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Full text of "Untersuchungen über die Bedeutung der Nektarien in den Blumen"

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Dr. Johann Gottlob Kurr 


Untersuchungen 


über die 


Bedeutung der-Nektarien) 


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in. den Blumen. 


»» Stuttgart, 


Verlag‘ der Fr. Hennk’schen Buchhandlung. 


Untersuchungen 


über die 


Bedeutung der Nektarien 


ın den Blumen 


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ER 1 ı 


eigene Beobachtungen und Versuche gegründet. 


Ven. 


Johann Goitlob Kurr, 


Doctor der Medizin und Chirurgie, der Senkenbergischen natur- 
forschenden Gesellschaft zu Frankfurt am Main korrespondirendem 
Mitgliede. 


STUTTGART. 
f Friedrich Henne’sche Buchhandlung. 


18533. 


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ww. 10 


In scientia naturali principia veritatis observationibus confirmari 


debent. 
Linn. phil, bot. 


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SC A CAROLO DARWIN _ 


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wertete TE 


Die Veranlassung zu gegenwärtiger Schrift gab 
folgende, im Herbst 1851 von der medizinischen 
Fakultät zu Tübingen aufgestellte, Preisfr age: : „Einige 
Naturforscher a an, die Honigabsonderung. sey 
zur Befruchtung der Blüthen nothwendig; ; andere 
glauben bemerkt zu haben ‚ dals die stärkste Ab- 


 sonderung des Honigs erst nach der Befruchtung, 


des Ovariums erfolge. Die Fakultät wünscht nähere 
Beobachtungen bei een. Pflanzen, in wel- 
chem Verhältnifs die Entwicklung der Nektarien, 
Antheren und Oyarien vor oder mr der Befruch- 
tung zu einander stehen ; welche Folgen für die 
Befruchtung der Ovarien und Saamenbildung über- 
haupt die Zerstörung der Nektarien bei verschie- 
denen Gewächsen besitze; ob nicht etwa theilweise 
oder völlige Zerstörung der Blumenkrone denselben 
Erfolg habe?“ —. Der Verfasser erblickte in dieser 
Frage eine Aufforderung zu Erforschung der ver- 
schiedenen Beziehungen, in welchen die Nektarien 
nicht allein zur Fruchtbildung, sondern auch zur 
Entwicklung der Blume und ihrer Theile stehen, 
und da er die Ansicht hat, dafs man überhaupt 
bei physiologischen Versuchen und den daraus her- 
geleiteten. Schlüssen nicht zu vorsichtig zu Werke 
gehen könne, und dafs solche Versuche ohne ander- 


a nie a = 
re ee a ie Vu 


IV 


weitige Untersuchungen eines Organs und seiner 
Beziehungen immer unsicher und einseitig seyen, 
so hielt er für nöthig, vor allen Dingen zu unter- 
suchen, wie weit die Nektarabsonderung in den 
verschiedenen Familien des Gewächsreichs verbreitet 
sey? Da aber die Beantwortung der Frage schon 
zu Anfang Augusts des folgen ae der Fa- 
kultät dbenshen werden sollte, so mufsten auch 
‚‚sämmtliehe Beobachtungen und Versuche im Verlauf 
eines Sommers geschehen; daher konnten die Unter- 
suchungen über die Verbreitung der Honigabson- 
derung bei den verschiedenen Pflanzenfamilien nicht 
so vollständig ausgeführt werden, als bei einer weniger 
beschränkten Zeit möglich gewesen seyn würde. 

In dem ersten Abschnitt glaubte der Verfasser 
das Wichtigste aus dem Geschichtlichen über die 
Nektarien vorausschicken zu müssen, weil ‘ohne 
Kenntnils des bereits Vorhandenen keine gründliche 
Untersuchung eines Gegenstandes, noch weniger die 
Aufstellung neuer Erfunde möglich ist; anderseits 
hielt er es für seine Pflicht, die Verdienste seiner 
Vorgänger öffentlich anzuerkennen, und die Quellen 
zu nennen, aus welchen er geschöpft hat; über- 
diels würde man einer monographischen Arbeit der, 
Art mit Recht den Vorwurf der Unvollständigkeit 
machen können, wenn sie das Geschichtliche unbe- 
rücksiehtigt gelassen hätte. Ob und wie weit diese 
beiden Abschnitte vielleicht überflüssig und nicht 
zur Sache gehörig seyen, mögen sachverständige 
und unpartheiische hier beurtheilen. 

Was nun die Versuche anbelangt, so sind alle 
von dem Verfasser selbst theils an Pflanzen, die im 
ircien Lande standen, theils an solchen, welche in 
Töpfe verpflanzt waren, wo möglich auf beiderlei 


V 
Weise angestellt worden, und es wurden über jeden 
Versuch genaue Anzeichnungen in einem eigenen 
Tagebuch geführt; um nicht zu weitläufig zu wer- 
den, mufste sich aber der Verfasser begnügen, von 
jedem Versuch nur das Resultat in Kürze anzu- 
führen, wie er denn auch alle diejenigen, welche 
wegen irgend einem Unfall nicht zu Ende geführt 
werden konnten, hinweggelassen hat. Hiebei kann er 
nicht unterlassen, der vielfachen Gefälligkeiten dank- 
bar zu erwähnen, womit Herr Universitätsgärtner 
Orthmann ihn bei seinen Versuchen durch Mitthei- 
"lung von Pflanzen u. s. w. unterstützt hat, so wie er sei- 
nen hochrerehrten Lehrern und Freunden, welche ihm 
mit so grolser Bereitwilligkeit ihre Bibliotheken geöff- 
net haben, hiemit den verbindliehsten Dank zollt. 
Mit Bedauern mufs der Verfasser anführen ‚ dals 
ihm die beiden neuesten Abhandlungen über Nek- 
tarien von Desvaux und Soyer-Willemet, wovon 
Erstere von der Linneeischen Gesellschaft zu Paris 
gekrönt, Letztere öffentlich belobt wurde, erst zu- 
gekommen, als die Versuche alle beendigt und der 
Druck der Schrift schon ziemlich vorgeschritten 
war, unerachtet er keine Mühe gespart hatte, sich 
dieselben früher zu verschaffen; anderseits gewann 
er aber auch dadurch den Vortheil, um so unbe. 
fangener und selbstständiger seinen Plan verfolgen 
zu können, und manche seiner gefundenen Resul- 
tate durch die von Desvaux aufgestellten bestätigt 
zu sehen. Aufser dem wenigen aus diesen Schriften, 
grölstentheils in Noten und immer unter den Namen 
der Verfasser An geführten, hat das Ganze, einige kleine 
Zusätze ausgenommen, genau dieselbe Gestalt be- 
halten, wie sie. im August 1852 der medizinischen 
Fakultät zu Tübingen übergeben worden ist. 


VI 


Freuen würde es den Verfasser, wenn gegen- 
wärtige Untersuchungen Veranlassung geben sollten, 
dafs die_ Naturforscher in' Zukunft bei ihren bota- 
nischen Forschungen, vorzüglich bei Beschreibung 
neuer Gattungen und Arten, es für der Mühe werth 
hielten, auch der Honigabsonderung einige Auf- 
merksamkeit zu schenken. Mag immerhin, nach dem 
Beispiel der Neueren, der Ausdruck Nectarium, 
als ein vager, bei der Charakteristik der Gattungen 
und Arten hinwegbleiben, so. möchte er dagegen 
das ‚Wort. honigabsondernd, nectariferus, vorschla- 
gen, welches jedesmal sehr passend zu dem Namen 
. des ‚drüsigen „ absondernden Organs hinzugefügt 
werden könnte; z. B. Gynophorum nectariferum, 
Discus nectariferus, Stamina bası nectarifera etc. — 
Vielleicht wäre es überhaupt besser gewesen, die 
alte Linneeische Sitte, bei der Beschreibung der 
Gattungen die Nektarien aufzuzählen, beizubehalten, 
zu verbessern und weiter auszubilden, statt sie ganz 
hinwegzulassen, da ohnedem der Systematiker so 
leicht dazu hinneigt, sich allein mit den todten 
Formen seines Herbariums zu beschäftigen, statt 
die Natur, die ewig Lebendige, in ihrem Leben und 
Wirken zu beobachten; als ob Zahl und Form der 
Zweck aller Forschung wäre ? Wozu überhaupt die 
‚scharfe Trennung der Physiologie von der Syste- 
matik, als ob beide sich feindlich gegenüberständen ? 
Solche Sonderungen kennt die Natur nicht; in ihr 
ist im Gegentheil alles aufs Schönste zu einem 
grolsen Ganzen vereint, 


Der Verfasser, 


 EePT 


‚ Erster Abschnitt. Geschichte und Litteratur Seite 1 
Zweiter Abschnitt. Begriff des Nektariums z 43 
Dritter Abschnitt. Verbreitung der Nektarien in den 
verschiedenen Familien des Gewächsr "eichs; nebst Beob- 
achtungen über die Honigabsonderung bei einzelnen 
Pflanzen. 
A) Acotyledonen . ; B 0.0.46 
B) Monocotyledönen . : . 17 
C) Dicotyledonen . ee i 17 
Resultäte . ? z rege! { 96 
Verschiedene Stöllungen der Nektarien . | 100 
‚ Vierter Abschnitt. Form, Bau und Farbe der Nektarien 104 
Fünfter Abschnitt. Bestandtheile des Nektars . 107 
Beständtheile änderer hieher bezüglicher Pflanzen- 
stoffe  ; .% € . wet 412 
Sechster Abschnitt. Anderweitige zuckerige Ausschei- 
dungen der Pflanzen . . . . 113 
Siebenter Abschnitt, Von der Verrichtung und cm 
Nutzen der Honigwerkzeuge: En 
Verschiedene Ansichten der Naturforscher darüber 
Versuche an Pflanzen verschiedener Familien. 
Erste Reihe: Zerstörung der Nektarien: 
1. Orchideae Juss. . . 
II. Asclepiadeae R.Br. ; 
Ill. Caprifoliaceae De Cand. 
IV. Geräniaceae De Cand. 
V. Tropaeoleae Juss: . 
VI. Balsamineae Rich. 
VIL Violarieae De Cand: 
VII. Cruciferae . 
IX, Fumariaceae : 


X. Berberideae Vent. 
XI. Ranunculaceae De Cand. & 
Resultate . N z : . 
Zweite Reihe. Zerstörung der übrigen Blüthen- 
theile aufser den Nektarien :: 
I. Asphodeleae R. Br. 
II. Narcisseae Rich. 
Il. Orchideae Juss. _ 
IV. Scrophularinae R. Br, 
V. Labiatae Juss. = 
VI. Polemoniaceae Juss. . 
VII. Gentianeae Juss. 
VII. Asclepiadeae R. Br. 
IX. Saxifrageae Juss. 5 
X. Nopaleae Juss. 
XI. Leguminosae Juss. 
XI. Geraniaceae De Cand. 
XL Tropaeoleae Juss. 
XIV. Balsamineae Rich. . 
XV.’ Violarieae De Cand. 
XVI. Cruciferae Juss. . 
XVI. Ranunculaceae De Cand. . 
Resultate : 3 
Endresultate 5 ® A 5 = 
Register der Familien und Gattungen, welche in Beziehung 
auf Nektarien und Honigabsonderung untersucht wor- 
den sind . a x 


. “ Pi 


Verbesserung. 


‚Seite 93. Zeile 16. von oben lies arvensis statt damascena. 


Erster Abschnitt, 


t 


Geschichte und Litteratur. 


\ 
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5 sparsam auch die Nachrichten sind, welche uns die ältesten 
Urkunden des Menschengeschlechts über die Pflanzenkenntnifs 
der Alten überliefert haben, so beweisen sie dennoch, dafs 
. der Mensch frühe anfing, die ihn umgebende Natur zu be- 
‘obachten, und dafs es nicht zuviel gesagt ist, wenn wir 
behaupten, die Naturgeschichte sey so alt, wie Er Menschen- 
geschlecht selbst. Von der Natur vorzugsweise auf vegeta- 


bilische Kost angewiesen, konnte es dem Menschen nicht 


gleichgültig seyn, ob er Angenehmes oder Unangenehmes, 


Nützliches oder Schädliches er mufste sich Merk- 


male von Beiden aneignen, und so entstand bald, ihm viel- 
leicht unbewufst, die erste Grundlage der Sinpirischen Botanik. 
Aber auch hievon abgesehen, Tiöfte sich nicht denken, dafs 
der Mensch, mit so viel Seh Vorzügen ausgestaliet, 
voll Durst nach Erweiterung seiner Begriffe und unbekannt 
mit mühsam zu befriedigenden Bedürfnissen, lange ein müs- 
siger Zeuge dieser jungen. Schöpfung, dieser Welt voll 
Wunder bleiben konnte. Schon die einfach erhabene Erzäh- 
lung der Schöpfungsgeschichte von Moses kann hiefür als 
Beleg gelten. — Allein pflanzenphysiologische Beiträge kön- 
nen wir freilich noch nicht suchen, wens wir ins graue Alter- 


thum hinaufsteigen; es sind nur Bilder und Mythen, auf die, 


wir stolsen. Dafs indessen schon zu Homers Zeiten bekannt 
war, dafs die Bienen Honig, aus ‚den Blumen holen, dafür 
' scheint eine Stelle im zweiten Buch der Tliade zu sprechen, 
wo es heifst: 

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„Wie wenn Schaaren der Bienen daher ziehn, dichtes Ge- ' 


S wimmels, 
Aus dem gehöhleten Fels in beständigem Schwarm sich er- 


 neuend, 
Jetzt in Trauben gedrängt umfliegen sie Blumen des Lenzes.“ 
Vebers. von Voss. 


Bei Aristoteles (geb. 384, +322 y. Chr.) finden wir schon: 
gründliche Untersuchungen über. verschiedene Gegenstände 
der Naturgeschichte. Er zählt in seinem Kapitel von den 
Bienen verschiedene Pflanzen auf, von denen dieselben Honig 
und Wachs nehmen ?); und an einer andern Stelle führt er 
die Gewächse an, welche man in der Nähe des Bienenstandes 
pflanzen soll »); ferner das chalkidische Kraut und die Man- 
delbäume seyen nützlich zur Honigbereitung ©). Aristoteles 
Werke über das Pflanzenreich sind leider für uns verloren. 
Dagegen hat sein Schüler 


Theophrast vo h Eresus (geb. 371, + 286 v. Chr.) uns 
in seiner Naturgeschichte der Pflanzen das älteste Monument 
wissenschaftlicher Pflanzenkunde hinterlassen, Indessen dürfen 


wir bei einem Manne, der einen so wenig bebauten Boden 


betrat und sich noch ganz besonders auf die Philosophie 


und Beredtsamkeit legte, noch keine Auskunft über die ein- 
zelnen Organe der Blumen suchen. Doch gedenkt er schon 


‚a) Historia Animal. Lib. IX. Cap. XL. Ed. a Casauhono ‚41605. 
‚Fol. p. 722: „pastus gratissimus apibus Thymus est (Satu- 
reja capitata 1..).“ z 

‚Ebendas.: „Haec sunt, unde accipiunt: Thymus, Atractyllis 
(Carthamus lanatus L.), Meliloton (Melilotus eretica 24 
Asphodelos (Asphodelus ramosus L.), Myrsine (Myrtus com- | 
munis L.), Phleos (Poterium spinosum L.), Agnos (Vitex 
agnusL.), Sparton (Spartium junceum L.).“ Die systematischen 
Namen nach C. Sprengel Geschichte der Botanik I. 1817. 


b) Ebendas.: „Expedit consevisse apud alvearia Pyros (Pyrus do- 
mestica), Fabas (Vicia Faba L.), medicam herbam (Medicago 
sativa et cretica L.), Ochrus (Pisum Ochrus L.), Myrtum, 


Papaver, Serpyllum (Thymus Serpyllum L.), Amygdalam 
(Amygdalus communis L.).* 


c) De mirab. auscultat. ‚‚Chälcidica herba (Chrysanthemum co- 


ronarium?) et Amygdala ad mella conficienda-usum praebent 
maximum.“ 


N 


3 


des Säulehens (Pistills) in der Blüthe der Zitrone @). Als 
honiggebend führt er gleichfalls das T’hymon an e), 


: Pedanius Dioscorides aus Anazarbas in Cilicien, der 
zu Anfang des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung gelebt 
haben soll, beschäftigte sich vorzugsweise mit dem medizi- 
nischen Theil der Pflanzenkunde, und gab zum Theil sehr 
unvollständige Beschreibungen von seinen Pflanzen, so dafs 
Haller sagt, ein Dritttheil seiner Pflanzen sey uns unbekannt f); 
demungeachtet wurde er fast 16 Jahrhunderte hindurch als 
die Quelle der Pflanzenkunde betrachtet, und seine Werke 
dienten Plinius, Galen, Oribasius mit ihren Nachfolgern zur 
Grundlage. Er erzählt, dafs die Bienen zu Herallea im 
Pontus giftigen Honig sammeln, der eine ähnliche Wirkung 
wie das Aconiton hervorbringe 8), was einige Ausleger für 
Azalea pontica L. halten bt), = 

Unter den römischen Schriftstellern hat uns M. Terent. 
Varro inseinem Buch über die Landwirthschaft ein Verzeich- 
uils von Gewächsen, die man für die Bienen anpflanzen soll, 
hinterlassen i); er führt ferner an, dals die Bienen nicht aus 
allen Blumen Wachs, Kütt und Honig holen, sondern bald 


. 


dieses, bald jenes k). 


— 


d) Historia plant. I. 17. 


e) Naturgeschichte der Gewächse , übersetzt von C. Sprengel, 
4822. p. 218. „Aus ihm saugt die Biene Honig. Daran 
sollen die Bienenwirthe erkennen, ob es ein gutes Honigjahr 
gibt oder nicht; wenn das Thymon recht schön abblüht, so 
soll es guten und reichlichen Honig geben.“ 23: 


f) A.Halleri Bibliotheca botanica. 4771. p. 85. 


g) Dioscoridis Anazarbaei simpl. medicaminum reique med. L.VL; 
im 6ten Buch, Kap. 8. 


h) U. A. Dierbach in Geigers Mag. f. d. Pharmac. XIX. 227. 


i) De re rustica Libri IH. Im 3ten Buch, Rap. 46.: „ea, quae 
maxime sequuntur apes, sunt: Rosa, Serpyllum, Apiastrum 
(Melissophyllum), Papaver, Faba, Lens, Pisum, Ocimum, 
Cyperum, Medica, etmaxime Cyfisum. — Propter hoc siculum 
mel fert palmam, quod ibi Thymum bonum et frequens est.‘ 


k) Ebendas.: ‚„Neque quae afferuntur ad quatuor res faciendas, 
propolim, erithacen, favum, mel ex iisdem ‚omnibus rebus 
carpere dicuntur: simplex, quod e malo punico et asparago 
cibum carpunt solum, ex olea arbore ceram, e fico mel, sed 


4 * 


4 


P. Virgilius Maro (geb.70,+18v. Chr.) hat in seinem 
Aten Buch der Georgica die Bienen besungen. Indem erden 
für Bienen vornehmlich passenden Aufenthaltsort beschreibt, 
gibt er auch die Pflanzen an, welche in der Nähe: stehen 
sollen: | 

 9»Hie circum cassiae virides et olentia late 

Serpylla, et graviter spirantis copia thymbrae 
Floreat, irriguumqgue bibant violaria fontem.‘“ 
RE. Lib. IV. 30. 
Und durch eine andere Stelle, wo er den Honig poetisch 


Nektar nennt, gab er später Linnee die Veranlassung, diesen 
Ausdruck in die Pflanzenkunde einzuführen. : 


yyerereaes., Aliae purissima mella \ 
stipant et liquido distendunt Nectare cellas.‘“ 
S Lab. IV. 168. 
Weiter unten zählt er noch verschiedene Pflanzen auf, von 
denen die Bienen ihr Futter holen: 
„At fessae multa referunt se nocte minores, 
Crura tbymo plenae: pascuntur et arbuta passim, 
Et glaucas salices, cassiamque, erocumque rubentem, 
Et pinguem tiliam, et ferrugineos hyacinthos.“ 
: Ibid. 180. 
L. Junius Moderatus Columella, der im ersten 

Jahrhundert lebte, zählt in seinen Büchern über die Land- 
wirthschaft ebenfalls die Pflanzen auf, welche den Bienen 


Hoaig liefern !), und sagt sonderbarer Weise, die Linden 
seyen ihnen schädlich. 


C. Plinius secundus (geb. 23, + 79 unserer Zeit- 
rechnung) führt an vielen Stellen seiner Werke Nachrichten 


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non bonum; duplex ministerium praeberi, ut e faba, apia- 
stro , cucurbita, brassica, ceram et.cibum! Nec non aliter 
dup!ex, quod fit e malis et pinis sylvestribus, eibum et mel. 
Item aliter duplex, quod e Papavere, ceram et mel. Triplex 
ministerium quoque fieri, uli ex nuce graeca ei e lapsana, 
cibum, mel, ceram. Item ex allis floribus ita carpere, ut 
alia ad singulas res sumant, alia ad plures. Nec non etiam 

 aliud discrimen sequuntur in carptura, aut eas sequatur, ut 
in melle, quod ex alia re faciunt hquidum mel ut ex sisari 
flore, ex alia contra spissum, uterore marino. Sic exalia Te, 
ut e fico, melinsuave, e cytiso bonum, e thymo optimum.“ 


l) De re rustica L. IX. Cap. 4. 


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3 


von den Bienen an, die er meist aus den Schriften seiner 
Vorgänger genommen zu haben scheint»), Er sagt, der 

Honig, der von dem Heidehraut (Eriea herbacea L. nach 
Billerbecks Flora classica p- 101.) gesammelt werde, sey ge-- 
ring ”). An einer andern Stelle °) sagt er, dafs die Pe 

ähre von Cerinthe (C. major L. ad Billerbeck p. U.) 

Honigsaft enthalte, wornach die Bienen sehr begierig seyen, 

ebenso lieben sie en Senf. —.Eiwas später kommt er auf 
den giftigen Honig zu sprechen und erzählt, er habe erfahren, 

dafs der giftige Honig von Heraklea von dem Kraut Az 

lethron 8) herrühre, welches auch die Ziegen tödte: eine 

andere Art giftigen Honigs soll von den Blumen des Rhodo- 
dendron (Nerium Oleikder L.?) kommen und Wahnsinn 
erregen 2). 

Merkwürdigkeit halber führen wir Kin Quinctilian, 
einen Zeitgenossen von Plinius, hier an, der in seiner Rede 
gegen den Reichen, welcher die Bienen eines Armen durch 
Vergiftung der Blumen in seinem Garten getödtet hatte, den 
Bienen eine Lobrede hält und damit schliefst, dafs er sagt: 
wenn man die Bienen tödte, so mache man die Blumen unnütz '). 

Palladius Rutilius Taurus Aemilius, der zu 
Ende des ?ten Jahrhunderts lebte und 14 Bücher über die 
Landwirthschaft schrieb, hat über die Bienen und ihre Füt- 
terung ungefähr disielbe, was seine Vorgänger, gesagt. Doch 
führt er auch im Allgemeinen an, dafs wohlriechende Kräuter 
und Blumen, die keine Bitterkeit haben, vornehmlich honig- 
. gebend seyen °). 

Dafs auch schon den alten Indiern bekannt war, wo die 
Bienen den Honig holen, dafür scheint unter Anderem eine 


D 


m) Hist. natur. Lib. XI. Cap. 8. 14. 15. 16 eic. 

n) Ebendas. Cap. 16. 

o) Lib. XXI. Cap. 12. „Est autem Cerinthe folio candido, in- 
curvo, cubitalis, capite concavo, mellis succum erste) 
horum floris avidissimae sunt (apes), atque etiam sinapis.‘ 

p) Billerbeck hält dies für Ranunoulus fammula L. (fl. classica 

; 144.), Sprengel für ‚Azalea pontica L. (Geschichte der 
Bot. 166.): 

g) Lib. XXI. Cap. 13 

r) Declamat. XI. Apes pauperis. 

s) De re rustica Lib. I. 37. 


6 


Stelle in der Sacontala, die um die Zeit von Christi Geburt 

gedichtet wurde, zu sprechen, wo es heilst: 
„Blicke an die zarten Fesarazweige t), die von den Bienen 
geküfst werden.“ 


ı Sak. prologus. 
Und im ersten Alit: 


„Ach die zarte Malicabüthe u) verlassend umschwärmt ‘eine 
Biene mein Gesicht.“ 
In einem andern Sanskritgedicht heifst es: 

„Beim sülsen Sumsen der Biene, die glänzend vom Thau 
aus dem alabasternen Kelch der neuaufgegangenen Malica 
sich erhebt, glaubt man da nicht das ferne Geräusch der 
Perlmuschel zu hören, wollüstiger Ruf zum Feste der 

Liebe !“ v) 

Mit dem Verfall der römischen Herrschaft versanken auch 
die Naturwissenschaften fast 1% Jahrhunderte hindurch in 
eine Art von Todesschlaf; an die Stelle wissenschaftlicher 
Forschungen war tiefe Barbarei oder finsterer Aberglaube 
getreten, kein Wunder daher, wenn die Männer, welche vom ’ 
'14ten bis 16ten Jahrhundert die Bahn der Wissenschaften 
wieder betraten, ihre höchste Ehre darin suchten, die Alten 
zu erforschen und auszulegen. In Deutschland begann "man 
mit Anfang des 1Öten Jahrhunderts die vaterländischen Pflanzen - 
zu untersuchen. Hier stehen die Namen eines Otto Brunfels 
(t 1534) und Leonhard Fuchs (geb. 1501, + 1565), eines 
Schwaben, oben an. Letzterer gab zuerst ein Verzeichnifs 
von Kunstausdrücken über die einzelnen Theile der Pflanzen, 
worin er unter Anderm die Staubfiden Apices, die Blüthe 
der Gräser Gluma nannte. | 


Joh. Ruellius, ein Franzose (geb. 1474, 41537), erzählt 
in seinen Schriften von dem Honig, dals er aus den Blüthen 


= t) Kesara und Nagakesar ist Mesua ferrea L. Vid. Botanikal ob- 
servations on select indian plants by W. Jones in Asiatic 
‚researches Vol. IV. p. 287. 
u) Mälicä oder Mallicä ist Jasminum Sambac L. 


v) Nach den indischen Mythen bereitet auch Kamadera, der 
Gott des Verlangens (der indische Amor), aus 5 Blüthen, der 
Kiesara, Malica, Amra (Mangifera indica) und zwei andern, 
den Saft, in den er die Pfeile taucht, womit er unheilbare 
Wunden zufügt. 


7 


verschiedener Pflanzen gesammelt werde, und nennt ihn, 
seiner herrlichen Eigenschaften wegen, einen göttlichen 
Nektar»). | 


Rembert Dodonaeus, ein Friesländer (geb. 1517, 


1 1586), lieferte vortreffliche Beschreibungen und Abbil- 
dungen von vielen Pflanzen. Er ist der Erste, der ein Nek- 
tarium als wirklich Honig absondernd beschrieben hat v). 
An einer andern Stelle beschreibt er die Honigwerkzeuge 
von Aconitum Napellus 2). e | 
'Andr. Caesalpin (geb. 1519, + 1603), der zuerst den 
Versuch einer systematischen Anordnung der Pflanzen wagte, 
auch die einzelnen Theile der Blume unterschied und phy- 
siologisch betrachtete, gibt an, dals die meisten Blumen 


Honig absondern, und versucht eine Theorie darüber zu 


geben a), = | 


Carl Clusius, ein Niederländer (geb. 1525, + 1609), be- 


schreibt zuerst die Nektarien der Kaiserkrone und ihre Ho- 


nigabsonderung vortrefflich, und vergleicht sie mit Perlen 


I 


oder Thränen b). \ 


mr. 2 
ig 


x) Jo. Rucllii de Natura stirpium L. III. Basil. 1543. Lib. II, 
. Cap. 21. „haec mella oculis, ulceribus ;, internisque visceri- 
bus dona coelestia, nec alia — quam divini nectaris.‘* 

y) R. Dodonaei florum et coronariarum, odoratarumque non- 
nullarum Historia. Ed. IIda. 1569. pag. 218. sagt er von Orchis 
bifolia: ,„‚flores profert raros, candidos, papilionibus expan- 
sis alis quodam modo similes, foliolis scilicet tribus, uno 
superiore, duobus lateralibus alas referentibus; et longiori 
tenui, velut papilionis corpore, cauda propendente, melleum 
et dulcem liquorem continente, commissi, qui contorto ali- 
quantulum pediculo cauli adhaerent.‘ 

z) Purgantium aliarumque herbarum historia. L. IV. pag. 317. 
de Napello. 

a) Andr. Caesalpinus de plantis. Florent. 1583. p. 13. „In pleris- 
que floribus reperitur mellea dulcedo, quam apes seligentes 
in suos alveolos recondunt. Ex plantae enim halitu per- 


cocto, qua parte egressum habet, veluti sublimatum floris 


concamerationi et staminibus haeret mellis genus, quod apes 

‚ colligunt.‘* 2 7 s 
b) €. Ciusii rariorum plantarum historia. Antwerp. 1601. fol. 
pag. 128. de Tusai s. Lälio persico (Fritillaria imperialis L.): 
„Singula floris folia interna parte in ipsis unguibus singula- 


ribus tuberculis praedita sunt, quae meridiano etiam sole 


limpidissimam dulcemque aquam exstillant lachrymarum in 


mn EI) RE EEE een ie 
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8 
Conrad Gefsner (geb. 1516, +1565) führt an, dafs die 


' Blumen von Aconitum eine Süfsigkeit enthalten, woraus die 
Bienen in Heraklea Honig sammeln <), und später, nach Aetius, 
dals dieser Honig giftig sey, und dafs auch der Oleander 
giftigen Honig liefere 4). 


Joh. Gostaeus aus Lodi (+ 1603) bemerkt, dafs die | 
Blumen da, wo sie dem Kelch eingefügt seyen, einen sülsen 
Geschmack zeigen, und dafs die Bienen hier den Stoff zum 
Honig holen ®). 


Joh. Bauhin aus Basel (geb. 1541, + 1613) beschreibt 
das Nectarium der Fritillaria nach Clusius, fügt eine Abbil- 
dung hinzu, und bemerkt dabei, dafs der Honig noch vor- 
handen sey, wenn man auch die abgeschnittene Pflanze meh- 
rere Täge ins Wasser stelle £). 


Marcellus Malpighi aus Bologna (geb.1628, + 1694), 
der unsterbliche Begründer der Pflanzenanatomie, beschrieb 
gleichfalls die Honiggefäfse der Kaiserkrone und des Ra- 
nunkels, fügte eine Abbildung hinzu (Tab. XXIX. fig. 167.),. 
und schlofs aus seinen Beobachtungen, dafs der Honig im 
Innern der Blume bereitet werde 8); auch sagt er, dafs bei 
Digitalis in der Nähe des Fruchtknotens Honig in Tropfen 
abgesondert werde. 


Neh, Grew, ein Zeitgenosse Malpighis (+ 1711), legte 
sich gleichfalls auf die Pflanzenanatomie. Er war der Erste, 
der sich deutlich über das Geschlecht der Pflanzen aussprach, 
wozu ihm der Professor T'hom. Millington zu Oxford die 
Idee gegeben hatte; indels ist er über die Organe, die den 
_ Honig absondern, zweifelhaft b). 


morcm, ut uniones propendentes -videantur, sed abundantius 
pluvio tempore: ea deinde tubercula marcescentibus flori- 
bus in albas lacunas abeunt. A 


c) De Aconito. Tigur. 1577. pag. 7. 
d) Ebendas. pag- 18. 
e) De universali stirpium natura. L. II. 4578. p. 151. 


f) Joh. Bauhini, Joh. Cherlerii et Dom. Chabraei Histor. plant. i 
‚univers. Tom. Il. p. 679. (1650 — 51.) 


8) Marc. Malpighi Anatome plantar. fol. 1675. p. 47. 
h) Neh. Grew Anatomy of plants. 1682. p. 39. 


Joseph Pitton Tournefort aus Aix in der Pro- 
vence (geb. 1656, + 1708), durch seine grofsen Verdienste um 
die Botanik ce gab 1700 seine Institutiones rei her- 
bariae heraus, worin er sein System, das auf den Bau der 
Corolle begründet war, bekannt machte. Er beschreibt zwar 
an vielen Stellen die Nelitarien, jedoch ohne sich um ihre 
Funktion viel zu kümmern. Er betrachtete die Stamina als 
 Exkretionsorgane, die Antheren als Kloake, die Petala als 
Eingeweide, welche die Nahrungsmittel für die Frucht zu- 
bereiteten 1). 


Sebastian Taikkene (geb. 1669, + 1721) erwarb sich 
durch seine Untersuchungen über den Bau der Blumen, 
worin er auch die Honigabsonderung als der Corolle zustehend 
abhandelte, grofse ne x). | 


Jul. Pontedera (geb. zu Pisa 1687, + 1758) erkannte 
die Wichtigkeit der einzelnen Organe in der Blume in 
hohem Grade, und würdigte auch die Nektarien seiner vor- 
züglichen Aufmerksamkeit. Er beschrieb das Nektarium der 
Umbellaten als Receptaculum !), die Honigabsonderung von 
Bignonia americanam), Campanula latifolia, Alcea rosea »), 
Linaria vulgaris °), Valeriana rubra, Tropaeolum majus, Hel- 
leborus niger und hyemalis P), und von Aconitum 9). 


AuchHerm.Boerhaveerwähnt der Nektarabsonderung, 
und stellt zugleich die Theorie auf, dafs die einzelnen Theile 
der Blume dazu bestimmt seyen, die durch die Blätter be- 
reiteten Säfte weiter zu verfeinern und für den Embryo 


ER 


i) Sehr mit Unrecht wirft daher Adanson dem Linnee vor, dafs 
er sich bei. seiner Abhandlung über die Nektarien mit frem- 
den Beobachtungen, namentlich von Tournefort, geschmückt 
habe. (Adanson familles des Plantes. 1763. Piklare p- 136.) 


k) Vaillant Discours sur la structure des fleurs. Leid. 4748. «lo. 
1) Anthologia. Patav. 1720. 4to. P- 37. 

'm) Ebendas. p. 40. 

n) Ebendas. p. 41. 

o) Ebendas. p. 50. 

p) Ebendas. p. 53. 

q) Ebendas. p. 54. 


10 


tauglich zu machen. Veberdiefs sagt er, der in der Blume 
bereitete Saft sey wahrer Honig ?). 


‚Mit Carl v.Linne&e (geb. zu Roshultin Smoland den23.Mai 
. 1707, den 8. Januar 1778) begann eine neue Epoche für die 
Wissenschaft. Wie er die Generationsorgane der Pflanzen | 
zur Grundlage seines Systems machte, wovon schon imJahr 
1751 die ersten Ideen in seinem Hortus uplandieus ange- 
deutet sind, so waren ihm auch die Saftwerkzeuge nicht ' 
entgangen; er benannte sie im Jahr 1735 in seinem Systema | 
Naturae. (Fol. pag. 8.) mit dem Namen Nektarien, erklärte ' 
sie für einen Theil der Corolle, und zählte bei den späteren 
Ausgaben seiner Genera plantarum dieselben bei der Karak- 
teristik der Gattungen auf. Im Jahr 176% schrieb er die Disser- 
“ tation „Nectaria florum“, welche in den Amoen. acad. Vol. VI. 
Ed. Ilda pag. 263. abgedruckt ist, worin er zuerst bei ein- 
zelnen Pflanzenfamilien die Drüsen aufzählt, dann im ten 
Kapitel 18 verschiedene Arten von Nektarien beschreibt, und, 
im 3ten die Theorie ihrer Funktion behandelt. — Die Schwie- 
rigkeit einer Trennung der wirklich Honi g abson- 
dernden Organe von den ihnen analogen Neben- 
theilen der Blume einsehend, und die Verwandtschaft . 
ihrer Bedeutung in der Reihe und Stellung der Blüthen- 
theile ahnend, vereinigte er hier, ohne auf dem Begriff der 
Honigabsonderung zu bleiben, beide Theile unter einem 
Namen. Diefs hatte für Linnee eine Reihe von Schmähungen 
zur Folge. Wir könnten eine Menge von Schriftstellern 
anführen, welche die Abhandlungen über Nektarien in ihren 
Lehrbüchern mit solchen Deklamationen gegen ihn beginnen; 
besonders heftig zog Casimir Medicus gegen ihn zu Felde >). 


‚Georg Rudolph Boehmer (geb. 1723, + 1803) trat 
würdig in die Fufsstapfen Linnees; er prüfte die Entdeckungen 
seiner Vorgänger t) und bereicherte sie mit vielen neuen 


r) Elementa Chemiae. Basil. 1745. p. 59. (die Zueignungistschon - 
von 1731.) 

s) S. F. C. Medicus bot. Beobachtungen, Mannh. 1783. p- 151. 
u. 271. und besonders im Register den Art. Linnee. 

t) Dissert. de Nectariis florum, respond. J. F. Meifsner. Wit- 
temb. 1758. 4to. 


Untersuchungen, indem er die Nektarien der Scitamineen 
einer näheren Betrachtung unterwarf, und die Honigdrüsen 
der Cruciferen nach Scopoli (flora carniolica) aufzählte‘v). 


Joh. Frid. Eschenbach schrieb 1776 gleichfalls 
eine Abhandlung über die Nektarien und ihren Nutzen v); 
ebenso Klipstein im Jahr 1784). > 3 


Albert Wilh. Roth lieferte in seinen Beiträgen zur 
Botanik Yy) eine Abhandlung über die Nektarien der Geranien. 
Ferner „einige Bemerkungen über den honigartigen Saft in 
den Blumen“ ), worin er auf Beobachtungen ‚gestützt meh- 
tere Sätze aufstellt, auf die wir später zurückkommen werden. 


Franz de Paula Schrank schrieb gleichfalls mehrere 
Aufsätze über die Nektarien »). 


Christ. Conr. Sprengel hat uns die vollständigste 
und schönste Sammlung von Beobachtungen über die Nek- 
‚tarien, mit guten Abbildungen versehen, hinterlassen ®). Mit 
unermüdetem Fleifse belauschte er die Insekten bei ihren 
Besuchen der Blumen, zeichnete das Verhalten von mehr 
als 400 Pflanzen in Rücksicht ihrer Honigabsonderung auf, 
und trug dadurch nicht wenig zur Aufklärnng der Lehre 
von den Nektarien bei, obgleich er durch seine Ansicht, als 
ı ob die Honigabsonderung nur dazu vorhanden wäre, um die 
Insekten anzulocken und durch sie die Befruchtung zu ver- 
anlassen, sich manchen bittern Tadel zuzog °). 


DE 


u) Programma de ornamentis florum. 1758. 4to. und 
Additamenta Dissertationis de Nectariis florum. 1762. 4to. 

v) Diatribe epistolaris Nectariorum usum exhibens. Lips. 1776. 4to. 

x) Joh. Chr. Klipstein Dissert. inauguralis de Nectariüs florum. 
Jenae 1784. 4to. 

y) 2ter Theil p. 70. 

- z) In Römer u. Usteri Magazin für die Bot. 2tes Stück. p. 31. (1787). 
a) Moll oberdeutsche Beiträge p. 73. und De Nectariorum mu- 
nere in Römer u. Usteri Mag. f. d.B. 12tes Stück p. 77. 

b) Chr. Conr. Sprengel das entdeckte Geheimnifs im Bau und 
in der Befruchtung der Blumen. Berlin 1793. 4to. mit 35 
Kupfertafeln. RE 

c) Man sehe hierüber u. A.: A. Henschel von der Sexualität 
der Pflanzen. 1820. 8vo. p. 155. ff. 


