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Full text of "Verhandlungen der ... Versammlung des katholischen Vereines Deutschlands"

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Verhandlungen 


der 


neunzehnten 


General⸗Verſammlung 


5 der 


katholifhen Vereine der deutſchen Länder 


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Bamberg 


am 31. Auguſt, 1., 2., und 3. September 1868, 


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Amtlicher Gericht. 


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Bamberg, 1868. 
Druck und Verlag von Otto Reindl. 


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ERS Der Vorort der NV II. cc ersehen der lache. 
tholiſchen Vereine zu Junsbruck richtete ſchon unter dem 29. 
September vor. Jahres eine Vorſtellung an Se. Ereelleitz, den 
hochwürdigſten Hrn. Erzbiſchof von 5 1 Mitharl v. Deinlein 
Die letzten zwei Generalderſammlungen zu Trier und Innsbruck, 
wird darin bemerkt, waren zu ſehr an die Gränzen Deutſchlands 
gerückt, als daß auf die Bitte und den Antrag der Stadt 
Luxemburg, dort die nächſte Generalverſammlung der katholiſchen 
Vereine Deutſchlands abzuhalten, für diesmal eingegangen werden 
könnte. Die Generalderſammlung zu Innsbruck habe daher am 
12. September in der vierten geſchloſfenen Sitzung den Beſchluß 
gefaßt: „Der Vorort Innsbruck ſolle mit Städten, die mehr in 
der Mitte Deutſchlands liegen, in Unterhandlung treten“ Der 
Votott habe ſein Augenmerk zuerſt und vor allen andern auf 
das „altehrwürdige und altberühmte Bamberg“ gewendet. — 

Se. Excellenz der hochwürdigſte Herr Etzbiſchof Michutl 
von Bamberg beantworteten dieſe freundliche Zuſchrift unver⸗ 
züglich mit der Erklärung, daß Hochdieſelben über die der Stadt 
Bamberg zuerkannte Auszeichnung ſehr erfreut ſeien und Alles, 
was nach den beſchränkten Verhältniſſen dieſer Stadt möglich iſt, 
aufbieten werden, um der diesjährigen Generalverſammlung eine 

tliche Aufnahme zu bereiten. — Die en Regierung von 


0 


Oberfranken wurde von dem bevorſtehenden Ereigniſſe unter dem 
3. Oktober vor. Irs. in Kenntniß geſetzt und der allerhöchfte 
Schutz Sr. Majeſtät des Königs Xudbig II. von Bayern erbeten, 
welcher unter dem 30. November allergnädigſt zugefichert wurde. 

Das von dem erzbiſchöfl. Generalvikar Hrn. Dr. Schmitt 
im oberhirtlichen Auftrage alsbald gebildete Vorbereitungs⸗Comité 
entwarf ein Programm für die Generalverſammlung und ſetzte 


jene Geſ d orduun | e fe der XII. 
— hl \ IN 10 e Ih a che en und 
auf der XIII. zu München im Jahre 1861 revidirt wurde. 
Sodann ſetzte ſich das Comité mit dem Vororte Innsbruck in's 
Benehmen und erbat ſich von letzterm die Ermächtigung, die 
XIX. Generalverſammlung in öffentlichen Blättern für die Zeit 
vom 4, Auguſt. bis 8, September unfündigen zu, dürfe was 
vom 1. Juli ds, Irs. an geſchah. Zugleich erging unter dem 
5. Juli, eine Adreſſe⸗ an. Se. päpſtliche Heiligkeit, 3 
darauf beſondere Einladungs⸗ -Schreiben an den ho 
rn Nuntius in München, an, die ochwürdigſten Ec 
und b. Bilhöfe Deutſchlands, ſowie an, hervorragende katholiſche 
Perſönlichkeiten, 1% aun nick i ſup god Bin ‚thirs 0 
Aab ill Ort für die Versammlungen, konnte dahier, nur eine 
Kirche beſtimmt werden. Schon auf der XVI., Generalverſamm⸗ 
lung zu Würzburg bewies ſich der herrliche Sgal der Schran⸗ 
nenhalle als zu beengt. Der felge Hofrath und Profeſſor von 
Moy empfahl, damals, Innsbruck, für die; nächte, Generglper⸗ 
ſammlung zu wählen, und machte den Vorſchlag, man möge die 
Verſammlungen in Kirchen, welche, hiezu, den meiſten Raum 
böten, abhalten. Dennoch wählte man in, Trier das, Theater 
und in Innsbruck die Reitſchuſe. Hier in Bamberg find aber 
Theater und die wenigen vorhandenen Säle zu klein, und mußte 
man ſein Augenmerk, auf eine Kirche, richten. Gerade fügte ſichts, 
daß die alte breifchiffige, Säulenbaſilita zu S t. Jakob reſtaurirt 
wird und daher ohne Altäre iſt. Sie konnte die, gauze 3 
und Ausſtattung eines Saales erhalten, welche Ausſt 
kunſtfextigen e wurde, Für die, ra 


Ausſchüſſe winse bebe S Geige Excellenz das Kapitel⸗ 
Haus“ Aberlaſſen, ſowwie auch das Gymnaſinmsgebäude biegt” be⸗ 
t. und für die Begrüßung der werthen Gäſte am Vorabende 
ee Aula gewählt, wozu bereitwilligſt vie Erlaub⸗ 
da emen ene shilpänn 58% ig ann meu nomol 
Um den ankommenden Gäſten den Aufenthalt in Bantberg 
möglichft angenehm zu machen, wandte ſich das Comité an die 
vorzüglichſten Geſellſchaften in Bamberg, die Concordia, Harmonie, 
das Karel. Caſfino und die Schützengeſellſchaft, welche ſämmtlich 
ſehr ſchöne Lokalitäten beſitzen, mit der Bitte, den Theilnehmern 
an der Generalverſammlung Zutritt zu gewähren, was in der 
freundlichſten Weiſe zugeſichert wurde 
Das Caſinbd erwiederte, daß ihm in ſeinen Räumen alle 
Gäſte der Generalverſammlung herzlich willkommen ſeien, und 
daß ſeine Ausſchußmitglieder bei der Begrüßung und alle ſeine Ver⸗ 
einsmitglieder bei dem Feſtzuge ſich freundlichſt betheiligen werden. 
Die Harmonie erklärte ſich mit Vergnügen bereit, den Mit⸗ 
Gliese der Generalverſammlung die Räume der Geſellſchaft zu 
oͤffnen! Die Schütze ugefe lUſchaft“ erwiederte, daß ſie mit 
beſonderem Vergnügen den verehrlichen Mitgliedern der kathol. 
Vereine Deutſchlands die Räumlichkeiten und den Garten ohne 
beſondere Einführung offen halten werde. Die Concordia 
ſtellte Haus und Gatten aufs Freundlichſte zur Verfügung und 
lud zu einem Gartenfeſte“ ein! — Auf weitere Geſuche des 
Comité wurde den Theilnehmern täglich und ſtündlich der Zutritt 
zu der ſehr bedeutenden königlichen Bibliothek, welche die wichtige 
Bibliothek des alten Bamberger“ Domkapitels in ſich birgt, und 
zum königlichen Naturalienkabinet herzlich; gern geſtattet“ 
Nach dieſen ire, welche die günſtigſte Etledig 
ung fanden, würden die ſtädtiſchen Behörden geziemend zur 
Theilnahme an den Feſtlichkeiten der Generalverſammlung erſucht. 
Es erfolgte eine ſehr freundliche Zuſicherung, daß ſowohl der 
Stadtmagiſtrat als auch das Collegium der Gemeindebevoll⸗ 
mächtigten in jeder geeigneten Weiſe ihre Theilnahme beweiſen 
werden. — Der katholiſch⸗pädagogiſche Verein in Bayern ſprach 


dem Vorbereitungs⸗Comité ſeine Abſicht aus, mit der XIX. fatho⸗ 
liſchen Generalverſammlung ſeine erſte Generalverſammlung zu 
verbinden und zu ſeinen Sitzungen, die, freien weden a 
zu benützen, welches Vorhaben vom Vorbereitungs⸗Comité“ 
kommen gutgeheißen und dem jede mögliche Unterſtützung z 
ſichert wurde.“ Als Lokal für die Sitzungen des pädagogiſche 
Vereins, welche am füglichſten gleichzeitig mit jenen Wogen 
ſchüſſe, der Generalverſammlung, in den Nachmittagsſtunden ſtatt⸗ 
finden könnten, wurde der neue Saal des Geſellenhauſes zur 
Dispoſition geſtellt⸗ 4 nt salat rn 
d DIR. Kunſtverlagshandlung von, Schulgen in Düſſeldorf 
ſprach den Wunſch aus, ihr zu ermöglichen, für die Dauer der 
Generalverſammlung eine Ausſtellung religiöſer Bilder vorzu⸗ 
nehmen. Es wurde ihr hiezu der Sgal des Kapitelhauſes be⸗ 
willigt. Damit wurde auch eine Ausilellung; von Paramenten, 
BERATER: u. dgl. verbunden. „gti nid 
Jill Auch der deutſche Cäcilienverein meldete vr Vorhaben an, 
während der Generalverſammlung Sitzungen ſeiner Mitglieder 
abzuhalten, um ſeine Begründung durch den Entwurf von Sta⸗ 
tuten zum Abſchluſſe zu bringen. Das Vorbereitungs⸗Comitée 
hieß auch dieſes Vorhaben willkommen, und wurde der Aulaſaal 
zur Dispofition geſtellt. Die St. Michaelsbruderſchaft wunſchte 
gleichfalls beſondere Sitzungen abzuhalten, wozu ihr der Sitzungs⸗ 
125 des Kapitelhauſes eingeräumt wurde. 
Inzwiſchen langte die Antwort des heil. Vaters, welche 
bereit am 20. d. M. auf die Adreſſe des Vorbereitungs⸗Comités 
von Höchſtdemſelben eigenhändig unterzeichnet worden war, am 
29. Juli beim Vorſtande des Comités an. Dieſelbe iſt weiter 
unten mit der Ueberſetzung zu leſen. Auch der; hochwürdigſte 
päpſtliche Nuntius in München, der hochwürdigſte Episcopal 
Bayerns, ſowie auch die hochwürdigſten Oberhirten Deutſch⸗ 
lands beantworteten die an Hochzieſehben ergangenen Wee 
in der freundlichſten Weiſe. In nit 
A: er der unmittelbaren Bomann wen 


* 


bilden 5 in welche di ie ehrenwertheſten a m 
e au N 0 Gremien des Magiſtrates und der ebe- 
Be ten 1 mit rößter Berei willigkeit e eintraten. 

nicht ge 10 Anke werden, i ſehr alle Bewo ner Is. e 


dem Comité in ſeinen W Men ein entgegen, kommen. 


110 ehuülm, 19110 419790 WE 33 ttafte Icli a ge * ill 64 * 


Programm und Geſchü ion. u 


A, Programm. ag 


JO mn nummern fp def 5 r N Sande 
e e aller katholiſchen bereine 
der deulſchen Länder in Bamberg. 


vom 31. Auguſt bis 3. Sept. 1868. in der St. SAFE 
Sonntag, den 30. Auguſt. > 

Von 10, Uhr, Vormittags bis 12 Uhr Mittags And ven g. lis 
7 Uhr Nachmittags Anmeldung und Aufnahme, der Abge⸗ 

ordneten, Eingeladenen und Gäſte im Ciſenbahngebände; 
NiB. Die Aufnahme der ſpäter Ankommenden findet am 
folgenden Tage von Morgens 7 Uhr an in den unteren 
Lokalitäten der Aula, tatt. An heidene Orten ee. ſich 

auch das Wohnungs⸗Comits 5 
Abends 7 Uhr: Begrüßung der Herren Agenten und Säfte 
‚mal n ek bin mmrbralr 17 30 
Montag, 31, Auguſt. 

Morgens 8 Ahr: Verſammlung in der Aula, von, da ech 

muz zug zum hohen Dome, bare! (bit 0 15 nach dem⸗ 

b a aa ee zu St. Jakob; dnſeloſt um 10 Uhr erfte ge 

BE sie, euerglverſ ammlung. RER EHRE E 

Nachm A l F e Wasch im Gymaſtums⸗ 

Gebäude. aan? 

Abends 7 7 Uhr: Erſte öffent, Seneraßert ſammlung in. St. Jakob. 

Den be mu Dit enſtag, 1. September. un 

—.— 8 Uhr: Feierliches Requiem für die verſtorbenen Ver⸗ 
ue ee im hoh en Dom;,, um 10 Uhr zweite deſchaſ⸗ 
ſene ( Generalverſamml ing in St. Jakob. 2 


2 HHAA Uzi, i im 6 in 820101 
Batmitiagl ub Eh hen, Der Ah Epe 
2107 lt 1 Kerle m Mien 
Han 7 ui "de ale ent liche Generale Nef, t 9566 in „St 
5 Mitlibach. 2570 teu DR Ii Nima? 1197 


K 10 Uhr: Dritte geſchloſſene Generalverſammlung in 
akob. 

Na 1 3 Ki PEST RG] RE ER 
Gebäude. mt m n 1 g o 1 F A 

Abends 7 Uhr: Dritte öffentliche Generalverſammlung in St. 

an Kr adio m peuiumatndlarınıd „Inet 
Donnerſtag, 3. September. 

Vormittags 8 Uhr: Vierte geſchloſſene Generalverſammlung in 
St. Jakob. Cbendaſelbſt: atnnas⸗ 

Vormittußs 10 mE!" Vierte und letzte öſßentliche Wchdratset- 

99 ammlung. e n eme gibt all T 

Nachmittags 1¼ Uhr: Genehnſnes Feſtmahl 3 des 

m Etlanger Hofes T D ene 1 

Abends 6 uhr: Garteufeſt in ver Geſellſchaft 5 

if baue u Biemme r k un ge 1% Wp 

1. Die an die Generalverſammlung zu ſtellenden Anträge 

wolle man möoͤglichſt bis 15. Auguſt bei dem ortlichen 
Comité einſenden, Note auch die Vorträge anmelden, 

„welche unabhäng jig bon den Betälthtin en ſind. 

N c if die ein troffen, daß die Verhandlunen 

er ährend dei t der Generalberſammlüng zum 

ir eg d 6 Wochen nach dem Schluſſe derſelben zur 
Vertheilung kommen, Die ſtenogtaphiſchen Au eichnungen 
der in der öffentlichen Generalverſamml 9 6 altenen 
Reden — am folgenden Tage von 8 bis 10 45 
Vormittags — Bureau zur gefälligen Correktut bereit 
N „, nach eser 8 t aber f ort zum Drute abge: 

* % Ji i nee, eee n 8 een 

ae! r Aeta en in Gaſt⸗ und Privathäu erm ft ein eigenes 

Comité gebildet, welches uf ſchelftliche Anfragen bis zum 


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eid pn 20, Auguſt und auch bei Ankunft Levi Abgebrveten x. 
Auskunft zu ertheilen bereit tft’ And bittet man, möͤglichſt 
U zahlreiche ee hieher gelan en zu laſſen, um mit 
Sicherheit auf vie Wohnungen rechnen u tümer 


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1138 (un. egen fit geſetzten e Aatuten, An, idee a; 
onen Die, Ömnenefperfammbutg vereinigf alle in Deutſch⸗ 
land beſtehenden katholiſchen Vereine. Die Generalvorſtände der 
werſchiedenen katholiſchen Vereine ſind vom örtlichen Comité hier⸗ 
mit eingeladen, ihre Jahresverſammlungen gleichzeitig mit der 
Katholikenverſammlung abzuhalten, und werden „ 
für die Vereinsſitzungen bereit gehaltemen . 
N 198. 20 Zur Theilnahme an den Wethandlungen ſind be⸗ 
igechtläte mie, aim ine eie man ene en eie 
a. die Abgeordneten der gedachten Vereine TT 
b. die vom örtlichen Comité beſonders Eingeladenen; 
el die nach erfolgter bee ne dieſen Comite 
18 154 N tn „leds imme on ee! 
2 3. Die Werfantitkung Feet 4 fuß Ab⸗ 
theilungen mar) 9 ara 
sun 19 a. für das Miſſtonsweſen; 790 ff e 13 9901 
bl. für christliche Laren, fd and eee 
bnrdan ah für chriſtliche Kunſt; Den 1057919 
M für Wiſſenſchaft und Preſſe; kan bb nt 


e. für äußere Angelegenheiten und Formalien. MEINT 


nf 


— 0 — 
3: 4. Die Verhandlungen dauern vier Tage (Montag bis 
Donnerſtag) nach, Angabe; des Programms, und werden am 
erſten Tage mit einem feierlichen Gottesdienste „eröffuet, wozu 
nach, mehrjährigen, Obſervanz das Requiem am zweiten Tage 


kommt. 
§. 5. Es finden während dieſer Tage beſondere und 
allgemeine Verſammlungen ſtatt, nämlich täglich: 
a. Sitzungen der einzelnen Abtheilungen; 


b. geſchloſſene 0 eralverſammlungen; 
e Spa Garen 


se 6 TE 4 nee lb ſiſtängdig e agent: 


8 8 1 Glam. LTE 
In der Ru 15 x 9810 0 A Generalverſammlung 
befolgt. wi ind) ſollen o au d Vötmnitkagen die 8 19 0 Gene⸗ 
ralverſammlungen, an den Nac 1 5 die Sitzungen der ein⸗ 


1 


zelnen Vereine und der beſonderen fünf Abtheilungen, an den 
Abenden die öffentlichen Generalverſammlungen ſtattfinden (ſ. 
Programmier, HE eee eee ene ee 

F. 6. In der erſten geſchloſſenen Generalverſammlung 
werden auf den Vorſchlag des örtlichen Comité gewählt: der 
Präſident der Generalverſammlung , zwei Vicepräſidenten und 
vier Schriftführer. Dieſelben bilden mit dem vom Präſidenten 
der Generalverſammlung zu ernennenden Vorſitzenden der Ab⸗ 
theilungen und drei vom örtlichen Comité aus ſeiner Mitte zu 
bezeichnenden Mitgliedern die Vorſtandſchaft. 

%K. 7. Der Vorſtand einer jeden der im §. 3. genannten 
Abtheilungen ernennt ſich einen Stellvertreter und einen Proto⸗ 
kollführer und conſtituirt alsbald, unter Anberaumung der Zeit 
und des Lokals für die Sitzungen, die Abtheilungen. 

§. 8. In den geſchloſſenen Generalverſammlungen, wird 
über die Verhandlungen der einzelnen Abtheilungen berichtet und 
discutirt. Ohne beſondere Erlaubniß des Vorſtandes darf in 
dieſen Verſammlungen kein Gegenſtand zur Sprache gebracht 
werden, RE Fu in einer der, Abtheilungen vorberathen 
worden iſt. inna u nian 199 n N. un 1 


WW = 


% . A. In den, geſchlaſſenen Generalperßemmlungen wi 
ler 12 agesordnung, für die ächſtſolgende öffentliche, Gene⸗ 

Tolperſgp Wiebe feſtgeſetzt und. werden die Redner (bezeichnet, 
welche 14 derſelben das. Wort nehmen ſollen. Dem; örtlichen 
Comité liegt es ob, in Beziehung a Beides Vorſchläge vorzu⸗ 


bereiten, über welche der Vorſtand zu beſchließen hat. Etwaige 
Anmeldungen zu Vorträgen müſſen dieſem Comité unter ges 
nauer Angabe des de ds vorher ſchriftlich mitgetheilt 
werden. 

§. 10. Der Präſident Abe wacht die Ordnung der Ver⸗ 
ſammlungen, ertheilt und entzieht das Wort und ſtellt die Er 
zur, Abſtimmung d d nen eee ringe 

§. 11. Die Schulfſfühnem haben die Protokolle e ae 
die Aufzeichnung der Controle nder Abſtimmungen, ſowie die 
Einſchreibung der gestellten Antröge zu beſorgen Jeder in einer 
der Generalverſammlungen zu ſtellende Weng Mußt De ät 
deuten ‚schriftlich eingereicht werde gg. 
F. 12. Die Vorträge dürfen nicht abgehen werden; es 
ſei denn, daß der Vorſtand e ee 


Voraus die Exlaubniß gegeben hat. 20% Fnugitch ü? 
Alt 13, Politiſche Ade safe ae glg 
Ban ir Nic Jan, 1 319. INN Ae In It 


F. 14. Jeder eh an der dad ahl wei 
15 Eimſchreibung⸗ drei Gulden und erhält Eintrittskarte, Plan 
und Führer von Bamberg mit Programm und Geſchäftsordnung 
und den 6 Wochen nach Schluß der Murareerſammkung er⸗ 
ſcheinenden. Bericht SAN e ich neunte „nd 
F. 15. Zu den öffentlichen Gelebte m hue haben 
auch Nichtmitglieder Zutritt „von denen ein Gulden erhoben 
wird. Der Ueberſchuß der Einnahmen nach Tea aller RR: 
lagen, gelangt an den Bonifacinsvereimrh< ill ;untinlorımy 

$. 16. In der letzten geſchloſſenen e ee 
wird auf den Vorſchlag des betreffenden Comité's der Ort be- 
ſtimmt, wo die nächſte Generalverſammlung ſtattfindet. Das 


12 


bisherige "En, itt welchen bes, bort zil bildente in Ber⸗ 
bindung teilt, übernim ole gage ee 90 12817 
e tles i bet eſchäft fs Krank KT nicht 

untetllegt den Antorbilungen des Vorſtandts. H 


n 15 Ifta 204% fm ban 11 Jo 80 teil „umd 
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n tun imad mosi fre ut menen 
Mis heztim Bilttercht: dran neee 70 ane don 
III 1 770% 

Eur ina dau ng 01 
mn, ig nei inn mat und ur aun isa nuf 
neunzehnten Generalverſammlung der hatholiſchen Vereine 
der deutſchen Länder FIR 
51% Bart in Bamberg. Di gun 915 a0 
Ziaufsolge Veſchluſſes der XVIII. Genetatverſammung würde 
vom Vororte Innsbruck die Städt Bamberg als Ort det dies⸗ 
jährigen XIX. Generalverſamitlüng auserſehen.“ Dieſelbe wird 
am 4. Auguſt, 1 2 und 3. September d. Is, ſtattfinden. 
Das Vorbereitungscomité beehrt ſich' kraft ſpezieller ſchriftlicher 
Ermächtigung des Vorortes vom 6. Juni bi. I!, das bevorſtehende 
freudige Ereigniß hiermit allenthalben bekannt zu machen und 
an alle katholiſchen Vereine die dringende Bitte zu richten, die 
XIX. Generalverſammlung in der alten Biſchofsſtadt Bamberg, 
dem Mittelpunkte Deutſchlands, recht zahlreich, zu beſuchen. 
gung Bamberg den g Juliſ 868, AR n ß un 
73. ene, Das engere Vorbereitungscomité. aa aun 
Dr. Bauern ſchmitt, Vorſtand des Collegium der Ge⸗ 
meindebevollmächtigten; Ben ter, Präſes des 5 Geffendereins ; 
Burger, Magiſtratsrath; Graf v. Froberg; Gerſtner Ap⸗ 
pell.⸗Ger⸗⸗ Rath; Kirchner, Seminar⸗Regens; Dr. Schmitt, 
Generalvikar; Dr. Schneider Bürgermeiſterz von Tau ſch, 

General; Dr, Thumann, Domkapitular. 
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e den dd ee Merelis deeimus 
ug hf; ane e N 92 0 onfige mi 5 IP eteriti 
opipnie,aigne, Reverendissimg, ae Excellentissin „Archt 
episcopo „Bambergensi, Micha \ e sun, gt protesente 


hoc anno hie Bambergae 2 ebitur. ton 

Ad sepulchra sancti Henrici imperatoris secundi ejus- 
que conjugis virgineae sanctae Cuneyundis'nat\rion"Säneti 
Ottonis, Bambergensis Eeclesiae quoi lam Praesulis, Pome- 
ranorum Apostoli, et piae memoriae Clementis PP. II. 
die 31. mensis Augusti, 1., 2. et 3. Septembris hujus anni 
undique virinfideles Sochlldent ut in ea quam profitentur 
fide se invicem,‚eonfirment, unitatem cum sancta matre 
Eeclesia et obedientiam hilarem erga Romanum Ponti- 
ficem, sancti Petri Apostoli successorem et Jesu Christi 
b nostri in terris Vicarium, universe orbig alta voce 
declarent, pietatem filialem erga sanctam Ecclesiam nutri- 
ant, de eo ad augmentum Religionis in hujus saceuli 


tempsatalibus; napessarüis a ee Ae e chari- 
tati 90 in igen AmmEnb ct ani malln „i len 
17 Id dem ta 1 Opus e 131590 fiducig ‚aspir 
cienty nisi ad, Te; Sanetissime, Paler, qui, Jucerna,‚supra 
eandelabrum, posila, Eeclesiam ‚doctring, „go elesti, 15 700 
firma, petra a Christo un ares N ‚pasipr;ban 
gregem tuum ‚ad, fontes ‚sa em auf BE ei 
conventui nostro Bel ren — ug, erunt 


» mM = 


amussis in propositionibus, ‚gyae tractabuntur, in resolu- 
tionibus, quae decernentur. ö 

Animi Tui e Kies roboräbit, benevolentia Tua 
nos inflammabit. Utinam omnia, quae agemus, Deo om- 
nipotenti ad Honerem, Heelesinge Dei ad salutem, Tibique, 
Sanctissime Pater, tot 971 atque doloribus afflieto ad 
eonsolationem procedant- N 

Hisce declaratibnibüs nds“ Hümiillime infra scripti, 
quibus Conventum praedietum in urbe Nee prae- 
parare incumbit, Cönjungimus su sup plicationem, ut Sanctitas 
ud propositith 'sociefatun um ah ichrum ap be 0 Ok Con. 
ventum ipsum Deo achudantes mos p perag 25 R 005 
quidem corpote, Praesens tamen pri Serie e ai Tu 


amplecti et benedfellbis Aposte alia irrigars 

netur. and Gi Sts er ‚a dic Jag 9051 
20 unde 211038 100tui Fi ian 8 1498 54 

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inen Sun mi Heilig! er Vaterl ‚us bs aubosus: ob as 


Die XIX. Generalverſammlung der W Vereine, 
Er in allen Ländern deutſcher Zunge be hen, Toll nach be 
Wünſche der vorfährigeit Saen 9 Wiicht in glänzen⸗ 
det Welſe in Intlsbrüc ſiattfand, Heiler in der Statt Bam 
berg abgehalten werden e. Glen, der Hochwürdkgſte 
Eiche Michael von 1 haben dieſem Wunſche freund⸗ 
lichſt ce mut und die Leitung der vlesſährigen Generalver⸗ 

g bereitwdilligſt übernommen Gon iind 


=: — 


An den Gräbern des heiligeit Kafſers Heinrkch II. und 
ſeiner jungfräulichen Gemahlin, der heil. Kunegunda, des 
hl. Otto, ehemaligen Biſchofs von Bamberg und Apoſtels der 
Pommern, ſowie des Papſtes wür enz II. hs De nkens 
werden nunmehr am 31. Auguſt, „ und September 
dieſes Jahres gläubige Männer von Be er sich RER 
meln, um ſich im lauben, den ſie bekennen, wechſelſeitig zu 


ſtärken, g ae der hl. Mutter, der Kirche, und 


ihren freudigen Ge 1 gen den römischen Biſchof, den Nach— 
folger des hl. Apoſtels IM rus und Stellvertreter Jeſu Chriſti 


unſeres Herrn auf Erden der ganzen Menſchheit mit lauter 
Stimme zu bekennen, die kindliche Liebe gegen die heilige Kirche 
zu nähren, über die Mittel, welche zur Hebung der Religion in 
den Stürmen dieſer Zeit zu ergreifen ſind, ſich zu berathen, mit 


gegenſeitiger Liebe ſich einander zu entflammen. 
0 ne Nan dude Moosegg d nainlse. „ul oel 
7 


e nee hir lee can ernehmer, eines solchen 
Koh 9005 el alen in als auf, unſeren hl, Vater, 
cher als d s, auf 1 0 e geſtellte Licht die Kirche mit 
1 e 0 en ‚Schr ve erleuchtet, als der ſeſte durch, Christus 
geſetzte Fels die 12 ſtärtt, als der gute, Hirt ſeine Heerde, 
ꝓA““ fer aa Kl Dr, 
wird ü unfere, Hasen Hi die 1 des Glaubens, Deine, 
ii in bie Nicht ſchnur b ei den A trägen, die verhandelt, 
5 5 10 üſfen, die geſaßt Werden, Jin aiıla9av 20 Oibusg 
| „Deine Geiſtesſtärke wird uns kräftigen, Dein Wohlwollen 
Ans begehen Möchten lles, was wir verhandeln werden, 
dem allmächtigen Gott zur Ehre, der Kirche Gottes zum Wohle 
und dem durch ſo viele Sorgen e . e 
igſten Vater zum Troſte gereichen!? W D eee ba 


Mit dieſer Erklärung verbinden die dent gſt url 
neten, delten die Aufgabe obtlegt, die-Worbeteitiit n gar Gele 
ralberſammlung in Bancber zu treffen, die Bitte, Eurk Heillgteit 
wolle das Vorhaben der katholischen Sera billigen, die iltit 
Gottes Hülfe bald zuſantmentretende SEE Ang" bb⸗ 


— . — 
— 7 — 


wohl leiblich gahweſend e doch im Geiſte gegenwärtig mit Wohl⸗ 
an beglücken, und mit der Gnade, des apoſtoliſchen Segens 
ten. ann Af nos Sache Mime a Id 
ir, 100 in! a Al: 1190190 N T 2 Yiaraf ge 
TE Juli 1908 Hm? de mo. menu ae 
n % it 5 fan ad on 1 Hehe 21% 5510 
u; Kinetin if 1199 2 8 en sus ln. 
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ni naigil 1% KMU ug cbt J id an umi uz 
F tinf, (lad mann. 130 


i, Balten 2.5 dad if ee eee 
Dilecti Filii, Salutem et A ostolicam Benedictionem. 
Nihil“ certe N gtütus, us, nihi bt tabilius esse 


0 2 
quair ut‘ as berkihie CART eie janae, a isq de Ri. u 5 
temp de antik ie sub Sderoruch ‚Anti lädt Acker 
Gal 6 per C. qua ber, ada ‚exemplo "ealholica al de ductu 
et hüſu 8 K och eee Aa doc 1105 nani 1 
tür” defeihdaht de pestiferos inimieorum Ki 115 m 710 N 60 
relellant i 10 dee on el imp 155 ei RR 1 
ab- Hallgant. dle Dilecti Fill, inge ent 4805 e ) str, 
gaudio ex vestris Litteris intim ge ü Ka Me Be 
Cathedrain n ens ieshserytis, et 
Kalendis hujus menzis datis novwimus; decimum nenum 
ommium Catholicaruni in Germania existentium Sodali⸗ 
tatum generalem Conventum in ista Bambergensi eivitate 
ad sepulera Sancti Henrici Imperatoris, ejusque virgineae 
Copjugis;; Sangtge C unegundis die, 34, proximi mensis 
Ueber e „ . ſuturi mensis,Septembris esse, 
Sade uc get aus pice Venerabili Fratre ‚Michaele, 
ausdem Bambergensis, Dingpesis, Archiepiscopo. vigilantie, 
or rn n bee Wg 


dem eatholicarum Setietatum Sodälibus summbpbre cbidt 
ess“ in hob habende Convent é Ginüia, Ded àukiliante, 
suseipere consilik, quae ad inajoreit stthetaé mätris Fetle. 
Siae utilitatem et gloriam in Häte prassertim tanta tempôrüm 
perturbatione et iniquitate Cbnducere Possint““ Nos igitur 
dum hos ogregios veströs, et vestrorvum Södalidtn Sensus 
entholiche Eeclesiae filiis ‘Plane dignos vchletenter graf 
lamur/? a Deothumiliter exposeimüs, uf in’ cmEmOrTütö 
Conventu Vobis“ et eisdeim Sodälibüs in'ABundantia ätvindd 
sunelgratiae adessé velit““ Atdüte- Hüiſus“supernt“ prackidti 
auspicemg et pracctbude paternge Nostrae caritatis tébtem 
Apostolicam Benedictionem toto ebbdis Aleeftt Vobig isis, 
Dilecti Elli, et eunctis Sbeietätum Cütholichrüm Germärike 
Sodalibus peramanter impertimus. % % ee ee 
n ben et wg ee lic 4% tin end, lg Wau 
Datum, Roma apud Sanetum) Petrum die: 20: Juli 
N, aun re ang of ig Jod 87070 
571150 Pontificatus Nostri Anno Vicesimo,tentio. io, omlımı 
Rand dan und, Warbiszagein 
24 2007 at; * oute 20. Pius, PP. IX, 190 30 
BD And: Na) nan tn a Ha en ache 
ine nme Fa nad d gun 
Salate: Ale leur adsifiod Aislgisraduren& nabilttäg zn 
Ii Beutfee, Uebersetzung; aun, auch nocbilnäg 2516 
51051 % ce bud Ack, yaliadtra, ee eine 2 nbi; 
N a % Pins ke. 25 tile he aun Jude 
Geliebte Söhne! Heil Euch und der Apoſtoliſche Segett. 
Es kann Uns ſicher nichts angenehmer, nichts erwünſchter fein, 
als daß in den gegenwärtigen für Kirche und Stagt ſo unglück⸗ 
feige Bel 2 Männer un nie i ing 
lichen Vorſtände durch Werk, Wort und Beiſpiel die Sache, die 
Lehre und l ge katholiſchen Kirche und dieſes Apoſto⸗ 
liſchen Stuhle chützen, vertheidigen die verderbenbringenden 
Grundſätze feindſeliger Menſchen widerlegen, ihre böſen Unter⸗ 
nehmungen und Angriffe zurückweiſen und brechen. Daher haben 
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 2 5 


und vom erſten Tage dieſes Monats datixt iſt, erfahren, daß 
die XIX. Generalverſammlung aller katholiſchen Vereine, die in 
Deutſchland beſtehen, in der Stadt Bamberg an den Gräbern 
des heiligen Kaiſers Hei 1 rich, und ſeiner jungfräulichen Ge⸗ 
mahlin der ſeligen Kunegundis am. 31, des nächſten Monats 
und am 1, 2, und Zten des, künftigen Monats September 


unter der Leitung und dem Schutze Unſeres Ehrwürdigen Bruders, 


des wachſamſten Erzbiſchofs der. Dibceſe Bamberg, Michgel, 
abgehalten werden ſoll. Auch haben Wir mit der größten Wonne 
erkgunt, daß es Euch und den Mitgliedern der katholiſchen Ver⸗ 
eine eine große Angelegenheit ſei, in der abzuhaltenden Ver⸗ 
ſammlung alles das mit der Hilfe Gottes zu berathen, was zum 
größeren Wohle und Ruhme der heilige Mutter der Kirche 
beſonders bei dieſer jo großen Verwirrung und Verkbimmertheit 
unſerer Zeit nützen könne. Während Wir dahet dieſe Eure 
ausgezeichnete Geſinnung und die Eurer Genoſſen, welche der 
Söhne der katholiſchen Kirche vollkommen würdig iſt, ſehr be⸗ 
glückwünſchen, erflehen Wir in Demuth von Gott, daß er Euch 
und Eueren Genoſſen ber Eueren Verſammlungen in der Fülle 
ſeiner göttlichen Barmherzigkeit beiſtehen w 7 Als Unterpfand 
dieſes göttlichen Schutzes und als einen N eis Unſerer ausge: 
zeichneten väterlichen Liebe ertheilen Wir Euch ſelbſt, geliebte 
Söhne, und allen Mitgliedern der latholiſchen Vereine Deutſch⸗ 
lands mit vieler Freude aus innerſtem Herzen den Apoſtoliſchen 


Segen. Acht Jod bin e e mund e 
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15 1. Pius IX, Papſt. ut 2 033 
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ekistentiüt decimus nönus 15 86 „an 15. 5 b Bam a 
31. Augtsti, 1. ute 2 85 1 pe) Jo mee Omnes 
Sanctae Beclesia Ali, qui eo Yeah de re e tan alu ri 
einholen El in NHln), ut Armelur des hisce, diebus 
idifföte isn, BE spes 15 5 e i mi seriis, neoen- 

audi ehrte, gta Fe Sb 0 en. perducit, 
Mos CARE talem pr Hi en cahles s gm ah ‚supplices 
ad Beatissimum "Pätrem 52 imus us, s, quibus, be nedictionem 
Apostolicam pro proposito c Lance dendam ravi is N98 
possuinus quin et Excellent a Ves ea ‚Reverendis simam 
hisce enixe 10g ems, ut 1088 C0 15 uventu 1 ee 
peragendo Be Gg 5 Ku ee t ‚dileetissimi 
Patris Nuntio praesente gaudebit eivitas ene en 
et laetabuntur omnes, qui ad eam e Germanorum regionibus 
confluent, dantes gloriam Deo et servantes pacem omnibus 
hominibus bonae voluntatis. 


3 die 28. Julii 1868. 


h tu 
Er eellentihe Vestr ae 


re 1 H 9umia 2 a1 
tininrodl Balidsrom —¹ 
a“ obedientissimi Servi. 


jsgahsisgrg Sun il 8e Pi rege? ©, 
ld mis 151908 Dr. Leon. Schmitt, V. Gen. „ Eliab 
| ir 


Eu 
In deutſcher Sprache: 


5 Eure Eicellenzl rl 
Hochwürdigſter Heir bidbiſhef und Nuntius 


much ni un dohe x er! hau angie uw = * 5 

Die XIX. Generalverſammlung aller katholiſchen Vereine 

der u 1 delt „in We, „Jahre. zu Bamberg am 
31. August, 1., 2. und 3. September abge lien werden. Alle 
Söhne der Hanger nch welche zu immienkon ommen, wollen nur 
die Angelegenheiten des Chriſtenthums zt dem Ende berathen, 


daß der Glaube in dieſen Tagen d ilttit geftüct, 
ge 1 Ar Son Alen e 

Liebe entftanm er N . a dem binden de rn 
ng 1 95 a Sehe 70 77 Genen 
e ee e eee, 
ten hee en e will aber auch ui 
Eite Ereellenz e i U bi { 4 5 lun 
beit v a . eu eiguwehnen. ... Die. Gegenwart 
des . gel iebte ſten Vaters 


würde, die, Stadt 

Banberg lid alle jene och erfeenen, welche aus allen deutschen 

Gate zich Ne teÖmen werden, indem fie Gotz die Ehre 

we et eben egen 2 Ai enſchen wahren, die eines 
gitten Wi len sind. 8. 12 


er 319 Jen 20 1179 idobn 32 Dinges 1 din 211184 


„ Bamberg, e den 28. Juli 1868. jup game inudsiasldn 


ardismo MODS 2917192 10 Got mino 20 ab Jesuiten 
Iennterſchuſden i 
80 iilul e gib gc 


Antwort darauf: 


Otis J 90118 DAA 


Perillustres atque onorabiles Domini! 
1% imieailasıba« 


Quae vestris ‚litteris, 4 28. Julii nunc praeterlapsi 
datis, mihi exposuistis de Conventu Societatum Catholi- 


N 


u * 


carum totius Germaniae in ista Bambergensium Civitate 
proxime habendo, non vulgaris ı ypluptatis, sensu me affece- 
runt, atque, bäfriiheim sane laetitiae materiam suppedi- 
be? enim scio quot salutaria instituta aut primam 
suam originem u, vis vitae 8 ae sump: pserint ex EJus- 
modi Conventib is, 40 0 er in iisdem Catholicorum 
ex tota Germania advenientium Spiritus, hodierno indiffe- 


rentismo contrarius augeatur et foveatur. 


n anime er itrbttatte“ per Vs“ ad me facta, 
summa grätitüciftis sense kai et eine duplo 
* för elne Atlipers ocddsionem tb tot 
iglone, piétäté "ae 30 nig präestahtes 'viros ex divetsis 
Herde Partibus in simül ddveniéntes p igesehs ond nspi- 
cere Alto" posen Sed ducmtttis at dent hie. desi- 
derb baftskackäl, a präceipub obstat cast, 9 ubd te 59 
du i Are: Göhvehtiß” hie Monde bil non 
altum ih’ locum pröficisei debeaih. Nadia 
n rpöre üöbsens fuero, Spiritu” än dane 
conjunctüßs erb, et Deum Ömni woteltem f in ‚hu mi 007. 
dis mei Läpfeczdöß n it ipse a duo es mn Hi en b 
mum et inne donum bperfectüm sup bet a socidg 
tiarum sunrum plenktudinem ea et salut taria opera 
ber vos incepta confifinet Perficldt 46 s ode HR 
4 05 Gratias am plissimas ‚Vöbis'refero PC 0 TO Ling 55 ri eee 
td Re, ats einceris observäntiae sens lelbus 


pertaneo- 194 fi; 9851 4.409, i igen. f 
1¹0 Ae 11 Din ij nee ui girl ra < 10 
VMbusebit 1 a) 1. Au ugust 1868, sidauregadın. amt nin, dn 
An aid mi Had chi t Devotissimüs fümülüs hildial 


4% ni nad mg, 18 di DT, Oak i Arch 4% dong, 


Mug ii da e 755 Finn G 8% rehiepiscopus 
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— 22 — 


Alis) nien gits slai- mi Oise anıdol ming 


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1 | 5 u 8125 e n. ſch zugegen fein, bei dieſer 
e iele du , STEHE 
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B Be 4 en, Le ſprechen ind 
Span, warm 10 Sc Feilen Man 
kann, if — 2 dieſe, daß i ich gerade zu der Zeit, i 
die Generalverſammlung in Bambef ndet, vo 
1 Ne 


abweſend ſein und anderswohin reis ifen m 


leiblich edlen ſein werde, ſo werde ich doch im Geiſte ho 
Ihnen F * und w erde 6 9 mächtigen Gott in der 


Demuth i Weites 5 „von dem jede gute 
Gabe Hi jedes e Ges. 10 8 über alle Vereins⸗ 


genoſſen die Fülle ſeiner Ku 55 ieße, und daß er dg 
2 8 e x W a 1 N e 5 * 
So Ihnen en innig hre 


erwieſene aüsgezelchttete Gefälligkeit und verbleibe mit größter 
Hochachtung H 0010 ene . 1 4 
regen aeg Ihr 2d ng e 
München 1. Auguſt⸗ 18687 um alien ann‘ nm 
ars din nidnako 9a ergebenſter Diener, 220111 
gunlüf ro ang ai jun Petrus Franziskus, Erzbiſchof 150 7 
sinds, bie u Damaskus, Wann 
e eig apoſtoliſcher Nuntius ud 
ee eee nta an han itt e i 
An gummi ure aid nc, nt eee e 
Mm ui nau pit of nt e eee ee, 
een eg un anne nat 
| = | VI. N 0 t affen 
Mae Winnt rat, artnet. ment 
1 dreſſe nee 
err | an den 15 
hochwürdigſten deutſchen Episcopat und Antwort darauf. 


* 


A. Adreſſe. 
deter % 5140 Gnaden! 1 1 


Das ehrfurchtsvollſt unterzeichuete Comité erachtet es für 
eine ſeiner dringendſten Pflichten, Ew. Gnaden in Kenntniß zu 
ſetzen, daß die diesjährige Generalverſammlung der katholiſchen 
Vereitle Deutſchlands in unſerer erzbiſchöflichen Stadt Bamberg 
am 31. Augüſt, 1. 2. und 3. September d. J. gehalten werden 
wird, und beehrt ſich, an Ew. Gnaden die unterthänigſte Bitte 
zu richten, dieſe Verſammlung durch Ihre hohe Gegenwart zu 
vekherrlichen. e e dee , nuten 
Seit ihrem Beſtande waren die katholiſchen Vereine be⸗ 
müht, vor der Welt das Zeugniß ihrer Einheit unter den aßo⸗ 
ſtoliſchen Oberhirten, ſowie ihrer Liebe, Verehrung und Ergeben⸗ 
heit gegen dieſelben abzulegen, und von dieſem Geiſte durchdrungen 
war ihre Thätigkeit eine geſegnete auf den verſchiedenen Gebieten 
des öffentlichen kirchlichen Lebeits: d neee na’ moprofust, 


ee Wohlwollen, welches dex hochpürdigſte Episco⸗ 
pat Deutschlands dieſen Beſtrebungen ſtets zuwendete, und der 


Wunſch, daß die heuer in unſerer erzbiſchöflichen Stadt ver⸗ 
einigte Generalverſammlung neuerdings das Bild der in unferer 
heiligen Kirche, beſtehenden Einheit der Gläubigen mit ihren 
Oberhirten, darſtgle, ermuthigt, uns, auf die guädige Erfüllung 
unſerer unterthänigſten Bitte um die perſönliche Theilnahme 


Ew. Gnadegezu hoffen. 540 
Wir ſtellen nur noch das gehorſamſte Anſuchen, Ew. 


Gnaden wollen, wenn Hochdieſelben die Generalverſammlung mit 
Ihrem Beſuche beglücken, uns ſo frühzeitig davon in Kenntniß 
ſetzen, daß die nöthigen Anordnungen zum gaſtlichen ann 
getroffen werden können. IV ix 

Genehmigen Ew. Gnaden den Ausdruck unfee fen 
Ehrerbietung. 21126 


md ıın - 


unnd Irowink Hu Inyuaaigd uach (lnterſchtißen) n “ 


* 


5112 rät A * 
B. Antwort des hohen Episcopats Bayerns: iir Line 


Auf % 121975 Hochwürdiger Herr- Vorſtand des 8 SER 
15 Me, i ee, Vorbereitungscomité's! imanira ni Ini; 
hliladint % eee eee eee Na. en e za 
ld Die in Würzburg Boll, Gonferenz,; ver Bi 
— * haben die am 45, dieſes an. fie ergangene Einladung 
3 rigen, Generalverſammlung der, katholiſchen Vereine 
Deutschlands zu Bamberg mit, Dank und Befriedigung. entgegen 
genommen. Mit den von dem Vorbereitungscomite, der XIX. 
Generglverſammlung in deſſen an, uns gerichteten — 
ſchreiben ausgeſprochenen Geſinnungen und Grundſätzen, ſehen ſich 
dieſelben a aof rin ee 
„e Menn auch, die Oberhürten der Provinz München, Ireiſing 
und die ae der Provinz, Bamberg, von, den vielen Hir⸗ 
tenſorgen der Gegenwart allzuſehr Anſpruch genommen, be⸗ 


ha, Re de. Einladung nicht folgen zu können, ſo wür⸗ 
a dieſelben dennoch vollkommen, die Bedeutung und die 
ade dieſer katholiſchen Verſammlungen, namentlich in der 
Gegenwart, und ſie alle hegen den lebhaften, Wunſch, daß dieſe 
NIX, Generalwerſammlung, des, katholiſ . 
By] 11 1 y aantezend auf die entschiedene kathoüſche 
fe e fördernd, für dir Hauptzwecke der Verſammlungen, 
a d ei nigend zu jenem gemeinſamen katholiſchen, Voxangehen, 
wirken möge, welches mit. beſonnener Kraft, durchgeführt, nur 
Jun, Helle der Küche, wie zum, Wehle des, M üs d 
Andes frommen kann. „ ee e eee e e 
91115 Uebri 1 ben die ‚anterzeichnelen,, Sberhirten, den 
beechwürdigſſen Herm e von Bamberg in, ſeiner Eigen⸗ 
| nn Dibzefanbifchef,gebsten,; persönlich ede Generalver⸗ 
ſammlung, jenen Wünſchen und Hoffnungen des bayerischen 
an? Ei und warmen Ausdruck zu geben, und es 
jammelten auszuſprechen, daß die Bischöfe Baperns das 
e derſelben mit ihrem Gebete; und mit ihrem 
gleiten. wa Ben 8% 57514 
— Juli 1868. 223 N Magitchiu 
ante, ont Wenne ef % N07 + Mat ü ade 
a ict What BD ER LT BEE ud: I nf 2 
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. Mont des“ 90 Ar I 
Pölten — wie en Be eee aß, 


m bätmman upunmeunfeät mafia 114 „aun 
9% Die e e Vera 
wieder, toit allzährlich, zur Berathüng' und Be ei, ſte 
abeekjete beitragen tunen, täthelſſhe Berl siehe 
Lebelt zu fördern und die fortwährend“ ſich Fe Hi griffe 
gegen dle kathvliſche Kir rche abzuwehren. Sie wolle, wie es 
kinſt beim Balt von 0 alem geſchah, in der einen ald Bas 
Aude fan ue del Ser Get une t — 
Hand das Schwert zur Abwehr der Feillde enge" 
greifen und erfüllen dh broßes Bedlürfniß We einer 
Jen i die alkkäthelfſcher Later aufhören wollen Au 
tattiötifch zu fei. an die Einzellte ett re , 
durch und dürch kätheliſch ı fein, kächbeliſch 8 
zu ſprechen, und gätz“ vorzüglich hal deln. Sb 
das kathöltſche Volk die Geſellſchaft retten, die n | 
ohne Gott in der kützeſten Friſt zu Grunde gehen f Hu 
dieſe große Aufgabe des katholiſchen Volkes, welches einen fo 
wichtigen Beſtandtheil der katholiſchen Kirche — 
werde, 2 wohl ii Theile von jeiner Ausdauer und ſeinem 
Eifer q b 10 1455 vom 1 0 Gottes, ohne welchen nichts 
von al Op 0 die Menlſchen ter ehmen, zum Heile ſich wendet 
und ſeine 5 endung findet. Da ich leider durch dringen 
Amtsgeſchäfte vethin ert bin, der an mich ergangenen reun 
lichen Bid 3 felgen und an der bei dem Grabe des hl. 


Kaiſers Heinrich in den nächſten Tagen ſtattfindenden General 

il zu nehmen, ſo will ich doch nicht 
unterlaſſen, 955 = 70 - ner Theilnahme im Geifte, alle dort 
Verſammelten m m Eifer in unſerm gemeinſamen 
— 4 is = 1 5 edlen Bemühungen den reich⸗ 


ſten S e Wo es immer gilt, für 
Wahrh e ui with Han e die höchften und heiligſten 


Güter hren, die Grundlagen der Gejell: 
ſchaft hi 190 55 7 Fragen im Geiſte Chriſti glücklich 


Verſammlung 


27 


ü tf el, d le b e 21 G die I her. f de ki 
des Ss, gi 00 ae 1 e d deſſen Blüthe in den au 


1 
Wee Yoplor enden frommen, Brreinen ee 
Sun "ie N Ban a 155 0 IR su, ene 8, schreiten und mit 


1 ee ai 150 
— ui a 20 Joey a 1 
MR eee eee ee Bischof pon St. Pölten 
9m 194 di mpeg china 794 7911) m 109 
511175 P. ub cb be Karat 11255 u 8 li: pin arme 
a 100 e ige rn, „Bi dale hir 
1 aus N krdbentſch een en le 
tb Dem re Contits ſpröche ich für Bet Ein⸗ 
ladung zu der bevorſtehenden diesjährigen Generalv ammlüng 
der e Vereine Deutſchlands in der Erzbiſchöflichen 
er; * Fi . über g. m 955 einen, ebenso ergebenen, als tiefgefühlten 
ee diabrpbubrre durch eine 
längere Firmungs⸗ und Viſitations⸗Reiſe verhindert, kann ich 
zwar an dieſer ehrwürdigen Verſammlün g mich iht perſönlich 
betheiligen, aber ich widme ihr meine innigſten Sympathien und 
ich bitte Gott demüthig und werde ihn bitten, daß er die ehr⸗ 
wuͤrdige Verſammlung und ihre e vom Himmel herab 
ſegnen wolle. 

Großes haben die bath l ichen Vereine und die General 
Verſammlungen depſalhen unter dem Belſtande Gottes ſeit zwei 
Decennien für das katholiſche Dentſchland geleiſtet. Aber ihre 
Aufgabe wächſt noch mit den wachſenden Gefahren, wovon wir 


die ka 5 iſche ir 1 5 AR and, n Aherpärte, bedroht 
5 chen, | Be 10 wie die ehe bedanf es 
N 1 K N für . ligion und 115 

FR unekſchütterlichen hi) rtrauens auf Gott und eines 
uthes, der ft ch Lülch keine fle loch To eee 


fahren und Hinderniſſe niederbeugen läßt. Mögen ſolche un 


ähnliche Ge Fanun en in allen edlen Aa auf 


Baterlande Ma 1 N näch chſten Tage ei 
re e e 


durch ſie im g 95 2 5 a be Men 2 0 * 
ammt Kbdir fr u 18 di N 155 
5 würdigen Br fi ; 0 ne 5 Fi ER 


3 Me 8 4 
Schließlich erlaube ich mir ie Mitth heilung, da ic al 


Präſident des Vorſtändes des Bonifacius-Bereins in der Perſon 
des Herrn S chrödet einen Vertreter enden werde. Derſelbe 
gedenkt in einer der öffentlichen 1 NS den ge- 
nannten Verein einen ku an halten und erſuche 
dieſe feine sing" 5 ae e ia, f rücfichtlich 
desfalls das Weitere gefälligſt an zu wolle 


Mit dem Ausdrucke innigſter Verehrung nu Hochachtung 
keharre ich, , HMD eee 14. t en 
in ae 9 een Konraß 0 9 7 
AAN ein‘ de 0e 110 16615 
> Biſchof von Paderborn. 2 
Ign gleichem Sinne antworteten die „ 
A b und wollte in den beiden obigen Zuschriften uur ein Bei pie! 
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1719 7.7 
Ben 120 1 


7.9 
RN 


Das unterfertigte Comité erachtet es für eo im 
Einzelnen darzulegen, in welchem Grade und Umfange feit den 
Tagen der vorjährigen Generälverſammlung in den deutſchen 
Ländern ſich it 1155 Gefahren gemehrt haben, 
welchen die katholiſ 0 al ie wichtigſten Gebieten ihres 
Lebens ausgeſetzt iſt; wir, erg e ben usch überflüſſig, 
mit vielen Worten die Attabweisbare“ SM dig u eis 
den wachſenden Gefahren mit vereinter getſtiger Kraft entgegen⸗ 


dag felt Ne von der K Kirche große Nachtheile abgewendet wer⸗ 
27 IE 1 1 als beſonders wünſchenswerth er⸗ 
50 daß et r NIN. Generalverſammlung unter ſolch 


einer jener Männer fehle, welche, hervor⸗ 

10 dure ) Re ifer für die Kirche Gottes, durch Wiſſen⸗ 
Einſicht, auch besonders berufen fin, die 
10 "hc wd Ländern verſammelten Mitglieder katholiſcher 
Verei ra durch ihren 1 zu unterſtützen, durch die Begeiſterung 
ihres ortes 0 Ausdauer, in der Erfüllung ihrer übernom⸗ 
—— Ve teinspflich ic ten wie zur Ausdauer i im gemeinſamen Kampfe 
für die el ei ligten Mi der keine 15 ae und zu ent⸗ 


amme 
f 112 = hr 1 890 73795 

= Das 0 eat Conte. ne head ſich ſelbſt den 
Vorwurf machen müſſen, nicht. Alles, was es vermochte, geleiſtet 
zu haben, um der XIX. Generalverſammlung die Löſung ihrer 
Aufgabe unter den gegenwärtigen Zeitverhältniffen zu ſichern, 
wenn es unterlaſſen Hätte, außer der allgemeinen Einladung 


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Im h. herrlichen Sch Schmucke pr f Hau 8 uud Galen des 


oeselietosterns auf de berge, bet ant am 
20, Sept, sein jährliches Stiftin 


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Feſtrrde, welche die 1 e 
Generalvikar mitt er s Mei 
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Grafen Waldeck von St. Gallen. Es 34 eine 95 


Feier des Vereins. Möge der hieſige Verein — nd SR 


Anregung an innerer Erſtarkung und zußerer — 
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Rue e eie f i Lila 
shi Herr Generalvicar Dr. Schmitt von Bamberg als Präft 
Vorbereitungs⸗Comite beſteigt die Nednerbühne. ab 
begrüßt die zahlreiche, Verſammlung mit folgenden Worten: 
, Sch habe vom Vorbereitungs⸗Comitc der XIX. amd 
Generalverſammlung den angenehmen Auftrag erhalten, die hohen 
Herren, welche bereits anweſend ſind aus der Nähe und Ferne, 
freundlich zu begrüßen. Bezüglich der Beſchaffenheit dieſes Grußes 
war ich nie in Verlegenheit; denn ich begrüße Sie als Brüder. 
Ich kenne zwar die hohen Herren nach der Phyſtognomie faſt 
ils nicht, aber ich erkenne Sie an der Sprache, und 
begrüße Sie deßhalb als deutſche Brüder, als Söhne der hoch⸗ 
herzigen deutſchen Nation. Eine Nation eutquillt einem engen 
Kreiſe, nämlich dem der Familie, welcher Kreis ſich allmählich 
weiter ausbreitet, jedenfalls aber nicht weiter, als jene Sprache 
der Söhne reicht, die ſie von der Mutter gelernt haben) nämlich 
die Mutterſprache. Die Grenzlinie der Mutterſprache jener Söhne 
iſt die Grenzlinie einer Nation. In der Sprache einer Nation 
ſpricht ſich das innerſte Weſen ihres Geiſtes und Charakters 
aus. Ich begrüße Sie alſo als Söhne der deutſchen Nation. 
Wir kennen ſchon aus den Schriften der alten Heiden den Cha 
rakter der Deutſchen, und er ergibt ſich auch aus der Weltge⸗ 
ſchichte⸗ Es iſt aber ſchon bei den Heiden bekannt geweſen, daß 


WE 


ſich die Deutſchen ausgezeichnet haben durch Schärfe des Ver⸗ 
ſtandes, durch Charakterſtärke, durch Biederkeit und Wahrheits⸗ 
liebe, und die Weltgeſchichte ſagt uns, daß der Deutſche einen 
ſcharfen Verſtand habe zur Erfaſſung der höchſten Ideen, daß 
er ein warmes Gefühl habe für alles wahrhaft Schöne und Gute 
auf Erden, und daß er durch Feſtigkeit des Willens ausgezeichnet 

ſei. Und Sie, hohe Herren! ſind Söhne der deutſchen Nation, 
und der ganze Charakter derſelben muß auch dem Einzelnen als 
Sohne a Ich weiß neh „wen ich vor mir habe, 
ich habe Ehrenmänner vor mir, welche ſich aus e 
hohe von Gott ihiten gegebene geiftige Güter. & e Herren 
habe ich vor mir, deren Erſcheinen dahier ſchon ein glänzender 
Beweis iſt, daß ſie begeiſtert find für die höchjten Ideen des 
menſchlichen Lebens: Nicht Ehre, nicht Streben nach irdiſchem 
Gute, nach Beſitz hat Sie hieher geführt in die alte Biſchbfs⸗ 
ſtadt Bamberg, ſondern die Begeiſterung hat Sie hergeführt für 
die höchſten chriſtlichen Ideen, welche bekanntermaßen die deutſche 
Nation mit der größten Energie des Geiſtes vor Jahrhunderten 
ſchon erfaßt hat. Ich begrüße Sie darum als Brüder) als 
deutſche Brüder und reiche Ihnen die Bruderhand. Ich grüße) 
ja ich küſſe und umarme Sie, wie Brüder zu thun pflegen, die 
aus weiter Ferne zuſammenkommen und ſich wieder ſehen. Doch, 
das nationale Band iſt nicht das einzige, welches uns umſchliugt; 
es iſt noch ein anderes, weit ſtärkeres Band, welches uns auf's 
engſte verbindet; ein Kreis umſchließt uns, welcher ſich ausdehnt 
zu dem Ringe, der die Erde umgürtet Wir ſind nämlich Alle 
Söhne der hl. Mutter, der katholiſchen Kirche, und dieſes geiſtige 
Band umſchlingt uns näher und inniger als die Bande des 
Blutes und ſelbſt der Sprache. Wir berühren einander in der 
innigſten religidſen Ueberzeugung, wie fie aus dem christlichen 
Glauben ſtammt. Die höchſte Aufgabe des Menſchen beſteht in 
der Erfaſſung der Wahrheit und in der Roaliſirung der erkannten 
Wahrheit durch das Leben. Und dieſe unſere Wahrheit iſt kein 
Produkt der trüglichen menſchlichen Vernunft, ſondern wir er⸗ 
ſaſſen fie auf durch die Offenbarungzeſie ſtammt uns aus Gott als 


der ewigen Wahrheit. Wir, wiſſen auch kraft des Glaubens, 
daß es nur Eine Vermittlung zwiſchen Gott und den Men⸗ 
ſchen gibt, welche Jeſus Chriſtus iſt, Gott und Menſch zugleich, 
zu Chriſtus nur durch die Kirche führt, welche er gegründet 
hat, und welche die Säule der Wahrheit iſt Wir ſtehen darum 
auf dem Gebiete der religiöſen Ueberzeugung, welche für den Men⸗ 
ſchen die höchſte iſt, in engſter brüderlicher Verbindung mit 
eingnder, wir ſind Eins im Denken und Fühlen und Handeln 
in den höchſten Momenten des Lebens, im Aufblicke zu Gott, 
im Gebete, am Altare des Herrn, in der Liebe zu Gott und 

den Menſchen und im Sterben, und deßhalb kennen wir einan⸗ 

der als Chriſten, als kathol. Chriſten“ Darum, meine Herren!“ 
begrüße auch ich Sie als katholiſche Chriſten und ſpreche? „Ge⸗ 
lobt ſei Jeſus Chriſtus!“ (In Ewigkeit Amen Bravo! Bravo l) 


och han — er Hh ag 00 1 


36 gt 7 64 bann 29711 % INK) 
vor Ha de 5 Denn Airgemeises d. „„ Schutz nau 
Meine hohen, meine hochwürdigen meine“ 10-28 


hoch verehrten Herren! did aun 150i 


Mir iſt der ehrenvolle Auftrag geworden, Sie im Namen 
der ſtädtiſchen Corporationen und der Geſammt⸗Einwohnerſchaft 
Bambergs zu begrüßen Mit Stolz und Freude entledige“ ich 
mich dieſes ehrenvollen Auftrages und bringe Ihnen hiemit einen 
herzlichen Willkommgruß freundlichſt entgegen.“ Ich erlaube mir 
au dieſen Gruß zugleich eine Dankſagung anzuſchließen, daß es 
Ihnen gefallen hat, die XIX. Generalverſammlung' der LKatholi⸗ 
ſchen Vereine Deutſchlands in der alten Biſchofsſtadt Bamberg 
abzuhalten und füge den aufrichtigen Wunſch bei, der Himmel 
möge Ihr erhabenes Werk für Meuſchenbildung⸗ Aud Menſch en⸗ 
Veredlung durch des Glaubens Slärkutig ſegnen! wo). Nah 
Meine hochverehrten Herren! Geſtattelt Sil mir nun auch, 
eine Bitte an Sie ſtellen zu dürfen. Ich bitte, es möge Ihnen 


bei uns recht gut gefallen, beſonders mögen Sie recht wohl— 
Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ. 3 


1 


wollende Erinnerungen und freundliche Eindrücke von Bamberg 
mit hinwegnehmen, damit die Worte, die ein berühmter nord⸗ 
deutſcher Profeſſor und Naturforſcher in ſeiner Gedächtnißrede 
an einen großen und edlen Landsmann geſprochen, ſich erproben 
und bewahrheiten möge. Derſelbe ſagte von Bamberg: „Wer, 
der ſie einmal geſehen, gedenket nicht gerne der alten Biſchofs⸗ 
ſtadt am Maine mit En theuren Erinnerungen aus der deut 
ſchen Geſchichte? Sie iſt im eigentlichen Sinne der Garten 
Deutſchlands. Das 3 n NE) ge und. darum 
. 223 BE GH N Dad 10g. 9 
09 uf 3091 5455 „ a RR 
Meine bocwerchnlen ar Ren Wenn Sie ‚einmal: daran⸗ 
e eigene Pflanzſtätte katholiſchen Wiſſens und Glaubens 
zu gründen, eine katholiſche Hochſchule für Deutſchland zu er⸗ 
richten, ſo verpflanzen Sie dieſelbe in das Herz Deutſchlands, 
in den eigentlichen Garten Deutſchlands — nach Bamberg, 
(Allgemeines langanhaltendes Bravo!) in den Gart en, wo die 
Blumen frommen Glaubens, franken und freien Sinnes, ächter 


Duldſamkeit und e Treue ſeit nn ge⸗ 
deihen und blühen Ans 


N IIe 
Meine Herren! Se alen überzeugt ſein, daß Sie und 
Ihre Verſammlung uns in ſteter angenehmer Erinnerung bleiben 
werden, und daß die XIX. Generalverſammlung der katholiſchen 
Vereine Deutſchlands mit goldenen Lettern in den Annalen der 
alten Heinrichsſtadt eingegraben ſein wird, und deshalb erſuche 
ich Sie, genehmigen Sie den Gruß und den Dank, den Wunſch 
und die Bitte, die n mir ſchrerkitigſt vorzutragen erlaubt 
ame ie mein ni saug Wied are stuhl 
16% 1% ad. hr t due waage 
Meine hochzuberehrenden Bash 800 grüße Sie wieder⸗ 
holt im Namen der n a vollem Herzen und mit 


ganzer Seelel , ee ee 
, int 3 h/ 19 100 E ala 71 no anne 1115 


Kat: ISO m nee hne ui ehen run Id 
i 1 Net ei e Sonn 


ne We 
Bede des Wen Dr. Jostph Ningens, Adbokit-Arekvalt uns Jükhen. 


urn, eile IN ies f un on rd i if nuch 
io c noch verehrt ener tend ie nt 15 
Hai une r e ee if f zun bin 
Ich hoffe, Sie legen es nicht als Anmaßung aus, wenn 
ich als der Präſident der letzten katholiſchen Generalverſammlung, 
in Innsbruck mich, gedrungen fühle, uf, die freundlichen Dez; 
grüßungsworte, die wir ſoeben von dem Vorſtande des Magi⸗ 
ſtrates vernommen haben, Einiges zu erwidern. sis mann 
Als wir in Innsbruck beantragten, Bamberg in Ausſicht 
zu nehmen für die abzuhaltende XIX. Generalverſammlung, da⸗ 
waren wir uns wohl! bewußt der Vorzüge, die Bamberg aus⸗ 
zeichnen vor allen übrigen Städten und die eben der hochgeehrte, 
Herr Bürgermeiſter von Bamberg mit ſo großem Recht hervor⸗ 
gehoben hat. Aber mehr, als“ wohl ärgend einer von uns ſich 
vorgeſtellt hat, haben wir heute angetroffen, als wir den erſten 
Fuß in das ſchöne und reizende Bamberg geſetzt haben. Wir, 
haben mit wahrer Freude einen Schmuck der Straßen gefunden, 
welcher verdient, gerühmt und geprieſen zu werden vor allen 
dentſchen Städten, wo immer noch katholiſche Verſammlungen; 
getagt haben Ich glaube, wir löſen nur eine Schuld, gewiß 
ſpreche ich da aus dem Sinne aller verehrten Anweſenden, wenn 
ich dem Magiſtrate, der Bürgerſchaft von Bamberg unſeren 
wärmſten Dank ausſpreche. ante o nat ri 
Wohl hat der Herr Bürgermeiſter Recht, die Hoffnung 
auszuſprechen, daß die XIX. Generalberſaminlung auch für Bam 
erg Früchte, und wir hoffen viele und geſegütcte Kriege werde 
In der That, meine Herren! es iſt das ja ele Erfahrung, die 
wir jetzt durch 20 Jahre gemacht haben. Es hatt nirgendswo 
eine große Verſämmlung, eine Genercllberſämmlung“ der kathbl 
Vereine getagt, ohne daß nicht für dei Ort ſelbſt bereite” ich feht 
erfreuliche und ausgezeichnete Früchte ergeben hätten, nicht ſowohl 
wü i bl hi 1 ei zelnen di Ein Ka en und 
und etwa das Wort ergreifen werden, als durch das gemeinsame 
Streben und durch die große Sache, der die Bemühungen gelten. 
3* 


KE * 


Ja, es iſt etwas Großes, meine Herren, nur das Mundeſte n 
thun für die Sache Gottes und für die hl. katholiſche Kirche. 
Wer immer dafür arbeitet und eintritt, der darf verſichert ſein, 
nicht nur für ſich, ſondern auch für den Ort, wo dies geſchieht, 
Segen zu erlangen. Bamberg hat uns vorzüglich angezogen, 
weil wir in Bamberg eine Ruheſtätte verehren, eine Ruheſtätte 
der Gebeine nicht nur großer deutſcher Männer, eines ausge⸗ 
zeichneten aud nethenener Kere ‚Nenner weil wir Vz 


Kirche, eines wahren Königes und großen Aiden Bu it ein 
Vorzug, worauf Bamberg Urſache hat, ſtolz zu ſein vor allen 
anderen Vorzügen. Und dieſe koſtbaren Ueberbleibſel, ſie ſind 
gleichſam ein Wohlgeruch, der hier aufbewahrt wird und ſeinen 
Duft mittheilt von Jahrhundert zu Jahrhundert, ſo lange die 
Welt beſtehen wird. (Bravo!) Was wir hier thun werden) es 
iſt an ſich nur Wenig. Da bitte ich im Sinne aller Gaͤſte um 
gütige Nachſicht und Geduld. Trauen Sie uns nicht viel zu, 
aber ſeien ſie verſichert, daß, was wir reden, aus aufrichtigen und 
katholiſchen Herzen kommt. Wirken wir denn alle gemeinſam 
zuſammen dafür, daß auch der Segen Gottes einem demüthigen 
Beſtreben, das nur auf die Ehre Gottes gerichtet ſein ſoll, zu 
- werde! e minder le ori nd Bun na re 
vorhin urn wor Rocher 18° lern as bi 
Wirken wir jo zuſammen, dann Vüiſen wir die Hoff⸗ 
nungen des Herrn Bürgermeiſters von, Bamberg theilen, daß 
auch die Leiſtungen der XL Generalverſammlung werden einge⸗ 
tragen werden dürfen mit glänzenden Zeichen in die 2 


der Generalperſammlungen. Vor Allem aber und heute, 


124 


glaube ich, fühlen wir uns gedrungen, der verehrten Bürger] 


Bambergs unſeren freundlichſten Gruß und unjeven ‚märmften, 


m ausgufpseihen, Di ie ich, A ‚den Hi sort 


„Bamberg und die e von Bamberg, lebe ho hohl. 
* n u a e m, ) Had ana 2 Jul 


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2 1 
Aide de hen, Bi Arkusser, ar ai in Ale. 


1 Hin bi Rue 5 HS 


srr4r 


eee in das alte ub. 12 alte e auge vor⸗ 
mals in ſo großem Anſehen ſtand, ft Köln, und ich betone es, fie iſt 
wie Bamberg eine Heinrichsſtadt, denn ü Köln erbaute der heil. 
Kaiſer Heinrich II. die Kirche Maria Afra, und fein Name 
ſtand in ſolchen Ehren, daß noch heutigen Tages faſt Jedermann 
ſein Kind auf den Namen Heinrich taufen läßt. Daher heißt 
er in Köln ſprichwörtlich der Kölmſche Drickes d. h. Heinrich. 
Mit dem Namen Kunigunde geht es ebenſo. Das Volk hat ihn 
lieb, wenn er auch nicht in dem Anſehen des Kaiſers ſteht. 
Kunigunde iſt heutzutage noch und mit Recht geehrt. Warum? 
Weil ſie eine Eigenſchaft hatte, die in den jetzigen Tagen ſchwer 
begriffen wird, — weil jie den Gehorſam übte. Was iſt die Noth un⸗ 
ſerer Zeit? Der Mangel an dieſer katholiſchen Tugend, die vor⸗ 
einſt gerade die Größten der Welt zierte. Ich nenne blos den 
Namen Conſtantin den Großen, den gehorſamen Sohn der Kirche, 
erinnere blos an Theodoſius den Großen, der einem hl. Am⸗ 
broſtus ſich fügte, an die gewaltigen Weltgeiſter Karl d. Gr., 
an den großen Alfred von England, Palajo von Spanien, den 
gewaltigen Otto und ſeinen edlen Nachfolger, an Heinrich II. 
Held und Eroberer, von Vielen jetzt nicht geachtet, weil er eben 
ein katholiſcher Heiliger iſt und in unſeren Tagen wenig be⸗ 
griffen wird, wie achtes Heldenthum, Manneskraft, Weisheit und 
5 ſehr gut zuſammengehen. Die Heldennaturen fehlen, 
d. h. die Größen, d. h. der Gehorſam iſt abhanden gekommen, 
und die Kleinen glauben, gerade durch Verweigerung des Gehor⸗ 
ſams über die 5 I au Ga Den Schleler hierüber. 


Als Köln noch eine Größe war, eine heile Stadt, Haupt⸗ 
hanſa, zeichnete es ſich ebenfalls durch Gehorſam gegen die heil. 
Kirche aus und es ſtand in hohem Anſehen im Reiche und in der 
übrigen Welt. Es iſt eben ein anderes Köln geworden. Aber 


— 38 — 
es gibt noch, Viele, welche ein; hl. Hanno, mit; Ireuden die 


Seinen nennen würde und von Solchen bringe ich meinen 
eee eee 
wurden dem, vger⸗ zund der erger 
ſchaft, für die ⸗gaſtliche Aufnahme, vorzüglich aber für, die 
Geſinnung, die, noch eine hre darein ſetzt, dem, Heiligen zu 
dienen und, 08, nach, altem Brauche zu fördern, da ſie, einſieht, 
daß. Gottes Erde unter Gottes Himmel ſteht. Auch 2 
ich, die Wichtigkeit des, Wunſches, daß Bamberg eine 
werde, eine Universitas, litterarum, im, miele Sinne. 
Sicher würden dann die Nationen wieder um eine ſolche Mutter 
ſich, ſammeln, eine Weisheit pflegen, bei welcher die, Vorzeit groß 
und kräftig gedieh; und Manches; würde wieder. aufleben, was 
heutzutage darnieder liegt; denn wie ſchon der alte; Homer jagt: 
„Die Menſchen bedürfen der Götter, aber die Götter bedürfen 
micht unſer. 1 2 221 70 104 91. 1% — richt rl 
or Iſt jet das Birgeribun ur ,nog), dem Namen Re 
‚in der irklichteit aber verschwunden, ſo wird das 
wiederum ſein altes Bürgerthum ah den ue a 

Tugenden, dig jet zu, den⸗Todten ‚gehören Man ſuch a a 
Be. in, anderen Dingen, ich wünſche Bamberg ‚dein; 15 yo 
‚amd hiemit ſchließe ich meinen Wunſch und meinen, 

heilige Stadt, wie vordem Köln genannt ward, ps 1 —— 
glückliche. Erleben möge Bamberg. den or der) glückbringenden 
Wiſſenſchaft und in dieſem Sinne 1 e, ich aus mit Herz und 
Mund: Hoch, Bambergle⸗ das alte totpolijche, der, an 
Deutſchlands, die Zierde der; e Es erneuere die 

der Vorzeitl, Hoch, rc ho (Weh are) A 

4 L 4 7 5 
Bar dus in 8 0 rise at, bal in Juri, Welt deb be S 
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! 


unc Maid Hochgeeyrtt Ver ank ung! L. I 


in 3% rer e? Mar Gif 8 tit ng 
Ich bringe als Vertreter des Vorortes Junsbruck viele 
S eee Lande Tyrol, und nicht nur Grüße von ein⸗ 


— 39 — 


zelnen Freunden der guten Sache, ſondern von zahlreichen Ver⸗ 
einen. Zuerſt bringe ich Grüße von dem katholiſchen Stamm⸗ 
Vereine von ganz Tyrol an die ſchöne, ehrwürdige und gaſtliche 
Stadt Bamberg. (Bravo!) Unſer Stammverein in Tyrol trieb 
in dieſem Jahre zahlreiche Zweige hervor; es bildeten ſich näm⸗ 
lich in unſerem Lande ſeit der XVIII. Generalverſammlung in 
Junsbruck mehrere Filial⸗ oder Zweigvereine. Dieſe Vereine 
halten auch Generalverſammlungen und es kommen die Männer 
der Berge zahlreich in dieſe Verſammlungen, z. B. bei der Gene⸗ 
ralverſammlung des Filialvereins zu Botzen erſchienen 1200 
Männer; in der von Schwaz erſchienen beinahe 2000 Männer 
(Bravo!). Bei der Generalverſammlung in Inzing erſchienen 
über 20003 bei der in ee EN: em jan 195 in ee 
4000 Männer.. 40 
Meine Herren! Wir haben i in a ingen u Thölern Tyrels 
großartige Säle, in denen wir die Verſammlungen halten. Die 
himmelragenden Berge ſind die Wände dieſer Säle und das Dach 
iſt das ſchöne blaue Himmelsgewölbe und darin der Prachtkan⸗ 
delaber, die Sonne des Herrn. (Bravo!) So tagen wir; wir 
tagen öffentlich am Tageslicht vor aller Welt; wenn etwa Einige 
von den Herren die Güte hätten, mit uns vom ſchönen Bam⸗ 
berg nach Tyrol zu gehen, ſo würden wir bei jedem dieſer Ver⸗ 
eine Tauſende von Männern finden, welche für die heilige Sache 
unſerer katholiſchen Kirche, unſeres Glaubens und Gewiſſens 
begeiſtert ſind und von Allen dieſen Tauſenden aus Tyrol habe 
ich den Auftrag, an die ſchöne, herrliche und ehrwürdige Stadt 
Bamberg Grüße auszurichten. (Bravo, Bravo!) Vielleicht denkt 
doch einer der Herren: ja die Grüße ſind ſchon recht und die 
Vereine ſind auch recht, aber Ihr da drinnen von Oeſterreich 
habt ſchon einmal Zeit, euch zu rühren und an eee e ne 
nee katholiſches Leben zu ſch affen. 
Meine Herren! Ich bringe ganz gute Botschaft, 100 bringe 
3 Kunde, denn ich ſage Ihnen: Wir ſind jetzt auf dem 
beſten Wege, wahre Katholiken zu ſein; das iſt doch eine er⸗ 
freuliche Botſchaft. (Bravo!) Leider! Gott ſei es geklagt, hatten 


1 


wir eine Zeit, wo wir ſtatt des“ rechten Katholieismus ſo ein 
Imixtumsebmpositum“ von Joſephinismus) Formalismus und 
Indifferentismus hatten; wir waren nämlich herabgeſetzt auf die 
Hungerkur (Heiterkeit) im religiöſen Leben und in Folge dieſer 
Hungerkur bekamen wir eine Krankheit, in der wir weder gehen, 
moch! uſtehen, noch ſitzen konnten! Wir befanden uns im Haälb⸗ 
„dunkel der Dämmerung und waren zufrieden mit dem Brode, 
das Ulis eine fremde Hand reichte. Jetzt aber Dank unſeren 
Gegnern und ihrem Ungeſtüm, find wir auf dem beſtem Wege, 
ganz römiſch⸗katholiſche Chriſten zu werden. Wir wachen auf 
von dem Schlafe, wir öffnen unſere Augen, und unſere Blicke 
richten ſich hin nach Rom auf den Felſen Petri, auf den großen 
Pius, den Stellvertreter Jeſu Chriſti“ (Bravo!) Unſere Blicke 
richten ſich hin auf die Nachfolger der Apoſtel, auf unſere herr⸗ 
lichen Biſchöfe, welche im Kampfe um die heilige Sache des 
„Glaubens und Gewiſſens uns die Fahnen ſo tapfer und glor⸗ 
reich vorgetragen. (Bravo!) Wir ſind jetzt auf dem beſten 
Wege, Tage ich, rechte, ächte und katholiſche Chriſten zu ſein und 
das iſtsetwas Erfreuliches“ Ich gebe zu und weiß es ſelbſt ; ſehr 
gut, daß wir auf dieſem Wege noch viele Schwierigkeiten haben 
werden. Ich weiß es ja, das Kreuz wird uns nicht ausbleiben, 
und das Kreuz, wie Sie wiſſen, thut oft wehe, ſehr wehe. 
Aber Sie wiſſen auch, „in eruce salus,“ im Kreuze iſt Heil 
und in dieſem Zeichen werden wir Alle ſiegen. (Bravo!) Die 
ehrwürdige Stadt Bamberg hält ſo zu ſagen die Ehrenwache 
am Grabe eines ſeligen Kaiſers, des hl. Heinrich, und am Grabe 
des hl. Kaiſers Heinrich haben die Katholiken aus Oeſterreich 
auch ein Anliegen, groß und wichtig, ſon daß es unſer kaiſer⸗ 
treues Herz in dieſen Wirniſſen der Zeit, in dieſem Getriebe 
der Ereigniſſe ganz bewegt und erfüllt. Morgen, liebe Vereins⸗ 
brüder, helfen Sie uns beten am Grabe des hl. Kaiſers Heinrich 
für unſerſgrößes Anliegen. Sie wiſſen ja, in der Welt⸗ 
geſchichte eutſcheidet lange nicht Alles das Gewehr des Kriegers, 
nicht Alles die Note des Diplomaten, nicht Alles der Beſchluß 
der Kammer; es gibt noch eine andere tiefere, innerliche, heilige 


— 41 — 


Triebkraft im Räderwerke der Weltgeſchichte. Und dieſe innere 
Triebkraft, dieſe heilige Triebfeder: das iſt das Gebet. Und dieſe 
Gotteskraft müſſen wir anwenden in unſerem Anliegen, und wenn 
wir Sie, Alle bitten um dieſe Gottes⸗Macht, um dieſes Gebet 
am Grabe des hl. Kaiſers Heinrich, und wenn Sie alle mit 
uns beten, daun werden wir ſiegen und wir werden auch dank⸗ 
bar ſein, wir werden allen Katholiken Deutſchlands dankbar ſein 
und über die Berge hinaus ein we „Vergelt's Gott“ 
ſenden. (Bravo!) a um are enminse 9 


an eme edi eee eee einen ee 0 
Bede des A. 15 Greuss ing, prakt. Arztes in ig at 
HA hr HING AN ER nen un d 5 
madyiz H; bi ln Shirt! * ii 


a RR 7 „Hoganfchnlige Derfeumfungl,, ap? . 41790 


c werde Ihre Aufmerksamkeit auf tige Augenblicke in 
ge nehmen, indem ich mir das Wort zu nehmen erlaube 
ur Mike Berichtetftättiuig über die tatpotifche, er ung und 
eben lil Vorarlberg, meitter 4 eimath. Und Sie weben ür 
oh recht e daß ich ein ort ſpreche über das Volt, 
bel dem ich 1565 lahezu ein viertel Jahrhundert die ärztliche 
bickis gits e. Vorarlberg, „ das Ländchen, das Ni vor dem Arl⸗ 
berg Be mit feinem ahn Rücken von den lieben Brüdern 
in Ahl fc eidet, in lieblicher Lage! bis zu! delt Ufern des ſchwä. 
biſchen 2 75 Aöbreltel, würde in Am letzten Ja ihrzehnt bei 
btei verſchiedenen Veraflaſſangei in beitern Kreiſen bekaunt. 
Das erſte Mal“ geschah es durch die Errichtung des Ieſuiten⸗ 
Peuſtenats in Feldkirch. Durch „ul e, Wetanftalt kam der Name 
e a De Hege chs, zur Kenntlülß der Hen 
e j ‚D} 3 V ‚RNNTI „ nad Sauna ads; Bid 

Jene Iefuitenanſtalt hat i hren Welttühm heute noch be⸗ 
hauptet. In zweiter Linie würde „srl in weiteren Kteiſen 
bekannt durch den Vorarlberger Landtag. Die liberalen Blätter 
ſtießen gewaltig in die Trompete, und poſaunten aus, als ob 
Vorarlberg fo recht eigentlich die Heimath des Kiberalismüs ſei 


} 
— 42 — 


Run, meine Herren! wer die Verhältniſſe kennt, wird dieſes 
zu beurtheilen wiſſen. Wenn man bedenkt, daß die conſervative 
Partei keine redegewandten Führer beſaß, und wenn man den 
Terrorismus kennt, den die liberale Zeitung, die einzige des Lan⸗ 
des, damals auf die an die Oeffentlichkeit nicht gewohnten 
biederen Männer ausübte, und wenn man damit in Erwägung 
bringt die vielfachen Mißſtände und wahrhaften Gebrechen in 
Verwaltung und Finanz⸗Gebahrung und den ewigen Wechſel in 
den Negierungs-Marimen, jo wird man das begreiflich n 


Daß aber dem ſogenannten, dem Pſeudo⸗Liberalismus das 

Volk von Vorarlberg nicht hold ſei, das beweiſt das dritte Faktum, 
das ich Ihnen nun erzählen will, und durch welches Vorarlberg 
die Augen des ganzen katholiſchen Oeſterreichs auf ſich zu ziehen 
bereits begonnen hat. Nachdem der Kirchenſtreit in Oeſterreich 
entbrannt war, nachdem die Geſetze über Ehe und, Schule ſank⸗ 
f tionir waren, da. ſahen die Vorarlberger Katholiken ein, daß nun 
die Zeit getsumſen ſei, ſich ſelbſt zu In In: HR 10 2 
das b } : „Viribus, unitis“ in's su Ei erſetze 
es gebührt. den Herrn Redakteur des 9 orarlb berger Volks. 
welches ſeit ein paar Jahren dem liberalen Dlatte das Te 
mit Erfolg ſtreiti ig macht, der Ruhm, zuerſt das inte 
a katholiſche ah ind, in, Bregenz und ſodann in Feldkirch zum 
Entſtehen gebrae 6000 haben. Nach, dieſen entſtanden en alsbald 
ehe Caſinos, in? Wohlſort und Sulzberg, in Nenzin 0 und Egg, 

n Au. und Dornbirn, in Götig! und an verſchiedenen; rten, und 
0 Kam Sie verſchern, es iſt eine wahrhafte, Freude, zu 155. 
wie dieſe Casinos allüberall 94 Es wird Sie intereſſiren 
zu we nie, das ſe züge Da ind, gewöhnlich hc, air, 
fünf b is zehn Männer von Begeiſterung, an die ſich, als den 
Fee e nach be, , , nd bis 
200 Fatpoliiche, Männer anschließen 
Da werden uun die Statuten berathen, werden zum Statt: 
halter geſchickt, und wenn die Genehmigung zurückgelangt, ſo iſt 
der Verein conſtituirt; das Caſino iſt errichtet, es werden Bücher 


— 


8 


und Zeitungen angeſchafft und das heilige katholiſche Feuer wird 
beſtändig geſchürt und zündende Reden und wiſſenſchaftliche Vor⸗ 
träge werden allwöchentlich gehalten. Dann fehlt aber nur noch 
die Taufe des Vereines, die findet gewöhnlich ſtatt an dem ſoge⸗ 
nannten Gründungsfeſt. Da werden nun die kathol. Männer 
der Umgebung, namentlich der benachbarten Caſino's, eingeladen, 
und es beginnt ein wahres Volksfeſt. So feierten wir neulich 
in Nenzing unter dem Zuſammenſtrömen von 3000) katholiſchen 
Männern ein ſolches Volksfeſt; da war eine Feſthalle errichtet, 
auf geſchmückter Rednerbühne wurden begeiſternde Reden ge⸗ 
halten; Pöllerknall verkündete weithin das Feſt, und heute noch 
glüht das halbe Land in Erinnerung an jenen ſchönen Tag. — 
Und ſo geſchieht es, ich kann Sie verſichern, daß eine heilige 
Gluth durch das ganze Volk brennt. Ja, das Vorarlberger Volk, 
welches von jeher in altgermaniſcher Freiheit Selbſtwerwaltung 
hatte, will die politiſche Freiheit und Selbſtverwaltung, aber es 
will fie auf katholiſch⸗ chriſtlicher Baſis. Es will eine gute, aber 
latholiſche Schule; es will den Frieden mit det Kirche, deren 
treue Söhne die katholiſchen Männer des Landes fein und bleiben 
wollen, ohne das friedliche Zuſammenleben mit dem andersgläu⸗ 
bigen kleinen Theile der Bevölkerung zu ſtören, und ich ver⸗ 
ſichere Sie, bei dieſen Versammlungen zeigt ſich die Macht der 
Wahrheit und des Glaubens und des wahren Fortſchrittes, der 
ſic be an deit umberückbaren eee der and an den die 


11 


* ER ER Bi e OR „ 
e ue 

Es geht ein neuer, ‚Küchen, lebendiger Hauch. (die Aus- 
nahmen der Gegner ſind perſch ſchwindend klein) durch. das ganze 
Land; vom U viprung der Ill. durch das allgäu. bis zur Stelle, 
wo diese ihre ſchäͤumenden Wellen mit dem Rheine vereinigt, 
und längs den Ufern des jungen Rheines bis, zum Bodenſee 
und von hier bis zur letzten Hütte an der letzten grünen Halde 
des Bregenzer Waldes; und vom Fuße der rothen Wand, an 
deren Fuß der Walſee wohnt, bis zur brauſenden Lutz und 


— 44 — 


durch das Blumenegg herrſcht ein Herz und ein Sinn für ka⸗ 
tholiſche Sitte und Wahrheit. Der ſogenannte Liberalismus, 
— man heißt ihn manchmal den baumwollenen — der ein ſehr 
fadenſcheiniges Gewebe ſpinnt, und der einen Trank kredenzen 
will, deſſen ſtarker Beigeſchmack nach Tyrannei auwidert, macht 
dazu ein ſaures Geſicht; indeſſen wir danken Gott, daß es ſo 
gekommen und arbeiten muthig vorwärts. Und nun, meine 
Herren! von dieſem biederen katholiſchen Volk, alemanniſchen 
Stammes, dem ich angehöre, habe ich den Auftrag erhalten, 
Ihnen tauſend und abermals tauſend Grüße zu bringen; mögen 
Sie dieſelben freundlich annehmen und Nachſicht üben mit mir, 
dem 1 8 n led ana n 
5717 F e 
Nor S nn nd 


oe * ‚ber. enen au Kemmer folgenden 
Feſteruß por 1 BI di Rig on 
Auf nach; Bamberg! ruft es duch ie deutſchen Gauen, iiber 
Auf, nach Bamberg! zu d dem Brüderfeſt, nch 5 LT) 
Wo ſich Männer tief in's treue Auge ſchauen , 
10 Die von Nord und Süd, von Oſt und Weſt; 10a 
Wo die Hände ſich zum ew'gen Bunde fügen, pl 
und die Herzen ſich an's Herz, der Kirche ſchmiegen; 
Wo ſich weiter baut der, Wahrheitsdom, 638 Jun aten 
Brauſt und ſchäumt auch wild der Zeitenſtrom oo 


Und die Kunde wird mit Jubel aufgenommen; g an! 
Berg und Thal und Dorf und Burg und Stat 
| Hallen Antwort wieder: Ja, wir kommen, kommen! 
Von den Alpen bis zum Kattegat. — 
„Selbſt zum Tiber hin die Freudtſrüff ſchallen 25 we 
15 Und als Bitten fie zum eigen Stühle n w allet! 1 1 Ku 2 ’ 
4% Vater, Deine Kinderſcha alt, 1 br 1 
„Welche stets Dein Troſt iin Lira war!“ (1030. eee 


10910 7% un ue ai i eee 
— * nach Bamberg! rauſcht es — — Reich der Geiſter, 
Die zum Wohle Deutſchlands nur gelebt 


en m 22 
Und voll Huld ſchickt zur Verſammlung ab ihr alen 10 
Die Geſandtſchaft, die dort niederſchwebt. 112 
Goͤrres zieht voran, der ruhmgekrönte Streiter, 1500 2 
Und erhebt die Fahne hoch und ſchwenkt ſie heiter C 
Theu're Freunde, reicht die Hand uns her, mau . 
Wir gehören All' zum W 
Da W in Bamberg d. W Dom der heilge⸗ Rail, 
Hein rich und mit ihm Sankt Kuusgund., 10 bern 10 
Und in allen Grüften flüstert vg leis e g aul 
Still, es macht ber, 2 jet 15 d l, n, unf 
Plötzlich ruſt, hinein er in d ie. To tenreihen: 15 5000 
Auf, Getreue, laßt den Wi mer 1 8 
Jenen Männern, deren Glaubensmut th 
Unſ'rer Kirche dient als Schirm und Hut! 


Es entſteigt dem Grabe auf dem Peterschore 10 kuk 
Bamberg's erſter Biſchof Eberhard ) e e ee 
Und heraustritt Cl emens ) aus dem Fürftenthöre, 
Dem die Ehre der Tiara ward; ar bon 50% rn 
Günther,) ter die Sara enen chte beben n 
Fürſtbiſchöfe, Ae ebte, — alle ic theben? 10 
Die im Kaiſerdom zur Rihe ſich gelegt; %% 196 - 5 
Und der Zug ſich zum Empfang bewegt. 


Seht Ihr nahen von Sankt on es ee hd 
Stätte jene hehre Lichtgeſtalt??? ara 1 11 
Wie ſie glänzen, ha, die biſchöflichen Kleider, nö 


ag ie nne e 24 Se 


*) Eberhard wilde wo vom m Heinrich“ dell Hel igen, barg zum Bischof d don 
Bamberg etitaunt und ſtatb 1049... am! 
) Suidger, Bamberg's zweiter We 1046 ger: dem Namen 
Clemens II. Papſt und ſtarb 1047. ig nen TR. 
) Günther, 1057 zum Biſchof ernannt, zog 1064 mit "sem Erdiſchof 
Siegfried von Mainz und den Biſchöfen von Regensburg und Utrecht 
u met 7000. Mann in's heilige Land und ſtarb nach vielen Aben⸗ 
teuern auf der Heimkehr zu Weißenburg i in Ungarn am, 13. Juli 1065. 


- 


1 1114 
ja Min 
4 
— 


11 11 I aD 


= Ba a 


Wie das Silberhaar zum Nacken wallt ?!?!! 
Otto iſt's; er will die Söhne jetzt begrüßen. % % um 
Deren Väter ſaßen lernend ihm zu Fußen 11, Bud 
Der Apoſtel Pommerns ſegnet Euch, yytr 7 74 10375 3111 an 
Ihr vom 8 ganz e ee me n ae 
ne muß ee 
Und wir, ten Kinder, „dürften puch verkünden, 
Welche W ine heute uns e 2. Erde mi ne NR 
Dürften Euch vielleicht nur ein 1 1 A winden 11115 dc 
Und verſchließen, was im Herzen quillt / 
Nein! wir rufen laut, daß 5 in es vernommen: 
Hehe Gäfe, ſed get, lad e e lad 
Hier den deutſchen Half Wa läget eit! ?: 
det e 


9 un 1 \ 
Sollt uns Freunde, liebe 5% eee 19097 
11650 nit iich aln 116914 sh 17% ehe 


Aus der trauten Heimath, aus gewohnten Kreiſen ©9 
Eiltet ihr zum großen dert, heran e n vhs 
Keine Mühe, ſchreckte Euch auf weiten Reifen A 
Eure Liebe m frei die Bahn. 1 2,09 210 5 
Gaſtlich öffnen ſich nun unßre Pforten All 153. 1 110 
Laßt's in unßrer Mitte Euch recht 5 8 n. ati I. 18 
Wo den Faden Kunegunda a ſpaun, “) mag m1 5 


Friedlich, fromm und froh man. leben kann. ug, 154 aul 


Deutſche Männer, edel, groß an Geiſt und Würde, 
Oſt im Kampf für Gott und Recht erprobt, miız 
Männer, die der Kirche „wie dem, Staat e NL 
Als des Volkes Freunde viel gelobt, — 2 
abe „ ſtark wie ‚13 iſen in der Stürme Toſen dioghοναν (* 

wieder ſanft und mild wie Alpenroſen, e 

Hoch ſeid Ihr von unſ'rer Stadt geehrt H „ine ( 

2 Ihr a dieſer Feier werth! aun Rae be A 

Jin un 1 


0 e 19 907 > fach mu; 1801 4 


um. udn a + * nd dm nie nen eee 
Be rar der En n St. Burgund einen ſeibenen Faben um 


* Fring u nen 71 tsch 1d un msi 


— 47 — 


Schwingt denn kühn das Geiſtesſchwert mit Doppelſchneide, 
Schwingt es frei nach Katholiken Art! | | 
Pclflanzet auf des falſchen Wiſſens dürre Haide 

Aechte Kreuzesblume, friſch bewahrt! — 
| horchen wir den Lehren weiſer Brüder 
und e erzählen unſern Kindern treu ſie wieder, 
ee die Früchte Eurer Saat noch ſteh'n, 
e Jahrhunderte vorübergeh'n! — 


end hr ee 
* 1 She ee Il ann wie 


Lars 80 hl 51 5 110 600 D ee | 
Sai I 2 - io berker, Rs Sani, 18704. 
un Schluß beiſchen ich Sir, mene Henen! ug er 
die Sympathie der ganzen Stadt für fih haben, derzeſtalt, daß 
ich als Bamberger ſelbſt darüber staune. Ich a, Sa Sie 
wie zu Hause, und wüuſche S h kecht gute 


(isdn bai 7% 910%) 15 er 
hal 152 bündig ander, nodlap sdior Zub ann (501 
e e e mas en nt if a bud info 
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Die kirchliche ee 


Wenn les BER hi gu Manta ute 
General ra 1 * am 3 , Muguß . 


Die Stadt prangte in ſchönf ſtem S mucke. Von allen 
Thürmen gr F ge allch die Schi ſfe bes Fluſſes 
waren beflaggt.“ An mehreren Plätzen standen: Triumpfbögen 
mit 1 1 85 Jnſchrift, als: Exultet cor meum; Salyete ele. 
hi . 8 mit ſchönen Draperien, Guirlanden, e 


nichriften, großen A, kleinen weißblauen (bayer. 
Ki (Farbe der Stadt Bamberg), weißgelben (paͤpſtli 


Farbe) und ſchwarz-roth-gelben Fahnen geſchmückt. Der 1 75 
impoſante Zug ſetzte ſich um 8 Uhr von der Aula her in Be⸗ 
wegung und ging über den Maxplatz, den grünen Markt und 
die obere Brücke zum Dom. Alle Glocken läuteten. Die Ordnung 
war folgende: 1. Erſter Muſikchor; 2. Geſellenvereine von Würz⸗ 
burg, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Kronach, Forchheim, Iphofen, 
Bamberg; 3. Abgeordnete der St. Joſephsvereine des Bisthums 
Bamberg; 4. die Vorſtände der Geſellenvereine Deutſchlands; 
5. Deputationen der Handwerker-, Gärtner und Häckervereine; 
6. die Eingeladenen der hieſigen Studien- und übrigen Bild⸗ 
ungsanſtalten; 7. die Hochwürdige Geiſtlichkeit; 8. der Bürger⸗ 
meiſter der Stadt Bamberg, das Collegium der Magiſtratsräthe 
und der Gemeinde- Bevollmächtigten; 9. Zweiter Muſikchor; 
10. die Abgeordneten und Gäſte der Generalverſammlung aus 
ganz Deutſchland und andern Ländern; 11. das hieſige katho⸗ 


a 
liche Cafino, alle en der 1 Be 4 ale jene 


Dr 


Verein von na; 14. zweite öh des Bamberger 
See ee, and. ou u e ae co 
Der glänzende wo überaus große Zug beg ih ber ; 
lich du ch die, oft ſechsfach hintereinander ſtehenden Spaliere der 
N inc An der Hauptpforte des Doms ſtand das Metro- 
politan apitel in Chorkleidung zum, Empfange des Zuges. An 
dem Fürſtenthore, des Doms angekommen, begab, ſich das. Comité 
in das erzbiſchsfiche Palais, um den, hechürdüen Hrn. Erz⸗ 
biſchof von Bamberg abz Zuholen. i 
1 Bei deſſen Einzuge | in die dickgefille Küche, ſang der Chor; 
die Ant hon: „Eece sacerdos magnus, Darnach erfolgte das: 
Vent sauce spiritus,“ worauf die höchſt, ſolenne Meſſe cele⸗ 
brirt wurd * 000 1 15 b e, 16 der 3 Zug nach der 
ale 10 dem e ale unter En. 


0 0 197 und war mit 


lichen. Fahnen ge⸗ 
te kt. e den de . a a 5 0 


herab 125 Huter kunde rang e 1 


9 von . von 
3 5 e aue in 1 50 ehen Cher fand, der 
Präſidententiſch fad un der erſten Säule des eh auf d der, 
Cuangellenſtt die Rednerbühne. 3 
Der Präſident des Vorbereitungscomitss, Her General⸗ 
dur Dr. Schmitt beſteg Werft, die Reönerbihne, und ſprach 
folgendes Vorwort? 


Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 4 


. 


71% Ma si chwürdigſter Herr Erzbiſchof! anifnd schfi! 
Age IR Hohe Geuskalberfammküng e l ee 


70 194 Ne tim Stund: ee and 0 
73875 Mein 5 als bdtſühendersdcs Vorbereitungscomites 
noch an dieſem Morgen zu Ende. Ebendeßhalb aber glaube 10 
ebene ein Recht, als eine Pflicht des Wortes zu haben. 
Mein Wort iſt blos ein Vorwort, und das Borwöbrt“ cell 
ſich nur um Suede Verhältniſſe des Ortes und der Zelt Von 
beiden glaube ich nunmehr feet en zu ſollen. Nine 


Wie allbekannt, at die Stadt Luxembu rg, die Stad 8 er 
Knee, bel der = Generale iR Bitte ö ki it 2 
es wolle dort, wo die Wiege der 1 e Bi auch 
19.0 Sena ümmlung e Mel ein ber e Au she. 
hiezt Emächtigt durch die mung, wat, 5 
Sine und wandte 1 5 Se. Erce lenz 2 ven. he a digſten 


Herrn Etzbiſchof von amberg mit dem trag „0 
9 5 0 daß die 19. Generald 5 10 


: e 
a 11 | 1 055 
ſtadt, im Mittelpunkte Deu Hi 
de edle of war ie N en find un | 
ga b die 4 N zur f Su ten 5 (5 


amber | 
gleichen winde, die ho wa zu 1 > 
Kamin 2 ieh 5 ma { Bunte . nchen 3 5 9 — 
En 1 ige Kat lick % möchte 9.18 gen, war die hl. Kai⸗ 
jerin Ki gund 10 Kampfe Mn‘ e mit „Kuen 
nügündg bie, 18 10 fe, fr ahne Bis 
ir n am mbe 19, a 
ei, Öeneraver] 5 2 ws 4 
| na un 1 
Sac De 2 ange ic ch. mit BE 15 05 9 
burg an, ſo kann ich zu de Herren von Würzburg jagen: das 


thum Bamberg aus dem von Würzburg he ' 
b * der * aer ne 42 e Banane ales ale 


alen ‚din! en e eee 


8 5 


thums, und durch das ganze 18. Jahrhundert waren die Biſchöfe 
von Würzburg zugleich Biſchöfe von Bamberg. Und wenn: äch⸗ 
weiter nach Mainz gehe, ſo kann ich zu den Mainzer Herren 
jagen, > die alten Biſchöfe von Bamberg, obwohl exempt, 

1 eheden zur een En ne ae: und BR 


un vu war. Und! wenn ich mich. nach 5 

berg de 8 m hl. May n den hl. Anno, der 15 5 die ee kei⸗ 2 
tete, ‚zum Erzbiſchofe gegeben, And wein ich nach Trier schaue, 
Rock, im orig here: in den Stürmen ſberſtauzötſchen 
Revolution nach Bamberg ſich geflüchtet hat. Und wende ich 
mich nach einer anderen Himmels⸗Gegend, ſo kann ich zu den 
Herren von Regensburg ſagen, daß von dort Heinrich der Heilige 
zu uns kam, der Erbauer der Stadt und Gründer des Bisthums 
Bamberg. Und wenn ich an Augsburg denke, ſo kann ich den 
Herren von Augsburg ſagen, daß Bamberg ihnen zwei Biſchöfe, 
den vorigen und jetzigen gegeben hat. Wenn ich weiterhin nach 
Oeſterreich vordringe, ſo kann ich den Herren won Oeſterreich 
ſagen, daß die Babenburg als die Stammburg der Herren von 
Babenberg ihnen lange Zeit hindurch ihre Regenten gegeben, und 
daß das Kärthner Land zum Theile dem Biſchof von Bamberg 
unterthänig war. Und wenn ich hinüber nach Böhmen gehe, 
ſo kann ich den geehrten Herren, die von Prag kamen, ſagen, 
daß die Stadt Prag ein Lehen des Biſchofs von Bamberg war, 
indem der König von Böhmen vom Biſchof von Bamberg mit der 
Stadt Prag belehnt wurde: Wenn ich erſt hin nach Paderborn ſchaue, 
ſo finde ich die innigſte Berührung zwiſchen Bamberg und jener 
Stadt. Dort ſpricht man nur von St. Heinrich und St. Kuni⸗ 
gunda, wie in Bamberg, und es thut dem Bamberger Herzen un⸗ 
ſäglich wohl, in die dortige, altehrwürdige Kathedrale zu gehen 
und dieſelbe Statue Heinrich's II. zu ſchauen, wie ſie hier in der 
St. Michaelskirche ſteht. Und endlich erſt das Pommerland! St.“ 
Otto, der 8. Biſchof von d dan dern eee Pom⸗ 
mern! Ge Sun eben 19 fd did are nom WER IDNNS 


* | a 


Mithin ſage ich, mögen die Mitglieder der katholiſchen 
Generalverſammlung woher immer kommen, ſo haben ſie hier 
in Bamberg heimathliches re 
= ar wie zu Sie‘ ſein. % Haie toln die dog es 


Gehe ich erst zu den! inneren Verhöltnui en Bautbet i über. 
aach bildet den Kuctenpunkt zwiſchen Süd⸗ und Non ach. 1 
land und in mehr als einem Jahrhundert hat es de l 
aus Oſt und Nord, welche gegen die Küche Gottes e, 


Hr; lot 
Trotz geboten... Hr is 904 112 A chi ung af 


Der Biſchof von n Bamberg hat w wie ein Cherub u init dem flam⸗ 
e Schwerte des Evangeliums Halt geboten. Und wie oft ver⸗ 
nehmen wir von Wanderern aus Norden, wie ſehr ſie von der Grenz⸗ 
linie des Bisthums Bamberg an die charakteriſtiſchen Kennzeichen 
der katholiſchen Kirche erfreuen. Denn ſobald man zum Gebiete 
des Bisthums Bamberg kommt, bemerkt man ſofort jene Meilen⸗ 
zeicher der Ewigkeit, die Kreuze, die allenthalben an den Landſtraſſen 
ſtehen, und die zahlloſen Kapellen auf den Höhen, die zum Him⸗ 
mel deuten. Von den Grenzen des Bisthums St. Heinrich's an 
vernimmt man den bekannten chriſtlichen Gruß, und die hohen 
Zinnen der altehrwürdigen Kirchen unſerer Hügelſtadt verkün⸗ 
den weithin den Triumph des Kreuzes. Daher, m. H obwohl 
die Stürme der Zeit, wie überall, ſo auch in Bamberg gebrauſt 
haben, daher, m. H., iſt der Charakter der Stadt ein chriſtkatho⸗ 
liſcher und daß die Stadt dieſen Charakter trägt, hat ſie bezüg⸗ 
lich der 19. Generalverſammlung in der bewunderungswürdigſten 
Weiſe gezeigt. Denn ſobald man vernahm, daß die Verſamm⸗ 
lung hier tage, da regte ſich allenthalben die ausgezeichnetſte 
Sympathie. Freiwillig hat die Stadt ſich geſchmückt, und zwar 
nicht blos von Seite der Katholiken, ſondern auch der Prote⸗ 
ſtanten und Iſraeliten (Bravo!) Und als es ſich um Quar⸗ 
tiere handelte, bot ſich Alles an ohne Unterſchied des Glaubens, 
Proteſtanten und Iſraeliten, und wir haben mehr erhalten, als 
wir vielleicht nothwendig haben. Und nun erſt kann ich nicht 
genug rühmen, wie die ſtädtiſchen Behörden uns entgegen kamen. 


— 53 — 


Nicht genug, daß der Bürgermeiſter in das Vorbereitungscomité 
eintrat, ſo haben die hohen Herren des Stadtmagiſtrats und die 
Gemeindebevollniächtigten die verſchiedenſten und kleinſten, und 
ich möchte ſagen die niedrigſten Dienſte im Comits bereitwilligſt 
übernommen. Es war ihnen nichts zu gering, nur, um der 
hohen Verſammlung den Weg zu bereiten. (Bravo!) Und da⸗ 
rum glaube ich auch, es iſt mir in ausgezeichneter Weiſe ge⸗ 
lungen, die Herren aus der Ferne dahier mit einer Innigkeit, 
Wärme, Verehrung und Liebe zu empfangen, daß Bamberg 
hinter keiner katholiſchen Stadt Deutſchlands und der katholiſchen 
Welt in der Verehrung jener, welche ihren Guben wid gi 
re e 8 ee f 

11:9 St. it in  mialrd" ] PR) ar 
Gehe ich vom Orte ur geit über, ſo möchte ich vor Allem 
eine Aufklärung geben, weil ſie mir nothwendig zu ſein ſcheint 
bezüglich der Tage, die vom Comité für die Generalverſammlung 
gewählt worden ſind. Manche Herren nämlich haben die An⸗ 
ſicht ausgeſprochen, man hätte etwas ſpäter die Generalverſamm⸗ 
lung abhalten ſollen. Ich wandte mich zu dem Ende an den 
Präſidenten des Vorortes Innsbruck. Ich zeigte ihm, warum 
es kaum möglich ſei, die Verſammlung weiter hinaus zu ſchieben, 
und Hochdetſelbe ſtimmte mir bei; denn in der nächſten Woche 
haben wir das Feſt der Geburt Mariens, ein hohes Feſt in 
Bayern, und der Clerus des Bisthums Bamberg und von ganz 
Bayern hätte nicht erſcheinen können. Und dieſe ehrwürdige 
achthundertjährige Baſilika, ausgezeichnet durch ihre Schönheit, 
feiert am nächſten Dienſtag ihr Titularfeſt, und das ſollte doch 
nicht gehindert werden. In der zweiten Woche haben wir drei 
Quatemberfaſttage mit Abſtinenz und es geht nicht an, den Hoch⸗ 
würdigen Clerus bezüglich der Abſtinenz im Angeſichte des Volkes 
zu dispenſiren. Und in der folgenden Woche des Septembers 
naht das Ende unſerer Ferien bei den Gymnaſien und Studien⸗ 
anſtalten, und da würden uns Viele entzogen worden ſein. Ich 
bedaure unſäglich, daß die Herren von den Studienanſtalten 
mancher Theile von Preußen, weil ihre Ferien erſt mit dem 


— 1 — 


September beginnen, nicht kommen können. Doch ich ſage, was 
ich von mehreren Andern gehört habe: es iſt keine Zeit für die 
Generalverſammlung möglich, zu der das Erſcheinen Aller mög⸗ 
lich wäre, die bereit ſind zu kommen iĩB RB Oi 
Veron dieſer Zeit gehe ich zu einer andern über, nämlich 
zur Gegenwart, zu unſerem gegenwärtigen Jahre, und ich ſage, 
daß die Generalverſammlung in dieſem Jahre und in unſerer 
Zeit von unendlich großer Bedeutung iſt. Der Werth⸗ einer Zeit 
läßt ſich erſt dann beſtimmen, wenn man dieſen kleinen Zeitabſchnitt 
hineinverſetzt in die große Zeitſtrömung der Weltgeſchichte. Und 
da habe ich von jeher eine große Erſcheinung mir vor Augen 
geſtellt und das iſt „St. Paulus,“ welcher unter dem Kreuze 
ſteht. Er hat den Erlöſer geſchaut, er hat darum die Räthſel 
der Zeit gelöſt! Der Apoſtel ſchaut zurück und findet zwei große 
Zeitſtrömungen, nämlich die des Juden⸗ und Heidenthums. Vier⸗ 
tauſend Jahre bewegen fie ſich fort und fließen in der Perſon 
Jeſu Chriſti, unſeres Herrn zuſammen. Von Chriſtus auf Gol⸗ 
gatha bis hinab zum Weltende iſt nur Eine Strömung, die 
Alles, was in den Port der Ewigkeit einläuft, Alles, ſage ich, 
nothwendiger Weiſe mit ſich fortführen muß! Mit dieſen Worten 
Pauli iſt das Räthſel der Weltgeſchichte allein gelöſt. Und wir 
haben hier einen Beweis für das Chriſtenthum, den man den 
chiſtoriſchen nennt, und welcher als der allerwichtigſte von der 
Welt zu erklären iſt. Das Chriſtenthum iſt das Centrum der 
Weltgeſchichte geworden und ſeine Einführung und Durchführ⸗ 
ung in der Welt iſt die einzig wahre Aufgabe der Weltge⸗ 
Eſchichtel s and ann tau di gen nalſbün ma ai 
Seitdem das Juden⸗ und Heidenthum ihre Aufgabe der 
Vorbereitung auf Chriſtus verloren haben, hört. ihre weltgeſchicht⸗ 
liche Bedeutung auf. Nehmen wir die chriſtliche Weltſtrömung, 
ſo gilt von ihr ungefähr dasſelbe wie bei einem jeden Strome, 
der daher wogt. Es gibt nämlich nicht nur eine Fortbewegung, 
ſondern die Strömung der Zeit geht auch wie dien des Waſſers 
zurück. Dieſe entgegengeſetzte durchweg falſche, Zeitſtrömung iſt 
der Antichriſtianismus, welcher beſonders in unſeren Tagen ſein 


. 


Haupt erhebt. Er will zurück, da er nicht vorwärts will, und 
wenn er zurückſtrömt, muß er nothwendig in das Judent um 
oder Heidenthum zurück, denn es gibt kein drittes. Das Juden⸗ 
thum und die Rückkehr zu demſelben, das haßt der Zeitgeiſt 
wegen der ſtarren Satzungen jenes, die der Sinnlichkeit nicht 
1 gefallen. Alſo geht Alles, was nicht chriſtlich it und mit dem 
ſcheiſlichen Weltſtrom ſich fortbewegt, zurück in das alte Heiden⸗ 
thum, nach dem alten Satz: Nil novi sub sole. Sechstauſend 
Jahre ſage ich, hat ſich der menſchliche Geiſt entwickelt und hat 
die Weltgeſchichte ihr Juneres hervorgekehrt. Glaube man ja 
nicht, daß von nun an eine andere Wahrheit aus der Tiefe des 
menſchlich en Geiſtes ſich herausbilden könne, oder daß ein an⸗ 
derer Erlöſer je erſcheinen werde, ki 1 von u Oſt oder Weſt, als 
der bereits erſ ſchienen. 


1 Noch 0010 Id. 85 1 egi 
1 1 Es gilt aber auch der 5 Gab. 8¹ 9099 faciunt ide, non 
est idem. Es. unterſcheidet ſich daher das moderne Heidenthum zu 
ſeinem größten Nachtheile von dem alten vor Chriſtus ſehr. Das alte 
Heidenthum hat aus Furcht vor Gott ſich unzählig viele Götter ge⸗ 
träumt, das moderne Heidenthum muß nothwendig eine neue 
Form haben und es muß gottlos ſein. Freilich brauchen wir 
uns, meine hohen Herren! nicht zu fürchten; wir, die wir den 
anbeten, der das gewaltige Wort ſprach: „Mir iſt alle Gewalt 
gegeben im Himmel und auf Erden,“ und „die Pforten der Hölle 
ſollen die Kirche nicht überwältigen.“ 

Aber für uns, für die Individuen, wird die Sache un⸗ 
endlich wichtig, denn es handelt ſich um unfer Wohl. Nach des 
hl. Petrus Wort geht der Satan umher und ſucht, wen er ver⸗ 
ſchlinge. Und da die Verſuchungen ſtark ſind und mächtig, und 
es nach des Herrn Wort Zeiten gibt, in denen auch der Ge⸗ 
rechte wankt, darum meine Herren! iſt es nothwendig für uns, 
daß wir nicht wanken in dieſer unnatürlichen Zeitſtrömung 
zum alten Heidenthum zurück. Es iſt unſere Sache um unſeres 
eigenen Heiles und des eines jeden der Unſrigen und aller Mitmen⸗ 
ſchen willen, daß wir uns in Bewegung ſetzen, uns ſtärken, 


daß wir die Waffenrüſtung Gottes anziehen und deshalb, meine 
hohen Herren] hat die Generalverſammlung ſeit dem Jahre 1848 
getaggt und tagt heute zum neunzehnten Male, nicht um etwa 
die Kirche umzugeſtalten und ihren Organismus zu ändern, 71 
ja die Pforten der Hölle nicht überwältigen können; auch 
darum, um die hl. Glaubensſätze, die abſolut wie Gott 5 
ſind, anzutaſten. Nein, das it die Aufgabe der Generalverſammlung 
A men es alle ie ir Be Pe or 9 


3111 


bens auf ihre “Er anwenden und unter ſich 2 — he 
die chriſtliche Charitas das Elend unſerer Zeit e 
meine Herren! das darzuſtellen Alt, eben Aufgabe der hohen Ge⸗ 
neralverſammlung und nicht die meinige, darum muß ich jest 
ſchließen und gedenke nur noch des hl. gottgeweihten ya in 
welchem wir tagen und in dem der Name Jeſu wiederhallen ſoll 
und ſpreche aus dem innerſten Grunde meines Herzens: Gelobt 


ſei Zeus: hi (Bravo) 88 Wan 


Ur Ra gad cru Enn Tod namen 

L Fianpu¹r⁰aet um mund rent Bra tbr 
Hierauf Gin Se. Epcdllenz der Hochwürdigſte dercn 
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„Gelobt. ſei Zeſus bibel, Pe 1943995 

(In Ewigkeit.) ni i MN 


Hechanſchnliche Versammlung! 


897 ni 049 

5 0 . fe mich die Freude, als ich vor einem Sehe 
die Nachricht vernahm, daß die XVIII. Generalverſammlung der 
kathol. Vereine Deutſchlands in Innsbruck beſchloſſen habe, die 
XIX. Generalverſammlung hier in Bamberg halten zu wollen. 
Die Tage, an welchen dieſe XIX. Generalverſammlung gefeiert 
werden ſoll, ſind nun gekommen. Eben ſind wir ausgezogen 
aus unſerem Kaiſerdome, in welchem wir im hl. Opfer den hl. 
Geiſt anriefen, daß er mit ſeiner göttlichen Allmacht hernieder⸗ 


— 57 — 


komme und dieſe hohe Verſammlung erleuchten und kräftigen 
wolle, auf daß dieſe Verſammlung zu Gottes Ehre und zum 
Segen der Kirche gefeiert werde Aus dem Dome find. wir hie⸗ 
hergezogen an dieſen Ort, wo die Beſprechungen und Beſchluß⸗ 
faſſungen nun beginnen ſollen. Da ſei es mir nun erlaubt, 
beim Beginne der hohen Verſammlung meinen herzlichen Will 

komm allen Denen zuzurufen, die aus weiter Ferne hieherge⸗ 
ſtrömt ſind nach Bamberg, um hier die Generalverſammlung zu 
begehen. Bamberg iſt aber auch eine Stadt, die für eine Ge⸗ 
neralverſammlung der katholiſchen Vereine manche Anziehungs⸗ 
punkte hat. Bamberg iſt ja ein Bisthum, gegründet vom hl. 
Kaiſerpaar Heinrich und Kunigunda, wie Ihnen ſchon angedeu⸗ 
tet. Unſer Dom iſt vom hl. Kaiſer Heinrich und ſeiner jung⸗ 
fräulichen Gemahlin erbaut. Welche Mühe, welche Umſicht ko⸗ 
ſtete . es dem hl. Kaiſerpaare, bis die Gründung des Bisthums 
hier in Bamberg zu Stande gekommen! Es iſt gelungen; und 
wer die Verhältniſſe der damaligen Zett überſchaut, wird keinen 
Anſtand nehmen zu bezeugen, daß das hl. Kaiſerpaar die rich⸗ 
tige Anſicht hatte, hier in Bamberg ein Bisthum zu gründen, 
auf daß das Chriſtenthum hier in der Umgegend feſter begrün⸗ 
det, daß das Chriſtenthum gegen die heidniſchen Anfälle von 
Norden her geſichert und unter kaiſerlichem Schutz weiter ver⸗ 
breitet werde. Das hl. Kaiſerpaar, o, es wandelte gern in un⸗ 
ſerem be und was ſie gethan haben, haben ſie zur Ehre 
Gottes und mit größter Freude gethan. Daher haben ſie auch 
beſchloſſen, nach ihrem Tode in ihrem neuerbauten Dome ruhen 
du dürfen. Unſer Dom hat noch eine andere merkwürdige Be⸗ 
ziehung für eine Generalverſ ammlung. Unſer Dom hat vor den 
meiſten deutſchen Domen die Ehre, einen Papſt in ſeiner Mitte 
zu haben; es iſt dieß Clemens II, der vorher aus dem gräfli⸗ 
chen, Geſchlechte⸗ derer von Maiendorf Biſchof von Bamberg war. 
Er war vorher Domherr zu St. Stephan in Halberſtadt und 
Kanzler Kaiſer Heinrich III., und dieſer Kaiſer hat ſeinen Kanz⸗ 
ler im Jahre 1040 auf den Biſchofsſtuhl von Bamberg erho⸗ 
ben. O, es war ein ſehr gebildeter Mann und voll des Gei⸗ 


* 


ſtes der Apoſtel. Er trat würdig in die Fußſtapfen ſeines Vor⸗ 
gängers, des erſten Biſchofs von Bamberg Eberhard, er war es, 
der allenthalben das Chriſtenthum zu befeſtigen bemüht war. 
Erchat 1043 das biſchöfliche Kloſter zu Theres am Main ge⸗ 
gründet, und 1046 reiſte er mit dem Kaiſer nach Halber 

nud um Weihnachten fügte es ſich, daß er in Rom zum Papſt 
gewählt wurde, und am Weihnachtsfeſte des Jahres 1046 wurde 
zer mit der dreifachen Krone geſchmückt. Er legte ſich den Na⸗ 
men Clemens II. bei, und die Wahl war eine gute. Die Ita⸗ 
liener überzeugten ſich bald, daß er ein erleuchteter, vom Geiſte 
Chriſti durchdrungener Oberhirte und Papſt. war. Denn mit 
einem wahren Feuereifer eiferte er gegen die Gebrechen der da⸗ 
maligen Kirche und namentlich der Simonie entgegen“ Leider 
war ſeine Regierung nur eine kurzen nur 9 Monate ſaß er auf 
dem päßpſtlichen Stuhle. Mau ſollte glauben, es war beſondeke 
Fügung von oben, — er trat- nicht vom Bischofsstuhl von Bam 
berg zurück, auch als Papſt. Bald war er nimmer am Leben, 
und am 15 Oktober 1047 hat er ein Diplom ausfertigen lach, 
in welchem das Bisthum Bamberg in ſeinen Privilegien beſtä⸗ 
tigt und zum Schutze unter den päpſtlichen Stuhl unmittelbar 
geſtellt würde; und ſeit dieſer Zeit blüht dieſes Bisthum. J 
den erſten Tagen des Oktobers hat er auch für das von ihm 
gegründete Kloſter Theres ein Diplom ausfertigen laſſen und 
dasſelbe in ſeinen Privilegien beſtätigt, und am 9. Deto er 1047 
wurde er abberufen von der irdiſchen Laufbahn. Er hatte be⸗ 
ſtimmt, daß nach ſeinem Tode fein Leichnam in ſein geliebtes Bam⸗ 
berg gebracht und in der Domkirche daſelbſt beigeſetzt werde. Das iſt 
geſchehen. In der Domkirche, im Petruschor, umſchließt ein 
einfacher Sarkophag die irdiſchen Ueberreſte dieſes Papſtes, und 
harren dem Tage der allgemeinen Auferſtehung entgegen. Noch 
iſt für eine Generalverſammlung Bamberg merkwürdig, daß es 
das Grab des hl. Biſchofs Otto in der nahen Michaelskirche 
umſchließt. Otto war ein großer, heiliger Biſchof, 4 hochange⸗ 
ſchrieben in den Annalen der chriſtlichen Kirche. Er war aus 
dem gräflichen Geſchlechte der Grafen von Andechs, und als Bi⸗ 


88 


ſchof hat er nicht bloß mit Segen für die Diözeſe Bamberg, ſon⸗ 
dern für ganz Deutſchland gewirkt und ſich noch ganz beſonders 
ausgezeichnet durch die Bekehrung der Pommern) daher er ſich 
auch den Namen „Apoſtel der Pommern“ verdient hat. Er ſtatb 
reich an Verdienſten und hochbejahrt, im 79. Jahre des Lebens, 
1139 am 30, Junk. Bald ſchon) nach 50 Jahren, iin Jahre 
1189, wurde er durch Papft Clemens III. unter die Heiligen 
verſetzt. (om) aloe 
Silver 1152 wide unter dent 1156 Eugen It. Kaiſer 
Heinrich heilig geſprochen; Kunigundg 200 unter dem Papſte 
1 III. O! der hl. Kaiſer Heinrich, die heil, Kunigunda, 


der heil. Biſchof Otto, 
. TI une, O e ene Fiber 2 
und dieſe Liebe in geſtei gertem Maße mit hinübergenommen in 
die Ewigkeit. Heute haben fie im Dome unſere Bitte um Gnade 
des heil. Geiſtes mit ihrer Fürbitte unterſtützt und ihr Wunſch 
und ihr Flehen war darauf gerichtet, daß der heil. Geiſt die 
hohe Verſammlung recht durchdringen möge, und daß Alles be— 
rathen werde, was Bedürfniß unſerer Zeit iſt, und daß ſolche 
Beſchlüſſe gefaßt werden, die zum Segen und zum Gedeihen un— 
ſerer heil. Kirche und des ewigen Lebens nützlich ſind. 


+ 1 


Wollen wir auch in dieſen Tagen dieſe heil. Patrone fort⸗ 
währ 1 cher orbit anrufen, ur 1 15 Geiſt die I 
ſammlung durchdringe, und Veſchlüſſe zur Reife, gedeihen laſſe, 
welche dieſe Generalverſammlung den übrigen würdig anreiht. 
Nach dieſer meiner oberhirtlichen Begrüßung habe ich Ihnen noch 
zu melden, daß ich vom hochwürdigſten Episcopat Bayerns, 
welcher jüngſt vom 20. bis 23. Juli in Würzburg tagte, erſucht 
worden bin, der hohen Verſammlung zu melden, wie der hochw. 
Episcopat mit beſonderem Wohlgefallen das Wirken der General⸗ 
Verſammlungen überſchaut, weil er bemerkt hat, daß es das Stre⸗ 
ben dieſer Generalverſammlungen nicht iſt, vom Episcopate unab⸗ 
hängig eine Stellung in der Kirche zu behaupten; daß vielmehr 


— 60 — 


das Streben dahin geht, feſt haltend an, der kirchlichen Autori⸗ 
tät durch den Episcopat ihre Berathungen zu pflegen und ihre 
Beſchlüſſe zu faſſen. Der hochw. Episcopat hat es mit beſonde⸗ 
rem Wohlgefallen vernommen und läßt durch mich die Hoffnung 
ausſprechen, daß die geehrte Verſammlung in dieſem Geiſte fort⸗ 
wirken wolle und daß der Episcopat das Wirken und Streben 
der hohen Verſammlung ſtets mit ſeinem Gebete und Segen be⸗ 
gleite. (Bravo!) 50 


Nun will ich e Beginn der Versammlung meinen ober⸗ 
vollen, Segen erthei eilen: Sit ehe Ham, ‚etc, biin 


Hierauf ſprach Hr. Generalvikar Dr. Sch mitt: & e je ere 
g Ahh Generalverſammlung, welche jedenfalls nur vo n kur⸗ 
ie Dauer ſein wird, wird nach 10 Pi beginnen, 36 


111771 


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Ait Ain 745 7 IL gen 1 17 Ind g 


Die erſte geſchloſſene Generalverſ auimlung 


sony it, Hirn 711, 
r i, am 31. al (Mentag) Dormittags. u übe. 105 
Inne 1 57914 17 
ER Di IR Hi 11 DIe nien i 
Caen: br Somin: N bi dnn een 


ie Fig er mon Renu ch 
80h erkläre die erste ‚sefloffen Genträlorefeonitlung: für 
eröffnet. Meine Aufgabe iſt nunmehr, einen Präſidenten in 
Vorſchlag zu bringen, und das Votum der hohen Herren hier⸗ 
über: zu erholen. Ich erſuche den Herrn Domkapitular Dr. 
Thumann, denſelben in meinem Namen zu benenne. 


nme Aa Gi anne Mai 41119 
Domkapitular Thumann ?:: 


1269 In 
Das, örtliche Comité beehrt ſich, als Vorſitzenden vorzu⸗ 
ſchlagen den hochwohlgebornen Herrn r Felix von Loe. 


(Bravo) e, iu i unn i d ef ‚urn! ate 0 
Genktalbtkar Dr. Schmitt:: 
med 9 tb a dg nie IMR 01 N 4901 iat SIE 


Ich erſuche den hochgeeyrten ban Fehn. Von ra 
nehr den Präſidentenſtuhl ee te ( Bhf 


lie a meu ee eee dos ln of ‚5 dmafourn 
Freiherr von Loe als Vorſitzender: ‚ronsdassugrio And 

Bo Hochwürdigſter Herr eue, HER 

35: 99 00 71 el nett HR enen DI 

Heochanſehnliche Berkummseltung! n n mne! 


