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Verhandlungen
der
neunzehnten
General⸗Verſammlung
5 der
katholifhen Vereine der deutſchen Länder
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Bamberg
am 31. Auguſt, 1., 2., und 3. September 1868,
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Amtlicher Gericht.
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Bamberg, 1868.
Druck und Verlag von Otto Reindl.
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ERS Der Vorort der NV II. cc ersehen der lache.
tholiſchen Vereine zu Junsbruck richtete ſchon unter dem 29.
September vor. Jahres eine Vorſtellung an Se. Ereelleitz, den
hochwürdigſten Hrn. Erzbiſchof von 5 1 Mitharl v. Deinlein
Die letzten zwei Generalderſammlungen zu Trier und Innsbruck,
wird darin bemerkt, waren zu ſehr an die Gränzen Deutſchlands
gerückt, als daß auf die Bitte und den Antrag der Stadt
Luxemburg, dort die nächſte Generalverſammlung der katholiſchen
Vereine Deutſchlands abzuhalten, für diesmal eingegangen werden
könnte. Die Generalderſammlung zu Innsbruck habe daher am
12. September in der vierten geſchloſfenen Sitzung den Beſchluß
gefaßt: „Der Vorort Innsbruck ſolle mit Städten, die mehr in
der Mitte Deutſchlands liegen, in Unterhandlung treten“ Der
Votott habe ſein Augenmerk zuerſt und vor allen andern auf
das „altehrwürdige und altberühmte Bamberg“ gewendet. —
Se. Excellenz der hochwürdigſte Herr Etzbiſchof Michutl
von Bamberg beantworteten dieſe freundliche Zuſchrift unver⸗
züglich mit der Erklärung, daß Hochdieſelben über die der Stadt
Bamberg zuerkannte Auszeichnung ſehr erfreut ſeien und Alles,
was nach den beſchränkten Verhältniſſen dieſer Stadt möglich iſt,
aufbieten werden, um der diesjährigen Generalverſammlung eine
tliche Aufnahme zu bereiten. — Die en Regierung von
0
Oberfranken wurde von dem bevorſtehenden Ereigniſſe unter dem
3. Oktober vor. Irs. in Kenntniß geſetzt und der allerhöchfte
Schutz Sr. Majeſtät des Königs Xudbig II. von Bayern erbeten,
welcher unter dem 30. November allergnädigſt zugefichert wurde.
Das von dem erzbiſchöfl. Generalvikar Hrn. Dr. Schmitt
im oberhirtlichen Auftrage alsbald gebildete Vorbereitungs⸗Comité
entwarf ein Programm für die Generalverſammlung und ſetzte
jene Geſ d orduun | e fe der XII.
— hl \ IN 10 e Ih a che en und
auf der XIII. zu München im Jahre 1861 revidirt wurde.
Sodann ſetzte ſich das Comité mit dem Vororte Innsbruck in's
Benehmen und erbat ſich von letzterm die Ermächtigung, die
XIX. Generalverſammlung in öffentlichen Blättern für die Zeit
vom 4, Auguſt. bis 8, September unfündigen zu, dürfe was
vom 1. Juli ds, Irs. an geſchah. Zugleich erging unter dem
5. Juli, eine Adreſſe⸗ an. Se. päpſtliche Heiligkeit, 3
darauf beſondere Einladungs⸗ -Schreiben an den ho
rn Nuntius in München, an, die ochwürdigſten Ec
und b. Bilhöfe Deutſchlands, ſowie an, hervorragende katholiſche
Perſönlichkeiten, 1% aun nick i ſup god Bin ‚thirs 0
Aab ill Ort für die Versammlungen, konnte dahier, nur eine
Kirche beſtimmt werden. Schon auf der XVI., Generalverſamm⸗
lung zu Würzburg bewies ſich der herrliche Sgal der Schran⸗
nenhalle als zu beengt. Der felge Hofrath und Profeſſor von
Moy empfahl, damals, Innsbruck, für die; nächte, Generglper⸗
ſammlung zu wählen, und machte den Vorſchlag, man möge die
Verſammlungen in Kirchen, welche, hiezu, den meiſten Raum
böten, abhalten. Dennoch wählte man in, Trier das, Theater
und in Innsbruck die Reitſchuſe. Hier in Bamberg find aber
Theater und die wenigen vorhandenen Säle zu klein, und mußte
man ſein Augenmerk, auf eine Kirche, richten. Gerade fügte ſichts,
daß die alte breifchiffige, Säulenbaſilita zu S t. Jakob reſtaurirt
wird und daher ohne Altäre iſt. Sie konnte die, gauze 3
und Ausſtattung eines Saales erhalten, welche Ausſt
kunſtfextigen e wurde, Für die, ra
Ausſchüſſe winse bebe S Geige Excellenz das Kapitel⸗
Haus“ Aberlaſſen, ſowwie auch das Gymnaſinmsgebäude biegt” be⸗
t. und für die Begrüßung der werthen Gäſte am Vorabende
ee Aula gewählt, wozu bereitwilligſt vie Erlaub⸗
da emen ene shilpänn 58% ig ann meu nomol
Um den ankommenden Gäſten den Aufenthalt in Bantberg
möglichft angenehm zu machen, wandte ſich das Comité an die
vorzüglichſten Geſellſchaften in Bamberg, die Concordia, Harmonie,
das Karel. Caſfino und die Schützengeſellſchaft, welche ſämmtlich
ſehr ſchöne Lokalitäten beſitzen, mit der Bitte, den Theilnehmern
an der Generalverſammlung Zutritt zu gewähren, was in der
freundlichſten Weiſe zugeſichert wurde
Das Caſinbd erwiederte, daß ihm in ſeinen Räumen alle
Gäſte der Generalverſammlung herzlich willkommen ſeien, und
daß ſeine Ausſchußmitglieder bei der Begrüßung und alle ſeine Ver⸗
einsmitglieder bei dem Feſtzuge ſich freundlichſt betheiligen werden.
Die Harmonie erklärte ſich mit Vergnügen bereit, den Mit⸗
Gliese der Generalverſammlung die Räume der Geſellſchaft zu
oͤffnen! Die Schütze ugefe lUſchaft“ erwiederte, daß ſie mit
beſonderem Vergnügen den verehrlichen Mitgliedern der kathol.
Vereine Deutſchlands die Räumlichkeiten und den Garten ohne
beſondere Einführung offen halten werde. Die Concordia
ſtellte Haus und Gatten aufs Freundlichſte zur Verfügung und
lud zu einem Gartenfeſte“ ein! — Auf weitere Geſuche des
Comité wurde den Theilnehmern täglich und ſtündlich der Zutritt
zu der ſehr bedeutenden königlichen Bibliothek, welche die wichtige
Bibliothek des alten Bamberger“ Domkapitels in ſich birgt, und
zum königlichen Naturalienkabinet herzlich; gern geſtattet“
Nach dieſen ire, welche die günſtigſte Etledig
ung fanden, würden die ſtädtiſchen Behörden geziemend zur
Theilnahme an den Feſtlichkeiten der Generalverſammlung erſucht.
Es erfolgte eine ſehr freundliche Zuſicherung, daß ſowohl der
Stadtmagiſtrat als auch das Collegium der Gemeindebevoll⸗
mächtigten in jeder geeigneten Weiſe ihre Theilnahme beweiſen
werden. — Der katholiſch⸗pädagogiſche Verein in Bayern ſprach
dem Vorbereitungs⸗Comité ſeine Abſicht aus, mit der XIX. fatho⸗
liſchen Generalverſammlung ſeine erſte Generalverſammlung zu
verbinden und zu ſeinen Sitzungen, die, freien weden a
zu benützen, welches Vorhaben vom Vorbereitungs⸗Comité“
kommen gutgeheißen und dem jede mögliche Unterſtützung z
ſichert wurde.“ Als Lokal für die Sitzungen des pädagogiſche
Vereins, welche am füglichſten gleichzeitig mit jenen Wogen
ſchüſſe, der Generalverſammlung, in den Nachmittagsſtunden ſtatt⸗
finden könnten, wurde der neue Saal des Geſellenhauſes zur
Dispoſition geſtellt⸗ 4 nt salat rn
d DIR. Kunſtverlagshandlung von, Schulgen in Düſſeldorf
ſprach den Wunſch aus, ihr zu ermöglichen, für die Dauer der
Generalverſammlung eine Ausſtellung religiöſer Bilder vorzu⸗
nehmen. Es wurde ihr hiezu der Sgal des Kapitelhauſes be⸗
willigt. Damit wurde auch eine Ausilellung; von Paramenten,
BERATER: u. dgl. verbunden. „gti nid
Jill Auch der deutſche Cäcilienverein meldete vr Vorhaben an,
während der Generalverſammlung Sitzungen ſeiner Mitglieder
abzuhalten, um ſeine Begründung durch den Entwurf von Sta⸗
tuten zum Abſchluſſe zu bringen. Das Vorbereitungs⸗Comitée
hieß auch dieſes Vorhaben willkommen, und wurde der Aulaſaal
zur Dispofition geſtellt. Die St. Michaelsbruderſchaft wunſchte
gleichfalls beſondere Sitzungen abzuhalten, wozu ihr der Sitzungs⸗
125 des Kapitelhauſes eingeräumt wurde.
Inzwiſchen langte die Antwort des heil. Vaters, welche
bereit am 20. d. M. auf die Adreſſe des Vorbereitungs⸗Comités
von Höchſtdemſelben eigenhändig unterzeichnet worden war, am
29. Juli beim Vorſtande des Comités an. Dieſelbe iſt weiter
unten mit der Ueberſetzung zu leſen. Auch der; hochwürdigſte
päpſtliche Nuntius in München, der hochwürdigſte Episcopal
Bayerns, ſowie auch die hochwürdigſten Oberhirten Deutſch⸗
lands beantworteten die an Hochzieſehben ergangenen Wee
in der freundlichſten Weiſe. In nit
A: er der unmittelbaren Bomann wen
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bilden 5 in welche di ie ehrenwertheſten a m
e au N 0 Gremien des Magiſtrates und der ebe-
Be ten 1 mit rößter Berei willigkeit e eintraten.
nicht ge 10 Anke werden, i ſehr alle Bewo ner Is. e
dem Comité in ſeinen W Men ein entgegen, kommen.
110 ehuülm, 19110 419790 WE 33 ttafte Icli a ge * ill 64 *
Programm und Geſchü ion. u
A, Programm. ag
JO mn nummern fp def 5 r N Sande
e e aller katholiſchen bereine
der deulſchen Länder in Bamberg.
vom 31. Auguſt bis 3. Sept. 1868. in der St. SAFE
Sonntag, den 30. Auguſt. >
Von 10, Uhr, Vormittags bis 12 Uhr Mittags And ven g. lis
7 Uhr Nachmittags Anmeldung und Aufnahme, der Abge⸗
ordneten, Eingeladenen und Gäſte im Ciſenbahngebände;
NiB. Die Aufnahme der ſpäter Ankommenden findet am
folgenden Tage von Morgens 7 Uhr an in den unteren
Lokalitäten der Aula, tatt. An heidene Orten ee. ſich
auch das Wohnungs⸗Comits 5
Abends 7 Uhr: Begrüßung der Herren Agenten und Säfte
‚mal n ek bin mmrbralr 17 30
Montag, 31, Auguſt.
Morgens 8 Ahr: Verſammlung in der Aula, von, da ech
muz zug zum hohen Dome, bare! (bit 0 15 nach dem⸗
b a aa ee zu St. Jakob; dnſeloſt um 10 Uhr erfte ge
BE sie, euerglverſ ammlung. RER EHRE E
Nachm A l F e Wasch im Gymaſtums⸗
Gebäude. aan?
Abends 7 7 Uhr: Erſte öffent, Seneraßert ſammlung in. St. Jakob.
Den be mu Dit enſtag, 1. September. un
—.— 8 Uhr: Feierliches Requiem für die verſtorbenen Ver⸗
ue ee im hoh en Dom;,, um 10 Uhr zweite deſchaſ⸗
ſene ( Generalverſamml ing in St. Jakob. 2
2 HHAA Uzi, i im 6 in 820101
Batmitiagl ub Eh hen, Der Ah Epe
2107 lt 1 Kerle m Mien
Han 7 ui "de ale ent liche Generale Nef, t 9566 in „St
5 Mitlibach. 2570 teu DR Ii Nima? 1197
K 10 Uhr: Dritte geſchloſſene Generalverſammlung in
akob.
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Gebäude. mt m n 1 g o 1 F A
Abends 7 Uhr: Dritte öffentliche Generalverſammlung in St.
an Kr adio m peuiumatndlarınıd „Inet
Donnerſtag, 3. September.
Vormittags 8 Uhr: Vierte geſchloſſene Generalverſammlung in
St. Jakob. Cbendaſelbſt: atnnas⸗
Vormittußs 10 mE!" Vierte und letzte öſßentliche Wchdratset-
99 ammlung. e n eme gibt all T
Nachmittags 1¼ Uhr: Genehnſnes Feſtmahl 3 des
m Etlanger Hofes T D ene 1
Abends 6 uhr: Garteufeſt in ver Geſellſchaft 5
if baue u Biemme r k un ge 1% Wp
1. Die an die Generalverſammlung zu ſtellenden Anträge
wolle man möoͤglichſt bis 15. Auguſt bei dem ortlichen
Comité einſenden, Note auch die Vorträge anmelden,
„welche unabhäng jig bon den Betälthtin en ſind.
N c if die ein troffen, daß die Verhandlunen
er ährend dei t der Generalberſammlüng zum
ir eg d 6 Wochen nach dem Schluſſe derſelben zur
Vertheilung kommen, Die ſtenogtaphiſchen Au eichnungen
der in der öffentlichen Generalverſamml 9 6 altenen
Reden — am folgenden Tage von 8 bis 10 45
Vormittags — Bureau zur gefälligen Correktut bereit
N „, nach eser 8 t aber f ort zum Drute abge:
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ae! r Aeta en in Gaſt⸗ und Privathäu erm ft ein eigenes
Comité gebildet, welches uf ſchelftliche Anfragen bis zum
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eid pn 20, Auguſt und auch bei Ankunft Levi Abgebrveten x.
Auskunft zu ertheilen bereit tft’ And bittet man, möͤglichſt
U zahlreiche ee hieher gelan en zu laſſen, um mit
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1138 (un. egen fit geſetzten e Aatuten, An, idee a;
onen Die, Ömnenefperfammbutg vereinigf alle in Deutſch⸗
land beſtehenden katholiſchen Vereine. Die Generalvorſtände der
werſchiedenen katholiſchen Vereine ſind vom örtlichen Comité hier⸗
mit eingeladen, ihre Jahresverſammlungen gleichzeitig mit der
Katholikenverſammlung abzuhalten, und werden „
für die Vereinsſitzungen bereit gehaltemen .
N 198. 20 Zur Theilnahme an den Wethandlungen ſind be⸗
igechtläte mie, aim ine eie man ene en eie
a. die Abgeordneten der gedachten Vereine TT
b. die vom örtlichen Comité beſonders Eingeladenen;
el die nach erfolgter bee ne dieſen Comite
18 154 N tn „leds imme on ee!
2 3. Die Werfantitkung Feet 4 fuß Ab⸗
theilungen mar) 9 ara
sun 19 a. für das Miſſtonsweſen; 790 ff e 13 9901
bl. für christliche Laren, fd and eee
bnrdan ah für chriſtliche Kunſt; Den 1057919
M für Wiſſenſchaft und Preſſe; kan bb nt
e. für äußere Angelegenheiten und Formalien. MEINT
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3: 4. Die Verhandlungen dauern vier Tage (Montag bis
Donnerſtag) nach, Angabe; des Programms, und werden am
erſten Tage mit einem feierlichen Gottesdienste „eröffuet, wozu
nach, mehrjährigen, Obſervanz das Requiem am zweiten Tage
kommt.
§. 5. Es finden während dieſer Tage beſondere und
allgemeine Verſammlungen ſtatt, nämlich täglich:
a. Sitzungen der einzelnen Abtheilungen;
b. geſchloſſene 0 eralverſammlungen;
e Spa Garen
se 6 TE 4 nee lb ſiſtängdig e agent:
8 8 1 Glam. LTE
In der Ru 15 x 9810 0 A Generalverſammlung
befolgt. wi ind) ſollen o au d Vötmnitkagen die 8 19 0 Gene⸗
ralverſammlungen, an den Nac 1 5 die Sitzungen der ein⸗
1
zelnen Vereine und der beſonderen fünf Abtheilungen, an den
Abenden die öffentlichen Generalverſammlungen ſtattfinden (ſ.
Programmier, HE eee eee ene ee
F. 6. In der erſten geſchloſſenen Generalverſammlung
werden auf den Vorſchlag des örtlichen Comité gewählt: der
Präſident der Generalverſammlung , zwei Vicepräſidenten und
vier Schriftführer. Dieſelben bilden mit dem vom Präſidenten
der Generalverſammlung zu ernennenden Vorſitzenden der Ab⸗
theilungen und drei vom örtlichen Comité aus ſeiner Mitte zu
bezeichnenden Mitgliedern die Vorſtandſchaft.
%K. 7. Der Vorſtand einer jeden der im §. 3. genannten
Abtheilungen ernennt ſich einen Stellvertreter und einen Proto⸗
kollführer und conſtituirt alsbald, unter Anberaumung der Zeit
und des Lokals für die Sitzungen, die Abtheilungen.
§. 8. In den geſchloſſenen Generalverſammlungen, wird
über die Verhandlungen der einzelnen Abtheilungen berichtet und
discutirt. Ohne beſondere Erlaubniß des Vorſtandes darf in
dieſen Verſammlungen kein Gegenſtand zur Sprache gebracht
werden, RE Fu in einer der, Abtheilungen vorberathen
worden iſt. inna u nian 199 n N. un 1
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% . A. In den, geſchlaſſenen Generalperßemmlungen wi
ler 12 agesordnung, für die ächſtſolgende öffentliche, Gene⸗
Tolperſgp Wiebe feſtgeſetzt und. werden die Redner (bezeichnet,
welche 14 derſelben das. Wort nehmen ſollen. Dem; örtlichen
Comité liegt es ob, in Beziehung a Beides Vorſchläge vorzu⸗
bereiten, über welche der Vorſtand zu beſchließen hat. Etwaige
Anmeldungen zu Vorträgen müſſen dieſem Comité unter ges
nauer Angabe des de ds vorher ſchriftlich mitgetheilt
werden.
§. 10. Der Präſident Abe wacht die Ordnung der Ver⸗
ſammlungen, ertheilt und entzieht das Wort und ſtellt die Er
zur, Abſtimmung d d nen eee ringe
§. 11. Die Schulfſfühnem haben die Protokolle e ae
die Aufzeichnung der Controle nder Abſtimmungen, ſowie die
Einſchreibung der gestellten Antröge zu beſorgen Jeder in einer
der Generalverſammlungen zu ſtellende Weng Mußt De ät
deuten ‚schriftlich eingereicht werde gg.
F. 12. Die Vorträge dürfen nicht abgehen werden; es
ſei denn, daß der Vorſtand e ee
Voraus die Exlaubniß gegeben hat. 20% Fnugitch ü?
Alt 13, Politiſche Ade safe ae glg
Ban ir Nic Jan, 1 319. INN Ae In It
F. 14. Jeder eh an der dad ahl wei
15 Eimſchreibung⸗ drei Gulden und erhält Eintrittskarte, Plan
und Führer von Bamberg mit Programm und Geſchäftsordnung
und den 6 Wochen nach Schluß der Murareerſammkung er⸗
ſcheinenden. Bericht SAN e ich neunte „nd
F. 15. Zu den öffentlichen Gelebte m hue haben
auch Nichtmitglieder Zutritt „von denen ein Gulden erhoben
wird. Der Ueberſchuß der Einnahmen nach Tea aller RR:
lagen, gelangt an den Bonifacinsvereimrh< ill ;untinlorımy
$. 16. In der letzten geſchloſſenen e ee
wird auf den Vorſchlag des betreffenden Comité's der Ort be-
ſtimmt, wo die nächſte Generalverſammlung ſtattfindet. Das
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bisherige "En, itt welchen bes, bort zil bildente in Ber⸗
bindung teilt, übernim ole gage ee 90 12817
e tles i bet eſchäft fs Krank KT nicht
untetllegt den Antorbilungen des Vorſtandts. H
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Mis heztim Bilttercht: dran neee 70 ane don
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mn, ig nei inn mat und ur aun isa nuf
neunzehnten Generalverſammlung der hatholiſchen Vereine
der deutſchen Länder FIR
51% Bart in Bamberg. Di gun 915 a0
Ziaufsolge Veſchluſſes der XVIII. Genetatverſammung würde
vom Vororte Innsbruck die Städt Bamberg als Ort det dies⸗
jährigen XIX. Generalverſamitlüng auserſehen.“ Dieſelbe wird
am 4. Auguſt, 1 2 und 3. September d. Is, ſtattfinden.
Das Vorbereitungscomité beehrt ſich' kraft ſpezieller ſchriftlicher
Ermächtigung des Vorortes vom 6. Juni bi. I!, das bevorſtehende
freudige Ereigniß hiermit allenthalben bekannt zu machen und
an alle katholiſchen Vereine die dringende Bitte zu richten, die
XIX. Generalverſammlung in der alten Biſchofsſtadt Bamberg,
dem Mittelpunkte Deutſchlands, recht zahlreich, zu beſuchen.
gung Bamberg den g Juliſ 868, AR n ß un
73. ene, Das engere Vorbereitungscomité. aa aun
Dr. Bauern ſchmitt, Vorſtand des Collegium der Ge⸗
meindebevollmächtigten; Ben ter, Präſes des 5 Geffendereins ;
Burger, Magiſtratsrath; Graf v. Froberg; Gerſtner Ap⸗
pell.⸗Ger⸗⸗ Rath; Kirchner, Seminar⸗Regens; Dr. Schmitt,
Generalvikar; Dr. Schneider Bürgermeiſterz von Tau ſch,
General; Dr, Thumann, Domkapitular.
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opipnie,aigne, Reverendissimg, ae Excellentissin „Archt
episcopo „Bambergensi, Micha \ e sun, gt protesente
hoc anno hie Bambergae 2 ebitur. ton
Ad sepulchra sancti Henrici imperatoris secundi ejus-
que conjugis virgineae sanctae Cuneyundis'nat\rion"Säneti
Ottonis, Bambergensis Eeclesiae quoi lam Praesulis, Pome-
ranorum Apostoli, et piae memoriae Clementis PP. II.
die 31. mensis Augusti, 1., 2. et 3. Septembris hujus anni
undique virinfideles Sochlldent ut in ea quam profitentur
fide se invicem,‚eonfirment, unitatem cum sancta matre
Eeclesia et obedientiam hilarem erga Romanum Ponti-
ficem, sancti Petri Apostoli successorem et Jesu Christi
b nostri in terris Vicarium, universe orbig alta voce
declarent, pietatem filialem erga sanctam Ecclesiam nutri-
ant, de eo ad augmentum Religionis in hujus saceuli
tempsatalibus; napessarüis a ee Ae e chari-
tati 90 in igen AmmEnb ct ani malln „i len
17 Id dem ta 1 Opus e 131590 fiducig ‚aspir
cienty nisi ad, Te; Sanetissime, Paler, qui, Jucerna,‚supra
eandelabrum, posila, Eeclesiam ‚doctring, „go elesti, 15 700
firma, petra a Christo un ares N ‚pasipr;ban
gregem tuum ‚ad, fontes ‚sa em auf BE ei
conventui nostro Bel ren — ug, erunt
» mM =
amussis in propositionibus, ‚gyae tractabuntur, in resolu-
tionibus, quae decernentur. ö
Animi Tui e Kies roboräbit, benevolentia Tua
nos inflammabit. Utinam omnia, quae agemus, Deo om-
nipotenti ad Honerem, Heelesinge Dei ad salutem, Tibique,
Sanctissime Pater, tot 971 atque doloribus afflieto ad
eonsolationem procedant- N
Hisce declaratibnibüs nds“ Hümiillime infra scripti,
quibus Conventum praedietum in urbe Nee prae-
parare incumbit, Cönjungimus su sup plicationem, ut Sanctitas
ud propositith 'sociefatun um ah ichrum ap be 0 Ok Con.
ventum ipsum Deo achudantes mos p perag 25 R 005
quidem corpote, Praesens tamen pri Serie e ai Tu
amplecti et benedfellbis Aposte alia irrigars
netur. and Gi Sts er ‚a dic Jag 9051
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Die XIX. Generalverſammlung der W Vereine,
Er in allen Ländern deutſcher Zunge be hen, Toll nach be
Wünſche der vorfährigeit Saen 9 Wiicht in glänzen⸗
det Welſe in Intlsbrüc ſiattfand, Heiler in der Statt Bam
berg abgehalten werden e. Glen, der Hochwürdkgſte
Eiche Michael von 1 haben dieſem Wunſche freund⸗
lichſt ce mut und die Leitung der vlesſährigen Generalver⸗
g bereitwdilligſt übernommen Gon iind
=: —
An den Gräbern des heiligeit Kafſers Heinrkch II. und
ſeiner jungfräulichen Gemahlin, der heil. Kunegunda, des
hl. Otto, ehemaligen Biſchofs von Bamberg und Apoſtels der
Pommern, ſowie des Papſtes wür enz II. hs De nkens
werden nunmehr am 31. Auguſt, „ und September
dieſes Jahres gläubige Männer von Be er sich RER
meln, um ſich im lauben, den ſie bekennen, wechſelſeitig zu
ſtärken, g ae der hl. Mutter, der Kirche, und
ihren freudigen Ge 1 gen den römischen Biſchof, den Nach—
folger des hl. Apoſtels IM rus und Stellvertreter Jeſu Chriſti
unſeres Herrn auf Erden der ganzen Menſchheit mit lauter
Stimme zu bekennen, die kindliche Liebe gegen die heilige Kirche
zu nähren, über die Mittel, welche zur Hebung der Religion in
den Stürmen dieſer Zeit zu ergreifen ſind, ſich zu berathen, mit
gegenſeitiger Liebe ſich einander zu entflammen.
0 ne Nan dude Moosegg d nainlse. „ul oel
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e nee hir lee can ernehmer, eines solchen
Koh 9005 el alen in als auf, unſeren hl, Vater,
cher als d s, auf 1 0 e geſtellte Licht die Kirche mit
1 e 0 en ‚Schr ve erleuchtet, als der ſeſte durch, Christus
geſetzte Fels die 12 ſtärtt, als der gute, Hirt ſeine Heerde,
ꝓA““ fer aa Kl Dr,
wird ü unfere, Hasen Hi die 1 des Glaubens, Deine,
ii in bie Nicht ſchnur b ei den A trägen, die verhandelt,
5 5 10 üſfen, die geſaßt Werden, Jin aiıla9av 20 Oibusg
| „Deine Geiſtesſtärke wird uns kräftigen, Dein Wohlwollen
Ans begehen Möchten lles, was wir verhandeln werden,
dem allmächtigen Gott zur Ehre, der Kirche Gottes zum Wohle
und dem durch ſo viele Sorgen e . e
igſten Vater zum Troſte gereichen!? W D eee ba
Mit dieſer Erklärung verbinden die dent gſt url
neten, delten die Aufgabe obtlegt, die-Worbeteitiit n gar Gele
ralberſammlung in Bancber zu treffen, die Bitte, Eurk Heillgteit
wolle das Vorhaben der katholischen Sera billigen, die iltit
Gottes Hülfe bald zuſantmentretende SEE Ang" bb⸗
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wohl leiblich gahweſend e doch im Geiſte gegenwärtig mit Wohl⸗
an beglücken, und mit der Gnade, des apoſtoliſchen Segens
ten. ann Af nos Sache Mime a Id
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Dilecti Filii, Salutem et A ostolicam Benedictionem.
Nihil“ certe N gtütus, us, nihi bt tabilius esse
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quair ut‘ as berkihie CART eie janae, a isq de Ri. u 5
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ab- Hallgant. dle Dilecti Fill, inge ent 4805 e ) str,
gaudio ex vestris Litteris intim ge ü Ka Me Be
Cathedrain n ens ieshserytis, et
Kalendis hujus menzis datis novwimus; decimum nenum
ommium Catholicaruni in Germania existentium Sodali⸗
tatum generalem Conventum in ista Bambergensi eivitate
ad sepulera Sancti Henrici Imperatoris, ejusque virgineae
Copjugis;; Sangtge C unegundis die, 34, proximi mensis
Ueber e „ . ſuturi mensis,Septembris esse,
Sade uc get aus pice Venerabili Fratre ‚Michaele,
ausdem Bambergensis, Dingpesis, Archiepiscopo. vigilantie,
or rn n bee Wg
dem eatholicarum Setietatum Sodälibus summbpbre cbidt
ess“ in hob habende Convent é Ginüia, Ded àukiliante,
suseipere consilik, quae ad inajoreit stthetaé mätris Fetle.
Siae utilitatem et gloriam in Häte prassertim tanta tempôrüm
perturbatione et iniquitate Cbnducere Possint““ Nos igitur
dum hos ogregios veströs, et vestrorvum Södalidtn Sensus
entholiche Eeclesiae filiis ‘Plane dignos vchletenter graf
lamur/? a Deothumiliter exposeimüs, uf in’ cmEmOrTütö
Conventu Vobis“ et eisdeim Sodälibüs in'ABundantia ätvindd
sunelgratiae adessé velit““ Atdüte- Hüiſus“supernt“ prackidti
auspicemg et pracctbude paternge Nostrae caritatis tébtem
Apostolicam Benedictionem toto ebbdis Aleeftt Vobig isis,
Dilecti Elli, et eunctis Sbeietätum Cütholichrüm Germärike
Sodalibus peramanter impertimus. % % ee ee
n ben et wg ee lic 4% tin end, lg Wau
Datum, Roma apud Sanetum) Petrum die: 20: Juli
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571150 Pontificatus Nostri Anno Vicesimo,tentio. io, omlımı
Rand dan und, Warbiszagein
24 2007 at; * oute 20. Pius, PP. IX, 190 30
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Salate: Ale leur adsifiod Aislgisraduren& nabilttäg zn
Ii Beutfee, Uebersetzung; aun, auch nocbilnäg 2516
51051 % ce bud Ack, yaliadtra, ee eine 2 nbi;
N a % Pins ke. 25 tile he aun Jude
Geliebte Söhne! Heil Euch und der Apoſtoliſche Segett.
Es kann Uns ſicher nichts angenehmer, nichts erwünſchter fein,
als daß in den gegenwärtigen für Kirche und Stagt ſo unglück⸗
feige Bel 2 Männer un nie i ing
lichen Vorſtände durch Werk, Wort und Beiſpiel die Sache, die
Lehre und l ge katholiſchen Kirche und dieſes Apoſto⸗
liſchen Stuhle chützen, vertheidigen die verderbenbringenden
Grundſätze feindſeliger Menſchen widerlegen, ihre böſen Unter⸗
nehmungen und Angriffe zurückweiſen und brechen. Daher haben
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 2 5
und vom erſten Tage dieſes Monats datixt iſt, erfahren, daß
die XIX. Generalverſammlung aller katholiſchen Vereine, die in
Deutſchland beſtehen, in der Stadt Bamberg an den Gräbern
des heiligen Kaiſers Hei 1 rich, und ſeiner jungfräulichen Ge⸗
mahlin der ſeligen Kunegundis am. 31, des nächſten Monats
und am 1, 2, und Zten des, künftigen Monats September
unter der Leitung und dem Schutze Unſeres Ehrwürdigen Bruders,
des wachſamſten Erzbiſchofs der. Dibceſe Bamberg, Michgel,
abgehalten werden ſoll. Auch haben Wir mit der größten Wonne
erkgunt, daß es Euch und den Mitgliedern der katholiſchen Ver⸗
eine eine große Angelegenheit ſei, in der abzuhaltenden Ver⸗
ſammlung alles das mit der Hilfe Gottes zu berathen, was zum
größeren Wohle und Ruhme der heilige Mutter der Kirche
beſonders bei dieſer jo großen Verwirrung und Verkbimmertheit
unſerer Zeit nützen könne. Während Wir dahet dieſe Eure
ausgezeichnete Geſinnung und die Eurer Genoſſen, welche der
Söhne der katholiſchen Kirche vollkommen würdig iſt, ſehr be⸗
glückwünſchen, erflehen Wir in Demuth von Gott, daß er Euch
und Eueren Genoſſen ber Eueren Verſammlungen in der Fülle
ſeiner göttlichen Barmherzigkeit beiſtehen w 7 Als Unterpfand
dieſes göttlichen Schutzes und als einen N eis Unſerer ausge:
zeichneten väterlichen Liebe ertheilen Wir Euch ſelbſt, geliebte
Söhne, und allen Mitgliedern der latholiſchen Vereine Deutſch⸗
lands mit vieler Freude aus innerſtem Herzen den Apoſtoliſchen
Segen. Acht Jod bin e e mund e
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15 1. Pius IX, Papſt. ut 2 033
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31. Augtsti, 1. ute 2 85 1 pe) Jo mee Omnes
Sanctae Beclesia Ali, qui eo Yeah de re e tan alu ri
einholen El in NHln), ut Armelur des hisce, diebus
idifföte isn, BE spes 15 5 e i mi seriis, neoen-
audi ehrte, gta Fe Sb 0 en. perducit,
Mos CARE talem pr Hi en cahles s gm ah ‚supplices
ad Beatissimum "Pätrem 52 imus us, s, quibus, be nedictionem
Apostolicam pro proposito c Lance dendam ravi is N98
possuinus quin et Excellent a Ves ea ‚Reverendis simam
hisce enixe 10g ems, ut 1088 C0 15 uventu 1 ee
peragendo Be Gg 5 Ku ee t ‚dileetissimi
Patris Nuntio praesente gaudebit eivitas ene en
et laetabuntur omnes, qui ad eam e Germanorum regionibus
confluent, dantes gloriam Deo et servantes pacem omnibus
hominibus bonae voluntatis.
3 die 28. Julii 1868.
h tu
Er eellentihe Vestr ae
re 1 H 9umia 2 a1
tininrodl Balidsrom —¹
a“ obedientissimi Servi.
jsgahsisgrg Sun il 8e Pi rege? ©,
ld mis 151908 Dr. Leon. Schmitt, V. Gen. „ Eliab
| ir
Eu
In deutſcher Sprache:
5 Eure Eicellenzl rl
Hochwürdigſter Heir bidbiſhef und Nuntius
much ni un dohe x er! hau angie uw = * 5
Die XIX. Generalverſammlung aller katholiſchen Vereine
der u 1 delt „in We, „Jahre. zu Bamberg am
31. August, 1., 2. und 3. September abge lien werden. Alle
Söhne der Hanger nch welche zu immienkon ommen, wollen nur
die Angelegenheiten des Chriſtenthums zt dem Ende berathen,
daß der Glaube in dieſen Tagen d ilttit geftüct,
ge 1 Ar Son Alen e
Liebe entftanm er N . a dem binden de rn
ng 1 95 a Sehe 70 77 Genen
e ee e eee,
ten hee en e will aber auch ui
Eite Ereellenz e i U bi { 4 5 lun
beit v a . eu eiguwehnen. ... Die. Gegenwart
des . gel iebte ſten Vaters
würde, die, Stadt
Banberg lid alle jene och erfeenen, welche aus allen deutschen
Gate zich Ne teÖmen werden, indem fie Gotz die Ehre
we et eben egen 2 Ai enſchen wahren, die eines
gitten Wi len sind. 8. 12
er 319 Jen 20 1179 idobn 32 Dinges 1 din 211184
„ Bamberg, e den 28. Juli 1868. jup game inudsiasldn
ardismo MODS 2917192 10 Got mino 20 ab Jesuiten
Iennterſchuſden i
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Antwort darauf:
Otis J 90118 DAA
Perillustres atque onorabiles Domini!
1% imieailasıba«
Quae vestris ‚litteris, 4 28. Julii nunc praeterlapsi
datis, mihi exposuistis de Conventu Societatum Catholi-
N
u *
carum totius Germaniae in ista Bambergensium Civitate
proxime habendo, non vulgaris ı ypluptatis, sensu me affece-
runt, atque, bäfriiheim sane laetitiae materiam suppedi-
be? enim scio quot salutaria instituta aut primam
suam originem u, vis vitae 8 ae sump: pserint ex EJus-
modi Conventib is, 40 0 er in iisdem Catholicorum
ex tota Germania advenientium Spiritus, hodierno indiffe-
rentismo contrarius augeatur et foveatur.
n anime er itrbttatte“ per Vs“ ad me facta,
summa grätitüciftis sense kai et eine duplo
* för elne Atlipers ocddsionem tb tot
iglone, piétäté "ae 30 nig präestahtes 'viros ex divetsis
Herde Partibus in simül ddveniéntes p igesehs ond nspi-
cere Alto" posen Sed ducmtttis at dent hie. desi-
derb baftskackäl, a präceipub obstat cast, 9 ubd te 59
du i Are: Göhvehtiß” hie Monde bil non
altum ih’ locum pröficisei debeaih. Nadia
n rpöre üöbsens fuero, Spiritu” än dane
conjunctüßs erb, et Deum Ömni woteltem f in ‚hu mi 007.
dis mei Läpfeczdöß n it ipse a duo es mn Hi en b
mum et inne donum bperfectüm sup bet a socidg
tiarum sunrum plenktudinem ea et salut taria opera
ber vos incepta confifinet Perficldt 46 s ode HR
4 05 Gratias am plissimas ‚Vöbis'refero PC 0 TO Ling 55 ri eee
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die Generalverſammlung in Bambef ndet, vo
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abweſend ſein und anderswohin reis ifen m
leiblich edlen ſein werde, ſo werde ich doch im Geiſte ho
Ihnen F * und w erde 6 9 mächtigen Gott in der
Demuth i Weites 5 „von dem jede gute
Gabe Hi jedes e Ges. 10 8 über alle Vereins⸗
genoſſen die Fülle ſeiner Ku 55 ieße, und daß er dg
2 8 e x W a 1 N e 5 *
So Ihnen en innig hre
erwieſene aüsgezelchttete Gefälligkeit und verbleibe mit größter
Hochachtung H 0010 ene . 1 4
regen aeg Ihr 2d ng e
München 1. Auguſt⸗ 18687 um alien ann‘ nm
ars din nidnako 9a ergebenſter Diener, 220111
gunlüf ro ang ai jun Petrus Franziskus, Erzbiſchof 150 7
sinds, bie u Damaskus, Wann
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hochwürdigſten deutſchen Episcopat und Antwort darauf.
*
A. Adreſſe.
deter % 5140 Gnaden! 1 1
Das ehrfurchtsvollſt unterzeichuete Comité erachtet es für
eine ſeiner dringendſten Pflichten, Ew. Gnaden in Kenntniß zu
ſetzen, daß die diesjährige Generalverſammlung der katholiſchen
Vereitle Deutſchlands in unſerer erzbiſchöflichen Stadt Bamberg
am 31. Augüſt, 1. 2. und 3. September d. J. gehalten werden
wird, und beehrt ſich, an Ew. Gnaden die unterthänigſte Bitte
zu richten, dieſe Verſammlung durch Ihre hohe Gegenwart zu
vekherrlichen. e e dee , nuten
Seit ihrem Beſtande waren die katholiſchen Vereine be⸗
müht, vor der Welt das Zeugniß ihrer Einheit unter den aßo⸗
ſtoliſchen Oberhirten, ſowie ihrer Liebe, Verehrung und Ergeben⸗
heit gegen dieſelben abzulegen, und von dieſem Geiſte durchdrungen
war ihre Thätigkeit eine geſegnete auf den verſchiedenen Gebieten
des öffentlichen kirchlichen Lebeits: d neee na’ moprofust,
ee Wohlwollen, welches dex hochpürdigſte Episco⸗
pat Deutschlands dieſen Beſtrebungen ſtets zuwendete, und der
Wunſch, daß die heuer in unſerer erzbiſchöflichen Stadt ver⸗
einigte Generalverſammlung neuerdings das Bild der in unferer
heiligen Kirche, beſtehenden Einheit der Gläubigen mit ihren
Oberhirten, darſtgle, ermuthigt, uns, auf die guädige Erfüllung
unſerer unterthänigſten Bitte um die perſönliche Theilnahme
Ew. Gnadegezu hoffen. 540
Wir ſtellen nur noch das gehorſamſte Anſuchen, Ew.
Gnaden wollen, wenn Hochdieſelben die Generalverſammlung mit
Ihrem Beſuche beglücken, uns ſo frühzeitig davon in Kenntniß
ſetzen, daß die nöthigen Anordnungen zum gaſtlichen ann
getroffen werden können. IV ix
Genehmigen Ew. Gnaden den Ausdruck unfee fen
Ehrerbietung. 21126
md ıın -
unnd Irowink Hu Inyuaaigd uach (lnterſchtißen) n “
*
5112 rät A *
B. Antwort des hohen Episcopats Bayerns: iir Line
Auf % 121975 Hochwürdiger Herr- Vorſtand des 8 SER
15 Me, i ee, Vorbereitungscomité's! imanira ni Ini;
hliladint % eee eee eee Na. en e za
ld Die in Würzburg Boll, Gonferenz,; ver Bi
— * haben die am 45, dieſes an. fie ergangene Einladung
3 rigen, Generalverſammlung der, katholiſchen Vereine
Deutschlands zu Bamberg mit, Dank und Befriedigung. entgegen
genommen. Mit den von dem Vorbereitungscomite, der XIX.
Generglverſammlung in deſſen an, uns gerichteten —
ſchreiben ausgeſprochenen Geſinnungen und Grundſätzen, ſehen ſich
dieſelben a aof rin ee
„e Menn auch, die Oberhürten der Provinz München, Ireiſing
und die ae der Provinz, Bamberg, von, den vielen Hir⸗
tenſorgen der Gegenwart allzuſehr Anſpruch genommen, be⸗
ha, Re de. Einladung nicht folgen zu können, ſo wür⸗
a dieſelben dennoch vollkommen, die Bedeutung und die
ade dieſer katholiſchen Verſammlungen, namentlich in der
Gegenwart, und ſie alle hegen den lebhaften, Wunſch, daß dieſe
NIX, Generalwerſammlung, des, katholiſ .
By] 11 1 y aantezend auf die entschiedene kathoüſche
fe e fördernd, für dir Hauptzwecke der Verſammlungen,
a d ei nigend zu jenem gemeinſamen katholiſchen, Voxangehen,
wirken möge, welches mit. beſonnener Kraft, durchgeführt, nur
Jun, Helle der Küche, wie zum, Wehle des, M üs d
Andes frommen kann. „ ee e eee e e
91115 Uebri 1 ben die ‚anterzeichnelen,, Sberhirten, den
beechwürdigſſen Herm e von Bamberg in, ſeiner Eigen⸗
| nn Dibzefanbifchef,gebsten,; persönlich ede Generalver⸗
ſammlung, jenen Wünſchen und Hoffnungen des bayerischen
an? Ei und warmen Ausdruck zu geben, und es
jammelten auszuſprechen, daß die Bischöfe Baperns das
e derſelben mit ihrem Gebete; und mit ihrem
gleiten. wa Ben 8% 57514
— Juli 1868. 223 N Magitchiu
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Pölten — wie en Be eee aß,
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wieder, toit allzährlich, zur Berathüng' und Be ei, ſte
abeekjete beitragen tunen, täthelſſhe Berl siehe
Lebelt zu fördern und die fortwährend“ ſich Fe Hi griffe
gegen dle kathvliſche Kir rche abzuwehren. Sie wolle, wie es
kinſt beim Balt von 0 alem geſchah, in der einen ald Bas
Aude fan ue del Ser Get une t —
Hand das Schwert zur Abwehr der Feillde enge"
greifen und erfüllen dh broßes Bedlürfniß We einer
Jen i die alkkäthelfſcher Later aufhören wollen Au
tattiötifch zu fei. an die Einzellte ett re ,
durch und dürch kätheliſch ı fein, kächbeliſch 8
zu ſprechen, und gätz“ vorzüglich hal deln. Sb
das kathöltſche Volk die Geſellſchaft retten, die n |
ohne Gott in der kützeſten Friſt zu Grunde gehen f Hu
dieſe große Aufgabe des katholiſchen Volkes, welches einen fo
wichtigen Beſtandtheil der katholiſchen Kirche —
werde, 2 wohl ii Theile von jeiner Ausdauer und ſeinem
Eifer q b 10 1455 vom 1 0 Gottes, ohne welchen nichts
von al Op 0 die Menlſchen ter ehmen, zum Heile ſich wendet
und ſeine 5 endung findet. Da ich leider durch dringen
Amtsgeſchäfte vethin ert bin, der an mich ergangenen reun
lichen Bid 3 felgen und an der bei dem Grabe des hl.
Kaiſers Heinrich in den nächſten Tagen ſtattfindenden General
il zu nehmen, ſo will ich doch nicht
unterlaſſen, 955 = 70 - ner Theilnahme im Geifte, alle dort
Verſammelten m m Eifer in unſerm gemeinſamen
— 4 is = 1 5 edlen Bemühungen den reich⸗
ſten S e Wo es immer gilt, für
Wahrh e ui with Han e die höchften und heiligſten
Güter hren, die Grundlagen der Gejell:
ſchaft hi 190 55 7 Fragen im Geiſte Chriſti glücklich
Verſammlung
27
ü tf el, d le b e 21 G die I her. f de ki
des Ss, gi 00 ae 1 e d deſſen Blüthe in den au
1
Wee Yoplor enden frommen, Brreinen ee
Sun "ie N Ban a 155 0 IR su, ene 8, schreiten und mit
1 ee ai 150
— ui a 20 Joey a 1
MR eee eee ee Bischof pon St. Pölten
9m 194 di mpeg china 794 7911) m 109
511175 P. ub cb be Karat 11255 u 8 li: pin arme
a 100 e ige rn, „Bi dale hir
1 aus N krdbentſch een en le
tb Dem re Contits ſpröche ich für Bet Ein⸗
ladung zu der bevorſtehenden diesjährigen Generalv ammlüng
der e Vereine Deutſchlands in der Erzbiſchöflichen
er; * Fi . über g. m 955 einen, ebenso ergebenen, als tiefgefühlten
ee diabrpbubrre durch eine
längere Firmungs⸗ und Viſitations⸗Reiſe verhindert, kann ich
zwar an dieſer ehrwürdigen Verſammlün g mich iht perſönlich
betheiligen, aber ich widme ihr meine innigſten Sympathien und
ich bitte Gott demüthig und werde ihn bitten, daß er die ehr⸗
wuͤrdige Verſammlung und ihre e vom Himmel herab
ſegnen wolle.
Großes haben die bath l ichen Vereine und die General
Verſammlungen depſalhen unter dem Belſtande Gottes ſeit zwei
Decennien für das katholiſche Dentſchland geleiſtet. Aber ihre
Aufgabe wächſt noch mit den wachſenden Gefahren, wovon wir
die ka 5 iſche ir 1 5 AR and, n Aherpärte, bedroht
5 chen, | Be 10 wie die ehe bedanf es
N 1 K N für . ligion und 115
FR unekſchütterlichen hi) rtrauens auf Gott und eines
uthes, der ft ch Lülch keine fle loch To eee
fahren und Hinderniſſe niederbeugen läßt. Mögen ſolche un
ähnliche Ge Fanun en in allen edlen Aa auf
Baterlande Ma 1 N näch chſten Tage ei
re e e
durch ſie im g 95 2 5 a be Men 2 0 *
ammt Kbdir fr u 18 di N 155
5 würdigen Br fi ; 0 ne 5 Fi ER
3 Me 8 4
Schließlich erlaube ich mir ie Mitth heilung, da ic al
Präſident des Vorſtändes des Bonifacius-Bereins in der Perſon
des Herrn S chrödet einen Vertreter enden werde. Derſelbe
gedenkt in einer der öffentlichen 1 NS den ge-
nannten Verein einen ku an halten und erſuche
dieſe feine sing" 5 ae e ia, f rücfichtlich
desfalls das Weitere gefälligſt an zu wolle
Mit dem Ausdrucke innigſter Verehrung nu Hochachtung
keharre ich, , HMD eee 14. t en
in ae 9 een Konraß 0 9 7
AAN ein‘ de 0e 110 16615
> Biſchof von Paderborn. 2
Ign gleichem Sinne antworteten die „
A b und wollte in den beiden obigen Zuschriften uur ein Bei pie!
K Si 0, c e BAAR wßrden 1070 1 aig im Ang
ann mH S nein iuni dim ut iat mi n egi
1 214 3 951 n ue 1 nh ai ig i
dH mi, rare! ii an gta 20 at
; HH, 121
hne did enn ent e Mus! 11 D EDνEzet
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Ver ſeanmlügen, 2 de ei d er, „sta Kat le en ‚ae lands zu
Re duch ihre eee das 0 holiſche Leben
den ae Sa 1 r Zeit ge über z zu, ſchü je", and, unter
= Segen der che a 5 0 An r 85 zu 11 5 d
111 der a XIX. G f 1 1 150 an ung eſe Auf⸗
3 gefallen, we Ihe Ain ee, und
. gleich ünerlaßlicher m ichen, als, fe 5 für gabe dev, vor⸗
düsgegzang genen Carte fühnmbihigen genen, iſt.
1719 7.7
Ben 120 1
7.9
RN
Das unterfertigte Comité erachtet es für eo im
Einzelnen darzulegen, in welchem Grade und Umfange feit den
Tagen der vorjährigen Generälverſammlung in den deutſchen
Ländern ſich it 1155 Gefahren gemehrt haben,
welchen die katholiſ 0 al ie wichtigſten Gebieten ihres
Lebens ausgeſetzt iſt; wir, erg e ben usch überflüſſig,
mit vielen Worten die Attabweisbare“ SM dig u eis
den wachſenden Gefahren mit vereinter getſtiger Kraft entgegen⸗
dag felt Ne von der K Kirche große Nachtheile abgewendet wer⸗
27 IE 1 1 als beſonders wünſchenswerth er⸗
50 daß et r NIN. Generalverſammlung unter ſolch
einer jener Männer fehle, welche, hervor⸗
10 dure ) Re ifer für die Kirche Gottes, durch Wiſſen⸗
Einſicht, auch besonders berufen fin, die
10 "hc wd Ländern verſammelten Mitglieder katholiſcher
Verei ra durch ihren 1 zu unterſtützen, durch die Begeiſterung
ihres ortes 0 Ausdauer, in der Erfüllung ihrer übernom⸗
—— Ve teinspflich ic ten wie zur Ausdauer i im gemeinſamen Kampfe
für die el ei ligten Mi der keine 15 ae und zu ent⸗
amme
f 112 = hr 1 890 73795
= Das 0 eat Conte. ne head ſich ſelbſt den
Vorwurf machen müſſen, nicht. Alles, was es vermochte, geleiſtet
zu haben, um der XIX. Generalverſammlung die Löſung ihrer
Aufgabe unter den gegenwärtigen Zeitverhältniffen zu ſichern,
wenn es unterlaſſen Hätte, außer der allgemeinen Einladung
Te 2 0 I 1 I gi
Verſ 9. Sort ge Nn ko} ö die
dei K enden Ihnen 15 en auch |
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Grafen Waldeck von St. Gallen. Es 34 eine 95
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Anregung an innerer Erſtarkung und zußerer —
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shi Herr Generalvicar Dr. Schmitt von Bamberg als Präft
Vorbereitungs⸗Comite beſteigt die Nednerbühne. ab
begrüßt die zahlreiche, Verſammlung mit folgenden Worten:
, Sch habe vom Vorbereitungs⸗Comitc der XIX. amd
Generalverſammlung den angenehmen Auftrag erhalten, die hohen
Herren, welche bereits anweſend ſind aus der Nähe und Ferne,
freundlich zu begrüßen. Bezüglich der Beſchaffenheit dieſes Grußes
war ich nie in Verlegenheit; denn ich begrüße Sie als Brüder.
Ich kenne zwar die hohen Herren nach der Phyſtognomie faſt
ils nicht, aber ich erkenne Sie an der Sprache, und
begrüße Sie deßhalb als deutſche Brüder, als Söhne der hoch⸗
herzigen deutſchen Nation. Eine Nation eutquillt einem engen
Kreiſe, nämlich dem der Familie, welcher Kreis ſich allmählich
weiter ausbreitet, jedenfalls aber nicht weiter, als jene Sprache
der Söhne reicht, die ſie von der Mutter gelernt haben) nämlich
die Mutterſprache. Die Grenzlinie der Mutterſprache jener Söhne
iſt die Grenzlinie einer Nation. In der Sprache einer Nation
ſpricht ſich das innerſte Weſen ihres Geiſtes und Charakters
aus. Ich begrüße Sie alſo als Söhne der deutſchen Nation.
