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ZDIDITIETTBESTESTERLDESTE ERREH er KIELER EEE er er R HE TENET TIEFER
Dr. Johann Gottlob Kurr
Untersuchungen
über die
Bedeutung der-Nektarien)
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in. den Blumen.
»» Stuttgart,
Verlag‘ der Fr. Hennk’schen Buchhandlung.
Untersuchungen
über die
Bedeutung der Nektarien
ın den Blumen
\
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eigene Beobachtungen und Versuche gegründet.
Ven.
Johann Goitlob Kurr,
Doctor der Medizin und Chirurgie, der Senkenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft zu Frankfurt am Main korrespondirendem
Mitgliede.
STUTTGART.
f Friedrich Henne’sche Buchhandlung.
18533.
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ww. 10
In scientia naturali principia veritatis observationibus confirmari
debent.
Linn. phil, bot.
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Die Veranlassung zu gegenwärtiger Schrift gab
folgende, im Herbst 1851 von der medizinischen
Fakultät zu Tübingen aufgestellte, Preisfr age: : „Einige
Naturforscher a an, die Honigabsonderung. sey
zur Befruchtung der Blüthen nothwendig; ; andere
glauben bemerkt zu haben ‚ dals die stärkste Ab-
sonderung des Honigs erst nach der Befruchtung,
des Ovariums erfolge. Die Fakultät wünscht nähere
Beobachtungen bei een. Pflanzen, in wel-
chem Verhältnifs die Entwicklung der Nektarien,
Antheren und Oyarien vor oder mr der Befruch-
tung zu einander stehen ; welche Folgen für die
Befruchtung der Ovarien und Saamenbildung über-
haupt die Zerstörung der Nektarien bei verschie-
denen Gewächsen besitze; ob nicht etwa theilweise
oder völlige Zerstörung der Blumenkrone denselben
Erfolg habe?“ —. Der Verfasser erblickte in dieser
Frage eine Aufforderung zu Erforschung der ver-
schiedenen Beziehungen, in welchen die Nektarien
nicht allein zur Fruchtbildung, sondern auch zur
Entwicklung der Blume und ihrer Theile stehen,
und da er die Ansicht hat, dafs man überhaupt
bei physiologischen Versuchen und den daraus her-
geleiteten. Schlüssen nicht zu vorsichtig zu Werke
gehen könne, und dafs solche Versuche ohne ander-
a nie a =
re ee a ie Vu
IV
weitige Untersuchungen eines Organs und seiner
Beziehungen immer unsicher und einseitig seyen,
so hielt er für nöthig, vor allen Dingen zu unter-
suchen, wie weit die Nektarabsonderung in den
verschiedenen Familien des Gewächsreichs verbreitet
sey? Da aber die Beantwortung der Frage schon
zu Anfang Augusts des folgen ae der Fa-
kultät dbenshen werden sollte, so mufsten auch
‚‚sämmtliehe Beobachtungen und Versuche im Verlauf
eines Sommers geschehen; daher konnten die Unter-
suchungen über die Verbreitung der Honigabson-
derung bei den verschiedenen Pflanzenfamilien nicht
so vollständig ausgeführt werden, als bei einer weniger
beschränkten Zeit möglich gewesen seyn würde.
In dem ersten Abschnitt glaubte der Verfasser
das Wichtigste aus dem Geschichtlichen über die
Nektarien vorausschicken zu müssen, weil ‘ohne
Kenntnils des bereits Vorhandenen keine gründliche
Untersuchung eines Gegenstandes, noch weniger die
Aufstellung neuer Erfunde möglich ist; anderseits
hielt er es für seine Pflicht, die Verdienste seiner
Vorgänger öffentlich anzuerkennen, und die Quellen
zu nennen, aus welchen er geschöpft hat; über-
diels würde man einer monographischen Arbeit der,
Art mit Recht den Vorwurf der Unvollständigkeit
machen können, wenn sie das Geschichtliche unbe-
rücksiehtigt gelassen hätte. Ob und wie weit diese
beiden Abschnitte vielleicht überflüssig und nicht
zur Sache gehörig seyen, mögen sachverständige
und unpartheiische hier beurtheilen.
Was nun die Versuche anbelangt, so sind alle
von dem Verfasser selbst theils an Pflanzen, die im
ircien Lande standen, theils an solchen, welche in
Töpfe verpflanzt waren, wo möglich auf beiderlei
V
Weise angestellt worden, und es wurden über jeden
Versuch genaue Anzeichnungen in einem eigenen
Tagebuch geführt; um nicht zu weitläufig zu wer-
den, mufste sich aber der Verfasser begnügen, von
jedem Versuch nur das Resultat in Kürze anzu-
führen, wie er denn auch alle diejenigen, welche
wegen irgend einem Unfall nicht zu Ende geführt
werden konnten, hinweggelassen hat. Hiebei kann er
nicht unterlassen, der vielfachen Gefälligkeiten dank-
bar zu erwähnen, womit Herr Universitätsgärtner
Orthmann ihn bei seinen Versuchen durch Mitthei-
"lung von Pflanzen u. s. w. unterstützt hat, so wie er sei-
nen hochrerehrten Lehrern und Freunden, welche ihm
mit so grolser Bereitwilligkeit ihre Bibliotheken geöff-
net haben, hiemit den verbindliehsten Dank zollt.
Mit Bedauern mufs der Verfasser anführen ‚ dals
ihm die beiden neuesten Abhandlungen über Nek-
tarien von Desvaux und Soyer-Willemet, wovon
Erstere von der Linneeischen Gesellschaft zu Paris
gekrönt, Letztere öffentlich belobt wurde, erst zu-
gekommen, als die Versuche alle beendigt und der
Druck der Schrift schon ziemlich vorgeschritten
war, unerachtet er keine Mühe gespart hatte, sich
dieselben früher zu verschaffen; anderseits gewann
er aber auch dadurch den Vortheil, um so unbe.
fangener und selbstständiger seinen Plan verfolgen
zu können, und manche seiner gefundenen Resul-
tate durch die von Desvaux aufgestellten bestätigt
zu sehen. Aufser dem wenigen aus diesen Schriften,
grölstentheils in Noten und immer unter den Namen
der Verfasser An geführten, hat das Ganze, einige kleine
Zusätze ausgenommen, genau dieselbe Gestalt be-
halten, wie sie. im August 1852 der medizinischen
Fakultät zu Tübingen übergeben worden ist.
VI
Freuen würde es den Verfasser, wenn gegen-
wärtige Untersuchungen Veranlassung geben sollten,
dafs die_ Naturforscher in' Zukunft bei ihren bota-
nischen Forschungen, vorzüglich bei Beschreibung
neuer Gattungen und Arten, es für der Mühe werth
hielten, auch der Honigabsonderung einige Auf-
merksamkeit zu schenken. Mag immerhin, nach dem
Beispiel der Neueren, der Ausdruck Nectarium,
als ein vager, bei der Charakteristik der Gattungen
und Arten hinwegbleiben, so. möchte er dagegen
das ‚Wort. honigabsondernd, nectariferus, vorschla-
gen, welches jedesmal sehr passend zu dem Namen
. des ‚drüsigen „ absondernden Organs hinzugefügt
werden könnte; z. B. Gynophorum nectariferum,
Discus nectariferus, Stamina bası nectarifera etc. —
Vielleicht wäre es überhaupt besser gewesen, die
alte Linneeische Sitte, bei der Beschreibung der
Gattungen die Nektarien aufzuzählen, beizubehalten,
zu verbessern und weiter auszubilden, statt sie ganz
hinwegzulassen, da ohnedem der Systematiker so
leicht dazu hinneigt, sich allein mit den todten
Formen seines Herbariums zu beschäftigen, statt
die Natur, die ewig Lebendige, in ihrem Leben und
Wirken zu beobachten; als ob Zahl und Form der
Zweck aller Forschung wäre ? Wozu überhaupt die
‚scharfe Trennung der Physiologie von der Syste-
matik, als ob beide sich feindlich gegenüberständen ?
Solche Sonderungen kennt die Natur nicht; in ihr
ist im Gegentheil alles aufs Schönste zu einem
grolsen Ganzen vereint,
Der Verfasser,
EePT
‚ Erster Abschnitt. Geschichte und Litteratur Seite 1
Zweiter Abschnitt. Begriff des Nektariums z 43
Dritter Abschnitt. Verbreitung der Nektarien in den
verschiedenen Familien des Gewächsr "eichs; nebst Beob-
achtungen über die Honigabsonderung bei einzelnen
Pflanzen.
A) Acotyledonen . ; B 0.0.46
B) Monocotyledönen . : . 17
C) Dicotyledonen . ee i 17
Resultäte . ? z rege! { 96
Verschiedene Stöllungen der Nektarien . | 100
‚ Vierter Abschnitt. Form, Bau und Farbe der Nektarien 104
Fünfter Abschnitt. Bestandtheile des Nektars . 107
Beständtheile änderer hieher bezüglicher Pflanzen-
stoffe ; .% € . wet 412
Sechster Abschnitt. Anderweitige zuckerige Ausschei-
dungen der Pflanzen . . . . 113
Siebenter Abschnitt, Von der Verrichtung und cm
Nutzen der Honigwerkzeuge: En
Verschiedene Ansichten der Naturforscher darüber
Versuche an Pflanzen verschiedener Familien.
Erste Reihe: Zerstörung der Nektarien:
1. Orchideae Juss. . .
II. Asclepiadeae R.Br. ;
Ill. Caprifoliaceae De Cand.
IV. Geräniaceae De Cand.
V. Tropaeoleae Juss: .
VI. Balsamineae Rich.
VIL Violarieae De Cand:
VII. Cruciferae .
IX, Fumariaceae :
X. Berberideae Vent.
XI. Ranunculaceae De Cand. &
Resultate . N z : .
Zweite Reihe. Zerstörung der übrigen Blüthen-
theile aufser den Nektarien ::
I. Asphodeleae R. Br.
II. Narcisseae Rich.
Il. Orchideae Juss. _
IV. Scrophularinae R. Br,
V. Labiatae Juss. =
VI. Polemoniaceae Juss. .
VII. Gentianeae Juss.
VII. Asclepiadeae R. Br.
IX. Saxifrageae Juss. 5
X. Nopaleae Juss.
XI. Leguminosae Juss.
XI. Geraniaceae De Cand.
XL Tropaeoleae Juss.
XIV. Balsamineae Rich. .
XV.’ Violarieae De Cand.
XVI. Cruciferae Juss. .
XVI. Ranunculaceae De Cand. .
Resultate : 3
Endresultate 5 ® A 5 =
Register der Familien und Gattungen, welche in Beziehung
auf Nektarien und Honigabsonderung untersucht wor-
den sind . a x
. “ Pi
Verbesserung.
‚Seite 93. Zeile 16. von oben lies arvensis statt damascena.
Erster Abschnitt,
t
Geschichte und Litteratur.
\
x
5 sparsam auch die Nachrichten sind, welche uns die ältesten
Urkunden des Menschengeschlechts über die Pflanzenkenntnifs
der Alten überliefert haben, so beweisen sie dennoch, dafs
. der Mensch frühe anfing, die ihn umgebende Natur zu be-
‘obachten, und dafs es nicht zuviel gesagt ist, wenn wir
behaupten, die Naturgeschichte sey so alt, wie Er Menschen-
geschlecht selbst. Von der Natur vorzugsweise auf vegeta-
bilische Kost angewiesen, konnte es dem Menschen nicht
gleichgültig seyn, ob er Angenehmes oder Unangenehmes,
Nützliches oder Schädliches er mufste sich Merk-
male von Beiden aneignen, und so entstand bald, ihm viel-
leicht unbewufst, die erste Grundlage der Sinpirischen Botanik.
Aber auch hievon abgesehen, Tiöfte sich nicht denken, dafs
der Mensch, mit so viel Seh Vorzügen ausgestaliet,
voll Durst nach Erweiterung seiner Begriffe und unbekannt
mit mühsam zu befriedigenden Bedürfnissen, lange ein müs-
siger Zeuge dieser jungen. Schöpfung, dieser Welt voll
Wunder bleiben konnte. Schon die einfach erhabene Erzäh-
lung der Schöpfungsgeschichte von Moses kann hiefür als
Beleg gelten. — Allein pflanzenphysiologische Beiträge kön-
nen wir freilich noch nicht suchen, wens wir ins graue Alter-
thum hinaufsteigen; es sind nur Bilder und Mythen, auf die,
wir stolsen. Dafs indessen schon zu Homers Zeiten bekannt
war, dafs die Bienen Honig, aus ‚den Blumen holen, dafür
' scheint eine Stelle im zweiten Buch der Tliade zu sprechen,
wo es heifst:
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„Wie wenn Schaaren der Bienen daher ziehn, dichtes Ge- '
S wimmels,
Aus dem gehöhleten Fels in beständigem Schwarm sich er-
neuend,
Jetzt in Trauben gedrängt umfliegen sie Blumen des Lenzes.“
Vebers. von Voss.
Bei Aristoteles (geb. 384, +322 y. Chr.) finden wir schon:
gründliche Untersuchungen über. verschiedene Gegenstände
der Naturgeschichte. Er zählt in seinem Kapitel von den
Bienen verschiedene Pflanzen auf, von denen dieselben Honig
und Wachs nehmen ?); und an einer andern Stelle führt er
die Gewächse an, welche man in der Nähe des Bienenstandes
pflanzen soll »); ferner das chalkidische Kraut und die Man-
delbäume seyen nützlich zur Honigbereitung ©). Aristoteles
Werke über das Pflanzenreich sind leider für uns verloren.
Dagegen hat sein Schüler
Theophrast vo h Eresus (geb. 371, + 286 v. Chr.) uns
in seiner Naturgeschichte der Pflanzen das älteste Monument
wissenschaftlicher Pflanzenkunde hinterlassen, Indessen dürfen
wir bei einem Manne, der einen so wenig bebauten Boden
betrat und sich noch ganz besonders auf die Philosophie
und Beredtsamkeit legte, noch keine Auskunft über die ein-
zelnen Organe der Blumen suchen. Doch gedenkt er schon
‚a) Historia Animal. Lib. IX. Cap. XL. Ed. a Casauhono ‚41605.
‚Fol. p. 722: „pastus gratissimus apibus Thymus est (Satu-
reja capitata 1..).“ z
‚Ebendas.: „Haec sunt, unde accipiunt: Thymus, Atractyllis
(Carthamus lanatus L.), Meliloton (Melilotus eretica 24
Asphodelos (Asphodelus ramosus L.), Myrsine (Myrtus com- |
munis L.), Phleos (Poterium spinosum L.), Agnos (Vitex
agnusL.), Sparton (Spartium junceum L.).“ Die systematischen
Namen nach C. Sprengel Geschichte der Botanik I. 1817.
b) Ebendas.: „Expedit consevisse apud alvearia Pyros (Pyrus do-
mestica), Fabas (Vicia Faba L.), medicam herbam (Medicago
sativa et cretica L.), Ochrus (Pisum Ochrus L.), Myrtum,
Papaver, Serpyllum (Thymus Serpyllum L.), Amygdalam
(Amygdalus communis L.).*
c) De mirab. auscultat. ‚‚Chälcidica herba (Chrysanthemum co-
ronarium?) et Amygdala ad mella conficienda-usum praebent
maximum.“
N
3
des Säulehens (Pistills) in der Blüthe der Zitrone @). Als
honiggebend führt er gleichfalls das T’hymon an e),
: Pedanius Dioscorides aus Anazarbas in Cilicien, der
zu Anfang des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung gelebt
haben soll, beschäftigte sich vorzugsweise mit dem medizi-
nischen Theil der Pflanzenkunde, und gab zum Theil sehr
unvollständige Beschreibungen von seinen Pflanzen, so dafs
Haller sagt, ein Dritttheil seiner Pflanzen sey uns unbekannt f);
demungeachtet wurde er fast 16 Jahrhunderte hindurch als
die Quelle der Pflanzenkunde betrachtet, und seine Werke
dienten Plinius, Galen, Oribasius mit ihren Nachfolgern zur
Grundlage. Er erzählt, dafs die Bienen zu Herallea im
Pontus giftigen Honig sammeln, der eine ähnliche Wirkung
wie das Aconiton hervorbringe 8), was einige Ausleger für
Azalea pontica L. halten bt), =
Unter den römischen Schriftstellern hat uns M. Terent.
Varro inseinem Buch über die Landwirthschaft ein Verzeich-
uils von Gewächsen, die man für die Bienen anpflanzen soll,
hinterlassen i); er führt ferner an, dals die Bienen nicht aus
allen Blumen Wachs, Kütt und Honig holen, sondern bald
.
dieses, bald jenes k).
—
d) Historia plant. I. 17.
e) Naturgeschichte der Gewächse , übersetzt von C. Sprengel,
4822. p. 218. „Aus ihm saugt die Biene Honig. Daran
sollen die Bienenwirthe erkennen, ob es ein gutes Honigjahr
gibt oder nicht; wenn das Thymon recht schön abblüht, so
soll es guten und reichlichen Honig geben.“ 23:
f) A.Halleri Bibliotheca botanica. 4771. p. 85.
g) Dioscoridis Anazarbaei simpl. medicaminum reique med. L.VL;
im 6ten Buch, Kap. 8.
h) U. A. Dierbach in Geigers Mag. f. d. Pharmac. XIX. 227.
i) De re rustica Libri IH. Im 3ten Buch, Rap. 46.: „ea, quae
maxime sequuntur apes, sunt: Rosa, Serpyllum, Apiastrum
(Melissophyllum), Papaver, Faba, Lens, Pisum, Ocimum,
Cyperum, Medica, etmaxime Cyfisum. — Propter hoc siculum
mel fert palmam, quod ibi Thymum bonum et frequens est.‘
k) Ebendas.: ‚„Neque quae afferuntur ad quatuor res faciendas,
propolim, erithacen, favum, mel ex iisdem ‚omnibus rebus
carpere dicuntur: simplex, quod e malo punico et asparago
cibum carpunt solum, ex olea arbore ceram, e fico mel, sed
4 *
4
P. Virgilius Maro (geb.70,+18v. Chr.) hat in seinem
Aten Buch der Georgica die Bienen besungen. Indem erden
für Bienen vornehmlich passenden Aufenthaltsort beschreibt,
gibt er auch die Pflanzen an, welche in der Nähe: stehen
sollen: |
9»Hie circum cassiae virides et olentia late
Serpylla, et graviter spirantis copia thymbrae
Floreat, irriguumqgue bibant violaria fontem.‘“
RE. Lib. IV. 30.
Und durch eine andere Stelle, wo er den Honig poetisch
Nektar nennt, gab er später Linnee die Veranlassung, diesen
Ausdruck in die Pflanzenkunde einzuführen. :
yyerereaes., Aliae purissima mella \
stipant et liquido distendunt Nectare cellas.‘“
S Lab. IV. 168.
Weiter unten zählt er noch verschiedene Pflanzen auf, von
denen die Bienen ihr Futter holen:
„At fessae multa referunt se nocte minores,
Crura tbymo plenae: pascuntur et arbuta passim,
Et glaucas salices, cassiamque, erocumque rubentem,
Et pinguem tiliam, et ferrugineos hyacinthos.“
: Ibid. 180.
L. Junius Moderatus Columella, der im ersten
Jahrhundert lebte, zählt in seinen Büchern über die Land-
wirthschaft ebenfalls die Pflanzen auf, welche den Bienen
Hoaig liefern !), und sagt sonderbarer Weise, die Linden
seyen ihnen schädlich.
C. Plinius secundus (geb. 23, + 79 unserer Zeit-
rechnung) führt an vielen Stellen seiner Werke Nachrichten
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non bonum; duplex ministerium praeberi, ut e faba, apia-
stro , cucurbita, brassica, ceram et.cibum! Nec non aliter
dup!ex, quod fit e malis et pinis sylvestribus, eibum et mel.
Item aliter duplex, quod e Papavere, ceram et mel. Triplex
ministerium quoque fieri, uli ex nuce graeca ei e lapsana,
cibum, mel, ceram. Item ex allis floribus ita carpere, ut
alia ad singulas res sumant, alia ad plures. Nec non etiam
aliud discrimen sequuntur in carptura, aut eas sequatur, ut
in melle, quod ex alia re faciunt hquidum mel ut ex sisari
flore, ex alia contra spissum, uterore marino. Sic exalia Te,
ut e fico, melinsuave, e cytiso bonum, e thymo optimum.“
l) De re rustica L. IX. Cap. 4.
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3
von den Bienen an, die er meist aus den Schriften seiner
Vorgänger genommen zu haben scheint»), Er sagt, der
Honig, der von dem Heidehraut (Eriea herbacea L. nach
Billerbecks Flora classica p- 101.) gesammelt werde, sey ge--
ring ”). An einer andern Stelle °) sagt er, dafs die Pe
ähre von Cerinthe (C. major L. ad Billerbeck p. U.)
Honigsaft enthalte, wornach die Bienen sehr begierig seyen,
ebenso lieben sie en Senf. —.Eiwas später kommt er auf
den giftigen Honig zu sprechen und erzählt, er habe erfahren,
dafs der giftige Honig von Heraklea von dem Kraut Az
lethron 8) herrühre, welches auch die Ziegen tödte: eine
andere Art giftigen Honigs soll von den Blumen des Rhodo-
dendron (Nerium Oleikder L.?) kommen und Wahnsinn
erregen 2).
Merkwürdigkeit halber führen wir Kin Quinctilian,
einen Zeitgenossen von Plinius, hier an, der in seiner Rede
gegen den Reichen, welcher die Bienen eines Armen durch
Vergiftung der Blumen in seinem Garten getödtet hatte, den
Bienen eine Lobrede hält und damit schliefst, dafs er sagt:
wenn man die Bienen tödte, so mache man die Blumen unnütz ').
Palladius Rutilius Taurus Aemilius, der zu
Ende des ?ten Jahrhunderts lebte und 14 Bücher über die
Landwirthschaft schrieb, hat über die Bienen und ihre Füt-
terung ungefähr disielbe, was seine Vorgänger, gesagt. Doch
führt er auch im Allgemeinen an, dafs wohlriechende Kräuter
und Blumen, die keine Bitterkeit haben, vornehmlich honig-
. gebend seyen °).
Dafs auch schon den alten Indiern bekannt war, wo die
Bienen den Honig holen, dafür scheint unter Anderem eine
D
m) Hist. natur. Lib. XI. Cap. 8. 14. 15. 16 eic.
n) Ebendas. Cap. 16.
o) Lib. XXI. Cap. 12. „Est autem Cerinthe folio candido, in-
curvo, cubitalis, capite concavo, mellis succum erste)
horum floris avidissimae sunt (apes), atque etiam sinapis.‘
p) Billerbeck hält dies für Ranunoulus fammula L. (fl. classica
; 144.), Sprengel für ‚Azalea pontica L. (Geschichte der
Bot. 166.):
g) Lib. XXI. Cap. 13
r) Declamat. XI. Apes pauperis.
s) De re rustica Lib. I. 37.
6
Stelle in der Sacontala, die um die Zeit von Christi Geburt
gedichtet wurde, zu sprechen, wo es heilst:
„Blicke an die zarten Fesarazweige t), die von den Bienen
geküfst werden.“
ı Sak. prologus.
Und im ersten Alit:
„Ach die zarte Malicabüthe u) verlassend umschwärmt ‘eine
Biene mein Gesicht.“
In einem andern Sanskritgedicht heifst es:
„Beim sülsen Sumsen der Biene, die glänzend vom Thau
aus dem alabasternen Kelch der neuaufgegangenen Malica
sich erhebt, glaubt man da nicht das ferne Geräusch der
Perlmuschel zu hören, wollüstiger Ruf zum Feste der
Liebe !“ v)
Mit dem Verfall der römischen Herrschaft versanken auch
die Naturwissenschaften fast 1% Jahrhunderte hindurch in
eine Art von Todesschlaf; an die Stelle wissenschaftlicher
Forschungen war tiefe Barbarei oder finsterer Aberglaube
getreten, kein Wunder daher, wenn die Männer, welche vom ’
'14ten bis 16ten Jahrhundert die Bahn der Wissenschaften
wieder betraten, ihre höchste Ehre darin suchten, die Alten
zu erforschen und auszulegen. In Deutschland begann "man
mit Anfang des 1Öten Jahrhunderts die vaterländischen Pflanzen -
zu untersuchen. Hier stehen die Namen eines Otto Brunfels
(t 1534) und Leonhard Fuchs (geb. 1501, + 1565), eines
Schwaben, oben an. Letzterer gab zuerst ein Verzeichnifs
von Kunstausdrücken über die einzelnen Theile der Pflanzen,
worin er unter Anderm die Staubfiden Apices, die Blüthe
der Gräser Gluma nannte. |
Joh. Ruellius, ein Franzose (geb. 1474, 41537), erzählt
in seinen Schriften von dem Honig, dals er aus den Blüthen
= t) Kesara und Nagakesar ist Mesua ferrea L. Vid. Botanikal ob-
servations on select indian plants by W. Jones in Asiatic
‚researches Vol. IV. p. 287.
u) Mälicä oder Mallicä ist Jasminum Sambac L.
v) Nach den indischen Mythen bereitet auch Kamadera, der
Gott des Verlangens (der indische Amor), aus 5 Blüthen, der
Kiesara, Malica, Amra (Mangifera indica) und zwei andern,
den Saft, in den er die Pfeile taucht, womit er unheilbare
Wunden zufügt.
7
verschiedener Pflanzen gesammelt werde, und nennt ihn,
seiner herrlichen Eigenschaften wegen, einen göttlichen
Nektar»). |
Rembert Dodonaeus, ein Friesländer (geb. 1517,
1 1586), lieferte vortreffliche Beschreibungen und Abbil-
dungen von vielen Pflanzen. Er ist der Erste, der ein Nek-
tarium als wirklich Honig absondernd beschrieben hat v).
An einer andern Stelle beschreibt er die Honigwerkzeuge
von Aconitum Napellus 2). e |
'Andr. Caesalpin (geb. 1519, + 1603), der zuerst den
Versuch einer systematischen Anordnung der Pflanzen wagte,
auch die einzelnen Theile der Blume unterschied und phy-
siologisch betrachtete, gibt an, dals die meisten Blumen
Honig absondern, und versucht eine Theorie darüber zu
geben a), = |
Carl Clusius, ein Niederländer (geb. 1525, + 1609), be-
schreibt zuerst die Nektarien der Kaiserkrone und ihre Ho-
nigabsonderung vortrefflich, und vergleicht sie mit Perlen
I
oder Thränen b). \
mr. 2
ig
x) Jo. Rucllii de Natura stirpium L. III. Basil. 1543. Lib. II,
. Cap. 21. „haec mella oculis, ulceribus ;, internisque visceri-
bus dona coelestia, nec alia — quam divini nectaris.‘*
y) R. Dodonaei florum et coronariarum, odoratarumque non-
nullarum Historia. Ed. IIda. 1569. pag. 218. sagt er von Orchis
bifolia: ,„‚flores profert raros, candidos, papilionibus expan-
sis alis quodam modo similes, foliolis scilicet tribus, uno
superiore, duobus lateralibus alas referentibus; et longiori
tenui, velut papilionis corpore, cauda propendente, melleum
et dulcem liquorem continente, commissi, qui contorto ali-
quantulum pediculo cauli adhaerent.‘
z) Purgantium aliarumque herbarum historia. L. IV. pag. 317.
de Napello.
a) Andr. Caesalpinus de plantis. Florent. 1583. p. 13. „In pleris-
que floribus reperitur mellea dulcedo, quam apes seligentes
in suos alveolos recondunt. Ex plantae enim halitu per-
cocto, qua parte egressum habet, veluti sublimatum floris
concamerationi et staminibus haeret mellis genus, quod apes
‚ colligunt.‘* 2 7 s
b) €. Ciusii rariorum plantarum historia. Antwerp. 1601. fol.
pag. 128. de Tusai s. Lälio persico (Fritillaria imperialis L.):
„Singula floris folia interna parte in ipsis unguibus singula-
ribus tuberculis praedita sunt, quae meridiano etiam sole
limpidissimam dulcemque aquam exstillant lachrymarum in
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8
Conrad Gefsner (geb. 1516, +1565) führt an, dafs die
' Blumen von Aconitum eine Süfsigkeit enthalten, woraus die
Bienen in Heraklea Honig sammeln <), und später, nach Aetius,
dals dieser Honig giftig sey, und dafs auch der Oleander
giftigen Honig liefere 4).
Joh. Gostaeus aus Lodi (+ 1603) bemerkt, dafs die |
Blumen da, wo sie dem Kelch eingefügt seyen, einen sülsen
Geschmack zeigen, und dafs die Bienen hier den Stoff zum
Honig holen ®).
Joh. Bauhin aus Basel (geb. 1541, + 1613) beschreibt
das Nectarium der Fritillaria nach Clusius, fügt eine Abbil-
dung hinzu, und bemerkt dabei, dafs der Honig noch vor-
handen sey, wenn man auch die abgeschnittene Pflanze meh-
rere Täge ins Wasser stelle £).
Marcellus Malpighi aus Bologna (geb.1628, + 1694),
der unsterbliche Begründer der Pflanzenanatomie, beschrieb
gleichfalls die Honiggefäfse der Kaiserkrone und des Ra-
nunkels, fügte eine Abbildung hinzu (Tab. XXIX. fig. 167.),.
und schlofs aus seinen Beobachtungen, dafs der Honig im
Innern der Blume bereitet werde 8); auch sagt er, dafs bei
Digitalis in der Nähe des Fruchtknotens Honig in Tropfen
abgesondert werde.
Neh, Grew, ein Zeitgenosse Malpighis (+ 1711), legte
sich gleichfalls auf die Pflanzenanatomie. Er war der Erste,
der sich deutlich über das Geschlecht der Pflanzen aussprach,
wozu ihm der Professor T'hom. Millington zu Oxford die
Idee gegeben hatte; indels ist er über die Organe, die den
_ Honig absondern, zweifelhaft b).
morcm, ut uniones propendentes -videantur, sed abundantius
pluvio tempore: ea deinde tubercula marcescentibus flori-
bus in albas lacunas abeunt. A
c) De Aconito. Tigur. 1577. pag. 7.
d) Ebendas. pag- 18.
e) De universali stirpium natura. L. II. 4578. p. 151.
f) Joh. Bauhini, Joh. Cherlerii et Dom. Chabraei Histor. plant. i
‚univers. Tom. Il. p. 679. (1650 — 51.)
8) Marc. Malpighi Anatome plantar. fol. 1675. p. 47.
h) Neh. Grew Anatomy of plants. 1682. p. 39.
Joseph Pitton Tournefort aus Aix in der Pro-
vence (geb. 1656, + 1708), durch seine grofsen Verdienste um
die Botanik ce gab 1700 seine Institutiones rei her-
bariae heraus, worin er sein System, das auf den Bau der
Corolle begründet war, bekannt machte. Er beschreibt zwar
an vielen Stellen die Nelitarien, jedoch ohne sich um ihre
Funktion viel zu kümmern. Er betrachtete die Stamina als
Exkretionsorgane, die Antheren als Kloake, die Petala als
Eingeweide, welche die Nahrungsmittel für die Frucht zu-
bereiteten 1).
Sebastian Taikkene (geb. 1669, + 1721) erwarb sich
durch seine Untersuchungen über den Bau der Blumen,
worin er auch die Honigabsonderung als der Corolle zustehend
abhandelte, grofse ne x). |
Jul. Pontedera (geb. zu Pisa 1687, + 1758) erkannte
die Wichtigkeit der einzelnen Organe in der Blume in
hohem Grade, und würdigte auch die Nektarien seiner vor-
züglichen Aufmerksamkeit. Er beschrieb das Nektarium der
Umbellaten als Receptaculum !), die Honigabsonderung von
Bignonia americanam), Campanula latifolia, Alcea rosea »),
Linaria vulgaris °), Valeriana rubra, Tropaeolum majus, Hel-
leborus niger und hyemalis P), und von Aconitum 9).
AuchHerm.Boerhaveerwähnt der Nektarabsonderung,
und stellt zugleich die Theorie auf, dafs die einzelnen Theile
der Blume dazu bestimmt seyen, die durch die Blätter be-
reiteten Säfte weiter zu verfeinern und für den Embryo
ER
i) Sehr mit Unrecht wirft daher Adanson dem Linnee vor, dafs
er sich bei. seiner Abhandlung über die Nektarien mit frem-
den Beobachtungen, namentlich von Tournefort, geschmückt
habe. (Adanson familles des Plantes. 1763. Piklare p- 136.)
k) Vaillant Discours sur la structure des fleurs. Leid. 4748. «lo.
1) Anthologia. Patav. 1720. 4to. P- 37.
'm) Ebendas. p. 40.
n) Ebendas. p. 41.
o) Ebendas. p. 50.
p) Ebendas. p. 53.
q) Ebendas. p. 54.
10
tauglich zu machen. Veberdiefs sagt er, der in der Blume
bereitete Saft sey wahrer Honig ?).
‚Mit Carl v.Linne&e (geb. zu Roshultin Smoland den23.Mai
. 1707, den 8. Januar 1778) begann eine neue Epoche für die
Wissenschaft. Wie er die Generationsorgane der Pflanzen |
zur Grundlage seines Systems machte, wovon schon imJahr
1751 die ersten Ideen in seinem Hortus uplandieus ange-
deutet sind, so waren ihm auch die Saftwerkzeuge nicht '
entgangen; er benannte sie im Jahr 1735 in seinem Systema |
Naturae. (Fol. pag. 8.) mit dem Namen Nektarien, erklärte '
sie für einen Theil der Corolle, und zählte bei den späteren
Ausgaben seiner Genera plantarum dieselben bei der Karak-
teristik der Gattungen auf. Im Jahr 176% schrieb er die Disser-
“ tation „Nectaria florum“, welche in den Amoen. acad. Vol. VI.
Ed. Ilda pag. 263. abgedruckt ist, worin er zuerst bei ein-
zelnen Pflanzenfamilien die Drüsen aufzählt, dann im ten
Kapitel 18 verschiedene Arten von Nektarien beschreibt, und,
im 3ten die Theorie ihrer Funktion behandelt. — Die Schwie-
rigkeit einer Trennung der wirklich Honi g abson-
dernden Organe von den ihnen analogen Neben-
theilen der Blume einsehend, und die Verwandtschaft .
ihrer Bedeutung in der Reihe und Stellung der Blüthen-
theile ahnend, vereinigte er hier, ohne auf dem Begriff der
Honigabsonderung zu bleiben, beide Theile unter einem
Namen. Diefs hatte für Linnee eine Reihe von Schmähungen
zur Folge. Wir könnten eine Menge von Schriftstellern
anführen, welche die Abhandlungen über Nektarien in ihren
Lehrbüchern mit solchen Deklamationen gegen ihn beginnen;
besonders heftig zog Casimir Medicus gegen ihn zu Felde >).
‚Georg Rudolph Boehmer (geb. 1723, + 1803) trat
würdig in die Fufsstapfen Linnees; er prüfte die Entdeckungen
seiner Vorgänger t) und bereicherte sie mit vielen neuen
r) Elementa Chemiae. Basil. 1745. p. 59. (die Zueignungistschon -
von 1731.)
s) S. F. C. Medicus bot. Beobachtungen, Mannh. 1783. p- 151.
u. 271. und besonders im Register den Art. Linnee.
t) Dissert. de Nectariis florum, respond. J. F. Meifsner. Wit-
temb. 1758. 4to.
Untersuchungen, indem er die Nektarien der Scitamineen
einer näheren Betrachtung unterwarf, und die Honigdrüsen
der Cruciferen nach Scopoli (flora carniolica) aufzählte‘v).
Joh. Frid. Eschenbach schrieb 1776 gleichfalls
eine Abhandlung über die Nektarien und ihren Nutzen v);
ebenso Klipstein im Jahr 1784). > 3
Albert Wilh. Roth lieferte in seinen Beiträgen zur
Botanik Yy) eine Abhandlung über die Nektarien der Geranien.
Ferner „einige Bemerkungen über den honigartigen Saft in
den Blumen“ ), worin er auf Beobachtungen ‚gestützt meh-
tere Sätze aufstellt, auf die wir später zurückkommen werden.
Franz de Paula Schrank schrieb gleichfalls mehrere
Aufsätze über die Nektarien »).
Christ. Conr. Sprengel hat uns die vollständigste
und schönste Sammlung von Beobachtungen über die Nek-
‚tarien, mit guten Abbildungen versehen, hinterlassen ®). Mit
unermüdetem Fleifse belauschte er die Insekten bei ihren
Besuchen der Blumen, zeichnete das Verhalten von mehr
als 400 Pflanzen in Rücksicht ihrer Honigabsonderung auf,
und trug dadurch nicht wenig zur Aufklärnng der Lehre
von den Nektarien bei, obgleich er durch seine Ansicht, als
ı ob die Honigabsonderung nur dazu vorhanden wäre, um die
Insekten anzulocken und durch sie die Befruchtung zu ver-
anlassen, sich manchen bittern Tadel zuzog °).
DE
u) Programma de ornamentis florum. 1758. 4to. und
Additamenta Dissertationis de Nectariis florum. 1762. 4to.
v) Diatribe epistolaris Nectariorum usum exhibens. Lips. 1776. 4to.
x) Joh. Chr. Klipstein Dissert. inauguralis de Nectariüs florum.
Jenae 1784. 4to.
y) 2ter Theil p. 70.