Ich kann nicht leugnen, daß das allerhöchſte Erſtaunen 
mich bei dieſem Vorſchlage erfüllt, und wenn ich mir dasſelbe 
erklären ſoll, ſo kann ich es nur dadurch, daß das Bel, wie 
Comité und Sie meine Herren! den Beweis führen wollen, wie 
leicht es iſt, den Vorſitz in ene Bea imlung Von katholiſchen 
Männern zu führen, und ſbenn ich daher ihrem Vorſchlage nach⸗ 
zukommen für meine Pflicht halte dann geſchieht es in Erfüllung 
der erſten Pflicht eines Katholiken 15 nämlich des Gehorſams, | 
(Bravo!) der mich beſtimmt dieſe Ehre anzunehmen, während 
es doch viele Männer in dieſer Verſammlung gibt, welche wür⸗ 
diger find, als ich, an dieſer Stelle zu ſtehen. Daher meinen 
Dank, mit dem ich dieſe hohe mir zu Theil gewordene Ehre an⸗ 
nehme. 

181651 

Derſelbe fährt fort: | 

iche ap Hh j 

Dias hochverehrte Cotti der Stadt Bamberg hat mich 
beauftragt, und mir die Namen der Herren übergeben, die zu 
Vieepräſidenten und Secretären der XIX. Generalberſammlung 
in Vorſchlag gebracht werden, über die ich die hohe Verſammlung 


228 7 * .. * 4 “urn * 
enge ud EHER ee BE), 


— 6 — 


bitte, ihre Erklärung und beziehungsweiſe ‚fan 2 
geben. 
Als erſter Vicepräſident wird vorgeſchlagen der Fhen 
von Andlaw. (Stürmiſches Bravo!) Ich erſuche den Herrn 
von Andlaw, falls er hier anweſend iſt, — . 


ehr. von Anklam erfeeint, (Stürmifees, rn 

Als zweiter Vicepräſident wird vom „ Eat 
in Vorſchlag! gebracht Herr Lindau aus Heidelberg. (Stürmi⸗ 
ſches Bravol) Wenn der Herr Lindau in der Verſammlung 
anweſend iſt, ſo erſuche ich denſelben heraufzukommen und ſeinen 


Platz einzunehmen. 22% ral p Boat ͤ od TIIHHITR 


Einer: der Aumeſenzen erklärt: Yon Herrn Lindau habe 
ich erfahren, daß Ai eſchäfte wegen verhindert ſei; doch ob er 
kommen kann, darüber habe ich ſeit geſtern nichts Beſtimmtes 
. F = a 

word cba and din? nene Ihm nun WG 

205 Präſident: nat anu Hüfte snnlbfrait 15510 ind int 
srıdsszuchad End And hnıdad Tr % Bi ung! af Not wh; 
si n rren aus Baden, dem Hrn. Lindau 
mitzuteilen, mit welchem Applaus er zum zweiten Vicepräſt⸗ 
* vorgeſchlagen worden iſt. (Geh ‚osdüt ug Nun 
s wird ferner in Vorſchlag, gebracht Herr Graf Ludwig; 
ee. inneberg⸗ (Bravo!), Ich glaube aber, derſelbe 
» eben ſo wenig anweſend, ag, der Herr won Linda % 
füt chat dig nn S oo i rue ein ag 3 


mni⸗ Generaldikar, Dr. Schwittz big n di eln ‚nit Topic 
1 S0 vil ich weiß, wird er kommen: hi ud nt Anne 


mar 


Pr Aſident: 


Es werden ferner zu Vicepräſidenten in Vobſchlag gebracht 
der Frhr. von Stillfried aus Wien und der, Präſident der 
vorjährigen Generalperſammlung, in Innsbruck, Herr Advokat 
Dr. Ne gens aus Aachen, (Stürmiſches Bravo!) Damit wäre 
das räſtd um conſtituirt. % Wit een eg gelb fta ni 


— 689 — 


Als Seeretär iſt vorgeſchlagen Hr. Dr. med. Jochner 
aus München, (Bravo!) ferner, der, Hr Domlaplan Rudel aus 
Bamberg.“ Damit iſt das ganze Bureau conſtituirt; ich blech 
die Herren ihre Plätze einzunehmen. Ir au umount 


chr. don And 1 911 Abi dnn di Lichin ici 9e all } 
8. eo Andl af d. NaUſtot. gabe 3 Thin dit sagt 


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et, bie 00 BR 75 J id 100 ehr gtegmuntzis 

igffer b Ekzbiſ, fl „ es 
benni TEE 1975 Atoll Ta. ee ra AM 7097511 


nad BO SBSgaÄpen are Berk id gie 
u en ae ee ee e de eee 
WERE Liebe abel Jreundel ze ann nge 
eee eee hr al ui gibt zi u 0 
809 ch fühle mich, ‚ungemein, geehrt durch den Ruf, der an, 
mich ergangen iſt, an der Seite meines hochverehrten Freundes, 
des Frhrn. von Loé, das Präſidium mitführen zu dürfen. Ich 
geſtehe, daß das erſte Präfidium nicht leicht in beſſern Händen 
als in jenen eines Mannes liegen kann, der jüngſt noch in einer 
großen Verſammlung Beweiſe ſeines e Sinnes, ſeiner 
katholiſchen Thatkraft gegeben, GBrav 970 392 300 5 8 
Unter der Vorausſetzung, daß meine Müheverwaltung 
unter dieſen Umſtänden eine meinen Kräften und meinen Jahren 
ſein werde, füge ich mich in den Willen der hohen 
Generalverſammlung und ſpreche alſo die wenigen Worte des“ 
Dankes aus der Fülle meines Herzens uu. tkunganpt Sd ment 
% ee) nne ichin „du Matze aun pe 178 
HD Her, Joſeph Lingens. aus Agchen zu e mi said?) ng 


Andale 6E 19 i dog gor ki hast a Y re 


god ene al Excellenz Herr Erz iſchofl. Hain zu 1 5 
Mar "god hnliche Verfa mtüng hat HU 8 


ng sadaf 

nn Meiner Thätigkeit wird es uwohlichar wich bedürfen für 
die Leitung der Verhandlungen; ihre Wahl iſt eine ſehr glück 
liche geweſen, denn immer werden ſich die Mitglieder der "Genies 
ralverſammlung überzeugen, daß ſie den beſten Präſidenten 
gewählt haben, wenn ſie den anſpruchsloſeſten und demüthigſten 


- WW 


gewählt haben. (Bravo!) Auf eines mochte ich mir nur er⸗ 
lauben aufmerkſam zu machen, was auch bei den Saua e 
neralverſammlungen immer geſchehen iſt, nämlich dara he 
Generalverſammlung, daß all unſer guter Wille und daß 1 

beſte Abſicht nichts iſt, und nichts würde zu Stande — 
wenn fie nicht geſegnet würden durch die Gnade Gottes. Dazu 
beizutragen, möchte i erade die hochwürdigen geiſtlichen Herren 
aufrufen und ſie Ar auch a Mer ee 
wie bei den früheren es immer mit ſo großer Frucht geſche en 
iſt, von heute an das heilige Opfer in dieſer Intention au zu- 
opfern und darzubringen, damit die ſchwachen Kräfte, die Werk⸗ 
zeuge, die hier thätig ſind und arbeiten, durch die Gnade Hotzes 
gen werden, ee: Wr Jeſus e N 


IHR, 777761 11 a ange bin 

5 „e t ühlt unt z eurer 
2 

11040 Baron von Stiütfrier Be si and dns lollan 


1701 Sanne Asia monat &ln 


u | Bar ten Herr Erzbiſchof uoden 
Ind us Jadtn! 
Hochverehrtt Veretüsgetioſſenl, j bil alt 

133 


EMI ent nd ut aul. 

177 Indem Ihre Wahl. zum Vicepräſidenten auf mich gefallen 
iſt, glaube ich darin zu erkennen, daß Sie die Ausſcheidung 
welche, wir ſeit zwei Jahren aus Dentſchlaud erlebt haben) von 
unſerem Standpunkt, dem katholiſchen, dem alleinigen) den wir 
zu vertreten und feſtzuhalten haben, nicht kennen. (Bravo!) Ich 
danke Ihnen im Namen meiner engeren Landsleute, daß Sie 
ihrem Gefühle eng tragen, daß Sie eben beweiſen, daß 
Sie für katholiſche Beſtrebungen keine Grenzpfähle kennen, daß 
Sie uns noch W Liebe bewahren, die Sie, gegen uns von 
jeher getragen 5 

Meine —— Landsleute, die Oeſterreicher, haben aber 
auch wie Sie, meine Herren! aus welchen Gauen Deutſchlands 
Sie ſein mögen, in den Gefühlen der Einheit der katholiſchen 
Kirche, und in demſelben Geiſte, wie Sie, das Wahre zu erſtreben 
geſucht, in der gegenwärtigen Zeit aber ganz beſonders; denn 


N 


— 650 — 


wir ſtehen vor der Zeit eines großen Kampfes, eines Kampfes, 
der vielleicht ſchwer zu führen iſt, aber für den wir gerüſtet ſein 
müſſen und für den wir einzustehen haben einheitlich in allen 
Sachen, welche die Vertheidigung der katholiſchen Kirche anbe⸗ 
langen. Es wird uns dieſes nicht ſchwer ſein, weil der hoch⸗ 
würdigſte Episcopat unſerer Zeit ſo einheitlich zu Rom ſteht, 
wie es in gleichen Zeitverhältniſſen noch nie der Fall war, daher 
iſt es für uns außerordentlich leicht, einheitlich in allen kirch⸗ 
lichen Fragen vorzugehen.. (Bravo!), Ich danke Ihnen noch ein⸗ 
mal im Namen ‚meiner; engeren Landsleute und glauben Sie, 
daß das Laub, welches uns vereint, das Band desſelben heiligen 
Glaubens und desjelben, unbedingten Gehorſams gegen unſer ge⸗ 
heiligtes Oberhaupt Pius IX. iſt, daß dieſes Band keine Macht 
der un auch nicht die des N utes e Ne ßen 
wird, Bravo! Ae Wii Bee 


8 Präf ſident: 0 8 ne mon e | 

Herr Domkapitular Dr, Thumann wird die Güte n die 
Conſtituirung der, Ausſchüſſe und die Art der Conſtituirung 
derſelben mitzutheilen. Ich erſuche Hrn. denen vorzu f 
treten. 0 


„Herr Domtapitular Dr. human: 


pi De Statuten der Bekerats aha erkäheh; daß pm. 
an die Generalberſammlung gelangten Anträge, bevor ſie in der 
Verſammlung ſelbſt beſprochen werden, in den Ausſchüſſen vor⸗ 
her berathen werden. Zu dieſem Zwecke waren bis jetzt fünf 
Ausſchüſſe gebildet, deren erſter beſtimmt iſt zur Berathung des 
Miſſionsweſens, der zweite für chriſtliche Barmherzigkeit, der 
dritte für chriſtliche Kunſt, der vierte für Wiſſenſchaft! und Preffe, 
der fünfte für äußere Verhältniſſe und Formalien. Es wurde der 
dringende Wunſch ausgeſprochen, deſſen Erledigung übrigens ganz 
Sache der hohen Generalverſammlung iſt, daß innerhalb des 
Ausſchuſſes für chriſtliche Kunſt eine Subſektion Witte werden 


Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 


4 WW 


möge, ſpeciell für kirchliche Muſik; ebenſo wurde der Wunſch 
ansgeſprochen, daß der either; vertinte Ausſchuß für Wiſſenschaft⸗ 
und Preſſe in der Weiſe conſtitnirt werden möge, daß eine 
eigene Sektion der Pflege der Wiſſenſchaft und eine zweite gener 


der Preſſe ſich widme. Sollten dieſer Wunſch den Anſichten der 


hohen Geubralverſammlung ſelbſt entſprechen, o würde ich auch“ 
mirſerlauben, beim Vorſchlag der Vorſttzenden diefer Ausſchüſſe 
darauf Rückſicht zu nehmen. un A 10 79 . 
Als Vorſitzender des etſten Ausſchüſſes / des Ausſchuſſes 
für das Miſſtonsweſen, erlaube ich mir der hohen Verfämmlun 
in Vorſchlag zit bringen den ri. Domvikar Schröder von 
Paderborn, Abgeerdtieten des hechtbärtdigſten Biſe chofes b 
derborn. (Bravo ) als g i AI Dani 0 astailisd 


Als Vorſttzenden des better chu 6 ft Mae 
Barmherzigkeit beehre ich mich, in Vorſchlag zul bringen 


hochgeehrten Herrn Vicepräſidenten Dr. Lingens chen. 
(Bravo!) all Mi * 


Flur die erſte Sektion des Ausſchuſſes für chriſtliche Kunſt 
3 falls nämlich dieſe Sate dee ſollte (bejaht), Stünge 
ich als Vorſitzenden den Hern drs Baudri ER 
Vorſchlag. nor 

Bei der zweiten Sektion ieſes A wie -h. Aus⸗ 
ſchuſſes für die firchliche Mufti t, lan 100 mir fa ech ou 
Semingrinſpektor Witt aus Regensburg. Sollte die — 
des ſeitherigen kirchlichen Ausſchuſſes für Wiſſenſchaft und Preſſe⸗ 
in, zwei, Sektionen der hohen Verſammlung gefallen, ſo erlaube 
ich mir für die erſte Sektion in Vorſchlag zu bringen den Hrn. 
Univerſitätsprofeſſor Dr. Hergen röther aus Würzburg (lehnt 
unter Dankſagung für dag ihm, geſchenkte Vertrauen aus Ges 
ſundheitsrückſichten die Wahl, ab, und bittet, die Wahl auf eine⸗ 
andere Perſönlichkeit zu übertragen. me eu il eee en 
In Folge der Ablehnung des Herrn Dr. Hergeuröther⸗ 
erlaube ich mir als Vorſitzenden für den Ausſchuß für Wiſſen⸗ 
ſchaft in * zu bringen Hrn. Dontcapitular und Regens“ 


dle en a e eee 


1 e 


Dr. Moufang in Mainz (Bravo N) und für die gro Sektion 
desſelben ! Ausſchuſſes, für dent Ausſchuß der Preſſe empfehle 
ich als Vorſitzenden den Heu Advokat Dr. Freikagaus Mün⸗ 
chen. (Bravo) 198 Segment ö o ot chilgam icin 
Endlich als Vorſitzenden des Ausſchuſſes für äußere 
Angelegenheiten und Formalien e ich l mir der hohen Ver⸗ 
ee ech wohlgebörten Fehrn. 
Franz von Wam bol dt KB 05 fiat Sid uf 
19113 e i ee rd voin 
rien 15 enn HGT Nied 150 
Herr ni 2 wird die Güte haben, die bisher 
eingegang der ‚be en Verſammlung vorzutragen. 


en 
Dieſelben Aare den 1 Aucsſch ſchüſſen überwieſen werden. 
Sekretär Rudel verlieſt übte an die XIX. Generalver⸗ 


ſammlung geſtellten mieren en 59. 


i bin 1 lo dee LT AN ist k suchllledtak ala ichin 


Da gute und Würdt 9 e keltgiö ee Li? ER J 

Er 2 15 Bel 
haltung eines a Fa a iel beitr 

eine ſch ſctne uit Chi 0 tec ſgabe, 5 e er⸗ 

eine ſein, 1 2 de en de Aue unft 

anzunehmen, und —— der XI eee. empfe 0 Shen, 


dieſen Gegenſtan den Kreis ihre erat un en u ie 
Ancien 155 jahhaf 20 77545 1 10 12 180 . 


„ 63 ln Bir ul 97751 % ni 
DNIe ed Gilt ad l 5 15 Hüſſeberf 1d 

amchen nau n zd Ane nis] eee ebend 

„Eine hohes Generalverſammlung wolle den neu gegrün⸗ 
deten deutſchen Cäeilienberein und ſeine nur die präktiſche Durch⸗ 
führung der kirchlichen Beſtimmungen bezweckenden Berl 
ſtrebungen den hochwürdi ſten deutſchen Biſchöfen, der hochwürd. 
9 den Herren Sehten, ſowie ſonſtigen Freunden 

der ächten katholiſchen Kirchenmuſik empfehlen.“ 
ur,‚ ni Franz Witt, 
(mando n e Semätinſpektor zu, Regensburg. 


— 689 — 


ain Als Anhang hiezu: one ns mi une md 
„Der Hr. Praͤſident der XIX. Generalverſammlung möge 
geſtatten, daß ich dieſen Antrag ſofort begründe “ Sollte dies 


nicht möglich fein, fo möge derſelbe wenigſtens der Verſammlung; 


folgende Einladung kundg eben 
„Der proviſoriſche Präſident des deutſchen Cäcilienvereins 
für katholiſche Kirchenmuſik erlaubt ſich an Alle, welche ſich 
für die katholiſche Muſik, den beſagten Verein und feine 
definitive Conſtituirung intereſſiren, die Bitte zu ſtellen, 

den deßfallſigen Berathungen recht e beizuwohnen.“ 

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ach 700 1705 179 1 mal Seminarinſpektor f in 9 egensburg, am. 


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„Es wolle der katholiſch⸗ pädagogiſche Verein in ſo lange 
ae e Verein * werden, als er nicht in 


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en 25 ein, 3 % 29 1 e hayert fe a nn 1 

115 ul Yale 197 rn) 5 h 1 in 
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Es würde von den Mate bes g tatholisch⸗ pädagogischen 
Vereins bei der Verſümmlu u. Beilngries 1. Juli ds. Irs. 
ſelbſt anerkannt, daß kein m it Mitglied des allgemeinen 
bayeriſchen Lehrervereins ſein könne. Abgeſehen von den Schmäh- 
ungen gegen den Klerus hat nun der dermalige Hauptredakteur 
in Hof ſeine Tendenz, Vernichtung des „Buchſtabenglaubens,“ ſo 
hervorgekehrt, daß damit ein Katholik nimmermehr gehen kann. 

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989 —— 


IV. 


Ee wolle ein bleibender Ausschuß aus der Generalver⸗ 
nee werden durch Wahl je eines Mannes pro 
Dideeſe. Dieſer Ausſchuß conſtituirt ſich durch Wahl eines 
Präſidenten, eines Vitepräſidenten, eines Schrift ührerz und 
emes Cuſſters, welche als Direktorium die laufenden Geſchäfte 
zu leiten haben. In wichtigen Fällen aber iſt der Ausſchuß, 
welcher ſich durch Cooptation noch zweier oder dreier Männer 
pro Didcefe ergänzen kann, zu berufen. Es iſt die Aufgabe 
desſelben, die Beſchlüſſe der Generalverſammlungen der katholi⸗ 


ſchen Vereine auszuführen, resp. vorzubereiten. 


nir un St Stein lein) 
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en mmi S or Ka bum ul. 3 a 
afin 120 Ta 193 nn PB Hot f 

e enen ider Gawlung möge until BER Mitgliehern 
a Sammlung veranſtalten zur Bildung einer Kaſſe für 
die Bedürfniſſe der Katholiken Deutſchlands, insbeſondere zur 
Unterſtützung der für eine katholiſche Idee Leidenden. Dieſe 
Kaſſe wird von dem obengedachten Ausſchuſſe verwaltet, der 
jedoch der Generalverſammlung Rechnung ablegen muß. Die 
näheren ebenen Mader in Vece een und ee 8 


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52 119. bilhnöf 19 100 % 7 9 a 
NER. 938 End a ee ene St. Steinleiu, | 
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Mende ne, 71 Ind en 19419 9552 


ae „Es möge die von einem Laien aus hee. zu Mün⸗ 
u N) Raffels Verlag an's Licht geſtellte Rundſchau 
und Krit über die Wirksamkeit der e . Generalver⸗ 
l sammlungen nicht ganz unbeachtet bleiben. en, 


5 | och eff g In Run tan Volt, 1 
p eilen 51; gane TR zu Erfurt. 


1 IH TEITR * 


XIII. 


. 7 a ee e eee auf 
re ch, e 1 ie die unter Redaktion des Kap⸗ 
inen achen unter. Mitwirkung, eines überaus 

Mr iterg, ;.des, Herrn, ge bbs in Hamburg, 


4 ci cee aufmerkſam e 
e ihres Beſtande s durch, angelegentliche 
Br ongement darguf, zu beser botyand) rug hit ochlam 
ne i ni dd Mu — 27281 org 
lad 7% num 73. g ch. Regierungsrath ian 
e app nge „niz och 


„Es möge die Frage zur Erörterung kommen, ob zur 
Sicherung der Stadt Rom gegen Handſtreiche und zerſtörende 
Anfälle nicht, auch die Generalverſammlung ihre Stimme in ge⸗ 
eigneter Weiſe und gehörigen Ortes erheben wolle, und zwar 
vom kosmopolitiſchen Standpunkte aus, der mit dem katholiſchen 
„zuſammenfällt. Alle gebildeten Völker und Regierungen auf 
der Erde, gläubige wie ungläubige, müſſen wünſchen, daß / was 
zu Rom an Schätzen der Kunſt, der Wiſſenſchaft und hiſtoriſcher 
„Erinnerung in einer ſo ganz einzigen Weiſe ſich vereiulgt findet, 
ungeſchmälert und ungefährdet der Welt erhalten bleibe An 
dieſen. Schätzen hat die ganze Welt Theil! Aus der ganzen 
Welt find ſie zuſammengebracht. Ihre künſtleriſche und wiſſen⸗ 
ſchaftliche Benützung und die Freude jeder empfänglichen Seele 
daran iſt Gemeingut der ganzen Welt. Daran, daß die Mög- 
lichkeit diefes unverſalen Gebrauches geſichert und die unerſetz— 
— ear, ſelber erhalten bleiben, hat die ganze gebildete 
e 18.8 je 15 An an Be ans 


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= . u 1 a Hat? 7 un ni, 39 1 
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Hieraus folgt, daß alle Wb AN AR 8 ie es 15 


nicht unter ihrer Würde finden, Kunſt und Wiſſenſchaft zu 
ſchützen, ſich vereinigen müßten, Rom ſo zu neutraliſiren, daß 


Ri -— 


alle Möglichkeit der Gefährdung jener Schätze durch moderne 
Vandalen ausgeſchloſſen bleibt. Welche unerſetzliche Verluste hat 
nicht Garibaldi's toller Verſuch, die neu gebackene Römiſche Re⸗ 
publik von 4849 gegen die Franzoſen mit gewaffneter Hand zu 
ſchützen, herbeigeführt? Das allgemeinſte Intereſſeſerhelſcht die 
„Unmöglichmachung ſolcher Barbareien. Sollte es nicht! der Ge⸗ 
neralverſammlung würdig feinz in einem durch einen Fachkenner 
(etwa A. Reichensperger)“ zu entwerfenden Promemoric ſämmt⸗ 
lichen gebildeten Mächten jenen conſervativen Geſichtspunkt zu 
eröffnen und zu Gemüthe zun führen? Zur Sicherung der Rö⸗ 
miſchen Kunſtſchätze ſcheinen auch noch andere Maßregeln erfor⸗ 
derlich, wenn es (wie ich kaum glauben kann) wahr ſein ſollte, 
was vor 4 Wochen die Zeitungen meldeten, das die Roͤmiſche 
Regierung in ährer finanziellen Bedrängniß daran gedacht habe, 
die Muſeen für aufzunehmende Capitalien zu verpfänden. Der 
Peterspfennige mit deſſen großen Beträgen unſere Blätter immer 
jo ſehr flunkern, geht mit Rückſicht auf die Zahl von 200 Mil⸗ 
lionen Katholiken, die dazu ſteuern ſollen, und auf welche man 
ſich immer ſo viel zu Gute thut, doch nur ſehr dürftig ein. 
Die Beiträge müſſen erhöhet werden. Dieſe Ausgabe ist) die 
allernothwendigſte katholiſche Ausgabe, nothwendiger als die für 
neue Miſſionsſtellen und zur Ausbreitung des Glaubens.“ Es 
gilt, uns unſere Spitze zu erhalten, welche die Einheit ſichert. 
Die Generalverſammlung kann ſich kein höheres Verdienſti er⸗ 
werben, als wenn ſie auf Vermehrung dieſer Einnahme mit allen 
| Mitteln und Kräften hinarbeitet // % and mild 


. erf u ee Nhe zun nobiin Von deilſelbe wi 100 
| sdlafntsd. 0 


IX. 
„In Rückſicht auf die von mir in der XVIII. General: 
Verſammlung zu Innsbruck geſtellten beiden Anträge in der 
ſogenannten Arbeiterfrage; in Erwägung ſodaun, daß namentlich 
in Oeſterreich die Arbeiterfortbildungsvereine geſetzlich geſtattet 
und derartige Vereine überall für berechtigt und zeitgemäß ge⸗ 
halten werden; in Erwägung, daß in denſelben offen Haß, min⸗ 


2 Me 


deſtens Gleichgiltigkeit gegen jede poſitive Religion, namentlich 
gegen die katholiſche Kirche genährt wird, während gemäß vor⸗ 
liegender Satzungen Vorträge über Religion in den Verſamm⸗ 
lungen unterſagt ſind, ſomit eine Berichtigung irriger und feind⸗ 
licher Anſichten über die Kirche in den modernen Arbeitervereinen 
nicht möglich iſt, — wolle die hohe XIX. Generalverſammlung 
ein Komité, wo möglich nur aus ſachverſtändigen Laien 
erwählen, welches Satzungen und Mittel und Wege bezeichne, 
durch welche neben dem Hauptzwecke des Vereins: allgemeine 
Fortbildung, tüchtige Berufskenntniß und gute Sitte, ſowie För⸗ 
derung des materiellen Wohles der Arbeiter durch gegenſeitige 
Hilfeleiſtung, — auch katholiſch⸗ kirchliches Tami 
e mende zo gefühwte würde eie I vat unit‘ 


sind tdondap. un 7 CE. Benedict Kluge, 
122 150 wee & k. Obergymnaſium 
ur ee 9 har in S ee b 
i OUE 104 Abe did iu VEHIAE Bar Ip ver uf 14 f 
5 na u hadi 101. 


m; 1 tes; 1912 die St. lerne Berche kirchlich und 
poll genehmigt und faſt überall ſchon eingeführt ſind und 
ſich meiſtens der Sympathien der Arbeiter erfreuen; in Erwäg⸗ 
ung, daß dieſem Vereine kein gutes Werk zur Milderung der 
materiellen Lage der Dürftigen fremd iſt und er zumeiſt aus 
Laien beſteht: mögen Satzungen bezeichnet werden, durch welche 
der St. Vincenz Verein in Fabrikorten unter den Fabrikar⸗ 
beitern das Ziel der modernen Arbeitervereine erreiche, ohne ſie 
in die bekannten politiſchen und veligiöfen Gefahren zu führen.“ 
Von demſelben. 


„ IIZ 98 in XI. In jun unt u, 

4 er einfachſte, leicht 0 Men . 0 wirk⸗ 
ungsreichſte Mittel zur Hebung einer guten katholiſchen Preſſe 
beſteht vor Allem in Gründung reſp. Herausgabe einer ſoge⸗ 
nannten, als Manuſcript für dieſe Blätter beſtimmten Correſpon⸗ 
denz, wie die deutſche Preſſe ſolche bereits mehrfach beſitzt . 


— 93 — 


Dieſelbe müßte an einem, wo möglich im Centrum Deutſch⸗ 
e gelegenen Platze, etwa Franlfurt 20, erſcheinen, um nach 
allen Seiten hin die Nachrichten ſo rasch dale möglich N 
zu können. Tir ein il use aii ent anni 
Es könnte dieselbe täglich eine kurze neberſcht der eh: 
tion, ſowie wichtige Nachrichten und Notizen liefern; ferner die 
wichtigſten Zeitfragen in, kurzen Erwägungen in ihren Bereich 
ziehen; und vor Allem namentlich von katholiſchen Aktenſtücken 
raſch und vollſtändig Ueberſetzungen geben. Die katholiſchen 
Blätter wären dadurch auch der Schmach überhoben, dieſelben 

8 oder aber aus akatholiſchen Quellen abzu drucken 


Dieſe Correſpondenz würde an den katholiſchen Blättern 
ade e Abnehmer haben, und je nachdem ge ſchickt und 
thätig beärbeitet, auch in bel ee ehen ebenſo⸗ 
wohl nothgedrungen gehalten werden müſſen, wie die gegneriſchen 
n jetzt von 10 kath. Preſſe * entbehrt werden 
können. Rd eee ene ie e 19050. 
b cd dente Bib die Köoſten dieſer Cotteſpon.⸗ 
denz (ich ſchlage dieselben af 30 Thlr. pro Quartal an) einſt⸗ 
weilen nicht we erſchwingbar wären, bli che es Aufgabe des 
Preßvereins, zur Haltung beſagter Corteſpondenz dieſen die 
ndthige Unterſtüczit ng zu gewähren und mitzühelfel en, wodurch 
derſelbe ſowohl dem zu ſchaffenden Organe, als aut den an 
Mitteln beſchränkteren Zeitungen ſich nützlich erwieſe“ 
es wäre dies auch das ſicherſte Mittel, eine größe Einheit 
der Anſichten über gewichtige Fragen der Gehelnakt in der ka⸗ 
— Preſſe zu erzielen, und beſte Gelegenheit, irrige An⸗ 
| ungen zu verhüten wie offenbare Unwahrheiten zu berichtigen. 
Zur Ausführung dieſer Idee reichen ein paar wackere, 
thätige Kräfte hin und der ganze Apparat kann ſofort überall 
ohne ſonderlichen Koſtenaufwand in Thätigkeit geſetzt werden.“ 


a „Ein weiteres Mittel zur Hebung der Verbreitung 
katholiſcher Anſichten beſtände in einer Ausgabe von Aktenſtücken, 


„ 


Abhandlungen und Zeitfragen als Beilage zu den Zeitungen. 
Die Frankfurter Brochüren haben ſich zwar eiue löbensſberthe 
Aufgabe geſtellt, allein durch den Umſtand, daß ſie, wenn allch 
zu einem noch ſo billigen Preiſe geliefert, meiſt nur in ſpezifiſch 
latholiſchen Kreiſen gehalten werden, fällt ein Hauptzweck ihrer 
„Tendenz, nämlich im anderen Lager Irriges zu berichtigen mit]. 
w., für. die große Maſſe fort. Von ganz anderer Wirkung würde 
es jedoch ſein, wenn eine ſolche Brochüre, die allerdings wicht 
den Umfang von mehreren, Bogen haben müßte, als Beilage der 
Zeitungen, die darauf ſubſeribirt, in Taufenden von Exemplaren 
in allen, Kreiſen, öffeutlichen Lokalien 2c. verbreitet würde 


„„Das, Geſchäftliche eines, ſolchen Arrangement würde darin 
„ e Wee e eee ee. 
1 mäßigſte Berechnung die Anzahl von 
enge übe, dis te ais Dita, für Ars Brihung 


IS aan hin Stark Anl 190 nes 15% Nfg? 
Haben erſt ein paar Zeitungen ihre Theilnahme „erklärt, 


15 Wingt die ‚Sonsusren N br Hane Hehe s wäre 
derum ine gheila,augfüih er Bialgriiche Auf 
1 N 105 1 ee 


Jude . el. 


HSID. ef 0 755 ste Erna, 350 13 den 
2 ice Et 5 zn fenen ginge hai Welt 
wungen 0 e Nee ne men N alla mochlilens 
Nr Unterzeichneten von, Hrn. P. „Kaatzer/, Verleger des 
Sa, def, Gegepwart, ‚Abergepen,,a öh, etpeffr⸗ Epfzitss zur 
wägung unterbreitet zu werden e 
Ac n, den 14, Auguſt. 1868. Wen ante 
erstaunt a ra in vn Nr s f. 
büfnenk nod ddr hen nn ni Hunted nach —— 


— 5 


198 bildailbtaun bil tent NIS ae! zit nach? 
ot] nad. iche dag ii „aba mghhhmad: u grulalgr: agu 
% 4 Entgegen dem verwerflichen Grundſatze! Trennung der 
Schule von der, Kirche, den die“ Feinde der Kirche 
aller, Orten zur, Geltung zus bringen ſuchen, erklärt ſich 
die, General⸗Verſammlung für wolle Un torrichtsfrei⸗ 
590 mob eiten dio gg nern Ibn 1001 sardi gung 
2. Sie erklärt ferner, daß katholiſche Eltern ein unzweifel⸗ 
pbhaftes, Recht haben) über die Erziehung Ihrer Kinder 
gallein zu entſcheiden und zugleich die heilige Pflicht, ſie 
Pt ol im katholiſchen Glauben zu erziehen NH aun targa, 
rei. Die ee tt ein Comité, welches die 
Mittel berathet, die zum Schutze der Rechte der Kirche 
und der kathol. Familie ins etreff der Jugendetziehuug, 
ſoß wie, zur Erlangung der Unterrichtsfreiheit dienen und 
welches die zur Ausführung nothwendigen praktiſchen Ein⸗ 
ne Aeungen Bü i aun min e dans eee bi, 
ud E mehre som Mi des fit ng bis ftodt 


un Sie % , de ir N ng iat, And gun nac n 
8 Während die Felude der Kirche 1 nit alen Mitteln, der 
Argliſt und der Gewalt die weltliche doc des Papſtes zu un⸗ 
tergraben und zu ſtürzen trachten in der Vorausſetzung, daß 
dann der großartige Ball“ der katholiſchen Kirche in Trümmer 
zerfallen werde richten ſie ihre Angriffe nicht minder auf das 
geistige Gebiet der Kirche, indem ſie ihr die Erziehung“ der 
Jugend und mit derſelben die ganze Zukunft zu entreißen ſuchen. 
Dort höten sir das Feldgeſchrei: „Rieder mit dem Papſtkönig!“ 
und hier erſchallt die Parole: „Trennung der Schule von der 
Kirche!“ — Allein wie dort das treue katholiſche Volk durch 
ſeine einmüthige Erhebung das Adußerſte noch abgewendet, ſo 
muß auch hier gegen das weitere Vordringen der Kirchenſeide 
ein feſter Damm errichtet werden. Und dieſen Damm finden 
wir in dem Rechte, welches katholiſche Eltern auf die Erziehung 
ihrer Kinder haben — wir finden ihn einzig in Erhaltung und 
Kräftigung der chriſtlichen Familie and sharanisrig mi 


— 676 — 


Schon ſeit lange, ſeitdem der Staat ſich ausſchließlich der 


Jugenderziehung zu bemächtigen ſucht, iſt das Recht der katho⸗ 
liſchen Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder mehr oder weniger 


f 
| 


beeinträchtigt worden; und da es nicht zu verkennen iſt, daß 


gegenwärtig eine antichriſtliche Strömung den modernen Staat 
erfaßt hat, ſo köunen und dürfen katholiſche Eltern ihm die Er⸗ 
ziehung ihrer Kinder nicht anvertrauen. Deßhalb muß dem des⸗ 
potiſchen Grundſatze, Trennung der Schule von der Kirche durch 
Errichtung ſogenannter konfeſſionsloſer Staatsſchulen, der wahr⸗ 
haft liberale Grundſatz der Unterrichtsfreiheit entgegengeſtellt 
werden; und wenn wix ihn auf unſere Fahne ſchreiben, jo wer⸗ 
den ſeloſt noch viele nichtkatholiſche Familienväter auf unſere 
Seite treten, d da wir durch denſelben weder die Rechte des Staates, 
M irgend einer Partei verletzen. 
Bereits ſind in manchen Ländern Schulgeſetze eingeführt, 
e der Einführung nahe, welche unſre Jugend der katholiſchen 
Kirche entfremden und es tritt nun die Pflicht an uns heran, 
thatſächlich zu beweiſen, daß wir Gott mehr gehorchen als den 
Menſchen und daß wir dem, Kaiser eben was des Kaiſers und 
en was Gottes ft... a eber 


39 U hast ihne 510 Inu 55 193 un IFA RD 24 


194 Wenn der Staat von de , Famile, fordert, daß ihre er⸗ 
wachſenen, Söhne ihm ihr ganzes irdiſches Lebensglück, ja das 
Leben ſelbſt Preis geben, ſo legt er, ihr dadurch ein ſehr ſchweres 
A auf, das ſie ihm nicht verſagen darf; wenn aber der 
Staat die Seelen der Kinder fordert, indem ‚er; fie der väterlichen 
Gewalt entrückt und antichriſtlichen Lehrern zur Erziehung über⸗ 
antwortet, ſo überſchreitet er die Gränzen ſeiner rechtlichen Ge⸗ 
walt, und der katholiſche Vater, der durch das Sakrament der 
Ehe die heilige Pflicht übernommen, jeine Kinder im katholiſchen 
1 erziehen, hat das Recht und die Pflicht, inne Weber: 
griffe mit allen geſetzlichen Mitteln abzuwehren. 5 115 
Dieſe Abwehr muß aber — fol ſie Erfolg haben — eine 


—— ſein und dazu bietet uns der Verfaſſungsſtaat ſelbſt 
im Vereinsrechte das geeignete Mittel. 


= We 


Moöge deßhalb die Generalverſammlung der kath.! Vereine 
Deutſchlands dieſe wichtige Frage bald zu Liner fo allgemeinen 
machen, daß ſie eine, den gerechten Forderungen der Katholiken 
entſprechende Löſung findet. e ann nan 121 %%hHr 

Die nähere Motivirung und Ausführung des ges 
behalte ich mir mündlich vor. ieee 


Mfg na ; 3 
2 ere en 8 1 8 Baudri von Eh. 


910 bar gdm ung ü et ad re 51, 
„Die hohe Verſommlung“ wolle beſchlicßen, die XX. e 
ralbe füt det tape Vereine Deulſclads im Jahre 
1869 zu Münſter in Weſifalen a uh alen; 50 fick 11 


in eee er fi ute u ur fam nale 
nd tube 115 gun Dr. Franz Hüls ka m p zu Münſter 
im Namen der dortigen Geſellſchaft 
Anta u; Ne nm / Eintracht.“ 
ind id zii ind 221 sodıragitrel® 
7 uni IV. 

1. Die Generalverſamml 8. der kathol. Vereine Deutſch⸗ 
lands ‚ernennt ein ſtändiges . 0 lches a aus Ba Per: 
ſonen — Ge ichen und Lai e u. — beſtch e Plots; 
n ung 0 ei 17 b ai 8 


n 8 erh hit, sp. be . Menn 

65 Yen die Gen kin Ei mlung macht dieſem ständigen Comité 
W üg sat be rind siigen 11 Herend onze ' 

hi Falch Re arte und den ver⸗ 

1211 die ebenen, en SH; Si führung, der von 
N Sn erſammlu e Mh Anregungen, <insbe- 


5 ere die oa ung der dort us ene, 
I 2 50 e en eee ui (| 
die nächſtbevorſtehende Generalverſammlung zweckmäßige 


Anträge, 3 — und dgl. vorzubereiten; 
ec), in Verbindung mit dem Kodal⸗Gomite der nächſten Gene⸗ 
dalverſammlung dieſe letztere möglichſt frühzeitig, umſichtig 
und praktiſch zu organiſiren; endlich 


— 787 — 


A: zetwa unter dem, Riteh; Pins Bldetterrfocei periodiſches 
Monats- oder Wochenblatt, als „Geſammtorgan der katho⸗ 
1. lichen Vereine Deutſchlands“ herauszugeben worin die 
allgemeinen und ſpeciellen Intereſſen' dieſer Vereine erör⸗ 

tert und Nachrichten aus, dem Vereins Leben mitgetheilt 


werden. % a im % ag 


| Von dem elben. 
59 ad isdn * 0 


Rache uta) 


„Die hohe Generalverſannmlung zu Bamberg wolle b bie 


Demi in ihr Programm, aufnehmen die 
e der bie ae Ech nee * 


ments auf deutſcher Erde zur . ee, die bei Mentana 
gefallenen Kämpfer für den hl. Stuhl iſt. Der Oban fand 


bereits bei der großen Katholitenverſammlung zu Bochum am 
16. Febr. d. J. allgemeinen Beifall.“ . 

bn Wiemann, Probſt zu. Dortmund, | 

Vorſitzender des Comités für die deulſhe | 


| Mientanaſtiftung. ER 
Ae i * e r 
Ale 2 un n tig 2% in sig, neee ee 
ate 177 15 1 0 eh * ber, k a General⸗ 
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Ex 19 15 en e in 1 e 5 wu 1 55 ha 5 
zul verekulge ae eilen 1000 inem 
Senior und meh Af ehe 11 1 Nate zu 
Br We 2 e Mae us if 3199119 


nern) denen ſie Vertrauen ſchenken illid ir 
Hand bieten wollen, die Mittel, um: Na | 
e Gemeinſchaſtliche Koſt in gefunden id Pftehe in 
een kranken Tagen und wo möglich auch gemein ſchaftliche 
Wohnungen zu erhalten ) F um b om 


2) Dieſer Vorſtand berathe mit det mug je A 


— MA 


“dann Beſorgung der Koſt und Pflege Frauen⸗ oder 
Miänner⸗Ordensmitglieder zu gewinnen si bilgls 
c) wenn Frauen, deren Beichtvater oder einen anderen“ 

eerfahrenen Ortsſeelſorger⸗ als Rathgeber zu erbitten; 
10 un für Unterricht aus eigenen Mitgliedern und anderen 
ul sus ſorgen. e ba ec eien 1750 
e) Spar⸗ und Reſerve⸗Kaſſen anzulegen und zu ver⸗ 

194 air er Na ch at ug. der Agen 8 mE 
rl 921 af Ortsgemeinde⸗Vorſteh⸗ 
Hit 799 ai or 5 1 AREA auf ein den 
Id: ni n Sie N 12 eiter Fir 50 e e 
39 „J Saß 8 In u ha für ſeine Zukunft 
1 e 51 benennen obige 


etw 
16117 800 10 
e J 3 Senef| ncht ec e, und Pflichten nach 
| Jon ul norddeut ſchen Handwerkertag vers: 4 


8 . Gewerbe⸗ en 1 5 
1 er Tor cher 910 

Y. ber Ge Ki 15 rg 1 2 Au Sub. c. 

12 le 3 10 ee 


ice A 1 10 U 1 0 m = he 
of, lebhaft“ be N REDE 100 ub * 
daß ein einschlägiger Antrag erſt in der lezten Sr Ver⸗ 
ſammlung zur Sprache kam. eee . 
„Bamberg, den 29. Angus Mbuhramunfug binnen ( 
mas 3% suis 1% % an, ade 
ann nan se aun Weltprieſter und Abgeordneter 
Italo glu ber gcc n brenzi, Belang 
in Linz (Oberöſterreich) 
u ene reger nö Aten (d 


Im Februar laufenden Jahres faßten mehrere Küͤnſtler 
in Rom den Entſchluß! eine marianiſche Künftlercongregation 


FE — 


zu gründen, um den chriſtlichen Geiſt in den Künſtlern, vor⸗ 
züglich in den Kunſtſchülern, zu beleben und zu befeſtigen, letz⸗ 
tere vor Abwegen zu bewahren und einen fruchtbaren Race 
ki die chriſtliche Kunſt zu erzielen “““??? 

Es wandten ſich dieſelben nach mehrfacher Berathung an 
8 hochwürdigen Pater Becks, General der Sodietät Jeſu, 
welcher ſich bereitwilligſt dev Sache anahm : 

Am 24. Februar, Montag nach ageftt ma als der 
Papſt nach Geſu kam) ‚dei De Sul e 1 be e 
demfelben vom hochwütdigen Pater Sat BES mit der Bitte 
vorgeſtellt, zur Errichtung genant un 10 1 1655 ſeinen hl. 
Segen zu erkheilen elche Bitte de . Vile bereitwilligſt ge⸗ 
währte und die Blitſtellet wache Mag Geiſte des ſeligen 
Angelico da Fiesole zu arbeite und zu de deffen en Ehre eine No⸗ 
vene zu halten Han 1120 N 


Dieſ Notene würde am 25. Febr. be 6 
beide bal it 4. 1 957 1 92 gen 


der 


und wähteld 1 1 55 Gra 0 5051 eligen 1 2 da 


10 
1 ar sg Nee er 


1 ;. wurd Me ‚Rom, der, hochwürdige Pater 
Sun 155 er, Rektor des germaniſchen Gollegiams, von; 
hoch. Pater en dest Lerne de e Mi 


Erz 


bie. e Beratungen unter einem Vorſitze in den Lokalf⸗ 


täten dieſes rl legium ſtattfanden. IM dit as As eee 
10 eh ee Inhalt der, berathenen; Statuten beſteht 
in Folgendem: un e e uu 


a) Monatliche Zuſammenkunft und zwar an einem Samſtag 
Abends zu geiſtlichen Uebungen, wobei eine Anrede vom 
hochwürdigen Präſes gehalten und für die lebenden und 

verſtorbenen * * für ſpezielle Anliegen gebetet 
wird ed d s 

b) Ausübung von Werten — chriſtlichen Nächſtenliebe in 

der Richtung des ſpeziellen Berufes als Künſtler, wobei 

„ſich die Mitglieder vorzüglich den Einſluß auf die geiſtige 


* 


Entwicklung der jugendlichen, heranwachsenden Kräfte an⸗ 

gelegen ſein laſſen. | 

Den Entwurf diefer Statuten kann ſich Jedermann vom 
hochw. Pater S. J. A. Steinhuber, n des * 
Collegiums in Rom, erbitten. 

Die Berathungen wurden in Rom über den Sbuher ver⸗ 

tagt, werden im Herbſt wieder aufgenommen und u einem ge⸗ 
deihlichen Abſchluß gebracht werden. 
Die Künftler Junsbrucks erfaßten diesen Schalker und 
ſind bereits daran, die Congregation unter ſich einzuführen und 
ſich diesfalls mit Rom in Verbindung zu ſetzen. Da es aber 
im Intereſſe der chriſtlichen Kunſt höchſt wünſ ſchenswerth erſcheint, 
daß ſich dieſe marianiſche Künſtlercongregation nicht nur über 
ganz Deutſchland, ſondern anch über andere Länder, Belgien, 
Frankreich, England, Italien u. ſ. w. verbreite, ſtellen die Ge⸗ 
fertigten folgenden Antrag an die 19. Generaberſammtung der 
katholiſchen Vereine Deutſchlands in Bamberg: 

Die hohe Generalverſammlung wolle vorſtehenden Bericht 
über die Errichtung einer marianiſchen Künſtler⸗Congregation 
zur allgemeinen Kenntniß bringen, damit die Mitglieder der ka⸗ 
tholiſchen Vereine es ſich angelegen ſein laſſen, für die Erricht⸗ 
ung und Verbreitung dieſer durch unſere Zeitverhältniſſe ſchlagend 
motivirten marianiſchen Künſtlercongregation durch 
Wort und That, insbeſondere durch geeignete egen im 
Ju und Auslande eifrigſt zu wirken. 

Fuanebruck, am 26. Auguſt 1868. n 
Keane Mich. Stolz, pas * 
„% und noch Be. Andere. | 


— 


7119941799. 122037410 ni VIII 111. 
Antag f um der Het Melter Stelſorge z zur — — — in 
dau eine rechtzeitige und ergiebige Aushilfe zuzuführen. 
Zu dieſem Zwecke wolle die hohe Verſammlung beſchließen: 
Es iſt aus den P. T. Herren Mitgliedern der hohen Ver⸗ 
— . ein Comité zu wählen, welches im Auftrage 


Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 6 


— 82 — 


derſelben ſich zuerſt an die betreffenden Regierungen und 
Militärſeelſorgen Deutſchlands und Oeſterreichs wendet, 
um zu ſondiren, ob und welche Aushülfe im Kriegsfalle 
er sa 10 g landen: würde, ob, und welche Protektion und Sa 
lungen theilweiſe oder ganz beizuſchaffen wäre. 
Alsdann möge beſagtes Comité ſich bittlich an die Kirchen; 
Fürſten Deutſchlands und Oeſterreichs wenden, Hochdieſelben 
wollen in ihren Diözeſen nach Verhältniß einige Prieſter aus 
dem Särular;, ‚oder, Negular⸗ Clerus, ihm bekaunt machen, die 
über erhaltene Anzeige einer Kriegsbereitſchaft, ſich allſogleich den 
ihnen zugewieſenen, Truppen, ern eee ui 
„Furz, das aufgejieltte, Comits bergthet, beſchließt zu biefem 
Zwecke das ihm thunlich Scheinende in eben gegebenen Grund⸗ 
zügen im Namen der hohen Verſammlung und legt der nächſten 
Generalverſammlung die erzielten Wh daz vor, Ha aa nene 
Weiſungen von ihr entgegen. isi 
„Längenfeld im Oeltzthal Scene Av) dad @ 
10 eee Mari e 4808. rn ai Tod 


Te 


199 310 72 nne i; 
oh ales 7 ck Beuerand, Scherl, Hebe Ha 
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1 18 510 und noch mehrere Ander. 
W Minne f. 1 
(Bind u 1 . 2 5151171721 xx HI hl lt DITRM ian 
i 1 nl „ dun 01 


Vor einem Jahre ri, der XVII, Grneralperſammlung 
habe ich gegenüber den vielen hoffnungsathmenden Ausſichten 
auf die nächſte Zukunft die Beſorgniſſe ausgeſprochen, daß eine 
ſchwere, e Verfolgung. den Katholiken bevorſtehe und daß 
fie ſich darauf gefaßt machen mögen. 

Der Unglaube und die Rohheit ſind allgemein verbreitet 
und organiſirt, um den Glauben, welcher nur im Katholicismus 
feſtwurzelt, und die, Sittlichkeit, welche nur in den katholiſchen 
Familien ſicheren Halt hat, auszurotien und zu vertilgen. Wohl 
wahr, daß der Unglaube ſein Ziel nie erreichen wird; ) allein 
fürchterliche Verheerungen vermag erika ihn, Nur eine Or⸗ 


7 art 01 2 nene 


1 


ganiſation der kath. Kräfte kann einen Damm ſetzen. Aber dieſe 
Organiſation darf nicht nur auf ein Land ſich beſchränken, ſie 
muß auf alle katholiſchen Völkerſchaften ſich ausdehnen und eine 
gemeinſame Leitung haben. Mir ſcheint, es ſollte ein europäi⸗ 
ſches katholiſches Central⸗Comité aufgeſtellt werden, welches den 
Kampf gegen Unglaube und Barbarei zu leiten hätte. So müßte 
dieſes Centralcomité in engſter Verbindung mit dem heiligen 
Stuhle ſein, dem Lichte der Wahrheit und Gerechtigkeit für alle 
Völker der Erde. 
Mir genügt, dieſen Gedanken der Generalverſammlung 
in Deutſchland angedeutet zu haben. Die Weisheit der ausge⸗ 
zeichneten Männer Deutſchlands mag ichn, n wenn er der 
Prüfung werth erſcheint. Wen sone 15 10 

Altdorf in * er 

KIT C. Stegwarb⸗ Müller, 

Altſchultheiß. 

Alle dieſe Anträge wurden durch den ser den 

treffenden N überwieſen. 


0 1574 


a a Midi 7 XII. DTA 9195 4 
75 — öffentliche Generalerfammlung 


117 | Pong Abends 7 Bis 
Present. eee, et e | im 9 


Ich eröffne die 1 öffentliche Gem ulberſcw bt * 
katholiſchen Vereine Deutſchlands mit dem lien Bene: 
ee ſei Jeſus Chriſtus!“ (In Ewigkeit! 

Das hochverehrte Comité hat die Gewogenheit gehabt, er 
bell Vater von der hier ſtattfindenden XIX. Generalverſamm⸗ 
lung Mittheilung zu machen, und ihn um ſeinen Segen gebeten. 

6 * 


ig} N 5 


— 4 * 


Es iſt von demſelben hierauf ein Antwortſchreiben eingegangen. 
Die beiden Schreiben, ſowohl das des Comités, als die Antwort 
des heil. Vaters werden der hohen Versammlung, jetzt zuerſt zur 
Eröffnung vorgeleſen. Die ganze eee, e ſich, um 
2 e des heil Vaters stehend: RR a en 


A nel. . e 
119g wee ſprach der Präſident; W 115 00 TE 
Höschanſehnliche Verſam Wrüngl, 0 en ‚ins 
Ich weiß, ich ſpreche Ihnen Allen aus dem Herzen, wenn 
ich Sie auffordere, Ihrer Anhänglichkeit an den heiligen römiſch⸗ 
apoſtoliſchen Stuhl und Ihrer Dankbarkeit und Liebe zu unſerem 
heil. Vater einen Ausdruck zu geben, indem ich Sie auffordere, 
unſerem heil. Vater Pius IX. ein dreifaches Hoch auszubtingen: 
Pius IX. ä re Vater lebe hoch! (Hoch! hoch! hoch!) 


Präſideutz . arne, aue n di 


Das altkatholiſche Tyrol ga eine Pen an uns geſende 
und ich erſuche den Om. Profeſſor . dieſe Adreſſe 
zu verleſen. 7 


Moriggl verlieſt: 
„An die Generalverſammlung der katholiſchen Vereine 
Deutſchlands in Bamberg.“ 

„Die eben werſantmielten konſervattveit deülſchen Abgkord⸗ 
neten des Tyroler Landtags ſenden der Generalverſammlung der 
katholiſchen Vereine Deutſchlands die herzlichſten, Bay 
Grüße. Eins mit Ihnen im Glauben, darum auch Eins im 
Kampfe und Eins in der Hoffnung auf den uns rettenden Sieg 
der Wahpheit⸗ h nee ee Sid ect ihr, 
Landeshauptmann von Tyrol; Dr. Rapp, Bürgermeiſter von 
Innsbruck; Abt Peter von Marienberg; Abt Cöleſtin von 
Stams; Prof. Greuter aus Oberinnthal; Prof. Dr. Jäger 
aus Unterinnthal; Ignaz Frhr. von Giovanelli aus Bozen; 

"go 


1 


Jul. von Riceabona aus Unterinnthal; Graf Anton Bran⸗ 
dis von Meran; Dekan v. Tarnyky, Vertreter des Herrn 
Fürſterzbiſchofes von Salzburg im Tyrolerlande; Oſtheimer 
Bürgermeiſter von Brixen; Petzer aus Bruneck; Hoggruber, 
Bürgermeiſter von Lorenzen; Stadler, Gutsbeſitzer aus Matrei 
Stippler, Gutsbeſitzer aus dem Oetzthal; Wolf, Lehrer aus 
Bärwang; Dr. On eſtingſel, Advokat; Dietl, Handelsmann 
aus Vintſchgau; Tiefenthaler, Gutsbeſitzer aus Kematen; 
Kamenater, Gutsbeſitzer auf dem Rilten; Köfler aus Win⸗ 
diſchmatrai; Brugger, Gutsbeſitzer aus Puſterthal; Paul Frhr. 
von Giopanelli aus Meran; Dr. Schärmer aus z 
N Brunner aus REN. a e NL | 


Hr. Profeſſor Moriggl: Br | 
Ich danke der ganzen Verſammlung it im Ramen meines 
Balerlandes. . | 
ri baten 14 Ren 54 57 10 7199 1 starb 1 0 5 


sr} 


Bosaiteginir Wehe er 
Es ſind uns nicht blos aus Tyrol, ſondern auch aus ber 
5115 Kaiſerſtadt katholiſche Grüße zugegangen. 

Der hochgeehrte Herr Gruſcha aus Wien wird die Güte 
5 den Gruß der Verſammlung 8 Ich erſuche 
3 die Tribüne zu beſteigen. | oe 

I Domprediger Gruſcha aus Wien deten unter Er 
ee e die Tribüne und verlieſt: 8 


1 


ie 


Vielgeliebte Brüder i m e e 


Aus Wien ſenden wir Euch, Theuerſte Mitbrüder, dieses 
Schreiben, mit — ee ee nen m ‚ses 
ri en | 11050 79% Ar 5% 

Fraget Wich welcher, Anlaß uns e zur Beniräihen: 
Nbg der katholiſchen Vereine Deutſchlands nicht nur nach 
alljährlicher Gepflogenheit Abgeordnete zu entſenden, ſondern 
dieſelben diesjährig mit der Uebergabe dieſes beſonderen offenen 


„ 


Schreibens an Euch, geliebteſte Brüder, zu betrauen. Der An⸗ 
laß hiezu, er iſt Euch längſt und ſchmerzlich genug bekannt. 
Die Wunde, an der Oeſterreichs Katholiken bluten, ſie iſt ja 
auch Eure Wunde in der Gemeinſchaft des Einen Leibes Ehriſti; 
der Schmerz, in dem unſer heiligſter Vater jüngſthin zu uns 
geſprochen, es iſt auch Euer Schmerz; ſeine Klage, ſeine Thräne 
um unſretwillen — ſie iſt, das fühlen wir tief und wahr, auch 
Eurem Herz und Aug' entfloſſen. In Oeſterreichs Katholiken 
ward das katholiſche Rechtsbewußtſein, das katholiſche Pflichtge⸗ 
fühl eines ganzen Erdkreiſes verletzt und gekränkt; die Kirche, 
unſere gemeinſame Mutter, in ihrem göttlichen Recht, in ihrem 
geheiligten Oberhaupte, in ihren Biſchöfen, Prieſtern und Gläu⸗ 
bigen in Einem Reiche dieſer Erde angegriffen, verfolgt, ruft 
alle ihre Kinder in der Einen großen Volkerfamilie zur Theil⸗ 
nahme des Schmerzes und des Gebetes auf. 


Dies Bewußtſein, geliebte Bruder, iſt unſer Wewer 
Troſt mitten in der Bedrängniß, das Bewußtſein, daß wir in 
unſerem ſchweren Kummer Eurer Theilnahme, Eurer katholiſchen 
Bruderliebe uns überzeugt halten dürfen, daß wir wiſſen, Ihr 


leidet und klaget, Ihr Tämpfet und betet mit uns! 


| Doch nicht allein dieſes i im Deinen, ung tröftende, an peamyf 
uns begeiſternde, in der Verfolgung uns ſtärkende Bewußtſein 
der Gemeinſamkeit, der Solidarität aller Katholiken des Erd⸗ 
kreiſes iſt es, das wir in dieſem offenen Schreiben an Euch, 
liebſte Brüder, kundzugeben uns gedrängt fühlen; noch eine 
heiligere Gewiſſenspflicht glaubten wir Euch gegenüber erfüllen 
zu ſollen. Man hat ſich angemaßt, im Namen der Katholiken 
Oeſterreichs mündliche und ſchriftliche Proteſte zu veroͤffentlichen 
gegen das vom heiligſten Sitze ergangene Wort ewiger Wahr⸗ 
heit und Gerechtigkeit, Proteſte zu veröffentlichen gegen die Stimme 
unſerer von Gott geſetzten kirchlichen Oberhirten, ſo daß es in den 
Augen unſerer katholiſchen Brüder den Anſchein gewinnen konnte, 
als ſeien dieſe Proteſte wirklich die Stimme der Katholiken Oeſter⸗ 
reichs, als hätten dieſe, die nie ihre Bürgerpflichten vergeſſen 


noch verletzen wollen, jedoch“ vergeſſen, Gott zu geben, was 
Gottes iſt, als hätten ſie alleſammt im Geiſt des Wider ſpruches 
und des Ungehorſams ſich ee ‚gegen die von von geſetzte 
ee bike 80 


der ganzen kate Welt zu ischen und zu dem großen 
Schmerz, der auf ihnen laſtet, noch die Schmach feiger Glaubens— 
verläugnung, die Schuld gegebenen Aergerniſſes, das Verbrechen 
offener Empörung gegen Gott und ſeinen Geſalbten zu laden. 
Ihr begreifet, liebſte Brüder, daß Katholiken, weß immer Lan⸗ 
des oder Standes, jede rechtlich gebotene Gelegenheit benützen 
müſſen, ihre verdächtigte Glaubenstreue, ihren in Zweifel ge⸗ 
ſtellten kirchlichen Gehorſam offen und feierlich zu bekennen, und 
ſolch' anmaßende Proteſte, die man in ihrem Namen zu erlaſſen 
genn gt, null und nichtig zu erklären. 2 


Zu dieſem offenen Bekenntniß, zu Beier: feierlichen Erklär⸗ 
ung fühlen wir uns insbeſondere als Katholiken in Wien, in 
unſerem und der Unſrigen Namen umſomehr verpflichtet, je 
freudiger Ihr ſelbſt, liebſte Brüder, ſtets auf den General⸗ 
verſammlungen der katholiſchen Vereine der katholiſchen Kaiſer⸗ 
ſtadt an der Donau mit Begeiſterung gedachtet, je freudiger 
wir entgegen Euch in den Tagen der Generalverſammlung 
in unſern Mauern, ja mitten in der nen e 
Be | 50 | | 
Ja, Brüder! wir wolf den Glauben et Vita nim⸗ 
fi! verleugnen, wir wollen Katholiken bleiben in Wort und 
That, Glaube und Leben! Mögen auch zahlloſe Hände, geheim 
und offen, bemüht ſein, uns dem apoſtoliſchen Vaterherzen 
Pius IX. zu entreißen, uns zur Untreue gegen die hl. Mutter⸗ 
kirche und unſere Oberhirten zu verleiten: wir wollen treu 
bleiben mit Gottes Gnade, wir wollen treu mit Euch wirken 
in unſeren katholiſchen Vereinen zur Ehre Gottes, zur Erhöhung 


1 


Seiner We Be „zum Heile dae ae Vater⸗ 

landes. N 1107 6 Ati i i ee 

r Das walte Gotil 1 mt 
Dazu helſe uns Oeſterreichs himmlische ee. 
Dazu ſtärke uns Euer Vorbild und Gebet! x 

Wien, den 27. Auguſt 186868. | 


Für die Generalconferenz der katholiſchen Vereine Wiens. 
| Joſeph Landgraf. Fan 11 767 0 
An dass Obmann.  tın 59 e 
Hohe Präſidium der Generalverſammlung iH F154 
der katholiſchen Vereine Deutſchlands irren) ee 
f in ien i ad et a 


Derfelbe verlieſt ER ein Sorben. des came 
Keek e aus Klagenfurt i. 10 i Nala 
Geliebte Brüder 5 

der zu mg verſammelten Vereine deutſcher Kachelten. 


1 


Damit weder der verworrene Lärm Vieler, die ſich die 
Vertreter unſerer Geſinnung zu ſein anmaßen, noch das Macht⸗ 
gebot falſcher Brüder Euch etwa täuſche, als ſei zwiſchen Euch 
und uns eine Trennung in den Grundſätzen unſerer heiligen 
Kirche möglich, ſendet der katholiſche Geſellenverein in Kärnthen 
Euch im Namen der glaubenstreuen Katholiken der Didzeſe 
Gurk durch ſeinen Präſes dieſen Gruß und die Verſicherung, 
daß wir trotz der Ungunſt der Zeit, an der Vergangenheit un⸗ 
ſerer Kirche mit Euch in dem gleichen Glauben und der gleichen 
Uebung aller heiligen Sakramente auszuharren, ihrer Zukunft 
durch die auf katholiſcher Sitte und Lehre beruhende Erziehung 
und Unterrichtung unſerer Kinder in unerſchütterlicher Hoffnung 
entgegen zu gehen, und das wahre Kennzeichen katholiſcher Ge: 
ſinnung, die allumfaſſende chriſtliche Liebe, in ausnahmsloſer 
Gegenſeitigkeit Euch, allen unſern Brüdern und ſelbſt den im 
Glauben getrennten oder noch nicht dazu herangereiften in fort⸗ 


1 


während herankommender Gegenwart getreu zu bethätigen ent— 
ſchloſſen ſind. 

Indem wir uns mit dieſen Entſchlüſſen unſerem von der 
heiligen Kirche beſtellten hochwürdigſten Oberhirten anſchließen, 
hoffen wir auch die alterprobte Treue gegen den uns von Gott 
beſtellten Regenten neu zu bewähren und Theil zu haben an 
dem Frieden, der Allen verheißen iſt, die eines guten Willens 
ſind. 

Damit wir dieſen zu bewahren im Stande ſind, bitten 
wir auch Euch um die Unterſtützung der Gemeinſamkeit des 
Gebetes und aller frommen Erwägungen und Entſchlüſſe, welche 
Ihe zu faſſen verſammelt ſeid. 

Klagenfurt, 26. Auguſt 1868. 

Ferdinand Frhr. Mayerhofer v. Grünbühl, 


Bee Merlin, k. k. Feldmarſchall⸗Lieutenant. 
Kaufmann. K. Keller. Carl Schneidern, | 
Gnyemann, 195 penſ. k. k. Staats⸗Controleur 

Privatiet. e | im Namen feiner Familie 


und vieler ſeiner Freunde. 


Präſit a 11 A 

Katholiſche Grüße werden immer eine warme Aufnahme, 
ein warmes Herz finden; wenn dieſe katholiſchen Grüße aber 
kommen von einem katholiſchen Volk, welches im Laufe der Ge— 
ſchichte hohe Verdienſte um die Kirche ſich erworben hat, wenn 
ſie kommen von einem Volke, welches ſich jetzt in großer Be- 
drängniß befindet, und gedrungen iſt, ſich zu einem Kampfe zu 
erheben, zum Schutze ſeiner heiligen Rechte, dann wird die 
Theilnahme noch geſteigert.— 

So ſind unſere Gefühle für Oeſterreich, und geben wir 
denſelben einen Ausdruck, daß wir dem katholiſchen Volke Oeſter⸗ 
reichs ein dreifach donnerndes Hoch an (Hoch! Hoch 
hoch ) * 

Hierauf N der Präsent bie waar gi ic 
folgende Rede: 7 odr 


. mn. 


ner Gehsbt Fern FefusChriftusitnn nm monde 
i ran: 

Hochwürdigſter, Herr, Erzbiſchofl.⸗ 
Hus ce emen FINDEN! 


„ tat alten 
> Wenn wir ung. in Diet em Jehre zur XIX. 45 5 
ſammlung der katholiſchen 1 9 Deutſchlands hier in dem 
alten katholiſchen Bamberg, an dem Grabe des heiligen Kaiſers 
Heinrich verſammelt haben, dann werden wir in unſeren Ge⸗ 
danken unwillkührlich zurückgeführt in jene herrliche Zeit, in der 
jener, edle Kaiſer, das Scepter führte, in jene glorreiche Zeit der 
Blüthe der chriſtlichen Staaten. Ein Glaube,, der heilige ir 
liſche Glaube, Ein Kaiſer einigten damals das, deutſche Volk ö 
und dieſe Kaiſer, ſie führten das, hohe. Amt. als ein ihnen von 
Gott übertragenes, welches wurzelte in der Pflicht, dasſelbe zu 
verwalten hach den. Geboten und zur Ehre, Gottes. D rum, 5: 
ihr hoͤchſter Ruhm die ihnen von den Stellvertreter. Chriſti 
übertragene Schirmherrſchaft über die Kirche. Darum war ihre 
höchſte Ehre und ihre erſte Pflicht, ihr hohes Amt auszuüben, 
indem ſie den Glauben, die Sitte, die Religion und die Kirche 
ſchützten, indem ſie das Recht im bürgerlichen und öffentlichen 
Leben vertheidigten, indem ſie überhaupt das höchſte weltliche 
Richteramt im Geiſte und ar der Nee des weed 
verwalteten. 1119 n o! 


Und wenn uns nun die 9 site 0 ie dt 
heilige Kaiſer als treuer Schirmherr der Kirche, zu ihrer äf 
tigung und Ehre und Ausbreitung alle ſeine Kräfte geweiht, 
wie er ihre Beſtrebüngen überall nach Innen und Außen ünter⸗ 
ſtützt habe, wie er als wahrer chriſtlicher Fürſt und als kräftiger 
Monarch überall Recht und Geſetz gehandhabt hat, wie er das 
wahre ſittliche und materielle Wohl, wie er Handel und Wiſſen⸗ 
ſchaft gefördert hat und wie er ſowohl als Menſch, wie als 
Kaiſer ein Muſter aller Tugend geweſen ſei, ſo daß ihn die 
Kirche unter die Zahl ihrer Heiligen aufnahm: dann kann 
man ſich nicht wundern, daß damals der kaiſerliche Name bei 


5 
2 
4 
. 
r 


= Me 


allen Nationen hoch geachtet war, daß ſich im deutſchen Volke 
zahlreiche Beweiſe der Liebe für ihn kund gaben und daß ein 
Band der Liebe und des Vertrauens Fürſt und Volk umſchlang. 
Wenn wir nun aber mit unſeren Blicken die Geſchichte von 
jenen Zeiten bis auf unſere Tage verfolgen, ſo können wir ein 
Gefühl tiefer Wehmuth nicht unterdrücken. Sie iſt dahin jene 
Zeit, auf die wir mit Stolz zurückblicken, jene glorreiche Zeit 
des heiligen römischer Reichs deutſcher Nation, ſie iſt dahin, 
jene glorreiche Zeit der chriſtlichen Staaten und an die Stelle 
des chriſtlichen Staates drängt ſich der vom modernen Liberalis⸗ 
mus erfundene Staat, der Staat ohne Glaube, ohne Religion, 
drängt ſich der Alles beherrſchende, Alles verſchlingende abſolute 
moderne Staat. Und dieſen glaubens⸗ und religionsloſen Staat, 
man will ihn mit der höchſten Auktorität und unbeſchränkteſten 
Macht bekleiden, und dieſen modernen Staat, man erhebt ihn 
auf den Altar und es ſollen ihm zum Opfer 33 werden 
= en ſelbſt und auch ihre höchſten Güter. 

Und während damals ein einigendes Band die Dräger der 
e und die Völker verband, beſteht in unſeren Tagen ein 
tiefer Gegenſatz zwiſchen der Geſellſchaft und dem modernen 
Staate und in dieſer Geſellſchaft wollen die Feinde Gottes und 
der Kirche und die Feinde der geſellſchaftlichen Ordnung ihre 
Herrſchaft befeſtigen und in demſelben wollen ſie mit ihren ver⸗ 
derblichen Planen zum Ziele gelangen. Und ſchon ſehen wir 
Viele, welche keinen beſſeren Rath zu geben wiſſen, als vor 
dieſem modernen Staate das Knie zu beugen und dem modernen 
Liberalismus die Herrſchaft zu überlaſſen. Und wahrlich, hoch- 
auſehnliche Verſammlung! in unſerem armen deutſchen Vater⸗ 
landeiſt die Gefahr nicht die geringſte. Haben doch Freigeiſterei 
und modernes Heidenthum unter dem fadenſcheinigen Gewande 
der ſogenannten Intelligenz ſich bereits an manchen Orten ganz 
häuslich eingerichtet. (Bravo!) Und ſehen wir doch, wie Bosheit 
und Unverſtand jetzt auch noch das alte Oeſterreich auf dieſe 
verhängnißvolle Bahn zu drängen ſuchen und vor allen muß 
ein kleines deutſches Land erwähnt werden, nicht ſeiner Wichtig⸗ 


— 92 — 

keit wegen, ſondern nur deshalb, weil man dasſelbe als Vor⸗ 
poſten in dieſem Kampfe vorgeſchoben hat, und weil dort der 
moderne Staat am meiſten ausgebildet iſt. Dieſes Land iſt 
Baden! (Bravo!) Dies Land haben ſich die liberalen Partheien 
zum Kampfplatz ausgewählt, um dort mit Hülfe auswärtiger 
Freunde und hoher Gönner ihre Pläne und Abſichten zur Aus⸗ 
führung zu bringen; (Bravo!) in der ſicheren Hoffnung, daß 
es in Folge der errungenen Siege an Nachahmung auch im üb⸗ 
rigen Deutſchland nicht fehlen werde. Darum verdient dieſer 
Kampf, der dort gekämpft wird, die vollſte Beachtung aller Ka⸗ 
tholiken Deutſchlands und, ſoweit es möglich iſt, der vollſten 
Unterſtützung. (Bravo!) Und in richtiger Erkenntniß deſſen hat 
vor Kurzem Köln, die Metropole der Rheinlande, einem der 
erſten Vorkämpfer für religiöſe und bürgerliche Freiheit, dem 
edlen Kaufmanne Lindau in Heidelberg, (Bravo! Großer Bei⸗ 
fall) eine verdiente und ehrenwerthe Anerkennung zu Theil werden 
laſſen. Gibt es aber überhaupt ein Land heut zu Tage, welches 
frei wäre von jenen Beſtrebungen, wie man ſie in Baden findet? 
Ich glaube nicht. Einflußreich und zahlreich und über die ganze 
Welt verbreitet iſt dieſe Partei, welche die modernen Ideen und 
den modernen Staat auf ihre Fahnen geſchrieben hat, und ſie arbeitet 
raſtlos, theils offen, theils verborgen in den geheimen Geſell⸗ 
ſchaften für ihre Zwecke. Und welches ſind denn die Zwecke in 
dieſer Partei? In ihren Reden verkünden ſie die Freiheit und 
das Herannahen einer goldenen Zeit unter dieſer Freiheit. Frei⸗ 
heit, ja wohl, Freiheit will ſie, aber Freiheit nur für ſich und 
ihre Anhänger. (Bravo!) Und wenn einem ihrer Schützlinge 
ein Haar gekrümmt wird, dann wird gleich die ganze europaiſche 
Diplomatie aufgefordert, zu Hülfe zu eilen. (Bravo! Heiterkeit.) 
Wenn aber die Kirche geknechtet wird, wenn ein ganz katholi⸗ 
ſches Volk, wie das edle Volk der Polen, in ſeinen heiligſten 
Intereſſen gekränkt, mißhandelt wird, wenn man ſeine Religion 
vernichten will, da hat man kein Wort des Mitleids! (Bravo!) 

Nun, hochanſehnliche Verſammlung! das freie Italien, 
dieſe Schöpfung der geheimen Geſellſchaften, dieſes Land der 


ſreien Kirche im freien Staate, jenes Land der Freiheit für 
Raub und Diebſtahl, (Bravo!) für Kirchenſchändung und Ent 
ſittlichung, dieſes Land des finanziellen und moraliſchen Banke⸗ 
rotts, dieſer modernſte aller Staaten, er hat das Verdienſt, daß 
er uns in Kenntniß erhält von den Plänen ſeiner Freiheits- 
Apostel. Rom oder der Tod! das iſt ihr Schlachtruf, das iſt 
der Schlachtruf ihres Führers, des ſeit einigen Jahren zum 
legitimen General proklamirten Freiſchaaren⸗Häuptlings Gari⸗ 
baldi. Das Papſtthum will man ſtürzen und die Kirche ver⸗ 
nichten und auf das Capitol wollen ſie das Banner ihrer Freiheit 
aufpflanzen, und von dort ſoll dieſe Freiheit der ganzen Welt 
gebracht werden. Und was ſoll denn dieſe Freiheit ſein? Im 
Jahre 1849 fand in Genf eine Verſammlung ſtatt, welche ein 
Manifeſt erließ. In demſelben kommt folgender Satz vor: „Wir 
wollen nicht die Freiheit des Glaubens, ſondern die Nothwen⸗ 
digkeit des Unglaubens.“ So wird dieſe Freiheit ausſehen, mit 
0 Welt ae war = e c- . des Un⸗ 
Mentee ER ia ET 193971101 

Nun, bisher haben wir einen debe Begriff von Freiheit 
gehabt und wir danken für dieſe Freiheit. Und ich denke, die 
Welt iſt noch nicht reif für dieſe Freiheit, und das denken dieſe 
Freiheitshelden auch, und daher ſoll die Welt erſt reif gemacht 
werden in dem modernen Staate durch Entſittlichung und Ent⸗ 
chriſtlichung, indem man die heiligen Bande der chriſtlichen Ehe 
verabſcheuungswürdig zu lockern ſucht und das Laſter conceſ⸗ 
ſionirt, (Bravo!) und indem man die Schule ihres chriſtlichen 
Charakters zu berauben, dieſelbe dem Einfluß der Kirche zu 
entreißen und dann mit unchriſtlichen Lehrern zu beſetzen ſucht 
und das Staatsmonopol des Unterrichts und den Schulzwang 
proklamirt. (Bravo!) 

Nun, noch ſind wir ein chiſtlches ein x tatholiſches, Vol 
noch kennen wir unſere Pflichten, noch wiſſen wir, daß die 
Ehe ein Sakrament iſt. Nachdem wir daher den Sezen der 
chriſtlichen Ehe erkannt haben, werden wir uns dieſes Gut nicht 
rauben laſſen und nicht mit Undank dieſe hohe Wohlthat der 


Kirche zurückweiſen. In der preußiſchen Rheinprovinz, in meiner 
Heimath, beſteht ſchon ſeit dieſem Jahrhunderte auf der linken 
Rheinſeite die den Grundſätzen des Jahres 1789 entſprungene 
Eivilehe. Und es iſt dort daher ſchon lange möglich, auch ohne 
kirchliche Einſegnung eine vor dem Staate gültige Ehe einzu⸗ 
gehen. Nun Dank den Beſtrebungen eines eifrigen Clerus und 
Dank dem chriſtlichen Sinne des katholiſchen Volkes kommen 
ſolche Ehen doch gar ſelten vor (Bravo!); daher ſoll das Voll 
noch durch eine andere und wie man glaubt, wirkſamere Weiſe 
entchriſtlicht werden, und dies ſoll geſchehen durch die Schule, 
Das obengenannte Genfer Manifeſt ſpricht ſeine Abſichten da⸗ 
rüber in folgender Weiſe aus: „Die Umgeſtaltung der jetzigen 
geſellſchaftlichen Zuſtände muß durch eine Umgeſtaltung der Bil⸗ 
dung, Erziehung und des Unterrichts begründet und dauernd 
gemacht werden. Daher muß die Bildung und Erziehung jeder 
religiöſen Unklarheit und Ueberſchwenglichkeit entkleidet werden; 
ihr einziger Zweck iſt, den Menſchen zu befähigen zum Zuſam⸗ 
menleben mit Andern. Die Religion, welche aus der Geſellſchaft 
verdrängt werden muß, ſoll aus dem Gemüthe des Menſchen 
ſchwinden! Nun, meine Herren! an Unklarheit leidet dieſe Er⸗ 
klärung nicht. Sie iſt klar: Die Religion ſoll aus dem Ge⸗ 
müthe des Menſchen ſchwinden, darum will man die Kirche des 
Einfluſſes auf die Schule berauben, und dann wird man die 
Aeltern zwingen wollen, ihre Kinder in dieſe unchriſtlichen 
Schulen zu ſchicken; dort wird man ihnen das neue Evange⸗ 
lium des Materialismus und des freien Gewiſſens predigen; 
dort werden die Kinder den Spott hören über die Gebete, welche 
eine fromme Mutter ſie lehrte; dort wird man ihnen einen Ka⸗ 
techismus, vorlegen, deſſen erſter Satz ungefähr lauten könnte: 


1% Jude, Chriſt und Hottentot, (ad malle 


aun dan 7 
„Vir Rauten All an Einen Oo en een en 
7 nnn 


Dort wird man pen 8 den Abſchen vor Unrecht und 
Unſittlichkeit, ſoweit das nein nicht mit Strafe droht, 
is dem Herzen reißen⸗ in um wein zen wel un 


— 95 — 


Und wenn dieſelben dann den Glauben und die Hoffnung 
auf ein beſſexes jenſeitiges Leben verloren haben, dann werden 
ſie würdige Glieder des modernen Staates ſein, vielleicht aber 
auch Anwärter des Zuchthauſes. (Bravo!) Ich möchte wünjchen; 
daß es Uebertreibung wäre, was ich hier von dieſen Planen 
ſagez leider zeigen aber einzelne Beiſpiele, leider zeigen die Worte 
unſerer Gegner ſelbſt, daß es Wahrheit iſt, und man glaubt 
ſchon nahe am Ziele zu ſein, daher iſt für Baden ſchon vor 
Se die, Mero gegeben, dent e zu Veel gene n 
Zeitung, der Kebläiſchen e einen . ie; BERN 
Religion zum Lehrer der Philoſophie an die Kriegsſchule be⸗ 
rufen hat, darum fordert die Fortſchrittspartel dort ihre Anhänger 
auf, die Schulfrage behufs Trennung der Schule von der Kirche 
zu erörtern und man hält ſich des Sieges für gewiß. Wohl ſieht 
man zwar, wie die Kirche fortwährend mit Entſchiedenheit for⸗ 
dert, daß ſie nicht in dem ihr von, Chriſtus anvertrauten Amte 
die Völker zu lehren beeinträchtigt werde, wohl ſieht man, wie 
fortwährend die Oberhirten der Kirche mit Muth und Hingebung 
zum Schutze des Glaubens und zur Rettung der ihrer Obhut 
anvertrauten Heerde kämpfen. Doch man denkt, der Kirche ſtän⸗ 
den keine hundert Tauſende und Millionen von Bayonetten zur 
Verfügung und man werde ſich um ihren Proteſt nicht kümmern. 
Nun Gott wird ſeine Kirche und ihre Rechte, ſchon ſchützen. 
Es könnte aber doch größeres Unheil angerichtet werden, hier 
und dort, beſonders in unſerem armen Deutſchland könnten wir 

gar Arges erleben und wenn, man dann die Kirche ihres recht⸗ 
mäßigen Beſitzes, ihres, Rechtes auf Die, Schule, ‚beraubt, haben 
würde, dann wäre, die Morgenröthe jener goldenen Zeit ange⸗ 
brochen, in welcher nicht mehr die Freiheit des Glaubens, ſon⸗ 
dern, die Nothwendigkeit des, Unglaubens beſtünde, (Sehr gut! 
Bravo!). Es ſind jedoch nicht blos die Rechte der, Kirche, um die 
es ſich handelt im Kampfe um die Schulen, nein, es ſind ebenſo 
ſehr, und vielleicht noch mehr unſere eigenen Rechte. Wem hat 
Gott die Kinder übergeben, wem hat Er die Pflicht und ſomit 


—  K — 


auch das Recht der Erziehung übergeben, von wem wird er einſt 
Rechenſchaft fordern für dieſe Kinder, von wem wird er einſt 
die Seelen dieſer Kinder zurückfordern? Es ſind die Aeltern! 
Und dieſen Aeltern will man im modernen Staate zurufen: 
Nicht mehr Euch gehören die Kinder, ſie gehören uns, fie ge⸗ 
hoͤren dem Staate. Man wird Ihnen ſagen, hier iſt die Staats⸗ 
ſchule, hier iſt die confeſſionsloſe Schule, hieher und in keine 
andere dürft Ihr Euere Kinder ſchicken; Ihr wollt Eure Kinder 
in Gottesfurcht erziehen, wir werden ihnen den Unglauben pre⸗ 
digen; Ihr wollt ſie zu ſittlich guten Menſchen heranbilden, 
wir werden ihnen Gewiſſensfreiheit lehren, denn die Kinder ge⸗ 
hören dem Staate, dem modernen Staate. Nun welche größere 
Tyrannei, welche größere Eingriffe könnte es geben in unſere 
Rechte, in die Rechte der Familie. Und welcher chriſtlicher Vater 
und welche fromme Mutter würde es ertragen, ihre Kinder einer 
ſolchen Schule und ihre Seele ſo dem Verderben preisgegeben 
zu ſehen? Darum wollen wir uns ſchaaren um unſere Ober⸗ 
hirten, Bürger und Bauern, Reich und Arm, Hoch und Niedrig, 
und wir wollen laut Proteſt erheben gegen dieſe Entchriſtlichung 
der Schule, lauten Proteſt erheben gegen dieſe Eingriffe in un⸗ 
ſere Rechte, gegen dieſe grenzenloſe Tyrannei! (Anhaltendes Bravo!) 
Wir wollen laut und offen bekennen, daß wir nie und nimmer⸗ 
mehr unſere Kinder einer Schule anvertrauen werden, in welcher 
der Glaube und die Sitte gefährdet ſind, denn wir ſollen Gott 
mehr gehorchen als den Menſchen. (Bravo!) Und wir wollen 
laut für uns fordern die Freiheit, unſere Kinder in dem Glauben 
und den Sitten zu erziehen, in welchen wir die Grundlage der 


irdiſchen Zufriedenheit und die Bürgſchaft für das ewige Leben 
ſehen. Wir wollen laut fordern für die Kirche das Recht auf 
die Schulen, wir wollen fordern die Unterrichtsfreiheit, die Frei⸗ 
heit auf allen Gebieten des Unterrichts. (Stürmiſches Bravo!) 
Der Kampf um die Schule, er iſt ein Theil und wahrlich nicht 
der unwichtigſte des großen Kampfes unſerer Tage für Glauben 
und Unglauben. Nun, wenn man die Kirche für hülflos hält, 
weil die Großen der Erde ſie verlaſſen haben, dann wollen wir, 


— 1 — 


das katholiſche Volk, unſerer Pflicht gedenken, der Pflicht der 
Dankbarkeit gegen die heilige Kirche, welche die Völker und auch 
uns gelehrt und erzogen hat. Wir wollen der Liebe zu unſerer 
Mutter, der heiligen katholiſchen Kirche folgen und wir wollen 
uns muthig unter ihren Fahnen ſchaaren und wahr machen den 
Ausſpruch des Erzbiſchofs von Weſtmünſter: Wenn die Regenten 
die Kirche nicht mehr hören, ſo wird das Volk ſie hören. 
Hochanſehnliche Verſammlung! Geſtatten Sie mir mit 
einigen Worten desjenigen Theiles des, Volkes zu erwähnen, 
dem ich ſelbſt angehöre. In jene Zeiten, in welche uns das 
Andenken an den heil. Heinrich zurück führt, da war der Kampf 
zum Schutze der Religion die erſte Aufgabe des chriſtlichen 
Ritterthums. Defensio fidei et obsequium pauperum, d. h. 
Vertheidigung des Glaubens und Dienſt der Armen. Das war 
die Deviſe des Ritterordens vom heil. Johann von Jeruſalem, 
und beim Ritterſchlage wurde das Schwert dem jungen Ritter 
übergeben mit den Worten:; Nimm dies Schwert zu deiner 
Wehr, zu Gottes und Mariä Ehr, (Bravo!) und es waren dies 
keine leeren Worte: und bei dem niedrigſten Dienſte der Armen 
und Kranken, und bei den ruhmreichſten Kämpfen finden wir 
zahlreiche Namen der damaligen Ritterfamilien. Wenn wir nun 
aber in unſeren Tagen ſo manche Glieder des katholiſchen Adels, 
ſo manche wackere Männer ſich fern halten ſehen vom Kampfe 
für die Kirche und für die höchſten Güter der Menſchheit, dann 
möchte ich, Allen dieſen zurufen, ihr Auge doch, nicht, zu ver⸗ 
ſchließen vor der großen Weng der Bewegung unſerer Tage. 
(Bravo) mM, e % ti Tf e 
Dann möchte ich Sie Ale bitten jede ängſtliche⸗ Sorge 
und Anhänglichkeit an Beziehungen fahren zu laſſen, welche die 
Erfüllung der Aufgabe des Adels hemmen, dann möchte ich Sie 
Alle bitten, ſich doch aufzuraffen und wieder ſiegreich mitzukäm⸗ 
pfen zur Vertheidigung des Glaubens und zu Gottes und Ma⸗ 
riens Ehre (Bravo!) Und wenn wir dann Alle ſo gemeinſam 
kämpfen, dann mögen unſere Gegner ſchon träumen vom Gelin⸗ 


gen ihrer Pläne; der Sieg, er wird unſer ſein, denn unſere 
Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ. 7 


= 8 = 


Sache iſt die Sache Gottes und der heiligen Kirche. Daher 
wollen wir kämpfen muthig, beharrlich, entſchloſſen, einig. Wir 
wollen kämpfen im engſten Anſchluß an die Oberhirten unſerer 
heiligen Kirche, in der treueſten Folgſamkeit gegen dieſelben, wir 
wollen kämpfen mit allen erlaubten n Kine 1280 5 aber 
auch durch das Gebet. 50 tale 
Hochanſehnliche Vetſaminlung l. Die 10. Gather 
lung iſt herübergekommen aus Innsbruck, aus der Hauptſtadt 
Tyrols. Tyrol hat ſchon einmal zu Anfang dieſes Jahrhunderts 
das Zeichen gegeben zum großen Kampfe für die Freiheit (Bravo!) 
Als damals die Männer und Jünglinge Tyrols unter der Herz⸗ 
Jeſu⸗Fahne zum Kampfe zogen, und als in den Kirchen und in 
den Hütten das göttliche Herz Jeſu angerufen wurde, da wurde 
der Tapferkeit der Tyroler der Sieg zu Theil. Nun Tyrol, es 
fordert von Neuem zum Kampfe auf, zum Kampfe durchs Gebet. 
Von Tyrol aus wird über Deutſchland verbreitet jener ſegens⸗ 
reiche Verein, in welchem das Herz Jeſu um Hülfe und Ret⸗ 
tung beſtürmt wird. Es iſt dieß der Verein des Gebetsapoſto⸗ 
lats. (Bravo!) Viele fromme Genoſſenſchaften und Vereine, 
manche Gemeinde in Stadt und Dorf haben ſich bereits ein⸗ 
reihen laſſen in dieſe Armee des Gebetes. Schließen wir uns 
Alle derſelben an. Als vor einigen Jahren in einer Stadt Ca⸗ 
labriens ein Feſt des Vereins des Gebetsapoſtolats gefeiert wurde, 
da war über dem Portale der Kirchenthüre Folgendes zu leſen: 
Alle Katholiken, zerſtreut auf der ganzen Erde und vereinigt mit 
uns durch das geheiligte Band des Gebets; wir haben nur einen 
Wunſch, nur eine Bitte, daß du, o ſüßeſter Jeſu! durch das 
Band der Liebe alle Menſchen vereinigen mögeſt, die du erloͤſt 
haſt. Das iſt der Kampf des Gebets, das iſt der Kampf in 
der Liebe, und wenn dann einſt kein Dorf, keine Stadt mehr 
ſein wird, die nicht unter dieſer Fahne kämpft, dann wird der 
Augenblick des Sieges gekommen ſein, nicht eines blutigen Sie⸗ 
ges, ſondern eines Sieges in der Liebe, nicht eines Steges, in 
dem wir unſere Gegner vernichtet, ſondern in dem wir ſie ge⸗ 
wonnen * für uns, unſere heilige are" un d. ien 


Dr 


8 — 


Gelobt ſei Jeſus en e Ewigkeit. Amen. (Lang an⸗ 
eo Bravo!) en Tun eee 0E ist ag 


Präsi ident: 
„Ich erſuche den Herrn Yu; 1 aus „München die 
Bine zu beſteigen. (Bravo!) a 
Advokat Dr. F reitag, tritt auf, 95 ſpricht. 
i le bon Gelobt ei Jeſus Chriſtus! 


Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof! a 
e Hochan ſehnliche, Verſammlungl, 


5 bin Ich muß von vornherein bekennen, daß ich, hohl von 
Natur aus nicht beſonders ſchüchtern, doch mit einiger Schüch⸗ 
ternheit dieſe Stelle betrete, Ich hätte gewünſcht und habe ge⸗ 
hofft, daß beſſere Kräfte unſerer einzigen Metropole der deutſchen 
katholiſchen Welt hier zu Ihnen ſprechen würden und nur eine 
Weiſung von maßgebender Seite hat mich dazu bewegen können, 
einige Worte au Sie zu richten. Ich muß daher um Entſchul⸗ 
digung bitten, wenn ich nicht ſo vorbereitet bin, wie es ſein 
ſollte. Ein zweiter Grund, welcher mich befangen macht, beſteht in 
der ausgezeichneten Rede, welche die hochverehrte Verſammlung 
ſoeben vom Herrn Präſidenten vernommen hat. (Bravo!), Auf 
dieſe Rede hin, meine Herren! iſt es ſchwer zu ſprechen, das 
werden Sie mir zugeſtehen müſſen. Nun geſtatten Sie mir ei⸗ 
nige perſönliche Bemerkungen. Ich bin von einem ſeltenen Ge⸗ 
fühle befangen an dieſer Stelle; dieſes Gefühl werden ſich die, 
welche in Bamberg mit mir ſtudirt haben, leicht erklären können. 
Bamberg iſt meine zweite Heimath und zwar, da der Geiſt dem 
Körper vorgeht, meine beſſere Heimath, weil ich in Bamberg 
den Grund meiner Studien gelegt habe und weil ich daher 
Dankbarkeit gegen dieſe Stadt und gegen ihre Bewohner zu he⸗ 
gen habe. Ich ſehe vor mir und unter dieſen an der Spitze 
Seine Excellenz den Herrn Erzbiſchof und meine verehrten Her⸗ 
ren Profeſſoren, bei denen ich gelernt habe und deren Lehren 
und Ermahnungen mir zu dem Glücke verholfen haben, an die⸗ 
ar 


17718 


„ 7 


1 


ſem Orte zu ſtehen. Ich ſehe unter Ihnen Mitſchüler, die, ob⸗ 
wohl ſeit 30 Jahren auf verſchiedenen Berufswegen getreunt, 
doch heute an dieſer ehrwürdigen Stelle in Einem katholiſchen 
Sinne mit mir zuſammengekommen find, und ich kann Sie ver- 
ſichern, daß ich nur den größten Dank gegen Gott auszuſpre⸗ 
chen habe, daß er mir die Gnade vergönnt hat, hier zu ſtehen, 
(Bravo!) hier, in dieſer alten, katholiſchen Stadt. Sie haben, 
meine Herren! gehört, und wiſſen es überdieß noch aus dem 
ſchon Geſagten, welche wichtige Beſtimmung Bamberg zu den 
Zeiten des römiſchen Reichs hatte, wit es gegründet wurde das 
Bisthum Bamberg als Vormauer und als die Belehrungen ul 
für die heidniſchen Slaven, das iſt beſtimmt wahr, die deutſche 
Sitte, die deutſche Cultur mit der Religion zugleich in den Her⸗ 
zen jener Völker zu pflegen. In dieſer Thatſache, meine Herren, 
liegt aber zu gleicher Zeit der Irrthum einer vielfach vorgebrach⸗ 
ten Verleumdung. Man ſagt nämlich, und es wird bei verſchie⸗ 
denen politiſchen Gelegenheiten von unbeſtändigen oder böswilli⸗ 
gen Leuten vorgebracht, die Ultramontanen und ich glaube, 
meine Herren! Sie rechnen ſich alle zu den Ultramontanen, 
(Allgemeine Bejahung) haben kein Vaterland, die Ultramontanen 
ſind vaterlandslos, weil ihr geiſtiger Mittelpunkt in Rom liegt, 
alſo außer Deutſchland, mithin können ſie kein Intereſſe für 
Deutſchland haben. Dieſe Verleumdung wird durch dieſe 
Thatſache vollſtändig widerlegt, daß deutſche Cultur durch die 
katholiſche Kirche in Deutſchland ausgebreitet wurde. (Bravo!) 
Wenn wir uns erinnern, daß der hl. Otto, Apoſtel der Pom⸗ 
mern, weit in die flaviſchen Länder die Cultur hineingebracht 
hat, ſo werden wir die Schwere dieſer Lüge noch mehr begreifen. 
Meine Herren! zu welcher Zeit war denn das deutſche Reich 
groß? Mein Herr Vorredner hat im Eingange ſeiner Rede ein 
ſchönes Bild der Herrlichkeit des alten deutſchen Reiches entwor⸗ 
fen. Deutſchland war zu jener Zeit groß, wo ſämmtliche Herren 
des deutſchen Reiches ultramontan waren, (Bravo!) und wollte 
Gott, es wäre wieder ſo. Wir alle wollen unſeren Schwer⸗ 
punkt in Rom ſuchen, unſeren geiſtigen ſowohl, als un⸗ 


— 101 — 


ſeren religiöſen, und es wird ein ganz auderes aun bk 
nn als es jetzt iſt. (Bravo!) Untein 

Cine Widerlegung eines nen Zrrthuns rt in pa 
Geschichte Bambergs. Meine Herren! wenn Sie auf den Dom⸗ 
berg gehen, ſo ſehen Sie dort, wie durch die Munifizenz Sr. 
Majeſtät unſeres verewigten Königs Ludwig das Standbild des 
Fürſtbiſchofs Ludwig von Erthal errichtet iſt. Bei dieſer Statue 
wird jeder Bamberger, jeder Einwohner des ehemaligen Fürſt⸗ 
bisthums Bamberg in Ehrfurcht vorübergehen in dankbarer Er⸗ 
innerung an all' das Gute, was dieſer vortreffliche Herrſcher 
ſeiner Zeit der Stadt und dem Lande erwieſen hat. Er hat 
für die Bildung geſorgt, er hat ſich der Kranken angenommen, 
er hat Schulen gegründet, hat für die alten Gebrechlichen geſorgt, 
kurz, es war kein Zweig der Fürſorge für ſeine Unterthanen, 
welchem er nicht in ausgezeichneter Weiſe nachgekommen iſt. — 

Nun, meine Herren, iſt ja das, ein abermaliger Irr⸗ 
thum, eine abermalige Verleumdung, wenn man ſagt: die geiſt⸗ 
liche und weltliche Herrſchaft ſind im Princip abſolut unver⸗ 
einbar. An dieſem, Herrſcher, dem ſelbſt Friedrich der Große 
die größte Achtung nicht, verſagen konnte, iſt der Beweis ge⸗ 
liefert, daß geiſtliches und weltliches Regiment recht gut verein⸗ 
bart werden können und vereint worden ſind , daß nicht der 
Hirtenſtab, unter deſſen Milde ſo gut, wohnen iſt, eine weiſe, 
gute Regierung ausſchließt. Es geht das wieder zurück auf die 
weltliche Herrſchaft des hl. Vaters, die auch aus dieſen Grün⸗ 
den ſchon öfter angefochten worden iſt. Seit der Regierung die⸗ 
ſes gefeierten Fürſtbiſchofs haben ſich die Zeiten vielfach geändert. 
Ich will ein Bild aus der Natur hernehmen, um das recht be⸗ 
greiflich zu machen. Sie werden vielleicht ſchon oft geſehen haben, 
daß eine Oede mit ſtörrigem Gras, eine mit Moos bewachſene 
Fläche, die nur hie und da Spuren einer einſtigen Vegetation zeigt, 
plötzlich mit einem Zauberſchlag, ſobald der Spaten oder die 
Pflugſchaar darüber hinging, eine Vegetation entwickelte, von der 
man bis dahin keine Idee hatte, die Blüthen nach allen Richt⸗ 
ungen entwickelte, ſo daß die Vögel des Himmels eine Freude 


- MM — 


daran hatten. Meine Herren! ich glaube, daß durch den Ein⸗ 
fluß des Joſephinismus die katholiſche Kirche in Deutſchland ſo 
ziemlich einer ſolchen öden Fläche geglichen habe. Die einzelnen 
Staaten und die einzelnen Regierungen, befangen und geblendet 
von dem Geiſte der Zeit, gingen daran, ihre eigenen Plätze zu 
umzäunen, in denen ſie den Boden der Staatsweisheit zu bauen 
gedachten; denn ſie glaubten, daß unter dieſem Boden kein Leben 
ſei; und ſiehe! plötzlich wird der ſcharfe Spaten unter ihm durch⸗ 
geriſſen und mit einem Male entwickelt ſich eine Vegetation von 
der die Staatsweisheit mit Erſtaunen zurückſchreckt, wie damals 
die Wächter zurückgeprallt ſein mochten, als unſer Chriſtus auf⸗ 
erſtanden iſt; und dieſe kräftige Vegetation vorzüglich in unſeren 
Vereinen! wer hatte die je geahnt vor 60 Jahren noch, dieſe 
Maſſe von Vereinen im katholiſchen Leben, welche ſich den Wer⸗ 
ken der Liebe hingeben, welche in dem Unterrichte und in geſel⸗ 
ligen Vereinen zuſammenthun, den ſozialen Uebeln zu ſteuern 
trachten. Daraus und aus den Kämpfen, die unſer Vorredner 
geſchildert hat, geht hervor, daß wir die Pflicht haben, . als 
mag Uns in Vereinen zuſammen zu thuunn. 
Nur mit vereinten Kräften können wir den Kalpf Pl 
ſtehen, nur mit vereinten Kräften können wir die geſellſchaftli⸗ 
chen Ideen gegen den Staat retten, der Alles in Atome auflöſt 
und nur ſich ſelbſt gelten läßt. Dieſes Vereinigungsrecht muß 
aber geweckt und bis in ſeine Conſequenzen verfolgt werden. 
Wir dürfen uns nicht damit begnügen, daß wir Vereine, wie 
ſie jetzt beſtehen, erhalten, ſondern wir müſſen trachten, daß 
überhaupt die Vereinigung, nach den evangeliſchen Raͤthen zu 
leben, vollſtändig freigegeben ſei. (Bravo!) Ich will Sie nicht 
erinnern, meine Herren, an den bekannten Jeſuitenſtreit in Re⸗ 
gensburg, allein es war dieſer Vorgang ein Beweis, in welchem 
Widerſpruch das katholiſche Bewußtſein des Volkes mit dem Vor⸗ 
gehen der Adminiſtrativ⸗Behörden beſtanden hat und wie un⸗ 
natürlich es iſt, daß ſich 6 oder 7 zuſammenthun dürfen, um 
zu erklären, daß fie nicht an Gott und Chriſtus glauben, daß 
ſich 6 oder 7 nicht zuſammenthun dürfen, um zu erklären, wir 


— 103 — 


leben nach dem Evangelium des ahl. Ignatius und tragen ſtatt 
eines grauen Rocks einen schwarzen. (Bravo.) Das, meine Her⸗ 
ren, müſſen wir erſtreben und dürfen uns in dieſem Ziele durch 
nichts aufhalten laſſen. Wenn wir einig ſind, wenn wir das 
Bewußtſein unſerer Sendung haben, wird es uns auch vollſtän⸗ 
dig gelingen, und derlei Mißſtände werden vollſtändig verſchwin⸗ 
den für die Zukunft und jeder wird leben können, wie es ihm 
ſein Glaube, ſein Gewiſſen, ſeine Kirche befiehlt. (Bravo!) Meine 
Herren vereinigen Sie ſich und ſchreiben Sie auf Ihre Fahne: 
„Gelobt ſei Jeſus eee he wird der; 2 Ihnen join. 
Bravo i 
denz t se ’ 
Ich erſuche den Herrn Siehe rag von Gans 
ic, Fee du beſcheiden,„ % ind) 
Stadtpfarrer Ibach tritt auß u ſpricht: 5 
Mit dem 29. Juni d. Irs., dem Feſte der Apoſtelſtrſten 
Petrus und Paulus, hat eine neue Periode der Kirchengeſchichte 
begonnen; denn mit dieſem Tage hat das Oberhaupt der Kirche 
nach mehr denn dreihundertjähriger Unterbrechung die Fürſten 
der Kirche wieder zu einem allgemeinen Concil in die Haupt⸗ 
ſtadt der Chriſtenheit zuſammenberufen, um nach göttlichem Rechte 
und gemäß apoſtoliſcher Ueberlieferung das Wohl der Geſammt⸗ 
kirche zu berathen und“ heilſame Beſchlüſſe zu faſſen. Und ſeit 
dieſem Tage der Einberufung ſind alle katholiſchen Chriſten mit 
dieſem großen Gedanken des Concils beſchäftigt; denn ein Jeder 
kennt die ungeheuere Wichtigkeit und Bedeutung der Concilien, 
dieſer Mark und Grenzſteine der Geſchichte der Kirche, und je- 
des Herz iſt von Furcht oder Hoffnung bewegt, wie der Verlauf 
des Concils ſich geſtalten und welches die Zukunft ſein werde, 
die dieſes große kirchen⸗ und weltgeſchichtliche Ereigniß in Eu⸗ 
ropa anbahnen wird. Es iſt alſo auch wohl am Platze, daß 
wir hier in der großen katholiſchen Verſammlung deutſcher Na⸗ 
tion, auf dieſem nationalen Laienconcil, wenn ich ſie ſo nennen 
darf, die große Idee des allgemeinen Concils gleichfalls zum 
Gegenſtande unſerer Beſprechungen machen, und unſeren Gedan⸗ 


- 


ken, Agen Hoffnungen, unſeren Wünſchen Ausdruck zu ver⸗ 
leihen ſuchen, da Alles in dieſer Verſammlung Ausdruck und 
Wiederhall finden muß, was das Leben der Kirche bewegt. 
Was alſo iſt die Bedeutung eines Comes in unſeren Ta⸗ 
gen? Von Rom aus, dem Mittelpunkte aller kirchlichen Ein⸗ 
heit, vom Felſen Petri iſt nemlich das Wort der Berufung in 
die Welt ausgegangen, und der ganze katholiſche Erdkreis hat 
es in Ehrfurcht und ſchweigendem Gehorſam vernommen. Es 
werden alſo erſcheinen vor dem Throne des Statthalters Chriſti 
die Biſchöfe und Kirchenfürſten des geſammten katholiſchen Welt⸗ 
kreiſes; und wenn dieſe Entſcheidung ſich auch im Leben der 
Kirche ſchon oftmals in der Art wiederholt hat, daß die 
katholiſchen Biſchöfe der alten Welt zum Coneil zuſammentra⸗ 
ten, ſo hat das jetzige Coueil aber die Auszeichnung, daß an 
ihm zum erſtenmale auch die Biſchöfe der neuen Welt, daß 
Amerika und Auſtralien, daß Indien und wenn Gott will, auch 
die Martyrerkirche von China und Japan an der großen Kir⸗ 
chenverſammlung Theil nehmen und ſo wahrhaft der geſammte 
(katholiſche) Erdkreis vertreten ſein wirdz daß alle Völker, auf 
ihm ſich einfinden und alle Sprachen auf ihm geredet werden. 
Und ſie alle werden geeinigt fein in Einem Geiſte und erfüllt 
von Einem Wunſche: das wahre Wohl der Kirche und hiemit 


das Heil der Menſchheit zu fördern. Welch ein erhabenes, Bild 
der Größe wie der Einheit wird auch dieſe Verſammlung 


der Welt bieten: der Größe; denn es wird den Erdkreis um⸗ 


faſſen und die Kirche darſtellen als das große, Eine Reich Got⸗ 


tes auf Erden, als jene Einzige große, weltbeherrſchende Macht, 
neben der jede politiſche Macht verſchwindet; ein Bild erhabe⸗ 
ner Einheit, Schönheit und Kraft, wird ſie hier bieten inmit⸗ 
ten einer Zeit geiſtiger Zerriſſenheit, Zerfahrenheit und Ohn⸗ 


macht, an dem die Welt ſich erfreuen, tröſten und ſtärken wird. 


Das wird die erſte Bedeutung des Concils ſein. 

Die Umſtände aber, unter denen das Concil zuſammenberu⸗ 
— N 8 . 3 i 8 

fen wird, geben ihm eine zweite noch viel wichtigere Bedeutung. 

Als die Concilien der früheren Jahrhunderte zuſammenberufen 


— 105 — 


wurden, da ſtand die Kirche, wenn auch im Innern von Fein⸗ 
den angegriffen, doch nach Außen hin noch in ihrem ganzen 
Glanze, im Vollbeſitze ihrer Macht; das deutſche Kaiſerthum mit 
ſeinem Einfluß, die chriſtlichen Könige und Fürſten mit ihrem 
ſtarken Arme ſtanden dem Coneilium ſchützend zur Seite, und 
verliehen ſeinen Beſchlüſſen Nachdruck und Kraft. Im Herzen 
der chriſtlichen Völker aber lebte noch jener kräſtige Sinn für 
die Auktorität, der in den Ausſprüchen des Concils den unfehl⸗ 
baren Ausſpruch des heiligen Geiſtes verehrte und demüthig und 
gläubig ſich ihnen unterwarf. Aber wie ganz anders ſind die 
Umſtände, unter denen das neue Concil zuſammentritt! Die Idee 
der Auktorität iſt faſt bei allen Völkern wie auf politiſchem Ge⸗ 
biete faſt ganz verſchwunden, ſo auf dem kirchlichem Gebiete un⸗ 
ſicher, unklar und ſchwankend geworden; und gleichwie die welt⸗ 
liche Gewalt mit unſerm auktoritätsloſen Geiſte um ihre Exiſtenz 
kämpft, ſo kämpft auch die Kirche mit dem Geiſte des Wider⸗ 
ſpruchs und des Ungehorſams, wie er ſich nicht nur in den ins 
Zahlloſe vermehrten Secten unſerer Zeit, ſondern ſehr vielfach 
ſelbſt bei ihren eigenen Kindern ungehindert geltend macht. Der 
äußere Glanz der Kirche in ihrer ehemals bevorzugten Stellung, 
ihr Einfluß und ihre Macht auf das öffentliche Leben, ſowie auf 
die Geiſter und Herzen der Völker iſt mehr als gebrochen und 
iſt vernichtet und iſt gänzlich verſchwunden, ja vielfach in das 
gerade Gegentheil von Bevorzugung, in Unterwerfung und 
Knechtſchaft verkehrt; und wo es bis jetzt noch nicht gelungen 
war, dieſe Knechtung der Kirche zu vollenden, da wird über 
kurz oder lange der Kampf mit erneuter Gewalt und nach ein— 
heitlichem wohldurchdachtem Plane wieder beginnen, ſo daß bald 
nur noch unter den enn und en eine er 3 
a finden ſein dürfte. n ot 34 15 
Und wenn die Völker Er ihrem aner: Leben, in Wa 
Geſetzen und Inſtitutionen der Kirche nicht nur eutfremdet, ſon⸗ 
dern ihr vielfach ſogar verfeindet ſind, was ſoll die Kirche dann 
von den Machthabern der Erde Gutes zu erfahren haben? Wie 
ihnen ſelbſt oftmals die Kraft, oder doch der gute Wille abgeht, 


3 


der Kirche beizuſtehen, und ihr Schutzherr zu ſein, ſo reicht den 
Feinden der Kirchen vielfach ſchon der bloße Verdacht hin, daß 
ſie zur Kirche halten wollen, um die Fürſten dem Hohn, der 
Verachtung, der Bekämpfung Preis zu geben, ja, um offen an 
ihrem Sturze und ihrer Vernichtung zu arbeiten. Und zu allem 
dem droht ein Rieſenkampf der beiden mächtigſten Nationen ganz 
Europa in den Wirbel entfeſſelter Wuth und nationaler Leiden⸗ 
ſchaft hineinzureißen, und im ungeheuren ſocialen Kampfe die 
geſammte chriſtliche Geſellſchaft aus ihren Fugen zu heben. Das 
alſo iſt die Lage der Völker und der Fürſten zur Zeit der Be⸗ 
rufung des größten Coneils, und Angeſichts dieſer Lage fragt ſich 
der erſtaunte Erdkreis: wie iſt ein ſolches Concil unter dieſen Um⸗ 
ſtänden möglich? Umſtände, die, ſo lange die Kirche beſteht, noch 
nie ungünſtiger, noch nie hoffnungsloſer für das Gelingen 
eines Concils geweſen ſind. Daß aber dennoch ein Concil an⸗ 
beraumt iſt, und das Oberhaupt der Kirche den Muth gehabt 
hat, trotz allem dem das faſt Unmögliche zu wagen und erleuchtet 
vom heil. Geiſte, ein gutes, ein großes Ziel mit ihm zu erreichen 
zu hoffen: das eben iſt uns katholiſchen Chriſten, die nie mit an⸗ 
dern Kräften, als den übernatürlichen rechnen, ein Beweis, daß jene 
geheimnißvolle göttliche Kraft heute noch wie in den erſten Jahr⸗ 
hunderten in der Kirche lebt, jene Kraft, die da nicht ſich ſtützt 
auf den Arm der Cäſare, die da nicht rechnet auf die Guuſt der 
Völker, die da des äußeren Glanzes und ſelbſt der geſicherten 
Stellung nicht bedarf, die da keine andere Forderung an die 
Geſellſchaft macht, als das Recht der Exiſtenn . 
Und daß dieſe in der Kirche lebende Kraft Gottes als die 
einzige betrachtet wird, auf die ſie von jetzt au ſich ſtützen, auf 
die ſie feſt vertrauen will, das zu bekennen, und zum erſtenmal 
ſeit der apoſtoliſchen Zeit offen auszuſprechen, das iſt die zweite 
hohe und wichtige Bedeutung der Berufung des neuen allgemeinen 
Concils. Die Kirche ſtellt ſich frei und unabhängig vor jeder 
weltlichen Macht⸗Gewalt auf ihren Felſen, den Chriſtus der Herr 
ihr gelegt hat und läßt unbeirrt die Fluthen des Völkerlebens 
vor ſich vorüberrauſchen, bis dann ein Geſchlecht nach dem an⸗ 


— 40 — 


dern kommt, um an dieſem allein ſichern Felſen ſich aus dem 
Untergang und Verſinken wieder neben und a ER 
en ſich wieder beleben zu laſſen. nenne 


Und der bl. Vater ſelbſt, der mutige heilige Gels, ber 
das Große wagt, iſt doch wenigſtens“ Er in Sicherheit? Iſt Rom, 
die Stadt des Concils, doch in feinen ſichern Beſitz, damit deſſen 
vielleicht lange Berathungen in ungehinderter Weiſe abgehalten 
werden können? Nichts weniger als dieß. Denn wer kenut 
nicht die Geschichte des Kircheuſtaates in den letzten Jahren? 
Wo War ein Land der Erde mehr bedrängt, mehr von Feinden 
umgeben, und iſt nicht noch jetzt ſeine gänzliche Vernichtung das 
Ziel aller Wünſche ſeiner zahlloſen Widerſacher? Während die 
gottloſe Tagespreſſe die Achtung e gegen den heiligen Stuhl bei 
allen Völkern untergräbt, umlauern und umlagern reguläre und 
unreguläre Räuber ſeine enggezögenen. Grenzen, um im gegebenen 
Augenblicke wie Raubthiere auf die Hauptſtadt loszuſtürzen. Die 
Männer vom Schurzfell und der Kelle im Verband mit revo— 
lutionären Gewaltmännern und Geldpotentaten ſchüren die Gluth 
von ihrem ſicheren Verſtecke aus, bis endlich der geſchürte Brand 
in lichter Lohe abermals und abermals losbricht, um nach vielen, 
ſchmählich mißlungenen Verſuchen endlich zum Ziele zu gelangen, 
und ‚die Frucht fünfzigichrigen Kampfes endlich zu erlangen. 1 


Und trotz dieſer ungewöhnlichen Unſicherheit ſeities gerbigen 
Beſitzthumes, trotz der Unſicherheit ſeiner eigenen Perſon kennt 
der Heldengeiſt, mit dem der apoſtoliſche Stuhl jetzt geziert iſt, 
keine Uuruhe, keine Furcht. Unbeirrt durch alles Baugen, das 
die geſammte katholiſche Welt für ihn hegt, beruft er das Concil, 
und flößt, da der hl. Geiſt ſelbſt ihm den großen Gedanken ein⸗ 
gegeben, der ganzen Welt ſeine eigene Zuverſicht, ſein eigenes, 
jeljenfejtes Vertrauen auf den göttlichen Beiſtand ein. Der Steuer⸗ 
mann, dem der Herr das Ruder am Schiffe ſeiner Kirche in 
dem ſtürmiſchen Meere dieſer unſerer Zeit anvertraut hat, weiß, 
daß der unſichtbare Herr des Schiffes im Schiffe ſelbſt gegen⸗ 
wärtig iſt, und daß, wenn der Herr das Schiff ſelbſt vor dem 


8 


Untergange bewahren will, wie er verheißen hat, er vor Allem 
die Hand deſſen, regieren wird, der das Steueramt zu führen 
hat. Wahrhaftig das Concil läßt das Papſtthum in ſeiner ganzen 
erhabenen Stellung wie faſt nie vorher der Welt. vor Augen 
ö e e ele . eee 790 
treten. In feiner größten Schwäche und, wie die 10 ‚glaubt, 
dem Unfergange nahe, iſt es tart wie ein Rieſe und beherrscht 
mit ſeiner mächtigen Stimme den Erdlreis, Verlaſſen von aller 
menſchlichen Hülfe und nur auf ſeine göttliche Send ver⸗ 
111101 I neee 7 11. 17 Deen Win 0 
trauend, ohne den Rath der Fürſten und verrathen vo - chen 
HI, en ‚NIT I eee ieh, 3 1 
Freunden, wagt der ſchwache Papſt mehr, als menſchliche Macht, 
1737 74 191 1215337 It 7) J J Frl J 


75 


eiſten vermag und unternimmt es, den entfeſſelten Er kes 


wieder zur Ruhe und zum Frieden zurüctzuführen. Er git mit 
der Berufung des Coneils der Welt den Beweis, daß ſeine Macht 
keine menſchliche, keine von Fürſten⸗ und keine von Volks⸗Gnaden 
übertragene, ſondern eine göttliche iſt, daß er das Haupt, der 


Vater, der Lehrer der Völker, os or bi sufliciens iſt. nk 
nne nene 393 111 aneh I EIRGHIEHN 


hat, die Schäden der Kirche auszuheſſern, für das Heil der ganzen 
Heerde zu ſorgen, und die verderblichen Anläufe derer zu unter⸗ 
drücken, welche die Kirche und die ganze Geſellſchaft umzuſtürzen 
drohen, iſt auch ſchon von der Geſchichte gerade dieſem neuen 
Concile eine große, vielleicht die größte Aufgabe aller Concilien 
der alten Welt übertragen worden. Und welches iſt dieſe Auf⸗ 
gabe? Keine andere, wie es mir ſcheinen will, als der letzte 
Rettungsanker für den Glauben und die europäiſche 
chriſtliche Geſittung zu ſein. Und warum dieſes 2. Alle 
früheren Concilien ohne Ausnahme hatten eine gewiſſe Aufgabe 
innerhalb des Chriſtenthumes zu löſen, und iſt in dieſer Auf⸗ 
gabe ſelbſt ein gewiſſer providentieller Fortſchritt unverkennbar. 
Hatten die acht erſten orientaliſchen allgemeinen Concilien die 
unverkennbare providentielle Aufgabe, die großen Dogmen des 


— 109 — 


chriſtlichen Bekenntniſſes allſeitig zu entwickeln, ſie gegen die da⸗ 
maligen Irrthümer zu vertheidigen und für die Zukunft zu 
retten, ſo beginnt mit den abendländiſchen Concilien, dem erſten 
Lateranenſiſchen an der Spitze, der Kampf um das Dogma mehr 
zurückzutreten, und fängt die Kirche an, das auf den geretteten 
Glauben gegründete chriſtliche Leben durch weiſe Geſetze zu rd 
nen, ſich ſelbſt innerlich auszubauen, ihre Rechte gegenüber den 
Uebergriffen der Staatsgewalt zu ſchützen und zu vertheidigen 
und die Einheit der Kirchengewalt gegenüber den Eindringlingen 
zu retten und zu wahren. Und erſt als mit Beginn des ſech⸗ 
zehnten Jahrhunderts noch einmal faſt alle Irrthümer des Mit⸗ 
telalters von einem neuen Glaubensprincip getragen in der Lehre 
der Reformation wieder zum Vorſchein kamen und jene ewig 
beklagenswerthe Spaltung hervorriefen, ſah die Kirche ſich ge⸗ 
nöthigt, uun nochmals in dem großen Trienter Concil die Janin 
liche chriſtliche Glaubenslehre zu prüfen und feſtzuſtellen und 
hiemit für alle Zeiten Irrthümer und Spaltung abzuſchneiden 
und die Kluft der Irrlehre ein für allemal zu ſchließen. Und 
nun nachdem das neue Glaubensprineip der freien Forſchung 
in drei Jahrhunderten ſich allſeitig entwickelt und ausgelebt hat, 
und wie zu erwarten ſtand, nicht zur Auktorität der Kirche zu⸗ 
rück, ſondern zum Unglauben, zum Materialismus, zum Nihilis⸗ 
mus vorwärts getrieben hat, nun ſteht die Kirche mit ihrem 
Coneil nicht mehr vereinzelnten Irrthümern innerhalb des chriſt⸗ 
lichen Glaubens, über die längſt geurtheilt iſt, ſondern dem aus⸗ 
gebildeten Syſteme der vollen Negation alles Chriſtlichen, alles 
Uebernatürlichen, alles Geoffenbarten gegenüber; ſteht gegenüber 
den verderblichen Grundſätzen, die aus dem allgemeinen Un⸗ 
glauben für das Leben ſich gebildet haben, und die Völker in 
den Abgrund führen; ſteht gegenüber einer Profan⸗Wiſſenſchaft, 
die den chriſtlichen Boden gänzlich verlaſſen hat und alle wahre 
Erkenntniß in Gefahr bringt; gegenüber einem ſtaatlichen und 
ſoeiglen Leben, das den Staat an die Stelle der Kirche und 
des Reiches Gottes, und die Erde und ihre Genüſſe an die 
Stelle des Himmels geſetzt hat! Wie ganz anders alſo iſt die 


— 140 — 


Stellung dieſes Coneils und ſeine Aufgabe im Vergleiche mit 
allen ſeinen Vorgängern in allen Jahrhunderten; und wir ver⸗ 
ſtehen die Sprache des hl. Vaters, wenn er in ſeiner Gonberas 
tionsbulle von dem ſchrecklichen Sturme ſpricht, von dem jetzt 
die Kirche gerüttelt und von den vielen und großen Uebeln, von 
welchen die bürgerliche Geſellſchaft heimgeſucht wird; und wenn 
Er vor der ganzen katholiſchen Welt klagt, wie ſein Herz von 
dieſer Wucht von Bedrängniſſen zu Boden gedrückt werde! — 
Die Aufgabe des Concils alſo iſt, nicht einzelne Lehren, ſon⸗ 
dern das Chriſtenthum ſelbſt zu retten, und auf jenem 
Wege fortzufahren, auf dem der Syllabus vom Dezember 1864 jo 
glorreich begonnen hat, mag dieſes Heilmittel auch noch ſo tief 
in das ſtaatliche und ſociale Leben, in die Wiſſenſchaft und den 
ganzen Geiſt der Zeit einſchneiden. Alles Uebel und alle Krank⸗ 
heit der Zeit findet in der grundſätzlichen Entfremdung von der 
Wahrheit ſeinen Grund; nur die Darreichung der ganzen und 
vollen chriſtlichen Wahrheit kann das Rettungsmittel für die Zeit 
werden. Entweder geht jede wahre Civiliſation zu Grunde oder 
das Heil der Welt kommt vom Concil, wie dieſen Gedanken die 
eivilta cattolica in Rom unter den Augen des hl. Vaters un⸗ 
umwunden ausgeſprochen hat. Wird die Welt das Heilmittel 
annehmen, wird ſie die Hand nach der Rettung ausſtrecken, um 
ſich retten zu laſſen oder nicht? Und der heil. Vater mit ſeinem 
Prophetenblicke hofft es. Er hofft mit Gotteshilfe vom Concil 
die heilſamſte und glücklichſte Frucht erndten zu konnen, und er⸗ 
klärt laut und feierlich: „Damit würde, wie wir feſt vertrauen, 
erreicht werden, daß die Fackel der katholiſchen Wahrheit ihr 
rettendes und erhaltendes Licht in die Nacht, welche den Geiſt 
der Menſchen umhüllt, werfen wird, auf daß ſie mit der Gnade 
Gottes den wahren Weg der Gerechtigkeit und Seligkeit ein⸗ 
ſchlagen. Damit wird auch erreicht werden, daß die Kirche 
einem, Kriegsheere gleich vereint die feindlichen Angriffe der 
Gegner zurückwirft, deren Macht bricht, und über ſie ſiegend 
das Reich Jeſu Chriſti ausbreitet.“ Und wenn der heil. Vater 
ſolche Hoffnungen hegt, jo weiß Er, auf wen Er ſie ſtützt; Er 


— 111 — 


iſt getragen von felſenfeſtem Vertrauen auf den, der Ihm einſt 
trotzt Furcht und Widerſprüche die Dogmatiſirung der unbefleckten 
Empfängniß Mariä in den Mund legte und dieſe kühne That 
ſeither mit ſo reichlichem geiſtigen Segen gelohnt hat. Aller⸗ 
dings wird der Liberalismus unſerer Zeit auch gegen den Aus⸗ 
ſpruch eines wahrhaft allgemeinen Concils ebenſo hartnäckig 
Geiſt und Herz verſchließen, wie er es dem Syllabus vom 
8. Dezember 1864 gegenüber gethan hat. Denn das kenn⸗ 
zeichnet eben dieſe große Häreſie unſerer Tage ebenſo wie die 
kleineren en Aiges a ke Po ea; dem Wa. ver⸗ 
ſcl re 

Aber, den ihnen ai Glen Belehnung eee ſind, 
Gott ſei Dank, noch unendlich viele, die ſich nach einer unfehl⸗ 
baren und ſtarken Auktorität ſehnen, um aus den Wirrſalen 
des Zweifels und der Unſicherheit herauszukommen; viele, die 
eine Kräftigung ſowie Neubelebung ihres Glaubens mit Freuden 
aufnehmen, ebenſo wie das dürre Erdreich den erquickenden Regen; 
viele, welche die Noth, die Wunden und Krankheiten unſerer 
Zeit kennen und gerne die Hand ausſtrecken, das Rettungsmittel 
zu ergreifen, das ihnen in unfehlbarer Weiſe geboten wird. Wer 
ſollte zweifeln, daß ihnen Allen ein allgemeines Concil, mit 
ſeiner imponirenden (ungewöhnlichen) Großartigkeit, wenn es 
über die Irrthümer der Zeit redet und richtet und im Namen 
Gottes feine unfehlbare Entſcheidung gibt; wenn es als Arzt 
und Helfer das Elend und die Sünden der Zeit aufdeckt und 
aus dem Schatze der göttlichen Wahrheit und Gnade ſeine Heil⸗ 
mittel hervorholt; wenn es der ganzen bis ins Tiefſte, Innerſte 
zerrütteten Welt den Frieden, Heil und Rettung bietet; wer 
zweifelt daran, daß allen edlen Geiſtern und allen Herzen, die 
eines guten Willens ſind, ein ſolches Concil wie eine Stimme 
vom Himmel, wie der Arm Gottes erſcheint, der mit Macht und 
Liebe wieder in das Rad der MEER Re and re 
Sturz ins Verderben zurückhalten will. 11 mn 
Und daß dieſer Menſchen von offenem Seite BR dium Wilen 
recht viele werden, und das Concil die Hoffnungen unſeres heil. 


