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ZEITSCHRIFT
DES
AACHENER GESCHICHTSVEREINS.
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IM AUFTRAG DER WISSENSCHAFTLICHEN KOMMISSION
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. EMIL FROMM,
BIBL10THEKAR DER STADT AACHEN.
ZWANZIGSTER BAND.
AACHEN.
VERLAG DER CREMERSCHEN BUCHHANDLUNG (C. CAZIN).
1898.
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Inhalt
1. Der ehemalige Rittersitz Rath, auch Marschallsrath genannt, bei
Mechernich. Von E. von Oidtman 1
2. Aachener Prozesse am Reichskammergericht. II. Abtheilung. (Fort-
setzung.) Von Hermann Veltman 9
3. Das alteste Burtscbeider Nekrologium. Von F. X. Bosbach . . 90
4. Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. Mit einer
Karte. Von Eduard Adena-w 179
5. Neue Beitrage zur Fastradasage. Von E. Teichmann. . . . 229
6. Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen. Mit zwei
Tafeln. Von Jos. Buchkremcr 247
I. Die friiheren Ausgrabungen 248
II. Die Ausgrabungen von 1897 249
III. Wiederherstellungsplan 252
7. Ein Beitrag zur Wiirdigung des Biirgermeisters Dauven. Von
Wilhelm Briining 265
8. Kleinere Mittheilungen.
1. Vertragsmassige Regelung des Vortritts in der Kirche
zu Schwerfen (1511). Von E. Pauls 276
2. Aachener Wetterhorner. Von E. Pauls 281
3. Aquensia in der Handschriften-Sammlung des Britischen
Museums zu London. Von Herm. Keussen . . . . 283
4. Nachtrag zu der Abhandlung ^Das Wappeu der Stadt
Aachen" in Band XIX der Zeitschrift des Aachener
Geschichtsvereins. Von E. von Oidtman 288
5. Der Historienmaler Adam Eberle aus Aachen ( 1 805— 1 832).
Von A. Bellesheim 289
6. Die Ableitung zweier Worter der Aachener Mundart. Von
E. Teichmann .^ 293
7. Ein Aachener als Darsteller der Titelrolle in zwei Metzer
Mysterien. Von E. Teichmann 295
484798
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9. Literatur.
1. Raoul de Cisternes, Le Due de Richelieu, son action
aux conferences d'Aix-la-Chapelle, sa retraite du pouvoir.
Documents originaux recueillis et annates. Paris. C. Levy.
1898. 8°. Pag. 411. Frcs. 7.50. Angezeigt von A. Belles-
heim 299
2. Abbe A. Kroener, Marc Autoine Berdolet, veque 6con-
stitutionel du Haut-Rhin (1796 — 1802), premier eveque
d'Aix-la-Chapelle (1802—1809). (Extrait de la Revue
catholique d' Alsace.) Rixheim 1898. 8°. Pag. 28. Ange-
zeigt von A. Bellesheim 301
10. Bericht tiber die Monatsversammlttngen des Aachener Geschichts-
vereins im Jahre 1898. Von W. Br lining 304
11. Bericht iiber die Sitzungen des Diirener Zweigvereins im Vereins-
jahre 1897/98. Von A. Schoop 306
12. Chronik des Aachener Geschichtsvereins 1896/98 307
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Der ehemalige Rittersitz Rath, auch Marschallsrath
genannt, bei Mechernich.
Von E. von Oidtraan.
Nur sparliche und zum Theil fehlerhafte Angaben iiber den
ehemaligen Rittersitz Rath bei Mechernich sind bisher veroffent-
licht worden 1 . Die altesten Besitzer werden darin entweder
gar nicht oder unrichtig erwahnt. Ich will daher in Folgendem
einen Beitrag geben zu der Geschichte des ehemaligen Ritter-
sitzes Rath oder Rodt, wie er auch zuletzt genannt wurde,
welcher zu den vielen adeligen Gutern der Rheinprovinz gehort,
die leider vom Erdboden ganzlich verschwunden sind, urn ihn
dadurch volliger Vergessenheit zu entziehen.
Der Name Rath oder Rodt 2 zeigt die Entstehung des Ritter-
sitzes und der Burg auf einer Rodung mitten im Walde an.
Die Burg ist urkundlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts im
Besitz eines gleichnamigen Rittergeschlechts 3 . Rabodo van Rode,
Ritter wird 1312 in einer Urkunde des Ritters Rabodo von
Odenkirchen, wegen eines Hofes zu Drove, Verwandter desselben
genannt, er besiegelt die Urkunde mit einem Kreuz im Schilde 4 .
*) So bei Katzf ey, Geschichte der Stadt Miinstereifel, Koln 1855, Bd. II,
S. 194, woselbst ein Udo von Rode im Jahre 1246 als vermuthlichcr Besitzer
von Rath erwahnt wird. Dieser Udo siegelt aber 1252 mit drei Pfahlen und
einem Balken, im Text der betr. Urkunde wird er Udo dapifer de Rode et dc
Lemberg genannt (Orig.-Urk. und Nachrichten wie das Dorf Burtscheid u. s. w.
S. 41, mit Beschreibung der Siegel). Er war also aus dem Geschlecht der
Herren von Geilenkirchen, welche ebenso siegeln, zu Herzogen-Rath be-
giitert waren und von denen 1270 Adolph sich in seinem Siegel dapifer de
Leimburg nennt (Urk. Nr. 325 im Stadtarchiv zu Koln). Zerstreut finden sich
weiter Nachrichten in Strange, Beitrage Heft 8, Anm. zu S. 11, 32 und 80.
2 ) Unter diesem Namen ist er bei Katzfey und auf Karten des 17.
Jahrhunderts aufgcfiihrt.
3 ) Dieses Geschlecht Rode, bei welchem der Vorname Rabodo mehrfach
vorkommt, ist wohl zu unterscheidcn von gleichnamigen, aber nicht bluts-
verwandtcn Geschlechteru, welche andere Wappeu fuhrten. Fahne, Salm Bd. I,
fiihrt 18 verschiedene Geschlechter Rode bezw. von me Rode an.
4 ) Redinghovensche Sammlung in Miinchen Bd. XXVIII, Bl. 983.
1
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2 E. von Oidtman
In demselben Jahre nennt er Jakob von Berge seinen Oheim
in einer Urkunde, mittelst welcher er von dem ehrbaren Mann
Engilbert von Stamheim auf drei Jahre eine Meierei mit grosseren
und kleineren Zehnten bei Holzhem erhalt. Er setzt zu Biirgen
die ehrbaren Leute, Johann genannt Schavart, Kuno von Ulpich,
beide Ritter, Volquin von Ulpich, Kanonikus der Kirche zu
Miinstereifel, Gobelin genannt Schavart, Pastor der Kirche zu
Euskirchen, Adolph von Molinarken, Kanonikus zu St. Severin
in Koln und Jakob von Berge seinen Oheim \ Unter Holzhem
ist nach den Zeugen zu urtheilen, jedenfalls Holzheim zwischen
Mechernich und Miinstereifel zu verstehen, welches in der Nahe
von Haus Rath liegt. Im J. 1315 ist Rabodo von Rode unter den
Biirgen des Grafen von Jiilich, ebenso auf Seite desselben Grafen
Zeuge in dem Schiedsspruch zwischen letzterem und Erzbischof
Heinrich von Koln 2 . Ein Rabodo von Rode, Ritter, vielleicht ein
Sohn des Vorgenannten, besiegelt 1326 eine Urkunde des Ritters
Arnold von Bachem wegen des Hauses Bachem mit einem Kreuz,
dessen oberer Arm beiderseits von einem Vogel begleitet ist 3 .
Ein Zweig der Familie von Rode gelangte in den Besitz
der Burg Sinzich (Sinzenich bei Ziilpich) und nannte sich in
der Folge danach ausschliesslich von Sinzich.
Dieser Zweig war auch im Besitz der dem Rittersitz Rath
nahegelegenen Vogtei zu Glehn, welche der Knappe Rabodo
*) Urkunden-Auszug in Fahne a. a. 0. Bd. 1, 2, S. 109, Anm. — Fahne
zablt im Text diesen Rabodo von Rode unrichtig einem anderen Geschlecht
zu, er nennt auch die beiden Schavart Schayfart, was entschieden fehlerhaft
gelesen ist. Johan Schavart, Ritter siegelt 1293 und 1326 mit einem Balkcn
oben von einem Vogel begleitet. (Redinghovensche Sammlung Bd. LVIII,
Bl. 274 und Bd. LXVI.) Ein anderer Johan Schavart von Irnich siegelt 1393
und 1396 ebenso. (Urkunden im Stadtarchiv zu Koln.) Im Jahre 1881
wurde in einer Kiesgrube auf dem Ginsterberg, dem Dorf Schaven bei
Commern gegeniiber das kupferne Siegelpetschaft eines Ritters Godfried
genannt Schevard gefunden, welches mit der Namensumschrift das Wappen,
Balken und Vogel, zeigt. (Jahrb. des Vereins von Alterthumsfreunden in den
Rheinlanden Bd. LXX, S. 153.) Die spateren Herren von Irnich (Vorbesitzer
der Berg-Blens) fuhrten dasselbe Wappen. Cuno und Volquin von Ulpich
gehbrcn einem von Uelpenich (zwischen Ziilpich und Euskirchen) stammenden
Geschlecht an, aus welchem Richardis von Uelpenich 1381 Abtissin zu Burt-
scheid war (vgl. Quix, Abtei Burtscheid S. 121, 167 und 431). Das Wappen
war ein Balken, uberhbht von einem Flugel. Jakob von Berge stammte jeden-
falls von Berg vor Floisdorf.
2 ) Fahne a. a. 0. Bd. II, S. 83, Urk. 127 und S. 88, Anm.
3 ) Redinghovensche Sammlung Bd. XXVIII, Bl. 985.
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Der ehemalige Rittersitz Rath bei Mechernich. 3
von Sinzich seiner Frau Goitgen von Oidtwilre Ende des 14. Jahr-
hunderts als Heirathsgut zubrachte 1 . Da diese Ehe kinderlos
war, so fiel die Vogtei wieder an die Sinzich zurtick, und noch
1395 und 1401 kommt ein Wilhelm von Sinzich, Bitter bezw.
Jordan von Sinzich als Besitzer der Vogtei vor. 1369 bekennt
Wilhelm von Boide, Herr zu Sinzich 2 , Bitter, dass er und seine
Nachkommen sich mit den von Eupen, mit welchen er wegen
seines Herrn, des Herzogs von Brabant in Fehde gewesen,
versohnt habe und dass er auf alle Anspruche verzichtet, welche
er und der Herzog an die von Eupen gehabt haben 3 . 1394
siegelt Wilhelm von Bode, Herr zu Sinzich. Bitter mit einem
Kreuz 4 .
Da der Sohn dieses Wilhelm Balduin heisst, und auch der
letzte Besitzer von Bath aus dem Geschlecht Bode den Vor-
namen Balduin gefuhrt hat, lasst sich eine nahe Verwandtschaft
beider annehmen. Vielleicht war der genannte Wilhelm von
Bode zu Sinzich ein Sohn des Balduin von Bode zu Bath.
Balduin von Bode, Bitter, vielleicht ein Sohn des oben-
genannten Babodo von Bode besiegelt 1337 die Urkunde Pauls
von Hiichelhoven, als dieser sein Haus Adendorf (bei Bheinbach)
zum Offenhause machte, mit dem Kreuz 5 . 1344 wird er Anver-
wandter der Agnes von Friesheim genannt 6 .
Er war der letzte Bode, welcher das Stammgut Bode besessen
J ) Alftcrsche Sammlung bei der Verwaltung der Studienstiftungen zu
Kohi und Fahne, Geschichte der kolnischen Geschlechter Bd. II, S. 136.
2 ) Seine Schwester, Tochter Wilhelms, Sophia von Sinzich war Gattin
des Heinrich von und zu Gertzen, beide lebten 1374. In Folge dieser Heirath
gelangte die Burg Sinzich (Sinzcnich) an die Herren von Gertzen. Der
Name wird Sinzich und Sintzich geschrieben.
3 ) Ernst, Histoire de Limbourg Bd. V, S. 129, Anm. 1.
4 ) Eltestersche Sammlung. Aufzeichnuugen von Siegeln nach Urkunden
des Staatsarchivs zu Koblenz. Das vollstandige Wappen war ein weisses
Kreuz in rothem Felde. Der Helm zeigt zwei spitze Horner.
5 ) Redinghovensche Sammlung Bd. XXVIII, Bl. 991, wo die Siegel auf-
gezeichnet; gcdruckt in Lacomblet, Urkundcnbuch Bd. Ill, S. 254 und 318.
6 ) Edenda Bl. 996. Diese Agnes war die Frau des Ritters Hermann,
Vogt zu Vriesheim und war kinderlos. lhreErben, zu denen auch Heinrich
von Gertzen nebst seiner Frau Fia von Sintzig (siehc oben) gehbrten, sind
bei Lacomblet a. a. 0. Urk. 601 angefuhrt. Agnes siegelt mit einem
gekronten Lowen, belegt mit Turnierkragen, und war wahrscheinlich eine von
Wichterich.
1*
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4 E. von Oidtman
hat 1 . Seine Tochter Alveradis von Rode heirathete den Julich-
schen Erbmarschall Frambach Nyt von Birgell, wodurch die
Burg Rode an die Herren von Birgell kam und nun von diesen
nach der erblichen Marschallswiirde der neuen Besitzer in der
Folge den Namen Marschallsrath erhielt. Alveradis starb 1393.
Bei den Birgell kommen spaterhin auch die Vornamen Rabodo und
Balduin vor, ersterer Sohn, letzterer Enkel der Alveradis. Als
1403 Engelbrecht Nyt von Birgell Erbmarschall und Heinrich
von Huchelhoven, Schultheiss zu Eschweiler eine Ehe zwischen
ihren Kindern Frambach und Johanna bereden, gibt Engelbrecht
seinem Sohn den Hof zu Streithagen. Nach seinem Tode soil
er das Marschallsamt mit seinem Zubehor sowie die Burg zu
Roede mit Vorburg und mit Graben haben 2 .
Erbmarschall Frambach von Birgel setzte 1422 fur 5000
Gulden, welche er dem Erzbischof von Koln wegen des verpfan-
deten Schlosses Tomburg schuldete, sein Schloss zu Rode in der
Eifel mit einem Theil des Dorfes Mechernich und des Dorfes
zu Hairtsheim, dem Haus zu Ulpich, dem Gut zu Hoeve, dem
Hof zu Hergarten als Pfand 3 . Sein Sohn, der Erbmarschall
Engelbrecht Nyt von Birgell starb 1480. Aus dritter Ehe 4
mit Paitza von Raesfeld 5 hatte er nur eine Tochter Elisabeth,
welche 1478 mit Wilhelm von Nesselrode, Herrn zu Stein, ber-
gischen Landdrost, verlobt wurde c . Die Ehe sollte erst statt-
finden, wenn die Braut 13 Jahre alt geworden sei. Als Mitgift
wurde ihr zugesagt das Schloss Marschalls-Rode mit alien dazu
*) Die bciden Urkuuden, welche Strange a. a. 0. S. 79 und 80 abge-
druckt hat, handeln liber Merode bei Langerwehe; seine Annahmc, dass sie
Marschallsrath betreffen, ist irrig.
2 ) Korth, Archiv Harif S. 264 in den Annalen des histor. Vcreins fur
den Niederrhcin Heft 55, S. 264.
3 ) Alftersche Sammlung in der Hofbibliothek zu Darmstadt Bd. XXXV,
Bl. 942—46. Der Hof zu Hergarten kam durch Johanna von Eschweiler an
die Birgell.
4 ) Ueber die Nyt von Birgell und die Kinder Engelbrechts aus erster
Ehe habe ich in den Beitragen zur Geschichte von Eschweiler Bd. I, S. 378 ff.
Mittheilungen veroffentlicht.
6 ) Sie heirathete spaterhin Cuno Herrn zu Winneburg und Beilstein.
Daher wird ein Hof zu Harzheim, welchen die von Putzfeld besassen, Winne-
burger Hof genannt wordcn sein. Vgl. Katzfey a. a. 0. S. 83, Anm.
6 ) Strange a. a. 0. S. 11 und 12. Brosius, Annalen S. 66 gibt cinen
Auszug der Urkunde. Er nennt den Engilbert von Birgel: S(acri) R(omani)
Imperii Dynasta in Rode et Mechernich.
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Der ehemalige Rittersitz Rath bei Mechemich. 5
gehorigen Gtitern, Renten und Gefallen, nach des Vaters Tod
das Haus Bovenberg (bei Weisweiler), die auf den Hof zu
Schonforst binnen Aachen nnd die Meierei von Aachen sprechende
Pfandschaft und 11000 Rheinische Gulden. Letztere erhielt
Herzog Wilhelm von Jiilich als Darlehn und verpfandete dafur
das Dorf Eschweiler mit Gericht und allem Zubehor sowie 100
Gulden Rente aus dem Amt Jiilich K
In Folge der Heirath mit Elisabeth von Birgell nennt sieh
denn audi Wilhelm von Nesselrode Vogt zu Aachen. Als der
Sohn Bertram von Nesselrode 1529 Anna Steck von Herten
heirathete, finden sich mit Marschallsrath folgende Giiter ange-
geben, die bereits 1422 mit demselben genannt sind: das Schloss
Marschalls-Rode, das Gut Hergarden, das Gut zu Uelpenich,
die Renten und Gefalle zu Mechernich, die halbe Herrlichkeit
zu Harzheim 2 . Von Bertrams 8 Kindern erhielt der gleichnamige
Sohn das Gut Marschalls-Rath; er war Amtmann zu Munster-
eifel, Euskirchen und Tomberg. 1610 ist er im Julichschen
Ritterzettel aufgezeichnet, aber nur in seiner Eigenschaft als
Amtmann, nicht wegen des Gutes Rath.
Bertram von Nesselrode starb 1614 s , seine kinderlose Wittwe
Agnes von Schoeller erhielt alle Mobilien und die Leibzucht an
den Giitern. In zweiter Ehe mit dem kurkolnischen Kammerer
Karl von Baexen zu Veynau verheirathet, wird dieselbe 1618
noch Frau zu Rath genannt, wahrend gleichzeitig ihr Neffe
Bertram von Nesselrode als Herr zu Radt und Mechernich
bezeichnet wird 4 . Beide schlossen in diesem Jahre einen Ver-
J ) Die Urkunde, womit Engelbrecht von Birgell ein Viertel der Renten
der Vogtei und Meierei zu Aachen vom Herzog von Jiilich 1464 erhielt, ist
bei Strange a. a. 0. S. 72 abgedruckt.
2 ) Die tibrigen Gttter und Renten Bertrams sind bei Strange a. a. 0.
S. 14 angegeben. Es gehQrten u. A. dazu 2000 Goldgulden aus der Vogtei
zu Aachen. Mit dem Roderhof zu Harzheim war Bertram (welcher 1556
starb) 1513 vom Kapitel des Kollegiatstiftes zu Munstereifel belehnt worden*
In der Urkunde heisst es ausdriicklich : „beheltlich dem vurs. Juncker Bertram
und sin en erven ire hoicheit ind gewaltsachen zu Hartzhem mit irem zube-
hoer und anhengen, derer wir, noch unse nakomen uns niet leenschaff ver-
messen soillen." Strange a. a. 0. S. 80, Nr. 19.
8 ) Am 10. April, er wurde in der Dominikanerkirche zu Koln begraben.
Seine Grabinschrift findet sich in der Redinghovenschen Sammlung in Miinchen
Bd. XXIV, Bl. 216. In derselben wird er nicht, wie Strange a. a. 0. S. 17
angibt, jiilichscher Marschall genannt.
4 ) Katzfey a. a. 0. Bd. II, S. 121.
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6 E. von Oidtman
gleich wegen Mechernich mit den Vormiindern des unmundigen
Grafeu Johann Arnold von Manderscheid-Blankenheim. Zu
Mechernich war namlich der Besitzer des Hauses Rath znsammen
mit dem Grafen von Blankenheim Grundherr 1 , beide besassendort
die hohe Obrigkeit, den Wassergang, Glockenklang, Wildfang
auf und in der Erde, das Recht zu richten iiber Hals und
Bauch, wie das Weisthum von Mechernich vom Jahr 1570 besagt 2 .
Jedoch durfte der Herr zu Rath nur einen schweigenden Schult-
heiss, der Graf von Blankenheim dagegen einen handelnden
Schultheiss ernennen. Missethater konnten drei Tage lang im
Fangstock gehalten werden, zuerst wurden sie nach Blankenheim
geschafft, dort verhort, dann mit dem Protokoll nach dem Schloss
Rodt geschickt und endlich zu Mechernich durch ein Gericht
abgeurtheilt. Wenn eine der Herrschaften einen armen Sunder
begnadigte, so sollte sich die andere damit einverstanden erklaren.
Geldbussen wurden getheilt. Hiernach scheint Rath mit seinen
Antheilen an den Dorfern Mechernich und Harzheim eine allodiale
und nicht lehnbare Herrschaft gewesen zu sein.
Es heisst namlich in dem Scheffen- Weisthum von Harzheim 3 :
„Item erklart man den Herren zu Rath und die von Winnen-
burg fiir Gewaltherren 4 zugleich, aber weil das Hauss Rath
die nechste Vestung ist, weis man, wannehe sich Jemand ver-
ginge und verthete, dass man die oder denselben ahns Haus
Rhat lieberen solle, damit doch keinem Herren seine Gerechtig-
keit benohmen." Der sogenannte Roderhof zu Harzheim (siehe
oben S. 5, Anm. 2) hatte mit diesen Rechten nichts zu thun,
er war lehn- und zinspflichtig. Die Gewaltherren hatten zu
Harzheim dieselben Rechte wie der Besitzer von Rath zu
Mechernich. Darauf bezuglich heisst es weiter in dem ange-
fiihrten Weisthum: „Also weisen die Scheffen bei den Gewalt-
herren zu Schatz und Dienstwetten und Bruchten,Klocken-Klang,
*) Bereits Erbmarschall Frambach von Birgell 1422.
2 ) Das Weisthum ist nur theilweise in Katzfey, Gcschichtc der Stadt
Miinstereifcl Bd. II, S. 123, ganz in der Zeitschrift Niederrhein vom Jahre
1878, abgedruckt, wo die weiteren Rechte angefiihrt sind. In einem Ding-
buch aus dem Jahre 1749 (Auszug bei Katzfey a. a. 0. S. 122 und 123)
wird u. A. geschrieben : Bei Anwesenheit Hoher Herrschaften auf dem Hause
Rode sind die schuldige Dienste und Gauge willig und ohne die geringste
Wiederrede zu verrichten, bei Strafe von acht Gold gulden.
8 ) Abgedruckt bei Katzfey a. a. 0. S. 82—84.
4 ) Grundherr war das Kapitel des Kollegiatstifts zu Miinstereifel,
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Der ehemalige Rittersitz Rath bei Mecberuich. 7
Wassergang, Wildfang und alle Gewaltsachen zu richten iiber
Halss und Bauch. a Die Unterthanen zu Mechemich sowohl wie
zu Harzheim mussten auch auf dem Hause Rath Frohn- und Spann-
dienste leisten. Der Neffe des 1614 verstorbenen Bertram von
Nesselrode, Mathias, vermahlte sich 1623 rait Maria Elisabeth von
Wylich und brachte ausser anderen Gutern Haus und Herrlich-
keit Marschallsrode mit alien dazu gehorigen Hofen und Renten
in die Ehe. Die ganze Besitzung wird 1610 folgendermassen
bezeichnet: Das Schloss zu Rode mit seiner Hoheit, Herrlich-
heit, Fischerei, Kirchen- und Altar-Gifften (Patronat), Acker-
land, Wiesen, Geholz und der Miihle bei dem Hause, dem Zehnten
im Roggendorfer Feld, dazu ungefahr 30 Morgen Ackerland in
demselben Felde, die Hofe zu Weiler 1 , Uelpenich 2 , Hostel und
Hergarten, die kurmodigen Lehen zu Buir, der Hof mit der
Hoheit zu Harzheim, Antheil an der Muhle zu Dreimiihlen,
Renten zu Kreuzau, Winden, Bergheim und Niederau, Erbzins
und halbe Hoheit im Dorf Mechernich, Haus und Hof auf dem
Wey 3 . Johann Bertram von Nesselrode, Sohn des vorgenannten
Mathias, kaufte 1674 vom Grafen Salentin von Manderscheid-
Blankenheim dessen Antheil an der Herrschaft Mechernich nebst
Burgvey und alle von diesen beiden reichsunmittelbaren, allo-
dialen und schuldenfreien Stucken abhangende Guter, Renten,
Gefalle, Frohn- und andere Dienste, Bergwerke, Mineralien, Stoss-
und Schmelz-Hiitten, Busch und Buschgerechtigkeiten, hohe,
mittlere und niedere Gerichtsbarkeit, Judengeld u. s. w.
Alles dies wurde 1686 bezw. 1699 an Freiherrn von Nessel-
rode-Stein verkauft. Graf Bertram Karl von Nesselrode kaufte
1710 noch von der Wittwe von Randerath zu Pesch 4 , alle ihre
') Zwischen Holzheim und Wachendorf, von den Hiichelhoven zu Esch-
weiler (an der Indc) herstammend.
2 ) Uelpenich (Uelpich). Ich ftihre noch Aleid Frau von Ulpich, geborcne
von Schonau 1359 an. Ihr Siegel ist beschrieben in meiner Abhandlung tiber
Schonau in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. VIII, S. 217.
Katharina von Uelpenich war 1384 Gattin des Dietrich Schinman von Auwe.
3 ) Wird Weycr bei Harzheim sein. Strange a. a. 0. S. 32, Anm. 2.
4 ) Pesch bei Commern fruher im Besitz der Kessel von Niirburg. Die
Wittwe Johann Gerhards von Banderath, Maria Katharina von Hanxlcr, be-
hielt sich 1710 bei dem Verkauf des Zubehors von Pesch nur einen Kirchen-
stuhl und Begrabniss in der Kirche zu Mechernich vor. Ihr Sohn Philipp
bcsass 1730 noch Pesch. Sein Bruder Max Joseph, Freiherr von Banderath
zu Horrich (bei Geilenkirchen), starb als Letzter seines Geschlechts 1760 ohne
Kinder zu hinterlassen.
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8 E. vonOidtman, Der ehemalige Rittersitz Rath bei Mechernich.
zum Hause Pesch gehorenden, in Mechernicher Hoheit einschla-
gende, allodiale und freie Felder, Biische, Weiher, Jagd- und
sonstige Gerechtsame J . Des Mathias von Nesselrode Urenkelin,
Charlotte Sebastiane heirathete Johann Rudolph BenediktFreiherrn
von Twickel, Reichshof- und kurkolnischen Geheime-Rath, Drost
der Aemter Rheine .und Bevergern, Erbherrn zu Havixbeck,
Nienburg u. s. w. Seine Kinder Joseph Clemens, Johann Rudolph,
Jobst Edmund und Anna Luise theilten 1740 die elterlichen
Besitzungen, wozu auch Rath gehorte 2 . Das Haus gerieth, da
die Familie Twickel in Westfalen begiitert, dasselbe verwalten
liess, in Verfall. Bereits 1740 werden die nothwendigsten
Reparaturen auf 1000 Thaler geschatzt. Urn das Jahr 1771
ging Rath mit allem Zubehor durch Kauf von der Familie
Twickel in den Besitz des Herzogs von Arenberg iiber 3 .
Das friihere Schloss Rath verfiel immer mehr, so dass es im
Jahre 1853 ganzlich abgebrochen wurde.
Hierbei wurden im Schutt interessante Reste von Thon-
gefassen des 16. Jahrhunderts gefunden 4 .
Jetzt sind nur noch geringe Fundamentmauerreste sichtbar.
das Gelande von den Bahnlinien durchschnitten, von Bleigruben
und Schutthalden bedeckt, hat sein Aussehen gegen friihere
Zeiten, in welchen iiberall Wald das Schloss Rode umgab, vollig
verandert.
*) Dicse Besitzungen zu Mechernich besasscn die Grafen von Nesselrode
bis zur franzosischen Besitz ergreifung.
2 ) Katzfey a. a. 0. S. 185.
3 ) Ebenda S. 195.
4 ) Jahrbttcher des Vereins von Alter thumsfreunden im Rheinlande
Bd. XXII, S. 134.
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht.
II. Abtheilung.
Prozesse aus Aachen und dem Regierungebezirk Aachen mit
Ausnahme der die Aachener Behorden und Korporationen
betreffenden.
Von Hermann Veltman.
(Fortsetzung.)
1522. Lachmann, Ursula, Hansens Wwc, (Schlettstadt) g. Conrad Surlet
(A.): Herausgabe dcr Verlassenschaft des Anton Lachmann an die K. als
nattirliche Mutter desselben. Stadtger. A. 1531. (17/21.)
1523. le Laid, Johann, (A.) u. Isaac Loth, (Limburg) g. Lambert Lyn
u. cons. (A.): Provokation zur Gjeltendmachung behaupteter Anspruche auf
Johann Simons Verlassenschaft. Sch. A. 1624. (40/85.)
1524. le Laid, Joh., (A.) u. Isaac Loth (Limburg), g. Lambert Lyn u.
cons. (A.): Anspruche auf die Verlassenschaft des Joh. Simons. Sch. A.
1624. (41/86.)
1525. le Laid, Johannes Erben, g. Johann Qodefridi u. dessen Ehcfrau
(Malmedy): Vindikation eines lehnbaren Hauses zu Malmedy nebst dazu
gehorigen Lehengtitern, welches von Joh. le Laid zu Malmedy, Oheim der
K. denselben hinterlassen, von der in den lebenslanglichen Niessbrauch ein-
gesetzten Wwe. aber an Bekl. verkauft worden. Lehenhof Malmedy. 1631.
(43/87.)
1526. Laid, Joan. Wwe., (Malmedy) g. Salentin de Malaise, Steuerein-
nehmer (Stablo): Bezahlung einer Fuhre Wein oder von 10 rthlr. flir die
todte Hand an die Steuereinnehmerei zu Stablo. Fiirstbischon. Regierung
zu Stablo. 1667. (43/88.)
1527. le Laid, Joan, u. dessen Ehefrau, (Malmedy) g. Aegid Dormae 1 ,
(Stablo), Fiskal (Luttich) u. cons. (Malmedy): Genugthuuugs- u. Schaden-
ersatzklage wegen einer gegen die K. unbegriindeter Weise eingeleitetcn
Kriminaluntersuchung, wegen Verdachts der Hexerei u. deshalb erlittener
Einkerkerung u. Vermiigenskonnskation. Bkg. 1621. (44/89.)
1528. Lambert, Arnold, g. Hubert Pietre (Malmedy): Wiedereinlosung
eines Hauses zu Malmedy. Unterger. Malmedy. 1620. (47/104.)
1529. Lambert, Gebriider Lambert u. Hermann, (A.) g. Johann Stockers
Wwe. u. Erben ( Ammenhausen) : Guthaben von 1008 Ortsthl. aus gemein-
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schaftlich betricbenem Wollhandol. Graft. Waldecksche Regierung zu Corbach.
1663. — Abgeg. nach Waldeck, Hofger. zu Corbach am 28. Juli 1851. (105.)
1530. Lambert, Lamberts Wwe., Catharine Nuett, g, Hermann Lambert:
Verbal-Injurien. Sch. A. 1680. (49/107.)
1531. v. Lamberts v. Cortenbach, Freiherr Leo Joseph Franz Hieronimus,
g. Johann Heinrich Arnold v. Mylius, uxor, nom., (Coin): Forderung einer
Mitgift von 5500 rthlr. Sch. A. 1740. (56/113.)
1532. v. Lamberts v. Cortenbach, Freiherr Leo Joseph Franz Hyronimus,
g. des Freiherrn Leo Joseph Franz Hyronimus v. Lamberts v. Cortenbach
Kinder erster Ehe resp. Vormuudschaft (Coin u. Liittich): Herausgabe eines
Kapitals von 25000 Pataconen und verschiedener Kleinodien aus der gross-
elterlichen (v. Surletschen) Verlassenschaft. Sch. A. 1756. (51/114).
1533. Lambrichs, Johann Paul, g. die Abtei zu Cornclimunster (Inden),
u. Hyacinth Alphons u. Johann Adam Weynand (A.): Besitz des Lehen-
schreibereipostens bci der Lehcnkamraer des Abtes von Cornelimunstcr zu A.
Abt zu Cornelimunster. 1732. (52/122.)
1534. v. Landas, Johann Kaspar u. Johann Seibel, (Elberfeld) g. Karl
Philipp v. Thenen (A.): Schuldforderung von 2060 rthlr. mit Abzug eincs
Nachlasses von 421 rthlr. 45 Stiiber. Sch. A. 1786. (60/160.)
1535. Landesscheid, Nesa, Abtschultheissin u. ihr Sohn Lorenz, (Land-
scheid) g. Johann Bull u. cons. (Ahrweiler): Verlassenschaft des Michael
Schmidt von Reifferscheid, strcitig zwischeh den Mutterbrudcrskindern u. den
Vaterbruderskindern. Sch. Reiffenscheidt. 1567. (64/197.)
1536. v. Landsberg, Bertrams Ehefrau, Gertrud v. Hanss, (Hof Ham-
berg bei Solingen) g. Bertram Johann v. Landsberg u. cons. (Coin u. Jiilich):
Einraumung des Genusses der der K. im Ehevertrag als Wittum ausgesctzten
Guter; Misshandlung. Rkg. 1557. (66/213.)
1537. v. Landscron, Isaac Hypolit, (A.) g. Albrecht v. Brochhausens
Erbcn (Stein u. Sittard): Geniigeleistung einer zugesagten Biirgschaft fur
Dietrich Bertolf v. Belven. Julichsches Hauptger. Gangelt. 1622. (81/248.)
1538. Langohr, Arnold, g. Johann Roemer: Schutz im Besitz eines Hauses
nebst dazu gehorigen Mistplatz u. Kohenweide, gegen behauptetes Wieder-
losungsrecht, Spoliation von Obst u. Satisfactionsforderung von 50 rthlr.
Sch. A. 1674. (133/390.)
1539. Lantremenge, Robertus, et cons., (Leodium) g. Quirinus de Meys et
cons. (Malmundarium) : Debitum mille dalerorum ex cessione Egidii Dorraaol.
Justitia Malmundarium. 1657. (152/431.)
1540. Latomus, Hubertus, et cons., g. Joannes Michael (Malmundarium):
Indemnisatio pro sarcina cum 58 linteaminibus vendita. Justitia Malrnun-
dariensis. 1596. (174/484.)
1541. Lauer, Johannes Erben, g. Hennis TheAvis, Glaubiger: Praferenz
im Konkurse hinsichtlich Immission in das Haus des Gemeinschuldners. Sch,
A. 1621. (179/553.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 11
1542. Laurenz, Philippus, (Visctensis) g. Paulus Rutt et cons. (Aquensis
urbs) : Promissio, traditio et procuratio centum ct viginti mensurarum frumenti
vel solutio pretii ascendendis ad mille et ducentos caroleos. Curia scabinorum
Leodiensium. 1596. (185/578.)
1543. Laurenz, Isaac Linnes Wwe., (Stolberg) g. die Wwe. Gottfried
v. Recklinghausen, nachher verm&hlte Rappard (Coin): Distraction der von
Isaac Linnen Laurenz hinterlassenen Guter wegen mehrerer Schuldforderungen
u. dagegen eingewendetes jus devolutionis oder Verfangrecht zu Gunsteu
der Kinder. Sch. Cornelimiinster. 1773. (186/579.)
1544. v. Leerodt, Dietrich, (Merzenhoven) g. Damian Spiess v. Freichcn
(Vrechen): Succession in das Lehengut Bodendorf nebst Pertinenzien. Kur-
kolnischc Mannen u. Lehenger. Bodewordt. 1532. (214/675.)
1595. v. Leerod, J. A., (Bom) g. das Liebfrauenstift (A.) u. den zeit-
lichen Pastor (Sittard) : Restitution gegcn den Ablauf der Aktionsfrist in einer
Rechtssache, den geforderten Beitrag von 3 / 8 zu den Reparaturkosten der
Kirche zu Sittard betreffend. Rkg. 1703. — Abgeg. nach Limburg, Pro-
vinzial-Gerichtshof zu Maestricht am 27. April 1852. (677.)
1546. v. Leerod, H. W., (Leerod) g. die Wwe. v. der Horst, Maria
Konstanze v. Rothkirchen (Elbroich): Immission in den Gladbacher Hof wegen
einer Schuld von 2000 rthlr. Amt Miselohe. 1721. (220/683.)
1517. v. Leerod, H. W., (Leerod) g. SchOffen u. Vorsteher der Herrlieh-
keit Heyden: Befreiung von ausserhalb der Herrschaft Heyden zu leistenden
Frohndiensteu. Julich-Bergscher Hofrath zu Dusseldorf. 1722. (221/684.)
1548. v. Leerod, Ludwig Lambert Lothar, liber nom., (Heinsberg) g.
Freiherr Franz Conrad Aegidius v. Hersel (Bodenheim) : Forderung von 3000
rthlr. auf Grund eines Erbvergleichs und desscn Anfechtung von Seiten des
V. Avegen Tauschung und lacsio enormis. Julich-Bergscher Hofrath zu Diissel-
dorf. 1736. (224/689.)
1549. v. Leerod, Ludwig Lambert Lothar, Amtmann, (Heinsberg) g.
Hugo Carl v. Leerod, Domherr zu Halberstadt (Coin): Antheil an den vater-
lichen Erbgutern. Julich-Bergscher Hofrath zu Dusseldorf. 1739. (225/690.)
1550. v. Leerod, Graf Hermann Franz u. cons., (Born u. Diisscldorf) .g.
Johann Hugo v. Spiess fur sich u. seinen Sohn (Rath): Immission in das
Rittergut Eggerath wegen ruckstandiger Heirathsgutsforderung von 2176
rthlr. und Anspruch auf Antheil an der Erbschaft des Casimir Franz Anton
Graf v. Leerod in der Vorklage, Praferenz einer Forderung von 2000 fl. in
der Widerklage. Julich-Bergscher Hofrath zu Dusseldorf. 1743. (226/691.)
1551. v. Leerod, Hugo Carl, Domherr zu Halberstadt, (Coin) g. den
Amtmann Ludwig Lambert Lothar v. Leerod (Heinsberg): Iuventirung und
Theilung der mutterlichen Verlassenschaft. Julich-Bergscher Hofrath zu
Dusseldorf. 1746. (228/693.)
1552. v. Leerod, Franz Adam, (Born u. Dusseldorf) g. die Wwe. des
Hermann Franz v. Leerod Maria Anna, geb. Schenk v. Schmidtburg (Mainz)
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12 Hermann Veltman
u. Kurpfalzisch Jiilicb-Bergscher Geh. Rath (Diisseldorf) : Auszablung des
im Ehevertrag bedungenen Wittums aus den v. Leerodschen Fideicommiss-
giitern, Ersatz verschleuderter Effekten u. unbefugter Weise bezogener Pacht-
gelder und Gefalle in der Vorklage; Ersatz gehabter Auslagcn u. Edition
von Familien-Urkunden in der Nacbklage. Kurpfalz. Jiilicb-Bergscher Geb.
Rath zu Diisseldorf. 1766. (230/695.)
1553. v. Leers, Johann Philipp, (Leerbach) g. Wilhelm Conz (Heinsberg) :
Rtickforderung von 600 rthl. u. der Halfte der Errungenscbaft anf Grnnd
der Ebepakten nach dem kinderlosen Tode der mit Dietrich v. Leers, Oheim
der Apellanten verebelicbt gewesenen Tochter des Apellaten. Kurpfalzisch
Jiilicb-Bergscher Hofratb zu Diisseldorf. 1701. (231/696.)
1554. Leerscb, Johann, g. Johann Moll: Wiederlosung von Haus, Hof
u. Melkerei in der Eulencr Gasse zu A. nebst 20 Morgen dazu gehoriger
Giiter. Sch. A. 1624. (233/698.)
1555. Lehenrich, Oswald, g. Peter Valenzin u. cons.: Forderung von
40 rthlr. riickstandiger Zinsen aus einigen zu der Mitgift der verstorbenen
Ehefran gehorigen Kapitalien. Sch. A. 1623. (240/718.)
1556. Lehenrich, Oswald, g. Elisabeth Lehenrich : Antheil an der Ver-
lassenschaft der Maria Jiingling. Sch. A. 1623. (241/719.)
1557. v. Leick, Margarethe, Wwe. Walthers v. Wilr6, g. Dietrich v.
Wilre: Vollziehung des Testaments Walthers v. Wilre. Sch. A. 1531.
(244/737.)
1558. v. Leinersbach, Johann Matthis Thomas, (Diiren) g. Degenhard
v. Droeff u. cons.: Nicht ersichtlich. Schultheiss u. Sch. Droeff (Drove.)
1548. (248/751.)
1559. v. Leiningen, Graf Johann Carl August, (Broich) g. Johann
Schauenburg, Richter (Essen) : Auf hebung einer wahrend der Minder jahrigkeit
des Apellanten u. durch ein incompetentes Untergericht erhaltenen Im-
mission in das Schloss Broich. Jiilich-Bergsche Regierung zu Diisseldorf.
1693. (264/945.)
1560. v. Leiningen, Graf Christian Carl Reinhard, (Broich) g. die Bevoll-
machtigten der 6 Horner der Herrschaft Broich (Saarn u. Miiudt): Einker-
kerung u. Dienstentsetzung der Apellaten wegcn Vorbringung verschiedener
Beschwerden im Namen ihrer Kommittenten. Jiilicb-Bergscher Geh. Rath zu
Diisseldorf. 1724. (265/956.)
1561. v. Leiningen, Graf Christian Carl Reinhard, (Broich) g. das Kloster
(Hamborn): Beschwerde iiber cigenmachtige Pfandung wegen Begehens der
bestrittenen Jagd anf den zur Herrschaft Broich gehorigen Grundstucken
des Klosters. Jiilicb-Bergscher Geh. Rath zu Diisseldorf. 1748. (266/957.)
1562. v. Leiningen, Grafin Johanne Magdalene geb. Grafin von Hanau,
(Broich) g. Matth. Adam (Diisseldorf): Genugthuung u. Schadenersatz wegen
Entsetzung von der Richterstelle zu Miihlheim a. d. Ruhr in der Unterherr-
schaft Broich, Erstattung von 1000 rthlr. Gerichtskosten. Kurpfalz. Haupt-
u. Landesger. zu Diisseldorf. 1702. (268/966.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 13
1563. Leisge, Hermann, (Nothberg) g. Peter Schoeck (Eschweiler) :
Nicht ersichtlich. Unterger. Eschweiler. 1538. (280/995.)
1564. Lensen, Dietrich u. cons., g. Quad v. Wickerath (Wickeradt):
Injurienklage wegen Beschuldigung entzogcner Erbgiiter. Vogteiger. Wicke-
radt. 1629. (314/1140.)
1565. Lenz, Wilhelm, g. Johann Mees v. Bochholt, gen. Waldbott:
Abtretung eines baufalligen Hauses gegen Uebernahme der Restauration u.
Abtretung eines darauf ruhenden Zinses. Sch. A. 1532. (316/1162.)
1566. Leonhardi, Arnoldi relicta Maria, (Rudis) g. Wirich de Hoex (A,):
Kauf eines Hofes zu Rudis. Sch. Rudis. 1510. (320/1324.)
1567. v. Leonrod (soil heissen Leerod), Dietrich (Coin) u. dessen Erben
(Merzenich) g. das Stift Unserer Lieben Frau (Maestri cht): Jahriiche Gttit
von 65 fl. u. weiteren 20 fl. von dem Gute Mertzcnhofen, der Mtihie zum
Gale u. dem halbcn Wald daselbst. Unterger. Berga. 1523. (322/1328.)
1568. de Lepolli, Joannes, (Hue) g. Wilhelmus de Lemaesen (A.): Kassation
einer unstatthaften Berufung an das inkompetente Schoffeuger. zu Beffort in
cinem Prozess betr. Aufrechthaltung einer gerichtlich erkannten Immission.
1524. (335/1350.)
1569. Lersch, Wwe. Paul, geb. Meubach, (A.) g. Mathias Wilhelm
Lersch (Coin): Herausgabe mekrerer Kisten mit Handlungsbuchern u. Skrip-
turen. Rkg. 1656. (337/1375.)
1570. Lersch, Wwe Paul, gcb. Meubach, (A.) g. Jakob Weiss (Bur-
scheid): Zuruckgabe eines als depositum iibergebenen Kistchens mit ver-
schiedenen Obligationen u. Urkunden. Sch. A. 1659. (340/1378.)
1571. Leuchter, Claus Johann, g. Andreas Leyme u. cons. : Uebernahme
eines jahrlichen Erbpachts von 10 Simmri und 1 Copp Roggen. Sch. A.
1554. (358/1434.)
1572. Leuren, Johann, (Randeradt) Bernhard Mendig, Rentmeister des
Amts (Milien) g. Johann Hamecher (Gangelt) : Schuldforderung von 60 rthlr.
in der Vorklage u. Beschlagnahme dieser Summe wegen ruckstandigen Zoll-
pachts in der Nachklage. Sch. Gangelt. 1620. (364/1448.)
1573. Lewe, Michael, (A.) g. Geel Kampe (Haren): Forderung von
100 Goidfl. aus einer Burgschaft. Sch. A. 1555. (379/1505)
1574. Leyendecker, Georg, (Wassenberg) g. Jakob Gloeckher (A.) : Per-
sonal-Arrest wegen verschiedener Schuldposten. Sch. Wassenberg. 1630.
(434/1588.)
1575. Leynen, der rainderjahr. Vormund, Johann Peter Strauss, (Linnich)
g. Heinrich Schoenn u. dessen Erben (Stolberg): Herausgabe von Vis der
Mobiiiar-Vcrlassenschaft der Susanne Marie Schardinecl. Unterger. Eschweiler.
1716. (439/1599.)
1576. Leyssgen, Hermann, g. Stephan Beuer (Notberg): Verbalinjurien.
Sch. Notberg. 1536. (440/1603.)
1577. v. der Lieck, Gottfried, g. Wwe. Wilhelm Hoefler, (Heinsberg):
Schuldforderung von 2000 Goldg. 1524. (462/1744.)
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14 Hermann Veltraan
1578. Liennc, Joannis vidua Elisabeth, g. Petrus Mathone (Malmunda-
rium): Vindicatio domus et horti cum appendiciis, quam rea Elisabetha
habitabat, ncc non horti ct prati adjacentis, situati in loco dicto la Vanlx
pro portione competente ex successione Anthonetae Mathone actoris amitae.
Major et scabini superioris curiae Malmundariensis. 1555. (466/1755.)
1579. de Liene, Jo. Elisabetha vidua, (Malmundarium) g. Nuncius
apostolicus pro Mathia v. d. Roye (Leodii): Cassatio illiciti recursus ad judi-
cem eccicsiasticum in causa saeculari defructuationera cujusdam coloniae in
loco de Stevort. Rkg. 1618. (467/1756.)
1580. Lignoul, Maria Anna, (Stabuletum ex pago Tripontano prope.)
g. Otte-Salmerisis, J. J. Bern (Malmundarii): Actio injuiiarum et calumnia-
rum propter id, quod rea actori imputasset paternitatem gestati in utero
infantis. Consilium provinciale principis Stabulensis. 1782. (482/1793.)
1581. v. Limburg-Styrum, Graf Friedrich Carl, (Raesfeld) g. C. F. B.
de Hauzeur, Stadt Aachischer Vogt-Major, u. Kaufmaun Friedrich Sentrup,
(A.): Satisfaction sklage wegen Arrestirung der Person u. Effekten des K's. ltir
eine Schuldforderung von 1300 rthlr. Rkg. 1760. (519/1859.)
1582. auf der Linden, Johann, g. Mans Hoynrekock (Hoinrekoch) u.
dessen Erben (Mertzenich) : Entschadigungsforderung wegen geleisteter Btirg-
schaft. Sch. Mertzenich. 1530. (533/1998.)
1583- Linen [Leyne], Lambert, g. Marie Piiler, Isaak Becks Wwe.:
Schuldforderung von 3000 rthlr. nebst aufgelaufenen Zinsen. Sch. A. 1656.
(559/2081.)
1584. Linen [Leyne], Lambert, g. Johann Goboth, Joh.-Ordens-Komthur:
Wechselschuld von 200 Dukaten. Sch. A. 1656. (558/2080.)
1585. Linen [Leyne], Lambert, g. Peter Kohns Erben: Schuldforderung
von 131 Pfund Flamisch oder 328 rthlr. Sch. A. 1671. (560/2082.)
1586. v. Linner, Heinrich, (Coin) g. Hermann Zimmermann u. cons.
(Aldenhoven): Vindikation einiger Giiter zu Aldenhoven. Stadtger. Julich.
1523. (567/2092.)
1587. v. Linz, F. W., Kurpfalz. Vogt, (Eschweiier) g. v. Hompesch,
Oberjagermeister (Bollheim) : Verpflichtung zum Schadenersatz u. Wiederher-
stellung in den vorigen Stand wegen entzogenen Wassers u. dadurch bewirkten
Stillstands einer Miihle. Julich-Bergsche Regierung zu Dusseldorf. 1730.
(577/2118.)
1588. v. Linzenich, Ludolph, (Burtscheid) g. Werner v. Binsfeld (Bins-
feld): Jahrliche Rente von 150 fl. von dem Hofe Frauenberg in der Herr-
schaft Wilre bei Valkenburg. Sch. Wiler. 1524. (580/2121.)
1589. v. Linzenich, Johann, (A.) g. Sch. u. Ger. (Burtscheid): Verbal-
Injurien. Sch. A. 1532. (58 1/2 122 a.)
1590. v. Linzenich, Adolph, (A.) g. Stephan Schorley (Maestricht) : Schuld-
forderung von 200 Brab. fl. fur Wein. Sch. A. 1548. (583/2123.)
1591. v. Linzenich, Ludolphs Erben, (Burtscheid) g. Wilhelm Pfaffen-
broch u. cons. (A.): Herausgabe von 400 Aachener Gulden, im Auftrage der
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 15
Apellaten fur diesclben eingenommenc Accis- u. Umgeldsentschadigung. Sch.
Burtscheid. 1549. (584/2124.)
1592. v. Liuzenich, Adolph, g. Arnold Leineraann u. cons.: Forderung
eines jahrlichen Zinses von 24 Joacbimsthalcr von einem Hausc zu A. Sch.
A. 1551. (585/2125.)
1593. v. Linzenich, Ludolph, g. Anton Schlebusch (Burtscheid): Jahrl.
Gtilt (Rente), von 12 Mudden Roggen, lastend auf Wynandshof u. „dat
Sivcert a in Burtscheid. Sch. Burtscheid. 1583. (586/2126.)
1594. v. Linzenich, Adolph, (A.) g. Adam v. Merode (Frankenberg) :
Protestation gegen Benachtheiligung einer Miihle vor Adalbertsthor durch
Stauen des Wassers. Sch. A. 1563. (587/2127.)
1595. v. Linzenich, Jakob, (A.) g. Grafin Magdalena v. Wied, Aebtissin
der Stifte Elten u. Notteln (Elten): Pfandung eines Pferdes wegen Schuld-
forderung von 12 rthlr. Sch. Burtscheid. 1570.- (588/2128.)
1596. v. Linzenich, Gerhard, (A.) g. Carl Groenthal (Coin): Forderung
von 205 rthlr. u. Gegenforderung fur Wolle von 2000 fl. aus gefiihrter Handels-
gesellschaft. Sch. A. 1605. (589/2129.)
1597. v. Linzenich, Adrian, (Beudell) g. Hieronimus v. Stolberg u. cons.
(A.): Aussetzung einer Alimentation oder Erlegung einer Abfindnngssumme
von 200 rthlr. zur Erziehung eines unehelichen Kindes. Sch. A. 1623.
(590/2130.)
1598. v. Linzenich, Ludolph, g. Matthis v. Lauten: 67 Pfund Fiamisch
anerkannte Schuld u. Arrest-Anlage. Sch. A. 1601. (991/3376.)
1599- v. der Lippe, Caspar, (Horn) g. Johann v. Bruck u. cons. (Kaster
u. Konigshoven, Tith): Manutenenz in den Erbpacht des vierten Theils des
Hofes zu Bettgenhausen, nebst den dazu gehorigen Zehnten u. Gutern, in
specie dem* Hofenbeckers Gut zu Titze. Sch. Tith (Titz). 1590. (607/2152.)
1600. v. Lobben, Wilhelm, Johanniter-Ordcns-Kommenthur zu Witters-
heim, (Diiren) g. die Regierung des Stiftes Minden (Petershagen) : Schutz im
Besitze des Hauses Wittersheim. Rkg. 1586. (680/2345.)
1601. de Loebel, Daniel, g. Peter v. dem Weycr: Raumung des von den
V. gemietheten Hauses zum Paradies in der Burtscheider Strassc zu A.
nach dem Grundsatze: „Kauf bricht Mietbe." Sch. A. 1628. (681/2352.)
1602. Loersch, Paul, Greve des Bierbraueramts g. Simon Kern, Anwalt
des Regulirherrenklosters: Erhohung eines Erbzinses von jahrlich 5*/ 2 Aach.
Guld. auf 5 J / 2 Goldg. Sch. A. 1567. (793/2574.)
1603. Loerseck, Johann, g. Eberhard Getwich, Altarist (Notberg): Jahr-
liche Abgabe von 8 Malter Roggen u. 5 fl. Geld, an die Kirche. Unterger.
Notberg; 1536. (708/2434.)
1601. Loetgens, Mathias, uxor, nom., g. Nikolaus u. Anton Nutten:
Schutz im Besitze der durch mutterlichcs Testament vermachten Erbgiiter.
Sch. A. 1664. (712/2439.)
1605. Loifet, Stephanus, (Malmundarii, postea in banno de Welme) g.
Henricus de Neupreit, (Stabuleti): Retractus silvarum dictarum le Damoiseau
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16 Hermann Veltman
prope Leignonville. Viccpotestaldus et pares curiae Malmundariensis. 1650.
(713/2443.)
1606. Lognay, Johanns Kinder VormUnder, g. Wwe. Johann Adam
Clermont, H. M., geb. v. Huysen u. cons.: Vorzugsrecht auf Immission in ein
zur v. Tunderfeldschen Konkursmasse gehb*riges, von der kurkolnischen Lehen-
kammer in Harlem dependirendes Gut. Sell. A. 1754. (717/2452.)
1607. v. Lohen, Johann, (Duren) g. Dam v. Frankenheim, u. cons.
(Geneiken): Sckutz im Besitze eines halben Morgens Weinberg u. von zwei
Viertel Ackerland, gehorig zu dem von dem K. von Engel Schwank ererbten
Hofe zu Geneiken. Sch. Geneiken. 1537. (741/2478.)
1608. v. Lohn, Heinrich, g. Arnold Krips (Burtscheid) : EinlSsung des
von den Erben der Gertrud v. Hall, Schwester des K's., dem V. verkauften
Hauses u. Bades gen. Hinterstedriesch. Sch. Burtscheid. 1611. (1004/3394.)
1609. v. Lombeck, Carl zu Vorst u. Luftelberg, uxor. nom. Marie Alexan-
drine Waldboff v. Gudenau (Gudenau) g. die Glaubiger des Freiherrn Maxi-
milian Hartard Waldboff v. Gudenau (Bonn, C8ln u. A.): Erlassung einer
Ediktalcitation an die Glaubiger der von mehreren Pratendenten angestrebten
Waldboff v. Gadenauischen Allodial- u. Feudal-Verlassenschaft zur Liqui-
dation ihrer Anspriiche. Rkg. 1738. (778/2539.)
1610. v. Lommcl, Johann u. cons., (Wessem) g. Reiner Truye (A.): For-
derung von 350 fl. Hauptgut nebst aufgelaufenen Zinsen. Untcrger . Weerdt.
1608. (780/2542.)
1611. v. Londorf [?], g. Gladbach Metzmacher u. den Magistrat (A.):
Nicht ersichtlich. 1580. (784/2551.)
1612. Longncvilie, Servatius Kinder Vormunder, (A.) g. Ludwig Fooz,
(Verviers): Schuldforderung von 335 Pataconen oder 446 rthir. 66 Kr. an
die von den Apellanten cum beneficio inventarii angctreteue vftterliche Erb-
schaft. 1749. (787/2563.)
1613. Lonz, Joseph u. cons., g. Bernhard v. der Haye u. cons, als Sch.
des Konigl. Stuhls: Bei der Scbbffenwahl vorgefallene Unrcgelnmssigkeiten.
Rkg. 1585. (791/2572.)
1614. Lonz, Johann, g. Wilheim Molten: Injurien. Sch. A. 1586.
(792/2573.)
1615. Lorbach, Matbias' Wwe., Anna Muhling, (Coin) g. Geschwister
Anton u. Marie Lorbach (Diiren): Jahrl. Leibgeding von 25 rthlr. Stadtger.
Purcn. 1665. (794/2575.)
1616. Lorsbach, N. Let., Rkg. -Prok orator, (Wetzlar) g. Franz Theodor
Bettcndorf u. cons. (A.): Deservitenforderung von 1392 fl., 41 Kr. Rkg.
1791. (798/2601 )
1617. Loth, Isaac, g. Matthaus Hans: Einhaltung eines Vertrages wegen
Lieferung von Kupferdraht. Sch. A. 1623. (809/2646.)
1618. v. Lovenich, Peter, (A.) g. Hyronimus v. Efferen (Julich): Aus-
stehende jfthrliche Pachtgelder von dvm Hofe Florverich. Sch. BaistAveiler resp.
Julich. 1542. (821/2678.)
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Aachener Prozesse am fteichskammergericht. 17
1619. v. Lovenich, Adam, (Coin) g. Niklas Harper u. cons. (A.): Biirg-
sehaft ftir eine Forderung von 120 Goldg. an die Stadt A. Sch. Munde.
1526. (822/2680.)
1620. v. Lovenich, Albrecht u. cons., (Aldenhoven) g. Nolten v. Durweiss
(Niederzier) : Umstossung der Disposition u. pacta dotalia des Johann Nikolaus
v. Pirn. Hauptger. Jiilich. 1570. (823/2681.)
1621. v. Lovenich, Adam, (Giintersdorf) g. Philipp v. Merode (Frenz):
Jahrliche Rente von 20 Malter Roggen u. 7 Goldg. Jiilich-Bergscher Hof-
rath zu Dusseldorf. 1602. (825/2683.)
1622. v. Luchen, Elisabeth, (Diiren) g. den Magistrat zu Diiren, als
Vorsteher der Leprosen auf der Ruhr (Diiren) : Jahrliche Rente von 1 Malter
Roggen. Unterger. Diiren. 1534. (859/3013.)
1623. Liichter, Reinhard, g. Heinrich Ross u. cons. : Besitz eines halben
Morgen Landes in der Vorkiage, Leibzucht zweier Hauser u. dazu gehoriger
Giiter in der Gegenklage. Sch. A. 1634. (862/3018.)
1624. v. Liickenrod, Heinrichs Erben, (Scheidt, Schewen) g. Quirin -Letzer
u. cons. (Drimborn u. Gemiind) : Belehnung mit 5 Morgen Ackerland bei Mauel.
Lehenger. Schleiden. 1594. (868/3030.)
1625. Ludwig, Andreas Edmund, g. Peter Joseph Hopels u. cons: Con-
ventionalstrafe von 500 rthlr. wegen Mchterftillung des eingegangenen Ver-
trages zur gemeinschaftlichen Grundung einer Nahnadelfabrik. Sch. A.
1769. (897/3104.)
1626. Liingen, Gerdt, (Wickerad) g. Peter Pasch (Schechtelhausen) :
Satisfaktion u. Schadenersatz wegen verleumderischer Beschuldigung, Teufels-
kiinste getrieben, insbesondere Alraunchen verkauft zu haben. Graft. Landger.
Salm-Dyck. 1686. (923/3164.)
1627. Liitger, Moritz Eberhard, u. Conrad Schorn, g. Heinrich Schorn
(Burtscheid) : Forderung von 8328 rthlr., 31 Mgr. u. Gegenforderuugen
von 12196 rthlr. 64 Kr. aus gefuhrter Handelsgesellschaft. Sch. A. 1757.
(932/3218.)
1628. Lttth, Anton, g. Wwe. Quadfling: Schuldforderung von 700 rthlr.
Sch. A. 1776. (934/3220.)
1629. Lutter, Heinrich u. cons., g. Meesse Juenz u. cons. (Scherberg b.
A.): Vindikation eines Hauses, Hofes u. dazu gehoriger Grundstuckc. Sch.
A. 1543. (940/3240.) *
1630. v. Luxemburg, Balduin, (Holonia)g. Hermann, Abt(Cornelimiinster):
Forderung von 116 Mctzen Getreide u. 10 Lutticher Guld. ruckstandige Erb-
pachtzinse von zwei Miihlen u. dazu gehorigen Giitern zu Cornelimiinster.
Rkg. 1628. (965/3303.)
1631. v. Luxemburg, Gerhard, (Holonia) g. Johann Heinrich, Abt (Cor-
nelimiinster): Forderung von 116 Metzen Getreide u. 10 Liitticher Guld.
ruckstandige Erbpachtzinse von zwei Miihlen u. dazu gehorigen Giitern zu
Cornelimiinster. Rkg. 1598. (964/3302.
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18 Hermann Veltman
1632. Maberjahn, Tlieiss, g. Johann Storm u. Moritz Geusse: Streit
iiber ein Haus, Hof u. Erbe auf der Wegscheide, aus dem Nachlasse der Ehe-
frau des V. Sch. A. 1554. (8/8.)
1633. Mader, Joannes Franciscus, consiliarius ct adherentes incolae, g.
Syndicus principis Stabulensis et Malmundariensis (Malmundariuin) : Praeten-
sum jus Herile, vulgo Hersdoux nuncupatum, id est pars quota a heredidate
mobiliari ab agnatis defunetorum fisco solvenda. Alta curia Malmundariensis.
1736. (21/43.)
1634. Mader, Joannes Franciscus, (Malmundarium) g. Syndicus principis
Stabulensis et Malmundariensis (Stabuletum) : Actio expilatae hereditatis
defuncti Casparis Dejeun, rectoris ecclesiae ex Xhoffraix, quia citatus ad
ipsius domum bovem ad bereditatem spectantcm duxit in praejudicium jurium
principis. Consilium Stabulense. 1736. (22/44.)
1635. Maguin, Jacobs Erben, g. Heinrich Ortmann u. Wwe. Obligschlager :
Bezahlung der von der Grafin v. Donau contrahirten Schulden zufolge accep-
tirter Anweisung. Sch. A. 1730. (60/99.)
1636- Maiss, Johann, g. Johann Rttb (Udenkoven): Besitz der Koppel-
weide unter dem Baderbusch. Unterlehnshof zu Uetinghofen resp. Lehenger.
Cornelimunster. 1551. (102/438.)
1637. Malapart, Ludwig, g. Maria v. Goir, Wwe. des Jacob v. Oyn-
brucken, Herru zu Orey, Doinstein u. Bethovcn: Forderung von 1200 FJ. u.
Arrest-Anlagc auf das Haus des Arnold Yleming, genannt die Schafsburg zu
A. Sch. A. 1593. (104/448.)
1638. Malmundarium, magistratus oppidi, (Malmundarium) g. Officiati
postilleriae Stabulensis et comitatus Longiensis (Stabuletum) : Reparatio damni,
quod oppidum Malmundariensc ad Stabuiensiura et Longiensium exonerationem
ratione copiarum militarium repartitionis passum est. Princeps Stabulensis.
1681. (125/492.)
1639. Malmundarium, magistratus oppidi, g. Prior et conventus mona-
sterii (Malmundarium): Turbata possessio montis, qui Hartia nuncupatur et
prope Malmundarinm situs est. Administrator Stabulensis. 1649. (126f493.)
1640. Malmundarium, syndicus monasterii, g. Natalis de Gotte (Hamoir) :
Possessio juris braxatoriae bannariae de Hamoir. Consilium provincialc
principis Stabulensis. 1724. (127/494.)
1641. Malmundarium, syndicus monasterii, g. Incolae pagi de Hamoir:
Turbatura jus braxandi et vendendi cerevisiam exclusis incolis in pago de
Hamoir. Consilium principatus Stabulensis. 1724. (128/495.)
1642. Malmundarium, syndicus monasterii, g. Robertus Chantrenne
(Renne), et abbas (Bellireditus): Jus braxandi cerevisiam bannale per abbatis
Bellireditus villicum de Renne curiae Hamoriensi subditum turbatum. Con-
silium Stabulense. 1726. (129/496.)
1643. Malmundarium, praetor scabini, consules et commissarii Malmun-
darienses, g. Canccllarius et consiliarii principatus curiae Stabulensis et
potestaldus Hulein (Stabuletum) : Mandatum de non turbaudo altam curiam
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Aachener Prozesse am tteichskammergericht. 19
Malmundarienscm in exercitio jurisdictionis supreinae in materiis criminalibus
nee non ordinariac in civilibus. Camera imperalis. 1726. (130/497.)
1644. Malmundarium, consnles et commissarii urbis et franchiviae impe-
rialis Malmundariensis, g. Scabini Malmundarienses : Mandatum ad compellendos
reos, quatenus altac curiae oppidi tres denominet cives, qui consules nun-
quam fuerint, ut ex illis unus peraltam curiam eligatur novus consul. Prin-
ceps Stambulensis. 1737. (131/498.)
1645. Malmundarium, prior et capitulum, g. Alexander abbas, Stabu-
lensis et Malmundariensis, et Ernestus, prior capituii Stabulensis (Stabuletum) :
Turbata possessio aequalitatis omnimodae et precedentiae alternativae in consilio
provinciali inter utrasque abbatias. Camera imperialis. 1759. (132/499.)
1646. v. Manderscheid, Graf Johann Gerhard, (Gerolstein) g. Graf Diet-
rich v. Manderscheid (Pelm): Einfall der V. unter Beihiilfe des Christoph
v. Amelunxen in das Dorf Scheuren, u. Ueberfail der Ehefrau des K's. auf
einer Reise von A., sowie Gefangenhaltung der Gefangenen in Cronenburg
u. Schleyden. Rkg. 1552. (187/606.)
1647. v. Manderscheid, Graf Hans Gerhard, (Gerolstein) g. Heinrich in
der Horst, (Geldern) Wwe. u. Erben des Tiemann v. Vellrodt gen. Meuter,
(Heinsberg): Rttckgabe verschiedener Kleinodien, welche in der Horst bei
dem v. Vellberg u. dem Gerichte zu Heinsberg hinterlegt hat. Hofger. Diissel-
dorf. 1586. (205/624.)
1648. v. Manderscheid, Graf Johann Gerhard, (Gerolstein) g. Hugo
Augustin v. Schomberg u. Kurfiirstl. Offizial (Hartelstein u. Coin) : der Pfarr-
zehnte zu Lissendorf u. Scholer. Rkg. 1592. (213/634.)
1649. v. Manderscheid, Wwe. des Grafcn Diedrich des Jungern Elisabeth,
geb. Grafin v. Stolberg, g. Graf Philipp v. der Mark (Schleyden) : Storung
der K. im Besitze der ihr zum Wit turn verschriebenen Herrschaft Schleyden.
Rkg. 1593. (214/635.)
1650. v. Manderscheid, die Graf en Ernst Dominikus u. Maximilian
Philipp, (Kyll) g. die Erben v. Schweitzhardt (Wien u. Diiren): 700 rthlr.
Kapital u. Arrest- A nlage zu Doilendorf auf die Giiter der V. Gericht zu
Miinstereifel, resp. Hofrath zu Dusseldorf. 1702. (246/6G8.)
1651. Mantz, Ludwig, (Haaren) g. Hubert Voneke (A.), 597 rthlr. fiir
Korn u. Waaren. Sch. A. 1675. (408/910.)
1652. MarfelcL, Wilhelm, (Pattern) g. Riidger v. Pattern (Aldenhofen) :
Besitz von l 1 ^ Morgon Land. Sch. Kirberg, resp. Hauptger. Julich. 1542.
(421/972.)
1653. v. Mark, Winke u. cons., (Diiren) g. Mathias Wolff u. cons.
(Kirchberg): Ablosung eines jahrlichen Zinses von 8 Malter Roggen. Sch.
Kirchberg, resp. Hauptger. Julich. 1529. (447/1046.)
1654. v. Mark, Heinrich, (Diiren), als Anwalt des Johann Kene, (Maestricht)
g. Peter Heitges u. Gretsching v. Schlagstein (Merzenich u. Maubach) : Vin-
dikation eines zu Roclsdorf belegeuen Hofes, hcrriihreud von den Eheleuten
Pluiss aus Lendersdorf. Koinmissaricn zu Diiren. 1529. (448/1047.)
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20 Hermann Veltraan
1655. v. Marken, Johann, g. Johann Dilke (Merken): Die von Heinrich
in der Gassen nachgelassenen Grundstiicke u. das Leibzugsrecht an denselben.
Sch. Merken u. Hanptger. Jtilich. 1586. (450/1049.)
1656. v. der Mark, Graf Philipp, (Kerpen, Scheuren) g. Graf Gerhard
v. Manderscheid (Stadtkyll), n. seine Befehlshaber u. Unterthanen (Liesendorf,
Gerhardstein etc.) : Landfriedensbriichiger Einfall in die klag. Dorfer Scheuren,
Neuenstein u. s. w. Rkg. 1595. (453/1055.)
1657. v. der Mark u. Schleyden, des Grafen Ernst, (Schleyden) minder-
jahriger Kinder Bevormundung betr. Rkg. 1654. (459/1072.)
1658. v. der Mark, Graf Julius August (Schleyden) u. seine Unterthanen,
(Hellenthal ober der Brttcke) g. Graf v. Salm-Reifferscheid (Reifferscheid),
sein Amtmann, wie auch Unterthanen, (Hellenthal unter der Brttcke) : Weide-
streitigkeiten, namentlich in den kla*g. Waldern u. Btischen. Rkg. 1715.
(461 a/1077.)
1659. v. der Mark, Graf, (Schleyden u. Liinen) g. die Inhaber des Runkel-
schen Hofes (Hinter-Meilingen) : Vindikation des von Tilman v. Runkel an den
Erzbischof Balwin zu Trier zu Lehen aufgetragenen u. durch Margarethe v.
Runkel der Farailie der Grafen v. der Mark uberkommenen Hofs zu Meilingen
in der Grafschaft Dietz. Kanzlei Dillenburg. 1745. — Abgeg. an Nassau,
Filial-Archiv zu Weilburg am 12. April 1851. (1079.)
1660. v. der Mark, die Grafen Ludwig Peter u. Julius August, (Schleyden)
g. Grafin Louise Margarethe v. der Mark, Geraahlin des Fiirsten Carl Maria
Reimond v. Aremberg ( Aremberg) : Familien- u. Erbvertr&ge de dato Nalines,
im Bisthum Lttttich vom 10. Oktober 1748, resp. Junkerath 9. Oktober 1698,
konfirmirt durch das Rkg. 1749. (462/1080.)
1661. v. der Mark, Graf Ludwig Peter, (Schleyden) g. Furstl. Hessen-
Darmstadt. General v. Pretlack, (Echzell) u. Graf v. Giech, u. cons. (Wettem) :
Retrakt der Herrschaft Wittem, welche die Grafin v. Erbach, geb. Fiirstin
v. Waideck dem v. Prettlack, fur 74 000 rthlr. u. dieser dem Grafen v.
Giech verkauft hat, ex jure consanguinitatis. Rkg. 1720. — Abgeg. an
Limburg, Provinzial-Gerichtshof zu Maestricht am 27. April 1852. (1087.)
1662. v. der Mark, Heinrich, (Dttren) g. Lorenz Franke u. cons. (Greven-
broich) : Eine jahrliehe Gtiite von 30 Fl. aus einem von den Eheleuten Johann
Reitken hinterlassenen Hofe zu Garzweiler. Ger. Grevenbroich resp. Julich.
1527. (467/1088.)
1663. v. Mark, Heinrich, (Duren) g. Hilger Kelners v. Esch Kinder
Vormundschaft, (Esch): die von Wilhelm Vogel hinterlassenen Erbgiiter zu
Merzenich. Ger. Merzenich resp. Hauptger. Jtilich. 1542. (472/1089.)
1664. Markart, Claus u. cons., g. Goswin Ross: Streit uber den Besitz
eines Hauses zu A. Sch. A. 1567. (473/1100.)
1665. Marsberg, Stadt, (Marsberg) g. die Wwe. des Wolmar Ludwig
v. Herteler geb. v. Schierstedt (A.), modo deren Cessionar Jude David Jacob
(Kothen): Rtickgabe einer Kiste mit Geld u. Silbergeschirr, welche der erste
Ehemann der K., Johann v. Aderkost, spater vor Magdeburg gefailen, beim
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 21
Abzuge der spanischen Volker aus Lippstadt bei dcm Btirgermeister u. Rath
der Stadt Marsberg deponirt hat. Westfai. Landdrost u. Rathe zu Arnsberg.
1661. (481/1151.)
1666. Martini, Renardus, g. Joannes Burnevillanus (Malmundarium) :
Satisfactio de damnis corpori actoris per injurias reales illatis. Scabini Mal-
mundarienses. 1602. (492/1236.)
1667. Martini, Bodeeon, g. Quirinus Pascasius Leonardi, (Malmundarium):
Possessio domus mortuariae Martini Joannis Bodeeon. Justitia Malmunda-
riensis. 1631. (493/1238.)
1668. Marty, Claudius, oder de la Mar the, (A.) g. Philipp Laurenz,
Btirgermeister (Weset a. d. Maas): Lieferung abgekauften Weizens u.
Roggens. Sen. A. 1589. (494/1244.)
1669. Mastricht, Btirgermeister u. Rath, g. Mathias Harzke u. Stephan
van Promern (A.): 60 Fl. j&hrliche Renten u. Personal- Arrest verschiedener
Burger aus Mastricht zu A. Sch. A. 1540. (537/1347.)
1670. Mathon, Gregorius, g. Hubertus de Couda, sive Choed (Malmun-
darium): Quoddam nemus seu cedua silva prope Malmundarium sita. Alta
curia Malmundariensis. 1515. (546/1368.)
1671. Maubach, Wilhelm, g. Martin Roesberg (Dtiren): Besitz einer
Wiese u. sonstiger Grundstucke zu Birkersdorf. Sch. Birkersdorf resp.
Hauptger. Jtilich. 1536. (548/1375.)
1672. Maubach, Peter, (Linden) g. Peter Heupts u. cons. (Dtiren) : Nach-
lass der Eheleute Peter Maubach zu Linden. Ger. Schonau resp. Hauptger.
Dtiren. 1572. (549/1376.)
1673. Maubach, Mathias, g. Nicolaus Ruland: 220 Mark fur Kupfer-
u. Eisendraht. Burgermeisterger. A. 1594. (550/1377.)
1674. Maubach, Anton, g. Wilhelm Mockel (Dtiren): Reassumtion des
vorbezeichneten Prozesses. Hauptger. Dtiren. 1599. (552/1379.)
1675. Maubach, Anton, g. Wilhelm Meckel (Dtiren) : Rechnungslage tiber
gefuhrte Vormundschaft, resp. Zahlung von 6400 Fl. Hofger. Dtisseldorf
resp. Hauptger. Dtiren. 1597. (551/1378.)
1676. Maubach, Wilhelm, (A.) g. Wilhelm Geyer (Rotterdam): 33 613 Fl.
Saldo aus einem Societats-Kontrakte. Btirgermeister u. Rath A. 1655.
(553/1381.)
1677. Maw, Hans Heinrich, (A.) g. die Gemeinde des Quartiers (Haaren) :
Streit dartiber, ob der V. von seinem Hofe, die Oberhofbrey gen., in der
Pfarrei Wurselen die Steuern u. Abgaben in den Gemeinden Haaren oder
Wiirselen entrichten muss. Sch. A. 1732. (588/1421.)
1678. Maw, Mathias u. Gerlach, (A.) g. Nicolaus Kahle u. Johann
Bencke (Morsbach): Injuriensachen. Sch. A. 1673. (559/1422.)
1679. May, Bernard, Licentiat u. R.-K.-Gerichts-Prokurator, (Speyer) g.
den Chorherrn Johann Kurtenbach (A.) : Deservitenforderung von 1 6 Fl. Rkg.
1543. (564/1440.)
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22 Hermann Veltman
1680. May, Bernard, R.-K.-Gerichts-Prokurator, modo Leuchtenbergscher
Kanzler, (Speyer) g. Wilhelm Staffard (A.): Deservitenforderung. Rkg.
(565/1442.)
1681. v. Meegen, Erbgenahmen, (Allenradt im Amte Grevenbroich) g.
Erbgenahmen Krey, (Dtiren): Besitz des Holzerhofs u. die Perzepten von
1 1 1 Morgen Land, welche der Erzbischof von Coin dem Johann Meegen ein-
geraumt hat. Vogt zu Grevenbroich resp. Hofkanzlei zu Diisseldorf. 1722.
(604/1651.)
1682. Meelis, Gertrud, Wwe. des Gerhard Thiens, g. Adam Thiens:
Immission in die an der St. Adalbertspforte belegene Muhle. Kaiserliches
Hoflehensger. A. 1671. (605/1652.)
1683. Meess, Heinrich, g. Heinrich Garzweiler: 40 Goldg. Sch. A.
1557. (606/1657.)
1684. Mees, Jost, g. Benigna, Wittwc des Johann Zinke: Herausgabe
eines Fttnftels von idem Nachlasse des verstorbenen Schwiegervaters des K's.,
Naraens Johann Zinke zu A. Sch. A. 1563. (607/1658.)
1685. Mees, Christians Wwe., g. Jakob Mees: Injurienklage, weil der
wegen Unterschlagung einiger Rentbriefe des Raths bestrafte V. behauptet,
dass der verstorbene Ehemann der K. des Verbrechens mit theilhaftig gewcsen
ware. Burgermeister u. Rath zu A. 1648. (608/1660.)
1686. Mees, Martin, (Eilendorf) g. Balduin, Abt des Gotteshauses
(Cornelimunster) : Injurienklage. Rkg. 1671. (610/1662.)
1687. Mees, Martin, (Eilendorf) g. Isaac, Abt (Cornelimunster): Exe-
kution eines Erkenntnisscs in Sachen des K's gegen Johann Welter zu Cor-
nelimunster wegen eines Darlehens von 19883 PL Rkg. 1667. (609/1661.)
1688. Mees, Martin, (Eilendorf) g. Balduin, Abt u. die Glaubiger des
Johann Welter (Cornelimunster) : Raumung eines vom V. aus dem Vermbgen
des Welter erworbenen, zu Cornelimunster gelegenen Hauses. Lehenger.
Cornelimunster. 1672. (611/1663.)
1689. Mees, Martin, (Eilendorf) g. Johann Balduin, Abt (Cornelimunster) :
1823 Fl. Porderung laut Abrechnung. Rkg. 1672. (612/1664.)
1690. Mees, Max, (Dollendorf), g. Peter Held (Ahiitte in der Eifel):
Besitz des vom Grafen v. Manderscheidt-Blankenheim lehnruhrigen Greinger-
Mannlehens zu Dollendorf, resp. eine jahrliche Rente von 2 Malter halb Spelz
u. halb Hafer aus demselben. Lehenkammer Blankenheim. 1759. (613/1665.)
1691. Mees, Johanns hypothekarische Kreditoren, g. Johann Meess*
chirographarische Kreditoren: Praferenz - Streitigkeiten. Sch. A. 1637.
(1809/4788.)
1692. Meesen, Siegmund, Namens seiner Ehefrau, geb. v. Coin, g.
Wilhelm Freund u. cons.: Theilung des Nachlasses des Johann v. Coin unter
seine Kinder versehiedener Ehe. Sch. A. 1693. (614/1666.)
1693. Meesen, Siegmund, g. Hermann Hackhausen u. cons.: Alleinige
Succession des K's. in das vom Stifte Cornelimunster lehnruhrige Zwangpen-
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Aachencr Prozesse am Reichskammergericht. 28
baus zu Eilendorf nebst Zubehor gegen Erlegung des taxati. Lehenkamnicr
zu Cornelimiinstcr. 1693. (615/1667.)
1694. Meesen, Sigismunds Wwe., geb. v. Coin, (A.) g. Hermann Kiipper,
Lehenleute u. Gemeinde-Yerordnete des Landes (Cornelimiinster) : 1539 rthlr.
theils Remuneration fur ein den V. verschafftes Kapital von 40000 rthlr.
Sch. A. 1695. (616/1668.)
1695- Meyer Michael, g. Johann Hagelstein, frtther Wwe. des Lambrecht
Schull: 5 rthlr. Zinsen vom Kindstheile der K. Sch. A. 1573. (644/1732.)
1696. Meyer, Mathis, (Erkelenz) g. Johann Meyer (Kipfhofen) : Der An-
theil des K's. am Nachlasse des Johann Meyer, Altaristen zu Beeck, nament-
lich an seiner Abfindung vom elterlichen Hofe. Lehengericht Wassenberg.
1576. (645/4735.)
1697. Meier, Wienand, (Kleinenhau) g. die Erben des Franz Backen,
Johann v. Piitz u. cons. (Diiren): Erbliches Besitzrecht des K's. an einem
Hause u. Hofe auf dem kleinen Hau, relevirend vom Hause Maubach. Ger.
der Herrlichkeit Niedermaubach in I., Hauptger. Jiilich in II. Instanz.
1594. (1810/4789.)
1698. Meyer, Johanns Wwe., (A) g. Peter Reinhard u. Melchior v. Spa
(Liittich): 515 Fl. aus einem Wechsel. Sch. A. 1633. (655/1806.)
1699. Meyer, Johanns Wwe., g. Peter Ruland u. Johann Kappel als
Vormiinder der Wwe. des Johann Lers: Erstattung von 3720 Fl. welche der
Ausrufer Meyer u. der Sekretar Kranz als Erlos fur Mobilien der Wwe. u.
minorennen Lers in Empfang genommen haben. Sch. A. 1643. (656/1817.)
1700. v. Meissen oder v. Missen, Wwe. Franz geb. Agnes Rink,
g. Wilhelm u. Franz Pastor u. cons. (Diiren): Der Nachlass des Franz
v. Missen. Ger. Diiren resp. Jiilich. 1564. (687/1938.)
1701. v. Meissen oder Missen, Wwe. Franz, g. Geschwister Pastor, als
Erben des Franz v. Missen (Diiren): Der Nachlass des Franz v. Missen.
Fiirstl. Kommissarien zu Jiilich. 1564. (688/1939.)
1702. Meissen, Hermann, (A.) g. Lambert v. der Oouven (Slenacken):
Klage wegen Abpfliigens von einem Acker. Sch. Gronsveld. 1615. — Abgeg.
nach Limburg, Provinzial-Gerichtshof zu Mastricht am 27. April 1852.
(1940.)
1703. v. Meissheim, Christian, Priester, g. Goddert Giildermann (Diiren):
Besitz eines Hauses gen. Landskron in Diiren. Sch. Diiren. 1525. (689/1943.)
1704. du Meitz, Joannes Jacobus u. cons., g. Guilelmus d'Esomont,
syndicus capituli Malmundariensis (Malmundarium) : Solutio mortuariorum
ex bonis relictis Servatii Wallrand, sitis in Burnenville. Curia Malmun-
dariensis. 1652. (690/1959.)
1705. Menn, Gerhard, (A.) g. Johann Foss (Jiilich): Streit iiber den
Nachlass der Eheleute Peter Freund zu Jiilich zwischen den Kindern ver-
schiedener Ehen. Rkg. 1596. (702/2028.)
1706. Merkelbach, Dietrich, g. Johann Wiesweiler: Streit iiber ein
Kompromiss; naheres uicht ersichtlich. Sch. A. 1588. (769/2214.)
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24 Hermann Veltman
1707. Merkelbach, Dietrich, g. Johann Wiesweiler: Naheres nicht er-
sichtlieh. 1588. (770/2215.)
1708. Merken, Jacobs Beneficial-Erben, g. die Erben des Werner
Dederich: 7210 rthlr. Saldo aus einem Geschafte, wodurch Dcderich dem
Merken zuin Betriebe seiner N&hnadei-Fabrik Gelder vorgesebossen, u. dafur
Wechsel auf Holland empfangen hat. Sch. A 1782. (778/2232.)
1709. v. Merode, Andreas, gen. v. Frankenberg, (Frankenberg) g. die
• Aebtissin u. den Convent (Burtscheid) : Streit iiber den Besitz eines Wechsels
in der Herrlichkeit Burtscheid, Herzogthum Limburg. Kommissarien der Erz-
herzogin v. Oesterreich, Kb*nigin von Spanien. 1510. (784/2247.)
1710. v. Merode, die Grafinen Marianne, Maria Rosa u. Amalie, (Hoffa-
litze u. oberste Miihle am warmen Weyer) g. die Aebtissin, Statthalter u.
Forstmeister (Burtscheid) : StSrung der K. im Besitze des Rechts des Rasen-
stechens in der gemeinen Heide bei Burtscheid. Rkg. 1729. (785/2248.)
1711. v. Merode, g. Alhard Brudyen: Streit liber den Besitz von Hausern,
welche dem Magistrate zugehbren, der dieselben bios fur 2 Generationen ver-
pachtet. Sch. A. 1528. (786/2249.)
1712. v. Merode, Johann, (Merode) g. Johann Tilmann Leyendeckers
Sonne (Weye): Erbliches Besitzrecht an 6 oder 7 Hausern, gelegen in der
Weye, gen. die Leyen-Giiter. Sch. Weye bei Diiren. 1538. (787/2250.)
1713. v. Merode, Ullrich Scheiffarth, (Bornheim) g. Valentin v. Frenz
(Frenz): Wiedereinlosung einiger Malter Korn jahrlicher Renten aus den
Giitera zu Neuenrode. Hauptger. Julich. 1548. (790/2253.)
1714 v. Merode, Scheiffarts, Ullrich Wwe. (Neuenrad) g. Valentin v.
Frenz: [?] Jahrliche Rente von 35 Malter Roggen betreffend. Hauptger.
Julich. 1548. (791/2254).
1715. v. Merode, Johann, (Merode) g. Christoph v. Rolshausen, Amtmann
(Montjoie) : Besitz eines Hauses im Thale Biitgenbach, angeblich Zubehbr des
Hauses Biitgenbach. Ger. Biitgenbach resp. Sch. A. 1556. (792/2255.)
1716. v. Merode, Graf Franz Ignaz, (Frankenberg) u. Felix Friedrich v.
Rolshausen, (Biitgenbach) g. Wwe. v. Rolshausen (Thiirnich): Herausgabe
der versetzt gewesenen Giiter Nottberg, Bellendorf u. der Miihle zu Often.
Kanzlei Diisseldorf. 1702. (793/2257.)
1717. v. Merode, Johann, (Petersheim) g. Richard v. Merode (Merode):
Streit iiber die Herrschaft Merode. Fiirstl. Kommissarien zu Diisseldorf.
1574. (796/2561.)
1718. v. Merode, Johann, (Petersheim) g. Bernard u. Rickhold v. Merode
(Coin, Waris u. Frenz) : Besitz der Herrlichkeit Merode. Fiirstl. Kommissarien
zu Diisseldorf. 1577. (797/2262.)
1719. v. Merode, Johann, (Merode u. Petersheim) g. Bernard u. Rickhold
v. Merode (Waris u. Frenz): Besitz der Herrlichkeit Merode. Kanzlei zu
Diisseldorf. 1577. (798/2263.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 25
1720. v. Merode, Degenhard u. Werners Wittwen, (Schlossberg) g.
Johann v. Merode (Waris u. Petersheim) : Der Nachlass des Johann v. Merode
zu Schlossberg. Kurfiirstl. Kommissarien zu Coin. 1616. (799/2264.)
1721. v. Merode, Werners Wwe., Alexandrine geb. v. Turk, g. Hans
Degenhard u. Werner v. Merode (Duren): Testament u. Nachlass des Werner
v. Merode zu Schlossberg. Kanzlei zu Dttsseldorf. 1625. (800/2265.)
1722. v. Merode, Johann Degenhard, (Schlossberg) g. Johann Degenhard
v. Wevordens Kinder u. Erben (Drove) : Der von den Eheleuten Joh. Degen-
hard v. Wevorden u. Anna v. Hatzfeld herstammendc Hof zu Coslar nebst
Zubehorung, der Hatzfelder Hof gen. Hauptger. Jiilich. 1638. (801/2266.
1723. v. Merode, Johann Wilhelm, (Frenz) g. Franz Adolph v. Merode
(Giiddersheim) : Die;lehnbare Unterherrlichkeit Frenz, im Amte Wilhelmstein.
Kanzlei zu Diisseldorf. 1700. (805/2270.)
1724. v. Merode, Ulrich Scheiffart, (Norvenich u. Neuradt) g. Hermann
Munch (Ollesheim): Besitz eines Hofes zu Ollesheim. Hauptger. Jiilich.
1575. (807/2272.)
1725. v. Merode, Johann, (Schlossberg) g. Wilhelm v. Biiderichs Erben
(Greifswalde) u. Heinrich v. Reuschenberg (Rurich): 820 Goldg. Darlehn,
wofiir eine Weide von 17 Morgen bei Korrenzig verpfandet ist. Ger. Kor-
renzig resp. Hauptger. Jiilich. 1580. (816/2275.)
1726. v. Merode, Johann, Freibannerherr, (Merode u. Petersheim) g.
Bischof Gerhard (Liittich): Verpflichtung des V., sich mit der Herrschaft
Petersheim vom Bischof e zu Liittich als Graf en v. Lootz belehnen zu lassen.
Lehenhof Thiiringen. 1580. — Abgeg. an Belgien, Reichsarchiv zu Briissel
am 19. September 1856. (2276.)
1727. v. Merode, Barbara u. Catharine u. ihre Ehemanner : Anton Cratz
v. Scharfenstein, (Neurath) u. Johann v. Gymnich, (Fischel) g. Vogt u. Gemeinde
(Nbrvenich): Freiheit des Schlosses Norvenich nebst Zubehor von Gemeinde-
lasten u. Schatzungen. Kanzlei zu Diisseldorf. 1624. (811/2277.)
1728. v. Merode, Johann Scheiffart, (Hemmersbach u. Limburg) g. Herzog
Wilhelm Julich-Cleve-Berg (Diisseldorf), Graf Werner v. Salm (Reifferscheid)
ii. Caspar, gen. Scheiffart v. Merode, (Coin) : Privilegienbruch, weil der Graf
v. Salm als Cessionar des Caspar Scheiffart den reichsunmittelbaren K. wegen
der halben Herrschaft Hemmersbach u. Sindorf u. 100 Goldg. jahrlicher
Giilte bei dem Herzoge verklagt hatte. Rkg. 1584. (813/2279.)
1729. v. Merode, Floris, (Ruin u. Merode) g. Wilhelm v. Gortzen (Sinzig),
u. Hermann v. Gymnich (Fischel): 100 Fl. jahrlicher Giilten, Abfindung der
Beatrix v. Merode, Ehefrau des Wilhelm v. Gortzen, aus den Einkiinften
der Herrschaft Merode. Kanzlei zu Diisseldorf. 1594. (814/2280.)
1730. v. Merode, Johann, Freibannerherr, (Merode u. Petersheim) g.
Johann v. Dorn (Merode): Entschadigung wegen unrechtmassiger Verhaftung
in Merode. Sch. Duren. 1596. (815/2281.)
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26 Hermann Vcltman
1731. v. Merode, Johann, (Merode) g. Johann Pastor, (Mastricht u. A.):
Jahrliche Erbrenten von 5 Paar Kapaunen u. 5 Paar Hlihnern aus der Herr-
liehkeit Merode. Hofger. Dttsseldorf. 1598. (817/2283.)
1732. v. Merode, Werner u. Wilhelm Geyer, (Buir) g. Johann Pastor
(A.): Stoning im Besitze der Halfte von 4 Morgen Landes zwischen Arnolds-
weiler u. Diiren, herriihrend von den Eheleuten Franz v. Mersheim. Hauptger.
Diiren. 1602. (818/2284.)
1733. v. Merode, Werner, (Heinsberg) u. Degenhard, (Schlossberg) g.
Wilhelm v. Curtenbach (Curtenbach) : Diffamations-Klage wegen Anspriiche
an den Nachlass des Johann v. Merode zu Schlossberg. Hauptger. Jiilich.
1604. (819/2288.)
1734. v. Merode, Degenhard, (Heinsberg) g. Wilhelm v. Curtenbach
(Curtenbach): Der Nachlass des Johann v. Merode zu Schlossberg, insbe-
sondere das Haus Schlossberg mit Zubehor. Hauptger. Jiilich u. Kanzlei
zu Dusseldorf 1604. (820/2289.)
1735. v. Merode, Ludwig Scheiffart, als Erbe des Johann v. Linzenich,
(Boslar) g. Reinhard u. Dietrich v. Nechtersheim, gen. Kiimmel (Nechters-
heim): Abtretung des vicrten Theiles aller von Hermann v. Mirbach hinter-
lassenen Gttter. Kanzlei zu Dusseldorf. 1604. (821/2290.)
1736. v. Merode, Degenhards Wwe., (Heinsberg) g. Peter v. Baur
(Baur): Immission des K's. in die Giiter des V. zu Linn wegen Forderung
fur Abfindung seiner Ehefrau. Offlzial zu Coin. 1614. (826/2295.)
1737. v. Merode, Johann, gen. Hoffalitz, g. Richter u. Schoffen der Stadt
A.: Rechtsbeforderung in der Testaments- u. Nachlasssache des Franz v.
Merode, Sohn des K's, gegen die Wwe. des Franz v. Merode, Elisabeth geb.
Bertolf v. Bclven. Rkg. 1626. (829/2298.)
1738. v. Merode, Johann Degenhard u. Werner, (Schlossberg) g. Johann
Degenhard v. Wevorts Kinder u. Erbeu (Drove): Immission der K. in die
beiden im Amte Jiilich gelegenen Kosslar-Hofe. Hauptger. Jiilich. 1641.
(832/2302.)
7139. v. Merode, Graf Franz, (Merode u. Ongnies) g. Margarethe Isa-
belle Grafin v. Isingen u. Middclburg geb. v. Merode (Briissel u. Diiren):
Die Herrschaften Merode u. Frenz. Kanzlei zu Dusseldorf. 1650. (833/2303.)
1740. v. Merode, Maximilian, (Stein, Merode u. Petersheim) g. Heinrich
Garzweiler, Bertram v. Weims, gen. Wambach (Wamraen), nun Johann Jacob
v. Scheiderich (Stammel): Succession des K's in die von Matthias Jiilicher
nachgelassenen Gttter, namentlich einen Zehnten zu Sustersell u. Gabeck.
Steinsche Mannkammer zu Waldfeucht resp. Kanzlei zu Dusseldorf. 1661.
(835/2305.)
1741. v. Merode, Wwe. geb. v. Schmisiug u. ihre Kinder, (Merfeld) g.
Pfalz-Neuburgsche Regierungs-Kanzlei (Jiilich): Vollstreckung des Erkennt-
nisses in Sachen gegen v. Wewort, betr. den Nachlass des Johann Degen-
hard v. Merode. Rkg. 1670. (836/2307.)
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Aachener Prozessc am Reichskamniergericht. 27
1742. v. Merode, Graf Franz Ignaz, (Hoffalize u. Frankenberg) g.
Advokat Viercnschatz, Namens seiner Ehefrau, friihere Wwe. Mohr (A.):
Zahlung von 1000 rthlr. Forderung an den Sohn des V., welche der V. zu
zahlen ubernommen hat. Sch. A. resp. Unterger. Burtscheid. 1713.(844/2318.)
1743. v. Merode, Werner Lambert, (Schlossberg u. Merfeld) g. Heinrich
Mellies, modo Minorennen Holland (Minister): Forderung von 921 rtblr., exeeptio
legis Anastasianae. Kanzlei zu Miinster. 1717. (846/2320.)
1744. v. Merode, gen. Hoffalitze, Jobann, g. Melcbior v. Scbwarzenburg:
lOOtf Goldg., Aussteuer der Anna v. Merode, Wwe. Frankenberg, jetzt Ehe-
frau des K's. Sch. A. 1719. (847/2321.)
1745. v. Merode, d'Hoffalize, verwittwete Grafin u. ihre Tochter, (A.
u. Burtscheid) g. die Erbgenahmen Voetz (A.): 50565 rthlr. Rolshausischc
Bestschuld nach antichretischer Benutzung des Bubbenheimer Hofcs bei Diiren
u. dieserhalb Immission in die Giiter der V. in die Herrlichkeit Burtscheid.
Ger. Burtscheid resp. Kanzlei zu Dusseldorf. 1732. (853/2329.)
1746. v. Merode, d'Hoffalize Alexander Friederich, (Frenz) g. Albert
Becker, (A.): Das Gut „Rothe Erde" bei A., retrahirt vom V. u. namentlich
Schutz im Besitze daran zuriickbehaltener 10 Morgen, welche die Grafin
v. Merode angeblich dem Becker geschenkt hat. Sch. A. 1737. (854/2330.)
1747. Merode, die Eingesessenen der Julichschen Herrschaft (Merode)
g. Eingesessene des Dingstuhls (Pier u. Merken): Verpflichtung der Ein-
gesessenen von Merode, von ihren Landern im Dingstuhl Pier u. Merken zu
den Frohndiensten, Einquartirungs- u. sonstigen Lasten zu contribuiren.
Hofrath zu Dusseldorf. 1743. (855/2334.)
1748. v. Merode, Freiherr, (Frenz) g. Erbgenahmen Gottfried Fibus
(A.): Verschiedene Forderungen an den Nachlass der Grafin v. Corswarem-
Lootz geb. v. Merode, u. Arrest-Anlage auf die Giiter des V., ihres Testa-
ments-Erben. Sch. A. 1776. (858/2331.)
1749. v. Merode v. Hoffalize, Richard u. cons., (Hoffalize) g. Johann v.
Keverberg gen. Mever (A.) : Mitverpflichtung der V. zur Zahlung der Schuiden
der Eheleute Goddart v. Keverberg gen. Mever. Sch. A. 1643. (1817/4799.)
1750. v. Merssen, Jacob, (Wessem) g. Heinrich u. Dietrich v. Herteu-
feld (Pol): Jahrliche Rente von 14 Malter Roggen aus dem Erbhofe auf der
Rieth. Ger. Pol in der Stadt Wessem. 1535. — Abgeg. au Limburg, Pro-
vinzial-Gerichtshof zu Mastricht am 27. April 1852. (2347.)
1751. Merten, Christian, g. Johann Plum (Geilenkirchen) : Bezahlung
des Kaufpreises fur ein Stuck Land. Sch. Geilenkirchen resp. Kanzlei zu
Diisseldorf. 1657. (867/2351.)
1752. Mertens, Goddart, modo seine Kinder, g. Johann Plum, modo
Wilhelm Plums ,Wwe. (Geilenkirchen): 6V 2 Malter Roggen u. 1 I 2 Morgen
Land, sowie ein Kaufpreis von 1850 rthlr. gehorig zum Nachlasse der Ehe-
leute Wilhelm Boymann zu Geilenkirchen. Ger. Geilenkirchen. 1666. (869/2354.)
1753. Mertens, Erbgenahmen, (Wickerbuchholz) g. die Wwe. Nellis
Joecken, modo ihre Erben (Bocket in der Herrschaft Wickrath): Theilung
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28 Hermann Veltman
der von Hermann Joecken hiuterlassenen Erbgiiter, insbesondere Riickfails-
recht des Schares-Gutes. v. Quadsches Ger. Wickrath. 1773. (873/2358.)
1754. v. Merzenhausen, Gerhard, Priester am Altare zu U. L. F.,
(Barmen) g. Reinhard v. Gressenich n. Reinhard v. der Merss (Aldenhoven) :
8 Malter Korn jahrliche Rente fur den Altar zu Unserer Lieben Frau in
Barmen. Hauptger. Jiilich. 1530. (875/2376.)
1755. Merx, Clans u. Simon, u. cons., g. Johann u. Lorenz Moll: Einige
erbliche Giiter, herkommend von Glaus Merz, dem niiitterlichen Grossvater
der K. Sch. A. 1548. (877/2378.)
1756. v. Metternich, Dietrich, u. seine Ehefrau Catharina v. Wachtendonk,
(Burtscheid) g. die Grafen Dietrich u. Joachim v. Manderscheid, Virneburg
u. Schleyden (Schleyden u. Neuerburg): Immission der Ehefrau des K's. in
die Grafschaft Virneburg, wegen eines vom Grafen Philipp v. Virneburg u.
Neuenahr darauf aufgenommenen Darlehns ad 2000 Goldg. Rkg. 1579.
(899/2432.)
1757. v. Metternich, E. F. B., (Miillenark) g. Hugo Franz Wolf v.
Metternich (Miillenark), u. Jude Baruch Weil (Siusheim): Kassation einer
von dem Mitverkl. fiir den Juden Baruch Weil ausgestellten Obligation iiber
12000 rthlr., wofiir das Rittergut Klein-Vernich verpfandet ist. Rkg. 1721.
(907/2440.)
1758. v. Metternich, Carl Hugo, (Miillenark) g. seine Gemahlin Sophie
Therese geb. v. Metternich (Burtscheid) : Familien-Fideikommiss d. d. Miillen-
ark sine die et anno, bestatigt durch das Rkg. 1720. (908/2441.)
1759. v. Metternich, F. B. ? g. Hugo Wolff v. Metternich (Miillenark):
Anrechnung der Reisekosten u. bezahlten Schulden auf die legitima des verkl.
Sohnes. Rkg. 1730. (910/2444).
1760. v. Metternich, Marie Anna Sophie (Heidelberg), Grafin Marie
Regine v. Agentean (Coin), u. Frau v. Schmidtburg geb. v. Metternich,
(Essneux) g. Hugo Franz Wolfgang v. Metternich (Miillenark, Burtshceid u.
Neckarsteinach) : Unbefugte Verausserung von Zubehorungen des von den
Eheleuten Carl Hugo v. Metternich zu Miillenark u. Burscheid gestifteten
Familien-Fideikommisses, namentlich der Herrschaft Burscheid u. verschie-
dener Giiter im Stifte Luttich. Rkg. 1754. (911/2446.)
1761. v. Metternich, Albrecht, u. Peter Miiller, (Miillenark) g. die
Gemeinden zu Pier, Schophofen u. Vilvenich: Regelung des Molterns auf
der Metternichschen Miihle zu Miillenark. Hauptger. Jiilich. 1597. (917/2452.)
1762. v. Metternich, Diedrich, u. cons., (Burtscheid) g. Georg v. der
Ley en (Andernach), Conrad Schilling v. Lahnstein (Niedlingen) u. Philipp
Waldpott v. Bassenheim (Olbriick) : Uebernahme der Vormundschaft iiber die
unmiindigen Kinder der Eheleute des Emmerich Schilling v. Lahnstein u.
der Catharine Waldpott v. Bassenheim. Rkg. 1600. (918/2453.)
1763. v. Metternich, Diedrich, (Burtscheid, Wittlich u. Bruch) g. minder-
jahrige Kinder: Bevormundung. Rkg. 1603. (919/2454.)
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Aachener.Prozcsse am Reichskammergericht. 20
1764. v. Metternich, Albreehts Kuratoren, (Mtillenark) g. die minorennen
Kinder des Nikolaus v. der Broel (Broel) : Anspriiche aus der Erbtheilung des
Heinrich v. Metternich u. der Anna v. Orsbeck tiber den Nachlass des Eck-
hardt Scharfmann zu Rheindorf; namentlich ein Gut zu Hofen, Birzberg,
Fischenicb n. s. w. Kurfiirstl. Kommissarien zu Coin. 1609. (920/2455.)
1765. v. Metternich, Johann Diedrich, (Mtillenark) g. Bertram v. Schtiler
(Schiiller) u. Hermann Heinrich u. Albrecht v. Spiess (Metzenborn) : Diffa-
mations-Klage wgen Anspriiche der Schwestern des K's., Ehefrauen v.
Schiiller u. des Daniel v. Spiess zu Metzenborn an die elterlichen Giiter..
Hofger. Diisseldorf. 1688. (930/2469.)
1766. v. Metternich, Carl Caspar Hugo, (Mtillenark) g. Christine Elisa-
beth v. Gogreve, Freifrau v. Reuschenberg (Sillickum): Vorzugsrecht an dem
Kaufschillinge an das v. Schmidtbergsche Gut zu Zievel. Hofger. Diisseldorf.
1688. (930/2469.)
1767. v. Metternich, (Mtillenark u. Zievel) g. v. Reuschenberg (Sillickum) :
Anspriiche auf die vormals v. Schmidtbergsche Unterherrlichkeit Zievel.
Kanzlei zu Diisseldorf. 1694. (931/2470.)
1768. v. Metternich, (Mtillenark u. Zievel) g. Kurpfalzische Regierung
u. v. Schmidtbeg (Diisseldorf): Vollstreckung eines Erkenntnisses betreffend
Anspriiche an das Haus Zievel. Rkg. 1694. (932/2471.)
1769. v. Metternich, C. F. B., (Mtillenark) g. v. Baxen (Venanen): Berech-
tigung des K's. zu einem Viertheile einer Forderung an das Domkapitel zu
Coin ad 14000 Goldg., sowie eines Viertheils an einer Friemersheimschen
Forderung ad 6000 Fl. Kanzlei zu Diisseldorf. 1717. (937/2476.)
1770. v. Metternich, Wolf, (Gracht) g. Grafin v. Schasberg (Burgau bei
Dtiren): Besitz der v. Elmbtschen Gtiter n. Verbot der HoMallungen auf
denselben. \ Rkg. 1720. (939/2478.)
1771. v. Metternich, Wolf, (Gracht) g. Wwe. v. Elmbt, jetzt Grafin
v. Schaesberg (Burgau bei Dtiren): Die Herrschaft Burgau, von Daniel v.
Elmbt seiner Ehefrau Marie Auna Catharine geb. v. Metternich per dona-
tionem propter nuptias vermacht, sowie die Gtiter Dombsel u. das Lehengut
Commern im Herzogthum Aremberg. Rkg. 1719. (940/2479.)
1772. v. Metternich, C. H. B., (Mtillenark) g. v. Schallenheim (Mannheim)
u. die ubrigen Kreditoren des Hugo Franz. Wolff v. Metternich (Coin u. s. w.):
Forderung an den Sohn des V. u. Immission in das Gut Klein -Werder.
Kanzlei zu Diisseldorf. 1726. (944/2487.)
1773- v. Metternich, Reichs-Hofrath, (Mtillenark) g. Kurtrierische Re-
gierung (Coblenz): Beitrage des V. von seinen Giitern zu Rheinbroel zu
den Militar- u. andern Landeslasten. Kanzlei zu Ehrenbreitstein. 1726.
(945/2488.)
1774. v. Metternich, Reichs-Hofrath, (Mtillenark) g. Jtilich-Bergscher
Hofrath (Diisseldorf) u. Wwe. Debeschen (Coin): Kassation eines Mandats
des Hofraths, wodurch die Mitverkl. wegeu Forderungen in Steigerungs-
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30 Hermann Veltman
Gelder bei dem Vogt zu Nideggen resp. Pachter des K's. zu Vernich immittirt
worden ist, obgleich die Sache vorm Rkg. sehwebte. Rkg. 1726. (952/2409.)
1775. v. Metternich, Carl Hugo, (Miillenark) g. Wwe. v. Quadt (Riisch-
feld): Anmassung der Jagd aus der Jiilichschen Herrschaft Vernich durch
Weilerswist auf Zubehbrungen des im Kolnischen belegenen klftg. Hauses
Rtischfeld. Hofrath zu Bonn. 1730. (962/2506.)
1770. v. Metternich, Gehcimer Rath, (Miillenark, Vernich und Neckar-
stcinach) g. die kurtrierische Rentkammer zu Coblenz: Einziehung einiger
zu Wittlich gelegener, dem Erzstifte Coin heimgefallener Lehen. Kurtrierische
Regierung zu Coblenz. 1731. (964/2508.)
1777. v. Metternich, Franz Hugo Wolfs Testaments- u. Bluts-Successoren,
(Miillenark) g. die Wwe. des Franz Hugo v. Metternich u. ihre Tochter
(Miillenark): Schutz der K. im Besitze der von Franz Hugo v. Metternich
hinterlassenen Outer. Rkg. 1755. (971/2517.)
1778. Metz, Bolder, (Oppenheim), vertreten durch Palm Neisse, (Diiren)
g. Else v. Berg (Dttren): Nicht ersichtlich. Schultheiss u. Sch. Diiren. 1540.
(982/2541.)
1779. v. Metzenhausen, Bernard, (Linster u. Waldeck) g. Diedrich v.
Metternichs Kinder u. Erben (Burtscheid) u. Johann v. Weylach (Vondern):
Vertretung des K.'s im Prozesse g. Maria v. Metzenhausen, Ehefrau v. Hersel,
wegen Herausgabe ihrer vaterlichen Giiter, Herrschaft Arrass u. s. w. durch
die V., als gewesenen Mitvormiindern. Rkg. 1622. (995/2559.)
1780. v. der Meulen, Jacob, (Coin) g. Peter Hunds oder Hons (A.):
2723 Fl. aus Wechseln. Sch. A. 1648. (1063/2593.)
1781. v. Meus, oder Meusen, Wwe. Franz, jetzt Asmus v. Langenbach
gen. Sassenbroich, (Dttren) g. Johanna v. Hambach (A.) : Ablage der Vor-
mundschafts - Rechnung u. Antheil am Nachlasse der Sophie Christine v.
Miessen zu Dttren. Fiirstl. Kommissarien zu Jiilich. 1564. (1010/2626.)
1782. Meuten, Johann, (Hammerhof) g. Hyronimus Dollart u. seine Ge-
schwister (Dttren): Herausgabe eines Theils des Hammerhofs u. Gegen-
forderung von 805 Fl. Hauptger. Jiilich resp. Ger. Stollberg. 1557. (1012/2633.)
1783. v. Meuthen, Johann Wilhelm, als Kurator des Johann Franz v.
Meuthen, (Altenbiesen u. Millen) g. Sibille Margarethe v. Zweenbrtigge, Wwe.
des Wilhelm Wienand v. Meuthen (Haus Altenbiesen): Anspriiche der K.
auf den Nachlass ihres verstorbenen Maunes, insbesondere Giiter zu Biesen
u. Frelinghofe, gegen ihren verklagten Stiefsohn. Kanzlei zu Diisseldorf.
1695. (1013/2634.)
1784. v. Meuthen, Johann Wilhelm, (Notberg) u. Wilhelm Wienand
modo ihre Erben, (Altenbiesen) g. Johaun Peter Grass u. Jost Wilhelm v.
Horrich (Gangelt): Der Nachlass der Eheleute Johann v. Meuthen u. Ger-
trud geb. R5mer, insbesondere eine donatio propter nuptias ad 2000 Fl.
Kanzlei zu Diisseldorf. 1702. (1014/2635.)
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Aachener Prozesse am lleichskammergericht. 31
1785. v. Meuthen, Martin, (Nothberg) g. Goddart v. Hulseit oder Housyt,
(Nothberg): Antheil des K's. an dem grosselterlicben Vermogen seiner Fran.
Ger. Nothberg resp. Hauptger. Jiilich. 1529. (1015/2636.)
1786. Meve, Michael, u. Jacob Decker, g. Nicolaus u. Leonhard Amia:
465 rthlr. Kaupfreis fur den vierten Theil eines Hauses zu A. in der Peter-
strasse. Sch. A. 1603. (1016/2638.)
1787. Michels, Nicolaus, g. Johann Heinrich Schweliug u. cons., Namens
Hirer Ehefrauen, geb. Freund: Testament u. Nachlass <les Jacob Freund.
Synodalger. A. 1700. (1050/2722.)
1788. Milz, Peter, oder Mulz, (Burtscheid) g. Vogt, Meier u. Sch. zu
Burtscheid: Injurien gegen den K. aus Anlass eines Prozesses desselben
wegen Viehtrift in der gemeinen Weide. Rkg. 1534. (1120/2913.)
1789. v. Mirbach, Johann, (Tichelen) g. Anna u. Catharina v. Mirbach
(Euskirchen) : Theilung der Mirbachschen Giiter Tichelen mit dem Hofe
Abweiler und Steprad mit dem Hofe Stockheim, lehnruhrig von der Jiilich-
schen Mannkammer zu Heinsbcrg. Kanzlei zu Dtisseldorf. 1597. (1205/3055.)
1790. v. Mirbach, Heinrichs Wwe., Elisabeth geb. v. Buir, (Schwelm)
g. Gotthard v. Mirbach (Immendorf): Aufrechterhaltung einer donatio reci-
proca zwischen K. u. ihrem verstorbenen Manne, wodurch letzterer alle seine
Mtillenark-Mirbachschen Giiter der erstercn, u. diese alle ihrc Buir-Schwelm-
schen Giiter dem letzteren auf den Todesfall geschenkt hat. Hofger. Dtissel-
dorf. 1637. (1206/3056.)
1791. v. Mirbach, Emmerich, fiir sich u. seiner Briider Kinder, (Dobbeln
in Cur land) g. Gotthard v. Mirbach u. Elise geb. v. Blancart (Immendorf),
u. Diederich v. Friemersdorf (Ptitzfeld): Vindikation der v. Blancartschen
Giiter, namentlich der Herrlichkeit Saar u. Friesheim, des Gymnicher Hofs
zu Ahrweiler, der Zehnten. u. Renten in der Grafschaft Neuenahr. Rkg.
1657. (1207/3057.)
1792. v. Mirbach, Gottfried, Namens seiner Ehefrau Elisabeth geb. v.
Blancart, (Immendorf u. Enzen) g. den kurtrierischen Landrentmeister Johann
Fiedler (Trier): Abtretung des vom Bischofe von Trier als Abt von Priim
lehnriihrigen Gymnicher Hofs in der Stadt Ahrweiler, friiher von dem v.
Blankerad besessen, auf Grund der vom K. erlangten neuen Belehnung. Kur-
fiirstl. Kanzlei zu Trier. 1658. (1208/3058.)
1793. v. Mirbach, Gebriider, (Harf) g. Gebriider v. Frenz (Frenz): Heraus-
gabe der von der Grossmutter der V., Irmgard v. Efferen, augeblich geerbten
Efferenschen Giiter gegen Zahlung der bestimmten Abfindung. Hofger. Diissel*
dorf. 1719. (1209/3059.)
1794. v. Mirbach, Carl, Oberamtmann, (Nierhofen) g. den kurpfalzischen
Geheimen Rath (Dtisseldorf) u. das Vogtamt (Caster): Schutz des K's. im
Besitze seiner Erbgerichtsbarkeit zu Nierhofen. Kurzpfalzische Kanzlei zu
Dtisseldorf. 1780. (1211/3061.)
1795. Mockel, Sigismund, (Diiren) g. Wwe. Lehm, Agnes geb. v. Juden
(Diiren): Raumung eines in Diiren belegenen Hauses gegen Bezug des jahr-
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82 Hermann Vcltman
lichen Zinses von 300 rthlr. Kapital. Schultheiss u. Ger. Diiren. 1629.
(1237/3120.)
1796. Mockel, Bernard, (Diiren) g. Nicolaus Voetz, Vogtei-Verwalter
(Norvenich): Bestrafung des V. wegen Widersetzlichkeit u. Injurien bei
Gelegenheit der Auspfaudung des letztern wegen Steuern. Kanzlei zu Dttssel-
dorf resp. Amtniann zu Diiren u. Norvenich. 1631. (1238/3121.)
1797. MockeJ, Wilhelm Heinrich, (Diiren) g. Johann Franz Braun (Diiren) :
Inventars- u. Rechnungslegung iiber die Verwaltung des elterlichen Vermogens
des K's. Kanzlei zu Diisseldorf. 1693. (1239/3122.)
1798. MOhn, Leonhard, als Vorniund der Minorennen des Johann Kriechel,
g. die Jiidin Schone, Ehefrau des Juden Simon: Jahrlicher Zins von 12V 2
rthlr. u. Immission in die Miethe zweier Hauser der V. Sch. A. 1582.
(1246/3143.)
1799. Moer, Paulus, (Aldenhofen) g. Peter Paland (Wilhelmstein): In-
jurien-Prozess. Schultheiss u. Sch. Aldenhoven. 1541. (1257/3200.)
1800. v. Moers, Graf Vinzenz, (Moers) g. Graf Diedrich v. Manderscheid
(Schley den): Landfriedensbriichige Einnahme des Schlosses Cronenberg in
der Eifel nebst zugehongen Ortschaften. Rkg. 1497. (1266/3246.)
1801. v. Moersheim, Fass, (Disternich) g. Johann Kannegiesser (Zttlpich):
Erbstreitigkeiten. Schultheiss u. Sch. Disternich. 1522. (1269/3250.)
1802. Moers, Philipps Wwe. u. Kinder, (Diiren) g. Christian Becker
(Diiren): Der Nachlass der Eheleute Caspar Becker u. ein Einkindschafts-
Vertrag. Hauptger. Diiren. 1604. (1272/3253.)
1803. Mohr, Rtidger, (Aldenhoven) g. Diedrich Schwertscheidts Erben,
Johann Buss u. cons. (Sittard): Verpflichtung des Mohr, die Schulden seiner
Ehefrau, der frttheren Wwe. Diedrich Schwertscheidt, zu bezahlen. Vogt
u. Ger. Sittard im Herzogthum Jiilich. 1581. — Abgeg. an Limburg, Pro-
vinzialgerichtshof zu Mastricht am 27. April 1852. (3292.)
1804. Mohr, Philipp, Heinrich v. Weiss weiler, Thomas v. Thinen u.
Wwe. Hellensberg, (A.) g. Wilhelm v. Waldenburg gen. Schenck, Amtmann
zu Jiilich (Jiilich), Gerhard Allerborn (Jiilich) u. Schultheiss Crcin (Alden-
hoven) : Wegnahme mehrerer dem K. gehoriger mit Kupfer u. Geld beladener
Fuhrwerke auf dem Wege von Coin nach A. Rkg. 1592. (1289/3294.)
1805. Mohr, Daniel, (Coin) g. Nicolaus Amians' Erben (A.): Abrechnung
iiber Handelsgeschafte. Hauptger. Jiilich. 1639. (1292/3298.)
1806. Moll, Hubert, (A.) g. Arnold Welter (Wesel) u. Johann Weigc
(Haus Burg): Theilung des Nachlasses der Eheleute Cornelius Ingenbrock.
Sch. A. 1648. (1304/3352.)
1807. Moll, Hubert, (A.) g. Arnold Welter (Wesel) u. Johann Weige
(Haus Burg), Namens ihrer Ehefrauen, geb. Groninger: Erbstreitigkeiten in
Betreff des Nachlasses der Eheleute Ingenbrock. Sch. A. 1648. (1304/3352.)
1808. Moll, Theodor, g. Johann Kiipper: 600 rthlr. Darlehen des Bal-
thasar Noll, wofiir zwei Hauser, welche der V. besitzt, verpfandet sind. Sch.
A. 1650. (1305/3353.)
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Aachener Prozesse am iteichskammergericht. 33
1800. Momma, Volkweins Wwe., u. ihr Mtihlenpachter Wilhelm Fibus,
(Amsterdam) g. Mathias Antoni (A.): Abtretung der halbcn Kupfermuhle vor
dem Coiner Thore, Hammermiihle genannt, auf Grand eines Erkenntnisses
des Briisscler Hofes gegen den frtiheren Besitzer dieser H&lfte, Matthias
Hansen. Sch. A. 1648. (1343/3418.)
1810. Mommersloch, Gunibrecht, (Coin) g. Johann Kauweiler (Eresheim
n. Kauweiler): Pachtgefalle fiir des K's. Hof zu Kauweiler. Ger. Hoch-
kirchen resp. Oberhof zu Jiilich. 1534. (1346/3427.)
1811. Mondenschein, Lorenz' Wwe., jetzt Ehefrau Ludwig Henss, (Coin)
g. die Erben der Wwe. Frank Block (A.): Vorzugsrecht der K. bei Immission
in das dem V. verpfandete Haus des Wilhelm v. Hambaeh. Sch. A. 1620.
(1351/3438.)
1812. de Monte, Anton, g. Johann Vischenich: 435 rthlr. aus einera
Bankgeschafte. Sch. A. 1617. (1404/3522.)
1813. de Monte, Wilhelm (Coin), g. Licentiat Fabri (A.): Beleidigung
des K's. in einem Briefe des V. an den v. Weipeler. Biirgermeistergcr.
Coin. 1757. (1405/3323.)
1814. Monthe, Anton, (A.) g. Thomas Bone u. Anton Burgereln (Lttttich):
Arrest-Anlage auf die Person u. das Vermogen des V. wegen eines den K.
vertragsm&ssig schuldigen j&hrlichen Deputats von 600 Fl. Sch. A. 1618.
(1407/3568.)
1815. Monz, Servatz, oder M&nz, (A.) g. Diedrich Monz, oder M&nz
(Mastricht): 4395 Fl. aus einem Fischhandel. Sch. A. 1656. (1409/3573.)
1810. Moos, Wwe. des Amtmanns, (Kerpen) g. die Kinder des Paul v.
Thenen (A.): Darlehen von 553 u. 200 rthlr. auf Wechsel. Sch. A. 1734.
(1411/3582.)
1817. Moos, Wwe. des Amtmanns, (Kerpen) g. Pastor Schenk (A.):
Vorzugsrecht einer Forderung des K's. ad 500 rthlr. vor den Forderungen
des V. im Konkurse des Paul v. Thenen. Sch. A. 1735. (1412/3583.)
1818. Mor, Diedrich, (Aldenhoven) g. Schultheiss u. Gemeinde Alden-
hoven: Grenzstreitigkeiten u. streitige Grenzzeichen. Hauptger. Jiilich. 1535.
(1413/3589.)
1819. Mor, Dietrich, (Aldenhoven) g. Schultheiss Reinhard v. Gressenich
(Aldenhoven): Injurien in Folge eines Streites liber Grenzpfahle. Hauptger.
Jiilich. 1585. (1414/3590.)
1820. Mor, Bartholomaus, (Cornelimtinster) g. Cornelius Mor (Corneli-
munster): Gleichstellung der Aussteuer der Kinder des Helmann Mohr u.
gleichmassige Vertheilung seines Nachlasses. Schultheiss u. Sch. Corneli-
mtinster. 1552. (1416/3592.)
1821. v. Morreau, N., (Lttttich) g. Abt Hyacinth Alfons (Cornelimunster):
Vollstreckung eines Erkenntnisses, wodurch das Land Cornelimunster zur
Riickzahlung eines Darlehns von 5000 rthlr. an den K. verurtheilt ist. Rkg.
1737. (1421/3609.)
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34 Hermann Veltman
1822. v. Morsbach, Cornelius, g. Johann v. Weissweilers Wwe.: Besitz
eincs Hauses nebst 7 Morgen Land, herriihrend aus dem Nachlasse der Ehe-
leute v. Monhart. Sch. A. 1578. (1444/3667.)
1823. Morsbacb, Caspars Kinder, g. Peter Strucht, als Vormund des
Paul Romer: 199 rthlr. verglichene Forderung n. Arrest-Aulage auf ein
Haus an der Scbaarpforte. Seb. A. 1661. (1445/3668.)
1824. Mostard, Micbael, g. die von Cornelius de Groot hinterlassenen
Kinder u. Wwe. Wilbelm Richterich: Eine Forderung der Marie Elisabeth
Baur ad 700 rthlr. an Wilhelm Richterich, welche den Qrootschen Kindern
durch das Testament der Glaubigerin zugefallen ist u. die der V. zu zahlen
ubcrnommen hat. Sch. A. 1693. (1452/3756.)
1825. Mostart, Peter Gillis, g. Lorenz Moscart u. Johann Coveren:
Testament u. Nachlass der Eheleute Michael Moscart u. Agnes geb. Hermes
zu Aachen, insbesondere der Hof „Dentgenbach a , der „Langhohn" u. s. w.
Sch. A. 1760. (1453/3757.)
1826. Mostart, Peter Gillis, g. Sibille Quere: 336 rthlr. u. 136 rthlr.
Waarenfordcrungen laut Handscheinen. Baumger. A. 1725. (1454/3758.)
1827. Mostard, Wilhelms Hausfrau u. Kinder, g. Burgermeister Damen
u. andere Glaubiger des Wilhelm Mostard: Forderungen an den Gemein-
schuldner Wilhelm Mostard u. Verkauf seines neben der Miihlengasse belegenen
Hauses nebst Weiher u. Garten. Sch. A. 1725. (1459a/3759.)
1828. Mostard, Wilhelms Ehefrau u. Kinder, g. Heinrich v. Boddens
hinterlassene minderjahrige Kinder: 2009 rthlr. Darlehn, haftend auf dem
Hause der V. in der Miihlengasse zu A. Hoflehen resp. Sch. A. 1726.
(1455b/3760.)
1829. Motzfeld, Gottfrieds Erben, (Coin) g. Adam Heimbachs minder-
jahrige Kinder (Julich): Darlehn ad 1000 rthlr., woftir Immobilien zu Motz-
feld verpfandet sind. Pfalz - Neuburgsche Kanzlei zu Dilsseldorf. 1660.
(1458/3784.)
1830. v. Moursdorf, Heinrich, (Linnich) g. Nicolaus v. Vielviers (Diiren):
Injurien u. Diffamationsklage in Folge eines abgebrochenen Kaufkontrakts
tlber eine Erbpachts-Gerechtigkeit in Weiler. Sch. Linnich resp. Hauptger.
Julich. 1605. (1834/4838.)
1831. v. der Miihlen, oder Meulen, Johann Barthold, (Brussel) g. Rutger
Kiiper, Vogt zu Esch weiler: Entschadigung des K's. dafur, dass der V. den
Johann Meistenberg nebst drei spanischen Reitern, welche den Bruder des
K's. bei St. Vith urn 1500 rthlr. beraubt haben, nicht in Eschweiler verhaftet
hat. Kanzlei zu Diisseldorf. 1670. (1475a/3851.)
1832. Mttllcnbach Adolph, (Coin) g. Peter Ftirth, jetzt Tilmann Nickels
Ehefrau (Julich): Forderungen ad 1000 rthlr. fur die Abtretung der Gerichts-
schreiberstelle zu Julich. Kanzlei zu Diisseldorf. 1666. (1480/3860.)
1833- Muisgen oder Meussgen, Johann, (Coin) g. den Grafen Hermann
v. Manderscheid (Blankenheim) : 200 rthlr. Darlehn, welche dem K. durch
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 35
seine Ehefrau geb. Angelmacher als Erbin des Anton Cramer iiberkommen
sind. Rkg. 4596. (1525/3923.)
1834. Mliller oder Molerus, Detmar, (Dortmund) g. Caspar Wacbtel
(A.): 300 rtblr. laut Handschrift fiir gelieferten Pfarben -Weitzen. Der
Richter zu Dortmund. 1604. (1526/3930.)
1835. Miiller, Wilhelm, (Diiren) g. Gretchen Veyle (Duren): Retrakt
von Laudereien, welche der V. von dem Vater der K. gekauft hat. Sch.
Hambach. 1531. (1533/3972.)
1836. Miiller, Jacob, (Diiren) g. Hermann Miiller (St. Arnolds weiler):
Theilung des Nachlasses der Eilke Fassbender. Scb. Hambach. 1531. (1534/3973.)
1837. Miiller, Jacobs Ehefrau, (Diiren) g. Hcrzog Johann von Jiilich-
Cleve-Berg (Jiilich): Konfiskation des sammtliehen Vermogens des Jacob
Miiller, genannt Bock, wegen Todtung des Johann v. der Beck. Sch. Ham-
bach. 1532. (1535/3974.)
1838. Miiller, Jacob, (Diiren) g. Heinrich v. Fremersheim, Schultheiss
zu Soller: Zahlung des Kaufpreises fiir mehrere Centner Blei. Sch. Diiren.
