefes 3afer oon 
befonberer Glegatt,). £>tet treffen wir als neues 
©usputjmatcrial bie fleine ©iebermeierlraufe, feljr 
gef<hidte Söutadjteruttgen in mvbemen unb g<mj 
alten ©lotioen, mie Gmpirelrönjchen unb ftrivolt- 
tötenarabesfen. ?lud) abgepafete Spi^enapplifatto* 
nen unb ©affementcrien finben wir vor. ftür bie 
Stocfehen hat man flad)e üaphom- unb ©hin^* 10 ®* 
griffe oermenbet. Schon im vorigen ftafjre hotte 
man als JBagcnfdjirm ben f (einen Somienfnicfer, 
wie ifen unfere Wbbitbung auf S. 85C jeigt, wteber 
aufgenommen. Diefes ftrühjah* fd)eint er fehr be- 
liebt 31 t roerben, bis ihn im £od)fommcr ber neue 
grofee 6 hantung»Gntoutcas ablöfen wirb, ber in 
feinen oricntalifd) gebämpften Honen eine reijenb 
fd)t(fe Grgdnjung ber Sommert oilettc bilben bürfte. 

JBir müffen nod) auf eine in bie ©ugen fprin- 
genbe ©euhett oermeifen, ben „tarierten" Schirm — 
«in grelles ©löbel, wie aus ©rofemutters ©iebermeier» 
trulje aufgetaudjt. 3n Sdjwarjweife, ©riinweife, 
©otblaumeife ftrahlt er auf ben ©efteilen, ©ber 31 « 
fd)lid)ten Steifet oilette, 311 m furjen Strafeenfoftüm 
mag er ben nod) heiter unb fd)id genug wirten. 

©un 3 U bem neuften SDunber ber ©arifer ftupon- 
funft, einem Unterrod, beffenOberteil nicht tfUsHrffot 
ober einet fchmtegfamen weichen Selbe, fvnbem aus 
©ehleberbefteht.basmitbem baran befeftigten Selben- 
volant Don in Don «ingefärbt ift. Crangefarbe»», 
gelb, mvuffe prüf entfett fid) bet neue ©od, ber fid) 
wie ein ö<mb|d)ubfd)lüpfer eng unb feft um ben 
äörper legt. Der ©olant fclber ift ein ©lufterftücf 
von 3 icrli<hec ©abel funft, wie 
bies h e ^* e bei allen eleganten 
Kupons unerläfelich ift. Ober- 
haupt biefe 3ntema ber mober* 
nenHoilette! 9öas haben ba bie 
lebten ftahr« für burdjgreifenbe 
©Janblungen gebracht! ©Jan 
benle nur an bie Hritotagen, 
heute bie gefährlidjftcn 5t on- 
furrenten für ©atift unb dei- 
nen. ©öd) vor wenigen fah- 
ren rümpfte man bie©afe, wemt 
oon Hrifotmäfche bie ©ebe war. 
feilte trägt fie bie degantefte 
©lonbatne als loftbare Des- 
fous. Die Schweijer ftabri* 
lat« finb bas ©ebiegmfte fn 
bie fen fpinnwebfeinen ©lerino-, 
ftlor» aber Seibenhernbchm 
mit ben grajiöfen fei benen 
itlöppel» ober St)antilli)fpigen 
an ©usfchnltt unb ©dnlingen 


GUgcmtfo 9lbcnbcape non ffiolbfticfereifonb mit SDtatgurrit(ninu[ter. 
©olnnts aus Haftchin^. (ftür 3«ternonic» unb ©enntoiletten.) 


©lobemer (Ptfafe für ben Seinen tragen, 
©eftretfter Hüll mit 93riWder 3abot. 


mit gemalten Soibeitmebail» 
Ions infruftriert, mit Gljine» 
applifationen belegt, um 
biefe ©er 3 »erungen mit einem 
Schaumgefrdufel oon Gf)if* 
fonpüffdjen garniert unb am 
©anb« mit hoppelten unb 
breifachen <Jt)iff o««x>oIfcri ab- 
gefd)lo|fen. 9llle« an biefen 
üppigen Sdjixmen ift mit 
ber ö<mb genäht, jebe ©la* 
fchinenarbelt, wie gaufrierte 
©olantsobergeprefeteSpthen. 
ränbehen, wirb biefes 3oh* 
oermi eben. 

Die Stöddjcn biefer Sdjir- 
me werben hm jtge werblid) 
bearbeitet unb finb mit 
Sdjnitjereieu , mit Gmaille 
unb ©lasflufe ge 3 iert. ©lan 


Grofees ftabot oon Hüll, 
©alencienner unb Srüffeler Spifeen. 


©aquiufrad uou grünem Hud) mit Cibertrjblen.be, 
©olbepaulettcn unb grofjen Jtuöpfen. 


©rvmenabenfoftüm mit neuer ©olotoweftentaille mit 
hocheitigefe^ton Ärmeln aus fdjroarjent iHbcrftjatla«. 
©od aus [d)war,)tv(ifeem 'lllaiö mit Ci moutfnej Weifen. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 








858 


Olluftrirte 3eitung. 


SJlr. 3383. 30. Slpril 1908. 




(wenn es fid) um Rombina* 
tionen t)anbell). Die prafti- 
fd>en «Imcrifanerinnen (ol- 
len bie größten Ronfumen» 
tinnen bieferDrtfotagenfdn. 

©tne natürliche Sad)e; beim 
«um tarnt eine ganjelrifot- 
ausfteuer tu einem ÜBinrel- 
djen bes Schiff Stoff er» »er 
(tauen. 5ür eine fd)ön« 
gewachfette ftrau aber i(t 
triefe fd)iniefl(ame 'Jltäjdje 
bas Rorteilhaftcftc, ums 
fid) beuten I&gl. Sieben 
ben Gdjweijer flfabrifaten 
Zeigte man mir nod) feber» 
leichte frau3ö|i(d)c Marten, 
aber alles barin würbe 
burd) bie gerobe^u wun* 
berooll (eitrigen d)inefifd)cn 
Stüde übertrumpft. "Cie 
Unterteilte, mit ber jebe elegante ftrau itjve Schwierig* 
fetten l)at, i(t burd) ben Drifotfpen.zer glän^ettb erfety. 
Sportsbaineu benu^en faft nur nod) bie(e Irifotagcn als 
Weit», Dennis», ffiolf» unb |fted)t mite rtlcibung. 

3d) will t)ier auct) gleich über ben uiobernen Strumpf 
berieten. 3n fran^ojifdjcr Stratnafeibe wirb ber glatte 
Strumpf in etwa |ed)sunbfed)3ig ftarbennuaucen ein» 
gefÄrbt, bamit er ju jeber Sollet te paffe. ?Us neu ft er, 
aufoerorbcntlid) fdjßner Grfah für Sciöc gilt Mujfelin* 
flor, ber aud) für ben nod) immer vtclbcgehri<m $uTd)- 
brud) oerroenbet wirb. Ser fiuiusf trumpf ift aud) biefes 
□afjr roieber mit bcni <rftaunlid>ften Raffinement l)er- 
gestellt worben. Mir finben ba töftlidjc cd)te Ghantilh)- 
cinfdtje, Spieen mit Stidereijtoifcbenfätje«, franjöfifd)c 
Sänbchenftidereien unö für ben fimtmerlidjen Rallfaal ber 
Rurorte Strümpfe mit ftlitter» unb 'UeTlbTofchicnrng. Von 
Sdjuliformen tritt für bie fommerlid)c ©efcIligfcU eine 
3JloliJrc*ftaffon (Lad, Gljeoreau) mit fetjr feinen Schnallen 
ober größeren Schleifen auf, bie allen 3weden bienen 
tann, wdtytenb ber Stiefel «nö ber Stra&enbalbfdbuh bie 
Sierlidje franz&fifche [form immer mehr verfallen, um 
amerifanifiert, mit ftubaab|ät)cn unb „Relief - , b. I). gäuj. 
lief) nad) ber Mu&tutatur ber ftufees ausgearbeitet, in fetjr 
oielcn Variationen ju erfdjeinen. Dafc man biefen Sd)ui)eu 
jct}t aud) fd)on ©chfaltcn einpreftt, ift bal)er weiter itidu 
oettounbcrlid); (ett(amer muten bie riefengrofcen Gd)nür< 
lödjer an, burd) bie man ben Meinen ftittger tjinbiird). 
(teden tonnte, unb bie bie breitefteu 0d)nürbänber (man 
Derwcnbct 3 cm breite Räuber, aus benen gro&c Sdjleifen 
gefnfipft werben) burd)laff«n fönnen. (Eine anbere nette 
SdjnürDOtridjtung bcftcljt in ridftigen gcfd)frrjten Rnopf. 
löd)em. Rls frauptfarbe biefer joliben StraBenftiefri gilt 
ein buntles Vraun. 3m fraufc trägt man bagegen um 
fo erotifdjercs Sdjuljwerf, unb 3 war finb Japans weifte 
©antöffdd>en mit biden, golbgeftidten ©Lumen unb Gamt- 
abfdgen augenbltdlid) feljr in ffiunft. 

Da nod) immer halbe 'Ärmel Diel getragen werben, 
finben wir aud) ben langen Sd)lüpferl>anbfd)iit) uad) wie 
Dor als l)aupt(a^tid)fte franbbeflefbung. Gdnvebeit, Mocha* 
Venezianer in feinen Mobetönen finb am beliebteren; ber 
(d)warjc franbfehut) verliert fid), ber weifte tritt wicbcr 
hervor. Von ben Gtoffhanbfd)ul)cn gelten wunbcroolle 
neue fran&filets als hohe Mobc, nebenher laufen in neuen 
Muftern bie bewährten Jacquarbs. 3 m Sommer bürfte 
man einen neuen glatten, bidjten l'einenl)anb(djul) wegen 
(einer Rul)le fe^r (djä^cn lernen, tfs wdre no^ ,31» er* 
twÄljnen, bafj man biefes 3 öt ) r aud) notf> einige auffaliettbc 
€>anb (djiitjfarbcn (eljeu bürfte, wie öellolio, cloetric bleu, 
©enbamiblau unb Steingrün, bie einen cntfprec^enb eitTa» 
oaganten Ginbntd machen werben, ^‘crglei^en fel)lt fa auf 
feinem ©ebiet; fo gibt es 3. V. tmtet ben Soas einige neue, 
wenig gut fleibenbe, furje, öide Straufefebertotlicrs, bie, als 


(Slegatite Vöö aus gtonen unb weiten Vtorabus mit Straub. 


Rloberner tarierter Sonnenfdjtrm. 


Rüft^e burc^ eine Gelinge gejogen, ben freie engumfdjliefjen. 
Die lange Strau&febeTbaa, bie wir feit Dielen ^a^ren leimen, 
wirb vielfach mit groben, flachen fRofen am fralfe gefdjmfldt, 
bie in ©raun ober frellgelb am öfteften ju fehen finb. Viel 
feiner roirfen aber bie grojjcn, breiten 3«berf<halc, aus 
Dielen Qrebetrftreifen reihen» ober gittcrnKife jufammen» 
gefeht. Ruch Chiffon atoilen mit unzähligen Spitjcnfräuscben 


Bommcrroftüm aus gefäumtem lüll mit echten Ghinnfpigen unb 3rlanbrofcn, 
3-radjadc aus gleichem ffllateriat. 


unb Vtarabuftreifen finb wunbcrooll fein unb bienen dot* 
3&gltd) pour finir la toilette. 

Rei^enbe Süllfragcn (mit Gtdbdjen) unb großen 
Flügel jchleifen, bie baju berufen finb, ben unmobent 
geworbenen fteifen ^eineurragen 3U erfet;en, fowie aufeer* 
gewöhnlich grohe Spigcnjabots werben fid) ben fommer* 
Hd)en ©lufni gefellert. 9Bas ben iPompabour betrifft 
— nach wie vor ber 
unjertrenntithe Vcgleiter 
nuferer Damen weit — 
fo ift ein deines, jier- 
lidjes Grcmplar mit 
einer 6d)uppent)aut aus 
einfarbigen ©ailletten bie 
mobemfte Jaffon, bie in 
allen fjarben, fogar aud) 
in rein Silber unb rein 
(Solb bergertellt wirb. 
Sein ftontuaent ift ber 
Giouxpontpabour, au» 
einfarbigem Samtleber, 
mit ben charattcxiftifchen, 
on8efd)nittencn f^ranfen, 
bem barbarifdjen «ßerlen- 
fd)mud unb feiner [yledjt» 
arbrit. Reben biefen 3wet 
fraupttgpen trafen wir 
bett eleganten, h m ^<h 
geftidten Reutet in ben 
oeTfdjiebenften fran3öfi» 
fd)cn Ofafjons, für ben bas feinfte (ERatexial mit feinftem 
ff)ef<htnad oerivcnbet würbe. Cnt3Üdenb war ein (Exemplar 
aus apfelgriinem Rioire, bas ringsum in einen mobellierten 
Rahmen oon edjter Bronze gcfa&t war, unb bas mit einer 
übcrh&ngrnben Rlappe verfchloffcn würbe. Utod) wdhrenb 
id> ihn betrachtete, h atte er eine Liebhaberin gefunben. 
Deren führte Doilette feffelte mid) auberorbentlith ; benn 


Äefcbafarbener Xaftfchirm mit fleinen 
Volants unb (Empirefrönjcn. 