— 112 — 


Vaters verwirkliche, verlangt die Kirche unſere Mitwirkung: 
unſere Mitwirkung durch Gebet, unſere Mitwirkung auf allen 
Gebieten des Lebens. Und ſo dürfte es namentlich Aufgabe 
aller Theilnehmer der katholiſchen Generalverſammlung ſein, auf 
jede ihnen zu Gebote ſtehenden Weiſe in Wort und Schrift 
unſer deutſches Volk für das Coneil vorzubereiten, ſeine ganze 
hohe Wichtigkeit und Bedeutung mehr und mehr zum Bewußt⸗ 
ſein zu bringen, und jenen Boden zu bearbeiten, auf dem die 
Beſchlüſſe des Concils als Samenkörner der beſſeren Zukunft 
ausgeſtreut werden, um eine große und glänzende Zukunft zu 
bringen, damit nicht der Geiſt des Widerſpruchs auftauche gegen 
die Satzungen der Kirche, damit ſchweige die Wiſſenſchaft, da⸗ 
mit ſchweige die Politik und das ſociale Leben und alle die 
Grundſätze, welche im Widerſpruche ſtehen mit dem unfehlbaren 
Ausſpruche des Concils, und ſomit jener Wahlſpruch verwirklicht 
werde, den Sie ſo ſinnreich auf das Portal dieſer Kirche ge⸗ 
ſchrieben haben: „Omnes ununt“ Alle ſollen und wollen wir 
Eins ſein, alle Eine durch die Sache Gottes, die Sache der 
Wahrheit n vie ain der res ante, 
19 0 Ait U rend in in n TER 
Sera ruht pen 8. alk Aus: man, das Wort: mo 
29 4115 „ igine det diam 71 
1am Hochwürdigſter Herr; Erzbiſchofl. % 10 
Hochgeehrteſte, Berjammlung! 21 Sattel) 
Br dieſer begeiſterten Rede wird es mir schwer fallen, 
— Aufmerkſamkeit zu feſſeln. Ich muß ſagen und ſpreche ge⸗ 
wiß in Ihrer Aller Namen, daß es ein Gedanke war, der ge⸗ 
waltig gewirkt und der uns unumſtößlich gezeigt hat, wie groß 
die Kirche iſt gerade dann, wenn man glaubt, daß ſie am kleinſten 
ſei. — Ich bringe Ihnen keine geſchriebenen, ſondern lebendige 
Grüße aus Mainz. Ich habe den Auftrag, Sie recht herzlich 
zu grüßen von den katholiſchen Vereinen. Man hat mir aufge⸗ 
tragen, einmal in Bamberg zu ſehen, wie denn die ächten Bam⸗ 
berger ausſehen. (Bravo! Große Heiterkeit.) Dieſe Grüße habe 
ich ausgerichtet und mir das Gewünſchte angeſehen. Nun aber 


— 113 — 


habe ich heute noch eine Staffette bekommen, einen Präfekten 
der Kaufmannsſodalität mit einem Schreiben, das mir geſagt 
hat, daß ſich geſtern aus Veranlaſſung der hierortigen General⸗ 
verſammlung auch die katholiſchen Vereine in Mainz vereinigt 
haben und daß ſie mir noch beſondere Grüße geſchickt und auch 
noch einen Wunſch ausgeſprochen haben, nämlich: es möge das 
Kind, das vor 20 Jahren in Mainz in ſchweren Stunden zur 
Welt gekommen iſt; es möge das Kind, das, als es drei Jahre 
alt war, in Deutſchland herumgeirrt iſt, und keinen Platz finden 
konnte, als am Herzen der Mutter, es möge dieſes Kind, das 
nun ein kräftiger Burſche, ein Jüngling e iſt, 1435 wie⸗ 
der einmal zur Mutter kommen. (Bravo) 
Ich habe meine Aufträge nun anshkrich let meine Herten! 
Ich bin ferner gekommen zu Ihnen, um mich, um ernſter zu 
reden, in der Stadt, von der man ſo viel Gutes ſagt, begeiſtern 
zu laſſen, in der Stadt, die da im Herzen Deutſchlands liegt. 
Und ſo wollen wir denn hoffen, daß die Worte, die hier ge⸗ 
ſprochen werden, gerade wie das Blut in dem menſchlichen Körper 
von dem Herzen aus durch die Adern dringt bis zu den Außer: 
ſten Gliedmaßen, daß auch unſere katholiſchen Worte bis zu den 
entfernteſten Grenzen Deutſchlands dringen und beleben werden. 
Wir reden vom Herzen! es iſt nicht allein ein Beförderer des 
Blutumlaufes und Urſache des phyſiſchen Beſtandes des Lebens, 
ſondern von dem Herzen geht auch das Wollen aus; es will 
das Gute und Böſe, und ſo möchte ich reden von der Freiheit 
des, Willens, die vom Herzen ausgeht; von der Freiheit, die der 
Schöpfer dem Menſchen gegeben hat, indem er ſagte: Laßt uns 
ein Bild machen, das uns gleich ſei. Er hat den menſchlichen 
Leib ſchön geformt; er hat ihm einen aufrechten Gang gegeben 
unter allen Geſchöpfen; er hat ihm die herrlichen Sinne gegeben 
Aber das größte, das er ihm gegeben hat, iſt die Freiheit des 
Willens, und weil es cin ſo großes Geſchenk Gottes iſt, ſo 
wollen wir auch, meine Herren! als Katholiken die Freiheit recht 
von Herzen lieben, und da wir nicht von politiſcher Freiheit 
reden dürfen, wollen wir reden von religiöſer e (Bravo N 


Verhandl. d. 19, kath. Generalverſ. 


— 114 — 


Bei der erſten Generalverſammlung der katholiſchen Ver⸗ 
eine e in Manz waren vom Parlament in Frankfurt die erſten 
Männer Deutſchlands gekommen, und es war eine Verſammlung 
von Laien und Prieſtern, wie man eine ſolche früher in Deutſch⸗ 
land noch nie gehabt. Ich war damals noch ein junger Mann, 
werde aber die überwältigenden Eindrücke nicht vergeſſen wenn 
ich noch ſo alt werden ſollte. Auf dieſer Verſammlung fügte 
der Präſident: „Wir wollen die Freiheit, aber nicht aus der 
Hand der Verſchwörer, ſondern aus dem Gewiſſen des Volkes.“ 
Ich glaube, daß wir dieſen Ruf immer wieder auf allen katho⸗ 
liſchen Generalverſammlungen wiederholen müſſen. (Bravo!) Wir 
wollen zurufen den Großen und Mächtigen der Erde: „Wir 
wollen die Freiheit.“ Wir wollen den Männern der Revolution 
zurufen: „aber nicht aus der Hand der Verſchwörung“ und wir 
wollen dem. chriſtlichen Volke zurufen: „wir wollen die Freiheit, 
aber aus dem Gewiſſen des Volkes““ Wir werden demnach mit 
allen geſetzlichen Mitteln kämpfen, um die Freiheit der Kirche 
zu erlangen von den Mächtigen der Erde Schon damals, im 
Jahre 1848, als noch die Revolutionen von unten nach oben 
gemacht wurden, hat man uns, als wir unſere Rechte forderten, 
Revolutionäre genannt. Es hat ſich ſtets gezeigt, daß gerade die 
Katholiken, welche ihre Kirche lieben, und welche die Rechte 
ihrer Kirche mit allem Ernſte fordern, in der Stunde der Ge⸗ 
fahr die feſteſten Stützen der weltlichen Gewalt ſind und zwar 
nicht, um etwa Auſtellungen oder Begünſtigungen zu erhalten, 
ſondern aus höheren, aus christlichen Motiven 3 

man uns von oben her als Revolutionäre geſchildert, hat man 
uns gleichzeitig von unten her Feinde des Volkes genannt. Das 
ſagt man uns noch, — ſo verdächtigt man uns, obwohl wir in 
alle Verhältniſſe paſſend wohlthätig eingriffen, obgleich die treuen 
Söhne der Kirche und die Kirche ſelbſt die größten Opfer 
ſcheuten, um vieles Elend des Volkes zu lindern. Obgleich 
Söhne und Töchter der erſten Familien —— 
derten und Tauſenden in Orden eintraten und die niedrigſten 
Werke a wollte man das nicht anertennen und hieß 


Tabs d e f lane 


— 15 = 


uns Feinde des Volkes. Etwas weniges Wahres war an dem 
Vorwurfe. Wir gingen manchmal etwas zuviel nach Rechts. 
Aber meine Herren! die Leute die uns dieſes ſagen und uns 
deſſen beſchuldigen, ſind es ſelbſt, welche die Schuld daran tragen. 
Hätten jene Herren, jene Männer des Volkes und der Volks⸗ 
partei in die Geſchichte zurückgeſehen, ſo hätten ſie gefunden, 
daß es noch nie ein großes und glückliches Volk gegeben hat 
ohne Altäre! Weil ſie damals auch Hand an die Altäre ge⸗ 
legt, ſo ſind wir manchmal auch ein Bischen zu weit rechts 
gegangen. Alſo, meine Herren, dies wäre das zweite Wort. 
Und das dritte wollen wir ſagen dem chriſtlichen Volk: „wir 
wollen die Freiheit aus dem Gewiſſen und durch das Gewiſſen 
des Volkes““ Was wollen wir für eine Freiheit? wie wollen 
wir dieſe Freiheit erringen? Wir wollen, daß durch die Geſetze 
Gottes und der Kirche jeder einzelne Menſch ſich erſt ſelbſt 
gänzlich frei mache, daß er Herr über fich ſelbſt werde! — daß 
er ſeine Leidenſchaften bekämpfe! das wollen wir, und erreichen 
wir dieſen hohen Zweck des Sieges uͤber uns ſelbſt, dann iſt 
der Sieg der wahren Freiheit gekommen; dann brauchen wir 
keine Soldaten, keine Polizei und vieles der Art nicht mehr. 
(Bravo!) So Wollen wir die Freiheit durch das Gewiſſen, aber 
auch für das Gewiſſen des Volkes. 

Wir wollen nicht ſagen, daß es nicht dect ſei, wenn man 
dem Ungtausen Alles erlaubt. Meine Herren! wir müſſen die 
Zeit nehmen, nicht wie ſie ſein ſoll, ſondern wie ſie eben iſt. 
Die 1 5 Kirche 550 ſich immer 8 gefunden und hat 
finden amd iſt immer mit der Zeit Heilig gewotben. Wir wollen 
nicht, daß der Unglaube durch Gewalt bekämpft werde; aber wir 
wollen auch, daß man dem Glauben keine Feſſeln anlege. Sehen 
Sie hin, meine Herren, nach Amerika: dort iſt die Kirche ganz 
entblößt von allen materiellen Mitteln, dort gibt es keine reichen 
Beneſicien, keine Pfründen; es gibt dort wenig goldene Kelche, 
— aber viele goldene Prieſter. Die Kirche in Amerika hat alſo 
Vieles nicht, was wir haben, aber meine Herren, ſie hat die 

8 * 


= mE 


Freiheit, und nichts als die Freiheit! Und ſie iſt groß und 
blühend wie faſt an keinem anderen Orte der Welt. Wir wollen 
e Herren, daß die, Kirche frei ſei; wir wollen mum; 
daß die Geſetze des Stagtes, uns den perſönlichen Schutz, wie 
jedem Anderen ſichern; das versteht ich von ſelbſt, dafür zahlen 
wir unſere Steuern. Wir wollen, daß die Kirche frei ihre Thä⸗ 
tigkeit entwickeln könne, und wenn die e Propheten, des Unglaubens, 
die Anbeler, ber, Affentheorie vorbringen dürfen was ſie wollen, 
je ‚fell man auch andere Leute — ſelbſt wenn dieſelben die 
Uniform eines Jeſuiten wagen, — auch ruhig ihre Wege, gehen 
laſſen und ihr. Wirken nicht W; Aa der Freiheit, durch Ge⸗ 
walt verhindern. 1115 um eee a eee 
Meine Herren! Wir ehe 1 Freiheit in Eintracht 
und. in Verbindung mit. Klerus und Episcopat auf geſetzlichem 
Wege zu Stande bringen; wir wollen feine, Revolution und nichts 
durch unrechte Mittel erreichen; (Bravo !) „aber, wir wollen uns 
auch, nicht, zu ſehr fürchten vor dem Volke. Wenn auch das 
hie und da verführt iſt, ſo tes doch immer noch ein Herz, 
das meiſt noch nicht ganz verhärtet und für das Gute nicht ſo 
ganz unempfänglich iſt. Es wurde heute Abend ſchon gesagt; 
von den Gepaltigen der Erde haben wir Wenig, oder Nichts 
für die Kirche und für die Freiheit derſelben zu erwarten. Die 
Meiſten derſelben wollen das Gute nicht und die Wenigen, die 
es wollen, tönnen oft nicht handeln, wie fie, wollen, Das haben 
wir wieder 45 guten Oeſterreich geſehen, wo ein, ſo braver und 
chriſtlicher daiſer regiert, der ein treuer Sohn der, Kirche iſt, 
um mit dem Volke am beiten fertig zu werden, dem ver⸗ 
führten und lauen, da, ſchlage ich Ihnen ein Mittel vor, das 
ganz probat At, und verſpreche Ihnen, daß es, wirkt, penn es 
gecht angewendet wird. Sie ſehen mich wohl groß an, meine 
eren! — Sie werden aber bald nachher ſagen müſſen, daß 
ich wahr geredet habe. Ich ſage es Ihnen, aber im Vertrauen 
und bitte, es nicht, weiter zu ſagen (Heiterkeit), Wenn wir wollen, 
daß das Boll, die Kirche wieder lichen und achten joll, ſo meine 
ich, Menz derpenf, (und ich rede hier zu Ihnen und zu Allen, 


— 117 — 


die ſich eutſchiedene Katholiken nennen), daß wir ſelbſt zuerſt da⸗ 
mit anfangen sollten, recht. würdige Glieder unſerer Kirche A 
werden ulld zwar in allen Beziehungen des Lebens. (Bravo Di 
Man redet hier viel von Anderen. Fangen wir einmal mit 5 * 


. ee A noch viel u su An: (Brabo Ri N 
1 IN IN 

u Und, da fange ich. an mit den Leuten, die durch ihren, Ber 
ruf, durch, ‚Vermögen, eine Stellung, in der, Welt, einnehmen, ſo 
daß das, Volk auf; fie, ſieht. Verhehlen wir es uns nicht, meine 
Herren!, früher, als noch die Stände ſcharf geſchieden waren, 
dachte der gewöhnliche Mann: der iſt ein vornehmer Herr, der 
darf, ſchon das eine oder andere Unerlaubte thun, dafür iſt er 
ein vornehmer, Herr. Heiterkeit.) Als der Unterſchied der Stände 
aufgehoben worden, und das 1 Freiheit und Gleichheit erſchollen 
der höheren Sa en en denn das, Schlechte nimmt 
der Menſch gewöhnlich am allererſten an, gerade wie die Schimpf⸗ 
wörter einer fremden Sprache. von einem Ausländer zuerſt ge⸗ 
lernt werden. Das Beiſpiel des Guten wirkt nur langſam. Da⸗ 
rum glaube, ich, daß dieſe je Herren. dem Volke in Zukunft ſtets 
ein Vorbild des Guten ſein mögen, und es freut mich, daß wir 
doch ſchon ſagen können, daß es in dieſer Beziehung ſehr, viel 
beſſer geworden iſt. Es freut mich, daß vom hohen Adel Deutſch⸗ 
lands bei, dieſer, hohen Verſammlun g eine große Anzahl; anweſend 
iſt, und zwar Männer in den blühendſten Jahren, die ſich eine 
Freude dargus machen, der Kirche zu dienen, die ſich eine Freude da⸗ 
raus machen, dem Volke ein Vorbild zu ſein. Gebhaftes Bravo l) 
Aber es kann auch bei, een immer F , ein ER Wer 
W (Heiterkeit) ki 0 


Dann en an den Bürger und Lasbitit, an jene 
Leute, die mit unſerem Herrgott ein Bischen mehr vereinigt ſind, 
weil ſie mehr Schweißtropfen vergießen müſſen. Da gibt es 
recht brave Leute. Es könnte aber auch noch viel beſſer werden. 
Auf der anderen Seite gibt es Leute, die beten gar nicht und 
arbeiten Tag und Nacht, und bei uns gibt es noch Leute, * 


190 


H 


— 118 — 


beten zwar, vergeſſen aber das Arbeiten. Meine Herren! wir 
müſſen machen, daß wir entſchiedene Katholiken auch in der 
Welt eine Stellung einnehmen. Unſere Gegner ſagen oſt, wir 
ſeien dumm; wenn wir uns dumm ſtellen, haben ſie ganz recht, 
wenn ſie es ſagen. Wir müſſen in unſerem Gewerbe ſtets bei 
den Erſten ſein; wir müſſen mit jedem rivaliſiren. Als Fami⸗ 
lienväter müſſen wir darauf denken, daß wir gut gezogene Kin⸗ 
der haben, was leider nicht immer der Fall iſt. Wir müſſen 
zeigen, daß in jedem katholiſchen Haus wirkliche Zucht und Sitte 
iſt, daß die Kinder gleichzeitig zu guten Chriſten und zuten 
an erzogen werden konnen. 125 Ac 
Meine Herren! wenn wir ſo daſtehen, werden Me Leute 
einen ganz anderen Begriff von dem Katholicismus haben. 
| aer 90 Es lehrt uns die Geſchichte daß Ah den het Bi 
| waltig gewirkt haben, ſondern daß da | 
Meiſte beigetragen hat, das cheiſelthn ſo rn über 5 Welt 
auszubreiten. Meine Herren! wir haben uns das Alles ſelbſt 
geſagt und da kann es keinen verdrießen; wir möchten es auch 
den Frauen ſagen, ſie möchten auch immer recht ihre Schuldig⸗ 

keit thun. Die Frauen ſind zwar im Allgemeinen noch viel 
beſſer als die Männer in Ausübung der religiöſen Pflichten. 
Sie haben in glaubensloſen Zeiten die Ueberreſte des Chriſten⸗ 
thums in eine beſſere Zeit hauübergetragen; aber auch da iſt 
noch Manches zu verbeſſern moglich. e 
And nachdem ich ſo verſchiedenen Stine die Wahrheit 
geſagt habe, will ich es auch noch anderen Herren gegenüber 
thun, nicht allein denen mit den kürzen, ſondern auch denen mit 
den langen Röcken. Ich habe mit den erſteren zuerſt angefangen, 
um den letzteren es dann beſſer ſagen zu können. Da gibt es 
auch noch manches Häckchen und ſogar manche Häckchen, die 
Hacken ſind. Das ſoll kein Vorwurf ſein. Aber ich glaube, 
wenn der Prieſterſtand im Allgemeinen ſich beſtrebt, daß Jeder 
der Allerbeſte werden will in der Diözeſe, dann wird es erſt 
recht gut werden. (Bravo!) Wenn ſie alle recht begreifen, daß 


— 19 — 


ſie des Volkes wegen da find, nicht das Volk ihretwegen. (Bravo!) 
Nehmen Sie mir es nicht übel, ich habe mir auch die Wahrheit 
geſagt, daher darf ich es Ihnen wohl auch ſagen; es liegt in 
meinem Handwerk, daß ich ſcharf in das Fleiſch hineinſchneide. 
Alſo, meine Herren! wenden wir dieſes Mittel an. Ich bin feſt 
überzeugt, wenn wir es recht befolgen, wird es in einem Jahre 
viel beſſer geworden ſein. Wir wollen alſo, um die vielen Worte, 
die ich bunt durcheinander geworfen, wie es meine Art iſt, kurz 
zu reſumiren; wir wollen einſtehen für die Freiheit der Kirche 
nach oben mit Ernſt und Würde, und nach unten wollen wir 
mit gutem Beiſpiel wirken. Dadurch wird ſich die Macht un⸗ 
ſeres Glaubens am beſten bewähren. 


Seien wir nicht Aieblos, gegen, jene, die der Kirche ſich 
entfremdet haben, bedenken wir, daß meiſt die Gnade Gottes oder 
die Erziehung einer guten, frommen Mutter die Urſgche iſt, 
wenn wir nicht schlechter ſind als viele andere Menſchen, die 
a durch fine, ‚Umftände auf Irrwege gerathen ſind. Sprechen 
wir nicht gleich das Todesurtheil aus, reihen, wir nicht, gar 
zu liebes Uuſer lieber Herrgott iſt ja auch gegen uns barm⸗ 
11 Beſtteben wir uns immer mehr ein beſſeres Beiſpiel zu 
geben, als wir bis jetzt gegeben haben, dann ſeien Sie feſt über⸗ 
zeugt, daß Vieles in der Welt beſſer werden wird, — ſeien Sie 
überzeut daß die ganze Welt es einſehen wird, daß wir keine 
Feinde des, Volkes ſind, daß wir für ſein ewiges wie für ſein 
zeitfiches” Wohl ein offenes Herz haben und daß wir es ſind, 
welche die ächte Freiheit lieben und wollen und dazu möge Gott 
ſeinen 8 geben. W e 


Join H33 


a. einige a MR OR Die Mitglieder der 
Studentenvereine werden erſucht, ſich morgen früh um 9 Uhr 
im Saale des Clericalſeminars zu verſammeln. Es wird dann 
ſpäter der Ausſchuß, deſſen Conſtituirung heute durch ein Miß— 
verſtändniß nicht ſtattgefunden hat, ſich zu conſtituiren haben. 


— 120 — 


Die verehrten Herren Präſides werden erſucht, ſich morgen 
früh um 10 Uhr im We; des Veen een 
finden % neff hun Maat moin 1 ne eee, 
Zum Schiuſe kann ich noch mütchelen daß die hieſigen 
Geſellſchaften Harmonie, Concordia, Schützengeſellſchaft und das 
katholiſche Caſino ihre Locale Wereibeilligft für die * 


der 1 ee geöffnet 288 art vst ie 
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FFF niir said ih st 113 
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igt. 310 


a Dienstag. den 1. September fand im. Dom a feier⸗ 
liches Requiem für die Verſtorbenen der batheliſchen V pi 
ftatt, Das elbe wurde von dem Hochwürdigſten Hrn. rzbi 
celebrirt; die Muſtk war von Cherubini. Die zahlreiche 
Verſammlung, geſtern wie heute erbaute und erhob, jedes ch 105 
Gemüth und war für die Stadt Bamberg ein rührendes 8 Bei⸗ 
ſpiel der Andacht. Welch einen Anblick gewährte, das ‚Inne re 
des altehrwürdigen Doms, der von einem Ende bis zum an⸗ 
dern von den katholiſchen Söhnen Deutschlands dicht angefül t 
war, jo daß Mann an Mann ſtand, und in der Mitte die r 
treuen Söhne der Kirche erblickte man den Sartophag ded heil 
Kaiſerpaares, geſchmückt mit weißen Roſen und von brenn jenden 
Kerzen umgeben. Auf dem Altar dieſer Heiligen waren die 
Häupter Beider, am Eingange in den Peterschor, die große 
Reliquie des hl. Kreuzes, in der eee der hl. Nagel 
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Meine Herren! ich erkläre die zweite geſchloſſeue General⸗ 
. hiemit als eröffnet mit dem ee ſei 
m: Chriſtus.“ (In Ewigkeit Amen.) 


Herr Dr. een von Zunsben wies die IR 


jan ee irn? MHD int ten! 

95 He ſor Dr. 1 vertieft 3 Br 

Sr » Bericht des Vorortes Junsbrus 

mad) Hi a in un über die e een A 1791 11 
Ausführung der Beschlüsse der XVIII. Senernlbersumminng 2 

5557 % hatholischen Vereine Deutschlands. % BL. 


Von der XVIII. Generalverſammlung zu Innsbruck wurde 
keine deutſche Stadt gewählt, in der die XIX. Generalvetſamm⸗ 
lung gehalten werden ſollte, ſondern das Präſidium beauftragt, 
durch Vermittlung des Vorortes eine Anfrage“ an jene Städte 
zu richten, welche für den Zweck geeignet wären, die General⸗ 
verſammlung in der Mitte Deutſchlands zu halten. Ueber 
Auftr⸗ ag des Herrn Präſidenten Dr. Lingens ſollte ſich der 
Vorort zuerſt nach Bamberg und dann nach Münſter oder Cob⸗ 
Ah wenden. Der Vorort Innsbruck knüpfte daher allſogleich 
Unterhandlungen mit Bamberg an und das Ergebniß derſelben 
iſt nun, wie Sie ſehen, daß wir in dem ee arg v. 
un. brüderlich beiſammen ſitzen. 
Es wurden von der XVIII. Generalverſammlung mehrere 
Beſchlüſſe zu Gunſten der Auswanderer nach Amerika gefaßt. 
Herr Dr. Marx aus Trier ſtellte die Bitte, etwa 10 Thaler 


— 122 — 


beizuſchaffen, um Hrn. Pfarrer Schwegmann in Hamburg in 
den Stand zu ſetzen, durch Anſchlagzettel und gedruckte Kund⸗ 
machungen die Auswanderer nach-Amerika aufmerkſam zu machen, 
wo und wie ſie Gelegenheit finden können, an der für Auswan⸗ 
e eee 
Verein zu Innsbruck übergab mir die verlangten 10 Thlr. 
Ebenfalls wurde beſchloſſen, den Leopoldinenverein in 
Wien zu bitten, das Miſſionshaus für Auswanderer in Havre 
de Grace gütigſt unterſtützen zu wollen. Auf Verwendung des 
Vororts iſt die Hoffnung gegeben, daß jenes Miſſioushaus von 
jenem Verein unterſtützt werden wird. 
Die beſchloſſene Adreſſe an die hochwürdigſten Herren 
Erzbiſchöfe Nordamerikas und an die dortigen Katholikenvereine 
wurde verfaßt und abgeſendet und darin die dringende Bitte 
ausgeſprochen, daß die Herren Erzbiſchöfe und die Vereine dahin 
wirken möchten, daß den deutſchen Auswanderern jeglicher Schutz 
zu Theil werde, daß ſie vor den Seelenverkäufern, den ſoge⸗ 
nannten „Hängern,“ bewahrt wesen und an A Glauben 
keinen Schaden leiden. da ne eee 
Wie das Schickſal des heiligen Vaters ſtets jedes katholiſche 
Herz bewegt, ſo war dasſelbe auch bei der XVIII. Generalver⸗ 
ſammlung ein Gegenſtand der regſten Aufmerkſamkeit und der 
eingehendſten Berathung. Ausgehend von der Ueberzeugung, daß 
jedes nachhaltige, Wirken organiſirt und zwar im katholischen 
Geiſte organiſirt ſein müſſe, faßte die Generalverſammlung den 
Beſchluß, an die hochwürdigſten Biſchöfe Deutſchlands und 
Oeſterreichs die ehrfurchtsvollſte Bitte zu richten, der St. Mich⸗ 
aelsbruderſchaft eine möglichſt große Ausdehnung zu geben. 
Dieſe Bitte wurde in einer Adreſſe an alle Biſchöfe gleich nach 
dem Schluſſe der Generalverſammlung verſendet. Soviel mir 
bekannt, wurde, fand dieſe Bruderſchaft, welche ſich die Unter⸗ 
ſtützung des heil. Vaters mit Gebet, Geld und perſönlichen Leiſt⸗ 
ungen zur Aufgabe ſtellt, neuerdings in mehreren Diözeſen Ein⸗ 
gang, z. B. in Mainz, Linz, Olmütz, Prag, Lavant, Veglia, 
Seckau und Lemberg lat. Ritus. Die Michaelsbruderſchaft in 


= 14 = 


Wien leiſtete im letzten Jahre wahrhaft Großes in Gebet, 
Geld und perſönlicher Aufopferung. In der Didzeſe Brünn 
wurde aus nicht hieher gehörigen Gründen die Petersbruder⸗ 
ſchaft im Anſchluſſe an die römiſche Erzbruderſchaſt gleichen 
Namens eingeführt, ea, ganz 489 5 on 15 wie die 
Michaelsbruderſchaft. 30 | 


Der Antrag, einen ne Gebetsverein für die ſchwer 
bedrängten Katholiken Polens, mit einem Ave Marla täglich zur 
Patronin Polens, zu gründen, wurde durch Beſchluß der Gene⸗ 
ralverſammmlung den Biſchöfen Deutſchlands mitgetheilt, 10 


Der Gebetsſurm⸗ nicht bloß für die Kirche in Polen, 855 
ben; für all die verſchiedenen Anliegen der katholiſchen Chriſten⸗ 
heit wurde auf folgende Weiſe weiter ausgedehnt. Es wurde 
nämlich von der XVIII. Generalverſammlung der Beſchuß ge⸗ 
faßt: es ſei das Gebetsapoſtolat überall in Deutſchland einzu⸗ 
führen und der deutſche Episcopat zu bitten, dieſen Verein in 
ſeinen Diözeſen zu empfehlen. Dieſe Bitte wurde in einer eigenen 
Adreſſe an ſämmtliche Biſchöfe Deutſchlands und Oeſterreichs 
geſtellt. Ueber den Erfolg dieſer Bitte machte mir der Direktor 
des Gebetsapoſtolats und Redakteur des Sendboten des göttlichen 
Herzens Jeſu, P. Malfatti in Innsbruck, folgende Mittheilung, 
daß, nachdem in den Diözeſen München, Mainz und Brixen 
das Gebetsapoſtolat ſchon früher eingeführt worden, binnen 
Jahresfriſt von ſehr vielen Biſchöfen die Genehmigung einge⸗ 
troffen ſei und deßhalb Breslau, Fünfkirchen, Hamburg, Prag, 
Regensburg, Eichſtädt, Luxemburg, Salzburg, Münſter, Seckau, 
Trier, Falda, Kulm, Rottenburg, Wien, Sct. Pölten, 
Gurk, Paſſau, Paderborn und Köln der Reihe nach aggregirt 
wurden. P. Malfatti ſagte mir, daß er die Intention für die 
Kirche Polens im „Sendboten“ beinahe jeden Monat unter die 
von ihm angegebenen Gebetsintentionen aufgenommen habe und 
noch ee werde. Es iſt ſomit das ei zu 


Pace 


heil. katholichen Kirche den Himmel zu 7 555 


- Si = 


Mehrere Beſchlüſſe“ über den Unterricht im Geſaug al 
1 Knabenſeminarien, im Choral und Orgelſpiel an 
Lehrerſeminarien, über Förderung der Kirchenmuſik und ihre 
Reform, über Unterſtützung der Kunſtvereine; dann wegen der 
Vorträge über chriſtliche Kunſt und Kunſtgeſchichte an theologi⸗ 
ſchen Lehranſtalten wurden den hochwürdigſten ane 
mitgetheilt. 1245770 Hg 110 ine 
Die aun ja Fi t 5 8 0 5 0 wann beſcheſene 
Abreſſe nasche a Kine 

an Dr lab 
Vereine Wale herzuſtelen, wurde der 7 chluß inſofern 
ausgeführt, daß an die hochwürdigſten Herren Biſchöfe die Bitte 
gerichtet wurde, in ihren Diözeſen einen Mann zu beauftragen, 
der die Statiſtik der Vereine in der betreffenden Diözeſe nach 
dem beigelegten Muſter der Arbeit des Hrn. Dr. Marr zu 
verfaſſen und das Manuſkript an Hru. Dr. Marx in Trier zu 
ſchicken hätte Dieſe Bitte wurde erſt ſpät an die Biſchoͤfe ge⸗ 
richtet, weil das beizulegende Muſter auf dem Wege von Trier 
e eee mehrere Monate liegen bliebt t. 
Eine Frucht der XVIII. Generalverſammlung iſt die Gründ⸗ 
ung des Paramentenvereins in Innsbruck, welchem binnen 
Jahresfriſt über 500 Mitglieder beitraten, ſo daß er nun bald 
zum ſelbſtſtändigen Hauptverein werden ant. Derſelbe entwickelt 
eine höchſt lobenswerthe Thätigkeit und neuem ** Oktober 
die erſte Paramentenausſtellung “ hh Id mas: Hired, 
Der Beſchluß es ſeäi in jeder Didzeſe oder geben Lande 
ein Preßverein zu gründen, wurde inſoweit ausgeführt, daß in 
mehreren Diözeſen, beſonders in Bayern Preßvereine in's Leben 
traten. In Tyrol iſt ſeit mehr als einem halben Jahre der 
Preßverein in Thätigkeit. Unter dem Protektorate des Fürſtbi⸗ 
ſchofes von Brixen konſtituirte ſich der Verein. Der Klerus 
von Tyrol ging mit Opfern voran, die Laien folgten. Der 
Anfang war klein; aber jetzt unterſtützt der Verein conſervative 
Blätter und vertheilt paſſende Broſchüren und Aktenſtücke unter 
das Volk. Im Lande Vorarlberg rief ein Verein von Laien und 


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2 8 


Klerus ein Volksblatt in's Leben, welches vortrefflich wirkt. Ein 


ſolcher Verein ründet ſoeben in dev, Rheinpfalz ein neues Blatt 
— „Die Rheinpfalz“ — für Freiheit und Recht des tatholiſchen 
Volkes; es wird mit 1. Oktober erſcheinen. — Mit, Kleinem 
fängt man an; und da gilt das Sprichwort, das bei uns jo 
häufig gehört wird; Wer das Kleine micht, ehrt, iſt des Greßen 
nicht werth. Friſch anfangen und dann eee nsch 
eee, ta rn mMafeshildn 
„Ein anderer B eſchluß, daß zur Forderung, Aatholi gem 
Lebens katholiſche Caſino oder geſellige Vereine eingeführt werden 
ſollen, wurde an manchen Orten ſehr energiſch ausgeführt. So 
3. B. wurden im Lande Vorarlberg mehrere ſolche Caſino ge⸗ 
gründet, welche zahlreich beſucht werden und überall katholiſches 
Bewußtſein wecken, nähren und ſtärken. In Innsbruck wurde 
erſt vor ein paar ‚Monaten ein kathpliſches Leſecaſind gegründet, 
a auch in einigen größeren Dörfern, des Landes Tyrol, beſtehen 
liche Ka, Große Ausdehnung haben, im Lande Tyrol, in 
Folge der XVIII,, Generalverſammlung, und i in, Anbetracht, der 
Zeitereigniſſe die katholiſchen Vereine, ‚gewonnen; Es beſteht zu 
Innsbruck ſeit Jahren ſchon der katholiſche Stammverein für 
ganz Tyrol, welcher nun ſeine Zweigv weine, wie ein Netz über 
alle Thäler des Landes ausgebreitet hat. Diele, Zweigvereine 
dehnen, ſich, gewöhnlich auf einen Amtsbezirk oder auch weiter 
aus; ſie halten fleißig Ausſchußſitzungen und Generalverſamm⸗ 
lungen. Bei, einer ſolchen Generalperſammlung eines Filialvereins 
erſcheinen dann Tauſende, 2, 3⸗ bis 4000 Männer. Da aber 
in keinem Dorfe ein Lokal fo, geräumig iſt, die Menge der Ver⸗ 
ſammelten aufzunehmen, ſo, findet die, Verſammlung auf dem 
Dorſplatze oder auf der. Wieſe ſtatt. Der Söller des Gaſthauſes 
iſt oft die Rednerbühne; die Leute ziehen mit Muſikbanden, unter 
Pöllerknall, auf den Platz. Die Reden, die da gehalten, die 
Adreſſen, die beſchloſſen, die Reſolutisnen, die gefaßt werden, 
athmen den Geiſt friſcher- Ueberzeugung und des lebendigen 
Muthes, den Strömungen, des radicalen, Zeitgeiſtes entgegenzu⸗ 
treten, Der katholische Stammverein für Tyrol zählt nun einige 


= MW = 


zwanzig Filialvereine, wodurch es möglich wird, alle die tauſend 
Irrthümer, falſche Anſichten und Lügen, die bei uns wie die 
Mücken an einem Maite Sommertag durch die Luft fliczen, zu 
eren i — ‚rss Od, im Fri ) Baar 
Einen ſehr enter Auftrag erhielt der Vorort durch 
töten Beſchluß der XVIII. Generalberſammlung: der Vorort 
möge das Material für die ſdeiale Frage ſümmeln und eine 
gründliche Diskuſſion darüber vorbereiten. Es iſt kein Zweifel, 
daß dieſe Frage immer mehr eine brennende wird. Es erſchienen 
darüber vortreffliche Werke und ausgezeichnete Broſchüren, und 
trotzdem iſt guter Rath theuer. Ein berühmter Socialpolititer 
ſagt: Die ſociale Frage iſt zuerſt eine veligiösfittliche und dann 
erſt eine öͤkonomiſche. Vater Kolping, P. Theodoſius, alſo große 
Perſönlichkeiten — aber auch die St. Vinzenzvereine und andere 
Vereine in Frankreich, Belgien und Deutſchland haben praktiſche 
Reſultate geliefert. — Der Vorort Junsbruck in Tyrol, wo, 
wenn dort die ſociale Frage zu pochen beginnt, ie wa aue 
agrariſche und etwa noch eine Handwerkerfrage heißen wird, als 
eine Arbeiterfrage im ſtrengen Sinne des Wortes, glaubte, offen 
geſtanden, dieſer ungeheuren Aufgabe nicht genügen zu können. 
Um aber eine Discuſſion möglicher Weiſe vorzubereiten, wandte 
ſich der Vorort an Männer in Bayern, Preußen und Oeſter⸗ 
reich, die an dieſer Frage ſtudirten und Erfahrung machten, mit 
der Bitte, diesbezügliche Anträge nach Bamberg zu ſenden. — 
Einen praktiſchen Fingerzeig gab uns Herr Dr. Lingens aus 
Aachen, durch deſſen Güte wir Statuten, Handbücher, Anweiſ⸗ 
ungen, Belehrungen u. ſ. w. für den St. Vinzenzdetein erhielten. 
In Innsbruck wurde daher noch eine zweite St. Vinzenzvereins⸗ 
Conferenz gegründet, die faſt durchgehends aus jungen Männern 
beſteht, und den Beſuch der Armen ſehr fleißig und mit großem 
Erfolge ausübt. Auch der ältere St. Vinzenzverein hat ſich 
vollends nach den Statuten reformirt! In Trient wurde in 
Folge der Generalverſammlung die Gründung eines St. Vincenz⸗ 
vereines verſucht“ Die St. Vinzenzvereine üben die geiſtlichen 
und leiblichen Werke der Barmherzigkeit und helfen gerade da⸗ 


heben. 


= 191 = 


durch dem ſocialen Elend der leidenden Menſchheit ab. Da 
dieſe Frage heute und morgen doch nicht gelöſt werden 
kann, ſo möchte der Vorort die Aufmerkſamkeit der 
XIX. Generalverſammlung auf den Gedanken leiten, 
daß die St. Vinzenzvereine die locale Erſcheinung 
der focialen Frage ins Auge faſſen und ihre Thätig- 
keit darnach einrichten. Aus den Berichten und Er— 
fahrungen dieſer wohlthätigen Vereine ließen ſich 
dann wohl die generellen und praktiſchen Mittel 
zur n des ee. und gene Ann em 


Der amtliche Bericht wurde fach den ſenegaphiſcel Alf 
zeichnungen redigirt und war am Ende Oktober 1867 gedruckt; 
im November konnte die Verſendung beginnen. Dieſe Verſend⸗ 
ung übergab der Vorort kontraktmäßig an Jemanden und be⸗ 
zahlte dafür die Unkoſten. Leider erfuhren wir erſt ſpät, daß 
der Kontrakt nur theilweiſe eingehalten wurde. Allſ ſogleich zwangen 
wir den Uebernehmer zur pünktlichen Erfüllung des Vertrages. 
Dieſes leidige Ereigniß verzögerte zu unſerem Schmerze die Zu⸗ 
ſendung des amtlichen Berichtes an mehrere Herren Theilnehmer 
der XVIII. Generalverſammlung. Nach Wunſch des Präsidenten 
Hrn. Dr. Lingens wurden Exemplare an Se. Majeſtät den 
Kaiſer von Oeſterreich, an mehrere Mitglieder des durchlauch⸗ 
tigſten Kaiſerhauſes und an die öſterreichiſchen Miniſter ſammt 
einem Widmungsſchreiben des Hrn. Präſtdenten geſchickt. Der 
Kaiſer ließ dem Hrn. Dr. Lingens durch die öſterreichtſche Ge⸗ 
ſandtſchaft in een a 9 Zuſendung den allerhöchſten Dant 
ausſprechen je 
Die Ebnet des Werdet als Erlös ſowohl⸗ von 
den Mitglieder als Theiſuehmer⸗Karten betrug 40²8 fl. 9 kr. 
öſter. Währung; die Geſammtausgabe hiegegen 3431 fl. 93 kt. 
öfter. Währing, daher verbleiben als Ueberſchuß 496 1.16 kr. 
Davon wurden 300 fl. öſter. game in Silber an den Ge⸗ 
neralvorſtand des St. Bonifaziusvereins, den ee 
Herrn Dr. Martin, Biſchof von Akten abgeführt; den 


Reſt. von 296 fl. 46 kr. öſter. Währung in Banknoten werde 
ich heute dem Vertreter des, Generalporſtandes, dern mir von 
Paderborn aus bezeichnet wurde, übergeben. — Gelobt ſei Jeſus 


Fhppiſtus in un 124 fur gun 19 ZIX 
„Innsbruck, an 14. Auguſt 1868 48 21% f 
bit bd 720 nim Namen; des Vorortes, 7 1 1124 398 
10 11 1910 17% m au Kain 2264 1171 

1 Wyöſidentz % lite r nun 


5111 „Die große Theilnahme, welche ſich dect ſeit geſtern für 
5 s alte treue katholiſche Tyrol kund gegeben hat, hat uns wohl 
heute auch Alle mit großer Freude erfüllt, indem wir dieſen 
Bericht aus Tyrol gehört haben, ſeitdem wir gehört haben, wie 
ſeit einigen Jahren ein ſo reges Leben auf den, verſchiedenen 
Gebieten ſich entfaltet hat; und ich glaube, daß wir unſeren 
Dank für die Thätigkeit Tyrols und des dortigen Vororts öffent⸗ 
lich aussprechen, und daß wir die Hoffnung ausſprechen, daß 
Tyrol, wie es immer geweſen iſt, ſo auch für die Zukunft ein 
Bontänper fi für die katholiſche Sache ſein mög. 
- Meine Herren, ich bitte Sie, darin einzuftinmnen, indem 
Sie ſich von ihren Sitzen erheben (Alle erheben ſich) . 
„Ich erſuche Herrn. Baron von Stillfried, uns den 
Bei über die katholiſchen Vereine Wiens au en 110 
eon vou Stiilfries! eint IR hire HAT 12 fir N. 


nne Ich bit uneatind. nngit 


Ich bin won Seite, der Seneralsonfeseng der katholichen 
Bere Wiens. beauftragt, worden, 1 über ‚die, Thätigkeit der katho⸗ 
lischen Brreine Wiens wie im vorigen Jahre geſchah, Bericht 
zu erſtatten. Ueber den Zweck der Generalconferenz glaube 
weggehen zu Wh weil er im vergangenen Jahre genau er⸗ 
klart wurde. Es ‚ft, auch erwähnt worden, daß 5 
ferenz, im Jahre, 4866, zwei Militär⸗Spitäler für 
errichtet und er lten, hat, welche ſie den S 3 ene 
6 vom heiligen Franziscus ven Aſſiſſt We, l 
A weitern, ind dieſelben, w welche einige Jahre, früher durch 
ſiſere Geneinderergetung von der Verwaltung des Spitals in 


— 129 — 


der Vorſtadt Wieden vertrieben wurden! Durch dieſe Uebergabe 
der zwei Spitäler an dieſelben Schweſtern find dieſelben in Wien 
jo zu ſagen reactivirt worden. Vor allem anderen haben ſie 
aus Paris durch den internationalen Verein eine Anerkennung 
bekommen, indem ihnen die ſilberne Verdienſtmedaille zuerkannt 
und ihnen das Recht eingeräumt wurde, in Kriegszeiten auf 
ihrem Hauſe eine internationale Fahne, rothes Kreuz auf weißem 
Grunde, aufzupflanzen. Wir haben nach Auflöſung der Spitäler 
die ganze Einrichtung den Schweſtern geſchenkt, wodurch ſie in 
die Lage gekommen ſind, ein eigenes Spital zu errichten, und 
ſie haben ein von der Gemeinde ganz und gar unabhängiges 
Kraukenhaus geſtiftet, welches für die Armen unſerer Stadt ſehr 
wohlthätig wirkt. Der Erfolg iſt der, daß in ganz neuer Zeit 
die Aerzte, welche das Spital in der Wiedner Vorſtadt in Händen 
haben, ſehnlichſt wünſchen, die Schweſtern möchten wenigſtens 
zur Beaufſichtigung der weltlichen Krankenpflege zurückgerufen 
1 Fa time im nn nun 0008 970% 
Ich will in meinem Berichte Sie nicht mit Zahlen er⸗ 
IA Te deshalb . 55 u e ag m Antungäng- 
lich nothwendig ſind. 1118819141400 I 
i 1% Die St. hn i ea heb erlich ah in ihrer 
ſtatutenmäßigen Zaht fort und e Begräbniſſe ihrer 
Mitglieder. Nn eh H 71111 But RB 7095 in. focht! 
dan Der St. Zotepb⸗Animathäz⸗ „Berti w beſorgt Be⸗ 
gräbniſſe für ganz arme Leute, und hat im vergangenen Jahre 
1282 Leichen e, a ind ne Fe aber 
13,183 Leichen. 11 He ie WR .Q 
tbr Der Vatkin, vemehl. Binden; von u Paul beſteht 
jetzt in Wien in 17 Conferenzenz er hat im Ganzen 766 arme 
Familien in der Pflege und hat für dieſelben im letzten Vereins⸗ 
jahre gegen 12,940 fl. verausgabt. Die Anzahl der verpflegten 
Armen iſt freilich für Wien klein, und ich muß leider dazuſetzen, 
daß die Theilnahme in Wien für den St. Vinzenz⸗Verein noch 
viel zu wünſchen übrig läßt. Indeſſen ſind die 17 Conferenzen 
außerordentlich thätig, namentlich in den nin Vorſtädten, 


Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 


* 


* 


— 130 — 


wo ‚sehn piele Arbeiter wohnen. Dort entfaltet der Verein die 
größte Thätigkeit und hat ſich jetzt beſonders zur Aufgabe ge⸗ 
macht, dieſe⸗ Wanke! zu untetſtützen⸗ und in geiſtige Pflege zu 
nahme tende and mir itt nd eee en Am 
n brd Uher den bath ol iſchenn Jünglingsverein glaube 
ich nicht näher berichten zu dürfen, denn Sie hörten im vorigen 
Jahre den Vortrag eines Mitgliedes desſelben; ich kann blos 
ſagen, daß er namentlich den Zweck hat, Studirende, vorzüglich 
der Ober⸗Realſchulen, Handelsbefliſſene * r „ Candidaten 
4 n st, MO eh, i Art mug e 319 
pin: Be Enz nee der heilig en Familie, die 
den Zweck hat, katholiſches Leben in den Familien zu verbreiten, 
zählt in Wien 1000 Mitglieder in der Frauenabtheilung und 
600 in der Männerabtheilunggg gg. 
6. Der Frauenwohltäthigkeits⸗Verein für Wien und 
deſſen Umgebung beſteht ſeit 16 Jahren und hat im vergangenen 
Jahre 8000 arme Familien mit Lebensmitteln, Kleidung und 
Holz unkerſtütz. Dann hat der Verein 1500 arme DEE 
unentgeldlich gekleidet und in Unterricht genommen. an 

7. Die Leopoldiner-Stiftung, welche für die Mis 
ſionszwecke Nordamerikas gegründet iſt, hat nach dem letzten in 
Wien eingegangenen Bericht ſehr viel für Verbreitung der katho⸗ 
liſchen Kirche gewirkt, und zwar namentlich ſeit dem letzten 
Kriege. Der Verein hat im vergangenen Jahre eine Einnahme 
von 36,122 10 r and une für die Aae ee 
verwende. 

8. Der Mari enberein zur Erhaltung der father 
liſchen Miſſion in Centralafrika. Nach den Berichten, 
die in Wien in neueſter Zeit eingelaufen ſind, wurden im Jahre 
180719 Perſonen getauft und 6 in Religionsunterricht ge⸗ 
nommen. be; die sr e 2 an 11,127 fl. 
5 3 Gum ci aun Jen ee n 

9. Der Mabiarmpfängnüöß verein. * v Unterſtütz 
a der Katholiken im Orient und der Miffion und Kirchen 
und Schulen hat eine Verbreitung in 24 öſterreichiſchen Diözeſenz 


0 


er hat für Kirchenbau, für Ausſtattung von Kirchen, Schulen 
und Miſſionen im vergafgenen Jahre 14,795 flavaufgewendet. 
Nachdem ſein bisheriger Vorſtand F. M.⸗L. Baron Mayerhofer 
Wien verlaſſen hat, ſo hat der um katholiſches Leben hochver⸗ 
diente Graf Heinrich id weine die BEE übers 
nommen ent 1 :e ad % u eie 
10. Der Verein He) Eins holt oh, beſſen Zweck 
allgemein bekannt iſt und den ich nicht anzuführen brauche, ver⸗ 
wendete im vergangenen Jahre 4865 fl. für Erziehung der Kin⸗ 
der, namentlich aber für das Erziehungshaus in Jeruſalem , 
welches den Schweſtern unſerer lieben Frau von Sion anver⸗ 
wait ift end e 109 ante ha nian if eiu ni 
11. Der Bonifaciusverein unterhält von Wien aus 
die zwei Stationen Eilenburg und Delitſch in der Provinz 
Sachſen. 7 Verein wurde im Jahre 1866 meu reaktioirt; 
Ae e 00 ai om 0 . 
0 ig es hi 5 BANDES NEN, AD 00 
1 0 nl Se ! 905 10 Sn ifaziusverein der Fall, und 
ir w aren leider noch t in 125 Lage, in, Wehen zwei Jahren 
nn Ne ervefond zu zu gründen, jo daß, wir au, unſerem größten 
au ern alle Sefuche, m elche von, einzelnen Miſſ onsprieſtern 

5 1 7 nicht berüchfi chtigen köünen. 10 gebe ich 
1 nicht die Hoffnung a. lf, daß der Verein noch, eine große 
Verbreitung in der Viener, DR, erhalten wird. 5 

5 ‚Der katyoe oli che e, Jungfrauen bünd. Ebene a 
n Wen g ein Hlboligen. Sungfrauenbund, entstanden, in welchem 
10 ve die Mit glieder ver flichten, 0, lange ſie nicht in den ‚Ehe: 
ſtan aalen, den ie beizubehalten; ſie ‚Stellen, ſich 
unter dem Schutze der hl. Jungfrau Maria, vereinigen ſich im 
Gebete und in der monatlichen Andacht. Der Verein hat im 
Ganzen eine verhältnißmäßig große Verbreitung; die Anzahl 
der Mitglieder beläuft ſich letzt auf ae meiſt 1 aus 
dem! Dienſtboten ſtande / um Sie Winne mee gun 

Ar Der Shugr bs wire welcher jehr! nn ange⸗ 
feindet wurde und noch angefeindet wird, — in der Wiener 
9 * 


— 2 — 


Preſſe iſt das Schlagwort Severinusbruder ſo ziemlich ver⸗ 
breitet — war von Anfang, an, derjenige Verein, welcher in 
Wien die katholiſche Thätigkeit allein in die Hand nahm und 
förderte. Aus ihm ſind alle anderen Vereine, die in Wien be⸗ 
ſtehen, hervorgegangen. Cr beſteht aus dem Centralverein und 
neun Abtheilungen in den Vorſtädten; er unterſtützt auch den 
Lehrlingsverein, namentlich durch Ertheilung von Unterricht, or⸗ 
ganiſirt Wallfahrten und unterſtützt den kirchlichen Kunſtverein 
dadurch, daß er entweder ſelbſt Bilder für Kirchen, welche ſie 
wünſchen, ſchenkt oder auf ihre Beſtellung beſorgt. Leider hat 
dieſer Verein ſeinen ſehr thätigen und um das katholiſche Leben 
in Wien ſehr verdienſtvollen Vorſtand, den Hrn. Grafen Jer⸗ 
ningham, durch den Tod verloren, und der Verein iſt im 
gegenwärtigen Augenblicke ohne Vorſtand, welcher erſt im künf⸗ 
tigen Herbſte gewählt werden dürfte... DI hn S 


e 
ee bor. t . es 1 t. 608 ft 112 7 0 0 


He dal dale wenn im verg ange 5 0 2 
zahl der Geſellen ſich auf 621 belief fi 1050 3 

geſellen Nachtherberge erhielten. Die Sp artaf fa, | 2 5 
Krankenkaſſa, wie die Vorſchußkaſſa w erden Ei den 

10 das 1 * e 5 Die She höchſt 5 in⸗ 

den Wünſchen des Hrn. Dr. Gruſcha noch lang 

e jet) hat der Verein von . blos eine 1 0 
nahme von 6101 fl. aufgihei en. ene 


1 eee . ir, e e 0, ih f inn 
110] 45, Der Verein der beſtändigen⸗ Anbetung des 
allerhl. Altarſakramentes und zur Unterſtützung 
armer Kirchen zahlt im Ganzen in Wien 3,338 Mitglieder 
und verſieht namentlich die ärmeren Kirchen mit ſehr reichen 
Paramenten. Es iſt jährlich eine ſehr große Paramentenaus⸗ 
ſtellung und es iſt ſelten eine Kirche, die nicht bedacht werden 


1 


könnte. Die Vorſteherin iſt die Fürſtin Kinsky, die ſich der 
Sache mit! beſonderem Eifer annimmt. mini 
16. Die Bruderſchaft vom hl. Erzengel Michael 
hat in Oeſterreich in dieſem Jahre einen ganz beſonderen Auf 
ſchwung erhalten, worüber vom Hrn. Referenten des Vorortes 
bereits berichtet wurde. Ich will Ihnen bloß einige Data als 
Beweis auführen.“ Die Bruderſchaft, im Jahre 1861 wirklich 
erſt in's Leben gerufen, obwohl 1860 conſtituirt, hat bis inbe⸗ 
griffen das Jahr 1867 blos in Wien und St. Pölten beſtanden. 
Linz und Salzburg haben ſich der Diöceſe Wien gangeſchloſſen, 
d. h. die Mitglieder dieſer beiden Diözeſen waren Wien affiliirt. 
Die Durchſchnittszahl dev Einnahme war jährlich 7000 fl. In 
dieſem Jahre haben wir aber nicht! von Wien allein, ſondern 
von Linz, St. Pölten inbegriffen, und dann, in neueſter Zeit 
aus Prag, Olmütz, Seckau, Tarant, Veglia, Budweis. Da 
haben wir en e Einnahme. aufsupeifen, vom 1. Januar bis 15. 
Auguſt von 1 57 Dukaten = 72,496 fl. in Banknoten 2867 fl. 
in Silber und 110,266 Francs. Wir ſind allerdings noch an⸗ 
deren Ländern zurück, namentlich Frankreich, Belgien und in 
Deutſchland der Diözeſe Köln, aber daß wir aufblühen und mit 
Liebe für den heil. Vater auf's Eifrigſte Heſorgt erg dafür ko 
ichs einſtehendij ar en re e en 
Von dieſen Ehen geehrte hat die Bruderſchaft 
nach Rom au das Kriegsminiſterium für' die Armes geſendet 
140,129 Fres⸗z an Reiſeunterſtützungen und für junge Leute, 
welche nach Rom gehen wollten, 12330 Fresb ausgegeben! Dann 
haben wir Anſchaffungen für Tuch für die päpftlichen Zuaven 
übernommen, bis jetzt zwar noch geringerd Parthien, weil man 
noch nicht gehört, daß man mehr bedürfe, dann 20 complete 
Betten für ein neu hergerichtetes Militärſpital und dieſe Aus: 
lagen beliefen ſich auf 13,838 fl. 31 akr, und für das Caſino 
des deutſchen Militärs in Rom auf 1000 Fres. (Bravo!) 
Ich muß zum Schluſſe noch einige Worte über die katho⸗ 
liſchen Reſſourcen in Wien Tagen. Die katholiſche Preſſe in 
Wien iſt der Knotenpunkt aller katholiſchen Beſtrebungen ge⸗ 


WE 


worden aus, dem, einfachen Grunde, weil in derſelben lauter 
Gleichgeſinnte ſich begegnen; weil in dieſen Reſſourden nobſt 
Aufheiterung, welche der geſellige Verkehr bieten kann, alle ernſten 
Gegenſtände beſprochen werden. Jeder kann ſich Raths erholen 
in Fragen, welche ſowohl , ſein öffentliches als ſein Privatleben 
betreffen, ſich erkundigen, und wenn eine Stadt von Gründung 
einer Reſſource einen Vortheil gezogen hat, glaube ich muß man 
Wien obenan ſetzen! Ich glaube, wir wären mit, unſeren beſten 
Unternehmungen für den heil! Bater bei weitem nicht ſo weit 
gekommen, wenn wir nicht dieſen Vereinigungspunkt in Wien 
hätten; daher empfehle ich ſo viel als möglich dergleichen Reſſour⸗ 
cen, nicht nur zu fördern, ſondern auch in allen anderen dert 
ſchen Städten ſolche zu gründee...f maloid 
% 1 , ni ms ann een oe e n n 
9 Präöſidenti natd nd aim hui au 
‚SH sid tung ent 0 Dunn iat ning 
27988 on in 8 W Er t nag fugulk 
% Es gibt Leute, die ſich gerne rühmen, oft vielmehr als ſie 
Werth haben, es gibt aber auch Andere, die wiel Gutes thun, 
und wenig oder gar nichts dadon ſprechen, und als ſolche ſind 
immer bekanut geweſen die Oeſterreicher. (Bravo!) Wir haben 
daher um jo mehr Grund uns zu freuen, da ſich heute eine 
Gelegenheit: gebeten hat, in, der heir, erſahrin habeu, weche ei, 
rigen Beſtrebungen dort vorhanden ſind, wie- viel Gutes dort 
geſchieht, und ich glaube, daß ich in Aller Sinn handle, wenn 
ich demn Hrn Berichterſtatter ausſpreche, mit wie großer Freude 
die Verſammlung' ſeine Mittheilungen aufgenommen hat zund mit 
wie großer Theilnahme alle Katholiken Deutſchlands die batholi⸗ 
ſchen Intereſſen- Oeſterteichs und die; katholiſchen Beſtrobungen 

der dortigen Katholiken verfolgen und wie ſie beſonders Alle mit 
ihrem Gebete in den ſchweren Tagen, die jetzt über ſie herein⸗ 
gebrochen fittd, beiſtehen! Ich rechne auf das Einverſtändniß 
der Verſammlung. (Bravoah)77 ß me (b7, 
„Ich erſuche jetzt den Hrn. Priſar über den St. Joſephs⸗ 
verein Bericht zu erſtatten ) 44% % %% 1 eee 


— 135 — 


Herr en Priſac⸗ ee Nemizatz Ghee 


79 Be 1631110 Ho Ani al Noi 1 dem 
8 Gelobt, ſei Jesus, ee . aun Are, 
ner Hohe Ve erſammlung l. er bod 5 aaf 


1 rg 80 oder bächebſchen 0 unter, ‚den 
0 ori, vg ft futen ‚ft auch der u der 1 eneral ber: 
fanemtung zu Wige egtündete e St. e Für uter⸗ 

3 der "ik 01 in 1 Habe And 0 


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Pais, 1 5 a 


III 


ee ch 19 11 5 Has, 132 1 5 ai der 
Generätverjammlung uch, den. 5 0 des fol ges, We 32 RN 
1 e chört ind ich e er laube mir aher A get egenivärtig 
Bericht des vergangenen Fee, 50 der h hen. Glneral⸗ 
Sehen mmlung in aller Kürze Vergil legen. Gs ging e un in 
X Sgr. 2 iM die a verschiedene Stationen, ad Sevürf Ini 
vertheilt wurden. 1 ne. Föhr 


174 ine ee J d 15000 155955 Aha 
Eis ſchen, meine Herren, die Eine ahme, ist, Ren 
min die große e Sache eine ſehr geringe. Ich b begreife wohl, 
ing Ve hr del Bpbifne ben, daß o den de Hal 
liken, namentlich gegenwärtig bei der Bedrängniß des allgemeinen 
Vaters der ee d. von allen Seiten Werne genommen 
wird.“ Aber ich dente doch, bei etwas, Wärme bleibe immer 

noch ein e für unſeren Zweck. 0% Ane 00 18 

Die Bedürfniſſe in Paris find namentlich augenblick 
lich, ſehr groß; ſie ſind auch groß geworden durch das ver⸗ 
gangene Jahr der Ausſtellung, das, viele Deutſche nach, Paris 
gebracht und das allerlei Elend zur Folge gehabt hat. Es iſt 
mehrmals von der großen Anzahl der, unglücklichen Orutſchen, 
die ohne Religionskenntniſſe aufgewachſen ſind, die gleich dem 
Merslntianenatezial, anheim fallen würden, die Rede geweſen. 
* n hat, wahrſcheinlich, (wir haben his dahin immer 


— 436 — 


geſagt) zweimalhunderttauſend Deutſche, es ſind vielleicht noch 

mehr da. Dieſe Deutſchen aber ſind an der, einen Seite zer⸗ 

ſtreut und herrenlbs u mherirtend, aber auf der anderen Seite 

fehlt es doch wieder nicht an wahrer Freude für die Seelſorger 

ee an K 17 ace 100 7 Ka AB. in der Rue 
mä Len A 00,000 75 win den, in 5 7 7¹ ch den 
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lich die Redaktionen der k tho en en Zeit en der Sache wacht 
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Withelnnklfczer⸗ ek ⸗Baastnderer il 1.5 1 a 
Zeit den Nothſtand der an 1 Aach \ & 
fühtt Ich weiß nicht, ob Hr. Profeſſor Matr.“ hier 8 
mit aber eben vont hohen Präſisiüm ein en IPA 
machung“ mitgetheilt worden, woralls ir nit 1 een 
können, daß die Deutſchen in Aierkka doch nicht ſo galt 

lassen find. „Es it nämlich in der Verſammlüng der“ 
Centralvereine eee e, e | 
Eittwändererit, nmefltllch in Be Hafen von Meſyörk unnd wel 
timore nir Math und That alt vie Hand zugehen Zul vieſem 


— r 


Suter wurde eine kätholiſche Miſſion gewählt u. t w. (wurde 
geleſen.) Gelobt jet Jeſus ChriftusPTr nn: nie e e 
Ich habe noch einige Skätiuten vom St“ Joſephsverein zu 
vertheklen Die Herren, welche ich darum äntereſſkren, mögen 
ſich alt mich! wenden“ eee sin! ee et | 
190 ane ein ine I ner 
Präſident: | bi neee 
Cs werden jetzt die Berichte aus den Ausſchüſſen, ſoweit 
ebenen lzum Abſchluſſe gelaugt ſind, erfolgen, und 
ich erſuche den Präſidenten des erſten Ausſchuffes für Miſſion, 
Hrn. Schröder, die Güte zu haben, vorzutragen. 
a Om ue unde 1 enn 


erw Be ha aus Paderborn: n 


och ha; ehuliche Vet 777 17 400 


s 
ne 48 
ea ich mich moch eines Auftrages zu gulledigen 
von unſerem, hochwürzigſten. Herrn Bischof Martin, von, Pader⸗ 
born, deſſen Name, wohl, hinlänglich, in der katholiſchen Welt 
bekannt iſt, dem Präſidenten des Bonifaziusvereing Hochder⸗ 
ſelbe hat mich beauftragt, der katholiſchenGeneralverſammlung 
mitzutheilen, „daß er ſehr, gerne, an der Goneralper ſammmlung theil⸗ 
genommen hätte, alli, leder verhindert ſei, durch ſeine oberhirt— 
liche Thätigkeit und zwar durch eine, Viſitationsxeiſe. Er wird 
aber die Verhandlungen mit feinen, Segenswünſchen begleiten und 
wünſcht, daß die Reſuligte der⸗Verhandlungen, hier ſehr, ſegens⸗ 
Raich und fruchtbar ſeien. i 
Ferner hat Hochderſelbe ' mir einige Exemplare von feiner 
Schrift „Die Hauptpflichten des katholiſchen Deutſchland,“ welche 
über den St. Bonifaziusvercin handeln mitgegeben, wn fie an 
ſolche Herren, dienſich dafür zntereſſiren, zu, vertheilen , Es, iſt 
fernen auch ein Aufruf von der Redaktion des Vonifaziusblattes 
hier zu vertheilen, welche die Einführung des Bonifaziusvereins, 
als) ſehr wichtigen Vereins, in den Elementarſchulen empfiehlt. 
Ich erlaube mir jetzt überzugehen“ zur Berichterſtattung 
über die Ausſchußſitzung“ des geſtrigen Nachmittags Ich Werde 


„ 


es kurz machen, weil noch viele Anteßge zur e da ſind. 

Es 5 vier Anträge geſte ll Lane 

15 115 I. In Betreff der Miſſion in Anita, J 

ann — oe Generalverſammluug wolle die Miſſionen in Cen⸗ 
tral⸗ Afrika den für außerdeutſche Miſſionen beſtehenden 
Miſſionsvereinen in Deutſchland zur Unterſtützung em⸗ 
m. 4 30 fbr 2 

0 II. Den Bonifaziusverein betreffend: 

n tee „Die Generalverſammlung wolle die . 

N11 Gssptegen daß der Bonifaziusverein, welcher ſich die Un⸗ 
terſtützung der Katholiken in den proteſtantiſchen Gegenden 
Deutſchlands in Beziehung auf Seelſorge und Schule zur 
Aufgabe geſtellt hat, für die Katholiken Deutſchlands einer 
der wichtigſten Vereine ſei“ 

2. „Die Generalverſammlung wolle es als eine Pflicht 
und Ehrenſache des geſammten katholiſchen Deutschlands 
1 75 ausſprechen, den Bonifaziüisvertin wegen ſeiner großen er 

gabe nach Möglichteit Sa DER und Almoſen zu un⸗ 
erntete eie 196 IE 1 
8. „Damit dieſes in Hebron und nachhaltiger Weiſe ge 
ſchehe, möge die Generalverſammlung ſich dahin ausſprechen, 
2 * die Bildung von eigenen Comités zur Organiſtrung 
und weiteren Verbreitung des Vereins in allen Dideeſen 
Deutſchlands und der mit Deutſchland in politiſcher oder 
unirter Verbindung ſtehenden Länder I u daes 
ei u st OB W 
ort . Auer Der . . Intl 
blau SHfnalebftuae Schr der, Domvicar. i D ice 
Der Antrag bezüglich der Miſſion in Afrika wurde in der 
Ausſchußſitzung warm befürwortet vom Hrn. Seminar⸗Regens 
Kir chner, und es wurde beſchloſſen, ihn der ace 
lung zun Beſchluſſe zu unterbreiten. 
Zu“ Begründung des erſten Antrags, betr. ben Bonifägius 
Verein, „merke ich Folgendes: In Folge der großartigen In⸗ 
duſtrie, T Folge der reellen und raſchen Verkehrsmittel unſerer 


U 


Zeit, in Folge der Aufhebung der Beſchränkung der Freizügig⸗ 
leit, ferner in Folge der politiſchen Umgeſtaltung Deutſchlands 
hat, die Vermengung der Katholiken und Proteſtanten große 
Dimenſionen angenommen. Meine Herren! Es gibt jetzt keine 
größere, ja keine kleinere Stadt, wo nicht ſchon Katholiken und 
Proteſtanten unter einander wohnten. In den letzten Dezennien 
hat dieſe Vermiſchung ſehr um ſich gegriffen, wie jeder der 
gegenwärtigen Herren weiß. In Folge dieſer veränderten Ver⸗ 
hältniſſe ſind aber au 200,000 Katholiken in Deutſchland in 
Verhältniſſe gerathen, in welchen ſie eine geordnete Seelſorge 
entbehren. Es hat allerdings der Bonifaziusverein, der ein Kind 
der Generalverſammlung iſt, — denn er iſt auf der III. Gene⸗ 
ralverſammlung zu Regensburg in's Leben gerufen — es hat 
allerdings der Bonifaziusvertin bis jetzt Vieles geleiſtet, er hat 
circa 130 Miſſionen in's Leben ⸗geruſen, er hat circa 150 Schulen 
gegründet; allein, meine Herren! ßes gehen noch immer über 
20,000 Kinder in proteſtantiſche Schulen. Wenn wir uns dieſer 
nicht annehmen, wenn wir dafür nicht ſorgen, haben wir zu 
befürchten, daß noch Viele uns verloren gehen werden. Im 
Norden won Deutſchland, in Preußen, was vielleicht viele der 
Anweſenden hier nicht ſo genau wiſſen, haben die Katholiken 
ſeit 1818 bis 1864 nach genauen Ermittlungen genau um 
263,323: weniger, werhältuißmäßig zugenommen, als die Prote⸗ 
ſtanten. Woher das, meine Hexxen? Ich mag einige Gründe 
in dieſer hochauſehnlichen Verſammlung nicht anführen, aber ein 
Hauptgrund iſt auch der, daß wir in frühern Jahren unſere 
Brüder in proteſtantiſchen Gegenden, nehmen Sie den Ausdruck 
nicht übel, jämmerlich haben zu Grunde gehen laſſen. Wir 
haben nicht genng Heſorgt, darum der Antrag: W n die ꝛc. 
e u SO e our dan 
Es ii dehnen Auſicht nach hrppichtig der Michaela verein 
Aber der Michaelsverein iſt doch ein Verein, der alle Katholiken 
der Welt angeht. Für den Bonifaziusverein aber können wir 
uns nur an die Katholiken Deutſchlands wenden, und e 
wird gegen den Antrag Nichts zu erinnern ſein. 


Dior zweite Antrag lautet dahin wurde verleſen! ) 
Ja, weine Herren! ich ſtimme zu, es iſt eine Ehrenſache, 
wenn wir die Thätigkeit des proteſtantiſchen Guſtav⸗Adolphvereins 
annehmen. 1 #9 Term ask tem mann mania 
zun Meine Herren! ich ſpreche es offen aus, die erwähnte 
Thätigkeit beſchämt uns, Katholiken: der proteſtantiſche Guſtav⸗ 
Adolphverein hat viermal mehr Mittel aufgebracht, als der Boni⸗ 
faciusverein.“ Der proteſtantiſche Guſtav⸗Adolphverein hat allein 
für ſeine evaügeliſchen Brüder in Oeſterreich blos den vierten 
Theil ſeiner Einnahmen verwendet, aber trotzdem mehr, als der 
Bonifaziusverein ſeit ſeinem Beſtehen auf alle Miſſionen ver⸗ 
wendet hat.“ Es iſt daun ferner in der Sitzung namentlich da⸗ 
rauf- hingewieſen worden, daß es heilige Pflicht für uns ſei, 
unſere katholiſchen Brüder in proteſtautiſchen Gegenden zu unter⸗ 
ſtützen, weil ſie unſere Glaubeusbrüder find, ferner auch, weil 
es unſere deutſchen Brüder ſind. Ferner iſt aber, auch darauf 
hingewieſen worden, daß wir uns an unsere deutſchen Brüder 
wenden müßten, weil es unſcröfdeutſchen Brüder find. Sollten 
wir uns an die Katholiken Frankreichs, oder Spaniens, oder 
Portugals wenden, würden wir wohl die Herzen finden, um 
wol des nöthig iſt, den Brüdern in unſeren proteſtantiſchen Län⸗ 
dern zu Hilfe zu kommen? Deshalb muß ich der Bonifazius⸗ 
Verein an die Katholiken Deutſchlands wenden and zwar muß 
das geſammte Dautſchland eintreten, dann wird die Löſung der 
Aufgabe wirklich nicht zu schier Einem Theile wird die Löſ⸗ 
ung der Aufgabe zu ſchwer, denn ſie aſt eine große und wird 
in 50 bis 60 Jahren in dieſem Falle nicht gelöſt ſein, denn 
allem Anſchein nach wird die Vermengung und Vermiſchung der 
Katholiken und Proteſtauten immer größere Dimenſionen an⸗ 
nehmen, wenn in jeder Stadt, ja vielleicht in jedem bedeutenden 
Flecke Tuch eines katholiſche Kirche in Proteſtantiſchen Gegenden 
ich beſtüdetl / ara ni bad Mi niemand nd 
Meine Herren! hier iſt der practiſche / Boden, wo wir prac⸗ 
tiſch mit dem Proteſtantismus zuſammentroſſen, und wenn wir 
da die wahre katholiſche Liebe bewähren, und wenn wir da in 


— 1 — 


Wahrheit recht friſche katholiſche Gemeinden gründen, ſo ſeien 


Sie überzeugt, Sie werden mehr wirken gegenüber dem Prote⸗ 
ſtantismus, als viele gelehrte Erörterungen 8 ). 


111514 
Pre 4 
Präſident fragt: uche niet 150 30511 


Iſt in der Verſammlung einer der Herren, der das Wort 
ergreifen will? Es meldet ſich Niemand zum Wort. Ich halte 
alſo den Antrag als von der Gen seng cc zemmen. 

3 3 14 111165 


11 Reb ner bis 5 39 e neee 15 HN 


176111 nn 173 ind 


10 ir 7 Meinen Dank. Der dritte Antrag lautet (iaſh. nd 


1 33 


Meine Herren! wenn der Bontfaziusvetein ſeine 1 fgabe, 
die er wirklich hat, löſen ſoll, dann bedarf er, dringend der 
weiteren Unterſtützung. Den Verein iſt bis jetzt nur im Stande, 
die Miſſionen, die er in's, Leb en gerufen, hat, eben zu unter⸗ 
halten, d. h. die jährlichen Unterhaltungskoſten aufzubringen. 
Er hat bis jetzt nicht Vermögen genug, um etwas zür Fondirung 
herzugeben. Es wird aber doch nöthig' ſein, mit der Zeit auf 
die Fondirung der Miſſionsſtellen mehr zu verwenden! Dann 
muß ich namentlich hervorheben, daß es ſehr viele Miſſions⸗ 
ſtellen gibt, wo noch keine Schule, kein Bethaus, keine Wohn⸗ 
ung für den Geiſtlichen ſich befindet. Der Verein kann mit 
ſeinen jetzigen Mitteln Nichts oder ſehr Wenig zur Unterſtützung 
Deutſchlands beitragen; daher wird der n a Die 
en ꝛc. Klieſt den Antrag). 19% Mai, 
Es mag Verhältniſſe geben, wo ſich diesc nicht gleich 
durchführen läßt, aber meine Herren! mir iſt daran gelegen, daß 
die Geueralverſammlung ſich dafür ausſpreche, und nd helfe, 5 
eee Bonnie EIG BR 
. h ue 103 1% gebinblagspäun uu bs di 
2 ORräfidente Tag) dnss, füt, most: Are ge, Jar 
Iſt Jemand in der Versen Let gegen dieſen eben 
verleſenen Antrag das Wort zu ergreifen wünſcht? Es meldet 
ſich Niemand, jo ſehe ich den Antrag als angenommen an. 


u A: 


Rednerin y 17 be 157 n 
2 Gelobt Mi ae hene! Ge At nit 
i rer i n ene 

Präſibent: 


Ueber den h N wird Herr Lingens be 
F * 5 2, 


Wer eigens: Inn“ Er hn D items 

Ich muß mich ſehr entſchuldigen, ß noch gar kein 1 80 
ſchluß gefaßt iſt. Die Conſtituirung des Ausſchuſſes hat geſtern 
durch ein Mißverſtändniß nicht zu Stande kommen tonnen. Ich 
lade daher die Herren dringend = heute Wer 3 uhr 
im Kapitelhauſe 19 FINDE ee 


30 a SER ne 
Präſident: ung et mal „ind. (billion 22 98 


Für den eiten eg für chriſtlche Kut bitte ich 
ban Witt von feigen die Güte zu Dan 5 reſerir en. 


tn, 71, 190 ni * 


Dtn N 11 191 d e 4 
den Witt 0 M1 np MA chin 10% 1 100 1% 
799 di Meine Kar va ui 50, dau 


0 20995 2 geſtern den Antrag vernommen, den ich zu 
ſtellen mir erlaubt habe: Er lautet: „Es möge die hohe Gene: 
ralverſammlung ꝛc. (Siehe gedruckte Anträge Nr. II. mn! 
Wir Muſiker nämlich ſind ſeit der letzten Generalverſamm⸗ 
lung in Innsbruck nicht unthätig geblieben. Wir haben einen 
Verein gegründet zur Förderung der heiligen Muſica und er 
zählt jetzt bereits gegen 500 Mitglieder. Wenn aber je das 
Wort gilt: Man muß die Stimmen nicht bloß zählen, ſondern 
auch wägen, ſo gilt es hier. Denn hinter mancher dieſer Stim⸗ 
men, ich meine hinter manchem Chormuſikdirektor ſteht eine Ka⸗ 
pelle von 30 bis 60 Sängern und Muſikern, von denen manche 
ſich durch ihre ausgezeichneten Leiſtungen durch ganz ne 
und weiterhin einen Ruf erworben haben, die durch ihre Direk⸗ 
toren mittelbar Mitglieder des Vereines ſind, weil ſie für die 
Zwecke desſelben arbeiten. Wir treten alſo in er wee 
ſchon jetzt reſpectabel auf. % 0 abi e ol eee all 


— 143 — 


Ao'ber, meine Herren! das iſt uns noch nicht genug; wir 
wollen noch mehr Mitglieder gewinnen und zwar eifrige und 
abferwilige Mitglieder. 1 bes = meinen el 5 
tellt. Zn 

Wenn ich aber nun will, daß eine hohe FERN 
lung den Cäcilienverein empfehle, ſo muß ich doch auch den 
Zweck und die Tendenz dieſes Vereines angeben. Der Zweck 
unſeres Vereins iſt: die katholiſche Kirchenmuſik zu fördern, alſo 
erſtens den Choral, 2. das kirchliche Volkslied, 3. das würdige 
Orgelſpiel, 4. die polyphone Geſangmuſik alter und neuer Zeit 
und endlich 5. die Inſtrumentalmuſik. Meine Herren, Sie ſehen 
daraus, wie ich glaube, daß wir gut katholiſch ſind, denn wir 
wollen nichts Anderes als die praktiſche Durchführung deſſen be⸗ 
joͤrdern, was die Kirche über die Muſik angeordy 11 hat. Zur 
Ausführung ihrer Beſchlüſſe braucht die Kirche Arbeiter, thätige 
Leute und als ſolche. Arbeiter wollen wir der Kirche, ſoweit wir 
Beruf und Geſchick dazu haben, dienen, alles nach dem Geiſte 
und dem Willen der Kirche. 00 denke alſo, unſere Richt, i 
keine ſchlechte. 

Aus unſerem Program mögen Sie auch ersehen, bob 
wir, wie man zu ſagen pflegt, nicht kirchlicher ſind, als die 
Kirche ſelbſt, nnd nicht fatholifcher. als der Papſt, daß wir nicht 
ſtrenger ſein wollen, als die kirchliche Geſetzgebung. Darum ge⸗ 
ſtatten wir der Inſtrumentalmuſik und dem deutſchen Kirchen⸗ 
liede gerne den Raum, den ihnen die Kirche ſelbſt geſtattet. Jede 
Thätigkeit für das ächte, kernige Kirchenlied und für die wahre 
ächt kirchliche Inſtrumentalmuſik iſt uns willkommen vom Her: 
zen und aufrichtig willkommen. Wir ſind, um gewiſſen Schlag⸗ 
wörtern die Spitze abzubrechen, keine Puritaner und ſchütten 
das Kind nicht mit dem Bade aus. Wir wollen für das feier⸗ 
liche Hochamt auch den feierlichen Pomp der Kirchenmuſik, aber 
Alles nur an der rechten Stelle und am rechten Platz. (Bravo!) 

Ferner liegt es in unſerem Programme, daß wir die chriſt⸗ 
liche „Kunſt“ — denn das chriſtliche Volkslied iſt im engeren 
Sinn kein Kunſtgeſang — daß wir die chriſtliche Kunſt in jeder 


* 


— A 


Weiſe fördern wollen, nicht bloß die ältere, ſondern auch die 
neuere, daß wir nicht bloß für, den Paläſtrinaſtyl, jenen gott⸗ 
begeiſterten Ausdruck religiöſer Tiefe und Innerlichkeit, die unſore 
Dome gebaut, eifern, ſondern daß wir vorwärts wollen und 
daß wir moderne und modernſte Mittel nicht verſchmähen, — 
wenn ſie nur der wahren katholiſchen Frömmigkeit und dem 
Geiſte der Kirche nicht widerſtreben. Wir wollen nicht allein 
bei, der bewunderungswürdigen Epoche der Kir chenmuſik „beim 
46. Jahrhundert ſtehen bleiben, wir wollen, wenn wir nur, die 
Kraft, dazu hätten nd uns, Gott einen nenen, modernen Par 
läſtring gäbe, eine noch glänzendere Epoche herbeiführen, als 
einſt die des 16. Jahrhunderts war. „ bi en en 


Br "Yeah, meine Herren! das ſind keine ganze Te 6 
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Kirche, wache l Tale je fange, lange Zeit als ren 5 


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man daf 0 ahne ene 15 1 e, we a. in ehe Alle, 


1 

und We, bl 
pol naeh, — Zulunſte weine Herren! ſollen, Sie 
herbeiführen helfen. Ich widerſpreche noch einmal dem Vorur⸗ 
theil, als ob Muſiklaien für uns nichts thun könnten. Sie kön⸗ 
nen ihre, Chorregenten, Muſiker, Sänger, veranlaſſen, daß ſie 
unſerm, Vereine beitreten, daß ſie für wahrhaft, katholiſche Kir⸗ 
cheumuſik wirken; ſie können auch unſere Muſilfeſte beſuchen, 
die einen, weſentlichen“ Theil unſeres Programmes bilden, uns 
* ihr Intereſſe, ihre Theilnahme allein 


— 


ſchon wird uns tragen. Denn, das war bisher das Uebel, 805 
die katholiſche Welt für hl. Tonkünſt viel zu, Wei Satzes, hes 
zeigt hat. An si. Marl 

Nun aber, meine Herren, möchte ich. beſonders die 
Hochwüärdigen Herren Pfarrer „auf, einen Punkt. ne 
ſam machen Die Sache bat; nämlich, auch eine praktif che B 
deutung. In Baden, iſt es den Lehrern, vom 23. April 1569 
an freigeftelft, den Organiſten⸗ und, Chorregentendienſt zu ‚Aber; 
nehmen oder abzugeben, Num haben bereits, die Meiſten, 115 daß 
ſie ihn nicht mehr, e Die, feinen. vielleicht, ich. A 
aufgebeſſert, werden, die anderen, weil, fie in und mit der, 5 
Nichts mehr zu ſchaffen haben wollen. Dadurch wird es kom⸗ 
men, daß von dieſer Zeit an Manche, vielleicht viele ‚Martin; 
chen jabrans jahrein kein Hochamt, mehr haben werden. Wie 
lang ein ſolcher Zuſtand anderswo und in ‚spegie, ‚bei, uns, in 
Bayern anf ſich warten läßt, will, ich nicht fallen aber ich 
proche als unmabggbliche, Meinung, aus, daß ec, gut, eis vor 
einer herannghenden Umgeſtaltung der Dinge nicht die Augen 
zu, ſchließen, sondern ihr im Voraus, zu begegnen und Vorſichts, 
waßregeln zu treffen. Und dieſe Vorſichtsmaßregeln, ſollen, in 
unſerem Vereine Er werden. Da hätten alſo die hochw, 
1 Bun 10 die rg Br zu I 


Sie ums ii of sohn a 1 5 Gm. u, 

ie auf 1 fig 5 
ii benz, ‚alle, dieſe ſind uns mit ihrem Rath, in unſerem Verein 
wi ommen. Eines wird unvermeidlich ſein, das glaube ich ſicher 
und feſt, die Kirche muß ſelbſt wieder die, Gründung von Mu⸗ 
fönlen, in die Pond, nehmen, , Ant dieſe Zeit wünſche ich her 
bei, die Zeit, wo die Nachfolger eines, e und Gchors 


Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 


— 146 — 


d. Gr. die Reform wieder ſelbſt in die Hand nehmen und hä 
tig eingreifen. (Bravo!) ai 
Nur ſo, meine Herren, iſt Heil für uns zu erwarten. 
Meine Herren, man wird über die Reform der Kirchen⸗ 
muſik ſagen, was man bei uns in Regensburg geſagt hat. Es 
iſt nur kurze Zeit her, daß mein Chor, dem ich vorſtehe, hy 
mirt wurde (es iſt nicht mein Verdienſt) man hat gejagt, es 
geht nicht, es kann nicht gehen, wird nicht gehen, und wird hi 
alle Ewigkeit nicht gehen — und ſiehe, es iſt gegangen, und 
geht, und geht beſſer als man geglaubt hat und als es ſchien, 
daß es gehen könnte, und es wird auch in Zukunft gehen. Und 
wenn man uns, meine Herren, und mir zuruft: „Bei uns, in 
meiner Stadt, in meinem Orte, ſind die Verhältniſſe fo, daß es 
nicht geht, ſo ſage ich Ihnen, es geht auch bei Ihnen; wir wol⸗ 
len einmal beſſer werden, wie wir geſtern Abend 4. haben, 
und es wird beſſer werden. (Beifall) el a WENN 
find Hebung und Förderung der katholischen aachen, 8 hi 
daß fie wieder wird, was fie war, ein Wiederhall jenes täuſend⸗ 
ſtimmigen Haltehujn, das von Engelſtimmen ertönt (laut der Apo⸗ 
calypſe), ein Wiederhall jenes gewaltig tönenden Amen gleich 
dem Donner der Waſſerfluthen und der Wogen, ein Wiederhall 
jener Lieder, die die Jungfrauen ſingen, die dem Lamme folgen; 
ein Wiederhall jener Geſänge, die einen Auguſtinus erſchütterten 
und zu Thraͤnen rührten. Wahrlich, meine Herren, wenn man 
auf das Unſägliche blickt, das ſür weltliche Muſik, und das Me 
nige, was für kirchliche Muſik im letzten Jahrhundert geleiſtet 
wurde, dann möchte man wohl der Worte des 136. Pſalms ge⸗ 
denken: An den Flüſſen Babylons ſaßen wir und weinten, als 
wir Sions gedachten, und unſere Harfen hingen wir an 5 
Weiden auf. Dann möchte man glauben, es ſei der Kirche je 
Harfe zerſchmettert worden, die ſie einſt aus der Flamme 12 
einſtürzenden Tempels zu Jeruſalem gerettet hat, und der fie hi 
herrliche Weiſen entlockt hat durch alle ahrhunderte (Leb 
Beiſall.) Darum iſt es jetzt Zeit, daß wir mit David, we 


- Bm - 


ſerm Pindar, Alkäus und Simonides, wie St. Hieronymus ihn 

nennt, rufen: Exsurge psalterium et abends enen dis 

luculo, psallam et can taboo. 

Hiln Wer i in dieſen Ruf einſtimmt, meine Herren, bei dem 

braucht unſer Verein keine Empfehlung weiter, er wird ihm auf 

diejer- Generalverſammlung eine Herzensangelegenheit werden 
auch nach 3 und für 55 N Beide Das na 
Gaul! (Beifall) band 16 


2 retten" | | 

it Jemand in der Versammlung, nn e den Antrag 
des 3 8 Ausſchuſſes, der ihnen oben vorgetragen worden iſt, das 
Wort zu ergreifen wünſcht? Wenn nicht, bitte ich, diejenigen, 
welche gegen, dieſen Autrag ſind, ſich zu erheben (Niemand er⸗ 
hebt ſich) der Antrag iſt einſtimmig angenommen. Herr Regens 
Moufang von Mainz wird die Güte haben, über We 
und 15 zu reſeriren. : 


17 


Hof n 7707 
‘ ‚1139 ’ 4 121 


Moufang: | | ? 

Meine Herren, das ee Ernie hat! in 505 Mein⸗ 
ung, daß für zwei Ausſchüſſe Stoff genug vorhanden wäre, den 
Ausſchuß U in zwei Sektionen getheilt, die beiden Sektionen 
aber haben für gut gefunden, ſich wieder in einen einzigen Aus⸗ 
ſchuß zu vereinigen, und da dieß alſo auf einem Sektionsbeſchluß 
beruht, ſo wird das Präſidium Nichts dagegen haben, wenn ich 
referire für den IV. Ausſchuß über Wiſſenſchaft und Preſſe. 
Präf. des Ausſchuſſes über Preſſe, Hr. Dr. Freitag, hat ſich in 
dieſer Weiſe auch mit mir verſtändigt, ſo daß über formelle Be⸗ 
handlu ung der Sache kein Anſtand ſein wird, Es lag zunächſt 
der im gedruckten Antragbogen mit Nr. XI. bezeichnete Antrag 
vor; welcher abzweckte, anzueifern, daß eine ſogengnnte als Ma⸗ 
nuſcript auszuſendende Journaliſten⸗ Correſpondenz ge rundet 
werde.“) Es ward in jehr eingehender Weiſe, oft d en hun. 
digen al des Ausſchuſſes über Zwertmäßigkeit, aber auch 
Mogli hit! er Gründung eines ſolchen Mießergänes e 


* De: Nr. 11 der gedruckten Anträge XI. 2. 
10* 


= Me 


und endlich über den Antrag ſelbſt, ſodann über einen zweiten 
vermittelnden Antrag abgeſtimmt. Ich habe die Ehre, denſelben 
Ihnen in Folgendem vorzutragen. Der Ausſchuß beantragt über 
den gedruckten Antrag von H. Lingens, der ſelbſt nicht perſönlich 
anweſend war, zur Tagesordnung überzugehen und zwar auls 
dem Grunde, weil eine ſolche handſchriftliche Zeitungs⸗Correſpon⸗ 
denz, wie ſie nach dem Antrage gegründet werden ſollte, nicht 
durchzuführen ſei. Es ward danach ein zweiter Antrag bera⸗ 
then, der dennoch die Gründung einer be e Zeitungs 8-Corre- 
ſpondenz empfehlen ſollte, aber auch darüber konnte del Aus⸗ 
ſchuß nicht ſchlüſſig werden, und schließlich hat man ſich dahin 
geeinigt, der Generalberſammlung Folgendes zur Beſchlußfa ung 
vorzutragen. Da die Generalverſammlung ſich außer Stand 
ſieht, dem Antrag auf Gründung einer Handſchritllchen Zeit⸗ 
ungs⸗ Correſpondenz, ſo wie er geſtellt und motivirt iſt, 1 
zugeben und denſelben nutzbringend zu e jo geht d ie en. 
Verſammlung zur Tagesordnung über. iſt alſo der 9 
Ausſchuß formulirte Antrag, der jetzt zur Be ſprechüng un 
ſchließlich zur Beſchlußfaſſung kommen ſoll. Ich itte alſo! ih 
hohe Präſtdium, die Discuſſion, wenn nötig, ö darüber in er⸗ 
iii un 8 g | 
Brafivent: ve sun, if nid. wie 
Ich frage, ob einer der Bil, me cken g das 
Wen zu ergreifen wünſcht. 1 0 
Es hat ſich Niemand gemeldet, ich bringe daher den A 
trag des Ausſchuſſes zur Abſtimmung. ER 
Moufang: Iſt es nöthig, daß ich den Shih wal 
vorleſe? (Mehrſtimmiges; Nein.) 
Moufang: (Liest noch einmal den tra), Da au Ge 
nerawerſarmmlung de. wie oben. r en - Pr a 
Pkäfident! eee re e, n 
Da ſich Nen z zum Wort gemeldet hal, bitte ich abzu⸗ 
Fa und bitte diejeni en, welche dagege find, die Hand d zu 
erheben. Es erhebt ſich den Ha der en it a 
angenommen. f 


— 149 — 


Moufang: Die Generalverſammlung; hat enen ma 
räume alſo dem 5. PAARE den 2 ya ein. 


Präſident: 

Der Vorſitzende des fünften Ausſchuſſes wird uns Bericht 
aden Hr. Frhr. von Wambolt wird die Güte BON, die 
Tribüne zu beſteigen. RR BR 4A 


Frhr. von Wam bolt: 


Hochanſehuliche Waſemmlung! 


Ich habe Ihnen einen nur ſehr kurzen Bericht zu erſtatten, 
einen faſt negativen. Als ſich der Ausſchuß geſtern vereinigte, 
wär die Betheiligung eine ſehr geringe. Um ½ 4 Uhr eröffnete 
— 25 Sitzung, wo NR dem Bureau zwei Ketonen anweſend 


+ ‘Jr 3 
* 


10 alle Mn: Fragen auf ſpötere Alsſchußſtzungen zu 
verſchieben und nur einige wenige Fragen zur Discuſſion zu 
ziehen, ſo daß der erſte Antrag, in deſſen Berathung wir ein⸗ 
treten, der im Verzeichniſſe unter Nr. 5 aufgenommene iſt. Ich 
erlaube mir, ihn der Generalverſammlung vorzuleſen. | 
V . Antrag wird verleſen.. , % „ 
Allseitig fand bei dieſem Antrag die Idee, die ihm zu 
Grunde liegt, die vollſtändigſte Billigung. Es wäre wirklich 
ſchön, wenn man Katholiken, die ihres Glaubens wegen zu leiden 
haben, unterſtützen könnte. Allein gegen die praktiſche Ausführ⸗ 
ung dieſes Antrages kamen von allen Anweſenden mit Aus⸗ 
nahme des Hrn. Antragſtellers Bedenken, und als nach längerer 
Debatte der Antrag geſtellt wurde, zur Abſtimmung zu ſchreiten, 
blieb der Hr. Antragſteller allein und der Ausſchuß hat damit 
beſchloſſen, den Antrag abzulehnen. Ich werde das Präſidium 
erſuchen, die Verſammlung zur Discuffion dieſer Frage veran⸗ 
laſſen zu wollen. 


drshpent 
Sie haben gehört, daß der ti); um den es ſich zur 


A 


handelt, abgelehnt iſt. Sie haben den Bericht und den Anſchluß 
des Ausſchuſſes, alſo die Ablehnung dieſes Antrages gehört. Ich 
frage, ob einer der Herren in dieſer Verſammlung für die Sache 
das Wort zu nehmen win] ſcht. au Ah Ae bittet 
um das Wort. KR 


a sh rd al 
Hr. Pfarrer Steinlein: gi ug line 


Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! g ar 
en In Ewigkeit. had, 
Hochanſehnliche Verſamm lung! 


Sie haben eben gehört, daß mein Antrag wohl im Princip 
von dem Ausſchuſſe gebilligt worden ift, jedoch aus is ſogenaunten 
Opportunitätsgründen abgelehnt wurde. ER wan 


Meine Herren! Ich. wäre ein ſchlechter Ebel, wenn ich 
nach dieſer Schlappe mein Schwert in die Scheide ſtecken würde 
(Bravo. Ich erlaube mir daher, das Schwert noch A 
zu schwingen und den Antrag des Näheren Ihnen zu em en 
pfehlen. en 

Friedrich II. von Preußen hat betäntitlch geſagt, um Krieg 
zu führen uuß man drei Dinge haben: 1. Geld, 2. Geld und 
3. Geld. Nun aber, meine Herren, führen wir einen. langen 
und heiligen Krieg, wir führen Krieg mit dem Unglauben, wir 
führen Krieg mit der falſchen Aufklärung, wir führen Krieg mit 
dem Staatsabſolutismus, Gewiß alſo bedürfen wir des Gabes 
und namentlich heutzutage wo das Geld leider die erſte Groß⸗ 
macht geworden iſt. Als vor cireg drei Jahren nicht we tig 
brave Katholiken Badens in hohe 2 genommen, worde n 
ſind, weil ſie ihrem, heldenmüthigen Erz iſchof f geſegneten und 
berühmten Andenkens, pflichtgemäß zur Seite geſtanden „find, 
(Bravo ), Nicht wahr, meine Herr n, wie ſchön, wie un 
wie außerordentlich gut und heilſam wäre es da geweſen, un 
wir eine ſolche Kaſſe, wie ich ſie beantragt, gehabt hätten, um 
dieſen armen, geplagten, verfolgten Leuten die Strafe zu bezah⸗ 
len, welche beiſpielsweiſe den enormen Betrag von 300 fl. er⸗ 


— 151 — 


reicht haben. Nicht wahr, wie ſchön, wie gut wäre es geweſen, 
wenn eine ſolche Kaſſe damals inpromptu geweſen wäre, um 
ſofort allen dieſen weiter unter die Arme zu greifen! Ich weiß 
nicht, meine Herren, was in dieſer Beziehung geſchehen iſt und 
wie viel. Ich bedauere nur das Eine, das ich geſtern Abend 
gehört habe, daß der edle und wackere Kämpfer für die katho⸗ 
liſche Sache, Herr Jacob Lindau hier nicht erſchienen iſt. Wir 
würden ſonſt von dieſem braven Mann noch ein Weiteres über 
den Vorgang vernommen haben. Ich habe mich bereits auf das 
Erſcheinen des Herrn Lindau an dieſer Stelle gefreut gehabt, 
aber ſoviel, meine Herren! ſteht feſt, daß der Kampf noch lange 
nicht am Ende iſt, ſoviel, meine Herren! ſteht bereits feſt, daß 
derſelbe ſogar weitere und die weiteſten Dimenſionen angenom⸗ 
men hat. Denn wie ſieht es nicht jetzt in Oeſterreich aus? 


Präf ident; 1 
Ich bitte den Herrn. Redner, ſich möglichſt 355 zu faſſen. 


Redner: Ich werde mich bemühen, dem Wunſche nachzu⸗ 
kommen. 


Mein Herz ſchlug in litten Schlägen, als geſtern Abend 
der edle herzliche Gruß uns gemeldet wurde. Ich habe mich 
gefreut, daß die Oeſterreicher entſchloſſen ſind, den Kampf, der 
über ſie hereingebrochen iſt, muthig durchzukämpfen. Allein es 
wird vorausſichtlich leider zu harten und ſchweren Kämpfen und 
Leiden kommen. Ich brauche Sie nicht darauf aufmerkſam zu 
machen, warum? Die Schulfrage und die Ehejachen bilden den 
Hanptgegenſtand der Streitigkeiten. Sie wiſſen, meine Herren, 
was der hl. Vater in ſeiner Allocution geſagt hat; er nennt die 
öſterreichiſchen Geſetze über Schule und Ehe abominabiles le- 
ges. Meine Herren! Die jetzige öſterreichiſche Regierung ſcheint 
das preußiſche Landrecht gründlich ſtudirt zu haben ( Heiterkeit.) 
namentlich in Bezug auf Ehe; was bei uns in Preußen na⸗ 
mentlich am Rhein längſt ein überwundener Standpunkt iſt, 
das ſcheint man ſich jetzt in Oeſterreich als Ideal erkoren zu 


= n 


haben. Cache). Da heißt es unter anderm: su eimiſchten, 
Ehen folgen die Söhne der Religion des Vaters, wa rend die 
hr‘ der Relgion der Mutter folgen. Hätte lar. un nicht 
wenigſtens die Vereinbarung der Ehecottrahenten dae 
dann würde ich am Ende gegen dieſe geſetzliche Beſtimmun⸗ we z 
ni zu erinnern haben. Es wäre ordentlichen Blautl. leuten 
nigſtens die Möͤglichteit gegeben, an dieſer furchtbaren er 
Beſtimmung ſich vorbei zu arbeiten. Nun aber ſagt die 8 er⸗ 
reichiſche Regierung weiter, alle Eheverträge in dieſer Bezleh ug 
ſind Null und nichtig; daraus ſehen Sie alſo, meine * 8 
daß der heilige Vater vollkommen Recht habe, wenn er 2 fa 
abominabiles leges Es wird alſo Lortlsſichlch A 

und ſchweren Köpfen und Leiden komen. Sollen wir 1152 
jetzt machen, wie wir es gemacht haben, als die badiſche Frage 
ausgebrochen iſt? Sollen wir dieſen Kämpfen, und Leiden un⸗ 
vorbereitet entgegenziehen? Ich Nuke nein. Meine Herren! 
Ich denke die Sache, die in Oeſterteich gekämpft wird katholiſcher⸗ 
ſeits, iſt auch unſere Sache, ich denke, wir ſind für die Ange⸗ 
legenheiten der katholiſchen Kirche auch in Oeſterrele "mit den 
öſterreichiſchen Katholiken ſolidariſch Gott dem Herrn verant⸗ 
wortlich. (Bravo!) und darum, meine Herren! um die⸗ 
ſen Leiden, dieſen Kämpfen der braven öſterreichiſchen Katholi⸗ 
ken nicht ſunhrbertitet nicht ganz unvorbereitet, namentlich 
auch in finanzieller Deich nicht unvorbereitet kntgezeil zu 
gehen, habe ich den Antrag geſtellt. Meine Herren! Allerdings 
bedauere ich ſehr, daß an ünſere Börſe heutzutage außerordent⸗ 
lich viele Anſprüche gemacht werden. Es iſt wahr, aber es iſt 
ebenſo wahr, daß die katholiſche Charitas zuttefſchöpfuch und 
unermüdet iſt. Die oben erwähnten vielſeitigen Anſprüche aber 
ſind namentlich der Haupteinwand geweſen, der mir geſtern im 
Ausſchuß entgegen geſtellt wurde. Allein ich frage Sie, meine 
Herren! wenn Sie mir zugeben, daß mein Antrag im Princip 
recht und billig und löblich iſt, dann frage ich Sie, meine Her⸗ 
ren, ob Sie zur Ausführung dieſes ſchönen und ptattiſchen Ge⸗ 
dankens nicht noch einmal ein Paar Gulden mehr in der Taſche 


= Me 


haben. Ich meine, trotz aller Anforderungen müßte die Aus⸗ 
e dieſes Gedankens keine Schwierigkeit haben. 11 


Meine Herren! Die Fürſten haben heutzutage ihre Heere 
reorganiſtrt, ich denke es iſt hohe Zeit, daß unſere katholiſchen 
chriſtlichen Streitkräfte reorganiſirt werden; und dieſe Reorgani⸗ 
ſation der katholiſchen Streitkräfte thut namlich Roth, in un⸗ 
ſerem armen uns theoretiſchen Deutſchland. 


Meine Herren! wenn ich dieſen Gedanken in rl 
oder Frankreich auf's 5 Tapet gebracht hätte, jo hätte es zur Aus⸗ 
führung Hi Gedankens ſo vieler Worte nicht, beruft, denn 
wir Deutſche, wenn irgend e ein guter Gedanke aufs Tapet ge⸗ 
bracht wird, fragen erſt: Aber um Gotteswillen, wie, warum 
und wozu u. ſ. w. oder um mit dem Berliner zu ehen; er 
jinge wohl, aber es jeht nich.“ | Be 

Meine Herren! ſchauen Sie nur her auf die kräftige und 
ſchlaue Organiſation unſerer, Feinde: ſie gebieten bekanntlich über 
reichliche Mittel, ſie gebieten über die Preſſe, ſie ſind vertreten 
in den Volks⸗ und Ständeverſammlungen, und es. ſtehen. mächtige 
und, einflußreiche Leute ihnen zur Seite. Und wir, ach wie ſchwach, 
wie erbärmlich iſt bis dato unſere Organiſation! Es werden Ihnen 
behufs kräftiger Organisation nämlich in der Generalverſammlung 
noch die nöthigen Anträge, namentlich auch ein Antrag von mir 
gei. ellt werden. Ich weiß nicht, ob ich zur Empfehlung. des⸗ 
ſelben das Wort ergreifen, werde, weil derſelbe lau, mit 
dem eines andern Mh conincidirt. 


Präſident: 


Ich bitte den Herrn Redner wegen der; vorgeſchrittenen 
Zeit, nicht zu weit von ſeinem Thema abzuſchweifen. 


en 
1 


Ich füge, meine Herren! ermannen wir uns endlich, rüsten 
wir uns aus, ſeien wir opferwillig für die Unſrigen, namentlich 
für die für unſeren Glauben Leidenden. Denn, meine Herren! 
wenn wir ſo kämpfen, wenn wir kein erlaubtes Mittel ver⸗ 


— 154 — 


ſchmähen, was im Kampfe uns nothwendig ſein wird, dann 
meine Herren! wird der Sieg für unſere Sache nicht ausbleiben. 
Wohl weiß ich zwar, daß unſere heilige Kirche die bevorſtehenden 
traurigen Kämpfe, wie alle übrigen Kämpfe ſieg⸗ und glorreich 
durchkämpfen wird. Allein, ich weiß ebenſo, daß wir keine gut 
gearteten und brapen Söhne dieſer heiligen Mutter ſein würden, 
wenn wir ihre Mühen und Leiden nicht nach Kräften erleichtern 
wollten, 25 

Meine Herren! Ergreifen wir die Waffen und kämpfen 
wir männlich und kämpfen wir ſiegreich, dann, meine Herren, 
werden die Pforten der Hölle ſchließlich zuſammenſtürzen, wie 
auf dem Poſaunenſchall der e die Mauern SR 


Präſident: a rn "It BR 
Iſt keiner der Ber da, der das Wort echriifen wille 0 
bitte den Hrn. BE ig des e 10 be 


Berichterſtatter Hr. v. Bambolt: 


isbn 


Hochanſehnliche Verſammlung! | 
Nachdem ſchon mehrfach vom hohen Präſidium auf die 
vorgeſchrittene Zeit aufmerkſam gemacht worden iſt, ſo 8 ich 
mich beellen und Sie in möglichft kurzen Worten gle ich auf 
einen wichtigen Punkt des anerkennenswerthen Autrags auf⸗ 
merkſam machen, der ſich von Haus aus dem Antrag widerſetzt 
Eine frühere Generalverſammlung hat den Beſchluß gefaßt, daß 
auf katholiſchen Generalverſammlungen keine Geldſammlungen 
stattfinden ſollten, und dieſer Antrag ſetzt gleich voraus, daß jetzt 
eine Sammlung ſtattfinden ſolle. Außerdem komme ich noch ein 
Mal darauf zurück, was ich eben gejagt habe. Der Gedanke, 
der dem Antrage zu Grunde liegt, iſt. wirklich beſonders aner⸗ 
kennenswerth und ſchön, aber praktiſch wird er ſich nicht be⸗ 
währen; ſolange man nicht auf Individuen, auf einzelne Fälle 
hinweiſen kann, wird man ſehr wenig Geld einnehmen und ich 
glaube, es wird keine erfreuliche Thatſache ſein, wenn die hohe 
Verſammlung heute einen Beſchluß faſſen würde, von dem man 


— 85 — 


faſt mit Beſtimmtheit vorausſagen kann, daß er im Sande ver⸗ 
laufen wird. Es werden Sammlungen veranſtaltet werden, die 
doch ſehr wenig Geld eintragen, und mit denen man nicht das 
ae Zieh n wird. Dies 7170 meine 1 Worte. 


Präſtdent⸗ 


Es iſt in allen Verhandlungen Sitte, daß der Ausschuß 
teferitt, darnach jedes Mitglied der Verſammlung das Wort er⸗ 
greifen kann, dann noch einmal der Referent ſpricht, und zum 
Schluß die Abſtimmung folgt. Der Antrag iſt ihnen bekannt, 
meine Herren! Ich ſtelle dieſen Ausſchußantrag zur Abſtimmung 
und bitte alſo diejenigen Herren, welche gegen den Antrag des 
Ausſchuſſes ſind, die Hände zu erheben. er 

Durch große Majorität angenommen. 

Ich bltte den Hrn. Referenten Pelle. 


Referent: u). 

Es war der Antrag VI beseelt von 9 5 Negierungsrath 
Volk in Erfurt: (Keil). Cel , 69.) 15 
Auf Antrag des Schriftführers des Ausſchuſſes haben wir 
dieſen Antrag dahin umgeändert, daß, da das Buch bekannter— 
maßen viel Gutes enthält, es hier in der Verſammlung zur 
Leſung empfohlen werde und ich entledige mich hiemit dieſes 
ee der Commiſſion Es iſt alſo: (Titel vollſtändig) „Die 

Rundſchau und Kritik über die Wirkſamkeit der letzten fünf 
Generalverſammlungen“ ein e e Buch ke Anſicht des 
Ausſchuſſes. 

Die weiteren Gegenstände, die bt Badu gen des Aus⸗ 
ſchuſſes vorliegen, ſind die Anträge IV und XIV, die wir ihrer 
Zuſammengehörigkeit halber auch zuſammen behandeln wollen; 
und das wird die Aufgabe ſein der heute nachmittägigen Sitz⸗ 
ung, und indem ich die Verſammlung auf die hohe Wichtigkeit 
der heutigen Nachmittagsverſammlung hinweiſe, erlaube ich mir, 
zu recht zahlreichem Beſuche einzuladen. Für morgen im Aus⸗ 
ſchuſſe ſind in Ausſicht genommen Berathungen über die Frage, 


er 


wo die nächſte Katholikenverſammlung abzuhalten ſein wird. Es 
werden, glaub ich, noch einige Anträge in dieſem Sinne geſtellt 
werden und es wäre ſehr wünſchenswerth, daß bis morgen die 
Meldungen derjenigen Städte, die ſo freundlich ſind, zur Auf⸗ 
nahme der nächſten Generalverſammlung ſich e einge⸗ 
bracht würden. 1 
Ein letzter Gegenſtand meiner Berichterfiattung: iſt der 
Antrag XV. Wir haben ihn im Ausſchuſſe beſprochen und ge⸗ 
funden, daß das Object, welches er behandelt, eher in den Aus⸗ 
ſchuß für Charitas und Miſſionen gehört. Ich erlaube mir 
deßhalb, das hohe Präſidium zu bitten, dieſen Antrag in einen 


der beiden genannten . zu N In lig zun 
| sch uche 
Präſident: ER Ä 
So verweiſe ich ihn in den Geh für Wiſſtonen. 
Referent: 


Gelobt ſei Jeſus 1 Gn Cuigtelt) 


1 2 

Präffbent⸗ 7555 Y) ut ui 116 
5 Hohe Verſammlung! nur noch einige wenige Augenblicke! 
Es iſt ein ſehr erfreuliches Schreiben von einem italieniſchen 
Jünglingsverein der Generalverſammlung „ es n 


Hrn. Regens Kirchner, die 1 au a 


‚age Kircher, 


0 Meine Herren! 

Die Kirche hat zu allen Zeiten ihre Schmerze güne 12 
habt und in unſern Tagen fehlen dieſelben ebenfalls nicht. Das 
Schmerzenskind aber, das dem Herzen der Kirche am meiſten 
Trauer verurſacht, iſt jenes Land und jenes Volk, für das wir 
Alle Liebe, Theilnahme und begeiſtertes Intereſſe haben, jenes 
Land, das die Wiege unſerer Wiſſenſchaften, wer 0 
unſeret Künſte iſt, es iſt Italien. 1150 
| Die Staatsdoktoren und die Staatschirurhen wollt dieses 
Schmerzenskind dadurch heilen, daß ſie ihm Hände und Füße 


- mM - 


amputirten. Sie haben ihm die Klöſter und die kirchlichen Ges 
noſſenſchaften weggeſchnitten und geſagt: Jetzt ſoll die Kirche in 
Italien zu gehen verſuchen, und ſie haben die geiſtlichen Ge⸗ 
bebe auf die ee deſetzt ai . Dan 5 Nie 
wehren. Ker 

Es bord Ihnen Sekt! kei) aß man um Gliedern bet 
geiſtlichen Häuſer und der Orden als Entſchädigung für Alles, 
was man ihnen geraubt hat, jedem einzelnen Mitglied eine täg⸗ 
liche Penſion von 14 bis 20 Centimes gegeben hat, das iſt 
ſechs Kreuzer für den Tag, (Heiterkeit) und nebſtdem arbeitet 
die ganze dämoniſche Klicue daran, die Jugend vom Grunde 
aus zu verderben. Einige Beiſpiele der Art werden Ihnen 
ſchon bekannt jeiit Es kommt in den Schulen der Knaben und 
Jünglinge, ja ſelbſt der Mädchen, die Lehre vor, ich wage es 
kaum auszuſprechen, daß die Unzucht die Blüthe des menſchlichen 
Lebens ſei. Ein Freund aus Italien, der bei dieſer Generalver⸗ 
ſammlung unter uns weilt, hat mir ſo eben erzählt, daß der 
Präfekt einer großen Stadt ſeinen Kindern, größeren und klei⸗ 
neren, einen erkärten Atheiſten als Erzieher in's Haus ge⸗ 
geben hat. Der brave Mann hat es jedoch nicht unterlaſſen, 
ihnen nebenbei einen eifrigen Prieſter als Religionslehrer zu 
geben, wahrſcheinlich, damit ſie ſich allſeitig ausbilden. (Heiter⸗ 
keit.) Sie wiſſen, welche furchtbaren Ereigniſſe, welche Sacri— 
legien, welcher Hohn mit dem Allerheiligſten getrieben worden 
iſt, und die Werkzeuge hiezu, das war die von den Logenmännern 
verführte und verderbte Jugend. Meine Zunge ſträubt ſich zu 
ſagen, was in dieſer Beziehung geleiſtet worden iſt. Man hat 
das Allerheiligſte nicht einmal und nicht in der Aufregung, 
ſondern mit Vorbedacht geraubt, mit Füßen getreten und an 
Orte ausgeſchüttet, die man in einer anſtändigen Geſellſchaft 
nicht einmal nennt. Man hat abſichtlich Todſünden begangen 
und von der Todſünde, von dem Hauſe der 5 1 man 
öffentlich zur Kommunion gegangen, und Aehnliches. 
So alſo hat man dieſes Schmerzenskind Italien behatdelt 
Hände und Füße hat es an mehr; aber dennoch lebt es, denn 


— 158 — 


es hat noch ſein altes Haupt und ſein altes Herz, und das 
Haupt Italiens iſt der Vater der Chriſtenheit, der ſein erſtge⸗ 
bornes Kind zärtlich liebt, und das Herz Italiens iſt ſein herr⸗ 
licher Episcopat, der noch nie gewankt hat, und deswegen iſt das 
gute Volk, die weit überwiegende Anzahl, welche das katholiſche 
Volk iſt, nicht entmuthigt, und ich könnte eine ganze Menge von 
Beiſpielen aufzählen, in welchen der Opfermuth des geknechteten 
Italiens für die heilige katholiſche Sache ſich glänzend bewährt 
hat. Der Peterspfennig liefert ſo großartige Beiträge, daß Italien 
das zweite Land nach Frankreich in dieſer Beziehung iſt. Vor 
den Thoren Roms Mentana und bei war es die Blüthe der 

katholiſchen Jugend, die für den heiligen Stuhl mit den übrigen 
Nationen ihr Blut vergoß. Und nun in dieſem Jahre hat ſich 
ein Verein gebildet, ein Verein von edlen Jünglingen, welche 
öffentlich auftreten wollen für die Sache des heiligen Vaters. 
Er nennt ſich den Verein der katholiſchen Jugend Italiens, Es 
gehört ein großartiger Muth dazu in den Verhältniſſen, Italiens, 
wo ſich die Regierungen und Revolutionen verbündet haben, 
um öffentlich aufzutreten und zu proteſtiren, daß das, was ge⸗ 
ſchieht, nicht der Wille der Katholiken iſt, und dieſe Proteſtation 
haben die Jünglinge der katholiſchen Vereine Italiens übernom⸗ 
3 * sg iſt in den Herdeſondlen den 2 


120 = Gebet, myindihuut che 19 100 IS (151 
U, That, Han 199 1 \ „ TI: 41 ‚mins 
AU, Orlet, 5 AR i aun A 


51. Gebet. Die Zünglinge dice Vereines eben p vor Allem durch 
gemeinſames Gebet, durch innige, Theilnahme an dem Cultus der 
Kirche, durch öffentliche Bezeugung ihres Glaubens, Beteiligung 
0 allen DHRHNIAH: der Kirche ein Zeugniß Adee zb 
An wg .. isn. ni ul non a tec Strlz 
1 5 That. Sie haben ſich entſchloſſen, die Sach des heil. 
Valers 7 und ich muß ſchon bemerken, daß in Italien unter 
Jünglingen Leute von 16 bis 30, Jahren, verſanden wetden 
müſſen. — mit allen erlaubten Mitteln durch Preſſe, Unterricht 
des Voltes, durch Verſammlungen das Volk zu gewinnen, ‚end; 


- MM - 


lich durch Opfer, durch Unterſtützungen, durch Beiträge und 

-perſönliche Opfer, indem ſie bereit ſind für die größte Sache 
der Welt ſelbſt ihr Blut zu vergießen. Dieſer Verein, meine 
Herren! dieſer Verein edler Jünglinge Italiens hat ſich an die 
Generalverſammlung in Bamberg gewendet und, wenn Sie mir 
es erlauben, ſo will ich das e das. en an „ung ae 
. verliemsin ion Yan 


wen Thnckonifehtiäne 

Ich glaube, aß die Generaverfommbung konn WR a 
Sieben hören wird. 

Wurde auf Wunſch ker ehe iind einer von Hrn 
bo Kirchner gemachten Ueberſetzung en | 
ee Der eee Text lautet: On 
5 % Societa ! %% 01 9 
10 della Manie 91915 
vn ‚G@ioventu Cattolica in Halımingıgt oo 
mil Bensiglio Superiore sirktasip eh rin 509 

Reg. al N. 89 gag omi (10 el) 

RKisp. al N. 111 001 

LTandetur Jesus Christus | 
in nenn. 


Una ehe per Fltaliaz ecco quanto i membri 
della novella Società della Gioventù Cattolica Italiana 
chiedono ai loro Fratelli cattoliei di Allemagna riuniti in 
generale adunanza a Bamberga. 

Si; nella lietezza e nella gioia dicotesta magnifica festa 
farriglia non dimenticatel’infelice patria nostra afflitta da tante 
sciagure: una preghiera pei giovani cattolici d'Italia che 
eposti al rigore della persecuzione attendono dai loro Fra- 
telli in Jesu Cristo conforto, consiglio ed aiuto per perseve- 
rare nella lotta che hanno intrapresa a difendere la Reli- 
gione e la Cattedra immortale di S. Pietro a cui hanno 
consacrata interamente la vita. 


u 


Lua speranza che la S. V. si piacerà dipartecipare all 
Assemblea il programma e, je; statꝛito della nostra Societa 
eolla, Lettera ehe il S. Padre Pio IX. sie degnato indi- 
rizzare à questo Consiglio Superiore, e che, unitamente 
alla presente le spediamo, ne riempie di giubilo : 
La parola del Sommo Pontiſice ha scosso jicuori ge- 
nerosi della nostra giovantù Cattolica, e mentre si aeceu- 
mulano sul capo d'Italia ogni sorta di sventure per opera 
dei figliuoli di Belial si è con viva gioid che vediamo 
sorgere nelle città pi cospieue della Penisola e formas! 
Circoli di giovani che colla preghiera, Vasione ed il saeri- 
fieio. si studiano di opporre un argine alla piena dei mali 
che ci trascingz f νπννν¹ενονον,Z rn hr ne 

Noi vorremmo vedere Italia cattolica devotu al Pon- 
tiſice esclre vittoriosa dalle lotte presenti, e noi per questa 
santa causa pugneremo sempre fino alla morte e se non 
potremo interamente abbattere a destra ed a sinistra 
colle armi della giustizia i nemici del nome:veristiano 
(Lett. Pont) eistaremo paghi di averlo o$ato. =». 

Intanto un saluto fraterno ai Cattolici di Allemagna 
che ei danno si luminosi er valore. 

9938 . 
Di Lei Br, Pre NE 

Bologna, 22. Age 1868: a 0% Frog, un 


1181 si} 301 the 13 JbDiggvol * * oA Bi isvon gl 3b 
i iini usa Der gp Berl e Fratello in. 8 
‚Bei Je) 114 ei ii iin ale 1191128 2 


lag noiling att siegionih wir „‚Dottor, Gion. Aequaderni 
aa abe aan eingagilslarl: ‚Erasidentg- nos silgirust 
la gilailb inilostsn 0% Ag get kuk essa 
Imo r. Presidente eng eh arogiı Is agel 
e e e ond ate) ng ui Ille 
s „di, Germania, | D ini omasıl- 51a wilol allen Be 
ae. ins 8 . Bamberga, Fibo nl 9 i,, 


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— 461 — 


Die deutſche Wee en utet z wire zun sarah uz 


Verein n wee dun us 540 
e 1 Jugend. vi D ce nofft 2 


ec 3 e 
in aeternum. ee 8 de 


115 er Gebet für. Jialien; das iſte, worum die . Milglieher 
des neugegründeten Vereines der katholiſchen Jugend Italiens 
ihre katholiſchen Brüder in e, die zu Bamberg bei der 
Generalverſammlung tagen, bitten. Ja, in der Freude dieſes 
herrlichen Familienfeſtes vergeſſet nicht unſey, von ſo großen 
Unfällen bedrängtes, unglückliches Vaterland; ein Gebet für die 
katholiſchen Jünglinge Italiens, die der Härte der Verfolgung 
blosgeſtellt, von ihren Brüdern in Jeſu Chriſto Troſt, Rath und 
Hülfe erwarten, um in dem Kampfe auszuharren, den ſie zur 
Vertheidigung der Religion und des unſterblichen Sitzes des 
heil. Petrus unternommen haben, dem ſie ihr Leben ohne Vor⸗ 
— weihten. 
Die Hoffnung, daß Ew. Hochwoblgeboren der General⸗ 
verſammlung das Programm und die Statuten unſeres 
Vereines nebſt dem Schreiben, welches der heil! Vater Pius IX. 
an dieſe Vorſtandſchaft zu richten geruht hat, und welches wir 
Ihnen zugleich mit Gehenwätligem gg Mita baer 
erfüllt uns mit Jubel. 
Das Wort des Hohenprieſters hat die edlen Gers un⸗ 
ſerer katholiſchen Jugend ergriffen, und während ſich auf das 
Haupt Italiens jede Art des Unheils durch das Werk der Söhne 
Belials häuft, ſehen wir mit lebhafter Freude in den vornehm⸗ 
ſten Städten der Halbinſel Cirkel von Jünglingen ſich bilden, 
die mit Gebet, That und Opfer ſich bemühen, dem Ueber⸗ 
maß der Uebel, die uns bedrängen, einen Damm entgegenzu⸗ 
8 

Wir wünſchen das katholiſche und au Papſte ergebene 


Juen ſiegreich aus den gegenwärtigen. Kämpfen hervorgehen 
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 11 


— 162 = 


zu ſehen, und wir werden ſtets für dieſe heilige Sache bis zum 
Tode kämpfen, und können wir auch nicht vollſtändig mit den 
Waffen der Gerechtigkeit die Feinde desſchriſtlichen 
Namens zur Rechten und zur Linken nie derkämpfen 
(Brief des heiligen Vaters) re werden wir doch zufrieden fein, 
es gewagt zu haben. n 

Indeſſen einen an an bee Katholiken Deutſch⸗ 
lands, welche uns 5 05 leuchtende Beiſpiele ch christlicher Stärke 


geben. e SEO r en De 

ein Inn Ihr tt ade tel: 701 

5 1 ergeben Diener und rüber“ 
1 Een 22 A 1868. uin Chriſto 
5 r. Gio v. i 

ds 9 ae Ara Vorſtand. nacht ilagl; 

an it Herz o, Alfons mi Sen. 
den hochwohlgeb⸗ Hrn. been i e eee SR 
der Katholiken⸗Verſammlunn gk 
ODieutſchlands zu Bamberg 
I Gt Hod 


„Das ſind, meine Herren! die Worte des wahrhaft jungen 
Jlallens, des katholiſchen Italiens und dieſes jung aufblühende 
Italien, das ſollen wir mit unſerem Gebete, mit unſerer Theil⸗ 
nahme, mit unſerer Liebe unterſtützen. Etwas Anderes wird 
nicht verlangt. Es kann die Zeit kommen, wo auch wir uns 
vielleicht freuen, daß unſere Söhne, daß unſere Jünglinge ſich 
für die bedrohte Sache der heiligen Kirche erheben wie dieſe; 
deshalb glaube ich, iſt es unſere Pflicht, unſere Gefühle, 3 
Theilnahme, unſere Liebe dieſem edlen Vereine auszudrücken, da⸗ 
mit ſie muthig und entſchloſſen auf dem begonnenen Wege fort- 
wandeln und freudig auch mit uns für alle Zukunft ſprechen: 
„Alles für die heilige Fee Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! 
reh, in i ene an e e md A 


Präſident: 
Ich glaube, die hohe Verſammlung wird einverſtanden fein, 


daß das eben verleſene Schreiben auch den fienographiſchen 


sl 911 


— 163 — 


Berichten, die über die Verſammlung er werden, 
beigefügt werde, (Stimmen: Jawohl.) | 

Ich habe noch mitzutheilen ein Schreiben von. Pa katho⸗ 
liſchen Geſellſchaft in Elberfeld, ein Telegramm vom katholiſchen 
Vereine in Wiedenbrück, ferner, daß um 3 Uhr Nachmittags in 
dem hieſigen Prieſterſeminar die Mitglieder der academiſchen 
Vereine, zwiſchen 2 und 3 Uhr die des en e 
Vereines im Geſellenhauſe ſich verſammeln werden. 


Ich erkläre die ee geſchloſſ ene 50 e fir ge⸗ 
ſchloſſen. | 
Gelobt ſei Jeſus chriſtts l Bi 


N > 
174147 


XV. 


Zweite öffentliche Generalverfanmlung 


Dienſtag Abends 7 Uhr. 


„Generalriker Dr. Schult: 


ger 8. Uhr wird in der Kirche zu St. Michael eine 
ſolenne Meſſe am Grabe des Apoſtels der Pommern und achten 
Biſchofs von Bamberg, St. Otto, gefeiert, worauf ein gefeierter 
geiſtlicher Redner der „Generglverſammlung eine Predigt für Su 
Volk halten wird, 
Alle verehrten Herren der RR en werden 
. zu erſcheinen 1 5 958 Otte die ha ‚gu 1155 | 


erh 1147 5 


ä 8 Ich erkläre die zweite Brite Seursfirfunnting in 
eröffnet, Er) RE sie sit 8. 
11* 


— 164 — 


Gelobt ſei Jeſus Chriſtus s: 


00 habe der hohen Verſammlung die freudige Mittheilung 
zu machen, daß ein Würdenträger der heiligen Kirche Monsig- 
nore Nardi, Uditore di Rota, ſich heute Abend in unſerer 
Mitte befindet und uns mit ſeiner Gegenwart beehrt. Derſelbe 
auf einer Reiſe in Deutſchland befindlich, iſt zufolge ſpezieller 
ſchriftlicher Weiſung des heil. Vaters auf der XIX. Geoeralver⸗ 
ſammlung dahier erſchienen. (Allgemeines Bravo 9 7 


Die Reihe der Redner wird eröfe vu | den Freiherrn 
von Andlaw. (Bec Hoch!) 70 
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! 
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof! 
Hochwürdiger Herr Prälat! 
Hochanſehnliche Verſammlung! 
Geliebte kathekiſche Freunde! 


Vor Allem liegt mir ob, an dieſer Stelle den Dank dafür 
auszuſprechen, daß man das kleine Land Baden ſo hoch von 
Seite des verehrlichen Comité von Bamberg und dieſer hohen 
Verſammlung beehrt hat, daß zwei Männer dieſes Landes zu 
der Ehre des Präſidiums berufen worden ſind. (Bravo!) Ich 
erkenne hierin Ihre aus ſo langen Jahren bekannte Sympathie 
für unſer Land, für das oft beſcheidene, aber doch conſequente 
Streben der Katholiken dieſes Landes. Wenn ich an dieſer Stelle 
gegen Abſicht erſcheine, ſo hat dies ſeinen Grund in dem für 
mich ſehr betrübenden Anlaß, daß mein lieber Freund, Herr 
Jakob Lindau, der ſo große Verdienſte für die Sache der 
katholiſchen Kirche ſich bei uns erworben hat, die auch ganz 
Deutſchland anerkennt, durch ‚Krankheit verhindert war, dieſe 
Stelle einzunehmen, an welcher Stelle nun zu ſprechen ich ge⸗ 
wiſſermaßen mich verpflichtet fühle. Sie würden eine jugendlichere 
und beſſere Kraft gehört haben; nehmen Sie den Willen meiner⸗ 
ſeits für die IR (Bravo ) Juni 


— 165 — 


Wir waren vor Jahreslauf in der herrlichen Hauptſtadt 
Tyrols verſammelt. Ich hatte die Ehre, vor jener erhabenen 
Verſammlung die Bitte auszuſprechen: es möchten die Mitglieder 
eingedenk ſein in ihren Gebeten unſeres greiſen Erzbiſchofes 
Hermann und unſerer Katholiken in dem vielgeprüften Lande 
Baden. Ich habe die Maria von Mörl gebeten, ihre Stimme 
zu erheben für den greiſen Hirten und das badiſche Volk. Es 
waren gewiſſermaſſen die letzten Tage ihres irdiſchen Wirkens. 
Daß das Gebet der Verſammlung, daß das Gebet dieſer Heiligen, 
— es wird der Ausdruck mir vorläufig erlaubt ſein — nicht un⸗ 
wirkſam an uns vorübergcezogen, das hat eine merkwürdige That⸗ 
ſache gezeigt. Sie erlauben mir, in kurzen Zügen Sie an das 
Sterbebett dieſes unvergeßlichen Heldengreiſes zu führen. In 
zahlreichen Schriften iſt dieſer Gegenſtand bereits ausgeführt. 
Ich folge aber dem Drange meines Herzens, wenn ich in wenigen 
Worten das beinahe Wunderbare ſchildere, was mit ihm, dieſem 
erlauchten Lehrer, vorgegangen iſt. Lange Jahre kämpfte be⸗ 
kanntlich der Glaubensheld nach Pflicht und über Pflicht; das 
eifrigſte Streben ſeiner alten Lebensjahre ging dahin, einen wür⸗ 
digen Nachfolger, einen Geſalbten des Herrn, womöglich mit 
der biſchöflichen Würde in ſeiner Nachfolge zu ſichern. Es war 
ihm nicht vergönnt, laſſen Sie mich darüber hinweggehen. Aber 
die Liebe Gottes trat ſelbſt für ihn ein; er feierte ſein 25jähriges 
biſchöfliches Jubiläum, nachdem er bereits 73 Jahre alt den 
erzbiſchöflichen Stuhl beſtiegen hatte. Er erſchien noch in der 
Mitte ſeiner biſchöflichen Mitbrüder und ſeiner Mitarbeiter; er 
ſprach noch Worte der Erbauung mit jener Kraft, wie ſie ſeinem 
hohen Alter kaum mehr innezuwohnen ſchien. Der Mann ſeiner 
Wahl wurde ſodann mit dem Scharfblick, den der heilige Geiſt 
offenbar geleitet hat, von ihm ſelbſt noch eingeſetzt, damit der 
Hirtenſtab nicht falle, damit er aufrecht ſtehe auf dem Boden 
Badens. Die Feier der Conſecration des hochwürdigſten Herrn 
Lothar Kübel war vollendet, der Oſtertag brach an. Der 
ehrwürdige Greis brachte noch an dem Oſtertag das 5 
Opfer dar. 