BE 


Unter den spätern Schriftstellern haben. Weihe 2), Mei- 
necke°), Henschelf), Curt Sprengels), Nees. 
v. Esenbeckh), unter den Franzosen Sennebieri), | 
Mirbelk), De Candolle!), Desyauxm) und Soyer- 
Willemetn) sehr schätzbare Beiträge zur Lehre von der 
Honigabsonderung geliefert, worauf wir im Verlauf unserer 
Untersuchungen öfter zurückzukommen Gelegenheit haben | 
werden. j | 


Um Aufzählung der Honig und Wachs liefernden Blumen 
haben sich vorzüglich Gleditsche) und Krünitz P) 
verdient gemacht. 


"Abbildungen von Nektarien haben Linnee 9), Cyrillor), | 
ConradSprengels), Mirbelt) und CurtSprengele) 
geliefert, 


d) Dissertatio de Nectariis. Halae 1802. 


e) Ueber die Bedeutung der Nektarien. Neue Schriften der natur- 
forschenden Gesellschaft zu Halle. 2tes Heft. 1809. | 


f) A. a. O. p. 160. 

&) Vom Bau und der Natur der Gewächse. Halle 1812. p- 539. und 
Anleitung zur Kenntnils der Gewächse. 2te Ausg. Halle 1847, 
1. p. 162. 

h) Handbuch der Botanik. 4820. II. p. 188. ff. 

i) Physiologie vegetale. T. IL. an 8. p. 39. u. 388. 

k) Elemens de physiologie veget. 1845. p. 270. 

1) Organographie. I. p. 470. (Uebersetzung von Meifsner 4828.) 


m) Recherches sur les appareils secret. du Nectar. (Annales de 
la Societe Linn&enne de Paris. Mars 1826. p. 38.) 


n) Memoire sur les Nectaires. Ebendas. p.1. 

o) Vermischte Abhandlungen 2ter Theil. 

p) Oekonomische Encyclopädie. IV. p. 663. 1783. 
q) Philos. botanica. Ed. Ilda. 

r) Tabulae botanicae el. 4790. fol. 

s) A. a. ©. Tab. 1—25. 

t)’A. a. O. 


u) De Candolle u. Sprengel Grundzüge der wissenschaftlichen 
Pflanzenkunde. 4820. und Philos. botanic. Ed. IVta. 1809, 


g 


‚Zweiter Abschnitt. 


Begriff des Nektariums. 


Ehe wir unsere Untersuchungen über die Fusction der 
Nektarien beginnen, glauben wir erst Einiges über den Be- 


griff dieses Ausdrucks vorausschicken zu müssen. — Linne&e 


sah dieselben als einen Theil der Corolle an, denn er sagt: 

„Corollae species duae sunt: 1) Petalum, % Nektarium.“ v) 
Ferner: „Nectarium pars mellifera, flori en x) — Dafs 
er dieser letzteren Bestimmung nicht ganz getreu blieb, haben 
Wir schon oben (pag. 10.) angeführt. Joh. Gefsner wollte 
ihn verbessern und schränkte den Begriffeih, indem er sagte: 
„Nectarium est fovea succum melleum recludens, quem apes 
haustum favis suis instillant. Aliquando in petalis ut plurimum 
Circa unguem haeret, aliquando in distinctis partibus.“ v) Man 
sieht leicht ein, Sa diels eigentlich der Begriff von Honig- 
behälter ist. — Chr. Gottl. Ludwig hat die wahren 
Nektarien schon vollkommen richtig erkannt, wenn er sagt: 
„Locus, ubi talis humor exsudat et Asere Nectarium 
appellatur.‘“ ) Er unterscheidet petala nectarifera, squamas 
et glandulas .nectariferas, sulcos et poros ORT und 
verwahrt sich gegen die falsche Anwendung des Namens auf 
Schuppen der Blumenkrone u. dgl. ($. 119.) — Boehmer 


Er ungefähr dieselbe Definition wie Ludwig, verlangt aber 


 Rufserdem noch ein eigenes Organ zur Aufnahme des Ho- 


nigs: „illa pars floris accidentalis, ubi humor transsudat et 
colligitur unetnosus, mira dulcedine praeditus, Nectarium 
appellatur; — Nectariun sine Nectare existere non potest. — 
Nectareus succus solus quoque non suflicit ad determinandum 
Nectarium, — itaque nunc tandem Nectarium assumimus, ubi 


en 


v) Fund. botan. Halae 1747. p. 13. und Systema Naturae. fol. p. 8. 
x) Phil. bot. Ed. Ilda. $. 86. 


y) Dissertat. physicae de Vegetab. II. de fructificatione Thes. XI.' 


Tiguri 1741. 4to. 
z) Institut. historico-physiologicae vegni vegetab. Ed. Ida. Lips, 
1737. p. 44. - ; 


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14 


vel peculiaris adest petalorum ad recipiendum succum apta 
figura, vel singulare et a reliquis florum partibus diversum 
existit corpus unum vel plura certo tempore melleo succo 
repleta.“ 2) Die nicht absondernden Nebentheile der Blume 
nennt er Ornamenta), — Scopoli will nur die von der 
‚ Krone, dem Kelch und den Generationsorganen abgesonderten - 
Saftwerkzeuge mit dem Namen Nectarium belegt wissen: 
„Nectarium: pars florum quorundam a calyce et corolla | 
distineta, non antherifera, filamentosa, squamosa, foliacea. 
Hine tubulosa illa pars floris in Orchidibus, Delphiniis ete., 
quae olim calcar erat, non est Nectarium, sed productio 
alterius petali.‘“ ) — Roth unterscheidet zweckmäfsig das 
Absonderungsorgan, Nectarium, von dem Honigbehältnifs, | 
Receptaculum nectaris, und hält Böhmer entgegen: „ubi est 
Nectar, ibi etiam Nectarium adesse debet.“ 4) — R.L.Will- 
denow nahm zwar den alten Linnäischen Begriff auf, 
unterschied aber die einzelnen Arten der Nektarien und die 
Nebentheile der Corolle genau, und führte für sie eine | 
bestimmte und zweckmäfsige Nomenklatur ein. ©) — Curt 
Sprengel und Nees von Esenbeck haben um die 
genauere Bestimmung des Nektariums vorzügliches Verdienst. 
Ersterer unterscheidet in sehr bestimmten Ausdrücken die 
eigentlichen Nektarien, Nectaria stricto sensu s. organa hu- 
morem nectarinum secernentia f), von dem Safthalter, Nectäto- 
theca, der Saftdecke, Nectarilyma, und dem Saftmahl, Nectaro- 
stigma 8); wir werden diese Ausdrücke, als die passendsten, | 
im Verlauf dieser Schrift beibehalten. — Nees v. Esen-: 
beck sagt: Nektarien heifsen die mehr oder weniger deutlich 
hervorgebildeten Theile, die den relativ äufsera Kreis der | 


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a) Diss. de Nectariis p. 8. 9. 

.b) Oratio de Örnamentis, quae praeter nectaria in floribus repe- 
riuntur. Wittenb. 1758. 

c) Fundamenta botanica, Par. 4783. Svo. 

d) A. W. Roth in Römer u. Usteri Magaz. f. d. Bot. 4787. 2tes 
Stück p. 31. 

e) Grundrifs der Bräuterkunde. $. Berlin 1792. — Ste Aufl. 
1810. p. 129. 

f) Linnaei Philosoph. bot. Ed. C. Sprengel. Halae 1809. p- 131. 

g) Ebendas. p: 98.” : ; 


centralen Blüthentheile bilden; negativ: was in.der centralen _ 
Blüthe nicht Staubfäden und Pistill, oder Stütze dieser Theile 
‚ ist, ist Honiggefäfs. — Positiv ist das Honiggefäls zu defi- 

niren nach seiner Funktion als ein drüsiger solider Körper 
im innern Blüthenraume. h), 


1) Wir verstehen unter Honigwerkzeug, Nectarium, nur 
dasjenige drüsige, innerhalb des Kelchs befindliche Organ, 
welches einen zuckerartigen Saft, Nektar, wirklich absondert, 
Ohne auf dessen Stellung in der Blume Rücksicht zu nehmen, 
und verbioden damit also blos den physiologischen Begriff, 


2) Wir unterscheiden daher die Honigwerkzeuge von 
den denselben rücksichtlich der relativen Stellung zu den 
übrigen Blüthentheilen bisweilen analogen, in der Funktion 
aber häufig verschiedenen Nebentheilen der Blume. 


3) Unter Nebentheilen der Blume (partes acci- 
dentales corollae) verstehen wir jedes im Kreise des Kelchs 
eingeschlossene Organ, das weder zu der Krone noch zu 
den Böfruchtungswerkzeugen gehört (von Linnee im Allge- 
‚ Meinen Nektärium genannt), ohne Rücksicht auf seine Funktion ; 
‚ die Nebentheile können und werden daher sehr oft, aber 
Nicht nothwendig, mit den Nektarien zusammenfallen. — Der 
Ausdruck Nectarium bezeichnet also die Function, der des 
Nebentheils die relative Stellung des Organs gegen die 
übrigen Blüthentheile. eR Fr 

4) Die Nebentheile nähern sich in der Gestalt entweder 
der Blumenkrone, alsdann heifsen sie Nebenkrone, Co- 
vona, Paracorolla, ihre einzelnen Theile Parapetala; 
oder den Staubfäder, alsdann nennt man sie unentwickelte 
Staubfäden, Parastemones Link (Phycosteme, ver- 
kappte Staubfäden, nach Turpin). Zu Ersteren gehören die 

ektarien von Asclepias, zu Letzeren die gestielten Drüsen 
von Parnassia, Commelina u. s. w. 


Um uns im Verlauf unserer Beschreibungen kürzer fassen 
u können, stellen wir noch folgende Ausdrücke hier zusammen, 
deren wir uns öfter bedienen werden: 


a 


h) €. G. Nees v. Esenbeck Handbuch der Botanik. Nürnberg 
1821. IE p. 188. 


16 


Gynophorum nennen wir mit Mirbel und Link denje- 
nigen drüsig-Heischigen Theil der Blume, welcher den Frucht- 
knoten, bisweilen auch die Staubfäden und Krone trägt; 
2. B. bei Silene. (Diese letzte Form nennt De Candolle | 
Anthophorum, die andere Gynobasium; Adanson und Richard | 
nennen sie Discus.) 


Discus, Scheibe, nennen wir die drüsig-fleischige 
Basis des Griffels, die über dem Fruchtlinoten steht; z. B. 
bei den Umbellaten, Stellaten, vielen Rosaceen. | 


Carpelle heifsen die einzelnen Abtheilungen des Frucht- 
knotens und der Frucht, Carpella De Cand.; es sind die 
Lappen eines zusammengesetzten Fruchtknotens (Partes fructus 
s. ovarii multiplicis). | 


Dritter Abschnitt. 


Verbreitung der Nektarien inden verschie- | 3 
denen Familien des Gewächsreichs; 
nebst 
Beobachtungen über die Honigabsonderung bei ein- 
zelnen Pilanzen.!) 


| A) Acotyledonen. 


Bei dieser ganzen Abtheilung sind noch keine wahren | @ 
Nektarien nachgewiesen. Als Analoga derselben lassen sich 
allerdings die sogenannten Saftfäden, Paraphyses, der Laub- | 
moose erklären. *) 


8 


i 


ji) Dieser Aufzählung ist folgende Schrift zu Grunde gelegt: 
Uebersicht der Pflanzenfamilien nach verschiedenen Autoren | 
mit Angabe der bekannten Gattungen. Berlin 1829. 4to. 
k) Siehe Hornschuch über die niederen vegetabilischen Orga- 
‚nismen in Nov. Act. physico-med. Acad. Leopold. Carol. 
T. X. 1821. p. 568. er 


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B) Monocotyledonen. 


Fam. I. Zrordeae R. Br. 


1. drum maculatum.!) 3. Acorus Calamus. 
= Calla aethiopica. 4. Sparganium ramosum Smith. 
Weder Nektarien noch Honigabsonderung. &. ”) 
Linnee selbst sieht bei Arum die Fäden oberhalb der Staub- 
fäden als zweifelhafte Nektarien an. ") 
z 5. Ambrosinia. 
Soll nach Linnee 2 rundliche hohle Nektarien an der Basis 
der Autheren haben. °) 


Fam. II. Cyperaceae De Cand, 


1. Carex. 
2. Cyperus. 
3. Scirpus. 
Bei keiner dieser Gattungen konnten wir Nektarien oder 
 Saftabsonderung finden. Was Linnee so nennt, sind die 
‚ häutigen, lederartigen, trockenen Bälge, die den Frucht- 
knoten umschliefsen. K. 


Fam. III. Gramineae Juss. 


1. Secale cereale. 

2. Avena sativa. 
3. Festuca elatior. 
Conrad Sprengel will an der Basis des Fruchtknotens eine 
Saftdrüse und Honigabsonderung beobachtet haben r); uns 
| gelang diese Beobachtung an keinem Gras. — Was Linnee 


nen 


I) UVeberall, wo kein Autor angegeben ist, sind die Namen nach 
Linnee bestimmt. 

m) Die von uns selbst gemachten Beobachtungen sind durch- 
gängig mit dem Buchstaben K bezeichnet. 

n) Genera plantarum ed. Reichard 1778. Nro. 4119. (Diese Aus- 
gabe ist immer gemeint, wenn blos die Nummer der Gattung 
angegeben ist.) 

0) Gen. plant. 1148. 

p) Siehe Sprengel entd. Geheimnifs p. 79. 


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18 > 


Nektarien nannte, sind häutige, trockene Schuppen, Lodi- 
culae, die nichts absondern. ı) — Nees v. Esenbeck zählt 
sie dagegen zu den Nektarien. *) — Auch Böhmer läugnet 
die Nektarien bei den Gräsern. ) 


Fam. IV. Palmae Juss. 


1. Areca. 
Weibliche Blume mit sechszähnigem Nektarium. t) 
2. Chamaedorea Willd. 
Weibliche Blüthen mit 3 Nektarien zwischen, dem Frucht- 
knoten und der Corolle. tv) R 
3. Licuala Thunb. 
Kranzförmiges Nektarium, abgestutzt, halb so lang als die 
Krone, die 6 Staubfäden tragend. v) 


Eigene Untersuchungen an: Palmen waren uns nicht vergönnt; 
in v. Martius vortrefflichem Werk über die Palmen fanden 
wir keine Bemerkungen über Nektarien derselben, vermuihen 
aber, dafs noch mehrere Gattungen derselben damit versehen 
‚sind, als wir hier anführen konnten. 


Fam. V. Commelineae RB. Br. 


1. Commelina. 
Linnees Nektarien sind abortirte Staubfäden, wie schon 
Böhmer beobachtete *) und wie wir uns selbst überzeugten. K. 
2. Tradescantia virginica. 
6 - discolor Smith. 


Weder Nektarien noch Saftabsonderung, die Staubfäden 
mit vielen saftigen Fäden versehen. K. 


q) Curt Sprengel Anleitung. IE p. 144. 

r) Handbuch der Botanik. II. p. 195. 

s) Diss. de Nectar. p. 12. 

t) Sprengel Anleitung. I, p. 199. 

u) Ebendas. p. 202. 

v) ©. Linnaei praelect. in Ord. nat. plant. Ed. Gisecke, Mamb. 
1792. p. 44. und Nov. Act. Holm. Vol. IL p- 225: 

x) Diss. de Nect. p: 12, - 


Fam. VI. Alismaceae R. Br. 


1. Alisma Plantago. 
Weder Drüsen noch Honigabsonderung. X, 


Fam. VI. Junceae De Cand. 


1. Juncus conglomeratus. 3. Luzula albida De Cand. % 
9%, .—  articulatus. 4. —  vernalis De Cand. 


Weder Nektarien noch Honigabsonderung. K. 
Fam. ‘VII. Colchiaceae De Cand. 


1. Colchicum autumnale. 
Der unterste Theil der Staubfäden ist die Saftdrüse und 
gelb gefärbt. Conr. Sprengel (a. a. O. p. 206. Tab. XI. be 
9. Feratrum nigrum. 
Heine besondere Drüse, aber die dunkelpurpurrothe Blume 
glänzt in der Höhe der Blüthe von einem ausgeschwitzten 


Saft. K- 
Fam. WR. Smilaceae R. Br. 


1. Convallaria Polygonatum. 
u Bez multiflora. 
3. _ majalis. 

Nach Conr. Sprengel: (p. 198.) sondert der Fruchtknoten 
von Nro. 1. uud 2. Honig ab. Wir konnten weder bei diesen 
noch bei C. majalis Honig entdecken, unerachtet wir eine 
grofse Manze von Blumen untersuchten. K. 

4. Paris quadrifolia. 


Keine Spur von Nektarium oder Honig. K. 
5. Ruscus androgynus. 

Linnde führt bei Blumen beiderlei Geschlechts dieser Gat- 
tung ein eiförmiges, aufgeblasenes, oben offenes Nektarium 
an v); Ludwig nennt es Korolle. 2) — Wir fanden bei den 
männlichen Blumen von R. androgynus keine Spur von Honig- 


Sn 


y) Amoen. Acad. VI. p. 272. 


“ z) Gen. Plant. Ed. Boehmer. 4760. p. 45% 
y] % 


absonderung; im Gegentheil ist das sogenannte Nektarium 
lederartig, trocken. K. | 


6. Uvularia. 


An der Basis jedes Blumenblatts eine Honiggrube. Linnee, 
Curt Sprengel. 


Fam. X. Asphodeleae R. Br. 


1. Anthericum Liliago. 

In der Alme der Staubbeutel schwitzt aus den Furchen 
des. Fruchtknotens, bald näher gegen die Spitze, bald an der 
Basis, Honig in Tröpfchen aus; vor dem Oeflnen der Staub- 
beutel fehlt diefs immer; die Honigabsonderung dauert noch 
fort, wenn auch die Blumen sich schon geschlossen haben. 
Die Honigdrüsen, deren Curt Sprengel (Anleit. 1I. 226.) er- . 
wähnt, sind nicht vorhanden; vielmehr scheint die ganze 
Furche absondern zu können. X. 

2. Anthericum ramosum. 

Saftabsonderang nach Conr. Sprengel (pag. 196.) wie bei 

der Vorigen. | 
| 3. Asphodelus fistulosus. 

Am obern Theil des dreikantigen Fruchtknotens ist anf der 
Spitze jeder Kante ein Honigloch (porus nectariferus), das, 
sobald die Antheren sich öffnen, ein Tröpfchen Honig aus- 
schwitzt. Die erweiterten Staubfäden neigen darüber zu- 
sammen und bilden die Honigdecke. Vor dem Oeffnen der 
Staubbeutel und nach dem Verblühen fehlt die Honigabson- 
derung. K. Conr. Sprengel stimmt hiemit überein, (p- 196.) 

4. Asphodelus luteus. 

Drei Honigporen in der Mitte der drei Furchen des Frucht- 
knotens, welche Honig absondern, sobald die Antheren sich 
öffnen, vorher aber trocken sind. Staubfäden wie bei A. 
fistulosus. K. 

5. Bulbine frutescens Willd. 

Weder Nektarien, noch Honigabsonderung. Staubfäden mit 

grolsen Haarbüscheln versehen. &. ; 
6. Curculigo latifolia Ait. 
Weder Nektarien , noch Honigabsonderung. K. 


T. Hypoxis villosa. 
"Heine Spur von Honigabsonderung. K. 


RT XI. Ziliaceae Rich. 


1. Agave americana. 
Nach Trew ®) sondert der Grund der Blume so viel Saft 
ab, dafs ihre Höhle ganz davon erfüllt iet, sobald sie sich 
öffnet; nach und nach verdickt sich Sörseibe und wird gelb- 
lich, ht süls; aus der Blume genommen, wurde er trüb 
und säuerlich; was in der Blume zurückblieb, vertrocknete 
mit der Blume zu dickem, lauterem Honig. > " 

2. Erythronium Dens canis. : 

Die Basis des Fruchtknotens ist die Saftdrüse. (Conrad 
Sprengel p. 191.) Ä 

3. Eucomis punctata Herit. 

Die 3 Furchen des Fruchtlinotens sondern der ganzen 
Länge nach, doch am meisten in der Mitte, Honig ab, sobald 
die Staubbeutel sich Öffnen; die Absonderung dauert solange 
die Antheren frisch bleiben, 8—12 Tage lang; der Saft ist: 

sehr süfs und ähnelt im Geschmack den schwarzen Johannis- 
beeren. Eine Saftdecke fehlt. K. 

x 4. Fritillaria imperialis. 

‘Eine fleischige, glatte, weilse Saftgrube mit schwieligem. 
- Rande an der Basis der Blumenblätter sondert Honig ab so 
lange als die Blume dauert.) Conr. Sprengel (p. 190.), 
Clusius (rarior. plant. Historia. Fol. 1601. p. 128.). 

Aehnliche Saftgruben haben auch die übrigen Arten dieser 
Gattung. (Curt nat Anleitung 1. p. 232.) 

. | 5. Aletris capensis. 

Der Fruchtknoten sondert in 6 Furchen Honig ab. Conr. 

Sprengel (p. 201.). 
6. Gloriosa. 
Ohne Nektarien. (Curt Sprengel Anleitung II. p. 233.) 


a) Beschreibung der Nürnberger Aloe. 4t0. 1727. p. 29.. 
b) S. Kölreutters vorl. Nachrichten $. 18. 


7. Hemerocallis flava. 
8. _ 


fulva. 

9. coerulea Andr. 
Der obere Theil des Fruchtknotens sondert in 3 Furchen 
Saft ab, sobald die Antheren sich zu öffnen beginnen; vor- 


mn 


her ist er trocken, mit dem Verblühen der Blume hört die 
Honigabsonderung auf. K. 


30. Hyacinthus orientalis. 12. Hyacintkus Muscari. 
1. — 13. 


racemosus, — 


2 botryoides. 
Die Furchen des Fruchtknotens sondern in Grübchen Saft- 
tropfen ab. Linnee, Conr. Sprengel. Uns gelang es nicht, 
sie . 

0 


Nur bei Hyaciothus lividus, die im Som- 
mer noch blühte, fanden wir es so. K. 


14. Alstroemeria. 


Die beiden untern Kronblätter sind mit einer Nektarrinne 
versehen, (Curt Sprengel Anleit. II. 239.) 


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15. Lilium. bulbiferum. - 
; 18. Martagon. 
Blumenblätter mit einer Rinne, deren Ränder zusammen- 


neigen, und welche an der Basis Honig in feinen Tröpfchen 
ausschwitzt, sobald die Antheren sieh ölfnen. K. 


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17. Lilium candidum. 


Die Rinne der Blumenblätter ist flach und schwitzt mit 
dem Oeffnen der Staubbeutel an der Basis ein Honigtröpf- 


chen aus; die ausschwitzende Stelle bildet einen grünlichen 
Fleck, K. 


18. Lomatophyllum willd. 
Ohne Nektarium. (Curt Sprengel Anleit. II. 235.) 
19. Scilla amoena. 
Drei Saftdrüsen in der Basis der 3 Furchen des Frucht- 
kinotens. (Conr. Sprengel p. 194. Tab. XII. 9.) 
20. Tulipa Gesneriana. 
Weder Sprengel noch wir konnten Honigabsonderung in 
der Blume entdecken. K. (Conr. Sprengel p. 192.) 


Fam. XI. Bromeliaceae Juss. 


1. Bromelia dnanas. 
Die Scheibe über dem Fruchtknoten mit 3 Grübehen 
versehen, welche reichlich Honig absondern, sobald die 


Staubbeutel geöffnet sind. Stäubfüden und Krone der Scheibe 
einverleibt; letztere unten röhrig, gefranzt. K. 
2. Pitcarnia Herit. 
Drei Nektardrüsen an der Basis der Corolle. (Curt Sprengel 


Anleit. II. p. 255.) 
Fam. Xi. Dioscorene R. Br. 


1. Tamus. 
Weibliche Blume mit einer länglichen Nektardrüse auf 
jedem Abschnitte des Kelchs. aaa Gen. plant. Nro. 1224; 


Curt Sprengel Anleit. II. p. 221.) 
a 


Fam. XIV. Wareisseae Rich. 
1.4 gapanthus umbellatus Herit. 


Fruchtlinoten über der Basis in 3 Furchen Honigtr öpfchen 
absondernd, sobald die Staubbeutel sich öffnen. K. 


2. Albuca altissima Jacq. 


Die 3 Furchen des Fruchiknotens sondern an der Basis 
Honig ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen; 3 fruchtbare 


Staubfäden unten flügelförmig erweitert und die Saftdecken 
bildend. K. (Linnee Amoen. acad. VI. 276. Cönr. Sprengel 
Geheimnifs p. 192.) 

3. Allium odorum. 3. Allium carinatum. 

4. —  nutans. 7. — _ Schoenoprasum. 

Die 3 Furchen des Fupchtknotens sondern Honig ab, so- 
bald die Staubbeutel sich zu öffnen beginnen; nur bei Allium 
Moly konnten wir keinen Saft finden. K. ($. Conr. Sprengel 
p- 183.) 

Bei Allium ursinum fanden wir 6 Honigtröpfchen zwischen 
‚den Staubfäden und den Blumenblättern. K. 

7. Amaryllis. 

Sechs kurze Honigschuppen aufserhalb der Basis der Staub- 
fäden. (Linn. Gen. Nro. 439.) Bei A. speviosa fanden wir 
‚ziemlich starke Honigabsonderüng in der Blumenröhre, so- 
- die Staubbeutel sich geöffnet hatten. K. 

8. Crinum americanum. 

Die innere Oberfläche der Blumenröhre sondert an der 

Basis Honig ab, sobald die eg sich öffnen, so dafs 


24 


sich nach und nach die ganze Blumenröhre von einer wasser- 
hellen sülsen Flüssigkeit füllt. X, 
9. Pancratium caribaeum 
Honigabsonderung wie bei der vorigen, sehr reichlich. K. 
(S. Conr. Sprengel p. 183.) | 
10. Crocus sativus Smith. 
Der Fruchtknoten sondert Honig ab. (Conr. Spreng.p.68.) 
11. Galanthus nivalıs. 


Die inneren Blumenblätter sondern in der Mitte, aufeinem 
‘grünlichen Fleck, Honig ab. (Conr. Sprengel p, 177.) 


12. Leucojum vernum. 


Der mittlere Theil des Griffels sondert Honig ab, so lange 
die Blume dauert. (Conr. Sprengel p. 181.) 


13. Gladiolus communis. 


Die Saftdrüse auf dem Fruchtknoten, den Griffel umgebend. ' \ 


(Conr. Sprengel p. 69.) Die Honigabsonderung beginnt mit 
dem Oeffnen der Staubbeutel. und dauert so lange die 
Blume blüht. &. z 

14. Haemantkus puniceus. 

Auf der Spitze des Fruchtknotens um die Basis des Grif- 
fels 3 Saftgruben, welche, sobald die Staubbeutel sich öffnen, 
reichlich Honig ergiefsen, so dafs sich die ganze Blumen- 
röhre davon füllt. K. 

15.. Narcissus poeticus. 
. Der obere in die Blumenröhre "hereinragende Theil des 
Fruchtknotens (die Scheibe) ist: die Honigdrüse; der Honig 
wird ergossen, sobald sich ein Staubbeutel öffnet, und sam- 
melt sich in der Blumenröhre. (Conr. Sprengel p. 182.) K. 
16. Narcissus Jonquilla. 

Nektarabsonderung wie bei der vorigen. K. — Bühmer 
läugnet die Honigabsonderung (bei Narcissus) (Dissert. p. 18.), 
aber mit Unrecht! 


17. Ornithogalum juncifolium Jacg. 
Die Basis des Fruchtlinotens sondert in 3 Furchen Honig 
ab, sobald die Antheren sich öffnen. &. 
18. Ornithogalum nutans. 
Honigapparat wie bei der Vorigen. (Conr. Spreng. p:193.) 


49. Ornithogalum minimum. 
20. — luteum. 
Haben in den Winkeln zwischen den Staubfiden und 
Kronenblättern 6 Safttropfen. (Conr. Sprengel p. 198) 


21. Yucca gloriosa. 


Drei Furchen des Fruchtknotens sondern Honig ab. (Conr. 
Sprengel p. 212.) 


Fam. XV. /rideae Juss. 


1. Iris sambucina. 
2. — variegata. 
Bei beiden konnten wir keine Saftabsonderung ‚bemerken; 
beide sind bärtig. K. 
3. Jris sibirica. 
4. — graminea, 


5. — halophila Pall. 


Die innere Blumenröhre schwitzt, sobald die Staubbeutel 
sich öffnen, in grofser Menge Saft aus; bei mehreren Blumen 
fanden arte die innere Oberhaut der Blumenröhre kleine 
Säckchen bildend, die, wenn man sie verletzte, den Honig- 
saft in grofser Merigh ergossen; der Saft von Iris halo- 
phila schmeckte zwar süfs, aber hintennach kratzend und 
scharf. — Bei Iris halophila und graminea schwitzte auch ' 
' der äufsere, prismatische, grüne Theil der Blume (Kelch) 
nach Aufsen Honig in feinen Tröpfchen aus. K. 


6. Iris Pseudacorus. 
7..— Xiphium. 


Honigabsonderung in der Blumenröhre. (Conrad Sprengel 
p. 70— 72.) 


8. Ferraria pavonia. 
Wir konnten weder ein N noch Honigabsonderung 
entdecken. X. 
9. Sisyrinchium Bermudiana. 
10. — striatum Smith. 
Wir konnten in keinem Stadium der Blume Hanigahsen- 
‚ derung entdecken. K. 


Fam. XVI. Musaceae Juss. 
1. Musa coccinea Andr. 

Zwitterblumen: das innerste der Blumenblätter, welches 
das Pistill und die Staubfäden umschliefst, sondert reichlich 
Honig ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen. K. 

2. Musa Troglodytarum. 

Eine Honigdrüse an der Seite des Pistills, die in der Mitte 
gespalten und von einem warzigen Rande umgeben ist, woraus 
während der Blüthe einsülser Saft fliefst. (Linn, praelect. in ord. 
natur. plant. ed. Gisecke p. 233.) — Curt Sprengel sagt bei 
dem Harakter von Musa: „das hohle kleine Blumenblatt sondert 
an der Basis Nektar ab.“ (Anleit. II. p. 278.) 

. 3. Musa paradisiaca. 

Einblättriges, herzförmiges, kahnartiges, zusammengedrück- 
tes Nektarium, mit einwärtsgekrümmter Spitze, innerhalb des 
Blumenblatts dem Fruchtboden eingefügt, stiellos, bei den 
weiblichen Blumen einen reichlichen, sehr sülsen Honigsaft 
ergielsend, der nach Linnees Beobachtung bei den Blumen 
des ersten Quirls eingesogen wurde, beim dritten, vierten, 
fünften aber sich zu einer dem Glaskörper des menschlichen 
Auges ähnlichen Masse verdichtete. Bei den männlichen 
Blumen fehlte alle Honigabsonderung. (Linnee Musa Chiffor- |. 

' tiana, 1736. p. 18: u. 36. — Tab. II. c.). A 
4. Heliconia. 

Ein zweiblätteriges Nektarium. hüllt die Geschlechtstheile 

ein. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 279.) 
9. Sirelitzia Kit, 

Ein dreiblätteriges Nektarium. (Ebendas.) Mit starker Ho- 

nigabsonderung in der Höhe der Blüthe. K 


Fam. XVIL Seitamineae L. (Cannae Juss.) 


1. Canna lutea Ait. 3. Canna coccinea Pers. 
2. —  indica. u — patens Bosc. 

Die Röhre, welche die 3 inneren Blumenabschnitte mit 
einander bilden (Nektarblatt, Staubfaden und Pistill), sondert, 
sobald die Blume sich öffnet, reichlich Honig ab; nach dem 
Verblühen fällt die Blume sammt dem Nektar ab. K. 

Be 9. Kaempferia. 


Zwei zylindrische, fadenförmige Nektarien auf dem Frucht- 
knoten sitzend. ’ 


6. Hedychium Koen. 
Zwei zylindrische, fadenförmige Nektarien, auf dem Frucht- 


Inoten sitzend: 
7. Buckia. 


Zwei fleischige,, hohle Nektarien mit dem Fruchtknoten 


| Verwachsen. 
8. Greenwaga. 


Das Nektarium umgibt die Basis des ... 


9. Wurfbainia. 
Zwei zungenförmige Nektarien mit dem Fruchtknoten 
Verwachsen. N 
10. Albina. 
‚Zwei fleischige, den Griffel umgebende Nektarien. 
11. Martensia. 
. Röhriges, am Rande gefingertes Nektarium. 


12. Stissera. (Curcuma longa König.) 
Zwei zylindrische, auf dem Fruchtlinoten sitzende Nektarien. 
13. Renealmia. 

Längliches, unten mit einem Zahn, oben mit 3 Lappen 
‚Versehenes Nektarium. 
14. Erndlia. ‚(dmomum Berimber König.) 

Zwei Nektarien an der Basis des Griffels. 


15. Amomum. (Amomum Cardamomum König 8) 
Zwei keulförmige, fleischige Nektarien oberhalb de Frucht- 
Inotens. 


(Von 5. bis 15. nach C. Ting; praelect. in Be nat. Ed. Gedike. 
p. 203. #£.) 


W. Roxburgh sagt (Asiatic Researches T.IX. p. 518. über- 
Setzt in den Jahrbüchern der Gewächskunde von Sprengel u. 
Link.I. p.66.): „In allen Gattungen (der Scitamineen),, wo eine 
doppelte Anthere vorhanden ist, und der Staubweg bis zu 
teiner Verbindung mit dem Frächikhpten frei bleibt, befin- 
den sich am Fruchtkinoten zwei drüsenförmige Körper (Nectaria 
nach König und Retzius), auf jeder Seite der Basis des 
Staubwegs einer, innerhalb der Blumenröhre.“ «) (Wahr- 


an 


6). Die.nach Curt Sprengel (Anleit. IL. p. 273.) Honig absondern, und 
auch von ihm für fehlgeschlagene Staubläden gehalten werden. 


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scheinlich sind es unvollkommene Staubfäden. K.). (Uehi 


die Familie der Seitamineen und ihre Verwandtschaft siel 
Nees v. Esenbechks Abhandlung in Linnaea VI. p. 203.) 


Fam. XVII. Orchideae Juss. -# 


1. Orchis Morio. 3. Orchis militaris. 
2. —  fusca Jacg. 4. —  maculata, 


9. Orchis.latifolia. : 


3 Weler der Sporn noch die Lippe sondert Honig ab. 


— Auch. Conr. Sprengel fand bei Nro. 1. 3. und 5. keine! 


Honig, daherer sie Scheinsaftblumen nennt. (A.a. ©. p. 411.) 
6. Gymnadenia odoratissima Rich. 
7. — conopsea R. Br. 
(Orchis L.) _ 
Der Sporn sondert den Honig ab; die Absonderung beginn 
an der Spitze, sobald die Blume sich zu öffnen anfängt, un! 
nimmt zu, bis dieselbe anfängt, welk zu werden. — Anein 


zelnen Pflanzen von G. conopsea war in keinem Pr ü 


der Blüthe Honig zu bemerken. K. 
8. Platanthera bifolia Rich, (Orchis bifolia L.) | | 

Der Sporn ist das wahre Nektarium; die Absonderunf 
beginnt mit dem Oeffnen der Blume, und zwar zuerst if 
der Spitze desSporns, wo er auch bei Blumen, deren Sport 


Blumen war der obere weitere Theil des Sporns im Innern gand 
trocken. Die Absonderung währt fort, so lange die Blume 
frisch bleibt, und nimmt im Sporn bisweilen eine Höhe von 
8 par. Linien ein. Die Spitze des Sporns zeigt dieselbe 
grünlichgelbe Substanz, wie andere Honigdrüsen, K. 


d) Dafs unter den tropischen Gewächsen dieser Familie gewils 
viele starke Saftabsonderung zeigen, ist aufser Zweifel; 
mehrere Arten von Cymbidium ergielsen selbst in unsern 

‚ Gewächshäusern dessen so viel, dafs der Saft herabträufelt. 
' Treviranus bemerkte bei einer sogar Honigabsonderung ar 
den Bracteen (Vermischte Schriften IV. p- 81.); auch Curt 
Sprengel beobachtete es (Neue Entdeckungen in der Pflan- 

"„ zenkunde. III. p. 835.); ersterer bei Limodorum Tanker- 
villlae. Da uns aber gute Hilfsmittel über diesen Gegen- 
stand fehlen, so ziehen wir vor, lieber nichts, als etwas 
Unsicheres darüber zu sagen. 


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9. Neottia Nidus avis Rich. (Ophrys L.) 
Ehe die Blume sich ganz geöffnet hat, zeigen sich auf 
em obern und mittlern Theil der Unterlippe Tröpfchen von 
en Saft ausgeschwitzt, die sich bei dem Entfalten der- 
'“tlben noch vermehren. K. \ 
10. Listera ovata R. Br. (Ophrys L.) 

Zeigte ähnliche Ausschwitzung wie die Vorige. K. — 
‚Auch Conrad Sprengel bemerkte hier die Saftabsonderung. 
Pag. 406.) 

11. Cephalantkera pallens Rich. (Serapias grandi ifloraL.) 

Wir fanden keine Honigabsonderung. K. 

12. Cephalanthera ensifolia Rich. (Serapias longifoliaScop.) 

' Die kahnförmige Vertiefung der Blumenlippe sondert 
‚Senig ab. (Conr. Sprengel p. 411.) 
13. Epipactis latifolia Sw. (Serapias latifolia Sm.) 

Nach Sprengel wie die Vorige. (p. 414.) 

DS 14. Oypripedium Calceolus. 
| Keine Spur von Honigabsonderung. K. 


| 


Fam. XIX. Hy-drocharideae R. Br. 


1. Butomus umbellatus. 

Die Basis des Fruchtknotens schwitzt in den 6 F Frrobei 
desselben Honigtröpfchen aus, sobald nur ein Staubbeutel sich 
Öffnet. X. — Conr. Sprengel bemerkte dasselbe. (p. 234.) 

| 2. Hydrocharis. 

Männliche Blume: ein eingeschnittenes Nektarium umgibt 
die 3 fehlschlegenden Pistille. — Weibliche Blume: im Um- 
teis der 6 gespaltenen Narben stehen 3 fehlschlagende Staub- 


on und 3 runde Nektardrüsen. (Curt Sprengel Anleit. 
Up. 264.) 


3. Sagittaria sagittifolia. 
Der drüsige Blumenboden sondert zwischen der Insertion 
der Staubfiden Honig ab, sobald sich die Antheren öffnen. &K. 
4. Stratiotes aloides. 
Männliche Blume: aufserhalb der Antheren stehen %4 läng- 
iche gelbe Nektarien, die an der Basis weils sind und Saft- 
Öpfchen absondern. — Weibliche Blume: im Umkreis. der 


30 


12 Narben gleichfalls 24 Nektarien, den vorigen ähnlich un! 
wie sie Honig absondernd. (Conr. Sprengel p. 41.) 


Fam. XX. Nymphaeaceae Salisb. 