Wir kennen ſchon aus den Schriften der alten Heiden den Cha
rakter der Deutſchen, und er ergibt ſich auch aus der Weltge⸗
ſchichte⸗ Es iſt aber ſchon bei den Heiden bekannt geweſen, daß
WE
ſich die Deutſchen ausgezeichnet haben durch Schärfe des Ver⸗
ſtandes, durch Charakterſtärke, durch Biederkeit und Wahrheits⸗
liebe, und die Weltgeſchichte ſagt uns, daß der Deutſche einen
ſcharfen Verſtand habe zur Erfaſſung der höchſten Ideen, daß
er ein warmes Gefühl habe für alles wahrhaft Schöne und Gute
auf Erden, und daß er durch Feſtigkeit des Willens ausgezeichnet
ſei. Und Sie, hohe Herren! ſind Söhne der deutſchen Nation,
und der ganze Charakter derſelben muß auch dem Einzelnen als
Sohne a Ich weiß neh „wen ich vor mir habe,
ich habe Ehrenmänner vor mir, welche ſich aus e
hohe von Gott ihiten gegebene geiftige Güter. & e Herren
habe ich vor mir, deren Erſcheinen dahier ſchon ein glänzender
Beweis iſt, daß ſie begeiſtert find für die höchjten Ideen des
menſchlichen Lebens: Nicht Ehre, nicht Streben nach irdiſchem
Gute, nach Beſitz hat Sie hieher geführt in die alte Biſchbfs⸗
ſtadt Bamberg, ſondern die Begeiſterung hat Sie hergeführt für
die höchſten chriſtlichen Ideen, welche bekanntermaßen die deutſche
Nation mit der größten Energie des Geiſtes vor Jahrhunderten
ſchon erfaßt hat. Ich begrüße Sie darum als Brüder) als
deutſche Brüder und reiche Ihnen die Bruderhand. Ich grüße)
ja ich küſſe und umarme Sie, wie Brüder zu thun pflegen, die
aus weiter Ferne zuſammenkommen und ſich wieder ſehen. Doch,
das nationale Band iſt nicht das einzige, welches uns umſchliugt;
es iſt noch ein anderes, weit ſtärkeres Band, welches uns auf's
engſte verbindet; ein Kreis umſchließt uns, welcher ſich ausdehnt
zu dem Ringe, der die Erde umgürtet Wir ſind nämlich Alle
Söhne der hl. Mutter, der katholiſchen Kirche, und dieſes geiſtige
Band umſchlingt uns näher und inniger als die Bande des
Blutes und ſelbſt der Sprache. Wir berühren einander in der
innigſten religidſen Ueberzeugung, wie fie aus dem christlichen
Glauben ſtammt. Die höchſte Aufgabe des Menſchen beſteht in
der Erfaſſung der Wahrheit und in der Roaliſirung der erkannten
Wahrheit durch das Leben. Und dieſe unſere Wahrheit iſt kein
Produkt der trüglichen menſchlichen Vernunft, ſondern wir er⸗
ſaſſen fie auf durch die Offenbarungzeſie ſtammt uns aus Gott als
der ewigen Wahrheit. Wir, wiſſen auch kraft des Glaubens,
daß es nur Eine Vermittlung zwiſchen Gott und den Men⸗
ſchen gibt, welche Jeſus Chriſtus iſt, Gott und Menſch zugleich,
zu Chriſtus nur durch die Kirche führt, welche er gegründet
hat, und welche die Säule der Wahrheit iſt Wir ſtehen darum
auf dem Gebiete der religiöſen Ueberzeugung, welche für den Men⸗
ſchen die höchſte iſt, in engſter brüderlicher Verbindung mit
eingnder, wir ſind Eins im Denken und Fühlen und Handeln
in den höchſten Momenten des Lebens, im Aufblicke zu Gott,
im Gebete, am Altare des Herrn, in der Liebe zu Gott und
den Menſchen und im Sterben, und deßhalb kennen wir einan⸗
der als Chriſten, als kathol. Chriſten“ Darum, meine Herren!“
begrüße auch ich Sie als katholiſche Chriſten und ſpreche? „Ge⸗
lobt ſei Jeſus Chriſtus!“ (In Ewigkeit Amen Bravo! Bravo l)
och han — er Hh ag 00 1
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vor Ha de 5 Denn Airgemeises d. „„ Schutz nau
Meine hohen, meine hochwürdigen meine“ 10-28
hoch verehrten Herren! did aun 150i
Mir iſt der ehrenvolle Auftrag geworden, Sie im Namen
der ſtädtiſchen Corporationen und der Geſammt⸗Einwohnerſchaft
Bambergs zu begrüßen Mit Stolz und Freude entledige“ ich
mich dieſes ehrenvollen Auftrages und bringe Ihnen hiemit einen
herzlichen Willkommgruß freundlichſt entgegen.“ Ich erlaube mir
au dieſen Gruß zugleich eine Dankſagung anzuſchließen, daß es
Ihnen gefallen hat, die XIX. Generalverſammlung' der LKatholi⸗
ſchen Vereine Deutſchlands in der alten Biſchofsſtadt Bamberg
abzuhalten und füge den aufrichtigen Wunſch bei, der Himmel
möge Ihr erhabenes Werk für Meuſchenbildung⸗ Aud Menſch en⸗
Veredlung durch des Glaubens Slärkutig ſegnen! wo). Nah
Meine hochverehrten Herren! Geſtattelt Sil mir nun auch,
eine Bitte an Sie ſtellen zu dürfen. Ich bitte, es möge Ihnen
bei uns recht gut gefallen, beſonders mögen Sie recht wohl—
Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ. 3
1
wollende Erinnerungen und freundliche Eindrücke von Bamberg
mit hinwegnehmen, damit die Worte, die ein berühmter nord⸗
deutſcher Profeſſor und Naturforſcher in ſeiner Gedächtnißrede
an einen großen und edlen Landsmann geſprochen, ſich erproben
und bewahrheiten möge. Derſelbe ſagte von Bamberg: „Wer,
der ſie einmal geſehen, gedenket nicht gerne der alten Biſchofs⸗
ſtadt am Maine mit En theuren Erinnerungen aus der deut
ſchen Geſchichte? Sie iſt im eigentlichen Sinne der Garten
Deutſchlands. Das 3 n NE) ge und. darum
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09 uf 3091 5455 „ a RR
Meine bocwerchnlen ar Ren Wenn Sie ‚einmal: daran⸗
e eigene Pflanzſtätte katholiſchen Wiſſens und Glaubens
zu gründen, eine katholiſche Hochſchule für Deutſchland zu er⸗
richten, ſo verpflanzen Sie dieſelbe in das Herz Deutſchlands,
in den eigentlichen Garten Deutſchlands — nach Bamberg,
(Allgemeines langanhaltendes Bravo!) in den Gart en, wo die
Blumen frommen Glaubens, franken und freien Sinnes, ächter
Duldſamkeit und e Treue ſeit nn ge⸗
deihen und blühen Ans
N IIe
Meine Herren! Se alen überzeugt ſein, daß Sie und
Ihre Verſammlung uns in ſteter angenehmer Erinnerung bleiben
werden, und daß die XIX. Generalverſammlung der katholiſchen
Vereine Deutſchlands mit goldenen Lettern in den Annalen der
alten Heinrichsſtadt eingegraben ſein wird, und deshalb erſuche
ich Sie, genehmigen Sie den Gruß und den Dank, den Wunſch
und die Bitte, die n mir ſchrerkitigſt vorzutragen erlaubt
ame ie mein ni saug Wied are stuhl
16% 1% ad. hr t due waage
Meine hochzuberehrenden Bash 800 grüße Sie wieder⸗
holt im Namen der n a vollem Herzen und mit
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Bede des Wen Dr. Jostph Ningens, Adbokit-Arekvalt uns Jükhen.
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Hai une r e ee if f zun bin
Ich hoffe, Sie legen es nicht als Anmaßung aus, wenn
ich als der Präſident der letzten katholiſchen Generalverſammlung,
in Innsbruck mich, gedrungen fühle, uf, die freundlichen Dez;
grüßungsworte, die wir ſoeben von dem Vorſtande des Magi⸗
ſtrates vernommen haben, Einiges zu erwidern. sis mann
Als wir in Innsbruck beantragten, Bamberg in Ausſicht
zu nehmen für die abzuhaltende XIX. Generalverſammlung, da⸗
waren wir uns wohl! bewußt der Vorzüge, die Bamberg aus⸗
zeichnen vor allen übrigen Städten und die eben der hochgeehrte,
Herr Bürgermeiſter von Bamberg mit ſo großem Recht hervor⸗
gehoben hat. Aber mehr, als“ wohl ärgend einer von uns ſich
vorgeſtellt hat, haben wir heute angetroffen, als wir den erſten
Fuß in das ſchöne und reizende Bamberg geſetzt haben. Wir,
haben mit wahrer Freude einen Schmuck der Straßen gefunden,
welcher verdient, gerühmt und geprieſen zu werden vor allen
dentſchen Städten, wo immer noch katholiſche Verſammlungen;
getagt haben Ich glaube, wir löſen nur eine Schuld, gewiß
ſpreche ich da aus dem Sinne aller verehrten Anweſenden, wenn
ich dem Magiſtrate, der Bürgerſchaft von Bamberg unſeren
wärmſten Dank ausſpreche. ante o nat ri
Wohl hat der Herr Bürgermeiſter Recht, die Hoffnung
auszuſprechen, daß die XIX. Generalberſaminlung auch für Bam
erg Früchte, und wir hoffen viele und geſegütcte Kriege werde
In der That, meine Herren! es iſt das ja ele Erfahrung, die
wir jetzt durch 20 Jahre gemacht haben. Es hatt nirgendswo
eine große Verſämmlung, eine Genercllberſämmlung“ der kathbl
Vereine getagt, ohne daß nicht für dei Ort ſelbſt bereite” ich feht
erfreuliche und ausgezeichnete Früchte ergeben hätten, nicht ſowohl
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und etwa das Wort ergreifen werden, als durch das gemeinsame
Streben und durch die große Sache, der die Bemühungen gelten.
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Ja, es iſt etwas Großes, meine Herren, nur das Mundeſte n
thun für die Sache Gottes und für die hl. katholiſche Kirche.
Wer immer dafür arbeitet und eintritt, der darf verſichert ſein,
nicht nur für ſich, ſondern auch für den Ort, wo dies geſchieht,
Segen zu erlangen. Bamberg hat uns vorzüglich angezogen,
weil wir in Bamberg eine Ruheſtätte verehren, eine Ruheſtätte
der Gebeine nicht nur großer deutſcher Männer, eines ausge⸗
zeichneten aud nethenener Kere ‚Nenner weil wir Vz
Kirche, eines wahren Königes und großen Aiden Bu it ein
Vorzug, worauf Bamberg Urſache hat, ſtolz zu ſein vor allen
anderen Vorzügen. Und dieſe koſtbaren Ueberbleibſel, ſie ſind
gleichſam ein Wohlgeruch, der hier aufbewahrt wird und ſeinen
Duft mittheilt von Jahrhundert zu Jahrhundert, ſo lange die
Welt beſtehen wird. (Bravo!) Was wir hier thun werden) es
iſt an ſich nur Wenig. Da bitte ich im Sinne aller Gaͤſte um
gütige Nachſicht und Geduld. Trauen Sie uns nicht viel zu,
aber ſeien ſie verſichert, daß, was wir reden, aus aufrichtigen und
katholiſchen Herzen kommt. Wirken wir denn alle gemeinſam
zuſammen dafür, daß auch der Segen Gottes einem demüthigen
Beſtreben, das nur auf die Ehre Gottes gerichtet ſein ſoll, zu
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Wirken wir jo zuſammen, dann Vüiſen wir die Hoff⸗
nungen des Herrn Bürgermeiſters von, Bamberg theilen, daß
auch die Leiſtungen der XL Generalverſammlung werden einge⸗
tragen werden dürfen mit glänzenden Zeichen in die 2
der Generalperſammlungen. Vor Allem aber und heute,
124
glaube ich, fühlen wir uns gedrungen, der verehrten Bürger]
Bambergs unſeren freundlichſten Gruß und unjeven ‚märmften,
m ausgufpseihen, Di ie ich, A ‚den Hi sort
„Bamberg und die e von Bamberg, lebe ho hohl.
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eee in das alte ub. 12 alte e auge vor⸗
mals in ſo großem Anſehen ſtand, ft Köln, und ich betone es, fie iſt
wie Bamberg eine Heinrichsſtadt, denn ü Köln erbaute der heil.
Kaiſer Heinrich II. die Kirche Maria Afra, und fein Name
ſtand in ſolchen Ehren, daß noch heutigen Tages faſt Jedermann
ſein Kind auf den Namen Heinrich taufen läßt. Daher heißt
er in Köln ſprichwörtlich der Kölmſche Drickes d. h. Heinrich.
Mit dem Namen Kunigunde geht es ebenſo. Das Volk hat ihn
lieb, wenn er auch nicht in dem Anſehen des Kaiſers ſteht.
Kunigunde iſt heutzutage noch und mit Recht geehrt. Warum?
Weil ſie eine Eigenſchaft hatte, die in den jetzigen Tagen ſchwer
begriffen wird, — weil jie den Gehorſam übte. Was iſt die Noth un⸗
ſerer Zeit? Der Mangel an dieſer katholiſchen Tugend, die vor⸗
einſt gerade die Größten der Welt zierte. Ich nenne blos den
Namen Conſtantin den Großen, den gehorſamen Sohn der Kirche,
erinnere blos an Theodoſius den Großen, der einem hl. Am⸗
broſtus ſich fügte, an die gewaltigen Weltgeiſter Karl d. Gr.,
an den großen Alfred von England, Palajo von Spanien, den
gewaltigen Otto und ſeinen edlen Nachfolger, an Heinrich II.
Held und Eroberer, von Vielen jetzt nicht geachtet, weil er eben
ein katholiſcher Heiliger iſt und in unſeren Tagen wenig be⸗
griffen wird, wie achtes Heldenthum, Manneskraft, Weisheit und
5 ſehr gut zuſammengehen. Die Heldennaturen fehlen,
d. h. die Größen, d. h. der Gehorſam iſt abhanden gekommen,
und die Kleinen glauben, gerade durch Verweigerung des Gehor⸗
ſams über die 5 I au Ga Den Schleler hierüber.
Als Köln noch eine Größe war, eine heile Stadt, Haupt⸗
hanſa, zeichnete es ſich ebenfalls durch Gehorſam gegen die heil.
Kirche aus und es ſtand in hohem Anſehen im Reiche und in der
übrigen Welt. Es iſt eben ein anderes Köln geworden. Aber
— 38 —
es gibt noch, Viele, welche ein; hl. Hanno, mit; Ireuden die
Seinen nennen würde und von Solchen bringe ich meinen
eee eee
wurden dem, vger⸗ zund der erger
ſchaft, für die ⸗gaſtliche Aufnahme, vorzüglich aber für, die
Geſinnung, die, noch eine hre darein ſetzt, dem, Heiligen zu
dienen und, 08, nach, altem Brauche zu fördern, da ſie, einſieht,
daß. Gottes Erde unter Gottes Himmel ſteht. Auch 2
ich, die Wichtigkeit des, Wunſches, daß Bamberg eine
werde, eine Universitas, litterarum, im, miele Sinne.
Sicher würden dann die Nationen wieder um eine ſolche Mutter
ſich, ſammeln, eine Weisheit pflegen, bei welcher die, Vorzeit groß
und kräftig gedieh; und Manches; würde wieder. aufleben, was
heutzutage darnieder liegt; denn wie ſchon der alte; Homer jagt:
„Die Menſchen bedürfen der Götter, aber die Götter bedürfen
micht unſer. 1 2 221 70 104 91. 1% — richt rl
or Iſt jet das Birgeribun ur ,nog), dem Namen Re
‚in der irklichteit aber verschwunden, ſo wird das
wiederum ſein altes Bürgerthum ah den ue a
Tugenden, dig jet zu, den⸗Todten ‚gehören Man ſuch a a
Be. in, anderen Dingen, ich wünſche Bamberg ‚dein; 15 yo
‚amd hiemit ſchließe ich meinen Wunſch und meinen,
heilige Stadt, wie vordem Köln genannt ward, ps 1 ——
glückliche. Erleben möge Bamberg. den or der) glückbringenden
Wiſſenſchaft und in dieſem Sinne 1 e, ich aus mit Herz und
Mund: Hoch, Bambergle⸗ das alte totpolijche, der, an
Deutſchlands, die Zierde der; e Es erneuere die
der Vorzeitl, Hoch, rc ho (Weh are) A
4 L 4 7 5
Bar dus in 8 0 rise at, bal in Juri, Welt deb be S
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus!
unc Maid Hochgeeyrtt Ver ank ung! L. I
in 3% rer e? Mar Gif 8 tit ng
Ich bringe als Vertreter des Vorortes Junsbruck viele
S eee Lande Tyrol, und nicht nur Grüße von ein⸗
— 39 —
zelnen Freunden der guten Sache, ſondern von zahlreichen Ver⸗
einen. Zuerſt bringe ich Grüße von dem katholiſchen Stamm⸗
Vereine von ganz Tyrol an die ſchöne, ehrwürdige und gaſtliche
Stadt Bamberg. (Bravo!) Unſer Stammverein in Tyrol trieb
in dieſem Jahre zahlreiche Zweige hervor; es bildeten ſich näm⸗
lich in unſerem Lande ſeit der XVIII. Generalverſammlung in
Junsbruck mehrere Filial⸗ oder Zweigvereine. Dieſe Vereine
halten auch Generalverſammlungen und es kommen die Männer
der Berge zahlreich in dieſe Verſammlungen, z. B. bei der Gene⸗
ralverſammlung des Filialvereins zu Botzen erſchienen 1200
Männer; in der von Schwaz erſchienen beinahe 2000 Männer
(Bravo!). Bei der Generalverſammlung in Inzing erſchienen
über 20003 bei der in ee EN: em jan 195 in ee
4000 Männer.. 40
Meine Herren! Wir haben i in a ingen u Thölern Tyrels
großartige Säle, in denen wir die Verſammlungen halten. Die
himmelragenden Berge ſind die Wände dieſer Säle und das Dach
iſt das ſchöne blaue Himmelsgewölbe und darin der Prachtkan⸗
delaber, die Sonne des Herrn. (Bravo!) So tagen wir; wir
tagen öffentlich am Tageslicht vor aller Welt; wenn etwa Einige
von den Herren die Güte hätten, mit uns vom ſchönen Bam⸗
berg nach Tyrol zu gehen, ſo würden wir bei jedem dieſer Ver⸗
eine Tauſende von Männern finden, welche für die heilige Sache
unſerer katholiſchen Kirche, unſeres Glaubens und Gewiſſens
begeiſtert ſind und von Allen dieſen Tauſenden aus Tyrol habe
ich den Auftrag, an die ſchöne, herrliche und ehrwürdige Stadt
Bamberg Grüße auszurichten. (Bravo, Bravo!) Vielleicht denkt
doch einer der Herren: ja die Grüße ſind ſchon recht und die
Vereine ſind auch recht, aber Ihr da drinnen von Oeſterreich
habt ſchon einmal Zeit, euch zu rühren und an eee e ne
nee katholiſches Leben zu ſch affen.
Meine Herren! Ich bringe ganz gute Botschaft, 100 bringe
3 Kunde, denn ich ſage Ihnen: Wir ſind jetzt auf dem
beſten Wege, wahre Katholiken zu ſein; das iſt doch eine er⸗
freuliche Botſchaft. (Bravo!) Leider! Gott ſei es geklagt, hatten
1
wir eine Zeit, wo wir ſtatt des“ rechten Katholieismus ſo ein
Imixtumsebmpositum“ von Joſephinismus) Formalismus und
Indifferentismus hatten; wir waren nämlich herabgeſetzt auf die
Hungerkur (Heiterkeit) im religiöſen Leben und in Folge dieſer
Hungerkur bekamen wir eine Krankheit, in der wir weder gehen,
moch! uſtehen, noch ſitzen konnten! Wir befanden uns im Haälb⸗
„dunkel der Dämmerung und waren zufrieden mit dem Brode,
das Ulis eine fremde Hand reichte. Jetzt aber Dank unſeren
Gegnern und ihrem Ungeſtüm, find wir auf dem beſtem Wege,
ganz römiſch⸗katholiſche Chriſten zu werden. Wir wachen auf
von dem Schlafe, wir öffnen unſere Augen, und unſere Blicke
richten ſich hin nach Rom auf den Felſen Petri, auf den großen
Pius, den Stellvertreter Jeſu Chriſti“ (Bravo!) Unſere Blicke
richten ſich hin auf die Nachfolger der Apoſtel, auf unſere herr⸗
lichen Biſchöfe, welche im Kampfe um die heilige Sache des
„Glaubens und Gewiſſens uns die Fahnen ſo tapfer und glor⸗
reich vorgetragen. (Bravo!) Wir ſind jetzt auf dem beſten
Wege, Tage ich, rechte, ächte und katholiſche Chriſten zu ſein und
das iſtsetwas Erfreuliches“ Ich gebe zu und weiß es ſelbſt ; ſehr
gut, daß wir auf dieſem Wege noch viele Schwierigkeiten haben
werden. Ich weiß es ja, das Kreuz wird uns nicht ausbleiben,
und das Kreuz, wie Sie wiſſen, thut oft wehe, ſehr wehe.
Aber Sie wiſſen auch, „in eruce salus,“ im Kreuze iſt Heil
und in dieſem Zeichen werden wir Alle ſiegen. (Bravo!) Die
ehrwürdige Stadt Bamberg hält ſo zu ſagen die Ehrenwache
am Grabe eines ſeligen Kaiſers, des hl. Heinrich, und am Grabe
des hl. Kaiſers Heinrich haben die Katholiken aus Oeſterreich
auch ein Anliegen, groß und wichtig, ſon daß es unſer kaiſer⸗
treues Herz in dieſen Wirniſſen der Zeit, in dieſem Getriebe
der Ereigniſſe ganz bewegt und erfüllt. Morgen, liebe Vereins⸗
brüder, helfen Sie uns beten am Grabe des hl. Kaiſers Heinrich
für unſerſgrößes Anliegen. Sie wiſſen ja, in der Welt⸗
geſchichte eutſcheidet lange nicht Alles das Gewehr des Kriegers,
nicht Alles die Note des Diplomaten, nicht Alles der Beſchluß
der Kammer; es gibt noch eine andere tiefere, innerliche, heilige
— 41 —
Triebkraft im Räderwerke der Weltgeſchichte. Und dieſe innere
Triebkraft, dieſe heilige Triebfeder: das iſt das Gebet. Und dieſe
Gotteskraft müſſen wir anwenden in unſerem Anliegen, und wenn
wir Sie, Alle bitten um dieſe Gottes⸗Macht, um dieſes Gebet
am Grabe des hl. Kaiſers Heinrich, und wenn Sie alle mit
uns beten, daun werden wir ſiegen und wir werden auch dank⸗
bar ſein, wir werden allen Katholiken Deutſchlands dankbar ſein
und über die Berge hinaus ein we „Vergelt's Gott“
ſenden. (Bravo!) a um are enminse 9
an eme edi eee eee einen ee 0
Bede des A. 15 Greuss ing, prakt. Arztes in ig at
HA hr HING AN ER nen un d 5
madyiz H; bi ln Shirt! * ii
a RR 7 „Hoganfchnlige Derfeumfungl,, ap? . 41790
c werde Ihre Aufmerksamkeit auf tige Augenblicke in
ge nehmen, indem ich mir das Wort zu nehmen erlaube
ur Mike Berichtetftättiuig über die tatpotifche, er ung und
eben lil Vorarlberg, meitter 4 eimath. Und Sie weben ür
oh recht e daß ich ein ort ſpreche über das Volt,
bel dem ich 1565 lahezu ein viertel Jahrhundert die ärztliche
bickis gits e. Vorarlberg, „ das Ländchen, das Ni vor dem Arl⸗
berg Be mit feinem ahn Rücken von den lieben Brüdern
in Ahl fc eidet, in lieblicher Lage! bis zu! delt Ufern des ſchwä.
biſchen 2 75 Aöbreltel, würde in Am letzten Ja ihrzehnt bei
btei verſchiedenen Veraflaſſangei in beitern Kreiſen bekaunt.
Das erſte Mal“ geschah es durch die Errichtung des Ieſuiten⸗
Peuſtenats in Feldkirch. Durch „ul e, Wetanftalt kam der Name
e a De Hege chs, zur Kenntlülß der Hen
e j ‚D} 3 V ‚RNNTI „ nad Sauna ads; Bid
Jene Iefuitenanſtalt hat i hren Welttühm heute noch be⸗
hauptet. In zweiter Linie würde „srl in weiteren Kteiſen
bekannt durch den Vorarlberger Landtag. Die liberalen Blätter
ſtießen gewaltig in die Trompete, und poſaunten aus, als ob
Vorarlberg fo recht eigentlich die Heimath des Kiberalismüs ſei
}
— 42 —
Run, meine Herren! wer die Verhältniſſe kennt, wird dieſes
zu beurtheilen wiſſen. Wenn man bedenkt, daß die conſervative
Partei keine redegewandten Führer beſaß, und wenn man den
Terrorismus kennt, den die liberale Zeitung, die einzige des Lan⸗
des, damals auf die an die Oeffentlichkeit nicht gewohnten
biederen Männer ausübte, und wenn man damit in Erwägung
bringt die vielfachen Mißſtände und wahrhaften Gebrechen in
Verwaltung und Finanz⸗Gebahrung und den ewigen Wechſel in
den Negierungs-Marimen, jo wird man das begreiflich n
Daß aber dem ſogenannten, dem Pſeudo⸗Liberalismus das
Volk von Vorarlberg nicht hold ſei, das beweiſt das dritte Faktum,
das ich Ihnen nun erzählen will, und durch welches Vorarlberg
die Augen des ganzen katholiſchen Oeſterreichs auf ſich zu ziehen
bereits begonnen hat. Nachdem der Kirchenſtreit in Oeſterreich
entbrannt war, nachdem die Geſetze über Ehe und, Schule ſank⸗
f tionir waren, da. ſahen die Vorarlberger Katholiken ein, daß nun
die Zeit getsumſen ſei, ſich ſelbſt zu In In: HR 10 2
das b } : „Viribus, unitis“ in's su Ei erſetze
es gebührt. den Herrn Redakteur des 9 orarlb berger Volks.
welches ſeit ein paar Jahren dem liberalen Dlatte das Te
mit Erfolg ſtreiti ig macht, der Ruhm, zuerſt das inte
a katholiſche ah ind, in, Bregenz und ſodann in Feldkirch zum
Entſtehen gebrae 6000 haben. Nach, dieſen entſtanden en alsbald
ehe Caſinos, in? Wohlſort und Sulzberg, in Nenzin 0 und Egg,
n Au. und Dornbirn, in Götig! und an verſchiedenen; rten, und
0 Kam Sie verſchern, es iſt eine wahrhafte, Freude, zu 155.
wie dieſe Casinos allüberall 94 Es wird Sie intereſſiren
zu we nie, das ſe züge Da ind, gewöhnlich hc, air,
fünf b is zehn Männer von Begeiſterung, an die ſich, als den
Fee e nach be, , , nd bis
200 Fatpoliiche, Männer anschließen
Da werden uun die Statuten berathen, werden zum Statt:
halter geſchickt, und wenn die Genehmigung zurückgelangt, ſo iſt
der Verein conſtituirt; das Caſino iſt errichtet, es werden Bücher
—
8
und Zeitungen angeſchafft und das heilige katholiſche Feuer wird
beſtändig geſchürt und zündende Reden und wiſſenſchaftliche Vor⸗
träge werden allwöchentlich gehalten. Dann fehlt aber nur noch
die Taufe des Vereines, die findet gewöhnlich ſtatt an dem ſoge⸗
nannten Gründungsfeſt. Da werden nun die kathol. Männer
der Umgebung, namentlich der benachbarten Caſino's, eingeladen,
und es beginnt ein wahres Volksfeſt. So feierten wir neulich
in Nenzing unter dem Zuſammenſtrömen von 3000) katholiſchen
Männern ein ſolches Volksfeſt; da war eine Feſthalle errichtet,
auf geſchmückter Rednerbühne wurden begeiſternde Reden ge⸗
halten; Pöllerknall verkündete weithin das Feſt, und heute noch
glüht das halbe Land in Erinnerung an jenen ſchönen Tag. —
Und ſo geſchieht es, ich kann Sie verſichern, daß eine heilige
Gluth durch das ganze Volk brennt. Ja, das Vorarlberger Volk,
welches von jeher in altgermaniſcher Freiheit Selbſtwerwaltung
hatte, will die politiſche Freiheit und Selbſtverwaltung, aber es
will fie auf katholiſch⸗ chriſtlicher Baſis. Es will eine gute, aber
latholiſche Schule; es will den Frieden mit det Kirche, deren
treue Söhne die katholiſchen Männer des Landes fein und bleiben
wollen, ohne das friedliche Zuſammenleben mit dem andersgläu⸗
bigen kleinen Theile der Bevölkerung zu ſtören, und ich ver⸗
ſichere Sie, bei dieſen Versammlungen zeigt ſich die Macht der
Wahrheit und des Glaubens und des wahren Fortſchrittes, der
ſic be an deit umberückbaren eee der and an den die
11
* ER ER Bi e OR „
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Es geht ein neuer, ‚Küchen, lebendiger Hauch. (die Aus-
nahmen der Gegner ſind perſch ſchwindend klein) durch. das ganze
Land; vom U viprung der Ill. durch das allgäu. bis zur Stelle,
wo diese ihre ſchäͤumenden Wellen mit dem Rheine vereinigt,
und längs den Ufern des jungen Rheines bis, zum Bodenſee
und von hier bis zur letzten Hütte an der letzten grünen Halde
des Bregenzer Waldes; und vom Fuße der rothen Wand, an
deren Fuß der Walſee wohnt, bis zur brauſenden Lutz und
— 44 —
durch das Blumenegg herrſcht ein Herz und ein Sinn für ka⸗
tholiſche Sitte und Wahrheit. Der ſogenannte Liberalismus,
— man heißt ihn manchmal den baumwollenen — der ein ſehr
fadenſcheiniges Gewebe ſpinnt, und der einen Trank kredenzen
will, deſſen ſtarker Beigeſchmack nach Tyrannei auwidert, macht
dazu ein ſaures Geſicht; indeſſen wir danken Gott, daß es ſo
gekommen und arbeiten muthig vorwärts. Und nun, meine
Herren! von dieſem biederen katholiſchen Volk, alemanniſchen
Stammes, dem ich angehöre, habe ich den Auftrag erhalten,
Ihnen tauſend und abermals tauſend Grüße zu bringen; mögen
Sie dieſelben freundlich annehmen und Nachſicht üben mit mir,
dem 1 8 n led ana n
5717 F e
Nor S nn nd
oe * ‚ber. enen au Kemmer folgenden
Feſteruß por 1 BI di Rig on
Auf nach; Bamberg! ruft es duch ie deutſchen Gauen, iiber
Auf, nach Bamberg! zu d dem Brüderfeſt, nch 5 LT)
Wo ſich Männer tief in's treue Auge ſchauen ,
10 Die von Nord und Süd, von Oſt und Weſt; 10a
Wo die Hände ſich zum ew'gen Bunde fügen, pl
und die Herzen ſich an's Herz, der Kirche ſchmiegen;
Wo ſich weiter baut der, Wahrheitsdom, 638 Jun aten
Brauſt und ſchäumt auch wild der Zeitenſtrom oo
Und die Kunde wird mit Jubel aufgenommen; g an!
Berg und Thal und Dorf und Burg und Stat
| Hallen Antwort wieder: Ja, wir kommen, kommen!
Von den Alpen bis zum Kattegat. —
„Selbſt zum Tiber hin die Freudtſrüff ſchallen 25 we
15 Und als Bitten fie zum eigen Stühle n w allet! 1 1 Ku 2 ’
4% Vater, Deine Kinderſcha alt, 1 br 1
„Welche stets Dein Troſt iin Lira war!“ (1030. eee
10910 7% un ue ai i eee
— * nach Bamberg! rauſcht es — — Reich der Geiſter,
Die zum Wohle Deutſchlands nur gelebt
en m 22
Und voll Huld ſchickt zur Verſammlung ab ihr alen 10
Die Geſandtſchaft, die dort niederſchwebt. 112
Goͤrres zieht voran, der ruhmgekrönte Streiter, 1500 2
Und erhebt die Fahne hoch und ſchwenkt ſie heiter C
Theu're Freunde, reicht die Hand uns her, mau .
Wir gehören All' zum W
Da W in Bamberg d. W Dom der heilge⸗ Rail,
Hein rich und mit ihm Sankt Kuusgund., 10 bern 10
Und in allen Grüften flüstert vg leis e g aul
Still, es macht ber, 2 jet 15 d l, n, unf
Plötzlich ruſt, hinein er in d ie. To tenreihen: 15 5000
Auf, Getreue, laßt den Wi mer 1 8
Jenen Männern, deren Glaubensmut th
Unſ'rer Kirche dient als Schirm und Hut!
Es entſteigt dem Grabe auf dem Peterschore 10 kuk
Bamberg's erſter Biſchof Eberhard ) e e ee
Und heraustritt Cl emens ) aus dem Fürftenthöre,
Dem die Ehre der Tiara ward; ar bon 50% rn
Günther,) ter die Sara enen chte beben n
Fürſtbiſchöfe, Ae ebte, — alle ic theben? 10
Die im Kaiſerdom zur Rihe ſich gelegt; %% 196 - 5
Und der Zug ſich zum Empfang bewegt.
Seht Ihr nahen von Sankt on es ee hd
Stätte jene hehre Lichtgeſtalt??? ara 1 11
Wie ſie glänzen, ha, die biſchöflichen Kleider, nö
ag ie nne e 24 Se
*) Eberhard wilde wo vom m Heinrich“ dell Hel igen, barg zum Bischof d don
Bamberg etitaunt und ſtatb 1049... am!
) Suidger, Bamberg's zweiter We 1046 ger: dem Namen
Clemens II. Papſt und ſtarb 1047. ig nen TR.
) Günther, 1057 zum Biſchof ernannt, zog 1064 mit "sem Erdiſchof
Siegfried von Mainz und den Biſchöfen von Regensburg und Utrecht
u met 7000. Mann in's heilige Land und ſtarb nach vielen Aben⸗
teuern auf der Heimkehr zu Weißenburg i in Ungarn am, 13. Juli 1065.
-
1 1114
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11 11 I aD
= Ba a
Wie das Silberhaar zum Nacken wallt ?!?!!
Otto iſt's; er will die Söhne jetzt begrüßen. % % um
Deren Väter ſaßen lernend ihm zu Fußen 11, Bud
Der Apoſtel Pommerns ſegnet Euch, yytr 7 74 10375 3111 an
Ihr vom 8 ganz e ee me n ae
ne muß ee
Und wir, ten Kinder, „dürften puch verkünden,
Welche W ine heute uns e 2. Erde mi ne NR
Dürften Euch vielleicht nur ein 1 1 A winden 11115 dc
Und verſchließen, was im Herzen quillt /
Nein! wir rufen laut, daß 5 in es vernommen:
Hehe Gäfe, ſed get, lad e e lad
Hier den deutſchen Half Wa läget eit! ?:
det e
9 un 1 \
Sollt uns Freunde, liebe 5% eee 19097
11650 nit iich aln 116914 sh 17% ehe
Aus der trauten Heimath, aus gewohnten Kreiſen ©9
Eiltet ihr zum großen dert, heran e n vhs
Keine Mühe, ſchreckte Euch auf weiten Reifen A
Eure Liebe m frei die Bahn. 1 2,09 210 5
Gaſtlich öffnen ſich nun unßre Pforten All 153. 1 110
Laßt's in unßrer Mitte Euch recht 5 8 n. ati I. 18
Wo den Faden Kunegunda a ſpaun, “) mag m1 5
Friedlich, fromm und froh man. leben kann. ug, 154 aul
Deutſche Männer, edel, groß an Geiſt und Würde,
Oſt im Kampf für Gott und Recht erprobt, miız
Männer, die der Kirche „wie dem, Staat e NL
Als des Volkes Freunde viel gelobt, — 2
abe „ ſtark wie ‚13 iſen in der Stürme Toſen dioghοναν (*
wieder ſanft und mild wie Alpenroſen, e
Hoch ſeid Ihr von unſ'rer Stadt geehrt H „ine (
2 Ihr a dieſer Feier werth! aun Rae be A
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0 e 19 907 > fach mu; 1801 4
um. udn a + * nd dm nie nen eee
Be rar der En n St. Burgund einen ſeibenen Faben um
* Fring u nen 71 tsch 1d un msi
— 47 —
Schwingt denn kühn das Geiſtesſchwert mit Doppelſchneide,
Schwingt es frei nach Katholiken Art! | |
Pclflanzet auf des falſchen Wiſſens dürre Haide
Aechte Kreuzesblume, friſch bewahrt! —
| horchen wir den Lehren weiſer Brüder
und e erzählen unſern Kindern treu ſie wieder,
ee die Früchte Eurer Saat noch ſteh'n,
e Jahrhunderte vorübergeh'n! —
end hr ee
* 1 She ee Il ann wie
Lars 80 hl 51 5 110 600 D ee |
Sai I 2 - io berker, Rs Sani, 18704.
un Schluß beiſchen ich Sir, mene Henen! ug er
die Sympathie der ganzen Stadt für fih haben, derzeſtalt, daß
ich als Bamberger ſelbſt darüber staune. Ich a, Sa Sie
wie zu Hause, und wüuſche S h kecht gute
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Die kirchliche ee
Wenn les BER hi gu Manta ute
General ra 1 * am 3 , Muguß .
Die Stadt prangte in ſchönf ſtem S mucke. Von allen
Thürmen gr F ge allch die Schi ſfe bes Fluſſes
waren beflaggt.“ An mehreren Plätzen standen: Triumpfbögen
mit 1 1 85 Jnſchrift, als: Exultet cor meum; Salyete ele.
hi . 8 mit ſchönen Draperien, Guirlanden, e
nichriften, großen A, kleinen weißblauen (bayer.
Ki (Farbe der Stadt Bamberg), weißgelben (paͤpſtli
Farbe) und ſchwarz-roth-gelben Fahnen geſchmückt. Der 1 75
impoſante Zug ſetzte ſich um 8 Uhr von der Aula her in Be⸗
wegung und ging über den Maxplatz, den grünen Markt und
die obere Brücke zum Dom. Alle Glocken läuteten. Die Ordnung
war folgende: 1. Erſter Muſikchor; 2. Geſellenvereine von Würz⸗
burg, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Kronach, Forchheim, Iphofen,
Bamberg; 3. Abgeordnete der St. Joſephsvereine des Bisthums
Bamberg; 4. die Vorſtände der Geſellenvereine Deutſchlands;
5. Deputationen der Handwerker-, Gärtner und Häckervereine;
6. die Eingeladenen der hieſigen Studien- und übrigen Bild⸗
ungsanſtalten; 7. die Hochwürdige Geiſtlichkeit; 8. der Bürger⸗
meiſter der Stadt Bamberg, das Collegium der Magiſtratsräthe
und der Gemeinde- Bevollmächtigten; 9. Zweiter Muſikchor;
10. die Abgeordneten und Gäſte der Generalverſammlung aus
ganz Deutſchland und andern Ländern; 11. das hieſige katho⸗
a
liche Cafino, alle en der 1 Be 4 ale jene
Dr
Verein von na; 14. zweite öh des Bamberger
See ee, and. ou u e ae co
Der glänzende wo überaus große Zug beg ih ber ;
lich du ch die, oft ſechsfach hintereinander ſtehenden Spaliere der
N inc An der Hauptpforte des Doms ſtand das Metro-
politan apitel in Chorkleidung zum, Empfange des Zuges. An
dem Fürſtenthore, des Doms angekommen, begab, ſich das. Comité
in das erzbiſchsfiche Palais, um den, hechürdüen Hrn. Erz⸗
biſchof von Bamberg abz Zuholen. i
1 Bei deſſen Einzuge | in die dickgefille Küche, ſang der Chor;
die Ant hon: „Eece sacerdos magnus, Darnach erfolgte das:
Vent sauce spiritus,“ worauf die höchſt, ſolenne Meſſe cele⸗
brirt wurd * 000 1 15 b e, 16 der 3 Zug nach der
ale 10 dem e ale unter En.
0 0 197 und war mit
lichen. Fahnen ge⸗
te kt. e den de . a a 5 0
herab 125 Huter kunde rang e 1
9 von . von
3 5 e aue in 1 50 ehen Cher fand, der
Präſidententiſch fad un der erſten Säule des eh auf d der,
Cuangellenſtt die Rednerbühne. 3
Der Präſident des Vorbereitungscomitss, Her General⸗
dur Dr. Schmitt beſteg Werft, die Reönerbihne, und ſprach
folgendes Vorwort?
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 4
.
71% Ma si chwürdigſter Herr Erzbiſchof! anifnd schfi!
Age IR Hohe Geuskalberfammküng e l ee
70 194 Ne tim Stund: ee and 0
73875 Mein 5 als bdtſühendersdcs Vorbereitungscomites
noch an dieſem Morgen zu Ende. Ebendeßhalb aber glaube 10
ebene ein Recht, als eine Pflicht des Wortes zu haben.
Mein Wort iſt blos ein Vorwort, und das Borwöbrt“ cell
ſich nur um Suede Verhältniſſe des Ortes und der Zelt Von
beiden glaube ich nunmehr feet en zu ſollen. Nine
Wie allbekannt, at die Stadt Luxembu rg, die Stad 8 er
Knee, bel der = Generale iR Bitte ö ki it 2
es wolle dort, wo die Wiege der 1 e Bi auch
19.0 Sena ümmlung e Mel ein ber e Au she.
hiezt Emächtigt durch die mung, wat, 5
Sine und wandte 1 5 Se. Erce lenz 2 ven. he a digſten
Herrn Etzbiſchof von amberg mit dem trag „0
9 5 0 daß die 19. Generald 5 10
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ſtadt, im Mittelpunkte Deu Hi
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Kamin 2 ieh 5 ma { Bunte . nchen 3 5 9 —
En 1 ige Kat lick % möchte 9.18 gen, war die hl. Kai⸗
jerin Ki gund 10 Kampfe Mn‘ e mit „Kuen
nügündg bie, 18 10 fe, fr ahne Bis
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Sac De 2 ange ic ch. mit BE 15 05 9
burg an, ſo kann ich zu de Herren von Würzburg jagen: das
thum Bamberg aus dem von Würzburg he '
b * der * aer ne 42 e Banane ales ale
alen ‚din! en e eee
8 5
thums, und durch das ganze 18. Jahrhundert waren die Biſchöfe
von Würzburg zugleich Biſchöfe von Bamberg. Und wenn: äch⸗
weiter nach Mainz gehe, ſo kann ich zu den Mainzer Herren
jagen, > die alten Biſchöfe von Bamberg, obwohl exempt,
1 eheden zur een En ne ae: und BR
un vu war. Und! wenn ich mich. nach 5
berg de 8 m hl. May n den hl. Anno, der 15 5 die ee kei⸗ 2
tete, ‚zum Erzbiſchofe gegeben, And wein ich nach Trier schaue,
Rock, im orig here: in den Stürmen ſberſtauzötſchen
Revolution nach Bamberg ſich geflüchtet hat. Und wende ich
mich nach einer anderen Himmels⸗Gegend, ſo kann ich zu den
Herren von Regensburg ſagen, daß von dort Heinrich der Heilige
zu uns kam, der Erbauer der Stadt und Gründer des Bisthums
Bamberg. Und wenn ich an Augsburg denke, ſo kann ich den
Herren von Augsburg ſagen, daß Bamberg ihnen zwei Biſchöfe,
den vorigen und jetzigen gegeben hat. Wenn ich weiterhin nach
Oeſterreich vordringe, ſo kann ich den Herren won Oeſterreich
ſagen, daß die Babenburg als die Stammburg der Herren von
Babenberg ihnen lange Zeit hindurch ihre Regenten gegeben, und
daß das Kärthner Land zum Theile dem Biſchof von Bamberg
unterthänig war. Und wenn ich hinüber nach Böhmen gehe,
ſo kann ich den geehrten Herren, die von Prag kamen, ſagen,
daß die Stadt Prag ein Lehen des Biſchofs von Bamberg war,
indem der König von Böhmen vom Biſchof von Bamberg mit der
Stadt Prag belehnt wurde: Wenn ich erſt hin nach Paderborn ſchaue,
ſo finde ich die innigſte Berührung zwiſchen Bamberg und jener
Stadt. Dort ſpricht man nur von St. Heinrich und St. Kuni⸗
gunda, wie in Bamberg, und es thut dem Bamberger Herzen un⸗
ſäglich wohl, in die dortige, altehrwürdige Kathedrale zu gehen
und dieſelbe Statue Heinrich's II. zu ſchauen, wie ſie hier in der
St. Michaelskirche ſteht. Und endlich erſt das Pommerland! St.“
Otto, der 8. Biſchof von d dan dern eee Pom⸗
mern! Ge Sun eben 19 fd did are nom WER IDNNS
* | a
Mithin ſage ich, mögen die Mitglieder der katholiſchen
Generalverſammlung woher immer kommen, ſo haben ſie hier
in Bamberg heimathliches re
= ar wie zu Sie‘ ſein. % Haie toln die dog es
Gehe ich erst zu den! inneren Verhöltnui en Bautbet i über.
aach bildet den Kuctenpunkt zwiſchen Süd⸗ und Non ach. 1
land und in mehr als einem Jahrhundert hat es de l
aus Oſt und Nord, welche gegen die Küche Gottes e,
Hr; lot
Trotz geboten... Hr is 904 112 A chi ung af
Der Biſchof von n Bamberg hat w wie ein Cherub u init dem flam⸗
e Schwerte des Evangeliums Halt geboten. Und wie oft ver⸗
nehmen wir von Wanderern aus Norden, wie ſehr ſie von der Grenz⸗
linie des Bisthums Bamberg an die charakteriſtiſchen Kennzeichen
der katholiſchen Kirche erfreuen. Denn ſobald man zum Gebiete
des Bisthums Bamberg kommt, bemerkt man ſofort jene Meilen⸗
zeicher der Ewigkeit, die Kreuze, die allenthalben an den Landſtraſſen
ſtehen, und die zahlloſen Kapellen auf den Höhen, die zum Him⸗
mel deuten. Von den Grenzen des Bisthums St. Heinrich's an
vernimmt man den bekannten chriſtlichen Gruß, und die hohen
Zinnen der altehrwürdigen Kirchen unſerer Hügelſtadt verkün⸗
den weithin den Triumph des Kreuzes. Daher, m. H obwohl
die Stürme der Zeit, wie überall, ſo auch in Bamberg gebrauſt
haben, daher, m. H., iſt der Charakter der Stadt ein chriſtkatho⸗
liſcher und daß die Stadt dieſen Charakter trägt, hat ſie bezüg⸗
lich der 19. Generalverſammlung in der bewunderungswürdigſten
Weiſe gezeigt. Denn ſobald man vernahm, daß die Verſamm⸗
lung hier tage, da regte ſich allenthalben die ausgezeichnetſte
Sympathie. Freiwillig hat die Stadt ſich geſchmückt, und zwar
nicht blos von Seite der Katholiken, ſondern auch der Prote⸗
ſtanten und Iſraeliten (Bravo!) Und als es ſich um Quar⸗
tiere handelte, bot ſich Alles an ohne Unterſchied des Glaubens,
Proteſtanten und Iſraeliten, und wir haben mehr erhalten, als
wir vielleicht nothwendig haben. Und nun erſt kann ich nicht
genug rühmen, wie die ſtädtiſchen Behörden uns entgegen kamen.
— 53 —
Nicht genug, daß der Bürgermeiſter in das Vorbereitungscomité
eintrat, ſo haben die hohen Herren des Stadtmagiſtrats und die
Gemeindebevollniächtigten die verſchiedenſten und kleinſten, und
ich möchte ſagen die niedrigſten Dienſte im Comits bereitwilligſt
übernommen. Es war ihnen nichts zu gering, nur, um der
hohen Verſammlung den Weg zu bereiten. (Bravo!) Und da⸗
rum glaube ich auch, es iſt mir in ausgezeichneter Weiſe ge⸗
lungen, die Herren aus der Ferne dahier mit einer Innigkeit,
Wärme, Verehrung und Liebe zu empfangen, daß Bamberg
hinter keiner katholiſchen Stadt Deutſchlands und der katholiſchen
Welt in der Verehrung jener, welche ihren Guben wid gi
re e 8 ee f
11:9 St. it in mialrd" ] PR) ar
Gehe ich vom Orte ur geit über, ſo möchte ich vor Allem
eine Aufklärung geben, weil ſie mir nothwendig zu ſein ſcheint
bezüglich der Tage, die vom Comité für die Generalverſammlung
gewählt worden ſind. Manche Herren nämlich haben die An⸗
ſicht ausgeſprochen, man hätte etwas ſpäter die Generalverſamm⸗
lung abhalten ſollen. Ich wandte mich zu dem Ende an den
Präſidenten des Vorortes Innsbruck. Ich zeigte ihm, warum
es kaum möglich ſei, die Verſammlung weiter hinaus zu ſchieben,
und Hochdetſelbe ſtimmte mir bei; denn in der nächſten Woche
haben wir das Feſt der Geburt Mariens, ein hohes Feſt in
Bayern, und der Clerus des Bisthums Bamberg und von ganz
Bayern hätte nicht erſcheinen können. Und dieſe ehrwürdige
achthundertjährige Baſilika, ausgezeichnet durch ihre Schönheit,
feiert am nächſten Dienſtag ihr Titularfeſt, und das ſollte doch
nicht gehindert werden. In der zweiten Woche haben wir drei
Quatemberfaſttage mit Abſtinenz und es geht nicht an, den Hoch⸗
würdigen Clerus bezüglich der Abſtinenz im Angeſichte des Volkes
zu dispenſiren. Und in der folgenden Woche des Septembers
naht das Ende unſerer Ferien bei den Gymnaſien und Studien⸗
anſtalten, und da würden uns Viele entzogen worden ſein. Ich
bedaure unſäglich, daß die Herren von den Studienanſtalten
mancher Theile von Preußen, weil ihre Ferien erſt mit dem
— 1 —
September beginnen, nicht kommen können. Doch ich ſage, was
ich von mehreren Andern gehört habe: es iſt keine Zeit für die
Generalverſammlung möglich, zu der das Erſcheinen Aller mög⸗
lich wäre, die bereit ſind zu kommen iĩB RB Oi
Veron dieſer Zeit gehe ich zu einer andern über, nämlich
zur Gegenwart, zu unſerem gegenwärtigen Jahre, und ich ſage,
daß die Generalverſammlung in dieſem Jahre und in unſerer
Zeit von unendlich großer Bedeutung iſt. Der Werth⸗ einer Zeit
läßt ſich erſt dann beſtimmen, wenn man dieſen kleinen Zeitabſchnitt
hineinverſetzt in die große Zeitſtrömung der Weltgeſchichte. Und
da habe ich von jeher eine große Erſcheinung mir vor Augen
geſtellt und das iſt „St. Paulus,“ welcher unter dem Kreuze
ſteht. Er hat den Erlöſer geſchaut, er hat darum die Räthſel
der Zeit gelöſt! Der Apoſtel ſchaut zurück und findet zwei große
Zeitſtrömungen, nämlich die des Juden⸗ und Heidenthums. Vier⸗
tauſend Jahre bewegen fie ſich fort und fließen in der Perſon
Jeſu Chriſti, unſeres Herrn zuſammen. Von Chriſtus auf Gol⸗
gatha bis hinab zum Weltende iſt nur Eine Strömung, die
Alles, was in den Port der Ewigkeit einläuft, Alles, ſage ich,
nothwendiger Weiſe mit ſich fortführen muß! Mit dieſen Worten
Pauli iſt das Räthſel der Weltgeſchichte allein gelöſt. Und wir
haben hier einen Beweis für das Chriſtenthum, den man den
chiſtoriſchen nennt, und welcher als der allerwichtigſte von der
Welt zu erklären iſt. Das Chriſtenthum iſt das Centrum der
Weltgeſchichte geworden und ſeine Einführung und Durchführ⸗
ung in der Welt iſt die einzig wahre Aufgabe der Weltge⸗
Eſchichtel s and ann tau di gen nalſbün ma ai
Seitdem das Juden⸗ und Heidenthum ihre Aufgabe der
Vorbereitung auf Chriſtus verloren haben, hört. ihre weltgeſchicht⸗
liche Bedeutung auf. Nehmen wir die chriſtliche Weltſtrömung,
ſo gilt von ihr ungefähr dasſelbe wie bei einem jeden Strome,
der daher wogt. Es gibt nämlich nicht nur eine Fortbewegung,
ſondern die Strömung der Zeit geht auch wie dien des Waſſers
zurück. Dieſe entgegengeſetzte durchweg falſche, Zeitſtrömung iſt
der Antichriſtianismus, welcher beſonders in unſeren Tagen ſein
.
Haupt erhebt. Er will zurück, da er nicht vorwärts will, und
wenn er zurückſtrömt, muß er nothwendig in das Judent um
oder Heidenthum zurück, denn es gibt kein drittes. Das Juden⸗
thum und die Rückkehr zu demſelben, das haßt der Zeitgeiſt
wegen der ſtarren Satzungen jenes, die der Sinnlichkeit nicht
1 gefallen. Alſo geht Alles, was nicht chriſtlich it und mit dem
ſcheiſlichen Weltſtrom ſich fortbewegt, zurück in das alte Heiden⸗
thum, nach dem alten Satz: Nil novi sub sole. Sechstauſend
Jahre ſage ich, hat ſich der menſchliche Geiſt entwickelt und hat
die Weltgeſchichte ihr Juneres hervorgekehrt. Glaube man ja
nicht, daß von nun an eine andere Wahrheit aus der Tiefe des
menſchlich en Geiſtes ſich herausbilden könne, oder daß ein an⸗
derer Erlöſer je erſcheinen werde, ki 1 von u Oſt oder Weſt, als
der bereits erſ ſchienen.
1 Noch 0010 Id. 85 1 egi
1 1 Es gilt aber auch der 5 Gab. 8¹ 9099 faciunt ide, non
est idem. Es. unterſcheidet ſich daher das moderne Heidenthum zu
ſeinem größten Nachtheile von dem alten vor Chriſtus ſehr. Das alte
Heidenthum hat aus Furcht vor Gott ſich unzählig viele Götter ge⸗
träumt, das moderne Heidenthum muß nothwendig eine neue
Form haben und es muß gottlos ſein. Freilich brauchen wir
uns, meine hohen Herren! nicht zu fürchten; wir, die wir den
anbeten, der das gewaltige Wort ſprach: „Mir iſt alle Gewalt
gegeben im Himmel und auf Erden,“ und „die Pforten der Hölle
ſollen die Kirche nicht überwältigen.“
Aber für uns, für die Individuen, wird die Sache un⸗
endlich wichtig, denn es handelt ſich um unfer Wohl. Nach des
hl. Petrus Wort geht der Satan umher und ſucht, wen er ver⸗
ſchlinge. Und da die Verſuchungen ſtark ſind und mächtig, und
es nach des Herrn Wort Zeiten gibt, in denen auch der Ge⸗
rechte wankt, darum meine Herren! iſt es nothwendig für uns,
daß wir nicht wanken in dieſer unnatürlichen Zeitſtrömung
zum alten Heidenthum zurück. Es iſt unſere Sache um unſeres
eigenen Heiles und des eines jeden der Unſrigen und aller Mitmen⸗
ſchen willen, daß wir uns in Bewegung ſetzen, uns ſtärken,
daß wir die Waffenrüſtung Gottes anziehen und deshalb, meine
hohen Herren] hat die Generalverſammlung ſeit dem Jahre 1848
getaggt und tagt heute zum neunzehnten Male, nicht um etwa
die Kirche umzugeſtalten und ihren Organismus zu ändern, 71
ja die Pforten der Hölle nicht überwältigen können; auch
darum, um die hl. Glaubensſätze, die abſolut wie Gott 5
ſind, anzutaſten. Nein, das it die Aufgabe der Generalverſammlung
A men es alle ie ir Be Pe or 9
3111
bens auf ihre “Er anwenden und unter ſich 2 — he
die chriſtliche Charitas das Elend unſerer Zeit e
meine Herren! das darzuſtellen Alt, eben Aufgabe der hohen Ge⸗
neralverſammlung und nicht die meinige, darum muß ich jest
ſchließen und gedenke nur noch des hl. gottgeweihten ya in
welchem wir tagen und in dem der Name Jeſu wiederhallen ſoll
und ſpreche aus dem innerſten Grunde meines Herzens: Gelobt
ſei Zeus: hi (Bravo) 88 Wan
Ur Ra gad cru Enn Tod namen
L Fianpu¹r⁰aet um mund rent Bra tbr
Hierauf Gin Se. Epcdllenz der Hochwürdigſte dercn
site Br von Bantberg das Dort, e hm „Ant
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„Gelobt. ſei Zeſus bibel, Pe 1943995
(In Ewigkeit.) ni i MN
Hechanſchnliche Versammlung!