— 166 — 


Aber die Anſtrengungen der Faſtenzeit hatten ſeine Kräfte, 
beinahe unkenntlich dem Auge eines Dritten, doch geſchwächt. 
Am Abeude des Tages von Oſtern, an welchem er das heilige 
Opfer dargebracht, erkrankte er und an dem folgenden Tag war 
der 95jährige Greis eine Leiche. Auf jenem Grabe ruhen ſtets 
Kränze der Erinnerungen. In den Herzen des katholiſchen Volkes 
aber aa) er ſich ein. ee ER das nicht erloſchen 
ech focht 1 eie nc 
5% Die Wempe we enn haben deßhalb nicht aufge⸗ 
hört, im Gegentheil, ſie ſteigern ſich mehr und mehr. Es iſt 
aber nicht der Kampf, den die Kirche Gottes jeweils fürchtet, 
es giſt blos die Abweſenheit des Kampfes, der ſie wirklich be⸗ 
droht. So hier. Ich werde nicht in die einzelnen Umſtände 
eingehen, die die Stellung der katholiſchen Kirche in Baden ſo 
überaus erſchweren. Ich beſchränke mich darauf, Ihnen blos ein⸗ 
zelne Züge vorzuführen, aus welchen gewiſſermaſſen durch Schat⸗ 
tenſtriche die geſammte Lage erfaßt und erkannt werden mag. 
Sie wiſſen, daß eine Regierungsverordnung ganz im Wider⸗ 
ſpruche mit der zum Theil eingegangenen Vereinbarung beſtimmt, 
die jungen Geiſtlichen müßten ſich einer Staatsprüfung unter⸗ 
werfen, bevor ſie Anſpruch auf eine Stelle, auf eine ſtändige 
Stelle in der Seelſorge haben können. Wer ſind diejenigen, 
die ſie prüfen ſollen? Es ſind keine Prieſter, es ſind weltliche 
Profeſſoren der ſehr weltlichen Landesanſtalten und ſogar auch 
noch aus höheren Bürgerſchulen u. ſ. w. Die Haupttendenz 
geht dahin, den Prieſter von dem natürlichen Bande ſeines 
Biſchofs loszutrennen, dann ſoll der Prieſter mit den modernen 
Ideen, wie man ſie nennt, ſich nach und zu verſtändigen ſuchen. 
Es wird ihm die Auſicht hingehalten, wenn du recht brav mini⸗ 
ſteriell biſt, ſo bekommſt du eine Pfründe. (Bravo!) Wenn du 
aber in deiner ultramontanen Verblendung fortfährſt, an den 
Papſt und Biſchof dich zu halten, dann iſt es vorbei. Du wirſt 
in deinem ganzen Leben es nicht weiter bringen als zu einem 
Vicar oder Pfarrverweſer, den man ſodann möglichſt bald ent⸗ 
fernt, ſobald die geringſte Veranlaſſung beſteht, ihn zuſentfernen. 


— 167 — 


Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Mate menen von faken 
* entſprochen worden iſt. ug) TER 


Ein weiterer Punkt der Before ft, daß Stück für 
Elter, Stiftung für Stiftung der Kirche unter irgend einem 
Vorwand oft auch unter keinem, entzogen wird. Ich will hier 
beiſptelsweise anführen, daß vor Jahreslauf das von der Schwe⸗ 
ſter Kafſer Rudolphs von Habsburg geſtiftete Dominikanerfrauen⸗ 
kloſter Adelhauſen geradezu aufgehoben wurde. Die Frauen, 
die es zum Theil 50 und noch mehr Jahre bewohnten, wurden 
ausgewieſen; mit einer geringen Penſion mußten ſie in Privat⸗ 
wohnungen einzeln oder zuſammen, je nachdem, ihr Unterkommen 
ſuchen. Das Gebäude ſelbſt wurde weltlichen Schullehrerinnen 
übergeben, die doch ihre Schule meines Wiſſens noch nicht er⸗ 
öffnet haben. Das Vermögen, was ſehr verſchieden angegeben 
wird, jedoch nach zuverläſſigen Berichten eine Million weit über⸗ 
ſteigt, wurde Proviſoriſch der Stadt Freiburg für Schutzwecke 
Reben: 


Ki are Fall. Es. Seit ‚eine, e alſchylichg ‚Stat 
ein Spital mit einem ſchönen anmuthigen Garten. Einen Theil 
ſeines Beſitzthumes bildet ein bedeutender Wald. Dieſer Wald, 
der bisher unter geiſtlicher Mitverwaltung ſtand, wurde der 
weltlichen Stadtbehörde, überlaſſen. Dieſer Wald liegt ſehr an⸗ 
genehm für Stadtherren, die gern ſpazieren gehen. Es wurde 
alſo durch den Wald ein ſchöner Spaziergang, geführt. Was im 
Wege ſtand, die ſchönſten Bäume wurden, gefällt und im Laufe 
dieſes Jahres wurde dieſem, Wege eine Reihe von anderen vier 
Wegen beigefügt, ſo daß der Wald nothwendig großen Schaden 
nimmt. Außerdem treten bedeutende Beſoldungen ein, alle Koſten 
der Verſchönerung, Auſſicht und der Leitung trägt das Spital. Eine 
andere Stiftung, m. H., war ebenfalls zu milden Zwecken beſtimmt 
und wurde unter die Verwaltung derſelben Stadt gebracht. Bekannt⸗ 
lich hat im verfloſſenen Jahr die Weltausſtellung in Paris ſtatt⸗ 
gefunden und man griff alſo zu dieſen Mitteln, um eine große 
Reihe von Bürgern dieſer Stadt nach Paris gratis zu ſpediren, 


— 168 = 


die dort einige Wochen ne A ren der Stiftung. 
(Unwille in der Verſammlung.) st n gien 
Ausfälle der Preſſe gegen Alls, was dem Katholiken, was 
dem Chriſten ſo theuer, und heilig iſt, steigern ſich in einer 
Weiſe, die alle Grenzen überſchreiten. Wenn Klage dagegen 
erhoben wird, ſo heißt es, man ſei nicht autoriſirt, einen Proceß 
dafür ‚einzuleiten, und wer als Kläger, für ich. auftreten will, 
dem werden ſolche Schwierigkeiten gemacht, daß er gerne ent⸗ 
weder gar nicht, darauf, eingeht oder bald wieder davon abſteht. 
Es mag genügen an dieſen einzelnen Bildern. „Die Sache iſt 
ie, unerfreulich, daß es a AR der Müh, lohnt, ſich 2 
mit zu beſchafgen. 0 d e 
Ich möchte Ihren. Blick, ı meine Herren, auf etwas Höteres 
enn ich möchte Sie auf die Gründe dieſer traurigen Zuſtände 
und Verhältniſſe mit wenigen Worten aufmerksam. machen, wie 
ſie im Großen und Ganzen doch eigentlich weniger bekannt ſi 
Wäre die Unwiſſenheit nicht ſo groß, es wäre nicht möglich, 
daß ſolche Dinge geſchehen könnten. In den Tagen der fortge⸗ 
ſchrittenen Aufklärung könnte man doch nicht mit dem Gute der 
Armen und Kranken wirthſchaften, wie da geſchah. Wir nehmen 
alſo an, daß bei weitem die große Zahl derer, die entweder zu⸗ 
ſtimnen oder es thun oder es dulden oder es geſchehen laſſen, 
durchaus keine Ahnung davon haben, was ſie eigentlich da Uebles 
thun, was ſie eigentlich durch ihre Lethargie geschehen laſſen. Meine 
Herren, ein einziges Wort gibt darüber Aufklärung, das ich 
mir erlaube, Ihnen aus den Schriften eines von mir hochper⸗ 
ehrten Mennts, der leider nicht mehr lebt, zu entnehmen. Es 
iſt dies der bekannte Dr. Friedrich Böhmer, Stadtbibliothekar, 
ein Mann, deſſen beſcheidenes geſellſchaftliches Weſen gar wenig 
bekannt wurde. Seine Schriften, die ſchon er herausgegeben 
hat, noch mehr jetzt die hinterlaſſenen Schriften, die unter der 
Leitung des ausgezeichneten Profeſſors Janſſen kürzlich erſchienen 
ſind, enthalten ſo viel Treffliches, ſo viel Acht Deutſches, daß 
ich mich nicht enthalten kann, zur Beleuchtung meines Gedankens 
Ihnen eine Stelle aus dem Gedächtniß vorzuführen, weil ſie 


— G 


dieſe Frage mir vollkommen zu löſen ſcheint. Dr. Böhmer er⸗ 
theilt einem jungen Manne, der ſich dem politiſchen Stande 
widmen will, folgenden Rath: „Studiren Sie die Geſchichte Ihres 
Landes, ſtudiren Sie die Geſchichte anderer Länder, damit Sie ſich 
überzeugen, wie aus einzelnen Anfängen ſich allmählig das 
große Ganze einer Nation herangebildet hat, ſtudiren Sie vor 
Allem die Geſchichte Deutſchlands, und Sie werden ſehen, wie 
aus der ureigenen Kraft des deutſchen Volkes dieſe ächten, freien 
und herrlichen Juſtitute hervorgegangen find, unter deren Seg— 
nungen Jahrhunderte lebten, glücklich lebten und den Feinden 
entgegentreten konnten, welche gerade dieſe Inſtitutionen zum 
. re ihres Angriff fes machten. . (Bravo J). 


1 Meine Herren! Die Vernachläſſigung dieſes Studiums 
der Geſchichte, nicht ſeit heute, nicht ſeit geſtern, ſondern ſeit 
Jahrhunderten hat das ſociale Elend herbeigeführt, dieſes Elend, 
durch welches die ſociale Frage eine brennende Frage der Zeit 
geworden iſt, während alle ſolche rngen zu jenen Seen gar 
Ai bekannt waren. (Bravo . 


Meine Herren! das Gehen jener Zeiten iſt der innige 
Bühnen des geſellſchaftlichen Lebeus, in deſſen Glieder⸗ 
ungen korporativen Lebens, welches ſeit einem Jahrhundert 
zerſtört, als Trümmer zu den Füßen der Menſchheit liegt. 
(Bravo!) Nicht aus den Büchern allein, auch aus den Denk— 
mälern der Zeit lernen wir die Geſchichte unſeres Landes ken⸗ 
nen. Ich möchte dieſem jungen Freunde politiſchen Standes nur 
rathen, er wolle eine Rundreiſe durch die herrlichen Städte des 
alten Bayerlandes machen. Mit welchem Entzücken wird ſein 
hiſtoriſcher Blick in Augsburg weilen, in München weilen, in 
Landshut weilen, in Regensburg weilen, wo die herrlichen Thürme 
wie Mahnzeichen aufſteigen zum Himmel; in Nürnberg, in die⸗ 
ſem Kleinod des eigentlichen Deutſchlands (Bravo!), dieſem 
Denkſtein für Deutſchland, dieſer gewiſſermaſſen ſicheren Bürg⸗ 
ſchaft, daß der Geiſt, der chriſtliche Geiſt, der auch in Nürnberg 
nicht erloschen iſt, einſt wieder aufleben und führen wird zur 


Vereinigung BF Hemer, nach en wir zunge alle ſehnen. 
Gn ele an ins ie 
„Wihrend in pen Schweiz meine ee die Zerſtörung 
nicht ein Bild der Gottesmutter, nicht ein Bild ihres göttlichen 
Sohnes, nicht ein Bild eines Heiligen verſchonte, das ſie er⸗ 
reichen konnte; — treten Sie in Nürnberg ein, in dieſem deut⸗ 
ſchen Nürnberg, und es wird Sie eine Ehrfurcht, eine Andacht 
in und außer, der Kirche ergreifen, von welcher ich, ich, geſtehe 
es, überwältigt war. (Bravo) Es ſollte ſcheinen, als harre 
nur der Augenblick, in welchem der Prieſter das Opfer in dem 
unverſehrten Tempel wieder darbringen werde. (Bravo!) Kom⸗ 
men Sie vollends nach Bamberg, an das Grab des großen 
heiligen Heinrich, bemanten Sie, wie hier die Denkmale aufge⸗ 
ftiegen find, wie hier jo große Erinnerungen bei jedem 0 8 75 
uns aufſteigen! Und dieſe Erinnerungen ſollen nichts mehr gel 
ten? Wer ſoll hier Haß tragen gegen die Inſtitutiotten der V 3 
Das ſoll der Weg zur Wahrheit, zur Geſittung, zur Glückſelig⸗ 
keit auf Erden ſein? Nimme uche! (Bravo! Brads )" ie ie 
in Nürnberg eintrat in's germantjche Muſeum, da las ich über 
der Pforte: „Eigenthum der deutſchen Nation.“ Ich will hier 
einem Gedanken Raum geben, der mich in dieſem Augenblick 
erfüllt. Dieſes herrliche germaniſche Muſeum, ſo reich an Denk⸗ 
mälern aus der deutſchen Vorzeit, iſt alſo heute ohne Eigen⸗ 
thümer; es iſt res nullius, Eine deutſche Nation könnte ges nur 
geben, wenn Tyrol ihm angehörte, dieſes geborne Zuavenvolk 
deutſcher Nation! (Bravo ) Es könnte nur ein Deutſchland 
geben, wenn unſere Brüder in Oeſterreich uns angehörten. Es 
könnte nur ein Deutſchland geben, wenn unfere, Brüder, in 
Luxemburg, im Norden überall uns Alle angehörten. (Bravo!) 
Sie gehören uns aber nicht an. (Leider!). Als ich vor dem 
Denkmal eines großen Künſtlers im germaniſchen Muſeum ſtand, 
ſo dachte ich, mir, es hätte etwa demſelben die künftige Zeit vor⸗ 
geſchwebt, als er- einen poetiſchen Pinſel in ſeine Farben tauchte. 
Es hätte ſonſt nicht der lombardiſche Jüngling unter den Augen 
Otto III. die hehre Schattengeſtalt des Karl d. Großen höhnen 


= IE = 


können. Aber hier wird das Andenken dieſes großen Kaiſers 
durch den Lombarden verhöhnt unter den Augen des Kaiſers, 
während gewiß zu jener Zeit, zu Otto III. Zeiten, keine Seele 
daran dachte, das Andenken Karls d. Gr. zu verhöhnen. Es 
hätte auch kein Lombarde daran gedacht, es damals zu thun. 
So wird die Geſchichte verfälſcht, ſie tritt nicht in ihrer, Wahr⸗ 
heit hervor und die Wahrheit, die eigenthümliche Wahrheit der 
Geſchichte gilt, es heute wieder zu erobern, Deutſchland der Welt. 
(Bravo!) 

Meine Herren! Dieſe Wahrheit kann aber da nicht be⸗ 
ſtehen, wo der ganze Standpunkt der menſchlichen Anſchauung 
verrückt iſt; wo man keine Autorität erkennen will, außer jener 
elenden Autorität der ſubjektiven Willkür eines Einzelnen. (Bravo 1 
Es kaun keine Wahrheit beſtehen vor dem Richterſtuhle Gottes 
unter den Menſchen, wenn man das Recht nicht achtet und! an 
die Stelle des Rechtes die Gewalt ſetzt. (Bravo!) Daraus er⸗ 
gibt ſich j jene Spaltung der Geiſter, nachdem jeder ſtrebt, Ge⸗ 
walt, möglichſt viele Gewalt an ſich zu reißen, nicht daß er ſie 
nütze zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menſchen, ſondern 
zu ſeinem eigenen be 11 ſehbhfüchtoſten Triebe. 
(Bravo!) Äi 
Meine Herren! ein großes Sehehmnif Gottes it die Macht; 
er hat ſie gegeben im Großen und im Kleinen! Vor 1868 
Jahren hat die gebenedeite Mutter es ausgeſprochen: Er, der 
Herr ſtürzt die Mächtigen vom Throne und erhebt auf die Throne 
die Demüthigen. Diejenigen, welche die Throne ſtürzen, zeichnen 
ſich aber nicht durch gottgefällige Demuth aus. Mithin iſt an⸗ 
zunehmen, daß ihr Thun und ihr Wirken, wenn es Gott auch 
zuläßt, in ſeinen Augen kein wohlgefälliges iſt. f 

Meine Herren! Ich ſchließe mit einem Worte, das aus 
beraieiften Fülle meines Herzens ſtrömt. Beſtreben wir uns, 
in allen Kreiſen, nicht nur in dieſem herrlichen Kreiſe, den ich 
vor mir ſehe, ſondern bei unſerer Rückkehr in anderen Kreiſen da⸗ 
hin zu wirken, daß dieſes geſellſchaftliche Fieber, ich will es ein 
Fieber nennen, der Gleichgültigkeit des Herzens gegen alles 


= 11 = 


Höhere, gegen Gott und die Menſchen im ſelbſtſüchtigen Streben 
nicht mehr und mehr um ſich greife, um den menſchlichen Kör- 
per allmählich zu ſpalten. Gegen dieſe Gleichgültigkei haben 
wir Alle mehr und mehr zu kämpfen, weil ſie gewiſſermaſſen, 
wie ich ſagte, ein epidemiſches Uebel iſt, dem man nur ſteuern 
kann durch dieſe Entäußerung ſeiner ſelbſt, durch dieſe völlige 
Hingabe an ſeine Pflicht und an den Dienſt des . „se 
lobt ſei Jeſus Chriſtus! (Stürmiſches Bravo. Hoch 5 0 


e e 7% N ee 12 


z Der hochwürdige Herr Pater Doſſen bach,, zitglied der 
Geſellſchaft. Jeſu und Mitglied der Prieſter an der deutſchen 
Miſſionskirche in Paris wird die Güte haben, über die ne 
Verhältniſſe der Deutſchen zu ſprechen. inen 

Herr Pater Do ſenbach, „ Wetter der 4 
Miſſion in Paris: 


eee Sch bacb ig ſter⸗ we Erste 17 
Hochwürdigſter Herr Prälat! 1 
Hochwürdige, verehrteſte Pen FOR 
Die deutsche Miſſion der Geſellſchaft Jeſu in Paris eut⸗ 
bietet Ihnen durch einen ihrer geringſten Mitarbeiter ihren 
katholiſchen Brudergruß: Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! | 
Vom Pater Chable, dem vielverehrteſten Apostel der 
Deutſchen in Paris im Jahre 1850 mit der größten Aufopferung 
gegründet und bis zur Einſetzung ſeines Lebens im Jahre 1859 
fortgeführt, ging die deutſche Miſſion auf den dieſer hochanſehn⸗ 
lichen Verſammlung wohlbekannten, den Deutſchen in Paris 
unvergeßlichen Pater Modeſte über. Doch nach kaum 6 Jahren 
ſeines Vorſteheramtes von ſeinen Ordensobern nach Rheims zur 
Gründung eines neuen deutſchen Werkes verſetzt, bekam er einen 
Nachfolger in der Perſon des hochwürdigen Pater Haßlacher, 
für den es ein großes Opfer iſt, ſeiner ſchwächlichen Geſundheit 


196 >, r 
ah 75 it . 1. CI 


— 173 — 


wegen, ſich hier vertreten zu laſſen und nicht ſelbſt in dieſer von 
ihm ſo hoch verehrten Verſammlung erſcheinen zu können. 


Zwei Gründe ſind es hauptſächlich, die uns bewogen want 
Ihrer ehrenvollen Einladung zu dieſer Verſammlung Folge zu 
leiſten. Vor Allem iſt es die Pflicht des Dankes; deun der 
St. Joſephverein zur Unterſtützung der Deutſchen in Paris, 
Havre und London iſt Ihr Werk, das Werk Ihres Patriotis⸗ 
mus, Ihres Seeleneifers. Darum fühlen wir uns bewogen, 
auch bei dieſer feierlichen Gelegenheit Ihnen, hochverehrteſte 
Herren, und allen großherzigen Katholiken Deutſchlands, denen 
die religidſen Bedürfniſſe der armen Deutſchen in Paris zu 
Herzen gehen, unſeren aufrichtigſten Dank abzuſtatten. Unſer 
und unſerer armen Deutſchen dankbares Gebet iſt, wir zweifeln 
nicht 5 eine ganz vorzügliche Segensquelle wie für unſere 
Miſſion, ſo für unſere Wohlthäter. Dankbarkeit rührt der Men⸗ 
ſchen Herzen, rührt umſomehr Gottes Herz. 


Der zweite Grund, der uns hieher in Ihren Aero 
Kreis geführt hat, iſt der Seeleneifer. Und wie das? Sie 
werden ſtaunen, hochverehrteſte Herren! Ja wir ſind der Ueber⸗ 
zeugung genug, auf keinem andern Weg die Deutſchen wirkſamer 
von Paris abzuhalten, als durch Ihre liebreiche Vermittlung. 
Wie kommt es, daß die Zahl der Deutſchen in Paris ſeit einem 
Jahrzehnt ſich verdoppelt und Paris zur drittgrößten deutſchen 
Stadt gemacht hat? Erlauben Sie, hochverehrteſte Herren, daß 
ich kurz dieſe Auswanderungsſucht, inſofern ſie hauptſächlich zu 
beklagen iſt, in ihrem Grunde und in ren, Felgen etwas näher 
bezeichne. 

Wie auf allen Gebieten menschlichen 5 iſt Ze 
‚hier, das Beiſpiel die erſte und die mächtigſt wirkende Urſache. 
Man weiß, daß ein Verwandter, Nachbar oder ſonſt Bekannter 
nach Paris gezogen iſt, dort täglich zweimal, ja gar dreimal 
mehr verdient, als zu Haus und ſieh' ein Mißgeſchick, Unver⸗ 
träglichkeit mit Andern, Arbeitsloſigkeit, vielleicht auch Arbeits⸗ 
ſcheue, oder weiß ich was für eine traumähnliche, abenteuerliche 


— 174 = 


Spekulation bringt in ihm den Gedanken, in Paris ſein Glück 
zu mi; zur unheilvollen Reife. 


Ion Tage und Wochen, nicht ſelten Monate verſtreichen, und 
00 Arbeit oder Dienſt gefunden, iſt die Baarſchaft aufgezehrt. 
Ja ſogar Solche, die in der Heimath gut geſtanden, lernen in 
Paris Hunger und Noth kennen. Und war das immer eine 
traurige Wirklichkeit, ſo doch ganz beſonders ſeit einem Jahre, 
wo die Lebensmittel ſo theuer, die Miethe ſo hoch, der Verdienſt 
ſo gering, der Arbeit ſo wenig, der Arbeitskräfte To viele, daß 
ſelbſt Eingeborne zu Tauſenden brodlos ſind, und man ſagen 
kann, daß hundert Bewerber auf Eine Stelle kommen. Doch 
ſie mögen endlich irgendwelche Beſchäftigung gefunden haben, 
ſei es in einer ungeſunden Fabrik, ſei es als Taglöhner, Straßen⸗ 
kehrer, Lumpenhändler oder in einer noch verächtlicheren Eigen⸗ 
ſchaft: heißt denn das ſein Glück machen, wenn Deutſche in 
Paris mit ſauerem Schweiße und mit dem Opfer ihrer Geſund⸗ 
heit kaum ſo viel verdienen, um eine ſchmale Koſt und eine 
erbärmliche Wohnung, ja Eine, für die ganze Familie, eine ein⸗ 
zige, enge, niedrige, finſtere Kammer beſtreiten zu können, und 
in ihrer Ahe weder. für Arzt, noch a etwas übrig 
haben, 16575 | 
Fe Herren! geben Sie 8 — Einsikhungstraft 
alfen Spielraum, Sie werden die, materielle Noth der Mehrzahl 
der Mische in Paris nicht erreichen. | zom Ka 


Und doch, das iſt nur der Anfang des Elendes. Wer 
nie nicht ein, wie ſehr in ſolchen Verhältniſſen die Sitt⸗ 
lichkeit gefährdet iſt? Wenn Unerfahrenheit und Verlaſſenheit 
überhaupt die Verführung begünſtigen, um wie vielmehr in einer 
Stadt, wo allem Böſen Thür und Thor offen ſteht, wo es ſo 
ſchwer, ja nicht ſelten menſchlicher Weiſe unmöglich iſt, der Ver⸗ 
führung auszuweichen. Glauben Sie ja nicht, verehrteſte Herren, 
daß ich übertreibe, wenn ich ſage, daß die Mehrzahl der jungen 
Leute, die nach Paris gehen, dem verlornen Sohne folgen, daß 
das Laſter mit der Unerfahrenheit und Sorgloſigkeit von Tauſend 


— 175 — 


und Tauſend Mädchen mittleren und niederen Standes, die 
iu, in Paris Dienſt ſuchen, ein leichtes Spiel hat. 

Wo Hülfe, wo Rettung in ſo vielfacher Noth? Sie werden 
ſagen, hochverehrteſte Herren! in unſerer heiligen Religion. Ja 
wohl. Aber wie iſt denn die Religion möglich ohne äußeren 
Gottesdienſt, ohne Sonntag! Um ihre Arbeit, ihren Dienſt nicht 
zu verlieren, müſſen die armen Deutſchen in Paris auch am 
Sonntage, ja nicht ſelten an den höchſten Feſttagen arbeiten, jo 
daß die Mehrzahl derſelben das ganze Jahr hindurch niemals 
oder nur ſelten einer heiligen Meſſe beiwohnen, ſehr viele ihre 
oͤſterliche Pflicht nicht erfüllen können. Wir haben nicht wenige 
Beiſpiele, daß deutſche Arbeiter und Arbeiterinnen ihren Dienſt, 
ihre Stelle verloren, nur, weil ſie Oſtern gehalten oder weil ſie 
überhaupt nur in einer Kirche geſehen wurden. Wer ſieht nicht 
ein, hochverehrteſte Herren, wie leicht dieſe nothgedrungene Un⸗ 
We, zur freiwilligen führt? i 

Und 1%, kommt es, daß man in Paris ohne heilige Meſſe, 
ohne Gebet, wie e ohne Gott dahin lebt Was muß nun. in dieſen 
Verhältniſſen aus dem koſtbarſten Gute, aus dem Glauben wer⸗ 
den? Der. praktiſche Indifferentismus führt zum thepretiichen, 
d. h. zum Unglauben, und das ganz beſonders in; Paris, wie leider 
tauſend⸗ und tauſendfältige Erfahrung, es lehrt. Und das geſchieht 
daſelbſt Deutſchen, die in ihrer Heimath Muſter von Neligiöfität 
geweſen ſind. Kein Wunder, daß wir ſie, nachdem Gottes Hand 
ſie getroffen, ſo oft mit Thränen in den Augen ausrufen 
hören: Unglückliches Paris! Wäre ich doch nie; Rach Paris ge⸗ 
kommen. 

Verehrteſte Herren! wer hat ein fühlendes Herz, und wird 
durch ſolch' Elend nicht ſchmerzlich berührt? Wer liebt ſein 
Vaterland, und iſt in dieſer Erniedrigung deutſcher Brüder nicht 
verletzt? Wer iſt ein Glied der katholiſchen Kirche und kann 
gleichgültig zuſehen, wie ſeine Glaubensbrüder ſo zahlreich ver⸗ 
loren gehen? Heute iſt deshalb der Tag, und gegenwärtig der 
Augenblick, welchen ich ſeit den zwei Jahren, wo ich unter den 


— 176 — 


armen Dentſchen in Paris zu wirken das Glück habe, ſo oft 
herbeigewünſcht, um auf die wirkſamſte Weiſe die Deutſchen von 
Paris abzuhalten. Ja, Ihre Menſchenliebe, Ihre Vaterlands liebe, 
Ihre katholiſche Liebe iſt mir Bürgſchaft, daß dieſe meine Worte 
mit ihnen durch alle Gauen Deutſchlands ein mächtiges Echo 
findet, daß Sie ohne Bedenken einſtimmen in den Antrag, den 
ich an die hohe Generalverſammlung geſtellt habe, daß Sie nem⸗ 
lich je nach Ihrer geſellſchaftlichen Stellung durch Wort und 
That, auf der Kanzel und durch die Preſſe, kurz mit allem Ihnen 
zu Gebote ſtehenden Einfluſſe dahin wirken, daß doch die Deut⸗ 
ſchen, namentlich die des niederen Standes nicht ſo unbedachtſam 
nach Paris gehen, wo ſie zumeiſt in der größten Gefahr ſind, 
ſich an Leib und Seele unglücklich zu machen. Das iſt, hoch: 
zuperehrende Herren, eine Ihnen überaus würdige, weil ſo al 
wahrhaft pratriotiſche, ächt katholiſche Aufgabbke. 


Je trauriger nun aber das Bild iſt, das ich hier 3 
Ihnen entworfen habe, deſto erfreulicher iſt unſere Wirkſamkeit 
mitten unter 150,000 katholiſchen Deutſchen in Paris, aus El⸗ 
ſaß, Lothringen, Luxemburg, Baden, Heſſen, Naſſau, Würtem⸗ 
berg, Oeſterreich, insbeſondere aus Preußen und Bayern, kurz 
aus allen Ländern Deutſchlands. Die Tauſende, die regelmäßig 
unſere Kirche beſuchen, insbeſondere, die ſich unſeren veligiöfen 
und geſelligen Vereinen anſchließen und namentlich unſere nahe⸗ 
zu 900 deutſchen Schulkinder erbauen allſeits durch ihren reli⸗ 
giöfen Eifer, bewirken durch ihr gutes Beiſpiel viele auffallende 
Bekehrungen und verſüßen uns durch ihre Gelehrigkeit ſo viele 
mit unſerer Wirkſamkeit verbundene, gar bittere Erfahrungen. 
Möchten nur alle Deutſchen, die nach Paris kommen zu müſſen 
glauben, ſogleich ihre Zuflucht zu unſerer deutſchen Miſſion 
nehmen: ſie bietet hinlängliche Bewahrungsmittel allen denen, 
die ahh guten Willens b. e er 


990 Doch um nicht zu lange zu Pe Gerne ich mich — no | 
Umriß unſerer Wirkſamkeit, den ich heute Vormittags im An⸗ 
ſchluſſe an die Rechnungsablage des St. Joſephvereines Ihnen 


— 177 — 


zu überreichen die Ehre hatte. Es iſt dies ein Nachweis der 
Früchte Ihrer Liebe, den wir Ihnen. von Zeit zu Zeit ſchulden. 
ad Eines nur habe ich dem Geſagten beizufügen; die deutſche 
Miſſion in Paris iſt ein Werk, auf das die Geſellſchaft Jeſu 
mit Recht ſtolz iſt; denn es iſt die Seelſorge der ärmſten, ver⸗ 
laſſenſten Klaſſe, die faſt ganz verkommen würde, wenn nicht die 
Religion im ‚deut ſchen Gewande ihnen eine rettende Hand böte. a 
(Bravo 9, Helfen Sie uns, verehrteſte Herren, ein wahrhaft apo⸗ 
ſtoliſ ſches Werk, helfen, Sie uns dieſes Werk erhalten und ſetzen 
Sie uns durch, Ihre freigebige Liebe in den Stand, für die 
armen Deutſchen in Paris unſeren Schweiß und unſere Geſund⸗ 
a au opfern. e ſei Jeſus Wu In e 


ni fee e eee ee n dd 
4 eren aha Dr. eigens, Vente, wird das 
Wort ‚ergreifen. 10 


7 15 


eh unt Dr. ira 


ns 90 | Hochwürdigſter Herr eig A, 
an, Hochwürdiger Herr Prälat!“ | 
wo , wichen Verſammlung! 


0 der. älteſten deutſchen Kaiſerſtadt, vom Grabe 
Carls des Großen, bin ich freudig mit großen Hoffnungen ge⸗ 
kommen in die 2te deutſche, Ka iſerſtadt, zur Ruheſtätte 
der Gebeine Kaiſer Heinrichs des Heiligen. Beide Kaiſer, Carl 

und Heinrich, waren groß durch Heldenthaten im Kriege, größer 
noch durch Werke des Friedens, am größten aber als gehorſame, 
i ausgezeichnete Chriſten, als treue Schirmer der Kirche. Weil 
beide Kaiſer als gewiſſenhafte Stellvertreter Gottes Recht und 
Ae gehandhabt, das Gute geſchützt, gefördert, das Bo 


56 777 


nige, große Kaiſer geweſen. Weit entfernt, Schwächere 
mit Uebermacht argliſtig zu überfallen, niederzuwerfen und aus⸗ 
zuplündern, vertheidigten ſie vielmehr Wittwen und Waiſen, 


u ahmen ‚Nie, fie, an der Schwachen, einigten ſie die chriſtlichen 
e 19. kath. Bencraloc) 12 Er 


De A 


Völker und civiliſirten Deutſchland; darum blickt heute noch, 
nach mehr wie 1000, mehr wie 800 Jahren zu ihnen auf mit 
Dank und Verehrung nicht bloß das ganze Deutſchland, sondern 
die ganze Welt. 8 

Mit Recht, hochanſehnliche Verſammlung, ſind wir als 
Deutſche, als Katholiken ſtolz auf unſere großen Vorfah⸗ 
ren, — mit Recht halten wir hoch und werth die großen 
Denkmäler un ſerer Geſchichte. Gott wolle verhüten, daß 
je in unſerem theuren Vaterlande es komme zu einem Vanda⸗ 
lismus, zu einem Haſſe der geſchichtlichen Ueberbleibſel, wie ein 
ſolcher einſt unter den Männern des Conventes in ganz Frank⸗ 
reich gewüthet hat und auch heute noch Paris verwüſtet durch 
die Hand des Präfekten Hausmann, in Belgien aber ausgeht 
von einer Partei⸗Regierung im Dienſte der Freimaurer. Vor 
wenigen Tagen noch lagen in dem ehrwürdigen Brügge nicht 
weniger als 42 Häuſer niedergeriſſen, darunter mehrere alte in⸗ 
tereſſante, damit ein Steinhaufen, ein in Styl und Ausführung 
ganz erbärmliches Theater mit ungeheuren Koſten hergeſtellt 
werde für eine kleine Minorität der Bewohner. Wir ſind in 
dem ſchönen, herrlichen Bamberg zuſammengeſtrömt aus allen 
Theilen Deutſchlands zur 19ten Generalverſammlung, in katho⸗ 
liſcher Liebe geeint, nimmer getrennt, nimmer geſchieden durch 
politiſche Gränzen. 

Seit der Aten Generalverſammlung in Mainz im Jahre 
1848 ſind nunmehr bald 20 Jahre verfloſſen. 

Geſtatten Sie mir einen Blick rückwärts und einen vor⸗ 
wärts zu werfen und zu fragen: wo ſtehen wir jetzt im 
Jahre des Heils 1868, wohin gehen wir, wohin 
werden wir, müſſen wir gelangen? 14 

Die Sturmperiode von 1848 war allerdings reich an Ge⸗ 
waltthaten, an Gräueln, aber auch an Täuſchungen und bittern 
Erfahrungen. Der Geiſt des Umſturzes, den eine Reſtauration 
ohne Gott groß gezogen, hatte die Volker erſchüttert, an den 
Thronen, an den Staatseinrichtungen gerüttelt; das ro e Ge 
ſpenſt des Socialismus hatte aus der Ferne drohend gewinkt; 


— 179 — 


der alte Seher Görres war geſthinei mit dem Mahnrufe „die 
Aſpekten an der Zeitenwende.“ Wir erinnern uns noch lebhaft, 
wie das Produkt jener Ereigniſſe — das Parlament in 
Frankfurt — eine Unterordnung unter Gott — die Eröffnung 
mit Gebet — übermüthig abwies, wie es mit langen Berathun⸗ 
gen über Grundrechte die koſtbare Zeit verlor; wir erinnern uns 
aber auch, wie kläglich dieſes Parlament geendet hat. Aber 
trotzdem, wie viele gute und ausgezeichnete Elemente waren noch 
in jener Verſammlung thätig, wie viele monarchiſche Wurzeln 
zeigten ſich noch lebenskräftig in den Tiefen und auf den Hohen 
unſerer Nation! Vor allem aber, was Niemand ſich vorgeſtellt, 
die Kirche Gottes wurde damals frei von den unwürdigen Feſ⸗ 
ſeln der Staatsbedrückung und den Eingriffen der Bureaukratie; 
aus ihrem Schooße keimte und ſproßte alsbald friſches, geſundes 
Leben, katholiſche Werke, katholiſche Vereine entſtanden ünd brei⸗ 
teten ſich aus, katholiſche Orden und Miſſionen begannen eine 
überaus fruchtbare und ſegensreiche Thätigkeit; große Biſchöfe, 
Diepenbrock, v. Geißel, die Würzburger nen waren 
kann Helfer und Herſteller der Ordnung. 
Ein edler und gerechter König, Friedr. Wilhelm IV. von 
Preußen, hatte Charakter und Muth genug, ſich nicht mißbrau⸗ 
chen zu laſſen zum Werkzeuge des Umſturzes gegen die übrigen 
deutſchen Fürſten. Er war es, der mit eigener Haud in die 
preußiſche Verfaſſungsurkunde die HE eintrug: die Kirche iſt 
frei, fie beſitzt, fie verwaltet ſelbſtſtändig. — Darum Ehre ſei⸗ 
nem Andenken. (Bravo ..). „Der Menſch denkt, Gott 
lenkt.“ Die göttliche Barmherzigkeit hatte das Gute hetbötgehen 
laſſen aus den Anſchlägen des Böſen, abermals hatte fie der 
Menſchheit eine kane n ene bewahrt — Wie iſt dieſe 
dene worden? 
| Nachdem aug in den meiſten deutſchen Territorien 
gerade die Männer des Umſturzes und der Geheimbünde auf die 
Lehrſtühle der Wiſſenſchaft, ja ſogar an die Spitze der Staaten 
erhoben worden ſind, da endlich hat beginnen können der Völ⸗ 


kerfrühling, das goldene Zeitalter des modernen Aberalismus, 
12% 


— 180 —. 


die ungehinderte volle Entwicklung des geprieſenen Fortſchritts 
des aufgeklärten Bürgerthums. Wie längſt angekündigt, (ja von 
den Lehrſtühlen bewieſen worden) ſollten durch die conſtitutio⸗ 
nellen Grundſätze Steuern und Militärlaſten vermindert, wenn 
nicht ganz dem Volke abgenommen, dauernder Friede, zunehmen⸗ 
der Wohlſtand, Induſtrie und Genuß geſichert werden, für die 
Beſetzung der Aemter aber nur die Tüchtigkeit der Perſon, nicht 
ferner Gunſt, Partheiſtellung oder gar Charakterloſigkeit und 
Feigheit maßgebend ſein. (Lachen) Religion und Chriſtenthum 
ſcheinen dabei nicht nur überflüſſig, ſondern ſogar unbequem, 
eine freie, ſelbſtſtändige Kirche, apoſtoliſche Biſchöfe nahezu uner⸗ 
träglich. Das die Staaten lenkende Beamtenthum zeigte durch⸗ 
weg ein großes Mißtrauen, eine ſich ſteigernde Abwendung, ja 
vielfach eine wahre Abneigung beſonders gegen die katholiſche 
Kirche und ihre Inſtitute, ſogar die alten verroſteten Waffen 
wurden wieder hervorgeſucht, neue Geſetze entgegengeſtellt, wäh⸗ 
rend dieſelben Männer liebäugelten mit einem ungläubigen Ju⸗ 
denthume. 

Hochanſehnliche Verſammlung! Einen jeden von uns har 
ben bittere Erfahrungen, im eigenen Leben, ſchn W . 
gelehrt: 

daß: wie aus der K der Seele zu Gott 
jedes Gute entſteht, ſo ſtürzen ſich aus der 
Abweichung von Gott alle Uebel ſtromweiſe 
in die Seele.“ 

Unbeſtreitbar eine große Wahrheit, welche indeß icht bloß 
zutrifft bei jedem einzelnen Menſchen, enden. nicht minder, W 
den Völkern und Staaten. 

Dieſer Wahrheit gegenüber ER ich nun, wie stehen. wir 
heute? Ueberſchauen Sie die civiliſirte Welt. Sehen wir nicht 
ſtatt des Evangeliums herrſchen die modernen falſchen 
Ideen und ſchlimmſte Irrthümer? 

Blicken Sie zuerſt nach Polen und Liitha nen 
wo ein Volk mißhandelt und zertreten wird von der ruſſiſch⸗ 


— 181 — 


mongoliſchen Regierung mit einer Grauſamkeit und Barbarei, 
daß die Chriſtenverfolgungen des Heidenthums kaum Aergeres 
aufzuweiſen gehabt; dazu ſchweigen die Machthaber, ſchweigen 
die liberalen Stimmführer der Humanität, es iſt ja nur ein ka⸗ 
tholiſches Volk, welches ausgerottet wird, es geſchieht Alles im In⸗ 
tereſſe des Nationalitäts⸗Schwindels. Blicken Sie dann nach 
dem ſchönen, vor wenigen Jahren noch fo blühenden 
Italien, wo Laſter und Verbrechen herrſchen, Verarmung und 
Unzufriedenheit wachſen; Raub und Lüge ſich brüſten und Gräuel 
auf Gräuel ſich häufen; ſchauen wir dann nach allen andern 
Ländern, insbeſondere nach Oeſterreich und nach Baden. Müſ⸗ 
ſen wir nicht traurig unſern Blick ſenken und unſer Herz tief— 
ergriffen fühlen von den Leiden und Uebeln, die wie eine Sünd⸗ 
fluth eingebrochen ſind? Vernehmen wir nicht überall laut und 
immer lauter das Geſchrei frecher Gottesleugner, niederer Ma⸗ 
terialiſten, den Ruf moderner Juden und der Phariſäer unſe⸗ 
rer Tage „weg mit Chriſtus“, kreuziget ihn; brüllt nicht wie⸗ 
derum eine bethörte, urtheilsloſe Rotte: Gebt los, laßt frei den 
Barrabas, Amneſtie für Laſter und Verbrechen, Abſchaffung der 
Todesſtrafe, Freiheit für allen Erwerb, für Wucher und Pro⸗ 
ſtitution; (Bravo) aber Feſſeln für die Tugend und die Werke 
der Nächſtenliebe; — Inquiſition, ja eine neue Tortur denen, 
welche ſich erdreiſten ein Gewiſſen zu haben, welche die Wahr⸗ 
heit jagen, die Wahrheit ſchreiben oder gar die Wahrheit predi⸗ 
gen im Widerſpruche mit der Meute der Aufklärung. (Bravo.) 
Drängt nicht überall derſelbe Geiſt dahin, die Kirche von der 
Schule loszureißen, konfeſſionslos zu machen? Wie gerne erin— 
nert ſich jeder von uns ſeiner erſten Jugendeindrücke! Wer freut 
ſich nicht, zurückdenken zu können an jene glückliche, harmloſe 
Zeit, als uns eine zärtliche Mutter auf ihren Knieen liegend, 
anleitete Gott zu lieben, als ſie die erſten Gebetlein uns lehrte, 
ich möchte jagen einflößte; als ein frommer Vater uns das Bei: 
ſpiel gab der Gottesfurcht, das Beiſpiel der Uebung des gemein⸗ 
ſchaftlichen häuslichen Gebets. Wie unſchuldig und rein wuchs 
das Kind auf! Als es dann in eine gute Schule, zu einem 


— 182 — 


wackern chriſtlichen Lehrer gebracht worden, wie ſchön, wie har 
moniſch entwickelten ſich Herz und Verſtand, wie gedieh und nahm 
zu die Liebe zu Gott, die Achtung, die. Mech der Eltern. — 
Coup y, 


„Warum fol. denn jetzt nach N 19 hundert Jahren 
örtliche, Civiliſation dieſes richtige, durch den „wejlphäliichen 
Frieden anerkannte, dieſes ſchöne Verhältniß getrübt, warum das 
heilige, das unveräußerliche Recht der Aeltern, der Familie ge⸗ 
kränkt, warum ſoll die Jugend unſeres edlen deutſchen Volkes 
gefährdet, ee der 1 80 und dem Mienen dane en 
werden? sten r 


O meine Site ih weiß keine andere Antwort ai die: 
weil der grauſame, der unerbittliche Feind des Menſchengeſchlechts, 
„der Menſchenhaſſer von Anbeginn“ — fort und fort die Men⸗ 
ſchen verderben, um die koſtbaren Früchte der Erlöſung bringen 
will. — Auf der ganzen Linie haben ſeine Helfershelfer, die 
Verſchworenen der Geheimbünde die Parole ausgegeben: die Ju⸗ 
gend muß durch Schulzwang den Eltern entriſſen, durch mo⸗ 
derne Staatsſchulen zu neuen Heiden abgerichtet, das Chriſten⸗ 
thum aus ihren Herzen vertilgt werden. In Frankreich arbeitet 
der Miniſter Duruy daran, 10 dem 1 Geſchlechte! den 
Zeitgeiſt einzufiltriren. A | 1 


hir nt 

Betrachten Sie Haun e dg Männer. Statt ſich 
einer erſprießlichen Thätigkeit für ihren Lebensberuf hingeben zu 
können, werden fie wider Willen gepreßt zu langjährigem Mili⸗ 
tärdienſt, wir ſehen ſie in geſteigerter Kriegszurüſtung; das ganze 
Volk ſeufzt unter drückenden Militärlaſten, wie ſolche ſelbſt im 
Heidenthum nicht beſtanden, wie wenigſtens die chriſtliche Socie⸗ 
tät ſolche nie gekannt hat; Europa ſtarrt in Waffen; Deutſchland 
ſah ſich eben noch von einem Bruderkrieg zerfleiſcht. Es ſtockt 
Handel und Gewerbe, es verbreitet ſich ein immer größeres Miß⸗ 
behagen, immer tiefer ſetzt ſich feſt das Vorgefühl — eine Ahn⸗ 
ung eines nahen, eines gunezlichen Weed — einer ge⸗ 
waltigen Kataſtrophe. ta AREDE: 11 895 


— 183 — 


Die traditionelle Liebe und Anhänglichkeit an die ‚ange 
ſtammten Fürſtenhäuſer nimmt ſichtbar und unaufhaltſam ab in 
dem Maße, in welchem der Fürſt zu einem conſtitutionellen 
Schattenbilde herabgewürdigt und das fürſtliche Gewiſſen aufge⸗ 
hört hat, darin ſeine erſte und heiligſte Pflicht zu erkennen, dem 
Schlechten und Böſen eine Schranke zu ſetzen. Bedarf es der 
Beispiele; wie tief iſt das Königsthum geſunken in Italien? 

Die National⸗ Oeconomie mit ihrer freien Concurrenz, 
maßloſen Fabrik⸗Induſtrie und unbeſchränkter Genußſucht haben 
ein Heer von Proletariern geſchaffen. Ein unglücklicher, vom 
Materialismus vergifteter Arbeiterſtand lechzt nach Genuß; um 
das Chriſtenthum, um die höhern Güter betrogen, jagt er ruhe⸗ 
und erfolglos nach irdiſchem Glück. So thürmt ſich in allen 
Ländern der Socialismus unſerer Tage auf zu einem furchtbaren 
Gewitter, deſſen nahe Donner wir bereits rollen hören und 
deſſen Blitze nicht blos die Wiener ſtarken Geiſter erſchrecken, 
ſondern allen gottlos gewordenen Reichen Entſetzen verurſachen. 

Nicht mehr ſind die göttlichen Gebote die Grundlage der 
Geſetze; die heutigen Geſetze ſollen Kanäle ſein für die Ström⸗ 
ungen und Tendenzen von zuſammengewürfelten Kammermajori⸗ 
täten, die Gewalt — nicht das Recht, — die Furcht — nicht 
die Treue der Verträge beſtimmen die Beziehungen der Völker 
zu einander; der Erfolg, die vollendete Thatſache wird ange⸗ 
betet. Wahnſinn und Selbſtmorde, wie verwüſten fie die Ge- 
ſellſchaft? 

Dieſe wenigen Streiflichter mögen genügen, um unſere 
Zeit, um die Gegenwart zu beleuchten. Jeder wird aus dieſem 
Zeitbilde klar erkannt haben, daß in dem Maße die Menſchen, 
die Völker herabgeſunken ſind von Gott, in demſelben Maße alle 
Uebel geſtiegen, ſtromweiſe hereingeſtürzt find und ferner herein⸗ 
zubrechen drohen. RER 

Ich wende mich jetzt zur zweiten Frage: Wo gehen wir 
hin, wohin müſſen wir gelangen? 

Die Antwort kann nicht zweifelhaft ſein, ich falle fie in 
wenige Worte: Die Völker werden dorthin gehen, ſie werden da 


— 14 = 


ankommen, wohin ſie ihren Weg gerichtet haben, wir werden 
zuverläſſg das erhalten, was wir verdienen. ! 

Die Barbarei, Auflöſung, Elend und Verderben, wenn die 
Abweichung von Gott fortdauert, zunimmt, wenn der Verſchwör⸗ 
ung gegen das Chriſtenthum ferner ihr zerſtörender Lauf gelaſſen; 
oder aber Umkehr von den falſchen Bahnen, Erneuerung, heil⸗ 
ſame Umgeſtaltung der Geſellſchaft, ſegensreiche Entwickelung, 
wenn und inſoweit die Völker zu Gott und zu Seinem Geſetze, 
zu den Segnungen und Schätzen des Chriſtenthums, zu allein 
Hohen, Schönen und Großen zurückkehren. Wie aber ſoll eine 
Umkehr, eine Heilung ſtattfinden? Ich antworte, nur durch die 
katholiſche Kirche, durch fie allein, die da geſetzt iſt als die 
Arche der Rettung und des Heils fir das Menſchengeſchlecht. 
Aber wie denn, durch welche Mittel? Durch klare Erkenntniß 
der Uebel, durch entſchloſſene Anwendung der Heilmittel. Es iſt 
hohe Zeit, daß die noch geſunden Kräfte in der Menſchheit, in 
den Völkern ſich aufraffen und energiſch Hand anlegen. Ja, die 
Völker ſollen einmüthig und kräftig ſich erheben, um ihre koſt⸗ 
barſten Güter, um die Errungenſchaften des Chriſtenthuns feſt⸗ 
zuhalten und Glaube“ und Moral muthig zu vertheidigen. 
In Wirklichkeit geht nicht bereits eine merkwürdige, 
eine allgemeine Bewegung durch die Völker des Erd⸗ 
kreiſes, fühlen ſie nicht, erkennen ſie nicht bereits alle, daß, 
wenn die Fürſten die Sache Gottes nicht ferner ſchützen, daß 
dann ſie dieſen Schutz zu übernehmen haben? Jeder Katholik, 
jeder von uns hat Hand anzulegen. Wie das? Zuerſt beginne 
jeder mit ſich ſelbſt, in ſeinem Hauſe e, in seiner Familie, indem 
jeder ſtrebt eifriger ſich Gott zu nähern, die Gnadenquelle der 
Kirche, Gebet, Opfer, gute Werke zu benützen, insbeſbndere er⸗ 
innere ich an das Gebetsapoſtolat. Brechen wir mit dem Schlech⸗ 
ten, emancipiren wir uns von dem Zeitgeiſte und den falſchen 
modernen Ideen. Werden wir großmüthig und freigebig, uner⸗ 
müdlich für Gott, thätig für das Wohl der Nebenmenſchen. In 
dem ſchönen Bamberg beſteht, wie wir vernommen, noch kein 
Männer⸗Verein des heil. Vincenz von Paul; nun ich habe füt 


— 185 


ſtark gemacht, es wird alsbald einer entſtehen, wenn Sie, hochver⸗ 
ehrte Damen, Frauen und Jungfrauen dazu helfen wollen. — 
Gehen wir praktiſch und ohne Zögern‘ voran, dann werden wir 
auch etwas leiſten zur! Beſſer rig Er 5 5 aun fen et 903 
beiter. n er 


Die latholische Küche 1 1 el 80 dig 1 0 
Mutter und Helferin der Völker; wie ſie die Ketten der alten 
Sclaven gebrochen, ſo wird ſie auch, die neuen Sclaven nicht 
verlaſſen, ie, fürchtet den Socialismus nicht. Wir haben 
große, hexoiſche, Seelen in Fülle, Jünglinge und Jung⸗ 
frauen aus fürſtlichen, aus bürgerlichen Häuſern, die auch, heute 
noch freiwillig arm und Diener werden der ärmſten und kranken 
Arbeiter um Jeſu willen, das iſt eine unwiderſtehliche Liebe, die 
wird, die muß auch die Socialiſten entwaffnen und ihre Herzen 
rühren und gewinnen. (Bravo!) Möchten nur unſere deutſchen, 
hartgeprüften Arbeiter ihr Herz nicht beſtricken, nicht vergiften 
laſſen durch die trügeriſchen Vorſpiegelungen eines erſtarrenden 
Materialismus, möchten ſie nur feſt, auf Gott vertrauen, fie 
würden bald nicht blos Tropfen des Troſtes, ſondern einen er⸗ 
quickenden een der Gnade und > aueh. ‚eine Anflug Ihn 
Far erlangen, 1 | 


Für 510 8 Laien ile erb die prieſtet gt ei 300 
ieh wichtige und große Pflichten. Es genügt nicht mehr, zu 
Haufe brav und fromm zu leben, es genügt nicht mehr, in der 
Kirche die Sakramente zu ſpenden. Es gilt, auch draußen auf⸗ 
zutreten und zu «arbeiten, der gute Hirt muß dem Schäflein 
nachgehen und es los wickln aus den Dornen des Zeitgeiſtes 
durch neue Werke, durch neue Vereine, je nach dem Bedürfniſſe, 
ohne ſelbſt an die Spitze zu treten und die Leitung zu bean⸗ 
ſpruchen. Unſere Zeit erfordert einen eifrigen, gottbegeiſterten, 
ſich ſelbſt vergeſſ enden Prieſterſtand. Man wirft uns Katholiken 
vor, wir predigten und kämpften für Prieſterherrſchaft. Nichts 
iſt lächerlicher und unwahrer zugleich. Gerade wir, wir erwarten 
und verlangen von dem Prieſter apoſtoliſchen Eifer, der nicht 


= 


fette Pfründen ſucht und behäbigen ent ſondern Opt; und 
Arbeiten auf ſic nimmt. a 

Organiſiren wir uns üherall, lernen wir von. un⸗ 
ſern Gegnern, treten wir allerwärts zuſammen in Vereine, — 
Vereinigung macht ſtark — verſammeln wir uns oft, bei jedem 
wichtigen Anlaſſe, benützen wir die Wahlen, alle erlaubten Mittel, 
Preſſe und heitere Zuſammenkünfte. — 

Mit dem beſten Erfolge haben Rheinland und Weſtphalen 
katholiſche Verſammlungen in den letzten Monaten abgehalten, 
um die Bevölkerungen zu orientiren, zu wecken und zu begeiſtern; 
ganz Erſtaunliches leiſtet das glaubensſtarke kleine Tyrol und 
Vorarlberg, woſelbſt erſt ſeit Herbſt vorigen Jahres die Organi⸗ 
ſation begonnen hat; in Belgien hat man in einem einzelnen 
größern Umkreiſe, dem von Gent, 160 ländliche Conferenzen des 
Vereins vom heil. Vincenz von Paul errichtet. Treten wir 
nur auf, vertheidigen wir unſere, unſeres Volkes Rechte 
und wahre Freiheiten, keine Gewalt wird DON PR, 
unſere Jugend anzutaſten. 

Betrachte und erwäge ich übrigens die „Belchen der 
Zeit, ſo kann ich nimmer der Beſorgniß Raum geben, Europa 
habe zu befürchten, daß durch eine nahe Kataſtrorhe fein Zeuner 
Africa das Chriſtenthum und damit die Civiliſation 8 
gehe. Vielleicht, ich geſtehe es, bin ich voreingenommen und 
habe ein zu großes Vertrauen auf die romaniſchen, 
ganz vorzüglich aber auf die germaniſchen Völker, 
die ein ſo tiefes Bedürfniß für Religioſität bewahrt haben. 
Meiue Zuverſicht hat aber einen noch feſtern Grund, ſie wurzelt 
in der reichen Lebensfülle, die überall ſo mächtig — ſchaffend 
fich zeigt in der ganzen, zumal in der abendländiſchen Kirche 
Chriſti des Herrn. Wohl ſind die Völker des Abend⸗ 
landes in einem Um wandlungs⸗, wenn nicht gar 
Auflöſungsprozeſ ſe, weil ſie vom geſunden Leben, vom 
wahren Lichte, von Chriſtus und ſeiner Lehre ſich haben ab⸗ 
wenden und zu den Sümpfen und Irrlichtern falſcher Ideen 


u 


verleiten laſſen, wir ſehen aber auch alle Häreſieen und Schis⸗ 
men zerſetzt, haltlos oder wie in Rußland erſtarrt, das alte 
Geſetz, die Synagoge verleugnend. 


| Dagegen erblicken wir die! katholiſche Kirche 
auf dem ganzen Erdenrund in unvergleichlicher Hoheit und Maje⸗ 
ſtät, einig, Haupt und Glieder in der innigſten Gemeinſchaft, 
aus allen Angriffen und Verfolgungen verjüngt und geſtärkt 
hervorgehend, leuchtend und ſtrahlend in göttlicher Schönheit 
und Heiligkeit. (Bravo! Bravo!) 
Gewiß, unſer liebes großes deutſches Volk in 

all ſeinen Stämmen, im Norden und Süden, im Oſten 
und Weſten, es iſt noch keineswegs verſunken und verdorben, 
unwerth ſeiner großen Vorfahren, unwerth ſeiner großen Ge⸗ 
ſchichte und Vergangenheit; Schützentoaſte und Juden: 
blätter ſollen uns nicht täuſchen, das Toben von kindiſchen 
Schreiern in Oeſterreich und das lächerliche Gebahren ſchlecht 
berathener Gemeindevertretungen ſollen uns nicht irre machen. 
(Bravo!) | | 

Wo werden wir alſo ee 


Meine Herren! Wir ſtehen, verbergen wir es uns nicht, 
ir ſtehen wirklich an einer Zeitenwende, vor einer gewaltigen, 
unberechenbaren Kataſtrophe. Sollen wir da zagen und zittern, 
ſollen wir Spott und Hohn, ſollen wir Verfolgung offen oder 
verdeckte fürchten? Nein, wahrlich nein, wir Katholiken allein 
können ohne Furcht ſein, weil wir uns wiſſen in der Hand der 
gütigſten und weiſeſten Vorſehung, die alle Dinge lenkt zum 
Beſten der Auserwählten; weil wir uns wiſſen in der Fülle, in 
der Kraft der göttlichen Wahrheit, im Beſitze, in der Sicherheit 
der unfehlbaren göttlichen Verheißungen. Als muthige, als treue 
Streiter freuen wir uns ſogar auf den Kampf, für welchen wir 
die beſten — unwiderſtehlichen — Waffen bereit halten, in 
welchem wir des Sieges, des herrlichſten Lohnes gewiß ſind. 

Ja zu dem glücklichſten Ziele werden wir zuverläſſig alle 
gelangen, wenn wir nur mannhaft, nur tapfer ſtreiten. 


= we 


Schauen wir auf, uns geht voran der Sieger über Tod 
und Hölle, Chriftus unſer Erlöſer, unſer König und Herr. An 
unſere Spitze hat Er als Seinen Stellvertreter geſtellt Pius IX., 
den hochbejahrten, den ſchwachen Papſt⸗König, der allein ſich nim⸗ 
mer fürchtet, der Welt die Wahrheit vorzuhalten im Syllabus, 
der allein heute die Schwachen und die Unterdrückten nicht ver⸗ 
läßt, der allein unter allen Regenten für das arme und zer⸗ 
fleiſchte Polen ſeine Stimme und ſeine Hände erhebt; Pius IX 
in rührender Milde und felſenfeſter Kraft, umgeben 
von der ganzen päpſtlichen Heldenarmee, in Mitte ſeiner — 
unſerer Zugven, zeigt uns in wahrer, Geiſtesgröße und erbau⸗ 
licher Demuth, wie, wir arbeiten, wie wir ſtreiten, wie wir leiden, 
wie wir ausharren ſollen; Pius EX. der Hirt der Völker, der 
Hort, der Wahrheit, das Bollwerk der chriſtlichen Civiliſation, 
er will, er ſoll, er wird die Welt h darum n er ein 
Men den Conzil. 


Wahrlich, je ee die Ströme der Uebel, die rg der 
barer ſteigen, um jo herrlicher, um jo majeſtätiſcher erhebt ſich 
die Arche des Heils, die heilige katholiſche Kirche; der große, 
der heilige Papſt lenkt das Steuer; vor ihm leuchtet in mildem 
ſüßen Glanze Maria, die unbefleckt empfangene Jungfrau, ſeine 
Re! BER n die enn der Chriſtenheit. neun 


Mag auch die Fahrt ſtürmiſch, die Anſtrengung u, 6 
der Hafen iſt nahe und ſicher; darum getroſt, Katholiken Deutſch⸗ 
lands, muthig voran im Namen des Herrn Jeſus Chriſtus, der 
gelobt und geprieſen ſei in alle nge — (Großer nher 
der e 


HF: IH bad 


93 


[Präſident: 


Ich erſuche oil: Her Gb nn aus e das 
Wock zu ergreifen. | f 


17412 


| Hr. von Brandis, Graf g aus 9 


= A 


Hochwürdigſter Herr Erzbiſchofl., 
Hochwürdiger Herr Prälat! 
Hochanſehnliche Verſammlung! 


Nur wenige Augenblicke erlaube ich mir, Sie in Anſpruch 
zu nehmen als Repräſentant der katholiſchen Vereine Oberöoͤſter⸗ 
reichs und der Bruderſchaft vom heil.“ Erzengel Michael, von 
dorther die aufrichtigſten und herzlichſten Grüße darz zubringen. 
Ich fühle mich nicht berufen, einem gewiegteren Redner als ich 
es bin, die Gelegenheit zu ſprechen zu entziehen, und Sie eines 
hoͤheren Genuſſes zu berauben. Ich erlaube mir daher, nur in 
kurzen Zügen Einiges über die Opferwilligkeit unſerer Diozeſe 
Linz und ihre Verhältniſſe Ihnen mitzutheilen. 


| Auch bei uns in Oberöſterreich hat eine verhältnißmäßig 
kleine Partei, begünſtigt durch die Mitwirkung europäiſcher Erz 
eigniſſe, mehr noch durch die Folgen der harten Prüfungen, 
welche dem öſterreichiſchen Staate im Augenblicke auferlegt ſind, 
nur oberflächliche Gewalt bekommen. 


Doch. der größere Theil der Katholiken iſt ihrem Zpege 
fremd geblieben. Mangel an Sachkenntniß, Mangel an Muth, 
der den Schlagwörtern des Tages Trotz bietet, übergibt ſie in 
die Hände von Führern, deren Ziele ſie nicht kennen, zum Theil 
nicht kennen wollen. Würden Alle den Geſinnungen folgen, die 
ſie im Herzen tragen, die kirchenfeindliche Partei wäre zur 
Stunde ohnmächtig geblieben. Doch, Gott ſei Dank! auch bei 
uns fängt der Muth an, ſich von Neuem zu beleben; wir haben 
an der Spitze unſerer Diözeſe einen Biſchof, Franz Joſeph Ru⸗ 
digier, der den Muthigſten beigezählt zu werden verdient. Sein 
kräftiges, apoſtoliſches Vorgehen iſt von großem Einfluſſe auf 
den hochwürdigen Clerus, welcher, wenn ich ſo ſagen darf, ihm wie, 
ein Mann zur Seite ſteht. Er iſt aber auch von großem Ein⸗ 
fluſſe auf ſeine Diözeſanen, welche ihrem Oberhirten mit Ehr⸗ 
furcht und Liebe zugethan ſind. Nun dieſes Vorgehen, es muß 
endlich zum Siege führen, wenn auch viellicht eh nach ISSN 
und harten Kämpfen. ; 


m m 


Meine Herren! Blicken wir auf zu dem, von dem alle 
Hülfe kommt in jeder Noth. Wer iſt wie Gott, rief einſt der 
Erzengel Michael den abtrünnigen Geiſtern zu, und die gefal⸗ 
lenen Geiſter waren beſiegt. Gott kann nie und nimmer eine 
Didzeſe verlaſſen, die in Liebe zu ihm, in Werken chriſtlicher 
Mildthätigkeit auch den, opferwilligſten. gleichſteht. 3: had Be 

Ich will Sie hier nicht mit Zahlen beläſtigen, nur Einiges 
will ich in kurzen Zügen, angeben. Der unbefleckte Empfängniß⸗ 
Dombau, das alleinige Werk unſeres hochwürdigſten Hrn. FEN 
trägt alle Jahre in Gaben blos aus der Didzeſe Linz 5 0,000 
Gulden. Unſer hochwürdigſter Herr Biſchof war der erſte, der 
in den öſterr eichiſchen Staaten den Peterspfennig eingeführt hat, 
welcher in vier Jahren 40,000 Gulden geliefert. Die Bruder⸗ 
ſchaft vom heil. Erzengel Michael in Linz, welche ſeit Monat 
Februar dieſes Jahres neu organiſirt unter die Beige von 
Laien geſtellt wurde, hat durch den hochwürdigſten Hrn. Biſchof 
auch die Einſammlung des Peterspfennig übergeben bekommen. 
Nur dieſer Peterspfennig, vereint mit den Gaben für die Ar rmee, 
hat im Zeitraume vom Feörntt bis Aug, eine Summe von 
nahezu 7000 Gulden geliefert. gan! 

Es beſteht bei uns der Kahelteerth, wacher sch nicht 
allein an Menge derer, die ihm beigetreten ſind, auszeichnet, 
ſondern auch, welcher über einige Summen zu verfügen hat. 
Wir haben den Bonifazius⸗ und den Vincentiusverein, es eriſtirt 
der Verein zur Loskaufung von Negerſclaven, der Verein der 
Kindheit Jeſu. Namentlich aber erlaube ich mir noch Einiges 
über die Opferwilligkeit der tatholſchen . 5 Frauen 
nüitzutheilen | he 

Dieſe edlen Damen haben ſeit drei Jihten im Winter, 
namentlich im heurigen Winter vom Oktober bis halben April 
täglich in einem eigens dazu beſtimmten Lokale perſönlich 200 
Arme geſpeiſt, d. h. ſie gaben ihnen in getheilten⸗Portionen eine 
ſehr kräftige Nahrung. Dieſe Damen haben im Winter, an den 
Kirchthüren ſitzend, 3000 fl. zuſammengebracht an zwei Sonn⸗ 
tagen und ſie erhielten dafür auch den Segen unſeres hl. Vaters. 


a mw = 


Sie ſehen, hochauſehnliche Herren, daß bei uns der Geift 
der katholiſchen Liebe noch keineswegs ausgeſtorben, ſondern, daß 
er noch kräftig fortlebt. Chriſtus, unſer Erlöſer, der ſeine Kirche 
geſtiftet, dieſen ächt katholiſchen Liebesbund, Er erkennt in der 
Liebe die Seinen, Er wird uns auch als die Seinigen aner⸗ 
kennen, Er wird uns führen zum Siege gegen jene Partei, welche 
Freiheit und Brüderlichkeit immer im Munde führt, die aber im 
Gefolge doch nur Haß und Knechtſchaft hat. (Bravo! 

Hoch lebe die Liebe, die katholiſche Liebe! Sie muß ſchon 
auf Erden ſiegen, um auch einſt im Himmel zu triumphiren. 
Das ng unſere Hoffnung ln Mr Jeſus 77 1 


Präſident: 


Ich erſuche den Hrn. Gördten, stud, phil, aus Mün⸗ 
. die Bühne zu beſteigen. 


Nee Gördten, stud. pull. aus Münſter: 


10 Hochwürdigſter Herr Erzbiſchofl, 


MS Hoher Prälat! | 
Hochanſehnliche Verſammlung! 


Es iſt ein ſchlechtes Vorzeichen für den Redner, der die 
Zuhörer für ſeine Sache begeiſtern will, wenn er mit einer Ent⸗ 
ſchuldigung anfangen muß, daß er überhaupt zu reden wagt, 
und dennoch wie übel dieſes Vorzeichen iſt, ich beginne mit 
einer Entſchuldigung. Und habe ich nicht eine Entſchuldigung 
von Nöthen, wenn ich, ein junger Mann inmitten dieſer glän⸗ 
zenden Verſammlung, die die berühmteſten Männer in ihrem 
Schooße birgt, es wage, das Wort zu ergreifen? Doch gerade ſo, 
wie der Lehrling der Entſchuldigung bedarf, wenn er mit ſeinem 
ergrauten Meiſter von ſeinem Handwerk ſpricht, und wäre es 
auch ſelbſt der Art, daß er ihm die erſten Proben ſeiner Arbeit 
entgegenbringt. Gerade in demſelben Verhältniß, meine Herren, 
ſtehe ich, ſtehen meine Comilitonen, ſtehen dieſchigen, die 1 
hieher geſandt haben. 


— 10 


Die im Verlauſe dieſes Jahres an verſchiedenen deutſchen 
Bosfhnuen gegründeten academiſchen Vereine zur Unterſtützung 
der päpſtlichen Armee hielten, es für ihre Pflicht, auf die hier 
in Bamberg tagende Generalverſammlung ihre, Vertreter zu ſen⸗ 
den. Mir, ward die Ehre zu Fl im Namen dieſer Vertreter 
das Wort zu ergreifen. gr 1 ung ! u grit i san 


Wiewohl ich nun recht inn G0 baß⸗ das wahre Wort 
zu nden unendlich ſchwer iſt, wiewohl ich tief durchdrungen 
bin von dem Bewußtſein meiner Schwäche, jo wage ich es doch 
in der feſten Ueberzeugung, daß man über die Bedeutung des 
Gegenſtandes, den ich behandle, die Schwäche meiner mangel⸗ 
haften Worte vergeſſen werde; und ſo laſſen Sie I in Kürze 
den Urſprung und die . 1 en Pete 
auseinanderſetzen. (Bravolj))ß e 


Es war nach der Schlacht bei Mentana, jenem fir die 
päpſtliche Herrſchaft ſo glorreichen Tage, als die bis dahin wie⸗ 
der ſchon ſo ziemlich eingeſchlafene Begeiſterung in vollen Strö⸗ 
men ſich aus dem Herzen ergoß. Eine der erſten, glänzenden 
Kundgebungen für die Sache des heiligen Stuhles war die 
i zu je in eie welche Be⸗ 


2 


Männer auf dieſer Verſammlung 1 und Schönes, Ache 
und Herrliches ſagten, fiel in das Herz der münſteriſhen Stu⸗ 

denten und fand ergiebigigen und fruchtbaren Boden. Manche, 
die dieſer Verſammlung beiwohnten, 2 erkannten ſchon an dem 
Abende, daß es nun auch an der Zeit ſei, daß die Studenten 
auch einmal, wie verſchieden ihre Studien auch ſein mögen, alle 
die Wahrheit ſuchen und für ſie eintreten. (Bravo) 1 de 


„Am 2. Dezember hatte die katholiſche Verſammlung. ge⸗ 
tagt und am 6. Dezember ſahen. ſich in einer glänzenden Ver⸗ 
ſammlung die Münſteriſchen Studenten vereinigt, um gegen das 
Unrecht, das dem hl. Stuhle angethan, worden, zu Salem und 
um die Mittel zu berathen, wie auch deutſche Studenten. dem 


— 193 — 


heil. Vater beweiſen können, daß auch ihr Herz ihm gehöre. 
rave D ui bet mg. 3 ultra 
dns Aber nicht genug damit, daß fe Proton) ict zufrieden, 
daß ſie reine Adreſſe an den heil. Vater ſchickten 8505 daß ſie 
einen Aufruf an die deutſchen Studenten erließen. Nein, int 
Bewußtſein, daß nicht nur mit ſchönen Worten, ſondern Huch 
durch die That, durch die opferwillige That, der heiligen Sache 
gedient werden müſſe, gründeten ſie einen Verein, der ſich ſpe⸗ 
ciell zum Ziele ſetzte, damit alle Welt wiſſe, ae 
überzeugt ſind von der Nothwendigkeit der weltlichen Herrſchaft 
des Papſtes die päpſtliche Armee durch Geldbeiktäge zu unter⸗ 
ſtützen. Der Saame war gelegt worden; ob er aufging lag in 
Gottes Händen! Und ängſtlich warteten die VER. ob! die 
Idee, Anklang fände. mi Ait 31 70% BIN 3 917, 15 
Sie fand Anklang. Es iſt eine Sache) für die doch jedes 
edle Herz warm ſchlagen muß und hätten wit“ doch nut das ge⸗ 
than, was andere große und edle Männer ſchon vor uns gethan 
hatten. Die erſte Aufmuntering“und Anerkennung, die uns zu 
Theil wurde war die, welche der „ eee der Dideeſe 
Münſtey uns in warmen Worten zukommen ließ. Auch die an⸗ 
dern Studenten blieben nicht aus. Kaum waren acht Tage 
vergangen, ſo erhob, Paderborn in Weſtphalen ſeine Stimme 
und nach 14 Tagen tagte im ſchönen Freiburg im Breisgau eine 
e die man wahrhaft ſtolz ſein kann. Und ſo 
ſie alle die Brüder, aus Nord und Süd, aus Oft: und 
ſt, alle mit dem Zwecke, die RG Armee durch Geld⸗ 
beiträge zu unterſtützen. (Bravo!) 7 1020“ 750 l if; 
Dias iſt die Entwicklung feet en Stidentenerbünd 
ungen, die alle mit einander verbunden ſind, alle mit dem Zwecke, 
die päpſtliche Armee mit Geldbeiträgen zu unterſtützen. Das iſt 
die Entwicklung, der Studentenbewegung und was ſoll fie nun 
bedeuten ?, Ehe, ich, dies der hochanſehnlichen Versammlung aus⸗ 
einanderſetze, möge fig, mir erlauben, ie 905 zu ſagen, was hai 
nicht bedeutet „> 30 nt bit 89 ar rang Hoch! 19111 


Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ. 13 


— 194 — 


„% Mau hat den Studenten vorgeworfen, ſie betreten mit 
einem Muthe, der den Studenten eigen wäre, ein Gebiet, auf 
das nur der reife, kluge Mann treten könne, vorausgeſetzt, daß 
er Klugheit und Vernunft genug beſitzt. Man hat unſere De⸗ 
monſtration als politiſch bezeichnet, aber das iſt keineswegs der 
Fall geweſen. Durch Politik haben wir unſere heilige Sache 
nie entehrt. (Bravo!) Und es war ja wahrhaftig auch etwas ſehr 
Unpolitiſches, denn glauben Sie nicht, daß uns der Kampf für 
unſere Sache ſof leicht war, nicht nur, daß man an vielen Orten 
den Studenten die größten Schwierigkeiten entgegengeſetzt, hat 
man ſie au manchen Plätzen auch mundtodt gemacht, wie ſehr 
ihr guter, Wille auch vorhanden war. Einen, der glänzendſten 
Punkte in dieſer Hinſicht bietet uns Freiburg da 
In Freiburg wollte die Verſammlung tagen.“ Man entzog 
ihr die Aula der Univerſität, und als ſie getagt hatte im Ge⸗ 
ſellenhauſe, und als der Verein geſtiftet war, wollte man ihn 
nicht genehmigen. Man ging an die Univerſität, wir wurden 
zurückgewieſen; man ging an's Miniſterium und wir wurden wieder 
zurückgewieſen und zum Schluſſe gründeten wir einen Verein, 
der nun wahrhaft ein blühender iſt, und gerade ſo ging es an 
manchen Orten. A mitn , ‚Bun bin madaild Ane ad 
Ferner hat man uns einen viel ſchwereren Vorwurf gemacht, 
man hat geſagt: Was wollen die Studenten damit? Die Stu⸗ 
denten haben nichts anderes zu thun als zu ſtudiren und zu 
ſorgen, daß ſie durch's Examen kommen. Wir ſind davon überzeugt, 
daß wir uns gehörig mit Wiſſenſchaft beladen ſollen, damit u 
einſt in der Welt etwas ausrichten können. Aber ich denke, das iſt 
denn doch auch eine Wiſſenſchaft, wenn man ſich ſelbſt erprobt, 
ob man Herz und Muth hat, für eine heilige Sache einzutreten. 
(Anhaltendes Bravo l) n; e tim ene nge 38 
Und ich denke, wenn man den Studenten nicht übel nimmt, 


— 195 — 


Religion handelt. (Bravo) Ferner ſollte man denken, die Be⸗ 
deutung der Bewegung beſtehe darin, daß eben Opfer gebracht 
würden. Allerdings, es iſt eben ſehön, wenn die päpſtliche Armee 
unterſtützt wird, es war ganz ſchön, wenn die Studenten pro⸗ 
teſtirten, es war ganz, ſchön, daß ſie ſich zuſammenthaten, um 
dieſen Verein zu unterſtützen, aber du mein Gott! das nützt doch 
nicht viel, ob wir unſere paar Thaler nach Rom ſchicken, und 
das nützt nicht viel, daß wir unſeren Proteſt erhoben, der doch 
bei mehr als einem unſerer Gegner ein ſpöttiſches Lächeln her⸗ 
vorgerufen hat; aber darauf kommt es nicht an, die Bedeutung 
dieſer Bewegungen iſt, daß ſie da ſind, (Bravo!) und in dieſer 
Hinſicht iſt,zweierlel von Bedeutung rt die Studenten und für 
die katholische Sache nnd rogue gnunnnmpnu ee i mrdK 
dn Zunächſt für die nenten 10 Die Studenten haben be⸗ 
wieſen, daß noch Kraft in ihnen ſitzt, ſie haben bewieſen, daß 
es unter ihnen noch gute Kräfte gibt, die entſchieden für ihre 
heilige Sache auftreten, (Bravo!) und das iſt bedeutend genug 
für die Studenten. Ferner ſind die Studenten in dieſer Beweg⸗ 
ung dem Sitze des heiligen Petrus näher gerückt. Nach dieſer 
ee ſandte uns der heilige Vater von Rom ein Breve 

voll der väterlichſten Liebe, worin er uns dankte, daß wir fo 
muthig geweſen ſeien, und uns beſchwor, wacker ſörtzuſchafßen, 
bis der Herr ſich ſeiner Kirche erbarme. Und wenn das nicht 
für uns bedeutend iſt, dann weiß ich nicht mehr, was wir mehr 


verlangen ſollen, als das Lob Anferes: wa Oberhirten. 
(Bravo) telt 1150 76 f 

Es könnte nun leicht Einer bh das iſt Alles gut und 
ſchön, aber warum wird dies hier erzählt? Es konnte den An- 
ſchein haben, als wäre der Beſchluß, hieher Vertreter der Ver⸗ 
eine zu ſchicken, nur in's Leben getreten, um, wie die Studenten 
ſagen, zu renommixen! Aber, hochanſehnliche Berſammlung! um 
zu renommiren ſind wir nicht hieher gekommen, einfach aus dem 
Grunde, weil das Renommiren darin beſteht, daß man auf etwas 
ſtolz iſt, das nicht da iſt, Im Gegentheil, wir ſind in der 
Ueberzeugung gekommen, daß die Katholikenverſammlung der 

13 * 


— 196 — 


Heerd iſt, von wo man alles echte Feuer katholiſcher Begeiſter⸗ 
ung erhält; ferner mit der Ueberzeugung, daß wir; ſelbſt ohne 
Halt, freigegeben den boͤſen Einflüſſen auf den Univerſitäten 
ſind, und leicht unſer Gebäude zuſammenſtürzen kann. Wir ſind 
hieher gekommen mit der Ueberzeugung, daß gerade bei der 
Jugend ein kühner Plan ſchnell gefaßt wird, um vielleicht um 
ſonſchneller wieder verlaſſen zu werden“ Und darum ſind wir 
gekommen, um hier neue Begeiſterung zu ſchöpfen und mit dem 
Vewußtſein fortzugehen, daß die hochanſehnliche Verſammlung 
auch zufrieden mit uns iſt, (Bravo!) daß ſie uns wenigſtens 
nicht die Anerkennung verſagt, daß wir etwas hätten thun wollen; 
und iſt es auch wenig geweſen: unſer Wille war doch güt. 
Wenn wir dieſe Anerkennung erlangen, dann ſind wir zufrieden 
und kehren zufrieden in unſere Heimäth zurück und ſind über⸗ 
zeugt, daß wir auf dem rechten Wege wandeln und daß unſet 
Aller Hauptzweck iſt, für unſeren heiligen Vater einzuſtehen, 
deſſen Triumph unſer Triumph, deſſen. Leiden unſerd Leiden, 
. hellen Sache unſere Sache 0 (Anhaltendes Brad? ? 
lid hne, Abirsn n Eure magilisd 80 i mad pam 
505766 raf ident: * 20d 70 un tan EU 
ai BR Schluß in 122 Reden wird Herr Profeſſor 
Schulte aus Paderborn dt du i eg nidtum 
Win Herr Profeſer Schulte aus Pade ctbermt 0 e 


197 120 nit Tl 


t a mpkle Bochwätdegſte te Het gane 
| Hochwürdigſter Herr Prälat! (aan 
aut Sup n TOR EERRFERKINGE Ve tſanmtung gu! 29 


ene 150 57% Tait 8a ee et d macht 
1505 36, darf, 131 erlauben, Ihre Aufmerkſamkeit und Geduld 
noch einige Minuten in Anſpruch zu nehmen ſchon um deſſent⸗ 
willen, weil der Gegenſtand, über den ich zu reden beauftragt 
bin, ein Gegenſtand iſt, der Ihrer Aller Herzen erfüllt. Ich 
habe den ehrenvollen Auftrag erhalten, die St. Michaelsbruder⸗ 
ſchaft der Diözeſe Paderborn zu vertreten und damit iſt der 
Gegenſtand meines Vortrages gegebe .. 1“ 


81 


a 


Ihnen Allen, meine Herren, iſt der Zweck der St. Mich⸗ 
gelsbruderſchaft t hinlänglich bekannt; ſie hat nichts anderes zum 
Zwecke, als die Erhaltung und Vertheidigung der unverletzlichen 
Rechte des n heiligen Stuhles und außerdem das päpſtliche Heer 
in ſeinem Beſtande zu erhalten und ihm diejenigen Mittel zur 
Verfügung zu ſtellen, welche für dasſelbe nothwendig ſind. Alle 
katholiſche Chriſten, meine Herren, haben ein Intereſſe oder 
ſollten es doch wenigſtens haben an dem Gedeihen dieſer Bruder⸗ 
ſchaft. Wir Deutſchen haben aber auch ein beſonderes Intereſſe 
daran; denn es ſind auch von unſern deutſchen Brüdern viele 
in Rom, bereit für den heiligen Stuhl Blut und Leben hinzu⸗ 
geben, und ihrer uns anzunehmen, iſt für uns nicht nur e 
ſchun n heilige Pfücht. gut 5 di ungut an! 
Es giht eine Berechtigung für die Idee der Natali 
Unſere Deutſchen in Rom ſind vielfachen Gefahren und Ver⸗ 
ſuchungen ausgesetzt. Sie zu ſchützen vor den Gefahren, deuen 
fie ausgeſetzt „find, iſt ein Zweck mit der ſogenaunten Militär⸗ 
Caſinos, deren, Wichtigkeit in die Augen ſpringt, wenn wir 

gen, wie große Anſtrengungen man macht, nmofunſere 
braven Landsleute im päpſtlichen Heere zu verführen 
Meine Herren! heute iſt es alſo nothwendig, nothwendiger 
vielleicht als je, daß dieſe Bruderſchaft mehr und mehr Auf⸗ 
nahme und Kraft gewinne. Oder iſt die Lage des heiligen apo⸗ 
ſtgliſchen Stuhles weniger gefährdet, als ſie es im letzten Dezen⸗ 
num gewesen Üt?, Wir wiſſen es Ale, ‚meine, Herten, die 
Revolution iſt noch nicht in Sti llſtand gekommen. und es zittert 
heute Aus ganz 9 8 0 die, 15 daß ein Schlag, bevorſtehe 
gegen den apoſtoliſchen. Suhl, härter und f ne als alle 
vorhergehenden Mar Slot SI R e ET: 3153 TE nagung 
ask: und wer) h uieine⸗ Herren wird dieſen Schlag abzuholen 
im Stande ſein 2. Die italieniſche Regierung hat ſich dazu an⸗ 
heiſchig gemacht, Niemand hat vielleicht ein Recht, über die 
inneren Geſinnungen der Leiter dieſes Staates zu urtheilen. 
Wenn einer ihrer Generäle, den man den Liebling der Soldaten 


— 198 — 


genannt, jüngſt gewagt hat, öffentlich darauf hinzüweiſen, 
daß Rom in den Beſitz Italiens übergehen müſſe, dann mag 
das immerhin als ein Produkt“ der erhitzten italieniſchen Phar 
taſie gelten. Wenn aber die italieniſche zweite Kammer unter 
der Führung derjenigen Partei, die ſich die conſervative/ des 
Landes nennt, im Dezember vorigen Jahres offiziell erklärte / daß 
ſie mit Vergnügen Akt genommen habe von der Verſicheruung 
des Miniſteriums Menuabrea, Rom müſſe Hauptſtadt⸗ Italiens 
werden; wenn ein ſolcher offizieller Akt des geſetzgebeuden Rör⸗ 
pers vorliegt, dann meine Herren, haben wir zu fürchten, daß 
die italienische Wegierung ichs der Revclution nicht entgegenſtellen 
e 
Und wenn ſie es wollte wild ig Wine nne 17581 ap 
nern ſich vielleicht noch, daß Viktor Emmanuel in jenem Famojen 
Manifeſte vom Oktober 1861 beim Eittrücken 9 2 
„Ich, das weiß ich, ich ſchließe für Italien die Aer 8 
tion“ Det weine Wehn In feinem Leben find N 
und Täuſchungen verzeichnet; keine war ärhet, f a Heute 
ſteht ganz Italien auf einem Vulkan und 588 bedarf nür eines 
Funkens, um dei Ausbruch herbeizuführen und das ganze Land 
in den Abgrund hinabzuziehen. Wir, Alle wiſſen cy daß für 
Italien eine Zukunft, hereinzubrechen droht, die jammervoll. ge⸗ 
nug iſt, die aber das Volk vielleicht nur zu ſehr verdient hate 


Meine Herren! Es iſt Kt e + wen 
} 


ner Frankreichs ſchützend über deim Vatikan 1 
des älteſten Sohnes der T enheit zur e me 

re upt des heiligen Vaters In: 

Staatsminiſter hat feierlich vor gar Frakttich, 5 
ganzen katholiſchen Welt erklärt: 1 ſolle 

nehmen; wenn Italien es je wagen ſollte, mit Gewalt nach Rom 
gehen zu wollen, dann wird es) uns auf deim Wege dahin fünden, 
und ich verſichere, wir werden nie zugeben, daß Italien Rom 
beſitze““ Wir müſſen dem Herrn Miniſter geſtehen, das iſt klar, 
ſehr klar geſprochen, aber meine Herren, was find Worte und 


„ 


vor Allem was ſind Worte im Munde der franzöſiſchen Re⸗ 
gierung 2 ( Bravoch tan iat dcin f izr ie I 
Wir wiſſen es, meine Herren! die ganze Welt weiß es, 
der heilige Vater iſt tief davon durchdrungen: all das Elend in 
Italien, all der Jammer, welcher den heiligen Vater faſt erdrückt, 
wäre heute nicht da, wenn der Kaiſer der Franzoſen rechtzeitig 
fein „Nein“ geſprochen hätte. (Bravo!) Es war ein hartes 
Urtheil vielleicht, als der Biſchof von Poitiers den ſchweigſamen 
Mann, der die Geſchichte Frankreichs leitet, verglich mit Pilatus. 
Herodes, Caiphas, Judas, ſagte er, haben Theil an der Schand⸗ 
that des Gottesmordes, aber es wäre Nichts zu Stande gekom⸗ 
men, Chriſtus wäre nicht getödtet worden, wenn nicht Pilatus 
ſo gehandelt hätte, wie er gehandelt hat. Es mag dies ein 
harter Vergleich ſein, aber wir wiſſen, wie ſehr berechtigt der⸗ 
elbe it. ginnt 1 Edgar chif nin ot i ene n nagel 
Wer wird, mun den heiligen apoſtoliſchen Stuhl verthei⸗ 
digen? Wer wird ſich den Feinden entgegenſtellen, die heute 
vielleicht frecher ſind, als ſie jemals geweſen? Meine Herren! 
Ich kenne keinen Fürſten, ſoweit die Sonne die Welt beſcheint, 
der bereit wäre, für die gefährdeten Rechte des apoſtoliſchen 
Stuhles einzutreten. Wir, das Volk, wir ganz allein ſind es, 
die ſich noch ſchützend zwiſchen ihn und ſeine Feinde werfen 
können. Wir wiſſen, daß geſagt wurde, „das Chaſſepot⸗Gewehr 
habe bei Mentana Wunder gewirkt,“ und man hat das uur zu 
ſehr benützt, um den Lorbeer von den Häuptern jener Braven 
zu nehmen, die für den heiligen Vater ihr Blut vergoſſen haben. 
voher gn et bin un det a ram 
Und wenn es wahr wäre, wenn der Sieg! Niemanden 
zu verdanken iſt, als jenem wunderbaren Chaſſepot⸗Gewehr, wer 
hat ihm das Ziel angegeben? Wer hat jene Gewehre zwingen 
können, denen ſich entgegen zu ſtellen, die lange genug die 
Freunde des Kaiſers geweſen 2 Wer hat es gethan ? Die öffent⸗ 
liche Meinung, das katholiſche Gewiſſen Frankreichs. (Bravo!) 
Dieſes katholiſche Gewiſſen hat, ſich vor den ⸗Kaiſer hingeſtellt 
und ihm geſagt? „Sire! Sie dürfen Sich hüten! es iſt ger 


. 1 


jährlich zu kämpfen gegen überzeugte Gewiſſen.“ Und Napoleon, 
Dank ſeiner Vergangenheit, iſt nicht wie manche deutſche Fürſten 
zu ſein ſcheinen. Er weiß zu rechnen mit dieſem geiſtigen Faktor 

und hat nie aufgehört, darauf Rückſicht zu nehmen, und er 
wird fort und fort darauf hören, ſo oft das katholiſche Gewiſſen 
ſich ihm entgegenſtellt und ihm jagt u Majeſtät! „weiter ſollen 
Siey nicht) gehen.“ (Bravo i. r r ee nie nie 
Und ſo wird esſein der ganzen Welt ſein Fragen Sie 
doch die zitalieniſchen Staatsmänner was ſie heute noch fürchtet, 
und das iſt vielleicht der einzige Punkt, worin bei ihnen ſich 
noch einige Weisheit kund gibt. Nichts fürchten fie, als die 
öffentliche Meinung. Was hält denn den heil. Vater heute noch 
in Rom? Wie kommt es, daß er den kleinen Reſt ſeiner Staaten 
heute noch beſitzte Warum hat man Scheu, Hand an ihn zu 
legen in einer Zeit, wo man ſich wahrlich nur wenig beſtuut; 
über gekrönte Häupter, über alte, im Volke feſtgewurzelte Throne 
hinwegzuſchreiten ? Man fürchtet uns, uns gauz allein“ Cavon 
er immerhin“ der größte, Staatsmann⸗ Italiens, ſo lattge l. ü 
jetzigen Verhältniſſe dort Pegonnen haben — ſpricht ſich en 
deutig genng aus. / Wir müſſen, ſagt er im Einverſtändniſſe 
mit Frankreich nach Rom gehen, im Einverſtändniſſe auch mit 
der ganzen kätholiſchen Welte! Wir müſſen die 200 Millionen 
Katholiken überzeugen, daß die Unabhängigkeit der Kirche durch 
die Einverleibung Roms in Italien nicht gefährdet wird““ Sonn 
15007 Meine; Herren! Dieſeſ wollen uns überzeugen, daß die Unk 
abhängigkrit der Kitche dabei beſtehen, Tommi P. ſagen wir Ihnen 
alle Tage, daß wir uns nicht überzeugen laſſen wollen e micht 
überzeugen laſſen kön nenn e 89 am an 

Ant uns alſop iſt esp ſeinzutreten für die Sache des heiligen 
Vaters, und wenn wir, wolleuf wir knnen unbeſchreiblich Viel 
thun. Rom darf uns nicht gleichgüttig, os muß uns theuer ein 
als der Sitz des Oberhauptes der Kirche, als der letzte Hort 
auch unſerer eigenen Freiheit. Es iſt unſer Aller heiligſte Pflicht, 
einzutreten für das, was dortiſauf dem Spiele ſteht!“ Wir können, 
wir müſſen doppelt freudig eintreten, weil wir wiſſen, daß 


= WE 


der Sieg unſer iſt. Der alte heidniſche Dichter hat geſagt, daß es 
keine Grenzen der Zeit, daß es keine Grenzen der Dinge gebe 
für Rom, die Hauptſtadt der Welt, und zerlegt der heidniſchen 
Gottheit die Werte in den Mund Imperium sine fine dedi, 
ich haben dir eine Herrſchaft ohne Ende gegeben. Der heidniſche 
Dichter hat nicht gewußt, was er ausgeſprochen hat, aber der 
Mund der ewigen Wahrheit hat ſie uns; beſtätigt: Portae inferi 
non praevalebunt, die Pforten der Hölle werden nichts ver⸗ 
mögen gegen dieſen Felſen. Das gilt der Kirche, gilt aber auch 
Rom, dem Sitze, der päpſtlichen Herrſchaft. Darum, meine 
Herren, weil wir dieſe Zuſicherung haben, weil wir gewiß ſind, 
daß wir ſiegen werden, darum haben wir doppelt Anlaß, einzu⸗ 
Weten zin den Kampf. % tod chin e l ini 199 91 
Wohl kann man uns ſagen: das iſt eine Idee, eine 
Hoffnung ohne Ausſicht, jemals ſie verwirklichen zu können. 
Meine Herren! Iſt denn nicht die ganze Richtung unſerer Zeit 
belebt von gewiſſen freiheitlichen Ideen und ſagen nicht, Alle, 
die ihnen anhängen, daß dieſe Ideen ſiegreich ſein müſſen 2 hören 
wir nicht alle Tage, daß Nationalität, Liberalismus und andere 
Ideen die Welt überwinden werden? Nun meine Herren! auch 
wir vertreten eine Idee. Jene die Idee der falſchverſtandenen 
Freiheit des menſchlichen Geiſtes, wir die Idee der Religion. 
Und mit uns iſt Gott, und ſeit wann hätte Gott vor einer 
irdiſchen Idee die Waffen geſtreckt? Gott iſt mit uns und da⸗ 
rum haben wir die Hoffnung, die Gewißheit, daß wir ſiegen 
werden. Die ewige Stadt ſelbſt hat in den längeren Jahren 
ihres Beſtehens Beweiſe genug geben, daß unſere Hoffnung 
nicht bloße Einbildung iſ.ñ]ʃ[ %% Bi ai 
Dort auf der Höhe der via sacra ſteht emed Monument, 
welches Volk und Senat Noms Titus Veſpanianus Auguſtus 
errichtet hat; die römiſchen Waffen hatten damals geſiegt über 
jenes Volk, aus dem das Heil der Welt hervorgehen ſollte. Wer 
hätte nun gedacht, daß das Wort der Wahrheit, geſprochen in 
Mitte jenes verachteten, beſiegten Volkes, ſiegreich in Rom, der 
Hauptſtadt der heidniſchen Welt, herrſchen würde? Und doch! 


ie 


Der heidniſche Jupiter. eat, von⸗ der Höhe des Kapitels herab 
gerade gegenüber auf dem Cälius ſehen müſſen, wie ein' chriſtlicher 
Imperator die Inſignien des Chriſtenthums dort aufrichtete! 
Wir haben Bürgschaft genug in; der heiligen Stadt ſelbſt, daß 
wir ſiegen, wenn wir nur eintreten wollen in den Kampf 
2% „ „Unſere Feinde haben uns geſagt, daß wir Irdiſches mit 
Göttlichem vermiſchen, daß wir nicht aufhören, Gott und das 
Irdiſche zu verwechſeln. Wir ſollen beſtrebt ſein ) die weltliche 
Herrſchaft unſerer Kirche als ein Dogma hinzuſtellen. Nun, 
meine Herren, werfſchat dieſe Vermiſchung zuerſt gegeben? Iſt 
es nicht die Vorſehung, iſt es nicht unſer Herr und Gott ſelbſt 
geweſen, »der dieſe Vermiſchung in die Welt geſtellt hat, ſo wie 
ſie jetzt exiſtirt? Iſt es nicht der ewige Lenker der Völkerge⸗ 
ſchichte, der dem apoſtoliſchen Stuhle dieſe jetzt ſo verläſterte 
irdiſche Herrſchaft gegeben hat? TT)“ 
Wenn ſie uns ſagen, daß die Kirche freier / daß ſie unab⸗ 
hängiger! ſein würde, wenn ſie bofreit von! der Laſt weltlichen 
Beſitzes wäre, ſo ſoll man uns: die Beurtheilung überlaſſen. 
Man ſoll den heiligen Vater fragen, öb⸗ er ſo handeln wolle, 
und wir wollen unſeren Feinden ſagen , was ſie gewohnt ſind, 
uns zuzurufen, wenn wir über Dinge der Welt ein Urtheil ab⸗ 
geben „Ihr verſteht nichts von dieſen Dingen, die uns, unt 
allein angehen!“ An uns iſt es alſo, in den Kampf einzutreten, 
und wir verdienen den Vorwurf feigſter Schwäche, wenn wir bes 
nicht thun. 1 tige tut dis nun fach. did vit ine mn: 
mende Bft nicht lange her, daß der edle Graf Montalembert 
in mechelm'geſagt hat: „Wohin ich blicke, erblicke ich dir Anar⸗ 
chie; ich ſehe ſie wie eine Meeresfluth höher und höher anſteigen 
und alles überſtürzen. Als Menſch kann ich davor erſchrecken, 
aber als Chriſt weiß ich, daß, wo die Sündfluth iſt, auch die 
Arche iſt. Und ich weiß, daß nur ſie auf dieſes Meer mit 
ſeiuen Brandungen, ſeinen Stürmen, ſeinen Klippen ſich wagen 
darf und nicht im Strudel der Wellen zu Grunde gehen wird. 
Die Kirche allein iſt es, welche trotz Sturm und Noth unver⸗ 
ſehrt bleibt und ſie beginnt) aimmet wieder mit jugendlicher Kraft 


ihre Segnungen der Welt zuzuwenden., ſo bald nur irgend die 
Flath verläuft um eine ren iat once u Meeren 
Dier Sieg alſo iſt uns gewiß, wenn wir nur fingen 
wollen, zu kämpfen. Was aber, meine Herren, ſollen wir thun? 
Ich habe kein Recht, Ihnen Vorſchläge zu machen, ich habe bei 
meiner Jugend kein Recht, Ihnen zu ſagen, was Sie thun 
ſollen, um thätig für den heiligen Stuhl einzutreten. Aber ich 
darf hier wiederholen, was Sie ſelbſt ſich ohne Zweifel ſchon 
geſagt haben. Wir haben doppelt es zu thun. Wir ſollen vor 


en njere | Unter] KEN en ziehen, die Anſere Feinde 
fu e e ven. jegliche un e terfttig 5 zu entziehen, e 
die uns ale Tage i, unſeren e WW en verletzen, 
Me . dem gro ſroßen, herklich chen Kampfe d der Satrigier und 


115 9 die een im, a die Patrizier gar zu 


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N 4 begreifl flicher u 1 8 elbſtb nun 
I: i ſage nicht a5 ir iſche aft ei — nein! daß wir ſe ſelbſt⸗ 
bewußt geworden ſind als die a! der Kirche, als die 
Hampferf eins Ehriſti. Ionmrf 374 Strozk Aal Ant 8nd 

Meine Herren!“ Die Gegner der Kirche, wie ſind ſie ge⸗ 
ſchaart⸗ und organiſirt! Alle Kämpfe im eigenen Schooße ruhen, 
wenn es gilt, gegen uns zu kämpfen, und wir, meine Herren? 
Mit Trauer müſſen wir es ſagen, wir von Natur und durch die 
Gnade geſchaffen, der Welt das Heil zu bringen, wir, die wir 


alle Urſache hätten, auf die äußeren Kämpfe unſexe ganze Auf: 
merkſamkeit zu richten, wir entzweien uns nur zu ſehr unter 
einander und ſchaden damit z unſerer heiligen Sache mehr, als 
alle unſere Feinde ihr ſchaden können. Wit ſollen keinen Partei⸗ 
ſtandpunkt haben, wir ſollen mur kämpfen für Gott und ſeinie 
Kirche. Wir haben, Alle, Gelegenheit dazu. Wir haben, man 
darf ſagen, die Pflicht, einzutreten in jene Vereine, die keinen 
anderen Zweck haben, als unſere⸗heiligſten und höchſten Gitter 
zu vertheidigen. dt u 8 Dea MAD i, eee e 


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ir ih „zeiten 707 ne 10 — ai Mata eee 


— ſind keine Worte, die fruchtlos verhallen dürfen, keine 
Worte, die ihren Beifall gerheiſchen ollen, nein! das find 
Worte, die in uns reifen ſollen zu einem heiligen feſten Vorſatz, 
und meine Herren! ehe wir hinausgehen aus diefer Berſammlung, 
ſoll in Jedem von uns der Vorſatz feſt ſich gründen, heute noch 
einzutreten in den Verein des heiligen Michael. % dnn 


„ 


Feſt und unwandelbar ſei der Vorſatz in uns Allen, von 
nun an es als einen der heiligſten Zwecke unſeres Lebens zu 
verfolgen, für unſeren vielgeliebten heiligen Vater zu kämpfen 
und aufzubieten, was wir können. Thun wir es, meine Herren! 
Wir erlangen den Sieg für die Sache der Kirche, die allein 
unſere Partei ſein ſoll, wir erlangen für uns ſelbſt die Krone 
in der Ewigkeit. (Bravo!) 

Präſident: | 

Die zweite öffentliche Gentralverſammlung erkläre ich hie⸗ 


mit für geſchloſſen. Gelobt kp Jeſus Chriſtus! (In Ewigkeit!) 
Dun lin A ne 10 ansilo 15 37 15 


all Ol NVI. . e Tadttliſſe 


Die St. Otto: Feier, 


nie 


Otto der, Heilige, der achte von Bamberg und 
% oſtel 2 liegt 15 12 Dun en Das Gh Grab⸗ 7 


Denkmal befindet fich, in einer Krypta und vor ihm der St. 
Otto⸗Altar. Die Generalverſammlung gab den Anlaß, daß das 
ganze Sanktuarium eine cee Reſtautation erhielt. Am 
2. September früh 8 Uhr eelebrirte der hochwürdigſte Herr Erz⸗ 
biſchof von Bamberg unter Abſin gung einer Meſſe von Greith 
die heilige Meſſe auf dem St. 85 5e Altar, werauf Herr Den⸗ 
tapitufan Pr. Mau fang aus Mainz elne Predigt, über bie 
Pflicht des Seeleneifers hielt.“) Dieſe Feier war der eigentliche 
S e der Generalverſammlung. Das ſchöne Geläute von 
St. Michael rief ſchon am, frühen Morgen alle die Einwohner 
und Gäſte auf den Berg, wo die erhebendſte Feier die Gemüther 
ee freudigſte, andächtigſte Stimmung verſetzte. Der 
ruck der Rede war aus den Thränen zu erſehen, d in 
— 55 der Bamberger perlten. 00 5 
Siebe Ankündigungen am Ende des Berichtes. 
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Herr Schröder Fe, des e eu. 


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Mirko 0 sit Sch rode aus Paderborn: PERL I 1% nas Joch 

oc 2 del eſtrig en Sitz ig eee 
rer Antrag, betteffend 8 der Bs tcius⸗ | 

ke lautet: ME BRU : 799 ( * 1370 . ee 22 754 ich 


„„damit das Intereſſe für den ae ern 


rer und lebendiger werde, wolle die 
N 0 a dad dig nat 2880 nad up HAM ann 
al die Bildung von Einkgungen unter ae 
Laien zur Unterhaltung einer beſtimmten Miſſion 
Schule; Aallsd Bram. 399 760 139 1124 
b. die Einführung des Bonifazius⸗Vereins an — — 
katholiſchen Lehranſtalten Deutſchlands, den Univerſitäten, 
Academien, Lyceen, Gymnaſien, Realſchulen ꝛc., ſowie in 


219 den katholiſchen Elementarſchulen, wo dieſes thunlich er⸗ 
100 scheint u di chinnmmen „tc Bars ninlsifinke 
e. Die weitere Verbreitung der Bonifazius⸗ Schriften, 
(namentlich auf; dem Wege des Abonnements bei den Poſt⸗ 
BE ae aan Paderborn, dem Sitze des Generalvor⸗ 

1 erſcheinenden 2 Bonif ee Er es, des um 806 Boni⸗ 
und 1455 ae ſehr verdie un er Sendboten, 


niolle ku des in Sirlaaı ac che leſiſchen e 
* 10 455 au, eindrin glich epfe 5 Pr 
yonit Bu; dab mir Zur! r Beg wee diele 8 e felgendes 


751010 901 950 10 
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b n zee öchlands, um d den 2 ein ai ie 


Welter a a a N. 8 an-Comites ent Ste 
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ui in den erſchiedenen 1 ei 
er inner halb d en ani 00 wclche U üngen ek Hi 0 
. oder A ſſtons⸗ ecke fi H. Bie 0 4 5 
Pe ter wiſſen Wi 17 1 welche A fo ihre Gab er⸗ 
HR 157 ie ſchauen die Früchte, die aus ihren Gaben her⸗ 
Kr eſer Gedanke, für beſtimmte Mi Hi Einigungen 
5 n, iſt vor mehreren Jahren von Mitzliede des 
Generalborftal udes des Bonifazius⸗Vereins in Anregung gebracht 
worden und er hat bedeutende Früchte bis jetzt aufzuweiſen. Es 
werden jetzt ſchon 25 Miſſionen auf dieſe Weiſe unterhalten, 
ein Beweis, daß dieſe Idee Anklang gefunden hat. Die Bildung 
von Einigungen für eine beſtimmte Miſſion oder Schule iſt ein⸗ 
fach, wenn ſich Geiſter genug finden, die für dieſe Idee Intereſſe 
haben. Finden ſich 10 bis 15 zuſammen, von denen jeder ent⸗ 
ſchloſſen iſt, einen beſtimmten Beitrag von jährlich 15 bis 20 
Gulden oder 10 bis 15 Thaler zu zahlen, ſo können ſie ſchon 
allein einen Miſſionslehrer unterhalten, wozu 150 Thaler er⸗ 
fordert werden. Finden ſich mehrere zuſammen, die einen Beitrag 
von 20 bis 30 Gulden jährlich zu ſpenden entſchloſſen ſind, ſo 
können dieſe auch die Erhaltung einer ganzen) Miſſion über⸗ 


. 
8 


— 


4 


nehmen. Es gibt, meine Herren, noch diele. Stellen wo die 
Anſtellung eines Geiſtlichen, namentlich die Anſtellung von 
Lehrern nothwendig iſt. Ich glaube geſtern ſchon bemerkt zu 
haben, daß es in unſerem Vaterlande über 20,000) katholiſche 
Kinder gibt, welche noch in a Schulen gehen müſſen. 
ino ag mr 299 N pl: 5 10 be ich 1 Bad 

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0 A un 90 Acht 319 N 51 1 Auf bie 
Huf die Unterabtheilung des Autenges San 

Einführung, des Bonifazius-Bereins an den hö e Th 
Sehranjtalten, ‚Bratigtands ‚und, Elementar Schulen, Sen 
möglich iſt. „ 18% Sid iii 5nd tod’ 1 a made 
n Meine Hettendis Es iſt in dieſer Beziehung ſchon ein 
ſchoͤner Anfang gemacht worden, Gott ſei Dank! Der Anfang 
dieſer Bewegung iſt ausgegangen von den Studirenden der Aka⸗ 
demie zu Münſter, von denen geſtern Abend ein Herr über einen 
anderen Punkt einen Vortrag gehalten hat. Dort iſt der erſte 
akademiſche Bonifazius⸗Verein als organiſirt zu Tage getteten, 
(Bravo!) und es ſind auch bereits ſchon! in Paderborn, ferner 
in Breslau, Bonn, Innsbruck, Trier ähnliche Vereine in's Leben 
getreten. Meine Herren! ich glaube, daß wir auf dieſe Weiſe 
viel für den Bonifazius⸗Verein, welcher in der That eine wahr⸗ 
haft deutſche katholiſche Sache iſt, und welcher eine große Zu⸗ 


— Mm — 


kunft zu haben ſcheint, daß wir auf dieſe Weiſe für den Boni⸗ 
fazius⸗ W oa wirken werden, wenn die Empfehlung der 
akade zi „Vereine hier be io ſſen wird. 3 
mn e 155 N Antrags bezieht ſich 
auf die — ann der Bonifazius⸗Vereins⸗Schriften. 
Meine Herren! Für den Bonifazius⸗Verein ſind wir bis 
jetzt zu wenig in der Preſſe thätig geweſen, namentlich in den 
früheren Jahren. Wenn wir damit vergleichen die Thätigkeit 
des Guſtav⸗Adolphs⸗Vereins, ſo iſt das wiederum für uns be⸗ 
ſchämend. Sagen wir nur offen, wie es iſt. Der Guſtav⸗Adolph⸗ 
Verein operirt nicht mit einem oder anderen Blatte, ſondern 
operirt mit zahlreichen Blättern, die ſich in die 20 oder 30 be⸗ 
laufen werden. Was haben wir? Wir haben das Bonifazius- 
Blatt, in Paderborn erſcheinend, welches in 4000, Exemplaren 
in die Welt geſandt wird; wir haben ferner das ſchleſiſche und 
den Augsburger Sendboten, die ſich ſpeziell für den Bonifazius- 
Verein intereſſiren. Es gibt allerdings auch viele andere Blätter, 
welche in den letzten Jahren, des Bonifazius- Vereins ſich mit 
regem Intereſſe angenommen haben, aber ſie bearbeiten die 
Sache nicht ſpeziell für ſich, deßwegen habe ich auch in dem 
Antrag dieſelben nicht näher bezeichnet. Das wäre es, was ich 
un, Wenirung des erſten Antrages zu ſagen hätte. n Id: 
Ich bitte den Herrn Präſidenten, den, 1 Au Dis 


alien zu nen hist nomen cbm toni 10’ 
e D 
Ri. bit den Alitrag noch einmal u ec 1 


Preſtbent. 1710 FS Sion 1 tn 
ue frage, ob in der hohen Wee einer der ge⸗ 


ehrten Herten zu dieſem in drei Abſchnitten geftelten. Antrag 
das Wort zu ergreifen wünſcht. 1 


n . 


„Es hat ſich Niemand gemeldet. Ich werde 9 die drei 
luträge, alle drei zugleich, da ſie denſelben an, haben, zur 


Verhandl. d. 19. nat Generalverſ. 


— 


mung bringen und erſuche die Herten, welche“ | se 
dee m die Han au erheben. Se 1216 1 0 auer 
uſtimmig a angenommen, Ich erf en ſuche we weiterzu N 


if jan 1 8 u 9920 4 DIN i tra N 
cher ent!?! fine 190 nun Hie 310 fin 
Ein fünfter Antrag, den Bonifazius⸗Verein betreffend, iſt 
geſtellt von Vor '@ußergen® Münzenber 1 Limburg. Er 
oe er did or tin nie 2 used] 
+ ‚Die Generalverfammlung ar die beabſichtigte Ver⸗ 
ldoſung von Kunſtſachen in Düſſeldorf zur Beſchaffung 
eeines Dotationskapitals für die vom Bonifazius⸗Verein 
Aunterhaltenen Miſſionen, welches zum Andenken an zwei 
Männer, denen das katholiſche Deutſchland längſt ein 
140 „ ſchuldig iſt, nämlich dem Convertiten 
und großen Dichter Leopold und ſeinem würdigen Sohne 
rot zu Stolberg, dem Mitbegründer und erſten Prä⸗ 
ſidenten des Bonifazius⸗Vereins, den Namen „Stolberg⸗ 
Stiftung“ führen ſoll, allen r uche warm 
empfehlen. it (Bravo D 19. g 12791175 13933 
Meine Herren! Jah! ende ie Vehrtiilig dickes ame 
PAR —.— wenig ſagen zu brauchen. Der Bonifazius⸗ Verein 
reicht mit ſeinen Mitteln lange nicht aus, er kann namentlich 
für die Dotation der Stellen wenig keiſten, e jetzt 
von ſeinen ſämmtlichen Einnahmen nicht einmal den ſiebenten 
ee arm verwenden können. Die meiſten Einnahmen werden 
2 von. den Fe; die zur jährlichen Unterhal g er⸗ 
forte find; die and e ren Einnahmen werden abſor irt r von 
den —— Ausgaben 0 Banzwecken. o zur Dotation der 
Stellen hat der Bonifazius-Verein bisher äußerſt wenig bei⸗ 
tragen können. Sollen aber die bis jetzt in's Leben gerufenen 
Miſſionsſtellen botirt werden, ſo wird dazu mpeg 7 
Kapital von 3 bis 4 Millionen Gulden, gehören. 2 8 oth⸗ 
wendig, meine Herren! daß wir alſo auch darauf 17 en, daß die 
Miſſtonen, die bis jetzt ſo zu ſagen noch in der Luft Minh 
dotirt weten denn wenn einmal ein oder zwei age Je 


— M = 


kommen werden, ſo werden die Miſſionäre, wenn ſie keine Zu⸗ 
ſchuͤſſe bekommen, wieder e . Alſo ſind die Dota⸗ 
ee e eee an: een de bog . 1116 

Sehen Sie, meine Hetren! 1 ders vorliegende Antrag bahnt 
dieſes an und erinnert uns an zwei Männer, denen das kathol. 
Deutſchland wirklich vielen Dank ſchuldig iſt; ich glaube dies 
wird genug ſein zur Begründung des Antrags und bitte daher 
den u. ge den Antrag be Prien mi NEN zu 
en Ne 0 fu 14 ius da 1 


rr 41115 * „ee 119771 2 5 771 ara 


in Präſident: rag? 27 JD ER NT 
Ich erſuche 9 verehrten Herren aus der hohen 
Verſammlung, die zu dieſem Antrag das Wort ergreifen wollen, 
ſich zu melden. — — Es hat ſich Niemand gemeldet, ich bringe daher 
; dieſen Antrag zur Abſtimmun und bitte diejenigen Herren, 
welche dieſem Antrag nicht beiſtimmen, die Hand zu erheben. 
gen e eee wer ) Ich bitte ee 


Referent: | 2 
Von demjelben Herrn Subregens, wurde ein, ſechſter An⸗ 
trag, den ggg PR a FREE folgenden 
e eee 1 
0 10% A Dis e e wolle ER in einem Schreiben 
aan die Generalverſammlung des katholiſchen Centralvereins 
für Nordamerika (in Newyork) wenden, damit derſelbe den 
dortigen deutſchen Katholiken die Vereinsſache des heiligen 
Bonifazius in Deutſchland, dem auch ſie die Gnade des 
katholiſchen Glaubens mit verdanken, empfehle, resp. 
die Gründung von Local⸗ „Bonifazius⸗ Vereinen dort an⸗ 
bahnen.“ Bir 
Meine Herren! Ju Amerika gibt es viele Kathulken aus 
Weichen Dieſe Katholiken verdanken Deutſchland ſehr viel, 
und ſpeziell dem heiligen Bonifazius, nicht zwar direct, aber in⸗ 
direct, die Gnade des Chriſtenthumes; deun der heil. Bonifazius 
iſt in Wahrheit der Apoſtel unſeres deutſchen Vaterlandes ge⸗ 
weſen. Jene Katholiken in Amerika, namentlich in Nordamerika 
14* 


Hi J. N 4 


n Mn 


haben; auch, Intereſſe noch für ihre alte Heimath, und manche 
derſelben ſind auch ſo geſtellt, daß ſie eher ein Gabe für dieſen 
guten Zweck geben können, als wir Katholiken in, Deutſchland. 
Es iſt zwar geſtern in der Sitzung bemerkt worden, daß die 
Katholiken Amerikas ſelbſt viele Zwecke hätten, für welche; ſie 
Mittel aufbringen müßten, indeſſen gibt's auch manche Städte 
und Orte, wo dies nicht der Fall iſt, und es könnte daher dieſer 
Antrag, meiner Anſicht nach wenigſtens, geſtellt werden, und 
könnte man es verſuchen, ob auf dieſe Weiſe für den Bonifazius⸗ 
Verein etwas zu erzielen wäre. Ich bitte daher den Hrn, i 


Ney, den Antrag dur Discuſſion zu ſtellen. 5 9 be 


ri [idcht: 92 ir „ne NN ig l anna reik 
Wiͤll einer der Herren das Wort er 1. Walt⸗ 


1 ten ie sort 1137 
EEE Baden bittet ums Wa 9 1 e 
) i ne, 99 eme bin nee e e 
Prüfident: W 97, (! Ha: tt ne 


Bitte um den 155 bitte, ſich moͤglichſt kurz zu faſſen. 


Hr. Wäldkorn aus Baden 
an ad werde dem Wunſche des Hru. Präſidenten entſpre 

wenn ich nur wenige Worte dem Antrage hinzufüge⸗ ih 
wir eben vernommen haben. Es iſt nämlich ein Wort der Er⸗ 
gänzung und ich glaube, daß die hohe Generalverſammlung gern 
dämit übereinſtimmen und der Antrag namentlich dadurch viel 
für ſich gewinnen wird. Es war nämlich geſtern in der Aus⸗ 
ſchußſitzung ein Herr aus Newyork, der e e dieſer Ab⸗ 
ſicht nach Deuschland gekommen iſt, unh nacfilagzg 


sn 3109. 1m Eienlinod ; aaa. nor panda 
Präſid ent: tenden 
Dieſer Gegenſtand wird nachher beſprochen werden, bei 
Beſprechung des nächſten Referates. Will Jemand das Wort 
ergreifen? — Es meldet ſich Niemand, ſo bringe ich dieſen Antrag 
zur Abſtimmung. Diejenigen Herren, die nicht beiſtimmen, bitte 
ich, die aud zu erheben? „unn ee een eee uisah 
Einſtimmig angenommen. 