1. Nymphaea alba. 


In der Grube der Narbe sitzt ein eiförmiger ‚gelber Kör) 
per, den man für ein Nektarium halten könnte ; wir konnte 
aber in keinem Stadium der Blume Aussonderung daral 
wahrnehmen. K&. 


2. Nuphar luteum Smith. (Nymphaea lutea L.) 

Zehn bis 15 fleischige, oben rauhe, unten glatte Blumen 

blätter sondern auf der untern Fläche Honig in feinen Tröpf 

chen aus, sobald die Staubbeutel sich zu öffnen beginnen. K. 
3. Nelumbium Willd. 


Viele Pistille, die zur Seite die Nektardrüse haben. (Cur! 
Sprengel Auleit. IL. p. 269.) E 


C) Dicotyledonen. 


Fam. XXI. Aristolochiaceae Juss. 


. 1. Aristolochia Sipho Herit. / 
Zu 2 glauca Desf. 


Bei völlig geöffneten Blumen schwitzt der Grund der Blu 
menröhre kleine Tröpfchen Saft aus; vor dem Oeffnen ist 


er trocken. K. . 
3. Aristolochia: Clematitis. 


Bei ihr konnten wir nie Ausschwitzung entdecken. K. 
Auch Conr. Sprengel fand keinen Saft darin. (p. 423.) 


4. dsarum europaeum. 


Weder. Nektarien noch Saftabsonderung. K. 


Fam. XXI Sanialacene R. Br. 


1. Osyris. 


Ein dreifacher, honigabsondernder Rand auf dem Kelch. 
(Linn. Gen. 12303.) 


. 
’h 


2. Santalum. 

Vier Drüsen stehen mit vier Staubfäden abwechselnd auf 

der corollinischen Hülle. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 321 u 
3. Hamiltonia W. 

Fünflappiges fleischiges Nektarium auf dem glockenförmigen 

corollinischen Kelch. (Curt Sprengel ebendas. p. 323.) 
4. Thesium linophyllum. 

Der Grund des Kelchs ist die Saftdrüse und zugleich der 

Safthalter. (Conr. Sprengel p. 134.) 


Fam. XXIII. Thymeleae Juss. 


1. Struthiola. 
Acht eiförmige Drüsen stehen in dem Schlund der Krone, 
und sind mit büschelförmigen Haaren Amgeben, (Linnee 


Ge 170. 
x ) 2. Lagetta Juss. 4 


Vier Drüsen am Schlund des röhrigen Kelchs. (Juss. 


Gen, p- 77.) 
3. Nectandra Berg. 


Acht kleine Schuppen stehen oben ef dem Beichzunde. 
(Juss. Gen. pP 77.) 


Fam. XXIV. Proteaceae Juss. 


1. Protea. 
Vier Nektardrüsen: neben dem Fruchtlnoten, (Curt Spreng. 


} Anleit. p: 330.) 


2. Nivenia R. Br. 
3. Sorocephalus R. Br. 
Die: Nektardrüsen frei. (Ebendas: p. 331.) 
4. Adenanthus Labill. 
_ Vier Nektardrüsen mit dem Boden der Blume verwachsen. 
(Ebendas. p. 331.) 
9%. Guevina' Molin. | 
Zwei Nelktardrüsen. (Ebendas.) 
6. Brabeium. 
Um den, Fruchtinoten eine Scheide, die Be ist- und 
Nektar abscheidet: (Ebendas. p: 332.) 


7. Persoonia: Smith. 


| Vier Nektardrüsen um den Fruchtlmoten. (Ebendas,) 


32 


8. Cenarrhenes Labill. 
Vier Nektardrüsen, die den Staubfäden ähnlich sind. (Curt 
Sprengel Anleit. II. p. 333.) 
9. Franklandia R. Br. 
Vier Nektardrüsen in eine Scheide verwachsen. (Ebendas.) 
10. Grevillea R. Br. 
41. Hakea Schrad. 
X. Eine halbe Nektardrüse am Fruchtknoten. (Ebend. p. 335). 
12. Lambertia Smith. 14. Orites R. Br. 
13. Xylomelum Smith. 15. Ropala Schreb. 
16. Knightia R. Br. 
Vier Nektardrüsen im Boden der Blume. (Ebendas. p. 336.) 
17. Embothrium Forst. 
Eine halbringförmige Nektardrüse. (Ebendas. p. 337.) 
18. Thelopea R. Br. 
„Eine fast ringförmige Nektardrüse. (Ebendas. p. 338.) 
19. Lömatia R. Br. 
« Drei auf einer Seite stehende Nektardrüsen. (Ebendas.) 
20. Stenocarpus R. Br. 
„Halbringförmige Nektardrüse. (Ebendas.) 
21. Banksia. 
22. Dryandra R. Br. 

Vier Nektardrüsen. (Ebendas.) 

Nach Thunberg soll der von Protea mellifera und speciosa aus 
den Blumen gesammelte und durch gelindes Abdampfen kon- 
zentrirte Saft die Stelle des Honigs vertreten, und bei Brust- 
krankheiten, Heiserkeit, Husten u. dgl. angewendet werden. 


(S. Thunberg et Berg Diss. de medicina Africangrum. Upsal. 
4785. und Römer u. Usteri bot. Mag. ötes Stück p- 64.) 


Fam. XXV. Laurineae Venten. 


/4. Laurus indica. 

Drei Schuppen stehen um den Fruchtknoten, welcher selbst 

Honig absondert. (?) (Conr. Sprengel p. 232.) 
2. Laurus nobilis. 

Männliche Blume: die 2 Drüsen, welche an den Staubfiden 
stehen, sondern, sobald die Antheren sich öffnen, eine kleb- 
rige Feuchtigkeit ab, die aber mehr balsamisch als süfs 
schmeckte. Weibliche Blumen standen uns nicht zu Gebot. K. 


33 
. Linnee führt 3 in Borsten ausgehende Höcker um den 
Fruchtkndten stehend als Nektarien an. (Gen. 545.) Es 
sind drei fehlgeschlagene Staubfäden nach Curt Sprengel. 
KAnleit. II. 349.) 
3. Cryplösarya R. Br. 
Sechs Drüsen, die mit den innern Staubfäden abwech- 
seln. er Sprengel Anleit. II. p. 340.) 
4. Endyandra R. Br. 
Sechs äufsere Staubfäden gehen in Drüsen über, welche 
den Eingang zur Blumenröhre besetzen. (Ebendas. p. 341.) 
5. Tetranthera Jacg. 
Eine Drüse an der Basis der innern Staubfäden. 
(Ebendas.) | 
6. Cassyta. 
Drei der innern Staubfäden an der Basis mit 2 Drüsen 
besetzt. (Ebendas. p. 342.) Drei abgestutzte Drüsen um- 
geben den, Fruchtknoten. (Linn. Gen. 548.) 


Fam. XXVI. Myristiceae R. Br. 


1. Hernandia. 2.5 

Männliche Blume: 6 gestielte Drüsen umgeben die Staub- 

fäden. Weibliche Blume: 4 gestielte Drüsen stehen um 
das kurze Pistill. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 343.) 


"Fam. XXVIl. Poly. goneae Juss. 


1. Polygonum Bistorta, 


Staubfäden abwechslungsweise an der Basis zu einer 
Drüse erweitert, die beim Oeffnen der Staubbeutel feucht 
erscheint. R. 
2. Polygonum emarginatum Both. 

Jede Kante des Fruchtknotens ist von 3 gelben rund- 
lichen Drüsen umgeben; zwischen 2 denen steht je 
ein Staubfaden, die dritte Drüse steht hinter demselben. 
Die Drüsen sondern in der Höhe der Blüthe Honig ab, 
der sich im Boden der Blume als ein grofser Tropfen 
sammelt. A. 

3 


34 


3 Poly. gonum Euaspyrum. 

Hat nach Conrad Sprengel (p- 231.) 8 gelbe Drüsen, 
die um den Fruchtknoten stehen. 

4. Polygonum orientale. 

Hat nach Ebendemselben (p. 231.) 7 7 geibe, um den Frucht- 
knoten stehende Drüsen. 

5. Poly gonum divaricatum. 

Die Staubfäden entspringen aus einem grünlichgelben 
drüsigen Ring, im Grunde der Blume festgewachsen,, der, 
wenn die Staubfäden geöffnet sind, Honig ausschwitzt. EB, 

6. Rheum undulatum. 
7... — . rhaponticum, 

An der Basis der Staubfäden schwitzt aus Pr flei- 
schigen Fruchtboden Flüssigkeit aus, wenn die Antheren 
geöffnet sind. R, 

S. Rheum australe W allich. 

Staubfäden unten durch eine Wulst verbunden; keine 
merkbare Ausschwitzung. R. 

2 9. Rumex. 

Bei Er Art konnten wir 'eine Absonderung 


merken. R. 


Fam. XXVIN. Chenopodeae De Cand. 


di: Chenopodium. 3. Axyris. 
2. Phytolacca. 4. Beta. 
5. Alriplex. 


Nirgends eine Spur von Nektarien oder Saftabson- 
derung. A. 


Fam. XXIX. AZmaranthaceae. Juss. 


1. Amarantıns. 
Kein Nektarium. R. 
2. Achyranthes. 


Fünf hohle, an der Spitze bärtige, hinfällige Schuppen 
aa Se den Fruchtknoten. ins Gen. 311.) 


‚ 3. Celosia. | 
Ein kleiner 5zähniger Rand umgibt den Fruchtknoten. 
(Linn. Gen. 312.) Sowohl bei dieser als der  vorher- 
gehenden Gattung hat schon Böhmer (Diss. de Neet. p- 14.) 
erkannt, dafs blos die unten zusammengewachsenen Staub- 
fäden das sogenannte Nektarium ausmachen. 


4. Gomphrena. 

Eine korollinische, zylindrische Röhre trägt 5 Antheren, 
Oft mit abwechselnden Zähnehen (Curt Sprengel Anleit. I. 
IP. 318.); Linnde nannte sie Nektarium. 

Ebenso verhält sich Pfaffia Mart., Brandesia Mart., 
Alternanthera Forsk.. Rosea Mart., Mogiphanes Mart., 
Serturnera Mart., Tromsdorffia_ Mart., Hebanthe Mart., 
Bucholzia Mart. er 

5. Jresine Willd. 

Fünf unfruchtbare Staubfäden zwischen den fruchtbaren 
(Curt Sprengel Anl. I. p. 317; Linnde nannte sie gleich- 
falls Nektarschuppen (Gen. 1217). air 


Fam. XXX. Plambagineae Juss. - 


„1. Plumbago. 
Fünf kleine spitzige Schuppen umgeben den Fruchtknoten 
(Linn. Gen. 227.), auf ihnen stehen die Staubfäden. 

: -2. Armeria Willd. E 
Die Staubfäden stehen auf einem drüsigen Ring, der den 
vuchtknoten von unten umgibt und gelblich gefärbt ist ; aber 

lonigabsonderung konnten wir nicht daran entdecken. R. 
| 3. Stalice mucronata. 
4. —  incana. - 
Ein häutiger ‚weifslicher Ring umgibt den Fruchtknoten, 
Ohne Honig abzusondern. R. 


Fam. XÄXXl. NWyeiagineae Juss. 


1. Mirabilis longiflora. 
2. — Jalappa. 
Die Staubfäden an der Basis zu einem kugelförmigen 
ewölbe verwachsen. das den Fruchtknoten umgibt und 
3% 


36 


auf seiner innern Fläche reichlich Honig ausschwitzt; 
vor dem Oeffnen der Blume ist keine Spur von Saft vor- 
handen. A. 
3. Allionia violacea. 
Wie die Vorigen; Honigabsonderung sehr gering. R. 
4. Oxybaphus Herit. 6. Boerhavia. 
5. Trieratus Herit. 7. Buginvillea Commers. 
8. Salpianthas Humb. 
Nektarium wie bei den Vorigen. (Curt Sprengel Anl. I. 
p- 351. 382.) 
Die Nektarien dieser Familie Verdhäkenl sich nach der 
Blüthe mit dem untern Theil der Korolie und bilden die) 
äufsere Samendecke. (Curt Sprengel ebendas. p. 377.) 


Fam. XXXIL Plantag »ineae Juss. 


1. Plantago. 
Zeigt weder Nektarien noch Honigabsonderung. R. 


Fam. XXXUIL Primulaceae Vent. 


Primula offeinalis Jaca. 
ah i 


en acanlis Jacq. 
5. _ Auricula. 

Zur Zeit, wo die Staubbeutel geöffnet sind, findet sich) 
in den meisten Blumen etwas über dem Fruchtknoteh 
Honig in. kleinen Tropfen ergossen; bisweilen fehlt er 
auch gänzlich. Eine eigene Drüse fehlt; ob der Frucht 
Knoten oder die Blumenröhre den Honig erste konnte» 
wir nicht ermitteln. R. 

4. Lysimachia punctata, 

Von Honigapparat oder Ergufs konnten wir nichts ent 
deeken. Auch Conrad el fand bei Lysimachid 
quadrifolia und vulgaris keine Absonderung (pag: 104.). 

5. Dodecatheon IVeadia. 

In keinem Stadium der Blume eine Spur von Honig 
ergufs; der Schlund der Krone und die äufsere Seite der 
. Staubfäden sind dunkelroth gefärbt, R. 


6. Hottonia palustris. 
Nach Conrad Sprengel sondert,der F ruchtknoten Saft 
ab (pag. 103.). 


Fan SEAT. Lontibulariae Bükhs 


1. Pinguieula vulgaris. 
Der Sporn der Blume sondert Saft ab, sobald die Staub- 
beutel sich entleeren. R. 


2. Utrieularia. 

Blume mit einem Sporn versehen, den Linnee (Gen. 34.) 
Nektarium nennt; ob er Honig absondert, konnten wir 
Nieht ermitteln, da selbst in einer kürzlich erschienenen 
Dissertation, welche die Utricularia vulgaris allein zum 
Gegenstand hat, nichts davon erwähnt ist. (Utrieulariae 
Yulgaris adumbratio auctore 6. Hartmann. Tub. 1832.) 


Fam. XXXV. Orobancheae Vent. 


1. Orobanche. 
Eine Honigdrüse an der Basis des Fruchtknotens. e) 
(Linn. Gen. 841.) 
w; Kiähraie 
Eine ausgerandete, auf beiden Seiten niedergedrückte 
kurze Honigdrüse, dem Blumenboden an der einen Ecke 


‚des Frichtlöneteria eingefügt. (Linn. Gen. 801.) Sie ist 


fleischig und a (Conrad Sprengel p. 316.) 


Fam. XXXVI. Scrophularineae R. Br. 


1. Antirrhinam majus. 
Das Gynophorum (die Basis des Fruchtknotens) bildet 
; die Honigdrüse, und sondert schon feine Tröpfchen aus, 
€he die Staubbeutel sich öffnen; die Absonderung nimmt 
zu in der Akme der Blume, so is der Höcker derselben 
Sich ganz mit Honig gap R. 


Den 


€) Nees von Esenbeck nennt diese Art des Nektariums: Necta- 
rium gynobasicum. (Handbuch der Bot. II. pag. 191.) 


Ra A 
Fa ee BRENNT NEOROR IRNRRER. = "2 S>O0R 


2. Cymbalaria muralis. Fl: Wett. 
3. Linaria vulgaris Mill. 
4 — alpina Mill. 
Honigabsonderung wie bei der Vorigen: der Sporn 
nimmt den Honig auf. A. 


3. Browallia elata. 9. Digitalis ambigua. 
. Scrophularia vernalis. 10. > lanata KEhrh. 
oe nodosa. 11. Intea. 
S. Digitalıs purpurea. 1%, in Serrugihea. 
Das Gynophorum sondert Honig ab, sobald die Antheren 
sich zu öffnen beginnen. Die Basis der Krone ist der Houig- 
behälter; die Saftabsonderung ist sehr bedeutend. A. 


13. Hemimeris coccinea Willd. 
Mit prächtigem Saftınal auf der Blume, aber die Honig 
absonderung fehlt.. R. 


14. Schizanthus pinnatus R. et P. 
Die Krone zeigt ebenfalls ein schön gefärbtes Saftmal, 
aber das Gynophorum fanden wir stets trocken. R. 


15. Gratiola officinalis. 


‘Die Saftdrüse umgibt die Basis des Fruchtknotens. 
(Conrad ‚Sprengel p. 54.) : 


Fam. XXXVU. Ahinantheae Vent. 


1. Euphrasia officinalis. 

2. Melampyrum sylvaticum. 

3. —_ nemorosum. 
, Die untere Hälfte des Fruchtknotens (Gynophorum) ist 
die Saftdrüse. (Conr. Sprengel p. 315.) 


4. Pedieularis sylvatica. : 

» Die Saftdrüse sitzt vorne an der Basis des Frucht- 
knotens. (Conr. Sprengel ebendas. p. 316. 

5.. IMimulus glutinosus Wendl. 

6. 4 guttatus De Cand. 

Das Gynophorum tritt nach vorne als eine längliche 

grüne Drüse hervor und schwitzt Honig in kleinen Tröpf- 


39 


chen aus noch rn die Staubbeutel geplatzt sind, kurz 
vor dem Oeffnen der Blume. Die Absonderung währt so 
lange als die Blume frisch bleibt. Fr. 


7. Rhinanthus crista gallı. 


Eine fleischige Saftdrüse ist vorne an ’der Basis des 
Fruchtknotens befindlich und sondert Honig ab. (Conrad 
Spr engel p- 313.) 

8. Feronica longifolia. 
v. Be incana. 

Das Gynophorum ist zu einer grofsen wulstigen Drüse 
erweitert, die nach einer Seite etwas vergröfsert ist und 
schon kurz vor dem Oeffnen der Staubbeutel Honig ab- 
‚sondert, was aber später noch zunimmt. Ein anrkaasz 
in Grunde der Blumenröhre bildet die Saftdecke. A. 


10. Feronica spicata. 14. Veronica triphyllos. 

Il, _ marilima. 15. — hederaefolia. 

12. — offieinalis. _ 16. — verna. 

19 — Chamaedrys. 17. —  __prostrala. 

Verhalten sich wie die Obigen. (Conrad Sprengel 
p. 48 — 53.) 


Fam. AAXVI. Solaneae Juss. 


1. Dalura Stramonium. 

Gynophorum weifslich, wulstig, mit dem Oeffnen der 
Staubbeutel Honig absondernd, der sich in den Falten 
der Blumensilre sammelt. BE. Auch Conrad Sprengel 
fand es so (p- 193.). 


2. Hyoscyamus niger. 
57 — aureus. 

Wie die Vorige, Die Honigabsonderung zeigt sich sehon 

Sobald nur eine Anthere geplatzt ist. R. 
4. Nicotiana rustica. 

Das orangegelbe Gynophorum sondert Honig ab, sobald 
die Staubbeutel sich öffnen; wir fanden bei einigen Blu- 
men, die im Verblühen begriffen waren, ER zu 
‚ einer feinkörnigen zuckerartigen Masse verdichtet. F 


5. Nicotiana Langsdorffi Weinm. 


6... ‚chinensis Fisch. 


Gynophorum ebenfalls orangegelb, Ag absondernd | 
wie bei der Vorigen. R. 


7. Verbascum nigrum. 

8. _ pyramidatum. Bbrst. 

9. - Lyehnitis. 

er thapsiforme Schrad. 

Kur Spur von Honigabsonderung oder Nektarien. R. 
Pr Conrad Sprengel Ge) es so (p.121.). 


11. dtropa Belladonna. 
Die Honigabsonderung aus dem etwas hervorragenden 
Gynophorum beginnt schon ehe sich die Staubbeutel öff- 


nen, sobald die Krone halb geöffnet ist. A. 


. 1%. Nicandra physaloides Adans. 
Ringförmiges gelblichweifses Gynophorum, das Honig 
absondert sobald die Staubbeutel sich zu öffnen beginnen. 
Die an der Basis sehr erweiterten Staubfäden bilden die 
Saftdecke. R. 
13. Physalis ‚Alkekengi. 


Gynophomm m gelb, honigabsondernd wie bei der Vo- 


rigen. A. 
| 14. Physalis pubescens. 


Wie die Vorige. (Conrad Sprengel p. 127.) 

15. Solanum tuberosum. 17. Solanum nigrum. 

16. . —  Dulcamara. 18. —  Lyecopersicum. 

Bei keiner war es möglich, Saftabsonderung zu bemer- 
ken; das Ovarium sitzt unmittelbar auf dem Kelchboden 
auf. R. Auch Conrad Sprengel fand es so (p- 128.). 
. 19. Capsicum grossum. 

Der glatte Fruchtknoten ist die Saftdrüse. (Conrad 
Sprengel p- 129.) 

20. Lycium afrum. 

Die Saftdrüse ist der gelbe Ring, welcher die Basis 

des Fruchtknotens umgibt. (Ebendas. p. 130.) 


\ 


21. Nolana prostrata. ; 
Dunkelgelbes Gynophorum, mit dem Oeffnen der Staub- 
beutel Honig ausschwitzend. R. 


Fam. XXXIX. Acanthaceae Juss. 


1. Acanthus mollis. 

Das dunkelgelbe Gynophorum schwitzt Honig aus noch 
ehe die Staubbeutel sich öffnen. Die unten durch einen 
fleischigen Ring verbundenen Staubfäden bilden die Saft- 
decke. R. 


2. Justicia furcata Jacg. 
3. ..— bicolor Sims. 
Das gelblichweifse Gynophorum sondert Saft ab sobald 
die Staubfäden sich öffnen. RB. 
4. Ruellia formosa H. et B. i 
& 
Die Blumenröhre enthält einen Tropfen Honig, sobald 


die Staubbeutel geöffnet sind; ob der Fruchtknoten oder 


die Krone ihn ergiefst, konnten wir nicht mit Gewifsheit 
erforschen. Die Blume fällt bald sammt dem Honig ab, 
während sie noch ganz frisch ist. A. 


5. Thunbergia volubilis Juss. 
Die auf dem Fruchtknoten befindliche Scheibe ist stark 
angeschwollen und sondert reichlich Honig ab, sobald die 
Antheren sich öffnen. BR. 


Fam. XL. /erbenaceae Juss. 


1. Lantana africana. 

Die Saftdrüse ist entweder der blafsgrüne Fruchtknoten 

selbst, oder die Basis desselben. (Conr. Sprengel p- 328.) 
2. Ferbena officinalis. 
3. —  Aulbletia. 

Die Blumenröhre ‚enthält, sobald die Krone geöffnet ist, 
Honig; welches Organ ihn absondert, können wir nicht 
bestimmen. Conrad Sprengel hält das Gynophorum da- 
für (pag. 56.). 


EN 


a SE 


m ee 


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En 


Fam. XLI. Jasmineae R. Br. 


1. Jasminum_ officinale. 
yF => revolutum Sims. 

Die auf dem Fruchtkuoten befindliche zweihöckerige 
fleischige Scheibe sondert Honig ab, sobald die Blume 
sich öffnet; vorher fehlt aller Saft in der Blume. Nach- 
her fällt die Blume sammt dem Honig ab. R. 

Jasminum ‚fruticans. 
Verhält sieh ebenso. Conrad Sprengel p- 472 


Nam. XL. Oleineae lloffmannsegg et Link. 


1. Lisustrum vnlgare. 
Die Blume enthält schon kurz vor dem Oeffnen der 
Staubbeutel Honig, der von der Scheibe auf dem Frucht- 


knoten abgesondert wird. R. 
[7 & z 

2. Syringa vulgaris. 

sr 

o 


; — . persica. 

Es gelang uns nicht, Honig darin zu entdecken. A. 
Gleditsch fand solchen. (Vermischte Abhandlungen 2ter 
Theil p. 217.) 


Fam. XLIII. Myoporineae R. Br. 
1. Myoporum parvifolium R. Br. 


Das ringförmige röthliche Gynophorum sondert Honig 
ab, sobald die Antheren sich öffnen. AR. 


Fam. XLIV. Lobiatae Juss. 


1. Teucrium. 
2. Lavandula. 
Das Gynophorum ist klein. 
B. Eumalle, 
Gynophorum vierzähnig. 
4. Dracocephalum. 
Gynophorum vierzähnig, auf der vordern Seite erweitert. 
5. Lamiem. 
Das Gynophorum ist sehr klein. 


6. Ne; eta. 
Gynophorum vorn sehr vergröfsert. 

7. Stachys. 

S. Hyssopus. 


Gynophorum vierzähnig, vorderer Zahn am gröfsten. 


9, Sideritis. 
Gynophorum ringförmig, vorn etwas höher. 
10. ‚Betonica. 
11. Ort ganum. 


Gynophorum vierzähnig, klein. 
12. Scutellaria. 
Gynophorum ungleich vierkantig, an den Kanten abge- 
rundet, nach u zugespitzt, an der hintern Seite die 


Carpelle tragend. 
13. Salvıa. 


14. Horminum. 

Gynophorum nach vorne verdickt. Bei Salvia officinalis 

ist es bläulich gefärbt. Be 
15. Melıttis. 
16. Rosmarinus. 

Bei allen diesen Gattungen sondert das Gynophorum 
Saft ab mit dem Oeffnen der Staubbeutel, bisweilen auch 
kurz vorher; bei den meisten ist die Honigabsonderung 
sehr reichlich, besonders bei Salvia und Melittis Melisso- . 
phy!lum. Bei den meisten bildet ein Haark 'anz oder eine 
Falte im Grund der Blumenröhre die Saftdecke. Das 
Gynophorum vergröfsert sich nach dem ‘Verblühen und 
trägt die Frucht. Der Honig fällt häufig sammt der 
Blumenkrone ab. R. 

17. Ballota. 21. Prasium. 

18. [Marrubium. IE Guleopsis. 

19. Thymus. 23. Sjuga, 

20. Ocymum. 24. Satureja. 
'25. Glechoma. 

Bei allen diesen sondert, nach Conrad Sprengels Unter- 
Suchung (p-:259 — 313), ebenfalls das Gynophorum den 
Honig ab. 


Fam. XLV. Boragineae Juss. 


1. Cerinthe major. 
2. —  alpina Kit. 

Das Gynophorum sondert Honig ab, lange ehe die Blume 
sich öffnet, aber die Honigabsonderung dauert fort, bis 
sie abfällt. R. | De 

3. Hydrophyllum virginicum. 
Das Gynophorum sondert Honig ab, der in die 5 durch 


Falten geschlossenen Saftfurchen = Blumen (Linndes 


Nektarium, Amoen. acad. VI. 274.) abfliefst. R. 
4. Borago officinalis. 


Gynophorum vierlappig, mit dem Oeffnen der Staub- 
beutel Honig ergiefsend, der sich in den Erweiterungen 


‚der Staubfädenbasis, welche hier 5 Höhlen um den Griffel 


bilden, sammelt. AR. | 
. 5. Anchusa'italica Retz. 
Vierlappiges, niedriges Gynophorum , Honig ergielsend 
wie die Vorige. R. 
6. Cynoglossum offieinale. 


Die Blume enthält Honigtröpfehen, ob das Gynophorum 
dieselben ergiefst, können wir nicht entscheiden; seine 
Kleinheit erschwert die Beobachtung. R. 


< Symphytum offeinale. 
_ asperrimum Bieberst. 
5 Pulmonaria officinalis. 
10. — virginica. 
11.:- — angustifolia. 
Gynophorum vierlappig, wulstig, Honig absondernd 
sobald die Staubbeutel sich öffnen. R. 


. . [7 ö 
12. Heliotropium peruvianum. 


13. Myosotis palustris Lehm. 
14. Lycopsis arvensis. 


Das Gynophorum sondert den Saft ab. (Conr. Sprengel 
p. 87 — 98.) 


45. 


15. Echium vulgare. 

Gynophorum gekerbt, wulstig hervorragend, mit dem 
Oeffnen der Staubbeutel Honig absondernd, nach dem 
Verblühen nicht vergröfsert; auch nachdem die: Krone 
schon abgefallen war, fanden wir einigemal den Frucht- 


oO ze 
knoten noch feucht. R. 


Fam. XLVI. Convolvulaceae Juss. 


1. Convolvulus tricolor. 
= — ... arvensis. 
3. _ sepum. 

Ein dunkelgelber fleischiger Nektarring umgibt die Basis 
des Fruchtknotens, ohne mit ihm verwachsen zu seyn, 
und sondert Honig ab sobald die Antheren sich öffnen. R. 

4. Jpomaea purpurea Lam. | 


Ein weifslicher gekerbter Ring umfaflst das Germen 
und sondert Honig ab wie bei Convolvulus. R. 


5. Jpomaea coccinea. 


Die Saftdrüse ist der weilse napfförmige Körper, auf 
welchem der blafsgelbe Fruchtknoten sitzt. (@onrad 
Sprengel p- 108.) 


6. Cuscuta. | 
Vier linienförmige, 'zweispaltige, spitze Schuppen; an 
der Basis der Staubfäden der OR aufgewachsen, bilden 
das Nektarium. (Linn. Gen. 2.) Böhmer bezweifelt 
‚die Aechtheit dieses en a. de Nect. p. 12.) 
Bei Cuscula Epithymum stehen 5 soleher Schuppen, is 
auch an diesen konnten wir keine ‚Honigabsonderung 


finden. R. 
Fam. XLVI. Polemoniaceae Jass. 


1. Phlox paniculata. 
2. —  suffruticosa Willd. 
Ein niedriger grüner -Nektarring umgibt den Frucht- 
knoten; er ist faltig, gekerbt, und sondert Honig ab sobald 
die Blume sich öffnet. A. 


3. Polemonium coernleum. 


Ein srünlicher Faltenkranz umgibt den Fruchtknoten 
= 

und sondert Honig ab so lange sr die Blume steht; die 

Basis der Staubfäden neigt darüber zusammen und bildet 


die Saftdecke. R. 


Fam. XLVIH. BZignoniaceae R. Br. 


1. Bignonia panieulata Jaeg. 
Die Saftdrüse ist der flache tellerförmige Körper, auf 
welchem der Fruchtknoten sitzt. (Conr. Bene p- 327.) 


2. Chelone campannlata Cavan. 

An jedem der 2 obern fruchtbaren Staubfäden sitzt an 
der Basis der Aufsenseite eine grünlichgelbe Drüse, welche 
Honig absondert sobald die Staubbeutel sich öffnen. R. 

3. Cobaea scandens Cavan. 

Fünfwinkliches und fünflappig gefaltetes Nektarium um 
die Basis des Fruchtknotens; Honigabsonderung sehr be- 
trächtlich. R. 

4. Zeyheria Mart. 
» i 

Ein drüsiger Ring umgibt die Basis des Ovariums. 

(v. Martius Nova Genera ei Spec. plantarum Il. p. 65.) ' 


Fam. XLIX. Pedalineae R. Br. 


1. Martinia proboscidea Ait. 
Das Gynophorum sondert Honig ab sobald die Staub- 
beutel sich öffnen; Krone mit gelbem Saftmal, AR. 


Fam. L. Gentlianeae Juss. 


1. Chironia frutescens. 

Conrad Sprengel fand auf dem Fruchtknoten einen Saft- 
tropfen, und vermuthet, dafs der Fruchtiinoten denselben 
ausschwitze (p. 130.). 

| 2. Chironia baccıfera. 
"Wir konnten weder Honig noch ein Nectarium ent- 


decken. R. 


; 4% 


3. Erythraea Centaurium Richand. 

Conrad Sprengel fand keine Honigabsonderung in der 

Blume (p- 152.). | uf 
4. Gentiana lutea. 

Fünf Drüsen umgeben die Basis des Fruchtknotens mit 
den Staubfäden abwechselnd, und sondern Honig ab kurz 
vor dem Oeffnen der Blume; die Absonderung nimmt zu, 
bis alle Staubbeutel entleert sind. Der Honig ist dick- 
flüssig, sehr süls. A. 

5. Gentiana Pneumonanthe. 

Eine fünflappige Drüse umgibt die Basis des. Frucht- 

knotens. (Conr. Sprengel p- 150.) 


6. Sıvertia. 


Fünf Nektarporen an der Basis der Korolle. (Curt 
Sprengel Anleit. II. p. 473.) . = 


7. Frasera Mich. ; 
Fünf Nektardrüsen in der Mitte der Korollenläppchen. 
(Ebendas. p- 474.) 
S. Myrmecia Schreb. 
Fünf Nektardrüsen um den Fruchtknoten. (Eben- 
daselbst p- 475.) Ener Be 
9. Fillarsia Vent. 
Fünf Noktardrüsen mit den Stanbfäden abwechselnd. 
(Ebendas. p- 477.) 


10. AXanthosia Rudge. 
Zwei keulenförmige Nektarien. (Ebendas. p. 478.) 


Fam. LI. Asclepiadeae R. Br. 


. „Asclepias syriaca, 
nr eurassavica. 
— ‚[ruticosa. Ge 
Das Nektarium bildet eine innere Kror:e, aus fünf nach 
üben geöffneten Kappen bestehend, aus. deren Boden ein 
lorn- heryortritt. Die Basis der’ Kappen ist mit der Be- 


EN ig We 


Se ii 
et Ne 


En ET ELTERN 


‚ fruchtungssäule verwachsen. Der innere Grund der Kappen 


nehmen. R. 


48 


sondert einige Tage nach dem Üefinen der Blumen so 
reichlich Honig ab, dafs die Kappen sich ganz anfüllen. R. 


4. Cynanchum Vincetoxicum Pers. 

5. _ nigrum Pers. 
Die innere Krone bildet fünf oben gleichfalls offene 
Safthöhlen, deren Lappen aber die Mündung fest ver- 


r 


schliefsen; Saftabsonderung wie bei den Vorigen. R. 


6. Hoya carnosa R. Br.. (Asclepias L.) 

Die innere Krone besteht aus 5 fleischigen Lappen, die 
über die Befruchtungssäule hereinragen und sie bedecken, 
mit der Unterfläche aber an sie befestigt sind. Jeder 
Lappen ist auf der Unterfläche mit einer tiefen Rinne 
versehen, die von den zwei wulstigen, umgeschlagenen 
Rändern gebildet wird. In dieser Rinne wird einige 
Tage nach dem: Oeffnen der Blume der Honig ausge 


schieden, der in krystallhellen Tropfen hervortritt und 
abfliefst. R. | Ä 


7. Stapelia irrorata. 9. Ceropegia dichotoma Haw: 
9. — variegata. 10. Periploca graeca. 


Hier ist ebenfalls eine innere Krone vorhanden, wir 
konnten aber durchaus keine Honigabsonderung wahr” 


Achnliche Nektarapparate haben die übrigen Gattungen diesef 
Familie; da uns aber über ihre Honigabsonderung nicht! 
bekannt ist, manche derselben vielleicht keinen Honig ab’ 
sondern, auch die Gestaltung der innern Krone in alle? 
systematischen Handbüchern beschrieben ist (siehe Gen. plant 
Ed. IX. auct. Sprengel, U. p. 208— 213. und Curt Sprengel 
Anleit. 1. p. 482—489.), so unterlassen wir, sie hier aufzu‘ 
zählen. 


Fam. LIl. Apocyneae R. Br. 


1. Vinca rosea. 
Zwei lange grünlichweifse Drüsen ‚steigen auf beide? 
Seiten des Fruchtknotens ‚neben diesem in die Blumen 
‚röhre herauf und sondern an ihrer Spitze Honig ab, ®° 


dafs die Kronenröhre nach einigen Tagen halb voll Honig 
erscheint. Die Absonderung - beginnt mit dem Oeffnen 
der Blume. AR. 
2. Finca major. 
Zu beiden Seiten des Fruchtknotens eine längliche 
. grünlichgelbe Saftdrüse, die, sobald die Staubbeutel sich 
öffnen, reichlich Honig absondert. R. 


3. Finca minor. 


Saftdrüse wie bei Vinca major. (Conr. Sprengel p. 136.) 

4. Nerium Oleander. z 
- Blume am Schlunde mit einer Nebenkrone, Paracorolla, 
(Nectarium bei Linnee) besetzt. Von Drüsen oder Saft- 
absonderung keine Spur. R. Auch Conrad Sprengel fand 
keinen Honig’ darin, demonstrirt aber aus der sogenannten 
Saftdecke, dals die Blume eine Saftblume seyn müsse 
‚(pag. 138.). Ki R 

5. Apocynum. —— 
| 6. Echites. 

Fünft Nektardrüsen auf dem Fruchtboden. (Curt Sprengel 

Anl. II. p. 490.) 


7. Prestonia R. Br. - 
Das Nektarium ist ein Krüglein auf dem Fruchtboden. 


(Eibendas.) 
S. Alstonia R. Br. 


Keine Nektardrüsen. .(Ebendas. p. 492.) 
9. Urceola Roxb. 


Walzenförmiges Nektarium um den Fruchtknoten. (Eben- 
das. p. 492.) 


Fam. LH. Epacrideae R. Br. 


1. Epacris. 3. Cosmelia R. Br. 
2. Lysinema R. Br. 4. Styphelia Smith. 
Fünf Nektarschuppen um den Fruchtknoten. (Curt 
Sprengel Anleit. II. p. 518,) 
R 5. Cyathodes Labill. i 
'Krugförmiges, fünfzähniges Nektarium. (Ebend. p. 520.) 
& 


50 


6. Monotoca R. Br. 
Becherförmiges, gelapptes Nektarium. (Curt Sprengel | 
Anleit. U. p. 520.) 


: 7. Sprengelia Smith. 
8. Cystanthe R. Br. 


Keine Nektarschuppen. (Ebendas. p. 519.) 


Fam. LIV. Erieineae Desyaux. 


1. Azalea viscosa, 


Die röthlichen, gestielten Drüsen, welche die Blume 
von innen und aufsen bedecken, sondern einen-klebrigen 
Saft ab, wovon wir in. der Blumenröhre.' mehreremaäl 
Tröpfehen sammeln konnten; er hatte. 'aber eher eine 
harzige als zuckerige Beschaffenheit, und sehmeekte nicht 


süfs. R. Auch Conr. Sprengel fand keinen Honig (p. 104). 


2%. Azalea pontica. 
Soll nach Tournefort giftigen Honig liefern. 


3. Rhododendron ponticum. 

Fruchtknoten an der Basis von einer‘ Saftdrüse um. 
geben, welche an der. vordern Seite der Blume, dem 
Saftmal entsprechend, etwas vergröfsert ist. Sobald die 
' Staubbeutel sich öffnen beginnt die Honigabsonderung, 
‚ welche sehr beträchtlich ist. R. 


4. Rhododendron hirsutum. 


Honigdrüse und Honigabsonderung wie bei der Vorigen, 
nur in kleinerem Mafsstabe. .R. 


5. Halmia polifolia (glauca Ait.). 
Nach Conrad Sprengel eine Drüse an der Basis des 
Fruchtknotens_ (p. 238.). 
| 6. Falmia angustifolia. 
Wir bemerkten keine ‚Nektarabsonderung. R. 


Linnee nannte die Höhlen der Krone, worin die Antheren nisten, 
Nektarien; ein Irrthum, den ihm Viele nachgeschrieben 
haben, und der bei ihm von den Untersuchungen an trockenen 
Blumen herrührte, den aber schon Böhmer (Dissert. p. 20.) 
ahnete und Gonr. Sprengel gründlich widerlegte (p. 239.). 


sl 


7. Andromeda polifolia.. 

Die Gruben der Korolle enthalten Honigtröpfehen sobald 
die Blume geöffnet ist, und sie scheinen auch den Saft 
‚abzusondern, da die Krone von Anfang an überhängt, 
die Gruben derselben aber höher liegen als das Gyno- 
‚Phorum; auch enden wir letzteres meist trocken. R. 