897 ni 049
5 0 . fe mich die Freude, als ich vor einem Sehe
die Nachricht vernahm, daß die XVIII. Generalverſammlung der
kathol. Vereine Deutſchlands in Innsbruck beſchloſſen habe, die
XIX. Generalverſammlung hier in Bamberg halten zu wollen.
Die Tage, an welchen dieſe XIX. Generalverſammlung gefeiert
werden ſoll, ſind nun gekommen. Eben ſind wir ausgezogen
aus unſerem Kaiſerdome, in welchem wir im hl. Opfer den hl.
Geiſt anriefen, daß er mit ſeiner göttlichen Allmacht hernieder⸗
— 57 —
komme und dieſe hohe Verſammlung erleuchten und kräftigen
wolle, auf daß dieſe Verſammlung zu Gottes Ehre und zum
Segen der Kirche gefeiert werde Aus dem Dome find. wir hie⸗
hergezogen an dieſen Ort, wo die Beſprechungen und Beſchluß⸗
faſſungen nun beginnen ſollen. Da ſei es mir nun erlaubt,
beim Beginne der hohen Verſammlung meinen herzlichen Will
komm allen Denen zuzurufen, die aus weiter Ferne hieherge⸗
ſtrömt ſind nach Bamberg, um hier die Generalverſammlung zu
begehen. Bamberg iſt aber auch eine Stadt, die für eine Ge⸗
neralverſammlung der katholiſchen Vereine manche Anziehungs⸗
punkte hat. Bamberg iſt ja ein Bisthum, gegründet vom hl.
Kaiſerpaar Heinrich und Kunigunda, wie Ihnen ſchon angedeu⸗
tet. Unſer Dom iſt vom hl. Kaiſer Heinrich und ſeiner jung⸗
fräulichen Gemahlin erbaut. Welche Mühe, welche Umſicht ko⸗
ſtete . es dem hl. Kaiſerpaare, bis die Gründung des Bisthums
hier in Bamberg zu Stande gekommen! Es iſt gelungen; und
wer die Verhältniſſe der damaligen Zett überſchaut, wird keinen
Anſtand nehmen zu bezeugen, daß das hl. Kaiſerpaar die rich⸗
tige Anſicht hatte, hier in Bamberg ein Bisthum zu gründen,
auf daß das Chriſtenthum hier in der Umgegend feſter begrün⸗
det, daß das Chriſtenthum gegen die heidniſchen Anfälle von
Norden her geſichert und unter kaiſerlichem Schutz weiter ver⸗
breitet werde. Das hl. Kaiſerpaar, o, es wandelte gern in un⸗
ſerem be und was ſie gethan haben, haben ſie zur Ehre
Gottes und mit größter Freude gethan. Daher haben ſie auch
beſchloſſen, nach ihrem Tode in ihrem neuerbauten Dome ruhen
du dürfen. Unſer Dom hat noch eine andere merkwürdige Be⸗
ziehung für eine Generalverſ ammlung. Unſer Dom hat vor den
meiſten deutſchen Domen die Ehre, einen Papſt in ſeiner Mitte
zu haben; es iſt dieß Clemens II, der vorher aus dem gräfli⸗
chen, Geſchlechte⸗ derer von Maiendorf Biſchof von Bamberg war.
Er war vorher Domherr zu St. Stephan in Halberſtadt und
Kanzler Kaiſer Heinrich III., und dieſer Kaiſer hat ſeinen Kanz⸗
ler im Jahre 1040 auf den Biſchofsſtuhl von Bamberg erho⸗
ben. O, es war ein ſehr gebildeter Mann und voll des Gei⸗
*
ſtes der Apoſtel. Er trat würdig in die Fußſtapfen ſeines Vor⸗
gängers, des erſten Biſchofs von Bamberg Eberhard, er war es,
der allenthalben das Chriſtenthum zu befeſtigen bemüht war.
Erchat 1043 das biſchöfliche Kloſter zu Theres am Main ge⸗
gründet, und 1046 reiſte er mit dem Kaiſer nach Halber
nud um Weihnachten fügte es ſich, daß er in Rom zum Papſt
gewählt wurde, und am Weihnachtsfeſte des Jahres 1046 wurde
zer mit der dreifachen Krone geſchmückt. Er legte ſich den Na⸗
men Clemens II. bei, und die Wahl war eine gute. Die Ita⸗
liener überzeugten ſich bald, daß er ein erleuchteter, vom Geiſte
Chriſti durchdrungener Oberhirte und Papſt. war. Denn mit
einem wahren Feuereifer eiferte er gegen die Gebrechen der da⸗
maligen Kirche und namentlich der Simonie entgegen“ Leider
war ſeine Regierung nur eine kurzen nur 9 Monate ſaß er auf
dem päßpſtlichen Stuhle. Mau ſollte glauben, es war beſondeke
Fügung von oben, — er trat- nicht vom Bischofsstuhl von Bam
berg zurück, auch als Papſt. Bald war er nimmer am Leben,
und am 15 Oktober 1047 hat er ein Diplom ausfertigen lach,
in welchem das Bisthum Bamberg in ſeinen Privilegien beſtä⸗
tigt und zum Schutze unter den päpſtlichen Stuhl unmittelbar
geſtellt würde; und ſeit dieſer Zeit blüht dieſes Bisthum. J
den erſten Tagen des Oktobers hat er auch für das von ihm
gegründete Kloſter Theres ein Diplom ausfertigen laſſen und
dasſelbe in ſeinen Privilegien beſtätigt, und am 9. Deto er 1047
wurde er abberufen von der irdiſchen Laufbahn. Er hatte be⸗
ſtimmt, daß nach ſeinem Tode fein Leichnam in ſein geliebtes Bam⸗
berg gebracht und in der Domkirche daſelbſt beigeſetzt werde. Das iſt
geſchehen. In der Domkirche, im Petruschor, umſchließt ein
einfacher Sarkophag die irdiſchen Ueberreſte dieſes Papſtes, und
harren dem Tage der allgemeinen Auferſtehung entgegen. Noch
iſt für eine Generalverſammlung Bamberg merkwürdig, daß es
das Grab des hl. Biſchofs Otto in der nahen Michaelskirche
umſchließt. Otto war ein großer, heiliger Biſchof, 4 hochange⸗
ſchrieben in den Annalen der chriſtlichen Kirche. Er war aus
dem gräflichen Geſchlechte der Grafen von Andechs, und als Bi⸗
88
ſchof hat er nicht bloß mit Segen für die Diözeſe Bamberg, ſon⸗
dern für ganz Deutſchland gewirkt und ſich noch ganz beſonders
ausgezeichnet durch die Bekehrung der Pommern) daher er ſich
auch den Namen „Apoſtel der Pommern“ verdient hat. Er ſtatb
reich an Verdienſten und hochbejahrt, im 79. Jahre des Lebens,
1139 am 30, Junk. Bald ſchon) nach 50 Jahren, iin Jahre
1189, wurde er durch Papft Clemens III. unter die Heiligen
verſetzt. (om) aloe
Silver 1152 wide unter dent 1156 Eugen It. Kaiſer
Heinrich heilig geſprochen; Kunigundg 200 unter dem Papſte
1 III. O! der hl. Kaiſer Heinrich, die heil, Kunigunda,
der heil. Biſchof Otto,
. TI une, O e ene Fiber 2
und dieſe Liebe in geſtei gertem Maße mit hinübergenommen in
die Ewigkeit. Heute haben fie im Dome unſere Bitte um Gnade
des heil. Geiſtes mit ihrer Fürbitte unterſtützt und ihr Wunſch
und ihr Flehen war darauf gerichtet, daß der heil. Geiſt die
hohe Verſammlung recht durchdringen möge, und daß Alles be—
rathen werde, was Bedürfniß unſerer Zeit iſt, und daß ſolche
Beſchlüſſe gefaßt werden, die zum Segen und zum Gedeihen un—
ſerer heil. Kirche und des ewigen Lebens nützlich ſind.
+ 1
Wollen wir auch in dieſen Tagen dieſe heil. Patrone fort⸗
währ 1 cher orbit anrufen, ur 1 15 Geiſt die I
ſammlung durchdringe, und Veſchlüſſe zur Reife, gedeihen laſſe,
welche dieſe Generalverſammlung den übrigen würdig anreiht.
Nach dieſer meiner oberhirtlichen Begrüßung habe ich Ihnen noch
zu melden, daß ich vom hochwürdigſten Episcopat Bayerns,
welcher jüngſt vom 20. bis 23. Juli in Würzburg tagte, erſucht
worden bin, der hohen Verſammlung zu melden, wie der hochw.
Episcopat mit beſonderem Wohlgefallen das Wirken der General⸗
Verſammlungen überſchaut, weil er bemerkt hat, daß es das Stre⸗
ben dieſer Generalverſammlungen nicht iſt, vom Episcopate unab⸗
hängig eine Stellung in der Kirche zu behaupten; daß vielmehr
— 60 —
das Streben dahin geht, feſt haltend an, der kirchlichen Autori⸗
tät durch den Episcopat ihre Berathungen zu pflegen und ihre
Beſchlüſſe zu faſſen. Der hochw. Episcopat hat es mit beſonde⸗
rem Wohlgefallen vernommen und läßt durch mich die Hoffnung
ausſprechen, daß die geehrte Verſammlung in dieſem Geiſte fort⸗
wirken wolle und daß der Episcopat das Wirken und Streben
der hohen Verſammlung ſtets mit ſeinem Gebete und Segen be⸗
gleite. (Bravo!) 50
Nun will ich e Beginn der Versammlung meinen ober⸗
vollen, Segen erthei eilen: Sit ehe Ham, ‚etc, biin
Hierauf ſprach Hr. Generalvikar Dr. Sch mitt: & e je ere
g Ahh Generalverſammlung, welche jedenfalls nur vo n kur⸗
ie Dauer ſein wird, wird nach 10 Pi beginnen, 36
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Die erſte geſchloſſene Generalverſ auimlung
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r i, am 31. al (Mentag) Dormittags. u übe. 105
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Caen: br Somin: N bi dnn een
ie Fig er mon Renu ch
80h erkläre die erste ‚sefloffen Genträlorefeonitlung: für
eröffnet. Meine Aufgabe iſt nunmehr, einen Präſidenten in
Vorſchlag zu bringen, und das Votum der hohen Herren hier⸗
über: zu erholen. Ich erſuche den Herrn Domkapitular Dr.
Thumann, denſelben in meinem Namen zu benenne.
nme Aa Gi anne Mai 41119
Domkapitular Thumann ?::
1269 In
Das, örtliche Comité beehrt ſich, als Vorſitzenden vorzu⸗
ſchlagen den hochwohlgebornen Herrn r Felix von Loe.
(Bravo) e, iu i unn i d ef ‚urn! ate 0
Genktalbtkar Dr. Schmitt::
med 9 tb a dg nie IMR 01 N 4901 iat SIE
Ich erſuche den hochgeeyrten ban Fehn. Von ra
nehr den Präſidentenſtuhl ee te ( Bhf
lie a meu ee eee dos ln of ‚5 dmafourn
Freiherr von Loe als Vorſitzender: ‚ronsdassugrio And
Bo Hochwürdigſter Herr eue, HER
35: 99 00 71 el nett HR enen DI
Heochanſehnliche Berkummseltung! n n mne!
Ich kann nicht leugnen, daß das allerhöchſte Erſtaunen
mich bei dieſem Vorſchlage erfüllt, und wenn ich mir dasſelbe
erklären ſoll, ſo kann ich es nur dadurch, daß das Bel, wie
Comité und Sie meine Herren! den Beweis führen wollen, wie
leicht es iſt, den Vorſitz in ene Bea imlung Von katholiſchen
Männern zu führen, und ſbenn ich daher ihrem Vorſchlage nach⸗
zukommen für meine Pflicht halte dann geſchieht es in Erfüllung
der erſten Pflicht eines Katholiken 15 nämlich des Gehorſams, |
(Bravo!) der mich beſtimmt dieſe Ehre anzunehmen, während
es doch viele Männer in dieſer Verſammlung gibt, welche wür⸗
diger find, als ich, an dieſer Stelle zu ſtehen. Daher meinen
Dank, mit dem ich dieſe hohe mir zu Theil gewordene Ehre an⸗
nehme.
181651
Derſelbe fährt fort: |
iche ap Hh j
Dias hochverehrte Cotti der Stadt Bamberg hat mich
beauftragt, und mir die Namen der Herren übergeben, die zu
Vieepräſidenten und Secretären der XIX. Generalberſammlung
in Vorſchlag gebracht werden, über die ich die hohe Verſammlung
228 7 * .. * 4 “urn *
enge ud EHER ee BE),
— 6 —
bitte, ihre Erklärung und beziehungsweiſe ‚fan 2
geben.
Als erſter Vicepräſident wird vorgeſchlagen der Fhen
von Andlaw. (Stürmiſches Bravo!) Ich erſuche den Herrn
von Andlaw, falls er hier anweſend iſt, — .
ehr. von Anklam erfeeint, (Stürmifees, rn
Als zweiter Vicepräſident wird vom „ Eat
in Vorſchlag! gebracht Herr Lindau aus Heidelberg. (Stürmi⸗
ſches Bravol) Wenn der Herr Lindau in der Verſammlung
anweſend iſt, ſo erſuche ich denſelben heraufzukommen und ſeinen
Platz einzunehmen. 22% ral p Boat ͤ od TIIHHITR
Einer: der Aumeſenzen erklärt: Yon Herrn Lindau habe
ich erfahren, daß Ai eſchäfte wegen verhindert ſei; doch ob er
kommen kann, darüber habe ich ſeit geſtern nichts Beſtimmtes
. F = a
word cba and din? nene Ihm nun WG
205 Präſident: nat anu Hüfte snnlbfrait 15510 ind int
srıdsszuchad End And hnıdad Tr % Bi ung! af Not wh;
si n rren aus Baden, dem Hrn. Lindau
mitzuteilen, mit welchem Applaus er zum zweiten Vicepräſt⸗
* vorgeſchlagen worden iſt. (Geh ‚osdüt ug Nun
s wird ferner in Vorſchlag, gebracht Herr Graf Ludwig;
ee. inneberg⸗ (Bravo!), Ich glaube aber, derſelbe
» eben ſo wenig anweſend, ag, der Herr won Linda %
füt chat dig nn S oo i rue ein ag 3
mni⸗ Generaldikar, Dr. Schwittz big n di eln ‚nit Topic
1 S0 vil ich weiß, wird er kommen: hi ud nt Anne
mar
Pr Aſident:
Es werden ferner zu Vicepräſidenten in Vobſchlag gebracht
der Frhr. von Stillfried aus Wien und der, Präſident der
vorjährigen Generalperſammlung, in Innsbruck, Herr Advokat
Dr. Ne gens aus Aachen, (Stürmiſches Bravo!) Damit wäre
das räſtd um conſtituirt. % Wit een eg gelb fta ni
— 689 —
Als Seeretär iſt vorgeſchlagen Hr. Dr. med. Jochner
aus München, (Bravo!) ferner, der, Hr Domlaplan Rudel aus
Bamberg.“ Damit iſt das ganze Bureau conſtituirt; ich blech
die Herren ihre Plätze einzunehmen. Ir au umount
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WERE Liebe abel Jreundel ze ann nge
eee eee hr al ui gibt zi u 0
809 ch fühle mich, ‚ungemein, geehrt durch den Ruf, der an,
mich ergangen iſt, an der Seite meines hochverehrten Freundes,
des Frhrn. von Loé, das Präſidium mitführen zu dürfen. Ich
geſtehe, daß das erſte Präfidium nicht leicht in beſſern Händen
als in jenen eines Mannes liegen kann, der jüngſt noch in einer
großen Verſammlung Beweiſe ſeines e Sinnes, ſeiner
katholiſchen Thatkraft gegeben, GBrav 970 392 300 5 8
Unter der Vorausſetzung, daß meine Müheverwaltung
unter dieſen Umſtänden eine meinen Kräften und meinen Jahren
ſein werde, füge ich mich in den Willen der hohen
Generalverſammlung und ſpreche alſo die wenigen Worte des“
Dankes aus der Fülle meines Herzens uu. tkunganpt Sd ment
% ee) nne ichin „du Matze aun pe 178
HD Her, Joſeph Lingens. aus Agchen zu e mi said?) ng
Andale 6E 19 i dog gor ki hast a Y re
god ene al Excellenz Herr Erz iſchofl. Hain zu 1 5
Mar "god hnliche Verfa mtüng hat HU 8
ng sadaf
nn Meiner Thätigkeit wird es uwohlichar wich bedürfen für
die Leitung der Verhandlungen; ihre Wahl iſt eine ſehr glück
liche geweſen, denn immer werden ſich die Mitglieder der "Genies
ralverſammlung überzeugen, daß ſie den beſten Präſidenten
gewählt haben, wenn ſie den anſpruchsloſeſten und demüthigſten
- WW
gewählt haben. (Bravo!) Auf eines mochte ich mir nur er⸗
lauben aufmerkſam zu machen, was auch bei den Saua e
neralverſammlungen immer geſchehen iſt, nämlich dara he
Generalverſammlung, daß all unſer guter Wille und daß 1
beſte Abſicht nichts iſt, und nichts würde zu Stande —
wenn fie nicht geſegnet würden durch die Gnade Gottes. Dazu
beizutragen, möchte i erade die hochwürdigen geiſtlichen Herren
aufrufen und ſie Ar auch a Mer ee
wie bei den früheren es immer mit ſo großer Frucht geſche en
iſt, von heute an das heilige Opfer in dieſer Intention au zu-
opfern und darzubringen, damit die ſchwachen Kräfte, die Werk⸗
zeuge, die hier thätig ſind und arbeiten, durch die Gnade Hotzes
gen werden, ee: Wr Jeſus e N
IHR, 777761 11 a ange bin
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11040 Baron von Stiütfrier Be si and dns lollan
1701 Sanne Asia monat &ln
u | Bar ten Herr Erzbiſchof uoden
Ind us Jadtn!
Hochverehrtt Veretüsgetioſſenl, j bil alt
133
EMI ent nd ut aul.
177 Indem Ihre Wahl. zum Vicepräſidenten auf mich gefallen
iſt, glaube ich darin zu erkennen, daß Sie die Ausſcheidung
welche, wir ſeit zwei Jahren aus Dentſchlaud erlebt haben) von
unſerem Standpunkt, dem katholiſchen, dem alleinigen) den wir
zu vertreten und feſtzuhalten haben, nicht kennen. (Bravo!) Ich
danke Ihnen im Namen meiner engeren Landsleute, daß Sie
ihrem Gefühle eng tragen, daß Sie eben beweiſen, daß
Sie für katholiſche Beſtrebungen keine Grenzpfähle kennen, daß
Sie uns noch W Liebe bewahren, die Sie, gegen uns von
jeher getragen 5
Meine —— Landsleute, die Oeſterreicher, haben aber
auch wie Sie, meine Herren! aus welchen Gauen Deutſchlands
Sie ſein mögen, in den Gefühlen der Einheit der katholiſchen
Kirche, und in demſelben Geiſte, wie Sie, das Wahre zu erſtreben
geſucht, in der gegenwärtigen Zeit aber ganz beſonders; denn
N
— 650 —
wir ſtehen vor der Zeit eines großen Kampfes, eines Kampfes,
der vielleicht ſchwer zu führen iſt, aber für den wir gerüſtet ſein
müſſen und für den wir einzustehen haben einheitlich in allen
Sachen, welche die Vertheidigung der katholiſchen Kirche anbe⸗
langen. Es wird uns dieſes nicht ſchwer ſein, weil der hoch⸗
würdigſte Episcopat unſerer Zeit ſo einheitlich zu Rom ſteht,
wie es in gleichen Zeitverhältniſſen noch nie der Fall war, daher
iſt es für uns außerordentlich leicht, einheitlich in allen kirch⸗
lichen Fragen vorzugehen.. (Bravo!), Ich danke Ihnen noch ein⸗
mal im Namen ‚meiner; engeren Landsleute und glauben Sie,
daß das Laub, welches uns vereint, das Band desſelben heiligen
Glaubens und desjelben, unbedingten Gehorſams gegen unſer ge⸗
heiligtes Oberhaupt Pius IX. iſt, daß dieſes Band keine Macht
der un auch nicht die des N utes e Ne ßen
wird, Bravo! Ae Wii Bee
8 Präf ſident: 0 8 ne mon e |
Herr Domkapitular Dr, Thumann wird die Güte n die
Conſtituirung der, Ausſchüſſe und die Art der Conſtituirung
derſelben mitzutheilen. Ich erſuche Hrn. denen vorzu f
treten. 0
„Herr Domtapitular Dr. human:
pi De Statuten der Bekerats aha erkäheh; daß pm.
an die Generalberſammlung gelangten Anträge, bevor ſie in der
Verſammlung ſelbſt beſprochen werden, in den Ausſchüſſen vor⸗
her berathen werden. Zu dieſem Zwecke waren bis jetzt fünf
Ausſchüſſe gebildet, deren erſter beſtimmt iſt zur Berathung des
Miſſionsweſens, der zweite für chriſtliche Barmherzigkeit, der
dritte für chriſtliche Kunſt, der vierte für Wiſſenſchaft! und Preffe,
der fünfte für äußere Verhältniſſe und Formalien. Es wurde der
dringende Wunſch ausgeſprochen, deſſen Erledigung übrigens ganz
Sache der hohen Generalverſammlung iſt, daß innerhalb des
Ausſchuſſes für chriſtliche Kunſt eine Subſektion Witte werden
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ.
4 WW
möge, ſpeciell für kirchliche Muſik; ebenſo wurde der Wunſch
ansgeſprochen, daß der either; vertinte Ausſchuß für Wiſſenschaft⸗
und Preſſe in der Weiſe conſtitnirt werden möge, daß eine
eigene Sektion der Pflege der Wiſſenſchaft und eine zweite gener
der Preſſe ſich widme. Sollten dieſer Wunſch den Anſichten der
hohen Geubralverſammlung ſelbſt entſprechen, o würde ich auch“
mirſerlauben, beim Vorſchlag der Vorſttzenden diefer Ausſchüſſe
darauf Rückſicht zu nehmen. un A 10 79 .
Als Vorſitzender des etſten Ausſchüſſes / des Ausſchuſſes
für das Miſſtonsweſen, erlaube ich mir der hohen Verfämmlun
in Vorſchlag zit bringen den ri. Domvikar Schröder von
Paderborn, Abgeerdtieten des hechtbärtdigſten Biſe chofes b
derborn. (Bravo ) als g i AI Dani 0 astailisd
Als Vorſttzenden des better chu 6 ft Mae
Barmherzigkeit beehre ich mich, in Vorſchlag zul bringen
hochgeehrten Herrn Vicepräſidenten Dr. Lingens chen.
(Bravo!) all Mi *
Flur die erſte Sektion des Ausſchuſſes für chriſtliche Kunſt
3 falls nämlich dieſe Sate dee ſollte (bejaht), Stünge
ich als Vorſitzenden den Hern drs Baudri ER
Vorſchlag. nor
Bei der zweiten Sektion ieſes A wie -h. Aus⸗
ſchuſſes für die firchliche Mufti t, lan 100 mir fa ech ou
Semingrinſpektor Witt aus Regensburg. Sollte die —
des ſeitherigen kirchlichen Ausſchuſſes für Wiſſenſchaft und Preſſe⸗
in, zwei, Sektionen der hohen Verſammlung gefallen, ſo erlaube
ich mir für die erſte Sektion in Vorſchlag zu bringen den Hrn.
Univerſitätsprofeſſor Dr. Hergen röther aus Würzburg (lehnt
unter Dankſagung für dag ihm, geſchenkte Vertrauen aus Ges
ſundheitsrückſichten die Wahl, ab, und bittet, die Wahl auf eine⸗
andere Perſönlichkeit zu übertragen. me eu il eee en
In Folge der Ablehnung des Herrn Dr. Hergeuröther⸗
erlaube ich mir als Vorſitzenden für den Ausſchuß für Wiſſen⸗
ſchaft in * zu bringen Hrn. Dontcapitular und Regens“
dle en a e eee
1 e
Dr. Moufang in Mainz (Bravo N) und für die gro Sektion
desſelben ! Ausſchuſſes, für dent Ausſchuß der Preſſe empfehle
ich als Vorſitzenden den Heu Advokat Dr. Freikagaus Mün⸗
chen. (Bravo) 198 Segment ö o ot chilgam icin
Endlich als Vorſitzenden des Ausſchuſſes für äußere
Angelegenheiten und Formalien e ich l mir der hohen Ver⸗
ee ech wohlgebörten Fehrn.
Franz von Wam bol dt KB 05 fiat Sid uf
19113 e i ee rd voin
rien 15 enn HGT Nied 150
Herr ni 2 wird die Güte haben, die bisher
eingegang der ‚be en Verſammlung vorzutragen.
en
Dieſelben Aare den 1 Aucsſch ſchüſſen überwieſen werden.
Sekretär Rudel verlieſt übte an die XIX. Generalver⸗
ſammlung geſtellten mieren en 59.
i bin 1 lo dee LT AN ist k suchllledtak ala ichin
Da gute und Würdt 9 e keltgiö ee Li? ER J
Er 2 15 Bel
haltung eines a Fa a iel beitr
eine ſch ſctne uit Chi 0 tec ſgabe, 5 e er⸗
eine ſein, 1 2 de en de Aue unft
anzunehmen, und —— der XI eee. empfe 0 Shen,
dieſen Gegenſtan den Kreis ihre erat un en u ie
Ancien 155 jahhaf 20 77545 1 10 12 180 .
„ 63 ln Bir ul 97751 % ni
DNIe ed Gilt ad l 5 15 Hüſſeberf 1d
amchen nau n zd Ane nis] eee ebend
„Eine hohes Generalverſammlung wolle den neu gegrün⸗
deten deutſchen Cäeilienberein und ſeine nur die präktiſche Durch⸗
führung der kirchlichen Beſtimmungen bezweckenden Berl
ſtrebungen den hochwürdi ſten deutſchen Biſchöfen, der hochwürd.
9 den Herren Sehten, ſowie ſonſtigen Freunden
der ächten katholiſchen Kirchenmuſik empfehlen.“
ur,‚ ni Franz Witt,
(mando n e Semätinſpektor zu, Regensburg.
— 689 —
ain Als Anhang hiezu: one ns mi une md
„Der Hr. Praͤſident der XIX. Generalverſammlung möge
geſtatten, daß ich dieſen Antrag ſofort begründe “ Sollte dies
nicht möglich fein, fo möge derſelbe wenigſtens der Verſammlung;
folgende Einladung kundg eben
„Der proviſoriſche Präſident des deutſchen Cäcilienvereins
für katholiſche Kirchenmuſik erlaubt ſich an Alle, welche ſich
für die katholiſche Muſik, den beſagten Verein und feine
definitive Conſtituirung intereſſiren, die Bitte zu ſtellen,
den deßfallſigen Berathungen recht e beizuwohnen.“
00 e eee e ie ee UH e
Cine ulm mer 12090 Fru na WI tt, MINILIREIKNII
ach 700 1705 179 1 mal Seminarinſpektor f in 9 egensburg, am.
eu IH... -, RE.
sun. „ZIZ sid un a alla ad ni6 Rh
„Es wolle der katholiſch⸗ pädagogiſche Verein in ſo lange
ae e Verein * werden, als er nicht in
Re 110 e — u 0 Er * W die Beſtimmung
en 25 ein, 3 % 29 1 e hayert fe a nn 1
115 ul Yale 197 rn) 5 h 1 in
‚sl N uhu. Met w 33 digt gun —
ee als id
Es würde von den Mate bes g tatholisch⸗ pädagogischen
Vereins bei der Verſümmlu u. Beilngries 1. Juli ds. Irs.
ſelbſt anerkannt, daß kein m it Mitglied des allgemeinen
bayeriſchen Lehrervereins ſein könne. Abgeſehen von den Schmäh-
ungen gegen den Klerus hat nun der dermalige Hauptredakteur
in Hof ſeine Tendenz, Vernichtung des „Buchſtabenglaubens,“ ſo
hervorgekehrt, daß damit ein Katholik nimmermehr gehen kann.
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„nden 1 NN go Dane —
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989 ——
IV.
Ee wolle ein bleibender Ausschuß aus der Generalver⸗
nee werden durch Wahl je eines Mannes pro
Dideeſe. Dieſer Ausſchuß conſtituirt ſich durch Wahl eines
Präſidenten, eines Vitepräſidenten, eines Schrift ührerz und
emes Cuſſters, welche als Direktorium die laufenden Geſchäfte
zu leiten haben. In wichtigen Fällen aber iſt der Ausſchuß,
welcher ſich durch Cooptation noch zweier oder dreier Männer
pro Didcefe ergänzen kann, zu berufen. Es iſt die Aufgabe
desſelben, die Beſchlüſſe der Generalverſammlungen der katholi⸗
ſchen Vereine auszuführen, resp. vorzubereiten.
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en mmi S or Ka bum ul. 3 a
afin 120 Ta 193 nn PB Hot f
e enen ider Gawlung möge until BER Mitgliehern
a Sammlung veranſtalten zur Bildung einer Kaſſe für
die Bedürfniſſe der Katholiken Deutſchlands, insbeſondere zur
Unterſtützung der für eine katholiſche Idee Leidenden. Dieſe
Kaſſe wird von dem obengedachten Ausſchuſſe verwaltet, der
jedoch der Generalverſammlung Rechnung ablegen muß. Die
näheren ebenen Mader in Vece een und ee 8
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Mende ne, 71 Ind en 19419 9552
ae „Es möge die von einem Laien aus hee. zu Mün⸗
u N) Raffels Verlag an's Licht geſtellte Rundſchau
und Krit über die Wirksamkeit der e . Generalver⸗
l sammlungen nicht ganz unbeachtet bleiben. en,
5 | och eff g In Run tan Volt, 1
p eilen 51; gane TR zu Erfurt.
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XIII.
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re ch, e 1 ie die unter Redaktion des Kap⸗
inen achen unter. Mitwirkung, eines überaus
Mr iterg, ;.des, Herrn, ge bbs in Hamburg,
4 ci cee aufmerkſam e
e ihres Beſtande s durch, angelegentliche
Br ongement darguf, zu beser botyand) rug hit ochlam
ne i ni dd Mu — 27281 org
lad 7% num 73. g ch. Regierungsrath ian
e app nge „niz och
„Es möge die Frage zur Erörterung kommen, ob zur
Sicherung der Stadt Rom gegen Handſtreiche und zerſtörende
Anfälle nicht, auch die Generalverſammlung ihre Stimme in ge⸗
eigneter Weiſe und gehörigen Ortes erheben wolle, und zwar
vom kosmopolitiſchen Standpunkte aus, der mit dem katholiſchen
„zuſammenfällt. Alle gebildeten Völker und Regierungen auf
der Erde, gläubige wie ungläubige, müſſen wünſchen, daß / was
zu Rom an Schätzen der Kunſt, der Wiſſenſchaft und hiſtoriſcher
„Erinnerung in einer ſo ganz einzigen Weiſe ſich vereiulgt findet,
ungeſchmälert und ungefährdet der Welt erhalten bleibe An
dieſen. Schätzen hat die ganze Welt Theil! Aus der ganzen
Welt find ſie zuſammengebracht. Ihre künſtleriſche und wiſſen⸗
ſchaftliche Benützung und die Freude jeder empfänglichen Seele
daran iſt Gemeingut der ganzen Welt. Daran, daß die Mög-
lichkeit diefes unverſalen Gebrauches geſichert und die unerſetz—
— ear, ſelber erhalten bleiben, hat die ganze gebildete
e 18.8 je 15 An an Be ans
en nit .&
ſte Int
= . u 1 a Hat? 7 un ni, 39 1
194 ech nit h 1 10 5 e 2
Hieraus folgt, daß alle Wb AN AR 8 ie es 15
nicht unter ihrer Würde finden, Kunſt und Wiſſenſchaft zu
ſchützen, ſich vereinigen müßten, Rom ſo zu neutraliſiren, daß
Ri -—
alle Möglichkeit der Gefährdung jener Schätze durch moderne
Vandalen ausgeſchloſſen bleibt. Welche unerſetzliche Verluste hat
nicht Garibaldi's toller Verſuch, die neu gebackene Römiſche Re⸗
publik von 4849 gegen die Franzoſen mit gewaffneter Hand zu
ſchützen, herbeigeführt? Das allgemeinſte Intereſſeſerhelſcht die
„Unmöglichmachung ſolcher Barbareien. Sollte es nicht! der Ge⸗
neralverſammlung würdig feinz in einem durch einen Fachkenner
(etwa A. Reichensperger)“ zu entwerfenden Promemoric ſämmt⸗
lichen gebildeten Mächten jenen conſervativen Geſichtspunkt zu
eröffnen und zu Gemüthe zun führen? Zur Sicherung der Rö⸗
miſchen Kunſtſchätze ſcheinen auch noch andere Maßregeln erfor⸗
derlich, wenn es (wie ich kaum glauben kann) wahr ſein ſollte,
was vor 4 Wochen die Zeitungen meldeten, das die Roͤmiſche
Regierung in ährer finanziellen Bedrängniß daran gedacht habe,
die Muſeen für aufzunehmende Capitalien zu verpfänden. Der
Peterspfennige mit deſſen großen Beträgen unſere Blätter immer
jo ſehr flunkern, geht mit Rückſicht auf die Zahl von 200 Mil⸗
lionen Katholiken, die dazu ſteuern ſollen, und auf welche man
ſich immer ſo viel zu Gute thut, doch nur ſehr dürftig ein.
Die Beiträge müſſen erhöhet werden. Dieſe Ausgabe ist) die
allernothwendigſte katholiſche Ausgabe, nothwendiger als die für
neue Miſſionsſtellen und zur Ausbreitung des Glaubens.“ Es
gilt, uns unſere Spitze zu erhalten, welche die Einheit ſichert.
Die Generalverſammlung kann ſich kein höheres Verdienſti er⸗
werben, als wenn ſie auf Vermehrung dieſer Einnahme mit allen
| Mitteln und Kräften hinarbeitet // % and mild
. erf u ee Nhe zun nobiin Von deilſelbe wi 100
| sdlafntsd. 0
IX.
„In Rückſicht auf die von mir in der XVIII. General:
Verſammlung zu Innsbruck geſtellten beiden Anträge in der
ſogenannten Arbeiterfrage; in Erwägung ſodaun, daß namentlich
in Oeſterreich die Arbeiterfortbildungsvereine geſetzlich geſtattet
und derartige Vereine überall für berechtigt und zeitgemäß ge⸗
halten werden; in Erwägung, daß in denſelben offen Haß, min⸗
2 Me
deſtens Gleichgiltigkeit gegen jede poſitive Religion, namentlich
gegen die katholiſche Kirche genährt wird, während gemäß vor⸗
liegender Satzungen Vorträge über Religion in den Verſamm⸗
lungen unterſagt ſind, ſomit eine Berichtigung irriger und feind⸗
licher Anſichten über die Kirche in den modernen Arbeitervereinen
nicht möglich iſt, — wolle die hohe XIX. Generalverſammlung
ein Komité, wo möglich nur aus ſachverſtändigen Laien
erwählen, welches Satzungen und Mittel und Wege bezeichne,
durch welche neben dem Hauptzwecke des Vereins: allgemeine
Fortbildung, tüchtige Berufskenntniß und gute Sitte, ſowie För⸗
derung des materiellen Wohles der Arbeiter durch gegenſeitige
Hilfeleiſtung, — auch katholiſch⸗ kirchliches Tami
e mende zo gefühwte würde eie I vat unit‘
sind tdondap. un 7 CE. Benedict Kluge,
122 150 wee & k. Obergymnaſium
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i OUE 104 Abe did iu VEHIAE Bar Ip ver uf 14 f
5 na u hadi 101.
m; 1 tes; 1912 die St. lerne Berche kirchlich und
poll genehmigt und faſt überall ſchon eingeführt ſind und
ſich meiſtens der Sympathien der Arbeiter erfreuen; in Erwäg⸗
ung, daß dieſem Vereine kein gutes Werk zur Milderung der
materiellen Lage der Dürftigen fremd iſt und er zumeiſt aus
Laien beſteht: mögen Satzungen bezeichnet werden, durch welche
der St. Vincenz Verein in Fabrikorten unter den Fabrikar⸗
beitern das Ziel der modernen Arbeitervereine erreiche, ohne ſie
in die bekannten politiſchen und veligiöfen Gefahren zu führen.“
Von demſelben.
„ IIZ 98 in XI. In jun unt u,
4 er einfachſte, leicht 0 Men . 0 wirk⸗
ungsreichſte Mittel zur Hebung einer guten katholiſchen Preſſe
beſteht vor Allem in Gründung reſp. Herausgabe einer ſoge⸗
nannten, als Manuſcript für dieſe Blätter beſtimmten Correſpon⸗
denz, wie die deutſche Preſſe ſolche bereits mehrfach beſitzt .
— 93 —
Dieſelbe müßte an einem, wo möglich im Centrum Deutſch⸗
e gelegenen Platze, etwa Franlfurt 20, erſcheinen, um nach
allen Seiten hin die Nachrichten ſo rasch dale möglich N
zu können. Tir ein il use aii ent anni
Es könnte dieselbe täglich eine kurze neberſcht der eh:
tion, ſowie wichtige Nachrichten und Notizen liefern; ferner die
wichtigſten Zeitfragen in, kurzen Erwägungen in ihren Bereich
ziehen; und vor Allem namentlich von katholiſchen Aktenſtücken
raſch und vollſtändig Ueberſetzungen geben. Die katholiſchen
Blätter wären dadurch auch der Schmach überhoben, dieſelben
8 oder aber aus akatholiſchen Quellen abzu drucken
Dieſe Correſpondenz würde an den katholiſchen Blättern
ade e Abnehmer haben, und je nachdem ge ſchickt und
thätig beärbeitet, auch in bel ee ehen ebenſo⸗
wohl nothgedrungen gehalten werden müſſen, wie die gegneriſchen
n jetzt von 10 kath. Preſſe * entbehrt werden
können. Rd eee ene ie e 19050.
b cd dente Bib die Köoſten dieſer Cotteſpon.⸗
denz (ich ſchlage dieselben af 30 Thlr. pro Quartal an) einſt⸗
weilen nicht we erſchwingbar wären, bli che es Aufgabe des
Preßvereins, zur Haltung beſagter Corteſpondenz dieſen die
ndthige Unterſtüczit ng zu gewähren und mitzühelfel en, wodurch
derſelbe ſowohl dem zu ſchaffenden Organe, als aut den an
Mitteln beſchränkteren Zeitungen ſich nützlich erwieſe“
es wäre dies auch das ſicherſte Mittel, eine größe Einheit
der Anſichten über gewichtige Fragen der Gehelnakt in der ka⸗
— Preſſe zu erzielen, und beſte Gelegenheit, irrige An⸗
| ungen zu verhüten wie offenbare Unwahrheiten zu berichtigen.
Zur Ausführung dieſer Idee reichen ein paar wackere,
thätige Kräfte hin und der ganze Apparat kann ſofort überall
ohne ſonderlichen Koſtenaufwand in Thätigkeit geſetzt werden.“
a „Ein weiteres Mittel zur Hebung der Verbreitung
katholiſcher Anſichten beſtände in einer Ausgabe von Aktenſtücken,
„
Abhandlungen und Zeitfragen als Beilage zu den Zeitungen.
Die Frankfurter Brochüren haben ſich zwar eiue löbensſberthe
Aufgabe geſtellt, allein durch den Umſtand, daß ſie, wenn allch
zu einem noch ſo billigen Preiſe geliefert, meiſt nur in ſpezifiſch
latholiſchen Kreiſen gehalten werden, fällt ein Hauptzweck ihrer
„Tendenz, nämlich im anderen Lager Irriges zu berichtigen mit].
w., für. die große Maſſe fort. Von ganz anderer Wirkung würde
es jedoch ſein, wenn eine ſolche Brochüre, die allerdings wicht
den Umfang von mehreren, Bogen haben müßte, als Beilage der
Zeitungen, die darauf ſubſeribirt, in Taufenden von Exemplaren
in allen, Kreiſen, öffeutlichen Lokalien 2c. verbreitet würde
„„Das, Geſchäftliche eines, ſolchen Arrangement würde darin
„ e Wee e eee ee.
1 mäßigſte Berechnung die Anzahl von
enge übe, dis te ais Dita, für Ars Brihung
IS aan hin Stark Anl 190 nes 15% Nfg?
Haben erſt ein paar Zeitungen ihre Theilnahme „erklärt,
15 Wingt die ‚Sonsusren N br Hane Hehe s wäre
derum ine gheila,augfüih er Bialgriiche Auf
1 N 105 1 ee
Jude . el.
HSID. ef 0 755 ste Erna, 350 13 den
2 ice Et 5 zn fenen ginge hai Welt
wungen 0 e Nee ne men N alla mochlilens
Nr Unterzeichneten von, Hrn. P. „Kaatzer/, Verleger des
Sa, def, Gegepwart, ‚Abergepen,,a öh, etpeffr⸗ Epfzitss zur
wägung unterbreitet zu werden e
Ac n, den 14, Auguſt. 1868. Wen ante
erstaunt a ra in vn Nr s f.
büfnenk nod ddr hen nn ni Hunted nach ——
— 5
198 bildailbtaun bil tent NIS ae! zit nach?
ot] nad. iche dag ii „aba mghhhmad: u grulalgr: agu
% 4 Entgegen dem verwerflichen Grundſatze! Trennung der
Schule von der, Kirche, den die“ Feinde der Kirche
aller, Orten zur, Geltung zus bringen ſuchen, erklärt ſich
die, General⸗Verſammlung für wolle Un torrichtsfrei⸗
590 mob eiten dio gg nern Ibn 1001 sardi gung
2. Sie erklärt ferner, daß katholiſche Eltern ein unzweifel⸗
pbhaftes, Recht haben) über die Erziehung Ihrer Kinder
gallein zu entſcheiden und zugleich die heilige Pflicht, ſie
Pt ol im katholiſchen Glauben zu erziehen NH aun targa,
rei. Die ee tt ein Comité, welches die
Mittel berathet, die zum Schutze der Rechte der Kirche
und der kathol. Familie ins etreff der Jugendetziehuug,
ſoß wie, zur Erlangung der Unterrichtsfreiheit dienen und
welches die zur Ausführung nothwendigen praktiſchen Ein⸗
ne Aeungen Bü i aun min e dans eee bi,
ud E mehre som Mi des fit ng bis ftodt
un Sie % , de ir N ng iat, And gun nac n
8 Während die Felude der Kirche 1 nit alen Mitteln, der
Argliſt und der Gewalt die weltliche doc des Papſtes zu un⸗
tergraben und zu ſtürzen trachten in der Vorausſetzung, daß
dann der großartige Ball“ der katholiſchen Kirche in Trümmer
zerfallen werde richten ſie ihre Angriffe nicht minder auf das
geistige Gebiet der Kirche, indem ſie ihr die Erziehung“ der
Jugend und mit derſelben die ganze Zukunft zu entreißen ſuchen.
Dort höten sir das Feldgeſchrei: „Rieder mit dem Papſtkönig!“
und hier erſchallt die Parole: „Trennung der Schule von der
Kirche!“ — Allein wie dort das treue katholiſche Volk durch
ſeine einmüthige Erhebung das Adußerſte noch abgewendet, ſo
muß auch hier gegen das weitere Vordringen der Kirchenſeide
ein feſter Damm errichtet werden. Und dieſen Damm finden
wir in dem Rechte, welches katholiſche Eltern auf die Erziehung
ihrer Kinder haben — wir finden ihn einzig in Erhaltung und
Kräftigung der chriſtlichen Familie and sharanisrig mi
— 676 —
Schon ſeit lange, ſeitdem der Staat ſich ausſchließlich der
Jugenderziehung zu bemächtigen ſucht, iſt das Recht der katho⸗
liſchen Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder mehr oder weniger
f
|
beeinträchtigt worden; und da es nicht zu verkennen iſt, daß
gegenwärtig eine antichriſtliche Strömung den modernen Staat
erfaßt hat, ſo köunen und dürfen katholiſche Eltern ihm die Er⸗
ziehung ihrer Kinder nicht anvertrauen. Deßhalb muß dem des⸗
potiſchen Grundſatze, Trennung der Schule von der Kirche durch
Errichtung ſogenannter konfeſſionsloſer Staatsſchulen, der wahr⸗
haft liberale Grundſatz der Unterrichtsfreiheit entgegengeſtellt
werden; und wenn wix ihn auf unſere Fahne ſchreiben, jo wer⸗
den ſeloſt noch viele nichtkatholiſche Familienväter auf unſere
Seite treten, d da wir durch denſelben weder die Rechte des Staates,
M irgend einer Partei verletzen.
Bereits ſind in manchen Ländern Schulgeſetze eingeführt,
e der Einführung nahe, welche unſre Jugend der katholiſchen
Kirche entfremden und es tritt nun die Pflicht an uns heran,
thatſächlich zu beweiſen, daß wir Gott mehr gehorchen als den
Menſchen und daß wir dem, Kaiser eben was des Kaiſers und
en was Gottes ft... a eber
39 U hast ihne 510 Inu 55 193 un IFA RD 24
194 Wenn der Staat von de , Famile, fordert, daß ihre er⸗
wachſenen, Söhne ihm ihr ganzes irdiſches Lebensglück, ja das
Leben ſelbſt Preis geben, ſo legt er, ihr dadurch ein ſehr ſchweres
A auf, das ſie ihm nicht verſagen darf; wenn aber der
Staat die Seelen der Kinder fordert, indem ‚er; fie der väterlichen
Gewalt entrückt und antichriſtlichen Lehrern zur Erziehung über⸗
antwortet, ſo überſchreitet er die Gränzen ſeiner rechtlichen Ge⸗
walt, und der katholiſche Vater, der durch das Sakrament der
Ehe die heilige Pflicht übernommen, jeine Kinder im katholiſchen
1 erziehen, hat das Recht und die Pflicht, inne Weber:
griffe mit allen geſetzlichen Mitteln abzuwehren. 5 115
Dieſe Abwehr muß aber — fol ſie Erfolg haben — eine
—— ſein und dazu bietet uns der Verfaſſungsſtaat ſelbſt
im Vereinsrechte das geeignete Mittel.
= We
Moöge deßhalb die Generalverſammlung der kath.! Vereine
Deutſchlands dieſe wichtige Frage bald zu Liner fo allgemeinen
machen, daß ſie eine, den gerechten Forderungen der Katholiken
entſprechende Löſung findet. e ann nan 121 %%hHr
Die nähere Motivirung und Ausführung des ges
behalte ich mir mündlich vor. ieee
Mfg na ; 3
2 ere en 8 1 8 Baudri von Eh.
910 bar gdm ung ü et ad re 51,
„Die hohe Verſommlung“ wolle beſchlicßen, die XX. e
ralbe füt det tape Vereine Deulſclads im Jahre
1869 zu Münſter in Weſifalen a uh alen; 50 fick 11
in eee er fi ute u ur fam nale
nd tube 115 gun Dr. Franz Hüls ka m p zu Münſter
im Namen der dortigen Geſellſchaft
Anta u; Ne nm / Eintracht.“
ind id zii ind 221 sodıragitrel®
7 uni IV.
1. Die Generalverſamml 8. der kathol. Vereine Deutſch⸗
lands ‚ernennt ein ſtändiges . 0 lches a aus Ba Per:
ſonen — Ge ichen und Lai e u. — beſtch e Plots;
n ung 0 ei 17 b ai 8
n 8 erh hit, sp. be . Menn
65 Yen die Gen kin Ei mlung macht dieſem ständigen Comité
W üg sat be rind siigen 11 Herend onze '
hi Falch Re arte und den ver⸗
1211 die ebenen, en SH; Si führung, der von
N Sn erſammlu e Mh Anregungen, <insbe-
5 ere die oa ung der dort us ene,
I 2 50 e en eee ui (|
die nächſtbevorſtehende Generalverſammlung zweckmäßige
Anträge, 3 — und dgl. vorzubereiten;
ec), in Verbindung mit dem Kodal⸗Gomite der nächſten Gene⸗
dalverſammlung dieſe letztere möglichſt frühzeitig, umſichtig
und praktiſch zu organiſiren; endlich
— 787 —
A: zetwa unter dem, Riteh; Pins Bldetterrfocei periodiſches
Monats- oder Wochenblatt, als „Geſammtorgan der katho⸗
1. lichen Vereine Deutſchlands“ herauszugeben worin die
allgemeinen und ſpeciellen Intereſſen' dieſer Vereine erör⸗
tert und Nachrichten aus, dem Vereins Leben mitgetheilt
werden. % a im % ag
| Von dem elben.
59 ad isdn * 0
Rache uta)
„Die hohe Generalverſannmlung zu Bamberg wolle b bie
Demi in ihr Programm, aufnehmen die
e der bie ae Ech nee *
ments auf deutſcher Erde zur . ee, die bei Mentana
gefallenen Kämpfer für den hl. Stuhl iſt. Der Oban fand
bereits bei der großen Katholitenverſammlung zu Bochum am
16. Febr. d. J. allgemeinen Beifall.“ .
bn Wiemann, Probſt zu. Dortmund, |
Vorſitzender des Comités für die deulſhe |
| Mientanaſtiftung. ER
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Ale 2 un n tig 2% in sig, neee ee
ate 177 15 1 0 eh * ber, k a General⸗
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nern) denen ſie Vertrauen ſchenken illid ir
Hand bieten wollen, die Mittel, um: Na |
e Gemeinſchaſtliche Koſt in gefunden id Pftehe in
een kranken Tagen und wo möglich auch gemein ſchaftliche
Wohnungen zu erhalten ) F um b om
2) Dieſer Vorſtand berathe mit det mug je A
— MA
“dann Beſorgung der Koſt und Pflege Frauen⸗ oder
Miänner⸗Ordensmitglieder zu gewinnen si bilgls
c) wenn Frauen, deren Beichtvater oder einen anderen“
eerfahrenen Ortsſeelſorger⸗ als Rathgeber zu erbitten;
10 un für Unterricht aus eigenen Mitgliedern und anderen
ul sus ſorgen. e ba ec eien 1750
e) Spar⸗ und Reſerve⸗Kaſſen anzulegen und zu ver⸗
194 air er Na ch at ug. der Agen 8 mE
rl 921 af Ortsgemeinde⸗Vorſteh⸗
Hit 799 ai or 5 1 AREA auf ein den
Id: ni n Sie N 12 eiter Fir 50 e e
39 „J Saß 8 In u ha für ſeine Zukunft
1 e 51 benennen obige
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16117 800 10
e J 3 Senef| ncht ec e, und Pflichten nach
| Jon ul norddeut ſchen Handwerkertag vers: 4
8 . Gewerbe⸗ en 1 5
1 er Tor cher 910
Y. ber Ge Ki 15 rg 1 2 Au Sub. c.
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ice A 1 10 U 1 0 m = he
of, lebhaft“ be N REDE 100 ub *
daß ein einschlägiger Antrag erſt in der lezten Sr Ver⸗
ſammlung zur Sprache kam. eee .
„Bamberg, den 29. Angus Mbuhramunfug binnen (
mas 3% suis 1% % an, ade
ann nan se aun Weltprieſter und Abgeordneter
Italo glu ber gcc n brenzi, Belang
in Linz (Oberöſterreich)
u ene reger nö Aten (d
Im Februar laufenden Jahres faßten mehrere Küͤnſtler
in Rom den Entſchluß! eine marianiſche Künftlercongregation
FE —
zu gründen, um den chriſtlichen Geiſt in den Künſtlern, vor⸗
züglich in den Kunſtſchülern, zu beleben und zu befeſtigen, letz⸗
tere vor Abwegen zu bewahren und einen fruchtbaren Race
ki die chriſtliche Kunſt zu erzielen “““???
Es wandten ſich dieſelben nach mehrfacher Berathung an
8 hochwürdigen Pater Becks, General der Sodietät Jeſu,
welcher ſich bereitwilligſt dev Sache anahm :
Am 24. Februar, Montag nach ageftt ma als der
Papſt nach Geſu kam) ‚dei De Sul e 1 be e
demfelben vom hochwütdigen Pater Sat BES mit der Bitte
vorgeſtellt, zur Errichtung genant un 10 1 1655 ſeinen hl.