- z) In Römer u. Usteri Magazin für die Bot. 2tes Stück. p. 31. (1787).
a) Moll oberdeutsche Beiträge p. 73. und De Nectariorum mu-
nere in Römer u. Usteri Mag. f. d.B. 12tes Stück p. 77.
b) Chr. Conr. Sprengel das entdeckte Geheimnifs im Bau und
in der Befruchtung der Blumen. Berlin 1793. 4to. mit 35
Kupfertafeln. RE
c) Man sehe hierüber u. A.: A. Henschel von der Sexualität
der Pflanzen. 1820. 8vo. p. 155. ff.
BE
Unter den spätern Schriftstellern haben. Weihe 2), Mei-
necke°), Henschelf), Curt Sprengels), Nees.
v. Esenbeckh), unter den Franzosen Sennebieri), |
Mirbelk), De Candolle!), Desyauxm) und Soyer-
Willemetn) sehr schätzbare Beiträge zur Lehre von der
Honigabsonderung geliefert, worauf wir im Verlauf unserer
Untersuchungen öfter zurückzukommen Gelegenheit haben |
werden. j |
Um Aufzählung der Honig und Wachs liefernden Blumen
haben sich vorzüglich Gleditsche) und Krünitz P)
verdient gemacht.
"Abbildungen von Nektarien haben Linnee 9), Cyrillor), |
ConradSprengels), Mirbelt) und CurtSprengele)
geliefert,
d) Dissertatio de Nectariis. Halae 1802.
e) Ueber die Bedeutung der Nektarien. Neue Schriften der natur-
forschenden Gesellschaft zu Halle. 2tes Heft. 1809. |
f) A. a. O. p. 160.
&) Vom Bau und der Natur der Gewächse. Halle 1812. p- 539. und
Anleitung zur Kenntnils der Gewächse. 2te Ausg. Halle 1847,
1. p. 162.
h) Handbuch der Botanik. 4820. II. p. 188. ff.
i) Physiologie vegetale. T. IL. an 8. p. 39. u. 388.
k) Elemens de physiologie veget. 1845. p. 270.
1) Organographie. I. p. 470. (Uebersetzung von Meifsner 4828.)
m) Recherches sur les appareils secret. du Nectar. (Annales de
la Societe Linn&enne de Paris. Mars 1826. p. 38.)
n) Memoire sur les Nectaires. Ebendas. p.1.
o) Vermischte Abhandlungen 2ter Theil.
p) Oekonomische Encyclopädie. IV. p. 663. 1783.
q) Philos. botanica. Ed. Ilda.
r) Tabulae botanicae el. 4790. fol.
s) A. a. ©. Tab. 1—25.
t)’A. a. O.
u) De Candolle u. Sprengel Grundzüge der wissenschaftlichen
Pflanzenkunde. 4820. und Philos. botanic. Ed. IVta. 1809,
g
‚Zweiter Abschnitt.
Begriff des Nektariums.
Ehe wir unsere Untersuchungen über die Fusction der
Nektarien beginnen, glauben wir erst Einiges über den Be-
griff dieses Ausdrucks vorausschicken zu müssen. — Linne&e
sah dieselben als einen Theil der Corolle an, denn er sagt:
„Corollae species duae sunt: 1) Petalum, % Nektarium.“ v)
Ferner: „Nectarium pars mellifera, flori en x) — Dafs
er dieser letzteren Bestimmung nicht ganz getreu blieb, haben
Wir schon oben (pag. 10.) angeführt. Joh. Gefsner wollte
ihn verbessern und schränkte den Begriffeih, indem er sagte:
„Nectarium est fovea succum melleum recludens, quem apes
haustum favis suis instillant. Aliquando in petalis ut plurimum
Circa unguem haeret, aliquando in distinctis partibus.“ v) Man
sieht leicht ein, Sa diels eigentlich der Begriff von Honig-
behälter ist. — Chr. Gottl. Ludwig hat die wahren
Nektarien schon vollkommen richtig erkannt, wenn er sagt:
„Locus, ubi talis humor exsudat et Asere Nectarium
appellatur.‘“ ) Er unterscheidet petala nectarifera, squamas
et glandulas .nectariferas, sulcos et poros ORT und
verwahrt sich gegen die falsche Anwendung des Namens auf
Schuppen der Blumenkrone u. dgl. ($. 119.) — Boehmer
Er ungefähr dieselbe Definition wie Ludwig, verlangt aber
Rufserdem noch ein eigenes Organ zur Aufnahme des Ho-
nigs: „illa pars floris accidentalis, ubi humor transsudat et
colligitur unetnosus, mira dulcedine praeditus, Nectarium
appellatur; — Nectariun sine Nectare existere non potest. —
Nectareus succus solus quoque non suflicit ad determinandum
Nectarium, — itaque nunc tandem Nectarium assumimus, ubi
en
v) Fund. botan. Halae 1747. p. 13. und Systema Naturae. fol. p. 8.
x) Phil. bot. Ed. Ilda. $. 86.
y) Dissertat. physicae de Vegetab. II. de fructificatione Thes. XI.'
Tiguri 1741. 4to.
z) Institut. historico-physiologicae vegni vegetab. Ed. Ida. Lips,
1737. p. 44. - ;
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14
vel peculiaris adest petalorum ad recipiendum succum apta
figura, vel singulare et a reliquis florum partibus diversum
existit corpus unum vel plura certo tempore melleo succo
repleta.“ 2) Die nicht absondernden Nebentheile der Blume
nennt er Ornamenta), — Scopoli will nur die von der
‚ Krone, dem Kelch und den Generationsorganen abgesonderten -
Saftwerkzeuge mit dem Namen Nectarium belegt wissen:
„Nectarium: pars florum quorundam a calyce et corolla |
distineta, non antherifera, filamentosa, squamosa, foliacea.
Hine tubulosa illa pars floris in Orchidibus, Delphiniis ete.,
quae olim calcar erat, non est Nectarium, sed productio
alterius petali.‘“ ) — Roth unterscheidet zweckmäfsig das
Absonderungsorgan, Nectarium, von dem Honigbehältnifs, |
Receptaculum nectaris, und hält Böhmer entgegen: „ubi est
Nectar, ibi etiam Nectarium adesse debet.“ 4) — R.L.Will-
denow nahm zwar den alten Linnäischen Begriff auf,
unterschied aber die einzelnen Arten der Nektarien und die
Nebentheile der Corolle genau, und führte für sie eine |
bestimmte und zweckmäfsige Nomenklatur ein. ©) — Curt
Sprengel und Nees von Esenbeck haben um die
genauere Bestimmung des Nektariums vorzügliches Verdienst.
Ersterer unterscheidet in sehr bestimmten Ausdrücken die
eigentlichen Nektarien, Nectaria stricto sensu s. organa hu-
morem nectarinum secernentia f), von dem Safthalter, Nectäto-
theca, der Saftdecke, Nectarilyma, und dem Saftmahl, Nectaro-
stigma 8); wir werden diese Ausdrücke, als die passendsten, |
im Verlauf dieser Schrift beibehalten. — Nees v. Esen-:
beck sagt: Nektarien heifsen die mehr oder weniger deutlich
hervorgebildeten Theile, die den relativ äufsera Kreis der |
5
‘a
4 N
}
a
4 N
1 ‘
ä if
":
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e}
gt
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\
'
a) Diss. de Nectariis p. 8. 9.
.b) Oratio de Örnamentis, quae praeter nectaria in floribus repe-
riuntur. Wittenb. 1758.
c) Fundamenta botanica, Par. 4783. Svo.
d) A. W. Roth in Römer u. Usteri Magaz. f. d. Bot. 4787. 2tes
Stück p. 31.
e) Grundrifs der Bräuterkunde. $. Berlin 1792. — Ste Aufl.
1810. p. 129.
f) Linnaei Philosoph. bot. Ed. C. Sprengel. Halae 1809. p- 131.
g) Ebendas. p: 98.” : ;
centralen Blüthentheile bilden; negativ: was in.der centralen _
Blüthe nicht Staubfäden und Pistill, oder Stütze dieser Theile
‚ ist, ist Honiggefäfs. — Positiv ist das Honiggefäls zu defi-
niren nach seiner Funktion als ein drüsiger solider Körper
im innern Blüthenraume. h),
1) Wir verstehen unter Honigwerkzeug, Nectarium, nur
dasjenige drüsige, innerhalb des Kelchs befindliche Organ,
welches einen zuckerartigen Saft, Nektar, wirklich absondert,
Ohne auf dessen Stellung in der Blume Rücksicht zu nehmen,
und verbioden damit also blos den physiologischen Begriff,
2) Wir unterscheiden daher die Honigwerkzeuge von
den denselben rücksichtlich der relativen Stellung zu den
übrigen Blüthentheilen bisweilen analogen, in der Funktion
aber häufig verschiedenen Nebentheilen der Blume.
3) Unter Nebentheilen der Blume (partes acci-
dentales corollae) verstehen wir jedes im Kreise des Kelchs
eingeschlossene Organ, das weder zu der Krone noch zu
den Böfruchtungswerkzeugen gehört (von Linnee im Allge-
‚ Meinen Nektärium genannt), ohne Rücksicht auf seine Funktion ;
‚ die Nebentheile können und werden daher sehr oft, aber
Nicht nothwendig, mit den Nektarien zusammenfallen. — Der
Ausdruck Nectarium bezeichnet also die Function, der des
Nebentheils die relative Stellung des Organs gegen die
übrigen Blüthentheile. eR Fr
4) Die Nebentheile nähern sich in der Gestalt entweder
der Blumenkrone, alsdann heifsen sie Nebenkrone, Co-
vona, Paracorolla, ihre einzelnen Theile Parapetala;
oder den Staubfäder, alsdann nennt man sie unentwickelte
Staubfäden, Parastemones Link (Phycosteme, ver-
kappte Staubfäden, nach Turpin). Zu Ersteren gehören die
ektarien von Asclepias, zu Letzeren die gestielten Drüsen
von Parnassia, Commelina u. s. w.
Um uns im Verlauf unserer Beschreibungen kürzer fassen
u können, stellen wir noch folgende Ausdrücke hier zusammen,
deren wir uns öfter bedienen werden:
a
h) €. G. Nees v. Esenbeck Handbuch der Botanik. Nürnberg
1821. IE p. 188.
16
Gynophorum nennen wir mit Mirbel und Link denje-
nigen drüsig-Heischigen Theil der Blume, welcher den Frucht-
knoten, bisweilen auch die Staubfäden und Krone trägt;
2. B. bei Silene. (Diese letzte Form nennt De Candolle |
Anthophorum, die andere Gynobasium; Adanson und Richard |
nennen sie Discus.)
Discus, Scheibe, nennen wir die drüsig-fleischige
Basis des Griffels, die über dem Fruchtlinoten steht; z. B.
bei den Umbellaten, Stellaten, vielen Rosaceen. |
Carpelle heifsen die einzelnen Abtheilungen des Frucht-
knotens und der Frucht, Carpella De Cand.; es sind die
Lappen eines zusammengesetzten Fruchtknotens (Partes fructus
s. ovarii multiplicis). |
Dritter Abschnitt.
Verbreitung der Nektarien inden verschie- | 3
denen Familien des Gewächsreichs;
nebst
Beobachtungen über die Honigabsonderung bei ein-
zelnen Pilanzen.!)
| A) Acotyledonen.
Bei dieser ganzen Abtheilung sind noch keine wahren | @
Nektarien nachgewiesen. Als Analoga derselben lassen sich
allerdings die sogenannten Saftfäden, Paraphyses, der Laub- |
moose erklären. *)
8
i
ji) Dieser Aufzählung ist folgende Schrift zu Grunde gelegt:
Uebersicht der Pflanzenfamilien nach verschiedenen Autoren |
mit Angabe der bekannten Gattungen. Berlin 1829. 4to.
k) Siehe Hornschuch über die niederen vegetabilischen Orga-
‚nismen in Nov. Act. physico-med. Acad. Leopold. Carol.
T. X. 1821. p. 568. er
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B) Monocotyledonen.
Fam. I. Zrordeae R. Br.
1. drum maculatum.!) 3. Acorus Calamus.
= Calla aethiopica. 4. Sparganium ramosum Smith.
Weder Nektarien noch Honigabsonderung. &. ”)
Linnee selbst sieht bei Arum die Fäden oberhalb der Staub-
fäden als zweifelhafte Nektarien an. ")
z 5. Ambrosinia.
Soll nach Linnee 2 rundliche hohle Nektarien an der Basis
der Autheren haben. °)
Fam. II. Cyperaceae De Cand,
1. Carex.
2. Cyperus.
3. Scirpus.
Bei keiner dieser Gattungen konnten wir Nektarien oder
Saftabsonderung finden. Was Linnee so nennt, sind die
‚ häutigen, lederartigen, trockenen Bälge, die den Frucht-
knoten umschliefsen. K.
Fam. III. Gramineae Juss.
1. Secale cereale.
2. Avena sativa.
3. Festuca elatior.
Conrad Sprengel will an der Basis des Fruchtknotens eine
Saftdrüse und Honigabsonderung beobachtet haben r); uns
| gelang diese Beobachtung an keinem Gras. — Was Linnee
nen
I) UVeberall, wo kein Autor angegeben ist, sind die Namen nach
Linnee bestimmt.
m) Die von uns selbst gemachten Beobachtungen sind durch-
gängig mit dem Buchstaben K bezeichnet.
n) Genera plantarum ed. Reichard 1778. Nro. 4119. (Diese Aus-
gabe ist immer gemeint, wenn blos die Nummer der Gattung
angegeben ist.)
0) Gen. plant. 1148.
p) Siehe Sprengel entd. Geheimnifs p. 79.
u“
2 [— ja 22 520 Peer Dep nwaeeveN -
a een EN IEENDRNIEEFTEERTEEEREEBEEET aussen une
18 >
Nektarien nannte, sind häutige, trockene Schuppen, Lodi-
culae, die nichts absondern. ı) — Nees v. Esenbeck zählt
sie dagegen zu den Nektarien. *) — Auch Böhmer läugnet
die Nektarien bei den Gräsern. )
Fam. IV. Palmae Juss.
1. Areca.
Weibliche Blume mit sechszähnigem Nektarium. t)
2. Chamaedorea Willd.
Weibliche Blüthen mit 3 Nektarien zwischen, dem Frucht-
knoten und der Corolle. tv) R
3. Licuala Thunb.
Kranzförmiges Nektarium, abgestutzt, halb so lang als die
Krone, die 6 Staubfäden tragend. v)
Eigene Untersuchungen an: Palmen waren uns nicht vergönnt;
in v. Martius vortrefflichem Werk über die Palmen fanden
wir keine Bemerkungen über Nektarien derselben, vermuihen
aber, dafs noch mehrere Gattungen derselben damit versehen
‚sind, als wir hier anführen konnten.
Fam. V. Commelineae RB. Br.
1. Commelina.
Linnees Nektarien sind abortirte Staubfäden, wie schon
Böhmer beobachtete *) und wie wir uns selbst überzeugten. K.
2. Tradescantia virginica.
6 - discolor Smith.
Weder Nektarien noch Saftabsonderung, die Staubfäden
mit vielen saftigen Fäden versehen. K.
q) Curt Sprengel Anleitung. IE p. 144.
r) Handbuch der Botanik. II. p. 195.
s) Diss. de Nectar. p. 12.
t) Sprengel Anleitung. I, p. 199.
u) Ebendas. p. 202.
v) ©. Linnaei praelect. in Ord. nat. plant. Ed. Gisecke, Mamb.
1792. p. 44. und Nov. Act. Holm. Vol. IL p- 225:
x) Diss. de Nect. p: 12, -
Fam. VI. Alismaceae R. Br.
1. Alisma Plantago.
Weder Drüsen noch Honigabsonderung. X,
Fam. VI. Junceae De Cand.
1. Juncus conglomeratus. 3. Luzula albida De Cand. %
9%, .— articulatus. 4. — vernalis De Cand.
Weder Nektarien noch Honigabsonderung. K.
Fam. ‘VII. Colchiaceae De Cand.
1. Colchicum autumnale.
Der unterste Theil der Staubfäden ist die Saftdrüse und
gelb gefärbt. Conr. Sprengel (a. a. O. p. 206. Tab. XI. be
9. Feratrum nigrum.
Heine besondere Drüse, aber die dunkelpurpurrothe Blume
glänzt in der Höhe der Blüthe von einem ausgeschwitzten
Saft. K-
Fam. WR. Smilaceae R. Br.
1. Convallaria Polygonatum.
u Bez multiflora.
3. _ majalis.
Nach Conr. Sprengel: (p. 198.) sondert der Fruchtknoten
von Nro. 1. uud 2. Honig ab. Wir konnten weder bei diesen
noch bei C. majalis Honig entdecken, unerachtet wir eine
grofse Manze von Blumen untersuchten. K.
4. Paris quadrifolia.
Keine Spur von Nektarium oder Honig. K.
5. Ruscus androgynus.
Linnde führt bei Blumen beiderlei Geschlechts dieser Gat-
tung ein eiförmiges, aufgeblasenes, oben offenes Nektarium
an v); Ludwig nennt es Korolle. 2) — Wir fanden bei den
männlichen Blumen von R. androgynus keine Spur von Honig-
Sn
y) Amoen. Acad. VI. p. 272.
“ z) Gen. Plant. Ed. Boehmer. 4760. p. 45%
y] %
absonderung; im Gegentheil ist das sogenannte Nektarium
lederartig, trocken. K. |
6. Uvularia.
An der Basis jedes Blumenblatts eine Honiggrube. Linnee,
Curt Sprengel.
Fam. X. Asphodeleae R. Br.
1. Anthericum Liliago.
In der Alme der Staubbeutel schwitzt aus den Furchen
des. Fruchtknotens, bald näher gegen die Spitze, bald an der
Basis, Honig in Tröpfchen aus; vor dem Oeflnen der Staub-
beutel fehlt diefs immer; die Honigabsonderung dauert noch
fort, wenn auch die Blumen sich schon geschlossen haben.
Die Honigdrüsen, deren Curt Sprengel (Anleit. 1I. 226.) er- .
wähnt, sind nicht vorhanden; vielmehr scheint die ganze
Furche absondern zu können. X.
2. Anthericum ramosum.
Saftabsonderang nach Conr. Sprengel (pag. 196.) wie bei
der Vorigen. |
| 3. Asphodelus fistulosus.
Am obern Theil des dreikantigen Fruchtknotens ist anf der
Spitze jeder Kante ein Honigloch (porus nectariferus), das,
sobald die Antheren sich öffnen, ein Tröpfchen Honig aus-
schwitzt. Die erweiterten Staubfäden neigen darüber zu-
sammen und bilden die Honigdecke. Vor dem Oeffnen der
Staubbeutel und nach dem Verblühen fehlt die Honigabson-
derung. K. Conr. Sprengel stimmt hiemit überein, (p- 196.)
4. Asphodelus luteus.
Drei Honigporen in der Mitte der drei Furchen des Frucht-
knotens, welche Honig absondern, sobald die Antheren sich
öffnen, vorher aber trocken sind. Staubfäden wie bei A.
fistulosus. K.
5. Bulbine frutescens Willd.
Weder Nektarien, noch Honigabsonderung. Staubfäden mit
grolsen Haarbüscheln versehen. &. ;
6. Curculigo latifolia Ait.
Weder Nektarien , noch Honigabsonderung. K.
T. Hypoxis villosa.
"Heine Spur von Honigabsonderung. K.
RT XI. Ziliaceae Rich.
1. Agave americana.
Nach Trew ®) sondert der Grund der Blume so viel Saft
ab, dafs ihre Höhle ganz davon erfüllt iet, sobald sie sich
öffnet; nach und nach verdickt sich Sörseibe und wird gelb-
lich, ht süls; aus der Blume genommen, wurde er trüb
und säuerlich; was in der Blume zurückblieb, vertrocknete
mit der Blume zu dickem, lauterem Honig. > "
2. Erythronium Dens canis. :
Die Basis des Fruchtknotens ist die Saftdrüse. (Conrad
Sprengel p. 191.) Ä
3. Eucomis punctata Herit.
Die 3 Furchen des Fruchtlinotens sondern der ganzen
Länge nach, doch am meisten in der Mitte, Honig ab, sobald
die Staubbeutel sich Öffnen; die Absonderung dauert solange
die Antheren frisch bleiben, 8—12 Tage lang; der Saft ist:
sehr süfs und ähnelt im Geschmack den schwarzen Johannis-
beeren. Eine Saftdecke fehlt. K.
x 4. Fritillaria imperialis.
‘Eine fleischige, glatte, weilse Saftgrube mit schwieligem.
- Rande an der Basis der Blumenblätter sondert Honig ab so
lange als die Blume dauert.) Conr. Sprengel (p. 190.),
Clusius (rarior. plant. Historia. Fol. 1601. p. 128.).
Aehnliche Saftgruben haben auch die übrigen Arten dieser
Gattung. (Curt nat Anleitung 1. p. 232.)
. | 5. Aletris capensis.
Der Fruchtknoten sondert in 6 Furchen Honig ab. Conr.
Sprengel (p. 201.).
6. Gloriosa.
Ohne Nektarien. (Curt Sprengel Anleitung II. p. 233.)
a) Beschreibung der Nürnberger Aloe. 4t0. 1727. p. 29..
b) S. Kölreutters vorl. Nachrichten $. 18.
7. Hemerocallis flava.
8. _
fulva.
9. coerulea Andr.
Der obere Theil des Fruchtknotens sondert in 3 Furchen
Saft ab, sobald die Antheren sich zu öffnen beginnen; vor-
mn
her ist er trocken, mit dem Verblühen der Blume hört die
Honigabsonderung auf. K.
30. Hyacinthus orientalis. 12. Hyacintkus Muscari.
1. — 13.
racemosus, —
2 botryoides.
Die Furchen des Fruchtknotens sondern in Grübchen Saft-
tropfen ab. Linnee, Conr. Sprengel. Uns gelang es nicht,
sie .
0
Nur bei Hyaciothus lividus, die im Som-
mer noch blühte, fanden wir es so. K.
14. Alstroemeria.
Die beiden untern Kronblätter sind mit einer Nektarrinne
versehen, (Curt Sprengel Anleit. II. 239.)
.e En a in . TER
ET x iger a
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15. Lilium. bulbiferum. -
; 18. Martagon.
Blumenblätter mit einer Rinne, deren Ränder zusammen-
neigen, und welche an der Basis Honig in feinen Tröpfchen
ausschwitzt, sobald die Antheren sieh ölfnen. K.
ki;
Se
17. Lilium candidum.
Die Rinne der Blumenblätter ist flach und schwitzt mit
dem Oeffnen der Staubbeutel an der Basis ein Honigtröpf-
chen aus; die ausschwitzende Stelle bildet einen grünlichen
Fleck, K.
18. Lomatophyllum willd.
Ohne Nektarium. (Curt Sprengel Anleit. II. 235.)
19. Scilla amoena.
Drei Saftdrüsen in der Basis der 3 Furchen des Frucht-
kinotens. (Conr. Sprengel p. 194. Tab. XII. 9.)
20. Tulipa Gesneriana.
Weder Sprengel noch wir konnten Honigabsonderung in
der Blume entdecken. K. (Conr. Sprengel p. 192.)
Fam. XI. Bromeliaceae Juss.
1. Bromelia dnanas.
Die Scheibe über dem Fruchtknoten mit 3 Grübehen
versehen, welche reichlich Honig absondern, sobald die
Staubbeutel geöffnet sind. Stäubfüden und Krone der Scheibe
einverleibt; letztere unten röhrig, gefranzt. K.
2. Pitcarnia Herit.
Drei Nektardrüsen an der Basis der Corolle. (Curt Sprengel
Anleit. II. p. 255.)
Fam. Xi. Dioscorene R. Br.
1. Tamus.
Weibliche Blume mit einer länglichen Nektardrüse auf
jedem Abschnitte des Kelchs. aaa Gen. plant. Nro. 1224;
Curt Sprengel Anleit. II. p. 221.)
a
Fam. XIV. Wareisseae Rich.
1.4 gapanthus umbellatus Herit.
Fruchtlinoten über der Basis in 3 Furchen Honigtr öpfchen
absondernd, sobald die Staubbeutel sich öffnen. K.
2. Albuca altissima Jacq.
Die 3 Furchen des Fruchiknotens sondern an der Basis
Honig ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen; 3 fruchtbare
Staubfäden unten flügelförmig erweitert und die Saftdecken
bildend. K. (Linnee Amoen. acad. VI. 276. Cönr. Sprengel
Geheimnifs p. 192.)
3. Allium odorum. 3. Allium carinatum.
4. — nutans. 7. — _ Schoenoprasum.
Die 3 Furchen des Fupchtknotens sondern Honig ab, so-
bald die Staubbeutel sich zu öffnen beginnen; nur bei Allium
Moly konnten wir keinen Saft finden. K. ($. Conr. Sprengel
p- 183.)
Bei Allium ursinum fanden wir 6 Honigtröpfchen zwischen
‚den Staubfäden und den Blumenblättern. K.
7. Amaryllis.
Sechs kurze Honigschuppen aufserhalb der Basis der Staub-
fäden. (Linn. Gen. Nro. 439.) Bei A. speviosa fanden wir
‚ziemlich starke Honigabsonderüng in der Blumenröhre, so-
- die Staubbeutel sich geöffnet hatten. K.
8. Crinum americanum.
Die innere Oberfläche der Blumenröhre sondert an der
Basis Honig ab, sobald die eg sich öffnen, so dafs
24
sich nach und nach die ganze Blumenröhre von einer wasser-
hellen sülsen Flüssigkeit füllt. X,
9. Pancratium caribaeum
Honigabsonderung wie bei der vorigen, sehr reichlich. K.
(S. Conr. Sprengel p. 183.) |
10. Crocus sativus Smith.
Der Fruchtknoten sondert Honig ab. (Conr. Spreng.p.68.)
11. Galanthus nivalıs.
Die inneren Blumenblätter sondern in der Mitte, aufeinem
‘grünlichen Fleck, Honig ab. (Conr. Sprengel p, 177.)
12. Leucojum vernum.
Der mittlere Theil des Griffels sondert Honig ab, so lange
die Blume dauert. (Conr. Sprengel p. 181.)
13. Gladiolus communis.
Die Saftdrüse auf dem Fruchtknoten, den Griffel umgebend. ' \
(Conr. Sprengel p. 69.) Die Honigabsonderung beginnt mit
dem Oeffnen der Staubbeutel. und dauert so lange die
Blume blüht. &. z
14. Haemantkus puniceus.
Auf der Spitze des Fruchtknotens um die Basis des Grif-
fels 3 Saftgruben, welche, sobald die Staubbeutel sich öffnen,
reichlich Honig ergiefsen, so dafs sich die ganze Blumen-
röhre davon füllt. K.
15.. Narcissus poeticus.
. Der obere in die Blumenröhre "hereinragende Theil des
Fruchtknotens (die Scheibe) ist: die Honigdrüse; der Honig
wird ergossen, sobald sich ein Staubbeutel öffnet, und sam-
melt sich in der Blumenröhre. (Conr. Sprengel p. 182.) K.
16. Narcissus Jonquilla.
Nektarabsonderung wie bei der vorigen. K. — Bühmer
läugnet die Honigabsonderung (bei Narcissus) (Dissert. p. 18.),
aber mit Unrecht!
17. Ornithogalum juncifolium Jacg.
Die Basis des Fruchtlinotens sondert in 3 Furchen Honig
ab, sobald die Antheren sich öffnen. &.
18. Ornithogalum nutans.
Honigapparat wie bei der Vorigen. (Conr. Spreng. p:193.)
49. Ornithogalum minimum.
20. — luteum.
Haben in den Winkeln zwischen den Staubfiden und
Kronenblättern 6 Safttropfen. (Conr. Sprengel p. 198)
21. Yucca gloriosa.
Drei Furchen des Fruchtknotens sondern Honig ab. (Conr.
Sprengel p. 212.)
Fam. XV. /rideae Juss.
1. Iris sambucina.
2. — variegata.
Bei beiden konnten wir keine Saftabsonderung ‚bemerken;
beide sind bärtig. K.
3. Jris sibirica.
4. — graminea,
5. — halophila Pall.
Die innere Blumenröhre schwitzt, sobald die Staubbeutel
sich öffnen, in grofser Menge Saft aus; bei mehreren Blumen
fanden arte die innere Oberhaut der Blumenröhre kleine
Säckchen bildend, die, wenn man sie verletzte, den Honig-
saft in grofser Merigh ergossen; der Saft von Iris halo-
phila schmeckte zwar süfs, aber hintennach kratzend und
scharf. — Bei Iris halophila und graminea schwitzte auch '
' der äufsere, prismatische, grüne Theil der Blume (Kelch)
nach Aufsen Honig in feinen Tröpfchen aus. K.
6. Iris Pseudacorus.
7..— Xiphium.
Honigabsonderung in der Blumenröhre. (Conrad Sprengel
p. 70— 72.)
8. Ferraria pavonia.
Wir konnten weder ein N noch Honigabsonderung
entdecken. X.
9. Sisyrinchium Bermudiana.
10. — striatum Smith.
Wir konnten in keinem Stadium der Blume Hanigahsen-
‚ derung entdecken. K.
Fam. XVI. Musaceae Juss.
1. Musa coccinea Andr.
Zwitterblumen: das innerste der Blumenblätter, welches
das Pistill und die Staubfäden umschliefst, sondert reichlich
Honig ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen. K.
2. Musa Troglodytarum.
Eine Honigdrüse an der Seite des Pistills, die in der Mitte
gespalten und von einem warzigen Rande umgeben ist, woraus
während der Blüthe einsülser Saft fliefst. (Linn, praelect. in ord.
natur. plant. ed. Gisecke p. 233.) — Curt Sprengel sagt bei
dem Harakter von Musa: „das hohle kleine Blumenblatt sondert
an der Basis Nektar ab.“ (Anleit. II. p. 278.)
. 3. Musa paradisiaca.
Einblättriges, herzförmiges, kahnartiges, zusammengedrück-
tes Nektarium, mit einwärtsgekrümmter Spitze, innerhalb des
Blumenblatts dem Fruchtboden eingefügt, stiellos, bei den
weiblichen Blumen einen reichlichen, sehr sülsen Honigsaft
ergielsend, der nach Linnees Beobachtung bei den Blumen
des ersten Quirls eingesogen wurde, beim dritten, vierten,
fünften aber sich zu einer dem Glaskörper des menschlichen
Auges ähnlichen Masse verdichtete. Bei den männlichen
Blumen fehlte alle Honigabsonderung. (Linnee Musa Chiffor- |.
' tiana, 1736. p. 18: u. 36. — Tab. II. c.). A
4. Heliconia.
Ein zweiblätteriges Nektarium. hüllt die Geschlechtstheile
ein. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 279.)
9. Sirelitzia Kit,
Ein dreiblätteriges Nektarium. (Ebendas.) Mit starker Ho-
nigabsonderung in der Höhe der Blüthe. K
Fam. XVIL Seitamineae L. (Cannae Juss.)
1. Canna lutea Ait. 3. Canna coccinea Pers.
2. — indica. u — patens Bosc.
Die Röhre, welche die 3 inneren Blumenabschnitte mit
einander bilden (Nektarblatt, Staubfaden und Pistill), sondert,
sobald die Blume sich öffnet, reichlich Honig ab; nach dem
Verblühen fällt die Blume sammt dem Nektar ab. K.
Be 9. Kaempferia.
Zwei zylindrische, fadenförmige Nektarien auf dem Frucht-
knoten sitzend. ’
6. Hedychium Koen.
Zwei zylindrische, fadenförmige Nektarien, auf dem Frucht-
Inoten sitzend:
7. Buckia.
Zwei fleischige,, hohle Nektarien mit dem Fruchtknoten
| Verwachsen.
8. Greenwaga.
Das Nektarium umgibt die Basis des ...
9. Wurfbainia.
Zwei zungenförmige Nektarien mit dem Fruchtknoten
Verwachsen. N
10. Albina.
‚Zwei fleischige, den Griffel umgebende Nektarien.
11. Martensia.
. Röhriges, am Rande gefingertes Nektarium.
12. Stissera. (Curcuma longa König.)
Zwei zylindrische, auf dem Fruchtlinoten sitzende Nektarien.
13. Renealmia.
Längliches, unten mit einem Zahn, oben mit 3 Lappen
‚Versehenes Nektarium.
14. Erndlia. ‚(dmomum Berimber König.)
Zwei Nektarien an der Basis des Griffels.
15. Amomum. (Amomum Cardamomum König 8)
Zwei keulförmige, fleischige Nektarien oberhalb de Frucht-
Inotens.
(Von 5. bis 15. nach C. Ting; praelect. in Be nat. Ed. Gedike.
p. 203. #£.)
W. Roxburgh sagt (Asiatic Researches T.IX. p. 518. über-
Setzt in den Jahrbüchern der Gewächskunde von Sprengel u.
Link.I. p.66.): „In allen Gattungen (der Scitamineen),, wo eine
doppelte Anthere vorhanden ist, und der Staubweg bis zu
teiner Verbindung mit dem Frächikhpten frei bleibt, befin-
den sich am Fruchtkinoten zwei drüsenförmige Körper (Nectaria
nach König und Retzius), auf jeder Seite der Basis des
Staubwegs einer, innerhalb der Blumenröhre.“ «) (Wahr-
an
6). Die.nach Curt Sprengel (Anleit. IL. p. 273.) Honig absondern, und
auch von ihm für fehlgeschlagene Staubläden gehalten werden.
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aufwärts gerichtet war, zuerst sichtbar wurde; bei solche
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scheinlich sind es unvollkommene Staubfäden. K.). (Uehi
die Familie der Seitamineen und ihre Verwandtschaft siel
Nees v. Esenbechks Abhandlung in Linnaea VI. p. 203.)
Fam. XVII. Orchideae Juss. -#
1. Orchis Morio. 3. Orchis militaris.
2. — fusca Jacg. 4. — maculata,
9. Orchis.latifolia. :
3 Weler der Sporn noch die Lippe sondert Honig ab.
— Auch. Conr. Sprengel fand bei Nro. 1. 3. und 5. keine!
Honig, daherer sie Scheinsaftblumen nennt. (A.a. ©. p. 411.)
6. Gymnadenia odoratissima Rich.
7. — conopsea R. Br.
(Orchis L.) _
Der Sporn sondert den Honig ab; die Absonderung beginn
an der Spitze, sobald die Blume sich zu öffnen anfängt, un!
nimmt zu, bis dieselbe anfängt, welk zu werden. — Anein
zelnen Pflanzen von G. conopsea war in keinem Pr ü
der Blüthe Honig zu bemerken. K.
8. Platanthera bifolia Rich, (Orchis bifolia L.) | |
Der Sporn ist das wahre Nektarium; die Absonderunf
beginnt mit dem Oeffnen der Blume, und zwar zuerst if
der Spitze desSporns, wo er auch bei Blumen, deren Sport
Blumen war der obere weitere Theil des Sporns im Innern gand
trocken. Die Absonderung währt fort, so lange die Blume
frisch bleibt, und nimmt im Sporn bisweilen eine Höhe von
8 par. Linien ein. Die Spitze des Sporns zeigt dieselbe
grünlichgelbe Substanz, wie andere Honigdrüsen, K.
d) Dafs unter den tropischen Gewächsen dieser Familie gewils
viele starke Saftabsonderung zeigen, ist aufser Zweifel;
mehrere Arten von Cymbidium ergielsen selbst in unsern
‚ Gewächshäusern dessen so viel, dafs der Saft herabträufelt.
' Treviranus bemerkte bei einer sogar Honigabsonderung ar
den Bracteen (Vermischte Schriften IV. p- 81.); auch Curt
Sprengel beobachtete es (Neue Entdeckungen in der Pflan-
"„ zenkunde. III. p. 835.); ersterer bei Limodorum Tanker-
villlae. Da uns aber gute Hilfsmittel über diesen Gegen-
stand fehlen, so ziehen wir vor, lieber nichts, als etwas
Unsicheres darüber zu sagen.
'
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.
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9. Neottia Nidus avis Rich. (Ophrys L.)
Ehe die Blume sich ganz geöffnet hat, zeigen sich auf
em obern und mittlern Theil der Unterlippe Tröpfchen von
en Saft ausgeschwitzt, die sich bei dem Entfalten der-
'“tlben noch vermehren. K. \
10. Listera ovata R. Br. (Ophrys L.)
Zeigte ähnliche Ausschwitzung wie die Vorige. K. —
‚Auch Conrad Sprengel bemerkte hier die Saftabsonderung.
Pag. 406.)
11. Cephalantkera pallens Rich. (Serapias grandi ifloraL.)
Wir fanden keine Honigabsonderung. K.
12. Cephalanthera ensifolia Rich. (Serapias longifoliaScop.)
' Die kahnförmige Vertiefung der Blumenlippe sondert
‚Senig ab. (Conr. Sprengel p. 411.)
13. Epipactis latifolia Sw. (Serapias latifolia Sm.)
Nach Sprengel wie die Vorige. (p. 414.)
DS 14. Oypripedium Calceolus.
| Keine Spur von Honigabsonderung. K.
|
Fam. XIX. Hy-drocharideae R. Br.
1. Butomus umbellatus.
Die Basis des Fruchtknotens schwitzt in den 6 F Frrobei
desselben Honigtröpfchen aus, sobald nur ein Staubbeutel sich
Öffnet. X. — Conr. Sprengel bemerkte dasselbe. (p. 234.)
| 2. Hydrocharis.
Männliche Blume: ein eingeschnittenes Nektarium umgibt
die 3 fehlschlegenden Pistille. — Weibliche Blume: im Um-
teis der 6 gespaltenen Narben stehen 3 fehlschlagende Staub-
on und 3 runde Nektardrüsen. (Curt Sprengel Anleit.
Up. 264.)