id) falj an il>r, bah «■ wirtlich m5fl» 
lid) fei, ben Gapo b'CEfpafta 311 tra- 
gen, jenes mit langen ^Tarifen unb 
bunten Stiderden verjierte, grofee, 
weidje Gcibentnd), mit bem urir 
bie ft rauen ^uloagas ober Renlltuws 
brapiert fehen. lEine mobeme ita» 
prlce, fcnfationdl unb feltfam genug, 
um aud) in ©erlitt genügenb Ruf fehen 
311 erregen. 3*& <n f a,ls erinnerte mid) 
feine tErfdjeinung baran, bafj id) biefe 
Mitteilungen über bas Drum unb 
Dran ber Dotierte nicht fchltefeen barf, 
ohne ein SBort über ben eleganten 
Mantel aus Seihe unb Spigcn (ober 
aud) leichtern Tuch) ju fagen, wie ihn 
bie elegante Dame 3U 3««monien, 
Vifitcn unb Ru»ftellting»bcfud)ett an* 
zulegen beliebt. Die Dlbbilbungen biefes 
Vlrtitels jdgen ihn in ber vcrfd>tebcn» 
ftett ©eftalt. TOir fehen ihn bei bem 
fd)tden Dufforfoftüm in ben laugen 
Schöben bis hod) herauf burchfchnitten; 
wir beumnbem itjn auf utiferer erften 
RbMIbung als foftbare Rompofition 
von irifd)er frdfelet mit breiten lila 
Ghineftteifen oerarbeitet. 3n Daft (mit 
tiapuchon ober Rüfdjenganiitur) finben 
wir ihn in Schwarz, Vlau unb pct- 
fd)i ebenen Schattierungen von htU*** 
Rot unb ©rün. 3n ben fihtuarzeu 
Spißetifaffons fommt er in ?lrgentella» 
3mitationen von grofecr <Veinl>ctt oor 
unb ift bann gewöhnlid) mit irgeubeiner 
bislreten ©olbpaffementerie aufgelpKt. 
©in etwas eitraoagantcs, aber ben« 
noch fch^ vornehmes Mobeil war bas 

von uns octanfd)aulid)tc. ©i* Gnpe- 

form von bisfret oercoebtem ©olbfonb 
war mit träftigen irifdjen Ornamenten belegt unb mit 
zwei Reihen 0011 gekauftem Gl)ine*Seibenbanbc gar- 
niert worben. Das SRantclinnerc war am Raube mit 
vollen ©hiffonfrifuren oerziert. Matte ©olbfdjnüre legten 
fich mit einet fd)malen Scibcnpaffe um ben fralMiisfdjnitt. 

Die Vcfdjreibung eines Dudhmantels oon gan3 bc» 
fonberer Originalität (f. S. 857), ben id) jüngft in Rerlin 
betvunbem fonnte, mag h*« ben Gdjluf} bilben. Das 
Material war grasgrünes, leudjtenbes lud) — bie 
Ofaffou eine Mifchung oon (Empire, Dicectoire unb weft- 
curopälif<hem 3 a P® n * öm M 6 - langen, ^oc^gcfd>li^teix 

Gehöre reichen bis in bie Rüdenmittc, wo fid) ber 
japanifierte obere Rücfenteil mit feinen ©aquinärmcln 
baraus h^öusmobelliert, was fagen will, bafe biefer 
törmel jur frälfte als ft-altenteil bem Rüden angefdjnirieu 
ift, ber wieber mit ber bem Öorberteil angefdmittenen, 
glatten, fugellofen oorbem ölrmelhälfte gujammentrifft 
unb nad) biefer raffiniert fchwierigen Vereinigung, bie bie 
ganze Runft bes Schneibers verlangt, ain fraubgeUnt 
unter eine Direrioiremanfchette tritt. Die Vorberteüe, 
bie lofe unb weich bic ft-igur untld)tic&cn, öffnen (ich für 
eine Dolle gelbliche Spitjengamltur. Der ?lu&puh bes 
auffallenb luxuriSfcn Stüdes beftanb in feibenen, ein- 
gefärbten Liberttjb orten, überfponnenen Rnöpfen auf 
ben rücfwärtigen Schönen unb hochgelbgolbenen Irobbelit 
fowie fingerbreiten fchweren gewebten ©olbborten. 

©s wäre nur nod) 8« f°9< n J ba 6 bi *f en l^ c 

hi-turiöfen Mobellen aud) nod) eine Reubeit populär ju 
werben beginnt, bie Dielen ftraueu augänglich fein unb 
fie oortrefflich Herben wirb. Das finb weihe Spi^cujaden 
in cd)tcr unb imitierter irifchc? wnb ©ointlacearbeit, bie 
mit weiten flrmeln in furjen unb langen fjaffon« ju jehen 
finb, unb bie über weihen unb hdlen Sommertoiletten [d)r 
jchicf unb anmutig ausfetjen werben. 

Die Mobelle ber beigegebenen Slbbilb ungen h«t »ns 
bas -Kaufhaus be& SBeftens in Rerlin 3Ut Verfügung 
gef teilt. A. S. 


Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





91t- 3383. 30- Slpril 1908. 


SHuftrirte 3 { to*itg- 


859 


Die beutf<f)e Boffe im ncunje^nten 3°^* 
f)unbert. 

I. 

te wir ben Urfprung bes Guftfpiels etwa bis in bi* 
Witte bes fünfgeßnten 3aßrl)unbcrts nad) Nüm* 
& er 9 3_MtWfQl)Tcn unb als bie erften Guftfpielautoren ben 
tsol)lIöbUd)en £>rn. fjans Nofenplüt unb £>ans Ö0I3 be- 
geidpien tonnen (infoweit man bie plumpen $aftnad)ts- 
fpiele, bi« öialogifierien Sdjwänfe oßne £>anblung unb 
3ntrige, ooll zotiger SBiße, jebocß ben unmittelbar ft en 
Anlöffen bes Gebens felbft entnommen — mit Guftfpiden 
bejeicßnen fann, ftatt bejfer mit „bramattfd)en Epi- 
gramnten"), fönuen wir ben „Einfang unb bie Entstehung 
bet Gotafpoffe“ mit giemlidjcr Sicherheit nacß IBien oer» 
legett, unb gwa« etwa in bas 3aßt 1708, wo fid) Sofeph 
Anton Stranißft) 3u berfelben Seit, ba bie Neubertn in 
Norbbeutfcßlanb bas beutfdje Drama 3U Eßren ju bringen 
p«rfud)te, als ben ^Reformator ber Bühne auffpiette unb 
bds itölienifdje Buffotheater 311 nationalifieren fud)te. 
Als £auptßelfer mußte ißm Ijierju ber S^ansrourft bie« 
nen, gegen ben ficf) ftürmifd) bie ©ottfcßebfche Oppo* 
fition erhob; trotjbem aber führte ihn Stranitjtp in groet 
fatirifcßeit Spielen in 9Bicn ein, in „ffjans AJurft" unb 
„OlUpotridabes burdjgetriebenenfjuchsmunbi". DerSjaupt- 
barfteller bes öanewurftes mar bamals ©rehaufer. Da 
itjm jebod) in SBernarbon ein gefährlicher Nioale erftanö, 
30g er es oor, mit biefcm gemeinjamc Gad>e gu machen, 
Als ©rehaufer 1769 [tarb, herrfcßte Bernarbon allein tm 
Ncuße ber ©ofje, unb toeil er tatfäd^ltct) eine außerordent- 
liche Begabung für bas Bolfstümlid)*Stoniijche in fid) 
füllte, fcßrieb er für fid) unb oor beffen Tobe für ben 
bamals noch Iebenben ©rehaufer als ^Direftor feine eignen 
Stüde, bic mit ißren ©tafchinerien unb Öreuermert, mit ihren 
bößmifcßeni Gleichen, ©antomimen, frohen unb 3oten bem 
bamaligen 3citgefd)macf beftens entfpradjen. Diefe« ©enre 
nannte man Bemarboniaben, unb biefe müffen unbebingt 
als bic eTften beutfehen Golalpoffen gelten. 

Um einer UntlaTheit oorgubeugen, möchte ich mich nur 
nocß über bie Ausbrüde üotolpofje unb ©pffe ausbrüden, 
‘Das, was wir heutzutage fd)ledjtl)in ©offc nennen, ift ent- 
webet bie richtige Gotalpoffc, jenes heit*r*bramatifd)e©onre, 
bas am urwücßfigften unb edjteften tm JBolfe murgelt unb 
beffen lebenswahre, mandhmal etwas gutmütig ins itomifdfje 
übertricberten ©eflalten uns oorftthrt, ba« uns in Couplet« 
mit Doltstümlicher ©Iclobie Afturtles geißeln läßt — ober 
es hat mit bei ©ojfe überhaupt nichts gu tun, fonbem 
es ift nur ein Gdjroanf. Denn bie ©offe befteht burd)» 
aus nidjt nur allein aus aneinanbergereihten plumpen, 
fomifdjen unb oft äudj unmöglichen Situationen, ohne 
jeben leitenben ©ebanten — nur aus berben, bas ffie« 
löd)ter entfeffelnben ttffetten, fonbem bie ^ßoffe ift bas 
im Äomifchen, wo« ba« Bolfsftüd int Emften ift. Die 
"Poffc trägt immer ein fiolalfolorit, h«t ftetö in einjelnen 
Figuren etaxas kulturelles unb Allgemeines; bie ißoffe 
ift mehr ober mentger immer ein wenig lenbeng, unb 
3war bie lenbenj ber (Erhaltung bes ftrifcbfröl) liehen, 
Draftifchen be» Bolfacfjaralters, eine (Erholung bes 
(Iharatteriftifchen bes ftolfes unb bes SoUshumors. 

Namentlich f e ^ ^i e frangöfifchen SdjiDante bleibcnbe 
Öeimat bei uns gefunben unb fid) im 9?efiben3* unb im 
Irianontheater bauernb nie bergel affen haben, ift ber Aus» 
brud ^3offe beinahe ganjlid) bem bes Schmantes gewichen. 
€0 fommt es, bafj auch bie wirtlichen Bolfspoffentheater 
nur wenig Neue«, fonbem meift bie einftigen Schlager 
oon Berlin bringen, um in ber Altem ©eneration eine 
angenehme Erinnerung an bas gu etcoecfen, was fic in 
ihrer ^ngenb entgücft unb begeiftert hat. Unb offen gefagt, 
gegen biefe Berquidung be« SNobem-Aufgeflärten mit bem 
etwas ftart lRührfclig»®eiftIofen ift nichts einjumenben; 
nur barf roeber ber Bolfseharafter noch bie wirtliche Art 
ber ^3offe nie unb nimmer oerloren gehen. 

3n neuftet 3ett ift oielfad) bet Au«brud Boffe unb 
Schwanf oerwechfelt worben, unb nicht jum SDorteil ber 
elftem. 3n früherer war es gar nicht nötig gewefen, 
bä« ßotale ber ^ßoffe eigene gu unterftreid)en, weil f icf) bie« 
gan3oon felbftoerftanb. ®as Örtlich* unb Cthifch-Gigentüm- 
liehe lägt fid) weit beffex im tomifchen als tm cmften ©eure 
charalterifieren, wie auch bie $arobie bas £äd)erlidje 
oft weit einbrocfsD oller unb plaftifct^er malt als bas 
emfte UBiebergcben unb Schilbern be« Smften nach *>« 
Natur. 

So war es auch 0« nicf)t 3U öertounbem, bah &ic 
JBiege unb ber Entwidlungsort bes fanguinijeh* extern* 
porlerenben Sjumor«, be« plöhlich*™ Stiggierens ln lachen* 
bem ©rfdjauen, babet bes Beibebaltens ber wärmeren unb 
echt menfchlichen (Eharaftergüge Ofterreich unb namentlich 
SBteu waren, jene Stätten, in benen ber überguellenbe 
Sanguinismu«, bas wärmere Temperament oorherrfchenb 
ift über bie tAltere Neflexion bes Norbbeutfchen, bei bem 
bie fiofalpoffe erft weit fpäter gingang fanb. 

3m SBefen ber Bcmarboniaben, bie gar halb biefen 
Namen Perloren, wie auch ber ötmswurft Curg barauf 
anbew Namen annahm, fanb ein siemltch rafcher Um- 
fdjwung ftatt, ber immerhin auf bie grofje gntwicflung 
eines nationalen ©xamas unter ben ftlaffifem unb auf 
bas ©eftreben eines Abftoh^ts frember ©robnttton ober 
bes SBiberftreben« gegen eine Anlehnung an eine fold)« 
(fo auch be« Abftoftens bes bem 3talienifd)en entfprungenen 
Buffowefens) gurüefgeführt werben fonnte. 5DBie in fiejfing, 
©oethe unb Schiller ein Nationalbewufetfein erwachte, er- 
wachte aud) in ben Dichtem ber ^ßöffe, bie — weil fie 
ftets attuell bleiben muhten, um echte ©offenbichter 3U 


fein — ftets nur ihre furge 3e»t auFleuchteten, ein fräfti* 
geres lofale« Bcwuhtfein, ein größerer Drang, mit bet 3<it 
3U gehen unb fid) oon ber alten Schablone frei3uniad)en. 
Der ©efchmad oerfeinerte fid) 3ufehmbs, wenn er uns 
auch h? u te "o«h b^rb unb grob erfcheinen würbe. 