Segen zu erkheilen elche Bitte de . Vile bereitwilligſt ge⸗
währte und die Blitſtellet wache Mag Geiſte des ſeligen
Angelico da Fiesole zu arbeite und zu de deffen en Ehre eine No⸗
vene zu halten Han 1120 N
Dieſ Notene würde am 25. Febr. be 6
beide bal it 4. 1 957 1 92 gen
der
und wähteld 1 1 55 Gra 0 5051 eligen 1 2 da
10
1 ar sg Nee er
1 ;. wurd Me ‚Rom, der, hochwürdige Pater
Sun 155 er, Rektor des germaniſchen Gollegiams, von;
hoch. Pater en dest Lerne de e Mi
Erz
bie. e Beratungen unter einem Vorſitze in den Lokalf⸗
täten dieſes rl legium ſtattfanden. IM dit as As eee
10 eh ee Inhalt der, berathenen; Statuten beſteht
in Folgendem: un e e uu
a) Monatliche Zuſammenkunft und zwar an einem Samſtag
Abends zu geiſtlichen Uebungen, wobei eine Anrede vom
hochwürdigen Präſes gehalten und für die lebenden und
verſtorbenen * * für ſpezielle Anliegen gebetet
wird ed d s
b) Ausübung von Werten — chriſtlichen Nächſtenliebe in
der Richtung des ſpeziellen Berufes als Künſtler, wobei
„ſich die Mitglieder vorzüglich den Einſluß auf die geiſtige
*
Entwicklung der jugendlichen, heranwachsenden Kräfte an⸗
gelegen ſein laſſen. |
Den Entwurf diefer Statuten kann ſich Jedermann vom
hochw. Pater S. J. A. Steinhuber, n des *
Collegiums in Rom, erbitten.
Die Berathungen wurden in Rom über den Sbuher ver⸗
tagt, werden im Herbſt wieder aufgenommen und u einem ge⸗
deihlichen Abſchluß gebracht werden.
Die Künftler Junsbrucks erfaßten diesen Schalker und
ſind bereits daran, die Congregation unter ſich einzuführen und
ſich diesfalls mit Rom in Verbindung zu ſetzen. Da es aber
im Intereſſe der chriſtlichen Kunſt höchſt wünſ ſchenswerth erſcheint,
daß ſich dieſe marianiſche Künſtlercongregation nicht nur über
ganz Deutſchland, ſondern anch über andere Länder, Belgien,
Frankreich, England, Italien u. ſ. w. verbreite, ſtellen die Ge⸗
fertigten folgenden Antrag an die 19. Generaberſammtung der
katholiſchen Vereine Deutſchlands in Bamberg:
Die hohe Generalverſammlung wolle vorſtehenden Bericht
über die Errichtung einer marianiſchen Künſtler⸗Congregation
zur allgemeinen Kenntniß bringen, damit die Mitglieder der ka⸗
tholiſchen Vereine es ſich angelegen ſein laſſen, für die Erricht⸗
ung und Verbreitung dieſer durch unſere Zeitverhältniſſe ſchlagend
motivirten marianiſchen Künſtlercongregation durch
Wort und That, insbeſondere durch geeignete egen im
Ju und Auslande eifrigſt zu wirken.
Fuanebruck, am 26. Auguſt 1868. n
Keane Mich. Stolz, pas *
„% und noch Be. Andere. |
—
7119941799. 122037410 ni VIII 111.
Antag f um der Het Melter Stelſorge z zur — — — in
dau eine rechtzeitige und ergiebige Aushilfe zuzuführen.
Zu dieſem Zwecke wolle die hohe Verſammlung beſchließen:
Es iſt aus den P. T. Herren Mitgliedern der hohen Ver⸗
— . ein Comité zu wählen, welches im Auftrage
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 6
— 82 —
derſelben ſich zuerſt an die betreffenden Regierungen und
Militärſeelſorgen Deutſchlands und Oeſterreichs wendet,
um zu ſondiren, ob und welche Aushülfe im Kriegsfalle
er sa 10 g landen: würde, ob, und welche Protektion und Sa
lungen theilweiſe oder ganz beizuſchaffen wäre.
Alsdann möge beſagtes Comité ſich bittlich an die Kirchen;
Fürſten Deutſchlands und Oeſterreichs wenden, Hochdieſelben
wollen in ihren Diözeſen nach Verhältniß einige Prieſter aus
dem Särular;, ‚oder, Negular⸗ Clerus, ihm bekaunt machen, die
über erhaltene Anzeige einer Kriegsbereitſchaft, ſich allſogleich den
ihnen zugewieſenen, Truppen, ern eee ui
„Furz, das aufgejieltte, Comits bergthet, beſchließt zu biefem
Zwecke das ihm thunlich Scheinende in eben gegebenen Grund⸗
zügen im Namen der hohen Verſammlung und legt der nächſten
Generalverſammlung die erzielten Wh daz vor, Ha aa nene
Weiſungen von ihr entgegen. isi
„Längenfeld im Oeltzthal Scene Av) dad @
10 eee Mari e 4808. rn ai Tod
Te
199 310 72 nne i;
oh ales 7 ck Beuerand, Scherl, Hebe Ha
ii 11 Sala It 1
1 18 510 und noch mehrere Ander.
W Minne f. 1
(Bind u 1 . 2 5151171721 xx HI hl lt DITRM ian
i 1 nl „ dun 01
Vor einem Jahre ri, der XVII, Grneralperſammlung
habe ich gegenüber den vielen hoffnungsathmenden Ausſichten
auf die nächſte Zukunft die Beſorgniſſe ausgeſprochen, daß eine
ſchwere, e Verfolgung. den Katholiken bevorſtehe und daß
fie ſich darauf gefaßt machen mögen.
Der Unglaube und die Rohheit ſind allgemein verbreitet
und organiſirt, um den Glauben, welcher nur im Katholicismus
feſtwurzelt, und die, Sittlichkeit, welche nur in den katholiſchen
Familien ſicheren Halt hat, auszurotien und zu vertilgen. Wohl
wahr, daß der Unglaube ſein Ziel nie erreichen wird; ) allein
fürchterliche Verheerungen vermag erika ihn, Nur eine Or⸗
7 art 01 2 nene
1
ganiſation der kath. Kräfte kann einen Damm ſetzen. Aber dieſe
Organiſation darf nicht nur auf ein Land ſich beſchränken, ſie
muß auf alle katholiſchen Völkerſchaften ſich ausdehnen und eine
gemeinſame Leitung haben. Mir ſcheint, es ſollte ein europäi⸗
ſches katholiſches Central⸗Comité aufgeſtellt werden, welches den
Kampf gegen Unglaube und Barbarei zu leiten hätte. So müßte
dieſes Centralcomité in engſter Verbindung mit dem heiligen
Stuhle ſein, dem Lichte der Wahrheit und Gerechtigkeit für alle
Völker der Erde.
Mir genügt, dieſen Gedanken der Generalverſammlung
in Deutſchland angedeutet zu haben. Die Weisheit der ausge⸗
zeichneten Männer Deutſchlands mag ichn, n wenn er der
Prüfung werth erſcheint. Wen sone 15 10
Altdorf in * er
KIT C. Stegwarb⸗ Müller,
Altſchultheiß.
Alle dieſe Anträge wurden durch den ser den
treffenden N überwieſen.
0 1574
a a Midi 7 XII. DTA 9195 4
75 — öffentliche Generalerfammlung
117 | Pong Abends 7 Bis
Present. eee, et e | im 9
Ich eröffne die 1 öffentliche Gem ulberſcw bt *
katholiſchen Vereine Deutſchlands mit dem lien Bene:
ee ſei Jeſus Chriſtus!“ (In Ewigkeit!
Das hochverehrte Comité hat die Gewogenheit gehabt, er
bell Vater von der hier ſtattfindenden XIX. Generalverſamm⸗
lung Mittheilung zu machen, und ihn um ſeinen Segen gebeten.
6 *
ig} N 5
— 4 *
Es iſt von demſelben hierauf ein Antwortſchreiben eingegangen.
Die beiden Schreiben, ſowohl das des Comités, als die Antwort
des heil. Vaters werden der hohen Versammlung, jetzt zuerſt zur
Eröffnung vorgeleſen. Die ganze eee, e ſich, um
2 e des heil Vaters stehend: RR a en
A nel. . e
119g wee ſprach der Präſident; W 115 00 TE
Höschanſehnliche Verſam Wrüngl, 0 en ‚ins
Ich weiß, ich ſpreche Ihnen Allen aus dem Herzen, wenn
ich Sie auffordere, Ihrer Anhänglichkeit an den heiligen römiſch⸗
apoſtoliſchen Stuhl und Ihrer Dankbarkeit und Liebe zu unſerem
heil. Vater einen Ausdruck zu geben, indem ich Sie auffordere,
unſerem heil. Vater Pius IX. ein dreifaches Hoch auszubtingen:
Pius IX. ä re Vater lebe hoch! (Hoch! hoch! hoch!)
Präſideutz . arne, aue n di
Das altkatholiſche Tyrol ga eine Pen an uns geſende
und ich erſuche den Om. Profeſſor . dieſe Adreſſe
zu verleſen. 7
Moriggl verlieſt:
„An die Generalverſammlung der katholiſchen Vereine
Deutſchlands in Bamberg.“
„Die eben werſantmielten konſervattveit deülſchen Abgkord⸗
neten des Tyroler Landtags ſenden der Generalverſammlung der
katholiſchen Vereine Deutſchlands die herzlichſten, Bay
Grüße. Eins mit Ihnen im Glauben, darum auch Eins im
Kampfe und Eins in der Hoffnung auf den uns rettenden Sieg
der Wahpheit⸗ h nee ee Sid ect ihr,
Landeshauptmann von Tyrol; Dr. Rapp, Bürgermeiſter von
Innsbruck; Abt Peter von Marienberg; Abt Cöleſtin von
Stams; Prof. Greuter aus Oberinnthal; Prof. Dr. Jäger
aus Unterinnthal; Ignaz Frhr. von Giovanelli aus Bozen;
"go
1
Jul. von Riceabona aus Unterinnthal; Graf Anton Bran⸗
dis von Meran; Dekan v. Tarnyky, Vertreter des Herrn
Fürſterzbiſchofes von Salzburg im Tyrolerlande; Oſtheimer
Bürgermeiſter von Brixen; Petzer aus Bruneck; Hoggruber,
Bürgermeiſter von Lorenzen; Stadler, Gutsbeſitzer aus Matrei
Stippler, Gutsbeſitzer aus dem Oetzthal; Wolf, Lehrer aus
Bärwang; Dr. On eſtingſel, Advokat; Dietl, Handelsmann
aus Vintſchgau; Tiefenthaler, Gutsbeſitzer aus Kematen;
Kamenater, Gutsbeſitzer auf dem Rilten; Köfler aus Win⸗
diſchmatrai; Brugger, Gutsbeſitzer aus Puſterthal; Paul Frhr.
von Giopanelli aus Meran; Dr. Schärmer aus z
N Brunner aus REN. a e NL |
Hr. Profeſſor Moriggl: Br |
Ich danke der ganzen Verſammlung it im Ramen meines
Balerlandes. . |
ri baten 14 Ren 54 57 10 7199 1 starb 1 0 5
sr}
Bosaiteginir Wehe er
Es ſind uns nicht blos aus Tyrol, ſondern auch aus ber
5115 Kaiſerſtadt katholiſche Grüße zugegangen.
Der hochgeehrte Herr Gruſcha aus Wien wird die Güte
5 den Gruß der Verſammlung 8 Ich erſuche
3 die Tribüne zu beſteigen. | oe
I Domprediger Gruſcha aus Wien deten unter Er
ee e die Tribüne und verlieſt: 8
1
ie
Vielgeliebte Brüder i m e e
Aus Wien ſenden wir Euch, Theuerſte Mitbrüder, dieses
Schreiben, mit — ee ee nen m ‚ses
ri en | 11050 79% Ar 5%
Fraget Wich welcher, Anlaß uns e zur Beniräihen:
Nbg der katholiſchen Vereine Deutſchlands nicht nur nach
alljährlicher Gepflogenheit Abgeordnete zu entſenden, ſondern
dieſelben diesjährig mit der Uebergabe dieſes beſonderen offenen
„
Schreibens an Euch, geliebteſte Brüder, zu betrauen. Der An⸗
laß hiezu, er iſt Euch längſt und ſchmerzlich genug bekannt.
Die Wunde, an der Oeſterreichs Katholiken bluten, ſie iſt ja
auch Eure Wunde in der Gemeinſchaft des Einen Leibes Ehriſti;
der Schmerz, in dem unſer heiligſter Vater jüngſthin zu uns
geſprochen, es iſt auch Euer Schmerz; ſeine Klage, ſeine Thräne
um unſretwillen — ſie iſt, das fühlen wir tief und wahr, auch
Eurem Herz und Aug' entfloſſen. In Oeſterreichs Katholiken
ward das katholiſche Rechtsbewußtſein, das katholiſche Pflichtge⸗
fühl eines ganzen Erdkreiſes verletzt und gekränkt; die Kirche,
unſere gemeinſame Mutter, in ihrem göttlichen Recht, in ihrem
geheiligten Oberhaupte, in ihren Biſchöfen, Prieſtern und Gläu⸗
bigen in Einem Reiche dieſer Erde angegriffen, verfolgt, ruft
alle ihre Kinder in der Einen großen Volkerfamilie zur Theil⸗
nahme des Schmerzes und des Gebetes auf.
Dies Bewußtſein, geliebte Bruder, iſt unſer Wewer
Troſt mitten in der Bedrängniß, das Bewußtſein, daß wir in
unſerem ſchweren Kummer Eurer Theilnahme, Eurer katholiſchen
Bruderliebe uns überzeugt halten dürfen, daß wir wiſſen, Ihr
leidet und klaget, Ihr Tämpfet und betet mit uns!
| Doch nicht allein dieſes i im Deinen, ung tröftende, an peamyf
uns begeiſternde, in der Verfolgung uns ſtärkende Bewußtſein
der Gemeinſamkeit, der Solidarität aller Katholiken des Erd⸗
kreiſes iſt es, das wir in dieſem offenen Schreiben an Euch,
liebſte Brüder, kundzugeben uns gedrängt fühlen; noch eine
heiligere Gewiſſenspflicht glaubten wir Euch gegenüber erfüllen
zu ſollen. Man hat ſich angemaßt, im Namen der Katholiken
Oeſterreichs mündliche und ſchriftliche Proteſte zu veroͤffentlichen
gegen das vom heiligſten Sitze ergangene Wort ewiger Wahr⸗
heit und Gerechtigkeit, Proteſte zu veröffentlichen gegen die Stimme
unſerer von Gott geſetzten kirchlichen Oberhirten, ſo daß es in den
Augen unſerer katholiſchen Brüder den Anſchein gewinnen konnte,
als ſeien dieſe Proteſte wirklich die Stimme der Katholiken Oeſter⸗
reichs, als hätten dieſe, die nie ihre Bürgerpflichten vergeſſen
noch verletzen wollen, jedoch“ vergeſſen, Gott zu geben, was
Gottes iſt, als hätten ſie alleſammt im Geiſt des Wider ſpruches
und des Ungehorſams ſich ee ‚gegen die von von geſetzte
ee bike 80
der ganzen kate Welt zu ischen und zu dem großen
Schmerz, der auf ihnen laſtet, noch die Schmach feiger Glaubens—
verläugnung, die Schuld gegebenen Aergerniſſes, das Verbrechen
offener Empörung gegen Gott und ſeinen Geſalbten zu laden.
Ihr begreifet, liebſte Brüder, daß Katholiken, weß immer Lan⸗
des oder Standes, jede rechtlich gebotene Gelegenheit benützen
müſſen, ihre verdächtigte Glaubenstreue, ihren in Zweifel ge⸗
ſtellten kirchlichen Gehorſam offen und feierlich zu bekennen, und
ſolch' anmaßende Proteſte, die man in ihrem Namen zu erlaſſen
genn gt, null und nichtig zu erklären. 2
Zu dieſem offenen Bekenntniß, zu Beier: feierlichen Erklär⸗
ung fühlen wir uns insbeſondere als Katholiken in Wien, in
unſerem und der Unſrigen Namen umſomehr verpflichtet, je
freudiger Ihr ſelbſt, liebſte Brüder, ſtets auf den General⸗
verſammlungen der katholiſchen Vereine der katholiſchen Kaiſer⸗
ſtadt an der Donau mit Begeiſterung gedachtet, je freudiger
wir entgegen Euch in den Tagen der Generalverſammlung
in unſern Mauern, ja mitten in der nen e
Be | 50 | |
Ja, Brüder! wir wolf den Glauben et Vita nim⸗
fi! verleugnen, wir wollen Katholiken bleiben in Wort und
That, Glaube und Leben! Mögen auch zahlloſe Hände, geheim
und offen, bemüht ſein, uns dem apoſtoliſchen Vaterherzen
Pius IX. zu entreißen, uns zur Untreue gegen die hl. Mutter⸗
kirche und unſere Oberhirten zu verleiten: wir wollen treu
bleiben mit Gottes Gnade, wir wollen treu mit Euch wirken
in unſeren katholiſchen Vereinen zur Ehre Gottes, zur Erhöhung
1
Seiner We Be „zum Heile dae ae Vater⸗
landes. N 1107 6 Ati i i ee
r Das walte Gotil 1 mt
Dazu helſe uns Oeſterreichs himmlische ee.
Dazu ſtärke uns Euer Vorbild und Gebet! x
Wien, den 27. Auguſt 186868. |
Für die Generalconferenz der katholiſchen Vereine Wiens.
| Joſeph Landgraf. Fan 11 767 0
An dass Obmann. tın 59 e
Hohe Präſidium der Generalverſammlung iH F154
der katholiſchen Vereine Deutſchlands irren) ee
f in ien i ad et a
Derfelbe verlieſt ER ein Sorben. des came
Keek e aus Klagenfurt i. 10 i Nala
Geliebte Brüder 5
der zu mg verſammelten Vereine deutſcher Kachelten.
1
Damit weder der verworrene Lärm Vieler, die ſich die
Vertreter unſerer Geſinnung zu ſein anmaßen, noch das Macht⸗
gebot falſcher Brüder Euch etwa täuſche, als ſei zwiſchen Euch
und uns eine Trennung in den Grundſätzen unſerer heiligen
Kirche möglich, ſendet der katholiſche Geſellenverein in Kärnthen
Euch im Namen der glaubenstreuen Katholiken der Didzeſe
Gurk durch ſeinen Präſes dieſen Gruß und die Verſicherung,
daß wir trotz der Ungunſt der Zeit, an der Vergangenheit un⸗
ſerer Kirche mit Euch in dem gleichen Glauben und der gleichen
Uebung aller heiligen Sakramente auszuharren, ihrer Zukunft
durch die auf katholiſcher Sitte und Lehre beruhende Erziehung
und Unterrichtung unſerer Kinder in unerſchütterlicher Hoffnung
entgegen zu gehen, und das wahre Kennzeichen katholiſcher Ge:
ſinnung, die allumfaſſende chriſtliche Liebe, in ausnahmsloſer
Gegenſeitigkeit Euch, allen unſern Brüdern und ſelbſt den im
Glauben getrennten oder noch nicht dazu herangereiften in fort⸗
1
während herankommender Gegenwart getreu zu bethätigen ent—
ſchloſſen ſind.
Indem wir uns mit dieſen Entſchlüſſen unſerem von der
heiligen Kirche beſtellten hochwürdigſten Oberhirten anſchließen,
hoffen wir auch die alterprobte Treue gegen den uns von Gott
beſtellten Regenten neu zu bewähren und Theil zu haben an
dem Frieden, der Allen verheißen iſt, die eines guten Willens
ſind.
Damit wir dieſen zu bewahren im Stande ſind, bitten
wir auch Euch um die Unterſtützung der Gemeinſamkeit des
Gebetes und aller frommen Erwägungen und Entſchlüſſe, welche
Ihe zu faſſen verſammelt ſeid.
Klagenfurt, 26. Auguſt 1868.
Ferdinand Frhr. Mayerhofer v. Grünbühl,
Bee Merlin, k. k. Feldmarſchall⸗Lieutenant.
Kaufmann. K. Keller. Carl Schneidern, |
Gnyemann, 195 penſ. k. k. Staats⸗Controleur
Privatiet. e | im Namen feiner Familie
und vieler ſeiner Freunde.
Präſit a 11 A
Katholiſche Grüße werden immer eine warme Aufnahme,
ein warmes Herz finden; wenn dieſe katholiſchen Grüße aber
kommen von einem katholiſchen Volk, welches im Laufe der Ge—
ſchichte hohe Verdienſte um die Kirche ſich erworben hat, wenn
ſie kommen von einem Volke, welches ſich jetzt in großer Be-
drängniß befindet, und gedrungen iſt, ſich zu einem Kampfe zu
erheben, zum Schutze ſeiner heiligen Rechte, dann wird die
Theilnahme noch geſteigert.—
So ſind unſere Gefühle für Oeſterreich, und geben wir
denſelben einen Ausdruck, daß wir dem katholiſchen Volke Oeſter⸗
reichs ein dreifach donnerndes Hoch an (Hoch! Hoch
hoch ) *
Hierauf N der Präsent bie waar gi ic
folgende Rede: 7 odr
. mn.
ner Gehsbt Fern FefusChriftusitnn nm monde
i ran:
Hochwürdigſter, Herr, Erzbiſchofl.⸗
Hus ce emen FINDEN!
„ tat alten
> Wenn wir ung. in Diet em Jehre zur XIX. 45 5
ſammlung der katholiſchen 1 9 Deutſchlands hier in dem
alten katholiſchen Bamberg, an dem Grabe des heiligen Kaiſers
Heinrich verſammelt haben, dann werden wir in unſeren Ge⸗
danken unwillkührlich zurückgeführt in jene herrliche Zeit, in der
jener, edle Kaiſer, das Scepter führte, in jene glorreiche Zeit der
Blüthe der chriſtlichen Staaten. Ein Glaube,, der heilige ir
liſche Glaube, Ein Kaiſer einigten damals das, deutſche Volk ö
und dieſe Kaiſer, ſie führten das, hohe. Amt. als ein ihnen von
Gott übertragenes, welches wurzelte in der Pflicht, dasſelbe zu
verwalten hach den. Geboten und zur Ehre, Gottes. D rum, 5:
ihr hoͤchſter Ruhm die ihnen von den Stellvertreter. Chriſti
übertragene Schirmherrſchaft über die Kirche. Darum war ihre
höchſte Ehre und ihre erſte Pflicht, ihr hohes Amt auszuüben,
indem ſie den Glauben, die Sitte, die Religion und die Kirche
ſchützten, indem ſie das Recht im bürgerlichen und öffentlichen
Leben vertheidigten, indem ſie überhaupt das höchſte weltliche
Richteramt im Geiſte und ar der Nee des weed
verwalteten. 1119 n o!
Und wenn uns nun die 9 site 0 ie dt
heilige Kaiſer als treuer Schirmherr der Kirche, zu ihrer äf
tigung und Ehre und Ausbreitung alle ſeine Kräfte geweiht,
wie er ihre Beſtrebüngen überall nach Innen und Außen ünter⸗
ſtützt habe, wie er als wahrer chriſtlicher Fürſt und als kräftiger
Monarch überall Recht und Geſetz gehandhabt hat, wie er das
wahre ſittliche und materielle Wohl, wie er Handel und Wiſſen⸗
ſchaft gefördert hat und wie er ſowohl als Menſch, wie als
Kaiſer ein Muſter aller Tugend geweſen ſei, ſo daß ihn die
Kirche unter die Zahl ihrer Heiligen aufnahm: dann kann
man ſich nicht wundern, daß damals der kaiſerliche Name bei
5
2
4
.
r
= Me
allen Nationen hoch geachtet war, daß ſich im deutſchen Volke
zahlreiche Beweiſe der Liebe für ihn kund gaben und daß ein
Band der Liebe und des Vertrauens Fürſt und Volk umſchlang.
Wenn wir nun aber mit unſeren Blicken die Geſchichte von
jenen Zeiten bis auf unſere Tage verfolgen, ſo können wir ein
Gefühl tiefer Wehmuth nicht unterdrücken. Sie iſt dahin jene
Zeit, auf die wir mit Stolz zurückblicken, jene glorreiche Zeit
des heiligen römischer Reichs deutſcher Nation, ſie iſt dahin,
jene glorreiche Zeit der chriſtlichen Staaten und an die Stelle
des chriſtlichen Staates drängt ſich der vom modernen Liberalis⸗
mus erfundene Staat, der Staat ohne Glaube, ohne Religion,
drängt ſich der Alles beherrſchende, Alles verſchlingende abſolute
moderne Staat. Und dieſen glaubens⸗ und religionsloſen Staat,
man will ihn mit der höchſten Auktorität und unbeſchränkteſten
Macht bekleiden, und dieſen modernen Staat, man erhebt ihn
auf den Altar und es ſollen ihm zum Opfer 33 werden
= en ſelbſt und auch ihre höchſten Güter.
Und während damals ein einigendes Band die Dräger der
e und die Völker verband, beſteht in unſeren Tagen ein
tiefer Gegenſatz zwiſchen der Geſellſchaft und dem modernen
Staate und in dieſer Geſellſchaft wollen die Feinde Gottes und
der Kirche und die Feinde der geſellſchaftlichen Ordnung ihre
Herrſchaft befeſtigen und in demſelben wollen ſie mit ihren ver⸗
derblichen Planen zum Ziele gelangen. Und ſchon ſehen wir
Viele, welche keinen beſſeren Rath zu geben wiſſen, als vor
dieſem modernen Staate das Knie zu beugen und dem modernen
Liberalismus die Herrſchaft zu überlaſſen. Und wahrlich, hoch-
auſehnliche Verſammlung! in unſerem armen deutſchen Vater⸗
landeiſt die Gefahr nicht die geringſte. Haben doch Freigeiſterei
und modernes Heidenthum unter dem fadenſcheinigen Gewande
der ſogenannten Intelligenz ſich bereits an manchen Orten ganz
häuslich eingerichtet. (Bravo!) Und ſehen wir doch, wie Bosheit
und Unverſtand jetzt auch noch das alte Oeſterreich auf dieſe
verhängnißvolle Bahn zu drängen ſuchen und vor allen muß
ein kleines deutſches Land erwähnt werden, nicht ſeiner Wichtig⸗
— 92 —
keit wegen, ſondern nur deshalb, weil man dasſelbe als Vor⸗
poſten in dieſem Kampfe vorgeſchoben hat, und weil dort der
moderne Staat am meiſten ausgebildet iſt. Dieſes Land iſt
Baden! (Bravo!) Dies Land haben ſich die liberalen Partheien
zum Kampfplatz ausgewählt, um dort mit Hülfe auswärtiger
Freunde und hoher Gönner ihre Pläne und Abſichten zur Aus⸗
führung zu bringen; (Bravo!) in der ſicheren Hoffnung, daß
es in Folge der errungenen Siege an Nachahmung auch im üb⸗
rigen Deutſchland nicht fehlen werde. Darum verdient dieſer
Kampf, der dort gekämpft wird, die vollſte Beachtung aller Ka⸗
tholiken Deutſchlands und, ſoweit es möglich iſt, der vollſten
Unterſtützung. (Bravo!) Und in richtiger Erkenntniß deſſen hat
vor Kurzem Köln, die Metropole der Rheinlande, einem der
erſten Vorkämpfer für religiöſe und bürgerliche Freiheit, dem
edlen Kaufmanne Lindau in Heidelberg, (Bravo! Großer Bei⸗
fall) eine verdiente und ehrenwerthe Anerkennung zu Theil werden
laſſen. Gibt es aber überhaupt ein Land heut zu Tage, welches
frei wäre von jenen Beſtrebungen, wie man ſie in Baden findet?
Ich glaube nicht. Einflußreich und zahlreich und über die ganze
Welt verbreitet iſt dieſe Partei, welche die modernen Ideen und
den modernen Staat auf ihre Fahnen geſchrieben hat, und ſie arbeitet
raſtlos, theils offen, theils verborgen in den geheimen Geſell⸗
ſchaften für ihre Zwecke. Und welches ſind denn die Zwecke in
dieſer Partei? In ihren Reden verkünden ſie die Freiheit und
das Herannahen einer goldenen Zeit unter dieſer Freiheit. Frei⸗
heit, ja wohl, Freiheit will ſie, aber Freiheit nur für ſich und
ihre Anhänger. (Bravo!) Und wenn einem ihrer Schützlinge
ein Haar gekrümmt wird, dann wird gleich die ganze europaiſche
Diplomatie aufgefordert, zu Hülfe zu eilen. (Bravo! Heiterkeit.)
Wenn aber die Kirche geknechtet wird, wenn ein ganz katholi⸗
ſches Volk, wie das edle Volk der Polen, in ſeinen heiligſten
Intereſſen gekränkt, mißhandelt wird, wenn man ſeine Religion
vernichten will, da hat man kein Wort des Mitleids! (Bravo!)
Nun, hochanſehnliche Verſammlung! das freie Italien,
dieſe Schöpfung der geheimen Geſellſchaften, dieſes Land der
ſreien Kirche im freien Staate, jenes Land der Freiheit für
Raub und Diebſtahl, (Bravo!) für Kirchenſchändung und Ent
ſittlichung, dieſes Land des finanziellen und moraliſchen Banke⸗
rotts, dieſer modernſte aller Staaten, er hat das Verdienſt, daß
er uns in Kenntniß erhält von den Plänen ſeiner Freiheits-
Apostel. Rom oder der Tod! das iſt ihr Schlachtruf, das iſt
der Schlachtruf ihres Führers, des ſeit einigen Jahren zum
legitimen General proklamirten Freiſchaaren⸗Häuptlings Gari⸗
baldi. Das Papſtthum will man ſtürzen und die Kirche ver⸗
nichten und auf das Capitol wollen ſie das Banner ihrer Freiheit
aufpflanzen, und von dort ſoll dieſe Freiheit der ganzen Welt
gebracht werden. Und was ſoll denn dieſe Freiheit ſein? Im
Jahre 1849 fand in Genf eine Verſammlung ſtatt, welche ein
Manifeſt erließ. In demſelben kommt folgender Satz vor: „Wir
wollen nicht die Freiheit des Glaubens, ſondern die Nothwen⸗
digkeit des Unglaubens.“ So wird dieſe Freiheit ausſehen, mit
0 Welt ae war = e c- . des Un⸗
Mentee ER ia ET 193971101
Nun, bisher haben wir einen debe Begriff von Freiheit
gehabt und wir danken für dieſe Freiheit. Und ich denke, die
Welt iſt noch nicht reif für dieſe Freiheit, und das denken dieſe
Freiheitshelden auch, und daher ſoll die Welt erſt reif gemacht
werden in dem modernen Staate durch Entſittlichung und Ent⸗
chriſtlichung, indem man die heiligen Bande der chriſtlichen Ehe
verabſcheuungswürdig zu lockern ſucht und das Laſter conceſ⸗
ſionirt, (Bravo!) und indem man die Schule ihres chriſtlichen
Charakters zu berauben, dieſelbe dem Einfluß der Kirche zu
entreißen und dann mit unchriſtlichen Lehrern zu beſetzen ſucht
und das Staatsmonopol des Unterrichts und den Schulzwang
proklamirt. (Bravo!)
Nun, noch ſind wir ein chiſtlches ein x tatholiſches, Vol
noch kennen wir unſere Pflichten, noch wiſſen wir, daß die
Ehe ein Sakrament iſt. Nachdem wir daher den Sezen der
chriſtlichen Ehe erkannt haben, werden wir uns dieſes Gut nicht
rauben laſſen und nicht mit Undank dieſe hohe Wohlthat der
Kirche zurückweiſen. In der preußiſchen Rheinprovinz, in meiner
Heimath, beſteht ſchon ſeit dieſem Jahrhunderte auf der linken
Rheinſeite die den Grundſätzen des Jahres 1789 entſprungene
Eivilehe. Und es iſt dort daher ſchon lange möglich, auch ohne
kirchliche Einſegnung eine vor dem Staate gültige Ehe einzu⸗
gehen. Nun Dank den Beſtrebungen eines eifrigen Clerus und
Dank dem chriſtlichen Sinne des katholiſchen Volkes kommen
ſolche Ehen doch gar ſelten vor (Bravo!); daher ſoll das Voll
noch durch eine andere und wie man glaubt, wirkſamere Weiſe
entchriſtlicht werden, und dies ſoll geſchehen durch die Schule,
Das obengenannte Genfer Manifeſt ſpricht ſeine Abſichten da⸗
rüber in folgender Weiſe aus: „Die Umgeſtaltung der jetzigen
geſellſchaftlichen Zuſtände muß durch eine Umgeſtaltung der Bil⸗
dung, Erziehung und des Unterrichts begründet und dauernd
gemacht werden. Daher muß die Bildung und Erziehung jeder
religiöſen Unklarheit und Ueberſchwenglichkeit entkleidet werden;
ihr einziger Zweck iſt, den Menſchen zu befähigen zum Zuſam⸗
menleben mit Andern. Die Religion, welche aus der Geſellſchaft
verdrängt werden muß, ſoll aus dem Gemüthe des Menſchen
ſchwinden! Nun, meine Herren! an Unklarheit leidet dieſe Er⸗
klärung nicht. Sie iſt klar: Die Religion ſoll aus dem Ge⸗
müthe des Menſchen ſchwinden, darum will man die Kirche des
Einfluſſes auf die Schule berauben, und dann wird man die
Aeltern zwingen wollen, ihre Kinder in dieſe unchriſtlichen
Schulen zu ſchicken; dort wird man ihnen das neue Evange⸗
lium des Materialismus und des freien Gewiſſens predigen;
dort werden die Kinder den Spott hören über die Gebete, welche
eine fromme Mutter ſie lehrte; dort wird man ihnen einen Ka⸗
techismus, vorlegen, deſſen erſter Satz ungefähr lauten könnte:
1% Jude, Chriſt und Hottentot, (ad malle
aun dan 7
„Vir Rauten All an Einen Oo en een en
7 nnn
Dort wird man pen 8 den Abſchen vor Unrecht und
Unſittlichkeit, ſoweit das nein nicht mit Strafe droht,
is dem Herzen reißen⸗ in um wein zen wel un
— 95 —
Und wenn dieſelben dann den Glauben und die Hoffnung
auf ein beſſexes jenſeitiges Leben verloren haben, dann werden
ſie würdige Glieder des modernen Staates ſein, vielleicht aber
auch Anwärter des Zuchthauſes. (Bravo!) Ich möchte wünjchen;
daß es Uebertreibung wäre, was ich hier von dieſen Planen
ſagez leider zeigen aber einzelne Beiſpiele, leider zeigen die Worte
unſerer Gegner ſelbſt, daß es Wahrheit iſt, und man glaubt
ſchon nahe am Ziele zu ſein, daher iſt für Baden ſchon vor
Se die, Mero gegeben, dent e zu Veel gene n
Zeitung, der Kebläiſchen e einen . ie; BERN
Religion zum Lehrer der Philoſophie an die Kriegsſchule be⸗
rufen hat, darum fordert die Fortſchrittspartel dort ihre Anhänger
auf, die Schulfrage behufs Trennung der Schule von der Kirche
zu erörtern und man hält ſich des Sieges für gewiß. Wohl ſieht
man zwar, wie die Kirche fortwährend mit Entſchiedenheit for⸗
dert, daß ſie nicht in dem ihr von, Chriſtus anvertrauten Amte
die Völker zu lehren beeinträchtigt werde, wohl ſieht man, wie
fortwährend die Oberhirten der Kirche mit Muth und Hingebung
zum Schutze des Glaubens und zur Rettung der ihrer Obhut
anvertrauten Heerde kämpfen. Doch man denkt, der Kirche ſtän⸗
den keine hundert Tauſende und Millionen von Bayonetten zur
Verfügung und man werde ſich um ihren Proteſt nicht kümmern.
Nun Gott wird ſeine Kirche und ihre Rechte, ſchon ſchützen.
Es könnte aber doch größeres Unheil angerichtet werden, hier
und dort, beſonders in unſerem armen Deutſchland könnten wir
gar Arges erleben und wenn, man dann die Kirche ihres recht⸗
mäßigen Beſitzes, ihres, Rechtes auf Die, Schule, ‚beraubt, haben
würde, dann wäre, die Morgenröthe jener goldenen Zeit ange⸗
brochen, in welcher nicht mehr die Freiheit des Glaubens, ſon⸗
dern, die Nothwendigkeit des, Unglaubens beſtünde, (Sehr gut!
Bravo!). Es ſind jedoch nicht blos die Rechte der, Kirche, um die
es ſich handelt im Kampfe um die Schulen, nein, es ſind ebenſo
ſehr, und vielleicht noch mehr unſere eigenen Rechte. Wem hat
Gott die Kinder übergeben, wem hat Er die Pflicht und ſomit
— K —
auch das Recht der Erziehung übergeben, von wem wird er einſt
Rechenſchaft fordern für dieſe Kinder, von wem wird er einſt
die Seelen dieſer Kinder zurückfordern? Es ſind die Aeltern!
Und dieſen Aeltern will man im modernen Staate zurufen:
Nicht mehr Euch gehören die Kinder, ſie gehören uns, fie ge⸗
hoͤren dem Staate. Man wird Ihnen ſagen, hier iſt die Staats⸗
ſchule, hier iſt die confeſſionsloſe Schule, hieher und in keine
andere dürft Ihr Euere Kinder ſchicken; Ihr wollt Eure Kinder
in Gottesfurcht erziehen, wir werden ihnen den Unglauben pre⸗
digen; Ihr wollt ſie zu ſittlich guten Menſchen heranbilden,
wir werden ihnen Gewiſſensfreiheit lehren, denn die Kinder ge⸗
hören dem Staate, dem modernen Staate. Nun welche größere
Tyrannei, welche größere Eingriffe könnte es geben in unſere
Rechte, in die Rechte der Familie. Und welcher chriſtlicher Vater
und welche fromme Mutter würde es ertragen, ihre Kinder einer
ſolchen Schule und ihre Seele ſo dem Verderben preisgegeben
zu ſehen? Darum wollen wir uns ſchaaren um unſere Ober⸗
hirten, Bürger und Bauern, Reich und Arm, Hoch und Niedrig,
und wir wollen laut Proteſt erheben gegen dieſe Entchriſtlichung
der Schule, lauten Proteſt erheben gegen dieſe Eingriffe in un⸗
ſere Rechte, gegen dieſe grenzenloſe Tyrannei! (Anhaltendes Bravo!)
Wir wollen laut und offen bekennen, daß wir nie und nimmer⸗
mehr unſere Kinder einer Schule anvertrauen werden, in welcher
der Glaube und die Sitte gefährdet ſind, denn wir ſollen Gott
mehr gehorchen als den Menſchen. (Bravo!) Und wir wollen
laut für uns fordern die Freiheit, unſere Kinder in dem Glauben
und den Sitten zu erziehen, in welchen wir die Grundlage der
irdiſchen Zufriedenheit und die Bürgſchaft für das ewige Leben
ſehen. Wir wollen laut fordern für die Kirche das Recht auf
die Schulen, wir wollen fordern die Unterrichtsfreiheit, die Frei⸗
heit auf allen Gebieten des Unterrichts. (Stürmiſches Bravo!)
Der Kampf um die Schule, er iſt ein Theil und wahrlich nicht
der unwichtigſte des großen Kampfes unſerer Tage für Glauben
und Unglauben. Nun, wenn man die Kirche für hülflos hält,
weil die Großen der Erde ſie verlaſſen haben, dann wollen wir,
— 1 —
das katholiſche Volk, unſerer Pflicht gedenken, der Pflicht der
Dankbarkeit gegen die heilige Kirche, welche die Völker und auch
uns gelehrt und erzogen hat. Wir wollen der Liebe zu unſerer
Mutter, der heiligen katholiſchen Kirche folgen und wir wollen
uns muthig unter ihren Fahnen ſchaaren und wahr machen den
Ausſpruch des Erzbiſchofs von Weſtmünſter: Wenn die Regenten
die Kirche nicht mehr hören, ſo wird das Volk ſie hören.
Hochanſehnliche Verſammlung! Geſtatten Sie mir mit
einigen Worten desjenigen Theiles des, Volkes zu erwähnen,
dem ich ſelbſt angehöre. In jene Zeiten, in welche uns das
Andenken an den heil. Heinrich zurück führt, da war der Kampf
zum Schutze der Religion die erſte Aufgabe des chriſtlichen
Ritterthums. Defensio fidei et obsequium pauperum, d. h.
Vertheidigung des Glaubens und Dienſt der Armen. Das war
die Deviſe des Ritterordens vom heil. Johann von Jeruſalem,
und beim Ritterſchlage wurde das Schwert dem jungen Ritter
übergeben mit den Worten:; Nimm dies Schwert zu deiner
Wehr, zu Gottes und Mariä Ehr, (Bravo!) und es waren dies
keine leeren Worte: und bei dem niedrigſten Dienſte der Armen
und Kranken, und bei den ruhmreichſten Kämpfen finden wir
zahlreiche Namen der damaligen Ritterfamilien. Wenn wir nun
aber in unſeren Tagen ſo manche Glieder des katholiſchen Adels,
ſo manche wackere Männer ſich fern halten ſehen vom Kampfe
für die Kirche und für die höchſten Güter der Menſchheit, dann
möchte ich, Allen dieſen zurufen, ihr Auge doch, nicht, zu ver⸗
ſchließen vor der großen Weng der Bewegung unſerer Tage.
(Bravo) mM, e % ti Tf e
Dann möchte ich Sie Ale bitten jede ängſtliche⸗ Sorge
und Anhänglichkeit an Beziehungen fahren zu laſſen, welche die
Erfüllung der Aufgabe des Adels hemmen, dann möchte ich Sie
Alle bitten, ſich doch aufzuraffen und wieder ſiegreich mitzukäm⸗
pfen zur Vertheidigung des Glaubens und zu Gottes und Ma⸗
riens Ehre (Bravo!) Und wenn wir dann Alle ſo gemeinſam
kämpfen, dann mögen unſere Gegner ſchon träumen vom Gelin⸗
gen ihrer Pläne; der Sieg, er wird unſer ſein, denn unſere
Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ. 7
= 8 =
Sache iſt die Sache Gottes und der heiligen Kirche. Daher
wollen wir kämpfen muthig, beharrlich, entſchloſſen, einig. Wir
wollen kämpfen im engſten Anſchluß an die Oberhirten unſerer
heiligen Kirche, in der treueſten Folgſamkeit gegen dieſelben, wir
wollen kämpfen mit allen erlaubten n Kine 1280 5 aber
auch durch das Gebet. 50 tale
Hochanſehnliche Vetſaminlung l. Die 10. Gather
lung iſt herübergekommen aus Innsbruck, aus der Hauptſtadt
Tyrols. Tyrol hat ſchon einmal zu Anfang dieſes Jahrhunderts
das Zeichen gegeben zum großen Kampfe für die Freiheit (Bravo!)
Als damals die Männer und Jünglinge Tyrols unter der Herz⸗
Jeſu⸗Fahne zum Kampfe zogen, und als in den Kirchen und in
den Hütten das göttliche Herz Jeſu angerufen wurde, da wurde
der Tapferkeit der Tyroler der Sieg zu Theil. Nun Tyrol, es
fordert von Neuem zum Kampfe auf, zum Kampfe durchs Gebet.
Von Tyrol aus wird über Deutſchland verbreitet jener ſegens⸗
reiche Verein, in welchem das Herz Jeſu um Hülfe und Ret⸗
tung beſtürmt wird. Es iſt dieß der Verein des Gebetsapoſto⸗
lats. (Bravo!) Viele fromme Genoſſenſchaften und Vereine,
manche Gemeinde in Stadt und Dorf haben ſich bereits ein⸗
reihen laſſen in dieſe Armee des Gebetes. Schließen wir uns
Alle derſelben an. Als vor einigen Jahren in einer Stadt Ca⸗
labriens ein Feſt des Vereins des Gebetsapoſtolats gefeiert wurde,
da war über dem Portale der Kirchenthüre Folgendes zu leſen:
Alle Katholiken, zerſtreut auf der ganzen Erde und vereinigt mit
uns durch das geheiligte Band des Gebets; wir haben nur einen
Wunſch, nur eine Bitte, daß du, o ſüßeſter Jeſu! durch das
Band der Liebe alle Menſchen vereinigen mögeſt, die du erloͤſt
haſt. Das iſt der Kampf des Gebets, das iſt der Kampf in
der Liebe, und wenn dann einſt kein Dorf, keine Stadt mehr
ſein wird, die nicht unter dieſer Fahne kämpft, dann wird der
Augenblick des Sieges gekommen ſein, nicht eines blutigen Sie⸗
ges, ſondern eines Sieges in der Liebe, nicht eines Steges, in
dem wir unſere Gegner vernichtet, ſondern in dem wir ſie ge⸗
wonnen * für uns, unſere heilige are" un d. ien
Dr
8 —
Gelobt ſei Jeſus en e Ewigkeit. Amen. (Lang an⸗
eo Bravo!) en Tun eee 0E ist ag
Präsi ident:
„Ich erſuche den Herrn Yu; 1 aus „München die
Bine zu beſteigen. (Bravo!) a
Advokat Dr. F reitag, tritt auf, 95 ſpricht.
i le bon Gelobt ei Jeſus Chriſtus!
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof! a
e Hochan ſehnliche, Verſammlungl,
5 bin Ich muß von vornherein bekennen, daß ich, hohl von
Natur aus nicht beſonders ſchüchtern, doch mit einiger Schüch⸗
ternheit dieſe Stelle betrete, Ich hätte gewünſcht und habe ge⸗
hofft, daß beſſere Kräfte unſerer einzigen Metropole der deutſchen
katholiſchen Welt hier zu Ihnen ſprechen würden und nur eine
Weiſung von maßgebender Seite hat mich dazu bewegen können,
einige Worte au Sie zu richten. Ich muß daher um Entſchul⸗
digung bitten, wenn ich nicht ſo vorbereitet bin, wie es ſein
ſollte. Ein zweiter Grund, welcher mich befangen macht, beſteht in
der ausgezeichneten Rede, welche die hochverehrte Verſammlung
ſoeben vom Herrn Präſidenten vernommen hat. (Bravo!), Auf
dieſe Rede hin, meine Herren! iſt es ſchwer zu ſprechen, das
werden Sie mir zugeſtehen müſſen. Nun geſtatten Sie mir ei⸗
nige perſönliche Bemerkungen. Ich bin von einem ſeltenen Ge⸗
fühle befangen an dieſer Stelle; dieſes Gefühl werden ſich die,
welche in Bamberg mit mir ſtudirt haben, leicht erklären können.
Bamberg iſt meine zweite Heimath und zwar, da der Geiſt dem
Körper vorgeht, meine beſſere Heimath, weil ich in Bamberg
den Grund meiner Studien gelegt habe und weil ich daher
Dankbarkeit gegen dieſe Stadt und gegen ihre Bewohner zu he⸗
gen habe. Ich ſehe vor mir und unter dieſen an der Spitze
Seine Excellenz den Herrn Erzbiſchof und meine verehrten Her⸗
ren Profeſſoren, bei denen ich gelernt habe und deren Lehren
und Ermahnungen mir zu dem Glücke verholfen haben, an die⸗
ar
17718
„ 7
1
ſem Orte zu ſtehen. Ich ſehe unter Ihnen Mitſchüler, die, ob⸗
wohl ſeit 30 Jahren auf verſchiedenen Berufswegen getreunt,
doch heute an dieſer ehrwürdigen Stelle in Einem katholiſchen
Sinne mit mir zuſammengekommen find, und ich kann Sie ver-
ſichern, daß ich nur den größten Dank gegen Gott auszuſpre⸗
chen habe, daß er mir die Gnade vergönnt hat, hier zu ſtehen,
(Bravo!) hier, in dieſer alten, katholiſchen Stadt. Sie haben,
meine Herren! gehört, und wiſſen es überdieß noch aus dem
ſchon Geſagten, welche wichtige Beſtimmung Bamberg zu den
Zeiten des römiſchen Reichs hatte, wit es gegründet wurde das
Bisthum Bamberg als Vormauer und als die Belehrungen ul
für die heidniſchen Slaven, das iſt beſtimmt wahr, die deutſche
Sitte, die deutſche Cultur mit der Religion zugleich in den Her⸗
zen jener Völker zu pflegen. In dieſer Thatſache, meine Herren,
liegt aber zu gleicher Zeit der Irrthum einer vielfach vorgebrach⸗
ten Verleumdung. Man ſagt nämlich, und es wird bei verſchie⸗
denen politiſchen Gelegenheiten von unbeſtändigen oder böswilli⸗
gen Leuten vorgebracht, die Ultramontanen und ich glaube,
meine Herren! Sie rechnen ſich alle zu den Ultramontanen,
(Allgemeine Bejahung) haben kein Vaterland, die Ultramontanen
ſind vaterlandslos, weil ihr geiſtiger Mittelpunkt in Rom liegt,
alſo außer Deutſchland, mithin können ſie kein Intereſſe für
Deutſchland haben. Dieſe Verleumdung wird durch dieſe
Thatſache vollſtändig widerlegt, daß deutſche Cultur durch die
katholiſche Kirche in Deutſchland ausgebreitet wurde. (Bravo!)
Wenn wir uns erinnern, daß der hl. Otto, Apoſtel der Pom⸗
mern, weit in die flaviſchen Länder die Cultur hineingebracht
hat, ſo werden wir die Schwere dieſer Lüge noch mehr begreifen.
Meine Herren! zu welcher Zeit war denn das deutſche Reich
groß? Mein Herr Vorredner hat im Eingange ſeiner Rede ein
ſchönes Bild der Herrlichkeit des alten deutſchen Reiches entwor⸗
fen. Deutſchland war zu jener Zeit groß, wo ſämmtliche Herren
des deutſchen Reiches ultramontan waren, (Bravo!) und wollte
Gott, es wäre wieder ſo. Wir alle wollen unſeren Schwer⸗
punkt in Rom ſuchen, unſeren geiſtigen ſowohl, als un⸗
— 101 —
ſeren religiöſen, und es wird ein ganz auderes aun bk
nn als es jetzt iſt. (Bravo!) Untein
Cine Widerlegung eines nen Zrrthuns rt in pa
Geschichte Bambergs. Meine Herren! wenn Sie auf den Dom⸗
berg gehen, ſo ſehen Sie dort, wie durch die Munifizenz Sr.
Majeſtät unſeres verewigten Königs Ludwig das Standbild des
Fürſtbiſchofs Ludwig von Erthal errichtet iſt. Bei dieſer Statue
wird jeder Bamberger, jeder Einwohner des ehemaligen Fürſt⸗
bisthums Bamberg in Ehrfurcht vorübergehen in dankbarer Er⸗
innerung an all' das Gute, was dieſer vortreffliche Herrſcher
ſeiner Zeit der Stadt und dem Lande erwieſen hat. Er hat
für die Bildung geſorgt, er hat ſich der Kranken angenommen,
er hat Schulen gegründet, hat für die alten Gebrechlichen geſorgt,
kurz, es war kein Zweig der Fürſorge für ſeine Unterthanen,
welchem er nicht in ausgezeichneter Weiſe nachgekommen iſt. —
Nun, meine Herren, iſt ja das, ein abermaliger Irr⸗
thum, eine abermalige Verleumdung, wenn man ſagt: die geiſt⸗
liche und weltliche Herrſchaft ſind im Princip abſolut unver⸗
einbar. An dieſem, Herrſcher, dem ſelbſt Friedrich der Große
die größte Achtung nicht, verſagen konnte, iſt der Beweis ge⸗
liefert, daß geiſtliches und weltliches Regiment recht gut verein⸗
bart werden können und vereint worden ſind , daß nicht der
Hirtenſtab, unter deſſen Milde ſo gut, wohnen iſt, eine weiſe,
gute Regierung ausſchließt. Es geht das wieder zurück auf die
weltliche Herrſchaft des hl. Vaters, die auch aus dieſen Grün⸗
den ſchon öfter angefochten worden iſt. Seit der Regierung die⸗
ſes gefeierten Fürſtbiſchofs haben ſich die Zeiten vielfach geändert.
Ich will ein Bild aus der Natur hernehmen, um das recht be⸗
greiflich zu machen. Sie werden vielleicht ſchon oft geſehen haben,
daß eine Oede mit ſtörrigem Gras, eine mit Moos bewachſene
Fläche, die nur hie und da Spuren einer einſtigen Vegetation zeigt,
plötzlich mit einem Zauberſchlag, ſobald der Spaten oder die
Pflugſchaar darüber hinging, eine Vegetation entwickelte, von der
man bis dahin keine Idee hatte, die Blüthen nach allen Richt⸗
ungen entwickelte, ſo daß die Vögel des Himmels eine Freude
- MM —
daran hatten. Meine Herren! ich glaube, daß durch den Ein⸗
fluß des Joſephinismus die katholiſche Kirche in Deutſchland ſo
ziemlich einer ſolchen öden Fläche geglichen habe. Die einzelnen
Staaten und die einzelnen Regierungen, befangen und geblendet
von dem Geiſte der Zeit, gingen daran, ihre eigenen Plätze zu
umzäunen, in denen ſie den Boden der Staatsweisheit zu bauen
gedachten; denn ſie glaubten, daß unter dieſem Boden kein Leben
ſei; und ſiehe! plötzlich wird der ſcharfe Spaten unter ihm durch⸗
geriſſen und mit einem Male entwickelt ſich eine Vegetation von
der die Staatsweisheit mit Erſtaunen zurückſchreckt, wie damals
die Wächter zurückgeprallt ſein mochten, als unſer Chriſtus auf⸗
erſtanden iſt; und dieſe kräftige Vegetation vorzüglich in unſeren
Vereinen! wer hatte die je geahnt vor 60 Jahren noch, dieſe
Maſſe von Vereinen im katholiſchen Leben, welche ſich den Wer⸗
ken der Liebe hingeben, welche in dem Unterrichte und in geſel⸗
ligen Vereinen zuſammenthun, den ſozialen Uebeln zu ſteuern
trachten. Daraus und aus den Kämpfen, die unſer Vorredner
geſchildert hat, geht hervor, daß wir die Pflicht haben, . als
mag Uns in Vereinen zuſammen zu thuunn.
Nur mit vereinten Kräften können wir den Kalpf Pl
ſtehen, nur mit vereinten Kräften können wir die geſellſchaftli⸗
chen Ideen gegen den Staat retten, der Alles in Atome auflöſt
und nur ſich ſelbſt gelten läßt. Dieſes Vereinigungsrecht muß
aber geweckt und bis in ſeine Conſequenzen verfolgt werden.