3. Sagittaria sagittifolia.
Der drüsige Blumenboden sondert zwischen der Insertion
der Staubfiden Honig ab, sobald sich die Antheren öffnen. &K.
4. Stratiotes aloides.
Männliche Blume: aufserhalb der Antheren stehen %4 läng-
iche gelbe Nektarien, die an der Basis weils sind und Saft-
Öpfchen absondern. — Weibliche Blume: im Umkreis. der
30
12 Narben gleichfalls 24 Nektarien, den vorigen ähnlich un!
wie sie Honig absondernd. (Conr. Sprengel p. 41.)
Fam. XX. Nymphaeaceae Salisb.
1. Nymphaea alba.
In der Grube der Narbe sitzt ein eiförmiger ‚gelber Kör)
per, den man für ein Nektarium halten könnte ; wir konnte
aber in keinem Stadium der Blume Aussonderung daral
wahrnehmen. K&.
2. Nuphar luteum Smith. (Nymphaea lutea L.)
Zehn bis 15 fleischige, oben rauhe, unten glatte Blumen
blätter sondern auf der untern Fläche Honig in feinen Tröpf
chen aus, sobald die Staubbeutel sich zu öffnen beginnen. K.
3. Nelumbium Willd.
Viele Pistille, die zur Seite die Nektardrüse haben. (Cur!
Sprengel Auleit. IL. p. 269.) E
C) Dicotyledonen.
Fam. XXI. Aristolochiaceae Juss.
. 1. Aristolochia Sipho Herit. /
Zu 2 glauca Desf.
Bei völlig geöffneten Blumen schwitzt der Grund der Blu
menröhre kleine Tröpfchen Saft aus; vor dem Oeffnen ist
er trocken. K. .
3. Aristolochia: Clematitis.
Bei ihr konnten wir nie Ausschwitzung entdecken. K.
Auch Conr. Sprengel fand keinen Saft darin. (p. 423.)
4. dsarum europaeum.
Weder. Nektarien noch Saftabsonderung. K.
Fam. XXI Sanialacene R. Br.
1. Osyris.
Ein dreifacher, honigabsondernder Rand auf dem Kelch.
(Linn. Gen. 12303.)
.
’h
2. Santalum.
Vier Drüsen stehen mit vier Staubfäden abwechselnd auf
der corollinischen Hülle. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 321 u
3. Hamiltonia W.
Fünflappiges fleischiges Nektarium auf dem glockenförmigen
corollinischen Kelch. (Curt Sprengel ebendas. p. 323.)
4. Thesium linophyllum.
Der Grund des Kelchs ist die Saftdrüse und zugleich der
Safthalter. (Conr. Sprengel p. 134.)
Fam. XXIII. Thymeleae Juss.
1. Struthiola.
Acht eiförmige Drüsen stehen in dem Schlund der Krone,
und sind mit büschelförmigen Haaren Amgeben, (Linnee
Ge 170.
x ) 2. Lagetta Juss. 4
Vier Drüsen am Schlund des röhrigen Kelchs. (Juss.
Gen, p- 77.)
3. Nectandra Berg.
Acht kleine Schuppen stehen oben ef dem Beichzunde.
(Juss. Gen. pP 77.)
Fam. XXIV. Proteaceae Juss.
1. Protea.
Vier Nektardrüsen: neben dem Fruchtlnoten, (Curt Spreng.
} Anleit. p: 330.)
2. Nivenia R. Br.
3. Sorocephalus R. Br.
Die: Nektardrüsen frei. (Ebendas: p. 331.)
4. Adenanthus Labill.
_ Vier Nektardrüsen mit dem Boden der Blume verwachsen.
(Ebendas. p. 331.)
9%. Guevina' Molin. |
Zwei Nelktardrüsen. (Ebendas.)
6. Brabeium.
Um den, Fruchtinoten eine Scheide, die Be ist- und
Nektar abscheidet: (Ebendas. p: 332.)
7. Persoonia: Smith.
| Vier Nektardrüsen um den Fruchtlmoten. (Ebendas,)
32
8. Cenarrhenes Labill.
Vier Nektardrüsen, die den Staubfäden ähnlich sind. (Curt
Sprengel Anleit. II. p. 333.)
9. Franklandia R. Br.
Vier Nektardrüsen in eine Scheide verwachsen. (Ebendas.)
10. Grevillea R. Br.
41. Hakea Schrad.
X. Eine halbe Nektardrüse am Fruchtknoten. (Ebend. p. 335).
12. Lambertia Smith. 14. Orites R. Br.
13. Xylomelum Smith. 15. Ropala Schreb.
16. Knightia R. Br.
Vier Nektardrüsen im Boden der Blume. (Ebendas. p. 336.)
17. Embothrium Forst.
Eine halbringförmige Nektardrüse. (Ebendas. p. 337.)
18. Thelopea R. Br.
„Eine fast ringförmige Nektardrüse. (Ebendas. p. 338.)
19. Lömatia R. Br.
« Drei auf einer Seite stehende Nektardrüsen. (Ebendas.)
20. Stenocarpus R. Br.
„Halbringförmige Nektardrüse. (Ebendas.)
21. Banksia.
22. Dryandra R. Br.
Vier Nektardrüsen. (Ebendas.)
Nach Thunberg soll der von Protea mellifera und speciosa aus
den Blumen gesammelte und durch gelindes Abdampfen kon-
zentrirte Saft die Stelle des Honigs vertreten, und bei Brust-
krankheiten, Heiserkeit, Husten u. dgl. angewendet werden.
(S. Thunberg et Berg Diss. de medicina Africangrum. Upsal.
4785. und Römer u. Usteri bot. Mag. ötes Stück p- 64.)
Fam. XXV. Laurineae Venten.
/4. Laurus indica.
Drei Schuppen stehen um den Fruchtknoten, welcher selbst
Honig absondert. (?) (Conr. Sprengel p. 232.)
2. Laurus nobilis.
Männliche Blume: die 2 Drüsen, welche an den Staubfiden
stehen, sondern, sobald die Antheren sich öffnen, eine kleb-
rige Feuchtigkeit ab, die aber mehr balsamisch als süfs
schmeckte. Weibliche Blumen standen uns nicht zu Gebot. K.
33
. Linnee führt 3 in Borsten ausgehende Höcker um den
Fruchtkndten stehend als Nektarien an. (Gen. 545.) Es
sind drei fehlgeschlagene Staubfäden nach Curt Sprengel.
KAnleit. II. 349.)
3. Cryplösarya R. Br.
Sechs Drüsen, die mit den innern Staubfäden abwech-
seln. er Sprengel Anleit. II. p. 340.)
4. Endyandra R. Br.
Sechs äufsere Staubfäden gehen in Drüsen über, welche
den Eingang zur Blumenröhre besetzen. (Ebendas. p. 341.)
5. Tetranthera Jacg.
Eine Drüse an der Basis der innern Staubfäden.
(Ebendas.) |
6. Cassyta.
Drei der innern Staubfäden an der Basis mit 2 Drüsen
besetzt. (Ebendas. p. 342.) Drei abgestutzte Drüsen um-
geben den, Fruchtknoten. (Linn. Gen. 548.)
Fam. XXVI. Myristiceae R. Br.
1. Hernandia. 2.5
Männliche Blume: 6 gestielte Drüsen umgeben die Staub-
fäden. Weibliche Blume: 4 gestielte Drüsen stehen um
das kurze Pistill. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 343.)
"Fam. XXVIl. Poly. goneae Juss.
1. Polygonum Bistorta,
Staubfäden abwechslungsweise an der Basis zu einer
Drüse erweitert, die beim Oeffnen der Staubbeutel feucht
erscheint. R.
2. Polygonum emarginatum Both.
Jede Kante des Fruchtknotens ist von 3 gelben rund-
lichen Drüsen umgeben; zwischen 2 denen steht je
ein Staubfaden, die dritte Drüse steht hinter demselben.
Die Drüsen sondern in der Höhe der Blüthe Honig ab,
der sich im Boden der Blume als ein grofser Tropfen
sammelt. A.
3
34
3 Poly. gonum Euaspyrum.
Hat nach Conrad Sprengel (p- 231.) 8 gelbe Drüsen,
die um den Fruchtknoten stehen.
4. Polygonum orientale.
Hat nach Ebendemselben (p. 231.) 7 7 geibe, um den Frucht-
knoten stehende Drüsen.
5. Poly gonum divaricatum.
Die Staubfäden entspringen aus einem grünlichgelben
drüsigen Ring, im Grunde der Blume festgewachsen,, der,
wenn die Staubfäden geöffnet sind, Honig ausschwitzt. EB,
6. Rheum undulatum.
7... — . rhaponticum,
An der Basis der Staubfäden schwitzt aus Pr flei-
schigen Fruchtboden Flüssigkeit aus, wenn die Antheren
geöffnet sind. R,
S. Rheum australe W allich.
Staubfäden unten durch eine Wulst verbunden; keine
merkbare Ausschwitzung. R.
2 9. Rumex.
Bei Er Art konnten wir 'eine Absonderung
merken. R.
Fam. XXVIN. Chenopodeae De Cand.
di: Chenopodium. 3. Axyris.
2. Phytolacca. 4. Beta.
5. Alriplex.
Nirgends eine Spur von Nektarien oder Saftabson-
derung. A.
Fam. XXIX. AZmaranthaceae. Juss.
1. Amarantıns.
Kein Nektarium. R.
2. Achyranthes.
Fünf hohle, an der Spitze bärtige, hinfällige Schuppen
aa Se den Fruchtknoten. ins Gen. 311.)
‚ 3. Celosia. |
Ein kleiner 5zähniger Rand umgibt den Fruchtknoten.
(Linn. Gen. 312.) Sowohl bei dieser als der vorher-
gehenden Gattung hat schon Böhmer (Diss. de Neet. p- 14.)
erkannt, dafs blos die unten zusammengewachsenen Staub-
fäden das sogenannte Nektarium ausmachen.
4. Gomphrena.
Eine korollinische, zylindrische Röhre trägt 5 Antheren,
Oft mit abwechselnden Zähnehen (Curt Sprengel Anleit. I.
IP. 318.); Linnde nannte sie Nektarium.
Ebenso verhält sich Pfaffia Mart., Brandesia Mart.,
Alternanthera Forsk.. Rosea Mart., Mogiphanes Mart.,
Serturnera Mart., Tromsdorffia_ Mart., Hebanthe Mart.,
Bucholzia Mart. er
5. Jresine Willd.
Fünf unfruchtbare Staubfäden zwischen den fruchtbaren
(Curt Sprengel Anl. I. p. 317; Linnde nannte sie gleich-
falls Nektarschuppen (Gen. 1217). air
Fam. XXX. Plambagineae Juss. -
„1. Plumbago.
Fünf kleine spitzige Schuppen umgeben den Fruchtknoten
(Linn. Gen. 227.), auf ihnen stehen die Staubfäden.
: -2. Armeria Willd. E
Die Staubfäden stehen auf einem drüsigen Ring, der den
vuchtknoten von unten umgibt und gelblich gefärbt ist ; aber
lonigabsonderung konnten wir nicht daran entdecken. R.
| 3. Stalice mucronata.
4. — incana. -
Ein häutiger ‚weifslicher Ring umgibt den Fruchtknoten,
Ohne Honig abzusondern. R.
Fam. XÄXXl. NWyeiagineae Juss.
1. Mirabilis longiflora.
2. — Jalappa.
Die Staubfäden an der Basis zu einem kugelförmigen
ewölbe verwachsen. das den Fruchtknoten umgibt und
3%
36
auf seiner innern Fläche reichlich Honig ausschwitzt;
vor dem Oeffnen der Blume ist keine Spur von Saft vor-
handen. A.
3. Allionia violacea.
Wie die Vorigen; Honigabsonderung sehr gering. R.
4. Oxybaphus Herit. 6. Boerhavia.
5. Trieratus Herit. 7. Buginvillea Commers.
8. Salpianthas Humb.
Nektarium wie bei den Vorigen. (Curt Sprengel Anl. I.
p- 351. 382.)
Die Nektarien dieser Familie Verdhäkenl sich nach der
Blüthe mit dem untern Theil der Korolie und bilden die)
äufsere Samendecke. (Curt Sprengel ebendas. p. 377.)
Fam. XXXIL Plantag »ineae Juss.
1. Plantago.
Zeigt weder Nektarien noch Honigabsonderung. R.
Fam. XXXUIL Primulaceae Vent.
Primula offeinalis Jaca.
ah i
en acanlis Jacq.
5. _ Auricula.
Zur Zeit, wo die Staubbeutel geöffnet sind, findet sich)
in den meisten Blumen etwas über dem Fruchtknoteh
Honig in. kleinen Tropfen ergossen; bisweilen fehlt er
auch gänzlich. Eine eigene Drüse fehlt; ob der Frucht
Knoten oder die Blumenröhre den Honig erste konnte»
wir nicht ermitteln. R.
4. Lysimachia punctata,
Von Honigapparat oder Ergufs konnten wir nichts ent
deeken. Auch Conrad el fand bei Lysimachid
quadrifolia und vulgaris keine Absonderung (pag: 104.).
5. Dodecatheon IVeadia.
In keinem Stadium der Blume eine Spur von Honig
ergufs; der Schlund der Krone und die äufsere Seite der
. Staubfäden sind dunkelroth gefärbt, R.
6. Hottonia palustris.
Nach Conrad Sprengel sondert,der F ruchtknoten Saft
ab (pag. 103.).
Fan SEAT. Lontibulariae Bükhs
1. Pinguieula vulgaris.
Der Sporn der Blume sondert Saft ab, sobald die Staub-
beutel sich entleeren. R.
2. Utrieularia.
Blume mit einem Sporn versehen, den Linnee (Gen. 34.)
Nektarium nennt; ob er Honig absondert, konnten wir
Nieht ermitteln, da selbst in einer kürzlich erschienenen
Dissertation, welche die Utricularia vulgaris allein zum
Gegenstand hat, nichts davon erwähnt ist. (Utrieulariae
Yulgaris adumbratio auctore 6. Hartmann. Tub. 1832.)
Fam. XXXV. Orobancheae Vent.
1. Orobanche.
Eine Honigdrüse an der Basis des Fruchtknotens. e)
(Linn. Gen. 841.)
w; Kiähraie
Eine ausgerandete, auf beiden Seiten niedergedrückte
kurze Honigdrüse, dem Blumenboden an der einen Ecke
‚des Frichtlöneteria eingefügt. (Linn. Gen. 801.) Sie ist
fleischig und a (Conrad Sprengel p. 316.)
Fam. XXXVI. Scrophularineae R. Br.
1. Antirrhinam majus.
Das Gynophorum (die Basis des Fruchtknotens) bildet
; die Honigdrüse, und sondert schon feine Tröpfchen aus,
€he die Staubbeutel sich öffnen; die Absonderung nimmt
zu in der Akme der Blume, so is der Höcker derselben
Sich ganz mit Honig gap R.
Den
€) Nees von Esenbeck nennt diese Art des Nektariums: Necta-
rium gynobasicum. (Handbuch der Bot. II. pag. 191.)
Ra A
Fa ee BRENNT NEOROR IRNRRER. = "2 S>O0R
2. Cymbalaria muralis. Fl: Wett.
3. Linaria vulgaris Mill.
4 — alpina Mill.
Honigabsonderung wie bei der Vorigen: der Sporn
nimmt den Honig auf. A.
3. Browallia elata. 9. Digitalis ambigua.
. Scrophularia vernalis. 10. > lanata KEhrh.
oe nodosa. 11. Intea.
S. Digitalıs purpurea. 1%, in Serrugihea.
Das Gynophorum sondert Honig ab, sobald die Antheren
sich zu öffnen beginnen. Die Basis der Krone ist der Houig-
behälter; die Saftabsonderung ist sehr bedeutend. A.
13. Hemimeris coccinea Willd.
Mit prächtigem Saftınal auf der Blume, aber die Honig
absonderung fehlt.. R.
14. Schizanthus pinnatus R. et P.
Die Krone zeigt ebenfalls ein schön gefärbtes Saftmal,
aber das Gynophorum fanden wir stets trocken. R.
15. Gratiola officinalis.
‘Die Saftdrüse umgibt die Basis des Fruchtknotens.
(Conrad ‚Sprengel p. 54.) :
Fam. XXXVU. Ahinantheae Vent.
1. Euphrasia officinalis.
2. Melampyrum sylvaticum.
3. —_ nemorosum.
, Die untere Hälfte des Fruchtknotens (Gynophorum) ist
die Saftdrüse. (Conr. Sprengel p. 315.)
4. Pedieularis sylvatica. :
» Die Saftdrüse sitzt vorne an der Basis des Frucht-
knotens. (Conr. Sprengel ebendas. p. 316.
5.. IMimulus glutinosus Wendl.
6. 4 guttatus De Cand.
Das Gynophorum tritt nach vorne als eine längliche
grüne Drüse hervor und schwitzt Honig in kleinen Tröpf-
39
chen aus noch rn die Staubbeutel geplatzt sind, kurz
vor dem Oeffnen der Blume. Die Absonderung währt so
lange als die Blume frisch bleibt. Fr.
7. Rhinanthus crista gallı.
Eine fleischige Saftdrüse ist vorne an ’der Basis des
Fruchtknotens befindlich und sondert Honig ab. (Conrad
Spr engel p- 313.)
8. Feronica longifolia.
v. Be incana.
Das Gynophorum ist zu einer grofsen wulstigen Drüse
erweitert, die nach einer Seite etwas vergröfsert ist und
schon kurz vor dem Oeffnen der Staubbeutel Honig ab-
‚sondert, was aber später noch zunimmt. Ein anrkaasz
in Grunde der Blumenröhre bildet die Saftdecke. A.
10. Feronica spicata. 14. Veronica triphyllos.
Il, _ marilima. 15. — hederaefolia.
12. — offieinalis. _ 16. — verna.
19 — Chamaedrys. 17. — __prostrala.
Verhalten sich wie die Obigen. (Conrad Sprengel
p. 48 — 53.)
Fam. AAXVI. Solaneae Juss.
1. Dalura Stramonium.
Gynophorum weifslich, wulstig, mit dem Oeffnen der
Staubbeutel Honig absondernd, der sich in den Falten
der Blumensilre sammelt. BE. Auch Conrad Sprengel
fand es so (p- 193.).
2. Hyoscyamus niger.
57 — aureus.
Wie die Vorige, Die Honigabsonderung zeigt sich sehon
Sobald nur eine Anthere geplatzt ist. R.
4. Nicotiana rustica.
Das orangegelbe Gynophorum sondert Honig ab, sobald
die Staubbeutel sich öffnen; wir fanden bei einigen Blu-
men, die im Verblühen begriffen waren, ER zu
‚ einer feinkörnigen zuckerartigen Masse verdichtet. F
5. Nicotiana Langsdorffi Weinm.
6... ‚chinensis Fisch.
Gynophorum ebenfalls orangegelb, Ag absondernd |
wie bei der Vorigen. R.
7. Verbascum nigrum.
8. _ pyramidatum. Bbrst.
9. - Lyehnitis.
er thapsiforme Schrad.
Kur Spur von Honigabsonderung oder Nektarien. R.
Pr Conrad Sprengel Ge) es so (p.121.).
11. dtropa Belladonna.
Die Honigabsonderung aus dem etwas hervorragenden
Gynophorum beginnt schon ehe sich die Staubbeutel öff-
nen, sobald die Krone halb geöffnet ist. A.
. 1%. Nicandra physaloides Adans.
Ringförmiges gelblichweifses Gynophorum, das Honig
absondert sobald die Staubbeutel sich zu öffnen beginnen.
Die an der Basis sehr erweiterten Staubfäden bilden die
Saftdecke. R.
13. Physalis ‚Alkekengi.
Gynophomm m gelb, honigabsondernd wie bei der Vo-
rigen. A.
| 14. Physalis pubescens.
Wie die Vorige. (Conrad Sprengel p. 127.)
15. Solanum tuberosum. 17. Solanum nigrum.
16. . — Dulcamara. 18. — Lyecopersicum.
Bei keiner war es möglich, Saftabsonderung zu bemer-
ken; das Ovarium sitzt unmittelbar auf dem Kelchboden
auf. R. Auch Conrad Sprengel fand es so (p- 128.).
. 19. Capsicum grossum.
Der glatte Fruchtknoten ist die Saftdrüse. (Conrad
Sprengel p- 129.)
20. Lycium afrum.
Die Saftdrüse ist der gelbe Ring, welcher die Basis
des Fruchtknotens umgibt. (Ebendas. p. 130.)
\
21. Nolana prostrata. ;
Dunkelgelbes Gynophorum, mit dem Oeffnen der Staub-
beutel Honig ausschwitzend. R.
Fam. XXXIX. Acanthaceae Juss.
1. Acanthus mollis.
Das dunkelgelbe Gynophorum schwitzt Honig aus noch
ehe die Staubbeutel sich öffnen. Die unten durch einen
fleischigen Ring verbundenen Staubfäden bilden die Saft-
decke. R.
2. Justicia furcata Jacg.
3. ..— bicolor Sims.
Das gelblichweifse Gynophorum sondert Saft ab sobald
die Staubfäden sich öffnen. RB.
4. Ruellia formosa H. et B. i
&
Die Blumenröhre enthält einen Tropfen Honig, sobald
die Staubbeutel geöffnet sind; ob der Fruchtknoten oder
die Krone ihn ergiefst, konnten wir nicht mit Gewifsheit
erforschen. Die Blume fällt bald sammt dem Honig ab,
während sie noch ganz frisch ist. A.
5. Thunbergia volubilis Juss.
Die auf dem Fruchtknoten befindliche Scheibe ist stark
angeschwollen und sondert reichlich Honig ab, sobald die
Antheren sich öffnen. BR.
Fam. XL. /erbenaceae Juss.
1. Lantana africana.
Die Saftdrüse ist entweder der blafsgrüne Fruchtknoten
selbst, oder die Basis desselben. (Conr. Sprengel p- 328.)
2. Ferbena officinalis.
3. — Aulbletia.
Die Blumenröhre ‚enthält, sobald die Krone geöffnet ist,
Honig; welches Organ ihn absondert, können wir nicht
bestimmen. Conrad Sprengel hält das Gynophorum da-
für (pag. 56.).
EN
a SE
m ee
nie
En
Fam. XLI. Jasmineae R. Br.
1. Jasminum_ officinale.
yF => revolutum Sims.
Die auf dem Fruchtkuoten befindliche zweihöckerige
fleischige Scheibe sondert Honig ab, sobald die Blume
sich öffnet; vorher fehlt aller Saft in der Blume. Nach-
her fällt die Blume sammt dem Honig ab. R.
Jasminum ‚fruticans.
Verhält sieh ebenso. Conrad Sprengel p- 472
Nam. XL. Oleineae lloffmannsegg et Link.
1. Lisustrum vnlgare.
Die Blume enthält schon kurz vor dem Oeffnen der
Staubbeutel Honig, der von der Scheibe auf dem Frucht-
knoten abgesondert wird. R.
[7 & z
2. Syringa vulgaris.
sr
o
; — . persica.
Es gelang uns nicht, Honig darin zu entdecken. A.
Gleditsch fand solchen. (Vermischte Abhandlungen 2ter
Theil p. 217.)
Fam. XLIII. Myoporineae R. Br.
1. Myoporum parvifolium R. Br.
Das ringförmige röthliche Gynophorum sondert Honig
ab, sobald die Antheren sich öffnen. AR.
Fam. XLIV. Lobiatae Juss.
1. Teucrium.
2. Lavandula.
Das Gynophorum ist klein.
B. Eumalle,
Gynophorum vierzähnig.
4. Dracocephalum.
Gynophorum vierzähnig, auf der vordern Seite erweitert.
5. Lamiem.
Das Gynophorum ist sehr klein.
6. Ne; eta.
Gynophorum vorn sehr vergröfsert.
7. Stachys.
S. Hyssopus.
Gynophorum vierzähnig, vorderer Zahn am gröfsten.
9, Sideritis.
Gynophorum ringförmig, vorn etwas höher.
10. ‚Betonica.
11. Ort ganum.
Gynophorum vierzähnig, klein.
12. Scutellaria.
Gynophorum ungleich vierkantig, an den Kanten abge-
rundet, nach u zugespitzt, an der hintern Seite die
Carpelle tragend.
13. Salvıa.
14. Horminum.
Gynophorum nach vorne verdickt. Bei Salvia officinalis
ist es bläulich gefärbt. Be
15. Melıttis.
16. Rosmarinus.
Bei allen diesen Gattungen sondert das Gynophorum
Saft ab mit dem Oeffnen der Staubbeutel, bisweilen auch
kurz vorher; bei den meisten ist die Honigabsonderung
sehr reichlich, besonders bei Salvia und Melittis Melisso- .
phy!lum. Bei den meisten bildet ein Haark 'anz oder eine
Falte im Grund der Blumenröhre die Saftdecke. Das
Gynophorum vergröfsert sich nach dem ‘Verblühen und
trägt die Frucht. Der Honig fällt häufig sammt der
Blumenkrone ab. R.
17. Ballota. 21. Prasium.
18. [Marrubium. IE Guleopsis.
19. Thymus. 23. Sjuga,
20. Ocymum. 24. Satureja.
'25. Glechoma.
Bei allen diesen sondert, nach Conrad Sprengels Unter-
Suchung (p-:259 — 313), ebenfalls das Gynophorum den
Honig ab.
Fam. XLV. Boragineae Juss.
1. Cerinthe major.
2. — alpina Kit.
Das Gynophorum sondert Honig ab, lange ehe die Blume
sich öffnet, aber die Honigabsonderung dauert fort, bis
sie abfällt. R. | De
3. Hydrophyllum virginicum.
Das Gynophorum sondert Honig ab, der in die 5 durch
Falten geschlossenen Saftfurchen = Blumen (Linndes
Nektarium, Amoen. acad. VI. 274.) abfliefst. R.
4. Borago officinalis.
Gynophorum vierlappig, mit dem Oeffnen der Staub-
beutel Honig ergiefsend, der sich in den Erweiterungen
‚der Staubfädenbasis, welche hier 5 Höhlen um den Griffel
bilden, sammelt. AR. |
. 5. Anchusa'italica Retz.
Vierlappiges, niedriges Gynophorum , Honig ergielsend
wie die Vorige. R.
6. Cynoglossum offieinale.
Die Blume enthält Honigtröpfehen, ob das Gynophorum
dieselben ergiefst, können wir nicht entscheiden; seine
Kleinheit erschwert die Beobachtung. R.
< Symphytum offeinale.
_ asperrimum Bieberst.
5 Pulmonaria officinalis.
10. — virginica.
11.:- — angustifolia.
Gynophorum vierlappig, wulstig, Honig absondernd
sobald die Staubbeutel sich öffnen. R.
. . [7 ö
12. Heliotropium peruvianum.
13. Myosotis palustris Lehm.
14. Lycopsis arvensis.
Das Gynophorum sondert den Saft ab. (Conr. Sprengel
p. 87 — 98.)
45.
15. Echium vulgare.
Gynophorum gekerbt, wulstig hervorragend, mit dem
Oeffnen der Staubbeutel Honig absondernd, nach dem
Verblühen nicht vergröfsert; auch nachdem die: Krone
schon abgefallen war, fanden wir einigemal den Frucht-
oO ze
knoten noch feucht. R.
Fam. XLVI. Convolvulaceae Juss.
1. Convolvulus tricolor.
= — ... arvensis.
3. _ sepum.
Ein dunkelgelber fleischiger Nektarring umgibt die Basis
des Fruchtknotens, ohne mit ihm verwachsen zu seyn,
und sondert Honig ab sobald die Antheren sich öffnen. R.
4. Jpomaea purpurea Lam. |
Ein weifslicher gekerbter Ring umfaflst das Germen
und sondert Honig ab wie bei Convolvulus. R.
5. Jpomaea coccinea.
Die Saftdrüse ist der weilse napfförmige Körper, auf
welchem der blafsgelbe Fruchtknoten sitzt. (@onrad
Sprengel p- 108.)
6. Cuscuta. |
Vier linienförmige, 'zweispaltige, spitze Schuppen; an
der Basis der Staubfäden der OR aufgewachsen, bilden
das Nektarium. (Linn. Gen. 2.) Böhmer bezweifelt
‚die Aechtheit dieses en a. de Nect. p. 12.)
Bei Cuscula Epithymum stehen 5 soleher Schuppen, is
auch an diesen konnten wir keine ‚Honigabsonderung
finden. R.
Fam. XLVI. Polemoniaceae Jass.
1. Phlox paniculata.
2. — suffruticosa Willd.
Ein niedriger grüner -Nektarring umgibt den Frucht-
knoten; er ist faltig, gekerbt, und sondert Honig ab sobald
die Blume sich öffnet. A.
3. Polemonium coernleum.
Ein srünlicher Faltenkranz umgibt den Fruchtknoten
=
und sondert Honig ab so lange sr die Blume steht; die
Basis der Staubfäden neigt darüber zusammen und bildet
die Saftdecke. R.
Fam. XLVIH. BZignoniaceae R. Br.
1. Bignonia panieulata Jaeg.
Die Saftdrüse ist der flache tellerförmige Körper, auf
welchem der Fruchtknoten sitzt. (Conr. Bene p- 327.)
2. Chelone campannlata Cavan.
An jedem der 2 obern fruchtbaren Staubfäden sitzt an
der Basis der Aufsenseite eine grünlichgelbe Drüse, welche
Honig absondert sobald die Staubbeutel sich öffnen. R.
3. Cobaea scandens Cavan.
Fünfwinkliches und fünflappig gefaltetes Nektarium um
die Basis des Fruchtknotens; Honigabsonderung sehr be-
trächtlich. R.
4. Zeyheria Mart.
» i
Ein drüsiger Ring umgibt die Basis des Ovariums.
(v. Martius Nova Genera ei Spec. plantarum Il. p. 65.) '
Fam. XLIX. Pedalineae R. Br.
1. Martinia proboscidea Ait.
Das Gynophorum sondert Honig ab sobald die Staub-
beutel sich öffnen; Krone mit gelbem Saftmal, AR.
Fam. L. Gentlianeae Juss.
1. Chironia frutescens.
Conrad Sprengel fand auf dem Fruchtknoten einen Saft-
tropfen, und vermuthet, dafs der Fruchtiinoten denselben
ausschwitze (p. 130.).
| 2. Chironia baccıfera.
"Wir konnten weder Honig noch ein Nectarium ent-
decken. R.
; 4%
3. Erythraea Centaurium Richand.
Conrad Sprengel fand keine Honigabsonderung in der
Blume (p- 152.). | uf
4. Gentiana lutea.
Fünf Drüsen umgeben die Basis des Fruchtknotens mit
den Staubfäden abwechselnd, und sondern Honig ab kurz
vor dem Oeffnen der Blume; die Absonderung nimmt zu,
bis alle Staubbeutel entleert sind. Der Honig ist dick-
flüssig, sehr süls. A.
5. Gentiana Pneumonanthe.
Eine fünflappige Drüse umgibt die Basis des. Frucht-
knotens. (Conr. Sprengel p- 150.)
6. Sıvertia.
Fünf Nektarporen an der Basis der Korolle. (Curt
Sprengel Anleit. II. p. 473.) . =
7. Frasera Mich. ;
Fünf Nektardrüsen in der Mitte der Korollenläppchen.
(Ebendas. p- 474.)
S. Myrmecia Schreb.
Fünf Nektardrüsen um den Fruchtknoten. (Eben-
daselbst p- 475.) Ener Be
9. Fillarsia Vent.
Fünf Noktardrüsen mit den Stanbfäden abwechselnd.
(Ebendas. p- 477.)
10. AXanthosia Rudge.
Zwei keulenförmige Nektarien. (Ebendas. p. 478.)
Fam. LI. Asclepiadeae R. Br.
. „Asclepias syriaca,
nr eurassavica.
— ‚[ruticosa. Ge
Das Nektarium bildet eine innere Kror:e, aus fünf nach
üben geöffneten Kappen bestehend, aus. deren Boden ein
lorn- heryortritt. Die Basis der’ Kappen ist mit der Be-
EN ig We
Se ii
et Ne
En ET ELTERN
‚ fruchtungssäule verwachsen. Der innere Grund der Kappen
nehmen. R.
48
sondert einige Tage nach dem Üefinen der Blumen so
reichlich Honig ab, dafs die Kappen sich ganz anfüllen. R.
4. Cynanchum Vincetoxicum Pers.
5. _ nigrum Pers.
Die innere Krone bildet fünf oben gleichfalls offene
Safthöhlen, deren Lappen aber die Mündung fest ver-
r
schliefsen; Saftabsonderung wie bei den Vorigen. R.
6. Hoya carnosa R. Br.. (Asclepias L.)
Die innere Krone besteht aus 5 fleischigen Lappen, die
über die Befruchtungssäule hereinragen und sie bedecken,
mit der Unterfläche aber an sie befestigt sind. Jeder
Lappen ist auf der Unterfläche mit einer tiefen Rinne
versehen, die von den zwei wulstigen, umgeschlagenen
Rändern gebildet wird. In dieser Rinne wird einige
Tage nach dem: Oeffnen der Blume der Honig ausge
schieden, der in krystallhellen Tropfen hervortritt und
abfliefst. R. | Ä
7. Stapelia irrorata. 9. Ceropegia dichotoma Haw:
9. — variegata. 10. Periploca graeca.
Hier ist ebenfalls eine innere Krone vorhanden, wir
konnten aber durchaus keine Honigabsonderung wahr”
Achnliche Nektarapparate haben die übrigen Gattungen diesef
Familie; da uns aber über ihre Honigabsonderung nicht!
bekannt ist, manche derselben vielleicht keinen Honig ab’
sondern, auch die Gestaltung der innern Krone in alle?
systematischen Handbüchern beschrieben ist (siehe Gen. plant
Ed. IX. auct. Sprengel, U. p. 208— 213. und Curt Sprengel
Anleit. 1. p. 482—489.), so unterlassen wir, sie hier aufzu‘
zählen.
Fam. LIl. Apocyneae R. Br.
1. Vinca rosea.
Zwei lange grünlichweifse Drüsen ‚steigen auf beide?
Seiten des Fruchtknotens ‚neben diesem in die Blumen
‚röhre herauf und sondern an ihrer Spitze Honig ab, ®°
dafs die Kronenröhre nach einigen Tagen halb voll Honig
erscheint. Die Absonderung - beginnt mit dem Oeffnen
der Blume. AR.
2. Finca major.
Zu beiden Seiten des Fruchtknotens eine längliche
. grünlichgelbe Saftdrüse, die, sobald die Staubbeutel sich
öffnen, reichlich Honig absondert. R.
3. Finca minor.
Saftdrüse wie bei Vinca major. (Conr. Sprengel p. 136.)
4. Nerium Oleander. z
- Blume am Schlunde mit einer Nebenkrone, Paracorolla,
(Nectarium bei Linnee) besetzt. Von Drüsen oder Saft-
absonderung keine Spur. R. Auch Conrad Sprengel fand
keinen Honig’ darin, demonstrirt aber aus der sogenannten
Saftdecke, dals die Blume eine Saftblume seyn müsse
‚(pag. 138.). Ki R
5. Apocynum. ——
| 6. Echites.
Fünft Nektardrüsen auf dem Fruchtboden. (Curt Sprengel
Anl. II. p. 490.)
7. Prestonia R. Br. -
Das Nektarium ist ein Krüglein auf dem Fruchtboden.
(Eibendas.)
S. Alstonia R. Br.
Keine Nektardrüsen. .(Ebendas. p. 492.)
9. Urceola Roxb.
Walzenförmiges Nektarium um den Fruchtknoten. (Eben-
das. p. 492.)
Fam. LH. Epacrideae R. Br.
1. Epacris. 3. Cosmelia R. Br.
2. Lysinema R. Br. 4. Styphelia Smith.
Fünf Nektarschuppen um den Fruchtknoten. (Curt
Sprengel Anleit. II. p. 518,)
R 5. Cyathodes Labill. i
'Krugförmiges, fünfzähniges Nektarium. (Ebend. p. 520.)
&
50
6. Monotoca R. Br.
Becherförmiges, gelapptes Nektarium. (Curt Sprengel |
Anleit. U. p. 520.)
: 7. Sprengelia Smith.
8. Cystanthe R. Br.
Keine Nektarschuppen. (Ebendas. p. 519.)
Fam. LIV. Erieineae Desyaux.
1. Azalea viscosa,
Die röthlichen, gestielten Drüsen, welche die Blume
von innen und aufsen bedecken, sondern einen-klebrigen
Saft ab, wovon wir in. der Blumenröhre.' mehreremaäl
Tröpfehen sammeln konnten; er hatte. 'aber eher eine
harzige als zuckerige Beschaffenheit, und sehmeekte nicht
süfs. R. Auch Conr. Sprengel fand keinen Honig (p. 104).
2%. Azalea pontica.
Soll nach Tournefort giftigen Honig liefern.
3. Rhododendron ponticum.
Fruchtknoten an der Basis von einer‘ Saftdrüse um.
geben, welche an der. vordern Seite der Blume, dem
Saftmal entsprechend, etwas vergröfsert ist. Sobald die
' Staubbeutel sich öffnen beginnt die Honigabsonderung,
‚ welche sehr beträchtlich ist. R.
4. Rhododendron hirsutum.
Honigdrüse und Honigabsonderung wie bei der Vorigen,
nur in kleinerem Mafsstabe. .R.
5. Halmia polifolia (glauca Ait.).
Nach Conrad Sprengel eine Drüse an der Basis des
Fruchtknotens_ (p. 238.).
| 6. Falmia angustifolia.
Wir bemerkten keine ‚Nektarabsonderung. R.