Da waren nun oor allem brei IBiener öafalpoffen* 
autoren 311 nennen: 3ofeph Alois ffileich, bex 1871 als 
Bühnenbidjter bes 3<>fePb|täöter Theaters ftarb (unb meift 
Sch«uexbramen gefdjrieben hatte, beren öa«pt0erofd)i auf 
ben !omtfd)en ©pifoben be« mürtifd)en ftned)ts be- 
ruhte); Äarl Nieisl, oon bem fich Stüde wie „3ulerl, 
bie ©ugmacherin", „Das ©efpenft auf ber Baftei", „Der 
luftige frritt" fahrgehntelang auf bem SRepertoire hielten ; 
unb fchlce^lid) oon ben breien ber bebeutenbfte: Abolf 
Bäuerle, jener üJlann, ber ben unterblieben Ausfprud) 
getan: „’s gibt nur a ftaifexftabt, ’s gibt nur a IBean." 
Bäuerle war bex Nepräfentant bes „alten £Bien u unb 
feiner ©emütlid)Ceit gewefen. (Er war ein ®lamt pon 
außer orbentlicher ©robuftionstraft, unb fein gefunber 
$umor fd)ien gerabegu unerfchöpftid). Übet adjtunb« 
fünfgig Stüde hatte er für bas Cfopolbftäbtet Theater ge* 
fchtteben, bie bort ungeheures ©lüd machten unb oon ba 
nicht nur nach Deutfchlanb gebracht, fonbem auch in 
fretnbe Sprachen überfegt würben. Bäuerle war ber £ef)r« 
oater oon perfd)iebenen anbexen ©offenbichtern, fo pon 
Naimunb, geworben, wenn aud) biejet als poetifchere Natur 
leine fo feefen ©riffe tns Bolfsleben wagte wie Bäuerle, 
ber neben anbexnt auch bie unter bem fpätem Direftor 
Earl fo berührte ftigin Staberls erfanb unb in ben 
„Bürgern oon ©ien", „Staberls &od)3eit“ unb „Stabeds 
Weifeabenteuer" ufro. auf bie Bühne brachte. CHn9 feiner 
3uglräftigften Stüde mar feine ©arobie auf bie übertrie* 
bene Begeiferung über bie Satalani, „Die falfdje gatalani", 
gewefen fowie bie 3aub-erp»off« „Aline ober bte Äänigin 
oon ©olfonba". 3m 3ahre 1841 fdjrieb er fein letztes 
Stüd, „Der Sonberling in 3Bien w . 

Sdjon 3U Bfluertes fiebjeiten trat Naimunb mit feinen 
Nlarcijenpoffen fiegreich »ot bie Geraufen uhb' oerblüffte 
burd) bie Ausftattung unb bas Bhontaftifche feiner Stüde. 
(Er war ber reiffte ©oet ber Boffenbichter, befaß Tiefe 
bes Gefühls, Bonhomie bes ^ergens, Schärfe bes Ber- 
ftanbe«, 9Big unb luftigen £>umot genug, um ein glängen- 
ber ©eißler feiner 3<?it 3U fein; nur fd)abe, baß er ba3ii 
geereien unb 3aubertanb für fo unumgänglich notroenbig 
hielt, baß feine Nkrte allgufrüh alterten unb bic oft 
fo lebenswahr gcgeichneten Figuren infolge be« NMieus 
nur nodj phantaftifd) unb romantifd) ftatt lebenstreu 
unb echt erfd)ienen. Er wollte bie ftomil bes Bolts- 
theaters burch poetifchen foumor gut Äunft erheben unb 
babutd) bem ©olfe Ginn für wirtliche etnflößen. 

(Ein bamaliger ftritifer hatte nicht fo unrecht, als er 
meinte: Natmunb würbe unter anberen Gebens oerhält« 
niffen unb bei grünblid)ercr Gdjulbitbung ein Shakfp^QTe 
für ba« Bolf geworben fein. — Die £an«wurfte, ftajoetle, 
Staberle ufw. oerfchamnben unter ihm oöllig, erfdjienen 
in bes meift bei ihm in neuer ftomi als alter, bämlictjer Be» 
bienter, wie 3. B. ber im „Alpentönig", währenö bex bis in 
bie neufte 3 e *t ausgeprägte unb gangbare „Gtubnmabl- 
Thpus’’ bei Naimunb fchon nöllig ausgeprägt war. 

Unmittelbar nach ihm folgte bic 3eit ber ljß<hiten Blüte 
bes £ofaipoffentumsj bie 3^it Johann Nepomul Neftrops, 
ber als Sd)aufpieler fich feine Stüde felbec fcf)rieb unb 
mit ihnen anfangs nichts weniger als ©lüd hatte. (Erft 
mit feinem gefühloollen „fterfermeifter** eroberte er fid) 
im Sturme bic öergen unb Gadjmusfeln feiner B3iener, 
namentüd) ba er feine Stoffe wieber au« bem B^taftifchen 
mehr ins bürgerliche Geben perpfianjte unb fic auf ftojten 
eines reden unb gefunben ^Realismus allen poetifchen Bei» 
werls enttleibetc. Snsbefonbere ift «ine 3ülle bramati» 
fchen Geben« unb ber Tgpus bet öftemichifchen, nament- 
lid) NHener ©emütlichleit aufs glüdlid)fte wiebergegeben. 
Neftroi) war infofem ein ©egenfag Naimunbs, als er 
nicht, wie biefer bas ©oll, für bas er fdjrieb, 3U fich empor» 
girren unb oerebeln gu müffen, fonbem auf ber Stufe 
feiner Bilbung ftehen bleiben gu bürfen glaubte. 3n 
biefer Beziehung bietet ja aud) Neftroi) literarhiitonfeh «in 
piel getreueres Bilb feiner 3«it* »nb fein getreuer 
ßumpan SBenjel Gcholg wirften bis in ba« 3®h r ö « 
bem UBiener gari-Thcater, bas er aber nach Gd)ol3’ lobe 
bem berühmten ftarl Dveümann ausfchließlid) überlteß, um 
fich ins Brioatlcben gurücCgugiehen. 

Das, was Neftrot) au« ber ffl3ien«r SJofalpoffe gemacht 
hatte, marfiebis in bie jüngfte 3*^ geblieben, ba man nad) 
oon einer richtigen Boffe reben fonnte, bie jebod) fpäter noch 
mehr tn Berfall geriet als bie Operette. 3n Neftrogs 
Blanter fchrieben ö<>PP (« Dr - Srflufts 3«M^t^äppd)en"), 
Dolb (Autor bes über breit)unbertmal gegebenen „3öub<t» 
fchleiers“), Srriebr. Äaifer, ^offner, Berg, Bata, Anton 
Ganger ufw. 

Ganger fowoht wie O. Berg bieten uns ben Über- 
gang gu ber Berliner Gofalpoffe. Dlefe wuTbe oiclfach 
als bie einer Stabt eigentümliche Boffe befiniert, bie 
allgemeine Borfälle unb Situationen, befonbere ®e* 
btäudje, Sitten unb Dgpen, mit Einflechtung be« Gaiem* 
bouTgs unb Souplet« in bem ber Gtabt eigentümlichen 
Dialeftc barftellte, fo baß eigentlich, was für TOien gut war, 
nicht auch für Berlin paßte. Doch neuere Borgänge haben 
ftrifte ba« Gegenteil bewiefeu. Stüde uon Naimunb unb 
Neftrotj finb «benfogem in Berlin unb Hamburg aufgeführt 
worben wie umgetehrt norbbeutfeh« Boifen in 3Bien. 
Troßbem aber gibt man nicht jo ohne weiteres fein« 
prinzipielle unb lofale Eigen tümlid)feit auf. g« befteht 
immer noch ein gewaltiger Unterfd)i«6 gwifdjen QBiener 
unb Berliner Boffen; fo würben bi« SBienct tn gang 


Digitized by 


Google 


THE 


Gübbeutfchlanb, bie Berliner in gang Norbbcutfchlanb 
mit Boriiebe gegeben. 9üäl>renb bie Norbbeutfch-Bediner 
©offen wenig öanblung unb grfinbung, bafür ober 
trodnen 2Big unb Saig unb oiele gouplet&aufwiefen, geigten 
bie fübbeutfch-wienerifd)en gwat ebenfowenig ^anblung 
unb ebenföüiel Oberflä<hlid)teit ln ber Durchführung ihrer 
Stoffe, nur trat an bie Stelle be« oft boshaften „Berliner 
SGiges” ber harmlofe, gemütlich«, fogar oft.tns Sentimental« 
umfd)lag«nbe AJiencr; öumot, womit biefer immer ben 
Bogcl abgef<hoffen l)dtte. Gächeln unter Dränen tonnt« 
bie Berliner Boffe eben nicht; um fo mehr bie 2Biener. 

Unb fo mußten gerabe bie Boffen oon Berg unb 
Ganger burch ftalifdj ganglich umberlinifiert werben, bamit 
fic in Berlin Anflang fänben. Di« Berliner ©offe ift 
ja weit jüngem Datums als bie SBiener unb fällt fo 
aiemlid) mit bem (Entftehta bes flönigftäbter Theaters 
1824 gufammen, welches Theater für bie Spree basfelbe 
bebeuten follte wie in SDien ba« Geopolbftdbter. Die 
erften, bie Berliner fiofalpoffen fchufen (in primitioer 
Gieberfpielform), waren Angdp unb poltet, gu benen fid) 
Ö-rlß Bedmann gefeilte, beffen „Edenfteher Nant« im 
Berhöt" oiele hnnbert QJlale gegeben würbe. Bedmann 
galt als ber Urtgpus bes Berliner SBißes, unb fein Eden* 
fteher Nant« würbe eine ber Theatergefdjichte ebenfo feft 
angefjörenb« ftänbige wi« Bäuerles GtaberL 

Die Ara bet richtigen Berliner ©offe beginnt aber 
erft mit Daolb ftalifch, beffen „100000 Taler" unb „Berlin 
bei Nacht" gerabegu «pochemadjenb gewirtt hatten. Äalifcf) 
war fidjer nicht ber Wann ohne eigne Erfinbung; aber 
immerhin waren ihm in fpäteret 3*it bie Etgeugntffe bet 
aßtener Gänger unb Berg leineswegs unangenehm ge- 
wefen, bie er ins Berlinifche umbid)tete, womit er (3. B. 
burch feinen „Altienbubiler", nadf) Ganger« „AUiengreisler", 
ober burd) „Berlin wie ’s weint unb lacht", nad) Bergs 
„gin SBt«ner Dienftbote" nadjgebidjtet) feine größten (Er* 
folge ergieft«. ftalifd) befolgte bamit mehr ober weniger 
ben ©runbfaß ber mobernen Boffen- unb Schwan fbichter, 
bie fich tneift aud) h*ute noch uralte Gchwanfibeen ober 
Sujets aus bem Auslanbe als ©runbftod Ihrer eignen 
Etgeugniffe erwählen. 

Neben Üalifch tat fich im ©etriebe bes Berliner NJißes 
auf ber Bühne oor allem ber Sd)aufpiel«T Auguft SBet- 
rauch h*toor, ber fid), ähnlich wie Naimunb unb Neftrog, 
feine Nöllen felbft 3U fdjreiben pflegte. 2Bohl am be» 
Cannteften oon ihm finb „Die SNafchinenbauer oon Berlin" 
unb „Äiefelad unb feine Nichte »am Ballett", welch 
Boffe im AJallner «Theater ununterbrochen an hnnbert» 
fünfunbbreißig Abenben ßinteteinember gegeben würbe. 
Der Borgug oon Äallfch unb aBelraud) befteht in ihren 
Stüdeu namentlich barin, baß ^ie meiftenteile auf ben 
fog. „h&f)«ro ®löb|inn" oeraichteten unb Immerhin einige 
Alte ober Epifobcn einfdjalteten , bie Im Stile be« guten 
©ottsftüdes gefdjaffen waren vnb unwillHirliih an ein- 
gelne Ggenen bes fpätem G’Arronge erinnerten. AUmäh« 
ließ ocrfchnxm ben auch bie ftereotgpen f>iguren eines 
einzelnen tomifeßen ©riben, bem man alle Dummheit unb 
jebe Berwicflung auf hälfte (Nante, Gtaberl ufw.), unb es 
treten [djon oerfd)iebene It)pen auf, bie ben Dicßtem 
eines lomifdjen Eharalterftücfes wert erfcheinen, fo ber 
Berliner Sdjufterjunge , bie Berliner ftöctjtn 3ufte, ber 
Berliner SBrißbterphitifier, ober aber ganje Ätlaffen unb 
Gtänbe ber Beoölfctiing , wie bie Bummler oon Berlin, 
©tafd)inenbauer oon Berlin ufw. 

3Cas Naimunb unb Neftrop für bie HCiener ©langgeit b«r 
Boffe bebeutet hatten, waren Äalifd) unb ffljelrauch für 
Berlin, war ein Äarl SNalß, ber berühmte Berfaffer be« 
„Alten Bürgerfapitäns", für Jranlfurt, waren für öam» 
bürg ©eorg StaTfe unb Ärüger, unb namentlich für 
Dresbcn ©uftao Näber, beffen „Nobert unb Bertram" ja 
jeßt noch Uufgcfühtt wirb. Aber alle ihre Epigonen 
nerflad)ten fid) mehr unb mef)T ju Tenbengarbeitem, bie 
weniger ben t)umor bes Bolte« fixieren unb auffrif^en, 
fonbem pielmehr bie Theaterfaffen babuuh bereichern 
wollten, baß fie fallweife Gtüde fd)riebett, bie bem ober 
jenem Star auf ben Gelb gepaßt würben; ich erinnere 
nur an bie „Näh «in", bte in ihrer 3rit mit bet ©all* 
merjer unb ©irarbi unzählige ausoerfaufte Käufer «rgielt 
halte. Dorf) fonnte man fchon con ber ©litte ber acht- 
jiger 3ahte ab feit bem Niebergang ber Operettcnglanggeit 
nicht mehr oon beftimmten unb regelmäßigen Bofjen* 
autoren fpredjen. Ab unb ju gelang es einmal «in«m 
Unbefannten ober einem Äonfortium oon Autoren, infolge 
ber glänjenben Darftellungsfünftc feiner ©offenljelben, 
einen Schlager 3U jehteiben, unb bann wieber fanben wir 
jahrelange Süden in biefem ©enrt, ba« fich gum Schwant 
ober aur Burlesfe herabquälte, als etngigen Aufpuß einige 
attuelle Eouplet« htn«amengenb. 