1532. (1536/3976.)
1839. Miiller, Jacob, (Diiren) g. Adam v. Birgelen (Diiren): Strcit utter
den Besitz des Zehntens zu Ober- u. Niederzier. Sch. Oberzier. 1535.
(1538/3982.)
1840. Miiller, Wilhelm, u. cons., (Diiren) g. Johann Krox (Diiren):
Nicht ersichtlich. Sch. Diiren. 1535. (1539/3984.)
1841. Miiller, Wilhelm, Namens seines Vaters Jacob gen. Bock, (Diiren)
g. Franz v. Meisheim (Diiren): 4 Kaufmaunsgulden jahrlichen Zinses an
Jacob Miillers Hause. Sch. Diiren. 1539. (1540/3986.)
1842. Miiller, Wilhelm, (Mcrzenich) g. Pauli Nyss (Diiren): Beschlag-
nahme von Erbrenten des V. wegen Forderungen des K's. Sch. in der Lohe
resp. Oberhof zu Duren. 1542. (1545/3994.)
1843. Miiller, Gotthard, (Wiirselen) u. Anton Storm, (in der Warden bei
A.) g. die Gemeinden Wiirselen u. Haaren, u. cons.: Erstattung von Kosten,
welche die K. als Deputirte der verkl. Gemeinden dem Advokaten Silber-
berger haben zahlen miissen. Rkg. 1551. (1546/4000.)
1844. Miiller, Reinhard, (Barmen) g. Johann Quadt, Herr zu Wicke-
rath: Exmission des V. aus der gepachteten Miihle wegen riickstandiger
Pachte. Hauptger. Jiilich. 1543. (1547/4003.)
1845. Miiller, Detmar, (Dortmund) g. Caspar Wachtel (A.): 400 rthlr.
aus einem Handschein. Richter zu Dortmund. 1605. (1838/4844.)
1846. v. Miilstroe, Johann Wilhelm, (Eliken u. Neuenhof) g. die Aeb-
tissin des Gotteshauses zu Burtseheid: Streit iiber das Jagdrecht bei dem
Rittersitze Neuenhof. Abt zu Cornelimiinster. 1720. (1583/4183.)
1847. Mundt, Christian, (Euchen) g. Wilhelm Merx (Euchen) : Injurien-
Klage weil der Sohn des V. den K. einen Pflugdieb genannt. Vogt u. Sch.
zu der Linden resp. Hauptger. Jiilich. 1585. (1638/4384.)
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36 Hermann Veltraatt
1848. v. Miinster, Heinrich, (Cornelimunster) g. Collin Buck (Hepscheid):
105 Fl. riickstandiger Sold des Franz v. Bolswin, Rittmeisters des Grafen
Maximilian v. Btiren. Sch. Cornelimiinster. 1552. (1742/4581.)
1849. Muschen, odor Muisgen, Peters Wwc, g. Gerhard van Her u.
Adolph van Coin: Streit aus einem Kaufkontrakte iiber das Hans u. Erbe
genannt „die Wiede". Sch. A. 1560. (1789/4714.)
1850. Mutzgen, Johann, g. Thiele Gutjahr, u. cons.: Nicht ersichtlich.
Sch. A. 1527. (1794/4743.)
1851. v. Mylendonk, Dietrich, Herr zu Drachenfels, (Mylendonk) g.
Gottfried v. der Heggen, Zollner (Birkesdorf) : 51 Malter Roggen jahrliche
Renten aus einem Hofe zu Pattern, welchen die Gebruder v. Drachenfels
dem Johann v. Paland u. dieser dem K. verkauft hat. Ger. Gurzenich resp.
Hauptger. Jttlich. 1533. (1066/2812.)
1852. v. Mylendonk, Dietrich, (Mylendonk) g. Johann Hilgers (Warden):
Zahlung der Gefalle von einem Kurmuthsgute. Sch. zu der Warden resp.
Hauptger. Jiilich. 1548. (1068/2814.)
1853. v. Mylendonk, Dietrich, (Mylendonk) g. Wilhelm u. Werner v.
dem Bongart (Horbach u. Heyden): Streit iiber die Lehcnsherrlichkeit der
Herrschaft Heyden nach dem Tode des Franz v. Schonrath, Herrn zu Heyden.
Kanzlei zu Diisseldorf. 1564. (1072/2818.
1854. v. Mylendonk, Dietrich, (Mylendonk) g. Wilhelm v. dem Bongart
(Heyden u. Blitt): Streit iiber den Besitz der Herrlichkeit Heyden, friiher
von Johann v. Schonrath besessen. Sch. A. 1567. (1073/2819.)
1855. v. Mylendonk, Balthasar, (Frohnenbruch Schonau u. Warden) g.
Wilhelm Nobis u. die iibrigen Erben des Simon Nobis (Linnich): Arrest-
Anlage auf die Gefalle des V. zu Warden bis zur Befreiung von einer ftir
den V. durch seinen Rentmeister daselbst aufgenommenen Schuld ad 1000 rthlr.
Hauptger. Duren. 1614. (1093/2852.)
1856. de Mylendonk, Adolphus, (Leodium) g. Margaretha de Joyeuse
(Pesch), u. cons., (Aquisgranum): Arrcstus impositus super omnia bona ad
Margaretham de Joyeuse et ejusdem cons, spectantia ratioue possessionis
dominii de Pesch in patria Leodiensi. Camera imperialis. 1644. — Abgeg.
an Belgien, Reichsarchiv zu Brussel am 19. September 1856. (2869.)
1857. v. Mylendonk, Anna Maria, Wwe. v. Hillensberg, jetzt die
v. Blanche, (Schonau) g. Maria v. Nesselrode, Wwe. v. Bongart, jetzt v. Bongart
zu Paffendorf u. v. Leersch als Herren zu Heyden, u. Vogt u. Sch. Horbach :
Storung der K. als Inhaber der Reichsherrlichkeit Schonau in der dieser
Herrlichkeit zustehenden Gerichtsbarkeit, Jagdgerechtigkeit, in dem Rechte
auf Frohnden, Abgaben u. Bier-Accise u. s. w. Rkg. 1668. (1100/2879.)
1858. v. Mylendonk, Anna Maria, (Schonau) g. Maria v. Nesselrode,
Wwe. v. Bongart (Heyden) u. Vogt u. Sch. (Horbach): Storung der K. als
Inhaberin der Herrlichkeit Gronau in der Reichs-Unmittelbarkeit dieser Herr-
schaft durch Eingriffe in die Gerichtsbarkeit u. in die Jagdgerechtigkeit,
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 37.
durch Zvvaiig der Unterthanen der K. zu Frohnden u. Wachten u. Abgaben
an das Haus Heyden. Rkg. 1693. (1101/2880.)
1859. v. Mylendonk, (Frohnenbruch u. Horstgen) g. die Erbgenahmen
Gentis, namentlich N. Maguin (A.), N. Deges (Jtilich) u. N. Brand (Jiilich/:
4000 rthlr. aus verschiedenen Schuld-Verschreibungen zu Gunsten des Kauf-
manns Philipp Gentis zu A. Kanzlei zu Diisseldorf. 1746. (1113/2892.)
■ 1860. Nacke, Johanns' Kinder Vorinundschaft, (Neuenhausen) g. Wienand
v. der Hardt (Montjoie) u. Peter Nobis (Linnich): 1300 Fl. riickstandiger
Eckerlohn u. 400 Fl. fur entwendete Schweine. Fiirstl. Jiilichsche Kom-
missarien. 1590. (2/12.)
1861. de la Nayc, Joannes Paulus Engelbertus u. Ludovicus Carolus
Engelbertus, (Leodium) g. Alexander Henricus de Schrick (Aquisgranum):
Bona, census et reditus annui Ludovici de la Croy. Seabini Leodiensis. 1751.
(190/599.)
1862. v. Neideck oder Niedecken, Johann, (Jttlich) g. Adam v. Niedecken
(Frangenheim) : Besitz einigerErbstockgiiter. Haupger. Jtilich. 1536. (426/1170.)
1863. Neise oder Nies, Palm, (Diiren) g. Johann Stommel oder Stummel
(A.): Nicht ersichtlich. Sch. A. 1540. (224a/734.)
1864. Neroth, Hubert u. Frambach von S. Laurentiusberge Namens ihrer
Ehefrauen, (Horbach) g. Simon Byndel (Horbach im Lande Heyden) : Theilung
des elterlichen Vermogens. Sch. Horbach bei A. 1548. (237/776.)
1865. v. Nesselrode, Bertram Herr v. Stein u. Rahde, Drost zu Home-
burg, g. Reinhard v. Bruchhausens Wwe. u. Kinder (A.): Rechnungslage
uber die Administration der klag. Guter, namentlich liber das Gut Bruch-
hausen. Ger. Hunxe resp. Magistrat zu Wesel. 1551. (245/791.)
1866. v. Nesselrode, Gebriider Heinrich, Wilhelm, Bertram u. Adolph,
(Stein u. Rodt) g. Adolph u. Emmerich v. Hetzingen (Eschweiler) : Streit
uber den Besitz des Domhofs zu Eschweiler. Kanzlei zu Diisseldorf. 1585.
(259/805.)
1867. v. Nesselrode, Bertram u. Matthias, (Stein u. Rodt) g. Hans Werner
v. Hetzingen (Eschweiler): Streit iiber die Halfte des Domhofes zu Esch-
weiler. Kanzlei zu Diisseldorf. 1649. (273/821.)
1868. v. Neuland, Adrian, (Winterberg) g. Franz v. Spy ring (Tiischen-
broich) : Der bewegliche Nachlass des Heinrich v. Neuland. Kanzlei zu Diissel-
dorf. 1646. (380/1053.)
1869. Neullen, Nicolaus, (Eyneburg) g. die Erbgenahmen Spill, nament-
lich v. Houten u. Weisenburg (A.): Streit aus dem Pacht-Besitze des V. in
Betreff der klag. Guter zu Eyneburg. Sch. A. 1758. (381/1054.)
1870. v. Neumann, Franz Arnold, Hofrath, (Diisseldorf) g. v. Hallberg
u. Dr. Jiilich als Executoren des Testaments der Wwe. Cremers (Jiilich):
Theilung der von Wilhelm Cremer in I. Ehe acquirirten Erbgiiter mit dem
verkl. Enkel desselben. Hofrath zu Diisseldorf. [?] (383/1057.)
1871. Neumarkt, Margarethe, Wwe. des Paulin Faust (Diiren) u. das
Jungfrauenkloster St. Nicolai in Coin, g. Geschwister Gorzweiler (Born) : Besitz
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38 Hermann Veltman
von 15 Morgen Landes Vor der Stadt Diiren belegen, welche der V. von dem
Klostcr gekauft hat. Hauptger. Julich. 1582. (388/1068.)
1872. Neuss, Priorin des Klosters zum hi. Grabe, (Neuss) g. Johann
Wilhelm v. Ftirth (Aachen) u. Adelheid Stucker (Jiilich), als Erbeu des
J. G. Nickel, Geschwister v. Hagens u. cons. : Abiindung der drei Geschwister
v. Nickel, welche im Kloster Profess gethan haben, von dein Vermbgen ihrer
Eltern, Eheleute Peter v. Nickel zu A. Rkg. 1671. (409/1118.)
1873. Neutgen, Peters Erben, g. Peter Strupparts Kinder: 1500 rthlr.
aus verschiedenen Schuldverschreibungen. Sch. A. 1607. (421/1155.)
1874. Neuth, Leonhard, g. Heinrich Fibis: Hypotheken-Klage wegen
einer Forderung an Johann v. den Grinde, haftend auf einem Hause des V.
Sch. A. 1567. (418/1152.)
1875. Neuth, Johann u. Joris, Wilhelm Duppengiesser u. Wilhelm
Lodderbein, g. Carl Griinenthal u. Wilhelm Langbauch : Nachlass der Catharine
Hagens, namentlich eine Miihle, ein Haus, verschiedene Grundstucke u. s. w.
Sch. A. 1568. (419/1153.)
1876. Neuth, Wilhelm, u. cons., g. Peter Startz: Verschiedene Forder-
ungen an den V. u. dieserhalb Immission in seine 3 Fleischplanken u. eine
Wiese. Sch. A. 1604. (420/1154.)
1877. v. Nevelstein, Minorennen, (Reifferscheid resp. A.) g. Wwe. Tornaco
u. ihren Sohn Theodor (A.): Entschadigung der K. wegen des an ihrem Vater
Gottfried v. Nevelstein oder Nievelstein, gewesenen Amtmanns zu Reiffer-
scheid, begangenen Mordes mit 4000 rthlr. Sch. A. 1737. (424/1166.)
1878- Neven, Peter Franz, g. Maria Gertrud Briihls: 600 rthlr. aus
einer Obligation. Sch. A. 1760. (425/1167.)
1879. Nickel, Goswins Wwe. u. Kinder, (Kirn) g. Peter v. Inden (A.
resp. Huchelhofen) : Verschiedene Erbrenten fur das den V. iiberlassene Korren-
ziger Gut im Dingmal Kirn. Sch. Kirn resp. Hauptger. Julich. 1577. (431/1182.)
1880. v. Nickel, Goswin, (Coslar) g. Johann Wilhelm v. Fttrth (A.):
Unbefugte Anstellung einer Klage gegen den K. bei der Kanzlei zu Dussel-
dorf wegen 5000 rthlr. aus dem Nachlasse der Adelheid v. Stacker, Wwe.
des Johann Goswin v. Nickel, spater Ehefrau des V., ungeachtet der Litis-
pendenz am Rkg. Rkg. 1693. (432/1183.)
1881. v. Nickel, Tilmanns Wwe. u. Erben, (A.) g. Bertram v. Nesselrodc
(Radt): Darlehen von 2500 rthlr. u. 2200 rthlr., wofur Giiter zu Hergarden
u. Kreuzau verpfandet sind. Rkg. 1696. (433/1184.)
1882. v. Nickel, Tilmanns Wwe. u. Erben, g. Johann Wilhelm v. Fttrths
Wwe. u. Erben: Rechnungs-Ablage iiber die Benutzung der von Goswin
v. Nickel u. Adelheid geb. Stiickrath zu Coslar hinterlassenen Giiter, welche
V. fur eine Forderung von 10000 rthlr. benutzt haben. Hofrath zu Diissel-
dorf. 1700. (435/1187.)
1883. v. Nickel, Tilmanns Wwe. u. Kinder, g. Johann Wilhelm v. Fiirths
Wwe. u. Kinder: Streit iiber ein Kohlenbergwerk zu Eschweiler. Hofkammer
zu Diisseldorf. 1700. (436/1188.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 39
1884. Nickel, Christian, Wilkelin Thones, Adolph Meier u. Geschwister
Korner, (Pier) g. Caspar Hugo v. Metternich (Mullen u. Pier) : Banngerechtig-
keit der klag. Miihle bei Pier, auch in Betreff der 4 HOfe, welche V. besitzen.
Hofrath zu Diisseldorf. 1702. (437/1189.)
1885. v. Nickel u. v. Quernheim, (Cosslar) g. Tilmann v. Nickels Erben
(Pisscnheim) : Retentions-Rechte vom Hause Cosslar wegeu einer Forderung
ad 10000 rthlr. aus einer Schenkung. Hofrath zu Diisseldorf. 1736. (439/1191.)
1886. Nicklas, Peter, Rentmeister der Stadt A. g. Graf Wilhelm v.
Merode-d'Hoffalice : Riickgabe von Geldern u. Dokunienten, welche der V.
von dem Grafen Franz Ignaz v. Merode im Jesuiten-Kloster erhoben hat.
Sch. A. 1693. (444/1200.)
1887. Nicolai, Johann Friedrich, g. Pompejo Canutzi: Streit aus einem
Mieth-Contracte uber ein Haus zu A. Sch. A. 1763. (446/1215.)
1888. Nierstrass, Abraham, als Ehemann der Anna geb. Buntgen, (Esch-
weiler) g. die Wwe. des Johann ' Buntgen (A.): Alimentation der K. aus
dem Nachlasse ihres verstorbenen Mannes. Sch. A. 1675. (492/1359.)
1889. Niset, David, (A. u. Burtscheid) g. Arnold Verken (Burtscheid) :
Injurien-Klage. Ger. Burtscheid. 1663. (519/1427a.)
1890. Niset, David, (Burtscheid) g. Arnold Verken (Burtscheid): Injurien-
Klage. Kurger. Burtscheid, resp. Sch. A. 1662. (520/1427b.)
1891. Niset, David, modo seine Erben, (Burtscheid) g. Arnold Verken
(Burtscheid): Reassumtion des Injurien-Prozesses wegen der Behauptung,
K's. Vater sei ein Findling. Kurger. der Herrlichkeit Burtscheid. 1694.
(521/1428.)
1892. Niset, Johann Heinrichs unmiindiger Kinder Vormundschaft, g.
Johann Heinrich Niset: Streit daruber, ob dem V., dem von seinen Eltern
zum Besten seiner Kinder nur der Pflichttheil hinterlassen ist, der Niess-
brauch des Vermbgens zustehe u. ob derselbe bei dessen Verwaltung mit-
zusprechen habe. Sch. A. 1745. (522/1429.)
1893. Noeten, Gertrud, (Coin) g. Elisabeth Krantz, Wwe. Wilberts
(Jiilich), nun ihre Erbin Gertrud Altenkirchen (Coin): 1000 rthlr. Darlehns-
forderung an den Nachlass des Heinrich Noeten, Vaters der V. Hohes welt-
liches Ger. Coin. 1713. (538/1647.)
1894. de Nollct, Nicolaus, (Arx Schonberg) g. Consiliarii principatus
Stabulensis (Stabuletum) : Lis inter actorem et vicarium in Choz ratione
deci marum ex nonnullis agris ad actorem spectantibus sublcvandarum. Camera
imperialis. 1649. (546/1671.)
1895. v. Norf, Jost, (Linden) g. Gerhard Holzapfel (Herzogenbusch) :
62 Goldg., 121 Goldg. u. 18 Goldg. laut Handschriften. Ger. Wollersheim
resp. Hauptger. Jiilich. 1534. (385/1785.)
1896. Norf, Johann Gotthard, u. Peter Liitzeler, (Steinstrass) g. Frei-
herrn v. Harsskamp u. v. Hochsteden (Jiilich): Vorkaufsrecht in Betreff des
Hofes Lich im Amte Kaster, welchen V. von dem Freiherrn v. Gersthagen
zu Birgelen gekauft haben. Kanzlei zu Diisseldorf. 1718. (586/1786.)
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40 Hermann Veltman
1897. Niitheim u. Sehleckheim, Gemeinden, (Nutheiin u. Schleckheim)
g. die Gemeinde Hahn: Streit iiber Einquartirungs-Lasten. Kanzlei zu
Cornelimiinster. 1722. (596/1801.)
1898. v. Niichtersheim genannt Krummel, Bertram Marsilius, (Firmenich)
g. Johann Friedrich v. Goldstein (A.): 6000 rthlr. Hypothek auf dem Gute
Vettelhofen. Kanzlei zu Blankenheim resp. Hofrath zu Bonn. 1646. (598/1819.)
1899. Nutt, Clara, Wwe. des Carl Horst, g. Johannes Nutt: Unbefugte
Immission des V. in das Wohnhaus der K. am St. Johannes Bach. Sch.
A. 1630. (618/2301.)
1900. Nutt, Elisabeth, g. die Wwe. des Leonhard Nutt: 900 Fl., welche
der verstorbene Ehemann der K. seiner Schwester, der V., zur Deposition
bei dem Canonicus Scheuerbrod iibergeben hat. Sch. A. 1648. (620/2303.)
1901. v. Oberholz, Wwe. Catharine geb. v. Lohn, (Diiren resp. Coin)
g. Thomas Diissel, Namens seiner Ehefrau, Catharine geb. Wolfrott, (Bonn):
Rechnungsablage von der durch Bernard v. Lohn zu Diiren iiber die minder-
jahrige Tochter der Eheleute Michael Wolfroth u. Wilhelm Lohn gefuhrte
Vormundschaft. Hofger. Diisseldorf. 1642. (8/65.)
1902. v. Oberhausen, Gerhard, u. seine Ehefrau, g. Franz v. Holz, u.
cons., als Erben des Wilhelm Hermann Kamerlink: Forderung eines jahr-
lichen Zinses von 42 Aachener Gulden. Sch. A. 1530. (11/91.)
1903. Odenkirchen, Florenz Hattarot v. dem Botzlar, Herr zu Oden-
kirchen, g. Ernst Friedrich, Graf zu Salm-Reifferscheid: Schutz gegen die
vom V. ergriffenen Gewaltmassregeln, den Pachter des Rosenhofs, auf den
beide Parteien Eigenthums-Anspriiche machen, zur Zahlung der jahrlichen
Abgaben an ihn, V., zu zwingen. Rkg. 1624. (25/259.)
1904. Offermann, Leonhard, (Puffendorf) g. Gerhard Becker (Gereons-
weiler): Streit iiber die Erbschaft des Johann Brouwer. Hauptger. Jiilich.
1530. (67/739.)
1905. Oftergelt, Wilhelm, u. cons., (Jiilich) g. Johanna, Wwe. des ver-
storbenen Wilhelm v. Stommel (Coin): Forderung einer seit 4 Jahren ruck-
standigen vom Burghofe zu Oetweiler zu zahlenden Rente von 15 Malter
Roggen. Schultheiss u. Sch. Baesweiler. 1693. (65/737.)
1906. Oftergeld, Wilhelm, u. cons., (Jiilich) g. Johanna, Wwe. des ver-
storbenen Wilhelm v. Stommel (Coin): Streit iiber die vom K. verlangte
Restitution gegen eine versaumte Appellationsfrist. Rkg. 1595. (66/738.)
1907. v. Oinbriigge, Jacob, (Orei) g. des weiland Joh. Martels Erben (?) :
Streitigkeit iiber die Rechtmassigkeit eines auf die in Schafsberg b. A. beleg.
Guter angelegteu Arrestes wegen der vom V. verschuldeten Forderung von
1300 rthlr. Sch. A. 1608. (1631.) #
1908. v. Oldendorp, Jobanns' Wwe. Helene, (Coin) g. Matthias v. Olden-
dorp (Diiren): Johann v. Oldendorps, Biirgermeisters der Stadt Coin, Ver-
lassenschaft, worunter ein in der Stadt Coin belegenes Haus zum „Pallast a
genannt. Biirgermeister u. Rath der Stadt Ctfln. 1514. (99/861.)
1909. Oliva, Nicolaus, u. Leonhard Hesse, g. Heinrich u. Johann Ort-
mann: Inkompetenz des Schoffenstuhls zu A. in Sachen des Heinrich u. Johann
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Aachcncr Prozesso am Reichskammergericht. 41
Ortmann wider die V., betreffend die Herausgabe eines der Ehefrau des
Johann Ortmanu angeblich abgedrungenen Schuldbekenntnisses iiber 300 PL
resp. dessen Nichtigkeits-Erklarung. Sch. A. 1694. (116/931.)
1910. v. Olmisheim, Heinrich, gen. Mulstroe, (nicht ersichtlich) g. Johann
v. Hocngen, gen. Wassenberg (Jiilich): Vindikation mehrerer bei Diisseldorf
belegener Landereien. Schultheiss u. Sch. Diisseldorf. 1560. (119/938.)
1911. Ophoven, Gemeinde, (Ophoven) g. die Ophovenschen decimatores
(Ophoven), das Frauenkloster (Maseyck), das Kapitel (Maseyck), die Gebr.
Vlecken (Liittich) u. Hauptmann Reinders (Ophoven): Streitigkeiten iiber
die Verpflichtung der Angeklagteu, den eingefallenen Thurm der Kirche zu
Ophoven wieder aufzubauen u. die Kirche zu vergrosseren. Rkg. 1784. —
Abgcg. an Belgien, Reichsarchiv zu Briissel am 19. Sept. 1856. (130/967.)
1912. v. Oprode, Jacob, (Antwerpen) g. Peter Wengler (A.): Forderung
von 40 rthlr. fur verkaufte Waaren. Sch. A. 1563. (1015.)
1913. Orsau, Johann, g. Gillisen v. der Kamme: Schadensersatz wegen
Nichterfiillung eines Vertrages, vermoge dessen V. sich verpflichtet hatte,
gegen Uebergabe eines in A. belegenen Hauses eine im Limburgschen be-
legene Muhle mit zwei Gewerben u. Radern zu iibergeben. Richter u. Sch.
A. 1604. (141/1040.)
1914. v. Orsau, Johann, g. Matthias Diippengiesser: Con- u. Recon-
ventionsforderung von 184, 96 u. 1500 rthlr. Sch. A. 1605. (142/1041.)
1915. Orsbach, richtiger Aems, Hubert, (Orsberg) g. Maria Schanternell
(A.): Jahrliche Pacht von 4 Matter Roggen. Stadtger. A. 1522. (143/1042.)
1916. v. Ossenbroch, Elisabeth geb. v. Viermundt, (Menden) g, die Kinder
der verstorbenen Margarethe v. Seelbach (Hausen): Forderung von 1000
rthlr.; naheres nicht ersichtlich. Hofger. Diisseldorf. 1635. (189/1291.)
1917. Ostlender, Johann, u. cons., (A.) g. Jacob u. Nicolaus zur Eich
(Inden) : Streit iiber die Theilung des Nachlasses des Jacob Ostlender. Statt-
halter u. Ritter-Lehen-Manner der Abtei Cornelimunster. 1631. (244/1462.)
1918. Ostlender, Catharine, g. Zacharias Craiens: Streit iiber die Art
u. Weise der Beitreibung einer dem K. rechtskraftig zuerkannten Forderung
von 1833 Fl. u. namentlich dariiber, welche Giiter der Execution zu unter-
werfen seien. Sch. A. 1702. (245/1463.)
1919. Ostlender, Bernard, (Bourscheid) g. Cornelius Meyer (A.): Forde-
rung von 400 rthlr. fur Wohnung, Kost etc. Sch. A. 1735. (246/1464.)
1920. Ostliuger, Nellitsen, g. Wilhelm Blumenthal: Injurien. Sch. A.
1574. (247/1465.)
1921. Otten, Ednmnds Wwe., g. Edmund Otten: Streitigkeiten iiber die
Erbschaft des Vaters des K's. Biirgermeister u. Rath zu A. 1750. (251/1475.)
1922. Otte, Lamprecht, g. Johann v. Schonrod: Jahrliche Pacht von
drei „Mudt" Roggen. Sch. A. 1532. (254/1481.)
1923. Otten, Edmund, g. Jacob Freund: Kaufschilling von 1200 rthlr.
fur ein im Gebietc der Stadt A. belegenes Immobile. Sch. A, 1747. (258/1489.)
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42 Hermann Veltman
1924. ab Ottereu, Ida, quondam Leonardi ab Otteren vidua, (oppidum
Stockhemiense) g. Theodor Wilne (Aquisgranum) : Repetitio terrarum actoris.
Judices aulae Curingianae. 1617. (1507.)
1925. d'Outrewarchc, Justinus, (Outrewarche) g. Philippus Ovifatz
(Outrewarche): Controversiae de possessione mansionis in Outrewarche sitae.
Curia feudalis Malmundariensis. 1573. (284/1569.)
1926. v. der Over, Mauritius u. Agatha, seine eheliche Hausfrau, g.
Maria, weiland Johann Bertholfs naehgelassene Wwe.: Streitigkeiten liber
die Erbschaft der Jutta Gerecht. Sch. A. 1512. (296/1584.)
1927. Ovifaz, ineolae pagi, (Pagus d'Ovifaz) g. Incolae pagi de la
Robwille [Robertville] (pagus de la Robwille): Controversiae de limitibus
pasculationum parti urn. Consilium Stabulense. 1635. (302a/ 1598.)
1928. Ovifaz, ineolae pagi, (Pagus d'Ovifaz) g. Willne, pastor in Weisme:
Controversiae de obligatione incolarum pagi d'Ovifaz, actori juxta registra
pastoralia avenas aratrenses annuatim praestare. Consilium Stabulense. 1780.
(302b/1599.)
1929. Ovtermann, Christian, g. Adam Decker: Streit iiber die Ver-
pflichtung des V., das Vermogen seiner Kinder dureh Kaution sicher zu stellen.
Sch. A. 1576. (303/1600.)
1930. Pail, Gerhard, u. Nicolaus Wickermann, g. den Klosterbruder
Martin Thibis: Restitution von Thide Thibis' Erbgiitern in u. bei A., welche
von den Beklagten wegen einer vermeinten Schuldforderuug von 1000 Fl.
zum Verkauf gebracht worden. Sch. A. 1534. (45/89.)
1931. v. Paland, Peter (Wilhelmstein), fur sich u. als Anwalt der Ab-
tissin zu St. Remigien in Coin, g. N. Palm (Butzdorf): Kunnerzehntgerechtig-
keit auf 8 / 4 Gartenland im Aldenhovcner Kirchspiel. Schultheiss u. Sch.
Aldenhoven. 1537. (47/91.)
1932. v. Paland, Werner, Amtmann zu Wilhelmstein, g. Thomas v.
Damerschiedt (Bardenberg) : Vindikation eines Morgens Erbland. Sch. Euehen
u. Linden. 1537. (48/92.)
1933. v. Paland, Peter, (Aldenhoven) g. Catharine u. Helene Spitz, Stief-
tochter des V. (Aldenhoven): Mutterlicher Nachlass der Appellaten. Sch.
Jiilich. 1545. (50/94.)
1934. v. Paland, Peter, ex post Adolph, als Rentmeister u. Anwalt des
Grafen Florian v. Kulenburg, Freiherrn v. Paland, als Besitzer des Hauses
Enzeldorf, (Dahlen) g. Dietrich auf dem Busche u. Johann Holzinuller (Dahlen):
Mahlzwang im Kirchspiel Dahlen. Sch. Jiilich. 1558. (51/95.)
1935. v. Paland, Reinhard, Herr zu Wildenburg u. erster Diakon des
Domstifts Trier, (Wildenburg) g. Erben Thilmann v. Driesch (Wildenburg):
Einsetzung in den Besitz der von den V. als heimgefallene Lehcn in An-
spruch genommenen Giiter Haitberg u. Binscheck in dor Herrschaft Wilden-
burg. Amtmann u. Vogt zu Munstereifel als Herzoglich Jiilichsche Kom-
missarien. 1565. (55/99.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 43
1936. v. Paland, Reinhard, (Wildenburg) g. Erben Thilinann v. Driesch
( Wildenburg) : Injurien. Rkg. 1565. (56/100.)
1937. v. Paland, Hattard, (Dalenbroich) g. Siebert v. Driesch (Coin),
Heinrich v. Driesch (Niederwesel), Adam Pastor (A.), Johann Funke (Oleff):
Immission in den den K. wegen einer Schuldforderung verpfandeten Hof zu
Merzenbausen. Sch. Barmen u. Coslar. 1600. (57/101.)
1938. v. Paland, Reinhard, (Wildenburg) g. Abt u. Konvent des Klosters
Steinfeld: exekutivische Beitreibung des Zehntens in der Herrschaft Wilden-
burg fur das Kloster Steinfeld. Julichsche Amtmanner zu Nideggen u.
Miinstereifel. 1566. (58/102.)
1939. v. Paland, Reinhard, (Wildenburg) g. Abt, Prior u. Konvent des
Klosters Steinfeld: Zehntgerechtigkeit des Klosters Steinfeld in der Herr-
schaft Wildenburg. Herzoglich-Jiilichsche Kommissarien. 1568. (59/103.)
1940. v. Paland, Reinhard u. Hattard, (Weibelskirchen) g. Florenz v.
Paland, Graf zu Culenburg (Coin): Die Halfte der Herrschaft Wildenhurg.
Herzoglich Julichsche Kommissarien. 1570. (60/104.)
1941. v. Paland, Adolph, Rentmeister, (Kinzweiler)' g. Grafin Philippine
Sidonie v. Culenburg (Weisweiler), Margarethe v. Ottenstein, Heinrich Schbler
u. Catharine Schbler geb. Paland (Julicb): Injurien. Rkg. 1588. (61/105.)
1942. v. Paland, Hattard, (Dalenbroich) fiir Johann Htitten, Johann
Hilgers u. cons., Nachbarn zu Warden, g. Elisabeth Severin, Wwe. von Wil-
helm Hein (Warden): 36 Morgen Erbpachtland zu Warden. Hauptger.
Julich. 1582. (63/107.)
1943. v. Palandsche Erbgenahmen: Lutter Quad v. Landscron (Meyel),
Johann v. Brempt (Belven), Wilhelm v. Derchen (Sinzig) u. Adrian v. Uttcn-
hoven (Flamersheim), g. v. Orsbecksche Erbgenahmen (Pfaffendorf, Vernich,
-Frenz u. Rheiudorf): Theilung des im Kurfiirsteuthum Cbln u. im Herzog-
thum Julich belegenen Immobiliar-Nachlasses von Sophie Brenten u. Goswin
Brenten zu Vernich. Rkg. 1579. (62/106.)
1944. v. Paland, Hattard, (Palland, Warisii) g. Renatus Martinus abbas
et Claudius Willerius, prior St. Michaelis (Amingiae): Repetitio quarundam
decimarum et redituum a prioratu Isminensi dependentium in pago Gunnig-
lingen. Consilium Balliviatus episcopatus Metensis vici. 1583. — Abgeg.
an Elsass-Lothringen am 27/28. Mai 1881. (108.)
1945. v. Paland, Johann u. Wilhelm, (Weisweiler) g. Hartard v. Paland
(Linnenburg), Ottilie v. Flodorf (Odenkirchen) u. Wilhelm v. Flodorf (Bicht):
Zahlung rcsp. Sicherstellung einer Forderung von 6000 Goldg. Rkg. 1585.
(64/109.)
1946. v. Paland, Wilhelm, Simon Nopis u. Magister Lambert Hagen,
(Linnich) g. Johann v. Beck (Gereonsweiler) u. Herzog Johann Wilhelm zu
Julich: Verurtheilung der V. zu einer Geldstrafe von 6000 Goldg. resp.
Amtsentsetzung wegen Anmassung geistiicher Titel u. der durch ihre Ver-
mittelung bewirkten Einsegnung eines Brautpaars durch einen auswartigen
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44 Hermann Veltman
ketzerisehen Pradikanten. Herzogl. Jiilichsche Kominissarien zu Dusseldorf.
1597. (67/112.)
1947. v. Paland, Anna, (Laurensberg) g. Hans Morbach, (Syrk): Im-
niission des K's. in die Giiter u. Giilten der V. zu Nothberg wegen Sehuld-
forderung. Herzogl. Jiilichsche Kanzler u. Rathe zu Dusseldorf. 1598.
(76/116.)
1948. v. Paland, Johanns' Wwe. Anna, (Berg) g. Hattard v. Paland
u. cons. (Dahlenbroich) : Restitution gegen die von den Fiirstlich Julichschen
Rathen angeblich extrajudicialiter angcordnete, von den V. gewaltsam voll-
streckte Exekution in Erb-, Jahr-, u. Fahrpachte u. andere Gefalle der Herr-
schaft Berg wegen einer Schudforderung von 1200 Kronen thlr. u. 150 rthlr.,
sowie Entschadigung wegen des dadurch u. durch die Belagerung des Schlosses
Berg verursachten Schadens. Rkg. 1607. (74/119.)
1949. v. Paland, Johanns' Wwe. Anna u. deren Erben, (Berg) g. Peter
Simon Ritz (Etgendorf resp. Dusseldorf): Schuldforderung von 1500 FL,
wofiir 150 Morgen Ackerland u. 50 Morgen Wiesen, allernachst beim Schlosse
Berg belegen, verpfandet sind. Schultheiss u. Sch. Jiilich. 1609. (75/120.)
1950. v. Paland, Hattard, (Dahlenbroich) g. Anna, Wwe. Johanns v.
Paland (Berg): Abtretung des Hauses Berg u. der Erbgiiter zu Nothberg
resp. Kautionsstellung gegen Verschuldung gedachter Giiter durch die V.
Rkg. 1609. (76/121.)
1951. v» Paland, Johanns Wwe. Anna, (Berg) g. Werner v. Weidendorf
(Bosdorf) u. Johaun Verkhen (A.): Aufhebung der auf Befehl der Julich-
schen Kanzler u. Rathe von dem Amtmann zu Eschweiler u. Wilhelmstein
vorgenommenen Immission der V. in das ihnen wegen Schuldforderungen von
den verstorbenen Sohnen der K. verpfandete Leibzuchthaus u. Gut Nothberg
sammt alien Pertinentien, desgl. in andere dort belegene besondere Paland-
sche u. leibziichtige Biische u. Hofe, Kornmiihlen, Gefalle u. s. w. Rkg.
1608. (77/122.)
1952. v. Paland, Marsilius, fur sich u. seine Schwestern, (Wachendorf)
g. Caspar v. Bodberg (Wancuma) u. Martina Rosem, verwittwete Frau zu
Schonfort (A.): Succession in die theils im Erzstifte Coin, theils im Herzog-
thum Jiilich u. im Bisthum Liittich belegenen Allodial- u. Lehngiiter des
Marsilius v. Paland. Rkg. 1611. (78/123.)
1953. Paland, Margarethe, Gottfried Herbradts Wwe., (Aldenhovcn)
g. Gottfried Herbradts Creditoren (Coin, Stolberg, A., Jiilich): Verbind-
lichkeit zur Bezahlung der Schulden des Gottfried Herbradt. Rkg. 1617.
(85/130.)
1954. v. Paland, Marsilius der altere, (Wachendorf) g. Marsilius v.
Paland der jiingere (Wildenburg): Die auf Befehl der Julichschen Rathe
von dem Vogt u. Gerichtsschreiber zu Miinstereifel geschchene Immission
des K's. in die Giiter zu Wachendorf wegen einer von ihm von der Abtei
Stablo cedirten Forderung. Jiilieh-Bergsche Rathe. 1640. (86/131.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 46
1955. v. Poland, Elisabeth, Freifrau zu Frankenberg, (Frankenberg
resp. A.) g. Oberst Gottfried v. Friesheiin (Burtscheid) : Zahlung einer
Forderuug von 1047 rthlr. u. 100 Goldg. resp. Aufhebung des wegen dieser
Schuldforderung auf das in der Herrschaft Burtscheid belegene leibzuchtige
Gut der V., der „gebrandte Hof" genannt, angelegten Arrestee. Sch. Burt-
scheid. 1656. (87/133.)
1956. v. Paland-Schlossbergsche Erbgenahmen (Schlossberg) : Gottfried
v. Gelve (Arsen), Werner v. Paland (Gladbach), Herman Dietrich v. Syberg
(Eicks) u. Adolph Alexander v. Hatzfeld (Weissweiler), g. v. Paland zu
Buschenich, Gouverncur der Festung Jiiiich: Erstattung von 1517 rthlr.
pro fructuum perceptione. Jiilichsche Kanzlei zu Dusseldorf. 1673. (89/135.)
1957. v. Paland (Diiren), Ferdinands nachgelassener Kinder Vormttnder,
(Diisscldorf) g. Ferdinand v. Palands Wwc, Marie Catharine Ignazie geb.
Freifrau v. Sinzig (Coin) : Erbsonderung resp. Niessbrauch der K. an sammt-
lichen von Ferdinand v. Paland nachgelassencn Giitern u. Eigenthum der
Halfte des beweglichen Vermogens. Jiilichsche Hofkanzlei zu Dusseldorf.
1674. (90/136.)
1958. v. Palant, Marie Catharine Ignatie geb. Freiin v. Sintzig (Bosche-
mich) u. Johann Wilhelm Alphons v. Paland, (Sommersberg) g. Freiherr Johann
Hermann v. Paland (Birgelen): Aufhebung des auf die Gttter u. Gef&lle zu
Frechen wegen jahrlicher Deputatgelder von 200 rthlr. u. 100 Goldg. ange-
legten Arrestes. Fiirstl. Jiilichsche Hofkanzlei zu Dusseldorf. 1678. (92/138.)
1959. v. Palandsche Erbgenahmen: Adolph Wilhelm v. Quad u. Karl
Lothar v. Bongard (Nothbcrg) g. Adolph Alexander v. Hatzfeld (Weisweiler) :
Zinsreduktion u. Rechnungslegung iiber die Nutzungnn des dem V. fur eine
ablosliche Rente von 40 rthlr. u. 40 Malter Roggen Aldenhovener Maass
verpfandeten Palander Landereien zn Weisweiler. Jiiiich -Bergsche Kanzlei
zu Dusseldorf. 1685. (94/140.)
1960. v. Paland, Otto, u. Alexander de Vaulx, g. die Erben des Obersten
v. Friesheim: Schuldforderung von 1200 oder 1300 rthlr. nebst Interesse
ex causa depositi. Sch. A. 1690. (95/141.)
1961. v. Paland, Ferdinands Erbgenahmen, (Boslar u. Jiiiich) g. Caspar
v. Ritz (Elgendorf): Verbindlichkeit der V. als angeblicher Erben ihrer
Mutter, Marie Catharine Ignatie geb. v. Sintzig, zur Bezahlung einer judikat-
massigen Forderung von 2000 rthlr. Jiilich-Bergsche Kanzlei zu Dusseldorf.
1692. (96/142.)
1962. v. Paland, Erben Wwe. Marie Catharine Ignatie geb. v. Sintzig,
(Sommersberg u. Coin) g. Johann v. Sintzig (Diiren) u. Bertram v. Sintzig
(Fritzdorf): Ein den K. im Testamente des Johann Bertram v. Sintzig zu
Sommersberg als seinen natiirlichen Sohnen ausgesetztes Legat von 4000 rthlr.
Jiilich-Bergsche Kanzler zu Dusseldorf. 1696. (98/144.)
1963. v. Paland, Wwe. Isabelle Gertrude Charlotte, (Gladhach) g. Mar-
silius Ferdinand v. Paland (Gladbach) u. Ferdinand v. Wrede (Meschede):
Zahlung einer Mitgift von 6000 rthlr. aus dem vaterlichen u. miitterlichen
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46 Hermann Veltman
Allodialvermbgcn der Beklagten an ihren Tochtermann Freiherrn v. Vrede
zu Meschede. Kurfurstl. Pfalz. Hofkanzlei zu Diisseldorf. 1697. (101/147.)
1964. v. Paland, Marsilius Ferdinand, (Gladbach) g. Adam v. Diinkel
(Maubach): Ein Kaufschilling von 6000 Kbnigsthaler fur die Halfte der
Herrschaft Maubach. Julich-Bergsche Hofkanzlei zu Diisseldorf. 1699.
(102/148.)
1965- v. Palandsche Erbgenahmen: Graf v. Hatzfeld, W. v. Paland u.
cons., (Schlossberg) g. Georg Constantin v. Scharfenstein gen. Pfeil (Coin),
Frau v. Bous geb. Pfeil (Bell), N. v. Holling (Hembach), N. v. Bodeck (Braun-
heim): Arrest wegen einer Schuldforderung von 4000 Goldg. nebst Inter-
esse u. zwar nicht bloss auf das speziell verpfandete Haus u. Gut Benechis
zu Coin, sondern auf alle iibrigen Giiter der Erbgenahmen v. Scharfenstein
gen. Pfeil. Rkg. 1701. (104/150.)
1966. v. Palant, Wwe. Johanne Lambertine (Sommersberg), Philipp
Wilhelm v. Paland (Boschenich) u. Conrad Wilhelm v. der Portzen, (Breidtenaar)
g. Carl Caspar v. Spicss (Rath bei Diiren): Evictionsanspruch wegen einer
auf dem von dem Vorfahren der verkl. Herren v. Sintzig zu Sommepsberg
zur Halfte angekauften Hause Rath haftenden Schuldforderung von 600 rthlr.
Jiilick-Bergsches Hofger. Diisseldorf. 1703. (105/151.)
1967. v. Paland, verwittwete Freifrau geb. v. Harf, (Gladbach resp.
Triraborn) g. Graf v. Hillesheim (Mannheim): Succession in das angebliche
nach dem Tode des minderjahrigen Sohnes der V. eibffnete Mannlehn u. die
Unterherrlichkeit Gladbach. Kurfurstl. Pfalzischer u. Jiilich-Bergscher Geh.
Rath zu Diisseldorf. 1726. (111/157.)
1968. v. Paland, verwittwete Freifrau (Maubach) u. Freiherr v. Spiess,
(Dykerburg) g. Bernhard Schleusgen (Diiren): Zahlung von 3000 rthlr. u.
Immis^ion des K's. in den dafiir verpfaudeten Bauweiler Hof u. Liixheimer
Zehntcn. Kurfiirstl. Pfalzischer u. Jiilich-Bergscher Geh. Rath zu Diissel-
dorf. 1729. (113/159.)
1969. v. Paland, verwittwete Freifrau (Maubach) u. Ferdinand v. Spiess,
(Dykerhurg) g. Graf v. Hillesheim (Mannheim) : Lehnsqualitat des Bauweiler
Hofs u. Liixheimer Zehntens. Kurfiirstl. Pfalzischer u. Jiilich-Bergscher
Geh. Rath zu Diisseldorf. 1741. (114/160.)
1970. Palm, Wilhelm, g. Joh. Maier: 113 rthlr. aus einer Handschrift
des David Palm zu Miinstercifel. Sch. A. 1617. (823/2549.)
1971. Panhans, Johann u. cons., Heinrich Borsatz, Dietrich v. Berg u.
andere Mitschoffen des weltlichen Gerichts zu Born, (Born) g. Schultheiss u.
Sch. des Gerichts, die Schol genannt, St. Servatii zu Mastricht, Antonius
Cblen, Propst, u. Werner v. Giilpen (Mastricht resp. Dahlen): Entsetzung
vom Schbffenamte wegen angeblicher Falschung. Schultheiss u. Sch. des
Gerichts, die Schol genannt, St. Servatii zu Mastricht. 1531. (188.)
1972. v. Partenheim, Hans Wolf (Partenheim) u. Peter Jacob v. Parten-
heim, (Mainz) g. Gcbriider Nicolaus Friedrich Schenk v. Schmidtberg (Gemiind),
Philipp Wilhelm Schenk v. Schmidtberg (Weiler), Gottfried Schenk v. Schmidt-
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 47
berg (Oppenbeim) u. Friedrich Scbenk v. Schmidtberg (Wiesbaden): Darlehns-
forderung von 1000 Fl. sub generali hypotheca omnium bonorum. Rkg. 1629.
(164/440.)
1973. Pastor, Hermann, g. Lambrecht Hagens: Restitution eines ver-
kauften Waarenlagers. Set. A. 1527. (178/531.)
1974. Pastor, gen. zum Birnbaum, Johann, g. Johann Probst: Restitution
eines verkauften Waarenlagers; Streitigkeiten iiber eine Leibzucht. Scb. A.
1536. (179/532.)
1975. Pastor, Franz, spater Johann v. der Ark, u. cons., als Erben
Gerhard Harpers, (Diiren) g. Bertram Scheifard v. Merode u. dessen Ehefrau
Marie geb. Forns (Kleinvernich): Der siebente Theil der Verlassensehaft
des Gerhard Harper u. dessen Ehefrau Catharine Kirsbaum, im Furstentum
Julich belegen, welehe vom K. ftir seine Ehefrau, als Wwe. Johann Harpers,
Sohnes der genannten Eheleute, als Leibzucht beansprucht wird. Sch. Diiren.
1566. (179/534.)
1976. Pastor, Wilhelm Jacob Adam, u. cons., g. Peter v. der Birkden:
Streitigkeiten liber eine von der Klosterjungfrau Anna v. Heiden zu Coin
errichtete Schenkung, betr. ihre in der Stadt A. liegenden Giiter u. Renten.
Sch. A, 1576. (182/535.)
1977. Pastor, Heinrich Adam (A.), Arnold Wimmer, u. cons., (Diiren)
g. Bonifazius u. Johann Colin (A.) u. Reinhard Krummel (Rechtersheim) :
Imraission in Arnold Colins Verlassensehaft zu A. Sch. A. 1591. (184/537.)
1978. Pastor, Gotthard, (Burtscheid) g. Johanne Thedore Therese, Ab-
tissin des Gotteshauses zu Burtscheid u. Matthaus Heuter (Burtscheid) : Streitig-
keiten iiber das vom K. beanspruchte Naherrecht (jus retractus) beziiglich
eines dem Matthaus Heuter verkauften Hauses zu Burtscheid, zum goldenen
Kreuzchen genannt. Ger. Burtscheid. 1763. (187/540.)
1979. Pastor, Gotthard, (Burtscheid) g. das Unterger. Burtscheid u. den
dortigen fiskalischen Anwalt (A. resp. Burtscheid): Aufhebung verschie-
dener von dem Unterger. zu Burtscheid nach der in vorstehender Rechts-
sache anhangig gemachten Appellation erlassener Verfiigungen u. Beiurthcile,
betreifend die Exmission des von Gotthard Pastor eingesetzten Miethers,
resp. Zulassung zum Porhorrescenzeide, in Bezug auf das von demselben
perhorrescirte Unterger. zu Burtscheid. Sch. A. 1764. (188/541.)
1980. Pastor, Johann, Tuchfabrikant, (Burtscheid) g. Reichsstift (St.
Cornelimiinster): Aufrechthaltung eines Zeitpachtvertrages, wodurch dem K.
von dem fruhern Pralaten des Stifts St. Cornelimiinster 2 Walkmuhlen gegen
einen jahrlichen Pachtzins von 300 rthlr. auf 24 Jahre verpachtet worden.
Rkg. 1768. (189/542.)
1981. Pastor, Johann Karl's Concursmasse, (Burtscheid) g. Anton Moynier
(Lyon): Vindication von 10 Ballen Wolle resp. die reconveniendo verlangte
Aufhebung eines von Anton Moynier extrahirten, auf die bei 15 Webern zu
A. befindlichen Tuchvorrathe u. den Zins des Johann Karl Pastorschen Hauses
zu Burtscheid angelegten Arrestes. Sch. A. 1790. (190/543.)
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48 Hermann Veltman
1982. v. Patera, Johann, alias Heinsberger genannt u. cons., (Merzenich)
g. Diedrich Kiister (Dtiren): Streitigkeiten liber die Succession in Dietrich
Kiisters, Vater des Beklagten u. Grossvater der Ehefrau des K's., Verlassen-
schaft zu Merzenich. Sch. Jiilich. 1527. (192/547.)
1983. v. Pater n, Johann Wolf, g. Dietrich v. Wilre als Vorraund der
minderjahrigen Kinder des Woulter v. Wilre: Zweijahrige Riickstande eines
jahrlichen Zinses von 6 Fl. von einem Hause zu A. Sch. A. 1540. (193/548.)
1984. Paul, Lambrechts minderjahriger Kinder Vormundschaft u. Georg
Miiller (Blumenthal) g. Lorenz Leesemacher (Schleiden) : Heimfall der Halfte
eines Hauses u. etlicher Erbschaft zu Blumenthal wegen unterlassener Zahlung
eines darauf haf tendon jahrlichen Zinses von 10 Mark 20 Batzen. Schult-
heiss u. Sch. Sistig. 1575. (196/553.)
1985. Pauwenel, Georg, (A.) g. Heinrich Clais (Wanlo) : Schuldforderung
von 600 rthlr. Hauptger. Jiilich. 1566. (209/584.)
1986. Peil, Jakob, (Wallrath) g. Peter Winkel, Gerhard Schiffer u.
Johann Half (Dyck): Der Peilshof zu Wallrath sammt 34 Morgen Acker-
land. Vogt u. Sch. A. 1549. (313/1085.)
1987. Peilmann genannt Hack, Jakob, u. cons. g. Michael v. der Bank :
Streitigkeiten iibcr die von Jakob Peilmann dem Aelteren u. dessen Ehe-
frau Catharine v. der Bank nachgelassenen Giiter, worunter der Honnenhof,
Putzhof, ein Hof zu Laurensberg u. s. w. Sch. A. 1534. (401/1382.)
1988. Pelser, Johann, (Tetz) g. Thomas Esser (Eschweiler) : Injurien.
Schultheiss u. Sch. Eschweiler. 1529. (322/1121.)
1989. Pelser, Gerhard, (Haen b. St. Cornelimiinster) g. Erben der Wwe.
Johann Schmidt (Burtscheid) : Depositum von 800 rthlr. Schultheiss u. Sch.
Cornelimiinster. 1603. (323/1122.)
1990. Pelser, Martin u. dessen Ehefrau Gertrude, (Burtscheid) g.
Bartholomaus Reuss (A.): Desertion des von dem K. in einer in erster
Instanz bei dem Schoffenger. zu Burtscheid entschiedenen Sache an den
Schoffenstuhl zu A. eingelegten Rechtsmittels der Appellation. Sch. Burt-
scheid. 1607. (324/1123.)
1991. Pelser, Martin, u. Martin Bocholz, g. Johann Lerss: Zahlung
eines Legats von 800 rthlr. aus dem Nachlasse des Jordan Pelser u. der
Barbara Wolter resp. Kautionsstellung Seitens des far den als Bttrgen ein-
getretenen Beklagten Martin Bocholz intervenirenden Martin Pelser. Sch.
A. 1608. (325/1124.)
1992. Pelser, Matthaus, (Amsterdam) g. Johann Hoen u. cons. (A.):
Streitigkeiten fiber die Succession in den zu A. lelegenen Nachlass des Kauf-
manns Conrad Heusch zu Amsterdam. Sch. A. 1668. (326/1125.)
1993. Pelser, Heinrich, u. Nicolaus Engels Wwe., g. Johann Lynkens
u. dessen Ehefrau Maria Engel: Testament resp. Verlassenschaft des Heinrich
Engel u. eine durch die von den Beklagten als Testamentsexecutoren ver-
saurate Einziehung ausgefallene Forderung von 293 rthlr. Sch. A. 1681.
(327/1126.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 49
1994. Pelser, Heinrich, u. Nicolaus Engels Wwe., (A.) g. Johann
Lynkens (Ossenberg): Testament resp. Nachlass des Heinrich Engel zu A.,
sowie eine durch Versaumniss der beklagten Testamentsexekutoren verloren
gegangene Forderung von 293 rthlr. Sch. A. 1681. (328/1127.)
1995. Pelz, Gerhard, u. Jakob v. Eyss, Namens seiner Ehefrau Maria
Pelz, (A.) g. Johann v. Efferen (Stolberg): Abtretung der Ellermiihle bei
A. gegen Erlcgung des Kaufpreises von 1870 rthlr. u. 100 Fl. Courant resp.
Meliorationsforderungen u. Anspriiche aus der Deterioration der gedachten
Mtihle Seitens des K's. aus der Zeit vor dem Verkaufe. Julich-Bergscbe
Kommissarien. 1606. (331/1132.)
1996. Pelzer, Nicolaus, (A.) g. Adam Romer (Dttren): Rlickgabe depo-
nirterWaaren oder Zahlung von 82V 2 Konigsthaler. Sch. A. 1570. (333/1134.)
1997. Pelzer, Matthaus, u. cons. g. Matthaus Unger: Wiedereinsetzung
in den Besitz des Sterbehauses der Catharine Pelser zu A. Sch. A. 1583.
(334/1135.)
1998. Pelzer, Wilhelm, (Heinsberg) g. Jemissen v. Lucken (Heiusberg):
Nicht ersichtlich. Fiirstl. Julichsche Rathe zu DUsseldorf. 1598. (335/1136.)
1999. Pelzer, Johann, fiir sich u. Sara Rbmer, g. Isaac u. Abraham
Rbmer: Nachlass der Ehefrau des Johann Pelzer, Sara verwittwete Rotner,
insbesondere Besitz zweier in der Stadt A. belegener Hauser der Erblasserin.
Sch. A. 1683. (336/1137.)
2000. Pelzer, Hugo, (Hanau) g. Sara Stommel, Ehefrau des Johann
v. Keuif u. Maria Stommel, Ehefrau des Wilhelm Haull (A.): Einsetzung in
den Besitz der von Dr. Hugo Pelzer nachgelassenen, grosstentheils zu A.
belegeuen Erbschaft, welche den Kindern zweiter Ehe des K's. angeblich
ex testamento des Hugo Pelzer angefallen. Rkg. 1614. (337/1138.)
2001. Pelzer, Johann, g. Richter u. Sch. des Stuhls zu A., sowie des
Unterger. zu Weyler: Exequirung eines in Sachen des K's. wider Christine
am Zaun, verwittwete Peter Starz, ergangenen angeblich rechtskraftig gewoi-
denen Erkenntnisses, betreffend die Distraktion der Zaunschen Erbschaft zu
Weyler. Rkg. 1646. (338/1139.)
2002. Pelzer, Abraham, (Stolberg) g. Wwe. Jeremias Heusch (A.): Rau-
mung einer den Beklagtcn verpachteten Kupfermuhlc bei Stolberg. Ger. der
Abtei Cornelirauuster. 1647. (339/1141.)
2003. Pelzer, Johann, (A.) g. Adam Rode (Amorbach): Eine Rente von
30 rthlr. resp. Kapitalforderung von 600 rthlr. u. Immission in die dafiir
angeblich verpfandete Papiermiihle des Beklagten bei (A.) Sch. A. 1646.
(340/1141.)
2004. Pelzer, Johann, Caspars Wwe., (Coin) g. Erben Griither (Glimbach) :
Restitution von 50 Morgen angeblich der Beklagten resp. deren Erblasser
antichretisch verpfandeten Landes zu Glimbach u. Liquidation der davon
gezogenen Nutznngen mit den Zinsen des Kapitals von 1000 rthlr. Kur-
pfalzischer Hofrath zu DUsseldorf. 1697. (341/1142.)
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50 Hermann Veltman
2005. Pelzer, Matthis, g. die Testaments-Exekutorcn u. Creditoren des
StephanKauenberg: 527 rthlr. fur gelieferte Waaren. Sch. A. 1628. (382/2574.)
2006. de Peron, Lambertus, (Leodiensis) g. Lambertus le Berlier (St.
Cornelimiinster) : Restitutio quantitatis cupri actori furto sublatae, et in-
competentia dominorum revisorum Leodiensium in causa a consilio ordinario
Leodiensi qua secundae instantiae judicio decisa. Scabini Leodienses. 1618.
(362/1209.)
2007. Peters, Gerbard, fur sieh u. im Naraen der Gemeinde Burtscheid,
(Burtscbeid) g. Wilhelm Dahmen (Burtscheid) : Entsetzung des V. aus seinem
Amte als Fbrster der Gemeinde Burtscheid wegen Schm&hungen gegen die-
selbe. Sch. A. 1688. (376/1259.)
2008. Peters, Jobann, (Xanten) g. Heinrich Blondel (A.): Streitigkeiten
ttber eine Prabende zu A., auf welche K. auf Grund eines angeblichen Tauscbes
mit dera V. Anspruch macht. Regierung zu Cleve. 1702. (378/1262.)
2009. Petzer, Nicolaus, fur sicb u. Matthias Petzer, g. Matthias Duppen-
giesser u. Jakob Helsich: Schuldforderung von I69V2 rthlr. fur verkaufte
kupferne Napfe. Sch. A. 1597. (395/1358.)
2010. Peuchen, Johann, Wilhelms Wwe. geb. v. Recklinghausen, (Dal-
benden) g. Gottfried v. Recklinghausen (Eschweiler): Kindestheil des K's.
an den elterlichen Gtttern zu Dalbenden. Julich-Bergsches Hofger. zu Diissel-
dorf. 1703. (398/1363.)
2011. Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig, (Heidelberg), Nicolaus Kessler,
(Oppenheim) u. Andreas Kessler, (Bersheim) u. cons., (Darmstadt) g. Jakob
Bendel u. cons. (A.): Monopol der Verfertigung u. des Handels mit Kesseln
u. Pfannen, in specie zu Gernsheim. Unterger. Gernsheim. 1577. — Abgeg.
an das Grossh. Hessen, Geheimes Staatsarchiv zu Darmstadt am 30. Sep-
tember 1851.
2012. Pfeil genannt Scharfenstein, Johann, (Coin) g. Jakob Rothkirch
u. dessen Ehefrau AnmvErben (C5ln u. A.): Rechnungslegung ttber die vom
Beklagten geftihrte Administration der v&terlichen u. mutterlichen Giiter
der K., resp. von Seiten des Beklagten u. Widerklagers eine Forderung von
8000 rthlr. Heirathsgut. Sch. Coin. 1565. (412/1420.)
2013. Pferdsweidt, Johann, g. Leonhard Garzweiler: Arrest auf ein
Haus zu A., das Paradieschen genannt, wegen einer darauf haftenden Schuld-
forderung von 1426 , / 8 Fl. u. s. w. Sch. A. 1626. (424/1439.)
2014. v. Philippini, Wwc. des Obersten, geb. Ehrmann, (Jtilich) g. den
Freiherrn v. Hompesch (Bollheim): Liquidation der von der Beklagten, als
wegen eines Kapitals von 1710 rthlr. in einen Hof zu Diirwiss imuiittirten
Glaubigerin, von dcm gedachten Hofe gezogenen resp. zu ziehenden Nutzungen.
Fiirstl. Jiilichsches Hofger. Dttsseldorf. 1698. (507/1771.)
2015. Piette, Leonardus Joannes, u. cons., (Malmedy) g. Johannes Haak,
Syndikus des Kapitels zu Malmedy: Streitigkeiten iiber die von Einwohnern
zu Weismes dem Kapitel zu Malmedy zu leistenden Dienste, u. deshalb vor-
geuommene Pfanduugen. Consilium zu Stablo. 1698. (524/1828.)
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Aachen er Prozesse am Reichskammergericht. 51
2016. Piepers, Heinrich, (A.) g. Isaak Ernst (Burtscheid): Erfiillung
eines Kaufkontrakts iiber zwei Stiick Wollentuch von je 74 Ellen. Werk-
meister-Ger. A. 1783. (315/1104.)
2017. Pingen, Franz, (Julich) g. Wilhelm v. Echt (Birkesdorf): Ein
halber Hof zu Birkesdorf. Sch. Diiren. 1529. (532/1848.)
2018. Pingen v. Merken, Karstgen, (Echz) u. cons., (Merken) g. Johann
Merzenich u. cons. (Diiren): Verlassenschaft des Johann Kozzendorf u. der
Bele Kaiser. Sch. Echz. 1531. (533/1849.)
2019 Pingen v. Merken, Jakob, (Merken) g. Stephan v. Vilvenich u.
cons. (Vilvenich): Auseinandersetzung iiber die elterliche Verlassenschaft
u. Erbschaft des Jakob Berg. Schultheiss u. Sch. Merken. 1535. (534/1850.)
2020. Pingen, Werners Kinder erster Ehe, (Merode) g. Dietrich Kehr
u. Franz Pingen (Merode): Einkindschaft u. Erbschaft des Werner Pingen.
Ger. Merode. 1677. (535/1851.)
2021. v. Pirn, Johann, u. cons., (A.) g. Jakob v. der Heggen (Liittich) :
Die Halfte des Nachlasses des Gobbel Schardinels. Sch. A. 1573. (518/1811.)
2022. v. Pirn, Helene, g. Johann, Heinrich u. Lorenz v. Pirn (A.): Gross-
elterliche Verlassenschaft. Sch. A. 1515. (548/1888.)
2023. v. Pirn, Adam, (Diiren) g. Sophie Fustgen (Diiren): Verlassen-
schaft des Peter Fustgen. Sch. Diiren. 1517. (549/1889.)
2024. v. Pirn, Goswin, u. cons., (Briiggen) g. Dietrich Schnitzler (Venlo):
Erbschaft des halben Hofes u. der halben Miihle zu Molbeck. Vogt u. Sch.
Bracht. 1535. (550/1890.)
2025. v. Pirn, Daniel, (Hamburg) g. Minorennen Johann Lersch (A.):
Streitigkeiten iiber das Eigenthum der bei Abraham Birkenholz wegen einer
Forderung von 2800 Mark arrestirten Giiter. Sch. A. 1649. (551/1891.)
2026. v. Piro, Johann, (Walhorn) g. Johann Hennis (auf dem Zweifel
im Fiirstenthum Julich): Injurien. Statthalter u. Lehenmannen der Abtei
Cornelimiinster. 1552. (552/1892.)
2027. Pirson, Matthias, g. Johann Hongrand (A.): Injurien. Sch. A.
1675. (554/1900.)
2028. Pitz, Nicolaus, (A.) g. Heinrich Koldenberg (Limburg): Heraus-
gabe von 100000 Pfund Gallmei. Sch. A. 1599. (558/1918.)
2029- Platzbecker, Lambrecht, (Aldenhoven), g. Jakob Platzbecker u.
Johann Gast (Aldenhoven): Streitigkeiten iiber den zu Aldenhoven belegenen
Nachlass der gemeinschaftlichen Grossmutter Cacilie Schwarz. Sch. Alden-
hoven. 1535. (298/1029.)
2030. Platzbecker, Goswin, (Haaren) g. Matthias u. Catharine Weissen-
berg (Haaren): Sequestration u. Invcntariairung der im Besitze des Be-
klagten als ihres Stiefvaters befindlichen Giiter der Mutter der K., Gertrude
Platzbecker geb. Gobbel, vordem verehelichte Weissenberg. Sch. A. 1676.
(299/1030.)
2031. Plaum, Johann, (A.) g. Franz Heinrich, Abt des Gotteshauses St.
Cornelimiinster u. Johann Clotze (Cornelimiinster): Exequirung eines rechts-
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52 Hermann Veltmatt
kraftig gewordenen, auf Zahlung von 190V 4 rthlr. gerichteten Erkenntnisses
des Schoffenstuhls zu A. gegen den Beklagten Johann Clotze. Rkg. 1654.
(302/1035.)
2032. Plaum, Johann, u. seine Ehefrau, g. Johann Bartholf uxorio nomine:
Die der Ehefrau des K's. von der Ehefrau des Beklagten zugefiigten Injurien.
Burgermeister u. Rath A. 1654. (303/1036.)
2033. de Plettenberg, Henricus, (Reitiardstein) g. Prior et conventus
capituli Malmundariensis (Malmedy): Fischereigerechtigkeit des klagenden
Kapitels in dem Distrikte von Reinardstein. Consilium principalis Stabu-
lensis. 1603. (441/1526.)
2034. v. Plettenberg, Christoph, (Schwarzenberg) g. Edmund v. Corten-
bach (Hellmont): Ein bei der Stadt A. ausstehendes, dem Beklagten angeb-
lich von der Ehefrau Johanns v. Reuschenberg zu Overbach, Sibylle Marie
geb. v. Plettenberg, hinterlassenes Kapital von 6000 rthlr. Sch. A. 1674.
(451/1541.)
2035. v. Plittersdorf, Wilhelms Kinder Vormundschaft, (Jlilich, Greven-
broich) g. Peter u. Adam v. Plittersdorf (Heydt): Elterliche Giitertheilung.
Ger. flttlehrath. 1618. (560/1927.)
2036. Plum, Matthias, Dr. jur., g. Catharine Hennings Erbcn: Schuld-
forderung von 120 rthlr. Dienstlohn. Julich-Bergscher Geheime Rath zu
Dtisseldorf. 1726. (714/2369.)
2037. Plum, Hilgers Erben, (A.) g. Julich-Bergscher Geheime Rath zu
Dtisseldorf. Exequirung eines gegen die Erbcn der Wwe. Hilgers Plum er-
strittenen, cine Forderung ven 900 rthlr. betreffenden Erkenntnisses. Rkg.
1737. (715/2370.)
2038. v. Polheim, Ehrenreich Andreas, Namens seiner Ehefrau, ver-
wittwete v. Ketzgen geb. v. Gimnich, (Stromberg) g. Adam Ludwig v. Hom-
pesch (Rurich): Ein jahrliches Deputat von 150 rthlr. auf Grund eines
zwischen dem ersten Ehegatten der Beklagten, Eberhard Franz v. Ketzgen
u. dessen Schwester Araalie Elisabeth verchelichte v. Bocholz, geschlossenen
Vergleichs aus den Einkunften der Gtiter Clee, Miihlen, Mtihlrath u. s. w.,
resp. eine Gegenforderung von 18 716 rthlr., Morgengabe, Wittum, Dotal-
gelder u. s. w. Hofger, Dtisseldorf. 1715. (605/2039.)
2039. v. Polheim u. Wartenburg, verwittwete GrSfin, geb. Grftfin v.
Winkelhausen, (Mannheim) g. Erbcn Egon v. Gimnich (Vlatten): Rtickfall
einer auf die v. Ketzgenschen Giiter Clec, Mtihlrath u. s. w. hypothecirten
Forderung von 3000 rthlr. Dotalgelder. Hofger. Dtisseldorf. 1738. (606/2040.)
2040. Ponel, Georg, (Coin) g. Heinrich Schild (A.): Aufhebung eines
auf 4 Morgen Acker zu A. wegen einer Schuldforderung angelegten Arrestes.
Sch. A. 1575. (640/2133.)
2041. de Potestat, Gottfrieds resp. dessen Tochter Erben, (Malmedy)
g. Thomas Masson (Malmedy) : Rechnungslegung tiber die aus den im Pfand-
besitze der Appellanten befindlichen Gtiter des Appellaten gezogenen Nutzungen.
Consilium provinciale Stabulense. 1721. (666/2224.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 53
2042. de Potestat, Reiner Josephs Wwe. Maria Barbara geb. Fairaon-
ville, (Malmedy) g. Johann Peter Faimonville uxorio nomine (Malmedy): Nach-
lass resp. Bezahlung der Schulden des Ehemannes der K., Reiner Joseph de
Potestat. Consilinm provinciale Stabnlense. 1730. (667/2225.)
2043. Postgens, Johanns Wwe. Anna Heister, fiir sich u. Namcns des
Diedrich Schreiber, (Julich) g. Gerhard From (Boslar): Abtretuug des Lehn-
guts Esseshof, bestehend aus etwa 47 Morgen Land zu Gevenich im Amte
Boslar. Jftlich-Bergsche Hofkanzlei zu Diisseldorf. 1650. (601/2025.)
2044. Potradt, Simon, g. Wilhelm Gerhard Potradts Wwe: Gericht-
liche Verlautbarung eines Theilungsvertrages iiber zwei Hauser in der St.
Jakobsstrasse zu A. Schultheiss u. Sch. A. 1580. (602/2026.)
2045. Premen, Frambach u. Wirieh, (Diiren) g. Otto u. Franz Kachel-
becker (Dtiren): Verlassenschaft des Matthias Hauft. Schultheiss u. Sch.
Diiren. 1559. (485/1676.)
2046. Prender, Hermann, u. cons., g. Michael v. der Bank: Ein im
Testament der Frau Hyllen v. der Bank ausgesetztes Legat von 100 Gold-
gulden. Schultheiss u. Sch. A. 1529. (486/1677.)
2047. Preum, Leonhard, (A.) g. Tilmann Burggraf zu Frenz (Frenz):
Beschlagnahme der Verlassenschaft der Catharine Rutger wegen riickstandiger
Giilten. Schultheiss u. Sch. zu der Wehe. 1535. (488/1707.)
2048. Prick, Conrad, g. Johann v. Hohenkirchen : Injurien. Churger.
A. 1512. (564/1934.)
2049. Priem, Christians Erben, (Stolberg) g. Jeremias Hosch (Junkers-
hammer): 5044 rthlr. Aachisch als Erbquote an den Buchschulden u. dem
Kapitalverinogen der verstorbenen Marie v. Thenen, Wwe. des Wilhelm
Priem u. deren Tochter Marie, verehelichten Pelscr. Schultheiss zu Alden-
hoven. 1695. (565/1936.)
2050. Probst, Johann, g. Christian Langohr, u. cons.: Verlassenschaft
des Johann v. Zavern u. seiner Hausfrau Aickel in dem Kirchdal. Sch. A.
1531. (683/2265.)
2051. Probst, Johann Wilhelm, (Burtscheid) g. Elisabeth Kampe, Wwe.
Leonhard Danz, u. cons. (Burtscheid): Testament u. Verlassenschaft des
Leonhard Danz. Richter u. Sch. Burtscheid. 1663. (685/2268.)
2052. Probst, Albert, (Burtscheid) g. Richter u. Schoffen zu A.: Be-
schwerde iiber vcrzogerte Rechtspflege in Sachen des K's. wider seinen Bruder
Hans Wilhelm Probst u. Peter Matheis, betr. die Verlassenschaft des Johann
Probst resp. eine dem K. vergleichsweise cedirte Kaufgelder-Forderung von
300 rthlr. Rkg. 1665. (686/2269.)
2053. Proene, Dionis, (Mastricht) g. Johann v. Buel (A. resp. Heer):
Reluition des im Dorfe Heer belegenen Hofes zum Rothenschild. Schultheiss
u. Sch. Heer. 1529. — Abgeg. an Limburg, Provinzial - Gerichtshof zu
Mastricht am 27. April 1852. (2291.)
2054. Proene, Dionis, (Heer) g. Johann v. Buel (A.): Iraniission in den
Hof zum Rothenschild resp. Rechnungslegung iiber die daraus gezogenen
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54 Hermann Veltman
Nutzungen. Sch. Heer. 1531. — Abgeg. an Limburg, Provinzal-Gerichtshof
zu Mastricht am 27. April 1852. (2292.)
2055. Proist, Johann, g. Diedrich v. Wylrc: Restitution gegen den
Ablauf von Prozessfristen resp. Guterarrest. Rkg. 1541. (697/2300.)
2056. Promern [richtiger Priimmeren] u. Wiirm, Gemeinden g. Johann
v. Juden (Julich) : Ein den Gemeinden dos Amts Randerath geleisteter Vor-
sehuss von 1012 rthlr. Jiilich-Bergsches Hofger. Dusseldorf. 1672. (698/2302.)
2057. Provinz, Anna, g. Abel Koch: Schadenersatz von 3000 rthlr.
wegen Hinwegnahme eines Sehneidinstruments aus der gemeinschaftlichen
Holsitzmtihle. Sch. A. 1602. (2317.)
2058. Provinz, Marie, Ehefrau von Nicolaus Pietz, g. Matthias Simon:
Restitution von eigenmachtig in Beschlag genommenen 1600 Kalbsfellen.
Sch. A. 1603. (703/2318.)
2059. Plitz, Peter u. Martin, (Morsbach) g. Oswald Lehenhenrich, als
Kurator tiber Peter Schramms unmundige Kinder (A.): Vcrlasscnschaft der
Ehefrau des Lambrecht Neisse geb. Schramm. Sch. A. 1604. (802/2527.)
2060. Ptttz, Martin Heinrich u. Bemhard, g. Peter Schultheiss, u. cons. :
Misshandlung. Sch. A. 1697. (803/2529.)
2061. Quadt, Gebruder, (Buschfeld) g. Herzog Wilhelm v. Jiilich-Cleve-
Berg (Dusseldorf) u. den Julichschen General-Anwalt (Julich): Wieder-
einlosung der versetzten Vogtei Glisten. Hauptger. Julich. 1592. (20/30.)
2062. v. Quadt, Johann Friedrich, (Landscron) g. Johann v. Binsfeld
(Binsfcld): Darlehn von 6000 Fl., welche der V. neben anderen adeligen
Herrcn zum Salzkaufe in Groningen verwendet hat. Hofger. Dlisseidorf.
1609. (23/33.)
2063. Quadt v. Wickerath, Elisabeth, Wwe. v. Merode, u. ihre Kinder,
(Schlossberg) g. Anna v. Wachtendonk, Wwe. des Eustaz v. Aschwein
(Braunsberg), Alexander v. Tingenagel (Ravenstein) u. Peter v. Bawir
(Bawir): Miterbrecht der K. in den Nachlass des Johann u. Werner v.
Merode, namentlich in Hofe zu Oberzier, Modersheim, Glehn u. s. w. Hof-
ger. Dusseldorf. 1626. (44/56.)
2064. Quadt v. Wickerath, Elisabeth, Wwe. v. Merode, (Schlossberg)
g. Anna v. Wachtendonk, Wwe. des Eustaz v. Aschwein (Braunsberg) u.
Peter v. Bawir (Bawir) : Abfindung von dem Nachlasse des Johann u. Werner
v. Merode zu Schlossberg u. Immission in den Zehnten zu Ulpenich. Hofger.
Dusseldorf. 1633. (45/57.)
2065. v. Quadt, v. Holtrop u. v. Uttenhofen als Brendsche Erbgenahmen,
(Flamersheim) g. den Freiherrn v. Frenz (Frenz u. Kendenich): Der von
Goswin Brend zu Firnich hinterlassene Hof zu Schneppenhain nebst Landerei
„zum Steeg". Ger. Lommersum in der Grafschaft Kerpen-Lommersum. 1728.
(67/79.)
2066. Quadrad, Johann u. Damian Zimmermann, (bei Diiren) g. Paul
Schmidt (Heisten): Nicht ersichtlich. Hauptger. Julich, 1550. (81/94.)
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Aachener Prozesse am Reichskaramergericht. 55
2067. Quart, Jacob u. Hans, (Haren) g. Andreas Emond (Haren):
Streit iiber den Besitz verschiedener Grundstiicke am Bermens-Berge. Sch.
A. 1577. (85/113.)
2068. v. Quernheim, Christine, Wwe. v. Mir bach, (Golzheim) g. Dechant
u. Kapitel der Kollegiat-Kirche zu Julich u. das Karineliter-Kloster bei
Diiren: 6 Malter Roggen jahrlicher Giilten aus dem Stachen- oder Losheiiner
Hofe zu Golzheim. Ger. Golzheim resp. Hauptger. Julich. 1579. (118/160.)
2069. Quirini, Engelbert u. Matthias Goddarts, (A.) g. Gottfried v.
Weisswcilers Wwe., (Wilhelmstein) : Streit iiber ein Bad zu Burtscheid,
die Rose genannt, resp. Iiber darauf haftende Hypothekforderung. Sch. A.
resp. Ger. Burtscheid. 1671. (159/216.)
2070. Raab, Wwe. Catharine, g. Arnold Leinemann: Schuldforderung
von 2100 Joachimsthaler betr. Sch. A. 1548. (3/13.)
2071. zum Raben, Gertrud, (Liittich) g. Wwe. u. Erben Severin Schafers
(A.): Ein jahrlicher Erbzins von 5 1 /* Fl. Sch. A. 1527. (5/17a.)
2072. Rademacher, Jacob, Burger, g. Michael v. der Bank: Schuld-
forderung von 277 Goldg. betr. Sch. A. 1528. (11/54.)
2073. Rademacher, Gerlach, (A.) g. Stephan v. Rode (Mastricht): Schuld-
forderung von 300 Fl. Sch. A. 1548. (12/55.)
2074. Rademacher, Gerlach, (A.) g. Peter v. Rode u. cons. (Mastricht):
Herausgabe eines Wiesengrundstiicks von 15 Morgen, belegen auf der Worm
u. eines halben Hauses, „der Kliipel" genannt. Sch. A. 1548. (13/56.)
2075. Rademacher, Wilhelm, g. "fliiele Gutjar u. cons.: Herausgabe
von 5 / 4 Land an dem Luyswege behufs Erbtheilung. Sch. A. 1553. (14/57.)
2076. Rademacher, Gerlach, (A.) g. Jakob Monhill gen. Mynt [Heppungen],
(Heppenbach bei Burscheid): Forderung von 30 Karlsgulden. Sch. A. 1555.
(15/58.)
2077. Rademacher, Gerlach, (A.) g. Jacob Monhill gen. Mynt [Heppingen],
(Heppenbach bei Burtscheid): Constirt nicht; acta sind unvollstandig. Sch.
A. 1556. (16/59.)
2078. Rademacher, Heinrich, (A.) g. Georg Schmalz (Waldkappel) :
Schadenersatz wcgen nicht gelieferter 11 Drathriepe u. Arrest. Sch. A.
1570. (17/60.)
2079. Radermacher, Andreas, g. Peter v. dem Busch gen. Pin: Jahr-
licher Zins von 7 Goldgulden von einem in A. belegenen Grundstiicke, sowie
siebenjahriger Riickstand dieser Abgabe. Sch. A. 1570. (18/61.)
2080. Radermacher, Heinrich, g. Carl Deurer: Injurien. Rkg. 1572.
(19/62.)
2081. v. Rader, Wwe. u. deren Sohn, g. Johann Baptista Julien uxorio
nomine: 100 Louis'dor aus einem Schenkungs-Vertragc. Stuhlger. A. 1735.
(26/71.)
2082. v. Radt, Peter Ruyter Dietrich, u. cons., g. Vosswein u. Appollonia
Nutten: Schuldforderung von 500 rthr. Sch. A. 1639. (7/45.)
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56 Hermann Veitman
2083. v. Raesfeldt, Johann Adolph, (Ostendorf), g. Coll. soc. Jesu. (A.):
Eine Schuld forderung von 1200 rthlr. Offizialatger. Coin. 1685. (136 rot.)
2084. Raff, weiland Ehcleute Reichard u. Johanne v. Jenell, (Limburg)
Testamonts-Exekntoren (A.) g. Wilhelm Mott (A.): Nachlass der Ehcleute
Reinhard Raff u. Johanne geb. v. Jenell. Sch, A. 1581. (88/154.)
2085. v. Raid, Stephan, Nainens seiner Ehefrau, g. Bonifazius Colin,
Kanonikus zum Stift Unserer Lieben Frau zu A.: Theilung der Erbschaft
des verstorbenen Vaters resp. Schwiegervaters der Parteien, insbesondere
eines dazu gehorigen bei A. belegenen Hofes gen. Raide. Stuhlger. A.
1529. (92/184,)
2086. v. Raid, Stephan, Namens seiner Ehefrau, g. Bonifazius Colin,
Kanonikus zum Stift Unserer Lieben Frau in A.: Theilung der Erbschaft
des Vaters bezw. Schwiegervaters der Parteien. Stuhlger. A. 1532. (93/185.)
2087. v. Raid, Johann, naturlicher Sohn Gerhard s v. Raid, g. Stephan
v. Raid: Anfechtung des Testaments des Gerhard v. Raid. Sch. A. 1534. (186.)
2088. Raman, Caspar, (Diisseldorf) g. Matthias Schoch (Jiilich): Nicht
ersichtlich. Hofger. Jiilich. 1590. (105/226.)
2089. Rameppe, Laramen u. cons., g. Peter Nuth u. cons. : Herausgabc
der Halfte des Nacblasses der Tanten der K. Sch. A. 1620. (4492.)
2090. Ramradt, Sibilla, (Heppendorf) g. Peter v. Eller, (Coin) u. cons.
(Eich): Forderung von 199 rthlr. nebst Zinsen u. Arrest auf die bei Rheidt
belegenen Giiter des V. Sch. A. 1645. (160/328.)
2091. Randerath, Unterthanen des Amtes, (Randerath) g. Burgerraeister
u. Rath der Stadt Linnieh: Erstattung von 2500 rthlr. Verpflegungsgelder
fitr Unterhaltung von Reichstruppen. Regierung zu Diisseldorf. 1638.
(163/338.)
2092. v. Randenrod, Johann, Biirger, g. Matthias Seilbender u. Johann
Marmann, beide uxorio nomine: Theilung zweier Hauser u. eines Hofes
in A., welche zur Erbschaft der Mutter der klag. Ehefrauen gehorten. Sch.
A. 1528. (166/341.)
2093. v. Randenroth, Johann Wolf, Vogt zu Randerath, g. Nettgen,
Hermann Engels Tochter (Gevenich): 8 Malter Roggen Landpacht. Sch.
Linnieh. 1548. (170/344.)
2094. v. Randenrod, Heinrich, (Mirkelbach im Lande von Falkenburg)
g. Wilhelm, Herzog zu Jiilich-Cleve-Berg (Diisseldorf): Gerichtsbarkeit des
Guts zu Sugerode (Siiggerath) im Amte Aldenhoven. Rkg. 1556. (171/345.)
2095. v. Randenrode, Hermann, (Horrich) g. Franz v. Verken (Wurm):
Nicht ersichtlich. Sch. Wurm. 1548. (172/346.)
2096. v. Randenrod, Johann, (Ruerkampen) g. Johann v. Mirbach (Tie-
geln, Tichelen): Forderung von 2000 Goldg. betr. Regierung zu Diissel-
dorf. 1638. (349.)
2097. v. Randenroth, Johann, u. cons., (Horrig) g. Gotthard v. Harfs,
Herrn zu Harf, Kinder (Effelt): Die Luppenauschen Giiter resp. Bezahlung
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 57
von 5000 Goldg. aus diescn Gutcrn. Regierung zu Diisseldorf. 1642.
(175/351a.)
2098. v. Randenroth, Arnold, Herr zu Horrig u. Rhiirkempcn, g. den
Freiherrn v. Hochkirch u. Mirbach (Diisseldorf): Abtrctung des Hauscs
Rhurkempen. Regierung zu Dttsseldorf. 1680. (176/351b.)
2099. v. Randenrath, Johann Bernard, Herr zu Pech u. Horricb, g. das
Klostcr zu Sebillingskapellen : Geistlichc Mitgift von 3200 rtblr. u. Zinsen
nebst Arrest, in specie Restitution gegen versaumte Fatalien. Graft. Salm-
Dyckscbes Ger. zu Diek. 1695. (177/352.)
2100. Rappard, Koniglich Preussischer Kriegsratb, (Coin) g. Matthias
Schleicher jr. (Stollberg): 10000 rthlr. Entsehadigung wegen geschroalerten
Kredits durch Verbreitung des Geriichts, dass der K. banquerott sei. Ger.
Coin. 1775. (186/469.)
2101. Rau, Peter Josts Wwe. Namens Maria, g. Matthias v. der Bank:
4106 Pfund Kupferdrahtringe. Schultheiss u. Sch. A. 1550. (203/580.)
2102. Rauschaw, Nicolaus, Burger zu Burscheidt, g. Johann Zappin,
Burger zu A.: Forderung v. 550 rthlr. Ger. Burscheidt. 1774. (212/617.)
2103. Rave, Carl, Burger zu Diiren, g. Wilhelm Milliner, Pricster zu
Coin: Constirt nicht. Bisehofl. Ger. Coin. 1549. (208/605.)
2104. Reeker, Johann Jacob, (Cornelimunster) g. Johann, Catharine u.
Stephan Esser, als Erben Arnold Essers (Brennig) : Forderung von 2000 rthlr.
Antheil an dem Nachlasse Arnold Essers. Abteiger. Cornelimunster. 1660.
(329/948.)
2105- v. Reckheim, Aspermont u. Linden, Franz Gobert, (Reckheim) g.
Bernard Hausmann (A.): Mandat, einen Prozess u. Arrestklage gegen K.
beim Ger. Mastricht nicht weiter zu verfolgen. Rkg. 1693. (322/964.)
2106. v. Recklinghausen, Matthias Gerhard, (Diisseldorf) g. Wilhelm
u. Gottfried Gebr. v. Recklinghausen (Eschweiler): Schutz im Besitze u.
Genusse des Kohlenwerks Byrbuschent. Hofger. Diisseldorf. 1701. (349/980.)
2107. v. Regemortes, Wwe. Maria Magdalena, expost Ehefrau des
kurkolnischen Geheimen Raths v. Foller, (Coin) g. Franz v. Fiirth (A.): Er-
stattung eines Deposituras von 7329 u. 997 rthlr. Direktorialrathe des
Westfalischen Kreises zu Diisseldorf. 1726. (369/1089.)
2108. Reidt, Otto Heinrich, (Rheidt) g. Fiirstl. Jiilich-Bergsche Kanzler
u. Rathe, (Diisseldorf, Jiilich) u. Schultheiss u. Sch. des Hauptger. Jiilich
(Grevenbroich, Gladbach, Bommerbruch u. s. w.): Injurien u. Gefangenneh-
mung klag. Unterthanen. Rkg. 1602. (395/1277.)
2109- v. Reifferscheid, Maria, Wwe. des Johann v. Schonroth, (Stuffa-
Burg zu Pesch) g. Franz v. Schonrodt, (A.) u. cons. (Pfaffendorf) : Niess-
brauch am Nachlasse des Ehemanns der K., insbesondere am Schlossc zum
Pesch u. gewaltsame Besitzentsetzung dieses Schlosses. Rkg. 1542.
(421/1350.)
2110. v. Reifferscheidt, Maria, Wwe. des Johann v. Schonrodt, (Stuffa
auf der Burg zu Pesch) g. Wernherr v. Schonrodt (zur Heide) : Niessbrauch
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58 Hermann Veltman
am Nachlasse des Ehemannes dcr K., insbesondere am Schlosse zum Pesch
im Julichschen u. gewaltsame Besitzentsetzung dieses Schlosses. Rkg. 1542.
(452/1351.)
2111. v. Reifferscheidt, Catharine, gen. Berner, (Haus Pesch) g. Hans
Sorgenfrei, Burger zu Coin, als Anwalt der Erben des Adam Muller zu
Leipzig: Forderung von mehreren Tausend Thalern u. Arrest. Ger. Caster.
1575. (424/1353.)
2112. v. Reimerstoek, Schoffe zu A., g. Gotthard Naeke zur Weid bei
A.: Jahrlicher Erbzins von 4 rhein. Goldg. von 5 Morgen Benden in dem
Vogelgesang bei Wiirselen gelegen. Rkg. 1541. (434/1396.)
2113. Reisgcn, Peter Gerhard, Kaufmann, g. Dionis Dressen, u. cons.,
Waagenpachter u. Accispachter : Anschuldigung einer Defraudation von 387
Pfund Kaffee, durch Verschweigung dieses Gewichts beim Wiegen. Biirger-
meister, Syndikus u. Konsulent zu A. 1761. (469/1538.)
2114. Rensing, Johann, gen. Oedicken, g. Johann Tharis, gen. Budjohann
(Budjan): Injurien. Stadt- u. Churrichter zu A. 1521. (521/1688.)
2115. v. Reuschenberg, Johanns nachgelassene Wwe. Barbara v. Berg
fur sich u. ihre Kinder, (Luppenau) g. Bertram Kolf (Blens): Patronatrecht
iiber die Kirche zu Berg, welches als dem Hause Lupenau zugehorig, von
dem V. in Anspruch genommen wird. Julich-Bergsche Kommissarieu zu
Diisseldorf. 1573. (561/1794.)
2116. v. Reuschenberg, Johanns nachgelassene Wwe. Barbara v. Berg
fur sich u. ihre Kinder, (Luppenau) g. Bertram Kolf, expost dessen Erben
(Blens): Patronatrecht iiber die Kirche zu Berg, welches als dem Hause
Lupenau zugehorig von den V. in Anspruch genommen wird. Julich-Berg-
sche Komraissarien zu Diisseldorf. 1572. (562/1795.)
2117. v. Reuschenberg, Johann, Herr zu Oberbach u. Rascheidt, Furstl-
Jiilichscher Rath, (Jiilich) g. Wilhelni v. Waldburg gen. Schenker (Coin):
Injurien u. Aestimation derselben auf 70000 Goldg. Hofger. Diisseldorf.
1608. (564/1797.
2118. v. Reuschenberg, Jobst Emund u. Hermann v. Hanxleden, als
Inhaber des Hauses Reuschenberg, (Setterich, Reuschenberg) g. Gotthard
Huyn, Herr zu Gelehn (Bonn), Statthalter der Bailey Bilsen u. Landcommen-
thur des deutschen Ordens zu Mastricht: Darlehnsforderung von 112 rthlr.
41 Albus als Rest der urspriinglichen Forderung von 4000 rthlr., nach Ver-
kauf des dafur bereits zuerkannten Hofes Racheradt im Reuschenbergschcn.
Sch. des Hauptger. Jiilich. 1638. (565/1798.)
2119. v. Reuschenberg, Emund, Freiherr, (A., Setterich) g. Hyronimus
Wolf Freiherr v. Metternich als Vormund der Kinder Degenhard Adolphs
v. Metternich u. Philipp Agnes geb. v. Reuschenberg (Gracht): Mitgift von
3000 rthlr., wclche der Mutter der klagenden Minorennen bei ihrer Verhei-
rathung aus den Reuschenbergschen Gutern Keen (im Stabloschen) u. Wacklum
ausgesetzt worden. Hofger. Diisseldorf. 1682. (567/1800.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 59
2120. v. Reusehenberg, Freilierr Jost Emund, u. cons., als Meistbeerbte
UnterherrCn Julichschen Bezirks, (Setterich u. s. w.) g. Adolph Wiepeler,
im Namen der Wenigstbcerbten Unterthanen u. Direktoren Julichschen Be-
zirks (Coin): Verpflichtung der V. zu den Diaten u. Reisekosten der zu
sogen. Unterhcrrentagen im Julichschen beschiedenen Deputirten beizutragen.
Hofger. Dusseldorf. 1684. (568/1801.)
2121. v. Reusehenberg, Jost Emunds hinterlassener Kinder Vormunder,
(Setterich) g. Philipp Wilhelm Freiherrn v. Borngardt (Paffendorf) : 3000
rthlr. als Mitgift der Mutter des K's., einer geborenen v. Reusehenberg aus
den v. Reuschenbergschen Giitern. Julichsches Hofger. Dusseldorf. 1687.
(569/1802.)
2122. v. Reusehenberg, der Freiherren Johann Sigismund u. Jost Emund
hinterlassener Kinder Vormunder, (Setterich) g. Marie Cleuters, Wwe. u.
zweite Ehefrau des Jost Emund v. Reusehenberg, Grossvateis der K. (A.):
Arrest auf ein bei der Stadt A. belegtes Kapital von 5000 rthlr. der V. zur
Sicherung der Anspriiche der K. wider V. wegen Verschleppung u. Entwen-
dung des Vermogens ihres Ehemannes u. anderer Forderungen. Biirger-
meister u. Rath A. 1693. (570/1803.)
2123. v. Reusehenberg, Jost Emunds u. Johann Sigismunds hinter-
lassener Kinder Vormunder, (Setterich) g. Franz Fried rich v. Andler, Kaiser-
licher Reichshofrath (A.): Darlehnsforderung von 4000 rthlr. nebst Zinsen,
insbesondere Verhandlung liber die exceptio fori incompetentis. Regierung
zu Hildesheim. 1693. (571/1804.)
2124. v. Reusehenberg, Jost Emunds u. Johann Sigismunds hinter-
lassener Kinder Vormunder, (Setterich) g. Marie Cleuters, Wwe. v. Reusehen-
berg (A., resp. Wien): Regress wegen einer Forderung von 3000 rthlr. aus
einem Darlehen, zu dessen Bezahlung K. zu Gunsten des Freiherrn v. Bon-
gardt verurtheilt worden, welches aber nicht den K. als aus erster Ehe des
Jost Emund v. Reusehenberg, urspriinglichen Schuldners, sondern der V.,
zweiten Ehefrau des gedachten urspriinglichen Schuldners, zu Gute gekommen
scin soil. Rkg. 1695. (572/1805/)
2125. v. Reusehenberg, Jost Emund, expost dessen Erben, (Setterich)
Philipp Wilhelm, Freiherr v. Bongard (Paffendorf): Diffamationsklage, ge-
griindet darauf, dass sich V. einer Forderung von 3000 rthlr. beruhmt.
Hauptger. Jiilich. 1687. (573/1806.)
2126. v. Reusehenberg, Jobst Emunds hinterlassener Kinder Vormiindcr,
(Setterich) g. Philipp Wilhelm Freiherr v. Bongart (Pfaffendorf) : Theilung
des von dem Johann Reinhard v. Hanseler, Deutsch-Ordensritter zu Mecheln,
bei St. Pantaleon zu Coin deponirten weiblichen Schmucks, insbesondere Bci-
tragspflicht zur Bezahlung der Personalschulden desselben u. restitutio gegen
versaumte Fatalien. (Mzialat zu Coin. 1696. (574/1807.)
2127. v. Reusehenberg, Freiherr Balduin Philipp, (Berensberg) g. Franz
Ignatz, Graf v. Merode d'Hoffalize, expost dessen Wwe. (A.): Forderung
von 5000 rthlr, u. riickstandige Zinsen aus einem Darlehn, insbesondere Streit
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60 Hermann Veltman
iiber den Werth des Aachener Thalcrs, worin das Darlehn gezahlt worden.
Hofrath zu Dusseldorf. 1714. (575/1808.)
2128. v. Reuschenberg, Freiherr Balduin Philipp, (Bercnsberg) g. Franz
Ignatz, Graf v. Merode d'Hoffalize, expost desscn Wwe., (Dusseldorf):
Forderung von 5000 rthlr. nebst 1326 rtblr. 23 Albus rucks tandige Zinsen
aus einem Darlebn. Hofrath zu Dusseldorf. 1715. (576/1809.)
2129. v. Reuschenberg, des Freiherrn Balduin Philipp (Berensberg)
hinterlassene Erben, (Selikum) g. E. S. Baron de Fleron, fur sich u. seine
Schwester (Liittich): Herausgabe eines Dritttheils des von dem Lehenssaal
Thorn relevirenden Lehengutes Trippart; Restitution gegen Versaumung
von Fatalien. Ger. Thorn. 1735. (577/1810.)
2130. v. Reuschenberg, Freiherr, (Setterich u. Kendenich) g. den Frei-
herrn v. Kesselstadt (Trier), Freiherrn v. Bcissel (Schmidtheim) als v. Frentz-
sche Erben (Darfeld): Rlickzahlung zweier Darlehns-Kapitalien von 6000
u. 10000 rthlr. nebst Zinsen u. Iramission in das Gut Kendenich. Hofger.
Coin. 1739. (578/1811.)
2131. v. Reuschenberg, Freiherr, (Setterich) g. die verwittwete Frei-
frau v. Einatten zu Nuth, (Trips): Forderung von 1000 Speciesthaler nebst
Zinsen u. Pfandbesitz der Bubenheimer Burg zu Diiren. Hofger. Diissel-
dorf. 1742. (579/1812.)
2132. v. Reuschenberg, Freiherr Franz Carl, (Kendenich) g. die Frei-
herren Gebriider v. Trips (Aden, Hemmersbach u. A.): Forderung von 3500
rthlr. auf Grund eines zwischen Balduin v. Harf u. Freiherrn v. Spiess iin
Jahre 1648 tiber das Heirathsgut der Ehefrau des letzteren abgeschlossenen
Vergleichs. Hofrath zu Dusseldorf. 1752. (580/1813.)
2133. Reuter, Wwe. Glaus, Catharine geb. v. Gehlen, g. Wwe. Caspar
Dallart: Forderung von 324 rthlr. auf Grund einer Blirgschaft u. Arrest
auf ein der V. gehbriges Haus in A. Sch. A. 1602. (585/1866.)
2134. v. Reutlingen, Johann, Goldschmied, g. den Burger Johann
Grevenberg: Uebergabe eines voin V. gekauften Hauses in A., gen. zum
griinen Schild. Meier u. Sch. A. 1522. (587/1886.)
2135. Richart, Paul, g. Lorenz u. Hans v. Bering u. cons.: 400 Gulden
Restkaufschilling fur Kupferdraht, den K. dem V. verkauft u. Arrest auf
sammtliches Vermogen des letzteren in A. Sch. A. 1591. (627/2023.)
2130. Richterich, Dietrich Bolk, wohnhaft zu A., g. Arnold Duistge
(Horn): Vindikation mehrerer bei A., Richterich u. Schbnau belegener Grund-
stiicke, welche der Gross vater des K's. dem Vater des V. zum Niessbrauch
gegen ein Leibgeding ausgethan hatte. Schultheiss u. Laissen Schonau.
1524. (633/2042.)
2137. v. Richterich, Hans, (Burtscheid) g. Jude Vivelmaun (A.): In
reconventione: Riickforderung zuviel bezahlter wucherlich auf 33 Prozent
stipulirter Zinsen eines Darlehns-Kapitals von 139 rthlr. u. Rikkgabe der
Faustpfander; in conventions jenes Darlehns-Kapital nebst Zinsen. Schult-
heiss u. Sch. A. 1605. (634/2043.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 61
2138. Richterich, Wilhelm, (A.) g. Adolph Paland (Wassenbcrg) : Resti-
tution von 861 Aachener Thaler, welche V. ira Auftrage des K's. einkassirt
hatte. Sch. A. 1675. (636/2045.)
2139. v. Richterich, Hans, u. cons., g. Erben Matthis Heuft oder Heudt:
Vindikation zweier Hauser in der Jakobstrasse. Sch. A. 1619. (4542.)
2140. Rink, Cornelius, u. dessen Hausfrau, (Coin) g. Nicolaus Kuiks
(A.): Forderung von 887 rthlr. fur 150 Paar verkaufte Pistolen. Burger-
meister u. Rath Ciiln. 1655. (683/2371.)
2141. Ritz, Claude, Burger, (Mecheln in Brabant) g. Magdalene v. Dalen,
Wwe. des Caspar Krops, (A.): Ruckzahlung eines Darlehns von 100 halben
Gulden nebst Zinsen. Sch. A. 1578. (724/2631.)
2142. Ritzerfeld, Mathias' Wwe. u. deren Kinder, u. cons., g. Philipp
Heinrich Thenen: Forderung von 1000 rthlr. aus der Erbschaft des gemein-
sehaftlichen Grossvaters der Parteien, Philipp Gentis. Sch. A. 1753.
(729/2639.)
2143. Ryss, Sigismund, u. cons., (Coin, Amsterdam) g. Johann Baptista
u. Elisabeth Stupart (A.): Ruckzahlung eines Darlehns von 2021 rthlr. 30
Kreuzer nebst Zinsen. Sch. A. 1688. (733/2654.)
2144. Robbe, Nicolaus, u. cons., g. Dietrich le Laid: Aufhebung eines
Kaufkontrakts uber ein von der Mutter der K. dem V. vcrkauftes Haus.
Sch. A. 1649. (4553.)
2145. Robbee, Weinand, u. cons. g. Isaak Loth: Immission in ein von
Johann Lelardt hinterlassenes Haus zu A., „zur Burg" genannt, in der kleinen
Coiner Strasse belegen, auf Grund behaupteten Erbrechts. Sch. A. 1628.
(741/2700.)
2146. Roch, Johann, u. cons., (Aldenhoven) g. Johann Tummler (A.),
u. cons. (Brugge): Herausgabe der von der Mutter der K. nachgelassenen
Gerade. Schultheiss u. Sch. Linnich. 1531. (751/2737.)
2147. v. Rode, Johann, Schoffe, (Duren) u. Johann Rhomer (Jiilich):
Herausgabe eines dem K. flir 100 Goldg. verkauften zu Duren belegenen
Gutes. Schultheiss u. Sch. Aldenhoven. 1541. (767/2794.)
2148. Rodentreger, Johann, Burger, g. den Burger Nicolaus Pin: In-
jurien u. Entschadigung wegen unbefugten Arrestes. Sch. A. 1599. (801/2891.)
2149. Roderbach, Marie, Johann Breuers, gewesenen Vogts zu Geilen-
kirchen nachgelassene Wwe., g. Ludwig Loetgen u. Ludwig Dederich, als
Ehemanner resp. Eugenie u. Adelheid Vetreuter (A.): Vindikation eines
Hauses zu A., welches die Mutter der K. wahrend deren Minderjahrigkeit
verkauft hatte. Sch. A. 1596. (802/2900.)
2150. Rohe, Egmont, u. cons., (A.) g. Werner v. Hochkirchen (Neuen-
burg im Furstenthum Jiilich): Vindikation des sogen. Schirtzelhofes nebst
einer Kupfermuhle im Bezirke (Reiche) der Stadt A. belegen. Sch. A. 1591.
(871/3086.)
2151. v. Rohe, Edmund Franz u. Wolfgang Christoph, (Diisseldorf) g.
Maximilian Heinsich v. Curtenbach (Miihlebracht; Miihlbroich? Muhlbach?):
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62 Hermann Veltman
Forderung von 4000 Fl. rhcin. nebst Zinsen (als eingebraehtes Heirathsgut
der Frau Gerhardine v. Frankeshoven, frtiher verraahlten v. Weworden zu
Drove) gegen die V. als Inhaber der Herrschaft Drove geltend gemacht.
Hofger. Diisseldorf. 1726. (872/3088.)
2152. v. Rohe, Freiherr, (Drove) g. Freifrau v. Harff (Drimborn): Ein
jahrlicher Erbzins von 8*/ 2 Sester Hafer u. Riickstande dieser Lieferung.
Kurkblnischer Kommissarius. 1733. (873/3089.)
2153. v. Rohe, Freiherr, (Drove) g. die Gemeinde Drove: Verpflichtung
des V. zur Reparatur des Kirchendaches zu Drove. Geheime Rath Diissel-
dorf. 1737. (874/3090.)
2154. v. Rohe, Freiherr, Namens seiner Ehefrau, (Drove) g. den Frei-
herrn v. Gymnich (Gimnieh): Rechnungslegung in Betreff der von deni
Vater des V. iiber die Ehefrau des K's. wahrend deren Minderjahrigkeit
gefiihrten Vormundschaft. Regierung zu Coin. 1744. (888/3123.)
> 2155. v. Roist v. Wers, Johann Wilhelm, Kurfiirstl. Colnischer Geheime
Rath u. Oberstallmeister, Namens seiner Ehefrau Josinc v. Trips, (Coin) g.
Wwe. v. Ludolff gob. Freiin v. Hochsteden resp. deren nachgelassene Erben
Phiiipp Carl u. Adolph, Freiherrn v. Hochsteden (Jiilich): Theilung des
Nachlasses des Gerhard Wilhelm v. Hochsteden, ersten Ehemanns der vcrkl.
Ehefrau u. Bruders der K., von welchem Naehlass der letztcrn ! / 3 rechts-
kraftig zuerkannt worden, darauf crlblgtes Liquidations-Verfahren u. Exe-
kution des festgesetzten Liquidums. Hofger. Diisseldorf. 1694. (888/3123).
2156. v. Roist gen. Entzenbroich, Dietrich Werner, Pralat des adeligen
Gotteshauses, (Springiersbach) u. cons., (Ellen) g. Johann Gerhardt v. Roist
gen. Entzenbroich (Diisseldorf): Herausgabe der von dem v. Roistschen
Lehengute Ertzelbach gezogenen Nutzungen, auf Grund eines Erbvergleiehs,
worin V. auf dieses Gut gegen eine Abfindungssumrae von 400 rthlr. ver-
zichtet haben soil. Hofger. Diisseldorf. 1696. (892/3127a.)
2157. v. Roist gen. Entzelbroich, Dietrich Werner, Pralat des adeligen
Gotteshauses, (Springiersbach) u. cons., (Ellen) g. Johann Gerhardt v. Roist
gen. Entzenbroich (Diisseldorf): Zahlung von 445 rthlr. fiir die zuviel ge-
nosssenen Nutzungen des Lehengutes Erzelbach. Hofger. Diisseldorf. 1696.
(893/3127b.)
2158. de Rolle\ Constance de Mathelin, (Wewelinghofen) g. die ver-
wittwete v. Metternich, (Miillenark) u. cons, (Frenz, Horst): Gewahrieistung
wcgen der von dem Freiherrn Hugo Franz Wolfgang v. Metternich angekauften
ira Luxemburgschen belegenen Herrschaft Bourscheidt gegen die Familie
Schenk v. Schmidtburg, weiche dieselbe als ein Fideicommissgut evinzirt hatte,
u. Riickzahlung des gezahlten Kaufpreises von 5500 rthlr. Rkg. 1765.
(900/3149.)
2159. v. Rollingen, Florenz Hattardt, (Gangelt) g. Phiiipp Melchior u.
Casimir v. Stein-Callenfels (Heidelberg): Vollstreckung eines vom hohen
Gerichte zu Mastricht in Sachen des K's. gegen die V. ergangenen Urtheils,
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 63
wodurch letzterer verurtheilt worden, dera K. uxorio nomine die Zinsen
eines Kapitals von 6000 rthlr. zu zahlen. Hofger. Dusseldorf 1690. (905/3155.)
2160. v. Rolshausen, Freiherr Ignaz, (Tiirnich) Margarethe v. Spiess,
verwittwete v. Rolshausen zu Biittgenbach (Freehen): Regress an den V.
wegen riickstandiger Pension von 4000 u. einigen Thaiern, die dieselbe auf
Grund des Testaments ihres verstorbenen Ehemannes Marsil v. Rolshausen
zu Biittgenbach zu fordern hatte. Hofger. Dusseldorf. 1673. (918/3677.)
2161. v. Rolshausen, Otto Reinhard u. Seiin, Gebriider, (Biitgenbach)
g. Ignaz Freiherr v. Rolshausen (Tiirnich): Gewahrleistung wegen der dem
K. in dem vaterlichen Testamente vermachten Stauffenbergschen Giiter.
Hofger. Dusseldorf. 1681. (920/3179.)
2162. v. Rolshausen, Ignaz Franz, (Tiirnich) g. Adolph Wilhelm Frei-
herr v. Quadt, (Nothberg) u. Balthasar, Freiherr v. d. Bongard (zur Heidt):
Theilung des Hauses Nothberg u. Restitution der dem K. entfremdeten
Briefschaften. Hofger. Dusseldorf. 1683. (921/3180.)
2163. Roluff, Gotthardt, Burger, g. Bonifazius Collin, Kanonikus zu
U. L. F. Stift: Kosten eines zwisehen den Parteien vor den Sch. zu A.
verhandelten Prozesses iiber mehrere bei A. gelegene Grundstiicke, der vor
gefaliter absolutorischer Sentenz durch einen Vergleich zwisehen den Parteien
beseitigt worden. Meier u. Sch. A. 1549. (933/3199.)
2164. Romer, Adam, nunmehr dessen Erben, (Diiren) g. Palm Merze-
nich, (Diiren) u. cons. (Coin, Mainz): Aufhebung des iiber die von Damian
Birgel hinterlassenen Erbgiiter zu Arnoldsweiler schwebenden Sequesters u.
Restitution derselben an K. Hofger. Dusseldorf. 1695. (959/3228.)
2165. Romer, Heinrich, (Burscheidt) g. die Abtissin des Klosters zu
Burscheidt: Jahrliche Abgabe von 8 rhein. Fl. Erbzins, 2 oberlandischen
Gulden Loszins, 2 Fl. Erbzins u. 54 Fl. riickstandiger Zins von Landereien
des V. bei Burscheidt fur die Kiisterei des Klosters zu Burscheidt. Meier,
Vogt u. Sch. des Ger. Burscheidt. 1551. (821/2966.)
2166. Romer, Adams, gewesenen Schultheissen der Stadt Diiren Wwe.,
Johanna Bach, (Diiren) g. Hermann Heidtgens nachgelassene Wwe. Anna
geb. Lechenich u. deren Tochter (Diiren): Wegrauraung eines vom V. neu-
gebauten Hauses, wodurch dem Hause des K's. die freie Aussicht benommen
worden. Hofger. D.iisseldorf. 1596. (823/296&.)
2167. Romer, Franz, Burger der Stadt A., g. Lambert Melart (Lorenz-
berg, Laurensberg) : Forderung von 2500 rthlr. als der iiberschiessende
Werth der vom V. angekauften Fallitmasse des K's. iiber den Kaufpreis,
u. ausserdem 1484 rthlr., welche V. an ausstehenden Forderungen des K's.
noch ausserdem einkassirt haben soil. Sch. A. 1614. (824/2971.)
2168. Romer, Isaac, der Jiingere, (A.) g. Susanna Romer, Wwe. Reinerus
Pillera (A.) u. Johahn Pelzer (Stolberg): Succession in den Nachlass des
verstorbenen, mit der Maria Pelzer sel. erzeugten Sohnes des K's., insbe-
sondere in den Antheil desselben am Nachlasse der Eheleute Abraham Pillera
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64 Hermann Veltraan
u. Catharina Penen, Grosseltern der verstorbenen Ehcfrau des K's. u. Eltern
des Reiner Pillera, Einraumung dieses Nachlass - Antheils, damit K. den
gesetzlichen Niessbrauch daran habe, ferner Legung einer Rechnung iiber
die vormundschaftliche Verwaltung des Vermogens der verstorbenen Ehcfrau
des K's. Sch. A. 1683. (834/2985.)
2169. Romer, Isaac, der Jiingere, (A.) g. Wwe. u. Erben Reiner Pillcra
(A.) u. cons. (Stolberg): Wie vorstebend. Sch. A. 1683. (835/2986.)
2170. Romer, Johanns Wwe., Catharine, g. Nicolaus Thenen: Weg-
nahme von Fenstern, die K. in scinem Hause gebauet u. wodurch er das von
der K. in Anspruch genommene jus luminum beeintraehtigt. Sch. Jiilich.
1608. (960/3229.)
2171. Romer, Franz, g. Oswald Lenhenrich, der Rechte' Doctor: Resti-
tution der aus dem Sterbehause der Anna Schleuss zu A. seitens des V.
entfremdeten Sachen u. Arrest. Richter u. Sch. A. 1620. (961/3230.)
2172. Romer, Franz, g. Oswald Lenhenrich, Dr. jur.: Restitution der
vom V. aus dem Sterbehause der Anna Schleuss, Wwe. Mors, weggenommenen
Sachen, die sich diescr wegen einer behaupteten Forderung von 1440 rthlr.
angeeignet hattc, u. Arrest. Sch. A. 1620. (921a/3231.)
2173. Romer, Hcinrich, (A.) g. Wwe. Jost Schroder (Treisa): Personal-
Arrestklage wegen Zahlung von 2156 Phiiippsthaler fur gekaufte Wolle.
Schultheiss u. Sch. Frankfurt. 1616. — Abgeg. an die Stadt Frankfurt,
Stadtarchiv, am 27. April 1852. (4563.)
2174. Romerich, Gerhard, Untersasse des Landes Cornelimunster, g.
Albrecht Mohr (Gornelimiinster) : Eine j&hrliche Rente von 15 Joachims thaler
von Grundstiicken im Stiftc Cornelimunster zu Hoen. Sch. Cornelimunster.
1630. (838/2990.)
2175. de Rosen, Hcinrich, (Limburg) g. Johann Gottfried de Blanche
(A.): Immission in die Herrlichkeit Schonau wegen eines der verstorbenen
Mutter des K's. in dem Testamente der Anna Maria v. Myllendonk, Wwe.
v. Hillersberg, ausgesetzten Legats von 1600 rthlr. Rkg. 1726. (988/3310.)
2176. Ross, Wilhelm, (Haaren) g. Heinrich Ott (A.) u. Andreas Koenen
(Hannover): Theilung eines von den Grosseltern der Parteien hinterlassenen
Grundstucks von ll 1 / 2 Morgen zu Haaren. Sch. A. 1548. (999/3433.)
2177. Ross, Christian u. Johann, (Stolberg) g. Driest Weitz u. cons.,
als Erben des Anton Hosen (Coin): Succession in den Nachlass Johanns v.
Lach, insbesondere das Haus Lach. Gcr. Loe. 1551. (1000/3434.)
2178. Ross, Conrads Erben, (Coin, Hasselweiler) g. Johann Ducher
(Caster), u. cons., als Hohensche Erben (Coin, Bergheim, Brackendorf, Hassel-
weiler, Grevenbroich, Kirchherten, Coblenz, A.): Succession in den Nachlass
des Conrad Ross v. Lach. Statthalter u. Vogt zu Caster. 1585. (1001/3436.)
2179. Ross, Matthias, u. cons., g. Johann v. Sittard, jetzt dessen Erben:
Entrichtung des riickstandigen Erbtheils aus der Erbschaft des Franz Wede-
rath, Schwiegervaters der Parteien. Sch. A. 1618. (1002/3438.)
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Aachener Prozesse am Reichskamiriergericht. 65
2180. v. Rossem, Michael Reinhard, (Coin) g. Gebrlider Johann Her-
mann v. Vlatten, (Froitzheim) u. Johann Heinrich v. Vlatten (Drove): Suc-
cession in die Lehengiiter Froitzheim u. Kupesch nach dem Tode der Eltern
resp. Schwiegereltern der Parteien u. Immission in dieselben. Hofger. Dusscl-
dorf. 1693. (985/3307.)
2181. v. Rossum, Martin, zum Oberhof in Doveren, g. Barthold Back
(Tilburg bei Herzogenbusch) : Ein Fiinftheil des adeligen Sitzes Niederhofen,
gen. der Oberhof zu Doveren. Hofger. Dusseldorf. 1587. (1013/3473.)
2182. v. Rossum, Martha, Gotthard v. Harfifs hinterlassene Wwe. u.
Catharine v. Zweiffel, (Niederhofen in Doveren) u. cons., (Friesheim) g. Anna
Vlatten, Wilhelm v. Harffs hinterlassene Wwe. ( Breidenbrand) : Ruckzahlung
eines Darlehns von 1800 rthlr. nebst Zinsen. Hofger. Dusseldorf. 1587.
(1014/3474.)
2183. v. Rossum, Martina, Schellhardt des Aelteren v. Obbendorfs Wwe.,
(Giirzenich) g. Arnold v. Amstenraidt ( Wachtendonk) : Wiederkaufsrecht in
Betreff der von den Schwiegereltern des K's. v. Boichholt, dem Ehemanne
der V. fur 22 000 Brabanter Gulden verkauften Herrschaft Bedny in der
Grafschaft Lohn belegen. Hofger. Dusseldorf. 1613. (1015/3475.)
2184. v. Rossum, Franz Sigismund, Namens seiner Ehefrau geb. v.
Bentink, (Birgeln) g. Damian Lipphard Holz u. Agnes Brand (Dusseldorf):
Besitz des Lehenstiicks Wildenrath u. eines dazu gehorigen Landes von 21 1 / 2
Morgen, wegen einer mit antichretischem Pfandrechte versehenen Forderung.
Hofger. Dusseldorf. 1729. (1016/3476.)
2185. Rotermundt, Wenzeslaus, u. cons., (Prag) g. Idgen v. der Heggen
(A.): Herausgabe des Nachlasses des zu A. verstorbenen Dietrich Roter-
mund, eines Vatersbruders der K. Sch. A. 1580. (1022/3902.)
2186. Roth, Johann, Schoffe, (Diiren) g. Johann v. Merode, expost dessen
Wwe. (Buir): Vindikation eines im Julichschen belegenen Bauernhofes, der
Beilerhof genannt. Schultheiss u. Sch. Hochkirchen. 1538. (808/2912.)
2187. v. Rothkirchen, Wwe. Marie geb. v. Hitzingen, (Coin, p]sch-
weiier) g. Johann v. Saffenburg, (Saffenburg bei Aarweiler) u. cons. (Diissel^
dorf): Vdrkaufsrecht in Bezug auf das von der Vormundschaft der minder-
jahrigen Kinder des Johann Friedrich v. Wilich an die V. zu 2 / 3 verkaufte
Gut zum Hofe in der Hundschaft Haselbeck, sammt der dazu gehorigen
Muhle u. das Gut zur Borkmiihle in der Huntschaft Flandersbeck, im Ge-
richte Hamberg, Amt Angermont. Hofger. Dusseldorf. 1656. (789/2840.)
2188. v. Rothkirchen, Marie Constantine zu Isenburg, (Nicht angegeben;
Coin?) g. Marie v. Hatzfeld geb. v. Delbriick (Wildenburg), Adolph Ale-
xander v. Hatzfeld (Weissweiler) u. Maximilian Heinrich v. Dellbruck (Dussel-
dorf) : Antrag auf Arrest auf den den V. v. Delbriick zustehenden, auf dem
Hause Wildenbruch stehenden Kindstheil, welehen er der K., als er mit ihr
verlobt gewesen, geschenkt hatte. Rkg. 1703. (792/2843.)
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66 Hermann Veltman
2189. Rottger, Johann, Burger, (A.) g. Wilhelm Baumann (Emmerich) :
Forderung von 500 rthlr. als Entschadigung fiir neun dem K. weggenommene
Stiicke Tiicher u. Arrest. Sch. A. 1588. (864/3052.)
2190. Rougermont, Ignaz Ferdinand, gewesenen Rathsherrn zu Briissel
Wwe. u. Erben, g. Philipp Gentis (A.): Anfechtung einer von dem ver-
storbenen Vater bezw. Grossvater der K., Ruland, fiir V. ausgestellten Obli-
gation liber 1000 rthlr. wegen nicht erhaltener valuta, u. darunter begriffener
wucherischer Zinsen. Sch*. A. 1718. (1040a/4011.)
2191. Rovisse, Joseph, g. Wilhelm, Peter Anton u. Heinrieh Hammels,
u. cons., als Erben der Wwe. Hammel: Injurien resp. Restitution gegen
die versaumte Appellationsfrist wider ein vom geistlichen Landgericht zu
A. gesprochenes Urtheil. Rkg. 1781. (1041/4015.)
2192. le Roy, Joannes, et cons., (Baugneis, Baugnetz) g. Anton de
Geremont u. cons. (Malmedy): Gemeinschaftliche Benutzung mehrerer Wiesen
u. von Heide bei Baugneis. Ger. Malmedy. 1549. (1043/4038.)
2193. Ruben, Hans u. Wilhelm, (Euchen) g. Heinrieh Offermann (zur
Linden im Fiirstenthum Jiilich): Immission u. Sequestration mehrerer im
Amte Wilhelmstein belegener Giiter. Hauptger. Jiilich. 1571. (1045/4055.)
2194. Ruelli, Francois, Kflnigl. Spanischer Compagniefiihrer, (Schlevering-
hofen) g. Goddart v. Mirbach (Iminendorf) : Herausgabe des Guts Mullenark,
des v. Mirbachschen Stammguts. Hofger. Diisseldorf. 1644. (1067/4266.)
2195. Riiffer, Anton, Simon u. Reiner, g. Carl Riiffers Wwe.: Besitz
der von Carl Riiffer hinterlassenen v. der Schleidenschen Lehengiiter, eines
Hauses u. Hofes in der Stadt A. Hofrichter u. Lehenmannen des Hoflehns
v. der Schleide. 1531. (1062/4235.) '
2196. Ruiren, Walter u. Andreas auf der, (Diiren) g. Quirin v. Mirr-
weilers nachgelassener Kinder Vormiinder (Diiren): Eigenthum der Burg-
giiter zu Mirrweiler. Schultheiss u. Sch. Dietrichsweiler. 1584. (1138/4438.)
2197. v. Ruland, Johann, als Vormund der Kinder des verstorbenen
Claus v. Ruland, (Diiren) g. Johann v. Paland, Landdrost im Lande Jiilich,
(Diiren) u. Schultheiss u. Sch. der Stadt Diiren: Herausgabe des Vermogens
des zu Diiren verstorbenen Olaus v. Ruland, um es in die vormundschaft-
liche Verwaltung zn nehmen. Rkg. 1530. (1095/4323.)
2198. Ruland, Gebriider Johann, Nicolaus u. Peter, als Vormiinder der
Kinder Martin Groenendells u. Catharine Rulands, g. Arnold Blankardt: Arrest
auf einen Kaufgelderrest von 250 rthlr., den V. dem Carl Groenendahl,
Vatersbruder der K., fiir den von demselben verkauften Antheil an der
Erbschaft des Carl Gronendahl sen. verschuldete, um damit cine Nachlass-
schuld des letztern von gleichem Betrage, zufolge des zwischen den K. u.
Carl GrcJnendahl jun. iiber die vaterliche resp. gross vaterliehe Erbschaft
abgeschlossenen Theilungs-Rezesses zu decken. Richter n. Sch. A. 1609.
(1097/4326.)
2199. Ruland, Gertrud, Wwe. des Matthias Schrick, Blirger u. Handels-
mann zu A., g. sammtliche Glaubiger des Matthias Schrick (A., Diiren u.
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Aachener Prozesse am tleichskammcrgericht. 6t
Jiilich): Vorladung der Glaubiger zur Liquidirung ihrer Forderungen an
den Nachlass des Matthias Schriek u. zur Uebernahme des yon demselben
hinterlassenen Mobiliar-Vermogens zur Deckung derselben. Rkg. 1612.
(1098/4327.)
2200. Ruland, Reinhards nachgelassene Wwe., Catharine geb. Duppen-
giesser, (A.) g. Johann Ortmann u. Johann Nautz (Herb): Eigenthum von
zwei Morgen Land zu Vetschau belegen. Sch. A. 1622. (1099/4328.)
2201. Ruland, Adrian, u. cons., (Amsterdam) als Erben des Reinhard
Ruland u. der Catharine Duppengiesser zu A., g. Daniel Ruland u. cons.
(Hamburg): Arrest auf die Guter der V. zu A. wegen einer Forderung an
den Nachlass des Reinhard Ruland von 10000 bis 12 000 rthlr. Sch. A.
1643. (1101/4332.)
2202. Ruland, Peters Erben (A.), g. Lorenz Broich (C5ln), u. cons. (A.), als
Erben des Matthias Rossins (Burscheidt) u. cons. (Horbach): Besitz eines
Zehntens nebst Giitern „unterm Laurenzberg" u. „auf der Hochbriicke im
Teich vor A. tt belegen, u. Sequestration dieser Guter, die von Anton Ruland
zu Amsterdam herruhrten. Sch. A. 1727. (1105/4336.)
2203. v. Rummen, Franz Theodor, Baron, (nicht angegeben) g. Johann
v. Wachtendonk, Herr zu Binsfeld u. Weiler (Binsfeld) u. dessen Beamte
zu Weiler: Gewaltsame Besitzergreifung des unter den Parteien streitigen
Lehenguts Cartyls seitens des V. Rkg. 1657. (1112/4368.)
2204. Ruschaii [richtiger Rauschau], Wwe. Christine (Burscheidt), g.
Johanne Japins Erben (A.): Prioritftt von Forderungen bei dem tiber das
Vermogen einer Wwe. Romer zu Burscheidt eingeleiteten Liquidations-
Verfahren resp. citatio ad redintegranda acta. Sch. Burscheidt. 1695.
(1142/4442.)
2205. Rutger, Johann, Burger, (Jtilich) g. Severin Eiser, als Meister
der St. Antons- u. Sebastians-Bruderschaft (Jiilich): Heimfall der Grund-
besitzung des V. wegen Nichtbezahlung der davon jahrlich den K. zu ent-
richtenden Erbrente von 4 Malter Erbsen u. 4 Simberen Roggen. Schult-
heiss u. Sch. Jiilich. 1543. (1078/4287.)
2206. Rutger, Leonhard, (Jiilich) g. Goswin Nickel (Jiilich): Nicht
ersichtlich. Hauptger. Jiilich. 1548. (1079/4288.)
2207. Riitger [Riicker], Hans, expost dessen Wwe., (Antwerpen) g.
Nicolaus Beda (A.): Nicht ersichtlich. Sch. A. 1548. (1080/4289.)
2208. de Sack, Madame, (Cambray)g. Matthias Ostlander (A.): Arrest-
anlage auf den Nachlass des Vicars Heiurich Cohnberg wegen verschiedener
Schu Id forderungen; verkl. Ostlander war Erbnehmer. Sch. A. 1714. (13/134.)
2209. v. Salm, Graf Werner, (Reiferscheid) g. Johann Wirsing, vormals
Reutmeister zu Dyk (Capellen): Incompetenz-Einrede g. den Schoffenstuhl
A., welchem in einer Sache aus der Herrschaft Dyk, als dem Reich unmittel-
bar unterthan, zu erkennen nicht gebiihrc : Puncto Riickstand aus Rechnung
u. deshalb Zuriickziehung des Lehnguts. Sch. A. 1628. (201/482.)
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2210. v. Salm-Reiferscheid, Graf Franz Ernst, (Dyk) g. die Erbgenahmen
v. Dunkel, (Luxheim, Gladbach) u. Detentores des Hauses u. der Unterherr-
lichkeit Maubach: Ungiiltige Alienation des zum Effernschen Fideieommiss
gehorigen Hauses Maubach, welche von einem Ludolph v. Effern vorgenomraen,
jetzt aber von p. Salm als Erben des Effernschen Fideicommisses angefochten
wird. Kurpfalzisch- u. Jtllich-Bergsche Regierung zu Diisseldorf. 1719.
(202/483.)
2211. v. Salm-Reiferscheid, Graf Franz Ernst, (Dyk) g. den Offizial zu
C(5ln, den Abt zu Cornelimiinster u. den Pastor Peter Schmitz zu Hacken-
broch: Jurisdiktionsstreit in Bezug auf das sogen. „freie grafliche Land",
wovon der Erzbischof von C5ln Schirmherr, Graf Salm aber Grundherr war.