Wir dürfen uns nicht damit begnügen, daß wir Vereine, wie
ſie jetzt beſtehen, erhalten, ſondern wir müſſen trachten, daß
überhaupt die Vereinigung, nach den evangeliſchen Raͤthen zu
leben, vollſtändig freigegeben ſei. (Bravo!) Ich will Sie nicht
erinnern, meine Herren, an den bekannten Jeſuitenſtreit in Re⸗
gensburg, allein es war dieſer Vorgang ein Beweis, in welchem
Widerſpruch das katholiſche Bewußtſein des Volkes mit dem Vor⸗
gehen der Adminiſtrativ⸗Behörden beſtanden hat und wie un⸗
natürlich es iſt, daß ſich 6 oder 7 zuſammenthun dürfen, um
zu erklären, daß fie nicht an Gott und Chriſtus glauben, daß
ſich 6 oder 7 nicht zuſammenthun dürfen, um zu erklären, wir
— 103 —
leben nach dem Evangelium des ahl. Ignatius und tragen ſtatt
eines grauen Rocks einen schwarzen. (Bravo.) Das, meine Her⸗
ren, müſſen wir erſtreben und dürfen uns in dieſem Ziele durch
nichts aufhalten laſſen. Wenn wir einig ſind, wenn wir das
Bewußtſein unſerer Sendung haben, wird es uns auch vollſtän⸗
dig gelingen, und derlei Mißſtände werden vollſtändig verſchwin⸗
den für die Zukunft und jeder wird leben können, wie es ihm
ſein Glaube, ſein Gewiſſen, ſeine Kirche befiehlt. (Bravo!) Meine
Herren vereinigen Sie ſich und ſchreiben Sie auf Ihre Fahne:
„Gelobt ſei Jeſus eee he wird der; 2 Ihnen join.
Bravo i
denz t se ’
Ich erſuche den Herrn Siehe rag von Gans
ic, Fee du beſcheiden,„ % ind)
Stadtpfarrer Ibach tritt auß u ſpricht: 5
Mit dem 29. Juni d. Irs., dem Feſte der Apoſtelſtrſten
Petrus und Paulus, hat eine neue Periode der Kirchengeſchichte
begonnen; denn mit dieſem Tage hat das Oberhaupt der Kirche
nach mehr denn dreihundertjähriger Unterbrechung die Fürſten
der Kirche wieder zu einem allgemeinen Concil in die Haupt⸗
ſtadt der Chriſtenheit zuſammenberufen, um nach göttlichem Rechte
und gemäß apoſtoliſcher Ueberlieferung das Wohl der Geſammt⸗
kirche zu berathen und“ heilſame Beſchlüſſe zu faſſen. Und ſeit
dieſem Tage der Einberufung ſind alle katholiſchen Chriſten mit
dieſem großen Gedanken des Concils beſchäftigt; denn ein Jeder
kennt die ungeheuere Wichtigkeit und Bedeutung der Concilien,
dieſer Mark und Grenzſteine der Geſchichte der Kirche, und je-
des Herz iſt von Furcht oder Hoffnung bewegt, wie der Verlauf
des Concils ſich geſtalten und welches die Zukunft ſein werde,
die dieſes große kirchen⸗ und weltgeſchichtliche Ereigniß in Eu⸗
ropa anbahnen wird. Es iſt alſo auch wohl am Platze, daß
wir hier in der großen katholiſchen Verſammlung deutſcher Na⸗
tion, auf dieſem nationalen Laienconcil, wenn ich ſie ſo nennen
darf, die große Idee des allgemeinen Concils gleichfalls zum
Gegenſtande unſerer Beſprechungen machen, und unſeren Gedan⸗
-
ken, Agen Hoffnungen, unſeren Wünſchen Ausdruck zu ver⸗
leihen ſuchen, da Alles in dieſer Verſammlung Ausdruck und
Wiederhall finden muß, was das Leben der Kirche bewegt.
Was alſo iſt die Bedeutung eines Comes in unſeren Ta⸗
gen? Von Rom aus, dem Mittelpunkte aller kirchlichen Ein⸗
heit, vom Felſen Petri iſt nemlich das Wort der Berufung in
die Welt ausgegangen, und der ganze katholiſche Erdkreis hat
es in Ehrfurcht und ſchweigendem Gehorſam vernommen. Es
werden alſo erſcheinen vor dem Throne des Statthalters Chriſti
die Biſchöfe und Kirchenfürſten des geſammten katholiſchen Welt⸗
kreiſes; und wenn dieſe Entſcheidung ſich auch im Leben der
Kirche ſchon oftmals in der Art wiederholt hat, daß die
katholiſchen Biſchöfe der alten Welt zum Coneil zuſammentra⸗
ten, ſo hat das jetzige Coueil aber die Auszeichnung, daß an
ihm zum erſtenmale auch die Biſchöfe der neuen Welt, daß
Amerika und Auſtralien, daß Indien und wenn Gott will, auch
die Martyrerkirche von China und Japan an der großen Kir⸗
chenverſammlung Theil nehmen und ſo wahrhaft der geſammte
(katholiſche) Erdkreis vertreten ſein wirdz daß alle Völker, auf
ihm ſich einfinden und alle Sprachen auf ihm geredet werden.
Und ſie alle werden geeinigt fein in Einem Geiſte und erfüllt
von Einem Wunſche: das wahre Wohl der Kirche und hiemit
das Heil der Menſchheit zu fördern. Welch ein erhabenes, Bild
der Größe wie der Einheit wird auch dieſe Verſammlung
der Welt bieten: der Größe; denn es wird den Erdkreis um⸗
faſſen und die Kirche darſtellen als das große, Eine Reich Got⸗
tes auf Erden, als jene Einzige große, weltbeherrſchende Macht,
neben der jede politiſche Macht verſchwindet; ein Bild erhabe⸗
ner Einheit, Schönheit und Kraft, wird ſie hier bieten inmit⸗
ten einer Zeit geiſtiger Zerriſſenheit, Zerfahrenheit und Ohn⸗
macht, an dem die Welt ſich erfreuen, tröſten und ſtärken wird.
Das wird die erſte Bedeutung des Concils ſein.
Die Umſtände aber, unter denen das Concil zuſammenberu⸗
— N 8 . 3 i 8
fen wird, geben ihm eine zweite noch viel wichtigere Bedeutung.
Als die Concilien der früheren Jahrhunderte zuſammenberufen
— 105 —
wurden, da ſtand die Kirche, wenn auch im Innern von Fein⸗
den angegriffen, doch nach Außen hin noch in ihrem ganzen
Glanze, im Vollbeſitze ihrer Macht; das deutſche Kaiſerthum mit
ſeinem Einfluß, die chriſtlichen Könige und Fürſten mit ihrem
ſtarken Arme ſtanden dem Coneilium ſchützend zur Seite, und
verliehen ſeinen Beſchlüſſen Nachdruck und Kraft. Im Herzen
der chriſtlichen Völker aber lebte noch jener kräſtige Sinn für
die Auktorität, der in den Ausſprüchen des Concils den unfehl⸗
baren Ausſpruch des heiligen Geiſtes verehrte und demüthig und
gläubig ſich ihnen unterwarf. Aber wie ganz anders ſind die
Umſtände, unter denen das neue Concil zuſammentritt! Die Idee
der Auktorität iſt faſt bei allen Völkern wie auf politiſchem Ge⸗
biete faſt ganz verſchwunden, ſo auf dem kirchlichem Gebiete un⸗
ſicher, unklar und ſchwankend geworden; und gleichwie die welt⸗
liche Gewalt mit unſerm auktoritätsloſen Geiſte um ihre Exiſtenz
kämpft, ſo kämpft auch die Kirche mit dem Geiſte des Wider⸗
ſpruchs und des Ungehorſams, wie er ſich nicht nur in den ins
Zahlloſe vermehrten Secten unſerer Zeit, ſondern ſehr vielfach
ſelbſt bei ihren eigenen Kindern ungehindert geltend macht. Der
äußere Glanz der Kirche in ihrer ehemals bevorzugten Stellung,
ihr Einfluß und ihre Macht auf das öffentliche Leben, ſowie auf
die Geiſter und Herzen der Völker iſt mehr als gebrochen und
iſt vernichtet und iſt gänzlich verſchwunden, ja vielfach in das
gerade Gegentheil von Bevorzugung, in Unterwerfung und
Knechtſchaft verkehrt; und wo es bis jetzt noch nicht gelungen
war, dieſe Knechtung der Kirche zu vollenden, da wird über
kurz oder lange der Kampf mit erneuter Gewalt und nach ein—
heitlichem wohldurchdachtem Plane wieder beginnen, ſo daß bald
nur noch unter den enn und en eine er 3
a finden ſein dürfte. n ot 34 15
Und wenn die Völker Er ihrem aner: Leben, in Wa
Geſetzen und Inſtitutionen der Kirche nicht nur eutfremdet, ſon⸗
dern ihr vielfach ſogar verfeindet ſind, was ſoll die Kirche dann
von den Machthabern der Erde Gutes zu erfahren haben? Wie
ihnen ſelbſt oftmals die Kraft, oder doch der gute Wille abgeht,
3
der Kirche beizuſtehen, und ihr Schutzherr zu ſein, ſo reicht den
Feinden der Kirchen vielfach ſchon der bloße Verdacht hin, daß
ſie zur Kirche halten wollen, um die Fürſten dem Hohn, der
Verachtung, der Bekämpfung Preis zu geben, ja, um offen an
ihrem Sturze und ihrer Vernichtung zu arbeiten. Und zu allem
dem droht ein Rieſenkampf der beiden mächtigſten Nationen ganz
Europa in den Wirbel entfeſſelter Wuth und nationaler Leiden⸗
ſchaft hineinzureißen, und im ungeheuren ſocialen Kampfe die
geſammte chriſtliche Geſellſchaft aus ihren Fugen zu heben. Das
alſo iſt die Lage der Völker und der Fürſten zur Zeit der Be⸗
rufung des größten Coneils, und Angeſichts dieſer Lage fragt ſich
der erſtaunte Erdkreis: wie iſt ein ſolches Concil unter dieſen Um⸗
ſtänden möglich? Umſtände, die, ſo lange die Kirche beſteht, noch
nie ungünſtiger, noch nie hoffnungsloſer für das Gelingen
eines Concils geweſen ſind. Daß aber dennoch ein Concil an⸗
beraumt iſt, und das Oberhaupt der Kirche den Muth gehabt
hat, trotz allem dem das faſt Unmögliche zu wagen und erleuchtet
vom heil. Geiſte, ein gutes, ein großes Ziel mit ihm zu erreichen
zu hoffen: das eben iſt uns katholiſchen Chriſten, die nie mit an⸗
dern Kräften, als den übernatürlichen rechnen, ein Beweis, daß jene
geheimnißvolle göttliche Kraft heute noch wie in den erſten Jahr⸗
hunderten in der Kirche lebt, jene Kraft, die da nicht ſich ſtützt
auf den Arm der Cäſare, die da nicht rechnet auf die Guuſt der
Völker, die da des äußeren Glanzes und ſelbſt der geſicherten
Stellung nicht bedarf, die da keine andere Forderung an die
Geſellſchaft macht, als das Recht der Exiſtenn .
Und daß dieſe in der Kirche lebende Kraft Gottes als die
einzige betrachtet wird, auf die ſie von jetzt au ſich ſtützen, auf
die ſie feſt vertrauen will, das zu bekennen, und zum erſtenmal
ſeit der apoſtoliſchen Zeit offen auszuſprechen, das iſt die zweite
hohe und wichtige Bedeutung der Berufung des neuen allgemeinen
Concils. Die Kirche ſtellt ſich frei und unabhängig vor jeder
weltlichen Macht⸗Gewalt auf ihren Felſen, den Chriſtus der Herr
ihr gelegt hat und läßt unbeirrt die Fluthen des Völkerlebens
vor ſich vorüberrauſchen, bis dann ein Geſchlecht nach dem an⸗
— 40 —
dern kommt, um an dieſem allein ſichern Felſen ſich aus dem
Untergang und Verſinken wieder neben und a ER
en ſich wieder beleben zu laſſen. nenne
Und der bl. Vater ſelbſt, der mutige heilige Gels, ber
das Große wagt, iſt doch wenigſtens“ Er in Sicherheit? Iſt Rom,
die Stadt des Concils, doch in feinen ſichern Beſitz, damit deſſen
vielleicht lange Berathungen in ungehinderter Weiſe abgehalten
werden können? Nichts weniger als dieß. Denn wer kenut
nicht die Geschichte des Kircheuſtaates in den letzten Jahren?
Wo War ein Land der Erde mehr bedrängt, mehr von Feinden
umgeben, und iſt nicht noch jetzt ſeine gänzliche Vernichtung das
Ziel aller Wünſche ſeiner zahlloſen Widerſacher? Während die
gottloſe Tagespreſſe die Achtung e gegen den heiligen Stuhl bei
allen Völkern untergräbt, umlauern und umlagern reguläre und
unreguläre Räuber ſeine enggezögenen. Grenzen, um im gegebenen
Augenblicke wie Raubthiere auf die Hauptſtadt loszuſtürzen. Die
Männer vom Schurzfell und der Kelle im Verband mit revo—
lutionären Gewaltmännern und Geldpotentaten ſchüren die Gluth
von ihrem ſicheren Verſtecke aus, bis endlich der geſchürte Brand
in lichter Lohe abermals und abermals losbricht, um nach vielen,
ſchmählich mißlungenen Verſuchen endlich zum Ziele zu gelangen,
und ‚die Frucht fünfzigichrigen Kampfes endlich zu erlangen. 1
Und trotz dieſer ungewöhnlichen Unſicherheit ſeities gerbigen
Beſitzthumes, trotz der Unſicherheit ſeiner eigenen Perſon kennt
der Heldengeiſt, mit dem der apoſtoliſche Stuhl jetzt geziert iſt,
keine Uuruhe, keine Furcht. Unbeirrt durch alles Baugen, das
die geſammte katholiſche Welt für ihn hegt, beruft er das Concil,
und flößt, da der hl. Geiſt ſelbſt ihm den großen Gedanken ein⸗
gegeben, der ganzen Welt ſeine eigene Zuverſicht, ſein eigenes,
jeljenfejtes Vertrauen auf den göttlichen Beiſtand ein. Der Steuer⸗
mann, dem der Herr das Ruder am Schiffe ſeiner Kirche in
dem ſtürmiſchen Meere dieſer unſerer Zeit anvertraut hat, weiß,
daß der unſichtbare Herr des Schiffes im Schiffe ſelbſt gegen⸗
wärtig iſt, und daß, wenn der Herr das Schiff ſelbſt vor dem
8
Untergange bewahren will, wie er verheißen hat, er vor Allem
die Hand deſſen, regieren wird, der das Steueramt zu führen
hat. Wahrhaftig das Concil läßt das Papſtthum in ſeiner ganzen
erhabenen Stellung wie faſt nie vorher der Welt. vor Augen
ö e e ele . eee 790
treten. In feiner größten Schwäche und, wie die 10 ‚glaubt,
dem Unfergange nahe, iſt es tart wie ein Rieſe und beherrscht
mit ſeiner mächtigen Stimme den Erdlreis, Verlaſſen von aller
menſchlichen Hülfe und nur auf ſeine göttliche Send ver⸗
111101 I neee 7 11. 17 Deen Win 0
trauend, ohne den Rath der Fürſten und verrathen vo - chen
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Freunden, wagt der ſchwache Papſt mehr, als menſchliche Macht,
1737 74 191 1215337 It 7) J J Frl J
75
eiſten vermag und unternimmt es, den entfeſſelten Er kes
wieder zur Ruhe und zum Frieden zurüctzuführen. Er git mit
der Berufung des Coneils der Welt den Beweis, daß ſeine Macht
keine menſchliche, keine von Fürſten⸗ und keine von Volks⸗Gnaden
übertragene, ſondern eine göttliche iſt, daß er das Haupt, der
Vater, der Lehrer der Völker, os or bi sufliciens iſt. nk
nne nene 393 111 aneh I EIRGHIEHN
hat, die Schäden der Kirche auszuheſſern, für das Heil der ganzen
Heerde zu ſorgen, und die verderblichen Anläufe derer zu unter⸗
drücken, welche die Kirche und die ganze Geſellſchaft umzuſtürzen
drohen, iſt auch ſchon von der Geſchichte gerade dieſem neuen
Concile eine große, vielleicht die größte Aufgabe aller Concilien
der alten Welt übertragen worden. Und welches iſt dieſe Auf⸗
gabe? Keine andere, wie es mir ſcheinen will, als der letzte
Rettungsanker für den Glauben und die europäiſche
chriſtliche Geſittung zu ſein. Und warum dieſes 2. Alle
früheren Concilien ohne Ausnahme hatten eine gewiſſe Aufgabe
innerhalb des Chriſtenthumes zu löſen, und iſt in dieſer Auf⸗
gabe ſelbſt ein gewiſſer providentieller Fortſchritt unverkennbar.
Hatten die acht erſten orientaliſchen allgemeinen Concilien die
unverkennbare providentielle Aufgabe, die großen Dogmen des
— 109 —
chriſtlichen Bekenntniſſes allſeitig zu entwickeln, ſie gegen die da⸗
maligen Irrthümer zu vertheidigen und für die Zukunft zu
retten, ſo beginnt mit den abendländiſchen Concilien, dem erſten
Lateranenſiſchen an der Spitze, der Kampf um das Dogma mehr
zurückzutreten, und fängt die Kirche an, das auf den geretteten
Glauben gegründete chriſtliche Leben durch weiſe Geſetze zu rd
nen, ſich ſelbſt innerlich auszubauen, ihre Rechte gegenüber den
Uebergriffen der Staatsgewalt zu ſchützen und zu vertheidigen
und die Einheit der Kirchengewalt gegenüber den Eindringlingen
zu retten und zu wahren. Und erſt als mit Beginn des ſech⸗
zehnten Jahrhunderts noch einmal faſt alle Irrthümer des Mit⸗
telalters von einem neuen Glaubensprincip getragen in der Lehre
der Reformation wieder zum Vorſchein kamen und jene ewig
beklagenswerthe Spaltung hervorriefen, ſah die Kirche ſich ge⸗
nöthigt, uun nochmals in dem großen Trienter Concil die Janin
liche chriſtliche Glaubenslehre zu prüfen und feſtzuſtellen und
hiemit für alle Zeiten Irrthümer und Spaltung abzuſchneiden
und die Kluft der Irrlehre ein für allemal zu ſchließen. Und
nun nachdem das neue Glaubensprineip der freien Forſchung
in drei Jahrhunderten ſich allſeitig entwickelt und ausgelebt hat,
und wie zu erwarten ſtand, nicht zur Auktorität der Kirche zu⸗
rück, ſondern zum Unglauben, zum Materialismus, zum Nihilis⸗
mus vorwärts getrieben hat, nun ſteht die Kirche mit ihrem
Coneil nicht mehr vereinzelnten Irrthümern innerhalb des chriſt⸗
lichen Glaubens, über die längſt geurtheilt iſt, ſondern dem aus⸗
gebildeten Syſteme der vollen Negation alles Chriſtlichen, alles
Uebernatürlichen, alles Geoffenbarten gegenüber; ſteht gegenüber
den verderblichen Grundſätzen, die aus dem allgemeinen Un⸗
glauben für das Leben ſich gebildet haben, und die Völker in
den Abgrund führen; ſteht gegenüber einer Profan⸗Wiſſenſchaft,
die den chriſtlichen Boden gänzlich verlaſſen hat und alle wahre
Erkenntniß in Gefahr bringt; gegenüber einem ſtaatlichen und
ſoeiglen Leben, das den Staat an die Stelle der Kirche und
des Reiches Gottes, und die Erde und ihre Genüſſe an die
Stelle des Himmels geſetzt hat! Wie ganz anders alſo iſt die
— 140 —
Stellung dieſes Coneils und ſeine Aufgabe im Vergleiche mit
allen ſeinen Vorgängern in allen Jahrhunderten; und wir ver⸗
ſtehen die Sprache des hl. Vaters, wenn er in ſeiner Gonberas
tionsbulle von dem ſchrecklichen Sturme ſpricht, von dem jetzt
die Kirche gerüttelt und von den vielen und großen Uebeln, von
welchen die bürgerliche Geſellſchaft heimgeſucht wird; und wenn
Er vor der ganzen katholiſchen Welt klagt, wie ſein Herz von
dieſer Wucht von Bedrängniſſen zu Boden gedrückt werde! —
Die Aufgabe des Concils alſo iſt, nicht einzelne Lehren, ſon⸗
dern das Chriſtenthum ſelbſt zu retten, und auf jenem
Wege fortzufahren, auf dem der Syllabus vom Dezember 1864 jo
glorreich begonnen hat, mag dieſes Heilmittel auch noch ſo tief
in das ſtaatliche und ſociale Leben, in die Wiſſenſchaft und den
ganzen Geiſt der Zeit einſchneiden. Alles Uebel und alle Krank⸗
heit der Zeit findet in der grundſätzlichen Entfremdung von der
Wahrheit ſeinen Grund; nur die Darreichung der ganzen und
vollen chriſtlichen Wahrheit kann das Rettungsmittel für die Zeit
werden. Entweder geht jede wahre Civiliſation zu Grunde oder
das Heil der Welt kommt vom Concil, wie dieſen Gedanken die
eivilta cattolica in Rom unter den Augen des hl. Vaters un⸗
umwunden ausgeſprochen hat. Wird die Welt das Heilmittel
annehmen, wird ſie die Hand nach der Rettung ausſtrecken, um
ſich retten zu laſſen oder nicht? Und der heil. Vater mit ſeinem
Prophetenblicke hofft es. Er hofft mit Gotteshilfe vom Concil
die heilſamſte und glücklichſte Frucht erndten zu konnen, und er⸗
klärt laut und feierlich: „Damit würde, wie wir feſt vertrauen,
erreicht werden, daß die Fackel der katholiſchen Wahrheit ihr
rettendes und erhaltendes Licht in die Nacht, welche den Geiſt
der Menſchen umhüllt, werfen wird, auf daß ſie mit der Gnade
Gottes den wahren Weg der Gerechtigkeit und Seligkeit ein⸗
ſchlagen. Damit wird auch erreicht werden, daß die Kirche
einem, Kriegsheere gleich vereint die feindlichen Angriffe der
Gegner zurückwirft, deren Macht bricht, und über ſie ſiegend
das Reich Jeſu Chriſti ausbreitet.“ Und wenn der heil. Vater
ſolche Hoffnungen hegt, jo weiß Er, auf wen Er ſie ſtützt; Er
— 111 —
iſt getragen von felſenfeſtem Vertrauen auf den, der Ihm einſt
trotzt Furcht und Widerſprüche die Dogmatiſirung der unbefleckten
Empfängniß Mariä in den Mund legte und dieſe kühne That
ſeither mit ſo reichlichem geiſtigen Segen gelohnt hat. Aller⸗
dings wird der Liberalismus unſerer Zeit auch gegen den Aus⸗
ſpruch eines wahrhaft allgemeinen Concils ebenſo hartnäckig
Geiſt und Herz verſchließen, wie er es dem Syllabus vom
8. Dezember 1864 gegenüber gethan hat. Denn das kenn⸗
zeichnet eben dieſe große Häreſie unſerer Tage ebenſo wie die
kleineren en Aiges a ke Po ea; dem Wa. ver⸗
ſcl re
Aber, den ihnen ai Glen Belehnung eee ſind,
Gott ſei Dank, noch unendlich viele, die ſich nach einer unfehl⸗
baren und ſtarken Auktorität ſehnen, um aus den Wirrſalen
des Zweifels und der Unſicherheit herauszukommen; viele, die
eine Kräftigung ſowie Neubelebung ihres Glaubens mit Freuden
aufnehmen, ebenſo wie das dürre Erdreich den erquickenden Regen;
viele, welche die Noth, die Wunden und Krankheiten unſerer
Zeit kennen und gerne die Hand ausſtrecken, das Rettungsmittel
zu ergreifen, das ihnen in unfehlbarer Weiſe geboten wird. Wer
ſollte zweifeln, daß ihnen Allen ein allgemeines Concil, mit
ſeiner imponirenden (ungewöhnlichen) Großartigkeit, wenn es
über die Irrthümer der Zeit redet und richtet und im Namen
Gottes feine unfehlbare Entſcheidung gibt; wenn es als Arzt
und Helfer das Elend und die Sünden der Zeit aufdeckt und
aus dem Schatze der göttlichen Wahrheit und Gnade ſeine Heil⸗
mittel hervorholt; wenn es der ganzen bis ins Tiefſte, Innerſte
zerrütteten Welt den Frieden, Heil und Rettung bietet; wer
zweifelt daran, daß allen edlen Geiſtern und allen Herzen, die
eines guten Willens ſind, ein ſolches Concil wie eine Stimme
vom Himmel, wie der Arm Gottes erſcheint, der mit Macht und
Liebe wieder in das Rad der MEER Re and re
Sturz ins Verderben zurückhalten will. 11 mn
Und daß dieſer Menſchen von offenem Seite BR dium Wilen
recht viele werden, und das Concil die Hoffnungen unſeres heil.
— 112 —
Vaters verwirkliche, verlangt die Kirche unſere Mitwirkung:
unſere Mitwirkung durch Gebet, unſere Mitwirkung auf allen
Gebieten des Lebens. Und ſo dürfte es namentlich Aufgabe
aller Theilnehmer der katholiſchen Generalverſammlung ſein, auf
jede ihnen zu Gebote ſtehenden Weiſe in Wort und Schrift
unſer deutſches Volk für das Coneil vorzubereiten, ſeine ganze
hohe Wichtigkeit und Bedeutung mehr und mehr zum Bewußt⸗
ſein zu bringen, und jenen Boden zu bearbeiten, auf dem die
Beſchlüſſe des Concils als Samenkörner der beſſeren Zukunft
ausgeſtreut werden, um eine große und glänzende Zukunft zu
bringen, damit nicht der Geiſt des Widerſpruchs auftauche gegen
die Satzungen der Kirche, damit ſchweige die Wiſſenſchaft, da⸗
mit ſchweige die Politik und das ſociale Leben und alle die
Grundſätze, welche im Widerſpruche ſtehen mit dem unfehlbaren
Ausſpruche des Concils, und ſomit jener Wahlſpruch verwirklicht
werde, den Sie ſo ſinnreich auf das Portal dieſer Kirche ge⸗
ſchrieben haben: „Omnes ununt“ Alle ſollen und wollen wir
Eins ſein, alle Eine durch die Sache Gottes, die Sache der
Wahrheit n vie ain der res ante,
19 0 Ait U rend in in n TER
Sera ruht pen 8. alk Aus: man, das Wort: mo
29 4115 „ igine det diam 71
1am Hochwürdigſter Herr; Erzbiſchofl. % 10
Hochgeehrteſte, Berjammlung! 21 Sattel)
Br dieſer begeiſterten Rede wird es mir schwer fallen,
— Aufmerkſamkeit zu feſſeln. Ich muß ſagen und ſpreche ge⸗
wiß in Ihrer Aller Namen, daß es ein Gedanke war, der ge⸗
waltig gewirkt und der uns unumſtößlich gezeigt hat, wie groß
die Kirche iſt gerade dann, wenn man glaubt, daß ſie am kleinſten
ſei. — Ich bringe Ihnen keine geſchriebenen, ſondern lebendige
Grüße aus Mainz. Ich habe den Auftrag, Sie recht herzlich
zu grüßen von den katholiſchen Vereinen. Man hat mir aufge⸗
tragen, einmal in Bamberg zu ſehen, wie denn die ächten Bam⸗
berger ausſehen. (Bravo! Große Heiterkeit.) Dieſe Grüße habe
ich ausgerichtet und mir das Gewünſchte angeſehen. Nun aber
— 113 —
habe ich heute noch eine Staffette bekommen, einen Präfekten
der Kaufmannsſodalität mit einem Schreiben, das mir geſagt
hat, daß ſich geſtern aus Veranlaſſung der hierortigen General⸗
verſammlung auch die katholiſchen Vereine in Mainz vereinigt
haben und daß ſie mir noch beſondere Grüße geſchickt und auch
noch einen Wunſch ausgeſprochen haben, nämlich: es möge das
Kind, das vor 20 Jahren in Mainz in ſchweren Stunden zur
Welt gekommen iſt; es möge das Kind, das, als es drei Jahre
alt war, in Deutſchland herumgeirrt iſt, und keinen Platz finden
konnte, als am Herzen der Mutter, es möge dieſes Kind, das
nun ein kräftiger Burſche, ein Jüngling e iſt, 1435 wie⸗
der einmal zur Mutter kommen. (Bravo)
Ich habe meine Aufträge nun anshkrich let meine Herten!
Ich bin ferner gekommen zu Ihnen, um mich, um ernſter zu
reden, in der Stadt, von der man ſo viel Gutes ſagt, begeiſtern
zu laſſen, in der Stadt, die da im Herzen Deutſchlands liegt.
Und ſo wollen wir denn hoffen, daß die Worte, die hier ge⸗
ſprochen werden, gerade wie das Blut in dem menſchlichen Körper
von dem Herzen aus durch die Adern dringt bis zu den Außer:
ſten Gliedmaßen, daß auch unſere katholiſchen Worte bis zu den
entfernteſten Grenzen Deutſchlands dringen und beleben werden.
Wir reden vom Herzen! es iſt nicht allein ein Beförderer des
Blutumlaufes und Urſache des phyſiſchen Beſtandes des Lebens,
ſondern von dem Herzen geht auch das Wollen aus; es will
das Gute und Böſe, und ſo möchte ich reden von der Freiheit
des, Willens, die vom Herzen ausgeht; von der Freiheit, die der
Schöpfer dem Menſchen gegeben hat, indem er ſagte: Laßt uns
ein Bild machen, das uns gleich ſei. Er hat den menſchlichen
Leib ſchön geformt; er hat ihm einen aufrechten Gang gegeben
unter allen Geſchöpfen; er hat ihm die herrlichen Sinne gegeben
Aber das größte, das er ihm gegeben hat, iſt die Freiheit des
Willens, und weil es cin ſo großes Geſchenk Gottes iſt, ſo
wollen wir auch, meine Herren! als Katholiken die Freiheit recht
von Herzen lieben, und da wir nicht von politiſcher Freiheit
reden dürfen, wollen wir reden von religiöſer e (Bravo N
Verhandl. d. 19, kath. Generalverſ.
— 114 —
Bei der erſten Generalverſammlung der katholiſchen Ver⸗
eine e in Manz waren vom Parlament in Frankfurt die erſten
Männer Deutſchlands gekommen, und es war eine Verſammlung
von Laien und Prieſtern, wie man eine ſolche früher in Deutſch⸗
land noch nie gehabt. Ich war damals noch ein junger Mann,
werde aber die überwältigenden Eindrücke nicht vergeſſen wenn
ich noch ſo alt werden ſollte. Auf dieſer Verſammlung fügte
der Präſident: „Wir wollen die Freiheit, aber nicht aus der
Hand der Verſchwörer, ſondern aus dem Gewiſſen des Volkes.“
Ich glaube, daß wir dieſen Ruf immer wieder auf allen katho⸗
liſchen Generalverſammlungen wiederholen müſſen. (Bravo!) Wir
wollen zurufen den Großen und Mächtigen der Erde: „Wir
wollen die Freiheit.“ Wir wollen den Männern der Revolution
zurufen: „aber nicht aus der Hand der Verſchwörung“ und wir
wollen dem. chriſtlichen Volke zurufen: „wir wollen die Freiheit,
aber aus dem Gewiſſen des Volkes““ Wir werden demnach mit
allen geſetzlichen Mitteln kämpfen, um die Freiheit der Kirche
zu erlangen von den Mächtigen der Erde Schon damals, im
Jahre 1848, als noch die Revolutionen von unten nach oben
gemacht wurden, hat man uns, als wir unſere Rechte forderten,
Revolutionäre genannt. Es hat ſich ſtets gezeigt, daß gerade die
Katholiken, welche ihre Kirche lieben, und welche die Rechte
ihrer Kirche mit allem Ernſte fordern, in der Stunde der Ge⸗
fahr die feſteſten Stützen der weltlichen Gewalt ſind und zwar
nicht, um etwa Auſtellungen oder Begünſtigungen zu erhalten,
ſondern aus höheren, aus christlichen Motiven 3
man uns von oben her als Revolutionäre geſchildert, hat man
uns gleichzeitig von unten her Feinde des Volkes genannt. Das
ſagt man uns noch, — ſo verdächtigt man uns, obwohl wir in
alle Verhältniſſe paſſend wohlthätig eingriffen, obgleich die treuen
Söhne der Kirche und die Kirche ſelbſt die größten Opfer
ſcheuten, um vieles Elend des Volkes zu lindern. Obgleich
Söhne und Töchter der erſten Familien ——
derten und Tauſenden in Orden eintraten und die niedrigſten
Werke a wollte man das nicht anertennen und hieß
Tabs d e f lane
— 15 =
uns Feinde des Volkes. Etwas weniges Wahres war an dem
Vorwurfe. Wir gingen manchmal etwas zuviel nach Rechts.
Aber meine Herren! die Leute die uns dieſes ſagen und uns
deſſen beſchuldigen, ſind es ſelbſt, welche die Schuld daran tragen.
Hätten jene Herren, jene Männer des Volkes und der Volks⸗
partei in die Geſchichte zurückgeſehen, ſo hätten ſie gefunden,
daß es noch nie ein großes und glückliches Volk gegeben hat
ohne Altäre! Weil ſie damals auch Hand an die Altäre ge⸗
legt, ſo ſind wir manchmal auch ein Bischen zu weit rechts
gegangen. Alſo, meine Herren, dies wäre das zweite Wort.
Und das dritte wollen wir ſagen dem chriſtlichen Volk: „wir
wollen die Freiheit aus dem Gewiſſen und durch das Gewiſſen
des Volkes““ Was wollen wir für eine Freiheit? wie wollen
wir dieſe Freiheit erringen? Wir wollen, daß durch die Geſetze
Gottes und der Kirche jeder einzelne Menſch ſich erſt ſelbſt
gänzlich frei mache, daß er Herr über fich ſelbſt werde! — daß
er ſeine Leidenſchaften bekämpfe! das wollen wir, und erreichen
wir dieſen hohen Zweck des Sieges uͤber uns ſelbſt, dann iſt
der Sieg der wahren Freiheit gekommen; dann brauchen wir
keine Soldaten, keine Polizei und vieles der Art nicht mehr.
(Bravo!) So Wollen wir die Freiheit durch das Gewiſſen, aber
auch für das Gewiſſen des Volkes.
Wir wollen nicht ſagen, daß es nicht dect ſei, wenn man
dem Ungtausen Alles erlaubt. Meine Herren! wir müſſen die
Zeit nehmen, nicht wie ſie ſein ſoll, ſondern wie ſie eben iſt.
Die 1 5 Kirche 550 ſich immer 8 gefunden und hat
finden amd iſt immer mit der Zeit Heilig gewotben. Wir wollen
nicht, daß der Unglaube durch Gewalt bekämpft werde; aber wir
wollen auch, daß man dem Glauben keine Feſſeln anlege. Sehen
Sie hin, meine Herren, nach Amerika: dort iſt die Kirche ganz
entblößt von allen materiellen Mitteln, dort gibt es keine reichen
Beneſicien, keine Pfründen; es gibt dort wenig goldene Kelche,
— aber viele goldene Prieſter. Die Kirche in Amerika hat alſo
Vieles nicht, was wir haben, aber meine Herren, ſie hat die
8 *
= mE
Freiheit, und nichts als die Freiheit! Und ſie iſt groß und
blühend wie faſt an keinem anderen Orte der Welt. Wir wollen
e Herren, daß die, Kirche frei ſei; wir wollen mum;
daß die Geſetze des Stagtes, uns den perſönlichen Schutz, wie
jedem Anderen ſichern; das versteht ich von ſelbſt, dafür zahlen
wir unſere Steuern. Wir wollen, daß die Kirche frei ihre Thä⸗
tigkeit entwickeln könne, und wenn die e Propheten, des Unglaubens,
die Anbeler, ber, Affentheorie vorbringen dürfen was ſie wollen,
je ‚fell man auch andere Leute — ſelbſt wenn dieſelben die
Uniform eines Jeſuiten wagen, — auch ruhig ihre Wege, gehen
laſſen und ihr. Wirken nicht W; Aa der Freiheit, durch Ge⸗
walt verhindern. 1115 um eee a eee
Meine Herren! Wir ehe 1 Freiheit in Eintracht
und. in Verbindung mit. Klerus und Episcopat auf geſetzlichem
Wege zu Stande bringen; wir wollen feine, Revolution und nichts
durch unrechte Mittel erreichen; (Bravo !) „aber, wir wollen uns
auch, nicht, zu ſehr fürchten vor dem Volke. Wenn auch das
hie und da verführt iſt, ſo tes doch immer noch ein Herz,
das meiſt noch nicht ganz verhärtet und für das Gute nicht ſo
ganz unempfänglich iſt. Es wurde heute Abend ſchon gesagt;
von den Gepaltigen der Erde haben wir Wenig, oder Nichts
für die Kirche und für die Freiheit derſelben zu erwarten. Die
Meiſten derſelben wollen das Gute nicht und die Wenigen, die
es wollen, tönnen oft nicht handeln, wie fie, wollen, Das haben
wir wieder 45 guten Oeſterreich geſehen, wo ein, ſo braver und
chriſtlicher daiſer regiert, der ein treuer Sohn der, Kirche iſt,
um mit dem Volke am beiten fertig zu werden, dem ver⸗
führten und lauen, da, ſchlage ich Ihnen ein Mittel vor, das
ganz probat At, und verſpreche Ihnen, daß es, wirkt, penn es
gecht angewendet wird. Sie ſehen mich wohl groß an, meine
eren! — Sie werden aber bald nachher ſagen müſſen, daß
ich wahr geredet habe. Ich ſage es Ihnen, aber im Vertrauen
und bitte, es nicht, weiter zu ſagen (Heiterkeit), Wenn wir wollen,
daß das Boll, die Kirche wieder lichen und achten joll, ſo meine
ich, Menz derpenf, (und ich rede hier zu Ihnen und zu Allen,
— 117 —
die ſich eutſchiedene Katholiken nennen), daß wir ſelbſt zuerſt da⸗
mit anfangen sollten, recht. würdige Glieder unſerer Kirche A
werden ulld zwar in allen Beziehungen des Lebens. (Bravo Di
Man redet hier viel von Anderen. Fangen wir einmal mit 5 *
. ee A noch viel u su An: (Brabo Ri N
1 IN IN
u Und, da fange ich. an mit den Leuten, die durch ihren, Ber
ruf, durch, ‚Vermögen, eine Stellung, in der, Welt, einnehmen, ſo
daß das, Volk auf; fie, ſieht. Verhehlen wir es uns nicht, meine
Herren!, früher, als noch die Stände ſcharf geſchieden waren,
dachte der gewöhnliche Mann: der iſt ein vornehmer Herr, der
darf, ſchon das eine oder andere Unerlaubte thun, dafür iſt er
ein vornehmer, Herr. Heiterkeit.) Als der Unterſchied der Stände
aufgehoben worden, und das 1 Freiheit und Gleichheit erſchollen
der höheren Sa en en denn das, Schlechte nimmt
der Menſch gewöhnlich am allererſten an, gerade wie die Schimpf⸗
wörter einer fremden Sprache. von einem Ausländer zuerſt ge⸗
lernt werden. Das Beiſpiel des Guten wirkt nur langſam. Da⸗
rum glaube, ich, daß dieſe je Herren. dem Volke in Zukunft ſtets
ein Vorbild des Guten ſein mögen, und es freut mich, daß wir
doch ſchon ſagen können, daß es in dieſer Beziehung ſehr, viel
beſſer geworden iſt. Es freut mich, daß vom hohen Adel Deutſch⸗
lands bei, dieſer, hohen Verſammlun g eine große Anzahl; anweſend
iſt, und zwar Männer in den blühendſten Jahren, die ſich eine
Freude dargus machen, der Kirche zu dienen, die ſich eine Freude da⸗
raus machen, dem Volke ein Vorbild zu ſein. Gebhaftes Bravo l)
Aber es kann auch bei, een immer F , ein ER Wer
W (Heiterkeit) ki 0
Dann en an den Bürger und Lasbitit, an jene
Leute, die mit unſerem Herrgott ein Bischen mehr vereinigt ſind,
weil ſie mehr Schweißtropfen vergießen müſſen. Da gibt es
recht brave Leute. Es könnte aber auch noch viel beſſer werden.
Auf der anderen Seite gibt es Leute, die beten gar nicht und
arbeiten Tag und Nacht, und bei uns gibt es noch Leute, *
190
H
— 118 —
beten zwar, vergeſſen aber das Arbeiten. Meine Herren! wir
müſſen machen, daß wir entſchiedene Katholiken auch in der
Welt eine Stellung einnehmen. Unſere Gegner ſagen oſt, wir
ſeien dumm; wenn wir uns dumm ſtellen, haben ſie ganz recht,
wenn ſie es ſagen. Wir müſſen in unſerem Gewerbe ſtets bei
den Erſten ſein; wir müſſen mit jedem rivaliſiren. Als Fami⸗
lienväter müſſen wir darauf denken, daß wir gut gezogene Kin⸗
der haben, was leider nicht immer der Fall iſt. Wir müſſen
zeigen, daß in jedem katholiſchen Haus wirkliche Zucht und Sitte
iſt, daß die Kinder gleichzeitig zu guten Chriſten und zuten
an erzogen werden konnen. 125 Ac
Meine Herren! wenn wir ſo daſtehen, werden Me Leute
einen ganz anderen Begriff von dem Katholicismus haben.
| aer 90 Es lehrt uns die Geſchichte daß Ah den het Bi
| waltig gewirkt haben, ſondern daß da |
Meiſte beigetragen hat, das cheiſelthn ſo rn über 5 Welt
auszubreiten. Meine Herren! wir haben uns das Alles ſelbſt
geſagt und da kann es keinen verdrießen; wir möchten es auch
den Frauen ſagen, ſie möchten auch immer recht ihre Schuldig⸗
keit thun. Die Frauen ſind zwar im Allgemeinen noch viel
beſſer als die Männer in Ausübung der religiöſen Pflichten.
Sie haben in glaubensloſen Zeiten die Ueberreſte des Chriſten⸗
thums in eine beſſere Zeit hauübergetragen; aber auch da iſt
noch Manches zu verbeſſern moglich. e
And nachdem ich ſo verſchiedenen Stine die Wahrheit
geſagt habe, will ich es auch noch anderen Herren gegenüber
thun, nicht allein denen mit den kürzen, ſondern auch denen mit
den langen Röcken. Ich habe mit den erſteren zuerſt angefangen,
um den letzteren es dann beſſer ſagen zu können. Da gibt es
auch noch manches Häckchen und ſogar manche Häckchen, die
Hacken ſind. Das ſoll kein Vorwurf ſein. Aber ich glaube,
wenn der Prieſterſtand im Allgemeinen ſich beſtrebt, daß Jeder
der Allerbeſte werden will in der Diözeſe, dann wird es erſt
recht gut werden. (Bravo!) Wenn ſie alle recht begreifen, daß
— 19 —
ſie des Volkes wegen da find, nicht das Volk ihretwegen. (Bravo!)
Nehmen Sie mir es nicht übel, ich habe mir auch die Wahrheit
geſagt, daher darf ich es Ihnen wohl auch ſagen; es liegt in
meinem Handwerk, daß ich ſcharf in das Fleiſch hineinſchneide.
Alſo, meine Herren! wenden wir dieſes Mittel an. Ich bin feſt
überzeugt, wenn wir es recht befolgen, wird es in einem Jahre
viel beſſer geworden ſein. Wir wollen alſo, um die vielen Worte,
die ich bunt durcheinander geworfen, wie es meine Art iſt, kurz
zu reſumiren; wir wollen einſtehen für die Freiheit der Kirche
nach oben mit Ernſt und Würde, und nach unten wollen wir
mit gutem Beiſpiel wirken. Dadurch wird ſich die Macht un⸗
ſeres Glaubens am beſten bewähren.
Seien wir nicht Aieblos, gegen, jene, die der Kirche ſich
entfremdet haben, bedenken wir, daß meiſt die Gnade Gottes oder
die Erziehung einer guten, frommen Mutter die Urſgche iſt,
wenn wir nicht schlechter ſind als viele andere Menſchen, die
a durch fine, ‚Umftände auf Irrwege gerathen ſind. Sprechen
wir nicht gleich das Todesurtheil aus, reihen, wir nicht, gar
zu liebes Uuſer lieber Herrgott iſt ja auch gegen uns barm⸗
11 Beſtteben wir uns immer mehr ein beſſeres Beiſpiel zu
geben, als wir bis jetzt gegeben haben, dann ſeien Sie feſt über⸗
zeugt, daß Vieles in der Welt beſſer werden wird, — ſeien Sie
überzeut daß die ganze Welt es einſehen wird, daß wir keine
Feinde des, Volkes ſind, daß wir für ſein ewiges wie für ſein
zeitfiches” Wohl ein offenes Herz haben und daß wir es ſind,
welche die ächte Freiheit lieben und wollen und dazu möge Gott
ſeinen 8 geben. W e
Join H33
a. einige a MR OR Die Mitglieder der
Studentenvereine werden erſucht, ſich morgen früh um 9 Uhr
im Saale des Clericalſeminars zu verſammeln. Es wird dann
ſpäter der Ausſchuß, deſſen Conſtituirung heute durch ein Miß—
verſtändniß nicht ſtattgefunden hat, ſich zu conſtituiren haben.
— 120 —
Die verehrten Herren Präſides werden erſucht, ſich morgen
früh um 10 Uhr im We; des Veen een
finden % neff hun Maat moin 1 ne eee,
Zum Schiuſe kann ich noch mütchelen daß die hieſigen
Geſellſchaften Harmonie, Concordia, Schützengeſellſchaft und das
katholiſche Caſino ihre Locale Wereibeilligft für die *
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a Dienstag. den 1. September fand im. Dom a feier⸗
liches Requiem für die Verſtorbenen der batheliſchen V pi
ftatt, Das elbe wurde von dem Hochwürdigſten Hrn. rzbi
celebrirt; die Muſtk war von Cherubini. Die zahlreiche
Verſammlung, geſtern wie heute erbaute und erhob, jedes ch 105
Gemüth und war für die Stadt Bamberg ein rührendes 8 Bei⸗
ſpiel der Andacht. Welch einen Anblick gewährte, das ‚Inne re
des altehrwürdigen Doms, der von einem Ende bis zum an⸗
dern von den katholiſchen Söhnen Deutschlands dicht angefül t
war, jo daß Mann an Mann ſtand, und in der Mitte die r
treuen Söhne der Kirche erblickte man den Sartophag ded heil
Kaiſerpaares, geſchmückt mit weißen Roſen und von brenn jenden
Kerzen umgeben. Auf dem Altar dieſer Heiligen waren die
Häupter Beider, am Eingange in den Peterschor, die große
Reliquie des hl. Kreuzes, in der eee der hl. Nagel
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Meine Herren! ich erkläre die zweite geſchloſſeue General⸗
. hiemit als eröffnet mit dem ee ſei
m: Chriſtus.“ (In Ewigkeit Amen.)
Herr Dr. een von Zunsben wies die IR
jan ee irn? MHD int ten!
95 He ſor Dr. 1 vertieft 3 Br
Sr » Bericht des Vorortes Junsbrus
mad) Hi a in un über die e een A 1791 11
Ausführung der Beschlüsse der XVIII. Senernlbersumminng 2
5557 % hatholischen Vereine Deutschlands. % BL.
Von der XVIII. Generalverſammlung zu Innsbruck wurde
keine deutſche Stadt gewählt, in der die XIX. Generalvetſamm⸗
lung gehalten werden ſollte, ſondern das Präſidium beauftragt,
durch Vermittlung des Vorortes eine Anfrage“ an jene Städte
zu richten, welche für den Zweck geeignet wären, die General⸗
verſammlung in der Mitte Deutſchlands zu halten. Ueber
Auftr⸗ ag des Herrn Präſidenten Dr. Lingens ſollte ſich der
Vorort zuerſt nach Bamberg und dann nach Münſter oder Cob⸗
Ah wenden. Der Vorort Innsbruck knüpfte daher allſogleich
Unterhandlungen mit Bamberg an und das Ergebniß derſelben
iſt nun, wie Sie ſehen, daß wir in dem ee arg v.
un. brüderlich beiſammen ſitzen.
Es wurden von der XVIII. Generalverſammlung mehrere
Beſchlüſſe zu Gunſten der Auswanderer nach Amerika gefaßt.
Herr Dr. Marx aus Trier ſtellte die Bitte, etwa 10 Thaler
— 122 —
beizuſchaffen, um Hrn. Pfarrer Schwegmann in Hamburg in
den Stand zu ſetzen, durch Anſchlagzettel und gedruckte Kund⸗
machungen die Auswanderer nach-Amerika aufmerkſam zu machen,
wo und wie ſie Gelegenheit finden können, an der für Auswan⸗
e eee
Verein zu Innsbruck übergab mir die verlangten 10 Thlr.
Ebenfalls wurde beſchloſſen, den Leopoldinenverein in
Wien zu bitten, das Miſſionshaus für Auswanderer in Havre
de Grace gütigſt unterſtützen zu wollen. Auf Verwendung des
Vororts iſt die Hoffnung gegeben, daß jenes Miſſioushaus von
jenem Verein unterſtützt werden wird.
Die beſchloſſene Adreſſe an die hochwürdigſten Herren
Erzbiſchöfe Nordamerikas und an die dortigen Katholikenvereine
wurde verfaßt und abgeſendet und darin die dringende Bitte
ausgeſprochen, daß die Herren Erzbiſchöfe und die Vereine dahin
wirken möchten, daß den deutſchen Auswanderern jeglicher Schutz
zu Theil werde, daß ſie vor den Seelenverkäufern, den ſoge⸗
nannten „Hängern,“ bewahrt wesen und an A Glauben
keinen Schaden leiden. da ne eee
Wie das Schickſal des heiligen Vaters ſtets jedes katholiſche
Herz bewegt, ſo war dasſelbe auch bei der XVIII. Generalver⸗
ſammlung ein Gegenſtand der regſten Aufmerkſamkeit und der
eingehendſten Berathung. Ausgehend von der Ueberzeugung, daß
jedes nachhaltige, Wirken organiſirt und zwar im katholischen
Geiſte organiſirt ſein müſſe, faßte die Generalverſammlung den
Beſchluß, an die hochwürdigſten Biſchöfe Deutſchlands und
Oeſterreichs die ehrfurchtsvollſte Bitte zu richten, der St. Mich⸗
aelsbruderſchaft eine möglichſt große Ausdehnung zu geben.
Dieſe Bitte wurde in einer Adreſſe an alle Biſchöfe gleich nach
dem Schluſſe der Generalverſammlung verſendet. Soviel mir
bekannt, wurde, fand dieſe Bruderſchaft, welche ſich die Unter⸗
ſtützung des heil. Vaters mit Gebet, Geld und perſönlichen Leiſt⸗
ungen zur Aufgabe ſtellt, neuerdings in mehreren Diözeſen Ein⸗
gang, z. B. in Mainz, Linz, Olmütz, Prag, Lavant, Veglia,
Seckau und Lemberg lat. Ritus. Die Michaelsbruderſchaft in
= 14 =
Wien leiſtete im letzten Jahre wahrhaft Großes in Gebet,
Geld und perſönlicher Aufopferung. In der Didzeſe Brünn
wurde aus nicht hieher gehörigen Gründen die Petersbruder⸗
ſchaft im Anſchluſſe an die römiſche Erzbruderſchaſt gleichen
Namens eingeführt, ea, ganz 489 5 on 15 wie die
Michaelsbruderſchaft. 30 |
Der Antrag, einen ne Gebetsverein für die ſchwer
bedrängten Katholiken Polens, mit einem Ave Marla täglich zur
Patronin Polens, zu gründen, wurde durch Beſchluß der Gene⸗
ralverſammmlung den Biſchöfen Deutſchlands mitgetheilt, 10
Der Gebetsſurm⸗ nicht bloß für die Kirche in Polen, 855
ben; für all die verſchiedenen Anliegen der katholiſchen Chriſten⸗
heit wurde auf folgende Weiſe weiter ausgedehnt. Es wurde
nämlich von der XVIII. Generalverſammlung der Beſchuß ge⸗
faßt: es ſei das Gebetsapoſtolat überall in Deutſchland einzu⸗
führen und der deutſche Episcopat zu bitten, dieſen Verein in
ſeinen Diözeſen zu empfehlen. Dieſe Bitte wurde in einer eigenen
Adreſſe an ſämmtliche Biſchöfe Deutſchlands und Oeſterreichs
geſtellt. Ueber den Erfolg dieſer Bitte machte mir der Direktor
des Gebetsapoſtolats und Redakteur des Sendboten des göttlichen
Herzens Jeſu, P. Malfatti in Innsbruck, folgende Mittheilung,
daß, nachdem in den Diözeſen München, Mainz und Brixen
das Gebetsapoſtolat ſchon früher eingeführt worden, binnen
Jahresfriſt von ſehr vielen Biſchöfen die Genehmigung einge⸗
troffen ſei und deßhalb Breslau, Fünfkirchen, Hamburg, Prag,
Regensburg, Eichſtädt, Luxemburg, Salzburg, Münſter, Seckau,
Trier, Falda, Kulm, Rottenburg, Wien, Sct. Pölten,
Gurk, Paſſau, Paderborn und Köln der Reihe nach aggregirt
wurden. P. Malfatti ſagte mir, daß er die Intention für die
Kirche Polens im „Sendboten“ beinahe jeden Monat unter die
von ihm angegebenen Gebetsintentionen aufgenommen habe und
noch ee werde. Es iſt ſomit das ei zu
Pace
heil. katholichen Kirche den Himmel zu 7 555
- Si =
Mehrere Beſchlüſſe“ über den Unterricht im Geſaug al
1 Knabenſeminarien, im Choral und Orgelſpiel an
Lehrerſeminarien, über Förderung der Kirchenmuſik und ihre
Reform, über Unterſtützung der Kunſtvereine; dann wegen der
Vorträge über chriſtliche Kunſt und Kunſtgeſchichte an theologi⸗
ſchen Lehranſtalten wurden den hochwürdigſten ane
mitgetheilt. 1245770 Hg 110 ine
Die aun ja Fi t 5 8 0 5 0 wann beſcheſene
Abreſſe nasche a Kine
an Dr lab
Vereine Wale herzuſtelen, wurde der 7 chluß inſofern
ausgeführt, daß an die hochwürdigſten Herren Biſchöfe die Bitte
gerichtet wurde, in ihren Diözeſen einen Mann zu beauftragen,
der die Statiſtik der Vereine in der betreffenden Diözeſe nach
dem beigelegten Muſter der Arbeit des Hrn. Dr. Marr zu
verfaſſen und das Manuſkript an Hru. Dr. Marx in Trier zu
ſchicken hätte Dieſe Bitte wurde erſt ſpät an die Biſchoͤfe ge⸗
richtet, weil das beizulegende Muſter auf dem Wege von Trier
e eee mehrere Monate liegen bliebt t.