Die 3ett ber eigentlichen Boffenautoren war oor» 
über; bie 3eit ber Stars hott« begonnen. 2Bo ein folcßer 
aufaueßte — h’ e B tx ® inil Th oma5 » ©enbii, ©irarbi, 
Tielfcßcr ufw. — tauchten and) tantiemenfüdjtige Dtcßter* 
linge auf ober gange ©. m. b. ö.®, bie fid) abquälten, 
meift nach oexalteten Bluftem irgenbein gängiges 3ug* 
ftüd gu feßreiben , unb als e« bann mit ber f>otm ber 
guten, alten ©offe nichts mehr war, erfanb man eben 
neue, unter benen am bcgeicßnenbften für bie Neugeit 
wohl bie mufifalifchen ©offen eines ©aul Ginde unb bi« 
aus d)aotifd)cm llnfinn gufammengefeßten ^ahresreouen 
eines 3 U 1* US tjrteunb im 9Retropoltt)eatcr finb, bie beibe, 
hier wie bort, mit fieidjtigfeit brei* bis oierhunbert 3Bieber* 
ßolungen ergielen. Nicßt bas ©offenhafte ift es mehr, 
bas bic Geute in ben nicßt« weniger als faubem unb 
einer ©roßftabt wütbigert Ntetropoltempel ßineingießt, 
fonbem bet ©lang bet Ausftattung, bie Eooluttonen 


Original from 

OHIO STATE UNIVERSITY 



3iru[triTte 3 c *^ n 9- 


<Rr. 3383. 30. Slpril 1908. 


860 


balbnadter AJcibcr unb bos geijtrcid) fein follenbc Ant- 
wort, bn* jebes behaglichen £>umors entbehrt. 

9 Benn in AJien ancf) fporabifd) — ©irarbi 311 — 

eine gute Aoffe in altem Stile auftaucbt, fo fel)en mir 
bod) in Berlin in jenem itjeatei, bas oon Anfang an 
ben ißolfs^unior pflegte »mb lange 3*it unter bet 31*60* 
bes fo populären ^Ibolf (Ern ft fehlte, auch l)eutc »tod> bas 
(Beftreben, Die flute, alte (pojfe, wenn auch in neuem, oorl)in 
befcbricbenem Äenoanbe, am Erben 3U erhalten, bant ber 
unetfd) 3 pflid)en Arbeitsfrafi unb ftinbigfeit brr beiben 
Thalia bireftoreu Schönfelb unb Aren, benen bie exnfte 
unb 3ielbea)uöt< pflege biefer (Richtung nid)t hoch flenug 
ungerechnet werben fann. 


Die 3' 6 t fl - 

Von 3 . 3o»ft, Cbarsioalfce. 

ie $erbftfonne lag mit uollcm (Behagen auf bem alten 
Öerrenljauö, bas mit feinem ehrbaren grauen Schiefer« 
fleib , ben grünen (Venftetläbcn, ben weife umrahmten 
Ofcnftcm unb bem breiten ©iebelauffafe am Tadjc, ber 
neugierig mit ben runben ©lasaugen weit in* ßanb 
blidte, bic djarafteriftifchen (Dterfmale bes berflifd)en flau« 
ftils geigte. 60 mürbe co nun fo rcd)t jur Augcnwcibc 
jebes aufmerffamen 9 kf<haucrs inmitten f)od)rQgenbcr 
ßinben am frnbe einer breiten Auffahrt fid)tbär. Aus- 
gebebnte «Barfanlagen breiteten fid) 3ur Seite aus unb 
oerloren fid) im fiintergrunbc im Sxxhroalb. 

einige Minuten vor ad)t Ut)v öffnete iid) f mie alle 
ÜJlorgcn, bie §austür: Semljarb 3 äßer, ©b c f unb Senior 
bes alten £>anblung$böufes 3äger u. flo., begab fid) ins 
©efdjäft. üJlit ber ABütbe, bie 3U bamaligen 3 eiten ben 
alten Herren eigen au fein pflegte, fdjritt er langfam bem 
Ausgang ju. Sein 2 Beg führte lf)n eine tur^c St rede 
bie d^auffee entlang, an ber fid) 31t beiben Seiten Sjäufer* 
fomplcie anglieberten, in ihrer ffiefamtheit einen ber £öfe 
bilbenb, mie fie fid) im ganzen Sergifdjen Eanb in grofecr 
3 a 1 )li malerifd) auf ööben ober in Täfern aufgebaut, um 
einen gtäfeent Ort ober eine Stabt gruppieren. 

9 tun bog ber alte Sjert oon ber Strafte ab unb fdjritt 
über einen breiten gepflaftcrtcn ^ilatj, an bem bas alte 
Stammhaus feiner ftamilie lag. Sein jdjarfts Auge über* 
flog bie iminberlid) fd)iefe ^enfterreilje ber Seitenfront — 
es jeigte fid) bort niemanb. Tody auf bem Meinen ein« 
gefrtebeten 'Kaum an ber $intrrfeite bes Kaufes, bort, 
rno aud) bie Stufen au ber ©ingang-stür mit bem alten 
Sprud) barüber fidjtbar würben, Jaft unter ber mächtigen 
ftaftauie, bie wohl basfelbe Silier tote ber alte (Bau batte, 
eine blühen be jungt <>mu. 

„©Uten (Morgen, 33 ater! föieber fo pünMlid)?" 
„^ütiftlidjfcit ift einfach ^Piüdjt, mein liebes Ainb. 
9 Bns leb oom ©eringften meiner Angcftellten oerlange, 


mufe mir bod) aud) ©ebot fein, flammt bort n»d)t fd)on 
bie^i^tG, um 3U liefern? (njatyrhaftig, unb ba fdjlagt es 
fd)on ad)t." 

©er alte $err ging in befdjlfimigtem Tempo roeiter 
unb verfefewanb in ber Tür bes Webcnbaufes, in bem bie 
®efd)äft«räume ber Jirma lagen. Tie junge ftrau ba. 
gegen eilte an eins ber niebrigen frenfter unb rief: 
„Schnell, ©mft, ber ®atcr ift fd)on im ©efd)äft, er tjat 
beute mal wiebet feinen ftrengen Tag. Tie 3 ** 1 ® gebt 
gerabe oorbei, bie hat, wie’» fd>eitit, aud) feine 3 *it yutn 
Schwaben." 

„Tie roartet blofe auf mid)", rief dmft 3 flgcr, ber 
jüngfte db«f bes Kaufes — er würbe Jdjon in ber Tür 
fidjtbar. „ 3 a, fa, liebe 3 rau t fl nf bas Scrljältnis oon 
bet 3 isfa unb iljrent ©erm Srnft fannft bu mirllid) eifer* 
füd)tig fein." 

9 iod) ein fröblidjes ßaefjen, ein &ättlid)cr ©ruH, unb 
ber Sol)n folgte bem löater, um fid) eilenbs auf ben 
Scbauplah feiner befonbem Tätigfeit gu begeben. (Er 
batte unter aitberm bie *ßacTftuben unter fid), in benen 
alle erjeugniffe ber Äleineifeninbuftrie aum überfeeifetjen 
Transport in Giften oerpaeft tourben. 9 lun er feine alte 
^reunbin 3 ^ 1 ° bi er »«fete, trat er bort gleich ein. 

„ 9 la, wirb geliefert — pünftlid) wie immer?“ 

Tie grofee, Iräftigc ©eftalt ber ftnm ftanb an einem 
ber Tifdje im ^Jadraum, uor fid) ben jdjmalen leeren 
florb, bejfen 3 nl)alt oon einem alten OTanne bur<hgcmu|tert 
würbe. Sie rc^rte auf ben lorbialen 3 uruf bes jungen 
fiertn ihm taum ibr runbes, in fräftigftem 'Jfot blfibtnö^s 
©cjidjt au unb niad)tc fid) bann voieber mit bem itjr eignen 
Cmft an Ü)r ©efdjäft. 

„Tiefe beiben fjeilen finb fd)led)t gehauen, 3 rau 
ÜJlej|erfcf)mieb", jagte ber alte 9 Kann unb fdjob fte il)r 
roieber gu. 

„To fin cd) pfdjftiß (unfdjulbig) brau, bat Ijfltt mer 
ber Trides tum (Sdjabemad) gebontt.“ 

Tie 3 -rau biidte in gro&er ttrregung 311 (Ern ft 3 äger 
auf, ber rafcb näber getreten u>ar unb nun auch feinerfeits 
bic beanftanbete 513 are prüfte. Stumm legte er fie beifeite 
unb fagte: „flammen Sie mal mit, 3 isfa.“ 

Tie beiben oerfdjuiauben in einem Meinen SRaum, ben 
fid) ffimft 3 ägcr für feine ^Jerfon referoiert IjGitf. unb 
beoor er nod) ein HBcrt äußern tonnte, brad) bie 3 Wo 
los: „Tat es en Sd)ang för med), f>eer ©ruft; on fu gett 
mot mir, bemm 3 i*td, paffiewt. ©d) b««*» emmer 
guet 9 Baar gelieaiert, on nu madt mer fu en lubmbietegen 
t)ong (falfdjer öunb) oann nem ©efellen fu ne Sauerei. 
On rooröin uvall? ©lub« (bfo%), tocil ed) enti nit t) aTin 
well. 9 lee, i>ccr ©mft, fu fann bat nit wieber gönn. 
SJlet ncr armen IBetfrau (TOituie) btietoen be ÜJlanuslütt 
boeb emmer eljr Aaltoerci; on et balt oerbammt nit, cd) 
mott med) wier beftaben (heiraten), on wenn et mer nod) 
fu fdjlei» en mtenen flram pa^t.“ 


„3bfa, überlegen Sie cs fid) gut, fo einen 9Wann wie 
ihren guten UBelm (‘Ittilbolm) rinben Sie nicht wieber.“ 
„To es ber (Engels ülbam“, fagte 3ista gögemb, uor« 
jid)tig nad) ber HKcinung ihres jungen öreunbes taftrnb. 

©xnft o a 9 'T warf fid) 3 UT Antwort nur auf einen 
Stuhl unb tad)te, bis ihm bie Tränen bie (Baden entlang 
liefen. 

Tas war aber ber 3ista bod> über ben Spafjj, bas 
©lut ftieg ihr 3 U flopf, fie itemmte ihren Sinn auf bic 
anf<bnltd)e (Hunbung ber f)üften unb rief tief beleibigt: 
„SJlet ©erlöf (©rlaubnis), SSeer ©mft, bobie es nir tu 
ladjcn. fBeitn cd), et 3<&fa, G^’d) wirr oerängetn (toicber 
heiraten) well, bann es bat, fücl (füllte) cd) mienen, bod) 
en Tonnerliels emfte Safe.“ 

„©ewib, 3t$la M , befcbroichtigtc ber junge öftr, f'dj 
mühfam faffenb, bie Aufgebrachte. „Aber warum es gerabe 
(Engels Abam fein fall, bas begreife id) wirtlich nid)t. 
Ter ffllanu tonnte ja ihr Sob n fein, 3 *^ a " 

„ 91 ee, ^eer ©mft, bat ftcmrnt nit. Ter ©ngels ^I6am 
es bic tien (an jehn) 3ot)t fönger äs ed). ®d) fin em 
faufenfofjcgften (fünfunbfünfjigften), äwwer cd) fann ci 
oerbed (oerbammt) nod) bemm 3 öngften," Tie fräftige, 
hochgetoadjfene ©eftalt ber 3^ ta redto fid) nod) fteilcr 
empor, unb fie warf fid) in bie ©ruft, bah bas flleib in 
ben 9 lät)ten fradjte. 

3 Bas follte Säger nod) jagen? Aßas er uorbrachte, 
würbe wiberlcgt ; er Jaf), bah *** e ^eirat eine befdjloffene 
Sache u>at. Sisfa, bie oon ihrem ©ater ein Meines, freunb* 
lidjes Räuschen mit einer fttilenbauerci geerbt hatte, tonnte 
fich nid)t cntfdjlieBcn, fid) 5UT SKuhc 311 fc^en unb bie 
IBcrfftatt 311 »cmiicten. 

„Su lang ed) noch ct t'fwen hann, fall nömmes (niemanb) 
angerfch ut miener £>a»»ftumen (jjeilenbauerei) an Sie 
liewem; on wat beim ©ngels Abam angieht (betrifft), 
berr es bereits (faft) en grab fu af raten f^ielenbäuer, äs 
mienen dBelm et uior.“ 

Tabet blieb bie 3 isla, unb fie war feine $rau, bie 
ihre 3elt oerlor. ©ier 9Dod)en fpäter 30 g in bas fau« 
bere Räuschen ber 3^« ©ngels Abam als &vx ein- 
JBenigftens glaubte er es 3 U fein, unb in ber SBertjtatt 
war er cs aud) ; beim, alle Achtung, es war, wie 3**ta 
gefagt bat!*, ols fteilenhautr gab es faum feinesglei<htn- 
Aber fonft 

Tie dKonbe oerflricheii. erfd)ien pünftltch wie 

ftets 311m ßiefern, aber bie übermütigen Späbd>en, bie 
beT öerr ©mft mit ber jungen ftrau treiben wollte, mie 
früher mit ber alten, fartben lein ©djo mehr, ©s lag 
etwas oon Oerbrojfenheil über bem frifdjen roten ©efid)t, 
jo, es bünftc als ob bic ßaft bes florbes, ben bie 

3 ista nad) ber Sitte ber betgifchen &rau auf einem Meinen 
runben fli(fen frei auf bem flopfe trug, ben ftarten fHüdeu 
trümme. ©r glaubte Jd)on, es fei bas 3 e ^ <n fommenben 
Alter«. Aber er follte fid) grünblich geirrt haben. 



Gin Sauber oon *EFrrfcf}e und 
CRernfjeit gefjt oon affen den 
Stoffen aus, die ständig mit 
Sunficjt Seife befände ft werden, 
i Die QReinigungswirbung derfefben 
ift eßenfo gründfief) wie unfcfjädficf), 
weif ju der Sunficfjt Seife nur 
ausgefucfjte , forgfäftig geprüfte 
jRoßmateriafien edeffter Quafität 
QJerwendung finden. !Der §e- 
brauef) diefer oorjugfiefjen Seife 
bietet desfjafb die befte (fewäfyr 
für die Schonung und fange 
Grtjaftung St) res ffläfetjefefiaftes. 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 





SRr. 3383 . 30 . 3 prU 1908 . 