Linnee nannte die Höhlen der Krone, worin die Antheren nisten,
Nektarien; ein Irrthum, den ihm Viele nachgeschrieben
haben, und der bei ihm von den Untersuchungen an trockenen
Blumen herrührte, den aber schon Böhmer (Dissert. p. 20.)
ahnete und Gonr. Sprengel gründlich widerlegte (p. 239.).
sl
7. Andromeda polifolia..
Die Gruben der Korolle enthalten Honigtröpfehen sobald
die Blume geöffnet ist, und sie scheinen auch den Saft
‚abzusondern, da die Krone von Anfang an überhängt,
die Gruben derselben aber höher liegen als das Gyno-
‚Phorum; auch enden wir letzteres meist trocken. R.
S. Arbatous Uva ursi.
Ringförmiges gekerbies Nektarium um &n Fracht-
knoten, A.
9. ‚Arbutus Unedo.
Ringförmige Honigdrüse um die Basis des Frucht-
knotens.., (Conrad Sprengel p. 240.)
-10. Faccinium Myrtillus.
Die weifslichgrüne , fleischige, mit 8 Einschnitten ver-
sehene Scheibe auf dem Fruchtknoten,, die beim Oeffnen
der Blume und der Antheren mit feinen Honigtröpfehen
sich bedeekt, bildet das Nektarium. R.
| 11.. Vaccinium Oxycoccos.
Die Scheibe auf dem Fruchtknoten ist ebenfalls die
Saftdrüse. (Conr. Sprengel p. 228.)
12. Erica vulgaris.
Conrad Sprengel hält den Fruchtknoten: für die Saft-
drüse (p. 230.). :
13. Pyrola uniflora.
Weder Driise noch Saftabsonderung zu bemerken. A.
14. Gaultheria.
>
Das Gynophorum sondert Honig ab. (Desyaux Rech. p. 46.)
Fam. LV. Campanulaceae Juss.
1: Campanula. rotundifolia.
a u patula.
3 — glomerata.
Die grünlichgelbe, den Fruchtknoten bedeckende Scheibe
sondert Honig ab, aber erst wenn die Blume sich öffnet,
4 *
\
52
\ nachdem die Staubbeutel längst sich entleert haben. Vor-
| her ist dieselbe ganz trocken. R.
4. Phyteuma spicatum.
Die Scheibe über dem Fruchtknoten sondert S Honig
ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen, lange vor dem
Aufblühen der Blume; bei einer Blume sahen wir den.
Saft in 10 Tröpfehen, die im Kreis umherstanden, her-
vortreten. Bei dieser und der Gattung Campannla bilden
die an der Basis sehr erweiterten Staubfäden die Saft-
‚decke AR.
5. Jasione montana.
Die Scheibe über dem Fruchtknoten bildet ebenfalls
die Honigdrüse. (Conr. Sprengel p. 115.)
Fam. LVI. Zobeliaceae Rich.
1. Lobelia triquetra.
2. — bicolor Sims.
Die auf dem Fruchtknoten befindliche grüne Scheibe,
über welcher die Staubfäden zusammenneigen, sondert
Honig ab, sobald die Blume geöffnet ist. R.
Fam. LVD. Siyhdieae R. Br.
1. Stylidium adnatum R. Br.
Eine kleine, eiförmige, spitze, abwärtsgebogene Schuppe
deutet die Unterlippe an, über ihr beugt sich der Griffel
herab; sie ist von einer glänzenden Haut bedeckt, welche
aber in jedem Stadium der Blume trocken erscheint; es
ist also eine Scheindrüse. — Curt Sprengel sagt bei
seiner Beschreibung der Familie (Anleit: HI. p. 299.):
„Auf dem Fruchtknoten stehen zu beiden Seiten des Säul-
chens Nektardrüsen‘“; wir konnten diese Drüsen bei keiner
Blume finden; zwar ist an der Hinterseite jedes Staub-
beutels ein Büschel durchsichtiger keulförmiger Haare,
allein sie sondern nichts ab. R.
Fam. LVII. Compositae Auet.
1. Tragopogon pratense.
Die Basis: des Griffels über dem Fruchtknoten ist von
einem drüsigen, fünfzähnigen Ring umgeben. Honig-
- absonderung konnten wir nicht entdecken; indessen wird
die Blume sehr häufig von Insekten besucht. AR.
2. Onopordon tauricum Willd.
Auch hier umgibt ein drüsiger Ring die Basis des
Pistills innerhalb der Blumenröhre. R.
es 4. Helianthus indieus.
Die Blumenröhre ist über der Basis kugelförmig erwei-
tert und in ihrer Substanz verdickt; diese Erweiterung
enthält Honig, sobald die ‚Blümchen geöffnet sind. Ob
der Saft hier ausgeschwitzt werde, oder von dem an der
Basis des Griffels befindlichen drüsigen Ring, können wir
nieht entscheiden. Blümchen, die nicht geöffnet sind,
so wie die Randblumen zeigen keinen Saft. R.
Conr. Sprengel fand bei Helianihus annuus ungefähr
ebendasselbe. (p. 378.).
Fam. LIX. Dipsaceae De Cand.
1. Scabiosa lucida Ait.
2. — alpina.
Die kleine grünliche Scheibe, welche den Fruchtknoten
bedeckt, sondert Honig in ziemlicher Menge ab, der sich
in der 'Blumenröhre sammelt; sowohl die Blumen am
Rande, als in der Mitte sondern ab. Die Absonderung
beginnt, sobald die Staubfäden sich verlängert haben und
im Begriff sind zu platzen. A
3. Scabiosa _arvensis.
4. — columbaria
5. — succisa.
Bei diesen fand Conrad Sprengel dieselbe Einrichtung
und ebenfalls Honigergufs (pag. 81.)
4
.
Fam. LX. Yalerianeae De Gand.
1. Faleriana officinalis.
Kronenröhre an der Basis höckerig erweitert; Conrad
Sprengel fand Honig darin (p. 63.).
2. Valeriana dioica.
Conrad Sprengel erklärt die männlichen und weiblichen
Blumen für Saftblumen (p. 65.)..
Centranthus ruber Neck.
er angustifolius De Cand.
Die Sporne der Blume enthalten, sobald die Staub-
beutel geplatzt sind, Honig. Ob er aber vonder Blume
selbst oder dem Fruchtknoten abgesondert werde, können
wir nicht bestimmen. R. «
Fam. LXI. Aubiaceae Juss.
1. RBubia en: olia. 3. Galium verum.
2. Galium ulig Sinosum. 4. Asperula cynanchiea.
Eine lee ‘Scheibe umfafst die Basis des Griffels
auf dem Frachtknoten und sondert Honig ab, sobald die
Antheren sich öffnen. A.
5. Coffea arabica.
Eine grünliche Scheibe, die das Pistill umfafst, sondert
Honig ab, sobald die Antheren sich öffnen. R.
6. Bouvardia coceinea Salisb. (Houstonia coccinea L.)
Die Scheibe auf dem Fruchtknoten sondert, sobald die
Antheren: sich öffnen , reichlich Honig ab. AR.
Fam. LUX. Caprifoliaceae De ‚Gand.
1. Caprifolium perfoliatum Röhl.
2. — Perielymenum R. et Seh.
(Lonicera b.)
Krone unregelmäfsig gespalten, zweilippig; Blumenröhre
sehr lang, am Grunde nach vorne etwas erweitert, bau-
hig, inwendig an dieser Stelle mit zwei Reihen kleiner.
= 5%
grünlichgelber Drüsen besetzt; welche zur Zeit, wo sich
die Blume zu öffnen beginnt ‚feine Tröpfehen Honig er-
giefsen. » Der Honigergufs nimmt zu, bis alle Staubbeutel
geplatzt sind. R.
3. ‚Caprifolium sempervirens Mich.
Honigapparat und Saftabsonderung wie bei der Vo-
rigen. R. |
A. Lonicera tartarica.
Krone an.der Basis zu einem kleinen Höcker erweitert, _
der eine grünlich-drüsige, verdiekte Substanz einschliefst.
Saftabsonderung wie bei den Vorigen. R.
5. Lonicera XYylosteum. Ä
Der Höcker der Blumenröhre zu einem kurzen stum--
pfen Sporn von drüsiger Substanz verlängert; sonst wie
Nro. 1. R.
6. Symphoricarpos vulgaris Mich. (Lonicera L.)
Krone einseitig bauchig, inwendig an dieser Stelle
mit drüsiger Substanz ausgekleidet. Saftabsonderung wie
Nro. 1.0 R. -
7. Diervilla canadensis Willd. (Lonicera L.)
Krone unregelmäfsig, Schlund auf der vordern Seite
mit einem gelben Saftmal. Im Grunde der Blume, nicht
ganz in der Mitte des Blumenbodens, steht eine rund-
liche, grüne, freie Drüse über dem Fruchtknoten, welche
Honig absondert sobald die Staubbeutel sich öffnen; wenn
alle Staubbeutel entleert sind, ist die Blumenröhre zu
einem Viertheil angefüllt. R.
S. Cornus sanguinea.
Ein fleischiger gefalteter Ring steht auf dem Frucht-
knoten und umfafst den Griffel; er sondert Honig ab,
sobald die Staubbeutel sich öffnen. R.
9. Cornus mascula.
Hat denselben Honigapparat wie die Vorige. (Conrad
Sprengel p. 85.) pre
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10. Sambueus nigra.
15 _ racemosa.
Wir konnten weder eine Drüse noch Saftabsonderung
wahrnehmen. AR.
12. Fibarnum Lantana.
13. er Opulus.
Die Scheibe auf dem Fruchtknoten ist die Saftdrüse. A.
Fam. LXIU. Umbelliferae Juss.
1. Astrantia major.
2. Bupleurum rotundifolium.
. Heracleum Sphondy-lium.
. Angelica Archangelica.
. Anelhum graveolens.
. Chaerophyllum sylvestre.
3 _ aureum.
; _ bulbosum.
Eine drüsige Scheibe umgibt die ‚Basis des Griffels
und bedeckt den Fruchtknoten; zwischen ihr und dem
letztern sind die Blumenblätter und Staubfäden eingefügt.
Sie sondert zur Zeit, wo die Staubbeutel sich ergiefsen,
Honig in kleinen Tröpfehen ab. — Bei den männlichen
Blumen von Chaerophyllum sylvesire und bulbosum konnten
wir keine Honigabsonderung entdecken. — Bei schönem
Wetter, in der Mittagszeit, war der Saftergufs besonders
deutlich, bei trübem kaltem Wetter fast unmerklich. A.
Aufser den angeführten Gattungen enthalten wohl alle Dolden-
blumen diese fleischige honigabsondernde Scheibe; da wir
aber nicht Gelegenheit hatten, noch weitere genau zu be-
obachten, so begnügen wir uns, diese wenigen aufzuzählen.
Fam. LXIV. Saxifrageae Juss.
1. Heuchera americana.
2. Mitella.
Der Grund der Blume enthält die Saftdrüse.
3. Sazifraga punclata.
ERRET umbrosa.
5. eunetfolia.
Die Honigdrüse überzieht die untere un des Frucht-
knotens. R. <
6. Saziıfraga decipiens Ehrh.
F: > trifurcata Schrad.
8. — mutala.
Die Honigdrüse macht die Scheibe aus, welche den
Fruchtknoten bedeckt, deren Rande die Staubfäden ein-
verleibt sind. R. |
9. Sazxifraga crassifolia.
Die Honigdrüse kleidet den Boden der innern Kelch-
fläche aus; der Fruchtknoten steht ganz frei. R.
10. Saxifraga granulata.
Die Honigdrüse ist ein fleischiger dunkelgrüner Ring,
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11. Sazifraga sarmeniosa.
Die Honigdrüse ist eine einseitige, orangegelbe Scheibe,
welche über dem Fruchtknoten steht und ihn halb um-
fafst. Die Krone ist unregelmäfsig. R.
Der Honigergufs erfolgt bei allen Arten dieser Gattung
sobald die Antheren sich zu entleeren anfangen, und dauert
mehrere Tage, bis die Blume zu verblühen beginnt. Man
kann aus der Verschiedenheit der Honigdrüse sehen, dafs
sie sich vielleicht als Abtheilungsgrund dieser zahlreichen
Gattung anwenden a R.
Fam. LXV. Hamamelideae R. Br.
1. Hamöaikelis:
Vier abgestutzte, der Blumenkrone aufgewachsene Blätt-
chen bilden das Nektarium. (Linn. Gen. 781.)
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Fam. LXVI. ARibesieze Rich.
1. Aıibes rubrıum.
2. — _ Grossularıa.
; 3... — ‚alpinum.
Die Scheibe bildet eine fleischige Wulst auf dem Frucht-
knoten- und umgibt das Pistill; sie sondert Honig ab,
sobald die Staubbeutel sich entleeren, 5,
Fam. <LXVH. JVopaleae Juss.
1. Cactus speciosus Willd.
Die innere Blumenröhre sondert auf ihrer ganzen
Fläche Saft ab, der die Basis des Griffels umspült, sobald
die Antheren sich öffnen. Die Absonderung dauerte bei
einer abgeschnittenen, der Länge nach gespaltenen Blume;
deren Wundlappen wieder auf einander gelegt waren,
noch 24 Stunden lang fort, so dafs die vorher entleerte
Blumenröhre sich. wieder ganz mit sülsem Saft angefüllt
hatte. R. ;
2. Cactus flagelliformis.
Honigabsonderung genau wie bei der Vorigen. R.
Fam. LXVIH. Crassulaceae De Gand.
1. Rochea coccinea De Cand.
Fünf längliche, weifsliche Drüsen, vor den Kanten der
Carpelle stehend, daher mit den Staubfäden abwechselnd,
und mit dem Oeffnen der. Staubbeutel an der Spitze
Honig absondernd. R. A
2. Rihodiola rosea.
Vier bis fünf gelbliche, eingekerbte Nektarblättchen
stehen zwischen den Staubfäden und dem Fruchtknoten,
so dafs je um den andern Staubfaden eine Drüse inner-
halb desselben steht; sie sondern Honig in grofsen Tropfen
ab, sobald die Staubbeutel sich entleeren. Wir hatten
hlos Zwitterblumen. zur Untersuchung. R.
3. Sempervivum globiferum.
Zehn kleine, rundliche, weilse Schuppen stehen hinter
den gegen R.
4. Sempervioum araphfgidenm.
Zehn längliche, eiförmige, grünlichweifse Schuppen an
der Basis der Carpelle. Honigabsonderung konnten wir
nicht daran bemerken. AR.
5. Sedum acre.
Fünf kurze, weifsliche Drüsen: innerhalb jedes Staub-
fadens, der vor einem Blumenblatt steht. R.
6. Sedum album. .
Fünf gelbe, breite, aber niedrige NehuppaB: ‘an der
Basis der Carpelle. BR.
7. Sedum glaucum W. et K.
Wie die Vorigen. Nur bei dieser Species konnten wir
in der Höhe der Blüthe Honigergufs bemerken. A.
Fam. LXIX. ZLoaseae Juss.
1. RE insignis Schrad.
Weder Nektarium ‚noch Honigabsonderung. R.
Fam. LXX. Passifloreae Juss.
1. Passiflora coerulea,
Die 'Saftdrüse ist der mit dem Grunde des Kelchs ver-
wachsene fleischige, glatte, weilse Körper, welcher ring-
förmig und einwärts gekrümmt ist; der Honig sammelt
sich in der Rinne zwischen der Drüse und: der kranz-
förmigen Saftdecke. (Conrad Sprengel p. 160.) . Linnee
nannte den Strahlenkranz Nektarium.
2. Taesonia Juss.
Statt der Korolle sind die Nektardrüsen mit kreis-
föürmigen Runzeln besetzt. (Curt Sprengel Anl. Il. p. 595.)
3. Malesherbia Ruiz et Pavon.
Zehn Nektarschuppen an der Basis der Korollenblätt-
chen. (Ebendas. p. 828.)
Fam. LXXI. Coxcurbüaceae De Cand.
1. Fevillea.
Männliche Blume: Fünf gekrümmte, mit den Staub-
fäden abwechselnde Fäden bilden das Nektarium. (Linnee
Gen. 1223.)
2. Bryonia dioica Jaegq.
Männliche Blume in der Mitte mit einer drüsigen, Saft
absondernden Grube. - Weibliche Blume eine glatte drü-
sige Grube um das Pistill, in der wir aber keinen Saft
bemerkten. AR.
3. Cucumis Melo.
Weibliche Blume: ein drüsiger weifslicher Ring um-
gibt den Griffel und sondert in -der Höhe der Blume
Honig ab, der sich in der Grube zwischen dem Ring
‘und dem. Griffel sammelt; aufserhalb des Rings 3-—4
Rudimente von Staubfäden. Zwitterblumen, deren wir
mehrere fanden und die sich alle fruchtbar zeigten, hatten
ebendieselbe Bildung des Nektarapparats und sonderten
viel Honig ab. — Männliche Blume: an der Stelle des
Pistills eine rundliche warzige Drüse, deren Oberfläche
in der Höhe der Blume Honig ausschwitzt, der sich ziem-
lich süls zeigte. R.
4. Cucurbita Pepo.
Männliche Blume: die Staubfadensäule steht auf 2—3
drüsigen Körpern, welche in der Mitte eine Höhle ein-
schliefsen, wozu 2—3 kleine Löcher führen. Mit dem
Ergufs des Pollen sondert diese Grube süfsen Saft ab,
der von kleinen Insekten, besonders Ameisen, häufig
geholt wird. — Weibliche Blume: die Krone an ihrer
Basis von einem grofsen, gelblichweilsen, fleischigen Ring
überzogen, auf dem bisweilen. Rudimente von Staubfäden
stehen. Der Ring sondert auf der dem Fruchtknoten zu-
gewandten Fläche Honig ab, sobald die Blume sich öffnet;
naeh Aufsen ist er mit der Substanz des Kelchs ver-
wachsen. R.
61
5. Carica Papaya.‘
"Weibliche Blumen zeigen keine Spur einer Drüse oder
Honigabsonderung. R.
6. Sechiwum R. Br.
Zehn Nektargruben im Boden der Korolle. (Curt
Sprengel Anleit. II. p. 592.)
Fam. LXXIL Moyrieae R. Br.
1. Myrtus communis.
Die Scheibe auf dem Fruchtknoten sondert Honig ab.
(Conrad Sprengel p. 468.)
2. Philadelphus coronarius.
Die Scheibe schwitzt mit dem Oeffnen der Antheren
in einem Kreise stehende Tropfen von Honig aus, aus
Poren, welche den Staubfäden an Zahl und Stellung ent-
Sprechen. A. \
3. Leptospermum scoparium Smith.
Die Scheibe bedeckt den Fruchtknoten und setzt sich
in den Ueberzug der innern Kelchiläche fort; sie sondert
Honig ab sobald die Antheren platzen, die Absonderung
hört auf mit Beendigung der Bestäubung. R.
4. Melaleuca decussata R. Br.
Die Scheibe sondert den Honig ab, wie bei der Vo-
rigen. R.
| 5. Calothamnus quadrifida R. Br.
Die vier Staubfädenbündel sind mit dem Kelch ver-
wachsen und bilden unten eine gemeinschaftliche Röhre,
die inwendig grün gefärbt ist, den Fruchtknoten um-
schliefst, und süfse Tröpfehen ausschwitzt sobald die
Antheren sich öffnen. R.
\
Aus dem Vorhandenseyn der Scheibe bei der ganzen Familie
und der Uebereinstimmung ihres Blumenbaues überhaupt
läfst sich schliefsen, dafs die meisten Pflanzen derselben
' Saftabsonderung zeigen.
Fam. LXXl1l. Melastomeae Juss.
1. Melastoma.
Fünf Schuppen unter den Staubfäden stehend. (Linn.
Gen. 589.)
Fam. LXXIV. Tamariscineae Desvaux.
1. Tamarix germanica.
Staubfadenzylinder;' der den Fruchtknoten umschliefst
und 10 Staubbeutel trägt, an der Basis mit 10 Drüsen
besetzt, die sich ins Innere desselben öffnen nnd beim
Oeffnen der Staubbeutel Honig 'ergielsen, sich nachher
auch noch etwas vergröfsern. _ R.
Du)
: Tamarix gallica.
— .. tetrandra Pall._
_ laxa Willd.
en hispida Willd.
— .. canariensis Willd.
\ Pallasi Desv.
“indica Willd.
orientalis Forsk.
chinensis Lour.
»
rupmem:
africana Desfont.
gracilis Willd.
ericoides Rottler.
amplexicaulis Ehrenb,.
: passerinoides Delile.
Eine schildförmige Drüse stützt den Fruchtknoten und
nimmt die Staubfäden an ihrem Rande auf, so dafs jeder
Staubfaden von zwei Zähnen der Drüse umfafst wird.
Hievon hat die Drüse von Nr. 3. und 4. vier Zahnpaare,
die der übrigen aber fünf Paar Zähne. (Ehrenberg in
Linnaea 11. 1827. p. 241.)
16. Hololachna songarica Ehrenb.
(Tamarix songarica Pall.)
Hat ebenfalls eine Drüsenscheibe unter dem Frucht-
knoten. (Ehrenberg ebendas.)
63
Man sieht aus obiger Abhandlung (Linnaea p. 241. ff.), dais
Ehrenberg und Desvaux die Drüsen von Tamarix germanicu
entgangen waren; sie gründeten hierauf dag neue Genus
Myricaria. Wie sich die übrigen, von ihnen zu dieser Gat-
tung gezähiten Arten: Myrrearia davurica , squumosa , herbacea,
longifolia, vaginata; hierin verhalten, können wir nicht ent-
scheiden, da uns dieselben fehlen. K.
Fam. LXXV. Salicariae Juss.
1. Lythrum Salicaria.
2.0 — hyssopifolium.
Die innere Oberfläche der Kelchröhre mit dem Gyno-
Phorum eine Rinne bildend und hier mit dem’ Oeffnen
de» Staubbeutel Honig absondernd. R.
3. Cuphea R. Br.
Der röhrige Kelch hat in der Basis einen sackförmigen
Safthalter. (Curt Sprengel Anleit.. II. p. 708.)
4. MWoodfordia Salisb.
Trichterförmiger ‚ gefärbter Kelch, dessen Basis das
Nektarium ist. (Ebendas. p 709.)
5. Grislea.
In der Basis des Kelchs eine seitliche Ritze als Nek-
tarium. (Ebendas.)
Fam. LXXVI. Onagrariae Juss.
1. Oenothera biennis.
Eine gelbliche drüsige Scheibe umfaflst die Basis des
Pistills im Grunde der langen Kelehröhre und sondert
Honig ab, sobald die Blume sich öffnet. Der Saft tritt
Nicht selten dureh die haarige enge Kelchröhre herauf
Und sitzt als ein kleiner Tropfen in der Mitte der
Blume. RB.
2. Gaura biennis.
Nektarapparat wie bei der Vorigen. (Conr. Sprengel
‚Pag. 923.) Ä |
3. Epilobium angustifolium.
Die Honigdrüse ist-ein grüner Faltenkranz, der auf
der Scheibe zwischen Staubfäden und Pistill steht, . und
Honig absondert, sobald sich die Antheren öffnen , was |
vor. dem Aufblühen der Blume geschieht. R.
4. Epilobium hirsutum.
Die Scheibe ist eine ringförmige Grube, welche Honig
absondert wie bei der Vorigen. R.
| 5. Epilobium monianum.
Sondert auch Saft ab. (Conr. Sprengel p. 224.)
6. Lopezia mexicana.
An der Basis der zwei obern schmalen Blumenblätterf
steht eine glasartig glänzende, halbdurehsichtige Drüse
(Nektardrüse nach Curt Sprengels Anleit. IL. p. 704.»]
die aber nie Honig absondert, also ein Schein-Nektariumf
darstellt. AR. |
7. Ditmaria Spr.
Das ‘obere Kronenblatt mit einem Nektargrübehen ver-
sehen. (Curt Sprengel Anleit. Il. p. 704.) „
Fam.-LXXVIO. Calycantheae Lindley.
1. Calycanthus floridus.
Zeigt weder Nektarien noch Honigabsonderung. A.
Fam. LXXVIIL Aosaceae Juss.
a) Pomaceae.
1. Pyrus Malns. 4. Crataegus coccinea,
2. — . communis. 5. — . Oxyacantha.
3. Mespilus Amelanchier. 6. — monogyna Jact:
7. Sorbus aucuparia.
Die Scheibe, welche den Fruchtknoten bedeckt, sonder!
Honig ab schon ehe die Staubbeutel sich öffnen; di®
Absonderung nimmt zu, bis aller Pollen ergossen ist:
Bei Nr. 4. zeigte sich noch. Saftergufs nach dem Ver
schrumpfen der Antheren. Bei Nro. 1. und 2. erschie)
der Honig auch bei Blumen, deren Antheren und Pistil®
durch den Frost verletzt waren, sobald die Krone sieh!
öffnete, R.
b) Rosae.
8. Bosa arvensis.
— galliea..
10. — canina.
Eine glatte Scheibe umgibt die Pistille und bedeckt
den Fruchtknuoten , aber wir konnten nie Honigergufs
| darauf bemerken. R.
ec) Sanguisorbeae.
11. Agrimonia Eupatorium.
Die Scheibe sondert Honig ab, wenn die Staubbeutel
sich öffnen. R.
be 12. Poterium Sanguisorba.
geigt keine Honigabsondernng. RB.
d) PafantiHlese
13. Potentilla verna.
14. — reptans.
15. _ anserinä.
Die Stanbfäden sind einem gelben, drüsigen Ring ein-
verleibt, der beim Oeffnen der Staubbeutel Kosies in kleinen
Tröpfehen ausschwitzt, was sch nur bei sröfser Hitze
bemerkbar ist. R.
16. Potentilla atrosanguinea Don.
Zwischen den Staubfäden und den Pistillen ist ein
gelblicher, fleischiger Ring, der Honig ausschwitzt, schon
ehe die Antheren sich öffnen. R.
17. Rubus fruticosus.
Die Staubfüden sind einem drüsigen Ring einverleibt,
der Honig absondert. R.
8. Rubus odoratus.
Zeigte uns en: Honigabsonderung. R.
19. Rubus Jdaeus.
Sondert Honig ab wie Rubus fruticosus, (Conrad
Sprengel p- 270.)
20. Geum urbanum.
21. — rivale.
Der Kelchboden, worauf die Staubfäden stehen, sondert
zwischen diesen Tröpfehen von Honig aus, sobald die
Staubbeutel sich öffnen. Nur bei guter Witterung be-
merkbar. R. u:
24: Comarum.
Verhält sich wie Potentilla. R.
e) Spiraeaceae,
25. Spiraca salicifolia.
Innerhalb der Staubfäden steht auf dem Kelchrand ein
‚röthlicher, gefalteter Kranz, der Honig absondert. R.
26. Spiraea ‚chamaedrifolia.
Wie die Vorige, nur ist der Kranz gelblichweifs. A.
27. Spiraea trifoliata.
Der Grund des Kelchs selbst sondert Saft ab. R.
28. Spiraea opulifolia,
Nach Conrad Sprengel (p. 270.) wie die Vorige.
29. Spiraea filipendula.
30. — Aruncus.
31. — Ulmaria.
Zeigten weder Nektarien noch Honigabsonderung. 5%
f} Drupaceae s. Amygdaleae.
32. Amygdalus. ; 34. Prunus.
33. Cerasus Mill. 35. Persica Mill.
‚Der fleischige. Grund des Kelchs sondert Honig ab,
sobald die Antheren sich öffnen. E. E
Fam. LXXIX. Legsuminosae Juss.
. Orobus vernus. 5. Anthyllis vulneraria.
« Ficia sepium. 6. Lotus cornieulatus.
—: ‚Faba. T...— siliguosus.
— sylvalica. S. Coronilla Emerus.
[3
Ei
9. Lathyrus latifolins. 11. u; pratensis.
10. — . odoraltus. 12. Robinia hispida.
Die ringförmige Grube ; sehen des Staubfadenzylinder
und der Basis des Fr uchtknotens sondert Honig ab; der
Pollen ist schon vor dem Oeffnen der Blume resen, i
aber die Saftabsonderung beginnt erst nach dem Auf-
blühen, und ist am icksien., wenn die Blume Zu wel-
ken beginnt; nachher hört sie auf. Bei den meisten ist
die Staubfadenröhre unten etwas erweitert; der Saft
fliefst aus den zwei Oeffnungen hervor, welche der ein-
zelne Staubfaden neben sich läfst, sobald man die Blume
gelinde drückt. Bei allen Angeführten ist die Saftabson-
derung sehr bedeutend. R. :
= Eee: - Hedysarıım Onobrychis. .
14. Cytisus supinus Jacq.
Zeigten geringe Honigabsonderung. R.
15. Coronilla varıa. 18. Cytisus nıgricans.
16. Lupinus albus. 19. Spartium scoparium.
17. — dirsutus. 20. — junceum.
Zuge hpine, Absonderung.. R.
31. Phaseolus.
Zeigt einen weifslichen, fleischigen Ring, der die Basis
des Fruchtimptens unmfalst, und Honigäbsäidernng; ob
jener Ring den Saft absondert, konnten wir nicht mit
Gewifsheit erfahren. R.
22. Dolichos Lablab«
Zeigt nach Conrad Sprengel ebenfalls einen fleischigen
‚ Ring um den Fruchtknoten, der Honig absondert (p. 354. )
23. Pisum salıvum, 36. Psoralea bituminosa,
24. Orobus niger. 37. Trifolium alpestre.:
25. Astragalus Onobrychis, 28: — Tepens.
29. Medicago Falcata.
Sondern nach Conrad Sprengel ebenfalls Honig ge
. Genista tincloria,
— pülosa,
. Ulex europaeus.
Zeigen nach Conrad Sprengel keine Saftabsonderung.
33. Podalyria australis.
Zeigt starke Honigabsonderung. AR.
34. Sophora ielraptera.
35. Cassia tomentosa.
Zeigten keine Honigabsonderung. AR.
36. Gledischia triacanthos.
Zasterbloinen: im Grunde des Kelchs innerhalb der
Staubfäden, Honigabsonderung in kleinen Tröpfehen,, so-
bald die Antheren sich geöffnet haben. R.
37. Tamarindus.
Zwei Borsten aufserhalb der Staubfädenbasis. (Nach
Linnde Gen. 50. Nektarien'
Fam. LAXX. Teredinthaceae Juss.
1. Schinus.
Gekerbtes ringförmiges Nektarium. (Curt Spreinfet Anl.
11. p- 651.) 3
2. Lardizabala R. et P.
Sechsblätteriges Nektarium. (Ebendas. p. 652.)
3. Buchanania Spr.
Kugeliges, mit 10 Furchen versehenes Nektarium, das
den Fruchtknoten einhüllt. CEbendas.)
4. Astronium Jacg.
In der männlichen Blume 5 Nektardrüsen. (Ebendas.
p: 653.)
5. Brucea Herit.
Gelapptes, drüsiges Nektarium, das die Staubfäden trägt.
(Ebendas. p. 654.)
6. Drypetes Poit.
Zottiges, buchtiges Nektarinn, (Ebendas, p.. 657.)
'7. Brunellia R. et P.
Ein ringförmiges Nektarium umgibt den Fruchtknoten
und trägt die Staubfäden. (Ebendas. p. 657.)
Fam IXXX. Homalneie & Be
}; Homeliiiih
Sechs bis sieben Nektardrüsen, zwischen denen sieben
Bündel Staubfäden stehen, an der Basis der innern korol-
linischen Kelehblätter. (Curt Spr engel Anl. I. Pp 2,
"Fam. LXXXIL Celastrineae R. Br.
1. Staphylea pinnata.
Eine ringförmige, fleischige , fünflappige Drüse umgibt
den Fruchtknoten und ent Honig ab sobald Be An-
theren sich öffnen. R.
2. Evonymus , latifolins.
Die ke drüsigen Staubfäden und, der. Frucht-
knoten schwitzen femme Tröpfchen aus, sobald die An-
theren sich entleeren. BR.
3. -Evonymus europaeus.:
Bei diesem konnten wir keine Absonderung bemerken. A,
4. Odlasteng scandens.
Die Saftdrüse und zugleich der Safthalter ist der flei-
schige gelbe Grund des Kelchs. (Conr. Sprengel p. 131.)
Pen. LXXXUN Bommeoe BD. Br.
1. Rhamnus Frangula.
Die Basis der Blumenröhre sondert Honig ab, sobald
die Antheren sich öffnen; mit dem Verwelken derselben
hört die Absonderung auf. R.
2. Opelia Roxb. |
Fünf Nektarien mit den Staubfäden abwechselnd. (Curt
Sprengel Anleit. II. p. 661.) } |
Fam. LXXXIV. Simarubeae Rich.
1. Quassia.
Zehn Nektarschuppen an der innern Seite der Staub-
fäden. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 812.)
Fam. LXXXV. Autaceae Juss.
1. Ruta chalepensis.
Das glatte Gynophorum schwitzt Honigtröpfchen aus;
die sich an der Basis der Staubfäden in kleinen Tropfen
sammeln. Die Ausschwitzung beginnt nicht früher ‚„ als
bis ein Staubbeutel sich entleert hat. R.
2, Ruta graveolens.
Wie die Vorige; die besonderen, am Gynophorum be-
findlichen Gruben scheinen dagegen harzige Stoffe auszu-
scheiden. R.,
3. Dietamnus Fraxinella Lam.
Zwischen dem Gynophorum und den Staubfäden eine
kleine Rinne, welche Saft ergiefst zur Zeit der Bestän-
ar vor dem Oeffnen der Staubbeutel war sie trocken. K
4, Diosma alba Thunb,
% Fünf zylindrische, oben abgerundete, lichtgrüne Drüsen
stehen um den Griffel; aufserhalb derselben ein dunkel-
grüner, wulstiger Faltenkranz; auf ersteren erscheinen in
der Bestäubungszeit kleine Tröpfehen; allein von der
Natur des Safts konnten ‘wir uns nicht überzeugen. R.
5. Adenandra Willd.
Drüsen auf den Antheren. (Curt Sprengel p- 667. )
Nach Linnee Honigdrüsen. (Gen. 572, Amoen. acad. VI.
p- a
6. Agathosma Willd.
Nektarium auf dem Kelch eingefügt. (Curt Sprengel
pP. 667.)
7. Boronia Smith. TR
Kranzförmiges Nektarium. (Ebendas.)
S. Poranthera Rudge. |
Vierklappige Antheren auf der Spitze mit einer Drüse.
- (Ebendas.) .
9. Commersonia Forst.
Innerhalb der Staubfäden ein. zehntheiliges Nektarium,
mit abwechselnd schmälern Fetzen. (Ebendas. p. 669.)
10. Zieria Smith.
Vier Drüsen tragen die vier Staubfäden. (Ebendas. p- 674.)
11. Eriostemon Smith.
Das Nektarium trägt 5 zusammengewachsene ee
(Ebendas. p- er
EIER Thunb.
Unfruchtbare "ang an der Spitze Drüsen tragend;
Antheren der fruchtbaren an der Spitze ebenfalls drüsig.
(Curt Eu Gen. pl. Ed. IX. p. 188.)
Fam. LXXXVlL Zyegophyrlieae R.Br.
1. Zygophyllum Fabago.
x Das Gynophorum sondert Honig ab. (Conr. Sprengel
p. 237.) | |
2. Melianthus major.
Das untere Kelchblatt verlauft in einen stumpfen, ei
förmigen Sporn; zwei lange und zwei kurze Staubfäden ;"
die kurzen durch eine Membran verbunden und sich unter
der Insertion an der Basis des Fruchtknotens in eine
grofse, braune, lederartige Honigkappe fortsetzend, wel-
che im Sporn des Kelchs liest und. in ihrem Grunde eine
veichliche Menge eines röthlichbraunen Honigs ergiefst,
sobald die a ‚en geöffnet sind; vorher ist Faen Honig
ergossen; nach. dem Verblühen iefst der Honig in Tro-
pfen ab und träufelt auf den Boden. R.
Fam. LXXXYI. Oxalideae De Cand.
1. Oxalıs Weiche:
Fünf Saftdrüsen an der Basis der Blumenblätter. (Conr:
Sprengel p. 254.)
Fam. LXXXVII. Geraniaceae De Cand.
Geranium reflexum. Geranium pyrenaicum.
— sanguineum. —_ pratense.
Bm macrorhizon. _ palustre.
_ striatum. S u sylvaticum.
rR robertianum. 10. — phaeum.
Zehn Honigdrüsen an der äufsern Basis der innern
Staubfädenreihe, welche, sobald die Staubbeutel sich zu
öffnen beginnen, süfsen Saft absondern. Bei Nro. 1. und
10: ist die Absonderung sehr bedeutend, bei Nro. 2. und
7. so gering, dafs wir namentlich von Nro. 2. eine grofse
Menge Blumen untersuchen mufsten, bis wir Saftabson-
derung bemerkten, R.
11. Erodium hymenoides Andr.
An der Basis der fünf fruchtbaren Staubfäden eine
Honigdrüse, die sich ganz verhält, wie bei Geranium.
Sie vertrocknet, sobald die Antheren abfallen. R.
12. Pelargonium zonale.
13. - grandiflorum Andr.
Die oberen Kronenblätter 3 Saftmälern geziert, auf’
der Basis der Kelchblätter stehend; der Kelch bildet eine
kurze Röhre in den Blumenstiel hinab, die von der Sub-
stanz der oberen ..Blumenblätter und der drei oberen
Staubfäden ausgekleidet zu seyn scheint. Die Honigab-
sonderung na yon der Oberfläche der Honigröhre zu
geschehen, und namentlich von deren oberen Theil, da wo
sie mit den Staubfäden zusammenhängt; wenigstens fan-
den wir dort bei einer Blume, die erst im Begriff war,
den Pollen zu ergielsen , Honig in feinen Tröpfchen aus-
geschwitzt; wenn der Pollen frisch ergossen war, war
die Honigabsonderung am gröfsten. R.