Der Abt von Cornelimttnster hattc namlich einen Salmschen P&chter vor den
Offizial in C5ln wegen Rechtsstreit Ziehen wollen, u. dieser sich competent
erklart; ferner hatte der Pastor zu Hackenbroich einen Juden daselbst, weil
er Sonntags etwas verkauft, u. einen Augsburgschen Konfessionsverwandten,
weil er Freitags Fleisch gegessen, bruchten wollen, u. als er damit abge-
wiesen, sich an den Offizial in Coin gewendet u. ein Mandat erwirkt. Offizial
in C51n. 1722. (203/484.)
2212. v. Salm-Reiferscheid, Graf Werner, (Reiferscheid) g. Marsilius
v. Paland, u. cons. (Wildenburg) : StOrung im Besitz der peinlichen Gerichts-
barkeit in der Herrschaft Wildenburg, welche dem Grafen v. Salm als Herrn
zu Reiferscheid zustand, veranlasst durch Verbrennung zweier der Hexerei
beschuldigten Personen, resp. Schutz des Paland in der Ausubung dieser
angemassten Gerichtsbarkeit durch die Regierung zu Diisseldorf. Rkg.
1628. (207/488.)
2213. v. Salm-Reiferscheid, Graf Werner, (Reiferscheid) g. Marsilius v.
Paland, u. cons. (Wildenburg): Peinliche Gerichtsbarkeit in Wildenburg, in
specie Wegschleppung u. Gefangenhaltung mehrerer Salmscher Unterthanen.
Rkg. 1629. (208/489.)
2214. v. Salm-Reiferscheid, Graf Franz Wilhelm, u. cons., (Dyk) g.
Graf Julius Franz zu der Mark, u. cons. (Schleiden): Gewaltsame Stoning
im Besitz der Mitweide im Schleidener Wald seitens der Reiferscheider Unter-
briickener Unterthanen des Dorfs Hellendahl mit den Schleidener Oberbriickener
Unterthanen auf Geheiss u. mit Genehmigung des Grafen zu der Mark, in
specie Pfandung von Vieh. Rkg. 1716. (211/492.)
2215. Salm-Dyk, Prior u. Konventualen des Klosters St. Nicolai in der
Grafschaft, (St. Nicolai) g. Sch. u. Vogt Fragen (Corschenbroich) u. cons.,
(A.) : Schuldforderung an die Gemeinde Corschenbroich von 2000 rthlr., event.
Ersatz seitens des Sch. Fragen u. cons. Rkg. 1719. (229/540.)
2216. v. Sandt, Gottschalk, (Wendt) g. Johann v. Wynnen (Beek):
Kautionsstellung. Sch. A. 1536. (250/705.)
2217. v. demSande, (A.) g. Johann v. Valkenbnrg (Wessem): Kommissions-
u. Zehrungskosten. Sch. A. 1623. (253/709.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergerieht. 69
2218. v. Savelsberg, Theis, g. Gerhard Paels, Kanonikus an der Lieb-
frauenkirche : Jahresrente von 10 sehweren Gulden. Sch. A. 1564. (290/879.)
2219. v. Savelsberg, Arnolds Wwe. Mechtilde, g. Johann Kipp: Kauf
von 1000 Centner Kupfer resp. darauf zur Wiederbezahlung gezogenem
Wechsel von 300 rthlr. Sch. A. 1631. (291/880.)
2220. v. Savelsberg, Matthaus, Erben, g. Matthias Antoni: Schuld-
forderung von 1500 rthlr. Sch. A. 1646. (292/881.)
2221 . v. Savelsberg, Anton, u. Christian Frohn, als Erben von Gottfried
Frohn, g. Jakob Schiffer u. Theodor Fourage, als Erben des Gottfried Frohn:
Abscheidung der getheilten, zu A. belegenen Gebaulichkeiten des Erblassers.
Sch. A. 1764. (293/882.)
2222. Schafer, Quirin, g. die Intestaterben der Margarethe Graf, Ehe-
frau Schmitz (A., Haaren): Schenkung eines zu Haaren gelegenen Hauses
nebst Grundstiicken, oder eventl. Legirung von 1300 rthlr. Sch. A. 1786.
(318/1026.)
2223. v. Schasberg, Michael, u. cons.; (Diisseldorf) g. Peter Codonaus
u. cons. (Jtilich) : Gewaltsame Besitzergreifung des adeligen Sitzes Nierstein
bei Julich. Hofger. Diisseldorf. 1675. (321/1033.)
2224. Schandernell [Schardinel], Heinrich, n. Simon Scheyren, g. Lorenz
v. der Sassen: Biirgschaft wegen abgelosten Erbpachtes. Sch. A. 1520.
(353/1105.)
2225. Schandernell, Christoph, (A.) g. Johann Offermann u..cons. (Diiren):
Neun Simmer Erbpacht, in specie restitutio contra lapsum fatalium. Ger.
Schonau. 1606. (354/1106.)
2226. Schandernell, Eberhards Erben, (Burtscheid) g. Gontorf Strang
(A.): Zahlung eines Wechsels von 100 rthlr. u. einer Weinrechnung, resp.
Zuwiderhandlung gegen das von Eberhard Schandernell mit seinen Kreditoren
abgeschlossene Konkordat. Sch. A. 1608. (355/1107.)
2227. Schandernell, Adam, (Amsterdam) g. Matthias Duppengiessers
Kinder Vormiinder (A.): Schuldforderung von 1188 rthlr. aus Biirgschaft.
Sch. A. 1616. (356/1108.)
2228. Schandernell, Lazarus, g. Peter Hermes, der altere: Befreiung
des vom K. angekauften Hauses zum Lembgen von einem darauf lastenden
Kapital ad 1200 rthlr. Sch. A. 1641. (357/1109.)
2229. Schandernell, Peter u. Lazarus, (A.) g. Wwe. Balduin de Lespier
(Briissel): Forderung von 87 PL u. 415 PL 18 1 /* Stiiber. Sch. A. 1644.
(358/1110.) *
2230. Schandernell, Gottfried, u. cons., (Stolberg) g. Jeremias Heusch
(Ellermuhle bei Stolberg) : Zahlung von 2599 rthlr. Aachisch, resp. Immission
in den sogen. Kupferhof u. Aufrechthaltung eines schiedsrichterlichen Urtheils.
Hofger. Julich. 1693. (359/1111.)
2231. Schandernell, Gottfried, als Anwalt der Kreditoren des Johann
Asten, (A.) g. Johann Philipp Hochstein (Diisseldorf): Praferenz wegen
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1000 Fl. hollandisch in der Masse des p. Asten nebst Zinsen vom Jahre
1670 an. Hofger. Dtisseldorf. 1697. (360/1112.)
2232. Schandernell, Gottfried, u. eons., g. Johann v. Bongard: Schuld-
forderung von 2000 Speziesthalern u. angelegter Arrest auf das Gut Kalkoven.
Sch. A. 1712. (361/1113.)
2233. Schandernell, Gottfried, g. Wwe. Johann v. Bongard: Zahlung
von 2000 rthlr. Kapital nebst Zinsen. Sch. A. 1720. (362/1114.)
2234. Schawart, Claus, (KGnigsmuhle bei A.) g. Wilhelra Pentzin,
Burgermeister u. Pro visor der Armen zu Thenern: Anspruch einer Rente
von achthalb Goldg. jahrlich auf die Konigsmuhle, u. deshalb angelegter
Arrest im Betrag von 200 Fl. Ger. der Abtei Cornelimunster bei A. 1539.
(378/1180.)
2235. Scheffer, gen. Weissweiler, Johann, g. Bernhard Mondenschein :
Jahrliche Gultenforderung von 20 rthlr. resp. Arrestschlag auf das Haus
Wildenberg in der Colnerstrasse. Sch. A. 1579. (775/2621.)
2236. Scheffer, Paul, u. cons , (Juiich) g. Sch. u. Geschworene zu Ober-
enne: Freiheit der in der Oberenner Gemarkung gelegenen Gtiter der K.
von Schatzungen p. p. Hauptger. Jtilich. 1539. (777/2626.)
2237. Scheffer, gen. Weissweiler, Johann, g. Franz Blocks Wwe.:
Forderung einer jahrlichen Giiltc von 25 rthlr. ruhend auf dem Hause zuin
Stuchei in der Colnerstrasse zu A. Sch. A. 1597. (781/2637.)
2238. Scheiffart, Dr. Johann, u. cons., (Dtisseldorf) g. Johann Werner
v. Hetzingen, (Eschweiler) u. Johann Heinrich v. Elmbt (Dtiren): Rechte
der Parteien an dem Deurwiesser Hof, welcher an p. Grein fur 3332 Fl. mit
dem Rechte der Wiedereinlosung abgetreten worden war. Hofger. Dtissel-
dorf. 1656. (790/2679.)
2239. Schein, Peter, Matthias Quart u. Wilhelm Dumont, curatorio
nomine der minderjahrigen Schein, g. Matthias Weismann: Gtiltigkeit des
von den Eheleuten Nutten errichteten testamenti mutui, welches jedoch
.spater von der Wwe. Nutten zerrissen worden. Sch. A. 1759. (800/2701.)
2240. de Schel, Joannes, (Aquisgranum) g. Joannes de Nasogne (Leo-
dium): Cassatio processus coram nuntio apostolico, judice ineompetenti in
causa Schel c. Nasogne et cons., solutio trium millenarium librarum caca-
borum aeneorum. Officialis Leodiensis et Nuntius apostolicus. 1624. (801/2705.)
2241. v. Schell, Gillis, g. Nicolaus Hund u. cons.: Nachlass der mit
Testament verstorbenen Jungfer Elisabeth Vlesen. Sch. A. 1634. (806/2729.)
2242. v. Schellard, Damian, (Gurzenich) g. Johann v. Schellard (Argendal):
Jus de non evocando. Rkg. 1605. (811/2738.)
2243. Schellart v. Obbendorf, Johann, u. seine Ehefrau Catharine geb.
v. Goldstein, (Muggenhausen) g. Anna v. Holsith, gen. Osten, Wwe. v. Gold-
sein (A.): Darlehen von 712 rthlr. u. 600 rthlr. des Schwiegervaters des V.
Wilhelm v. Goldstein, woftir der Burghof zu Muggenhausen, der Ptitzhof zu
Neukirchen u. ein Gut nebst Mtihle zu Dersdorf verpfandet sind, Offizial
zu Coin. 1606. (2859/9622.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 71
2244. v. Schellard, Johanns Wwe. geb. Ursula Merode, (Giirzenieh) g.
Fricdrich u. Wilhelm v. Schellard (Giirzenieh): Streit zwischen der Wwe.
v. Schellard u. Tochtern u. deren Sohnen tiber den Besitz des Hauses Giirze-
nieh. Hofger. Diisseldorf. 1615. (812/2739.)
2245. v. Schellard, Graf, (Giirzenieh) g. den Freiherrn v. Schellard
(Schinne): Zwei Drittel der sogen. Beusdahler Pfarrpachtsgerechtigkeit von
52 Malter Roggen jahrlich. Hofraths-Dicasterium zu Diisseldorf. 1735.
(813/2740.)
2246. v. Schellard, Adam Wilhelm, (Giirzenieh) g. Sigmund v. Wilich
(Cleve): Nachlass der Ehefrau Schellard, Elisabeth Freiin v. Wittenhorst,
per donationem auf den Grafen Schellard als Langstlebenden gefallen, wah-
rend K. ein Testament producirt, worin seine Gemahlin zur Erbin eingesetzt
wird. Jiilich-Bergsche Hofkanzlei zu Diisseldorf. 1671. (814/2744.)
2247. v. Schellard, Adam Wilhelm, (Giirzenieh) g. Herzog Philipp v.
Croy (Milendonk): Liquidation wegen einer auf der Herrschaft Weissweiler
lastenden Jahresrente von 250 Goldg. Hofkanzlei zu Diisseldorf. 1673.
(815/2745.)
2248. v. Schellard, Graf Adam Wilhelm, (Giirzenieh) g. die Gebruder
Melchior u. Friedrich Votz (Diisseldorf): Rente von 125 rthlr. Hofkanzlei
zu Diisseldorf. 1676. (816/2746.)
2249. v. Schellard, Wwe. Adam Franz, g. Christoph Friol matris
nomine: Forderung von 468 rthlr. V\ 2 Schilling Wirthsrechnung. Sch. A.
1693. (817/2747.)
2250. v. Schellard, Freiherr Walraf, (Schinne) g. die Gemeinde Huns-
hofen: Freiheit des Rittersitzes Monthagen von Steuern u. Lasten. Fiirstl.
Jiilich-Bergscher Geheimerath zu Diisseldorf. 1731. (819/2749.)
2251. v. Schellard, Graf Franz Wilhelm Anton, (Giirzenieh) g. Erb-
genahmen v. Eynathen (Diisseldorf): Anspriiche an den Hof Gustorf im
Colnischen. Jiilich-Bergsches Geheimeraths-Dicasterium zu Diisseldorf. 1753.
(820/2750.)
2252. v. Schellard, Graf Johann Ludwig Bertram, (Giirzenieh) g. Erb-
genahmen Cupperus u. cons. (Eschweiler) : Forderung von 5013 rthlr. als
Riickstand mehrerer von Simon Giller, Rechtsvorfahr der K., gemachtcr Vor-
schiisse. Jiilich-Bergsche Hofraths-Kanzlei zu Diisseldorf. 1740. (821/2751.)
2253. Schenk v. Niedeggen, Heinrich, (Niedeggen, Wachtendonk) g.
Gemeinde, Einwohner, Burger u. Bauern zu Wachtendonk: Nichtigkeit eines
Urtheils der Bannerherren u. Verordneten vom Adel zu Ziitphcn in Sachen
der Gemeinde Wachtendonk g^an v. Schenk wegen Genugthuung aus einem
Aufstand, obgleich diese Sache schon urtheils- u. vergleichsmassig beendet
u. festgestellt war, was die Schuldigen dem v. Schenk als Pfandherrn zu
Wachtendonk zu leisten hatten. Rkg. 1541. (837/2893.)
2254. Schenk v. Niedeggen, Otto Wilhelm (Horst) g. Fiirstl. Neuen-
burgschen Hofraths-Prasident u. Rathe (Diisseldorf): Exekution eines selbst
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gefallteu Urtheils wider Friedrich v. Valoyr zum Caspersbroeh. Rkg. 1678.
(838/2894.)
2255. Schenk v. Niedeggen, Otto Wilhelm, (Horst) g. den Mandatar
der minderjahrigen v. Stahl-Holstein (Heisingen): Zahlung eines Kapitals
von 300 rtklr. Eviction wegen des mit 500 rthlr. von Hans Heinrich v. Schenk
belasteten Homberger Hofes, u. Ersatz wegen Nichtgenuss p. p. Hofkanzlei
zu Diisseldorf. 1678. (839/2895.)
2256- Schenk v. HermansteiD, Wwe. Anne Catharine Elisabethe geb.
v. Waldhausen, (Wetzlar) g. Briider u. Vettern v. Burscheid (Diisseldorf):
Zahlung riickstandiger Dotalgelder ad 4000 PL sammt Zinsen von 1642 FL,
welehe dos ursprunglich auf K. von ihrer Grossmutter Eva Catharine v.
Burscheid, verehelichten Knigge, als einzige noch iibrige Erbin gefallen u.
erst zur Halfte abgetragen war, resp. Immission in die generaliter ver-
pfandeton Burscheid schen Gtiter. Rkg. 1716. (846/2942.)
2257. Schenk v. Hermanstein, Wwe. Anne Catharine Elisabethe geb.
Waldhausen, (Hermanstein) g. Briider u. Vettern v. Burscheid (Merbthgen,
Kleinbiillesheim, Wensberg, Cflln): Zahlung riickstandiger Dotalgelder ad
4000 FL sammt Zinsen von 1642 FL, welehe dos ursprunglich auf K. von
ihrer Grossmutter Eva Catharine v. Burscheid, verehelichten Knigge, als
einzige noch iibrige Erbin gefallen u. erst zur Halfte abgetragen war, resp.
Immission in die generaliter verpfandeten Burscheidschen Giiter. Rkg. 1739.
(847/2943.)
2258. Schenk v. Schmidburg, Johann Nicolaus, (nicht ersichtlich) g.
Wolfgang Ernst (Gemund) u. Philipp Friedrich Schenk v. Schmidburg (Oppen-
heim) : Nachlass des mit Testament verstorbenen Nicolaus Schenk v. Schmid-
burg resp. Aushandigung der hieriiber sprechenden Dokumente und Heraus-
gabe des Erbantheils des K's.. Rkg. 1667. (851/2980.)
2259. Scherer, Johann, (Gressenich) g. Johann Reiferscheid u. Petronelle
Gramerts (Gressenich): Realinjurien resp. von der Gegenseite Widerklage
wegen Verleumdung der p. Grammerts durch Beschuldigung der Uuzucht,
resp. Ehrenerklarung u. Gelds trafe. Abt Cornelimiinster. 1693. (889/3065.)
2260 v. Scheuerwaldenroth, Gotthard, (Gangelt) g. Wwe. Winand v.
Horrich, Christine geb. Bratz (Gangelt): Zahlung von 775 rthlr. herrschaft-
licher Pachtgelder. Sch. Gangelt. 1600. (899/3134.)
2261. v. Scheuren, Catharine, Wwe. Adolphs v. Quad, (Landscron resp.
Coin) g. Dietrich u. Wilhelm v. Quad (Wickerath): Nachlass des ab inte-
stato verstorbenen Adolph v. Quad, Bruders der K., insbesondere Besitz des
Monnheimer Hofs. Hofger. Diisseldorf. 1580. (905/3146.)
2262. v. Scheuren, Catharine, Wwe. Adolphs v. Quad, (Coin) g. Erben
Dietrichs v. Quad (Wickerath) : Leibzucht der K. an den Giitern ihres ver-
storbenen Ehemannes Adolph v. Quad, welehe dessen Briider in Besitz ge-
nommen, auch Zahlung von 1000 Goldg.laut Obligation. Rkg. 1596. (906/3147.)
2263. v. Scheuren, Catharine, Wwe. Adolphs v. Quad, (Coin) g. Wilhelm
u. Dietrich v. Quad (Wickerath) : Leibzucht an den Giitern des verstorbenen
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Aachener Prozesse am Reichskamniergericht. 73
Adolph v. Quad, u. Eigenthum dcr Geraido nacli Jiilichschem Statu t. Hofger.
Dusseldorf. 1591. (907/3148.)
2264. v. Scheuren, Eberhards Wwe. (Scheuren), aueh Catharine v.
Seheuren, Wwe. Adolphs v. Quad, (Coin) g. Wilhelm v. Quad u. den Vor-
mund der Kinder Dietrichs v. Quad (Wiekerath): Immission in das Gut
Seheuren als Pfand fur eine von dem verstorbenen Adolph v. Quad vorge-
streckte Summe von 3400 Goldg. nebst 2 l l 2 Malter Roggen procent. Zinsen,
welche die K. als Erben des Adolph v. Quad in Anspruch nehmen, V. aber
laut Quittung an die Wwe. abgetragen hat. Ger. Werden. 1597. (908/3149.)
2265. v. Scheuren, Adam Heinrich u. Friedrich, (Scheuren) g. Wilhelm
v. Quad, (Wiekerath) u. cons. (Bullesheim) : Citatio ad videndum se restitui
ad vers, latam sententiam des Clevischen Hofger. Hauptsache nicht ersicht-
lich. Rkg. 1608. (910/3152.)
2266. v. Scheuren, Irmgard geb. Quad v. Landscron, (nicht ersichtlich)
g. Johann Dietrich, Wilhelm Friedrich, Ltitter Stcphan u. Dietrich v. Quad
(Wiekerath, Bullesheim) : Verletzurfg der Rechte der V. durch Bevorzugung
der Forderungen der K. an ihren verstorbenen Ehemann Eberhard v. Scheuren-
Hofger. Cleve. 1613. (911/3153.)
2267. Schiefers, Erben Maria, (Coin) g. Erbgenahmen Sahnen, (A.) u.
cons. (Coin) : Anspruche an die Nachlassenschaf t der Maria Schiefers. Hofger.
Coin. 1740. (1490/5776.)
2268. Schiffchen, Heinrich, g. Mathias Dondorf: Uebernahme eines
Hauses mit Einschluss einer darauf haftenden Forderung von 500 rthlr. Sch.
A. 1766. (1496/5783.)
2269. Schild, Johann Gerhard, u. cons. (Diiren) u. Gerhard v. Riidt
(Diiren): Immission in die Giiter des verstorbenen Dr. Winand v. Radt zu
Beur wegen verschiedener Forderungen an denselben. Hofger. Dusseldorf.
1620. (1503/5792.)
2270. Schilling, Peter Ludwig, g. Wwe. Johanne Catharine Schervier geb.
Miiller, u. cons.: Nachlass des Cornelius Miiller A. Sch. A. 1773. (1546/5874.)
2271. Schimmel, Belas Erben, (Coin, Diiren) g. Peter v. Wurm (Coin):
Etliche Giiter u. Land hinsichtlich deren Streit obwaltet, ob Bekl. sie in
Zeitpacht oder in Erbpacht unter hat. Sch. Hohenkirchen. 1530. (1549/5881.)
2272. Schirmer, Heinrich, (Neuss) g. Peter Koning (Erkelenz): Fiinf
Goldg. jahrlieher Renten. Sch. Niillenkirchen. 1541. (1557/5910.)
2273. Schirmer, Heinrich, (Neuss) g. Johann Schreiber (Gladbach): Ange-
legter Arrest wegen einer Forderung von 800 Goldg. Ger. Jiilich. 1543.
(1558/5911.)
2274. Schive, Heinrich, g. Heinrich Moll: Vindikation von 2V 2 Morgen
Land an der Aach. Bannmeile. Sch. A. 1536. (1579/5945.)
2275- Schive, Lorenz Johann, u. cons., g. Heinrich Moll: Vindikation
einiger Aecker u. Stiieke Land, als zu der K. elterlicher Erbschaft gehorig.
Sch. A. 1540. (1580/5946.)
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74 ' Hermann Veltinan
2276- Schleicher, Leonhard, g. Johann Nickels Kinder Vorniiinder:
Herausgabe der auf das Vermogen der rubricirten Kinder bcziiglichcn Papiere
behufs Fertigung eines Inventars, welche Papiere im Besitz des Stiefvaters
Leonhard Schleicher sind. Sch. A. 1590. (941/3240.)
2277. Schleicher, Anton, Johann Frank: Lieferung von 87 787 Pfund
„Calmeinen a , oder den Werth dafiir. Sch. A. 1596. (942/3241.)
2278. Schleicher, Leonhard, (Stolberg) g. Matthias Mompart (Stolberg):
Nachmachung des Kaufmannszeichens des K's. u. Ersatz des dadurch erlittenen
Schadens. Sch. Stolberg. 1602. (943/3242.)
2279- Schleicher, Johann Wilhelms Wwe., Anne Margarethe geb. Startz,
(A.) g. Johann Wilhelm Schleichers Vorkinder (Burscheid): Abtretung aller
zu dem Savelsbergschen Judikat gehorigen Gegenstande, welche von p.
Schleicher per donatiouem inter vivos an seiner ersten Ehe Kinder abgetreten
worden. Sch. A. 1747. (944/3245.)
2280. Schlenacken, Schoffen u. Gemeinde, g. Dietrich v. der Couven,
(Heeze) dann Johann Werner v. der Conven (A.): Frciheit des in der Herr-
lichkeit Schlenacken belegenen Ritterguts der K. von Kontributionen, Steuern,
Collecten, Kriegslasten u. s. w., u. dieser Frciheit zuwider seitens der Gemeinde
Schlenacken vorgenommene gesetzwidrige Handlungen, um die Zahlung solcher
Lasten einzutreiben, ferner Eiickzahlung gemachter Vorschusse, Streit wegeu
Jagd u. Fischerei u. Streitigkeiten zwischen den Erben v. der Couven iiber
die Antheile an verschiedenen Rechten. Sch. A. 1652. (949/3265.)
2281. Schlicher, Leonhard, g. AnnaMegre: In conventione: Forderung
von 1V 2 Tausend Kupfer, 1000 Kupferdreier u. 600 Aach. Gulden; in recon-
ventione: Forderung von 5000 Fl. Sch. A. 1562. (1582/5948.)
2282. Schlogel, Johann Peter, g. Joseph Boldt: Schuldforderung von
160 Dukaten. Sch. A. 1758. (2092/7196.)
2283. Schlogel, Jakob, g. Peter Gambard: Wechselforderungen von
272 rthlr. u. 171 rthlr. Sch. A. 1767. (2094/7199.)
2284. Schlosser, Dr. Johann Rutger, (Coin) g. Joseph Franz Sorribas
(Jiilich): Injurien. Hofger. Diisseldorf. 1695. (2111/7231.)
2285. Schmal, Hans, (Gladbach), g. Herzog Wilhelm zu Jiilich, u. cons.
(Jiilich): Auferlegte Strafe von 100 Goldg. wegen angeblicher Schmahuug
des Ger. zu Jiilich. Hauptger. Jiilich. 1584. (418/1360.)
2286. Schmal, Hans, (Gladbach) g. Herzog Wilhelm zu Jiilich (Jiilich):
lmmission des Jiilichschen Marschails in die Giiter des Appellauten wegen
letzterem auferlegter Geldstrafe von 4000 rthlr. „einiger Excesse u. Bruchs"
halber. Heinrich v. Yollrad gen. Meuter, Vogt zu Gladbach, als designirtcr
Richter. 1586. (419/1361.)
2287. Schmidt, Heinrich, (Lamersdorf) g. Johann Boirmann, als Kurator
seiner Mutter p. Suel (Jiilich): Nicht ersichtlich. Rkg. 1548. (2809/9450.)
2288. Schmidt, Leonhard, g. Johann Schein: Anspruche an' die Erb-
schaft des Bartholomaus v. Elmpt u. seiner Hausfrau Catharine. Sch. A. 1535.
(1603/6084.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 75
2289. Schmidt, Leonhard, g. Johann Waldbott: Bestrickung der Wil-
helm Cornelius v. Elmptschen Gttter mit Arrest wegen. persbnlicher Anspriiche
an den verstorbenen Eigenthiimer. Sch. A. 1536. (1604/6085.)
2290. Schmidt, Johann, (Merzenich) g. Johann Kessel u. cons. (Mir-
weiler): Anfechtung eines Uebertrags-Vertrages, laut dessen der Priester
Johann Pylbeck seine Erbgiiter auf den Bekl. gerichtlich iibertragen. Sch.
St. Arnoldsweiler. 1538. (1605/6086.)
2291. Schmidt, Johann, u. cons., (Arnoldsweiler) g. Lambert Beutgen
u. cons. (Diiren) : Herausgabe des Johann Pyxweckschen Nachiasses, den der
Erblasser den beiden Kindern seiner unehelichen Tochter, Ehefrau des Bekl.,
vermacht. Sch. Arnoldsweiler. 1540. (1606/6088.)
2292. Schmidt, Heinrich, (Scheinfeld) g. Felix Kupper u. Eberhard v. Lohr
(A.) : Uebervortheilung der K. beim Handel durch Gebrauch kleineren Maasses
u. Lieferung schlechterer Qualitat als versprochen worden. Sch. A. 1541.
(1607/6089.)
2293. Schmidt, Degenhard, u. cons., (Dreyf) g. Goddert v. Bettenhofen
(Jiilich): Anspriiche an den Nachlass des Johann Frisch auf Grund des klag.
Intestaterbrechts. Sch. Dreyf. 1548. (1608/6093.)
2294. Schmidt, Hans Michael, (A.) g. Markgraf Georg Friedrich zu
Brandenburg (Ansbach): Rechtswidrige Verhaftung des K's. u. Torquirung
desselben wegen augeblicher Anspriiche des Bekl. Rkg. 1581. — Abgeg.
an Bayern, Archivs-Konservatorium zu Miinchen am 27. April 1852. (6123.)
2295. Schmitz, Anna Maria, u. Dionisius Erasmus Massart, g. Hubert
Stollwerk : Herausgabe eines den Bekl. von Catharine Jansen testamentarisch
vermachten Hauses in A. Sch. A. 1731. (1723/6420.)
2296. Schobinger, Bartholomaus, (A.) g. Alard Rolof (civis Insulanus):
Verschiedene Forderungen von 480 Pfund Flamisch, 400 Pfund, 10 Pfund,
12 Pfund u. 533 Pfund. Sch. A. 1601. (2119/7259.)
2297. Schobinger, Bartholomaus, g. Matthias Diippengiesser : Immission
des K's. in das Haus Kalkofen resp. Belegung desselben mit Sequester, wegen
ciner darauf haftenden Forderung des K's. ad 2000 rthlr. Sch. A. 1604.
(2120/7260.)
2298. v. Scholer, Riitger, Bertram, (Medmann) g. Johann Probst u. cons.
(A.): Schuldforderung von 300 rthlr. Hofger. Dusseldorf. 1618. (2129/7280.)
2299. Schomanu, Gottfried u. cons., (Giirzenich) g. Goddart v. der
Heggen (Birkesdorf ) : Entsetzung aus dem Besitze der seitens der Bekl.
von den Herren zu Drachenfels gepachteten, im Dinkmal von Jiilich u. Giirze-
nich gelegenen Landereien. Sch. Giirzenich. 1533. (2134/7286.)
2300. v. Schonebeck, Wiihelm Heinrich u. Caspar, (Tuschenbrock) g.
Franz v. Spiring ^Tuschenbrock) : Manutenenz des K's. im Besitze der Herr-
schaft Tuschenbrock u. deren Pertinenzen, auf Grund eines mit dem Bruder
der Bekl., wie diese angeben, in der Trunkenheit abgeschlossenen Kaufver-
trages. Regierung zu Dusseldorf. 1632. (2163/7410.)
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76 Hermann Veltman
2301. Schbuenberg, Caspar, (Jiilich) u. eons., (Coin) g. die Stadt Dort-
mund: Nachlass des Georg Appelkiste, den der bekl. Magistral widerrecht-
lich an sich gezogen. Rkg. 1587. (2170/7425.)
2302. v. Schbnrodt, Johann, (A.) g. Johann v. Loen (Duren) : Eigenthum
einor die Grundstiicke der Parteien, in der Stadt A. belegen, begrenzenden
Mauer. Sen. A. 1524. (2177/7451.)
2303. Schbrrer, Gerhard, (A.) g. Jost Josten, u. cons. (Wurselen): Erb-
schafts-Streitigkeiten; naheres nicht ersichtlich. Sell. A. 1555. (2181/7487.)
2304. Scholler, Heinrichs Kinder, (nicht ersichtlich) g. Gottfried Op-
hoven, (Randerath) u. cons. (Ubach): Riickzahlung cines Kapitals von 3500
Colnisehen Thalern, oder Wiedereinraumuug der den K. zur Sicherheit iiber-
tragenen, von Bekl. indessen spater wieder entzogenen Landereien. Hofger.
DUsseldorf. 1675. (2185/7498.)
2305. Schomacher, Adam, (Niederschonbach) g. Engelbert v. Esch, u.
cons. (Esch): Theilung einer Summe von 900 Fl. u. 800 rthlrn. aus dem
Nachlasse des Claus Schomacher u. seiner Ehefrau, die Bekl. als remunera-
torische Schenkungen an sich genommen hat. Salmscher Kellner zu Reifer-
scheid. 1677. (2194/7525.)
2306. Schomann, Anton Wilhelm, u. cons., (A.) g. Wilhelm Beyer (Esch-
wciler): Herausgabe des von Heinrich Schomann nachgelassenen Vermogens.
Hofger. DUsseldorf. 1687. (2195/7526.)
2307. Schorn, Martin, (A.) g. Christoph v. der Heyden (Speyer) : Riick-
zahlung von 140 Goldg., welche dem Bekl. zur Wei terbef order ung auvertraut
u. von diescm unterschlagen worden. Sch. A. 1539. (2236/7604.)
2308. Schorn, Arnold, g. Johann Randenroth : Fordcruug von 537 Aach.
Gulden. Sch. A. 1548. (2237/7605.)
2309. Schorn, Carl, g. Till Clermont: Zahlung eines Viertheils des
Gewinnstes aus einem Wollankaufs-Geschafte. Werkme'ister-Gcr. A. 1594.
(2238/7606.)
2310. Schorn. Carl, g. Johann Weissweiler: Tragung der Instand-
haltungskosten eines zwischen den Hausern der Parteien befindlichen Abzugs-
grabens. Sch. A. 1594. (2239/7607.)
2311. Schorn, Gilles, g. Nicolaus Kiippers: Aufhebung eines uuter
Parteien bestandenen Gesellschafts-Vertrages bchufs Nahnadel-Fabrikation,
u. Ersatz des durch den Bekl. veranlassten Schadens. Sch. A. 1782.
(2241a/7609.)
2312. Schramm, Wwe. Johanns v. Hornum gen. Schramm, (Xanten) g.
Graf Hermann v. Neuenar, (Mors) u. Frau Elisabeth Landgrafin zu Henneberg
(Reifferscheid) : Vertreibung aus der der Wwe. Schramm zustehenden Halfte
des sogen. Schrammenhofs bei Hiilchrath auf Ansteheu Wilheims v. Hornum
gen. Schramm. Sch. Glehn u. Dick. 1564. (437/1438.)
2313. Schramm, Wilhelm, (Horbach) modo Wwe. v. Bongart zur Heiden,
(Heyden) u. die Sch. zu Horbach, g. Wilhelm Grote (Horbach), Vogt Franz
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 77
Wilhelm v. Weissweiler (Wilhelmstein): Entsetzung dreier Sch. zu Horbach
von ihrem Amte. Hofger. Dtisseldorf. 1672. (441/1442.)
2314. Schreck, Albrecht, (A.) g. Jakob Heinsbergs Kinder Kurator
(Coin): Vorgang im Hypothekarrecht u. erlangte Immission in den sogen.
Dollar ts-Hammer bei Stolberg, weil das von dem Rechtsvorfahren des V.
vorgescho?sene Kapital zur Konservation des fraglichen Hammers, welcher
damit aus den Pfandnexus ausgelost wurde, diente. Ger. Notberg, dann
Hofger. DUsseldorf. 1594. (995/3454.)
2315. Schreiber, Tillmann, (A.) g. das Gotteshaus zu Cornelimunster :
Zahlung von 304 rthlr. fur Lief erung von Wein u. Bier. Rkg. 1693. (1001/3470.)
2316. Sehrick, Albrecht, u. cons., (A.) g. Leonhard Schleicher (Stolberg):
Protest gegen Anlage eines neuen Wassergrabens durch den K., der dem-
dem Bekl. gehorigen Borchartshammer das Wasser entzieht. Sch. Jiilich.
1581. (6439.)
2317. Sehrick, Matthias, g. Johann Burette : Arrestschlag auf des Bekl.
Giiter wegen einer Forderung von 1203 rthlr. fur gelieferten Kupferdraht.
Bekl. macht den Einwand, er habe bloss als Factor eines Robert Duppen-
giesser zu Dinant gehandelt. Sch. A. 1588. (1732/6442.)
2318. Sehrick, Matthias, g. Johann Blansche: Forderung von 183 3 / 4
Philippsthaler fur geliefertes Kupfer. Sch. A. 1593. (1735/6445.)
2319. Sehrick, Matthias, et cons., (Aquisgranum) g. Henricus Reck, et
cons. (Colonia): Mandatum cassatorium et inhibitorium in causa Sehrick
contra Duppengiesser, puncto solutionis septemdecim millium florenorum.
Camera imperialis. 1600. (1736/6446.)
2320. Sehrick, Gebriider, (A.) g. Bttrgermeister u. Rath der Stadt Worms :
Zahlung der rtickstandigen Zinsen von zwei Kapitalien, jedes zu 1000 rthlr.
Rkg. 1745. — Abgeg. an das Grossherzogthum Hesseu, Geh. Staats-Archiv
zu Darmstadt, am 2. April 1852. (6447.)
2321. Schroder, Johann, u. cons., (Richterich) g. Gotthard Clermont u.
cons. (A.): Forderung von 13 Goldg., 3 Aach. Gulden u. 9 Mark Loszins,
Pachten u. Renten. Sch. A. 1542. (2249/7682.)
2322. Schroder, Matthias, u. cons., (Linz) g. Herzog Franz Wilhelm zu
Jiilich, (Jiilich) u. cons. (Remagen, Sintzig): Landfriedensbruch mittelst
Ueberfall u. gefanglicher Fortfuhrung der K. nach Remagen. Rkg. 1578.
(2253/7691.)
2323. de Schroot, Cornelius Michael, (St. Truyden) g. Wwe. v. Wetzeren
(St. Truyden): Prestation einer jahrlichen Rente von 12 Kapaunen, die Bekl.
als Besitzer eines Bauemhofes zu St. Truyden zu liefern hat. Sch. A. 1732.
(2266/7737.)
2324. v. Schuifenberg, Lambert, (Mlillendorf) g. Wwe. Gise Lempgens,
(Miillendorf): Forderung von 300 Fl. Sch. Mttllendorf. 1539. (2610/8876.)
2325. Schuller, Erben, (Gemiind) g. Erben Rossgens (Schleiden): Forder-
ung von 1769 rthlr. Hofrath Dusseldorf. 1703. (2609/8873.)
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7& Hermann Veltman
2326. Schulz, Wwe. Dr. Samuel, (Wetzlar) g. den Freiherrn v. Trips
(A.): Deserviten-Forderung von 69 Fl. 52 Xr. Rkg. 1745. (2672/9042.)
2327. Schumacher, Rutger, u. cons., (Merzenich) g. Claus zum Hane
(Merzenich) : Nachlass der Eheleute Peter u. Bela v. Heimbach zu Merzenich.
Sch. Merzenich. 1548. (2680/9071.)
2328- Schumacher, Rutger, (Sindorf) g. Johann v. Hirtz gen. Landscron
(A.): Relaxation eines Arrestes, weichen Bekl. fiber den unter Parteien
streitigen Nachlass „Meusbrandts u zu Sindorf aufgebracht hat. Sch. Sindorf.
1550. (2682/9073.)
2320. Schumacher, Claus, (Eys) g. Silvester Rademacher (A.) : Heraus-
gabe der seitcns des K's. von den Eheleuten Wiihelm Peter Moll vererbten
Guter. Sch. A. 1557. (2684/9075.)
2330. Schumacher, Lucie, (Eys) g. Silvester u. Stellius Rademacher (A.):
Derselbe Gegenstand. Sch. A. 1594. (2685/9076.)
2331. Schumacher, Johann, (Hillenthal) g. Johann v. C8ln (Kerseifen):
Herausgabe des dem K. an dem Nachlass der Marie Kalhantgen zukommen-
den Antheils. Sch. A. 1563. (2686/9077.)
2332. Schutterbeck, Elisabeth, (Jiilich) g. Adelheid Schutterbeck (Jiilich):
Theiiung des elterlichen Nachlasses. Sch. Jiilich. 1522. (2719/9169.)
2333. Schuttgcns, Wiihelm, u. cons., g. Herrn v. Trips: Praferenz der
K. wegen ihrer Befriedigung aus dem Nachlasse des Gilies v. Imber vor dem
Bekl. Sch. A. 1718. (2721/9181a.)
2334. Schtitz, Johann, (Burtscheid) g. Wwe. Joseph Driesen u. Anton
Briisseler (Burtscheid): Innehaltung der Bestimmungen eines zwischen den
Parteien iiber den Ueberbau u. die Reinigung des das Wasser aus den klage-
rischen Badern fuhrenden Kanals geschlossenen Vergleichs. Sch. A. 1789.
(2730/9239.)
2335. Schwartz, Wiihelm, (A.) g. Gottfried Schonfeld (Toltersheim) :
Nicht ersichtlich. Sch. Waldfeucht. 1524. (473/1552.)
2336. Schwartz, Hermann, (Domsweiler) g. Stephan Verkenshirt, u. cons.
(Wickerath) : Besitz des Nachlasses des ohne Testament verstorbenen Johann
Gewer. Ger. Braunweiler. 1635. (482/1576.)
2337. Schwartz, Caspars Ehefrau Angela, g. Ehefrau Peraude, u. cons. :
Injurien. Sendger. A. 1724. (483/1583.)
2338. v. Schwarzenberg, Johann, als Tochtermann u. Rechtsnachfolger
der Frau Lucart v. Rode, g. Stephan v. Raide [Rode]: Verpflichtung des
V., die im Testamente des Gerard v. Rode, (lessen Exekutor K. ist, ausge-
setzten Legate pro parte zu tragen, resp. Einrede auf Theiiung des geraiden
Nachlasses des Gerard v. Rode. 1548. (495/1661.)
2339. v. Schwarzenberg, Johann, g. Stephan v. Rode: Theiiung des
Immobiliar-Nachlasses des Gerard v. Rode, u. daraus entstandenen Weiter-
ungen. Sch. A. 1548. (496/1662.)
2340. v. Schwarzenberg, Melchiors Erben, (A.) g. Obrist v. Balhausen,
u. cons. (Luttich): Beanspruchung einer auf dem Gute Kalkhoven ruhenden
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Aachencr Prozesse am Heichskammergericht. 79
jahrlichen Rente von 250 Goldg. von einem Kapital ad 5000 Goldg., welche
von dem Rechtsvorfahren des p. Balhauseu u. cons., dem Herrn v. Merode
d'Hoffalizc, darauf gelegt war u. weshalb der Kaufer des Guts, ein gewisser
Schardinell, den Kaufschilling nicht eher als nach Tilgung dieser Schuld er-
legen wollte. Sch. A. 1672. (504/1680.)
2341. v. Scbwarzenberg, Freiherr Adolph, (Bonn) g. Wilhelm v. Harf
(Alsdorf): Riickzahlung einer zum Vortheil der Mutter des V. u. seiner
selbst aufgenoramenen Summe von 400 rthlr., u. deshalb verfiigte Exekution
in die Giiter des V. zu Steinbach. Fiirstl. Jiilicbsches Hofger. Diisseldorf.
1590. (508/1718.)
2342. Schwarzhaus, Caspar, als Kurator der Marie Heine, Wwe. des
Erbard Thonis v. Tongern, (Wasscnburg) g. Balthasar Bongart, u. eons.,
(Ophoven): Besitz der von den Eheleuten Gerhard Bongart u. Catharine
Noten auf den Thonis v. Tongern, als Sohn zweiter Ehe angestorbenen
Giiter. Sch. Wassenberg. 1565. (526/1776.)
2343- Schweinsberg, Daniel, (Fritzlar) g. Johann Buchler (A.): Riick-
gabe der an den V. vertauschten Wolle, weil die dagegen eingetauschten
Tiicher nach dereri Besichtigung nicht der Abrede gemass, waren resp. Be-
zahlnng der Wolle. Bttrgermeister u. Rath zu Fritzlar. 1615. (1016/3604.)
2344. Schweling, Jakob Theodor, g. Theodor Thiraus: Vorgang in einer
von einein gewissen Bindels zuerst dem Thimus fur 400 rthlr., dann dem
Schweling fur 600 rthlr. verkauften Wassergerechtigkeit. Sch. A. 1758.
(1023/3635.)
2345. v. Schwerin, Franz Hugo, (Laach) u. Pickard v. Heiden, (Diissel-
dorf) g. den Freiherrn v. Berg gen. v. Trips (A.): Protest gegen die wegen
der Forderung des K's. ad 6000 rthlr. verfugte Immission in den Rittersitz
Laach u. den Hof Glazweiier zum Nachtheil der den V. hieran zustehenden
Alimentenforderung resp. Eigenthumsrechte. Fiirstl. Jiilich-Bergscher Ge-
beime Rath zu Diisseldorf. 1758. (1082/3734.)
2346. v. Schwerin, Franz Hugo, (Laach) u. Pickard v. Heiden, (Diissel-
dorf) g. den Freiherrn v. Berg gen. v. Trips (A.): Protest gegen die wegen
der Forderung des K's. ad 6000 rthlr. verfiigte Immission in den Rittersitz
Laach u. den Hof Glazweiier zum Nachtheil der den V. hieran zustehenden
Alimentenforderungen resp. Eigenthumsrechte. Fiirstl. Jiilich-Bergscher Ge-
heime Rath zu Diisseldorf. 1758. (1082/3734.)
2347. Sebastian!, Matthias, (Cornelimiinster) g. den Abt des Gotteshauses
(Cornelimttnster) : Wiedercinsetzung in den Gerichtssehreiberdienst bei dem
Haupt- u. Lehnger. zu Cornelimiinster, aus welchem K. durch den Abt wiil-
kiirlich entsetzt worden war. Rkg. 1677. (1101/3771.)
2348. v. Seenradt, Martin, g. Peter v. Raidt: Streit iiber einc Wege-
gerechtigkeit zu einem Brunnen. Sch. A. 1596. (2890/9702.)
2349. v. Segrod, Gottschalk, g. Nicolaus Weiiermann: Rente von 6V 2
PL jahrlich, resp. Immission in des V. Miihle. Sch. A. 1562. (1122/3976.)
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80 Hermann Veltman
2350. v. Segrod, Gottschalk, g. Matthias Schmelz u. Wilhelm v. der
Bank als Mombare Kerstgens v. Eupen u. der Catharine Zans: Nachfolge in
den Nachlass des verstorbenen Peter Segrod ab intestate Sch. A. 1563.
(1123/3977.)
2351. Segrod, Anastasius, g. Johann Beulart: 60 Joachimsthaler jahr-
licher Rente n. Vernichtung einer deshalb vorgenommenen Pfandung. Sch.
A. 1570. (1124/3978.)
2352. Selys, Godefridus, et cons., (Dienpart) g. Joannes Godefridus
Potesta, (Malmundarium): Solutio octingentorum florenorum Brabantiae pro
indemnisatione cohcredum Henrici Potesta propter domum a reis in divisione
bonorum sorta obtentam. Alta curia Malmundariensis. 1650. (1152/4152.)
2353. Selligen, Christian, (Lemgo) g. Arnold Leonhard Romer (A.):
Hypothekar-Forderung von 800 rthlr., welche Arend Selligen dem K. schuldig
geworden u. wofiir das Haus, welches V. jetzt besitzt, verpfandet worden.
Burgermeister u. Rath zu Lemgo. 1693. — Abgeg. an Lippe-Detmold, Re-
gierung zu Detmold, am 27. April 1852. (4172.)
2354. Senden, Johann, g. Werner Ulrich Nickel, Kanonikus der Licb-
frauenkirche zu A.: Zahlung einer Darlehnsforderung von 2700 rthlr. nebst
Zinsen, welche V. aber nicht ganz empfangen haben will. Sch. A. 1696.
(1160/4194.)
2355. Serini, Sebastian, g. Barthy u. Kresser: Kontraktsbruch in Bezug
auf das von dem V. Barthy dem K. eingeraumte Haus, um darin cine Gast-
wirthschaft auf gemeinschaftlichen Gewinn u. Verlust zu betreiben, welches
derselbe jedoch spater dem Kresser vermiethet, resp. Schadenersatz wegen
des Eindringens in das klag. Haus, Verschleppung der Mobilien u. Personal-
Arrestation des K's. wegen angeblicher Schulden. Sch. A. 1748. (1166/4241.)
2356. Servais, Renerus, (Leodium) g. Andreas le Marschal (Malmun-
darium): Porta in domo rei noviter aperta et in viam privatam domui actoriae
Malmundarii appertinentem egrediens, quam actor quasi fundo et domui suae
ouera di versa inferentem destruere petit. Justitia Malmundariensis. 1697.
(1167/4245.)
2357. Setz, Gerhard, g. Johann Sehorre: Nicht ersichtlich. Sch. A.
1540. (1170/4270.)
2358. Severini, Peter, u. cons., (Altdorf b. Jtilich) g. Anton v. Inden
(Diiren): Nicht ersichtlich. Sch. Jtilich. 1522. (1179/4304.)
2359. Severs, Ciaus, Wwe. Margarethe, (A.) g. Heinrich Welther (Burt-
scheid): Abtretung einiger zu dem Nachlass des Glaus Severs gehoriger
Giiter. Sch. A. 1532. (1182/4308.)
2360. Siben, Hermanns Erben, g. Johann Vaukens Erben: Theilung
des Nachlasses des Volquin Fischers. Sch. St. Cornelimiinster u. Ellendorf.
1524. (1648/6506.)
2361. Siben, Ferdinands Wwe., Marie Condonea, (Jiilich) g. Graf Franz
Ernst zu Salm-Dyck (Dyck): Arrestirung der klag. Giiter zu Elsen wegen
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Aachener Prozesse am Reichskainmergericht. 81
angeblicher Defekte aus der von ihrem Ehemanne uber die zur Ballei Coblenz
gehorige Herrschaft Elsen gefiihrte Administration. Rkg. 1695. (1752/6510.)
2362. v. Syberg, Dietrich, (Eiks) g. Wwe. v. Waldbott (Cain): Forderung
von 1200 rthlr. Colnisches Kommissariats-Ger. 1693. (1762/6520.)
2363. v. Syberg, Ferdinand, (Eiks) g. den Freiherrn v. Schasberg (Diissel-
dorf): Liquidation der aus dem Lehngute Kessenich gezogenen Nutzungen.
Geheimer Rath zu Diisseldorf. 1703. (1765/6523.)
2364. v. Syberg, Ferdinand Adolph, (Eiks) g. den Freiherrn v. Schas-
berg (Diisseldorf): Mannlehn-Qualitat des Lehnguts Kessenich. Rkg. 1702.
(1766/6524.)
2365. v. Sickenhausen, Georg Ignatz, (Coin) g. Erben Melchior Vbtz
(A.): Zahlung einer donatio propter nuptias von 4000 rthlr. u. einer ferneren
Forderung von 2000 rthlr. aus dem Vbtzschen Nachlasse; beides auf Grund
des von der klag. Ehefrau zu Gunsten ihres Ehemannes errichteten Testa-
ments. Regierung zu Diisseldorf. 1717. (1780/6548.)
2366. Siebe, Simon, g. Wwe. Catharine Hagens: Anspruch auf Ent-
schadigung verschiedener Giiter haiber, deren K. durch Schuld des Ehemannes
der Bekl. verlustig gevvorden. Sch. A. 1551. (1801/6609.)
2367. Siebe, Simon, g. Ludolph v. Linzenich: Herausgabe von 9 Morg.
Landes, vor der Winrichsbungartsporten belegen. Sch. A. 1540. (1802/6611.)
2368- Siebe, Severin, (A.) g. Jobst v. den Reben (Coin) : Forderung von
63 Fl. an verabreichter Verzehrung. Sch. A. 1544. (1803/6612.)
2369. Sieben, Anna, g. Peter Potgens, u. cons.: Herausgabe der halben
Behausung zu A. au K. als Intestaterben der zweiten Ehefrau des Beklagten.
Sch. A. 1598. (1804/6616.)
2370. Siegburg, Abtei, (Siegburg) g. Herzog Wilhelm zu Jiilich, (Jtilich)
u. cons. (Euskirchen, Diiren): Konfiskation von 130 Malter Korn, die klage-
rischerseits in Euskircheu gelagert unter dem Vorwande, als seien die klag.
Unterthanen zn Weisskirchen pp. dem Beklagten noch Steuern riickstandig.
Rkg. 1598. (1807/6626.)
2371. Siess, Peter, g. Dietrich Holz: Schadensorsatz-Forderung wegen
Beschadigung u. Verderbens eincs dem Bekl. geliehenen Pferdes. Sch. A.
1655. (1846/6690.)
2372. Silbcrbcrger, Peters Erben, (Speyer) g. Gotthard Miiller u. cons.
(Wiirselen): Forderung von 123 Fl. fur verabreichte Zehrung an die bekl.
Sollicitanten. Rkg. 1551. (1847/6704.)
2373. Silberborner, Catharine, g. Johann Bttttner: Nicht ersichtlich.
Sch. A. 1520. (1848/6705.)
2374. Simon, Matthias, (A.) g. Aebtissin u. Konvent zu Burtscheid:
Beeintrachtigung des Klosters im Geuusse des zur Benutzung Hirer unter-
halb der beklagtischen gelegenen Mtihte erforderlichen Wassers. Sch. A.
1536. (1853/6739.)
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82 Hermann Veltman
2375. Simon, Matthias, g. Wwc. Johann le Laidt u. cons.: Storung im
Besitze eines in der Burtscheider Strasse zu A. belegenen, zum Garzweiler
Lehen gehflrigen Hauses. Garzweiler Lehenger. zu A. 1627. (1856/6750.)
2376. Simonts, Wwe. Johanna, g. Matthias Lotgens: Sperrung einer
dem klag. Hause in A. das Wasser zufiihrenden Leitung durch Abgrabnng
des auch iiber das Eigenthum des Bekl. gelegten Grabens. Sch. A. 1656.
(1857/6753.)
2377. v. Sindorf, gen. zum Horn, Johann, (Diiren) g. Wilhelm Rader-
macher (A.): Herausgabe des Nachlasses der Lieschen, Ehefrau des Johann
zum wilden Lflwen, insbesondere zweier zur Erbsehaft gehflriger Hauser zu
Diiren. Sch. Diiren. 1538. (1872/6788.)
2378. Siren, Bela, (Heinsberg) g. Arnold Pfeifer (Heinsberg) : Restitution
der vom Vater des K's. seinem unehelichen Sohne vermachten Giiter, weil
der im Testamente des ersteren vorgesehenc Fall, dass letzterer ohne Leibes-
crbcn versterben werde, eingetreten. Hofger. Diisseldorf. 1597. (1890/6816.)
2379. v. Sittard, Gerhard, g. Hans v. Orsau : Zahlung des riickstandigen
Kaufpreises eines dritten Theiles einer Windmiihle in conventione, Rescission
des Kaufvertrages wegen Mangels vorbedungener Eigenschaften der Wind-
miihle in reconvcntione. Sch. A. 1586. (1899/6843.)
2380. Speckheuer, Johann Adams Wwe., Anne Marie, (A.) g. Sehult-
heiss, Sch. u. Vorsteher des Dorfs Gressenich: Freiheit des Ritterlehnguts
KBtting von alien von der Gemeinde Gressenich au dasselbe pratendirten Lasten,
da es nichts als die gewbhnlichen Lehnsabgaben zu zahlen habe, auch Resti-
tution eines dem Halbwinner zu Kitting abgepfandeten Pferdes. Abt zu
Cornelimiinster. 1679. (1189/4336.)
2381. ^Speier, Cardinal u. Bischof Franz Christoph, (Bruchsal) g. Wwe.
v. Harf, (Dreiborn) u. Freifrau v. Blankart, (Issum): Ersatz von 1845 Fl.
Kapital nebst Zinsen, welches die V. als Erben des Philibert v. Hoheneck,
resp. dessen Sohn Franz v. Hoheneck zu prastiren haben, da diescr ein Kapital,
welches von den Gebriidern Philipp Johann u. Philibert v. Hoheneck gemein-
schaftlich dem Bischof von Speier dargeliehen worden war, als sein alleiniges
Eigenthum cedirt hatte, u. welches vom K. dem Cessionar bereits ganz bezahlt
worden, worauf jedoch die Linie Johann Philipp v. Hoheneck ihre Halfte an
dem Kapital einklagte, zu dessen Zahlung im Betrage von 1845 Fl. der Bischof
von Speier, salvo regrcssu, auch verurtheilt wurde. Rkg. 1757. (1198/4426.)
2382. Sprewert, Reinhart, g. Goswin Sprewert: Theilung u. Scheidung
der aus dem Nachlasse der Frau Agathe v. Busch herrtthrenden, im Gerichts-
zwange der Stadt A. liegenden Giiter. Richter u. Sch. A. 1562. (1219/4781.)
2383. Spiess, Wilhelm, (Satzvey) g. Agnes v. Inden, Wwe. des Nicolaus
Lemmen (Diiren): Forderung wegen gelieferter Seidenzeuge von 1806 u.
494 KBnigsthalern. Regierung zu Diisseldorf. 1622. (2030/7036.)
2384. v. Spiess, Erbgenahmen, (Bubenheim) g. den Freiherrn v. Kolf
(Hansen): Dotalgelder-Forderung von 1000 rthlr. nebst nicks tftndigen Zinsen.
Regierung zu Diisseldorf. 1716. (2041/7037.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 83
2385. Spillsche Reprasentanten, Anton Corneli Weissenburg, u. cons.,
g. die Erben der.Wwe. Clarmont u. cons.: Prioritat der K. wegen Befrie-
digung ihrer Wechselforderungen ad 389 Patacons 28 Stiiber u. 1632 Fl. holl.
aus den von den Bekl. in Besitz genommenen Giitern des Gemeinschuldners,
Generalmajor v. Tunderfeld. Sch. A. 1761. (2049/7056.)
2386. Spillemacher, Johann, (A.) g. Georg Burkhard (?): Nicht ersicht-
lich. Sch. A. 1554. (2050/7057.)
2387. v. Spinola, Wwe., verehelichte de Roth, (A.) g. Erben des Johann
Michael Reul, (A.) u. cons. (Bonn): Haftung der Beklagten fur verschiedene
von ihrem Ehemanne, Grafen Hermann v. Spinola contrahirte Schulden, die
Bekl. auf die in den Ehepakten gemachten Bestimmungen hin ablehnt.
Kommissar der Reichsgrafschaft Wittem zu A. 1740. (2054/7069.)
2388. v. Spiring, Franz, u. cons., (Tuschenbroch) g. Agnes v. Spiring
(Neuburg a. d. Donau): Anfechtung des von der Bekl. geschehenen Verkaufs
des Hauses Riswick im Cleveschen, resp. Arrestation des dafiir gezahlten
Kaufschillings. Regierung zu Diisseldorf. 1649. (2057/7073.)
2389. v. Spiring, Elisabcthe Walpurge, (Tuschenbroch) g. Marie v. Wilich
(Coin): Widerrechtliche Pfandung der den Unterthanen der K. zugehorigen
Zehntfriichte u. Bestialien. Regierung zu Diisseldorf. 1652. (2058/7074.)
2390. v. Spiring, Elisabethe Walpurge, (Tuschenbroch) g. Philipp Wil-
helm, Pfalzgraf bci Rhein, u. cons. (Diisseldorf): Zahlung von 1100 rthlr.
Entschadigung u. 3000 rthlr. Strafe fiir eine durch den Sohn der Bekl. dem
Bereiter des Pfalzgrafen Philipp zu Sulzbach zugefiigte schwere Korper-
verletzung. Regierung zu Diisseldorf. 1662. (2059/7075.)
2391. v. Spiring, Franz, Wwe. u. Erben, (Tussenbroch) g. v. Flors-
heimsche Erben (Lammersheim) : Forderung von 3000 Fl., resp. Immission
in das dafiir verpfandete Dorf Siepersfeld. Rkg. 1663. — Abgeg. an Bayern,
Archivs-Konservatorium zu Miinchen, am 27. April 1852. (7076.)
2392. v. Spiring, Elisabeth Walpurge, (Tussenbroch) g. Dr. Joachim
Mattenclodt (Diisseldorf): Deserviten-Forderung von 1261 rthlr. Regierung
zu Diisseldorf. 1664. (2060/7077.)
2393. v. Spiring, Wolfgang Ignatz, (Tussenbroch) g. den Konvent des
Karmcliter-Ordens u. cons. (Diisseldorf): Zahlung der den K. gebiihrenden
riickstandigen Abgaben von 160 rthlr. u. 180 rthlr., als Aequivalent fur die
unterlassene Lieferung eines Fuders Wein. Regierung zu Diisseldorf. 1669.
(2061/7078.)
2394. v. Spiring, Karl Wilhelm, (Fronberg, Tussenbroch) g. den Kur-
pfalzischen Hofrath zu Neuburg, u. cons. (Regensburg) : Aushandigung der
der mitklagenden Wwe. v. Spiring zugehOrigen Eifekten u. Prestation des
dersclben zugesicherten Witthums. Hofger. Neuburg. 1735. — Abgeg. nach
Bayern, Archivs-Konservatorium zu Miinchen, am 27. April 1852. (7085.)
2395. v. Spiring, Karl Wilhelms Kinder, (Brachelen) g. v. Spiring
(Tussenbrock) : Regulirung des elterlichen Nachlasses der Parteien. Hofger.
Diisseldorf. 1741. (2062/7086.)
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84 Hermann Veltman
2396. v. Spiring, L. W., (Fronberg, Tussenbroch) g. Benedikt Levi
Gumpertz, Jude (Nimwegen): Darlehnsforderung von 6000 Fl. u. Wochsel-
forderung von 1540 Fl. Hofger. Diisseldorf. 1752. (2063/7087.)
2397. v. Spiring, Freiherr, (Tuschenbroich) g. einige Eingesessene zu
Tuschenbroich: Weigerung der K., die vora V. geforderten ungemessenen
Dienste zu leisten. Geheimer Regierungsrath zu Diisseldorf. 1754. (2064/7088a.)
2398. zum Stab, Wilhelm, u. cons., (Jtilich) g. Wilhelm Dietrich v.
Boruheim (Kirburg bei Jiilich) : Die Erbschaft der Eheleute Wilhelm Dietrich
u. Gertrude v. Bornheim. Sch. Kirburg, dann Sch. Jiilich. 1521. (543/1859.)
2399. Stablo u. Malmedy, Abteien, g. Ferdinand, Koadjutor des Erz-
stifts Coin, modo Clemens August, Erzbischof von Coin: Stoning im Besitz
der Freiheit von alien Imposten, Schatzung, Umgeld pp., resp. Citatio ad
• reassumendum. Rkg. 1601 resp. 1721. (544/1862.)
2400. Stabulensis et Malmundariensis Capitulorum imperialium priores, g.
Sujbditi ditionis Stabulensis, (Stabuletum) et Malmundariensis (Malmundarium) :
Citatio ad videndum cassari et revocari quascunque concessiones et assensus
contra litteras patentes Caesareas decretaque in camerae imperialis judicio
emanata, vi armata metuque gravissimo extortos pp. 1792. (545/1867.)
2401. Stabulense, consilium provinciale, (Stabuletum) g. Politiae judi-
cium seu praepositura Stabulensis, (Stabuletum) et capitulum Maimundariense
(Malmundarium): Obligatio consilii ordinarii Stabulensis, acta in causa capituli
Malmundariensis contra de Gotte et communitatem de Haraoir, bannalem braxi-
niam concernens, ad judicium camerae imperiale gratis transferre. Consilium
regiminis Stabulensis seu praepositura. 1726. — Abgeg. an Belgien, Reichs-
archiv zu Briissel, 19. September 1856. (1876.)
2402. Stabulensis, (Stabuletum) et Malmundariensis, (Malmundarium)
monasteriorum priores et religiosi, g. Officiati principatus Stabulensis et
comitatus Longiensis (Stabuletum): Praestatio quotae contributionum impe-
rialium pro bello contra Turcam. Princcps elector Coloniensis uti princeps
Stabulensis. 1664. (550/1877.)
2403. Stabulensis nobiles et officiati principatus, et comitatus Longiensis,
(Stabuletum) g. Scabinus de Bodson (Malmundarium): Solutio trecentorum
nonaginta octo imperialium et cxpensarum ab scabino de Bodson in causa
subditorum Stabulensium et Malmundariensium contra aliquos subditos ducatus
Limburgensis in consilio Brabantico factorum. Consilium Stabulense. 1702.
(550a/1880.)
2404. Stabulensis praetor et scabini curiae et justitiae, ut et consnles
et commissarii, (Stabuletum) g. M. F. Jevouraont, presbyter (Malmundarium):
Turbatio in possessione viae in ea directione, quam princeps Stabulensis
actori concesserat, ab altera parte protestatio contra dispositioncm de fundo
publico. Princeps et abbas Stabulensis. 1753. (550b/1884.)
2405. Stael v. Holstein, Hardenberger, (Steinheim) g. Herzog Wilhelm
v. Jiilich, (Jiilich) u. Schultheiss u. Sch. zu Bochum: Nichtigkeit eines in
Abwesenheit des V. gegen denselben wegen Todtschlags des Weunemar v.
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Aachencr Prozesse am Reichskammergericht. 85
Brempt zu Witten vorgenommenen Verfahrens bei deni Schoffenger. zu Bochum.
Sell. Bochum. 1586. (578/2026.)
2406. Stallenberg, Paul, (A.) g. Paul Huyn u. cons. (Weiler) : Incompe-
tenz des Schbffenstuhls zu A. in einer gegen den V. bei dem Sch. zu Weiler
Namens des Herrn v. Binsfeld wegen Meuterei angestellten u. abgeurtlieilten
Klage, in appeliatorio zu erkennen. Sch. Weiler. 1590. (583/2065.)
2407. Stamb, Johann, (Gladbach), g. Nicolaus Frinken (Trostorf): Heraus-
gabe mehrerer von Adam v. Gohr dem Rechtsvorfahren des V. dem K. ver-
kauften Landereien, event. Ersatz des Werthes. Hauptger. Jiilich. 1599.
(586/2071.)
2408. Stamm, Johann Heinrich, (A.) g. Anna Clara Kerris (Corneli-
miinster): Besitz der Giiter des verstorbenen Rittmeisters Kerris, welche
die Ehefrau des Appellanten (Wwe. des Kerris) als Leibzuchterin u. deren
Tochter Marie Barbara Kerris als Eigenthiimerin in Anspruch nimmt. Abt
zu Cornelimunster. 1674. (589/2076.)
2409. Stappen, Thomas, (A.) g. Dietrich Rosenbaura (Coblenz): 510 rthlr.
fur gekauften Wein, u. Arrestaulage auf Forderungen des V. zu Coin.
Stadtger. in der Weinschule zu Coin. 1608. (606/2138.)
2410. Stark, Matthias, Wwe. u. Kinder, g. Nicolaus Schramm: Nach-
barliche Baustreitigkeiten. Burgenneister u. Rath A. 1683. (619/2158.)
2111. Stark, Matthias, g. Johann Weissweiler: Herausgabe einer iin
Wege der Subhastation dem K. adjudicirten Mahl- u. Kupfermiihle. Sch. A.
1669. (620/2160.)
2412. Stark, Matthias, Erben, g. Dietrich Deckers Erben : Zahluug von
1300 rthlr. verbriefter Schuld. Sch. A. 1686. (621/2161.)
2413. Stark, Matthias, Erben, g. Dietrich Deckers Erben : Zahlung von
1300 rthlr. verbriefter Schuld, resp. Reconvention, deren Gegenstand nicht
ersichtlich. Sch. A. 1686. (622/2162.)
2414. Stark, Martins Erben, g. Heinrich Burmann uxor. nom. : Execution
der urtheilsmassigen Verpflichtung des V., einen Theil der verbrieften, von
den Tielenschen Erben geschuldeten Kapitalien ad 500, 123, 100 u. 100 rthlr.
zu zahlen. Sch. A. 1701. (623/2164.)
2415. Startz, Peters Wwe., modo Christ am Zaun, g. Johann Peter
Peltzer: Angelegter Arrest wegen Forderung von 300 rthlr. Sch. der Herr-
lichkeit Weiler. 1652. (628/2172.)
2416. Startz, Wilhelm, g. Johann Schelter: Schutz im Besitz eines
halben Hofes u. Hauses, Rabenort genannt, welcher von seinem Schwieger-
vater Frund auf K. gefallen. Sch. A. 1654. (629/2173.)
2417. Startz, Gerhard, uxor, nom., (A.) g. Joseph Maldaner (Diisseldorf ) :
Nachlass des Christian Moldaner, ersten Ehemannes der klag. Ehefrau. Ger.
Burtscheid. 1762. (630/2174.)
2418- Steenberg-Westerhout, Wwe., fiir Conrad Gravenhorst, (Burtscheid)
g. Wwe. Gravenhorst, modo Goddart Pastor (Burtscheid): Geltendmachung
einer Forderung im Betrage von 2729 rthlr., herriihrend aus einem fruher
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zwischen Goddart Pastor u. Conrad Gravcnhorst bestandenen Compagnie-
Tuchgeschafte. Seh. A. 1756. (1233/4820.)
2319. Steffarts, Johann, g. Johann Buschmann: Innchaltung eines Kon •
trakts gemass dessen V. sicb verpflichtet: in Folge zwischen ihm u. dem K.,
seinem Nachbar, entstaudener Differenzen sein Hans zu verkaufen n. sich
nicht wieder in derselben Grafscbaft anzubauen. Sch. A. 1535. (1242/4841.)
2420. Steffarts, Wilhelm, g. Graf Paland zu Culenburg, Guardian des
Minoritenklostcrs zu A.: Forderung von 9 Fl. jahrlicher Zinsen, wofiir des
Bekl. Haus, genannt zum Ebertsheuff, verpf&ndet. Scb. A. 1566. (1246/4845.)
2421. Steffens, Jakobs Wwe., g. Maria Franziska du Zaar: Ausant-
wortung von 2 / 3 eines zum Nachlasse der Maria Agnes Graff gehbrigen Back-
hauses u. der ubrigen zum gedachten Nachlasse gehbrigen Erbgeraiden. Sch.
A. 1755. (1248/4848.)
2422. Steiff, Bartholomaus, g. Georg Rademacher: Herausgabe eines
zum Nachlasse der Catharine Sobbe gehbrigen Rentenbriefes iiber jahrlich
10 Goldg. Sch. A. 1553. (1253/4867.)
2423. Steiff, Bartholomaus, g. Johann Rademacher, gen. Piitz : Befreiung
der zum Nachlasse der Catharine Sobbe gehbrigen, in der Stadt A. u. deren
Gemarkung liegenden, auf Ansteheu des Bekl. mit Arrest bestrickten Giiter,
zum Zwecke der Erbtheilung. Sch. A. 1551. (1254/4868.)
2424. Steiff, Reinhard, (A.) g. Lambert Bonhauer (Eupen): Haftung
des Bekl. aus einer Biirgschaft fur eine Schuld des Winold Jager von 274 V 8
rthlr. K. hat den Bekl. (nach der Stadt Frankfurt Brauch) bci Gelegenheit
seiner Anwesenheit auf der Fastenmesse zum Personal-Arrest bringen lassen,
u. belangt ihn im foro arresti. Sch. der Stadt Frankfurt. 1557. (4869.)
2425. Steil, Johann, (Lohn) g. Hermann Scher (Lohn): Theilung des
Heilkenschen Nachlasses. Sch. Lohn. 1583. (1255/4874.)
2426. v. Stein, Ludwig, resp. Vormunder von dessen Kindern, (Aldenhofen)
g. Furst zu Pfalz-Neuburg, u. cons. (Dttsseldorf) : Rechtswidrige Bestrickung
des von den Grafen zu der Mark zu Lehn empfangenen Hofguts zu Wormers-
dorf mit Arrest wegen einer Morgengabeforderung des Walraf Scheifart v.
Merode im Betrage von 400 FL Rkg. 1665. (1277/5044.)
2427. v. Steincallenfels, Johann Heinrich u. Georg Jakob, Gebriider,
(Callenfels) g. Hermann v. Hanxler (Diiren), resp. Vormunder von dessen
Kindern (Coin, Dusseldorf): Mannlehen-Qualitat des Hauses Gangelt u. des
Borcheggenhofes. Rkg. 1656. (1320/5279.)
2428. Steinhauser, Heinrich, Dietrich u. Eberhard, (Coin) g. Hans
Hammer, u. cons. (Jiilich): Herausgabe der mutterlichen Heiligsgtiter. Haupt-
ger. Cleve. 1575. (1334/5315.)
2429. zum Steinhaus, Mathis, (Jiilich) g. Johann v. Bachein u. cons.
(Horaberg): Rente von 10 Maker Roggen, Sch. Hoyukirchen jm Auftrage
des Sch. Jttlich. 1530. (1335/5323.)
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Aachener Prozesse am Reichskammergericht. 87
2430. Steinhaus, Arnold, (Nicht ersichtlieh) g. Hiorouimus Gerwis, u.
Philipp Bolgrey (St. Gertrauden) : Nicht ersichtlieh. Sch. St. Gertrauden
u. Sch. A. in II. Inst. 1536. (1336/5324.)
2431. zum Steinhaus, Heinrich, (Jiilich) g. Sophie zum Steinhaus (?):
„Beschod a (Arrestirung eines Hauses). Weiteres nicht ersichtlieh. Sch. Jiilich.
1543. (1337/5325.)
• 2432. v. Steinhaus, Wwe. Stephanie, u. cons. (Berg) g. Herzog Wilhelm
zu Jiilich u. Erzbischof zu Coin (Coin): Relaxation eines auf lnstanz Gos-
wins v. Rasfeld an die im Cblnischen u. Jiilichschen belegenen klag. Giitcr
gelegten Arrestes. Rkg. 1562. (1344/5333.)
2433. zum Steinhaus, Eberhard, (Jiilich) g. Andreas Lorich (unbekannt) :
Nicht ersichtlieh. Regierung zu Diisseldorf. 1567. (1347/5336.)
2434. Steinmetz, Wwe. Elisabeth, g. Wwe. Elisabeth Fibis: Arresti-
rung der in der Stadt A. belegenen Giiter der bekl. Wwe. wegen Schulden
ihres verstorbenen Ehemannes. Rath der Stadt A. 1535. (1369/5391.)
2435. Steinmetz, Reinhard, (St. Cornelimiinster) g. Wilhelm Heiss (A.):
Beschuldigung, der K. habe die Scheuer des Heinrich Hammacher zu St.
Cornelimiinster angeziindet. Sch. Cornelimiinster. 1590. (1370/5394.)
2436. Steinstrass, Johann, g. Mathis Bleienheuft: Theilung des Nach-
lasses der Eheleute Johann Silberborn. Sch. A. 1539. (1373/5399.)
2437. Stemmier, Heinrich, u. cons., (Speyer) g. Sebastian Breuning u.
cons. (A.) : Befreiung von der Vormundschaft iiber die 6 unmiindigen Kinder
des Kammergerichts-Beisitzers Briining. Rkg. 1609. (1385/5426.)
2438. Stephan, Wilhelms Erben, (Grevenbroich) g. Gebriider v. Holt-
mollen (A.): Erbpachtsqualitat einer „Erbschaft u. Ort u Landes zu St. Marga-
rethen-Herten. Oberger. Jiilich. 1549. (1247/4847.)
2439. Sterk, Johann, (Burtscheid) g. Paschasius Jusling, Namens seiner
Ehefrau geb. Voit (Burtscheid): Diffamationsklage wegen der Nachrede,
dass die Ehefrau des V. behaupte, K. beschuldige sie des Ehebruchs mit
ihrem Knechte. Sch. der Herrlichkeit Burtscheid. 1651. (2908/9775.)
2440. Sterzenbach, Georg, (Diiren, Eichtersheim) g. Johann Martin,
Conrad u. Johann Wolfhard, u. Juliane Dorr, geb. Wolfhard (Diiren): Aus-
antwortung des Nachlasses der Magdalene Wolfhard, Ehefrau des V., welchen
letzterer auf Grund eines von seiner Frau errichteten Testaments in An-
spruch nimmt. Amtmann zu Eichtersheim. 1797. (5495a.)
2441. Stoffmell, Simon, (?) g. Wilhelm v. Mombach (Diiren): Nachlass
der geistlichen Ordenssch wester Gertrud Fiirsprecher. Sch. Diiren. 1523.
(2460/8410.)
2442. Stoffmell, Simon, (Diiren) g. Anton v. Inden (Diiren) : Herausgabe
des Nachlasses der Ehefrau des Peter Kellener. Sch.Marken. 1524. (2461/8411.)
2443 de Stoigny, Jean, (Liittich) g. Pasquai de l'Heer (A.): Verbal-
injurien. Sch. A. 1680. (2477/8430.)
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88 Hermann Veltman
2444. Stomracl, Johann Cunibert, (Coin) g. Nicolaus Zukctto (A.): Forder-
ung von 328 rthlr. fur Kost u. Logis, sowie an baar vorgeschossenen Geldern.
Sch. A. 1744. (2557/8650.)
2445. v. Stoparth, Anna, (A.) g. Abraham Pelten (Amsterdam): Inven-
tarisirung des von dem Ehemanne der Bekl. hintcrlassenen Vermbgeus u.
Bestellung der cantio usufructuaria, zur Sicherung des klag. Erbintercssenteu.
Sch, A. 1629. (2558/8652.)
2446. Stopert, Hans, u. cons., g. Hermann u. Peter Bertolf : Auflegung
der beklagtischen Handelsbticher behufs Riickzahlung von 62 1 \ % rthlr. zu viel
erhobener Zinsen durcb Bekl. Sch. A. 1623. (2559/8653.)
2447. Stouppart, Johann Baptista, (A.) g. Caspar Antonissen (Antorf):
Wechselforderung von 289 Pfund Flamisch. Sen. A. 1656. (2569/8752.)
2448. Stoven, Arnolds Wwe., (Gereonswciler) g. Schultheiss u. Sch. u.
cons, zu (Gereonsweiler): Schutz der K. im Besitze der gegen Wilhelm
Liitgen u. cons, durch Reichskammergerichts-Urtheil recbtskraftig erstrittenen
Eibgiiter der Mettele Stoven. Rkg. 1549. (2570/8753.)
2449. v. Streucht, Peter, (A.) g. Wilhelm Mors u. Nicolaus Bitthals
(Frankfurt): Ausantwortung von 2 / 4 des Bintzfeldhammers jure successionis.
Mannenger. Corncliniunster. 1667. (1471/5722.)
2450. v. Streucht, Peter, (A.) g. Gerlach Beck u. cons. (Stalberg): Ini-
mission in Vs des Bintzfeldhammers wegen einer Schuldforderung von 700
rthlr. Mannenger. Cornelimunster. 1665. (1472/5723.)
2451. Stroif, Wilhelm, u. cons., (A.) g. Marie Agues Bautz, (Clermont):
Forderung von 350 rthlr. nebst Zinsen. Sch. A. 1665. (2579/8777.)
2452. Stuidt, Johanns Ehefrau, (Aldenhofen) g. Johann v. Reuschen-
berg (Roschet): Haftung der Bekl. fiir die Schulden ihres Mannes erstcr
Ehe. Sch. Aldenhoven. 1625. (2767/9319.)
2453. Stupart, Johann Baptist, g. Huprecht Dalborn: Forderung von
500 rthlr. Sch. A. 1652. (2776/9344.)
2454. Sturm, Johann, u. cons., g. Paul Garzweiler: Prastirung einer
jahrlichen Rente von 2 Miitte Roggen u. 2 Mtitte Hafer. Sch. A. 1529.
(2778/9352.)
2455. Sturm, Wilhelm, u. cons., (Schleiden) g. Matthias v. Vlatten u.
cons. (Julich): Nachlass der Catharine Volkins. Sch. Drimborn. 1549.
(2779/9355.)
2456. Sturm, Wilhelm, u. cons., (Schleiden) g. Matthias v. Vlatten u.
cons. (Julich): Nachlass der Catharine Volkins. Sch. Drimborn. 1550.
(2780/9356.)
2157. Sturm, Wilhelm, (Niederbergheim) g. Werner Neideck, Landvogt
zu Blirvenich, u. cons. (Burvenich): Entsetzung des K's. aus dem Besitze
seines zu Niederbergheim belegenen Hauses, Hofes u. seiner Landereien,
unter dem Vorwande seiner Haftung aus einer von ihm geleisteten Biirg-
schaft. Rkg, J 560. (2781/9357.)
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Aachener Prozesse am Reichskaminergerieht. • 89
2458- Sturz, Heinrich, u. seine Ehefrau, (Jiilich) g. Peter Eompels
Ehefrau geb. Landgraf (Bonn): 15 Malter Korn, welchc Fricdrich Landgraf
der Ehefrau des K's. fur gcleistete Dienste verbrieft hat. Vogt u. Sch.
Bonn. 1540. (2928/9824.)
2459. Sube, Jakob, g. Johann Eademacher: Arrestation des klag.
Hauses u. Hofes zu A., wegen einer aus dem Handelsverkehr der Parteien
originirenden Forderung von 460 rthlr. Sch. A. 1549. (2796/9433.)
2460. Sube, Hans, Wwe. Margarethe, g. Johann v. Falkchberg: Heraus-
gabe eines auf der Sandkuhle zu A. belegenen Hauses. Sch. A. 1550.
(2797/9434.)
2461- Sul v. Lankeler, Threis, (Lamersdorf) u. cons., (Mergenhausen)
g. Holle v. Werdt (Merzenkh) : Nicht ersichtlich. Sch. Merzenich. 1548.
(2811/9460.)
2462. Sulein, Peter, g. Lambrecht Romers Erben : Rechtfertigung eines
wegen einer Wechselforderung ad 1000 Fl. auf den Antheil des Michael
Rbmer am elterlichen Vermbgen angelegten Arrestes. Sch. A. 1643.
(2931/9828.)
2463. Supp, Peter, g. Heinrich v. Heimbach u. cons.: Darlehnsforder-
ungen n. Pfandungen u. Yerkauf des Vermogens des Bekl. Sch. A. 1530.
(2819/3544.)
2464. Swols, Simons Wwe., Ottilie, (?) g. Simon Plouis (A.): Zahlung
einer jahrlichen Pacht von 9 Malter Frucht von den friiher durch Johann
Schwols bewirthschafteten Aeckern. Beklagte behauptet, dass letztere Erb-
pachtsgiiter seien. Sch. A. 1548. (2269/7742.)
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Das alteste Burtscheider Nekrologium.
Von F. X. Bosbach.
Auf der Koniglichen Bibliothek zu Berlin befindet sich eine
aus dem Arcliiv der ehemaligen Burtscheider Abtei herstammende,
bisher noch nicht gedruckte Original-Handschrift, welche das
alteste Nekrologium des genannten Stiftes darstellt. Das recht
umfangreiche Manuskript, welches zur Zeit der franzosischen
Okkupation verschleudert worden war, wurde von dem fleissigen
Aachener Geschichtsschreiber Quix — wie dieser gelegentlich l
berichtet — um das Jahr 1817 auf einer Auktion zu Koln
erstanden und bei seinen vielen lokalgeschichtlichen Arbeiten
mehrfach benutzt. Nach Quix' Tode kam der Codex als ein
Bestandtheil von dessen Nachlass in den Besitz der Koniglichen
Bibliothek zu Berlin.
Das Nekrologium enthalt heute noch 21 Pergamentblatter
in Quart. Die erste Seite ist unbeschrieben ; die 41 folgenden
bilden fur ebensoviele Wochen das Memorienbuch des Burt-
scheider Cisterzienserinnenklosters. Es fehlen zunachst 4 Blatter,
welche die 8 Wochen vom 16. September bis zum 12. November
enthielten, dann am Schlusse die Tage vom 9. Dezember bis
zum Ende des Jahres.
Unter Zugrundelegung des romischen Kalenders sind auf
jeder Seite die einzelnen Tage einer Woche mit den 7 Anfangs-
buchstaben des grossen, lateinischen Alphabets bezeichnet; zweifel-
los soil durch den Sonntagsbuchstaben zugleich der Abschnitt
bezeichnet werden, der an den einzelnen Tagen der Woche beim
Chorgebet nach der Prim verlesen wurde. Das Kalendarium ist
mit rother Tinte geschrieben, sodass es sich von dem Texte
recht wirksam abhebt. Ausserdem sind noch einige wenige
Namen ohne ersichtlichen Grund roth eingetragen, was wir jedes-
mal in einer besondern Note anmerken. Auch ist die goldene
Zahl am Rande stets beigefugt.
*) Quix, Stadt Burtscheid S. 121, Anm.
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Das alteste Burtseheider Nekrologium. 91
Ein einziger Blick auf den Text des Nekrologiums tiber-
zeugt jeden sofort, dass die Handschrift nicht von nur einem
Schreiber herruhrt; es lassen sich unschwer 12 — 15 verschiedene
Schriftzuge unterscheiden. So unzweifelhaft das ist, ebenso
schwer, urn nicht zu sagen unmoglich, ist es, die einzelnen
Hande den ganzen Codex hindurch zu verfolgen und festzustellen.
Das ist nur bei der ersten und altesten Hand moglich, welche
so charakteristisch ist, dass sie sich uberall miihelos und un-
zweifelhaft identificieren lasst.
Ueber die Zeit, wann die einzelnen Eintragungen erfolgt
sind, gibt das Nekrologium selbst keinen Aufschluss. Es enthalt
iiberhaupt im Unterschiede von dem Memorienbuche des Aachener
Miinsterstifts \ welches wenigsten bei einigen Namen das Todes-
jahr angibt, keine einzige Jahreszahl. Es muss also versucht
werden, an der Hand anderweitiger, geschichtlich feststehender
Nachrichten unter ausgiebiger Benutzung der lokal- und provinzial-
geschichtlichen Literatur die Zeit der einzelnen Eintragungen
wenigstens annahernd zu bestimmen.
Der zeitlich am weitesten zuruckliegende Name ist der des
Konigs Otto III.; von ihm heisst es unter dem 23. Januar:
Obiit pie memorie dominus Otto tercius imperator qui dedit
nobis Rutis. Von derselben Hand, welche den Namen Ottos III.
geschrieben hat, sind Personen eingetragen, welche noch gegen
Ende des 13. Jahrhunderts urkundlich genannt werden. Der kal.
Jul. erwahnte Gottschalk von Wippelvorde lebte noch 1259 2 ,
Gerardus von Aldenhoven (vgl. 15 kal. Febr.) noch 1284 3 .
Daraus folgt, dass der alteste Schreiber das Nekrologium des
ehemaligen Burtseheider Benediktinerstiftes, wenigstens theil-
weise, in den neuen Codex aufgenommen hat. Eine zweite Hand,
dieser altesten sehr ahnlich, vielleicht mit ihr identisch, aber
durch blassere Tinte von ihr unterschieden, hat ebenfalls Namen
eingetragen, deren Trager noch dem 13. Jahrhundert angehoren.
Als sicher ist anzunehmen, dass alle Eintragungen der beiden
altesten Hande vor das Jahr 1307 fallen, da der 13 kal. Aug.
1307 gestorbene Kanonikus Wilhelm de Pomerio 4 in unserm
Memorienbuch von einer jungern Hand eingetragen ist. Mit
*) Herausgegeben von Quix, Aachen 1830.
2 ) Lacomblet, Urkundenbuch 2 Nr. 467.
8 ) Quix, Cod. Diplom. 2 S. 103.
*) Quix, Necrolog. B. M. V. S. 41.
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92 F. X. Bosbach
grosser Wahrscheinlichkeit fallt die Anlage des Codex in das
Jahr 1302, da in dem Zeitraume von 1284 — 1307 nur fiir dieses
Jahr die neben dem ersten Januar verzeichnete goldene Zahl 3 passt.
Die Zeit, wann die spatesten Eintragungen erfolgt sind,
lasst sich nur annahernd bestimmen. Eine genaue Feststellung
nach dieser Seite wird dadurch besonders erschwert, dass bei
den vornehmen Geschlechtern jener Zeit die Vornamen vielfach
Gegenstand der Familientradition waren, sodass es sich im
einzelnen Falle nicht entscheiden lasst, ob Vater, Sohn oder
Enkel gemeint ist. Die spateste, historisch feststehende Zahl
ist das Jahr 1424; in diesem Jahre starb namlich der 2 kal.
Febr. angefiihrte Pfarrer von St. Michael Johannes von Bulkum *.
Da wohl dessen Vorganger, Heinrich von Wassenberg (f 1394),
aber nicht mehr Johannes' Nachfolger franco up den Drisch in
unserm Nekrologium genannt wird, so liegt die Annahme nahe,
dass das Memoriepbuch vor dessen Todesjahre, welches aller-
dings nicht feststeht, in seiner jetzigen Gestalt abgeschlossen war*
Der vorliegende Abdruck soil unter Beobachtung der fiir die
Herausgabe von Handschriften heute allgemein angenommenen
Grundsatze das Original moglichst genau wiedergeben. Die von
Baumann 2 fiir die Herausgabe von Nekrologien entwickelten
Prinzipien konnten bei einer mehr fiir die lokalgeschichtliche For-
schung berechneten Publikation nur mutatis mutandis leitend sein.
In der vorliegenden Ausgabe ist die alteste Hand mit *
bezeichnet, die zweite mit f? die iibrigen Hande den ganzen
Codex hindurch festzustellen, ist — wie oben ausgefiihrt —
unmoglich; doch sind die einzelnen stets durch — getrennt.
Zwecks besserer Uebersicht sind die Noten in textkritische
und sachliche geschieden. Der ersteren sind infolge der zahl-
reichen Easuren, Correkturen, Einscliiebsel, Kandbemerkungen,
welche die Handschrift aufweist, nicht wenige nothwendig. Die
sachlichen Anmerkungen konnen bei der grossen Anzahl von
Namen, welche das Nekrologium enthalt, und bei dem grossen
Umfange der hier zu berucksichtigenden lokal- und provinzial-
geschichtlichen Literatur nicht auf absolute Vollstandigkeit
Anspruch machen.
Inhaltlich weist das Nekrologium manche Ungenauigkeiten
auf. Nicht wenige Namen sind mehrere Male, und zwar unter
J ) Quix, Stadt Burtscheid S. 71 u. Urk. Nr. 19, S. 129.
2 ) Neues Archiv 7, S. 21 ff.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 98
verschiedenen Tagen eingetragen; auch haben die Schreiber es
sich wenig angelegen sein lassen, den Namen der Wohlthater
gerade unter dem Datum des Sterbetages zu verzeichnen, wie
sich namentlich aus einem Vergleich mit dem Memorienbuch des
Aachener Marienstiftes ergibt. Audi sonst sind manche Ungenauig-
keiten und Inconsequenzen zu verzeichnen: Stand und Titel wie
miles, dominus, canonicus sind das eine Mai hinzugefugt, bei
einer wiederholten Eintragung dagegen weggelassen, sodass es
nicht selten fraglich bleibt, ob der beigefugte Ortsname bloss
die Herkunft andeuten soil oder das nach dem betreffenden Orte
sich nennende alte Geschlecht bezeichnet.
' Als auffallend ist hervorzuheben, dass das Memorienbuch
keinen einzigen Abt der ehemaligen Benediktinerabtei und auch
keine einzige Aebtissin des Cisterzienserinnenstiftes, wohl ver-
schiedene Nonnen, Priorinnen und Subpriorinnen, auffuhrt; nicht
einmal die hervorragende, dem urn die Abtei hochverdienten
Geschlechte von Gimnich entstammende Aebtissin Helswindis
macht davon eine Ausnahme. Auch der Name Kaiser Heinrichs II.,
des grossten Wohlthaters der Burtscheider Abtei \ fehlt merk-
wiirdiger Weise in unserm Memorienbuche. Allerdings wurde
Heinrich bereits i. J. 1146 canonisirt und schied damit aus
der Zahl derjenigen aus, welche der Furbitte bediirftig sind;
allein es hatte doch sein Fest erwahnt werden konnen, wie auch
unter dem 20. August das Fest des hi. Bernardus verzeichnet ist.
Von hagiologischem Interesse wurde es sein zu erfahren,
in welcher Weise der Stifter der Burtscheider Abtei, der schon
fruh als heilig verehrte Abt Gregorius, in unserm Nekrologium
aufgefuhrt ware. Leider war der Todestag des Abtes, der
4. November, auf denjenigen Blattern verzeichnet, welche in
unserm Codex fehlen.
Eine angenehme Pflicht erfiille ich, indem ich an dieser Stelle
sowohl dem Herrn Stadtarchivar Pick, welcher zu der vorliegen-
den Arbeit die Anregung gab und bei derselben in ebenso sach-
kundiger wie entgegenkommender Weise mich unterstiitzte, wie
auch dem Herrn Major von Oidtman in Berlin, welcher durch
Mittheilung genealogischer Notizen die Feststellung einer recht
grossen Anzahl von Personen ermoglichte, meinen herzlichsten
und aufrichtigsten Dank ausspreche.
») Vgl. Lacomblet Urk. I, Nr. 151, S. 93.
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94 t\ X. Bosbach
Erklftrung der Abkiirzungen: O. = Obiit. — s. = solidus, solidum, solidi, solidos. —
d. = denarius, denarium, denarii, denarios. — dns. = dominns. — da. = domina. --
dla. = domicella. — m. = marca, marc am, marce, marcas. — don. = donum. — 1. =
laicus, laica. — * = alteste Hand. — f = zweite Hand.
1. Januar. Kal. Januarii. Circumcisio Domini. — *0.
Cfinradus prepositus Coloniensis don. eius 12 m. quibus redime-
batur decima in Apinis 1 que inpignorata fuit. 0. Christianus
et uxor eius Elizabet don. eorum 11 iurnalia terre arabilis in
villa que vocatur Peffirsac. 0. Ava 1. don. eius 6 s. 0. Methildis
1. don. eius 6 s. — 0. Sosphia don. eius 12 d. — 0. Methildis
uxor Johannis dicti Ven. — 0. Elyzabet de Gurzenich Johannes
sacerdos et Aleydis qui dederunt calicem*. — 0. Nesa cum
Carolo viro suo et parentibus et amicis 2 m. ad sacristiam b . —
0. Agnes et Laurencius don. corum 3 m. — 0. Aleydis de
Haldenhovin don. eius 6 s. — 0. Cristina de sancto Cornelio c .
2. Januar. 4. non. Jan. Octava sancti Stephani. — * 0. Philip-
pus puer de Gfidenberch. — 0. Wilhelmus 1. don. eius 22 s. —
0. Lisa 1. don. eius 9 s. d don. eius unicuique s. —
0. Aleidis 1. don. eius unum mensale et 4 maldra avene. 0.
Elyzabet 1. 0. Katerina don. eius 6 s. — 0. Durgin don. eius
m. 0. Aleydis de Humpes don. eius 4 m. — 0. Jordanus 1.
don. eius 3 m. — 0. Elyzabet de Ynenich monialis huius loci.
3. Januar. 3. non. Jan. Octava sancti Johannis Evangeliste. —
0. Sophia et Alueradis don. earum m. — 0. Berta beghina de
Gimnich don. eius m. 1. — 0. da. Aleydis de Euve don. eius
6 s. grossorum et item 6 m. — 0. Riccardis de Flaten don.
eius m. 1. — 0. dla. Gfida van der Hallen don. eius 1 qu. vini
et 4 cand. — 0. Katerina de Gressenich beghina don. eius 10
m. et 2 cand. et annuatim 2 m.
4. Januar. 2. non. Jan. Octava ss. Innocentium. — *0. Heri-
bertus 1. don. eius 4 d. annuatim. 0. Wiltrudis 1. 3 s. 0. Arnoldus
1. don. eius 3 s. — 0. Cristina 1. don. eius V2 m - e — 0. Johannes
de Bulig don. eius 3 m. — 0. Petrus Gerardus Theodricus
a ) 0. Elyz. — calicem steht am Rande. b ) Steht auf dem Rande iiber
dem Texte; daneben steht noch ohne erkennbare Beziehung „duas inarcas" und
darunter, vielleicht zu diesem gehorend y noch einmal Elizabet de Gurzenich.
c ) steht am Rande neben dem Texte. d ) hier folgt eine Rasur. e ) Rothschrift.
*) Apinis = Epen bei Vaals, woselbst die Abtei bis zur Aufhebung Be-
sitzungen batte; vgl. die Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs III. bei Quix,
Abtei Burtscbeid, Urk. Nr. 9.
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Das al teste fiurtscheider Nekrologium. 95
Godefridus Johannes Elsa a Katherina Bela Gertrudis et alii
amici; pro raemoria istorum dedit Johannes de Hackenbergh
3 m. perpetue persolvendas quorum anniversarium peragatur omni
mense b .
5. Januar. non. Jan. — *0. Ilendis reclusa Porcetensis c don.
eius 6 m. 0. Aleidis 1. don. eius 15 s. 0. Methildis don. eius
s. 10. — 0. Katherina filia Johannis de Vilen l don. eius 2 s. —
0. Gerardus et Arnoldus filius suus et Odilia uxor eius don.
corum 20 s. — 0. dns. Walramus comes de Berghem 2 don.
eius 30 s. — 0. Johannes 1. 0. Gisilbertus commendatoris don.
eius 4 s. grossorum. — 0. Henricus 1. don. eius 2 s. — 0.
Johannes de Setterich 3 don. eius 2 flor. d — 0. Maria de Hoirne e
don. eius 83 m. in parata pecunia et 83 m. in debito.
6. Januar. 8. id. Jan. Epiphania Domini. — *0. Aleidis 1.
don. eius m. 1. 0. Ida 1. don. eius 2 sumpberna salis. 0. Henricus
1. don. eius 2 s. — 0. Methildis cuius don. m. 1 annui census
quam requiret celleraria a grangiario de Vilen in pittancia con-
ventus. 0. da. Methildis de Pomerio don. eius 1. m. 0. Heilewigis
dimidiam m. pittancia conventus. 0. Gertrudis don. eius dimidiam
m. — 0. Henricus Niger de Colonia cuius anniversarium tenemur
facere in festo Trium Regum habemus annuatim 2 m. pro pitancia
vini ex parte Aleydis de Rodenburch monialis nostrae. — f 0.
Johannes de Bungairt 4 et parentum (!) eius de inferiori Pruma.
7. Januar. 7. id. Jan. — 0. Wendilmudis 1. don. eius 4 s.
annuatim. — 0. Oda de Spiritu Sancto don. eius 23 s. annuatim
pro quibus fiet anniversarium eius. — 0. Johannes 1. don. eius
12 d. annuatim. g 0. dns. Henricus pastor de Herle don. eius
3 m. et tortisium 1 et 6 s. annuatim. 0. Cristina Gerardus 1.
donum eorum 10 s. 0. Aleydis 1. dicta Voicwins don. eius 10
m. cum 9 s. 0. Margaratha 1. don. eius 19 episcopi. 0. Gudela
1. don. eius 3 s. 0. Johannes don. eius 2 regales.
a ) oder Eka. b ) daneben steht 0. c ) ist von derselben Hand dariiber-
geschrieben. d ) Steht am Rande. e ) Unleserlich, anscheinend monialis. f ) steht
am Rande. *) Ist durchgestrichen.
1 ) Kat. de Vilen; in Vilen besass die Abtei von den altesten Zeiten her
umfangreiche Giiter.
2 ) Walr. de Bergheim: Walram von Julich, Herr zu Bergheim f urn 1312.
3 ) Joh. de Setterich 1319 urkundlich bei Quix, Abtei Burtscheid S. 137.
4 ) Joh. de Bungairt: Welcher von den vielen dieses Nainens gemeint
ist. lasst sich trotz des Zusatzes de inf. Pruma nicht bestimmen.
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96 F. X. Bosbach
8. Januar. 6. id. Jan. — 0. Aleidis 1. Aquensis don. eius
4 s. annuatim 12. d. — Item 0. Godinus de Vilen don. eius
6 s. — 0. Jutta filia Wimmari de Frankenberch don. eius seri-
cum pannum et 15 cand. et 2 m. et 6 s. annuatim ad festum
sacramenti. — 0. Heynricus 1. don. eius 1 m. et candelam. 0.
Anna d»>n. eius 3 magnas candelas et cuilibet dimidiam quartam
vini. — 0. dns. Heynricus pastor de Herle don. eius m. 3 et
tortisia 1 et 6 s. annuatim ad sacramentum pro se et pro fratre
suo domino a Cunrado. — 0. Cristina 1. don. eius 6 s.
9. Januar. 5. id. Jan. — *0. Seza miles don. eius 8 m. —
0. Beatrix don. eius 12 s. — 0. Cristina de Roden monialis
huius loci. — Da. de Vivario don. eius 1 flor. — 0. due sorores
Katerina et Ruda don. earum spalterium vini. — 0. Petrus
Arrogot 3 m. et 2 cand. et 1 purpuram don. eius. — 0. da.
Katerina de Eynrode don. eius 2 m. 0. dns. Arnoldus de Breyen-
bende 1 don. eius 12 candele et 6V 2 m. et 2 m. annuatim et 1
m. ad sacramentum. b Idem dns. Arnoldus de Breyenbende 5
modios tritici 5 modios siliginis perpetue post mortem Fye filie sue.
10. Januar. 4. id. Jan. Wilhelmi episcopi. — * 0. Nicholaus
1. in Aquis don. eius 3 m. — 0. dla. Eva de de (!) Scinis.
. . . .° Binswire don. eius 10 m. — 0. Gertrudis 1. don. eius
6 s. — Gozwinus de Curtenbach 2 don. eius 12 m. — 0. Mathias
Nicolaus Sophia Sebel don. 8 grossos antiquos. 0. Ida Conradus
Gftbelinus Benigna Ida Menta Carisma Heynmannus Agnes Gftda
don. earum 52 sterlingos antiquos et item 4 sterl. antiquos.
11. Januar. 3. id. Jan. — *0. Theodericus 1. in Aquis don.
eius annuatim 7 d. 0. Macharius 1. don. eius 6 s. 0. Heinricus
1. in Aquis don. eius 3 s. et annuatim 6 d. 0. Ubertus 1. in
Aquis don. eius 2 s. annuatim. 0. Aleidis 1. et Hermannus
maritus eius don. eius 1. m. 0. Ida 1. in Aquis don. eius annua-
') Vgl. oben 7. Jan. b ) gehort zu der vorherg. Eintragung, steht aber
am Ratide und ist spiiter eingetrageti. c ) Der Vorname ist ausradirt, der erste
Buchstabe ist rerklext, sodass vielleicht Kins wire zu lesen wilre.
1 ) Arnold, de Breyenbende- schenkte 1334 dem Kloster Burtscheid einen
Erbzins von 10 Scheffel halb Weizen halb Roggen zu Last der Koulpreyde;
docb soil Arnolds Tocbter Sopbia (s. 7. id. Aug.), Nonne im Kloster zu
Burtscheid, zeitlcbens die Nutzniessung baben. Diisseldorfer Staats-Arehiv,
Alftcrsches Copiar.
2 ) Goswin de Curtenbacb (bei Voerendal) war Stattbalter zu Valkenburg,
lebte 1315; Mittbeilung des Herrn v. Oidtman.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 97
tim 6 d. — 0. Heinricus 1. don. eius m. 1. 0. Macharius 1. —
0. Johannes 1. don. eius. 0. Bela 1. 4 s. 0. Ydeberch l uxor
domini Johannis de Flatten don. eius 3 m.
12. Januar. 2. id. Jan. — *0. Beatrix 1. de Foresto don.
eius 3 m. 0. Hadewigis 1. 0. Methildis 1. don. eius 6 s. —
0. Elizabet monacha. — 0. dla. Agnes vur die Wesel don.
eius unicuique 4 s. et 8 ad edificium. — 0. dns. Rutgerus.
0. Katterina 1. don. eius m. 0. Rutgerus 2 miles de Pomerio don.
eius 7 m. et 6 s. annuatim in festo Sacramenti. 0. Johannes
de Pomerio 2 15 s. don. eius. 0. Reinardus dictus Schyve de
Pomerio 2 don. eius 3 s. aunuatim ad Sacramentum et dimidiam
quartam vini unicuique domicelle. — 0. dla. Uda de Nuerot
don. eius 1 clippeum.
13. Januar. id. Jan. Octava Epiphanie. — *0. Johannes
sacerdos de sancta Aldegunde don. eius. 0. Cftnradus 1. don.
eius 2 m. — 0. Johannes de Bfinde 3 don. eius 1 m. annuatim. —
0. Hildegundis I. 0. pie memorie dns. Arnoldus de Gymmenich 4
miles don, eius nemus situm prope Vilen ad cuius custodiam
pertinent 3 m. annui census et 34 capones et de ipsius exequiis
30 cand. cum 1 baldekino. 0. Renbodus 1. don. eius 3 s. Petrus
4 s. et 3 d. 0. Wilhelmus et Wyntrudis don. 1 m.
14. Januar. 19. kal. Febr. — * 0. Gertrudis reclusa in
Elindorp don. eius 4 s. — a 0. Johannes 1. 1 m. don. eius. 0.
Johannes 1. et uxor eius don. eorum m. 1 de Louania. 0. Lucia
de Aquis don. eius 5 sterling. 0. Katerina don. eius 2 s.
annuatim. — b 0. Alferadis 1. don. eius 3 episcopi. — 0. Mettildis
de Patteren monialis istius loci pro cuius anima habemus annua-
tim 10 d. ad communia bona item 3 m. ad festum gloriose
a ) ist durchgestrichen und in folgender Korrektur wiederholt. b ) Rothschrift.
1 ) Ideberch uxor Joh.de Flatten: Joh.de Flatten, urkundl. 1335 (Zeit-
schrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. IV, S. 3) u. 1385 (Lacomblet,
TJrkundenb. 3, Nr. 887); war 1441 todt. Quix, Eupen S. 177.
2 ) Rutger, Joh. Reinard de Pomerio: ein Rein, de Pom. 1356 in Annalen
des hist. Vereins fiir den Niederrhein, Heft 55, S. 96; wahrscheinlich ist
gemeint der bei Quix, Abtei Burtscheid S. 139, zum Jahre 1321 genannte
Reinard, dcssen beide TSchter Marg. u. Methilde in nnserm Nekrologium
8 kal. Jul. u. 17 kal. Aug. sowie 8 id. Jan. u. id. Febr. genannt sind.
3 ) Ein Johann de Bunde, canon. Aqu., starb 1410. Heusch, Nomina S. 3.
4 ) Arnold von Gimmenich. Die Schenkung geschah im Jahre 1319, als
Arnold, Herr von Setterich, hochbetagt und krank war. Quix, Abtei Burt-
scheid, Urk. Nr. 108 u. 109.
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98 F. X. Bosbach
Trinitatis perpetui census ... . a in die sepulture sue item 5 m.
pro ornatu reliquiarum.
15. Januar. 18. kal. Febr. — 0. Alexander de Aquis don.
10 m. — 0. Bertolfus 1. don. eius m. 1. — 0. da. Aleydis de
Rade don. eius in vita 150 ra. et in exequiis 80 m. et annuatim
3 m. item 22 ra. pro hereditate comparanda. 0. Petrus de
Roitschen don. eius 5 m. Aleydis de Heynsberch 2 grossos.
Katerina 18 s. — 0. Stephanus miles de Droiue don. eius 10 m.
et 1 torticium.
16. Januar. 17. kal. Febr. — *0. Gertrudis 1. don. eius
26 s. 0. Metthildis m. — 0. Gertrudis don. eius 6 d. 0. Thomas
sacerdos don. eius 22 s. ad sacramentum. 0. Eva de Holsit
don. eius 4 s. annuatim ad sacramentum. 0. dns. Symon de
Holsit. 0. dns. Johannes miles dictus Sorebeil don. eius 1 m.
0. Godesta van den Panhus don. eius 1 m. 0. dla. Katerina
de Marken don. eius 4 m.
17. Januar. 16. kal. Febr. — *0. Erwinus Gerardus Aleidi
Methildis don. eorum 8 s. — b 0. dns. Matlion miles
de Eynatten 1 don. eius 3 m. et 1 cand. — 0. dla. Katherina
de Klyneboxen don. eius klippium. 0. Wilhelmus Wylde 2 don.
eius 10 m. 0. Reynardus. 0. Hermanus et Cristina filia sua
don. eorum multa bona.
18. Januar. 15. kal. Febr. — *0. Gerardus de Aldenhoiven 3
don. eius 18 s. — fO. Ida reclusa don. eius 6 s. — 0. dla.
Barbara de Nyswilre don. eius cuilibet quartam vini et 2 cand. —
0. Lodewicus don. eius 12 d. 0. Methildis de Pint uxor domini
Martini civis Aquensis don. eius 1 m. annuatim. — c Gatzinus
miles de Harlis don. eius 3 s. et 2 cand.
19. Januar. 14. kal. Febr. — *0. Alexander dns. de Wilre 4
don. eius 8 m. 0. Emundus miles de Brakele 5 don. eius 10 m.
a ) ein Wort unleserlich. b ) Rasur. c ) vorher eine umfangreiche Rasur.
1 ) Matlion de Eynatten war 1333 herzogl. Limb. Empfanger. Quix,
Abtei Burtscheid Urk. Nr. 126.
2 ) Wilb. Wylde 1394—99. Loerscb, Acbener Rechtsdenkmaler S. 189.
8 ) Gerh. v. Aldenb. war 1321 gestorben, vgl. Zeitschrift des Aacbener
Geschicbtsvereins Bd. XIV, S. 412; ein anderer lebte noch 1335, ebendas.
Bd. XIII, S. 138.
*) Alex, de Wilre 1228, Lacomblet 2, S. 325; 1263 Zeitscbrift des
Aachener Geschichtsvereins Bd. Ill, S. 228.
8 ) Emund de Brakele 1226, Lacomblet 4, 652.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. GG
0. Methildis 1. in Aquis don. eius annuatim 6 d. 0. Thomas
1. Aquensis don. eius 30 m. et 6 s. annuatim. — 0. Engelwina
1. donum eius s. 13. — a 0. Alveradis textrix don. eius 4 m.
20. Januar. 13. kal. Febr. — *0. Theodericus 1. don. eius
m. 1. — 0. Thomas sacerdos don. eius 1 florenum ad sacramen-
tum. 0. Gerardus de Parlo b qui dedit 10 m. — 0. Gertrudis
1. don. eius m. 1 (et) 2 candele. — 0. domicellus Wirichus de
Stalenbur. — c 0. Wiricus de Stalberg 1 don. eius 3 maid, silli-
ginis inde fient pitancie conventui. — 0. Gertrudis 1. don.
eius 18 d.
21. Januar. 12. kal. Febr. — *0. Theodericus advocatus de
Brftche 2 don. eius m. 1. — 0. Isentrudis 1. don. eius 30 s. d
0. Aleidis don. eius 30 s. et candela 1. — 0. Mathias de Berles-
berch 3 cuilibet domicelle 1 quartam vini. — 0. Katherina don.
eius flor. — 0. Guda Aleidis Hilelmus Johannes don. eorum 3 s.
annuatim. — Elizabet de Aquis antiqua priorissa 100 m. 15 m.
et cuilibet domicelle 1 quartarium vini et 1 modium siliginis
annuatim. — 0. Cecilia 1.
22. Januar. 11. kal. Febr. — fO. Arnoldus 1. don. eius 6 s.
0. Aleidis 1. don. eius 6 s. — 0. Nicolaus 1. dictus Sarpen-
berch don. eius 4 m. candelam 1 manutergia 3 uxor ipsius Nicolai
Sofia. 0. Johannes de Weyse don eius 4 d. e
23. Januar. 10. kal. Febr. — *0. pie memorie dns. Otto 4
tercius imperator qui dedit nobis Rutis. 0. pie memorie da.
*) vor und nach dieser Eintragung eine grosse Rasur. b ) die Handschrift
hat Plo mit einer mehrdeutigen Abhilrzung Uber dem P. c ) steht neben der
vorhergehenden Eintragung von jiingerer Hand geschrieben. d ) Dieselbe Ein-
tragung folgt noch einmal von einer andern Hand. e ) es folgen 3 Zeilen Rasur.
1 ) Wir. de Stoilberg war 1304 noch jung. Lacomblet 3, 35; ein anderer
war 1304 schon gcstorben. Zeitscbrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XV,
S. 5. Da die Eintragung von einer jiingern Hand berrttbrt, dtlrfte ersterer
gemeint sein. Vgl. Quix, Abtei Burtscbeid S. 302.
2 ) Tbeod. advoc. de Brfiche urkundl. 1252; Quix, Frankenberg Urk. 3.
s ) Math, de Berlesb. war 1381 hochbetagt; Quix, Berensberg S. 21.
4 ) Otto III. Laut Urkunde vom Jabre 1018 (Quix, Abtei Burtscbeid
Urk. Nr. 3) gab die Abtei Burtscbeid ibre Besitzungeu zu Kagenberg an die
Abtei Seligenstadt und erbielt von dieser die Giiter zu Rutten. Kaiser
Heinricb II. bestatigte in gedacbtem Jahre diesen Tauscb. Die Angabe des
Nekrologiums ist entweder so zu verstehen, dass Kaiser Otto das Tausob-
objekt Seligenstadt dem Kloster scbenkte oder or batte ihr Gttter zu Rutten
gegeben, welcbe durcb den Tauscb noch vergrossert wurden.
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100 P. X. Bosbach
Heilswindis mater domini Arnoldi de Gimranich 1 pro cuius anima
habemus annuatim 2 m. de quibus fiet conventui honesta pitancia.
a O. da. Maria de Foresto don. eius annuatim in. 1 et 20 m.
*0. Siardis 1. in Colonia don. eius 10 m. — 0. da. Richardis
da. de Stoilburch don. eius 2. m.
24. Januar. 9. kal. Febr. — *0. Gerardus 1. in Aquis
don. eius 4 d. et cuilibet quadrans annuatim. 0. Ulricus novi-
cius Vallis sti. Petri don. eius 14 s. — b 0. dns. Johannes decanus
sancti Servatii Traiectensis de Moilenarken 2 don. eius cuilibet
domicelle 1 quartam vini c . 0. Ida de Traiecto don. eius 6 s.
0. Reinardus Korf don. eius 3 flor. boni ponderis.
25. Januar. 8. kal. Febr. Conversio Sancti Pauli. — *0.
Irmentrudis 1. in Aquis don. eius 4 d. annuatim. 0. Cftnradus
1. Porcetensis 15 d. annuatim. 0. Agnes 1. don. eius 5 m. —
0. Egidius de Kettenis don. tortisium. 0. Gertrudis don. eius
pallium. — Item Johan Korf don. eius 1 florenum ponderis
iusti. — 0. dns. Reynardus pastor de Auwe don. eius 4 m.—
0. Katerina dicta bona don. eius cuilibet grossum.
26. Januar. 7. kal. Febr. — *0. Heilwigis 1. in Aquis
don. eius annuatim 4 s.— fO. Beatrix 1. don. eius 7. s. 0.
Giselbertus 1. eius 6 s. — 0. Beatrix monialis — Pro 2 ani-
mabus recepimus 2 m. — 0. Guobelinus de Setterich 1. don.
eius m. l d .
27. Januar. 6. kal. Febr. — fO. Arnoldus 1. don. eius 6 s.
0. Heinricus 1. don. eius 6 s. — 0. Elizabet da. de Endelsdorp
don. eius 4 m. 1 candela et dimidia marca annuatim ad sacramen-
tum pro se et pro Reynardo filio suo milite. — 0. Reinardus
de Moyrke 3 scabinus in Aquis don. eius 20 m. et 1 tortisium. —
28. Januar. 5. kal. Febr. — *0. Aleydis 1. don. eius 8 m. —
fO. Albertus clericus don. eius 6 s. — e Eva I. don. eius 90 m. —
0. Aleydis 1. don. eius valens 5 m. — 0. Hadewigis de Colonia
don. eius 6 s. annuatim. 0. Anisius 1. don. eius 6s. — 0.
Methildis 1. don. eius m. 1.
') Vorher steht 0. da. b ) Vorher sind ungefahr 2 Zeilen radirt. c ) Noch
drei Worie sind ausradirt d ) Es folgen 3 Zeilen Rasur. e ) Goldtinte.
*) Helsw. v. Gimmenicb, die Mutter der ersteu Aebtissin.
*) Joh. de Moilenmarken 1348; Fahne Bd. I, S. 288.
3 ) Rein, de Moirke scab. 1394; Loersch, Achener Rechtsdenkm&ler
S. 70 u. 90; f 1421; Zeitsehrift des Aacbener Gescbicbtsvereins Bd. XII, S. 311.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 101
29. Januar. 4. kal. Febr. — *0. Methildis 1. in Aquis don.
eius annuatira 12 d. — 0. da. Elizabeth da. (!) de Brftch 1 don.
eius valens 1 m. a — 0. Tfilla monialis loci istius don. eias
4 m. quarum due cedunt in sancta die Sacramenti et tertia in
mense ad Sacramentum quarta in die annonarum. — 0. Johannes
sacerdos et monachus in Heysterbach. — In crastino sancte
Aldegundis tenetur conventus solvere ecclesie ipsius annuatim
6 d. ut adiutorio b ipsius protegaraur ab incendio.
30. Januar. 3. kal. Febr. — * 0. Aleidis 1. don. eius 7 s. c —
0. da. Elizabet de Br&ch don. eius valens 1 m. et cuilibet dimidia
quarta vini annuatim de quadam ama in Treversdorp.
31. Januar. 2. kal. Febr. — 0. Cristianus van der Wey
don. eius 16 s. — 0. dns. Joh. de Bulcum 2 pastor. — 0. Til-
mannus sacerdos. — 0. Arnoldus 1. Aleydis 1. Sophia 1. don.
eorum 9 gross, antiqu. et post d 54 episcopos. — 0. dla. Cristina
don. eius 6 s. annuatira item cuilibet 1 grossum. Margareta de
Berlesberch don. eius casulam, cuilibet domicelle quarta vini. —
0. Agnes de Sleiden don. eius 2 m.
1. Februar. kal. Febr. — * Sibilla 1. in Aquis don. eius
annuatim 7 d. — Item 0. Alydis don. eius 6 s. — 0. Gysela
da. de Eninberch don. eius 5 m. — 0. Heilwigis 1. — 0. Elizabet
don. eius 1 m. — 0. da. abbatissa de Sanctis Virginibus in
Collonia don. eius 1 in. monete Coloniensis. — 0. dla. Heilwigis
de Patteren don. eius 1 quarta vini et 1 m. ad sacramentum et
1 ad Trinitatem. — 0. dns. Johannes de Welz don. eius m. 1 et
candela. 0. dla. Sophia de Hasewort don. eius 4 m.
2. Februar. 4. non. Febr. Puriflcatio Sancte Marie. —
*0. Mechthildis in Aquis don. eius annuatim 6 d. — fO. Mar-
gareta 1. don. eius 6 s. — 0. Heinricus don. eius 6 s. — 0.
Guda 1. don. eius 6 s. 0. dns. Daniel de Collonia don. eius
1 m. annuatim. 0. Heilwigis 1. 0. Reinnerus 1. 0. Conradus
de Speriolo scabinus Aquensis don. eius 10 m. 0. dns. Johannes
sacerdos de sancto Bartolomeo 3 . 0. Johannes dictus Rese don.
a ) ist ausradirt und unter dem folgenden Tage neu eingetragen. b ) wieder-
holt ut adiutorio. c ) es folgen 2 Zeilen Rasur. d ) Die Handschrift hat p
mit einer Abkurzung, vielleicht paratos.
x ) Elis. de Bruch, wohl die Gattin Tbeod. do Bruch; vgl. 12. kal. Febr.
2 ) Joh. de Bulcum, Pfarrer vou St. Michael, f 1424; Quix, Stadt
Burtscheid S. 71.
8 ) Joh. de St. Barth. Eine Bartholomaus-Kapelle mit eigenem Geistlichen
lag in der Hauptstrasse zu Burtscheid. Vgl. Quix, Stadt Burtscheid S. 76 ff.
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102 F. X. Bosbach
eius 3 m. 0. Aleydis de Aquis don. eitis 2 s. annuatim. 0. dns. Hen-
ricus Korus * schabinus Aquensis cuilibet domicelle 1 Jacobus. —
0. da. Benigna prima uxor domini Arnoldi militis de Gimmenich 2 .
3. Februar. 3. non. Febr. — *0. Petrissa 1. don. eius
5 m.- fO. Elizabet 1. don. eius 1 iurnale. — 0. Gobbelinus
de Serfze a don. eius 6 s. — 0. Gobelinus don. eius m. 1 annua-
tim; Alius Gobelini. — 0. dns. Cono van den Eykhorne 3 don.
eius 8 in. — In Purificatione beate Marie Virginis habemus
1 maldrum tritici de domino G&defrido de Hamboygin 4 . — 0.
dns. Hermannus miles de Asteneyht don. eius torticium. — 0.
Reymarus 1. de Wiswilre don. eius 2 m.
4. Februar. 2. non. Febr. — 0. Lambertus 1. don. eius
2 m. 0. Heidenricus. — 0. Aleydis de Blense don. eius 1 m. —
0. Jacobus 1. de Rode 5 don. eius m. 1. 0. Gerardus et uxor
eius et filia eorum Lucia don. eorum 6 m. et 3 candelae. —
0. da. Gertrudis de b — 0. Katerina filia Gerardi braxatoris
7 et trecessim , quelibet 2 1 j 2 s. 0. Margareta de Frankenberg
don. eius 50 m. et m. annuatim. — 0. dla. Aleydis dicta Fitol
don. eins 6 m. Domicellus Steffanus de "civitate Schittenich
cum amicis suis Ungrenses. — d 0. Tilmannus et Geirtrudis item
Stephanus et Elizabeth uxor eius, item Johannes Alius eius cum
Dorothea filia et Simon isti ad hunc quod desideraverunt percipere
fraternitatem. Item obiit Johannes et Geirtrudis, item Margareta
ava eorum, item Bertilina item Stephanus, Michael, Emundus,
Katerina, Margareta, Petrus, Margareta, Petrus, Margareta,
Katerina Simon bercoltorsun van dem Imenkorf Stinchen.
5. Februar. non. Febr. — *0. Aleidis 1. in Aquis don.
eius 5 m. 0. Clementia 1. don. eius 7 s. — fO. Hadewigis
a ) radirt und undeutlich. b ) Name fehlt. c ) trecessim = pars solide,
Du Cange. d ) Die folgende Eintragung bis Stinchen steht am Rande unter
dem Texte und ist sehr verblasst.
*) Henricus Korus scab. Aqu. 1338 u. 1339; Loersch a. a. 0. S. 57
u. S. 92.
2 ) Benigna von Gimmenich war 1319 todt; Quix, Abtei Burtscheid S. 136.
8 ) Cono van den Eykh. 1324—99; Loersch a. a. 0. S. 190; 1408 zum
letzen Male erwahnt; der in den Annalen des hist. Vereins fur den Nicder-
rhein Bd. XXI, S. 236 zum Jahre 1417 genannte diirfte ein anderer sein.
4 ) Godf. de Hamb. 1301 ; vgl. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins
Bd. VI, S. 135.
8 ) Jacob de Rode 1338, Diisseldorfer Staats-Archiv.
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Das alteste Burtscheider Nekrologiuni. 103
1. — 0. Michael 1. don. eius 8 s. 0. Eva 1. don. eius 10 s. —
0. dus. Arnoldus de Frankenberch 1 advocatus Porcetensis don.
eius 3 m. 6 heller annuatim. — 0. Arnoldus de Moyrke don. eius
clypeuui. — 0. dns. Conradus miles de Oytwilre 2 don. eius 2 m.
6. Februar. 8. id. Febr. — fO. Agnes 1. don. eius 10 s. —
0. Mechthildis 1. don. eius 8 s. — 0. Gobbelinus dictus Rost
de Hoicwilre don. eius 3 clypei. 0. Petrus de Droyf don. eius
1 s. cuilibet domicelle.
7. Februar. 7. id. Febr. — 0. Irraegardis 1. — 0. Aledis
don. eius calix in sacristia. — 0. Tfryze de Ossenbroich et
uxor eius Hadewigis et mater et pater eius cum (!) et omnes
pueri eorum et Gerardus, Wederus, Stephanus Tuyze Dedericus,
Hyeldegardis Margareta Caterina Methildis Heylwigis Jutta
Lisabet Katherina; pro his omnibus habemus 1 florenum cum
dimidio annuatim in cellerario.
8. Februar. 6. id. Febr. — *0. Methildis 1. in Aquis et
Euthgerus filius eius Aquensis don. eorum annuatim 18 d. et
11 capones. *0. Gerardus 1. in Aquis don. eius annuatim 12 d. —
0. Metthildis 1. don. eius 7 s. et 2 cand. — 0. Johannes Yvels 3
don. eius unicuique domicellae 3 s. in prompta pecunia, pittancie
de piscibus 2 cereas candelas et 2 tortisia in sacroforia.
9. Februar. 5. id. Febr. — f 0. Theodericus 1. don. eius
2 maid, siliginis annuatim et 1 m. 0. Katerina m. fO. Agnes
scolaris. — 0. Odilia de Aquis m. 1.
10. Februar. 4. id. Febr. — *0. Odilia 1. in Aquis don.
eius 26 s. et annuatim 18. d. 0. Heinricus 1. don. eius m. 1.
0. Mabilia 1. don. eius. — 0. dla. Elizabeth de Berge uxor
Arnoldi Buck 4 2 florenos et quartam vini et annuatim 1 florenum
pro se et pro viro suo et pro pueris suis.
11. Februar. 3. id. Febr. — *0. Maria et Odilia in Leodio
don. ipsorum 8 m. et domus una in Leodio. — fO. Methildis
1. don. eius 2 s. 0. Wilhelmus 1. don. eius 1. m. — 0. da.
Sophia uxor domini Wilhelmi de Kuk don. eius m. 1. — 0.
Johannes de Vilen don. eius 2 s. a
*) Es folgen 3 l l 2 Zeilcn Rasur.
*) Arnold de Frankenberg; Arnold II. war 1261, Arnold III. 1352
Vogt von Burscheid; Quix, Frankenburg S. 44 if.
2 ) Conr. de Oytwilre: sein Sohn Wilhelra urkundlich 1364; v. Oidtman.
3 ) Joh. Yvels 1302. Dtisseldorfer Staats-Archiv, Alftersches Copiar.
4 ) Arnold Buck 1390; vgl. Zeitsckrift des Aachener Gescbicbtsvereins
Bd. IX, S. 54.
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104 F. X. Bosbach
12. Februar. 2. id. Febr. — *0. Heinricus 1. don. eias
1 ra. 0. Ava et Heinricus maritus eius don. eorum 2 bonuaria
terre. — 0. Odilia begina don. eius dimidia ra. — 0. Sophia
de Frankenberch don. amam vini et dimidiam m. — 0. Henricus
1. don. eius 22 d. aunuatim et 2 cand. — 0. Elizabeth van der
Lanscronen don. eius 17 ra. 0. dla. Heilwigis de Tekil don.
eius m. 1. — 0. Katerina 1. don. eius 1 m. a 0. Johannes dictus
Deye b don. eius annuatim 4 s. 8 d.
13. Februar. id. Febr. — *0. Heinricus 1. don. eius m.
1. — 0. dla. Katerina de Koytdenboyrn don. eius unicuique
domicelle quartam vini. — 0. dns. Johannes scultetus de Esc-
wilre 1 don. eius 4 m. et 2 cand. — 0. dns. Heinricus quondam
pastor in Wanle don. eius unicuique domicelle 1 quarta vini et
2 d. annuatim. — 0. Lodowicus miles de Erzelbach don. eius
8 grossi. 0. dns. Johannes miles de Louerke don. eius 74 m.
item annuatim 2 m. et 1 quartam vini. — 0. Methildis antiqua
de Pomerio don. eius valens 1 libram grossorum.
14. Februar. 16. kal. Mart. — *0. Franco 1. don. eius
bonuarium 1. 0. Cristina 1. don. eius 12 d. 0. Johannes de
Giranich 2 quondam scultetus Aquensis cuius dextrarium et arma
et cetera quaedam clenodia sua vendidimus pro 50 m. quibus
denariis decima quedam que inpignorata fuit domino Wilhelmo
de Hamele a nigris monachis praedecessoribus nostris redime-
batur ut exin anniversarium eius perpetuo in domo nostra cele-
bretur. — 0. Johannes Tabita sacerdos don. eius dimidia m.
annuatim. — 0. dns. Thomas de Eynrode don. eius 48 m.
15. Februar. 15. kal. Mart. — fO. Johannes 1. don. eius
10 s. 0. Theodericus 1. don. eius 6. s. 0. Cristina 1. don.
eius 4 s. c — 0. Aleydis de Heydendale don. eius 2 flor. —
0. Elizabet de Korrensich monialis huius conventus don. eius
6 flor. 0. Johannes dictus Schuip don. eius 5 modii spelte. —
a ) Rasur von einer halben Zeile. b ) oder Teye. c ) folgt eine Rasur von
einer halben Zeile,
1 ) Joh. scultet. de Escwilre 1326; Quix, Cod. Diplom. 1334; Zeitschrift
des Aachener Geschichtsvereins Bd. XIII, S. 137.