SIluftrirte 3 ^^ng. 


861 


Tas {Jrrühiaßt näßte. ^yroft wedjfelte mit Sdpiee unb 
IKcgen ab, ber Scßmuß auf öcn HBcgcu war uiibcicßreiblici). 
)?rniill)eit grafficrte, unb bic üble L'autic niftcte fid) in 
Den $ftufern ein, ;Daß man rein Belagen fonntc. 9 lud) 
Die 3 «sla, bic gcraöe aus ihrer SBerlitatt trat, machte eilt 
coefid) t, bas nur ja gut 31t Dem feinen Sprühregen paßte, 
Der fo tmrtuj!)örlid) burdj [ba* graue 'Jicßt be* nebligen 
Tage* fiel, als .forme er niemals enben. Tod) nun leuchtete 
es in Den fcßcirfen Slugen ber frrau auf; Denn (ieertannte 
in Dem ftußflättger, Der auf Dem fdjmalen HBcg an ihrem 
>>ausd)cn vorbei auf Die Gßauffcc jutani, ihren £>crrn Grnft. 

3etjt crblidte er |ie aud) unD rief fd)ott von weitem: 
„ 9 ia, junge ftrau, was fagen Sie 31t Dem JBetter?“ 

„Tat es jo reng (rein) tum ©erfuppen, £eer Gmft. 
ftuemen Se herenn, £>ccr Gruft, cn Der S tunen c& et 
K'der warm; ou nu brenfen Se fdjier (rafd)) en Moppten 
(läßcßen) bieten Stoffe. On Dann mot ed) 3 ßncn es gett 
(etmas) ncrtellen." 

„Dlcin, 3«>ta, ein aubennal, id) muh nad)£>aufe. teilte 
ftrau erwartet ntid) |d)on lauge. ©tüßen Sic mir 
Dl Dam, feßöne 3 rtau (Eng et.“ 

üaeßenö roollte 3 äger feinen 3 Bcg fortfe^cn; er fchnte 
fid) nad) feinem gemütlichen £»eim in bem alten Stamm- 
haus, Deffcn 'Balfcnlage au Der Tecfe fo tief hing, uiib beffen 
Xüren fo niebrig waren, baß fold) ftattliche Beute wie er 
Sorge tragen mußten, fid) nicht Den Mopf 3U ft oben. 91 bet 
cc butte feine '.Rechnung ohne bic encrgifche &rau 3>sfa 
lEngcl, verwitwete SHefferjehmieb, gemacht. 

Sic hielt ihren &reuuD unb ü! er trauten einfad) am 
Viatitel jeft, unD wie eine feffcllos Dahinrafenbc «rlut 
libcrftürjten fid) bie HB orte ihres 3 )lunD<$. 

„©let bemm ieuwgcn Jrau (Engel — cd) lann et nu 
nit mießt huren, .fveer Grnft. — Se wellen med) woll 
Drantriegcn (neden), bat Se nit feigen. — ff rau 

(Engel, ubber am (Eng (ober wohl gar) nod) &tau 91 Dam 
(Engel" 

„Tas. gattjc ©arabies, 3 isla, unD Sie finb bie Goa 
Darin.“ 3 äfl« wollte fid) vor fachen ausfeßütten. (Eine 
Bezweifelte u>o* für ißn eine Unmöglidjfeit. 

„fReßmeltt Se et nit für onguet, £>cer (Ernft, äivwec 
cd) wühl (möchte), bat Der Teuwel bat gai^e 'jjarabiea 
holDen.“ 

„3i‘3fa, wer wirb fo fludjcn! 9 Bcnn Der 93 aftor Sie 
horte!“ 

„ 9 ldj watt, f>eer (Entft, mienstoegen lann et bet ganje 
fcoff tjüren, Derr Meerl es tue '11 arg StiefleDer (lang, 
weiliger Merl). (£d> lötiDcge emm op ViaiDag (erfter ©lut 
unb lauDesüblid)cr 3l*h* o 0)*“ 

3 äger, bcr fid) oon Der ihn haltcnDcn fvanb befreit 
unb |d)on ben ftuß 3unt SBeitcrfd) reiten erhoben hatte, 
ftaub wie 00m Xonncr gerührt unb Hielte ganj verblüfft 
auf bie alte, refolute ftrau, ale l)«bc er Den Sinn Der 
Webe nid>t erfaßt. 


„Sc glüwcn (glauben) mer woll nit, -<>ecr Ginft? 
.fjann cd) Se beim jelcwen (im i'ebtn) cs belogen?“ 

„9lee, 11X11 woljr es, mot TDofjr blieuxn; äwtvcr 

Se finb bod) nu es met emm beftatt (oerheiratet)." 3 äger 
oerfid aud) auf einmal in fein geliebtes ©lattbeutfcß. 

«Tat fall ined) uur Kiens mieten (bas ift mir gleich)“, 
triumphierte Die 3 ‘*f°. „Tat Avus l)ücrt mien, pn De 
fviuituw t)ürt mien, on luiar ©elb ßann ed) ued) nod). 
Gd) fag emm tum ierften 9 Jlai op (lünbigen).“ 

„Sie wellen Dcmm 9 lbam opfagcu? Sic wellen emm 
herutfehmieben ut bemm 'fkrabics? — £ja!>al)a, 3»sto! 
Unb Sie bletben als Goa brinnen? Ta bin id) Denn 
bod) begierig, ob Sie bas fertigbringen." 

«Se fällen fiehen, bat cd) 9 Bol)rt ßaul (HBort halte)- 
Hiwwcr, £>ccr (Ernft, ed) mot mech faftc Drop verlöten 
tonnen, bat Se nit oör Der TieD beroan (allen (jprcdjcn)“, 
antwortete 3 isla mit unbewegtem ( 5 efid)t. 9 lls 3äger 
fie feines Sdjrocigens verfichert hatte, ging fie langfam 
ihrer önn^tür 311, blieb auf Der Schwelle Jtchcn, fat) 3 äfl<r 
nod) einmal gan^ tie (finnig an, inbem fie vor jid) hin* 
murmelte: „ 9 lee, nee, berr McctI es mer tue langwielig, 
met Denn fall en angcrcr utfjaulen. Su en aulen SSofctt- 
fod (fdjlapper Äerl)!“ 

3 äger toin 311 feiner ^rnu unD octriet ihr 3 i & l ä * 
Vorhaben. 9 lad)Dem fie eines ungebänbigten sjeiterlcits* 
ausbrud)s $>crr geworben waren, fagteer: „Tu foUft fehen, 
fie bringt es wirtlich fertig. Tiefer Gugels &Dam ift ein 
9 Bafd)lappen. Gin fog. guter ftcrl, fleißig, orbcntlid), aber 
langweilig unb Dumm, id) fage öir, gcrabc3U blöbfinnig 
bumm. Tarunt habe ich bie 3is!a aud) vor ihm gewarnt, 
aber fie weiß ja immer alles am bcftcu. Gs gab über- 
haupt nur einen SDlcnfdjcn, Der mit ihr fertig würbe, unb 
Das war ihr erfter ©lann. Der SBelm. Tu weißt, baß 
id) als MiuD immer bei ber 3isfa gefunben würbe, wenn 
id) tnat oerloren war. 3 ch war ihr ?lbgott, bie gan.je 
Ciebc einer linbcrlofcn fjrau überfdjüttcte mid) mit ihren 
©oben. Später, als id) älter würbe, habe ich «ft alles 
fo oerftanben. UnD Dann ihr 3 Bclm, was war bas für 
ein EBrachtmenfct) ! 3 mmcr vergnügt, immer 311 einem 
Spaß aufgelegt, unb fo in feiner fri|d)en, unbelümmerten 
ftröhlidjfdt bchmfdjte er bie encrgifdjc 3 «sla r Daß fie 
ihm ftets 3U SBillen war. Ginmal habe id) es erlebt. 
Daß fic uneins waren unD er bie Tür im böfen hinter 
fid) Jttfchlug, als er 311 feiner f>auftuw ging. 3 uer f* f Q b 
bie 3is!a gauj ftill ba mit bitterböfem ©efießt, bann aber 
f prang fie auf unb lief ihm nad). Unb als ich ih* folgte, 
wie cs meine ©cwoljnheit war, fatiD id) fie in bcr HBerl- 
ftatt, wo fic fd)lud),)enD an ihres SBelm £>al|c Ijiug unb 
ihn füfcte. Tiefe 9 Beid)heit bei Der energifdjen jrau ha* 
bei mir foldjen GinDrud ^interlaffett , baß id) mid) Der 
Sjene nod) heute Deutlich erinnere. II11D Doch Durfte bie 
3 i*fa hei bcr $od)3cit mit 5 BiH)dm ©Icfierfcljmicb bas- 
felbc fagett: »Tat ^>us häftt mien. on De frauftuw hüert 


mien, on banr ©elD hon« ed) ued) ttod).« 3 d) bin 
nun begierig, ob fic Den langweiligen Atcxl wirtlich 
los wirb.“ 

UnD Die 3 i**a würbe ihn los. ?lm erften ffllai, am 
3 iehtag im tBergifchen if an ö , f taub ein 3 lanen vor Der 
Tür Des (leinen Rauschens, Der mit Hausgerät bclaDrn 
würbe. (Engels 9 lbam hielt feinen 3lus3ug aus .Dem 
^Parabics, cbettfo ftill unb ftumm, wie er vor einem 
halben 3 al>rc einge3ogen war. Tas ©elD feiner &rau 
hatte ihn gefägifl gemacht. Troß Dem Hluffchen, Den 
biefer unerwartete Streich 3iMao erregte, wagte man 
feine QJleiming nur 311 flüftcrn; Denn iticmanb wollte es 
mit bcr encrgifchen 3 rau vrrberben. Sie war in ihrer 
anerlanntcn Tüd)tigfcit eine INcfpcttspcrfon für brn 
gan 3 cti öof- 

'Je 11 n faß bie wie ber allein in ihrem ((einen 

IRcid). Sie Ejerrfel>to in ihrem §aus unb ©arten, unb 
in ber $)auftum arbeitete ein neuer (bcfcll 311 ihrer unb 
ber Ödget u. Mo. oollften 3 v*fri , cDenheit. UnD baß 

ihn gleid) feinem Hlorgänger feine verliebten ©ebanfen 
an feine .v>ertin plagten, Dafür forgte ber gefünbigte, 
aber nid)t gcfchieDcne Gugels 91 Dam. So hatte bie 3 is(a 
alles, was fie wollte, unb fic trug, wenn fie 311m tiefem 
fatu, ben Mopf fo l)öd) wie nie. 

Tic 3 ah« gingen Dahin. 9 lus Gntft 3 ager jan. 
war nad) Des HJatcrs XoDc ein Senior geworben, wäßtenb 
eine jüngere Mraft feine Stelle einnahm. Gr lebte nun- 
mehr in bem großen £»errenl)aus bei ben täufdjenDen 
fiinben, aber Die HBürDe feines alten f>crm haU« « nid)t 
geerbt; er |d>ritt nod) ebenfo lcld)tfüßig wie früher feine 
HBcge einher, unD bie ftrcunbfcßaft mit bcr alten 3is(a 
war Dicfclbc geblieben. 

Ta ißt Sjäuscheit jeßt feinem gerabe gegenüber» 
(ctg, ging er nunmehr alltäglich bei ihr oorbei, unD ba 
tarn cs oft 311 einem (leinen Sdjwah- Meine (Vreubc unb 
aud) Tein Selb trafen ba* SSous 3 & 0 «, hie nid)t einen 
SBiöcrhall im A>er3en Der gefunDcn hätten, unb Die 
nießt 3wifd)cn ihr unD bem Sjerrn Gruft bcjprothen worben 
wären. Hlbcr auch feine ^rau (am ncucrDings bei biefer 
t^reunbfd)aft nidjt ju her,), unb Die ©Jabatnc Gmft, wie 
3 ts(a fie nad) Damaliger Sitte benannte, holte fid) manchen 
fKat bei ber dugen, erfahrenen frrau aus betn 'Bolle. 

So fd)idtc fie eines Zages ihren 4 Utcftcn aus, um bie 
3 HTa 311 bitten, ju ißr 311 fotnmeu. G* war gerabe bie 
3 eit Des Säens unD Bflönjftis, ««D in Sachen Des 
©einüfegartens war 3«sra eine Slutorität für alle ftrauen. 
Ter 3 »ttfle tarn 3urücf unD l'cridjtetc, bie tönnc 

nidjt fommen, fic fei franf. 

Tas war etwas, fo Ungewöhnliches, Daß grau 3 äger 
fofort ßinüberging, 3ttmal fie bemertte, Daß bcr Wagen 
Des 9lr3tes oor Dem $>äusd)en hielt. Sie tarn gerabe 
wie gerufen, benn bcr 91x3t ftanb bei ihrem Gintritt auf 
unb fagte: „Bitte, &ntu 3 dger, unterftühen Sie mich 



ip\rttinafar 

W Nur prima Pneumatik» und teuerstes 
Rohmaterial werden zum besten 
deutschen Rade „Brennabor“ verwendet 


Arbeit crzohl 2500 . 


Rohmaterial werden zum besten 
deutschen Rade „Brennabor“ verwendet 

Brennabor- Werke, Brandenburg a. H- 


s 


Oie einzige. Dygieniscf) vollkommene. in Anlage und Betrieb billigste 

Heizung für das Einfamilienhaus 


iss die verbesserte Centrat lufthenun» 

Jnjedes auch *lt® Haus laicht einzubauen — Mar verlange prosoekf. C 
Schvwarxhaupt.SpiackarAC? Naehf ßmk.H.Frenkfurt I M. 