Ar 


2 


raste fetemte i e i e eofnis Tapım..mig aut 
Eein ſiebenter Antrag, den Bonifazius⸗Verein betreffend, 
iſt geſtellt worden org 1 Wiemann in Dortmund. 
e , em m 29 rt 
ae 15 Die Gestalberfünm lng wolle die auf der in disc 
51 Juhre in Eſſen ſtattgefundenen Katholiken⸗Verſammlung 
beſchloſſene“ Stiftung zum Andenken an den glorreichen 
Sieg der päpſtlichen Truppen bei Mentana, „Mentana⸗ 
Stiftung“ genannt, welche in der feſten Dotation einer 
Miſſtonsgemeinde in der deutſchen Diaſpora beſtehen ſoll, 
empfehlen und durch ihre Billigung die ene g 
lands zur Mitwirkung dazu aufmuntern“ ms 19 chin 


Deieſe Angelegenheit, meine Herren! ist ſchon besprochen 
auf der e Weißen au Eſſen; es wurde 1 0 in 
Ahtreging gebracht, ein Denkmal in Deu and zu zu tiften an 
den glorreichen Sieg bei Mentana. Es wu de Halte e be 
ſchloſſen, 1 dieſes Andenten oder bieſe Stiftung in de At iu 
mach chen, dal ee für al Zeiten bleiben werde und vielen Mütze a 
für das Seelenheil i e eehte tt 0 10 te. M ier 
Kin ie Miſſ ee zu gründen Mt 14 ste l, Als 
c, Denkmal an den Sie ieh. gate 0 u 19 den 
ae ‚ide es Aukkages nicht 10 erf ein f bitte d. 
her den s ü ſtdenten, den Aft 0 a © Sieht kommen 
ü laß, f 1 1 „ d e e 51 0 


afin Un ee Mdanan and we Nn 
sc —— ne mt ip Mat Signed manche 
Wünſcht Koch eiter e Wort zu ee 
man N 980 HOLTICH. end: 72 
b err Broch off aus Düſſeldorf: ri nn 
Es iſt mir lieb, daß gerade der ed ber verleſen if, 
zur Sprache kommt, weil von Anfang an ſich ein kleines Miß⸗ 
verſtändniß eingeſchlichen zu haben ſcheint! Man wußte wohl 
nicht recht, was wir eigentlich bezweckten. Es iſt ſchon intereſſant, 
wie man auf dieſe Idee gekommen iſt. Es war in der weſt⸗ 
phaͤliſchen Mark in Bochum im Februar in der Verſammlung, 


- 


wo ein junger einfacher Mann, dem Arbeiterſtande angehöͤrig, 
aus Eſſen, gleichſam inſpirirt, darauf hinwies, daß man die 
heldenmüthigen Kämpfer von Mentana, überhaupt die päpſtlichen 
Krieger, die in den letzten Monaten gefallen ſind, in beſonderer 
Weiſe betrauern und ehren müſſe. Dieſe Worte zündeten und 
fanden begeiſterten Beifall und es wurde nun beſchloſſen, eine 
weitere Verſammlung in Eſſen, alſo auf der Grenze von Rhein⸗ 
land und der weſtphäliſchen Mark, auszuſchreiben. Dieſe fand 
am erſten März, alſo am Gedächtnißtag des heiligen Hubertus, 
ſtatt. Es wurde ein Comité gebildet, an deſſen Spitze der ver⸗ 
diente Probſt Wiemann ſteht, und der Beſchluß gefaßt, daß 
nicht ein Denkmal von Erz oder Marmor, das der Zerſtörung 
anheim allen würde, ſondern ein lebendiges Denkmal geſtiftet 
werden ſolle, und zwar ein Denkmal auf deutſcher Er und zu⸗ 
mal ih deutſche Krie ger, die für den heiligen Vater Blut und 
Leben ‚eingefeßt 110 Dann ſollte dieſes Denkmal in aan 
ſchen Digſpora gegründet werden, um auf, dieſe Weile zwei guten 
zwer en zugle eich zu dienen. Wir haben, uns 1 15 a Kur . 
en Bischöfe der niederrheiniſchen Kire BR» vinz 
wende e , die Seer reges Intereſſe zeigten. und ih 0 
1 iekung. Mane DR genug dqmit, ſind w K ö 
6 in Ba 1 J Sm Ans e e ba beg 
würdigen t Deut MR in diesem u w 
en 1 0 er 
ereits 100 5 auch hie und da hi 11 255 hen 
en Vorhaben Kunde gegeben, aber man hat es 2 9 5 end 
gehalten, an dieſes hohe Parlament deutſcher Nation im kirch⸗ 
lichen Sinne, wenn ich es ſo nennen ſoll, auch einen Vertreter 
zu ſenden, damit die verehrten Herren Kenntniß davon nehmen 
und bei ihrer Heimkehr das ſchöne Unternehmen empfehlen, da⸗ 
mit in weiteren Kreiſen dafür gewirkt werden könne. 
Es waren Worte, die ein wahrer chriſtlicher Feldherr, der 
Bravſte unter den Braven, der edle Graf von Lamoriciéère, ge⸗ 
ſprochen hatte. Dieſe Worte waren es, welche bei der letzten 
Kataſtrophe die ritterliche Jugend Frankreichs, ja die ganze 
jeunesse entflammten, daß ſie eingedenk, wie einſt ihr heiliger 


r 
* 


— 25 — 


König Ludwig IX. ſie gegen) den Islam in den heiligen Krieg 
über das Meer geführt hatte, und ſie ſich für das Grab des 
Herrn bewaffneten, jetzt gegen den neuen Islam ſich bewaffneten. 
Sie verließen ihre Gattinnen, Bräute, Eltern und Geſchwiſtere, 
nicht beklagt, ſondern aunzmeerfen wanderten unter dem heil. 
Rufe: Gott will es. rdf 


Präſident (unterbricht den Redner mit der Glocke): 


erh af hen ie Uhr schlagen hören und ich u Bi 
um zur Abdi ng gelang ch ar tonnen, die Sache zu b. e 
teen zum 7 II ad 


tel NR 
sn Meter) 315 Sad plante e, 
Ich wollte blos erinnern; daß wir Deutſche dennoch nicht 
ganz bei dieſer Gelegenheit gefehlt haben. Es haben hochadelige 
Namen (Männer von Geiſt) und auch tapfere Plebejerfäuſte ge⸗ 
zeigt, daß die Deutſchen dabei zahlreich vertreten geweſen; es iſt 
der General Kanzler ein biederer Deutſ cher. 
Der heilige Hubertus, er war germaniſchen Urſprungs; 
er wird in unſerer Heimath bei den Wallonen beſonders als 
Patron gegen den Biß toller Hunde verehrt und er hat ie 
die tollen Hunde der Revolution damals mit blutigett Kd fen 
int en anom, i . ginn mund IH tn 
Dies ſind die die Gedauten, die ich Ihnen betten wollt 
Möge 8080 Deich durch die Hülfe des v eutſchen e 
richtet werden, auf beach Boden zum ewigen Gedöchttliß der 
heldenmüthigen Krieger. Mag das zu gleicher Zeit mitdienen, 
um den Riß, der jedenfalls ge . iſt durch das Hecht, das 
auf der Spitze des Schwertes ſteht, zu 1 80 75 Möge es ein 
Werk werden des e Deutschlands und möge es als 
Denkmal dienen der iebe und der Einigteit allet Kahelkken z 


ft 
allen Zeiten. Deutfan | ane 
rale int guulmmpfalp busch oda HR, (4 
895175 ehiitenciiete Bench dpa sad ue 


WMWiünſcht noch einer der Ir für desen Antrag das 
Won zu ergreifen . nun gt a OS man 


— 216 — 


Es meldet ſich Niemand! Ich bringe den Antrag des Aus⸗ 

4 zur Abſtimmung und wollen die Herren, welche dagegen 
is die Hand erheben. — Es erhebt ſich keine; ich erkläre den 
ee einſtimmig angenommn. 2d ail 9. N 
Ich bitte den Herrn Referenten moͤglichſt kurz fortzu⸗ 


ü en. „ n Mint, as) ein 


e 5 ass — a 1975 alt, 119971 are pi 

Es wurde ferner ein An geſtellt zur I eines 
Rettungshauſes deu ſcher Aber In. Je a 12 8 5 
von Stephan Kno lach, Prieſter 155 P 15 e 
Derſelbe lautet: 

„Die Generalverſammlung wolle die Errichtung eines 
Rettungshauſes und Erziehungsinſtituts deutſcher Kinder 
in Jeruſalem und Umgegend empfehlen.“; 
Ee. wurde in der Ausſchußſitzung beſchloſſen, den Antrag 
dem in Deutſchland beſtehenden Vereine vom heiligen Grabe zur 

Berückſichtigung zu empfehlen und deſſen Aufmerkſamkeit darauf 
enen finn Dat 135, Add i 


n 1 Pr ald * 2 196 0 ansehe 


3 Er 1190 ref 1 


dent: Sa 

bin 1 19. 9. 1705794 239 

al ‚ine de Henn das, Warte ja, 0 

fürwort ung it kaum nöthig. — Niemand meldet 

10 ing die Bitte, daß diejenigen, welche. aach zu 
1 11155 erheben. , Eine Haud hat, ſic ‚erhoben e 

N Katy, e len gegen eine Stimme angenommen., 

ö Kefe tee 125 Apart un Un mn 


A255 t: 1d 2 


ia ba Es. find ferner, einige, Auteige geſteltt, die nee 
in ber Sitzung für chriſliche Charitas hätten zur Kar 
kommen können; der ei ine, vom Pfarrer ba ch betri die Au 


Bande Derſelbe lautet! e lg 
1) „Die hohe Generalverſammlung möge eine Adreſſe 
an den hohen Senat in Hamburg erlaſſen, worin ſie einer⸗ 
ſiits ihre Befriedigung über die im Auswanderungsgeſetze 
vom 20. April 1867 angeordnete Trennung der Geſchlech⸗ 


16 7199 iin 


— Mi = 


ns herauf den, Ausmanderimgsichifien ausſpricht, und den⸗ 
5 nfelben zugleich erſucht, dieſes Geſetz nicht blos auf die 
Segel Schiffe, ſondern auch auf die Dampf⸗Schiffe auszu⸗ 
dehnen. 9 
2) „Die hohe Generalverſammlung möge eine Adreſſe 
aan den Kanzler des norddeutſchen Bundes; den Grafen 
Bismarck erlaſſen, worin ſie ihre Befriedigung ausſpricht 
über die in der letzten Zeit der Auswanderung geſchenkte 
große Fürſorge und bittet in den der nächſten Seſſion 
vorzulegenden Schifffahrtsakten die früheren Beſchlüſſe der 
katholiſchen Generalverſammlungen in Betreff der Trenn⸗ 
ung der Auswanderer, je nach Geſchlechtern berückſichtigen 
liegen. ts ginn Ne III E 198 ne 
3) Die kathsliſche Generalberſammlung möge ſich mit 
1 dem Präſidenten der katholiſchen Generalverſanmmilung in 
Amerlka in Verbindung ſetzen , um Hand in Hand mit 
ihm die Angelegenhekt des ſittlichel S e eee Auswan⸗ 
a % derer zu erledigen!“ l ee eee i: 16 
a auf 455 Zur, Ausfüh galt üer unden in der Sache 
N: bien er e 1 Maßregeln Möge die hohe Ver- 
fſammlung ein bleibendes Come ernennen, welches alljähr⸗ 
Penn; der Generalverſammtlüng Birth zul taten hat und 
bis zur vollen Erlebthintg der Sache Wirt fein wird.“ 


Sign nig ton 2% e grid lima 

inarch Herr Hölble dis“ Amiertkw, der als Vicepräſident des 
dortigen Auswanderungs⸗Comités in Newyork abgeordnet war, 
berichtet über die Vorkehrungen, welche man dort zur Rettung 
der deutſchen Auswanderer getroffen hat und bittet, daß ähnliche 
Vorkehrungen in den Häfen Deutſchlands für die Auswanderer 
getroffen werden. Es gehört dies zur Motivirung des Antrages. 
Die Katholiken Deutſchlands möchten Sorge tragen, daß die 
Auswanderer als gut und brav überliefert würden, ſie würden 
dieſe in Empfang nehmen und Vorſorge treffen, daß ſie dort 
nicht verderben würden. Die Angelegenheit ſelbſt bedarf ohne 
Zweifel der Empfehlung. Es fragt ſich, ob dieſes aber auszu⸗ 


u 


führen iſt und wie ein Comité zu conſtituiren fein wird, welches 
die Sache in die Hand nimmt. Im Uebrigen ſpricht ſich der 
Ausſchuß für die Sache ausn. 
9 ad 
Pröſident aum eee la e orig 
Ich habe der hohen eee hier ein Seraben aus 
Mewper, gewiſſermaſſen ein Beglaubigungsſchreiben vorzuleſen, 
welches einem Herrn mitgegeben worden, der von dort hieher 
gekommen und von Amerika über en gereiſt iſt, um der 
rene beizuwohnen. (Bravo!) Angra 
Und Ihr Bravo zeigt, wie ſehr dein dünn großen 
‚Eifer, een Amerikas. Das Schreiben lautet? 
„In der XIII. Generalverſammlung des „Deutſch⸗römiſch⸗ 
klatholiſchen Central⸗Vereins“ wurde in dieſem Jahre in 
Nemwyork, beſchloſſen, den katholiſchen Einwanderern in 
nim 33 Lande und namentlich, in den Häfen, Newyork und 
Baltimore mit Rath und That an die Hand zu, gehen. 
Zu dieſem Zwecke wurde eine Commiſſion gewählt, welche 
„bs die Herren Joſeph Kölble und J. P. Bi: iſter für New⸗ 
Br bort und Hrn. Chriſtian Bitter für B altimore a ls Ber: 
„ auens männer ernannten, um den, ungfühte, beuge. 
a nde zeitgemäßen Beschluß zun Beſten der 1 4 4 
De: derte n in, Ausführung, 10 bringen. Am 
omit wird Herr Joseph Kölble von dem e 


neten hiermit höflichſt erſucht, in Deutſchland, der Schweiz 


und in Frankreich Alles aufzubieten um dieſe wichtigen 
pm she nach Kräften zu befördern, und ſich zu dieſem 
ir 1 , e namentlich mit der katholiſchen Generalverſammlung 

in Bamberg rice Beamten in Verbindung zu 


50 hatſetzen d mana vr lien eee e ee ene 
5 Newyork, 15. Auguſt 1868. ta. allen 1 212 
% ꝗ Charles Fresh Entw „D nm 


Jakob Schöneberger Auguſt Rindel. bam Braun. 
Maximus Leimgruber, Congr. 88. Red. 
Rector des Kloſters und der Kirche zum allerh. Erlöſer. 


e 


2 — 


e e aus n eee mn un >. 
dene m D 0 Um Nn e nn focht 


19 J7 5 1511 


ano Herr K sthle, Wierpröſtdent 1 6 , und 1 
derungs Vereins | in Newyork W die Tribüne unter großem 


Jubel. 700 Fit stet HMI A Ati en 
da Hochgeehrke tee cb an 


er ee en gum 
05:8 Zuerit, bitte 77 die 33 um Cnſchuligung ii, mich, 
der ich noch nie im Leben eine öffentliche Rede gehalten: Wenn 
ich nicht die rechten Worte zu finden weiß, ſo bedenken Sie, 
daß ich bereits 28 Jahre von meinem Vaterlande Baden ab⸗ 
weſend bin, deſſen, kirchliche Lage leider ſo, ſehr gedrückt; iſt. 
Ueberſehen Sie meine Sprachfehler und erleuchten Ss 
we katholiſche Ueberzeugung und Liebtteee 

Ich begrüße Sie als Vicepräſident des „Deutsch römisch 
Tothotiehen, Ceutralvereins,“ der aus 60,000 Mitgliedern beſteht. 
Seine Parole ſind die ſüßen Namen Jeſus, Maria und Joſeph, 
die gelobt und gebenedeit ſeien in alle Ewigkeit. Hätte ich die 
Gaben eines gelehrten Redners, Sie würden mich zur Genüge 
verſtehen, allein meine Redefertigkeit iſt zu gering. Doch ſchauen 
Sie nicht auf meine Wenigkeit, ſondern vergeſſen Sie meine 
Perſon in der Bewunderung der großen Fortſchritte, welche die 
Kirche in Amerika gemacht, wie Ihnen aus öffentlichen Blättern 
bekannt iſt. Ich will hier nur über den Beginn und das Ge⸗ 
deihen unſeres Centralvereines berichten! Er wurde im Jahre 
1855 zu Baltimore gegründet. Anfangs zählte er nicht mehr 
als 2000 Mitglieder. Ein kleiner Anfang! „From the church 
instead going for the church!“ heißt es eben. Beſonders 
zeichneten ſich durch ihre Thätigkeit für den Verein die Väter 
der Geſellſchaft Jeſu und die Redemptoriſten aus. An der 
Spitze ſtehen: P. Helmbrecht aus Bayern, P. Leimgruber 
aus Württemberg, P. Schneider aus Weſtphalen, P. Petſch 
aus Oeſterreich, P. Stoller aus der Schweiz, P. Letty aus 
Baden. Seit drei Jahren hat ſich unſer Verein bedeutend ge⸗ 


— 90 — 


hoben, und wir hatten in Newyorkſeine Verſammlung von 118 


Geſellſchaften und 82 Vereinen mit 22,000 r 


es hat keiner das Recht, irgend einen Be ne 
baß er zuvor den Hochwoütdtzen eee 0 u 
worden wäre. Alle Verſammlungen werden mit Gebet 
fangen. Hat ein Mitglied, die öſterliche Beicht verſäumt, jo 
muß er das erſte Mal einen Dollar bezahlen und im Wieder⸗ 
holungsfalle wird er ausgeſchloſſen“ (Bravo!) Wir ſind eben 
keine Muß⸗Katholiken. (Bravo!) Sind ee an der A 
geringer, als unſere Feinde, ſo ſind wir um ſo ehrenh after und 
geachteter. Kein Geſchäft leidet darunter; im Eigene, wir 
haben mehr Credit, weil wir arten das aer en Uits 
mines den Hräcken ſteisterhalten att auf der Hut ſein gegen 
die Freimaurerkniffe; denn wir arbeiten ja gegen die Freimau⸗ 
verei. (Bravo!). Ja, wir arbeiten direkt gegen die Freimaurerei, 
und wer es nicht thut oder m. ſogar, unterſtützt, gehört nicht 
mehr zu uns- %%%, ai ü vis ani ni und 
Meine Herren! Sie werden eesti mie: nicht übel nehmen, 
wenn ich von einem Punkte zum andern überſpringe; ich bin 
eben Jo! für die gute Suche eingenontmen) daß“ ich recht; viel 
agen möchte, (Bravo!) Die vielem Vereine nun, welche den 
Centralverein bilden, haben ihre eigenen Statütenz richten ſich 
aber im Ganzen nach den Statuten des“ Centralbereins ) als 
deſſen Theile ſie ſich bei der Generalverſammlung' bekennen. 
Diele Generalverſammlung tagte am 1,02, und 3. Juni und 
es befand ſich gerade Herr Profeſſor Schmitt aus Trier in 
unſerer Mitte, der eine Rekommandation vom hochwürdigen 
Herrn Marx, Profeſſor aus Trier hatte, den ich ſelbſt perſön⸗ 


Wir ſtehen unabhängig da, jeder 1 0 0 . r ſich; er i 
10 vort 


4 
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lich geſprochen habe. Ich habe nämlich ſieben Wochen hindurch 


faſt alle deutſchen Städte beſucht, viele Geiſtliche und ſogar 
Biſchöfe geſprochen, — und alle Koſten aus eigenen Mitteln 
beſtritten. Ich that Alles zur Ehre Gottes“ Meine Vorgeſetzten 


haben das Vertrauen in mich geſetzt, daß ich in der ehrwürdigen 


Versammlung im Namen der Deutſchen in Amerika auftreten 


u. IE 


ſolle, die mit Ihnen in der anne im Glauben eins 
NE cin bn mods eee d, he e e 
Meineß Herren! Unſere Hauptpfliht ih die Giuwanderen 
zu, unterſtützen. Das Einwanderungsbureau, der, Keſſelgarten, 
faßt 6000 Perſonen. Eine kleine Thüre führt aus demſelben, 
jo daß Niemand ungeſehen hinausgehen kann; denn wir wachen 
dort beſtändig. Die Buchführung im Keſſelgarten iſt ausge⸗ 
zeichnet. Herr Caſſety, Superintendent, ſelbſt Katholik und 
ſehrn gefällig, hat Alles ſehr gut geordnet und überwacht eifrigſt 
ſämmtliche Geſchäfte. Wir können den Dienſtboten, katholiſchen 
Mädchen) und Jünglingen, auf ähre Fragen nach einem Geiſtlichen 
oder nach Mitteln zu ihrem ehrlichen Durchkommen die beſte 
Auskunft geben. Und es iſt jetzt die Einrichtung getroffen, daß 
bei Ankunft eines Schiffes Einer vom Comité anweſend iſt, um 
die Ankömmlinge in Empfang zu nehmen, ſie mit Rath“ und 
That zu unterſtützen und ihnen nicht blos zu ihrem leiblichen 
Fortkommen zu verhelfen, ſondern auch über den Glauben und 
die gute Sitte zu wachen. Vater Lambert iſt unſer Trans⸗ 
porteur in Havre, und es wäre zu wünſchen, daß wir auch in 
Hamburg und Bremen ſo tüchtige Männer hätten wie dieſen, 
Wenn wir einmal die Ausgewanderten auf unſerem Boden haben, 
dann ſind ſie eg gr ſorgen wir für fe aus allen 
Kräften T1110 nin c h id | 
Meine Bei, Wir können auch ſorgen, denn wir ſind 
9„000 Mann ſtark. Wenn von dieſen, 60,00, 0 
1545 jährlich nur 3 Cent zahlt, fo bringen wir eine N 
zuſammen, womit man etwas ausrichten kann. Die AR Hr 
Geiſtlichen haben ſich erboten, ihre geiſtlichen Verrichtungen für 
die Auswanderer gratis vorzunehmen, und ich ſoll in der Ge⸗ 
neralverſammlung durchſetzen, daß die öffentlichen Blätter die 
Adreſſen Jener mittheilen, an die ſich die Auswanderer wenden 
ſollen. Meine Adreſſe wird in den meiſten katholiſchen Blättern 
angezeigt worden ſein. Ich bin im Namen des hochwürdigen 
Herrn Rektor Leimgruber hieher geſchickt, der durch ſeine Be⸗ 
rufsgeſchäfte verhindert iſt, perſönlich zu erſcheinen. 


— 222 — 


So habe ich Ihnen denn eine kleine Skizze gegeben, ſo 
gut ich es vermochte. Ich ſpreche eben nach amerikaniſcher Tak⸗ 
tik, als amerikaniſcher Katholik. (Bravo!) Wie ich zu Ihnen 
rede, ſo ſpreche ich zu den Prieſtern. Wir unterſtützen die Prie⸗ 
ſter, wir unterſtützen den hl. Vater. Unſer kleines Bisthum hat 
wieder 27,000 Dollars an einem Sonntage geopfert. (Bravo!) 
Beim Abſchiede gaben mir die katholiſchen Blätter ein herzliches 
Lebewohl, daß ich glücklich mit gutem Winde überſegele. Die 
antichriſtlichen Blätter, beſonders Witz- und andere Schmier⸗ 
Blätter haben Notiz davon genommen und geſagt: „Der katho⸗ 
liſche Windmacher macht uns wohl ſehr viel Wind in Europa.“ 
Ich habe ihnen erwiedert, daß der Wind ſie vielleicht in die 
größte Verlegenheit bringen wird, und daß der von mir in Eu⸗ 
ropa erregte Wind deſto heſtiger gegen ſie anprallen wird. Wenn 
wir auch nicht, meine Herren, Compagnien von Soldaten nach 
Rom geſchickt haben, ſo haben wir doch heimlich viele Leute 
dahin geſchickt. Was die Patronen anbelangt, ſo ſchicken wir 
dem hl. Vater ſo viele Goldpatronen, als er braucht; er darf 
nur rufen! Es lebe der hl. Vater Pius ax Gelobt ſei Jeſus 
3 2 Anhaltender Beifall.) 


1 tu fit serrndırniapärt v Huis ut s 
Präſidentz Tit kante Van i, gif aui unn 


Ich bitte den Herrn daſeanen noch zu e 
der n der Miſſion beſteht. öl na. | ae 2 


1271 


* ef 
Re erent "tete sit den, Wi ortlaut iche €, 2 
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ER t Wh 74 97 149g 115 IN Dina 17 
719 ei, rm en) 1 e A lin aa norauınlaus 4 
een ene 179 l. er M RR 


Ich meine, meine Herren! — fin: zu allererſt dem ver⸗ 
e Vorredner zum wärmſten Danke verpflichtet, und Sie 
haben ihn eben ja auch bethätigt; dann aber glaube ich, wir 
löſen die Aufgabe der gewünſchten Commiſſion am Beſten, wenn 
wir ſeine Anweſenheit benützen, nicht um Adreſſen zu beſchließen, 
ſondern um zuſammen zu treten und einige praktiſche Männer 
um ihn zu ſammeln. Ich muß mir ſchon erlauben, die Ameri⸗ 


— 23 — 


kaner für ſehr praktiſch zu halten und die Bitte an unſeren 
Gaſt zu ſtellen, uns zu bezeichnen, was in, 3 ene 
praktiſch ſein nenn ni ne riet de nan 

Ich habe daher das Wort begehrt, um At A en die 
Annahme des Antrages auszuſprechen. Ich glaube RR „daß 
es zweckentſprechend iſt, zunächſt eine Adreſſe an den Senat der 
Stadt Hamburg zu richten, zumal das was dort geſchehen it, 
längſt ſchon hätte geſchehen ſollen; es war nur die Erfüllung 
einer Pflicht. Wenn der norddeutſche Bundeskanzler Graf Bis⸗ 
mark ſeinerſeits auch ſeine Pflicht wahrgenommen hat, ſo iſt 
dies anzuerkennen; ich glaube indeß, wir haben deßhalb keinen 
Anlaß, einen beſonderen Dank auszuſprechen und uns in wei⸗ 
tere Erörterungen einzulaſſen, abgeſehen davon, daß das noch 
ausſehen könnte, als griffen wir a rl in politiſche Ver⸗ 
hältniſſe ein. (Bravo!) 5 


Dabei aber, hochanſehnliche Nes muß ich den 
dritten Theil des Antrages als nicht praktiſch in der Löſung, 
wie er v orgeſchlagen wird, bezeichnen,, weil er dahin ging, daß 
der geehrte Herr Vorredner, von dem wir manches haben lernen 
können, mit einigen noch. zu bezeichnenden Perſonen hier zu⸗ 
ſamment trete, ur und daß überhaupt die Sache gehörig überlegt werde. 
Im Augenblick, kann noch, kein Vorſchlag gemacht werden, ſondern 
man muß jest ſich noch, näher in der Sache orientiren und 
eingehender an dieselbe machen. Ich weiß nicht, 1 ob die ver⸗ 
ehrten Herren den Vorredner auch vollſtändig verſtanden. haben, 
ob ſie namentlich das verſtanden haben, worauf ich noch e imal 
hinweiſe, daß er, ſelbſt ein Zeichen trage, was bei Manchen für 
ein, Freimaurerzeichen angeſehen worden, ſei und ihm eingetragen 
i habe, MP man lg PER Vertrauen ee 
Br IE ie Tun” uc 719 00 

Ich möchte ſehr bitten, aus U Wesen Erfahrung Nutzen zu 
ee uns Alle. Hüten wir uns vor Täuſchung und der Ein⸗ 
bildung, als ſei Alles bei uns zum Beſten; halten wir unſere 
Augen offen, meine Herren. Dann müſſen wir eingeſtehen, es 


> ME 


iſt auch bei uns ſehr viel, was noch nicht gut iſt und ſehr viel, 
was beſſer werden muß. Das iſt auch eine heilſame Folge der 
Generalverſammlungen, daß wir Alle in unſeren verſchiedenen 
Berufsſtellungen Vieles erfahren und lernen, was wir nicht er⸗ 
wartet hatten und worauf wir nicht gefaßt waren. iſt 
die Anweſenheit des geehrten Herrn Vorredners auch, in diese 
Beziehung ſehr erwünſcht und nützlich geweſen. Es dürfte jetzt 
zuerſt der Antrag, des Ausſchuſſes und Nn das Amendement 


zur Beſchlußfaſſung zu; bringen ſein. ar 75515 
„fetter Ibach: Bite inn bas We, 1 
31791 9 ge g . g. HD 510 

u rt bet b; Ane InNnG 22418794 I ol! * 

harr ‚Boll Sie die ee Se Rennes be⸗ 
treten HE n fame, Ha Miß eie Auen ue 


Pfarrer Ibach: (Fol) ns W 
ee Meine kiten! e Nn 
Ich erlaube mit ganz SB Sy a be A 
1 den Gegen tand zu richten. Die Generalverſt ng 
101 5 kanntlich den 17 0 über die Auswanderer be I 5 
mal 175 wach ſten Kae gemacht auf den — er- 
lung en zu 5 und Junsbruck. Ju d ese beiden Wa 
winde allerdings heſchloſſen, daß aa in dieſer geleg 
1 die 2 0 Regierungen Wendel ul Dieſer Et 
17 7 ulld die Ri icrungen ſitd mit det rößten Bereit 
Si eit datchl f ingegan ungen. rang, die Senate von Hat 
111 Veen, n, d die Regierungen von Belgien Unt Nord⸗ 
For aben ſich ſic azu bereit erklärt. 3 die Sache ſoweit 
5 0 daß od) 85 Haupt otſächlich . ge 1 
iſt dieſer Antrag in e b iſirt worden — 
Geſetz, worin die Trennung der Geſchlechter auf den Auswaft⸗ 
derungsſchiffen beſtimmt wurde, und Graf Bismarck hat eine 
Commiſſion niedergeſetzt, um die Auswanderungsfrage gründlich 
zu ſtudiren. Die Commiſſion hat ein Gutachten abgegeben, worin 
unſeren Wünſchen vollkommen Rechnung getragen und ausge⸗ 


# 
— 225 — 


ſprochen wurde, daß eine ſittliche Nothwendigkeit beſteht, die 
Trennung der Geſchlechter zu bewirken, und daß von ſtagtlicher 
Seite der Wunſch gehegt werde, dieſe Trennung ver in das 
Wert zz sehen. r nahe mist Inden e 
lat Ss e, im noble bi one 110 
i e dieſer Angelegenheit beſeht ba der 
Sache, die bereits angeregt ft, einen weiteren Weg zu bahnen, 
und daß dieſer Antrag bereits in der nächſten Ausſchußſitzung 
zur Sprache komme und zum Beſchluſſe erhoben werde. Weiter⸗ 
hin it in der letzten, Zeit endlich in dieſer Angelegenheit auch 
der richtige Weg eingelälsgen, worden. von ‚Seite‘ Preußens, 
indem von der, Commiſſion die Forderung geſtellt, wurde, dieſe, 
Angelegenheit; als eine, internationale zu behandeln und ſämmt⸗ 
liche chriſtliche Nationen in dieſer Sache zu unterrichten und ein 
gemeinſames Geſetz für Alle zu. BR 4 is daß kein, Staat 
* ee ee nochn 120 ln > ir Noten Burn 


en übrigens der ganzen ah. hen, Schug zu⸗ ebenen 
2 1 75 ich auf den letzten Antrag zurück. Es ‚at, nämlich genug 
bekannt, daß ein örtliches Comité in dieſen Angelegenheiten ſehr 
viel Gutes wirkt, obwohl es ſo viel mit Anſtrengungen über⸗ 
häuft iſt, daß es oft beim beſten Willen die Beſchlüſſe der Ge⸗ 
neralverſammlung nicht ausführen kann. Es iſt ein großes 
Studium und große Aufmerkſamkeit nöthig, und ich könfte da⸗ 
rüber Manches reden,! meine Herren! und könnte ſehr viel berichten. 
Ich wünſchte alſo, meine Herren, daß dieſe ganze Sache einer 
Commiſſion bleibend übertragen werde, und möchte den einfachen 
Vorſchlag hiezu machen, daß die Stadt Aachen, die ſehr vor⸗ 
trefflich hiezu geeignet iſt, zum Vororte beſtimmt werde 18 Dieſer 
Commiſſion wird dann wohl Herr Lingens beitreten; auch 
Canonicus Herr Priſac, Herr Profeſſor Marx aus Trier, 
der junge Kaufmann Herd, Cahensly, der, die Sache. in Trier 
angeregt hat, werden auch, ſehr gerne bereit ſein, beizutreten. 
Soweit wäre die Commiſſton ſchon gebildet und. die Sache könnte, 
damit wohl ihrer Hand. überlaſſen werden. (Bravo N); 


x NH‘ * 9 # J. 7 | 
Berhandt. d. 19. kath. Generalverſ. 15 


* 


Hr. Lingens: ta „Hihi zu eg eee e 

Ich glaube, wir müssen un davor hüten, nicht mehr uns 
e als wir leiſten können. Das habe ich auch ſchon 
in meinem Ausſchuſſe maßgebend ſein laſſen für die Verhand⸗ 
lungen in dieſer Frage; ich glaube, meine Herren! dies ſollte 
überhaupt der Geſichtspunkt ſein, den wir bei unſeren Verhand⸗ 
lungen nicht aus den Augen laſſen dürfen Ich kann demnach 
dem gemachten Vorſchlage nicht beitreten. Wir werden nicht das 
leiſten können, was wir leiſten ſollen und ich bitte es mir nicht 
übel zu nehmen, es mir nicht als Mangel an Bereitwilligkeit 
oder gar als Trägheit auszulegen, wenn ich proteſtire, indem ich 
nicht ſehe, wie die Thätigkeit ſtattfinden und das geſchehen könnte, 
was geſchehen muß. Es wäre meiner Anſicht nach am Beſten, 
dieſe Angelegenheit praktiſchen Männern in die Hände zu geben 
und darauf geht das Amendement, daß der verehrte Hr. Kölble⸗ 
aus Newyork mit einigen praktiſchen Männern zuſammentrete 
und daß dieſe dann überlegen, was ſie für das Geeignetſte hal⸗ 
ten; daß alfo ein beſonderes Comité gebildet werde, welch s die 
Angelegenheit in die Hand nehme. 4 e ee 


sch 13755 f KH 1115 09 Ane 

I Hri Pfarrer Ibach: 91 83 ars igt hd lan 

Ich ziehe meinen Antrag APR} 22 And di Hush 
1040 Up:! chin zuuu 61 

Präſident: y ' m ins 

. 1 Wünſcht noch einer der Herren das Wort? 128 

Hr. n ane Ich Sitte um u Bott Ken. 

dan es) hai | Ui aufm 

ni 12 id. hr 1 lila 

Präſident⸗ e nn Bl 

Ich bitte, ſich das zu he „ ing got mali un) 
Redner: s Ib 14 5 Hinaus! 


Sehr kurz: Den ate Schiel unſeren Dont ab⸗ 
zuftatten, namentlich dem Senate der freien Stadt Hamburg, 
daß ſie ſo gefällig waren, ſo gütig unſeren Wünſchen zu ent⸗ 
ſprechen, das erfordert, meine Herren, ſchon der gute Ton fügt 


= 


man. Heutzutage muß man nicht gar zu ſchroff auftreten, wenn 
eine hoch⸗ und wohllöbliche Behörde den Wünſchen einer katho⸗ 
1856 Generalverſammlung iv entgezentemmt, wie das der Senat 
er freie en Stadt Hamburg gethan hat und wie das der Kanzler 
15 norddeutſchen Bundes zu thun bereit „ Dann, meine 
Herren! ſehe ich nicht ein, warum wir unſeren Dank nicht aus⸗ 
rechen eee e e E 
babes erfordert dies nicht bloß det gute Tol, ſondern 08 er⸗ 
fordert dies auch der Anftand- und die Gerechtigkeit; denn 76 
es auch ihre Pflicht geweſen it, 5 1 0 Herr Anwalt L 
gens mit Recht aufmerkſam gemacht hat, jo iſt dies 115 
außerordentlich viel, meine Herren, weun ſolche Behörden ihre 
Pflicht file. See der I eine cht hent zu ng: 1 


. 
1 wi 
ante Hin 9 


F 3179 
Ich erlaube mir zu dem, was der geehrte Herr Bökredner 
geſagt hat, eine thatſächliche Bemerkung zu machen, daß ich 
nämlich nicht glaube, daß gerade die Berückſichtigung unſerer 
Wünſche das Motiv war, das jene Behörden leitete; es waren 
eben ganz andere nm und es war mes a mit 
an (Bravo!) J % Mn e 
Pfarrer Mahr bit um's Wort. Motees 
Ich ſtimme dem ganz bei, was der Herr Maste ſo eben 
beruht. hat, und bemerke blos einfach dazu, obwohl es ſehr an⸗ 
erkennenswerth iſt, was die Regierungen gethan haben, iv liegen 
doch Beweiſe aus Cincinnati, Newyork u. ſ. w. vor, welche 
Zeugniß geben, daß der gute Wille gar oft nicht vorhanden iſt. 
Ja es liegen ſo penetrante Berichte über die dortigen Seelen⸗ 
verkäufe u. ſ. w. vor, daß ſie ſogar bis in die Preſſe gelangt 
ſind und daß man doch keinen Grund hat, öffentliche Zufrieden⸗ 
— mit der 1 der betr. Bchbesen e e (Bravo!) 


Präſident: 


Ich glaube, daß über dieſen Gegenſtand wohl hinlänglich 
1 iſt und möchte die beiden Anträge zur Abſtimmung 
15* 


— 228 — 
bringen. Es find zwei Anträge; der des Ausſchuſſes, 
früher hen, Anträge empfiehlt, 0 und 10 en . 
Hrn. Lingens, 2 welches dahin geht, den Herrn aus Amerika zu 
erſuchen, mit einigen praktiſchen Männern hier zuſammen zu 
treten die Sache zu erwägen und ße die e 1 5 
z erathen. h 502 
Herr Kölble aus Amerika hat ſich n mir gegenüber de 
ganz. bereit erklärt, was wir gewiß mit Dank annehmen. a 
Ich erlaube mir, den Antrag des Herrn Lingens, zunächſt zur 
Abstimmung z zu bringen. Wenn derselbe angenommen würde, 
dann würde ich den Antrag der Miſſion für erlediget und be⸗ 
ſtätiget anſe en, weil dann exit die weiteren Mittel berathen 
werden können. Ich bitte nun die Herren, welche beit 
die Hand zu erheben. Ich glaube, er wird einſtimmig inge⸗ 
nommen worden ſein. Damit iſt alſo der Wee, der e 
3 eee 
„Referent. %% n H du 
Ich habe zuletzt noch zwei 4 Anträge t de e gan Kettecheten 
25 d. Milttärpredigers Gratzmeier in Neumarkt aus der Bib 
zeſe „ Dieſelben läuten talk nd 
a2. „Hohe Generalverſammlung möge in Anbetracht t 
äußerſt traurigen Lage der meiſten deutſchen Arbeiter und 
beſonders der weiblichen Dienſtboten in Paris, welche 
meiſtens dem leiblichen und geiſtigen Verderben anheim⸗ 
fallen, allen Herren Seelſorgern und beſonders den Herren 
Präſides der katholiſchen Geſellen⸗Vereine dringend an's 
„Herz, legen, daß fie jene jungen Leute, denen nicht im 
Voraus ſchon eine ganz zuverläſſige Stelle geſichert iſt, 
von. der Auswanderung nach Paris und London mit allem 
Da warnen und abmahnen. na us u „ 
b. „Hohe Generalverſammlung möge die thatkräftige 
Unterſtützung des Aſyls du saeré coeur de Jesus in 
der deutſchen Miſſionsſtation Grenelle, Rue Fondary 67 
zur Rettung weiblicher deutſcher Dienſtboten ohne Stellung, 
ſowie die Unterſtützung der Schweſtern vom heiligen Karl 


s 


. 


Borromäus in der Rue e zur Erreicht A üre 
1 Zwecke warm empfehlen.“ l 


di bent J, Aut anne nr 
Wünſcht zu dieſem Antrag einer der ee das Wort? 
Der Ausſchuß hat demſelben beigeſtimmt. Es meldet ſich Nie⸗ 


mand. Ich bitte daher die Herren, e, gegen dieſe AAnteäge 
a die Hände zu erheben. te 


to Eine; n aus der REKEN % In. et 
Ich erlaube mir, zu dieſem Antrage noch einen kleinen 
Antrag hinzuzufügen, nämlich, daß dieſe Frage nicht praktiſchen 
Segen bringe, wenn außer den Seelſorgern und Präſides nicht 
1105 die Vertreter der Preſſe ſich dieſer Sache annehmen, damit 
in ganz Deutſchland die Katholiken gewarnt werden und der 
Name eines Aſhls angegeben werde, wohin ſie ich die nach Paris 
Gehenden richten könnten, damit fie nicht in die r, der 
Seelenverkäufer ꝛc. fallen. | 1 8 


PER Präſident. 5 e 

Ich glaube, 554 die Vetsch Seinen wit, und 
ich bitte den Redner, ſich mit dem e über die Reaction 
| is Benehmen zu ſetze. 

WMWünſcht noch einer der Herren das Wott ai amen, 0 
ehe er ſich. 

| Nur erlaube ich mir vorher noch die Bitte, daß die Herren 
Vertreter der Preſſe die Gefälligkeit haben möchten, die Adreſſen 
der betreffenden Aſyle abzuholen, und noch die re Bikte, 
ſie durch re Preſſe verbreiten 7 u. 


KURT. . 
DH Herr e. ns: 

Es iſt zu bemerken, meine 2 —— daß 7 Beſchluß 
auch in unſerem Ausſchuß zur Berathung gekommen iſt. Wir 
glaubten, daß es nicht zweckmäßig ſei, ſo viele Beſchlüſſe zur 
Anempfehlung zu bringen, und ſolche in unſere Verzeichniſſe und 
in die Veröffentlichung aufzunehmen, die aber dann weiter keine 


1 | 
* 


practiſchen deen ft erhalten. Da nun ein Ausſchuß ein eigenes 
Werk geſchaffen für die Deut ſchen in. Paris unter dem Patro⸗ 
nate des heiligen Joſeph, ſo hat der Ausſchuß für Charitas be⸗ 
ſchloſſen, daß der fragliche Antrag zur beſonderen Berückſichtigung 
dem St. Joſephs⸗Verein zu e iM ut chin 


9100 I amt? 1 J me Ind Guben HG 
Referent: g 8 
Dr, om 


Ich für meine Perſon habe nichts dagegen zu erinnern. 
Es iſt die Rede geweſen von einigen anderen Inſtituten; es 
wäre am N wenn ic ge > he Bi überlaſſen 
En han nne mosi us Yo 2179 5% 


BE N NnG 1 f Hegi U] 1 parte 


[13,79 st. Deni 10599 
Ich glaube, da. der Referent des Ausſchuſſes ſich m ber 
u cation ee 16 0 hat, daß der Antrag be A 

1 7 in der Weiße geſtel t wird. Wünſcht einer der 9 
noch das Wort hier iber zu ergreifen ?. und u 


Dr. Kuhn aus Paris: ef ar A ee 


Ich möchte blos darauf hinweiſen, daß wohl in Paris ein 
Aſyl für verwahrloſte Dienſtboten bereits beſteht. Unter den 
Schweſtern des heiligen Karl Borromäus haben andere fromme 
deutſche Jungfrauen in den entlegenſten Stadttheilen von Paris 
ein eigenes Aſyl in dieſem Bezirke, nämlich servantesı de saint 
coeur de Jesus, welche der Herr Erzbiſchof von Paris approbirt 
hat, gegründet und dieſe haben von der kaiſerlichen Polizei⸗ 
Präfectur innerhalb 4 Monate über 1400 deutſche Dienſtboten, 
Kranke, zur Pflege erhalten und ihnen Aſyle und paſſende Place⸗ 
ments angewieſen. Nur inſofern wollte ich beantragen, daß dieſe 
beiden Aſyle Villette und in Grenelle von der hohen Verſamm⸗ 
lung empfohlen würden, damit dieſe Tauſende von Dienſtboten 
vr a went fie hinkommen, 2 m gehen — 1 
115 „% WINNIE 6 Mente more ri 91 iR 

Präſident; 1 l 7 Ann 

Ich glaube dem * Meduer⸗ — dente, für, dies 
0 Mütheilung ſein zu müſſen, allein es iſt die allgemeine Anſicht, 


2 


daß dieſe Anträge dem St. Joſephs⸗Verein zugewieſen werden 
mögen. Diejenigen Herren, welche eee ee entgegen 
BAHN, bitte ich die Hand zu erheben. Hbf ; 
Einſtimmig angenommen. 
Ich erlaube mir eine kurze Mittheilung zu engen ehe 
1 — folgenden Ausſchuß referiren laſſe. Es iſt hier auf dem 
Tiſche des Präſidiums eine Broſchüre eingelaufen, welche lautet: 
„Der Herzog von Coburg und die Schlacht bei Langenſalza in 
der Schwurgerichtsverhandlung vom 23. Juli 1868 gegen den 
Redakteur des Volksboten Ernſt Zander.“ Es iſt dies eine 
Sache, die uns in zweifacher Beziehung nahe ſteht, erſtens als 
Preßerzeugniß, zweitens als Angelegenheit eines Mannes, der 
ſich um die Vertheidigung der katholiſchen Intereſſen ſehr ver⸗ 
dient gemacht hat und in dieſem Augenblicke hart bedrängt iſt. 
Ich glaube mit Recht dieſe Sache erwähnen zu dürfen und er⸗ 
laube mir die Mittheilung zu machen, daß eine Menge Exem⸗ 
plare in Händen des Herrn Bucher ſind, welcher bereit iſt, ſie 
gegen Erlegung des betreffenden Preiſes verabfolgen zu laſſen. 
Ich reg bab es e die dritte 1 we m 
iſt man F Mülchffſunk 919% 


oh Pfarrer Mahr aus Gbertichnftadte 
an „Ich möchte dazu ſetzen, daß es billiger wäre, ohne Jeman⸗ 
den Zwang anzuthun, wenn man, nicht achtundzwanzig Kreuzer, 
ſondern ein entſprechendes Honorar dafür verlange. 


Präſident: 92 
Ich erlaube mir zu bemerken, daß diejenigen Herren, 
welche eine ſolche Broſchüre kaufen wollen, bei Peu Witzer den 
1 erfahren können. (Gelächter. 

Ich bitte den Referenten Dr zweite Ausſchuſſes, bern 
Br a veſeriren. 


WiN 90 f mir 1 1 4 
daher: Ange 80 rl 
Ren Weine Herren! Ich Koffer ſchr * ſein zu 1 bürſen 15 
dadurch gut zu machen, daß ich geſtern Abend zu lange war, 


u A 


was ich nachträglich noch zu entſchuldigen bitte. Die Anträge, 
die dem Ausſchuſſe überwieſen worden find und zur Verhandlung 
gelangten, beſchränken ſich auf wenignini e 

Es war zum erſten Antrage eingebracht worden eine Modifi⸗ 
cation in Betreff der Arbeiterwohnungen und deren Einrichtungen. 
Der Antrag wurde ſchon gleich Anfangs — er befindet ſich 
unter Nr. IX. der gedruckten Anträge — bei der Verhandlung 
modificirt und ein anderer Antrag eingebracht: Derſelbe lautet: 

„Es wolle die XIX. Generalverſammlung beſchließen, 
daß ſowohl einzelne Mitglieder, als insbeſondere die katho⸗ 
lliſchen Vereine, welchen dieſe Aufgabe am nächſten liegt, 
nach Thunlichkeit dahin wirken, an ihrem betreffenden 
Orte Arbeitervereine in das Leben zu rufen“? 
Die Frage wurde eingehend discutirt und zuletzt einigte 
man ſich dahin, folgende Beſchlüſſe zu faſſen. Es war Baron 
von Stillfried, welcher den Antrag ſtellte, daß die ſich für 
die Sache intereſſirenden Herren in ihrer Heimath und nach 
beſtem eigenen Ermeſſen kleine Anfänge machen und dann die 
Erfolge in der nächſten Generalverſammlung mittheilen möchten, 
damit darauf hin weitere Aufſchlüſſe ertheilt werden können. 
Es ging alſo der. ‚Antrag. „Wige Fuß „ges penn, überzu⸗ 
gehen. 

Jutzwiſchen war eil. zändbter Alea eingereicht worden, 
nämlich von Herrn Michael Würtz, Weltprieſter und Abgeord⸗ 
neter der katholiſchen nee in . Derſelbe 
lautet: 41 

„Ffr. Rr. XVI. der gedruckten Ange: BR 
Meine Herren! Dieſer Antrag enthält Vieles, was ganz 
unprattiſch iſt und was wir nicht in die Hand nehme n können. 


Er hat zu, Erörterungen, geführt,, die aber, damit — 
haben, daß die Anſicht des Herrn Baron Stiblfried d 


drungen iſt, die nämlich, daß man dieſe ganze wichtige — 
nicht durch Beſchlüſſe und Empfehlungen regeln und erledigen 
kann, ſondern nur auf dem Wege der werkthätigen, praktiſchen 
Thätigkeit und katholiſchen Liebe und ſo haben wir geglaubt, 


— 233 


daß es ſehr wünſchenswerth, ja geboten ſei, daß allerwärts die 
Aufmerkſamkeit Aller, die einen Einfluß haben und ausüben 
können, gerichtet werde auf die Bedürfniſſe unſeres Arbeiter⸗ 
ſtandes, und daß ſich alle Vereine und Private ganz beſonders 
der Sache annehmen möchten. Aber Vorſchriften zu geben, ihnen 
Wege zu weiſen, iſt weder unſere Aufgabe noch von Nutzen, 
ſondern anzunehmen, daß nach den örtlichen Bedürfniſſen über⸗ 
haupt gar Verſchiedenes werde geſtiftet werden können. 5 
Daß es ſich deßhalb recht ſehr empfehle, an verſchiedenen 

Orten praktiſche Verſuche zu machen und bei der nächſten Gene⸗ 
ralverſammlung über dieſe Verſuche zu berichten und das Prak⸗ 
tiſche und Nützliche zur Kenntuiß zu bringen und zu verallge⸗ 
meinern. Es würde alje die Abſtimmung wieder auf die Annahme 
des Beſchluſſes des Kst ak Br ih, dur 1 
ordnung abzielen. 19 111 

l i a ere u Bmlelaniaene 89% n 

| Brälident;. 80 

Ich möchte den Herrn Sr Sitten, re Shen A 
träge dem Publikum Wipe damit die Perm genau 
ne worum es ſich, handle. B fin nd Init Fun 
IE PRONS PR; 


„Referent, lieſt die Anträge wi, einmal vor. 


ere * N 
Die Herren haben gebört, 18 handelt ſich um die unter 
95 IX und XVI gedruckten Anträge; nämlich über dieſelben zur 
. überzugehen mit der Empfehlung, daß alle die, 
e ſich für die Sache der Arbeiter intereſſiren, derartige 
Proben von Gründung von Vereinen anſtellen und die Erfolge 
25 Thätigkeit 12 der nächſten Generalberſanmlung berichten 


Herr Würtz bittet um das Wort. le be 


1 


| Herr Würtz: 19779 C. 9950. 
Ich bitte, nur über den Modus er derartigen Verhand⸗ 
lung eine Bemerkung mir zu erlauben, daß nämlich, nachdem 


** 


zur Tagesordnung gerufen war, dennoch die Empfehlung meines 
Antrags geſchehen iſt; Vereine und Private nämlich werden von der 
kath. Generalverſammlung aufgefordert, auf dieſe oder jene Weiſe 
zur Gründung von Arbeitervereinen thätig zu ſein. Das habe 
ich ſchon empfohlen. Nun iſt beſchloſſen worden, we Tagesord⸗ 
nung überzugehen und hinterher hat es geheißen, es wird den⸗ 
noch empfohlen. Ich glaube, der ganze Antrag iſt in ſehr wenige 
Hände gekommen. Es ſind 800, Exemplare ne, zwo, 
ade ac habe kaum 20 geſ ehen. 

Der Zweck iſt der, einen Modus 1 wie Arbeler⸗ 
vereine gebildet werden, wie dem Arbeiterſtande geholfen wird, 
und zwar beanſpruche ich die größte Aufmerkſamkeit für die 
Frage, nämlich für den geſetzlichen Schutz der Arbeiter. 
Dias iſt mein Antrag geweſen, Arbeitervereine zu bilden, 
und dann auch für die Arbeiter den geſetzlichen Schutz zur 
Fixirung des Arbeitslohnes zu erwirken. Wer dazu auf irgend 
eine Weiſe beitragen kann, der ſoll es thun durch Staatshilfe, 
und ſoll ſuchen, den Schutz des Staates für einen ganzen Stand 
in Anſpruch zu nehmen. Die weitere Motivirung will ich 
mir und Ihnen erlaſſen. Ich bitte alſo, ich wollte nichts 
Anderes als die Sache anregen, daß, wer den Arbeitern helfen 
will, es auf rechte Weiſe thut. Mögen die Vereine ſo oder fo 
eingerichtet werden, dies iſt ganz gleichgültig, aber Eines müſſen 
wir überall haben: die Fixirung der Arbeiterlöhne, damit nicht 
der Fabrikarbeiter in die Hände des Fabrikanten ge ebe iſt, 
der ihn aussaugen kann und ihn dann wegwirft Die mi en⸗ 
rechte müſſen wir für den ‚Arbeiter wahren; und die irirung 
des Arbeiterlohnes thut es nicht allein, er muß auch in die 
Geſellſchaſt als Stand eingeführt werden, und 0 ſoll Jede 
mitwirken in jeiner Weiſe, und das wollte ich bezwecken. 


Herr Lin gens: a. End mu ene ee 1 roch 


Meine Herren! W 
Ich habe mir ſchon in der Ausſchußſthung zu spemerten 
nn, und wir haben es nicht verkannt, daß die beſte Abſicht 


= MM = 


bei der Stellung dieſes Antrages vorgewaltet hat, aber Sie 
haben überſehen, daß da theils ganz Unpraktiſches, theils ganz 
Unausführbares, theils ſolches, worüber uns gar keine Compe⸗ 
tenz zuſteht, vermiſcht worden iſt. Vor Allem aber möchte ich 
zu den zulegt geäußerten Worten hinzufügen, lernen wir doch 
endlich, nicht immer an den Staat zu appelliren und den Staats⸗ 
ſchutz in Anſpruch zu nehmen gar noch für die Regelung der 
Arbeiterverhältniſſe, nicht immer fort wieder an den Staat zu⸗ 
rückzugehen, wo wir ſelbſtändig werden 1 bn Wade in 


pe, dene eme m ban ii and 


1 ee oi e ce eee w edc 
Ich werde alſo den Antrag der £ ar zur We 
mung bringen und bemerke noch dabei, daß 8 gewiß keine un⸗ 
bedingte Ablehnung des Antrages iſt; im Gegentheil, es wird 
dadurch das Intereſſe für die Sache bekundet werden, indem es 
ein modifizirter Antrag iſt, welcher einer gründlichen Unterſuch⸗ 
ung und Weiterberathung im nächſten Jahre bedarf“ 
Ich bitte nun diejenigen Herren, welche gegen den Antrag 
der n ſind, Re a... du e RE an⸗ 
Re ine nat: id 5% 


. 75 
Pe ‚3 14 


Herr Lingens: 


Es iſt dann der X. i zur Verhandlung gefommen. 
Derſelbe lautet: 
(Siehe Nr. X der gedruckten Anträge.) 


Die Verhandlungen im Ausſchuſſe e dazu geführt, 
daß in dieſer Sache der Ausſchuß geglaubt hat, am ſachgemäßeſten 
zu verfahren durch Uebergang zur Tagesordnung, weil das keine 
eigentliche Angelegenheit des Vincentiusvereins iſt und in dem 
Vincentiusverein ein Statut beſteht, was ſo beſchaffen iſt, daß 
es zwar eine große Ausdehnung erlaubt, aber nicht geſtattet, daß 
man ſich in Angelegenheiten hineinmiſche, die den Vincentius⸗ 
Verein nicht berühren, und damit mit dergleichen Zwecken 
denſelben nicht eompromittiren. Das hat auch, wie ich nicht be⸗ 


zweifle, dem Hrn. Antragsteller ſelbſt eingeleuchtet, und ſo iſt der 
— gefaßt worden zur Tagesordnung überzugeh 1 Mode 


241% „ ah! it. Sorge r 
räſit e | | 
10 ut; mag Aut et 


Meine . Wir ss gehört, daß der Ueberg 1 zur 
Tagesordnung einftimmig angenommen worden iſt, 10 5 bitte, die⸗ 
jenigen Herren, welche dem ‚Antrag, der Commiſſion entgegen 
ſind, die Hand zu ache Kenne Aae eee K otis d 


inpitd siert ont ‚adaniig hirt 


Lingens: 28 
Endlich iſt w ein Antrag eingegangen, der die Aſhl⸗ 
Häuſer für deutſche Dienſtboten in Paris betroffen hat und 
der d urch den ai eren Beſchluß c iſt, ſo daß i in der Be⸗ 
zie PR, nichts ehr zu jagen, iſt. 24. da aa alle 


64111 
Präſibentz ui i nne en ene en 
20 Un 1008 iſt noch ein weiterer Antrag eingegangen von Cöln, 
der den zweiten Ausſchuß betrifft. Er laute: 
„Es wäre ſehr erwünſcht, daß aller Orts Spar⸗ und 
Diarlehenskaſſen in den Vereinen gegründet würden.“ 
Er wird hiemit dem zweiten Ausſchuß übergeben 
Ich bitte den Referenten des vierten Ausſchuſſes Herrn 
Moufang, Bericht zu erſtatten, weil der Referent 280 dritten 
Ausſchuſſes noch nicht Aaem kaun a 


Dr. Mouffang: ae Me e 

Meine Herren! Ich habe zu berichten über den. Xu. 2 
gedruckten Anträge. Derſelbe lautet: 
bed Siehe gedruckte Anträge Nr. XII.) Ar U 

Der Antrag bezieht ſich auf die Sülfäge und wurde 
ner im Ausſchuß, der zu meiner allergrößten Freude außer⸗ 
ordentlich zahlreich beſucht war, nach allen Seiten hin dürchdis⸗ 
cutirt. Schließlich hat man ſich in folgende vier Sätze vereinigt 
und zur Abkürzung des Referirens erlaube ich mir, das hohe 


Präfidtiim zu bitten, dieſe vier Propoſttionen einfach vorleſen zu 
dürfen. Denn ich glaube kaum, daß einer der Herren, welcher 


ſich um die Sache intereſſirt, noch Zuſätze zu machen hat?: 


* 


fire, 1), Die Generalverſammlung erklärt, daß Aeltern ein 

urnzweifelhaftes Necht haben, über die Erziehung ihrer 
Kinder zu entſcheiden und zugleich die heilige Pflicht, ſie 
im katholiſchen Glauben zu erziehen.“ 

Dier Satz geht, wie man ſieht, gegen den Schülgvang in 

unchriſtliche und unkatholiſche Schulen. Darf ich das he 7 

ſidium bitten, die Discuſſion darüber zu eröffnen? ſcbin 


Manta 
Präſident: 


Wünſcht einer der Herren über dieſen erſten Satz das Wort 
zu ergreifen? — kr pe 1 670 Mien Einſtimmig ange⸗ 


—Ṽ«;Q Dia. BEN 


Be 4 5 Amt Seuchen art. 899 
Dr. — ge, Ait dect dd arg tis 91g 
. Der zweite Satz, ut er ci? der Van bes‘ Aus- 

ſchuſſes hervorgegangen iſt, lautet: 

2) „Sie wahrt ferner das Recht der Katholiken, auf 
ihre beſtehenden Schulen und Schulſtiftungen und fordert 
von der Geſetzgebung, das Recht derſelben, Unterrichtsan⸗ 

1 1% ſtalten nach ihrer Ueberzeugung in. voller Bree 5 
31 gründen.“ (Bravo 5 115 570 Potis 1 5 
Präſident: n ban NH 299 ee } 


vn 


Wünſcht einer der Herren das Worte Ich. werde über 
dieſen Satz abſtimmen laſſen. Diejenigen Herren, welche nicht 
f Er wollen die = ene ee wee 
Dr. Moufang: e er ee 


me 519 tian 

Der dritte Satz, wie er — ange Beratung bew 

gangen iſt, lautet folgendermaſſen: 1 10 1 Rochfnoffe 

8389) „Wenn der verwerfliche ach ke der 
Une Hon von der Kirche,“ wie die Feinde der Religion es 
| aller Orten erſtreben, zur geſetzlichen Geltung gebracht 

werden ſollte, ſo fordern die Katholiken volle Unterrichts⸗ 
freiheit, um auf dieſem Wege das Recht und die Pflicht 


97000, 


der Familie und der Kirche auf die relgiiſe und hahe 
N Erziehung der Jugend zu wahren.“ een 


trhHrE 3 1 Die 1 Hann, 
dene: a 1110 0910 Nochfiladtef uri 
Wiünſcht einer der Herren uber den dritten zen. das Wort? 
Ich werde darüber abſtimmen laſſen. Diejenigen Herren, welche 
nicht beiſtimmen, wollen die Hände aufheben. Einſtimmig an 
genommen. | 
14215 
rat Dr. Moufang: (id dt 12 οτν 1 tis Winne 
5 „Der, hierte Satz lautet: n Wel 9 — sfr f 
4 „Die Generalverſammlung ertheilt dem auf Antrag 
des fünften Ausſchuſſes gewählten Comité den Auftrag, 
die Mittel zu berathen und eventuell zur Anwendung zu 
ER bringen, die zum Schutze des Rechtes der katholiſchen Ael⸗ 
a tern und der Kirche auf een und e AR Jugend 
pröſtzent. r 153 BR 
Dieſer vierte RER wird ni be zur 110 age kom⸗ 
Ken, wenn der fünfte Ausſchuß ſich der Sache annimmt u d das 
Comité zu wählen beſchloſſen ſein wird. Ich werde mit dem 
Hrn. Referenten des fünften Ausſchuſſes darüber 6 


3 


910 cherte 
n Die Beſchußfaſteng. iſt alsheſetz. Be 
EAI 0 Te eee 258 nan Au Ng 
n Monpam h 1 41949 H Ae id sallauı tm 


Es iſt ferner ein Antrag an den Ausſchuß gewieſen, der 
nicht geeignet iſt zur Abſtimmung. Es handelt ſich um die Em⸗ 
pfehlung guter Bücher: „Geſchichte der Schweizeriſchen Eidge⸗ 
noſſenſchaft von Dr. Siegwart Müller,“ dann ausgewählte 
Werte: „Legende der Heiligen von Pater The od oſius;“ ferner: 
„Die Schweiz in ihren Kämpfen und Umgefatungen € bis zum 
Jahre 1830, von Baumgartner.“ 1 

Solche Empfehlungen können nc berathen, auch nicht 
beſchloſſen werden; ich glaube übrigens durch die Erwähnung 


289 — 


von dieſem Orte aus dem Antrage Genüge geleiſtet zu haben. 
Die Arbeiten des! vierten Ausſchuſſes ſind e. u Ende se 
führt. (Bravo) on 0002804 108 5 


s 8) dil e 33. 900 
3898 . Gent len Dr 1 
Herr Regens Kirchner will die Güte en fein. Ant⸗ 
wortſchreiben an den katholiſchen 50 Bf, une in Bologna, 
eee N18 E Omid ig lian ging 


> 5 Br ner; 
Br De are d des Junglün vereins a in i itafienife er Sprache 
41 und wir find jo höflich, dent N auch in italieni⸗ 
bon Sprache zu antworten. (Lieſh: Be nr 


Al Consiglio guperibre eld Sdeieta i 
03, i BR: ee Oattoeao ?: ib Sohhagde 
Ans agnes Gen uin Bologna. np 

Tee Yorke dei Cattolici di Germania a 
Rumbeigs & ben lieta di vedere come in Italia agli infer- 
nali sforzi che fanno tanti tristi, per guasture in ogni 
modo la gioventu si 'obpengencgn sforzi di generosi ed 
intrepidi figli della chiesa Cattolica. Grande e degna della 
nostra ammirazione & L'impresa della Società della Gio- 
ventu cattolica italiana, raccolta intorno alla eroce e ferma 
nella fede e nella divozione ene Sede del Vicario 
di Gesu Christo. — 

Il saluto adunque di giiesta sbeietà fu äccolto con 
plause dalla Assemblea generale de' Cattoliei radunata a 
Bamberga. Quel saluto riempé di gioja il cuore di tutti 
i membri della nostra assemblea e ſu per tutti come un 
raggio di luce serena e di cara speranza che ci bromette 
giorni migliori pel bel paese della religione e della fede, 
ora si miseramente travagliato ed oppresso da tauti mali. 
Si: coraggio, o nobili figli della cattolica Italia. La vostra 
terra & seminata di monumenti immortali, che monstrano 
a tutti nel più eloquente linguaggio, quanto radicata fosse 


5792284 Gion Sl: Sion 08 


— 240 — 


sempre la fede nel cuore de ‚yoskzi, maggiori, L.figli di 
tali padri, i fratelli di tanti Santi i discepoli dei primi 
maestri del mondo non possono non essere veri eattolici 
di mente e di cuore. Che se la furibonda procella scate- 
natasi da qualche tempo nel nostro ora infelice paese, 
minaccia ’unitä della fede, Vintegritä del oostume, inno- 
cenzad e il pudore in ogni classe di persone, ma special - 
mente nella gioventü che forma le speranze delbavenire, 
non temete : la tempesta passerä : recherà pur qualche 
guasto, ma non isradicher& la radiee, della edez, 1 e da 
quella radice feconda ‚germog slierd di nuovo, in tutto il 
suo splendore, la vera virtü, la biels, la giuslizi I 10. a 
cenza de’nostri tempi migliori. "Questa aässsembles f enera 

dei Cattolici di Germania si cousola quindi eo! une 
superiore della Societä dei Gioyanı cattolici d'Italia, come 
quello che per sua parte cotanto influisce a questo tanto 
desiderato trionfo del bene sue male, della virtü ‚sul vizio, 
della luce sulle tenebre dei ſigliuolig di Dio sui ſigli di 
Belial e mandando un saluto fraterno a tutti i generosi 
membri di questa societa prega TAltissimo Signore, ‚che, 
li, benedica e, enge gn prosperitä alla loro bella e 


magnanima impresa. Baia 3 Guisan on 
Rig 9 99079 fla Bi: Sei Sr. e Hi Silollss Das 
Bamberga nel, Settembre. 1868. 91oixovih allyı a Set allsıa 
bevmg Servo, 
Al, Chmo Sr. Presiden 1 deln Sogietd ane dine 
Gilde; catt. Bares Giov, Acquaderni i seuglg 
ion ib oiond li sigi ind Bologna. lsa lone, dt 


— 21 


Antwort der Nux. ei ig auf die von dem 
kath. Ju inglingsverein in Bolog ia a Bu te Adreſſe⸗ 


38860 Win Alg 

An die Borfianbigaft des Vereines, dert De 
00 in] Jugend, Italiens in Bologna. 
Die Generalverſammlung der Katholiken — zu 
Bamberg iſt hocherfreut zu ſehen, daß in Italien den damoni⸗ 


3 


ſchen Anſtrengungen, welche ſo viele Gottloſe machen, die An⸗ 
ſtrengungen hochherziger und unerſchrockener Jünglinge, Söhne 
der katholiſchen Kirche, ſich entgegenſtellen. Groß und unſerer 
Bewunderung, würdig iſt das Unternehmen des Vereines der 
katholiſchen Jugend Italiens, die ſich um das Kreuz ſchaart und 
feſtſteht im Glauben und der Ergebenheit gegen den apoſtoliſchen 
Stuhl des Statthalters Chriſti 
Darum wurde der Gruß dieſes Vereines mit dem Beifall 
der zu Bamberg vereinigten Katholikenverſammlung aufgenommen. 
Dieſer Gruß erfüllte die Herzen aller Glieder unſerer Verſamm⸗ 
lung mit Freude und war für Alle wie ein heiterer Lichtſtrahl 
freudiger Hoffnung, der uns beſſere Tage für das ſchöne Land 
des Glaubens und der Religion verſpricht, das jetzt ſo jammer⸗ 
voll von ſo großen Uebeln niedergedrückt iſt. Ja! Muth, edle 
Söhne, des katholiſchen Italiens. Euer Heimathland iſt überſäet 
mit unſterblichen Denkmälern, die Allen in der beredteſten Sprache 
beweiſen, wie tief ſtets der Glaube in den Herzen Eurer Ahnen 
gewurzelt war. Die Söhne ſolcher Väter, die Brüder ſo vieler 
Heiligen, die Schüler der erſten Lehrmeiſter der Welt, dürfen 
nichts anderes als wahre Katholiken mit Herz und Sinn ſein. 
Wenn aber ‚der raſende Sturm, der ſich ſeit einiger Zeit in 
Eurem jetzt unglücklichen Lande entfeſſelt hat, die Einheit im 
Glauben, die Reinheit der Sitte, die Unſchuld und Schamhaf⸗ 
‚Hofe, bei jeder Klaſſe, von Perſonen, beſonders aber bei der 
Jugend, die die Hoffnung der Zukunft bildet, bedroht: ſo fürchtet 
icht! der Sturm wird vorübergehen. Wohl wird er manche 
8 anrichten, aber die Wurzel des Glaubens wird er 
A ausrotten. Und aus dieſer fruchtbaren Wurzel wird in 
all' all ihrem Glanze die wahre Tugend, die Gottesfurcht, die Ge⸗ 
rechtigkeit, die Sittenreinheit aN beſten Zeiten von, Nen 
elften 
Die Generalverſammlung der K Katholiten Deutihfands, freut 
ſich daher, daß die Vorſtandſchaft des Vereines der Jünglinge 
Italiens von ihrer Seite ſo kräftig zu dieſem erſehnten Triumphe 


des Guten über das Böſe, der Tugend über das Laſter, des 
Berhandl. d. 19. tath. Generalverf. 16 


— 22 — 


Lichtes über die Finſterniß, der Kinder Gottes über die Kliber 
Belials mitwirkt, und indem ſie einen brüderlchen 1 A 
edlen Gliedern dieſes Vereines ſendet, fleht ſie zum Aller 
Herrn, daß er ſie ſegne und ihrem Mage Ink boch 10 A 
aN alles Gedeihen verleihe. 
Bamberg im September 1868 ke Ka 
| Der Präſidentt 
Haftet 190 Um der XIX. Generalverſammlung der Ei 
At e GESTEHEN Vereine Deutſchlands. 
Ge 9 


j ist 3369 57 lin Dun! 
Praſidentz ne ar Dana NEN 
Ich glaube, die hohe Be gibt unc; dieſes Bravo 
zu „ daß ſie mit dieſer Adreſſe einverſtanden iſt. — Ich 
erſuche den Herrn Referenten des fünften 3 For⸗ 
Waben, Herrn enen zu er bien 
| 21 510 e 
„Faber von Wamb olt: 117 310 ver Agtu ner 
2 = Guäunfehnttgen Berfanmiitihghi 1 il 
| Wie ich geſtern ſchon zu berichten die Ehre hatte, war die 
Aufgabe unſerer geſtrigen Commiſſionsſi tung Berathung über 
die Organiſation der katholiſchen Partei in Declan 1 5 
dieſer Frage liegen drei Anträge vor, die ich der Kürze 1 er 
nur kurz analyſiren will. Der erſte iſt der als Nr. IV abge druckte 
Antrag des Herrn Pfarrer Steinlein aus Niederah t, dahin 
zielend, ein Comité von Männern aus jeder Aber ernen⸗ 
nen, die dann das Centralorgan für Deutſchland bilden 2 70 
Ein weiterer Antrag iſt der unter Nr. XIV, welcher leichfalls ein 
Comité eingeſetzt wiſſen will, welches unter beſtimmten Befüg⸗ 
niſſen und Pflichten die Oberleitung der katholiſchen Angelegen⸗ 
heiten zu führen haben wird. Der dritte Antrag iſt e ein aus 
Köln eingelaufener, der nicht gebruct iſt, den ich also verleſen 
wil mar): 3 y Dr 
„In allen Ländern deutſcher Zunge ſollen katholiſche 
Vereine gebildet werden, wo möglich aus Laien. An Orten 


— 2 8 — 


ieee Vereine A zu einem wee Sana 
ryerhigen. Be 


IX Die Motive werben. kaum hig fein, entwickelt z ae ken 
Auf Grund dieſer drei Anträge wurde nun im Ausſchuß die 
Generaldiscuſſion eröffnet, und nach Schluß derſelben hat ſich 
der Ausſchuß einſtimmig dahin ausgeſprochen, daß man dieſe 
Anträge verſchmelzen und eine möglichſt vollſtändige Geſammt⸗ 
organisation anbahnen möge, unter folgender Faſſung: 


ER. Die XIX. Generalverſammlung Deutſchlands ernennt ein 
Centralcomité, welches aus 5 bis 7 r 3 
und Laien zu beſtehen hat; ji | 

11 5 Dieſes Comité hat die Aufgabe, ſder⸗ XX. Generawer⸗ 
ſammlung einen vollſtändig durchgearbeiteten Plan zur 
Organiſation wi eee vn eg ner e 
11911 legen; c . ö 
15 3) Wird die Aufgabe heſtalt: nin di van 990³0 05 
1 In Verbindung mit den garten en und den 
verſchiedenen Specialeomités für die Weiterführung 
der von der Generalverſammlung gegebenen Anreg⸗ 
AAngen und insbeſondere der dort gefaßten Veſchtiſe 
nach Kräften zu ſorgen. 
9 10 701 Für die XX. Generalverſammlung das geeignete 12 
te e terial vorzubereiten, zu ſammeln und zu ſondern. 


c) In Verbindung mit dem Vorbereitungscomité der XX. 
. Generalverſammlung dieſe ſelbſt möglichſt umſichtig und 
pPraktiſch einzuleiten. | 
| D Dahin zu wirken, daß den Kathollken in ganz Deutſch⸗ 
land durch die Gtüändulig möglichſt vieler katholiſcher, 
geſelliger Vereine Halt und Anregung geboten werde. 
a D) Durch das Mittel der katholiſchen Preſſe möglichſt oft 
| eingehend und vielſeitig über das Vereinsweſen über⸗ 
haupt, wie über die Thätigkeit des Comites insbeſon⸗ 
5 W ere Weg zu erſtatten. 


art 
510 


16* 


— 244 — 


no Zur Erleichterung der in 3 (d) geſtellten Aufgabe wird den 
„Katholiken, Deutſchlands ihrerſeits empfohlen, auf die Gründ⸗ 
ung von geſelligen Vereinen bedacht zu ſein, und zu die⸗ 
ſem Behufe Comités für kleine Diſtrikte zu bilden. 
5) Das Centralcomité legt ſein Amt in die Hände d der XX. 
* Generaluerſammlung 5 des Vorbereitungscomnites des⸗ 
ſelben nieder. I mi | Sidon 
Dieſes, meine Herren! iſt der Antrag, der von dem Aus⸗ 
ſchuſſe im Princip allgemein angenommen worden iſt, und den 
nachher zu Pee das erde des Ausſchuſſes beauftragt 
ee Ms aueh 39). KIK i (i 
Bevor ich mir erlaube, die em Punkte kurz zu mo⸗ 
— ſpreche ich meine Freude darüber aus, daß es endlich 
gelungen, die ſchon ſo oft in den katholiſchen Verſammlungen 
angeregte aber immer wieder zurückgewieſene Frage nun in Form 
eines beſtimmten Antrages und mit Ausſicht auf Erfolg vor die 
Verſammlung bringen zu können. Nun in die Einzelheiten 
eingehend, erlaube ich mir, Sie vorläufig darauf aufmerkſam zu 
machen, daß wir vorläufig ein Proviſorium ſchaffen, welches die 
Hauptaufgabe hat, für das nächſte Jahr ein Definitivum anzu⸗ 
bahnen. Dieſes proviſoriſche Comité hat Zeit, die Frage 
gründlich zu erwägen, zu berathen und alle nöthigen Vor⸗ 
lagen zu machen. Außerdem wird das Comité während dieſes 
Jahres Zeit finden, ſich in die Funktionen hineinzuleben, die es 
in Zukunft auszuüben haben wird. Es wird alsdann auf Grund 
praktiſch gemachter Erfahrungen der nächſtjährigen Generalver⸗ 
ſammlung ein entſprechendes Projekt vorlegen können. Ich halte 
dieſes für einen Umſtand, der im Allgemeinen, ſehr ee ee 
für den Antrag ſpricht. 
Nun komme ich zu den proviſoriſchen Aufgaben, wie ſie 
dem Comité zugedacht ſind. Sie ſind alle wichtig und zum 
großen Theile enthalten in den gedruckten Anträgen Nro. XIV. 
Sie werden Ihnen mehr oder weniger bekannt ſein. Zu Punkt 
e, wo es heißt: Durch die Mittel der katholischen Preſſe ꝛc. ꝛc. 
(Siehe oben RR 3, e) erlaube ich mir die Bemerkung, daß 


= 


8 ſich nicht darum handel, ein neues Blatt zu gründen, 68 
wird vielmehr dem Comité überlaſſen, ſic mit beſtehenden Blät- 
tern zu vereinigen, und, wie durch vorläufige Besprechungen 
bereits ziemlich klargeſtellt iſt, wird dieſes Comité ſich am ge⸗ 
eignetſten an die von Herrn Niedermaier in Frankfurt kedigirte 
Zeitſchrift: „Die katholiſche Bewegung in Deutſchland“ an⸗ 
ſchließen. Auf dieſe Weiſe könnte das an ſich ſehr gute Unter⸗ 
nehmen weſentlich gefördert werden, und zugleich das ae 
zuſammengebracht werden für die Vereinsſtatiſtik in Deutſchland 
Noch einige Worte erlaube ich mir an die hohe Versammlung 
zu richten über die Caſinofrage, über die Gründung katholiſcher 
geſe liger Vereine. Dieſe Frage iſt in unſere Vorlage aufge⸗ 
Wi auf Grund des Kölniſchen Antrages, der die Gründung 
der katholiſchen geſelligen Vereine empfiehlt und den wir im 
Weſentlichen zu dem unſrigen gemacht haben. Nur inſoweit 
haben wir eine Aenderung eintreten laſſen und empfehlen eine 
ſolche, als der Ausſchuß nicht wünſcht, daß man mit Einführung 
der Comités warte, bis von ſelbſt Vereine entſtanden ſind, ſon⸗ 
dern vielmehr in Comités für Gründung geſelliger Vereine thätig 
ſei, und für die nöthige Verbindung unter denſelben ſorge. 


Es iſt dies eine Idee für Bildung und Verbreitung der 
geſelligen Vereine, die bereits praktiſch durchgeführt worden iſt 
und zwar in meiner engeren Heimath, in der Provinz Starken⸗ 
burg, des Großherzogthums Heſſen. Wir haben dort ein ſolches 
Comité gebildet, haben uns angelegen ſein laſſen, uns mit der 
hochwürdigen Pfarrgeiſtlichkeit in Beziehung zu ſetzen und ob⸗ 
wohl noch ſehr jung, haben wir bereits ein Caſino unter ſehr 
ſchwierigen Verhältniſſen eröffnet und haben die beſten Ausſichten 
in allen Theilen des Landes, in kürzeſter Zeit katholiſche geſellige 
Vereine entſtehen zu ſehen. (Bravo!) 


Er Derartige Comités werden ein ſehr nützliches Glied fein 
in endlicher Vervollſtändigung der Vereinsſtatiſtik. Das Rocken⸗ 
burger Comité zum mindeſten hat bereits ſeinen einzelnen Mit⸗ 
gliedern den Auftrag gegeben, in je einem Dekanate das Ver⸗ 


„ 


zeichniß aller katholiſchen geſelligen Vereine anzufertigen. In 

ſpateſtens 3 Monaten werden wir die vollſtändige Vereins ift 
haben, in der neben den Namen der Vereine ſelbſt! au genaue 
Angabe der Zahl der Mitglieder, über Vor tand, 1 5 
e zu finden 25 werden. | 


n. 


zu Haben und muß, num das hohe bahn ersuchen, die Sie 
75 hierüber eröffnen zu wollen. 


Kt en mm uu; 
Präſident: aid u Tim chi unh en i a 
Sie haben gehört, meine Herren! daß die Con miſ 1 

e modificirt und nach geſchehener Berathung die efe. 115 

der Organiſation eingebracht 1 2251 2 
Und ich weiß, daß die Herten in ebe Faſſung in der 

Commiſſion die Sache vorgetragen haben. Die Beſchlußfaſſung 

über dieſe Anträge ſollte eigentlich erſt im nächſten Jahre ihren 

Abſchluß finden. Ich frage nun, ob einer der n Herren 

über dieſe Anträge das Wort sc will, we: 


218 At 9 
i in 114. 11 


Herr Bau dri: 


Meine Herren! Ich nehme die Gelegenheit wahr, mich 
Anes Auftrages im Namen eines Comités in Köln zu entledi⸗ 
gen, eines Auftrags, der dem Comité in der katholiſchen Ver: 
ſammlung im Januar dahin ertheilt worden iſt, eine Statiſtik 
der Vereine und derjenigen Perſonen, die hauptſächlich im ka⸗ 
tholiſchen Intereſſe thätig ſind, zuſammenzuſtellen und hier bei 
Gelegenheit dieſer Generalverſammlung Mittheilung hievon zu 
machen. Dieſe Aufgabe iſt raſch ertheilt worden und als wir 
uns daran geſetzt haben, um ſie zu löſen, haben wir gefunden, 
daß das eine Arbeit iſt, die man neben ſeinen andern Berufs⸗ 
Geſchäften nicht ſo leicht vollenden kann, ſo mit einmal ein Centrum 
hinzuſtellen, das aus ganz Deutſchland das Material zuſammen⸗ 
tragen ſoll. Es war eigentlich eine Aufgabe, die uns niederge⸗ 
drückt haben würde, und wir haben darauf verzichten müſſen, 


D ²˙ . nn 


— 247 — 


ſie auszuführen. Der Ausſchuß hat fie Hege in die Bon ge⸗ 
nommen und empfohlen. a ii 
Die Anträge des Ausſchuſſes 8 in zwei Sauptiteile, 


der, erſte Theil iſt der, den ich eben erwähnte, der in Bezug auf 


Anjammlung, einer Statiſtik in Betreff Drganijation der Ver⸗ 
eine, die im katholiſchen Intereſſe thätig ſind. Meine Herren! 
auch dieſe Organiſationsfrage haben wir in engeren und weite⸗ 
ren Kreiſen kräftig ventilirt, wie hier. Es iſt längſt ſchon drin⸗ 
gendes Bedürfniß aller katholiſchen Organiſationen, nahe an 
einander zu treten, um wo möglich einander zu unterſtützen 
im Kampfe gegen die vielen Feinde, welche in das Gebiet 
der Kirche einzubringen ſuchen. (Bravo!) Es iſt das ein voll⸗ 
berechtigter Wunſch. Und meine Herren, wir würden ohne al⸗ 
les Bedenken ſofort. den Anträgen des Ausſchuſſes beiſtimmen, 
ich wenigſtens für meine Perſon, wenn ich nicht auf gewiſſe 
Gefahren aufmerkſam machen müßte, denen wir entgegengehen. 
Meine Herren, ich darf wohl ſagen, daß ich in dieſer Beziehung 
nicht zu den Aengſtlichen gehöre, daß ich mir keine Gefahren 
einbilde, wo ſie nicht wirklich vorhanden ſind. Aber nur auf 
Eines will ich aufmerkſam machen, meine Herren! In allen 


Ländern Deutſchlands iſt es geſetzlich unterſagt, daß Vereine, die 


ſich mit öffentlichen Angelegenheiten befaſſen, unter einander in 


Verbindung treten. Wir ſagen hier, es ſind neue geſellige Ver⸗ 


eine, die ſich mit einander in Verbindung ſetzen, und dieſen ſteht 
das Geſetz nicht entgegen. Es iſt ganz recht, wenn wir den 
Namen geſelliger Vereine ſo einfach hinnehmen wollen. Meine 
Herren! wir ſelbſt wiſſen, was die geſelligen Vereine ſind, wel⸗ 
chen Einfluß ſie auf öffentliche Angelegenheiten ausüben; deßhalb 
wollen wir ſie ja, meine Herren! und wenn die Regierungen 


ebenſo klug ſind, als wir, und ſagen: „Ihr gebt den Vereinen 


den Namen „geſellige Verein“ es ſteckt aber etwas ganz Ande⸗ 
res dahinter, es ſind eigentlich politiſche Vereine“, da geben wir 
den Regierungen in allen Theilen eine Handhabe, gegen dieſe ſo 
mißliebigen Ultramontanen vorzugehen. Meine Herren! mir 
ſcheint der praktiſche Erfolg einer formellen Organiſation den 


= 2 = 


Gefahren gegenüber nicht ſo gewichtig zu ſein, daß wir uns die⸗ 
ſen Gefahren ausſetzen. Es iſt allerdings die Faſſung des An⸗ 
trags der Art, daß wir ihn noch unbedenklich annehmen könn⸗ 
ten, weil erſt im nächſten Jahre ein Organiſationsplan einge: 
reicht werden ſoll, weil wir alſo im nächſten Jahre noch nicht 
organiſirt ſein werden. Allein ſchon die Abſicht, daß wir uns 
organiſtren wollen, unter ein Central⸗Comité ſtellen wollen, „macht 
aller Orten aufmerkſam auf uns, und in unſerem gegentigen 
Kampfe, den wir für unſere Rechte und Freiheiten führen, da 
möchte ich nicht, daß wir äußerlich einen Anlaß geben, f dem 
Wege des Geſetzes, auf ſcheinbar geſetzlichem Wege, uns irgend⸗ 
wie in unſerer inneren Organiſation, der wir ge ganz! äch⸗ 
tig entgegenſchreiten, geſtört zu ſehen. Meine Herren! wir Ka⸗ 
tholiken haben das eigentlich nicht nothwendig; wir haben das 
feſteſte Band in der Organiſation unſerer Kirche; wir nehmen 
uns überall der Kirchen⸗Organiſation an, wir ſind geglie⸗ 
dert und ſtehen dennoch mit einander in einer Verbindung, 
wir haben die formelle Organiſation nicht nothwendig, weil 
wir im Prinzip einig ſind, was alle anderen Parteien nicht ſind. 
Wir ſind im Zwecke und im Ziele ein Verein, auch ohne daß 
wir förmlich einander feſſeln, ohne daß wir uns ein äußeres 
Band auflegen. Wenn wir das nicht ſind, nicht im Prinzipe, 
nicht im Ziele, dann nutzt uns auch die formelle Organiſation 
nichts. Gegenüber alſo dieſen Gefahren, meine Herren! die eine 
ſolche formelle Organiſation für unſer Vereinsleben hat, das 
noch etwas ſchwach im Beginne iſt, das aber die größten Hoff⸗ 
nungen für ſich hat zum Gedeihen, gegenüber dieſen Gefahren, 
meine Herren, möchte ich davon abrathen. Auch möchte ich 
darauf kein Gewicht legen, daß das Comité Vereine an einzel⸗ 
nen Orten in's Leben berufe. Wenn das Bedürfniß nicht ge⸗ 
fühlt wird, kann ein auswärtiges Comité wirken, wie es will, 
man bringt nie und nimmermehr einen Verein zuſammen. In der 
Gemeinde ſelbſt muß das Bedürfniß wach gerufen werden, einen 
Verein zu gründen und ſich an einander anzuſchließen. Was 
kümmert es Bamberg, ob in Köln ein Verein beſteht oder nicht, 


== 


wir können von Köln aus. den Bambergern nicht helfen, und je 
ung nicht; wir ſtehen aber auch ohne formelle Organisation in 
Verbindung, es iſt uns das Centrum in unſerer Generalver⸗ 
ſammlung gegeben. Dort tauſchen wir unſere Erfahrungen und 
Ideen aus; wir haben weiter nichts dazu nothwendig. Lokaliſi⸗ 
ren wir die Vereine, ſehen wir, daß an keinem Ort ein katholi⸗ 
ſcher geſelliger Verein fehle, wirken wir durch die Preſſe und 
jedes geſetzliche Mittel, das uns an die Hand gegeben wurde. 
Allein, meine Herren! vermeiden wir eine formelle Organisation, 
die nach meiner feſten Ueberzeugung nur eine Handhabe unſerer 
bureaukratiſchen Regierungen ſein wird, um das ganze katholiſche 
Leben zu unterdrücken. Ich bitte, meine Herren, nehmen Sie 
dieſen Antrag in dieſer Meißen W an. | 


Präſident: e een 
Wünſcht noch einer der Herren das Wort zu ergreifen? 
Pfarrer Steinlein. * 

Ich, finde um ſo mehr Werantalting“ in bieſer Sache das 
Wort zu ergreifen, als der Erſte der bereits geſtellten Anträge 
von mir herrührt. Ich habe meine beſondern Anträge, die ich 
bereits geſtern vorzubringen die Ehre hatte, zu Gunſten des 
Herrn Dr. Hülskamp fallen laſſen, weil ich vorausgeſehen habe, 
daß die Anträge im Princip im Weſentlichen auf Eines hinaus⸗ 
laufen, und daß meine Forderungen im Weſentlichen erfüllt wer⸗ 
den. Das iſt denn auch zu meiner Freude, nachdem ich eben 
den Bericht des Ausſchuſſes für die Formalien gehört habe, be: 
ſtätigt. Ich bedauere ſehr, meine Herren, daß ich meinem hoch⸗ 
geehrten Herrn Landsmann in dieſer Beziehung entgegentreten 
muß. 

Daß die Katholiken Deutſchlands eine ſtärkere und feſtere 
Organiſation nothwendig haben, das glaube ich, würde Niemand 
hier beſtreiten. Ich halte daher kaum für nothwendig, das mit 
einigen Worten zu motiviren. Sehen Sie, meine Herren, was 
nützen uns die ſchönſten und beſten Beſchlüſſe, die auf unſerer 
Generalverſammlung gefaßt werden, wenn ſie nicht ausgeführt 


— 2509 


nen Er die n met Dann 1 wir 9 95 5 
res Stroh. Es könnte nun freilich Jemand einwenden 
ben ja das Juſtitut des Vorortes. Gut, meine Herr 
gebe Ihnen mit Vergnügen zu, daß wir an dem Se 
Vororts eine Art Execution haben und ich erkenne ſogar mi 
Freuden an, daß das Inſtitut des Vororts bisher Gro 5 15 
Schönes geleiſtet hat. Allein, meine Herren! Sie hi 
ebenfalls gerne zugeben, daß das Inſtitut des Voror ae 0 
iſt, was wir längst geſucht haben. are Aird 


Präſident- * ent en irt ug 115499 


Ich muß um en en nel Weil ira ſehe, daß 
ſehr viele Herren e 2 will 8 noch be a was 


15 


Inn 4174 


ung Theil 


ee 


bene, ſollen mit Hrn. Kolble und das ſind Jun „Iſen⸗ 


tand, St. Mart in aus Frankfurt 100 meine Wegen, Ge⸗ 
nannte Herren werden erſucht, dieſes anzunehmen und heute eute 
Abend 6 ur fig hier zu verſammeln. 


Hr. Steinlein fährt fort: mie mi op Mr 1d dns 

Meine Herren! Ich erlaube mir mit wenigen Werken 
a das Mangelhafte des Inſtituts des Vorortes aufmerkſam zu 
machen. Die Grundbedingung, meine Herren! zu einer gedeih⸗ 
lichen, nachhaltigen und bleibenden Wikkfünket . das Princip 
der Ständigkeit. 


Präſident: 
Ben bitte den Hrn. Rene, wenn mi 100 ige 
Worten abzubrechen. 


Hr, Steinlein; | 
Ich werde kurz ſein. Es ſind wenige — — aus. denen 


10 NIIT. 


nt 


2 - 


dieſer Vorort beſteht, ihr Mandat dauert nur ein Jahr, dann 
geben ſie dasſelbe ab in andere Hände. Das iſt offenbar unzu⸗ 
läſſig, das Mandat ein zu beſchränktes, denn wir verlangen, wir 
ſuchen einen Ausſchuß, ein Comité oder eine Execution, welche 
nicht bloß die gefaßten Beſclüſſe prompt ausführt, ſondern auch 
weitere Beſchlüſſe vorbereitet und das war bisher meines Er⸗ 
achtens ein großer Mangel, (Rufe: 1 Schluß! Schluß 1) folg⸗ 
lich eine Execution, ein bleibender Ausſchuß thut uns noth 
und ich Ta vor, den, Antrag N55 we cke sa en 
Minde it onen 


7191 12 


e lich gente, 


A 90 \ 


MISST Weine Herren! gate 314 


i c haben dieſelbe Frage in reset auch verhandelt, wo 
wir zu 3000 damals versammelt Wok, und wir haben uns 


Ran spin. 


En 


Ländern entschieden abzurathen ſein h, dieſe Frage zu bejahen 
und die Anträge des, Ausſchuſſes anzunehmen. Wir müſſen 
uns möglichſt hüten, Waffen gegen uns zu richten, und darum 
glauben. wir — das war auch der Beſchluß der IX. Ver⸗ 
ſammlung zu Crefeld — daß man das den örtlichen Verhält⸗ 
niſſen überlaſſen möchte; daß aber in denjenigen Ländern, wo 
man eine Centralleitung einrichten kann, man ſie einrichten mag, 
daß man aber hier und von dieſem Centrum aus ein derartiges 
Inſtitut nicht organiſiren kann und daß man nicht organiſire, 
wo man der Sache ſchadet. Wir ſind Alle mit dem Herrn An⸗ 
tagſteller einverſtanden, wir find, Alle gewiß übereinſtimmend 
darin, daß wir wünſchen, es ſollte Etwas geſchehen, und das 
iſt auch die Anſicht des Hrn. Stadtraths Baudri von Cöln, 
Aber es kommt darauf an, welches iſt der rechte Weg, und da 
iſt der vorgeſchlagene Weg nach dem Urtheil der Juriſten — 
und wir müſſen hierin die Urtheile der Juriſten über die auch 
der eifrigſten Pfarrer ſetzen — in der Anlage gefährlich, und 
darum ſchon müſſen wir dagegen ſein. 


— 252 — 


„Het Dr. Hülskampß : > Be 
Meine F e 
Ich habe nicht den Beruf, dieſe Seite des vierfach ge⸗ 
theilten Antrags zu rechtfertigen. Denn urſprünglich habe nicht 
ich auf eine Organiſation der geſelligen Vereine unter ſich 
gedrungen. Dieſen Theil, dem Herr Baud ri gegenübertritt, 
überlaſſe ich alſo unſerem verehrten Hrn. Ausſchußpräſes zur 
Vertheidigung, und möchte einerſeits nur hervorheben, daß die⸗ 
jenigen Theile unſeres Vorſchlages, die aus meinem Urantrag 
hervorgegangen ſind, uns in keiner Weiſe mit den Gerichten in 
Conflikt bringen, uns aber hier außerordentlich viel nützen können. 
Es ſind das diejenigen Punkte, welche darauf hinausgehen, daß 
nicht mehr Alles in die Hände des Vorortes gelegt, ſondern 
daß nach dem Muſter aller, geradezu aller übrigen Jahres⸗ 
und Wanderverſammlungen ach unſere Verſamml AR ein ſtän⸗ 
diges Comité errichte, ein Comité, beſtehend aus "Männern, 
welche mitten in der katholiſchen Bewegung ſtehen und die Tra⸗ 
dition der Vereine beſſer kennen, als die Mehrzahl der Comits⸗ 
Mitglieder des Ortes, wo die Verſammlung zufällig tagt. Das 
Local⸗Comité, welches ſich erfahrungsgemäß der Sache nur 
mangelhaft widmen kann, ſoll vertauſcht werden mit einem ſtän⸗ 
digen Comite, welches im Laufe des ganzen Jahres die Ange: 
fegenheiten der Generalverſammlung und der Vereine im Auge 
behält, und welches ausführen helfen ſoll, was auf der General⸗ 
Bait beſchloſſen worden iſ. TER 
ſehr wenig thun. Es liegt dies zum Wel an den en 
Organen; ich ſpreche von Bamberg natürlich nicht, es wird ſich 
erſt zu bewähren haben. Das betreffende Vorbereitungs⸗Comité 
freut ſich in der Regel, wenn die Verſammlung vorbei iſt und 
ſchläft dann ruhig ein. Sehr ſpät aber tritt die neue Local⸗ 
Commiſſion für die nächſte Verſammlung zuſammen, und meiſt 
nach der Repräſentation des Ortes, abgeſehen davon, ob ſie von 
der Einrichtung und den Aufgaben der Generalverſammlung 
etwas wiſſen oder nicht. Nun wollen wir Männer wählen, die 


— 253 — 


mit ihrem Wiſſen und ihren Erfahrungen dieſen beiden Comités 
zur Seite ſtehen, damit ſie gewiſſe Anträge ſondern und ordnen, 
andere neu redigiren, wieder andere nach reifer Ueberlegung 
ſelbſt einbringen und ſie mit der Autorität gewiegter Männer 
unterſtützen. Dieſes Comité aber hat mit der Bildung eines 
Centralgusſchuſſes der Vereinsvorſtände, mit den Gerichten und 
mit den Geſaͤhrlichkeiten einer en lang Pi zu 
n (Bravo Di 


Herr Lingens: 


Ich habe noch eine Bemerkung zu machen. Was bisher 
der letzte Herr Redner angeführt hat, das iſt nicht dasjenige, 
was angeregt worden iſt, und es ſcheint ein Mißverſtändniß 
obzuwalten; eine Organiſation als Prineip auszuſprechen, — das 
haben wir als bedenklich hingeſtellt. Dagegen einen Ausſchuß 
und Perſönlichkeiten zu konſtituiren, das iſt ja noch einer wei⸗ 
teren Berathung vorbehalten in einem anderen al 


Hr. Dr. Hülskamp: 
Es iſt Alles bereits vollſtändig zum Vortrag e 


Praͤſident: 


Es liegt der Antrag dem Aisſchuſſe zur Beisthing vor; 
es Er aber richtig, daß es wei verſchiedene Aae, ſind. 15 


Hr. Dr. Hülskamp: | 1 2 
Bitte um Vergebung Hr. Präsident. Unſer Hr. Referent 
hat auch die von mir berührten Punkte bereits formulirt vorge⸗ 
tragen und ſie ſind zur Debatte geſtellt. Die Organiſationsfrage 
iſt nur in Nro. 2 ausgeſprochen. Alle übrigen Nummern ſprechen 


über das von mir a und Ren ſtehen bleiben Dr 
Nez RR 2. 


Pra 152 6 
Darf ich den Hrn. Reſerenten des Ausſchuſſes bitten, noch 
einmal ſämmtliche Punkte vorzuleſen? (wird geleſen.) 


— 1 — 


Ich mochte vorſchlagen, daß wir dieſe Anträge dem Prin⸗ 
eipe nach in zwei Theile zunächſt theilen. Es iſt ein Princip 
ausgeſprochen worden über den zweiten Punkt, wonach das 
Comité beauftragt werden könne, Pläne zur Organiſtrung der 
katholiſchen Partei in Deutſchland vorzulegen. Das meiſte An⸗ 
dere, wenn ich recht verſtanden habe, bezieht ſich mehr auf Cor⸗ 
ſtituirung eines Comités, das in Betreff der Generalverſamm⸗ 
lungen das Nöthige zu beſorgen hat ꝛc. ꝛc. Alle Sachen, die 
eben nicht in dieſen Plan hineinfallen, würden davon zu trennen 
ſein, und ich möchte vorſchlagen, daß die Verſammlung ſich zu⸗ 


nächſt über dieſe Prinzipien ausſpräche. 
Referent: Juni h | iz fi aaa nn Bo 
Ich habe um's Wort gebeten, um für den Zuſammenhang 
des ganzen Antrag⸗Complexes zu ſprechen. Ich glaube dieſes 
dadurch motiviren zu können, daß überhaupt die Organiſation 
nöthig iſt und ein Comité in Deutſchland ohne Hierarchie unter 
ſich unmöglich wirken kann. Ein ſolches wäre ähnlich wie der 
Vorort der Generalverſammlung, der eben auch keine Fühler 
in das Land hinauszuſchicken hat. Ebenſo würde ein Comité, das 
feine Subcomités bilden ließe, keine Verbindungen mit den Ver⸗ 
einen der verſchiedenen Kategorien unterhalten und ſomit auch 
nur ſehr wenig wirken können. Außerdem lege ich weniger Ge⸗ 
wicht auf die juriſtiſchen Bedenken, die gegen die Sache gemacht 
worden find. Im Allgemeinen ſind wir Ultramontane) wie der 
Herr Vorredner ſagte, ſo verhaßt, daß wir nichts Gutes zu 
gewärtigen haben, ob wir nun einen Schritt weiter vor⸗ 
wärts machen oder nicht. An dem Tage, wor unſere 
Feinde glauben werden uns unterdrücken zu können, werden 
wir unterdrückt. Ob wir alsdann in dieſer Weiſe oder gar 
nicht organiſirt ſind, das wird gleichgültig ſein. Unſere Macht 
müſſen wir einſetzen und gerade, weil wir die Macht nöthig 
haben, müſſen wir uns organiſiren, ſonſt allerdings wird uns 
auch das Wenige genommen werden, was wir bis jetzt beſitzen. 
Weiter kann ich für meine Anſicht auch den Grund angeben, 


140% J 1790 


— 255 — 

daß keine io. enge Beziehung zrfehen den einzelten Vereinen 
beſtehen ſoll, wie einige der Herren Vorredner zu glauben ſcheinen. 
Die einzelnen Vereine ſind ſelbſtſtändig und unabhängig und ich 
glaube nicht, daß man da richtiger und rechter Weiſe von einer 
zu ſtrammen Centraliſation ſprechen und uns deßhalb verfolgen 
wird. Endlich aber wurde auch vom Hrn. Stadtrath Baudri 
die Nothwendigkeit von Statuten betont. Statuten ſind keines⸗ 
wegs nöthig. Solche ſind gewöhnlich nur ein Hemmniß, und 
ich kann Ihnen ſagen, daß wir in Mainz keine oder doch nur 
möglichſt wenig Statuten machen. Dies iſt beiläufig Alles, was 
ich zu bemerken habe und als Referent des Ausſchuſſes halte 
ich den ganzen Complex der Ausſchußanträge aufrecht und ſtelle 
einem hohen Präſidium anheim, über dieſelben weiter discutiren 
oder al zu laſſen. 


Präſident: * 
Herr Baudri it das Wort 


Herr Vaude 
Meine Herren! 


Ich will nicht wieder nher in die Sache eingehen und 
nur epi Eines aufmerkſam machen. Der Referent ſagte eben, 
daß keine Statuten nothwendig ſeien; es jagt aber F. 2 der 
Anträge, daß im nächſten Jahre ein Plan der Organiſation vor⸗ 
gelegt werde. Ich verſtehe das nicht anders, als daß es ein 
Schriftſtück iſt, welches die Art und Weiſe der Bildung enthält, 
wie der Verein zu bilden iſt. Ich habe mich von meinen Ge⸗ 
danken durch das, was geſagt worden iſt, durchaus nücht ha 
richtigen laſſen. 

Meine Herren! Ich bin nicht gegen die Anträge im 
Großen und Ganzen, es ſind einzelne Prinzipien darin, über 
die ich mich ſchon einverſtanden erklärt hatte. Ich will mit 
Rückſicht auf Herrn Dr. Hülskamp erklären, daß ich 
mit ihm vollkommen einverſtanden bin, und ich erkläre, daß es 
ſehr nothwendig ſein mag, daß wir eine Statiſtik bekommen. 


Ich unterſtütze dieſe as Schritte, die gar keine Gefahr 
für uns haben, ich unterftüge die Bildung eines Comités, el 
ches die Ausführung i in die Hand nimmt, und bitte Sie 193 er, 
die Anträge dahin zu trennen, daß ſie die Frage der Organ 
ſütton fallen laſſen und den übrigen Theil annehmen. ert 

„„Fürſt Loͤwenſtein bittet um das Wort: 3110 

Ich habe mir das Wort erbeten, um das, was der Herr 
Präſident des Comités geäußert hat, zu unterſtützen, und ich 
glaube, daß keine Stimme ſich gegen dieſen Antrag erheben wird. 
Ich glaube, daß die bisher geäußerten Bedenken ſich lediglich 
beziehen auf die Organiſation. Dieſe Organiſation iſt im ntrag 
gar nicht vorgeſchlagen und blos erwähnt, daß das Comite be⸗ 
rathen ſoll, ob und wie und unter welchen Verhältniſſen eine 
ſolche Organiſation zu Stande kommen ſoll. Diejenigen Herren, 
welche ihre Bedenken gehabt haben gegen dieſe Organisation, 
können ja dieſe Bedenken bei der nächſteu Generalverſammlung, 
weil die Sache hier noch ein. Mal zur Sprache kommen wird, 
vorbringen und darüber beſchließen. Das Bedenken, daß die Re⸗ 
gierungen in unſerer Organiſation eine Handhabe gegen uns 
finden könnten, fällt demnach z. Z. weg. Und wenn die beab⸗ 
ſichtigten ge] ſelligen Vereinigungen, wie es wiederholt als zweck⸗ 
mäßig empfohlen wurde, ohne Statuten, ſondern nach bloßen 
Grundzügen ein⸗ und durchgeführt, werden, jo, bilden ſie eben 
freie Vereinigungen, die kein Menſch hindern kaun, und egen 
die kein Geſetz ſpricht. Ich halte fie für zweckmäßig und glaube, 
für Ihre Abſtimmung über die einzelnen Punkte wiederholt auf 
merkſam machen zu ſollen, daß gar kein Bedenken e * 
ſelben vorliegt. 


Herr Lingens ergreift das Wort: ven 

ii Ich glaube, meine Herren! nirgendwo haben ſic die, Ber 
eine wirkſamer und lebendiger erwieſen, als eben in Preußen. 
Wir haben im Rheinland und in Weſtphalen und allen Orten 
Zusammenkünfte gehabt ohne Organisation. Es hat ſich gezeigt, 


Bi 


daß, wenn man zuſammentritt, die Organiſation ſi ſich ganz von 
ſelbſt ergibt. Wir haben in Crefeld deßhalb, wo ſchon Statuten 
vorgelegt waren, die Sache zurückgewieſen und verlangt, daß erſt 
die Sachverſtändigen darüber gefragt würden, und das hat je 
eingeleuchtet, daß Alles beigeſtimmt hat. Wir müſſen dabei ver: 
bleiben und müſſen es als bedenklich erachten, hier irgend einen 
Beſchluß zu faſſen, da wir wohl ſchwerlich im Stande ſein 
können, die hier gefaßten Beſchlüſſe zu einer wirkſamen Aus⸗ 
führung zu bringen. Wenn man gefürchtet hat, daß, nachdem 
die Generalverſammlung geſchloſſen iſt, Nichts mehr geſchehen 
werde, ſo haben wir gerade geſehen, daß in Innsbruck ſehr viel 
geſchehen iſt. Es vg er dieſer 3 TR . un 
Vororte. 

a Es tft: wahr zan meine Herren! af man in allen 
katholiſchen Vereinen bureaukratiſche Ordnung uicht wünſcht, 
und es iſt eine weſentliche Sache, daß wir überall eine gute 
Stimmung erhalten. Ich bitte daher, man möge die beiden 
Anträge trennen und das Einzelne zur Abſtimmung bringen, 
ſo daß es entweder heute noch zurückgezogen oder beſchloſſen 
wird. Ich ſage aber, daß ein Antrag, der gegen unſere Landes⸗ 
Ae i Ir unſere Länder und Bezirke nicht angrusmmen 


1 


Ich erlaube mir, zu beantragen und zu bitten, die einzelnen 
$$. en und glaube, “er wir 5 am ſwächeſen zum 


Ziele kommen. 


nw . ö 10 
Ich bitte diejenigen — * aus der 33 
gegen dieſen A ntrag ſind, die Hand zu heben n allen 
gegen eine Stimme angenommen.) 

Wir werden jetzt die einzelnen Anträge des Ausſchuſses 
nach den einzelnen § §. durchgehen, und * Mitte den has Re⸗ 
ferenten, den erſten Punkt vorzuleſen. 


Verhandl. d. 19. kath. General verſ. 17 


4 


144 E 


142 


— 28 — 


Referent: inn! ntitofu: font unden Fog 

Ich erlaube mir Anöchſt die Bait m machen, daß 
bie, Diseuſſten urſprünglich nicht gegen Punkt 2 unſerer Anträge 
gerichtet war. Ferner möchte ich auf die Angabe des Herrn 
Dr. Lingens bemerken, daß, wenn die Organiſation der Ka⸗ 
tholiken im Rheinland eine in ſich abgeſchloſſene und fertige 
Sache iſt, gar kein zwingender Grund für dieſelben vorliegt, 
ſich irgendwie einer oder der anderen Organiſation anzuſchließen 
oder zu unterwerfen. Hauptgrundzug unſerer Anträge tft jeder 
Verein wirkt in ſeinem Sinne, nach ſeinem Wohlgefallen, frei 
und ſelbſtändig. Aber wenn je im Sinne einer Organiſation 
etwas geſchehen kann, ſo dürfte der Umſtand, daß dieſelbe in 
einer Gegend nicht mehr nöthig oder vielleicht auch nicht durch⸗ 
führbar iſt, kein Grund ſein, den übrigen Gegenden die Wohl⸗ 
that der Organiſation vorzuenthalten. Der aber von der Com⸗ 
miſſion geſtellte Antrag dürfte in mehreren deutſchen Ländern 
kein Hinderniß in den beſtehenden Geſetzgebungen finden. Ich 
ag jetzt zur Verleſung der einzelnen Punkte 

Geferent He: die u ee m Punkte.) gms of 


79745 50 D riot 
Praſi ident: 


Ich frage, ob Aber dieſen nal: FR a) ber we 


noch das Wort ergreifen will. Ich bitte diejenigen erren, 
. dagegen ſind, die Hände aufzuheben. en. 


Referent: ji Ak. TORE Inn UF BR 119 h 
F in” ding Wit erden 2% 
Soeben wird mir ein Amendement doe zu dem eben 
verleſenen Punkte 2. Dasſelbe lautet: 
„Es iſt ein Comité zu wählen, welches in der Hächjten 
Generalverſanmlung berichtet, ob und wie ein Otganiſa⸗ 
tionsplan moglich ſei, ohne mit den Shasheſezen in 


N au ne th ne en n 
f Jo TER 
Präſident: bi nu n 7 2 anzug 1 h 


Es 3 alſo dieſer * Punt die doe rin‘ DOrgani 


G1 ‚ei. Indie 


— 259 — 


ſation und zes liegt ein Amendement dazu vor, welches aller: 
dings in etwas anderer und wicht ſo eee Wen unge: 
Bosielherhiegehrt. 130 Auth van . 

Ich frage alſo, will einer der Saen in wiesen PR: 
das Wort ergreifen? 


Prinz Iſenb urg: int Fur 
Ich verzichte darauf Wee Ale „ laſſe den 822 2 fallen 
d. h. wenn das Amendement angenommen wird. Meine Herren! 
dann wiſſen wir, ob wir es nach der anderen Faſſung im nächſten 
Jahre anzunehmen laber Dann wird der Zwieſpalt darin 
geloͤſt ſein⸗ Uni 89 iet 1% itentoeanome 80 128691872 
3 57 Lingens: eee 
2 K glaube, es herrſcht darin kein Zweit, rn im Prin- 
einig ſind, es handelt ſich blos, Bil eine Faſſung 
zu he die dem entſpricht. kai 1 
Es dürfte ſchwer ſein, jetzt eine Enlſcheidung 15 geben, 
weil man zuerſt über das Eine oder Andere abzuſtimmen hätte 
und mithin eine Verwirrung in die Abſtimmung käme. Ich 
ſtelle alſo den Antrag, der geehrte Ausſchuß möge eine Redaktion 
vorlegen, in welcher man ſich dann im Allgemeinen vereinbaren 
kann, was jetzt im Moment, wo der Saal leer, nicht möglich 
iſt. Ich möchte den Referenten bitten, ob er glaubt, im Namen 
es Ausſchuſſes ſich einverſtanden erklären zu r 


A Referent: | 
1200 Ich Bali daa. ie eine neue „machten elta. | 
1 2T 55 1 


nic: Beäfitent; , W 88 Fr > 
bitte den Hrn. Referenten des. vierten Ausſchuſtes, 
1 Nr er zweite Punkt im Sinne des Amendements enen 


ae lac unansinden nd Mast] m, 
Ich möchte Punkt 2 mit Rückſicht auf das Amendement 
in folgender Faſſung vorſchlagen. „Dieſem Comité wird die Haupt⸗ 
17* 


= ms 


aufgabe geftellt, der XIX. Generalverſammlung einen vollſtändig 
durchgearbeiteten Plan „zur Organiſation der katholiſchen Partei 
in Deutſchland unter ſtrengſter e der wenne 
ſtimmung vorzulegen.“ alla. den c. 


ieee ee e 
Herr Dr. Hülskamp: | | 

Ich muß mir erlauben, den Hrn. Referenten zu berich⸗ 
tigen. Das Amendement ist von dem Ausſchußantrage doch a 
weſentlich verſchieden. Der geſtern von uns im Ausſchuß ange⸗ 
nommene Antrag lautet dahin, der nächſten Generalverſammlung 
einen vollſtändig durchgearbeiteten Organiſations⸗Plan bereits 
vorzulegen. Das Amendement aber will, es ſolle der nächſten 
Generalverſammlung nur berichtet werden, ob und wie ein 
Organiſations⸗Plan möglich ſei, ohne mit den Staats⸗ Geſetzen 
in Widerſpruch zu gerathen. Die Sache dauert dann nur eine 
Jahreslänge, und ich möchte vorſchlagen, dies es damit 
wi. es heute doch zu etwas bringen. 185 i dr 


echt rü 59 
2 Kaplan Schmitt aus Aſchaffenburh: Fug ft Jost 
Ich glaube, weil dieſe Debatte ſehr . — iſt, daß wir 
nicht mehr beſchlußfähig ſind; denn ich ſehe alle Bänke und 
Stühle leer. Darum bitte ich, die Angelegenheit an den Aus⸗ 
ſchuß zur nochmaligen Vorberathung eee e 1 dann 
morgen hier weiter n au er 4 m . f 


114 7 , 7 


a 511 INS 


Präſ ib ent: 

Es liegt alſo ein Vertagungs-Antrag vor. Ich bitte die⸗ 
jenigen, welche dem Antrage zuſtimmen, die Hand zu erheben. 
(Allgemeine Zuſtimmung.) Wir werden alſo den Antrag morgen 
8 Uhr noch einmal verhandeln, und es wäre gewiß ſchr wün⸗ 
ſchenswerth, wenn der Ausſchuß ſich heute Nachmittag mit der 
Sache befaſſen möchte. * 3 

Ich habe noch einen neuen Antrag mitzutheilen: . 

„Im Intereſſe der arbeitenden Bevölkerung, der Religion 
und Sittlichkeit fordert die Generalverſammlung alle katho⸗ 
liſchen Vereine, Prieſter und Laien, Zeitjehriften und ſon⸗ 


— 261 — 


tigen Organe dringend auf, mit allen erlaubten Mitteln 
1 55 | 3 e ee der Sonn⸗ und Feiertage einzuſtehen.“ 
mod ent Herrmann Kuhn, Redakteur in Paris. 
Dr. en 1 in Paſſau. 


5 raf ident. 

Derſelbe wird dem zweiten Ausſchuſſe überwiesen. Ich 

ertläre die dritte geſchloſſene Generalverſammlung für geſchloſſen. 
Gelobt ſei Jeſus h (In Ape 9 5 


Wie ese | | 7 
e de, XVIII. 


1 


mie Abends 7 Ks 


20 Monsignore N 100 uditore della Rota aus Rom be⸗ 
trat zuerſt die Rednerbühne mit allgemeinem Applaus und 
Wa 

Br Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! (In Ewigkeit!) 


Hoch würdiger Herr Erzbiſchof! 
Hochwürdige Herren! 
Hoch verehrte Verſammlung! 


Einen Gruß, einen herzlichen Gruß an Sie, liebe, verehrte 
Katholiken Deutſchlands von Seite ihrer römiſchen und italieni⸗ 
ſchen Brüder. Indem ich das Wort in einer Sprache ergreife, 
die ich bewundere und liebe, die aber nicht die meinige iſt, ſo 
rechne ich auf Ihre Güte und auf Ihr Wohlwollen. Ich konnte 
nicht ſchweigen; ich mußte Ihnen danken für den ſo herzlichen 
Empfang, der mir geſtern zu Theil wurde und für Alles, was 


_ 


ich hier geſehen und gehört habe; übrigens, wo die Gefühle und 
die Ueberzeugungen gemeinſam ſind, da werden die Worte leicht 
verſtanden. Denn wir Alle, obwohl größtentheils die Einen den 
Anderen unbekannt ſind, wiſſen doch wer wir ſind, was wir 


fühlen und denken, glauben, hoffen und lieben. Unſere Länder, 


unſere Sprachen mögen verſchieden ſein, unſere Herzen ſind 
einig: „Omnes unum. Au ) Und ein Händedruck unter ı uns ge⸗ 


wechſelt, iſt ein wechſelſeitiges Glaubensbetenntuuß und dieſes, 


her 6 


meine Herren! iſt der große Segen unſerer Kirche; der Katholik 


von Bamberg, wie der von London, der von Rom, wie der von 
Kalifornien, ſobald ſie wiſſen, daß ſie Katholiken ſind, ſo fühlen 


ſie ſich als Brüder und brauchen nicht mehr zu fragen. 


So war es einſt überall, auch hier in dieſem herrlichen, 
ſchönen, großen Deutſchland, in dieſem glorreichen Vaterlande 
des tiefen Wiſſens und der großen Thaten, in dieſe 1 erzen 

Europas. Von den ſüdlichſten, juliſchen Alpen das 
Geſtade der Oſtſee, von der Weichſel bis zum Ae deſſen 
beide Ufer damals ganz deutſch waren, war es auch hier nur 
eine Kirche und ein Glaube. Deutſchland war damals groß 
und mächtig und es war keine Demüthigung für den deutſchen 
Kaiſer, daß er ſeine Krone auf dem Grabe der Apoſtel aus der 
Hand ihrer Nachfolger empfing, da alle Fürſten der Erde na 
dieſer Krone mit neidiſchen Augen ſchauten. Dieje,, eiten ſin 
nun vorüber. Ein Mann loöſte das heilige Band, welches alle 
deutſchen Herzen umfaßte; dieſem Manne hat man ein Denkmal 
errichtet. Das Denkmal möchte ich nicht zerjtört ſehen, aber eine 
Inſchrift ihm ſetzen, die wäre: 

„Wir waren Alle eig, und en Dann hat uns 
110 „entzweit.“ 10110 
Da mochte ich auch für meinen armen Lande Savona⸗ 
rola um Gnade oder beſſer um Gerechtigkeit bitten. Er war 


kein 5 er war ein Ar ein N der gegen 
j In 9 N 3 hr! 


*) Inſchrift über dem Pan der St. Jakobs⸗Kirche, wo de Sitenten 
der XIX. Generalverſammlung abgehalten werden. 


Be 


die kirchliche und bürgerliche Ordnung ſchwer fündigte, aber er 
hat keinen einzigen häretiſchen Satz aufgeſtellt und vor dem 
Tode hat er mit reuigem Herzen ſich mit der Kirche verſöhnt, 
er wollte mit dem Kleide, mit dem Ordens⸗Kleide ſterben, das 
der Wittenberger ablegte, und die Sakramente empfangen, die 
ſein angeblicher Nachfolger verwarf. Könnte der Unglückliche 
aus ſeiner Aſche erſtehen, ſo würde er gegen die Verunglimpfung, 
die ihm zu Theil wurde, ſeine Stimme noch gewaltiger erheben, 
als er es gegen die Regierung der Mecbicser und ſonſtge ra 
aa feines Zeitalters that. 

Nein, die Häreſie hat in unſerem Italien weder vamals 
nöch nachher Wurzel faſſen können, ſie blieb immer eine exotiſche 
Pflanze, die keinen geeigneten Boden fand. Ach! Unſer Boden 
iſt zu tief mit dem Blute der Martyrer getränkt, als daß das 
Unkraut gedeihen kann. Und jetzt, eben jetzt bewährt ſich 
dieſes neuerdings. Sie kennen unſere Zuſtände, ſie ſind hier ſo 
treu geſchildert worden, Sie kennen alle die Mittel, die da an⸗ 
gewendet werden, um Italien ſeiner Kirche zu entreißen. In 
dieſem ſchönen Vorhaben reichen ſich alle Feinde der Kirche die 
Hand; die Juden ſind nur 39,000 an der Zahl unter 24 Mil. 
Katholiken, aber ſie ſind gegen uns alle thätig; die Freimaurer, 
die uns mit drei Groß⸗Logen und unzähligen Klein⸗Logen ge 
ſegnet und den Garibaldi zum Großmeiſter erwählt haben; die 
engliſche Propaganda mit ihrer falſch überſetzten Bibel; die 
‚gottlojen Blätter Frankreichs und Belgiens und leider auch 
Dieutſchlands, und dazu die Regierung und ihre Miniſter. Bis 
jetzt hat das Alles nichts Neues gegründet, und unſer Apoſtat 
Gavazi macht eben ſo ſchlechte Geſchäfte, wie Ihr deutſcher 
Ronge. Unſer Klerus um ſeine Biſchöfe und mit dieſen um 
den Thron des heil. Vaters geſchaart, ſteht feſt und treu und 
thut überall ſeine Pflicht; ſeine Leiden verſchweigt er, aber wenn 
er die Rechte ſeiner Kirche mit Füßen getreten ſieht, ſo erhebt 
er ſeine Stimme, ſollte ihm dieſes auch Exil oder Gefängniß, 
Geldſtrafe oder Inſulte zuziehen. Abtrünnige, ja ſelbſt zweifel⸗ 
hafte Prieſter gibt es wenige. Aber leider die Regierung benützt 


1 


ſie und einige von dieſen ſind im öffentlichen Unterrichte und 
manche ſogar an deſſen Spitze angeſtellt. Die Kirchengüter 
bis auf die Pfarrpfründen ſind Alle eingezogen, unſere Biſchöfe 
und Domherren werden ſeit 18 Monaten mit dem Verſprechen 
einer künftigen Entſchädigung abgeſpeiſt. Unſere Mönche und 
Nonnen bekommen, wenn es gut geht, einen papierenen Franc 
täglich; doch äußerſt ſelten hört man von Einem, der ſeinen 
Beruf verläugnet hätte. Und auch die guten Laien thun ihre 
Pflicht. Auch ſie wirken und ſchreiben, beten, lehren und helfen 
und was gerettet werden kann, wird von ihnen gerettet. Daß 
eben Alles und Alle gerettet werden, iſt leider nicht zu erwarten. 
Und wie wäre es auch möglich, daß eine gottloſe Preſſe täglich 
Alles niederzureißen verſucht, daß Lehrer des Unglaubens überall 
thätig, daß die gröbſten Inſulten gegen die heiligſten Sachen 
unbeſtraft bleiben, und doch kein Schaden daraus erwachſe? 
Nein, große Schäden ſind leider da; aber Sie werden dieſem 
Fremden, Sie werden Ihrem Gaſte den Schmerz erſparen, ſeine 
Schmerzen zu erzählen. Beten Sie vielmehr für uns, liebe Brüder! 
Beten Sie für das heilige Rom, für das Herz der Kirche; aber 
auch für mein Italien, wo Millionen leben, die Ihren Glauben 
und Ihre Hoffnungen theilen! Ein berühmter Franzoſe, der, wie 
ich hoffe, nicht fern von der Kirche ſteht, hatte geſagt: „Die 
Einheit Italiens iſt da, um der Einheit Deutſchlands über die 
Alpen die Hand zu reichen;“ ändern wir den Satz ſo, daß die 
Katholiken Deutſchlands den Katholiken Italiens die Hand reichen, 
nicht um Complotte zu ſchmieden, ſondern um den gemeinſamen 
Glauben, der keine Alpen kennt, aufrecht zu erhalten. 
| Was Rom betrifft, ſo weiß ich, wie hier Rom und der 
heilige Vater beliebt ſind. Hätte ich daran gezweifelt, ſo wäre 
genug, was ich hier geſehen und gehört habe. Aber ich wußte 
es ſchon früher und deßwegen bin ich auf den Wunſch meines 
geliebten Vaters und Herrn Pius IX. hieher geeilt, um in 
Ihrer Mitte zu ſein. Freilich, daß Sie Rom lieben, daß Sie 
an Rom ſo treu hängen, wird nicht ohne Folgen ſein und die 
famoſen Beinamen: Römlinge, Finſterlinge, Retrograden, Ultra⸗ 


1 


montane, Klerikale, werden Sie ſich o fters gefallen laſſen müſſen. 
Das thut uns aber ſehr wenig wehe; mehr, weit mehr ſchmerz⸗ 
lich iſt es uns, daß micht hier, ſondern anderswo noch einige 
ſonſt gute Katholiken den Lügen der „Zeitpreſſe“ wenigſtens 
einigermaßen Gehör ſchenkten. Einige ſagen: „Aber warum 
iſt die päpſtliche Regierung ſo verhaßt?“ — Aber ſie iſt gar 
nicht verhaßt und den beſten Beweis werbauken wir unſeren 
Feinden. Hätte man gegen jede andere Regierung die Hälfte 
von dem, was gegen unſeren, zu einer kleinen Provinz zuſam⸗ 
mengeſchrumpften Staat verſucht, ſo hätte man geſehen, was aus 
dem Staate geworden wäre. Aber Alles, was nur eine Macht 
hat, Geld, Waffen, fremde Hülfe, monſtröſe Lügen, Verſprech⸗ 
ungen, Drohungen, Aufregungen und endlich bewaffneter Einfall, 
Alles wurde in's Werk geſetzt und was geſchah? Selbſt während 
des feindlichen Einfalles iſt kein einziger Ort aufgeſtanden und 
in manchen Gemeinden vertrieb das Volk ſelbſt die Freiſchärler. 
Sie ſelbſt, die Häupter der Invaſion mußten öffentlich geſtehen, 
daß ſie nirgends, nirgends Sympathie fanden. „Wir ſtehen da 
ganz ten! OR Rapp P will etwas von uns 
mitm. u, 

17310 Der 8 Vater verhaßt? — Aber während dies Gari⸗ 
* in der Campagna hauſten, während es Emiſſäre und 
und Proclamationen regnete, durchzog er zu Fuß mehrmals die 
Straßen Roms, vom Volke mit jener Verehrung und Liebe be⸗ 
grüßt, die ihm immer zu Theil wird, wo er ſich nur zeigt. 
Und warum ſollte man ihn und ſeine Regierung haſſen? Viel⸗ 
leicht, weil bei uns die Abgaben milder ſind als in jedem an⸗ 
deren Staate Europas? Oder weil wir keine Conſcription 
kennen oder, weil die Gerechtigkeit für Alle und gegen Alle 
freiwaltet oder, weil es nicht erlaubt iſt, unbeſtraft die heiligſten 
Güter der Menſchheit anzutaſten und ſeinen Nächften zu be⸗ 
ſchimpfen? Freilich iſt der heilige Vater arm, aber iſt dies ſeine 
Schuld? Doch ſiehe, wir, die / von unſerem Lande verloren, 
wechſeln das Papiergeld mit drei Procent Verluſt, während die, 
die Alles nehmen, acht Procent verlieren. Unſere fünfprocentige 


an — 


Rente ſteht freilich niedrig, aber doch viel beſſer, als die unſerer 
Gegner. Dieſes freilich verdanken wir den edlen Katholiken, 
die den Armen gemeinſam zu Hülfe kommen, und dem Herrn, 
der Alles zum Guten wenden kann und der aus einem Ver⸗ 
brechen einen der ſchönſten Züge der chriſtlichen Liebe in's Leben 
rief, den Peterspfennig. Und man fragte mich: „Aber wenn 
der heil. Vater ſo beliebt iſt, warum hält er eine Armee, jetzt 
wo Alles ruhig iſt? — Warum der hl. Vater eine Armee halte, 
da jetzt Alles ruhig ſei, darauf iſt wirklich kaum zu antworten. 
In einer Zeit, wo die Verträge unnützes Zeug geworden ſind, 
mit einem Nachbar, der da jeden Tag erklärt, Rom gehöre ihm, 
ſo daß eigentlich der Papſt Uſupator wäre, einem Miniſterium 
gegenüber, deſſen Präſident feierlich erklärt hat, Italien habe Rom 
ebenſo nöthig, wie Frankreich Paris und mit all den ſchönen 
Pröbchen von Reſpekt vor Völkerrecht, die wir erlebt haben, 
ſoll man noch ſagen: „Wir brauchen keine Armee, da Alles 
ruhig iſt.“ Es wäre wirklich zum Lachen, wenn der Gegenſtand 
nicht ſo ernſt wäre. — Aber „was werden dem Papſte ſeine Trup⸗ 
pen nützen, wenn einmal Italien gegen ihn losbricht?“ Ja auch in 
dieſem traurigen Falle werden ſie nützen. Man wird dieſe tapfere 
Schaar tödten müſſen und dies iſt eben keine geringe Schwierig⸗ 
keit. Uebrigens was eine geringe Zahl ergebener Mannen thun 
kann, das zeigt die Geſchichte genug und es wurde im Oktober 
des verfloſſenen Jahres auch von unſeren braven Soldaten be⸗ 
wieſen. Sollten übrigens ſolche Gründe gelten, da müßten ſich 
ja alle die kleinen Staaten entwaffnen und dem mächtigeren 
Nachbar Thür und Thor öffnen. So ſcheinen aber weder Bel⸗ 
gien noch das liebe Bayern thun zu wollen und ſie haben voll⸗ 
kommen Recht. Der Reiſende, der durch einen unſicheren Wald 
muß, trägt ſeine Waffen mit; freilich, wenn ein Dutzend ihn 
überfällt, ſo vermag er nicht viel, doch ſeine Waffen trägt er 
mit und vor Allem iſt der heilige Vater ein chriſtlicher Fürſt, 
der erhabendſte unter ihnen. Es iſt Pflicht eines jeden chriſt⸗ 

a lichen Büren, m 8 eee e 1 vn wie möglich 2 ver⸗ 
theidigen. 


= we = 


„Aber warum eine Armee von lauter Fremden?“ — Wie: 
derum eine Lüge. Mehr als die Hälfte ſeiner Truppen ſind 
Einheimiſche. Das Linienregiment, die ganze Artillerie, ein 
großer Theil der Cavallerie, dann die brave Gendarmerie ſind 
lauter Italiener, die im Momente der Gefahr ſich tapfer und 
treu erwieſen. (Bravo!) Nun aber haben auch Franzoſen, Bel⸗ 
gier, Holländer, Deutſche, Engländer, Irländer, Canadier, ja 
ſelbſt Peruaner und Indier, die Ehre theilen wollen, den ge⸗ 
meinſamen Vater zu vertheidigen. Sollten wir ſie vielleicht fort⸗ 
ſchicken? Hatten wir das Recht dieſes zu thun? Da kamen 
Ihre Landsleute, die zwei edlen Grafen Stolberg und der 
Graf von Schmieſing-Kerſſenbroks; der tapfere General 
Kanzler, ein Badenſer, der eben an der Spitze unſrer Kriegs⸗ 
macht ſteht. Es kamen mächtige Herzoge und Grafen aus Frank⸗ 
reich und Belgien, und wir hätten ihnen ſagen ſollen „Meine 
Herren, ſie ſind nicht in Rom geboren, gehen ſie weg.“ Nein! 
Wir behalten ſie, wir ehren und lieben ſie, wie ſie es verdienen. 
Und was ſuchen ſie? Geld, Ehrenſtellen, Ruhm? Nun um ſo 
etwas zu haben, kommt man nicht nach Rom, (Heiterkeit) man 
geht zu anderen größeren Herren. Sie ſuchen nur Eines; ſie 
wollen nur Gott und ſeiner Sache dienen und das bitten, das 
können, das wollen wir nicht verhindern. (Bravo!) 
| Aber Rom iſt der „Feind des Fortſchrittes und der Wiſſen⸗ 
ſchaften!“ — Unter Fortſchritt verſtehen Einige Eiſenbahnen, Te⸗ 
legraphen, Gasbeleuchtung, Dampfmaſchinen, Dampfſchiffe. Nun, 
wir haben dies Alles wie Sie, ſelbſt Omnibuſſe durchziehen ſeit 
ein paar Jahren die ewige Stadt. Andere verſtehen unter Fort⸗ 
ſchritt Preß⸗ und Gewiſſens⸗Freiheit. Was die Preßfreiheit be⸗ 
trifft, kann man in Rom Alles drucken, gut oder ungereimt, 
wenn es uur nicht gegen die Sitten und Religion verſtößt. 
Wem dieſe Einſchränkung nicht gefällt, ſtehen fremde Producte 
in Maſſe zur Verfügung, denn der Verkehr iſt ziemlich frei. 
Abſolute Freiheit der Preſſe haben wir nicht, aber auch keine 
Preßprozeſſe und keine Gefängniſſe oder gar Feſtungen für Schrift⸗ 
ſteller. (Bravo!) Es hat dies feine gute Seite. Was Gewiſſensfreiheit 


* 


betrifft, ſo wird Niemand wegen ſeiner Religion beläſtigt und 
Reiſende von Proteſtanten, die bei uns den Winter zubringen, 
halten den Gottesdienſt in ihren Bethäuſern ohne eine Hinderniß; 
die Juden, die zumal zahlreich zu uns gekommen ſind, wahr- 
ſcheinlich, weil ſie ſich dort beſſer befinden, haben ihre vier Syna⸗ 
gogen und genießen die gemeinſamen bürgerlichen Rechte, aber 
wir machen ſie nicht zu Miniſtern und Präſidenten. Was die 
Liebe zur Wiſſenſchaft betrifft, jo muß ich mir eine Unterſcheid⸗ 
ung erlauben, die man vielleicht ſcholaſtiſch finden wird. Wir 
lieben die Wiſſenſchaften; die Wiſſenſchaft in der Einzahl lieben 
wir viel weniger oder wenn Sie wollen gar nicht. Die Wiſſen⸗ 
ſchaften vielfacher Zahl ſind ſehr alt, ſehr nützlich, ſehr edel und 
beſcheiden; ſie kommen von Gott, der den Menſchen die Macht 
gab, ſie zu ſchaffen, ſie auszubilden, ſie zu benützen, und ſie 
führen zu Gott als zur höchſten erhabenſten Wahrheit. Die 
Wiſſenſchaft — Sie wiſſen wohl, was ich darunter verſtehe — 
iſt neu, ſie nennt ſich ſelbſt die moderne, ſie iſt ziemlich ſtolz, 
gar nicht nützlich, kommt nicht von Gott und führt nicht zu ihm. 
Im Gegentheil ſteht'ſie im göttlichen Buche ſchlecht angeſchrieben: 
„scientia inflat“ — Wiſſenſchaft bläht auf — und ganz gewiß, 
der Apoſtel meinte eben die moderne Wiſſenſchaft oder beſſer den 
Mißbrauch, den man mit dem ſchönen Worte treibt. Denn jeder 
von uns weiß, daß man aus der modernen Wiſſenſchaft einen 
Abgott machte, unter welchem der Menſch ſich ſelbſt anbetet und 
ein Mittel, um die wahre Wiſſenſchaft aus dem Wege zu räumen 
und den göttlichen Glauben ſeinem oberſten Throne zu entreißen. 
Aber die Wiſſenſchaften, die Litteratur, jede Art von Cultur, 
die ſchönen Künſte, Alles, was dem Menſchen dienlich, Alles 
was nützlich, Alles was edel, was ehrenvoll iſt, lieben und 
treiben wir; und Gott ſei Dank, auch jetzt in der Mitte der 
Drangſale haben wir in jeder Wiſſenſchaft Männer, dien den 
Vergleich mit der jedes Landes nicht fürchten. | 

| Die Himmelskörper haben in dem P. Secchi ganz ge 
wiß einen der erſten Aſtronomen und Meteorologen Europas 
und in dem jungen Profeſſor Respighi, der, um ſeinen Eid 


— 269 — 


nicht zu brechen, die Lehrkanzel von Bologna verließ und jetzt 
das Kapitoliniſche Obſervatorium leitet, haben wir eine große 
Hoffnung. Die höhere Mathematik hat in Toſtolini einen 
der tüchtigſten Vertreter der Wiſſenſchaft, ſowie in dem Profeſſor 
P. Chelini, Barnabit; die Chemie und Phyſiologie hat 
die Profeſſoren Viale Prela und Diorio aufzuweiſen, die 
Geologie den Profeſſor Pontzi, der die ſchönſten geologiſchen 
Karten unſeres Staates zeichnete. Die Hydraulik und die Bau⸗ 
kunſt hat neulich den Cavalieri und Seroni verloren, 
aber in Poleti, dem Erbauer der Baſilika von Sanct Paul 
und in dem Veſpignani, dem Rom ſo viele edle Bauten 
verdankt, haben wir einen Erſatz. In den ſchönen Künſten ſind 
ſelbſt unſere Gegner gezwungen uns den Primat zuzugeſtehen. 
Die höchſte der Wiſſenſchaften, die Theologie, hat große Lehrer 
aufzuweiſen in Perrone und Ghatti, die Philoſophie in 
Piccirillo, Liberatore, Curci und Kleutgen, die 
bibliſchen und philologiſchen Forſchungen die PP. Vercel⸗ 
lone und Gozza, die eben den berühmten vaticaniſchen Codex 
mit der höchſten Treue und Kritik herausgaben; und die hiſto⸗ 
riſchen Forſchungen, den gelehrten Cardinal Pitra und Ihren 
Landsmann, den verdienſtvollen P. Theiner. Die kirchliche 
Archäologie hat in dem Commendatore de Roſſi und in den 
PP. Tongiorgi, Tarquini, Garucci und Ferrari 
tüchtige Vertreter, während die heidniſche den Freiherrn Vis⸗ 
conti und den Cavalieri Roſa mit Stolz zu nennen haben. 
Dem Dr. Roſſi, des P. Marchi Schüler und Nachfolger, 
ſchulden wir die beinahe vollſtändige Kenntniß der Katakomben, 
dem Visconti mehrere wichtige Entdeckungen und neulich die 
des großen Marmorhafens von Rom, dem Cavalieri Roſa 
die Topographie des Palaſtes der Cäſaren. Aus jenen Trüm⸗ 
mern, die man mit Mühe unterſcheidet, genießt man einen 
ſchͤͤnen Anblick auf den Petersdom, auf welchem jenes Kreuz 
prangt, das 300 Juhre Aung die e vr e be 
verfolgten. 