Fam. LXXAIX, Troposolene Juss, _
1. Tropaeolum majus.
Ve minus.
Die. spornförmige Verlängerung des Kelchs sondert an
ihrem hinteren Ende, wo sich ihre Substanz etwas ver-
v3
diekt, Honig ab. Die Absonderung beginnt nicht früher,
als bis die Antheren sieh öffnen, und nimmt zu, bis alle
entleert sind; wenn die Krone auch ganz geöffnet, aber
noch kein Pollen ergossen ist, sa findet man den Sporn
leer. BR. 2
Fam, XC. Balsamineae A. Rich,
1. Impatiens Balsamina.
Das untere Kelchblatt endigt sich in einen Sporn, des-
sen Spitze sich drüsig verdickt und Honig absondert, Die
Blume erreicht ihre Vollkommenheit erst nach der Be-
fruchtung, und dann beginnt ebenfalls erst die Honig-
absonderung. AR.
Fam. XCI. Ampelideae Kunth.
1. Pitis vinifera.
2%. .— laciniosa.
Fünf grünliche, rundliche Drüsen an der Basis des
- Fruchtknotens mit den Staubfäden abwechselnd; nach
dem Abfallen der Blumenkrone werden sie gelb und ver-
gröfsern sich noch etwas; Saftabsonderung konnten wir
nie daran entdecken. R.
3. Cissus hederacea Pers.
Das Gynophorum sondert in 5 Grübehen Honigtropfen
ab, wenn die Staubfäden im Abfallen begriffen sind. R.
Fam. XCII. Meliaceae Juss.
1. Melia.
Das zylindrische Honiggefäfs, welches Linnee (Gen. 576.)
beschreibt, ist blos die Staubfadenröhre, wie diefs schon
Vaillant (Sur la structure des fleurs p. 13.) und Böhmer
(Diss. de Nect. p. 19.) bemerkt haben,
Turr aca.
2
3. Swietenia. |
4. Trichilia.
Verhalten sich wie die Vorige.
Fam. XCIII. Sapindaceae Juss.
=: 1. Cardiospermum.
„Ein vierblätteriges gefärbtes Nektarium umgibt den
Fruchtknoten. (Linn. Gen. 540.)
2. Paullinia.
Vier Honigdrüsen an der Basis der Blumenblätter, und
vierblätterige Honigdecke. (Linn. Gen. 539.)
7 | 3. Blighia König.
Ein fleischiger Nektarring umgibt den Fruchtknoten;
gewölbte Saftdecken an der Basis der Blumenblätter.
(Curt Sprengel Anleit. II. p. 696.)
4. Sapindus.
Vier rundliche Drüsen an der Basis der Blumenblätter,
und vier hohle Saftdecken. (Linn. Gen. 541.)
Ä 5. Ephielis Schreb.
Acht Drüsen um den. Fruchtknoten, die Staubfäden
tragend; an jedem Krenenblatt zwei Schuppen als Saft-
decken. (Curt. Sprengel Anleit. p. 697.)
| 6. Hypelate Swarz.
Drüsiger Nektarring um den Fruchtknoten, die acht
Staubfäden tragend. (Ebendas. p: 698.)
ö 7. Phaeocarpus Mart.
Eine drüsige Scheibe, im Grunde der Blume in eine
doppelte Schuppe ‚ausgedehnt, umgibt die Staubfäden.
(Martius nova Gen. 1. p- 61.) =
Fam. XCIV. Hippocastaneae De Cand.
1. Aesculus Iutea Wangenh.
2% — hybrida De Cand.
3: we Hippocastanum.
Die Staubfäden sind an ihrer äufsern Seite von einem
fleischigen Ring umgeben, an dessen äufserer Seite die
Blumenblätter eingefügt sind; dieser Ring ergielst Honig,
sobald die Staubbeutel sich öffnen. BR.
4. Aesculus Pavia.
Die Honigwulst ist einseitig verdickt und ar eben-
falls die Staubfäden von aufsen; die hinteren Staubfäden
Stehen frei. Honigabsonderung wie bei Nro. 1. R.
Fam. XCV. Acerineae De Cabid.
1. Acer platanoides. -
Der fleischige glatte Körper (die-Scheibe), welchen Lin-
nee das Receptaculum nennt, ist die Saftdrüse. (Conrad
Sprengel p- 443.) |
2. Acer Pseudoplatanus.
3. — campestre.
Verhalten sich nach Soyer-Willemet (Memoire sur les
Nectaires p- 42.) wie der Vorige. ’
Fam. XCVI. Malpighiaceae Juss.
1. Malpigkia.
Zwei eiförmige, höckerige Honigdrüsen an der Basis
der äufsern Kelchoberfläche. (Linn. Gen. 621 3
| . Banisteria.
3. en iS.
Acht Saftdrüsen aufsen am Kelch. (Curt Sprengel An-
leit. II. p- 691.) FE
4. Zymum Noronh.
Der Fruchtknoten mit drei Nektarporen. (Ebendas.):
Fam. XCVJI. Eryihrosyleae Kunth.
1. Erythroxylon. |
Fünf gerändelte , aufrechte, gefärbte Nektarschuppen
auf der Basis der Blumenblätter. (Linn. Gen. 625.)
Fam. XGVIIH. Hiypericineae De Cand.
1. Hypericum. perforatum.
2... montanum,
RER _ androsaemum.
Weder Nektarien noch Saftabsonderung. R.
4. Martia Spr. (Hypericum L.)
Drei Nektardrüsen zwischen den Staubfadenbündeln
und auf der Basis der Korollenblätter. (Curt Sprengel
Anleit. II. P- 7SS.) r
5. Haemocarpus Noronh.
Fünf Nektarschuppen wechseln mit den Staubfäden ab.
(Ebendas.) |
Fam. XCXIX. Aurantiaceae Correa.
1. Citrus medica.
| 2. _ Aurantium.
Das wulstige, drüsige Gynophorum sondert Honig ab,
sobald die Blume sich öffnet, Die Absonderung dauert
mehrere Tage; nach der Befruchtung vergröfsert sich
auch das Gynophorum noch etwas. In dem Fruchtknoten
tritt zu gleicher Zeit die Absonderung des ätherischen
Oels in besondern Bläschen auf der Oberfläche desselben
ein. R. |
"Fam. C. Camellieae De Cand.
1. Camellia japonica.
‚ Weder Nektarien noch Honigabsonderung. R.
Fam..CI. Tiliaceae Juss.
1. Tilia europaea.
Die lederartigen Kelchblätter konkav, behaart, in der
Mitte mit glatter Grube, welche Honig absondert, sobald
die Staubbeutel sich öffnen. A.
77
2, Tilia americana.
An den Nägeln der Korolle 5 Nektarsehuppen, welche
um den Fruchtknoten stehen. Kalm. (Linn. Gen. 717.)
3. Triumfetta.
Fünf Nektardrüsen um den Fruchtknoten. (Curt Sprengel
Anl. II. p- 819.)
4. Sparmannia. SR
Die äufsern, unten angeschwollenen Staubfiden schlagen
fehl nnd scheinen Nektarien zu seyn. (Ebendas.)
Wir konnten keine Absonderung daran entdecken. K
Ri. 5. Grewia.
An der Basis jedes Blumenblatts eine dicke, einwärts.
gebogene Honigschuppe. (Linn. Gen. 1117.)
®
Fam. GH. Buetineriaceae R. Br.
1. Ayenia.
Fünf Kronenblätter breiten sich in sternförmig zusam-
Menhängende Platten aus, auf deren jeder oben eine
Drüse sitzt. (Curt Sprengel Anleit. I. p- 810.)
2. Buettneria.
Ein fünfzähniger Krug: umgibt den Fruchtknoten; nach
Uinnde (Gen. 2SS.) das -Nektarium. CEbendas. p- 806.)
3. Bleinhovia.
Wie die Vorige. (Ebendas. p. 809. Linn. Gen. 1113.)
| 4. Theobroma.
Ein!-glockenförmiges, fünfzähniges Nektarium. (Linn.
Gen. 972.) | |
5. Lasiopetalum Smith.
Weder Honigabsonderung, noch Nektarien, R.
6. Mahernia pinnata Cav.
Nägel der Blumenblätter an der Basis von beiden Sei-
ten eingerollt und hier Honig absondernd. R.
7. Hermannia denudata.
S. — .. lavendulaefola.
9. — . hirsuta Sehr.
Wie die: Vorige; der Honig erscheint niemals vor dem’
Oeffnen der Antheren, R.
Fam. CHI. Bombaceae Kunth.
.. . 1. Helicteres.
Fünf blumenblattartige, lanzettförmige Bescpe
decken den Fruchtknoten. (Linn. Gen. 1114.)
Fam. CIV. Malvaceae R. Br.
1. Althaea offecinalis.
2. Alcea rosea.
Fünf grünlichweilse Drüsen sitzen auf der Basis der
innern Kelchfläche und sondern Honig ab mit dem Ergußs
des Pollens. Die Drüsen entsprechen den Gruben, welche
die Zipfel der Blume zwischen sich lassen. AR.
3. Malva sylvestris.
4... — ;rolundifolia.
5. — verlicillata.
aielsen wie bei Nro. 1. Honigergufs sehr gering. R.
6. Hibiscus Trionum.
En Rosa sinensis.
Ein drüsiger, weifslicher Ring an der Basis der innern
Kelchfläche. Dieser sondert bei Nro. 6. sehr wenig und
nur bei heifser Witterung ab; bei Nro. 7. konnten wir |
keine Absonderung entdedken. R.
2 8. Lavatera: trimestris.
9. — arborea.
Die ganze Kelchfläche ist an ihrer innern Oberfläche
gegen den Grund hin mit einem fleischigen, weifslichen
Ueberzug bedeckt, der Honig absondert, sobald die Staub-
‚beutel sich entleert haben. K.
10. Sida hastata Willd.
Drüsen und Absonderung wie bei Nro. 1.
%
Fam. CV. ZLineae De Cand.
1. Linum. üsitatissimum.
2. 2 perenne.
Fünf Hohigdrüsen an der Basis der Staubfadenröhre;
welche Saft absondern. (Conrad Sprengel p. 275.) ' Der
Saft ergiefst sich in den Kelch.
Fam. CVIL Caryophylleae Juss.
1. Cucubalus. 4 Lychnis.
2.. Silene. 2.2.8. Saponaria.
3. Dianthus. '6. Agrostemma.
Das Gynophorum sondert an seinem obern, innern,
drüsigen Rande Honig ab; die Absonderung beginnt: bis-
weilen kurz vor dem Oeffnen der Staubbeutel und ist am
Sröfsten während der Bestäubung. R.
7. Cerastium vulgatum. 9, Spergula nodosa.
8. Rn arvense. 10. To rensis.
Fünf Saftdrüsen sitzen an der Basis des Fruchtknotens
2wischen den Kronenblättern, und: sondern Honig ab.
(Conr. Sprengel p. 262 — 264.)
11. Stellaria graminea.
12. „Arenaria. trinervia.
Wie die Vorigen. (Ebendas. p. 253.)
| 13. Sagina procumbens.
Zeigt vier Saftdrüsen, sonst wie Cerastium. (Eben-
daselbst p- 86.)
Fam. CViI. Polygaleae Juss.
1. Polygala vulgaris.
Der glatte Fruchtknoten ist die Saftdrüse. (Conrad
Sprengel p- 350.) Wir konnten keine Honigabsonderung
finden: - R. aa
2. Polygala speciosa Sims. =
: Unteres Kelehblättchen kappenförmig ausgehöhlt, ‚und
?ur Zeit der Bestäubung einen grofsen Tropfen Honig
enthaltend, der aus der Basis der Staubfadenröhre. her-
Vorzutreten scheint. R.
Z
3. Polygala myrtifolia.
Die Staubfadenröhre nach vornen sackförmig erweitert
Und zur Zeit der Bestäubung Honig enthaltend, R.
Fam. GVII Droseraceae De Cand.
. Parnassia palustris.
Fünf es Honigwerkzeuge umstehen das
Pistill mit den Staubfäden abwechselnd; jedes derselben
spaltet sich in 15— 20, in zwei Köthen stehende Aeste,
deren jeder sich mit einer kugeligen, durchsichtigen Drüse
endigt; unterhalb dieser Verästelung auf der inneren
Fläche des Körpers sind zwei grünliche Vertiefungen,
woran wir.aber so wenig, als an jenen gestielten Drüsen,
eine Absonderung finden konnten. R.
Fam. CIX. Violarieae De Cand.
1. Viola canina.
"u Trieolor.
Zwei Staubfäden sind an ihrer Basis in zwei faden-.
förmige, lange Sporne verlängert, welehe von dem Sporn
des unteren Blumenblattes umschlossen werden, an ihrer
Spitze eine ‚grünlich-drüsige Beschaffenheit zeigen, und
Honigtröpfchen absondern, sobald die Blume ihre Gröfse,
erreicht hat, während die Befruchtung schon vorher statt-\
findet, bisweilen ehe die Blume sich öffnet. Bei vielen}
Blumen der Viola canına findet sich nie Honig; regel-
mälsiger zeigt sich die rt bei. Viola tricolor. R.
‘Viola biflora.
z a
EEE denselben Bau und ähnliche Erbe R.
5. Viola mirabilıs.
Die fruchtbaren Blumen zeigten in der Regel keine
spornartigen Anhänge an den Staußfäden, nur bisweilen |
waren sie angedeutet; der Sporn der Blume fehlte mit
den Kronenblättern. Die» unfruchtbaren Blumen kamen |
mit den übrigen Veilchenarten überein im Bau, und‘ |
erschienen nur unmittelbar aus der Wurzel; indessen |
fanden wir doch auch einigemal die wurzelständigen |
Blumen fruchtbar. AR.
Ss
6. Hybanthus Jacg.
Zwei Nektardrüsen am Fruchtknoten unter dem untern
Blumenblatt. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 827.)
7. Sauvagesia Jacq.
Zehn Staubfäden mit vierkantigen Antheren, von denen
die Hälfte fehlschlägt und Drüsen trägt. (Eibendas. p. 778. )
S. Noisetia Humb.
Die zwei unteren Staubfäden mit fadenförmigem Anhang,
der in den Sporn der Blume hineinragt. (Martius nov.
gen. I. p. 23.) BG
9. Glossarrhen Mart.
Zwei untere Staubfäden mit fadenförmigen, honigab-
sondernden, in den Sporn der Blume hineinragenden
Anhängen: (Ebendas. p. 21.)
10. Corynostylis Mart.
Staubfäden unten mit kurzem, zottigen Anhang. (Eben-
das. p- 25.)
Fam. CX. Cistineae De Gand.
1. Cistus vaginatus Ait.
Die Basis des fünfkantigen Fruchtknotens von einem
Kranz kleiner Drüsen (ungefähr 25 an der Zahl) umgeben,
welche mit dem Oeffnen der Staubbeutel Tröpfchen aus-
schwitzen. R.
2. Helianthemum vulgare Gärtn.
6P un laevipes De Cand.
4. > glaucum De Cand.
Zeigen weder Drüsen, noch Honigabsonderung. R.
Fam. CXI. Bixineae Kunth.
An: der Basis der ‚äufsern fünf Kronenblätter stehen
Nektardrüsen. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 823.) |
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2. Prockia Kunth.
Viele Staubfäden auf Nektardrüsen Schrad, (Ebendas:
p- 568.)
Fam. CXII. Flacourtianeae Rich, _
1. Hydnocarpus Gärtn.
Blumenblätter an der Basis mit Nektarschuppen. (Curt
Sprengel Gen. pl. Ed. IX. p. 189.)
2. Riggelaria.
Männliche Blüthe mit fünf Nektardrüsen an der Basis
der fünf Blumenblätter. (Linn. Gen. 1233.)
3. Melicytus Forst.
. Weibliche Blumen mit fünf Nektarschuppen. (Curt
Sprengel Anleit. II. p. 658.)
Fam. CXIH. ZAesedaceae De Cand.
1. Reseda odorata. 3. Reseda Phyteuma.
Bi: ne 4. — Jfruticulosa.
Innerhalb der obern zwei Blumenblätter steht eine halb-
mondförmige Schuppe, an deren innerem Rande die obern
Staubfäden eingefügt sind; mit ihrer Unterfläche deckt
sie die wulstige Honigdrüse, und ist mit ihr verwachsen.
Die Honigabsonderung beginnt schon, ehe die Staubbeutel
‚sich öffnen, und dauert bis zu ihrem Verwelken, ist aber
sehr gering. AR.
5. Ochradenus De Cand.
Eine halbmondförmige, drüsige Scheibe umgibt die
Staubfäden, welche unter dem Fruchtknoten eingefügt
sind. ‚Curt Sprengel Gen. plant. Ed. IX. p- 398.)
Fam. CXIV. Capparideae Juss.
1. Cleome.
Drei Nektardrüsen im Kelche, an der Basis der innern
Seite. R. | .
Fam. CXV. Cruciferae Juss.
a) Synelistae Spreng.
1. Biscutella auriculata.
Zu beiden Seiten jedes kurzen Staubfadens eine läng-
liche Drüse, welche in den Kelchsack hinabragt; hinter
und zwischen den zwei langen Staubfäden jeder Seite
ebenfalls eine Drüse. Der Honig wird in der Akme der
Blume abgesondert und fliefst in den Kelchsack jeder
Seite ab. R.
Crambe hispanica.
Hinter und zwischen den vier langen Staubfäden eine
Drüse, und innerhalb der zwei kurzen gleichfalls eine. R.
3. Myagrum paniculatum.
Zu beiden Seiten jedes kurzen Staubfadens eine grüne
Drüse. R. e- |
4. Peltaria allıacea.
Hat keine Drüsen. AH.
: 5. Raphanus sativus.
Eine breite, rundliche, oben mit einer Grube versehene
Drüse innerhalb der zwei kurzen Staubfäden , eine läng-
liche hinter und zwischen den zwei langen. R.
6. Faphanistrum arvense All.
Zwischen dem Fruchtknoten und dem kurzen Staub-
faden je eine Drüse. (Conr. Sprengel p: 334.)
b) Silieulosae.
f 7. Alyssum incanum.
Zu jeder Seite des kurzen Staubfadens eine Drüse. R.
8. Cochlearia.
Hat keine Nektardrüsen. R.
9, Draba verna.
-
Zu jeder Zeite des kurzen Staubfadens eine Drüse. |
(Conr. Sprengel p. 329.)
10. Iberis umbellata:
Innerhalb des kurzen Staubfadens steht eine ee
Drüse AR.
6 #
net,
u u an FERNEN
—
ER an
11. Lepidium sativum.
Innerhalb des kurzen Staubfadens steht eine kleine
Driüse AR.
12. Lunaria rediviva.
Kurzer Staubfaden inwendig, von konischer Drüse um-
falst. R.
13. Thlaspı bursa pastoris.
. Vor jedem kurzen Staubfaden zwei Drüsen. (Conrad
Sprengel p- 330.)
14. Teesdalia R. Br.
An der innern Seite der Staubfäden kronenblätter-
ähnliche Schüppehen. (Curt Sprengel Anl. 1. p- 720.)
\
co) Siliquosae.
15. Arabis alpina.
Zwei Saftdrüsen. (Conr. Sprengel p. 333.)
16. Arabıs thaliana.
Keine Drüsen. . (Eibendaselbst.)
Linnee schreibt der Gattung Arabis vier Drüsen zu.
(Gen. 882.)
SE 17. Barbarea R. Br.
Zwei zusammenhängende Drüsen vor dem kurzen Staub-
faden, und hinter und zwischen den zwei langen eine.
(Böhmer Diss. de ornamentis florum p. 5.)
e 18. Brassica.
Hinter den langen Staubfäden eine Drüse und inner-
halb des kurzen eine. R.
19. Cardamine amara.
20. — ___ _pratensis.
Der kurze Staubfaden wird von aufsen von einer nie-
drigen Drüse umfafst, hinter und zwischen den zwei
langen jeder Seite eine kleine kugelige Drüse AR.
231. Dentaria.
Hinter dem kurzen Staubfaden eine Drüse. (Böhmer
a. a. O.».5.)
\
5
22. Erysimum.
Ein Drüsenpaar innerhalb des kurzen are;
(Linn. Gen. 878.)
| 93. Nasturtium R. Br.
Zwei Drüsen an der Basis der kurzen Staubfäden.
(Curt Sprengel Anleit. II. p. 713.)
24. Sinapis.
Zwischen dan, langen Staubfäden eine Drüse, uud inner-
halb der kurzen gleichfalls eine. AR.
25. Sisymbrium.
Vier Nektardrüsen.
26. Turritis.
Ein halber Nektärring umgibt die kurzen Staubfäden.
- Sprengel Anleit. IE. p. 713) |
27. Hesperis tristis.
28. 2 — © .matronalis:
Innerhalb des kurzen Staubfadens eine Drüse, die ihn
halb umfafst. R. |
39. Cheiranthus. Eheirt.
30. — incanus.
Eine Drüse an der Basis des kurzen Staubfadens und
innerhalb desselben, halbumfassend. .R.
Bei der ganzen Familie geschieht der Honigergufs erst f
nach der Befruchtung, welche bei Nre. 28. und 30. meist |
bei noch ganz gesehlossener Blume vor sich geht. Die \
Saftabsonderung erfolgte ı bei diesen beiden erst wenn
die Krone sich entfaltet hatte, und währte fort so lange
dieselbe frisch blieb, was S-— 10 Tage dauern kann, Nach
dem Abfallen der nn vertrocknen die Drüsen
und werden gelb. R.
Fam. CXVI. Fumariaceae De Cand.
1. Corydalis lutea Vent.
2: — aurea Vent.
3. Fumaria offieinalis.
Der obere Staubfadenbündel endigt sich nach unten: in
einen drüsigen Sporn, der an seiner Spitze Honig 'ab-
PN
1
a
za
4
4
56
sondenkh sobald die Staubbeutel sich entleeren, welcher
von dem Sporn der Blumenkrone aufgenommen wird.
Der untere Staubfadenbündel nimmt keinen Theil:an der
| Spornbildung. R.
4. Cysticapnos Boerh.
5. Sarcocapnos De Cand. -
6. Dactylocapnos Wallich.
Oberer Staubfadenbündel gespornt wie bei der Vorigen.
(Curt Sprengel Gen. plant. Ed. IX. p- 568.).
Fam. CXVII. Papaveraceae De Cand.
1. Chelidonium majus.
Weder Nektarien noch Saftabsonderung. R. — Auch
Conrad Sprengel fand es so (p. 271.)
2. Papaver somniferum. 4. Panaver Rhoeas.
3... . orientale. 5. dubium.
In keiner Honig oder Nektarien anzutreffen. R.
6. Glaucium luteum Scop.
r BR corniculatum Pers.
8. Argemone mexicana.
9. Bocconia cordata Willd.
Weder Honigabsonderung noch Nektarien. R.
Fam. CXVIII. Berberideae Vent.
1. Berberis vulgaris.
2. — canadensis Mill.
An der Basis der sechs konkayen Blumenblätter stehen
zwei Honigdrüsen; die Kronenblätter sind dreinervig,
auf den zwei äufsern Nerven sitzt die eiförmige Drüse.
Die Honigabsonderung beginnt zuerst am untern Theil
der Drüse, kurz vor dem Oeffnen der Staubbeutel, wo
die Blume noch geschlossen ist; bald nach der Befruchtung
fallen die Kronenblätter mit den Staubgefäfsen ab. R.
| 3. Epimedium alpinum.
Vier kegelförmige, sackförmig geschlossene, gegen die
Spitze etwas aufwärts gekrümmte Nektarien liegen auf
87
den vier konkaven, ins Kreuz stehenden Kronenblättern,
so dafs sie mit ihrer Basis gegen das Centrum der Blume
sich erweitern und jedes derselben unterhalb eines Staub-
fadens angeheftet ist. Die Farbe des Nektariums ist
grünlichgelb; gegen die Spitze zu ist die Substanz drüsig
verdickt, grünlieh, und hier wird der Nektar abgeschieden.
nen, die geöffnet waren, aber keinen Pollen ergossen
hatten, zeigten keine Absonderung; waren zwei Staub-
beutel entleert und zurückgerollt, so begann die Abson-
derung, und nahm zu, bis alle 4 Staubbeutel zurückgerollt
waren; dann enthielten die Nektarien ihre ganze Höhle
voll eines diekflüssigen, sehr süfsen Honigs, der nach dem
Verblühen mit den Staubfäden , Nektarien und Blumen-
blättern abfiel. R.
4. Leontice u:
Sechs halbeiförmige, abstehende, gestielte Schuppen,
auf den Nägeln der Blumenblätter stehend, bilden die
Nektarien. (Linn. Gen. 456.)
3. Anden,
Keine Schuppen : an den Blumenblättern. Curt Sprengel
SS ‚pl. Ed. IX. p. 253.)
:® Corynocarpus Forst.
Fünf mit biemenhlafiähnlichen Anhängen vers
Drüsen, welche mit den Staubfäden abwechseln. (Eben-
das. p. 179.)
Fam. CAIX. Menispermeae Juss.
1. Hi ia Wallich.
Eiförmige Drüsen an der Basis der Staubfäden. (Eben-
das. p- 802.)
2. Menispermum Tournef.
Sechs kronenblattartige Honigschuppen.. (Ebend. p. 292.)
3. Braunea Willd.
Sechs längliche Honigschuppen umgeben die Staubfäden.
(Ebendas. p. 708.)
Fam. CXX. Magnoliaceae De Cand.
i Magnolia cordata Mich.
Weder Nektarium noch Saftabsonderung. A,
Fam. CXXI. Dilleniaceae De Cand.
1. Dillenia scandens Willd.
Weder Nektarien noch Saftabsoriderung. R.
Fam. CXXU. Ranunculaceae Juss.
1. Clematis vitalba. 3. Clematis recta.
2. — vilieella.. 4. — . flammula,
Weder Drüsen noch Honigabsonderung. R.
5. Atragene verticillaris De Cand.
(Atragene americana Sims.)
Keine Drüsen, aber die Staubfäden sondern zur Zeit
der Bestäubung in der Mitte an ihrer innern Fläche
Tröpfchen eines sülsen Saftes ab. R.
6. Thalıctrum. 8. Anemone ranuneuloides.
7. Anemone nemorosa. 9. — sylvestris.
10. Anemone virginiana.
Weder Drüsen noch Honigergufs. R.
11. Hepatica trıloba De Cand,
12. Adonis.
Keine Drüsen und keine Saftabsonderung. R.
13. Pulsatilla pratensis Mill.
Dreifsig bis vierzig kurzgestielte Drüsen stehen am
äulsern Rande der Staubfäden auf dem Blumenboden,
und sondern Honig ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen.
Der gefärbte Kelch nimmt den Honig auf. R.
14. Pulsatılla vulgaris Mill.
(Anemone Pulsatilla L.)
Hat ebenfalls solche Drüsen. R.
sg
15. Ficaria ranunculoides Mönch.
‚Eiförmige, blumenblattähnliche Schuppen, nach unten
wulstig verdickt, stehen auf den Nägeln der Blumenblätter
und bilden die Saftdecke. R.
16. Ranunculus aconitifolius.
Längliches, weifses Saftblättchen mit gelbem Grübchen
an der Basis; = Honigschuppe.
17. Banunculus acris.
Stumpf eingekerbte, schwielige. Schuppe.
18. Ranunculus lanuginosus.
Kurze, gleichbreite, abgestutzte Schuppe.
19.. Ranunculus repens.
Breite, verkehrt herzförmige, flache Sehuppe.
| 20.. Ranunculus arvensis.
‚Breite, abgestumpfte, etwas konvexe Schuppe.
21. Ranunculus Lingua.
Kurze, stumpfe Schuppe.
22. Banunculus auricomus.
Eigentliche Schuppe fehlt, der Rand der Blumenblätter
ist einwärts gebogen und zu einer kurzen röhrigen Grube
vereinigt. =
23. Ranunculus aquatılıs.
Eine kleine gelbliche Papille am Grunde der Blumen-
blätter,
34, Banunculus bulbosus.
Breitherzförmige, konvexe, dünne Schuppe.
In dem Grübehen, das diese Schuppe deckt, wird bis-
weilen ein kleines Tröpfehen Honig abgesondert, was
aber nur bei warmer Witterung und nicht einmal bei
allen Arten bemerklich ist. R.
25. MMyosurus minimus.
Fünf sehr kleine Blumenblättchen bilden am Grunde
eine Nektarröhre, worin bisweilen kleine Safttröpfehen
abgesondert werden. (Conr. Sprengel p. 443.)
90
26. Cimicifuga.
‚Vier krugförmige, knorpelige Kronenblätter (Nektarien .
nach Linnde). (Curt Sprengel Anleit. IL. p. 733.)
| 27. Caltha.
Jeder Fruchtknoten hat nieht weit über seiner Basis
auf beiden Seiten einen weilslichen Fleck, welcher eine
Saftdrüse ist und Honig absondert. (Conr. Sprengel p. 298.)
28. Coptis Salisb.
Sehr lange, an der Spitze zungenförmige Nektarien
von unbestimmter Zahl. (Curt Sprengel Anl. II. p. 734.)
29. Isopyrum.
Fünf röhrige Nektarien mit dreilappigem Saum. (Ebend.)
30. Garidella.
: Fünf zweilippige Nektarien. (Ebendas. p. 735.)
m
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—
ER TEEEEEE . .
z n - . = =
“ n 2
22 b. De f
31. Trollius europaeus.
Zehn bis fünfundzwanzig gestielte, gerinnelte, mit einer
kleinen Grube über dem Stiel versehene Nektarien, bei
denen wir aber nie Saftergufs entdecken konnten; ihr
Stiel ist röhrig, am äufsern Rande der Staubfäden dem
Blumenboden eingefügt. R.
\ \
eng
32. Eranthis Salisb. (Helleborus hyemalis L.)
Sehr kurze, röhrige, zweilippige Nektarien. (Curt
Sprengel Gen. plant. Nro, 2270.) ;
33. Helleborus.
Röhrige, trichterförmige , oben gezähnelte Nektarien,
aufserhalb der Staubfäden dem Blumenboden einverleibt,
im Grunde Honig absondernd. Die Absonderung beginnt
nie früher, als bis die Staubbeutel (die äufserste Reihe
zuerst) anfangen sich zu öffnen; bei Blumen, worin 5
Antheren geplatzt waren, waren die Nektarien 2 ange-
füllt; bei 15—20 entleerten Staubbeuteln £ voll; bei
20—30 2, bisweilen sogar ganz voll; manchmal war. die
Anfüllung nicht bei allen Nektarien derselben. Blume
gleich, so dafs einige 5, andere 3 voll waren. — Bei
Su a
9
einer Blume an einem im Scherben’ gepflanzten Exemplar
von Helleborus foetidus, worin zwei Drittheile der Antheren
(ungefähr 30) entleert waren, enthielten die 6 Nektarien
3—4 Honig; er wurde mit einem Pinsel entfernt; nach
24 Stunden hatten sie sich wieder + angefüllt; es waren
die Antheren bis auf 5 geplatzt; man entleerte den Honig
wieder; nach 48 Stunden hatten alle Antheren sieh er-
gössen, es fand sich 4 Saft ergossen; nach fernern 48
Stunden hatte sich der Saft nicht weiter vermehrt, die
Nektarien fingen an, von oben herab zu vertrocknen ;
nach 3 Tagen begannen die Staubfäden abzufallen und
mit ihnen ganz gleichen Schritt haltend die Nektarien. R.
Sr 34. Aguilegia vulgaris. =
Fünf stumpfe, kappenförmige Kronenblätter verlaufen
unterhalb der Insertion am Blumenboden in einen röh-
tigen, einwärts gekrümmten Sporn, an dessen stumpfem
Ende eine grünliche Honigdrüse sitzt, welche mit dem
Oeffnen des ersten Staubbeutels anfängt Honig abzuschei-
den; die Honigabsonderung dauert so lange, bis alle
Staubbeutel entleert sind, ist aber nie sehr beträchtlich
in einem Sporn. Pollen- und Nektarergufs findet erst
Statt, wenn die Blume geöffnet ist; 3—4 Tage nachher
fällt die Blume sammt dem Honig ab. bei gefüllten Blu-
men, wo die Krone vervielfältigt ist, stecken mehrere
Sporne in einander und alle sondern Honig ab. R.
35. „dquilegia canadensis.
36. _ VISCOSU.
Verhalten sich wie die Vorige. R.
37. Aconitum tauricum Wulf.
Zwei hohle, mit spornförnigem Anhang versehene Kap-
pen, im Grunde durch drüsige Substanz verdiekt, stehen
auf rinnenförmigen gekrümmten Stielen aufserhalb der
Staubfäden dem Blumenboden eingefügt; die Rinne des
Stiels setzt sich fort in die Höhle des Honiggefälses ;
das obere kappenförmige Kelchblatt umschliefst die Nek-
tarien; 4— 8 gefärbte, kurze Fäden stehen als verkrüp-
pelte Blumenblätter mit den Nektarien in einem Kreise
9
um die Staubfäden her. Bei Blumen, welche beinahe
geöffnet, die innersten 8 Staubfäden frisch geborsten wa-
ren, hatte die Drise noch keinen Honig ergossen; bei
Blumen, worin 20 Staubbeutel entleert, 10 noch geschlossen
waren, zeigten sich auf der Oberfläche der Drüse im
Grunde der Kappe feine Tröpfehen ausgeschwitzt in bei-
den Nektarien; wo alle Staubbeutel entleert waren, fand
sich die Kappe des Nektariums voll Honig; die Kappen
fallen mit dem Keleh sammt ihrem Inhalt ab. R.
38. Sconitum Lycoctonum.
Sporn des Honiggefälses spiralförmig gewunden. Sonst
wie die Vorige. R.
39. en Napellus Jacgq.
40. _ barbatum Juss.
“ uT:: —_ ochroleucum Willd.
Verhalten sich ebenfalls wie Nro. 37. R.
42. Delphinium Consolida.
Das kappenförmige Blumenblatt setzt sieh in einen
langen Sporn fort, in dessem Grunde der Honig abge-
sondert wird, sobald sich die Blume geöffnet E: =
obere Kelehblatt schliefst mit seinem spornförmigen An-
hang den Blumensporn ein, Die Honigabsonderung ist
gering. R. 2
43. Delphinium Ajacıs.
Kürzerer, ebenfalls einfacher Sporn, an dem zwei-
spaltigen Kronenblatt befestigt; sonst wie die Vorige. R.
44. Delphinium elatum W illd.
Zwei kappenförmige, am Rande behaarte Blumenblätter
sind mit Honigspornen versehen, die beide von dem ein-
fachen Sporn des Kelchblattes umhüllt werden, und in
der Nähe ihrer Insertion auf dem Blumenboden an den
beiden Berührungsflächen offen sind. Blumen, bei denen
erst einige Staubbeutel entleert waren, zeigten keine
Honigabsonderung;; solche, worin noch einige geschlossen
waren, wenig; solehe, wo frisch alle Staubbeutel entleert
waren, am meisten; bei nasser Witterung war die Honig-
BE am geringsten. R.
45. Nigella damascena.
Fünf bis zehn kurzgestielte, kappenartige, krugförmige,
gedeckelte Nektarien stehen aufserhalb der Staubfäden
dem Blumenboden eingefügt, und sondern aus einer grün-
lichen Drüse im Grunde Saft ab, sobald die Staubbeutel
Sich zu öffnen beginnen; die Absonderung dauert
fort, bis die Befruchtung geschehen ist und
derFruchtknoten anfängt sich zu vergrölsern;
wenn jetzt auch noch nicht alle Staubgefälse
entleert sind, so hört sie doch auf; der Honig
vertrocknet zu einem weilsen, körnigen, süfsen Ueberzug,
und die Nektarien fallen mit den Staubfäden, die sich
entleert haben, ab, während andere Staubfäden oft noch
nicht geöffnet sind und stehen bleiben. R.
46. Nigella satıva.
47. — damascena. -
e
%
Haben ganz ähnliche Saftorgane. R.
48. Paeonia.
49. Actaea.
Zeigen keine Honigdrüsen. _R.
50. Xanthorrhiza Herit.
Fünf gestielte Nektardrüsen. (Curt Sprengel Anl. II.
p- 733.)
Fam. CXXII. Euphorbiaceae Juss.
L "Euphorbia Lathyris. |
”, ia palustris.
Blumenblätter kappenförmig vertieft, kurz vor dem
' Oetfnen der, Staubbeutel eine Flüssigkeit absondernd, die
‚von Bienen aufgesaugt wird. R. |
3. Ricinus communis.
Keine Spur von Nektarien oder Honigabsonderung. R.
4. Croton.
Männliche Blume mit 5 Nektardrüsen. (Curt Sprengel
Anleit. I. p- 365.)
94
5. Clutia.
Fünf honigabsondernde Drüsen stehen um die Befruch-
tungssäule. RB. |
6. Pera Mutis.
Viele Staubfäden stehen in doppelter Reihe mit ge-
schlitzten häutigen Nektarschuppen auf dem Fruchtboden.
(Curt Sprengel Anleit. II. p. 367.)
7. Argothamnia R. Br.
Männliche Blumen mit Drüsen zwischen den innern
Kelchblättern. (Ebendas. p. 369.)
8. Phyllanthus.
Weibliche Blume mit zwölfwinklichem drüsigen Rande.