2 ) Johann de Gimnicb war ein Sohn des Schultheiss Arnold, ein
Bruder des jiingern Schultheiss Arnold. Die Benediktiner, welche vom Jahre
997—1220 (1222?) das Burtscheider Kloster besassen, hatten in den letzten
Jahrzehnten sowohl in sittlicher wie in finanzieller Hinsicht eine schlimmc
Wirthschaft gefiihrt.
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Das alteste Burtschekler Nekrologium. 105
0. Emundus miles de Brakele 1 don. eius 15 s. — 0. frater
Johannes dictus Tob don. 60 m. in die obitus sui quelibet dla.
dimidium quartarium vini mensale novum de 60 ulnis et alia
cleynodia quam plura de domo sua.
16. Februar. 14. kal. Mart. — *0. Hildegundis novicia*
don. eius 50 m. pro anima sua et mariti sui Gozwini. 0. Wilhelmus
1. don. eius 18 d. et 2 capones. — fO. Walterus 1. don. eius
2 s. annuatim. 0. Cftno de Wis 2 don. eius 1 m. annuatim. —
*0. Jutta l. b filia domini Emundi de Gimnich 3 . — Jutta Alia
domini Emundi de Gimnich. — 0. Godefridus de Patteren don.
eius 10 m. — 0. Gerardus 1. don. eius 6 h. 0. Odilia. — 0.
Katherina operarii monialis in Porscheto don. eius 20 flor. 7 m.
annuatim.
17. Februar. 13. kal. Mart. — *0. Heinricus 1. don. eius
m. 1. fO. Arnoldus 1. 1 m. — 0. Wilhelmus don. eius 4 s. —
0. Wilhelmus conversus huius loci. 0. dla. Katerina de Caldin-
born don. eius 10 m. 0. Wilhelmus et Gertrudis Katerina don.
eorum 26 s. 0. Reynnardus 1. de Aquis don. eius 1 m. — 0.
Aleidis van der Wyden don. eius 2 m. — 0. Goswinus sacerdos et
Aleydis Anna c manutergia. 0. Arnoldus. — Item Johannes et Gilla.
18. Februar. 12. kal. Mart. — f 0. Heinricus de Wuthusen
et uxor eius Aleidis don. eorum 1 m. — 0. Oda 1. don. eius 5 s.
0. Arnoldus dictus der Hayner don. eius 50 aureos. — 0. dns.
Gerardus miles de Lftgen 4 don. eius 18 h. 0. Franbacus de
Ouwe don. eius 1 m. — 0. pie memorie frater Johannes qui
apud nos peregrinus et exul per annos plurimos religiose con-
versatus locum nostrum pretioso thesauro multarum reliquiarum
a ) Sie trat also nach dem Tode ihres Gemahls in das Kloster ein. b ) Der
Zusatz filia -- Gimnich ist von der ziveiten Hand; es folgt derselbe Name noch
einmal von spdterer Hand. c ) H An, vielleicht ancilla.
1 ) Emund. de Brakele (vgl. oben 14. kal. Febr.); wahrscheinlich ist hier
ein anderer gemeint, da die Eintragung von jtingerer Hand geschrieben ist,
etwa der, welcher bei L acorn blet a. a. 0. 3, Urk. 87 zum Jahre 1310
genannt ist.
2 ) Cuno de Wis erwahnt die Zeitschrift des Aachener Geschichts-
vercins Bd. IV, S. 285.
s ) Jutta de Gimnich war 1321 noch minderjahrig. Quix, Abtei Burt-
scheid ^. 136.
*) Gerard de Lngen 1321; Loersch a. a. 0. S. 175; 1331 und spater
picht mehr. Quix, Stadt Aachen Bd. Ill, S. 102.
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106 F. X. Bosbach
ditavit; insuper ad ornatum altaris et sanctarum reliquiaram
valens 140 m. pro festivitate gloriose virginis beate Agnetis
solerauiter peragenda 2 m. ad pitanciam quas erga conventum
coinparavit pro 2 *& grossorum cuius memoria sit apud nos in
benedictione.
19. Februar. 11. kal. Mart. a — 0. Elizabet 1. don. eius
1 m. 0. Alebrandus 1. don. eius 1 m. 0. Ida uxor Heinrici
Albi don. eius 1 m. — fO. Thomas 1. don. eius 30 m. et annua-
tim 6 s. 0. Heinricus 1. don. eius. — 0. dns. Wallerannus
quondam dux Lymburgensis 1 . — 0. dns. de Bremen et pro
domino Jacobo 18 s. in domo Neven. — 0. Nycolaus 1. candela 1.
0. Methildis pistrix don. eius aureum 1. 0. Lisa 1. de Entfelt
don. eius 2 m.
20. Februar. 10. kal. Mart. — *0. Aleidis 1. in Aquis
don. eius 12 d. annuatim. 0. Wilhelmus 1. don. eius 1 m. f 0.
Lineradis 1. don. eius 6 s. 0. Elsa de Lanzkronen 14 m. b 0.
Heynricus dictus Corus don. eius 2 m. 0. Uda don. eius 1 tortisium
2 candelas et cuilibet domicellae quartam vini. — 0. Methildis
1. 6. d. — 0. Soffia et Hadewigis de Colonia don. earum quar-
tam vini c . 0. dla. Uda de Eipen don. eius 1 tortisium et
2 candelas et cuilibet domicelle 2 s.
21. Februar. 9. kal. Mart. — *0. Basilius 1. in Aquis
don. eius annuatim 3 s. d pro se et uxore sua Ida. — 0. Mathias
sacerdos don. eius 1 m. 2 modii siliginis et 3 s. annuatim. —
0. dns. Wilhelmus dictus Beyssel 2 miles iunior don. eiii9 5 m.
0. Soror Methildis de Dofferin. — 0. Mathias 1. dictus Schop
don. eius dimidia m. 0. Elizabet uxor Wineri don. eius casula
1 cum marca. 0. Johannes de Fossa don. eius 3 m. ad fabri-
cam. — 0. Gertrudis de Vilen don. eius 1 m. et 2 candele. —
a ) Ueber dem Texte auf dem Rande steht: 0. dns. Johannes de Puteo
miles, don. eius 2 florenos et 1 magnam candelam quae dicitur teitys. b ) Diese
Eintragung ist durchgestrichen. c ) Von spaterer Hand steht hier 0. Arnold.
d ) Von hier ab 2. Hand.
1 ) Walram dux Limbg.; es liegt nahe, an Walram II. zu denken, der
sich 1133 der Abtei als Wohlthater erwies; vgl. Quix, Abtei Burtseheid,
Urk. 12, obschon die Eintragung nicht von der altesten Hand herruhrt, um-
somehr, da auch die Gemahlin dieses Herzogs, Namens Jutta nebst ihrem
Sohne Heinrich unter 16. kal. Aug. in unserm Nekrologium vorkommt.
2 ) Wilh. Beyssel 1338; Loersch a. a. 0. S. 57; ein anderer 1413 vgl.
Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. VI, S. 141, Anm.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 107
0. Katerina 3 m. 0. Jutta don. eius 3 m. 0. Agnes de sancto
Cornelio.
22. Februar. 8. kal. Mart. Kathedra sancti Petri. —
* 0. Wilhelmus sacerdos de R&nilberch 1 don. eius 4 m. et annua-
tim carrata vini quam solvent monachi Vallis sti. Petri. — fO.
Aleidis 1. don. eius 12 d. annuatim. — 0. Johannes 1. — a 0.
Wiricus et uxor eius Methildis 17 s. — 0. Eua de Uphemyg
2 m. — 0. Jacobus scolaris don. eius 7 s. et 3 s. annuatim. —
0. dla. Maria de Leodio don. eius 3 ciphi de quorum vendicione
habemus 1 m. annuatim. — 0. da. Aleidis de Nerigh 1 capun.
de Fluelo. 0. Hildegundis monialis don. eius 10 m. b — 0.
Arnoldus canonicus de Avendail. — 0. Hildegundis monialis
don. eius 5 m. — c 0. Johannes de Kenswilre 2 don. eius uni-
cuique quartam vini. 0. Katerina de Holsit.
23. Februar. 7. kal. Mart. — 0. Johannes clericus d de
monte Salvatoris don. eius 12 d. annuatim. — 0. Margareta 1.
da. de Schoyffbergh don. eius casula 1 et 28 candele et 18 s.
pro vino cuilibet quartam 1 et 2 m. ad libros de oloserico ven-
dito et currum suum e . — 0. Thomas. 0. da. Ricurda l. f de
Wrynzen 2 maldre siliginis. — 0. Aleidis g de Aquis don. eius
3 m. — 0. Katerina. 0. Sapientia don. eius 18 s. cum salti-
bus. — 0. Elizabet de Wrden monialis istius loci.
24. Februar. 6. kal. Mart. Mathie Apostoli. — *0. Theo-
dericus miles de Bernsowe 3 don. eius 10 m. 0. Cuno g et Gode-
fridus milites don. eorum 10 m. — fO. Sapientia et Alius eius
Godescalcus don. eorum 13 s. et annuatim 4 s. et 1 bonum
psalterium. — 0. Aleidis 1. don. eius 2 s. Henricus h . — 0.
Ampluus Sch6uwedus don. eius m. — 0. Eustacius miles dns.
*) Vorher steht darchstrichen: 0. Libertus et uxor eius don. s. b ) Eine
spdtere Hand hat hinsugefUgt: de Bleydesteyne celleraria in Porceto. c ) Steht
am Rande. d ) 1st durchgestrichen und verbessert in „ sacerdos". e ) Dieselbe
Eintragung folgt noch einmal, ist aber durchgestrichen. *) I. ist von spdterer
Hand. g ) Durchstrichen. h ) Gabe fehlt.
*) Runilberch = 'Langerwehe.
2 ) Joh. de Kensw. 1333; Quix, Cod. Diplom. Bd. Ill, S. 215. 1331
u. 1395 Lacomblet a. a. 0. 3, Urk. 252 u. 1010; 1420 Zeitschrift des
Aachener Geschichtsvereins Bd. VI, S. 167; des letztern Gemahlin ist Nesa
von Huchelhove.
8 ) Theod. de Bernsowe 1222; Lacomblet 2, Nr. 107, 1238 ebendas.
Nr. 233, 1226 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XV, S. 2, Anm.
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108 F. X. Bosbach
de Pomerio don. eius 50 m. — 0. Jonathas 1. — 0. Beatrix
uxor Rycoldi de Rodenburg 1 don. eius 2 m. et 1 casula. 0.
Maria becgina de Leodyo don. eius 15 m. 10 s. de tribus cifis
venditis et 4 s. gross. Turon a .
25. Februar. 5. kal. Mart. — *0. Frideswindis 1. don. eius
5 m. et annuatim 1 m. — 0. Odilia Arnoldus. — 0. Katerina
l. b — 0. Katerina 1. don. eius 12 d. 0. dns. Hermannus Otter
de Nyvenem 2 miles don. eius 1 quartam vini unicuique moniali
et 1 candelam tortis. — 0. Gertrudis 6 s. 0. dns. Johannes
de Putz don. eius 2 m. — 0. Katerina de Cleue monialis don.
eius 6 s. annuatim et 1 quartam vini. — 0. Bele. Item o.
Johannes de Duren noster fidelis famulus don. eius 4 in. 0.
Alveradis et filia eius don. earum 32 s. — 0. dla. Wirburgis
de Koisselt don. eius florenum. 0. Katherina ancilla domine
abbatisse don. eius annuatim V\ 2 flor. item dimidium s. cellario
item cuilibet domicelle m.
26. Februar. 4. kal. Mart. — c Sequenti die post Invocavit
habetur anniversarium Hermanni Durzant 3 et Heilwigis uxoris
eius Mathie fratris qui dedit pro ipsis d m; e collecta cottidie
teneatur in conventu huius pro ipsis. — 0. Arnoldus Voymer
2 modium (!) grani. — *0. Jutta 1. don. eius 3 m. — fO.
Heilswindis filia domini Johannis de Gimnich don. eius 6 s.
annuatim. 0. Heynricus Aleydis Methildis don. eorum 4 episcopi.
0. Jutta don. eius 10 m. annuatim. 0. dla. Aleydis de Tersto
don. eius Vj 2 m. annuatim et cuilibet puellae quartam vini. 0.
Soffia de Frankenberg 4 don. eius 48 m. et sericum pannum cum
integro oloserico. — 0. Methildis de Frankenberg 5 monialis huius
*) Vgl. oben 8. kal. Mart. b ) Der Name ist unleserlich, die ganze Ein-
tragung ist durchgestricheti. c ) Sequ. bis 0. Jutta steht ilber dem Texte auf
dem Rande; nach anniversarium folgt eine Rasur. d ) Zahl radirt. e ) Rasur,
l ) Ricolf de Rodenburg 1345; Loersch a. a. 0. S. 56, war allem An-
scheine nach 1355 gestorben. Jahrb. Mr Alterth. Heft 66, S, 129.
*) Herm. Otter de Nyvenem 1301; Lacomblet a. a. 0. 3 Nr. 14; vgl.
unten kal. Jun.
3 ) Herm. Durzant 1411; Loersch a. a. 0. S. 203; 1407 Annalen dcs
histor. Vereins fur den Niederrhein Heft 66, S. 130.
4 ) Sophia de Frankenberg vgl. unter 4. kal. Mart.
6 ) Mettildis de Fr. war die Tochter Johannes von Fr.; sie lebte noch
1276; Quix, Frankenburg, S. 38.
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t)as alteste teurtscheider Nekrologium. 10§
loci don. eius cuilibet dimidium quartarium vini et 6 s. ad sacramen-
tam annuatim. — 0. Katerina Durzant 1 modium siliginis.
27. Februar. 3. kal. Mart. — *0. Leticia 1. don. eius 2 m.
fO. Theodericus 1. et uxor eius Aleidis don. eorum 2 iurnalia
terre. — 0. Oda 1. don. eius 6 s. — 0. Winandus pistor don.
eius 12 d. — Item sequenti die post Reminiscere o. Heinricus
pastor sancti Michailis l orate pro eo. — 0. Arnoldus dictus
Cloyke don. eius m. 1. Johannes de Holregrayt 3 s. et 10 d. —
0. dla. de S6rse don. eius 2 m. — 0. dla. Yda apud nos sepulta
don. eius 270 m. in prompto et 2 m. annuatim et unicuique
quartam vini et 4 candelas. 0. Gerardus don. eius 15 s.
28. Februar. 2. kal. Mart. — 0. Johannes* don. eius 6 d. b
annuatim. 0. Methdis (!). — 0. Katerina. 0. Cecilia de Serfze
et filia eius don. earum 5 m. 0. dns. Arnoldus miles de Pomerio 2
don. eius 6 m. cum 4 candelis. 0. Obelus. 0. dla. Agnes dicta
Schrafs de albis monalibus cuilibet 3 s.
1. Marz. kal. Mart. Albini episcopi. — *0. Jfltta 1. don.
eius 1 m. 0. Willelmus 1. don eius 1 m. — fO. Methildis e 1.
don. eius annuatim 4 modios tritici. — 0. da. Aleydis de Pomerio
don. eius 40 m., que locata fuerunt ad vineam de Treuerdorp
et habebit conventus die anniversarii de dicta vinia (!) quartam
vini in perpetuum. — 0. Agnes et Aleidis 1. don. eorum (!) 4 s.
4 d. minus. 0. Raso miles de Ulpich 3 don. eius modium sili-
ginis annuatim.
2. Marz. 6. non. Mart. — 0. Bela Berta Katerina. 0. Uda
monialis don. eius 20 flor. 3 x / 2 m- annuatim. 0. Katerina 1. don.
eius 3 m. 0. Katerina 1. don. eius 6 s. 0. Abelo 1. et uxor
eius et filia eius Katerina don. eorum 1 florenum. 0. Freids-
windis 1. de Beke don. eius cuilibet quartam vini. 0. Elyzabet
subpriorissa.
a ) Dariiber steht: et Eliza. b ) Handschrift: denaos. c ) de Caraborne
von spaterer Hand.
1 ) Henricus, pastor St. Michael: Heinrich von Wassenberg, f 1390.
Quix, Stadt Burtscheid, Urk. Nr. 19 u. S. 71.
2 ) Arnold de Pomerio; weleher von den vielen dieses Namens gemeint
ist, lasst sich nicht bestiromen; der bei Quix, Cod. Dipl., zum Jahre 1346
erwahnte kSnute es sein.
3 ) Raso de Ulpich: jcdenfalls ein Verwandter der Ricardis von Ulpich,
die 1380 und 1381 Aebtissin vou Burtscheid war. Vgl. Quix, Abtei Burt-
scheid S. 396 u. 397.
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110 P. X. Bosbach
3. Marz. 5. non. Mart. — *0. Rutgerus de Assela 1 don. eius
1 m. — f 0. dns. Fridericus dns. de Sleida 2 don. eius 5 s. 0.
Johannes 1. in Aquis don. eius annuatim 12 d. — 0. Nesa uxor
. . . . a don. eius tunicium de Fluele. — b 0. da. Sigewigis de Car-
pena. — 0. Agnes don. eius antiquum schiltum. — 0. dla. Suenit
de Drowe. 0. Katherina Bfilken 3 don. eius clypeum. 0. Helewigis
don. eius 6 s. c
4. Marz. 4. non. Mart. — *0. Willelmus de Foresto don.
eius 2 m. f 0. Methildis 1. don. eius 8 s. — Aledis Elizabet. —
0. Raso miles de Ulpich 4 don. eius IOV2 sumb. avene in Ouchen.
0. Hermannus de Wailhoiren don. eius 2 libras cere. — 0.
Renardus 1. de Heygin don. eius 1 m. — 0. da. de Welten et
parentum 18 s. — 0. Lambertus sartor et uxor eius Margareta
Francho Kaerd et uxor eius Gertrudis Francko pistor et uxor
eius Nesa Lambertus et filius eius Francko dederunt 1 florenum. —
d 0. Clois Woif ind Katherina uxor eius don. eorum cuilibet domi-
celle quartam vini.
5. Marz. 3. non. Mart. — *0. Alardus 1. don. eius 2 m. 0.
Willelmus 1. don. eius 6 s. — e 0. Katerina van der Koylprey 5
habemus domum suam an dem Altorp. — 0. Hadewigis 1. don.
4 s. — 0. Hadewigis 1. don. 4 s. — 0. da. Mettildis de Breinte
don. eius 6 florenos aureos.
6. Marz. 2. non. Mart. *0. Macharius 1. don. eius 1 m. — 0.
Katerina 1. 0. Ludeuuicus de Sleidis 6 don. eius 2 m. — 0. Heyn-
ricus. — 0. Cristencia 1. don. eius 2 candele. 0. Aleydis beghina
don. eius annuatim ad sacramentum m. 1 et 9 s. ad sacristiam.
7. Marz. non. Mart. — fO. Agnes 1. don. eius 6 s. —
0. Helyas. — 0. Johannes 1. don. eius 12 d. 0. Gftbelinus. —
a ) Name unleserlich: etwa Gumie oder Grumie. b ) Rothschrift. c ) Es
folgt, theilweise radirt: 0. Johannes de . . . don. eius . . . tortisium. d ) Durch-
geMrichen. e ) Fast uber dem Texte auf dem Rande.
*) Rutg. de Assela: eines R. von Asselt Toehter ist 1318 Gattin Gisel-
berts von Donk; v. Oidtman.
2 ) Frid. de Sleida lebte nocb 1282; Baersch, Eiflia illustrata Bd. I,
Abtb. 2, S. 157.
8 ) Kath. Bulken, wobl eine Verwandte des Job. von Bulkura, Pastors
von St. Michael, der 1424 starb. Vgl. Quix, Stadt Burtscbeid S. 71.
4 ) Raso de Ulpich vgl. oben kal. Mart.
5 ) Koilprey oberhalb Burtscheid im Tbale der Wurrn.
6 ) Ludewicus de Sleidis war 1279 und 1291 Schoffe zu Aachen; Zeit-
schrift des Aacbener Gescbichtsvereius Bd. I, S. 143.
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Das alteste Burtscheicter Nekrologium. Ill
0. Gerardus 1. don. eius 2 s. 0. Katerina Johannes 1. Johannes
Katerina uxor ens don. eorum m. 1 ad sacramentum. 0. Cristina
cum matre eius 18 s. don. eorum ad sacramentum.
8. Marz. 8. id. Mart. — 0. Gerlacus de Milem don. eius
15 candele et 21 s. — 0. Heynricus de Wirenych don. eius
1 m. — 0. Christianus onder den Gewfilfne Aquensis don. 20 m. —
0. frater Heinricus conversus. — a 0. Kateria (!) don. eius 1 m. —
0. Katerina beghina don. eius modium siliginis. — 0. Tehilmanus.
9. Marz. 7. id. Mart. 0. Johannes 1. don. eius 6 s. 0.
da. Sofya uxor domini Arnoldi Villici Aquensis don. eius 3 m.
et 5 m. annuatim. — 0. Heynricus 1. et uxor eius Uda de
Geuuenich 1 don. eorum 1 m. annuatim Aquis in foro b . — 0.
Henricus filius Johannis de Vilen don. eius 2 s. 0. Henricus
Alius Johannis de Vilen don. eius 2 s.
10. Marz. 6. id. Mart. *0. Albertus 1. don. eius 2 m.
0. Aleidis don. eius 6 s. 0. Aleidis don. eius 3 m., psalterium (!)
1 et candelam 1. — 0. Cristianus don. eius 7 s. — Godefridus
Colonus in Vrankenbergh. — 0. Helyas. 0. Hein van Puffen-
dorp don. eius 14 s.
11. Marz. 5. id. Mart. — *0. Heilwigis de Bergis sancti
Laurentii don. eius 10 iurnalia in eadem villa. — 0. Odilia. —
0. Agnes don. eius 1 m. — 0. Keinardus de Louerich cuilibet
domicelle 14 s. 20 libras cere in sacristia . . . . c erflich.
12. Marz. 4. id. Mart. — Gregorii Papae. — *0. Simon et
Methildis don. eorum lis. — 0. pie memorie Methildis monialis
in Porceto. — 0. Keinardus 1. dictus Frambach don. eius
missale. — 0. Johannes Oculus dedit candelam. — 0. Johannes
de Meynbach candelam 1. — 0. dla. Suennot de Drowe. —
0. dla. Hence d de Moniauwen candelam 1. — 0. dns. miles de
Merzenhftosen 2 Johannes 3 m. 0. Heynricus et Aleydis don.
eorum 9 s. et Jutta.
13. Marz. 3. id. Mart. — *0. Aleidis 1. Aquensis don.
eius 8 d. annuatim. — 0. dns. Godefridus miles de Immendorp
don. 1 clippeum. — 0. Yrmgardis monialis 25 florenos. — 0.
*) Rothschrift. b ) Folgt eine Rasur. c ) Unleserlich. d ) Oder Hente.
*) Henricus de Geuvenich, urkundl. 1381; v. Oidtman.
2 ) Joh. de Merzenhusen 1360; Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 603;
1389 Urk. v. Oidtman.
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ll£ F. X. Bosbach
Johannes dictus Hfins don. eius m. — a Lewe civis
Aquensis don. eius 3 m. 0. Katerina 1. don. eius 12 d. —
14. Marz. 2. id. Mart. — *0. pie memorie Theodericus
decanus Aquensis 1 don. eius 1 m. annuatim. — 0. Lutgardis
monacha in Porceto\ — 0. Bela don. eius 1 m. — 0. Johannes
de Merode don. eius 9 kantelas (!) — 0. dns. Bertolphus canoni-
cus Aquensis don. eius m. I annuatim. — 0. Johannes de Montesia
don. eius 11 florenos Hollenses (!) et platken, orate pro Alberto
adhuc vivente fratre eius.
15. Marz. id. Mart. — *0. Cunradus 1. de Haren 2 civis
Aquensis don. eius 8 m. 0. Aleidis 1. don. eius 2 m. 0. Heilwigis
1. don. eius 16 s. — 0. Katerina becgina dicta de Kardinmarcde
don. eius m. 1. — 0. Arnoldus 1. don. eius 2 s. — Item o. dns.
Conradus de Elsl& 3 miles don. eius in die exequiarum dederunt
conventui bonam pittanciam et cuilibet domicelle 10 s. monete
Aquensis et sacriste 4 florenos Sinenses et 24 libras cere. Item
16 Kronen. — 0. Heynricus Kolini 4 1 m.
16. Marz. 17. kal. April. — f 0. Heinricus 1. de Hanbucli
don. eius annuatim 4 maldre tritici. — 0. Maria uxor Reineri
Schauaba. — 0. Katerina 1. de Kftningsbeint 5 don. eius annua-
tim 2 s. — 0. Johannes 1. 0. Sygerus 1. — 0. Symon 1. don.
eius 5V 2 s- 0. Andreas van Wys 6 don. eius tortisium. — 0.
Mathias. 0. da. Siba de Ozenrode don. eius m. 1. — 0. Agnes
da. de Berge don. eius m. 2 et parvum currum. — 0. dns.
Wilhelmus pastor de Oitwylre don. eius 5 m. et 1 m. annuatim
ad sacramentum.
17. Marz. 16. kal. Apr. — *0. Petrus 1. Aquensis don.
eius 18 d. annuatim. 0. Hadewigis 1. Aquensis don. eius annua-
tim 5 d. — fO. Eva 1. don. eius 6 s. et 1 pallium. — 0. dns.
a ) Name ausradirt. b ) Rothschrift.
*) Theodericus decanus Aqu. Theod. Pulskommt zuletzt vor 1252; Quix,
Cod. Dipl. Ed. II, S. 95; vgl. Necrol. B. M. V. S. 15.
2 ) Conrad de Haren; vgl. Quix, Necrol. B. M. V. 19. Mai.
8 ) Conrad de Elslo 1386 urkundl. Francquinet, Les Sehoenvorst S. 86.
4 ) Henr. Kolin 1344; Laurent, Stadtrechnungen S. 140; vgl. unten
8. id. Jun. und 11. kal. Aug.
6 ) Kftningsbeint. Quix hat irrig Kuningstein gelesen; vgl. Quix,
Dominikaner S. 52, Anm.
6 ) Andreas v. Wys 1378; Quix, Abtei Burtscheid S. 391 ; 1338 Loersch
a. a. 0. S. 57; 1399 ebendas. S. 189.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 113
Jacobus miles de monte Comitis don. eius 6 s. — 0. Katerina
monacha et Leticia monacha istius loci et Margareta monialis
de Halle. — 0. Jacobus 1. don. eius m. 1 . — 0. dns. Katerina (?)
sacerdos don. eius m. 1. — Item o. Katerina da. de Ulpich don.
eius valens 60 m. item 5 s. annuatim. — 0. Richmfidis don.
eius 2 m. — 0. Johannes don. eius cuilibet moniali quartam vini
in vita sua pro fraternitate et post vitam de morte sua 2 m. —
18. Marz. 15. kal. Apr. — *0. Heinricus 1. Aquensis don.
eius 6 d. annuatim. fO. Lambertus 1. don. eius 6 s. — 0.
Rutgerus 28 s. 0. Egidius de Sleidenacken don. eius 1 m. —
0. Oda 1. don. eius 3 s. — 0. da. Johanna filia domini Werneri
de Bredebeint 1 don. eius 3 florenos ad opus dormitorii. — 0.
Wilhelmus de Holsit don. eius 16 m. et 6 s. annuatim. 0.
Karissima don. eius 105 m. item 2 libras cere et unicuique 1
quartam vini item 16 m. ad comparandam hereditatem. —
19. Marz. 14. kal. Apr. — a 0. Petrus 1. 6 s. — *0.
Irmenswindis 1. Aquensis don. eius 30 s. 0. Aleidis 1. don. eius '
2 m. — 0. Agnes 1. don. eius m. 1. — 0. Heinricus Blfiuis
van der Widen 1 m.
20. Marz. 13. kal. Apr. — fO. Heinricus 1. don. eius
6 s. — 0. Elizabet monialis. — • Da. de Norvenichg don. eius
15 s. Vilhelm. (!) — 0. Arnoldus senicultor don. eius 2 florenos
et 4 candele. — 0. Helewigis et maritus eius don. eorum 2 s. —
Commemoratio Symonis Agnetis Johannis Mathie Agnetis et Sophie
et suorum amicorum m. hereditarie. —
21. Marz. 12. kal. Apr. — *0. Gerardus cantor Aquensis
don. eius 1 m. 0. Siba 1. Porcetensis don. eius annuatim 12 d.
0. Gerardus 1. Aquensis don. eius annuatim 2 s. 0. Bertolphus
1. don. eius 15 s. 0. Methildis comitissa de Los 2 don. eius-
1 alba et subtile sericum. — 0. Lambertus famulus de Pomerio
don. 2 m. — 0. Johannes 1. don. eius 2 s. 0. Gertrudis 1. don.
eius 2 s. —
22. Marz. 11. kal. Apr. — *0. Theodericus miles don.
eius 3 m. 0. Harpernus don. eius 9 m. 0. Aleidis 1. don. eius
*) Steht uber dem Texte auf dem Rande.
') Werner de Breidenbent: 1348 Quix, Cod. Dipl. Bd. Ill, S. 239;
1364 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 657.
2 ) Methildis comit. de Los, jedcnfalls die Gattin Gottfrieds v. Heinsberg,
Tochter des Grafen Arnold v. Los und der ihm 1280 angetrauten Marg.
v. Vianden-Chiny.
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114 P. X. Bosbach
bonuarium 1. 0. Aleidis 1. don. eius 20 s. — 0. Wilhelmus
don eius a . — 0. Gertrudis et Methildis don. earum 6 d. — 0.
Gerardus de Efferen don. eius 3 florenos Gelreacenses et dimi-
diam quartam vini. 0. Aleidis don. eius 2 candele. — Anni-
versarium domini Ade de Eydensteyne feria sexta ante domini-
cam Judica don. eius 14 s. perpetue. — 0. Teylmannus 2 m. —
0. Nicholaus de Monte et uxor Aleidis don. eius 9 m. 9 d. ad
edificium. Hildegundis 1. — 0. Odilia. — 0. Rembodus. —
23. Marz. 10. kal. Apr. — fO. Hildegundis 1. don. eius
3 s. annuatim. — 0. Thilmanus don. eius 1 m. — 0. Jacobus
de Lanscronen don. eius 3 m. annuatim pro patre et matre
et sororibus et uxore et marita. — 0. Johannes don. eius 2 m.
et dimidiam ad sacristiam. — 0. da. Methildis de Cymiterio hie
sepulta don. eius unicuique l l \ 2 quartam vini item 1 in. annua-
tim et 4 candelas. — 0. Johannes de Hastenet don. eius b 7 d.
1 candelam.
24. Marz. 9. kal. Apr. — *0. Theodericus 1. don. eius
1 m. 0. Godefridus 1. don. eius 18 s. — 0. Hildegundis abba-
tissa de Thoren don. eius 2 m. fO. Daniel de Bacheim 1 . —
0. Jasa 1. don. eius 6 d. annuatim. — 0. Geirtrudis de Pirne
don. eius 15 s. 0. Agnes de Monte 1. don. eius 4 m. cum 4 s.
c pittancia 3 s. annuatim ad. Trinitatem. — 0. Jutta
da. de Pomerio don. eius .valens 4 m. 3 s. annuatim ad sacra-
mentum. — 0. Elizabet 1. don. eius 6 s. — 0. Lucia de Keimer-
beic monialis huius claustri don. eius cuilibet quartam vini inde
haint erflich eyne halve quarte up unser Vrouwen dach annun-
ciacio dominica d . 0. Arnoldus dictus e don. eius. — Helyas. —
0. don. Simon miles de Nftwenhagin 20 m.
25. Marz. 8. kal. Apr. — *0. Gfida 1. don. eius 13 s.
f . fO. pie memorie Arnoldus miles de Brukken 2 don.
eius 10 m. et annuatim 1 m. 0. Heinricus 1. don. eius 6 s.
0. Hindis 1. don. eius 6 s. — 0. Johannes dictus Mosceschs
don. eius s. 30 ad pitanciam et annuatim dimidia m. que requi-
*) Rasur. b ) Rasur. c ) Gaben und Geber sind nicht bezeichnet. d ) Die
beiden letzten WorW von einer spcitern Hand auf einer Rasur. e ) twd f ) Rasur.
*) Daniel de Bacheim: 1239 Annalen des hist. Vereins fiir den Nieder-
rhein 35, S. 10; 1259 Zeitschrift des Aachener Geschichts vereins Bd. Ill,
S. 225; 1306 Fahne.
2 ) Arnold de Brukken: Arnold van den Brokke ist urn 1374 Lehnsmann
des Herzogs Johann v. Brabant; v. Oidtman.
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t)as alteste Burtscheider Nekrologium. 115
retur a celleraria in domo Johannis qui dicitur Schepenbelink. —
0. da. Methildis de Cymterio don. V\ 2 quartam vini cuilibet
puellae et 1 m. annuatim et 4 candelae apud nos sepulta a . 0.
Katerina quedam iuvencula in Heynsberch. — 0. Ditmarus don.
eius 7 s. — 0. Eustacius 1. de Pomerio l don. eius 2 m. et
2 candele annuatim ad sacramentum 3 s. ad sanctam Trinitatem.
26. Marz. 7. kal. Apr. — b 0. Beatrix mater domini Winandi
de Hencbach 2 don. eius 10 m. *0. Gerardus 1. don. eius 2 m.
0. Hadewigis 1. don. eius 1 m. 0. Albertus. 0. Aleidis. f Ger-
trudis Aleidis don. eorum 2 s. — 0. da. Methildis da. de St&l-
berch 3 don. eius 3 maldra siliginis. 0. Hadewigis don. eius 4 s. —
0. Katherina scolaris loci istius don. eius unicuique quartam
vini. —
27. Marz. 6. kal. Apr. — 0. Johannes, Helewigis Katerina
1. don. eorum 3 s. — Gerardus. — 0. Agnes begina vur Niu-
porz 10 m. — 0. dla. Mabilia de Doirtbach don. eius calicem
et integrum missale et 1 streit et triticum et cuilibet 1 m. et
quartam vini. — 0. Jutta de Kalderherbergen don. eius 1G s.
0. Methildis becgina de Sconeckin don. eius 1 mensale. — ().
Petrus sortor c m.
28. Marz. 5. kal. Apr. — 0. Lambertus don. eius 3 m. —
0. Theodericus de .... pie memorie archidiaconus Leodivensis (!)
don. eius 16 s. 0. Rfidgerus et uxor sua Katherina et Gfibelo
dictus Bruse et uxor sua qui legaverunt pro edificiis nostris
18 s. d. (!) d — 0. Heribertus Canonicus Aquensis don. eius ama
1 s. 40 annuatim. — O. Engeram de Vdenkirchen dimidiam
quartam vini.
29. Marz. 4. kal. Apr. — O. Merengardis 1. Aquensis don.
eius 3 d. annuatim. O. Robertus monachus don. eius annuatim
2 s. — 0. Katherina. 0. Thomas don. eius 4 m. 3 s. minus. —
0. Elizabeth de Hoytzheym conclusa in Porcheto unicuique
a ) 1st durchgestrichen, h ) Ueber dem Texte auf dem Bande. c ) Rasur.
d ) Es folgt noch obiit.
') Eust. de Pomerio: 1424 Zeitschrift dcs Aachener Geschichtsvereins
Bd. XIX, S. 41.
2 ) Winand de Hencbach, Kanonikus in Aachen f 1402; Heusch, Nomina
S. 4. Er siegelt 1346 eincn Vertrag zu Gunsten der Abtei Burtscheid. Qui x,
Abtei Burtscheid S. 353.
») Methild de Stalbergh, Witt we Wilhelms v. Stolberg: 1305 Quix,
Abtei Burtscheid S. 302.
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116 F. X. Bosbach
moniali 1 quartam vini. 0. Thomas don. eius 4 m. 3 s. — 0.
Aleydis de Gurzenich bagina Nove Curie Aquensis don. eius in
vita petrum aureum et cuilibet moniali 4 s. et post obitum filii
cuilibet 4 s. 0. Gerardus 1. don. eius 12 d^ — 0. Geradus 1.
et Methildis uxor eius don. eorum 3 s.
30. Marz. 3. kal. Apr. — *0. Heinricus 1. Aquensis don.
eius annuatim 16 d. 0. Gerdrudis don. eius 12 d. 0. Willel-
mus 1. — 0. Cristianus de Stege don. eius 1 m. — Henricus. —
dns. Tilmannus de Hasewert * 4 m. et Alius eius Philippus 6 m.-
0. Gobelinus don. eius 6 s. — 0. Johannes don. eius cuilibet
moniali quartam vini. 0. eir a Johan don. eius quilibet (!) quar-
tam vini. — 0. Odilia.
31. Marz. 2. kal. Apr. — *0. Alardus subdiaconus don.
eius 1 m. — 0. Elizabet don. eius 9 s. — Teylman. — 0.
Helyas. — 0. Gertrudis 1. don. eius 5 s. 0. dns. Wilhelmus
miles dns. (!) de Elderin — don. eius 2 m. 0. Tilmannus dns.
de Hasuwert don. eius 3 m. 0. Gobelinus de Serfse et Katerina
uxor eius don. eorum 6 s. — Helyas. 0. Agnes Arnoldus 1.
1. April, kal. Apr. — *0. Gfidela 1. don. eius 20 s. *0.
Robertus 1. don. 1 m. fO. Leticia. — 0. Methildis mater uxoris
Heinrici fabri eius anniversarium celebrabitur. 0. Emundus de
Koslor. 0. Johannes 1. scoecus. 0. Johannes sacerdos. — 0.
Petrus 1. don. eius m. 1. — 0. Keynardus dictus Hoyn 2 1. don.
eius 6 m. et m. 1 ad sacramentum annuatim.
2. April. 4. non. Apr. — *0. Methildis 1. Aquenses don.
eius 15 d. 0. Efttgerus Kobertus 1. quilibet eorum contulit —
1 m. 0. Hermannus dns. de Wilre 3 don. eius 3 m. — 0. Nico-
laus pellifex. — 0. Nicholaus don. eius 2 m. 0. Katherina
1 schutum. 0. Colyn Bfic 4 scabinus 5 m. Jutta dedit in dono
20 m. pro se et pro amicis suis. —
3. April. 3. non. Apr. — *0. Jutta reclusa de sancto
Foillano don. eius 1 psalterium bonura Morale et 4 s. 0. Daniel
1. don. eius 1 m. 0. dns. Hermannus de Wilre don. eius 3 m. —
a ) Wohl eirbar oder eirsam.
') Tilmannus de Hasewert urkundlich 1341—84; ein anderer 1389
v. Oidtman.
2 ) Bernard Hoyn: 1331 u. 1338 Loersch a. a. 0. S. 50.
3 ) Hermannus de Wilre: 1263 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins
Bd. Ill, S. 228.
4 ) Colyn Buc: 1360 Loersch a. a. 0. S. 178.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 117
0. Heinricus. 0. Methildis 1. don. eius 12 d. — O. Aleidis filia
Johannis dicti Colin 1 don. eius 4 m. et 4 candele annuatim
i l 2 m. — 0. Katerina beckina don. eius 1 m. 0. Gobelinus 1.
don. eius m. 1. — 0. Keinerus 1. don. eius valens 11m. — 0.
Mabilia de Morck don. eius 5 s. cuilibet domicelle. — 0. Johannes
de Frankenberhg 2 don. eius 6 s. 0. Margareta monialis. — 0.
Hericus (!) don. eius 2 m. 0. Cristina 1. don. eius 11 d. — a 0.
Margreta cantrix monialis in Porcheto cuilibet domicelle quarta vini.
4. April. 2. non. Apr. Ambrosii episcopi. — *0 Albertus
et uxor eius Methildis et Alius eorum Godefridus Aquensis pro
quorum animabus habemus molendinum nostrum superius in Hosin
et annuatim 23 s. 0. Benigna 1. don. eius 8 s. 0. Eva 1.
Aquensis don. eius annuatim 7 d. de parte terre prope Langen-
brftch. — 0. Herbergis 1. soror Heinrici de Dfiuerin a et Hegrode-
fridus frater eius. — 0. Heylewigis de Dirtmftnt don. eius 2 m. —
0. Gertrudis don. eius 4 s. — 0. pie memorie Mathias sacerdos. —
0. dns. Arnoldus de Vranckeuberch 3 miles don. eius unicuique
domicelle quartam vini. — 0. Elizabet de Hillezeym don. eius
10 m. et annuatim 18 s. et post mortem mariti sui 3 m. cedent
nobis 18 s. annuatim. — 0. Katerina 1 m. — 0. Suana.
5. April, non. Apr. — *0. dns. Fridericus don. de Kifer-
sceit 4 don. eius 25 m. 0. Reinardus et Margareta don. eorum
6 s. 0. Odilia don. eius 6 s. — 0. Gertrudis b . — 0. Oda 1.
don. eius 3 s. Item Jutta de Tiekelen don. eius 2 mut. — 0.
dla. Kicardis de Gastbftrne don. eius 1 m. annuatim in Vilen. —
0. Bruno don. eius 6 s. Item o. Gobelinus 1. don. eius 2 m. —
0. Johannes Colin 5 et uxor eius Jutta don. eorum 4 m. et 4
candele et casula et l 1 ^ m. annuatim. — 0. Philippus sacerdos. —
0. Odilia. — 0. Johannes de Robodroyt 6 don. eius 1 tertitium c .
a ) Steht am Rande. b ) Ist durchgestrichen. c ) Kehrt unter 7. id. ivieder
und dort steht tortisium.
*) Johann Colin war 1364 achter Schoffe und 1377 todt. Macco,
Genealogie Bd. II, S. 17; genannt Ende des 14. Jahrhunderts in der Zeit-
schrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. X, S. 126.
2 ) Johannes de Frankenberg: 1375 Quix, Abtei Burtscheid S. 432; vgl.
unten 17 kal. Jul.
3 ) Arnold de Vranckenberch : Da jede nahere Bestimmung fehlt, ist
nicht festzustellen, welcher hier gemeint ist.
4 ) Fridericus de Rifersceit: 1247 Grote, Stammtafeln S. 49.
6 ) Johann Colin vgl. oben 3. non. Apr.
6 ) Johannes de Robodroyt vgl. unten 7. id. Apr.
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118 F. X. Bosbach
6. April. 8. id. Apr. — *0. Methildis 1. Aquensis don.
eius annuatim 6 d. 0. Methildis de Fores to don. eius 4 m. 0.
Leticia 1. Aquensis don. eius annuatim 4 s. — 0. Hildeboldus
1. Aqensis et uxor eius Seburgis don. eorum 24 m. — 0. dns.
Christianus miles de Lambersdorp l don. eius m. — 0. Johannes
de Schoinvoyrst 2 miles don. eius calix consecratus et casula cum
humeralibus 5 a libras cere 50 m. — 0. Beatrix don. eius 3 s. —
0. Katerina pectrix don. eius 4 m. et 2 candele. — Helyas.
7. April. 7. id. Apr. — *0. Heilwigis 1. Aquensis don.
eius 6 d. et 2 capones. *0. Ida 1. Aqensis eius 10 d. annuatim.
0. Theodericus 1. don. eius I m. — 0. dns. Gerardus miles de
Pomerio 3 don. 3 m. — 0. Martinus 1. don. 6 s. — O. Johannes
dictus Verengodeheuen sun et uxor eius Aleydis don. eorum 4 s.
census. — 0. Johannes de Roboitrade don. eius 1 tortisium b —
et 1 chlippeum et in anniversario suo 18 s. annuatim. 0. Albertus
de Trisco don. eius 42 m. et unicuique domicelle 2 quartas vini
et sacristie 24 libras cere.
8. April. 6. id. Apr. — *0. Hermannus 1. don. eius 2 s.
0. Sophia 1. don. eius 7 s. — 0. Johannes don. eius 2 m. et
1 candela annuatim dimidia m. 0. Aleydis don. eius 4 m. et
4 candele et dimidia in. annuatim. 0. Uda 1. don. eius 6 s.
cum dimidio annuatim. 0. Mathias. 0. Matiahs (!). — 0. Paulus
1. don. eius candela. — 0. Jacobus van der Lanscronen 4 don.
eius 3 m. annuatim et pro patre et matre et sororibus et uxore
sua et marito (!) eius.
9. April. 5. id. Apr. — *0. Lubertus 1. Aquensis don. eius
annuatim 12 d. — 0. Sophfia 1. don. eius 6 s. 0. Herpernus
dapifer don. 0. Herpernus de Loyflnbergh 5 dapifer don. eius
20 m. 4 candele et cuilibet Vj 2 quarta vini.
10. April. 4. id. Apr. — *0. Idelindis 1. don. eius I m. —
a ) Die Zahl 1st undent! ich. b ) Steht auf einer Rasur, die folgenden
Worte et bis annuatim sind Reste einer friiheren Eintragung.
1 ) Christianus de Lambertsdorp : 1289 Zeitschrift des Aachencr Geschichts-
vereins Bd. IV, S. 272.
2 ) Johannes de Schoinvoyrst, Burggraf zu Montjoie: 1403 siehe ebenda
Bd. VI, S. 240; 1412 Annalen des historischen Vereins fur den Niederrhein
Bd. VI, S. 16.
3 ) Gerard de Pomerio, Sohn Reinards, starb vor 1367; Zeitschrift des
Aachencr Geschichtsvereins Bd. XVII, S. 229; vgl. Quix, Stadt Aachen S. 52.
4 ) Jacob van der Lanscronen vgl. oben 10. kal. Apr.
•) Herpernus de Loyfinberch: 1339 Quix, Eupen S. 285.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 119
0. Emondus 1. Alius Wimmari de Frankenberch don. eius dimi-
diam amam vini et 6 s. annuatim ad festum sacramenti \ 0.
Katerina de Duren * don. 2 s. 0. Nicolaus Mfiyl don. eius quar-
tam vini cuilibet moniali b .
11. April. 3. id. Apr. — *0. Bertramus 1. Coloniensis don.
eius 3 m. — 0. Elizabet 1. et Henricus raaritus eius don. eius 3 d.
episcopales. — 0. Hilligerus et Aleidis de Ailsdorp 2 uxor eius
don. eorum annuatim 30 s. item 6 s. in sacristia ad luminaria
annuatim et fiet anniversarium eorum hereditarie. — 0. Godfridus
dictus Bose c dePomerio 3 decanus Aquensis don. eius 20 floreni
boni auri. — 0. Teylmanus Renboyd.
12. April. 2. id. Apr. — *0. pie memorie dns. Hugo epis-
copus Leodiensis 4 don. eius 44 m. — 0. Hyldegerdus dictus
Hartwus de Colonia don. eius dimidia m. 0. Agues becgina
van den Leobarde doh. eius 1 m. — 0. da. Heylwigis de Moelen-
arken don. eius cuilibet moninali dimidiain quartam vini. —
0. Heynricus dictus Chorus 5 don. eius 3 m. — 0. quondam
Theodericus presbiter 2*/ 2 m «
13. April, id. Apr. — 0. Gerardus con versus loci istius. —
0. Johannes 1. don. eius 15 grossos. Item Aleydis. 0. d Til-
manus. — Teylmannus. — 0. Deodericus de Hilendorf 4 s. —
0. Winandus don. eius 4 sterlingi. — 0. Katerina don. eius
2 m. — 0. Godefridus canonicus. — 0. Sophfia don. eius m.
et butirum 4 candele. — 0. Anselmus miles de Nitherre 6 don.
eius 3 s. annuatim.
a ) list ganz durchgestrichen. b ) Die beiden letzten Worte von andcrer
Hand. c ) oder Bove. d ) Rasur.
1 ) Katerina de Duren : Ende des 14. Jahrhunderts, Zeitsehrift des Aachener
Geschichtsvereins Bd. X, S. 137.
2 ) Hilleger de Ailsdorp wurde 1397 in der Schlacht am Kleverhani
gefangen genommen; Annalen des histor. Vereins fur den Niederrhein Bd. IX,
S. 97; lebte noch 1404. Fahne a. a. 0. Bd. I, S. 261.
3 ) Godfridus de Pomerio, decanus, f 1393; Zeitsehrift des Aachener
Geschichtsvereins Bd. VI, S. 251.
4 ) Hugo, episcopus Leod., f 12- April 1229; Gams, Series episcoporum.
5 ) Henricus Chorus: 1338 Loersch a. a. 0. S. 57; ein anderer 1399
ebenda S. 92; vgl. unten 2. kal. Maii, 2. non. Jun. uud oben 10. kal. Mart.
8 ) Anselm Nithere: Der bei Quix, Cod. Diplom. Bd. II, S. 104 zum
Jahre 1250 genannte kann bei der spatern Hand, welche diese Eintragung
geschrieben hat, unmoglich hier gemeint sein.
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120 F. X. Bosbach
14. April. 18. kal. Maii. — Tyburtii et Valentiniani rnartyrum.
*0. Eppo et Ida uxor eius don. eorum bonuarium 1. — 0. Seve-
rinus 1. don. eius dimidia m. — 0. dla. Agnes uxor Herperti
de Alstdorp don. eius 4 candele et 1 casulam. 0. Aleydis 1.
don. eius 1 keydil. 0. Heylwydis de Monte 5 m. — 0. Theo-
dericus 1. de Koslor don. eius 7 s. 0. Heynricus de Hoysit
1 in. et 2 candelas.
15. April. 17. kal. Maii. — Heinricus 1. et Heldegundis
don. eorum 12 d. — 0. Johannes 1. don. eius 3 s. 0. Hels-
windis 1. don. eius s. 5. 0. Helswindis 1. don. eius s. 5. —
0. Aleydis 1. don. eius 1 keydil. — 0. Kundegundis Johanes
Nicolaus Agnes Kundegundis Gertrudis 12 s. Agnes iy 2 s.
6 d. — 0. Maria monialis loci istius don. eius 20 flor. — 0.
Godefridus canonicus et scolaster in Aquis don. eius 8 m. 0.
Osilia monialis in Porcheto don. eius 5 m. item 6 s. annuatim
ad sacramentum ad festum sancte Trinitatis. 0. Katerina de
Espiriolo monialis loci istius quelibet quarta vini. — 0. Franco
de Eoden 1 1. don. eius 8 clypeos pro anniversario.
16. April. 16. kal. Maii. — *0. pie memorie dns. Arnoldus
de Gimnich 2 quondam scoltetus Aquensis qui domum nostram
orani tempore vite sue pie et fideliter promo vit et defendit;
dedit eciam ecclesie nostre pro anima sua et uxoris sue Jfttte
molendinum vulgariter dictum Ekkelesmfilen annuatim solvens
26 modios medietas tritici et medietas siliginis et 18 s. et 12 capo-
nes habemus et m. 1 annuatim solventes in domo ubi panes ven-
duntur pro animabus predictarum personarum scil. domini Arnoldi
et domine Jutte; habemus eciam ad edificia nostra 40 m. 0. Eva 1.
don. eius 6 s. 0. Hadewigis 1. don. eius 5 d. annuatim. 0. Clarucia
1. don. eius 2 m. — fO. Heilwigis 1. don. eius s. 3. — 0. Methildis
dicta de Halle don. eius 8 s. 0. Aledis don. eius 12 d.
17. April. 15. kal. Maii. — *0. Heinricus 1. don. eius
2 m. — 0. Heinricus Sleitzop et Wilhelmus de Heirle 3 don.
eorum 9 m. — 0. Beatrix Methildis Sophfia becgine, 0. Johannes
*) Franco de Rode: 1326 Quix, Stadt Aachen Bd. Ill, S. 103; 1331
Cod. Diplom. Bd. Ill, S. 208; 1338 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins
Bd. XV, S. 70.
2 ) Arnold de Gimnich, der Vater der Aebtissin Helswendis; die Schen-
kungs-Urkunde der Miihie datirt vom Jahre 1231. Diisseldorfer Staatsarchiv,
Alftersches Copiar.
8 ) Wilhelmus de Heirle: 1389 Quix, Abtei Burtscheid S. 402.
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Das alteste Burtscheider Nekrologiuin. 121
frater earum, don. eorum 6 in. et 4 candele, nepotes Lucie. 0.
Gertrudis don. eius 18 s. lectum culcetram et cussinos. 0. Sophfia
becgina de Antiqua Curia don. eius 18 s. 0. Sophia becgina de
Nova Curia don. eius 8 s. et candela, 0. Clarucia don. eius
2 s. 0. da. Hadewigis de Vrankenbergh don. eius 10 s. —
0. Heinricus de Caldenborne 1 don. eius 2 m. et tortisium et
5 s. annuatim ad sacramentura. 0. Cristina de Durin 2 m. 0.
Bernardus 1. don. eius cuilibet quarta vini. — 0. Elsa monaca
in Ellen.
18. April. 14. kal. Maii. — *0. Sibilia 1. Aquensis don.
eius annuatim 12 d. annuatim (!). 0. Methildis 1. don. eius
4 m. — 0. Bela don. eius 3 s. — 0. Jutta da. de Kinswylre
don. eius m. 1. — 0. Yrmgardis priorissa don. eius 15 flor.
0. dns. Johannes sacerdos et archiplebanus in Aquis don. eius
30 m. et in sacristia 3 s. 12 candelas 1 d. 1 libra magna.
0. Wilhelmus maritus Gertrudis de sancto Cornelio don. eius
9*/ 2 m - — 0- dla. Margareta monialis in Wenaugen. — 0. da.
Jutta de Frelenberyg don. eius 16 s. 0. dla. Katherina de
Beithawen don. eius cuilibet domicelle 2 s.
19. April. 13. kal. Maii. — 0. Gertrudis 1. don. eius 4 s. —
0. Ricolfus de Gftrzenych 2 don. eius 6 m. et quar . . . . a — 0.
Gerardus miles de Havlzem don. eius 3 m. — 0. Goswinus de
Gfit don. eius 8 m. et annuatim 1 m. pro se et parentibus
suis. — 0. Aleydis de Eylrode. — 0. Symon vanden Broich 3
don. eius 11 libras cere. —
20. April. .12. kal. Maii. — *0. Heilwigis 1. Aquensis don.
eius annuatim 6 d. 0. Kobertus et uxor eius Odilia don. eorum
10 m. 0. Gerardus 1. don. eius 2 s. annuatim b , habeatur memoria
3 personarum quorun^ don. 2 s. — 0. Gerardus Korus 4 miles
a ) Das Uebrige ist abgerissen. b ) hab. — 2 s. ist von spaterer Hand,
J ) Henricus de Caldenborne: ein Heinr. v. Kaldenbom ist 1329 Kanoniker
von St Adalbert; Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XIV, S. 222.
2 ) Ricolf de Gurzenich: 1338 Loersch a. a. 0. S. 57.
3 ) Symon van den Broich siegelt 1334 eine Schenkungsurkunde Arnolds
v. Breidenbend, Dusseldorfer Staatsarchiv ; er ist 1338 abteilicher Vogt in
Vilen. Vgl. Quix, Abtei Burtscheid Urk. Nr. 142.
4 ) Gerard Korus: 1360 und 1363 Loersch a. a. 0. S. 68 und 70; als
Wohlthater des Burtscheider Stifts : Quix, Abtei Burtscheid Urk. 179, wenn
der Zusatz daselbst echt ist! Em anderer Gerard Korus 1412 bei Loersch
a. a. 0. S. 80; vgl. unten 11. kal. Maii.
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122 F. X. Bosbach
don. eius 5 m. 40 s. annuatim. 0. Katheriua uxor Johaunis
Venwech don. eius 3 s. perpetue in domo eius. — 0. Johannes
Gertrudis Hadewich 6 s. — 0. Teylman. — 0. Johannes
1 florenum 5 s.
21. April. 11. kal. Maii. — *0. Petrus 1. Aquensis don. v
eius annuatim 18 d. — 0. Johannes 1. don. eius 8 s. et candela 1.
0. Gertrudis dicta de Hegilshogin don. eius m. 1. — 0. Katerina
de Haldenhofen uxor Philippi don. eius 5 m. 2 s. minus. —
Teylmanus. — 0. Henricus 1. dictus Chorus don. eius 30 s a . —
0. Meva monialis in Porceto 1 quartam vini. —
22. April. 10. kal. Maii. — *0. Heinricus 1. don. eius
annuatim 6 d. *0. pie memorie dns. Adolphus comes de Monte 1
don. eius 10 m. 0. Heinricus de Dvuerin qui redemit nobis
partem molendini brasii pro 85 m. 0. Stephanus 1. don. eius
3 m. — 0. Methildis becgina neptis Lucie don. eius 3 m. 300 m.
et 36. — 0. Sophfia (!) beggina don. eius 29 s. — 0. Aleydis
dla. de Bostauwe don. eius 1 m. — 0. Averadis don. eius 3 m.
0. Iveraldus don. eius 4 s. grossorum cum 2 m. — 0. Vritz-
windis don. eius 2 candele. —
23. April. 9. kal. Maii. Georgii mart. — *0. Heinricus
sacerdos qui dedit don. solventem annuatim 6 d. et 11 capones.
0. Gerlacus famulus. — O. Udilia 1. Aquensis don. eius annuatim
12 d. — 0. Deytmfidis beghina don. eius 2 m. — 0. Filippus
cives (!) Coloniensis don. eins 1 florenum. 0. Geirtrudis et
vir eius don. eorum 1 m. — 0. Wilis. — 0. da. Elisabet de
Welten 2 et Jutta filia eius don. earum unicuique 3 d. Coloni-
ensis monete. — 0. Johannes scabinus don. eius 14 candelas et
2 purpura. — 0. Benigna 1. de Nuwinhftzin don. eius 4 s.
annuatim ad sacramentum.
24. April. 8. kal. Maii. — *0. Godescalcus sacerdos in
Aquis don. eius 28 m. et annuatim 1 m. de domo 1 in Colonia.
0. Ida 1. . . . 0. pie memorie dns. Willelmus prepositus Aquensis 3
don. eius 20. m. 0. Gertrudis 1. don. eius 18 s. 0. Arnoldus
1. don. eius 5 iurnalia terre. 0. Aledis monialis. 0. Franco 1.
don. eius 8 d. et 1 candelam. — 0. Osilia don. eius 2 s. et
a ) Durchgestrichen und radirt.
*) Adolph comes de Monte: es wird Adolph V., Vater der Irmgard,
gemeiut sein, der von 1187—1218 regierte.
2 ) Elizabet de Welten : Welten unterhalb Hecrlen, spater Streithagenerhof.
') Wilhelmus prepositus Aquensis f 1221; Quix, Cod.Dipl. Bd. II, S. 94.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 123
1 mappam. -— 0. Hildegerus et uxor eius Aleydis don. eorum
annuatim 3 m. et sacristie 6 s. annuatim. 0. Mathyas Sophia
Johannes don. eorum 3 m. 4*/ 2 s. — 0- Katerina 1. don. eius
m. 1. — 0. Gftbelinus 1. don. eius 18 d. Item o. Jutta mater
Curie unicuique moniali a s.
25. April. 7. kal. Maii. — Marci Evangeliste. — *0. Ever-
ardus 1. don. eius annuatim 3 s. et 1 iurnale in Vilen pro se
et uxore sua. 0. Ludolphus abbas don. eius 2 m. de sancto
Pantaleone. 0. Margareta de Weltene don. eius 3 m. et dimidia. —
0. Arnoldns conversus huius loci. — 0. Arnoldus 1. don. eius
4 grossos. Lisa l. b — 0. Johannes miles de Halle 1 don. eius
4 m. et 10 libras cere in sacristia. 0. Elizabet 1. don. eius
6 s. — 0. Ida monialis huius loci don. eius unicuique l \ 2 quartatn.
0. Heylewigis 1. bechina. — 0. Jutta 1. don. eius 22 d.
26. April. 6. kal. Maii. — *0. Margareta 1. Aquensis don.
eius annuatim 6 d. — 0. Elizabet 1. — 0. Wimerus miles de
Nvrvinich don. eius 3 m. — 0. da. Katerina da. de Schoin-
worst don. eius due (!) serici panni cum ofosericis cum 20 tor-
tisia (!) et 100 m. 14 m. — 0. Lisa da. de Haulsem don. eius
3 in. — 0. Irmegardis 1. de Vischenich. — 0. Jacobus 1. de
Worinc don. eius 1 m.
27. April. 5. kal. Maii. — *0. Gerardus don. eius 5 m. —
0. Elyzabet 1. don. eius 4 s. — 0. Katerina de Monsem don.
eius 3 m. annuatim et 4 candelas, item m. in parata pecuniam (!). —
Easo van Gimnich Jutta uxor. — 0. Soffia don. eius 4 C . —
0. Nicolaus et Nicolaus don. eorum 4 s. 14 s. 0. Katerina
Heilmes unicuique domicelle 2 s. — Nicolaus halfnase. — 0.
Jacobus Colyn de Heirle quelibet quartam vini.
28. April. 4. kal. Maii. — *0. Alveradis 1. don. eius 3 m. —
0. Reinardus 1. don. eius 2 m. 0. Liveradis 1. 0. Cecilia monacha
istius loci. 0. Leticia 1. don. eius 4 s. et dimid. — 0. dns.
Arnoldus Wylde 2 scabinus in Aquis don. eius 10 m. — 0. Lam-
bertus sacerdos Leonardi. — d 0. dla. de Brandenberch unicuique
moniali 4 s. et 4 candelas in sacristia et 1 zandeyl.
a ) Zahl nnleserlich. b ) ist doppelt geschrieben. c ) fehlt. d ) Vorher steht
durchgestrichen: 0. dla. Mabilia de Brandenburch cuilibet domicelle 4 s. in
sacristia 4 candelas.
') Johannes de Halle: 1394—99 Loersch a. a. 0. S. 189.
2 ) Arnoldus Wylde: 1345 Loersch a. a. 0. S. 178; 1364 Lacomblet
a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 657.
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124 F. X. Bosbach
29. April. 3. kal. Maii. — a O. Eutgerus et Jutta uxor
eius et filia Alledis eorum et Goiswinus Alius eorum et Heyle-
widis uxor Goiswini et Cecilia fila (!) eorum et filius Jacobus
eorum et frater Kutgereius (!). 0. Wilhelmus de Anstenrode
don. eius 30 s. 0. Gerardus dictus de Rechterchin et uxor
Susanna eius et Johannes filius eorum et Katherina uxor sua
et filia sua Geirtrudis et frater eius Wilhelmus Gerartus et Thula
parentes Katherine predicte et Nesa soror predicte Katherine
et soror Geirtrftitis et eius soror Katherine et Aleydis dicta de
Sancto Jacobo b isti predicti nomine dederunt don. 4 m. 2 ad
sacristiam et 2 abbatissam.
30. April. 2. kal. Maii. — c 0. Aleidis de Spirgelo dimi-
diam quartam vini. — *0. Cristina 1. Coloniensis don. eius
10 in. — d 0. Elizabet don. eius 9 s. 0. Thilmanus don. eius
6 s. — 0. frater Christianus de Eyse conversus in Porcheto de
quo habuit conventus 600 m. et pro pitanciis conventus 70 m.
item 13 modios annuatim pactialis grani et 22 m. 5 s. census
de quibus bonis da. abbatissa iussit dari conventui in anniver-
sario suo 2 m. omnibus annis in perpetuum. — 0. Hildegundis
da. de Bfilich don. eius 32 s. et 6 s. annuatim. — 0. Jutta de
Brenzdail monialis 3 m., 1 sacristie, 1 sacerdotibus, 1 ad sanctam
Trinitatem in perpetuum. 0. Arnoldus et uxor eius Aleidis don.
eorum 2 m. — 0. Wilhelmus de Tribus Fontibus.
1. Mai. Kal. Maii. Philippi et Jacobi Apostolorum. —
*0. Aleidis 1. don. eius 1 m. — 0. Jacobus de e 2 m. annuatim. —
0. Wilhelmus 1. — 0. Katerina 1. 0. Methildis 1. 0. Godefridus.
O.Methildis 1. don. eius 12 d. Berta don. eius 12 d. Juta
don. eius 6 d. 0. Odilia 1. don. eius m. 1. 0. Agnes de Berge
don. eius 6 s. 0. Emundus 1. filius Wimeri de Frankenbergh
don. eius 2 / 2 amain vini et 6 s. annuatim ad sacramentum. —
0. Bela de Buzdorp don. eius 2 m. — 0. Karsilius de Palant 1
don. eius 2 candele et 1 casula. f 0. Burda Beatrix soror nostra
que fraternitatem nostram recepit don. eius 6 aureos d.
2. Mai. 6. non. Maii. — *0. Gyso 1. don. eius 3 m. —
Fredericus balneator et Johannes rex et Heylwigis uxor eius
•) Diesdbe Hand wie die Jetzte Eintragttng unter 4 Jcal. Maii. b ) Rasur.
c ) steht auf dem Rande Uber dem Texte. d ) durchgestrichen. e ) unhserlich.
f ) steht am Rande neben dem Texte.
*) Karsil de Palant schenkte der Abtei 1326 verschiedene Zinsen zu
Burtscheid. Diisseldorfer Staatsarchiv.
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t)as alteste Burtscheider Nekrologium. 125
don. eius 6 grossi antiqui. — 0. Lysa de Wys don. eius 12 s. —
0. Gerardus in Pfint don. eius 3 m. cum 2 candelis et 6 s. ad
sacramentum annuatim. — 0. dns. Kost canonicus Aquensis don.
eius 6 s. annuatim. — 0. Petrus de Roitschen don. eius 11 m.
et 1 tortisium. 0. Beatrix don. 3 s. 0. Aleydis de Lorsbach
monialis loci istius 3 s. ad sanctam Trinitatem. — 0. Hilde-
gundis don. m. 0. Methildis monialis de Beek.
3. Mai. 5. non. Maii. — *0. Theodericus 1. don. eius 12 d.
*0. Siwigis 1. don. eius dimidiam m. — 0. Jutta da. de Kens-
wilre don. eius annuatim 8 s. — a 0. Angnes de Nova Curia
2 s. unicuique domicelle filia eius 3 pondus cere. — 0. Alferadis
1. don. eius 3 m. — 0. Johannes de Vrankenberg don. eius 6 m.
et 4 candele. 0. dns. de Schoinhoven don. eius 2 m. — 0.
Beatrix 1. don. eius cuilibet 1 voirzam. — b 0. Agnes 1. don.
eius 14 s. — 0. Sophia don. eius florenus. — 0. Alleydis 1.
don. eius 14 s. — 0. Heinricus de Hokwigen c 1 modium tritici.
4. Mai. 4. non. Maii. — *0. Heinricus 1. et uxor eius Cristina
don. annuatim 3 s. eorum (!). *0. Elizabet de Bergis don. eius
5 m. — 0. Sophia da. de Dr&uen don. eius 1 m. Beatrix soror
eius eodem die. — 0. Lutgardis don. eius 2 s. Item Nicolaus
et uxor eius Conegundis don. eorum 6 s. — 0. Gozwinus sacerdos
dictus Blapaffe don. eius 15 s. 0. Jacobus dictus Mftnt don.
eius 2 m. — 0. Johannes Carpentarius don. eius clippeum. —
0. Alydis 1. don. eius et mariti eius Johannis dicti Schevin-
beynlich 6 s. annuatim.
5. Mai. 3. non. Maii. — *0. Eva de Sfisteren don. eius
30 s. annuatim et 1 mod. tritici et 1 libram piperis et 1 libram.
0. Katerina monialis loci huius don. eius quarta unicuique. 0.
Elizabet 1. Aquensis don. eius annuatim 12 d. 0. Gerardus
miles don. eius 2 s. annuatim. 0. Hildegundis 1. don. eius 3 m.
O. Theobaldus don. eius annuatim 21 d. — 0. dns. Eeynardus
miles de Pomerio 2 don. eius valens 20 m. et in anniversario
*) Steht am Rande neben dem Texte. b ) ist durchgestrichen. c ) odev
Hokirgen.
1 ) Jacob Hunt ist 1313 Aachener Schoffe; Zeitschrift des Aachencr
Geschichtsvercins Bd. XIV, S. 287.
2 ) Reynardus de Pomerio: ein Rein, de Pom. ist 1307 Jttlichscher Vasall;
vgl. ebenda Bd. XII, S. 196; ein anderer 1356 Annalen des histor. Vereins
fur den Niederrhein Heft 55, S. 96; vgl. Zeitschrift des Aachener Geschichts-
vereins Bd. XVII, S. 229.
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126 F. X. Bosbach
ipsius 15 s. 0. da. Aledis de Ordingin don. eius 100 m. cum
25 s. et cuilibet domicelle quartarium vini et in anniversario
ipsius 15 s.
6. Mai. 2. non. Maii. Joh. Evang. ante Portam lat. —
0. Johannes don. eius 1 in. — 0. Elizabet novitia de Dalheim.
0. Martleoyn van Tfiyne don. eius unicuique 1 m. — 0. Elizabet
don. eius 6 d. annuatim. 0. Katerina 1. don. eius m. 1. — 0.
Johannes 1. don. eius 3 s. Teylraanus 2 m. — 0. dns. Johannes
de Brandenburg * prepositus sancti Andree in Colonia canonicus
et scholaster beate Marie Virginis in Aquis don. eius 4 floreni. —
0. Wilhelmus de Kode 2 don. eius 4 s. 0. Katerina 1. dicta
Diist don. eius 18 s. 0. Bela 1. don. eius 3 s. Margareta
Johannes Moilner Hans Beyer Katrin in alle ere vrunt. — Berte
Eeidweige Criten ind air vrftnt.
7. Mai. Non. Maii. — 0. Katerina de Koslor monialis loci
istius, don. eius 12 m. et 4 in. pittanciam. — 0. Gertrudis 1. don.
eius 1 m. — 0. Aleidis de Witham don. eius 20 m. de exequiis
ipsius insuper dedit conventui nostra bona de Overmerze que
emit pro 564 in. et 30 s. de quibus habebit conventus 3 modios
siliginis in anniversario ipsius. 0. Jutta 1. don. eius 12 d. 0.
dns. Keizo de Schonowen 3 don. eius valens 1 m. item 5 s.
annuatim.
8. Mai. 8. id. Maii. — *0. Godistua don. eius annuatim
8 d. 0. Wilhelmus 1. Aquensis Hftlnere don. eius 9 m. 0. Jutta
1. don. eius 5 s. annuatim. — fO. Jutta filia domini Johannis
de Gimnich don. eius 6 s. annuatim. 0. Elizabet de Welten
et Jutta filia eius don. eorum cuilibet 8 s. Coloniensis monetae. —
0. Johannes de Hergenrot 4 don. eius 4 m. et 5 s. annuatim. —
O. dns. Wilhelmus de Geleymftnt. - 0. Herewinus conversus. —
0. Arnoldus. — 0. Sophia 1. don. eius 1 m. et 7 d. et 1 candelam.
9. Mai. 7. id. Maii. — *0. Aleidis 1. Aquensis don. eius
2 m. et annuatim 12 d. 0. Agnes et Elizabet sorores beckine
in Rutis don. earum 4 bonuaria et dimid. — 0. Heylewigis
monialis apud Sanctum Gregorium. — 0. Katerina de Auden-
1 ) Johannes de Brandenburg, prepositus etc. f 1366 naeb Quix, Eupen
S. 157; dagegen f 1390 nach Heusch, Nomina; erwahnt 1366 in der Zeit-
schrift des Aachener Geschichtsvereius Bd. VIII, S. 311.
2 ) Wilbelmus de Rode, Herr zu Sinnigh, 1369 ebenda Bd. I, S. 116.
3 ) Reizo de Schonowen: Raso de Sch. 1369 ebenda Bd. VI, S. 94.
4 ) Johannes de Hergenrot: 1324 ebenda Bd. XIV, S. 218.
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t)as al teste Burtscheider Nekrologium. 127
hoven monialis loci huius don. eius dimidia quarta vini unicui-
que et 3 s. annuatim ad sacramentum. 0. Wilhelmus 1. don.
eius m. 0. Odilia becgina de Gimenig don. eius 4 s. 0. da.
Lora de Rode 1 . 0. da. Loreta de Rode don. eius unicuique
quartarium vini et 4 candelas et annuatim 2 m.
10. Mai. 6. id. Maii. — *0. Blithildis 1. in Colonia don.
eius 6 m. — 0. Osilia becgina don. eius s. 5 et d. 6. — 0. da.
A. de Mercenhusen don. eius 2 quartas vini et 2 s. m. (!) annuatim
et 4 candelas. — 0. Johannes civis Aquensis maritus Beatricis
de Bremen don. eius 3 s. annuatim. — 0. dns. Gerardus de
Endelsdorp 2 don. eius 4 m. cum torticio. — 0. Agnes don. eius
clypeum. Katherina de Heynsberch et Ricmudis filia eius don.
earum 33 s. 0. Agnes 1. don. eius 2 m. et 2 candele. 0. dns.
Cftnradus de Ulpich 3 don. eius 2 m.
11. Mai. 5. id. Maii. — 0. Beatrix monialis istius loci
don. eius 11 m. et 4 modii siliginis annuatim. 0. Reynardus
de Oitwylre don. eius 18 m. annuatim. 0. Aleydis 1. don. eius
J / 2 m. — 0. Katerina da. de Merzenhftsen don. eius m. — 0.
Heynricus Backe don. eius 6 s. 0. uxor eius Gertrudis. 0.
Agnes uxor Godefridi Kolin 4 don. eius 13 grossi.
12. Mai. 4. id. Maii. — *0. Agnes 1. don. eius 3 m. et
4 s. 0. Aleidis 1. don. eius 1 m. — 0. Elizabet. — 0. Katerina
de Nyswylre monialis don. eius dimidiam quartam vini et 4 m.
ad libros. — 0. Godefridus canonicus sancte Marie in Aquis
don. eius 2 m. 0. Ida de Bremen don. invenietus penes Johannem
maritum eius. — 0. Wilhelmus de Wiswilre canonicus don. eius
2 m. — 0. Agnes filia Heinrici dicti Bone don. eius 12 d. annui
census ut fiat eius anniversarium de donio quondam ipsius Henrici .
super ripam. r — 0. Berta 1. don. eius 4 m. — 0. Agnes 1. don.
eius 3 s. et 4 d. — 0. Wilhelmus 1. don. eius 6 s.
13. Mai. 3. id. Maii. Servatii episcopi. — *0. Bezzela
1. Aquensis don. eius annuatim 6 d. et 2 capones. — 0. Gode-
J ) Lora de Rode, Gattin Werners v. R.: 1304 Zeitschrift des Aachener
Oeschichtsvereins Bd. IV, S. 314.
*) Gerardus de Endelsdorp: 1348 Lacorablet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 459;
1398 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. VI, S. 115.
3 ) Conrad de Ulpich: 1312 Urk. v. Oidtman.
4 ) Agnes uxor Godf. Kolin; letzterer 1338 Loersch S. 58; ein jtingerer
1394 ebenda S. 190.
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128 j?. t. Bosbach
fridus sacerdos qui dedit nobis 3 s. 0. Godestua 1. don. eius
6 d. quarta minus. 0. Jutta. — 0. Wilhelmus don. eius 6 s. —
0. Johannes Schauart de Eynich 1 cuilibet domicelle dimidiam
quartam vini. — 0. Elizabeth 1. 0. Wimmerus don. eius dimidia
m. — 0. Maria monialis in Porcheto 1 quartam vini. — 0.
Andreas de Geylenkirken 4 magnas candelas et 1 baldekinum. —
Katherina ancilla quondam professa don. eius 1 m. 0. Johannes
dictus Chlart monachus in Plaz don. m. 0. Johannes de Colonia
qui dedit nobis calicem. 0. Katherina de Eychhorne uxor Petri
de Buck 2 cuilibet domicelle 1 quartam vini. 0. Wynandus de
Simpelvelt custos huius loci don. eius dedit conventui in vita
sua 25 flor. renenses et sacristie 2 florenos renenses.
14. Mai. 2. id. Maii. — 0. Elizabet don. eius 2 m. —
Dns. Winandus miles de Rore 3 et da. Alveradis uxor eius et
Godefridus filius eius, Elizabet et Winegardis filee eorum don.
eorum 18 s. — 0. Evelonus 1. don. eius in. 1. — 0. dns. Arnol-
dus miles don. eius m. 1. 0. dns. Egidius de Elderen canonicus
Tungrensis don. eius 28 s. — 0. dns. Arnoldus decanus ad
sanctum Albertum don. eius cuilibet quarta vini et 2 candele.
15. Mai. id. Maii. — *0. Gerardus 1. de Aquis don. eius
4 m. — 0. Gertrudis 1. don. eius 4 m. 0. Hildebrandus 1. 0.
Eustacius 1. — 0. Wilhelmus 1. don. eius 20 s. — 0. Johannes
et Aleydis 4 s. — 0. Gerardus 1. don. eius 12 d. annuatim. —
O. Uda 1. Heynricus et Heynricus. Gftbelinus Ida Conradus
Karisma don. eorum 5 grossos. 0. dns. Arnoldus de Franken-
berch don. eius 3 motorios. — 0. da. Aleydis de Vivario don.
eius 3 florenos.
16. Mai. 17. kal. Jun. — 0. dns. Ricaldus abbas de sancto
Cornelio 4 don. eius 3 m. annuatim et 6 m. in prompta pecunia. —
0. Beatrix 1. 0. Katherina in Heynsberg don. eius 16 s. —
0. Reinnardus et frater eius Thomas et Berge et Wolpernus
don. eorum 4 m. ad sacramentum. 0. dna. Oda de Effelt don.
1 ) Johannes de Schauart de Eynich (wohl verschrieben fur Eyrnich)
vgl. unten 7. id. Jun.
2 ) Katharina de Eyckhorne, uxor Petri de Buck, letzterer 1394—99
bei Loersch S. 190.
3 ) Winandus de Rore: 1361 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 621;
1406 Zeitschrift des Aachener Geschiehtsvereins Bd. XIX, S. 28.
4 ) Ricaldus abbas f 1355; Schorn, Eiflia Sacra Bd. I, 398.
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Das ftlteste Burtscheider Nekrologium. 129
eius 2 pannos sericos cum sindone et 40 libras cere et unicuique
domicelle 1 quartarium vini.
17. Mai. 16. kal. Jun. — *0. da. Oda de Kenswilre don.
eius 5 m. fO. Margareta don. eius 18 s. — 0. Gertrudis monialis
de Colemftr. 0. Cecilia de Elendorp don. eius 2 m. 0. Agnes
de Gimmenich don. eius 2 m. — 0. Methildis 1. — 0. dla. Lisa
de Schoinnauwen don. eius a m. cuilibet puelle. — 0. da. de
Blankenheym don. eius 1 clippeum.
18. Mai. 15. kal. Jun. — *0. Gerardus 1. don. eius 4 m. —
0. Methildis de Audenhoven don. eius 6 s. 0. Teylmanus. 0.
Gerardus de Wilerrode don. 1 mfidde rocken. — 0. Lodewicus.
0. dns. Gerardus dictus leo don. eius 2 flor. et torticium. —
0. Lisa 1. don. eius 6 s. — 0. frater Heinricus magister con-
versorum.
19. Mai. 14. kal. Jun. — *0. Johannes 1. Aquensis don.
eius annuatiin 15 d. pro se et uxore eius Methilde. 0. Methildis
1. de Aquis don. eius annuatim 2 s. 0. Theodericus canonicus
Aquensis don. eius 15 m. — 0. Osilia don. eius 5 s. 0. Lisa
1. — 0. Hermannus 1. — 0. dns. Arnoldus de Randenrode don.
eius 2 m. et 2 candele. — 0. dla. Oda a de Leodio don. eius
1 m. — 0. Gertrudis 1. — 0. Barbara mater Wilhelmi Rucken-
broytz.
20. Mai. 13. kal. Jun. — *0. Theodericus 1. don. eius
m. 1. 0. Claricia 1. Aquensis don. eius 6 d. annuatim. 0. Methildis
1. Aquensis don. eius annuatim 2 s. — 0. Mabilia 1. don. eius
2 s. — 0. Gerardus famulus noster in secando ligna subito
mortuus fuit don. eius 4 m. et 6 s. — 0. Kftnradus pistor don.
eius 1 m. — 0. Jutta Mftnt monialis loci huius unicuique domi-
celle 2 s. et 20 flor. item in die B. Marie Magd. 1 m. annuatim.
21. Mai. 12. kal. Jun. — *0. Johannes 1. in Aquis don.
eius 6 d. et obolus annuatim. 0. Ada. 1. don. eius m. 1. 0.
Margareta 1. in Aquis don. eius annuatim 4 s. — 0. Anna de
Rodenburge don. eius 2 m b . — 0. dns. Gerardus de Owden-
kerken 1 2 clipeos aureos et 10 candele.
22. Mai. 11. kal. Jun. — *0. Gertrudis 1. don. eius 18 s.
O. Methildis 1. don. eius 8 s. et psalterium corale. — 0. pie
a ) Daruber steht beckina. b ) folgt eine grosse Rasur.
l ) Gerardus de Owdenkerken: 1821 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 183;
1398 ebenda Nr. 1051; 1423 Quix, St. Peter S. 135.
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130 F. X. Bosbach
raemorie dns. Hermannus miles de Patteren * don. eius 60 m.
et annuatim s. 15 ad pittanciam. O v dns. Hermannus clericus
de Vilen 2 don. eius 10 m. annuatim et 22 in. ad edificia cellarii. —
0. Aleidis Merzenhuisen monialis in Porceto don. eius 6, 15 m.
2 fiolas venditas pro 50 m. 10 s. et unaqueque moniali quar-
tarium vini. 0. Kutgerus miles de Droue 3 don. eius 4 m.
23. Mai. 10. kal. Jun. — *0. Wilhelmus 1. in Aquis don.
eius 12 d. pro se et uxore sua annuatim. 0. Heinricus 1. don.
6 s. 0. Odilia 1. don. eius 6 s. 0. Baldewinus 1. don. eius lis. —
0. Ida 1. don. eius 9 d. Cunegundis Id. — 0. Johannes 1.,
Theodericus Agnes 1. 30 d. 0. Lurinswindis monialis de Kode. —
0. Reynardus miles de Rudinck 4 don. eius 1 in. 0. Gertrudis de
Hasuwert don. eius 2 m. — 0. da. de Resen a don. eius 2 m.
24. Mai. 9. kal. Jun. — *0. Rutgerus 1. in Aquis don.
eius annuatim m. 1 et 6 modios siliginis. 0. Heinricus 1. don.
eius 6 s. — 0. Gobelinus miles de Humpes don. eius 2 m. —
0. dns. Arnoldus de Buchzuelt 5 don. eius 3 m. 3 s.
25. Mai. 8. kal. Jun. — *0. Aleidis 1. don. eius 6 s. 0.
Gertrudis 1. don. eius 9 s. — 0. Johanna monialis huius loci
don. eius fiasco vini et 2 m. annuatim pro se et pro sua mater-
tera sacrista, una in festo trium Regum et una in die sancte
Agnetis. 0. Beatrix don. eius 3 s. — 0. dla. Aleydis de Bfilich
don. eius 6 s. annuatim ad sanctam Trinitatem. — 0. Johannes.
26. Mai. 7. kal. Jun. — *0. dns. Philippus dns. de Wilden-
berch 6 don. eius 6 s. — 0. Henricus miles de Barmin 7 don.
a ) Oder Rosen.
1 ) Hermann de Patteren: 1304 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 35; 1395
ebenda Nr. 1011; ersterer dtirfte gemeint sein, da die Eintragung unmittelbar
nach der altesten Hand folgt.
2 ) Hermannus clericus de Vilen: 1324 Quix, Abtei Burtscheid S. 329.
8 ) Rutger de Drove: 1392 Fahne S. 84; ein R. v. D., Kanonikus zu
Aachen, ist 1406 Propst zu Kaisers wer th ; v. Oidtman.
4 ) Reynard de Rudinc, genannt obne Jahreszabl in der Zeitschrift des
Aachener Geschicbtsvereins Bd. IV, S. 271.
8 ) Arnold v. Buschfelt wird 1334 Vasall Heinrichs v. Alpen, erklart
1337 sein Burghaus Conradsheim zum Lehen des Erzbischofs von Koln;
v. Oidtman.
6 ) Philippus de Wildenberch: 1269 Aunalen des histor. Vereins fur den
Niederrhein Heft 13, S. 311.
7 ) Henricus de Barmen: 1361 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 621;
1401 Annalen des histor. Vereins fiir den Niederrhein Heft 5, S. 10.
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Das alteste Burtscheider frekrologiura. 13 1
eius m. 1 et casula 1. — 0. Kutgerus miles de Drowe don. eius
4 m. — 0. Mathias de Hokirgen 1 scabinus Aquensis don. eius
4 m. 0. Mathias filius don. quelibet dla. habuit quartam vini.
27. Mai. 6. kal. Jun. — *0. Oda 1. don. eius bonuarium
et dimidium. — 0. Margareta priorissa huius loci cuilibet domi-
celle 2 s. et 20 florenos. — - 0. Elizabet, Beatrix, Cristina. 0.
Lambertus dictus Buc 2 don. eius 6 m. ad sacramentum. — 0.
Demudis de Colonia don. eius florenus. — 0. dns. Heinricus
confessor noster monacus in Hemmelrode don. eius 2 m.
28. Mai. 5. kal. Jun. — *0. Aleidis 1. et Heilwigis don.
earum 1 m. et annuatim 12 d. 0. Eva bekkina don. eius 12 d.
annuatim. 0. Rutgerus 1. don. eius 3 m. — 0. Lutgardis monialis
de Genpe. — 0. Matias de Hokirchen 3 don. eius 3 m a .
29. Mai. 4. kal. Jun. — *0. Odilia 1. don. eius 14 s. 0.
Theodericus 1. don. eius 6 s. — 0. Gerradus 1. 0. dla. Kate-
rina de Moyrken don. eius torticium et quartam vini unicuique
domicelle. 0. Heynricus don. eius 26*^ s. 0. Gertrudis de
Legenich 1. — 0. frater Fridericus conversus huius loci. 0. Arnol-
dus dictus Wilde 4 scabinus Aquensis don. eius 5 m. et sericum
quoddam 2 candele. — 0. Elizabet uxor Arnoldi dicti Wilde
don. eius 1 casula.
30. Mai. 3. kal. Jun. — *0. Aleidis 1. Aquensis don. eius
annuatim 12 d. — 0. Renardus de Rudinc don. m. Lysa uxor
eius pro omnibus amicis b . 0. da. Cristina 1. don. eius 6 s. et 1 m.
annuatim in festo sancte Trinitatis. — 0. Oda de Kenzwilre don.
eius 5 m. — 0. Jutta de Merzenhftsen don. eius 5 m. — 0. dns.
Paulus de Hukilhouin 5 don. eius scutum aureum cum aureo.
31. Mai. 2. kal. Jun. — *0. Had^wigis de Owe don. eius
9 s. annuatim. 0. Elizabet et Gertrudis 1. quelibet earum 1 m.
0. Methildis 1. don. eius 8 s. 0. Aloich 1. don. eius 8 s.—
a ) 1st theihveise radirt, ebenso die beiden folgenden Zeilen, die ganz
unleserlich geworden sind. b ) Rasur.
1 ) Mathias de Hokirgen, scabinus: 1365 Loersch a. a. 0. S. 178; 1365
Macco Bd. II, S. 39.
2 ) Lambertus Buc: 1338 Loersch a. a. 0. S. 57.
3 ) Matias de Hokirchen vgl. oben 7. kal. Jun. und unten 3. kal. Jul.
4 ) Arnoldus Wilde, scabinus: 1345 u. 1364 vgl. oben 4. kal. Maii.
R ) Paul de Hukilhovin: 1337 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 318;
heirathete 1339 die Marg. v. Eschweiler; Fahne Bd. I, S. 95; starb vor
1362; vgl. ebenda S. 178.
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132 F. X. Bosbach
Teylmanus. — 0. Aledis de Hamalia sacrista et monialis in
Porcheto cuilibet domicelle quartam vini. — - 0. Jutta 1. — 0.
Anna begina don. eius dimidium quartum vini et 34 m. et 2
can dele et 8 m. ad sanctuarium et 14 s. ad anniversarium eius et
m. 1 ad sacramentum et 5 m. et 3 modii siliginis annuatim et
corporale et anulum in custodia et 3 m. habuit Vestiaria.
1. Juni. Kal. Jun. — *0. Heinricus decanus de Tulpeto
don. eius 1 m. et 3 s. annuatim. 0. Methildis 1. Aquensis don.
eius annuatim 2 s. 0. Heinricus pellifex don. eius 5 m. 0.
Johannes famulus noster don. eius 16 m. — 0. Zitze de Kerecke 1
et Methildis uxor eius Godefridus de Nimheym a et Gertrudis
mater eius pro quorum anniversario habemus 2 s. annui census
qui dabuntur in Vlodorp a Godefrido predicto donee redimat
solidum 1 solidis 10. 0. Andreas de Wise 2 don. eius 2 m.—
0. Gerardus de Wilre 3 1 modius siliginis. Elyzabet.
2. Juni. 4. non. Jun. — *0. Ligewidis 1. Aquensis don.
eius 18 d. annuatim et 2 capones. 0. Petrissa 1. Aquensis don.
eius 5 d. et obolus annuatim. — b 0. Andreas 1. don. eius m. 1.
0. Hein Kreips. — 0. Anna begina don. eius unicuique 1 / 2 quarta c
Eveslonus. 0. Wilhelmus scabinus de Lovenberch don. eius 3 m. —
0. Juta don. eius 3 m.
3. Juni. 3. non. Jun. — *0. Wilhelmus miles de Rode 4
don. eius 12 m. — d 0. Oda sanctimonialis don. eius 20 s. — 0.
Wilhelmus dns. de Wilre don. eius 30 s. — Wilhelmus 6 — Roil-
manus — f 4 candelas 2 m. et (Rasur) m. annuatim. In festo sancte
Trinitatis Met Gelenkirgin m. 1 ad pittanciam. — 0. Bela de
Buzdorp don. eius m. 1. — 0. Bela don. eius m. 2. — 0. Bertoldus
1. don. eius 2 grossos. g 0. Bela de Setterig don. eius 4 s.
4. Juni. 2. non. Jun. — *0. pie memorie dns. Cfinradus 5
a ) Oder Niviheim oder Niniheim. b ) Vorher steht 0., der Name ist radirt.
c ) Es folgt erne Rasur. d ) Bothe Tinte. e ) Rasur. f ) Gehort zu einem aus-
radirten Namen, g ) Steht auf dem Bande tiber dem Texte.
1 ) Zitze de Kerecke: 1277 bei Fahne Bd. II, S. 74 genannt.
2 ) Andreas de Wise: 1838 Loersch a. a. 0. S. 57; 1399 ebenda S. 184;
vgl. oben 17. kal. April.
») Gerardus de Wilre: 1399 u. 1411 Loersch a. a. 0. S. 190 u. 203.
4 ) Wilhelmus de Rode: der bei Loersch a. a. 0. S. 91 genannte W.
v. R. dtirfte fur die zweite Hand unseres Necrol. zu spat sein.
8 ) Cunrad imperator. Kaiser Konrad II. schenkte 1029 den Benedik-
tinern zu Burtscheid Gtiter zu Korrenzich und Aldenhofen. Quix, Abtei
Burtscheid Urk. Nr. 6.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 133
imperator qui dedit nobis allodium in Corinzich et in Vriden-
aldenhoven. 0. Heinricus 1. Aquensis don. eius annuatim 12 d.
0. Winandus 1. don. eius 6 s. 0. Johannes 1. don. eius 6 s. —
0. Gerardus 1. don. eius annuatim 2 d. 0. Methildis 1. don. eius
12 d. 0. Georgius don. eius 15 d. — Dns. Arnoldus decanus
sancti Cornelii don. eius 1 m. perpetue pro anniversario. — 0.
Aleydis 1. 3 grossos. 0. Heinricus dictus Chorus 1 1. don. eius
5 s. grossorum et 4 grossos et annuatim 6 s. 0. Evelinus don.
eius 10 m. que date fuerunt ad sacramentum pro annua pensione
dictus Selger. 0. G. 1. de Setterig don. eius 6 s. 0. Agnes
de Geuwenich don. eius m. 1. 0. Giso 1. don. eius m. t.
5. Juni. Non. Jun. — *0. Heinricus 1. don. eius 1 m. 0.
Godefridus 1. civis Aquensis don. eius annuatim 1 m. 0. Lam-
bertus 1. don. eius 6 s. 0. Methildis 1. don. eius 10 s. — Bene-
dicta 1. — 0. Elizabet Johannes Walterus don. eorum s. 3. —
0. dla. Eychmodis de Loirsbeck monialis don. eius 35 m. — 0.
Beatrix 1. de Wise. 0. Johannes van den Nftvenhoven. 0. Elizabet
de Home don. eius 6 s. Engelradis 1 m. 0. Bela de Colonia
6 s. 0. Giselbertus 1. don. eius m. 1.
6. Juni. 8. id. Jun. — fO. Methildis 1. don. eius 10 s. —
0. dns. Vernerus miles de Ahersel. — 0. Wimmerus miles de
Nftrvenich et Wimmerus Alius eius don. eorum 2 m. 0. Jacobus
sacerdos don. eius 1 m. 0. Heynricus Kolini 2 don. eius 15 s.
annuatim. 0. Gerardus canonicus et cantor sancte Marie in
Aquis don. eius 5 m. 0. Crystina 1. 0. Heylewigis van den
Brftche don. eius 20 m.
7. Juni. 7. id. Jun. — *0. Cristina 1. de Drvue don. eius
7 m. — 0. Johannes dictus Schauart de Eyrnich 3 don. eius
10 m. et annuatim 6 s. a pro anniversario suo. — b 0. Gerardus
de Aquis don. eius 12 d. — 0. Johannes Elreborn sacerdos don.
eius 12^2 m. — In die sacramenti habemus 1 maldrum tritici
annuatim de domino Gftdefrido de Hamboygin 4 . — 0. Katerina
1. don. eius 1 m. 0. Katerina de Vechauwe.
R ) Von hier ab spdtere Hand. b ) Vorher steht: In die, offenbar der
An fang der drittfolgenden Eintragung.
*) Hcnricus Chorus vgl. oben 10. kal. Mart.
2 ) Hcnricus Colin: 1344, vgl. oben id. Mart.
3 ) Johannes Schauart de Eirnich: 1326, ebenso 1393 u. 1396, urkundl.;
v. Oidtraan.
4 ) Godfr. de Hamboygin: 1301 Zeitschrift des Aachener Geschichts-
vereins Bd. VI, S. 135. Da Gottfr. v. Hamb. von einer spatern Hand einge-
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134 F. X. Bosbach
8. Juni. 6. id. Jun. — * a don. eius 2 m. et vas vini in
Blitersdorp annuatim. — fO. pie memorie dns. Emmundus miles
de Gimnich don. eius annuatim 2 m. et vas vini in Blidersdorp. —
0. Godefridus 1. don. eius annuatim 1 m. 0. Mabilia 1. — Quidam
parvus vir nomine Arnoldus Snfiche adhuc vivens misit cum
fratre Heynrico 11 m. et 4 s. de quibus quelibet habuit 3 s.,
ipse desiderans fieri particeps fraternitati nostre et omnium
bonorum que hie fiunt. Wernerus miles de Rode A don. eius
1 m. 0. Wilhelmus spresbiter (!) de Nygelshoven 2 gulden.
9. Juni. 5. id. Jun. — *0. Johannes miles de Rftten don.
eius dimidium bonuarium in eadem villa. — 0. Mychael 1. don.
eius cere 7. — 0. Eysselbertus de Roysselor don. eius 1 florenum
pro 4 animabus 22 s.
10. Juni. 4. id. Jun. — *0. Gerardus don. eius 1 m. —
Conft Incke niger 20 m. 0. Herman 1. don. eius 6 s. — 0.
Wilhelmus de Hex 2 don. eius 2 m. 0. da. Elizabet de Nyvenen
unicuilibet domicelle 2 quartas vini, 1 pannum sericium cum
sindone et 20 libras cere et 15 florenos dat sal man belegen
et 4 s. unicuique. — Magister Gerardus Rost dla. Agnes de
Kenzwylre don. eorum scutum aureum. — b 0. Druda Emundi
don. eius 3 m. — Godefridus de Speriolo scabinus Aquensis
don. eius cuilibet domicelle quartam vini.
11. Juni. 3. id. Jun. Barnabe Apostoli. — *0. Hilde-
gundis quondam scoltetissa Aquensis don. eius 10 m. — 0.
Mettildis don. eius 1 m. 0. Elisabeth don. eius cuilibet domi-
celle 2 quartas vini c . 0. Godesacalcus (!) don. eius 4 s. et 2 d. —
0. Margareta Katerina. 0. Korris. — 0. Johannes super celler-
arium don. eius 3 s.
12. Juni. 2. id. Jun. — 0. dla. Katerina de Hamalia don.
eius 3 mute et 1 fertum et dimidia ama vini. — 0. Alleydis
filia Johannis Wolmeri don. eius 5 m. — 0. dns. Arnoldus sacer-
dos et plebanus ecclesie de Vilen don. eius unicuique V2 quar-
tragen ist, diirfte im Vorhergehenden der 1326 genannte Johann Schauard
v. Eirnich gemeint sein.
a ) Xante ist radirt, wahrscheinlich dieselbe Eintragung wie die unmittel-
bar fo'gende. b ) Steht auf dem Rande fiber dem Texte. c ) Rasur.
*) Werner de Rode: 1304 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins
Bd. IV, S. 314; 1321 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 183.
*) Wilh. Hex ist uin 1338 Goldschinied in Aachen; vgl. Zeitschrift des
Aachener Geschichtsvereins Bd. XV, S. 69.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 135
tarium et annuatim 5 m. — 0. Agues de Grftnendail quelibet
dla. quartam vini pro ea annuatim 6 s. — 0. Cftradus (!) 1. 0. a
13. Juni. id. Jun. — *0. pie memorie dns. Johannes archi-
episcopus Treverensis 1 don. eius 5 m. — 0. Mathias dictus b
don. eius 3 s. — 0. Agnes 1. don. eius quarta vini. — 0. Reyn-
ardus Elyzabeth. — 0. Johannes 1. don. eius 6 s. — Hermannus
Jutta Peterus (!) Johannes Angnes Aledis Lysa Nicholaus 2 m. —
0. Hermannus filius Nigri don. eius candela 1 et annuatim 2 m.
14. Juni. 18. kal. Jul. — *0. Jacobus 1. don. eius 20
iurnalia terre. — c 0. Aleidis 1. don. eius 12 d. 0. Aleidis 1.
don. eius 8 d. — 0. dns. Karsilius de Traiecto Canonicus
Aquensis don. eius dimidia m. singulis annis ad pitanciam in
anniversario eius. — 0. Godefridus famulus domine de Lftgt
don. eius 2 m. 0. dns. Lodewicus de Nuwenar canonicus in
Colonia. — 0. Petrus don. eius 1 m. 0. da. Aleydis de Wis-
wylre don. eius 4 candelas. — 0. da. Elizabet de Drfive monialis
huius loci.
15. Juni. 17. kal. Jul. — *0. Heinricus 1. Aquensis don.
eius 6 d. annuatim. — 0. dns. Johannes de Frankenberch 2 don.
eius annuatim 11 m. — 0. Teylman Jacobus. — 0. Evermarus
don. eius m. — 0. Beatrix. — Orate pro Johanne de Clivo qui
ligavit libros nostros. — 0. Gftdela et Ulricus d don. eorum 2
aureos. — 0. Katerina becina don. eius 3 in. — 0. Petrus don.
eius 1 m. 0. Druda de Eychhorne monialis in Porceto don. eius
unaqueque monialis 2 quartas vini et conventui 7 flor.
16. Juni. 16. kal. Jul. — *0. Margareta 1. don. eius 18 s.
0. Arnoldus de Gfidenberch don. eius 1 m. annuatim. — 0.
Benigna don. eius 6 s. 0. Gobelinus dictus Ws. don. 68 modii
siliginis et 4 iurnalia et 11 m. ad funalia et 8 s. annuatim et
item pro anniversario faciendo m. 1 annuatim.
17. Juni. 15. kal. Jul. — *0. Juliana 1. don. eius 18 s.
0. Reinerus 1. don. eius 9 s. 0. Odilia 1. don. eius 5 m. — fO.
Johannes 1. don. eius 4 s. — e 0. Teodericus don. eius 20 s. —
a ) Ramr. b ) Name 1st radirt. c ) Vorher steht von derselben Hand:
0. Aleidis 1. do. . . . d ) Steht am Rande. e ) Steht zweimal nacheinander.
*) Johannes archiepiscopus Treverensis f 1222 den 15. Juli. Grote
a. a. 0. S. 490.
2 ) Joh. de Frankenberch, vielleicht der ira Jahre 1274 der Abtei wohl-
thatige Joh. v. Burtscheid. Quix, Abtei Burtscheid Urk. Nr. 106.
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136 F. X. Bosbach
0. Heingelbertus 1. de Aldenvalkinberch don. eius 1 m. — 0.
Theodericus de Rftrmunde et uxor eius (adhuc vivit) don. eorum
12 d. aunuatim et 20 s. in parato. — 0. da. de Vlodorp don. eius
4 s. annuatim. 0. Nicolaus 1. don. eius 10 s. in parata et 6 s.
annuatim. 0. da. de Vlodorp don. eius 2 ra.; item da. de Pomerio
6 s. annuatim 21 J / 2 m - in prompta. — Katerina uxor Werneri
Durzant A don. florenos et cuilibet domicelle */» m. et 20 florenos
annuatim post obitum Katerine filii.
18. Juni. 14. kal. Jul. — *0. Alexander 1. don. eius 6 s. —
0. dns. Ricaldus de Kinzwilre 2 don. eius torticium habemus 2
antiquos grossos ex parte domini Wilhelmi et parentibus eius. —
0. Johannes don. eius 1 m. 0. Geirart.
19. Juni. 13. kal. Jul. — *0. Sophia scoltetissa uxor domini
Arnoldi de Gymnich 3 don. eius 1 m. annuatim de domo sancti
Spiritus. — 0. Hadewigis 1. de Wise. — 0. Goiswinus in Pftnt 4
3 flor. 2 Bpemios. — 0. Tula de Speriolo monialis don. eius
15 m. et unicuique flasconem vini.
20. Juni. 12. kal. Jun. — *0. Irmingardis 1. don. eius 1 m.
0. Wilhelmus 1. don. eius 1 m. — 0. Anna 1. don. eius pallium
rubicundum. — 0. Alledis et pater eius Rutgerus et mater Jutta
et Goiswinum fratrem et soror Heilke et soror Cecilie et Johannes
et Goiswinum et Rutgerum fratres et Bela et Jutta et omnium
amicorum eius dederunt 2 m. sacristie. 0. Johannes dictus
Babuc don. eius 10 grossos. — 0. Nicholaus dictus episcopus
don. eius 6 s. annuatim ad sacramentum. — 0. Uda don. eius
1 m. — 0. Rutgerus et Bylia.
21. Juni. 11. kal. Jul. — *0. Willelmus 1. don. eius 1 m.
0. Helwicus 1. don. eius 2 m. — fO. Beatrix 1. don. eius 1 m. —
0. Emundus de Frankenber (!) don. eius a . 0. Richmodis dye
iunge Gerderersse \ — 0. Heynricus 1. — 0. Heynricus de Yserin
don. eius quartam vini et 1 torticium. — 0. Gertrudis don. eius
a ) Die Gabe ist nicht verzeichnet.
*) Werner Durzant: 1360 Loersch a. a. 0. S. 178; vgl. unten 6. u. 7.
kal. Dec.
2 ) Ricald de Kinzwilre: 1317 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, S. 165;
1357—90 Fahne Bd. I, S. 224.
3 ) Sophia de Gymnich, Gcinahlin des jtingern Schultheissen Am. d. G.,
der von 1243—46 genannt wird. Loersch a. a. 0. S. 282.
4 ) Goswin in Punt: 1338 Loersch a, a. 0. S. 58; 1360 nnd 1363
ebenda S. 70,
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 137
6 d. anmiatim. 0. dla< Bela de Wiis don. eius 10 m. et scrinium
valens 12 aureos.
22. Juni. 10. kal. Jul. — *0. Aleidis 1. don. eius 1 m.
0. Gerardus 1. Aquensis don. eius 12 d. annuatim. — 0. Soror a
Jasa de Schinna. 0. Margareta 1. — 0. Elizabet monialis huius
loci. — 0. Alardus. — 0. Beatrix et Methildis 10 d. 0. Johannes
1. don. eius 3 hallenses. — 0. Henricus Saliehindorp quidam b
Aquensis 2 aureos. — °dederunt nobis in elemosinam 16 s. —
0. Andreas monacus in Ployz.
23. Juni. 9. kal. Jul. — fO. Seburgis 1. Aquensis don.
eius 10 s. annuatim. — *0. Hermannus 1. don. eius 6 s. — 0. dns.
Johannes de sancto Quirino sacerdos don. eius 1 florenum. —
0. Johannes dictus Kolin * don. eius 2 in. et 2 candele et 1
sericum et annuatim 15 s., quos solvit magister de Vilen. —
0. Reymboldus don. eius 24 episcopi. — 0. dla. Methildis monialis
in Wenaugen. 0. Johannes L don. eius 6 d. 0. Heynricus don.
eius 2 m. — 0. Cunradus 1.
24. Juni. 8. kal. Jul. Nativitas s. Johannis Baptiste. —
*0. Jutta da. de Frankenberch d don. eius dimidia m. — 0.
Lambertus 1. et Odilia don. eius 6 d. — 0. Agnes Irmtrudis
Wilhelmus Katerina don. eorum 18 d. annuatim. — 0. Jacobus
1. 4 s. 0. Aledis 1. 0. Heinricus dictus Loyfdeif don. eius 2 m.
0. Heynricus don. eius 15 s. 0. Yda don. eius 2 m. 0. Wernerus
1. 0. Remboldus Odilia Elyzabet don. eorum 3 s. — 0. Gerardus
miles de Beke don. eius 5 clipeos. — 0. Methildis filia Johannis
dicti Colin don. eius 4 m. et 4 candele. — 0. Tftla beghina don. eius
6 s. 0. Gerardus don. eius 2 m. — Item habemus 1 m. in die
sancti Johannis Baptiste annuatim a domino Reynardo de Schoin-
vorst 2 et filiis suis. Item in die sanctorum 10000 Martyrum
habemus 6 s. ex parte Eve monialis, item 2 m. ex parte Marga-
rete de Pomerio 3 item 3 s. ex parte Katerine de Vilen, item
a ) Das Wort „soror" diirfte sich auf die unmittelbar folgende Margareta
beziehen, da beide Namen von deraelben Hand eingetragen sind; soror im Shine
von Klosterschwester kommt im Necrologium nicht vor. h ) Ein Wort unleaerlich.
c ) Rasur. d ) Von spaterer Hand,
1 ) Joh. Kolin war 1364 achter Sehoffe, 1377 todt; vgl. oben 3. non. Apr.
2 ) Rcynardus de Schoinvorst war 1370 todt; Zeitschrift des Aachener
Geschichtsvereins Bd. VIII, S. 212 und Bd. XIV, S. 284. Ein andercr wird
noch 1377 genannt ebenda Bd. VIII, S. 211.
3 ) Marg. de Pomerio, Tochter des Reinard von Pomerio, welcher 1321
hochbetagt ist. Quix, Abtei Burtscheid S. 139.
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138 F. X. Bosbach
2 s. ex parte fratris Cristiani dicti Bolle 1 , item ex parte Qde
de Pomerio 2 s. 1.
25. Juni. 7. kal. Jul. — fO. Jacobus miles de Adendorp
don. eius 16 d. annuatim. 0. Gertrudis 1. don. eius m. 1. 0.
Johannes 1. Aquensis don. eius 6 d. et obolum annuatim. — 0.
Aleydis 1. — 0. Paginus 1. don. 1 m. — 0. Johannes de Weyhen-
berch et uxor eius don. eorum 5 m. — 0. Margareta don. eius
1 m. 0. a Godefridus aureum Cristina Sophia et omnes amici
eius. — 0. Bruno de Halle 3 don. eius 2 aurei parvi.
26. Juni. 6. kal. Jul. — *0. Thomas 1. don. eius 1 m. —
0. Katerina filia Johannis de Bremen fetNicolaus maritus eius
don. eius 3 s. annui census et 2 candele et 5 m. de prompta. —
0. Adam. 0. dla. Jutta de Ederen don. eius 3 florenos aureos. —
0. dns. Rabodonus miles de Wiger. b 0. dns. Emundus miles
de Binchvelt. — 0. Wimarus de Porzetho 3 m. et 1 torticium et
candelam. — 0. Heinricus Wack quelibet domicella quartam vini.
27. Juni. 5. kal. Jul. *0. Heinricus 1. don. eius 1 m. —
0. Wilhelmus miles dictus Aicher don. eius m. 2. 0. Katherina
Petrus Nycholaus de sancto Cornelio, Geirtrudis don. eorum
aureum et 6 s. Petrus et Nicolaus don. eorum aureum 1 ". —
0. Gertrudis 1. de Nideckin. — 0. Tilman Beille Mfitte Henken
Neys. — 0. Wolterus de Pftnt 4 don. eius 9 in. modium 1 semi-
tritici et semisiliginis annuatim item 5 s. ad sacramentum. 0.
Johannes don. eius 30 m. inde trappa ante chorum proparabatur et
quilibet domicelle 1 / 2 quartam vini et in sacristiam 10 s. grossorum.
28. Juni. 4. kal. Jul. — *0. Cftnradus 1. don. eius 30. s.
0. Heilswindis 1. don. eius lid. annuatim. — 0. Th. sacerdos
dns. de hospitali Aquensis don. eius l j 2 modium siliginis unde
flet eius anniversarium, — 0. dla. Katerina de Weyenberg don.
eius 4 m. et i j 2 quartam vini annuatim. 0. dla. Benigna de Ent-
felt don. eius 4 s. ad sacramentum. 0. Elizabet don. 4 s. et 3 d. —
0. Wilhelm 1. — 0. dla. Lucia de Pattere don. eius l j 2 quarta d .
•) Basur. b ) 0. — Binchvelt ist durchgestrichen. c ) 1st durchgestrichen.
d ) Oder marca.
*) Christian Bolle: 1335 Quix, Stadt Burtscheid S. 214.
2 ) Uda de Pomerio: 1373 Quix, cbenda Urk. Nr. 11.
3 ) Bruno de Halle f 1356; Fahne Bd. I, S. 131. Ein andercr lebte noeh
1373; Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 748.
4 ) Wolter de Punt: 1331 Loersch a. a. 0. S. 50.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 139
29. Juni. 3. kal. Jul. Festum apostolorum Petri et Pauli. —
0. Burgardus 1. Gryn. — Cunegundis begina don. eius 4 s. —
0. da. Hait. — 0. Odilia don. eius 3 s. — 0. Johannes de Herle
don. eius 12 s. hallens. — 0. Gerardus de Louerich ein Casel
20 libras cere don. eius. — 0. Godefridus de Serfze don. eius
aureum 1. — a Tilmanus Gertrudis Lodewicus Katerina Mettildis
Hildegundis et omnes amici eorum quartam vini. — b 0. Paulus
de Hukilhovin 1 don. eius clippeum. Item Hermannus de Rfir-
mfinde cum suis amicis don. eorum 1 m.
30. Juni. 2. kal. Jul. — *0. Mabilia 1. don. eius 12 d.
annuatim. — 0. Hadewigis filia domini Wimmari de Ghemenich
don. eius coopertorium lecti de vario de cuius vendicione emimus
in molendino quod dicitur Thilmani 2 modios siliginis quos recipiet
annuatim celleraria conventui erogandos pro pitancia. — 0. Uda
monialis loci istius. — 0. Gerardus de Royde familiaris in Cbristo
don. eius 22 florenos. — 0. Johannes de Lymburgh don. eius
4 s. — 0. Hellebergis dla. de Auwe don. eius 3 m. et 3 s. cum
2 candelis. — Sophia 1-m. ad sacramentum.
1. Juli. Kal. Juli. — *0. Godescalcus de Wippeluvrde 2
don. eius 25 m. 0. Gozdistu don. eius 1 m. 0. pie memorie
Amilius canonicus Aquensis don. eius 2 m. de quibus flet nobis
honesta pitancia annuatim. — 0. Wilhelmus Trirere 3 et uxor
eius Oda don. eius (!) 100 m. et 50 m. — 0. Willelmus miles
de Kenswilre qui legavit ecclesie nostre 3 s. qui solvuntur in
domo apud hospitale infra muros Aquenses. — 0. Tola 1. —
0. Johannes de Sftytendayle prespiter in Aquis.
2. Juli. 6. non. Jul. — Visitatio Sancte Marie Virginis. —
*0. Aleidis 1. Aquensis don. eius 3 s. annuatim. — 0. Johannes. —
fO. Bartholomew 1. don. eius 1 m. 0. Arnoldus 1. don. eius
1 m. — 0. Katerina Bucks 1 triticium quelibet quartam vini. —
c 0. Elizabet de Moirck monialis in Porcheto et priorissa don.
eius 270 m. 12 d. et cuilibet quartarium vini et ad anniver-
•) Dieselbe Hand wie 0. Gerardus de Louerich, b ) 1st durchgestrichen
c ) Steht am Rande.
*) Paul de Hukilhoven f vor 1362; vgl. oben 3 kal. Jun.
2 ) Godescalcus de Wippeluvrde wurde 1259 vom Erzbischof Conrad ver-
bannt. Lacomblet a. a. 0. Bd. IT, Nr. 467; vgl. Quix, Necrol. B. M. V. S. 35.
3 ) Wilhelm de Trirere, vielleicht aus der bekannten Aachener Glocken-
giesser-Familie; vgl. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XIX. Die
bedeutende Gabe von 150 m. lasst auf den Wohlstand der Familie schliessen.
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140 F. X. Bosbach
sarium ipsius 1 quartam vini quam habemus annuatim in cellario,
2 quartas vini, unam quando 0. a incipitur et unam in Nativi-
tate Christi; item in vita sua dedit 220 m. pro hereditate compa-
randa item 2 fiolas et 12 argenteas crateras et 1 crusellum
qui (!) vendebatur pro 10 flor. et 32 s. et perpetue 10 modios
siliginis. — b O. Arnoldus schabinus Aquensis de Monte 1 . —
Alveradis 18 s. — Item Agnes don. eius 18 s. — c O. Methildis
filia Gobelini dicti d Vuois don. eius m. 1 annuatim pro anniver-
sario suo. — 0. dla. Aledis de Puffendorp cuilibet domicelle l j 2
quartariam vini. — 0. Johannes de Monte 2 schabinus Aquensis
1 triticium quelibet domicelle quartam vini.
3. Juli. 5. non. Jul. — *0. Heinricus 1. civis Coloniensis
don. eius 5 m. 0. Gertrudis uxor eius don. 30 s. 0. Heilwigis
1. Aquensis don. eius 7 iurnalia terre in Bergen. — fO. Arnoldus
1. don. eius 9 s. — 0. Godefridus de Hauzen miles don. eius
de quo vendito habuit quelibet puella quartam vini et in anni-
versario eius m. 1.
4. Juli. 4. non. Jul. — Translatio s. Martini episcopi. —
fO. pie memorie dns. Arnoldus miles de Gimnich don. eius 27
iurnalia terre arabilis in Fusnich. 0. Petrissa 1. don. eius 9 s.—
0. Willelmus miles de Pomerio don. eius 24 m. 0. Eustacius
de Pomerio 3 don. eius 20 m. — 0. Winandus de Capellen 4 don.
eius annuatim 6 s. ad sacramentum. — 0. Leo et Agnes uxor
eius don. eorum 8 modii siliginis et 5 m. 6 d. minus annuatim
de quibus habebimus 3 s. in festo sancte Trinitatis et 3 s. ad
sacramentum annuatim.
5. Juli. 3. non. Jul. — 0. Jutta don. eius 2 sterlingi. —
0. Theodericus Theodericus Coradus Gerrardus Gerrardus. 0.
Sofia Aleidis Wernerus Ludowicus. 0. Elizabet Johannes Wil-
helmus Elyzabet Johannes Idel; isti nostras petunt oraciones et
a ) Gemeint ist wohl dor 7. Tag vor Weihnachten, an dem die emte
O. = Antiphon im Officitim vorkommt. h ) Vgl. zwei Zeilen iveiter dieselbe FAn-
tvagung. c ) Dunhgestrichen. d ) Oder Uuois.
1 ) Arnold, de Monte scab. Aqu.: 1331 und 1365 Loerseh a. a. 0. S. 70
und S. 252.
2 ) Joh. de Monte scab.: 1399 ebenda S. 92.
3 ) Wilh. und Eustac. de Pomerio; iu Ermangelung eiuer niihern Be-
stimniung lasst sich nicht feststellen, welche von den vielen dieses Namens
gemeint sind.
4 ) Winand de Capellen, fil. Godefr., ist 1319 1350 Lehnsmann des
Herzogs Joh. II. von Brabant; v. Oidtman.
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Das al teste Burtscheider Nckrologium. 141
dederunt elemosinas in dedicacione. 0. Adeleit. 0. Fridericus
Petrus Demodis. 0. Margareta Coradus Theodericus Petrus. 0.
Giselbertus de Berhum et Anna. 0. dla. Elyzabeth de Kosolor
monialis l'O 1 ^ m - &d pitanciam.
6. Juli. 2. non. Jul. — 0. da Elyzabet da. de Wassenbercli
don. eius 20 s. sterlingorum annuatim. — 0. Gertrudis 1. don.
eius 2 s. — 0. Nicolaus don. eius 1 m. 0. Agnes de Vuren-
dale don. eius 3 s. — 0. Gertrudis don. eius 2 m. — 0. Katherina
de Nova Civitate don. eius 2 flor. — 0. Geradus de Alstorp.
Gertrudis mulier Johann Ceilsteger. Jutta mulier Henricus.
Wilhelmus.
7. Juli. Non. Jul. — fO- Hadewigis et Aleidis filia eius
don. earum 1 m. et annuatim 14 d. — 0. dla. Odilia de Kanale 1
monialis don. eius 10 flor. ponderosos. — O. Regina da. de Heyden
don. eius 1 m. — Heinricus dictus Leo canonicus de Adelberto
don. eius 2 m. — 0. Menta 1. don. eius 3 m. — 0. Johannes
Berta uxor eius don. 2 albas^Oolonienses.
8. Juli. 8. id. Jul. — *0. Cftnradus 2 decanus Aquenses
don. eius 3 s. annuatim quos solvet conventus et decanus sancto
Alberto. — 0. pie memorie dns. Gerardus qui noster fuit pro-
visor magna fidelitate per annos 33. — 0. Heilswindis. — 0.
pie memorie dns. Gerardus 3 provisor noster.
9. Juli. 7. id. Jul. — *0. Maria 1. don. eius 1 m. — 0.
Heinricus 1. don. eius 6 s. — 0. Reynardus don. eius 4 s. —
0. Johannes de Spaubee et Methildis uxor eius adhuc viventes
fecerunt nobis craticulatum in nova domo orate pro eis. — 0.
Jacobus dictus Mftnt 4 don. eius 2 clippeos aureos.
10. Juli. 6. id. Jul. — *0. Godescalcus 1. don. eius 3 s.
annuatim. 0. Giso 1. 0. pie memorie Jfttta filia domui Arnoldi de
J ) Odilia de Kanale: Dillie auf dem Kanal quittirt 1393 der Stadt
Aachen eine Leibrente. Quix, Abtei Burtscheid Urk. Nr. 182.
2 ) Cunradus decanus: 1220 Quix, Stadt Aachen Bd. I, S. 76.
3 ) Gerardus war BenediktinermOnch und Prior der Cistercienserinnen
nach ihrer Uebersiedelung in das Burtscheider Kloster; er wird 1226 zuerst
genannt (Quix, Frankenburg Urk. Nr. 1), 1255 zuletzt (Quix, Abtei Burt-
scheid Urk. Nr. 50). Da er 33 Jahre provisor war, muss er bald nach 1255
gestorben sein.
4 ) Jacobus Munt war 1313 Schoffe zu Aachen. Vgl. Zeitschrift des
Aachener Gescbichtsvereins Bd. XIV, S. 287.
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142 £. X. Bosbach
Gimnich advocata 1 Porcetensis don. eius 3 m. — 0. Hermannus
]. don. eius 2 florenos. 0. Herbertus 1. don. eius 1 m. — 0.
Cftnradus de Moyrcke 2 villicus in Aquis don. eius 5 m. — 0.
Symon de Spiritu sancto don. eius aureum et 2 m. annuatim ad
sanctam Trinitatem.
11. Juli. 5. id. Jul. — fO. Arnoldus 1. don. eius 7 m. —
0. Agnes monialis liuius loci. — 0. Raso van den Bruche don.
eius 20 m. et annuatim 6 s. a 0. Gerardus b don. eius 4 m. pro
fraternitate. — 0. Rutgerus pastor ecclesie sancti Mychaelis 3
6 s. in domo c .
12. Juli. 4. id. Jul. — *0. Hermannus 1. don. eius 6 d.
annuatim. — 0, Heynricus don. eius 1 m. 0. Katerina don.
eius 18 d. 0. Lentzman scabinus don. eius 8 librae cere. 0.
Katerina de Heyden dob. eius cuilibet grossum 1 et 2 candelas
et olosericum integrum cum panno funali. 0. Nycholaus don.
eius m. 1. — d
13. Juli. 3. id. Jul. — 0. Winandus 1. don. eius d. 113.
Sara 1. — 0. Henricus 1. don. eius m. 1. — e 0. Cecilia. — 0.
Bela de Vilen florenum et candelam. 0. Methildis in platea
sancti Petri quelibet monialis 1 j 2 quartam vini. — 0. Teylman.
14. Juli. 2. id. Jul. — fO. pie memorie Beatrix 1. don.
eius 21 m. et 30 oves pro se et 2 maritis eius. 0. Heinricus
1. conversus don. eius 5 m. — 0. Berta Werner. — 0. Tilman. —
0. dla. Irmegardis de Put 16 m. pro hereditate comparanda. —
0. Heynricus 1. don. eius cuilibet pom. 7. 0. Johannes 1. et
Lambertus 1. don. eorum 6 d. — 0. Cftradus de Bintne don.
eius quarta vini.
15. Juli. Id. Jul. Divisio Apostolorum. — *0. Jfttta da.
de Dorendorp. 0. Bauro 1. don. eius 1 m. 0. Elizabeth 1. don.
eius 18 s. — 0. Hindis 1. don. eius 6 d. annuatim. 0. Heinricus
et Reinardus 1. don. eorum 18 s. 0. Godescalcus 1. don. eius
a ) Rasur. b ) Oder Gertrudis. das Wort ist lialb radirt. c ) Rasur.
d ) und e ) folgt eine umfangreiche Rasur.
*) Jutta de Gininich advocata, die Gemahlin Arnolds I., Vogt von Burt-
scheid, 1252: Quix, Frankenburg S. 34.
2 ) Conrad de Moirke 1338: Loersch a. a. 0. S. 57; vgl. Quix, Stadt
Aachen Bd. Ill, S. 102.
s ) Rutger pastors. Michaelis: Rutger Nithere 1353; Quix, Stadt Burt-
scheid S. 68.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 143
15 s. — 0. Agnes de Franckenber monialis loci huius. — 0.
dns. Godefridus et Alius eius dns. Johannes de Brabancia. 0.
Sofia 1. — Item Methildis don. eius 12 d. — Item Gertruit et
Billie et Andries et Johan et Clais 6 s. — frederieh Scheffer
van Bysbach et Bennina uxor suus (!) don. 6 grossos. a 0. Druda
Symonis don. eius 8 m. — b 0. dns. Jacobus de Porcheto 1 canoni-
cus et thesaurarius sancti Severini in Colonia don. eius 10 flor.
ad edificium tecti refectorii nostri atque ymago gloriose semper
Virginis Marie argentea in sacristia et 6 floreni ponderosi in
vivario annuatim et hereditarie; anima eius in pace requiescat.
A. M. D. G.
16. Juli. 17. kal. Aug. — *0. Maria 1. Aquensis don. eius
10 s. annuatim. 0. Heinricus 1. 3 m. 0. Heinricus 1. don. eius
6 s. — 0. Katerina Berta Nicholaus Johannes Johannes Hilde-
gundis don. eorum 3 s. — 0. Lisa don. eius 4 episcopi. 0.
Heylewigis don. eius 2 m. Item habemus 3 m. in die beate
Margarete virginis ex parte domicelle Margarete de Pomerio. —
0. Elizabeth de Sleyden don. eius 1 m. — 0. Aleydis Katerina
Anselmus Petrissa don. eorum s. 7 et 2 hallenses. — 0. frater
Gozwinus conversus noster don. eius m. pro anniversario suo.
17. Juli. 16. kal. Aug. — *0. Johannes miles deWinde 2
don. eius 40 m. 0. Gozwinus 1. don. eius 5 m. et annuatim
m. 1. — Johannes Agnes Goda Winrich pro se et amicis eius
habemus 16 s. — fO. Reinerus 1. eius 6 s. — 0. da. Jutta
quondam ducissa Limbergensis 3 et Alius eius nomine Henricus. —
0. Johannes sacerdos dictus Bftnrode don. eius 30 s. — 0.
Wilhelmus 1. don. eins 7 grossi d .
18. Juli. 15. kal. Aug. — 0. Johannes Eveloni 1. don.
eius 1 j 2 quartam vini cuilibet et 4 candelas. 0. Cristina. 0.
R ) 0. — 8 m. steht iiber dem Texte aitf dem Rande. b ) 0. — A. M. D. G.
ist aufgeklebt. c ) Oder Vunrode. d ) Es folgt eine Rasur.
*) Jacob de Porcheto urkundl. 1372. Giitige Mittheilung des Herrn
Kaplan Hess in K5ln; das silberne Madonnenbild ist im Schatze der Abtei-
kirche nicht mehr vorhanden.
2 ) Job. de Winde 1263; Lacomblet a. a. 0. Bd. II, Nr. 332.
s ) Jutta ducissa Limburg.: Die Gemahlin Walrams ira 12. Jahrhundert
hatte einen Sobn Heiurich; sie starb im Jahre 1151 und ist in Klosterrade
begraben. Walram selbst war 1133 dem Kloster wohlth&tig: Quix, Abtei
Burtscheid, Urk. Nr. 12.
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144 F. X. Bosbach
dns. Gerardus de Halle 1 don. eius 241 m. et 6 s. ad sacramen-
tum, ad anniversarium ipsius 2 m., ad sacristiam 1 m. 0. Arnol-
dus Gerardus Johannes Alius Arnoldi raolendinarii de Elremulen 2 .
O. Arnoldus Gertrudis uxor et Katerina Benigna Gertrudis
Beatrix filie Arnoldis (!) et omnium parentum eorum. 0. iuffer
Nese van Ailsdorp eyne halve quart wyns. 0. Wernerus
Jacobus Juta multi plures qui elemosinas suas obtulerunt nobis
in dedicacione.
19. Juli. 14. kal. Aug. — *0. Everardus 1. x^quensis don.
eius 6 d. annuatim. fO. Theodericus 1. don. eius 10 s. — 0.
Stephanus 1. don. eius 8 s. 0. Henricus miles de Binzvelt. 0.
da. Gertrudis de Halle don. eius a . — 0. dns. Johannes de Tryps
don. eius unicuique */» quartam vini et 6 candelas et 1 torti-
cium. — 0. Katherina filia Arnoldi de Berge 3 3 flor. 0. dla.
Aweradis de Godenrat don. eius 1 m. et tunicam de oloserico. —
0. dns. Eustacius miles de Pomerio don. eius 50 m. et 1 m.
annuatim. — 0. Egidius de Berchheym don. eius 12 s. b 0.
Reynardus Wylde de Treversdorp don. eius 2 floreni et 1 torteys.
20. Juli. 13. kal. Aug. — *0. Godestua de Nuerode don.
eius 1 m. Godefridus 1. don. eius 1 m. 0. Gertrudis 1. don.
eius 1 m. — 0. Arnoldus de Rodenburgh don. eius 5 s. grosso-
rum. — 0. da. Richardis de Kessenich don. c — 0. Giso de
Wis 4 don. eius m. 1. — 0. Geirtrudis de Gocherein don. eius
1 clippeum et candela 1. — 0. Benigna Menta Gerardus don.
eorum rufa quinquagena. 0. Sophia lotrix don. eius 1 j 2 quartam
vini et lO 1 /* m -
21. Juli. 12. kal. Aug. — 0. Wilhelmus 1. don. eius 7
grossi d . 0. dns. Raso miles de e 8 m. et annuatim 6 s. 0. dns.