Und dieſes Kreuz wird nie e fallen! Um: dises Kreuz werben 


— 270 — 


wir uns ſchaaren und um das Grab, welches unter dieſem 
Kreuze ſteht, und um den Mann, der die, große Miſſion 
des dort Begrabenen ererbt hat. Ja ſchaaren wir uns Alle um 
den milden, glorreichen, hartgeprüften, aber auch vielgeliebten 
Pius IX. Es iſt nicht umſonſt, meine Herren, daß Gott dieſen 
Mann für dieſe Zeit erwählt, nicht umſonſt, daß er von einer früher 
nie geſehenen Verehrung und Liebe umringt iſt und der Himmel 


an E t wunderbar beſchützt und erhält. 
In kurzer Zeit werde ich zu ſeinen Füßen ſein und 


ihm ſagen, was Sie für ihn fühlen und wirken. Muth, meine 
Freunde! Der Kampf iſt hart, aber die Sache iſt heilig und der 
er ewig. Gelobt ſei Jeſus 0 een lee ! Amen. 
(Kaum Neue pe iR, un 1 
Präſident 1117 | T i 150 brug 
Es ſind zwei Fee Sage gangen an 55 ne 


Pr Höfer, das andere an Dekan Scharf. Beide können 
auf dem Bureau in Empfang genommen werden. Stadtrath 


e ‚aus: Cöln wird das Wort een ae 0 Um 
+ wahl 

di. Baudri (besteigt die Tribüne, 15 green, Beifall). 
task Excellenz! 11130: i I 110 anch 


147, Hochanſeynliche Verſamm lung! 
Ich trete allerdings mit einer gewiſſen Befangenheit an 
dieſe Stelle, die mir, meinem ſo hoch geehrten Vorredner ge⸗ 
genüber als Laien nicht gebührt. Allein ich glaube, daß ich 
mich in einer ſolchen Verſammlung befinde, wo Jeder den Beruf 
hat, dasjenige, was er im Intereſſe ſeiner heiligen Kirche, ſei⸗ 
nes Vaterlandes thun kann, erfüllen muß, auch ſelbſt wenn er 
es mit Befangenheit thun ſollte. Ich komme aus der altkatholi⸗ 
ſchen Stadt Köln, der ehemals ſogenannten heiligen Stadt we⸗ 
gen des Blutes der Martyrer, welches ſeinen Boden düngte, 
und wegen der Gebeine vieler Heiligen, die in ſeinen Kirchen 
ruhen, um Bamberg, der alten latholiſchen Biſchofsſtadt, die 
auch ſo viele Erinnerungen an die Vergangenheit birgt, in des 


A Da et 


— MM — 


ren Kathedrale die Gebeine eines deutſchen Kaiſers, des hl. Heinz 
rich und der hl. Kunegunda und des Papſtes Clemens aufbe⸗ 
wahrt werden, den herzlichſten Brudergruß zu bringen. Bei der 
Eröffnung dieſer Verſammlung vorgeſtern durch den Herrn Bora 
ſtand, den Hochwürdigen Herrn Generalvicar Schmitt, hat dieſer 
in beredter Weiſe auf die Vergangenheit hingewieſen, in welcher 
Bamberg eine ſo große Bedeutung für ganz Deutſchland hatte, 
und er hat dieſes mit als Grund geltend gemacht, warum jetzt 
gerade die Stadt Bamberg geeignet ſei, dieſe Verſammlung in 
ihren Schoß aufzunehmen, und fühle ich mich gedrungen, zu⸗ 
nächſt meinen Dank für die freundliche Aufnahme, die wir hier 
gefunden, abzuſtatten. In einer Zeit, wo der Boden unter den 
Füßen ſchwankt, wo die Staaten zuſammenzubrechen drohen, und 
wo wir nur mit Bangen in die Zukunft blicken, iſt es wohl⸗ 
thuend, in einer Stadt wie Bamberg an jene Vergangenheit er⸗ 
innert zu werden, in welcher der Staat mit der Kirche innig 
verbunden, als chriſtlicher Staat uns wie ein großartiger Bau 
entgegentritt. Ja, meine Herren! dieſer gegenwärtig ſo verach⸗ 
tete chriſtliche Staat erhob ſich wie ein gewaltiger Rieſenbau 
über Deutſchland, ein Bau, auf welchen wir nur mit Stolz und 
Freude herabblicken können. Das ſchirmende Dach, welches ihn 
ſchützte, war der Schirmherr, des Reiches, der Kaiſer, und zwar 
der Kaiſer von Gottes Gnaden. Seine ſtarken Mauern bildeten 
feſtgegliederte Stände, die naturwüchſig aus dem Volke hervor⸗ 
gegangen, im Gegenſatze zur Gegenwart, wo ſich das Volk in 
Atome zerſplittert; ſeine Fundamente waren die chriſtliche Fa⸗ 
milie, die Gebote Gottes und der Kirche; ſie bildeten die feſteſte 
Grundlage dieſes gewaltigen Baues, in, welchem ſich das Volk 
recht wohl befand. Noch haben wir die Zeichen eines Wohl⸗ 
ſtands und einer Blüthe der Bürgerſchaft in unſeren Rathhäu⸗ 
ſern, großartigen Paläſten und anderen prächtigen Gebäuden; 
noch ſehen wir, wie der lebendige Glaube Kirchen und Dome 
erbaute, die wir kaum zu unterhalten im Stande ſind. Das 
Handwerk, die Kunſt und ſelbſt die Wiſſenſchaft hat uns Werke 
hinterlaſſen, deren Nachahmung uns kaum gelingt, ſo daß wir 


= 272 — 


glauben, Großes geleiſtet zu haben, wenn wir nur Aehnliches 
ſchaffen können. Wir hätten alle Urſache heute demüthig zu 
ſein; aber Demuth iſt nicht die Eigenſchaft unſerer Zeit, wohl 
aber der Stolz, der ſich kühn erhebt, der Stolz, der häufig wei⸗ 
ter nichts kann als das zerſtören, was die Vergangenheit ge⸗ 
ſchaffen hat. Meine Herren! ſeitdem der große Zwieſpalt in un⸗ 
ſer Vaterland eingedrungen, ſeit jener Zeit, der erſt jüngſt ein 
ehernes Denkmal errichtet worden iſt, deſſen es nicht bedurft 
hätte, da wir leider in unſeren Herzen die Folgen dieſer tiefen 
Spaltung täglich fühlen, ſeit jener Zeit, meine Herren, beginnt 
der Verfall jenes mächtigen Baues; ein Stein nach dem andern 
wurde aus dem feſten Gefüge heralsgeriſſen und das ſchirmende 
Dach, das ehemals von Gottes Gnaden die Beſtimmung erhal⸗ 
ten hatte, über das Wohl des Volkes zu wachen, hat nur noch 
eine ſchwache Bekleidung, die daran erinnert, daß es einſtmals 
ein ſchirmendes Dach geweſen. In dieſem Verfall, meine Her⸗ 
ren, iſt unſer herrliches Deutſchland von Jahrhundert zu Jahr⸗ 
hundert fortgeſchritten, bis wir in der letzten Zeit ſo weit ge⸗ 
kommen ſind, daß wir nur mit Sorgen in die Zukunft 
blicken können, und es heißt: helfe Jeder, wo er nur helfen 
kann, damit der gewaltige Bau nicht über uns zuſammenſtürze. 
Aber wie iſt zu helfen? Können wir Bürger und Katholiken 
da, wo das ſchirmende Haupt fehlt, dieſen alten ruinenartigen 
Bau aufrecht erhalten? Welche Aufgabe haben wir dieſem fort⸗ 
ſchreitenden Verfall gegenüber und unter den gewaltigen Er⸗ 
ſchütterungen, um nicht ſowohl dieſen alten Bau, als die Ge⸗ 
ſellſchaft durch das Chriſtenthum vom Untergange zu retten? 

Cas handelt ſich heute nach meinem Ermeſſen nicht darum, 
daß dieſer gewaltige, chriſtlich germaniſche Staat wieder beseſtigt 
und aufgerichtet werde; wir ſind im Verfalle zu weit vorgerückt, 
als daß dieſes eine Möglichkeit für uns wäre! Nicht nur, daß 
der Bau, wie eine entſtellte Ruine zerklüftet und zerriſſen da⸗ 
ſteht, ſondern man hat ſchon begonnen an ſeinen Fundamenten 
zu rütteln, indem man die chriſtliche Familie zerftörte und die 
zehn Gebote wie die Gebote der Kirche verachtet! Um das Band 


— 28 — 


der Familie zu lockern, hat man zunächſt aus dem Sakrament 
der Ehe einen bloßem Civilact gemacht, einten Pakt, den die Par 
teien jeder Zeit auflöſen können. Das Mittel hat, Gott ſei 
Dank, noch nicht angeſchlagen, da das katholiſche Volk ohne den 
Segen der Kirche keine ſolche Verbindung eingeht. 8 
bei uns, in den Rheinlanden, wo wir ſchon ſo lange Jahre mit 
dieſer Civilehe begnadigt worden ſind, hat dieſelbe wenig üble 
Folgen gehabt. Jeder, der ſich damit begnügt, einen ſolchen Pakt 
ohne das Sakrament der Ehe einzugehen, iſt geächtet k in der Ge⸗ 
ſellſchaft und ſelbſt Viele, die ſehr lau im Glauben geworden 
find, wagen doch nicht der katholiſchen öffentlichen Meinung ge⸗ 
genüber es bei der Civilehe bewenden zu laſſen. Da dieſes Mit; 
tel zur Untergrabung der chriſtlichen Familieit nicht geholfen hat, 3 
greift man zu einem andern; man ſucht die Schule, die a 
ung der Jugend, der Kirche zu entreißen; man weiß, daß der⸗ 


N jenige, der über die Jugend verfügt, auch die Zukunft für fi, 


4 hat; und hier, meine Herren, droht uns die größte Gefahr, uind 


wenn wir es zulaſſen, werden wir erleben, daß auch der ganze 

Bau nicht nur des chriſtlichen Staates, ſondern die ganze ch riſt⸗ 
liche Geſellſchaft in ſich Sinne” Wir wiſſen wohl, 0 
Gott bei der Kirche ſein wird bis ans Ende der Tage, und Dr 


ihr Geſchick nicht an dasjenige des Staates gebunden iſt; 


aber wir haben auch den Beruf, das unftige dazu beizutragen, 
daß nicht fo harte Verhängniſſe über ſie kommen, wie ri in 


f * Ländern über ſie hereingebrochen! 146 85 


Wir wiſſen auch, meine Herren! daß das Wohl Aer auch 


ct von der Form des Staats abhängt, daß es nicht abſolut 


1 r * 


der chriſtliche Staat ſein muß, damit die Kirche in ihm gedeihe; 
die Kirche kann unter allen Staatsformen beſtehen, ja ſie beſteht 
auch da, wo, wie in Polen, die blutige Hand eines Tyrannen 
den Glauben dere Väter aus dem Herzen des Volkes herausreißt 
(Bravo.) Auch da, meine Herren! wird aus dem Blut der 


Martyrer dereinſt die Kirche wieder herrlich und ſtegreich bers 


5 vorgehen: allein, meine Herren! gleichgültig dürfen wir auf der⸗ 


gleichen nicht hinſehen, und. es iſt eine Schuch fr Eutopa, 


Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ. 


namentlich auch „für, die Fürſten Europas, daß eine hri⸗ 
ſtenverfolgung zur Zeit, wo man ſich mit der Intelligenz 
zugelaſſen wird; (Bravo ), daß man gleichgültig zuſieht, vie ein, | 
ſo tapferes Volk, das Europa por, der Barbarei des Moham⸗ 
medanismus durch ſeinen Heldenmuth gerettet, heute unter der 
moskowitiſchen Tyrannei verblutet! (Bravo.) Meine Herren!“ 
es iſt hier ſchon erwähnt worden, wie man von anderer Seite, 
— außer unſerm hl. Vater Pius IX., — kein Wort der Theil⸗ 
nahme, des Mitleids für Polen, habe, und leider iſt dem o 
Seitdem man aber anfängt auch in Litthauen gegen die Pro⸗ 
teſtanten in gleich tyranniſcher Weiſe vorzugehen, erheben ſich 
einzelne Stimmen dagegen; allein daß man ein. katholiſches Volk 
mit Füßen tritt, weil es an ſeinem Glauben und ſeiner Na⸗ 
tionalität feſthält, das kümmert unſere Freiheitshelden nichts, das 
geht ſie nichts an. (Bravo!) Ja meine Herren! man läßt Po⸗ 
lens Glauben wie ſeine Nationglität vernichtenz denn es trifft ſie 
nicht, es trifft nur uns Ultramontane., (Bravol) Aber, meine 
rend ich glaube, daß wir Katholiken vorzüglich den Beruf ha⸗ 
ben, ‚Öffentlich Zeugniß dafür abzulegen, wie man mit der innig⸗ 
‚sten, Theilnahme hinblicken muß auf dieſes arme Volk und daß 
wir es von unſeren Fürſten fordern dürfen, daß endlich dieſen 
grauſamen Verfolgungen ein Ziel geſetzt werde. (Bravo!) Aller⸗ 
dings gedeiht die latholiſche Kirche gegenwärtig, wo wir ſie mit 
dem Staat nicht mehr innig verbunden ſehen, da am beſten, wo 
wirkliche Freiheit herrſcht. Wir wiſſen es wohl, meine Herren!“ 
daß das Wort „Freiheit“ in unſerer Zeit für Viele einen ganz 
üblen Klang hat. Diejenigen, welche das edle Wort auf ihre 
Fahne ſchreiben und damit die Maſſe zu bethören ſuchen, ge⸗ 
brauchen es in dem Sinne, daß ſie ſich alle Freiheiten heraus⸗ 
nehmen, aber dem Gegner gar keine Freiheit geſtatten. (Bravo!), 
Allein dennoch müſſen wir Katholiken den Worten die wahre 
Bedeutung wieder geben und das Wort Freiheit iſt ein edles 
Wort. Meine Herren! es ziemt dem Mann, daß er in Frei⸗ 
heit lebt und wirkt, daß er das Gute thut, frei aus ſich heraus 
und nicht, ri es ihm geboten wird, slankem: PR sehe 


1510 0 pi ‚ei „ ‚Tome 


nem Herzen frei hervorgeht. (Bravo!). Dieſe wahre Freiheit, 
e iſt es, die allein uns noch auf! polttiſchem Gebiete aus die⸗ 
ſem Chaos retten kann. Wir kenten zwar Alle den Mißbrauch, 
den man mit der Freiheit treibt, allein wir ſollen und wollen“ 
ſie zum Guten gebrauchen, und deßhalb dürfen wir ihr unlbe 
dingt auhangen. Während gegenwärtig, wie ſchon angedeutet, 
die Feinde unſeres Glaubens, die auch zugleich nach meiner vol⸗ 
len Ueberzeugung die Feinde des Staates ſind, dennoch“ wielfach 
Hand in Hand gehen mit den Regierungen, um unf ſere Schule 
der Kirche zu entreißen, iſt es nun unſere Hauptun gabe, uns 
das Recht zu erhalten, ſelbſt über die Erziehung unſerer Kinder 
zu entſcheiden. (Bravo!) Meine Herren! es iſt ein hartes oe 
des Bürgers, daß er gegenwärtig genöthigt ist, ſeine Söhne, 
wenn ſie in ein Alter eintreten, wo ſie mit dem Vater wirken, 
oder eine ſelbſtſtändige Stellung annehmen können, daß er Berker? 
ſeine Söhne dem Vaterland opfert muß, indem fie dem Sold 
eee einverleibt werden, und oft füt eine Sache, die ſie fit 
innerſten Herzen verwerfen, ihr Blut vergießen rufen. (Bravo * 
Ich ſage, es iſt ein hartes Loos, das über das Volk verhängt 
worden, es iſt hart, weil es am Mark des Volkes zehrt, weil 
es den Wohlſtand untergräbt“ Allein, meine Herren! wir als“ 
Katholiken ſind darin dem Staate zunt Gehorſant verpflichtet, 
wir fügen uns dieſer harten Nothwendigkeit, und der Vater As 
die Mutter müſſen, wenn auch mit blntendem Herzen ihre Söhne 
ſcheiden ſehen und ſie in Gottes Namen ihrem Schickſale über⸗ 
laſſen. Allein, meine Herren! etwas Anderes iſt es, wenn der 
Staat kommt und fordert die Seelen unſerer Kinder; wenn er 
nicht will, daß wir ſie im hl. Glauben unſeter Väter erziehen 
laſſen, daß wir ſie chriſtlichen Lehrern übergeben, „während da⸗ 
3 gegen in ſ. g. Konfeſſionsloſen Schulen das Gift des Unglaubens 
in ihre Herzen hineingeträufelt wird, ſo daß ſie in der Blüthe 
i ihrer Jahre daſtehen wie din eütblätterter Baum, der vom Wilde 
hin und hergeweht wird und keine Früchte ett. (Brad J) Und! 
b da, meine Herren! tritt das Gebot . „du Ai 
f Gott mehr gehorchen als den Menſcheit!“ Bei Eingehung der 


18* 


— 276 — 
* 1 


Ehe verpflichten wir uns, unſere Kinder im katholiſchen Glan⸗ 
ben zu erziehen; und an Erfüllung. dieſer heiligen Pflicht, welche 
wir übernommen, kann keine Macht der Erde uns hindern, ſie 
kann uns unter keiner Bedingung davon dispenſiren, und wenn 
ſie noch ſo gewaltig wäre. (Bravo!) Nach und nach hat man 
die Schule von der Kirche getrennt, man hat es meiſtens nur 
noch zugelaſſen, daß äußerlich, der Form nach, die Kirche eini⸗ N 
gen Einfluß auf Erziehung der Jugend hatte. Aber, meine 
Herren! wir erfahren es an der Jugend, daß ſie nicht mehr o 
warm im Glauben erzogen wird, und wir wundern uns darüber 
nicht, wenn wir ſehen, wie der Lehrer, wenn er auch Katholik 
iſt, häufig nicht mehr warm der Kirche anhängt, weil er als, 
Beamter des Staates, ſobald er als ultramontan d. h. als auf⸗ 
richtiger, warmer Katholik bekannt it, gar nicht vorwärts kommt,, 
vielmehr zurückgeſetzt wird. Der Staat wählt zu den bevor⸗ 
zugten Stellen in der Regel nur ſolche, die lau im Glauben 
oder ganz der Religion abhold geworden ſind. (Bravol) Meine 
Herren, das iſt der Einfluß, den der Staat auf die Erziehung 
unſerer Jugend ausübt. Ich brauche keinen beſonders zu nen⸗ 
nen, alle Staaten ſind ſich heute darin gleich. Der eine iſt 
mehr vorgeſchritten darin, wie der andere; in Baden z B. hat 
die Bureaukratie ſich bereits der Schulen bemächtigt; das arme 
Volk ſeufzt und ringt gegen die Gewalt, welche ihm "feine. 
Kinder, zu entreißen ſucht, und nicht lange mehr kann ein ſol⸗ 
cher Zuſtand ertragen werden. Auch bei Ihnen iſt man 
auf gutem Wegez und Sie dürfen wohl auf der Hut ſein, daß 
Sie nicht auch ſo weit kommen, als man bereits in Baden ge⸗ 
kommen iſt. (Bravo!) ‚Der, Fortſchritt zum, Schlechten geht 
ſchneller als wir glauben. — Auch bei uns in Preußen iſt im 
Princip die Schule von der Kirche getrennt; im Principe ſollen, 
wir nur Gemeinde⸗ oder confeſſionsloſe Schulen haben; allein 
noch, Gott ſei Dank, iſt der faktiſche Zuſtand ein ſolcher, daß 
wir ihn ertragen tönen, daß die Kirche noch einen angemeſſe⸗ 
nen Einfluß auf die Schule ausübt, und in ſo lange dies der⸗ 
Fall iſt, haben wir leine Urſache dagegen anzuſtreben und einen 


Sturm heraufzubeſchwören, um eilten beſſeren Zuſtand herbeizu⸗ 
führen. Allein da, wo man zu weit eingedrungen iſt in das 
rechtmäßige Gebiet der Familie und Kirche, da tft es nothwer⸗ 
dig, mit der größten Energie dieſem Vordringen entgegenzutreten, 
und ihm einen ſtarken Damm entgegenzuſetzen. Meine Herren! 
dieſen Damm errichten wir, indem wir Katholiken uns dieſer 
hohen Aufgabe bewußt werden, und das iſt ja eben der Zweck 
unſerer Vereine, der Zweck dieſer alljährigen großen Verſamm⸗ 
lung! Wir treten zuſammen, auf daß wir uns ausſprechen über 
vie wichtigen Tagesfragen, die die Familie, die die Kirche be⸗ 
treffen, daß wir uns berathen über Mittel und Wege, die zum 
Ziele führen und daß wir ſelbſt ernſtlich Hand anlegen um dem 
weiteren Vordringen des Unglaubens wenigſtens auf unſerem 
Gebiete zu ſteuern. Mag der Proteſtantismus dieſen Wurm in 
ſeinem Herzen fortnagen laſſen, er hat ihn von e an in 
ſich gehegt und ane das Kr er Sache u nisch 
iat Ad num I. I 9 1 1190 

Allein "fie Sache ist 42 nicht wohl bet e 
wir uns ſchützen gegen das Eindringen des Unglaubens in un⸗ 
ſere Familien, gegen dieſes verderbliche Gift, durch welches die 
ganze Geſellſchaft zu Grunde gehen muß. (Bravo!) Deßhalb, 
meine Herren! erinnere ich Sie daran, welche Pflichten wir ins⸗ 
beſondere als Staatsbürger haben; wir ſind in der Regel ebf 
ſchuld, wenn es in den meiſten Ländern nicht ſo ausſieht, wie 
es ausſehen ſollte. Ich will aber dafür das Volk nicht ſo ſehr 
verantwortlich machen; denn bis zum Jahre 1848 lag das Volk in 
den Banden, welche die Bureaukratie geſchmiedet, es konnte ſich nicht 
rühren und durfte ſich um die öffentlichen Verhältniſſe und ſeine 
eigenen Angelegenheiten nicht kümmern. Wir Katholiken haben 
das Jahr 1848 nicht hervorgerufen, welches dieſem Zuſtande 
ein Ende machte. Derſelbe Geiſt der Revolution, der im Prin⸗ 
zipe des Unglaubens wurzelt, und der den chriſtlichen Staat zu 
zerſtören ſucht hat einen neuen Zuſtand geſchaffen, in welchem 
es einmal gilt, dem Volke Rechte und Freiheit zu erwerben, und 
da durften wir Katholiken nicht müßig zuſehen, wie ſich Andere 


a 


in dieſelben, theilten und am Ende uns, Katholiken, be 5 
ſchoben. 1 war die Veranlaſſung zu der großartigen B 
ung, welche damals auch das katholiſche 2 
welcher die lacholiſche Kirche freier und kräftiger herporgega 
Kahriiſce Männer taten, zuſammen, um da, wo die Feinde 
der Katholiken nun Beſitz ergreifen wollten, vom Einfluß auf 
die Regierung, und auf die öffentlichen, Angelegenheiten, ſich auch 
ihren Theil zu erohern, und ſo entſtanden die katholiſchen Ber 
eine. Daß die Vereine, ſo wie die jährliche Zuſammenkunft, die 
wir gehalten haben, von Segen und Erfolg,. geweſen ſind, das 
beweiſt die, Generalverſammlung, die gegenwärtig hier tagt; das 
beweiſt daß wege, katheliche Leben, welches faſt überall wieder 
erwacht iſt; das beweiſt der Muth, womit der Mann Anderen 
‚gegenüber ſeinen Glauben gegenwärtig bekennt, während. wir N 
vor dem, Jahre 4848 vielfach uns ſcheuten, als Katholiken zu 
erſcheinen, um nicht dem Spotte und frivolen Angriffen preis⸗ 
gegeben zu werden. Heute ſind wir ſo weit gekommen, daß wir 
das nicht mehr nothwendig haben; ja wir würden uns ſchämen, 
wenn wir, irgendwo bei einer Gelegenheit zurückbleiben wollten, 
zum uns als ächte, treue Anhänger der katholiſchen Kirche zu 
belennen. Das ſind die guten Folgen, welche die freie Vereinig⸗ 
ung uns gebracht, hat, und es iſt an uns, meine Herren! fort⸗ 
Zuſchreiten auf dieſem neuen Boden, auf daß, wir erſtarken und 
durch uns wieder ein ſeſter chriſtlicher Staat; erſtehe. Der chriſt⸗ 
niche, Staat kann nur da wieder aufgerichtet werden, wos das 
Volk auch wieder ein chriſtliches iſt, nicht aber da, wo man nur 
die morſchen, abgeſtorbenen, Formen zu erhalten und zu, feſtigen 
e Mime Hochi did mn chi tung ann nora; 
10050 In unſerer Hand liegt es nicht, die Herzen der Völker 
zu lenken: das müſſen wir Gott dem, Allmächtigen überlaſſen; 
aber dennoch können wir unſer Scherflein dazu, beitragen um 
eine Wendung zum Beſſeren möglichſt zu, beſchleunigen.“ Wir 
können es und müſſen es thun, indem wir für alle Gebiete des 
öffentlichen Lebens, auf welche die Kirche einen ſo wohlthuenden 
Einfluß ausübt, die Hinderniſſe, beſeitigen, welche dieſem Ein⸗ 


— U: 


fluſſe entgegenftehenn‘ Wir haben ja dieſe⸗ Gebiete, wle ſie hier 
in dieſer großen Verſammlung vertreten ſind, in Angriff ge⸗ 
nommen. Allein noch gibt es viele Orte, wo dies nicht der 
Fall iſt, vor Allem aber ſind noch nicht alle Bürger da, wo es 
gilt, öffentlich zu wirken, der hohen Aufgabe ſich 8 die 
ſie auf dem politiſchen Gebiete Haben. (Bravo!) n di adi 


Zunächſt, meine Herren! darf ich hier wohl z DR 
Bambergern ſprechen. Ich kenne die lokalen Verhältniſſe zwar 
nicht jo, genau, aber ich bin. feſt überzeugt, daß, wie es meiſtens 
auch an anderen Orten der Fall iſt, auch hier bei politiſchen 
Aktionen fehlgegriffen wird. Gegenwärtig, wo wir Alle Ver⸗ 
faſſungsſtaaten haben, wo die Vertreter des Volkes mitrathen 
und mitthaten in der Gef ſetzgebung 1 und über die Einrichtungen 
des Staates, über Alles, was dem % ke zum Heile gereichen 
ſoll, me wir ‚ins vor Allen den Mann, ih den wir 
wählen wollen. eee 


Wir müſſen uns Dean, 2 en Mann, dem wir 
unſere Stimmen geben, damit er uns vertrete, ſei es in der Ge⸗ 
meinde oder in der Kammer, nach unſerer Ueberzeugung handle. 
Es iſt dies eines der wichtigſten Rechte, die wir haben, und 
vor Allem empfehle ich unſeren Bürgern, ſtets das Gewicht ihrer 
Stimme in die Wagſchale zu legen, nicht zurückzubleiben und 
ſich weder durch Spott noch durch Drohungen abhalten zu Kalten, 
N Bürgerpflichten gewiſſenhaft zu erfüllen. un I iD A 


Meine Herren! Hoffen wir, daß auch a aus dieſer Versa 
lung, die inmitten der schwankenden Bewegung unf ever Zeit, die 
ſichere Grundlage des wahren Volkswohles eat ſucht, ein 
großer Segen nicht nur für Ihr engeres Vaterland, ſondern 
auch für unſer großes Deutſchland erwächſen werde; für unfer 
Armes Deu eutſchland, das vor zwei Jahren in blutigen Kämpfen 
ringt. Nur dann wird es geſund werden, wenn wir Alle einig 
im Glauben ſind; ja nur durch die Einigkeit im Glauben, nur 
durch dieſe kann ein Volk feſt und ſtark gegen innere und 


1 


äußere Feinde daſtehen, (Bravo!), Allein das liegt in der Hand 
der Vorſehung; arbeiten wir dahin, daß, wir unſererſeits dieſe 
große, Einigkeit unter uns Katholiken immerwährend zu fördern 
ſuchen; arbeiten wir ſtets dahin, meine Herren! thun wir Jeder 
das Seinige, und wir dürfen vertrauen, daß Gott ſeinen Segen 
gibt, indem auch hier das Sprichwort gilt: Hilf dir ſelbſt, dann 
„e Aheltendeß, ray An: Hcbzung “un 
at ART oe er BE re 
„ Scheler aus Köln wird das Witt 
ergreifen. 10 Die bun In 1% N Dann or 
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Hochgeehrte Berfammlungl h 
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„Es war in dieſen letzten Abenden mehrfach die Bed * 1 


einem hohen, heiligen Grabe, an welchem wir⸗ in diesen to Tagen 
knieten, um unſere Herzen und Hände zu Gott zu erheben. Als 
ich die, Stadt Köln verließ, kniete ich. auch an einem Grabe, 
wexehrte Anweſende! Es war zwar nicht das Grab des 

Kaiſers, es war das Grab; eines schlichten Mannes, der dreizehn 
Jahre lang Schuſtergeſelle geweſen und dann von der göttlichen 


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bini Bauche Versammlung! Unſer- Verein, lebt noch; ex iſt 


zwar ſchon 22 Jahre alt, aber er iſt nicht, wie ſeine Feinde 
pielleicht meinen, gealtert und wurmſtichig geworden, ſondern er 


— 281 — 


exiſtirt und blüht. Von dem Grabe, von welchem ichn worhin 
ſprach, iſt ein Leben ausgegangen über das ganze katholiſche 
Deutſchland und über ſeine Gränzen hinaus.“ Derihochverehrte 
Herr Präſident hat mich eben einen Generalpräſes zu nennen 
die Güte gehabt: Meine Herren! Ja ich bin ſtolß darauf, daß 
ich ein General bin, deun ich kommandire eine Arniee von 
70,000 Mann. (Bravo!) Und dieſe Armee, iſt ſie auch nicht 
bewaffnet mit Zündnadel und- Hinterlader, ſie iſt bewaffnet mit 
den erhabenen Grundſätzen, welche der große Kolpäng als den 
ſoldatiſchen Geiſt, als den esprit def corps in ſie hineingelegt 
hat. In ganz Deutſchland iſt unſer schöner Verein ausgebreitet 
in 472, Zweigvereinen und unſer äußerſter Vorpoſten im Weſten 
iſt Luxemburg, im Süden die heilige Stadt Rom und im Oſten, 
verehrte Verſammlung! da iſt es der katholiſche Geſellenverein 
von Alexandrien in Aegypten. Und in allen dieſen Vereinen iſt 
ein ſchönes, junges, friſches Leben. Ueberall, wohin man ſchaut, 
arbeiten opferwillige Prieſter am Skeleuheile der Geſellen und 
darum arbeiten ſie für die heiligſte und erhabenſte Sache) Meberäll 
ſehen wir, wie im Vereine gearbeitet und gewirkt wird zu Gottes 
Ehre und den Menſchen zum Heile! In vielen Städten exiſliren 
ſchon Geſellenhoſpitienz kommen Sie einmal nach Köln und 
ſchauen Sie unſer Hoſpitium an, „Breite Straße Nr. 148,“ 
der heilige Joſeph⸗ ſteht uber der Thüre, ſo daß Sie es leicht 
erkennen können. Da ſitzen wir in unſerem Hoſpitium) und be⸗ 
herbergen jede Nacht zwiſchen 80 und 90 junge Leutez ſie 
bezahlen etwas Weniges für ihre Schlafſtätte, und jeden Mittag 
Punkt 12 Uhr, verehrte Anweſende! ſitzen ährer“ 80 und öfen 
ein Stück der ſocialen Frage bei einem Stück- Rindfleiſch und 
einem guten Teller Suppe. Und ſchauen Sie ſich eine Abend⸗ 
Verſammlung in unſerem Hoſpitium an, Sie werden bemerken, 
wie das Auge der jungen Leute vor Freude leuchtet, wenn der 
Präſes in den Saal tritt, wie er an ihnen hängt und ſie an 
ihm. Und wie bei uns, ſo iſt es bei Allen, ein herrliches, 
friſches Leben, für das man unſerem Herrgott im Himmel von 
ganzer Seele danken muß. Jut vorigen Jahre hat unſer Ho: 


ae 


ſpituun gegen 1400 Durchreifendesumfeitft geſpeiſt und beher⸗ 
bergt. Und wie es bei uns ißt for folk es überall ſein und ſo 
ziſt es am pielen Orten: nie in ann unn 
so Der arme Handwerksburſche/ der loft Wochen lang keinen 
warmen, Biſſen zu ſehen bekäme, der findet hier ein Vaterhaus, 
ein reines Bett, ein gutes Mahl, einen prieſterlichen Zuspruch 
und viele Freundesherzen, die ihm mit Liebe zugethan ſind. 
Geſellenhäuſer, verehrte Anweſende! Geſellenhäuſer müſſen wir 
züberall bauen, für den Geſellenverein überhaupt thätig ſein, ſo 
viel wir können, und deßhalb bin ich hieher nach Bamberg ge⸗ 
reiſt, um hier ein Wort zu, ſprechen, damit doch die) die es an⸗ 
geht und die nur irgend dazu beitragen können, mit großer 
Sorge und mit angelegentlicher Liebe dahin arbeiten wollen, daß 
ſolche Geſellenvereine überall gegründet, die gegründeten bewahrt 
und erhalten und den Geſellenvereinen auch eigene Häuſer ge⸗ 
Ee exbiist: Bgm ah] mis 
zaun Es iſt die heutige Zeit beſonders ernſt für bs-Handwktk. 
Wir haben ſeit einigen Monaten im norddeutſchen Bunde die 
vollſtändige Gewerbefreiheit mag ſie nun Nothgewerbe⸗Geſetz 
heißen oder einen anderen Namen führen“ Und wenn Sie es 
hier in Süddeutſchlaud noch nicht haben, dann werden Sie es 
über kurz oder lang auch bekommen; denn es iſt der Geiſt und 
der Zug der Zeit, die nach und nach die Gewerbefreiheit überall 

Hinbringen: wird, wis Ciner gejagt hat, Faß unsere Suftände 


anfangen, immer amerikaniſcher zu werden In dieſer ſchweren 


Noth in einer Zeit, wo die ſociale Frage wie ein furchtbares 
2 uns Alle bedroht und erſchreckt, wo die politiſche Frage 

nur der äußere Brand der Wunde iſt, an welcher wir leiden, 
wo aber das eiternde Krebsgeſchwür der ſocialen Frage den 
ganzen menſchlichen Goeſellſchäftskörper zu zerfreſſen droht, in 
einer Zeit, wo für das Handwerk die furchtbarſte Sturmfluth 
hereinzubrechen droht, da, verehrte Verſammlung! da müſſen ſich 
die Handwerker zuſammenraffen und müſſen kämpfen gegen die 
Gefahr, die ihnen droht. Es gibt leider viele Handwerker, die 
das nicht einſehen mögen. Sie kommen mir vor, wie jene 


2 
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1 

7 

3 

x 

3 

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1 

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1. + 7% 


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Kinder, die am Meeresufer- ſpielen mit bunten Steinen und 
Muſcheln, während die Fluthen des Meeres immer näher und 
näher kommen; Vorübergehende rufen ihnen zu: Kinder kommt, 
eilt, rettet euch. Sie ſpielen weiter, bis die Fluth kommt und 
ſie alle verſchlingt; oder wie jener Mann im Gaſthofe, der als 
man rief: es brennt im Nebenhauſe, die Hand an die Wand 
hielt 1 ſagte: ſo lange die Wand noch nicht warm ird, ſo 
lange Hei. eige ſenes Bett noch. nicht bren 5 0 19 en auf 
15 dhe MR 0 & denten diele 


17 


Aich e 5 dem Ptolktartatt f Ansehen“ u 10 15 
1 eit, A viel © baff eit, jo viel Mattheit, fo jo viel 
a e uind Tia Sl, Pie die wir die 15 te 1 bes 
de 68 
barmhe en Sa a iter 0 an un 155 en) nſchen zu thu, bir 
Geiſt lich ie allen a ker . “find. um die 
Schäfl ah zu dbeiden, e und i I me el wir fie finden: 
Wir fenen 1 9 ane 10 0 ne dee det ber 
ff e W 
1 Kain a fei fü ch den ate 51 oc enverein weinen. du. 
u ejtit die Ne; an der 20 wo Sie olche 
A | 105 eh, helfen Sie, greifen Ei ihnen aer die Arme, 
daun th wis Sie ein wahrhaft Fee f denn 1 
die eh 9 erz für das ehrſame Han düdwerk Hobel haaren f 
ung Ae arbeiten und wilten wir an ren Ne ea, 
ge 1 ligen, zottge ſegneten Werke Ol der Geſellenverein it 
ein he iges um le Werk und 1 Freunde 5 viele. 
Sein „ iſt vor allen unſer g Herrgott im, Himmel, der un⸗ 
Kae erein ge Kant hat. wi 171 8 u d bebten fr dieſen 
Verein als vi „Jahr r 48 kam, ab ei der ee, hat das 
a5 1.48 überbauert, mancher Vetein iſt in dief em Jahre zu 
Gn 60 geg cgan ngen, ‚der, Geſelensetein a aber lich, Bi; als der ver⸗ 
ehrliche Site, ar felige Vater Kolping ſtarb, als die Trauer⸗ 
nachricht durch das ganze katholiſche Deutſchland lief: Vater 
Kolping iſt todt, da ſagten Viele: „Nun iſt der Verein unrettbar 


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— 284 — 


verloren.“ — Ja, verehrte Anweſende! er wäre verloren geweſen, 
wenn der Verein blos auf Menſchen gegründet wäre; der Verein 
aber kann ſagen: hier iſt der Finger Gottes, ein von Gott ge⸗ 
ründeter Verein und deßhalb auch iſt für den Verein Nichts 
zu fürchten; er wird fortbeſtehen, freilich durch die Unterſtützung 


aller braven Volksfreunde⸗ bs tuned 25, r Lan, 
0 7 r 8 190 f b. aun! be op of ee 
\ 1 Freund 10 i 9 1 er 0 285 A 1 


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unſeren Verein MN. N 11 Ee benjelben en ik 9 Sn ins D ine 
Deß halb iſt auch Seine Majeſtät Ihr König Ludwig 


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Yen und der h I 
dlich zu. 
; de 0 00 Sat Ka e, Bravo! bravi 
ie 555 hun hi 11 40 0 
Ir 1 gag ol 2 as Kirche 
der Protector der Vereine in Bayern und der apoſtoliſche Kaiſer 


— 285 — 


von Oeſterreich, er iſt ebenfalls der beſondere Freund ünſeres 
Vereines und wir haben es dem jetzigen König von Preußen 
zu verdanken, daß uns ein theueres Unterpfand in unſerer 
Minoritenkirche zu begraben vergönnt iſt. Das Grab des ſeligen 
Kolping verdanken wir der Güte und Liebe unſeres jetzigen 
regierenden Königs zu unſerem Vereine. Es kommt kein Priefter: 
nach Köln, er celebrirt nicht die heilige Meſſe an dieſem heiligen 
Orte, und es kommt kein Handwerksburſche nach Köln, er ftellt 
nicht ſeinen Wanderſtab an die Wand und eilt hin? an das 
Grab ſeines Vaters und wie oft habe ich geſehen, wie dieſen 
Jungen die hellen Thränen über die Backen herunterliefen n 


Darum, verehrte Verſanmlüng! N ultterſtutzen Sie (dieſen 
Verein Alle, die Sie hier ſind; denn der Verein iſt einer der 
herrlichſten Blüthen an dem Baume der latholiſchen Kirche und 
einen praktiſcheren Berein kann es kaum eben, Man bildet 
Eiſenbahngeſ ſellſchaften, Dembanvereine, ſchoͤn und gut, aber es 
kann keinen würdigeren und beſſeren Verein geben als den katho⸗ 
liſchen Geſellenverein; denn es iſt ein Dombauverein an dem 
Herzen der Menſchenkinder. Wir haben aber auch unſere Feinde, 

grimmige, offene und geheime Feinde, die im Dunklen ſchleichen 
und das Licht ſcheuen. Unſere Feinde ſind Alle, denen es ein 

Dorn im Auge iſt, daß unſer Verein ſich, katholiſch nennt. Sie, 
jagen, es iſt ein Pfaffenverein; die Geiſtlichen haben ihn gez, 
gründet. Das iſt nicht wahr, und wenn es wahr wäre, dann 
iſt es recht; denn die Prieſter ſind die Erzieher des Volkes und 
die gebornen Hirten des Volkes von Haus aus. Wir haben 
unſere Feinde, und wir merken es ſehr, daß wir, ‚ie haben. So 
manches trübe Geſicht kommt. ung, entgegen und manches Auge 
ſieht uns ſcheel an. Unſere Feinde find. Feinde. der Religion; 
diejenigen, welchen, wenn man von Religion. redet, es grün und 
blau vor den Augen wird, ſo daß ſie faſt vergehen möchten; 
unſere. Blau⸗Montag⸗Macher und Bummler. Unſere Feinde ſind 
in beiden 9 a ſuchen, wo a5 wid Fuße ſich 
befinden. BR ie en e %% Diet end u 


x Ü 


ar Dh ni 


ſauteit Ba ae und ea Liebe und chriſt⸗ 
licher Frohſinn und ehrbarer Scherz, das iſt unſere Fahne, unſer 
Panier unter der Aegide des heiligen Joſeph. So können ur 
werden wir nicht zu Grunde gehen, und es wird ſich immer 
mehr erſüllen, was unſer Wahlſpruch beſagt: „Gott ſegne das 
ehrbare N Aid dig icin 110% 79 OR, un 
ö 2 zſiden it bhundeinudund. nal tina 8 aun Sr. 
Präſid gut: sinn Im. aid. m. delfrsanad: oniaf Ai 

Ich erſuche den Herrn Brentaup, von, Augsburg, 

e hatt i Din nE e sid. n. 


Herr Carl August von Bentang aus Augsburg:: 


120 Gebt ſei Jeſus Chriſtus! 5 Alk. 107 


ass 501% 3 555 lac 6 ef 5 ie 
palid 85 SE Herr 


fer en hl öl 
80 190 . Hoch wir 90 1 1 0 NR ig sangen 


Anf pH 8 chan N en; ud tut 1151 ung! 


5 11 lige & general Vexſamm lung af 


41 7 nchen id e 9 erg, im Gitten Deutſch⸗ 
e Ne h ich Sie Namens des küthöliſchen St. 
Vincentiisvereins ind des fat eliſchen Männerber⸗ 
eins von Augsburg, wo einſt vor mehr als 9008 
der heil. Biſchof Ulrich durch Gebet und das heilige Kreuz in 
der“ weltberühmten Schlacht über den“ fücchtbaren Feind (bite 
wilden Hunnen) die herrlichſten Siege ge erringen hal. bar e Ai 

EEE nicht nur von dieſer Stadt bringe ich Ihnen ab 
ſondern auch noch von einem anderen Lande, wo ich jüngſt zur 
Erholung weilte; ich darf Ihnen nur den Namen nennen, um 
ste Eympälfe wach zu tufen: es iſt das Land bet maſeſtätk⸗ 
ſchen Berge, es iſt Er das uns durch feine Glaubentselithett 
in noch herrlicher Glanze voranleuchtet. (Zuruf) 126 * er 

In Stams und Prutz (bei Landeck) hatte 
bel we: en Verſammlungen von Tauſenden von Naehe 77 
zu überzeugen, wie 1 eine wahrhaft heilige Begeisterung it" 


„ 


die katholiſche Sache ſich in tröſtlichſter Weiſe kund! gibt. Ich: 
kann nicht umhin, auch noch einen dritten Ort, Au, tief im 
Bregenzer Wald in Vorarlberg, das ſich gleichfalls mit heiligem 
Eifer aufrafft, zu nennen, weil ich in Au bei einer großen 
Verſammlung ‚un edlen. 5 Li dau“ getroffen, habe, 
der nicht we nig beitt ihä gt, N kaths i Leben, * Meme 
Wald noch mehr u we 110 5 

Meine geliel ten e Loſſen Sie mich ‚die, Grüße 
40 Grüße e eethel been en, My: ſie wit 
Gebetsverſich rege" begleitet id, die wir hoch, Auhagen 
müſſen, um jo mehr in unfere Zeit der Bedrängniſſe durch den 
Liberalismus, den wir nun zum Gegenſtande unſerer Be⸗ 
trachtung machen und zugleich be Frage emden wollen, 
was ung, retten, kann? od dig enn tei db 
7 „Der Liberalismus, üb 5 — das Papſtthum ln, 
ſowohl in Beziehung auf die weltliche Herrſchaſt des hl. Vaters, 
als auf das Papſtthum, als, ſolches get ee 90 1191500 

Der Biſchof von Rom, König und pf in einer Perſon, 
nach Gottes Willen das Symbol der Harmonie zwischen geiſt⸗ 
licher und weltlechet Gewalt, der Arge alter ſichern, 
geiſtigen Güter der Menſch heit, oder wit e ein gottbe⸗ 
geiſterter Gelehrter ſagte: „der 1 ke” ihter e einig mögl. ei 
„Einheit durch die Antetwelfullg' Unter Gott“ — er, der heilige 
Vater iſt der Stein des Anſtoßes für den Liberalismus gewor⸗ 
den. Die Gejchichte, fügt es uns deutlich, wie der Liberalis⸗ 
mus, der aus dem Unglauben entſpringt, gegen die 
heilige Kirche wüthet. Rufen wir uns nur die Geſchichte von 
einem einzigen Lande, von Italien, und: nur vom letzten 
Decennjum in's Gedächtnißʒß. 70/0 104 
Hat der Liberalismus A ſich nicht Wien Bien, gleich 
gezeigt? An der Tagesordnung war die Einziehung von Kirchen⸗ 
gütern, Mißhandlung gottgeweihter Jungfrauen, Gefangennehm⸗ 
ung von Welt⸗ und Ordensprieſtern jeder Würde, Ermordung 
treuer Anhänger des heiligen Vaters. Daran reiht ſich Auf⸗ 
legung unerſchwinglicher Steuern, Einziehung des Eigenthums 


a) 
— 288 — 


nach Willkühr und Laune; kurz die öffentliche Sicherheit 
warßverſchwunden; die franzöſiſche Wee e 
ee ee ee . gleichſam in neuer Au 
eee Bine n wi Nast une ug ‚HR un: 


dad M Ki bentüht, 9085 ſcheifken 10 & Theater. in 
Scheren N N ichen Nee 0 eg 


wollte das Volk im heiligen kat mene 1 

e da 180 iel zu erte 1 1 Me 
ſcch votgezeit A rab 01 2455 1 En Da 118 tip, 
Na e f 2) 1911950 % Ab 


löblich d der Sreibeitefaubt; i sone af ra 
löl lie ch das, größte Verbrechen. 3. m2 2419 


B weit. der dämoniſche Haß gegen das Chriſtenthum ſich ge⸗ 

wagt, zeigt uns die Thatſache, daß ſelbſt arme Kranke, welche 

im Todeskampfe lagen, allen Tröſtungen der heiligen Reli — 

beraubt, von frechen Luſtdirnen gereizt, aus dieſem Leb 

1 e wurden. e EINN l und . 2 
7a bli 13@ 


N i A 0 
6 u Fal 545 ſogte man, hebt Ye, um feinen, alten, o sche 
a 16, 0 er zu erlangen, der, Einführung alatholiſcher Bekennt⸗ 
nie, und Vereine; der r freien, Sch © chriftforſchung ward das 
eredetz Sen 17 ae Veracht g. der | h 
e und Sole erung. blieben, als, Felgen ni t aus. 
“0 Dieſe Andeutungen — die Zeichnung des Gemäldes eines 
5 — Jahrzehn tes genügen leider nur zu ſehr, um 
den Liberalismus durch die Geſchichte zu kennzeichnen. In dem 
Geſagten verwandten Formen ſehen wir ſie auftreten auch be⸗ 
reits in deutſchen Ländern, wie ee geſtern und ehegeſtern 
von dieſer Stelle aus ſchon jo ergreifend geſchildert 
würden All dieſe Bilder reichen hin, um uns die Augen zu 
öffnen, wohin es auch kommen würde, wenn dem Liberalismus“ 
freie Hand gelaſſen würde“ (Bravo!) Denn von der heiligen“ 
Kirche ſich entfernen, der geoffenbarten Wahrheit ſich entfremden, 
geſchieht nie, ohne daß zugleich das Bild der Natur getrübt 


wird %% ed een 19 iA hνν,wl gung 


11 1 5 


n Bee 


— 289 — 
- ©: 


Die Entwürdigung des Menſchen zeigt ſich in der Ver⸗ 
Shen; des Reiches der ſittlichen Grundſätze; zu den ſchreck⸗ 
lichſten Verwüſtungen gehören die Verachtung des heil. Geſetzes, 
ee wiede der Herrſchaft de der Leidenschaften. nn 


DAN BUN 405 134490 


Was ſoll uns retten, frage ich ? —. N die heilige 
katholiſche Kirche allein iſt im Stande zu helfen. 
Sie hat den Beruf, die Irrenden zur Wahrheit zu 
führen, für alle Zeiten und Mächte. Sie beſitzt alle Mittel 
zur Heilung der Wunden, die der Liberalismus e e 1 
es dem Einzelnen oder der Geſellſchaft. 


Meine verehrteſten Freunde! Der Liberalismus, der wie 
ſchon bemerkt, aus dem Unglauben entſpringt, ſchreitet bis zur 
Verdunklung der einfachſten Wahrheiten vor; aus ſolcher Fin⸗ 
ſterniß kann nur das Licht der Offenbarung führen, 
aber nur der Offenbarung, die der heil. eee 
n nicht aber falſche Weisheit! (Bravo) 


Man muß kindlich glauben lernen, ic ſage es noch ein⸗ 
FM wiever kindlich glauben lernen, um das derwüſtete 
Reich in uns wieder aufzurichten! Die Kirche allein beſitzt 
jene mütterliche, uneigennützige Liebe, um ſich dieſer e | 
Aufgabe as Erfolg hinzugeben. n geriet moi 


5 Aber an uns it, es, mitzuwirken und alles au ißubieten, 
um die Segnungen der Kirche uns reichlich anzueignen, damit 
der Liberalismus nicht vollkommen die äußere Herrſchäft erringe, 
die ihm durch Zuſammenwirken a in F Dienſte 
ſtehenden Kräfte in Ausſicht ſteht. | Be 
Die ſchönſten Winke ſind uns ir dieſen = gegeben 
worden; wir dürfen nicht verzagen, denn wir willen, ja, daß 
wenn unſere heilige Mutter, die Kirche, vom Unverſtand ver⸗ 
folgt wird, ſie die Verheißung übermenſchlichen Nerds hat. 
(Bravo, 75 Alſo Muth, Muth und abermals Muth! er auch 
mit ne gepaart! "Flügen, wir, ung Au, alerheil. 12 5 
Jeſuz im 1 Geb ete finden, wir die ſtärtſte Waffe | e alle ‚Seit e, 


Verhandl. d. 19. kath. — 


22 irrt 


— MO — 


und wenn die Kraft des Gebetes ſchon ſo viele Wunder gethan, 
wie wir aus der Geſchichte aus 2 . 1 ſoll ſie es 
diesmal nicht, geliebteſte Freunde? Te dae 
Laſſen Sie mich nur noch in Kürze eine Gesicht erzählen, 
die aus unſerem engeren Vaterlande ſtammt, und Einigen von 
Ihnen meine Herren, im Gedächtniſſe ſein dürfte. Es war noch 
im letzten Jahrhundert, da lebte eine traurige Perſönlichkett: 
Wechaupt, der Gründer der Illuminaten, und wir wiſſen, 


wohin er geführt, und 111 ee Unheil ſeine Lehre 
ee, a senden) md 85 


Weißhaupt war ofeffot au der Univerſität Ingolſtadt. 
Mit vieler Mühe gelang es endlich, ihn zu beſeitigen. Er 
lebte ſpäter in Gotha. Viele Jahre hörte man nichts mehr von 
ihm. Es war im Jahre 1828; da reiſte König Ludwig I. in 
Begleitung eines ehrwürdigen Prälaten, des hochwürdigſten Bi⸗ 
ſchofs v. Oettl, nach Gotha, und da meldete ſich zur Andienz 
ein greiſer Mann, ehrwürdigen Antlitzes, aber tiefgebeugt. „Was 
wollen Sie von mir?“ „„Ach, ich habe eine dringende Bitte. 
Möchten, Ste mich dem Könige empfehlen. Wir bedürfen noth⸗ 
wendig eine katholiſche Kirche und dazu bedürfen wir eines nam⸗ 
haften Beitrages.““ „Ja, wer ſind Sie denn?“ ae 
Namen will ich Ihnen e er würde nichts 1 a 


nicht, wein Ee eines andern a geworden ſind. = 
Sie Ihren Namen. Und er nannte den Namen und b. Oettl 
war nkiefgerührt: „Ach, göttliche Vorſehung, wie danken wir D 
wenn Weißhaupt eine Kirche bauen en Und als 6 Sen 
König Ludwig gemeldet wurde, da weinte der edle Fürſt und 
ſagte: „Jede Summe gebe ich gerne, wenn 1 eine ka⸗ 
tholiſche Kirche bauen will.“ (Bravo) ien un unde 
Geliebte Fitunde! Ich habe Ihnen nun lt 
Zügen die Macht des Gebetes, aber auch die Fur tbatkeit des 


Liöberalismus geichilbert. Würde mir die Zeit nicht zu ſehr be⸗ 
ſchraͤnkt worden fen, fo hätte ich es in a und ge⸗ 


= AM — 
Be — . ſo dern 1 9 — aue nne die 


4419140 


And. win werden 1 5 im e Herzen Jeſu 
durch unſerer Patronin, der heiligſten Jungfrau Maria, aß 
tigſte Fürbitte. ft ale a Paris} nl 


ene ae sa 
1520 Schluß wird e oe. Falter aus 
a 


. W n die hohe Verſammlung einen Vortrag halten, und ich 
bitte den Hertn bi die Tribüne Zu. beſteigen. e da | 


A7 tn . 
unt 1 er Haffner aus Mainz: u e an 


| Hochwärdigſter Herr PR It Born 
. a ‚Meine Herren! , ang 


Einen ee Ort, ſo ſcheint 65 Pu hat die 5 
— der Katholiken Deutſchlands noch niemals gefunden, 
als dieſes Jahr, da ſie in Bamberg tagt. Der Liebreiz der 
Gegend, die Schönheit der Stadt, von deren Hügeln ſo herrliche 
Kirchen uns grüßen, die friedliche Ruhe der Gräber großer 
Heiligen, die Freundlichteit der Bewohner: Alles ergreift unſer 
Gemüth mit freundlichen Eindrücken. Wie ſchön iſt es, wenn 
Brüder zuſammenwohnen. Dennoch, meine Herren, hat unſere 
Verſammlung keinen freudigen Character, durch die Reden, die 
wir vernehmen, zieht ſich ein tiefer, ich möchte ſagen, ein düſterer 
Ernſt hindurch. Mit Recht!“ die Zeit i ernſt, Hr ift furchtbar 

BERN 17 AARON 
nanu s berichtet hie Geſchiche uns ‚von vielen — Stürmen, 
2 die Kirche in ihrem Laufe durch die, Jahrhunderte überſtan⸗ 
den hat, von der Völkerwanderung, von der Reformation, von der 
Revolution des vorigen, Jahrhunderts. Unſere Zeit aber ſcheint 


Alles, was in jenen weltgeſchichtlichen Kgtaſtrophen enthalten 
19 * 


iir 
et, 


Jie 


war in ich zu vereinigen. Wenn ich es mit einem Worte aus⸗ 
ſprechen ſoll, worin das Gefährliche und wahrhaft 8 e 
unſeres Jahrhunderts beſtehe, ſo iſt es dies, daß ſie jedes Un⸗ 
recht, vas vollbracht wird, zu einem Princip macht, und jede 
Schlechtigkeit durch eine Phraſe heiligt (Bravo!) Das ſi 
ſtatt vor allem in dem Gebiete des politiſchen Lebens. Von 
jeher iſt es in der Geſchichte erhöret worden, daß Könige und 
Fürsten einander bekriegten, einander Kronen raubten ulld Länder 
zerriſſen, aber in unſerer Zeit hat man Worte gefunden, um 
dieſe politiſchen Gewaltthaten zu heiligen. 1 6 111 

, „das de rmzſſche Imperator, in Jahre 1899. ausge, 
am aich Zum Hern Staley 1 wage, o e ANA 
nannte Nationakitäts-Princip, um jein Unrecht age n. A d 
als man im Jahre 1866 den Bund der en en Staaten zerriß, 
da ſprach man von dem Beruf Preußens. Mit ihm hat man 
alles Unrecht zn heiligen gemeint, (Nea ) c 


1 


In dem ſoctalen Gebiete nicht minder, meine Herre! hat 
unſere Zeit das Eigenthümliche, daß ſie alles Schlechte 


2 


Ideen heiligt; daß Menſchen ſich beſtehlen, iſt eine alte Geſchichte, 
aber jetzt heißt es: „das Eigenthum ft, Diebſtahl.“ So werden 
wir denn nach einem Syſtem beſtohlen. Daß die Machthaber 
die Schwachen und Armen drückten, iſt auch eine alte Geſchichte, 
aber jetzt wird erklärt, daß die Gewalt unumſchränktes Recht 
habe, zu verfügen über Leute und Güter, über die Gewiſſen und 
über die Herzen, daß der Staat der allmächtige N Ans der 
alles beſtimmen und alles ordnen könne. (Bravo!) 7 
5 „ Und blicken Sie auf das veligiöfe Gebiet, iſt 81 nicht auch 
da wahr, daß unfere Zeit die Irreligiöſität als Princip erklärt. 
Sie begnügt ſich nicht, die Pflichten der Religion im Einzelnen 
zu verleugnen, ſie will ſie im Princip aufheben. Sekten haben 
wir in allen Jahrhunderten gehabt, Abtrünnige hat, es immer 
gegeben, Zweifler finden wir in allen Nationen, in allen Zeiten. 
Aber jetzt wird verkündet, daß die Religion überhaupt abzu⸗ 
ſchaffen ſei. Man will herausreißen aus der Menſchenbruſt den 
Gedanken an Gott, man will den Menſchen allein laſſen mit 
ſich ſelbſt oder ihn ſelbſt zum Gott machen. Dieſe Zerſtörung, 
dieſe Auflöͤſung aller göttlichen und ewigen Ideen, welche Ver⸗ 
nunft and: Che lhre das 5 ſo vo die Tendenz ige 
155 ie ana ni n 
Ä „Wohin aber führt diser 0 Zuſte rwe Probe u 
ei bleibt übrig, wenn alle; baniſchen, magischen und a 
len Principien umgeſtürzt: ſind? 101 
Nichts, meine Herren, als ein ee Riese Er 1 1 
uch Beigeif, öffentliche Meinung, Fortſchritt; in Wahrheit iſt 
es nichts anderes, als der Menſchengeiſt, der ſich ſelbſt anbetet 
und ſich zu Gott macht. Gegen dieſen Rieſen gilt es zu kämpfen. 
Dieſer Rieſe aber hat zwei große Waffen, die wir kennen lernen 
müſſen: Die eine iſt der Schulzwang, die andere iſt die Preſſe 
in den Händen des ſchlechten Zeitgeiſtes. Von der erſten dieſer 
Waffen, die ich genannt habe, wird von einem anderen Redner 
geſprochen werden. Laſſen Sie mich Ihre Aufmerkſamkeit auf 
die andere richten. Ja, die Preſſe iſt eine der wichtigſten Waffen, 
durch die dieſer Rieſe die Geiſter unter ſein Joch beugt; die 


— MM — 


Preſſe iſt in Wahrheit eine Großmacht, wie ein gelftweicher 
Schriftſteller jüngſt geſagt hat. Nichts läßt ſich mit ihrem Ein⸗ 
fluſſe und ihrer Macht vergleichen. Sie ſpricht zu allen Stän⸗ 
den und zu allen Klaſſen der Bevölkerung; ſie belehrt die 
Menſchen das ganze Leben hindurch, während die Schule nur 
ſieben oder zehn Jahre mit Grundſätzen erfüllt“ Wenn der 
Unterricht in der Familie ſich guf Wenige erſtreckt, die Preſſe 
ſpricht zu Hunderten und Tauſenden. Das Wort des berühm⸗ 
teſten Redners und die Sprache des gottbegeiſtertſten Prieſters 
hat ſelten das Publikum, welches in der Regel der ärmlichſte 
Redakteur hat. In die Kirche geht man einmal in der Woche, 
aber die Preſſe, dieſe Blätter, die großen wie die kleinen, lieſt 
man täglich⸗ Die Predigt in der Kirche hört man nur eine 
halbe oder eine Stunde lang, aber dieſe Blätter werden immer 
zu aller Zeit geleſen. Neben dem Bierglas liegen ſie und beim 
Kaffee kommen fie zu uns, und auf dem Spaziergange folgen 
ſie uns, in den Eisenbahnen machen ſie die Reiſe mit uns. 
Wahrhaft, allgegenwärtig iſt dieſe Preſſe; ſie iſt eine geheim 

nißvolle, eine gewaltige Macht, und dieſe Macht ſollten woir 
nicht beachten, und gegen dieſe Macht ſollte es keine Mittel 
geben, fie uns dienſtbar zu machen und fie in das Intereſſe 
und den Dienſt der Wahrheit zu ziehen? Ein Mann, den ich 
hoch ehre und deſſen Originalität und Kraft ich ſchätze, hat im 
Verlauf der letzten Zeit einmal den Gedanken zu vertreten ge⸗ 
ſucht, daß die Preſſe doch nichts Anderes, als eine Verſimpel⸗ 
ungsanſtalt ſei, daß man ſich von ihr abkehren und die Leute 
von ihr zurückrufen müſſe. Ich halte 8 nee ER 
geeignet, uns zum Siege zu führen. % c zun 
Meine Herren! Die Taktik des Vogel era it niente 
zu empfehlen; mag man auch den Kopf in den Sand ſtecken 
und denken, der Feind iſt nur eine Verſimpelungs⸗Anſtalt, das 
nützt nichts. Die Preßteufel, meine Herren! kann man nicht 
dadurch austreiben, daß man das Kreuz vor ihnen macht, man 
muß ihnen Preßengel entgegenſtellen. (Bravo!) Man muß gute 
Zeitungen gründen, man muß gute Zeitungen leſen und keine 


u 295 — 


ten leſen laſſen. Man muß arbeiten mit allen Mitteln 
Wee ‚Kräften, für die guten ter, die uns offen ſtehen. 


Meine Herren! Es iſt viel geſchehen in den letzten Decen⸗ 
a in den letzten zwanzig Jahren für Deutſchland. Als der 
Sturm der Revolution kam, da waren die Katholiken waffenlos 
auf dem Gebiete der Preſſe, kaum ein oder das andere beſchei⸗ 
dene Blättchen hatte Raum für die Wahrheit des Glaubens und 
den Standpunkt des Katholieismus; aber ſeitdem ſind fie uberall 
aufgeblüht, die katholiſchen Journale. Es gibt keinen größeren 
Bezirk in Deutſchland, der nicht jetzt ſeine katholiſche Preſſe 
hätte, und auch in den einzelnen Städten hat man nun überall 
bereits angefangen, Journale und kleinere Blätter zu gründen. 
Die Badenſer haben deren ſteben gegründet, im Laufe der letzten 
zwei Jahre, und wenn mein verehrter Freund, Herr Nieder⸗ 
mater, im Jahre 1864 ſagt, Franken ſchläft wie Lazarus, 1) 
iſt das heute nicht mehr wahr; auch Franken hat feine; Blätter, 
und Bayern hat ſieben neue Blätter gegründet in der letzten 
Zeit. (Bravo ) Auch Oeſterreich kommt spät, doch es kommt. 


1613 


er 105 der That, alles Moͤgliche haben wir gethan, aber noch 
lang e icht alles Nothwendige. Noch viel iſt zu thun übrig, 
und es iſt die heiligſte Aufgabe der Prieſter und Laien, dafür 
zu ſorgen, daß die jetzt vorhandene Preſſe auswachſe nach oben, 
indem 1 größere, immer centralere Blätter hervorbringt, 
nach unten, indem ſie durch kleinere Volksblätter, kleine Kreis⸗ 
blätter, Meine „nutsblätten | immer 7 n in das Volk ein⸗ 
e ee 

Und, meine hochverehrten Herren! mit Gründung von 
gute Blättern. iſt es noch nicht genug. Man muß die ſchlech⸗ 
ten verdrängen. Meine hochwürdigen Mitbrüder werden es 
mir nicht verübeln, wenn ich geſtehe, daß es mir ſchon oft auf⸗ 
gefallen iſt, daß ſelbſt in Pfarrhöfen nicht einmal ein einziges 
gutes Blatt, wohl aber ein oder zwei ſchlechte ſich finden. 
(Bravo!) Wir, die Prieſter, haben gewiß zu allererſt die Pflicht, 
die gute Preſſe zu unterſtützen und unſere Hände nicht zu 


beftecen den ‚Shtniigtäktten der Seit. (8 N vr 
müſſen ab 1 bite ſorgen, daß die guten ee] nicht 9. 


uns, ſondern auch von Anderen geleſen werden. . ſollte 
ein Wirthshaus beſuchen, wo nur ſchlechte Blätter neben dem 
Bier liegen; dieſe ſchlechten Blätter müßten ja das Bier ſauer 
machen, meine ich. (Bravo!) Wenn man in die Gaſthöfe und 
in die Wirthshäuſer kommt, warum fragt man denn nicht nach 
den guten Blättern? Der Wirth wird ſie anſchaffen, wenn ſeine 
Kunden ſie begehren. (Bravo!) Und warum dringt man nicht 
darauf, wenn man in einem Leſezirkel oder Caſino Mitglied iſt, 
daß auch gute Blätter in dieſem Leſezirkel gehalten werden? Iſt 
denn mein katholiſcher Gulden nicht eben ſo sek werth, als die 
i iſraelitiſchen Gulden????s2L;ꝝß @ 

Ja, es iſt unſere Pflicht, für die Brefe aa thun, was wir 
nie und namentlich auch fie ſo weit zu unterſtützen, als es 
mit unſeren Geldmitteln möglich iſt, und wer es kann, mit 
ſeinen literariſchen Beiträgen. Es iſt eine große Berufspflicht 


für den katholiſchen Klerus, daß er die Feder ergreife, nicht 


blos, um eine Predigt zu ſchreiben, ſondern auch, um in einem 
freien Augenblicke für die Zeitungen zu arbeiten. „Wie e mancher 
Abend in einem ſtillen Pfarrhaus könnte da hübsch v 

werden zu Beiträgen an die katholiſche Preſſez 27 5 
Unterhaltung über Politik, die man geführt hat, 2 0 


verwendet werden, wenn man aus 2 en, Heinen, Artit Bir 


ſammenſchriebe. ER 01 ie 
O! ich bin nicht der Meinung, daß der ganze k 
liſche Klerus zu lauter Journaliſten werden müſſe, 115 Mir 
ich weiß, daß er ein größeres Apoſtolat hat als die Die 
Wirkſamkeit des Prieſters durch die heiligen Sakramente oder 
die Predigt. iſt ein höheres, ein würdigeres, ein wichtigeres Glied 
| ſeiner Pflichten. Aber man muß zu den Zeiten in den Spr 55 
der Zeiten reden, und zu den. Menſchen ſprechen in der me ch⸗ 
lichen Sprgche. Als unſer Herr und Heiland auf die Erde t kam, 
ung, zu erlöſen, hat er in menſchlicher Sprache besprochen und 
iſt den Menſchen gefolgt zu ihren Geſellſchaſten, ſelbſt zu ihren 


— 297 — 


Hochzeiten und Gaſtmählern. Er iſt Allen Alles een um 
Alle für ſich zu gewinnen. 

So, meine Herren! glaube ich, daß es eine große Pflicht 
des Klerus iſt, ſich an dem Apoſtolate der Preſſe zu betheiligen 
= zu bewirken, daß durch Unterſtützung der Preſſe in aller 

er werde. Di e großen oda) die die Vorbilder alles 

Sante der bl. Bert d, der hl. Otto, der hl. Fran⸗ 

3 ich wage es zu behaupten, daß wenn ſie jetzt wieder auf⸗ 
wachen und die traurige Zerrüttung ſehen würden, welche die 
Preſſe in der Welt anrichtet, auch die Feder ergreifen und wie 
ſie damals mit flammenden Worten zu den Völkern ſprachen, ſo 
nun mit zündenden Worten zu den Völkern ſchreiben würden. 
Dieſe große Aufgabe der Preſſe wollte ich den boch würdigen 
Herren und allen verehrten Anweſenden mit dieſen wenigen 
Border an's Herz legen, und ich bin überzeugt, daß der gute 
Wille nicht fehlt. Es handelt ſich nur darum, daß man an⸗ 
fängt. Dixi, nunc coepi. 1 1 gesprochen und angefangen. 
e RR Na en 


erhfitent: d le num Tandem 

Ich erkläre die dritte dee eee fi 
(ehen es 

Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! U 

(In Ewigkeit!) ‚lolugran 201 


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elle hr 1255 3 10 A Tagen e # 
57 


envorſtaud in Wien. . 
der geſt mt 5 a S nicht berathen ei 
weil nur der 5 55 da war und ſonſt Niemand, und wütdi 
deshalb der heutigen geſchloſſenen Generttdertimmkünng⸗Aben 
wieſen. Der Vorredner trug darauf an, dieſen Antrag dem 
Vorſtand des Bonifaziußs „Vereins zu überweiſen. h. glaube, 
daß die hohe Verſammlung damit einverſtanden fein wird. . 


erſuche den Herrn Worſternden des IE Ausſchuſſes, die An⸗ 


träge vorzuleſen. 


(1115 if JE 2 111 


Referent für Formalien ehr v. Wambolt: 

Auf die Aufforderung des hohen Präſidiums werde ich 
mich bemühen, mögliehft kurz zu ſein und gehe deshalb ſogleich 
in das Detail der Berichterſtattung ein über den Antrag bezüg⸗ 
lich der Organiſation der katholiſchen Partei in Deutſchland, 
deſſen erſter Paragraph bereits geſtern angenommen wurde. Der 
angenommene Paragraph lautet: 

(verlieft den erſten Paragraph). 


Die weiteren Paragraphen find geſtern in der geſchloſſenen 
Generalverſammlung beanſtandet, nun aber in Folge eiges Kom⸗ 


= 299 — 


promiſſes folgendermaſſen Woeänderd worden. Zweiter Para⸗ 
sro: ind hd U Hulmmoftzalonnse KA 700 
J. „ ie IX. Genetalbexſammlung der katholiſchen Ver⸗ 
0 Deutſchlands ernennt ein. Central⸗Comité, welches aus 
1 bis fieben - Perſonen — = Geiſtlichen und Laien, u be⸗ 
tehen hat.“ 
2. „Dieſem Comité wird als Hauptaufgabe geſtellt, der 
XX. Generalverſammlung einen vollſtändig durchgearbei⸗ 
teten Plan zur are er rede: Partei Deutlſch⸗ 


en rr? 


RE np Sinn 1 2700p ffn 250 Hun 
3. Daneben dolrd wehen Cams bse die at 
ee heiten gin sit zul chi zm Noche. 


as) in Verbinduzg mit dem aitigen; Bororte: und sau 
verſchiedenen Specialcomités für die Weiterführung 
der von der Generalverſammlung gegebenen Anreg⸗ 
Auungen, insbeſondere für die Ausführung der dort 
gefaßten Beſchlüſſe nach Kräften zu ſorgen n 
b) für die XX. Generalverſammlung das geeignete Ma⸗ 
etteerial für die Berathung zu ſammeln und zu ſondern; 
e) in Verbindung mit dem Vorbereitungs⸗Comité der 
VVXVV. Generalverſammlung dieſe ſelbſt e er 
ſichtig und praktiſch einzuleiten; dpfugt raf 
d) dahin zu wirken, daß den Katholiken in ganz Peutſh 
land durch die Gründung moͤglichſt vieler katholiſcher 
geſelliger Vereine Halt und Anregung geboten werde; 
SR, endlich 

1 ) durch das Mittel ber tlhchſchen prese 15 ichft 
25 0 oft, eingehend und, vielſeitig über das Vereins eben 
mnie überhaupt wie über die Thätigkeit des Comités ins 

5 | befondere Bericht zu geben. 
4. „Zur Erleichterung der in 3, d geſtellten Aufgabe 
wird den Katholiken Deutſchlands empfohlen, ihrerſeits auf 
fun ng von katholiſchen geſelligen Vereinen bedacht zu 
Pin und zu dieſem Behufe ame für kleinere Diſtrikte 
Bist Ausbilden, nanu eilen Me 341/50 


Das Eenträl-Comits’ legt ſein Amt in die Hände 
der XX. Generalverſammlung nieder, um dann auf Grund 
der neuen Beſchlüſſe erſetzt resp: betätigt zu werden.“ 
Dritter Paragraph: (wurde geleſen. 1 L zug 
Ich bitte das hohe Präſidium, die Be} darfiber zu 
hen 


194 907 ir 7 4 77 15775 7 * * 


oescpwüftbs stp Hau. uon tt XN 
Ich erlaube n die Diehiſſnsnder den eben verleſenen 
2. Punkt des Antrages zu eröffnen und bezüglich der Diskuſſion 
erlaube ich mir zu bemerken, daß die Herren Redner, welche 
ſprechen wollen, möglichjt kurz ſein mögen, um raſch zu Ende 
zu kommen, weil ſchon um 10 Uhr die letzte öffentliche General⸗ 
verſammlung beginnt:: 
Will einer der geehrten Herren das Wort ergreifen? — 
Es meldet ſich Niemand. Daraus geht hervor, daß ſämmtliche 
Herren dieſem Vermittlungs⸗Vorſchlag der geſtern verſchieden 
r ee Anſichten zuſtimmen. f (d 
Ich werde daher dieſen Antrag zur Abſtimmung ſtellen 
undd bitte die Herren, die dagegen find, die Hand zu erheben. — 
Er iſt einſtimmig angenommen 853 ure ven W Referenten 


+ 


e ehen 8 | ab 
RN ef erent: ien den dritten e 15 


Perg ck arts * | 

3 ftelle den dritten Antrag zur Dichten Begehrt 
einer der geehrten Herren das Wort? — Es meldet ſich Nie⸗ 
mand, 900 ſtelle ihn zur Abstimmung und bitte diejenigen 
Herren, die dagegen find, die Hand zu 1 Einſtimmig 
angenommen. 10 


> en 29 
| BINTTSIENESIT 


— 


fun Referent!“ aura ind ar 
Ich muß ah 1 berühren den 1 55 Antrag auf 

Errichtung katholiſcher geſelliger Vereine in ganz Deutſchland. 

Derſelbe ſollte urſprünglich unſerem Hauptantrage einverleibt 


— 301 — 


werden, findet aber nun nach der beſchloſſeuen Abänderung keine 
ausdrückliche Erwähnung mehr. Der Ausſchuß war der Anſicht, 
ihn nicht mehr einer beſonderen Behandlung zu unterziehen und 
glaubte, daß das Central⸗Comité aus eigener Veranlaſſung den 
Gegenſtand dieſes F in 1900 . . Berathung 
ziehen werde u | 
Jad! Ji enen in 

Präſid it: 

Ich erlaube mir die Frage an den Herrn Antragſteller 
von Köln, ob er damit einverſtanden iſt; ich ſehe denſelben an⸗ 
weſend und möchte erfahren, ob er etwas dagegen 3 esrii 


hat. — W 


BR str Ba it sd gol 59 


Präſident⸗ | 1100 
Ich bitte en ue ERDE BET ie 
Tail Atefetentt 10111 an lch zig dn bin 


Ses erübrigt PAR, dieſen wel Yen: gefaßten Beſchlüſſen zu⸗ 
pelle das Eentral⸗Cbmtts zu wählen. Der ef erlaubt ſich, 
hart ch Verſammlung eine Liſte vorzulegen. 110 
Für Preußen der hochgeehrte Hr. Präſdent Frhr. Felix 
v. Losz (Bravo!) daun Hr. Dr. Hülskamp aus Münſter; 
(Bravo!) ferner war in Ausſicht genommen Hr. Domkapitular 
Haffner aus Mainz; derſelbe hat aber, wie ich aus mündlicher 
Beſprechung mit ihm entnommen, die Wahl abgelehnt und ſtatt 
deſſen erlaube ich mir, ohne vorherige Beſprechung mit dem 
Ausſchuß, den Hrn. Stadtpfarrer Ibach aus Limburg in Vor⸗ 
ſchlag zu bringen; (Bravo!) ferner iſt in Vorſchlag gebracht 
Seine Durchlaucht Fürſt Löwenſtein; (Bravo!) Dr. Freitag 
aus München (Bravo!) und ſchließlich meine Perſon. (Bravo!) 
Aus Oeſterreich iſt noch Graf; A . v. e aus 3 
in Vorſchlag gebracht. hs 3 Ira, tanzglur 


Präſident: 
Aus den zuſtimmenden Aeußerungen, die ich von den 
Herren vernommen habe zu den Vorſchlägen des Herrn Refe⸗ 


— 302 


renten, glaube ich entnehmen zu dürfen, daß Sie damit einver⸗ 
ſceudeh ſind und daß eine eigentliche heine nicht noth⸗ 
Bee — wird. (Nein! Nein!) 13019 10 ana ‚done tin audk 
10 8 dani Sup Sin md g And. sidunlg 
na Herr Dombelan, Schiederm een gus Linz: 1 
Ich frage, ob Herr Graf Brandis aus Oeſterreich ge⸗ 
nannt worden iſt. — Er iſt genannt e, 

fü 1 3% 

solls Präſident; 199-1 ein id im sdunl br 
0 DR; Herren ſind alſo damit, N e 2 En 
Ball als vollzogen anſehe. (Jal Ja) ana 


Referent: f ' un =} N 
Es lag dem fünften 1 Ausschuß loch ein weitkter Antrag 
vor: 211901 D 


„Die hohe Generalverſammlung wolle vorſtehenden Be⸗ 
richt über die Errichtung einer Marianiſchen Künſtler⸗ 
Congregation, zur allgemeinen Kenntniß bringen, damit 
die Mitglieder der katholiſchen Vereine es ſich angelegen 
ſein laſſen, für die Errichtung und Verbreitung dieſer, 
iR aunfere, Zeitverhältniſſe ſchlagend motivirten mariani⸗ 
rn Künſtler⸗Congregation durch Wort und That, ins⸗ 
beſondere durch geeignete Publikgtionen im In⸗ und Aus⸗ 
lande eifrigſt zu wirken.“ 200 nin zun 1 ufo 

Nai aden Antrag iſt aus Innsbruck geſtellt. Der Ausſchuß 
war der Anſicht, daß dieſer Antrag die höchſte Beachtung ver⸗ 
diene und daß es am Beſten wäre, wenn er im Referat verleſen 
würde mit Motiven, und daß er in das Protokoll resp. in den 
ſtenographiſchen Bericht aufgenommen wird.. 
Ich glaube die Vorleſung unterlaſſen zu können, muß 
aber erſuchen, daß der ſchon gedruckte Antrag in den Bericht 
aufgenommen wird, wenn es moglich iſt. Es iſt der XVII Mr 
trag. (Siehe gedruckte Anträge XVII.) 


1 fön 
nd a vn ſidents eee eee, ee e 
Die hohe Verſammlung iſt damit einverſtanden. 


u list ol dd nge uf 1d 

Ich will nur bemerken, daß der Antrag an den dritten 
Ausſchuß verwieſen und darin berathen worden n und wir 
enn we angeſchloſſen haben ) ui un mut 31117058 


1 ME: rad. 115 91 0 
„„Rräfipent; Einwerfians 1 j J 50 8 


1217 Referent!“ Far maftel ug 3 a time zur 510 
lun) Es liegt auch ein Antrag vor von dem Stadtpfarr⸗Prediger 
Martin von Friedberg bei Augsburg, in welchem zur Anzeige 
Sago daß unſer hochverehrteſter Papſt Pius IX. im Jahre 
1869 ſeine Secundiz feiern wird und es iſt nun unter Angabe 
verſchtedener näherer Details beantragt, baß man eine großartige 

Adreſſe für bieſe Zeit vorbereiten mögen 
Wie natürlich fand in dem Ausſchuß dieſer Autrag ſehr 
großen Anklang und man war gleich ſehr begeiſtert und darauf 
bedacht, ihn in möglichſt paſſender Form zur Ausführung zu 
bringen. Eine längere Discuſſion erhob ſich über die Art und 
(Reife und ſchließlich beſchloß der Ausſchuß: „Der zeitliche Vor⸗ 
ort ſei zu erſuchen eine moͤglichſt kunſtreiche Adreſſe des bezeich⸗ 
neten Inhalts anfertigen zu laſſen und in Verbindung mit dem 
Central⸗Comité mit Benützung aller zugänglichen Mittel dieſelbe 
mit möͤglichſt zahlreichen Unterſchriften verſehen zu laſſen. (Der 


1 wird nun nochmals verleſen)YW—Y+W+—Ʒe ee 
Hebes Präſidium der XIX. Generalverſammlung 
der kathollſchen Vereine Deutſchlands. 
let 1 Am Kae 1869 wird der gel Heben Pupſt Mus IX. 
Nite ate Sekundiz feiern⸗ Mt 177 9 
An dieſem freudigen uh PORN Seife nimmt 
gewiß die ganze katholiſche Welt innigen Antheil und 
beeſonders auch das katholiſche Deutſchland. 
Da nun die Generalverſammlung der katholiſchen Ver⸗ 
eine von Deutſchland z. Z. gewiſſermaſſen als Organ der 
Katholiken Deutſchlands gilt, und namentlich die Vertreter 


der genannten katholiſchen Vereine ein Wort un Namen 


“in 4 


814 
10 


derſelben zu jagen haben, m 2 der ehrfurchtsvollſt Un⸗ 

ul terzeichuete den Antrag: un iat ch 
4 Es möge die XIX — 
Schritte thun, um eine (in entſprechender Anzahl durch 
den Druck zu vervielfältigende) Adreſſe im Namen aller 
katholiſchen Vereine von Deutſchland verfertigen, und an 
dieſe Vereine mittheilen zu laſſen zu Unterſchriften Seitens 
aller Mitglieder oder wenigſtens der Ausſchüſſe, (auf 
m * e 1 e an den N 5 


. . Ausſtattung zu ſertizenden Dunne er 
Glückwunſch⸗Adreſſe beizulegen und nach Rom ad en 
105 zabndaemt abzuſchicken wären. 
| B. Es möge wegen Dringlichkeit der Spiel und des 
11 WA Schluſſes der Generalverſammlung dieſer Antrag 
entweder unmittelbar Seitens des hohen Präſidiums in 
a der nächſten geſchloſſenen Generalverſammlung Mittwoch) 
vorgeleſen und zur Annahme empfohlen werden > oder 
mit dringender Empfehlung an den fünften Ausschuß für 
Aeaeußeres hinübergegeben werden, wenn nicht etwa der 
hohen Generalverſammlung die ſofvrtige Wahl eines Son⸗ 
derausſchuſſes belieben ſollt e. 
Einer beſonderen näheren Motivirung dürfte dieſer An⸗ 
trag nicht bedürfen, da die Motive für Katholiken auf der 
Hand liegen. Nur möge ſchließlich bemerkt fein, daß die 
XX. Generalverſammlung ſich hiemit nic mehr befaſſen 
min nz, Wegen verſpäteten Termins e 
aun ein Mit ausgezeichneter Hochachtung ag: 
elch Eines hohen Präſidiums ganz ergebenſter 
1490 Pankraz Martin, Stadtpfarrprediger 
774 Un el raffte an 3 . Augsburg. 
1919171 a lieu anu 7 Ichitn z Milan 
Ich ſtelle den Antrag zur Dietuſſton ons 190 


9 1 
Ir 17 7 
- 1 


— 305 — 
Frhr. v. Andlaw: 4 214 Denn 3 


Ich bitte per a8lf ngo Bir benden munen 
(Bravo! Bravo!) Nina 


Präſident: 49435 
In Betreff der e 1 Abriſſe wünſcht Herr 
ens das Wort. RB 


3 7 e 
43 GR 2 1419221940 


* N Rand, 


1111727 


Felten, | Wir haben bein d en in Rom 
eine Adreſſe überreicht, die in kunſtwoller Weiſe durch d den Stif ts⸗ 
Kanonikus Dr. Bock in Aachen, ausgeführt worden iſt und 
es war von allen Adreſſen, die in Rom eingereicht wurden, un⸗ 
vergleichlich die ſchönſte. So wäre es zweckmäßig, daß man den 
Vorort erſuche, 5 g Mikueng zu ade e en 


Refereſtt: a ee a A sah eh 

Der letzte hee der Becht des sieh war 
en e eines Ortes für die nächſte Generalverſammlung. 
Es lag eine große Anzahl der Einladungen vor. (Bravo) Zu⸗ 
erft hatte Münſter ſich gemeldet, dann war der Antrag für 
Conſtanz geſtellt worden, Mainz wollte fie, auch, haben, eben⸗ 
ſo Düſſeldorf, und während der Ausſchußſitzung ſelbſt wurde 
ein Antrag mündlich geſtellt, ob man. ſie nicht in Linz oder 
Wien halten könne. Alle Antragſteller waren zugegen und ver⸗ 
theidigten ihre Anträge auf's entſchiedenſte und tapferſte. Und 
als man ſchließlich zur Abſtimmung ſchritt, ſo trat der deutſche 
Partikularismus in vollem Maße zu Tage und jeder Antrag⸗ 
ſteller ſtimmte nur für ſeine Stadt, ſo daß für keine derſelben 
eine entſcheidende Majorität vorhanden war. (Heiterkeit) 
Bei dieſer Verlegenheit bleibt nichts anderes übrig, als 
nun gleich dem neuernannten Comité eine Aufgabe zu über⸗ 
weiſen, und es wurde daher vom Ausſchuß der Antrag geſtellt, 


Verhandl. d. 19. kath. Generalverf. 20 


— 300 | 3 — 


das Central⸗Comité möge die Anträge in Berückſichtigung nehmen 
und entſcheiden, in welcher Stadt die XX. Generalverſammlung 
ſtattfinden ſolle. e enn 


Präſident: di e 
Ich erlaube mir die Frage, welches Comitéu es ſein ſollte? 
Referent: Das eben ernannte. 


Herr her: rag 18 158113 1120 
Meine Herten! Ich möchte ie erlaßtbe, gegeit dieſen 
Vorſchlag zu ſprechen; es iſt immer Ufus gewesen, daß die Ge⸗ 
nerafbetfahntnfuig den Ott der nächſen Werſammbung beſhuntt 
hat. Wenn wir ſehen, daß fie allet Städten gleich willkommen 
iſt und daraus entnehmen, welche große Pöpularität unſere Ge⸗ 
neralverſammlung erlangt hat, ſo ſcheint es mir doch, duß tr 
ohne Scheu diejenige Stadt bezeichnen ſollen, in welcher die 
nächſte Generalverſammlung tagen fel. Es gab Zeiten, ii del 
chen man ſich durchaus nicht um den Sitz der Generalverſamm⸗ 
lung beworben hat. Heute, meine Herren, ‚find, wir in der 
glücklichen Lage, wählen zu können. Wählen wir daher ſelbſt, 
vn, ppelchek Stadt in ganz Deutſchland die hächſte Mrnianunfüng 
tagen ſoll, damit man ſofort nach Verkündigung in ganz Deutſch⸗ 
land weiß, wo wir im nächſten Jahre tagen, We 


Präſident: aA. W masaut eng Wee 
Wi dich eher der Bene! ber one Wera 
in dieſer Süche das Wort zu ergreifen? 
T FT ene ee DE 18 


MON Rare NE al Re 
at ea fen nie Fre ara 
Meine Herren! Es iſt gewiß ſehr wünſchenswerth, daß 
wir heute die Frage entſcheiden, wohin die naͤchſte Verſammkung 
kommen ſoll. Wenn aber nach mehr als einſtündiger Berathung 
der Beſchluß der nächſten Intereſſenten im kleinen Kreiſe nicht 
zu Stande kommen konnte, dann glaube ich ſagen zu dürfen, 
daß es hier in der großen Verſammlung, welche noch nicht hin⸗ 
reichend inſormirt iſt, noch weniger möglich jein wird. Freilich 


Janopdn 


Zu ur Kr ee nn 


— 307 — 


könnte durch dieſen oder jenen Kunſtgriff eine Majorität erreicht 
werden, aber ſie würde eine ganz zufällige, nicht die wirkliche 
ſein. Wenn z. B. unſer verehrter Herr Präſident mir als 


äͤlteſten Antragſteller den Gefallen erweiſen würde, an erſter 


Stelle über Münſter in der hohen Verſammlung abſtimmen zu 
laſſen, und zwar nach dem Modus, daß die entſchiedenen Gegner 
Münſters aufzuſtehen oder die Hand zu erheben hätten, ſo würde 
Münſter mit einer Majorität von 3 durchkommen, und doch 
würde dieſe Majorität keine richtige ſein, doch ſchlöße ſie eine 


Ungerechtigkeit gegen die anderen Städte ein. Denn eine Ab⸗ 
ſtimmung für Conſtanz ug ge wrünne: ganz e er 


‚gehabt haben. (Bravo!) 1% Alt naihrit, ilifiag 


Ich mochte Weshalb t den ane unſeres keiten Refe⸗ 
denten unterſtüzen, da mir die Herren nicht ganz competent zu 
ſein ſcheinen. Was die Wirkung für die Oeffentlichkeit anbe⸗ 
trifft, ſo ſcheint mir auch ſo kein Schaden zu erwachſeu. Sagen 
Sie, meine Herren Journaliſten, nur mit recht lauten Worten, 
daß fünf oder ſechs Be ſich im hitzigen Kampfe, als gälte 05 
den Geburtsort Homers, darum geſtritten haben, wo die nächſte 
Generalverſammlung ſein wird, und daß dies eine Folge ſei von 
der Schlacht bei Mentana unh der daran ſich ſchließenden ros f 
artigen katholischen Bewegung in Deuschland (Bravo 5 


ra en arand 1105 nn none ad bunlnuime 
S ] 


Auf der wehen Gade heen g in Jeebtut 
5 die Frage auch nicht entſchieden worden. Es war freilich 
kein Ueberfluß an Anmeldungen von Städten da, ſondern im 


Gegentheil Maugel, aber es iſt doch thatſächlich in 85 ze 
verſammlung nicht entſchieden worden. tre 5 


Herr v. Andlaw: 19 6j 


Meine Herren! Die Frageſtellung wurde von meinem ver⸗ 
ehrten Vorredner nicht ganz richtig gemacht. Gegen Münſter 
iſt gewiß Niemand. (Bravo!) Ich zuletzt nicht, weil die dank⸗ 


bare Erinnerung an Münſter in meinem Herzen unauslöſchlich 


20* 


— 308 — 


lebt. Ich war ſo glücklich, der herrlichen Verſammlung von 
1852 dort anzuwohnen und mein Herz zieht mich nach Münſter 
fort und fort. Aber ein Bedenken erlaube ich mir Ihnen zu 
unterſtellen. Ein altes Sprichwort ſagt: man ſolle Eulen nicht 
nach Athen tragen; Münſter bedarf wahrhaftig der kathalilſchen 
Anregungen nicht. (Bravo!) Die Rheinlande bedürfen nur 
theilweiſe der katholiſchen Anregungen; ſie ſtehen feſt da;, be⸗ 
rühmt als Säulen des katholiſchen Geiſtes“ (Bravo!) Baden 
aber bedarf, meine Herren, der Anregung; jenes Land, welches 
ſeit einem Menſchenalter unter dem Drück der Irrführung (und 
es ſei mir das Wort erlaubt), der Vernachläſſigung von Seiten 
geiſtlicher Fürſten ſelbſt leidet. Eine ſolche Stätte iſt Con ſtanz, 
won die Verwüſtungen des nenen ſich verbunden haben, 
Glauben je, viel als wech weden jeine Augri ſchützt — 
untergraben. th ot ch rin in 505 * 
Dort, zunächſt, meine Herren, e ich, 
Generalverſammlung tage. Ich will darüber Pia 1 25 
ſtimmungen machen, mir; iſt der Autrag ganz neu. 30 
alſo nicht in der Pa bie eine, a a, 50 


aus = Giften zu tape inwiefern eine 22 
ſammlung dort tagen könne. Die Antwort lautet günſtig. Zum 
Ueberfluß befindet ſich ein Herr aus Conſtanz hier, der in un⸗ 
ſeren jüngſten Kämpfen eine ſehr einflußreiche und wichtige 
Rolle geſpielt. Ich erſuche den Herrn Präſidenten dem Herrn 
Benefiziat Häring aus Conſtanz für dieſe Localfrage das Wort 


zu ertheilen. ant ichn 1 ae 
Präſident: een een 
ae dem, Denn, Benefit Hir ring, aus, Canſtanz 

das 5389 ‚ichnnmg niit IH, air 11 r ren 


Int — Benefitiat Häring: 1% eg i 
Meine Herren! Der Antrag, die XX. Generalverfammlng 


08 


— ZOG — 


nach Conſtanz zu verlegen, kommt mir wie aus den Wolken 
gefallen. Aber meine Herren, ich glaube, nachdem dieſes Jahr 
ein Huſſitenzug nach Conſtanz ſtattgefunden hat, ſo wollen wir 
im nächſten Jahre auch einen Huſſitenzug halten. (Bravo!) 
Meine Herren! Was brauchen Sie noch das Licht anzu⸗ 
zünden, wo es ſchon hell brennt und was wollen Sie das 
Feuer noch mehr anſchüren, entflammen Sie lieber den glim⸗ 
menden Docht zum lichtbrennenden Feuer! Er iſt allerdings noch 
da im Seekreis, der Brennſtoff, er muß blos angezündet werden 
und dann werden Sie in Conſtanz glorreich empfangen werden. 
Ich bin überzeugt, wenn auch die Bürgerſchaft ſich unter dem 
Freimaurerthum duckt, a ſie guch 1 Gewalt 0 icht, die an der 


tze ſteht, daß dieſe Verſam 34 ganz prächti auf enom⸗ 
fe A wird. ai haben hin, ein ee es 1 5 


und die St. Joſephskirche; da ma wir unſere Ve ammlung 
— 1 die en A N 


feinen de 5. 


erk Di. Kreußer aus Köln: 


Ich fürchte, das Sprichwort wird ſich bastle „Viele 
910 15 viele Sinne;“ aber Jeder a auf, dem ſeinen. 
Mainz, Münſter, Conſtanz, Wien, Linz a. D., Düſſeldorf ſind 
vörgefchlagen, Fir jeden Vorſchlag ſind die besten Gründe, da⸗ 
her ı wenig Hoffnung, daß unſere Wahl e ein Ergebniß haben wird. 
Ich denke hier an das Wort des Heilandes: „Die Geſunden 
bedürfen nicht des Arztes, aber die Kranken.“ Mün⸗ 
ser, denke ich, iſt ſo kerngeſund, daß es keinen Doctor bedarf, 


— ME — 


als den hl. Ludgerns. Das liebe Düffeldorf wird ſich hoffent⸗ 
lich auch nicht nach Apotheken ſehnen und Mainz iſt in der⸗ 
ſelben Lage, wenigſtens ſieht unſer Falk nicht hippokratiſch aus, 
könnte aber ſelbſt ein Hippokrates ſein. Vom edlen Wien und 
dem lieben Linz ſpreche ich nicht; denn mir ſcheint die Stadt 
des hl. Conrad am kränkſten. Es thut noth, den Weſſenberg, 
Huß u. ſ. w. auszubaden. Darum ſtimme ich dafür, die nächſte 
Generalverſammlung nach Conſtanz zu verlegen, wenn es näm⸗ 
lich die Hyperluminöſen — erlauben. Es wird darum auch am 
beſten ſein, die ganze Sache überhaupt, die Wahl des künftigen 
Werten der Entſcheidung des Comités zu überlaſſen.. 


Fe Sera eee, 

BR Wir ſind bereits in eine 1 0 

und dach drei Reden a e Mn 1 50 N 

nicht richti tig zu ſe ein; denn, A dem BA n Rechte könn 

15 19 5 . Me wieder alle 8 15 f 
eg 


tab, Aut äh N oni 

Ich glaube, daß die Bemerkung des eddie 
volltommen richtig iſt. Maas, muß zunächſt die Frage ent⸗ 
ſchieden werden, ob hier beſchl offen werden 15 der ob iu 
Vorort bestimmt, und in den Reden iſt nicht zunächſt ſt auf f 
Empfehlung, einzugehen, ſondern nut die a W auch 
löſen und erſt dann tönnte . die e in ie 
Orte eingegangen w werden an ne 0 


„Herr Baur: 0 ‚sterne 294 bin mare 
Ich glaube, ich — mich ſtreng zur — gehalten, ich 


DE 1 


! 


_— — 


habe nur darüber geſprochen, ob nach dem Vorſchlag des Aus⸗ 
ſchuſſes ein Comité oder die Generalverſammlung den nächſten 


Ort beſtimmen ſoll, und ich habe keinen Ort genannt; ich bin 
auch nicht Mandatar irgend eines Ortes, mir ſind ſie alle du 


‚lieb, meine Herren! inſofern fie alle paſſend wären. 
Es iſt aber nach meinem Dafürhalten nicht einerlei, wo⸗ 
hin wir die Verſammlung verlegen; ſo namentlich, wie der Herr 
Vorredner Münſter vorgeſchlagen hat, iſt es nicht billig, daß wir 
die, welche ſchon einmal eine Verſammlung hatten, denjenigen 
nachſetzen, die noch keine hatten. Ich glaube nicht, daß ein 
Wettkampf der verſchiedenen Städte hier ſtattfinde, ſondern die 
Generalverſammlung entſcheide in dem Jutereſſe uufeter eben 
heiligen Sache ſelbſt darüber. (Bravo!) | 
Wenn in einem engen Comité kein Beſchluß, keine 
Gmig eit zu Stande kommen konnte, ſo iſt daraus nicht zu 
folgern, daß in dieſer Generalverſammlung, wo wir perſönlich 
gar nicht intereſſirt ſind, wir nicht in einer großen r eee 
einen Beſchluß faſſen können or moracı 
Ich bitte Sie daher, meine Herren! gude des Effettes 
wegen, den der Beſchluß einer Generalverſammlung in Deutſch⸗ 
land macht, dieſes Effektes wegen, meine Herren, bitte ich Sie, 
zu beſchließen, wir nehmen Conſtanz. (Allgemeines Bravo!) 
Meine Herren! Wir bitten Sie ferner, dem Comité an⸗ 
heim zu geben, Vorbereitungen zu treffen und den Ort ſelbſt zu 
beſtimmen. Ich glaube, daß wir dann darin Allen ee. 
= haben, wie es 8 in 80 e pe wa von us iſt. 
ee Lingen: BE 
sat u noise Berlin | 
Ich fürchte, wir werden in eine ſehr lange Berathung 
Sinteinperifet: werden, wenn es jo fort geht, wie es bis jetzt 
der Fall war. Ich glaube, meine Herren, wir thun gut, auch 
die Erfahrungen der Vergangenheit zu benützen. Wir ſind zur 
Einſicht gekommen, daß man alle wichtigen Fragen, welche der 
Berathung und Entſcheidung unterbreitet werden ſollen, in den 
Ausſchüſſen erſt reif gemacht werden ſollen. Sie haben aber 


— WE u 


eben gehört, daß der Ansichuß nicht hat fertig werden können 
mit unſerer Frage. Sollen wir, trotzdem die Sache unreif, wie 
ſie aus dem Ausſchuß an uns gelangt iſt, ſie nun neuerdings 
zum Gegenſtand einer weitführenden Berathung und Diskuſſion 
machen? (Stimmen rufen: Zur Abſtimmung.) Ich glaube, das 
entſpricht nicht der Klugheit, nicht der Erfahrung 
Meine Herren! Ich ſpreche im Intereſſe der Geſchäfts⸗ 
Ordnung, und einer praktiſchen Erledigung der Sache, dafür, 
daß der angeführte Grundſatz feſtgehalten werde. Ich frage: iſt 
es alſo nicht der Klugheit angemeſſen, unter Berückfichtigung 
aller guten Gründe, die ſowohl von Herrn Baudri, als 
auch von verehrten anderen Herren vorgetragen worden ſind, 
daß ruhig und ohne alle Voreingenommenheit die Entſcheidung 
erfolge? Ich glaube, die größere Ruhe und Reife des Ent⸗ 
ſchluſſes wird der Sache in keiner Weiſe ſchaden. Wenn ge⸗ 
äußert worden iſt, es werde einen beſſeren Eindruck machen, 
wenn ſofort publicirt werden könne, es ſei dieſe oder jene Stadt 
gewählt worden, ſo muß ich mir doch erlauben, dieſe Anſicht zu 
beſtreiten. — Sollte es nicht einen großartigeren Erfolg haben, 
zu publiciren, daß eine ſo bedeutende Zahl der größten und 
ausgezeichnetſten Städte Deutſchlands im Wettkampfe ſind, um 
die nächſte Generalverſammlung zu erhalten? Wenn man heute 
erklärt, dieſe oder jene Stadt iſt die beſte und geeignetſte und 
hinterher ergibt ſich, daß man vorſchnell geurtheilt, ſo wird der 
Effekt in das Gegentheil infa man a ſich fortreißen 
laſſen und hat ſich blamirt. A 
Ich bitte Sie daher, ſich nicht durch RE welche Gründe, 

auch nicht durch augenblickliche Begeiſterung fortreißen zu laſſen, 
ſondern den Regeln der Klugheit und der Erfahrung zu folgen; 
es iſt viel beſſer vorſichtig und überlegt, als fortgeriſſen und 
nachher bereut. Ich bitte, überlaſſen Sie dem Vorort dieſe An⸗ 
gelegenheit; halten Sie das aber nicht für zweckmäßig, ſo wählen 
Sie ein beſonderes Comité, ganz wie Sie es angemeſſen finden 
geben Sie ihm auf, womöglich wo in den nächſten Tagen eine 
Beſchlußfaſſung zu bewirken 


— 313 — 


Vorher werden die Herren ſich überzeugen müſſen, ob 
Räume in Conſtanz vorhanden und die übrigen Verhältniſſe 
geeignet ſind. Könnte nicht etwa Alles, was für Conſtanz gel⸗ 
tend gemacht worden, in noch höherem Maße für das große 
Kaiſerreich Oeſterreich behauptet werden, wo Städte und Kräfte 
für dieſen Zweck in Fülle vorhanden ſin di 

Ich bitte alſo wiederholt, von der Geſchäfts⸗Ordnung und 
der Erfahrung nicht abzuweichen und 5 demnach, 1 nicht 
d zu laſſen. | 1 5 
1 Baron v.. Andlaw: | A di uz n 

Ich bin nicht nur bekanntlich ein Freund des bierchen 
OR, ſondern auch der Geſchäfts⸗ Ordnung, inſofern ſie mir 
empfo len iſt. Es wird mir schwer, meinem verehrten Freund 
und zechtsgelehrten Lingens eine. andere Ueberzeugung ent. 
gegen alten zu müſſen, daß nämlich das betreffende gar nicht in 
der ( eſchäfts⸗Ordnung enthalten iſt; dagegen aber ſpricht das 
hiſtoriſche Recht, daß bis zur Generalverſammlung in Innsbruck 
die Generalverſammlung ſelbſt ihre Wünſche kundgegeben hat. 
Ich. glaube nicht, daß die Verſammlung ihr Recht beſchränken 
laſſen ſoll, aber ich erlaube mir einen Vorſchlag zu machen, 
durch den die Bedenken vollkommen erledigt werden. Mein Vor⸗ 
ſchlag geht dahin, die einzelnen Herren mögen über die Wünſche 
gehört werden; eine definitive Entſcheidung kann natürlich nicht 
gegeben werden, ſondern, nachdem man alle Gründe erwogen 
hat, ſoll der Vorort die Entſcheidung treffen. Dieſes iſt ſogar 
praktiſch nothwendig, denn ich zweifle ſehr, ob die Aera Badens 
eine Generalverſammlung in Conſtanz geſtatten wird. Ich weiß, 
daß das in Düſſeldorf nicht zu befürchten iſt, ſo wenig, wie in 
Münſter. Wenn nun von Oeſterreich die Rede iſt, io iſt dort 
ſchon eine Reihe von Generaloerſammlungen abgehalten worden: 
zweimal in Wien, zweimal in Linz, in Prag und in Innsbruck. 
Das iſt eine Fülle von Erleuchtung und die Früchte dieſer Er⸗ 
leuchtung werden reifen in Oeſterreich; aber in unſerem ſüd⸗ 
weſtlichen Winkel Deutſchlands bedürfen wir eine Erleuchtung 


— 314 — 


der Art. Das iſt der Grund, warum ich wünſche, daß das 
Comité ſich in letzterer Ordnung, wenn es mung 
e Antrag — — 4% Ai un; 
a zu eie mots ban itt dan inn een 
Herr Dr., Hülstamp;, url re 
Ich beantrage Schluß der Debatte über i 
1 8 t Madre A J chi, 


Präftbent > Int Meist ichin mae e 
Ich glaube 20 meine Herren! Sie werden barauf Em. w 
Ich ſtelle zuerſt die Frage, ob einer der VER 
9 deen lber d etwas e e e ann a 
1 05 en 13 7 a 1 oder 


10 5 RER ird Sa 5 5 Velen 
en tr 11 in 1095 one, nic cht na a. 1 8 ienit 
Pa . „heut : e Sc, Ne ände de zu erheben. 


2899 


hi Her Lingens? 750 Jg id an bs drin 


8 Ich glaube Herr Fo v. An draw hat noch 15 1 
ati geſtelt, und nach dent fs, wäre 0 darüber 3 € 
ieh. H Ausl. 120 sat fol 

10 1 ih une maln — dig d n 
90 un Rräfibent; ant mare mudageis sid nig tn 


So will ich zuerſt das neben des Herrn v. And⸗ 
law zur Abſtimmung bringen, welches empfiehlt, zuerſt die 
einzelnen Herren zu hören, welche die betreffenden Städte, die 
ſich gemeldet haben, vertreten und dann die Sache dem Comité 
5 fannt, nie zune ) i gunman n 


nd od ug icin Fe D i And‘ — 
Baron v. Anblan: g 


Ich glaube, mit dieſem! , | 
e A: ® in! 1005 ae f r 6, berlin cin, 


Enz i Inti: Nit ui lemis rg 

a räſtbent z zun zuumichbudn nan süß ain n en 

| hr Die Verſammlung hat noch nicht förmlich entſchieden; ich 
felfe den Antrag jetzt zur Abſtimmung, Ich bitte Biefetigen 


in DE m 


Herren, welche für diefen Antrag find, die Hände zu erheben. 
Die Abſtimmung iſt ſehr zweifelhaft. (Mehrſeitiger Ruf: Es iſt 
nicht ganz klar!) Herr v. Andlaw hat folgendes Amendement 
geſtellt: einen jeden der Herren zu hören, der eine Stadt befür- 


wortet; dann nicht einen Entſchluß zu faſſen, ſondern die Ent⸗ 
ſcheidung dem Comité zu überweiſen. 


Herr Lingens; 
Es iſt dies der Beſchluß bes Comite's des Aucisufe, 
nur wit einer Heinen. Modification. tie 


Präſident: 

Iſt der Antrag jetzt verſtanden, meine ea aus dann 
bitte ich diejenigen Herren, die dem Autrage des Hrn. 5 And⸗ 
law zuſtimmen, die Hände zu erheben. (Zweifelhaft.) 

Ich mache die Gegenprobe. Bitte diejenigen Herren, RR 
nicht zuſtimmen, die Hände zu erheben. (Sweifelhaft) | 

Meine Herren! es wird ſehr ſchwer ſein, in dieſer Reife 
die Sache zu erledigen Ich glaube, wir kennen ſo ziemlich 
ſchon die Gründe, welche die betreffenden Herren für ihre Städte 
anführen werden, und es würde ſehr weit führen, wenn wir ſie 
alle noch einzeln hören wollten. Alſo die Herren, die dem Hrn. 
v. Andlaw beiſtimmen, können auch unbedingt dem des Aus⸗ 
ſchuſſes beiſtimmen. Ich glaube, Ihrer Zuſtimmung gewiß zu 
ſein, wenn ich den Schluß der Debatte beantrage. Ich ftelle 
daher den Antrag des Ausſchuſſes zur Abſtimmung und bitte 
diejenigen Herren, welche nut beiftimmen wollen, die Hände 
zu erheben. pi 


Einer aus der Verſammlung: Dürfte ich nicht bitten, 
daß der, Herr Referent den Antrag noch einmal worleſe? 
Präſident: | ENTE 
Ich erſuche u. ele Dean, ‚ben, e Dr ein⸗ 
wi U Ua, dern Istrien musiish April 8576 fin 
Referent: f ö 


Der — des —— geht 5 ren — 


lin 


ſammlung möge das Central⸗Comité beauftragen, die Wahl der 
Stadt für die neee Zahl der vor⸗ 
geſchlagenen ! zu troffen ind uni ane t c (oh zung ien 
Baron v. Andlaw? — eme 198 do Nn, : 151% 
79 Mit Berückſichtigung meines Anträges. (Widerſpruch) 


DHH ug. ima s güne 
Präſident: 


Die Herren kennen alſo den Antrag; ich erſuche o die⸗ 
jenigen, welche nicht beiſtimmen, ole Hände zu erheben. 2 5 
Antrag iſt mit ſehr großer wee elbe ats m aun 


Referent: 11 gin 


Mein Referat Be ea 13% game zd HR 
1 * Präſtsent⸗ Mul ae ie eee pie bi e 


* eine Herrn Referenten für den zweiten Aus⸗ 
ſchuß für riſtliche Barmer l errn Baron Ar do von 
München, 5 ctferttenn . . e sera e min Ichin 


14 Bar 510 1. Ar ef 0 hf def Griot d e IE 
h nl 175 its br aid 


2 Y „ 0 jet licht Y 
tr ae ar 180 anſehnt Be 79 — tig N 
1 0 at in I b 


Der zwe u Wa gel 
Sipung, zz Ai u wi a 2 5 175 Iod 
gebracht von 1 0 ni, 7 aus Paſſau und Ku 1 
in Paris. Er lautet n: 


en „Im 2 0 ** ren Ge 110 

gien und 0 550 5 et die Generald Se ming, 1 
iheüſchen ch Vereine, Au r und Laien, Br u 

ſonſtige Organe dringen auf, mit . er aubten, h 

1511 für 47 Aufrechthaltung der Sonn: u nd Feſtta | ier 3 

1 1720 77 


org 90 Iams € orte ad i nö 
Als e erent erla N ich mir, die en trag anzuem mei n. 


Der Ausſchuß hat einſtimmig dieſen Beſchluß gefaßt, und um 
mich kurz zu faſſen, nachdem, wie mir ſcheint, die Zweckmäßig⸗ 
keit dieſes Antrags keinem Zweifel unterliegt, erlaube ich 

an den Herrn Präſidenten die Bitte zu ſtellen, die Piakuffien g 


über dieſen Antrag zu eröffnen. 


. ni . ²¹ — mi ·˙wrů̈mn e e 


2988 


Präſident: 81912 7796 
e e eee zur Sistiffen. Bo e einer der 


Herren Luſt, hiezu das Wort zu ergreifen? — Es hat Ni 


Niemand gemeldet. Ich ſtelle den Aßtrag zur Abfkfiming. = 


(Einſtimmig angenommen) „ e nge 
N 91 11 0 api wish 518 130 37 1 1 * 1113 75 a 111 0 N 
Referent: 751 aide Mint, : undi aun 
an inte Der zweite — and Nitelitt! Hs. 171 110 12 u 


5,Es wäre ſehr — ih an allen Orten Wan 
iR ee erer n Wen we Frege ro 


120 


agg pense biad eier t a 15 1 75 

Ich ſtelle den Antrag zur Disküſſton und frage, ob einer 
der ehe Herren das Wort begehrt? — Es hat ſich Nie⸗ 
mand gemeldet. Ich bringe den Antrag zur Abſtimmung und 
bitte die Herren, welche dem Antrage nicht zuſtimmen, die Hand 
zu erheben. — Der Antrag des Ausſchuſſes auf 8 4 
0 8 58 Antrages wird angenommen. e 


Referent: Wat 
ffn Htemit iſt das Reit der deftigen Sim ist 


979 N ee ehe 
Präſident: 19171 
Herr Lingens wird referiren über die Conſtituirung 

* Kaen ane Br die Auswanderungs⸗ 

frage. tent mm Wr 58 man! 750 n ti ana e 


77 1 za an 


— 318 — 


Herr Lingens: tn 
i Meine eren ee 5 e 

In Folge der geſtrigen Verhandlungen ift ein Ausſchuß 8 

gebiet, ren für die Angelegenheiten der Auswanderer. Er 


beſteht aus folgenden Herren: Se. Durchl. Fürſt Iſenburg⸗ 
Birſtein; Frhr. Felix v. Loé von Cleve; Baron v. And law 


aus Freiburg; meine Wenigkeit; mee Auguſt Lucius 
aus Erfurt; Kaufmann Kölble aus Newyork; Canonicus 
Briſaſc von Aachen; Pfarrer Ibach und Kaufm. Gehenly 
von 1 5 eee eee e ge ee Die 


ee, Bern Tr ge in 1 0 ‚au Da a sd 
deren Comite 

namentlich wichlg l 13 mit Bremen und Hamburg in Be⸗ 
ziehung zu ſetzen. — Dann wurde beſchloſſen, daß daſelbſt 
Miſſionsprieſter mit dem Intereſſe der Auswanderer betraut 
würden. Es iſt dann ferner vorgeſehen und beſchloſſen worden, 
daß vor Ablauf wo möglich von ſechs Monaten eine Verſamm⸗ 
lung etwa in Mainz veranſtaltet werden möge, um zu berathen, 
welche weitere praktiſche en in's Werk geſetzt werden 
können. (Bravo!) me A, „ne ara 


Präſident: 111212 


„Ich erſuche den Herrn Referenten des dritter chuſſes, 
Fl au 1 ge een en Be die refe⸗ 


riren. tussi 

u Beiden meier drin aa ai er 
Meine Herren! In dieſem Ausſchuſſe liegt ſehr wenig 

vor, was in Anbetracht der kurzen Zeit, die uns zugemeſſen iſt, 


I al ae nn a FE 


reel 


1 


da die öffentliche Generalverſammlung um 10 Uhr beginnen ſoll, 
ſehr wünſchenswerth iſt. Der a en der cher ae ver⸗ 
. worden iſt, lautet: Arie | 9 90011 
„Da gute und würdige uligbſe Bilder zur Weckung 
und Erhaltung eines religiöſen Sinnes viel beitragen, ſo 
wird es eine ſchöne und zweckentſprechende Aufgabe der 
fkatholiſchen Vereine ſein, ſich nach Kräften der Förderung 
der religiöſen Kunſt anzunehmen und wird der XIX. Ge⸗ 
neralverſammlung empfohlen, dieſen Gegenstand in den 
Kreis ihrer Berathung zu ziehen. “““de;:.,, 5 


Meine Herren! Der Autrag enthält nichts, was Aged 
zu einem Antrage veranlaſſen könnte, es iſt hier etwas geſagt, 
was bereits von Anbeginn an ſtattgefunden. Es hat die Gene⸗ 
ralverſammlung ja einen eigenen Ausſchuß für religiöſe Kunſt 
jedesmal gewählt und die religiöſe Kunſt längſt ſchon in ihre 
Berathungen gezogen. Wir waren nicht in der Lage, dieſen 
Antrag weiter zu berückſichtigen; dagegen hat ein Herr aus dem 
Ausſchuſſe ein Amendement geſtellt, welches ich mir erlaube 
vorzutragen: 


| „Die. hohe Generalverfomimtung. wolle beſchlicßen, den 
Duſſedorſer Verein zur allgemeinen Theilnahme dem ka⸗ 
tholſ ſchen Deutſchland warm zu empfehlen. e e 


nah 
158 Meine Herren! Ich glaube, daß auch dieſes die Intention 
des Antragſtellers aus Düſſeldorf geweſen iſt, der nur nicht 
klar in der Formulirung ſeines Antrages war, Es bedarf keiner 
weiteren Ausführung, um Ihnen zu erklären, welchen Einfluß 
auf die Jugend die religiöſen Bilder, ine auf das kind⸗ 
liche Gemüth haben und dann müſſen wir erklären, daß es 
auch nicht einerlei iſt, in welchen Formen wir ſie ihnen vor⸗ 
führen und wodurch wir auch auf ihr Herz, ihr Gemüth und 
ihren Geiſt einwirken wollen. Wir empfehlen Ihnen warm 
den Antrag, namentlich auch die Erzeugniſſe des Düſſeldorfer 
Vereines, der nicht aus kaufmänniſcher Speculation hervorge⸗ 
gangen iſt, der ſich aus Männern zuſammengeſetzt hat, um recht 


— 820 — 


gute und wahrhaft religiöſe Bilder zu liefern, um den Künſtler 
unterſtützen zu können und durch die Bere * auf die katho⸗ 
* Geſinnung einzuwirken. : HITS, eee 
Meine Herren! Aus dieſem enten heben Spe⸗ 
culation empfiehlt der Ausſchuß Ihnen dieſes Amendement, und 
ich erlaube mir Ihnen dieſes ganz warm an das Herz zu legen, 
die Bilder, die Sie kaufen, genau zu betrachten und nicht auf den 
Kreuzer zu ſehen, ſondern auf den Inhalt. Ich weiß, daß die 
Geiſtlichen bedeutende Auslagen für Bilder haben; aber geben 
Sie lieber ein Bild weniger und etwas Gutes. Halten wir uns 
an annere guten wahren deutſchen Produkte. 
Der Antrag der n er iſt bereits erledigt 
we nd 89 "Bone it nat oe N u Ent 
ne ai . 
Der erſte Punkt iſt galtdigt. Der Ausschuß empfiehlt das 
Anne, r etch. DR en n das Wort er⸗ 
greifen? bi Eh oi emen 115 stuhl? 1 


11 nn 1 38 
a, Dr. Kreuſer, aus Köln: 


188 versteht, ſich, daß man le Siſekberfe nt ar und 
Kün ſtler nur in Ehren nennen ‚darf, Eines hätte 10 jedoch zu 
— Die Künſtler arbeiten zuweilen nicht mit dem vollen 
Bewußtſein der Legende. Wie wäre es, wenn von Zeit zu Zeit 
Me eines oder Michreret Jahre in einer kleinen 

g We der Grundſätze beſprochen würden, nach welchen 
900 worden. Ein großer Vortheil würde ſich hiebei ergeben, 


und das Volk allmählich wieder in die heilige Bone ſich hindin⸗ 
lebe. merhltty vier noffüm ma ann mae mad bil 

a m er rar Ra Ben 
Herr Kaplan Schwiti aus Aſchaffenburg: gun ν 
Die Düſſeldorfer Bilder ſind ſehr ſchön, aber weil ſie em⸗ 
pfohlen worden ſind, glaube ich auch auf Fehler derſelben auf⸗ 
merkſam machen zu müſſen. Die Unterſchriften, die Texte ſind 
alle lateiniſch; wenn wir ſie den Kindern in die Hände geben, 


— . — 


verſtehen ſie dieſelben nicht. Die Sakramentsbilder, die Bilder, 
welche die Werke der Barmherzigkeit darſtellen, — es iſt mit 
keinem Worte angedeutet, was ſie vorſtellen ſollen, die meiſten 
ſind allegoriſch. Es wäre gut, wenn man auf dem Bilde an⸗ 
deuten würde, was ſie vorſtellen, dann würde das Kind es auch 
verſtehen. Das ſind praktiſche Bedenken. in 


Präſident: f 

Die Bemängelung der Sache iſt nur geeignet, ſie noch 
mehr zu empfehlen. Ich glaube den Antrag zur Abſtimmung 
ſtellen zu können und bitte daher die Herren, welche dem Anz 


trage nicht beiſtimmen, die 3 au N — Der Antrag 


r 


8 


— 


e 


iſt einſtimmig angenommen. 


ee 5 

Es liegt kein Antrag mehr vor, der vom Präſtdium uns 
zugegangen wäre; jedoch erlaube ich mir einen Wunſch, der in 
der Verſammlung des Ausſchuſſes kundgegeben worden iſt, aus⸗ 
zuſprechen. Es wurde aufmerkſam gemacht, wie ſehr wünſchens⸗ 
werth es ſei, daß in jeder Diöceſe ein chriſtliches Diöceſan⸗ 
Muſeum errichtet werde, und wir möchten von dieſer Stelle aus 
insbeſondere den geiſtlichen Herren dieſen Wunſch ganz beſonders 
empfehlen. Wegen der Kürze der Zeit will ich nicht näher 
darauf eingehen, aber die Gründe dafür liegen ſehr nahe und 
jeder, der ſich einigermaſſen für chriſtliche Kunſt intereſſirt, wird 
finden, daß in Bezug auf die Erhaltung guter Kunſtwerke ſo⸗ 


wohl, als in Bezug auf deren Anſchaffung ein chriſtliches Mu⸗ 


ſeum ſehr wünſchenswerth ſei. Die wenigen Anträge, die wir 
erhalten haben, geben uns einen Beweis, daß das Feld chriſt⸗ 
licher Kunſt noch wenig bebaut iſt, und ich wünſche, daß bei 
der nächſten Geueralverſammlung eben ſo viele Anträge für chriſt⸗ 
liche Kunſt eingereicht werden, wie es diesmal für chriſtliche 
Barmherzigkeit geſchehen iſt. (Bravo!) 
| Präſident: 

Meine Herren! Es haben ſämmtliche Ausſchüſſe Bericht 


erſtattet uns alle Anträge find erledigt, es iſt nur ein Punkt 
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 21 


— 322 — 


noch zu erledigen, jener des Ausſchuſſes über Wiſſenſchaft und 
Preſſe, über den Herr Dr. Moufang geſtern referirt hat und 
der vorbehalten blieb der Aeußerung des Comités, die heute 
ſtattgefunden hat. Ich hoffe, Herr Dr. Moufang wird gleich 
kommen und die Sache zur e, bringen. Etwas an⸗ 
deres liegt nicht vor. H hat ann nn ee 


Präſident: Arc 
Ich habe im Auftrag der hohen Verſammlung anzuzeigen, 
daß ſich das Central⸗Comité, welches Sie heute morgen gewählt 
haben, bereits konſtituirt und zum Bureau folgende Herren ge⸗ 
wählt hat: Fürſt Löwenſtein zum Präſidenten; (Bravo!) zum 
Sekretär Dr.] Hüls kamp aus Münſter; (Bravo!) zum Vice⸗ 
präſidenten meine Wenigkeit. Ich bemerke, daß ich bei der 
Conſtituirung nicht anweſend war, ich würde eine, andere Wahl 


getroffen haben. N e een 16 
Hohe Verſammlungl t b 1790 


Ich glaube, daß ich mir erlauben darf, den vierten kt, 
der ihnen geſtern von dem Herrn Regens Moufa; 9. 8085 den 
vierten Ausſchuß, Wiſſenſchaft und Preſſe, vorgetragen wurde, nun 
zur Beſchlußfaſſung zu unterbreiten und auch in Abweſenheit des 
Herrn Referenten darüber abſtimmen zu laſſen, da Sie ja über 
die drei erſten Punkte im Princip ſich ausgeſprochen und bereits 
geſtern abgeſtimmt haben. Dieſer letzte Antrag iſt nur formell und 
ich glaube, daß Herr Moufang nichts entgegen halten würd 
Ich erlaube mir ihn vorzuleſen, er lautet: (lieſt Siehe S. u 
Wie gefagt, m. H., die principiellen Beſchlüſſe haben Sie eſtern 
genehmigt und brauchen dieſelben nicht mehr a er be⸗ 
handelt zu werden. Ich glaube, daß ich gleich zur e 
ſchreiten kann, wenn kein Widerſpruch erhoben wird. Ich bitte 
daher die Herren, die dieſem Antrag nicht beiftimmen wollen, 
die Hand zu erheben. — Er iſt einſtimmig angenommen. 

Es liegt kein Antrag mehr vor, hohe Verſamm ung, ih 
erfläre die lezte geſhloſſene Verfenmenz — beſchloſſet 


h sn sis 93 m nit? 


Inde 


P 


— 323 — 


iel l 11 tue Sonnige 30% ftaguün! 
* x 1 RER 1100 * ai 925 12 7 
Oui ur \ 311019 3191929 
Vierte und letzte öffentliche General⸗ 
ER Bei ammlung 


Donnerſtag Vormittags 10 uhr. 


Präſident: 
Ich erkläre die letzte öffentliche eee für 
eröfinet. 
Gelobt ſei Feſus Chriſtus! (An Ewigkeit 50 
Ich erſuche den hochwürdigen Herin Paaſe ch aus Dud⸗ 
derſtadt die Tribüne zu beſteigen. f 25 


„Me b nere 500 unc, q 
Gelobt ſei Jeſus Gul, on Gm ge 
Präſident: ie 
Ich bitte einen Augenblick noch zu wren 10 besen 
ejendhit; hohe Verſammlung, wird mir übergeben ein Tele⸗ 
gramm von Sr. Eminenz Cardinal Antonelli in Rom. (Bravo!) 
Das Präſidium der hohen Verſammlung hat es für ſeine Pflicht 
erachtet, am erſten Tage der Verſammlung ein Telegramm an 
Sein * den Cardinal Antonelli nach Rom zu richten, 


welches Ihnen mitzutheilen ich mir erlaube: 


„Conventus generalis Societatum catholicarum Ger- 

maniae Bambergae congregatus s ensum humillimae 

subjectionis, et intimae devotionis ad pedes Beatis- 

Simi Patris nostri, Pii P. IX inprimis deferre audet et 

benedictionem wd Wid ad pe recte 1 
enixe Pet 1 

Felix liber Bere de Loe. 

21 * 


Die Antwort des Cardinals Antonelli lautet folgender: 
maßen: 

„Perillustri Domino Felici libero baroni de Los 
Bambergae. 

Sanctitas sua conventus generalis ee catholi- 
carum Germaniae Bambergae congregati vota libenter 
excipit eique e apostolicam ex animo 
iert, Ina ara) ann mei 

Ul FR ‚rd Antonnelli. 
Es lebe Pius X (Hoch! boch ch, — Ich erſuche 


den Herrn Redner zu beginnen. 


Herr Paaſch: 412 e 
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof!k— 
Hochanſehnliche Verſammlung! 

Wenn man ſich ſchon rüſtet, um wieder abzureiſen, iſt es 
eigentlich nicht mehr die Zeit, noch Grüße auszutheilen; do 
möchte ich dieſelben, welche ich hieher gebracht habe, auch nicht 
wieder mit nach Hauſe nehmen. Hätte ich Gelegenheit gehabt, 
ſie früher anzubringen, wären ſie ſchon längſt ausgetheilt. Die 
Grüße, die ich mit hieher gebracht habe, werden auch jetzt, da 
der Schluß der Generalverſammlung nahe iſt, ſo hoffe ich, noch 
angenehm kommen, wenn ich Ihnen mittheile, woher ich ſie 
bringe. Sie kommen nämlich aus dem Norden unſeres deutſchen 
Vaterlandes, ſie kommen aus der ſogenannten Diaſpora, ſie 
kommen aus einer Diöceſe, einer Stadt, die den Namen Hildes⸗ 
heim hat, die freilich, wie ich es in den Tagen, da ich hier war, 
erfahren habe, hier zu Lande nicht viel bekannt iſt; die Grüße 
aus den nördlichen Theilen unſeres deutſchen Vaterlandes, die 
werden gewiß Ihnen angenehm kommen, eben weil Sie die⸗ 
ſelben ſelten erhalten. (Bravo!) Sie kommen aus der Diaſpora 
und von dort laſſen ſie ſich noch ſeltener vernehmen. Von dort 
hört man nur Hülfe rufen; ſie kommen aus Hildesheim, welche 
Diöceſe ich hier auf der Generalverſammlung zu vertreten die 
Ehre habe und die Grüße von Hildesheim, die ſollten namentlich 


N 


— 325 — 


hier in Bamberg ſehr angenehm ſein. — Ich bringe nämlich, 
um's mit ein paar Worten zu ſagen, die Grüße von der Amme 
und von der Pflegetochter des babroßen; en e Heinrich. 


Yu, if .d sur. A5 


Ri 


Ich ſage von der Amme des Heiligen, denn ſo nennt ſich 
Ag lecheln und zwar deshalb, weil der große Heilige in ſeiner 
Jugendzeit dort gelebt hat, und weil er dort, wie es heißt in 
den Schriften, in aller Weisheit und aller Gottesfurcht ausge⸗ 
zeichnet iſt erzogen worden. Ich ſage von der Pflegetochter des 
Hellen, als ſolche nennt ſich abermals Hildesheim. Denn als 
der heilige Kaiſer zu Ehren und Würden gekommen war, hat 
5 er ſeine Amme nicht vergeſſen. Als dieſe durch die Einfälle der 
Slaven in große Bedrängniß gekommen war und viel Schaden 
gelitten hat, da hat ſich der Heilige ihrer angenommen und hat 
ſo zu ſagen dieſe Diöcefe erſt reſtaurirt. Nun, meine Herren, 
werden Sie wiſſen, weßhalb ich geſagt habe die Grüße aus 
Hildesheim müßten hier in Bamberg ſehr angenehm ſein. 