Eine Frucht der XVIII. Generalverſammlung iſt die Gründ⸗
ung des Paramentenvereins in Innsbruck, welchem binnen
Jahresfriſt über 500 Mitglieder beitraten, ſo daß er nun bald
zum ſelbſtſtändigen Hauptverein werden ant. Derſelbe entwickelt
eine höchſt lobenswerthe Thätigkeit und neuem ** Oktober
die erſte Paramentenausſtellung “ hh Id mas: Hired,
Der Beſchluß es ſeäi in jeder Didzeſe oder geben Lande
ein Preßverein zu gründen, wurde inſoweit ausgeführt, daß in
mehreren Diözeſen, beſonders in Bayern Preßvereine in's Leben
traten. In Tyrol iſt ſeit mehr als einem halben Jahre der
Preßverein in Thätigkeit. Unter dem Protektorate des Fürſtbi⸗
ſchofes von Brixen konſtituirte ſich der Verein. Der Klerus
von Tyrol ging mit Opfern voran, die Laien folgten. Der
Anfang war klein; aber jetzt unterſtützt der Verein conſervative
Blätter und vertheilt paſſende Broſchüren und Aktenſtücke unter
das Volk. Im Lande Vorarlberg rief ein Verein von Laien und
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Klerus ein Volksblatt in's Leben, welches vortrefflich wirkt. Ein
ſolcher Verein ründet ſoeben in dev, Rheinpfalz ein neues Blatt
— „Die Rheinpfalz“ — für Freiheit und Recht des tatholiſchen
Volkes; es wird mit 1. Oktober erſcheinen. — Mit, Kleinem
fängt man an; und da gilt das Sprichwort, das bei uns jo
häufig gehört wird; Wer das Kleine micht, ehrt, iſt des Greßen
nicht werth. Friſch anfangen und dann eee nsch
eee, ta rn mMafeshildn
„Ein anderer B eſchluß, daß zur Forderung, Aatholi gem
Lebens katholiſche Caſino oder geſellige Vereine eingeführt werden
ſollen, wurde an manchen Orten ſehr energiſch ausgeführt. So
3. B. wurden im Lande Vorarlberg mehrere ſolche Caſino ge⸗
gründet, welche zahlreich beſucht werden und überall katholiſches
Bewußtſein wecken, nähren und ſtärken. In Innsbruck wurde
erſt vor ein paar ‚Monaten ein kathpliſches Leſecaſind gegründet,
a auch in einigen größeren Dörfern, des Landes Tyrol, beſtehen
liche Ka, Große Ausdehnung haben, im Lande Tyrol, in
Folge der XVIII,, Generalverſammlung, und i in, Anbetracht, der
Zeitereigniſſe die katholiſchen Vereine, ‚gewonnen; Es beſteht zu
Innsbruck ſeit Jahren ſchon der katholiſche Stammverein für
ganz Tyrol, welcher nun ſeine Zweigv weine, wie ein Netz über
alle Thäler des Landes ausgebreitet hat. Diele, Zweigvereine
dehnen, ſich, gewöhnlich auf einen Amtsbezirk oder auch weiter
aus; ſie halten fleißig Ausſchußſitzungen und Generalverſamm⸗
lungen. Bei, einer ſolchen Generalperſammlung eines Filialvereins
erſcheinen dann Tauſende, 2, 3⸗ bis 4000 Männer. Da aber
in keinem Dorfe ein Lokal fo, geräumig iſt, die Menge der Ver⸗
ſammelten aufzunehmen, ſo, findet die, Verſammlung auf dem
Dorſplatze oder auf der. Wieſe ſtatt. Der Söller des Gaſthauſes
iſt oft die Rednerbühne; die Leute ziehen mit Muſikbanden, unter
Pöllerknall, auf den Platz. Die Reden, die da gehalten, die
Adreſſen, die beſchloſſen, die Reſolutisnen, die gefaßt werden,
athmen den Geiſt friſcher- Ueberzeugung und des lebendigen
Muthes, den Strömungen, des radicalen, Zeitgeiſtes entgegenzu⸗
treten, Der katholische Stammverein für Tyrol zählt nun einige
= MW =
zwanzig Filialvereine, wodurch es möglich wird, alle die tauſend
Irrthümer, falſche Anſichten und Lügen, die bei uns wie die
Mücken an einem Maite Sommertag durch die Luft fliczen, zu
eren i — ‚rss Od, im Fri ) Baar
Einen ſehr enter Auftrag erhielt der Vorort durch
töten Beſchluß der XVIII. Generalberſammlung: der Vorort
möge das Material für die ſdeiale Frage ſümmeln und eine
gründliche Diskuſſion darüber vorbereiten. Es iſt kein Zweifel,
daß dieſe Frage immer mehr eine brennende wird. Es erſchienen
darüber vortreffliche Werke und ausgezeichnete Broſchüren, und
trotzdem iſt guter Rath theuer. Ein berühmter Socialpolititer
ſagt: Die ſociale Frage iſt zuerſt eine veligiösfittliche und dann
erſt eine öͤkonomiſche. Vater Kolping, P. Theodoſius, alſo große
Perſönlichkeiten — aber auch die St. Vinzenzvereine und andere
Vereine in Frankreich, Belgien und Deutſchland haben praktiſche
Reſultate geliefert. — Der Vorort Junsbruck in Tyrol, wo,
wenn dort die ſociale Frage zu pochen beginnt, ie wa aue
agrariſche und etwa noch eine Handwerkerfrage heißen wird, als
eine Arbeiterfrage im ſtrengen Sinne des Wortes, glaubte, offen
geſtanden, dieſer ungeheuren Aufgabe nicht genügen zu können.
Um aber eine Discuſſion möglicher Weiſe vorzubereiten, wandte
ſich der Vorort an Männer in Bayern, Preußen und Oeſter⸗
reich, die an dieſer Frage ſtudirten und Erfahrung machten, mit
der Bitte, diesbezügliche Anträge nach Bamberg zu ſenden. —
Einen praktiſchen Fingerzeig gab uns Herr Dr. Lingens aus
Aachen, durch deſſen Güte wir Statuten, Handbücher, Anweiſ⸗
ungen, Belehrungen u. ſ. w. für den St. Vinzenzdetein erhielten.
In Innsbruck wurde daher noch eine zweite St. Vinzenzvereins⸗
Conferenz gegründet, die faſt durchgehends aus jungen Männern
beſteht, und den Beſuch der Armen ſehr fleißig und mit großem
Erfolge ausübt. Auch der ältere St. Vinzenzverein hat ſich
vollends nach den Statuten reformirt! In Trient wurde in
Folge der Generalverſammlung die Gründung eines St. Vincenz⸗
vereines verſucht“ Die St. Vinzenzvereine üben die geiſtlichen
und leiblichen Werke der Barmherzigkeit und helfen gerade da⸗
heben.
= 191 =
durch dem ſocialen Elend der leidenden Menſchheit ab. Da
dieſe Frage heute und morgen doch nicht gelöſt werden
kann, ſo möchte der Vorort die Aufmerkſamkeit der
XIX. Generalverſammlung auf den Gedanken leiten,
daß die St. Vinzenzvereine die locale Erſcheinung
der focialen Frage ins Auge faſſen und ihre Thätig-
keit darnach einrichten. Aus den Berichten und Er—
fahrungen dieſer wohlthätigen Vereine ließen ſich
dann wohl die generellen und praktiſchen Mittel
zur n des ee. und gene Ann em
Der amtliche Bericht wurde fach den ſenegaphiſcel Alf
zeichnungen redigirt und war am Ende Oktober 1867 gedruckt;
im November konnte die Verſendung beginnen. Dieſe Verſend⸗
ung übergab der Vorort kontraktmäßig an Jemanden und be⸗
zahlte dafür die Unkoſten. Leider erfuhren wir erſt ſpät, daß
der Kontrakt nur theilweiſe eingehalten wurde. Allſ ſogleich zwangen
wir den Uebernehmer zur pünktlichen Erfüllung des Vertrages.
Dieſes leidige Ereigniß verzögerte zu unſerem Schmerze die Zu⸗
ſendung des amtlichen Berichtes an mehrere Herren Theilnehmer
der XVIII. Generalverſammlung. Nach Wunſch des Präsidenten
Hrn. Dr. Lingens wurden Exemplare an Se. Majeſtät den
Kaiſer von Oeſterreich, an mehrere Mitglieder des durchlauch⸗
tigſten Kaiſerhauſes und an die öſterreichiſchen Miniſter ſammt
einem Widmungsſchreiben des Hrn. Präſtdenten geſchickt. Der
Kaiſer ließ dem Hrn. Dr. Lingens durch die öſterreichtſche Ge⸗
ſandtſchaft in een a 9 Zuſendung den allerhöchſten Dant
ausſprechen je
Die Ebnet des Werdet als Erlös ſowohl⸗ von
den Mitglieder als Theiſuehmer⸗Karten betrug 40²8 fl. 9 kr.
öſter. Währung; die Geſammtausgabe hiegegen 3431 fl. 93 kt.
öfter. Währing, daher verbleiben als Ueberſchuß 496 1.16 kr.
Davon wurden 300 fl. öſter. game in Silber an den Ge⸗
neralvorſtand des St. Bonifaziusvereins, den ee
Herrn Dr. Martin, Biſchof von Akten abgeführt; den
Reſt. von 296 fl. 46 kr. öſter. Währung in Banknoten werde
ich heute dem Vertreter des, Generalporſtandes, dern mir von
Paderborn aus bezeichnet wurde, übergeben. — Gelobt ſei Jeſus
Fhppiſtus in un 124 fur gun 19 ZIX
„Innsbruck, an 14. Auguſt 1868 48 21% f
bit bd 720 nim Namen; des Vorortes, 7 1 1124 398
10 11 1910 17% m au Kain 2264 1171
1 Wyöſidentz % lite r nun
5111 „Die große Theilnahme, welche ſich dect ſeit geſtern für
5 s alte treue katholiſche Tyrol kund gegeben hat, hat uns wohl
heute auch Alle mit großer Freude erfüllt, indem wir dieſen
Bericht aus Tyrol gehört haben, ſeitdem wir gehört haben, wie
ſeit einigen Jahren ein ſo reges Leben auf den, verſchiedenen
Gebieten ſich entfaltet hat; und ich glaube, daß wir unſeren
Dank für die Thätigkeit Tyrols und des dortigen Vororts öffent⸗
lich aussprechen, und daß wir die Hoffnung ausſprechen, daß
Tyrol, wie es immer geweſen iſt, ſo auch für die Zukunft ein
Bontänper fi für die katholiſche Sache ſein mög.
- Meine Herren, ich bitte Sie, darin einzuftinmnen, indem
Sie ſich von ihren Sitzen erheben (Alle erheben ſich) .
„Ich erſuche Herrn. Baron von Stillfried, uns den
Bei über die katholiſchen Vereine Wiens au en 110
eon vou Stiilfries! eint IR hire HAT 12 fir N.
nne Ich bit uneatind. nngit
Ich bin won Seite, der Seneralsonfeseng der katholichen
Bere Wiens. beauftragt, worden, 1 über ‚die, Thätigkeit der katho⸗
lischen Brreine Wiens wie im vorigen Jahre geſchah, Bericht
zu erſtatten. Ueber den Zweck der Generalconferenz glaube
weggehen zu Wh weil er im vergangenen Jahre genau er⸗
klart wurde. Es ‚ft, auch erwähnt worden, daß 5
ferenz, im Jahre, 4866, zwei Militär⸗Spitäler für
errichtet und er lten, hat, welche ſie den S 3 ene
6 vom heiligen Franziscus ven Aſſiſſt We, l
A weitern, ind dieſelben, w welche einige Jahre, früher durch
ſiſere Geneinderergetung von der Verwaltung des Spitals in
— 129 —
der Vorſtadt Wieden vertrieben wurden! Durch dieſe Uebergabe
der zwei Spitäler an dieſelben Schweſtern find dieſelben in Wien
jo zu ſagen reactivirt worden. Vor allem anderen haben ſie
aus Paris durch den internationalen Verein eine Anerkennung
bekommen, indem ihnen die ſilberne Verdienſtmedaille zuerkannt
und ihnen das Recht eingeräumt wurde, in Kriegszeiten auf
ihrem Hauſe eine internationale Fahne, rothes Kreuz auf weißem
Grunde, aufzupflanzen. Wir haben nach Auflöſung der Spitäler
die ganze Einrichtung den Schweſtern geſchenkt, wodurch ſie in
die Lage gekommen ſind, ein eigenes Spital zu errichten, und
ſie haben ein von der Gemeinde ganz und gar unabhängiges
Kraukenhaus geſtiftet, welches für die Armen unſerer Stadt ſehr
wohlthätig wirkt. Der Erfolg iſt der, daß in ganz neuer Zeit
die Aerzte, welche das Spital in der Wiedner Vorſtadt in Händen
haben, ſehnlichſt wünſchen, die Schweſtern möchten wenigſtens
zur Beaufſichtigung der weltlichen Krankenpflege zurückgerufen
1 Fa time im nn nun 0008 970%
Ich will in meinem Berichte Sie nicht mit Zahlen er⸗
IA Te deshalb . 55 u e ag m Antungäng-
lich nothwendig ſind. 1118819141400 I
i 1% Die St. hn i ea heb erlich ah in ihrer
ſtatutenmäßigen Zaht fort und e Begräbniſſe ihrer
Mitglieder. Nn eh H 71111 But RB 7095 in. focht!
dan Der St. Zotepb⸗Animathäz⸗ „Berti w beſorgt Be⸗
gräbniſſe für ganz arme Leute, und hat im vergangenen Jahre
1282 Leichen e, a ind ne Fe aber
13,183 Leichen. 11 He ie WR .Q
tbr Der Vatkin, vemehl. Binden; von u Paul beſteht
jetzt in Wien in 17 Conferenzenz er hat im Ganzen 766 arme
Familien in der Pflege und hat für dieſelben im letzten Vereins⸗
jahre gegen 12,940 fl. verausgabt. Die Anzahl der verpflegten
Armen iſt freilich für Wien klein, und ich muß leider dazuſetzen,
daß die Theilnahme in Wien für den St. Vinzenz⸗Verein noch
viel zu wünſchen übrig läßt. Indeſſen ſind die 17 Conferenzen
außerordentlich thätig, namentlich in den nin Vorſtädten,
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ.
*
*
— 130 —
wo ‚sehn piele Arbeiter wohnen. Dort entfaltet der Verein die
größte Thätigkeit und hat ſich jetzt beſonders zur Aufgabe ge⸗
macht, dieſe⸗ Wanke! zu untetſtützen⸗ und in geiſtige Pflege zu
nahme tende and mir itt nd eee en Am
n brd Uher den bath ol iſchenn Jünglingsverein glaube
ich nicht näher berichten zu dürfen, denn Sie hörten im vorigen
Jahre den Vortrag eines Mitgliedes desſelben; ich kann blos
ſagen, daß er namentlich den Zweck hat, Studirende, vorzüglich
der Ober⸗Realſchulen, Handelsbefliſſene * r „ Candidaten
4 n st, MO eh, i Art mug e 319
pin: Be Enz nee der heilig en Familie, die
den Zweck hat, katholiſches Leben in den Familien zu verbreiten,
zählt in Wien 1000 Mitglieder in der Frauenabtheilung und
600 in der Männerabtheilunggg gg.
6. Der Frauenwohltäthigkeits⸗Verein für Wien und
deſſen Umgebung beſteht ſeit 16 Jahren und hat im vergangenen
Jahre 8000 arme Familien mit Lebensmitteln, Kleidung und
Holz unkerſtütz. Dann hat der Verein 1500 arme DEE
unentgeldlich gekleidet und in Unterricht genommen. an
7. Die Leopoldiner-Stiftung, welche für die Mis
ſionszwecke Nordamerikas gegründet iſt, hat nach dem letzten in
Wien eingegangenen Bericht ſehr viel für Verbreitung der katho⸗
liſchen Kirche gewirkt, und zwar namentlich ſeit dem letzten
Kriege. Der Verein hat im vergangenen Jahre eine Einnahme
von 36,122 10 r and une für die Aae ee
verwende.
8. Der Mari enberein zur Erhaltung der father
liſchen Miſſion in Centralafrika. Nach den Berichten,
die in Wien in neueſter Zeit eingelaufen ſind, wurden im Jahre
180719 Perſonen getauft und 6 in Religionsunterricht ge⸗
nommen. be; die sr e 2 an 11,127 fl.
5 3 Gum ci aun Jen ee n
9. Der Mabiarmpfängnüöß verein. * v Unterſtütz
a der Katholiken im Orient und der Miffion und Kirchen
und Schulen hat eine Verbreitung in 24 öſterreichiſchen Diözeſenz
0
er hat für Kirchenbau, für Ausſtattung von Kirchen, Schulen
und Miſſionen im vergafgenen Jahre 14,795 flavaufgewendet.
Nachdem ſein bisheriger Vorſtand F. M.⸗L. Baron Mayerhofer
Wien verlaſſen hat, ſo hat der um katholiſches Leben hochver⸗
diente Graf Heinrich id weine die BEE übers
nommen ent 1 :e ad % u eie
10. Der Verein He) Eins holt oh, beſſen Zweck
allgemein bekannt iſt und den ich nicht anzuführen brauche, ver⸗
wendete im vergangenen Jahre 4865 fl. für Erziehung der Kin⸗
der, namentlich aber für das Erziehungshaus in Jeruſalem ,
welches den Schweſtern unſerer lieben Frau von Sion anver⸗
wait ift end e 109 ante ha nian if eiu ni
11. Der Bonifaciusverein unterhält von Wien aus
die zwei Stationen Eilenburg und Delitſch in der Provinz
Sachſen. 7 Verein wurde im Jahre 1866 meu reaktioirt;
Ae e 00 ai om 0 .
0 ig es hi 5 BANDES NEN, AD 00
1 0 nl Se ! 905 10 Sn ifaziusverein der Fall, und
ir w aren leider noch t in 125 Lage, in, Wehen zwei Jahren
nn Ne ervefond zu zu gründen, jo daß, wir au, unſerem größten
au ern alle Sefuche, m elche von, einzelnen Miſſ onsprieſtern
5 1 7 nicht berüchfi chtigen köünen. 10 gebe ich
1 nicht die Hoffnung a. lf, daß der Verein noch, eine große
Verbreitung in der Viener, DR, erhalten wird. 5
5 ‚Der katyoe oli che e, Jungfrauen bünd. Ebene a
n Wen g ein Hlboligen. Sungfrauenbund, entstanden, in welchem
10 ve die Mit glieder ver flichten, 0, lange ſie nicht in den ‚Ehe:
ſtan aalen, den ie beizubehalten; ſie ‚Stellen, ſich
unter dem Schutze der hl. Jungfrau Maria, vereinigen ſich im
Gebete und in der monatlichen Andacht. Der Verein hat im
Ganzen eine verhältnißmäßig große Verbreitung; die Anzahl
der Mitglieder beläuft ſich letzt auf ae meiſt 1 aus
dem! Dienſtboten ſtande / um Sie Winne mee gun
Ar Der Shugr bs wire welcher jehr! nn ange⸗
feindet wurde und noch angefeindet wird, — in der Wiener
9 *
— 2 —
Preſſe iſt das Schlagwort Severinusbruder ſo ziemlich ver⸗
breitet — war von Anfang, an, derjenige Verein, welcher in
Wien die katholiſche Thätigkeit allein in die Hand nahm und
förderte. Aus ihm ſind alle anderen Vereine, die in Wien be⸗
ſtehen, hervorgegangen. Cr beſteht aus dem Centralverein und
neun Abtheilungen in den Vorſtädten; er unterſtützt auch den
Lehrlingsverein, namentlich durch Ertheilung von Unterricht, or⸗
ganiſirt Wallfahrten und unterſtützt den kirchlichen Kunſtverein
dadurch, daß er entweder ſelbſt Bilder für Kirchen, welche ſie
wünſchen, ſchenkt oder auf ihre Beſtellung beſorgt. Leider hat
dieſer Verein ſeinen ſehr thätigen und um das katholiſche Leben
in Wien ſehr verdienſtvollen Vorſtand, den Hrn. Grafen Jer⸗
ningham, durch den Tod verloren, und der Verein iſt im
gegenwärtigen Augenblicke ohne Vorſtand, welcher erſt im künf⸗
tigen Herbſte gewählt werden dürfte... DI hn S
e
ee bor. t . es 1 t. 608 ft 112 7 0 0
He dal dale wenn im verg ange 5 0 2
zahl der Geſellen ſich auf 621 belief fi 1050 3
geſellen Nachtherberge erhielten. Die Sp artaf fa, | 2 5
Krankenkaſſa, wie die Vorſchußkaſſa w erden Ei den
10 das 1 * e 5 Die She höchſt 5 in⸗
den Wünſchen des Hrn. Dr. Gruſcha noch lang
e jet) hat der Verein von . blos eine 1 0
nahme von 6101 fl. aufgihei en. ene
1 eee . ir, e e 0, ih f inn
110] 45, Der Verein der beſtändigen⸗ Anbetung des
allerhl. Altarſakramentes und zur Unterſtützung
armer Kirchen zahlt im Ganzen in Wien 3,338 Mitglieder
und verſieht namentlich die ärmeren Kirchen mit ſehr reichen
Paramenten. Es iſt jährlich eine ſehr große Paramentenaus⸗
ſtellung und es iſt ſelten eine Kirche, die nicht bedacht werden
1
könnte. Die Vorſteherin iſt die Fürſtin Kinsky, die ſich der
Sache mit! beſonderem Eifer annimmt. mini
16. Die Bruderſchaft vom hl. Erzengel Michael
hat in Oeſterreich in dieſem Jahre einen ganz beſonderen Auf
ſchwung erhalten, worüber vom Hrn. Referenten des Vorortes
bereits berichtet wurde. Ich will Ihnen bloß einige Data als
Beweis auführen.“ Die Bruderſchaft, im Jahre 1861 wirklich
erſt in's Leben gerufen, obwohl 1860 conſtituirt, hat bis inbe⸗
griffen das Jahr 1867 blos in Wien und St. Pölten beſtanden.
Linz und Salzburg haben ſich der Diöceſe Wien gangeſchloſſen,
d. h. die Mitglieder dieſer beiden Diözeſen waren Wien affiliirt.
Die Durchſchnittszahl dev Einnahme war jährlich 7000 fl. In
dieſem Jahre haben wir aber nicht! von Wien allein, ſondern
von Linz, St. Pölten inbegriffen, und dann, in neueſter Zeit
aus Prag, Olmütz, Seckau, Tarant, Veglia, Budweis. Da
haben wir en e Einnahme. aufsupeifen, vom 1. Januar bis 15.
Auguſt von 1 57 Dukaten = 72,496 fl. in Banknoten 2867 fl.
in Silber und 110,266 Francs. Wir ſind allerdings noch an⸗
deren Ländern zurück, namentlich Frankreich, Belgien und in
Deutſchland der Diözeſe Köln, aber daß wir aufblühen und mit
Liebe für den heil. Vater auf's Eifrigſte Heſorgt erg dafür ko
ichs einſtehendij ar en re e en
Von dieſen Ehen geehrte hat die Bruderſchaft
nach Rom au das Kriegsminiſterium für' die Armes geſendet
140,129 Fres⸗z an Reiſeunterſtützungen und für junge Leute,
welche nach Rom gehen wollten, 12330 Fresb ausgegeben! Dann
haben wir Anſchaffungen für Tuch für die päpftlichen Zuaven
übernommen, bis jetzt zwar noch geringerd Parthien, weil man
noch nicht gehört, daß man mehr bedürfe, dann 20 complete
Betten für ein neu hergerichtetes Militärſpital und dieſe Aus:
lagen beliefen ſich auf 13,838 fl. 31 akr, und für das Caſino
des deutſchen Militärs in Rom auf 1000 Fres. (Bravo!)
Ich muß zum Schluſſe noch einige Worte über die katho⸗
liſchen Reſſourcen in Wien Tagen. Die katholiſche Preſſe in
Wien iſt der Knotenpunkt aller katholiſchen Beſtrebungen ge⸗
WE
worden aus, dem, einfachen Grunde, weil in derſelben lauter
Gleichgeſinnte ſich begegnen; weil in dieſen Reſſourden nobſt
Aufheiterung, welche der geſellige Verkehr bieten kann, alle ernſten
Gegenſtände beſprochen werden. Jeder kann ſich Raths erholen
in Fragen, welche ſowohl , ſein öffentliches als ſein Privatleben
betreffen, ſich erkundigen, und wenn eine Stadt von Gründung
einer Reſſource einen Vortheil gezogen hat, glaube ich muß man
Wien obenan ſetzen! Ich glaube, wir wären mit, unſeren beſten
Unternehmungen für den heil! Bater bei weitem nicht ſo weit
gekommen, wenn wir nicht dieſen Vereinigungspunkt in Wien
hätten; daher empfehle ich ſo viel als möglich dergleichen Reſſour⸗
cen, nicht nur zu fördern, ſondern auch in allen anderen dert
ſchen Städten ſolche zu gründee...f maloid
% 1 , ni ms ann een oe e n n
9 Präöſidenti natd nd aim hui au
‚SH sid tung ent 0 Dunn iat ning
27988 on in 8 W Er t nag fugulk
% Es gibt Leute, die ſich gerne rühmen, oft vielmehr als ſie
Werth haben, es gibt aber auch Andere, die wiel Gutes thun,
und wenig oder gar nichts dadon ſprechen, und als ſolche ſind
immer bekanut geweſen die Oeſterreicher. (Bravo!) Wir haben
daher um jo mehr Grund uns zu freuen, da ſich heute eine
Gelegenheit: gebeten hat, in, der heir, erſahrin habeu, weche ei,
rigen Beſtrebungen dort vorhanden ſind, wie- viel Gutes dort
geſchieht, und ich glaube, daß ich in Aller Sinn handle, wenn
ich demn Hrn Berichterſtatter ausſpreche, mit wie großer Freude
die Verſammlung' ſeine Mittheilungen aufgenommen hat zund mit
wie großer Theilnahme alle Katholiken Deutſchlands die batholi⸗
ſchen Intereſſen- Oeſterteichs und die; katholiſchen Beſtrobungen
der dortigen Katholiken verfolgen und wie ſie beſonders Alle mit
ihrem Gebete in den ſchweren Tagen, die jetzt über ſie herein⸗
gebrochen fittd, beiſtehen! Ich rechne auf das Einverſtändniß
der Verſammlung. (Bravoah)77 ß me (b7,
„Ich erſuche jetzt den Hrn. Priſar über den St. Joſephs⸗
verein Bericht zu erſtatten ) 44% % %% 1 eee
— 135 —
Herr en Priſac⸗ ee Nemizatz Ghee
79 Be 1631110 Ho Ani al Noi 1 dem
8 Gelobt, ſei Jesus, ee . aun Are,
ner Hohe Ve erſammlung l. er bod 5 aaf
1 rg 80 oder bächebſchen 0 unter, ‚den
0 ori, vg ft futen ‚ft auch der u der 1 eneral ber:
fanemtung zu Wige egtündete e St. e Für uter⸗
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ee ch 19 11 5 Has, 132 1 5 ai der
Generätverjammlung uch, den. 5 0 des fol ges, We 32 RN
1 e chört ind ich e er laube mir aher A get egenivärtig
Bericht des vergangenen Fee, 50 der h hen. Glneral⸗
Sehen mmlung in aller Kürze Vergil legen. Gs ging e un in
X Sgr. 2 iM die a verschiedene Stationen, ad Sevürf Ini
vertheilt wurden. 1 ne. Föhr
174 ine ee J d 15000 155955 Aha
Eis ſchen, meine Herren, die Eine ahme, ist, Ren
min die große e Sache eine ſehr geringe. Ich b begreife wohl,
ing Ve hr del Bpbifne ben, daß o den de Hal
liken, namentlich gegenwärtig bei der Bedrängniß des allgemeinen
Vaters der ee d. von allen Seiten Werne genommen
wird.“ Aber ich dente doch, bei etwas, Wärme bleibe immer
noch ein e für unſeren Zweck. 0% Ane 00 18
Die Bedürfniſſe in Paris find namentlich augenblick
lich, ſehr groß; ſie ſind auch groß geworden durch das ver⸗
gangene Jahr der Ausſtellung, das, viele Deutſche nach, Paris
gebracht und das allerlei Elend zur Folge gehabt hat. Es iſt
mehrmals von der großen Anzahl der, unglücklichen Orutſchen,
die ohne Religionskenntniſſe aufgewachſen ſind, die gleich dem
Merslntianenatezial, anheim fallen würden, die Rede geweſen.
* n hat, wahrſcheinlich, (wir haben his dahin immer
— 436 —
geſagt) zweimalhunderttauſend Deutſche, es ſind vielleicht noch
mehr da. Dieſe Deutſchen aber ſind an der, einen Seite zer⸗
ſtreut und herrenlbs u mherirtend, aber auf der anderen Seite
fehlt es doch wieder nicht an wahrer Freude für die Seelſorger
ee an K 17 ace 100 7 Ka AB. in der Rue
mä Len A 00,000 75 win den, in 5 7 7¹ ch den
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fühtt Ich weiß nicht, ob Hr. Profeſſor Matr.“ hier 8
mit aber eben vont hohen Präſisiüm ein en IPA
machung“ mitgetheilt worden, woralls ir nit 1 een
können, daß die Deutſchen in Aierkka doch nicht ſo galt
lassen find. „Es it nämlich in der Verſammlüng der“
Centralvereine eee e, e |
Eittwändererit, nmefltllch in Be Hafen von Meſyörk unnd wel
timore nir Math und That alt vie Hand zugehen Zul vieſem
— r
Suter wurde eine kätholiſche Miſſion gewählt u. t w. (wurde
geleſen.) Gelobt jet Jeſus ChriftusPTr nn: nie e e
Ich habe noch einige Skätiuten vom St“ Joſephsverein zu
vertheklen Die Herren, welche ich darum äntereſſkren, mögen
ſich alt mich! wenden“ eee sin! ee et |
190 ane ein ine I ner
Präſident: | bi neee
Cs werden jetzt die Berichte aus den Ausſchüſſen, ſoweit
ebenen lzum Abſchluſſe gelaugt ſind, erfolgen, und
ich erſuche den Präſidenten des erſten Ausſchuffes für Miſſion,
Hrn. Schröder, die Güte zu haben, vorzutragen.
a Om ue unde 1 enn
erw Be ha aus Paderborn: n
och ha; ehuliche Vet 777 17 400
s
ne 48
ea ich mich moch eines Auftrages zu gulledigen
von unſerem, hochwürzigſten. Herrn Bischof Martin, von, Pader⸗
born, deſſen Name, wohl, hinlänglich, in der katholiſchen Welt
bekannt iſt, dem Präſidenten des Bonifaziusvereing Hochder⸗
ſelbe hat mich beauftragt, der katholiſchenGeneralverſammlung
mitzutheilen, „daß er ſehr, gerne, an der Goneralper ſammmlung theil⸗
genommen hätte, alli, leder verhindert ſei, durch ſeine oberhirt—
liche Thätigkeit und zwar durch eine, Viſitationsxeiſe. Er wird
aber die Verhandlungen mit feinen, Segenswünſchen begleiten und
wünſcht, daß die Reſuligte der⸗Verhandlungen, hier ſehr, ſegens⸗
Raich und fruchtbar ſeien. i
Ferner hat Hochderſelbe ' mir einige Exemplare von feiner
Schrift „Die Hauptpflichten des katholiſchen Deutſchland,“ welche
über den St. Bonifaziusvercin handeln mitgegeben, wn fie an
ſolche Herren, dienſich dafür zntereſſiren, zu, vertheilen , Es, iſt
fernen auch ein Aufruf von der Redaktion des Vonifaziusblattes
hier zu vertheilen, welche die Einführung des Bonifaziusvereins,
als) ſehr wichtigen Vereins, in den Elementarſchulen empfiehlt.
Ich erlaube mir jetzt überzugehen“ zur Berichterſtattung
über die Ausſchußſitzung“ des geſtrigen Nachmittags Ich Werde
„
es kurz machen, weil noch viele Anteßge zur e da ſind.
Es 5 vier Anträge geſte ll Lane
15 115 I. In Betreff der Miſſion in Anita, J
ann — oe Generalverſammluug wolle die Miſſionen in Cen⸗
tral⸗ Afrika den für außerdeutſche Miſſionen beſtehenden
Miſſionsvereinen in Deutſchland zur Unterſtützung em⸗
m. 4 30 fbr 2
0 II. Den Bonifaziusverein betreffend:
n tee „Die Generalverſammlung wolle die .
N11 Gssptegen daß der Bonifaziusverein, welcher ſich die Un⸗
terſtützung der Katholiken in den proteſtantiſchen Gegenden
Deutſchlands in Beziehung auf Seelſorge und Schule zur
Aufgabe geſtellt hat, für die Katholiken Deutſchlands einer
der wichtigſten Vereine ſei“
2. „Die Generalverſammlung wolle es als eine Pflicht
und Ehrenſache des geſammten katholiſchen Deutschlands
1 75 ausſprechen, den Bonifaziüisvertin wegen ſeiner großen er
gabe nach Möglichteit Sa DER und Almoſen zu un⸗
erntete eie 196 IE 1
8. „Damit dieſes in Hebron und nachhaltiger Weiſe ge
ſchehe, möge die Generalverſammlung ſich dahin ausſprechen,
2 * die Bildung von eigenen Comités zur Organiſtrung
und weiteren Verbreitung des Vereins in allen Dideeſen
Deutſchlands und der mit Deutſchland in politiſcher oder
unirter Verbindung ſtehenden Länder I u daes
ei u st OB W
ort . Auer Der . . Intl
blau SHfnalebftuae Schr der, Domvicar. i D ice
Der Antrag bezüglich der Miſſion in Afrika wurde in der
Ausſchußſitzung warm befürwortet vom Hrn. Seminar⸗Regens
Kir chner, und es wurde beſchloſſen, ihn der ace
lung zun Beſchluſſe zu unterbreiten.
Zu“ Begründung des erſten Antrags, betr. ben Bonifägius
Verein, „merke ich Folgendes: In Folge der großartigen In⸗
duſtrie, T Folge der reellen und raſchen Verkehrsmittel unſerer
U
Zeit, in Folge der Aufhebung der Beſchränkung der Freizügig⸗
leit, ferner in Folge der politiſchen Umgeſtaltung Deutſchlands
hat, die Vermengung der Katholiken und Proteſtanten große
Dimenſionen angenommen. Meine Herren! Es gibt jetzt keine
größere, ja keine kleinere Stadt, wo nicht ſchon Katholiken und
Proteſtanten unter einander wohnten. In den letzten Dezennien
hat dieſe Vermiſchung ſehr um ſich gegriffen, wie jeder der
gegenwärtigen Herren weiß. In Folge dieſer veränderten Ver⸗
hältniſſe ſind aber au 200,000 Katholiken in Deutſchland in
Verhältniſſe gerathen, in welchen ſie eine geordnete Seelſorge
entbehren. Es hat allerdings der Bonifaziusverein, der ein Kind
der Generalverſammlung iſt, — denn er iſt auf der III. Gene⸗
ralverſammlung zu Regensburg in's Leben gerufen — es hat
allerdings der Bonifaziusvertin bis jetzt Vieles geleiſtet, er hat
circa 130 Miſſionen in's Leben ⸗geruſen, er hat circa 150 Schulen
gegründet; allein, meine Herren! ßes gehen noch immer über
20,000 Kinder in proteſtantiſche Schulen. Wenn wir uns dieſer
nicht annehmen, wenn wir dafür nicht ſorgen, haben wir zu
befürchten, daß noch Viele uns verloren gehen werden. Im
Norden won Deutſchland, in Preußen, was vielleicht viele der
Anweſenden hier nicht ſo genau wiſſen, haben die Katholiken
ſeit 1818 bis 1864 nach genauen Ermittlungen genau um
263,323: weniger, werhältuißmäßig zugenommen, als die Prote⸗
ſtanten. Woher das, meine Hexxen? Ich mag einige Gründe
in dieſer hochauſehnlichen Verſammlung nicht anführen, aber ein
Hauptgrund iſt auch der, daß wir in frühern Jahren unſere
Brüder in proteſtantiſchen Gegenden, nehmen Sie den Ausdruck
nicht übel, jämmerlich haben zu Grunde gehen laſſen. Wir
haben nicht genng Heſorgt, darum der Antrag: W n die ꝛc.
e u SO e our dan
Es ii dehnen Auſicht nach hrppichtig der Michaela verein
Aber der Michaelsverein iſt doch ein Verein, der alle Katholiken
der Welt angeht. Für den Bonifaziusverein aber können wir
uns nur an die Katholiken Deutſchlands wenden, und e
wird gegen den Antrag Nichts zu erinnern ſein.
Dior zweite Antrag lautet dahin wurde verleſen! )
Ja, weine Herren! ich ſtimme zu, es iſt eine Ehrenſache,
wenn wir die Thätigkeit des proteſtantiſchen Guſtav⸗Adolphvereins
annehmen. 1 #9 Term ask tem mann mania
zun Meine Herren! ich ſpreche es offen aus, die erwähnte
Thätigkeit beſchämt uns, Katholiken: der proteſtantiſche Guſtav⸗
Adolphverein hat viermal mehr Mittel aufgebracht, als der Boni⸗
faciusverein.“ Der proteſtantiſche Guſtav⸗Adolphverein hat allein
für ſeine evaügeliſchen Brüder in Oeſterreich blos den vierten
Theil ſeiner Einnahmen verwendet, aber trotzdem mehr, als der
Bonifaziusverein ſeit ſeinem Beſtehen auf alle Miſſionen ver⸗
wendet hat.“ Es iſt daun ferner in der Sitzung namentlich da⸗
rauf- hingewieſen worden, daß es heilige Pflicht für uns ſei,
unſere katholiſchen Brüder in proteſtautiſchen Gegenden zu unter⸗
ſtützen, weil ſie unſere Glaubeusbrüder find, ferner auch, weil
es unſere deutſchen Brüder ſind. Ferner iſt aber, auch darauf
hingewieſen worden, daß wir uns an unsere deutſchen Brüder
wenden müßten, weil es unſcröfdeutſchen Brüder find. Sollten
wir uns an die Katholiken Frankreichs, oder Spaniens, oder
Portugals wenden, würden wir wohl die Herzen finden, um
wol des nöthig iſt, den Brüdern in unſeren proteſtantiſchen Län⸗
dern zu Hilfe zu kommen? Deshalb muß ich der Bonifazius⸗
Verein an die Katholiken Deutſchlands wenden and zwar muß
das geſammte Dautſchland eintreten, dann wird die Löſung der
Aufgabe wirklich nicht zu schier Einem Theile wird die Löſ⸗
ung der Aufgabe zu ſchwer, denn ſie aſt eine große und wird
in 50 bis 60 Jahren in dieſem Falle nicht gelöſt ſein, denn
allem Anſchein nach wird die Vermengung und Vermiſchung der
Katholiken und Proteſtauten immer größere Dimenſionen an⸗
nehmen, wenn in jeder Stadt, ja vielleicht in jedem bedeutenden
Flecke Tuch eines katholiſche Kirche in Proteſtantiſchen Gegenden
ich beſtüdetl / ara ni bad Mi niemand nd
Meine Herren! hier iſt der practiſche / Boden, wo wir prac⸗
tiſch mit dem Proteſtantismus zuſammentroſſen, und wenn wir
da die wahre katholiſche Liebe bewähren, und wenn wir da in
— 1 —
Wahrheit recht friſche katholiſche Gemeinden gründen, ſo ſeien
Sie überzeugt, Sie werden mehr wirken gegenüber dem Prote⸗
ſtantismus, als viele gelehrte Erörterungen 8 ).
111514
Pre 4
Präſident fragt: uche niet 150 30511
Iſt in der Verſammlung einer der Herren, der das Wort
ergreifen will? Es meldet ſich Niemand zum Wort. Ich halte
alſo den Antrag als von der Gen seng cc zemmen.
3 3 14 111165
11 Reb ner bis 5 39 e neee 15 HN
176111 nn 173 ind
10 ir 7 Meinen Dank. Der dritte Antrag lautet (iaſh. nd
1 33
Meine Herren! wenn der Bontfaziusvetein ſeine 1 fgabe,
die er wirklich hat, löſen ſoll, dann bedarf er, dringend der
weiteren Unterſtützung. Den Verein iſt bis jetzt nur im Stande,
die Miſſionen, die er in's, Leb en gerufen, hat, eben zu unter⸗
halten, d. h. die jährlichen Unterhaltungskoſten aufzubringen.
Er hat bis jetzt nicht Vermögen genug, um etwas zür Fondirung
herzugeben. Es wird aber doch nöthig' ſein, mit der Zeit auf
die Fondirung der Miſſionsſtellen mehr zu verwenden! Dann
muß ich namentlich hervorheben, daß es ſehr viele Miſſions⸗
ſtellen gibt, wo noch keine Schule, kein Bethaus, keine Wohn⸗
ung für den Geiſtlichen ſich befindet. Der Verein kann mit
ſeinen jetzigen Mitteln Nichts oder ſehr Wenig zur Unterſtützung
Deutſchlands beitragen; daher wird der n a Die
en ꝛc. Klieſt den Antrag). 19% Mai,
Es mag Verhältniſſe geben, wo ſich diesc nicht gleich
durchführen läßt, aber meine Herren! mir iſt daran gelegen, daß
die Geueralverſammlung ſich dafür ausſpreche, und nd helfe, 5
eee Bonnie EIG BR
. h ue 103 1% gebinblagspäun uu bs di
2 ORräfidente Tag) dnss, füt, most: Are ge, Jar
Iſt Jemand in der Versen Let gegen dieſen eben
verleſenen Antrag das Wort zu ergreifen wünſcht? Es meldet
ſich Niemand, jo ſehe ich den Antrag als angenommen an.
u A:
Rednerin y 17 be 157 n
2 Gelobt Mi ae hene! Ge At nit
i rer i n ene
Präſibent:
Ueber den h N wird Herr Lingens be
F * 5 2,
Wer eigens: Inn“ Er hn D items
Ich muß mich ſehr entſchuldigen, ß noch gar kein 1 80
ſchluß gefaßt iſt. Die Conſtituirung des Ausſchuſſes hat geſtern
durch ein Mißverſtändniß nicht zu Stande kommen tonnen. Ich
lade daher die Herren dringend = heute Wer 3 uhr
im Kapitelhauſe 19 FINDE ee
30 a SER ne
Präſident: ung et mal „ind. (billion 22 98
Für den eiten eg für chriſtlche Kut bitte ich
ban Witt von feigen die Güte zu Dan 5 reſerir en.
tn, 71, 190 ni *
Dtn N 11 191 d e 4
den Witt 0 M1 np MA chin 10% 1 100 1%
799 di Meine Kar va ui 50, dau
0 20995 2 geſtern den Antrag vernommen, den ich zu
ſtellen mir erlaubt habe: Er lautet: „Es möge die hohe Gene:
ralverſammlung ꝛc. (Siehe gedruckte Anträge Nr. II. mn!
Wir Muſiker nämlich ſind ſeit der letzten Generalverſamm⸗
lung in Innsbruck nicht unthätig geblieben. Wir haben einen
Verein gegründet zur Förderung der heiligen Muſica und er
zählt jetzt bereits gegen 500 Mitglieder. Wenn aber je das
Wort gilt: Man muß die Stimmen nicht bloß zählen, ſondern
auch wägen, ſo gilt es hier. Denn hinter mancher dieſer Stim⸗
men, ich meine hinter manchem Chormuſikdirektor ſteht eine Ka⸗
pelle von 30 bis 60 Sängern und Muſikern, von denen manche
ſich durch ihre ausgezeichneten Leiſtungen durch ganz ne
und weiterhin einen Ruf erworben haben, die durch ihre Direk⸗
toren mittelbar Mitglieder des Vereines ſind, weil ſie für die
Zwecke desſelben arbeiten. Wir treten alſo in er wee
ſchon jetzt reſpectabel auf. % 0 abi e ol eee all
— 143 —
Ao'ber, meine Herren! das iſt uns noch nicht genug; wir
wollen noch mehr Mitglieder gewinnen und zwar eifrige und
abferwilige Mitglieder. 1 bes = meinen el 5
tellt. Zn
Wenn ich aber nun will, daß eine hohe FERN
lung den Cäcilienverein empfehle, ſo muß ich doch auch den
Zweck und die Tendenz dieſes Vereines angeben. Der Zweck
unſeres Vereins iſt: die katholiſche Kirchenmuſik zu fördern, alſo
erſtens den Choral, 2. das kirchliche Volkslied, 3. das würdige
Orgelſpiel, 4. die polyphone Geſangmuſik alter und neuer Zeit
und endlich 5. die Inſtrumentalmuſik. Meine Herren, Sie ſehen
daraus, wie ich glaube, daß wir gut katholiſch ſind, denn wir
wollen nichts Anderes als die praktiſche Durchführung deſſen be⸗
joͤrdern, was die Kirche über die Muſik angeordy 11 hat. Zur
Ausführung ihrer Beſchlüſſe braucht die Kirche Arbeiter, thätige
Leute und als ſolche. Arbeiter wollen wir der Kirche, ſoweit wir
Beruf und Geſchick dazu haben, dienen, alles nach dem Geiſte
und dem Willen der Kirche. 00 denke alſo, unſere Richt, i
keine ſchlechte.
Aus unſerem Program mögen Sie auch ersehen, bob
wir, wie man zu ſagen pflegt, nicht kirchlicher ſind, als die
Kirche ſelbſt, nnd nicht fatholifcher. als der Papſt, daß wir nicht
ſtrenger ſein wollen, als die kirchliche Geſetzgebung. Darum ge⸗
ſtatten wir der Inſtrumentalmuſik und dem deutſchen Kirchen⸗
liede gerne den Raum, den ihnen die Kirche ſelbſt geſtattet. Jede
Thätigkeit für das ächte, kernige Kirchenlied und für die wahre
ächt kirchliche Inſtrumentalmuſik iſt uns willkommen vom Her:
zen und aufrichtig willkommen. Wir ſind, um gewiſſen Schlag⸗
wörtern die Spitze abzubrechen, keine Puritaner und ſchütten
das Kind nicht mit dem Bade aus. Wir wollen für das feier⸗
liche Hochamt auch den feierlichen Pomp der Kirchenmuſik, aber
Alles nur an der rechten Stelle und am rechten Platz. (Bravo!)
Ferner liegt es in unſerem Programme, daß wir die chriſt⸗
liche „Kunſt“ — denn das chriſtliche Volkslied iſt im engeren
Sinn kein Kunſtgeſang — daß wir die chriſtliche Kunſt in jeder
*
— A
Weiſe fördern wollen, nicht bloß die ältere, ſondern auch die
neuere, daß wir nicht bloß für, den Paläſtrinaſtyl, jenen gott⸗
begeiſterten Ausdruck religiöſer Tiefe und Innerlichkeit, die unſore
Dome gebaut, eifern, ſondern daß wir vorwärts wollen und
daß wir moderne und modernſte Mittel nicht verſchmähen, —
wenn ſie nur der wahren katholiſchen Frömmigkeit und dem
Geiſte der Kirche nicht widerſtreben. Wir wollen nicht allein
bei, der bewunderungswürdigen Epoche der Kir chenmuſik „beim
46. Jahrhundert ſtehen bleiben, wir wollen, wenn wir nur, die
Kraft, dazu hätten nd uns, Gott einen nenen, modernen Par
läſtring gäbe, eine noch glänzendere Epoche herbeiführen, als
einſt die des 16. Jahrhunderts war. „ bi en en
Br "Yeah, meine Herren! das ſind keine ganze Te 6
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pol naeh, — Zulunſte weine Herren! ſollen, Sie
herbeiführen helfen. Ich widerſpreche noch einmal dem Vorur⸗
theil, als ob Muſiklaien für uns nichts thun könnten. Sie kön⸗
nen ihre, Chorregenten, Muſiker, Sänger, veranlaſſen, daß ſie
unſerm, Vereine beitreten, daß ſie für wahrhaft, katholiſche Kir⸗
cheumuſik wirken; ſie können auch unſere Muſilfeſte beſuchen,
die einen, weſentlichen“ Theil unſeres Programmes bilden, uns
* ihr Intereſſe, ihre Theilnahme allein
—
ſchon wird uns tragen. Denn, das war bisher das Uebel, 805
die katholiſche Welt für hl. Tonkünſt viel zu, Wei Satzes, hes
zeigt hat. An si. Marl
Nun aber, meine Herren, möchte ich. beſonders die
Hochwüärdigen Herren Pfarrer „auf, einen Punkt. ne
ſam machen Die Sache bat; nämlich, auch eine praktif che B
deutung. In Baden, iſt es den Lehrern, vom 23. April 1569
an freigeftelft, den Organiſten⸗ und, Chorregentendienſt zu ‚Aber;
nehmen oder abzugeben, Num haben bereits, die Meiſten, 115 daß
ſie ihn nicht mehr, e Die, feinen. vielleicht, ich. A
aufgebeſſert, werden, die anderen, weil, fie in und mit der, 5
Nichts mehr zu ſchaffen haben wollen. Dadurch wird es kom⸗
men, daß von dieſer Zeit an Manche, vielleicht viele ‚Martin;
chen jabrans jahrein kein Hochamt, mehr haben werden. Wie
lang ein ſolcher Zuſtand anderswo und in ‚spegie, ‚bei, uns, in
Bayern anf ſich warten läßt, will, ich nicht fallen aber ich
proche als unmabggbliche, Meinung, aus, daß ec, gut, eis vor
einer herannghenden Umgeſtaltung der Dinge nicht die Augen
zu, ſchließen, sondern ihr im Voraus, zu begegnen und Vorſichts,
waßregeln zu treffen. Und dieſe Vorſichtsmaßregeln, ſollen, in
unſerem Vereine Er werden. Da hätten alſo die hochw,
1 Bun 10 die rg Br zu I
Sie ums ii of sohn a 1 5 Gm. u,
ie auf 1 fig 5
ii benz, ‚alle, dieſe ſind uns mit ihrem Rath, in unſerem Verein
wi ommen. Eines wird unvermeidlich ſein, das glaube ich ſicher
und feſt, die Kirche muß ſelbſt wieder die, Gründung von Mu⸗
fönlen, in die Pond, nehmen, , Ant dieſe Zeit wünſche ich her
bei, die Zeit, wo die Nachfolger eines, e und Gchors
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ.
— 146 —
d. Gr. die Reform wieder ſelbſt in die Hand nehmen und hä
tig eingreifen. (Bravo!) ai
Nur ſo, meine Herren, iſt Heil für uns zu erwarten.
Meine Herren, man wird über die Reform der Kirchen⸗
muſik ſagen, was man bei uns in Regensburg geſagt hat. Es
iſt nur kurze Zeit her, daß mein Chor, dem ich vorſtehe, hy
mirt wurde (es iſt nicht mein Verdienſt) man hat gejagt, es
geht nicht, es kann nicht gehen, wird nicht gehen, und wird hi
alle Ewigkeit nicht gehen — und ſiehe, es iſt gegangen, und
geht, und geht beſſer als man geglaubt hat und als es ſchien,
daß es gehen könnte, und es wird auch in Zukunft gehen. Und
wenn man uns, meine Herren, und mir zuruft: „Bei uns, in
meiner Stadt, in meinem Orte, ſind die Verhältniſſe fo, daß es
nicht geht, ſo ſage ich Ihnen, es geht auch bei Ihnen; wir wol⸗
len einmal beſſer werden, wie wir geſtern Abend 4. haben,
und es wird beſſer werden. (Beifall) el a WENN
find Hebung und Förderung der katholischen aachen, 8 hi
daß fie wieder wird, was fie war, ein Wiederhall jenes täuſend⸗
ſtimmigen Haltehujn, das von Engelſtimmen ertönt (laut der Apo⸗
calypſe), ein Wiederhall jenes gewaltig tönenden Amen gleich
dem Donner der Waſſerfluthen und der Wogen, ein Wiederhall
jener Lieder, die die Jungfrauen ſingen, die dem Lamme folgen;
ein Wiederhall jener Geſänge, die einen Auguſtinus erſchütterten
und zu Thraͤnen rührten. Wahrlich, meine Herren, wenn man
auf das Unſägliche blickt, das ſür weltliche Muſik, und das Me
nige, was für kirchliche Muſik im letzten Jahrhundert geleiſtet
wurde, dann möchte man wohl der Worte des 136. Pſalms ge⸗
denken: An den Flüſſen Babylons ſaßen wir und weinten, als
wir Sions gedachten, und unſere Harfen hingen wir an 5
Weiden auf. Dann möchte man glauben, es ſei der Kirche je
Harfe zerſchmettert worden, die ſie einſt aus der Flamme 12
einſtürzenden Tempels zu Jeruſalem gerettet hat, und der fie hi
herrliche Weiſen entlockt hat durch alle ahrhunderte (Leb
Beiſall.) Darum iſt es jetzt Zeit, daß wir mit David, we
- Bm -
ſerm Pindar, Alkäus und Simonides, wie St. Hieronymus ihn
nennt, rufen: Exsurge psalterium et abends enen dis
luculo, psallam et can taboo.