Nycolaus abbas in Ploytz cum magna quantitate fratrum conver-
sorum. — 0. Wilhelmus de Pomerio 5 canonicus Aquensis don.
eius m. 1. 0. Emundus miles de Merzenhftsen don. eius 3 m.
8 candelas 22 ulneas vini et purpura oleserici. — 0. Obele 1.
don. eius 8 s.
a ) Gabe fehlt; einzelne Worte sittcl theilweise radirt. b ) Steht am Rande.
c ) Rasur. d ) Rasur. e ) Rasur.
1 ) Gerard de Halle war 1357 todt; v. Oidtnian.
2 ) Elremulen liegt oberhalb Burtscheid.
3 ) Arnold de Berge (Monte) 1331 nnd 1365; vgl. oben 6. non. Jul.
4 ) Giso de Wis: 1338 Loersch a. a. 0. S. 57.
6 ) Wilhelm de Pomerio, canon, f 1307. Quix, Necrol. B. M. V. S. 41.
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Das alteste fiurtscheider Nekrologium. 145
22. Juli. 11. kal. Aug. — 0. a ex parte m(onialis?)
de Gelekir 1 m. 0. da. Alledis de Ulpich don. eius sericum
pannum cum oloserico 25 libra cere et IOV2 sumbera saliginis
in Ochen. — 0. Eustacius de Litenberg don. eius 6 episcopi. —
0. Cristina bacghina don. eius 10 ra. ad sacramentum. 0. dns.
Heynricus miles dictus Corus 1 don. eius quarta vini. 0. da.
Aleydis de Loisprok 1 aureuni. 0. Lambertus don. eius candela 1.
0. Katerina uxor Gobbelini van Rychen don. eius 2*/ 2 m - 0.
Greete don. eius 18 s.
23. Juli. 10. kal. Aug. — 0. Wilhelmus 1. don. eius 1 m. —
0. frater Winandus conversus loci istius don. eius m. 1 ad sacra-
mentum et m. 1 ad artniversarium annuatim. 0. dns. Wilhelmus
comes de Nuwenar 2 don. eius valens m. — 0. Johannes dictus
Bftk don. eius 1 m. — Da. de Vimich don. eius duplex m. —
0. Godefridus de Vlodorp 3 don. eius 5 s. 0. Wilhelmus 1. et
Johannes 1. don. eorum 2 s. — 0. G&da Johannes et Nycolaus
et parentes eius */ 2 m. Coloniensis. 0. Obele 1. don. eius 4 s.
0. Katerina don. eius 1 m. et 1 m. annuatim. 0. Oristianus
de Gulge don. eius 1 m.
24. Juli. 9. kal. Aug. — *0. Heinricus Serve de Rode
don. eius 18 m. 0. Refert 1. don. eius 2 m. 0. Heinricus dns.
de Dorendorp. fO. Volcwinus 1. don. eius 6 s. — 0. Methildis
de Steinculin. — 0. Hermannus 1. don. eius m. 5 et 18 d. —
0. Gertrudis 1. don. eius m. 1. — 0. Jutta begina de Punt don.
eius 5 m. et 2 albas casulas et annuatim 1 m. et 2 candelas.
0. Heylewigis 1. don. eius 4 s. grossorum et 8 grossos. — 0.
Katerina 1. duos (!). — 0. Johannes dictus Hftge don. m. 1 et
candela. 0. Agnes monialis loci istius. 0. Gftbelinus balneator
don. eius m. 1 et candela. — 0. Hermannus 1. et Macharius 1.
don. eius annuatim 12 d. 0. Demudis monialis huius loci.
a ) Rasur.
*) Heinricus Corus vgl. oben 10 kal. Mart, 11 kal. Maii, 2 non. Jun.,
2 id. Apr.
2 ) Wilh., comes de Nuwenar, Wilh. I. f 1307, Wilh. II. 1336, Wilh. III.
1363; Grote, Stammtafeln S. 177.
3 ) Gotfr. de Vlodorp ist 1391 Gemahl der Elis. v. Schonau; vgl. Zeit-
schrift des Aachener Gesehichtsvereins Bd. VIII, S. 128 und 213. Ein Dechant
am Aachener Miinster gleichen Namens, der 1416 starb, wiirde wohl als
solcher gekennzeichnet sein; siehe ebenda S. 127 und 135.
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146 F. X. Bosbach
Eutgerus Nei there * sacerdos don. eius quarta vini cuilibet domi-
celle et sacristie 6 libras cere.
25. Juli. 8. kal. Aug. Jacobi Apostoli. — *0. Jonathas
et Hildegundis uxor eius 16 partes de molendino brasii. — 0.
Johannes de Eiferscheit 2 pie memorie don. eius 7 m. annuatim
de quibus fient 3 in anno honesta pitancia scilicet in anniver-
sario 3, in adventu 2 et in quadragesime 2. 0. Agnes lotrix
nostra. — a 0. da. de Bullesyni dicta Meyna don. eius 7 m. et
pro anniversario perpetuo 6 s. — 0. da. Methildis de Franken-
berg don. eius 3 m. — 0. Henricus don. eius 6 s. — 0. da.
uxor Filippi de Valkenburch don. eius 1 m. — 0. Gertrudis de
Eodenburch don. eius mensale et 5 m. — 0. Albertus Johannes
Katerina, Hermannus, Hermtfnnus don. eorum valens 7 m. —
0. Nicolaus scolaris de Vico don. eius 6 s.
26. Juli. 7. kal. Aug. — *0. Godefridus 1. de Aldenhoven 3
civis Aquensis don. eius 2 s. annuatim. 0. Gerardus Alius eius
pro cuius anima habemus annnatim 2 capones. — 0. Ida et
Gerardus 1. don. eorum 20 d. item pro animabus 2 m. a O.
Elisabeth de Irnich monialis in Porcheto don. eius 24 m. et
unicuique quartam vini. — 0. b miles dns. Arnoldus de Witham 4
don. eius in prompta et parata 1 j 2 libra grossorum 20 cerei et
annuatim modius siliginis. Item idem legavit sororibus uxoris
sue annuatim cuilibet modus vini qui cedent post obitum am-
barum. 0. Johannes don. eius 18 s. Symon Godefridus Hele-
wigis Katerina et Beatrix Simon Henricus et Margareta. — 0.
Conradus de Lftchgin don. eius 5 s. grossorum.
27. Juli. 6. kal. Aug. — 0. Eichmudis monialis. — O.
Aledis 1. don. eius 6 s. — 0. Agnes 1. de Gezbach don. eius
3 s. — *0. Methildis 1. don. eius 6 grossos et annuatim 12 d. —
Katerina et Beatrix. 0. Nicolaus dictus de Deyst seu de Bremme
don. eius annuatim 12 d. — 0. Johannes Kunninc don. eius
2 m. cum suis. — 0. Benigna de Drowe cuilibet moniali quar-
R ) Steht am Rande. b ) Rasur.
*) Rutger Neithere, Pfarrer an St. Michael 1354; vgl. oben 5. id. Jul.
2 ) Joh. de Riferceit, Gemahl der Rich. v. Stolberg, erwahnt 1290
Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XV, S. 6; Rich, ist 1324
Wittwe.
8 ) Godefr.de Aldenhoven: 1251 Quix, Stadt Aachen Bd. Ill, S. 104.
4 ) Arnold de Witham: 1310 Quix, Cod. Diplom. Bd. Ill, S. 179.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 14?
tarn vini. — 0. Katherina in Scharpstroisse don. eius 10 m. —
0. Wilhelmus 1. de Loygin don. eius clippeus. — Teylman.
28. Juli. 5. kal. Aug. — *0. Fridericus comes de Vianden * et
uxor eius Methildis comitissa don. eorum 3 m. — 0. Geirardus 1. —
Benigna et Menta et Gerardus don. eorum pulchra rufa quinquagena
magni pretii. — 0. Johannes dictus Bertolf 2 et uxor eius Aleydis
don. eorum 6 m. — 0. Elyzabet de Gurzenich don. eius 6 m. et
1 candelam. — 0. dns. prepositus de Nidecgen don. eius amphoram
argenteam deauratam et 32 m. pro hereditate comparanda. 0.
Katerina de Drowen don. eius 1 j 2 m. 0. Wilhelmus. — 0. Reynar-
dus Korf et Katerina uxor sua don. eorum 1 florenum.
29. Juli. 4. kal. Aug. — 0. Elizabet et Cilmannus Alius
eius. 0. Beatrix et Katerina. 0. Wilhelmus. — 0. uxor Nyco-
laus (!) de Wailhoren 4 m. — 0. Katerina da. de Aquis don.
eius m. — Item pro animabus 7 s. — 0. dns. Wilhelmus de
Mertzenhusen 3 miles don. eius 10 m. et unicuique domicelle quartam
vini. — O.Petrus dictus Kluck noster capellanus. 0. frater Johannes
Koilrum predicator don. eius 2V 2 m. — 0. Reinardus dictus Munt 4
don. eius 30 s. — 0. Katerina onder den Lenden 2 m. argenti.
0. Johannes up den Kaindel 5 cuilibet domicelle 1 quartam vini.
30. Juli. 3. kal. Aug. — *0. Aleidis 1. don. eius 4 m.
O. Godescalcus 1. don. eius 1 m. — fMacharius 1. don. eius
lis. 0. Jutta 1. don. eius 8 s. — 0. Aleydis nostra familiaris
1 m. et 1 candelam. 0. Agnes 2 s. — 0. dns. Deobaldus advocatus
don. eius florenum hereditarie census. — 0. Menus. Bylia Kathe-
rina Nicolaus don. eorum G s. — Item magister Gerardus Sotopes
don. eius scudatum aureum. 0. Jumfer Lise van Eise 6 quilibet
domicelle 3 s. 4 kercen in 6 m. in di custeri in eyn tortijs.
J ) Frideric., comes de Vianden f 1220; Grote a. a. 0. S. 180.
2 ) Jon. Bertolf: 1345 und 1399 Loersch a. a. 0. S. 178 und 234.
3 ) Ein Wilh. de Merzenhusen ist 1361 Abt zu Klosterrade; Lacomblet
a. a. 0. Bd. III. Nr. 617; der hier genannte ist „miles tt .
4 ) Reinard Munt: 1317 Quix, Cod. Diplom. Bd. Ill, S. 192; 1357 Abtei
Burtscheid S. 371.
5 ) Joh. up den Kaindel (de Kanale): 1346 Laurent, Stadtrechnungen ; er
soil naeh Maceo, Beitrage Bd. II, S. 10 ein Sohn Goswins gewesen sein; das
ktfnnte aber nicht der nach Zeitschrift des Aacbener Geschiehtsvereins Bd. XIV,
S. 230 im Jabre 1362 gestorbene Goswin sein, wohl passt das zu dein bei
Loerscb S. 92 zum Jahre 1413 genannten Job. de Kanale.
6 ) Jumfer, Lise van Eise, anscheinend die Lise de Ferro, Nonne zu Burt-
scheid, welche 1356 bei Quix, Abtei Burtscheid, Urk. Nr. 141 genannt ist.
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148 F. X. Bosbach
31. Juli. 2. kal. Aug*. — 0. Johannes de Gurzenich don.
eius 21 s. 0. Gertrudis de Pella don. eius 1 m. cum 1 macka*.
0. Ricolfus don. eius 3 s. — 0. da. de Veirnich 1 motonem.
0. Maria de Eichoirn quilibet domicelle quartam vini. — 0.
Gerardus de Vico don. eius 2 m. cum candela 1. 0. Johannes
pistor don. eius 25 s. et 6 d. 0. dns. Wilhelmus can,onicus
sancte Marie in Aquis de T&ssinbrfich b don. eius 5 m.
1. August. Kal. Aug. Ad vincla sancti Petri. — fO. Maria
1. don. eius 3 m. fO. Hermannus miles de Bacheim 1 . 0. Godes-
calcus 1. eius 1 m. — 0. Marianus 1. don. annuatim 8 s. 4 capones.
— c 0. da. Katerina de Pomerio. 0. Johannes. — 0. Methildis
da. 0. Margareta 1. don. eius 2 m. — 0. Hermannus dictus
Gruwel et uxor ipsius Hilla. 0. Beatrix filia ipsorum don.
ipsorum m. 4. — 0. Elizabett de Gehflgt don. eius. 0. Wilhelmus
vftr Parvijs canonicus sancte Marie don. eius 18 s. hereditarie.
Item 7'/2 m - i n prompta pecunia. 0. dns. Wilhelmus dictus
Kluck custos et canonicus ecclesie sancti Adalberti qui dedit
1 clenodium ad sacristiam videlicet m. argentum.
2. August. 4. non. Aug. — *0. Ricolfus 1. Aquensis don.
eius 1 m. — 0. Johannes dictus de Monsim don. eius 4 m. et
2 cande (!) et 3 annuatim. — 0. Reynardus de Grftnendale 2
don. eius 2 m. 0. Tucella don. eius lis. — 0. Walterus 1. —
0. Methildis becgina don. eius 18 m. 0. Mettildis Elyzabet
Katherina de Effelt don. earum 2 m.
3. August. 3. non. Aug. — fO. Rudolphus don. eius '/* ama
vini. — 0. Metthildis da. de Eninberch. — 0. Franco 1. civis
Coloniensis dictus de Hfirne et uxor ipsius Elizabet, Henricus
don. ipsorum 18 s. et 7. d. — Item o. Katerina don. eius 12 d.
0. da. Sofia de Nftrvenich don. eius 2 m. — 0. dla. Elyzabeth
van Eise 3 don. eius 4 candele et 1 tortijs.
4. August. 2. non. Aug. — 0. Heynricus 1. Angnes de
Hokirchen monialis don. eius quartarium vini unicuique domicelle
•) maca Traghorb, Kip. b ) de Tussenbruch ist von anderer Hand
daruber geschrieben und gehort vielleicht zur folgenden Eintragung Maria etc.
c ) Steht am Bande.
J ) Hermann de Bacheim: 1334 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, S. 278.
2 ) Rein, de Grunendale ist 1351 Schultheiss zu Cornelimtinster. Quix,
Cod. Diplom. Bd. Ill, S. 210.
s ) Elis. van Eise vgl. oben 3. kal. Aug.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 149
et 300 m. et 80 m. et 2 fialas venditas pro 50 m. et caliceru 1,
1 crusellum pro 25 florenis. 0. Katerina don. eius 20 s. 1.
0. Fia de Meierse 1 iurnale terre et 5 motones aureos.
5. August. Non. Aug. — *0. pie memorie Heinricus IV. 1
imperator Augustus qui dedit nobis Apinis et Sinzego. — 0.
Petrus 1. don. eius m. 1. — a 0. Maria de Thoenen monialis et
priorissa in Porcheto, don. eius 46 m. 7^2 s. et in anniversario
2 quartas vini. 0. Margareta uxor Henrici don. eius 30 s. b —
0. c da. de Schoifhbergh don. eius 2 m.
6. August. 8. id. Aug. — *0. Heinricus canonicus sancti
Servatii don. eius 2 s. annuatim. — 0. Margareta Corus don.
eius 6*/ 2 m - 0. Teylmanus barxator don. eius 3 m. — 0.
Constantinus de Colonia don. eius 1 j 2 m. 0. Arnoldus de Palatio
don. 5 m. — Commemoratio Johannis de Pelle et uxoris Hille
et Geirtrudis et suorum amicorum 2 m. annuatim.
7. August. 7. id. Aug. — *0. Wilhelmus Mabilia 1. don.
eius 12 d. annuatim. 0. pie memorie dns. Hermannus sacerdos
et monachus Vallis sancti Petri. — 0. Bertolfus civis Aquensis
don. eius 3 m. 0. Jutta de Heynsberch monialis istius loci.
0. Sofia de Breidebent don. eius 10 m. et 10 modios grani half
weis half rog annuatim et 1 quartam vini. — 0. Johannes. —
0. Oda de Zerfae don. eius 6 s. hall. — 0. Reynardus de
Aldenhoven 2 don. eius m. 1.
8. August. 6. id. Aug. — 0. Arnoldus 1. don. eius 2 s.
0. Katerina 1. don. eius 2 s. — 0. Katerina beghina don. eius
m. 1. 0. Cftnradus 1. don. eius 6 s. — 0. Johannes Kolin 3 don.
eius 2 m. — 0. Tilmanus et uxor Mettildis. — 0. Clois de
Merzenhftsen 3 m. d — 0. dns. Henricus de Blenze don. eius 1 m.
9. August. 5. id. Aug. — *0. Wilhelmus miles de Bftslar
don. eius 2 m. 0. Eva 1. Aquensis don. eius 4 m. et 4 s. 0.
a ) Steht auf dem Rande. b ) 1st durchgestrichen und die ubrige Gabe
unleserlich. c ) FUr den Vornamen ist Platz gelassen. d ) Rasur.
*) Heinricus IV. : Nicbt Heinrich IV., sondern dessen Vater Heinrich III,
schenkte dein Stifte Burtscheid im Jahre 1056 Apinis (Epen bei Vaels). Die
Schenkung von Sinzig ist nicht naher bekannt, mbglich ware eine Verwechs-
lung mit Boppard, woselbst Heinrich IV. im Jahre 1075 der Abtei Outer
schenkte. Quix, Abtei Burtscheid Urk. Nr. 10.
2 ) Reinard de Aldenhoven : ein R e i n a 1 d v. Aldenhoven, Sohn des Johannes,
1315 — 1350 urkundl. v. Oidtman.
3 ) Joh. Kolin vgl. oben 3. non. April.
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150 F. X. Bosbaeh
Giselbertus 1. don. eius 1 m. — 0. Eva 1. don. eius 2 m. —
0. frater Gerardus conversus in Hemmenroyd. a 0. Katerina
uxor Korf don. eius 2 florenos boni ponderis. — 0. Heinricus
faber pro cuius anima habemus don. iuxta portam Porcetensem.
0. Johannes de Oepen don. eius 2 libras cere et cuilibet domi-
celle 1 quartam vini. 0. da. Cristina de Einrode unicuique
quartarium vini 50 candelas 2 cereos 1 sericum pannum. — 0.
Johannes de Bremin b don. eius m. 1 et candela 1 et annuatim
Ira. — 0. Alexander de Eninberch don. eius 15 s. 0. Cftnradus
de Wisse don. eius 2 candelas.
10. August. 4. id. Aug. Laurentii Martyris. — fO. dns.
Eustacius miles de Hamele don. eius 1 purpura et 2 candele.
c 0. dns. Johannes sacerdos. 0. Heinricus 1. don. eius annuatim
2 s. 0. Katherina lotrix nostra. 0. Eva 1. don. eius 2 m. 0.
Gerardus conversus istius loci. 0. Elizabet 1. don. 3 s. 0.
Katerina 1. don. eius m. 1. 0. dns. Coradus (!) de Lurcke
don. eius d . 0. Michcalel (!) 1. don. eius 18 d. annuatim. 0.
Tilmannus don. eius 8 s. — 0. pie memorie dns. Wilhelmus
sacerdos cantor et canonicus sancti Alberti don. eius 80 m.
cum 1 purpura que dicitur baldekin et 4 candele.
11. August. 3. id. Aug. — *0. da. Irmingardis ducissa
de Limbftrch 1 don. eius 6 m. 0. Heinricus canonicus sancti
Alberti don. eius 1 m. — 0. Jacobus 1. — 0. Menardus don.
eius grossum 1. — 0. Margareta de Loywenberc don. eius
4 florenos. — Commemoratio domini Nicolai dicti Baillar canonici
Aquensis et patris ac matris eius necnon domini Bartholomei
dicti Mftlrepas militis pro quibus habemus 2 m. ad ornamentum
ecclesie. — 0. Nicholaus don. eius 7 m. — 0. dla. Margareta
Volmers don. eius unicuique 4 s. — 0. Vatzinus 1. don. eius
clippeus aureus. — 0. Vetschin de H^irlis clippeum 1 aureum. —
0. Heinrichus dictus Stoich 20 d.
12. August. 2. id. Aug. — *0. Heinricus Alius domini
Arnoldi de Gymnich don. eius 5 m. annuatim. fO. Eva don.
eius 6 s. — 0. dns. Wilhelmus miles de Kuk don. eius 3 m.
*) Steht am Rande. h ) Ueber dem i steht ein e. c ) Rothe Tinte.
d ) Gabe fehlt.
l ) Irmgardis ducissa de Limburg, Gemahlin Heinrichs IV. von Limburg,
der von 1226—1247 regierte; Irmgardis starb vor 1247 uach Ernst, Histoire
de Limbourg IV, S. 126,
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 151
0. Margareta don. eius 6 grossi et 1 manutergium. 0. Elizabet
don. eius 8 m. cuilibet domicelle et quartam vini, 2 s. annuatim
ad sacramentum et 2 s. fraternitate sancti a . — 0. dns. Gerardus
miles de Pomerio * don. eius 6 aurei et 7 m. et 1 / 2 in. annuatim.
0. dns. Wolcwinus don. eius 2 l j 2 m. annuatim et sacristie 6 m. —
0. Helwys et pater suus Jacobus. — 0. Silmanus van Rismulen
3 florenos. — 0. da. Mettildis de Ailsdorp don. eius 1 candelam
et unicuique quartam vini in die sancti Laurentii. 0. dns.
Winandus de Brfimulen cantor sancte Marie Aquisgrani don.
eius 2 parvos florenos et memoriam habete Katerine ancille
sue adhuc vivente (!)
13. August. Id. Aug. — *0. Wilbelmus 1. de Sleidin civis
Aquensis don. eius 2 m. 0. Oda 1. don. eius 2 m. 0. Heinricus
de Weltene et Agnes uxor eius don. eorum 30 s. — 0. Lisa
1. don. eius 11 d. annuatim. — 0. da. Elyzabeth de Setterich
don. eius unicuique domicelle quartam vini et tortisium. 0. Gftbe-
linus dictus Hoyn 2 don. eius cuilibet grossum. 0. Martinus
dictusMunt 3 don. eius 10 m. et 2 m. annuatim et calicem. —
0. Wilhslmus sacerdos.
14. August. 19. kal. Septemb. — *0. Berta 1. Auqensis don.
eius 6 d. annuatim. 0. Cristianus 1. Aquensis don. 12 d. annuatim. —
0. Lucia de Aquis monialis in Porceto don. eius cuilibet 1 quar-
tam vini et annuatim 14 m. perpetue. 0. dla. Bela Chorus uni-
cuique domicelle 3 s. — 0. Johannes don. eius 3 s. — b 0. Aledis
don. eius 5 s. et 6 d. 0. Elisabet 2 manutergia et 1 pannum
ad corporale. 0. Methildis de Gftrzenich uxor Jacobi Kolini 4 don.
eius 5 m. — 0. Oda monialis de Pomerio 5 don. eius 20 flor. —
Agnes. — Eve Nijse. — 0. Gerardus Gftbelinus don. eorum 2 s.
15. August. 18. kal. Septemb. Assumptio sancte Marie. —
0. Wilhelmus 1. don. eius 2 m. 0. dns. Arnoldus castellanus de
*) Name venvischt. b ) Steht am Rande.
*) Gerard de Pomerio, Sohn des Reinard, starb vor 1367; vgl. Zeit-
schrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XVII, S. 229 und Quix, Stadt
Aachen S. 52.
2 ) Gobelin Hoyn war 1338 Schoffe zu Aachen; Loersch a. a. 0. S. 57.
s ) Martin Munt: 1363 ebenda S. 70.
4 ) Jacob. Colin: 1363 ebenda S. 70; 1394—99 ebenda S. 189.
6 ) Uda de Pomerio: 1353 Quix, Stadt Burtscheid Urk. Nr. 2; vgl. oben
8. kal. Jul.
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152 F. X. Bosbach
Hamersteyn ] . 0. Oda. 0. Idebergh da. de Mfilnarcken don. eius
4 m. et annuatim 1 m. 0. Gftda de Sure beccina de Nova Curia
don. eius 25 s. — 0. dns. Beynardus miles de Patteren don.
eius 25 s. — 0. da. Margareta de Oitwilre don. eius 4 m. 0.
Johannes* don. eius 1 j 2 m.
16. August. 17. kal. Septemb. — 0. Ida 1. don. eius 14 s.
— Elizabeth de Haiswert 3 in. — 0. Lambertus dictus B&k 2
don. eius 4 m. 0. Sapientia bechina don. eius 18 s. 0. da. de
Roderburg don. eius 3 m. — 0. Katerina don. eius 2 m. — 0.
Reyboldus et Margareta uxor eius de Eyse 6 s. — 0. Bicmudis
de Oppido don. eius 1 florenum. 0. Thomas Ranipfit don. eius
6 s. — 0. Berta uxor Johannis Wierman 2 candelas.
17. August. 16. kal. Septemb. — *0 Heinricus 1. don. eius
22 s. — 0. Thilmannus de Ubach don. eius 26 s. — 0. dla.
Ydelberch de Wijs don. eius 6V 2 ni. — 0. Ida de Villir monialis
loci istius que dedit 1 j 2 quartam vini. Item Margareta scolaris
istius loci de Grunselt don. eius 5 m. in die sepulture eius et
6 clippeos postea. — 0. Cuno miles de Ulpich don. eius m. b 1
ad sacramentum. — 0. dla. Cristina quondam uxor Martini dicti
Mfint 3 don. eius 5 m. 0. Alledis don. eius mensale cum 10 m.
18. August. 15. kal. Septemb. — * Heinricus 1. don. eius 2 m.
0. Macharius miles de Weltene don. eius 2 m. 0. Hermannus
1. Aquensis don. eius 6 d. annuatim. — 0. Winandus 1 florenum.
— 0. Odilia de Drftwe don. eius annuatim 6 s. ad festa sacra-
menti. — Lucia scolaris istius monasterii don. eius 10 s.
annuatim ad Trinitatem et */» quartam vini in die sepulture.
Conventus habet ex parte Sophie de Ubach 1 aureum ad pixidem
sacramenti et pro animabus patris sui Georgii et matris sue
Cristine et sororis sue Bele.
19. August. 14. kal. Septemb. — 0. Eva 1. don. eius 10 et
4 s. et annuatim 10 modi dimidium siliginis et dimidium tritici
et 2 in. — 0. Jutta don. eius m. 1. Odilia 1. Methildis 1. don.
earum m. 1. 0. dla. Christiana. — 0. Kollecta monialis in Por-
scheto 52 m. 0. Godefridus Koliin 4 don. eius 5 m. — 0. Helena
1. don. eius 5 grossos.
*) Ein Zusatz zum Namen ist ausradirt. b ) Von anderer Hand.
1 ) Arnold, castellanus de Hamersteyn: ein Burggraf Arnold, v. H. 1276
in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsve reins Bd. XI, S. 127.
2 ) Lambert Buk: 1338 Loersch a. a. 0. S. 57.
3 ) Cristina uxor Martini Munt, letzterer 1363 ebenda S. 70.
4 ) Godefr. Koliin: 1338 ebenda S. 58; 1394 ebenda S. 190.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 153
20. August. 13. kal. Septemb. Dies beati Bernardi abbatis. —
a 0. Margareta beghina nobiscum sepulta don. eius cuilibet 5 s.
* 0. Cristianus 1. Aquensis don. eius 5 d. annuatim. — 0. Beatrix
de Cornu don. eius 3 m. 0. Maria de Molenarken don. eius 54
in. et unicuique domicelle quartam vini. 0. Godesta de Hencbac
scolaris 1 / 2 quartam vini et 1 m. annuatim. — 0. Johannes de
Wailtz b don. eius 8 m. — 0. Godesta de Heynbache don. eius
6 s. annuatim c 0. dns. Daniel Eirnich * miles don. eius quartam
vini unicuique. — 0. Henricus Bertolf 2 8 m.
21. August. 12. kal. Septemb. — *0. Wilhelmus 1. don.
eius 12 d. annuatim. 0. Erwinus 1. 1 m. 0. Odilia 1. don.
eius 1 m. Johannes. 0. Godefridus Rex de Aquis don. eius
6 d. annuatim. — 0. Jutta don. 3 s. — 0. Godefridus de Schouwen
miles orate pro eo. 0. Arnoldus de Wassenberch Methildis uxor d
eius Thomas et Haidwich uxor eius Johannes Druda et Methildis
Gerardus Gerardus. — e Alledis Niis de Aquis monialis in Boir-
scheit 6 florenos et cuilibet domicelle 1 quartam vini item in
hostio f annuatim 2 m.
22. August. 11. kal. Septemb. — *0. Gertrudis 1. Aquensis
don. eius 6 d. et 2 capones. 0. Bertelina 1. don. 30 d. annuatim. —
Heilwigis. 0. Aleydis Nella Nella Arnoldus 30 s. — 0. Johannes
Eckenberg don. eius 10 m. et candelam. — 0. Steppo miles de
Bupbenheym don. eius 2 m. et post obitum filie sue 1 m. annuatim
pro anniversario suo. — 0. Agnes et Hillegundis don. earum 2 m.
23. August. 10. kal. Septemb. — *0. Methildis 1. don. eius
1 m. — 0. Margaretha Arnoldus et Walterus don. eorum lis.
0. Geradus don. eius 1 m. — g 0. da. Margareta de Nuwen-
berch don. eius unicuique 3 s. et 1 candelam. — 0. Clein Thiis
up dy heyde Agnes uxor eius 12V 2 s. — 0. Johannes dictus
de Rosen canonicus sancte Marie in Aquis don. eius 3 m. —
0. Methildis de Gressenich 1. don. eius 2 m. et 1 candela. 0.
Druda van der Hecken Dedericus maritus eius. — 0. Winricus
a ) Steht auf dem JRande iiber dem Texte. b ) Oder Wailzer. c ) 1st aus-
yewischt. d ) Daruber steht von einer andern Hand adhuc non, ivas sich tvohl
auf das Fehhn der Gabe bezieht. e ) 1st durchyestrichen. f ) = ostio. B ) Steht
am Rande.
J ) Daniel Eirnich: 1358 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereius
Bd. IX, S. 113.
*) Henricus Bertolf: 1398 ebenda Bd. I, S. 162.
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154 F. X. Bosbach
1. Aquensis*. — 0. Jacobus dicius Colin 1 in platea sancti Jacobi
Apostoli don. eius 19 m. et torticium.
24. August. 9. kal. Septemb. Bartholomei Apostoli. — *0.
Bernerus 1. Aquensis don. eius 12 d. annuatim. — 0. Mathias. —
0. Jacobus dictus Rempay. 0. Aleydis monialis istius loci. 0.
Bletildis monialis istius loci. — b 0. Elizabeth don. eius 19 ni.
et m. 0. Elizabeth pedissequa domine de Witham don. eius
19 m. et 1 m. annui census. 0. Fredericus et Juta don. eorum
4 s. 0. dns. Johannes de Roesen canonicus sancte Marie don.
eius 4 ra. c — 0. Petrissa monialis loci huius de qua habemus
annuatim 16 s. Item Erwinus scabinus et uxor eius 2 Gulden
V 2 quartam vini. 0. Nflilgiin don. eius 12 m. 0. da. Margareta
de Nftwenberch don. eius unicuique 3 s. et 1 candelam.
25. August. 8. kal. Septemb. — *0. Heinricus 1. Aquensis
don. eius 12 d. annuatim. — 0. Aleidis 1. don. eius 3 s. et 3 d.
et obolum. 0. Juliana monialis. — - 0. dns. Winricus de Kintz-
wilre abbas 2 sancti Cornelii don. eius 10 m. 0. Hadewigis Ae
Ruttin et maritus eius Gerardus don. eorum 100 m. — 0. dns.
Johannes de Grunselt 3 miles orate pro eo. — 0. Guda de Blens
don. eius 20 m. et unicuique quartam vini. — 0. Heinricus
sacerdos de Weyenberg don. eius 1 m. — 0. Agnes monialis
loci huius de Bobardia. — Commemoratio Symonis Cecilie Symonis
et Johannis 22 s. — 0. Johannes Gerdrudis Wiricus.
26. August. 7. kal. Septemb. — *0. Gertrudis 1. Aquensis
don. eius 5 d. annuatim. — 0. dla. Katerina de Moyrke don.
eius 30 m. et annuatim 1 m. ad sacramentum. — 0. Sophia 1.
da. de Patterin don. eius 2 candele. — 0. Thomas Kolini 4 don.
eius 10 m. et 8 s. et 3 candelas et 2 m. annuatim 1 ad sacra-
mentum et 1 in anniversario eius. — 0. Johannes Tabita s. 2. —
0. dns. Johannes Chorus 5 don. eius 4 m. 0. Symon 1. don. eius
a ) Rasur. b ) 1st durchgestrichen und von derselben Hand wiederhoU.
c ) Vgl. oben 10. kal. Sept.
') Jacob. Colin: 1363 Loersch a. a. 0. S. 70; 1394—99 ebenda S. 189.
*) Winrie. de Kintzwilre abbas f vor 1392 (vgl. Fahne a. a. 0. Bd. I,
S. 224), regierte von 1381 — 1392 (Schorn, Eiflia sacra Bd. I, S. 40).
3 ) Joh. Grunselt: 1375 Fahne a. a. 0. Bd. II, S. 50.
4 ) Thomas Kolin: 1348 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. IX,
S. 64, Anm.
8 ) Joh. Chorus, Sohn Gerhards, ist 1338—63 Schoffe zu Aachen. Loersch
a. a. 0. S. 68 und 70.
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Das Slteste Burtscheider Nekrologium. 155
5 m. — 0. Aleydis Niis don. eius 35 m. et unicuique domicelle
quartam vini. 0. dns. Wernerus dns. de Breidenbend l don. eius
12 floren. perpetue persolvendos de quibus flet tricesimum eius
singulis mensibus et 3 m. perpetue in sacristia pro candelis et
torticium et calicem et 10 m. perpetue post obitura Sophie sororis.
27. August. 6 kal. Septemb. — 0. dla. Katherina de
Reymersbeec don. eius cuilibet domicelle 2 s. et 1 candelam et
1 m. perpetue. a Sciendum quod in die decollaciouis sancti Johannis
Baptiste contulit dns. Arnoldus de Frankenberg conventui nostro
1 m. 0. Katerina don. eius 6 s. 0. Hillegundis don. eius
4 m. 0. Petrus sacerdos. 0. Heynricus 2 s. et quedam mulier
eciam 2 s. 0. da. de Beecke don. eius 2 candelas cum tortisio
et 1 scutum et unicuique domicelle 2 s. — b 0. Gerardus Bertolf 2
et uxor eius don. eorum 1 flor. — 0. Berta 1 candelam.
28. August. 5. kal. Septemb. — 0. Hildegardis 1. de Wize
don. eius 6 s. et 2 candele. Item o. Godesta scolaris in Porcheto
don. eius m. 1 scilicet dimidietatem ad sacramentum et aliam
partem ad sanctam Trinitatem. Hubertus cellerarius de Pomerio
don eius 1 m. Agnes begina Scrafs don. eius. 3 s. annuatim.
0. Wilhelmus 1. dictus Kakkilrie 5 m. — 0. Gftyda inclusa
Va quartam vini. — 0. Gftebelinus Kolin don. eius 1 m. 0.
Mettildis don. eius 1 m. 0. da. Bela de Tftsschenbroich don.
eius 7 m. et 4 libras cere et 11 s. perpetue. — 0. Margareta
sculteta de Eswilre 3 don. eius 2 cerei. — 0. Katerina don. eius
10 s. sterlingorum. — 0. Elizabet monialis de Hufalis .
29. August. 4. kal. Septemb. Decollacio sancti Johannis
Baptiste. — *0. Gysela 1. Aquensis don. eius 12 d. annuatim.
0. Arnoldus canouicus sancte Marie Aquensis don. eius 3 m. —
0. Sofia 1. Griin. 0. Johannes dictus Ven. — 0. Frater Arnoldus
monialis et sacerdos Clare vallis. 0. Agnes don. eius 1 m. —
d 0. Wernerus Bertof don. eius cuilibet domicelle 2 s. et quar-
tam vini. — 0. Elyzabet braxatrix pro cuius anima conventus
a ) Dieser Satz steht auf dem Rande liber dem Texte. b ) Steht am ltande
links. c ) Die beiden letzten Worte sind von einer andern Hand hinzugefiigt.
d ) Steht am Rande.
2 ) Werner de Breidenbend: 1348 Quix, Cod. dipl. Bd. Ill, S. 239;
1364 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 657.
2 ) Gerard Bertolf: 1394—99 Loersch a. a. 0. S. 190.
- 3 ) Margareta sculteta de Eswilre heirathete 1339 den Paul v. Huckel-
hoven; Fahne a. a. 0. Bd. I, S. 95.
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156 F. X. Bosbach
habuit 12 m. baltkinum 3 candelas et annuatim 1 m. — 0.
dns. Hermannus miles de Leyvendal 1 don. eius 4 m. — 0.
Hildegundis don. eius 1 m. — 0. Katerina de Schinne don.
eius 2 s. — 0. Nesa de Zetterich 1 m. 0. Margareta de Aquis
don. eius 6 s. — 0. Johannes Hulman.
30. August. 3. kal. Septemb. — *0. Livekindis 1. don.
eius 3 m. — 0. Katherina de Barmin monialis istius loci don.
eius 7 m. cum dimidia pro vino et pro pitancia et 6 m. domine
abbatisse ad communia bona et 6 s. annuatim ad sacramentum. —
0. Maria 1. don. eius m. 1. Item o. Katerina famula nostra
don. eius 1 m. 0. Beatrix begina de Mettis don. eius 21 s. —
0. Ricaldus de Harleys don. eius 30 s. et 2 candelas. — 0. dla.
Katherina de Vorendale don. eius 1 clippeum et 2 candelas. —
a 0. Katerina de Traiecto soror Henrici fratris nostri unicuique
iior. in manu sua et 1 candelam.
31. August. 2. kal. Septemb. — *0. Reinardus 1. Aquensis
don. eius 12 d. annuatim. 0. Johannes canonicus Aquensis
Alius domini Arnoldi de Gimnich 2 don. eius 11 m. — 0. que-
dam don. eius 4 grossi. — 0. Gftbelinus Colin- de Aquis don.
eius 1 m. — 0. frater Gobelinus conversus loci istius. — 0.
Reynardus de Vloisdorp 1. don. eius m. b — 0. Gftbelinus con-
versus. — 0. Mettildis becgina de Traiecto don. eius 3 scudata.
0. Aleydis de Dr&ve subpriorissa don. eius quilibet quartam
vini. 0. dns. Petrus sacerdos quondam capellanus noster fidelis
don. eius 12 m. annuatim. — c 0. dla. Elisabet de Brandenburch 3
4 s. annuatim et 4 candelas.
1. September. Kal. Septemb. Egidii abbatis. — *0. Hein-
ricus de Vuren don. eius 2 m. — 0. Albertus. — 0. Johannes
de Caldenborne don. eius 5 s. — 0. Zeghewisa don. 1 candela. —
0. Henricus dictus Hertwis don. eius annuatim 1 in. — 0. dns.
Conradus pastor de Vftrendal don. eius m. 1. — 0. Reynardus
dictus de Moyrcken 4 5 m. 0. Conradus 1. don. eius m. l d . —
a ) Steht am Rande. b ) Steht 3 Zeilen tiefer noch einmal verzeichnet.
c ) Steht am Rande. d ) Lange Rasur.
*) Hermann de Leyvendal: 1346 Quix, Cod. dipl. Bd. Ill, S. 227;
1381 Fahne a. a. 0. Bd. II, S. 86; 1393 Lacomblet Bd. Ill, Nr. 484.
2 ) Joh. de Gymnich, Kanonikus urn 1250; Quix, Karmeliter S. 135.
3 ) Elisabeth de Brandenburch ist um 1390 Subpriorissa im Burtscheider
Kloster. Dusseldorfer Staats-Archiv, Copiar von Alfter.
4 ) Keynard de Moyrcken: 1375 Lacomblet a. a. 0. Bd. Ill, Nr. 766.
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Das alteste Burtscheider Nekrologiuni. 15?
0. Elisabet de Gflrzenich monialis huius loci don. eius fiasco
vini et annuatim 10 m. pro se et pro matertera sua Katerina
operaria et 6 flascones in prompta pecunia*.
2. September. 4. non. Septemb. — *0. Eustachius miles
Aquensis don. eius 18 d. annuatim. 0. Heilwigis 1. don. eius
30 s. — Heylewigis b . — 0. Hadewigis don. eius annuatim ad
pitanciam 8 s. 0. Gerardus et Hadewigis don. eorum annuatim
ad pitanciam 18 s. — 0. Johannes sacerdos de Monte Salvatoris
don. eius 2 candelas et 30 s. — 0. Arnoldus 1. don. eius 7 d. —
0. dla. Cunegundis de Nussa 20 s. 0. Symon et Petrus de
Bobardiie. — 0. Gfibelinus 1. 0. Johannes dictus Bftngart et
Katherina uxor eius. 0. Agnes filia Christiani don. eius 1 m.
0. Johannes don. eius 1 m. 0. Wilhelmus dictus Crieyr don.
eius 5 m. et 3 J / 2 s. ad sacramentum. — 0. Katrina Koilgiin
et Margreta quelibet earum 1 j 2 quartam vini moniales loci istius.
0. Margareta de Hasewert monialis loci istius que dedit uni-
cuique domicelle quartam vini. — 0. Henricus van den Nftven-
hove 2 candelas. — c 0. Cristina. Henricus Helw(igis) Katerina
Sofia s. 1.
3. September. 3. non. Septemb. — d 0. dns. Henricus sca-
binus Aquensis van der Lynden * don. eius 1 modium siliginis. —
0. Heylwigis monialis loci huius don. 33 florenos 2 m. annuatim
quilibet domicelle flasconem vini cum dimidio. — 0. magister
Petrus frater in Claustro don. eius 24 florenos ponderosos. —
0. Lodewicus 1. 0. Nicolaus Hoyzapel don. eius 2 m. annuatim
et uxore sua et patre et matre eius et sororibus suis. 0.
Kolinns dictus Koliin don. eius 3 in. 0. Gerardus miles de
Pesch don. eius 1 m. 0. Raboldus miles de e . 0. Gerardus
van der Hallen 2 don. eius 4 aureos. 0. Petrus braxator de
Porzeto don. eius 100 m. 1 pannus sericus emptus 9 m. et 6 s.
et 3 magne candele et de hys et ex hys habebit conventus in
die anniversarii sui annuatim perpetue 1 m.
4. September. 2. non. Septemb. — *0. Gerardus miles
Aquensis pro quo habemus modium siliginis annuatim in Annun-
a ) Dieser Satz steht am Rande. h ) 1st durchgestrichen, weil in der
folgenden Zeile verbessert. c ) Steht auf dem Rande unter dem Texte. d ) Steht
auf dem Rande uber dem Texte bis 0. Lodewicus. e ) Rasur.
l ) Henr. van der Lynden scabinus: 1370 Loersch a. a. 0. S. 262; 1387
Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. IX, S. 76.
a ) Gerard van der Hallen vgl. oben 15. kal. Aug.
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156 F. X. Bosbach
ciacione solventem. 0. Methildis don. eius 6 s. — 0. dla.
Katerina von den Panh&ys don. eius 5 in. — 0. Hadewidis 1.
in Ruttis don. eius 5 bonuaria et 5 virgas et don. et curiam
inde habebit conventus in die anniversarii sui 2 modios spelte. —
0. Nesa pistrix don. 3 m. et 1 florenum perpetue. 0. Tftla ancilla
nostra don. eius 4 candelas. 0. Ulricus clericus Aquensis. 0. Sophia
de Colonia don. eius l \ 2 m. et casulam. 0. Mena de Anstenrode
don. eius scutum aureum. Uda begina don. eius florenum.
5. September. Non. Septemb. — *0. Arnoldus miles de
Vrechene 1 Alius domini Johannis fratris domini Arnoldi de Gim-
nich don. eius 5 iurnalia vineorum in Blithersdorp et 4 ame
vini annualis pacti ibidem. — 0. Godefridus dictus Riiche don.
eius quartam vini. 0. Petrissa. — 0. Lentis Hermannus Petrus
Johannes don. eorum 4 grossos. — 0. dns. Arnoldus miles de
Frankenbergh don. eius 60 candelas 4 tortisias a et 2 prepositure
et quelibet puella quartarium vini. — 0. Elizabet 1. 0. Odylia
1. — 0. Allydis de Bosolor don. eius 10 m. in pecunia et 12
maldera bladi et 1 1 iurnalia terre et dimidiam domum et dimi-
dietatem horrei et pomerii b et lapidem 1 lane cum dimidio
et m. pro anniversario.
6. September. 8. id. Septemb. — *0. Cecilia 1, don. eius
1 m. 0. Aleidis 1. Aquensis don. eius 6 d. annuatim. — 0.
Johannes. 0. Johannes de Rade 2 miles don. eius 22 m. item
32 m. pro hereditate comparanda. — 0. da. Aleydis de Schon-
auwen pro cuius anima habemus 4 m. et 6 s. annuatim. — 0.
da. Katerina de Bofcweilre don. eius 8 m. et 4 s. annuatim.
0. Hadewigis don. eius 5 m. que fuit sepulta apud nos. Habemus
pro 2 animabus florenum 1. — 0. dla. Methildis de Breydel
don. eius 6 s. 0. Lentis ind Johan 6 m. 0. Heribertus civis
Aquensis. 0. Heylwigis de Bonstale don. eius 1 m. et 2 candelas.
7. September. 7. id. Septemb. — 0. Heynricus dictus Wolf
1. de Ederen don. eius 2 m. 0. Agnes don. eius 2 m. 0. Neza
et Jutta 22 s. 0. K&nradus de Merzenhusen don. eius unicuique
a ) Ueber dem a steht ein e. b ) Von hier ab eine spatere Hand. c ) Von
hier ab andere Hand.
') Arnold, de Verehene: Da die Eintragung von der altesten Hand
herrilbrt, ist nicht der jungere Joh. v. G. (vgl. Quix, Abtei Burtscheid S. 138),
sondern der altere Joh. gemeint, dessen Sohn Am. v. Verehene 1242 genannt
wird. Quix, Stadt Aachen Bd. Ill, S. 104.
*) Joh. de Rade: 1338 Loersch S. 57 (Joh. Royde).
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 159
domicelle 1 quartam vini. — fEva Hilla Arnolt 2 gelrig guide.
0. Marie. — 0. Arnoldus de Novo Castello don. eius 3 m. cum
diraidia. 0. dns. Johannes miles de Patterin 1 don. eius 4 m.
et tortisium. 0. Aleidis. 0. Beatrix 1. de Frankenbergh don.
eius 20 candele 0. Aleydis ancilla nostra antiqua don. eius
9 s. ad festum sacramenti annuatim et lectum valens 6 s.
8. September. 6. id. Septemb. Nativitas sancte Marie. —
*0. Franco Niger in Punt don. eius 12 m. 0. Franco 1. don.
eius 1 m. 0. Ivels 1. don. eius 2 m. — 0. Engebertus Wilhelmus
Aleidis 1. don. eorum 12 d. — Item Margreta 1 m. Item Ger-
trudis 2 s. cuilibet dimidiam quartam vini. — 0. Sofia don.
eius 6 s. et 6 d. 0. Reinardus de Sconecgin 2 don. eius 6 s. —
0. Beatrix don. 2 s. 0. dla. Katerina de Royde 1 m. 0. Cftn-
radus dictus de Eyncorn don. eius s. 3. — 0. dns. Henricus
Brfiyn 1 flor. — 0. Elizabet 1. de Stocheim. 0. Katerina de
Aldenhoven don. eius 4 s. 0. frater Johannis de Ove anima
requiescat in pace. 0. Heynricus de Lovenberg don. 3 m.
9. September. 5. id. Septemb. — *0. Aleidis 1. don. eius
1 m. — 0. Goldradis 1. don eius 17 s. — 0. Katerina Arnoldus
don. eorum m. — 0. Lambertus et uxor eius Odilia don. eorum
ad pittanciam annuatim 6 s. 0. Gerardus 1. don. eius 5 s. et
3 d. 0. Johannes de Bftlich don. eius 3 m. — 0. Johannes
dictus Vurzart don. eius 3 m. — 0. Johannes de Buinrot Mettildis
Aleydis Johannes sacerdos Hillegundis Katerina don. eorum
psalterium. 0. Lutchardis. 0. dla. Maria de Reymerdale don.
eius 8 m. et l j 2 m. annuatim ad sacramentum et 1 tortisium. —
0. Arnoldus de Berge 3 don. eius 4 mottftin. 0. Martinus
Katherina don. eorum 6 s. 0. dns. Rickolfus de Herle don.
eius unicuique 1 schoynvoerst et 1 torticium et 3 candelas et
unicuique quartam vini et 1 florenum perpetue.
10. September. 4. id. Septemb. — 0. Wilhelmus sacerdos
don. eius 1 librum et 1 florenum. 0. Arnoldus sacerdos. 0.
Johannes de Ruttis habuimus de eo 2 fialas et 2 cochlearia
que vendebantur pro 18 m. 3*/ 2 s; item */ 2 quartam vini. —
1 ) Joh. de Patterin: 1379 Zeitsehrift des Aachener Geschichtsvereins
Bd. VI, S. 183.
2 ) Reinard de Sconecgin; ein Reinard v. Schonecken 1396 bei Fahne
a. a. 0. Bd. I, S. 393.
8 ) Arnold de Berge vgl. oben 6. non. Jul.
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160 F. X. Bosbach
*0. Elizabet don. eius 20 m. 0. Johannes sacerdos de Lude a
don. eius 2 m. — 0. Katerina. 0. soror Jutta. — 0. Fres-
wydis de Heynsberg don. eius 1 florenum. — O. Nicolaus. 0.
Tielo Arnoit Heinrich Nesa Tfila Symon Gertrudis 2 m. — 0.
dns. Evels sacerdos et Katherina mater eius don. corum 10 m. —
0. dla. Maria de Bruich don. eius 20 libras wais et 1 casulam
15 s. annuatim. — 0. Katerina beccina super Novam Curiam
de Keverberg don. eius 3 m.
11. September. 3. id. Septemb. — *0. Oda 1. Leodiensis
don. eius 33 s. — 0. dns. Cynradus canonicus de sancto Alberto
don. eius s. 4. 0. Winricus scolaris. — 0. Henricus et Methildis
et Methildis 15 s. in sacristia. — 0. mater Jacobi de Keyart
don. eius 1 m. Johan van Herghenroit 1 : wir hadden eyn mud
Koirins et 1 tortisium. 0. Winandus dictus b don. eius 5 m.
.12. September. 2. id. Septemb. — *0. Gozwinus sacerdos
don. eius 4 s. annuatim. 0. Wilhelmus miles de Escwilre Adam
et Henricus fratres eius. — 0. da. Katerina de Blensa. — 0.
Anna 1. don. eius 6 s. — 0. Aleydis de Kenswiilre monialis
in Porch eto unicuique quartam vini. 0. Katerina don. eius
5 m. — Anniversarium domine Mettildi de Sincich, mater Ety-
zabet de Ernich et Aleydis filia eius. — 0. Katerina don. eius
2 m. 0. Heynricus don. eius 2 m.
13. September. Id. Septemb. — fO. Matheus scolaris de
Aquis don. 1 j 2 m. — 0. dns. Arnoldus de Frankenbergh 2 decanus
St. Marie in Aquis don. eius 4 m. et 10 candele et annuatim
m. 1° et post obitum Jutte filie sue m. 1 annuatim de bono
suo de Brengdail. — 0. Agnes de Hokirchgen don. eius 2 modii
siliginis et tortisium quelibet dla. 4 s. et quarta vini. 0. Kune-
gundis 1. et Gertrudis 1. et pater eius dictus Ernst don. eorum
3 s. candelas 2 d . — 0. Katerina 1. don. eius 1 j 2 m. — 0.
Arnoldus 1. de Stockem 3 . — 0. dns. Arnoldus decanus ecclesie
*) 0. Wilh. — Lude steht auf dem Rande iiber dem Texte. b ) Name
radirt. c ) Das Folgende hat eine andere Hand hinzugefilgt ; es gehort zu einer
andern Eintragnng. d ) Die beiden letzten Worte rilhren von einer andern
Band her.
1 ) Joh. v. Hergenrot: 1324 Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins
Bd. XIV, S. 218; vgl. oben 8. id. Maii.
2 ) Arnold, de Frankenbergh decanus f 1331 : Quix, Stadt Aachen Bd. Ill,
S. 96 und Necrolog. B. M. V. S. 5.
3 ) Arnold, de Stockem: 1380 urkundl.; v. Oidtman.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 161
sancte Marie in Aquis don. eius 3 m. et 2 et 1 m. in festo
decollacionis sancti Johannis Baptiste.
14. September. 18. kal. Oct. Exaltatio sancte Cruris. —
*0. Methildis 1. don. eius 1 m. a 0. Uda 1. de Kfinisporche
don. eius 12 d. annuatim. 0. Bertolfus 1. 0. Johannes sacerdos
de sancto Bartolomeo * Alius quondam Petri braxatoris don. eius
8 candelas 1 sericum pannum quelibet moniali 1 florenum in
manu et m. pro muro restaurando et annuatim 10 m. 0. Ger-
ardis 1. et Gertrudis 1. don. eorum candela 1 et 4 s. — 0. Ber-
tolfus de Monte. — 0. dla. Collecta begina in Mettis don. eius
6 s. ad sacramentum. — 0. Jutta 1. de Patteren don. eius 15 s.
15. September. 17. kal. Oct. — *0. Gerardus 1. Alius Claricie
donum eorum (!) 12 d. annuatim. — 0. Tielmannus de Herle
noster famulus don. eius 10 m. 0. Uda de Teuven don. eius
18 m. — Tola pectrix 3 flor. — 0. Hadewigis de Ruirke don.
eius 2 florenos. — 0. Wilhelmus Hoest don. eius 1 m. — 0.
Egidius Ricmodis Vedder Snilen Bela pro parentibus manuter-
geum don. eius. 0. Lysa van der Blyden 1 flor. 0. Methildis
de Effelt don. eius 5 m. et 2 libras cere. — 0. Katerina up de
Koilrum don. eius quatam (!) vini.
16. September. 16. kal. Oct. — *0. Heinricus sacerdos
don. eius pratium 1 prope * molendinum nostrum Razin. — 0.
Metthildis 1. don. eius 12 d. 0. dla. Irmegardis de Kaudenborne
don. eius 10 libras cere. — 0. Johannes de Veirnich don. eius
20 flor. 0. Johannes et Johannes item Agnes. Walraim 4 1 /* s. —
0. Syverait 12 d. — 0. pie memorie dns. Johannes abbas in
Himmelrade 2 don. eius annuatim ad sacramentum 1 m. 0. Wil-
helmus Gysilberttis Katerina Gertrudis commemoracio Demudis
don. eorum florenum.
12. November. 2. id. Novemb. b — c 0. Katerina van deyme
Hoyrne 1 quartam vini et cucullam de fluelo que vendebatur
a ) Daneben steht von anderer Hand: Ex parte m(oniali9) de Gelekirchen
m. 1 et 8 m. annuatim. b ) Hier fehlen 8 Seiten oder 56 Tage. c ) Steht auf
dem Rande fiber dem Text.
*) Johanne de St. Bartholomeo: Die Bartholoinaus-Kapelle lag an der
oberu Hauptstrasse zu Burtscheid; vgl. Quix, Stadt Burtscheid S. 76; der
hier genannte Petrus braxator ist wohl zweifelsohne der Pachter des abtci-
lichen oder vogteilichen Brauhauses zn Burtscheid.
2 ) Johannes abbas in Himmelrade; es ist nicht festzustellen, welcher
von den 8 Aebteu dieses Namens hier gemeint ist.
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162 F. X. Bosbach
pro 8 in.* et iiorenum ad crucem. *0. Giselbertus monachus
Vallis sti. Petri. — 0. jQhannes canonicus de Gewenich don.
eius 3 in. Item Raso frater eius don. eius 3 m. — 0. Arnoldus
de Stocheyme 1 et Alius eius Jordanius don. eius 3 m. — 0.
Jftda Wolmers don. eius eyn perlen scappeil cum quarta vini.
Item Katerina pie memorie soror eius don. eius ornamentum
missarum item eyn scappeil. — 0. Johannes. — 0. Gertrudis
1. don. eius grossus. — 0. Jordanus textor don. eius 1 m. —
0. Elyzabet de Stoicheym. — 0. Gertrudis don. eius grossus 1.
13. November. Id. Nov. — *0. Aleidis 1. don. eius 30 d.
annuatim. 0. Heinricus puer de Gftdenberch. — O. Aleydis don.
eius 3 s. et candela. — 0. Franco 1. et Katerina don. eorum
4 m. 0. Aleidis don. eius 2 m. 0. Aleydis don. eius 8 s. annuatim
et candelam.
14. November. 18. kal. Dec. — *0. Heilwigis 1. don. eius
7 s. annuatim et 2 capones. 0. Gertrudis 1. don. eius 5 m. —
0. Jutta 1. — 0. Symon 1. don. eius 15 s. — 0. dns. Her-
mannus decanus beate Marie Aquensis don. eius 8 m. ad com-
parandam hereditatem. — 0. Aleidis da. de Ouwe 2 m. 0. dns.
Eost de Verkcn miles don. eius 32 m. ad sacristiam.
15. November. 17. kal. Dec. — *0. Heinricus de Foresto 2
don. eius 10 s. annuatim. 0. Aleidis 1. don. eius 8 s. 0. Godinus
1. don. eius 1 m. — 0. Frideswindis monialis. Odilia don. eius
6 d. — 0. Johannes miles de Koselor 3 Marina Alledis uxores
Johannes Alius eius don. 5 m. 1 s. annuatim. — 0. Demudis 1. —
0. Elizabet de Louenberg don. eius 2 m.
16. November. 16. kal. Dec. — 0. Beatrix monacha istius
loci. — 0. Johannes de Yserin 4 don. eius 3 aureos. 0. Kftin-
radus de Robftitrade 5 155 m. et sericum pannum cum 1 j 2 oloserico.
17. November. 15. kal. Dec. — 0. Eva Oda Henricus
a ) Von anderer Hand.
1 ) Arnold de Stocheym vgl. oben id. Sept.
2 ) Henricus de Foresto: 1251 Quix, Abtei Burtscheid Urk. Nr. 41.
3 ) Johannes de Koslor besitzt 1312—50 curiam de Wels; v. Oidtman.
4 ) Johannes de Yserin: ein Johann von den Yseren verkaufte 1381 der
Aebtissin Richardis v. Ulpich Landereien zu Vetzauen. Quix, Abtei Burt-
scheid S. 396.
*) Conrad Roboitradc ist 1352 erster Meier von Burtscheid nach Ueber-
tragung des Meieramtes an die Stadt Aacheu. Quix, Stadt Burtscheid S. 171.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium. 168
1 florenum. — 0. Reynardus de Berge * don. eius 4 m. et 6 s.
annuatim ad sacramentum. 0. dns. Reynardus de Dent don.
eius */* w. annuatim ad sacramentum. 0. dns. Arnoldus de
Ordingin don. eius 3 m.
18. November. 14. kal. Dec. — *0. felicis memorie dns.
Heinricus de Foresto 2 quondam canonicus sancte Marie Aquensis,
primus pro visor noster, qui magna fidelitate 15 annos conventui
nostro praefuit cuius auxilio et industria locum istum optinuimus
et sub ipso conventus noster de Monte sancti Salvatoris ad domum
Porcetensem feliciter translatus est et ut memoria eius apud
nos domino servientes in hoc loco ut et pro quibus multum labora-
verat semper maneat statuit annuatim in foro Aquensi 10 s. nobis
solvendos ut conventus in die anniversarii sui honestam pitan-
ciam habeat quam tarn de domo sua sita in claustro canonicorum
Aquensium — quam semper habebit quicunque est decanus —
quam de bonis suis immobilibus recepimus ad 300 m.
19. November. 13. kal. Dec. — *0. Lubergis 1. don. eius
8 d. annuatim. — 0. dla. Katherina de Schfiilsberch don. eius
1 m. et tortisium. Item Katerina 7 s. 0. dla. Helewigis in
Nfiwestrois don. eius m. 0. dns. Rost de Holtdorp canonicus
Aquensis don. eius 8 m. ad comparandam hereditatem.
20. November. 12. kal. Dec. — *0. Wernerus 1. don. eius
1 m. — 0. matrona de Gunchin don. eius 3 purpure 200 libre
cere. — 0. Gerardus don. eius m. et purpura. — 0. Johannes 1.
Elizabeth Heylewigis.
21. November. 11. kal. Dec. — 0. Reinerus Schauaba. —
0. Hartmannus cuilibet domicelle l \ 2 quartam vini item 5 s.
annuatim ad sanctam Trinitatem. 0. Johanna de Gimnich uxor
domini Wilmeri don. eius 34 m. et 3 purpure.
22. November. 10. kal. Dec. — 0. Osilia 1. don. eius 2 m.
0. Katerina don. eius 5^Tgrossorum. 0. Jacobus. — 0. Johannes
et mater sua Sofia. — 0. dla. Katherina de Eynatten. don. eius
19 florenos 40 kandelas et 1 tortisium, quilibet domicelle quartam
*) Reynardus de Berge, ein Schbffe dieses Namens f 1421. Zeitschrift
des Aachener Geschichtsvereins Bd. XII, S. 321.
2 ) Henricus de Foresto: Der Umzug vom Salvatorberg nach Burtscheid
fallt vor das Jahr 1222; Arn. v. Forst wird noeh genannt 1226 bei Quix,
Stadt Aachen Bd. Ill, S. 104. Da im selben Jahr der Prior Gerrardus als
Provisor genannt wird, diirfte Henricus de Foresto 14. kal. Dec. 1226
gestorben sein.
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164 F. X. Bosbach
vini. 0. Gerardus miles dictus Schellart de Frelenberg 1 don.
eius m. 1.
23. November. 9. kal. Dec. Clementis Martyris. — *0.
Adolphus 1. don. eius 1 m. 0. Everardus 1. et uxor eius Odilia
don. eorum 12 d. et caponem 1 annuatim. — 0. Gertrudis 1. —
0. Wilhelmus de Stalberg 2 don. eius 3 maldera siliginis inde
fient pitancie conventui. — 0. Jacobus. 0. Katerina 1. — 0.
da. Irraegardis de Kuirenziich don. eius 6 grois punt wais et
cuilibet domicelle 3 s. — 0. Margaretal. don. eius 4 s.
24. November. 7. kal. Dec. — *0. Wichmannus sacerdos
don. eius qui dedit nobis maiorem calicem et 2 argenteas ampullas
et 30 m. 0. Willelmus 1. don. eius 4 s. annuatim. 0. Bruno
1. don. eius 6 s. 0. Nicholaus 1. don. eius 6 d. annuatim. 0.
Odilia 1. don. eius 2 d. annuatim. — 0. Jacobus 1. — 0. Luborgis
da. de Dis don. eius 30 grossi. — 0. Vreyzwindis de Aldenhoven
don. eius 1 m.
25. November. 7. kal. Dec. — *0. Heilwigis 1. don. eius
6 d. annuatim. — 0. Wernerus D&rtzant 3 don. eius 4 s. uni-
cuique. — 0. Heinricus Daym Bela Suffya Aleydis Gobbelinus
don. eius (!) 2 flor. — 0. dns. Reinardus 1. don. eius m. 1. 0.
da. Agnes de Vrankenbergh don. eius cuilibet domicelle J /» quar-
tern vini et pitanciam piscium et 18 d. in manu et 1 m. annuatim
ad anniversarium et 1 / > m. ad sacramentum et 1 j 2 m. ad Trini-
tatem et 10 candelas et 3 torticia et lorisericuiq de 3 pannis et
4 m. et 1 coronam in sacrist ia.
26. November. 6. kal. Dec. — a Wernerus Durzant don.
eius 1 flor. *0. Libertus 1. don. eius 2 m. — 0. Heinricus 1.
don. eius 5 colz d. — 0. Wilhelmus 1. don. eius 2 s. — 0.
Katerina. 0. dns. Cftnradus de Gflldenbarde canonicus ecclesie
beate Virginis Marie in Aquis don. eius 6 m.
27. November. 5. kal. Dec. — *0. Gerardus 1. don. eius 6 d.
anuuatim. 0. Methildis 1. don. eius 5 d. annuatim. 0. Oda da.
de Wizwilre don. eius 18 m. - 0. Wilhelmus 1. cognomento
Cloit et uxor eius Gertrudis don. eorum 3 m. et 3 s.
•) Steht auf dem Rande Uber dem Texte.
1 ) Gerard Schellart de Frelenberg urk. 1368; v. Oidtman.
2 ) Wilh. de Stolbcrg aus dem Rittcrgeschlechte v. St., der Gemahl der
Mechth. v. Reiferscheidt f 1304. Quix, Abtei Burtscheid S. 302; Zeitschrift
des Aachener Geschichtsvereins Bd. XV, S. 5.; vgl. oben 7. kal. April.
8 ) Werner Durzant: 1360 Loersch a. a. 0. S. 178; vgl. unten 6. kal. Dec.
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Das altcste Burtscheider Nekrologium. 165
28. November. 4. kal. Dec. — *0. Ida 1. don. eius 1 m. 0.
Rutgerus 1. don. eius 10 s. 0. Helias 1. et uxor eius Beatrix
et filia eius Aleidis pro quorum animabus habemus 1 iurnale et
domum in Wrselden. — 0. Arnoldus 1. 0. Wilhelmus 1. don.
eius 1 j 2 m. annuatim et mensale. — 0. Johannes de Toyrne.
29. November. 3. kal. Dec. — *0. Heinricus 1. don. eius
2 m. 0. Reinardus miles de Heiden J don. eius 10 m. — 0.
Johannes de Surze don. eius cuilibet puelle quartam vini. —
0. Pelmanus don. eius 10 grossos et 4 hallenses. — 0. Cristina
1. don. eius 2 s. 0. Puis de S6rse don. eius 3 m.
30. November. 2. kal. Dec. Natalis s. Andree Apostoli. —
*0. Theodericus 1. don. eius 8 s. — 0. Agnes 1. don. eius 6 s. —
0. Rutgerus sacerdos sancti Jacobi don. eius 3 s. 0. Katerina 1.
0. Margareta 1. 0. Aleidis 1. 0. Elyzabet 1. 0. Petrus 1.
dictus Dein. — 0. Aleidis don. eius 1 j 2 m. 0. Arnoldus 1. don.
eius 4 s. 0. Heinricus 1.
1. Dezember. Kal. Dec. — 0. Wilhelmus 1. de Scoilsbergh
don. eius m. 1. — 0. Benigna begina de Merzenhflsen don.
eius m. 10.
2. Dezember. 4. non. Dec. *0. Aleidis 1. don. eius 2 m.
0. Marsilius 1. don. eius 6 s. — 0. Osilia 1. — 0. Goswinus de
Canali 2 don. eius 5 m. et 4 s. 0. Magister Steyns don. eius G s.
3. Dezember. 3. non. Dec. — *0. Amilius miles de Owe 3
don. eius 40 m. a — Anniversarius dies Symonis et Yde uxoris
sue feria secunda proxima anti Levavi semper fiet in vigilia et
in missa et don. eorum annuatim 2 m. ad pythanciam. 0. da.
Ydebergh sculteta de Eschwilre don. eius 1 flor. item annuatim
3 sumbrinos siliginis.
4. Dezember. 2. non. Dec. — *0. Heinricus 1. don. eius
1 m. — 0. Jutta 1. don. eius 4 m. — 0. dns. Winandus sacerdos
de Setterich don. eius 2 m. 0. da. Elyzabeth de Rade don.
eius 5 m. et 4 libras cere. — 0. da. Helswyndis de Drftwe don.
eius cuilibet domicelle quartam vini. Ex parte domicelle Collete
habemus annuatim 4 m. in die beati Nycolai ad pitanciam.
R ) Eh folgt eine hinge Rasiir.
*) Reinard de Heiden: 1395 Zeitschrift des Aacbener Geschicbtsvereins
Bd. I, S. 203.
2 ) Goswin de Canali f 1362; vgl. ebeuda Bd. XIV, S. 230.
3 ) Amilius de Owe: 1250 Lacomblet a. a. 0. Bd. II, Nr. 361; er
machte 1255 sein Testament, Quix, Abtei Burtscbeid Urk. Nr. 54.
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166 F. X. Bosbach
5. Dezember. Non. Dec. — * 0. Bernerus 1. don. eius 6 d.
annuatim. 0. Heilwigis 1. don. eius 6 d. annuatim. 0. Clarucia
1. don. eius 6 s. 0. Jfltta 1. don. eius 6 s. — 0. Aledis 1. don.
eius tunica. 0. Reynardus de Dvrin don. eius s. 5. — 0. Methildis
dapifera de Berghes don. eius 1 m. 0. dns. Godefridus van der
Heyden 1 et uxor <3ius Agnes quondam da. de Vrankenbergh, pro
animabus eorum habemus perpetue 3 m. 0. Wiinricus abbas 2 . —
0. Gertrudis 1. don. eius 6 s. 0. Johannes 1. 0. Volcradus 1. —
0. dns. Lodewicus miles de Sleiden 3 don. eius 10 m.
6. Dezember. 8. id. Dec. Nicholai episcopi. — *0. Lotharius
rex 4 qui dedit nobis 40 s. in Dusburch. 0. Cftnradus 1. et uxor
eius Irmdrudis Aquensis don. eorum 14 s. annuatim in foro. 0.
Ida 1. don. eius 6 d. annuatim et 2 capones. — 0. dns. comes
Waleramus Juliacensis 5 . 0. Aleidis don. eius 9 s. 0. Methildis
don. eius 2 s. 0. Johanna monialis loci istius don. ex parte
eius quarta vini et 3 m. pro libris et 6 s. annuatim pro se et
fratre suo Thoma. — 0. Arnoldus de Rodenburch 6 don. eius 2 m.
7. Dezember. 7. id. Dec. — *0. Heinricus canonicus Aquensis
don. eius 1 m. — 0. Gozwinus 1. don. eius 4 m. 0. Gerardus
scolaris de Vico don. eius 6 s. cum cand'ela. — 0. Aleydis. —
0. Wendelmudis da. de Udenkirchen don. eius 3 m. 0.' Johannes
dns. de Schonauwen 7 miles don. 32 m. et 1 in. annuatim*.
8. Dezember. 6. id. Dec. 0. Heinricus miles de The don.
eius 6 s. — 0. Winandus 1. don. eius 10 s. 0. dns. Gerardus
a ) Rasur; nach derselben steht noch 1 m. annuatim.
*) Godfrid van der Heyden und Gemahlin Agnes v. Frankenbcrg erwahnt
die Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. IV, S. 131, zum Jahre
1858 ebenda Bd. VIII, S. 126.
") Winricus abbas f 1392; vgl. oben 8. kal. Sept.
3 ) Ludewig de Sleiden : Der in der Zeitschrift des Aachener Geschichts-
vereins Bd. I, S. 143 genannte Aachener Schoffe dieses Namens kann hier
unmoglich gemeint sein. (Vgl. oben 2. non. Mart.)
4 ) Lotharius rex. Hiermit ist jcdenfalls Lothar von Supplinburg gemeint,
den am 3. Dezember 1137* in einer Alpenhiitte bei Trient der Tod ereilte.
Die hier angefiihrte Schenkung ist urkundlich nicht bekannt.
*) Walram comes Juliac; Walram v. Julich, Herr zu Burgheira, f urn
1312; v. Oidtman.
6 ) Arnold de Rodenburch vgl. oben 13. kal. Aug.
7 ) Joh. de Schonauwen: 1324 Quix, Abtei Burtscheid S. 329; ein anderer
ist 1381 todt. Fahne a. a. 0. Bd. II, S. 138; ein anderer 1389 urkundl,
Lacomblet a. a. 0. Bd. in, Nr. 948.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium.
167
miles de B&lich don. eius 3*/ 2 m- 3 s. 0. Gerardus de Anst
don. eius 10 s. 0. Hericus (!) et uxor eius et filii et filie eoruin
don. eorum 33 s. 0. Wiuandus de Wirichspongart don. eius 6 s.
9. Dezember. 5. id. Dec. — *0. Cftno 1. don. eius 18 s.
0. Hartmannus de Colonia don. eius 10 m. - 0. Gftda sancti-
monialis huius loci. — 0. dla. Agnes Colins * suppriorissa huius
loci quartam vini. 0. Rudegir et Helewigis 1. 1 / 2 m. — a In
sollemni festo conceptionis beate Virginis dedit Margareta de
Haiswert 1 m. annuatim et Katerina Colini 18 s. et 1 m. in
sacristia pro cereis candelis et pro ministris altaris. Item dedit
Wilhelmus de Luchen pro se et pro uxore sua Cecilia 1 m.
annuatim.
Personenregister.
(Enthalt alle im Nekrologium mit Vor- und Zunamen aufgefiibrten Personen.)
Adendorp de, Jae. 7 kal. Jul.
Ahersel de, Werner 8 id. Jim.
Aichcr, Wilh. 5 kai. Jul.
Aldenhoven (H.— , Audenh.) de,
Aleidis kal. Jun.
Gerard 15 kal. Febr.
Gerard, fil. Godefr. 6 kal. Aug. v
Godefridus, eivis Aqu., 7 kal. Aug.
Johannes 7 id. Aug.
Methild. 16 kal. Jun.
Kat., Philippi uxor 11 kal. Maii.
Kat, monial. 7 id. Maii.
Kat. 6 id. Sept. .
Reinard. 7 id. Aug.
Vreitzwind. 8 kal. Dec.
Aldcnvalkenberch de, Heingelbert
15 kal. Jul.
Alsdorp (Ailsd.) de, Agnes, Herperti
uxor 18 kal. Maii.
Gerard 2 non. Jul.
Hilleger et Aleidis 3 id. Apr.
Methild. 2 id. Aug.
Nese 15 kal. Aug.
Anst de, Gerard 6 id. Dec.
Ansterodc de, Wilh. 3 kal. Maii.
Mena 2 non. Sept.
Aquis de, Alexander 18 kal. Febr.
Elisabet, priorissa 12 kal. Febr.
Katerina 4 kal. Aug.
Luck 19 kal. Febr.
Lucia, monialis 19 kal. Sept.
Marg. 4 kal. Sept.
Matheus id. Sept.
Nys, monialis 12 kal. Sept.
Arrogot, Petrus 5 id. Jan.
Assela de, Rutger 5 non. Mart.
Astenet de, Johannes 10 kal. Apr.
Hermann 3 non. Febr.
Auwe (cfr. Owe) de, Reinard, pastor
8 kal. Febr.
Helleberg. 2 kal. Jul.
Avendail, Arnold, de, can. 8 kal. Mart.
Babuc, Johannes 12 kal. Jul.
Bacheim de, Daniel 9 kal. Apr.
Hermann kal. Aug.
Backe, Henr., uxor Gertrud. 5 id. Maii.
a ) In . . . Virginis Rothschrift.
l ) Agnes Colini, Nonne in Burtscheid 1867; Quix, Abtei Burtscheid
Urk. Nr. 180.
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168
F. X. Bosbaeh
Baillar, Nicolaus, canon. 3 id. Aug.
Barmen de, Henr. 7 kal. Jun.
Katerina 5 kal. Sept.
Bartholomeo, Joh. de Sancto 4 non. Febr.
Joh., sacerdos 18 kal. Oct.
Beek de, Hildeg. 6 non. Maii.
Beithawen de, Kat. 14 kal. Maii.
Bcke de, Fridswind. 6 non. Mart.
Gerard 8 kal. Jul.
Berge (siehe Monte).
Bergbes de, Methild., dapifera non. Dec.
Bergis de, Heilwig. 5 id. Mart.
Bergheim de, Egidius 14 kal. Aug.
Walram, comes non. Jan.
Berhum de, Giselb. et Anna 8 non. Jul.
Berlcsberch de, Marg. 2 kal. Febr.
Mathias 12 kal. Febr.
Bernsowe de, Theodericus 6 kal. Mart.
Bertof, Werner 4 kal. Sept.
Bertolf, Joh., Aleid. uxor 5 kal. Aug.
civis Aqu. 7 id. Aug.
Henricus 13 kal. Sept.
Beyer, Hans 2 non. Maii.
Beyssel, Wilh. 9 kal. Mart.
Binchvelt, Emund. 6 kal. Jul.
Binzvelt de, Henric. 14 kal. Aug.
Bintne de, Conrad 2 id. Jul.
Blankenheim de 16 kal. Jun.
Blapaffe, Goswin 4 non. Maii.
Blens de, Guda 8 kal. Sept.
Blensa de, Kat. 2 id. Sept.
Bleuze de, Henr. 6 id. Aug.
Bluuis, Henr. 14 kal. Apr.
Blyden, Lisa van der 17 kal. Oct.
Bobardia de, Agnes monialis 8 kal.
Sept.
Simon et Petrus 4 non. Sept.
Bolle, Christian 8 kal. Jul.
Bona, Katerina 8 kal. Febr.
Bone, Henr. 4 id. Maii.
Bonstaie de, Heilwig. 8 id. Sept.
Boslor de, Aleidis non. Sept.
Eysselbert. 5 id. Jun.
Wilhelm 5 id. Aug.
Bostauwe de, Aleidis 10 kal. Maii.
Bostwilre de, Katerina 8 id. Sept.
Brabancia de, Godefr. et Joh. id. Jul.
Brakele de, Emund 14 kal Febr.
Brandenbcrch de, Elisab. & kal. Sept.
Joh., prepositus 2 uoa. Maii.
Mabilia 4 kal. Maii.
Breidenbent de, A moid 5 id. Jan.
Joh., fil. Werneri 15 kal. Apr.
Sophia 7 id. Aug.
Werner 7 kal. Sept.
Breinte de, Methild. 3 non Mart.
Bremen, Jac. de 11 kal. Mart.
Joh., maritus Beatr. 6 id. Maii.
Johannes 5 id. Aug.
Ida, Joh. uxor 4 id. Maii.
Kat., fil. Joh. 6 kal. Jul.
Brenzdail, Jutta de 2 kal. Maii.
Breydel, Methild. de 8 id. Sept.
Broich van den, Simon 13 kal. Maii.
Bruch, Elisab. de 3 u. 4 kal. Febr.
Bruche de, Heilwig 8 id. Jun.
Raso 5 id. Jul.
Theoder. 12 kal. Febr.
Bruich de, Maria 4 id. Sept.
Brukken de, Arnold. 8 kal. Apr.
Brumulen de, Winand, cantor 2 id. Aug.
Bruse, Rutger, Kat., Gobei. 5 kal. Apr.
Bruyn, Henr. 6 id. Sept.
Bubenheym de, Steppo 11 kal. Sept.
Buc, Colin, scab. 4 non. Apr.
Joh. 10 kal. Aug.
Lambert. 17 kal. Sept. u. 6 kal. Jun.
Buc de, Petrus maritus, Kat. Eichh.
3 id. Maii.
Buchzveld de, Arnold 9 kal. Jun.
Bucks, Katerina 6 non. Jul.
Bulcum de, Johannes, pastor 2 kal. Febr.
Bulken, Katerina 5 non. Mart.
Bulig de, Aleidis 8 kal. Jul.
Gerard 6 id. Dec.
Hildeg. 2 kal. Maii.
Johannes 2 non. Jan. u. 5 id. Sept.
Bullesym de, Meyna 8 kal. Aug.
Bunde de, Johannes id. Jan.
Bunrode, Johannes 16 kal. Aug. u. 5
id. Sept.
Bysbach, Frider., scheffer id. Jul.
Bcnigna, uxor eius ibidem.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium.
169
> O.
(s. auch K.)
Capellen de, Winand 4 non. Jul.
Carpena de, Sigcwigis 5 uon. Mart.
Ceilsteger, Johannes 2 non. Jul.
Cellerarium, Job. super C. 3 id. Jun.
Chlart, Johannes 3 id. Maii.
Chorus, Bela 19 kal. Sept.
Gerard 12 kal. Maii.
Hcnricus 10. kal. Mart, 11 kal. Maii,
2 non. Jun. u. 2 id. Apr.
Johannes 7 kal. Sept.
Marg. 8 id. Aug.
Cleve de, Kat., monialis 5 kal. Mart.
Clivo de, Johannes 17 kal. Jul.
Cloit, Wilh. 5 kal. Dec.
Cymterio de, Meth. 8 u. 10 kal. Apr.
Colemur, Gertrud. monial. 16 kal. Jun.
Colin, Agnes, subprior. 5 id. Dec.
Agnes, Godefr. uxor 5 id. Maii.
Colin 3 non. Sept
Gobelin 5 kal. Sept.
Godefridus 14 kal. Sept.
Henricus id. Mart. u. 8 id. Jun.
Jacobus de Hcirle 5 kal. Maii u.
10 kal. Sept.
Johannes 3 non. Apr., 9 kal. Jul.,
6 id. Aug.
Johannes et Jutta uxor non. Apr.
Katerina 5 id. Dec.
Methild., fil. Johannes 8 kal. Jul.
Thomas 7 kal. Sept.
Colonia de, Bela non. Jun.
Constantin 8 id. Aug.
Daniel 4 non. Febr.
Demudis 6 kal. Jun.
Had wig. 5 kal. Febr.
Hartman 5 id. Dec.
Johannes 3 id. Maii.
Sophia et Hadewig. 16 kal. Mart.
Sophia 2 non. Sept.
Cornelio, Agnes de Sane to 9 kal. Mart.
Arnoldus, decanus 2 non. Jun.
Conrad, preposit. Colon, kal. Jan.
Christina kal. Jan.
Wilhelm, maritus Gertrud 14 kal.
Maii.
Curtcnbach de, Goswin 4 id. Jan.
D.
Dalheim dc, Elisabeth 2 non. Maii.
Dcin, Petrus 2 kal. Jan.
Dent de, Reinard 15 kal. Dec.
Dijst, Katerina 2 non. Maii.
Nicol. seu de Bremme 6 kal. Aug.
Dirtmunt de, Heilwig. 2 non. Apr.
Dis de, Luborgis 8 kal. Dec.
Doirtbach de, Mabilia 6 kal. Apr.
Dorendorp de, Henr. 9 kal. Aug.
Jutta id. Jul.
Doucren de, Henr. 10 kal. Maii.
Herberg, Henr., Hcgrodefr. 2 non.
Apr.
Methild 9 kal. Mart.
Droue de, Aleidis, subprior. 2 kal. Sept.
Benigna 6 kal. Aug.
Christina 7 id. Jun.
Helswindis 2 non. Dec.
Katerina 5 kal. Aug.
Odilia 15 kal. Sept.
Rutger 8 u. 11 kal. Jun.
Sophia 4 non. Maii.
Stephan 18 kal. Febr.
Suenit (-ot) 5 non. u. 4 id. Mart.
Droyf de, Petrus 8 id. Febr.
Duren de, Christina 15 kal. Maii.
Johannes 5 kal. Mart.
Katerina 4 id. Apr.
Reinard non. Dec.
Durzant, Herm. u. Heilwig. 4 kal. Mart.
Durzant, Mathias u. Kather. ibidem
Kat., Werneri uxor 15 kal. Jul.
Werner 6 u. 7 kal. Dec.
E.
Eckenberg, Johannes 11 kal. Sept.
Ederen de, Henr. Wolf 7 id. Sept.
Jutta 6 kal. Jul.
Effelt de, Methild 17 kal. Oct.
Methild, Elis., Kat. 4 non. Aug.
Oda 17 kal. Jun.
Efferen de, Gerard 11 kal. Apr.
Eichhorn (-e) de, Cono 3 non. Febr.
Druda, monialis 17 kal. Jul.
Kat., Petri Buck uxor 3 id. Maii.
Maria 2 kal. Aug.
Eilrode de, Aleidis 13 kal. Maii.
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170
F. X. Bosbach
Eipen de, Oda 10 kal. Mart.
Eldercu de, Egidius, canon. Tungrens.
2 id. Maii.
Wilhclm 2 kal. Apr.
Elcndorp de, Cecilia 16 kal. Jun.
Ellen, Elsa, monaca in, 15 ical. Maii.
Elreborn, Johannes, saccrdos 7 id. Jun.
Elreraulen de, Arnold 15 kal. Aug.
Elslo de, Conrad id. Mart.
Endelsdorp de, Elis. et Reinard. ill.
6 kal. Febr.
Gerard 6 id. Maii.
Eninberg de, Alexander 5 id. Aug.
Gisela kal. Febr.
Methild. 8 non. Aug.
Entfcld de, Benigna 4 kal. Jul.
Lisa 18 kal. Mart.
Episcopus, Nicol. 12 kal. Jul.
Erzelbach, Ludw. id. Febr.
Escwiire dc, Ideberch scoltet. 3 non.
Dec.
Johannes scoltet. id. Febr.
Marg. scoltet. 5 kal. Sept.
Wilh., Adam, Henr. 2 id. Sept.
Eydensteine de, Ade 11 kal. Apr.
Eynatten de, Katerina 10 kal. Dec.
Mathion 16 kal. Febr.
Eyncorn de, Conrad 6 id. Sept.
Eynich de, Joh. Schauart 3 id. Maii.
Eynrode de, Christina 5 id. Aug.
Katerina 5 id. Jan.
Eynrode de, Thomas 16 kal. Mart.
Eyruich (Irnich) de, Daniel 13 kal. Sept.
Joh. Schauart 7 id. Jun.
Elisabeth, inonialis 7 kal. Aug.
Eyse de, Christian 2 kal. Maii.
Elisabeth 8 non. Aug.
Lise 3 kal. Aug.
Reybold. et uxor Marg. 17 kal. Sept.
Fitol, Aleidis 2 non. Febr.
Flatten de, Idelberch Johannes, uxor
3 id. Jan.
Richardis 3 non. Jan.
Foresto de, Beatrix 2 id. Jan.
Henr. 17 kal. Dec.
Henr., canon. 14 kal. Dec.
Foresto de, Maria 10 kal. Febr.
Methild. 8 id. Apr.
Fossa de, Johannes 9 kal. Mart.
Frambach, Reinard 4 id. Mart.
Frankenberch de, Agnes, monial.id. Jul.
Agnes 7 kal. Dec.
Agn., uxor Godfr. de Heiden non. Dec.
Arnold., advoc. non. Febr.
Arnold., advoc. 6 kal. Sept.
Arnold. 2 non. Apr., id. Maii u.
non. Sept.
Arnold., decanus id. Sept.
Beatrix 7 id. Sept.
Emund., fil. Wimmar 4 id. Apr. u.
kal. Maii.
Hade wig. 15 kal. Maii.
Johannes (Merode) 2 id. Mart.
Johannes 5 non. Maii u. 17 kal. Jul.
Jutta, fil. Wimmar 6 id. Jan.
Jutta, 8 kal. Jul.
Margareta 2 non. Febr.
Methild., monialis 4 kal. Mart.
Methild. 8 kal. Aug.
Sophia 2 id. Febr. u. 4 kal. Mart.
Frcleuberg de, Gerard Schellard 10
kal. Dec.
Jutta 14 kal. Maii.
a.
Gastborn de, Ricardis non. Apr.
Gchugt de, Elisab. kal. Aug.
Geilenkirchen dc, Andreas 3 id. Maii.
Methild. 3 non. Jun.
Geleymunt de, Wilhelm 8 id. Maii.
Genpe de, Lutgard. monial. 5 kal. Jun.
Geuvenich de, Agnes 2 non. Jun.
Joh., canon, ct Raso frater 2 id. Nov.
Oda 7 id. Mart.
Gewolfen onder den, Christ, id. 8 Mart.
3 id. Jun.
Gezbach de, Agnes 6 kal. Aug.
Gimnich de, Agnes 16 kal. Jun.
Arnold, id. Jan., 16 kal. Maii, 4 non.
Jul. u. non. Sept.
Berta 8 non. Jan.
Emund. 6 id. Jun.
Hadewig., fil. Wimmer 2 kal. Jul.
Heilswind., mat. Am. 10 kal. Febr.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium.
171
Gimnich de. Heilswind., tilia Joh.
4 kal. Mart.
Joh., canon. Agu. 2 kal. Sept.
Johanna, Wirameri uxor 1 1 kal. Dec.
Jutta, fil. Emundi 14 kal. Mart.
Jutta, fil. Johannis 8 id. Maii.
Jutta, fil. Arnold. 6 id. Jul.
Odilia 7 id. Maii.
Raso, uxor eius Jutta 5 kal. Maii.
Sophia, scolt. uxor Arn. 13 kal. Jul.
Gocherein de, Gertrud 13 kal. Aug.
Godcnrat de, Averadis 14 kal. Aug.
Gressenich de, Katerina 3 non. Jan.
Methild. 10 kal. Sept.
Griin, Sophia 4 kal. Sept.
Grnnendail de, Agnes 2 id. Jun.
Bernard 4 non. Aug.
Grunselt de, Johannes 8 kal. Sept.
Margareta 16 kal. Sept.
Gruwel, Herman et uxor Hilla, et fil.
Beatrix kal. Aug.
Gudcnberch de, Arnold. 16 kal. Jul.
Henr., puer id. Nov.
Philipp 4 non. Jan.
Guet de, Goswin 13 kal. Maii.
Guldenbarde de, Conrad 6 kal. Dec.
Gulge de, Christian 10 kal. Aug.
Gunchin de, matrona 12 kal. Dec.
Gurzenich de, Aleidis 4 kal. Apr.
Elisab. kal. Jan., 5 kal. Aug. u.
kal. Sept.
Gurzenich de, Johannes 2 kal. Aug.
Katerina kal. Sept.
Methild. Jacobi uxor Colin 19 kal.
Sept.
Ricolfus 13 kal. Maii.
H.
Hackenberg de, Joh. 2 non. Jan.
Halfnase, Nicol. 5 kal. Maii.
Halle (-n) de, Bruno 7 kal. Jul.
Gerard 15 kal. Aug. u. 3 non. Sept.
Gertrud 14 kal. Aug.
Guda 3 non. Jan.
Johannes 7 kal. Maii.
Kater., Letitia, Marg. nionialis 16
kal. Apr.
Methild. 16 kal. Maii.
Haraalia de, Aleidis inonial. 2 kal. Jun.
Eustacius 4 id. Aug.
Katerina 2 id. Jun.
Hamboygen de, Godefr. 7 id. Jun.
Hamersteyne de, Arnold., castellan.
18 kal. Sept.
Hanbuch de, Henr.' 17 kal. Apr.
Haren de, Conrad id. Mart.
Harlis de, Gatzin 15 kal. Fcbr.
Vatzin 3 id. Aug.
Ricald. 3 kal. Sept.
Hartwus, Hildeger Col. 2 id. Apr.
Hasenwert (Haiswert, H-wort) de,
Elisab. 17 kal. Sept.
Gedrudis 10 kal. Jun.
Marg. 4 non. Sept. u. 5 id. Dec.
Philipp u. Tilman 2 u. 3 kal. Apr.
Sophia kal. Febr.
Haulzem de, Gerard 18 kal. Maii.
Lisa 6 kal. Maii.
Hautzen de, Godefr. 5 non. Jul.
Hayner der, Arnold 12 kal. Mart.
Hecken de, Druda u. Dederich 10
kal. Sept.
Harlen de, Henr., pastor 6 u. 7 id. Jan.
Johannes 3 kal. Jul.
Ricolf 5 id. Sept.
Wilhelm 15 kal. Maii.
Hegilshoven de, Gertrud 1 1 kal. Maii.
Hetden de, Godefrid. et uxor Agnes
non. Dec.
Heiden de, Katerina 4 id. Jul.
Regina non. Jul.
Reinard 3 kal. Dec.
Heidendalle de, Aleidis 18 kal. Febr.
Jutta 7 id. Aug.
Katerina 17 kal. Jun.
Kat. et Ricmudis 6 id. Maii.
Hencbach de, Beatrix 7 kal. Apr.
Godesta 13 kal. Sept.
Hergenrot de, Joh. 8 id.Maii u. 3 id.Scpt.
Hertwis, Henr. kal. Sept.
Hex de, Wilhelm 4 id. Jun.
Heyde up dy, Clein, Thiis, Agnes 10
kal. Sept.
Hilendorf de, Deoder. id. Apr.
Hillesheym de, Elisab. 2 non. Apr.
Himmerrode, Joh., abbas in, 16 kal. Oct.
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172
F. X. Bosbach
Hoirne (-n, Cornu) de, Beatrix 13 kal.
Sept.
Elisab. non. Jun.
Elisab., Franconis uxor 3 non. Aug.
Katerina 2 id. Nov.
Thcoder., archid. Leod. 5 kal. Apr.
Hoist, Wilhelm 17 kal. Oct.
Hokirchen de, Agnes 2 non. Aug. u.
id. Sept.
Henr. 5 non. Maii.
Mathias 5 u. 7 kal. Jun.
Holregrayt de, Johannes 3 kal. Mart.
Holsit de, Eva 17 kal. Febr.
Katerina 8 kal. Mart.
Symon 17 kal. Febr.
Wilhelm 15 kal. Apr.
Holtdorp de, Host, canon. 13 kal. Dec.
Hospitali de, Th., sacerd. 4 kal. Jul.
Hoyn, Reinard kal. Apr.
Gobelin id. Aug.
Hoysit de, Henr. 18 kal. Maii.
Hoytzapel, Nicol. 3 non. Sept.
Hoytzheim de, Elisab. 4 kal. Apr.
Hufalis de, Elisab., monial. 5 kal. Sept.
Huge, Johannes 9 kal. Aug.
Hulman, Johannes 4 kal. Sept.
Hulnere, Wilhelm 8 id. Maii.
Hukilhoven de, Paul 3 kal. Jun. u.
3 kal. Jul.
Humpcs de, Aleidis 4 non. Jan.
Gobelin 9 kal. Jun.
Huns, Johannes 3 id. Mart.
I (J).
(s. auch Y.)
Imenkorf 2 non. Febr.
Immendorf de, Godefr. 3 id. Mart.
Incke, Cono 4 id. Jun.
Juliacensis, Walram, comes 8 id. Dec.
K.
(s. auch C.)
Kakkeril, Wilhelm 5 kal. Sept.
Kaldenborn (Kauden-, Koudenborn) de,
Henr. 15 kal. Maii.
Irmgard 16 kal. Oct.
Johannes kal. Sept.
Katerina id. Febr. u. 13 kal. Mart.
Kalderherbergen de, Jutta 6 kal. Apr.
Kanale (Kaindcl) de, Goswin 4 non. Dec.
Johannes 4 kal. Aug.
Odilia, monial non. Jul.
Kard, Franco u. Gertrud 4 non. Mart.
Kardinmarcde, Katerina id. Mart.
Kenswilre de, Agnes 4 id. Jun.
Aleidis, monialis 2 id. Sept.
Johannes 8 kal. Mart.
Jutta 14 kal. Maii u, 5 non. Maii.
Oda 16 kal. u. 3 kal. Jun.
Ricald 14 kal. Jul.
Winricus, abbas St. Corn. 8 kal.
Sept.
Wilhelm kal. Jul.
Kerrecke, Zitze kal. Jun.
Kessenich, Richardis 13 kal. Aug.
Kettenis de, Egidius 8 kal. Febr.
Keverberg, Katerina 4 id. Sept.
Keyart de, Jacob 3 id. Sept.
Kloyke, Arnold 3 kal. Mart.
Kluck, Petrus 4 kal. Aug.
Wilhelm, canon, kal. Aug.
Klyneboxen de, Katerina 16 kal. Febr.
Koilgiin, Kat. u. Marg. 4 non. Sept.
Koilrum, Johannes 4 kal. Aug.
Katerina 17 kal. Oct.
Koilprey van der, Katerina 3 non.
Mart.
Korf, Johannes 8 kal. Febr.
Katerina 5 id. Aug.
Reinard. 9 kal. Febr.
Reinard. et uxor Kat. 5 kal. Aug.
Korrenzich de, Elisab. 15 kal. Mart.
Irmgard 9 kal. Dec.
Koslor de, Elisab., monial. 3 non. Jul.
Emund kal. Apr.
Joh., Marina, Aleidis uxores 17 kal.
Dec.
Katerina, monialis non. Maii.
Theoder. 18 kal. Maii.
Koysselt de, Wiburgis 5 kal. Mart.
Kreips, Henr. 4 non. Jun.
Kuck de. Wilhelm 3 id. Febr. u. 2
id. Aug.
Kunninc, Johannes 6 kal. Aug.
Kunigsbeint de, Katerina 17 kal. Apr.
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Das alteste Burtscheider Nekrologium.
173
L.
Lambertsdorp de, Christ. 8 id. Apr.
Lanscronen de, Elisab. 2 id. Febr.
Elsa 10 kal. Mart.
Jacob. 10 kal. u. 6 id. Apr.
Legenich de, Gertrud 4 kal. Jun.
Lentzmann, scab. 4 id. Jul.
Leo, Gerard 15 kal. Jun.
Henr., canon, non. Jul.
Leobarde de, Agnes 2 id. Apr.
Leodio de, Maria et Odilia 4 id. Febr.
Maria 8 kal. Mart.
Maria begina 6 kal. Mart.
Oda 14 kal. Jun.
Lewe, civis Aquens. 3 id. Mart.
Leyvendal de, Herman 4 kal. Sept.
Limburg de, Johannes 2 kal. Jul.
Irmgard, ducissa 3 id. Aug.
Jutta et fil. Henr. 16 kal. Aug.
Walram, dux 11 kal. Mart.
Linden onder den, Henr., scab. 3 non.
Sept.
Katerina 4 kal. Aug.
Litenberg de, Eustacius 11 kal. Aug.
Loirsbeck de, Richmud., monial. non.
Jun.
Loisprok, Aleidis 11 kal. Aug.
Lorsbach (Loirsbeck) de, Aleidis,
monialis 6 non. Maii.
Los de, Methild., eomitessa 12 kal.
Apr.
Lotharius, rex 8 id. Dec.
Lovania de, Johannes 19 kal. Febr.
Lovenich de, Gerard 3 kal. Jul.
Reinard 5 id. Mart.
Loyfdeif, Henr. 8 kal. Jul.
Loyfinberch (Lovenberch) de, Elisab.
17 kal. Dec.
Henr. 6 id. Sept.
Herpernus, dapifer 5 id. Apr.
Margareta 3 id. Aug.
Wilhelm, scabinus 4 non. Jun.
Loygin de. Wilhelm 6 kal. Aug.
Luchgin de, Conrad 7 kal. Aug.
Lude de, Job., sacerdos 4 id. Sept.
Ludolphus, abbas de St. Pantaleone
7 kal. Maii.
Lugen de, Gerard 12 kal. Mart.
Wilhelm et Cecilia 5 id. Dec.
Lurcke de, Conrad 4 id. Aug.
M.
Marken de, Katerina 17 kal. Febr.
Merzenhusen de, A. 6 id. Maii.
Aleidis, monialis 11 kal. Jun.
Benigna kal. Dec.
Clois 6 id. Aug.
Conrad 7 id. Sept.
Einund. 12 kal. Aug.
Johannes 4 id. Mart.
Jutta 3 kal. Jun.
Katerina 5 id. Maii.
Wilhelm 4 kal. Aug.
Mettis de, Beatrix 3 kal. Sept.
Collecta 18 kal. Oct.
Meynbach de, Johannes 4 id. Mart.
St. Michael de, Henr., pastor 3 kal.
Mart.
Rutger de, pastor 5 id. Jul.
Milem de, Gerlac. 8 id. Mart.
Moilenarcken de, Heilwig 2 id. Apr.
Ideberg 18 kal. Sept.
Joh., dec. Traiect. 9 kal. Febr.
Maria 13 kal. Sept.
Moilner, Johannes 2 non. Maii.
Moircke de, Arnold, non. Febr.
Conrad., villicus 6 id. Jul.
Elisab., monial. 6 non. Jul.
Kat. 6 kal. Jun. u. 7 kal. Sept.
Mabilia 3 non. Apr.
Reinard, scab. 6 kal. Febr.
Reinard kal. Sept.
Moniauwen de, Hence 4 id. Mart.
Monsem de, Johannes 4 non. Aug.
Katerina 5 kal. Maii.
Monte (Berge) de, Agnes 17 u. 9 kal.
Apr. kal. Maii.
Arnold., scab. 6 non. Jul.
Arnold. 5 id. Sept.
Bertolf 18 kal. Oct.
Elisab., Arnoldi Buck uxor 4 id. Febr.
Elisab. 4 non. Maii.
Heilwig. 18 kal. Maii.
Katerina, fil. Arnold. 14 kal. Aug.
Nicol. et uxor Aleid. 11 kal. Apr.
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174
P. X. Bosbach
Monte (Berge) de, Keinard 15 kal. Dec.
Adolphus, comes 10 kal. Mail.
Monte Coinitis de, Jacob. 16 kal. Apr.
Salvatoris, Joh., sacerd. 7 kal. Mart.
Montesia de, Joh. et Albert. 2 id.
Mart.
Mosrechs, Johannes 8 kal. Apr.
Mulrepas, Barthol. 3 id. Aug.
Munt, Christina uxor Martini 16 kal.
Sept.
Jacob 4 non. Maii u. 7 id. Jul.
Jutta, monialis 13 kal. Jun.
Martin id. Aug.
Reinard 4 kal. Aug.
Muyl, Nicol 4 id. Apr.
N.
Nerigh de, Aleidis 8 kal. Mart.
Nideckin de, Gertrud 5 kal. Jul.
Propositus de N. 5 kal. Aug.
Niger, Henr. de Col. 8 id* Jan.
Herman, fil. Nigri id. Jun.
Niis, Aleidis 7 kal. Sept.
Nivenheim (Nivenem, Niniheim) de,
Herm. Otter 5 kal. Mart.
Gottfrid. kal. Jun.
Elisab. 4 id. Jun.
Nithere de, Anselmus id. Apr.
Rutger, sacerdos 9 kal. Aug.
Novo Castello de, Arnold. 7 id. Sept.
Nova Civitate de, Kat. 2 non. Jul.
Nova Curia de, Agnes 5 non. Maii.
Norvinich, domina de 13 kal Apr.
Sophia a nan. Aug.
Wimmer 6 kal. Maii
Wimmer et fil. eius 8 id. Jun.
Nuerot, Godestua 13 kal. Aug.
Oda 2 id. Jan.
Nuwenar de, Ludew., canon. Colon.
18 kal. Jul.
Wilhelm, comes 10 kal. Aug.
Nuwenberch de, Marg. 9 u. 10 kal.
Sept.
Nuwenhagen de, Henr. 4 non. Sept.
Johannes non. Jun.
Simon 9 kal. Apr.
Nuwenhusen de, Benigna 9 kal. Maii.
Nuwenstroiss, Hilwig. in, 13 kal. Dec.
Nygelshoven de, Wilh., presbyter '6
id. Jun.
Nyswilre de, Barbara 15 kal. Febr.
Katerina, monial. 4 id. Maii.
O.
Oculus, Johannes 4 id. Mart.
Odenkirchen de, Engeram 5 kal. Apr.
Gerard 12 kal. Jun.
Wendelmud 7 id. Dec.
Oepen de, Johannes 5 id. Aug.
Oidtwilre de, Conrad non. Febr.
Marg. 18 kal. Sept.
Reinard 5 id. Maii.
Wilh., pastor in Oidtw. 1 7 kal. Apr.
Oppido de, Ricmudis 17 kal. Sept.
Ordingen de, Aleidis 3 non. Maii.
Arnold. 15 kal. Dec.
Ossenbroieh, Tuyze et uxor Hadewig
7 id. Febr.
Otto III. 10 kal. Febr.
Owe de, Aleidis 18 kal. Dec.
Arailius 3 non. Dec.
Frambac. 12 kal. Mart.
Hadewig 2 kal. Jun.
Johannes 6 id. Sept.
P.
Palant de, Karsil kal. Maii.
Palatio de, Arnold 8 id. Aug.
Panhus van den, Godestua 1 7 kal. Febr.
Katerina 2 non. Sept.
Pattern de, Godefrid. 14 kal. Mart.
Heilwig. kal. Febr.
Herman 11 kal. Jun.
Johannes 7 id. Sept.
Jutta 18 kal. Oct.
Pattern de, Lucia 4 kal. Jul.
Meth., monial. 19 kal. Febr.
Reinard 18 kal. Sept.
Sophia 7 kal. Sept.
Parlo (Plo) de, Gerard 13 kal. Febr.
Parvijs, Wilhelm vuur, canon, kal.
Aug.
Pella de, Gerard 2 kal. Aug.
Johannes, Hille, Gertrud 8 id. Aug.
Pellifex, Henr. kal. Jun.
Nicol. 4 non. Apr.
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Das al teste Burtscheider Nekrologium.
175
Pesch de, Gerard 3 non. Sept.
Pirne de, Gertrud 9 kal. Apr.
Ploytz, NicoL, abbas in P. 12 kal. Aug.
Pomerio de (Bongard od. Bungardt),
Aleidis kal. Mart.
Arnold. 2 kal. Mart.
Eustacius 6 kal. Mart, 8 kal. Apr.,
4 non. Jul., 14 kal. Aug.
Gerard 7 id. Apr. u. id. Aug.
Godefrid. Bose, dec. Aqu. 3 id. Apr.
Hubertus, cellerarius 5 kal. Sept.
Johannes 8 id. u. 2 id. Jan., 4 non. Sept.
Jutta 9 kal. Apr.
Katcrina kal. Aug.
Marg. 8 kal. Jul. u. 17 kal. Aug.
Methild 8 id. Jan., id. Pebr.
Oda 8 kal. Jul. u. 19 kal. Sept.
Reinard Sehyne 2 id. Jan.
Reinard 3 non. Maii.
Rutger 2 id. Jan.
Wilhelm 4 non. Jul.
Wilhelm, canon. 12 kal. Aug.
Porceto de, Jacob, canon, id. Jul.
Wimmar 6 kal. Jul.
Puffendorp, Henr. 6 id. Mart.
Allidis 6 non. Maii.
Punt, Franco Niger in, 6 id. Sept.
Gerard 6 non. Maii.
Goswin 13 kal. Jul.
Jutta 9 kal. Aug.
Methild, uxor Martini 15 kal. Febr.
Wolter 6 kal. Jul.
Put de, Irmgard 2 id. Jul.
Putz de, Johannes 5 kal. Mart.
Rade de, Elisabeth 2 non. Dec.
Johannes 8 id. Sept.
Randerode de, Arnold 14 kal. Jul.
Raniput, Thomas 17 kal. Sept.
Rechterchin de, Gerard, nebst vielen
a. a. 3 kal. Maii.
Reidweige, Berte 2 non Maii.
Reifcrsceit de, Frideric. non. Apr.
Johannes 8 kal. Aug.
Reimerdale de, Maria 5 id. Sept.
Reimerbeic de, Lucia 9 kal. Apr.
Reimersbeek de, Katerina 6 kal. Sept.
Reinpay, Jacob 9 kal. Sept.
Rese, Johannes 4 non. Febr.
Rescn, doinina de 10 kal. Jun.
Rex, Godefrid. 12 kal. Sept.
Joh. et uxor Heilwig 6 non. Maii.
Ricaldus, abbas de St. Corn. 1 7 kal. Jun.
Richen de, Godefr. non. Sept.
Katerina et Gobelin. 11 kal. Aug.
Rismulen de, Silman 2 id. Aug.
Roboitroyd de, Johannes non. Apr. et
7 id. Apr.
Conr. 16 kal. Dec.
Rode (Royde) de, Gerard 2 kal. Jul.
Henr. 9 kal. Aug.
Katerina 6 id. Sept.
Lora 7 id. Maii.
Wilhelm 2 non. Maii u. 3 non. Jun.
Roden de, Christina 5 id. Jan.
Franco 17 kal. Maii.
Rodenburg, Anna 12 kal. Jun.
Arnold 13 kal. Aug. u. 8 id. Dec.
Gertrud 8 kal. Aug.
Roderburg de, Aleidis 8 id. Jan.
Ricald u. uxor Beatrix 6 kal. Mart.
Roitschen de, Petrus 18 kal. Febr. u.
6 non. Maii.
Rosen de, Joh., canon. 9 u. 10 kal. Sept.
Rost, canon. Agu. 6 non Maii.
Gerard, magister 4 id. Jun.
Gobelin de Hoicw. 8 id. Febr.
Rore, Elisab. et Wineg., fil. Winand.
et uxor Alveradis et Godefr. fil.
2 id. Maii.
Ruckenbroitz, Barb., mater Wilh. 14
kal. Maii.
Rudinc, Reinard et uxor Lisa 10 u.
3 kal. Jun.
Ruirke, Hadewig. 17 kal. Oct.
Runilberch de, Wilh. secerdos 8 kal.
Mart.
Rurmunde de, Herman 3 kal. Jul.
Theoderic. 15 kal. Jul.
Ruwe de, Aleidis 3 non. Jun.
S.
Sarponberch, Nicol. 11 kal. Febr.
Schauaba, Maria uxor Reineri 17 kal.
Apr.
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176
F. X. Bosbach
Schauaba, Reiner 11 kal. Dee.
Scharpenstroisse, Kat. in 6 kal. Aug.
Schepenbeiink, Johannes 8 kal. Apr.
Schevenbeinlich, Aleidis et Jon. 4 non.
Maii.
Schinna, Eva 4 id. Jan.
Jasa 10 kal. Jul.
Katerina 4 kal. Sept.
Margareta 10 kal. Jul.
Schittenich, Steffanus de civitate Seh.
2 non. Pebr.
Schoinauwen de, Aleidis 8 id. Sept.
Johannes 7 id. Dec.
Lisa 16 kal. Jun.
Sehoinhoven de, 5 non. Maii.
Reizo non. Maii.
Schoinvorst de, Johannes 8 id. Apr.
Katerina 6 kal. Maii.
Reinard 8 kal. Jul.
Schop, Mathias 9 kal. Mart.
Schouwedes, Ampluus 6 kal. Mart.
Schouwen de, Godefr. 12 kal Sept.
Schoyfberch, domina de, non. Aug.
Margareta 7 kal. Mart.
Sehrafs, Agnes 2 kal. Mart. u. 5 kal.
Sept.
Sehuilsberg de, Katerina 13 kal. Dee.
Wilhelm kal. Dee.
Schuip, Johannes 15 kal. Mart.
Sconecken, Methild 6 kal. Apr.
Reinard 6 id. Sept.
Selichendorp, Henr. 10 kal. Jul.
Serfze de, Cecilia 2 kal. Mart.
Godefr. 3 kal. Jul.
Gobcl u. Kat. 2 kal. Apr.
Oda 7 id. Aug.
Setterich de, Bela 3 non. Jun.
Elisabeth id. Aug.
Gubeiin 7 kal. Febr.
Johannes non. Jan.
Nesa 4 kal. Sept.
Winand, sacerdos de S. 2 non. Dec.
Simpelveltde,Winand,custus3id.Maii.
Sinzich, Methild., mater Elis. deErnich
2 id. Sept.
Sleiden, Agnes 2 kal. Febr.
. Elisabeth 17 kal. Aug.
Frideric. 5 non. Mart.
Sleiden, Ludewic. 2 non. Mart. u. non.
Dec.
Wilhelm, civis Aqu. id. Aug.
Sleidenacken de, Egidius 15 kal. Apr.
Sleitzop, Henr. 15 kal. Mai.
Snuche, Am., cum fratre Henr. 6 id. Jun.
Sorebeil, Johannes 17 kal. Febr.
Soerse de, 3 kal. Mart.
Johannes 3 kal. Dec.
Puis 3 kal. Dec.
Sotopes, Gerard, magister 3 kal. Aug.
Spaubee de, Joh. et uxor Meth. 7 id. Jul.
Speriolo de, Godefr., scab. Aqu. 4 id Jun.
Joh., scab. Aqu. 4 non. Febr.
Kath. (Espiriolo) 17 kal. Maii.
Tula 13 kal. Jul.
Spirgelo de, Aleidis 2 kal. Maii.
Spiritu Sancto de, Oda 7 id. Jan.
Simon 6 id. Jul.
Stalberg (Stoilberg) Meth. de 7 kal. Apr.
Richardis 10 kal. Febr.
Wilhelm 9 kal. Dec.
Wiricus 13 kal. Febr.
Stege de, Christian 3 kal. Apr.
Steinhoven de, Methild 9 kal. Aug.
Steins, magister 4 non. Dec.
Stoich, Henr. 3 id. Aug.
Stocheim (Stockem), Arnold 2 id. Nov.
Elisabeth 6 id. Sept. u. 2 id. Nov.
Jordanius, fil. Arn. 5 id. Nov.
Sure de, Goda 18 kal. Sept.
Sustercn de, Eva 3 non. Maii.
Suytendaylo, Joh., presbyter kal. Jul.
Tabita, Joh., sacerdos 16 kal. Mart.
u. 7 kal. Sept.
Tekel de, Heilwig. 2 id. Febr.
Tersto de, Aleidis 4 kal. Mart.
Teuven de, Uda 17 kal. Oct.
Teyc oder Deye, Johannes 2 id. Febr.
The de, Henr. 6 id. Dec.
Theodericus, decan. Aqu. 2 id. Mart.
Thoenen de, Maria monial. non. Aug.
Thoren, Hildegund. abbatissa de, 9 kal.
Apr.
Tiekeien de, Jutta non. Apr.
Tob, Johannes* 15 kal. Mart.
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Das altest'e Burtscheider Nekrologium.
177
Toyrne de, Johannes 4 kal. Dec.
Traiecto de, Karsilius, canon. Aqu.
18 kal. Jul.
Katerina, soror Henr. 3 kal. Sept.
Methild. 2 kal. Sept.
Trevirensis, Joh. archiepiscopus id. Jim.
Tribus Fontibus de, 2 kal. Mail.
Trirere, Wilh. ct uxor Oda kal. Jul.
Trisco de, Albert 7 id. Apr.
Tryps de, Johannes 14 kal. Aug.
Tulpeto de, Henr., decan. kal. Jun.
Tuschenbroich de, Bela 5 kal. Sept.
Wilhelm, canon. 2 kal. Aug.
Tuyne de, Marti. 2 non. Maii.
TJ.
Ubach de, Sophia 15 Sept.
Tilman 16 kal. Sept.
Ulpich de, Aleidis 11 kal. Aug.
Conrad 6 id. Maii.
Cono 16 kal. Sept.
Katerina 16 kal. Apr.
Raso kal. Mart. u. 4 non. Mart.
Uphemig de, Eva 8 kal. Mart.
Valkenburch de, Philipp 8 kal. Aug.
Vernich (Virnich) de, Joh. 16 kal. Oct.
Ven, Johannes 4 kal. Sept.
Methild., uxor Joh. kal. Sept.
Venwech, Kat., uxor Joh., 12 kal. Maii.
Vercngodenheuen, Joh. 7 id. Apr.
Verken de, Rost 18 kal. Dec.
Vetschaue, Katerina 7 id. Jun.
Vianden de, Frideric, comes et uxor
Methild. 5 kal. Aug.
Vico de, Gerard 2 kal. Aug.
Vilen de, Arnold, plebanus 2 id. Jun.
Godinus 6 id. Jan.
Hermann, clericus de V. 1 1 kal. Jun.
Henr., fil. Joh. 7 id. Mart.
Johannes 3 id. Febr.
Kat., fil. Joh. non. Jan.
Kat. 8 kal. Jul.
Villeir de, Ida, monial. 1 6 kal. Sept.
Vischenich de, Irmgard 6 kal. Maii.
Vlodorp, domina de, 15 kal. Jul.
Godefr. 10 kal. Aug.
Vloisdorp de, Reinard 2 kal. Sept.
Voymer, Arnold 4 kal. Mart.
Vuois, Methild, fil. Gobel. 6 non. Jul.
Vuren de, Henr. kal. Sept.
Vurendale de, Agnes 2 non. Jul.
Henr., pastor in V., kal. Sept.
Kat. 3 kal. Sept.
Vurzart, Johannes 5 id. Sept.
W.
Wack, Henr. 6 kal. Jul.
Walhorn de, Hermann 4 non. Mart.
Nicol. 4 kul. Aug.
Wanle, pastor in W. id. Febr.
Wassenberch de, Arnold et uxor Meth.
12 kal. Sept.
Elisabeth 2 non. Jul.
Weihenberch de, Henr., sacerdos 8
kal. Sept.
Johannes 7 kal. Jul.
Welten de, Elis. et Jutta 9 kal. u.
8 id. Maii.
Henr. et Agnes id. Aug.
Macharius 15 kal. Sept.
Margareta 7 kal. Maii.
Welz de, Johannes kal. Febr.
Wesel, Agnes, vuur de W. 2 id. Jan.
Wey, Christian van der W. 2 kal. Febr-
Weyse de, Johannes 11 kal. Febr.
Wiermann, Joh. et Berta 17 kal. Sept.
Wiger de, Rabodo 6 kal. Jul.
Wildenberch de, Philipp 7 kal. Jun.
Wilre de, Alex. 14 kal. Febr.
Wilre de, Gerard kal. Jun.
Hermaun 3 u. 4 non. Apr.
Wilhelm 3 non. Jun.
Winde de, Johannes 16 kal. Aug.
Wippelvorde de, Godescalc. kal. Jul.
Wirenigh de, Henr. 8 id. Mart.
Wirichsbongard, Winand 6 id. Jul.
Wis (Wiis) de, Andreas 17 kal. Apr.
Bela 11 kak Jul.
Ouno 14 kal. Mart.
Idelberch 16 kal. Sept.
Lisa 6 non. Maii.
Wise de, Beatrix uon. Jun.
Hadewig 12 kal. Jul.
Wisse de, Conrad 5 id. Aug.
12
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178
F. X. Bosbach, Das Slteste Burtscheider Nekrologium.
Wiswilre de, Aleidis 18 kal. Jul.
Oda 5 kal. Dec.
Wilhelin, canon. 4 id. Maii.
Witham de, Aleidis non. Maii.
Arnold 7 kal. Aug.
Wize, Hildegard 5 kal. Sept.
Woif, Clois et uxor Katerina 4 non.
Mart.
Wolmer, Aleidis, fil. Joh. 2 id. Jun.
Juda et Kat. 2 id. Nov.
Margareta 3 id. Aug.
Worinc de, Jacob 6 kal. Maii.
Wrden de, Elis., monial. 7 kal. Mart.
Wrynsen de, Ricurda 7 kal. Mart.
Ws, Gobelin 17 kal. Jul.
Wuthusen de, Henr. et uxor Aleidis
12 kal. Mart.
Wylde de, Arnold, scabin. 4 kal. Maii
et 4 kal. Jun.
Elis. uxor Am. 4 kal. Jun.
Reinard (de Treuersd.) 14 kal. Aug.
Wilbelm 16 kal. Febr.
Y.
(s. auch J.)
Yuenich de, Elis. 4 non. Jan.
Yseren de, Henr. 11 kal. Jul.
Johanues 16 kal. Dec.
Yvels, Johannes 6 id. Febr.
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Id
4
41*
XJf
3([K
Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898.
Von Ednard Adenaw.
(Mit einer Karte.)
In jiingster Zeit ist bei Ausftihrung der umfangreichen
Kanalisation der Stadt Aachen eine grosse Menge interessanter
und in archaologischer Hinsicht nicht unbedeutender Funde an das
Tageslicht gefordert worden, deren Zahl sich wohl dadurch in
erfreulicher Weise gemehrt hat, dass seit dem Jahre 1893 die
mit der Beaufsichtigung der Kanalarbeiten betrauten stadtischen
Beamten angewiesen sind, ganz besonders auf alle bei Auf-
grabungen zu Tage tretenden alteren Baureste und auf sonstige
Gegenstande von historischem Werth ihr Augenmerk zu richten,
tiber deren Lage genaue Aufmessungen und Aufzeichnungen vor-
zunehmen und die Umstande, unter welchen die Auffindung
stattgefunden hat, schriftlich niederzulegen.
Wahrend nun diese Beschreibungen und Aufzeichnungen,
nachdem iiber den historischen Werth der Ausgrabung in jedem
einzelnen Falle das Gutachten des Stadtarchivars eingeholt
worden ist, anf dem Stadtbauamte aktenmassig und im ,Zu-
sammenhang festgelegt sind, finden sich die seit Ausftihrung
der stadtischen Wasserleitung im Jahre 1879, sowie die in
friiheren Jahren auf Aachener und Aachen-Burtscheider Gebiet
gemachten Funde nur unzusammenhangend beschrieben; es diirfte
aber nicht uninteressant sein, iiber alle hervorragenden Aus-
grabungen von romischen und mittelalterlichen Ueberresten eine
einheitliche Uebersicht zu gewinnen. Eine solche wird durch
nachstehende Zusammenstellung, in welcher alle zu meiner Kennt-
niss gelangten Veroffentlichungen moglichste Berucksichtigung
gefunden haben, bezweckt 1 .
J ) Ich unterlasse nicht hervorzuheben, dass Herr Stadtarchivar Pick
mir bei Aufsuchung des umfarigreichen Quellenmaterials, wie bei Ausarbeitung
der Zusammenstellung in bereitwilligster Weise seine Unterstiitzung geliehen
hat, wofttr ich ihm auch an dieser Stelle den aufrichtigsten Dank ausspreche.
12*
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180 Eduard Adenaw \
In einer auf dem Stadtbauamte befindlichen archaologischen
Karte sind alle bis jetzt bekannt gewordenen Funde an ihren Fund-
stellen init verschiedenartigen und farbigen Zeichen eingetragen
worden, so dass gleichwerthige und demselben Zeitalter ange-
horige Ausgrabungen mit Leichtigkeit zu ubersehen sind. Die
beigegebene Karte stellt in vergrossertem Maassstabe den inneren
Stadttheil dar, der den grossten Theil der anfgefundenen Gegen-
stande enthalt. In ihr wie in der Zusammenstellung sind jedoch
nur die der romischen und der mittelalterlicheu Zeit angehorigen
Funde beriicksichtigt worden. In der Zusammenstellung sind
dieselben nach Strassen in alphabetischer Reihenfolge geordnet.
Schliesslich sei die Anregung gegeben, dass die auf dem
so wichtigen Gebiete im Laufe der Zeiten gemachten, hier etwa
noch fehlenden Entdeckungen in dieser Zeitschrift der Oeffent-
lichkeit ubergeben werden niogen, damit das gesammte vor-
handene Material gesammelt und die begonnene archaologische
Karte vervollstandigt werden konne.
Adalbertsteinweg. Bei Kanalarbeiten im Jahre 1896
gegenuber dem Hause Nr. 227 58 Silbermiinzen aus dem
13. oder 14. Jahrhundert, wahrscheinlich Konig Philipps IV.,
des Schonen (1278— 1314) K A. O. 2 Suermondt-Museum.
Adalbertstrasse. In dem Rohrverlegungsgraben der oberen
Strasse, bei der Anlage der stadtischen Wasserleitung im
Jahre 1879, und zwar von der Pletschmiihle bis zum Felsen
des Adalbert-Stiftes (an der Donau) ein sogen. Kniippeldamm,
1,40 m unter Strassenpflaster. Derselbe war theilweise zerstort,
gut erhalten war er namentlich bei der Stelle gegenuber den
Hausern Nr. 94—96. Die 2—3 m langen und 0,11—0,15 m
dicken Stiicke bestanden meist aus unbehauenem und nur zu-
weilen behauenem Eichenholz, lagen dicht und regelmassig neben-
einander, quer zur Fluchtlinie der Hauser und bildeten einen
Weg, der nahezu der Richtung der jetzigen Strasse folgte. Unter
den Holzern lagen grossere und kleinere Steine ziemlich lest
zusammen und waren offenbar als Stiitzpunkt fur die Holzer
benutzt worden. Unterhalb des Kniippeldammes in der Tiefe
von 1,50—2 m unter der Strassenkrone kamen durch Sieben
der Erde folgende Gegenstande zum Vorschein: ein Bogen-
') Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2.
*) Aufbewahrungsort. Sovveit bekannt, iat derselbe angegebeu.
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ArcMologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 181
griff a us Knochen (angeblich Weberschitfchen), ein zuge-
schnittenes Knochenstiick (angeblich Schlittschuh), ver-
schiedene Gesteine (Kalksteine, Feuersteine, Hornsteine,
Grauwacke, Kohlensandsteine, Kreidemergel u. s. w.), ferner
Steinkohlen, Steinkohlenschlacken, Holzkohlen, Zie-
gel- und Topfereistuckchen, Topfscherben mit und ohne
Glasur, gegerbtes Leder, Stiickchen von Eichenholz,
Aestchen von Weichholzern, zwolf verschiedene Samen-
arten, Reste von Thieren u. s. w. 1 A. 0. Suermondt-Museum.
Dieser Knuppeldamm bildete einen Theil der Heerstrasse
von Mastricht nach Jiilicli und Koln, welche am Konigsthor in
die Stadp trat und durch die jetzige Konigstrasse> Trichter-
gasse, Klappergasse, den Elisengarten und die Adalbertstrasse
auf Eilendorf zuging. In der Adalbertstrasse lagen die Kniippel
auf einer mehrfache keltische Reste enthaltenden Erdschichte 2 .
Bei Kanalarbeiten vor dem Hause Nr. 55 im Februar 1898
in dem Bette des Ponellbaches 5 Kupfermiinzen und 2
medaillenartige Metallstiicke. Sie lagen an der nainlichen
Stelle und waren durch die Reibung mit dem vom Wasser fort-
getriebenen Sand und kleinem Geroll so blank gescheuert, dass
auf den meisten wenig mehr mit blossem Auge zu erkennen
war. Die alteste der Miinzen, von 2 cm Durchmesser, sehr diinn
und aus gelbem Kupfer, ist wohl franzosischer Herkunft und
gehort dem 13. Jahrhundert an. Sie zeigt auf dem Avers
3 Lilien und die Umschrift: + REFECTORI .... Nach dem
2., 5., 7. und 9. Buchstaben steht ein funfeckiger Stern. Der
Revers enthalt ein doppeltes Schlangenkreuz und die Umschrift:
ORRA TERSE. Nach dem 2., 4., 7. und 9. Buchstaben folgt eine
Lilie. Die iibrigen Miinzen stammen aus dem 17. und 18. Jahr-
hundert. Von den beiden medaillenartigen Metallstucken besteht
das eine aus rein stem Messing und hat einen Durchmesser von
4 cm. Es macht den Eindruck, als ob es aus einer grosseren
Messingplatte herausgeschnitten ware ; zumal es auf der Rtick-
seite seit jeher jeder Verzierung entbehrt. Auf der Vorderseite
ist die Gottesmutter in Halbfigur mit dem auf ihrem Schoosse
sitzenden Jesukind dargestellt. Sie tragt eine Zackenkrone auf
J ) Vgl. A. Voss, Katalog der Ausstellung prahistoriseher und anthro-
pologischer Fandc Deutschlands zu Berlin (v. 5.— 21. Aug. 1880) S. 499—502.
2 ) Nach eincra Bericht des Stadtarchivars an das Oberburgermeisteramt
in den Akten Caps. 7, Nr. 5, vol. II, S. 45 If,
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182 Eduard Adenaw
dem Haupte und reicht dem Kinde, das sie mit der Rechten
umfasst halt, mit der Linken einen Apfel. Bei Mutter und Kind
ist das Haupt vom Heiligenschein unigeben. Um das Ganze zieht
sich eine doppelte Kreislinie, an die sich auf beiden Seiten der
Dargestellten zur Ausfullung des Raumes Linearverzierungen
anschliessen. Die zierlich mit der Hand ausgefiihrte Arbeit
riihrt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts her und ist ein
beachtenswerthes Zeugniss der damaligen Kunstfertigkeit in
unserer Vaterstadt. Ebenso interessant, aber alter als dieses
Stuck ist das andere aus Blei. Es hat 3 cm im Durchmesser
und zeigt auf der einen Seite in gothischem Schilde einen httbsch
stilisirten aufspringenden Lowen (Wappen von Brabant) mit der
Umschrift: BRAB-RIDAR(P). In dem letzteren Worte sind der
erste und letzte Buchstabe verstiimmelt, so dass es moglicher-
weise auch anders lauten konnte. Die andere Seite enthalt ein
doppeltes Fadenkreuz, dessen einzelne Linien in Punkten enden,
denen ein Dreipass mit 3 Punkten vorgesetzt ist. In den vier
Ecken ist als Verzierung ein V angebracht, das nach Aussen
ein Perlenkranz umschliesst. Rundherum stehen die Buchstaben :
MAGXS. Auf beiden Seiten zieht sich um den Rand ein Perlen-
kranz. Die Entstehung des auffallend gut erhaltenen Stiickes,
in dem man vielleicht ein brabantisches Zeichen vermuthen
konnte, diirfte nach dem Stil der darauf befindlichen Dar-
stellungen und den Buchstabenformen spatestens ins 14. Jahr-
hundert zu setzen sein 1 . A. 0. Suermondt-Museum.