SS Ich habe ſo weit meine Grüße hier angebracht, aber noch 
etwas Anderes hieher getragen. Es geht einmal nicht anders 
dort aus dem Norden und der Diaſpora, wenn man auch nicht 
wollte, immer müßte man wieder kommen, um Hülfe rufen und 
bitten. Ich will Sie aber damit nicht beläſtigen, ſondern die 
Sache etwas anders einkleiden. Vor Allem möchte ich, um es 
recht kurz zu machen, an ein paar Beiſpiele erinnern, es klar zu 
machen, wie ſchwer es hält, dort in jenem Norden ein Katholik 
und zwar ein guter, ein eifriger Katholik zu ſein, wie ſchwer es 
hält, dort die katholiſche Sache zu befördern und fie zu erhalten. 
„Ich war kürzlich auf einer Viſitationsreiſe hinter Bremen. Da 
traf ich einen Miſſionär von Deutſchland auf einer Miſfions⸗ 


kleiſe, der ſeit fünfzehn Jahren nur daran gearbeitet hat, da eine 
3 


i 


Miſſionsſtelle zu begründen und der gute Mann hat viel, viel 

Glück dabei gehabt, aber wie traf ich es? Ein Kirchlein hat 
gen fertig, ein Pfarrhäuschen braucht er; er hat ſogar ein Klöſter⸗ 
lein errichtet, aber die Armuth im höchſten Grad. Alles was 


— 6 


er beſaß und Angenommen 27 * er bungegeben hund theilt 
es tagtäglich. ne „ 1% Hm mn 
a, Denken Sie ſich einen Jolchen PP ERROR der 
geneigt geweſen iſt und es auch ausgeführt, fein Bett h 
geben für kranke Kinder und ſich ſelbſt auf's Sopha. a zu a, 
ene Sie 1 5 dann chen ein hien mit „ Schul⸗ 


5 Se, tene ler, weil, je 1 er mo 0 ni 
Stande ſein, ihnen etwas zu reichen. Denken Sie 


A ä 


Schulſchweſtern jeden Mittag einen ziemlich roßen 20 vo | 


Kinder, alle ſind hungrig, alle wollen eſſen, denn fie ſind weit 
hergekommen zur Schule, nicht eine halbe Stunde, nicht eine 
„Stunde, nicht anderhalb Stunden, nein! zwei Stunden 
Weges ſind ſie jeden Morgen hieher gekommen. e Se 
ſich noch außerdem Kinder, welche bei dieſen Schu 1 0 
Jahr aus Jahr ein bei Ticche ſind, (ie müßten ſonſt 5, 6, 8, 
10 St. weit hin und her gehen, das iſt unausführbar) denten 
Sie ſich dieſes nebſt vielen Kapital⸗Schulden, dann haben Sie 
einen Begriff von einer ſehr maehen ſehr blühenden 
korddeutſchen Miſſtonsſtelle. „e e u re 
Sioll ich in anderer Weiſe Ihnen die Shiwieritetet schl 
deri, damit ich Ihnen eine Gegend empfehle, von welcher man 
haufig zu reden pflegt? Es iſt das nicht Mecklenburg, von dem 
em weiß, daß es gegen die Katholiken ſo freundlich geſinnt iſt. 
Das Ländchen iſt auch nicht das vielbeſungenene, ſtammver⸗ 
wandte, meerumſchlungene Schleswig! Holſtein. Wenn ich von 
dieſem Lande das ſagen würde, was ich vom angedeuteten ſagen 


5 werde, dann würden Sie es nicht glauben: es iſt be Heeg 


thum Braunſchweig, klein genug, aber für die katholiſche Sache 
Lon großer Wichtigkeit Denn wenn man hier nur einen Schritt 


voränthun will, um die katholiſche Sache gi befördern, hat man 
gleich mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Da iſt es 
nöthig geworden, in Wolfenbüttel und Braunſchweig ſelbſt die 
Kirche neu zu bauen, oder in Wolfenbüttel erſt eine herzurichten. 


— 327 — 


Denn da hat man für 800 Katholiken, die gewöhnlich im Som⸗ 
mer in die Kirche kommen, nur einen Betſaal, in welchem 
nur hundert bis anderthalbhundert Platz finden. Was haben 
die Herren gethan? ſie haben ſich auf die Bettelreiſe ge⸗ 
macht und haben ein gutes Stück zuſammengebracht. Es iſt 
ihnen aber ſauer genug gemacht worden. Jetzt haben ſie ein 
gutes Kapital ſchon zuſammengebracht, und nun ſollte es los⸗ 
gehen mit dem Baue einer Kirche. Aber wenn nur die Be⸗ 
hörden nicht wären! Kaum daß es laut wird, wird ihnen ſchon 
ein Stückel in den Weg gelegt, wie man bei uns ſagt. Da 
1 5 es ſehr evangeliſch — denn dieſe Leute, wenn es ſein 

muß, wenn es zu ihrem Vortheil iſt, da handeln ſie evange⸗ 
liſch 377 ſehr. evangeliſch erkundigen ſich dieſe Herreu, ob denn 
auch d das nöthige Kapital ſchon vorhanden, wäre, „und wenn ſie 
jagen müſſen: So viel, wir brauchen freilich noch nicht; ein 
gutes Kapital haben wir ſchon beiſammen, das Uchrige, denken 
wir auch noch zu bekommen, woher wir das erſte bekommen 
haben. „Nichts da, wird nicht. gebaut, erſt das ganze, Kapitgl 
muß.! beiſammen ſein und ich erwarte nach den gemachten Ex⸗ 
fahrungen, daß, wenn das Aer Sell uk und die Wr 


114710 


Alpi ec einmal ebe el werden: denn es könnte paſſiren, 
daß die Kirche über kurz oder lang abbrenne, und da wollen 
ſie keinen leeren Platz da haben und keine Ruine. Da muß 
bieder eine Kirche 15 1 So a. mae ort und 


17117 


Mage, um die e Sete zu ehe, Ss 
ſie ein mitleidiges Herz habe für dieſe Armſeligkeit. | 

Doch möchte ich erinnern an einige Beiſpiele, die man 
nachzuahmen verpflichtet 1 Ser Geſtern iſt die Rede geweſen 
vom hl. Otto; nachdem eine ſo ausgezeichnete Rede über den⸗ 
ſelben gehalten worden iſt, wage ich es nicht mehr, von ihm 
ein Wörtlein zu ſagen. Aber bedenken Sie, meine Herren! wo 


— 328 — 5 
der Heilige gewirkt hat, da iſt jetzt die Diaſpora, da geht's jetzt 
ſo, wie ich es geſchildert habe; da koſtet es eben ſo viele Mühe 
die katholiſche Religion dort wieder auszubreiten. Ich erinnere 
an den großen hl. Kaiſer: Der iſt ein Vorbild für uns, und 
beſonders für Bayern und für Bamberg, ein Vorbild für uns 
Alle; denn das iſt ein Heiliger, der gehört ja der ganzen Kirche. 
Das iſt ein Vorbild namentlich für Bayern, denn er gehört 
Bayern, weil er hier geboren iſt; ein Vorbild für Bamberg und 
Hildesheim, denn uns aeg er, denn e- 1 ſagen 
wir. f 8 f 15 


Dübel ſollen wir alſo üalweh. ihm ſollen wir folgen. 
In jener Gegend, wo der Heilige als Armer feine armen Pflege⸗ 
töchter, die Bisthümer gründete, als ſie durch die Einfälle der 
Slaven ſo viel gelitten haben, die er wieder katholiſch gemacht 
hat, ſind es leider in dieſen Tagen ſehr wenig. Von jenen 
Bisthümern, die er gegründet hat, beſteht in dieſen Tagen nur 
noch Paderborn und Hildesheim; andere Bisthümer, wie Halber⸗ 
ſtadt, Magdeburg, Merſeburg, Meißen, ſind verſchwunden. 5 Vor 
300 Jahren iſt die Sache zu Grunde gegangen in jener un⸗ 
ſeligen Zeit. O helfen Sie uns, daß wir dort, was der Heilige 
chigerichtet hat, wieder herſtellen 


IR Es hat dich ſeine großen Schwierigkeiten em 1 
werden es doch endlich, fertig bringen. Es iſt in dieſen Tagen 
viel die Rede geweſen von einem ſchwierigen Kampf, der von 
den Katholiken jetzt gekämpft werden muß. Wir haben ſchon 
längſt gekämpft, immer gekämpft, und müſſen es immer. Zu 
Ihrem Troſte aber will ich es ſagen, daß obgleich wir gekämpft 
und mit den größten Schwierigkeiten gekämpft haben, dennoch 
die Kämpfe nicht ohne Eroberung und Sieg geweſen ſind. Und 
von Jahr zu Jahr iſt der Kampf ein großer Sieg geweſen, 
haben wir die katholiſche Kirche weiter ausgedehnt, und es muß 
fortgekämpft und fortgeſiegt werden, bis Alles gewonnen iſt. 


Doch ich muß Sie noch ferner erinnern, und würde Un⸗ 
recht thun, wenn ich es vergäße hier zu berichten. Wer weiß, 


Zi a 


— 329 — 


was hier in Bayern in den letzten Zeiten an katholiſchen Bauten 
und an katholiſchen Einrichtungen geſchaffen worden iſt, der 
wird ſogleich erinnert an einen Mann, der vor einem Jahre 
noch gelebt hat, nun aber uns entriſſen worden iſt. Es iſt der 
gottjelige König Ludwig J. Wir haben viel an ihm verloren, 
unſere Miſſionen in Norddeutſchland haben ihm viel zu ver⸗ 
danken. Ich muß es ſagen und meinen Dank ausſprechen. 
(Bravo!) Dieſe Miſſion hat ihm größtentheils zu verdanken, 
daß ſie beſteht. Ich muß es ſagen, weil er immer eine alem, 
ER Hand hatte. (Bravo!) 

Ahmen Sie ihm nach, ſuchen Sie uns zu Hülfe zu W 
men in unſerem Kampfe gegen das Unheil unſerer Tage. Was 
dazu nöthig iſt, wiſſen Sie Alle. Schließen Sie ſich nur 
dem Bonifazius⸗Verein an, dann wird ſich Alles machen, und 
dauert es auch noch viele Jahre, es wird doch zu Stande kom⸗ 
men. Dann gilt für's ganze große Deutſchland das Wort: 
aden unum! Wir Alle werden Eins ſein. (Bravo ” 


Präſident: 
Domkapitular Dr. Kubinzskij wird der Verſanmlung 
Grüße aus Ungarn bringen. a} | 


Domkapitular Dr. Kubinszkij: 
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! 
(In Ewigkeit!) 1 

1 Hochanſehnliche Verſammlung! 
Ich bringe der hochanſehnlichen Verſammlung von vielen 
Katholiken aus Ungarn recht herzliche Grüße. Der Bewun⸗ 
derung und tiefen Ehrfurcht, mit welcher wir Katholiken in 
Ungarn die Generalverſammlung begleiten, geben wir dadurch 
einigermaßen einen Ausdruck und Beweis, daß jährlich bei dieſer 
Generalverſammlung mehrere aus Ungarn anweſend ſind. Die Ein⸗ 
heit und Entſchiedenheit, die Beharrlichkeit und Standhaftigkeit, 
die große Ruhe und Würde, mit der die Generalverſammlungen 
gehalten werden, beſtärken uns immer mehr in dieſer tiefen 
Ehrfurcht, mit welcher wir die Generalverſammlung begrüßen; 


— 330 — 


Was das Verhältniß des kirchlichen Lebens in Ungarn 

anbelangt, ſo hat die Geſchichte auch hier ihre zwei Seiten. Auf 
der einen Seite könnte man aufzeichnen die Gnade Gottes, auf 
der anderen Seite die Unvollkommenheit, oder wenn wir es 
ſagen wollen, die Wünſche und Hoffnungen der Meuſchen. Was 
die erſtere Seite anbelangt, ſo müſſen wir wirklich Gott danken, 
daß unſer Volk immer ein ächt marianiſches Volk, iſt, welches 
die heilige Jungfrau Maria recht innig liebt“ Die hochwürdigen 
Biſchöfe faſſen ihre ſchwere Aufgabe richtig auf und der Clerus 
hält feſt mit ſeinen Biſchöfen zuſammen. (Bravo!) 
Was nun alſo das engere Vereinsleben angeht, ſo müſſen 
wir auch in dieſer Angelegenheit Gott danken, indem wir nicht nur 
dieſelben Vereine auch das verfloſſene Jahr hindurch gepflogen 
haben, welche ſchon chnehin in unſerem Lande geweſen ſind, 
als die Altarvereine, die Geſellenvereine, die marianiſche Soda⸗ 
lität, die Bonifazius⸗Vereine und dgl., ſondern Gott hat uns 
auch die Gnade gegeben, daß wir einige neue Vereine dieſes 
verfloſſene Jahr gegründet haben. Das Gebets. Apoſtolat iſt jo 
zu ſagen im ganzen Lande, beſonders aber in der Erzdiözeſe 
Raab kräftig verbreitet. Es iſt auch ein Broſchüren Verein ge⸗ 
gründet, welcher lobenswürdig feine Aufgabe löſt. Dann haben 
wir zu Peſt einen Vincenzius⸗Verein gegründet, bei deſſen Grün⸗ 
dung ſelbſt aus der höͤchſten Ariſtokratie die vornehmſten Männer 
den bedeutendſten Theil gemacht haben. (Bravo!) 

Der St. Ladislaus Verein ſtrebt kräftig ſeinem Ziele ent⸗ 
gegen; der S. W . RUN verbreitet fortwährend die guten 
Buche ie bio ich ue Bun ee , 

bes nun die ret Seite wümerek kirchlichen Lebens an⸗ 
belangt, die Hoffnungen und Wünſche der Menſchen, ſie ſind be⸗ 
kannt auch unſerem Herzen, von welchem unſere Gebete zu Gott 
emporſteigen. Wir bitten Gott inſtändig unter anderen, daß 
er uns behüte, daß wir nicht erleben die Schande, daß das 
heilige Sakrament der Ehe zum Civil⸗Contract herabgewür⸗ 
digt werde. Wir bitten Gott um die ee n 
um die Freiheit der Schule. (Bravo!) int be 


28 1 — 


Uebrigens ohne Kampf iſt kein Leben des Chriſten, ohne 
| uuf verdient der Chriſt nicht ſeinen Namen. Aber wir ver⸗ 
trauen auf die Patrona Hungariae, welche auch die Pätrona 
Bavariae iſt. (Bade) ‚Hier, meine Herren! an dem Grabe 
N 14 — geil en ad deſſen 3 A wie rd wise, ww Ge⸗ 


terne 


. ei aeg 


prüft vent; 5 
% ten ert Profeſſr Alberdingt Thym aus bela, a 
re Cie haben, die Tribüne zu e ee | 


Profeſſor Alberdingk Thym: eic Anne 119 0 
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof! 
Hochanſehnliche Verſammlung! 1 

Von dem verehrten Herrn Präſidenten aufgefordert, ergreife 

ich einen Augenblick das Wort, um Ihnen einen S aus dem 
N die päpftichen Zuaben mitzuteilen. (Bravo!) 
1514 Als ich geſtern in der St, Michaelskirche die begeiſternde 
Rede mitanhörte über die Verpflichtung zum Seelenheil unſerer 
f entfernten Brüder in Rom nach Kräften beizutragen: wie köunte 
ich. denn anders, als an die deutſchen St. Michgelsvereine und 
an, das Bedürfniß eines Militär⸗ Caſino in Rom denken; und 
als ich dann weiter den Ausſchuß für die Sache dieſes Militär 
Caſino wit großer Hingebung und Opferwilligkeit dieſen Gegen⸗ 
ſtand beſprechen hörte, da wurde ich auf's Neue angeregt, dem 
Wunſche des Vorſtandes dieſer Verſammlung Folge zu leiſten. 
Es haben ſchon mehrere deutſche Schriften mit lobenswerther 
Selbſtverläugnung die Vorzüge der holländiſchen Jünglinge an 
das Licht geſtellt. Ich erinnere nur an das erſte Maiheft der 
hiſtoriſch⸗politiſchen Blätter dieſes Jahres, worin ein großer 


332 — 


Auf at über dieſen Gegenſtand nach einer Anzahl kurzer Skizzen 
in dem Dezemberhefte der franzöſiſchen Zeitſchrift etudes zeli- 
gieuses et literaires bearbeitet iſt. Ich erwähne weiter eine 
Broſchüre aus dem Frankfurter Broſchürenverein über dieſen 
Gegenſtand von einer löblich bekannten Feder. Es gibt nächſt 
dieſen Schriften über die Sache ſelbſt wohl wenig Neues mehr 
zu jagen, und ich will, darum zuerſt den deutſchen Schrif 
meinen innigen Dank ausſprechen, daß ſie die Leiſtungen der 
Holländer zur Unterſtützung des heiligen Vaters bei jeder Ge⸗ 
legenheit hervorheben. Denn gewiſſermaſſen iſt Holland oder 
die Niederlande nur ein jüngeres Deutſchland; z. B. in wiſſen⸗ 
ſchaftlicher Hinſicht verdankt mein Vaterland den Deutſchen un⸗ 
gemein viel, und es dürfte Sie wohl noch mehr intereſſiren, daß 
in dieſem Augenblick nach deutſchem Vorbilde ein holländiſcher 
allgemeiner Geſellenverein gegründet wird. Ich will darum nur 
noch ein paar Worte Biegen | si ver was über die Sache 
päpſtlicher Zuaven enen iſt. bath 


Die Lage der niederländiſchen Kathollten iſt jo ziemlich 
diejenige, wie die der Katholiken in den meiſten Ländern Euro⸗ 
pas. Die Katholiken werden 3. B. ſo viel als möͤglie von den 
richterlichen Aemtern entfernt gehalten und von den Unive 
ausgeſchloſſen; doch den nach Rom ziehenden Zuaven hat die 
Regierung kein Hinderniß in den Weg el (Bravo U Dieſe 
Nachſicht verdankt man zwar zum Theil dieſer Sache, da die 
„Kathollken nach und nach eine geſchloſſene politiſche a i im 
Lande zu werden anfingen, (Bravo!) und daß das Ab 
einer Anzahl Zuaven mit einer neuen Wahl für die Heike 
zuſemmenftel. | } 1 


Nachdem alſo im Jahre 1865 * 66 jedesmal 100,000 fl. 
1 aus Gaben von einem viertel und halben Gulden als 
Weihnachtsgeſchenk nach Rom abgegangen waren, (Bravo!) ſo 
zogen die holländiſchen Jünglinge, bald ſelbſt 2600 an der Zahl 
zur päpſtlichen Armee. Es ſind auch in den Niederlanden 37 
Procent Katholiken, macht bei einer Bevölkerung von 2¼ Mil⸗ 


f 
i 


— * 


lionen ungefähr 1,400,000 Katholiken. Die Katholiken gehören 
aber im Allgemeinen nicht zu dem vermögenden Theile der Be⸗ 
völkerung, doch ſind ſie zahlreich in der päpſtlichen Armee. 

Belgien hat vorzüglich das große Verdienſt, daß es ſeine 
nach Vermögen und Geiſt reich begabte Jugend, worunter von 
älteſten Geſchlechtern, zur Vprſheipiguns des heil. Vaters abge⸗ 
treten hat. 

Gegenwärtig wird von eh Niederlanden aus und be⸗ 
ſonders durch die Bemühungen des in Rom verweilenden P. 
Wilde für ein geſelliges Zuſammenleben durch die Gründung 
eines geſellſchaftlichen Vereines, Militär⸗Caſino, wieder Gleiches 
geleiſtet. Geht den Niederländern vielleicht hie und da in der 
plötzlichen Begeiſterung für irgend einen ſchönen Gedanken etwas 
ab, — ein treues Herz, Beharrlichkeit hat für den heiligen Vater 
zu Stande gebracht, was vielleicht der Enthuſiasmus en au 
Stande gebracht hätte. (Bravo!) | 

Doch jede Nation wird auf ihre Weiſe das vorgeſtellte 
Ziel erreichen, wo Liebe und Hingebung zum heiligen Vater 
nicht fehlen. Wirklich daran fehlt es nicht bei den deutſchen 
Katholiken. Die katholiſchen Verſammlungen und die Verhand⸗ 
lungen des Ausſchuſſes zur Beſprechung der Errichtung eines 
Militär⸗Caſino's in Rom hat das bewieſen. Meine Herren! 
Das preußiſche Kriegsminiſterium hat bekanntlich verſprochen, 
60,000 Thaler zur Gründung eines Militär⸗Caſinos zu Münſter 
auszulegen. Als ich die Worte des Miniſters las, da war es 
mir, als ob ich zwiſchen den Zeilen dieſe Worte 5 Gelobt 
ſei die Schlacht von Sadowa. 

Meine Herren! Dieſes Kriehsminiſterium gibt uns, den 
Abgeordneten der deutſchen Diözeſen, ein Beiſpiel in der oben: 
genannten Thätigkeit. Legen Sie ſich nur eine kleine freiwillige 
Steuer auf und bald werden wir mehr als 60-, mehr wie 70: 
und ich bin es verſichert, mehr wie 100,000 fl. für das Militär⸗ 
Caſino der deutſchen Zuaven in Rom vorhanden ſehen. Und 
dann wird weit und breit der r pres erſhalen: Gelobt 


ſei Jeſus Chriſtus. 


— 334 — 


Präſident: 91 Hine 0 0. U . 71 9111! 
Herr Dr. Hülskamp, Redacteur des ee Hand⸗ 
a an nnen, 3 das Wort Wee Da A 
311197 A stjipladk 
04 Dr. Halskamp: | | is Ton ee den 
Brei IR DHH ol 
| | 
N % enen 
Monsignore! 


Hohe Verſammlungle | nu ii ea 
Fast Föunte, es ſcheinen, es ſollten Sie heute nur Redner, 
aus weiter Ferne zu hören bekommen. Den Grüßen, die 
ihnen ſo eben überbracht ſind aus Hildesheim, aus Ungarn, 
aus Holland, habe ich neue Grüße beizufügen, Grüße aus der 
katholiſchen Nordmark Deutſchlands, Grüße aus dem ehrenfeſten 
Lande der rothen Erde, Grüße aus der ehrwürdigen Hauptſtadt 
Weſtfalens, Grüße von der katholiſchen Bürgergeſellſchaft „Ein⸗ 
tracht“ in der Biſchofsſtadt Münſter, die mich hieher sienbt 
hat. (Bravo!) Als ich dieſen Auftrag erhalten und gern über⸗ 
nommen hatte, mußte ich mich ſofort fragen, welches Thema ik, 
denn nehmen ſolle, wenn es mir vergönnt werde, zu Ihnen zu 
ſprechen; denn mein altes Steckenpferd, die Preſſe, nochmals vor⸗ 
zureiten, wäre Ihnen, gewiß noch langweiliger geweſen als mir. 
So fragte ich mich nach dem Berufe dieſer Generalverſammlungen, 
ich ging auf ihren Urſprung zurück, ich ſegnete nochmals das 
in andern Beziehungen mit Recht ſo verfluchte Jahr 1848, 
welches unſer Vereinsleben gebar, und deſſen freitheitliche Folgen 
es allein möglich machten, daß wir heute uns frei hier vereinigen 
und ſo frei ſprechen können, wie wir es thun. Ich überſchaute 
alsdann die lange Reihe dieſer Generalverſammlungen, und ich 
mußte mir ſagen: ihr Beruf iſt der Kampf des Glaubens wider 
den Unglauben, des Rechtes wider das Unrecht, der geheiligten 
Sitte wider die Gottloſigkeit. Und als ich mich dann nach den 
bisherigen Erfolgen dieſes Kampfes, nach ſeinem jetzigen Stande 
und nach ſeinen Ausſichten für die Zukunft umſah, da mußte 
auch ich eingeſtehen: „der Kampf iſt hart,“ aber er iſt hoff⸗ 


122 
— 335 — 


nungs⸗ und ſegensreich, und ich nahm mir . irh aut 
Biden. käme, Ihnen den Satz zu erläuten n 
Unſere Zeit iſt für uns Katholiken, die ig 
tun. noliche Beit des e 8 ei 
soo) ld 
Nicht als ob es mir beifallen bunte, Be heiligen Vater 
zu widerſpr echen, der faſt in alle ſeine Bullen und Allocutionen 
gleich zu Anfang die Worte einfließen läßt: „In his tristissi⸗ 
mis, asperrimis temporibus, in tanta temporum perversi- 
tate + in dieſen überaus traurigen, ſchrecklichen Zeiten, bei 
dieſer Verkehrtheit der Zeit.“ Noch auch als ob ich allen den 
vielen Rednern widerſprechen wollte, die Ihnen in dieſen Tagen 
den Ernſt und die traurige Lage und die Schlechtigkeit unſerer 
Zeit dargelegt haben. O nein! Auch ich ſage: im Allge⸗ 
meinen iſt unſere Zeit ſchlecht, über alle Maßen ſchlecht; man 
braucht zum Beweiſe dafür blos die zehn Gebote durchzugehen 
und deren landläufige Befolgung oder vielmehr a Ah 
ſich zu vergegenwärtigen. (Sehr wahr!) | 

Nehmen wir zunächſt die drei Gebote der enften: Tafel! 
Ja, die werden von der Welt befolgt, aber wie geſchieht das? 
„Du ſollſt keine fremden Götter neben mir haben!“ Nein, die 
Welt will auch von anderen Göttern nichts wiſſen; nur hält 
ein Jeder ſich ſelbſt für den alleinigen Gott, denkt nur an ſich 
und betet nur ſich ſelbſt an, höchſtens darüber noch ungewiß, 
ob er aus dem Urſchlamme oder vom Affen ſtammt. (Heiterkeit). 
„Du ſollſt den Namen des Herrn nicht vergeblich anrufen!“ 
Dagegen ſündigen ſie gar nicht, denn ſie rufen ihn einfach gar 
nicht mehr an, oder doch zur Ausgleichung den Teufel daneben. 
(Heiterkeit.) „Du ſollſt den Sabbat heiligen!“ Das Gebot 
erfüllen ſie doppelt. Sie feiern — verſteht ſich in ihrer Weiſe 
— nicht blos den weißen Sonntag, ſondern, damit die bayeri⸗ 
ſchen Farben ARE ie den er Wantag dazu, 
Gächter 91 

Ganz anders ſteht es mit den. 3 Tafel, die keine 

6 hehe ſondern Ver bote enthält. Verbieten läßt ſich aber die 


— 336 — 


Welt nichts; ſomit muß auch hier übertreten werden. „Du 
ſollſt nicht tödten!“ Ein ehrloſer Schuft, jagt die Welt, wer ſich 
nicht duellirt. „Du ſollſt nicht ehebrechen!“ Die Welt hat 
„geſunde Sinnlichkeit,“ „Genießen und Genoſſenwerden“ auf 
ihre Fahne geſchrieben. „Du ſollſt nicht ſtehlen!“ Die Welt 
ſtreicht das allzudeutliche „Stehlen“ aus ihrem Wörterbuche; 
aber es kann ja nach ihrer Behauptung kein Kaufmann beſtehen, 
wenn er im Handel und Wandel nicht übervortheilt, auf Deutſch: 
wenn er nicht ein wenig betrügt, und dann hat ſie noch ein 
Wörtchen erfunden, das beileibe nicht ſynonym mit „ſtehlen“ 
ſein ſoll, und welches im Alphabet noch einen Buchſtaben höher 
als „betrügen“ hinaufgeht. (Gelächter.) „Du ſollſt kein falſches 
Zeugniß geben!“ Aber du mußt, um dich ſelber in Geld und 
Carriere, Einfluß und Würden zu heben, vor Allem deine Con⸗ 
eurrenten in der Schätzung und Achtung der Mitmenſchen hinun⸗ 
terdrücken. „Du ſollſt nicht begehren deines Nächſten u. ſ. w.!“ 
Ach, wohin käme die Welt, wenn ſie das Begehren und die erſte 
beſte Gelegenheit zur Ausführung der Begierde ſich verbieten 
ließe; wenn es ihr Grundſatz nicht mehr wäre: Begehre, was 
zu haben iſt, und nimm, was du kriegen kannſt. | 
So ſteht's leider Gottes in der Welt, und es kann is 
deshalb nicht beifallen, zu ſagen, unſere Zeit ſei im Allgemeinen 
eine gute, eine glückliche Zeit. Aber für den gläubigen Chriſten, 
für uns Katholiken preiſe ich dennoch dieſe Zeit als eine glück⸗ 
liche; denn dieſe Zeit des ſiegverheißenden Kampfes hat für uns 
den großen Vorzug, daß wir nach unſeren Verhältniſſen 
jetzt beſſer als jemals unſer Heil wirken können, 
und darum möchte ich in keiner Zeit lieber leben als in der 
unſrigen. (Bravo!) (6) 
Was ſteht der Zeit des Kampfes gigentbers Bebrückung 
auf der einen, Uebermacht auf der anderen Seite, als die Folgen 
von Niederlage oder Sieg. Freilich, ich hätte wohl leben mögen, 
in jener Zeit der Bedrückung, wo unſer Heiland und ſeine 
Jünger auf Erden wandelten. Ich hätte wohl der Zeit ange⸗ 
hören mögen, wo die Erde mit dem Blute der Martyrer gedüngt 


> - 


ward. Ich hätte wohl tief unter der Erde, im Dunkel der Has 
Ken, die Liebesmahle der erſten Chriſter mitfeiern und mich 
an ihrem feurigen, Alles vergeſſenden, Alles, auch das Leben 
bereitwilligſt und freudigſt hingebenden Glauben ſelbſt begeiſtern 
und kräftigen ‚mögen. Ich hätte vor Allem mir wohl die Gnade 
gewünſcht, den Heiland auf Erden zu ſehen, zu ſeinen Füßen 
zu ſitzen, an ſeinem Kreuze zu ſtehen! Aber wer gibt mir die 
Sicherheit, daß ich, hätte ich damals gelebt, zu der verſchwindend 
kleinen Zahl derer gehört hätte, die ihn erkannten und aner⸗ 
kannten, an ihn glaubten und ihn liebten? Wer ſagt mir, daß 
ich nicht vielmehr einer der Heiden geweſen wäre, die ihn ver⸗ 
urtheilten, einer der Juden, die ihn kreuzigten, oder daß ich doch 
in jener großen Menge von Juden mich befunden hätte, denen 
er ein Aergerniß, oder von Heiden, denen er eine Thorheit war? 
Ich kenne meine Schwachheit und Kleingläubigkeit, und in dem⸗ 
ſelben Bewußtſein rufen Sie vielleicht mit mir aus: „Gott ſei 
Dank, daß ich damals nicht zu den Lebenden zählte, ich wäre 
set, 20 bahrſchelch verloren Kenne (Sehr ee 


Das Gegenstück zu dieſch we — Bedruckung, de = 
des Triumphes, hat auch ihre großen Reize. Wer hätte fie nicht 
mitleben mögen, die herrliche Zeit des dreizehnten Jahr⸗ 
hunderts nach Chriſto, die glänzendſte der Chriſtenheit! Das 
war die große Zeit, welche ſich zu den ſtaunenswerthen Kreuz⸗ 
zügen für's gelobte Land begeiſtern ließ. Es war die Zeit, 
welche den ganzen Nordweſten Europas mit himmelauragenden 
Domen überſäcte, deren Kunſtvollendung wir eben jetzt, nach 
mehr als 600 Jahren, voll Bewunderung wieder nachahmen. 
Es war die Zeit, in welcher Dante durch ſeine diving com- 
edia der chriſtlichen Welt ihr tiefſinnigſtes Epos ſchenkte, in 
welcher die Dichter des Nibelungenliedes und der Gudrun neben 
Wolfram und Walther die erſte und ſchöne zum Unterſchiede vor 
der zweiten durchaus chriſtliche Blüthe der deutſchen Poeſie her⸗ 
vorriefen. Es war die Zeit, in welcher Giotto und Cimabue 


ihre entzückenden Bilder malten, und wo o zuerſt die erſchütternden 
Verhaudl. d. 19. Hat, Gen neralverſ. f 22 


* 
202 
= = 


a des Stabat mater und Dies irae etrlungen Es war 
91 7 welche die ‚großen Beftuntöverfitäten ſchuf welche Le 
ſah wie Albertus Mägnus, Duns Scotus und Bonaden 
und welche uns in der Summa des hl. Thomas Ki 0 
terließ, das wir heute wieder beginnen als die Grundla 3 — 
philoſophiſchen und theologiſchen Eindringens in die G dwahr⸗ 
heiten des Chriſtenthums zu benutzen. (Bravo) Es war die 
Zeit, wo Franziscus und Domitticus ſich mit kiter zahllofen 
Reihe von Jüngern zu apoſtoliſcher Armuth verbanden, und wo 
nach dem Tode St. Stephans von Ungarn auf Fürf tenthronen 
Heilige ſaßen wie Ludwig IX. von Fränkreich und die liebe 


ede Ellſabeth hal kiten, ane, 239 11175 W 
Ua M an If 19119 11 


"8 war endlich die Zeit, wo Beben Ne jo gewaltthätigen als 
gewaltigen Staufen die rieſenhaften Geftalten eines Gregor, Ale⸗ 
rander und Innocenz auf dem Stuhle Petri ſaßen, und es nicht 
litten, daß die, Schirm herren der Kirche zu deren Zwing⸗ 
herren würden. (Bravo!), Die, weltliche wie die geiſtliche Macht 
des Papſtthums und der Kirche fand damals auf einer Höhe, 
wie nie zuvor oder nachher, und es wäre für uns wohl eine 
Luſt geweſen, an dieſer Höhe, an dieſer Herrſchaft, an dieſem 
Triumphe theilzunehmen. Aber ruhiger Beſitz und ſiegreiche 
Herrſchaft ſtählen nicht jedes Einzelnen Kraft, ſie ſind viel eher 
geeignet, die Einzelkraft, deren man zur Erreichung des Sieges 
nicht mehr benöthigt, zu erlahmen. Ich weiß nicht, ob ich in 
jener ſiegesgewiſſen Ruhe noch die Kunſt beſeſſen und ausge⸗ 
übt hätte, die geiſtlichen Vortheile derſelben ſo gut wie die welt⸗ 
lichen mir zu Nutze zu machen, ob ich nicht dem geiſtlichen 
Schlendrian mich hingegeben hätte, und darum rufe ich aus: 
„Lieber als in Pen ee mag ich in der Kampfeszeit 
leben.“ (Bravo). 27110 291 105 2 0 3 

Rings um uns 9 0 wo wir ſtehen, wo wir geh , wohin ahi 
wir ſehen, tritt ung, eutzutage der Kampf entgegen, ein Kampf 
um die Höchften, Güter der Menſchheit. Und i ich eiſe diese 5 


Kampf, weil e er uns ſtachelt, den Siegespreis zu erſtreiten, d da 


h 
| 
} 


— 339 — 


ewige Heil zu erkämpfen. Wir dürfen den Kampf offen kämpfen, 
und Jeder darf die Kampfesart nach ſeiner Kraft, ſeiner Neig⸗ 
ung, seinen Verhältniſſen wählen. Was iſt das für eine glück⸗ 
liche Situation! Es wird nicht mehr von uns Allen verlangt, 
Blut und Leben für den Glauben hinzugeben; vielleicht wäre 
daran unſere Schwachheit geſcheitert. Aber wer Luſt und Kraft 
dazu in ſich fühlt, dem iſt die Gelegenheit auch heute noch ge⸗ 


boten, er kann jeden Augenblick ſein Blut für die Kirche ver⸗ 


Kießem) ! wie es die Helden von Caſtelfidardo und Mentana ge⸗ 
than, und mit Stolz ſpreche ich es aus, daß dort auch deutſches 
Bekennerblut floß. (Bravo!) Ein Anderer kämpft mit dem Worte; 
wir thun es in dieſen Tagen, Geiſtliche und Laien, frank und 
frei von dieſer Stätte vor aller Welt, und wenn der ſacramen⸗ 
taliſche Heiland in dieſe ehrwürdigen Hallen zurückgetragen iſt, 

dann treten nach uns wieder auf dieſen Platz wie auf tauſend 
und abertauſend andern geweihten Stätten Prieſter des Herrn, 

welche den lebendigen Gott verkündigen und der ſündigen Welt 
Umkehr zu Gott predigen. (Bravo!) Wieder andere kämpfen 
mit der Feder, und ich ſchätze mich glücklich, zu ihnen zu zählen. 

(Bravo!) Ja, ich bekenne es laut, ſo lange der deutſche Epis⸗ 
kopat und andere Einſichtige mir noch Anerkennung und Beifall 
zollen, und ſagen, daß ich etwas Gutes wirke, ſo lange mag 
ich kein Amt, keine Würde, und will weiter kämpfen in meinem 

Bun jo lange die Kraft dazu reicht. (Stürmiſches Bravo!) 

So können wir kämpfen und kämpfen wir Alle, der hierhin, 
ver dorthin geſtellt, zu Gottes Ehr' und der Chriſtenheit Wehr. 
Den Heiland rufen wir an, daß er uns ſtärke im Kampfe, und 
als unſer leuchtendſtes Vorbild haben wir alle Tage vor Augen 
den erſten und vornehmſten Kämpfer der Chriſtenheit, unſeren 
heiligen Vater Pius IX. (Bravo!) Unverzagt ſteht er auf 
ſeinem Throne, ehrwürdig und ehrfurchtgebietend, die Rechte 
erhoben, und ſcheidet die Gegensätze: Wahrheit — Lüge; Recht 
— Untecht“ Glauben — Unglauben; Freiheit — Gewalt; Ord⸗ 
nung — Anarchie. Hat man ihm alle anderen Waffen ge⸗ 
nommen, dann greift er zu der Waffe des Wortes und ruft 
22* 


— 340 — 


ſein ernſtes, gewaltiges „Non possumus gte, den Großen 
den Kleinen der Welt nachdrücklich zu. „Non possumus)“ 
hallts nach Turin und Florenz, „ich kann meine Rechte, die 
nicht mir allein, ſondern der Kirche und der Chriſtenheit ange⸗ 
hören, nicht opfern, und ich kann mich der neuen Krone nicht 
nähern, weil ich Raub und Empbrung nicht gut heißen kann. 
(Bravo) „Non, possumus k“ ſchallt's an die Seine, „ich kann 
den Beherrſcher Frankreichs nicht ſalben und krönen, weil in 
meinen Augen die Kronen nur von Gottes, nicht auch von 
Volkes⸗ und Revolutions⸗Gnaden ſind.“ (Bravo!) „Non pos: 
sumus!“ hörte das baumwollene Miniſter⸗Regiment Sr. apo⸗ 
ſtoliſchen Majeſtät, „ich kaun in den Bruch der, Verträge nicht 
willigen.“ (Brave!) „Non possumus le, wird auch dem 
herrſcher aller Reußen entgegengerufen, „ich kann es nicht ruhig 
anſehen, wenn ein katholiſches Volk gemartert und vernichtet 
wird, und ich laſſe mir in meinem eigenen Hauſe keine Flege⸗ 
leien bieten.“ (Bravo!) „Non possumus! “, ſchallt's in der 
Encyclica und dem Syllabus der ganzen „modernen“ Welt ent⸗ 
gegen; „ich kann neue Prineipien nicht gut heißen; hier ſeht ihr 
es ausgeſprochen, was Wahrheit und Lüge, was Recht und Un⸗ 
recht iſt““ (Bravo!) „Non possumusle wird die ganze Welt 
demnächſt hören, wenn das große Concil verſammelt iſt, und 
dieſes „non possumus“ wird allerdings die Welt retten, oder 
fie iſt nicht zu retten. (Lebhaftes Bravo) si nun) ol hm 
Halten wir dieſes erhabene Beiſpiel im Auge und folgen 
wir ihm! Folgen wir ihm, Jeder an ſeiner Stelle, durch Wort, 
Schrift und That! Die ſchönen Tage, deren letzter der heutige 
iſt, haben wieder auf's neue zum Kampfe geſpornt; möge der 
Sporn ſich überall fühlbar machen und wirkeenn 
Männer von Bamberg und vom Muttergottesland Bayern! 
Ihr habt den erſten und größten Nutzen von, den Anregungen 
dieſer Tage. Durch Eure Straßen und auf Euern Hohen geht 
ein ſcharfer Luftzug. Möge Euch mit ihm ein friſcher Luftzug 
werkthätigen Glaubens und neuen Seeleneifers in die Geiſter 
und Herzen wehen, daß Ihr vor Allem die Segnungen dieſer 


» en W f 1 


= Mi = 


Tage beiſpre, und daß ſich katholiſcher Glauben, kathöliſches 
Lieben, katholiſches Leben in Eurer Mitte ſtetig mehre und 
kräftige! Amen! (Aihaltendes ſiitmiſches Bravo) Nich ‚ins 8 
sap mmpfrac Had i diet ann e od ure AL 
Sur Pran Dein ER. ig mas. 83 0 3 zunge; 

n Herr Weiß aus Wachen wüde die Tribüne beſteigen. 


Redner Weiß. An Aunbil eig nun, unde 106 
ts cho ung San ſei Yefaisı Chrifüwstse n sido 
sound Ibis, ue up RE Ewigkeit! il Sent ee Fin 


e ni Ertel. weden gert Grhb ige, age 
tchom f uE SR Hohe Verſamm lung! 311 113 100 


aid st Sichel; 7070 NADH Lad WU il 193921131 12 s 50 1120 


ni Präſident: Achilgam maden aun nomen ig aunc⸗ 
* 1. aa en um Rürze bitten si ann eee e ee 
nnd Diad ia 03 di. msdistaid. iimund nord. 


rie Die Abeherfahe gehört zu den ba Miſeren ai An 
in unſerer Zeit eine große Capitalfrage, und die Löſung derſel⸗ 
den laſſen ſich ſowohl die Todfeinde unſerer katholischen Kirche 
als auch die atfetiten ſelbſt angelegen ſein. Nur die Art und 
Weiſe, wie ſie dieſelbe löſen, iſt ſehr verſchieden. Wir kennen 
dieſe Art und Weiſe; die Kirche aber, die vom Geiſte Gottes ge⸗ 
leitet wird, bemüht ſich vor allem durch alhalkendes, eifriges 
Gebet, dieſe Frage zu löſen, und ſodann eben auch durch den 
Saft, der in einzelnen kirchlichen Vereinen ſich darſtellt. Aber 
hohe Verſammlung! wer wenn Einer in unſeren Generalberſanmlun⸗ 
gen in den letzten Tagen geweſen iſt, der müßte auf die Frage 
gekommen ſein, wer gehört denn zum ſocialen Leben? Es hatte 
den Anſchein, als ob bloß die Manner dazu gehörten. Zum ſo⸗ 
eialen Leben gehören aber auch die Frauen, und darum richtet 
denn auch die katholiſche Kirche ihr Auge auf die Frauen, um 
auch ſie zu betheiligen beim Kampfe gegen die große Gefahr, 
die in unſeren Tagen der Geſellſchaft droht. Es haben ſich da⸗ 
her auch Frauenvereine gebildet auf verſchiedene Weiſe und wir⸗ 
ken nach verſchiedenen Richtungen hin, und ſchon Allentom, ein 
Domherr in Würtemberg hat zu Anfang dieſes Jahrhunderts 


4 


ein Büchlein geſchrieben mit der Aufſchrift: „der dienenden Klaſſe 
der Menſchheit meiner Zeit, insbeſondere aber dem weiblichen 
Geſchlechte“. Der, geheime Cabinets⸗Miniſter Alvensleben in 
Berlin hat immer und immer wieder in den Verſammlungen 
darauf hingewieſen, daß es von größter Wichtigkeit und Bedeut⸗ 
ung wäre, gerade dem Weibe beizuſtehen in unſerer ſo betrübten 
Zeit. Wenn nun dieſe Männer uns die Direktive angegeben 
haben, nach der wir wirken ſollen, ſo haben ſie denn doch den 
Preis, das, was ſie ausdachten, erfüllt zu ſehen, nicht davonge⸗ 
tragen. Die Hauptſtadt Bayerns, München, iſt es, in welcher 
vor Allen eine Anſtalt entſtanden iſt, die ſich zur Aufgabe macht 
den ganzen Dienſtbotenſtand des weiblichen Geſchlechts in die 
Hand zu nehmen und denſelben möglichſt gut zu erziehen, im 
Guten zu erhalten und in den letzten Tagen des Lebens zu er: 
nähren, damit dieſelben ihr Leben ſorgenfrei beſchließen können. 
(Bravo!) Dieſe Anſtalt nun, welche im Jahre 1856 ihre Wirk⸗ 
ſamkeit begann, hat ſeit dieſer Zeit Vieles, und, daß ich es vor 
Gott ſage) hohe Verſammlung!, Großes gelsiftet, b 
Ihnen die Zahlen angebe, ſo werden Sie die Wahrheit dieſer 
Behauptung ganz ſicher erkennen. Sie hat während dieſer Zeit 
134 Zöglinge. meiſtens Kinder, ganz ölternlos, ohne Hilfe, ja 
geradezu in der größten, Gefahr, ernährt, gelehrt, herangebildet 
und herangezogen, und dieſelben ſind größtentheils die Freude 
der Anſtalt. Dieſe Anſtalt hat im Laufe dieſer Zeit 12,125 
Dienſtmägde an anſtändige Plätze gebracht (Bravo H zu, fol: 
chen Familien, bei denen man gewiß weiß, daß ſie gut aufge⸗ 
hoben und geſchützt find; Dieſe Anſtalt hat ferner 18,442 An⸗ 
fragen von Herrſchaften ſowohl in der Stadt ſelbſt als auch aus⸗ 
wärts möglichſt zu befriedigen ſich bemüht. (Bravo!) Dieſelbe 
hat 726 Mädchen, die aus dem Krankenhauſe entlaſſen worden 
waren, alſo zur Reconvalescenz, da ſie nicht wußten, wohin 
gehen ohne, Geld, ohne Hilſe, aufgenommen und je nach 9 
niß gepflegt, bis ſie wieder in Dienſt eintreten konnten. Die | 
ſelbe Anſtalt hat ſeit ihrem Beſtehen 34 Alte dem lieben Gott 
übergeben, die in der Anſtalt ſtarben. Zur Zeit beſitzt ſie 16 


— 343 


ſolche, die ſie ohne irgend eine Hülfe oder Stütze zu erhalten 
hat, aus der Kaſſa des Vereins ernährt und pflegt bis zum 
Lebensende. (Bravo!) Wenn Sie nun dieſes, was ich eben 
kurz in Zahlen angegeben habe, ins Auge faſſen, ſo erkennen 
Alle ganz leicht den Kreis der Wirkſamkeit dieſer Anſtalt, den 
ich ganz kurz. noch in 4 Hauptpunkten darzuſtellen mir, erlauben 
werde. Arme, alternloſe Kinder, deren es überall gibt, und 
die hochwürdigen Mitglieder wiſſen es am beſten in ihren Ge⸗ 
meinden, welch großes Elend es iſt mit ſolchen Kindern, wohin 
mit dieſen Kindern 2. Ei, ſchicken Sie dieſe nach München; ich 
habe, schon Viele ohne Geld. durch die Hilfe Gottes und am Ende 
doch, weil er half, durch die Hilfe guter Menſchen fortgebracht. 
(Pravol), Die Anſtalt nimmt ſolche Mädchen vorzüglich auf, 
die unbemittelte Aeltern haben; o, wer die Familienverhältniſſe 
kennt, der weiß, daß oft gerade die armen Aeltern die meiſten 
Kinder haben, und daß der Vater und die Mutter nichts Beſſe⸗ 
res zu thun wiſſen, als ſie möglichſt bald in die Fabrik zu 
schicken. Was geſchieht dort? Sie willen es Alle. Solche Mäd⸗ 
chen nun nimmt die Anſtalt auf, nimmt ſie in ihren Schutz, 
‚Berti, an ihnen Vater⸗ und Mutterſtelle und gibt ſie in ent⸗ 
sprechende Dienſte und überwacht ſie in den, Dienſten, läßt ſie 
nicht frei herumlaufen, nein ſie überwacht ſie. Wer weiß es 
denn nicht unter uns, wie viel unſere Erziehung von den Haupt⸗ 
grundſätzen der rechten katholiſchen Erziehung abgekommen iſt; 
hierin . es ſehr, und die Erſcheinungen der Neuzeit deuten 
darauf hin, daß Gott es wolle, daß die Kirche ſich wieder mehr 
wt daß dieſe Erziehung eine, beſſere, kirchlichere werde. 
Wenn nun ſolche Aeltern, die ihre Kinder erziehen laſſen 
zu eee hohen, erhabenen Beſchäftigungen, wenn nun, ſag 
ich, ſolche Kinder dienen ſollen, denn Geliebteſte, zum Klavier⸗ 
ſpielen braucht man keine Mägde; auch die Ehemänner brauchen 
keine Frauen zum Klavierſpielen, auch die Frauen die Männer 
nicht, ſondern zu den gewöhnlichen häuslichen Beſchäftigungen 
braucht man die Frauen. Wenn ein Mann heirathet, und wenn 
ein Mann eine Klavierſpielerin heirathet, dann bleibt nichts, 


= Mu = 


übrig, als 2 yeriiifihispen, daß ſie ſich vielleicht hören laſfe. Da⸗ 
durch wird aber die Familie geopfert, bankerott und ruinirt. 
Alſo ſage ich, gute Erzieher, veligiöſe Erzieher nicht Kopfhänger 
und Betſchweſtern, das ſei ferne, ſondern Chriſten von ächtem 
Schrot und Korn. So müſſen ſie ſein; dieſe ſind es, die das 
Verlangen des Mannes und das Bedürfniß des Hausweſens 
befriedigen. Die Anſtalt kümmert ſich um Dienſtbsten, die fie 
nicht kennt, das ſind Leute, die vom Lande hereinkommen in die 
große Stadt, und wer die traurigen Zuſtände der g oßen Stadt 
kennt, der Weiß: was ich ſagen will. Kommt dieſes arme Mäd⸗ 
chen in die Stadt von der Eiſenbahn ausgeladen, Men 
die Seelenverkäufer Und Seelenverkäuferinnen, welche ſie zu fi 
nehmen, ſich freundlich anbieten und ſagen: Gib her deinen 

laß ihn tragen, wir führen dich ſchon in ein Haus, und wo füh⸗ 
ren ſie dieſelben hin, ich weiß es. Allein wie Ebner a 
daß die armen Geſchöpfe ſo verlaſſen find? Man hat ſie 

zu Hauſe nicht adreſſirt an die Marienanſtalt, denn 15 2 
ſie dahin adreſſitt, fo wären die Schweſtern hinausgeeilt an den 
Bahnhof und hätten ſie hineingeführt und hätten für ſie die 
herrlichſte Sorge getragen. Nun ich nehme einen beſſeren Fall 
für das Mädchen an, fie bekommt einen Platz, ſie wird auf ir⸗ 
gend eine Weiſe burch Bekannte und Verwandte an einen Platz 
gebracht, die Herrſchaft aber iſt, wie es viele gibt, und ich kenne 
die Herrſchaften ziemlich gut, ich habe darin eine ungeheure Er⸗ 
fahrung gemacht, aber ach Erfahrungen, die, verehrteſte kathboliſche 
Verſammlung! äußerſt unkatholiſch und wahrhaft goktlos ſind. 
Nun der Mann iſt ein trotziger Mann, er kann dem Mädchen, 
das noch jung und zartfühlend iſt, kein gutes Wort geben; er 
beſchimpft ſie; wenn ſie etwas verkehrt macht, ſo gibt er ihr die 
abſcheulichſten Namen, wenn ſie zur Frau kommt, iſt es ebenſo. 
Was thut das Mädchen? Nun meine Herren! ſie fühlt ſich 
ganz vereinſamt und verlaſſen in der Welt, und wer ein Herz 
hat und ein Gefühl, der weiß es ſchon, was es iſt, in der Welt 
recht einſam und verlaſſen dazuſtehen. Was Wunder, wenn ein 
ſolches Mädchen, die gar keinen Schutz hat, hinausgeht in die 


— 345 — 


Welt, überall verſtoßen, und ſich da irgend Jemand ſucht, dem 
ſie ihr Herz eröffnet; und solche gibt es genug, die ſie anhö⸗ 
ren. Alſo dieſe aufnehmen, ſie ſchützen und tröſten? Dazu iſt 
das Haus der marianiſchen Anſtalt da. Wenn ſo⸗ ein Mädchen 
recht viel Kummer und Sorgen, ein ſchweres Herz hat und 
denkt: mein Vater iſt krank, wie wird es ihm gehen? wem ſagt 
fie das? Der marianiſchen Anſtalt ſagt ſie es (Bravo l) Da 
ſind Schweſtern, die ſie freundlich aufnehmen und mit ihr um⸗ 
gehen und ſie tröſten mit den Worten: Wir wollen dir helfen. 
Kurz ſie ſtehen ihr bei. Wenn nun ein Dienſtbote im Dienſte alt 
geworden iſt und wie die Erfahrung lehrt, die Wenigſten ſich ſo 
viel geſammelt haben, um im Alter leben zu können, da heißt es: 
„Jetzt habe ich 20, 30, 40 Jahre gedient, ich kann nicht mehr 
arbeiten, wohin mit mir? Fer muß ich die Stadt verlaſſen, 
welch' ein Elend!“ Es ſind nicht alle Städte fo wie Würzburg 
und Bamberg/ die hierin gute Stiftungen haben. Es gibt viele 
Städtchen und Städte, wo man eben dieſe Dienſtboten nach 
Hauſe ſchickt; wohin geht es? wohin kommen ſie⸗ In die Fremde, 
in die Fremde, in die Sorge, Noth und Elend. Solche nun, 
wenn fie dem Vereine angehören, werden in der Anſtalt aufge⸗ 
nommen und ſorgenfrei bis an das Ende ihres Lebens in der 
Anſtalt verpflegt“ Nun muß ich Ihnen auch die Mittel ſagen, 
denn die Anſtalt hat täglich 70 bis 80 Köpfe, die am Tiſche 
ſitzen und eſſen wollen, und dabei bemerke ich Ihnen voraus, 
die Anſtalt hat nicht einen Kreuzer Stiftungskapital. Woher 
nimmt fie das, womit ſie ihre Leute nähren kann? Es ſind 
viel junge Leute dabei, die guten Appetit haben (Bravo!) Für 
die Alten, deren 16 in die Anſtalt aufgenommen ſind, da find 
allerdings die Vereinsgaben, die von den Dienſtmädchen bezahlt 
werden, allmonatlich 6 kr. Nun ſind aber ungefähr 5⸗ bis 600 
Dienſtmädchen Mitglieder, was für München in meinen Augen 
wenig iſt. Dieſe Summe reicht auch nicht hin, um die 16 Al⸗ 
ten zu ernähren. Dazu aber hat die Anſtalt noch insbeſondere 
die Erlöſe aus der eifrigen Arbeit, die die Glieder der Anſtalt 
täglich verrichten. Es ſind dies die Erlöſe aus Kleidermachen, 


= 8 — 


Weißnähen und ſonſt anderen weiblichen Aobeiten bi nicht un⸗ 
bedeutend ſind. Und wenn etwa unter den Jungfrauen hier 
in einer der Gedante, erwachen ſollte: ich möchte wohl auch un⸗ 
ter den Schweſtern da ſein, um dem Dienſtbotenſtand aufzuhel⸗ 
fen, ſo gibt es allerdings für ſie das Bedenken, daß dieſe Schwe⸗ 
ſtern, die Laienſchweſtern fund, oft wochenlang keine 4 Stunden 
in der Nacht schlafen, Alſo; wer Anſpruch, auf viel Schlaf 
macht, kann nicht. Schweſter, werden. (Heiterkeit) Die An⸗ 
ſtalt bezieht ihre, Einkünfte aus den Gaben für die Zöglinge, 
die in, der, Anstalt, herangebildet werden, aus“ Geſchenken, 
aus Verdinggeldernz denn jene Herrſchaften, die nicht Mitglieder 
des Vereines ſind, müſſen ein entsprechendes Verdinggeld zah⸗ 
len. Sodann ſoll ein, Dienſtmädchen, das zeitweiligen Aufent⸗ 
halt in der, Anſtalt nimmt, für Koſt und Wohnung täglich 42 kr. 
bezahlen. Und dieſes ſummirt ſich mit den Geſchenten, ſo daß 
dieſe große Menge von Menſchen J Jahr, ein ganz gut 
genährt werden kann. Da ſieht jeder ein, daß der Segen Got⸗ 
tes hier das Größte, und Beſte ſei. Die Beſchützerin dieſer An⸗ e 
ſtalt iſt die Mutter der Barmherzigkeit, die eee 
trübten, Maria, die ſeligſte Jungfrau (Bravo) 
Nun meine lieben Jungfrauen und Frauen, die hier ſind, 
allein es geht auch die Männer an. Die, Frauen und Jungfrauen 
haben in der Kirche ſchon Ungeheueres geſtiftet, Wenn wir zu⸗ 
rückgehen und die Blätter der Kirchengeſchichte aufschlagen, ſo 
finden wir die Thätigkeit der heil. Apoſtel bedingt durch die 
Wirkſamkeit der heil. Frauen, und mancher, Apoſtel hätte Nichts 
wirten können, wenn nicht die Frauen ihn unterſtützt hät⸗ 
ten. Wir hätten eine Kirche, in Antiochia nicht, wenn nicht 
Lydia das Häuschen gegeben, Die darin Seltener zu 
halten. 6 ben u 1% ii mu nina Mar 
Es, wäre, noch, bie Frage, weß Amerita entdeckt? Sie 
jagen Columbus! Nein, ich ſage,Iſabella, Columbus hätte nichts 
machen können; der König war dagegen, und Iſabella hat ihm 
die Mittel dazu an die Hand gegeben. Don KXimenes und Don 
Salvo, wie hat ſie dieſe Männer an ihrer Seite gehabt? Ma⸗ 


— 347 — 


thilde von Italien! Von ihr ſagt ein Geſchichtſchreiber, deſſen 
Name mir eben entfallen iſt: ein einziger Mann ift dem hl. Va⸗ 
ter in der ganzen Zeit bei den ſchwerſten und, größten Be⸗ 
wegungen treu geblieben, aber dieſer Mann war eine Frau. 
Be war dieſer Mann? Mathilde war es. Sehen Sie, meine 
Jungfrauen und % Fame. ick Boch Eins, wer At denn N 15 
gründet? Mathilde, ſonſt Mang Mathilde hat fie; 1 
det; Sie ſehen, lo; was ernſtlicher Wille vermag, und der Se⸗ 
gen Gottes. Mit dieſen läßt ſich unendlich Viel wirken, und ich 
glaube dazu die Pflicht und das Recht zu haben, Sie zu bitten, 
für die Marienanſtalt hie und da ein Gebet zu Gott emporzu⸗ 
ſchicken, daß ſie gedeihen möge. Ich empfehle ſie, meine Herren, 
insbeſondere und vorzüglich aber meinen geiſtlichen Mitbrüdern, 
daß ſie zur Mutter Gottes eifrig beten, daß in anderen Städten 
Deulſchlands derartige Anſtalten gegründet werden. Den Frauen 
und Jungfrauen, die ich nicht ſo leichten Kaufes entlaſſen kann, 
lege ich etwas Anderes auf, nicht bloß Gebet, die müſſen noch 
einmal zu mir kommen, ich bleibe eigens noch 3 Tage hier und 
hoffe, am nächſten Sonntage recht Viele bei mir a hen und 
Werde bnenn chinese und Unſchönes ſagen. ind fü ut nch 
Präſfdent unterbricht BO: dag die State DEN 
PM kurz zu faſſen: m oma n on 
Redner!“ Ich schließe, b e get dalle 0 it 
den Gtuße: Gelobt ki Jeſus Chrifus“ In 8 
ei f Präſibent: e in 2 
10 habe in diefen Augenblick in einen neuen 1 Be 
1 Es läuft in dieſem Augenblick ein e des ka⸗ 
tholiſchen Caſino's in Feldkirch ein, in welchem dasſelbe den in 
7 0 ee i Brüdern Ae e t 5 
Präſident. „IM 04 fi 1 
Freiherrn v. Wamboldt fiche ich be Tribüne zu 1 8 


isttad Freiherr Ramboldt td et mim, nahe 
Heochwürd. Herr Erzbiſchof! Monſignore! Hochanſehnliche 
Verſammlung! Ich freue mich mit meinem kurzen Vortrage an 
das ſoeben verleſene Telegramm anſchließen zu können“ Es war 
zwar mehrmals, doch immer nur vorübergehend und indirekt die 
Rede von den katholiſchen Caſinos“ Ich halte aber die Kaſtno⸗ 
Frage überhaupt für eine höchſt wichtige, und ſo hoffe ich, es 
werde der hohen Verſammlung nicht unangenehm ſein, wenn 
zum Schluſſe noch eine zuſammenhängende Besprechung in dieſer 
Frage Statt hat. Ich will nun verſuchen, zunächſt ein Bild 
von den Caſino's zu entwerfen, Ihnen zu zeigen, was man un⸗ 
ter einem katholiſchen Caſino ſich zu denken hat. Es iſt 1 
vielleicht um ſo nöthiger, als mir bekannt iſt, wie in einzeln 
Theilen Deutſchlands man unter Caſino ſich vorſtellt Bier und 
Wein, Tabakrauch und Billard. Dieſes iſt nun keineswegs der 
Fall mit den katholiſchen Caſtno's. Sie geben ein ſehr verſchie⸗ 
denartiges Bild je nach den Orten, wo ſie find. Es gibt länd⸗ 
liche Caſino's, ſtädtiſche Caſino's und ſchließlich großſtädtiſche 
Caſind's. Um mit der niedritſten Kategorie anzufangen, den 
ländlichen Caſind's, glaube ich vor Allem darauf aufmerkſam ma⸗ 
chen zu müſſen, daß man ſie moͤglichſt einfach und beſcheiden 
halten muß. Vielleicht einmal in der Woche, am Sonntag Nach⸗ 
mittags mag man zuſammenkommen und ſelbſt da nur in ſolchen 
Orten, wo ein Caſins ſelbſtſtändig beſteht. In, noch kleineren 
Orten muß man je nach den Pfarrverbänden mehrere Pfarreien 


zuſammenlegen und da vereint man ſich vielleicht nur einmal 


im Monat, ebenfalls am Sonntag Nachmittags. Es ift dies 
nur wenig, aber immerhin genug, um dit Zwecke eines Caſins's 
zu erreichen, und keinesfalls kann man dann den Caſino's den 
Vorwurf machen, ſie förderten den Wirthshansbeſuch. Sa 
Caſind's ſind ſchon mehr bekannt und ich gehe daher flüch 9 
darüber weg, um auf die großſtädtiſchen Caſino's überzugehen 
und ihnen das Muſtercaſino, das in Europa beſteht, vorzufüh⸗ 
ren. Es iſt dies das Caſino zu Marſeille. 

Dieſes Caſino, welches ein ſehr großes eigenes Haus be 


ſitzt, vereinigt in feinem, Schooße alle katholiſchen Männervereine, 
die in der Stadt Marſeille überhaupt beſtehen und zwar ſo, daß 
Mitgliedſchaft z in einem Vereine Mitgliedſchaft im Caſino und 
zwar in verſchiedenen Rangklaſſen bedingt. So iſt z. B. in dies 
ſem Caſino der Geſellenverein, er hat ſein eigenes Lokal; kann 
aber, wenn Vorträge gehalten werden, an denſelben Theil neh⸗ 
men. Cbenſo iſt es mit einer Congregation von jungen Kauf⸗ 
leuten, von jungen Künſtlern, und wenn mein Gedächtniß mich 
nicht täuſcht, iſt ſogar die Corporation der Sackträger bei dem 
Caſino betheiligt, und ſelbſt dieſe haben den Nutzen und Vor⸗ 
theil, daß ſie Anrecht haben auf Benützung der Bibliothek, daß 
auch für ſie paſſende Vorträge in den Caſinoſälen gehalten wer⸗ 
den. Nun giebt es ſchließlich noch eine vierte Art von Caſinos, 
von denen auch bereits Erwähnung geſchehen iſt. Es ſind das 
die Militärcaſinos. Ueber die römiſchen iſt bereits viel gejagt 
worden und ich berühre dieſ en Punkt nur, um hier in der Ver⸗ 
ſammlung die Frage anfzuwerfen, ob wir nicht auch für unſere 
deutſchen Armeen in unſerem eigenen. Asp aude etwas om 
liche anbahnen könnten. (Bravo!) 1: 1100 
Sie Alle, meine Herren! kennen das Verderbniß der & 
e und wiſſen wie viele jungen Leute, die als brave Leute 
den bunten Rock angezogen haben, ſchließlich als verdorbene 
Menſchen zum Aergerniſſe der Gemeinden heimgekommen ſind. 
(Bravo!). Wir müſſen dieſem Verderben vorbauen, und das 
kann geſchehen durch katholiſche Caſinos. Wie nun ſolche zu 
errichten wären, ich weiß es noch. nicht; aber wenn man darüber 
nachdenkt, ſo werden ſich auch für die deutſchen Armeen die 
Mittel und Wege finden laſſen. (Lebhafter Beifall.) * 
Nur noch kurz einige Bemerkungen bezüglich der * 
lichſten Vortheile, die von dieſen Caſinos zu erwarten ſind. Der 
erſte Vortheil iſt die Freude, die es jedem Katholiken, machen 
muß, unter ſeinen Glaubensbrüdern zu ſein. Seien wir keine 
Egoiſten, ſondern gönnen wir die Freude, die wir hier in Bam⸗ 
berg genoſſen, allen unſern Brüdern, gönnen wir ſie dem letzten 
Landmanne. Auch ſie ſollen wie wir hier einen Ort haben, wo 


ſie ein offenes, freies, fröhliches Wort ſprechen können. (Bravo!) 
Dann ſind aber auch die Caſinos das wirkſamſte Mittel, um 
den Krebsſchaden der Zeit zu bekämpfen: die Menſchenfurcht. 
In den Caſinos ſieht man wie viele brave Katholiken es noch 
giebt, praktiſche Katholiken, von denen man im öffentlichen Leben 
ſelten ein Zeichen des praktiſchen Katholicismus ſieht. Und mit 
Freuden begegnen ſich in den Caſinos dieſe ſcheilen Karho⸗ 
liken, ſtärken und erbauen ſich gegenfeitig, lernen ſich fühlen, 
und fürchten dann ſchließlich nicht mehr vor der ganzen Welt 
zu ſagen: auch ich bin ein Katholik, ich bin ein ein Ultramon⸗ 
taner. (Bravo!) Dann ſind die Caſinos das wirkſamſte Mittel 
der Belehrung, wenn man täglich einmal in der Woche, einmal 
im Monat die einflußreichſten Perſönlichkeiten der Gemeinde um 
ſich zu verſammeln weiß, ſo kann es nicht ſchwer ſein, ihnen 
irgend ein Wort der Belehrung zu ſagen. Hiezu braucht man 
nicht einmal ordentliche Vorträge zu halten, die clüfache Conver⸗ 
5 bietet Mittel genug und fehlt daran der Stoff, ſo darf 
man nur ein oder zwei Zeitungen leſen, und man findet genug 
zu dementiren und zu corrigiren. (Bravo!) Weiter gehört es 


auch zu den Vortheilen der Caſinos, daß man den Leuten Ge⸗ 


legenheit giebt, eine anſtändige Unterhaltung finden zu können, 
daß ſie mit der Zelt Bien daran Phe sech in dieſer Weile 
zu unterhalten. 53n nr sts ta 

Und in dieſer Bezichung glatte ich auf's Sutfhivenfi 
empfehlen zu können die Bildung von Geſangvereinen im Au⸗ 
Anſchlüſſe an die Caſinos. Wo geſungen wird, iſt der Deutſche 
gern, und wird gerne immer wieder hingehen. Caſinos, recht 
verſtanden, ſind ſogar ein Mittel zur theilweiſen Löfung der 
ſocialen Frage; ſie bedingen die Annäherung der Stände. Das 
ſind unſere Feinde, meine Herren! die das Mißtrauen geſäet 
haben in unſer eigenes Heer“ Wir alle haben denſelben Glauben, 
dasſelbe Intereſſe, wir Alle lieben uns, wenn wir nur daran 
denken, daß wir Katholiken Find. (Bravo!) Wenn alſo an dieſen 
Caſinos ſich alle Stände betheiligen, dann kaun es nicht fehlen, 
daß mit der Zeit das traurige Mißtrauen ſchwindet und die 


katholiſche Liebe wieder an deſſen Stelle tritt. Hier glaube ich 
namentlich auch ein Wort an meine Standesgenoſſen richten zu 
dürfen: Sie müſſen hineingehen in die Caſinos und dürfen nicht 
fehlen, denn ſie werden da ein gutes Beiſpiel geben könen he 
75 Beiſpiel witd ſeine guten Früchte tragen. (Bravo ]). 
Nun eine ganz praktiſche Seite: Der Einfluß und a 
Macht, die durch die Caſinos bedingt werden, dieſer Einfluß ift 
ein großer und überall, wo katholiſche geſellige Vereine in's 
Leben getreten ſind, hat ſich gezeigt, wie ſchon nach kurzer Zeit 
fie zu einer Macht werden, die mit Erfolg dem Böſen zu wider⸗ 
ſtehen vermag. Und wenn man es nun gar moglich machen 
könnte, dieſen Verein zu organiſiren, dann würde dieſe Macht 
ſich ausdehnen auf Provinzen und Länder und auf dieſe Weiſe 
würden wir Katholiken Deutſchlands ſchließlich doch noch zu 
der Macht gelangen, die wir numeriſch 1 und die 
bisher gewiſſermaßen ſchläft“ (Bravo 9° Send 0 
Alſo, meine Herren! erlauben Sie mir, daß ich Ihnen 
dieſe wichtige Frage der Caſinos auf das Augelegentlichſte em⸗ 
pfehle, und Sie bitte, auf die Mittel und Wege bedacht ſein zu 
wollen, wie wir allen dieſen Vereinen Deutſchlands eine einheit⸗ 
liche Direktion geben. Sind dieſe gefunden, dann müſſen wir 
ſiegen, und kein Feind mehr wird uns ekrbegſen 1 5 
65 5 langenthältender ſtürmiſcher il ae 


Präſident: | 15 309 e 
Herr Kaplan bgering aus Sonpuns 5 ae, die 
Mine zu beſteigen. | su tu, 6 


1416, 


Herr Rap Haer inge ug wn (Met nitnqas?) 
Gelobt ſei Jeſus cette (In emigtin) > | 

| Ereeflenzt m * 
Af 510 W Monsign ore! 7 HIT 19 bilitiag 
606 Verſammlunl? 


Es ſcheint mir, daß ich auf dieſe erg wal komme, ſo 
unmotivirt, wie der Pontius Pilatus in's „Credo; e denn ich bin 
von Haus nicht portzehangen in der Abſicht, in dieſer Verſamm⸗ 


a 


lung eine öffentliche Rede zu halten, da es das erſtemal iſt, daß 
ich das Glück habe, einer katholiſchen Generalverſammlung 

wohnen zu können; ich bin vielmehr hieher gekommen, um ni 
zu erbauen an der katholiſchen Geſinnung der Geiſtlichen und 
Laien, und um Glaubensgenoſſen, aus meinem Heimathlande 
Baden zu treffen. Ich habe die Reiſe gemacht, meine Herren! 
über Augsburg und habe dort im ſogenannten goldenen 
Saale einige Kaiſerbilder angeſchaut und habe die Sprüche 
darüber geleſen. Unter allen, welche ich dort geſehen habe, iſt 
ein Spruch mir beſonders aufgefallen, den ich mir gemerkt 
habe und der heißt: „ne pereat civis, vivat ‚hostis“ 
(Bravo) zu deutſch: „damit der Bürger, nicht zu Grunde 
gehe, lebe der Feind.“ An und für ſich ſieht der Spruch 
gar curios aus, und man könnte faſt glauben, er ſei gemacht 
worden in einem curioſen Zuſtande; (Gelächter) allein, meine 
Herren! ich habe den Schlüſſel dazu gefunden. Wenn Herr 
Dr. Haffner konſtatirt hat, daß durch alle gehaltenen Reden 
ſich etwas Düſteres⸗ durchziehe, und Herr Dr. Hülskamp ies 
hehe — ch ert, e eee 1 10 in MR 


wer 


as #3 


der geehrte Her Vorredner hat dle egi abe 
und ic Feiert ein lebendiges Beiſpiel. (Bravo!) 13 
Meine Herren! Wenn mich der liebe Gott 7 * hätte, 
in welchem Jahrhundert ich leben möchte und in welchem Lande, 
jo’ würde ich geſagt haben? „Ach lieber Herr Gott, laß mich im 
19. Jahrhundert und zwar im Großherzogthum Baden leben. 
(Lebhafter Beifall.) Unſere Zuſtände, meine Herren! ſind Ihnen 
in ſo ſchwarzer Farbe geſchildert, daß manche die Anſicht mit 
nach Hauſe nehmen könnten, im badiſchen Lande müßten die 
geiſtlichen Herren und ewe eben Katholiken herumlaufen wie 
Gerippe. (Bravo!) 
Viva, hostis: 90 lebe der Feind, ha: uns Zuſtände ge⸗ 
ſchaſfen hat, die nicht blos uns zum Heile gereichen, ſondern 
auch ganz, Deutſchland, Wir ſind ja gerade der Mufteritaat, 


* 


Das hören wir in allen „liberalen und auch in ultramontanen 
Blättern“ (Bratol) Vivat hostis! Das ſage ich als Cleriter, 
als ein Exemplar des badiſchen Clerus. (Heiterkeit). Unſer 
hostis, unſer Feind, unſere Herren in Carlsruhe wollten uns 
die Ehre anthun, uns zu berufen in die Reſidenz, weil ſie mein⸗ 
ten, der Clerus werde nicht mehr recht von dem Oberhirten ge 
bildet. Wir ſollten nach Carlsruhe reifen und ein Examen 
machen, auf daß wir gute Pfründen kriegen und recht miniſteriell 
würden. Der Erlaß über das Examen kam am 7. März des 
geſegneten Jahres 1868 heraus und bald folgte auch das Aus⸗ 
ſchreiben des Examens ſelber, nach welchem die Geiſtlichen in 
Carlsruhe zum Staatsexamen zu erſcheinen hätten und damit 
es nicht gar ſo grob ausſehe, hat man auch die Proteſtanten 
dazu eingeladen; die aber haben geſagt: Das Examen iſt nicht 
wegen uns, ſondern wegen Euch katholiſchen Geiſtlichen. (Heiter⸗ 
keit.) Es kam der Tag der Prüfung, ich glaube im Juli; da 
ſollen ſich in, Carlsruhe einige proteſtantiſche Herren gezeigt 
haben; Jemand aber jolt, mit einer Laterne in den Straßen 
herumge angen fein, um auch einen katholiſchen Ae a 
ſüchen, babe e aber keinen gefunden. (Bravo 78 

8 Meine Herren! Wenn wir einen Vergleich anſtelen, wie 
Baden vor zwanzig Jahren ausgeſehen, hat und wie es jetzt 
darin ausſieht, ſo haben wir mit Freuden zu eonſtatiren, daß 
im Clerus kein einziger Judas mehr zu entdecken iſt. (Bravo!) 
Wem, meine Herren! verdanken wir dieſes? Freilich außer un⸗ 
ſeren Feinden dem hochſeligen Herrn Erzbiſchof Hermann, 
deſſen Andenken ich nochmal Ihnen vor Augen ſtellen möchte, 
einem Heldengreis, welcher allen großen Kirchenfürſten bis zum 
Ende der Welt als einer der größten angekent werden wide 
(Bravo!) 10 

Ich wiederhole: er lebe der Feind!“ denn der Feld it 
ſchuld, daß wir jetzt eine organiſirte Preſſe in Baden haben; und 
nicht bloß vier neue Blätter unſerer Richtung, wie ein hoch⸗ 
würdiger Redner geſtern geſagt hat, ſind ſeit vier Jahren im 


Lande entſtanden, ſondern gegenwärtig haben wir deren ſechs, 
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ“ 23 


> 6 = 


und in einigen Tagen W wir bie hen 9 
allen ſteht der „badiſche Beobachter“ und unter ihm gleich 
, e der Henne, ſtehen unſere kleineren B 
S0 So hat jetzt jeder Landestheil ſein „ultramontanes“ „Blatt, um 
0 in der Sprache des Feindes auszudrücken. So z. B. haben 
wir in der. Seegegend die „freie Stimme,“ die mehr Abonnenten 
hat, als drei Mae e die pen „. auf's Korn genommen 
werden. Int 10001 Iiir i mar Mug 71 An 90 ip chin 
Meat hostisttnds lobe der 9 det uns eine gute ka⸗ 
tholiſche Preſſe gebracht hat“ Meine Herren! ſtreben Sie dar⸗ 
nach, auf ſolche organiſatoriſche Weiſe die gute Preſſe in das 
Leben einzuführen. Klopfen Sie ſo oft als möglich in der Pre⸗ 
digt auf die ſchlechten Blätter, ſagen Sie den Leuten, daß, jo 
wenig ein ehrlicher Mann eine zweideutige Perſon in's Haus 
nimmt, ebenſo wenig ein rechtſchaffener, Kathe ein ſchlechtes 
Blatt in feinem Hauſe duldet. (Bravo! )))); 0 


Ich kann Ahnen” ein Erempel mitten, ae ‚im 5 ei 


Freund, der mir je. gleich ‚sicht, wie ein Ei dem and tl, eiter⸗ 
keit) in eiuer Stadt in vier Adventts⸗ P Predig gen i i 9 0 Vie 
auf das „Ceterum censeo“ Hit nd 8 dle Bal 
das Ihr Alle kennt, muß aus jedem Hauſe hinaus“ f Was wa 

der Erfolg? Daß am 45 Januar 100 mond enem 105 i 
verloren gegangen ſind, was uns natürlich großen Schnee er⸗ 
urſacht hat. (Heiterkeit) Dieſes Blatt hätte ſterben ah n, 
wenn man nicht Sammlungen, veranftaltet hatte; ei al ob ein 
ſchreckliches Gejammer, daß es durch die Lülktanentanen 5 


triebe“ ſo beichäbigt worden ſei. (Oeiterkeit.) 


Viyat hostis, es lebe der Feind, der uns nech zu anderen 
Dingen verholfen hat. Wir haben nun auch Caſinos, Ver⸗ 
eine durchs ganze badiſche Land, und die Mehrzahl des Volkes, 
beſonders des unabhängigen, ſteht io auf unſerer Seite, daß, wenn 
die Gegner Verſammlungen halten und etwa im „goldenen Kalb 2 
mit 100 Mann zuſammenkommen, wir uns mit mehr als 1000 
Mann im vichwarzen Adler“ einfinden. ORTE) DR bahn 


Ach, dati 


Win 


Katholiken müſſen entweder ganz verſtockt ſein oder einen ziem⸗ 
lichen Grad von Bosheit beſitzen; denn nicht damit zufrieden, 
Alles im eigenen Lande organiſirt zu haben, ſind ſie auch in's 
Oeſterreichiſche nämlich im Vorarlberg ſchon eingedrungen und 
haben dort Caſinos angezündet. Ich muß Ihnen das recht 
ſchön ſagen, um ein Erempel von katholiſchen Wühlereien zu 
ſtatuiren. Da kam nämlich im Sommer vorigen Jahres nach 
Conſtanz ein geiſtlicher Herr. aus Bregenz, dem mein guter 
reund ohne weitere Umftände erklärte: „Ihr müßt katholiſche 
Caſinos gründen.“ Jener erwiderte, daß in ganz Vorarlberg 
keine 11 Männer zu finden wären, die 5 hefe öffentlich 
entschieden katholische Farbe zn betennen 


7. Pr äfivehtt d Mut m go Ik f | 

Es läutet 12 Uhr, meine Herren ab: der 1 eite Erb. 

ſchef wird die Güte 1 das eee Domini“ rk aa 
(Es wird . | 


2 


„ präfdent⸗ dn 
Ich bitte den Herrn ae bene. 


Redner: 
Mein Freund aus Conſtanz hat nun den Ucbotwilbergern 
immer und immer wieder geſchrieben: „Euch iſt nicht zu helfen, 
wenn Ihr nicht katholiſche Caſinos gründet.“ Dieſes Wort zün⸗ 
dete im Herzen des Herrn Von bank, Redacteur des Vorarl⸗ 
berger Volksblattes. Er ſprang in ganz Bregenz herum und 
rief: „Wenn Ihr nicht in ſechs Wochen ein Caſino habt, dann 
gehe ich fort.“ Vonbank iſt aber für die katholiſchen Inte⸗ 
reſſen von Bregenz und ganz Vorarlberg ein nothwendiger Mann 
und deshalb entſchloß man ſich zur Gründung eines katholiſchen 
Caſinos, deſſen Stiftungsfeſt am letzten Oſterdienſtag ſtattfand 
mit einer Mitgliederzahl von 70 — SO Mann. Nicht zufrieden 
damit, begab ſich Herr Vonbank nach Feldkirch, von welcher 
Stadt man behauptete: ſie ſei ein Freimaurerneſt. „Auch Ihr 


Feldkircher 1 ſprach, fer, „müßt, ein Caſino haben.“ Und am 
33° 


8228 
— — 
— — 


letzten Pfingſtmontag wurde dort das Stiftungsfeſt gefeiert mit 
2 Anzahl he 325 Mann. Catan Node mas 307 dci! 


516 una and 1191 915 11 Si 
Von do it, meine Herten! gig e r und mein it dee 
15 


in den Wege er⸗ Wald hinein in der Abſicht, „auch da e 
Ging Gai no zu gründen. Der e Herr P arrer vo 
9, im Silber gar, ganz unſerer Glan, war 150 f A 10 
der (Nebel der Sache etwas überraſcht u fr gte, ob w 15 ir 
etwa vielleicht im Bregenzer Wald unſere Geſundh heit 5 
wollten? Wir erklärten, daß wir gekommen ſeien, um ein ka 
Ke zu gründen. Das werde j chwer chen, meinte d 
gute Herr; denn die Leute ſeien jetzt \ kur 0 
die wären, da die Wohnt e ze 0 Mi a 
zuſammen zu bringen. Wir gaben ihm nun den Rath: „Schicken 
Sie zwei Frauen in der zerſtreuten Gemeinde umher, und die 
ſollen ſagen: heute Abend um 7 Uhr ſei eine Comödie im Adler 
und es koſtet nichts.“ (Anhaltendes Bravo!) Sie begreifen da 
wohl, daß der Erfolg ein ausgezeichneter ſein mußte; Abends 
hatten wir einen Saal voll Männer und der würdige Wald⸗ 
pfarrer äußerte gegen uns: Hätten Sie geglaubt, daß ſo viele 
Leute kämen? (Heiterkeit Bravo!) de 


Nun nahm die katholiſche Bewegung in Vorarlberg ſolche 
Dimenſionen an, daß faſt jeden Sonntag irgendwo ein Caſino⸗ 
Stiftungsfeſt gefeiert wird. Alles iſt dort bereits in Flammen 
und dieſe werden bald weiter in's Oeſterreichiſche hinüberſchlagen. 
Wie's in Tyrol brennt, wiſſen wir ſchon ohnedies. Es kommt 
nun blos noch darauf an, daß praktiſche Leute die Bewegung 
in die Hände nehmen, wovon 8 5 en ein e DEREN 
gibt. (Bravo!) h tb a EB IL 08 


Die Maſſen ſind da, fie bien" nur en ee 
Ich erinnere an ein wundervolles Gleichniß aus der heiligen 
Schrift: Ein Prophet ſieht ein großes Leichenfeld angefüllt mit 
dürren Gebeinen. Der Herr gab ihm den Auftrag, über die 
Gebeine zu prophezeihen, und es würde dann Haut, Fleiſch und 
Leben über die Gebeine kommen. Der Prophet that es und 


8 . 3 8 


1124 


* Mn 


ſiehe: über das dürre kalte Gebein kam Haut, Fleiſch und Leben, 
und es ſtand da — ein großes Heer. (Bravo!) „ . 
ihr Meine Herren! Wenn man den großen Fond von katho⸗ 
liſcher Geſinnung anſieht, der in Bayern und Oeſterreich ſich 
noch beſindet, zum großen Theil aber noch tobt daliegt; ſollte 
nicht auch da ein Prophet kommen, der den todten Gebeinen 
neues Leben einhaucht,, daß auch ‚fie. erſtehen zu großen Vereinen. 
(Stürmiſches Bravo!) Wir gehören zur ſtreitenden Kirche, 
wir wollen Streiter und Kämpfer ſein, wir wollen, meine 
Herren! in dieſer Zeit nicht hinter dem Ofen beim Bierkrug 
und der langen Pfeife ſitzen bleiben und unſere Zipfelkappe 
herunter hängen laſſen bis auf die große Zehe. (Heiterkeit.) 
Wir müſſen die groß e Feſtung einnehmen, in welcher ſich 
unſere Feinde eingeſchloſſen haben, auf deren Zinnen die Helden 
von anne 1848 ſich durch die Gunſt der Zeit geſchwungen 
haben. Dieſe Feſtung müſſen wir erobern; ihre Mauern ſind 
gebaut von lauter Intelligenz-Blättern, (Bravo! Heiterkeit 
in den Laufgräben fließt das Waſſer ſeichter Aufklärung, die 
Minen ſind die geheimen Logen. Wir müſſen nun trachten, 
jene Mauern niederzureißen, d. h. die ſchlechten Blätter müſſen 
ausgerodet und gute Blätter hergeſtellt werden. Das ſind unſere 
Gegenmauern, mit denen wir uns umgeben müſſen. Das Waſſer 
der Aufklärung muß abgeleitet werden durch Vereine, in denen 
Belehrung gegeben wird über Zeitfragen, über Geſchichtslügen 
u. 1 w., und wenn man uns eitgegenhalten will: Ihr Katho⸗ 
liken treibt ja Politik, ſo ſagen wir: „Ja, jetzt wollen wir Po⸗ 
litik treiben, weil ihr Kirchenfeinde zu viel in die Religion ge⸗ 
pfuſcht habet. (Heiterkeit) 

Da die Gegner ihre politiſchen Füße nun einmal in der 
Schulfrage, Ehefrage u. ſ. w. auf das religiöſe Gebiet geſtellt 
haben, werden wir nicht nachlaſſen, bis ſie mit ihren politiſchen 
Fragen aus dem religiöſen Gebiete wieder hinausgeworfen ſind. 
Wir müſſen auch die Sturmleitern anlegen, müſſen die Kirchen⸗ 
ſtürmer auf den nämlichen Leitern wieder herunterſteigen laſſen, 
mit denen ſie die Kirchthürme erſtiegen haben, (Bravo!) 


= 358 — 


Wir leben tiefen Staaten, in denen das Volk 
Keine Vertreter wählt. Nun, wir wiſſen es Alle, wie man es 
bei den Wahlen ſeither gemacht hat, wie die Büreaukrätie ihre 
Wahlen fabriziren kann. Die indirekten Wahlen ſind eine Falſch⸗ 
ung der öffentlichen Meinung, wie ſelbſt Bismarck ſagte, ei 
varum müſſen wir mit allen Mitteln auf geheime direkte Wahlen 
dringen. Sollte dieſer allgemeine Volkswunſch von den Macht⸗ 
beſitzern aus wohlbekannten Gründen auch vorderhand nicht ge⸗ 
währt werden, ſo müſſen wir wenigſtens dahin trachten, daß das 
Volk 15 bei dem müngelheften 71 2 tüchtige Männer 
Wähle HC, 85 8 55001 4 799 Os 
5 sehr 53 1479 %½ 


Ai Wollen wir bie ge Seftung ſcher und ganz erobern, 
jo. brauchen wir Gegenminen, Geheimniſſe > — und dieſe ſind das 
Gebet, (Bravo J) Es iſt nicht etwa eine fromme Phrase, ſondern 
meine pollſte Ueberzeugung, daß das Gebet eine Hauptwaffe iſt, 
der Than gleichſam, der herniederfällt auf die dürren Wieſen, 
daß ſie grünen, daß ‚fie. leben. Einſtweilen, meine Herren, iſt 
der Feind noch droben auf den Spitzen, wir ſtehen noch vor 
der Feſtung, wellen ſie erobern, wollen ſie einnehmen. „Wirte 
darum Jeder in jeinen Kreiſen nach Kräften, die Geiſtlichen als 
Offiziere arbeiten, jo. viel ſie könnnen, ſei es auf der Kanzel, 
ſei es im öffentlichen Leben. Wenn wir wacker zujammenjtel 
dann werden wir die feindliche Burg ſicher erobern. Ja wohl, 
noch, ſitzen fie, ‚oben, die Männer des Fortſchritts, die ſich ſelbſt 
auf die Höhe, hinauſdellamirt haben und ſie ſchauen voll Hohn 
auf, uns herab und, meinen, daß ſie noch, lange, vielleicht für 
immer, feſt im Sattel ſitzen bleiben. Aber, hoffen, . e 
a f manchen zum Narren. GBravo 95 e 


i Wir jedoch, meine Herren! ſtehen einſtweilen e 
und ſtreitbar da, ſchwingen unſere Waffen auf dem Boden des 


Rechts gegen die Burg des Unglaubens, des Unrechts, der Gott⸗ 
entfremdung, und der Tag des Sieges wird bei treuer Pflicht⸗ 
erfüllung nicht ausbleiben; er mit eh unde Hoffen, ke 
Mancher getroffen.““??/̃ urn ö 4 Un 


| 1 Bravo!) 


= = 
U) Ich möchte, liebe Herten, da Sie die nn ra 


Worte, des Muthes an's Herz legen, Jedem binde Hand in 
ſeine Hand legen, mein Aug' auf ſein Aug' richten und ſagen: 
„Bet und arbeit“, Gott hilft allzeit. Und nun wohlan, mit 
Din ſei Gottz Er wird es gnädig mit Dir fügen. Geh' freudig 
mitten durch den Spott, als eee ae age die _ 1 


1 erf 5 
4141 


Praſitent: 


Zum FAR 1 ber dann. megane, bag 
Wort ergreifen. 


114 1393 

Jr b n ing von AR: | 
ii 27 Hochwürdigſter Herr is isn aM 
2 At} Hochwürdiger Herr Prälat! 

| Hochanſehnliche Verſammlung! 

Drei AR hat Gott eingeſetzt zum Wohl und Heile 
der Menſchen, damit jeder Menſch in dieſen Ordnungen jein 
natürliches und ſein übernatürliches Ziel erreiche: nämlich die 
Familie, den Staat und die Kirche; und weil dieſe drei Ord⸗ 
nungen einen und denſelben Urſprung, nämlich Gott, und das⸗ 
ſelbe Ziel nämlich die Beglückung und Beſeligung der Menſchen 
haben, kn? ſollen auch dieſe drei Ordnungen mit einander in 
Friede und Eiittacht wirken, und wenn ſie das thun, ſo geht 
es in Allem g gut. Dieſe Met Ordnungen haben im Laufe der 
Zeit ſich eine N ie geſchaffen, And Si Hilfsanſtalt it 
Br Schule. 

Die Schule iſt nicht eine eigene Ordnung, der Schule ge⸗ 
— nicht neben Familie und Kirche und Staat Selbſtändig⸗ 
keit, ſondern das iſt ihre Natur und ihre Ehre, daß ſie die 
Hilfsanſtalt iſt für die Familie, für den Staat und für die 
Kirche. Die Familie iſt intereſſirt, daß ihre Kinder wohl er⸗ 
zogen werden. Der Staat iſt intereſſirt, daß er tüchtige Bürger 
bekommt und die Kirche iſt intereſſirt, daß die Menſchen ein 


— 3860 — 


chriſtliches Leben ihren und die wi Seligkeit erreichen. (All⸗ 
BR Bravo ) mnmiα te Be eee n ae 

Unumgänglich nöthig iſt die Schüle nicht; man kann die 
Menschen erziehen, unterrichten, belehren ohne Schule, man kann 
es in der Familie thun, und man hat es lange Zeit gethan 
ohne beſondere öffentliche Schulanſtalten; aber es iſt ſchöner, 
bequemer und nützlicher, die Belehrung und Erziehung der Kin⸗ 
der und die Bildung der Jugend durch Schulen zu beſorgen; 
und deßhalb iſt es vernünftig und recht, die Schule zu pflegen 
und zu heben, damit ſie den Aeltern, dem Staate und der 
Kirche darin zur Erleichterung ſei, auf daß dieſe drei Ordnungen 
den ihnen von Gott übertragenen Beruf erfüllen. = 


Nun beſteht aber über die Schule ein Streit, der Schul 
ſtreit und das iſt eine verderbliche Sache. Da ſitzen die Kin⸗ 
der und ſollen erzogen werden, und diejenigen, welchen dieſes 
wichtige Gejchäft obliegt, welche das Recht, oder vielmehr die 
Pflicht haben, ſich darum zu kümmern, ſtreiten mit einander, 
wem denn eigentlich, das Recht über, die Schule zuſtehe. Die 
drei Ordnungen ſollen Hand in Hand gehen, die Väter der 
Familien und die Diener der Kirche und die Beamten des 
Staates ſollen ich gegenjeitig als Mitberechtigte betrachten: dann 
geht es mit der Schule erträglich und möglicher Weiſe ſogar 
gut; aber, leider beſteht wie Sie, geehrte Zuhörer, wiſſen und 
auch in dieſ en ſen Tagen 1 genug gehört haben, beſteht ein Streit 
und wir die Männer des Friedens ſind in den. Streit hineinge⸗ 
gangen und müſſen Theil daran nehmen, weil es ſich wee 
Hohes und Wichtiges handelt. 5 8 750 
„Seit wann und woher iſt dieſer Streit eee. Wer 
hat ihn angefangen? Waren es die Aeltern? Gott bewahre! 
Die Väter und Mütter ſind zufrieden, wenn eine Schule, d. h. 
eine gute Schule beſteht und ſchicken gern und mit Vertrauen 
ihre Kinder hinein und freuen ſich, daß eine Anſtalt für ihre 
Kinder da iſt, wenn ihnen auch die Erhaltung derſelben oftmals 
ſchwer fällt. Sie ſetzen dabei voraus, daß die Schule gut ſei, 


— — 


nämlich gut für Leib und Seele, für Zeit und Ewigkeit, und 
denken, dafür werde ſchon die geiſtliche und weltliche Obrigkeit 
ſorgen. Aber freilich, eine Schule kann auch ſchlecht ſein, und 
das iſt der Fall nicht allein, wenn der Lehrer ſchwach und un⸗ 
genügend iſt, ſondern vielmehr, wenn die Schule nur lehren 
will und nicht erziehen; wenn ſie die Kinder blos für die Erde 
bilden will und nicht für den Himmel; wenn man die Religion 
von dem Unterrichte ausſchließt und von den andern Lehrgegenſtän⸗ 
den ganz trennt und eine ſogenannte confeſſionsloſe Schule macht. 
Was Gott vereint hat, läßt ſich nicht trennen. Wie kann man 
denn beim Kinde die Belehrung von der Erziehung trennen? 
oder in ihm das Kind vom Bürger und den Bürger vom Chri⸗ 
ſten unterſcheiden? Man erzählt bei uns am Rhein einen Vor⸗ 
fall aus den fürſtbiſchöflichen Zeiten. Da war ein hoher geiſt⸗ 
licher Herr auf der Jagd und ein ſchlichter Bauer nahm daran 
Anſtoß. Ja, ſagt ein Hofdiener zu dem Bauersmann, der gnä⸗ 
dige Herr iſt da nicht als Biſchof, ſondern als Fürſt; für einen 
Biſchof wäre freilich das wilde Jagen unerlaubt, aber er iſt 
Landesherr, verſtehſt Du? Ja, erwiderte der Bauer, wenn aber 
der Biſchof in die Hölle kommt, wo bleibt denn ee bree 
(Allgemeines Gelächter.) T 

Ich ſage nochmals; Was Gott persinigt hat, läßt, fh nicht 
trennen. Dieſes zarte Kinderherz, dieſer zarte Kinderverſtand 
ſoll gebildet und erzogen werden. Man kann nun nicht ſagen: 
darin ſteckt ein Drittel Bürger, ein Drittel Chriſt und ein 
Drittel Familienglied; es wäre unausſprechlich thöricht, ſo zu 
ſcheiden. Es ſoll dieſes eine und untheilbare Menſchenkind ein 
braver Sohn, ein guter Bürger werden hier auf Erden und ſoll 
als braver Chriſt durch die Welt in den Himmel gehen; da läßt 
ſich nichts trennen. (Bravo!) Die Schule muß alſo das ganze 
Kind zu ſeinem doppelten Ziele erziehen. Ich habe noch keine 
Mutter gefunden, die, wenn der Bube ſagte: Mutter gib mir 
Brod, ich habe Hunger, ihm geantwortet hätte: Sieh’; mein 
Kind, da haſt du Mehl und hier haſt du Sauerteig, die zwei 
Sachen geben Brod. — Mehl und Sauerteig iſt Brod, wenn 


— * 


beides ſich durchdringt und gut gebacken iſt, und jo müſſen im 
Unterrichte die natürliche Wahrheit und die übernatürliche, wie 
Mehl und Sauerteig ſich durchdringen, dann erſt wird der Geiſt 
durch ſie genährt. Wenn das Kind das Mehl allein und dann 
den Sauerteig allein zu ſich nimmt, ſo verdirbt es ſich den 
Magen und geht — Was Gott vereint hat, läßt ſich 
1 Annen ont tea tic 199. u chin aun in wald 
2 Doch, ich komme zur Frage zurück: Wer hat den Schul⸗ 
—— angefangen? Etwa die Aeltern? Nein! denn wenn die 
Schule keine ſchlechte iſt, ſo ſchicken die Aeltern mit Bereitwillig⸗ 
keit ihre Kinder hinein. Sie könnten ſie freilich oft in der 
Haushaltung brauchen, aber ſie begreifen, daß es doch gut iſt, 
wenn das Kind etwas lernt, und ſo haben ſie ihre Kinder bis⸗ 
her bereitwillig in die Schulen geſchickt, weil ſie dachten, die 
Schulen ſeien gut, da, die wee und weltliche Obrigkeit fie 
ae beſorgten i ef , dae 
Die Aeltern haben alſo den Shit nicht angefangen; 
wer denn? Vielleicht die Kirche und der Clerus? Auch nicht! 
Ach, meine Herren! wir Geiſtliche ſind überaus geduldige Leute; 
wir haben uns ſeither von den Herren Beamten nicht blos als 
gehorſame Diener behandeln, jonbern. oftmals mißhandeln laſſen, 
und haben es ertragen, wenn es nur ſo ging mit Ach und 
Krach. Ich habe noch keinen Pfarrer geſehen, der Schulſtreit 
angefangen hätte, ſo lange man ihm einen chriſtkarholiſchen 
Lehrer gab und ihn nicht ſelbſt auf unwürdige Weiſe tractirte 
Nein! nicht der Clerus, ſondern der Staat hat den Streit an⸗ 
gefange en, der Staat iſt der eigentliche Urheber des Streites. 
Allgemeines Bravo!) Ja, meine Herren! und hinter dem Staate 
t ſich die ſogenannte liberale und fortſchrittliche Partei geſetzt. 
Warum hat aber der Staat dieſen unſeligen Streit begonnen? 
O meine Herren aus Bayern! nicht erſt ſeit dem neuen Schul⸗ 
projekte, ſondetn ſchon früher hat er angefangen, nämlich ſchon 
im Jahre 1803, damals, als der Staat unſere Kloſter und 
Stifter aufßchober⸗ als er alle die kirchlichen Güter in ſeinen 
und der Ungetauften Speculanten Sack hineinſteckte, als er die 


deutſche Kirche verwüstete, als er dieſe Königin unter den 
chriſtlichen Völkern zur Bettlern herabwürdigte, im Jahre 1803, 
als wir ausgeplündert und alles Vermögens und alles Rechtes 
beraubt wurden durch die Herren zu Regensburg, da hat auch 
der Schulſtreit begonnen; damals haben die Herren Beamten 
die Schule unter die Gewalt des Staates geſtellt. Sie haben 
die Geiſtlichen zwar noch nicht aus der Schule hinausgeivorfen, 
haben vielmehr geſagt: ihr dürft hinein, ja ihr müßt hinein, 
aber blos als großherzogliche und königliche Schulinspektoren, 
(Bravo!) und nicht als Diener Gottes und der Kirche. Gott 
hat uns in die Schule geſchickt mit göttlicher Miſſion als ſeine 
Prieſter und ſeine Stellvertreter; und wir haben damals die 
Herabſetzung Bee: müſſen, uns blos als Staatsdiener zu‘ be⸗ 
trachten; ich ſage — Herabſetzung, denn wenn ich göttlicher 
Schulinſpektor bin, jo ſtehe ich viel höher, als wenn ich ein 
königlicher heiße. Damals hat man der Kirche alle Schulen 
genommen, die Hochſchulen, die Mittelſchulen und die Volks⸗ 
ſchulen und hat ſie unter das Staatsmonopol geſtellt — aber 
man ſchwieg, weil es der Staat nicht zum äußerſten trieb. Als 
man uns die kirchlichen Gymnaſien nahm, waren wir noch till, 
denn das Waſſer ging noch nicht bis an den Hals. Als uns 
die Hochſchule genommen und allmählig dekatholiſirt wurden, 
da ging es eben ſo; man ſchwieg: aber jetzt können wir nicht 
ſchweigen, denn wenn wir nicht ſchreien, ſo erſaufen wir. Jetzt 
geht uns das Waſſer bis an den Hals und nun gilt es, den 
Schulſtreit auszukämpfen. h | 

2 Meine Herren! Unterſchätzen Sie den Streit nicht, es 
handelt ſich dabei um unendlich wichtige Dinge; das ſieht ein 
jeder Menſch ein, der nicht blind iſt. Es handelt ſich erſtens 
um das zeitliche und ewige Heil der Jugend, und Gott ſei es 
gedankt, daß die Eltern ihre Kinder lieben. Man muß dies 
den Aeltern ſagen und klar machen, denn Viele glauben, weil 
das Schulhaus das nämliche bleibe, ſo ſei auch der Schulgeiſt 
der nämliche und das iſt gründfalſch. In demſelben Gefäß kann 
Gift und heilſame Speiſe gereicht werden und ſo kann in der⸗ 


— HM — 


ſelben Schule ein Unterricht zum Heile oder zum Verderben der 
Kinder ertheilt werden. Darum und um nichts Geringeres han⸗ 
delt es ſich, wenn man die Schule von der Kirche löſt, wenn 
man im Unterrichte die natürlichen Wahrheiten von den über⸗ 
natürlichen trennt, wenn, man, den Prieſter ganz, hinausweiſt, 
oder vielleicht ihm als Fachlehrer für Religion auch eine oder 
zwei halbe Stunden wöchentlich einräumt, aber ſeinen Einfluß 
auf die religiöſe und ſittliche Erziehung der Kinder, aufhebt. Da 
kommt der Geist des, Zweifels und der Unbotmäßigkeit in die 
Gemüther hinein und dabei gehen die Seelen der Kinder zu 
Grunde. Das muß man nun den Eltern ſagen, damit ſie wiſſen, 

um was es ſich handelt. Es iſt nicht ein Streit zwiſchen Pfarrer 
— nein, liebe Aeltern, es handelt ſich um das 
irdiſche Wohl und ewige Heil eurer Kinder. Bisher haben die 
Pfarrer ſich bemüht, eure Kinder zu guten katholiſchen Chriſten 
zu erziehen und weil ſie mit Anſehen in der Schule ſtanden, 
ging es erträglich, aber das ſoll ihnen verwehrt werden, und 
. Til der Streit hinaus, darum handelt es ſich. 


a Abe 77 um noch mehr, nämlich zweitens auch 1 Sb 
MM hl. 5 1 8 des Staates. Wie jeder Bau, ſo m 55 
das Staatsgebäude auf einem ſichern und feſten Sine N 
an und d es gibt. keinen andern, als das Gewiſſ en, u 
hat fe ſei inen Galt, ‚eine Richten und ſeine l ga e 
in N. der Religi ion. Ohne e. Religion wird der 0 f 
und betrogen; ohne Religion, ohne Pflicht und 60 gibt s 
Rechtſprechung; ohne Religion keine Treue in Gefah r und 
Wet a 1 Religion 0 ich, untergräbt die Eine 
des St Das mußten frei ich die Herren 
1 ler wenn die Erellenzen damit ai er en ſi 10 5 
daß ber Sia tat ſchaden leidet, ſo kön en wir e 4 5 
ſtanden fein. Wenn mein Kulſcher die e laufe en aß 1 
in fie wo len, f ſo kann mir das nicht einerlei ſein, wenn ich 
in der Chaiſe je ſitzeß da muß ich die Augen offen halten, damit 
fe, mich nicht in den Chauſeegraben Wee RN 118 


* 


= = 


Noch nicht genug, es handelt ſich wenn man uns die 
Schule nimmt drittens um die Exiſtenz der Kirche. Chriſtus 
hat eine Kirche geſtiftet mit einem Lehramte und hat ſeine 
Jünger ausgeſendet mit dem Worte Pocete — lehret! und mant 
will uns den Einfluß ee die Schule nehmen oder gar die 
Schule ganz verschließen, ſo daß wir den einzelnen Kindern 
nachlaufen müſſen, um fie in der Religion zu unterrichten, wäh⸗ 
rend man in den weltlichen Dingen die geſammte Jugend bequem 
und erfolgreich i in der Schule unterrichten läßt. Das geht nicht 
an. Die Kirche muß lehren können, muß frei lehren können, 
muß ohne Druck des Staatsmonopoles lehren können, muß die 
geſammte Jugend in der Schule lehren können, ſonſt iſt ihr 
Lehramk gehindert und geſtört! So gewiß das brieſerant zur 
Kirche gehört, ſo gewiß gehört auch das Lehramt dazu, und 
wenn man Schulen macht, ſo müſſen wir in dieſen Schulen 
lehren Viren, kerne, bi die ache in ker Kisten Lbebtoyte 
(Brava y 1 sit | 2 Hiltt 54159 
Meine Herten Wenn ich das füge ſo meine ich nicht, 
daß es ſo weit kommen wird; denn das läßt ſchon unſer Herr⸗ 
gott nicht zu, aber wir dürfen deßhalb doch nicht allzu zuver⸗ 
ſichtlich ſein und dürfen den Kampf nicht ENDE? 2 58 185 
ia Kaff um die Exiſtenz der Kirche 
Und wer ſoll ihn auskämpfen — dieſen unf Wit 
All, L ohne Ausnahme. Jeder muß mithelfen; Jeder muß 
denken, es handelt ſich um die höchſten Güter, von denen mein, 
und der Meinigen und aller Menſchen Wohl und Heil abhängt. 
Ganz gewiß müſſen zuerſt die Eltern Intereſſe daran nehmen 
und in den Kampf, ſoweit es ſie angeht, eintreten. Die Fami⸗ 
lienväter dürfen nicht ſagen: „Das mögen die hohen Herren 
ausmachen, und wenn die Landſtände nach Karlsruhe, Stuttgart, 
München x. zuſammenkommen, ſo werden ſie ſchon in ihrer 
hohen Weisheit das Rechte finden.“ Nichts da, lieber Familien⸗ 
32 du mußt für deine und deiner Kinder Sache eintreten; 
8 iſt' deine Pflicht, du darfſt dein Kind nur in eine Schule 
ſchicken, von welcher du denken kannſt, daß es darin zu einem 


guten katholiſchen Chriſten erzogen wird; wenn du es anders 
machſt, wirſt du vor Gott ſchwere Rechenſchaft ablegen, müſſen, 
denn das Kind iſt eine unſterbliche Seele, für welche der Sohn 
Gottes am Kreuz geſtorben iſt, und wer Eines dieſer Kleinen 
ärgert, alſo wer veranlaßt, und dazu beiträgt, daß Eines dieſer 
zu Grunde geht, der hat es mit dem Heilande ſelbſt zu thun, 
(Bravo!) mit dem ‚aehrenaen Richter Net Wehe er der 
Tanten 5 1% mne Sr to eee een ne 
hin und die Laien alle, die auch nicht betheligt; ſind als 80. 
9 55 müſſen mithelfen. Dieſer Partei, die dermalen oben 
ſteht und uns beherrſcht, muß eben ihr Handwerk gelegt werden, 
Es iſt ſchon geſagt worden, aber ſchadet nichts, weun auch ich 
es, noch einmal bemerke; Ueberall, wo. gewählt wird, muß 
der katholiſche Mann auf ſeinem Poſten sein. Wird für die 
Gemeinde gewählt, ſo darf er nicht denken, es iſt doch einerlei, 
obl der Hans oder der Kunz, gewählt werde, und es käme auf 
die eine Stimme nicht an; nein! — du mußt wählen nach 
deinem Gewiſſen, du Haft; das Recht und folglich auch, die Pflicht, 
zu wählen, und wenn durch deine Verſäumniß ſchlecht gewählt 
wird, ſo haſt du eine Sünde gethan, die im, Katechismus 
unter den fremden Sünden, und du biſt verantwortlich für alle 
die ſchlechten Abstimmungen, die nun erfolgen, denn du hätteſt 
dem Herrn den Eintritt in den Gemeinderat, verwehren können. 
O, meine Herren! wenn Alle, die katholiſch. geſinnt ſind, im⸗ 
mer auf dem Wahlplatze erſchienen, jo wäre, mir gar nicht bange, 
wie es ginge, denn wir Katholiken find. kein kleines verächtliches 
Häuflein, wir ſind nur zu wenig thätig, wir haben nur zu 
viele; Schlafmützen unter uns. Jeder Laie muß wählen, wo 
immer eine Wahl ſtattfindet. Cs iſt widerwärtig das unauf⸗ 
hörliche Wählen, immer nach der Wahlurne zu gehen. Ich kenne 
ein Land, da hat man in einem Jahre ſiebenmal wählen müſſen. 
Das war zum Verzweifeln; aber dennoch lieber wählen, als die 
Sache Gottes und der Kirche den Feinden preisgeben. Wenn 
es alſo in den Landtag zu wählen gilt, da ſehe man ſich den 
Mann erſt an, den man wählt, er mag ein ſehr glattes Geſicht 


EEE N ERDE Naeh: 


— 


haben, er mag ſehr anſtändig und leutſelig ſich benehmen, er 
mag ein ſehr humaner Mann ſein, ſehr herablaſſend und freund⸗ 
lich; das iſt Alles recht, aber nicht entſcheidend; darauf muß 
man ſehen, wie es mit ihm und mit ſeinem ganzen Hauſe aus⸗ 
ſieht im chriſtlichen Leben. (Bravo!) Denn wenn ſo Einer ſeine 
eigenen Kinder nicht chriſtkatholiſch erzieht, ſo wäre es doch un⸗ 
vernünftig, glauben zu wollen, daß er für die katholiſche Er⸗ 
ziehung eurer Kinder in's Feuer gehen werde, (Bravo!) und 
wenn alſo der Wahlcandidat ſo ein aufgeklärter und pornehmer 
Herr iſt, der ſeinen eigenen Kindern keine echte katholiſche Er⸗ 
ziehung gibt, ſo taugt ex nicht als euer Vertreter; dem kann 
man nicht trauen, der darf nicht nach München, Stuttgart, 
antenne. geſchickt werden, dem könnt Ihr micht Eure höch⸗ 
ſten Intereſſen anvertrauen. Nicht wahr, wenn man ſo bei den 
Wahlen verführe, ſo ginge es da ganz anders und manner 
für unſete katholiſchen Schulen nichts zu fürchten 

Wenn ich nun ſage, die Laien ſollen ihre Schuldigkeit chen, 
io. meine ich nicht, wir Geiſtlichen ſollten uns nichts darum 
kümmern. Wäre unſere Stellung zur Schule nur ein Recht, ſo 
könnten. wir Prieſter darauf verzichten aber es iſt eine Pflicht, 
daß der Prieſter in die Schule hineingeht, und deswegen dürfen 
wir nicht ſagen: wenn der Staat ein ſchlechtes Schulgeſetz macht, 
ſo werfen wir ihm den Bettel vor die Füße und dann mag er 
ſehen, wer ihm noch hineingeht und die Arbeit thut. Nein, 
meine hochwürdigen Herren! wir müſſen uns der Kinder an⸗ 
nehmen, ſo lange es uns nicht ganz unmöglich gemacht wird, 
wenn es auch Opfer und ſchwere Ueberwindung koſtet. (Bravo!) 
Die Stellung, die man uns für die nächſte Zukunft anweiſen 
will, iſt nicht angenehm; aber haben wir denn vergeſſen, daß 
unſer Heiland, der ewige Sohn Gottes, Knechtsgeſtalt ange⸗ 
nommen hat, um uns zu erlöſen? Und wenn wir Knechtsdienſte 
thun müſſen, wir müſſen ſehen, wie wir den Kindern, die nach 
dem Brode des Lebens verlangen, es ihnen beibringen können. 
(Bravo!) Meine Herren! Ich meine nicht, daß wir uns ſervil, 
niederträchtig der neuen Schulbeamtung unterwerfen; wer ein 


Mann und Prieſter iſt, der muß ſeiner Würde bewußt bleiben 
und einen gerechten Stolz im Herzen haben, denn wir haben 
nicht das Recht, den erhabenen und göttlichen Charakter des 
Prieſters zu erniedrigen. Aber die Kinder wir nicht im 
Stiche laſſen, wir müſſen uns ihrer annehmen. Als der kleine 
Moſes im Binſenkörbchen ausgeſetzt war und von der Tochter 
Pharaos gefunden wurde, da kam die Schweſter des Moſes her⸗ 
bei, nahm Dienſte bei der königlichen Prinzeſſin, damit ihrem 
Brüderchen nichts abginge, damit es gut gepflegt und genährt 
würde. Das iſt ein Vorbild für uns. Die Jugend iſt wie aus⸗ 
geſetzt im Nil, von der größten Gefahr bedroht. Da kommt 
nun der Staat mit ſeiner Humanität und hebt das Bübchen 
auf und verſpricht, es in ſeine Pflege und Zucht zu nehmen, 
aber er bietet für die rechte Erziehung keine Garantie. Was 
thut nun die Kirche? was muß der Clerus thun? Gleich der 
Schweſter des Moſes muß ſich der Pfarrer, mit noch größerer 
Hingebung als ſeither der gefährdeten Kinder annehmen und 
wenn es dabei auch Ueberwindung N dürfen wir unſere 
9 Jugend niemals preisgeben. 
Wir Prieſter haben jedoch den Kampf, der jetzt bevorſteht, 
urn dirigiren, wir haben die Pflicht, unter der Leitung unſerer 
von Gott aufgeſtellten Führer, muthig und begeiſtert mitzuhelfen; 
wir müſſen, wie der letzt verſtorbene Erzherzog Maximilian von 
Oeſterreich⸗Eſte zu ſagen pflegte: „Wir müſſen beten und drein⸗ 
ſchlagen.“ (Bravo!) Beten und arbeiten nämlich müſſen wir; 
für die Führung hat der liebe Gott geſorgt, dafür ſind Ante 
hochverehrten und geliebten Biſchöfe da. Vorerſt wird noch, ſo 
denke ich mir, verhandelt; wenn aber der Schulſtreit erſt an⸗ 
fängt zu entbrennen, dann müſſen unſere Feldherren voran, dann 
folgen wir und ſtürmen dieſe Burg, und laſſen uns durch kein 
Geſetz unſere berechtigte Stellung in der Schule entreißen und 
eas we keinen Fall aus unſeren Schulen hinauswerfen. (Bravo!) 
Meine Herren! Aus dem Geſagten entnehmen Sie ſchon, 

was ich vom Ausgang des Kampfes denke: ſieg- und glorreich 
muß er ausgehen, es darf nicht anders ſein, wir müſſen und 


r 


werden ſiegen. Wenn wir Alle tüchtig mithelfen, ſo kann's nicht 
anders kommen. Gott hat die Liebe zu den Kindern ſo tief in 
das Elternherz hineingepflanzt und es iſt ſo leicht, den chriſtlichen 
Aeltern klare Anſchauungen von ihren Pflichten zu geben, 


daß, wenn wir die Aeltern aufrufen und an ihr Herz appelliren 


und ihnen Mittel und Wege zeigen, wenn wir ſelbſt der 
Führung unſerer Wach ſolgen, dert wg: he 1 8 
(Bravo!) 

Meine Hewen!. Ich glaube Abehuuptzt daß aol Hey 
2 Zeiten entgegengehen. Die Gegenwart iſt freilich in man⸗ 
cher Beziehung ſehr traurig und niederſchlagend, aber dennoch 
hat ſie, wie Sie gehört haben, ihre gar ſchönen und begeiſtern⸗ 
den Seiten. O, meine Herren! Nach dem heißen Kampfe kommt 
der Sieg, und ich meine, der Sieg hätte ſchon begonnen. Sehen 
Sie nach Rom! Die Sympathien der ganzen Kirche, ja der 
ganzen Welt, ſoweit ſie noch Sinn für Recht und Ehre hat, 
dieſe Sympathien die unſer hl. Vater hat, die er ſich erworben 
in den 22 ſchweren Jahren ſeines Pontifikats, ſind ſie nicht 
glänzende und glorreiche Eroberungen! (Bravo!) Und was wir 


in der Welt ſehen, ſelbſt außerhalb der Kirche, dieſen Zug nach 


Einheit, iſt das nicht was Troſtreiches? In England ſehnen 
ſich die edelſten Herzen und größten Geiſter nach der Einheit 
mit der Kirche Gottes. (Bravo!) In Amerika iſt die Be⸗ 
wegung zur Rückkehr zur katholiſchen Kirche eine große und 
aus dem Oriente haben nach tauſendjähriger Trennung 
bereits Biſchöfe in Rom angefragt, ob auch ſie erſcheinen ſollten 


beim großen Coneil am Maria⸗Empfängnißtage des folgenden 


1 


Jahres. . 

Meine Herren! Dann wird Rom und die Welt ſchauen, 
was der Prophet jagt: wie über die Meere und von den Inſeln 
her ſie alle herbeiziehen zum chriſtlichen Jeruſalem, zur Haupt⸗ 
ſtadt der Chriſtenheit, zu den Gräbern der Apoſtel. Das Concil 
wird mit dem Lichte der göttlichen Wahrheiten, die es verkündet, 
die Nebel der Vorurtheile zerſtreuen, die noch Viele hindern, die 
Herrlichkeit und Schönheit der Kirche Gottes, - N katho⸗ 


Verhandl. d. 19, kath Generalverſ. 


— 0 — 


liſche Kirche zu erkennen. Ich denke mir nicht, daß wir dieſe 
großen geiſtigen Eroberungen ſo leicht und wie mit lauter Ver⸗ 
gnügen machen könnten; daß wir nur die Hand aufzuhalten 
hätten, damit die Früchte uns von ſelbſt entgegenfallen“ Der 
Heiland hat geſagt: das Himmelreich braucht Gewalt und die 
Gewaltigen reißen es an ſich, und das gilt nicht allein von der 
ewigen Seligkeit, ſondern auch vom Reiche Gottes auf Erden. 
Aber in der Kraft unſeres Glaubens und in der Gewalt un⸗ 
ſerer Liebe werden wir, ſo hoffe ich, dennoch den Sieg erringen 
und den Triumph ſchauen, wir werden die Kirche Gottes 
in der Freiheit ſehen. Die freie Kirche hat dann auch 
eine freie Schule und das Staatsmonopol wird dann verſchwun⸗ 
den ſein. In der Freiheit der Kirche wird der Klerus um ſo 
mehr beeifert ſein, Gott zu dienen und den Menſchen zu dienen; 
denn die Kirche und der Clerus hat auf Erden keine andere 
Aufgabe und darum auch keine andere Stellung, als die Jeſu 
Chriſti, und Er hat geſagt: „Ich bin gekommen, nicht um mich 
bedienen zu laſſen, ſondern um Andere zu bedienen und mein 
Leben hinzugeben zum Heile für Viele.“ — Dann mein Herren! 
wird auch der Staat, der verblendete, wenn die einzelnen Glieder 
des Staats zur Einſicht gekommen ſind, dann wird auch er ein⸗ 
ſehen, daß ſein höchſter Beruf iſt, nicht nur irdiſchen Wohlſtand 
zu fördern, ſondern Gott dem Herrn zu dienen und ihn zu ver⸗ 
herrlichen. Denn es iſt wahr, was die heilige Schrift jagt? 
Daß Ihm dienen muß Alles, was im Himmel und auf Erden 
und unter der Erde iſt. Gott allein gebührt und Ihm ſei alle 
Ehre. Soli Deo gloria. (Stürmiſcher Beifall), 7 
* Tt 7 7 
Präſident: * 

1102 | Hohe 8 | od 

CE.s iſt bis jetzt bei allen Gonerniderſamnibüng ew! * 
liſchen Vereine Deutſchlands Gebrauch geweſen, daß die Be⸗ 
ſchlüſſe und die Geſinnungen, welche auch in dieſer Verſammlung 
ſich kund gegeben haben über diejenigen Gegenſtände, welche 
noch nicht verhandelt wurden in der Form von Reſolutionen am 


5 


a TE 


— 81 — 


Schluſſe zuſammengefaßt und der letzten öffentlichen Generalver⸗ 


ſammlung vorgelegt wurden. Es war die Pflicht des von ihnen 
gewählten Bureaus, ſich dieſer Aufgabe zu unterziehen, und Herr 
Graf Arco von München als Vicepräſident, wird ihnen die⸗ 
ſelben vorleſen und Ihrer Zuſtimmung n Ich bitte 


ere > FOR 'g N zig aun . 1917 + 


1 R En ’ 
get 190 13459 Ihr 0 un 


8 Graf F 5 ‚Münden: verlieſt die x Benin der 
XIX. Generalverſammlung: 


1) Die Unterſtützung des hl. Vaters 19 die Aufrechthal⸗ 


ao 1 59 tung ſeiner weltlichen Henſchaft muß allen Katholiken erſte 


und heilige Pflicht ſein. Dieſer Pflicht in umfaſſender 
und beharrlicher Weile, nachzukommen, iſt Aufgabe der St. 
ann: Michaelsbruderſchaft und des St. Petervereius. Die Ge⸗ 


05 ish. Wigralersammn TH fordert alle Kalholken auf, Siem Ver⸗ 


An eine beizutreten.“ 1 
194 „2 Die scheren Nechtsverlehungen, REN die Kirche 


1 ine in Deutſch⸗Oeſterreich erleidet, erfüllt die Generalverſamm⸗ 


lung mit Schmerz und Entrüſtung. Je mehr die katho⸗ 
liſche Kirche des, Rechtsſchutzes beraubt wird, den ihr die 


22 


3 weltliche Macht, ſchuldet, um ſo einmüthiger muß ſich das 


f 0 f katholif liſche Volt um ſeinen Oberhirten ſchaaren, um Ge⸗ 


" aligküigfeie der Fee zurückzu⸗ 
weiſen. 
Die e mit ae der österreichische Epis⸗ 
copat die Vertheidigung der Kirche übernommen, wird von 
au der, Generalverſammlung, mit. ehrfurchtsvoller Freude be⸗ 
grüßt. Von dem leuchtenden Beiſpiel einer allbewährten 
glaubenstreuen Provinz hingeriſſen, werden ſicherlich alle 
Länder Oeſterreichs einmüthig zur Vertheidigung des, Glau⸗ 
bens ſich erheben.“ 


3) „Die Mißhandlungen, welche an den Katholiken in 


Baden ſeit Jahren verübt werden, dauern trotz der ein⸗ 


müthigen Kundgebung des badiſchen Volkes fort. Die 
Generalverſammlung lenkt die Aufmerkſamkeit des katho⸗ 
24* 


1 


liſchen Deutſchlands wiederholt auf dieſe Zuſtände hin, 
welche eine Schmach für den deutſchen Namen ſind und 
eein Aergerniß für alle ehrenhaften Männer. Indem ſie 
mit Ehrerbietung das Andenken des greiſen Bekenners 
Hermann v. Vicari feiert, ſpricht ſie den heldenmüthigen 
Prieſtern und Laien, die als Vorkämpfer der Gewiſſens⸗ 
freiheit und des kirchl. Lebens in Baden ſich ſo hohe Ver⸗ 
dienſte erworben, die een der Wee g und 772 
ehrung aus.“ AA 
4) „Die gemarterte Kirche in Polen 9 5 Weng 
durch die Stimme des heil. Vaters an das Gewiſſen der 
europäiſchen Mächte. Das deutſche Volk, welches der pol⸗ 
niſchen Nation ſo Großes verdankt, muß am allermeiſten 
das ſchwere an dieſer Nation vollbrachte Unglück beklagen 
und kann unmöglich den unerhörten Gräueln zuſchauen, 
welche daſelbſt verübt werden. Die Generalverſammlung 
fordert insbeſondere alle öffentlichen Blätter auf, der Leiden 
Polens zu gedenken und die mende an it Pflicht 

zu mahnen.“ een hen 


5) „Der Syke der katholiſchen er“ Deutſch⸗ 

lands, welche im verfloſſenen Jahre ſo erfreuliche Fort⸗ 

ſchritte gemacht, muß fortwährend ungetheilte Aufmerkſam⸗ 

keit zugewendet werden. In allen Bezirken und Ortschaften 

ſind Vereine zur Wahrung der katholiſchen JIntereſſen zu 

gründen. 

Angeſichts der eruſten Zukunft erwartet die General⸗ 

Verſammlung zuverſichtlich, daß alle katholiſchen Vereine 

mit Opferwilligkeit und Hingebung für, die Sache der 
Kirche ſich erheben. „ — 5 r- 
(Bravo!) unn er 


Präſident: 

Die — wer bie Based dieſen 
Reſolutionen geſpendet hat, berechtigen mich anzunehmen, daß 
Sie denſelben Ihre Zuſtimmung ertheilen. (Bravo!) 


— 373 — 


Präſident von der ee 7510 


F tali it Fnmmmef celle z ir: 
7% art Nie Monsignore! 
n Far Hohe Verſammlungl“ 


2505 Es war en Pflicht, nachdem Sie mir die ee 
Aufgabe, das Präſidium in dieſer hohen Verſammlung zu führen 
übertragen hatten, eine Aufgabe, die meiner eigenen Unwürdigkeit 
und Schwäche ſo wenig entſprach und deren Durchführung nur 
durch ihre Nachſicht möglich war, ich ſage, es war dadurch meine 
Pflicht, das erſte Wort an Sie zu richten, es iſt nun meine 
Pflicht das letzte, das Abſchiedswort zu Ihnen zu ſprechen. Es 
waren ſchöne, herrliche Tage, welche wir hier verlebt haben in 
der altkatholiſchen deutſchen Kaiſerſtadt Bamberg; es waren 
Tage, ſchön und wohlthuend unſeren Herzen durch die warme 
Aufnahme, die uns die alte deutſche Gaſtfreundſchaft und die 
chriſtliche Liebe dieſer Stadt hier bereitet hat und ſo halte ich 
es für unſere she Bricht, a AR bier 9 auszu⸗ 
ſprechenñĩ59ᷓ 
Ess waren Nu ſchön und wohlthuend, für die latholiſchen 
Herzen durch den innigen brüderlichen Verkehr, den wir hier 
mit einander gepflogen haben, es waren Tage, ſchön und anregend 
durch die wichtigen Gegenſtände und Zeitfragen, welche wir ver⸗ 
handelt und durch die begeiſterten und begeiſternden Worte, die 
geſprochen wurden. Und wenn wir zurückblicken auf⸗dieſe Tage, 
dann dürfen wir, glaube ich, im Gefühle des Dankes gegen Gott 
und gegen unſere heilige Schutzpatronin die unbefleckt empfangene 
Gottesmutter ſagen: ſie ſind nicht nutzlos vorüber gegangen, 
wir haben nicht er verhandelt, nicht nutzlos geredet, nicht 
nutzlos beſchloſſen. Denn neue Einblicke in die Lage und 
Intereſſen und Bedrängniſſe der Kirche haben ſich in dieſen 
Tagen unſeren Blicken eröffnet; neue, hochherzige, nachahmungs⸗ 
würdige Beiſpiele katholiſcher Thätigkeit und katholiſcher Liebe 


haben wir kennen gelernt; neue Beſchlüſſe haben wir gefaßt und 


wir gehen nun Alle von hier fort mit dem Vorſatze, dieſe Be⸗ 
ſchlüſſe zur Ausführung zu bringen, wo und wie wir können; 


1 


und es liegt dieſe Pflicht wohl vor Allen denjenigen ob, die Sie 
mit der Ehre, das Bureau dieſer Verſammlung zu bilden, be⸗ 
traut haben, und wenn wir daun mach Jahresfriſt uns wieder 
zuſammenfinden, dann wollen wir vor! dent Herrn F alt aus 
Mainz hintreten und ihn fragen, ob das Geheimmittel, welches 
er uns nenlich im Vertrauen n Eg an: guten Früchte 
unter uns getragen habe: e Ind) e ee 
Erwarten Sie nicht, hohe Bm, daß ich Ihnen 
ein großes Bild der verlebten Tage entwerfe; es wird nur matt 
ſein gegenüber dem Bilde, welches ſchöner und klarer Ihnen 
Allen vor dem Geiſte ſteht. Geſtatten Sie nur einige wenige 
Worte: Wir haben verhandelt und beſchloſſen über viele Ange⸗ 
legenheiten, welche das Intereſſe des heiligen Stuhles und un⸗ 
ſerer heiligen Kirche betreffen Es iſt darum unſere Verſamm⸗ 
lung ein Laien ⸗Conecil genannt worden; denn auch wir Laien 
haben berathen und ſelbſtändig beſchloſſen. Doch allen unſeren 
Verhandlungen und allen unſeren Beſchlüſſen lag nur Ein Be⸗ 
ſchluß zu Grunde; es war das ein Beſchluß, den wir in keiner 
Generalverſammlung gefaßt haben, den aber Jeder von uns in 
ſeinem innerſten Herzen gefaßt hat, ein Beſchluß, der allen un⸗ 
ſeren Beſtrebungen hier die Richtung anwies; dieſer Beſchluß, 
er lautete: Unerſchütterliche Anhänglichkeit und unbedingte Hin: 
gabe in Liebe und Opferwilligkeit an unſere heilige römiſch⸗ 
katholiſche Kirche, (Bravo!) unerſchütterliche Hingabe für den 
Stuhl Petri und den Stellvertreter Chriſti, den heiligen Vater 
freiwilliger und unbedingter Gehorſam gegen Rom, die Lehrerin 
und Erzieherin der Völker. (Bravo!) Und ob wir daher ver⸗ 
handelt und beſchloſſen haben über die Angelegenheiten und Ge 
fahren des heiligen Stuhles und die Mittel, demſelben zu Hülfe 
zu kommen; ob wir verhandelt und beſchloſſen haben über das 
Miſſionsweſen und die Werke chriſtlicher Barmherzigkeit, oder 
über chriſtliche Kunſt und vor Allem über Wiſſenſchaft und 
Preſſe: nur treue Hingabe und unbedingter Gehorſam an die 
Kirche, hat uns dabei geleitet; unbedingter Anſchluß an — 
Oberhaupt der Kirche und den hochwürdigen Episkopat. 