S. Arbatous Uva ursi. 


Ringförmiges gekerbies Nektarium um &n Fracht- 
knoten, A. 


9. ‚Arbutus Unedo. 


Ringförmige Honigdrüse um die Basis des Frucht- 
knotens.., (Conrad Sprengel p. 240.) 


-10. Faccinium Myrtillus. 


Die weifslichgrüne , fleischige, mit 8 Einschnitten ver- 


sehene Scheibe auf dem Fruchtknoten,, die beim Oeffnen 
der Blume und der Antheren mit feinen Honigtröpfehen 
sich bedeekt, bildet das Nektarium. R. 
| 11.. Vaccinium Oxycoccos. 
Die Scheibe auf dem Fruchtknoten ist ebenfalls die 
Saftdrüse. (Conr. Sprengel p. 228.) 
12. Erica vulgaris. 
Conrad Sprengel hält den Fruchtknoten: für die Saft- 
drüse (p. 230.). : 
13. Pyrola uniflora. 
Weder Driise noch Saftabsonderung zu bemerken. A. 


14. Gaultheria. 


> 


Das Gynophorum sondert Honig ab. (Desyaux Rech. p. 46.) 


Fam. LV. Campanulaceae Juss. 


1: Campanula. rotundifolia. 
a u patula. 
3 — glomerata. 
Die grünlichgelbe, den Fruchtknoten bedeckende Scheibe 
sondert Honig ab, aber erst wenn die Blume sich öffnet, 
4 * 


\ 


52 


\ nachdem die Staubbeutel längst sich entleert haben. Vor- 
| her ist dieselbe ganz trocken. R. 
4. Phyteuma spicatum. 

Die Scheibe über dem Fruchtknoten sondert S Honig 
ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen, lange vor dem 
Aufblühen der Blume; bei einer Blume sahen wir den. 
Saft in 10 Tröpfehen, die im Kreis umherstanden, her- 
vortreten. Bei dieser und der Gattung Campannla bilden 
die an der Basis sehr erweiterten Staubfäden die Saft- 


‚decke AR. 


5. Jasione montana. 


Die Scheibe über dem Fruchtknoten bildet ebenfalls 
die Honigdrüse. (Conr. Sprengel p. 115.) 


Fam. LVI. Zobeliaceae Rich. 


1. Lobelia triquetra. 
2. — bicolor Sims. 
Die auf dem Fruchtknoten befindliche grüne Scheibe, 
über welcher die Staubfäden zusammenneigen, sondert 


Honig ab, sobald die Blume geöffnet ist. R. 


Fam. LVD. Siyhdieae R. Br. 


1. Stylidium adnatum R. Br. 

Eine kleine, eiförmige, spitze, abwärtsgebogene Schuppe 
deutet die Unterlippe an, über ihr beugt sich der Griffel 
herab; sie ist von einer glänzenden Haut bedeckt, welche 
aber in jedem Stadium der Blume trocken erscheint; es 
ist also eine Scheindrüse. — Curt Sprengel sagt bei 
seiner Beschreibung der Familie (Anleit: HI. p. 299.): 
„Auf dem Fruchtknoten stehen zu beiden Seiten des Säul- 
chens Nektardrüsen‘“; wir konnten diese Drüsen bei keiner 
Blume finden; zwar ist an der Hinterseite jedes Staub- 
beutels ein Büschel durchsichtiger keulförmiger Haare, 
allein sie sondern nichts ab. R. 


Fam. LVII. Compositae Auet. 


1. Tragopogon pratense. 

Die Basis: des Griffels über dem Fruchtknoten ist von 
einem drüsigen, fünfzähnigen Ring umgeben. Honig- 
- absonderung konnten wir nicht entdecken; indessen wird 
die Blume sehr häufig von Insekten besucht. AR. 


2. Onopordon tauricum Willd. 


Auch hier umgibt ein drüsiger Ring die Basis des 
Pistills innerhalb der Blumenröhre. R. 


es 4. Helianthus indieus. 

Die Blumenröhre ist über der Basis kugelförmig erwei- 
tert und in ihrer Substanz verdickt; diese Erweiterung 
enthält Honig, sobald die ‚Blümchen geöffnet sind. Ob 
der Saft hier ausgeschwitzt werde, oder von dem an der 
Basis des Griffels befindlichen drüsigen Ring, können wir 
nieht entscheiden. Blümchen, die nicht geöffnet sind, 
so wie die Randblumen zeigen keinen Saft. R. 

Conr. Sprengel fand bei Helianihus annuus ungefähr 
ebendasselbe. (p. 378.). 


Fam. LIX. Dipsaceae De Cand. 


1. Scabiosa lucida Ait. 
2. — alpina. 

Die kleine grünliche Scheibe, welche den Fruchtknoten 
bedeckt, sondert Honig in ziemlicher Menge ab, der sich 
in der 'Blumenröhre sammelt; sowohl die Blumen am 
Rande, als in der Mitte sondern ab. Die Absonderung 
beginnt, sobald die Staubfäden sich verlängert haben und 
im Begriff sind zu platzen. A 

3. Scabiosa _arvensis. 
4. — columbaria 
5. — succisa. 

Bei diesen fand Conrad Sprengel dieselbe Einrichtung 

und ebenfalls Honigergufs (pag. 81.) 


4 


. 


Fam. LX. Yalerianeae De Gand. 


1. Faleriana officinalis. 


Kronenröhre an der Basis höckerig erweitert; Conrad 
Sprengel fand Honig darin (p. 63.). 


2. Valeriana dioica. 


Conrad Sprengel erklärt die männlichen und weiblichen 

Blumen für Saftblumen (p. 65.).. 
Centranthus ruber Neck. 
er angustifolius De Cand. 

Die Sporne der Blume enthalten, sobald die Staub- 
beutel geplatzt sind, Honig. Ob er aber vonder Blume 
selbst oder dem Fruchtknoten abgesondert werde, können 
wir nicht bestimmen. R. « 


Fam. LXI. Aubiaceae Juss. 


1. RBubia en: olia. 3. Galium verum. 
2. Galium ulig Sinosum. 4. Asperula cynanchiea. 
Eine lee ‘Scheibe umfafst die Basis des Griffels 
auf dem Frachtknoten und sondert Honig ab, sobald die 
Antheren sich öffnen. A. 


5. Coffea arabica. 
Eine grünliche Scheibe, die das Pistill umfafst, sondert 
Honig ab, sobald die Antheren sich öffnen. R. 
6. Bouvardia coceinea Salisb. (Houstonia coccinea L.) 


Die Scheibe auf dem Fruchtknoten sondert, sobald die 
Antheren: sich öffnen , reichlich Honig ab. AR. 


Fam. LUX. Caprifoliaceae De ‚Gand. 


1. Caprifolium perfoliatum Röhl. 
2. — Perielymenum R. et Seh. 
 (Lonicera b.) 
Krone unregelmäfsig gespalten, zweilippig; Blumenröhre 
sehr lang, am Grunde nach vorne etwas erweitert, bau- 
hig, inwendig an dieser Stelle mit zwei Reihen kleiner. 


= 5% 
grünlichgelber Drüsen besetzt; welche zur Zeit, wo sich 
die Blume zu öffnen beginnt ‚feine Tröpfehen Honig er- 


giefsen. » Der Honigergufs nimmt zu, bis alle Staubbeutel 


geplatzt sind. R. 
3. ‚Caprifolium sempervirens Mich. 


Honigapparat und Saftabsonderung wie bei der Vo- 


rigen. R. | 
A. Lonicera tartarica. 


Krone an.der Basis zu einem kleinen Höcker erweitert, _ 


der eine grünlich-drüsige, verdiekte Substanz einschliefst. 
Saftabsonderung wie bei den Vorigen. R. 
5. Lonicera XYylosteum. Ä 


Der Höcker der Blumenröhre zu einem kurzen stum-- 


pfen Sporn von drüsiger Substanz verlängert; sonst wie 


Nro. 1. R. 
6. Symphoricarpos vulgaris Mich. (Lonicera L.) 

Krone einseitig bauchig, inwendig an dieser Stelle 
mit drüsiger Substanz ausgekleidet. Saftabsonderung wie 
Nro. 1.0 R. - 

7. Diervilla canadensis Willd. (Lonicera L.) 

Krone unregelmäfsig, Schlund auf der vordern Seite 
mit einem gelben Saftmal. Im Grunde der Blume, nicht 
ganz in der Mitte des Blumenbodens, steht eine rund- 
liche, grüne, freie Drüse über dem Fruchtknoten, welche 
Honig absondert sobald die Staubbeutel sich öffnen; wenn 
alle Staubbeutel entleert sind, ist die Blumenröhre zu 
einem Viertheil angefüllt. R. 


S. Cornus sanguinea. 

Ein fleischiger gefalteter Ring steht auf dem Frucht- 
knoten und umfafst den Griffel; er sondert Honig ab, 
sobald die Staubbeutel sich öffnen. R. 

9. Cornus mascula. 

Hat denselben Honigapparat wie die Vorige. (Conrad 

Sprengel p. 85.) pre 


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10. Sambueus nigra. 
15 _ racemosa. 


Wir konnten weder eine Drüse noch Saftabsonderung 
wahrnehmen. AR. 


12. Fibarnum Lantana. 
13. er Opulus. 
Die Scheibe auf dem Fruchtknoten ist die Saftdrüse. A. 


Fam. LXIU. Umbelliferae Juss. 


1. Astrantia major. 

2. Bupleurum rotundifolium. 
. Heracleum Sphondy-lium. 
. Angelica Archangelica. 

. Anelhum graveolens. 

. Chaerophyllum sylvestre. 
3 _ aureum. 

; _ bulbosum. 

Eine drüsige Scheibe umgibt die ‚Basis des Griffels 
und bedeckt den Fruchtknoten; zwischen ihr und dem 
letztern sind die Blumenblätter und Staubfäden eingefügt. 
Sie sondert zur Zeit, wo die Staubbeutel sich ergiefsen, 
Honig in kleinen Tröpfehen ab. — Bei den männlichen 
Blumen von Chaerophyllum sylvesire und bulbosum konnten 
wir keine Honigabsonderung entdecken. — Bei schönem 
Wetter, in der Mittagszeit, war der Saftergufs besonders 
deutlich, bei trübem kaltem Wetter fast unmerklich. A. 

Aufser den angeführten Gattungen enthalten wohl alle Dolden- 

blumen diese fleischige honigabsondernde Scheibe; da wir 


aber nicht Gelegenheit hatten, noch weitere genau zu be- 
obachten, so begnügen wir uns, diese wenigen aufzuzählen. 


Fam. LXIV. Saxifrageae Juss. 


1. Heuchera americana. 


2. Mitella. 
Der Grund der Blume enthält die Saftdrüse. 


3. Sazifraga punclata. 

 ERRET umbrosa. 

5. eunetfolia. 
Die Honigdrüse überzieht die untere un des Frucht- 
knotens. R. < 


6. Saziıfraga decipiens Ehrh. 
F: > trifurcata Schrad. 
8. — mutala. 


Die Honigdrüse macht die Scheibe aus, welche den 
Fruchtknoten bedeckt, deren Rande die Staubfäden ein- 
verleibt sind. R. | 

9. Sazxifraga crassifolia. 

Die Honigdrüse kleidet den Boden der innern Kelch- 

fläche aus; der Fruchtknoten steht ganz frei. R. 


10. Saxifraga granulata. 


Die Honigdrüse ist ein fleischiger dunkelgrüner Ring, 
ee EU | 


11. Sazifraga sarmeniosa. 


Die Honigdrüse ist eine einseitige, orangegelbe Scheibe, 
welche über dem Fruchtknoten steht und ihn halb um- 
fafst. Die Krone ist unregelmäfsig. R. 


Der Honigergufs erfolgt bei allen Arten dieser Gattung 
sobald die Antheren sich zu entleeren anfangen, und dauert 
mehrere Tage, bis die Blume zu verblühen beginnt. Man 
kann aus der Verschiedenheit der Honigdrüse sehen, dafs 
sie sich vielleicht als Abtheilungsgrund dieser zahlreichen 
Gattung anwenden a R. 


Fam. LXV. Hamamelideae R. Br. 


1. Hamöaikelis: 


Vier abgestutzte, der Blumenkrone aufgewachsene Blätt- 
chen bilden das Nektarium. (Linn. Gen. 781.) 


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Fam. LXVI. ARibesieze Rich. 


1. Aıibes rubrıum. 
2. — _ Grossularıa. 
; 3... — ‚alpinum. 
Die Scheibe bildet eine fleischige Wulst auf dem Frucht- 
knoten- und umgibt das Pistill; sie sondert Honig ab, 


sobald die Staubbeutel sich entleeren, 5, 


Fam. <LXVH. JVopaleae Juss. 


1. Cactus speciosus Willd. 


Die innere Blumenröhre sondert auf ihrer ganzen 
Fläche Saft ab, der die Basis des Griffels umspült, sobald 
die Antheren sich öffnen. Die Absonderung dauerte bei 
einer abgeschnittenen, der Länge nach gespaltenen Blume; 
deren Wundlappen wieder auf einander gelegt waren, 
noch 24 Stunden lang fort, so dafs die vorher entleerte 
Blumenröhre sich. wieder ganz mit sülsem Saft angefüllt 
hatte. R. ; 

2. Cactus flagelliformis. 


Honigabsonderung genau wie bei der Vorigen. R. 


Fam. LXVIH. Crassulaceae De Gand. 


1. Rochea coccinea De Cand. 

Fünf längliche, weifsliche Drüsen, vor den Kanten der 
Carpelle stehend, daher mit den Staubfäden abwechselnd, 
und mit dem Oeffnen der. Staubbeutel an der Spitze 
Honig absondernd. R. A 

2. Rihodiola rosea. 

Vier bis fünf gelbliche, eingekerbte Nektarblättchen 
stehen zwischen den Staubfäden und dem Fruchtknoten, 
so dafs je um den andern Staubfaden eine Drüse inner- 
halb desselben steht; sie sondern Honig in grofsen Tropfen 
ab, sobald die Staubbeutel sich entleeren. Wir hatten 
hlos Zwitterblumen. zur Untersuchung. R. 


3. Sempervivum globiferum. 
Zehn kleine, rundliche, weilse Schuppen stehen hinter 


den gegen R. 


4. Sempervioum araphfgidenm. 
Zehn längliche, eiförmige, grünlichweifse Schuppen an 
der Basis der Carpelle. Honigabsonderung konnten wir 
nicht daran bemerken. AR. 


5. Sedum acre. 

Fünf kurze, weifsliche Drüsen: innerhalb jedes Staub- 

fadens, der vor einem Blumenblatt steht. R. 
6. Sedum album. . 

Fünf gelbe, breite, aber niedrige NehuppaB: ‘an der 

Basis der Carpelle. BR. 
7. Sedum glaucum W. et K. 
Wie die Vorigen. Nur bei dieser Species konnten wir 


in der Höhe der Blüthe Honigergufs bemerken. A. 


Fam. LXIX. ZLoaseae Juss. 


1. RE insignis Schrad. 


Weder Nektarium ‚noch Honigabsonderung.  R. 


Fam. LXX. Passifloreae Juss. 


1. Passiflora coerulea, 


Die 'Saftdrüse ist der mit dem Grunde des Kelchs ver- 
wachsene fleischige, glatte, weilse Körper, welcher ring- 
förmig und einwärts gekrümmt ist; der Honig sammelt 
sich in der Rinne zwischen der Drüse und: der kranz- 
förmigen Saftdecke. (Conrad Sprengel p. 160.) . Linnee 

nannte den Strahlenkranz Nektarium. 

2. Taesonia Juss. 

Statt der Korolle sind die Nektardrüsen mit kreis- 
föürmigen Runzeln besetzt. (Curt Sprengel Anl. Il. p. 595.) 

3. Malesherbia Ruiz et Pavon. 
Zehn Nektarschuppen an der Basis der Korollenblätt- 
chen. (Ebendas. p. 828.) 


Fam. LXXI. Coxcurbüaceae De Cand. 


1. Fevillea. 

Männliche Blume: Fünf gekrümmte, mit den Staub- 
fäden abwechselnde Fäden bilden das Nektarium. (Linnee 
Gen. 1223.) 

2. Bryonia dioica Jaegq. 


Männliche Blume in der Mitte mit einer drüsigen, Saft 
absondernden Grube. - Weibliche Blume eine glatte drü- 
sige Grube um das Pistill, in der wir aber keinen Saft 
bemerkten. AR. 


3. Cucumis Melo. 

Weibliche Blume: ein drüsiger weifslicher Ring um- 
gibt den Griffel und sondert in -der Höhe der Blume 
Honig ab, der sich in der Grube zwischen dem Ring 
‘und dem. Griffel sammelt; aufserhalb des Rings 3-—4 
Rudimente von Staubfäden. Zwitterblumen, deren wir 
mehrere fanden und die sich alle fruchtbar zeigten, hatten 
ebendieselbe Bildung des Nektarapparats und sonderten 
viel Honig ab. — Männliche Blume: an der Stelle des 
Pistills eine rundliche warzige Drüse, deren Oberfläche 
in der Höhe der Blume Honig ausschwitzt, der sich ziem- 
lich süls zeigte. R. 


4. Cucurbita Pepo. 

Männliche Blume: die Staubfadensäule steht auf 2—3 
drüsigen Körpern, welche in der Mitte eine Höhle ein- 
schliefsen, wozu 2—3 kleine Löcher führen. Mit dem 
Ergufs des Pollen sondert diese Grube süfsen Saft ab, 
der von kleinen Insekten, besonders Ameisen, häufig 
geholt wird. — Weibliche Blume: die Krone an ihrer 
Basis von einem grofsen, gelblichweilsen, fleischigen Ring 
überzogen, auf dem bisweilen. Rudimente von Staubfäden 
stehen. Der Ring sondert auf der dem Fruchtknoten zu- 
gewandten Fläche Honig ab, sobald die Blume sich öffnet; 
naeh Aufsen ist er mit der Substanz des Kelchs ver- 
wachsen. R. 


61 
5. Carica Papaya.‘ 


"Weibliche Blumen zeigen keine Spur einer Drüse oder 


Honigabsonderung. R. 


6. Sechiwum R. Br. 


Zehn Nektargruben im Boden der Korolle. (Curt 
Sprengel Anleit. II. p. 592.) 


Fam. LXXIL Moyrieae R. Br. 


1. Myrtus communis. 

Die Scheibe auf dem Fruchtknoten sondert Honig ab. 
(Conrad Sprengel p. 468.) 

2. Philadelphus coronarius. 

Die Scheibe schwitzt mit dem Oeffnen der Antheren 
in einem Kreise stehende Tropfen von Honig aus, aus 
Poren, welche den Staubfäden an Zahl und Stellung ent- 
Sprechen. A. \ 


3. Leptospermum scoparium Smith. 

Die Scheibe bedeckt den Fruchtknoten und setzt sich 

in den Ueberzug der innern Kelchiläche fort; sie sondert 

Honig ab sobald die Antheren platzen, die Absonderung 
hört auf mit Beendigung der Bestäubung. R. 


4. Melaleuca decussata R. Br. 
Die Scheibe sondert den Honig ab, wie bei der Vo- 
rigen. R. 
| 5. Calothamnus quadrifida R. Br. 


Die vier Staubfädenbündel sind mit dem Kelch ver- 
wachsen und bilden unten eine gemeinschaftliche Röhre, 
die inwendig grün gefärbt ist, den Fruchtknoten um- 
schliefst, und süfse Tröpfehen ausschwitzt sobald die 
Antheren sich öffnen. R. 


\ 

Aus dem Vorhandenseyn der Scheibe bei der ganzen Familie 
und der Uebereinstimmung ihres Blumenbaues überhaupt 
läfst sich schliefsen, dafs die meisten Pflanzen derselben 

' Saftabsonderung zeigen. 


Fam. LXXl1l. Melastomeae Juss. 


1. Melastoma. 


Fünf Schuppen unter den Staubfäden stehend. (Linn. 
Gen. 589.) 


Fam. LXXIV. Tamariscineae Desvaux. 


1. Tamarix germanica. 
Staubfadenzylinder;' der den Fruchtknoten umschliefst 
und 10 Staubbeutel trägt, an der Basis mit 10 Drüsen 
besetzt, die sich ins Innere desselben öffnen nnd beim 
Oeffnen der Staubbeutel Honig 'ergielsen, sich nachher 
auch noch etwas vergröfsern. _ R. 


Du) 


: Tamarix gallica. 

— .. tetrandra Pall._ 

_ laxa Willd. 

en hispida Willd. 

— .. canariensis Willd. 
\ Pallasi Desv. 
“indica Willd. 

orientalis Forsk. 
chinensis Lour. 


» 


rupmem: 


africana Desfont. 
gracilis Willd. 
ericoides Rottler. 
amplexicaulis Ehrenb,. 
: passerinoides Delile. 
Eine schildförmige Drüse stützt den Fruchtknoten und 
nimmt die Staubfäden an ihrem Rande auf, so dafs jeder 
Staubfaden von zwei Zähnen der Drüse umfafst wird. 
Hievon hat die Drüse von Nr. 3. und 4. vier Zahnpaare, 
die der übrigen aber fünf Paar Zähne. (Ehrenberg in 
Linnaea 11. 1827. p. 241.) 
16. Hololachna songarica Ehrenb. 
(Tamarix songarica Pall.) 
Hat ebenfalls eine Drüsenscheibe unter dem Frucht- 
knoten. (Ehrenberg ebendas.) 


63 


Man sieht aus obiger Abhandlung (Linnaea p. 241. ff.), dais 
Ehrenberg und Desvaux die Drüsen von Tamarix germanicu 
entgangen waren; sie gründeten hierauf dag neue Genus 
Myricaria. Wie sich die übrigen, von ihnen zu dieser Gat- 
tung gezähiten Arten: Myrrearia davurica , squumosa , herbacea, 
longifolia, vaginata; hierin verhalten, können wir nicht ent- 
scheiden, da uns dieselben fehlen. K. 


Fam. LXXV. Salicariae Juss. 


1. Lythrum Salicaria. 
2.0 —  hyssopifolium. 

Die innere Oberfläche der Kelchröhre mit dem Gyno- 
Phorum eine Rinne bildend und hier mit dem’ Oeffnen 
de» Staubbeutel Honig absondernd. R. 

3. Cuphea R. Br. 

Der röhrige Kelch hat in der Basis einen sackförmigen 
Safthalter. (Curt Sprengel Anleit.. II. p. 708.) 

4. MWoodfordia Salisb. 

Trichterförmiger ‚ gefärbter Kelch, dessen Basis das 
Nektarium ist. (Ebendas. p 709.) 

5. Grislea. 


In der Basis des Kelchs eine seitliche Ritze als Nek- 
tarium. (Ebendas.) 


Fam. LXXVI. Onagrariae Juss. 


1. Oenothera biennis. 
Eine gelbliche drüsige Scheibe umfaflst die Basis des 
Pistills im Grunde der langen Kelehröhre und sondert 
Honig ab, sobald die Blume sich öffnet. Der Saft tritt 
Nicht selten dureh die haarige enge Kelchröhre herauf 
Und sitzt als ein kleiner Tropfen in der Mitte der 
Blume. RB. 
2. Gaura biennis. 

Nektarapparat wie bei der Vorigen. (Conr. Sprengel 
‚Pag. 923.) Ä | 
3. Epilobium angustifolium. 

Die Honigdrüse ist-ein grüner Faltenkranz, der auf 
der Scheibe zwischen Staubfäden und Pistill steht, . und 


Honig absondert, sobald sich die Antheren öffnen , was | 
vor. dem Aufblühen der Blume geschieht. R. 


4. Epilobium hirsutum. 


Die Scheibe ist eine ringförmige Grube, welche Honig 
absondert wie bei der Vorigen. R. 


| 5. Epilobium monianum. 
Sondert auch Saft ab. (Conr. Sprengel p. 224.) 
6. Lopezia mexicana. 

An der Basis der zwei obern schmalen Blumenblätterf 
steht eine glasartig glänzende, halbdurehsichtige Drüse 
(Nektardrüse nach Curt Sprengels Anleit. IL. p. 704.»] 
die aber nie Honig absondert, also ein Schein-Nektariumf 
darstellt. AR. | 

7. Ditmaria Spr. 

Das ‘obere Kronenblatt mit einem Nektargrübehen ver- 

sehen. (Curt Sprengel Anleit. Il. p. 704.) „ 


Fam.-LXXVIO. Calycantheae Lindley. 


1. Calycanthus floridus. 
Zeigt weder Nektarien noch Honigabsonderung. A. 


Fam. LXXVIIL Aosaceae Juss. 
a) Pomaceae. 

1. Pyrus Malns. 4. Crataegus coccinea, 
2. — . communis. 5. — .  Oxyacantha. 
3. Mespilus Amelanchier. 6. — monogyna Jact: 

7. Sorbus aucuparia. 

Die Scheibe, welche den Fruchtknoten bedeckt, sonder! 
Honig ab schon ehe die Staubbeutel sich öffnen; di® 
Absonderung nimmt zu, bis aller Pollen ergossen ist: 
Bei Nr. 4. zeigte sich noch. Saftergufs nach dem Ver 
schrumpfen der Antheren. Bei Nro. 1. und 2. erschie) 
der Honig auch bei Blumen, deren Antheren und Pistil® 
durch den Frost verletzt waren, sobald die Krone sieh! 
öffnete, R. 


b) Rosae. 


8. Bosa arvensis. 
—  galliea.. 
10. —  canina. 
Eine glatte Scheibe umgibt die Pistille und bedeckt 
den Fruchtknuoten , aber wir konnten nie Honigergufs 
| darauf bemerken. R. 


ec) Sanguisorbeae. 
11. Agrimonia Eupatorium. 
Die Scheibe sondert Honig ab, wenn die Staubbeutel 
sich öffnen. R. 
be 12. Poterium Sanguisorba. 


geigt keine Honigabsondernng. RB. 


d) PafantiHlese 


13. Potentilla verna. 
14. — reptans. 
15. _ anserinä. 

Die Stanbfäden sind einem gelben, drüsigen Ring ein- 
verleibt, der beim Oeffnen der Staubbeutel Kosies in kleinen 
Tröpfehen ausschwitzt, was sch nur bei sröfser Hitze 
bemerkbar ist. R. 

16. Potentilla atrosanguinea Don. 

Zwischen den Staubfäden und den Pistillen ist ein 
gelblicher, fleischiger Ring, der Honig ausschwitzt, schon 
ehe die Antheren sich öffnen. R. 

17. Rubus fruticosus. 

Die Staubfüden sind einem drüsigen Ring einverleibt, 
der Honig absondert. R. 

8. Rubus odoratus. 

Zeigte uns en: Honigabsonderung. R. 

19. Rubus Jdaeus. 

Sondert Honig ab wie Rubus fruticosus, (Conrad 

Sprengel p- 270.) 


20. Geum urbanum. 
21. — rivale. 

Der Kelchboden, worauf die Staubfäden stehen, sondert 
zwischen diesen Tröpfehen von Honig aus, sobald die 
Staubbeutel sich öffnen. Nur bei guter Witterung be- 
merkbar. R. u: 
24: Comarum. 


Verhält sich wie Potentilla. R. 
e) Spiraeaceae, 
25. Spiraca salicifolia. 


Innerhalb der Staubfäden steht auf dem Kelchrand ein 
‚röthlicher, gefalteter Kranz, der Honig absondert. R. 


26. Spiraea ‚chamaedrifolia. 


Wie die Vorige, nur ist der Kranz gelblichweifs. A. 


27. Spiraea trifoliata. 
Der Grund des Kelchs selbst sondert Saft ab. R. 
28. Spiraea opulifolia, 
Nach Conrad Sprengel (p. 270.) wie die Vorige. 
29. Spiraea filipendula. 
30. —  Aruncus. 
31. —  Ulmaria. 
Zeigten weder Nektarien noch Honigabsonderung. 5% 


f} Drupaceae s. Amygdaleae. 


32. Amygdalus. ; 34. Prunus. 

33. Cerasus Mill. 35. Persica Mill. 
‚Der fleischige. Grund des Kelchs sondert Honig ab, 
sobald die Antheren sich öffnen. E. E 


Fam. LXXIX. Legsuminosae Juss. 


. Orobus vernus. 5. Anthyllis vulneraria. 
« Ficia sepium. 6. Lotus cornieulatus. 
—: ‚Faba. T...— siliguosus. 

—  sylvalica. S. Coronilla Emerus. 


[3 


Ei 


9. Lathyrus latifolins. 11. u; pratensis. 
10. —  . odoraltus. 12. Robinia hispida. 


Die ringförmige Grube ; sehen des Staubfadenzylinder 
und der Basis des Fr uchtknotens sondert Honig ab; der 
Pollen ist schon vor dem Oeffnen der Blume resen, i 
aber die Saftabsonderung beginnt erst nach dem Auf- 
blühen, und ist am icksien., wenn die Blume Zu wel- 
ken beginnt; nachher hört sie auf. Bei den meisten ist 
die Staubfadenröhre unten etwas erweitert; der Saft 
fliefst aus den zwei Oeffnungen hervor, welche der ein- 
zelne Staubfaden neben sich läfst, sobald man die Blume 
gelinde drückt. Bei allen Angeführten ist die Saftabson- 
derung sehr bedeutend. R. : 


= Eee: - Hedysarıım Onobrychis. . 
14. Cytisus supinus Jacq. 


Zeigten geringe Honigabsonderung. R. 


15. Coronilla varıa. 18. Cytisus nıgricans. 
16. Lupinus albus. 19. Spartium scoparium. 
17. —  dirsutus. 20. —  junceum. 


Zuge hpine, Absonderung.. R. 
31. Phaseolus. 


Zeigt einen weifslichen, fleischigen Ring, der die Basis 
des Fruchtimptens unmfalst, und Honigäbsäidernng; ob 
jener Ring den Saft absondert, konnten wir nicht mit 
Gewifsheit erfahren. R. 


22. Dolichos Lablab« 
Zeigt nach Conrad Sprengel ebenfalls einen fleischigen 


‚ Ring um den Fruchtknoten, der Honig absondert (p. 354. ) 


23. Pisum salıvum, 36. Psoralea bituminosa, 
24. Orobus niger. 37. Trifolium alpestre.: 
25. Astragalus Onobrychis, 28: — Tepens. 

29. Medicago Falcata. 


Sondern nach Conrad Sprengel ebenfalls Honig ge 


. Genista tincloria, 
— pülosa, 
. Ulex europaeus. 
Zeigen nach Conrad Sprengel keine Saftabsonderung. 
33. Podalyria australis. 
Zeigt starke Honigabsonderung. AR. 
34. Sophora ielraptera. 
35. Cassia tomentosa. 
Zeigten keine Honigabsonderung. AR. 
36. Gledischia triacanthos. 


Zasterbloinen: im Grunde des Kelchs innerhalb der 
Staubfäden, Honigabsonderung in kleinen Tröpfehen,, so- 


bald die Antheren sich geöffnet haben. R. 


37. Tamarindus. 


Zwei Borsten aufserhalb der Staubfädenbasis. (Nach 
Linnde Gen. 50. Nektarien' 


Fam. LAXX. Teredinthaceae Juss. 


1. Schinus. 


Gekerbtes ringförmiges Nektarium. (Curt Spreinfet Anl. 


11. p- 651.) 3 
2. Lardizabala R. et P. 


 Sechsblätteriges Nektarium. (Ebendas. p. 652.) 
3. Buchanania Spr. 
Kugeliges, mit 10 Furchen versehenes Nektarium, das 
den Fruchtknoten einhüllt. CEbendas.) 
4. Astronium Jacg. 
In der männlichen Blume 5 Nektardrüsen. (Ebendas. 


p: 653.) 
5. Brucea Herit. 


Gelapptes, drüsiges Nektarium, das die Staubfäden trägt. 
(Ebendas. p. 654.) 
6. Drypetes Poit. 
Zottiges, buchtiges Nektarinn, (Ebendas, p.. 657.) 


'7. Brunellia R. et P. 


Ein ringförmiges Nektarium umgibt den Fruchtknoten 
und trägt die Staubfäden. (Ebendas. p. 657.) 


Fam IXXX. Homalneie & Be 


}; Homeliiiih 


Sechs bis sieben Nektardrüsen, zwischen denen sieben 
Bündel Staubfäden stehen, an der Basis der innern korol- 


linischen Kelehblätter. (Curt Spr engel Anl. I. Pp 2, 


"Fam. LXXXIL Celastrineae R. Br. 


1. Staphylea pinnata. 
Eine ringförmige, fleischige , fünflappige Drüse umgibt 
den Fruchtknoten und ent Honig ab sobald Be An- 
theren sich öffnen. R. 


2. Evonymus , latifolins. 


Die ke drüsigen Staubfäden und, der. Frucht- 
knoten schwitzen femme Tröpfchen aus, sobald die An- 
theren sich entleeren. BR. 


3. -Evonymus europaeus.: 
Bei diesem konnten wir keine Absonderung bemerken. A, 


4. Odlasteng scandens. 


Die Saftdrüse und zugleich der Safthalter ist der flei- 
schige gelbe Grund des Kelchs. (Conr. Sprengel p. 131.) 


Pen. LXXXUN Bommeoe BD. Br. 


1. Rhamnus Frangula. 

Die Basis der Blumenröhre sondert Honig ab, sobald 
die Antheren sich öffnen; mit dem Verwelken derselben 
hört die Absonderung auf. R. 

2. Opelia Roxb. | 

Fünf Nektarien mit den Staubfäden abwechselnd. (Curt 
Sprengel Anleit. II. p. 661.) } | 


Fam. LXXXIV. Simarubeae Rich. 


1. Quassia. 
Zehn Nektarschuppen an der innern Seite der Staub- 
fäden. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 812.) 


Fam. LXXXV. Autaceae Juss. 


1. Ruta chalepensis. 

Das glatte Gynophorum schwitzt Honigtröpfchen aus; 
die sich an der Basis der Staubfäden in kleinen Tropfen 
sammeln. Die Ausschwitzung beginnt nicht früher ‚„ als 
bis ein Staubbeutel sich entleert hat. R. 


2, Ruta graveolens. 

Wie die Vorige; die besonderen, am Gynophorum be- 

findlichen Gruben scheinen dagegen harzige Stoffe auszu- 
scheiden. R., 


3. Dietamnus Fraxinella Lam. 

Zwischen dem Gynophorum und den Staubfäden eine 
kleine Rinne, welche Saft ergiefst zur Zeit der Bestän- 
ar vor dem Oeffnen der Staubbeutel war sie trocken. K 


4, Diosma alba Thunb, 


% Fünf zylindrische, oben abgerundete, lichtgrüne Drüsen 
stehen um den Griffel; aufserhalb derselben ein dunkel- 
grüner, wulstiger Faltenkranz; auf ersteren erscheinen in 
der Bestäubungszeit kleine Tröpfehen; allein von der 
Natur des Safts konnten ‘wir uns nicht überzeugen. R. 


5. Adenandra Willd. 
Drüsen auf den Antheren. (Curt Sprengel p- 667. ) 
Nach Linnee Honigdrüsen. (Gen. 572, Amoen. acad. VI. 
p- a 


6. Agathosma Willd. 


Nektarium auf dem Kelch eingefügt. (Curt Sprengel 
pP. 667.) 
7. Boronia Smith. TR 
Kranzförmiges Nektarium. (Ebendas.) 


S. Poranthera Rudge. | 


Vierklappige Antheren auf der Spitze mit einer Drüse. 
- (Ebendas.) . 


9. Commersonia Forst. 

Innerhalb der Staubfäden ein. zehntheiliges Nektarium, 
mit abwechselnd schmälern Fetzen. (Ebendas. p. 669.) 
10. Zieria Smith. 

Vier Drüsen tragen die vier Staubfäden. (Ebendas. p- 674.) 
11. Eriostemon Smith. 
Das Nektarium trägt 5 zusammengewachsene ee 


(Ebendas. p- er 


EIER Thunb. 
Unfruchtbare "ang an der Spitze Drüsen tragend; 
Antheren der fruchtbaren an der Spitze ebenfalls drüsig. 
(Curt Eu Gen. pl. Ed. IX. p. 188.) 


Fam. LXXXVlL Zyegophyrlieae R.Br. 
1. Zygophyllum Fabago. 


x Das Gynophorum sondert Honig ab. (Conr. Sprengel 
p. 237.) | | 


2. Melianthus major. 

Das untere Kelchblatt verlauft in einen stumpfen, ei 
förmigen Sporn; zwei lange und zwei kurze Staubfäden ;" 
die kurzen durch eine Membran verbunden und sich unter 
der Insertion an der Basis des Fruchtknotens in eine 
grofse, braune, lederartige Honigkappe fortsetzend, wel- 
che im Sporn des Kelchs liest und. in ihrem Grunde eine 
veichliche Menge eines röthlichbraunen Honigs ergiefst, 
sobald die a ‚en geöffnet sind; vorher ist Faen Honig 
ergossen; nach. dem Verblühen iefst der Honig in Tro- 
pfen ab und träufelt auf den Boden. R. 


Fam. LXXXYI. Oxalideae De Cand. 


1. Oxalıs Weiche: 
Fünf Saftdrüsen an der Basis der Blumenblätter. (Conr: 
Sprengel p. 254.) 


Fam. LXXXVII. Geraniaceae De Cand. 


Geranium reflexum. Geranium pyrenaicum. 
— sanguineum. —_ pratense. 
Bm macrorhizon. _ palustre. 

_ striatum. S u sylvaticum. 
rR robertianum. 10. — phaeum. 

Zehn Honigdrüsen an der äufsern Basis der innern 
Staubfädenreihe, welche, sobald die Staubbeutel sich zu 
öffnen beginnen, süfsen Saft absondern. Bei Nro. 1. und 
10: ist die Absonderung sehr bedeutend, bei Nro. 2. und 
7. so gering, dafs wir namentlich von Nro. 2. eine grofse 
Menge Blumen untersuchen mufsten, bis wir Saftabson- 
derung bemerkten, R. 

11. Erodium hymenoides Andr. 

An der Basis der fünf fruchtbaren Staubfäden eine 
Honigdrüse, die sich ganz verhält, wie bei Geranium. 
Sie vertrocknet, sobald die Antheren abfallen. R. 

12. Pelargonium zonale. 
13. - grandiflorum Andr. 

Die oberen Kronenblätter 3 Saftmälern geziert, auf’ 
der Basis der Kelchblätter stehend; der Kelch bildet eine 
kurze Röhre in den Blumenstiel hinab, die von der Sub- 
stanz der oberen ..Blumenblätter und der drei oberen 
Staubfäden ausgekleidet zu seyn scheint. Die Honigab- 
sonderung na yon der Oberfläche der Honigröhre zu 
geschehen, und namentlich von deren oberen Theil, da wo 
sie mit den Staubfäden zusammenhängt; wenigstens fan- 
den wir dort bei einer Blume, die erst im Begriff war, 
den Pollen zu ergielsen , Honig in feinen Tröpfchen aus- 
geschwitzt; wenn der Pollen frisch ergossen war, war 
die Honigabsonderung am gröfsten. R. 