'JBidjtig «JÄ 

1 t»rn aratis vtr • 

[enb-rn, e4mll. 'Z 

»rnnttr, 3ni*l(|rrätc u. f. w. r . 
Ocfiagrlpart I. »uabaeö Otifen. 


„Ein System von Atotollon.* 


„Union“ 
Bücherschränke. 



r T »:i* Ideal innoa BQdwraahruitu 

'für JahrmiBB I „Immer Inrli«, n 

W «'»IlHidol.“ Cin«» kciiur ftlr 30 
r nicht na klein für BOrher. 1 

S« »«in Pr»i* 6 vch Ir. 377 doatenlov 

Heinrich Zelss, Unlonzelss, 

Frankfurt am Main, Kaiserstrasse 36. 

Telegramm -Adresse: Unlonzelss, Frankfurtmain. 






Gicht 1 


m 


Hauskurtft 

" Bifle-u Trinkliur.lS Ke«brunt 


Haut- Krankheit. 
\ Stein leiden. 


m»fltn.. Cungm«. B«rx-, Dcmnleld. €r- 

fet|c trappem. Begeieien. Srx.fl. ßrtlkeri^i a. 

Kuweit, »raiii. BrunnuvKfniet.tUieibadtn. 



Digitized by VjjOOQLv. 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 






862 


Digitized by 


3üuftrirte 


bei ber Traufen. ftrau (Engel mufe ben gufe burd)aus 
einige Jage rufeig halten, bte Gacfec ift 3 U ernft. Die 
5Bunbc ficfet gan 3 böfc aus." 

„(Ed) feann geng (fein) lieb, be (Er 3 en ((Erbfen) motten 
geleit toerben. On bann, £>eer Doftor, nümen (nennen) 
Se mcd) 3‘ 6 ^ a on nit 3fau (Engel, bat fann eefe fort 
benn Duet nit bücren." 

„©cm, ftrau 3 »sfa, aber ber ftrufe unrb ganj ftitl 
gehalten, ober icfe ftefee für nichts. ©Jörgen tomme id) 
wieber oor. ©cfe, ftrau 3ög«, ba id) Sie gcrabe fefee, 
hätte id) nod) ein Anliegen an Sie in Sacfec ber alten 
©ecfer. — — — ©Ifo bis morgen, ftrau unb 

feübfd) geljordjen!" 

Der ^Ir^t machte ftrau 3äger ein 3ricfeen, unb fie 
oerabfdjiebete fid) rafd) mit bem ©erfprccfecn, balb roieber* 
3 ufommen. 

„9Bae» ift bas mit bcm &ufe. §crr Doftor?" fragte 
ftrau 3äger beforgt, als fie in ^Begleitung bes Sietes 
bas $fiusd)en oerliefe. 

,,3d) befürchte ©ranb, ftrau 3äger, ober oiclmcfer id) 
weife cs gewife. ©torgen werbe id) wofei bie llbcrfüferung 
ber 3 ^fa ins ftranfenfeaus oerorbnen; ber 3 -ufe ntufe 
oorausfidjtlid) amputiert werben." 

„DRcin ©ott, wie furd)tbar! 9Bic ift bas nur fo fdjncll 
gcfontnien ?• 

„Sic ift gefallen, wie fie mir cr^flfelte, unb feat fid) 
baburd) bie fcfelimme SBunbc 3 ugc 3 ogcn. Dann feat fie 
natürlicfe felbft barait feerumgequadfalbert, unb nun ift 
bas Unglüd ba." 

„5Benn bie 3l*ta nur ins ftranfenfeaus gefet!" 

„©Benn es fein mufe, wamm niefet? 3*&cr ©tenfefe 
fürd)tet ben lob.“ 

„Die 3>sfa fürtfetet niefet bie IDlenfefeen, Doftor, unb 
ben lob auefe niefet", rief (Emft 3ägcr, ber gcrabe fei« 3 u* 
fam unb bie lefeten 9Borte gefeört featte. „UBas ift benn 
mit ber 3 'öfa tos?" 

Seine ftrau er 3 äfeltc ifem bie ©efürefetung bes diätes 
unb fefete fein 3 u: „‘Da mufet bu fefeon feelfen, (Emft, bu 
oermagft oiel über fie." 

©ber aud) ber (Einflufe bes geliebten, oereferten £>crm 
(Emft oerfagte; er oermodfete niefets mit ber wiberfpenftigen 
ftranfen aus 3 uriefeten. Sie erfldrte runbroeg: „(En et 
Äranfenfeus gönn cd) nit, on benn Sien lot cefe mer 
ueefe nit afftfenieben, bann gönn eefe liewer buct. (Eefe fin 
£>eer en ntienen tfmffe, Doftor, on oan feie ut well cefe 
begrawen werben. 'JBier motten allbinien ftercoen, 

bofür feann cd) geng ©ngft." 

Dabei blieb fie, obgleid) ber Wrjt fowofel wie 3ä0« 
ausfüferliefe fefeilberte, was ifer beoorftanb. Sie erreichten 
bamit nur, bafe fie fealsftarriger benn je unb cmftlid) böfe 
würbe. 


„Cot med) cn ©atife!“ Das war 3 ulet|t ifere cinjigc 
Antwort. eil 

9t on bem Dage an wartete fie gefafet auf ben lob, lei 
bem fie naefe ©usfage bes Sietes ocrfallen mar - unb la 
ber f>of wartete mit. Die ft in ber, bie fiefe jtets 00 t bet g 
energifefeen 3 ista gefürefetet featten, fangen, graufam wie bi 
bie 3 ugenb ift, in iferer Hörweite: ji 

Sott t» buct, ßott Cd buct, |j 

ß testen Iett cm Gtermen. 

Tot cs fluet, bat cs ourt, 

Do flöt ct flett tu« enoen. x 

3isfa feörte bas Scfeelmenlieb, unb es bewies ifer aufs t 
neue, wie emft es mit ifer ftanb. 2Bas featte ber Dottor, \ 
bet fid) burefe lein grobes SBort ifererftits abfealttn ließ, t 
ifer geantwortet, als fie wieberum oerfiefeerte, fie liefee 
fid) ben Srufj niefet abfd)tteiben? 

„©un bann beftcllen Sic 3fer £>aus.“ 

9Bic ftill es um fic war! Die gefunbe, tatMftigc 
3isfa featten bie ©aefebam gebraud)t, mit ber Sterbenben 
wufeten fic nichts an 3 ufangen. ©on ber SBerljtatt tönte 
ber glcicfemäfeigc Daft bes Oreilcnfcfelagcs 3 U ifer fein. 3fere 
$auftua>, iferen ©arten, ifer tfrnus — bas alles muffle fie 
nun oerlaffen. So balb füllte ber Dob feicr ber feen fein, 
wo bisfeer träftiges ficbett jeben ©au nt gefüllt featte. Sie, 
bic bic ftarfe, eigenwillige ftrau, bie feinem ©tarnt 
an 3 iclbewuf 3 tcm 9Billett unb Datfraft naefegeftanben featte, 
follte binnen wenigen Dagen feicr als ftiUer, ofenmücfetigei 
Gcfeläfcr liegen, ber UBitlfür ftrember übcrlafjcn. 

Sie featte iferen ftrufe genau geprüft, fie muffle bcm 
©usfpruefe bes ©r 3 *es ©lauben fefeenfen. (Es würbe (Emft, 
fie füfeltc cs. ©oefe eine DBeile fafe fie ganj ftill; es war, 
als ob fic in fid) feincinfeorcfee unb feeimlicfeen Stimmen 
laufefee. Dann läcfeelte fie, fo ein feltfam feierlidjes üäcfeeln, 
bas bas runbe ©efiefet, oon bem bie blüfeenbe rote $arbc 
gewidjen war, oerflärte. 

„9Belm, mien 9Belm!" fam es gait 3 leife wie träumenb 
über ifere Sippen, ©egrüfete fte ben fefeon notier Sefen* 
fuefet, ber ifer fo lange oorangegaugen war? 

Dann aber war es, als ob fie fid) auf fid) felbft 
befäntte; ber ftopf flog mit ber alten (Energie 3 urüef, fie 
fetjte fiefe mit einem 9?ud fteil empor. (Es galt ifer feaus 
31 t beftellen. 3ferem ©Jclm lebte noefe ein ©ruber, ber 
follte alles erben — (Engels ©bam war ein für allemal 
abgefunben. Sie mad)te ifer Deftament, unb ber 9lamc 
©lefferfefemieb tmg wie in iferem fe)« 3 cn fo aud) oor bei 
SBclt ben Sieg baoon. Dann liefe fie ben Scfercine 
fommen unb featte mit ifem eine lange ©erfeanblung 
Das ©efultat würbe ben nflefeften Dag offenbar, als c 
feine traurige Saft oor bem $)äus(fecn ablub. 3i5f 
jelber ftanb in ber Stubentür unb orbnctc ben Dratv 
port bes Sarges an, ber oor iferen ©ugen bic ftei 
Drcppe 3 um ©oben feinaufgetragen würbe. 2Ber tonn 


Snbc bes rebattion eilen Zeds. 


VELMA 

NOlSETTmE 




Sie fahren 

vornehm und billig mit 

Necharsulm 

Fahrräder, Motorräder, Bremsnaben, Motorwagen. 
Weltberühmte Marhe. 

Verlangen Sie Kale/og. 

Neckars ul mer Fahrradwerke AG. 

Koni Ql. HoFJieF. JVeckarsulm. 


Filialen in Berlin, Moskau, London, 
New-York, Johannesburg. 



KEIN ERMÜDEN BEI LÄNGEREM 
GEHEN ! 


E 


SPECIAL QUALITVj 


wenn Sie Ihre Stiefel mit den automatisch drehbaren 
Wood-Milne Gummi- AbOtz en vergehen Ijuaen. Dieses / 

( weltbekannte englische Fabrikat verhindert auch das / 
Schicflaufen des Absatics und giebt große Entpamiiae, I 
da viermal 10 dauerhaft wie andere Ataitzcr Ein Versuch I 
genügt zur Oberzeugung. Oberall erhältlich und für \ 
Engro* von unserem Vertreter 
Eduard L. Hermann , Berlin C. , Alczandcntr. 13. 


FRIXTCIA 

Google 


NOUVEAU PARFÜM 

VIOLET 

29, Bdd« lullen* PARIS ~ 


prech -Apparate Kieinat« itateu> 

l’tiotivAppanite MHrHa^' K Knin, 

: Fnhrrilder :: Krefddorstx. 47 . 


4 

4 

4 

4 

« 

« 


Original from 

THE OHIO STATE UN IVERSITY 




iftt 3383. 30. mprit 1908, 


SHufttirtc 3 citun 9- 


863 


l 



mmt 


° l±nc iUFi 

Mchthol * Tabie 7T£JH . 

rcti Ml« «z.-.j.j,, /»•«!», 

* mlohmn&C’ KnimnrAH* 


GARANTIERTE 


FEINSTES 

Amerikanisches 'JKT-üw 
Fabrikat 

Schutzblätter 


' x HOOKON 

STRUMPF= 

-HALTER 

VERBESSERN OK FIGUR 


Ernemann 


Springkamera 

Heag XV 

auf einen Druck 
aufnahmefertig, 

trotzdem 

doppelter Auszug 

zur Benutzung 
der Hinterlinse. 


THCRMOS 


sind ohne jeg- 
liche Vorberei- 
tung stets ge- 
brauchsfertig. 


Hält kalt und heiss 

ohneFeuer-chneEis 


sind ohne Ver- 
wendung von 
Chemikalien 
hergestellt; 
daher die 
Isolierfähig- 
keit von un- 
begrenzter 
Dauer. 


sind unentbehr- 
lich für Touri- 
st«*, J äger, Rei- 
sende, Automo- 
bilisten. Militärs, 
Forstbcamtr, 
Bureau- und Fa- 
brik -Angestell tr, 
Arbeiter, Wasser 
*por», Luft- 

schiffer, rur 
Kinder- und 
Krankenpflege, 
Brunnenkuren. 


Meng XV ist eine Flachkamera geringster Dimensionen und bietet Unlieben Konstruktionen gegenüber wesentliche 
Vorzüge, wie denkbar einfache, gefällige und stabile Konatruktion. Verstellbarkeit de» Objektivtrlger» etc etc. 
Die Orundkonslruktion zu diesem neuen Typ legten wir vor Jahren schon mit unserer Heag V 
Verlangen Sie unseren neuen Praehtkatalog ! Viele hervorragende Neuheiten! 

Heinr. Ernemann A.-G., Dresden 126. 


sind aus 
bester Qua- 
lität Glas und 
von jetzt ab 
nach einem 
neuen ge- 
schätzten Ver- 
fahren derart 
widerstand«, 
fällig ge- 
macht, dass 
sie bei etwas 
sachge- 
misser Be- 
handlung 


Erfrischende , Abführende , Fruchtp&stille 

QIQIN 


Flaschen 
^^Iten ohneVorhereitung 

, °hne Chemikalien 


sind in >/, Liter- 
grösse v. M.9.— , 
in 1 , Litergrösse 
von M. 16.— auf- 
wärts in allen 
besseren Ge- 
schäften für 

Reise-, Jagd-, 
Spott-, Auto- 
mobil-, Radf.hr- 
A Umrüstung, 
Haus-u. Küchen- 
geräte, Kranken- 
pflege und in 
(lummiwaren- 

Oeschäften in 
Deutschland 
ru haben; wo 
nicht, geben wir 
Bezugsquellen 
auf. 


t -*»uc uienuiwuw 

0e(wfl^ 

StundenhcisS* 


Anf Jeder Schacht«! and jeder Pastille das 
a echten TAäar INDIEN muss sich di« 
Unterschrift B. «trillon befinden. 