— 375 — 


Hohe Verſammlung! Wenn auch nicht der Glaube uns 
dieſe Pflicht erkennen ließe, nur der heldenmüthige Mannesmuth, 
die Hochherzigkeit, das demüthige Gottvertrauen und all die er⸗ 
habenen Tugenden unſeres heiligen Vaters Pius IX. würden 
uns dazu zwingen. Denn eine Sache, die ſolche Tugenden und 
ſolche Helden erzeugt, kann nur eine göttliche Sache ſein. (Bravo!) 
Und es würde — ahnen hochherzige ehen un⸗ 
ſerer Biſchöfe. Aut Fg lic aid. nir 75 
Hermann von ‚Bieden 900 Clemens A a guſt; 458 5 
zwei Sterne, die für alle Zeiten am Himmel der katholiſchen 
Kirche leuchten werden: Hermann von Vicari, der Bekenner 
und Vertheidiger der Rechte der Kirche gegen die Angriffe des 
modernen Liberalismus; Clemens Auguſt, dieſer Märtyrer 
und Vertheidiger der Grundſätze der Kirche gegenüber einer ge⸗ 
waltthätigen Regierung. Ich habe geſprochen von dem Gehor⸗ 
ſam: Ja wohl, der Gehorſam, er iſt unſere Pflicht. Genügt 
aber der Liebe die Erfüllung der Pflicht, genügt der Liebe der 
bloße Gehorſam? O nein! Die Liebe, ſie wartet nicht ab deu 
Ruf an den Gehorſam, ſie kommt zuvor dem Befehle und wenn 
wir nun hinblicken auf die Thätigkeit, welche ſich auf dem Ge⸗ 
ſammtgebiete der katholiſchen Vereine ſo herrlich entfaltet, dann 
müſſen wir ſagen, alle dieſe Vereine, ſie ſind Kundgebungen der 
katholiſchen Liebe, der Liebe, in der die katholiſchen Laien ihre 
Opfergaben der Kirche dargebracht haben. Das trifft wohl von 
allen Vereinen zu. Ich glaube aber zwei hauptſächlich nennen 
zu müſſen, den St. Vincenz⸗ und den Eliſabethen⸗Verein. Der 
Verein des heil. Vincenz von Paula wurde gegründet in Paris 
von wenigen Laien we er iſt ee in Ways Tagen a 
alle fünf Erdtheile. S t 
Hohe — * haben Be eine Schilderung 
des regen katholiſchen Lebens in Holland gehört. Nun in Hol⸗ 
land, dem kleinen Holland, welches man als einen proteſtantiſchen 
Staat anzuſehen gewohnt iſt, beſteht dieſer Verein in 130 Con⸗ 
ferenzen (Bravo!) und dieſer Verein vom hl. Vincenz iſt nicht 
gegründet auf eine ſogenannte Humanität wie die Freimaurer 


en. 


fie treiben oder zu treiben vorgeben, er iſt gegründet auf die 
erhabenſte aller chriſtlichen Tugenden, auf die Neächſtenliebe, 
Demuth und Selbſtverläugnung und auf dieſer Grundlage hat 
er herrliche Früchte getragen. Nun, hohe Verſammlung, es ſind 
wohl manche Orte noch, an denen dieſer Verein nicht beſteht, 
zoͤgern wir nicht länger, denſelben zu gründen; ich richte dieſe 
Bitte hauptſächlich an die Laien, zögern wir nicht länger, denn 
es hat dieſer Verein die Billigung und die Liebe und den Segen 
des heiligen Vaters erworben und unſere hochwürdigſten Biſchöfe 
haben durch zahlreiche Kundgebungen denſelben empfohlen. 
Wenn es ſich aber darum handelt, in Demuth und Auf⸗ 
opferung Werke chriſtlicher Nächſtenliebe zu üben, wenn es ſich 
darum handelt, für alles Hohe und Edle Opfer zu bring 
dann ſind wir Männer gewohnt, von den chriſtlichen deutſchen 
Frauen zu lernen. Wir ſind gewohnt, zu ſehen, wie die chriſt⸗ 
lichen Frauen für die Würde, zu der die Kirche ſie erhoben hat, 
durch Hingabe und Opferwilligkeit ihren Dank abzuſtakten pflegen. 
Und was wären wir, meine Herren! wenn unſere chriſtlichen 
Mütter und Frauen nicht wären? Nun, deutſche Frauen! die 
heilige Eliſabeth, dieſe deutſche Heilige, dieſe Mutter der Armen, 
ſie hat den Schweſternverein des heiligen Vincenzius in ihre 
beſondere Obhut genommen, und ſie hat erwartet, daß es keine 
Stadt und kein Städtchen gebe, das nicht unter 1 nes 
m Miezen fin ahn lieben Armen ſorge K 

Der heilige Vincenzins und die heilige Eliſabeth, fie waren 
große Heilige in der katholiſchen Kirche, und auf dem katholiſchen 
Boden ſind ſie gewachſen, dieſe beiden Vereine, die ihre Namen 
tragen, und nur dem katholiſchen Geiſte, dem Geiſte, der in 
den Statuten dieſer Vereine ausgedrückt Hr een, 0 ihr 
Feng und ihr Gedeihen?! e 200 

Hohe Verſammlung! Ich ſchließe, wir vihaben — dieſen 
Lahe viel geredet und man pflegt wohl zu ſagen, wer Viel 
redet, der handle wenig. Es heißt aber auch: Es gibt keine 
Regel ohne Ausnahme. Ueberlaſſen wir daher die Regel Anz 
deren) und nehmen wir für uns die Ausnahme in Anſpruch. 


Mn — 


Und wenn wir dann zurückkehren in unſere Heimath, dann über: 
denken wir die Anregung die wir empfangen, und überlegen, 
was wir thun ſollen, um derſelben Folge zu leiſten, und legen 
Hand an's Werk im Verein mit einander und unterlaſſen wir 
nicht, unſere Arbeit ſtets zu begleiten durch das Gebet. Und 
wenn wir darin beharrlich fortfahren, dann können wir ſicher 
ſein, daß uns der Schutz der heiligen Gottesmutter und die 
Hülfe des heiligen Herzens Jeſu nicht fehlen, und daß unſeren 
Arbeiten der Erfolg zu Theile . wird. Gelobt ae Jeſus 
f nn re eg meer 


Präſidentt | Rinn d end an 
ert Ercellenz der ‚der eebiſgef wir der Bern 


70 


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3131 


7 h! 16 4 


nie, Berfammlung! RR 


9 Die ihnen: Tage, die uns ſo angenehmen und 10 bun 
ein Stunden, welche der XIX. Generalverſammlung 
beſtimmt waren, ſind nun zu Ende. Bamberg bleiben dieſe 
ſchönen Tage ſicher unvergeßlich. Dieſe ſchönen Tage werden in 
den Annalen der Stadt Bamberg zum ewigen Andenken einge⸗ 
tragen werden. Am Schluſſe derſelben ſpreche ich vor Allem 
dem gütigſten barmherzigen Gott meinen kindlichſten aufrichtigſten 
Dank aus für die Gnade und Segnungen, welche er in dieſen 
Tagen ſo reichlich auf uns herniedergegoſſen hat. Dann ſpreche 
ich aus auch meinen verbindlichſten Dank der ſ zahlreichen 
Verſammlung, beſonders denjenigen, welche aus den entfernteſten 
Theilen Deutſchlands hergekommen ſind, um dieſer Verſammlung 
beizuwohnen, und dieſes große Opfer der guten heiligen Sache, 
der katholiſchen Sache gebracht haben. Vorzüglich ſpreche ich 
meinen ehrfurchtsvollen Dank aus jenen edlen, hochherzigen und 
hochbegeiſterten Männern, welche in dieſen Tagen ſo gediegene 
ſalbungsvolle Reden gehalten haben. O ſie haben mächtig auf 


= 8 — 


uns gewirkt! die richtigen Anſchauungen des wahren, Uh bebe 
wurden in unserem, Innern aufgefriſcht, der ernſtliche Entſchluß 
und Vorſatz wurde in uns veranlaßt, daß die Wirkungen dieſer 
Vorträge in uns, unauslöſchlich blieben. Er iſt in unſerem Buſen 
aufbewahrt bis zum Ende unſexes Lebens. Mit dieſem Danke 
verbinde ich auch in Ihrem Namen das heiligſte Verſprechen, 
5 wir dieſen Vorſatz in, Ausführung bringen wollen 


x 
| 
\ 


337 Die Direktive, welche uns Zu einem ächt katholiſchen geben | 


gegeben, wude, wollen wir zur Norm unſeres künftigen Lebens 
nehmen. Wahrhaft als Katholiken, wollen wir leben und als 
Solche ſterben. O! die heiligen Patrone Kaiſer Heinrich und 
ſeine Gemahlin Kaiſerin Kunigunda, welche wir beim Be⸗ 


ginne unſerer Versammlung angerufen, o! ſie werden auch bei 


Gott bitten, daß er ſeinen Segen auf dieſe Männer hernieder⸗ 


gieße, auf ihr Haupt und ihre fromme Familie, und Gottes 
Segen wird ſie begleiten auf allen ihren Wegen durch dieſe 
irdiſche Wanderſchaft Dr bis zur Ew K daß Gott uns 
verleihe die Gnade de: Gedeihens, 15 ntwie 10 und Förder⸗ 
ung eines ächt chriſtlichen Lebens und Wirkens. Zu dieſem Ende 
ertheile ich Ihnen meinen heiligen Segen nnn! 
5 %/(Die RER empfängtukninend den Segen des Herrn 
Erzbischofs. nacht -, nun ns 
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zu dem Berichte des Bororts ash te beate geſcheſ⸗ 


jenen Generalverſammlung (Seite 12 ff.) 1 ( 
Der ehemalige Vorort Innsbruck erhielt nachträglich fol: 
gende zwei erfreuliche Schreiben aus Baltimore in ee 
wanderungsangelegenheit, welche hier og e werden. 


11 i 1 
ini 58 Oris 8990958 158100 1 ; 51 


— 


1901 


11 5 
n 


131 


Dr . r Mer Su a die in Sin 
e 


1111010 


verſamm 
würdigſten e zbiſchof von Baltimore ſandten, 1 RUE 
ich im ü Au BE e Höhen Sberhirten, daß Ihrem unſche 
be ei ii, wie es in der lateiniſchen Antwort ausge 
drückt wi 1 ar 
en ALTER Wine sind in Newyork Herr Carl 
1965 in Baltimore Herr riſtian Ritter. An dieſe weiſe 
man die Einwanderer, und e wohlthätigem Wir 
nicht mangeln. pee | 

Eh ſegne der Herr dieſes gan Unternehmen. 

A? 2 41 19288 N Ew. ochwürd ER 
innenofng!A 3% bs e l 11g 1 Diener 
A E 1 9 98989106 N 1 ii . j iſſel R. 8. 4 


II. 
Hhaltimorae die 7. Sept. 1868. 
Adm. Revde. Domine! 
Litterae a Conventu generali societatum catholicarum 
ad Reverendissimum Archiepiscopum Baltimorensem con- 
cinnatae et a Vestra Reverentia expeditae infrascripto 


„ 


servo vestro ad officia paratissimo ab Illustrissimo eodem 
Praesule traditae sunt, ut responsum remittat. 

Nune vero cum gaudio huic muneri obsequens nun- 
tium mitto, votis Conventus maxime laudabilibus jamjam 
satisfieri. Deereto enim a Conventu generali omnium asso- 
ciationum catholicarum Germanae nationis (in America 
Sept.) mense Junio anni currentis emisso quinque vwiris 
catholicis, quibus sacerdos praeest, negotium etiam hoc 
impositum est, ut rebus Catholicorum in has regiones im- 
migrantium invigilent. Inter caetera hujusmodi negotia 
etiam hoc est, ut Neo-Eboraci aeque ac Baltimorae virum 
fide dignum constituant, ‚qui navibus ‚ advenienäbub" semper 
praesto sit, ut immigrantibus consilio opportuno suceurrat. 
Hoc autem jam actu fit, et viri duo, in utroque portu con- 
stituti hoc charitatis opus maxima cum fidelitate et, alacri- 
late Po tn quin, eis liceat, ‚u Sande remu nerationis 
causa inde pereipiant. ** 1985 1 5 

be. 100 deereto autem Conventus gener lis supra- 
e epistolas eirculares ad omnes totius 996 naniae 
Episcopos et Archiepiscopos misit eosque ende 5 cat 
est, ut qua Possint auctoritate vota ipsius adjuvare dig- 
nentur. * z RR 

je 101 Amit i dm 

ſüspropter "hoc " Reverentiae 'vestrae „ maxım( mo € 
annuntio et omnia fausta ac prospers e us 
cordis visceribus, ‚exopto, 2 BE 

Vestrae Reverentiae servus bunte haf I 
. Jos. Wissel R. 8. J. 


Kester Collegii Ecclesiae ad St. Alphonsum. 


Istu 


991. 


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ein Festmahl, im ei des „Erlanger Hofs“ zum . 
eine, große Anzahl, von Mitgliedern, und Gäſten der XIX. Ge⸗ 
neralverſammlung. | 
we 3 cen dale wurden in beben Reihe ausge⸗ 
bracht: Auen ti 203370. IS IR 
hin} | aa uns 
des Freiherrn von Loé, Präſident 
Meine Herren! 

Wenn es mir übertragen iſt, das erſte Hoch, das Hoch 
auf unſeren glorreich regierenden heiligen Vater Pius IX. aus⸗ 
zuſprechen, dann bedurfte ich nur der Nennung dieſer Worte, 
um ihre Liebe zu entflammen zu einem begeiſterten Hoch. Wenn 
aber beſonders in unſeren Tagen dem heiligen Vater ein Hoch 
ausgebracht wird, ſo iſt das nicht bloß eine Kundgebung der 
Liebe unſerer katholiſchen Herzen, es iſt mehr als das, es iſt in 
unſeren Tagen ganz beſonders auch ein Glaubensbekenntniß. 
Wir wiſſen es, unſere Feinde, ſie wollen den heiligen Stuhl 
ſeines weltlichen Beſitzes, des älteſten legitimſten Beſitzes berauben. 
Nun, meine Herren, wenn wir dem heiligen Vater ein Hoch 
ausbringen, ſprechen wir aus, daß wir proteſtiren gegen dieſen 


— 382 — 


unerhörten Rechtsbruch; daß wir nicht wollen, daß der heilige 
Vater abhängig ſei und Unterthan einer anderen Macht; daß 
wir wollen einen Papſt-König. (Bravo!) Es wird beſtritten 
in unſeren Tagen die Autorität der Kirche, die Autorität Roms. 
Nun, meine Herren, wenn wir in unſeren Tagen unſerem heil. 
Vater ein Hoch ausbringen, ſo iſt das ein Bekenntniß unſerer 
Unterwerfung unter die Autorität, unter eine wahre, eine gott⸗ 
liche Autorität, und dieſe Autorität liegt in Rom. Nun, meine 
Herren, in unſeren Tagen ET moderne Liberalismus, 
daß das Papſtthum, daß I rche abdanken ſolle. Meine 
Herren! Wir fordern die Abdankung des Liberalismus, denn die 
Unwahrheit hat kein Recht zu exiſtiren, und meine Herren, wenn 
wir in unſeren Tagen dem heiligen Vater ein Ho ausbringen, 
ſo heißt das, daß 4 5 proteſtiren gegen alle dieſe Re rien, mit 
welchen in Af ſeren Tage die Welt beglückt! 15 el, gegen 
alle dieſe Theorien, die unſer heil Vater verworfen t en der 
Encyelieg und dem Syllabus. Unſet Hoch iſt bent eit Proteſt 
gegen die falſchen modernen Ideen. Wenn ich daher weiß, 
daß Ihre Liebe Sie zu begeiſtertem Hoch entflanmen wird, dann 
bringen Sie dasſelbe auch vorzugsweiſe in dem genannten Ste 
erheben Sie die Gläſer und ſtimmen Sie mit mir ein in den 
Ruf: Es lebe Pius IX. F d un 

0 and hee sie ana Bi Togſt, mp 


un X: des Freiherrn von Aula lh Raron ft 
Sog dealer Herr Erzbiſchof!, en he 
lt. Hochanſehnliche Verſamml ung!!! 
Mein Trinkſpruch gilt der bisherigen Uebung zu Folge 
wand e Fürſten dieſes ſchönen Landes, Seiner Majeſtät 
dem Könige Ludwig IL, unter Deſſen hohem Schutz wir ſo 
glücklich tagen. Meine Herren! Wenn man die Gefahren aller 
Art betrachtet, welche einen König ſtets umlauern, der im zarten 
Jünglingsalter ſeinen Thron beſtieg als angeſtammter Herrſcher 
eines vielhundertjährigen, ruhmreichen, um die Kirche Gottes 
vielfach ſo hochverdienten Fürſtengeſchlechtes, wie das bayeriſche; 


= ii 


wenn hier der natürliche Reiz der Jugend ſich mit einer, wie 
verlautet, beinahe kindlichen Anmuth verbindet, ſo dürften alle 
Bayern, alle Völker dieſes altdeutſchen trefflichen Stammes nicht 
nur ihre wärmſten Sympathien für einen ſolchen König offen⸗ 
baren, ſondern auch ihre heißen Gebete aufſteigen laſſen zum 
Himmel für Ihn. (Bravo!) Wir ſchließen uns hoffnungsvoll 
und ehrerbietig dieſen Segenswünſchen an. Einer der ſchönſten „ 
Züge irdiſchen Lebens liegt offenbar in der Sympathie für das 
Volk. Wir haben geſtern aus dem Munde des commandiren⸗ 
den Generals aller Geſellen-Vereine Deutſchlands vernommen, 
wie Se. Majeſtät der König ein erhabener Protector unſerer 
Geſellenvereine iſt. Wir wiſſen ſodann, daß kein Werk chriſt⸗ 
licher Barmherzigkeit umſonſt an die Fürſorge dieſes königlichen 
Herzens hat appellirt. Ich lade Sie ein, meine Herren, auf 
eine lange und glückliche Regierungs⸗Aera Sr. Majeſtät des 
Königs zu trinken. Seine Majeſtät König Ludwig ar lebe 
hoch! hoch! hoch! | ad ed !bad 


III. Toaſt | 
des Herrn Baron Stillfried von Wien auf den Episcopät 


Ex cellenz, Hochwürdigſter Herr Erzbiſch of! 

| Hoch würdigſter Herr Prälat! 
Hochanſehnliche Verſammlung! a 
ine Meine Herren! Wir haben uns hier in Bamberg,, der 
Stadt des heiligen Heinrich, vereinigt, um Zeugniß von unſerer 
katholiſchen Ueberzeugung abzulegen. Nicht minder haben wir 
uns aber in dieſer alten, ächt deutſchen Stadt Deutſchlands ver⸗ 
einigt, um den Beweis zu geben, daß wir an den Grundſätzen 
feſthalten, mit welchen Karl d. Gr. das Fundament für die Exi⸗ 
ſtenz Deutſchlands gelegt hat. Dieſes Fundament iſt die innigſte 
Verbindung der kirchlichen und der weltlichen Macht, und die 
Pflicht, für unſere Kirche und das geheiligte Oberhaupt einzu⸗ 
ſtehen und dasſelbe zu ſchützen. Sind dieſe Fundamente auch 
ſeit Langem von einer Seite nicht mehr geachtet, ja verläugnet 
worden und ſollen ſie gegenwärtig gänzlich vom Boden vernichtet 


— 


15 


— 384 — 


werden, aus unſerem Herzen wird fie Niemand reißen. (Bravo!) 
Sie werden für alle treuen Katholiken Deutſchlands die Baſis 


bilden und bleiben, auf welcher wir ſtehen, ungeſcheut für Recht 
und Gerechtigkeit einzuſtehen und für die heilige Kirche und 


ihr Oberhaupt den Kampf aufzunehmen, in welchem unſer Führer 
iſt der hochwürdige deutſche Episcopat. (Bravo) 
„Dioeſe Eigenſchaft unſerer hochwürdigen Herren Biſchbſe 
hat es ermöglicht, daß jeder Katholik ſeinen Biſchof anſieht als 


den Leitſtern, dem er nachzieht in unſerer Zeit, in welcher es 
gilt für die wahre Freiheit, für die Freiheit unſeres Glaubens 
einzuſtehen. Wir können daher nichts Beſſeres thun, als den 
herzlichſten Wunſch hegen: Gott der Allmächtige ſegne und ſchütze 
den deutſchen Episcopat und vor Allem den hochwürdigſten, viel⸗ 
geliebten Herrn Erzbiſchof Michael von Bamberg. Ergreifen 
Sie Ihre Gläſer und bringen Sie mit mir ein dreifaches Hoch 
aus auf den deutſchen Episcopat. Der Deutsche Episcopat- lebe 
hoch! hoch! hoch! Date! Bad Tchad 
IV. To aſt 
Sr. Excellenz des hochwürdigſten Herrn Erzbiſchofs auf das 
. hohe Präſidium der XIX. Generalverfammung. 


Hochverehrteſte Herren | 
Auch ich bringe einen Toaſt aus auf das Wohl unſeres 
hohen Präſidiums, das uns mit ſo viel Umſicht, Conſequenz und 
Gewandtheit geleitet hat. Das hohe Präſidium der XIX. Ge⸗ 
a ee in Bamberg lebe hoch! hoch! De 


V. Toaſt n 0 
des Herrn Adpokaten⸗Anwalts Lingen s aus Aachen. 2 


Mir iſt auferlegt worden, dem Vororte Inns! bruck und 
dem edlen Lande Tyrol ein Hoch auszubringen. Gar gerne 
erfülle ich dieſe Pflicht der Dankbarkeit, wie der Gerechtigkeit. 
Wenn die Vaterlandsliebe und der Heldenmuth des tyroler Volkes 
längſt ſprichwörtlich geworden; wenn ſeine Treue, ſeine Anhäng⸗ 
lichkeit an den Kaiſer und das kaiſerliche Haus ſtets unerſchüt⸗ 


— ug 


terlich geweſen ſind; wenn vor Allem ſeine Liebe zur heiligen 
katholiſchen Kirche, ſeine Feſtigteit und Reinheit im Glauben 
ſtets zum Vorbilde haben dienen können für alle deutſchen Män⸗ 
ner, ſo haben wir überdies im vorigen Jahre die außerordent⸗ 
liche Liebenswürdigkeit, die ausgezeichnete Beſcheidenheit ſeiner 
edelſten Söhne, kennen, lieben, ja verehren gelernt. Wir haben 
gehört, bewundert und Gott gedankt für Alles, was ſeitdem ſo⸗ 
wohl in der Preſſe, als durch katholiſche Vereine in Tyrol und 
Vorarlberg, was durch das Gebetsapoſtolat geleiſtet worden iſt 
und in wachſendem Maße geleiſtet wird, wozu der Vorort Inns⸗ 
bruck, ſo wirkſam den Anſtoß gegeben. . 

Gott ſegne, Gott ſtärke das edle Tyrol in a herrlichen 
und glorreichen Kampfe. Das Land Tyrol, die ſchöne Stadt 
Ia der Vorort Innsbruck lebe hoch! hoch! OR 


ee ee i VI. Toaſt f 
anke, n „ides Herrn Profeſſor Wovöggluf 

Ich danke im Namen des bisherigen Vorortes Junsbruck 
und meines Vaterlandes Tyrol für die höchſt wohlwollende und 
geneigte Geſinnung und Anerkennung, welche von den Herren 
der hohen Generalverſammlung zu Theil geworden. Ich wage 
es nicht auszuſprechen, daß wir Tyroler im Stande ſind, uns 
dieſer Anerkennung würdig zu zeigen und den großen Erwar⸗ 
tungen, die die Herren auf uns zu ſetzen, die Güte hatten, zu 
eutſprechen; jedoch glaube ich im Namen meiner Freunde in 
Tyrol verſprechen zu können, daß wir wahre Tyroler ſein und 
bleiben wollen ſo lange die Sonne Gottes die Firſten unferer 
Berge vergoldet. Kaiſerlich, latholiſch, das iſt ächt tyroliſch. So 
und nicht anders darf es im Lande Tyrol jet; und bleiben, 
(Hoch! Joch hoch!) va A 
4 VII. Takt, 2) 40 
des. Herrn Regens Moufang, aus wee 


Meine Herren! std 17 1¹⁰ 
Mir iſt der Toaſt zugetheilt worden auf vie Stadt Bam⸗ 
berg, dieſe Stadt, die vor 800 Jahren die Liebe eines heiligen 


Verhandl. d. 19. kathol. Generalveri. 25 


— I = 


Kaiſerpaares beſeſſen und die vor 700 Jahren den g 
ſtoliſchen heil. Mann, den heil. Otto, art Biſchof hatt 
Stadt, die am Schluſſe det alten Zeiten einen . 
habt, der das Muſter war eines apoſtöliſchen Hit! a 
Stadt, die im Umſchwunge der Zeiten in Einem Sicht in 
gleich geblieben: in der Schätzung, in der Pflege der 
liſchen Geſinnung; (Bravo!) dieſer Stadt, deren Bürgerſch 
uns empfangen hat mit einer Freundlichkeit, mit einer Ho pi⸗ 
talität, die größer nicht ſein kann; (Bravo!) dieſer Stadt, die 
uns dutch die Fürſorge des Comités einen Empfang bereit 
hat, wie ich einen zweiten größeren mir nicht de enken kann; 
diesein Stadt, die das Glück hat einen Butgermelſten Hpßeftgen, 
(Anhaltendes Bravo)‘ der, wenn er ſpricht, die katholiſche Ge⸗ 
ſinnung der Stadt und ſeine eigene Geſinnung müthig darlegtz 
dieſer ſchönen Stadt Bamberg, meine Herren! die Gott geſegnet 
hat, dieſer geſinnungstüchtigen Bevölkerung, die den Glauben 
tief bewahrt; dieſer katholiſchen Stadt, in der die katholiſche 
Versammlung, ſich iv, heimlich gefühlt hat, dieſer, Stadt bringen 
wir aus Heften ii ein dreifaches Sch e be 


e ch, N RR imma 11 add 794 
a7 n ume mi VIII Toaſt fur icin 37 
IN des Herm Bram Dr. Sanien, K 110 
3 4100 Meine Herren! in e, Adi De 


= Sie haben die Güte, mi, af eine Ich Auszu 1 0 
daß ich keine Worte finde, um Ihnen meinen herz 5 ir 
aussprechen zu, können. Ich fühle u ehr, | wie Pei 0 0 n : 
lich berechtigt bin, dieſe Ale mkeiten entgegen 5 19 
Aber ich erkläre mir ihre 1 Geſinnung 17 ai 
es Ihnen bei uns in Bamberg recht gut gef fallen BR 15 

ich neulich die große Ehre hatte, Sie begrüßen zu dürfen, wo 
ich Sie bat, für Bamberg eine recht wohlwollende Geſinnung 
zu gewinnen, jo bin ich heute jo glücklich, conſtatiren zu können, 
daß das wirklich der Fall geweſen ſein muß, weil Sie mir 
wiederholt BES: zuſprechen, die ich wo enn U 


0 ANA 


En 387 u 


3 Meine Herren! Ich habe Ihnen neulich den Willkomm⸗ 
4 a der Stadt Bamberg entgegengebracht, heute bringe ich 
4 Ih hnen den Scheidegruß, aber nicht bloß der Stadt Bamberg, 
1 ſondern auch des ſogenannten Bamberger Landes. Es ſind 
f Tauſende von Landbewohnern hereingezogen, um dieſer erhabenen 
Versammlung beizuwohnen. Tauſende ſage ich, und Viele von 
dieſen haben mich ermächtigt und erſucht, ihren Dank auszu⸗ 
ſprechen für die große Erbauung und Begeiſterung, die ſie hier 
empfi ngen und mit fortgenommen haben. Meine Herren! Ich 
bin nicht bloß ermächtigt, ſondern. auch berechtigt, für das ſoge— 
nannte Bamberger Land zu ſprechen. Was die, Stimmung, der 
geſammten Stadt Bamberg. betrifft, darüber haben Sie ſelbſt die 
beiten, Erf fahrungen geſammelt; aber ich habe auch, wie erwähnt, 
eine Erklärung des Dankes an Sie abzugeben, im Namen des 
Bamberger Landes. Ich bin ermächtigt und berechtigt. daz zu, 
dies zu erklären, denn das. alte Bamberger Land hat mich in 
die bayeriſche Abgeordnetenkammer gewählt und in's. Zollparla⸗ 
ment geſendet; deßhalb halte ich mich für ermächtigt und ‚ber 
rechtigt, im Namen des Bamberger Landes zu erklären, daß wir 
glücklich ſind, daß wir begeiſtert ſind, daß Sie die Verſammlung 
hier in Bamberg abgehalten haben, wofür ich neulich ſchon 
meinen Dank ehrerbietigſt auszuſprechen die Ehre hatte. Ich 
trinke auf die Geſundheit der Gäſte und lade meine Bamberger 
Freunde ein, mit mir auf's Wohl, auf die Ge eſundheit und die 
Fortdauer des Wohlwollens dieſer verehrten Herren zu trinken. 


Sie leben hoch! hoch! hoch! 


IX. Toaſt 
des Herrn Regens, Mo ufang auf das ſogenannte 
f Bamberger Land. 


Meine Herren! 

Mein Toaſt iſt unvollſtändig nd BY Halt, wie 
ich ſehe, in dem Toaſte auf die Stadt Bamberg und ihren 
Bürgermeiſter auch einſchließen müſſen den Toaſt auf das ganze 


Bamberger Land, auf die ganze Bevölkerung dieſes io glücklichen 
25 


141 


— 


u . pe 


Fürſtbisthums. Meine Herren! In Rom gibt es ace | 
„zu Petri Ketten.“ Sie wiſſen, die heilige Legende erz lt, als 
jene Ketten, mit welchen der hl. Petrus in Jer kufalem g m 
war, nach Rom kam und man ſie in die Nähe brachte ſe r 
anderen Kette . dieſe zwei Ketten ſich in eine ea ge⸗ | 
ſchlungen haben. So war es uns, als wir de e er 
kamen in's alte katholiſche Bamberger Land. Bi | 
geſehen, wir find nicht zwei, ſondern eins; da 5 ie 
990 5 


Gefühle, unſere Hoffnungen zuſammengeſchl ungen 5 

in eine Hoffnung, in eine Begeiſterung, in eine Li E ie 
heilige katholiſche Sache, und ich danke dem Herrn e er, 
daß er uns geſagt hat, daß die tatholiſche Geſinnung d ie n it 
liche iſt im ganzen Bamberger Lande und daß er 0 

tant der Bevölkerung iſt. Und, meine Herren! es | 5 
Wiederholung, ja es iſt eine zweite verbeſſerte Aufſge ( 0 
Alſo, meine Herren, nicht die Stadt Bamberg allein, nie t. 
Bürgermeiſter allein, das ganze katholische Fürsten, L 
leben hoch! hoch! 1 


8 In 9. a 4 ch. 
b . X. Do alt ie And ni i 
des Herrn. Profeſſor Dr. Kreuſer aus Köln. 110 


0 Katie Freunde! Schlußgruß in kathölkſcher Liebe. 2 
Ich glaube nicht, daß man mich wird bef ſchuldigen N 15 Ani 
Unedlem Schein und Nichtigent zu hulblgen, a | 115 damen 
Auch Schmeicheleien bleib’ ich gerne TER, u 294. eee 1 
Denn nicht die Schale acht’ ich, nur den Kein. 
Jetzt aber heitre Freude mich umſtralt, 

Weil ſich ein Morgenroth, am Himmel malt. 1 

Wie ſo? Mein Leit und Stern iſt die Geſchichte, 2 

Sie ſaß, fie ſitzt noch immer zu Gerichte 

Nach Iran (Iran) ſchaut, nach Griechenland, nach Rom 

Auf den 40 016 (aristois) ruht der Menſchheit SM 
Die Maſſen haben immer ihre Noth, 70 a . | 
Und mühen ſich für's liebe Tagesiron. os. 
Ich ſag' es offen und Gert” es fei % ée me 


u 4 öl, 
a nn 


Und als Apoſtelaffen Chriſtum knechten, 


389 — 


Trotz allem Re Freiheitsgeſchrei: 

Wo edler Adel an der Spitze ſteht 
Als treuer Führer mit dem Volke sh. 
Da jteht die gute Sache ruhig feſt, 
Weil ſie von Recht und Ehre nimmer läßt. „ 
Nur der Beſitz hat Zeit“) zur wahren Bildung ER 
Und ſchützet vor Unordnung und Verwildung, 
Selbſt wahre Bildung. auf und um den Thron 
Iſt, giebt nur Eines, die Religion. 1 00 
Wenn kleine Köpfe gen die Kirche fechten | 


So wußte Karl mit feinen Paladinen, 

Der große Karl demüthig Gott zu dienen, 11505 
Ein Reich zu bau'n, das ein Jahrtauſend ſtand 
Und ſeines Gleichen in der Welt nicht fand; 
Denn das iſt g'rade aller Größen Zeichen, 

Daß vor dem Himmel fie die Segel ſtreichen. 
Groß war auch Kaiſer Theodoſiuss,, 

Doch beugt' er fromm ſich vor Ambroſius. 

Der große Otto, Sachſens Ehrenſäule, 

Zwang auch das Volt, mit ſeiner Keule, hf 
Und daß ſich Heldenkraft mit Frommſinn paart 
Beweiſt des heiligen Heinrichs Slavenfahrt. 
Noch viele and're Größen könnt' ich nennen, 
Weltlichter, die noch jetzt hellleuchtend brennen: 
Den großen Alfred, Ludwig, Ferdinand 

Und Viele, die im Gottesgeiſt verwandt. 

Doch unſern Tagen fehlt die Kraft zu meſſen, 
Weil ſie kleinköpfig wird, Chriſtus vergeſſen. 
Beſchau' ich weiter dann mir um die Throne 
Die edeln Fürſten, Grafen und Barone, 

So war ein Jeder auch ein Gottesweiſer 

Vom edlen Ritter bis zum höchſten Kaiſer. 


*) Ueber G 4 Ariſtoteles. Sp unſre Fabritzeit ſie begreift? i 


ne 


Fragt ihr nach Bildung? Schaut den Minnenfang, 
Der manchen Kranz, ach! der nun welk, errang. 
Nicht ſchmückte blos die tapfre Hand der Ritter r, 
Befruchtend auch wirkt Blitſtrahl und en 
Denn nebenher ging eine Wiſſenſchaft 

In Liederſinn und edler Gotteskraft: 1 
Gen alles Schlechte, N Lüſtigkeit und an 
Für Jungfrauen, Wittwen, Waiſen Hülf ülud Pen 


H dor! 
1 43193 aa 


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1 f ie 
i ei 
os eee Mi! 
Ard 1 IE 


Für Gott und Kirche und Martens Ehre Ai Fin Nai 1 > 


Eon all uns 


Sp lautete die alte Sittenlehre. 
fag Ale an! 


Die Bildung ward erſchaffen durch den Abel, | 
Der Sittenſchild trug keinen Makel, Tadel, W N e Mr 
Und Gottes Werke rüſtig zu erbauen, e er TORE 
Das war ihr Rihm, vielwärts noch heut zu ſchauen 
O ſeht euch um in Burgen, Dörfern, Städten, 
Ihr werdet nur auf Adelsmäler kieten, > ee 
Und ſind jetzt die Wohlthäter auch vergeſſen, er Er 1 
Verſtehts die Menge nicht, ihr Leid zu meſſen; 5 e 
Denn da das Volk ſich ſelbſt nicht führen kaum, 
So irrt's jetzt um im Phraſen⸗Zaubertraum. me r 
Es kam die Zeit — den Schleier über ſiiee 
Da fiel Deutſchland, des Glaubens Harmonie. S 
Der Adel ſich vom braven Volke trennte, | 

Und wandte ſich zum wälſchen Elemente. dus 
Paris ward Bildungshaupt, ach, Adelslehrer, BR U 
Deutſchland ward Mindrer, denn es ſtarb der Mehrer. ; 
Das Volk war nicht mehr in der Edlen Pflege, ,, =: 
Und ging getrennt nun ſeine eignen Wege. en 
Doch fort die Klage, groß iſt meine Freude, 

Denn abgeſchloſſen ſcheint die früh're Räude. 
Wir können hier aus allen deutſchen Gauen 1 
Die edlen Söhne ächten Adels ſchauen, e 
Katholiſche, jo Rechts- als Gottesfechter, 

In Wort und That Mitwirker, Stützen, Wächter. 
Sie ſchließen ſich dem guten Volke an, 


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Und damit iſt, mein' ich, ein Werk gethan; 1610 
Ein großes Werk, die Zeit wird uns Dh 5 1 IL tut Aut 
Wann einig Volk und Adel ſich bewahren i ide te 
Fortſchreiten auf der angebahnten Bhhn n 
Zur Erde, doch zum Himmel auch hinnunm... 
oft üb gar, leicht die Jolle des Propheten 
Es gilt Verſtand nur, Thaten, helfen, beten 
Genug für jetzt aus meinem ſchlichten Munde. 
Heil dieſer Stadt der heil gen Kunigunde!!! 
1 Es ec en een ee u In And ‚intime 
Dioch Eine Pflicht erheiſcht noch Dankbarkeit,, 
Eein Vivat, ja ſchon künftiges Willkommen 
5 Edeln, die ſo zahlreich hergekommen, 
Die mit dem Bürgerthume ſich verbündet, 


Hehn ich 
In unſern Herzen heil'ges e ee 000 a 
Die klar begriffen ihren Hochberuʒ f mem 
Zu dem ſie unſer Heiland rief und ſchuf (81 17 
Sie mögen fröhlich wachſen an Geſchlechtern, 

Volksfreunden, Glaubens- Rechts- und Chriſtverfechtern, 

Auch fernerhin mit Lohne weiter leiten, 

Und Chriſtenwahrheit, Chriſtenlicht verbreiten! 

Und wen wir dann zum neuen Sprecher küren, 

Der wird, Glück auf! das Schwert des Geiſtes führen 

Mit Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! — (In Ewigieit!) 


Präſident: 
Meine Herren! 


Nachdem die offiziellen Toaſte beendigt ſind, erlaube ich 
mir, Ihnen mitzutheilen, daß hier während des Mittageſſens 
noch ein Schreiben eingegangen iſt von dem Generalcomité der 
katholiſchen Vereine Belgiens, datirt von Gent. Ich halte 
es für meine Pflicht, dasſelbe hier noch mitzutheilen, wenn 
auch meine Aufgabe beendigt iſt und ich abgeſetzt bin. * 
Nein!) 


— 6 


Die belgiſchen Katholiken ſprechen darin uns ihre Grüße 
aus zur XIX. Generalverſammlung; ſie ſprechen darin den Wunſch 
aus, daß die Verhandlungen der XIX. Generalverſammlung 
gereichen mögen zur größeren Ehre Gottes und zur Wohlfahrt 
unferer heiligen Kirche und ſie verſichern uns, daß ſie uns be⸗ 
gleiten mit ihrem Gebete. Sie theilen uns mit, daß ſie zwei 
ſchmerzliche Verluſte erlitten haben: in dem einen Se. Eminenz 
den Cardinal von Mecheln und in dem anderen den erſten 
Vertheidiger der belgiſchen Intereſſen j Duepectiaux, und ſie 
bitten, daß alle anweſenden Katholiken ihre Gebete mit den 
belgiſchen Katholiken für dieſelben vereinigen möchten. 

Meine Herren! Ich glaube, ich würde meiner Pflicht 
nicht genügt haben, wenn ich dieſes e ee n 
nicht mitgetheilt hätte. 125 5 

Das Schreiben ſelbſt werden Sie liefen in den Verhand- 
lungen, welche Ihnen N zugehen werben. (Siehe S. 417 
und 418.) b 1 2 MIERE 


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Abgeordneten, Mitglieder a Gäſte der XIX. General- 
Berſammlung der katholiſchen Bereine Pe nd 


2 1 


Se. Erzbiſchöfliche Excellenz der Hochwätdiaft Herr mige, 
von Deinlein, Erzbiſchof von Bamberg. 


Adelmann, Franz, Pfr. und Diſtrikts⸗ Schulinſpettor in alen. 
Oſtheim bei Aſchaffenburg. 
Aich, Adolph, Stadtkaplan in Tettang (Würtemberg). 
Alberdingk⸗Thym, Dr. Paul, in e e 1 
Albrecht, Pfarrer in Amlingſtadt. | 
Alt, Joh., Pfr. in Neukenroth. 
Ambros, Mich, Diakon in Paſſau. 
Amler, Fr. Xaver, Vorſteher in Altdorf Poſt Ereing. 
Amon, Matth., Pfr. in Trieb. | 
* Andlaw, Frhr. v., Gutsbeſitzer in Freiburg. 
Appel, Dr. E., Stadtkaplan in Bamberg. 
Arco⸗Zinneberg, Ludwig Graf v., in München. 
Arneth, Andr., geiſtl. Rath in Bamberg. 
Aſam, Stadtpfr. in Berching (Mittelfranken). 
Attlmayr, P. Meinr., Pfr. in Stams (Tyrol). 
Auer, Ludwig, Lehrer in Schnufenhofen, Vertreter und Borjann 
des kathol.⸗pädagog. Vereins in Bayern. | | 
Aufſeß, Frhr. v., Gutsbeſitzer in Weiher bei Seife, 
Bach, Subregens in Dillingen. | 
Bach, Pfr. in Landſtuhl. 
Bader, Rich., Kaufmann in ER 
Baier, Joſeph, in Bamberg. | 


— 394 — 


Bandorf, Kaplan in Brückenau. 

Barbarino, Dom., Cooperator in Arnsdorf, Diöz. Paſſan⸗ 
Barlet, K., k. Bezirtsamtmann in Bamberg. 

Barnickel, Pfr. in Schönfeld. 

Barnickel, Adam, Siebmacher in Bamberg. 

Bartalos, Julius,, Prieſter in Erlau. 

Bauch, Gg. „Weinhändler in Würzburg. 

Baudri, Friedr. Stadtrath in Köln. 

Bauer, Joh., Pfr. in Keilberg bei Acchelfenburg 


Bauer, Franz, Pfr. in Rimpar. if 
Bauer, Georg, Pfr. äh eee 
Bauer, Georg, Si ant 


Bauer, S., Prieſter in Luttach, Poſt Sand (Tyrol). 

Bauer, Kaplan in Wüiſchenſnd: iii nene 
Bauer, C, Pfr. in Bärnau (Oberpfalz. 
Bauer, Mich., Pfr. in Aufſtetten (Unterfranken). | 
Bummi Kaplan in Bamberg. 


Bench „Dr., prakt. Arzt in ane bieden 58 
Bauernſchmitt, ; Ignaz, & tudent in B berg In o 

Bauernſchmitt, Simon, Lehrer in Grai ſch. . 
Baumann, P., Kaplan in bern. foi mom 


Baumann, Benefiziat in Unterbaaũ ... 

Bayer, J. B., Kaufm. in Bamberg 
Bayer, Gg., Pfarrproviſor in Deining bei Neumarkt. 
Bayer, Peter, Pfr. in Altdorf, Poſt Greding. Kg 
Bayer, Konrad, Pfr. in Dornheim (Mittelfranken). 255 a 
Becker, Dr., Domfapilular und un in — nd 


Becker, S. J. Kfm. in Leipzig. 10 * inn 
Beetz, Anton, Pfr. in Kreuth, Poſt Antermerzbach' en ‚atin® 
Behr, Joh., Kaplan in Weſtheim bei Haßfurt are anlan® 
Behrlein, Pfr. in Arnſtein. Od „ 0 zac 


Benker, Aug., Präſes des Geſellenvereins in Bamberg⸗- 

Benz, Frz. Sof, Mühlbeſitzer in Kothenwörth bei Beilage. 
— Berberich, Math. 1 Metzgermſtr. in Mergentheim a T.. 

Berchthold, Anton, Inſpektor in erh bel Aichach 
Berthold, Ambros, Pfr. in Neundorf. be ia ‚art 


Betz, Tobias, Pfr. ee erg napndärfs.le Bm 80 . 
Betzold, Kaplan in Ebensfeld. S dn e ler ar 
Bichlmayer, Anton, in New⸗ * Miſſionär von Nord⸗ 

amerika. Idıntannd ni HF bot 


Bieger, Mich., Adminiſtrator in Bamberg. 150 
„Birle, Auguſtin, Redakteur der Poſtzeitung in Augsburg. inet 


— 


* 


an Heinrich, Pfarreuratus in Nenſtadt d, A. 3 
Biſchof, Joh., Oekonom in Elſendorf. Dinge 
Biſchof, Nich in Omersheim bei Ensheim er 


niet 


S 


Biſchoff, C. Pfr. in Holztirchen bei Würzburg. 

Bittel, J., Benefiziat in Kronach. 

Blendel, Adam, Pfr. in Greuſſenheim bei Würzburg. 

Boblater, Nicol, Privatier in Feldkirchen (Vorarlberg). ig 

Bock, Anton, Rentamtmann in Gersfeld. i e 

Bock, Friedr., Fabrikant in Aachen. 8 ee ee 

Bode, Pfr. in Erfurt. 

Bodmann, Baron Franz v., in Bodmann (Gabe), 

Böhe, Kaplan in Wegenried. 

Bornſchlegel, Pfr. in Hirschaid. | Ä ra 

Borowy, k. k. Vizedirektor in Prag. | 

Bosco, Dr, Alessandro dal, apoſtoliſcher wüsten in Beete 
(Italien). h 

Boſelager, Frhr. Carl v., in Osnabrück 

Bott, Stadtpfr. in Bötting en (Unterfranken). 


Niere 
112 


Odzenhart, Andr., Stud. in Kirchberg Biene) 


Braml, Joſ., Goadjuter in Pfarrkirchen. 5 Br 
Brand, Reigen in 1 eee 14 


Braun, a: Alumn. in Wünbütrg 

Braun, Leon. Pfr. in Ebersbach bei Sehe n 

Braun, 8 2 Pfr. in Ullſtadt. Ä 

Brehm, E., Curatus auf dem Michaelsberg in Bamberg. 

Breitung, Sixtus, alum. cler. in Würzburg. PER 

Brenken, Irhr. v., Rittergutsbeſ. in Wewer (Westphalen). 

Brenner, 25 Dechant in Kirchenahr. 

Brentano, Carl Auguſt v., 1 Peſpaßder⸗ in ugeDurg, 3 3: in 
Bregenz. 


Breuning, Auguſt, stud. theol. in Hoinſtadt VB. in Baden. 


Brockmann, Buchbinder in Würzburg. 
Brockhoff, Kaplan in Düſſeldorf. 
Bruckmann, Conr., Stadtpfr. in Seßlach. 
Brückner, Adam, Oekonom in Untertheres. ange 
Brückner, Eduard, Pfr. in Limbach. enn GINS 
Brummer, Stadtpfarrprediger in Juholſdl n 
1 Joſ., Buchhändler in Paſſaau. 


— 396 — 
Buchner, J. B., Beil; in Görzen (Niederbayern). 


6. are 
— Bueble, C., Kfm. ettnang eee gal, Aachfitz 
Buhlers, Guſtav, ae in Erfurt 5 Bi Anchtiet 


Buhr, Joh., Kaplan in ottenſtein. e st IR 
Buhr, Konrad, in Erisried (Schwaben). 1710 nick 
x Fu 1 tan, geiftl, Rath und mn in Bein. 17 
Burger, riv. in Bamberg. mie inc 
Burger, A Benef. in Bamberg, mme ‚sahne Hot 
— Burger, Math, Vikar in Mergentheim. * 
Bürgerverein in Eltmann. rr iR a 
Burkart, Franz, k. Notar in Bamberg. 
Buſeck, Frhr. v., Kaplan in Memmelsdorf. 
Buſl, Kaplan und Präſes in en, i Nil Mead 
Büttner, Joh., Melber in Bamberg. rast „ ee 
„Caſino, tathol. in Vamperg, n l, arıbrineaoiä su 
Cadenbach, Paſtor in Carden 4 Moſel. (113 
Carnier, Alois, in Alzenau bei Aſchaffenburg. 
Cavallo, Chr., Kaminkehrermſtr. in Bamberg. 


Cetto, Frhr. v., k. Wrmerer and ie in RA 


7 * hie 


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(Niederbayern). ind Tor, mer 
Collin, Ludwig, Bankcommis in hen 1 1 „ And 
Cormann, Amand. Rentier in Eupen bei woa. via 
Cornet, Joſ., cand. jur, in 179 Nun e 
Cron, Particulier in Karlsruhe. 700 bn „ ian 
Daig, Gg., Domvikar in Bamberg; 2 nome 
Daller, Dr. B., Lyzealprofeſſor in daten. „ Aus 


Dauer, Joh., Gaſtwirth in Unteroberndorf. . , 0 
Deckelmann, Joh., Lehrer in Bamberg. f . e 

Deckert, J. B., Kfm, in Bamberg. a 
Deller, A., Kaplan in Unterthingau bei miles, in 


Dengel, J. Pfr. in Münchweiler a/. ir te 
Dennefeld, Beneficiat in Bamberg. EIN OR nn pet 
Dennefeld, Schreinermſtr. in Bamberg. 199) denne 


Denzel, Ludwig, Pfr. in Mittelamfing. 
Deſenffans d'Averngs, Heinrich, Graf v., Gughel in Steiermark 
Deſenffans d' Avernas, Alfred Graf v, F in Steiermark. 


Deuber, Joh., Großhändler! in PER: 40. oe 
Deuerling, J. B., Kfm. in ai n ee 
Deutſch, Pfr. in Haid, N e I e ene 
Dietz, Andr., Lehrer in Bamberg. E rn ene 


i art 
Dietz, Sigm, Benef. in Kallmünz. rn fu un 
Dietz, Pfarrcuratus in Breitenlohe. 7 Due Jo, ne 


— 


Diez, Pfr. in Walldürn. eee, e e eee 
Dillmaier, Pfr. in Ganretters bein, m Un e 
Dinkel, Benefiziat in Bamberg. 

Dippold, Caſſier der ſtädt. SESLgÄHgAKH Sg in ante 
Ditko, Anton, Caſinovorſtand in Krems (Oeſterreich). ei 
Dollinger, J. B., Decan in 1 1 bei hun . ep 
Dopfer, Stadtpfr. in Kaufbeurn. en z 
Döring, stud. jur. in Bamberg. 14 e 
Döring, Kaſp., Sekretär an der k. Binsıer 15 Lantech, 
Döring, Pfr. in Berntrode im pe e ! 
„Dorn, I., Kaplan in Nürnberg. 2 | ge ar 
„Doſenbach, % ˙r IB IRRE TIER a 5 
Droll, Karl, Kaplan in Ettleben bei Werneck 358 
Drummer, Sof, Curatus in Wilhermsdorf Fyepee, 
Dullinger, Decan in Fürſtenzell bei Paſſau . 
Dumbroff, K., freireſign. Pfr. in Bamberg. 
Dümlein, Profeſſor an der Gewerbſchule in oeh, 

Dürbeck, Jof., Stadtkaplan in ee n 5 
Dürr, Kaplan in Obertheres. Ai er 16105 
Dütſch, Seb., Bierbrauer in Bamberg. * 

Ebenhoch, Student in Perth RN RT 
Eberle, Phil. S., Lehrer in Frechennieden bei ne. 6 
Ebert, Karl, Bäckermiſtr. in Bamberg. 


Eberth, Pfr. in Zeil (Unterfrankeñ ). 103% ‚1 hi, 
Ebitſch, J. Lehrer in Bamberg. we mE e IRRE 
Ebner, J., Poſt⸗Offizial in Bamberg. gr Erbe, 
Eck, P., Früchtenhändler in Bamberg. E da bl 


Eckert, Ir. W. erzbiſchöfl. Schulinſp. in Ainbach, 2 . Ne 
Eder, J., stud. in Berchin sr B ulngries I: 10 
Eder, A., Lehrer in Berching | le, Maß 
—Eggmann, Pfr. in Trittlingen. bei Scene 12022 

Eichfelder, Seb., Gärtnermſtr. in Bamberg. 
Eichholzer, Albert, Stadtpfr. in Klagenfurt. un e 
Eichhorn, Nik., Stadtpfr. in Hof. BT, 
Eichhorn, and philos. in Bamberg. 111 aeg f N. Fes 
Eichhorn, Konr., Lehrer in Aſchbaoecc gt. 
Einhorn, Adam, Pfr. in N bei Genf. nh 
Elmer, Pfr. in Kalding. ird 
Emmerich, K., Lokomotivführer in Bamberg tes Er 1 
Emminger, Cris spin, Pfr. in Wieſenbach b. Pöttmes. ieee 
Endel, Nieol., boperator in Hengersberg bei Deggendorf, 
Ender, A., Bomvitar in Bamberg. 


— 


— 998 


Endres, Pfr. in Hallerndorf. ene mi. RE siG 
Endres, Pfr. in Weismain. fe 210110 
Endrich, Val., Taubftunmenlehrer;i in ne ya ein 
Engelhardt, S5 Pfr. in Königsfeld. > logie 
Engert, Dom itular in Bamberg. na N ill 
Erd, Joh., stud. Jur. in Ale ma? #2 Ara 
Faber, Alumnus in Münnerſtadt. 1 Mi tant rare 
Falckner, L., Pfr. in Töging. ne? 
Falk, Joh., e t des kathol. ‚Bofinss, in F 5. ind 
Faltermaier, M y „ it War. in Neunburg a W. EL or 
Fasnacht, J., Studienlehrer in Neuſtadt a /S. W mo ® 
Faulhaber, Vikar in Unterwittighauſen (Baden). ıbadsıılad 

Feldmann, Theodor, Pe nt in Meinl nen (Obbi 
Feller, Joſ,, e in s Bam berg. 1 „% one 
Feller, Pfr. ffing. Nogns ri ui ar are 
Fellner, Stadtpfr. in Krsüach. WM 
Felsburg, A. v., Maler in Innsbruck an ehalneik 
Feſting, Kaplan in Stegaurach b. Bauer 18 4 dal 
Feuerſinger, Pfr. in Oſterzell bei Augsburg 
Feuerſtein, Mich., Priv. in München, Mi ee bit 
Feuſſer, Oberlandesger. ⸗Rath in Inst td Said 
Fiedeldey, Vikar in Osnabrück. 13908 Ha 559070 
Fiſcher, Andr., Pfr. in Oellingen b. Aub. D le., dr 
Fiſcher, Leonh. „Pfr. in Echsheim Allibayem). 444070 
Fiſcher, L. v., Domvikar in Bamberg. 7710 a 1 57110 
Fiſcher, Mich. * Seifenſieder in Bamberg. e ene 
Flach, Joh., Pfr. in Unterweiſſenbrunn. nun F ER 30 
Fleischmann, Gg., Pfr. in Hauſen b. Verchen, 1 
Fleiſchmann, Joſ., Pfr. in Coburg. 2 1309 
Förſt, Joh., Curatus in Weiffendorf, TE c 
Franz, Lehrer in Grafenrheinfeld. Homo 
Franz, J., Cooperator in Kicchenplugarten. . Mebenben, 515 

Franziskaner⸗Convent in, Bamberg. nt „0h 


Freitag, Dr., k. Advokat in München. hi 
Freitag, Gg. „ Hofcuratus in, Mons benzung b. München. ne 75 


Frey, Pfr. in Marktgraiz. hie ee rar e, ee 
Fricker, Mich., Priv. in Bregenz. 5 b ale rade 
Friedrich, zo, Lehrer in Untertheres. % u ne a 


Friedrich, Gg., Lehrer a. d. Spinnerei in Bamberg. bir 19 
Froberg⸗Montjoie, Graf v., in Bamberg. 

Fröhlich, G. K., Dekan in Schmerlenbach, 6 ni 
Fuchs, Bürgermſtr. in Kiſſinge n. | an 


— 399 — 


Fuchs, Muſiklehrer in Bamberg. 1 A eee, ae 

Fuchsſteiner, Benno, Curatus in ham. in i se. adartd 
Faugmann, Kaplan in Scheßlitz „ Gm i e 
Faull, Beneficiat in Trockau. 155 11 10 Bil = 
Gahn, Lehrer in Bamberg hn 
Galen, Graf v. Reſeren dar us in N (lohnen 
Gaßmann in Martinfeld. (Cine) go u. ir 
Gebſattel, Frhr. vi, k. b. Blaue in Bamberg, Ink. Hine 
Gehr, Chriſt., Fläſchner in Bamberg. and 
Sehr, Konr., Pfr. in Hochſtahl. 56 „ e 30700 
Sehr, Jak., Kapl., in Burgkundſtadt. int u Anne 
Gerber, Jos, Pfr. in Ebensfeld. ir ns ap mirnnd 
Gerdeiſen, Fabrikbeſ. in Münchener i uunmulle „dd nod. 
Gerdeiſen, jun., Kfm. in München. 
Gerſtner, Apellrath in Bamberg. 10 e toe dne. 


reer 
— 


Geſellenverein, kath, in Bamberg. nano ̊) „n 
Giel, Joh., Müller in Debring b. Bauen 2 d „onftod 
Giez, Jo, Theolog in Paſſau. 1 cb; ET RG 
| Gillich, J., Pfr. in Wachenrath. 115 N ö re 
Gillig, Pfr. in Königshofen ; Höch 
Gilm, Ferd. v., k. k. Notar in Feldtirch (Gente. e 
Gleißner, Jof. stud. jur. in München. ne 
— Gnannt, V., cand. theol. in Muttensweiler Camenbe) 
Göbel, ‚Sol; ‚Bauunternehmer in Aachen. Hane! 
Goebl, J., Benef. in Aibling eee lle 5 
Goedecker, Prieſter in Mainz. N l 
Gördten, W. cand. phil. in Münster einsaten). 50 
Göttling, Friedr., Buchdruckereibeſ. in mare a 
Gottſchall, Tünchermſtr. in Bamberg. % Irlänsindt 
Götz, Pr., Domdechant in Würzburg. bi neuldne. 
—Gbtz, Decan in Burgriede n. ai „ aloe 
Götzinger, Pfr. in Langenbrücken Gaben). j t uod. 
Graf, Dechant, in Lengenfeld. N ct, „u 
Graf, Franz Kaver, Alumnus in Regensburg. | „ad dude 
Graf, Pfr. in Leutenbach. e nen 0 
8 ee in Berlin. am 91 ; 
ratzmaier, Katechet u. Militärpredi er in deiner Ober 
Greim, Iq Glaſermſtr. in tier. i, an 0 ei 


Gremelspacher, A., Pfr. in Schönenbach b. Fuulbung onen), 
Greußing, Dr. med. än Feldkiuch / mi be, zn, 

Grimm, Joh., Caplan in Lichtenfels. e ui eee ee or 
Groh, Joſeph, Domkapitular in Bamberg. iR, et 


u 


Groh, Joſeph, Pfr. in Autenhaufem i Hife Fe 
Grohe, Phil. Pfr. und Dechant in dhe. Hint 
Groß, W., Pfr. in Oberfahheim b lm. 1 , nne 
Groß, freireſ. Pfr. in Bamberg. eee Nur 
Gruſcha, Dr., eg der besten. won Oeſtereicß 
in Wien. U ‚se 1610. ee 
Gründer, Pfr. in Berg Rheinpfat). nina mi ung fg nit 
Grüß, Markus, Lehrer in Dürrhaupten b. Aichach Hod 
Günder, C., Religionslehrer in Würzburg inn ee 
Gutbrod, A. J., geiſtl. Rath in Kiſſingen. WR; 09% 
Guth, Dekan und biſchöfl. Anne, in nen, Des‘ 
Haanen, Barthol., Rentner in Köln. f ne. ya) 
Haar, Chr., Alumnus in Bamberg. 0 iran a 901 
Haas, Pfr. in Kronau, Amts Beat. i nt ® 1199 
Haas, Georg, Subregens in Bamberg. Harl: ae 75111 . 
Haberkorn, Cooperator in Waldſaſſen. e Ba 
Haffner, Dr., Domkapitular in Mainz . dep dark 
Häfner, Fläſchnermeiſter in Bamberg... 
Häfner, Metzgermeiſter in Bamberg. IPE , in 
„Häring, Conr., Beneficiat in Conſ tan. PT 
Hager, Joſ., PesinMündling. in 2.0 2 dune 
Hager, Joh., Kaplan in Nordhalben. ih IN 
Hahger, Pfr. in Schönau (Oberbayern). „ ene 
Hammerla, A. I., k. k. Studienbibliothekar in eating. 
Hanſal, Mart., Theolog in Brünn. vl 1580 
—-Harſch, Pfr. in Sulmingen (Diöz. Rottenburg). 7524 
Harsdobler, Gg., Cooperator in Seebach bei’ Babes, 
Hartung, Aloys, Cooperator in Innsbruck. 
Haſenöhrl, G., Cooperator zu St. Paul zu Paſſau. ln bia 
Haßlinger, Mich, Stadtkaplan in Neuumĩ 10 gate 
Haßloch, J. B., Pfartvenwefer, in se HE g 
Hauck, Kaplan in Bundorf. 2; RP. 
v. Haupt, Bezirksgerichtsrath in ı Bamberg he dane 
Haupt, Dr., k. Lyzealprofeſſor in Bamberg uh dene 
Hauptmann, Anton, Pfr. in Frieſen. vad 11 Ae a1) 
Hauſer, A., Maler in Bamberg. „ ins 


Hauſer, Gustav, geiſtlicher Lehrer am Lzeum; zu Freien. 100 
Haydn, J., Expoſitus in Wald a. d. Alp in Oberdapern n 91 

Hecht, Ludwig, Dr., Pfr. in Dollnſtein bei Eichſtätt . 
Heckel, Lorenz, Katechet im Jnſtitute zu Zell en Spaten. 
Hefner, G., Katechet in Miltenberg a. Main) do 1585 
Heigl, Jakob, Cand. theol. in Straubing 


e 


ere ee 


Hertwig, Franz X., Schulinſpektor in Mulfingen. m h 5 f Pre 


ie 


Heilig, Adolph, Stud. theol. in Dörnthal (Baden): 
Heimberger, Mich,, Seminar Vizedirektor AAN ARNO: Oouſerrich 
Heimberger, Pfr. in Sulzth aal. 

Hein, Andr. Kaplan in Wieſenfeld. m 1 asd 
Heinlein, J. B., ane en Baer een meg 
Heinlein, Pastor in Nieder 1 1 d dtmnomfoc. 
Held, Anton, Stadtkaplan in Ninuberg“ OR una 5 
Held, Friedrich, Fabrikbeſitzer in weine. 4009 „ nne 
Helgert, Vorkäufer in Bamberg. 208 tte E jo% 
Heller, Anton, Kaplan in Meinberg, c een 207 
Hellmich, Alf, Kaufmann in Aachen. de. ‚dor; ‚Annlac 
Hellmuth, Kaufmann in Bamberg. 10 0 1 Aemmozlacd 
Henning, Domkapitular in Bamberg 
Henze, Dr., Friedr., Repetent in Weiner 2 ‚under, mislz lac 
Herb, Xaver, Prediger in Ingolſtadt. under, Aunbizloch 
Herberich, Lehrer in Würzburg. ef a nee, 
Herbert, Lorenz, Oekonom in; ntertheres. 

Herbert, Ss Adam, Kaufmann in be be selon 
Herd, Fr., Domkapitular in Bamberg. 

Herd, Joſeph, Rechtsrath in Bamberg. 

Herd, Armenpflegſchafts⸗Sekretär in Bamberg. „ es. 
Hergenröther, J. Dr., Univ.⸗Profeſſor in Würzburg. 15 7 
Hergenröther, Ignaz, Kaplan in Haßfurt. 

Hergenröther, Dr. phil, Religions⸗ und bash m 

Würzburg 

Hermann, Heinr., Kaplan in Schlüſſelfed. 
Herrnböckh, Carl v., Profeſſor in Bamberg. 


Heß, Friedr., Lehrer in Kornhofſtadt b. 9 9 
Heßdorfer, Chriſtian, Pfr. in Pretzfeld. 5 
Hetſch, Seminarvorſtand in Orleaus (Braukeih). = 
Hettinger, Dr., Profeſſor in Würzburg. ü 
—Hetzler, Auton, Vikar in Neuſes bei Mergentheim, irtembeng) 
Hieber, J., Pfarrer in Altſtätten bei ee u eie 
Hiemer, Stadtpfarrer in Abensberg. | 43 era 
Hildener, Frz. Anton, Anſtreichermeiſter von Köln. nomie 
Hindelang, Frz. Jos., Schullehrer in Pfaffenhofen 
Hindelang, Kaplan in Erkheim bei Memmingen. | 
—Hirſchlein, Lorenz, Kaufmann in Zeuſenhauſen benen, 
Hochmeyer, Joſ., Pfr. in Buchenberg ei; ee runaun, 
Hofbauer, A., Dechant in Donauſt auf. pink 75 
Hofbauer, Wolfg. „Cooperator in Schenken f 7 


Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 26 


422 
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Wb 
Höfer, Anton, Negens in Rottenburg a[Necka Tr. 
Höfer, Johann, Müller in Burgwind heim. 
Hoffmann, Jak., erzbiſch. Schulinſpektor und Pfr. in Wimzen⸗ 
hofen, Amts Boxberg (Baden). An ande e 
7 Bonifaz, Kaplan in Dingolshaufen. „ANNE 
ofmann, J., Stadtpfr. in Ansbach. {NT 4 inisch 


Hofmann, Pfr. in Güntersleben bei Würzburg 
Hofmann, J., Cooperator in Parkſtein bei Weiden. 1% Alge 


Hofmann, Matth., Gaſtwirth in Breitengüßbach. 1265 17610, 
— Hofmeiſter, Herm., stud. med. in Tübingen. a u wid, 
Holland, Joh. Aug, Eiſenhändler in Bamberg. e im 125. 
Holzammer, Dr., Profeſſor in Mainz. . l 
Hölzlein, Gg., Aufſchläger in Lohndorf ! imma uin 120 


Hölzlein, Johann, Oekonom in Lohn dorf. 150 
Holzſchuh, Johann, Büttnermeiſter in Bamberg. A aan ee 
Honikel, Rud., Pfarrverw. in Diſtelhauſen bei TLauderiſheeheim 


Hopfenmüller, Dr., Stadtkaplan in Bamberg. 1270. 
Hopf ſenmüller, Lehrer in Kirchenpingarten. 4d 
Hopfenmüller, Johann, Müller in Weissmann. 
Hoepperger, Fidelis, Ehrendomherr in Agram. %% i 
Hörmann, Jakob, Pfr. in Allmannshofen. FOREN 71500 
Horn, Karl, Pfr. in Mienfeld bei Winden. Närmag 
Horneck, Baron v., in Thurn bei Feb. d 
Hornung, Lehrer in Alitzheim. Er 0147 ing! De 
Horſt, Theodor van der, Kaufmann in Bamberg 17 | 
Hospes, Gg., Kaplan in Oberſchwarzach⸗ j 45 entre 
Huber, Kaplan. 1100 IAH]. 
Hüber, Mich., Stubtpfr. Eoop in Degener. U tee 
Hübner, Dr. med. in Bamberg. 4 ir 2 8 
Hübner, Franz, Alumnus in Lohr a Mm. 
Hübner, Gg., Stadtkaplan in Miltenberg. tin, tz 500 
Hüby, Joh. Nik., Pfr. in Raeren bei Aschen 10 sn ind! 
Hülskamp, Dr., Redacteur des Liter. Handweiſer in Müunſter⸗ 
Hütter, Appellrath in Bamberg. „ dict 
Hugel, Kaſp., Kaplan in Gößweinſtein. i eee il 
Humann, Emil, Kaufmann in Mainz. 
Huſchenbett, Stadtdechant in Worbis, Reg. Bez Erfurt. Iadınidt, 
Hußlein, See Vorſteher in Unterthers. Aich 
Hutzler, Curatus in Bellershauſen. Hime al bfi 
Jandaurek, Anton, Domkapitular in Prag. anz 
Jänig, Dr., Carl, Seger ka pifſeſſer in Drag LE „ unge 


Ibach, Joh, Stadtpfr. in Lim burg. 19499 . 4 und] 305 


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Igl, Joh., Dechant in Hann berg. ud %% dn. 


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1 


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3 Kaim, Adolph, Cborregent in Biberbach e 


Imhof, Pfr. in Reuth bei Forchheim n drei 
Jochner, Dr., prakt. Arzt in München. 4 
Jochum, Mart. Reallehrer in Dornbirn (embed 2 

Jorg, Heinrich, Charcutier in Bamberg. Hr 1 5 55 
Johann, Jakob, Pfriin Bockenhauſen. 3000 ‚air 3 1510 
Iſenburg⸗Birſtein, Durchlaucht, Fürſt zu 1 fat, OH 


Jungengel, Joſ., Drechslermeiſter in Bag ans 
Kaes, Stadtpfarrprediger in Regensburg. 10%. 10 1 ie . n 
Kahler, Mich. S., Kaplan in Eltean n 


Kampſchulte, Pfr. in Alme (Weſtphalen). . 
Kannreuther, Kaplan in Aubing bei Pasing 9 ene 
Katzenberger, Dr. Martin, k. Lyzealprofeſſor in Gebe 
Katzenberger, Michael, Kaplan in Aithauſen 0 Wire 
Kauſchinger, Adam, Weinwirth in Ke eee 


Kautler, Joſ., Schiffermeiſter in Bamberg. TIER 
Keck, r in Oberhaid bei Bamberg.. 
Kehlmaier, Pfr. in Waldſaſſen. ii gan? ae nene 
Kehrer, Pfr. in Unterebers bach. G 
Keidel, Lehrer in Eltmann. 49071 51455 


Keilholz, Cand. jur. in Bamberg. n e, 

Keim, Gg., Lehrer in Kemmern bei Bankerz u te. 

Keller, Joſ. Anton, Kaplan in Raſtatt. | 

Kellnberger, Fr. X., Cooperator in Ber, dien si ßtepenstung 
Kemmer, Studienrektor in Bamberg. 9001 

Kemmerer, A., Curatus in Werneck. 

Kempf, Gg., Mothgerber in Altenkundſtadt 

Keppele, J. B., Kaplan in Otting bei Wen 

Kern, J., Federnhändler in Bamberg.“ 

Kerstgens, Joſ., Cooperator in Lacta Oberer 
Kieſer, Heinr., Kaufmann in Walldürn. 

Kinz, Anton jun., Kaufmann in Bregenz. ED e 
Kircher, Nikolaus, Seminarlehrer in Fuld e. 
Kirchner, Philipp, Kaplan in Trunſtadt bei Vonder. HER 
Kirchner, Matth., Seminarregens in Bamberg n 
Kleinhans, Pil Dekan in Dütighaim 

Kleinhenz, Phil. K., Pfr. in Müdesheim, im Ari 
Kleinſchmidt, Pfr. in Eifxrt % 2 

Kleudgen, Jak. v., Dr. Jur. in Carlsruhe“ 


Klotz, Max Joſ., Pfr. in Stöttwang bei Ae dn 
Kluge, P. Ben., Prof. am Obergymnaſium in Wien 
26* 


= iR = 


Knab, Joſ., Subdickon in Paſſaugunpeh ni nd Bin Jar, 
Knöbel, Vikar zu St. Trudpert in Baden 3 e feen, 
Knopp, Leonh., II. Vorſtand des Semiunts t in „rin, ah 
2 5 Ludw., Poſtmeiſter in . 5 „ una, 

Koch, Felix, Pfr. in Hugſtett (Baden). Bu WIRT, 


Köhler, Otto, Coop. und Präſes in Heute, ini Aida 
x Kölble, Joſ., Vertreter des A ee cenrabentne in 


Amerika, in New⸗Jork. HR) IE enn, 
Körber, Dr. Joh., Präfekt in Bamberg. yi fdr 9 f 
Körber, Dr. Joh., Kaplan in ane e „ che dn. 

— Köster, Anton, Pfr. in Dietzenbach Bürtembeng) ag min 
Kolb, Dechant u. Pfr. in Alzenau. T eme. 
Koller, Eduard, Cand. theol. in et A 
Konrad, Frz., Kaplan in Neuſtadt a M. 10 2 09οn 


Korff, Leopold, Baron v., in Kleinheubach. V igt Ans 
Kormann, Seminarverwalter in Neunkirchen a. S. nfs, 

Kornmüller, P. Utto, Chorregent in Klon WMeiten. ng 
Korzendorfer, Lorenz, Kaplan in Burgwindheim. 1 5555 
Korntheuer, Conr., Coop. in Aibling, Didz. München⸗Freyſing 
Kotſchenreuther, Th., erzbiſchöfl. Sekretär in Bamberg er 


Kotſchenreuther, Lehrer in Hamberg. 1 5% 45. 
Krämer, Joſ., Lehrer in ane KT b 21401996 
Krapp, A., Pfr. in Scheinfeld. 121099 1580 1110 J. 
Krapp, P., Pfr. u. Diſt. Schulinſp. in mieden 65 TER, 
Kraß, Alumnus in Bamberg. Allez, 
Kraus, Kaplan in Rattelsdorf. 1 01 51111 11 eee 
Kreppel, Franz Xaver, Pfarrer in Gaz md e eme. 
Kretzinger, Gg., Pfarrer in Irlbach bei; Strang. 9 4 4112. 
+ Kreufer, Profeſſor in Köln. & 0 EL UN) 
Kreutz, Friedrich, Privatier in Bamberg Au 1 N. 
Krieger, Gg., geiſtl. Rath in Neumark. (Steph, 251990 
Kröner, Nikol, Benefiziat in Bamberg 
Kropf, Gg., Schiffermeiſter in sa ya /en M Mun ni. 
Krug, Joh., Notar in Bamberg. S iel bin, 


Kubinsky, Ludw., Advokat in Eroßwardein (ungarn). 11 1 
Kubinsky, Dr. Mich., Canonicus und Regens in Peſth. cha 
Küber, Joh. Nep., Lehrer in Erkheim bei W Ania 1 


Kümmel, Kaſp., Pfr. in Iphofen. I so 
Künz, Jak., Reallehrer in Dornbirn Berartbeng). ist, 
Küſter, Gg. „Stadtpfarrcooperator in at Ne Win 
Kuhn, Fund penſ. Landrichter in Bamber e Ho 
Kuhn, Georg, Pfr. in Oberbalbach (Baden 4 IHR. 


i 


1 


WM 


Kuhn, Hermann, Schriftſteller in Paris. 

Kuhn, Pfr. in Mingolsheim (Baden). | 
Kuhn, Mich!, Lehrer in Kümmelsbach bei Hosen 
Kunle, Frz. Sales, Pfr. in Umkirch (Baden): | 
Kunz, Andr., Pfr. in Johannesberg bei rn Sri 
Kupfer, Pfr. in Könghauſen (Schwaben). 

Kury, Franz, Buchhändler in Zürich. 

Laberenz, Andr., Buchbinder in Fulda. | 
Lahner, Dr. And., Subregens am Prieſterſeminar in ante 
Lamprecht, A., Kaufmann in Bamberg. 

Lang, Gg., Curatus in Uechtelhauſen, Poſt Schoen, 

Lang, Karl, ſtädtiſcher Baurath in Bamberg. a 
Lang, Melchior, Pfr. in Neunſtetten. an K 
Langer, Edmund, Pfr. in Böhmisch deten bei buten, 
Lautenbacher, J. B., Domkapitular in Bamberg. 8 
Leeb, Franz, Theolog in Paſſau. 100 f. n 0 
Legentie, A., in Paris. EEE eee een en 
Leipold, Jof, Stadtpfr. in Weiden HAT ha 
Leiſt, Landrichter in Berne 77 k. Wann 
Leiſt, Friedr. Dr., in Bamberg. enge e 

Lembach, Gg., Stadtkaplan in Vanbeig. a 
Leonhard, Kaufmann in Biberach. | a1. ia 
Leutbecher, Pfr. in Burgerroth (unterfrattken). | | 
Limbacher, Max, Dekan in Gnadenberg bei e 
Lindner, Dr. med, in München. | 
Lingens, Dr., Anwalt in Aachen. 

Link, Pfarrer in Lisberg. 

Linſner, Andr., Oekonom in Lach bei Bamberg. 

Lippert, Konr., cand. theol. und Alumnus in Fellen. 

Loch, Dr., geiſtl. Rath und Lyzeal⸗Profeſſor in Bamberg. 

Los, Freiherr v., Gutsbeſitzer in Terporten. 

Löffler, Franz Joſ., Dechant und Pfr. in Dettelbach. 

— Löhner, J. B., Pfr. in Dahntefeld nn emsersg, 

Looshorn, Kaplan in Hollfeld. 

Lorenz, M., Beichtvater in Waldſaſſen. | 

Lorenz, Wenzeslaus, Subregens von Negensbing, 

Löw, Franz, Kaufmann in Bamberg. | 
„Löwenſtein, Fürſt zu, Durchlaucht in Klenthelböch 
»Löwenſtein, Prinz Auguſt von, in Kleinheubach. 

Lucius, Auguſt, Gutsbeſitzer in Erfurt. 

Ludwigs, Dr., Prieſter in Regensburg. 

Lutz, Alphons, Alumnus in Paſſau. 


.— 


n 


Lutz, Carl, Pfr. in Membrig ui d, ue ee 
Lutz, Joh. B., Expoſitus in, Neumart (Oberpfalz). n ns 


Lutz, Iof., Pfr. u. Schulinſp. in Rotenberg bei Immenſtadt⸗ 
Maatz, Karl, Hoftaplan in Dresden. 


Mahr, Franz, Pfr. in. Ebermaunſtadt. si M ene zun 
Maier, Caſp., Stadtpfarrverweſer in Roſen hem 
Manger, Pfr. in Prölsdorf bei Bamberg. el ne, uu. 


Manz, Gg. Joſ., Buchhändler in, Regensburg. ane nose, 
Mark, von der, Obriſtlientenant in Bamberg. ondny 

Marſchalk, Freiherr v., k. b. Kämmerer i in Trabelsd or, 
Martin, eg end: pu in München.. unn 
Martin, 0 Elementarlehrer in Banker. 151 Hon u 
Martin, A theol. in Bamberg % „ re eich gun 
Martin, Pankraz, Stadtpfarrprediger 1 Friedberg. mod Ton‘ 
Martinet, Dr. A., Kyzeal⸗ Rector u. Prof. in Bamberg. 
Maſſer, Carl, cand. theol. in Paſſau. mi gr nor A 


Matt, Anton, Lehrer in Bregenz. irn 4 „Je ng 
Mauderer, Conr., Curatus in Virnsberg 18 a, ge 
Maurer, C, Pfarrverweſer in Serifisiten (Baden). 92 diss 
Mayer, Gg., Präſes in München me mi „ad een i 
Mayer, Max, Pfr. in Polling bei Rauman (Oberpfalz) / 
Mayer, Oekonom in Ingolſtad. e, eee 
Maylard, Pfr. in Ueſſigheim. Tat ti r een 
Mayr, Joſ., Präſes in Innsbruck.. ine hr 
Mayr, Lorenz, Pfr. in Weilach bei e e G ‚mon 
Mederer, Bapt., Privatier in We ae * ni 
Meindl, Stud. in Bamberg. %ig ti rns inis 


Meiſter, Wilh., Pfr. in Berlingerogde 7 ne 117112 
Melder, Taver, Pfr. in Haßlbach, don Pöumes. 109, ei? 


Memmel, Pfr. in Hilpoltſtein. 17 dM i e 60% 
Mende, Seb., Pfr. in Frieſtingen. tr) „u die 0 
Menten, Ferd. „Cooperator in Acne dei Straubing. 21d 
Merkel, Curatus in Mönchherrusdorr ff. 


Merkel, Mich., penſ. Kriegskommiſſär in, Bamberg Trade 9000 
Merkel, Veterinärarzt in Rauber pg „SE nere 
Meß bach, Val, Dechant u. Pfr. in Forchheim 
Metzner, Adam jun., Buchbinder in Bamberg 
Metzner, Joſ., Curatus zin Bamberg. u; ü ‚ame 1 
Metzner, Joſ., Gaſtwirth zu den 3. Kronen in Bamberg 
Metzner, Nicol. Privatier in Bamberg. Jette Ruge enn 
Miesner, Frz., Schuldirektor in Mies Cam). L iran“ 
Miller, Conr., Neomyſt in Ravensburg 


Ra 


Miguel, Don, Being, von Braganza, k. Hoheit aus een 
Miiltner, Joh. Ev., Pfr. in Günching bei Velburg. 

Mittermüller, P. Rupert, O. S. B., Prof. in Kl. Metten. 
Mitterrutzner, Dr. jur. can,, Profeſſor in Bri re. 
Mock, Gg., Pfr. in Ebenhausen. bei * 

Mohr, Pfr. in Pollanden. | | 

Mohr, Gymnaſialprofeſſor in Bamberg 

Mohr, Oekonom in Buch. tale 

Monheim, Leonh., Kaufmann in Aachen. „ filodt! 790 

Montag, Georg, Bierbrauer in Bamberg. 
Morgott, Dr. Franz v. Paul, Lyzealprofeſſor i in biol. 
* Morrigl Simon, ee in Innsbruck. 
Moritz, Franz Joſ⸗, Pfr. in Cochem Ruder 1 

Mosler, Dr. phil. in Munster | 6 0% 09 

Moufang, Dr., Domkapitular in Mainz. | 22 

— Mühling, Pfarrverw. in Brunnen, Didz. Rottenburg⸗ 

Müller, Franz Xav., Pfr. in ouluspfe bei, Being. 

Müller, Pfr. in Alten banz. 0 . 

Müller, Pfr. in ere In 571 

Müller, Georg, Pfr. in Kulmain. 2 

Müller, a Mühlbeſitzer in Menberg. n | 9 

Müller, J Pfr. in Pleinfeld. „ Ane end 

Müller, J., Dr. med., prakt. Arzt in Banden, 5940 

Müller, Joſ., Pfr. in Kleinerdlingen. 

Müller, Jof, Mechaniker in Bamberg. 

Müller, Karl, k. Seminarpräfekt in Neuburg ald 

Müller, Konr., Minorit in Freiburg. 

Müller, Markus, Stadtkaplan in Bamberg. 

Müller, Nicolaus, Tünchermeiſter in Bamberg. 

Müller, Paul, * in Bamberg. 

Münzenberger, E. F. A., Subvegens am rieferfeine in 

Limburg. 

Mumm, Bernh., Kaplan in Hanzenſtein. 

Munich, Daniel, Prieſter in Forchheim 

Muntſch, Joſ., Theolog in neee 

Muß, Pfr. in Lohndorf. g 

Muß, Privatier in Bamberain 30 900 

Nagel, Freiherr v., Rittergutsbeſtter i in 1 Münter. 951 

— Nagel, J., Kammerer v. Treffelhauſen bei * 

Neff, Chriſt., Melber in Bamberg. | 

Neidert, Ignaz, Kaminkehrer in Bamberg. 

Neppenbacher, J., Curatus in Geiſelwind. 


Neubauer, Joh., Pfarrciratus in Willers dorf. 
Neuner, Kirchendiener zu St. Gangolph in Bine lie 
Niedermayer, Andr., J Inſpektor in Frau alM. mei 


Niemann, Andr., Schloſſer in „Bamberg. a tl ri 
Niemann, Otto, Stadtkaplan in Bamberg. m TE 09 e 
Nigl, Jof., Diakon in Paſſau. Ie si c et 


Nörbel, Pfr. zu Dörlesberg (Baden)). mn Wah 
Oberrauch, Anton, päpſtl. Kämmerer in Bogen] und Vo 


der tatholiſchen Vereine! mi mnamfur e, An ee 
Oberſt, Kaplan in Neunkirchen ar e eee nme 
Oechslein, u Sea ub e een ul. gras 


Oechsner, Timoth., cand. phil Al Oſth heim * ami ‚Iarrrost 
Oehr, Freiherr v. Cavalier in Sen, 70 en Aral 
Offergeld, Joſ., Pfr. in Hei Ag n) „ale 
Oppermann, e ene 2 1 ‚annfuaste 
Ort, Bandagiſt in — HHU ni en rrrofi nid 
Ott, % Done . Bun BER ni PR e neh ae 
Otten, Jil Pfr. in Versbach bei Würzburg ni i eee 
Paaſch, A,, biſchöfl. Commiſſär und Stadipfr. in Duberftat 
71H 


(Weſphalen + 7. 77,0) 
Palotey, Ladislaus, Pfr. in Cehrarden (bungen * LE 
Pankratz, Ant., Br. in Wieſau. 2 ssallue 
Pechmann, Frhr. v., Lieutenant in Vanberg. 20 2 als 
Pentowsky, Stadtpft. in Scheßlitg vn, u TE eh lie 
Perger, Dr., * 8 Wwenſteln fe her Soffetetai ‚in/seteitiheik 

bach al | Id, Bl 
Petri, Pfr. in Deuten im Sisfee. 710 t n, elle 
Pfahler, Pfr. in Weinsfeld. Mar ant eu lie 
Pfaller, Cooperator in Habsberg. e ene ee 
Pflaum, Andr., Cooperator in Prezſew L Jun ee 
Pflaum, J. B., Domkapitular ee 9 Br 
Philipp, H., Kapl. in Haßfurt n 


Philips, stud. theol. in Osnabrück. ann umu 
Pickel, Gaſtwirth zum Deutſchen e; in Bamberg 2 blnusle 
Plank, S., Pfr. in Freyſing⸗ ni gala Jah ‚bus? 
Pleyſteiner, Joſ., Pfr. in Püchersreut h 14 ‚Auste 
Pöhlein, Joh., Curatus in Appenfelden 
Pöllnitz, Franz: Frhr. v., in Aſchbac t.. % 77 fia Jagoit 
Ponholzer, Katechet und Präſes in Augsburg 

Praſchma, Graf Friedrich, Gutsbeſ⸗ in Falkenberg (Schleſien). 
Pregler, Alumnus in Bamberg.. 
Prell, Eduard, Commorant in Barker: 1. % eee 


1 


Priechle, Anton, Caplan in Sginbach bei mengen. 
Priſac, Canonicus in Aachen. ar Sale 
Probſt, Joſ., Cooper. in Illſchwang 3 Sulzbach ITS 
Probſt, Dr., Alumnus in Mainz. „e ee 
Pröll, Domkapitular in Paſſau. 51 1 a 
Prutſcher, Gg., Katechet in Bregenz. schule ee dar, e 
Puſtet, Friedr., Buchhändler in ls ae F 804% 
Raab, Gg., Profeſſor in Cham (Oberpfalz) 2 
Raab, Joh., Mag. ⸗Sekr. in Bamberg. 2 e ee 
Racke, Nie. Kfm. Main eee e ee e 
Rame, Gg., stud. theol. in Würzburg. N. M ee 
Rampis, Pankr., Domkapellmſtr. in Giclee a { 
Ranacher, Gabr., Subregens im Seminar in weren | 
Rapp, Adam, Advokat in Bamberg. | 


Rap 2 Gg., Pfr. in Hammelburg. 15 ta N u 
Raſcher, Franz, Kfm. in Bamberg. e RR 
Rauch, Joh., Cooper. in Innsbruck. le, N 92195 | 
Rauner, Jof, Kammerdiener in Heubach a0. 2 — a 
Rauſch, Wilh., Gymnaſ. Profeſſor in Freiſing. Me 
Rebhan, Joſ., Schuhmachermſtr. in anbei „fr eee 
Reding, Stadpfr. und geiſtl Rath in Bamberg 
Redwitz, Karl, Baron v., Mutergussbef I Wide ol, om 
franfen). 

Reges, Joh., Metzgermſtr. in Bamberg. 

Reichenſtätter, Pfr. in Burgoberbach. 7 

Reichmaier, cand. theol. in Bamberg. 
Reindl, Otto, Buchhändler in Bamberg. f 
Reinering, Franz Hrch., Prof. in Fulda. 

Reinhard, Gg., Vertr. der St. n in Sfr 
Reißinger, Pfr. in Untererthal. | 

Reubel, Friedr., Benefiziatin Kupferberg. | 
Reuß, ©, Pfr. in Bieberehren (ülnterfranken) 
Reuß, NT * iu Lohndorf b. Bamberg. 
Reuß, K. I., Pfr. in Steinsfeld b. n 205 oo 
Reuther, Pfr. in Hörſtein b. Alzenau. rdf 
Rheinländer, Pfr. in Bickenriede, Diöz. ketbe, 
Rhöm, J. B., Pfr. in Irlahüll b. Kinding. 
Richard, Fabrikant in Bickenriede, Didz. Wadeborn. | 
Riedinger, Domvikar in Speyer. 19058 
Riedl, Alois, Priv. in München. n hr 
Riegel, Joſ., Minorit in Freiburg. e 
Riegg, Xaver, Stadtkapl. in Untergünzburg! „ boch 


— 0 — 


Riegg, Pfr. in Wellheim b. Eichſtätt. ane ent 
Riegler, Mich. Kapl. in Höchſtadt . 125 inan) A 
Ringelmann, Müllermitr. in, Venabah, ii % tor, de 
Röhrer, Mich., Pfr. in Etzelskirchen e ‚nd dee 


Rochus von Rochow, Frhr. v., in Braun ( Sachſen Nörsf 
Roll, Joh. Gg., stud. theol. in Würzburg cht 
Roos, Paſtor in Müden a. Moſel. Hl dcn * 10 1175 u 


Roͤſſert, Franz, Lehrer in Romannsthal. Yard 955 Sant: 
Rößler, Schuldirektor in Gmeßlißt „I 7 5 Ang 
Roſt, Wilh., kath. Seelſorgprieſter in Meiningen (Hildburgh.). “ 
Rohner, Felir, Katechet in Hohen rien. 


Roſenmayer, Anton, Benefiziat in Amberg. 7 sn nk in 
Rotenhan, Frhr. v., Oberlieutn, in Bamberg. 
Roth, Andr., alumn. theol. in Maibach b. Stein. unse 
Roth, Friedr., alumn. cler. in Würzburg. 14550 
Rothenbucher, Fr. Casp., Caplan, Vertr. des kathol. Bürger⸗ 
vereins in Hilders b. Gersfeld / mi e ee ee 
Rothenbucher, J. Gg., Pfr. in —— b. Kreuz | 
Rothlauf, J., Dendechaui in Bamberg unn 1255 f= 
Rothneder, Pfr. in, Bamberg ur tbu mu e ‚MR, eee 
Rothéa, Franz X., ehem. Handelsmann in. bereite, 5 
Rubenbauer, Hüttenkaſſier in Weiherhammer ra 1 
Ruff, Joſ., Pfr. in Mainroth. Ang 
Ruhl, Carl, Curatus in Reichmannsdorf. 00 8 5 or 
Rummel, J. B., Lehrer in Klingen b. Aichach. A ro Anschis 
Rupprecht, Mich. Coop. in Hüttenheim b. Sahle — 
Ruſtler, Abraham, Pfr. in age er Jani 


Saalender, Wirth in Gädheim zn ,b 
Saffer, Pfr. in Kemmern. EN BR 
Samberger, C. M., Mufitlehrer i. in Bamberg, TER pie 
Sauer, Joh., Pfarrvikar in Frensdorf. 120 ga, n 5 
Schacky, Frhr. v., k. Oberltn. in Bamberg. AO e 


Schäfer, Adam, Prof. a. d. Gewerbſchule in Dale 9 
r Schäfer, Dr. Bernard, Präfekt von ya. und Geſellen⸗ 


Präſes in Sigmaringen. d Hisntöc, ui ait eis 
Schäffer, General⸗Präſes in Cölnn. EBENEN: 
Schäfflein, Konr. Oeconom in Untertheres. + % ad 
Schaller, Ferd., Präfekt in München daß r 
Schaller, Appell⸗ ⸗G.⸗ Rath in Bamberg. A pda 
Schaller, Gg., Vikar in Hachtel b. Wergenheim, zial dei 
erg Gg., Pfr. in Kersbache i ran 97, pt 


Schech, B., kgl. Hauptlehrer in Amberg. ats hne ahoi 


a 


Scheidel, sen., Hutmacher in Hunted 2 

Schell, Benefiziat in; Staffelſtein un tic askim 

Schenk, Alois, Cooper. in Vage. 11 lia Hin 

Scherg, Kapl. in Keilberg. 9 

Scheren, Rector und Deputirter von, Neuß b. Düfte 

Scheuering, Mich,, Schuhm; in Untertheres 27 

Schiche, Amand, Priv. in Bamberg. 

Schiedermayer, Domdechant und; Bora des tet, Get 
Vereins in Linz. wi the 

Schiele, Joſ., Cooper. in Welferhapt b. „Wewdingel | 

Schiffner, Joſ., Kapl. in Güntersdorf e Leime. 


Schild, Paſtor in Treis a. d. . ) jsıhS 
Schilling, Pfr. in Tiefenſtockheim. D m uc 755 cb S 
Schilling, Joſ, Kfm. in Bamberg. e anchs 
Schimpf, Andr., Kaplan in Burgwallbach. IN ItiühS 
Schimpf, Joh. J., Lehrer in Kiſſingen. „ m ih > 


Schlachter, stud. theol. in Dörlesberg (Bader). 
Schlecht, Raim,, geiſtl. Rath und a ee in len, 
Schlichtinger, Joachim, Buchh. in Paſsaus % 
Schloſſer, cand. jur. in Bamberg. 
Schloſſer, Mich., Präfect uad de. der donne Sete 
in Bamberg. 
Schlör, Ferd., en arp in Asafebun, 2 
Sch madl, Ludwig, Juriſt aus Bregenz. notratunbS 
Schmetzer, Greg., Pfr. in Fladunge. 9 0 i ch 
Schmied, Dr. Anton, Domkapitular in Bamberg. | 
2 105 „Pfr. und Diitinsfauieieon: in ‚ Winmmeiler 
a 
Schmid, Joſ., Kapl. in Plan (Böhmen). 
Schmidhuber, Coop. in Paſſau. N 
Schmitt, Alois, Diakon in Würzburg. | 9 inches 
Schmitt, Dr. Cl., Generalvikar in Bamberg. 10 nch 
Schmitt, Franz Cl, Bierbrauer in Bamberg. 2. Tduchs 
Schmidt, Friedrich, Domchordirettor in Winzer; I eln 
Schmitt, Gg., Bäckermſtr. in Bamberg. ni stluchS 
Schmitt, Dr., Staatsanwalt in Bamberg. | much 
Schmitt, Gg., Stadtkaplan in Aſchaffenburg. 
Schmitt, Jakob, Pfr. in Lechhauſen. 
Schmitt, Joh. Jakob, Kapl. in Weißmain. 
Schmitt, Joh., Kapl. in Kirchehren bach. nf. Jones 
Schmitt, Karl, Pfr. in Feuerthal, Diöz. Würm urch 
Schmitt, Mich. Fabrikant in Fulda. „ machs 


— 412 — 


Schmitt, Valentin, Stadtpfr. in Biſchofsheim aM. 
Schmitt⸗Friedrich, Architekt und Prof. in e 5 1 


Schmitz, Wilh., Pfr. in Rauenzell. e Jus 
Schneid, M., Domvikar in Eichftätt. 1 lane ends 
Schneider, Dr. Eugen, Bürgermſtr. in eren, ruhe 
Schneider, Frdch., Rechtsrath in Bamberg. D gun a5 
+ Schneider, Hrch,, Stadtpfr. in Bamberg. bich S 


Schneider, Joſ., stud. theol. in Ebenheid . Wengen bach 
Schneider, Karl, Diakon in 8 | 


Schneider, Martin, stud. in Eichſtätt. 16 s 
Schneider, Mich., Pfr. in Theiſenorrt. re 
Schneider, Phil., Cur⸗Kaplan in Kiſſingen⸗ u rofl gi 10 
— Schneider, Pfr. in Cannſtadt. 1 e ids 


Schnorr, Joſ., Dechant in Urſpringe n b. Woher. uillich S 
Schöberl, Franz, Pfr. in Laibſtadt b. e u tum 


Schömig, A., Oekonom in Rimpar. e, uni? 
Schömig, Sof, Oekonom in Rimpar. hut tbnlh> 
Schönberger, Joſ⸗, Pfr. in Dilwang t mundo e ec 
Schönfelder, Wilh., Kapl. in Bamberg Dem bil 
Schöpf, Karl, Oekon. in Schwemmel bh b. ‚arte li a > 
Schram, Nic, Rentenverw. in Reichmannsdorf als 
Schramm, freireſign. Pfr. in München. dhe i, 
Schrauder, Pfr. in Kirchlein. nin 5 ‚Ir al 
Schraufſtetten, Pfarrprov. in Waltersberg. aut dann bs 
Schreiber, Ludw., Stadtpfr. a in Amberg.“ anch? 
Schreiner, Pfr. in Damenſtift. ends 
Schrenker, Pfr. in Bamberg. ti aun e Ab 
Schröder, Domvikar in Paderborn. Fot) 
Schrottenberg, Franz K., Frhr. v., in Bamberg. % Hubs 
Schruck, Paul, Kfm. in Bamberg. RE 4 ro mb 
Schrüfer, Gg., Stadtpfr. in Gößweinſtein. Hime 
Schrüfer, Dr. Th., k. Lyzealprof. in Bamberg. 
Schubert, Oekonom in Debring b. Bamberg. Ä 2 inch 
Schüler, Pfr. in Oberelsbach. 3 10h 1 einc? 
Schulte, Prof. in Paderborn. 18 ti Munz bött ur Hi mb 
Schumacher, H., cand. theol. in Munter. „ mee 
Schumy, Joh., Sekretair in Graz. un un] ae) tips 
Schürmann, Joh. cand. test Münſter⸗ e nc 
Schüßler, Ph., Kapl. in Wipfeld. aN, „30107, dei, n 


Schwab, Karl, cand. theol. in reiberg. na „af, ib 
Schwager, Gg. Franz, Elementarlehrer in Bamberg, Res 
Schwan, J. B., freireſign. Pfr. und Benef. in München. 


— 413 — 


Schwarz, Anton, Pfr. in Lichtenwörth. SR ed 
Schwarz, Joſ., Dechant in Stockerau. Ini: 
Schwarz, Conſiſtorialrath und Präſes in Reutiticheit. 
Schwarz, Joſ., Bäckermſtr. in Steig. TE de 197691 
Schwarzkopf, Pfr. in Theinheim 450121 
Schwebl, geiſtl. Rath und Canonicus in, wesen. i 
Schwegmann, Miſſionepfr. in Hamburg.“ . 
Schwemmer, J., Schreinermſtr. in Bamberg. N 
Schwindl, Jo), Pfr. und Dechant in Vurgfandſett, ‚Bi 
Sebald, Mich., Kapl. in Cbermannſtast. i emu 
Seeber, Joh., Oekonom in Debrinn g 
Seelmann, Andr., Drechsler in Bamberg. „ bie hal 
Seibel, Pfr. in Landau Gheinpfelsd in T 0 
Seikel, Pfr. in Roßbrunn. bel, i n oh 
Seidlein, P., Melber in Bamberg. 1 D „die Mor 
Seitz, ‚Dr; Regens und Prof. in Megensbung 169 001 
Seubert, Franz, Mag.⸗Regiſtr. in Bamberg. 212 Je 
Sichert, Seb., Comm. in Schwandorf. | > 173 J 01 
Siebenliſt, W., Seminarlehrer in Bamberg 7505 
Siegler, Domkapitular in Paſſau. 
Simon, Joſ., Pfr. in St. Veit b. Blinfl. 
Singerthum, Kfm. in Amberg. "rel 
Sippel, Fr., Apotheker in Bamberg. u i or Jie 
Sippel, Jof, Pfr. in Zell bei Hilpoltſtein. nb Auen 
Sittler, Joſ., Cur. in Frieſenhauſen b. Würzburg. 
Sohler, Pfr. in Gamburg (Baden). f en 
Speckner, M., Pfarrvikar in Auerbach. h 
Speer, Ignaz, Lehrer in Laufen 4, Salach. 7 

— Sporer, Anton, Pfarrverw. in Olle eg trinken {3 8 
Sporer, Lorenz, in Augsburg. Fr „ fu 
Sprenger, Franz, Bildhauer in München. 1 0 7 
Springer, L., Pfr. in Grunern (Baden). 1 RR Er 
Srdinko, fürſterzb. Seminardirektor in b. 4% 4010 
Stadler, Dr., Domdechant in Augsburg a, hh aud 
Stamm, Gg., Pfr. in Wipfeld. ite 
Stamminger, J. B., k. Univ. wle in ha 1191 


a Hu 4 1 — 
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2 


Stark, Fritz, Kfm. in München. Jan, Edntud! 
Staubwaſſer, M., Priv. in München. ‚bass ee . 9994 
Staufert, Pfr. in Borthal (Baden). chile mi ie dar? 
Stegherr, Pfr. in Gäd heim e e ent 


Steiger, Ignaz, Beichtvater in Neubaus „ „ nolan 50574 
Steinfelder, Franz, Poſam. in Würzburg 


— 44 — 


Steinheimer, M., Rechtsrath in Bamberg. ae hu 
Steinl, Gg., Lehrer in Wiſſing b. Vain, D fat, en BE 
Stel, A, Pfr. in Feuchtwangen. Be Finn 
Stenger, Nen Pfr. in Heſſenbach. is „ einer 
Stenger, Joſ., Lehrer a. d. Gewetbſchule“ ! in „Bamberg“ auth 
Stern, Dr. P., Benediktiner u. Prof. in eee (ungarn) 
Stern, Pfr. in Kronungen b. Schweinfurt. e minor 

Stiefler, Joſ., Diakon in Paſſͤauujſns.. 


Stillfried, d. Frhr. v. k. k. Kaͤmmerer und date us Wien. 
Stetter, Baumeiſter in Aulendorf (Würtemberg D. „i RD 
Stöber, Franz, Kaplan in Urſpringen b. Mader 5 „49 


Stock, Mich, Kaplan . ‚one ut (on 
Stöcklein, Pfr. in Ranmungen: 0) un ni SF biss 
Stöcker, Pfr. in Hammersleben. tat, li ih 1 
Stolf, Wilh., Dekan in Hainſtadt, Ants Buche + 168 
Stollberg, Cajus Graf 00 „Pröſdent des Wunden d 
Stollberg. rd 1 ser ED 
Stollberg - Stollberg, auf Graf, Sue in Gimborn 
(Rheinprovinz) | { il 50S 
Stolle, Franz, Pfr. in Leipzig | mot. IS 
Storg, Zimmermſtr. in Meinberg b. Shmeinfut, Has 
Störcher, Pfr. in Herzogenaurach. 1% nun be 
Straub, Seb., Pfr. in Lautskirchen Rpenpfalg): HS 
Strauß, Dechant in Dippach (Unterfranken). MAS 


Stretz, Joſ., geiſtl. Rath und e r am weben Some 
in Bamberg. ne) J Ze > 
Strond, Friedrich, Pfr. in ene b. ewenbuh 0 1e 


Sturm, Joh. Präperandenlehrer in Pleinfeld tn 2 
Taſtlinger, Nic. Goldarbeiter in 1. N unk ‚17049 
Tauſch, v., General in Bamberg. e e eee OS 
Theiſen, Carl, Alumnus in Würzburg e TREO 


Theen, Pfr. in Goßmannsdorf b. ei 1 i l rag 128 
Tholey, Joſ. jun., Rentier in St. Wendel (-heinpreußen = 


Thun, Graf Friedrich in Tetſchen (Sohmen) ß 
Thünefeld, Baron v. in Augsburg 0 nt 
Thurau, Student in Frauenberg ( ken). einm? 
Thurnes, Jakob, Cooperator iu Juns bruck. 
Trabert, Friedr., cand. (ol; in When SR rohe un 
Traut, Pfr. in Aſchbach. Canet) Leet ni e eee 


Trautwein, G. N., Gymnaſ. Direttor in Peſth. 11 c n 75 0 
Treubert, Kaplan in Kleinſaſſen (Preußen)). 
Tröſch, Chr., Pfr. in Großalfalterbach b. Neumarkt. 


— 415 — 


Trunk, Pfr. in Baunach. 51 sale et 
Tutor , Joh., Polizeioffiziant in bone I Af, ane bie 
Ultſch, Bäckermſtr. in Bamberg. 1 e ei 
Ungemach, Curatus in Lauter. ol i ar. Soli 
Ungemach, Otto, Kaplan in Helmstadt. d n i 
Urlaub, Eduard, Lehrer in Versbach. | rin moietk 
Virnich, Win., Redakteur in Eſſen Orhenyuenfen). gl 
Völker, 0e Pfr. in Obershauſen b. Augsburg. jet 

Waas, Dechant in Kirchehrenbadan mn m ‚ro ‚4 ‚ii? 5 
Waldburg⸗ Zeil, Graf von, Präſes von Auen NS num 

—Waldburg⸗ Kor Wolfgang, Graf von, Domvikar in St. Galen 
Walderdorff, Adolph, Graf, Georgenritter in Regensburg. 
Walderdorff, Graf W. v., in Schloß Moldsberg bei Antrag 
Wagner, Seb., Beneficiat in ee (Schwaben). 


Wagner, Ludwig, Kfm. in Mainz. a! bun, mie 
— Walter, Pfr. von Schloß Neresheim irtenbeng) 77 
Walter, Pfr. in Hollerbach (Baden) ur MR 
Walther, Frd., Kaufmann in Erfurt. 141 
Walther, Karl, Kaufmann in Erfurt. | 145 


Wambolt, Baron, Phil. v., in Birkenau bei Weihe eim. 1 
Wambolt, Baron, Friedr. b. in Großungſtadt, Wii Wang. N 
Weber, Pfr. in Donnersdorf bei Haßfurt. gt 
Weber, Friedr., Pfarrverweſer in Eſchwege alder, 1 
Weber, Irz. Xaver, Beuefiziat in e e A 
Weber, Joſ., alumn. cler. in Oberelsbach. | bil Fr 
Weber, U., Broncearbeiter in Bamberg.. 
Wecker, Jah, Trompeter in Ingolſtad e 
Wegeler, Joſ., Kaufmaun in Feldkirch. 

Weigand, Alois „Stadtpfarrer in ae dente 2 f 
Weickum, Domkapitular in Freiburg. ji Bine 
Weimer, Gg. Ant., Dechant in Kiohaufen): Didz munen, 8 
Weinig, Adam G., Kaplan in Unterſteinbüch b. ne gg 18 
Weinig, Schönfärber in Eltmann. He 


Weis, Joſ., Präſes und Profeſſor in München. il. 3 
Weiſer, Dr., Jof, Sekretär in n bo „8 „08516 
— Weiß, Pfr. in Hohenſtadt (Würtemberg). 120 1 


Weiß, Joſ., Theolog in Paſſau. 10 „ din 
Weithmann, Anton, Pfr. in Reimlingen 6 Ringen. IHR 
Wendler, Carl, Elementarlehrer in Bamberg. uur ui 
Wendler, Franz Joſ⸗, Stadtkaplan in deiner, ah 
Wenzel, Joh., Stadtkaplan in W 1 mier 
Wermter, Curatus in Bamberg. 


— 416 — 


Werner, Frz. Pfr. in Gremsdorf. hun ni i er? 
Wich, Andr., Kfm. in Staffelſtein. e eee „da 7 ‚al 
Wicklein, Andr. Elementarlehrer in Bamberg. 


Wieland, Dr. „ Pfr. in Hofheim ne mi eee eee 
Wielath, Eduard, Wirth in Feldkirch. 
— Widmaier, Fl., Pfr. in Berlichingen. 


Wilhelm, Jak., Pfr. und Dechant in Grafeurheinfeld“ x bin ir 


Will, Dr., fürſtl. Thurn u. 5 V. bare 25 var in R nsburg 5 
Will, Gg. Lehrer in Bamberg. 72 i tu ni Ans 


Wimmer, Stadtrichter in Bamberg. in) e ieee 
Winterfalter, Anton, titl. Domherr in Greßwardein (Ungarn). 
Wirth, B., Pfr. in Aſtheim b. Volkach. "rn Nodrsaindt 
Witt, Franz, Seminarinſpektor in Regensburg. e eee 
Wittmann, Joſ., Kaplan in Bachhagel b. Dillingen 
Wittmann, cand. theol., in Pleiſein b. Vohenſtrauß. AngDα 
Witmann, Pfr. in Königſtein b. Sulzbach: 195 
Wolf, Franz, Pfr. in Falkenſtein b. ee W 21154 
Wolfenſtetter, J., Juriſt aus Ebern! 1 % ar le 


Wölfflein, A., Oekonom in e 65 Iost, 70 
Wolfsberger, Bürger in Linge! nm 215 Md mund 
Wolfſteiner, J. B., Domkapitular in bühne, i ad 

Wopperer, Gpoſttus in Traſching. 5 5 205U5 
Wörl, Leo, Buchhändler in Zürich 
Wörner, Bernh., Literat in Bamberg, 7% e RER 
Würz, Mich., Weltprieſter in Linz ace vl ae 
Zach, J., Domprediger in Regensburg. na I eee 
Zachmayer, Stephan, Pfr. in Abs berg. 
Zahnleiter, Th., Curatus in Niedermirsberg. % lee 


— Zähringer, P., Pfr. in Jaxtberg Bürtemben) a Ang 
Zallinger, Fr. v., Gutsbeſ., Stellvcktr. d. 1 Ver. in Botzen 


Zeyringer, Alois, Katechet in Graz. Tyrol). 
— Ziegler, Kaplau in Aulendorf Wättenkenp). ) ge ii 
Ziegler, Baptiſt, Alumnus in Bamberg. sind ho inis 


Ziegler, Mich., Kaplan in Hoheumirsberg. TR. DE ai 
— Ziegler, Seb., Schultheiß in Wulfingen (Würtemberg) N 
Zier, Heinrich, Pfr. in. Pfersdorf, Diödz. untere H 
Zillich, Dr. Adolph, Advokat in St. Pölten. 1505 
Zipperer, Buchhändler in München. 
Zimmermann, Kaplan in Heppenbach a/d. Begſtunße n 
Zsasskowsky, Andreas, Profeſſor und Domorganiſt in Erlau. 


ee e Friedrich, Kaplan e 4% Jens = 
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(mean) arena ut Sdneibtiin oni machtiladın! 


Beilage 


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ubs ‚A Messieurs, * ‚Prösidept et les malen; * * Kenia, re 
rale des Associations catholiques de Allemagne à Bamberg Barrehs 

We au Tres_ chers Frères? Eye 55 =. 198 

13457 Obeissant aux „‚sentiments traternels et e 5 nous 
ang entend. et zahn ‚de, fortifier encore! Joa relations, un ten ent 
au nom du Comitt eentral du, Congrös, de Malines; „ ‚vous; salner, gans, 
votre belle Assemblée et vous dire que nous sommes avee vous sinon, | 
par le corps au moins par esprit et le eu. 

Pauisse Dieu, par qui sont toutes choses, vous inspirer dutiles 
zune ee qui tendent a J Ebene et au ene de 
afin que nos e aui sont er nen er puissent, etre . : 
Jos osons, tres chers Freres, recommander ’oeuvre des Assemblées 
catholiques de Belgique à vos ferventes prieres, car depuis notre ders 
niere session, nous avons fait deux pertes tres deuloureuses, celle de, 
notre Révérendissime Président d'honneur, Son Eminence Monseig- 
neur le Cardinal-Archevèque denflalines gt solle; non, moins regrettable - 
de notre bien aimé collegue et scerétaire général, Thonorable Mr, Ed. x 
Duepetiaux. En priant Dieu pour qu'il daigne nous tendre une main, 
secourable après avoir appelé % Lui ses deux puissants soutiens de 
notre oeuvre, vous voudrez bien. aussi vous souvenir de ses deux 
chers Défunts afin que tout, par la communjon des, Prières, nous rem- 
plissions les pr&ceptes de Notre Divin Maitre. 

Agreez, tr&s chers Freres, avec nos vocux les assurances réi— 

tere&es de notre plus affectueux et fraternel dévouement. 


Pour le Comité central 
Le Président de la Se section. 
Gand, 31. dot 1868. A. Neut. 


In deutſcher Ueberſetzung: 


HH. Präſidenten und Mitgliedern der Generalverſammlung der 

katholiſchen Vereine Deutſchlands zu Bamberg (Bayern). 
a 1a 
Geliebteste Brüder! 

Den brüderlichen und innigen Geſinnungen, welche wir für Sie 
hegen, Rechnung tragend und um die beſtehenden Beziehungen zwiſchen 
den Katholiken Deutſchlands und Belgiens noch mehr zu befeſtigen, er⸗ 
lauben wir uns, Sie im Namen des Central-Comités des Congreſſes in 
Mecheln zu Ihrer großen Verſammlung zu begrüßen und auszuſprechen, 
daß wir mit Geiſt und Herz, wenn auch nicht in Perſon, dort ver⸗ 
weilen. 

Möge Gott, durch den Alles iſt, Ihnen nützliche und heilſame 
Beſchlüſſe eingeben, welche zu ſeinem Ruhme und zum Wohle unſerer 
heiligen und großen Religion gereichen. Unſere Gebete gehen zum Him⸗ 
mel, damit dieſe unſere Wünſche, welche ja auch die Ihrigen ſind, ſich 
erfüllen mögen. Wir dagegen wagen, geehrteſte Brüder, das Werk der 
katholiſchen Verſammlungen Belgiens Ihren heißen Gebeten zu em⸗ 
pfehlen; denn ſeit unſerer letzten Verſammlung haben wir zwei ſehr 
ſchmerzliche Verluſte erlitten, nämlich den Tod Sr. Eminenz des Herrn 
Cardinalerzbiſchofs von Mecheln, unſeres hochw. Ehrenpräſidenten, und 
den nicht weniger bedauernswerthen unſeres ſehr geſchätzten Collegen und 
ehrenwerthen Generalſecretärs Herrn Eduard Ducpetiaur. Indem wir 
Gott bitten, daß er uns eine ſtarke Hand verleihen möge, nachdem er 
dieſe beiden ſo viel vermögenden Stützen unſeres Liebeswerkes zu ſich 
gerufen hat, bitten wir Sie, ebenfalls dieſer beiden theueren Dahinge⸗ 
ſchiedenen zu gedenken, damit wir durch Gemeinſchaft des Gebetes die 
göttlichen Vorſchriften unſeres Herrn befolgen mögen. Genehmigen Sie, 
geliebteſte Brüder, mit unſeren Wünſchen die EDEN u cherung 


unſerer ꝛc. ꝛc. i 
eg Für das date 8 side 

f | der Präſident der 5. Seren ke RE 

Gent, 31. Auguſt 1868. Neu air mad as 


T 21 anoiseilg 
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1 14101 NI 293134 


* 


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3 ene nende ie 
BREIIEMMBIETIUERTITIG. DIT 9. 


4 Abi. reg ss 


Vorbereitung zur ea a ER) 
Programm m 
Geſchäftsordnung 


Einladung des örtlichen Comttes 5 fur-KIx. Veteran | 


Adreſſe des örtlichen Comités an Helligkeit erg Pius IX. 
Antwortſchreiben Sr. Heiligkeit 
Adreſſe des örtlichen Comités an den we würgupe Bäche 
Nuntius in München 
Antwortſchreiben des päpſtlichen Nuntüls } 
Adreſſe des örtlichen Comités an den hochw. deutſchen Episcapat 
Antwortſchreiben des hochw. Episcopats Bayerns 

„ „des hochw. Herrn Biſchofs von St. Pölten 

5 „ des hochw. Herrn Biſchofs von Paderborn 


Beſondere Einladung des ge Comités an ieee Perſön⸗ 


lichkeiten 


Stiftungsfeſt des nathelichen Gejatenerein zu Bamberg als 


Vorfeier | 
= | Begrüßungs⸗ Vereinen; 

f l am 30. Auguſt Abends 7 Uhr. * 
Begrüßüngsrede des Herrn Generalvikars Dr. Cl. Schmitt, als 
< Präfidenten des Vorbereitungscomités 8 
Rede des Herrn Bürgermeiſters Dr. Schneider aus Bamberg 

„ „ „ Dr. Lingens, Advokat-Anwalts aus Aachen 
„ „ „Profeſſor Dr. Kreuſer aus Köln 


„ in 5 „ S. Moriggl aus Innsbruck 
„ Dr. med. Greußing aus Feldkirchen ? 
eftgruß, Gedicht ; a ; l 5 


1 
Seite 
Kirchliche Eröffnungsfeier der Generalverfammlung (31. Aug. Morgens 8 uhr) 48 


Rede des Herrn Generalvikars Dr. Schmitt als Präſidenten des 


Vorbereitungscomités 50 
Anſprache Sr. Excellenz des hochw. denn cles Michael 
von Deinlein ; . 56 


Erſte geſchloſſene Generalverſammlung 


am 31. Auguſt Vormittags 11 Uhr. 


Wahlen ; g i 60 

Antritts-Rede des Herrn Präſidenten von Loe 3 i 61 
a „ Frhrn. von Andlaw — Freiburg 8 63 
5 5 pe A eg A n 63 
„FFF nike a5 64 

Anträge N 67 

Erſte öffentliche e umnα⁰νννν⁰ο 

8 am 31. Auguſt Abends 7 Uhr. Hu 

Adreſſe aus Tyrol an die E . bunden 

Adreſſe der kath. Vereine Wien 115 ch gude 


Schreiben des Kärnther Geſellenvereins aus — 0 sr 
Rede des Herrn Präſidenten Frhrn. von Loe e. Ke 
„ „ „ Advokat De, Freitag aus München 8 % 3% 
„ „ „ Stadtpfarrer Ibach aus Genen — eg 103 
„ „ „Falk aus Mainz e ee eee 
D S e Hills 8d 7 
Requiem im Dom a. Sept. Metgens 8 uhr) hy nn e 156 180 
95 Zveite geſchloſſene — — 
aaðm 1. September n 10 Uhr. 

Perich des Bororts Innsbruck sine ei 

Bericht des Herrn Baron von Stilſried aus Wien über ‚ie 
Thätigkeit der kath. Vereine Wien? 128 

5 „ „ Canonicus Priſac aus Aachen über use 
Jaoſepbs⸗ deren „ „ 95 
Verhandlungen über den Bericht des Aüsſchuſſes für Miſſionen 137 
„ „ „ den Bericht des Nusſchuſſes ber chriſtliche 


i Kunſt isdn 142 

„„ „ede den Bericht des Ausfoufe fir athena, da, 
? And Preſſe 10 „ 
„ „ den Bericht des Ausſchuſſes fur endete 149 
Rede des Seren Regens Kirchner in Bamberg 156 


Schreiben des italieniſchen ne Vereins an die Generalver⸗ 
ſammlung ; \ Ä 5% urg 


— 421 — 


Seite 
25 Zweite üffentliche 1 3 
am 1. September e 7 5555 
Rede des 3 Frhrn. von Andlaw . 
5 P. Doſenbach S. J. aus Paris 0 7 2 — 


+- 
11 


„ Abdvokat⸗Anwalt Dr. Lingens aus Aachen 255 he. 
* „ Grafen Brandis aus Linz A 1389 
„ „ Gördten, stud. phil. aus Münmſter ar. e191 
„ „Profeſſors Schulte aus . Ne 196 


. St. Otto-Feier (2. Sept. Morgen? 8 uhr) f 206 


Dritte geſchloſſene Seinteannten. 8 
105 = 5 am 2. September Morgens 10 u 


Vagel über den Bericht des Ausſchuſſes für tee 206 
Rede des Herrn Kölble, Vice⸗Präſidenten aus Newyork 219 
Verhandlungen über den Bericht des Ausſchuſſes für Charitas 231 
‚Berhandt ungen über den Bericht, des, IV, Wists a Wiſſen⸗ 


ſchaft und Preſſe 236 
Antwortsſchreiben der XIX. Generalverſammlung = den Father. 
Ji.ünglingsverein in Bologna 239 
waere über den Bericht des Ausſchuſſes für sorihafien‘ 242 
at | Dritte üſtentlige Generaiverfammfung 
3am 2. September Abends 7 Uhr 


Rede bes ä Nardi, uditore della Rota aus Rom BIP 


4 2 7 1 Stadtrath Dr. Baudri aus Köln 225 ae * 0— 
8 Generalpräſes Schäffer „ „ Ba) - | 

„ „ „ Karl Auguſt von Bee aus Augsburg UL — 
„ „ „ Domkapitular Haffner aus Mainz „ 291 


Vierte geſchloſſene Generalverſammlung 

28 am 3. September Morgens 8 Uhr. en 

and über den Bericht des Ausſchuſſes für Grit 2098 
„ „on 1 " „ Charitas 316 
" 1 1 1 * 1 1 chriſtl. Kunſt 318 


Vierte und letzte öffeniliche Generalverſammlung. 
am 3. September Vormittags 10 uhr. 


* 
437) 


Telegramm an Se. Eminenz Cardinal Antonelli in Rom . 323 
Telegraphiſche Antwort hierauf 5 5 ; 324 
Rede des Herrn Paaſch aus Duderſtadt . 8 324 
en „ Domkapitular Dr. Kubinsky aus Peſth 2 . 329 
En „ Prof. Dr. Alberdingk⸗Thym aus Holland . ‚331 
„nn Redakteur Dr. Hülskamp aus ef 7 ehr 4334 
„ „ m  Präjes Weis aus München I 2 . 14 5 — 


— 4 — 


Ne „ Benefteist Häring aus — 
„ „ „ Domkapitular Moufang 9% 1 


„Refolntionen der. XIX. Gencralverſammlung ad Neal 3 
._ des Herrn Präſidenten Sehen: von Bier! Mr „313 


© Sr Excellenz des hochw. Herrn Runen Michael 
981 von N e . 4 „ 
Nachtrag E ; Ä e 37⁹ 
de eſtmahl. 
+ Toaft des sei Präſtdenten Frhrn. von Los auf Se. Heiligkeit a 
. Frhrn. v. Andlaw auf Se. Maj. König Ludwig II. uns 


Aer „ Baron von Stillfried auf den deutſchen 8 1 88 
| „bat, hier Se. Knie a ile 5 
i | von Deinlein i ng =, 


Ä 5 Jide und A a Kor 
„ „ „ Prof. Moriggl, dankend im Namen 1 81 Ei 
| 23 Scene ARE Innsbruck, auf das ächte bee o⸗ 


liſche Verbleiben des Tyroler Landes 385 
Un „ „ Regens Moufang aus tigen n De kath. Stadt 
+ j Bamberg io 880 SB 


Hie, „ „ Bürgermeiſter Dr. Schneider l bas Wohl und 
088 die Geſundheit der verehrten Herren Gäſte 386 
„ „ wullgtegens Moufang auf das nen Bamberger 
ie: „ Land 387 
W Profeſſor Dr. Kreuſer Fi Köln And 23 388 
Verzeichniß dir Mitglieder, Abgeordneten und Gäſte i 393 
Schreiben des Comites der kathol. Vereine Belgiens in Gent. 417 


. N. 


Die Titl. Herren Mitglieder der hohen Gene lam hatten 
Gelegenheit, den prachtvollen Gauſtyl. der St. Jatzobskirche in Bamberg zu 
Nun en, ſich aber auch zu überzeugen, daß die Reſtauration der⸗ 
ſelben, die bis jetzt über 9000 noch nicht ganz abgezahlte Gulden koſtet, 
noch lange nicht vollendet iſt, folglich noch eine bedeutende Geldſumme 
verlangt. Da nun die Reſtaurationskoſten nur durch milde Beiträge 
gedeckt werden konnen, jo erlaubt ſich der unterfertigte Unternehmer der 
Reſtauration die gehorſamſte Bitte, die Titl. Herren Mitglieder der Ge- 
neralverſammlung wollen gütigſt in Geld oder durch unentgeldliche Ueber: 
nahme von Meßapplicationen ein, wenn auch noch ſo kleines Schärflein 
hiezu um 1000 „Veppeſtzs Gott!“ beitragen. 

p. Beda Eckert, 

N Quardian des Franziskanerkloſters. 


Im Verlag von Otto Reindl in Bamberg it er⸗ 
ſchienen: 


Die Pflicht des Seeleneifers. 
Predigt 


auf dem Michaelsberge zu Bamberg 
gehalten während der IN. General-Versummlung 


am 2. September 1868. 
von Dr. Christoph Moufang, 


Domkapitular, Regens des F Briefterfeminarg in er ir 


Zum Beften des Voniſazius- Vereins. 


Preis 8 kr. oder 24 Sgr. 


Rede 


über die 


Bar des bon Pius IX. usechrchen d. coat 


Gehalten 


auf der 
AX. kathol. Generalverſammlung in Sander 
von J. Ibach, 


1 1 Stadtpfarrer zu Limburg a d. Lahn. 


Separatabdruck zum Beſten des Boniſazius⸗Vereins. 
20 Preis 6 kr. oder 2 Sgr. 


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Amt und Welt. ie 
a ante * c e 12 10 


Ten. Band. kl. 


Preis per Band ‚wi 36 ke deer Thlr. 1. — 
(Die drei Wände zuſammen fl fl. 4. 48. oder Thlr. 3. —.) 


Die überaus günſtige und in jetziger Zeit ſtaunenswerthe gute Auf⸗ 
1 Verbreitung der ae des beliebten „ fe den 
eſten Beweis, daß dieſe ählungen ſi ſt empfehlen. — Kaum nach 
Erſcheinen des II. Bande 0 10 . le rt wurde bereits der I. in 
2. Auflage herausgegeben und auch dem II. Band wird bald dieſelbe Ehre 
werden, während von „Luſt und Leid“ zwei jroße Auflagen ſogar binnen 
Jahresfriſt von Stapel gelaſſen wurden. Wo Pic Thatſachen ſprechen und 
zwar im Verein mit den übereinſtimmenden Empfehlungen der faſt geſamm⸗ 
ten deutſchen und „Minen Pak Preſſe, iſt eine weitere Anpreiſung 
überflüſſig. — Der „München, fr Nr. 1. jagt: 

Von Wörners: „Amt EN elt, Erzüblungen aus dem deut⸗ 
ſchen Dienſtleben“ iſt ſoeben der dritte Band erſchienen. Daß ein Beamter 
der eee mae bei ſeinen G ig gewiß nen De 
ruf 1 19 94 he uf ient, iſt gewiß eine Si 
de e e Giſche Agb kn Faser 
weil es ihn innerlich dazu N was er erzählt, 2 aus dem Herzen 
und trägt eben deshalb den Stempel der friſcheſten Naturwahrheit. Da no⸗ 
tirt kein ſchwindſüchtiges Mädchen den täglichen Ab; sang an Lunge, da wird 
kein * den 1 0 fen NR und was g utgerichte 
unſerer fetten Arten Novellensich ehr ſind; hier ſch 
Leben und Charakteriſtitik, = 17 5 ßerſt wo hlthuende Unmittelbarkeit 
Empfindung. Es ift, uns begreiflich, daß AH Wörner'ſchen N n 
beſonders in Amerika sg e finden, an dem freien Heerd derjenige 
welche eben men eee 


Otto Reindl in Bamberg. 


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Von sun irre ſind m. und von des 


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