Annuntiatenbach. Bei den Kanaharbeiten im Jahre 1896
eine durchlochte Bleimedaille, welche auf der Vorderseite
die thronende Gottesmutter mit dem Kinde, eine Lilie in der
Rechten und auf der Riickseite einen langbartigen Mann zeigt,
der vor einem Korbe sitzt und einen daran befestigten Stab mit
dickem Knopf gefasst halt. Der Fund wird als der romanischen
Zeit angehorig bezeichnet 2 . A. 0. Suermondt-Museum.
Augustinerbach. Vor dem Hause Nr. 9/1 bei den Kanal-
arbeiten im Jahre 1896 in einer Tiefe von 2,50 m unter Bach-
sohle ein Mittelerz des romischen Kaisers Domitian 3
(81—96 n. Chr.). A. 0. Suermondt-Museum.
! ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1898, Nr. 171, Bl. 2.
») Vgl. P. Pick ebenda 1897, Nr. 31, Bl. 2.
3 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtcs F Nr. 7,
vol. 1, S. 106 u. 110. Der grosste Theil der in den Akten des Stadtbauamtes
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Arch&ologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 183
Bismarckstrasse. Bei Erdarbeiten zu Neubauten im Jahre
1887 eine romische Ziegelei (?), wobei eine grosse Menge
romischer Ziegel und viele Thonscherben zum Vorschein
kamen l .
Biichel. Im Jahre 1892 in der leer gepumpten Kaiserquelle
im Kaiserbad eine kleine zierliche Gemme, auf welcher eine
Spinnerin dargestellt ist, die in der rechten Hand ein Biindel
Wolle halt. Die Gemme fand sich in einem aus dem Brunnen
herausgeholten Kalkkonkrement und ist vielleicht als ein dem
Quellgotte dargebrachtes Opfer anzusehen. Der bedeutungsvolle
Fund reiht sich ahnlichen auf dem Terrain des Bades zur Konigin
von Ungarn an 2 .
Bereits bei der Ausbesserung des Kaiserbrunnens im Jahre
1782 wurde „im natiirlichen Grunde unter dem Fundament",
wie Michels schreibt 3 , „oder in den Fundamenten eingemauert",
wie der Archivar Meyer der Jiingere angibt 4 , eine gut erhaltene
Bronzemiinze des Kaisers Nero gefunden. Sie zeigte auf dem
Avers den Kopf des Kaisers mit der Umschrift: IMP. NERO
CAESAR AVG. P. MAX. TR. P. P. P., auf dem Revers einen
gefliigelten Genius, in der rechten Hand einen Lorbeerkranz
undjn der linken einen Palmzweig halteud, mit den Buchstaben:
S. C. und der Umschrift: VICTORIA AVGVSTI.
Bei der tiefen Fundamentirung des Kaiserbades kamen
einige Flachziegel mit dem Stempel der 6. Legion zu Tage. Im
Abzugsgraben des Kaiserbades ein mit Granatsplittern besetzter
Ring 5 , welcher der merovingischen Zeit zugeschrieben wird".
Im Jahre 1762 auf dem oberen Theile der Strasse vor dem
heutigen Neubade unter dem Strassenpflaster eine unregelmassig
enthaltenen und hier angefiihrten Notizen beruht auf Mittheilungen des Stadt-
archivars.
1 ) Nach einer Notiz der Aachener Volkszeitung 1887, Nr. 140.
2 ) Vgl. Echo der Gegenwart 1892, Nr. 3, Bl. 2.
s ) Mich els, Abhandlung liber die Nuzbarkeit der in der kaiserl. frcien
Reichsstadt Acben befindlichen Mineralwasser (Koln 1785) S. 2, Aum. 1.
4 ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1898, Nr. 183, Bl. 2. Die
Mtinze gelangte spater in die Munzsammlung des Archivars Meyer d. J. und
1824 in den Besitz der Stadt.
8 ) Vgl. Kantzeler in den Bonner Jahrbiichern XXXVI, S. 156.
•) Vgl. B. M. Lersch, Die Ruinen des Romerbades zu Aachen, S. 4,
Anm. 2.
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184 Eduard Adenaw
geformte, iiber 3300 ko schwere Masse; sie wurde 1814 aus-
gegraben und schliesslich in den Hof der Technischen Hoch-
schule gebracht. Man hielt den Fund fur einen Meteoriten, als
soldier wurde er in alien Ftihrern und Reisebiichern bezeichnet.
Nach einer alteren Analyse sollte die Masse zum grossten Theil
aus metallischem Eisen, Kieselsaure, Schwefel, Kohle und etwas
Arsenik bestehen, auch Spuren von Kobalt enthalten. In fach-
mannischen Kreisen tauchten spater Zweifel uber den Ursprung
der Masse auf; die Einen hielten sie fiir Meteoreisen, Andere
fiir ein Kunstprodukt, indem sie sich darauf stutzten, dass in
der Nahe des Fundortes viele Eisenschlacken aus romischer (?)
Zeit ausgegraben worden seien. Nach dem Ergebniss einer
neuerdings durch Prof. Arzruni ausgefuhrten Untersuchung be-
steht die Masse aus den Ruckstanden geschmolzenen Eisens,
hiittenmannisch „Rennfeuersau tt genanrit, und diirfte einer Zeit
entstammen, wo es noch keine Hochofen gab, sondern nur Schmelz-
ofen, in denen kleinere Mengen Eisen in hochst unvollkommener
Art geschmolzen wurden.
Bei den Kanalarbeiten im Jahre 1896 an der Ecke der
Korbergasse und des Buchels in einer Tiefe von 3,50 m die
Halfte eines Saulenfusses aus grauem Sandstein, 54 cm im
Quadrat enthaltend, 20 cm hoch, ferner eine grosse Anzahl von
Ziegelfragmenten romischer Herkunft. Bemerkenswerth
ist die Auffindung eines romischen Votivsteines aus hell-
gelbem, fast weissem Sande. Das Fragment, aus zwei genau
aneinander passenden Stiicken bestehend, ist oben 42 cm, unten
49 cm breit, misst 60 cm in der Hohe und ist unten 13 cm,
oben 10 cm dick. Die letzte Zeile der Inschrift lautet: COS-
V-S-L-M-, dagegen sind die Buchstaben der daruber stehen-
den Zeile meist nur noch in dem unteren Theile erhalten. Der
erste Buchstabe ist ein D, es folgt ein A, der dritte Buch-
stabe fehlt, der vierte Buchstabe kann ein I oder T sein, dann
folgt ein V und hierauf ein S. Der letzte Buchstabe ist ein B.
Hiernach durfte die Inschrift wohl lauten: DATIVS B(ene-
ficiarius) CO(n)S(ularis) V(otum) S(olvit) L(ubens) M(erito). Solche
beneficiarii des Provinzialstatthalters. des legatus Augusti pro
praetore consularis (der kurz consularis genannt wurde), hier
also des Statthalters von Untergermanien, kommen haufig vor.
Sie wurden vom Statthalter zu verschiedenen Dienstleistungen.
naraentlich aber zu Bureaudiensten auf Grenzstationen oder auf
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Arch&ologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 185
Etappenstationen verwendet 1 . Die Buclistaben der gut erhaltenen
Zeile sind 45 mm hoch; nach ihren Formen gehort die Inschrift
wohl noch in das 2. Jahrhundert n. Chr. A. 0. Suermondt-
Museum.
Ein zweites Fragment eines romischen Votivsteines an
derselben Stelle in gleicher Tiefe. Es bildete die linke obere
Ecke des urspriinglichen Monuments. Die wulstartige Verzie-
rung ist mit blatterforraigen Ornamenten geschmuckt und zeigt
auf der Frontseite ein doppelgekerbtes Vierblatt. Von der In-
schrift war nur ein I erhalten. Ferner daselbst: ein Saulen-
stiick, 37 cm hoch, 26 cm im Durchmesser haltend und in der
Mitte durchbohrt, ein romischer Ziegel, 42 cm im Quadrat
gross, sowie verschiedene Friesstucke 2 . A. 0. Suermondt-
Museum.
Im Mai 1897 bei der Kanalisation vor dem Hause Nr. 2
ein Grosserz des Kaisers Commodus (180—192 n. Chr.).
Von der Umschrift der Vorderseite war lesbar: . . (CO)MMODO
CAES AVGr . . . ., die Riickseite war abgeschliffen 3 . A. 0. Suer-
mondt-Museum.
Im Februar 1898 bei Kanalarbeiten gegeniiber den Hausern
Nr. 45 und 47 in der Tiefe von 2,10 m unter Strassenkrone
romisches Mauerwerk und 1 m unter letzterem eine romische
Betonschicht. Beide zogen sich in der Lange von 9 m durch
deta Kanalgraben und erstreckten sich zu beiden Seiten fiber
die Breite desselben (80 cm) hinaus. Das Mauerwerk, aus
Bruchsteinen bestehend, hatte eine Hohe von 70 cm, wahrend
die Betonschicht nur eine solche von 15 cm aufwies. Bei beiden
enthielt der Mortel reichlich Ziegelmehl. Unter der Beton-
schicht fanden sich in der Erde einzelne romische Ziegel
ohne Stempel. Zu welchem Zwecke das Mauerwerk und die
Betonschicht einst gedient haben, bedarf noch der Aufklarung.
Ferner gegeniiber dem Hause Nr. 38 in der Tiefe von 3,50 m
der untere Theil einer romischen Schiissel aus terra sigillata,
deren Inneres in zierlichen Buchstaben den Stempel DONA • TIM
(Donati manu) zeigte. Versehentlich ist in der Inschrift der
! ) Mittheilung des Stadtarchivars Pick.
f ) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aachcner Post
1897, Nr. 2; bcschrieben von P. Pick.
8 ) Aus den Akten der Hochbau-Abthcilung des Stadtbauamtes F Nr. 7,
vol. 1, S. 113 f.
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186 Eduard Adenaw
Punkt, der nach I gehort, nach A zu stehen gekommen. Der-
selbe Topferstempel wurde iibrigens audi sonst mehrfach, z. B.
in Meersen, unweit Mastricht, gefunden K A. 0. Suermondt-
Museum.
Chorusplatz. Bei den Kanalarbeiten im Januar 1894 zwei
Topferstempel LICINIMA und VIRTVTIS, auf terra sigillata-
Scherben, die mit sonstigen romischen Gefassresten und
Ziegeln ausgegraben wurden 2 . A. 0. Suermondt-Museum.
Im Juli 1894 daselbst Mauerreste aus karolingischer
Zeit, bestehend aus dunnen Bruchsteinplatten und Oolith, in
der Lange von 4 m. 3
In dem Nordflugel des Munsterkreuzganges bei dessen
Wiederherstellung das Fragment eines romischen Tellers
mit dem Stempel CATVS F und zwei Schalen mit den Stempeln
SENICIO und CALVINIV
Bei Ausgrabungen an der nordostlichen Seite der Karls-
kapelle im Jahre 1886 eine alte, anscheinend der romischen
Zeit angehorige Mauer, aufwelcher eine trichterformig durch-
locherte Sandsteinplatte, vermuthlich Malzdarren - Platte aus
neuerer Zeit, lag 5 .
Im Jahre 1894 die Ueberreste zweier alterer Bau-
anlagen, welche in umfangreichen Grundmauerungen aus zwei
verschiedenen Zeitabschnitten der romischen Niederlassung in
Aachen bestehen.^ Nach den vorgefundenen Stempeln der Legio
XXX Vlpia Victrix wird die altere tiefer gelegene Fundamen-
tiruug als dem 2. Jahrhundert angehorig, die zweite dagegen
als Rest einer alten Basilika angesehen und. weil viel hoher
gelegen, dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zugeschrieben.
Anscheinend umschlossen die alteren Grundmauern ein grosses
Quadrat, dessen Ecken nach den vier Himmelsrichtungen lagen.
Mit Sicherheit war die Richtung zweier Seiten dieses Quadrats
*) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1898, Nr. T71, El. 2.
2 ) Vgl. R. Pick, Aus Aachens Vergangenheit S. 186, Anm. 1 und
Aachener Post 1897, Nr. 2.
3 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung dcs Stadtbauamtes B 2408/97.
4 ) Nach einer Mittheilung des Stadtarchivars in deu Akten der Hoch-
bau-Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/98; vgl. auch Aachener Post 1897,
Nr. 2. Alio drei Gegenstande befinden sich im Privatbesitz.
5 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes C 27,
vol. 1, S. 63 und 113; B 4183/86. Daselbst befindet sich auch eine Hand-
zeichnung der Mauer und der Platte.
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Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 187
zu bestiinmen; filr die dritte, die Nordost-Seite, ist eine An-
deutung in friiheren Funden vorhanden. Bei der Ausgrabung
lagen West- und Nordecke des Vierecks 2—3 m unter dem
Strassenniveau, die Ostecke muss sehr gelitten haben, wenn
nicht vollstandig zerstort worden sein, bei der vor beilaufig
zwei Jahrzehnten erfolgten Errichtung von Neubauten auf der
unteren ostlichen Scite des Chorusplatzes; die Sudecke ist durch
den nordlichen Anbau (Karlskapelle) des Ministers bedeckt und
unzuganglich gemacht worden. In der freigelegten Westecke
befand sich ein machtiges Hypocaustum, welches nacli Aussen
durch zwei parallel stehende Mauerwinkel abgeschlossen wurde.
Im Innersten dieser Winkel zeigte ein in gerader Linie ver-
laufender Absatz die Hohe der Suspensura des Hypocaustum
bezw. die Tiefe des iiber der Heizanlage befindlich gewesenen
Pavimentes an.
Bei Gelegenheit dieser Ausgrabungen fanden sich neben
vielen Ziegeln der 30. Legion zwei Steine mit Inschrift-
fragmenten, von denen das eine zweizeilige VEI||| \ | CO 1 1 ,| |
lautet, wahrend das andere vierzeilige, anscheinend altchrist-
liche, nur noch die Anfangsbuchstaben TE der ersten und TV
der letzten Zeile erkennen lasst. Ferner kamen dort der Henkel
einer Amphora mit dem Stempel PNF, ein Ziegelfragment
mit dem Stempel VEX||H|||| |||, sowie zwei weitere mit dem
Stempel LTMPF (Legio prima Minervia pia felix) zu Tage 1 .
Als man im Jahre 1886 die an der Ost- und Siidseite des
Chorusplatzes stehenden alten Hauser entfernte, stiess man auf
Reste von Romermauerwerk und fand Ziegel der legio trans-
rhenana 2 . Unter anderem kamen dabei auch eigenthumliche Rund-
pfeiler, aus romischen Formziegeln bestehend, zu Tage, von denen
einer erhalten geblieben ist. Dieser steht auf dem neuen zwischen
Kramerstrasse und Chorusplatz angelegten Durchgang und ge-
horte zu jener zweiten, jungeren Bauanlage aus der Romerzeit,
zu der bereits genannten Basilika. Die Basilika selbst lag mit
ihrer Sohle bedeutend hoher als die Umfassungsmauern der alten
Viereckanlage. Ihre mit Ausnahme der Siidmauer rings erhaltenen
Ausseninauern stellten das herkommliche Rechteck mit apsiden-
*) Ueber diesc letzteren Funde vgl. Echo der Gcgenwart 1897, Nr. 81,
Bl. 2 und Aachener Post 1897, Nr. 2 und 9.
2 ) Vgl. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. VII, S. 159. Diese
Ziegel sind unter „Kraraerstrasse u beschrieben.
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188 Eduard Adenaw
formigem Abschluss dar. Auffallender Weise war die Basilika
nicht orientirt, sondern stand mit der Apsis nach Norden, dia-
gonal zum alteren Viereck gerichtet, gleichsam als ob die
Aussenmauern des letzteren als Schutz fur die jungere An-
lage hatten dienen mussen. Soweit die westliche Aussenmauer
erhalten war, bildete sie mit der Apsis zusammen 24 tn laufen-
des Mauerwerk. Die lichte Breite zwischen der westlichen und
der ostlichen Abschlussmauer des Langhauses betrug 13,25 m.
Der oben bezeichnete Rundpfeiler steht nun innerhalb der beiden
Aussenmauern, und zwar etwa 3,35 m von der ostlichen entfernt.
Die Visirlinie, welche, durch die Westkante der Pfeilerbasis
gelegt, parallel den Aussenmauern, nach dem nordichen Abschluss
der Basilika gerichtet wurde, traf ungefahr die Westkante des
Portalabschlusses der Apsis; somit ist der Pfeiler als Theil des
inneren Stiitzensystems der Basilika selbst anzusehen und zwar
als einer der unteren Pfeiler der ostlichen Reihe. Es sollen
auf derselben Linie noch Reste der anderen Ostpfeiler nach-
zuweisen sein. Die Fundamente der Basilika zeigten allerwarts,
soweit dieselben freigelegt wurden, besondere Vorsichtsmass-
regeln, die auf Festigkeit und Widerstandsfahigkeit des Ganzen
berechnet sind. Wenn z. B. die westliche Langhausmauer einen
ungemein starken treppenartig ansteigenden Mauerfuss hatte,
so ist die Erklarung in dem schlechten Baugrund und der
grossen Wasserhaltigkeit des Bodens zu suchen. Dieselbe Er-
klarung kann man audi gelten lassen gegenuber der Eigenthlim-
lichkeit, dass die Apsis durch ein nach aussen vorgelegtes ini
Rechteck angelegtes masstves Mauerwerk eingekapselt war, wenn
man nicht annehmen will, dass hierbei audi mit dem Gewolbe-
druck der Apsis selbst gerechnet word en ist. Auf der Westseite
der Apsis befanden sich noch zwei je 1.80 in lange und 0,90 m
breite rechteckige, gemauerte Behalter, deren Bestimmung vor-
lauflg unaufgeklart bleiben muss 1 .
Eine Aufnahme dieser Ausgrabungen ist durch das Geometer-
bureau des Stadtbauamtes erfolgt und wird daselbst aufbewahrt.
In den Akten der Tiefbauabtheilung des Stadtbauamtes 2
sind diese Ausgrabungen ebenfalls beschrieben und wird hin-
*) Diese Angaben sind cntnommcn einem Berichtc von H. Kelleter
im Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift fiir Gcschichte und
Kunst, Jahrg. XIV (1895), Nr. 1 und 2, Spalte 6 if.
8 ) C 27, vol. 1, S. 222 ff.
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Archaologische Funde in Aachen bis znm .Tahre 1898. 189
sichtlich des Hypocaustums berichtet, dass aufgedeckt seien:
der eigentliche Heizkanal, in dem sich noch Holzkohlenreste
vorfanden, eine Anzahl kleiner Pfeiler aus einzelnen ubereiuander
geschichteten viereckigen Ziegeln, welche die Heizkammer trugen,
ferner in den Seitenwanden mehrere Heizzuge aus viereckigen
Thonrohren.
Ueber die Ausgrabungen sind Photographien aufgenomraen
worden, von denen je ein Exemplar dem stadtischen Archiv
und dem Suermondt-Museum uberwiesen worden ist.
Die oben erwahnte, im Jahre 1886 gemachte Ausgrabung
ist ebenfalls durch das Stadtbauamt aufgenommen worden und
wird auf dem Geometerbureau daselbst aufbewahrt 1 . Auch
befindet sich in den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadt-
bauamtes ein Bericht des Architekten C. Rhoen uber diese Aus-
grabungen, jedoch muss hier von dessen Wiedergabe Abstand
genommen werden, weil in dem Berichte auf die in dem zu-
gehorigen Plane eingezeichneten Buchstaben Bezug genommen
wird, und in Folge dessen ohne diesen Plan eine genaue Ueber-
sicht fehlen wurde. Erwahnt sei nur, dass Rhoen das auf-
gefundene Mauerwerk theils fiir romisches und karolingisches
halt, theils fiir einer spateren Zeit angehorig erklart 2 .
*) Eine Beschreibung dieser Ausgrabungen scheint seitens des Stadt-
bauamtes nicht angefertigt worden zu sein, nur ist in einer diesbezuglichen
Verfiigung des Oberbiirgenneisteramtes bemerkt, dass „die Sohle und an-
scbeinend der Steinplattenbelag alterer Bauwerke zu Tage getretcn sind".
Akten der Tlefbau-Abtheilung C 27, vol. 1, S. 208 ff. J.-Nr. 7794/86, B 2707.
2 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes K 13,
vol. 1, S. 159 ff. Auf S. 165 wird berichtet, dass die Rhoensche Aufnahme
in Bezug auf die Situation mit derjenigen des Bauamtes ubercinstimme. Nur
sei letztere insofern vollkommener, als die HOhen mit Beziehung auf den
Normal-NuUpunkt eingeschrieben, uud die Lage der aufgefundenen Reste
durch eingemessene Linien zu den Mauern des Domes festgelegt seien. Im
Grossen und Ganzen wird den Auseinandersetzungen des Architekten Rhoen
beigetrcten, mit Ausnahme der feinen Unterscheiduugen der Entstehungs-
zeiten der einzelnen Mauerreste. Es sei zu konstatiren, wie diese Reste in
Zusammenhaug standen mit den z. Zt. im Inneren des Domes aufgedeckten
Resten. Es wird alsdann darauf hingewiesen, dass Rhoen wahrscheinlich im
Besitze einer Kopie dieser letzteren Aufzeichnungen sei, und dass ferner eine
solche entweder boi der hiesigcn Konigl. Regierung oder beim Kbnigl.
Miuisterium in Berlin vorhandeu sei, da die damaligeu Ausgrabungen im
Auftrage des K5nigs Friedrich Wilhelm IV. erfolgten. — Inzwischen wurde
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190 Eduard Adenaw
Ueber die Aufgrabungen, welche auf dem Chorusplatz im
Jahre 1882 im Auftrage des damaligen Direktors des Provinzial-
Museums in Bonn, Prof. E. aus'm Weerth, gemacht worden sind,
flnden sich in den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadt-
bauamtes nur kurze Nachrichten 1 . In einem Bericht an das
Oberburgermeistefamt 2 heisst es, dass die Aufgrabungen in der
Zeit vom 15. September bis 5. Oktober 1882 erfolgten. „Schatze
wurden durch die Aufgrabungen nicht gefunden. Das Ergebniss
der Nachgrabungen war die Entdeckung verschiedener romischer
Mauerreste inmitten des Chorusplatzes, sowie an der Ecke des
an den Dom-Werkplatz anstossenden Gebaudes, Chorusplatz Nr. 9,
und auf dem Platze vor dem Eingang zur Dom-Kreuzkapelle.
Eine kleine Anzahl werthloser Scherben von rothen und schwarzen
romischen Thongefassen hat Prof, aus'm Weerth an sich genommen. a
Letzterem ist auch eine Situationszeichnung dieser Ausgrabungen
zugesandt worden 3 .
Der karolingische Gang zwischen Rathhaus und Munster
ist zur Zeit durch das Stadtbauamt aufgenommen und in aus-
fuhrlicher Weise dargestellt worden. Die betr. Plane befinden
sich in der Plankammer des Stadtbauamtes (Mappe Rathhaus).
Der Abbruch eines Theiles des Ganges in der Breite der neuen
Strasse zwischen Chorus- und Klosterplatz erfolgte nach vor-
heriger Einholung der Genehmigung des Konigl. Ministeriums,
welche unterm 6. September 1890 ertheilt wurde, noch im
Laufe dieses Jahres 4 . Die Niederlegung der ubrigen Reste dieses
Ganges zwischen der genannten Strasse und dem Rathhaus fand
im Jahre 1894 statt, nachdem auch hierzu die Genehmigung des
Konigl. Ministeriums ertheilt war 5 . Unter dem Gange wurde
eine Grube aufgedeckt 6 .
festgestellt, dass in den Akten des Oberbttrgermeisteramtes Caps. 7, Nr. 5,
vol. II, S. 96 ff. eine Abschrift des Protokolls iiber die in der Munsterkirche
im Oktober 1843 vorgenommenen Nachgrabungen, welche im Beisein des
Propstes Dr. Claessen, des Geheimraths von Olfers, Professors C. P. Bock
nnd des Domvikars Beissel stattfanden, vorhanden ist.
') K 18, vol. 1, S. 75 ff.
*) Ebenda S. 84.
3 ) Ebenda S. 86.
4 ) Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes A 21, vol. 1, S. 62.
B ) Ebenda R 14, vol. 3, S. 22, 28—34, 183—193.
•) Ebenda S. 190.
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Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahrc 1898. 191
Bei den Kanalarbeiten auf dem Chorusplatz im Jahre 1896
stiess mau in einer Tiefe von 3,80 ra unter Strassenkrone auf ein
3 cm holies Napfchen aus terra sigillata, dessen Boden den
gut erhaltenen Topferstempel AQVII aufwies 1 . A. 0. Suer-
mondt-Museum.
Im Jahre 1894 wurden bei den Kanalarbeiten ebendaselbst
vor der neuen Alignementslinie an der Westseite in einer Tiefe
von 0,60 — 1,45 m unter Strassenkrone Ma uer res te aufgefunden,
welche wohl mit Sicherheit karolingischen Ursprungs sind, da
sowohl die zur Verwendung gelangten Steine, als auch der
Mortel mit dem beim karolingischen Gang verwendeten iiber-
einstimmten. Auch stiess man an derselben Stelle auf einen
alten Wassergraben, welcher mit Schlamm angefiillt war 2 .
Im Juli 1894 trat bei Ausschachtung des neuen Strebe-
pfeilers zur Verstarkung der Hinterfronte des Rathhauses zwischen
dem Treppenhause und dem Granusthurme eine karolingische
Mauer zu Tage. Sie hatte eine Tiefe von 4,26 m, eine Lange
von 4,80 m und eine Starke von 1,50 m, lag in paralleler
Richtung zur Hinterfront des Rathhauses und reichte mit ihrer
Oberkante bis zum Hofpflaster. Diese Mauer bildete einen Theil
der der ganzen Siidseite des Rathhauses entlang in einem Abstand
von 4—5 m von demselben gehenden Mauer, welche einst das
Solarium des Pfalzbaues trug. In der Baugrube des erwahnten
Strebepfeilers fanden sich Reste romischer Ziegel und ein
Findling von 0,54 m Lange, 0,48 m Breite und 0,32 m Hohe 3 .
Auch wurde im Jahre 1896 bei Kanalarbeiten im Rathhaus-
garten und zwar zwischen dem Treppenhaus und dem westlichen
neuen Strebepfeiler der Hinterfront karolingisches Mauer-
werk gefunden, dessen Oberkante 0,40 m und dessen Unter-
kante 3,48 m unter Gartenterrain lag 4 .
Ende Sommer 1894 bei Ausschachtungsarbeiten an der
Siidostseite des Rathhauses ein romisches Mittelerz, an-
*) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aachener Post
1897, Nr. 2; beschrieben von P. Pick.
*) Eine Handzeichnung und Beschreibung befindet sich in den Akten
der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes F Nr. 7, vol. la, S. 8 und 9,
13 und 14.
s ) Eine Aufzeichnung dieser Mauer befindet sich in den Akten der
Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes F Nr. 7, vol. la, S. 15.
4 ) Eine Handzeichnung dieses Restes ebenda S. 50.
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192 Eduard Adenaw
scheinend der Zeit des Kaisers Claudius II. Gothicus (268 — 270
n. Chr.).angehorend. Avers: Kopf mit Strahlenkrone, Umsehrift:
ON . . . Revers: Altar, Umsehrift: CONS(ecratio). Die Buch-
staben ON auf der Vorderseite lassen vielleicht auf den Kaiser
Saloninus (f 269 n. Chr.) schliessen 1 .
Weitere Mittheilungen liber das Rathhaus finden sich unter
„Markt tt und iiber Ausgrabungen im Munster und dessen un-
mittelbarer Nahe unter „Domhof tt und „Munsterplatz a .
Durchbruchstrasse zwischen Chorus- und Kloster-
platz. Bei den Kanalarbeiten im Jahre 1896 in verschiedener
Tiefe ausgedehntes Mauerwerk aus karolingischer Zeit,
fur dessen Zweckbestimmung vorderhand geniigende Anhalts-
punkte nicht vorhanden sind 2 . *
Durchbruchstrasse zwischen Chorusplatz und Markt.
Bei Ausfuhrung des Strassenkanals im Jahre 1896 in einer
Tiefe von 3,85 — 4,10 m eiue grosse Anzahl senkrecht in die
Erde getriebener Eichenpfahle von 1,80 — 2 m Lange. Sie
standen im gewachsenen Lehmboden, wahrend sich tiber ihnen
angefullter Boden vorfand 3 . Diese Pfahle gehoren ohne Zweifel
spatraittelalterlicher Zeit an 4 .
Dammstrasse zu Aachen-Burtscheid. In einem alten
Kellerraum unweit des Kochbrunnens folgende romische Alter-
thiimer: eine harfenahnliche Spange aus gelbem Kupfer
und ein kupfernes Loffelchen, welches wohl zum Heraus-
nehmen von Salbe bestimmt war. Ein zugleich gefundener
Metallstift mit bohnenformigem Kopfe war eher Haarnadel
als Schreibstift (stilus). Das dabei gelegene Grosserz des Kaisers
Claudius (41 — 54 n. Chr.) gehort wohl einer friiheren Zeit als
die ubrigen Fundgegenstande an 5 .
Domhof. Bei Legung der Rohren der stadtischen Wasser-
leitung im Jahre 1879 und spater nochmals im Jahre 1885 ein
romischer (oder karolingischer?) Kanal, welcher die Strasse
! ) Mittheilung des Stadtarchivars Pick.
2 ) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2. Eine Handzeichnung
dieser Mauerreste befindet sich in den Akten der Hochbau-Abtheilung des
Stadtbauamtes F Nr. 7, vol. la, S. 28 und 35.
3 ) Ebenda S. 54 und Aachener Post 1897, Nr. 14.
4 ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1898, Nr. 82, Bl. 2.
5 ) Vgl. B. M. Lersch a. a. 0. S. 5 und Bonner Jahrbucher LXVII,
S. 155 und LX, S. 19.
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Arehaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 193
zwischen dem Hause Domhof Nr. 4 und der dem Domhof zu-
gekehrten Riickfronte des Hauses Munsterkirchhof Nr. 17 durch-
kreuzte. Der Kanal war im Lichten 1 in breit und 1,10 m
hoch; die Sohle lag 2,30 m, die obere Abdeckung 0,50 m unter
Strassenkrone. In denselben mundete ein Stichkanal, welcher
die Richtung vom Hause Domhof Nr. 6 nahm und in den ersteren
etwa in Strassenmitte einmiindete 1 .
Auf dem Thurme des Aachener Muusters, bei dessen Ausbau,
an der Stelle, wo das karolingische Mauerwerk aufhort, das
Fragment einer romischen Inschrift. Es ist ein Sandstein
von 40 cm Hohe und 60 cm Lange, mit 6 cm Buchstabenhohe *.
Der Text lautet:
IGrLilJjll
LREAOPTAT
STOGENWS
3PTATINIA
BETATAFET
In der Nordwand (nicht Sudwand) der Taufkapelle umgekehrt
eingemauert folgendes Inschriftfragment:
||||IAE VERV 1 1 1 1
1 1 1 1 AMENTO HI! '
Von der zweiten Zeile ist das untere Drittel abgeschnitten \
Memorienstein des 10. Jahrhunderts, Kalksteinplatte 55 cm
lang, 51 cm breit und 10 cm dick, gefunden Anfangs der siebziger
Jahre in den im 12. Jahrhundert erbauten und auf karolingischem
Mauerwerk ruhenden Giebelaufsatzen des Miinsters, mit der In-
schrift (Abkiirzungen aufgelost): -hXKalendas Aprilis obiit Miuia
mater Lamberti + 4 .
Ueber andere Funde im Miinster und in dessen unmittel-
barer Nahe s. „Chorusplatz u und w Munsterplatz u .
Von grosser geschichtlicher Bedeutung sind die im Jahre 1898
gemachten Ausgrabungen auf dem Domhof, urn deren Ermog-
*) Nach ciner Skizze des Stcinmetzmeisters J. Baecker (im Besitze
des Stadtarchivars Pick).
2 ) Vgl. E. aus'm Weerth in den Bonner Jahrb. LXXIII, S. 154.
3 ) Ebenda.
4 ) Vgl. J. H. Kessel in der Monatsschrift. fttr rheinisch-westfalische
Geschichtsforschung und Alterthumskunde II, S. 456 ff., wo auch eine Ab-
bildung der Inschrift beigefttgt ist.
18
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194 Eduard Adenaw
lichung der Karlsverein und Stadtverordneter Schmitz besondere
Verdienste sich erworben haben. Letzterer, sowie Privatdocent
Buchkremer haben die aufgefundenen Reste des karolingischen
Atriums in einer Monatsversammlung des Aachener Geschichts-
vereins erl&utert \ und soil hier nur ier Vollstandigkeit halber
dieser Ausgrabungen Erwahnung gethan sein. Es darf wohl
angenommen werden, dass demnachst iiber diesen wichtigen
Fund eine genaue Beschreibung an die Oeffentlichkeit ge-
langen wird 2 .
Edelstrasse. Im Jahre 1822 bei Ausfuhrung eines Tunnels,
welcher vom Kaiserbad ausgeht und dazu bestimmt ist, das
Thermalwasser zum Elisenbrunnen zu bringen, 7 — 8 Fuss tief
ein jetzt verschwundener, in 3—4 Stiicke gebrochener Votiv-
stein mit einer Inschrift, die der Gliicksgottin und dem Orts-
genius, vielleicht auch dem Aeskulap gewidmet war 3 . Die In-
schrift lautet nach Brambach:
FOETIIIHIIIIIIIIIlWlHI
T^i'^ll'ELOCICA
NDDNIVS GAIVS
hllllVIRAVCV
Zu erganzen, wie folgt: Fortunae salutari (oder adiutrici oder
Aesculapio) et tutele loci Candidinius Gaius sevir augustalis.
Beim Neubau des Badeliauses „Zur Konigin von Ungarn"
theils im Jahre 1862, theils im Jahre 1877 die Fundamente
eines grossen Romerbades, welches von der 6. Legion etwa
in den Jahren 69 — 120 n. Chr. in der Nahe der jetzigen Kaiser-
quelle erbaut wurde. Das Gebaude erstreckte sich bis in die
benachbarten Strassen (heutige Edelstrasse und Biichel). Ein
Theil dieser Reste ist noch erhalten. Die aufgefundenen antiken
Gegenstande, namentlich ein prachtiger goldener Ohrring
J ) Vgl. die unten abgedruckte, Abhandlung Buchkremer s.
*) Vgl. auch Politisches Tageblatt 1898, Nr. 16, Bl. 1.
8 ) Ueber das bei dieter Gelegenheit gefundene rtfmisehe Mauerwerk vgl.
B. M. Lersch a. a. 0. S. 6. — Die Inschrift ist ofters gedruckt, so Rhei-
nische Flora 1826, Nr. 190; Lersch, Centralmuseum rheinlftndischer Inschriften
Bd. Ill, Nr. 78; Brambach, Corpus inscriptionnm Rhenanarum p. 137,
Nr. 628; T hiss en, Aachens B&der und Badeleben S. 4; Quix, Geschichte
der Stadt Aachen Bd. I, S. 2 f.; Bonucr Jahrb. LX, S. 23.
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Archaologische Funde in Aachen bis znm Jahre 1898. 195
und drei geschnittene Gemmen, sowie ein Steinmesser,
befinden sich im stadtischen Suermondt-Museum K
Dachpfanne (Thonplatte), 1822 gefunden. Inschrift:
LEGVI-VICPF-
IVLIVS MARTIALIS 2 .
Fischmarkt. (Ein Theil der hier gemachten Funde ist
unter „Sohmiedstrasse a beschrieben.)
Im Jali re 1893 oberhalb der Stelle, wo die dort beschriebene
Gussdecke im Schachtgraben aufhorte, noch ein Kanal von
Stein und ein anderer von Holz. Der erstere bestand aus
regelmassig behauenen mergeligen Sandsteinen von durchschnitt-
lich mehr als 1 j 2 m Lange und von je 22 cm Breite und Hohe, die
ohne Mortelverbindung aneinander gefugt waren. In die Steine
war eine runde geschlossene Rinne von 8 cm Breite eingehauen.
Gedeckt war der Kanal mit 55 — 70 cm langen und iiber 3 cm
dicken, schon behauenen Sandsteinplatten. Er wurde gegeniiber
der Scheidemauer zwischen dem Archivgebaude und dem Hause
Fischmarkt Nr. 4 in der Tiefe von stark 3 m angetroffen und
hatte die Richtung von Norden nach Siiden. In derselben
Richtung ging audi, wie es schien, sein Gefalle 3 .
Bei den Erdarbeiten im Grashaus ausser mehreren mit
Jahreszahlen versehenen Scherben von Siegburger oder
Raerener Steingut des 16. Jahrhunderts in der Tiefe von
3 m unter dem Fussboden der dort befindlichen Gef&ngnisszellen,
welcher mit der Strasse ungefahr in gleichem Niveau liegt, der
untere Theil einer Schale aus samischer Erde (terra sigil-
lata). Das Fragment lag auf gewachsenem Boden und tragt
unten im Inneren den von einer Kreislinie eingefassten Topfer-
stempel CVPITVS 4 .
! ) Vgl. B. M. Lersch a. a. 0. S. 20 ff. und Bonner Jahrb. XXXII, S. 137
und LX, S. 12 ff. und S. 150.
2 ) Vgl. Kessel in den Bonner Jahrb. LX, S. 25 nnd Brambach,
Corpus inscriptionum Rhenanarum p. 137, Nr. 629.
s ) Vgl. Echo der Gegenwart 1893, Nr. 160.
4 ) Vgl. Korrespondenzblatt der Westdeutachen Zeitschrift fiir Geschichte
und Knnst VII, Sp. 5. Die Zeit der Auffindung ist hier zwar nicht angegcben,
sie fallt aber unzweifelhaft in das Jahr 1886, da in dicsem die Erdarbeiten
fttr den Umban des Grasgeb&udes vorgenommen wurden. Die Lesuug EVPITVS
ist nach R. Pick, Aus Aachens Vergangenheit S. 9, Amu. 2 unrichtig.
13*
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190 Eduard Adenaw
Beim Auswerfen der Fundamente zu dem hinteren Theile
des Grasgebaudes im Jahre 1887 in der Tiefe von 3 m eine
Anzahl senkrecht in die Erde eingetriebener Pfahle, die im
oberen Theil abgefault und unten zugespitzt waren. Funf
dieser Pfahle, etwa 90 cm lang und 30 cm dick, wurden her-
ausgezogen, die tlbrigen liess man, da sie dem Neubau nicht
hinderlich waren, im Boden stecken. In der iiber den Pfahlen
zunachst liegenden Erdschicht kamen zwei Bruchstiicke von
romischen Thonkrugen zum Vorschein, hoher hinauf einige
dem Mittelaltcr und der neueren Zeit angehorige Alter-
thurner, darunter ein fragmentarisches Relief in Blaustein:
der untere Korpertheil eines Kriegers in Stiefeln, der seinen
Fuss auf den hingestreckten Feind setzt 1 .
Bei den Ausschachtungsarbeiten fiir das neue Bibliothek-
gebaude auf dem Kornhallenterrain im Jahre 1895 ein kupfer-
ner Siegelring mit einer Hausmarke, aus spat- oder nach-
mittelalterlicher Zeit 2 ; ferner ein Schlussel aus derselben
Zeit 8 . A. 0. Suermondt-Museum.
Forst bei Aachen. (Fundstelle nicht genauer bekannt.)
Beim Lehmstechen im Jahre 1894 eine Silbermunze des Kaisers
Galba (68—69 n. Chr.). Avers: Kopf mit Binde; Umschrift:
IMP. SER. GALBA AVG. Revers: Opfernde Gottin; Umschrift:
SALVS GE(neris huma)NI 4 .
Franzstrasse. Unfern der Stelle, wo die Mathiashofstrasse
in die Franzstrasse einmundet, bei den Kanalarbeiten im Jahre
1894 in der Tiefe von 1,80—2 m eine alte Strasse, die sich
in der Richtung nach dem Marschierthor fortsetzt. Dieselbe
bestand aus einer Kiesdecke von 40 und mehr cm Hohe, darunter
lag aufgeschiitteter oder gewachsener Boden, meist lehmartiger
Sand. Die Breite der Strasse betrug 5—6 m.
Gegeniiber dem Hause Franzstrasse Nr. 53 in der Kies-
decke ein gut erhaltenes Mittelerz Marc Aurels (161 — 180
n. Chr.). Der bartige Kopf des Kaisers ist mit einer Strahlen-
krone versehen, Umschrift: M. ANTON1NVS AVG. TR. P. XXIIII.
Auf der Riickseite ist eine stehende weibliche Figur dargestellt,
*) Nach Mittheilungen des Stadtarchivars. Akten der Hochbau-Abtheilnng
des Stadtbauamtes B 2408/97.
2 ) Vgl. P. Pick im Echo der Gegenwart 1897, Nr. 81, Bl. 2.
3 ) Akten der Hocbban- Abtheilung des Stadtbauamtes F Nr. 7, vol. 1, S. 98.
*) Vgl. Aacbener Post 1897, Nr. 9.
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ArcMologische Funde in Aachen bis zura Jahre 1898. 197
in der Linken einen Stab oder Speer, in der vorgestreckten
Rechten eine Schale haltend, vor ihr ein Altar, aus deni sich
eine Schlange windet. Die Umschrift der Riickseite lautet:
SALVTI AVGVSTL Im Felde steht: S. C. 1
Grosskolnstrasse. Bei Anlage der Kellerraume in dem
Hause Nr. 1 im Jahre 1890 und bei Umbauten in dem Hause
Nr. 62 etwa in den Jahren 1880—1883 mehrere mit Holz
ausgeschlagene vierseitige Gruben (s. unten) und ^pat-
mittelalterliche Kriige 2 .
Im Jahre 1895 vor dem Hause Nr. 7 einige romische
Ziegel mit und ohne Legionsstempel. Dieselben lagen in der
Mitte der Strasse in einer Tiefe von 3 m 3 .
Hartmanustrasse. Auf dem fruheren Stephanshof im Jahre
1888: sechszehn mit Holz ausgeschlagene vierseitige
Gruben, welche zum Theil unter den neu errichteten Hausern
Nr. 14—16 und Nr. 28—36, zum Theil unter der Axe der
jetzigen Elisabethstrasse lagen. Diese Gruben werden mit der
friihesten Ortsbefestigung in Verbindung grebracht 4 . Die zuerst
aufgedeckte Grube mass 2:2 m, die zweite 2,75:3,15 m, die
dritte und vierte 1,5: 1,5 m, die funfte, sechste und siebente zu-
sammen 4:4 m. Die iibrigen sind nicht genau gemessen worden,
hielten sich aber innerhalb derselben Maasse. Bei alleu reichte die
Sohle 4 m unter die Oberflache. In den Gruben fanden sich zahl-
reiche Kirschenkerne, ganze und zerbrochene Thongefasse
verschiedener Gestalt und ungleichen Alters, ein romisches
Trinkgefass, 12 bauchige, nicht glasirte Henkelkriige, wahr-
scheinlich aus dem 10. — 14. Jahrhundert, Scherben von Raere-
ner Ge fas sen. Auf der Sohle der aufgefundenen zweiten Grube
ein kupferner Schliissel romanischer Arbeit etwa aus dem 12.
Jahrhundert, einige ganz oxydirte Kupfermiinzen, Kiefern
und Knochen eines Schweines, ein kunstloser verrostcter Eisen-
schltissel, ein kupferner Fasskrahn und ftinf Gussformen. Aus
dem Boden unterhalb der ehemaligen Kapelle hob man eine Masse
*) Vgl. Echo der Gegenwart 1894, Nr. 104; beschr. von R. Pick. Eine
Aufnahmti der aufgefundenen Strasse betindet sich in den Akten der Hoch-
bau-Abtheilung des Stadtbauamtcs F Nr. 7, vol. la, S. 25.
*) Vgl. Pick, Aus Aachens Vergangenhcit S. 124, Anra. 3.
3 ) Aus den Akten der Hochbau-Abthcilung des Stadtbauamtes F Nr. 7,
vol. la, S. 23.
4 ) Vgl. R. Pick a. a. 0. S. 124,
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198 s Eduard Adenaw
Menschenknochen. An einer Stelle brachte man ein gekuppeltes
romanisches Kapital aus Kalkstein zu Tage, sowie in der
Nahe ein Stuck geschmolzenen Kupfers 1 .
Im Jahre 1897 bei den Kanalisationsarbeiten nicht weit
von der Ursulinerstrasse in der Tiefe von 1,75 m eine 5 cm
dicke Strassendecke aus gelbem Kies, die ziemlich fest her-
gestellt war. Auf derselben fand sich eine grosse Anzahl
romischerZiegelfragmente, die haufenweise zusammen lagen.
Dort, wo die Hartmannstrasse und Ursulinerstrasse zusammen-
stossen, lief in der Richtung von 0. nach W. eine aus Bruch-
steinen aufgefiihrte Mauer, die, nach dem zahlreiche ungeloschte
Kalktheilchen enthaltenden Mortel zu schliessen, in spat- oder
uachmittelalterliche Zeit zu versetzen sein durfte. Unter der
Strasse war fester Lehmboden, der nach dem Friedrich Wilhelm-
Platz immer hoher zum Niveau austieg; die Seite der Strasse
nach Suden war durch nebeneinander liegende Bruchsteine ab-
gegrenzt 2 .
Hof. Gegenuber dem Hause Nr. 2 bei den Kanalarbeiten
im Jahre 1896, ausser einer in einer Tiefe von 2,30 m ge-
fundenen Silbermunze des Kolner Erzbischofs Maximilian
Heinrich, Herzogs von Bayern, mit der Jahreszahl 1665, in einer
Tiefe von 1,50 m ein gut erhaltenes Kleinerz Konstantins des
Grossen (306 — 327 n. Chr.); der Revers zeigt den .Sonnengott
mit Strahlendiadem und dieUmschrift: SOL(I) 1NVICT0 COMITI,
sowie zu beiden Seiten der Figur die Buchstaben ST. 3 A. 0.
Suermondt-Museum.
Holzgraben. Im Jahre 1897 bei den Kanalarbeiten vor
dem Hause Nr. 19 in einer Tiefe von 3,80 m unter Terrain
ein spatmittelalterlicher Bronzeschliissel in sehr schoner Aus-
fiihrung 4 . A. 0. Suermondt-Museum.
Hiihiierinarkt. Da, wo der uber die Strasse gefiihrte
Kanal in jenen der Kramerstrasse einmundet, in einer Tiefe von
*) Vgl. K. Wieth in der Zeitschrift „Aus Aachens Vorzeit" Jahrg. II,
S. 94. Daselbst auch eine Situationsskizze. Das romische Triukgefass ist
jetzt im Besilze des Stadtarehivars Pick.
f ) Vgl. Aachener Post 1897, Nr. 28.
8 ) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, HI. 2 und Aachener Post
1897, Nr. 9; beschr. von P. Pick.
4 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes F Nr. 7,
vol. 1, S. 113/114.
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Archaologische Funde in Aachen bis zuin Jahre 1898. 199
etwa 0,50 ra im Jahre 1896 eine gewaltige Mauer, von welcher
ein Theil bereits frtiher bei der Anlage des Kanals in der
Kramerstrasse aufgefunden worden war 1 .
Jakobstrasse. Im Fruhjahr 1892 bei Abbruch des Hauses
Nr. 108 (Eigenthum des Kommerzienrathes Louis Beissel) auf
dessen Hof kaum 1 m tief in der Erde ein Topf mit 87 (84)
Goldmiinzen, die samintlich der Zeit von 1327 — 1419 angehoren.
Sie stammen von den deutschen Kaisern und Konigen Ludwig IV.,
Karl IV., Ruprecht und Sigmund, ferner von Karl V. von Frank-
reich, Eduard III. von England, den Herzogen Philipp dem
Kuhnen von Burgund und Wenzel von Brabant, dem Kurfursten
Ruprecht von der Pfalz, den Erzbischofen Johann I. (oder II.),
Adolf I. und Konrad II. von Mainz, Kuno II. und Werner von
Trier, Friedrich III. von Koln u. s. w.
Ein zweiter Topf mit Aachener Silbermiinzen, dienicht
genauer untersucht worden sind, aber nach den daruber bekannt
gewordenen Nachrichten ungefahr aus derselben Zeit stammten,
kam mehr unterhalb in der Jakobstrasse bei Ausschachtung auf
einer Baustelle im Jahre 1888 zum Vorschein. Vielleicht gehort
hierher auch noch ein anderer Miinzfund, der in unmittelbarer
Nahe der erstgenannten Fundstatte Anfangs der siebziger Jahre
gemacht und leider ebenfalls verschleudert wurde 2 .
Bei Legung der Rohren der stadtischen Wasserleitung im
Jahre 1879 bei dem Hause Nr. 100 in einer Tiefe von ca. 3,25 m
eine alte (romische) Strasse (von den Arbeitern „Pavei tt
genannt) 3 .
Im Jahre 1891 beim Bau des westlichen Flugels des Franzis-
kanerinnenklosters, zwischen der Jakobstrasse und dem Linden-
platz, mehrere Eichenpfahlungen und spatmittelalterliche
Krtige 4 .
Jesuiten strasse. Auf dem Terrain der ehemaligen Prinzen-
hofkaserne beim Neubau des Realgymnasiums im Jahre 1888
funf mit Holz eingefasste Senkgruben von ganz ahnlicher Grosse
! ) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2.
2 ) Vgl. ebenda 1892, Nr. 237, Bl. 3 (Strafkammcrverhandlung) und
R. Pick, Aus Aachens Vergangenheit S. 378, Anm. 2.
3 ) Nach Mittheilungen von Realgymnasial-Vorscliullehrer Pschmadt.
Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/97.
4 ) Vgl. R. Pick, Aus Aacuens Vcrgangenbejt S t 124, Anm. 3.
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200 Eduard Adenaw
und BeschaiFenheit und nahezu gleiehartiger Fullung, wie die in
der Hartmannstrasse zu Tage getretenen Gruben (s. diese) 1 .
Judengasse. Gegenubor dem Hause Nr. 1 bei Herstellung
des Kanalanschlusses fur das Haus Jakobstrasse Nr. 8 in der
Tiefe von 1,20 m eine kleine, fast ganz mit Patina iiberzogene
Bronzefigur. Sie zeigt ein menschliches Antlitz mit stark
hervortretenden Augen, spitzem Kinn und weit abstehenden
Ohren und einen Thierleib, vorn mit 2 Beinen, von denen eines
verstummelt, mit einem nach unten gebogenen, etwas beschadigten
Schwanze. Auf den Beinen und dem Schwanze steht die Figur.
Sie hat 9 cm in der Lange und ebensoviel am Kopfe in der Hohe.
In der Mitte des Leibes (Hohlguss) oben und unten eine fast
dreieckige OefFnung, oben enger als unten. Die Figur ist eine
ziemlich rohe Arbeit, wahrscheinlich der fruhromanischen Zeit.
Wozu sie gedient hat, ist nicht festgestellt; es wird vermuthet,
dass sie einst mit zwei gleichen Figuren zu einem Leuchterfuss
bestimmt war 2 . A. 0. Suerinondt-Museuni.
Klappergasse. Bei Legung der Rohren der stadtischeu
Wasserleitung im Jahre 1879 ein romischer Knuppeldamm.
Zwischen den Kniippeln lagen schwere eisenhaltige Schlacken 3 .
Kleinkolnstrasse. Anfangs der 80er Jahre ca. 1,50 ni
unter der Erdoberflache im Garten des Hauses Nr. 18 (Dr. Beissel)
ein aus 10 cm im Quadrat grossen Ziegelplatten gebildeter
romischer Kanal, dessen Richtung einerseits zum Lousberg,
andererseits zur Edelstrasse hinwies. Die Ziegel trugen keine
Stempel, auch war kein Sinter wahrzunehmen. Eine Zeichnung
im Stadtarchiv 4 .
Bei den Kanalarbeiten im Jahre 1896 gegenuber dem Hause
Nr. 3 in einer Tiefe von 2 m ein bis auf einen Theil des Randes
gut erhaltenes Napfchen aus terra sijjillata von 12 cm Durch-
messer mit dem Stempel OFNON. Auch zahlreiche romische
Ziegelfragmente kamen dort zum Vorschein 5 . A. 0. Suer-
mondt Museum.
») Vgl. K. Wieth a. a. O. Jahrg. II, S. 94.
2 ) Vgl. Echo der Gegenwart 1898, Nr. 79.
3 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/97.
4 ) Nach Angaben des Sanitatsrathes Dr. Beissel. Aus den Akten der
Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/97.
5 ) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aachener Post
1897, Nr. 2.
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Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 201
Vor deni Hausc Nr. 7 bei denselben Arbeiten in einer Tiefe
von 2,70 m und in einer Entfernung von 3 m vor der Front
ein mittelalterliches Kreuzlein K A. 0. Suermondt-Museum.
Klein marschierstrasse. Beim Bau des Saales auf dem
Hofe des Gasthofs „Zum Konig von Spanien" mehrere Eichen-
pfahlungen, wie sie auf dem Stephanshof (s. Hartmannstrasse)
gefunden worden. (S. auch Jesuitenstrasse) 2 .
Auf demselben Terrain im Mai 1891 und zwar auf dem an
der Prinzenhofstrasse gelegenen, zum Garten zugekauften Terrain-
streifen bei Anlage eines Kellers in der Tiefe von etwa 3,30 m
mehrere rottrische Alterthiimer, darunter ein Mittelerz von
Hadrian (117 — 138 n. Chr.) und ein hiibsch gearbeiteter Pferde-
kopf von Bronze, ungefahr 10 cm lang 3 .
Ueber andere Aufgrabungen in dieser Strasse sagt ein
Bericht des Politischen Tageblattes 4 : „Noch immer treifen die
Arbeiter auf jene Betonmasse, welclie durch ihre Harte das
Fortschreiten der Kanalarbeiten sehr erschwert. In derselben
werden jetzt haufig senkrecht eingelassene Pfahle (von Nr. 15
bis Nr. 7 gegen 10 Stuck) gefunden von etwa 0,50 m Lange bei
einem wechselnden Umfange von 40 — 60 cm und mehr. Weder
dienten dieselben einst zum Nivelliren der Strasse — hiergegen
spricht die grosse Anzahl — noch als Stutzen, da unter der Beton-
schicht eine ausserst feste Lehmerde sich befindet. Der Zweck
dieser ganzen Schicht ist noch immer ein Rathsel, welches so leicht
wohl nicht gelost werden wird. Eine Strasse kann es kaum ge-
weseu sein, da man diese Masse durch die ganfce Marschierstrasse
fand und auch in der Schmiedstrasse bis zum Fischmarkt hin ver-
folgt hat. Unter der Betonschicht, dem Hause Nr. 7 gegeniiber, in
einer Tiefe von 2,25 m stiess man auf ein altes Bleirohr. Lr
der Richtung von N. nach S. zog sich dasselbe etwa 3 m weit
durch den Kanalschacht. Im Durchmesser hielt es 6 cm. Sein
Ursprung ist unzweifelhaft romisch, da es dieselbe Arbeit ver-
rieth wie das, welches z. Zt. auf dem Miinsterplatz entdeckt
2 ) Aus den Akten der Hochbau-Abiheiluiig des Stadtbauamtes F Nr. 7,
vol. 1, S. 106 und 108.
2 ) Nach Mittheilung des Gasthofbesitzers Mi eh els.
3 ) Nach Mittheilung des Stadtarchivars in den Akten der Hochbau-
Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/97.
4 ) 1893, Nr. 220, Bl. 1.
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202. Eduard Adenaw
wurde *, etwa in derselben Tiefe, und wie jenes aus der Stolberger
romischen Villa, das im hiesigen Suermondt-Museum zu sehen
ist. Das Rohr besteht namlich aus gewalztem Blei und ist in
seiner ganzen Lange mit einer Naht versehen. Merkwurdig ist
die Verbindung der einzelnen Rohrtheile. Im ersten Drittel
befindet sich eine solche. Dort sind namlich die Rohrtheile ohne
Lothung etwa 10 cm tief in einander geschoben. Etwas tiefer,
etwa 3 m vom Pilaster aus, fanden sich ferner Bruchstiicke
romischer Thonkriige. Es sind dies drei Krughalse von
weissem Thon und mehrere Scherben von terra sigillata. Auf
einer der letzteren, einem Urnenboden von 16 cm Durchmesser,
fand sich ein gut erhaltener Topferstempel vor. Derselbe lautet:
AVITO<?OF. Urn den Stempel zieht sich eine kreisformige etwa
1 cm breite Schraffirung."
Gegeniiber dem Hause Nr. 32, in der Tiefe von 3,25 m,
eine 10 cm grosse Holzfigur, die eine eingesargte Mumie rait
hervorragenden Fussen und erhobenem Kopftuch und Gesicht
darstellte und einst vielleicht als Amulet benutzt wurde 2 . A. 0.
Suermondt-Museum.
Klostergasse. Bei den Kanalarbeiten im Jahre 1896 vor
dem Hause Nr. 1 karolingisches Mauerwerk. Die Ober-
kante lag 1,26 m und die Sohle 2,35 m unter Strassenkrone 3 .
Im Jahre 1823 ist im Garten des dem Stiftskapitel zu-
gehorigen und mit Nr. 23 E bezeichneten Hauses beim Graben
eines Kellers ein antiquarischer Fund gemacht worden, iiber
welchen Fr. NoltGn zur Zeit einen authentischen Bericht ver-
offentlicht hat. Dieser Bericht ist in der Aachener Volkszeitung 4
wiedergegeben und enthalt zunachst eine nahere Betrachtung der
Lage des genannten Hauses am Vorplatze der Mtinsterkirche,
welch letzterer nach dem Franzosischen „au Parvis" in der
Volkssprache: „op ed Pervesch tt genannt wurde. Hinter einer im
Garten aufgedeckten Mauer fand sich Brand schutt, welch er
von der Oberflache des Gartens an 14 Schuh tief lag.
1 ) Vgl. „Munsterplatz tt .
2 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/97.
Vgl. auch Kolnische Zeitung 1893, Nr. 743, Abendausgabe.
s ) Aus den Akten der Hoehbau-Abthcilung des Stadtbauamtes F Nr. 7,
vol. 1 a, S. 33.
4 ) 1885, Nr. 256.
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Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 203
Hierin lagen zwei Saulen von grauem Gran it mit schwar-
zen Punkten, beinahe wie diejenigen, die vormals in der Kirche
(d. h. im Munsteroktogon) standen, allein kleiner, denn sie massen
noch nicht 10 Fuss in der Lange auf Vj A Fuss Durchmesser. Sie
haben Anlauf und Astragal, jedoch ziemlich beschadigt. Kapitale
und Basen fanden sich nicht. Es ist eigen, dass sie nicht umgesturzt,
sondern sorgfaltig vergraben und mit Lehm uberdeckt waren.
Es scheint, dass dieses geschehen, als man die Brandstatte
von Neuem bebaute.
Ausser der oben erwahnten Mauer fand sich eine andere,
im rechten Winkel anstossend, und als Fortsetzung derjenigen,
welche den westlichen Arm des jetzigen Umgangs von den an-
stossenden Gemachern scheidet.
In der ersten Mauer hat man eine Thurschwelle gefunden,
so wie auf der Brandstatte hinter dieser Mauer viele Mar mo r-
stucke von einem Fussboden in Mosaik. Auch hat sich noch
eine kleine Saule von Schieferstein, 3V 2 Fuss hoch, nebst
Halbsaulen aufrechtstehend gefunden, so dass sie zu einem
Kamin gehort zu haben scheinen, der aus dem 11. oder 12.
Jahrhundert herzuleiten sein mochte.
E& fanden sich ferner viele Fliesen mit platten und er-
habenen Verzierungen, worunter die Lilie oft vorkommt. Von
gleicher Materie ein Stuck von einem Hunde, 2 Zoll gross.
Mehrere andere Topferarbeiten, unter ihnen ein Stiick
von einerKachel, denen ahnlich, woraus die Neiiwieder Oefen
bestehen. Eine kleine Silbermiinze, deren Geprage ganz un-
deutlich ist. Ein Schaustuck von Messing, auf der einen
Seite Maria, so wie sie noch im Altar der Kirche steht; auf der
anderen Joseph, mit einer unleserlichen Legende, oben ein Oehr
zum Anhangen; dieses scheint gegossen und, der Arbeit nach,
aus spaterer Zeit herzuriihren. Eine kleine Kette von Messing.
Endlich eine Verzierung von geschmiedetem Eisen,
etwa 1 Fuss lang; unten eine Art Rosette zum Befestigen an
eine perpendikular stehende Flache. Hieraus erwachsen drei
aufwarts steigende Riemchen, welche eine sich mehrmals wieder-
holende Zierath in Form einer Lilie tragen, so dass das Ganze
sich wie eine Panache darstellt.
Im Brandschutt fanden sich ferner viele Holzkohlen,
Stiicke von Schiefer, Eisen und andere Metalle mit
Kohlen zusammengebacken, viele eiserne Bander u. s. w.
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204 Eduard Adenaw
Der friihere Eigenthiimer des genannten Hauses hat den
ganzen Fund, mit Ausnahrae der Saulen, der Miinsterkirche
geschenkt.
Klosterplatz. Gegeniiber der Propstei im Jahre 1896 in
der Tiefe von 2,50 m eine aus Bein gefertigte Haarnadel
von 15 1 /* cm Lange. Das zierlich gearbeitete Stuck, das in
der Mitte zerbrochen aus Tageslicht kam, zeigt als Verzierung
auf einem mit zwei Lochern versehenen Fuss ein 3 cm grosses,
sitzendes Thier, einen Hasen oder Hund, rait emporgerichteten
Ohren und kleinem erhobenen Schweif.
Unweit davon zu derselben Zeit etwa 3,50 m tief die Scherbe
einer Tasse aus terra sigillata mit dem etwas verwischten
Topferstempel OFAMO; ferner das Fragment eines hellgrauen
romischen Topfchens mit sehr feinen Linearverzierungen K
A. 0. Suermondt-Museum.
Beim Bau der Kanonikatshauser im Jahre 1865 ein romi-
sches Gewolbe, welches zwei Fuss Durchmesser hatte und
sieben Fuss laug war. Dasselbe war ganz aus romischen Ziegeln
gebaut, wovon einer den Stempel der 30. Legion, LEG. XXX VV
(Legio tricesima Vlpia Victrix) hatte. Dieser befindet sich im
Besitze des Architekten flhoen*.
Vor Konigsthor. Im Jahre 1831 wurde der Fahrweg
zwischen Pont- und Junkersthor hergestellt, der friihere Feld-
weg erbreitert und zur Herstellung einer besseren Fahrbahn
dem Langen Thurm gegeniiber ein Theil des Terrains abgetragen.
Bei dieser Gelegenheit fand man einen Kasten mit Bronze-
beschlagen, der einen Schadel, Glasperlen und ein Paar
goldene mit Steinen geschmiickte Ohrringe umschloss 3 .
Im Jahre 1870 wurde die Sohle des Weges tiefer gelegt;
hierbei kamen menschliche Gebeine und Kunstgegen-
stande, Eisenwaffen, eine Lanzenspitze und ein Beil
zum Vorschein. Diese Gegenstande wurden dem Suermondt-
Museum iiberwiesen und sind dort zusammengestellt. Es wird
mit Bestimmtheit angenommen, dass an jener Stelle eine
*) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aachener Post
1897, Nr. 2 und 9.
2 ) Vgl. Bonner Jahrb. LX, S. 24, Anm. 1 uud Zeitschrift des Aachener
Geschichtsvereins Bd. VII, S. 176, Anm. 2.
3 ) Vgl. Kantzeler in den Bonner Jahrb. XL VII und XLVIII, S. 151 ff.
S. auch Echo der Gegenwart 1870, Nr. 74, Bl. 2.
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ArcMologische Funde in Aaehen bis zum Jahre 1898. 205
Begrabnissstatte ge wesen ist, und dass die Gegenstande
der merovingischen E p o c h e angehoren. Der Leichenacker
vor Konigsthor liegt in der Nahe der alten Strasse von Aachen
nach Mastricht, welche schon zuv Komerzeit bestanden haben
diirfte; die Leichen fanden sich in einer Tiefe von l 1 ^— 2 m,
wahrscheinlich ohne Sarg und Steinumhullung in der gewachse-
nen Erde. Zweimal fanden sich Schadel getrennt von den tibrigen
Gebeinen isolirtvor. Neben den Leichen lagen eiserne Waffen
und zwar der Skramasax (Dolch), die Framea (Speer), der
Agnon (Lanze) und das Wurfbeil. Zudem noch Gefasse
aus Thon und Glas und verschiedene Schmuckgegen-
stande derFrauen, alledem 5.— 9. Jahrhundert angehorend 1 .
Korbergasse. Bei den Kanalarbeiten ira Jahre 1896 gegen-
iiber dera Hause Nr. 4 in der Tiefe von 3 m ein Klein erz des
Kaisers Gratian (375 — 388 n. Chr.). Der Avers hat die Umschrift:
D(ominus) N(oster) GRATIANVS P(ius) F(elix) AVG(ustus).
Der Revers zeigt eine Figur mit Bogen und die Umschrift:
SECVRITAS REI PVBLICAE 2 . A. 0. Suermondt-Museum.
. Die Auffindung weiterer Gegenstande an der Ecke dieser
Strasse und des Buchels ist bei letzterer Strasse beschrieben.
Korneliusstrasse. Bei den Kanalarbeiten im Jahre 1888
eine Grube, wie solche in der Hartmannstrasse zu Tage
getreten sind (vgl. diese). In derselben befanden sich Thon-
scherben, Kirschenkerne und eine Steinkugel von etwa
30 cm Durchmesser.
In derselben Strasse, und zwar bei Ausfuhrung des Kanals
zu dem neuen, neben dem Eckhause gelegenen Gebaude, in der
Tiefe von 2 m ein Eichenbohlen von 3 m Lange, welch er
quer unter der Strasse lag; derselbe ruhte auf drei Balken
von derselben Dicke, welche zu beiden Seiten des aufgeworfenen
Grabens in die Erde verliefen. Darunter lagen Humuserde,
K noch en und Hornreste, und unter diesen in einer Tiefe
von 3,60 m wiederum ein Balken, gen au unter dem ersteren
und in der namlichen Lage.
J ) Vgl. Vortrag des Dr. Tgnaz Bcisscl, verOffentlicht im Echo der
Gegenwart 1882, Nr. 1, Bl. 2. Dort sind die gefundenen Gegenstande ein-
zeln aufgeftihrt und erlautert.
2 ) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aachener Post
1897, Nr. 9; beschr. von P. Pick.
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206 Eduard Adenaw
In derselben Strasse ein romisches Mittelerz mit dem
Brustbild Hadrians 1 .
Anfangs der dreissiger Jahre unter den Hintergebauden
des friiheren Hotel de PEurope an der ehemaligen Mistgasse
(jetzt Korneliusstrasse) viele romische Ziegel 2 .
Kramerstrasse. Im Keller des jetzt abgebrochenen Hauses
Nr. 2/5 (Eigenthiimer Beusmans) Herbst 1873 das Fragment
eines romischen Grabsteins mit der von Prof. Hubner ent-
sprechend erganzten Inschrift: (C. Li)CINIVS (Fus)CVS • NEGO
(tiator) FRVMEN(tarius h. s. e.) 8 . Diesen Stein hat der Eigen-
thiimer des Hauses im Jahre 1890 der Stadt geschenkt 4 . A. 0.
Suermondt-Museum.
Im Mai 1884 bei den Kellerarbeiten fur den Appelrathschen
Neubau dem Munsterchor gegenuber romische Deckziegel
mit Stem peln. A. 0. Suermondt-Museum.
Zwischen dem Neubau und dem Munster stand eine jetzt
abgerissene Mauer, worin sich einzelne Ziegel mit dem Stempel
der 30. Legion, untermischt mit nichtromischen Steinen, vor-
fanden. Die aufgefundenen Ziegel, 15 an der Zahl, tragen die
Bezeichnung transrhenana oder transrhenum, bestehen aus rothem
Thon und dienten wahrscheinlich als Deckplatten einer Wasser-
leitung \
Bei den Kanalarbeiten im Jahre 1896 gegenuber dem Hause
Nr. 1/4 in einer Tiefe von 4 ra ein romisches L&mpchen
aus grauem Thon, 5 cm lang, 2 ! /i cm hoch, mit abgebrochenem
GriiF, ferner eine Tasse aus terra sigillata mit einem Boden-
durchmesser von 4 cm und dem Topferstempel VACCVROF.
Die Bestimmung eines ebendort gefundenen Grosserzes aus
der Romerzeit war wegen des oxydirten Zustandes unmoglich.
In dem aus dem Schachtgraben herausgeworfenen Schutt ent-
deckte man eine romische Spange (fibula), 6 cm lang. Das
vergoldete Stuck ist mit einer stark federnden Spirale versehen,
der Haken ist abgebrochen, die von der Spirale ausgehende
*) Vgl. K. Wieth in der Zeitschrift „Aus Aachens Vorzeit tf Jahr-
gang II, S. 94.
2 ) Vgl. Quix a. a. 0. Bd. I, S. 3 und B. M. Lersch a. a. 0. S. 4.
s ) Bonner Jahrb. LV und LVI, S. 238.
4 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes K 13,
vol. 1, S. 237.
5 ) Vgl. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. VII, S. 159 ff.
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Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 207
Nadel gut erhalten. Drei weitevhin dort aufgefundene kleine
romische Miinzen liessen sich wegen ihres beschadigten
Zustandes nicht bestimmen K A. 0. Suermondt-Museum.
In demselben Jahre gegentiber dem Hause Nr. 9 eine an
der Ostseite 4,80 ra breite, 2 m hohe Mauer. Sie lag in einer
Tiefe von 0,50 m unter Strassenkrone und war aus grossen,
lagerhaften Bruchsteinen und rauhbearbeiteten Sandsteinen ge-
mauert. Da sie auf der Oberseite rauh, auf der Dnterseite
dagegen ganz glatt gearbeitet war, so liegt die Annahme nahe,
dass sie zur Ueberdeckung eines Raumes gedient hat. Dieselbe
Mauer fand sich bei der Anlage des Schachtgrabens vom Hiihner-
markt zur Kramerstrasse. An einem Steine dieser Mauer an
der ersten Aufdeckungsstelle befand sich ein Klammerloch, an
einer anderen ein Dubelloch eingearbeitet. In dem unter der
Mauer befindlichen, angeschtitteten Boden fanden sich mehrfach
Reste romischer Ziegel*.
Unter der vorstehend erwahnten 2 m dicken Mauer in der
Tiefe von 3 in ein Kleinerz aus der Zeit der Valentiniane,
vielleicht Valens (364—378 n. Chr.) 3 . A. 0. Suermondt Museum.
In demselben Jahre beim Kanalanschluss des Hauses Nr. 14
vier Ziegel mit dem Stempel der 30. Legion, L-XXXVV 4 .
A. 0. Suermondt-Museum.
Zu derselben Zeit bei der Ausfuhrung des Anschlusses an
das Kanalnetz gegenuber dem Hause Nr. 14/1, in der Tiefe
von 2,70 m ein romischer Abflusskanal. Er hatte eine
Lichtweite von 0,16 m und war 0,34 m hoch. Die Sohle be-
stand aus Ziegel- und Sandsteinplatten, die Wangen waren aus
Ziegelplatten und Bruchsteinen, die Abdeckung aus Ziegelplatten
hergestellt. Als Bindemittel war Lehm benutzt, nur die Ab-
deckung mit Mortel gedichtet. Das Gefalle, welches 1 : 50 betrug,
fiihrte von W. nach 0. Eine kurze Strecke nordlich stiessen
die Arbeiter in der Tiefe von 2,80 m auf einen Sockelstein,
der horizontal, mit den Ecken genau nach den vier Himmels-
gegenden weisend, zur Halfte auf einem Bruchstein-Fundament,
*) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aachener Post
1897, Nr. 9.
2 ) Vgl. Aachener Post 1897, Nr. 1.
3 ) Vgl. ebcnda 1897, Nr. 9.
4 ) Aus den Akten der Hochbau-Abtheilung de3 Stadtbauamtes F Nr. 7,
vol la, S. 58.
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208 Eduard Adenaw
zur anderen Halfte auf gewachsenem Lehmboden ruhte. West-
lich hiervon befand sich in der Tiefe von 3,30 m eine 0,90 m
starke, aus Bruchsteinen hergestellte Mauer, ostlich war eben-
falls in der Tiefe von 2 m Mauerwerk vorhanden. Auf dem
Sockelsteine lag eine sehr defekte Sandsteinsaule, zwischen
dem romischen Kanal und dem Sockelstein lagen zahlreiche
Fragmente romischer Ziegfcl, von denen mehrere den
Stempel LXXXVV trugen. Der aus Basalt gefertigte Sockel,
der wegen seiner kolossalen Schwere beim Emporwinden und
Herausschaffen viele Miihe verursachte, war nicht ganz quadra-
tisch gearbeitet,. er bot vielraehr eine langliche Gestalt dar.
Die Profilirung weist auf Entstehung in spatmittelalterlicher
Zeit hin K
Kurbninnenstrasse zu Aachen-Burtscheid. Im Jahre 1876
im Kurgarten Theile einer romischen Wasserleitung. (Nahere
Beschreibung unter „Warmweiherstrasse a .)
Lotkringerstrasse. Im Jahre 1885 vor dem Hause Nr. 11
und im Jahre 1889 in der Nahe des Hauses Nr. 50 Theile
einer romischen Wasserleitung. (Nahere Beschreibung
unter „Warmweiherstrasse a .)
Markt. Auf dem Terrain des Neubaues der Loweh-Apo-
theke, Ecke des Marktes und der Durchbruchstrasse zum Chorus-
platz (s. auch diese), an der Westseite des Rathhauses im Jahre
1895 in einer Tiefe von 4,33 m unter Erdgeschossflur der neuen
Apotheke und in einer Ausdehnung von 7 zu 8 m ein karo-
lingischer Mauerrest, welcher wohl als Fundament eines
Thurmes gedient haben mag; wenigstens liess hierauf die runde
Form des Mauerwerks schliessen 2 .
Vor den Hausern Nr. 25 und 29 in einer Tiefe von 2,35 m
bezw. 1,40 m im Jahre 1895 karolingisches Mauerwerk.
Es lag 7,90 m vor der Fluchtlinie und bestand aus Bruchsteinen
und Mortel, welcher Ziegelmehl entliielt 8 .
Im Jahre 1895 vor den Hausern Nr. 45 und 47 in einer
Entfernung von 6,50 m von der Hauserflucht und in einer Tiefe
von 2,50m 40 romische Ziegel mit und ohne Legionsstempel 4 .
! ) Vgl. Aachencr Post 1897, Nr. 14.
2 ) Eine Aufzeichnung des Mauerwerks befindet sich in den Akten der
Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes F Nr. 7, vol. la, S. 17 und 27.
3 ) Ebenda S. 21 und 22.
4 ) Ebenda S. 23.
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Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 209
In der Hinterfronte des Rathhauses ini Jahre 1895 bei
Wiederherstellung des friiheren Registraturraumes (jetzt Bureau
Nr. 3) karolingisches Mauerwerk. Eine genaue Auf-
nahme hieriiber ist dem Oberbiirgermeisteramte eingerreicht
worden '. Solches Mauerwerk hat sich auch im Jahre 1897 in
der Siidmauer des Rathhauses und zwar in der Verbindungs-
offnung zwischen ilim und dem fruher neben dem Granusthurm
befindlichen Hause Kramerstrasse Nr. 2/ 3 gefunden.
Durcli die Freilegung des Granusthurmes hat sich an dessen
iSiidfront eine Anzahl von Anhaltspunkten ergeben, aus denen
mit Gewissheit gefolgert werden kann, dass die bisherige An-
nahme, wonach dieser Thurm im zweiten Jahrzehnt des 13.
Jahrhunderts entstanden sei, irrig ist, und dass derselbe wenigstens
in seinem unteren, etwa bis zur Saaletage reichenden Theile
noch ein Ueberbleibsel des karolingischen Pfalzbaues ist.
Die ganze Technik entspricht genau jener am karolingischen
Miinster, insbesondere stimmt der vermauerte Mortel mit dem all-
gemein als karolingisch anerkannten uberein. Die vermauerte
Thiir unten rechts in der Mauer des Thurms mit dem aus Kalktuff-
stein gebildeten Entlastungsbogen entspricht in Form und Technik
genau den Thuren, durch welche man aus dem nordlichen und
siidlichen Treppenhaus auf das Bleidach des Sechszehnecks des
Hiinstcrs gelangt, wahrend die beiden anderen ebenfalls ver-
mauerten Thuren am Thurm mit jenen im Miinster uberein-
stimmen, die zu der Karls- und der Annakapelle fiihren. Die
genannten Thuren im Miinster ruhren unbestritten alle aus karo-
lingischer Zeit her.
Unten an der Siidwestecke des Granusthurmes ist ein Sand-
stein mit vermauert, der eine romische Inschrift tragt.
von welcher die Buchstaben LEV sichtbar sind. Der Stein
wird aus der Mauer herausgenommen und dem Suermondt-Museum
einverleibt werden 2 .
Picks Ansicht beziiglich der Entstehungszeit des Granur-
thurms ist neuerdings in einem durch Dr. Heinrich Kelleter in
einer Monatsversammlung des Aachener Geschichtsvereins ge-
! ) Aus don Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtcs F Nr. 7,
vol. 1, S. 47.
-) Gcniass Bericht des Stadtarchivars an das Oberbiirgerraeisteramt voni
18. Nov. 1897, J.-Nr. I 9780, B 3893. Vgl. Echo der Gegenwart 1897,
Nr. 939,. Bl. 2.
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210 Eduard Adenaw
haltenen Vortrage, sowie durch den Stadtbaurath Laurent und
Prof. Frentzen bestatigt worden. Letztere pflichteten der Ansiclit
des Vortragenden bei. dass der Thurm karolingischer Herkunft
sei und die Bestimmung gehabt habe, als Scliatzkammer und
zur Aufbewahrung des Reichsarchivs zu dienen, nicht aber
Befestigungszwecken seine Entstehung verdanke 1 .
Bei den Erdarbeiten an der Siidseite des Granusthurms im
April 1898 in einer Entfernung von 4 — 5 m eine uber l 1 /* m
dicke Mauer, welche, wie die Struktur des Mauerwerks und
naraentlich der Mortel bewies, karolingischen Ursprungs
ist. Ihre Fortsetzung westlich vom Treppenthurm des Rath-
hauses wurde schon frtiher aufgedeckt. Die Mauer war mil
dem Granusthurm durch eine nach beiden Seiten hin im Verband
aufgefiihrte Quermauer verbunden. In der den Zwischenraum
zwischen dieser Mauer und der Hinterfront des Rathhauses
fullenden Erde wurden zahlreiche Bruchstucke romischer Ziegel
und Gefassscherben aus romischer Zeit aufgefunden.
die wohl mit den Aufschuttungen hierher gelangt sind; audi
traf man im Boden zwei Brandschichten an. Merkwiirdiger
als dies war der Rest einer romischen Mauer, der eben-
falls hier in der Tiefe zum Vorschein kam und die Richtung
von Sudwesten nach Nordosten zeigte. Auch westlich vom
Treppenhaus ist man vor mehreren Jahren auf romische Sub-
struktionen gestossen, die moglicherweise mit dem neuerdings
zu Tage getretenen Gemauer in Zusammenhang stehen 2 .
Auf der Siidseite des Marktplatzes, gegenuber dem Hause
Kramerstrasse Nr. 1, im Jahre 1896 in der Tiefe von 4 m
das Fragment einer 19 cm im Durchmesser haltenden Schale
aus terra sigillata mit zierlichen Rankenornamenten. Auf einer
zweiten Schale aus dem gleichen Material war noch ein
Theil eines Jagdstuckes, ein fliehendes Wild, zu sehen. Eben-
daselbst forderten die Arbeiter aus einer Tiefe von 3,70 m
den Fuss eines terra sigillata Gefasses ans Tageslicht,
der in einem Doppelkreise rund gestellt den Topferstempel
BVCCVSF zeigte. Von zwei an der Ostseite des Marktes, dem
Hause Nr. 46 gegenuber, in einer Tiefe von 6 m gefundenen
Scherben zeigte die grossere, der Fuss einer terra sigil-
lata-Tasse, den Topferstempel OFBASSI, wahrend die andere,
*) Vtrl. Politisches Tageblatt 1898, Nr. 113, Bl. 1.
2 ) Vgl. R. Pick im Politischeu Tageblatt 1898, Nr. 109, Bl. 1.
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Archaologische Fuiide in Aachen bis zum Jahrc 1898. 21-1
kleinere von dem stark verwischten Stempel nur noch OFM ( i • i I '
erkennen liess.
Gegenuber dem Hause Nr. 48, in der Tiefe von 5,50 m
eine Gefassscherbe, auf welcher von dem Topferstempel
nur noch der Buchstabe V zu entziffern war. Weiterhin an der-
selben Stelle 50 cm tiefer ein sehr interessantes Stiick, der
Fuss einer Schale aus schwarzem Thon. Derselbe zeigte
auf der Aussenseite neben dem gut erhaltenen Topferstempel
BELLIVS eine zierliche Fabrikmarke, die anscheinencj einen
bei seiner Arbeit beschaftigten Topfer darstellte. (Wohl das
einzige derartige in Aachen entdeckte Stuck.) Ferner an der-
selben Fundstelle, in einer Tiefe von 3 m eine Topfscherbe
von terra sigillata, die den Stempel VIVSF trug.
Dem Hause Nr. 52 gegenuber, in einer Tiefe von 5 m
eine Tasse aus terra sigillata mit dem in einen Kreis
eingeschlossenen Stempel ANAILLI.
Von den beiden dem Hause Nr. 54 gegenuber aus der Tiefe
von 5 m herausgeforderten. ebenfalls aus terra sigillata her-
gestellten Schalchen ist auf dem grosseren der Stempel
ONNV|||N zu lesen. Bei dem kleineren waren von dem Topfer-
stempel nur noch die mittleren Buchstaben |||CC||| zu entziffern.
Wichtiger waren noch andere Funde, welche die Arbeiter
gegenuber den Hausern Nr. 48 und 50 machten. Hier stiessen
sie namlich in der Tiefe von 3,45 m unter Strassenkrone auf eine
10 — 15 cm dicke Betonschich t, bestehend aus Mortel und
Kleinschlag von romischen Ziegeln, welche anscheinend
einstens als Fusaboden einer romischen Behausung diente. Unter
dieser Betonschicht fand sich in der Tiefe von 5.40 m eine
fast noch grunende, flott wuchernde Moosdecke, durchsetzt mit
vielen schwarzen Kaferchen, die in vorromischer Zeit die Ober-
flache des Bodens bildete. Darunter bestand bis zur Tiefe von
6,25 m, der Solile des Kanalschachtes, das Erdreich aus Moor-
boden, in welchem vereinzelt starke Balk en lagen. Sudlich
und nordlich von der obenerwahnten Betonschicht stiess man
auf romisches Mauerwerk. Dasselbe durchquerte den
Kanalgraben, lag in verschiedener Tiefe und wies viele einver-
mauerte romische Ziegelauf. Eine weitere Aufdeckung und
Erforschung desselben nach der Westseite des Marktcs ergab
keine naheren Anhaltspunkte.
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212 Eduard Adenaw
Gegentiber clem bereits erwahnten Hause Nr. 52, in der
Tiefe von 4 m ein Mittelerz des Kaisers Nero (54—68 n. Chr.);
von der Umschrift des Averses war nichts mehr zu entziffern,
dagegen liess der Eevers eine weibliclie Figur mit einem Zweige
in der Rechten, im Felde SC unci die Umschrift (Genio) AVGVSTI
erkennen.
Ein zweites Mittelerz, das einige Meter weiter in der-
selben Tiefe gefunden wurde, gehorte dem Augusteischen Zeit-
alter an (15 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Auf dem Avers war bis
auf die Umrisse des Kopfes Alles zerstort, wahrend der Revers
im Felde SC und die Umschrift (PONT)IF. MAXIM. TRIBVN.
POT. XV zeigte.
Zwei andere ebenda aufgefundene romische Mittel-
erze hatten durcb die vielhundertjahrige Lage in feuchtem
Boden sehr gelitten. Das eine konnte eine Faustina sein, die
Bestimmung des anderen war ganz unmoglich.
Wohl das interessanteste Stiick, welches auf dem Markt
zum Vorschein kam, war ein Amulet aus Erz, l l \ 2 cm breit
und 60 gr. schwer, ein Phallus mit einem Aufhanger.
Erwahnt seien noch drei romische Ziegel mit dem
Legionsstempel LXXXVV, welche im Jahre 1896 in dem von
der Kramerstrasse nach dem Markt gehenden Anschlusskanal-
schacht gefunden worden sind 1 . A. 0. Suermondt-Museum.
Ueber das auf dem Markt aufgefundene Mauerwerk sind
folgende Mittheilungen von Wichtigkeit 2 :
Gegentiber dem Hause Nr. 46 im Jahre 1896 in einer Tiefe
von 3 m unter Strassenkrone eine 110 cm breite, 150 cm hohe
Ma u ere eke aus Bruchsteinen, die den Schachtdeckel in der
Richtung von OSO. nach WNW. durchquerte. Die Mauer zeigte
eine nachlassige Struktur und mangelhafte Technik. Einige
Meter weiter, gegentiber dem Hause Nr. 50, in der Tiefe von
95 cm, eine zweite, 60 cm breite Mauer, deren Unterkante
3,50 m unter Strassenkrone lag. Dieselbe zeigte eine mehr
nach Westen ftihrende Richtung, als die obenerwahnte erste
Mauer. In der westlichen Schachtwand setzte an diese letztere
Mauer eine dritte, nach Stiden ftihrende, 50 cm breite Mauer
') Vgl. Echo der Gegcnwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aacbcner Post
1897, Nr. 2 und 9.
2 ) Vgl. Aaclicner Post 1897, Nr. 1.
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Archaologisehe Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 213
an, deren Oberkante 60 cm, deren Unterkante 4,50 m unter
Strassenkrone lag. Die Flachen des Mauerwerks der beiden
letzterwahnten Mauern waren nach der Seite des Kanalgrabens
glatt, die ausseren Flachen rauh gemauert. In dem spitzen
Winkel, in dem die Mauern innerhalb des Scliachtgrabens zu-
sammen stiessen, waren in einer Tiefe von 2,30 resp. 2,90 m
zwei Steine etwa 20 und 35 cm ausgekragt. In der Richtung
nach Westen fand man drei weitere Mauern, zwei gingen
von der dritten Mauer aus nach NW., die dritte setzte an die
sudlichere an und fuhrte nach Suden. Diese drei nachtraglich
gefundenen Mauern bestanden aus lose auf einander gesetzten
Bruchsteinen und zeigten sehr unregelmassige Mauerkanten,
audi lagen sie nur in geringer Tiefe unter dem Strassenpflaster
und waren 57—60 bezw. 45 cm hocli. Zwei weitere Mauern
fand man in der Tiefe von 3,80 bezw. 1,30 m gegenuber dem
Hause Nr. 54 und an der Grosskolnstrasse. Sie zeigten beide
die Richtung von 0. nach W. und waren 1,10 bezw. 0,90 m
breit und 0,60 bezw. 1,50 m hoch. In dem Anschlusskanal von
der Kramerstrasse iiber die Westseite des Marktes, der gegen-
uber dem Hause Nr. 52 in den oben erwahnten Graben ein-
mundet, fand man gegenuber dem Hause Kramerstrasse Nr. \\ x
in der Tiefe von 3,35 m eine 1,30 m hohe Mauerecke. Die
Richtung der beiden in der westlichen Schachtseite zusaminen
kommenden Mauern war von SW. nach NO. und von W. nach 0.
Die Mauern waren aus Bruchsteinen ausgefuhrt und 0,£5 m
breit; ca. 5 m weiter nach Osten traf man eine zweite, 0,65 m
breite Mauer an, welche von N. nach S. ging, deren Ober-
kante 3,40 m und deren Sohle 4,20 m unter Strassenkrone lag.
Gegenuber dem Hause Nr. 50 stiessen die Arbeiter auf eine
weitere Mauer. Dieselbe lag 2,55 m mit der Oberkante und
4,90 m mit der Sohle unter Strassenkrone 1 .
MiinsterpLatz. Bei den Kanalisirungsarbeiten im Jahre
1893 in der Tiefe von 2,60 m unter dem Strassenniveau ein
Stuck Romerkanal von ca. 25 m Lange. GegenuW der Thiir
des Hauses Nr. 6 trat derselbe in nordostlicher Richtung in
den Kanalschacht, setzte sich in gerader Linie bis gegenuber
der Mauer zwischen dem mittleren und letzten Fenster der
*) Handzeichnungen iiber die Lage dieser Mauern befinden sich in den
Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes F Nr. 7, vol. la, S. 31,
49 und 51.
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214 Eduard Adenaw
Gasthauskirche nach Westen fort unci wandte sich hierauf
nordwestlich in der Richtung nach dem an das Spitzgasschen
grenzenden Theil des Munsterplatzes. Gebildet wurde der Kanal
durch eine stellenweise bis zu 1 j 2 m tiefe und 20 cm im Lichten
breite, unten rund abgeschlossene Rinne, in Betonschicht
mit zerkleinerten Ziegelstucken eingegraben. Der Beton war
mit Bruchsteinmauerwerk eingefasst. Der Kanal war theilweise
offen, theilweise mit romischen Ziegeln und anderen Platten
iibcrdeckt. In dem westlichen Theile der blossgelegten Strecke
wurde die Rinne durch ein Wassersammelbecken unter-
brochen, aus dem ein 10 cm weites Bleirohr nach Sudwesten
abging. Das Becken lag mit seiner Sohle 5 cm tiefer als die
Rinnensohle, war an der einen Seite viereckig, an der anderen
halbkreisformig geschlossen und hatte einen Durchinesser von
45 und eine Breite von 50 cm. Ein ahnliches Becken soil
sich audi im Keller des Hauses Nr. 12 befinden. Das Gefalle
des Kanals ging von 0. nach W. K
Bei einer etwas spater vorgenommenen Ausfiihrung eines
Strassenrinnenanschlusses vor dem Hause Niv6 die Fortsetzung
des Thermalwasserkanals in der Tiefe von 2,50 m. Der-
selbe ging in nordostlicher Richtung nach der Ecke des Hauses
Nr. 3 (Ecke Munsterplatz und Ursulinerstrasse).
Beim Wiedereinwerfen des Erdaushubes gogeniiber dem
Hause Nr. 13 eine romische Bronzemunze des 4. Jahrh.
n. Chr. in sehr beschadigtem Zustande, wahrscheinlich dem
Kaiser Konstantin d. Gr. (305—337 n. Chr.) angehorend 2 .
A. 0. Suermondt-Museum.
In dem erstgenannten Kanalgraben: viele Scherben romi-
scher Gefasse, das Stuck eines 4 cm hohen Napfes aus
samischer Erde mit dem Stempel (OF)SEC(V) = offlcina Secundi,
ein kleines Fragment einer Schale von demselben Thon
mit dem audi sonst vorkommenden Stempel MIN, ein 13,50 cm
langes drahtformiges Instrument von Kupfer in starker
Goldumhullung, das an einem Ende in eine stumpfe Spitze, an
dem anderen in ein ovales Plattchen auslauft und von beiden
Enden nach der Mitte hin etwas an Dicke zunimmt, ein Phallus
aus Sandstein 3 , ein kleiner eiserner Schliissel mit eckig ge-
J ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegeuwart 1893, Nr. 143.
2 ) Vgl. R. Pick ebenda 1893, Nr. 160.
3 ) Ueber den Phallus vgl. auch P. Pick in der Aachener Post 1897, Nr. 9.
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Archaologische Fnnde in Aachen bis zum Jahre 1898. 215
formtem Griff, ein Hohlziegelfragment mit einem Zahl-
zeichen in der Gestalt eines geschweiften A *. A. 0. Suermondt-
Museum.
Bei der Fortsetzung der Kanalarbeiten gegenuber dem
Hause Nr. 12 in einer Tiefe von 3,20 m ein aus Bruchsteinen
hergestellter, 55 cm im Lichten breiter und 1,30 m hoher
Kanal, der von NW. nach SO. lief. Fiir die Sohle und Decke
desselben waren 5—6 cm dicke, aus behauenen Bruchsteinen
hergestellte Platten verwandt. In demselben fand man: ein aus
Ziegelerde geformtes Herz und eine kleine knochen-
ahnliche Figur aus dem namlichen Material 2 . A. 0. Suer-
mondt-Museum.
Bei denselben Ausschachtungsarbeiten gegenuber dem Hause
Nr. 10 ein Romerkanal, welcher ungefahr 70 cm im Lichten
breit war und aus Mauerwerk hergestellte Seitenwande hatte.
Aus diesen erhob sich bis zu einer Hohe von 0,50 in die aus
halben Ziegelplatten von 40 cm Lange und 17 cm Breite ge-
bildete, fast rundbogige Decke. Die Sohle wurde nicht auf-
gefunden, obgleich man 1,30 m von dem Scheitel des Gewolbes
in die Tiefe ging. Die Richtung des Kanals ging von NO.
nach SW. S
Unter den Steinen, welche aus dem Boden herausgeschafft
und zu Kies zerschlagen wurden, befand sich audi ein Feuer-
stein, in welchem sich beim Zerkleinern eine grossere Anzahl
versteinerter kleiner Friichte, Muscheln und andere Gegenstande,
auch eine versteinerte Keller- oder Mauerassel vorfand 4 .
In dem Hause Nr. 6 (Restauration zur Maus) romische
B a u r e s t e m i t e i n e m H e i z r a u m . Diese Mauern sollen uber-
einstimmen mit den im Dom gefundenen und im Nachstehenden
beschriebenen Mauern 5 .
Meyer hat in seinen „Aachenschen Geschichten" im Jahre
1781 auf einer Tafel ein Bad reproducirt, das angeblich 25
! ) Vgl. Echo der Gegeuwart 1893, Nr. 148. Hieriiber finden sich auch
Angaben in den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes F Nr. 7,
vol. la, S. 6 und 7, wo eine Zeiehnung des oben erwahnten Romerkanals
und der Wasserleitung eingeheftet ist.
2 ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegeuwart 1893, Nr. 148.
3 ) Vgl. ebenda 1893, Nr. 160.
4 ) Vgl. ebenda 1893, Nr. 167.
5 ) Vgl. B. M. Lersch a. a. 0. S. 4.
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216 Ednard Adenaw
Jahre friiher innerlialb der Ungarischen Kapelle gefuuden vvurde,
und welches B. M. Lersch theilweise fur ein Produkt der Phantasie
halt. Letzterer sagt: „Ein Bad ist sicher dort gefunden worden.
ob aber ein so vollstandiges, wie es Meyer gezeichnet hat, diirfte
zu bezweifeln sein; dass es romischen Ursprungs ist, erscheint
wahrscheinlich, da man vor einigen Jahren ausserhalb der Ka-
pelle, wenige Schritte ostlich von ihr, auf ein Romerbad
stiess, angeblich mit einer Quelle von Thermalwasser. Dies nur
theilweise ausgegrabene Bad war aus mehreren Stufen gebildet.
welche aus Lagen von Thonplatten und Mortel bestanden."
(Eine Abbildung davon befindet sich bei Lersch „die Ruinen
des Romerbades zu Aachen", Taf. II.) „Auch an der Nordseite
des Domes kam vor Jahren eine dicke romische Mauer
mit eingefugten Thonplatten zum Vorschein. Das Stiftskapitel
liess davon eine photographische Aufnahme machen. Selbst
der Boden des Oktogons wird von romischem Mauer-
werk durchkreuzt. Eine 2 Fuss dicke Mauer geht vom dritten
Pfeiler der nordlichen Seite (von der Vorhalle aus gezahlt) bis
zum ersten Pfeiler der Stidseite. Unter der Kommunionbank
wurde bei den letzten Nachgrabungen ein badeahnliches
B as si n angetroffen. Im Juni 1878 stiess man bei Erforschung
der Fundamente des Thurmes etwa 4 m tief siidlich von und
dicht an der Wolfsthur auf eine breite von ONO. nach WSW.
verlaufende Mauer mit grossen romischen Ziegeln, welche wohl
eine Fortsetzung der vorbezeichneten Mauer sein diirfte. Auch
land man bei dieser Gelegenheit Topfscherben, gleich den
in der Edelstrasse gefundenen und eine Miinze 1 ".
Bei den Untersuchungen der Fundamente der Frontmauer
des Miinsterkreuzganges am 11. Dezember 1882 der Ueber-
rest eines romischen Hypocaustum und eines ca. 1 ni
davon entfernten Estrichs. Die Saulchentrommeln, von
denen nur fiinf Stuck sich vorfanden, hatten ca. 20 cm Durch-
messer und 5—6 cm Dicke. Auffallender Weise lag die Ober-
kante der Sohle des Hypocaustums nur ca. 1,50 m unter der
Oberflache des Kreuzganges. Von den Seitenmauern war eine
noch gut erhalten 2 .
x ) Vgl. B. M. Lersch a. a. 0. S. 4.
2 ) Mittheilung des Steinmetznieisters J. Baecker. Aus den Akten der
Hochbau-Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/97.
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Archaologische Funde in Aachen bis znm Jahrc 1898. 217
Ueber die Nachgrabungen in der Aachener Mtinsterkirche
zur Auffindung der Gruft Karls des Grossen ist in den Jahr-
biichern des Vereins von Alterthumsfreunden berichtet J . Daselbst
ist u. a. eine romische Wasserleitung erwahnt, welche
durch das 11 Fuss tiefe Graben aufgedeckt worden sei.
Weitere Mittheilungen iiber Aufgrabungen im Munsfcer und
dessen nachster Umgebung s. unter „Chorusplatz tt und „Domhof u .
Bei der Kanalisation von der Kramerstrasse zura Munster-
platz bin im Jahre 1896 zunachst wieder der schon im Sommer
1893 aufgefundene romische Kanal (s. oben). Die aus Ziegeln
gemauerte Rinne war in Beton eingelagert. Nicht weit davon
in gleicher Tiefe ein birnformig gestaltetes romischesBlei-
rohr (fistula) mit einem flachen Ansatz, an welchem noch die
Spuren seiner einstigen Befestigung zu sehen waren. Ferner
gegeniiber dem Hause Nr. 2 in der Tiefe von 2 m ein Mauer-
rest von sehr unregelmassiger Struktur, der den Kanalgraben
in der Richtung von NO. nach SW. durchquerte. In demselben
war das Stuck einer der Lange nach durchschnittenen Sand-
steinsaule eingemauert. Audi wurde daselbst ein Kleinerz aus
spatromischer Zeit, welches stark abgenutzt war, aufgefunden 2 .
Peterstrasse. Bei Erdarbeiten zuni Neubau des Hauses
Nr. 107/109 Anfangs September 1891 mehrere romische
Topfe und eine kleine Schiissel aus terra sigillata. Die
Gegenstande befinden sich in Privatbesitz 3 .
Ponellgasse. Im Jahre 1894 bei den Kanalisationsarbeiten
auf dem zur Strasse hinzugezogenen Terrain der vormaligen
Marienthaler Kaserne in der Tiefe von 1 ,50 — 2 m verschiedene
Mauerreste aus Bruchsteinen und anderem Steinmaterial,
wahrscheinlich den Gebauden des fruheren Karmeliterklosters
aus dem 14. Jahrhundert angehorend. Beim Abbruch eines
Theiles des den Ponellbach bildenden Kanals fand man im
Mauerwerk Bruchstlicke romischer Platten- und Hohl-
ziegel. Auch fand man als Sohle des Kanals, die hier eine
] ) III, S. 206.
-) Vgl. Echo der Gegenwart 1897, Nr. 31, Bl. 2 und Aachener Post
1897, Nr. 1 und 9; beschr. von P. Pick. Eine Handzeichnung dieser Mauer-
reste befindet sich in den Akten der Hochbau-Abtheilung des Stadtbauanites
F Nr. 7, vol. 1 a, "S. 46.
3 ) Nach Mittheilung des Stadtarchivars. Akten der Hochbau-Abtheilung
des Stadtbauamtes B 2408/97.
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218 Eduard Adenaw
Tiefe von 2,50 m errcichte, eine Grabplatte benutzt. Diese,
ein machtiger Blaustein von 2,35 m Lange, 1,16 m Breite und
0,15 m Dicke, gehorte nach der darauf befindlichen Inschrift
dem Anfange des 18. Jahrhunderts an. Ferner fand man da-
selbst das rund gehauene Stiick einer zweiten gleichartigen
Grabplatte aus Blaustein, deren Inschrift nicht mehr zu er-
kennen war, und eine Ziegelfliese mit dem Aachener Stadt-
adler, anscheinend aus dem 15. Jahrhundert 1 .
Ponlstrasso. Im Jahre 1872 bei baulichen Veranderungen,
die man auf dem sog. Steinweg des Hauses Nr. la — lb vor-
nahm, in der Tiefe von etwa 6 m Eichenpfahle, mehrere
spatmittelalterliche Henkelkrlige und eine Menge
Kirschenkerne 2 .
Am 1. August 1873 bei den Fundamentarbeiten far das von
dem Paulus-Verein neben dem Paulushaus errichtete, '/a\ Arbeiter-
wobnungen bestimmte Gebaude in einer Tiefe von etwa 7, 8 bis
10 Fuss mehrere wohlerhaltene romische Aschenkriige und
Urn en von gebranntem Thon, dann mehrere Ueberreste
von Marmorgesimsen mit lateinischen Inscliriften,
die man aber, weil sie zu arg beschadigt waren, nicht entziffern
konnte 3 .
Im Juni 1897 bei Kanalarbeiten gegeniiber der Gymnasial-
kirche 4 m tief ein Saulenkapital aus Eifeler Sandstein.
Hohe 23^2 cm > Durchmesser unten 21, oben 37 x / 2 cm. Der
untere Blattkranz besteht aus vier Akanthusblattern, zwischen
denen an drei Stellen wieder je ein Akanthusblatt sich nach der
Deckplatte zu entwickelt. An einer Seite ist statt des Akanthus-
blattes ein roh gearbeiteter Lowenkopf angebracht, dessen
Augen durch Bleikiigelchen gebildet siud. In der unteren Fuge
befindet sich ein kleines, viereckiges, 3 J / 2 cm tiefes Dollenloch.
Unter den oberen drei Akanthusblattern und dem Lowenkopf
zieht sich ein Kranz kleiner Blatter herum, welche den Kranz
des eigentlichen Kelches nicht uberschreiten. Die scharfe wie
mit einem groben Messer gesclinittene Blattform und die ebenso
tiefen Rippen darin, insbesondere auch die ganz schmalen Bander
der Blatter sind charakteristisch fiir die friihromanische Zeit,
so dass das Kapital wohl als eine Arbeit der ersten Halfte des
J ) Vgl. Echo der Gegenwart 1894, Nr. 104; bcschr. von R. Pick.
-) Vgl. R. Pick, Aus Aachens Vergangenheit S. 124, Anra. 3.
3 ) Vgl. Ronuer Jahrb. LIII und LIV, S. 300.
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Archaologiscbe Funde in Aachen bis zum Jabre 1898. 219
11. Jahrhunderts angesehen werden darf 1 . A. 0. Suermondt-
Museum.
Im Jahre 1898 gegeniiber dem Hause Nr. 53 bei Ausf aiming
eines Anschlusskanals eine Mauer von etwa 5,50 m Dicke.
Dieselbe bestand aus Bruchsteinen und lag mit der Oberkante
0,66 m, mit der Unterkante 2,25 in unter Strassenkrone; ihre
Richtung giug von Siiden nach Norden. Das Mauerwerk wird
als mit dem ehemaligen Pontmittelthor zusammengehorig be-
zeichnet, welches im 12. Jahrhundert entstand, in der letzten
reichsstadtischen Zeit als Schulwohnung diente und zur Zeit
der Fremdherrschaft niedergelegt wurde 2 .
Rennbahn. Bei den Kanalisationsarbeiten im Jahre 1898
gegeniiber dem Hause Nr. 4 in der Tiefe von 2,10 m ein aus
Bruchsteinen hergestellter und mit dicken Bruchsteinplatten
gedeckter Kanal. Derselbe.war 50 cm breit, wovon 30 cm
auf die Seitenwande kamen, seine Hohe betrug 42 cm (im Inneren
25 cm), die Sohle war, wenigstens an der Stelle, wo der Kanal
in dem Schachtgraben zu Tage trat, aus festgestampfter Klei-
erde gebildet. Richtung und Gefalle gingen von Nordwesten
nach Siidosten, von dem Hause Nr. 4 nach dem Hause Nr. 1.
Unfern davon einige terra sigillata-Scherben, ein
Spinnwirtel aus Thon, 2 cm hoch, 2 J / 2 cni breit, und eine
Topfscherbe aus grauem, hartgebranntem Thon, die mit far-
bigen Strichen roh verziert war.
Gegeniiber dem Hause Nr. 6/j in der Tiefe von ungefahr
2,50 in eine runde, in der Mitte durchbohrte Thonscherbe
von 4 cm Durchmesser, am Kande 1 j 2 , in der Mitte 1 ','4 cm
dick und aus grauem Thon hart gebrannt. Ferner ein stark
verrosteter Ei sen ring von 6 cm Durchmesser und eine Topf-
scherbe von hartgebranntem, grauem Thon.
Dem Hause Nr. 6/ 3 gegeniiber in der Tiefe von 2,70 m
eine romische Bronzemiinze, auf deren Vorderseite der
Kopf des Kaisers, wahrscheinlich Trajans (98 — 117 n. Chr.), mit
einigen Buchstaben der Umschrift zu erkennen war.
Gegeniiber den Hausern Nr. 1 und 3 in der Tiefe von 1.20 m
eine mit Gerolle und schwarzer Erde 20 — 25 cm hoch bedeckte
') Brieiiicbe Mittheilung des Provinzialkonservators Dr. Clemen an den
Stadtarcbivar. Andere scbreiben das kleine Kunstdenkmal der spatromiscben
Zeit zu.
A ) Vgl. Aachener Post 1898, Nr. 45.
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220 Eduard Adenaw
Strasse. Da, wo die Klappergasse in die Rennbahn einmundet,
der alte, von der Jakobstrasse zwischen den Hausern Renn-
bahn Nr. 8 und 8/j herkommende Paukanal. Er war hier
im Lichten 1,85 m hoch und 54 cm breit; seine Sohle lag
3,20 m unter Strassenpflaster *.
Schmiedstrasse. Bei Fortsetzung des Kanals des Munster-
platzes nach der Schmiedstrasse hin im Jahre 1893 langs der
Nordseite des Kanalschaclites in der Ausdehnung von 4 in
Bruchsteinmauerwerk, dessen Mortel mit dem an der
inneren Stadtmauer (erbaut 1171 — 1175) gebrauchten grosse
Aehnlichkeit hatte und zahlreiche" ungeloschte Kalkstiickchen
enthielt. Aus diesem Mauerwerk trat in einer Tiefe von 2,70 m
ein aus einem ausgehohlten Eichenstamni hergestellter Kanal
von 30 cm Durchmesser hervor, der die Richtung von Ostnordost
nach Westsudwest verfolgte. Derselbe lag auf einem Damiu
aus Kniippelholz und festgeschlagener Lehmerde. An derselben
Stelle kam auch eine romische Strasse zum Vorschein,
die sich in westlicher Richtung fortsetzte. Man konnte deutlich
die verschiedenen Schichten derselben, zu oberst die Kiesdecke
mit Mortel, darunter festgestampfte Lehmerde und unter dieser
wiederum eine Kiesschicht erkennen.
Weiter unterhalb, der Ostecke des Hauses Nr. 2 gegeniiber,
in der Tiefe von 3,35 m wiederum ein etwa 15 cm im Lichten
holier und 20 cm breiter Hoi z kanal, der von Nordwesten nach
Sttdosten ging und aus einem in drei Theilc gespaltenen Eichen-
stamm hergestellt war, so zwar, dass die eine Halfte des letzteren
als Deckplatte diente, wahrend die andere, in zwei Theile zer-
legt, zu den Seitenwanden benutzt worden war; die Sohle wurde
durch die Erde gebildet.
Unter dem Kanal, in der Tiefe von 4 in und in der Aus-
dehnung von 3 m zahlreiche Eichenkniippel, mit Ziegel-
stueken, Steinen und Lehmerde zu einer festen Masse verbunden.
Hierauf erhob sich der Damm der Romerstrasse mit seinen
Schichten von Kies und Lehmerde.
Gegeniiber dem Hause Nr. 6 in der Tiefe von 2,80 in eine
30 cm dicke, mit Schlacken und Steinen hergestellte be ton -
artige Decke. Unter ihr lagen Eicheuknuppel mit Lehm-
erde dazwischen. Ueber der Schlackendecke hin ging von Nord-
! ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1893, Nr, 167,
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Archaologische Funde in Aachen his zum Jahre 1898. 221
westen nach Siidosten ein 40 cm hoher mid 23 cm breiter
Kanal, der aus Bruchsteinen hergestellt war 1 .
Die vorbeschriebene Decke wurde vom Hause Nr. 6 ununter-
brochen bis zum Fischmarkt angetroffen, wo sie gegeniiber dem
Thor des Archivgebaudes aus dem nach der Rennbahn geleiteten
Kanalschacht austrat und sich zur Klostergasse wandte. An der
Seite, welche auf dem Fischmarkt zu Tage trat, war dieselbe
in der Breite von 58 cm abgeschragt; sie hatte hier eine Dicke
von 30 cm und auf der ubrigen Strecke eine solche von 35 — 15 cm.
Die Decke stieg von der Schmiedstrasse nach dem Fischmarkt
hin und war an der tiefsten Stelle, dem Hause Schmiedstrasse
Nr. 6 gegeniiber, 2,80 m, auf dem Fischmarkt nur noch 1,50 m
tief unter dem Strassenpflaster. Die Decke enthielt zahlreiche
Feuersteine, Quarz u. s. w., romische Ziegelbrocken,
Metallplattchen, sonstige Reste von metallenen
G e g e n s t a n d e n , n a m e n 1 1 i c h N a g el. Unter derselben fanden
sich meist 4 ra tief romische Ziegelbrocken, zahlreiche
Gefassscherben und andere romische Ueberreste.
Bei den Ausschachtungen in der Schmiedstrasse fanden
sich: eine Goldmunze des Kaisers Domitian (81 — 96 n. Chr.),
in der Tiefe von 3,45 m, gegeniiber dem Hause Nr. 22, 7 4 / 10 gr
schwer; sie zeigt auf der Hauptseite den Kopf des Kaisers mit
LoKbeer und die Umschrift: DOMITIANVS AVGVSTVS, auf
der Rucl^seite Pallas mit Helm, in der Linken einen Speer, den
sie auf den zu ihren Fussen stehenden Schild stiitzt, in der
Rechten ein Schwert haltend, mit dem linken Fuss eine Kugel
tretend, und die Umschrift: GERMANICVS COS. XV. Ferner
mehrere Instrumente von Bronze, ahnlich den auf dem
Miinsterplatz gefundenen, ein ziemlich grosser bronzener A n gel-
hake n, ein rundesPlattchen mitRosettenverzierung
und kurzem Stift, mehrere kleine bronzene Schnal-
1 e n , ein 2*/ 2 cm grosser bronzenerNagel mit kugeligem
Kopf, ein 5 cm langer bronzener Schlussel, ein 9 cm
langer Horn griff el und ein 11 cm langer Ei sen griff el.
Thongefasse in unversehrtem Zustande wurde n nicht aufgefunden,
dagegen kam eine grosse Menge romischer Scherben aus
der Tiefe zum Vorschein. Die Bruchflache liess erkennen, dass
die meisten Stiicke in ihrer heutigen Gestalt an die Fundstelle
gekommen waren. Unter den Scherben waren namentlich viele
2 ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1893, Nr. 148.
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222 Eduard Adenaw
aus terra sigillata mid unter letzteren .wiederum nianehe Fuss-
stiicke mit Topferstempeln und Seitenstiicke mil bildliclien Dar-
stellungen oder sonstigen Ornamenten. Ein Fragment einer
Schale zeigt auf einem oben von einem Peristal), unten von
einer Leiste abgeschlossenen Band zierliches Pflanzenornament
und dariiber auf einem zweiten, oben und unten von Perlstaben
eingefassten Band eine Jagdscene (vor einem Hunde fliehendes
Wild), die beiderseits von facherformigen Ornamenten, Alles in
viereckige Felder gestellt, umgeben ist. Andere terra sigillata-
Scherben zeigen Darstellungen von einzelnen Thieren (Elen,
Hund mit Halsband, Wildschwein, Schlange, Vogel u. s. w.). Die
Stempel (auf den Fussstiicken) sind alle in Kreislinien auf der
Innenseite des Bodens der Gefasse, meist Schalen oder Teller,
angebracht, von denen die Scherben herriihren. Sie lauten:
1. VERECV. Der haufig vorkommende Name Verecundus fand
sich auf Gefassen zu Bonn, Zulpich, Neuss, auf einem Teller
zu Gellep, in den Niederlanden bei Nimwegen, Voorburg, Vechtem
und sonst mehrfach. 2. (AN)ISATVS F. (= Anisatus fecit).
Von dem N war noch der letzte Vertikalstrich erkennbar. D^s
Fehlen des Querstrichs im A verrath einen Stempel aus dem
2. oder 3. Jahrhundert. Derselbe Name wurde auf einer Fuss-
scherbe zu Gellep, ferner zu Ems, zu Dalheim im Luxembur-
gischen, zu Vechtem und Voorburg gelesen. 3. PATER. F.
(= Paternus fecit). Auch dieser Topfername kehrt anderwarts,
z. B. zu Seckmauern im Odenwald wieder. 4. OF LVCCAI
(= officina Luccai). Ein ahnlich lautender Stempel OFLVCCEI
findet sich mehrfach im Provinzial-Museum zu Bonn. 5. OFC-S
(die weiteren Buchstaben des Namens abgebrochen) = officina
Cosili. Derselbe Gefassstempel befindet sich im Bonner Pro-
vinzial-Museum. 6. CII, die folgenden Buchstaben des Namens
fehlen. II sehr haufig fur E gebraucht, das zweite I konnte
auch der senkrechte Strich eines verstiimmelten N sein, so dass
vielleicht CIN (=: Cinnus) zu lesen ware. 7. AN, die letzten
Buchstaben des Stempels waren abgebrochen. Eine Erganzung
des Namens diirfte bei den zahlreichen mit An beginnenden
romischen Topfernamen (vgl. Andro, Annia, Annius, Anisatus)
schwierig sein. 8. OF(?)SILVA. Die ersten beiden Buchstaben,
anscheinend umgesetzt (FO), sind. grosstentheils abgebrochen
und ihre Erganzung unsicher; der letzte Buchstabe A (?) ist
oflfenbar vcrschoben, man konnte dabei auch an ein umgedrehtes
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Archaologische Funde in Aachen bis zum Jahre 1898. 223
F denken, was freilich zu der Konjektur OF nicht passen wurde.
Der Topfername Silvanus ist audi anderwarts bekannt. 9. SANTON
MA (= Santonis manu). Der Stempel, welcher auf dem fast noch
ganz erhaltenen, 13 cm ini Durchmesser grossen Boden eines
Tellers von glanzend rother Farbe steht, ist in der Mitte etwas
verwischt. N ujul T sind ligirt, ebenso M und A; von dem
zweiten N war nur der erste Vertikalstrich zu erkennen. Der
Topfername Santo wurde audi zu Rottenburg am Neckar auf
einer Gefassscherbe gefunden. 10. OFIC. Der hintere Theil des
Stempels ist abgebrochen. Die Buchstaben sind sehr undeut-
lich aufgedruckt und abgesehen von mit Bestimmtheit nicht
mehr zu lesen. 11. VIMPVSF. Das V war etwas beschadigt,
S und F waren ligirt, hinter dem F eine zweigahnliche Verzie-
rung angebracht. Der gleiche Tellerstempel wurde zu Saarlouis
gefunden. 12. F V G. Die drei Buchstaben waren unter dem
Boden eines Tellers in romischer Kursivschrift eingekratzt. Die
Nummern 1, 4, 5, 6, 9, 10 und 12 wurden in der Schmiedstrasse,
die iibrigen auf dem Fischmarkt gegenuber dem Archivgebaude,
alle in der Tiefe von 2,50 — 4 m gefunden. Von den iibrigen
Scherben liessen sich mehrere von hartgebranntem, graugelbem
Thon zu der grosseren Halfte eines einhenkeligen romischen
Siebgefasses (Durchschlag) zusammensetzen, das oben am Rande
einen Durchmesser von 14 cm und eine Hohe von 8 cm hatte.
Der untere Theil des zierlich geformten Kiichengeraths war halb-
kugelig und mit 8 — 10 Reihen ruuder Locher versehen, die sich
in Rinnen urn den Boden herumzogen und von aussen nach innen
gestochen worden waren. Auch Scherben von kolossalen zwei-
henkeligen Kriigen und Schiisselen aus grauem Thon mit V\ 2
bis 2 J / 2 cm dick en Wandungen, sowie eine diinne Scherbe von
demselben Thon mit aufliegender Lotusverzierung kamen aus
der Tiefe zu Tage. Eine ganze Reihe von grauen Thonscherben,
namentlich Halsen, riihrte von kleineren Kriigen her, welche
die bekannte dickbauchige, unten spitz zulaufende Form hatten.
Von Eisengegenstanden fand man eine Anzahl Nagel ver-
schiedener Form und Grosse, mehrere Ringe, einige Haken
und mehrere K lam mem, ferner gegenuber dem Hause Nr. 10
in der Tiefe von 4 m eine 14 cm lange Speerspitze; endlich
in der Betondecke gegenuber dem Hause Nr. 8 ein Hufeisen
und dem Hause Nr. 20 gegenuber das Stiick einer S cheer e.
Ferner fand man eine blaue Glasperle, einige romische Glas-
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224 Eduard Adenaw
s cher ben', ein Paar roth gefarbte Stiicke eincs ri) mi sell en
Fussbodenbelages, ein Stuck griinen Marin ors und einen
IOV2 cm langen Knoclien mit schon geschliffener Spitze l . A. 0.
Suermondt-Museum.
Ursulinerstrasse. Auf dem ehemaligen Grundstiick der
Weinrestauration „zum Kliippel", Ecke des Holzgrabens und der
Ursulinerstrasse, Anfangs der achtziger Jahre ahnliche Grub en
wie in der Hartmannstrasse (vgl. diese). In denselben eine
Menge Kirschenkerne 2 .
Im Jahre 1893 bei den Kanalarbeiten gegeniiber dem Re-
gierungs-Prasidialgebaude ein Romerkanal 3 , welcher quer
unter der Strasse her von Sudosten nach Nordwesten ging und
dem auf dem Miinsterplatz in demselben Jahre aufgefundenen
ganz ahnlich war (vgl. diesen). In demselben mancherlei Scherben
romischer Gefasse aus samischer Erde und anderem Thon,
eine nicht unbetrachtliche Anzahl Austernschalcn, darunter
einige ungewohnlich grosse Exemplare 4 .
In dem Gasthof „zum Elephanten" Nr. 11 unter einein
Gebaude rechts im Hofe vor mehreren Jahrzehnten ein aus far-
bigen Steinchen bestehender Fussboden, wohl romischen
Ursprungs 5 .
Bei Legung der Rohren der stadtischen Wasserleitung im
Jahre 1879 vier mit der Strasse parallel liegende Skelette. Urn
die Kopfe der Todten waren je vier flache ro mis die Ziegel
in der Weise gestellt, dass je drei an den beiden und der obercn
Seite der Kopfe standen, wahrend je einer zum Schutze des
Gesichtes auf die drei Ziegelsteine gelegt war. Die Lage der
Grabstatte in dem heutigen Strassenkorper crklart sich da-
durch, dass die romische Strasse, zu deren Seiten die
J ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1893, Nr. 160.
2 ) Vgl. K. Wieth in der Zeitschrift „Aus Aachens Vorzeit" Jahr-
gang II, S. 94.
3 ) Eine Aufuabme befindet sich in den Akten der Tiefbau-Abtheilung
des Stadtbauamtes U 15, vol. 1, S. 16.
4 ) Vgl. Echo der Gegenwart 1893, Nr. 143; beschr. von R. Pick.
5 ) B. M. Lersch a. a. 0. S. 4. — Dieser Fund und cine gleichzeitig
daselbst entdeckte Treppenanlage ist audi erwahnt im Echo der Gegeuwart
1891, Nr. 120, Bl. 3, wosclbst ferncr ein damals bei Ausschachtungsarbeiten
fiir einen ueuen Saalbau aufgefundener Mosaikbod. 11 (?) als einer weit sp&tereu
Zeit angehOrig bezeichnet wird.
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Arcbaologische Fnnde in Aachen bis zum Jahre 1898. 225
Leichen bestattet waren, einen mehr sudlichen Lanf (lurch den
heutigen Elisengarten hatte 1 .
Im Jahre 1898 vor clem Hause Nr. 5 ein romischer
Kanal, dessen Hohe im Lichten 5 cm und dessen lichte Breite
15 cm ausmachte. Die Sohle des Kanals lag 3,20 m unter
Strassenkrone und bestand gleich den Seitenwandungen aus
gelblichem Sandstein. Der Kanal ging in gleicher Richtung mit
der Strasse von Westen nach Osten 2 .
Im April desselben Jahi-es bei der Herstellung des Kanal-
anschlusses vor dem Hause Nr 3 zwei ubereinander liegende
Kanal e aus romischer Zeit. Dieselben massen ohne Um-
fassung 10 cm in der Hohe, 20 cm in der Breite, und waren
(lurch eine 6 cm dicke Platte getrennt. Die Wandungen der
beiden Kanale und die Platte zwischen ihnen bestanden aus
grauern Sandstein. Der obere Kanal war gleich dem unteren
aus einem Stuck hergestellt. Ihre Richtung ging von Nord-
westen nach Siidosten. In der Nahe fanden sich Bruchstucke
romischer Ziegel und eine Anzahl Skelette, die nicht
genauer untersucht worden sind. Auch auf dem Hofe des Hauses
Nr. 5 bei den Erdarbeiten zur Herstellung des Anschlusskanals
ausser einem in der Tiefe von 1^3 m gefundenen, 25 cm hohen,
braunen Krug mit der Jahreszahl 1595 und einem hellgelben vier-
eckigen Topf von 28 cm Hohe aus dem 17. Jahrhundert, ein
kleiner durchbrochener auf die Aachener Heiligthums-
fahrt bezuglicher Bleiguss, in einer Tiefe von 1 m. An einer
Querstange hangt das Kleid der Muttergottes, welched zwei
Priester mit -der einen Hand unten ausgebreitet halten, wahrend
sie mit der anderen darauf hinzeigen. Darunter thront die Gottes-
mutter mit dem Jesukind auf der Linken, in der Rechten das
Scepter, auf dem Haupte die Krone. Das Ganze wird uberragt
von Christus am Kreuze mit den hh. Maria und Johannes. Der
einst vielleicht auf der Vorderseite versilberte Bleiguss misst in
der Hohe 6 4 / 5 , in der Breite 4 3 / 5 cm und gehort dem Ende des
14. Jahrhunderts an. Wie die 4 Oesen und die auf der Riickseite
noch theilweise vorhandenen Zapfchen andeuten, war er nrsprung-
lich auf einer harten Unterlage, vielleicht auf einem Holzkastchen
') Nach Mittheilung des Stadtarchivars in den Aklen der Hochban-
Abtheilung des Stadtbauamtes B 2408/97.
2 ) Vgl. R. Pick im Echo der Gegenwart 1898, Nr. 184.
15
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226 Eduard Adenaw
befestigt. Aelmlich verzierte Kastchen haben sich nocli in ein-
zelnen Kunstsanimlungen, z. B. tier des Fiirsten von Hohenzollern,
erhalten. Ungeachtet der handwerksmassigen Arbeit hat das
kleine Bleidenkmal fur Aachen, wo ein ahnliches Stuck bisher
nicht bekannt geworden ist, ein ganz besonderes Interesse K Im
Besitze der Kirche St. Foillan.
Warmweiherstrasse zu Aachen-Burtscheid. Eine Wasser-
leitung, welche im Jahre 1835 und 1836 im ehemaligen Gast-
hausfelde, jenseits der Wilhelmstrasse, zu Tage trat und von
Burtscheid nach Aachen fiihrte; ferner im Jahre 1838 eben-
daselbst in der Richtung nach Frankenberg hin, im Jahre 1861
im Hofe der ehemaligen Gasfabrik und im Jahre 1876 auf dem-
selben Terrain, sowie im Burtscheider Kurgarten. Seitdem noch
in der Wilhelmstrasse in der Gegend des Hauses Nr. 69 und
bei einer Kanalanlage im Sommer 1885 vor dem Hause Loth-
ringerstrasse Nr. 1 1 in einer Tiefe von 0,85 m unter dem Strassen-
pflaster. Endlich wieder im Dezember 1888 im Hofe der ehe-
maligen Gasfabrik ein 13,70 m langes Stuck, welches genau in
der Verlangerung des im Jahre 1876 aufgefundenen lag; audi
nochmals spater, im Sommer 1889, in der Nahe des Hauses
Lothringerstrasse Nr. 50, siidostlich von der Stelle, wo der
Kanal im Jahre 1885 blossgelegt war; hier zeigte sich, dass
die Leitung in einer Krummung oder wenigstens in schrager
Linie in die heutige Lothringerstrasse einbog. Der im Jahre
1888 aufgedeckte Kanal bestand aus 22 U-formigen Rinnen-
stiicken von 0,55 — 0,65 m Lange, von denen drei Stucke den
Legionsstempel LEG VI VIC PF zeigten. Das Gefalle des Kanals
betrug 2,5 mm pro Meter und ging von Burtscheid nach Aachen 2 .
Ueber die im Fruhjahr 1861 von Seiten der Konigl. Regie-
rung zu Aachen auf dem Grundstiick der ehemaligen Gasfabrik
veranlassten Nachgrabungen auf ca. 50 Fuss Lange berichtet
der damalige Regierungs- und Baurath Krafft in den Jahrbuchern
des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande 3 . Danach
sind hierbei vier Rinnensteine aus gebranntem Thon, ohne
Inschrift, gut erhalten, und zwei Rinnenstiicke mit
Inschriften, sowie eine thonerne zerbrochene Deckplatte
») Vgl. Echo der Gegenwart 1898, Nr. 333, Bl. 4.
2 ) Vgl. R. Pick und G. A. Siedamgrotzky in der Zeitschrift des
Aachener Geschichtsvereius Bd. XI, S. 272.
3 ) XXXIII und XXXIV, S. 275.