(Ebendas.)
| 9. Xylophylla.
Weibliche Blume: Ein kleiner drüsiger Ring umgibt
die Basis des Fruchtknotens und sondert in der Höhe
der Blüthe kleine Tröpfehen ab. In den männlichen Biu-
men umgeben 5 grünliche Drüsen die Staubfadensäule,
aber wir konnten nie Saftabsonderung daran bemerken. zu
10. Andrachne. :
Männliche Blume mit fünf gespaltenen Nektarien. (Curt
Sprengel Anleit. II. p. 369.)
11. Epistylium.
Vier runde Drüsen an der Basis des Staubfadenbündels.
(Ebendas. p. 370.)
12. Richeria Vahl.
Vier bis fünf Nektardrüsen in der Blume. (Ebendas.
p- ie
13. Buxus.
Weibliche Blume: 3 Pistille wechseln mit 3 Nektar
drüsen ab. (libendas. p. 372.)
14. Aleurites Forst.
Fünf Nektarschuppen. (Ebendas. p. 373.)
15. Garcia Vahl.
Bo Nektardrüsen an der Basis jedes Staubfadens.
(Ebendas. p. 375) \ |
Fam. CXXIV. Urticeae Kunth,
1. Urtica.
Mämliche Blume mit kleinem Re Nektarium
in der Mitte.
E: 2. Lacistema sw.
Ei..e leischige Scheibe umgibt die Genitalien. (Martius
noy. Gen. I. p. 154.)
Fam. CXXYV. Amöntechiik Juss.
- Alnns. 3. Carpinus.
. Betula. 4. Corylus. h
Keine Sale: von Drüsen oder Honigabsonderung. BR.
5. Populus.
Die Korolle nannte Liänee Nektarium, (Conr. Sprengel
en . 6. Salıx.
Zwischen den Staubfäden steht eine rundliche, gelblich-
grüne Drüse; bei weiblichen Blumen vor jedem Fr "ucht-
knoten ebenfalls eine Drüse: ; beide sondern Honig ab in
der Höhe der Blume. A. x
7. Quercus Robur. /
Weder weibliche noch männliche Blumen zeigen Nek- |
tarien oder Saftabsonderung. R.
8. Platanus.
Die Rn Staubfäden gehen an der Spitze in eine
Drüse über, unter welcher die Antheren sitzen, (Curt
Sprengel Anleit, II. p- 350.)
Fan. CXXVL. Coniferae Juss.
1. Pinus sylvestris.
| — canadensis Ait.
3 — _ Larix.
Zeigen keine Spur von Nektarien oder Saftabsonde-
"tung. R.
Bei keiner Conifere erwähnen die en irgendwd
der Nektarien.
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96
Aus obiger Zusammenstellung gehen folgende Resultate
hervor:
\ L Dafs Honigabsonderung in den meisten
Familien der höher organisirtenG@ewächse
Statt finde
“ Von dem dieser Aufzählung zu Grunde gelegten Verzeichnils
der natürlichen Familien nach den neueren Autoren f) zeigen
nämlich :
A) Reine Honigabsonderung.
5 Familien der Acotyledonen; nämlich:
4. Fungi. 3. Lichenes.
2. Algae. 4. Hepaticae Juss.
x 5. Musci Juss.
7 Familien der Monocotyledonen; nämlich:
4. Filices, : 4. Eguisetaceae De Cand.
2. Lycopodiaceae Mich. 5. Potameae Juss. _
3. Marsileaceae RB. Br. 6. Cyperaceae De Cand.
7. Restiaceae R. Br.
B) Zweifelhafte Honigabsonderung.
45 Familien der Monocotyledonen; nämlich:
4. Podostemeae Rich. 8. Cycadeae Pers.
2. Saurureae Rich. 9. Commelineae RB. Br.
3. Aroideae R. Br. 10. Pontederaceae Hunth.
4. Pandumeue R. Br. 44. Alismaceae R. Br.
5. Piperaceae Kunth. 42. Colchiaceae De Cand.
6. Gramineae Juss. 13. Smilaceae R.Br.
‚7. Junceae De Cand. 44. Dioscoreae RB. Br.
45. Balanophoreae Bich.
74 Familien der Dicotyledonen; nämlich:
4. Cytineae R. Br. 8. Amaranthaceae Juss.
2. Santalaceae B. Br. 9. Plumbagineue Juss.
3. Elaeagneae Rich. 10. Plantagıneae Juss.
4. Thymeleae Juss, 14. Globularieue De Cand.
5. Laurineae Vent. 12. Sapoteae Juss.
6. Myristiceae R. Br. 13. Myrsineae R. Br.
7. Chenopodeae De Cand. 44. Ebenaceae Vent.
Uebersicht der Pflanzenfamilien nach verschiedenen Autoren
mit Angabe der bekannten Gattungen. Berlin 1829. p. 1 — 159.
. Epacrideae BR. Br. . Mebaceae Juss.
. Gesneraceae Bich. - . Sapindaceae Juss.
. Stylidieae R. Br. . Rhizoboleue De Cand.
. Calycereae Rich. . Malpighiaceae Juss.
.. Lorantheae Rich. . Erythroxyleae Runth.
. Araliaceae Juss: . Hippocrateaceue Kunth.
. Cunoniaceae R. Br. ‚51. Marcgravieae Juss,
. Hamamelideae R. Br. . Guttiferae Juss.
Ficoideae Juss. . Hypericineae De Cand.
. Paronychieae St. Hil. 54. Olacineae Mirbel.
. Portulacceae Juss. . Cumellieae De Cand.
. Loaseae Juss. . Ternstroemiaceue De Cand.
. Melastomeae Juss. . Chlaenaceae Pet. Th.
. Ceratophylleae Gray. 58. Elasocarpeae Juss.
. Hulorageue BR. Br. Bombuceae Kunth.
. Rhizophoreae R. Br. . Frankeniaceae St. Hil.
. Vochysieae St. Hil. Pittosporeue R. Br.
. Combretaceue R. Br. . Tremandreae R. Br.
. Memecyleae De Cand. . Droseraceae De Cand.
. Calycantheae Lindl. . 64. Bixineue Kunth.
. Terebinthaceae Juss. . Flucourtianeae Rich.‘
. Homalineue R. Br. . Papaveraceae De Cand.
. Chanlletiaceae De Cand, . Podophylleue De Gand.
. JIquilarineae R. Br. Menispermeae Juss.
. Samydeae Gärtn. fil. . Anonuceae Juss. , .
, Bruniaeeae RB. Br. . Magnoliaceae De Cand.
. Ochnaceae De Cand. . Dilleniaceae De Cand.
. Coriarieue De Cand. . Urticeae Kunth.
. Simarubeae Rich. . Monimieue Juss.
Ozxulideae De Cand. * . Coniferue Juss.
C) Erwiesene Honigabsonderung.
44 Familien der Monocotyledonen; nämlich :
4. Palmas Juss. 6. Irideae Juss.
2. Asphodeleae B. Br. 7. Musaceae Juss.
3, Liliaceae Rich. 8. Scitaminede Linn.
4. Bromeliaceae Juss. 9. Orchideae Juss.
“5. Nareisseae Rich. 40. Hydrochariueae R.
14. Nymphaeaceae Salisb.
72 Familien der Dicotyledonen, nämlich :
4. Aristolochiae Juss. 4. Nyetagineae Juss.
2. Proteaceae Juss. 5. Primulaceae Vent.
5 Polygoneae Juss. 6. Lentibulariae Rich.
7
LEBER
. Orobancheae Vent. 40. Myrteae Juss.
. Scrophularineae R. Br. 41. Tamariscineae Desv.
Rhinantheae Vent. 42. Salicariae Juss.
. Solaneue.Juss. 43. Onagrarieae Juss.
. Acanthaceae Juss. 4. Rosaceae Juss.
. Verbenaceae Juss. 45. Leguminosue Juss.
. Jasmineae R. Br. 46. Celastrineae RB. Br.
. Oleineae Hofmannsegg. 47. Rhamneae R. Br.
; Myoporineae R. Br. 48. Rutaceae Juss.
. Läabiatae Juss. 49. Zug sophylieae R. Br.
.. Boragineae Juss. 50. Geraniaceae De Cand.
Convolvulaceae Juss. Tropaeoleue Juss.
. Polemoniuceue: Juss. 52. Balsamineue Rich.
. Bignoniaeeae R. Br. 53. Ampelideae Kunth.
Pedalineae R. Br. 54. Hrppocastaneae De Cand.
Gentiuneae Juss. 55. Jeerineae De Cand.
‚Isclepiadeae RB. Br. 96. Jurantiaceae Corr.
. Apocyneae BR. Br. 97. Tiliaceae Juss.
. Erieineae Desv. _ . Buettneriaceae R. Br.
. Campanulaceae Juss. 59. Malvaceae R. Br.
‚ Lobeliaceae Rich. 60. Lineae De Cand.
Composttae Auct. 61. Caryophylleae Juss.
. Dipsaceae De Cand. 62. Polygaleae Juss.
. Valerianeae De Cand. 63. Prolarieae De Cand.
Rubiaceae Juss. 64. Cistineae De Cand.
Caprifoliaceae De Cand. 65. Resedaceae De Cand.
. Umöbelliferae Juss. 66.. Capparıdeue Juss.
. Saxifrageae Juss. 67. Cruciferae Juss. |
35. Riıbesieae Rich. 68. Fumariaceae De Cand.
36. Nopaleae Juss. 69. Berberideae Vent.
37. Crassulaceae De Cand. 70. Ranunculaceae Juss.
38. Passiflorene Juss. 741: Euphörbiaceae Juss.
39. Cucurbitaceae De Cand. 72. Amentaceue Juss.
Es verbielte sich demnach die Zahl der Honig absondernden
Familien zu den nicht absondernden oder Seriifeihaften unter den
Monocotyledonen = 41:22; unter den Dicotyledonen = 72:74;
wobei aber zu erwägen ist, dafs gerade von den zweifelhäften nur
bei wenigen Familien uns eigene Beobachtungen vergönnt waren.
Unter den von uns selbst beobachteten 52 Gattungen (an 84
Arten untersuchten) Monöcotyledonen zeigten 26 Gattungen (mit
46 Arten) Honigabsonderung;, von Dicotyledonen wurden 274
Gattungen (mit 446 Arten) näher untersucht, wovon 202 Gat-
tungen (mit 346 Auen) u a Honigabsonderung zeigten. Es
verhielte sich eh die Zahl’ der enstdehhirn Gattungen der
letzteren zu den nicht absondernden — 207 : 72; bei den Mono-,
cotyledonen — 26 : 26; wornach obiger Satz, dafs die meisten
der höher organisirten Gewächse Honig in der Blume absondern,
hinlänglich begründet erscheinen dürfte. g)
Werfen wir einen Blick auf die Familien in Beziehung
auf ihr Verhalten rücksichtlich der Honigabsonderung,
so möchte besonders interessant der gänzliche Mangel des
Honigapparats bei den BPapavereen, einigen Primulaceen,
wie Lysimachia, Dodecatheon, ferner bei der Gattung
Helianthemum, und unter der mit Honigwerkzeugen sonst
sö” besonders ausgestatteten Familie der A bei
Paeonia, Thalietrum, „Anemone_ und Sdonis seyn; und man AfRL
wird fast unwillkührlich auf die Frage geführt, ob die
Natur die Honigabsonderung bei diesen Pilinzen durch
irgend eine ‚andere vikarirende Thätigkeit ersetzt habe?
Eine Frage, auf die wir später zurückzukommen gedenken. —
Dagegen hat sie bei anderen Familien die Honigabsonde-
rung sehr konsequent durchgeführt; so bei den Labiaten,
Umbelliferen, J4sperifolien und Solaneen, unter welch
Letzteren nur die Gattung. Ferbascum, welche ohnehin
als ein etwas fremder Bürger: ta ‚dieser Familie auftritt,
des. Honigapparats gänzlich entbehrt..— Ob diese Eigen-
thümlichkeiten mit der Färbung der Blumenkrone, de
Bestandtheilen des Samens und seiner Hüllen, oder der
übrigen Theile der Pflanze im Zusammenhange stehen,
müssen wir der Entscheidung späterer Physiologen über-
lassen; dafs sie aber auch für den Systematiker manche
nützliche Anhaltspunkte gewähren dürften, ist gewils kei-
nem Zweifel unterworfen.
Als ein weiteres Resultat ergibt sich :
Il. Dafs ich die Natur im Allgemeinen auf
“ ‘kein bestimmtes Organ in der Blume be-
g) Diese Untersuchungen geschahen sämmtlich an der fünf- bis
zehn-, oft zwanzigfachen Zahl von Individuen, im blühenden,
frischen Zustande,
u *
schränkt habe, um durch dasselbe die
Honigabsonderung zu bewerkstelligen,
und dafs auch hierin die gröfste Mannig-
faltigkeit Statt finde; dafs aber doch am
häufigsten die Absonderung in der Nähe
des Fruchtknotens geschehe,
Schon Linn&e führte 18 verschiedene, von der Stellung herge
nommene Arten der Honigabsonderung auf. (Amden. acad. VI.
p- 268 — 277) — Wir wollen, um nicht zu weitläufig zu werden,
nur einige der Hauptformen aufzählen und durch Beispiele be-
er.
4. Auf den Antheren eine Drüse: h)
De Calodendron; bei Platanus sitzt die Drüse an der Spitze
des Staubfadens; bei Commelina sind es nur verkümmerte Staub»
beutel.
2. Auf oder an der Basis der Staubfäden:
Colchicum , Nyctagineae, Chelone, Geranium, Erodium, Linum, Tamarix
germunica, Piolae, Fumaria, Corydalis, Prockia, Cruceiferae.
= 8, Der Fruchtknoten selbst sondert ab:
Anthericum, Asphodelus, Erythronium, Eucomis, Aletris ‚ Hyacınthus,
Scılla, Hemer ocallis, Agapunthus, Albuca, Crocus, Ornithogalum. N
4. Die auf dem Fruchtknoten befindliche drüsige Scheibe
! sondert ab:
Jasminum, Ligustrum, VPaceinium, Tampanula, Phyteuma, Jasione, Sca-
biosa, Rubiaceae, Viburnum, Ribes, Myrteae, Onagreae, Pomaceae, Umbelli-
ferue, Saxifragae, Compositae.
5 Das Gynophorum sondert ab:
Orobanche , Lathraes , Antirrhinum, Browallia, Scerophuluria, Digitalis,
Gratiola, Euphrasia, Melampyrum, Pedieularis , Mimulus, Rhinanthus,
Veronica, Solaneue, Myoporum, Labiatae, Boraßineae, Gentiana ‚ Rhodo-
dendron, Caryophylleae.
6. Das Nektarium ist ein drüsiger, freier Ring, der die ne
des Fruchtknotens umgibt:
'Convolvulus , Ipomasa, Phloz , Fol drbutus, Epacrideae , Pro-
teaceae. | B* Je
h) Ob diese Drüsen wirklich Honig absondern, müssen wir da-
hin gestellt seyn lassen, da wir keine ae Pflanzen im
frischen Zustande untersuchen konnten..
\ 101
5 Eigenthümliche drüsige Bildungen zeigen:
Vinca, Laurineae, Hybantkus, Reseda; und viele diklinische Pflanzen:
Hernandia , Bryoniu, Cucumis, Cueurbita, Aylophylla, Phyllanthus, Argo-
thamnia, Clutia, Croton, Andrachne, Epistylium, Buxus, Aleurites, Garcia ;
bei letztern treten die Nektarien nicht selten als Analoga des
Pistills auf. :
8. Die Nektarien treten als Analoga der Staubfäden auf:
Karmpferia, Amomum , Hedychium, Suuvagesia, Parnassia, Calodendron,
and bei vielen weiblichen Blumen der diklinischen Bildungen.
9. Die Blumenkrone sondert ab: i)
Fritillaria, Lilium, Alstroemeria, Galanthus, Musa, Hehconia, Strekzie,
Cannae, Cacti, Euphorbia, Hermannieae, Aqutlegia, Ranunculus, Delphinium,
Berberis.
40. Die Analoga der Blumenkrone sondern ab:
Myosurus, Eoptıs, Isopyrum, Garidella, Erunthis, Helleborus,. deonitum,
Nigella. k) a
441. Der Kelch sondert ab: |
Malva , Alcea, Hibiscus, Lavateru, Sida, bei diesen aus einem drü-
sigen Ueberzug an der Basis; hei Malpighia, Banisteria, Triopteris
aus Drüsen an der Aulsenseite des Kelchs,; bei Tilia europgea aus
glatten Grübchen in den Kelchblättern.
42. Die Nektarien treten als eigene Bildungen auf:
Epimedium , Aselepias, Hoya, Cynanchum, Ayenia, Buettneria , Klein-
howäa, Theobroma..
Besonders. merkwürdig ist die schöne Reihenfolge, wel-
che die Natur bei Gestaltung des Honigapparats bei manchen
verwandten Gattungen befolgt hat, z. B. bei den Capri-
foliaceen (p. 34. ff.), wo bei der Gattung Caprifeliam der
längliche Bauch der Korolle auf seiner _innern drüsigen
Fläche den Honig absondert, bei Symphoricarpos ist die
Drüsensubstanz in dem rundlichen einseitigen Bauch der |
Blume, bei Lonicera in einem kurzen Spoxn, angehracht, /
Fewir schliefsen hier.das Perianthium der lilienartigen Gewächse
mit ein.
k) Dafs die Nektarien langsame Uebergänge von den. Kelch-
blättern zu den Staubgefälsen seyen, hat Göthe schon im
.. Jahr 1790 ausgesprochen (Versuch die Metamorphose der.
Pflanzen zu erklären p. 34.), und später weiter ausgeführt:
(zur Morphologie I. p. 29.).
Se SE Selm ten aan ars, 4 1 al ra > a 3 nn uhne
un ee Bent een - ,
Siprese TTS DE RERETE
102
und bei Diervilla ist eine eigene Drüse vorhanden. Eine
ähnliche Reihenfolge finden wir bei der Linneeischen
Gattung Sazifraga (p. 57.), welche vielleicht desfalls mit
Recht in mehrere Gattungen zerfallen dürfte. Bei Spiraea
(pag. 66.) zeigen einige Arten keine Spuren von Nekta-
rien, während andere im ausgezeichneten Grade damit
versehen sind.
TE EEE... ;
‚2 Ki 7
Weiter ergibt sich:
ar =
WE. Dalfs die Honigabsonderung höchst selten
“ vor dem Oeffnen der Antheren, ziemlich
‚selten aber vor dem Entfalten der Krone
" beginnt, wofür jede einzelne Beobachtung beinahe
als Beleg gilt; dafs sie hei den allermeisten
am stärksten ist während der Bestäubung,
und dafs sie aufhört, sobald die Entwick-
lung der Frucht beginnt, oder, was eben
soviel ist, sobald die Antheren zu welken
‘beginnen. Eine Ausnahme hievon scheinen die
Cruciferen und Leguminosen zu machen. !)
Dafs Nektarien sowohl als Saftabsonde-
rung bei männlichen und weiblichen Blu-
men der Dicelinisten gleich häufig vor-
kommen. Als Belege hiefür gelten die Seite 101.
sub Nro. 7, angeführten Fälle.
l) Hiemit stimmen im Wesentlichen außh Roth’s Erfahrungen
überein; er sagt (a. a. O. p. 36.): „Der honigartige Saft
wird alsdann erst abgesondert, wenn die Blume den höch-
sten Grad von Vollkommenheit erreicht hat und ihre Theile
zum Befruchtungsgeschäft ‚hinlänglich geschickt sind, nach
vollendeter Befruchtung verliert sich aber derselbe wieder.‘ —
‚ Und die Erfahrungen von Gärtner, der sich hierüber folgen-
dermafsen ausspricht:: „Die Absonderung des Honigfäfte
tritt bei den meisten Blumen mit dem Vorrücken der Ent-
wicklung der Blumenkrone und vor ihrer Entfaltung ein,
und dauert noch einige Zeit nach geschenener Befruchtung
(bei Nicotiana 2 bis 5 Tage, bei Datura eben so lange) fort.
(S. Naturwissenschaftliche Abhandlungen einer Gesellschaft
in Würtemberg I. p. 54.)
103
V. Die Nektarien bilden sich gleichzeitig mit
der Blume und ihren Theilen heran, und
erreichen mit diesenihre Höhe; ihre Dauer
richtet sich nach der des Organs, worauf
sie befestigt sind, oder dessen Analogon
sie vorstellen. Frei stehende fallen mit den
Staubfäden ab (Epimedium, Nigella, Helleborus, Aco-
nılum, Delphinium) ; ; solche, die auf der Blumenkrone
befestigt sind, fallen mit dieser ab (Lonicera, Capri-
Vn, Berberis, Fritillaria); zu gleich mit ihnen
fällt auch der abgesonderte, in ihnen ent-
haltene Honig ab. Nektarien, welehe die Scheibe
einnehmen, vertrocknen nach dem Verblühen (Um-
belliferae) , ebenso die, welche auf dem Blumenboden
stehen (Cruciferae); diejenigen aber, welche auf der
Basis des Fruchtknotens stehen (Eee Aurantia-
ceae, Asperi ‚foliae , Solaneae, Scrophularineae_ etc. ;
vergrölsern sich bisweilen noch etwas nach der Blü-
the, jedoch ohne ferner Honig abzusondern.
Die Nektarien geben nieht selten zur Ste Wr RE
rung des Ebenmafses,, in der Blume Ver-
anlassung und erzeugen ; unregelmäfsige
Blumen (Viola, Jmpatiens, Tropaeolum, Fumaria,
Corydalis, Aconitum, Aesculus ete.); werden sie durch
Ueberbildung (Füllung u. dgl.) auf ihre ursprüng-
lichen Organe zurückgeführt, so wird die Blume
regelmäfsig. So sahen wir 5 gefüllten Blumen von
Delphinium Ajacis, Tropaeolum majus, Nigella da-
mascena ganz ‚regelmäfsige Blumen entstehen. . —
Stehen sie vegelmäfsigum den Mittelpunkt
der Blume, so beschreiben sie dieselbe
«Spirale, wie die Blumenblätter, Staubfä-
den, Carpelle, so zwar, dafs sie gewöhnlich mit
jenen abwechseln. Stehen sie auf den Blumenblättern,
so vermehren sie sich mit diesen (Banunculi flore
pleno , Aguilegia eorolla plena); eine solche Füllung
‚stört die Fruchtbildung nicht im Mindesten.
a tn
104
vo. Nektarien sind bei der Species vollkom-
men konstante Erscheinungen; wir sahen sie
‚nie fehlen, wo wir sie einmal beobachtet hatten, ob-
gleich die Honigabsonderung von der Witterung und
anderen Aeufserlichkeiten abhängt. Weniger kon-
stant erscheinen sie bei einzelnen Gattungen und
Familien. (Siehe I. p. 99.)
VIH. Saftmäler, Neetarostigmata, finden sich
zwar häufig bei honiggebenden Blumen,
aber nicht minder häufig fehlen sie auch
'r gänzlich (so bei Aguilegia, Nigella, Aconitum, Me-
* \ lianthus, Jasminum, Pulsatilla); oder sie finden sich
bei Blumen, die keinen Honig absondern (Papaver,
' Schizanthus, Stylidium, Hemimeris, Orchis Morio, ma-
‚ eulata, latifolia) oder sie sind sehr ausgezeichnet
' bei Blumen, welche sehr wenig absondern (Viola
tricolor), Sud fehlen gerade, wo die stärkste
Absonderung Statt findet (wie bei Epimedium
‚und Melianthus). Sie scheinen demnach eher Para-
lella (und vielleicht Analoga) der Saftabsonderung
! (Andeutungen von Oxydation?), als Anzeigen von |
Honig oder Wegweiser für die Insekten zu seyn. — /
* Auf ähnliche Weise verhält es sich mit den soge- }
nannten Saftdecken, Nectarilymata.
Vierter Abschnitt.
Form, Bau und Farbe der Nektarien.
»
Was die äufsere Gestaltung der Nektarien anbe-
langt, so zeigt die obige Uebersicht genugsam, welehe
Mannigfaltigkeit hierin Statt finde. Die häufigste Form
ist die der Drüse, wie die Nektarien der TER der
drüsige Bau des honigabsondernden Gynophorum, der
105
Scheilie- ete. zeigen. Wo die Nektarien als Stellvertreter
eines andern Organs, der Staubfäden, des Griffels (bei
den Diclinisten), der Korolle auftreten, da nähern sie sich
nicht nur in Absicht auf Stellung, sondern auch in der
Gestaltung und im "Bau (selbst in der Farbe) mehr oder
weniger eniselben. So werden. die: Honiggefälse von
Nigella, wenn man sie sich ausgebreitet denkt, zu Blumen-
blättern, ihre geschlossene Höhle deutet den Uebergang
zu den Staubbeuteln an, und erinnert an die gedeckelten
Staubbeutel von Laurus; sehr häufig verwandeln sie sich
in eine Reihe dreigespaltener Blumenblätter durch Kultur.
Die Nektarien der Parnassia zeigen an ihrem untern brei-
tern Theil den Bau und die Gefäfsbildung der Blumen-
blätter, ihre gestielten Drüsen erinnern an die Antheren-
bildung ®). Anderseits hat aber die Natur in gewissen
Familien auch für ‘die Nektarien einen eigenen Typus
aufgestellt und durchgeführt, ohne die Funktion der Saft-
absonderung damit zu verbinden, wie diefs die Para-
korolle von Periploca , Stapelia und anderen Contorien
zeigt ").
Der innere Bau der Nektarien ist bis jetzt wenig
beachtet worden. Mirbel sagt 9: „Die Substanz der
Nektarien bildet ein sehr feines Zellgewebe, von Gefäfs-
verzweigungen durchsetzt, Bei gewissen Arten, z. B. der
Cobaea, durchziehen die Gefäfse des Blumenstiels das
Nektarium und machen dort mehrere Umgänge (Cireuits)
ehe sie ins Pistill gelangen. Der Honigsaft dringt bald
durch eine oder mehrere Poren, bald durch As ganze
Oberfläche der Nektarien aus unbemerkbaren Porositäten
hervor.“ — Reichenbach sagt P): „Die Honiggefälse
sind von derselben Substanz wie die Blumenblätter. Auf
=> Siehe kiesüher > weiteres bei Göthe. (Zur Morphologie I.
p- 77. ff.)
‚„» S. Nees v. Esenbeck Handbuch de Botanik I. p. 195. f.
* 0) Elemens de Physiol. veget. p. 270.
p) Monographie der Aconiten ites Heft p. 27.
alten aa Salon Fler San ih a en &
e m en ER SECTETETERE ET SS SD RR VS j ei w er
an nn a me
106
beiden Seiten steigt im Stiel derselben ein Spiralgefäfs
zu dem Sporn der Kappe in die Höhe, beugt sich dann
in den Rücken um und steigt’in die Lippe herab; wo es
getheilt erscheint, Aus dem Bogen unter dem Som ent-
springen drei andere, welche er beiden Seiten in die
Spitze des Sporns übergehen.“ — Nees v. Esenbeck
betrachtet die Nektarien als die Drüsen der Zentralorgane ;
das Zellgewebe dränge sich in ihnen zusammen, die Zellen
werden klein, nähern sich der Kugelform, und die Textur
erscheine daher körnig. Die Oberhautbildung fehle.“ 9 —
Wir fanden bei der mikroskopischen Untersuchung des
‚drüsigen Gynophorums von Citrus medica und Aurantium,
dafs von den Gefäfsbündeln, welche von dem Blumenstiel
zum Pistill aufsteigen, Verzweigungen gegen die drüsige
Oberfläche hin sieh erstreckten, dafs aber die Substanz
der Drüse selbst aus sehr kleinen dichten Zellen bestand,
ohne eine Spur von Spiralgefäfsen. Ebenso fanden wir
die Drüsensubstanz von Cueurbita Pepo durchaus nicht
von den Gefäfsbündeln des Kelchs durchsetzt, mit dem
die Drüse verwachsen ist, sondern diese Ehen darüber
hin, ohne sich in die Substanz der Drüse zu verzweigen.
Bei Tropaeolum majus erstrecken sich ‚deutlich genug. Wr
Gefäfse des Kelchs bis zur Spitze des Sporns, allein die
absondernde Oberfläche desselben zeigt durchaus ein fei-
nes, dichtes Zellgewebe. Auf ähnliche Weise wird man
es bei allen wahren Nektarien finden. — Es ergibt sich
hieraus: dafs die Grundlage der Honigausschei-
dung das Zellgewebe ist.
Die Farbe der Nektarien entspricht in der Regel
dem Organe, dessen Analogon sie vorstellen; so sind die
Nektarien von Aquilegia blau, von „Aconitum tauricum und
Napellus blau, „Aconitum Lycoctonum und barbatum gelb;
die der Drüsensubstanz ist aber fast immer die grüne,
gelblich- oder weifslichgrüne, mit wenigen Ausnahmen;
q) Handbuch der Botanik II. p. 305.
107
so ist sie bei Salvia offieinalis bläulich, bei Nicotiana und
Convolvulus orangefarben , 'bei Myoporum vöthlich. —
Gewöhnlich verändert sich die Farbe nach dem Aufhören
der Honigabsonderung, und wird dunkler, braun, röth-
‚lich ete.
Fünfter Abschnitt.
Bestandtheile des Nektars.
Dafs die Bienen einen honigartigen Stoff aus den Blü-
then sammeln, war, wie wir oben dargethan haben, schon
den Alten bekannt. Um die nähere Untersuchung des
Nektars hat besonders Kölreutter sich verdient gemacht.
Er fand »), dafs der Nektar der Pomeranzenblüthen an-
fangs den Geruch der Blüthen hatte, nachdem er aber
eingedampft war, ganz den Geschmack, Geruch und die
Farbe des Honigs annahm. — Der Saft von Fritillaria
imperialis , aus 46 Blumen gesammelt, betrug eine Unze.
(Die Aussonderung begann mit dem Oeffnen der Blume,
und dauerte fort, bis sie anfıng zu verwelken; er konnte
bei einer Blume täglich drei- bis viermal, einige Tage
Nach einander, ibn sammeln.) Er war klar und flüssig
Wie Wasser, von süfslichem ekelhaften Geschmack, nahm
beim Abdunsten eine bräunliche Farbe an, verlor das
Ekelhafte fast gänzlich, erlangte jedoch nie die Süfsigkeit
des Honigs. — Von Ribes nigrum sammelte er gegen 6
Drachmen ; der Honig: war diek, sehr süls, von starkem
Unangenehmem Geruch; beim Abdampfen wurde er röth-
lich braungelb, der Geschmack süfs, doch nicht honig-
kn RE
r) J. G. Kölreutter vorläufige Nachrichten von einigen das Ge-
schiecht der Pflanzen betreffenden Versuchen, 1761. p- 46.
TEE EEE EEE EEE TEEN
108
artig, etwas Unangenehmes, einigermafsen Bitterliches auf
der Zunge hinterlassend. — Der Saft des sibirischen Erbsen-
baums (Robinia) war ganz klar, eingedickt hellgelb, ange-
genehm süfs, ohne Schärfe und Gewürz. — Der Saft der
Labiaten: Salvia, Rosmarinus, Dracocephalum, Phlomis,
Seutellaria, Siderilis , gab verdunstet eine goldgelbe, wie
der beste Honig schmeckende Flüssigkeit. — Von Tro-
paeolum majus erhielt er einen klaren, wie die Blume
riechenden Saft, der durchs Abdampfen gelblichweils
wurde, den vorigen Geruch verlor, und einen vollkom-
menen Honiggeschinack annahm. — Odhelius fand
in den Blumen von Jmpatiens Balsamina krystallisirten
Zucker. ») — Der Saft, der aus den Blumen von Agave
americana gesammelt wurde, bestand nach Hoffmann 9)
aus zuckerartiger Substanz (mannaartigem Zucker nach
Thomson), Wachs, Antherenstaub, Apfel- und Wein-,
steinsäure; nach Marggraf®) aus mannaartigem Zucker.
— In den Blumen von Rhododendron ponticum fand Jä-
ger”) krystallisirten Zucker; er war vollkommen weils,
körnig, unter den Zähnen kllschend; von gewöhnlichem
ne rn spez. Gewicht — 1,56, leichtlöslich in
Wasser, in Weingeist von "0,808 spez. Gewicht auch
in der Hitze wenig löslich. Wir verdanken der gütigen
Mittheilung des Herin Professor Dr. Jä ger selbst eine
Probe dieses Zuekers, und finden ihn von Aussehen und
Geschmack dem weifsen Candiszucker sehr ähnlich.
Charles. Mackenzie fand gleichfalls kleine Zucker-
krystalle in dieser Blume 9). — Nach John besteht der
'Saft, der aus den Blüthen der Feltheimia uvaria tröpfelt,
s) Schwedische Abhandlungen. 1774. p. 368.
t) Crell’s chem. Annalen. 1788. p. 54.
u) Chemische Schriften T. 2. p. 85. u. Histeire de l’Acad. des
Sciences de Berlin. 4747. p. 89.
v) Tiedemann u. Tr eviranus Zeitschrift 22 Physiologie. I. =
4tes Heft p. 1%.
x) Thomson Chemie Bd. V. 2. p. 676. 5%
109
aus reinem Zuckersaft ). — Foureroy, Vauquelin
und Bose untersuchten den Nektar von Antirrhinum
‚majus, und erhielten viel Zueker daraus 2). — Aus den
Blumen von Eucalyptus resinifera, die in Neuholland
wächst und auch eine Art Catechu liefert, schwitzt in
den Monaten November bis Januar, der gewöhnlichen
Blüthezeit des Baumes, ein sülser Saft, der, beim Schüt-
teln oder durch den Wind herabgeweht, zu weilsen, zucker-
artigen Klumpen erstarrt, und oft den Boden ganz über-
deckt 9. Wir selbst sahen den von den Winkeln des
Ppuchtknotens der Eucomis punctata ausgeschwitzten sü[sen
Saft bei sehr warmer Witterung zu einem weilsen, kör-
nigen, ‚mannaartig süfs schmeekenden Zucker sich ver-
diehten, der mehrere Wochen lang den Fruchtknoten
hedeckte; der eigenthümliche, den schwarzen Johannis-
beeren ähnliche Geruch und Gesehmack, den er im flüs-
Sigen Zustand zeigte, war völlig verschwunden.
Indessen ist doch der Honig der Nektarien selten ganz
tein, sondern mehr oder weniger mit den eigenthümlichen
Stoffen der Pflanzen, ätherischem Oel, Extractivstoff und
'narkotischen Stoffen verbunden. Diefs war schon Ari-
Stoteles bekannt; er sagt: der Honig, welcher in der
Blüthe des Thymians gesammelt wird, gesteht nicht; der
Weifse ist nieht aus reinem Thymian ®). An einem andern
Ort erzählt er, dafs der Honig in Kappadozien von einer
Art Buchsbaum die Sinne verwirre ). Xenophon er-
zählt, dafs die 10000 Griechen bei ihrem Rückzug aus
Babylon in der Gegend von Trapezunt giftigen Honig
Sefunden haben, der Schwindel, Erbrechen und sogar
Wahnsinn hervorbrachte. Aehnliches erzählt Theo phrast
a
y) Chemische Tabellen der Pflanzen-Analysen. Nürnberg 1814.
| Fol. p. 14.
. 2) Annales de Chymie LXI. 402.
a) Lond. medical repository; im Auszug in Geiger’s Magazin
XXI p. 219.
b) Hist. Animal. Lib. IX. Cap. 26.
ce) Mirab. Auscult. Ed. Pac. p. 1085.
110
und Diosceorides) von dem Honig in Heraclea, der
von Azalea pontica gesammelt werden soll; Tourne
fort und Güldenstädt bestätigten diese Nachricht. —
Nach Trew soll der Nektar von Agave americana. Er-
brechen und Durchfall erregt haben ©). — Am La Plata
und Uraguay fand St. Hilaire giftigen Honig, den die
Wespen wahrscheinlich von Paullinia australis gesammelt
hatten f}. — Nach Seringe (Monographie der Aconiten)
wurden in der Schweiz Menschen, die Honig, aus 4co-
nitum Napellus und Lycoctonum gesammelt, genossen hatten,
von Konyulsionen und Wahnsinn befallen; einer davon
starb sogar. Auch Meifsner erzählt. hievon 5). — Ein
von den Soldaten der französischen Armee auf den Ge-
birgen zwischen Spanien und Portugal genossener Honig
erregte so heftige Zufälle, dafs viele denselben. unter
lagen b)..— Nach Smith Barton liefern Balmia angusti-
Jolia, latifolia , hirsuta. und Andromeda. mariana , ebenfalls
giftigen Honig, der Schwindel, Erbrechen und Wahnsinn,
selbst den Tod veranlassen soll ).. Auch der Honig von
Melianthus soll schädlich seyn 5; wir. fanden ihn von
eigenthümlich widerlich süfsem Geschmack und bräun-
licher Farbe- 'J. — Conrad Sprengel: beobachtete, dafs
der Saft von Nurcissus poeticus die Käfer tödte_(a. a..0.
p- 183.); nach Gleditsch (a. a. O. p. 214.) ist auch
der Saft von Narcissus Pseudonarcissus den Bienen. nieht
zuträglich. Ebenso soll der Nektar von Jris germanica
d) Simpl. Medicam. L. VI. Cap. 8.
e) Relation von der Nürnberger Aloe. 1727. p. 30.