Fam. LXXAIX, Troposolene Juss, _ 


1. Tropaeolum majus. 

Ve minus. 
Die. spornförmige Verlängerung des Kelchs sondert an 
ihrem hinteren Ende, wo sich ihre Substanz etwas ver- 


v3 


diekt, Honig ab. Die Absonderung beginnt nicht früher, 
als bis die Antheren sieh öffnen, und nimmt zu, bis alle 
entleert sind; wenn die Krone auch ganz geöffnet, aber 
noch kein Pollen ergossen ist, sa findet man den Sporn 
leer. BR. 2 


Fam, XC. Balsamineae A. Rich, 


1. Impatiens Balsamina. 
Das untere Kelchblatt endigt sich in einen Sporn, des- 
sen Spitze sich drüsig verdickt und Honig absondert, Die 
Blume erreicht ihre Vollkommenheit erst nach der Be- 
fruchtung, und dann beginnt ebenfalls erst die Honig- 
absonderung. AR. 


Fam. XCI. Ampelideae Kunth. 


1. Pitis vinifera. 
2%. .—  laciniosa. 
Fünf grünliche, rundliche Drüsen an der Basis des 
- Fruchtknotens mit den Staubfäden abwechselnd; nach 
dem Abfallen der Blumenkrone werden sie gelb und ver- 
gröfsern sich noch etwas; Saftabsonderung konnten wir 
nie daran entdecken. R. 


3. Cissus hederacea Pers. 
Das Gynophorum sondert in 5 Grübehen Honigtropfen 
ab, wenn die Staubfäden im Abfallen begriffen sind. R. 


Fam. XCII. Meliaceae Juss. 
1. Melia. 


Das zylindrische Honiggefäfs, welches Linnee (Gen. 576.) 
beschreibt, ist blos die Staubfadenröhre, wie diefs schon 
Vaillant (Sur la structure des fleurs p. 13.) und Böhmer 
(Diss. de Nect. p. 19.) bemerkt haben, 


Turr aca. 


2 

3. Swietenia. | 

4. Trichilia. 
Verhalten sich wie die Vorige. 


Fam. XCIII. Sapindaceae Juss. 


=: 1. Cardiospermum. 

„Ein vierblätteriges gefärbtes Nektarium umgibt den 
Fruchtknoten. (Linn. Gen. 540.) 
2. Paullinia. 

Vier Honigdrüsen an der Basis der Blumenblätter, und 
vierblätterige Honigdecke. (Linn. Gen. 539.) 

7 | 3. Blighia König. 

Ein fleischiger Nektarring umgibt den Fruchtknoten; 
gewölbte Saftdecken an der Basis der Blumenblätter. 
(Curt Sprengel Anleit. II. p. 696.) 

4. Sapindus. 

Vier rundliche Drüsen an der Basis der Blumenblätter, 

und vier hohle Saftdecken. (Linn. Gen. 541.) 
Ä 5. Ephielis Schreb. 

Acht Drüsen um den. Fruchtknoten, die Staubfäden 
tragend; an jedem Krenenblatt zwei Schuppen als Saft- 
decken. (Curt. Sprengel Anleit. p. 697.) 

| 6. Hypelate Swarz. 

Drüsiger Nektarring um den Fruchtknoten, die acht 
Staubfäden tragend. (Ebendas. p: 698.) 

ö 7. Phaeocarpus Mart. 

Eine drüsige Scheibe, im Grunde der Blume in eine 
doppelte Schuppe ‚ausgedehnt, umgibt die Staubfäden. 
(Martius nova Gen. 1. p- 61.) = 


Fam. XCIV. Hippocastaneae De Cand. 


1. Aesculus Iutea Wangenh. 
2% —  hybrida De Cand. 

3: we Hippocastanum. 

Die Staubfäden sind an ihrer äufsern Seite von einem 
fleischigen Ring umgeben, an dessen äufserer Seite die 
Blumenblätter eingefügt sind; dieser Ring ergielst Honig, 
sobald die Staubbeutel sich öffnen. BR. 


4. Aesculus Pavia. 


Die Honigwulst ist einseitig verdickt und ar eben- 
falls die Staubfäden von aufsen; die hinteren Staubfäden 
Stehen frei. Honigabsonderung wie bei Nro. 1. R. 


Fam. XCV. Acerineae De Cabid. 


1. Acer platanoides. - 

Der fleischige glatte Körper (die-Scheibe), welchen Lin- 
nee das Receptaculum nennt, ist die Saftdrüse. (Conrad 
Sprengel p- 443.) | 

2. Acer Pseudoplatanus. 
3. — campestre. 

Verhalten sich nach Soyer-Willemet (Memoire sur les 

Nectaires p- 42.) wie der Vorige. ’ 


Fam. XCVI. Malpighiaceae Juss. 


1. Malpigkia. 
Zwei eiförmige, höckerige Honigdrüsen an der Basis 
der äufsern Kelchoberfläche. (Linn. Gen. 621 3 
| . Banisteria. 
3. en iS. 
Acht Saftdrüsen aufsen am Kelch. (Curt Sprengel An- 
leit. II. p- 691.) FE 
4. Zymum Noronh. 
Der Fruchtknoten mit drei Nektarporen. (Ebendas.): 


Fam. XCVJI. Eryihrosyleae Kunth. 


1. Erythroxylon. | 
Fünf gerändelte , aufrechte, gefärbte Nektarschuppen 
auf der Basis der Blumenblätter. (Linn. Gen. 625.) 


Fam. XGVIIH. Hiypericineae De Cand. 


1. Hypericum. perforatum. 
2... montanum, 
RER _ androsaemum. 


Weder Nektarien noch Saftabsonderung. R. 


4. Martia Spr. (Hypericum L.) 


Drei Nektardrüsen zwischen den Staubfadenbündeln 
und auf der Basis der Korollenblätter. (Curt Sprengel 
Anleit. II. P- 7SS.) r 


5. Haemocarpus Noronh. 


Fünf Nektarschuppen wechseln mit den Staubfäden ab. 
(Ebendas.) | 


Fam. XCXIX. Aurantiaceae Correa. 


1. Citrus medica. 
| 2. _ Aurantium. 

Das wulstige, drüsige Gynophorum sondert Honig ab, 
sobald die Blume sich öffnet, Die Absonderung dauert 
mehrere Tage; nach der Befruchtung vergröfsert sich 
auch das Gynophorum noch etwas. In dem Fruchtknoten 
tritt zu gleicher Zeit die Absonderung des ätherischen 
Oels in besondern Bläschen auf der Oberfläche desselben 
ein. R. | 


"Fam. C. Camellieae De Cand. 


1. Camellia japonica. 
‚ Weder Nektarien noch Honigabsonderung. R. 


Fam..CI. Tiliaceae Juss. 


1. Tilia europaea. 
Die lederartigen Kelchblätter konkav, behaart, in der 
Mitte mit glatter Grube, welche Honig absondert, sobald 
die Staubbeutel sich öffnen. A. 


77 


2, Tilia americana. 
An den Nägeln der Korolle 5 Nektarsehuppen, welche 
um den Fruchtknoten stehen. Kalm. (Linn. Gen. 717.) 
3. Triumfetta. 
Fünf Nektardrüsen um den Fruchtknoten. (Curt Sprengel 
Anl. II. p- 819.) 


4. Sparmannia. SR 
Die äufsern, unten angeschwollenen Staubfiden schlagen 
fehl nnd scheinen Nektarien zu seyn. (Ebendas.) 
Wir konnten keine Absonderung daran entdecken. K 
Ri. 5. Grewia. 
An der Basis jedes Blumenblatts eine dicke, einwärts. 
gebogene Honigschuppe. (Linn. Gen. 1117.) 


® 


Fam. GH.  Buetineriaceae R. Br. 


1. Ayenia. 
Fünf Kronenblätter breiten sich in sternförmig zusam- 
Menhängende Platten aus, auf deren jeder oben eine 
Drüse sitzt. (Curt Sprengel Anleit. I. p- 810.) 


2. Buettneria. 


Ein fünfzähniger Krug: umgibt den Fruchtknoten; nach 
Uinnde (Gen. 2SS.) das -Nektarium. CEbendas. p- 806.) 
3. Bleinhovia. 
Wie die Vorige. (Ebendas. p. 809. Linn. Gen. 1113.) 
| 4. Theobroma. 
 Ein!-glockenförmiges, fünfzähniges Nektarium. (Linn. 


Gen. 972.) | | 
5. Lasiopetalum Smith. 


Weder Honigabsonderung, noch Nektarien, R. 
6. Mahernia pinnata Cav. 
Nägel der Blumenblätter an der Basis von beiden Sei- 
ten eingerollt und hier Honig absondernd. R. 
7. Hermannia denudata. 
S. — .. lavendulaefola. 
9. — .  hirsuta Sehr. 
Wie die: Vorige; der Honig erscheint niemals vor dem’ 
Oeffnen der Antheren, R. 


Fam. CHI. Bombaceae Kunth. 


.. . 1. Helicteres. 
Fünf blumenblattartige, lanzettförmige Bescpe 
decken den Fruchtknoten. (Linn. Gen. 1114.) 


Fam. CIV. Malvaceae R. Br. 


1. Althaea offecinalis. 
2. Alcea rosea. 

Fünf grünlichweilse Drüsen sitzen auf der Basis der 
innern Kelchfläche und sondern Honig ab mit dem Ergußs 
des Pollens. Die Drüsen entsprechen den Gruben, welche 
die Zipfel der Blume zwischen sich lassen. AR. 

3. Malva sylvestris. 
4... —  ;rolundifolia. 
5. —  verlicillata. 
aielsen wie bei Nro. 1. Honigergufs sehr gering. R. 
6. Hibiscus Trionum. 
En Rosa sinensis. 

Ein drüsiger, weifslicher Ring an der Basis der innern 
Kelchfläche. Dieser sondert bei Nro. 6. sehr wenig und 
nur bei heifser Witterung ab; bei Nro. 7. konnten wir | 
keine Absonderung entdedken. R. 

2 8. Lavatera: trimestris. 
9. — arborea. 

Die ganze Kelchfläche ist an ihrer innern Oberfläche 
gegen den Grund hin mit einem fleischigen, weifslichen 
Ueberzug bedeckt, der Honig absondert, sobald die Staub- 
‚beutel sich entleert haben. K. 

10. Sida hastata Willd. 

Drüsen und Absonderung wie bei Nro. 1. 


% 


Fam. CV. ZLineae De Cand. 
1. Linum. üsitatissimum. 
2. 2 perenne. 
Fünf Hohigdrüsen an der Basis der Staubfadenröhre; 
welche Saft absondern. (Conrad Sprengel p. 275.) ' Der 
Saft ergiefst sich in den Kelch. 


Fam. CVIL Caryophylleae Juss. 


1. Cucubalus. 4 Lychnis. 
2.. Silene. 2.2.8. Saponaria. 
3. Dianthus. '6. Agrostemma. 

Das Gynophorum sondert an seinem obern, innern, 
drüsigen Rande Honig ab; die Absonderung beginnt: bis- 
weilen kurz vor dem Oeffnen der Staubbeutel und ist am 
Sröfsten während der Bestäubung. R. 


7. Cerastium vulgatum. 9, Spergula nodosa. 
8. Rn arvense. 10. To rensis. 


Fünf Saftdrüsen sitzen an der Basis des Fruchtknotens 
2wischen den Kronenblättern, und: sondern Honig ab. 
(Conr. Sprengel p. 262 — 264.) 
11. Stellaria graminea. 
12. „Arenaria. trinervia. 


Wie die Vorigen. (Ebendas. p. 253.) 


| 13. Sagina procumbens. 
Zeigt vier Saftdrüsen, sonst wie Cerastium. (Eben- 
daselbst p- 86.) 


Fam. CViI. Polygaleae Juss. 


1. Polygala vulgaris. 


Der glatte Fruchtknoten ist die Saftdrüse. (Conrad 
Sprengel p- 350.) Wir konnten keine Honigabsonderung 
finden: - R. aa 

2. Polygala speciosa Sims. = 
: Unteres Kelehblättchen kappenförmig ausgehöhlt, ‚und 
?ur Zeit der Bestäubung einen grofsen Tropfen Honig 
enthaltend, der aus der Basis der Staubfadenröhre. her- 
Vorzutreten scheint. R. 


Z 


3. Polygala myrtifolia. 
Die Staubfadenröhre nach vornen sackförmig erweitert 
Und zur Zeit der Bestäubung Honig enthaltend, R. 


Fam. GVII Droseraceae De Cand. 


. Parnassia palustris. 

Fünf es Honigwerkzeuge umstehen das 
Pistill mit den Staubfäden abwechselnd; jedes derselben 
spaltet sich in 15— 20, in zwei Köthen stehende Aeste, 
deren jeder sich mit einer kugeligen, durchsichtigen Drüse 
endigt; unterhalb dieser Verästelung auf der inneren 
Fläche des Körpers sind zwei grünliche Vertiefungen, 
woran wir.aber so wenig, als an jenen gestielten Drüsen, 
eine Absonderung finden konnten. R. 


Fam. CIX. Violarieae De Cand. 


1. Viola canina. 
"u Trieolor. 
Zwei Staubfäden sind an ihrer Basis in zwei faden-. 
förmige, lange Sporne verlängert, welehe von dem Sporn 
des unteren Blumenblattes umschlossen werden, an ihrer 
Spitze eine ‚grünlich-drüsige Beschaffenheit zeigen, und 
Honigtröpfchen absondern, sobald die Blume ihre Gröfse, 
erreicht hat, während die Befruchtung schon vorher statt-\ 
findet, bisweilen ehe die Blume sich öffnet. Bei vielen} 
Blumen der Viola canına findet sich nie Honig; regel- 
mälsiger zeigt sich die rt bei. Viola tricolor. R. 


‘Viola biflora. 


z a 
EEE denselben Bau und ähnliche Erbe R. 


5. Viola mirabilıs. 


Die fruchtbaren Blumen zeigten in der Regel keine 
spornartigen Anhänge an den Staußfäden, nur bisweilen | 
waren sie angedeutet; der Sporn der Blume fehlte mit 
den Kronenblättern. Die» unfruchtbaren Blumen kamen | 
mit den übrigen Veilchenarten überein im Bau, und‘ | 
erschienen nur unmittelbar aus der Wurzel; indessen | 
fanden wir doch auch einigemal die wurzelständigen | 
Blumen fruchtbar. AR. 


Ss 


6. Hybanthus Jacg. 


Zwei Nektardrüsen am Fruchtknoten unter dem untern 
Blumenblatt. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 827.) 


7. Sauvagesia Jacq. 


Zehn Staubfäden mit vierkantigen Antheren, von denen 


die Hälfte fehlschlägt und Drüsen trägt. (Eibendas. p. 778. ) 
S. Noisetia Humb. 


Die zwei unteren Staubfäden mit fadenförmigem Anhang, 
der in den Sporn der Blume hineinragt. (Martius nov. 
gen. I. p. 23.) BG 

9. Glossarrhen Mart. 

Zwei untere Staubfäden mit fadenförmigen, honigab- 
sondernden, in den Sporn der Blume hineinragenden 
Anhängen: (Ebendas. p. 21.) 


10. Corynostylis Mart. 


Staubfäden unten mit kurzem, zottigen Anhang. (Eben- 
das. p- 25.) 


Fam. CX. Cistineae De Gand. 


1. Cistus vaginatus Ait. 

Die Basis des fünfkantigen Fruchtknotens von einem 
Kranz kleiner Drüsen (ungefähr 25 an der Zahl) umgeben, 
welche mit dem Oeffnen der Staubbeutel Tröpfchen aus- 
schwitzen. R. 


2. Helianthemum vulgare Gärtn. 
6P un laevipes De Cand. 
4. > glaucum De Cand. 


Zeigen weder Drüsen, noch Honigabsonderung. R. 


Fam. CXI. Bixineae Kunth. 


An: der Basis der ‚äufsern fünf Kronenblätter stehen 
Nektardrüsen. (Curt Sprengel Anleit. II. p. 823.) | 
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2. Prockia Kunth. 


Viele Staubfäden auf Nektardrüsen Schrad, (Ebendas: 
p- 568.) 


Fam. CXII. Flacourtianeae Rich, _ 


1. Hydnocarpus Gärtn. 
Blumenblätter an der Basis mit Nektarschuppen. (Curt 
Sprengel Gen. pl. Ed. IX. p. 189.) 
2. Riggelaria. 
Männliche Blüthe mit fünf Nektardrüsen an der Basis 
der fünf Blumenblätter. (Linn. Gen. 1233.) 


3. Melicytus Forst. 


. Weibliche Blumen mit fünf Nektarschuppen. (Curt 
Sprengel Anleit. II. p. 658.) 


Fam. CXIH. ZAesedaceae De Cand. 


1. Reseda odorata. 3. Reseda Phyteuma. 
Bi: ne 4. —  Jfruticulosa. 
Innerhalb der obern zwei Blumenblätter steht eine halb- 
mondförmige Schuppe, an deren innerem Rande die obern 
Staubfäden eingefügt sind; mit ihrer Unterfläche deckt 
sie die wulstige Honigdrüse, und ist mit ihr verwachsen. 
Die Honigabsonderung beginnt schon, ehe die Staubbeutel 


‚sich öffnen, und dauert bis zu ihrem Verwelken, ist aber 


sehr gering. AR. 
5. Ochradenus De Cand. 


Eine halbmondförmige, drüsige Scheibe umgibt die 
Staubfäden, welche unter dem Fruchtknoten eingefügt 


sind. ‚Curt Sprengel Gen. plant. Ed. IX. p- 398.) 


Fam. CXIV. Capparideae Juss. 


1. Cleome. 


Drei Nektardrüsen im Kelche, an der Basis der innern 
Seite. R. | . 


Fam. CXV. Cruciferae Juss. 
a) Synelistae Spreng. 


1. Biscutella auriculata. 

Zu beiden Seiten jedes kurzen Staubfadens eine läng- 
liche Drüse, welche in den Kelchsack hinabragt; hinter 
und zwischen den zwei langen Staubfäden jeder Seite 
ebenfalls eine Drüse. Der Honig wird in der Akme der 
Blume abgesondert und fliefst in den Kelchsack jeder 
Seite ab. R. 


Crambe hispanica. 


Hinter und zwischen den vier langen Staubfäden eine 


Drüse, und innerhalb der zwei kurzen gleichfalls eine. R. 
3. Myagrum paniculatum. 

Zu beiden Seiten jedes kurzen Staubfadens eine grüne 

Drüse. R. e- | 
4. Peltaria allıacea. 

Hat keine Drüsen. AH. 

: 5. Raphanus sativus. 

Eine breite, rundliche, oben mit einer Grube versehene 
Drüse innerhalb der zwei kurzen Staubfäden , eine läng- 
liche hinter und zwischen den zwei langen. R. 

6. Faphanistrum arvense All. 

Zwischen dem Fruchtknoten und dem kurzen Staub- 

faden je eine Drüse. (Conr. Sprengel p: 334.) 


b) Silieulosae. 


f 7. Alyssum incanum. 

Zu jeder Seite des kurzen Staubfadens eine Drüse. R. 
8. Cochlearia. 

Hat keine Nektardrüsen. R. 


9, Draba verna. 


- 


Zu jeder Zeite des kurzen Staubfadens eine Drüse. | 


(Conr. Sprengel p. 329.) 
10. Iberis umbellata: 
Innerhalb des kurzen Staubfadens steht eine ee 


Drüse AR. 
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11. Lepidium sativum. 
Innerhalb des kurzen Staubfadens steht eine kleine 
Driüse AR. 


12. Lunaria rediviva. 
Kurzer Staubfaden inwendig, von konischer Drüse um- 


falst. R. 
13. Thlaspı bursa pastoris. 


. Vor jedem kurzen Staubfaden zwei Drüsen. (Conrad 
Sprengel p- 330.) 


14. Teesdalia R. Br. 


An der innern Seite der Staubfäden kronenblätter- 


ähnliche Schüppehen. (Curt Sprengel Anl. 1. p- 720.) 


\ 
co) Siliquosae. 
15. Arabis alpina. 
Zwei Saftdrüsen. (Conr. Sprengel p. 333.) 
16. Arabıs thaliana. 

Keine Drüsen. . (Eibendaselbst.) 

Linnee schreibt der Gattung Arabis vier Drüsen zu. 
(Gen. 882.) 

SE 17. Barbarea R. Br. 

Zwei zusammenhängende Drüsen vor dem kurzen Staub- 
faden, und hinter und zwischen den zwei langen eine. 
(Böhmer Diss. de ornamentis florum p. 5.) 

e 18. Brassica. 

Hinter den langen Staubfäden eine Drüse und inner- 
halb des kurzen eine. R. 


19. Cardamine amara. 
20. — ___ _pratensis. 

Der kurze Staubfaden wird von aufsen von einer nie- 
drigen Drüse umfafst, hinter und zwischen den zwei 
langen jeder Seite eine kleine kugelige Drüse AR. 

231. Dentaria. 

Hinter dem kurzen Staubfaden eine Drüse. (Böhmer 


a. a. O.».5.) 


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5 


22. Erysimum. 

Ein Drüsenpaar innerhalb des kurzen are; 

(Linn. Gen. 878.) 
| 93. Nasturtium R. Br. 

Zwei Drüsen an der Basis der kurzen Staubfäden. 

(Curt Sprengel Anleit. II. p. 713.) 
24. Sinapis. 
Zwischen dan, langen Staubfäden eine Drüse, uud inner- 
halb der kurzen gleichfalls eine. AR. 
25. Sisymbrium. 
Vier Nektardrüsen. 
26. Turritis. 

Ein halber Nektärring umgibt die kurzen Staubfäden. 

- Sprengel Anleit. IE. p. 713) | 
27. Hesperis tristis. 
28. 2 — © .matronalis: 

Innerhalb des kurzen Staubfadens eine Drüse, die ihn 
halb umfafst. R. | 
39. Cheiranthus. Eheirt. 

30. — incanus. 

Eine Drüse an der Basis des kurzen Staubfadens und 

innerhalb desselben, halbumfassend. .R. 


Bei der ganzen Familie geschieht der Honigergufs erst f 
nach der Befruchtung, welche bei Nre. 28. und 30. meist | 
bei noch ganz gesehlossener Blume vor sich geht. Die \ 
Saftabsonderung erfolgte ı bei diesen beiden erst wenn 
die Krone sich entfaltet hatte, und währte fort so lange 
dieselbe frisch blieb, was S-— 10 Tage dauern kann, Nach 
dem Abfallen der nn vertrocknen die Drüsen 


und werden gelb. R. 


Fam. CXVI. Fumariaceae De Cand. 


1. Corydalis lutea Vent. 


2: — aurea Vent. 


3. Fumaria offieinalis. 
Der obere Staubfadenbündel endigt sich nach unten: in 
einen drüsigen Sporn, der an seiner Spitze Honig 'ab- 


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sondenkh sobald die Staubbeutel sich entleeren, welcher 
von dem Sporn der Blumenkrone aufgenommen wird. 
Der untere Staubfadenbündel nimmt keinen Theil:an der 


| Spornbildung. R. 


4. Cysticapnos Boerh. 
5. Sarcocapnos De Cand. - 
6. Dactylocapnos Wallich. 
Oberer Staubfadenbündel gespornt wie bei der Vorigen. 
(Curt Sprengel Gen. plant. Ed. IX. p- 568.). 


Fam. CXVII. Papaveraceae De Cand. 


1. Chelidonium majus. 
Weder Nektarien noch Saftabsonderung. R. — Auch 
Conrad Sprengel fand es so (p. 271.) 


2. Papaver somniferum. 4. Panaver Rhoeas. 
3... . orientale. 5.  dubium. 
In keiner Honig oder Nektarien anzutreffen. R. 
6. Glaucium luteum Scop. 
r BR corniculatum Pers. 
8. Argemone mexicana. 
9. Bocconia cordata Willd. 
Weder Honigabsonderung noch Nektarien. R. 


Fam. CXVIII. Berberideae Vent. 


1. Berberis vulgaris. 
2. — canadensis Mill. 

An der Basis der sechs konkayen Blumenblätter stehen 
zwei Honigdrüsen; die Kronenblätter sind dreinervig, 
auf den zwei äufsern Nerven sitzt die eiförmige Drüse. 
Die Honigabsonderung beginnt zuerst am untern Theil 
der Drüse, kurz vor dem Oeffnen der Staubbeutel, wo 
die Blume noch geschlossen ist; bald nach der Befruchtung 
fallen die Kronenblätter mit den Staubgefäfsen ab. R. 

| 3. Epimedium alpinum. 

Vier kegelförmige, sackförmig geschlossene, gegen die 

Spitze etwas aufwärts gekrümmte Nektarien liegen auf 


87 


den vier konkaven, ins Kreuz stehenden Kronenblättern, 
so dafs sie mit ihrer Basis gegen das Centrum der Blume 
sich erweitern und jedes derselben unterhalb eines Staub- 
fadens angeheftet ist. Die Farbe des Nektariums ist 
grünlichgelb; gegen die Spitze zu ist die Substanz drüsig 
verdickt, grünlieh, und hier wird der Nektar abgeschieden. 

nen, die geöffnet waren, aber keinen Pollen ergossen 
hatten, zeigten keine Absonderung; waren zwei Staub- 
beutel entleert und zurückgerollt, so begann die Abson- 
derung, und nahm zu, bis alle 4 Staubbeutel zurückgerollt 
waren; dann enthielten die Nektarien ihre ganze Höhle 
voll eines diekflüssigen, sehr süfsen Honigs, der nach dem 
Verblühen mit den Staubfäden , Nektarien und Blumen- 
blättern abfiel. R. 


4. Leontice u: 


Sechs halbeiförmige, abstehende, gestielte Schuppen, 
auf den Nägeln der Blumenblätter stehend, bilden die 
Nektarien. (Linn. Gen. 456.) 

3. Anden, 


Keine Schuppen : an den Blumenblättern. Curt Sprengel 
SS ‚pl. Ed. IX. p. 253.) 


:® Corynocarpus Forst. 


Fünf mit biemenhlafiähnlichen Anhängen vers 
Drüsen, welche mit den Staubfäden abwechseln. (Eben- 
das. p. 179.) 


Fam. CAIX. Menispermeae Juss. 


1. Hi ia Wallich. 


Eiförmige Drüsen an der Basis der Staubfäden. (Eben- 
das. p- 802.) 


2. Menispermum Tournef. 
Sechs kronenblattartige Honigschuppen.. (Ebend. p. 292.) 
3. Braunea Willd. 


Sechs längliche Honigschuppen umgeben die Staubfäden. 
(Ebendas. p. 708.) 


Fam. CXX. Magnoliaceae De Cand. 


i Magnolia cordata Mich. 
Weder Nektarium noch Saftabsonderung. A, 


Fam. CXXI. Dilleniaceae De Cand. 


1. Dillenia scandens Willd. 
Weder Nektarien noch Saftabsoriderung. R. 


Fam. CXXU. Ranunculaceae Juss. 


1. Clematis vitalba. 3. Clematis recta. 


2. — vilieella.. 4. — . flammula, 
Weder Drüsen noch Honigabsonderung. R. 


5. Atragene verticillaris De Cand. 
(Atragene americana Sims.) 

Keine Drüsen, aber die Staubfäden sondern zur Zeit 
der Bestäubung in der Mitte an ihrer innern Fläche 
Tröpfchen eines sülsen Saftes ab. R. 

6. Thalıctrum. 8. Anemone ranuneuloides. 

7. Anemone nemorosa. 9. — sylvestris. 

10. Anemone virginiana. 

Weder Drüsen noch Honigergufs. R. 

11. Hepatica trıloba De Cand, 
12. Adonis. 


Keine Drüsen und keine Saftabsonderung. R. 


13. Pulsatilla pratensis Mill. 

Dreifsig bis vierzig kurzgestielte Drüsen stehen am 
äulsern Rande der Staubfäden auf dem Blumenboden, 
und sondern Honig ab, sobald die Staubbeutel sich öffnen. 
Der gefärbte Kelch nimmt den Honig auf. R. 


14. Pulsatılla vulgaris Mill. 
(Anemone Pulsatilla L.) 
Hat ebenfalls solche Drüsen. R. 


sg 


15. Ficaria ranunculoides Mönch. 


‚Eiförmige, blumenblattähnliche Schuppen, nach unten 
wulstig verdickt, stehen auf den Nägeln der Blumenblätter 
und bilden die Saftdecke. R. 

16. Ranunculus aconitifolius. 

Längliches, weifses Saftblättchen mit gelbem Grübchen 
an der Basis; = Honigschuppe. 

17. Banunculus acris. 


Stumpf eingekerbte, schwielige. Schuppe. 
18. Ranunculus lanuginosus. 
Kurze, gleichbreite, abgestutzte Schuppe. 
19.. Ranunculus repens. 
Breite, verkehrt herzförmige, flache Sehuppe. 
| 20.. Ranunculus arvensis. 


‚Breite, abgestumpfte, etwas konvexe Schuppe. 


21. Ranunculus Lingua. 


Kurze, stumpfe Schuppe. 


22. Banunculus auricomus. 

Eigentliche Schuppe fehlt, der Rand der Blumenblätter 
ist einwärts gebogen und zu einer kurzen röhrigen Grube 
vereinigt. = 
23. Ranunculus aquatılıs. 

Eine kleine gelbliche Papille am Grunde der Blumen- 
blätter, 

34, Banunculus bulbosus. 


Breitherzförmige, konvexe, dünne Schuppe. 


In dem Grübehen, das diese Schuppe deckt, wird bis- 
 weilen ein kleines Tröpfehen Honig abgesondert, was 
aber nur bei warmer Witterung und nicht einmal bei 
allen Arten bemerklich ist. R. 
25. MMyosurus minimus. 
Fünf sehr kleine Blumenblättchen bilden am Grunde 


eine Nektarröhre, worin bisweilen kleine Safttröpfehen 
abgesondert werden. (Conr. Sprengel p. 443.) 


90 


26. Cimicifuga. 

‚Vier krugförmige, knorpelige Kronenblätter (Nektarien . 
nach Linnde). (Curt Sprengel Anleit. IL. p. 733.) 
| 27. Caltha. 

Jeder Fruchtknoten hat nieht weit über seiner Basis 
auf beiden Seiten einen weilslichen Fleck, welcher eine 
Saftdrüse ist und Honig absondert. (Conr. Sprengel p. 298.) 

28. Coptis Salisb. 


Sehr lange, an der Spitze zungenförmige Nektarien 
von unbestimmter Zahl. (Curt Sprengel Anl. II. p. 734.) 


29. Isopyrum. 
Fünf röhrige Nektarien mit dreilappigem Saum. (Ebend.) 


30. Garidella. 
: Fünf zweilippige Nektarien. (Ebendas. p. 735.) 


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31. Trollius europaeus. 


Zehn bis fünfundzwanzig gestielte, gerinnelte, mit einer 
kleinen Grube über dem Stiel versehene Nektarien, bei 
denen wir aber nie Saftergufs entdecken konnten; ihr 
Stiel ist röhrig, am äufsern Rande der Staubfäden dem 


Blumenboden eingefügt. R. 


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eng 


32. Eranthis Salisb. (Helleborus hyemalis L.) 
Sehr kurze, röhrige, zweilippige Nektarien. (Curt 
Sprengel Gen. plant. Nro, 2270.) ; 


33. Helleborus. 

Röhrige, trichterförmige , oben gezähnelte Nektarien, 
aufserhalb der Staubfäden dem Blumenboden einverleibt, 
im Grunde Honig absondernd. Die Absonderung beginnt 
nie früher, als bis die Staubbeutel (die äufserste Reihe 
zuerst) anfangen sich zu öffnen; bei Blumen, worin 5 
Antheren geplatzt waren, waren die Nektarien 2 ange- 
füllt; bei 15—20 entleerten Staubbeuteln £ voll; bei 
20—30 2, bisweilen sogar ganz voll; manchmal war. die 
Anfüllung nicht bei allen Nektarien derselben. Blume 
gleich, so dafs einige 5, andere 3 voll waren. — Bei 


Su a 


9 


einer Blume an einem im Scherben’ gepflanzten Exemplar 
von Helleborus foetidus, worin zwei Drittheile der Antheren 
(ungefähr 30) entleert waren, enthielten die 6 Nektarien 
3—4 Honig; er wurde mit einem Pinsel entfernt; nach 
24 Stunden hatten sie sich wieder + angefüllt; es waren 
die Antheren bis auf 5 geplatzt; man entleerte den Honig 
wieder; nach 48 Stunden hatten alle Antheren sieh er- 
gössen, es fand sich 4 Saft ergossen; nach fernern 48 
Stunden hatte sich der Saft nicht weiter vermehrt, die 
 Nektarien fingen an, von oben herab zu vertrocknen ; 
nach 3 Tagen begannen die Staubfäden abzufallen und 
mit ihnen ganz gleichen Schritt haltend die Nektarien. R. 
Sr 34. Aguilegia vulgaris. = 

Fünf stumpfe, kappenförmige Kronenblätter verlaufen 
unterhalb der Insertion am Blumenboden in einen röh- 
tigen, einwärts gekrümmten Sporn, an dessen stumpfem 
Ende eine grünliche Honigdrüse sitzt, welche mit dem 
Oeffnen des ersten Staubbeutels anfängt Honig abzuschei- 
den; die Honigabsonderung dauert so lange, bis alle 
Staubbeutel entleert sind, ist aber nie sehr beträchtlich 
in einem Sporn. Pollen- und Nektarergufs findet erst 
Statt, wenn die Blume geöffnet ist; 3—4 Tage nachher 
fällt die Blume sammt dem Honig ab. bei gefüllten Blu- 
men, wo die Krone vervielfältigt ist, stecken mehrere 
Sporne in einander und alle sondern Honig ab. R. 


35. „dquilegia canadensis. 
36. _ VISCOSU. 


Verhalten sich wie die Vorige. R. 


37. Aconitum tauricum Wulf. 

Zwei hohle, mit spornförnigem Anhang versehene Kap- 
pen, im Grunde durch drüsige Substanz verdiekt, stehen 
auf rinnenförmigen gekrümmten Stielen aufserhalb der 
Staubfäden dem Blumenboden eingefügt; die Rinne des 
Stiels setzt sich fort in die Höhle des Honiggefälses ; 
das obere kappenförmige Kelchblatt umschliefst die Nek- 
tarien; 4— 8 gefärbte, kurze Fäden stehen als verkrüp- 
pelte Blumenblätter mit den Nektarien in einem Kreise 


9 


um die Staubfäden her. Bei Blumen, welche beinahe 
geöffnet, die innersten 8 Staubfäden frisch geborsten wa- 
ren, hatte die Drise noch keinen Honig ergossen; bei 
Blumen, worin 20 Staubbeutel entleert, 10 noch geschlossen 
waren, zeigten sich auf der Oberfläche der Drüse im 
Grunde der Kappe feine Tröpfehen ausgeschwitzt in bei- 
den Nektarien; wo alle Staubbeutel entleert waren, fand 
sich die Kappe des Nektariums voll Honig; die Kappen 
fallen mit dem Keleh sammt ihrem Inhalt ab. R. 
38. Sconitum Lycoctonum. 
 Sporn des Honiggefälses spiralförmig gewunden. Sonst 


wie die Vorige. R. 


39. en Napellus Jacgq. 

40. _ barbatum Juss. 
“ uT:: —_ ochroleucum Willd. 
Verhalten sich ebenfalls wie Nro. 37. R. 


42. Delphinium Consolida. 

Das kappenförmige Blumenblatt setzt sieh in einen 
langen Sporn fort, in dessem Grunde der Honig abge- 
sondert wird, sobald sich die Blume geöffnet E: = 
obere Kelehblatt schliefst mit seinem spornförmigen An- 
hang den Blumensporn ein, Die Honigabsonderung ist 
gering. R. 2 
43. Delphinium Ajacıs. 

Kürzerer, ebenfalls einfacher Sporn, an dem zwei- 
spaltigen Kronenblatt befestigt; sonst wie die Vorige. R. 
44. Delphinium elatum W illd. 

Zwei kappenförmige, am Rande behaarte Blumenblätter 
sind mit Honigspornen versehen, die beide von dem ein- 
fachen Sporn des Kelchblattes umhüllt werden, und in 
der Nähe ihrer Insertion auf dem Blumenboden an den 
beiden Berührungsflächen offen sind. Blumen, bei denen 
erst einige Staubbeutel entleert waren, zeigten keine 
Honigabsonderung;; solche, worin noch einige geschlossen 
waren, wenig; solehe, wo frisch alle Staubbeutel entleert 
waren, am meisten; bei nasser Witterung war die Honig- 
BE am geringsten. R. 


45. Nigella damascena. 

Fünf bis zehn kurzgestielte, kappenartige, krugförmige, 
gedeckelte Nektarien stehen aufserhalb der Staubfäden 
dem Blumenboden eingefügt, und sondern aus einer grün- 
lichen Drüse im Grunde Saft ab, sobald die Staubbeutel 
Sich zu öffnen beginnen; die Absonderung dauert 
fort, bis die Befruchtung geschehen ist und 
derFruchtknoten anfängt sich zu vergrölsern; 
wenn jetzt auch noch nicht alle Staubgefälse 
entleert sind, so hört sie doch auf; der Honig 
vertrocknet zu einem weilsen, körnigen, süfsen Ueberzug, 
und die Nektarien fallen mit den Staubfäden, die sich 
entleert haben, ab, während andere Staubfäden oft noch 
nicht geöffnet sind und stehen bleiben. R. 


46. Nigella satıva. 
47.  —  damascena. - 


e 
% 


Haben ganz ähnliche Saftorgane. R. 
48. Paeonia. 
49. Actaea. 
Zeigen keine Honigdrüsen. _R. 
50. Xanthorrhiza Herit. 
Fünf gestielte Nektardrüsen. (Curt Sprengel Anl. II. 
p- 733.) 


Fam. CXXII. Euphorbiaceae Juss. 
L "Euphorbia Lathyris. | 


”, ia palustris. 


Blumenblätter kappenförmig vertieft, kurz vor dem 
' Oetfnen der, Staubbeutel eine Flüssigkeit absondernd, die 
‚von Bienen aufgesaugt wird. R. | 
3. Ricinus communis. 
Keine Spur von Nektarien oder Honigabsonderung. R. 
4. Croton. 

Männliche Blume mit 5 Nektardrüsen. (Curt Sprengel 

Anleit. I. p- 365.) 


94 


5. Clutia. 
Fünf honigabsondernde Drüsen stehen um die Befruch- 
 tungssäule. RB. | 


6. Pera Mutis. 

Viele Staubfäden stehen in doppelter Reihe mit ge- 
schlitzten häutigen Nektarschuppen auf dem Fruchtboden. 
(Curt Sprengel Anleit. II. p. 367.) 

7. Argothamnia R. Br. 

Männliche Blumen mit Drüsen zwischen den innern 

Kelchblättern. (Ebendas. p. 369.) 
8. Phyllanthus. 

Weibliche Blume mit zwölfwinklichem drüsigen Rande. 

(Ebendas.) 
| 9. Xylophylla. 

Weibliche Blume: Ein kleiner drüsiger Ring umgibt 
die Basis des Fruchtknotens und sondert in der Höhe 
der Blüthe kleine Tröpfehen ab. In den männlichen Biu- 
men umgeben 5 grünliche Drüsen die Staubfadensäule, 
aber wir konnten nie Saftabsonderung daran bemerken. zu 


10. Andrachne. : 
Männliche Blume mit fünf gespaltenen Nektarien. (Curt 
Sprengel Anleit. II. p. 369.) 
11. Epistylium. 
Vier runde Drüsen an der Basis des Staubfadenbündels. 
(Ebendas. p. 370.) 
12. Richeria Vahl. 
Vier bis fünf Nektardrüsen in der Blume. (Ebendas. 


p- ie 
13. Buxus. 