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Archaologische Fnnde in Aachen bis zum Jahre 1898. 227
gefunden worden. Von diesen Inschriften hat man mehrere Gips-
abdriicke nelimen lassen. Der eine Abdruck enthalt in ziemlich
gut, erhaltener Schrift die Buchstaben: EG. VI. VIC. P. F.,
der andere unvollstandigere LEG. VI. V., wobei zu bemerken
ist, dass von der ersteren Inschrift das fehlende L in schwachen
Umrissen auf dem Stein selbst noch wahrzunehmen ist. Die
thonerne Deckplatte, welche zur Abdeckung der Rinne gedient
hat, ist olme Inschrift und hat eine Lange von IOV2 Zoll,
eine Breite von 10 Zoll und eine Starke von l 5 / 6 — l n /i2 Zoll.
Da die thonernen Rinnen nur eine Breite von 8 Zoll und eine
lichte Hohe yon l l \ 2 Zoll haben, so hatten diese Decksteine durch-
schnittlich bloss 1 Zoll Auflager. Zwei thonerne Rinnensteine
niit den zwei Bruchstiicken der Inschrift, sowie die Deckplatte
sind der Stadt Aachen zur Aufbewahrung ubergeben worden,
dagegen werden die andcren beiden Rinnensteine niit zwei Ab-
driicken der Inschriften im hiesigen Regierungsgebaude auf-
bewahrt l .
Wilhelmstrasse. Die in der Gegend des Hauses Nr. G9
aufgefundene romische Wasserleitung ist unter w Warm-
weiherstrasse" beschrieben.
Wirichsbongardstrasse. Bei den stadtischen Kanalarbeiten
im Jahre 1898 wurde gegeniiber dem Hause Nr. 59 in der Tiefe
von 2,60 m eine Anzahl romischer Plattenziegel von verschiedener
Grosse aufgefunden. Dieselben lagen oder standen lose in der
Erde und ihre schone rothe Farbe liess vermuthen, dass sie
aus dem 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr. stammten. An einem
der Ziegel haftete noch romischer Mortel, auf einem anderen
war anscheinend eine Pfote aufgedriickt. Ausser den ver-
einzelten Ziegeln kam an der Fundstelle eine Art Fussbodcn
zum Vorschein, welcher in der Weise hergestellt war, dass zwei
Schichten romischer Ziegel von 20 cm im Quadrat und 6 cm
Dicke ohne irgendwelche Mortelverbindung aufeinander lagen.
An einer Stelle des Fussbodens, der sich zu beiden Seiten tiber
die Breite des Kanalgrabens hinaus erstreckte und sich audi
! ) Weitere Mittheilnngen liber Ueborbleibsel der romiscben Ansicdelung,
naraentlieh iibcr die Wasserleitung gibt B. M. Lerscli a. a. 0. S. 5, der
anch auf die Beschreibung des Stiftshcrrn Kessel in den Bonner Jabrbilcbern
1877 verweist, wo die Wasserleitung und das Badegebaude sorgfaltig bebandelt
sind; vgl. Heft LX, S. 12 if.
15*
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228 Eduard Ad en aw, Archaologische Fundein Aachen bis zum Jahre 1898.
am Ende desselben in westlicher Richtung weiter fortsetzte,
waren die oberen Ziegel zerstort und fanden sich hier Ziegel-
stiicke mit Erde vermischt 1 .
Zollernstrasse zu Aachen-Burtscheid. Bei den 1893 vor-
genommenen Gasleitungsai'beiten am Landrathsamts - Gebaude
Reste einer romischen, aus Ziegelsteinen erbauten Wasser-
leitung*.
l ) Vgl. Aachener Post 1898, Nr. 21.
*) Vgl. Politisches Tageblatt 1893, Nr. 70, Bl. 1.
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Neue Beitrage zur Fastradasage.
G. Paris, L'anneau de Fastrade. Journal des Savants, 1896,
S. 637— 643, 718—730.
Ov. Densusianu: Dr. A.. Pauls, Der Ring der Fastrada. Eine
mythologische Studie. Aachen 1895. 8°. 73 S. Romania 1896,
S. 612—617.
Von E. Teichmann.
In Form einer Besprechung des Aufsatzes, den A. Pauls zu-
erst in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins (Bd, XVII,
S. 1 — 73) und auch als Sonderabdruck veroffentlicht hat, bietet
G. Paris in dem Journal des Savants, 1896, nicht nur eine Fulle
belehrender und anregender Bemerkungen, sondern auch eine
selbstandige Arbeit von bleibendem Werthe. Indem der beruhmte
Verfasser wesentliche Erganzungen zu dem genannten Aufsatze
bringt, auf manche nicht unwichtige Fragen neues Licht fallen
lasst und zum erstenmal eine erschopfende Darstellung von dem
Werdegang der Sage vom Ringe der Fastrada gibt, befriedigt er
die hochgespannten Erwartungen. mit denen man seine Abhand-
lung in die Hand nimmt, in vollem Masse und liefert einen werth-
vollen, in mancher Hinsicht abschliessenden Beitrag zur Ge-
schichte einer alten Aachener Sage uber Karl den Grossen *.
Ehe wir jedoch mit einer Ausfuhrlichkeit, wie die Bedeutung
der Ergebnisse sie erheischt, iiber alles berichten, was fiir die
Zwecke dieser Zeitschrift wichtig ist, wollen wir, um das Ver-
standniss des Zusammenhanges zu erleichtern, in Umrissen ein
Bild von dem Stand der vorhergehenden Forschungen zeichnen.
Nach der Ansicht von J. Klinkenberg (Zeitschrift des Aachener
Geschichtsvereins Bd. XIV, S. 1 15) verdankt Aachen seinen latei-
nischen Namen dem keltischen Gotte Grannus, der zur romischen
Zeit im westlichen Deutschland und ostlichen Frankreich auf
l ) Herrn Universitatsprofessor Dr. A. Tobler in Berlin, der die Giite
hatte, mich auf dicse Abhandlung aufmerksam zu machen, spreche ieh hiermit
meinen aufrichtigen Dank aus.
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230 E. Teichmann
ziemlich zahlreiclien Denkmalern vorkommt. Gleich deni Apollo
sei Graunus Sonuen- und Heilgott und ganz besonders Beschiitzer
der heissen Quellen. Man flnde ilin audi in Aufscliriften und
Darstellungen ira Verein mit der Gottin Sirona, die ebenfalls
die Heilquellen behute, aber anfanglich zweifellos die nalirung-
spendende Erde selbst darstelle. Aachen babe im romischen
Munde siclierlich Aquae Granni gelautet, woraus das regel-
widrige Aquisgranum verderbt sei; den Namen von der gens
Grama abzuleiten oder ilin auf den Wodanmythus zu beziehen,
sei in gleicher Weise unzulassig. Fur die Richtigkeit der Her-
leitung von Grannus konne man die Sage des falschen Diploms
Karls des Grossen, der zufolge der Konig auf einer Jagd die
warnien Quellen und einen verfallenen Palast des Romers Gra-
nus entdeckt haben soil, und folgende Sage aus einer Leydener
Handschrift des 13. Jahrhunderts anfttliren : Karl hatte zu Aachen
eine Geliebte, quandam mulierem fatatam, sive quandam fat-am,
quae alio nomine nimpha vel dea vel adryas appellatur, mit
der er geschlechtlich zu verkehren pflegte. Wenn Karl zu ihr
kam, lebte sie, wenn er hinwegging, starb sie. Eines Tages,
als Karl bei ihr war, drang ein Sonnenstrahl in ihren Mund,
der an ihrer Zunge ein Goldkorn (granum auri) bildete. Dies
treunte Karl ab, und sogleich war sie todt und lebte nicht wieder
auf. — Dass in Karl die gottliche Person des Grannus zu sehen
sei, ergebe sich aus dem auf einer volksthumlichen Wortableitung
beruhenden granum, das der vom Sonnengotte ausgehende Strahl
an der Zunge der Gottin erzeuge, und welches Karl sich an-
eigne. Die Geliebte des Karolus-Grannus konne nur Sirona oder
die Erde sein, die im Friihlinge auflebe, wenn sich der Sonnen-
gott mit ihr vermahle, aber im Winter sterbe, wenn er sich
von ihr zuriickziehe.
In dieser Sage sieht A. Pauls eine abweichende,- aber eben-
falls mythische Beziehung, denn er schreibt in seiner Abhandlung
iiber den Ring der Fastrada: „Der mythische Karl der Leydener
Handschrift kann demnach urn so eher Thor, die Gottin aber
seine Gemahlin Sif sein, als die Wirkung des Sonnenstrahls
auf die Nymphe zu der Naturerscheinung, dass die Sonne mach-
tiger als das Gewitter ist und das Reifen des Getreides ver-
anlasst, vollstandig im Einklang steht. Welche Gotter durch
Karl und die Nymphe angedeutet wurden, war sehr wahrschein-
lich den Verbreitern der Sage selbst nicht klar; der mythische
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Neue Beitrage znr Fastradasage. 231
Karl gehorte zur mittelalterlichen Zeit einer in nebelhafte Feme
entschwundenen Gotterwelt an." (Zeitschrift des Aachener Ge-
sehichtsvereins Bd. XVII, S. 52).
Beide Auslegungsversuche lehnt G. Paris ab und legt mit
grosser Klarheit und in iiberzeugender Weise dar, wie die Ge-
schichte von dem zauberliaften Gegenstande sich ini Laufe der
Jahrhunderte entwickelt hat und von der Aachener Lokalsage
in it dem grossen Kaiser und dessen Lieblingsstadt verkniipft
worden ist.
Ohne irgendwelche Beziehung zu Aachen ist die alteste
Form der Sage von dem Binge der Fastrada in der Darstellung
von Enenkels Weltbuch (13. Jahrhundert) : Ein unter der Zuuge
der verstorbenen Gemahlin verborgener Zauber (zouber) fesselte
mit unvviderstehlicher Gewalt den Konig an den Leichnam. Als
man aber den Talisman hervorzog, verschwand die geheime
Anziehungskraft, und es ging der Korper in Faulnis iiber. Wird
die Sage so auf die wesentlichen Bestandtheile zuruckgefiihrt, so
ist sie nichts weiter als ein diisteres Zauber marchen, und ihr
ganzer Reiz fur Erzahler und Zuhorer bestand in der Kraft
des Zaubermittels. In dieser einfachen Form tritt sie audi in
der islandischen Chronik ans der ersten Halfte des 13. Jahr-
hunderts, der „Heimskringla tt , auf und ist somit hinsichtlich
der Aufzeichnung fast gleichalterig mit jenem Weltbuche, aber
unzweifelhaft altern Ursprungs. Sie erzahlt die Geschichte in
nahezu ubereinstimmender Weise von dem danischen Konig
Harald mit dem schonen Haar (861 — 931) 1 : „Nachdem er eine
seiner Frauen, die schone Sniofrid, verloren hatte, hiitete er
ihren Leichnam, ohne ihn verlassen zu wollen, und iiberdies
hatte sie beim Tode die ganze Frische des Lebens und der
Jugend bewahrt; aber das war die Wirkung eines Mantels, wo-
mit der Zauberer Svasi sie bekleidet hatte. Als nach drei Jahren,
die Harald so zugebracht hatte, Egill Ullserk ihn zur Weg-
nahme des Mantels bewog, ging die Leiche in Verwesung iiber;
der Konig erkannte, dass er bezaubert worden war, und liess
alle Zauberer von seinem Hofe verjagen. tt Aus dem Vorkommen
dieser norwegischen Sage schliesst G. Paris mit Eecht, dass
der Stoff allgemein bekannt war und sich an verschiedene Helden
anlehnte, in Deutschland an Karl, in Norwegen an Harald mit
! ) Schon von A. Pauls a. a. 0. S. 9 wiedergegeben.
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232 E. Teicbmann
dein schonen Haar. Die Sage ist nur deshalb dichterischer und
schrecklicher als andere derselben Art, weil sie die Liebe im
Verein mit dem Tode zeigt; sie besitzt aber keinerlei mythischen
Gehalt, urspriinglich auch keinerlei Beziehungen zu Karl und hat
sich wohl nur deshalb an seinen Namen geknupft, weil der Herr-
scher in vielen andern Erzahlungen volksthiimlich geworden war,
und sein Andenken noch immer eine machtige Anziehung ausubte.
Enenkel, oder aber der Verfasser seiner Vorlage, verquickt
jene Sage mit zwei Stoffen. In ein ursachliches Verhaltniss zu
ihr bringt er zunachst die urspriinglich franzosische Erzahlung
vom hi. Aegidius, dem beim Messelesen eine Taube einen mit
goldenen Bucbstaben geschriebenen, himmlischen Brief bringt,
urn auf diese Weise den Heiligen von der geheimen Siinde Karls
in Kenntniss zu setzen und zur Entdeckung des Zaubers zu
fiihren. Dann aber setzt Enenkel in rein ausserlicher Weise,
indem er namlich einfach die Geschichten aufeinander folgen
lasst, dieses Abenteuer hinzu: Nach neunjahriger Abwesenheit des
Konigs entschliesst sich seine Gemahlin, einen aus den Hofleuten
zu ihrem kiinftigeu Gatten zu erlesen. Aber am Tage der Wahl
erscheint Karl, der mit wunderbarer Schnelligkeit in drei Tagen
von Ungarn nach Aachen gereist ist, plotzlich in der Kirche
und verscheucht die Freier. Die Weihenstephaner Chronik ver-
einigt, wie wir sehen werden, beide Geschichten in geschickter
Weise; Enenkel macht sie einander dadurch in etwa ahnlicher,
dass er die Todte, die zuerst sicherlich nur eine Matresse war,
znr Wurde einer Gattin erhebt. In Folge (lessen konnte er beide
Geschichten nach einander erzahlen; damit war aber auch einer
von den Schritten gethan, die allmahlich zur Wahl des Namens
Fastrada fuhrten. Auch hier ist von der Griindung Aachens
keine Rede, sondern es wird die Stadt nur als derzeitiger Auf-
enthalt des Konigs genannt.
Alle andern Bearbeitungen des Stoffes aber bringen ihn in
ein ursachliches Verhaltniss zur Kaiserstadt und sind wahr-
scheinlich in Aachen selbst entstanden, jedoch nicht vor dem
12. Jahrhundert, weil sie dem Verfasser der in die Urkunde
Friedrichs I. eingefugten falschen Urkunde Karls des Grossen
unbekannt sind.
Die alteste Erweiterung der Urfabel ist in Karlmeinet (14.
Jahrhundert) anzutreffen. Hier liebt Karl nicht seine Frau,
sondern eine Matresse, hier handelt es sich nicht um den heil.
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Neue Beitrage zur Fastradasage. J233
Aegidius und eine wunderbare Offenbarung, sondern um einen
Kammerer, nicht um einen unbestimmten Zauber, sondern um
einen Ring: so wird, abgesehen davon, dass statt des Ringes im
Anfange wahrscheinlich ein Stein die magnetische Anziehungs-
kraft besessen hat, die urspriingliche Sage gelautet haben. Aber
dann folgt ein wichtiger Zusatz: der Kammerer, der den wunder-
kraftigen Ring im Haar (nicht im Munde) der Todten entdeckt
und an sich nimmt, wirft ihn, um die lastigen Gunstbezeugungen
seines Herrn abzuschneiden, in einen Teich unterhalb der Burg
Aachen, die Granus ehedem erbaut und prachtig ausgeschmiickt
hatte, und von da an liebt der Konig die Gegend so sehr, dass
er nun bestandig in der Nahe des Teiches wohnt und eine herr-
liche Kirche zu Ehren der Gottesmutter bauen lasst. Offenbar
enthalt die eben in Umrissen gezeichnete Sage so viele selb-
standige Ztige, dass sie nicht von Enenkels Erzahlung herrtihren
kann. Ohne Zweifel ist es die Lokaldichtung, welche dfen Kam-
merer in geschickter Weise benutzt, um den Talisman nach
Aachen zu bringen und dort ins Wasser zu werfen, und offen-
bar soil das Ganze die allgemein bekannte Vorliebe Karls ftir
Aachen auf dichterische Weise erklaren.
In der Erzahlung nun, die Petrarka 1333 in Aachen ge-
hort und in seinen vertraulichen Briefen wiedergegeben hat,
mischen sich, abgesehen von den Zuthaten der Einbildungskraft
des italienischen Dichters, die Einfltisse der Fassungen von
Enenkel und Karlmeinet in der buntesten Weise. Ueberein-
stimmend mit letzterm handelt es sich hier um eine Matresse,
aber abweichend ist das Zaubermittel ein Edelstein, der aller-
dings in einen ausserst kleinen Ring gefasst ist. Dem Enenkel
andererseits ist die Eigenthumlichkeit getreu entlehnt, dass der
Talisman unter der Zunge ruht, und einer Lesart des Enenkel
ist, freilich in abgeschwachter Form, die Einzelheit entnommen,
dass ein Kolner Bischof, dem eine himmlische Stimme die Ur-
sache der Krankheit verrathen hat, den unheilvollen Bann bricht.
Das Schlussmotiv — Ban des Palastes und des Gotteshauses —
entspricht hinwiederum dem bei Karlmeinet. Die Darstellung
von Petrarka hat den Rahmen zu der Fassung, in welcher die
Fastradasage seit den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts
erscheint, geliefert; nur lasst diese den Ring im Haare ver-
stecken wie bei Karlmeinet.
Die Grundlage von Petrarkas Fassung ist sodann in Zurich
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234 E. Teichmann
im 15. Jahrhundert erweitert word en im Bach vom heiligen
Karl. Dort hat man die einem indischen Marchen nachgebildete
Dichtung von der Schlange, die dem Karl aus Dankbarkeit fur
einen gerechten Urtheilsspruch einen wunderthatigen Stein schenkt,
mit der in Aachen entwickelten Geschichte von einem andern
Zaubersteine verschmolzen, obschon die beiden Stoffe in einer
Hinsicht in scharfem Gegensatz zu einander stehen, da ja das
dankbare Thier seinem Wohlthater kein Geschenk hatte machen
sollen, das fur diesen verhangnissvoll werden konnte. Die Zuricher
Darstellung nennt nicht einen unbestimmten Zauber, sondern
einen wunderkraftigen Stein, der nur zufallig und dem Anschein
nach voriibergehend in einen Ring gefasst ist, ein Zug, der aus
alterer Zeit stammt als die entsprechende Stelle in Karlmeinet;
sie setzt in rein ausserlicher Weise die dritte Sage hinzu, nam-
lich die vom hi. Aegidius, dem sie den Ortsheiligen Theodul
zugesellt. Aus der Thatsache, dass sie so viele Elemente vereinigt
hat, folgt, dass sie junger ist als die Darstellung von Karlmeinet,
und dass die Einfuhrung des hi. Aegidius in der Erzahlung von
Enenkel und Petrarka unwesentliche Zuthat ist. Auch in der
Zuricher Sage hat der Talisman keinerlei religiose Beziehung,
und auch hier bildet die Erbauung Aachens den Schluss.
In der bayrischen Chronik von Weihenstephan aus dem 15.
Jahrhundert — von A. Pauls ist sie nicht erwahnt worden —
liegt endlich eine weitere Umbildung der Sage vor. Es kehrt
Enenkels Darstellung vom Zauber, der aber hier ein Ring ist,
und von dem Eingreifen des hi. Aegidius wieder, jedoch rait
dem Unterschied, dass ein Ritter in Gegenwart des Heiligen
mit einem Messer den Mund der Todten offnet. Sonst aber gleicht
sie der Geschichte vom hi. Karl, wenn auch einige geringfiigige
Einzelheiten zeigen, dass der Text der einen nicht aus der
andern stammt, sondern dass beide aus einer gemeinsamen
Quelle geflossen sind. Neu ist der Zug, dass die Gemahlin
schon zu ihren Lebzeiten den Ring versteckt halt, um die Liebe
Karls dauernd an ihre Person zu fesseln ; aber- die Gruudung
Aachens wird wiederum als letzte Wirkung des Zaubers hin-
gestellt.
So bringen alle nach der Zeit Enenkels gebildeten Erzah-
lungen von dem Zaubersteine die Sage mit Aachen in Verbindung.
Hier hat sie wahrscheinlich zuerst die neue Form erhalten, je-
doch nicht vor dem Ausgang des 12. Jahrhunderts ; hier hat
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Neue Beitrage zur Fastradasage. 285
sie all em Anschein nach Jahrhundcrte hindurch ein verborgenes
Dasein gefiihrt, bis der Romanticismus auf Grund von Petrarkas
Bericht sie verjungt, an Frankenberg geknupft and durch Ein-
fiihrung der Namen Fastrada und Turpin abgerundet hat.
Nun wendet sich G. Paris der Leydener Handschrift zu
mid weiss neue Gesicbtspunkte zu flnden und mit Meisterhand
den anscheinend unentwirrbaren Knoten zu losen *. Gegen die
auf jenem Texte fussende Herleitung des Namens Aquae Grani
vom keltischen Gotte Grannus macht er folgende Grunde geltend :
„Erstens scheint der wahre Name der Stadt, wie ihn alle Texte
ohne Ausnahme bieten, doch wohl Aquae Grani und nicht Granni
zu sein. Dann scheint es zwcifelhaft, ob Grannus ein Sonnen-
gott gewesen ist: nur in der Eigenschaft als Heilgott scheinen
er und Apollo fur eine und dieselbe Person angesehen worden
zu sein. Ferner begreift man nicht, (lass in der Sage, deren
Ursprung man einem Mythus zuschreibt, der keltische Name
Grannus und das ganz lateinische Wort granum (Korn), urn
das sich die Sage dreht, und dessen Auslegung andererseits,
wie man gesehen hat, ein wichtiges Element des Mythus liefert,
gleichzeitig bestanden haben. Endlich werden, wie A. Pauls
sehr gut bemerkt hat, der Liebende und die Sonne in unserm
Texte durchaus nicht als ein und dasselbe Wesen gedacht, son-
dern vielmehr in Gegensatz zu einander gebracht, denn ein
Sonnenstrahl ist beim Eindringen in den Mund der von Karl
geliebten Frau die Ursache ihres Todes. Man kann folglicli
Karl nicht zugleich als Vertreter des Grannus und der Sonne
*) Obwohl der Text schon wiederholt in fruheren Jahrgangen dieser
Zeitschrift abgedruckt worden ist, mbge er der bequemen Vcrgleichuug halber
noch einmal folgen: Aquisgrani dicitur Ays, et dicitur eo quod Karolus
tenebat ibidem quandam mulierem fatatam [sive quaudam fatam, que alio
nomine nimpha vel dea vel adriades appellator], et ad banc consuetudinem
habebat et earn cognoscebat; et ita erat quod eo accedente ad earn
vivebat ipsa, ipso Karolo recedente moriebatur. Contigit, cum quadam vice
ad ipsam accessisset et cum ea delectaretur, radius solis intravit os ejus,
et tunc Karolus vidit granum auri lingue ejus atfixum, quod fecit abscindi,
ct in contiuenti mortua est, nee postea revixit. G. Paris verwirft die Ver-
anderung des handschriftlichen adriades in adryas. Er bait das von Grimm
eingefuhrtc dry as fur richtiger als adryas und selbst dryades fiir rab^lich,
weil diese Deklination der griechischen Worter im Mittelalter nicbt selten
gewesen sei.
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236 ' E. Teichmann
betrachten und auch die beiden letzten nicht als ein Wesen
ansehen" 1 .
Daher stimmt unser Ffihrer der Ansicbt von A. Pauls zu,
der (Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XVII, S. 52)
scbreibt: „Die Fassung in der Leydener Handschrift stellt sich
unter anderem auch als der Versuch dar, das granura in Aquis-
gran-um unter Wiedergabe oder Ausbildung einer kleinen volks-
thiimlichen Erzahlung zu erklaren. Schwerlich hat diese Erzah-
lung ursprunglich einen „Karl a gekannt. Karl mag erst hineinge-
kommen sein, als man das granum an Aachen knupfte, wo die
Sagenbildung in Bezug auf den grossen Kaiser bis fast zum
Ende des Mittelalters immer neue Bliithen trieb."
Es ist gar nicht zu verkennen, so setzt G. Paris seine
Ausfuhrungen fort, dass die alteste Form unserer Sage, wie sie
sich bei Enenkel und in der Geschichte von Harald mit dem
schonen Haar vorfindet, nichts mit Aachen zu thun hat, und
dass die erweiterte Fassung, die man ihr gegeben hat. und
wodurch man sie an Aachen geknupft hat, in spaterer Zeit er-
funden worden ist. Da nun aber der Leydener Text eine Ver-
bindung dieser beiden Bestandtheile bietet und lediglich der
VerbinJung dieser beiden Formen sogar sein Dasein verdankt,
so kann er nur aus einer Erzahlung herriihren, die jene beiden
Stoffe vereinigt hatte, nur eine Umarbeitung dieser Vorlage
sein und keinen altern mythischen Gehalt besitzen.
Zu diesem Hauptgrunde kommen noch verschiedene Um-
stande gewichtiger Art. Alles dreht sich, wie schon einmal
gesagt worden ist, uni das Wort granum. Da ware es wirklich
! ) D'abord le vrai nom de la ville, tel que le donnent tous les textes
sans exception, semble bien etrc Aquae Grani ct non Granni. Puis il parait
douteux que Grannus ait ete un dieu solaire: il semble bien qu'il n'aifrete
identifie a Apollou qu'en tant que dieu guerisseur. Ensuite on ne eomprend
pas l'existcnce simultanee, dans la 16gende cens^e issue du mythe, du nom
celtiqne de Grannus et du mot latin granum, autour duquel cependant elle
tourne, et dont Pinterpretation, on Pa vu, fournit d'autre part un element
important du mythe. Enfin, eomme Ta fort bien remarque M. Pauls . . ., bien
loin d'etre identifies dans notre tcxte, Pamant et le soleil sont mis en oppo-
sition: un rayon de soleil, en penetrant dans la bouche de la femme aimee
par Charles, est cause de sa inort. On nc peat done regarder Charles corame
representant en meme temps Grannus ct le soleil, ni les deux derniers comme
ne faisant qu'un. G. Paris a. a. 0. S. 727.
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Neue Beitrage zur Fastradasage. 237
ein Wunder, wenn ein granum-Mythus bestanden hatte, worin
ein Korn eine Rolle gespielt hatte, und wenn dieser Mythus
gerade „an den Quellen des Granus" festgehalten worden ware.
Was soil ihn dahin gezogen haben? Viel einfacher und wahr-
scheinlicher ist die Annahme. dass man den zauberkraftigen
Stein der bekannten Erzahlung durch ein Korn ersetzt habe,
urn so eine Deutung des Namens Aquisgranum zu gewinnen.
„C'est la, comme on sait, un proc6d6 familier a l'grudit du
moyen age."
Den naheliegenden Einwand, dass abweichend von alien
andern Darstellungen die Leydener Handschrift den mythischen
Gehalt der Sage durch. die Namen Fee, Nymphe, Gottin, Dry-
ade, die sie der Frau gebe, unverkennbar andeuten wolle, ent-
kraftet geschickt unser Gewahrsmann. Nur eine erklarende
Umschreibung des vorhergehenden mulier fatata (== fee, alt-
franzosisch fame faee. Fee) sieht er in den vier mehr oder
minder sinnverwandten Wortern und setzt deshalb die Ausdriicke
in Klammern. Vielleicht ruhren sie nioht vom ersten Verfasser
her, sondern von einem Leser, der sich erinnerte, dass ahnliche
Abenteuer Feen zugeschrieben wurden, und dass man oft das Wort
Fee mit dea, nympha oder dryas ins Lateinische ubersetzte.
Es darf besonders nicht vergessen werden, dass der Ley-
dener Text nicht bloss jiinger als Enenkels Weltbuch und gleich-
alterig mit Meinet ist, sondern dass er auch, wie schon das Wort
Ays (Aachen) andeutet, der altfranzosischen, genauer der nor-
mannischen Literatur angehort.
Damit erofFnet sich ein neuer Weg zur Erklarung. Ein
normannischer Gelehrter hat durch eine grossere oder kleinere
Anzahl von Mittelspersonen erzahlen horen und mehr oder minder
treu die Sage niedergeschrieben, die zu Beginn des 14. Jahr-
hunderts in Aachen im Umlauf war: Karl der Grosse habe
eine todte Frau, die ihm lebendig zu sein schien, geliebt, und
sie ware ihm in ihrem wahren Wesen erst erschienen, als ein
Zaubermittel, das sie unter der Zungfe hatte, abgetrennt worden
ware. Wahrscheinlich brachten Pilger diese Sage mit von Aachen.
In ihrem Munde hatte sie sich vermuthlich einer andern wohl-
bekannten genahert, derjenigen namlich von der Frau (mulier
fatata), die todt scheint und nur des Nachts wieder auflebt,
wenn sie den Besuch ihres Geliebten empfangt, und welche das
Tageslicht nicht sehen darf. Da man zwar wusste, dass die
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238 E. Teichmann
Sage niit Aachen, woher sie kam, in Verbindung gestanden hatte.
aber sich des eigentlichen Zusammenhanges niclit mehr erinnerte,
so fiillte man die Lucke aus, indem man aus dein unter der
Zunge der Todten verborgenen Talisman ein Goldkorn raachte,
das seinen Namen dem Aquisgrani gegeben hatte, weil sicli
dort das Ereigniss zugetragen hatte. Es ist also wiederum eine
urspriingliche Sage, die aber schon eine lokale Erweiterung
erfahren hatte, mit einer andern Geschichte vermischt worden,
und zwar in Folge einer inundlicheu Ueberlieferung, bei welcher
Irrthiimer des Gedachtnisses und freie Zusatze der Einbildungs-
kraft unvermeidlich sind. Hiernach ist die Leydener Erzahlung
die jiingste und die am meisten verderbte und rechtfertigt keiner-
lei Versuch zu einer mythischen Deutung.
Aber auch der Grundfabel gelit jeder geschichtliche oder
mythische Gehalt ab. Sie ist ein einfaches Zaubermarchen, das
in Folge seiner Verkniipfung mit Karl dem Grossen ein geschicht-
liches Aussehen, dank seiner Verschmelzung mit der Legende
vom hi. Aegidius einen religiosen Anstrich, in Folge seiner Be-
ziehung auf Aachen eine ortliche Bedeutung gewonnen hat, und
welches durch seine Verflechtung mit der Geschichte von der
Glocke und der dankbaren Schlange in festen Zusammenhang mit
andern morgenlandischen Ueberlieferungen gebracht worden ist.
Gegenuber alien bisher gemachten Versuchen, den Namen
Aquisgranum durch einen Mythus zu deuten, gibt G. Paris (a. a.
0. S. 727, Aram. 1) der Vermuthung den Vorzug, nach welclier
die Aachener Bader ihren lateinischen Nameji dem Severus
Granius verdanken, der ein Legat Hadrians im belgischen Gallien
war. Er wiirdigt vollauf den Werth der Worte Klinkenbergs
(a. a. 0. S. 10): „kefn Granier lasst sich auch nur in die lockerste
Beziehung zu Aachen bringen," aber er kann nicht umhin zu
bemerken, dass keiner der zahlreichen Versuche einer mythischen
Erklarung von Aquisgranum, mochte er noch so scharfsinnig,
gelehrt und grundlich sein, die Feuerprobe der Kritik bestanden
habe, und dass einer von jenen Versuchen sogar einen schweren
Verstoss gegen die Denkgesetze aufweise. (Vgl. Anneau de
Fastrade S. 727, Anm. 2).
Diesen lichtvollen und iiberzeugenden Ausfuhrungen, die
des Verfassers friiher geausserte Ansicht tiber den mythischen
Gehalt der Sage aufgeben (Histoire poetique de Charlemagne
S. 382) und offenbar die Fiucht langer und ausgedehnter Studien
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Neue Beitrftge zur Fastradasage. 239
sind, stiminen wir in alien Theilen mit Ausnahme eines Pimktes
zu, den wir weiter unten besprechen werden.
In der Romania (1896. S. 612—617) hat audi Ov. Densu-
sianu die Abhandlung von A. Pauls einer Besprechung unter-
zogen und dabei namentlich folgende Fragen kurz zu beantworten
versucht: In welchem Verhaltniss stehen die verschiedenen
Fassungen der Sage zu einander? Wie sind die Unterschiede
zu erklaren? Welches ist die alteste Form? Da die Ergebnisse
sich mehrfach mit den Gedanken G. Paris' beruhren, so be-
schranken wir uns darauf, einige Satze herauszuheben.
Nichts berechtigt uns, in dem Marchen von der Schlange
und der Krote die alteste Fassung der Geschichte oder die
Grundlage der Fastradasage zu sehen. Der Zug, dass der von
der Schlange geschenkte Edelstein die Eigenschaft besitzt, an
den Inhaber desselben Personen und Dinge zu fesseln, steht
einzig da, ist aber audi recht unvernunftig, denn wie konnte
die Logik zugeben, dass das Thier seinen Wohlthater mit etwas
belohnte, das diesem keinerlei Gliick bringt, vielmehr ihn
in eine traurige, von grasslicher Sinnestauschung befangene
Erscheinung verwandelt? Echte Volkssagen, selbst solche, die
etwas Unwahres erzahlen, kennen einen derartigen Widerspruch
nicht, wohl aber kann eine gelehrte Umarbeitung so ungereimtes
Zeug zu Tage fordern. Die Worte der Leydener Handschrift
sind viel zu dunkel, als dass sie eine Volkssage darstellen
konnten; sie enthalten schwerlich den ursprunglichen Kern, son-
dern haben ganz das Geprage einer gelehrten Erflndung. Ledig-
lich das Werk eines Gelehrten scheint audi der Versuch zu
sein, durch die Erzahlung vom Goldkorn denNamen Aquisgranum
zu erklaren. Auch hat es den Anschein. als ob die Sage nicht
weit verbreitet gewesen ware, da sie nur in einem einzigen
Texte erhalten ist. A lie diese Griinde sprechen auch gegen die
Annahme, dass die wenigen Zeilen jener Handschrift einen
mythischen Sinn haben. Alle andern Fassungen sind alter und
daher auch wichtiger, erzalilen aber im Anfange nichts anderes
als die Liebe des Konigs zu einer todten Frau und legen hier-
durch Karl dem Grossen eine That bei, die niehrere Sagen
deutschen oder morgcnlandischen Ursprungs auf die Rechnung
eines Konigs oder eines Goltes setzen. Die Urfabel ist wahr-
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240 E. Teicbmann
scheinlich erst urn die Wende des 12. Jahrhunderts durch die
Beziehung auf Aachen erweitert worden, schwerlich vor dieser
Zeit, weil der Verfasser der mehrfach beruhrten falsclien Urkunde
Karls des Grossen die Sage niclit erwahnt, sondern die Vorliebe
des Kaisers fur Aachen ganz andersbegrundet.
Ehe wir einige Bemerkungen an diese Besprechung kniipfen,
lassen wir den Text des Bruchstucks des gefalschten Karlsdiploms
fast wflrtlich so, wie er von Klinkenberg (a. a. 0. S. 11 und 12)
ubersetzt worden ist, folgen 1 : „Ihr wisset, wie ich eines Tages
nach meiner Gewohnheit auf die Jagd auszog, aber durch die
vielfach verschlungenen Walder und das Durcheinander der
.Wege von meinen Gefahrten getrennt wurde und dabei an den
Ort kam, welcher von den dort vorhandenen heissen Quellen den
Namen Aquis erhalten hat, und wie ich daselbst die Warm-
bader und Palaste auffand, welche ehemals Granus, ein romischer
Grosser, ein Bruder des Nero und Agrippa, zuerst gegriindet
hatte. Aber jene, die lange Zeit hindurch verlassen und zer-
stort, auch mit Gebusch und Dornen bewachsen waren, habe
ich jetzt. wieder hergestellt, nachdem der Fuss des Pferdes.
auf dera ich sass, im Walde die Bache heissen Wassers ver-
spiirt und entdeckt hatte/
Wir wollen bei diesem Bruchstuck etwas verweilen, uni
die Tragweite seiner Satze zu bestimmen.
„an den Ort kam, welcher von den dort vorhandenen heissen
Quellen den Namen Aquis erhalten hat." Der Urheber des angeb-
lichen Diploms schreibt nur Aquis 2 , leitet es richtig aus dem
Lateinischen ab uud erzahlt dann die Grundung der ersten
Burg durch Granus, ohne an diesen Personennamen eine etymo-
logische Bemerkung zu kniipfen.
! ) H. Grauert, Das gefalschte Aachener Karlsdiplom und der Konigs-
paragraph der Papstwahlordnung von 1059 (Historisches Jahrbucb XIH,
S. 172—191) setzt die Abfassung in die Jahre 1057/58. J. Hansen (Zeit-
schrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. XIV, S. 278—280) schliesst sich
dieser Ansicht nicht an.
2 ) In H. Loersch (Das falsche Diplom Karls des Grossen und Fried-
richs I. Privileg fur Aachen vom 8. Januar 1166, Anhang zu G. Ra use hen,
Die Legende Karls des Grossen im 11. und 12. Jahrhundert), Zeile 108:
ad locum, qui Aquis ab aquarum calidarum adaptione traxit vocabulum und
Zeile 165 Aquis ad banc sedem regiam . . . veniat. Aquis ist ein erstarrter
Lokativ.
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Neue Beit rage znr Fastradasage. 241
Die Annahme, er habe lediglich den Namen Aquis gekannt
und deshalb die Etymologie nicht fortgesetzt, ist wohl moglich,
hat aber keinen hohen Grad der Wahrscheinlichkeit fur sich.
Anders liegt die Sache bei deni Verfasser des Friedericianischen
Privilegs. Er schreibt selhst den Namen der Stadt immer Aquis-
granum *, lasst aber in dem in seine Arbeit eingefiigten Diplom
Aquis unverandert stehen, offenbar nur der von ihm fertig iiber-
nommenen Wortableitung zu liebe. Wie nahe musste fiir ihn, der
Aquisgranum sagte und ausdrucklich Granus als ersten Griinder
Aachens hinstellte 2 , die Versuchung liegen, auch den zweiten
Bestandtheil zu erklaren! Da er aber die gunstige Gelegenheit,
sein eigenes Wissen in helles Licht zu setzen, unbenutzt vor-
iibergehen lasst und jedesmal Stillschweigen beobachtet, so
iniissen wir annehmen, dass zu seiner Zeit die Brticke zwischen
dem Personennamen Granus und dem -granum des Stadtenamens
noch nicht geschlagen war. Das Ergebniss unserer Erwagungen
lasst sich folgendermassen zusammenfassen : Zur Zeit, da das
Privileg Friedrichs I. vom 8. Januar 1166 verfasst wurde,
leitete man Aquis aus dem Lateinischen richtig ab, sah aber
in -granum ein Wort so dunklen Ursprungs, dass man dariiber
schwieg, trotzdem die moderne Herleitung nahe genug lag.
„und wie ich daselbst die Warmbader und Palaste auffand,
welche ehemals Granus, ein romischer Grosser, ein Bruder des
Nero und Agrippa, zuerst gegrundet hatte." Weshalb wird denn
Granus iiberhaupt noch genannt? Unstreitig wegen eines da-
maligen Bauwerkes der Stadt, das jenen Namen trug, und um
welches sich, wie man glaubte, ehemals die ersten Einwohner
angesiedelt hatten. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir zu-
nachst an den Thurm denken, der noch erhalten ist und so
heisst; aber nach dem Wortlaut unserer Stelle sind auch andere
Theile der Pfalz Karls des Grossen gemeint^ leider sind diese
nicht naher bestimmt worden. Ueber den ersten Bauherrn er-
fahren wir recht wenig: einen leeren Namen und einen nichts-
sagenden Titel. Was ist aber von dem Beglaubigungspapier, auf
dem steht: „ein Bruder des Nero und Agrippa" zu halten? Den
grausamen Nero kannte das Volk jedenfalls ziemlich genau,
J ) H. Loersch a. a. 0. Zeile 53, 190, 203. In der Urkunde Friedrichs II.
vom August 1244 findet sich der Genitiv Aquisgrani (Zcile 225).
*) H. Loersch a. a. 0. Zeile 197—199 quod pro Grano fatre Neronis
fundatorem habet sanctissimum Karolum.
16
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242 E. Teichmanti
aber ausser den Gelehrten wohl niemand irgendwie 'den Agrippa.
So tragt der Zusatz den Sterapel der gelehrten Erflndung an
der Stirn; er ist siclierlich aus dem Wunsch hervorgegangen,
den ganzlich unbekannten Granus seinem geschichtlichen Dunkel
zu entreissen, und hat seinen letzten Grund in dem Unbehagen,
das der Mangel an Nachrichten tiber den um die Stadt angeb-
lich so verdienten Mann naturgemass hervorrufen mtisste.
G. Paris (a. a. 0. S. 719 Anm. 1) weist die Ansicht zu-
riick, wonach Agrippa der Stifter Kolns, der colonia Agrippina,
sei, und wonach Nero den Teufel darstelle, den das Mittelalter
aus dem Christenverfolger gemacht habe; er will lieber in den
beiden lateinischen Naraen eine Erinnerung an die Thermen
Agrippas und Neros in Rom sehen; er lehnt es endlich ab, der
. Erwahnung beider Namen einen symbolischen Sinn beizulegen,
als ob n£mlich damit auf den ziemlich gleichzeitigen Ursprung
der Schwesterstadte Aachen und Koln hingewiesen werden solle,
und findet nichts Ungewohnliches darin, dass im Mittelalter
Agrippa und Nero im Ernst fur Bruder ausgegeben wurden.
Den Sinn des oben angefuhrten Satzes konnen wir folgender-
massen umschreiben: Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gait
Granus, ein ganz unbekannter Mann, als erster Ansiedler auf
Aachener Boden; gelehrte Erflndung gab ihm ein geschichtliches
Aussehen, indem sie ihn zum Blutsverwandten zweier Romer machte.
„Aber jene, die lange Zeit hindurch verlassen und zerstort,
auch mit Gebiisch und Dornen bewachsen waren, habe ich jetzt
wieder hergestellt." Damals wurde auch die Wiederherstellung
der uralten Bauten, die wir weiter oben bezeichnet haben, als
ein Werk Karl des Grossen und dieser als der eigentliche
Griinder der Stadt angesehen. In diesem Sinne verkundet, wie
wir schon einmal erwahnt haben, das Privileg, dass Aachen
jubeln und frohlocken konne, weil an die Stelle des Granus nun
ein Heiliger getreten sei.
Die beiden noch ubrig bleibenden Satze: „Ihr wisset, wie
ich eines Tages nach meiner Gewohnheit auf die Jagd auszog,
aber durch die vielfach verschlungenen Walder und das Durch-
einander der Wege von meinen Gefahrten getrennt wurde tt und
„nachdem der Fuss des Pferdes, auf dem ich sass, im Walde
die Bache heissen Wassers verspiirt und entdeckt hatte tt schildern
den rein aussern Verlauf des Abenteuers und sind offenbar erdichtet
worden. Ist diese Geschichte eine Volkssage oder wiederum
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Neue Beitr&ge zur Fastradasage. 243
eine gelehrte Erfindung? Densusianu (a. a. 0. S. 617, Anm. 1)
aussert sich hieruber auf folgende Weise: „Wie weiter oben
scheint die Erklarung des Namens Aquisgranum durch das Vor-
handensein einer erdichteten Personlichkeit Granus das Werk eines
Gelehrten zu sein. Die Griindung Aachens durch Karl muss
audi eine Erfindung der Monche sein, die das falsche Diplom
verfasst haben. Man darf nicht vergessen, dass dieses Schrift-
stiick verfasst ist, urn ungewohnliche, der Stadt Aachen zuge-
schriebene Vorrechte zu beglaubigen, und urn Urkunden zu
ersetzen, die eine Feuersbrunst im Jahre 1146 zerstort hatte.
Nichts verhinderte die Monche, Uinge zu erfinden, wegen deren
nieraand sie nach Beweisen fragte. tt Selten trifft man in
wenigen Satzen so viele unrichtige und zweifelhafte Behaup-
tungen zusammengedrangt wie hier. Zunachst erklart, wie wir
schon bemerkt haben, das Diplom gar nicht den ganzen Namen
Aquisgranum, sondern nur den ersten Bestandtheil. Dann nimmt
Densusianu an, Granus sei eine von einem Gelehrten erdichtete
Personlichkeit, fiigt aber dem Urtheil keine Grunde bei. Ist
ferner aus der Thatsache, dass das Diplom in seinen Anordnungen
gefalscht ist, ohne weiteres der Schluss zu ziehen, dass auch die
Jagdgeschichte von demselben Verfasser herriihre? Dass sodann
Karl der Grosse Aachen gegrundet habe, brauchten die Monche
nicht zu erfinden, sondern konnten es aus der lebendigen Aachener
Ueberlieferung schopfen. Kann man . nicht im gewissen Sinne
den Kaiser Karl mit Fug und Recht den Begrunder seiner
Lieblingsstadt nennen? Woher weiss denn Densusianu, dass
Monche die Urkunde geschrieben haben? Bis jetzt hat sich
unseres Wissens kein Anhaltspunkt geboten, der auf die Zuge-
horigkeit des Verfassers zu einem Kloster zu schliessen ge-
stattete, wohl aber ist es sicher, dass der Urheber ein Aachener
Stiftsherr war *. Sind denn die in dem Diplom aufgezahlten Vor-
rechte wirklich so ungewohnlich, wie oben behauptet wird, oder
hat nicht Loersch dargethan, dass sie „in der Hauptsache nur
Althergebrachtes und Bestehendes" wiedergeben? Muss man end-
lich nicht erst unumstossliche Beweise erbringen, ehe man den
Ordensangenorigen einen so schweren Vorwurf ins Gesicht schleu-
dern darf, wie es der letzte der oben angefuhrten Satze thut? Wie
vortheilhaft sticht gegen dieses geringschatzige Urtheil das mass-
voile und vornehme Verfahren des Forschers G. Paris ab!
x ) Vgl. H. Loersch a. a. 0. S. 193.
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244 E. Teichraann
Der entgegengesetzten Meinung gibt H. Loersch Ausdruck,
indem er (a. a. 0. S. 180) iiber die betreffenden Stellen des
Diploms schreibt: „Beide (die Auffindung des verschollenen
Aachens durch Karl und die Grttndung des Ortes durch Granus)
haben hier zum erstenmal schriftlichen Ausdruck erhalten und
beruhen unzweifelhaft auf einer lebendigen, volksthumlichen,
lokalen Ueberlieferung." Dieser Ansicht schliessen wir uns
aus folgenden Griinden an.
Echt volksthiimlich ist der Vorwurf: Irrfahrt auf der
Jagd, Auffinden einer alten Bildungsstatte und Beginn einer
neuen, ruhmvollern Bluthezeit fur diesen Ort, mit andern Worten:
kleine Ursachen und grosse Wirkungen, ein Motiv, das im An-
schluss an ein Jagdabenteuer in zahllosen Sagen der verschieden-
sten Kreise wiederkehrt. Wie ein Marchen muthet ferner das
allerdings nur skizzierte malerische Bild der Ruinen an, die
anscheinend in weltverlorener Waldeinsamkeit ungestort schlum-
mern, in Wirklichkeit aber von dem allzeit jungen Leben der
Natur bedroht und unablassig angegriffen werden. Es ist auch
ein Zug der Volksseele mit ihrer Neigung fur die Thiere, wenn
hier dem Pferde eine grosse Wichtigkeit beigelegt wird. Mehr
aber als alles dies spricht endlich die Unwahrscheinlichkeit der
Geschichte fur die volksthiimliche Herkunft, freilich eine Un-
wahrscheinlichkeit, die den schlichten Zuhorern nicht auffiel.
Nicht warm, sondern heiss miissen die Quellen gewesen sein,
deren Wasser dem Pferde weh thaten. Steigen aber nicht aus
dem freifliessenden, heissen Wasser fortw&hrend Dampfwolken
in die Luft? Wie war es moglich, dass der verirrte Jager,
der sicherlich alle Sinne anstrengte, urn aus dem Dickicht
wieder in gebahnte Wege zu gelangen, die weissen Dampfe der
„Bache u nicht schon von fern sah, sondern sie erst in der Nahe
und auch nur in Folge eines Unfalles gewahrte? So schafft nicht
der grubelnde Verstand des Gelehrten, sondern die kindlich-
schlichte, frisch wagende Volksseele.
Freilich kann sich die innere Natur unserer Erzahlung
nicht offenbaren, wenn man lediglich die Stelle des Diploms
in Betracht zieht, denn hier liegen nur trockene und magere
Inhaltsangaben einer lebensvollen Geschichte vor, durftige Um-
risse, die in der Rede Karls des Grossen nichts anderes als
eine Episode sind. Man muss vielmehr zu der ausfiihrlichen
und abgerundeten Darstellung greifen, die Mousket wenige
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Neue Beitrage zur Fastradasage. 245
Jahrzehnte nach dem Diplom in seiner Chronique rim6e (Vers
2390 — 2479) geboten hat. Bei diesem Vergleich bemerkt man,
dass die Erzahlung des Diploms allerlei Lticken hat — sie
iiberlasst es, urn nur einen Fall zu erwahnen, ganz dem Leser
sich auszumalen, wie das Ross das heisse Wasser „entdeckt
und verspiirt" habe — und schon deshalb nicht das Ursprung-
liche sein kann. Da nun die Aachener Sage die Landesgrenze
uberschritten und in einem franzosischen Werke Aufnahme
gefunden hat, so kann sie nicht so unbekannt gewesen sein,
wie Densusianu, der nur eine Anspielung im Karlmeinet kennt,
annehmen mochte (a. a. 0. S. 617, Anm. 1).
Unser Ergebniss lautet: Die Erzahlung des Diploms ent-
halt eine Aachener Volkssage, die ziemlich verbreitet gewesen
ist, und gelehrtes Beiwerk, das dem Mangel an geschichtlichen
Nachrichten abhelfen soil.
G. Paris und Densusianu meinen iibereinstimmend, der
Urheber der unechten Urkunde habe die Sage von dem zauber-
haften Stein oder Ring nicht gekannt, weil er sie sonst in
seinem Werke erwahnt hatte. Dieses Stillschweigen aber lasst
sich aus sachlichen Grunden leicht erklaren. Sind nicht das
ernste Schriftstiick und die in Frage stehende schliipfrige Sage
unversohnliche Gegensatze? War in dem Ruhmeskranz von
Karls Heldenthaten Platz fur die schmachvolle That? Konnte
endlich der Konig selbst seine geheime Siinde bekennen in
Gegenwart des Papstes, der erlauchten geistlichen und welt-
lichen Wiirdentrager, bei dem einzigartigen Anlass, den die
feierliche Einweihung seiner Lieblingskirche bot, und in dem
Augenblicke, da er im Begriffe stand, Aachen zur weltlichen
Hauptstadt der Christenheit zu erheben und flir dasselbe weit-
gehende Vorrechte zu erbitten? So bestimmt wir diese Frage
verneinen, ebenso gut konnen wir uns denken, dass der Verfasser
die Sage gekannt hat. So lange aber kein neues Beweismaterial
zur Stelle ist, diirfte es gerathen erscheinen, die Frage, ob jene
Erzahlung von dem Zauberringe in Aachen schon im 12. Jahr-
hundert bestand, weder zu verneinen, wie es die beiden genannten
Kritiker gethan haben, noch zu bejahen. Gliicklicherweise beriihrt
der Schluss, den G. Paris aus seiner anfechtbaren Annahme
gezogen hat, nicht den Kern seiner Untersuchungen.
Nun die letzte Frage: Ist in dem Bruchstiick des Diploms
ein Granus - My thus enthalten? Gewiss nicht, falls man ihn
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246 E. Teichmann, Neue Beitrage zur Fastradasage.
nicht durch gewaltsame Deutung der Worte hineintragt. Uebri-
gens brauchen wir in dieser Hinsicht nicht viele Worte zu ver-
lieren, da selbst die Freunde des Mythus jener Stelle weniger
Beweiskraft beimessen als dem Bruchstuck der Leydener
Handschrift.
Die kunstvollen Gebaude des Granus-Mythus sind vor der
Kritik alle in sich zusammengefallen. Hoffentlich kommt kein
neuer Meister, der einer andern germanischen oder keltischen
Gottheit ein Denkmal auf dem Trummerfelde errichtet 1 ; hoffent-
lich schlagt die Forschung neue Bahnen ein und sucht in -granum
entweder einen geschichtlichen Eigennamen oder, was rathsamer
erscheint, ein stark entstelltes Gattungswort.
*) Ueber diese Richtung mancher deutschen Forscher aussern sich fran-
zosische Gelehrte nichts weniger als schmeichelhaft. G. Paris (Journ. des
Sav. 1896, S. 639) redet von den Gefahren „de l'interpretation mythique si
volontiers donnee, surtout en Allemagne et dans ce siecle, a des remits qui
ne la comportent pas" und G. Kurth (Histoire poetique des Merovingiens,
S. 19) ncnnt dieses Vcrfahren „la facheuse manie qui a regn6 pendant ce
siecle chez un grand uombre de philologues".
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Das Atrium
der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen.
Von Jos. Bnchkremer.
(Mit zwei Tafeln.)
Alle Freunde des altehrwurdigen Miinsters zu Aachen werden
mit hohem Interesse von der am Schlusse des Jahres 1897 er-
folgten Aufdeckung karolingischer Baureste auf dem Domhofe
gehort haben, die unzweifelhaft Theile des ehedem hier stehenden
Atriums gewesen sein miissen.
Die Instandsetzung des sogeu. Kapitelsaales (H in Fig. 1),
eines Raumes, der westlich von der Kreuzkapelle, in der Nord-
ostecke des Domhofes liegt, gab die nachste Veranlassung zur
Auffindung jener alten Bautheile. Nachdem namlich die aussere
Fassade des Kapitelsaales behufs Restaurirung von dem sie ver-
deckenden Verputze und vorgemauerten Pfeiler entblosst war,
traten architektonische Gliederungen zu Tage, die karolingischen
Ursprungs sein mussten. von deren Vorhandensein in so grossem
Umfange man aber bis dahin nichts wusste.
Hierdurch angeregt liess der Karlsverein zur Wiederher-
stellung des Aachener Miinsters auf dem Domhofe umfassende
Nachgrabungen anstellen, die in seinem Auftrage von Herrn
Stadtverordneten Schmitz beaufsichtigt und geleitet wurden.
Zum Zwecke der Anfertigung eines Planes, der die muth-
masslich ursprungliche Gestalt des Atriums darstellen sollte,
betheiligte sich auch der Verfasser an diesen Nachgrabungen.
An der Hand der aus den aufgedeckten alten Bauresten
sich ergebenden sicheren Anhaltspunkte wurden die Unter-
suchungen systematisch auf alle Theile des Atriums ausgedehnt,
die zur Zeit erreichbar waren. Dem Karlsverein gebiihrt fur
die Ermoglichung der genannten Arbeiten, und dem Herrn Stadt-
verordneten Schmitz fur die Leitung derselben der Dank aller
Geschichtsfreunde.
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248 Jos. Buchkremer
Die im Jahre 1897 aufgedeckten Baureste des Atriums sind
fur die Klarstellung der urspriinglichen Gestalt urn so wichtiger
und werthvoller, als sie wirkliche architektonische Bauglieder
wie Quadermauerwerk, Pfeilersockel, Saulenbasen, Bogen und
dergl. umfassen und nicht bloss gewohnliches ungegliedertes
Fundamentmauerwerk sind.
I. Die friiheren Ausgrabungen.
Bei den in den sechziger Jahren und nachher 1885 ausge-
fiihrten Untersuchungen wurden nur Fundamentmauern des
Atriums aufgefunden, durch deren Lage man hochstens die
allgemeine Grundrissform der Anlage, die ungefahre Breite der
Hallen, nicht aber deren architektonische Verhaltnisse oder gar
deren Einzelheiten hatte erkennen konnen. Die Untersuchungen des
Jahres 1885, die durch den damaligen Domwerkmeister J. Baecker
ausgefiihrt wurden, waren veranlasst worden durch den damals
ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erlangung von Wiederher-
stellungsplanen fiir das Atrium. Die Ergebnisse dieser Aus-
grabungen wurden den betheiligten Architekten als Unterlage
fiir ihre Arbeiten mitgetheilt. Die in Fig. 1 schraffirten Theile
stellen die damals gefundenen Baureste dar, und zwar wurden
die in der Figur mit Kreuzschraffur bezeichneten Mauern als
bestimmt karolingisches Mauerwerk und die mit ein-
facher- Schraffur versehenen als wahrscheinlich karo-
lingisches Mauerwerk bezeichnet, das nur an seinen sicht-
baren Flachen untersucht worden sei. Der in der Fig. 1 mit
D 3 D 4 in gestrichelter Schraffur bezeichnete Mauerkorper war
ebenfalls als sicher karolingisch angegeben, hat sich aber durch
die neuesten Untersuchungen als aus spaterer Zeit herruhrend
erwiesen. Bei dem in der Verlangerung dieser Mauer liegenden
Theile E sollte nach den 1885 geniachten Untersuchungen „nur
eine Schicht karolingischen Mauerwerks" liegen, die aber, wie
sich herausgestellt hat, spater durch Zufall hingekommen sein
muss. Die Mauer I) 1 — D 2 endlich war nicht angegeben. — Zur
besseren Orientirung sei bemerkt, dass die noch vorhandenen
Fundamentmauern des Atriums A und B (Fig. 1) die Fassaden-
mauern der hier stehenden Hauser tragen, so dass also die
jetzige Breite des Domhofes genau der lichten Hofbreite des
alten Atriums entspricht. Die Oberkante der karolingischen
Sockelmauern reicht in der Nordostecke des Domhofes noch bis
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Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen. 249
zur Hohe des Pflasters hinauf, so dass es nur einem ungluck-
lichen Zufalle zuzuschreiben ist, dass die auf diesem Sockel-
mauerwerk noch stehenden karolingischen Pfeiler- und Saulen-
basen, die 1897 gefunden worden sind, bei alien fruheren
Untersuchungen unbemerkt geblieben sind. Diese Thatsache
ist aber urn so beklagenswerther, als gerade durch den Mangel
von Angaben bestimmter architektonischer und formaler Einzel-
heiten der alten Anlage der oben erwahnte Wettbewerb in sofern
nur ein negatives Resultat nehmen konnte, als keiner von alien
betheiligten Architekten das Architektursystem des Atriums
richtig getroffen hat. An der Hand der jetzt zu besprechenden
Aufdeckungen aus dem Jahre 1897 dagegen lasst sich die ganze
grossartige Anlage mit voller Sicherheit wieder rekonstruiren.
II. Die Ausgrabungen von 1897.
Die neuesten Untersuchungen erstreckten sich im Wesent-
lichen auf die Mauern A und B, von denen man bisher nur
wusste, dass ihr Fundamentmauerwerk sehr wahrscheinlich
karolingisch ware. Die wichtigsten Entdeckungen wurden
bei der Mauer A gemacht, und mit dieser wollen wir uns daher
audi zunachst beschaftigen.
Die Fundamentsohle der Mauer A (Fig. 1) liegt ungefahr
2,20 m unter dem tiefsten Punkte des Domhofes. Der karo-
lingische Theil der Mauer besteht in seinem untersten 1,60 m
hohen Fundamente aus gewohnlichem Bruchsteinmauerwerk;
daruber folgt, etwa 60 cm hoch Quadermauerwerk, bestehend
aus zwei gleich hohen Schichten von regelmassig und glatt
bearbeiteten Hausteinen, wovon die oberste Sohieht auch an
ihrer Oberflache glatt behauen ist und durch die ganze Dicke
der Mauer hindurchgeht, In Fig. 2 ist das 1,60 m hohe Funda-
menjtmauerwerk gestrichelt behandelt, wahrend die beiden darauf
liegenden Quaderschichten genau ausgezeichnet sind. /
Diese karolingische Mauer tragt, wie oben bemerkt, die
Fassadenmauern der am Domhof stehenden Wohnhauser. Die
vielen 1897 aufgefundenen Pfeiler- und Saulenbasen sind nun
von diesen Fassadenmauern so uinschlossen, dass sie nur durch
allmahliches Herausbrechen der sie umgebenden Mauertheile
blossgelegt werden konnten. Der Standsicherheit der Hauser
wegen konnte daher die Mauer A nicht in alien ihren Theilen
und namentlich nicht in ihrer ganzen Dicke untersucht werden.
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250 Jos. Buchkremer
Auf dem eben beschriebenen karolingischen Quadermauer-
Averk fanden sich nun, noch fest mit demselben verbunden, eine
E-eihe Sockelsteine der Pfeiler und der Saulen des alten Atriums.
In den Figuren 1 und 2 sind dieselben mit A t bis incl. A 9 be-
zeichnet. Davon sind A u A 2 , A 4 , A 5 , A 6 und A 9 Pfeilerbasen
und A 3 , A 7 und A 8 Saulen basen.
Die Pfeilerbasen sind alle ca. 30 cm hocli und zeigen im
Profil, alle genau gleich, die attische Basis mit einer Ausladung
von ca. 7 cm und mit unverhaltnissmassig hohem Abschluss-
plattchen. Die Profilirung ist an den meisten Stellen noch sehr
scharf und deutlich erhalten. Die Pfeilersockel A 2 , A 8 und A 9
sind noch in ihrer ganzen Lange erhalten, so dass dadurch die
Breite der darauf stehenden Pfeiler mit 1,20 m genau bestimmt
ist. Die Dicke der Pfeiler betragt 70 cm. Die iibrigen Pfeiler-
sockel A 4 und A 5 sind nur noch stuckweise erhalten. Bei A 4
ist die linke Ecke des Quaders mit der Umkehr des Profils noch
unbeschadigt erhalten, so dass also die linke Kante des Pfeilers
A 4 dadurch sicher gegeben ist. Die rechte Pfeilerkante ergibt
sich dann von selbst, da man die ganze Pfeilerbreite mit 1,20 m
kennt. Bei dem Pfeiler A 5 trifft dies nicht zu. Der hier auf-
gefundene Sockelstein besteht aus zwei Stucken (siehe Fig. 2),
die beide zusammen nur einen Theil des Sockels ausmachen.
Das rechts liegende Stiick zeigt das oben erwahnte Profll, aber
ohne Umkehr desselben, so dass also nach rechts noch ein Stein
sich angeschlossen hat. Das links liegende Stiick zeigt keine
Bearbeitung. Es kann durch ungiinstige Verhaltnisse so weit
beschadigt worden sein; nicht ausgeschlossen ist aber audi,
dass dasselbe gar nicht zu dem Sockelquader A 5 gehort, zumal
dieser Sockel sonst aus drei Stucken hatte bestehen mussen,
wahrend die anderen nur aus zwei Stucken bestelien. Immer-
hin aber ist in Folge dessen die ganz genaue Lage des Pfeilers
A 5 nicht sicher zu bestimmen.
Im Gegensatz zu den Pfeilersockeln sind die aufgefundenen
Saulen basen alle verschieden in der Hohe und im Profil. Sie
sind aus Marmor und riihren offenbar von antiken Bauwerken
her. Die Saulenbasis A 3 und A 7 zeigen wieder das attische
Profil, A 8 mit und A 7 ohne Plinthe. Die Basis A 8 , die am
schlechtesten erhaltene, zeigt ein reicheres Profil, indem die
Hohlkehle durch Wulst und Plattchen nochmals getheilt ist.
Mit der Saulenbasis A 3 , die noch in festem Mortelverband mit
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Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen. 251
dem karolingischen Sockelmauerwerk stand, war noch ein kleines
Stuck des marmornen Saulenschaftes verbunden.
Ausser diesen Bauresten, die die Grundrisslage der Pfeiler
und Saulen zu* erkennen geben, sind gliieklicherweise aber auch
noch solche erhalten, aus denen die Hohenverhaltnisse der Arkaden
sicher hervorgehen. Wie aus Fig. 2, die alle aufgefundenen
Baureste der Mauer A darstellt, zu ersehen ist, ist der ganze
Aufbau des Pfeilers A t und theilweise derjenige von A 2 noch
erhalten. Ueber dem 30 cm hohen Sockel erhebt sich ein rund
3,10 m holier Pfeiler, der aus regelrecht bearbeiteten Quadern
besteht und durch ein schmales 20 cm holies Gesimsbandchen
abgeschlossen wird, dessen Profll nur ganz stuckweise noch zu
erkennen ist. Ueber dem Pfeiler erheben sich Lisenen aus glatt
bearbeiteten Quadern, die biindig mit der Vorderflache der Pfeiler
aufgehen aber etwas schmaler als diese sind, so dass fur die
auf dem Kampfergesimse ansetzenden Bogen ein kleines Auf-
lager ubrig bleibt. Diese Bogen mit den dariiber beflndlichen
Mauern liegen ca. 5 cm gegen die Vorderflache der Lisenen
zuriick. Von dem Bogen zwischen dem Pfeiler A t und A 2 und
dem dariiber liegenden Mauerwerk ist nichts mehr erhalten als
einige Bogensteine, die Form und Profll des Bogens als Halb-
kreis mit schwerfalligem breiten Architravprofile angeben. Wah-
rend dieser grosse Bogen ohne ZweifeJ ganz aus Hausteinen
bestand, zeigt der kleine Bogen zwischen Pfeiler A 2 und Saule
A 3 , der noch fast ganz erhalten ist, keine Profilirung, aber eine
abwechselnde Anwendung von Backsteinen und Hausteinen. Die
aufgehenden schmal vortretenden Hausteinlisenen waren mit dem
seitlichen zuruckliegenden Mauerwerk durch Verzahnung ver-
bunden, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist. Von-der Lisene des
Pfeilers A 2 waren nur mehrere Schichten noch erhalten, von der
Ecklisene des Pfeilers A x dagegen noch die ganze Hohe der-
selben. In einer Gesammthohe von rund 10 m uber dem Sockel
deckte ein einfaches glatt durchlaufendes Gesimsleistchen die
Lisene und flie dazwischen liegende Mauer ab.
Eine Reihe weiterer Einzelheiten der alten Atriumanlage,
sowie anderweitige Untersuchungen zum Zwecke der Klarstellung
und eventueller Berichtigung zweifelhafter Quellen werden erst
bei Besprechung des Rekonstruktionsplanes Erwahnung finden
konnen.
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252 Jos. Buchkrcmer
III. Wiederherstellungsplan.
a) Fassade der nordlicheu Halle.
In der Zeichnung Fig. 1 sind die oben besprocheneto jtingsten
Aufdeckungen A t bis inkl. A 9 schwarz angelegt und ebenfalls,
wie bereits bemerkt, die aus den friiheren Jahren herriihrenden
Ausgrabungen zu ersehen. l5araus ergibt sich sofort, dass die
Mauern A und B den beiden inneren Langsmauern des Atriums
entspreehen miissen, und dass C eine innere Schmalseite ist.
Die im Fundament 3,10 m weiter nach aussen liegenden Mauern
D, Bj und F, die parallel mit den vorhin bezeichneten Mauern
laufen, bestimmen die Breite der Hallen des Atriums. Durch
die geniigende Verlangerung der Mauern A, B und C bis zu ibrem
Schnittpunkte miteinander erhalt man die Gesammtlange dieser
drei einzelnen Innenfassaden des Atriums, die fur die Mauern
A und B durch die Diagonalen I und K und L und M mit
rund 36 m, fur die Schmalseite C durch die Diagonale I und
M rait rund 17 m somit bestimmt ist. Sucht man nun an der
Hand der hierdurch gefundenen Gesammtlange zunachst die
Langsseite A zu rekonstruiren, so leuchtet ein, dass dem rechts
stehenden Eckpfeiler A x an dem anderen Ende dieser Fassade
ebenfalls ein Pfeiler entspreehen muss. Dieser ist nicht mehr
erhalten und in der Zeichnung unter (A 10 ) so eingezeichet worden,
dass er den vorhandenen Pfeilern entspricht und sowohl dem
System der Langsfassade A als demjenigen der Schmalseite C
angehoren kann.
Denkt man sich nun die unvollstandigen Pfeilersockel A 4
und A 5 , wie oben angegeben ist, auf die Breite der ganz er-
haltenen Pfeiler A 2 u. s. \v. erganzt und beachtet dann das
Entfernungsverhaltniss der aufgefundenen Pfeiler zu einander,
so ergibt sich, abgesehen von den sehr weit auseinander stehenden
Pfeilern A 5 und A 6 ein abwechselnd kleiner und grosser Pfeiler-
abstand, und zwar sind A t — A 2 , A 4 — A 5 und A 9 — A 10 die kleinen
und anderseits A 2 — A 4 und A 6 — A 9 die grossen Pfeilerabstande.
Da die Entfernung der sehr weit auseinander stehenden Pfeiler
A 5 — A 6 einem kleinen und einem grossen Pfeilerabstande
zusammengenommen entspricht, so ist mit Sicherheit darauf zu
schliessen, dass zwischen A 5 und A 6 urspriinglich ein Pfeiler
gestanden hat, von dem nichts mehr erhalten ist. Fugt man
diesen nun nach dem Verhaltnisse des Abstandes der iibrigen
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Das Atrium der karoliugischen Pfalzkapelle zu Aachen. 253
Pfeiler zu einander ein, wie es mit dem Pfeiler (A x ) in Fig. 3
geschehen ist, so ergibt sich ein steter Wechsel zwischen grossen
und kleinen Pfeilerabstanden. — Ein Blick auf Fig. 3 zeigt,
dass die grossen Pfeilerabstande A 2 — A 4 u. s. w. unter sich fast
ganz genau gleich gross sind, und zwar ca. 5,20 m betragen;
dass aber die kleinen Pfeilerabstande, die durchschnittlich 3,20 m
betragen, unter sich ungleich sind, und zwar ist A 4 — A 5 20 cm
grosser und A x — A 6 20 cm kleiner als das Durchschnittsmass
3,20 m. Derartige Ungenauigkeiten, die in Wirklichkeit von
dem Auge kaum wahrgenommen werden, kommen bei alten
Bauwerken und gerade auch beim Aachener Karolingermunster
sehr oft vor und sind deshalb nicht geeignet, Zweifel an der
Richtigkeit des gedachten Systems aufkommen zu lassen. Zudem
sei ausdrucklich betont, dass, wie oben auseinandergesetzt, der
Pfeilersockel A 5 nur unvollstandig, und zwar dass nur ein Stuck
aus der Mitte des Sockels unversehrt erhalten ist, so dass sehr
wohl der ganze Pfeiler noch naher nach A 4 geschoben werden
konnte, wodurch der Abstand A 4 — A 5 kleiner und der von A x — A 6
entsprechend grosser werden wurde. Dann aber wiirde die oben
erwahnte Ungleichheit vollstandig beseitigt sein. Die in Fig. 3
gegebenen Verhaltnisse stellen also mit Beziehung hierauf den
ungiinstigsten Fall dar.
Zwischen den Pfeilersockeln A 2 — A 4 und A 6 — A fanden
sich die oben besprochenen Saulenbasen, und zwar zunachst
Saulenbasis A 3 , deren Mittelachse 1,58 m vom Pfeiler A 2 ab-
stand. Erganzt man die ganze Saule hierzu, so entspricht der
oben besprochene Backstein- und Hausteinbogen zwischen A 2
und A 3 genau dem Kapital dieser Saule. Ohne Zweifel werden,
den Saulenbasen A 3 , A 7 und A 8 entsprechend, in alien grossen
Pfeilerabstanden je zwei Saulen gestanden haben. Tragt man
nun das durch die Saule A 3 gegebene Abstandmaass von 1,58 m
von den Pfeilern ausgehend ab, so findet man, dass der Ab-
stand der beiden Saulen von einander etwas grosser ist als
derjenige von den Pfeilern, so dass dadurch die mittlere Bogen-
offnung den beiden seitlichen gegeniiber etwas hervorgehoben
wird. Dieselbe Anordnung, die tibrigens ein feines asthetisches
Empfinden des Erbauers der Anlage verrath, findet sich auch
bei der Saulenstellung im Hochmiinster.
Erwahnt sei noch, dass mehrere der noch erhaltenen an
verschiedenen Stellen liegenden Reste alter Saulenschafte wahr-
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254 Jos. Buchkremer
scheinlich vom Atrium herriihren, da die Grossenverhaltnisse
denjenigen des Atriums genau entsprechen. Fur die Art und
Weise wie die Bogen auf den Kapitalen aufruhteu haben sich
keine Anhaltspunkte bei den Ausgrabungen ergeben. Da die
aufgehenden Mauern und dementsprechend die Bogen starker
sind, als das Auflager des Kapitals breit ist, so werden einfache
Kampferquader die nothige Auskragung vermittelt haben.
Die nun noch ubrig bleibenden Pfeilerabstande Aj — A 2 und
A 4 — A 5 u. s. w. werden dem zwischen A x und A 2 erhaltenen
Bogenrest entsprechend durch grosse profilirte Halbkreisbogen
aus Haustein verbunden gewesen sein.
Damit sind die formalen Verhaltnisse der Fassaden der
Hallen gegeben. Der Oberkante des anfangs beschriebenen
Sockelmauerwerks entspricht die Fussbodenhohe der Hallen; der
durch dieselben eingeschlossene Hof des Atriums hat ungefahr
60 cm tiefer gelegen. So weit hinab reicht namlich, wie be-
schrieben, das Sockelmauerwerk aus glatt bearbeiteten Quadern,*
deren durchweg sorgfaltige Ausfuhrung keinen Zweck gehabt
hatte, wenn die Quader nicht hatten sichtbar bleiben sollen; ferner
stimmt aber auch diese urn 60 cm tiefer liegende Hofhohe iiberein
mit der Fussbodenhohe im Oktogon, die doch sicherlich ursprung-
lich nicht tiefer gelegen hat, als der Hof des Atriums.
Da man nun aber von dem Hof aus in die Hallen musste
hineintreten konnen, so werden ohne Zweifel an mehreren Stellen
Treppenstufen gelegen haben, die vielleicht in der Anordnung
zu denken sind. wie es die Fig. 3 zeigt. Dabei ist angenommen,
dass die grossen Bogenoffnungen A x — A 2 u. s. w. die Durch-
gange vermittelten und eine Anzahl Stufen in der ganzen Lange
derselben den Aufgang ermoglichten, wahrend anderseits die
Saulenstellungen A 2 — A 4 u. s. w. durch Gitterabschlusse ge-
sperrt waren, wie dieses in der Fig. 3 angedeutet ist. Es ist
aber auch nicht ausgeschlossen, dass ebenfalls die Durchgange
solche Gitter, aber mit Thuren, enthalten haben, die dann zeit-
weise geschlossen werden konnten. Zu den Brustungsgittern
haben sich in sofern indirekt Anhaltspunkte gefunden, als an
mehreren Stellen in der obersten Schicht des Sockelmauerwerks
Locher vorhanden waren, die in der Nahe der Pfeiler in der
Mitte der Mauerdicke lagen und kaum einem anderen Zwecke
gedient haben konnen, als dem der Befestigung solcher Gitter.
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Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen. 255
Wie aus den oberen Theilen des Pfeilers A x und A 2 in Fig. 2
hervorgeht, muss das Atrium zweigeschossig gewesen sein. Es
wird dies durch die aufgehenden Lisenen und durch die Ver-
zahnung derselben mit dem nebenliegenden Mauerwerke sowie
durch das abschliessende Hauptgesimse deutlich angezeigt. Was
durch die vorhandenen Ueberreste fur den Fassadentheil Aj— A 2
Thatsache ist, muss ohne Zweifel auch fur die iibrigen Theile
gelten, da A x — A 2 nur ein Theil der gleichartig gebildeten iibrigen
Fassade ist. Die Hohe und Ausbildung der Lisenen und die
Lage des abschliessenden Gesimses ergibt sich genau aus den
alten Resten und ist dementsprechend in Fig. 3 aufgezeichnet
worden. Die oberen Mauerflachen werden, wie dies bei alien n
ahnlichen Theilen des Mtinsters der Fall ist, in Bruchsteinmauer-
werk ausgefiilirt gewesen sein. Fiir die zum Obergeschosse
nothwendigen Fenster, von denen keines mehr erhalten ist, ist
uns ein schones Beispiel dicht bei dem Atrium an der West-
fassade des Mtinsters links vom Thurme erhalten. Dasselbe
zeigt sich in den Zeichnungen nur im Durchschnitt und ist mit
G bezeichnet. Wenn audi gar keine Anhaltspunkte dafur vor-
handen sind, ob die Fenster des oberen Geschosses beim Atrium
diesem entsprachen, so wird man doch unbedenklich dieselbe
Form auch hier wahlen konnen, zumal diese sehr gut mit den
Formen des Atriums zusammengeht. Es sind denn auch in
Fig. 3 die Fenster diesem alten entsprechend eingezeichnet
worden.
b) Fassaden der sudlichen und der westlichen Halle.
Die Nachgrabungen und Untersuchungen haben sich inner-
halb des Eigenthums des hochwurdigen Stiftskapitels, auch auf
die Mauer B erstfeckt, jedoch ist bei dieser nur die Sockelmauer
in ganz gleichartiger Weise ausgefuhrt wie bei der Mauer A auf-
gefuuden worden. Sie ist aber nur theilweise noch erhalten und
es haben sich auch gar keine Pfeiler- oder Saulenbasen bei dem
untersuchten Theile der Mauer mehr gefunden.
Bei der Mauer C (Fig. 2), die der Schmalseite angehort,
wurden keine Nachgrabungen genmcht, da diejenigen aus dem
Jahre 1885 schon ergeben hatten, dass diese Mauer nur noch
in kurzer Lange erhalten ist und schon in einer Hohe von 13 cm
unter der Fussbodenhohe des Oktogons aufhort, also in einer
Hohe, wo bei den Mauern A und B das Quadennauerwerk
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256 Jos. Buchkremer
ansetzt; architektonische Details konnten hier also nicht mehr
zu suchen sein, da die Pfeilersockel und Saulenbasen erst rund
75 cm iiber der noch vorhandenen Mauerhohe beginnen.
Wahrend die architektonische Theilung der Langsseite B
ohne Zweifel derjenigen der Fassade A genau entsprochen haben
wird, entsteht nun die Frage wie die Schmalseite C gegliedert
war, von der keine formalen Einzelheiten mehr erhalten sind.
Bei der Losung dieser Frage kann man mit untriiglicher Sicher-
heit annehmen, dass diese Schmalseite, weil sie die Fortsetzung
der Langseiten und einen Theil einer einheitlichen Anlage bildete,
ein gleiches Architektursystem gehabt hat, wie die Langseiten,
so dass also die fur Fassade A gefundene Arkadentheilung an
der Schmalseite ihre Fortsetzung gefunden haben wird. Prttft
man nun wie die Massverhaltnisse des bei Fassade A gefundeneu
Architektursystems bei der Schmalseite C passen, so findet man,
da die Gesammtlange dieser Fassade uns mit rund 17 m bekannt
ist, dass zwei grosse und ein kleiner Pfeilerabstand der Lang-
seite A zusammen dieses Mass von 1 7 m ausmachen. Ein solcher
Theil der Fassade A, wie er in Fig. 3 bei dem Pfeiler A 2 und
A x durch vertikale gestrichelte Linien x y markirt und als
Schmalseite C bezeichnet ist, wiirde also dieser Fassade genau
entsprochen haben, und man wird nicht fehl gehen bei der An-
nahme, dass die Schmalseite wirklich so gegliedert war. Die
Richtigkeit dafiir, die sich schon durch die massliche Ueber-
einstimmung ergibt, wird aber noch wahrscheinlicher durch den
Umstand, dass die beiden Langsseiten A und B, wie Fig. 3
zeigt, mit einem kleinen Pfeilerabstand schliessen, wahrend
die Schmalseite C mit einem grossen Pfeilerabstande beginnt,
so dass also der rythmische Wechsel von grossen und kleinen
Achsenweiten ungestort bei den drei Fassaden durchgeht, wo-
durch die Wirkung der Anlage wesentlich gehoben wird. End-
lich wird die Richtigkeit unserer Annahme auch noch durch
die Thatsache unterstiitzt, dass sich bei den Untersuchungen
im Jahre 1885 in der Mauer F, die der Mauer C parallel lauft
und die Ruckwand der westlichen Halle bildete, genau in der
Mittelachse des Atriums eine Thiirschwelle fand, die zu einer
ursprtinglich 2,58 m breiten Thure gehorte (FJ, deren Schwelle
mit der Hohe des Fussbodens der Atriumshallen tibereinstimmte.
Diese Thiir liegt also genau in der Mittelachse des mittleren
grossen Bogens der Schmalseite, so dass der Eintretende von
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Das Atrium der karolingischcn Pfalzkapelle zu Aachen. 257
der Thiire aus direkt geradeaus durch diese Bogenoffnung in
den tiefer liegenden Hof des Atriums gelangen konnte. Da
man unbedingt voraussetzen muss, dass der erwahnten Thiire I\
ein Durchgang in der Fassade C entsprochen haben muss, so
liegt in dem Umstande, dass der als dieser Fassade C ent-
sprechend angegebene Theil der Langsfassade A audi wirklich
in der Mitte einen Durchgang enthalt, ein indirekter Beweis fiir
die Bichtigkeit der oben gemachten Annahme.
c) Brunnen und Kanalanlage.
In dem Hofe des Atriums wird ohne Zweifel auch ein
Cantharus gestanden haben, ein Brunnen, woran die Glaubigen
die iiblichen Waschungen vornahmen, bevor sie die Kirche selbst
betraten. Ueberreste einer solchen Anlage sind freilich gar
hicht mehr gefunden worden und waren audi nicht mehr zu
erwarten, indem auf dem Domhofe durch die vielen dort statt-
gefundenen Beerdigungen sich solche Ueberreste nicht erhalten
konnten. Nur der das Atrium schrag durchschneidende karo-
lingische Kanal weist speciell durch seine Lage auf das friihere
Bestehen eines Cantharus hin. Nimmt man fiir diesen eine der
Hofflache des Atriums entsprechende Grosse an, wie es bei N
in Fig. 1 geschehen ist und beachtet ferner, dass derselbe
immer in der Mitte des Hofes stand, so sieht man aus der
Fig. 1, dass der schrag durchlaufende Kanal OP den Cantharus
gerade beriihrt haben muss. Diese gegenseitige Lage von Kanal
und Brunnen zu einander ist aber die natiirlichste und richtigste,
da wegen des Abfliessens des Wassers der Kanal dicht beim
Brunnen liegen musste, wiihrend er aus technischen Griinden
nicht gerade unter dem Brunnen liegen durfte. Da fernerhin
an dei* Stelle, wo wahrscheinlich der Brunnen gestanden hat,
der Kauai in seinem Gewolbe ein Loch zeigt, so ist damit die
Moglichkeit gegeben, dass hierdurch der Abfluss des Brunnen-
wassers stattgefunden hat. Wiirde sich anderseits eine solche
Oeffnung hier nicht gefunden haben, so ware die Annahme eines
Cantharus ganz ausgeschlossen.
Die Sohle dieses Kanals liegt bei dem Durchgange des-
selben durch die Mauer A ungefahr 2,10 m unter dem Fuss-
boden der Hallen. Die Lichtseite des Kanals betragt 1 m und
die Hohe bis zum Scheitel des Tonnengewolbes 1,10 m. Sein
Gefalle geht nach Siiden; an den Stellen, wo er die Mauer des
IT
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258 * Jos. Buchkremer
Atriums durchschneidet, ist er besonders sorgfaltig gewolbt.
Der Kanal muss gleichzeitig mit dem Atrium angelegt worden
sein, denn seine schrage Lage nimmt genau Riicksicht auf
die Pfeiler und Saulenstellungen der Hallen und wie wir eben
geseheu haben auch auf die Lage des Oantharus. An den
beiden Langsseiten geht der ganz geradlinig verlaufende Kanal
immer genau an solchen Stellen durch die Mauern wo keine
Pfeiler und Saulen stehen, was umgekehrt aus technischen Griin-
den weniger gut ware. Bei der Mauer A geht der Kanal gerade
zwischen dem Pfeiler A x und der rechts da von stehenden Saule,
und bei der Fassade B zwischen denjenigen Pfeilern hindurch,
die den Pfeilern A 4 und A 5 entsprochen haben. Zeichnet man
den gesammten Grundriss des Atriums auf mit der Anlage
des Brunnens und des Kanals, so findet man, dass die that-
sachliche Lage desselben die einzig mogliche geradlinige ist,
ohne dass der Kanal Pfeiler und Saulen zu tragen hatte. Das
genaue Ineinandergreifen aller dieser verschiedenen einzelnen
Theile ist wiederum ein Beweis fur die Richtigkeit des rekon-
struirten Fassadensystems.
d) Abschluss des Atriums nach Osten.
Es entsteht nun noch die Frage, wie der Abschluss des
Atriums nach Osten hin und die Verbindung desselben rait der
Kirche beschaffen gewesen ist. Da die bekannten alten Atrien
alle einen von vier Hallen umschlossenen Hof bildeten, von
denen die ostliche Halle mit dem Narthex der Kirche oder mit
dieser direkt in Verbindung stand, so wird man diese vierte Halle
auch bei dem Aachener karolingischen Atrium als selbstverstand-
lich voraussetzen. Die Ausgrabungen, die im Jahre 1885 unter
specieller Leitung des damaligen Domwerkmeisters J. Baecker
gelegentlich des oben erwahnten Wettbewerbs gemacht worden
waren, haben sogar noch Ergebnisse gehabt, die den fruheren
Bestand einer vierten Halle fast wahrscheinlich machten, so
dass naturgemass alle betheiligten Architekten auch eine solche
vierte Halle projektirt hatten. Die Ausgrabungen vom Jahre
1885 geben mit Riicksicht auf diesen Puhkt die Mauer D 3 — D 4
bestimmt als karolingisches Mauerwerk an, und weiter
heisst es von der in der Verlangerung dieser Mauer liegenden
Stelle E (siehe Fig. 1): „In einer Tiefe von 1,70 m unter
Pflaster fand sich nur eine Schicht Karolinger-Mauerwerk."
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Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen. 259
Setzt man nun voraus, dass die 1897 gefundenen in Fig. 1
schwarz angelegten Sockel und Basen damals nicht bekannt
waren, so musste Jeder zu der Annahme kommen, dass der bei E
gefundene Baurest von der Fassadenmauer der vierten Halle
herrtthre, deren Vorhandensein ja auch schon durch die als karo-
lingisch bezeichnete Mauer D 3 — D 4 angedeutet schien.
Ein Blick auf den Grundriss in Fig. 1 zeigt nun aber,
dass diese Mauer D 3 — D 4 gerade da mit der Fassadenmauer A
zusammentrifft, wo diese Mauer eine Bogenoffnung zeigt, nam-
lich zwischen dem Pfeiler Aj und der Saule A 2 , da wo der
kleine Backstein- und Hausteinbogen erhalten ist. Da es also
ganz ausgeschlossen ist, dass ein gleichzeitiges Entstehen
dieser Pfeiler und Saulen und anderseits der Mauer D 3 — D 4
moglich ist und an dem karolingischen Ursprunge der Pfeiler
und Saulen A x und A 2 nicht gezweifelt werden kann, so muss
nothwendig die Mauer D 3 — 1) 4 aus spaterer Zeit herriihren.
Die daraufhin angestellten Untersuchungen haben dies denn auch
erwiesen; die Mauer ist gebaut worden als das Atrium ver-
fallen war und die theilweise noch stehenden Hallen zu Kapellen
umgebaut wurden. Die Chorapsis einer dieser Kapellen ist in
der Mauer D 3 — D 4 auch noch enthalten.
Oifenbar hatte nun aber die vierte Halle von dem Pfeiler A 2
ausgehen mussen, denn nur bei diesem konnten die Bogen der-
selben das nothige Widerlager flnden. Dann wurde aber die
Mauer dieser Halle ungefahr 1,5 m weiter ostlich gelegen
haben, als die Lage des Baurestes E es angibt, wenn man nicht
ein sehr breites Mittelrisalit bei dieser vierten Halle annehmen
will, was nicht wahrscheinlich ist. Urn Klarheit dariiber zu
schaffen wurde daher nochmals bei E und ausserdem in der
ganzen Linie von E — D 4 nach dem Mauerwerk der vierten Halle
gesucht und dabei gefunden, dass an der bei E bezeichneten
Stelle allerdings eine Schicht karolingischen Mortels liegt, die
aber nur etliche Centimeter dick ist, keine Steine mehr enthalt,
auf nicht gewachsenem Boden liegt und entschieden nach Aus-
sage aller, die bei der Freilegung mit thatig waren, den Ein-
druck macht, als ob sie durch irgend einen Zufall dort hin-
gekommen ware.
Aber selbst abgesehen von der vollstandigen Werthlosigkeit
dieses Restes E, lasst sich das Nichtvorhandensein der vierten
17*
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260 Jos. Buchkremer
Halle ohne Weiteres aus der ganzen Anlage sowohl wie speciell
aus der Beschaffenheit des Pfeilers A 2 beweisen.
Hatte die vierte Halle bestanden, so musste diese unbedingt
von dem Pfeiler A 2 ausgehen, es musste also im Fundament
der Mauer A — A 2 mindestens eine Verzahnung im Sockelinauer-
werk noch sichtbar sein, die den Anschluss der Fundamentmauer
dieser vierten Halle ermoglicht hatte. Denn genau, wie die
Mauer A und B musste auch diejenige der vierten Halle oben
durch zwei Schichten Quadermauerwerk friiher abgeschlossen
haben, und die Verbindung dieser Quader mit denjenigen der
Mauer A— A 2 hatte unbedingt noch miissen erkennbar sein. Diese
Verzahnung und dieser Anschluss der Quader ist aber gar nicht
vorhanden, statt dessen lauft vielmehr, wie oben beschrieben, das
genau glatt bearbeitete Quadermauerwerk der ganzen Mauer A
auch bei der fraglichen Stelle A 2 glatt durch. Auch wiirde beim
Bestehen der vierten Halle das Sockelmauerwerk der Fassade A
von A 1 — A 2 wenn uberhaupt, so doch jedenfalls ohne die beiden
Quaderschichten ausgefiihrt worden sein, da dieser Theil dann
ja im Innern, also unsichtbar gelegen hatte und diese Quader
gar keinen Zweck gehabt hattem Ferner hatte bei dem Bestand
der vierten Halle, analog dem grossen Bogen iiber Aj— A 2 oder
dem kleinen Bogen tiber A 2 — A 3 , da, wo die Lisene iiber dem
Kampferprofil des Pfeilers A 2 ansetzt, der Bogen der vierten Halle
herauswachsen miissen. Aber auch hier ist von einer Verzahnung
im Mauerwerk nichts zu sehen und die Verniuthung, dass diese
Stelle spater einmal glatt bearbeitet worden ware, ist haltlos,
weil der an dieser Stelle vorhandene Steinschnitt, der noch
der urspriingliche ist, die Annahme eines hier auschliessenden
Bogens ganz unmoglich erscheinen lasst. Auch wiirde die in
der Ecke des Atriums iiber dem Pfeiler A x erhaltene schmale
Ecklisene keinen Zweck gehabt haben, da die vierte Halle sie
ja verdeckt haben wiirde.
Aber auch aus der ganzen Anlage selbst geht die Uiiwahr-
scheinlichkeit des Bestehens der vierten Halle deutlich hervor.
Wahrend ohne vierte Halle die beiden Langsfassaden A und B
an ihren beiden Enden mit dem gleichen Motive — einem grossen
Bogen beginnen und dadurch ihre Mittellinie NN (siehe Fig. 3)
auch mit der Axe eines Pfeilersystems zusammenfallt, so dass der
im Schwerpunkt des Hofes (bei N Fig. 1) stehende Cantharus
sich dem regelmassigen System der Fassade einordncn kann,
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Das Atrium der karolingisehen Pfalzkapelle zu Aachen. 261
wurden beim Bestehen einer vierten Halle gar keine axialen Be-
ziehungen zwischen dem Cantharus und den beiden Langsseiten zu
erreichen sein, ohne denselben aus der Mitte des Hofes zu rucken.
Auch ware die Zweigeschossigkeit bei der vierten Halle
ausgeschlossen, da andernfalls das Fenster G keinen Zweck
gehabt haben konnte.
Aber auch die Verhaltnisse des Atriums zur Kirche schliessen
die vierte Halle aus. Beim Bestehen der Halle wurde die Vor-
halle vollstandig dunkel gewesen sein und ferner hatte der vom
Atrjum aus in die Kirche Eintretende erst in die vierte Halle
hinaufsteigen mussen, urn dann dieselbe Hohe wieder zum
Fussboden des Oktogons hinabzusteigen. Dieser liegt namlich
fast genau gleich hoch mit dem urspriinglichen Hofe des Atriums,
wahrend der Fussboden der Hallen urn 60 cm hoher liegt.
Wenn man sich den eigentlichen Zweck und die Bedeutung
eines Atriums klar macht, die wesentlich nur im Hofraum und
nicht in den Hallen liegt, und wenn man daran denkt, dass
die Glaubigen beim Betreten des Atriums nicht durch die Hallen,
sondern durch den Hofraum gingen, urn zum Cantharus gelangen
zu konnen, so erhellt daraus, dass die vierte Halle zum Wesen
eines Atriums nicht unbedingt nOthig ist.
Wollte man tibrigens das, wie oben dargethan, fur die drei
iibrigen Hallenfassaden, ohne Zweifel richtige System auf die
eventuelle vierte Halle iibertragen, so wijrde man finden, dass
hier gar kein Anschluss der gegebenen Verhaltnisse an die be-
stehenden Theile der karolingisehen Vorhalle moglich ware, und
zwar weder in Hinsicht auf den Grundriss als auf den Aufriss.
e) Verhaltniss zum karolingisehen Gange.
Es erubrigt nur noch das Verhaltniss des sogenannten karo-
lingisehen Ganges zum Atrium zu erwahnen. Der karolingische
Gang, das bekannte Gewolbe, das vom Rathause bis zum Miinster
fiihrte und an der Stelle H (Fig. 1), wo der alte Kapitelsaal
lag, aufhort, hat die Breite dieses Raumes H, und die Mauern
D 2 — D 4 und D 5 — D 6 sind die Fortsetzungen der Mauern des
karolingisehen Ganges. Das Tonnengewolbe, welches den Raum
D x — D 2 — D 4 — D 5 iiberspannt, wurde bisher mit dem Gewolbe
des karolingisehen Ganges identifizirt und die Fassade von
A x bis etwa A 3 dementsprechend schlechtweg der Abschluss
des karolingisehen Ganges genannt. Dem gegenuber ergibt die
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262 Jos. Buchkremer
nuunielir klargestellte Anlage des Atriums, dass der karolingische
Gang gar nicht bis an die Fassade A heranreichen kann, sondern
erst hinter den zum Atrium gehorenden Raumen begonnen hat. In
Fig. 3 ist an der in Rede stehenden Stelle beim Bogen A t — A 2
das Profil des Gewolbes vom karolingiscben Gauge punktirt
eingezeiclmet, woraus allein schon zu sehen ist, dass die Achse
desselben gar nicht mit derjenigen des Bogens A 2 — A 2 zu-
sainmenfallt. Zudem hat sich auch herausgestellt, dass analog
der Mauer D 3 — D 4 auch das Gewolbe des sogenannten Kapitel-
saales nicht karolingisch -ist und auch nicht einmal genau mit
der Hohe des karolingischen Gewolbes ubereinstimmt. Der bei
der jungsten Instandsetzung erzielte gleichformige Verlauf der
beiden Gewolbeprofile ist durch entsprechende ausgleichende
Beimauerung erreicht worden.
f) Wiirdigung der Anlage.
Das Atrium des Aachener Miinsters stellt sich also in
seiner Gesammtheit dar, als aus drei Hallen bestehend, die einen
horizontalliegenden rund 36 in langen und rund 17 in breiten
Hof einschlossen, in dessen Mitte wahrscheinlich ein Brunnen
stand. Die von Pfeilern und Saulen getragenen Hallen waren
im Lichten ca. 3,50 m breit und ca. 6 m hoch. Dieselben
waren vermuthlich flach gedeckt, da Gewolbe wegen der dunnen
Pfeiler wohl ausgeschlossen sind. Untersuchungen haben in
diesem Sinne nicht erfolgen konnen, da die hier stehenden Hauser
alle bewohnt sind. Ueber den Hallen befand sich ein ca. 3,5 m
hohes Obergeschoss. Den Zugang zum Atrium vermittelte von
Westen her eine in del* Riickwand der westlichen Halle liegende
Thiir. deren noch vorhandene Schwelle ca, 1 m unter dem jetztigen
Pilaster an dieser Stelle liegt. Aus der strich-punktirten Linie
in Fig. 2 und 3 ist die Lage der jetzigen Bodenhohe zu der
alten Anlage zu erkennen. Wie die Hallen nach Osten hin
abgeschlossen haben, ob daselbst irgend eine Verbindung mit
dem Mauerwerk der Kirche selbst bestanden hat, lasst sich
ohne weitere Angaben nicht beantworten. Erwahnt sei noch,
dass auch die karolingische Mauer Dj—Da aufgefunden worden
ist und dass in der Mauer D x — D 5 sich verschiedene vermauerte
Oetfnungen gefunden haben.
Ein Blick auf die Verhaltnisse der Fassade A in Fig. 3,
noch mehr aber das Bild, das sich derjenige, der diesen Aus-
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Das Atrium der karoliiigischen Pfalzkapelle zu Aachen. 263
fuhrungen scharf gefolgt ist, im Geiste entwickelt hat, zeigt,
von welch ausserordentlich grosser monumentaler Wirkung das
ganze Atrium gewesen ist. Dabei ist es besonders das Fassaden-
system der Hallen, das unsere voile Anerkennung verlangt. Der
rythmische Wechsel zwischen den grossen und den drei kleinen
Bogen ist ebenso originell wie schon, und der durch den un-
gleichen Pfeilerabstand bedingte abwechselnd kleine und grosse
Lisenenabstand halt auch bei den hochst einfachen obern Fassaden-
theilen die sonst unvernieidliche Monotonie fern. Die wohlthuende
ruhige und monumentale Wirkung des Fassadensystem beruht
hauptsachlich in den fein abgewogenen Verhaltnissen, die man
aus demselben herauslesen kann. So entspricht z. B. ein ganzes
Fassadensystem, bestehend aus einem grossen und einem kleinen
Pfeilerabstande, also etwa von A 5 — A 6 , von Achse zu Achse
gemessen, genau der gesammten Fassadenhohe, wahrend auch
das Mass eines jeden einzelnen Theiles dieses Systems also
A 5 — A x und A x — A 6 in den Hohen verhaltnissen genau wieder-
kehrt. Danach entspricht das Mass des kleinen Pfeilerabstandes
(z. B. A x — A 6 ), wiederum von Achse zu Achse gemessen, der
Hohe bis zum Kampfergesimse und das Mass des grossen Pfeiler-
abstandes (z. B. A 5 — A x ) genau der Hohe von diesem Kampfer-
gesimse bis zum Hauptgesimse. Die Schonheit dieser Verhajt-
nisse wird noch dadurch besonders gesteigert, dass, wie bei der
Beschreibung der Schmalseite C hervorgehoben ist, der Wechsel
zwischen grossen und kleinen Pfeilerabstanden nicht bloss fur
die einzelnen Fassaden allein zutrifft, sondern auch fur die drei
Seiten in ihrem Zusammenhange gilt, indem die Langseiten mit
einer kleinen Pfeilerstellung enden, die Schmalseite aber mit
einer grossen beginnt.
Zum Schlusse sei der Wunsch ausgesprochen, dass es dem
Karlsverein, der so Vieles bereits fur die Wiederherstellung
und Ausschmuckung des Aachener Ministers gethan hat, auch
gelingen moge Mittel und Wege zu finden, das alte karolingische
Atrium wieder in seiner ganzen Pracht neu zu errichten. Die
bereits vorgenommene Instandsetzung und Wiederherstellung eines
Theiles der Fassade A gibt kein richtiges Bild von der Schonheit
der alten Anlage. In der Fig. 3 ist in punktirten Linien die
Art und Weise angegeben, wie dieser Theil der Fassade zur
Zeit wiederhergestellt worden ist. Man sieht daraus, dass die
alte Form leider nicht uberall berucksichtigt worden ist. Statt
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264 Jos. Buchkremer, Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle.
der Saule A 3 ist ein Pfeiler ausgefuhrt worden, der dem Pfeiler
A 2 analog gebildet ist und ebenfalls wie dieser auch eine auf-
gehende Lisene tragt. Zwischen diesen beiden Lisenen ist dann
ebenfalls ein Fenster, wie zwischeh dem Pfeiler Aj" und A 2
angeordnet worden, zudem hat man das Hauptgesimse erheblich
holier gelegt, als es urspruuglich lag, wahrscheinlich, urn es
mit dem bei G liegenden Gesimse in Uebereinstiinmung bringen
zu konnen.
Dadurch sind Verhaltnisse entstanden, die sehr weit von
den richtigen abweichen und namentlich den Charakter der alten
Hallenarchitektur vollstandig verwischen. Zu der Zeit, wo
diese theilweise Wiederherstellung vorgenommen wurde, waren
freilich die oben besprochenen einzelnen Untersuchungen nur
theilweise erst gemacht und die Bauleitung hatte damals noch
keine klare Vorstellung von dem richtigen System des Atriums.
Nun aber, wo dieses vollstandig klargestellt ist und auch alle
in friiheren Jahren von anderen Seiten gemachten Beschreibungen
des Atriums sich als irrig erwiesen haben, ist es an der Zeit,
alle Kreise fur die Wiederherstellung des Atriums zu gewinnen.
Die Thatsache, dass durch die neuesten Aufdeckungen diese
herrliche, einzig in ilirer Art dastehende Anlage, die nicht nur
grosses archaologisches Interesse beansprucht, sondern auch von
holier kunstlerischer Bedeutung ist, fast in alien ihren einzelnen
Theilen mit Sicherheit wieder in ihrer urspriinglichen Form
wiederherzustellen ware, diese Thatsache moge alle Freunde
und Gonner des Aachener Miinsters anspornen nach Kraften mit-
zuwirken, urn die Neuerrichtung in alter Pracht herbeizufiihren 1 .
*) Herr Provinzialkonservator Prof. Dr. Clemen hat die Giite gehabt,
dem Verein die auf Kosten der Kommission fiir die Denkmalpflege der Rhein-
provinz hergestellten Cliches, welche fiir die kurze, den gleichen Gegenstand
betreffende Abhandluug des Verfassers im dritten Jahresbericht der gedacbteu
Kommissiou angefertigt worden sind, zur Verfiiguug zu stellen, wofiir ihm
hiermit herzlicher Dank ausgesprochen sei.
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Ein Beitrag
zur Wiirdigung des Burgermeisters Dauven.
Von Wilhelm Bruiting.
Stephan Dominikus Dauven ist unter den Burgermeistern
der Reichsstadt Aachen nach dem Ritter Gerhard Chorus wohl
der bekannteste. Aber wahrend man in dem Lobe seines Vor-
gangers aus dem 14. Jahrhundert einig ist, hat man auf Dauven
Anklagen und Tadel gehauft und ihn fur die schlimmsten Aus-
schreitungen wahrend der Verfassungskampfe des vorigen Jahr-
hunderts, die in Aachen weit heftiger waren als in den meisten
anderen Reichsstadten, verantwortlich gemacht 1 .
Erst nach Verwerthung des Gesammtmaterials wird man auch
zu einem abschliessenden Urtheil iiber den Charakter, die Thaten
und Ziele des Burgermeisters Dauven kommen, der ausser durch
seine politische und amtliche Stellung auch durch die Originalitat
und Kraft seiner Personlichkeit zur historisch-psychologischen
Analyse anreizt. Seine Geschichte ist noch nicht geschrieben.
Das auch nur zu versuchen, liegt uns hier fern, und gleichfalls
halten wir nicht unsere im Folgenden ausgesprochenen Ansichten
*) Das thnt ganz besonders F. P. E. Croncnbcrg in seiner Schrift:
n Die Miikelei oder Stadtrathswahlgeschichten aus dem vorigen Jahrhundert."
Man muss jedoch seinen Standpunkt mit Riicksicht auf das von ihm benutzte
Material als einen cinseitigen bezeichnen. Es ist das Material der sogenannten
neuen Partei, der Herren de Lonneux und Dr. Vossen, der erbitterten Gegner
Dauvens, das Cronenberg mit naiver Unbedenklichkeit verarbeitet. Der
Gedanke, dass iiber die alte Partei, deren Fiihrer Dauven war, anders
geartetes Material vorhanden sein konne, scheint ihn nicht beunruhigt zu
haben. Dieses Material liegt nunmehr, besonders in den Akten der Krcis-
kommission und in den Berichten der Agenten Aaehens am Reichshofrath
und Reichskammcrgericht, sowie des Stiminvertreters auf dem Reichstage
zu Regensburg, ira Stadtarchiv geordnet vor und harrt geeigneter Ver-
wendung. Es wird die Beurtheilung der Verfassungskampfe Aaehens in
vielen Einzelheiten zweifellos, in ihrer Allgemeinheit vielleicht berichtigen.
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266 Wilhelm Brttning
fiir clurchaus massgebend, sondern nur fur solche, die bei einer
Beurtheilung der Aachener Verfassungskampfe audi einige Beriick-
sichtigung verdienen. Wir erachten es als eine Pflicht historischer
Gerechtigkeit, den unten stehenden Brief zu veroffentlichen, weil
er der erste Beitrag zu einer Beurtheilung Dauvens ist, die von
der bisherigen abweicht, der jedenfalls den Beweis liefert, dass
man es bei Dauven nicht mit einem Stellenjager gewohnlichen
Schlages zu thun hat, dessen Ehrgeiz allein darin Befriedigung
lindet, sich selbst und seinen Anhang zu bereichern. Als solcher
erscheint er in der herkommlichen Ueberlieferung und Dar-
stellung. Wir zweifeln aber nicht, dass ein Mann wie Dauven
wohl noch auch durch manche andere Griinde in seinem Handeln
sich bestimmen liess.
Vielleicht wird man sich bei eindringenderer Forschung der
Erkenntniss nicht verschliessen, dass fiir die Verfassungskampfe
mit ihren bedenklichen Konsequenzen weniger die Personlichkeiten,
die in ihnen eine Rolle spielen, als die Verfassung der Reichsstadt
verantwortlich gemacht werden muss. Damit ware eine prinzi-
pielle Aenderung des bisherigen Standpunktes der Beurtheilung
gegeben. Diese reichsstadtische Verfassung erscheint noch immer
manchen als das Ideal kommunaler Freiheit. In Wahrheit war
sie aber ein staatsrechtliches Unding, das nicht die Mittel bot,
dem Egoismus des einzelnen zu Gunsten des Gemeinwohls Schran-
ken zu setzen, und das deshalb trotz seines demokratischen
Inhalts die unertraglichste Oligarchie ziichtete. Es ist falsch,
mit modernen Anschauungen und Schlagworten die Parteikampfe
Aachens im vorigen Jahrhundert abthun zu wollen. Die alte
Partei war keine konservative, die ihre Sonderinteressen ver-
theidigte, und die neue Partei keine liberate, die das Allgemein-
interesse vertrat, sondern beide kampften urn die Macht ohne
Rucksicht auf das Volkswohl, die eine, um sie zu behalten,
die andere, um sie zu gewinnen und dann in derselben Weise
auszubeuten, wie die beati possidentes es thaten. Ote-toi que
je m'y mette! Dem Burgermeister Dauven, der die Plane seiner
Gegner, die in der Wahl ihrer Mittel nach weit unbedenklicher
waren als er selbst, durchschaute, war es deshalb kaum zu
verdenken, dass er sein Amt in Handen hielt, in dem er sich
um die Stadt Verdienste erworben hatte, und es nicht Neulingen
iibeiiiess. von denen er voraussetzen durfte, dass ihre Regierungs-
kunst allein darin bestehen wiirde, am Amte zu kleben.
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Ein Beitrag zur Wiirdigung des Biirgenndsters Dauven. 267
Die Schwachen der Verfassung also miissen den Ausgangs-
punkt fur die Beurtheilung der Makelei bilden und in zweiter
Reihe die richtige Wiirdigung des Unwesens der Kleinstaaterei,
die solche Erscheinungen wie die Makelei zeitigen musste, da
es in ihr auf die Dauer uberhaupt unmoglich war, aus dem
Bannkreis engen Privatinteresses und kleinlicher Herrschsucht zu
den sittlichen Gesichtspunkten eines hoheren Genieinsinns sich
emporzuheben.
Was den Lebenslauf Dauvens betriift, so wird er unseres
Wissens zum ersten Mai im Jahre 1766 in den Satzungen einer
Gelehrten-Gesellschaft in seiner Eigenschaft als deren Mitglied
und juris utriusque doctor et advocatus genannt 1 . Im Jahre
1771 war er Mitglied der Kommission, welche die Streitsache
zwischen Pfctlz-Julich und Aachen entscheiden sollte. Er hatte
diese Berufung nicht einer amtlichen Stellung, sondern seinem
Ansehen als Rechtsgelehrter zu verdanken. In der Kommission
sass er neben den Subdelegirten des deutschen Kaisers als Herzogs
von Brabant, des Konigs von Preussen, dem Bevollmachtigten
Jiilichs und vier Aachener Burgermeistern 2 . Bei der Aufhebung
des Jesuitenordens im September 1773 vertrat Dauven neben
dem Syndicus Denys und dem Sekretar Becker die landesherr-
lichen Rechte der Stadt. Er wurde dann vom Rath neben dem
Weinmeister Johann Heinrich Schornstein zum Verwalter des
Jesuitenkollegiums und seiner Giiter bestellt. Wir kommen damit
zu einer Angelegenheit, die besonders dazu ausgenutzt worden
ist, um die Personlichkeit Dauvens mit dem Makel des Eigen-
nutzes zu behaften. Eine Chronik 3 berichtet zum Jahre 1784:
„Januarius den 19. hat der magistrat und rat dem herrn btirger-
meister Dominikus Dauven ein grundstiick ohne massgab von
dem ehemaligen jesuiterkloster iibertragen, um sich in der Scherb-
') Statuta collegii litteratorum in regia sede Granensi (im Stadtarcbiv).
Sic cnthaltcn audi das Dauvenscbe Autograph und Siegel (2 Fahnen, 1 Rad,
Helmlowe wachsend). Dauven gehorte einem alten Burtscheider Gcschlecht
an, das im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts nach Aachen einwanderte.
Ein Vertreter desselben, ,vielleicht der erste, von dem wir etwas wissen, ist
Nikolaus Douven znr Zeit des dreissigjahrigen Krieges. Am Ende des 17.
Jahrhunderts tragt es den Namen Douffen und im Anfaug des 18. den Nameu
Daufen. (Nach Mittheilungen des Herrn H. Fr. Macco.)
2 ) Fr. Haagen, Geschichte Achens Bd. 11, S. 359.
') W. Briining, Handschriftliche Chronik, 1770—1796. (Aus Aachens
Vorzeit Jahrg. XI, S. 27.)
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268 Wilhelm Brttning
strass eine behausung zu erbauen, welches aber die bulla papst
Clemens XIV., (lurch welche er den orden der societat Jesu
aufgehoben, ganz zuwider ware. Kraft gemelter bulla er den
bischofen die giiter der Jesuiten iibergeben und ihnen benebens
stark eingebunden, dass sie dieselbe nicht anders denn an geist-
lichen sachen zu verwenden hatten." Die Bulle Clemens XIV.
enthalt jedoch diese Bestimmung nicht 1 . Der Chronist und
andere, die iiber die Zuwendung eines Theiles des Besitzthums
des aufgehobenen Ordens berichten, sind also mit ihrer moralischen
Entriistung nicht einmal formell im Recht. Sie verwechseln die
Begriffe Hauser und Giiter, denn nur in Bezug auf erstere enthalt
die Bulle die Bestimmung, die sie im Auge haben. Ueberhaupt
lasst sich die Zulassigkeit oder Unzulassigkeit der Handlungsweise
des Raths vom kirchlichen Standpunkt allein nicht entscheiden.
Der Rath war selbst gut kirchlich gesinnt und hat sicher, wie
die gesammte Burgerschaft es that, die Aufhebung des Ordens be-
klagt 2 , trotzdem durfte er so handeln, weil fiir ihn in dieser Ange-
legenheit der sachlich-juristische Standpunkt massgebend sein
musste. Nur mit Genehmigung des Stadtregiments durften geist-
liche Orden sich niederlassen und Besitzthum erwerben. Durch
die Bulle Clemens XIV. hatte die Gesellschaft Jesu alle Existenz-
und Besitzberechtigung verloren. Die Stadt nahm als Landes-
herrin vom Kollegium und dessen Gtttern Besitz und hatte freies
Verfiigungsrecht dariiber 8 . Der Rath durfte dem Biirgermeister
*) Per in Betracht komraende § 29 der Bulle „Doininus ac Redemptor
noster" vom 21. Juli 1773 bestimmt: Na'h vollstandigcr Austilgung der
Gesellschaft (suppressio et extinctio societatis Jesu) soil allein gestattet sein,
dass solche Mitglieder, die sonst nirgendwo ein Unterkommen finden konnen,
oder krank oder alt sind, in den Hausern der Gesellschaft zuruckbleibcn :
„Fa tamen lege, ut nullam praedietae domus, seu collegii administrationem
habeant, cleiicorum saecularium veste tantummodo utantur, vivantque ordi-
nario ejusdem loci plenissime subjecti. Prohibemus autem omnino, quominus
in eorum, qui deficient, locum alios sufliciant, domum de novo juxta concilii
Lugduuensis decreta, seu aliquem locum acquirant; domos insuper, res et
loca quae nunc habent, alienare valeant, quinimo in unam tantum domum,
seu plures, habita ratione sociorum, qui remanebunt, poterunt congregari,
ita, ut domus, quae vaeuae rclinquentur, poseint in pios usus couverti juxta
id quod sacris canonibus, voluntati fundatorum, divini cultus incremento,
animarum saluti, ac publicae utilitati videbitur suis loco et tempore recte
riteque accomodatum." (Bullarii Romani tomus IV, S. 615.)
2 ) Vgl. Aus Aachens Vorzeit Jahrg. XI, S. 21.
3 ) Die Stadt Aachen war Eigenthiimerin des fuheren Jesuitenkiosters
kraft des vom Kaiser am 16. November 1773 bestatigten Reichshofrath-
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Ein Beitrag zur Wiirdigung des Biirgermeisters Dauven. 269
Dauven einen Theil des ehemaligen Jesuitengutes verkaufen und
zwar zu dem Preise. der ihm beliebte. Ob die Sternzunft damit
einverstanden war oder nicht, ob sie es fiir zweckmassiger hielt,
den Platz zur Errichtung eines Zuchthauses oder zur Anlegung
einses botanischen Gartens zu benutzen, konnte dem Rath durch-
aus gleichgiiltig sein, denn auch er vermochte das Problem
nicht zu losen, die Wunsche aller derjenigen zu befriedigen,
deren Projektenmacherei zu ihrer Sachkenntniss oft in einem
traurigen Verhaltniss steht. Das war ja eben die Quelle der
reichsstadtischen rais&re, dass bei der Allerweltsregiererei von
einer Regierung schliesslich nicht mehr die Rede sein konnte.
Zwei Biirgernieister, zwei abgestandene Burgermeister, das Kolle-
gium der „Herren Beamten", ein kleiner Rath von 43, ein grosser
Rath von 127 Personen, bei deren Wahl die Menge des Freibiers
mehr ins Gewicht fiel als ihre etwaige Bildung, denn viele
Rathsherren konnten weder lesen noch schreiben und zierten
mit ihren Handzeichen die Sitzungsprotokolle; ferner neben den
stadtischen Obrigkeiten zwei politisch von der Stadt unabhangige
Gewalten: das hohe Schoffenkollegium, das unmittelbar unter
Kaiser und Reich stehen, zwar zur Stadt gehoren, aber nicht
unter dem Rath sein wollte, ja sogar bisweilen ein Aufrichtsrecht
Gutachtens vom 6. November, wonach die papstliche Aufliebungsbulle des
Jesuitenordens vom 21. Juli fiir Dcutsehland in dem Sinne beschrankt wurdc,
dass das weltliche Eigenthum des Ordens den cinzelnen Laudesherren zu-
gesprochen wurde. — Ueber den Verlauf der Verkaufsangeiegenheit bcrichten
die Rathsprotokolle Bd. XXXII [, S. 57 : „ Veneris (Freitag) den 16. Januarij 1784,
Kleins Raths: Herr Burgermeister Dauven umb ein Bauplatz in Scherpstrass :
Auf Verlessung der vom abgestandenen Herrn Burgermeister Dauven heut
ubergebenen unterdienstlichen Supplica und Bitt, urn aus dem dahier in der
St. Annae Strass gelegenen Garten der ehemaligen Jesuiten den untern Theil
bis an das alte Thor des daselbst befindlichen auch alten Gebiiudes ihme
gegen Erlegung des mittels Taxa zu bestimmenden wahien Werths im Eigen-
thum zu uberlassen, hat der hohe Bath, salva tamen ratificatione senatus
majoris, ihme diesses sein Begehren gebettenen Endes hochgeneigt gestattet." —
S. 58: „Lunae (Montag) den 19. Januarij 1784, Gross Raths: Ratificatio der
Kl. Raths Uberkombst: Dan hat ein ehrbarer grosser Rath die unterm 16.
currentis zu behuef Herren Burgermeister Dauven sub ratificatione am-
plissimi senatus majoris vom kleinen Rath erlasscne und verlessene Uberkombst
und darin vermeldetc Platz aus dem Garten der ehemaligen Jesuiten zur
Erbauung eines Hausses zur Zierath der St. Annae Strass, der einziger Stern-
zunft ausgeuohmeu, mit einhelligen Zunftsstimmen ratificirt und approbirt."
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270 Wilhelm Briining
iiber iiin geltend machte, und als zweite die Julichsche Vogt-
meierei, die auf Grund ihres Schutzrechts iiber die Stadt und
ihrer schiedsrichterlichen Gewalt in inneren Streitigkeiten der
Stadtregierung systematisch Opposition machte; schliesslich
noch das Kronstift mit seinen Immunitatseifersiichteleien und
eigenthiimlichen Privilegien, die u. a. die stadtische Strafrechts-
pflege illusorisch machen konnten: war es da ein Wunder,
wenn bei der Ueberfulle aus einander strebender Faktoren Zu-
stande sich herausbilden konnten, die an Anarchie und Revolution
grenzten? Durch den schrankenlosen Individualismus und die
Vielregiererei, diese echt deutschen Erbfehler, die gerade in den
deutschen Reichsstadten wucherten und eine erinnerungs- und
ruhmreiche Vergangenheit mit Triimmern zudeckten, wurde das
Autoritatsprinzip lahmgelegt, ohne das auch ein kleines Staats-
wesen sich in ein Chaos auflosen muss 1 .
Der kiinftige Geschichtsschreiber des Nieder- und Ausgangs
der Reichsstadt Aachen und damit auch der Regierung des
Biirgermeisters Dauven wird vielleicht nachweisen konnen, dass
dieser nicht allein aus Ehrgeiz und Selbstsucht das Heft des
Stadtregiments iiber die verfassungsmassige Frist hinaus in
Handen hielt. Es ist wohl auch moglich, dass er als Mann
von einer politischen Bildung, die iiber die heimathlichen Graben
hinausging, als hervorragend thatkraftiger Charakter und zugleich
als eine populare Personlichkeit deshalb an der Spitze stelxen
blieb, \\m dem Chaos zu wehren und die Stadt nicht vollig ausser
Rand und Band gehen zu lassen. Er war der geeignete Mann
dazu, denn ihm verdankte Aachen iiberhaupt den Rest seiner
reichsstadtischen Selbstandigkeit.
Als Karl Theodor, Kurfurst von der Pfalz und Herzog von
Jtilich, im Verlaufe der 1768 zwischen ihm und Aachen aus-
brechenden Zwistigkeiten nahe daran war, das alte julichsche
Ziel, die Unterwerfung der Reichsstadt, zu erreichen, als Reichs-
tag und Reichsstande diese im Stiche liessen, verdankte sie
dem Kaiser Josef II. die Befreiung von der zeitweisen jiilichschen
Okkupation, dem diplomatischen und juristischen GeschickDauvens
] ) Wer uns auf Grund dieser Ausftihrungen der Uebertreibung zeihen
will, dem empfehlen wir ein grtindliches Studium der genannten Akten und
die Beherzigung des nicht geniigend bekannten Wortes von Friedrich Paulsen:
„Der Historiker sei ein Mann von freier Gesinnung, t'iirchte sich vor Niemand
und habe kcine Absichten."
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Ein Beitrag zur Wtirdigung des Biirgermeisters Dauven. 271
aber die endgiiltige Beilegung der Differenzen mit Jtilich im Wege
des Vertrages *. „Ici on dit que votre ville avoit gagn6 les proces
contre L'Electeur Palatin et qu'en reconoissence du travaille de
monsieur Douven . . . 2a , schreibt ein Lutticher am 19. Juni 1776
an den Burgermeister von Eabr. Am 25. April 1774 ging Dauven
nach Wien, am 6. Mai traf er dort ein. In verhaltnissmassig
kurzer Zeit erreichte er somit, was die schon genannte Kommission
zur Schlichtung der Streitsaclie trotz endloser Verhandlungen
nicht hatte fertig bringen konnen.
Nicht der Erfolg von Umtrieben, sondern der Lohn fiir seine
Leistung in Wien war die Wahl Dauvens zum Burgermeister.
Sie fand in seiner Abwesenheit statt, am 29. April 1776, und
zwar, ein ungewohnliches Ereigniss, mit Stimmeneinheit 3 . Am
22. April 1777 kehrte Dauven von Wien heiin. „Derselbe ist
stattlich eingeholet worden durch gross und klein, dass in Haaren
kein Mensch langs der ander bat konnen vorbey passeren,"
erzahlt der Biirgermeisterei-Diener Johannes Janssen 4 .
Kurz vor seiner Abreise aus Wien ist Dauven der als An-
lage abgedruckte Brief zugegangen. Der Verfasser desselben ist
Johann Christian Maassen, der Trager eines altaachener Namens.
Im Jahre 1784 und 1785 ist er „Geschickter u (Vertreter) der
Kupfermeister im Rath 5 . Im Jahre 1786, in welchem die Wirren
J ) Abdruck des mittelst Kayserl. Commission auf ihre kbnigliehe Majestat
in Preussen und des Herzogs Karl zu Lothringen zwischen dem Kurfiirsten
zu Pfalz als Herzog zu Gftlich und der Freyen Stadt Aachen in Wienn 1777
geschlossenen Vertrags und Neben-Vertrags mit den beigefiigten Vertrag und
Neben-Vertragen von 1660 und 1661 sammt Vorbericht. Aachen 1782.
2 ) Brief im Stadtarchiv.
8 ) v. Fiirth, Beitrage und Material zur Geschichte der Aachener
Patrizier-Familien Bd. Ill, S. 382. Vgl. auch S. 371, wo Dauvens Abreise
nach Wien auf den 3. Mai gelegt ist, wahrend wir bei Haagen (Geschichte
Achens Bd. II, S. 365) die oben angegebenen Daten finden. — Dauven war
von 1776 bis 1786 sechs Mai Burgerburgermeister und fiinf Mai Altbiirg-er-
meister. (Vgl. Registratura senatus, Bd. XXXVIII, im Stadtarchiv.) I
4 ) v. Fiirth a. a. 0. Bd. Ill, S. 385. — Die S. 267, Anm. 3 genannte
„Handschriftliche Chronik" enthalt mannigfache Beitrage zur Geschichte
Dauvens und der Makelei.
B ) Registratura senatus, Bd. XXXVIII: Renovatio magistratus im Jahr
1784. In Beziehung zu der Angelegenheit des Jesuitengutes wird Maassen in
Bd. XXXIII, S. 60 der Rathsprotokolle genannt: „ Veneris (Freitag) 30. Januarij
1784, Kleins Raths: Herr Johann Christian Maassen furBauplatz: NachVerlessen
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272 Wilhelin Briiuing
zur offeneu Revolution fuhrten, wird sein Name mehrmals genannt.
Er scheint ein Anhanger der alten Partei gewesen zu sein.
Nach seinem Briefe kann man ihn einen ruhig und einsichtsvoll
urtheilenden Mann nennen, einen Mann, der, ohne sich selbst
etwas zu vergeben, einem andern mit edlem Freimuth seine
Hochschatzung bezeugen darf.
Anlage.
Monsieur
monsieur Dauven, bourguemaitre regent de la ville libre iraperialc d'Aix-
la-Chapelle, de present a Vienne.
Abzugeben beym Herrn Agenten von Klerff K
(Adresse des Briefumschlages.)
Wohlgeborner und hochgelehrter, ehrenvester Herr Biirgermeister, iusonders
hochgeschatzter Herr Vetter!
Die lange Bekantschaft und noch nahere Freundschaft, welehe ich so
viele Jahren die Ehre zu geniessen gehabt, verbinden mieh Ew. Wohlgeboren
bey denjenigen critischen Umstanden, woriu sich gegenwartig das hiesige
gemeine Wesen befindet, inein Hertze in allera vollkommensten Respect zu
offenbareu. Ich rede dabey als ein Freund, und zwar aus keiner Neben-
absicht: zweyfele dahero nicht, Ew. Wohlgeboren werden ohne die mindeste
Riicksicbt auf raeine Person meine Gedanken anders nicht, als aufrichtig,
treu und wohlmeinend annehraen.
von Herrn Johann Christian Maassen ubergebenen unterdienstlichen Supplie
mit Biit stellt ein ehrbarer Rath des Herrn Supplicanten Begehren umb so
mehr in Bedenken, als dessen Bau nach dem vorgczeigten Plan dem Collegio
gerad ins Gesicht und man bereits so viel abgegeben, als das Collegium und
dessen allenfalzige kunftige Bestimmung erleyden kan. u — S. 71: „ Veneris
den 21. May 1781, Kleins Raths: Vortrag wegen zweyer Hausser: Auf
beschehenen Vortrag, dass das in Scherpstrass gclegene, von Herr Maassen
bewohnte und auf m Plattenbauehsgraben (Karlsgraben) gelegnen, denen ehe-
maligen Jesuiter zugehorig gcwessnen Hausser sehr betrftchtlicher Reparation
unterworfen und daher, umb derley schw^re Auslagen vorzukehren, vortheii-
hafter ware, wan selbe auf den hochsten Preys verkaufet wurden: So hat
ein ehrbarer Rath die desfals angestellte Herrn Provisores autorisiret, selbige
auf den hochsten Preys dem Meistbietenden zu verkaufen."
i ) Christian von Klerff war Reichshofraths-Agent, der Vertreter Aaohens am
hochsten Reichsgericht. Seine Korrespondenz beruht ini Stadtarchiv.
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Ein Beitrag zur Wtirdigung des Burger meisters Dauven. 273
Mit allgemeinen Beyfall und Frohlocken wurden Ew. Wohlgeboren zu
der hohen Biirgernieisterwurde erwahlct: Damals~ herschte Ruhe und ?u-
friedenheit; alle Wohlgesinnten freueten sich iiber die gllickliche Wahl eines
so wllrdigen Regenten und wiinschten Ew. Wohlgeboren und sich selbsten
im Herzen Gliick.
Dieses ist auch die Gesinnung aller aufrichtig denkenden Freunden,
dieses ist aueh noch der einmuthige Wunsch aller aufrichtig denkenden
Patrioten, welche nichts anders wtinschen, als die unser Stadt so nbthige
Ruhe ferner beyzubehalten und von Ew. Wohlgeboren weisen Regierung
so riihmlich gefuhrt zu werden, als wir gehorsamst zu folgen bereit sind.
Ein jeder wohldenkender Burger kennet die Verdienste, welche sich Ew.
Wohlgeboren urn das Wohl der Stadt bereits gemacht haben: Man erkennet
den ruhmlichen Eifer, wowit Dieselben das Besten des Vatterlandes nun so
lange schon bearbeitet haben.
Dieses verhindert dennoch nicht, dass iibelgesinnte Gerauther vom
blosen Neyd, Ehr- und Habsucht getrieben, die allgemeine Ruhe zu storen
und sich, auch mit Hindansetzung des ganzen burgerlichen Wohls, nur aus
ihren Privatabsichten an das Ruder zu schwingen trachten. Bey jetziger
erledigter Burgermeisterstelle hat sich dieses bereits geaussert, und die
Folgen davon werden taglich ins geheim noch bedenklicher. Es wird Ew.