Hiln Wer i in dieſen Ruf einſtimmt, meine Herren, bei dem
braucht unſer Verein keine Empfehlung weiter, er wird ihm auf
diejer- Generalverſammlung eine Herzensangelegenheit werden
auch nach 3 und für 55 N Beide Das na
Gaul! (Beifall) band 16
2 retten" | |
it Jemand in der Versammlung, nn e den Antrag
des 3 8 Ausſchuſſes, der ihnen oben vorgetragen worden iſt, das
Wort zu ergreifen wünſcht? Wenn nicht, bitte ich, diejenigen,
welche gegen, dieſen Autrag ſind, ſich zu erheben (Niemand er⸗
hebt ſich) der Antrag iſt einſtimmig angenommen. Herr Regens
Moufang von Mainz wird die Güte haben, über We
und 15 zu reſeriren. :
17
Hof n 7707
‘ ‚1139 ’ 4 121
Moufang: | | ?
Meine Herren, das ee Ernie hat! in 505 Mein⸗
ung, daß für zwei Ausſchüſſe Stoff genug vorhanden wäre, den
Ausſchuß U in zwei Sektionen getheilt, die beiden Sektionen
aber haben für gut gefunden, ſich wieder in einen einzigen Aus⸗
ſchuß zu vereinigen, und da dieß alſo auf einem Sektionsbeſchluß
beruht, ſo wird das Präſidium Nichts dagegen haben, wenn ich
referire für den IV. Ausſchuß über Wiſſenſchaft und Preſſe.
Präf. des Ausſchuſſes über Preſſe, Hr. Dr. Freitag, hat ſich in
dieſer Weiſe auch mit mir verſtändigt, ſo daß über formelle Be⸗
handlu ung der Sache kein Anſtand ſein wird, Es lag zunächſt
der im gedruckten Antragbogen mit Nr. XI. bezeichnete Antrag
vor; welcher abzweckte, anzueifern, daß eine ſogengnnte als Ma⸗
nuſcript auszuſendende Journaliſten⸗ Correſpondenz ge rundet
werde.“) Es ward in jehr eingehender Weiſe, oft d en hun.
digen al des Ausſchuſſes über Zwertmäßigkeit, aber auch
Mogli hit! er Gründung eines ſolchen Mießergänes e
* De: Nr. 11 der gedruckten Anträge XI. 2.
10*
= Me
und endlich über den Antrag ſelbſt, ſodann über einen zweiten
vermittelnden Antrag abgeſtimmt. Ich habe die Ehre, denſelben
Ihnen in Folgendem vorzutragen. Der Ausſchuß beantragt über
den gedruckten Antrag von H. Lingens, der ſelbſt nicht perſönlich
anweſend war, zur Tagesordnung überzugehen und zwar auls
dem Grunde, weil eine ſolche handſchriftliche Zeitungs⸗Correſpon⸗
denz, wie ſie nach dem Antrage gegründet werden ſollte, nicht
durchzuführen ſei. Es ward danach ein zweiter Antrag bera⸗
then, der dennoch die Gründung einer be e Zeitungs 8-Corre-
ſpondenz empfehlen ſollte, aber auch darüber konnte del Aus⸗
ſchuß nicht ſchlüſſig werden, und schließlich hat man ſich dahin
geeinigt, der Generalberſammlung Folgendes zur Beſchlußfa ung
vorzutragen. Da die Generalverſammlung ſich außer Stand
ſieht, dem Antrag auf Gründung einer Handſchritllchen Zeit⸗
ungs⸗ Correſpondenz, ſo wie er geſtellt und motivirt iſt, 1
zugeben und denſelben nutzbringend zu e jo geht d ie en.
Verſammlung zur Tagesordnung über. iſt alſo der 9
Ausſchuß formulirte Antrag, der jetzt zur Be ſprechüng un
ſchließlich zur Beſchlußfaſſung kommen ſoll. Ich itte alſo! ih
hohe Präſtdium, die Discuſſion, wenn nötig, ö darüber in er⸗
iii un 8 g |
Brafivent: ve sun, if nid. wie
Ich frage, ob einer der Bil, me cken g das
Wen zu ergreifen wünſcht. 1 0
Es hat ſich Niemand gemeldet, ich bringe daher den A
trag des Ausſchuſſes zur Abſtimmung. ER
Moufang: Iſt es nöthig, daß ich den Shih wal
vorleſe? (Mehrſtimmiges; Nein.)
Moufang: (Liest noch einmal den tra), Da au Ge
nerawerſarmmlung de. wie oben. r en - Pr a
Pkäfident! eee re e, n
Da ſich Nen z zum Wort gemeldet hal, bitte ich abzu⸗
Fa und bitte diejeni en, welche dagege find, die Hand d zu
erheben. Es erhebt ſich den Ha der en it a
angenommen. f
— 149 —
Moufang: Die Generalverſammlung; hat enen ma
räume alſo dem 5. PAARE den 2 ya ein.
Präſident:
Der Vorſitzende des fünften Ausſchuſſes wird uns Bericht
aden Hr. Frhr. von Wambolt wird die Güte BON, die
Tribüne zu beſteigen. RR BR 4A
Frhr. von Wam bolt:
Hochanſehuliche Waſemmlung!
Ich habe Ihnen einen nur ſehr kurzen Bericht zu erſtatten,
einen faſt negativen. Als ſich der Ausſchuß geſtern vereinigte,
wär die Betheiligung eine ſehr geringe. Um ½ 4 Uhr eröffnete
— 25 Sitzung, wo NR dem Bureau zwei Ketonen anweſend
+ ‘Jr 3
*
10 alle Mn: Fragen auf ſpötere Alsſchußſtzungen zu
verſchieben und nur einige wenige Fragen zur Discuſſion zu
ziehen, ſo daß der erſte Antrag, in deſſen Berathung wir ein⸗
treten, der im Verzeichniſſe unter Nr. 5 aufgenommene iſt. Ich
erlaube mir, ihn der Generalverſammlung vorzuleſen. |
V . Antrag wird verleſen.. , % „
Allseitig fand bei dieſem Antrag die Idee, die ihm zu
Grunde liegt, die vollſtändigſte Billigung. Es wäre wirklich
ſchön, wenn man Katholiken, die ihres Glaubens wegen zu leiden
haben, unterſtützen könnte. Allein gegen die praktiſche Ausführ⸗
ung dieſes Antrages kamen von allen Anweſenden mit Aus⸗
nahme des Hrn. Antragſtellers Bedenken, und als nach längerer
Debatte der Antrag geſtellt wurde, zur Abſtimmung zu ſchreiten,
blieb der Hr. Antragſteller allein und der Ausſchuß hat damit
beſchloſſen, den Antrag abzulehnen. Ich werde das Präſidium
erſuchen, die Verſammlung zur Discuffion dieſer Frage veran⸗
laſſen zu wollen.
drshpent
Sie haben gehört, daß der ti); um den es ſich zur
A
handelt, abgelehnt iſt. Sie haben den Bericht und den Anſchluß
des Ausſchuſſes, alſo die Ablehnung dieſes Antrages gehört. Ich
frage, ob einer der Herren in dieſer Verſammlung für die Sache
das Wort zu nehmen win] ſcht. au Ah Ae bittet
um das Wort. KR
a sh rd al
Hr. Pfarrer Steinlein: gi ug line
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! g ar
en In Ewigkeit. had,
Hochanſehnliche Verſamm lung!
Sie haben eben gehört, daß mein Antrag wohl im Princip
von dem Ausſchuſſe gebilligt worden ift, jedoch aus is ſogenaunten
Opportunitätsgründen abgelehnt wurde. ER wan
Meine Herren! Ich. wäre ein ſchlechter Ebel, wenn ich
nach dieſer Schlappe mein Schwert in die Scheide ſtecken würde
(Bravo. Ich erlaube mir daher, das Schwert noch A
zu schwingen und den Antrag des Näheren Ihnen zu em en
pfehlen. en
Friedrich II. von Preußen hat betäntitlch geſagt, um Krieg
zu führen uuß man drei Dinge haben: 1. Geld, 2. Geld und
3. Geld. Nun aber, meine Herren, führen wir einen. langen
und heiligen Krieg, wir führen Krieg mit dem Unglauben, wir
führen Krieg mit der falſchen Aufklärung, wir führen Krieg mit
dem Staatsabſolutismus, Gewiß alſo bedürfen wir des Gabes
und namentlich heutzutage wo das Geld leider die erſte Groß⸗
macht geworden iſt. Als vor cireg drei Jahren nicht we tig
brave Katholiken Badens in hohe 2 genommen, worde n
ſind, weil ſie ihrem, heldenmüthigen Erz iſchof f geſegneten und
berühmten Andenkens, pflichtgemäß zur Seite geſtanden „find,
(Bravo ), Nicht wahr, meine Herr n, wie ſchön, wie un
wie außerordentlich gut und heilſam wäre es da geweſen, un
wir eine ſolche Kaſſe, wie ich ſie beantragt, gehabt hätten, um
dieſen armen, geplagten, verfolgten Leuten die Strafe zu bezah⸗
len, welche beiſpielsweiſe den enormen Betrag von 300 fl. er⸗
— 151 —
reicht haben. Nicht wahr, wie ſchön, wie gut wäre es geweſen,
wenn eine ſolche Kaſſe damals inpromptu geweſen wäre, um
ſofort allen dieſen weiter unter die Arme zu greifen! Ich weiß
nicht, meine Herren, was in dieſer Beziehung geſchehen iſt und
wie viel. Ich bedauere nur das Eine, das ich geſtern Abend
gehört habe, daß der edle und wackere Kämpfer für die katho⸗
liſche Sache, Herr Jacob Lindau hier nicht erſchienen iſt. Wir
würden ſonſt von dieſem braven Mann noch ein Weiteres über
den Vorgang vernommen haben. Ich habe mich bereits auf das
Erſcheinen des Herrn Lindau an dieſer Stelle gefreut gehabt,
aber ſoviel, meine Herren! ſteht feſt, daß der Kampf noch lange
nicht am Ende iſt, ſoviel, meine Herren! ſteht bereits feſt, daß
derſelbe ſogar weitere und die weiteſten Dimenſionen angenom⸗
men hat. Denn wie ſieht es nicht jetzt in Oeſterreich aus?
Präf ident; 1
Ich bitte den Herrn. Redner, ſich möglichſt 355 zu faſſen.
Redner: Ich werde mich bemühen, dem Wunſche nachzu⸗
kommen.
Mein Herz ſchlug in litten Schlägen, als geſtern Abend
der edle herzliche Gruß uns gemeldet wurde. Ich habe mich
gefreut, daß die Oeſterreicher entſchloſſen ſind, den Kampf, der
über ſie hereingebrochen iſt, muthig durchzukämpfen. Allein es
wird vorausſichtlich leider zu harten und ſchweren Kämpfen und
Leiden kommen. Ich brauche Sie nicht darauf aufmerkſam zu
machen, warum? Die Schulfrage und die Ehejachen bilden den
Hanptgegenſtand der Streitigkeiten. Sie wiſſen, meine Herren,
was der hl. Vater in ſeiner Allocution geſagt hat; er nennt die
öſterreichiſchen Geſetze über Schule und Ehe abominabiles le-
ges. Meine Herren! Die jetzige öſterreichiſche Regierung ſcheint
das preußiſche Landrecht gründlich ſtudirt zu haben ( Heiterkeit.)
namentlich in Bezug auf Ehe; was bei uns in Preußen na⸗
mentlich am Rhein längſt ein überwundener Standpunkt iſt,
das ſcheint man ſich jetzt in Oeſterreich als Ideal erkoren zu
= n
haben. Cache). Da heißt es unter anderm: su eimiſchten,
Ehen folgen die Söhne der Religion des Vaters, wa rend die
hr‘ der Relgion der Mutter folgen. Hätte lar. un nicht
wenigſtens die Vereinbarung der Ehecottrahenten dae
dann würde ich am Ende gegen dieſe geſetzliche Beſtimmun⸗ we z
ni zu erinnern haben. Es wäre ordentlichen Blautl. leuten
nigſtens die Möͤglichteit gegeben, an dieſer furchtbaren er
Beſtimmung ſich vorbei zu arbeiten. Nun aber ſagt die 8 er⸗
reichiſche Regierung weiter, alle Eheverträge in dieſer Bezleh ug
ſind Null und nichtig; daraus ſehen Sie alſo, meine * 8
daß der heilige Vater vollkommen Recht habe, wenn er 2 fa
abominabiles leges Es wird alſo Lortlsſichlch A
und ſchweren Köpfen und Leiden komen. Sollen wir 1152
jetzt machen, wie wir es gemacht haben, als die badiſche Frage
ausgebrochen iſt? Sollen wir dieſen Kämpfen, und Leiden un⸗
vorbereitet entgegenziehen? Ich Nuke nein. Meine Herren!
Ich denke die Sache, die in Oeſterteich gekämpft wird katholiſcher⸗
ſeits, iſt auch unſere Sache, ich denke, wir ſind für die Ange⸗
legenheiten der katholiſchen Kirche auch in Oeſterrele "mit den
öſterreichiſchen Katholiken ſolidariſch Gott dem Herrn verant⸗
wortlich. (Bravo!) und darum, meine Herren! um die⸗
ſen Leiden, dieſen Kämpfen der braven öſterreichiſchen Katholi⸗
ken nicht ſunhrbertitet nicht ganz unvorbereitet, namentlich
auch in finanzieller Deich nicht unvorbereitet kntgezeil zu
gehen, habe ich den Antrag geſtellt. Meine Herren! Allerdings
bedauere ich ſehr, daß an ünſere Börſe heutzutage außerordent⸗
lich viele Anſprüche gemacht werden. Es iſt wahr, aber es iſt
ebenſo wahr, daß die katholiſche Charitas zuttefſchöpfuch und
unermüdet iſt. Die oben erwähnten vielſeitigen Anſprüche aber
ſind namentlich der Haupteinwand geweſen, der mir geſtern im
Ausſchuß entgegen geſtellt wurde. Allein ich frage Sie, meine
Herren! wenn Sie mir zugeben, daß mein Antrag im Princip
recht und billig und löblich iſt, dann frage ich Sie, meine Her⸗
ren, ob Sie zur Ausführung dieſes ſchönen und ptattiſchen Ge⸗
dankens nicht noch einmal ein Paar Gulden mehr in der Taſche
= Me
haben. Ich meine, trotz aller Anforderungen müßte die Aus⸗
e dieſes Gedankens keine Schwierigkeit haben. 11
Meine Herren! Die Fürſten haben heutzutage ihre Heere
reorganiſtrt, ich denke es iſt hohe Zeit, daß unſere katholiſchen
chriſtlichen Streitkräfte reorganiſirt werden; und dieſe Reorgani⸗
ſation der katholiſchen Streitkräfte thut namlich Roth, in un⸗
ſerem armen uns theoretiſchen Deutſchland.
Meine Herren! wenn ich dieſen Gedanken in rl
oder Frankreich auf's 5 Tapet gebracht hätte, jo hätte es zur Aus⸗
führung Hi Gedankens ſo vieler Worte nicht, beruft, denn
wir Deutſche, wenn irgend e ein guter Gedanke aufs Tapet ge⸗
bracht wird, fragen erſt: Aber um Gotteswillen, wie, warum
und wozu u. ſ. w. oder um mit dem Berliner zu ehen; er
jinge wohl, aber es jeht nich.“ | Be
Meine Herren! ſchauen Sie nur her auf die kräftige und
ſchlaue Organiſation unſerer, Feinde: ſie gebieten bekanntlich über
reichliche Mittel, ſie gebieten über die Preſſe, ſie ſind vertreten
in den Volks⸗ und Ständeverſammlungen, und es. ſtehen. mächtige
und, einflußreiche Leute ihnen zur Seite. Und wir, ach wie ſchwach,
wie erbärmlich iſt bis dato unſere Organiſation! Es werden Ihnen
behufs kräftiger Organisation nämlich in der Generalverſammlung
noch die nöthigen Anträge, namentlich auch ein Antrag von mir
gei. ellt werden. Ich weiß nicht, ob ich zur Empfehlung. des⸗
ſelben das Wort ergreifen, werde, weil derſelbe lau, mit
dem eines andern Mh conincidirt.
Präſident:
Ich bitte den Herrn Redner wegen der; vorgeſchrittenen
Zeit, nicht zu weit von ſeinem Thema abzuſchweifen.
en
1
Ich füge, meine Herren! ermannen wir uns endlich, rüsten
wir uns aus, ſeien wir opferwillig für die Unſrigen, namentlich
für die für unſeren Glauben Leidenden. Denn, meine Herren!
wenn wir ſo kämpfen, wenn wir kein erlaubtes Mittel ver⸗
— 154 —
ſchmähen, was im Kampfe uns nothwendig ſein wird, dann
meine Herren! wird der Sieg für unſere Sache nicht ausbleiben.
Wohl weiß ich zwar, daß unſere heilige Kirche die bevorſtehenden
traurigen Kämpfe, wie alle übrigen Kämpfe ſieg⸗ und glorreich
durchkämpfen wird. Allein, ich weiß ebenſo, daß wir keine gut
gearteten und brapen Söhne dieſer heiligen Mutter ſein würden,
wenn wir ihre Mühen und Leiden nicht nach Kräften erleichtern
wollten, 25
Meine Herren! Ergreifen wir die Waffen und kämpfen
wir männlich und kämpfen wir ſiegreich, dann, meine Herren,
werden die Pforten der Hölle ſchließlich zuſammenſtürzen, wie
auf dem Poſaunenſchall der e die Mauern SR
Präſident: a rn "It BR
Iſt keiner der Ber da, der das Wort echriifen wille 0
bitte den Hrn. BE ig des e 10 be
Berichterſtatter Hr. v. Bambolt:
isbn
Hochanſehnliche Verſammlung! |
Nachdem ſchon mehrfach vom hohen Präſidium auf die
vorgeſchrittene Zeit aufmerkſam gemacht worden iſt, ſo 8 ich
mich beellen und Sie in möglichft kurzen Worten gle ich auf
einen wichtigen Punkt des anerkennenswerthen Autrags auf⸗
merkſam machen, der ſich von Haus aus dem Antrag widerſetzt
Eine frühere Generalverſammlung hat den Beſchluß gefaßt, daß
auf katholiſchen Generalverſammlungen keine Geldſammlungen
stattfinden ſollten, und dieſer Antrag ſetzt gleich voraus, daß jetzt
eine Sammlung ſtattfinden ſolle. Außerdem komme ich noch ein
Mal darauf zurück, was ich eben gejagt habe. Der Gedanke,
der dem Antrage zu Grunde liegt, iſt. wirklich beſonders aner⸗
kennenswerth und ſchön, aber praktiſch wird er ſich nicht be⸗
währen; ſolange man nicht auf Individuen, auf einzelne Fälle
hinweiſen kann, wird man ſehr wenig Geld einnehmen und ich
glaube, es wird keine erfreuliche Thatſache ſein, wenn die hohe
Verſammlung heute einen Beſchluß faſſen würde, von dem man
— 85 —
faſt mit Beſtimmtheit vorausſagen kann, daß er im Sande ver⸗
laufen wird. Es werden Sammlungen veranſtaltet werden, die
doch ſehr wenig Geld eintragen, und mit denen man nicht das
ae Zieh n wird. Dies 7170 meine 1 Worte.
Präſtdent⸗
Es iſt in allen Verhandlungen Sitte, daß der Ausschuß
teferitt, darnach jedes Mitglied der Verſammlung das Wort er⸗
greifen kann, dann noch einmal der Referent ſpricht, und zum
Schluß die Abſtimmung folgt. Der Antrag iſt ihnen bekannt,
meine Herren! Ich ſtelle dieſen Ausſchußantrag zur Abſtimmung
und bitte alſo diejenigen Herren, welche gegen den Antrag des
Ausſchuſſes ſind, die Hände zu erheben. er
Durch große Majorität angenommen.
Ich bltte den Hrn. Referenten Pelle.
Referent: u).
Es war der Antrag VI beseelt von 9 5 Negierungsrath
Volk in Erfurt: (Keil). Cel , 69.) 15
Auf Antrag des Schriftführers des Ausſchuſſes haben wir
dieſen Antrag dahin umgeändert, daß, da das Buch bekannter—
maßen viel Gutes enthält, es hier in der Verſammlung zur
Leſung empfohlen werde und ich entledige mich hiemit dieſes
ee der Commiſſion Es iſt alſo: (Titel vollſtändig) „Die
Rundſchau und Kritik über die Wirkſamkeit der letzten fünf
Generalverſammlungen“ ein e e Buch ke Anſicht des
Ausſchuſſes.
Die weiteren Gegenstände, die bt Badu gen des Aus⸗
ſchuſſes vorliegen, ſind die Anträge IV und XIV, die wir ihrer
Zuſammengehörigkeit halber auch zuſammen behandeln wollen;
und das wird die Aufgabe ſein der heute nachmittägigen Sitz⸗
ung, und indem ich die Verſammlung auf die hohe Wichtigkeit
der heutigen Nachmittagsverſammlung hinweiſe, erlaube ich mir,
zu recht zahlreichem Beſuche einzuladen. Für morgen im Aus⸗
ſchuſſe ſind in Ausſicht genommen Berathungen über die Frage,
er
wo die nächſte Katholikenverſammlung abzuhalten ſein wird. Es
werden, glaub ich, noch einige Anträge in dieſem Sinne geſtellt
werden und es wäre ſehr wünſchenswerth, daß bis morgen die
Meldungen derjenigen Städte, die ſo freundlich ſind, zur Auf⸗
nahme der nächſten Generalverſammlung ſich e einge⸗
bracht würden. 1
Ein letzter Gegenſtand meiner Berichterfiattung: iſt der
Antrag XV. Wir haben ihn im Ausſchuſſe beſprochen und ge⸗
funden, daß das Object, welches er behandelt, eher in den Aus⸗
ſchuß für Charitas und Miſſionen gehört. Ich erlaube mir
deßhalb, das hohe Präſidium zu bitten, dieſen Antrag in einen
der beiden genannten . zu N In lig zun
| sch uche
Präſident: ER Ä
So verweiſe ich ihn in den Geh für Wiſſtonen.
Referent:
Gelobt ſei Jeſus 1 Gn Cuigtelt)
1 2
Präffbent⸗ 7555 Y) ut ui 116
5 Hohe Verſammlung! nur noch einige wenige Augenblicke!
Es iſt ein ſehr erfreuliches Schreiben von einem italieniſchen
Jünglingsverein der Generalverſammlung „ es n
Hrn. Regens Kirchner, die 1 au a
‚age Kircher,
0 Meine Herren!
Die Kirche hat zu allen Zeiten ihre Schmerze güne 12
habt und in unſern Tagen fehlen dieſelben ebenfalls nicht. Das
Schmerzenskind aber, das dem Herzen der Kirche am meiſten
Trauer verurſacht, iſt jenes Land und jenes Volk, für das wir
Alle Liebe, Theilnahme und begeiſtertes Intereſſe haben, jenes
Land, das die Wiege unſerer Wiſſenſchaften, wer 0
unſeret Künſte iſt, es iſt Italien. 1150
| Die Staatsdoktoren und die Staatschirurhen wollt dieses
Schmerzenskind dadurch heilen, daß ſie ihm Hände und Füße
- mM -
amputirten. Sie haben ihm die Klöſter und die kirchlichen Ges
noſſenſchaften weggeſchnitten und geſagt: Jetzt ſoll die Kirche in
Italien zu gehen verſuchen, und ſie haben die geiſtlichen Ge⸗
bebe auf die ee deſetzt ai . Dan 5 Nie
wehren. Ker
Es bord Ihnen Sekt! kei) aß man um Gliedern bet
geiſtlichen Häuſer und der Orden als Entſchädigung für Alles,
was man ihnen geraubt hat, jedem einzelnen Mitglied eine täg⸗
liche Penſion von 14 bis 20 Centimes gegeben hat, das iſt
ſechs Kreuzer für den Tag, (Heiterkeit) und nebſtdem arbeitet
die ganze dämoniſche Klicue daran, die Jugend vom Grunde
aus zu verderben. Einige Beiſpiele der Art werden Ihnen
ſchon bekannt jeiit Es kommt in den Schulen der Knaben und
Jünglinge, ja ſelbſt der Mädchen, die Lehre vor, ich wage es
kaum auszuſprechen, daß die Unzucht die Blüthe des menſchlichen
Lebens ſei. Ein Freund aus Italien, der bei dieſer Generalver⸗
ſammlung unter uns weilt, hat mir ſo eben erzählt, daß der
Präfekt einer großen Stadt ſeinen Kindern, größeren und klei⸗
neren, einen erkärten Atheiſten als Erzieher in's Haus ge⸗
geben hat. Der brave Mann hat es jedoch nicht unterlaſſen,
ihnen nebenbei einen eifrigen Prieſter als Religionslehrer zu
geben, wahrſcheinlich, damit ſie ſich allſeitig ausbilden. (Heiter⸗
keit.) Sie wiſſen, welche furchtbaren Ereigniſſe, welche Sacri—
legien, welcher Hohn mit dem Allerheiligſten getrieben worden
iſt, und die Werkzeuge hiezu, das war die von den Logenmännern
verführte und verderbte Jugend. Meine Zunge ſträubt ſich zu
ſagen, was in dieſer Beziehung geleiſtet worden iſt. Man hat
das Allerheiligſte nicht einmal und nicht in der Aufregung,
ſondern mit Vorbedacht geraubt, mit Füßen getreten und an
Orte ausgeſchüttet, die man in einer anſtändigen Geſellſchaft
nicht einmal nennt. Man hat abſichtlich Todſünden begangen
und von der Todſünde, von dem Hauſe der 5 1 man
öffentlich zur Kommunion gegangen, und Aehnliches.
So alſo hat man dieſes Schmerzenskind Italien behatdelt
Hände und Füße hat es an mehr; aber dennoch lebt es, denn
— 158 —
es hat noch ſein altes Haupt und ſein altes Herz, und das
Haupt Italiens iſt der Vater der Chriſtenheit, der ſein erſtge⸗
bornes Kind zärtlich liebt, und das Herz Italiens iſt ſein herr⸗
licher Episcopat, der noch nie gewankt hat, und deswegen iſt das
gute Volk, die weit überwiegende Anzahl, welche das katholiſche
Volk iſt, nicht entmuthigt, und ich könnte eine ganze Menge von
Beiſpielen aufzählen, in welchen der Opfermuth des geknechteten
Italiens für die heilige katholiſche Sache ſich glänzend bewährt
hat. Der Peterspfennig liefert ſo großartige Beiträge, daß Italien
das zweite Land nach Frankreich in dieſer Beziehung iſt. Vor
den Thoren Roms Mentana und bei war es die Blüthe der
katholiſchen Jugend, die für den heiligen Stuhl mit den übrigen
Nationen ihr Blut vergoß. Und nun in dieſem Jahre hat ſich
ein Verein gebildet, ein Verein von edlen Jünglingen, welche
öffentlich auftreten wollen für die Sache des heiligen Vaters.
Er nennt ſich den Verein der katholiſchen Jugend Italiens, Es
gehört ein großartiger Muth dazu in den Verhältniſſen, Italiens,
wo ſich die Regierungen und Revolutionen verbündet haben,
um öffentlich aufzutreten und zu proteſtiren, daß das, was ge⸗
ſchieht, nicht der Wille der Katholiken iſt, und dieſe Proteſtation
haben die Jünglinge der katholiſchen Vereine Italiens übernom⸗
3 * sg iſt in den Herdeſondlen den 2
120 = Gebet, myindihuut che 19 100 IS (151
U, That, Han 199 1 \ „ TI: 41 ‚mins
AU, Orlet, 5 AR i aun A
51. Gebet. Die Zünglinge dice Vereines eben p vor Allem durch
gemeinſames Gebet, durch innige, Theilnahme an dem Cultus der
Kirche, durch öffentliche Bezeugung ihres Glaubens, Beteiligung
0 allen DHRHNIAH: der Kirche ein Zeugniß Adee zb
An wg .. isn. ni ul non a tec Strlz
1 5 That. Sie haben ſich entſchloſſen, die Sach des heil.
Valers 7 und ich muß ſchon bemerken, daß in Italien unter
Jünglingen Leute von 16 bis 30, Jahren, verſanden wetden
müſſen. — mit allen erlaubten Mitteln durch Preſſe, Unterricht
des Voltes, durch Verſammlungen das Volk zu gewinnen, ‚end;
- MM -
lich durch Opfer, durch Unterſtützungen, durch Beiträge und
-perſönliche Opfer, indem ſie bereit ſind für die größte Sache
der Welt ſelbſt ihr Blut zu vergießen. Dieſer Verein, meine
Herren! dieſer Verein edler Jünglinge Italiens hat ſich an die
Generalverſammlung in Bamberg gewendet und, wenn Sie mir
es erlauben, ſo will ich das e das. en an „ung ae
. verliemsin ion Yan
wen Thnckonifehtiäne
Ich glaube, aß die Generaverfommbung konn WR a
Sieben hören wird.
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10 della Manie 91915
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Reg. al N. 89 gag omi (10 el)
RKisp. al N. 111 001
LTandetur Jesus Christus |
in nenn.
Una ehe per Fltaliaz ecco quanto i membri
della novella Società della Gioventù Cattolica Italiana
chiedono ai loro Fratelli cattoliei di Allemagna riuniti in
generale adunanza a Bamberga.
Si; nella lietezza e nella gioia dicotesta magnifica festa
farriglia non dimenticatel’infelice patria nostra afflitta da tante
sciagure: una preghiera pei giovani cattolici d'Italia che
eposti al rigore della persecuzione attendono dai loro Fra-
telli in Jesu Cristo conforto, consiglio ed aiuto per perseve-
rare nella lotta che hanno intrapresa a difendere la Reli-
gione e la Cattedra immortale di S. Pietro a cui hanno
consacrata interamente la vita.
u
Lua speranza che la S. V. si piacerà dipartecipare all
Assemblea il programma e, je; statꝛito della nostra Societa
eolla, Lettera ehe il S. Padre Pio IX. sie degnato indi-
rizzare à questo Consiglio Superiore, e che, unitamente
alla presente le spediamo, ne riempie di giubilo :
La parola del Sommo Pontiſice ha scosso jicuori ge-
nerosi della nostra giovantù Cattolica, e mentre si aeceu-
mulano sul capo d'Italia ogni sorta di sventure per opera
dei figliuoli di Belial si è con viva gioid che vediamo
sorgere nelle città pi cospieue della Penisola e formas!
Circoli di giovani che colla preghiera, Vasione ed il saeri-
fieio. si studiano di opporre un argine alla piena dei mali
che ci trascingz f νπννν¹ενονον,Z rn hr ne
Noi vorremmo vedere Italia cattolica devotu al Pon-
tiſice esclre vittoriosa dalle lotte presenti, e noi per questa
santa causa pugneremo sempre fino alla morte e se non
potremo interamente abbattere a destra ed a sinistra
colle armi della giustizia i nemici del nome:veristiano
(Lett. Pont) eistaremo paghi di averlo o$ato. =».
Intanto un saluto fraterno ai Cattolici di Allemagna
che ei danno si luminosi er valore.
9938 .
Di Lei Br, Pre NE
Bologna, 22. Age 1868: a 0% Frog, un
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— 461 —
Die deutſche Wee en utet z wire zun sarah uz
Verein n wee dun us 540
e 1 Jugend. vi D ce nofft 2
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in aeternum. ee 8 de
115 er Gebet für. Jialien; das iſte, worum die . Milglieher
des neugegründeten Vereines der katholiſchen Jugend Italiens
ihre katholiſchen Brüder in e, die zu Bamberg bei der
Generalverſammlung tagen, bitten. Ja, in der Freude dieſes
herrlichen Familienfeſtes vergeſſet nicht unſey, von ſo großen
Unfällen bedrängtes, unglückliches Vaterland; ein Gebet für die
katholiſchen Jünglinge Italiens, die der Härte der Verfolgung
blosgeſtellt, von ihren Brüdern in Jeſu Chriſto Troſt, Rath und
Hülfe erwarten, um in dem Kampfe auszuharren, den ſie zur
Vertheidigung der Religion und des unſterblichen Sitzes des
heil. Petrus unternommen haben, dem ſie ihr Leben ohne Vor⸗
— weihten.
Die Hoffnung, daß Ew. Hochwoblgeboren der General⸗
verſammlung das Programm und die Statuten unſeres
Vereines nebſt dem Schreiben, welches der heil! Vater Pius IX.
an dieſe Vorſtandſchaft zu richten geruht hat, und welches wir
Ihnen zugleich mit Gehenwätligem gg Mita baer
erfüllt uns mit Jubel.
Das Wort des Hohenprieſters hat die edlen Gers un⸗
ſerer katholiſchen Jugend ergriffen, und während ſich auf das
Haupt Italiens jede Art des Unheils durch das Werk der Söhne
Belials häuft, ſehen wir mit lebhafter Freude in den vornehm⸗
ſten Städten der Halbinſel Cirkel von Jünglingen ſich bilden,
die mit Gebet, That und Opfer ſich bemühen, dem Ueber⸗
maß der Uebel, die uns bedrängen, einen Damm entgegenzu⸗
8
Wir wünſchen das katholiſche und au Papſte ergebene
Juen ſiegreich aus den gegenwärtigen. Kämpfen hervorgehen
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 11
— 162 =
zu ſehen, und wir werden ſtets für dieſe heilige Sache bis zum
Tode kämpfen, und können wir auch nicht vollſtändig mit den
Waffen der Gerechtigkeit die Feinde desſchriſtlichen
Namens zur Rechten und zur Linken nie derkämpfen
(Brief des heiligen Vaters) re werden wir doch zufrieden fein,
es gewagt zu haben. n
Indeſſen einen an an bee Katholiken Deutſch⸗
lands, welche uns 5 05 leuchtende Beiſpiele ch christlicher Stärke
geben. e SEO r en De
ein Inn Ihr tt ade tel: 701
5 1 ergeben Diener und rüber“
1 Een 22 A 1868. uin Chriſto
5 r. Gio v. i
ds 9 ae Ara Vorſtand. nacht ilagl;
an it Herz o, Alfons mi Sen.
den hochwohlgeb⸗ Hrn. been i e eee SR
der Katholiken⸗Verſammlunn gk
ODieutſchlands zu Bamberg
I Gt Hod
„Das ſind, meine Herren! die Worte des wahrhaft jungen
Jlallens, des katholiſchen Italiens und dieſes jung aufblühende
Italien, das ſollen wir mit unſerem Gebete, mit unſerer Theil⸗
nahme, mit unſerer Liebe unterſtützen. Etwas Anderes wird
nicht verlangt. Es kann die Zeit kommen, wo auch wir uns
vielleicht freuen, daß unſere Söhne, daß unſere Jünglinge ſich
für die bedrohte Sache der heiligen Kirche erheben wie dieſe;
deshalb glaube ich, iſt es unſere Pflicht, unſere Gefühle, 3
Theilnahme, unſere Liebe dieſem edlen Vereine auszudrücken, da⸗
mit ſie muthig und entſchloſſen auf dem begonnenen Wege fort-
wandeln und freudig auch mit uns für alle Zukunft ſprechen:
„Alles für die heilige Fee Gelobt ſei Jeſus Chriſtus!
reh, in i ene an e e md A
Präſident:
Ich glaube, die hohe Verſammlung wird einverſtanden fein,
daß das eben verleſene Schreiben auch den fienographiſchen
sl 911
— 163 —
Berichten, die über die Verſammlung er werden,
beigefügt werde, (Stimmen: Jawohl.) |
Ich habe noch mitzutheilen ein Schreiben von. Pa katho⸗
liſchen Geſellſchaft in Elberfeld, ein Telegramm vom katholiſchen
Vereine in Wiedenbrück, ferner, daß um 3 Uhr Nachmittags in
dem hieſigen Prieſterſeminar die Mitglieder der academiſchen
Vereine, zwiſchen 2 und 3 Uhr die des en e
Vereines im Geſellenhauſe ſich verſammeln werden.
Ich erkläre die ee geſchloſſ ene 50 e fir ge⸗
ſchloſſen. |
Gelobt ſei Jeſus chriſtts l Bi
N >
174147
XV.
Zweite öffentliche Generalverfanmlung
Dienſtag Abends 7 Uhr.
„Generalriker Dr. Schult:
ger 8. Uhr wird in der Kirche zu St. Michael eine
ſolenne Meſſe am Grabe des Apoſtels der Pommern und achten
Biſchofs von Bamberg, St. Otto, gefeiert, worauf ein gefeierter
geiſtlicher Redner der „Generglverſammlung eine Predigt für Su
Volk halten wird,
Alle verehrten Herren der RR en werden
. zu erſcheinen 1 5 958 Otte die ha ‚gu 1155 |
erh 1147 5
ä 8 Ich erkläre die zweite Brite Seursfirfunnting in
eröffnet, Er) RE sie sit 8.
11*
— 164 —
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus s:
00 habe der hohen Verſammlung die freudige Mittheilung
zu machen, daß ein Würdenträger der heiligen Kirche Monsig-
nore Nardi, Uditore di Rota, ſich heute Abend in unſerer
Mitte befindet und uns mit ſeiner Gegenwart beehrt. Derſelbe
auf einer Reiſe in Deutſchland befindlich, iſt zufolge ſpezieller
ſchriftlicher Weiſung des heil. Vaters auf der XIX. Geoeralver⸗
ſammlung dahier erſchienen. (Allgemeines Bravo 9 7
Die Reihe der Redner wird eröfe vu | den Freiherrn
von Andlaw. (Bec Hoch!) 70
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus!
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof!
Hochwürdiger Herr Prälat!
Hochanſehnliche Verſammlung!
Geliebte kathekiſche Freunde!
Vor Allem liegt mir ob, an dieſer Stelle den Dank dafür
auszuſprechen, daß man das kleine Land Baden ſo hoch von
Seite des verehrlichen Comité von Bamberg und dieſer hohen
Verſammlung beehrt hat, daß zwei Männer dieſes Landes zu
der Ehre des Präſidiums berufen worden ſind. (Bravo!) Ich
erkenne hierin Ihre aus ſo langen Jahren bekannte Sympathie
für unſer Land, für das oft beſcheidene, aber doch conſequente
Streben der Katholiken dieſes Landes. Wenn ich an dieſer Stelle
gegen Abſicht erſcheine, ſo hat dies ſeinen Grund in dem für
mich ſehr betrübenden Anlaß, daß mein lieber Freund, Herr
Jakob Lindau, der ſo große Verdienſte für die Sache der
katholiſchen Kirche ſich bei uns erworben hat, die auch ganz
Deutſchland anerkennt, durch ‚Krankheit verhindert war, dieſe
Stelle einzunehmen, an welcher Stelle nun zu ſprechen ich ge⸗
wiſſermaßen mich verpflichtet fühle. Sie würden eine jugendlichere
und beſſere Kraft gehört haben; nehmen Sie den Willen meiner⸗
ſeits für die IR (Bravo ) Juni
— 165 —
Wir waren vor Jahreslauf in der herrlichen Hauptſtadt
Tyrols verſammelt. Ich hatte die Ehre, vor jener erhabenen
Verſammlung die Bitte auszuſprechen: es möchten die Mitglieder
eingedenk ſein in ihren Gebeten unſeres greiſen Erzbiſchofes
Hermann und unſerer Katholiken in dem vielgeprüften Lande
Baden. Ich habe die Maria von Mörl gebeten, ihre Stimme
zu erheben für den greiſen Hirten und das badiſche Volk. Es
waren gewiſſermaſſen die letzten Tage ihres irdiſchen Wirkens.
Daß das Gebet der Verſammlung, daß das Gebet dieſer Heiligen,
— es wird der Ausdruck mir vorläufig erlaubt ſein — nicht un⸗
wirkſam an uns vorübergcezogen, das hat eine merkwürdige That⸗
ſache gezeigt. Sie erlauben mir, in kurzen Zügen Sie an das
Sterbebett dieſes unvergeßlichen Heldengreiſes zu führen. In
zahlreichen Schriften iſt dieſer Gegenſtand bereits ausgeführt.
Ich folge aber dem Drange meines Herzens, wenn ich in wenigen
Worten das beinahe Wunderbare ſchildere, was mit ihm, dieſem
erlauchten Lehrer, vorgegangen iſt. Lange Jahre kämpfte be⸗
kanntlich der Glaubensheld nach Pflicht und über Pflicht; das
eifrigſte Streben ſeiner alten Lebensjahre ging dahin, einen wür⸗
digen Nachfolger, einen Geſalbten des Herrn, womöglich mit
der biſchöflichen Würde in ſeiner Nachfolge zu ſichern. Es war
ihm nicht vergönnt, laſſen Sie mich darüber hinweggehen. Aber
die Liebe Gottes trat ſelbſt für ihn ein; er feierte ſein 25jähriges
biſchöfliches Jubiläum, nachdem er bereits 73 Jahre alt den
erzbiſchöflichen Stuhl beſtiegen hatte. Er erſchien noch in der
Mitte ſeiner biſchöflichen Mitbrüder und ſeiner Mitarbeiter; er
ſprach noch Worte der Erbauung mit jener Kraft, wie ſie ſeinem
hohen Alter kaum mehr innezuwohnen ſchien. Der Mann ſeiner
Wahl wurde ſodann mit dem Scharfblick, den der heilige Geiſt
offenbar geleitet hat, von ihm ſelbſt noch eingeſetzt, damit der
Hirtenſtab nicht falle, damit er aufrecht ſtehe auf dem Boden
Badens. Die Feier der Conſecration des hochwürdigſten Herrn
Lothar Kübel war vollendet, der Oſtertag brach an. Der
ehrwürdige Greis brachte noch an dem Oſtertag das 5
Opfer dar.
— 166 —
Aber die Anſtrengungen der Faſtenzeit hatten ſeine Kräfte,
beinahe unkenntlich dem Auge eines Dritten, doch geſchwächt.
Am Abeude des Tages von Oſtern, an welchem er das heilige
Opfer dargebracht, erkrankte er und an dem folgenden Tag war
der 95jährige Greis eine Leiche. Auf jenem Grabe ruhen ſtets
Kränze der Erinnerungen. In den Herzen des katholiſchen Volkes
aber aa) er ſich ein. ee ER das nicht erloſchen
ech focht 1 eie nc
5% Die Wempe we enn haben deßhalb nicht aufge⸗
hört, im Gegentheil, ſie ſteigern ſich mehr und mehr. Es iſt
aber nicht der Kampf, den die Kirche Gottes jeweils fürchtet,
es giſt blos die Abweſenheit des Kampfes, der ſie wirklich be⸗
droht. So hier. Ich werde nicht in die einzelnen Umſtände
eingehen, die die Stellung der katholiſchen Kirche in Baden ſo
überaus erſchweren. Ich beſchränke mich darauf, Ihnen blos ein⸗
zelne Züge vorzuführen, aus welchen gewiſſermaſſen durch Schat⸗
tenſtriche die geſammte Lage erfaßt und erkannt werden mag.
Sie wiſſen, daß eine Regierungsverordnung ganz im Wider⸗
ſpruche mit der zum Theil eingegangenen Vereinbarung beſtimmt,
die jungen Geiſtlichen müßten ſich einer Staatsprüfung unter⸗
werfen, bevor ſie Anſpruch auf eine Stelle, auf eine ſtändige
Stelle in der Seelſorge haben können. Wer ſind diejenigen,
die ſie prüfen ſollen? Es ſind keine Prieſter, es ſind weltliche
Profeſſoren der ſehr weltlichen Landesanſtalten und ſogar auch
noch aus höheren Bürgerſchulen u. ſ. w. Die Haupttendenz
geht dahin, den Prieſter von dem natürlichen Bande ſeines
Biſchofs loszutrennen, dann ſoll der Prieſter mit den modernen
Ideen, wie man ſie nennt, ſich nach und zu verſtändigen ſuchen.
Es wird ihm die Auſicht hingehalten, wenn du recht brav mini⸗
ſteriell biſt, ſo bekommſt du eine Pfründe. (Bravo!) Wenn du
aber in deiner ultramontanen Verblendung fortfährſt, an den
Papſt und Biſchof dich zu halten, dann iſt es vorbei. Du wirſt
in deinem ganzen Leben es nicht weiter bringen als zu einem
Vicar oder Pfarrverweſer, den man ſodann möglichſt bald ent⸗
fernt, ſobald die geringſte Veranlaſſung beſteht, ihn zuſentfernen.
— 167 —
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Mate menen von faken
* entſprochen worden iſt. ug) TER
Ein weiterer Punkt der Before ft, daß Stück für
Elter, Stiftung für Stiftung der Kirche unter irgend einem
Vorwand oft auch unter keinem, entzogen wird. Ich will hier
beiſptelsweise anführen, daß vor Jahreslauf das von der Schwe⸗
ſter Kafſer Rudolphs von Habsburg geſtiftete Dominikanerfrauen⸗
kloſter Adelhauſen geradezu aufgehoben wurde. Die Frauen,
die es zum Theil 50 und noch mehr Jahre bewohnten, wurden
ausgewieſen; mit einer geringen Penſion mußten ſie in Privat⸗
wohnungen einzeln oder zuſammen, je nachdem, ihr Unterkommen
ſuchen. Das Gebäude ſelbſt wurde weltlichen Schullehrerinnen
übergeben, die doch ihre Schule meines Wiſſens noch nicht er⸗
öffnet haben. Das Vermögen, was ſehr verſchieden angegeben
wird, jedoch nach zuverläſſigen Berichten eine Million weit über⸗
ſteigt, wurde Proviſoriſch der Stadt Freiburg für Schutzwecke
Reben:
Ki are Fall. Es. Seit ‚eine, e alſchylichg ‚Stat
ein Spital mit einem ſchönen anmuthigen Garten. Einen Theil
ſeines Beſitzthumes bildet ein bedeutender Wald. Dieſer Wald,
der bisher unter geiſtlicher Mitverwaltung ſtand, wurde der
weltlichen Stadtbehörde, überlaſſen. Dieſer Wald liegt ſehr an⸗
genehm für Stadtherren, die gern ſpazieren gehen. Es wurde
alſo durch den Wald ein ſchöner Spaziergang, geführt. Was im
Wege ſtand, die ſchönſten Bäume wurden, gefällt und im Laufe
dieſes Jahres wurde dieſem, Wege eine Reihe von anderen vier
Wegen beigefügt, ſo daß der Wald nothwendig großen Schaden
nimmt. Außerdem treten bedeutende Beſoldungen ein, alle Koſten
der Verſchönerung, Auſſicht und der Leitung trägt das Spital. Eine
andere Stiftung, m. H., war ebenfalls zu milden Zwecken beſtimmt
und wurde unter die Verwaltung derſelben Stadt gebracht. Bekannt⸗
lich hat im verfloſſenen Jahr die Weltausſtellung in Paris ſtatt⸗
gefunden und man griff alſo zu dieſen Mitteln, um eine große
Reihe von Bürgern dieſer Stadt nach Paris gratis zu ſpediren,
— 168 =
die dort einige Wochen ne A ren der Stiftung.
(Unwille in der Verſammlung.) st n gien
Ausfälle der Preſſe gegen Alls, was dem Katholiken, was
dem Chriſten ſo theuer, und heilig iſt, steigern ſich in einer
Weiſe, die alle Grenzen überſchreiten. Wenn Klage dagegen
erhoben wird, ſo heißt es, man ſei nicht autoriſirt, einen Proceß
dafür ‚einzuleiten, und wer als Kläger, für ich. auftreten will,
dem werden ſolche Schwierigkeiten gemacht, daß er gerne ent⸗
weder gar nicht, darauf, eingeht oder bald wieder davon abſteht.
Es mag genügen an dieſen einzelnen Bildern. „Die Sache iſt
ie, unerfreulich, daß es a AR der Müh, lohnt, ſich 2
mit zu beſchafgen. 0 d e
Ich möchte Ihren. Blick, ı meine Herren, auf etwas Höteres
enn ich möchte Sie auf die Gründe dieſer traurigen Zuſtände
und Verhältniſſe mit wenigen Worten aufmerksam. machen, wie
ſie im Großen und Ganzen doch eigentlich weniger bekannt ſi
Wäre die Unwiſſenheit nicht ſo groß, es wäre nicht möglich,
daß ſolche Dinge geſchehen könnten. In den Tagen der fortge⸗
ſchrittenen Aufklärung könnte man doch nicht mit dem Gute der
Armen und Kranken wirthſchaften, wie da geſchah. Wir nehmen
alſo an, daß bei weitem die große Zahl derer, die entweder zu⸗
ſtimnen oder es thun oder es dulden oder es geſchehen laſſen,
durchaus keine Ahnung davon haben, was ſie eigentlich da Uebles
thun, was ſie eigentlich durch ihre Lethargie geschehen laſſen. Meine
Herren, ein einziges Wort gibt darüber Aufklärung, das ich
mir erlaube, Ihnen aus den Schriften eines von mir hochper⸗
ehrten Mennts, der leider nicht mehr lebt, zu entnehmen. Es
iſt dies der bekannte Dr. Friedrich Böhmer, Stadtbibliothekar,
ein Mann, deſſen beſcheidenes geſellſchaftliches Weſen gar wenig
bekannt wurde. Seine Schriften, die ſchon er herausgegeben
hat, noch mehr jetzt die hinterlaſſenen Schriften, die unter der
Leitung des ausgezeichneten Profeſſors Janſſen kürzlich erſchienen
ſind, enthalten ſo viel Treffliches, ſo viel Acht Deutſches, daß
ich mich nicht enthalten kann, zur Beleuchtung meines Gedankens
Ihnen eine Stelle aus dem Gedächtniß vorzuführen, weil ſie
— G
dieſe Frage mir vollkommen zu löſen ſcheint. Dr. Böhmer er⸗
theilt einem jungen Manne, der ſich dem politiſchen Stande
widmen will, folgenden Rath: „Studiren Sie die Geſchichte Ihres
Landes, ſtudiren Sie die Geſchichte anderer Länder, damit Sie ſich
überzeugen, wie aus einzelnen Anfängen ſich allmählig das
große Ganze einer Nation herangebildet hat, ſtudiren Sie vor
Allem die Geſchichte Deutſchlands, und Sie werden ſehen, wie
aus der ureigenen Kraft des deutſchen Volkes dieſe ächten, freien
und herrlichen Juſtitute hervorgegangen find, unter deren Seg—
nungen Jahrhunderte lebten, glücklich lebten und den Feinden
entgegentreten konnten, welche gerade dieſe Inſtitutionen zum
. re ihres Angriff fes machten. . (Bravo J).
1 Meine Herren! Die Vernachläſſigung dieſes Studiums
der Geſchichte, nicht ſeit heute, nicht ſeit geſtern, ſondern ſeit
Jahrhunderten hat das ſociale Elend herbeigeführt, dieſes Elend,
durch welches die ſociale Frage eine brennende Frage der Zeit
geworden iſt, während alle ſolche rngen zu jenen Seen gar
Ai bekannt waren. (Bravo .
Meine Herren! das Gehen jener Zeiten iſt der innige
Bühnen des geſellſchaftlichen Lebeus, in deſſen Glieder⸗
ungen korporativen Lebens, welches ſeit einem Jahrhundert
zerſtört, als Trümmer zu den Füßen der Menſchheit liegt.
(Bravo!) Nicht aus den Büchern allein, auch aus den Denk—
mälern der Zeit lernen wir die Geſchichte unſeres Landes ken⸗
nen. Ich möchte dieſem jungen Freunde politiſchen Standes nur
rathen, er wolle eine Rundreiſe durch die herrlichen Städte des
alten Bayerlandes machen. Mit welchem Entzücken wird ſein
hiſtoriſcher Blick in Augsburg weilen, in München weilen, in
Landshut weilen, in Regensburg weilen, wo die herrlichen Thürme
wie Mahnzeichen aufſteigen zum Himmel; in Nürnberg, in die⸗
ſem Kleinod des eigentlichen Deutſchlands (Bravo!), dieſem
Denkſtein für Deutſchland, dieſer gewiſſermaſſen ſicheren Bürg⸗
ſchaft, daß der Geiſt, der chriſtliche Geiſt, der auch in Nürnberg
nicht erloschen iſt, einſt wieder aufleben und führen wird zur
Vereinigung BF Hemer, nach en wir zunge alle ſehnen.
Gn ele an ins ie
„Wihrend in pen Schweiz meine ee die Zerſtörung
nicht ein Bild der Gottesmutter, nicht ein Bild ihres göttlichen
Sohnes, nicht ein Bild eines Heiligen verſchonte, das ſie er⸗
reichen konnte; — treten Sie in Nürnberg ein, in dieſem deut⸗
ſchen Nürnberg, und es wird Sie eine Ehrfurcht, eine Andacht
in und außer, der Kirche ergreifen, von welcher ich, ich, geſtehe
es, überwältigt war. (Bravo) Es ſollte ſcheinen, als harre
nur der Augenblick, in welchem der Prieſter das Opfer in dem
unverſehrten Tempel wieder darbringen werde. (Bravo!) Kom⸗
men Sie vollends nach Bamberg, an das Grab des großen
heiligen Heinrich, bemanten Sie, wie hier die Denkmale aufge⸗
ftiegen find, wie hier jo große Erinnerungen bei jedem 0 8 75
uns aufſteigen! Und dieſe Erinnerungen ſollen nichts mehr gel
ten? Wer ſoll hier Haß tragen gegen die Inſtitutiotten der V 3
Das ſoll der Weg zur Wahrheit, zur Geſittung, zur Glückſelig⸗
keit auf Erden ſein? Nimme uche! (Bravo! Brads )" ie ie
in Nürnberg eintrat in's germantjche Muſeum, da las ich über
der Pforte: „Eigenthum der deutſchen Nation.“ Ich will hier
einem Gedanken Raum geben, der mich in dieſem Augenblick
erfüllt. Dieſes herrliche germaniſche Muſeum, ſo reich an Denk⸗
mälern aus der deutſchen Vorzeit, iſt alſo heute ohne Eigen⸗
thümer; es iſt res nullius, Eine deutſche Nation könnte ges nur
geben, wenn Tyrol ihm angehörte, dieſes geborne Zuavenvolk
deutſcher Nation! (Bravo ) Es könnte nur ein Deutſchland
geben, wenn unſere Brüder in Oeſterreich uns angehörten. Es
könnte nur ein Deutſchland geben, wenn unfere, Brüder, in
Luxemburg, im Norden überall uns Alle angehörten. (Bravo!)