Weibliche Blume: 3 Pistille wechseln mit 3 Nektar 
drüsen ab. (libendas. p. 372.) 
14. Aleurites Forst. 
Fünf Nektarschuppen. (Ebendas. p. 373.) 
15. Garcia Vahl. 
Bo Nektardrüsen an der Basis jedes Staubfadens. 
(Ebendas. p. 375) \ | 


Fam. CXXIV. Urticeae Kunth, 


1. Urtica. 
Mämliche Blume mit kleinem Re Nektarium 


in der Mitte. 
E: 2. Lacistema sw. 


Ei..e leischige Scheibe umgibt die Genitalien. (Martius 
noy. Gen. I. p. 154.) 


Fam. CXXYV. Amöntechiik Juss. 


- Alnns. 3. Carpinus. 
. Betula. 4. Corylus. h 
Keine Sale: von Drüsen oder Honigabsonderung. BR. 
5. Populus. 
Die Korolle nannte Liänee Nektarium, (Conr. Sprengel 
en . 6. Salıx. 

Zwischen den Staubfäden steht eine rundliche, gelblich- 
grüne Drüse; bei weiblichen Blumen vor jedem Fr "ucht- 
knoten ebenfalls eine Drüse: ; beide sondern Honig ab in 
der Höhe der Blume. A. x 

7. Quercus Robur. / 

Weder weibliche noch männliche Blumen zeigen Nek- | 

tarien oder Saftabsonderung. R. 


8. Platanus. 
Die Rn Staubfäden gehen an der Spitze in eine 
Drüse über, unter welcher die Antheren sitzen, (Curt 
Sprengel Anleit, II. p- 350.) 


Fan. CXXVL. Coniferae Juss. 


1. Pinus sylvestris. 
| —  canadensis Ait. 
3 — _ Larix. 
Zeigen keine Spur von Nektarien oder Saftabsonde- 
"tung. R. 
Bei keiner Conifere erwähnen die en irgendwd 
der Nektarien. 


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Aus obiger Zusammenstellung gehen folgende Resultate 
hervor: 


\ L Dafs Honigabsonderung in den meisten 


Familien der höher organisirtenG@ewächse 
Statt finde 


“ Von dem dieser Aufzählung zu Grunde gelegten Verzeichnils 

der natürlichen Familien nach den neueren Autoren f) zeigen 

nämlich : 
A) Reine Honigabsonderung. 

5 Familien der Acotyledonen; nämlich: 


4. Fungi. 3. Lichenes. 
2. Algae. 4. Hepaticae Juss. 
x 5. Musci Juss. 
7 Familien der Monocotyledonen; nämlich: 
4. Filices, : 4. Eguisetaceae De Cand. 
2. Lycopodiaceae Mich. 5. Potameae Juss. _ 
3. Marsileaceae RB. Br. 6. Cyperaceae De Cand. 
7. Restiaceae R. Br. 
B) Zweifelhafte Honigabsonderung. 
45 Familien der Monocotyledonen; nämlich: 
4. Podostemeae Rich. 8. Cycadeae Pers. 
2. Saurureae Rich. 9. Commelineae RB. Br. 
3. Aroideae R. Br. 10. Pontederaceae Hunth. 
4. Pandumeue R. Br. 44. Alismaceae R. Br. 
5. Piperaceae Kunth. 42. Colchiaceae De Cand. 
6. Gramineae Juss. 13. Smilaceae R.Br. 
‚7. Junceae De Cand. 44. Dioscoreae RB. Br. 
45. Balanophoreae Bich. 


74 Familien der Dicotyledonen; nämlich: 
4. Cytineae R. Br. 8. Amaranthaceae Juss. 
2. Santalaceae B. Br. 9. Plumbagineue Juss. 
3. Elaeagneae Rich. 10. Plantagıneae Juss. 
4. Thymeleae Juss, 14. Globularieue De Cand. 
5. Laurineae Vent. 12. Sapoteae Juss. 
6. Myristiceae R. Br. 13. Myrsineae R. Br. 
7. Chenopodeae De Cand. 44. Ebenaceae Vent. 


Uebersicht der Pflanzenfamilien nach verschiedenen Autoren 
mit Angabe der bekannten Gattungen. Berlin 1829. p. 1 — 159. 


. Epacrideae BR. Br. . Mebaceae Juss. 

. Gesneraceae Bich. - . Sapindaceae Juss. 

. Stylidieae R. Br. . Rhizoboleue De Cand. 

. Calycereae Rich. . Malpighiaceae Juss. 

.. Lorantheae Rich. . Erythroxyleae Runth. 

. Araliaceae Juss: . Hippocrateaceue Kunth. 

. Cunoniaceae R. Br. ‚51. Marcgravieae Juss, 

. Hamamelideae R. Br. . Guttiferae Juss. 
Ficoideae Juss. . Hypericineae De Cand. 

. Paronychieae St. Hil. 54. Olacineae Mirbel. 

. Portulacceae Juss. . Cumellieae De Cand. 

. Loaseae Juss. . Ternstroemiaceue De Cand. 

. Melastomeae Juss. . Chlaenaceae Pet. Th. 

. Ceratophylleae Gray. 58. Elasocarpeae Juss. 

. Hulorageue BR. Br. Bombuceae Kunth. 

. Rhizophoreae R. Br. . Frankeniaceae St. Hil. 

. Vochysieae St. Hil. Pittosporeue R. Br. 

. Combretaceue R. Br. . Tremandreae R. Br. 

. Memecyleae De Cand. . Droseraceae De Cand. 

. Calycantheae Lindl. . 64. Bixineue Kunth. 

. Terebinthaceae Juss. . Flucourtianeae Rich.‘ 

. Homalineue R. Br. . Papaveraceae De Cand. 

. Chanlletiaceae De Cand, . Podophylleue De Gand. 

. JIquilarineae R. Br. Menispermeae Juss. 

. Samydeae Gärtn. fil. . Anonuceae Juss. , . 

, Bruniaeeae RB. Br. . Magnoliaceae De Cand. 

. Ochnaceae De Cand. . Dilleniaceae De Cand. 

. Coriarieue De Cand. . Urticeae Kunth. 

. Simarubeae Rich. . Monimieue Juss. 
Ozxulideae De Cand. * . Coniferue Juss. 


C) Erwiesene Honigabsonderung. 


44 Familien der Monocotyledonen; nämlich : 
4. Palmas Juss. 6. Irideae Juss. 
2. Asphodeleae B. Br. 7. Musaceae Juss. 
3, Liliaceae Rich. 8. Scitaminede Linn. 
4. Bromeliaceae Juss. 9. Orchideae Juss. 
“5. Nareisseae Rich. 40. Hydrochariueae R. 
14. Nymphaeaceae Salisb. 


72 Familien der Dicotyledonen, nämlich : 


4. Aristolochiae Juss. 4. Nyetagineae Juss. 

2. Proteaceae Juss. 5. Primulaceae Vent. 

5 Polygoneae Juss. 6. Lentibulariae Rich. 
7 


LEBER 


. Orobancheae Vent. 40. Myrteae Juss. 

. Scrophularineae R. Br. 41. Tamariscineae Desv. 
Rhinantheae Vent. 42. Salicariae Juss. 

. Solaneue.Juss. 43. Onagrarieae Juss. 

. Acanthaceae Juss. 4. Rosaceae Juss. 

. Verbenaceae Juss. 45. Leguminosue Juss. 

. Jasmineae R. Br. 46. Celastrineae RB. Br. 

. Oleineae Hofmannsegg. 47. Rhamneae R. Br. 

; Myoporineae R. Br. 48. Rutaceae Juss. 

. Läabiatae Juss. 49. Zug sophylieae R. Br. 

.. Boragineae Juss. 50. Geraniaceae De Cand. 
Convolvulaceae Juss. Tropaeoleue Juss. 

. Polemoniuceue: Juss. 52. Balsamineue Rich. 

. Bignoniaeeae R. Br. 53. Ampelideae Kunth. 
Pedalineae R. Br. 54. Hrppocastaneae De Cand. 
Gentiuneae Juss. 55. Jeerineae De Cand. 
‚Isclepiadeae RB. Br. 96. Jurantiaceae Corr. 

. Apocyneae BR. Br. 97. Tiliaceae Juss. 

. Erieineae Desv. _ . Buettneriaceae R. Br. 

. Campanulaceae Juss. 59. Malvaceae R. Br. 

‚ Lobeliaceae Rich. 60. Lineae De Cand. 
Composttae Auct. 61. Caryophylleae Juss. 

. Dipsaceae De Cand. 62. Polygaleae Juss. 

. Valerianeae De Cand. 63. Prolarieae De Cand. 
Rubiaceae Juss. 64. Cistineae De Cand. 
Caprifoliaceae De Cand. 65. Resedaceae De Cand. 

. Umöbelliferae Juss. 66.. Capparıdeue Juss. 

. Saxifrageae Juss. 67. Cruciferae Juss. | 
35. Riıbesieae Rich. 68. Fumariaceae De Cand. 
36. Nopaleae Juss. 69. Berberideae Vent. 

37. Crassulaceae De Cand. 70. Ranunculaceae Juss. 
38. Passiflorene Juss. 741: Euphörbiaceae Juss. 
39. Cucurbitaceae De Cand. 72. Amentaceue Juss. 


Es verbielte sich demnach die Zahl der Honig absondernden 
Familien zu den nicht absondernden oder Seriifeihaften unter den 
Monocotyledonen = 41:22; unter den Dicotyledonen = 72:74; 
wobei aber zu erwägen ist, dafs gerade von den zweifelhäften nur 
bei wenigen Familien uns eigene Beobachtungen vergönnt waren. 


Unter den von uns selbst beobachteten 52 Gattungen (an 84 
Arten untersuchten) Monöcotyledonen zeigten 26 Gattungen (mit 
46 Arten) Honigabsonderung;, von Dicotyledonen wurden 274 
Gattungen (mit 446 Arten) näher untersucht, wovon 202 Gat- 
tungen (mit 346 Auen) u a Honigabsonderung zeigten. Es 


verhielte sich eh die Zahl’ der enstdehhirn Gattungen der 
letzteren zu den nicht absondernden — 207 : 72; bei den Mono-, 
cotyledonen — 26 : 26; wornach obiger Satz, dafs die meisten 
der höher organisirten Gewächse Honig in der Blume absondern, 
hinlänglich begründet erscheinen dürfte. g) 

Werfen wir einen Blick auf die Familien in Beziehung 
auf ihr Verhalten rücksichtlich der Honigabsonderung, 
so möchte besonders interessant der gänzliche Mangel des 
Honigapparats bei den BPapavereen, einigen Primulaceen, 
wie Lysimachia, Dodecatheon, ferner bei der Gattung 
Helianthemum, und unter der mit Honigwerkzeugen sonst 
sö” besonders ausgestatteten Familie der A bei 


Paeonia, Thalietrum, „Anemone_ und Sdonis seyn; und man AfRL 


wird fast unwillkührlich auf die Frage geführt, ob die 
Natur die Honigabsonderung bei diesen Pilinzen durch 
irgend eine ‚andere vikarirende Thätigkeit ersetzt habe? 
Eine Frage, auf die wir später zurückzukommen gedenken. — 
Dagegen hat sie bei anderen Familien die Honigabsonde- 
rung sehr konsequent durchgeführt; so bei den Labiaten, 
Umbelliferen, J4sperifolien und  Solaneen, unter welch 
Letzteren nur die Gattung. Ferbascum, welche ohnehin 
als ein etwas fremder Bürger: ta ‚dieser Familie auftritt, 
des. Honigapparats gänzlich entbehrt..— Ob diese Eigen- 
thümlichkeiten mit der Färbung der Blumenkrone, de 
Bestandtheilen des Samens und seiner Hüllen, oder der 
übrigen Theile der Pflanze im Zusammenhange stehen, 
müssen wir der Entscheidung späterer Physiologen über- 
lassen; dafs sie aber auch für den Systematiker manche 
nützliche Anhaltspunkte gewähren dürften, ist gewils kei- 
nem Zweifel unterworfen. 


Als ein weiteres Resultat ergibt sich : 


Il. Dafs ich die Natur im Allgemeinen auf 
“ ‘kein bestimmtes Organ in der Blume be- 


g) Diese Untersuchungen geschahen sämmtlich an der fünf- bis 
zehn-, oft zwanzigfachen Zahl von Individuen, im blühenden, 
frischen Zustande, 


u * 


schränkt habe, um durch dasselbe die 
Honigabsonderung zu bewerkstelligen, 
und dafs auch hierin die gröfste Mannig- 
faltigkeit Statt finde; dafs aber doch am 
häufigsten die Absonderung in der Nähe 
des Fruchtknotens geschehe, 


Schon Linn&e führte 18 verschiedene, von der Stellung herge 
nommene Arten der Honigabsonderung auf. (Amden. acad. VI. 
p- 268 — 277) — Wir wollen, um nicht zu weitläufig zu werden, 
nur einige der Hauptformen aufzählen und durch Beispiele be- 
er. 

4. Auf den Antheren eine Drüse: h) 

De Calodendron; bei Platanus sitzt die Drüse an der Spitze 
des Staubfadens; bei Commelina sind es nur verkümmerte Staub» 
beutel. 

2. Auf oder an der Basis der Staubfäden: 

Colchicum , Nyctagineae, Chelone, Geranium, Erodium, Linum, Tamarix 
germunica, Piolae, Fumaria, Corydalis, Prockia, Cruceiferae. 


= 8, Der Fruchtknoten selbst sondert ab: 


Anthericum, Asphodelus, Erythronium, Eucomis, Aletris ‚ Hyacınthus, 
Scılla, Hemer ocallis, Agapunthus, Albuca, Crocus, Ornithogalum. N 


4. Die auf dem Fruchtknoten befindliche drüsige Scheibe 
! sondert ab: 


Jasminum, Ligustrum, VPaceinium, Tampanula, Phyteuma, Jasione, Sca- 
biosa, Rubiaceae, Viburnum, Ribes, Myrteae, Onagreae, Pomaceae, Umbelli- 
ferue, Saxifragae, Compositae. 


5 Das Gynophorum sondert ab: 


Orobanche , Lathraes , Antirrhinum, Browallia, Scerophuluria, Digitalis, 
Gratiola, Euphrasia, Melampyrum, Pedieularis , Mimulus, Rhinanthus, 
Veronica, Solaneue, Myoporum, Labiatae, Boraßineae, Gentiana ‚ Rhodo- 
 dendron, Caryophylleae. 


6. Das Nektarium ist ein drüsiger, freier Ring, der die ne 
des Fruchtknotens umgibt: 


'Convolvulus , Ipomasa, Phloz , Fol drbutus, Epacrideae , Pro- 


teaceae. | B* Je 


h) Ob diese Drüsen wirklich Honig absondern, müssen wir da- 
hin gestellt seyn lassen, da wir keine ae Pflanzen im 
frischen Zustande untersuchen konnten.. 


\ 101 


5 Eigenthümliche drüsige Bildungen zeigen: 

Vinca, Laurineae, Hybantkus, Reseda; und viele diklinische Pflanzen: 
Hernandia , Bryoniu, Cucumis, Cueurbita, Aylophylla, Phyllanthus, Argo- 
thamnia, Clutia, Croton, Andrachne, Epistylium, Buxus, Aleurites, Garcia ; 
bei letztern treten die Nektarien nicht selten als Analoga des 
Pistills auf. : 


8. Die Nektarien treten als Analoga der Staubfäden auf: 


Karmpferia, Amomum , Hedychium, Suuvagesia, Parnassia, Calodendron, 
and bei vielen weiblichen Blumen der diklinischen Bildungen. 


9. Die Blumenkrone sondert ab: i) 

Fritillaria, Lilium, Alstroemeria, Galanthus, Musa, Hehconia, Strekzie, 
Cannae, Cacti, Euphorbia, Hermannieae, Aqutlegia, Ranunculus, Delphinium, 
Berberis. 

40. Die Analoga der Blumenkrone sondern ab: 
Myosurus, Eoptıs, Isopyrum, Garidella, Erunthis, Helleborus,. deonitum, 
Nigella. k) a 
441. Der Kelch sondert ab: | 

Malva , Alcea, Hibiscus, Lavateru, Sida, bei diesen aus einem drü- 
sigen Ueberzug an der Basis; hei Malpighia, Banisteria, Triopteris 
aus Drüsen an der Aulsenseite des Kelchs,; bei Tilia europgea aus 
glatten Grübchen in den Kelchblättern. 


42. Die Nektarien treten als eigene Bildungen auf: 
Epimedium , Aselepias, Hoya, Cynanchum, Ayenia, Buettneria , Klein- 
howäa, Theobroma.. 


Besonders. merkwürdig ist die schöne Reihenfolge, wel- 


che die Natur bei Gestaltung des Honigapparats bei manchen 
verwandten Gattungen befolgt hat, z. B. bei den Capri- 

foliaceen (p. 34. ff.), wo bei der Gattung Caprifeliam der 
längliche Bauch der Korolle auf seiner _innern drüsigen 
Fläche den Honig absondert, bei Symphoricarpos ist die 


Drüsensubstanz in dem rundlichen einseitigen Bauch der | 
Blume, bei Lonicera in einem kurzen Spoxn, angehracht, / 


Fewir schliefsen hier.das Perianthium der lilienartigen Gewächse 


mit ein. 
k) Dafs die Nektarien langsame Uebergänge von den. Kelch- 
blättern zu den Staubgefälsen seyen, hat Göthe schon im 


.. Jahr 1790 ausgesprochen (Versuch die Metamorphose der. 


Pflanzen zu erklären p. 34.), und später weiter ausgeführt: 
(zur Morphologie I. p. 29.). 


Se SE Selm ten aan ars, 4 1 al ra > a 3 nn uhne 
un ee Bent een - , 
Siprese TTS DE RERETE 


102 


und bei Diervilla ist eine eigene Drüse vorhanden. Eine 
ähnliche Reihenfolge finden wir bei der Linneeischen 
Gattung Sazifraga (p. 57.), welche vielleicht desfalls mit 
Recht in mehrere Gattungen zerfallen dürfte. Bei Spiraea 
(pag. 66.) zeigen einige Arten keine Spuren von Nekta- 
rien, während andere im ausgezeichneten Grade damit 
versehen sind. 


TE EEE... ; 
‚2 Ki 7 


Weiter ergibt sich: 
ar = 


WE. Dalfs die Honigabsonderung höchst selten 
“ vor dem Oeffnen der Antheren, ziemlich 
‚selten aber vor dem Entfalten der Krone 
" beginnt, wofür jede einzelne Beobachtung beinahe 
als Beleg gilt; dafs sie hei den allermeisten 
am stärksten ist während der Bestäubung, 
und dafs sie aufhört, sobald die Entwick- 
lung der Frucht beginnt, oder, was eben 
soviel ist, sobald die Antheren zu welken 
‘beginnen. Eine Ausnahme hievon scheinen die 
Cruciferen und Leguminosen zu machen. !) 


Dafs Nektarien sowohl als Saftabsonde- 
rung bei männlichen und weiblichen Blu- 
men der Dicelinisten gleich häufig vor- 
kommen. Als Belege hiefür gelten die Seite 101. 
sub Nro. 7, angeführten Fälle. 


l) Hiemit stimmen im Wesentlichen außh Roth’s Erfahrungen 
überein; er sagt (a. a. O. p. 36.): „Der honigartige Saft 
wird alsdann erst abgesondert, wenn die Blume den höch- 
sten Grad von Vollkommenheit erreicht hat und ihre Theile 
zum Befruchtungsgeschäft ‚hinlänglich geschickt sind, nach 
vollendeter Befruchtung verliert sich aber derselbe wieder.‘ — 

‚ Und die Erfahrungen von Gärtner, der sich hierüber folgen- 
dermafsen ausspricht:: „Die Absonderung des Honigfäfte 
tritt bei den meisten Blumen mit dem Vorrücken der Ent- 
wicklung der Blumenkrone und vor ihrer Entfaltung ein, 
und dauert noch einige Zeit nach geschenener Befruchtung 
(bei Nicotiana 2 bis 5 Tage, bei Datura eben so lange) fort. 
(S. Naturwissenschaftliche Abhandlungen einer Gesellschaft 
in Würtemberg I. p. 54.) 


103 


V. Die Nektarien bilden sich gleichzeitig mit 
der Blume und ihren Theilen heran, und 
erreichen mit diesenihre Höhe; ihre Dauer 
richtet sich nach der des Organs, worauf 
sie befestigt sind, oder dessen Analogon 
sie vorstellen. Frei stehende fallen mit den 
Staubfäden ab (Epimedium, Nigella, Helleborus, Aco- 
nılum, Delphinium) ; ; solche, die auf der Blumenkrone 
befestigt sind, fallen mit dieser ab (Lonicera, Capri- 

Vn, Berberis, Fritillaria); zu gleich mit ihnen 

fällt auch der abgesonderte, in ihnen ent- 
haltene Honig ab. Nektarien, welehe die Scheibe 
einnehmen, vertrocknen nach dem Verblühen (Um- 
belliferae) , ebenso die, welche auf dem Blumenboden 
stehen (Cruciferae); diejenigen aber, welche auf der 
Basis des Fruchtknotens stehen (Eee Aurantia- 
ceae, Asperi ‚foliae , Solaneae, Scrophularineae_ etc. ; 
vergrölsern sich bisweilen noch etwas nach der Blü- 
the, jedoch ohne ferner Honig abzusondern. 


Die Nektarien geben nieht selten zur Ste Wr RE 
rung des Ebenmafses,, in der Blume Ver- 
anlassung und erzeugen ; unregelmäfsige 
Blumen (Viola, Jmpatiens, Tropaeolum, Fumaria, 
Corydalis, Aconitum, Aesculus ete.); werden sie durch 
Ueberbildung (Füllung u. dgl.) auf ihre ursprüng- 
lichen Organe zurückgeführt, so wird die Blume 
regelmäfsig. So sahen wir 5 gefüllten Blumen von 
Delphinium Ajacis, Tropaeolum majus, Nigella da- 
mascena ganz ‚regelmäfsige Blumen entstehen. . — 
Stehen sie vegelmäfsigum den Mittelpunkt 
der Blume, so beschreiben sie dieselbe 
«Spirale, wie die Blumenblätter, Staubfä- 
den, Carpelle, so zwar, dafs sie gewöhnlich mit 
jenen abwechseln. Stehen sie auf den Blumenblättern, 
so vermehren sie sich mit diesen (Banunculi flore 
pleno , Aguilegia eorolla plena); eine solche Füllung 
‚stört die Fruchtbildung nicht im Mindesten. 


a tn 


104 


vo. Nektarien sind bei der Species vollkom- 
men konstante Erscheinungen; wir sahen sie 
‚nie fehlen, wo wir sie einmal beobachtet hatten, ob- 
gleich die Honigabsonderung von der Witterung und 
anderen Aeufserlichkeiten abhängt. Weniger kon- 
stant erscheinen sie bei einzelnen Gattungen und 


Familien. (Siehe I. p. 99.) 


VIH. Saftmäler, Neetarostigmata, finden sich 
zwar häufig bei honiggebenden Blumen, 
aber nicht minder häufig fehlen sie auch 

'r gänzlich (so bei Aguilegia, Nigella, Aconitum, Me- 

* \ lianthus, Jasminum, Pulsatilla); oder sie finden sich 
bei Blumen, die keinen Honig absondern (Papaver, 
' Schizanthus, Stylidium, Hemimeris, Orchis Morio, ma- 
‚ eulata, latifolia) oder sie sind sehr ausgezeichnet 
' bei Blumen, welche sehr wenig absondern (Viola 
tricolor), Sud fehlen gerade, wo die stärkste 
Absonderung Statt findet (wie bei Epimedium 
‚und Melianthus). Sie scheinen demnach eher Para- 
lella (und vielleicht Analoga) der Saftabsonderung 

! (Andeutungen von Oxydation?), als Anzeigen von | 

Honig oder Wegweiser für die Insekten zu seyn. — / 
* Auf ähnliche Weise verhält es sich mit den soge- } 
nannten Saftdecken, Nectarilymata. 


Vierter Abschnitt. 


Form, Bau und Farbe der Nektarien. 


» 


Was die äufsere Gestaltung der Nektarien anbe- 
langt, so zeigt die obige Uebersicht genugsam, welehe 
Mannigfaltigkeit hierin Statt finde. Die häufigste Form 
ist die der Drüse, wie die Nektarien der TER der 
drüsige Bau des honigabsondernden Gynophorum, der 


105 


Scheilie- ete. zeigen. Wo die Nektarien als Stellvertreter 
eines andern Organs, der Staubfäden, des Griffels (bei 
den Diclinisten), der Korolle auftreten, da nähern sie sich 
nicht nur in Absicht auf Stellung, sondern auch in der 
Gestaltung und im "Bau (selbst in der Farbe) mehr oder 
weniger eniselben. So werden. die: Honiggefälse von 
Nigella, wenn man sie sich ausgebreitet denkt, zu Blumen- 
blättern, ihre geschlossene Höhle deutet den Uebergang 
zu den Staubbeuteln an, und erinnert an die gedeckelten 
Staubbeutel von Laurus; sehr häufig verwandeln sie sich 
in eine Reihe dreigespaltener Blumenblätter durch Kultur. 
Die Nektarien der Parnassia zeigen an ihrem untern brei- 
tern Theil den Bau und die Gefäfsbildung der Blumen- 
blätter, ihre gestielten Drüsen erinnern an die Antheren- 
bildung ®). Anderseits hat aber die Natur in gewissen 
Familien auch für ‘die Nektarien einen eigenen Typus 


aufgestellt und durchgeführt, ohne die Funktion der Saft- 


absonderung damit zu verbinden, wie diefs die Para- 
korolle von Periploca , Stapelia und anderen Contorien 
zeigt "). 

Der innere Bau der Nektarien ist bis jetzt wenig 
beachtet worden. Mirbel sagt 9: „Die Substanz der 
Nektarien bildet ein sehr feines Zellgewebe, von Gefäfs- 
verzweigungen durchsetzt, Bei gewissen Arten, z. B. der 
Cobaea, durchziehen die Gefäfse des Blumenstiels das 
Nektarium und machen dort mehrere Umgänge (Cireuits) 


ehe sie ins Pistill gelangen. Der Honigsaft dringt bald 


durch eine oder mehrere Poren, bald durch As ganze 


Oberfläche der Nektarien aus unbemerkbaren Porositäten 


hervor.“ — Reichenbach sagt P): „Die Honiggefälse 
sind von derselben Substanz wie die Blumenblätter. Auf 


=> Siehe kiesüher > weiteres bei Göthe. (Zur Morphologie I. 
p- 77. ff.) 

‚„» S. Nees v. Esenbeck Handbuch de Botanik I. p. 195. f. 

* 0) Elemens de Physiol. veget. p. 270. 

p) Monographie der Aconiten ites Heft p. 27. 


alten aa Salon Fler San ih a en & 
e m en ER SECTETETERE ET SS SD RR VS j ei w er 


an nn a me 


106 


beiden Seiten steigt im Stiel derselben ein Spiralgefäfs 
zu dem Sporn der Kappe in die Höhe, beugt sich dann 
in den Rücken um und steigt’in die Lippe herab; wo es 
getheilt erscheint, Aus dem Bogen unter dem Som ent- 
springen drei andere, welche er beiden Seiten in die 
Spitze des Sporns übergehen.“ — Nees v. Esenbeck 
betrachtet die Nektarien als die Drüsen der Zentralorgane ; 
das Zellgewebe dränge sich in ihnen zusammen, die Zellen 
werden klein, nähern sich der Kugelform, und die Textur 
erscheine daher körnig. Die Oberhautbildung fehle.“ 9 — 
Wir fanden bei der mikroskopischen Untersuchung des 
‚drüsigen Gynophorums von Citrus medica und Aurantium, 
dafs von den Gefäfsbündeln, welche von dem Blumenstiel 
zum Pistill aufsteigen, Verzweigungen gegen die drüsige 
Oberfläche hin sieh erstreckten, dafs aber die Substanz 
der Drüse selbst aus sehr kleinen dichten Zellen bestand, 
ohne eine Spur von Spiralgefäfsen. Ebenso fanden wir 
die Drüsensubstanz von Cueurbita Pepo durchaus nicht 
von den Gefäfsbündeln des Kelchs durchsetzt, mit dem 
die Drüse verwachsen ist, sondern diese Ehen darüber 
hin, ohne sich in die Substanz der Drüse zu verzweigen. 
Bei Tropaeolum majus erstrecken sich ‚deutlich genug. Wr 
Gefäfse des Kelchs bis zur Spitze des Sporns, allein die 
absondernde Oberfläche desselben zeigt durchaus ein fei- 
nes, dichtes Zellgewebe. Auf ähnliche Weise wird man 
es bei allen wahren Nektarien finden. — Es ergibt sich 
hieraus: dafs die Grundlage der Honigausschei- 
dung das Zellgewebe ist. 


Die Farbe der Nektarien entspricht in der Regel 
dem Organe, dessen Analogon sie vorstellen; so sind die 
Nektarien von Aquilegia blau, von „Aconitum tauricum und 
Napellus blau, „Aconitum Lycoctonum und barbatum gelb; 
die der Drüsensubstanz ist aber fast immer die grüne, 
gelblich- oder weifslichgrüne, mit wenigen Ausnahmen; 


q) Handbuch der Botanik II. p. 305. 


107 


so ist sie bei Salvia offieinalis bläulich, bei Nicotiana und 
Convolvulus orangefarben , 'bei Myoporum vöthlich. — 
Gewöhnlich verändert sich die Farbe nach dem Aufhören 
der Honigabsonderung, und wird dunkler, braun, röth- 


‚lich ete. 


Fünfter Abschnitt. 


Bestandtheile des Nektars. 


Dafs die Bienen einen honigartigen Stoff aus den Blü- 
then sammeln, war, wie wir oben dargethan haben, schon 
den Alten bekannt. Um die nähere Untersuchung des 
Nektars hat besonders Kölreutter sich verdient gemacht. 
Er fand »), dafs der Nektar der Pomeranzenblüthen an- 
fangs den Geruch der Blüthen hatte, nachdem er aber 
eingedampft war, ganz den Geschmack, Geruch und die 
Farbe des Honigs annahm. — Der Saft von Fritillaria 
imperialis , aus 46 Blumen gesammelt, betrug eine Unze. 
(Die Aussonderung begann mit dem Oeffnen der Blume, 
und dauerte fort, bis sie anfıng zu verwelken; er konnte 
bei einer Blume täglich drei- bis viermal, einige Tage 
Nach einander, ibn sammeln.) Er war klar und flüssig 
Wie Wasser, von süfslichem ekelhaften Geschmack, nahm 
beim Abdunsten eine bräunliche Farbe an, verlor das 
Ekelhafte fast gänzlich, erlangte jedoch nie die Süfsigkeit 
des Honigs. — Von Ribes nigrum sammelte er gegen 6 
Drachmen ; der Honig: war diek, sehr süls, von starkem 
Unangenehmem Geruch; beim Abdampfen wurde er röth- 
lich braungelb, der Geschmack süfs, doch nicht honig- 


kn RE 


r) J. G. Kölreutter vorläufige Nachrichten von einigen das Ge- 
schiecht der Pflanzen betreffenden Versuchen, 1761. p- 46. 


TEE EEE EEE EEE TEEN 


108 

artig, etwas Unangenehmes, einigermafsen Bitterliches auf 
der Zunge hinterlassend. — Der Saft des sibirischen Erbsen- 
baums (Robinia) war ganz klar, eingedickt hellgelb, ange- 
genehm süfs, ohne Schärfe und Gewürz. — Der Saft der 
Labiaten: Salvia, Rosmarinus, Dracocephalum, Phlomis, 
Seutellaria, Siderilis , gab verdunstet eine goldgelbe, wie 
der beste Honig schmeckende Flüssigkeit. — Von Tro- 
paeolum majus erhielt er einen klaren, wie die Blume 
riechenden Saft, der durchs Abdampfen gelblichweils 
wurde, den vorigen Geruch verlor, und einen vollkom- 
menen Honiggeschinack annahm. — Odhelius fand 
in den Blumen von Jmpatiens Balsamina krystallisirten 
Zucker. ») — Der Saft, der aus den Blumen von Agave 
americana gesammelt wurde, bestand nach Hoffmann 9) 
aus zuckerartiger Substanz (mannaartigem Zucker nach 
Thomson), Wachs, Antherenstaub, Apfel- und Wein-, 
steinsäure; nach Marggraf®) aus mannaartigem Zucker. 
— In den Blumen von Rhododendron ponticum fand Jä- 
ger”) krystallisirten Zucker; er war vollkommen weils, 
körnig, unter den Zähnen kllschend; von gewöhnlichem 
ne rn spez. Gewicht — 1,56, leichtlöslich in 
Wasser, in Weingeist von "0,808 spez. Gewicht auch 
in der Hitze wenig löslich. Wir verdanken der gütigen 
Mittheilung des Herin Professor Dr. Jä ger selbst eine 
Probe dieses Zuekers, und finden ihn von Aussehen und 
Geschmack dem weifsen Candiszucker sehr ähnlich. 
Charles. Mackenzie fand gleichfalls kleine Zucker- 
krystalle in dieser Blume 9). — Nach John besteht der 


'Saft, der aus den Blüthen der Feltheimia uvaria tröpfelt, 


s) Schwedische Abhandlungen. 1774. p. 368. 
t) Crell’s chem. Annalen. 1788. p. 54. 


u) Chemische Schriften T. 2. p. 85. u. Histeire de l’Acad. des 
Sciences de Berlin. 4747. p. 89. 


v) Tiedemann u. Tr eviranus Zeitschrift 22 Physiologie. I. = 
4tes Heft p. 1%. 


x) Thomson Chemie Bd. V. 2. p. 676. 5% 


109 


aus reinem Zuckersaft ). — Foureroy, Vauquelin 
und Bose untersuchten den Nektar von Antirrhinum 
‚majus, und erhielten viel Zueker daraus 2). — Aus den 
Blumen von Eucalyptus resinifera, die in Neuholland 
wächst und auch eine Art Catechu liefert, schwitzt in 
den Monaten November bis Januar, der gewöhnlichen 
Blüthezeit des Baumes, ein sülser Saft, der, beim Schüt- 
teln oder durch den Wind herabgeweht, zu weilsen, zucker- 
artigen Klumpen erstarrt, und oft den Boden ganz über- 
deckt 9. Wir selbst sahen den von den Winkeln des 
Ppuchtknotens der Eucomis punctata ausgeschwitzten sü[sen 
Saft bei sehr warmer Witterung zu einem weilsen, kör- 
nigen, ‚mannaartig süfs schmeekenden Zucker sich ver- 
diehten, der mehrere Wochen lang den Fruchtknoten 
hedeckte; der eigenthümliche, den schwarzen Johannis- 
beeren ähnliche Geruch und Gesehmack, den er im flüs- 
Sigen Zustand zeigte, war völlig verschwunden. 

Indessen ist doch der Honig der Nektarien selten ganz 
tein, sondern mehr oder weniger mit den eigenthümlichen 
Stoffen der Pflanzen, ätherischem Oel, Extractivstoff und 
'narkotischen Stoffen verbunden. Diefs war schon Ari- 
Stoteles bekannt; er sagt: der Honig, welcher in der 
Blüthe des Thymians gesammelt wird, gesteht nicht; der 
Weifse ist nieht aus reinem Thymian ®). An einem andern 
Ort erzählt er, dafs der Honig in Kappadozien von einer 
Art Buchsbaum die Sinne verwirre ). Xenophon er- 
zählt, dafs die 10000 Griechen bei ihrem Rückzug aus 
Babylon in der Gegend von Trapezunt giftigen Honig 
Sefunden haben, der Schwindel, Erbrechen und sogar 
Wahnsinn hervorbrachte. Aehnliches erzählt Theo phrast 


a 


y) Chemische Tabellen der Pflanzen-Analysen. Nürnberg 1814. 
| Fol. p. 14. 
. 2) Annales de Chymie LXI. 402. 
a) Lond. medical repository; im Auszug in Geiger’s Magazin 
XXI p. 219. 
b) Hist. Animal. Lib. IX. Cap. 26. 
ce) Mirab. Auscult. Ed. Pac. p. 1085. 


110 


und Diosceorides) von dem Honig in Heraclea, der 
von Azalea pontica gesammelt werden soll; Tourne 
fort und Güldenstädt bestätigten diese Nachricht. — 
Nach Trew soll der Nektar von Agave americana. Er- 
brechen und Durchfall erregt haben ©). — Am La Plata 
und Uraguay fand St. Hilaire giftigen Honig, den die 
Wespen wahrscheinlich von Paullinia australis gesammelt 
hatten f}. — Nach Seringe (Monographie der Aconiten) 
wurden in der Schweiz Menschen, die Honig, aus 4co- 
nitum Napellus und Lycoctonum gesammelt, genossen hatten, 
von Konyulsionen und Wahnsinn befallen; einer davon 
starb sogar. Auch Meifsner erzählt. hievon 5). — Ein 
von den Soldaten der französischen Armee auf den Ge- 
birgen zwischen Spanien und Portugal genossener Honig 
erregte so heftige Zufälle, dafs viele denselben. unter 
lagen b)..— Nach Smith Barton liefern Balmia angusti- 
Jolia, latifolia , hirsuta. und Andromeda. mariana , ebenfalls 
giftigen Honig, der Schwindel, Erbrechen und Wahnsinn, 
selbst den Tod veranlassen soll ).. Auch der Honig von 
Melianthus soll schädlich seyn 5; wir. fanden ihn von 
eigenthümlich widerlich süfsem Geschmack und bräun- 
licher Farbe- 'J. — Conrad Sprengel: beobachtete, dafs 
der Saft von Nurcissus poeticus die Käfer tödte_(a. a..0. 
p- 183.); nach Gleditsch (a. a. O. p. 214.) ist auch 
der Saft von Narcissus Pseudonarcissus den Bienen. nieht 
zuträglich. Ebenso soll der Nektar von Jris germanica 


d) Simpl. Medicam. L. VI. Cap. 8. 
e) Relation von der Nürnberger Aloe. 1727. p. 30. 
'f) G. St. Hilaire plantes usuelles des Bresils 1824. in Mem. du 
Mus. d’hist. natur. XII. 1825. p. 293. 
g) Meilsner naturwissenschaftl. Anzeigen 4818. p. 48. 
h) Geigers Mag. XXV. 2tes Heft p. 88. 
i) L. J. Thenard Lehrbuch der Chemie von Fechner übersetzt: 
IV. p. 787. > | 
.%) C. Sprengel vom Bau und der Natur der Gewächse p. 231. 
1) Dafs die Bienen selbst nicht schr delikat sind in der Auswahl 
ihrer Nahrungsmittel, hat auch Fr, Huber (Nous. obser” 
vations sur les abeilles T.IL. p. 368.) beobachtet und durch 
Versuche dargethan. ' 


den Bienen schaden (Conr. Sprengel a. a. ©. p- 78). — 
Wir fanden den Nektar von Aconitum tauricum und Helle- 
borus foetidus stets von einem widerlichen, etwas scharfen 
Geschmack begleitet; letztern auch, wenn er ohne Ver- 
letzung des Honiggefälses mit einem Pinsel herausgenommen 
‘ worden war ; ebenso hatte der Nektar der Labiaten und 
von Tropaeolum majus stets etwas von dem Geruch und 
Geschmack der Pflanze angenommen, von der er gesam- 
melt wurde. 

Die Bestandtheile des Bienenhonigs sind nach den Ana- 
Iysen von Proust, Lowitz, Guilbert m) und Gui- 
bourt: 

1) Krümlicher Zucker; vorzugsweise im körnigen Honig 

vorwaltend. ! 