Paria, 33, Rae de« Archive«, In eilen Apotheken. 


genannt werden 
können. Der 
Export unserer 
Fabrikate ist bis 
auf Widerruf ge- 
stattet nach: 
Schweiz. Italien, 
Bulgarien, Ser- 
bien, Russland, 
Finnland, dem 
ganzen Orient, 
Japan und China. 

Gutachten, 
Atteste mit Pro- 
spekt und Preis- 
llate auf Ver- 
la ngc n kostenlos . 


an Heissen Sommert^ 6 * 1 


[MÖBEL, 


Zn haben in 
allen ein- 
schlägigen 
Geschäften, 


/•^mriertinalU» KullnrtM*^ 


MENTHOL- 

gehair: 0.02 g. 

Dürfen auth von 

DIABETIKERN 

geno ssen wer den. 


INHALT: 
50 TABLETTEN 


| PI« beuten «ewhlfte zeichne* 
aleh dadurch aus. da m sie die 
KMnert'Kben Quantität fllhmi. 

Klelaect’a , ,(1 1 p«(nim Aiunrick rn 
and.Koraett) u.,.Ht>oli®n“Sü-unip/- 
halur nrhrmn donsrlbcn Bang eis ln 
Remiginf VwtwffUehkrit wir Kleinetu 
Bch utxbllUeT; aic eermiaaen d. Btrfimpfo 
nicht und Ihre feinen vernickelten Vor- 
■chlDaae aind atlrfc er und besä«- »lf die- 
jenigen d, gewöhnlichen Strumpfhalter. 


Qillette-Rasier-Appsrate sind in allen Weltteilen und I * “ I 

den besten Gesellschaftskreisen im Ocbraucll, I 

Einfachste Handhabung. 

Kein Schleifen und Abziehen der Klingen. 

Höchste Sparsamkeit. 

Absolut gefahrlos ohne Vorübung 

Glattes Gesicht auch bei stärkstem Bart. 

M «n actite auf den Namen 

und böte sich vor minderwertigen Nachahmungen. 

Der QUIette- Apparat, schwer venflbert, in einem praktischen Kästchen, kostet komplett mit 12 Klingen 24 Schneiden M 20.—. 
OtUctt ^Apparate und Ersaöklingen sind zu haben in allen erstklass. Stahl waren- und HefTenartileel-Owchiften. bei Friseuren oder 

durch E.F. Grell, Importhaus, Hamburg. Gillette ftafety RnzorCo., 17 Holborn Viaducl, London. 


Innitarg «6. Bleichenhot. 


y VjV. 


0 STATE UNIVERSITY 










864 


3IIu[trirte 3 c üung. 


Kr. 3383. 30. 1908. 


Allgemeine 9}otijen, 

Wuf ber Jjnhrt in bas ©olargcbiet, wclciic Der Warb* 
beutlcfie filooö mit feinem Dampfer „o*>ro&er Jturfürft" warn 
27, 3uni bis 2.'*. Juli oeranitallcr, wirb Der Dkifenbe nicht 
bloji b«trliii'e >tiiitcni |en«rieit unb viele icljene-iwerte £-»ajcn» 
ftäöte in jTanfrcidi, nglanb, Bdiottlniif», Dslanb, Spitjbcrgen 
uub 9Jorrocgen jii t»’»cüd)t bclommen, foubctti and) eirte 5Rcitje 
ooit hoihintorcfianten yauöausilügen machen: 3n SdjottlanD 
wirb ein 'Jluvflug nad) bau Tomatiti[d)cn Tal bei Troffachs, 
3»i b«n «ntjflitenben , von SBalter Brott ner^rrrliditcn £od) 
Jlatrine unb Bern größten unb fd)önften See Bdwttlanbs, 
bem ifad) ycinonb, gemacht werben. 9tuf Jslalib wirb ein 
tfusflug in bie Umgegend oon 'Jknfjaoif, nad) ben fiana* 
fel&ern unb ben beißen Quellen ausgeführt unb voraus- 
fichtlid) auch ber Oiaiiorö befud>t werben. 9luf Spißbergen 
gibt ber Hufen tfeatt in Der ?lbveiubud)t ©«Icgcnhett ju einem 
JagDausfhig »mb tunt ©eiiich bet ©letfcherroelt. unb bie 
2lturcTeitf)cit in üdlfunb 311 einem weiteren ©e(ud) bet 

CÄleifetjer. 3abk«iche Ausflüge fiitb aud) in ©örwegen t>at. 
geieben: Cs wirb Das ‘Jlovbfap befugt werben, oon Iromfoe 
au-? wirb fcev ©ciud) eines öappenlagers arrangiert, oon 
Irouöbjem aus wirb eine UBagenfaljrt nad) beit eerfosfällcii, 
oon »üubuangen aus ein Husftng nad) Dem berühmten 

Stahlhelm unb weiter nad» ©offeoangen uub ©ergen gemacht 
uietbtu. ©on lehtem Stabt aus wirb ber ^VI&ifielD befudit, 
mtö oon C&be au« «in Wusflug nad) Dem granbiofen 

yaatefas gemacht werben. Damit fd)lie|t bie iReihe ber 
unvergleichlichen ''.*aii»vTd)5ul)eitcu ( wie |ie Foldjer 9lrt in 
forttuäfsrenbor rtoigeiung wohl launt ein« anbei« Äciferoutc 
8U bieten vermag, '.'Jähere Slustunft erteilen ©orDbeutfdjer 
iMonb, ©reinen, 9lbteilutig ©ciifag« (©ergnügimflsfabttni). 

fowie befielt fämtlidje 'dgenten. 

Siebenbürgen als Sammerreifejtel. Tie ungeahnten 
frort idnittc Des ©ertdirc-wcfcns ermöglichen bie (Hnbcpdjung 
immer entlegenerer (üegcnbeit unb ffrbftrid)e in bie Cifte ber 
Kciicjid« tut ©ergiiügung}» unb (irholun gelahrten. Allier, 
hing« finb b«c»e mci't nur heff« Situierten erreichbar, w&hrenb 


fid) bcfcbcibcnm fHnfprüchc an näherliegcnbcn «Schieten ge* 
niigett taffen luüffcn. 3u biefen gehört and) Siebenbürgen, 
noch tm fetten (Europas unb bodt an ber Schwelle bcs 
Orients gelegen. G-in Vu«Hug balyin iit in jeber ftinficht 
lohnenb, bu Siebenbürgen, ioic es in einem feiner beutfehen 
©oüslieber mit 9ted)t l>e«i)tf ein „Saub bcs Segens 1111b ber 
©radit" iit. 'Jlcturfchünhcitcn, K)iftorifd)e (Erinnerungen uub 
ethnagrapl)iid)< '^c!onbcrl)citcn toetteifcni, bem Touri|ten ben 
Aufenthalt in Siebenbürgen — ber fief) ilberbieo burd) Aillig« 
Tcit ausjeidmet — lohnenb 8u machen. Der „Siebenbürgifche 
.rtarpathenoerein'', ber in allen beutichen -Stcibteu be« Raubes 
Bettionen, feine 3entrallcitung aber iit ^ermannftabt befiltt, 
läfet Joui'iFten je bc ^rberung angebeihen. Austünfte über 
Üiciferouten unb Schcnstoürbigf eiten erteilt bie ftremben» 
ocrtchestan^lei in JF> erntannfiabt, bie auch auf Cer- 
langen unentgeltlich ©roipeftc unb .tum ©reife non 4 Atronen 
bas ausführliche Angaben Ober t!an& unb Cent« cnthaltenbe 
treffliche Weifehanbbud) „Siebenbürgen" oon l»r. ®. 91. Ciel.t- 
Sigeruo oerfenbet. 

9Ba« ift G.«Ilaflit? Uber biefe 3-rag«, toeldje alle unfere 
Cefer, rocldie fid) mit Photographie, fei es aus Ciebljaberei 
ober 3U geuierbltchcn 3med<n be[d)aftigen, intereffiert, mbdjten 
mit in nad)f teljcu ben 3ed*n einige 9tufncirmiß geben. (Efllofir 
ift em cigciinriigcs- uub auf ®mnb feiner neuen ^erfteffungs- 
meiie patentiertes 9Juslopierpapier, bos berufen ift, tm Photo* 
graphifdje» ©ofitiupvotcb oielfad) gerabc.tu eine Utmruil.gmg 
heroorjurufenj ift bod) bie 'Behanblungstoeife biefet neu ei teil 
tErrungcnfchaft ber photogropljiF<hen Icd)ni! eine berart ein» 
fadjc uub fichcre, boh ficb Amateure uitb fonftige ©!j o<0 ’ 
gvapljen .pilünfiig irmidjliejjlid) biefec. empfehlcnsiuerten 
©ofitiomatcrials bebienen werben. Die Eigenart bes Cellofii* 
papieTes behebt barin, bti& bie iichtempfinbliche 3d>id)t bereits 
bie bouptffld)Iid)ften Ghcmilalien, roie auch vor allem bas 
nötige (&olb enthölt, welches 311t (Srpelung tabellofer Tonung 
nötig ift Der gante lonungsproteh bet Gellofii ift hier* 
burd) berart vereinfacht, bah berfelbe in einem einfachen 
ftochfoltbab« mit tiadjfolgcnbcr Zutage befteht. Diefe einfache 
©chan&Iung liefert babei ©über von garantierter ^altbarfei», 


was ein für Amateur« ins «>eivi<ht faltcnbcr Corjvg ift. 
tScllofir hefcüigt bie oft überaus teuren Tonfirierbäber 
uub (teilt fid) l)icrDutch ivol)l als bas billigitc pljotc- 
graphifd)« ©apicr bar. (ielloftr liefert h^orragenh fehöne 
Silber, unb wirb basfclbe nicht nur mit glün?cnber unb 
maller (cncifter), ionbern aud) als (ff^amois » IFellofir ge- 
liefert. Cetiteres ergibt ganj befonbcT» fünftlerifd) tpirtenbe- 
Cilber unb hat noch einen benierlenorvcrten Corjug , in- 
bem es nur filiert ju werben braucht, um fdjöue, Ejar- 
monifd) wirlenbe Töne ui liefern, ilüit glauben, bog (ich 
bie jjabrifanten bieFes neuen ötopicmiaterials mit ifjrer 
9ieul)cit ein Ccrbienft um bie Ccreinfad)ung brr Amatrut- 
photographie erworben h^beti, unb wir jweifeln nicht on 
einem großen (fTfolge in ber Srachroelt. ‘JBie »vir h8tfu- 
oerFenbet bie {Jirma Aroft i- Steubel, 2fabril photogTaphifd)cr 
©apiere ©. m. b. ©. in Dresben»9l., bie (Srfinber bes Gellofu* 
©apieres, an jeben 3ntereffentcn ßratis unb fxanto einr 
©rofehflre. worin bie ©riinbung ausfüljrlid) befprodjen wirb 
unb wo man bic t)öd)Tt einfache ©ebrauchsanuKifung wie 
auch fonfl technifd)« Sliiufe finbet. Auch auf bie anberu 
photographtfeben ©npiere unb lid)tempfinblichcn ©oflfarteit 
biefer in ber Crand)« feit langen 3«h r e rt rAhmlicf^lft befonntett 
unb rührigen ff Irma möchten wir nid)t oer fehlen unfere 
Cefer hinjuweifen. Die ©d)Uhmarle ber ^irmaÄraftdrBteubel, 
öie ©Jarle „Glephant“, geniefet fd)on fehr lange einen fefi 
begrünbetcu unb woblDcrDient.cn Auf als Garantie für gar, 
oonügliehe 3-abTilate. Der ©Jarle „(Elephant“ geh* ein guter 
fllang ootous. 9l3ir tönnen unfern Ceirm nur empfehlen, 
einen ©erfud) tu machen, um fiel) felbft von ber erftllaffigett 
Qualität ber ©Jarle „CEIephant“ 311 übeTjeugcn. 

StheinnumniCT. Die für ben Ctinadverfauf beftlmnc 
gemefenc feljr hohe Auflage Der fRl)ftnnum.tncr ber 
Öllnftrirten 3citung <Ar. 3380 vom 9. April b. 3 .) ift 
infolge ber bei ber ©efdmftsflelle in t'eipjig eingegangeneit 
nufjerorbentlid) »ahlreidjen ©eftellungen nahezu uergriffm. 
unb aud) bie CorrSte ber 5Bud)h<*nblungcn werben halb 
aufgebraucht fein. 3ntcreffcnten roenben fid) baher am beften 
ungefäumt an bie nüchftgcFegene ©uchhan blutig. 




GERUCH PKW GEGENWART 


Photo graph 

Apparate 


Schoenfcldt & Coi 

» (lohitMtr Moemann R»-»eker) , 
Berlin SW.. Scbonebrr^r öu S. 


Excelsfor-Fdhrrad-W^rfaeSgbrXonrad&Pdtz A:6. Brandenbuig 'V 


ttrfPTitt«l(*ri 

unb 

echte! Ißrobfttt. 


«Bgcnehm» 

u. teirff«un( 
llbfühnaittel. 


j sSommerspieierc J 

Krocket • KricKetrFussball.-u.Tennissplek 
raturgesch.Sammlungen.Aquarien.Terrarien, 
Turngeräte, Bau=Reise*iLGesell schaftsspiele. 
Ausführl. Katalog \l 20 Pf.. Prospekt umsonst. 

Leipziger Lehrmittel-Anstalt 

. von Dr. Okar Sehn«i<#r. 