'f) G. St. Hilaire plantes usuelles des Bresils 1824. in Mem. du
Mus. d’hist. natur. XII. 1825. p. 293.
g) Meilsner naturwissenschaftl. Anzeigen 4818. p. 48.
h) Geigers Mag. XXV. 2tes Heft p. 88.
i) L. J. Thenard Lehrbuch der Chemie von Fechner übersetzt:
IV. p. 787. > |
.%) C. Sprengel vom Bau und der Natur der Gewächse p. 231.
1) Dafs die Bienen selbst nicht schr delikat sind in der Auswahl
ihrer Nahrungsmittel, hat auch Fr, Huber (Nous. obser”
vations sur les abeilles T.IL. p. 368.) beobachtet und durch
Versuche dargethan. '
den Bienen schaden (Conr. Sprengel a. a. ©. p- 78). —
Wir fanden den Nektar von Aconitum tauricum und Helle-
borus foetidus stets von einem widerlichen, etwas scharfen
Geschmack begleitet; letztern auch, wenn er ohne Ver-
letzung des Honiggefälses mit einem Pinsel herausgenommen
‘ worden war ; ebenso hatte der Nektar der Labiaten und
von Tropaeolum majus stets etwas von dem Geruch und
Geschmack der Pflanze angenommen, von der er gesam-
melt wurde.
Die Bestandtheile des Bienenhonigs sind nach den Ana-
Iysen von Proust, Lowitz, Guilbert m) und Gui-
bourt:
1) Krümlicher Zucker; vorzugsweise im körnigen Honig
vorwaltend. !
2). Schleimzucker ; vorzüglich im terpenthinartigen Honig
. vorwaltend.
3) Mannazucker »), der nicht in geistige Gährung über-
geht und daher nach der. Weingährung zurückbleibt.
4) Eine in Alkohol nicht lösliche, guinmige Materie ).
5) Bisweilen noch eine braunfärbende ‚„ extraktive, das
salzsaure Zinn gelb fällende Materie. Proust.
6) Freie Säure, welche vorzüglich die Krystallisirbar-
keit des Honigs hindert.
‚ 7) Beimengungen von Wachs, Insekteneiern und der-
gleichen P).
Ge
im) Annales de Chimie LXXXII. 409.
n) Nach Guibourt Annal. de Chim. et de Phys. 16. 371. und
Almanach für Scheidekünstler 4823. 64.
0) Proust in Gehlens Annalen 2. 78.
pS. Thenards Lehrbuch der Chemie von Fechner IV. 2. 790.
und Leop. Gmelin Handbuch der theoretischen Chemie, 3te
Aufl. 4829. 1I. 2 1474,
N
BR ee
NEN
ar
ET ÄTEETUET
TEE REN N ee TEEN TEE ET EEE E
=> nn 2 : en !
112
\
‘Zur Vergleichung stellen wir hier einige Analysen des
Zuckers und mehrerer Pflanzenstoffe zusammen:
Kohlenstoff
Wasserstoff
Sauerstoff
Kohlenstoff
Wasserstoff
Sauerstoff
Stickstoff
Kohlenstoff
Wasserstoff
Sauerstoff
Stickstoff
Proust.
R. Herr-
mann. 9)
Saus-
sure.
Trockener
Krümel-
zucker aus
Honig.
36,36-
7,07.
56,56.
Krystalli-
sirter
Honig-,
zucker,
Stärke-
zucker.
Trockener
Berze-
lius.
R. Pest
mann. 4
Krystalli-
sirter
Rohrzuk-
ker.
Gemeiner
Zucker.
36,00.
7,33.
96,97.
37,29.
6,84.
55,87.
41,48.
7,08.
51,47.
42,50.
6,66.
50,84. |
99,9.
100,00.
100,00.
100,00.
100,00.
Berze-
lius.
Saus-
sure.
R. Herr-
mann.
Gay-
Lussac
und
Thenard.
Berze-
lius.
Arabisch.
Gummi
bei 100°
getrock-
net,
Arabisch.
Gummi.
Arabisch.
Gummi.
Weizen-
stärke
bei 100°
getrock-
net.
Rartoffel-
stärke
bei 100°
“getrock-
net.
41,906.
6,785
51,306.
Spur.
45,84.
9,46.
48,26.
0,44.
36,00.
6,46.
57,54.
0,00.
43;55.
6,77.
49,68.
0,00.
44,250.
6,674.
49,076.
0,000.
100,000.
100,00.
100,00.
100,00.
100,000.
Saus-
sur®&
RB. Herr-
mann
Saus-
sure.
mann.
RB. Herr-
Saus-
sure.
—
Mandelöl.
Mohnöl.
Aether.
Lavendel-
öl.
ln).
Citronen-
Campher. |
ee
77,40.
41,48.
10,83.
0,29.
4100,00.
80,0. x
44,0.
9,0.
0,0.
100,0.
75,90.
11,07.
13,07.
0,36.
74,38.
10,67.
14,61.
0,34. |
100,00.
g) Poggendorfs Annal. 18. 368.
r) Rektifizirt von 0,85 spez. Gewicht.
100,00,
Thom-
son.
Opper-
mann.t)
Opper-,
mann.
Geigen-
harz,
natürli-
ches.
Baum-
wachs,
ostindi-
sches. u)
Baum-
wachs,
brasiliani-
sches.:
113
Opper-
mann.
Bienen-
wachs.
Kohlenstoff
Wasserstoff
Sauerstoff
63,24.
11,64.
25,12.
100,00.
4100, ‚000.
70,9683.
12,0728.
16,9589.
12,8788.
412,0297.
415,0915.
100,0000.
100,0000.
4100,00000.
81,29100.
14,07266.
4,63634.
BR. Herr-
mann.
Saus-
sure.
Berze-
lius.
Berze-
lius.
Berze-
lius.
Fichten-
holz.
Wein-
geist.
Essig-
säure. V)
Wein-
säure. *)
s.
Benzoe-
säure.
Kohlenstoff
Wasserstoff
Sauerstoff
45,75.
6,68.
41,57.
31,98.
13,70.
34,32.
46,83.
6,35.
46,82.
35,980.
3,807.
60,213.
74,41.
20,43.
100,00.
| 100,00.
400,00.
100,000.
100,00.
Der Blumenstaub (Pollen) scheint bei verschiedenen
"Pflanzen verschiedene Bestandtheile zu enthalten. John
fand in dem Pollen der Rothtanne (Pinus AbiesL.) 2,25 Ce-
rin, 4,00 Weichharz, 4 ‚50 — 5,00 Zucker mit Extractiv-
stoff, 75,25 stickstoffr reiches Pollenin, 4,00 — 5,00 käsartigen
Eiweilsstoff, 6,00 apfelsaure, shasgbördidl nud schwefel-
‚saure Salze. Achnliche Resultate gab der Pollen der ge-
meinen Fichte (Pinus sylvestris L.).
Nach Ebendenselben besteht der Pollen des Hanfs (Can-
nabis sativa L.) aus Wachs, Harz, Extractivstoff, Zucker,
a a u er ae Arne
. ee
en
s) Blos der im Steinöl auflösliche Theil.
t) Geiger’s Magazin XXXV. 57. 1831.
u) Von Stillingia sebifera (?).
v) Aus dem hypothetisch trockenen Bleisalz.
x) Aus dem hypothetisch trockenen weinsauren Bleioxyd.
8
T—
A414
Polleniri, käsartigem Eiweilsstoff, Ammoniaksalzen, phos-
phorsauren und apfelsauren Salzen Y).
Nach Foureroy und Vauquelin enthält der Pollen
der Dattelpalme (Phoenix dactylifera L.) Pollenin, thie-
rische, durch Galläpfel fällbare Materie, freie Apfelsäure,
phosphorsaure Magnesia und Kalkerde ?); nach Wachs
wurde nicht geforscht.
Grotthufs fand in dem Pollen der Tulpe (Tulipa Gess-
neriana L.) vegetabilisches Eiweifs, apfelsaure Magnesia,
Kalk und Ammoniak, nebst Salpeter und Farbstoff 2).
Die Narbe von Cucurbita Lagenaria L. mit ihrer
Feuchtigkeit zeigte nach John’s Untersuchungen eine
gelbe fettige Materie, Eiweilsstoff, Extractivstoff, Schleim;
ätherische Theile und Salze; die Substanz des Pistills
gleichfalls fettige Materie, Eiweilsstoff, phosphorsaure und
apfelsaure Salze ®). In der Narbenfeuchtigkeit der Feuer-
lilie (Lilium bulbiferum L.) fand er gleichfalls eine schmie-
rige, harzige Materie und saure apfelsaure Salze ©).
Als Resultat ergibt sich aus dieser Zusammenstellung:
1. Dafs mit dem Nektar der Blumen einean
Sauerstoff sehr reiche Verbindung ausge-
schieden wird.
II. Dafs mit dem ätherischen Oel, das die Blu-
& menkrone ausduftet, eine an Kohlen- und
WasserstöffreicheVerbindung entweicht,
‘die entweder keinen Sauerstoff, oder doch sehr we-
nig desselben enthält.
IH. Dafs das Wachs, welches die Bienen gröfsten-
theils aus dem Blüthenstaub bereiten, gleichfalls
y) John’s chem. Schriften V. 42.
z) Gilbert’s Annalen XV. 298.
a)-Schweigger’s Journal XI. 281.
b) John a. a. O. p.55.
c) Ebendas. p. 64.
115
sehr resch an Kohlen- und Wasserstoff,
dagegen arman Sauerstoff ist.
IV. Dafs in dem Pollen und der Feuchtigkeit
der Narbe, aufser zuckerigen, schleimigen und
wachsartigen Bestandtheilen, v orzüglich sticksto ff-
halti ge s toffe werden.
Sechster Abschnitt.
Anderweitige zuckerige Ausscheidungen
der Pflanzen.
Es scheint uns bei der Betrachtung des Nektars nicht
unpässend zu seyn, auch die zuckerartigen Sekretionen
der übrigen Pflanzentheile einer näheren Betrachtung zu
unterwerfen. — Ist, wie wir oben gesehen babe das
Zellgewebe die Grundiage; der honigabsondernden Organe,
so ist hiemit auch in alte übrigen Theilen der Pflanze,
dem Kelch, Blatt, Stengel, der Wurzel ete., die Möglich-
keit der Honigabsonderung gegeben. — Dafs der Kelch
bisweilen Honig absondert, haben wir oben (pag. 101.)
gesehen. Bei Epidendron elongatum Jaeg. schwitzt die
drüsige Unterlage der Braten, ja selbst der Blumenstiel
Hinig aus‘). en sah Treviranus die Oberfläche /
der Blätter von Carduus arctioides ‚W.-bei heifser Witte- \
rung einen süfsen Saft ausschwitzen. — Aus den Drüsen /
der Blätter.von Polkameria fragrans twäufelt bisweilen
ein farbloser Saft, der nach John °) Zucker enthält. —
d) Vermischte Schriften von Treviranus IV. 1821. 4to. p. 264.
e) Chemische Tabellen der Pilanzenanalysen p- 14.
83 *
Behrens en
mm anna ins ai
116
Cas. Medicus bemerkte Honigausschwitzung an dem
Blumonstiel von Grewia oceidentalis L. f). — De la Hire
fand unter Orangebäumen eine Art Manna, die aus den
Blättern des Baumes ausgesehwitzt und auf den Boden gefal-
len war 8). Auch Reneaume beobachtete häufig zucker-
. artige Ausschwitzungen an Blättern $). — Den Honigthau
kannte schon Aristoteles, TheophrastundDiosko-
rides; aber bis auf die neuesten Zeiten kennt man seine
Ursachen noch nicht mit völliger Gewifsheit. Aus den Unter-
suchungen von Treviranusi) geht indessen hervor,
dafs man zwei Arten unterscheiden müfse, nämlich eine
durch Insekten veranlafste, und eine andere, die Folge
freiwilliger Ausschwitzungen der Blätter ist; solehe finden
sich beim Oelbaum, Ahorn, Nufsbaum, der Linde, Esche,
Hainbuche, Ulme, Weide, Pappel, Lerche, und noch bei
vielen krautartigen Pflanzen. Er sieht diese Aussehwitzun-
gen als das Ergebnifs eines Säuerungsprozesses der Säfte-
masse an, die an der Oberfläche vor sich gehe. — Sülse
Ausschwitzungen am Stamm sind gleichfalls nichts Sel-
tenes. So schwitzt in Italien aus dem Stamm von Fraxi-
nus Ornus die bei uns eingeführte Manna nach Cam-
panak) nicht selten freiwillig aus dem Stamm, obgleich
die meiste durch künstliche Verletzung gewonnen wird !).
Nach Tozetti schwitzt auch aus den Blättern der Eschen
und Hainbuchen in Toscana und Calabrien bisweilen Manna
' ausw); nach Ebendemselben wird aber trockene Manna-
nur bei warmer Witterung erhalten, bei Regenwetter fliefst
der Saft wie Wasser ab und gerinnt nicht. Nach Ehren-
berg") schwitzt aus den Stengeln der Tamarix gallica
ER
f) Siche..dessen botan. Beobachtungen des Jahrs 1782. p. 127.
(Mannh. 1783:)
g) Histoire de l’Acad. royale des Sciences 4708. p. 69.
h) Memoire de l’Acad. royale de Paris 4699.
i) Verm. Schriften IV. p. 81.
k) Hecker’s litterar. Annalen. Jan. 1827. p- 58.
1) Siehe Geiger’s Mag. XVIII. 239. (1827.)
m) Tozetti Reise in Toscana übersetzt von Jagemann II. p. 263.
n) Linnaea II. 1827. p. 280 ff.
Ü
mannifera Ehrenb. auf dem Sina, gegen 3000 Fufs tber
dem Meer, Manna in grofser Menge aus, durch den Stich
eines kleinen Insekts (Coccus manniparus Ehrenb.) veran-
lafst ). Ed. Frederick fand auf seiner Reise von Ha-
madan nach Ispahan, dafs dort Manna in gxolser Menge
von dem Dsehes-Strauch, Hedysarım Alhagı nach Spren-
gel (neue Entdeckungen in der Pflanzenkunde Iil. ısaa.
pag. 369.),; gesammelt wird, wo es ebenfalls durch eine
Art Blattläuse erzeugt wirdP). Nach Dierbach 9 Lhe-
fern auch Pinus Cedrus, Larix, Abies und sylvestris, eine
Eiche des Orients, Cistus ladaniferus in Spanien, und noch
andere Pflanzen Manna. — Dafs aus dem Saft des Ahorns
und der Birke, desgleichen aus den Maisstengeln Zucker
bereitet werden kann, ist eine längst bekannte Sache;
unser gemeiner Rohrzucker gehört ebenfalls hieher. Wie
reich manche Früchte und Wurzeln an Zucker sind, brau-
‚chen wir ebenfalls nicht lange zu beweisen. Wir,erinnern
hier nur an den grofsen Zuckergehalt des Kern- und
Steinobstes, der Weintrauben; ferner der Runkelrübe
(Beta Cicla), der gelben Rübe (Daucus Carota), der Weifs-
vübe (Brassica Papa) und anderer zweijähriger Gewächse
der Art, wo der Zucker im ersten Jahr in der Wurzel
abgelagert, im zweiten Jahr aber, wenn die Pflanze zur
Blüthe' kommt, wieder aufgesogen wird. — Dafs aber auch
die Blumenblätter Zucker enthalten, diefs scheint uns
von besonderer Wichtigkeit zu seyn. Cadet de Gassi-
eourt fand in den Blumen von Spartium scoparium und
Genista tincioria L. aufser dem Wachs und Chlorophyil
auch: zuckerartigen Stoff "); beide zeigen keine Honig-
absonderung. Schönwald erhielt aus 80 Pfund Rasen-
o) Diese Manna vom Sinai enthält nach Mitscherlich’s Analyse
kein krystallisables Mannin, sondern ist reiner Schleimzucker.
Linnaea Il. p. 282. : 3
p) Transactions of the litterary Society of Bombay Voll, p. 251.
Lond. 1819.
q) In Geiger’s Mag. XII. p. 115. £
r) Journal de Pharm. X. 444.
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11S
blättern 4 Unzen Weingeist »). Marggraf fand in den
‚Blumen von Tilia europaea Süfsigkeit, riechbare Theile,
Extract und Salzkrystalle 9. Die Maisähren hat Hermb-
städt untersucht und aus 10 Pfund derselben 3 Loth
Zucker erhaken u), Diese Thatsachen sind um so merk-
würdiger, als weder . die Rose noch die Maisähren eine
Nektarabsonderung zeigen, und es dadurch wahrscheinlich
wird, dafs die Hüllen ‚der Blume in ihr Inneres den
Zuckerstoff ablagern, welchen andere Pflanzen aus drü-
sigen Oberflächen ausscheiden. Vielleicht werden spätere
Analysen von Blumenblättern zeigen, dafs der Zucker einen
gewöhnlichen Bestandtheil derselben ausmacht.
Aus diesem allem ergibt sich:
I. Dals Bildung zuckeriger Stoffe indem Le-
bensprozefs der Pflanzen eine sehr häu-
fige Erscheinung ist.
II. Dafs die entegz dieser Stoffe bei-
nahe an allen Theilen der Pflanze Statt
finde, doch selten normal auftrete.
IH. Dafs besonders häufig dieFruchthülle und
die Wurzel, nicht selten aber auch die
Blumenkrone selbst der Ort ist, wo’ der
Zuckerbildungsprozefs seine Produkte
deponirt, |
s) Tohn’ s chem. Tahellen p- 13.
‘t) v, Crell’s chem. Journal .T. I, 4780, pP: 238.
u) ee allg. Journal IV. p- 130.
Siebenter Abschnitt.
Mon de Verrichtung und dem Nutzen
der Honigwerkzeuge.
#5
Ueber die Funktion der Nektarien hatten die Natur-
forscher von Vaillant bis auf die neuesten Zeiten die
. verschiedensten Ansiehten. Vaillant hielt ihre Funktion
mit der der Blumenkrone für gleichbedeutend v). Patrick
Blair glaubte, der Nektar diene dazu, den Blumenstaub
aufzunehmen, und dann als befruchtende Feuchtigkeit
. zum Oyarium zu gelangen *). Bofseck widersprach ihm,
weil bei vielen Blumen die Nektarien fehlen oder doch
gestellt seyen, ‘dafs sie den Pollen. aufnehmen
können,’ auch keine Kommunikation zwischen Nektarien .
und Fruchtknoten nachgewiesen sey Y). Pontedera war
der Meinung, dafs der Nektar dazu bestimmt sey, den
Fruchtknoten schlüpferig zu machen (inungere), damit der
Embryo um so leichter sich entwickeln und ausdehnen
könne; nehme man den Honigsaft hinweg, so werde er
ausgetroeknet und gehe zu Grunde 9: Doch führt er
hiefür keine Beweise an. Linnd&e pflichtet im Wesent-
liehen Pontedera bei ®), gesteht aber am Ende, nachdem
er Vaillant widerlegt hat, dafs er nichts Gewisses über
den Nutzen der Nektarien zu sagen wisse ®). Der unbe-
kannte Verfasser des Aufsatzes in den vermischten Ab-
handlungen aus der Naturwissenschaft, Chymie und Arznei-
gelahrtheit °) schlofs aus seinen Versuchen an Aconitum
—
v) Discours sur la structure des fleurs 1718.
x) Botanick Essays. Lond. 1720: p. 278.
y) Bosseckius Diss. de antheris florum p. 46.
z) Anthol. p. 39. u. 51.
a) Amoen. acad. VI. p. 265.
b) Ebendas. p. 277.
c) Frankfurt a. d. O. 1756. II. p. 9.
120
Iuteum, dem er die Nektarien abgeschnitten hatte, ohne
‚dafs die Fruchtbildung im mindesten dadurch gestört
wurde, dafs dieselben für die Blumen keinen Nutzen ge-
währen, sondern nur zur Honigbereitung für die Bienen
bestimmt seyen. Ludwig glaubt die Nektarien Seeretions-
organe nennen zu können, welche die diekern Säfte ab-
scheiden, damit sie die Bewegung der feinern in den
Gefäfsen der Pflanzen nicht hinderten, und vergleicht sie
mit den Drüsen: der übrigen Pflanzentheile . Duhamel
du Monceau hält die Honigabsonderung für eine ex-
krementitielle Ausscheidung, weil die Blume durch die
Hinwegnahme des Honigs durch die Insekten durchaus
nieht zu leiden scheine 9. Böhmer stellt den Satz auf,
dafs ein jeder Theil der Pflanze für Wachsthum und
Fruchterzeugung seinen eigenen Nutzen haben müsse f),
und vertheidigt Pontedera’s Meinung, oder glaubt wenig-
stens, die Honigabsonderung habe für die Frucht irgend
einen Nutzen 8); auch führt er gegen diejenigen, wel-
che in dem Vorhandenseyn der Nektarien bei männ-
lichen Blumen einen Beweis gegen Pontedera gefunden
zu haben glaubten, an, dafs diefs gewöhnlich nur das
Rudiment des Pistills sey, und dafs überhaupt das Ueber-
flüssige nichta schade, Krünitz meinte sogar, der Honig
wirke schädlich auf die Entwicklung der Frucht, wenn
ihn die Bienen nicht abholen, indem man bemerkt habe,
dafs Viehwaiden an Orten, wo viele Bienen gehalten
werden, weit gesunder und nahrhafter seyen, auch das
Heu kräftiger werde, als an solchen, wo die Bienenzucht
fehle!!®). Roth schliefst aus seinen Beobachtungen, dafs
der Nektar theils den Befruchtungstheilen im Allgemeinen
Nahrung und grölsere Vollkommenheit zu dem Begattungs-
d) Chr. Gottl. Ludwig instit. Biplänico, se regn. vegetab,
Ed. Ua. 1757. p. 234.
e) Physique des arbres I. 1758. p. 234.
f) G. R. Böhmer Diss. de Nectariis. Wittemb. 1758. p: 39.
8) Ebendas. p. 45.
h) J: G. Krünitz Oecon. Encyclopaedie. 1783. IV. 713.
3
7A Hi a cr
EIER
geschäft geben, theils der zarten Frucht Nahrung und
Schlüpfrigkeit verschaffen müsse!). Christ. Conrad‘
Spre ngel gewann aus seinen unzähligen Beobachtungen
über die Insektenbesuche der Blumen die Lieblingsansicht,
dafs die Honigabsonderung zu nichts Anderem da sey,
als um die Bienen anzulocken, damit sie die Befruchtung
bewerkstelligten $. Medicus äufserte die Meinung, die
Natur scheide aus den der Blume zugeführten öligen
Feuchtigkeiten das Feinste aus für die Begattungsorgane,
das Gröbere aber werde als Honig ausgesondert, dem er
ebenfalls eine ölige Natur zuschreibt!). Sennebier
vermuthet aus der Stellung der Nektarien in der Nähe
der Generationsorgane und ihrem Vergehen nach der
Befruchtung, dafs sie zur Entwickelung dieser Organe
und zur Zubereitung ihrer eigenthümlichen Säfte dienen;
auch ist es ihm wahrscheinlich, dafs die Gefäfse der Staub-
fäden den Nektar einsaugen ®). Kieser sagt von ihnen:
„Im Kreis des Blüthenstandes eingeschlossen und gleich-
zeitig mit diesem entstehend und vergehend, können sie
nur mit den Generationsorganen in Verbindung stehen.
Ihre Affinität mit den Blumenblättern und Staubfäden ist
klar. — Allgemein betrachtet ist das duftende Blumen-
blatt nur das noch ausgedehnte Nektarium. Im Honig-
saft hat sich der geistige Duft der Blume zur süfsen
Feuchtigkeit verkörpert“ m), Später verglich er de’Neks
tarien mit den Drüsen der Geschlechtsorgane °). Auf eine
sehr scharfsinnige und bestimmte Weise drückte sich
Kielmeyer in seinen, leider nicht durch den Druck
i) Alb. Wilh.Roth über den honigartigen Saft in denen Blumen,
in Römer u. Usteri Magaz. für die Bot. 2tes Stück. 1787. p. 38.
k) Siehe: Das entdeckte Geheimnifs der Natur im Bau und in
‘der Befruchtung der Blumen. Berlin 1793.
1) = enge pflanzenphysiologische Abhandlungen. 1803.
« Pp+ 258. /
m) Jean Sennebier Physiologie veget. an 8 II. pP: 39.:
n) Aphorismen aus der Pflanzenphysiologie. 1808. p. 80.
o) D. G.Rieser Grundzüge der Anatomie der Pflanzen. 4815. p: 186.
ERLERNTE RE
ERDE
PERRDBEERAE
a
122
bekannt gemachten Vorlesungen über Pflanzenphysiologie P)
schon im Jahr 1802 aus, wenn er sagte: „Der Nektar
ist in eben dem Mafs mit Lebensluft versehen, ‚als; dem
Pollen, der Feuchtigkeit des Stigma und dem Oel.der
meisten Cotyledonen dieselbe entzogen ist, wie auch dem
Wachs der Bienen die Lebensluft fehlt. Durch die. Ab-
'sonderung dieser honigartigen Feuchtigkeit erhält man
also zugleich einen Absatz von Lebensluftbasis, die sonst
in. der Blume zurückbleiben würde. Mit diesem Absatz
ist die Entstehung einer öligten Stigma--und Pollenfeueh-
tigkeit in den Antheren begünstigt, und eine. ölige ‚Ab-
sonderung in den Kotyledonen der Samen ebenfalls möglich
gemacht.“ Mit dieser Ansicht stimmt die von Curt
Sprengel g) aufgestellte Theorie im Wesentlichen über-
ein, welche dahin lautet: „In den meisten Blumen mufs,
ehe die flüchtigen elektrischen Stoffe sich entwickelu
können, der festere.oxydirte Stoff niedergeschlagen und
abgeschieden werden, damit theils der feinere Extraetiv-
stoff in die Kronenblätter als Färbestoff, theils die ge-
steigerten karbonisirten, azetisirten und hydrogenischen
Stoffe in die Befruehtungstheile aufsteigen können, Dieser
oxydirte Schleim ist Honig oder Nektar.“.6.H. Schulz
sagt?): Im ‚Allgemeinen scheint: sieh; die. Natur ‘der
Nektarienbildung zu bedienen, um durch Akleiten der
bildenden Thätigkeit ein Gleichgewicht, eine Symmetrie
in. der Entwicklung der verschiedenen Blumentheile und
einen Uebergang von der individuellen Formentwieklung
zu der Bildung spezifischer Qualitäten im Innern zu. .be-
werkstelligen.‘““ Diese Ansicht gilt also mehr den Nektarien
als formellen Orgänen, als in Bezjehung auf ihr Seeretions-
vermögen. Desvaux nahm die Nektarien der Blumen
hinweg, und fand, dafs die Fruchtbildung dadurch nieht
gehindert werde; er schlols daher hieraus, dals sie auch
p) Deren Mittheilung der Verfasser einem würdigen Schüler
des hochgeschätzien Mannes verdankt.
q) Vom Bau und der Natur der Gewächse. 4812. p. 539.
r) Die Natur der lebenden Pflanze. 1828. Il. p. 60.
123
mit der Frucht in keiner wesentlichen Beziehung stehen ®).
Perroteau t) und Soyer Willemet gelangten durch
ihre Untersuchungen zu der entgegengesetzten Meinung;
dafs die Honigabsonderung zur Bildung. der Frucht nöthig
‚Sey %), wie schon Pontedera v) und Smith %) ausgesprochen
hatten.
Ehe wir diese so verschiedenen Ansichten belewehten
und unsere eigenen hinzufügen, mögen die Versuche,
welche wir zu diesem Behuf angestellt haben, hier ihre
Stelle finden. — Diese Versuche zerfallen in zwei Reihen:
1) In solehe, welche den Eintlufs darthun sollen, welchen
Zerstörung der Nektarien auf die Entwickelung der Blume
und der Frucht ausübt. 2) In solche, welche zeigen sollen,
ob und wie weit Zerstörung der übrigen Blüthentheile
die Aussonderung des Nektars beeinträchtige oder hem-
mend auf.die Fruchtbildung einwirke ?
Erste Reihe,
Zerstörung der Nektarien.
,
Zu diesen Versuchen konnten natürlich nur Blumen
mit frei stehenden Nektarien gewählt. werden; indessen
versuchten wir es doch ‘auch mit einigen anderen, und
führen sie hier gleichfalls auf, ohne übrigens: ein grolses
Gewicht darauf zu legen.
I. Orchideae Juss.
Gymnadenia conopsea R. Br.
Nero. 1. Von 12 Blumen, die noch nicht geöffnet waren
und keinen Honig ergossen hatten, wurden die Sporne
Ds
s) Annales de la Societ& Linneenne de Paris. Mars 1826. p. 53.
t) Analyse des travaux de la Soeiöte d’Emulation de Poitiers.
1803. p. 29. IE wann |
u) Mem. sur les nectaires p. 16.
v) A. 2.0. p. 39. w. 51.
x) Introduction to Botany. 2. Ed. p. 266.
abgeschnitten; sie hatten erst nach 17 Tagen abgeblüht,
'pugen aber keine Frucht; die Pilanze war samt dem
Rasen in einen Topf gepflanzt worden, wurde aber sehr
durch Blattläuse geplagt.
2. Von 24 Blumen, die ganz wie die Vorige behandelt
wurden, aber im freien Lande standen, trug keine ein-
zige eine Frucht.
Platanthera bifolia Rich.
3. Von 15 geschlossenen Blumen , denen die Sporne
abgeschnitten wurden, setzten nur 5 Früchte an, die voll-
kommen reif wurden. Y) Tue na
II. Asclepiadeae R. Br.
Asclepias curassavica.
4. Von 4 Blumen, denen vor dem Oeffnen die Nekta-
rien abgeschnitten wurden , setzte keine Frucht an.
„Asclepias syriaca.
5. Von 24 geschlosseuen Blumen, denen die Nektarien
abgeschnitten worden , fielen alle ab, ohne Frucht anzu-
setzen.
Hoya carnosa R. Br.
6. Drei Blumen, wie die Vorigen behandelt, gaben
keine Frucht.
IH. Caprifoliaceae De Cand.
Lonicera Xylosieum.
7. Von 36 Blumen, die theils wenig, theils keinen
Honig ergossen hatten, wurden die Höcker der Krone
v
y) M. Desvaux hat gleichfalls Versuche mit. Orchis Jaxiflora,
‚ Morio, fusca, maculata, conopsea und bifolia angestellt, in-
‘dem er die Sporne der Blumen hinwegnahm, und erhielt it
; den meisten Fällen eben so viele Früchte, als unverletzte
Exemplare lieferten. (Recherches sur le Nectaire p- 76.) —
Bei den Blumen von Fritillaria imperialis nahm er den Ho’
nig hinweg und erhielt ebenfalls gute Früchte. (Ebendas.)
‚123
samt der Honigdrüse weggenommen; sie hatten nach 4— 6
Tagen abgeblüht, die Fruchtknoten standen noch 8 Tage
gesund, und fingen alsdann an, nach und nach abzufallen.
Uebrigens ist zu bemerken, dafs an dem ganzen Strauch
nur wenige Früchte zur Reife gelangten, vielleicht in
Folge des heftigen Regenwetters, das gerade um die Blüthe-
zeit herrschte.
IV. Geraniaceae De Gand.
Erodium hymenoides Andr.
Ss. Von 6 halbgeöffneten Blumen, deren Nektardrüsen
kaum feucht zu werden begannen, wurden diese abge-
tragen; nur 2 brachten gute, ganz reife Früchte.
Geranium phaeum.
9. Von 7 geschlossenen Blumen wurden die Honig-
drüsen abgetragen; 5 brachten gute reife Saamen, welche
keimten,
Geranium reflexum.
10. Von mehr als 20 angestellten Versuchen, genau
wie bei der Vorigen ausgeführt, schlugen alle fehl; übri-
gens trugen auch unberührte Blumen an mehreren Pflanzen
keine Saamen. Die Ursache blieb uns unbekannt.
V. Tropeoleae Juss.
Tropaeolum majus.
11. Von 5 geschlossenen Blumen, die theils im Begriff
waren, sich zu entfalten, theils noch zwei Tage dazu
nöthig hatten, wurden die Sporne abgetragen; 3 davon
trugen vollkommen reife Früchte binnen 40 Tagen; die
Samen hatten vollkommene Keimfähigkeit, und haben
vollkommene junge Pflanzen geliefert.
12. Von 2 Blumen, die ganz geöffnet waren und bereite
Pollen und Honig ergossen hatten, wurden ebenfalls die
Sporne abgetragen; die Früchte reiften in fünf Woches
vollkommen.
VI. Balsamineae Rıch.
Impatiens Balsamina.
13. Von 20 geschlossenen Blumen wurden die Sporne
abgenommen; sie ‚hatten noch keine Spur von Honig er-
gossen; 10 davon trugen schöne Früchte, die vollkommen
reif wurden. /
VII. Violarıeae De Cand.
ge uy Viola tricolor.
14. Von 9 geschlossenen Blumen, die noch: keinen
Honig ergossen hatten, wurde der Sporn der Krone samt
dem der Staubfäden abgetragen; alle 9 trugen binnen vier
Wochen reife Saamen, welche keimten.
15. Von 2 Blumen, die zwar: geöffnet waren, aber noch
keinen Honig ergossen hetten , wurden gleichfalls die
Sporne abgetragen; sie blühten noch 8 Tage, und brach-
ten reife Früchte, die keimten. |
VIH. Cruciferae Juss.
Cheiranthus incanus.
16. Von 5 Blumen, die noch keinen Honig ergossen
hatten, bei denen aber die Staubfäden schon zum Theil
entleert waren, wurde der untere Theil der gröfsern
Kelchblätter, die zwei kurzen Staubfäden und die die-
‚selben umgebende Drüse abgetragen; nach 5 Tagen ragten
die Pistille schon etwas über die Krone hervor, nach 10°
"Tagen fiel die Krone ab, 4 bildeten sich zu vollkommenen
Früchten aus; . einer derselben war bei der Operation
sogar ein Stückchen des Fruchtknotens abgeschnitten wor-
den, und sie reifte dennoch. Die Saamen keimten, obgleich
sie noch nicht ganz gereift waren, bei der Aussaat.
Hesperis matronalis.
17. Bei 6 Blumen wurde derselbe Versuch gemacht,
wie bei Nro. 16.; 4 davon trugen Früchte, die freudig
heranwuchsen, aber durch einen Zufall kurz vor. der
Reife abgeschnitten wurden.
IX. Fumariaceae De Cand.
Corydalıs aurea Vent.
..18. An 24 Blumen, die noch keinen Honig ergossen
hatten, wurden die Sporne der Blume und Staubfäden
abgetragen; sie trugen binnen S Wochen vollkommen reife
Früchte.
Corydalis lutea Vent.
19. Von 25 Blu «en, wie die vorigen behandelt, trugen N
nur 10 Früchte.
Fumaria officinalis. |
20. Von 19 geschlossenen Blumen, denen die ‚Sporne
abgeschnitten wurden, trugen nur 12 reife Saamen.
X. Berberideae Vent.
: . Epimedium alpinum.
31. Von 4 Blumen, denen die Nektarien abgetragen
wurden, woven nur 2 eine Spur von Honig ergossen
hatten, nahmen alle ihren regelmäfsigen Verlauf; nach acht
"Tagen standen. die Fruchtknoten frisch, aber nach drei
Wochen fielen sie alle ab; übrigens trug die ganze Pflanze
keine einzige reife Frucht; vielleicht war der Standort
ungünstig.
XI. Ranunculaceae De Cand.
‚Pulsatilla pratensis Mill.
22. Einer Blume, die im Begriff war sich zu öffnen,
und weder Pollen noch Nektar ergossen hatte, wurden die
Honigdrüsen abgeschnitten. Die Befruchtung gieng regel-
mälsig vor sich, der Fruchtstiel verlängerte sich, wurde
aber durch ein Insekt angefressen, so dafs die unreife
Frucht abwelkte.
Trollius europaeus.
23. Von 3: Blumen, denen, als sie noch geschlossen
waren, die Nektarien abgetragen "wurden, gelangten alle
3 zu vollkommenen reifen Früchten.
128
Helleborus foetidus.
24. Von 2 geschlossenen Blumen, die noch keine Spur
von Honig ergossen hatten , wurden die Nektarien abge-
tragen. Die Entwiekelung wurde nicht im Mindesten
dadurch gestört; nach 7 Tagen waren alle Staubbeutel
entleert; nach 8 Wochen hatte eine davon 3 reife Kap-
seln, welche 11 vollkommene Saamen enthielten, die andere
trug keine Frucht.
25. Bei einer Blume, worin 5 Staubbeutel entleert,
die Nektarien zu 4 gefüllt waren, wurden dieselben ab-
getragen; sie trug 3 vollkommen reife Kapseln mit 9
Saamen. |
26. Bei 2 Blumen, worin alle Staubbeutel bis auf 2
entleert, die Nektarien bis auf 3 mit Honig gefüllt waren,
wurden diese noeh abgetragen ; eine verwelkte, die andere
trug reife Saamen, 3 an der Zahl.
: Aguilegia vulgaris.
27. Von 10 geschlossenen Blumen, die weder Pollen |
noch Honig ergossen hatten, wurden die Sporne abge-
schnitten; die Entwicklung war ungestört, nach 5—7
‚ Tagen hatten sie abgeblüht, sie trugen eben so viele und |
| eben so grolse Kapseln, als unberührte Blumen, und die j
| Saamen sanken im Wasser zu Boden.
- Aconitum tauricam Wulf.
28. Von 34 Blumen, denen vor dem Ergufs des Ho-
nigs die Nektarien abgeschnitten wurden, trugen alle
‚reife und vollkommene Kapseln.
Aconitum Lycoctonum.