2). Schleimzucker ; vorzüglich im terpenthinartigen Honig 

. vorwaltend. 


3) Mannazucker »), der nicht in geistige Gährung über- 


geht und daher nach der. Weingährung zurückbleibt. 


4) Eine in Alkohol nicht lösliche, guinmige Materie ). 
5) Bisweilen noch eine braunfärbende ‚„ extraktive, das 
salzsaure Zinn gelb fällende Materie. Proust. 
6) Freie Säure, welche vorzüglich die Krystallisirbar- 
keit des Honigs hindert. 
‚ 7) Beimengungen von Wachs, Insekteneiern und der- 
gleichen P). 


Ge 


im) Annales de Chimie LXXXII. 409. 

n) Nach Guibourt Annal. de Chim. et de Phys. 16. 371. und 
Almanach für Scheidekünstler 4823. 64. 

0) Proust in Gehlens Annalen 2. 78. 


pS. Thenards Lehrbuch der Chemie von Fechner IV. 2. 790. 
und Leop. Gmelin Handbuch der theoretischen Chemie, 3te 


Aufl. 4829. 1I. 2 1474, 


N 


BR ee 


NEN 


ar 


ET ÄTEETUET 


TEE REN N ee TEEN TEE ET EEE E 
=> nn 2 : en ! 


112 


\ 


‘Zur Vergleichung stellen wir hier einige Analysen des 
Zuckers und mehrerer Pflanzenstoffe zusammen: 


Kohlenstoff 


Wasserstoff 


Sauerstoff 


Kohlenstoff 


Wasserstoff 


Sauerstoff 


Stickstoff 


Kohlenstoff 


Wasserstoff 


Sauerstoff 
Stickstoff 


Proust. 


R. Herr- 


mann. 9) 


Saus- 
sure. 


Trockener 
Krümel- 
zucker aus 
Honig. 


36,36- 
7,07. 
56,56. 


Krystalli- 


sirter 
Honig-, 
zucker, 


Stärke- 
zucker. 


Trockener 


Berze- 
lius. 


R. Pest 


mann. 4 


Krystalli- 
sirter 
Rohrzuk- 
ker. 


Gemeiner 
Zucker. 


36,00. 
7,33. 
96,97. 


37,29. 
6,84. 
55,87. 


41,48. 
7,08. 
51,47. 


42,50. 
6,66. 
50,84. | 


99,9. 


100,00. 


100,00. 


100,00. 


100,00. 


Berze- 
lius. 


Saus- 
sure. 


R. Herr- 


mann. 


Gay- 
Lussac 
und 


Thenard. 


Berze- 
lius. 


Arabisch. 
Gummi 
bei 100° 
getrock- 
net, 


Arabisch. 
Gummi. 


Arabisch. 
Gummi. 


Weizen- 
stärke 
bei 100° 
getrock- 
net. 


Rartoffel- 
stärke 
bei 100° 
“getrock- 
net. 


41,906. 
6,785 

51,306. 

Spur. 


45,84. 
9,46. 
48,26. 
0,44. 


36,00. 
6,46. 
57,54. 
0,00. 


43;55. 
6,77. 
49,68. 
0,00. 


44,250. 
6,674. 
49,076. 
0,000. 


100,000. 


100,00. 


100,00. 


100,00. 


100,000. 


Saus- 
sur®& 


RB. Herr- 


mann 


Saus- 
sure. 


mann. 


RB. Herr- 


Saus- 
sure. 


— 


Mandelöl. 


Mohnöl. 


Aether. 
Lavendel- 
öl. 


ln). 


Citronen- 


Campher. | 


ee 


77,40. 
41,48. 
10,83. 

0,29. 


4100,00. 


80,0. x 


44,0. 
9,0. 
0,0. 


100,0. 


75,90. 
11,07. 
13,07. 

0,36. 


74,38. 

10,67. 

14,61. 
0,34. | 


100,00. 


g) Poggendorfs Annal. 18. 368. 
r) Rektifizirt von 0,85 spez. Gewicht. 


100,00, 


Thom- 
son. 


Opper- 


mann.t) 


Opper-, 


mann. 


Geigen- 


harz, 
natürli- 
ches. 


Baum- 
wachs, 
ostindi- 
sches. u) 


Baum- 
wachs, 
brasiliani- 

sches.: 


113 


Opper- 


mann. 


Bienen- 
wachs. 


Kohlenstoff 
Wasserstoff 
Sauerstoff 


63,24. 
11,64. 
25,12. 


100,00. 


4100, ‚000. 


70,9683. 
12,0728. 
16,9589. 


12,8788. 
412,0297. 
415,0915. 


100,0000. 


100,0000. 


4100,00000. 


81,29100. 
14,07266. 
4,63634. 


BR. Herr- 
mann. 


Saus- 
sure. 


Berze- 
lius. 


Berze- 
lius. 


Berze- 
lius. 


Fichten- 
holz. 


Wein- 
geist. 


Essig- 
säure. V) 


Wein- 
säure. *) 


s. 


Benzoe- 
säure. 


Kohlenstoff 
Wasserstoff 
Sauerstoff 


45,75. 
6,68. 
41,57. 


31,98. 
13,70. 


34,32. 


46,83. 
6,35. 
46,82. 


35,980. 
3,807. 
60,213. 


74,41. 
20,43. 


100,00. 


| 100,00. 


400,00. 


100,000. 


100,00. 


Der Blumenstaub (Pollen) scheint bei verschiedenen 
"Pflanzen verschiedene Bestandtheile zu enthalten. John 
fand in dem Pollen der Rothtanne (Pinus AbiesL.) 2,25 Ce- 
rin, 4,00 Weichharz, 4 ‚50 — 5,00 Zucker mit Extractiv- 
stoff, 75,25 stickstoffr reiches Pollenin, 4,00 — 5,00 käsartigen 
Eiweilsstoff, 6,00 apfelsaure, shasgbördidl nud schwefel- 
‚saure Salze. Achnliche Resultate gab der Pollen der ge- 
meinen Fichte (Pinus sylvestris L.). 

Nach Ebendenselben besteht der Pollen des Hanfs (Can- 


nabis sativa L.) aus Wachs, Harz, Extractivstoff, Zucker, 


a a u er ae Arne 


. ee 


en 


s) Blos der im Steinöl auflösliche Theil. 

t) Geiger’s Magazin XXXV. 57. 1831. 

u) Von Stillingia sebifera (?). 

v) Aus dem hypothetisch trockenen Bleisalz. 

x) Aus dem hypothetisch trockenen weinsauren Bleioxyd. 
8 


T— 


A414 


Polleniri, käsartigem Eiweilsstoff, Ammoniaksalzen, phos- 
phorsauren und apfelsauren Salzen Y). 

Nach Foureroy und Vauquelin enthält der Pollen 
der Dattelpalme (Phoenix dactylifera L.) Pollenin, thie- 
rische, durch Galläpfel fällbare Materie, freie Apfelsäure, 
phosphorsaure Magnesia und Kalkerde ?); nach Wachs 
wurde nicht geforscht. 

Grotthufs fand in dem Pollen der Tulpe (Tulipa Gess- 
neriana L.) vegetabilisches Eiweifs, apfelsaure Magnesia, 
Kalk und Ammoniak, nebst Salpeter und Farbstoff 2). 

Die Narbe von Cucurbita Lagenaria L. mit ihrer 
Feuchtigkeit zeigte nach John’s Untersuchungen eine 
gelbe fettige Materie, Eiweilsstoff, Extractivstoff, Schleim; 
ätherische Theile und Salze; die Substanz des Pistills 
gleichfalls fettige Materie, Eiweilsstoff, phosphorsaure und 
apfelsaure Salze ®). In der Narbenfeuchtigkeit der Feuer- 
lilie (Lilium bulbiferum L.) fand er gleichfalls eine schmie- 
rige, harzige Materie und saure apfelsaure Salze ©). 

Als Resultat ergibt sich aus dieser Zusammenstellung: 
1. Dafs mit dem Nektar der Blumen einean 

Sauerstoff sehr reiche Verbindung ausge- 
schieden wird. 


II. Dafs mit dem ätherischen Oel, das die Blu- 
& menkrone ausduftet, eine an Kohlen- und 
WasserstöffreicheVerbindung entweicht, 
‘die entweder keinen Sauerstoff, oder doch sehr we- 
nig desselben enthält. 


IH. Dafs das Wachs, welches die Bienen gröfsten- 
 theils aus dem Blüthenstaub bereiten, gleichfalls 


y) John’s chem. Schriften V. 42. 
z) Gilbert’s Annalen XV. 298. 
a)-Schweigger’s Journal XI. 281. 
b) John a. a. O. p.55. 

c) Ebendas. p. 64. 


115 


sehr resch an Kohlen- und Wasserstoff, 
dagegen arman Sauerstoff ist. 


IV. Dafs in dem Pollen und der Feuchtigkeit 


der Narbe, aufser zuckerigen, schleimigen und 


wachsartigen Bestandtheilen, v orzüglich sticksto ff- 


halti ge s toffe werden. 


Sechster Abschnitt. 


Anderweitige zuckerige Ausscheidungen 
der Pflanzen. 


Es scheint uns bei der Betrachtung des Nektars nicht 


unpässend zu seyn, auch die zuckerartigen Sekretionen 
der übrigen Pflanzentheile einer näheren Betrachtung zu 
unterwerfen. — Ist, wie wir oben gesehen babe das 
Zellgewebe die Grundiage; der honigabsondernden Organe, 
so ist hiemit auch in alte übrigen Theilen der Pflanze, 
dem Kelch, Blatt, Stengel, der Wurzel ete., die Möglich- 
keit der Honigabsonderung gegeben. — Dafs der Kelch 
bisweilen Honig absondert, haben wir oben (pag. 101.) 
gesehen. Bei Epidendron elongatum Jaeg. schwitzt die 
drüsige Unterlage der Braten, ja selbst der Blumenstiel 


Hinig aus‘). en sah Treviranus die Oberfläche / 
der Blätter von Carduus arctioides ‚W.-bei heifser Witte- \ 
rung einen süfsen Saft ausschwitzen. — Aus den Drüsen / 


der Blätter.von Polkameria fragrans twäufelt bisweilen 
ein farbloser Saft, der nach John °) Zucker enthält. — 


d) Vermischte Schriften von Treviranus IV. 1821. 4to. p. 264. 
e) Chemische Tabellen der Pilanzenanalysen p- 14. 
83 * 


Behrens en 


mm anna ins ai 


116 


Cas. Medicus bemerkte Honigausschwitzung an dem 
Blumonstiel von Grewia oceidentalis L. f). — De la Hire 
fand unter Orangebäumen eine Art Manna, die aus den 
Blättern des Baumes ausgesehwitzt und auf den Boden gefal- 
len war 8). Auch Reneaume beobachtete häufig zucker- 
. artige Ausschwitzungen an Blättern $). — Den Honigthau 
kannte schon Aristoteles, TheophrastundDiosko- 
rides; aber bis auf die neuesten Zeiten kennt man seine 
Ursachen noch nicht mit völliger Gewifsheit. Aus den Unter- 
suchungen von Treviranusi) geht indessen hervor, 
dafs man zwei Arten unterscheiden müfse, nämlich eine 
durch Insekten veranlafste, und eine andere, die Folge 
freiwilliger Ausschwitzungen der Blätter ist; solehe finden 
sich beim Oelbaum, Ahorn, Nufsbaum, der Linde, Esche, 
Hainbuche, Ulme, Weide, Pappel, Lerche, und noch bei 
vielen krautartigen Pflanzen. Er sieht diese Aussehwitzun- 
gen als das Ergebnifs eines Säuerungsprozesses der Säfte- 
masse an, die an der Oberfläche vor sich gehe. — Sülse 
Ausschwitzungen am Stamm sind gleichfalls nichts Sel- 
tenes. So schwitzt in Italien aus dem Stamm von Fraxi- 
nus Ornus die bei uns eingeführte Manna nach Cam- 
panak) nicht selten freiwillig aus dem Stamm, obgleich 
die meiste durch künstliche Verletzung gewonnen wird !). 
Nach Tozetti schwitzt auch aus den Blättern der Eschen 
und Hainbuchen in Toscana und Calabrien bisweilen Manna 
' ausw); nach Ebendemselben wird aber trockene Manna- 
nur bei warmer Witterung erhalten, bei Regenwetter fliefst 
der Saft wie Wasser ab und gerinnt nicht. Nach Ehren- 
berg") schwitzt aus den Stengeln der Tamarix gallica 


ER 


f) Siche..dessen botan. Beobachtungen des Jahrs 1782. p. 127. 
(Mannh. 1783:) 


g) Histoire de l’Acad. royale des Sciences 4708. p. 69. 

h) Memoire de l’Acad. royale de Paris 4699. 

i) Verm. Schriften IV. p. 81. 

k) Hecker’s litterar. Annalen. Jan. 1827. p- 58. 

1) Siehe Geiger’s Mag. XVIII. 239. (1827.) 

m) Tozetti Reise in Toscana übersetzt von Jagemann II. p. 263. 
n) Linnaea II. 1827. p. 280 ff. 


Ü 


mannifera Ehrenb. auf dem Sina, gegen 3000 Fufs tber 
dem Meer, Manna in grofser Menge aus, durch den Stich 
eines kleinen Insekts (Coccus manniparus Ehrenb.) veran- 
lafst ). Ed. Frederick fand auf seiner Reise von Ha- 
madan nach Ispahan, dafs dort Manna in gxolser Menge 
von dem Dsehes-Strauch, Hedysarım Alhagı nach Spren- 
gel (neue Entdeckungen in der Pflanzenkunde Iil. ısaa. 
pag. 369.),; gesammelt wird, wo es ebenfalls durch eine 
Art Blattläuse erzeugt wirdP). Nach Dierbach 9 Lhe- 
fern auch Pinus Cedrus, Larix, Abies und sylvestris, eine 
Eiche des Orients, Cistus ladaniferus in Spanien, und noch 
andere Pflanzen Manna. — Dafs aus dem Saft des Ahorns 
und der Birke, desgleichen aus den Maisstengeln Zucker 
bereitet werden kann, ist eine längst bekannte Sache; 
unser gemeiner Rohrzucker gehört ebenfalls hieher. Wie 
reich manche Früchte und Wurzeln an Zucker sind, brau- 
‚chen wir ebenfalls nicht lange zu beweisen. Wir,erinnern 
hier nur an den grofsen Zuckergehalt des Kern- und 
Steinobstes, der Weintrauben; ferner der Runkelrübe 
(Beta Cicla), der gelben Rübe (Daucus Carota), der Weifs- 
vübe (Brassica Papa) und anderer zweijähriger Gewächse 
der Art, wo der Zucker im ersten Jahr in der Wurzel 
abgelagert, im zweiten Jahr aber, wenn die Pflanze zur 
Blüthe' kommt, wieder aufgesogen wird. — Dafs aber auch 
die Blumenblätter Zucker enthalten, diefs scheint uns 
von besonderer Wichtigkeit zu seyn. Cadet de Gassi- 
eourt fand in den Blumen von Spartium scoparium und 
Genista tincioria L. aufser dem Wachs und Chlorophyil 
auch: zuckerartigen Stoff "); beide zeigen keine Honig- 
absonderung. Schönwald erhielt aus 80 Pfund Rasen- 


o) Diese Manna vom Sinai enthält nach Mitscherlich’s Analyse 
kein krystallisables Mannin, sondern ist reiner Schleimzucker. 
Linnaea Il. p. 282. : 3 


p) Transactions of the litterary Society of Bombay Voll, p. 251. 
Lond. 1819. 


q) In Geiger’s Mag. XII. p. 115. £ 
r) Journal de Pharm. X. 444. 


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11S 


blättern 4 Unzen Weingeist »). Marggraf fand in den 
‚Blumen von Tilia europaea Süfsigkeit, riechbare Theile, 
Extract und Salzkrystalle 9. Die Maisähren hat Hermb- 
städt untersucht und aus 10 Pfund derselben 3 Loth 
Zucker erhaken u), Diese Thatsachen sind um so merk- 
würdiger, als weder . die Rose noch die Maisähren eine 
Nektarabsonderung zeigen, und es dadurch wahrscheinlich 
wird, dafs die Hüllen ‚der Blume in ihr Inneres den 
Zuckerstoff ablagern, welchen andere Pflanzen aus drü- 
sigen Oberflächen ausscheiden. Vielleicht werden spätere 
Analysen von Blumenblättern zeigen, dafs der Zucker einen 
gewöhnlichen Bestandtheil derselben ausmacht. 


Aus diesem allem ergibt sich: 


I. Dals Bildung zuckeriger Stoffe indem Le- 
bensprozefs der Pflanzen eine sehr häu- 
fige Erscheinung ist. 

II. Dafs die entegz dieser Stoffe bei- 
nahe an allen Theilen der Pflanze Statt 
finde, doch selten normal auftrete. 


IH. Dafs besonders häufig dieFruchthülle und 
die Wurzel, nicht selten aber auch die 
Blumenkrone selbst der Ort ist, wo’ der 
 Zuckerbildungsprozefs seine Produkte 
deponirt, | 


s) Tohn’ s chem. Tahellen p- 13. 
‘t) v, Crell’s chem. Journal .T. I, 4780, pP: 238. 
u) ee allg. Journal IV. p- 130. 


Siebenter Abschnitt. 


Mon de Verrichtung und dem Nutzen 
der Honigwerkzeuge. 


#5 


Ueber die Funktion der Nektarien hatten die Natur- 
forscher von Vaillant bis auf die neuesten Zeiten die 
. verschiedensten Ansiehten. Vaillant hielt ihre Funktion 
mit der der Blumenkrone für gleichbedeutend v). Patrick 
Blair glaubte, der Nektar diene dazu, den Blumenstaub 
aufzunehmen, und dann als befruchtende Feuchtigkeit 
. zum Oyarium zu gelangen *). Bofseck widersprach ihm, 
weil bei vielen Blumen die Nektarien fehlen oder doch 
gestellt seyen, ‘dafs sie den Pollen. aufnehmen 
können,’ auch keine Kommunikation zwischen Nektarien . 
und Fruchtknoten nachgewiesen sey Y). Pontedera war 
der Meinung, dafs der Nektar dazu bestimmt sey, den 
Fruchtknoten schlüpferig zu machen (inungere), damit der 
Embryo um so leichter sich entwickeln und ausdehnen 
könne; nehme man den Honigsaft hinweg, so werde er 
ausgetroeknet und gehe zu Grunde 9: Doch führt er 
hiefür keine Beweise an. Linnd&e pflichtet im Wesent- 
liehen Pontedera bei ®), gesteht aber am Ende, nachdem 
er Vaillant widerlegt hat, dafs er nichts Gewisses über 
den Nutzen der Nektarien zu sagen wisse ®). Der unbe- 
kannte Verfasser des Aufsatzes in den vermischten Ab- 
handlungen aus der Naturwissenschaft, Chymie und Arznei- 
gelahrtheit °) schlofs aus seinen Versuchen an Aconitum 


— 


v) Discours sur la structure des fleurs 1718. 
x) Botanick Essays. Lond. 1720: p. 278. 

y) Bosseckius Diss. de antheris florum p. 46. 
z) Anthol. p. 39. u. 51. 

a) Amoen. acad. VI. p. 265. 

b) Ebendas. p. 277. 

c) Frankfurt a. d. O. 1756. II. p. 9. 


120 


Iuteum, dem er die Nektarien abgeschnitten hatte, ohne 
‚dafs die Fruchtbildung im mindesten dadurch gestört 
wurde, dafs dieselben für die Blumen keinen Nutzen ge- 
währen, sondern nur zur Honigbereitung für die Bienen 
bestimmt seyen. Ludwig glaubt die Nektarien Seeretions- 
organe nennen zu können, welche die diekern Säfte ab- 
scheiden, damit sie die Bewegung der feinern in den 
Gefäfsen der Pflanzen nicht hinderten, und vergleicht sie 
mit den Drüsen: der übrigen Pflanzentheile . Duhamel 
du Monceau hält die Honigabsonderung für eine ex- 
krementitielle Ausscheidung, weil die Blume durch die 
Hinwegnahme des Honigs durch die Insekten durchaus 
nieht zu leiden scheine 9. Böhmer stellt den Satz auf, 
dafs ein jeder Theil der Pflanze für Wachsthum und 
Fruchterzeugung seinen eigenen Nutzen haben müsse f), 
und vertheidigt Pontedera’s Meinung, oder glaubt wenig- 
stens, die Honigabsonderung habe für die Frucht irgend 
einen Nutzen 8); auch führt er gegen diejenigen, wel- 
che in dem Vorhandenseyn der Nektarien bei männ- 
lichen Blumen einen Beweis gegen Pontedera gefunden 
zu haben glaubten, an, dafs diefs gewöhnlich nur das 
Rudiment des Pistills sey, und dafs überhaupt das Ueber- 
flüssige nichta schade, Krünitz meinte sogar, der Honig 
wirke schädlich auf die Entwicklung der Frucht, wenn 
ihn die Bienen nicht abholen, indem man bemerkt habe, 
dafs Viehwaiden an Orten, wo viele Bienen gehalten 
werden, weit gesunder und nahrhafter seyen, auch das 
Heu kräftiger werde, als an solchen, wo die Bienenzucht 
fehle!!®). Roth schliefst aus seinen Beobachtungen, dafs 
der Nektar theils den Befruchtungstheilen im Allgemeinen 
Nahrung und grölsere Vollkommenheit zu dem Begattungs- 


d) Chr. Gottl. Ludwig instit. Biplänico, se regn. vegetab, 
Ed. Ua. 1757. p. 234. 
e) Physique des arbres I. 1758. p. 234. 
f) G. R. Böhmer Diss. de Nectariis. Wittemb. 1758. p: 39. 
8) Ebendas. p. 45. 
h) J: G. Krünitz Oecon. Encyclopaedie. 1783. IV. 713. 


3 
7A Hi a cr 
EIER 


geschäft geben, theils der zarten Frucht Nahrung und 


Schlüpfrigkeit verschaffen müsse!). Christ. Conrad‘ 


Spre ngel gewann aus seinen unzähligen Beobachtungen 
über die Insektenbesuche der Blumen die Lieblingsansicht, 
dafs die Honigabsonderung zu nichts Anderem da sey, 
als um die Bienen anzulocken, damit sie die Befruchtung 
bewerkstelligten $. Medicus äufserte die Meinung, die 
Natur scheide aus den der Blume zugeführten öligen 
Feuchtigkeiten das Feinste aus für die Begattungsorgane, 
das Gröbere aber werde als Honig ausgesondert, dem er 
ebenfalls eine ölige Natur zuschreibt!). Sennebier 
vermuthet aus der Stellung der Nektarien in der Nähe 
der Generationsorgane und ihrem Vergehen nach der 
Befruchtung, dafs sie zur Entwickelung dieser Organe 
und zur Zubereitung ihrer eigenthümlichen Säfte dienen; 
auch ist es ihm wahrscheinlich, dafs die Gefäfse der Staub- 
fäden den Nektar einsaugen ®). Kieser sagt von ihnen: 
„Im Kreis des Blüthenstandes eingeschlossen und gleich- 
zeitig mit diesem entstehend und vergehend, können sie 
nur mit den Generationsorganen in Verbindung stehen. 
Ihre Affinität mit den Blumenblättern und Staubfäden ist 
klar. — Allgemein betrachtet ist das duftende Blumen- 
blatt nur das noch ausgedehnte Nektarium. Im Honig- 


saft hat sich der geistige Duft der Blume zur süfsen 


Feuchtigkeit verkörpert“ m), Später verglich er de’Neks 
tarien mit den Drüsen der Geschlechtsorgane °). Auf eine 
sehr scharfsinnige und bestimmte Weise drückte sich 
Kielmeyer in seinen, leider nicht durch den Druck 


i) Alb. Wilh.Roth über den honigartigen Saft in denen Blumen, 
in Römer u. Usteri Magaz. für die Bot. 2tes Stück. 1787. p. 38. 


k) Siehe: Das entdeckte Geheimnifs der Natur im Bau und in 
‘der Befruchtung der Blumen. Berlin 1793. 


1) = enge pflanzenphysiologische Abhandlungen. 1803. 
« Pp+ 258. / 


m) Jean Sennebier Physiologie veget. an 8 II. pP: 39.: 
n) Aphorismen aus der Pflanzenphysiologie. 1808. p. 80. 


o) D. G.Rieser Grundzüge der Anatomie der Pflanzen. 4815. p: 186. 


ERLERNTE RE 


ERDE 


PERRDBEERAE 


a 


122 


bekannt gemachten Vorlesungen über Pflanzenphysiologie P) 
schon im Jahr 1802 aus, wenn er sagte: „Der Nektar 
ist in eben dem Mafs mit Lebensluft versehen, ‚als; dem 
Pollen, der Feuchtigkeit des Stigma und dem Oel.der 
meisten Cotyledonen dieselbe entzogen ist, wie auch dem 
Wachs der Bienen die Lebensluft fehlt. Durch die. Ab- 
'sonderung dieser honigartigen Feuchtigkeit erhält man 
also zugleich einen Absatz von Lebensluftbasis, die sonst 
in. der Blume zurückbleiben würde. Mit diesem Absatz 
ist die Entstehung einer öligten Stigma--und Pollenfeueh- 
tigkeit in den Antheren begünstigt, und eine. ölige ‚Ab- 
sonderung in den Kotyledonen der Samen ebenfalls möglich 
gemacht.“ Mit dieser Ansicht stimmt die von Curt 
Sprengel g) aufgestellte Theorie im Wesentlichen über- 
ein, welche dahin lautet: „In den meisten Blumen mufs, 
ehe die flüchtigen elektrischen Stoffe sich  entwickelu 
können, der festere.oxydirte Stoff niedergeschlagen und 
abgeschieden werden, damit theils der feinere Extraetiv- 
stoff in die Kronenblätter als Färbestoff, theils die ge- 
steigerten karbonisirten, azetisirten und hydrogenischen 
Stoffe in die Befruehtungstheile aufsteigen können, Dieser 
oxydirte Schleim ist Honig oder Nektar.“.6.H. Schulz 
sagt?): Im ‚Allgemeinen scheint: sieh; die. Natur ‘der 
Nektarienbildung zu bedienen, um durch Akleiten der 
bildenden Thätigkeit ein Gleichgewicht, eine Symmetrie 
in. der Entwicklung der verschiedenen Blumentheile und 
einen Uebergang von der individuellen Formentwieklung 
zu der Bildung spezifischer Qualitäten im Innern zu. .be- 
werkstelligen.‘““ Diese Ansicht gilt also mehr den Nektarien 
als formellen Orgänen, als in Bezjehung auf ihr Seeretions- 
vermögen. Desvaux nahm die Nektarien der Blumen 
hinweg, und fand, dafs die Fruchtbildung dadurch nieht 
gehindert werde; er schlols daher hieraus, dals sie auch 


p) Deren Mittheilung der Verfasser einem würdigen Schüler 
des hochgeschätzien Mannes verdankt. 

q) Vom Bau und der Natur der Gewächse. 4812. p. 539. 

r) Die Natur der lebenden Pflanze. 1828. Il. p. 60. 


123 


mit der Frucht in keiner wesentlichen Beziehung stehen ®). 
Perroteau t) und Soyer Willemet gelangten durch 
ihre Untersuchungen zu der entgegengesetzten Meinung; 
dafs die Honigabsonderung zur Bildung. der Frucht nöthig 
‚Sey %), wie schon Pontedera v) und Smith %) ausgesprochen 
hatten. 

Ehe wir diese so verschiedenen Ansichten belewehten 
und unsere eigenen hinzufügen, mögen die Versuche, 
welche wir zu diesem Behuf angestellt haben, hier ihre 
Stelle finden. — Diese Versuche zerfallen in zwei Reihen: 
1) In solehe, welche den Eintlufs darthun sollen, welchen 
Zerstörung der Nektarien auf die Entwickelung der Blume 
und der Frucht ausübt. 2) In solche, welche zeigen sollen, 
ob und wie weit Zerstörung der übrigen Blüthentheile 
die Aussonderung des Nektars beeinträchtige oder hem- 
mend auf.die Fruchtbildung einwirke ? 


Erste Reihe, 


Zerstörung der Nektarien. 


, 


Zu diesen Versuchen konnten natürlich nur Blumen 
mit frei stehenden Nektarien gewählt. werden; indessen 
versuchten wir es doch ‘auch mit einigen anderen, und 
führen sie hier gleichfalls auf, ohne übrigens: ein grolses 
Gewicht darauf zu legen. 


I. Orchideae Juss. 


Gymnadenia conopsea R. Br. 
Nero. 1. Von 12 Blumen, die noch nicht geöffnet waren 
und keinen Honig ergossen hatten, wurden die Sporne 


Ds 


s) Annales de la Societ& Linneenne de Paris. Mars 1826. p. 53. 

t) Analyse des travaux de la Soeiöte d’Emulation de Poitiers. 
1803. p. 29. IE wann | 

u) Mem. sur les nectaires p. 16. 

v) A. 2.0. p. 39. w. 51. 

x) Introduction to Botany. 2. Ed. p. 266. 


abgeschnitten; sie hatten erst nach 17 Tagen abgeblüht, 


'pugen aber keine Frucht; die Pilanze war samt dem 


Rasen in einen Topf gepflanzt worden, wurde aber sehr 
durch Blattläuse geplagt. 

2. Von 24 Blumen, die ganz wie die Vorige behandelt 
wurden, aber im freien Lande standen, trug keine ein- 
zige eine Frucht. 


Platanthera bifolia Rich. 
3. Von 15 geschlossenen Blumen , denen die Sporne 
abgeschnitten wurden, setzten nur 5 Früchte an, die voll- 
kommen reif wurden. Y) Tue na 


II. Asclepiadeae R. Br. 


Asclepias curassavica. 


4. Von 4 Blumen, denen vor dem Oeffnen die Nekta- 
rien abgeschnitten wurden , setzte keine Frucht an. 


„Asclepias syriaca. 
5. Von 24 geschlosseuen Blumen, denen die Nektarien 
abgeschnitten worden , fielen alle ab, ohne Frucht anzu- 
setzen. 


Hoya carnosa R. Br. 


6. Drei Blumen, wie die Vorigen behandelt, gaben 
keine Frucht. 


IH. Caprifoliaceae De Cand. 


Lonicera Xylosieum. 


7. Von 36 Blumen, die theils wenig, theils keinen 
Honig ergossen hatten, wurden die Höcker der Krone 


v 


y) M. Desvaux hat gleichfalls Versuche mit. Orchis Jaxiflora, 
‚ Morio, fusca, maculata, conopsea und bifolia angestellt, in- 
‘dem er die Sporne der Blumen hinwegnahm, und erhielt it 
; den meisten Fällen eben so viele Früchte, als unverletzte 

Exemplare lieferten. (Recherches sur le Nectaire p- 76.) — 
Bei den Blumen von Fritillaria imperialis nahm er den Ho’ 
nig hinweg und erhielt ebenfalls gute Früchte. (Ebendas.) 


‚123 


samt der Honigdrüse weggenommen; sie hatten nach 4— 6 
Tagen abgeblüht, die Fruchtknoten standen noch 8 Tage 
gesund, und fingen alsdann an, nach und nach abzufallen. 
Uebrigens ist zu bemerken, dafs an dem ganzen Strauch 
nur wenige Früchte zur Reife gelangten, vielleicht in 
Folge des heftigen Regenwetters, das gerade um die Blüthe- 
zeit herrschte. 


IV. Geraniaceae De Gand. 


 Erodium hymenoides Andr. 
Ss. Von 6 halbgeöffneten Blumen, deren Nektardrüsen 
kaum feucht zu werden begannen, wurden diese abge- 
tragen; nur 2 brachten gute, ganz reife Früchte. 


Geranium phaeum. 


9. Von 7 geschlossenen Blumen wurden die Honig- 
drüsen abgetragen; 5 brachten gute reife Saamen, welche 


keimten, 
Geranium reflexum. 


10. Von mehr als 20 angestellten Versuchen, genau 

wie bei der Vorigen ausgeführt, schlugen alle fehl; übri- 
gens trugen auch unberührte Blumen an mehreren Pflanzen 
keine Saamen. Die Ursache blieb uns unbekannt. 


V. Tropeoleae Juss. 


Tropaeolum majus. 


11. Von 5 geschlossenen Blumen, die theils im Begriff 
waren, sich zu entfalten, theils noch zwei Tage dazu 
nöthig hatten, wurden die Sporne abgetragen; 3 davon 
trugen vollkommen reife Früchte binnen 40 Tagen; die 
Samen hatten vollkommene Keimfähigkeit, und haben 
vollkommene junge Pflanzen geliefert. 

12. Von 2 Blumen, die ganz geöffnet waren und bereite 

Pollen und Honig ergossen hatten, wurden ebenfalls die 
Sporne abgetragen; die Früchte reiften in fünf Woches 
vollkommen. 


VI. Balsamineae Rıch. 


Impatiens Balsamina. 

13. Von 20 geschlossenen Blumen wurden die Sporne 
abgenommen; sie ‚hatten noch keine Spur von Honig er- 
gossen; 10 davon trugen schöne Früchte, die vollkommen 
reif wurden. / 

VII. Violarıeae De Cand. 

ge uy Viola tricolor. 

14. Von 9 geschlossenen Blumen, die noch: keinen 
Honig ergossen hatten, wurde der Sporn der Krone samt 
dem der Staubfäden abgetragen; alle 9 trugen binnen vier 
Wochen reife Saamen, welche keimten. 

15. Von 2 Blumen, die zwar: geöffnet waren, aber noch 
keinen Honig ergossen hetten , wurden gleichfalls die 
Sporne abgetragen; sie blühten noch 8 Tage, und brach- 
ten reife Früchte, die keimten. | 


VIH. Cruciferae Juss. 
Cheiranthus incanus. 

16. Von 5 Blumen, die noch keinen Honig ergossen 
hatten, bei denen aber die Staubfäden schon zum Theil 
entleert waren, wurde der untere Theil der gröfsern 
Kelchblätter, die zwei kurzen Staubfäden und die die- 
‚selben umgebende Drüse abgetragen; nach 5 Tagen ragten 
die Pistille schon etwas über die Krone hervor, nach 10° 
"Tagen fiel die Krone ab, 4 bildeten sich zu vollkommenen 
Früchten aus; . einer derselben war bei der Operation 
sogar ein Stückchen des Fruchtknotens abgeschnitten wor- 
den, und sie reifte dennoch. Die Saamen keimten, obgleich 
sie noch nicht ganz gereift waren, bei der Aussaat. 

Hesperis matronalis. 

17. Bei 6 Blumen wurde derselbe Versuch gemacht, 
wie bei Nro. 16.; 4 davon trugen Früchte, die freudig 
heranwuchsen, aber durch einen Zufall kurz vor. der 
Reife abgeschnitten wurden. 


IX. Fumariaceae De Cand. 


Corydalıs aurea Vent. 
..18. An 24 Blumen, die noch keinen Honig ergossen 
hatten, wurden die Sporne der Blume und Staubfäden 
abgetragen; sie trugen binnen S Wochen vollkommen reife 
Früchte. 


Corydalis lutea Vent. 


19. Von 25 Blu «en, wie die vorigen behandelt, trugen N 
nur 10 Früchte. 
Fumaria officinalis. | 
20. Von 19 geschlossenen Blumen, denen die ‚Sporne 
abgeschnitten wurden, trugen nur 12 reife Saamen. 


X. Berberideae Vent. 
: . Epimedium alpinum. 

31. Von 4 Blumen, denen die Nektarien abgetragen 
wurden, woven nur 2 eine Spur von Honig ergossen 
hatten, nahmen alle ihren regelmäfsigen Verlauf; nach acht 
"Tagen standen. die Fruchtknoten frisch, aber nach drei 
Wochen fielen sie alle ab; übrigens trug die ganze Pflanze 
keine einzige reife Frucht; vielleicht war der Standort 
ungünstig. 

XI. Ranunculaceae De Cand. 
‚Pulsatilla pratensis Mill. 

22. Einer Blume, die im Begriff war sich zu öffnen, 
und weder Pollen noch Nektar ergossen hatte, wurden die 
Honigdrüsen abgeschnitten. Die Befruchtung gieng regel- 
mälsig vor sich, der Fruchtstiel verlängerte sich, wurde 


aber durch ein Insekt angefressen, so dafs die unreife 
Frucht abwelkte. 


Trollius europaeus. 
23. Von 3: Blumen, denen, als sie noch geschlossen 
waren, die Nektarien abgetragen "wurden, gelangten alle 
3 zu vollkommenen reifen Früchten. 


128 
Helleborus foetidus. 


24. Von 2 geschlossenen Blumen, die noch keine Spur 
von Honig ergossen hatten , wurden die Nektarien abge- 
tragen. Die Entwiekelung wurde nicht im Mindesten 
dadurch gestört; nach 7 Tagen waren alle Staubbeutel 
entleert; nach 8 Wochen hatte eine davon 3 reife Kap- 
seln, welche 11 vollkommene Saamen enthielten, die andere 
trug keine Frucht. 

25. Bei einer Blume, worin 5 Staubbeutel entleert, 
die Nektarien zu 4 gefüllt waren, wurden dieselben ab- 
getragen; sie trug 3 vollkommen reife Kapseln mit 9 
Saamen. | 

26. Bei 2 Blumen, worin alle Staubbeutel bis auf 2 
entleert, die Nektarien bis auf 3 mit Honig gefüllt waren, 
wurden diese noeh abgetragen ; eine verwelkte, die andere 
trug reife Saamen, 3 an der Zahl. 


: Aguilegia vulgaris. 
27. Von 10 geschlossenen Blumen, die weder Pollen | 
noch Honig ergossen hatten, wurden die Sporne abge- 


schnitten; die Entwicklung war ungestört, nach 5—7 
‚ Tagen hatten sie abgeblüht, sie trugen eben so viele und | 
| eben so grolse Kapseln, als unberührte Blumen, und die j 
| Saamen sanken im Wasser zu Boden. 


- Aconitum tauricam Wulf. 


28. Von 34 Blumen, denen vor dem Ergufs des Ho- 
nigs die Nektarien abgeschnitten wurden, trugen alle 
‚reife und vollkommene Kapseln. 


Aconitum Lycoctonum. 

89. Von 11 Blumen, wie die Vorigen behandelt, tru- 

gen 4 reife, dreizählige Kapseln, wovon jede 3 gute 
Saamen enthielt. 


. Delphinium elatum Willd. 


80. Von 40 Blumen, denen vor dem Ergufs des Ho- 
nigs die Sporne abgeschnitten worden, trugen 30 vollkom- 
wene Kapseln und Saamen, welche keimten. 


129 
Delphinium Ajacis. 

31. Von 28 Blumen, denen vor dem Ergufs des Nektars 
die Sporne abgeschnitten würden, trugen 21 vollkommene 
Früchte, die ebensoviele und schöne Säamen enthielten, 
wie unberührte: 

Delphinium Consolida. ; 

32. Von 11 Blumen, wie Nro. 31. behandelt, brachten 
9 vollkommene Früchte: \ 

Nigella damascena. 