Leipzig, Windmühlen st r.39. 


r Scis ' 

allgemeine Ütohlbefinbctt 

leibet oft ba runter. ba| bie Dtaane ibreSunftionrntritöt 
teflelmifeta brrridrien. Um bir* auf ichmfralole unb bo<h 
fichcre Art «u cmid* n, gc braucht man „ö a 1 i f t o", Diefe# 
«probte unb oon attten empfobiene $au$tmttel, bal ftch 
inwlge feiner tabcCofen ^erftettuno burth bic Äalifamifche 
SSctflcn : Sprup t Kompanie einen aDfltruf ertootben bat 

_ nut tn *Dolb«(<rt erbailtt* pro M S.M, 4 

«Rt.l.Sa .S%-r. Fiel OUlfarn M'»l9 C*i»Cornia 

Dl 3/np Co, pirau ?*. Ext. Seao. Uqu. 3V, KUi. CaryoptL oenp. 6. 


Dürkopp & Co., A.=G. 
Bielefeld. 

Ocsrttnde» 1867. Ca. 4000 Arbdler. 


bestes Material 

Katalog« vorzüglichste Arbeit 
umsonst- eleganteste Ausstattung 


oogie 


Diqitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 










9fa. 3383. 30. 2Ipxil 1908. 


3Uuftrirte 3^^9* 


865 


fr 


Deinhard Cab inet 




in Deutschland und im Ausland 


nach Qualität und Preisbewertung 


die führende deutsche Sektmarke. 


L 


Gegründet 
1794 :: 


DEINHARD & Co., COBLENZ 


Gegründet 
** 1794 :: 


Deutschlands größtes Weinhaus. 





Florifep nennt sich ein neuer Blumentopf, der nach dem Urteil 
erster Fachleute hervorragend auf da» Wachstum der Zimmer* 
pflanzen wirkt. 

Während man bisher in Majolikti-Blumentöpfe nicht direkt einpflanzen konnte, 
diese vielmehr nur als dekorative Umhüllung der gewöhnlichen Tontöpfe dienten, 
werden die Pflanzen in den Majolikatopf Florifer unter Fortfall des Ton topf cs 
direkt eingepflanzt. — Durch seine Wandung führen nach innen schräge Luftlöcher. 
Wurzeln und Wasser können nicht nach aussen dringen, wohl aber von aussen nach 
innen Luft und Wärme, die Haupt faktoren gesunder Pfl an zen-Entwicklung. — Der 
Boden de» Florifer besitzt ebenfalls ein Luftloch, durch welches aber zugleich nach 
Tränken der Pflanze das übrige Wasser entweichen kann; denn Florifer hat Füsse, 
die seinen Boden überden L’ntersatz erheben. Der Florifer verhindert durch 
diese Einrichtung Verkümmern der Pflanzen an Luftmangel, Ver- 
faulen der Wurzeln und Versauern dor Erde durch Stauwasser, 

Lange praktische Versuche erster Fachleute haben bewiesen, dass die in den 
Majolika-Florifcr eingesetzten Pflanzen sich kräftiger entwickeln als in gewöhn- 
lichen porösen Tontöpfen. Direktes Einpflanzen in Majolika-Florifer gestattet 
.jetzt, kleinere Töpfe zu wählen, sodass die Anwendung des Florifer billiger ist 
als die der bisher gebräuchlichen Majolikfttöpfe. — Die bekannt« Firma Villeroy 
«fc Hoch fabriziert die Flori fer-Töpf« in allen Grössen und von der einfachsten 
bis zur elegantesten Ausführung. — Florifer werden mit passenden Untersätzen 
geliefert und sind in allen einschlägigen Geschäften in jeder Preislage käuflich 
Bchon von Mk. 1. — an. Florifer sind patentiert in den meisten Kulturstaaten. 

Ernst W. Freytag, Hannover. 


lüfbrrs JUnßrtfTtf IjoiiDlmiljfr. 

3*bcr ®onb ift <n 0<mn>anb gebunkert. 
Bost- un& ®ör|eniDffen. 

ttuH. nutft ken ruuelim «eltimmunfttn 
b« <M »8fl«buso urnnforbciift o. Oft * o r g 
6 djtr>el^er. 3 Start &0 'PI. 

Bilanj, hie faafmämii|<h*, ihr orb. 

wufbau fowit Deren 
urtttmtttd) unwahr« XarllfTIuttQ. tton 
Stob. Stern. 3 Start. 

Buthfiihntnfl (einfoUje unb »opaclt«), 
taufmännitee. Oon Csfar ftlrmtd». 
€«d)ite, Durdjfleletjene Vu fl. ÜJHt 7 Wb- 
bitbung. u.S Wedjlelf onnulaten. S anart. 
<£f>#mi!öliettfutrbe. «Eine für** ®e- 
Idjrctbunfl Du widjtigftrn ffbemitalien 
bee^onbtU. 3awile ttufl.. oollltfinb.neu 
bearbeitet oon I>r. 'Bl. $ it t f <$. t Start. 
Correspondmne« comme relnle i»r 
J. Forest. 2« äUÜon. D'aprti l’wiTTmfr« 
d- n^m« non rn languo allemande rar 
C. P. Klndri.en. 3 Mark 60 W. 

Trogrnfiui&t. 3®«ttr «ufl. oaiiitfln- 
big not beaTbrttct aon Pr. StR. 3HrtV*) 
unb W. 3utt)«. 3 Start. 

ftartuoartnfunhe. »on Pr. a.£epi>e. 
9 Start. 

(ÜirotDCfeit. *on ftarl Str<t«r. Dttt 
9i ifamtularett. 9 Start. 

Berlag oeit 3. 3. flBcbtr , eripjig2f>. 


Nervöse oder 
herzleidende 


Kaffeetrinker, 

auch Personen mit Nierenleiden oder 
Arterien Verkalkung mussten bisherviel- 
fach auf ärztliche Anordnung auf den 
Genuss des Kaffees verzichten, weil ein 
im Kaffee enthaltendes Alkaloid, das 
Coffein, bei ihnen die bedenklichsten 
Krankheitsanfaile herbeiführte. 

Jetzt brauchen sie dis nicht mehr 
zu fürchten! Zahlreiche Aerzte haben 
anerkannt, dass der nach einem neuer- 
dings erfundenen Verfahren der Kaffee- 
Handels-A,- G. in Bremen behandelte, 
coffefnfrei gemachte Kaffee „HAG“ 
unbedenklich auch von solchen 
Personen genossen werden kann, die 
gewöhnlichen Bohnenkaffee nicht ver- 
tragen. Der coffelnfreie Kaffee hat, 
wie beeidigte Kaffeemakler, also Sach- 
verständige pif excellence, Hoteliers 
und Konsumenten übereinstimmend 
schriftlich erklären, den vollen schönen 
Kaffeegeschmack, das volle Aroma, ja, 
er ist, wenigstens in den billigen Sorten, 
im Geschmack und Aroma bedeutend 
feiner geworden als vorher. 

Was ihm durch das neue Verfahren 
entzogen wird, ist nur ein fast ge- 
schmackloser, aber schädlicher, und ein 
unschädlicher, aber übelschmeckender 
Bestandteil. 

Jeder, der Kaffee gern trinkt, den 
nach gewöhnlicher Art behandelten 
aber schlecht vertragen kann, aolite 
einen Versuch machen 1 

Coffein freier Kaffee „HAG“ Ist 
in allen besseren und auch bereits in 
vielen kleineren Geschiften zu haben. 

Hunderte von ausführlichen ärzt- 
lichen Gutachten liegen vor! 

Kaffee - HaDdels - JUitieo - Geselkctian 
Mm 



Qie zahlreichen = 
— Nachahmungen 

unseres seit 20 Jahren eingeführten und stets 
vortrefflich bewährten Haar- und Kopfwassers: 
Peruan.-Tannin wasser beweisen am besten 
die Vorzüglichkeit unseres Fabrikates, Nach- 
ahmungen und Fälschungen sind immer billiger, 
aber niemals so wirksam als unser Original- 
präparat. Unser Peruan. -Tanninwasser ist 
nur in Originalpackung mit nebenstehendem 
Bilde: „Die Töchter des Erfinders” zu haben. 
Wertlose Nachahmungen weise man zurück. 
Käuflich in jedem Friseur-, Drogen- und Par- 
fümeriegeschäft, in Flaschen zu M 1.75, 3.50, 
5. — und M 9. — . 

Erfinder und alleinige Fabrikanten: 

E. A. Uhlmann & Co., Reichenbach i. V. 

(ierenilvertrifb für Ost erreich- Ungarn : 

M. Wallace, Wien 1, Karnthnerstr, 30. 


Der gute Ton '.«u 

4 , Au«. IVw ■ 2 J.J.Wetwr, 


HARZER 

Kuh-Käse 


\ versenden 
100 Stück ZU 
k /W. 3.50 x 
frco.per Post 
Gunter Nach- 
nahme 

Bei Mehrenb 
nabm* billiger. 

Zahlreiche An 
erkennungeni 
Nd<hbfsl-ellung«fl| 

Gebr. Raab, 

Minsleben (tojj 



Photo! f 


„AGFA“- 

Belichtungstabelle 

Ermittelt durch einfache Schieberverstellung 

für Tageslichtaufnahmen 

die genaue Belichtungezeit, 

für Blitzlichtaufnahmen 

die erforderlich« „ Agta ,, -Blitzlichtmonge 

Keinerlei Berechnung nötig! 

rp p- Pfg. durch die □ Kompendiös. Gewicht 30 gr. 
“ « w Photohändler. □ Leicht zu handhaben I 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







tyimant b Trwiu uf 

\Jebr.hfevoJQt (f:^^)iamant c Mrmdwerhe 

A VQA/frrtrt #V%- 


w das Haus^BB 

auch noch s o Klein^ 
rinnenESjB sollten: | 


Preusse ÄC Q Leipzig 


BMclibiiuicm^KarloiiögeihM^^men 


SUuftrirte 3*üung. 


QI FinFNinFM verordnen «Manche Profes- r| D pp 
-<(3 JLL*I L/Lill U Lrll soren und Ärzte jetzt nur noch LFK* T C 
I, Leysin , Bozen, Meran und vielen deutschen Heilstätten als das zuverlässigste Mittel bei lllcn 
spitälem in ständigen Ocbrauch gekommen ist. Hlstosan ist nirgends offen, nach Maß oder G< 
es nicht erhältlich ist, wende man sich an die Hlstosan- Fabrik Singen. Einzelversand durch 


finbett burd) bie [eit 1843 all* 
wödjentlid) in fiebrig erfdjeinenbe 
„3Uuftrirte 3eitung“ bie weitefte 
uttb imrffamfte Verbreitung. 3)ie 
3n|ertionsgebiil)r betrögt für bie 
einjpaltige Vonpareillejeile ober 
bereit iRaum 1 flJlarf 50 Vf* $i* 
CJnjeratc werben in bet s Jkd)t* 
[djreibung ber Vudjbntcfereten 
beutfdjer Spradje ge [egt» [ofem 
nidjt bei ber Veftellutig ausbntd* 
lid) eine anbere GdjreibaKife per» 
langt wirb, unb gelangen, wenn 
bie £infenbung bis Viittwod) frül) 
erfolgt, in ber '.Kegel in ber ad)t läge 
barnad) erfdjeinenben Stummer jur 
Aufnahme. ftür einen beftimmten 
Vlotl wirb feine Garantie über* 
nontmen. Dnfertionebebingungen 
unb V r obenummer auf 9Bun[d). 

<5e($äft6[teUe ber 

3Uufftrirten Rettung in 2cip3»g. 

(D. 3 . fBeber.l 


int Ihr eigfixT N 

J.F.BEC 

CANOES 


Neueste elektrische ^ 
Metallfaden-Glühlampe 

70 Prozent Stromcrsparn 

Ueberall zu haben 

Man achte auf den gesetzl. ■ 

geschützten Namen Osram-Lampe 


Centrifugalpuiupen 

direkt mit Elektromotor gekuppelt 

odcr “ 1 * 

JJ- Riemenpumpen 


Menck 9k Hambrock, Altona - Hamburg" 69. 


aller Äulti 

9luf®ntnba 


Naeher’s rotierende Pumpen 

Jede Flüssigkeit. — Spezialität seit 34 Jahren. 
Über 5800 Stück geliefert. 

fltiV DofM^sch«-: > arher Pumpenfabrik ChemniU. 


rinnet Von Herrn. Koths. 9 . Aufl. 
SäUUSI.T Q.Pletsch.Preis^l.&U. 
Ton I. j. Weber in Leipzig 26 


Sadifcn. Ort 
Vrofpcttc n 
entl 


^lefeßnpumpen, Darnpfju^ 

SaughaheBis^titeler Oruckhöhe bis 60 Meter 

nisse über? bis 10 jährigen 6 etriiVobne.Rs 


Spezialität« Pumpen Jeder Art für elektrischen Betrieb. 

4. E. Nach er. Maschinenfabrik. Chemnitz. Sachs.. Beckerstr. 


Perlon en and Waren 

für oOc Antriebs* und 
Stcacruogsarlca 

BurdihardtSZiesIer 

(Dalcbloeolabrlk 

Cfiemnltj 

gegründet 1875. 

FdnUe Referenzen. D- R. -Patente. 


Wir bitten 


von den Offerten unserer 
Inserenten unter Bezug- 
nahme auf die Leipziger 
„Illustriiie Zeitung“ gefäl- 
ligst recht ausgiebigen Ge- 
brauch machen zu wollen. 


ftür bie Weboftion oerantworitid) Jiarl SBilfe, für beit 3n[eratentetl (Stuft SHectel; beibc in fieipjtg. 
©eneral • »cprfljrntant bet „OUuimrtcn 3cltung“ fflr ßjtcrrctd) • Ungarn : ®t. tUouonni, ‘Wien IX. £>0rloaifc 6; füi 
Wlehi hie ttunoiucn* Vertreter fflr ©rofcbntaunten utiD OrlanOt 2.$. tkoonc ßtb., üboerttfir 

. rAn> Original from 


Digitized by 


THE OHIO STATE UNIVERSITY 




Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 



Digitized by 


Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 











Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 






Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY 







Digitized by Google 


Original from 

THE OHIO STATE UNIVERSITY