89. Von 11 Blumen, wie die Vorigen behandelt, tru-
gen 4 reife, dreizählige Kapseln, wovon jede 3 gute
Saamen enthielt.
. Delphinium elatum Willd.
80. Von 40 Blumen, denen vor dem Ergufs des Ho-
nigs die Sporne abgeschnitten worden, trugen 30 vollkom-
wene Kapseln und Saamen, welche keimten.
129
Delphinium Ajacis.
31. Von 28 Blumen, denen vor dem Ergufs des Nektars
die Sporne abgeschnitten würden, trugen 21 vollkommene
Früchte, die ebensoviele und schöne Säamen enthielten,
wie unberührte:
Delphinium Consolida. ;
32. Von 11 Blumen, wie Nro. 31. behandelt, brachten
9 vollkommene Früchte: \
Nigella damascena.
23: X0n7 geschlossenen Blumen, denen die Nektarien
abgetragen wurden, trügen alle schöne Früchte, die-voll-
#
kommen reif wurden ?). en
' Aus Obigem ergibt sieh, dafs von ungefähr 441 an 38
Pflanzenarten angestellten Versuchen 233 gute Saamen
| lieferten, unter. welchen die von Piöla'tricolor, Tropaeolum
| phaeum gekeimt und junge Pflanzen geliefert haben, die
übrigen aber durch ihre stufenmäßsige, mit unverletzterni
Fruchtknoten ganz, gleichen Schritt haltende Entwicklung
und ihre äufsere Beschaffenheit keinen Zweifel über ihre
! Keimfähigkeit übrig lassen. Am ungünstigsten fielen die
Resultate bei Asclepias, Hoya, Gymnadenia, Platanthera,
Lonicera; Epimedium ; Geranium und Erodium aus; was
die vier ersten anbelangt, so ist es übrigens eine allge-
meine Erfahrung, dafs sie nicht immer gute Saamen
liefern, oder überhaupt Früchte ansetzen; bei den vier
letzten mäg die ungünstige Witterung, bei Geranium und
Erodium aber namentlich auch die Schwierigkeit, die Ope-
ration ohne alle Verletzung des Fruchtäihotens vorzunehmen,
dazu beigetragen haben. SE
. x) Auch Desvaux erhielt gute früchte bei einem ähnlichen Ver-
such an dieser Pflanze. (A. a. ©. p- 77.)
' majus , Delphinium elatum, Cheiranthüs incanus, Geranium _. ;
1 .
Zweite Reihe.
Zerstörung der übrigen Blüthentheile
auflser den Nektarien.
1. Asphodeleae R. Br.
| Asphiodelus Iuteus.
31. An 6 geschlossenen Blumen wurden die Blumen-
blätter abgeschnitten; nach 3 Tagen war reichlich Honig
ergossen,
35. In 6 Blumen wurden Staubfäden, Griffel und
Blumenkrone über dem Fruchtknoten abgeschnitten; nach
3 Tagen war Honig ergossen. %)
IL. Nareisseae Rich.
Zu Narcissus poelieus.
36. Weder Abtragen der Blumenkrone, noch der Staub-
fäden, 'noch der Blumenkrone und der Staubfäden samt
dem Griffel hinderte den Honigergufs..
II. Orchideae Juss.
Orchis Morio.
37. Söondert keinen Honig ab; dennoch wurde an mehr
als 40 Blumen der wo FEEEERE keine ‚einzige ‚trug
reife Frucht.
Gymnadenia conopsea R. Br.
35. Bei 5 Blumen, abed e, wovon nur a eine Spur
von Honig ergossen hatte, wurden alle Blumen- und Kelch-
blätter abgefpagen: n nach 3 Tagen hatte a 33, bh 22, e 14,
di, e = Pariser Linien Honig in dem Spome; er __
en nach 5 Tagen hatte a 1,b 0, ce 2, d 23, e 14
Pariser Linien Honig ergossen; 3 Dage später fingen die
a) Wo nichts über die Frucht bemerkt ist, da wurde sie gar
nicht beachtet, weil Zeit oder Gelegenheit hiezu mangelte.
IB ar
2: 131.
untersten an zu vertrocknen, da wo sie der Blume einge-
fügt sind; 6 Tage später waren die Fruchtknoten etwas
vergröfsert, die Sporne trocken und schmeckten süfs; nach
‚6 Wochen sind zwei Früchte vollkommen gereift.
/\
39. Bei 5 Blumen wurden Kelch- und Blumenblätter
"nebst der Befruchtungssäule herausgeschnitten , doch so,
dafs die Insertion des Sporns und: der Fruchtknoten un-
verletzt blieb. Es erfolgte dennoch der -Honigerguls, aber
keine Frucht. —
Platanthera bifolia Rich.
40. Bei 12 Blumen, die noch geschlossen, wurden
Keleh- und Blumenblätter nebst der Befruchtungssäule etwas
über ihrer Basis abgetragen; die Honigabsonderung geschah
ganz ungestört, und betrug bei einigen Spornen bis zu
6 Pariser Linien. Keine Frucht.
41. Bei 4 Blumen, die noch geschlossen, wurden Kelch-
und Blumenblätter abgetragen; die Honigabsonderung gieng
ungestört von Statten; nur eine Frucht reifte.
IV. Serophularinae R. Br.
‚Antirrhinum majus.
42. Weder Abschneiden der obern Hälfte der Krone
allein, noch der Staubfäden allein, noch der Staubfäden
samt Pistill und obern Kronenhälfte hinderte die Honig-
absonderung. |
V. Labiatae Juss.
| Salvia offieinalis
43. Verhielt sich wie Nro. 42.
VI. Polemoniaceae Juss-
Polemonium coeruleum.
44. Versuche und Erfolg ganz wie bei Nro. 42.
a
VII. Gentianeae Juss:
Gentiana lutea.
45, Versuche und Erfolg wie bei Nvo. 42.
VIU. Asclepiadeae R. Br.
46. Asclepias syriaca.
47. — curassavica:
48. Hoya carnosa R. Br.
Bei sämmtlichen fielen die, Blumen 6-8 Tage, nach-
dem die Blumenblätter der am Aufblühen begriffenen
Blumen abgetragen worden wären, ab, ohne Honig er-
gossen zu haben.
IX. Saxifrageae Juss.
49. Sazifr aga decipiens Ehrh.
50. en sarmentosa.
Abtragung der Blumenblätter vor dem Aufblühen rer-
_ hinderte die Honigabsonderung nicht.
X. Nopaleae Juss.
Cactus flagelliformis.
51. Weder Abtragung der Blumenkröne etwäs über
der Basis, noch der Staubfäden allein, noch der Staub-
fäden, des Griffels und der oberen Hälfte der Blume an
ganz verschlossenen Blumen vorgenommen, hinderte ae
a
XI. Legumindsas. Juss.
Lathyrus odoratus.
52: Versuche und Erfolg wie bei Nro. 51:
° xo. Geraniaceae De Cand:
53. Geranium phaeum.
54. — „ reflexum:
55. Erodium hymenoides Andr.
56. Pelargonium grandiflorum.
Entfernung des Kelchs und der Blumenkrone hinderte
die Honigabsonderung nicht; bei Nro. 53. und 55. gieng
auch die Fruchtbildung von Statten; die Saamen wurden‘ /
vollkommen reif und kamen zur Keimung.
XI. Tropeokae Juss.
Tropaeolum majus.
37. Abtragung der Blumenkrone vor dem Oeffnen der
Blume hinderte den Honigergufs nicht; es gab bei allen
Blumen reife Früchte, die keimten.
58. "Abtragung der Kelch- und Blumenblätter hinderte
weder Honig- noch Fruchtbildung; doch trug jede Blume
nur einen guten Saamen, sonst tragen sie drei.
59. Abtragung der Blumenblätter, Kelchblätter und
Sporne hinderte die Fruchterzeugung nicht; es gab jede,
Blume 3 reife Früchte.
xl V. Balsamineae Ruch.
Impatiens Balsamina.
60. Abtragung der Blumenkrone vor dem Oeffnen der
Blume verhinderte die Fruchtbildung eo die Früchte
sind vollkommen reif geworden.
XV. Violarieae De Gand.
Viola tricolor.
h i
61. Weder Abtragung der Blumenkrone vor. und nach \\
dem Oeffnen, noch Entfernen des Kelchs, noch Entfernen \
des Kelchs und der Krone verhinderten die Fruchtbil-
dung; die Saamen Gear „ wo die Krone entfernt
worden war, keimten.
\
\
:
|
XVI. Cruciferae Juss.
Cheiranthus incanus.
62. Abtragen der Blumenkrone vor dem Oeffnen ver-
hinderte. weder den Honigergufs noch die vollkommene
Ausbildung der Frucht.
63. Ahtragüing der Blamenkrone,, Staubfäden und Pi-
‚stille über 4 untern Hälfte der Blume verhinderte gleich-
falls die Honigabsonderung nicht.
Hesperis matronalıs.
64. „Versuche und Erfolge wie bei Cheiranthus.
XVH. Ranunculaceae De Gand.
Trollius europaeus.
65. Abtragung der Kelchblätter vor dem Oeffnen der
Blume hinderte die Fruchtbildung nicht.
Helleborus foetidus.
66. Abtragung der Kelchblätter an einer Blume, die,
kaum geöffnet, noch keinen Honig ergossen hatte, ver-
hinderte den Honigerguls nicht; die Feucht reifte voll-
kommen.
67. Hihwegnalmik: des Honigs mittelst eines Pinsels
verhinderte die Fruchtbildung nicht.
68: Hinwegnahme der Staubfäden vor dem Honig-
ergusse verhinderte denselben nicht.
Aquilegia vulgaris.
1-69. "Abtragung. der Staubfäden bei geschlossenen Blu-
men hinder te den Honigergufs nicht; - sie brachten reife
nn die im Wasser zu Boden Selen, IE
Abtragung der Blumenblätter ebensowenig.
- Abtragung der Pistille verminderte die Honig-
'erzeugung. -
%2. Abtragung Han Pistille, Staubfäden und obern
-Hälfteder Blumenkrone verhinderte die’ Honigabsonderung
durchaus nicht.
135
‚Aconitum tauricuam Wulf.
73. Abtragung der Korolle (des Kelchs) verhinderte
die Honig- und Fruchtbildung nicht.
74. Abtragung aller übrigen Blumentheile bis auf die
Nektarien verhinderte die Honigabsonderung nicht.
Aconitum Lycoctonum.
"5. Verhielt sich ganz wie Aconitum tauricum.
Delphinium Ajacıs.
76. Abtragung der Kelchblätter und des Blumenblattes
verhinderte weder Honigabsonderung noch Fruchtbildung.
Delphinium Consolida: -
77. Abtragung der Blumenblätter und des Kelchs hin- #
derte die Fruchtbildung nicht. 8
” = Pe er
Das Resultat dieser Versuche ist in Kurzem folgendes:
I. Weder Zerstörung der Blumenkrone, noch
der Staubfäden und Pistille hindert die
Honigabsonderung; ist nur das abson-
dernde Organ unverletzt, so sondert es
auch ab, sobald es die gehörige Entwick-
lung erreicht hat; eine Ausnahme machen die
Aselepiadeen.
U. Zerstörung ‚der Blumenkrone oder des x
Kelehs hindert in der Regel die Frucht- N
bildung nicht; Ausnahmen scheinen wiederum
die Asclepiadeen zu machen.
IH. Entfernen des ausgesonderten Honigs hin-
dert die Fruchtbildung nicht. (Siehe Versuch
Nro. 67.)
Vergleichen wir nun die Ergebnisse vorstehender Unter-
suchungen wit den oben (pag. 119. ff.) angeführten An-
sichten der Naturforscher über den Zweck der Honig-
absonderung, so finden wir folgende
Endresultate;
I. Dafs die Honigabsonderung, als in den
meisten Blumen der höher organisirten
Gewächse vorhanden, und zur Zeit der
Bestäubung erfolgend, mit dem Befruch-
tungsgeschäfte, oder, was ebensoyielist,
mit der Entwicklung der Blüthe im innig-
sten Zusammenhang stehen müsse.
Der Hauptzweck der Pflanze ist Fortpflanzung, sey es
durch knospenartige Organe, sey es durch Frucht; der
der Blume aber ist Hervorbringung der Frucht; auf diese
ist alles in der Blume berechnet, folglich mus es auch
die Saftabsonderung seyn. — Je ileen ein Organ
mit der Fruchterzeugung in Verbindung steht, um so
wichtiger ist sein Daseyn für den Zweck der Bine und
umgekehrt,
Diese Gründe haben, wie es scheint, P. Blair, Pon-
tedera, Böhmer, Roth, Pc und Soyer-
Willemet verleitet, dem Nektar eine materielle Beihülfe
zum Befruchtungsgeschäft zuzuschreiben, wornach_ der-
selbe entweder die Pollenfeuchtigkeit absorbiren und dem
Fruchtknoten zuführen sollte (was nach den neueren
Kenntnissen, die wir über den Akt der Befruchtung be-
sitzen, ganz unstatthaft ist, und bei der gewöhnlichen
Stellung der Saftorgane ‚und der Seltenheit, wo der
Pollen wirklich mit dem Honig in Berührung Kolnibt, in-
dem er häufig durch die sogenannten Su fiveken davor ge-
schützt ist, unmöglich ist, bei den diklinischen Pflanzen
aber, welche doch auch Honig absandern, ganz zweck-
widrig seyn würde); oder durch Befeuchtung (Einölung)
des Fruehtknotens die Entwicklung en begünstigen
müsse. Gegen diese letztere Ansicht spricht, dafs bei
vielen Blumen. die gerade sehr reichlich Honig absondern,
wie Helleborus, Epimedium, Nigella, der Honigbehälter so
angebracht ist, dafs ein Zurückfliefsen des Honiis an den
Fruchtknoten gar nicht denkbar ist, und dafs in einer
137
weit gröfseren Zahl von Fällen die Nektarien samt dem
Honig blaller sobald die Entwicklung der Frucht beginnt ; ö
so ebenfalls bei Helleborus, Epimedium, Nigella, ferner bei
den Labiaten, Asperifolien, Caprifoliaceen. Was nun die
Versuche anlangt, die Pontedera, Perroteau und
Soyer- Willemet®) für ihre Meinung als beweisend
anführen, so sind dieselben zu einzeln, ur dafs sie hier
von Gewicht seyn könnten, und durch unsere eigenen
und die von M.'Desvaux bei verschiedenen Familien
zahlreicher angestellten hinlänglich widexlegt, aus welchen
sich nämlich ergiebt:
H. Dafs Zerstörung der ee die Ausbil
dung einer keimfähigen -Fruceht durehaus
nichtverhindere,unddafs man daher nieht
berechtigt sey, zu behaupten, die Honig-
absonderungseyzurAnsbildungd a
unnmgänglie ch nothwendig.
Denn wenn gleich bei den meisten Blumen der höhern
Pflanzenfamilien die Honigabsonderung vorhanden ist, so
fehlt sie, wie wir oben (pag. 96 — 99. ) dargethan haben,
doch auch nicht selten, und dennoch bringen diese Pflan-
zen ebenso gut reife Früchte, wie die absondernden.
indessen sind wir weit entfernt, aus unsern Versuchen
schliefsen zu wollen, dafs die Honigabsonderung deswegen
für die Fruchtbildung keinen Nauen haben Yhne, en,
wenn man dieselbe verhindert, dennoch gute Saamen ent-
stehen ; es wäre diels gerade, als wenn man daraus. dals
ein Mensch, dem man die Kropfdrüse , oder ein "Hund,
dem man die Milz durch eine Operation | hinweggenommen
hat, noch fortlebt und sich vielleicht wohl befinden kann,
schliefsen wollte, diese Organe haben keinen Nutzen für
2
b) Der Hauptversuch von Perroteau,, worauf er und Soyer-
Willemet ihre Ansichten stützen, bestand darin, dals er den
Nektar von Fritillaria imperialis hinwognahm , worauf er
keine Frucht erhielt; bekanntlich trägt‘ aber diese Pilanze,
wie noch viele Zwiebelgewächse, nicht immer Früchte,
7
den Organismus, oder wenn’man behaupten wollte, das Vor-
handenseyn der Menstruation sey zur Conceptionsfähigkeit
unnöthig, weil Frauen, welche noch nie menstruirt haben,
dennoch schwanger werden können. Haben wir doch auch
durch unsere Versuche dargethan, dafs Kelch und Blumen-
krone hinweggenommen werden können, ohne dafs die
Fruchtentwicklung dadurch Schaden nahm, sollten wir hier-
aus uns für berechtigt halten, zu glauben, dafs diese Organe
| ‚für. die Blume keinen Werth haben? :— Es bleiben der
',Natur in. allen ähnlichen Fällen eine Menge Hülfsmittel,
wodurch sie eine gestörte Funktion ersetzen kann, ohne
dafs wir es bemerken; wie viele vikarirende Thätigkeiten
der Art kennen wir nicht beim Menschen im ce
und kranken Zustande? Und wieviel leichter kann sie
eine solche in dem Leben der Pilanze, dem niedereren
Organismus, einleiten, wo die Gesetze des Chemismus und
der Anziehung viel freier walten, als in dem höheren
Thierleben, und wo die Organe der Abscheidung spezi-
fischer Stoffe (das Zellgewebe) so allgemein verbreitet
sind? Wir haben schon oben (pag. 118.) darauf hinge-
deutet, dafs bei den Blumen, wo die Honigabsonderung
fehlt, vielleicht die Blumenkrone selbst der Ort der Honig-
absonderung werde, vielleicht übernimmt sie auch in solehen _
Fällen, wo die Nektarien vor der Saftausscheidung hin-
weggenommen wurden, diese Funktion. Sollte sich aber
auch auf dem Wege der Analyse (den wir bis jetzt ein-
‚zuschlagen leider noch nicht Gelegenheit hatten) in solchen
Blamenkronen kein Zucker een lassen, so bleibt
ja der ‘Blume auf dem Wege der gas- und dunstförmigen
Exhalation ein weiter Spielraum zu Herstellung des innern
Gleichgewichts in den chemischen Thätigkeiten offen.
Sollen wir nun mit Conrad Sprengel annehmen, die
Honigabsonderung sey dazu vorhanden, um die Tnsehich
‚anzuloeken, damit sie die Befruchtung bewerkstelligten?
‘dagegen spricht vor allen Dingen der Umstand, dafs bei
‚ den meisten honiggebenden ae die Befruchtung kei-
„139
ner fremden Hülfe bedarf, weil die Entwicklungsweise
und das Längenverhältnils der Geschlechtsorgane von der |
Art sind, dafs sie die Befruchtung von. selbst einleiten !
(wie wir denn selbst eine Menge honiggebender Blumen |
im eigenen Zimmer und unter unseren Augen sich be- es
' fruchten sahen, ohne alle Beihülfe von Insekten); .oder !
weil bei vielen die Befruchtung vor sich geht (z. B. bei
Campanula), ehe die Blume sich öffnet und ein Insekt
eindringen kann. Wiederum sehen wir die Honigabson-
derung bei manchen Diklinisten (wie bei Juglans, Fagus
und den Coniferen) fehlen, wo man am ehesten die Bei-
hülfe der Insekten für nothwendig erachten sollte. Zwar!
können und wollen wir nicht läugnen, dafs bisweilen
und namentlich bei zweihäusigen Pflanzen Insekten die
Befruchtung vermitteln, die Beobachtungen von Conrad
Sprengel sprechen zum Theil hinreichend dafür, aber
nur ist es nicht wahrscheinlich, dafs die Natur ein so
wichtiges Geschäft, wie die Befruchtung bei der Pflanze
ist, so ganz dem Zufall überlassen habe.
Noch eher könnte man der Ansicht beipflichten, dafs
die Honigabsonderung dazu vorhanden sey, um einer ge-
wissen Klasse von Insekten Nahrung zu verschaffen.
Wirklich zeigt auch die Erfahrung, dafs viele dieser klei-
nen Geschöpfe aus dem Honigapparat der Blumen sich
Futter holen. Allein wir würden gewils der Natur zu
nahe treten, wenn wir dies als den Hauptzweck jener
Apparate ansehen wollten; denn Alles in der Natur hat
‚einen. Selbstzweck und Nichts ist blos um eines Andern
willen vor hätiden. Man könnte sonst mit ebensoviel Recht
behaupten, der Blumenstaub sey um der Insekten, die
Körner der Gräser um der Vögel willen vorhanden, weil
solche gleichfalls manchen derselben zum Futter dienen.
Vielmehr liest alles dies in der weisen Oekonomie der
Natur, vermöge welcher sie alles, was sie schafft, so viel-
fach als möglich für die Wohlfahrt des groflsen Ganzen
"benützt, und so hat sie auch den Honig, der als ausge-
Pr;
£ ®
FriT:
149
sonderter Stoff für die Blume keinen weitern Werth mehr
hat, dazu benützt, um einigen Familien von Insekten zur
Nahrung zu dienen und durch sie auch dem Menschen
und änder Thieren Honig zu spenden.
Wir kokihieh nun noch zu der letzten Theorie über
die Honigabsonderung, nämlich zu der chemischen,
welche Medikus, Kielmeyer und Curt Sprengel
mit mehr oder weniger Modifikationen aufgestellt haben,
und zu welcher auch wir, durch unsere Untersuchungen
geleitet, uns bekennen. Die Zuckerbildung ist, wie wir
oben (pag. 115— 118.) gesehen haben, eine sehr häufige
Erscheinung in dem Lebensakte der Pflanze, und man-
’
5
könnte sagen karakteristisch für sie, im ‚Gegensatze zum
Thäörreiöh, wo sie nur in gewissen Fällen, wenn das
Vegetative die Oberhand gewinnt (ordnungsmälsig bei der
Milchabsonderung der Sängethiere ; aufserordentlich i in der
Harnruhr) auftritt; wie die Zuckerbildung i in dem Stamm, |
der Fruchthülle, E Wurzel, so ist auch die Honigab-
sonderung in der Blume da Ergebnifs eines chemisch-
'yitalen Aktes mit Vorwalten des Chemismus und daraus
folgender Entstehung einfacherer Produkte. Können wir
ja künstlich Zucker erzeugen, wenn wir Säuren auf stärk-
'mehlhaltige Stoffe einwirken lassen. Gärtner fand sogar,
dafs der auf die Narbe von Nicotiana rustica gebrachte
blaue Pollen von Nicotiana ‚Langsdorffü i anfangs röthlich
und endlich ganz blafs wurde, so lange eine Befruchtung
Statt fand, ‚dafs er aber an Farbe und Gestalt unverändert
blieb, wenn die Befruchtung vorüber war ©). Erblicken
wir nun selbst bei der Befruchtung, d.h. bei demjenigen
Akte, der die Pflanze dem Thier noch am meisten nähert,
(und wobei sogar der Stickstoff, der Repräsentant des
€) Ueber die Befr uchtung einiger Gewächse, in den naturhiste-
rischen Abhandlungen einer Gesellschaft in Würtemberg.
L. pag- 50.
vmermbea -
Pe
u Be mo In m Die u De
141
| Thierischen, in den Befruchtungsfeuchtigkeiten auftritt,)
eine solche chemische Einwirkung, wieviel mehr dürfen
wir daran glauben, wenn es sich um Bildung polarisch
verschiedener Flüssigkeiten im Bereich der Blume handelt?
Saussure fand, dafs alle Blumen Sauerstoflgas auf-
nehmen und eine fast gleiche Menge kohlensaures Gas
erzeugen. Sonnenlicht und Wärme beschleunigen dieses
Geschäft, Schatten und Kälte vermindern es. Im Allge-
meinen erzeugen die Blüthen bei gleichem Gewicht mehr
kohlönsaures Gas, als die grünen Blätter in gleicher Zeit
im Dunkeln hervorbringen. Die Einsaugung von Sauer-
stoffgas und die Erzeugung von Kohlensäure wird haupt-
sächlich durch die Geschlechtstheile bewirkt. Diefs wäre
also eine einfache Orydation des zuviel vorhandenen oder
in zu grofser Menge der Blume zugeführten Kohlenstoffs,
ein gesteigertes Blattleben in der Finsternifs. (Nur im
Dunkeln scheiden die Blätter kohlensaures Gas aus, im
Sonnenlicht zersetzen sie die Kohlensäure der Atmosphäre
und scheiden Sauerstoffgas aus.) — Bei der Fruchtreife
findet der umgekehrte Prozels Statt; unreife Früchte ver-
halten sich wie die Blätter, sie sondern bei Sonnenlicht
Sauerstoffgas aus, oder vielmehr sie nehmen Kohle auf.
Ebenderselbe Prozels, der beim Stengel- und Blattwachs-
thum der Pflanze kohlige Bestandtheile zuführte, fährt in
‘der Blüthe fort zu wirken, aber die Stengelbildung hat
aufgehört, weil die Blume denselben beschliefst, es tritt
daher Ausscheidung der Kohle in der Blume ein; das
zersetzte Wasser gibt an die‘ Generationsorgane einen
Theil seines Wässerstoffs ab, der sich mit einem Theil
Kohle zu den Befruchtungsfeuchtigkeiten und zum Wachs
der Antheren gestaltet, während ein anderer, gleichfalls
mit Kohle verbunden, als ätherisches Oel aus der Krone
entweicht; der Sauerstoff aber verbindet sich mit einem
3 andern Theil der Kohle, mit demselben , der früher zur
' Stengel- und Blattbildung verwendet wurde, zur Zucker-
bildung. Wo die Honigaussonderung fehlt, da lägern
142
sich die oxydirten Stoffe in den Blumenblättern selbst ab.
Nach der Befruchtung tritt eine Veränderung im ganzen
Organismus der Blume ein 9; jener chemisch-vitale Prozefs
beginnt jetzt im Ovarium, und es tritt hier die Ablage-'
rung der polarisch entgegengesetzten Stoffe in den ver-
schiedenen Schichten des Saamens und der Fruchthülle
auf. Demnach wäre die Honigabsonderung der
Ausdruck einer vikarirenden Thätigkeit, die
sich später in dem Ovarium zu konzentriren
bestimmt ist, wie die Menstruation bei dem mensch-
lichen Weibe. — Die Natur, sagt @öthe, hat sich soviel
Freiheit vorbehalten, dafs wir mit Wissen und Wissen-
schaft ihr nicht durehgängig beikommen oder sie in die
Enge treiben können.
d) Siehe Seite 93. die Beobachtung bei Nigella damascena.
u
B>>>b>bbbbbbbbbbb>b>> >>
u en
A.canthacgae
Acanthus
Acer
Acerineae
Achyranthes
Aconitum
Acorus
Acotyledones
Actaea
Adenandra
Adenanthus
Adonis
Aesculus .
| Agapanthus
Agathosma
Agave
Agrimonia
Agrostemma
Ajuga
Albina
Albuca
Alcea
Aletris
Aleurites
Alisma
Alismaceae
Allionia
| Allium
Alnus
‚ Alstonia
Alstroemeria
Alternanthera
Register
Familien und Gattungen, welehe in Beziehung auf Nektarien
und Honigabsonderung untersucht worden sind.
Althaea _
Alyssum
Amaranthaceae
Amaranthus
Amaryllis
Ambrosinia
„Amentaceae.
. Amomum
Ampelideae
Amygdalus
Anchusa
Andrachne
Andromeda
Anemone
Anethum
Angelica
Anthericum
Anthyllis
Antirrhinum
Apocyneae
Apocynum
Aquilegia
Arabis
Arhutus _
Areca
Arenaria
Argemone
% Argothamnia
Aristolochia
Aristolochiäceae
‚Armeria
Aroideae
144
Arum
Asarum
Asclepiadeae
Asclepias
Asperula
Asphodeleae
Asphodelus
Astragalus
Astrantia
Astronium
Atragene
Atriplex
Atropa
Aurantiaccae
Avena
Axyris
Ayenia
Azalea
Bäitota
Balsaminezse
Banisteria
Banksia
Barbarea
Berberideaäe
Berberis
Beta
Betonica
Betula
Bignonia
Bignoniaceae
Biscutella
Bixa
Bixineae
Blighia
Blumenbachia
Bocconia
Boerhavia
Bombäceae
Boronia :
Boraginea @
Borago %
Bouvardia
Brabeium
Brandesid
Brassica
Braunea
Bromelia
Bromeliaceae
Browallia
Brucea
Brunellia
Bryonia
Buchanania
Bucholzia
Buckia
Buettneria
Buettneriäceäe
Buginvillea
Buibine
Bupleurum
Butomus
Buxus
Cactüs
Calla
Calodendron
Galothamnus
Caltha |
Calycantheae
Gälycanthus
CGamellia
‚Camellieae
Campanula
Cämp anulaceae
Canna
Cappärideae
Capr ifoliaceae
Caprifoium
Capsicum
Gardamine
Cardiospermunt
Gärex
Carica
Carpinüs
Gary ophylleae
Cassia
Cassyta
Celastrineae
Gelastrus
Celosia
Cenarrhenes
Gentranthus
Cephalantherä
Cerastium
Cerasus
Gerinthe
Ceropegiä
Chaerophyllum
Chamaedorea
Cheiranthus
Chelidonium
Chelone
Chenopodeae
Chenopodium
Chironia
Cimicifuga
Cissus
CGistineae
Gistus
Citrus
Ciematis
Gleome
Clutia
Cobaea
Cochlearia
Coffeä
Golchiaceae
Colchicum
Comarum
Commelina
Commelineae
Commersonia
CGompos itae
‚Goniferae
Convallaria
Gonvolvulaceae
Convolvulus
Coptis
Cornus
CGoronilla
Corydalis
Corylus
Corynocarpus
Corynostylis
- Cosmelia
Crambe
Grassulaceae
Crätaegus _
Crinum
Grocus
Croton
Cruciferae
Crypiocarya
Cucubalus
Cucumis
Cucurbita
Cucurbitaceae
Cuphea
Curculigo
Cuscuta
Cyathodes
2 Cymbalaria
. Cynanchum
Cynoglossum
Cyperaceae
Cyperus
Cypripedium
Cystanthe
Cysticapnos
Cytisus
D.ctylocapnos
Datura
Delphinium
Dentaria
Dianthus
Dicotyledones
Dietamnus
Diervillä
Digitalis
Dillenia
Dilleniaceae
Dioscoreae
Diosma _
Dipsaceae
Ditmaria
Dodecatheon
Dolichos
Draba
Dracocephalum
Droseraceae
Dryandra
Drypetes _
Echites
Echium
Embothrium
Endyandra
Epacrideae
Epacris
Ephielis
Epilobium
Epimedium
Epistylium
Eranthis
Erica
Ericineae
Erndlia
Erodium
Erysimum
Erythraea
Erythronium
Erythroxyleae
10
146
Erythroxylon
Eucomis
Evonymus
Euphorbia
Euphorbiaceaec
Euphrasia
F erraria
Fevillea
Ficaria
‚Flacourtianeae
Franklandia
Frasera
Fritillaria
Fumaria
Fumariaceae
Minen
Galeopsis
Galium
Garcia
Garidella
Gaultheriä
Gaura
Genista
Gentiana
Gentianeäc
Geraniäceae
Geranium
Geum _
Gladiolus
Glaucium
Glechoma
Gleditschia
Gloriosa
'Glossärrhen
Gomphrena
Gramineae
Gratiola
Greenwaäga
Grevillea
Grislea
Guevina
Gymnadenia
BE menikiie
Haemocarpus
Hakea
Hamamelideae,
Hamamelis
Hamiltonia
Hebanthe
Hedychium
Hedysarum
Helianthemum
Helianthus
Heliconia
: Helicteres
Heliotropium
Helleborus
Hemerocallis
Hemimeris
Hepatica
Heracleum
"Hermannia
: Hernandia
Hesperis
Heuchera
Hibiscus
Hippocastaneae
Holboellia
Hololachna
Homalincae
Honalium
Horminum
Hottonia
Houstonia
Hoya
Hyacinthus
Hybanthus
Hydnocarpus
Hydrocharideae
Hydrophylium
Hyoscyamus
Hypelate
Hypericineae
Hypericum
Hypoxis
Hyssopus
sone
Jasmineae
Jasminum
Iberis
Impatiens
Ipomaca
Iresine.
Irideae
Iris
Isopyrum
Junceae
Juncus
Justicia
KK zempferia
Kalmia
Kiggelaria
Hleinhovia
Hnightia
L abiatae
Lacistema
Lagetta
Lambertia
Lamium
Lantana
Lardizabala
Lasiopetalum
Lathraea
Lathyrus
Laurineae
Laurus
Lavandula
Lavatera
Leguminosae
Lentibulariae
Leontice
Lepidium
Leptospermum
Leucojum
Licuala
Ligustrum
Liliaceae
Lilium
Linaria
\Lineae i
Linum
Listera
Loaseae
Lobelia
Lobeliaceae
Lomatia
Lomatophyllum
Lonicera
Lopezia
Lotus
Lunaria
Lupinus
Luzula
Lychnis
Lycium
Lycopsis °
Lysimachia
Isysinema
Lythrum
Magnolia
Magnoliaceae
Mahernia
Malesherbia
Malpighia
Malpighiaceae
Mava
Malvaceae
Marrubium
Martensia
Martia
Martynia
Medicago
Melaleuca
Melampyrum
Melastoma
Melastomeae
Melia
Meliaceae
Melianthus
Melicytus
Melittis
Menispermeage
Menispermum
Mespilus
Mimulus
Mirabilis
Mitella
Mogiphanes
Monocotyledones
Monotoca
Musa
Musaceae
Myagrum
Myoporineae
Myoporum
Myosotis
. Myosurus
Myris ticeae
Myrmecia
Myrteae
Myrtus
ai
Narcisseae
148
Narcissus
Nasturtium
Nectandra
Nelumbium
Neottia
Nepeta
Nerium
Nicandra
Nicotiana
Nigella
Nivenia
Noisetia
Nolana
Nopaleae
Nuphar
Nyctagineae
Nymphaea
Nymphaeaceae
heine
Ocymum
Denothera
Oleineae
Onagrarieae
Onopordon
Opelia
Ophrys
Orchideae
Örchis
Origanum
Orites
Ornithogalum
Orobanche
Orobancheae
Orobus
Ösyris \
Oxalideae
Oxalis
Oxyb aphus
P eonis
Palmae
Pancratium
Papaver
Papaveraceae
Paris
Parnassia
Passiflora
Passifloreae
Paullinia
Pedalineae
Pedicularis
Pelargonium
Peltaria
Pera
Periploca
Persica
Persoonia
Pfaffia
Phaeocarpus
Phaseolus
Philadelphus
Phlox
Pbyllanthus
Physalis
Phyteuma
Phytolacca
Pinguicula
Pinus
Pisum
Pitcarnia
Plantagineae
Plantago
Platanthera
Platanus
Plumbagineae
Plumbago
Podalyria
Polemoniaceae
Polemonium
Polygala
Polygaleae
Polygoneae
Polygonum
Populus
Poranthera
Potentilla
Poterium
Prasium
Prestonia
Primula
Primulaceae
Prockia :
Protea :
Proteaceae
Prunella
Prunus
Psoralea
Pulmonaria
Pulsatilla
Pyrola
Pyrus
Duassia
“Quercus
EEE
Banunculus
Raphanistrum
Raphanus
Benealmia
Beseda
Resedaceae
Rhamneae
Rhamnus
Rheum
Rhinantheae
Rhinanthus
Rihodiola
Rhodedendron
Ribes
Ribesieae
Bicheria
Bicinus
Robinia
Rochea
Ropala
Rosa
Rosaceae
Bosea
RBosmarinus
Rubia
Rubiaceae
Rubus
Buellia
Bumex
RBuscus
Ruta
Rutaceae
Sasina
Sagittaria
Salicariae
Salix
- Salpianthus
Salvia
Sambucus
Santalaceae
Santalum
Sapindaceae
Sapindus
Saponaria
Sarcocapnos
Satureja
Sauvagesia
Saxifraga
Saxifrageae
: Scabiesa
Schinus
Schizanthus
Scilla.
Seirpus
Scitamineae
Scrophularia
Scrophularineae
Seutellaria
Secale
Sechium
Sedum
Sempervivum
Serapias
Serturnera
Sida
Sideritis
Silene
Simarubeae
Sinapis
Sisymbrium
Sisyrinchium
milaceae
Solaneae
Solanum
Sophora
Sorbus
Sorocephalus
Sparganium
Sparmannia
Spartium
Spergula
Spiraea
Sprengelia
Stachys
Stapelia
Staphylea
Statice
Stellaria
Stenocarpus
Stissera
Stratiotes
Strelitzia
Struthiola
Stylidieae
Stylidium
Styphelia
Swertia
150
Swietenia
Symphoricarpos
Symphytum
Syringa
RR
Tamarindus
Tamariscineae
Tamarix
Tamus
Teesdalia
Terebinthaceae
Tetranthera
Teucrium
Thalictrum
Thelopaea
Theobroma
‚Thesium
Thlaspi
Thunbergia
'Thymeleae
Thymus
"Tiha
Tiliaceae
Tradescantia
Tragopogpn
Trichilia
Tricratus
Trifohum
Triopteris
Triumfetta
Trollius
Trommsdorffia
Tropaeoleae
Tropaeolum
Tulipa
Turraea
Turritis
U
Umbelliferae
Urceola
Urtica
Urticeae
Utricularia
Uvularia
N einkn
Valeriana
Valerianeae
Veratrum
Verbascum
Verbena
Verbenaceae
Veronica
Viburnum
Vicia
Villarsia
Vinca
Viola.
Violarieae
Vitis
v Y oodfordia
Wurfbainia
ichorehira
Xanthosia
Xylomelum
Xylophylla
Kae ca
Fieyheria
Zieria
Zygophylleae
Zygophyllum
' Zymum
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