23: X0n7 geschlossenen Blumen, denen die Nektarien 

abgetragen wurden, trügen alle schöne Früchte, die-voll- 


# 


kommen reif wurden ?). en 
' Aus Obigem ergibt sieh, dafs von ungefähr 441 an 38 
Pflanzenarten angestellten Versuchen 233 gute Saamen 
| lieferten, unter. welchen die von Piöla'tricolor, Tropaeolum 
| phaeum gekeimt und junge Pflanzen geliefert haben, die 
übrigen aber durch ihre stufenmäßsige, mit unverletzterni 
Fruchtknoten ganz, gleichen Schritt haltende Entwicklung 
und ihre äufsere Beschaffenheit keinen Zweifel über ihre 
! Keimfähigkeit übrig lassen. Am ungünstigsten fielen die 
Resultate bei Asclepias, Hoya, Gymnadenia, Platanthera, 
Lonicera; Epimedium ; Geranium und Erodium aus; was 
die vier ersten anbelangt, so ist es übrigens eine allge- 


meine Erfahrung, dafs sie nicht immer gute Saamen 
liefern, oder überhaupt Früchte ansetzen; bei den vier 
letzten mäg die ungünstige Witterung, bei Geranium und 
Erodium aber namentlich auch die Schwierigkeit, die Ope- 
ration ohne alle Verletzung des Fruchtäihotens vorzunehmen, 
dazu beigetragen haben. SE 


. x) Auch Desvaux erhielt gute früchte bei einem ähnlichen Ver- 
such an dieser Pflanze. (A. a. ©. p- 77.) 


' majus , Delphinium elatum, Cheiranthüs incanus, Geranium _. ; 
1 . 


Zweite Reihe. 


Zerstörung der übrigen Blüthentheile 
auflser den Nektarien. 


1. Asphodeleae R. Br. 


| Asphiodelus Iuteus. 
31. An 6 geschlossenen Blumen wurden die Blumen- 
blätter abgeschnitten; nach 3 Tagen war reichlich Honig 


ergossen, 
35. In 6 Blumen wurden Staubfäden, Griffel und 


Blumenkrone über dem Fruchtknoten abgeschnitten; nach 
3 Tagen war Honig ergossen. %) 


IL. Nareisseae Rich. 


Zu  Narcissus poelieus. 

36. Weder Abtragen der Blumenkrone, noch der Staub- 
fäden, 'noch der Blumenkrone und der Staubfäden samt 
dem Griffel hinderte den Honigergufs.. 


II. Orchideae Juss. 
Orchis Morio. 


37. Söondert keinen Honig ab; dennoch wurde an mehr 
als 40 Blumen der wo FEEEERE keine ‚einzige ‚trug 
reife Frucht. 


Gymnadenia conopsea R. Br. 

35. Bei 5 Blumen, abed e, wovon nur a eine Spur 
von Honig ergossen hatte, wurden alle Blumen- und Kelch- 
blätter abgefpagen: n nach 3 Tagen hatte a 33, bh 22, e 14, 
di, e = Pariser Linien Honig in dem Spome; er __ 
en nach 5 Tagen hatte a 1,b 0, ce 2, d 23, e 14 
Pariser Linien Honig ergossen; 3 Dage später fingen die 


a) Wo nichts über die Frucht bemerkt ist, da wurde sie gar 
nicht beachtet, weil Zeit oder Gelegenheit hiezu mangelte. 


IB ar 


2: 131. 


untersten an zu vertrocknen, da wo sie der Blume einge- 
fügt sind; 6 Tage später waren die Fruchtknoten etwas 
vergröfsert, die Sporne trocken und schmeckten süfs; nach 


‚6 Wochen sind zwei Früchte vollkommen gereift. 


/\ 


39. Bei 5 Blumen wurden Kelch- und Blumenblätter 


"nebst der Befruchtungssäule herausgeschnitten , doch so, 


dafs die Insertion des Sporns und: der Fruchtknoten un- 

verletzt blieb. Es erfolgte dennoch der -Honigerguls, aber 

keine Frucht. — 
Platanthera bifolia Rich. 

40. Bei 12 Blumen, die noch geschlossen, wurden 
Keleh- und Blumenblätter nebst der Befruchtungssäule etwas 
über ihrer Basis abgetragen; die Honigabsonderung geschah 
ganz ungestört, und betrug bei einigen Spornen bis zu 


6 Pariser Linien. Keine Frucht. 


41. Bei 4 Blumen, die noch geschlossen, wurden Kelch- 
und Blumenblätter abgetragen; die Honigabsonderung gieng 
ungestört von Statten; nur eine Frucht reifte. 


IV. Serophularinae R. Br. 


‚Antirrhinum majus. 


42. Weder Abschneiden der obern Hälfte der Krone 
allein, noch der Staubfäden allein, noch der Staubfäden 
samt Pistill und obern Kronenhälfte hinderte die Honig- 


absonderung. | 


V. Labiatae Juss. 
| Salvia offieinalis 
43. Verhielt sich wie Nro. 42. 
VI. Polemoniaceae Juss- 


Polemonium coeruleum. 


44. Versuche und Erfolg ganz wie bei Nro. 42. 
a 


VII. Gentianeae Juss: 
Gentiana lutea. 


45, Versuche und Erfolg wie bei Nvo. 42. 
VIU. Asclepiadeae R. Br. 
46. Asclepias syriaca. 


47. — curassavica: 
48. Hoya carnosa R. Br. 

Bei sämmtlichen fielen die, Blumen 6-8 Tage, nach- 
dem die Blumenblätter der am Aufblühen begriffenen 
Blumen abgetragen worden wären, ab, ohne Honig er- 
gossen zu haben. 


IX. Saxifrageae Juss. 
49. Sazifr aga decipiens Ehrh. 
50. en sarmentosa. 


Abtragung der Blumenblätter vor dem Aufblühen rer- 
 _ hinderte die Honigabsonderung nicht. 


X. Nopaleae Juss. 


 Cactus flagelliformis. 

51. Weder Abtragung der Blumenkröne etwäs über 
der Basis, noch der Staubfäden allein, noch der Staub- 
fäden, des Griffels und der oberen Hälfte der Blume an 
ganz verschlossenen Blumen vorgenommen, hinderte ae 


a 


XI. Legumindsas. Juss. 


Lathyrus odoratus. 
52: Versuche und Erfolg wie bei Nro. 51: 
° xo. Geraniaceae De Cand: 


53. Geranium phaeum. 
54. — „ reflexum: 


55. Erodium hymenoides Andr. 
56. Pelargonium grandiflorum. 


Entfernung des Kelchs und der Blumenkrone hinderte 
die Honigabsonderung nicht; bei Nro. 53. und 55. gieng 


auch die Fruchtbildung von Statten; die Saamen wurden‘ / 


vollkommen reif und kamen zur Keimung. 


XI. Tropeokae Juss. 


Tropaeolum majus. 


37. Abtragung der Blumenkrone vor dem Oeffnen der 
Blume hinderte den Honigergufs nicht; es gab bei allen 
Blumen reife Früchte, die keimten. 


58. "Abtragung der Kelch- und Blumenblätter hinderte 
weder Honig- noch Fruchtbildung; doch trug jede Blume 
nur einen guten Saamen, sonst tragen sie drei. 


59. Abtragung der Blumenblätter, Kelchblätter und 
Sporne hinderte die Fruchterzeugung nicht; es gab jede, 
Blume 3 reife Früchte. 


xl V. Balsamineae Ruch. 


Impatiens Balsamina. 


60. Abtragung der Blumenkrone vor dem Oeffnen der 
Blume verhinderte die Fruchtbildung eo die Früchte 
sind vollkommen reif geworden. 


XV. Violarieae De Gand. 


Viola tricolor. 


h i 


61. Weder Abtragung der Blumenkrone vor. und nach \\ 
dem Oeffnen, noch Entfernen des Kelchs, noch Entfernen \ 


des Kelchs und der Krone verhinderten die Fruchtbil- 
dung; die Saamen Gear „ wo die Krone entfernt 
worden war, keimten. 


\ 
\ 
: 
| 


XVI. Cruciferae Juss. 


Cheiranthus incanus. 
62. Abtragen der Blumenkrone vor dem Oeffnen ver- 
hinderte. weder den Honigergufs noch die vollkommene 


Ausbildung der Frucht. 
63. Ahtragüing der Blamenkrone,, Staubfäden und Pi- 


‚stille über 4 untern Hälfte der Blume verhinderte gleich- 
falls die Honigabsonderung nicht. 


Hesperis matronalıs. 
64. „Versuche und Erfolge wie bei Cheiranthus. 


XVH. Ranunculaceae De Gand. 


Trollius europaeus. 
65. Abtragung der Kelchblätter vor dem Oeffnen der 
Blume hinderte die Fruchtbildung nicht. 


Helleborus foetidus. 

66. Abtragung der Kelchblätter an einer Blume, die, 
kaum geöffnet, noch keinen Honig ergossen hatte, ver- 
hinderte den Honigerguls nicht; die Feucht reifte voll- 
kommen. 

67. Hihwegnalmik: des Honigs mittelst eines Pinsels 
verhinderte die Fruchtbildung nicht. 

68: Hinwegnahme der Staubfäden vor dem Honig- 
ergusse verhinderte denselben nicht. 


Aquilegia vulgaris. 
1-69. "Abtragung. der Staubfäden bei geschlossenen Blu- 
men hinder te den Honigergufs nicht; - sie brachten reife 
nn die im Wasser zu Boden Selen, IE 
Abtragung der Blumenblätter ebensowenig. 

- Abtragung der Pistille verminderte die Honig- 
'erzeugung. - 

%2. Abtragung Han Pistille, Staubfäden und obern 
-Hälfteder Blumenkrone verhinderte die’ Honigabsonderung 
durchaus nicht. 


135 
‚Aconitum tauricuam Wulf. 


73. Abtragung der Korolle (des Kelchs) verhinderte 
die Honig- und Fruchtbildung nicht. 

74.  Abtragung aller übrigen Blumentheile bis auf die 
Nektarien verhinderte die Honigabsonderung nicht. 


Aconitum Lycoctonum. 


"5. Verhielt sich ganz wie Aconitum tauricum. 


Delphinium Ajacıs. 
76. Abtragung der Kelchblätter und des Blumenblattes 
verhinderte weder Honigabsonderung noch Fruchtbildung. 


Delphinium Consolida: - 
77. Abtragung der Blumenblätter und des Kelchs hin- # 
derte die Fruchtbildung nicht. 8 


” = Pe er 


Das Resultat dieser Versuche ist in Kurzem folgendes: 


I. Weder Zerstörung der Blumenkrone, noch 
der Staubfäden und Pistille hindert die 
Honigabsonderung; ist nur das abson- 
dernde Organ unverletzt, so sondert es 
auch ab, sobald es die gehörige Entwick- 
lung erreicht hat; eine Ausnahme machen die 


Aselepiadeen. 


U. Zerstörung ‚der Blumenkrone oder des x 
Kelehs hindert in der Regel die Frucht- N 


bildung nicht; Ausnahmen scheinen wiederum 
die Asclepiadeen zu machen. 


IH. Entfernen des ausgesonderten Honigs hin- 
dert die Fruchtbildung nicht. (Siehe Versuch 
Nro. 67.) 


Vergleichen wir nun die Ergebnisse vorstehender Unter- 
suchungen wit den oben (pag. 119. ff.) angeführten An- 
sichten der Naturforscher über den Zweck der Honig- 
absonderung, so finden wir folgende 


Endresultate; 


I. Dafs die Honigabsonderung, als in den 

meisten Blumen der höher organisirten 
Gewächse vorhanden, und zur Zeit der 
Bestäubung erfolgend, mit dem Befruch- 
tungsgeschäfte, oder, was ebensoyielist, 
mit der Entwicklung der Blüthe im innig- 
sten Zusammenhang stehen müsse. 


Der Hauptzweck der Pflanze ist Fortpflanzung, sey es 
durch knospenartige Organe, sey es durch Frucht; der 
der Blume aber ist Hervorbringung der Frucht; auf diese 
ist alles in der Blume berechnet, folglich mus es auch 
die Saftabsonderung seyn. — Je ileen ein Organ 
mit der Fruchterzeugung in Verbindung steht, um so 
wichtiger ist sein Daseyn für den Zweck der Bine und 
umgekehrt, 

Diese Gründe haben, wie es scheint, P. Blair, Pon- 
tedera, Böhmer, Roth, Pc und Soyer- 
Willemet verleitet, dem Nektar eine materielle Beihülfe 
zum Befruchtungsgeschäft zuzuschreiben, wornach_ der- 
selbe entweder die Pollenfeuchtigkeit absorbiren und dem 
Fruchtknoten zuführen sollte (was nach den neueren 
Kenntnissen, die wir über den Akt der Befruchtung be- 
sitzen, ganz unstatthaft ist, und bei der gewöhnlichen 
Stellung der Saftorgane ‚und der Seltenheit, wo der 
Pollen wirklich mit dem Honig in Berührung Kolnibt, in- 
dem er häufig durch die sogenannten Su fiveken davor ge- 
schützt ist, unmöglich ist, bei den diklinischen Pflanzen 
aber, welche doch auch Honig absandern, ganz zweck- 
widrig seyn würde); oder durch Befeuchtung (Einölung) 
des Fruehtknotens die Entwicklung en begünstigen 
müsse. Gegen diese letztere Ansicht spricht, dafs bei 
vielen Blumen. die gerade sehr reichlich Honig absondern, 
wie Helleborus, Epimedium, Nigella, der Honigbehälter so 
angebracht ist, dafs ein Zurückfliefsen des Honiis an den 
Fruchtknoten gar nicht denkbar ist, und dafs in einer 


137 


weit gröfseren Zahl von Fällen die Nektarien samt dem 
Honig blaller sobald die Entwicklung der Frucht beginnt ; ö 
so ebenfalls bei Helleborus, Epimedium, Nigella, ferner bei 
den Labiaten, Asperifolien, Caprifoliaceen. Was nun die 
Versuche anlangt, die Pontedera, Perroteau und 
Soyer- Willemet®) für ihre Meinung als beweisend 
anführen, so sind dieselben zu einzeln, ur dafs sie hier 
von Gewicht seyn könnten, und durch unsere eigenen 
und die von M.'Desvaux bei verschiedenen Familien 
zahlreicher angestellten hinlänglich widexlegt, aus welchen 
sich nämlich ergiebt: 


H. Dafs Zerstörung der ee die Ausbil 


dung einer keimfähigen -Fruceht durehaus 


nichtverhindere,unddafs man daher nieht 
berechtigt sey, zu behaupten, die Honig- 
absonderungseyzurAnsbildungd a 
unnmgänglie ch nothwendig. 


Denn wenn gleich bei den meisten Blumen der höhern 
Pflanzenfamilien die Honigabsonderung vorhanden ist, so 
fehlt sie, wie wir oben (pag. 96 — 99. ) dargethan haben, 
doch auch nicht selten, und dennoch bringen diese Pflan- 
zen ebenso gut reife Früchte, wie die absondernden. 
indessen sind wir weit entfernt, aus unsern Versuchen 


schliefsen zu wollen, dafs die Honigabsonderung deswegen 


für die Fruchtbildung keinen Nauen haben Yhne, en, 
wenn man dieselbe verhindert, dennoch gute Saamen ent- 
stehen ; es wäre diels gerade, als wenn man daraus. dals 
ein Mensch, dem man die Kropfdrüse , oder ein "Hund, 
dem man die Milz durch eine Operation | hinweggenommen 
hat, noch fortlebt und sich vielleicht wohl befinden kann, 


schliefsen wollte, diese Organe haben keinen Nutzen für 


2 


b) Der Hauptversuch von Perroteau,, worauf er und Soyer- 
 Willemet ihre Ansichten stützen, bestand darin, dals er den 
Nektar von Fritillaria imperialis hinwognahm , worauf er 
keine Frucht erhielt; bekanntlich trägt‘ aber diese Pilanze, 
wie noch viele Zwiebelgewächse, nicht immer Früchte, 


7 


den Organismus, oder wenn’man behaupten wollte, das Vor- 
handenseyn der Menstruation sey zur Conceptionsfähigkeit 


unnöthig, weil Frauen, welche noch nie menstruirt haben, 


dennoch schwanger werden können. Haben wir doch auch 
durch unsere Versuche dargethan, dafs Kelch und Blumen- 
krone hinweggenommen werden können, ohne dafs die 
Fruchtentwicklung dadurch Schaden nahm, sollten wir hier- 
aus uns für berechtigt halten, zu glauben, dafs diese Organe 


| ‚für. die Blume keinen Werth haben? :— Es bleiben der 
',Natur in. allen ähnlichen Fällen eine Menge Hülfsmittel, 


wodurch sie eine gestörte Funktion ersetzen kann, ohne 
dafs wir es bemerken; wie viele vikarirende Thätigkeiten 
der Art kennen wir nicht beim Menschen im ce 
und kranken Zustande? Und wieviel leichter kann sie 
eine solche in dem Leben der Pilanze, dem niedereren 
Organismus, einleiten, wo die Gesetze des Chemismus und 
der Anziehung viel freier walten, als in dem höheren 
Thierleben, und wo die Organe der Abscheidung spezi- 
fischer Stoffe (das Zellgewebe) so allgemein verbreitet 
sind? Wir haben schon oben (pag. 118.) darauf hinge- 
deutet, dafs bei den Blumen, wo die Honigabsonderung 
fehlt, vielleicht die Blumenkrone selbst der Ort der Honig- 
absonderung werde, vielleicht übernimmt sie auch in solehen _ 
Fällen, wo die Nektarien vor der Saftausscheidung hin- 
weggenommen wurden, diese Funktion. Sollte sich aber 
auch auf dem Wege der Analyse (den wir bis jetzt ein- 


‚zuschlagen leider noch nicht Gelegenheit hatten) in solchen 


Blamenkronen kein Zucker een lassen, so bleibt 
ja der ‘Blume auf dem Wege der gas- und dunstförmigen 
Exhalation ein weiter Spielraum zu Herstellung des innern 


Gleichgewichts in den chemischen Thätigkeiten offen. 


Sollen wir nun mit Conrad Sprengel annehmen, die 
Honigabsonderung sey dazu vorhanden, um die Tnsehich 
‚anzuloeken, damit sie die Befruchtung bewerkstelligten? 
‘dagegen spricht vor allen Dingen der Umstand, dafs bei 
‚ den meisten honiggebenden ae die Befruchtung kei- 


„139 


ner fremden Hülfe bedarf, weil die Entwicklungsweise 
und das Längenverhältnils der Geschlechtsorgane von der | 
Art sind, dafs sie die Befruchtung von. selbst einleiten ! 
(wie wir denn selbst eine Menge honiggebender Blumen | 


im eigenen Zimmer und unter unseren Augen sich be- es 


' fruchten sahen, ohne alle Beihülfe von Insekten); .oder ! 
weil bei vielen die Befruchtung vor sich geht (z. B. bei 
Campanula), ehe die Blume sich öffnet und ein Insekt 
eindringen kann. Wiederum sehen wir die Honigabson- 
derung bei manchen Diklinisten (wie bei Juglans, Fagus 
und den Coniferen) fehlen, wo man am ehesten die Bei- 
hülfe der Insekten für nothwendig erachten sollte. Zwar! 
können und wollen wir nicht läugnen, dafs bisweilen 
und namentlich bei zweihäusigen Pflanzen Insekten die 
Befruchtung vermitteln, die Beobachtungen von Conrad 
Sprengel sprechen zum Theil hinreichend dafür, aber 
nur ist es nicht wahrscheinlich, dafs die Natur ein so 
wichtiges Geschäft, wie die Befruchtung bei der Pflanze 


ist, so ganz dem Zufall überlassen habe. 


Noch eher könnte man der Ansicht beipflichten, dafs 
die Honigabsonderung dazu vorhanden sey, um einer ge- 
wissen Klasse von Insekten Nahrung zu verschaffen. 
Wirklich zeigt auch die Erfahrung, dafs viele dieser klei- 
nen Geschöpfe aus dem Honigapparat der Blumen sich 
Futter holen. Allein wir würden gewils der Natur zu 
nahe treten, wenn wir dies als den Hauptzweck jener 
Apparate ansehen wollten; denn Alles in der Natur hat 
‚einen. Selbstzweck und Nichts ist blos um eines Andern 
willen vor hätiden. Man könnte sonst mit ebensoviel Recht 
behaupten, der Blumenstaub sey um der Insekten, die 
Körner der Gräser um der Vögel willen vorhanden, weil 
solche gleichfalls manchen derselben zum Futter dienen. 
Vielmehr liest alles dies in der weisen Oekonomie der 
Natur, vermöge welcher sie alles, was sie schafft, so viel- 
fach als möglich für die Wohlfahrt des groflsen Ganzen 
"benützt, und so hat sie auch den Honig, der als ausge- 


Pr; 
£ ® 


FriT: 


149 


 sonderter Stoff für die Blume keinen weitern Werth mehr 
hat, dazu benützt, um einigen Familien von Insekten zur 
Nahrung zu dienen und durch sie auch dem Menschen 
und änder Thieren Honig zu spenden. 


Wir kokihieh nun noch zu der letzten Theorie über 
die Honigabsonderung, nämlich zu der chemischen, 
welche Medikus, Kielmeyer und Curt Sprengel 
mit mehr oder weniger Modifikationen aufgestellt haben, 
und zu welcher auch wir, durch unsere Untersuchungen 
geleitet, uns bekennen. Die Zuckerbildung ist, wie wir 
oben (pag. 115— 118.) gesehen haben, eine sehr häufige 


Erscheinung in dem Lebensakte der Pflanze, und man- 
’ 


5 
könnte sagen karakteristisch für sie, im ‚Gegensatze zum 


Thäörreiöh, wo sie nur in gewissen Fällen, wenn das 
Vegetative die Oberhand gewinnt (ordnungsmälsig bei der 
Milchabsonderung der Sängethiere ; aufserordentlich i in der 


Harnruhr) auftritt; wie die Zuckerbildung i in dem Stamm, | 


der Fruchthülle, E Wurzel, so ist auch die Honigab- 
sonderung in der Blume da Ergebnifs eines chemisch- 
'yitalen Aktes mit Vorwalten des Chemismus und daraus 
folgender Entstehung einfacherer Produkte. Können wir 
ja künstlich Zucker erzeugen, wenn wir Säuren auf stärk- 
'mehlhaltige Stoffe einwirken lassen. Gärtner fand sogar, 
dafs der auf die Narbe von Nicotiana rustica gebrachte 
blaue Pollen von Nicotiana ‚Langsdorffü i anfangs röthlich 


und endlich ganz blafs wurde, so lange eine Befruchtung 


Statt fand, ‚dafs er aber an Farbe und Gestalt unverändert 
blieb, wenn die Befruchtung vorüber war ©). Erblicken 
wir nun selbst bei der Befruchtung, d.h. bei demjenigen 
Akte, der die Pflanze dem Thier noch am meisten nähert, 
(und wobei sogar der Stickstoff, der Repräsentant des 


€) Ueber die Befr uchtung einiger Gewächse, in den naturhiste- 
rischen Abhandlungen einer Gesellschaft in Würtemberg. 
L. pag- 50. 


vmermbea  - 


Pe 


u Be mo In m Die u De 


141 


| Thierischen, in den Befruchtungsfeuchtigkeiten auftritt,) 
eine solche chemische Einwirkung, wieviel mehr dürfen 
wir daran glauben, wenn es sich um Bildung polarisch 
verschiedener Flüssigkeiten im Bereich der Blume handelt? 


Saussure fand, dafs alle Blumen Sauerstoflgas auf- 
nehmen und eine fast gleiche Menge kohlensaures Gas 
erzeugen. Sonnenlicht und Wärme beschleunigen dieses 
Geschäft, Schatten und Kälte vermindern es. Im Allge- 
meinen erzeugen die Blüthen bei gleichem Gewicht mehr 
kohlönsaures Gas, als die grünen Blätter in gleicher Zeit 
im Dunkeln hervorbringen. Die Einsaugung von Sauer- 
stoffgas und die Erzeugung von Kohlensäure wird haupt- 
sächlich durch die Geschlechtstheile bewirkt. Diefs wäre 
also eine einfache Orydation des zuviel vorhandenen oder 
in zu grofser Menge der Blume zugeführten Kohlenstoffs, 
ein gesteigertes Blattleben in der Finsternifs. (Nur im 
Dunkeln scheiden die Blätter kohlensaures Gas aus, im 
Sonnenlicht zersetzen sie die Kohlensäure der Atmosphäre 
und scheiden Sauerstoffgas aus.) — Bei der Fruchtreife 
findet der umgekehrte Prozels Statt; unreife Früchte ver- 
halten sich wie die Blätter, sie sondern bei Sonnenlicht 
Sauerstoffgas aus, oder vielmehr sie nehmen Kohle auf. 
Ebenderselbe Prozels, der beim Stengel- und Blattwachs- 
thum der Pflanze kohlige Bestandtheile zuführte, fährt in 
‘der Blüthe fort zu wirken, aber die Stengelbildung hat 
aufgehört, weil die Blume denselben beschliefst, es tritt 
daher Ausscheidung der Kohle in der Blume ein; das 
zersetzte Wasser gibt an die‘ Generationsorgane einen 
Theil seines Wässerstoffs ab, der sich mit einem Theil 
Kohle zu den Befruchtungsfeuchtigkeiten und zum Wachs 
der Antheren gestaltet, während ein anderer, gleichfalls 
mit Kohle verbunden, als ätherisches Oel aus der Krone 
entweicht; der Sauerstoff aber verbindet sich mit einem 
3 andern Theil der Kohle, mit demselben , der früher zur 
' Stengel- und Blattbildung verwendet wurde, zur Zucker- 


bildung. Wo die Honigaussonderung fehlt, da lägern 


142 


sich die oxydirten Stoffe in den Blumenblättern selbst ab. 
Nach der Befruchtung tritt eine Veränderung im ganzen 
Organismus der Blume ein 9; jener chemisch-vitale Prozefs 


beginnt jetzt im Ovarium, und es tritt hier die Ablage-' 


rung der polarisch entgegengesetzten Stoffe in den ver- 
schiedenen Schichten des Saamens und der Fruchthülle 
auf. Demnach wäre die Honigabsonderung der 
Ausdruck einer vikarirenden Thätigkeit, die 
sich später in dem Ovarium zu konzentriren 
bestimmt ist, wie die Menstruation bei dem mensch- 
lichen Weibe. — Die Natur, sagt @öthe, hat sich soviel 
Freiheit vorbehalten, dafs wir mit Wissen und Wissen- 
schaft ihr nicht durehgängig beikommen oder sie in die 
Enge treiben können. 


d) Siehe Seite 93. die Beobachtung bei Nigella damascena. 


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A.canthacgae 
Acanthus 
Acer 
Acerineae 
Achyranthes 
Aconitum 
Acorus 
Acotyledones 
Actaea 
Adenandra 
Adenanthus 
Adonis 
Aesculus . 
| Agapanthus 
Agathosma 
Agave 
Agrimonia 
Agrostemma 
Ajuga 
Albina 
Albuca 
Alcea 
Aletris 
Aleurites 
Alisma 
Alismaceae 
Allionia 
| Allium 
Alnus 
‚ Alstonia 
Alstroemeria 
Alternanthera 


Register 


Familien und Gattungen, welehe in Beziehung auf Nektarien 
und Honigabsonderung untersucht worden sind. 


Althaea _ 

Alyssum 
Amaranthaceae 
Amaranthus 
Amaryllis 
Ambrosinia 


„Amentaceae. 
. Amomum 


Ampelideae 
Amygdalus 
Anchusa 
Andrachne 
Andromeda 
Anemone 
Anethum 
Angelica 
Anthericum 
Anthyllis 
Antirrhinum 
Apocyneae 
Apocynum 
Aquilegia 
Arabis 
Arhutus _ 
Areca 
Arenaria 
Argemone 


% Argothamnia 


Aristolochia 
Aristolochiäceae 


‚Armeria 


Aroideae 


144 


Arum 

Asarum 
Asclepiadeae 
Asclepias 
Asperula 
Asphodeleae 
Asphodelus 
Astragalus 
Astrantia 
Astronium 
Atragene 
Atriplex 

Atropa 
Aurantiaccae 
Avena 

Axyris 

Ayenia 

Azalea 


Bäitota 


Balsaminezse 
Banisteria 
Banksia 
Barbarea 
Berberideaäe 
Berberis 


Beta 

Betonica 
Betula 
Bignonia 
Bignoniaceae 
Biscutella 

Bixa 
Bixineae 
 Blighia 
Blumenbachia 
Bocconia 
Boerhavia 
Bombäceae 
Boronia : 
Boraginea @ 
Borago % 
Bouvardia 
Brabeium 
Brandesid 
Brassica 
Braunea 
Bromelia 
Bromeliaceae 
Browallia 
Brucea 


Brunellia 
Bryonia 
Buchanania 
Bucholzia 
Buckia 
Buettneria 
Buettneriäceäe 
Buginvillea 
Buibine 
Bupleurum 
Butomus 
Buxus 


Cactüs 

Calla 
Calodendron 
Galothamnus 
Caltha | 
Calycantheae 
Gälycanthus 
CGamellia 


‚Camellieae 


Campanula 

Cämp anulaceae 
Canna 
Cappärideae 
Capr ifoliaceae 
Caprifoium 
Capsicum 
Gardamine 
Cardiospermunt 
Gärex 

Carica 

Carpinüs 
Gary ophylleae 
Cassia 

Cassyta 
Celastrineae 
Gelastrus 

Celosia 
Cenarrhenes 
Gentranthus 
Cephalantherä 
Cerastium 

Cerasus 

Gerinthe 
Ceropegiä 
Chaerophyllum 
Chamaedorea 
Cheiranthus 
Chelidonium 


Chelone 
Chenopodeae 
Chenopodium 
Chironia 
Cimicifuga 
Cissus 
CGistineae 
Gistus 

 Citrus 
Ciematis 
Gleome 
Clutia 
Cobaea 
Cochlearia 
Coffeä 
Golchiaceae 
Colchicum 
Comarum 
Commelina 
Commelineae 
Commersonia 
CGompos itae 

‚Goniferae 
Convallaria 


Gonvolvulaceae 


Convolvulus 
Coptis 
Cornus 
CGoronilla 
Corydalis 
Corylus 
Corynocarpus 
Corynostylis 

- Cosmelia 
Crambe 
Grassulaceae 
Crätaegus _ 
Crinum 
Grocus 
Croton 
Cruciferae 
Crypiocarya 
Cucubalus 
Cucumis 
Cucurbita 
Cucurbitaceae 
Cuphea 
Curculigo 
Cuscuta 
Cyathodes 

2 Cymbalaria 
. Cynanchum 


Cynoglossum 
Cyperaceae 
Cyperus 
Cypripedium 
Cystanthe 
Cysticapnos 
Cytisus 


D.ctylocapnos 
Datura 
Delphinium 
Dentaria 
Dianthus 
Dicotyledones 
Dietamnus 
Diervillä 
Digitalis 
Dillenia 
Dilleniaceae 
Dioscoreae 
Diosma _ 
Dipsaceae 
Ditmaria 
Dodecatheon 
Dolichos 

Draba 
Dracocephalum 
Droseraceae 
Dryandra 
Drypetes _ 


Echites 
Echium 
Embothrium 
Endyandra 
Epacrideae 
Epacris 
Ephielis 
Epilobium 
Epimedium 
Epistylium 
Eranthis 
Erica 
Ericineae 
Erndlia 
Erodium 
Erysimum 


Erythraea 


Erythronium 
Erythroxyleae 
10 


146 


Erythroxylon 
Eucomis 

Evonymus 
Euphorbia 
Euphorbiaceaec 
Euphrasia 


F erraria 


Fevillea 

Ficaria 
‚Flacourtianeae 

Franklandia 

Frasera 

Fritillaria 

Fumaria 

Fumariaceae 


Minen 
Galeopsis 
Galium 

Garcia 
Garidella 
Gaultheriä 
Gaura 

Genista 
Gentiana 
Gentianeäc 
Geraniäceae 
Geranium 
Geum _ 
Gladiolus 
Glaucium 
Glechoma 
Gleditschia 
Gloriosa 
'Glossärrhen 
Gomphrena 
Gramineae 
Gratiola 
Greenwaäga 
Grevillea 
Grislea 
Guevina 
Gymnadenia 


BE menikiie 
Haemocarpus 
Hakea 
Hamamelideae, 


Hamamelis 
Hamiltonia 
Hebanthe 
Hedychium 
Hedysarum 
Helianthemum 
Helianthus 
Heliconia 


: Helicteres 


Heliotropium 
Helleborus 
Hemerocallis 
Hemimeris 
Hepatica 
Heracleum 


"Hermannia 
: Hernandia 


Hesperis 
Heuchera 
Hibiscus 
Hippocastaneae 
Holboellia 
Hololachna 
Homalincae 
Honalium 
Horminum 
Hottonia 
Houstonia 

Hoya 

Hyacinthus 
Hybanthus 
Hydnocarpus 
Hydrocharideae 
Hydrophylium 
Hyoscyamus 
Hypelate 
Hypericineae 
Hypericum 
Hypoxis 
Hyssopus 


sone 


Jasmineae 
Jasminum 
Iberis 
Impatiens 
Ipomaca 
Iresine. 
Irideae 
Iris 
Isopyrum 
Junceae 


Juncus 
Justicia 


KK zempferia 
Kalmia 
Kiggelaria 
Hleinhovia 
Hnightia 


L abiatae 
Lacistema 
Lagetta 
 Lambertia 
Lamium 
Lantana 
Lardizabala 
Lasiopetalum 
Lathraea 
Lathyrus 
Laurineae 
Laurus 
Lavandula 
Lavatera 
Leguminosae 
Lentibulariae 
Leontice 
Lepidium 
Leptospermum 
Leucojum 
Licuala 
Ligustrum 
Liliaceae 
Lilium 

Linaria 
\Lineae i 
Linum 

Listera 
Loaseae 
Lobelia 
Lobeliaceae 
Lomatia 
Lomatophyllum 
Lonicera 
Lopezia 

Lotus 

Lunaria 
Lupinus 
Luzula 
Lychnis 
Lycium 


Lycopsis ° 
Lysimachia 
Isysinema 
Lythrum 


Magnolia 
Magnoliaceae 
Mahernia 
Malesherbia 
Malpighia 
Malpighiaceae 
Mava 
Malvaceae 
Marrubium 
Martensia 

Martia 

Martynia 
Medicago 
Melaleuca 
Melampyrum 
Melastoma 
Melastomeae 
Melia 
Meliaceae 
Melianthus 
Melicytus 

Melittis 
Menispermeage 
Menispermum 
Mespilus 

Mimulus 

Mirabilis 

Mitella 
Mogiphanes 
Monocotyledones 
Monotoca 

Musa 

Musaceae 
Myagrum 
Myoporineae 
Myoporum 
Myosotis 


. Myosurus 


Myris ticeae 
Myrmecia 
Myrteae 
Myrtus 


ai 


Narcisseae 


148 


Narcissus 
Nasturtium 
Nectandra 
Nelumbium 
Neottia 

Nepeta 

Nerium 
Nicandra 
Nicotiana 
Nigella 

Nivenia 
Noisetia 

Nolana 
Nopaleae 
Nuphar 
Nyctagineae 
Nymphaea 
Nymphaeaceae 


heine 
Ocymum 
Denothera 
Oleineae 
Onagrarieae 
Onopordon 
Opelia 
Ophrys 
Orchideae 
Örchis 
Origanum 
Orites 
Ornithogalum 
Orobanche 
Orobancheae 
Orobus 

Ösyris \ 
Oxalideae 
Oxalis 


Oxyb aphus 


P eonis 
Palmae 
Pancratium 
Papaver 
Papaveraceae 
Paris 
Parnassia 
Passiflora 
Passifloreae 
Paullinia 


Pedalineae 
Pedicularis 
Pelargonium 
Peltaria 

Pera 

Periploca 
Persica 
Persoonia 
Pfaffia 
Phaeocarpus 
Phaseolus 
Philadelphus 
Phlox 
Pbyllanthus 
Physalis 
Phyteuma 
Phytolacca 
Pinguicula 
Pinus 

Pisum 
Pitcarnia 
Plantagineae 
Plantago 
Platanthera 
Platanus 
Plumbagineae 
Plumbago 
Podalyria 
Polemoniaceae 
Polemonium 
Polygala 
Polygaleae 
Polygoneae 
Polygonum 
Populus 
Poranthera 
Potentilla 
Poterium 
Prasium 
Prestonia 
Primula 
Primulaceae 
Prockia : 
Protea : 
Proteaceae 
Prunella 
Prunus 
Psoralea 
Pulmonaria 
Pulsatilla 
Pyrola 

Pyrus 


Duassia 


 “Quercus 


EEE 
Banunculus 
Raphanistrum 
Raphanus 
Benealmia 
Beseda 
Resedaceae 
Rhamneae 
Rhamnus 
Rheum 
Rhinantheae 
Rhinanthus 
Rihodiola 
Rhodedendron 
Ribes 
Ribesieae 
Bicheria 
Bicinus 
Robinia 
Rochea 
Ropala 

Rosa 
Rosaceae 
Bosea 
RBosmarinus 
Rubia 
Rubiaceae 
Rubus 

Buellia 
Bumex 
RBuscus 

Ruta 
Rutaceae 


Sasina 


Sagittaria 

Salicariae 

Salix 
- Salpianthus 
Salvia 
Sambucus 
Santalaceae 
Santalum 
Sapindaceae 
Sapindus 
Saponaria 
Sarcocapnos 


Satureja 
Sauvagesia 
Saxifraga 
Saxifrageae 


: Scabiesa 


Schinus 
Schizanthus 
Scilla. 

Seirpus 
Scitamineae 


Scrophularia 


Scrophularineae 
Seutellaria 
Secale 
Sechium 
Sedum 
Sempervivum 
Serapias 
Serturnera 
Sida 
Sideritis 
Silene 
Simarubeae 
Sinapis 
Sisymbrium 
Sisyrinchium 
milaceae 
Solaneae 
Solanum 
Sophora 
Sorbus 
Sorocephalus 
Sparganium 
Sparmannia 
Spartium 
Spergula 
Spiraea 
Sprengelia 
Stachys 
Stapelia 
Staphylea 
Statice 
Stellaria 
Stenocarpus 
Stissera 
Stratiotes 
Strelitzia 
Struthiola 
Stylidieae 
Stylidium 
Styphelia 
Swertia 


150 


Swietenia 
Symphoricarpos 
Symphytum 
Syringa 


RR 


Tamarindus 
Tamariscineae 
Tamarix 
Tamus 
Teesdalia 
Terebinthaceae 
Tetranthera 
Teucrium 
Thalictrum 
Thelopaea 
Theobroma 
‚Thesium 
Thlaspi 
Thunbergia 
'Thymeleae 
Thymus 

"Tiha 
Tiliaceae 
Tradescantia 
Tragopogpn 
Trichilia 
Tricratus 
Trifohum 
Triopteris 
Triumfetta 
Trollius 
Trommsdorffia 
Tropaeoleae 
Tropaeolum 
Tulipa 
Turraea 
Turritis 


U 


Umbelliferae 


Urceola 
Urtica 
Urticeae 
Utricularia 
Uvularia 


N einkn 
Valeriana 
Valerianeae 
Veratrum 
Verbascum 
Verbena 
Verbenaceae 
Veronica 
Viburnum 
Vicia 

Villarsia 

Vinca 

Viola. 
Violarieae 
Vitis 


v Y oodfordia 


Wurfbainia 


ichorehira 
Xanthosia 
Xylomelum 
Xylophylla 


Kae ca 


Fieyheria 

Zieria 
Zygophylleae 
Zygophyllum 


' Zymum 


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77 


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