Wohlgeboren solches zweyfels ohn nicht unbekannt seyn, und habe dahero
nicht notig, mich ferner dariiber auszudriicken.
Noch zur Zeit achtet man zwar diese Gegener nicht, allein das unter
der Aschen glimmende Feuer macht dennoch die Sorge rege, wie am gesicher-
testen durch Ew. Wohlgeboren Regierung und kluger Uberlegung die allge-
meine Ruhe und Zufriedenheit zu befestigen seye. Dieses alles hangt allein
ab von der gliicklichen Wahl eines wiirdigen Mitregenten, und nach Dero
klugen Einsichten schmeichelt sich ein jeder, hierin seine Hoffnung erfullt zu
sehen. Durchgangig spricht man anjetzo von zweyen Herren Beamten, und
ganz sicher muthet man einem von diesen beyden Herrn schon die Wahl zu;
erlauben mir aber Ew. Wohlgeboren meine aufrichtige Anmerkung zu Dero
weisen Uberlegung dissfalls in Vertrauen vorzutragen. Man beraerket iiber-
haupt bei dieser allgemeinen Sache eine Unzufriedenheit der samtlichen
Biirgerschaft und auch vieler Rathsglieder selbst. Letztere wollen zwar
Ew. Wohlgeboren nicht gerne zuwider seyn und auch aus einer besonderen
Liebe gehorsam folgen; es stehet aber dennoch ganz sicher zu beforchten,
dass der Feind Unkraut sae und bei dem geringsten triiben Urastanden, wo
nicht alles, doch vieles gewinnen, mithin neue Unruhe stiften konne ; zumalen
da Ew. Wohlgeboren die Denkungsart des hiesigen gemeinen Mannes nicht
unbekannt ist, und Dieselben wohl wissen, wie viel Gewicht oftmals auch
nur eine Schenkung, wie gering sie auch seye, zur Entscheidung einer Wahl
bei einem und andern zu geben vermag. Bei dieser Lage und Umstanden
wird es Ew. Wohlgeboren un^ aller wohldenkender Patrioten einhelliger
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274 Wilhelm Briining
Meinung seyn, um den innerlichen Frieden zu erhaltcn, einen solchen Mit-
regenten an Dero Seiten zu stellen, welcher nicht allein bei den Rathsgliedern
selbst, sondern auch bei der samtlichen Biirgerschaft Liebe und Ansehen hat.
Hfttten wir bey jetzigen Umstanden das Gltick, Ew. Wohlgeboren so
lang gewlinschte Gegenwart zu geniessen, wurden Dieselben die Wunschen
und das allgemeine Verlangen aller Wohlgesinnten personlich vernehmen,
und ware die Wahl alsdann vielleicht langstens entschieden. Da uns aber
Dero gegenwartlicher Trost fehlet, da nunmehro die Zeit zu Ende lauft und
wir wie die Schafen ohne Hirten herrum irren, so sind die Meynungen der
besten Gonner und wohlgesinnten Patrioten nach reiffelichcr Uberlegung auf
hiesigen Herrn Heinrich van Houtem vorziiglieh gefallen. Dieser ist auch
wirklich ein vortrefflicher Man und wahrer Patriot, auch bei der ganzen
Biirgerschaft so beliebt, dass alle Wohldenkende die jetz vacierende Stelle
mit einem solchen Manne bekleidet zu sehen, von Herzen wunschen. Ich
raeinerseits habe die Ehre, in Vertrauen und Freundsehaft zu versichern,
dass Ew. Wohlgeboren meines Erachtens sieh keinen tiichtigern und fried-
lichern Mitregenten wahlen kSnnten 1 .
Ich kenne diesen Herrn personlich: er besitzt den besten Karakter, er
besitzt Tugend, Verstand und gewis ein ansehnliches Vermogen; sein freund-
licher Umgang mit Jederman, seine Leutseelichkeit und redeliehe Denkungs-
art haben ihm bereits die Liebe des gemeinen Mamies, Ansehen und einen
fast allgemeinen Beyfall zuwege gebracht, so dass man schon sagt, die
Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes. Zu dem bin ich auch von guter
Hand versichert, dass schon ein guter Theil der Rathsglieder selbst ihm
freywillig ihre Stimme anerbotten haben; er denkt aber viel zu gut, als
dass er auch bei den besten Absichten die geringste Ursach geben solte,
wodurch das Wohl und die Rune der Stadt und des Raths gestoret werden
kOnnte; er liebet Fried und Einigkeit und wird also gewisslich ohne Ew.
Wohlgeboren Vorwissen und Entschliessung nicht das Mindeste unternehmen.
Ich mogte gleichfalls gerne als ein wahrer Freund und Vetter das
Vergniigen haben, Ew. Wohlgeboren in ununterbrochener Ruhe, Fried und
Eintracht stets regieren zu sehen; und nichts als eben diese freundschaft-
*) Der Wunsch des Briefschreibers ging nicht in Erfullung. Diese hing micli
nicht von Dauven allein ab. Neben ihm wurde Job arm Jakob Preiherr von Wylre
Bttrgermeister. — H. van Houtem spielt wahrend der Makelei eine vermittelnde Rolle.
Er war zwar ein An hanger der alten, d. h. der Dauvenschen Partei, aber er ging auch
mit der neuen, wo es ihm die Rucksicht auf das Allgemeinwohl zu gebieten scliien.
Er wurde durch eine „ Gross- und Kleines Raths Uberkbmmst" vom 26. Juni 1786, welche
die alte Partei als eine „hochst strafbare" bezeichnet, zum Mitgliede der „vom ansehn-
lichern Theil der Burgerschaft formlich und gesazlich nachgesuchten biirgerlichen
Deputation" ernannt, welche die n angebrachten btirgerlichen Beschwerden u untersuclien
und abstellen sollte. An demselben Tage stand er verzweifelnd vor dem Krankenlager
des Bilrgermeisters Dauven und rief diesem die Worte zu: n Helft, Herr Bttrgermeister,
helft doch, sonst geht die Stadt zu Qrunde! u Dauven erfiillte diesen Wunsch dadurch,
dass er den aussichtslosen Kampf gegen Unordnung und Unvernunft aufgab und sich
seiner Burgermeisterstelle „ganzlich begab tt . Van Houtem unterzeichnete seine Ab-
dankungsurkunde als Zeuge.
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Ein^Beitrag zur Wiirdigung des BiirgerraeistersJDauven. 275
liche Gesinnung hat uiich bewogen, Ew. Wohlgeboren die jetzige Lage der
Umstanden und den allgemeinen Ruff ungeschminkt und in ihrer wahrer
Gestalt vorzustellen.
Ieh bin vollkommeri iiberzeugt, dass Ew. Wohlgeboren die Ruhe und
das Beste der Stadt jederzeit zum Entzweeke haben, und in eben diesen
Absichten iiberlasse ich diese meine freundsehaftlich vorgetragenen Gedanken
Ew. Wohlgeboren weisen Uberlegung und bester Entschliessung mit noch-
maliger Bitt, den ganzen Inhalt giitigs und wohlmeinend anzunehraen*
Dtirfte ich mich von Ew. Wohlgeboren ein geneigtes Antwort schmeicheln,
ieh gelobe eine heilige Verschwiegenheit, der ich die Ehre habe, in voll-
kommenster Hochachtung zu seyn
Ew. Wohlgeboren
gehorsamster Diener und Vetter
Johann Christian Maassen.
Aachen, den 18. Merz 1777.
18*
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Kleinere Mittheilungen.
1. Vertragsmassige Regelung des Vortritts in der Kirche
zu Schwerfen (1511).
Oft traten vor Jahrhunderten, als auf „Ceremoniell und Etiquette" ein
viel hbherer Werth als heutzutage gelegt wurde, beim Kirchenbesuch oder
bei kirehlichen Aufziigen Rangstreitigkeiten in die Erscheinung. Dichtung
und Geschiehte wissen hieriiber zu berichten. An einer der bekanntesten
Stellen des Nibelungenliedes wird uns geschildert, wie beim Zank zwischen
den Koniginnen Brunhild und Kriemhild Brunhild den Vortritt beim Kirchen-
gang nehmen wollte, Kriemhild aber mit ihren Mannen vor ihrer Gegnerin
in die Kirche schritt.
^PrUnhilt do weinde, Kriemhilt niht lenger lie,
vor des kiineges tribe inz milnster si dd gie
mit ir ingesinde. Dd huop sich grozer haz. u
Fast ebenso bekannt sind mehrere bei Konigskronungen in Aachen auf
dem Wege zur KrOnungskirche oder im Munster selbst vorgekommene Rang-
und Etiquettenfragen. Vereinzelt wurde ehemals auch liber unbefugtes sich
Vordrangen bei Prozessionen * geklagt; haufiger freilich fand bei Prozessionen
weniger ein Streiten urn den Vortritt als vielmehr ein sich Eindrangen an
hervorragenden Stellen seitens der wciblichen Jugend in der aberglaubischen
Absicht statt, recht bald zu einer — Vermahlung zu gelangen 2 .
Unliebsame Erorterungen oder gar Feindseligkeiten liber die Frage des
Vortritts beim Gottesdienst oder andern kirehlichen Festen mOgen nament-
lich dort nahe gelegen haben, wo zwei oder mehrere im Range gleichstehende
Adelsfamilien, von denen keine Patronatsrechte besass 3 , zu derselben Pfarre
f ) So in Miinstereifel. Vgl. M. Scheins, Urkundliche Beitr&ge zur Geschiehte
der Stadt Miinstereifel S. 378.
9 ) Hartzheim-Schannat, Concil. German, torn. IX, p. 732. Synod. Coloniensis
anno 1651: Praeterea non tarn pia quam damnata consuetudine et suporstitione intro-
ductum censetur, quod aliquibus in locis puellae nubiles aliaeve mulieres in processio-
nibus, supplicationibus, stationibus crucem, vexillum, sacras reliquias, sanctorum ima-
gines vel statuas, aut proxime ante S. Eucharistiam taedas gestent, ut adoptato connubio
et matrimonio potiantur. Unde nimia plerumque in commessationes, compotationes,
tripudia, oscula et alios actus libidinosos oritur profusio.
8 ) Die Stifter von Kirch en (Patrone) hatten fur sich und ihre Nachkommen ganz
bedeutende Ehrenrechte. F. Schulte, Lehrbuch des katholischen Kirchenrechts, Qiessen
1868, S. 282, nennt als solche: das Recht, in der Kirche Wappen aufzuhangen, das Recht,
im Kirchengebet erwahnt, beim Ableben nach kircJilicher Sitte betrauert und in der
Kirche begraben zu werden; ferner: sedes in choro, honor thuris, nquac benediotae,
panis benedicti, osculum pacis und ius processionis.
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Kleinere MittheiluDgen. 277
gehorten. Bei derartigen Streitigkeiten war auf eine Entscheidung durch
kirchliche oder weltliche Beh5rden nicht zu rechnen. Fiir die Kirche gait
der erhabene Grundsatz von der Gleichberechtigung * aller Menschen vor
Gott, und damit im aUgemeinen aueh vor dem Altare; fiir die weltlichen
Behorden lag dagegen kein Anlass vor, wegen unbedeu tender Reibereien
zwischen Privatpersonen in das kirchliche Machtgebiet hiniiberzugreifen und
geistliche Hoheitsrechte fiir sich in Anspruch zu nehmcn. Den streitenden
Parteien blieb somit kaum etwas anderes ubrig, als entweder von Fall zu
Fall, je nach den Umstanden, mit dem Augenblick zu rechnen, oder aber im
Wege gegenseitiger Einigung die schwebenden Etiquettenfragen zu regeln.
Eine Regelung dieser Art zwischen den Familien von Heimbach und Bock
von Lichtenberg uber den Vortritt in der Kirche zu Schwerfen bei Ziilpich
bietet die nachstehend zum ersten Mai verSffentlichte Urkunde. Solche
Urkunden 2 sind kulturgeschichtliehe Seltenheiten. Schon weil die getroffenen
Vereinbarungen von kirchlicher oder gerichtlicher Seite nicht best&tigt wer-
den konnten und im Falle des Bekanntwerdens fiir mindestens eine Partei
etwas Demiithigendes ans Licht bringen mussten, mogen sie — wie auch im
vorliegenden Falle — miindlich abgeschlossen und lange geheim gehalten
worden sein. Ich lasse dem Wortlaut der Urkunde einige kurze Erlauter-
ungen vorhergehen.
Schwerfen, im heutigen Kreise Euskirchen, friiher bekannt durch seine
Weinberge 3 , lag vor der Fremdherrschaft im Amte Nideggen 4 . Zu Schwerfen
gehorten die Rittersitze Irnich und Virnich. Irnich war im Jahre 1491 aus
den Handen der von Berg zu Blens an die Familie Bock von Lichtenberg
iibergegangen 6 , in deren Besitz es bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts ver-
blieb 6 . Die Familie von Heimbach war im 15. und 16. Jahrhundert in
Schwerfen und Nideggen begiitert und anscheinend Inhaberin der Burg
Virnich 7 . In Nideggen, zu dessen Amtsbezirk Schwerfen gehtfrte, nahra der
Schultheiss fast eine Stellung wie ein Vogt ein 8 , worauf die Fiihrung des
Titels Vogt beruhte. Amtmann in Nideggen war von 1496 — 1510 Julius
1 ) Die den Fiirsteu, weltlichen Machthabern und Patronen bewilligten Ehrenrechte
wurzelten im Gefuhle der Achtung vor der weltlichen Gewalt und des Dankes fiir
geleisteten Schutz oder erwiesene grosse Wohlthaten. Auf die Bewilligung anderer
Ehrenrechte liessen sich die kirchlichen Behorden mit Recht in der Regel nicht ein;
ein Ende ware sonst nicht abzusehen gewesen.
2 ) Andere dieser Art sind mir nicht bekannt und scheinen selbst im grossen
Diisseldorfer Staatsarchiv zu fehlen.
3 ) Zeitschrilt des Aachener Geschichtsvereins Bd. VII, S. 198.
4 ) J. F. M. Aschenbroich, Geschichte der alten Julichschen Residenz Nideggen.
1867, S. 157 f.; W. Graf v. Mirbach, Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Jiilich.
Dusseldorf 1891, S. 15.
5 ) Aeg. Miiller, Beitrage zur Geschichte des Herzogthums Jiilich Bd. II, S. 184;
G. Barsch, Eiflia illustrata. Aachen und Leipzig 18B2, Bd. Ill, Abth. 1, S. 208.
6 ) Es kam im Jahre 1555 an die Familie von Holtrop. G. Barsch a. a. O.
7 ) Durfte folgen aus den von Aeg. Miiller a. a. O. S. 49 gemachten Angaben
und dem Inhalte der vorliegenden Urkunde von 1511.
») J. F. M. Aschenbroich a. a. 0. S. 102 und S. 157.
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278 Kleinere Mittheilungen.
Edmund von Pallant 1 , Schultheiss (Vogt) daselbst im Jahre 1511 Werner
von Hamboch. Diesen hatte, wie es in der Urkunde von 1511 heisst, der
Junker Reiner Bock von Lichtenberg vor das Gerieht zu Schwerfen laden
lassen, damit er uber den zwischen den Farailien Bock und Heimbach ge-
schlossenen Vertrag 2 in Betreff des Vortritts in der Schwerfener Kircbe
Zeugniss ablege. Eidlich erhartete hierauf Werner vou Hamboch, dass durch
Vermittelung des Amtmanns von Pallant und einiger Freunde zwischen den
genannten Familien die Frage des Vortritts in der Kircbe beim Nehmen des
Weihwassers, beim Gehen zum Opfer u. dcrgl. gelegentlich einer Erbtheilung
in folgender Weise geregelt worden sei. So lange der altere Johann von
Heimbach lebe, sollte die Reihenfolge sein: Johann von Heimbach, Bock
von Lichtenberg nebst Gemahlin, Frau Johann von Heimbach. Nach dem
Ableben Johanns von Heimbach sollte dagegen erblich und unwiderruflich
der Vortritt an die Familie Bock von Lichtenberg iibergehen. Besuchte
aber, so war es fur Ausnahmefalle festgesetzt, der altere Bock 3 von Lichten-
berg die Schwerfener Kirche, so ruhte in der Regel das Vortrittsrecht.
Beide Parteien sollten dann „stillstehen und des Vortritts nicht gebrauchen";
nur an gewissen, besonders namhaft gemachten hohen Feiertagen hatte in
solchen Fallen der alte Bock von Lichtenberg das Recht des Vortritts.
So die wesentlichen Bestimmungen der seltsamen Urkunde. Bei welcher
Erbtheilung der zwischen 1496 und 1511, wahrscheinlich bald nach 1500,
abgeschlossene Geheimvertrag zu Stande kam, ist ebenso ungewiss und
unwesentlich, wie es die Grunde 4 sind, die Reiner Bock von Lichtenberg
bewogen, vermuthlich ohne jeden Erfolg, die Vereinbarung durch eine gericht-
liche Zeugenvernehraung an die Oeffentlichkeit zu bringen. Augenscheinlich
hatte urspriiuglich die Vereinbarung den Zweck, gleichzeitig eine Zwistig-
keit beizulegen und der Menge Sand in die Augen zu streuen. Wenn nam-
lich die beiden Familien in vollem Sonntagsputz bald das Vortrittsrecht ruhen
liessen, bald dem alten Bock von Lichtenberg, bald dem Johann von Heim-
bach den Vortritt liessen, so raussten unter den damaligen Verhaltnissen die
Pfarrangehorigen im Unklaren dariiber bleibeu, welche Familie die hoher
stehende sei. Die Urkunde gehort der Zeit an, in welcher Konrad Vintler
in seinem Buch der Tugend schreiben konnte 5 : n Es sind so viele arme
Edelfrauen, die gleich der Fiirstin in Perlen und Spangen gehen wollen, und
haben nicht so viel in der Ktiche, um einen Hahn damit gross zu Ziehen. . . .
und es kleidet doch kein Gewand schoner als die Demuth! tt Eben um die
*) Ebenda S. 158; Genealogie in Geschichte der Herren, Freiherren und Grafen
von Pallant S. 9. Berlin 1873.
s ) Augenscheinlich war dieser Vertrag, dessen Geheimhaltung in beiderseitigem
Interesse lag, nur miindlich geschlossen worden.
s ) Dieser wohnte jedenfalls ausserhalb Schwerfens.
4 ) Jedenfalls hatten die von Heimbach die Vereinbarung nicht gehalten. Dies
allein erklart aber nicht ganz die befremdende Thatsache, dass die Familie von Bock
eine auch sie in etwa dem Spott der Menge aussetzende Veioffentlichung herbeifohrte.
5 ) Hier citirt nach J. J anss en, Geschichte des deutschen Volkes 1878 Bd. I, S. 241.
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Kleinere Mittheilungen. 279
Demuth, namentlich aueh dann, wenn die Rang- und Platzfrage in der
Kirche in Betracht kam, war es aber damals und noch viel spater vielfach
schlecht bestellt. Wie aus manchcn Pfarrgeschichten hervorgeht, spielte
dicse Frage, soweit es sich urn moglichst hervorragende Ehrenplatze
handelte, selbst bei Beerdigungen innerhalb der Kirchen eine nichts weniger
als nebens&chliche Rolle. Und unter den wahnwitzigen durch die Folter
erpressten Hexenbekenntnissen aus dera ersten Drittel des 17. Jahrhunderts
findet sich in einein Falle die tolle Angabe 1 , dass der Teufel der Ange-
klagten in Gestalt eines Pastors mit deni Versprechen erschienen sei,
ihr zu helfen, damit sie den Sitz im Kirchenstuhl, dessen Benutzung man
ihr entziehen wollte, nicht verliere. Augenscheinlich war die arme „Zauberin a
ein Kind ihrer Zeit: ein etwas angesehener, von vielen Seiten ihr missgonnter
Platz in der Kirche hatte es ihr angethan.
Dass der Vertrag Bock von Lichtenberg-Heimbach auf thonernen
Fiissen stand und den Keim baldiger Auflosung in sich trug, bedarf keines
Beweises. So lange der alte Heimbach und der Amtmann von Pallant lebten,
ging die Ausubung des schwankenden Vortrittsrechtes zur Noth noch an.
Aber es hatte fast mit wunderbaren Dingen zugehen miissen, wenn nach
dem Ableben der beiden Hauptpersonen zu Gunsten der auf die zweite Stelle
gedrangten Familie von Heimbach nicht irgend ein Vorwand entdeekt wor-
den ware, urn erfolgreich die kirchenrechtlich schwer haltbare Vereinbarung
ohne weiteres uber den Haufen zu werfen.
Das Gericht zu Schwerfen bekundet die auf Antrag des Junkers Bock
von Lichtenbery erfolgte Aussage des Landvogts Werner von Hamboch zu
Nideggen uber eine das Recht des Vortritts in der Kirche zu Schwerfen
regelnde Abmachung zwischen den Familien von Heimbach und Bock von
Ltchtenberg. 1511, Februar 4 2 .
Wir 3 Thomais van Hellendal scholtis zur zit, Peter Soller, Theill Meis,
Dam Reucker, Johan Vasbender, Nelles Molken, scheffen zo Swerfifen, doin
kunt ind bekennen ofermytz dyse offen besigelde kunde, dat der veste ind
vrome joncker Reynhart Buck van Lichtenberch zo Swerfifen zo gericht gestalt
den eirbaren Werner van Hamboch lantvat zo Nydecken, im rychtlich zoge-
sprochen, van im begert kuntschaff der warhit des gutlichen verdrachs
thussen Johan van Hembach dem alden ind im gemacht is, off vonfzich
J ) Dusseldorfer Staatsarchiv. Kurkoln Vll, Nr. 70 b, Kriminal - Protokolle des
Gerichts Heimerzheim. Hexenprozesse ; 18. Februar 1637. Urtheil: Todtung durch den
Strick, dann Verbrennen des Leichnams.
2) Die Urkunde datirt 1511, Dienstag, St. Blasius-Tag. Der 3. Februar (St. Blasius-
Tag) 1511 war aber ein Montag; es ist daber wokl Dienstag nach St. Blasius-Tag
anzunehmen.
3 ) Abdruck nach den bekannten Bestimmungen der Gesellschaft flir Rheinische
Geschichtekunde. Storende Doppel-Konsonanten sind meist vereinfacht; beibehalten
wurde off und aff fttr oder; ij und y = y.
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280 Kleinere Mittheilungen.
gulden, doch lijfer (?) de kunde, dan dat gelt 1 . Hierup hat sich der vait
vurss. beraden, im richtlich geantwert ind gesprochgen: he gesta, bi einer
erfliehen seidongen gewest si ind van beiden vurgeuanten parthien gebeiden,
da si eyns eirnis 2 zofriden sint warden, beroren vurganck wywajser, offer
ind peitz 8 alhoichgit in der kirchgen zo Swerffen, dat ofermytz ire beider
amptman Eemont van Pallant, dem got genade mych, ind ire frunde so erflich
zo halden gededinckt wort, dat vurhin beider partheien wissen ind willen
gewest is, dat Johan van Hembach vurss. den vurganck vur sich sin leyfen
lanck haven sal, ind myn gevader Buck vurgenant ind sin huysfrauwe darna,
ind darna Johans vurss. huysfrauwe, ind sewan Johan van Hembach vurss.
dotzs halveu afgegangen is, so sal myn gevader Buck zo dem huyse van
Eirnich, aff de hirschaff de Eirnich vurss. haven off bewairen, den vurganck
ind al hoichgit ind gerechticheit in der kirchgen vurss. fort erflich haven
ind behalden sunder indracht off widerreide Hembachs, siner huysfrauwen,
eire beiden erven vurss. aff derginre, de dat huys zo Vyrnich besitzen aff
besitzen werden in inchger wis. Ouch is gededinckt, aff der aid Buck zo
Swerffen in de kirch quern, dat asdan beide parthien myt eiren huysfrauwen,
so lange Hembach vurss. im leven weir, still sollen blyfen stain, des vur-
gancks nit gebruchen; it in weir dan, dat der aid Buck up der vyr hoge-
ziden 4 ein, off sus onser lyfer frauwen dag, off aller hilger dag, kirch-
wionge dag, off ander hochzider in de vurss. kirch quem, so sal der aid Buck
de zit den vurganck haven, Hembach darna, der jonge Buck ind sin huys-
frauwen darna, ind Hembachs huysfrauwe darna; ind dat allet in massen,
we vur erklirt steit, erflich nazocomen, dat beide parthien vurgenant vur
sich, ir erven ind nacomlonge also zo doin bewilget hant sunder argelist.
Dit is myr Werner vurgenant kindich; ind he hat dat myt sime eide vur
uns vurss. scholtis ind scheffen bewyst, ind is richtlich gescheit, hant wir
gesein ind gehurt ind unse gewonlich orkunde davan ontfangen as recht.
In orkunde der warheit, so hant wir ons gemein scheffensigel mit onser
aller wyst an dysen brif gehangen, beheltlich eiderman sins rechten.
Geschit in den jaren ons heren duysent vonfhundert eilf up Dinxtach sent
Blesius dach.
') Nicht ganz klar. Wahrscheinlich ist niclit an 50 Gulden Strafe zu denken, die
der Vogt zu zahlen gehabt hatte, falls er sein Zeugniss verweigerte, vielmehr an eine
in der Vereinbarang festgesetzte Strafe von 50 Gulden, die diejenige Partei zu zahlen
hatte, welche unbefugter Weise die Vereinbarung veroffentlichen wiirde. Statt lyfer
(lieber) ist namlich — es liegt eine auch auf der Rttckseite vorhandene Abkurzung
vor — vielleicht iyfend (liefe die Kunde) zu lesen.
2 ) eirnis fehlt bei Schiller-Lubben und Lexer. Der Sinn ist vielleicht: sie sind
liber eine gegenseitige Ehrung einig (eirnis zofriden) ; wahrscheinlich ist aber eirnis mit
„Vertrag a zu ubersetzen, da nach Schiller-Lubben er§nen, irenen „sich vereinigen" oder
„vertragen u heisst.
3) beider «Hoheit.
4 ) In Aachen und vielfach anderwarts galten im 16. Jahrhundert Ostein, Pfingsten,
Weihnachten und Allerheiligen als die vier „Hohen Zeiten a (hochziten). Es fallt etwas
auf, dass in Sclrwerfen Allerheiligen besonders genannt wird.
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Kleinere Mittheilungen. 281
Auf der Bucktteite ist vermerkt: Dit is tie riektliehe konde des vaitzs,
beroiren Johan van Heinbachs nagelassen erfen ind mych Buck, anlangend
den vurganck in der kirchgen.
Swerffen. Zeichnung eines Blumen(Klee?)blattes. 1511.
Pergammt. Siegel fehlt. Urkunde in meinem Besitz.
Dtisseldorf. w K Pauls.
2. Aachener Wetterhorner.
Wie uns Konrad Dietrich zu Ulm im zweiten Drittel des 17. Jahr-
hunderts in seinen Predigten erzahlt, gab es danials an vielen Orten Wetter-
horner, die man Aachenhorner nannte, weil sie zu Aachen in Brabant geweiht
wurden. Unzweifelhaft ist hier nnser rheinisches, geschichtlich hochbertihmtes
Aachen gemeint, welches altere Schriften mitunter nach Brabant oder Belgien
verlegen. Dietrichs interessante Notiz hat bereits J. J. Michel im sechsten
Bande unserer Vereinszeitschrift (S. 246 ff.) ansprechend erlautert; einige
Nachtrage sind vielleicht nicbt ganz unwillkommen.
Nach den von Michel auf die Chroniken von a Beeck und Noppius
gestiitzten Angaben blies ehemals bei der Zeigung der Heiligthumer das
untenstehende Jiingere" Volk in irdene kleine Horner. Vereinzelt ist weiter
aus der neuesten Zeit der Fall verbiirgt, dass Jemand bei Gewittern in ein
solches Horn zu blasen pflegte; irdene Hbrnehen wurden massenhaft, in der
Erde vergraben, zwischen Wiirselen und Aachen gefunden. Vielleicht, so
sagt Michel schliesslich, gibt es alte Ritualbueher oder Benediktionalien,
die iiber die Segnungsformel bei der Weihung derartiger „ Wetterhorner"
Auskunft geben.
Nach Quix r fand man vor mehr als zwei Menschenaltern bei Grabungen
am Krugenofen bei Burtscheid merkwurdige Thonpfeifen, deren Stiel sehr
dick, deren Kopf aber so klein war, „dass eine Pfeife rauchen nicht viel
bedeutet haben muss". Wahrscheinlich — nahere Untersuehungen lohnen
sich nicht — handelt es sich hier urn Wetterhorner, nicht urn Tabakpfeifen.
Dem Gebrauche von Wetterhbrnern lag anderwarts und auch in Aachen
ein aus heidnischer Zeit stammender Aberglaube zu Grunde. Sonnen- und
Mondfinsternisse, ja selbst das Abnehmen des Mondes, sowie das von Donner
und Blitz begleitete Gewitter, galten zur Bomerzeit und vielfach noch weit
iiber das Mittelalter hinaus als schreckliche, auf damonische Machte zuriick-
zufiihrende Erscheinungen. Bei vielen Volkern war die Vorstellung ver-
breitet, solche Finsternisse entstanden daraus, dass ein Unthier das himm-
lische Gestirn in seinen Rachen gefasst habe, um es zu verschlingen ; durch
lauten Zuruf, Schlagen auf Trommeln. Kessel und metallene Instrumente
suchte man das Thier zu schrecken, damit es seine Beute fahren lasse 2 .
') „Das Begarden Kloster" im Wochenblatt fiir Aachen und Umgegend 1837
Xr. 87, S. 347; spaterer Abdruck in Quix, Beitr&ge Aachen Bd. TI (1838), S. 59.
2 ) K. Sim rock, Handbucli der deutschen Mytliologic 5 1878, S. 28. Ein alinlicher
Aberglaube liestelit auch heute noch bei einigen aussereuropaischen Volksstammen.
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282 Kleinere Mittheilungen.
Und bekanntlich hielt man seit jeher bis zura Ende der Hexenproze.sse viel-
facl\ dafiir, dass die Zauberer oder Hexen mancherorts mit Htilfe des Tcufels
Gewitter hcrvorriefen. Hiergegen suchte man sich durch Verbrennen oder
Verkohlen geweihter Krauter, Bias en in Wetterhomer, Glockenlauten
und Beschwbrungsformeln zu schtitzen K Von Gewitterraaehen ist an manchen
Stellen der alten deutschen Bussbiicher die Rede, ebenso von dem Aber-
glauben, dass Hbrnerklang oder Lftrm auf das Zunehmen des Mondes von
Einfluss sein konne 2 . Hast Du, so fragt Bischof Burchard von Worms
(11. Jahrhundert) in seinem Bussbuche den Blisser, naeh heidnischer, mit
des Teufels Htilfe immer noch bestehender, gleichsam unverganglicher An-
nahme geglaubt, durch Schreien oder Hulfsmittel anderer Art dem abnehmen-
den Monde seinen Glanz wiederverlcihen zu konnen 3 ?
Fur Aachen ist es zunachst dessen erster Geschichtschreiber Petrus
a Beeck, der in nicht misszuverstehender, wenn auch nur indirekter Weise
auf den aberglaubischen Gebrauch von Hornern bei abnehmendem Monde
oder bei Gewittern hinweist. Indem namlich a Beeck nebenbei bemerkt,
dass bei der Zeigung der Heiligthiimer friiher das ganze Volk, jetzt aber
nur noch Knaben in die Homer bliesen, bemerkt er, nachdem durch den
Hinweis auf alttestamentliche Ueberlieferungen (Trompetenschall bei den
jiidischen Jubilaen, vor Jericho u. s. w.) dem Hornerklang eine gewisse
kirchliche Berechtigung zugeschrieben worden ist. schliesslich: So fassen
wir den Wechsel und die Abnahme des Mondes und dergleichen Dinge auf 4 .
Hiernach zu schliessen, lebte noch zu a Beecks Zeit auch in Aachen der
Aberglaube an den Einfluss des Hornerklangs auf den Mondwechsel und
Gewitter mindestens in der Erinnerung fort. Der Aberglaube muss aber
fast erstorben gewesen sein, da nur mehr Kinder, und obendrein unter ganz
andern Vcrhaltnissen, sich der Horner bedienten. Jedenfalls hatte in Aachen,
lange vor a Beecks Zeit, in wohlwollender Art die christliche Kirche einen
heidnischen Aberglauben dadurch wirksam iiberwunden, dass sie, nachdem
ihre Lehre demWahn den Stoss ins Herz gegeben hatte, die mit dein Aber-
witz verbundenen Gebrauche, so weit sie unschuldiger Art waren, zur Schonung
althergebrachter Volksfrohlichkeit unter den anders gewordenen Umstanden,
gleichsam mit christlicher Farming iiberzogen, bcstehen liess 6 .
Eigene Segnungsformeln, die Michel fur moglich halt, hat es fiir die
M Naheres in jeder bedeutenderen Schrift iiber das Hexenwesen und in zahl-
veichen Hexenprozess-Akten.
2 ) E. Fried berg. Aus deutschen Bnssbuchern. Halle 1868, S. 63.
8 ) Observasti traditiones paganorum, quas, quasi haereditario iin'e diabolo sub-
ministrante, usque in lios dies semper patres filiis reliquerunt, id est, ut elementa
coleres, .... aut defectum lanae, ut tuis clamoribus aut auxilio splendorem eius restau-
rare vale res? (E. Fried berg a. a. O. S. 83.)
4 ) Petri a Beeck, Aquisgranum 1620 p. 186: Hoc est instabilitas defectioque
lunae ac quicquid eius odoris est.
5 ) Beriihmt ist die Vorschrift Gregors des Grossen, bei Mission irungpn lieidniscbe
Tempel nicht zu zerstbren, sondern zu weilien und in christliche zu verwandeln, da-
mit das Volk den ihm lieiligen Ort auch als christliches Gotteshaus fiir lieilig lialte.
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Kleinere Mittheilungen. 283
Aachenhorner schvverlich gegeben. Wohl gab es den Gcwittern gegeniiber
Beschworungsformeln *, abcr in der Geschichte dcs rheinischen Zauberunwesens
finde ich keine Anhaltspunkte dafiir, dass jemals Gewitterhornern irgcndwo
eine besondere kirchliche Segnung zu Theil geworden ware. Weit mehr
verbreitet als das Blasen in Horner war bei Gewittern das Glockenlauten,
welches erst in der neuesten Zeit endgiiltig beseitigt wurde. Einen Beweis
ftir das Vorkommen Aachen er Wetterhorner im 16. Jahrhundert, liefert
uns eine Stelle in einer im Jahre 1565 erschicnenen Schrift J. Weyers, des
grossen Vorkampfers gcgen den Hexenwahn. Bei Gewittern, sagt Weyer,
verbrennen (verkohlen) die Meisten geweihte Krauter, uui durch den Rauch
die Damonen aus der Luft zu vertreiben; Andere blasen in Aachen -Horner,
was ebenfalls als Gbtzendienst anzusehen ist 2 .
Erwahnt sei noch, dass ein Aachener Schoft'ensiegel aus der zweiten
Halfte des 14. Jahrhunderts drei Wetterhorner (?) in der Gestalt kleiner
Tabakpfeifen, wie sie heutzutage meist aus weisser Thonerde hergestellt
werden, aufweist. Die Legende des Siegels ist: t S' Alexandri de Svrsc
scabini aquen; seine Veroffentlichung steht bevor 3 .
Dusseldorf. E. Pauls.
3. Aquensia in der Handschriften-Sanimhmg
des Britischen Museums zu London.
I. Stowe Manuscripts:
Nr. 178, Bl. 40 ff. Erzahlung der Ereignisse, welche zuin Fricden
zwischen Frankreich und Spanien zu Aachen am 2. Mai 1668 fiihrten.
II. Egerton Manuscripts:
Nr. 2188. Lectionarium des Aachener Tcrtiarierklosters S. Servatius.
Vgl. die erste Beilage.
111. List of additions to the manuscripts:
Nr. 5458, Bl. 226—237. Instruktion fur Lazarus de Solve und den
M(arquis) de la Vieuville bei Hirer Abreise nacli Aachen, 1611 Sept. 10. Paris 4 .
(Vgl. unten Nr. 30713.)
l ) Durch diese beschwor der Exorcist die Wolken vor und ]iinter ihm, z\i seiuer
Rechten und zu seiner Linken, sicli in waldige und unbewohnte Gegenden zu ver-
ziohcn, wo sie keinen Schaden anrichten konnten. (Dispergatis in locis silvestribus et
incultis, quatenus nocere non possint.) Agenda s. Coloniens. ecelesiae. Coloniae 1614
I>. 320 spt. und das in mehreren Auflagen erschienene Manuale Exorcismor. Maxim, ab
Eynatten.
* 2 ) J. Wieri, Opera omnia. Amstelodami 1660 p. 579: Plerique consecratas herbas
igni imponunt, daemonem ex aere profligari earum fumo rati .... alii cornua Aquensia
adversus tempestates iuflant, non minori idolati-iae crimine.
3 ) Eine Zeiclinung dieses und vieler anderen Siegel aus der Aachener Gegend
wird das in der Presse befindliclie Werk Joh. Theodors de Raadt bringen: Sceaux
armories des Pays-Bas et des pays avoisinants (Luxembourg. France, Allemagne).
*) Zur Sache vgl. Haagen, Geschichte Achens Bd. II, S. 220—221.
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betreifen den Aackener Frieden 1668.
284 Kleinere Mittheilungen.
Nr. 6335. Formularia ad Regem coronandum in ecclesia Aquisgrauensi
usitata.
Nr. 6735, Bl. 6. Beschreibung u. s. w. von Karls dcs Grossen Stuhl
daselbst.
Nr. 10459. Synodi Aquisgranensis II anno 836 habitae ad Pippinum
regem Aquitaniae libri III, in quibus ea, quae per commonitorium regi antea
suggesserant, Sacrae Seripturae auctoritatibus confirmantur. Cod. membr.
sec. IX. Fol.
Nr. 14000, Bl. 53
Nr. 14001, Bl. 100
Nr. 14002, Bl. 116
Nr. 14007, Bl. 329
Nr. 14801 "I
%t ^ o^« ? Aetorum eoncilii anno 816 liber primus.
Nr. 15602 J l
Nr. 17 401. Ordiuarius des Regulirherrenklosters S. Johann Baptist.
Vgl. die zweite Beilage.
Nr. 21523, Bl. 1, 3, 5. Briefe Aachens an den englisehen Konig Wil-
lielm III., d. d. 1696 14/7, 3/9 und 1697 20/9.
Nr. 23877. Papiere und Briefwechsel der englisehen Bevollmachtigten
zum Aachener Kongress, Lord Sandwich und Sir Thomas Robinson, 1748—1750.
Nr. 25604. Briefwechsel des Luxemburgischen Rathes Ludovisi d'Orley
als subdelegirten Kommissars des Statthalters der Niederlande, Herzog Karl
Alexander von Lothringen, fur die Aachener Angelegenheit mit dera Fursten
Georg Adam von Starhemberg betr. die Streitigkeiten Aachens mit Kurpfalz,
1771 27/8 bis 1773 8/5, Abschriften. Vorgeheftet ist ein Originalbrief Starhem-
bergs an Orley, 1773 7/12 Briissel, und Antwort, Aachen, 1773 9/12 Aachen. —
Pap., fol., 247 Bl. Erworben 1864 19/3 von M. 0. Delepierre.
Nr. 25 605. Abschriften von oifiziellen Schriftstucken, Aachen betreffend,
ca. 1771 — 1773:
1. Zwei Berichte von Ludovisi d'Orley an Kaiser Joseph II. iiber den
Anspruch der Bewohner des Malzweihers oder Schbnforster Gutes in Aachen
auf Steuerfreiheit; der zweite Bericht ist am Anfang unvollstandig, Bl. 1, 33.
2. Entwurf eines Vertrages zwischen dem Kurfursten von Jiilich und
dem Aachener Rathe uber die Rechte des erstereu am Schonforster Gut, Bl. 43.
3. Bemerkungen zum Entwurf; der Anfang fehlt, Bl. 47. Pap., fol.,
49 Bl. Erworben 1864 19/3 von M. 0. Delepierre.
Nr. 30713. Negotiation faicte par lcs Sieurs Marquis de la Vieuville
(et) de Selve, President dc Metz, et de Villiers Hotman, ambassadeurs du
Roy pour terminer plurieurs differentz survenus entre la bourgeoisie et le
magistrat de la ville d'Aix la Chapelle, 1610 et 1611 (hauptsachlich Brief-
wechsel; vgl. oben Nr. 5458). — Pap., fol., 191 Bl. — Friiher Bibl. Serilly
65 (vol. 90 einer grosseren Sammlung).
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Kleinere Mittheilungen. 285
IV. Additions to the charters:
Nr. 15409. Brief Konig Franz I. von Frankreich an die Stadt Aachen,
[1543?] Maerz 3 Paris. Vgl. unten die dritte Beilage.
Beilagen.
1. Lectionariuni des Aachener Tertiarierklosters S. Servatius 1 .
Bl. 1 a. Dit boeck is der brocdere der dirder regulen | sente Kranciscus
binnen Aichen op Hardewijns graven 2 an sent Servaes.
Bl. 2—7 Kalendar.
Bl. 8, 9. Verschiedene Angaben zur Bestimmung von Ostern und der
darait zusammenhangenden beweglichen Feste.
Bl. 8 b unten [Chronogramra] Cucullum. Dit woort bediet dat carnacio
ons heren van den dieren tide, want men screef mcccxv jaer, dat de dier
tijt begonste in den oogst.
Bl. 9 a oben [Memorialverse, die sich ebenfalls auf das Theuerungsjahr
1315 s beziehen]:
Die van der merlen nennt dat hooft
ende daertoe 3 crayen rooft
ende 3 singende vinken,
hi mach wol gedinken
dat verdrietelike jaer,
dat den armen was te suaer.
Bl. 9 b. Brief des Konigs Abgar von Edessa an den Herm und das
Antwortschreibeu. Daruuter Spielerei mit dem Jahre 1453 (sic! statt 1353.)
Bl. 10—12. Astrologische Angaben (Figur, welche die Theile des
raenschlichen Korpers unter den Einwirkungen der verschiedenen Zeichen des
Thierkreises zeigt, mit erklarenden Noten und Tafeln).
Bl. 13— 84 a. Episteln aus dem Alten und Neuen Testament fur Sonn-
und Wochentage.
Bl. 84 b, 85 a. Ecu leesmeester sprac in enen sermone van den hoechsten
adele des gheestes . . . nit overhevene den geest na bloter vernunftecheit in
dat stille swigende wesen der godliker naturen.
Bl. 86 — 102. Episteln auf die Heiligentage aus dem Alten und Neuen
Testament, geschrieben 1353.
Bl. 103— 104 a. Litanei von Allen Heiligen.
Bl. 104 b. [Ausspruch eines Meisters mit geistiger Auslegung.] Een
meester sprect . . . diet niet en verstaet, hi en becummere hem niet.
Bl. 105a— 191a. Evangelien fiir Sonn- und Wochentage; es folgen
solche fiir Heiligentage.
') Vgl. tiber dieses Kloster: Pick, Aus Aachens Vergangenheit S. 74 ft'.
*) undeutlich.
8 ) Vgl. Uber dieses Theuemngsjahr : Chroniken der deutschen Stildte Bd. XIII,
S. -20, 21 und 204.
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286 Kleinere Mittheilungen.
-1-51. 191a unteii. Hier enden die hcylege ewangelyen. Volscroven ende
volbracht int jaer ons hercn, doen men screef 1358 op sente Barbren avont
in december (1353 Dec. 3).
Bl. 191b— 193 b. Einige mystische Ausfiihrungen (Sermon iiber den
Text Matthaeus TX, 9).
London. British Museum. Ms. Egerton Nr. 218$. Papier, 193 BL,
hein 4°, Leder-Einband. Erworben 1872 Sept. 16 von A. Burt.
2. Ordinarius des Aachener Regulirherrenklosters S. Johann Baptist K
Bl. 2 a. Ex computo eeclesiastico.
Bl. 2 b. Ostertafel.
Bl. 3—12. Kalender; ganz mit rothen Lettern die folgenden Festtage 2 :
Jan. 1. Circumcisio domini. Maius duplex festum.
— 6. Epyphania domini. Solempne festum.
— 25. Conversio s. Pauli ap. Duplex festum.
— 28. Karoli Magni confessoris, Imperatoris Bomanorum.
9 lectiones.
Febr. 2. Purificacio b. Marie virg. Solempne festum.
— 22. Cathedra s. Petri ap. Duplex festum.
— 24. Mathie ap. Duplex festum.
Miirz 25. Annunciacio b. Marie virg. Solempne festum.
Mai 1. Philippi et Jacobi apostolorum. Duplex festum.
— 3. Invencio s. Crucis. Duplex festum.
— 13. Servacii ep. et conf. Duplex festum.
Juni 24. Nativitas s. Johannis baptiste. Solempne festum.
— 29. Petri et Pauli ap. Maius duplex.
Juli 2. Visitacio b. Marie virg. Maius duplex.
— 15. Divisio apostolorum. Duplex festum.
— 17. Dedicacio ecclesie b. Marie Aquensis.
— 22. Marie Magdalene. Duplex festum.
— 25. Jacobi ap. Duplex festum.
— 27. Translacio sancti Karoli Imperatoris. 9 lectiones.
Aug. 1. Ad vincula Petri. 9 lectiones.
— 10. Laurencii mart. Duplex festum.
— 15. Assumpcio b. Marie virg, Solempne festum, unum de
4 principalioribus.
— 24. Bartholomei ap. Duplex festum.
% ) Vgl. Notiz im Neuen Archiv der Gesellschaft fiir Rltere deutsche Geschichts-
kunde Bd. IV, S. 357 und Bellesheim in dor Zeitschrift des Aachener Geschichts-
vereins Bd. II, S. 338. Ueber das Kloster: Greving, ebenda Bd. XIII, S. 1.
2 ) Die Festtage und die Art ihrer Feier sind so ziemlich dieselben wie in dem
von Quix herausgegebenen Nekrolog der Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert. Dass
daneben der Tag des hi. Augustinus als des Ordensheiligen besonders feierlich begangen
wurde, ist selbstredond. — Vgl. auch das allgemeine Kalendar der Ltttticher Di(5zeso
bei Grotefend, Zeitrechnung Bd. II, 1, S. 105—109.
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Kleinere Mittheilungen. 287
Aug. 28. Augustini ep. et doctoris patris iiostri. Solemue festum
ordinis.
Sept. 8. Nativitas b. Marie virg. Solerapne.
— 14. Exaltacio s. Cruris. Duplex festum.
— 17. Lambert! ep. et mart. Maius duplex.
— 21. Mathei ap. et evang. Duplex.
— 29. Michaelis arehang. et omnium angelorum. Maius duplex
festum.
Okt. 28. Symonis et Jude ap. Duplex.
Nov. 1. Omuium sanctorum. Solempne festum.
— 2. Commemoracio omnium fidelium animarum.
— 11. Martini ep. et conf. Duplex.
— 25. Katherine virg. et mart. Duplex.
— 30. Andree ap. Duplex festum.
Dec. 6. Nicolai ep. et conf. Duplex festum.
— 8. Conceptio b. Marie virg. Maius duplex.
— 21. Thome ap. Duplex festum.
— 25. Nativitas domini nostri Jhesu Christi. Solempne festum,
unum de 4 principalioribus festis.
— 26. Stephani prothomart. Maius duplex.
— 27. Johannis ap. et evang. Maius duplex.
— 28. ss. Innocentum mart. Duplex festum.
Auf Bl. 11a [15. Jahrhundert] Nota. Dominica post festum s. Leonardi
erit dedicatio ecclesie nostre et eciam singulorum altarium, que tunc solemp-
niter celebratur. Et si festum Leonardi venerit in dominicam, ipsum festum
transfertur ad secundam feriam sequentem, et nichilominus in ipsa dominica,
in qua festum Leonardi venerit, celebrabitur dedicacio ecclesie nostre, et
nichil agitur de dominica. [16. Jahrhundert.] Nota, hoc est dedicatio nove
ecclesie, que consecrata est anno d. 1505 nona die novembris, que erat
dominica et dedicatio veteris ecclesie.
Am unteren Rande [15. Jahrhundert] Nota. Dominica prima post nonas
novembris, scil. dominica in festo et post festum s. Leonardi, semper cele-
brabitur dedicacio ecclesie nostre monasterii Aquensis canonicorum regularium.
Bl. 12 b unten. Incipit ordinarius divini officii capituli nostri.
Bl. 13—66. Ordinarius; Bl. 13 oben: Ex bibliotheca canonic. Aquensis
ad D. Joh. Bapt.
Bl. 67 — 76. Noten; Bl. 68—96. Erganzungen zum Ordinarius, darunter
Bl. 89 a: Sequuntur responsa quorundam dubiorum sive decisiones circa ordi-
narium deservientia in Windesim interrogata, ventilata et discussa pro maiori
parte vel alibi.
London. British Museum. Add. Ms. Nr. 17401. Pergament, klein 4°,
geschrieben 1462 durch Ger. TJbach; Leder-Einband . Erworben 1848 Juli 8
von Tho. Rodd.
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288 Kleinere Mittheilungen.
3. [1543?] l Marz 3 Paris.
Konig Franz [I.J von Frankreich an Stadt Aachen: wendet sich gegen das
Geriicht, als ob er die Feinde der Reichssttidte durch Geld oder Kriegsmaterial
unterstiitze; betont dagegen seine wohlwollende Gesinnung.
Franciscus, Dei gratia Francorum rex, Mediolani dux et Genue dominus,
carissimis ae dilectissimis amicis nostris burgimagistris | consiliariis nobilibus
eivibns ac mercatoribus Aquisgrani sacri Imperii civitatis sal litem. Carissimi
ae dilectissimi amici. | Existimamus vos minime latere, qualis semper amicitia
liga et confederatio fuerit inter sacrum Imperium et inclitam Francie coro-
nam, | quam si maiores et progenitores nostri suis temporibus sancte et pie
observaverunt, nos quoque non minore earn cura studioque observare in
animum induximus. Hinc civitates Imperiales semper carissimas habuimus
earumquc cives indigenas ac subditos secure et libere in regno, patriis et
dominiis nostris negociari permisimus, quos favore ac gratia perinde prose-
quuti sumus, ac si subditi et regnicole fuissent, amplissimisque eos muneribus
et privileges in regno nostro donavimus, uti eos (si forte rogentur) "ex fide
dicturos asserturosque plane confidimus: Quapropter non potuimus non per-
moleste ferre, cum ex nonnullis audivimus famam in Germania divulgatam
esse, nos pecuniis et ceteris rebus ad gerendum bellum necessariis adiuvare
fovereque, qui ipsis civitatibus Imperialibus infesti esse ceperunt easque
bello vexare aggressi sunt, quam rem tantum abest ut fecerimus, ut ne ad
earn quidem tentandam unquam applicuerimus mentem aut cogitationem
nostram, quin potius si in presenti rerum statu rem bello agendam videremus,
pro vobis ac partes sacri Imperii sequentibus quam pro quibuslibet aliis
libentius anna caperemus. Ita vos pro veteri amicitia nostra, pro iure federis
a nobis sancte hactenus reverenterque habiti de nobis bene sperare et polliceri
convenit. Carissimi ac dilectissimi amici. Deum optimum maximum preca-
mur, ut vos resque vestras omnes in suam tutelam assumere velit. Datum
Parisius die 3. mensis marti.
Francoys
environ 15. Noltet. (?)
Adresse.
London. British Museum. Add. Ch. 15409. Erworben 1861 Jidi 1
von Sotheby.
Kohi. Herm. Keussen.
4. Nachtrag zu der Abhandlung „Das Wappen der Stadt
Aachen" in Bd. XIX der Zeitschrift des Aachener
Geschichtsvereins.
Fine vortreffliche Abhandlung des bekannten Heraldikers Professor
Ad. Hildebrandt „Das Reichswappcn", mit viclen Adlcrabbildungen ist ent-
l ) Eine sichere Datirung ist scliwer moglich. Aber wahrscheinlich diirfbe der
Brief vor der Erobemng von Diircn im August 1543 geschrieben sein.
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Kleinero Mittheilungen. 289
halten in dem Prachtwerk: Herrig, Das Kaiserbuch, Berlin 1891, Verlag von
R. Miickenberger S. 418—426. Leidcr ist diese Arbeit erst im Dezember
1897 zu mciner Kenntniss gelangt, so dass ich dieselbe fiir meine Abhandlung
nicht benutzen konnte. Die Ansichten des Verfassers stimmen zum Theil
mit den meinigen iiberein, zum Theil weichen sie davon ab. Ich mochte
nicht verfehlen auf die hochinteressante Abhandlung, audi wegen der Ab-
bildungen hinzuweisen, zumal der abgebildete sehr gut stilisirte Adler von
Thonfliesen des Kaisersaales * in Aachen auch in * neueren Kirchen Berlins
vielfach Nachbildung gefunden hat. Im Museum der Stadt Mainz sah ich
im verflossenen Sommer unter den Frankischen Alterthiimern eine Fibula
aus Gold mit Glasscbmelz und Filigranarbeit, worin ein hubsch stilisirter
bunter Emaille-Adler, dessen Rumpf aus Goldblech gefertigt ist. Der Adler
wird dem 9. odcr 10. Jahrhundert zugeschrieben. Das prachtvolle Stuck
ist gelegentlich der stadtischen Kanalarbeiten vor dem Stadthause gefunden
worden.
An dem grossartigen Reliquienschrein des hi. Patroklus aus Westfalen
im Konigl. Museum zu Berlin ist an einer der Langsseiten eine freistehende
in Silber getriebene Ritterfigur mit Schild und Fahne angebracht. Schild
und Fahne zeigen gute heraldische Adler. Der sehr umfangreiche Schrein
wird dem 14. Jahrhundert zugeschrieben.
Berlin. E. von Oidtman.
5. Der Historienmaler Adam Eberle aus Aachen
(1805-1832).
Im laufenden Jahre 1898 ist ein Jahrhundert seit der Geburt Emilie
Linders verflossen, einer mit den herrlichsten Gaben des Geistes und des
Gemuthes ausgestatteten Patriziertochter aus Basel. In jugendlichem Alter
nach Miinchen 'ttbergesiedelt, gelaug es ihr, dort ein Haus zu begriiuden,
welches wahrend 40 Jahren der Sammelpuukt der auserlesensten Kiinstler
blieb. Selbst ausubende Malerin, suchte sie zugleich jungere Talente durch
iliren anregeuden Umgang fiir die hehren Ziele der Kunst zu begeistern.
Daneben aber war es ihr bleibend ein tiefes Herzensbedurfniss, taleutvolle
und lleissige Jtinglinge zu unterstiitzen, sei es durch materielle Beihiilfe, sei
es durch Auftrage zu bedeutenden kiiustlerischen Aufgaben. Reichlich pflegte
die mit irdischen Glucksgutern ausgestattete Gonnerin zu spenden, was aber
die Bedeutung ihres Wohlthuns steigerte und ihren Segen regelmassig mit
einem besonders schimmernden Glanz umgab, das war die edit christliche
und schonende Art, in welcher sie den Diirftigen entgegentrat.
Unter Emilie Linders schutzbefohlenen jiingern Talenten nennt das
zwar nicht umfangreiche, aber vom feiusteu Kunstverstandniss eingegebene,
l ) Tm Kaisersaal befindet sich in den Freskon Ubor dem Bogen der inneren Ein-
gangstlilir immer noch anstatt des Kursachsischen Wappens das Hessische. Ein solcher
Irrthum hiltte liingst berichtigt werden mUssen.
19
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290 Kleinere Mittheilungen.
und auf ungedruckten Briefen beruhende, von dem hochverdienten Redaktour
der Historisch-Politischen Blatter in Munchen, Dr. Franz Binder verfasste
Lebensbild den Historienmaler Adam Eberle aus Aachen 1 . Einige Notizen
uber diesen talentvollen, tiefreligiosen, fruchtbaren, aber leider zu friih ver-
blichenen Sohn der Stadt Aachen, dcssen Andenken hierorts vcrschollen ist,
diirften nicht unwillkommen sein.
Adam Eberle ist geboren am 27. Marz 1804 in Aachen 2 , kam aber mit
seinem Vater, einem Messerschmied, schon friih nach Dlisseldorf, besuchte
hier die Akademie und schloss sich, als der beruhmte Peter Cornelius
1821 die Leitung derselben ubernahni, mit aller Innigkeit an diesen Meister
an, dessen liebster Schiller er bald wurde. Im Herbst 1829 begab er sich
nach Rom, und zwar gleichzeitig mit Emilie Linder und Frau Direktor Cor-
nelius, die er uber Assisi begleitete. Fortan blieb er in Rom bis zu seinem
friihen Tod. In dem Nachruf, welchen Dr. Karl Stieler 1875 in der Allge-
meinen Zeitung gleich nach Kaulbachs Abscheiden uber diesen veroffentlichte,
heisst es u. A.: Unter den Schulern des Peter von Cornelius in Dlisseldorf
sei Adam Eberle der einzige gewesen, mit welchem der junge, durch trube
Familienverhaltnisse verdtisterte Kaulbach in tiefere Beziehungen getreten.
In dem Elternhause Eberles sei dem jungeu Fremdling manche Stunde ver-
kiirzt worden. „Immer sah man die beiden, auch im Alter gleichen Jung-
linge neben einander vor der grossen Staffelei, oder Arm in Arm auf den
Strassen; ein Bild aus jener Zeit (1823), welches die beiden Portrats auf
einem Blatte zeigt, pragt trotz der grundverschiedenen Charaktere, doch die
ganze Liebe aus, mit der sie aneinander hingen." Gezeichnet ist das Bild
von Ernst Forster, welcher ebenfalls als Corneliusschuler in Dlisseldorf sich
aufhielt. Cornelius bezeigte dem begabten und dabei frohgemuthen Sohne der
*) Erinnerungen an Emilie Linder (1797—1867). Zam Saculargedachtriiss ihrer
Geburt. Von Dr. Franz Binder. Munchen 1897. J. J. Lentnersche Buchhandlung
(E. Stahl jun.). Vgl. daruber meine Besprechung im Katholik I (Mainz 1898), S. 472.
*) Die Qeburtsurknnde in den Begistern des hiesigen Standesamtes lautet:
No. 491. „Acte de naissance.
Mairie d'Aix la Chapelle.
Arrondissement Communal d'Aix la chapelle.
Du septieme jour du mois de germinal, l'an douze de la rep. fr. a l'heure de midi.
Acte de naissance de Jean Adam Eberle ne le six germinal a trois heures de
l'apres midi, fils de Philippe Eberle, profession de coutelier, et d'Elisabeth Franzin,
conjoints demeurants rue de Borcette.
Le sexe de l'enfant a ete reconnu §tre male. Premier temoin Christoph Jansen,
ouvrier a la fabrique de draps, age de cinquante trois ans, demeurant rue de Borcette.
Second temoin Gerard Noppeney, sans profession, age de soixante dix ans, demeu-
rant rue de Borcette.
Sur la requisition a nous faite par le dit Philippe, pere de l'enfant.
Et ont apres lecture faite signe avec moi.
Cristoffel Jansen. Gerhard Noppeney.
Philipp Eberle.
Constate suivant la loi par moi Corneille Bock adjoin au Maire d'Aix la Chapelle
faisant les fonctions d'officier public de l'etat civil.
Bock Adjt.
[Anmerkung der Redaktion.]
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Kleinere Mittheilungen. 291
Stadt Aachen cine besondorc Neigung imd nannte ilin wegen seiner harmlos
hcitern Seele voll lustiger Einfalle gem den „ Buft'almaco dcr jitngcrn Kiinsler-
schaar" in Diisseldorf.
Ju seinem Lebensbilde Emilie Linders nennt Binder unsern Aachener
Landsmann „eine hochbegabte und der edelsten Richtung huldigende, aber
mit ausseru Sorgen ringende Kraft" (18). E. Linder bestellte bei ihm ein
Oelgemalde, worauf Eberle der freundlichen Gonnerin dankte „fiir das Ver-
trauen, das sie einem Namenlosen durch den ehrenvollen Auftrag gegeben".
Unter andern Leistnngen Eberles, welche E. Linder erwarb, ragt eine Sepia-
zeichnung hervor, welche die heiligen Apostel Petrus und Paulus nach dem
Abendlande ziehend darstellt, und die durch einen Mann, der mit Bezug auf
Kraft und Schonheit der Sprache Goethe ebenbiirtig ist, Clemens Brentano, in
dem Gedichte Transitus Apostolorum eine gliickliche Umschreibung empfangen
hat und weltberiihrnt geworden ist 1 .
Von ungedruckten Briefen Eberles an E. Linder wahrend ihres Aufent-
haltes in Rom und Sorrent, welche Herr Dr. Binder mir zur Verfiigung zu
stellen die Gewogenheit hatte, ist zu sagen, dass sie hauptsachlich auf das
Oelbild Bezug nehmen, das Emilie bei Eberle bestellt hatte und fur welches
er wiederholt urn Vorschiisse und nachsichtige Geduld bittet. Was das Bild
darstellt, geht aus diesen Briefen nicht hervor. Er sagt nur, dass er „aus
innigster Ueberzeugung einen christiichen Gegenstand aus dem neuen Testa-
ment gewahlt habe tt .
Nach Basel sind nur zwei Briefe gerichtet, der eine vom 25. September
1831, worin er liber seine Arbeiten Bericht erstattet, namlich, „1. eine grosse
Zeichnung der ersten Nachfolger Jiinger aus dem Evangelium Johannes; 2.
eine (eben erwahnte) Zeichnung in Sepia, wie Peter und Paul von Engeln
begleitet iiber Meer nach dem Abendlande ziehen. Das Ganze ist symbolisch u
3. Zwei Stammblatter fiir einen Englander („Weisheit u und „Kunst u ).
Der zweite nach Basel adressirte Brief, zugleich der letzte, ist vom
7. Marz 1832. Darin sendet er dem Fraulein den „Ertrag seiner Muse u
seit ihrer Abreise ohne jedoch denselben naher zu bezeichnen. Zugleich
nennt er sich hier einen Schiller des „ Cornelius, bei dem ich so zu sagen
aufgewachsen und [der] gewissermassen Vaterstelle an mir vertreten hat".
Schliesslich bittet er die Gonnerin, die Zeichnungen von Basel nach Munchen
mitzunehmen, urn sie Cornelius zu zeigeu, damit er sehe, was er mache und
ihm vielleicht sein Urtheil dariiber bemerken lasse. -Cornelius kann mir
>) Clemens Brentano, Gesammelte Schriften Bd. I, S. 180:
Sieh, Petrus, Paulus schiffen Hand in Hand
Vom Morgenlande bin zum Abendland.
Die Gnade tragt des Glaubens Schild voran
Und leuchtet vor auf ihrer Sendung Balm.
Der Glaube, steliend auf des Krauzes Mast,
Mit starker Hand des Scliiffes Steuer fasst,
Der Odem Gottes lioch die Segel scliwellt
Es dringt des Kreuzes Siegruf durch die Welt. U. s. w.
lQ*
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292 Kleinere Mittheilungen.
am besten sagen, ob ich diese Richtung der Kunst ferner verfolgen und was
ich daran saubern und verbessern kann." Einen andern Theil dieses Brief es
hat Binder dem Druck iibergeben und gerade aus dieseni ist zu eutnehmen
mit welcher Hochachtung der Furst der christlichen Maler unserer Zeit,
Friedrich Overbeck 1 , uber die Leistungen Eberles sich ausserte (19).
Ini September 1835, auf ihrer Rheinreise mit dem Ehepaar Schubert 2 ,
besuchte Emilie Linder in Diisseldorf die Verwandten Eberles. In dem von
Dr. Binder aus dem „Reisetagebuch (1835) E. Linders a giitig mitgetheilten
Auszug heisst es:
„Die Schwester hat mich sehr angesprochen, ein recht fiihlendes Wesen;
auch ein Bruder hat inir gefallen, weniger der Mann der Schwester, der in
modern asthetischer Bildung zu stehen scheint. Die Eltern einfachc, schlichte
Menschen, alle ausserst zuvorkommend und mich zuruckhalten wollend."
Eberle nimmt eine ehrenvolle Stelle in dem Kreise jener deutschen
Kiinstler ein, welche in der ersten Halfte unseres Jahrhunderts in der Haupt-
stadt der christlichen Welt, an den unerreichteh Vorbildern des Cinque-
cento sich begeisternd, der christlich-germauischen Kunst neues Leben einzu-
hauchen bemiiht waren. Mit den weltberuhmten Namen Overbeck und Cor-
nelius ist dieser Sohn der Stadt Aachen uuzertrenulich verbunden. Adam
Eberle gehorte dem evangelischen Bekenntniss an. Er scheint aber erst in
Rom, wo er mit dem Konigl. Gesandten beim apostolischen Stuhl, Freiherrn
v. Bunsen, dessen Familie und dem Prediger der Gesandtschaft in enge Be-
ruhrung kam, die in diesem Kreise herrschende religiose Richtung angenommen
zu haben. Dass ein mystischer Zug in seinem Charakter lag, beweist seine
Vorliebe fur das bei aller Haltlosigkeit dennoch blendende System des Theo-
sophen Baader in Miinchen 8 , fiir welches Emilie Linder ihn begeistert hatte.
Dieser Mysticismus ist es, der uns auch seine Freundschaft mit Ernst
v. Lasaulx in Rom erklart. Ueber ihn schrieb Eberle nach Basel am 25. Sep-
tember 1831 : „Ein alter Jugendfreund und Landsmanu von mir, Ernst Lasaulx,
ist jetzt mein beinahe ausschliessender und taglicher Umgang Er ist,
wie Sie wissen, ein eifriger Anhanger des Schelling und mit der neuern
Philosophie und, was fiir mich noch mehr Werth hat, mit der Mystik des
Mittelalters sehr vertraut 4 .
Der Feder seines Freundes verdanken wir eine kurze, aber ergreifende
Mittheilung uber den Heimgang des Aachener Historienmalers. „Unser
Freund Adam Eberle", meldete Ernst Lasaulx unter dem 24. April 1832
aus Rom an Emilie Binder, „genas am Mittwoch, 18. April, Nachmittags
*) Ueber den Geistesgang Overbecks vgl. das herrliche Lebensbild: Friedrich
Overbeck. Sein Leben und Schaffen. Nach seinen Briefen und andern Dokumenten
des handschriftlichen Nachlasses geschildert von Margaret Howitt. Herausgegeben
von Franz Binder. 2 Bde. Freiburg 1886. Bd. I, S. 528 wird auch Eberles gedacht.
2 ) Professor G. H. Schubert, der Naturphilosoph und Schriftsteller (1780—1860).
8 ) Ueber Franz v. Baaders Stellung in der neuern Philosophie vgl. A. Stock 1, Ge-
schichte der Philosophie von Baco und Cartesius bis zur Gegenwart Bd. II (Mainz), S. 826.
*) Binder, Emilie Linder S. 20.
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Kleinere Mittheilungen. 293
funf Uhr nach hartem Todeskampf von der Krankheit dieses Lebens; Char-
freitag Morgens haben wir ikn heimgetragen Er ruht an der Pyramide
des Cestius 1 . Drei Tage vor seinem Tode ward ihm noch die grosse Freude,
Ihren letzten Brief, und was Hire Liebe diesem Brief beigelegt, zu erhalten.
Er war einer der Wenigen, die ihre Seele reingewaschen im Blute des
Lammes, welches von der Welt Anfang geopfert worden Die Lamen-
tationen und das Miserere der gottiichen alten Meister Palestrina und Allegri,
welche Sie unsern Freund gebeten, fur Sie mitzuhoren — habe ich fiir Sie
beide mitgehort" 2 .
Drei geistig hervorragende und hochgebildete Manner begegnen dera
Forscher in der ersteren Halfte unseres Jahrhunderts in Rom, wo sie als
Aachener 86hne der alten Kaiserstadt reichlich Ehre eingetragen. Wenn
Alfred v. Reunion t als konigl. Minister-Resident sowie als Geschicht-
schreiber ersten Ranges gl&nzt, wenn der Medizinalrath Dr. Clemens
Alertz 8 , der Leibarzt Gregors XVI., als Heilkundiger in weiten Kreisen
verdientes Vertrauen genoss, dann hat Adam Eberle das Gebiet der bilden-
den Kunst im Bereiche der Malerei erfolgreich vertreten. In den Annalen
der Stadt Aachen gebiihrt Eberle eine ehrenvolle Stelle 4 .
Aachen. A. Bellesheim.
6. Zur Ableitung zweier Worter der Aachener Mundart.
1. Der Hiel.
Das Idiotikon von Miiller-Weitz (Die Aachener Mundart, Aachen 1836)
gibt iiber Hiel folgende Auskunft: „die Querstange im Schornstein, worin
man die Feuerkette hangt, eigentlich der Schornsteinhaken, ein Eisen mit
zahlreichen Zahnen oder Einschnitten, welches sich durch Schieben, wobei die
Zahne jedesmal einhaken, hoher oder niedriger tiber das Feuer bringen lasst,
um einen Kessel einzuhangen; hollandisch haal, auch heugel. Den Hiel bei
jemand einhangen, sich auf einen Schmaus bei jemand einladen, der in eine
neue Wohnung gezogen ist." Es wird allerdings hier nicht formlich behauptet,
dass Hiel von haal oder heugel abstamme, aber die Nebeneinanderstellung der
*) Bei der Pyramide des Cestius, hart an der Stadtmauer und dem Thore S. Paolo,
liegt der evangelische Kirchhof in Rom.
») Binder, Emilie Linder S. 21.
*) Mehrfach ist der Name Clemens August Alertz (geb. in Aachen, am 31. Januar
1800) in der neuesten Literatur hervorgetreten. Franz Binder gedenkt seiner Be-
ziehungen zur Dichterin Luise Hensel in seinem feinsinnig gearbeiteten Lebensbilde :
Luise Hensel. Ein Lebensbild nach gedruckten und ungedruckten Quellen von Dr. Franz
Binder. Freiburg 1885. Vor alien eingehend befasst sich mit Alertz: Ferdinand
Gregorovius in seinen ROmischen Tagebuchern (Stuttgart 1892), die ich in den
Histor.-Polit. Blattern CXI (1893), S 489—510 einer eingehenden Krifcik unterzogen habe.
So unsympathisch die Tagebucher jeden Kenner idmischer Verhaltnisse beruhren, so
vortheilhaft tritt die Person von Alertz hervor. Sie ist eine der wenigen Lichtgestalten
der Tagebucher und sollte von jedem Aachener Lokalforscher berticksichtigt werden.
4 ) Ein Bildniss des Malers Eberle befindet sich in Raczynskis Geschichte der
neuern deutschen Kunst Bd. II, S. 223. Vgl. auch den Aufsatz von Fey in „Aus
Aachens Vorzeit" 1896, S. 119 ff.
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294 Kleinere Mittheilungen.
drei Substantive legt dock sicherlich eine solehe Vermuthung nahe. Daher muss
betont werden, dass Hiel deutschen Ursprungs ist. Nach M. Lexer (Mittelhoch-
deutsches Handworterbuch) bedeutet mittelhochdeutsches hahel (st. f.) „einen
Haken, um den Kessel libers Feuer zu hangen". Der Plural lautete hsehel.
Daneben war die zusammengezogene Form hal 1 mit dera Plural hsel im Ge-
braucb. hahel ist aus hahen = hangen, aufhangen gebildet worden. Wenn
es im allgemeinen unzul&ssig ist, eine fremde Sprache zu Hiilfe zu nehmen,
so lange der deutsehe Sprachbesitz zur Worterklarung ausreicht, so verbietet
in unserm Falle ein Grund es geradezu, an eine Entlehnung aus dem Hollan-
dischen zu denken. Gemass dem hoch- und niederdeutschen Worterbuch der
mittleren und neueren Zeit von L. Diefenbach und E. Wiilcker (Basel 1885)
kommt das erwahnte hal heutzutage ausser in dem Aachener Hiel in Siegen
als Hahl (Apparat zum Aufhangen der Tbpfe, Lichter u. s. w.) und in Dort-
mund als Hoal vor. So gewiss niemand auf diesen beiden Gebieten hollan-
dischen Einfluss annehmen wird, ebenso gewiss darf haal (heugel) nur als eine
vcrwandte Form von Hiel, nicht als das Vorbild desselben angesehen werden.
2. Die Pollevij.
Bei Miiller-Weitz ist liber das Wort Folgendes zu lesen: „auch zu Koln,
Absatz oder Hacke an Stiefeln odor Schuhen". Der Hinwois auf die rheinische
Hauptstadt ist, wie ich aus einer freundlichen Mittheilung des Herrn Ober-
lehrers Dr. Curtius in Koln entnehme, auf die gegenwartige Sprache wenigstens
nicht zutreffend. Da nun auch mehrere Forscher, die Sonderuntersuchungen
tiber die Mundarten des Niederrheins veroffentlicht haben, das Wort nicht
anfiihren, so scheint es lediglich auf Aachener Boden heimisch zu sein.
Diese Wahrnehmung und die Thatsache, dass die Endsilbe den Ton tragt,
sind ein Fingerzeig, in dem Worte einen der Galiicismen zu sehen, an denen
bekanntlich das Aachener Deutsch theils aus geschichtlichen Ursachen, theils
in Folge der ortlichen Lage der Stadt so reich ist. Und in der That lebt
es als fachmannischer Ausdruck noch im Neufianzosischen.
Der franzosische Schneider bezeichnet mit pont-levis, das ursprunglich
Zug- oder Fallbrucke bedeutet, denjenigen „Theil der langen oder kurzen
Hose, den man nach Belieben hochziehen oder herunterlassen kann a (Littre),
also den Hosenlatz oder -verschlag. Hauiig sagt man aber statt pont-levis
einfach pont, so z. B. in pantalon a grand pont, pantalon a petit pout. Auch
das franzosische Schuhmachergewerbe verwendet pont-levis in dem Ausdruck
souliers a pont-levis und benennt so „eiue Art Fussbekleidung mit sehr
hohem Absatz, in die man kleine Pantoifel steckte u (Littre) oder „Schuhe
mit sehr hohem Absatz" (Sachs).
Pollevij ist nichts anderes als pont-levis in der eben genannten Ver-
wendung. Der Nasal der ersten Silbe ist auf deutsehe Weise gesprochen
') Vgl. das mittelniederdeutsche hale, n. Kesselhaken im Mittelniederdeutschen
Handworterbuch von Lubben und Walther.
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Kleinere Mittheilungen. 295
und dann das n dem nachbarlichen 1 angeglichen worden; die Tonstelle ist
dieselbe geblieben. Da Dun das Volk beim Erlernen eines fremden Wortes
den gehorten Laut, nicht das Schriftbild aufnimmt und im Gedacbtniss fest-
zuhalten sucht, so kann man behaupten, dass Pollevij den Lautbestand des
pont-levis treu bewahrt hat. Wie man sieht, hat sich auch der Sinn des
Lehnwortes nur wenig verschoben. Der einzige Unterschied endlich, der
noch besprochen werden muss, namlich der Wechsel des Geschlechtes, fallt
aus dem Grunde nicht ins Gewieht, weil er zu den haufig vorkommenden
Erscheinungen gehSrt. Die Aachener Mundart liefert hierfiir folgende Belege:
Die Flambau (le flambeau), die Foil (le voile), die Komkomer (le concombre),
die Pavei (le pave) ; ihnen zur Seite stehen so viele Lehnworter des Neuhoch-
deutschen, dass nur einige der bekanntesten genannt werden sollen: Die
Biiste (le buste), die Domane (le domaine), die Etage (un Stage), die Gruppe
(le groupe), die Kourage (le courage), die Maske (le masque), die Ordre
(un ordre), die Rolle (le role), die Standarte (un Stendard), die Uniform (un
uniforme).
Aachen. E. Teichmann.
7. Ein Aachener als Darsteller der Titelrolle in zwei
Metzer Mysterien.
In dem zweiten Bande seines griindlichen Werkes: Les Mysteres (Paris
1880) gibt L. Petit de Julleville in zeitlicher Reihenfolge eine Ftille urkund-
lichen Materials iiber die Mysterien, die wahrend des Zeitraumes 1290—1603
in den grosscrn Stadten des ehemaligen Frankreichs aufgeftihrt oder doch
verfasst worden sind. In dieser Sammluug besitzt eine Urkunde von Metz
aus dem Jahre 1485 hohen kulturgeschichtlichen Werth, weil die Einzel-
heiten, die sie enthalt, das anderweit gewonnene Bild von den frommen
Spielen vcrvollstandigt. Aber auch fur die Aachener Lokalgeschichte hat
sie eine gewisse Bedeutung.
In dem genannten Jahre wurde zu Metz auf dem Kammerplatze (Plaice
en Chambre) das religiose Schauspiel „Leben und Leiden der hi. Barbara"
gegeben. Die Vorstellung begann am 24. Juli, dauerte drei Tage und
hatte einen ungewbhnlich glanzenden, ganz durchschlagenden Erfolg. Die
Zuschauer nahmen urn 4 Uhr des Morgens ihre Platze ein. Nach dem
urspriinglichen Plane sollte die Auffiihrung an den drei aufeinanderfolgenden
Tagen: Sonntag, Montag und Dienstag stattfinden, aber am Dienstag trat
um 2 Uhr Nachmittags ein solches Gewitter ein, dass man meinte, es ware
Nacht, und sich gezwungen sah, den Schluss des Stiickes auf den folgenden
Sonntag zu verschieben. Damals wohnte in Metz ein junger Barbierlehrling,
Namens Lyonard, ein sehr htlbscher Knabe, ja geradezu von madchenhafter
Schonheit, gebiirtig aus Aachen in Deutschland (nationne de Nostre Dame
d'Aix en Allemaigne). Er hatte aber schon lange in Metz bei einem Barbier,
Meister Hannes, gewohnt. Er gab die Rolle der hi. Barbara mit solchem
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296 Kleinere Hittheilungen.
Verstandnias uud solcher Frommigkeit, dass mehrere Personen Thraiien der
Ruhrung vergossen; seine Beredsamkeit, sein massvolles Auftreten uud sein
Mienen- und Gebardenspiel in der Gesellschaft seiner Jungfrauen gofielen
alien ausgezeichnet, und seine Leistung stand unerreieht da. Er hatte sich
die Gunst aller Zuschauer in solchem Masse erworben, dass jeder, mochte
er Adliger oder Geistlicher oder Burger sein, gern fur den Unterhalt und
die Erziehung desselben gesorgt hatte; ja eine reiche Wittwe hatte ihn gern
an Kindesstatt angenommen, um ihn zu ihrem Erben einzusetzen. Aber cin
Kanonikus an der Hauptkirche, Namens Jehan Chandelly, der ausserdem
Chorsanger, Literat und Gelehrter war, gewann ihn so lieb, dass ihm der
Knabe iiberlasseu wurde. Das Wunderkind besuchte zuerst die Schule, wo
es in einem Jahre mehr lernte als andere in zehn, und ging dann nach Paris,
wo es in kurzer Zeit den Grad eines Magisters der freien Ktinste erlangte.
Spater ist Lyonard Leiter und Lehrer der Schule an St. Salvator (in Metz)
und hierauf Kanonikus am Liebfrauenraunster in Aix und Trager hoher
Wiirden geworden.
Auf die wichtige Frage, die sich erhebt, welche Stadt hier unter Aix
zu verstehen sei, werden wir weiter unten antworten.
Der Wortlaut der Metzer Urkunde 1 ist folgender:
„Le vingt quatriesme jour de jullet fut ju6 a Mets, en Ja plaice en
Chauibre, le jeu de la vie et passion de madame saincte Barbe, qui dura trois
jours et fut le mieulx jue et le plus triumphamment que on vit de longtemps
et au gr6 de touttes gens. Et furent faits eschauffauts en la place de Tezeg-
nuef, huit jours devant, ausquels ils se representerent et firent tout lc
mistere sans parleir. Et puis audit vingt quatriesme jour de jullet, fut fait
le jeu devant dit en Chambre. Et y alloient les gens prendre leur place aux
quaitre heures du matin. Et debvoit on jouer trois jours de suitte, assavoir
le diemanche, lundy et mairdy. Mais le mairdy, il vint un si horrible temps
environ deux heures apres midi, qu'il estoit quausi nuit et il fallut laisser
lc jouer; et ne peult on eschevir le jeu pour les pluyes quo le diemanche
apres. Or estoit pour lors demeurant en Mets, ung joune fils bairbier, nomme
Lyonard, qui estoit ung tres beaul filz et ressembloit une belle jonne fille,
et estoit nationne* de Nostre Dame d'Aix en Allemaigne, mais il avoit long-
temps demeur6 a Mets en l'hostel maistre Hannes le bairbier du Quartaul,
qui fist le personnaige de saincte Barbe si preudemment et devotement que
plusieurs personnes pleuroient de compassion; car il tenoit^si bonne faconde
et maniere avec si bonne mine et gestes avec ses pucelles, qu'il estoit a
chescun agreable et n'estoit possible de mieulx faire. Et tellement fut en
la graice d'ung chescun qu'il n'y avoit seigneur, clerc ne lay qui ne desirast
a avoir ledit gairson pour le nourir et gouverner; entre lesquelx y avoit une
riche veufve en Salnerie qui le voulloit avoir pour son heritier. Toutesfois
') Chroniques de Metz, herausgegeben von Huguenin, S. 473. Nalieres bei
Julleville a. a. 0. S. 48, Anm. 1.
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Kleinere Mittheilungen. 297
eutre les aultres ung seigneur chanoine de la grande eglise, uouimS maistre
Jehan Cbandelly, qui aussi estoit chantre, homme de lettres et Men scienti-
hcque, le print en si grant amour qu'il luy fut delivre, et le mist a l'ecolle
ou ii prouffita plus en ung an que aultres en dix; puis Penvoya a Paris aux
estudcs, ou en brief temps apres fut fait et passe maistre cs arts: et depuis
Pay veu regent et maistre de l'escolle a Saint Salveur, et apres l'ay veu
estre chanoine de Nostre Dame d'Ais et porter grant office."
Noch einmal ist Lyonard aufgetreteu. Als im Jahre 1486 zu Metz das
Mysterium von der hi. Katharina vom Berge Sinai aufgefiihrt wurde, lag
die Hauptrolle wieder in seinen Handen. Aber diesmal gefiel das Spiel bci
weitem nicht so gut wie im Jahre zuvor, theils weil Lyonards Stimme schon
etwas gebrochen war, und theils weil das Stiiek selbst an Kunstwerth dem
Mysterium von der hi. Barbara nachstaud.
„Le mystere de Sainte Catherine ue fut pas si agreable au peuplc parce
que ledit Lyonard avoit desja un peu mue sa voix, et avec ce les person-
naiges et la rhetorique ne le langaige n'estoient point si bien aornez comme
ceulx du jeu et mistere de Sainte Barbe tt *.
Diese Berichte gewinnen noch an Reiz, wenn man die personlichen
Beziehungen beriicksichtigt, in denen der Verfasser zu dem jugendlichen Dar-
steller stand. Ziemlicb lange vor der Abfassung seiner Chronik hat Philipp
von Vigneulles sein Gedenkbuch niedergeschrieben, und hier plaudert er in
seiner kuustlosen, treuherzigen Art folgendermassen 2 : „Zu jener Zeit gab
man auf dem Kammerplatze das Schauspiel von der hi. Katharina vom Berge
Sinaj, und ich war gebeten worden mitzuwirken. Es sollte an den Pfingst-
tagen des Jahres 1486 gespielt werden. Das Stiiek wurde recht gut dar-
gestellt mit Hiilfe vieler schOnen Maschinen. Die hi. Katharina war ein
junger Barbiergehiilfc, der gebiirtig aus Aachen in Deutschland (natif de
nostre-dame d'Ais en Allemaigne) war und voriges Jahr schon die hi. Barbara
im Spiel von der hi. Barbara dargestellt hatte; und er gab drei Tage hin-
durch seine Rolle so gut, dass man es nicht besser machen konnte. Damals
glich ich diesem Knaben so sehr, dass man mich siebzehnmal fiir ihn gehalten
hat, und darum hatte mich der genannte Knabe sehr gem und wollte immer,
dass ich in jenem Spiel eine seiner Jungfrauen ware. Aber mein Sinn war
auf etwas anderes gerichtet: ich hatte beschlossen, an jenem Tage mit meinem
Gefahrten auf und davon zu gehen, und dass wir, wie gesagt, heimlich aus
Metz aufbrechen sollten."
Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass der hier ungenannte Darsteller
und der fruher zweimai erwahnte Lyonard eine und dieselbe Person sind.
Aber welche Stadt ist jenes Aix, in der er sp&ter lebte?
In seinem Gedenkbuche erzahlt der Metzer Burger, dass er 1510 anlass-
lich der Heiligthumsfahrt nahezu eineu Tag in Aachen geweilt babe. Sonn-
M Huguenin, Chroniques de Metz. Vgl. Julleville a. a. O. S. 53, Anm. 1.
2 ) Gedenkbuch des Metzer Burgers Philippe von Vigneulles aus den Jahren 1471
bis 1522, herausgegeben von H. Michelant, Stuttgart 1852, S. 14.
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298 Kleinere Mittheilungen.
abend, den 16. Juli ist er in der Abenddaramcrung eingetroffeu und hat sich
am folgcnden Tage bis gegen 1 Uhr Nacbmittags in der Kaiserstadt aufge-
kalteu. Diese kurze Spanne Zeit hat der wissensdurstigc und fromine Pilger
aufs beste ausgenutzt. In aller Friihe hat er im Munster seiner kirchlichen
Pflicht geniigt und ist dann am Vorraittage durch die Stadt gewandert,
um die andern Kirchen und sonstige Sehenswiirdigkeiten zu besichtigen.
Gegen Mittag hat er mit Aufmerksamkeit und Andacht der offcntlichen
Zeigung der grossen Heiligthiimer beigewohnt; hierauf hat es ihn mit
unwiderstehlicher Gewalt abermab ins Munster gezogen, wo er das „Grab
Karls des Grossen", die Marmorsaulen und viele andere Gegenstaude bewun-
dernd betrachtet hat. Dass dies aber noch nicht seine ganze Thatigkeit
umfasst, erfahrt man aus seiner Chronik. Da ich sie leider nieht habe
benutzen konnen *, so folge ich den Angaben, die H. Lempfrid in seiner
Abhandlung: Philipp von Vigneulles Aachenfahrt im Jahre 1510, Saargemiind
1 888 2 , S. 18 der in Rede stehenden Chronik entnommen hat. Hiernach benutzte
Philipp, als er 1510 in Aachen weilte, die Gelegenheit, um seinen Jugend-
freund Lyonard, der in der Zwischenzeit zur Wiirde eines Kanonikus gelangt
war, zu begriisseu. Den Familiennamen Lyonard tragt nun keiner unter
den in Frage stehenden Stiftsherren jener Zeit und nur ein einziger den Vor-
namen Leonhard. Wir stimmen daher R. Pick zu, der gemass Lempfrid
(a. a. 0. S. 19, Anm. 2) in der gedachten Person den Kanonikus Leonardus
Pricardus sieht. Wie aus der von A. Heusch veroffentlichten Listc 8 zu ent-
nehmen ist, wurde Leonhard Pricard am 17. September 1506 Nachfolger des
Kanonikus Hermann Tullemann und bekleidete sein Amt bis zum 21. April
1541, wo es Reincrus von Gaveren iibertragen wurde.
Einen weitern Zug aus dem Leben Pricards crfahren wir endlich durch
H. Bockeler, Beitrage zur Glockenkunde, Aachen 1882. Nach ihra verfasste
der humanistische Kanonikus des Marienstiftes Leonhard Pricard, als im
November 1535 der Aachener Meister Franz von Trier die unserer lieben
Frau geweihte Glocke des Munsters gegossen hatte, fur diese „eine mittel-
massige Inschrift in elegischen Versen, welche bezeichnender Weise die heiligc
Jungfrau als „Nymphe u erwahnt."
Aachen. E. Teichmamt.
1 ) Das von Julie ville ausgehobene Bruchstuck ist oben von uns vollstilndig
wiedergegeben worden.
2 ) A. Pott hast, Wegweiser durch die Qeschichtswerke des europ&ischen Mittel-
alters bis 1500, 2. AufL, Berlin 1896, gibt an, dass die Abhandlung 1889 erschienen sei
und 300 Seiten enthalte. Die Seitenzahl betriigt jedoch nur 30, und die Schrift wurde,
wie der Hinweis auf die Aachener Heiligthumsfahrt (S. 30) lehrt, 1888 verbtfentlicht.
s ) A. Heusch. Nomina admodum reverendorum perillustrium atque generosorum
Dominorum Canonicorum Regalis Ecclesiae B. M. V. Aquisgranensis Berolini 1892,
S. 13, erste Spalte. — Der S. 14, Spalte 1 genannte Leonardus Rothart de Proumeren,
der von 1494—1529 Kanonikus war, kommt wegen seines Geburtsortes hier nicht in
Betracht.
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Literatur.
V
1.
Lc Due de Richelieu, son action aux conferences d'Aix-la-Chapelle, sa
retraite du pouvoir. Documents originaux recueillis et annotes par Raoul
de Gisternes. Paris. C. Levy. 1898. 8°. Pag. 411. Frcs. 7.50.
Obige Schrift umfasst drei Theile: 1. Zwanzig Briefe, welche der
Herzog von Richelieu (1766—1822), franzbsischer Bevollmachtigter auf dera
Kongress von Aachen, von hier wahrend der Monate September, Ok^ober
und November 1818 an Konig Ludwig XVIII. von Frankreich gerichtet hat.
2. Die Darstellung der Vorgange am Hofe und in der Kammer, welche den
Riicktritt des Herzogs von Richelieu vom Posten des Ministerprasidenten
und Ministers der auswartigen Angelegenheiten im Dezember 1818 herbei-
fiihrten. Sie tragt den Titel: Ma retraite du pouvoir par le due de Richelieu
und ist datirt vom 2. Januar 1822. 3. Den Schluss bilden 23 Urkunden.
Dem Ganzen geht die Instruktion voraus, welche der Konig seinem Ver-
treter nach Aachen mit auf den Weg gab. Dem Vorwort zu Folge ent-
stammen fast sammtliche Urkunden den Papieren des Staatsministers Vicomte
Laine, eines Kollegen des Herzogs von Richelieu, welche der Herausgeber
so gliicklich war, fur sich zu erwerben. R. de Cistemes hat es ubrigens
bei einem blossen Abdruck der Urkunden nicht bewenden lassen, sondern
verbindende Uebergange angebracht, welche den Fortgang der Verhandlungen
auf dem Fiirstenkongress in Aachen 1818 auf dem Hintergrunde der allge-
ineinen politischen Lage schildern.
Wird das lokalgeschichtliche Interesse im engsten und strengsten Shine
des Wortes aufgefasst, dann gewiihrt das Buch kaum Mittheilungen solcher
Art, die geeignet waren, die Verhaltnisse der Stadt Aachen als solcher
1818 zu beleuchten. Wir erfahren hier nicht einmal, wo Konig Friedrich
Wilhelm III. von Preussen oder die zahlreichen Diplomaten im Gefolge des
Monarcheu wahrend des Kongresses Wohnung genommen hatten. Nur
bemerkt der Herausgeber „der Konig von Preussen als Landesherr war
zuerst angekommen, urn die Kaiser von Oesterreich und Russland zu cm
pfangen, die am 28. September feierlich einzogen. Der zweite nahm Woh-
nung in jenem Palais, das unter dem Kaiserreich der Priifekt des franzosischen
Roer-Departements innegehabt hattc tt (36). Dazu kommen noch einige Be-
merkungen des Herzogs von Richelieu in seinem Briefe vom 9. November
1818 an Ludwig XVIII. uber die warme Aufnahme, welche der Herzog von
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300 Literatur.
Angouleiuc, Sohn des Grafen von Artois (Karl X. 1824-1830) und Neffe
des Kbnigs, bei seinem Besuche in Aachen seitens der Fiirsten und Diplo-
maten erfahren hatte (131).
Je mehr indess streng lokalgescbiehtliche Notizen fehlen, um so reich-
licher fliessen die Nachricbten iiber die Verhandlungen auf dem Kongresse
und deren fur Frankreich sehr giinstige Ergebnisse. Dem Herzog von Richelieu
waren durch seine Instruktion vom 16. September 1818 vornehralich vier
Aufgaben zugewiesen: Zuriickziehung der fremdlandischen Besatzungeu aus
Frankreich vor dem im Vertrag vom 20. November 1815 festgesetzten Zeit-
punkte, Herabminderung der Frankreich auferlegten Kontributionen und der
von den fremden Regierungen und deren Unterthanen geforderten Ent-
schadigungen, sodann Wiederaufnahme Frankreichs in die Reihe der grossen
Machte, endlich Vermittelung zwischen der spanischen Krone und ihren auf-
riihrerischen Kolonien in Slid- und Mittel-Amerika. Mit Ausnahrae des letzten
Punktes hat der Herzog von Richelieu die Wlinsche seines Monarchen auf
den Kongress erfullt. Die rasche Erledigung der Geldgeschafte hatte Frank-
reich dem idealen Sinn des Kaisers von Russland zu verdanken, wabrend
Vertreter des Hauses Rothschild in Wien und des Bankhauses Gebriider
Baring in London, welche ebenfalls in Aachen erschienen, die Auszahlung
der franzbsisehen Kontributionen und Entschadigungen leiteten. Die Briefe
des Herzogs, dessen Takt, Umsicht und Arbeitskraft auch der Gegner An-
erkennung nicht versagen kann, lassen erkennen, mit welchen Schwierig-
keiten er in Aachen zu ringen hatte. Energischen Widerstand erfuhr er
bei vielen Fragen seitens des Fiirsten Metternieb, der eine Verstarkung der
Macht Russlands befiirchtete, der preussischen Diplomaten Fiirst Hardenberg
und Graf Bernstorff, und des Lord Castlereagh; der letztere liess den Herzog
fast nie zur Ruhe kommen, indem er die Befehle des Frankreich stets ab-
geneigten Ministeriums Lord Liverpool treu zur Ausfiihrung brachte. Da-
gegen hatte der Herzog von Richelieu zwei Manner zu Freunden, welche
auf dem Kongress die bedeutendste Rolle spielten. Kaiser Alexander I.
und der Herzog von Wellington. In seiner Freudc iiber die Wiederaufnahme
Frankreichs in die Zahl der grossen Machte bemerkte Richelieu im Briefe
an Ludwig XVIIL, Aachen, 2. November 1818: „dem Kaiser von Russland,
seiner allmachtigen Dazwischenkunft, verdanken wir die Erreichung eines
Zieles, welches seit vier Wochen uns zu entgehen schien. Jeden Tag scheint
mir sein Einfluss in Europa zu steigen, er hat nur diejenigen Grenzen,
welche der Kaiser in seiner Massigung ihm zieht. Seit meiner Anwescnheit
dahier hatte ich Gelegenheit. mich davon zu iiberzeugen, dass die andern
Kabinette keinen entschiedenen Willen haben und dass ein Wort der Bevoll-
macbtigten des Kaisers, und namentlich des Kaisers selbst, sogar solche
Entschliisse, die bereits feststanden, abandert" (122). Nur hinsichtlich der
Dazwischenkunft im Streit der spanischen Kolonien mit dem Mutterlande
trat der Herzog von Wellington Frankreich entgegen in einer ausfiihrlichen
Denkschrift, datirt Aachen, 21. November 1818, welche der Herausgeber im
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Literatur. 801
Anhang (352—360) zum Abdruck bringt. Die errungencn Siege, fur welche
der Herzog von Richelieu im Auftrage des KOnigs einen Diplomaten mit
klingender Munze auslohnte (148), wurden im November 1818 durch die
Wahlen fiir die franzSsisehe Kammer wieder in Frage gestellt und Richelieus
Briefe aus diesen Tagen bekunden die aussersten Bemtihungen des patrio-
tischen Mannes, das neuerwaehte Misstrauen der in Aachen versammelten
Monarchen hinsichtlich der innern Beruhigung Frankreichs zu beschwichtigen.
Am 16. November schrieb er dem Konig aus Aachen: „Morgen reist der
Kaiser von Osterreich ab, Ende der Woche der Kaiser von Russland und
der KSnig von Preussen u (144). Der letztc Brief an den Konig kam aus
Aachen, 19. November 1818, am 28. November 1818 hatte Richelieu seine
Aemter in Paris wieder angetreten. Die Haltung der Kammer mit ihren
konigsfeind lichen Elemcnten, die Umtriebe des Grafen von Artois, sowie ein
Zwiespalt im Ministerium bewogen ihn, dem K5nig seinen Riicktritt von
seinem Posten als Ministcrprasident am 21. Dezember 1818 zu erklaren (165).
Zur Anerkennung der dem Vaterlande auf dem Kongress in Aachen geleisteten
Dienste errichteten die Kammern zu Gunsten des Herzogs von Richelieu ein
Majorat mit einer Lehensrente von funfzigtausend Francs. Aus Achtung
vor den gesetzgebenden Gewalten hat der Herzog diese Dotation zwar an-
genommen, „aber nie die Rente einkassirt, die zu seinen Lebzeiten zur
Stiftung eines Hospizes zur Pflege der Armen der Stadt Bordeaux verwendet
wurde" (170).
Aachen. A. Bellesheim.
Marc Antoine Berdolet, e>6que constitutionel du Haut-Rhin (1796—1802),
premier 6v6que d'Aix-la-Chapelle (1802—1809). Par Pabbe* A. Kroener.
(Extrait de la Revue catholique d'Alsace.) Rixheim 1898. 8°. Pag. 28.
Eine kleine, aber gehaltvolle Schrift iiber M. A. Berdolet, den ersten,
und letzten Bischof von Aachen, denn sein Nachfolger, Le Camus, war ledig-
lich ein napoleonischer Eindringling, welcher nie die Bestatigung des Papstes
Pius VII. empfangen hat. In einer ansprechenden Einleitung macht Abbe
Kroener, der eine ausfiihrliche Geschichte Berdolets in Aussicht stellt, uns
mit dem Lebensgang des Bischofs bekannt. Geboren 1740 als Sohn eines
Lehrers in Rougemont, war Berdolet beim Ausbruch der Revolution Pfarrer
in Pfaffaus, Bezirk Belfort, unterwarf sich der am 12. Juli 1790 von der
Nationalversammlung erlassenen „Civilconstitution des Klerus", hatte aber
nichtsdestoweniger unter der Herrschaft von Robespierre in Besan^on hartes
Gefangniss zu erdulden. Obwohl ihm das in ganz Frank reich verbreitete
beriihmte Breve Caritas vom 13. April 1791 bekannt sein musste, durch
welches Pius VI. die mit der katholischen Kirchenverfassung schnurstracks
in Widerspruch stehende demokratische Oivilconstitution der Geistlichkeit
verworfen hatte, besass Berdolet den traurigen Muth, die in echt deino-
kratischer Weise vollzogene Wahl zum constitutionellen Bischof des Ober-
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302 Literatur.
rhoins anzuiiehmen. Am 15. August 1796 empiing dieser neuc Staatsbischof
durch scinon Kollegen Mandril von St. Die in Colmar die bischofliehe Kon-
sekration. An der Giiltigkeit der letztern bestand kein Zweifel. Aber ebenso
unzweifelhafb war, dass Berdolet die Konsekration unerlaubt empfangen, und
dass er aller und jeder geistlichen Jurisdiktion baar und ledig war. Als Bischof
nahm Berdolet theil an den zu Paris 1797 und 1801 gefeierten Koilzilien der
constitutionellen Bischofe, deren Zahl etwa funfzig betrug. Mit dem zweiten
Aufenthalt in Paris beginnen die von Kroener mi tge theil ten ungedruckten
franzosiscben Briefe, von welchen zehn von Berdolet, einer von seinem Freunde
Monpoint, der 1838 als Domhcrr in Koln verschieden, herriihren* Die vier
ersten Briefe vom 17. Juli, 11. August, 14. September und 17. Oktober 1801
sind sammtlich aus Paris datirt. Am 18. Juli 1801 erfolgte der Abschluss
des franztisischen Konkordats zwischen Pius VII. und dem ersten Konsul
Bonaparte dureh den Kardinal Ercole Consalvi. Diese weittragende That-
sache wird von Berdolet kaum beriihrt. Dagegen empfangen wir Notizen
liber das in den letzten Zuckungen liegende schismatische Konzil, sowie
uber Berdolets Begegnungen mit dem Kardinallegaten Caprara (14), welcher
im September 1801 in Paris eintraf und nach langwierigen Verhandlungen
am 18. April 1802 das Konkordat vollendete und feierlich vollzog. Ueber
das, was damals hinter den Koulissen in Paris vor sich ging, weiss Berdolet
nichts zu erzahlen. Denn, „sein (Capraras) Inneres ist hinsichtlich der
schwebenden Fragen ebenso Zugeknopft wie sein Gewand, denn er hat
lediglich die Sicherheit der Herstellung des religiosen Friedens durchblicken
lassen tt (14). Diese vornehme Zuriickhaltung des Kardinals versteht man
vollkommen gegeniiber einem constitutionellen Bischofe, dessen Berufung im
Gegensatz zum erklarten Willen Pius' VI. geschehen. Dazu kam, dass
Napoleon nicht weniger als zehn constitutionelle Bischofe fur die auf Grand
des Konkordats neu zu errichtenden Stiihle vorschlug, was Pius VII. erst nach
langem Widerstreben und nach geschehenem Widerrufe der vorgeschlagenen
Pralaten genehmigte. Dann berief der erste Konsul am 9. Mai 1802 noch
zwei weitere constitutionelle Bischofe, von welchen einer Berdolet war.
Er widerrief seine Fehltritte, empfing Lossprechung von den Censuren, in
die er gefallen und erlangte dann durch Kardinal Caprara am 30. Mai 1802
die kanonische Bestatigung als Bischof von Aachen. Das Bild, welches die
Pariser Briefe von Berdolet entwerfen, ist nicht geeignet, den Werth des
Mannes in unsern Augen zu steigern. Wenn Kroener ihm und vielen andern
seiner Gesinnungsgenossen guten Glauben zubilligt (2), dann sprechen die
Briefe gegen diese Auffassung. Und noch mehr streitet dagegen das Kroener
auffallender Weise entgangene Werk vOn L6on S6che\ welches die geheimen
Verhandlungen des Kardinals Consalvi, insbesondere die Stellung der Regie-
rung zu den constitutionellen Bischofen bis in die kleinsteu Details mit
einem seltenen Reichthum von Urkunden darlegt 1 .
! ) Les origines du concordat par Leon Sechc. 2 vols, Paris 1894. Vgl. darttber
meine Besprechung in der Literarischen Rundschau. Freiburg 1896, S. 39.
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Literatur. 303
Von den weitern Bricfen Berdolcts sind zwei aus Koblenz, 16. Juli 1802,
4. November 1805, drei aus Aachen, 6. September 1802, 4. Oktober 1803
17. Juni 1805 datirt. Dazu kommt ein Brief von Monpoint an seine Ver-
wandten aus Aachen, 26. Juli 1802. Der letztere Brief schildert ausfiihrlich
die Feierlichkeiten beim Einzug des Bischofs Berdolet in die Stadt Aachen
und das Munster. Die Inthronisation fand statt am 24. Juli 1802 im Beisein
aller staatlichen und stadtischen Beamten und achtzig Priester. Bischof
Berdolet hielt eine franzbsische, ein anderer Geistlicher eine deutsche Anrede.
Fiinfzig Musiker fiihrten die Gesange bei der erbabenen Ceremonie aus,
welche von neun bis zwei Uhr wahrte. Berdolets Briefe aus Aachen und
Koblenz eroffnen einen Blick in die erdriickenden Schwierigkeiten, mit denen
er in der Verwaltung seines Sprengels zu ringen hatte. Sie entsprangen
dem weiten Urafang des Bisthums, welches die Departements Roer und
Rhein-Mosel nmfasste, sodann der 1802 in diesen Departements verfiigten
Aufhebung der Kloster und iibrigen kirchlichen Anstalten, wodurch der
Bischof, wie er schrieb, sich versetzt sah „inmitten von 4 tausend Priester,
ohne zu reden von den Legionen der Kanonissen und Ordensfrauen, die
zerstreut wurden und weinend zu ihm laufen tt (21), endlich der fast er-
driickenden Pflicht der Neuschopfung der einzelnen Pfarreien.
Wer sich mit dem Wirken des Bischofs Berdolet befasst, kann dieses
trefflichen Schriftchens nicht entrathen.
Aachen. A. Bellesheim,
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Bericht fiber die Monatsversammlungen
des Aachener Gesehiehtsvereins im Jahre 1898.
lm Januar d. J. hielt der Aachener Geschichtsverein seine erste Sitzung
ab. Herr Architekt und Privatdocent Buchkremer sprach iiber die Er-
gebnisse der letzten Ausgrabungen im Minister, um deren Ermogiichung der
Karlsverein und Herr Stadtrath Schmitz besondere Verdienste sich
erworben hatten. Zur besseren Verstandigung gab der Vortragende zuerst
eine kurze Besprechuug des Schemas einer altchristliehen Basilika; besonders
hervorgehoben wurde von ihm das Atrium, der Rauni der Bussenden, der
durch vier Hallen gebiidet wird und einen achteckigen Hof hat, in dessen
Mitte der Brunnen (Cantharus) steht. Herr Buchkremer hatte eine Rekon-
struktion des karolingischen Atriums an der Hand der aufgefundenen Reste
entworfen. Nach diesen ist schon drei Mai gesucht worden: in den sechsziger
Jahren und 1885 fand man die Grundmauern, wodurch die aligemeinen Grossen-
verhaltnisse im Grundriss festgestellt werden konnten. Erst bei den letzten
Ausgrabungen fand man auf den Grundmauern, die den Hauserfassaden des
Domhofes entsprechen, eine Anzahi von Pfeiler- und Siiulenbasen, Theile von
Saulenschiiften und die in wohigearbeiteten Quadern bestehenden Sockel-
mauern, wodurch das System der Hallen genau festgelegt werden konnte.
Es bestand aus abwechseind grossen B5gen und drei kleinen Bogen; das
System passt ebenfalls genau auf die Schmalseite nach dem Fischmarkt zu,
von der wahrscheinlich nichts mehr erhalten ist, als nur das Fundament
und die Schwelle der Haupteingangsthiir. Aus den noch erhaltenen Pfeilern
und Lisenen in der Nordostecke des Atriums liisst sich unzweifelhaft be-
weisen, dass das Atrium zweigeschossig war; ob gewolbt, ist noch fraglich.
Ebenfalls hat es sich als unzweifelhaft sicher gezeigt, dass der sogenannte
karolingische Gang nicht bis an die Vordermauer des Atriums heranreicht,
sondern an der Riickmauer des Atriums unbedingt hat aufhoren miissen.
Der zur Zeit restaurirte Theil an fraglicher Stelle ist also nicht die Stirn-
mauer des karolingischen Ganges, sondern ein Theil der Atriumsmauer. Die
Ausgrabungen werden systematisch an der Hand dieses Planes fortgesetzt
und es wird speciell noch nach dem dicht vor der Westseite liegenden
Porticus des Atriums gesucht, um festzustellen, ob er bestanden hat oder
nicht. Das Gleiche geschieht noch in Betreff des Brunnens und im Inneren
der Hauser in Betreff der Wolbung des Atriums. (Vgl. den oben S. 247 ff.
abgedruckten Aufsatz Buchkremers.)
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Bericht liber die Monatsversammlungen. 305
In der zweiten Sitzung, die im Marz stattfand, sprach der Unter-
zeichnete iiber den ersten Oberpriisidenten der preussischen Rheinprovinz,
den hochverdienten Johann August Sack. Da der Vortrag spater im Druck
erscheinen wird, gehen wir auf seinen Inhalt hier nicht naher ein.
In der letzten Wintersitzung lieferte Herr Dr. Heinrich Kelleter
„Historisches iiber die Granussage und den Granusthurm". Seine Dar-
legungen brachten vielfach neue, wissenschaftlich begriindete Ergebnisse, die
um so grossere Aufmerksarakeit erregten, als die Granusthurmfrage zur Zeit
des Vortrages im Vordergrunde des allgemeinen Interesses stand. (Vgl.
H. Schnoek, Zur Frage der Freilegung des Granusturmes. Aus Aachens
Vorzeit Jahrgang XI, S. 78.) Der Vortragende fuhrte u. A. Folgendes aus:
In den altesten Quellen unsercT vaterstiidtischen Geschichte ist auch nicht
einnial eine Spur iiber die angeblich durch einen Romer Granus oder Granius
erfolgte Griindung der Stadt oder iiber eine etwaige Verehrung eines Heil-
gottes Grannus enthalten. Alle Granussagen gehen auf urspriingliche Deu-
tungsversuche des rathselhaften Ortsnaniens Aquisgrani zuriick, der historisch
nachweisbar erst in karolingischer Zeit (etwa 808) entstsnden und in offizielle
Aufnahme gekommen ist. Ausser Aachen gab es in Karolingerzeit noch
manche andere Pfalzen, die eine ahnliche Bezeichnung wie Aquisgrani trugen,
so auf jetzigem franzbsischen Bod en die Orte Graniasvalle, Graniavilla,
Graneispalatio u. A., die modern Grange heissen. Der Ausdruck Granja
oder Grani bezeichnet in der Sprache des Mittelaltcrs : Depot oder Sitz einer
Verwaitung, auch kurzweg: Schatzhaus. Auch den Granusthurm lasst seine
bauliche Beschaffenheijt als einen „Schatzthurm a aus Karolingerzeit erkennen.
In der Karolinger-, Ottonen- und Staufenzeit war er das Reichsarchiv und
Reichsschatzhaus und in spaterer Zeit das stiidtische Archiv. Diese That-
sache liegt, wie der Vortragende dies an volksthumlichen Sagen erlauterte,
der schriftlichen und miindlichen Granustradition zu Grunde.
Im Verlaufe der an den Vortrag sich anschliessenden Debatte wurde
die viel umstrittene Frage erbrtert, ob der Granusthurm karolingischer Her-
kunft sei oder nicht. Die Herren Professor Frentzen und Stadtbaurath
Laurent beantworteten sie bejahend. Sie traten zugleich der Ansicht des
Vortragenden bei, dass der Thurm die Bestimmung hatte als Schatzkammer
und Depot fiir das Reichsarchiv zu dienen, nicht aber Befestigungszweckcn
seine Entstehung verdanke. Herr Professor Frentzen glaubte auch, ent-
gegen der von anderer Seite vertretenen Ansicht, auf Grund bautechnischrr
Untersuchungen des Granusthurmes und der Fundamentreste in dcsseu
unmittelbarer Niihe, nachweisen zu kiinnen, dass der Thurm auch in karo-
lingischer Zeit nicht freigestanden, sondern einen Anbau gehabt habe.
Aachen, W. Br fining.
20
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Bericht fiber die Sitzungen
des Diirener Zweigvereins des Aaehener Gesehiehtsvereins
im Vereinsjahre 1897/98.
Im November 1897 wurde in Dtiren auf Anregung der Herren Biirger-
meister Klotz, Oberlehrer Dr. Schoop und Dr. Jar don ein Zweigverein
des Aaehener Gesehiehtsvereins gegriindet, dem in kurzer Zeit 60 Herren
beitraten. Zur Zeit zahlt der Verein 84 Mitglieder. Der Vorstand setzt
sich zusammen wie folgt: Vorsitzender Burgenneister Klotz, erster Stell-
vertreter Rechtsanwalt Briill, zweiter Stellvertreter Pastor Fiissenich
aus Lendersdorf, Schriftfiihrer und Kassenwart Oberlehrer und Archivar
Dr. Sehoop.
Es f and en folgende Sitzungen statt: Am 15. Dezember hielt Dr. Schoop
einen Vortrag uber die Belagerung Dtirens 1543. Er wies nach, dass die
Darstellung, welche, die „Materialien a von diesem Ereignisse bringen, zum
grOssten Theile auf abgeleiteten Quellen beruht und vielfach falsch ist. Der
Vertrag soil im nachsten Bande dieser Zeitschrift veroffentlicht werden.
Am 10. Marz sprach Pfarrer Fiissenich iiber die bisherigen Publi-
kationen Diirener Aktenstiicke und Urkunden. Er beleuchtete die h5chst
mangelhafte Verbffentlichung in den Materialien und bedauerte, dass Koch
in der Herausgabe der Diirener Karmeliterurkunden in wesentlichen Punkten
die modernen Editionsgrundsatze vernachlassigt. Schoops Regesten der Diirener
Urkunden entsprachen den Anforderungen der Geschichtswissenschaft.
Am 30. Marz wies Dr. Schoop darauf bin, dass die Identitat von
Dtiren und dem bei Tacitus genannten Marcodurum keineswegs so unbe-
streitbar sei, wie allgemein angenommen werde. Rechtsanwalt Br till gab
alsdann eine summarische Uebersicht iiber die politische Geschichte Dtirens.
In der Sitzung vom 10. Juni fand eine zwanglose Unterhaltung tiber
einzelne Punkte der Geschichte Dtirens statt.
Am 12. Juli verlas Rechtsanwalt Br till drei Brief e des kaiserlichen
Hauptmanns Joachim Imhoff aus Nurnberg iiber die Belagerung von Diiren
1543; diese sehr werthvollen, schon 1864 gedruckten Brief e waren in der
bisherigen Literatur iiber die sogenannte Jiilicher Fehde nirgends erwahnt.
Am 13. April hielt Dr. Schoop auf Grund ungedrucktef Manuskripte
einen Vortrag tiber Jacob Polius (f 1656) als Diirener Lokalgeschichtschreiber.
Diiren. A. Schoop.
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Chronik des Aachener Q-eschichtsvereins 1896/98.
In den beiden Jahren, iiber die Berieht zu erstatten ist, hat sieh die
Zahl der Vereinsmjtglieder etwas vermindert; sie betrug am Ende des Jakres
1896 578, am 31. Dezember 1897 nur 572.
r Die Mitgliederzahl hat sieh fiir das laufende Jahr unzweifelhaft nieht
unerheblich dadurch erhoht, dass in Diiren und in Montjoie auf Grund des
§ 16 der Vereinsstatuten erfreulicher Weise Lokalabtheilungen entstanden
sind, welche in beiden Stadten viele Mitglieder gewonnen haben.
Unter den im Jahre 1896 verstorbenen Mitgliedern ist der durch seine
Gesehichte des Aachener Minoritenklosters um die lokale Forschung verdiente
Religionslehrer Neu, unter den im Jahre 1897 dem Verein entrissenen der
durch seine hervorragende Sammlung von Radirungen und Stichen weithin
bekannte Arzt Dr. August Straeter zu nennen, der auch eine Reihe von
Jahren dem Vorstande angehort hat. Im laufenden Jahre verlor der Verein
wiederum eine grossere Anzahl von Mitgliedern durch den Tod. Zu nennen
ist vor allem Gymnasialdirektor Dr. Schwenger, der langere Zeit zum
Vorstande zahlte, bis ihn im Herbst 1897 Kranklichkeit veranlasste, die Bitte
auszusprechen, man moge von seiner Wiederwahl absehen, ferner der ver-
diente Direktor der Provinzialblindenanstalt zu Diiren, Schulrath Meeker.
Die grosse Zahl der Vereine, Gesellschaften und Anstalten, mit denen
der Verein in Schriftenaustausch steht, ist auch in den letzten Jahren noch
gewachsen.
Wie bisher sind in den Wintermonaten drei bis vier Monatsversamm-
lungen gehalten worden, die regelmassig sehr gut besucht waren und in
denen eine Reihe interessanter Mittheilungen gemacht worden ist. Ueber
die im Jahre 1898 gehaltenen Vortrage berichtet Herr Dr. Briining oben
S. 304. Im Sommer 1897 hat eine grossere Anzahl von Mitgliedern einen
gemeinsamen Ausflug nach dem benachbarten Valkenburg unternommen, am
3. August 1898 fand die Begehung eines Theils der alten Landwehr statt, bei
der Herr Dr. Heinrich Kelleter einen eingehenden erlauternden Vortrag hielt.
Auf der Generalversammlung des Gesammtvereins der Geschichts- und
A lterthums vereine, die in den ersten Oktobertagen des Jahres 1898 zu
Miinster in Westfalen stattgefunden hat, ist der Verein durch sein Mitglied
Herrn Dr. Armin Tille aus Kessenich bei Bonn vertretcn gewesen.
Die in den Generalversammlungen vom 20. November 1897 und
19. Oktober 1898 durch den Schatzmeister Herrn Stadtverordneten Kremer
20* "
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808 Chronik des Aacheuor Geschiehtsvereins 1896/98.
vorgetragenen Ucbersichten iiber die Goldverhilltnisse crgaben die folgen-
den Zahlen:
Einnahmen. 1896 18g7>
1. Kassenbestand aus dem Vorjahr M. 2081.90 M. 2150.22
2. Beitrag der Stadt Aachen „ 1000.— „ 1000.—
3. Jahresbeitrage „ 2240.— „ 2228.—
4. Riickstandige Beitrage „ 20.— „ 28.—
5. Ausserordentlicher Zusehuss der Stadt Aachen
zu Bd. XIX als Festschrift „ — „ 800.—
6. Mehrzahlung eines Mitglieds „ 1.80 „ 5.80
7. Ertrag aus der Zeitsehrift und den Sonder-
abdrucken „ 73.05 „ 76.20
8. Zinsen der Sparkasse „ 80.45 „ 60.57
zusammen M. 5497.20 M. 6348.79
1897.
Ausgaben. ^
1. Druckkosten fiir Bd. XVIII und XIX und anderes M. 1774.19 M. 2700.20
2. Buchbinder-Arbeiten „ 120.— „ 152.50
3. Honorare „ 1137.40 „ 1113.25
4. Inserate „ 65.30 „ 16.48
5. Porto, Fracht und Botenlohn „ 190.85 „ 224.05
6. Beitrag zum Gesammtverein „ 15.— „ 15. —
7. Tageskosten und Verschiedenes „ 44.24 „ 46.11
zusammen M. 3346.98 M. 4267.59
Es verblieb demnach Ende 1897 ein Kassenbestand von M. 2081.20.
Die Herren Gustav Kesselkaul, Wilhelm Math£e und Wilhelm Menghius
haben in beiden Jahren die Rechnung mit den Belagen gepriift, richtig befunden
und die Entlastung des Herni Schatzmeisters beantragt, welche die General-
versammlungen unter dem Ausdrucke des Dankes fiir die genannten Herren
ausgesprochen haben. Die Herren Revisoren sind audi am 19. Oktober
1898 wiedergewahlt worden.
Die Generalversainmlung fiir das Jahr 1897 ist bis zum 20. November,
dem Tage der feierlichen Eriittnung des neuen Bibliothekgebaudes, hinaus-
geschoben worden. Zahlreiche Mitglieder des Vereins batten Naehmittags
dieser Feier beigewohnt und der Vorsitzende, Herr Geheimrath Loersch,
schilderte beim Beginn der Versammlung die seit der Grundung des Vereins
zwischen diesem und der Stadtbibliothek bestehenden mannigfaltigeu, engen
und erfreulichen Beziehungen und sprach der Stadt Aachen, die zu dem
Gebaude fiir Archiv und Bibliothek liber 200000 Mark aufgewendet habe,
den Dank des Vereins aus. Personlich, so fiihrte der Redner aus, stehe der
Verein in enger Beziehung zur Bibliothek insofern, als deren Leiter seit
1890 dem Vorstande des Vereins angehbre und seit 1891 die Herausgabe der
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Chronik des Aachener Geschichtsvereins 1896/98. 309
Vereinszeitschrift init bestem Erfolge besorge. Die saehlichen Beziehungen des
Vereins zur Bibliothek seit der Grilndung des ersteren bestanden aber jetzt
19 Jahre, da der Verein, der in Verfolgung literariseher und wissensehaftlicher
Zwecke mit einer grossen Zahl ahnliche Bestrebungen verfolgender Vereine,
init Instituten und Redaktionen — im Ganzen iiber 200 — im Schriften-Aus-
t&usch stehe, alle diese Werke der Aachener Stadtbibliothek zum freien
Eigenthum iiberweise, wodurch jedes Jahr ein grosser Zuwachs entstehe und
die Bibliothek sehon eine ganze Reihe von Vereinszeitschriften der ver-
schiedensten Art besitze. In diesem Sinne habe der Verein den Bau des
neucn Gebaudes fordern helfen und statte so der Stadt den Dank fur den
jahrlieh ihra gespendeten Beitrag ab. Alle diese Beziehungen hatten einen
wiirdigen und erfreu lichen Ausdruck gefunden durch die Festschrift, weichc
als 19. Band der Vereinszeitschrift erschienen sei, und stets ein Andenken
an die Eroftnung der Bibliothek bleiben werde. Aus dieser Festschrift ergebe
sich zugleich, dass die Bibliothek zum grossten Theil aus Geschenken von
Aachener Biirgern entstanden sei, aber sie weise audi nach, dass diese
Manner fast alle, wie Peter Kornelius Bock, die beiden von Fiirth und
Alfred von Reumont, auch Pfleger der heimischen Geschichte gewesen seien.
Der Redner endete mit einem Hinweis auf den Schluss des Vorwortes
der Festschrift, dahingehend, dass die gesammte Biirgerschaft kiinftig dem
Institut in ihrem eigenen Interesse die verdiente Beachtung schenken moge,
damit die in guten Raumen jetzt geborgenen Schatze ihrem Zwecke dienen
konnen. Aber der Verein miisse von seinem Standpunkt wiinschen, dass die
Bibliothek vor allem eine voilstandige Sammlung aller „Aquensia tt enthalte,
alle Drucksachen, die in Aachen und Burtscheid und iiber diese Stadte ver-
offentlicht oder iiberhaupt entstanden sind, miissten dort vereinigt sein. Und
diese Sammlung miisse sich nicht auf Bucher und Drucksachen allein be-
schranken, sondem alles vereinen, was sich auf die Ortsgeschichte bezieht.
Es sei da zu verweisen auf Abbiidungen aller Art. Es miissten sich die
Sammlungen auch bis in die neueste Zeit erstrecken, denn diese werde fiir
die Nachkommen den Charakter der Geschichte haben. Da mbchte er die
Beschattung von Portrats, nicht nur von Mannern ersten Ranges, sondern
von jedem, der fiir die Aachener Verhaltnisse in Betracht komme, empfehlen.
Dann ruhe nodi manches unbeachtet in den Wohnungen, was der Bibliothek
wohl zu statten komme ; z. B. aitere Todtenzettel ; deshalb moge jeder altere
Drucksachen, Flugblatter, aite Zeitungen, und derartige Dinge auf diese Frage
hin sich ansehen, ob sie nicht, der Bibliothek einverieibt, Bedeutung und
Werth haben kbnnten. Ueberhaupt empfahl der Vorsitzende die Bibliothek
dem Wohlwollen und der Freigebigkeit aller, die sich dafiir interessiren,
Nach Erledigung des geschaftlichen Theils hieit Herr Provinzialkonser-
vator Dr. Clemen aus Bonn einen Vortrag iiber Vorbilder und Nachbildungen
des Aachener Ministers.
Zu der am 19. Oktober 1898 abgehaitenen Generalversammlung war
eine grosse Zahl von Mitgliedern der Diirener Lokalabtheilung, namentlich
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310 Chronik des Aachener Geschichtsvereins 1896/98.
aueh deren Vorstand, in Aachen eingetroffen. Der Versammlung ging die
dureh das giitige Entgegenkommen des Herrn Oberbiirgerraeisters Veltman
und des Herrn Stiftspropstes Buschmann ermoglichte Besichtigung des Rath-
hauses, des Kreuzganges und der Schatzkammer des Miinsters vorauf. Im
Innern des Rathhauses hatte Herr Stadtbaurath Laurent, an der im Bau
begriffenen Aussenseite Herr Professor Frentzen die Fuhrung und Erklarung
freundlichst iibernommen, wahrend im Kreuzgange Herr Stadtverordneter
Schmitz, in der Schatzkammer Herr Stiftsvikar Peters den Besuchern die
nothigen Erlauterungen gaben.
Nach Erstattung des Geschaftsberichts seitens des Vorsitzenden und
nachdem Herr Dr. Tille uber die Generalversammlung des Gesammtvereins
einiges mitgetheilt hatte, gab Herr Stadtbaurath Laurent in der General-
versammlung, die wie die vorhergehenden im Ballsaale des Kurhauses statt-
fand, an der Hand einer grossen Zahl von Zeichnungen und Photographien
cine eingehende Darstellung des Innern und Aeussern des Granusthurmes,
der, erst vor Kurzem einer genauen Untersuchung unterworfen, sich als ein
bedeutsames Stuck karolingischer Civilarchitektur herausgestellt hat. Der
Vortrag wird mit reicher Illustration im 21. Bande der Zeitschrift verbffent-
licht werden. Statt des verhiuderten Herrn Rektors Bosbach aus Vohwinkel
gab der Vorsitzende Nachricht uber eine von Herrn Bosbach im Klausener-
schen Hause zu Burtscheid gefundene grosse Menge von Urkunden und
Akten, welche einst dem Burtsch eider Stadtarchiv angehort haben, deren
Verzeichniss der nachste Band der Zeitschrift ebenfalls bringen wird. Der
Vorsitzende besprach zum Schlusse die Schilderung Aachens, welche der
Pariser Reisende Pierre Bergeron auf Grund seiner gelegentlich ernes Aus-
fiuges von Spa im Jahre 1619 gemachten Beobachtungen in einer grbsseren
Reisebeschreibung gegeben hat.
Nach Vorschrift der Statuten ist der Vorstand des Vereins in der
Generalversammlung vom 20. November 1897 neu gewahlt worden. Er hat
sich auf Grund des § 10 der Statuten durch fiinf weitere Mitglieder ver-
starkt und besteht nunmehr aus folgenden Persbnen;
Vorsitzenden Loersch, Dr. H., Gebeimer Justizrath und ordentlicher
Professor der Rechte in Bonn.
Stellvert re tender Vorsitzender: Schnock, H., Strafanstalts-Pfarrer in
Aachen.
Schriftfuhrer: Berndt, F., Hauptmann a. D. und Stadtverordneter in
Aachen.
Scholien, M., Sekretar der Staatsanwaltschaft in Aachen.
Schatzmeister: Kremer, F., Buchhandler und Stadtverordneter in Aachen.
Wissenschaftlicher Ausschuss: Loersch (s. o.).
Schnock (s. o.).
Fromm (s. u.).
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Chronik des Aachener Geschichtsvereins 1896/98. 811
Beisitzer: Coels, Dr. Freiherr F. von, Landrath des Landkreises Aachen
in Aachen.
Frentzen, G., Professor der techn. Hochschule und Regierungs-Bau-
meister in Aachen.
Fromm, Dr. E., Stadtbibliothekar in Aachen.
Greve, Dr. Th., Professor am Realgymnasium in Aachen.
Kuetgens, P., Stadtverordneter in Aachen.
Middeldorf, C, Burgernieister a. D. in Aachen-Burtscheid.
Oppenhoff, Dr. Th. F., Geheimer Ober-Justizrath und Landgerichts-
Prasident a. D. in Aachen.
Pelzer, L., Geheimer Regierungsrath und Oberburgermeister a. D. in
Aachen.
Rhoen, K., Architekt in Aachen.
Veltman, Th., Oberburgermeister in Aachen.
Nach § 10 der Statuten kooptirte Mitglieder des Vorstaudes:
Briining, Dr. W., Hiilfsarchivar in Aachen.
Buchkremer, J., Architekt und Privatdozent der techn. Hochschule in
Aachen.
Kelleter, Dr. F., Direktor der Lehrerinnen-Bildungs-Anstalt in Aachen.
Oppenhoff, F«, Gymnasial-Oberlehrer in Aachen.
Scheins, Dr. M., Direktor des Kaiser-Karl-Gymnasiums in Aachen.
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Druek von Herm. Kaatzer in Aachen.
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