Sie gehören uns aber nicht an. (Leider!). Als ich vor dem
Denkmal eines großen Künſtlers im germaniſchen Muſeum ſtand,
ſo dachte ich, mir, es hätte etwa demſelben die künftige Zeit vor⸗
geſchwebt, als er- einen poetiſchen Pinſel in ſeine Farben tauchte.
Es hätte ſonſt nicht der lombardiſche Jüngling unter den Augen
Otto III. die hehre Schattengeſtalt des Karl d. Großen höhnen
= IE =
können. Aber hier wird das Andenken dieſes großen Kaiſers
durch den Lombarden verhöhnt unter den Augen des Kaiſers,
während gewiß zu jener Zeit, zu Otto III. Zeiten, keine Seele
daran dachte, das Andenken Karls d. Gr. zu verhöhnen. Es
hätte auch kein Lombarde daran gedacht, es damals zu thun.
So wird die Geſchichte verfälſcht, ſie tritt nicht in ihrer, Wahr⸗
heit hervor und die Wahrheit, die eigenthümliche Wahrheit der
Geſchichte gilt, es heute wieder zu erobern, Deutſchland der Welt.
(Bravo!)
Meine Herren! Dieſe Wahrheit kann aber da nicht be⸗
ſtehen, wo der ganze Standpunkt der menſchlichen Anſchauung
verrückt iſt; wo man keine Autorität erkennen will, außer jener
elenden Autorität der ſubjektiven Willkür eines Einzelnen. (Bravo 1
Es kaun keine Wahrheit beſtehen vor dem Richterſtuhle Gottes
unter den Menſchen, wenn man das Recht nicht achtet und! an
die Stelle des Rechtes die Gewalt ſetzt. (Bravo!) Daraus er⸗
gibt ſich j jene Spaltung der Geiſter, nachdem jeder ſtrebt, Ge⸗
walt, möglichſt viele Gewalt an ſich zu reißen, nicht daß er ſie
nütze zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menſchen, ſondern
zu ſeinem eigenen be 11 ſehbhfüchtoſten Triebe.
(Bravo!) Äi
Meine Herren! ein großes Sehehmnif Gottes it die Macht;
er hat ſie gegeben im Großen und im Kleinen! Vor 1868
Jahren hat die gebenedeite Mutter es ausgeſprochen: Er, der
Herr ſtürzt die Mächtigen vom Throne und erhebt auf die Throne
die Demüthigen. Diejenigen, welche die Throne ſtürzen, zeichnen
ſich aber nicht durch gottgefällige Demuth aus. Mithin iſt an⸗
zunehmen, daß ihr Thun und ihr Wirken, wenn es Gott auch
zuläßt, in ſeinen Augen kein wohlgefälliges iſt. f
Meine Herren! Ich ſchließe mit einem Worte, das aus
beraieiften Fülle meines Herzens ſtrömt. Beſtreben wir uns,
in allen Kreiſen, nicht nur in dieſem herrlichen Kreiſe, den ich
vor mir ſehe, ſondern bei unſerer Rückkehr in anderen Kreiſen da⸗
hin zu wirken, daß dieſes geſellſchaftliche Fieber, ich will es ein
Fieber nennen, der Gleichgültigkeit des Herzens gegen alles
= 11 =
Höhere, gegen Gott und die Menſchen im ſelbſtſüchtigen Streben
nicht mehr und mehr um ſich greife, um den menſchlichen Kör-
per allmählich zu ſpalten. Gegen dieſe Gleichgültigkei haben
wir Alle mehr und mehr zu kämpfen, weil ſie gewiſſermaſſen,
wie ich ſagte, ein epidemiſches Uebel iſt, dem man nur ſteuern
kann durch dieſe Entäußerung ſeiner ſelbſt, durch dieſe völlige
Hingabe an ſeine Pflicht und an den Dienſt des . „se
lobt ſei Jeſus Chriſtus! (Stürmiſches Bravo. Hoch 5 0
e e 7% N ee 12
z Der hochwürdige Herr Pater Doſſen bach,, zitglied der
Geſellſchaft. Jeſu und Mitglied der Prieſter an der deutſchen
Miſſionskirche in Paris wird die Güte haben, über die ne
Verhältniſſe der Deutſchen zu ſprechen. inen
Herr Pater Do ſenbach, „ Wetter der 4
Miſſion in Paris:
eee Sch bacb ig ſter⸗ we Erste 17
Hochwürdigſter Herr Prälat! 1
Hochwürdige, verehrteſte Pen FOR
Die deutsche Miſſion der Geſellſchaft Jeſu in Paris eut⸗
bietet Ihnen durch einen ihrer geringſten Mitarbeiter ihren
katholiſchen Brudergruß: Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! |
Vom Pater Chable, dem vielverehrteſten Apostel der
Deutſchen in Paris im Jahre 1850 mit der größten Aufopferung
gegründet und bis zur Einſetzung ſeines Lebens im Jahre 1859
fortgeführt, ging die deutſche Miſſion auf den dieſer hochanſehn⸗
lichen Verſammlung wohlbekannten, den Deutſchen in Paris
unvergeßlichen Pater Modeſte über. Doch nach kaum 6 Jahren
ſeines Vorſteheramtes von ſeinen Ordensobern nach Rheims zur
Gründung eines neuen deutſchen Werkes verſetzt, bekam er einen
Nachfolger in der Perſon des hochwürdigen Pater Haßlacher,
für den es ein großes Opfer iſt, ſeiner ſchwächlichen Geſundheit
196 >, r
ah 75 it . 1. CI
— 173 —
wegen, ſich hier vertreten zu laſſen und nicht ſelbſt in dieſer von
ihm ſo hoch verehrten Verſammlung erſcheinen zu können.
Zwei Gründe ſind es hauptſächlich, die uns bewogen want
Ihrer ehrenvollen Einladung zu dieſer Verſammlung Folge zu
leiſten. Vor Allem iſt es die Pflicht des Dankes; deun der
St. Joſephverein zur Unterſtützung der Deutſchen in Paris,
Havre und London iſt Ihr Werk, das Werk Ihres Patriotis⸗
mus, Ihres Seeleneifers. Darum fühlen wir uns bewogen,
auch bei dieſer feierlichen Gelegenheit Ihnen, hochverehrteſte
Herren, und allen großherzigen Katholiken Deutſchlands, denen
die religidſen Bedürfniſſe der armen Deutſchen in Paris zu
Herzen gehen, unſeren aufrichtigſten Dank abzuſtatten. Unſer
und unſerer armen Deutſchen dankbares Gebet iſt, wir zweifeln
nicht 5 eine ganz vorzügliche Segensquelle wie für unſere
Miſſion, ſo für unſere Wohlthäter. Dankbarkeit rührt der Men⸗
ſchen Herzen, rührt umſomehr Gottes Herz.
Der zweite Grund, der uns hieher in Ihren Aero
Kreis geführt hat, iſt der Seeleneifer. Und wie das? Sie
werden ſtaunen, hochverehrteſte Herren! Ja wir ſind der Ueber⸗
zeugung genug, auf keinem andern Weg die Deutſchen wirkſamer
von Paris abzuhalten, als durch Ihre liebreiche Vermittlung.
Wie kommt es, daß die Zahl der Deutſchen in Paris ſeit einem
Jahrzehnt ſich verdoppelt und Paris zur drittgrößten deutſchen
Stadt gemacht hat? Erlauben Sie, hochverehrteſte Herren, daß
ich kurz dieſe Auswanderungsſucht, inſofern ſie hauptſächlich zu
beklagen iſt, in ihrem Grunde und in ren, Felgen etwas näher
bezeichne.
Wie auf allen Gebieten menschlichen 5 iſt Ze
‚hier, das Beiſpiel die erſte und die mächtigſt wirkende Urſache.
Man weiß, daß ein Verwandter, Nachbar oder ſonſt Bekannter
nach Paris gezogen iſt, dort täglich zweimal, ja gar dreimal
mehr verdient, als zu Haus und ſieh' ein Mißgeſchick, Unver⸗
träglichkeit mit Andern, Arbeitsloſigkeit, vielleicht auch Arbeits⸗
ſcheue, oder weiß ich was für eine traumähnliche, abenteuerliche
— 174 =
Spekulation bringt in ihm den Gedanken, in Paris ſein Glück
zu mi; zur unheilvollen Reife.
Ion Tage und Wochen, nicht ſelten Monate verſtreichen, und
00 Arbeit oder Dienſt gefunden, iſt die Baarſchaft aufgezehrt.
Ja ſogar Solche, die in der Heimath gut geſtanden, lernen in
Paris Hunger und Noth kennen. Und war das immer eine
traurige Wirklichkeit, ſo doch ganz beſonders ſeit einem Jahre,
wo die Lebensmittel ſo theuer, die Miethe ſo hoch, der Verdienſt
ſo gering, der Arbeit ſo wenig, der Arbeitskräfte To viele, daß
ſelbſt Eingeborne zu Tauſenden brodlos ſind, und man ſagen
kann, daß hundert Bewerber auf Eine Stelle kommen. Doch
ſie mögen endlich irgendwelche Beſchäftigung gefunden haben,
ſei es in einer ungeſunden Fabrik, ſei es als Taglöhner, Straßen⸗
kehrer, Lumpenhändler oder in einer noch verächtlicheren Eigen⸗
ſchaft: heißt denn das ſein Glück machen, wenn Deutſche in
Paris mit ſauerem Schweiße und mit dem Opfer ihrer Geſund⸗
heit kaum ſo viel verdienen, um eine ſchmale Koſt und eine
erbärmliche Wohnung, ja Eine, für die ganze Familie, eine ein⸗
zige, enge, niedrige, finſtere Kammer beſtreiten zu können, und
in ihrer Ahe weder. für Arzt, noch a etwas übrig
haben, 16575 |
Fe Herren! geben Sie 8 — Einsikhungstraft
alfen Spielraum, Sie werden die, materielle Noth der Mehrzahl
der Mische in Paris nicht erreichen. | zom Ka
Und doch, das iſt nur der Anfang des Elendes. Wer
nie nicht ein, wie ſehr in ſolchen Verhältniſſen die Sitt⸗
lichkeit gefährdet iſt? Wenn Unerfahrenheit und Verlaſſenheit
überhaupt die Verführung begünſtigen, um wie vielmehr in einer
Stadt, wo allem Böſen Thür und Thor offen ſteht, wo es ſo
ſchwer, ja nicht ſelten menſchlicher Weiſe unmöglich iſt, der Ver⸗
führung auszuweichen. Glauben Sie ja nicht, verehrteſte Herren,
daß ich übertreibe, wenn ich ſage, daß die Mehrzahl der jungen
Leute, die nach Paris gehen, dem verlornen Sohne folgen, daß
das Laſter mit der Unerfahrenheit und Sorgloſigkeit von Tauſend
— 175 —
und Tauſend Mädchen mittleren und niederen Standes, die
iu, in Paris Dienſt ſuchen, ein leichtes Spiel hat.
Wo Hülfe, wo Rettung in ſo vielfacher Noth? Sie werden
ſagen, hochverehrteſte Herren! in unſerer heiligen Religion. Ja
wohl. Aber wie iſt denn die Religion möglich ohne äußeren
Gottesdienſt, ohne Sonntag! Um ihre Arbeit, ihren Dienſt nicht
zu verlieren, müſſen die armen Deutſchen in Paris auch am
Sonntage, ja nicht ſelten an den höchſten Feſttagen arbeiten, jo
daß die Mehrzahl derſelben das ganze Jahr hindurch niemals
oder nur ſelten einer heiligen Meſſe beiwohnen, ſehr viele ihre
oͤſterliche Pflicht nicht erfüllen können. Wir haben nicht wenige
Beiſpiele, daß deutſche Arbeiter und Arbeiterinnen ihren Dienſt,
ihre Stelle verloren, nur, weil ſie Oſtern gehalten oder weil ſie
überhaupt nur in einer Kirche geſehen wurden. Wer ſieht nicht
ein, hochverehrteſte Herren, wie leicht dieſe nothgedrungene Un⸗
We, zur freiwilligen führt? i
Und 1%, kommt es, daß man in Paris ohne heilige Meſſe,
ohne Gebet, wie e ohne Gott dahin lebt Was muß nun. in dieſen
Verhältniſſen aus dem koſtbarſten Gute, aus dem Glauben wer⸗
den? Der. praktiſche Indifferentismus führt zum thepretiichen,
d. h. zum Unglauben, und das ganz beſonders in; Paris, wie leider
tauſend⸗ und tauſendfältige Erfahrung, es lehrt. Und das geſchieht
daſelbſt Deutſchen, die in ihrer Heimath Muſter von Neligiöfität
geweſen ſind. Kein Wunder, daß wir ſie, nachdem Gottes Hand
ſie getroffen, ſo oft mit Thränen in den Augen ausrufen
hören: Unglückliches Paris! Wäre ich doch nie; Rach Paris ge⸗
kommen.
Verehrteſte Herren! wer hat ein fühlendes Herz, und wird
durch ſolch' Elend nicht ſchmerzlich berührt? Wer liebt ſein
Vaterland, und iſt in dieſer Erniedrigung deutſcher Brüder nicht
verletzt? Wer iſt ein Glied der katholiſchen Kirche und kann
gleichgültig zuſehen, wie ſeine Glaubensbrüder ſo zahlreich ver⸗
loren gehen? Heute iſt deshalb der Tag, und gegenwärtig der
Augenblick, welchen ich ſeit den zwei Jahren, wo ich unter den
— 176 —
armen Dentſchen in Paris zu wirken das Glück habe, ſo oft
herbeigewünſcht, um auf die wirkſamſte Weiſe die Deutſchen von
Paris abzuhalten. Ja, Ihre Menſchenliebe, Ihre Vaterlands liebe,
Ihre katholiſche Liebe iſt mir Bürgſchaft, daß dieſe meine Worte
mit ihnen durch alle Gauen Deutſchlands ein mächtiges Echo
findet, daß Sie ohne Bedenken einſtimmen in den Antrag, den
ich an die hohe Generalverſammlung geſtellt habe, daß Sie nem⸗
lich je nach Ihrer geſellſchaftlichen Stellung durch Wort und
That, auf der Kanzel und durch die Preſſe, kurz mit allem Ihnen
zu Gebote ſtehenden Einfluſſe dahin wirken, daß doch die Deut⸗
ſchen, namentlich die des niederen Standes nicht ſo unbedachtſam
nach Paris gehen, wo ſie zumeiſt in der größten Gefahr ſind,
ſich an Leib und Seele unglücklich zu machen. Das iſt, hoch:
zuperehrende Herren, eine Ihnen überaus würdige, weil ſo al
wahrhaft pratriotiſche, ächt katholiſche Aufgabbke.
Je trauriger nun aber das Bild iſt, das ich hier 3
Ihnen entworfen habe, deſto erfreulicher iſt unſere Wirkſamkeit
mitten unter 150,000 katholiſchen Deutſchen in Paris, aus El⸗
ſaß, Lothringen, Luxemburg, Baden, Heſſen, Naſſau, Würtem⸗
berg, Oeſterreich, insbeſondere aus Preußen und Bayern, kurz
aus allen Ländern Deutſchlands. Die Tauſende, die regelmäßig
unſere Kirche beſuchen, insbeſondere, die ſich unſeren veligiöfen
und geſelligen Vereinen anſchließen und namentlich unſere nahe⸗
zu 900 deutſchen Schulkinder erbauen allſeits durch ihren reli⸗
giöfen Eifer, bewirken durch ihr gutes Beiſpiel viele auffallende
Bekehrungen und verſüßen uns durch ihre Gelehrigkeit ſo viele
mit unſerer Wirkſamkeit verbundene, gar bittere Erfahrungen.
Möchten nur alle Deutſchen, die nach Paris kommen zu müſſen
glauben, ſogleich ihre Zuflucht zu unſerer deutſchen Miſſion
nehmen: ſie bietet hinlängliche Bewahrungsmittel allen denen,
die ahh guten Willens b. e er
990 Doch um nicht zu lange zu Pe Gerne ich mich — no |
Umriß unſerer Wirkſamkeit, den ich heute Vormittags im An⸗
ſchluſſe an die Rechnungsablage des St. Joſephvereines Ihnen
— 177 —
zu überreichen die Ehre hatte. Es iſt dies ein Nachweis der
Früchte Ihrer Liebe, den wir Ihnen. von Zeit zu Zeit ſchulden.
ad Eines nur habe ich dem Geſagten beizufügen; die deutſche
Miſſion in Paris iſt ein Werk, auf das die Geſellſchaft Jeſu
mit Recht ſtolz iſt; denn es iſt die Seelſorge der ärmſten, ver⸗
laſſenſten Klaſſe, die faſt ganz verkommen würde, wenn nicht die
Religion im ‚deut ſchen Gewande ihnen eine rettende Hand böte. a
(Bravo 9, Helfen Sie uns, verehrteſte Herren, ein wahrhaft apo⸗
ſtoliſ ſches Werk, helfen, Sie uns dieſes Werk erhalten und ſetzen
Sie uns durch, Ihre freigebige Liebe in den Stand, für die
armen Deutſchen in Paris unſeren Schweiß und unſere Geſund⸗
a au opfern. e ſei Jeſus Wu In e
ni fee e eee ee n dd
4 eren aha Dr. eigens, Vente, wird das
Wort ‚ergreifen. 10
7 15
eh unt Dr. ira
ns 90 | Hochwürdigſter Herr eig A,
an, Hochwürdiger Herr Prälat!“ |
wo , wichen Verſammlung!
0 der. älteſten deutſchen Kaiſerſtadt, vom Grabe
Carls des Großen, bin ich freudig mit großen Hoffnungen ge⸗
kommen in die 2te deutſche, Ka iſerſtadt, zur Ruheſtätte
der Gebeine Kaiſer Heinrichs des Heiligen. Beide Kaiſer, Carl
und Heinrich, waren groß durch Heldenthaten im Kriege, größer
noch durch Werke des Friedens, am größten aber als gehorſame,
i ausgezeichnete Chriſten, als treue Schirmer der Kirche. Weil
beide Kaiſer als gewiſſenhafte Stellvertreter Gottes Recht und
Ae gehandhabt, das Gute geſchützt, gefördert, das Bo
56 777
nige, große Kaiſer geweſen. Weit entfernt, Schwächere
mit Uebermacht argliſtig zu überfallen, niederzuwerfen und aus⸗
zuplündern, vertheidigten ſie vielmehr Wittwen und Waiſen,
u ahmen ‚Nie, fie, an der Schwachen, einigten ſie die chriſtlichen
e 19. kath. Bencraloc) 12 Er
De A
Völker und civiliſirten Deutſchland; darum blickt heute noch,
nach mehr wie 1000, mehr wie 800 Jahren zu ihnen auf mit
Dank und Verehrung nicht bloß das ganze Deutſchland, sondern
die ganze Welt. 8
Mit Recht, hochanſehnliche Verſammlung, ſind wir als
Deutſche, als Katholiken ſtolz auf unſere großen Vorfah⸗
ren, — mit Recht halten wir hoch und werth die großen
Denkmäler un ſerer Geſchichte. Gott wolle verhüten, daß
je in unſerem theuren Vaterlande es komme zu einem Vanda⸗
lismus, zu einem Haſſe der geſchichtlichen Ueberbleibſel, wie ein
ſolcher einſt unter den Männern des Conventes in ganz Frank⸗
reich gewüthet hat und auch heute noch Paris verwüſtet durch
die Hand des Präfekten Hausmann, in Belgien aber ausgeht
von einer Partei⸗Regierung im Dienſte der Freimaurer. Vor
wenigen Tagen noch lagen in dem ehrwürdigen Brügge nicht
weniger als 42 Häuſer niedergeriſſen, darunter mehrere alte in⸗
tereſſante, damit ein Steinhaufen, ein in Styl und Ausführung
ganz erbärmliches Theater mit ungeheuren Koſten hergeſtellt
werde für eine kleine Minorität der Bewohner. Wir ſind in
dem ſchönen, herrlichen Bamberg zuſammengeſtrömt aus allen
Theilen Deutſchlands zur 19ten Generalverſammlung, in katho⸗
liſcher Liebe geeint, nimmer getrennt, nimmer geſchieden durch
politiſche Gränzen.
Seit der Aten Generalverſammlung in Mainz im Jahre
1848 ſind nunmehr bald 20 Jahre verfloſſen.
Geſtatten Sie mir einen Blick rückwärts und einen vor⸗
wärts zu werfen und zu fragen: wo ſtehen wir jetzt im
Jahre des Heils 1868, wohin gehen wir, wohin
werden wir, müſſen wir gelangen? 14
Die Sturmperiode von 1848 war allerdings reich an Ge⸗
waltthaten, an Gräueln, aber auch an Täuſchungen und bittern
Erfahrungen. Der Geiſt des Umſturzes, den eine Reſtauration
ohne Gott groß gezogen, hatte die Volker erſchüttert, an den
Thronen, an den Staatseinrichtungen gerüttelt; das ro e Ge
ſpenſt des Socialismus hatte aus der Ferne drohend gewinkt;
— 179 —
der alte Seher Görres war geſthinei mit dem Mahnrufe „die
Aſpekten an der Zeitenwende.“ Wir erinnern uns noch lebhaft,
wie das Produkt jener Ereigniſſe — das Parlament in
Frankfurt — eine Unterordnung unter Gott — die Eröffnung
mit Gebet — übermüthig abwies, wie es mit langen Berathun⸗
gen über Grundrechte die koſtbare Zeit verlor; wir erinnern uns
aber auch, wie kläglich dieſes Parlament geendet hat. Aber
trotzdem, wie viele gute und ausgezeichnete Elemente waren noch
in jener Verſammlung thätig, wie viele monarchiſche Wurzeln
zeigten ſich noch lebenskräftig in den Tiefen und auf den Hohen
unſerer Nation! Vor allem aber, was Niemand ſich vorgeſtellt,
die Kirche Gottes wurde damals frei von den unwürdigen Feſ⸗
ſeln der Staatsbedrückung und den Eingriffen der Bureaukratie;
aus ihrem Schooße keimte und ſproßte alsbald friſches, geſundes
Leben, katholiſche Werke, katholiſche Vereine entſtanden ünd brei⸗
teten ſich aus, katholiſche Orden und Miſſionen begannen eine
überaus fruchtbare und ſegensreiche Thätigkeit; große Biſchöfe,
Diepenbrock, v. Geißel, die Würzburger nen waren
kann Helfer und Herſteller der Ordnung.
Ein edler und gerechter König, Friedr. Wilhelm IV. von
Preußen, hatte Charakter und Muth genug, ſich nicht mißbrau⸗
chen zu laſſen zum Werkzeuge des Umſturzes gegen die übrigen
deutſchen Fürſten. Er war es, der mit eigener Haud in die
preußiſche Verfaſſungsurkunde die HE eintrug: die Kirche iſt
frei, fie beſitzt, fie verwaltet ſelbſtſtändig. — Darum Ehre ſei⸗
nem Andenken. (Bravo ..). „Der Menſch denkt, Gott
lenkt.“ Die göttliche Barmherzigkeit hatte das Gute hetbötgehen
laſſen aus den Anſchlägen des Böſen, abermals hatte fie der
Menſchheit eine kane n ene bewahrt — Wie iſt dieſe
dene worden?
| Nachdem aug in den meiſten deutſchen Territorien
gerade die Männer des Umſturzes und der Geheimbünde auf die
Lehrſtühle der Wiſſenſchaft, ja ſogar an die Spitze der Staaten
erhoben worden ſind, da endlich hat beginnen können der Völ⸗
kerfrühling, das goldene Zeitalter des modernen Aberalismus,
12%
— 180 —.
die ungehinderte volle Entwicklung des geprieſenen Fortſchritts
des aufgeklärten Bürgerthums. Wie längſt angekündigt, (ja von
den Lehrſtühlen bewieſen worden) ſollten durch die conſtitutio⸗
nellen Grundſätze Steuern und Militärlaſten vermindert, wenn
nicht ganz dem Volke abgenommen, dauernder Friede, zunehmen⸗
der Wohlſtand, Induſtrie und Genuß geſichert werden, für die
Beſetzung der Aemter aber nur die Tüchtigkeit der Perſon, nicht
ferner Gunſt, Partheiſtellung oder gar Charakterloſigkeit und
Feigheit maßgebend ſein. (Lachen) Religion und Chriſtenthum
ſcheinen dabei nicht nur überflüſſig, ſondern ſogar unbequem,
eine freie, ſelbſtſtändige Kirche, apoſtoliſche Biſchöfe nahezu uner⸗
träglich. Das die Staaten lenkende Beamtenthum zeigte durch⸗
weg ein großes Mißtrauen, eine ſich ſteigernde Abwendung, ja
vielfach eine wahre Abneigung beſonders gegen die katholiſche
Kirche und ihre Inſtitute, ſogar die alten verroſteten Waffen
wurden wieder hervorgeſucht, neue Geſetze entgegengeſtellt, wäh⸗
rend dieſelben Männer liebäugelten mit einem ungläubigen Ju⸗
denthume.
Hochanſehnliche Verſammlung! Einen jeden von uns har
ben bittere Erfahrungen, im eigenen Leben, ſchn W .
gelehrt:
daß: wie aus der K der Seele zu Gott
jedes Gute entſteht, ſo ſtürzen ſich aus der
Abweichung von Gott alle Uebel ſtromweiſe
in die Seele.“
Unbeſtreitbar eine große Wahrheit, welche indeß icht bloß
zutrifft bei jedem einzelnen Menſchen, enden. nicht minder, W
den Völkern und Staaten.
Dieſer Wahrheit gegenüber ER ich nun, wie stehen. wir
heute? Ueberſchauen Sie die civiliſirte Welt. Sehen wir nicht
ſtatt des Evangeliums herrſchen die modernen falſchen
Ideen und ſchlimmſte Irrthümer?
Blicken Sie zuerſt nach Polen und Liitha nen
wo ein Volk mißhandelt und zertreten wird von der ruſſiſch⸗
— 181 —
mongoliſchen Regierung mit einer Grauſamkeit und Barbarei,
daß die Chriſtenverfolgungen des Heidenthums kaum Aergeres
aufzuweiſen gehabt; dazu ſchweigen die Machthaber, ſchweigen
die liberalen Stimmführer der Humanität, es iſt ja nur ein ka⸗
tholiſches Volk, welches ausgerottet wird, es geſchieht Alles im In⸗
tereſſe des Nationalitäts⸗Schwindels. Blicken Sie dann nach
dem ſchönen, vor wenigen Jahren noch fo blühenden
Italien, wo Laſter und Verbrechen herrſchen, Verarmung und
Unzufriedenheit wachſen; Raub und Lüge ſich brüſten und Gräuel
auf Gräuel ſich häufen; ſchauen wir dann nach allen andern
Ländern, insbeſondere nach Oeſterreich und nach Baden. Müſ⸗
ſen wir nicht traurig unſern Blick ſenken und unſer Herz tief—
ergriffen fühlen von den Leiden und Uebeln, die wie eine Sünd⸗
fluth eingebrochen ſind? Vernehmen wir nicht überall laut und
immer lauter das Geſchrei frecher Gottesleugner, niederer Ma⸗
terialiſten, den Ruf moderner Juden und der Phariſäer unſe⸗
rer Tage „weg mit Chriſtus“, kreuziget ihn; brüllt nicht wie⸗
derum eine bethörte, urtheilsloſe Rotte: Gebt los, laßt frei den
Barrabas, Amneſtie für Laſter und Verbrechen, Abſchaffung der
Todesſtrafe, Freiheit für allen Erwerb, für Wucher und Pro⸗
ſtitution; (Bravo) aber Feſſeln für die Tugend und die Werke
der Nächſtenliebe; — Inquiſition, ja eine neue Tortur denen,
welche ſich erdreiſten ein Gewiſſen zu haben, welche die Wahr⸗
heit jagen, die Wahrheit ſchreiben oder gar die Wahrheit predi⸗
gen im Widerſpruche mit der Meute der Aufklärung. (Bravo.)
Drängt nicht überall derſelbe Geiſt dahin, die Kirche von der
Schule loszureißen, konfeſſionslos zu machen? Wie gerne erin—
nert ſich jeder von uns ſeiner erſten Jugendeindrücke! Wer freut
ſich nicht, zurückdenken zu können an jene glückliche, harmloſe
Zeit, als uns eine zärtliche Mutter auf ihren Knieen liegend,
anleitete Gott zu lieben, als ſie die erſten Gebetlein uns lehrte,
ich möchte jagen einflößte; als ein frommer Vater uns das Bei:
ſpiel gab der Gottesfurcht, das Beiſpiel der Uebung des gemein⸗
ſchaftlichen häuslichen Gebets. Wie unſchuldig und rein wuchs
das Kind auf! Als es dann in eine gute Schule, zu einem
— 182 —
wackern chriſtlichen Lehrer gebracht worden, wie ſchön, wie har
moniſch entwickelten ſich Herz und Verſtand, wie gedieh und nahm
zu die Liebe zu Gott, die Achtung, die. Mech der Eltern. —
Coup y,
„Warum fol. denn jetzt nach N 19 hundert Jahren
örtliche, Civiliſation dieſes richtige, durch den „wejlphäliichen
Frieden anerkannte, dieſes ſchöne Verhältniß getrübt, warum das
heilige, das unveräußerliche Recht der Aeltern, der Familie ge⸗
kränkt, warum ſoll die Jugend unſeres edlen deutſchen Volkes
gefährdet, ee der 1 80 und dem Mienen dane en
werden? sten r
O meine Site ih weiß keine andere Antwort ai die:
weil der grauſame, der unerbittliche Feind des Menſchengeſchlechts,
„der Menſchenhaſſer von Anbeginn“ — fort und fort die Men⸗
ſchen verderben, um die koſtbaren Früchte der Erlöſung bringen
will. — Auf der ganzen Linie haben ſeine Helfershelfer, die
Verſchworenen der Geheimbünde die Parole ausgegeben: die Ju⸗
gend muß durch Schulzwang den Eltern entriſſen, durch mo⸗
derne Staatsſchulen zu neuen Heiden abgerichtet, das Chriſten⸗
thum aus ihren Herzen vertilgt werden. In Frankreich arbeitet
der Miniſter Duruy daran, 10 dem 1 Geſchlechte! den
Zeitgeiſt einzufiltriren. A | 1
hir nt
Betrachten Sie Haun e dg Männer. Statt ſich
einer erſprießlichen Thätigkeit für ihren Lebensberuf hingeben zu
können, werden fie wider Willen gepreßt zu langjährigem Mili⸗
tärdienſt, wir ſehen ſie in geſteigerter Kriegszurüſtung; das ganze
Volk ſeufzt unter drückenden Militärlaſten, wie ſolche ſelbſt im
Heidenthum nicht beſtanden, wie wenigſtens die chriſtliche Socie⸗
tät ſolche nie gekannt hat; Europa ſtarrt in Waffen; Deutſchland
ſah ſich eben noch von einem Bruderkrieg zerfleiſcht. Es ſtockt
Handel und Gewerbe, es verbreitet ſich ein immer größeres Miß⸗
behagen, immer tiefer ſetzt ſich feſt das Vorgefühl — eine Ahn⸗
ung eines nahen, eines gunezlichen Weed — einer ge⸗
waltigen Kataſtrophe. ta AREDE: 11 895
— 183 —
Die traditionelle Liebe und Anhänglichkeit an die ‚ange
ſtammten Fürſtenhäuſer nimmt ſichtbar und unaufhaltſam ab in
dem Maße, in welchem der Fürſt zu einem conſtitutionellen
Schattenbilde herabgewürdigt und das fürſtliche Gewiſſen aufge⸗
hört hat, darin ſeine erſte und heiligſte Pflicht zu erkennen, dem
Schlechten und Böſen eine Schranke zu ſetzen. Bedarf es der
Beispiele; wie tief iſt das Königsthum geſunken in Italien?
Die National⸗ Oeconomie mit ihrer freien Concurrenz,
maßloſen Fabrik⸗Induſtrie und unbeſchränkter Genußſucht haben
ein Heer von Proletariern geſchaffen. Ein unglücklicher, vom
Materialismus vergifteter Arbeiterſtand lechzt nach Genuß; um
das Chriſtenthum, um die höhern Güter betrogen, jagt er ruhe⸗
und erfolglos nach irdiſchem Glück. So thürmt ſich in allen
Ländern der Socialismus unſerer Tage auf zu einem furchtbaren
Gewitter, deſſen nahe Donner wir bereits rollen hören und
deſſen Blitze nicht blos die Wiener ſtarken Geiſter erſchrecken,
ſondern allen gottlos gewordenen Reichen Entſetzen verurſachen.
Nicht mehr ſind die göttlichen Gebote die Grundlage der
Geſetze; die heutigen Geſetze ſollen Kanäle ſein für die Ström⸗
ungen und Tendenzen von zuſammengewürfelten Kammermajori⸗
täten, die Gewalt — nicht das Recht, — die Furcht — nicht
die Treue der Verträge beſtimmen die Beziehungen der Völker
zu einander; der Erfolg, die vollendete Thatſache wird ange⸗
betet. Wahnſinn und Selbſtmorde, wie verwüſten fie die Ge-
ſellſchaft?
Dieſe wenigen Streiflichter mögen genügen, um unſere
Zeit, um die Gegenwart zu beleuchten. Jeder wird aus dieſem
Zeitbilde klar erkannt haben, daß in dem Maße die Menſchen,
die Völker herabgeſunken ſind von Gott, in demſelben Maße alle
Uebel geſtiegen, ſtromweiſe hereingeſtürzt find und ferner herein⸗
zubrechen drohen. RER
Ich wende mich jetzt zur zweiten Frage: Wo gehen wir
hin, wohin müſſen wir gelangen?
Die Antwort kann nicht zweifelhaft ſein, ich falle fie in
wenige Worte: Die Völker werden dorthin gehen, ſie werden da
— 14 =
ankommen, wohin ſie ihren Weg gerichtet haben, wir werden
zuverläſſg das erhalten, was wir verdienen. !
Die Barbarei, Auflöſung, Elend und Verderben, wenn die
Abweichung von Gott fortdauert, zunimmt, wenn der Verſchwör⸗
ung gegen das Chriſtenthum ferner ihr zerſtörender Lauf gelaſſen;
oder aber Umkehr von den falſchen Bahnen, Erneuerung, heil⸗
ſame Umgeſtaltung der Geſellſchaft, ſegensreiche Entwickelung,
wenn und inſoweit die Völker zu Gott und zu Seinem Geſetze,
zu den Segnungen und Schätzen des Chriſtenthums, zu allein
Hohen, Schönen und Großen zurückkehren. Wie aber ſoll eine
Umkehr, eine Heilung ſtattfinden? Ich antworte, nur durch die
katholiſche Kirche, durch fie allein, die da geſetzt iſt als die
Arche der Rettung und des Heils fir das Menſchengeſchlecht.
Aber wie denn, durch welche Mittel? Durch klare Erkenntniß
der Uebel, durch entſchloſſene Anwendung der Heilmittel. Es iſt
hohe Zeit, daß die noch geſunden Kräfte in der Menſchheit, in
den Völkern ſich aufraffen und energiſch Hand anlegen. Ja, die
Völker ſollen einmüthig und kräftig ſich erheben, um ihre koſt⸗
barſten Güter, um die Errungenſchaften des Chriſtenthuns feſt⸗
zuhalten und Glaube“ und Moral muthig zu vertheidigen.
In Wirklichkeit geht nicht bereits eine merkwürdige,
eine allgemeine Bewegung durch die Völker des Erd⸗
kreiſes, fühlen ſie nicht, erkennen ſie nicht bereits alle, daß,
wenn die Fürſten die Sache Gottes nicht ferner ſchützen, daß
dann ſie dieſen Schutz zu übernehmen haben? Jeder Katholik,
jeder von uns hat Hand anzulegen. Wie das? Zuerſt beginne
jeder mit ſich ſelbſt, in ſeinem Hauſe e, in seiner Familie, indem
jeder ſtrebt eifriger ſich Gott zu nähern, die Gnadenquelle der
Kirche, Gebet, Opfer, gute Werke zu benützen, insbeſbndere er⸗
innere ich an das Gebetsapoſtolat. Brechen wir mit dem Schlech⸗
ten, emancipiren wir uns von dem Zeitgeiſte und den falſchen
modernen Ideen. Werden wir großmüthig und freigebig, uner⸗
müdlich für Gott, thätig für das Wohl der Nebenmenſchen. In
dem ſchönen Bamberg beſteht, wie wir vernommen, noch kein
Männer⸗Verein des heil. Vincenz von Paul; nun ich habe füt
— 185
ſtark gemacht, es wird alsbald einer entſtehen, wenn Sie, hochver⸗
ehrte Damen, Frauen und Jungfrauen dazu helfen wollen. —
Gehen wir praktiſch und ohne Zögern‘ voran, dann werden wir
auch etwas leiſten zur! Beſſer rig Er 5 5 aun fen et 903
beiter. n er
Die latholische Küche 1 1 el 80 dig 1 0
Mutter und Helferin der Völker; wie ſie die Ketten der alten
Sclaven gebrochen, ſo wird ſie auch, die neuen Sclaven nicht
verlaſſen, ie, fürchtet den Socialismus nicht. Wir haben
große, hexoiſche, Seelen in Fülle, Jünglinge und Jung⸗
frauen aus fürſtlichen, aus bürgerlichen Häuſern, die auch, heute
noch freiwillig arm und Diener werden der ärmſten und kranken
Arbeiter um Jeſu willen, das iſt eine unwiderſtehliche Liebe, die
wird, die muß auch die Socialiſten entwaffnen und ihre Herzen
rühren und gewinnen. (Bravo!) Möchten nur unſere deutſchen,
hartgeprüften Arbeiter ihr Herz nicht beſtricken, nicht vergiften
laſſen durch die trügeriſchen Vorſpiegelungen eines erſtarrenden
Materialismus, möchten ſie nur feſt, auf Gott vertrauen, fie
würden bald nicht blos Tropfen des Troſtes, ſondern einen er⸗
quickenden een der Gnade und > aueh. ‚eine Anflug Ihn
Far erlangen, 1 |
Für 510 8 Laien ile erb die prieſtet gt ei 300
ieh wichtige und große Pflichten. Es genügt nicht mehr, zu
Haufe brav und fromm zu leben, es genügt nicht mehr, in der
Kirche die Sakramente zu ſpenden. Es gilt, auch draußen auf⸗
zutreten und zu «arbeiten, der gute Hirt muß dem Schäflein
nachgehen und es los wickln aus den Dornen des Zeitgeiſtes
durch neue Werke, durch neue Vereine, je nach dem Bedürfniſſe,
ohne ſelbſt an die Spitze zu treten und die Leitung zu bean⸗
ſpruchen. Unſere Zeit erfordert einen eifrigen, gottbegeiſterten,
ſich ſelbſt vergeſſ enden Prieſterſtand. Man wirft uns Katholiken
vor, wir predigten und kämpften für Prieſterherrſchaft. Nichts
iſt lächerlicher und unwahrer zugleich. Gerade wir, wir erwarten
und verlangen von dem Prieſter apoſtoliſchen Eifer, der nicht
=
fette Pfründen ſucht und behäbigen ent ſondern Opt; und
Arbeiten auf ſic nimmt. a
Organiſiren wir uns üherall, lernen wir von. un⸗
ſern Gegnern, treten wir allerwärts zuſammen in Vereine, —
Vereinigung macht ſtark — verſammeln wir uns oft, bei jedem
wichtigen Anlaſſe, benützen wir die Wahlen, alle erlaubten Mittel,
Preſſe und heitere Zuſammenkünfte. —
Mit dem beſten Erfolge haben Rheinland und Weſtphalen
katholiſche Verſammlungen in den letzten Monaten abgehalten,
um die Bevölkerungen zu orientiren, zu wecken und zu begeiſtern;
ganz Erſtaunliches leiſtet das glaubensſtarke kleine Tyrol und
Vorarlberg, woſelbſt erſt ſeit Herbſt vorigen Jahres die Organi⸗
ſation begonnen hat; in Belgien hat man in einem einzelnen
größern Umkreiſe, dem von Gent, 160 ländliche Conferenzen des
Vereins vom heil. Vincenz von Paul errichtet. Treten wir
nur auf, vertheidigen wir unſere, unſeres Volkes Rechte
und wahre Freiheiten, keine Gewalt wird DON PR,
unſere Jugend anzutaſten.
Betrachte und erwäge ich übrigens die „Belchen der
Zeit, ſo kann ich nimmer der Beſorgniß Raum geben, Europa
habe zu befürchten, daß durch eine nahe Kataſtrorhe fein Zeuner
Africa das Chriſtenthum und damit die Civiliſation 8
gehe. Vielleicht, ich geſtehe es, bin ich voreingenommen und
habe ein zu großes Vertrauen auf die romaniſchen,
ganz vorzüglich aber auf die germaniſchen Völker,
die ein ſo tiefes Bedürfniß für Religioſität bewahrt haben.
Meiue Zuverſicht hat aber einen noch feſtern Grund, ſie wurzelt
in der reichen Lebensfülle, die überall ſo mächtig — ſchaffend
fich zeigt in der ganzen, zumal in der abendländiſchen Kirche
Chriſti des Herrn. Wohl ſind die Völker des Abend⸗
landes in einem Um wandlungs⸗, wenn nicht gar
Auflöſungsprozeſ ſe, weil ſie vom geſunden Leben, vom
wahren Lichte, von Chriſtus und ſeiner Lehre ſich haben ab⸗
wenden und zu den Sümpfen und Irrlichtern falſcher Ideen
u
verleiten laſſen, wir ſehen aber auch alle Häreſieen und Schis⸗
men zerſetzt, haltlos oder wie in Rußland erſtarrt, das alte
Geſetz, die Synagoge verleugnend.
| Dagegen erblicken wir die! katholiſche Kirche
auf dem ganzen Erdenrund in unvergleichlicher Hoheit und Maje⸗
ſtät, einig, Haupt und Glieder in der innigſten Gemeinſchaft,
aus allen Angriffen und Verfolgungen verjüngt und geſtärkt
hervorgehend, leuchtend und ſtrahlend in göttlicher Schönheit
und Heiligkeit. (Bravo! Bravo!)
Gewiß, unſer liebes großes deutſches Volk in
all ſeinen Stämmen, im Norden und Süden, im Oſten
und Weſten, es iſt noch keineswegs verſunken und verdorben,
unwerth ſeiner großen Vorfahren, unwerth ſeiner großen Ge⸗
ſchichte und Vergangenheit; Schützentoaſte und Juden:
blätter ſollen uns nicht täuſchen, das Toben von kindiſchen
Schreiern in Oeſterreich und das lächerliche Gebahren ſchlecht
berathener Gemeindevertretungen ſollen uns nicht irre machen.
(Bravo!) | |
Wo werden wir alſo ee
Meine Herren! Wir ſtehen, verbergen wir es uns nicht,
ir ſtehen wirklich an einer Zeitenwende, vor einer gewaltigen,
unberechenbaren Kataſtrophe. Sollen wir da zagen und zittern,
ſollen wir Spott und Hohn, ſollen wir Verfolgung offen oder
verdeckte fürchten? Nein, wahrlich nein, wir Katholiken allein
können ohne Furcht ſein, weil wir uns wiſſen in der Hand der
gütigſten und weiſeſten Vorſehung, die alle Dinge lenkt zum
Beſten der Auserwählten; weil wir uns wiſſen in der Fülle, in
der Kraft der göttlichen Wahrheit, im Beſitze, in der Sicherheit
der unfehlbaren göttlichen Verheißungen. Als muthige, als treue
Streiter freuen wir uns ſogar auf den Kampf, für welchen wir
die beſten — unwiderſtehlichen — Waffen bereit halten, in
welchem wir des Sieges, des herrlichſten Lohnes gewiß ſind.
Ja zu dem glücklichſten Ziele werden wir zuverläſſig alle
gelangen, wenn wir nur mannhaft, nur tapfer ſtreiten.
= we
Schauen wir auf, uns geht voran der Sieger über Tod
und Hölle, Chriftus unſer Erlöſer, unſer König und Herr. An
unſere Spitze hat Er als Seinen Stellvertreter geſtellt Pius IX.,
den hochbejahrten, den ſchwachen Papſt⸗König, der allein ſich nim⸗
mer fürchtet, der Welt die Wahrheit vorzuhalten im Syllabus,
der allein heute die Schwachen und die Unterdrückten nicht ver⸗
läßt, der allein unter allen Regenten für das arme und zer⸗
fleiſchte Polen ſeine Stimme und ſeine Hände erhebt; Pius IX
in rührender Milde und felſenfeſter Kraft, umgeben
von der ganzen päpſtlichen Heldenarmee, in Mitte ſeiner —
unſerer Zugven, zeigt uns in wahrer, Geiſtesgröße und erbau⸗
licher Demuth, wie, wir arbeiten, wie wir ſtreiten, wie wir leiden,
wie wir ausharren ſollen; Pius EX. der Hirt der Völker, der
Hort, der Wahrheit, das Bollwerk der chriſtlichen Civiliſation,
er will, er ſoll, er wird die Welt h darum n er ein
Men den Conzil.
Wahrlich, je ee die Ströme der Uebel, die rg der
barer ſteigen, um jo herrlicher, um jo majeſtätiſcher erhebt ſich
die Arche des Heils, die heilige katholiſche Kirche; der große,
der heilige Papſt lenkt das Steuer; vor ihm leuchtet in mildem
ſüßen Glanze Maria, die unbefleckt empfangene Jungfrau, ſeine
Re! BER n die enn der Chriſtenheit. neun
Mag auch die Fahrt ſtürmiſch, die Anſtrengung u, 6
der Hafen iſt nahe und ſicher; darum getroſt, Katholiken Deutſch⸗
lands, muthig voran im Namen des Herrn Jeſus Chriſtus, der
gelobt und geprieſen ſei in alle nge — (Großer nher
der e
HF: IH bad
93
[Präſident:
Ich erſuche oil: Her Gb nn aus e das
Wock zu ergreifen. | f
17412
| Hr. von Brandis, Graf g aus 9
= A
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchofl.,
Hochwürdiger Herr Prälat!
Hochanſehnliche Verſammlung!
Nur wenige Augenblicke erlaube ich mir, Sie in Anſpruch
zu nehmen als Repräſentant der katholiſchen Vereine Oberöoͤſter⸗
reichs und der Bruderſchaft vom heil.“ Erzengel Michael, von
dorther die aufrichtigſten und herzlichſten Grüße darz zubringen.
Ich fühle mich nicht berufen, einem gewiegteren Redner als ich
es bin, die Gelegenheit zu ſprechen zu entziehen, und Sie eines
hoͤheren Genuſſes zu berauben. Ich erlaube mir daher, nur in
kurzen Zügen Einiges über die Opferwilligkeit unſerer Diozeſe
Linz und ihre Verhältniſſe Ihnen mitzutheilen.
| Auch bei uns in Oberöſterreich hat eine verhältnißmäßig
kleine Partei, begünſtigt durch die Mitwirkung europäiſcher Erz
eigniſſe, mehr noch durch die Folgen der harten Prüfungen,
welche dem öſterreichiſchen Staate im Augenblicke auferlegt ſind,
nur oberflächliche Gewalt bekommen.
Doch. der größere Theil der Katholiken iſt ihrem Zpege
fremd geblieben. Mangel an Sachkenntniß, Mangel an Muth,
der den Schlagwörtern des Tages Trotz bietet, übergibt ſie in
die Hände von Führern, deren Ziele ſie nicht kennen, zum Theil
nicht kennen wollen. Würden Alle den Geſinnungen folgen, die
ſie im Herzen tragen, die kirchenfeindliche Partei wäre zur
Stunde ohnmächtig geblieben. Doch, Gott ſei Dank! auch bei
uns fängt der Muth an, ſich von Neuem zu beleben; wir haben
an der Spitze unſerer Diözeſe einen Biſchof, Franz Joſeph Ru⸗
digier, der den Muthigſten beigezählt zu werden verdient. Sein
kräftiges, apoſtoliſches Vorgehen iſt von großem Einfluſſe auf
den hochwürdigen Clerus, welcher, wenn ich ſo ſagen darf, ihm wie,
ein Mann zur Seite ſteht. Er iſt aber auch von großem Ein⸗
fluſſe auf ſeine Diözeſanen, welche ihrem Oberhirten mit Ehr⸗
furcht und Liebe zugethan ſind. Nun dieſes Vorgehen, es muß
endlich zum Siege führen, wenn auch viellicht eh nach ISSN
und harten Kämpfen. ;
m m
Meine Herren! Blicken wir auf zu dem, von dem alle
Hülfe kommt in jeder Noth. Wer iſt wie Gott, rief einſt der
Erzengel Michael den abtrünnigen Geiſtern zu, und die gefal⸗
lenen Geiſter waren beſiegt. Gott kann nie und nimmer eine
Didzeſe verlaſſen, die in Liebe zu ihm, in Werken chriſtlicher
Mildthätigkeit auch den, opferwilligſten. gleichſteht. 3: had Be
Ich will Sie hier nicht mit Zahlen beläſtigen, nur Einiges
will ich in kurzen Zügen, angeben. Der unbefleckte Empfängniß⸗
Dombau, das alleinige Werk unſeres hochwürdigſten Hrn. FEN
trägt alle Jahre in Gaben blos aus der Didzeſe Linz 5 0,000
Gulden. Unſer hochwürdigſter Herr Biſchof war der erſte, der
in den öſterr eichiſchen Staaten den Peterspfennig eingeführt hat,
welcher in vier Jahren 40,000 Gulden geliefert. Die Bruder⸗
ſchaft vom heil. Erzengel Michael in Linz, welche ſeit Monat
Februar dieſes Jahres neu organiſirt unter die Beige von
Laien geſtellt wurde, hat durch den hochwürdigſten Hrn. Biſchof
auch die Einſammlung des Peterspfennig übergeben bekommen.
Nur dieſer Peterspfennig, vereint mit den Gaben für die Ar rmee,
hat im Zeitraume vom Feörntt bis Aug, eine Summe von
nahezu 7000 Gulden geliefert. gan!
Es beſteht bei uns der Kahelteerth, wacher sch nicht
allein an Menge derer, die ihm beigetreten ſind, auszeichnet,
ſondern auch, welcher über einige Summen zu verfügen hat.
Wir haben den Bonifazius⸗ und den Vincentiusverein, es eriſtirt
der Verein zur Loskaufung von Negerſclaven, der Verein der
Kindheit Jeſu. Namentlich aber erlaube ich mir noch Einiges
über die Opferwilligkeit der tatholſchen . 5 Frauen
nüitzutheilen | he
Dieſe edlen Damen haben ſeit drei Jihten im Winter,
namentlich im heurigen Winter vom Oktober bis halben April
täglich in einem eigens dazu beſtimmten Lokale perſönlich 200
Arme geſpeiſt, d. h. ſie gaben ihnen in getheilten⸗Portionen eine
ſehr kräftige Nahrung. Dieſe Damen haben im Winter, an den
Kirchthüren ſitzend, 3000 fl. zuſammengebracht an zwei Sonn⸗
tagen und ſie erhielten dafür auch den Segen unſeres hl. Vaters.
a mw =
Sie ſehen, hochauſehnliche Herren, daß bei uns der Geift
der katholiſchen Liebe noch keineswegs ausgeſtorben, ſondern, daß
er noch kräftig fortlebt. Chriſtus, unſer Erlöſer, der ſeine Kirche
geſtiftet, dieſen ächt katholiſchen Liebesbund, Er erkennt in der
Liebe die Seinen, Er wird uns auch als die Seinigen aner⸗
kennen, Er wird uns führen zum Siege gegen jene Partei, welche
Freiheit und Brüderlichkeit immer im Munde führt, die aber im
Gefolge doch nur Haß und Knechtſchaft hat. (Bravo!
Hoch lebe die Liebe, die katholiſche Liebe! Sie muß ſchon
auf Erden ſiegen, um auch einſt im Himmel zu triumphiren.
Das ng unſere Hoffnung ln Mr Jeſus 77 1
Präſident:
Ich erſuche den Hrn. Gördten, stud, phil, aus Mün⸗
. die Bühne zu beſteigen.
Nee Gördten, stud. pull. aus Münſter:
10 Hochwürdigſter Herr Erzbiſchofl,
MS Hoher Prälat! |
Hochanſehnliche Verſammlung!
Es iſt ein ſchlechtes Vorzeichen für den Redner, der die
Zuhörer für ſeine Sache begeiſtern will, wenn er mit einer Ent⸗
ſchuldigung anfangen muß, daß er überhaupt zu reden wagt,
und dennoch wie übel dieſes Vorzeichen iſt, ich beginne mit
einer Entſchuldigung. Und habe ich nicht eine Entſchuldigung
von Nöthen, wenn ich, ein junger Mann inmitten dieſer glän⸗
zenden Verſammlung, die die berühmteſten Männer in ihrem
Schooße birgt, es wage, das Wort zu ergreifen? Doch gerade ſo,
wie der Lehrling der Entſchuldigung bedarf, wenn er mit ſeinem
ergrauten Meiſter von ſeinem Handwerk ſpricht, und wäre es
auch ſelbſt der Art, daß er ihm die erſten Proben ſeiner Arbeit
entgegenbringt. Gerade in demſelben Verhältniß, meine Herren,
ſtehe ich, ſtehen meine Comilitonen, ſtehen dieſchigen, die 1
hieher geſandt haben.
— 10
Die im Verlauſe dieſes Jahres an verſchiedenen deutſchen
Bosfhnuen gegründeten academiſchen Vereine zur Unterſtützung
der päpſtlichen Armee hielten, es für ihre Pflicht, auf die hier
in Bamberg tagende Generalverſammlung ihre, Vertreter zu ſen⸗
den. Mir, ward die Ehre zu Fl im Namen dieſer Vertreter
das Wort zu ergreifen. gr 1 ung ! u grit i san
Wiewohl ich nun recht inn G0 baß⸗ das wahre Wort
zu nden unendlich ſchwer iſt, wiewohl ich tief durchdrungen
bin von dem Bewußtſein meiner Schwäche, jo wage ich es doch
in der feſten Ueberzeugung, daß man über die Bedeutung des
Gegenſtandes, den ich behandle, die Schwäche meiner mangel⸗
haften Worte vergeſſen werde; und ſo laſſen Sie I in Kürze
den Urſprung und die . 1 en Pete
auseinanderſetzen. (Bravolj))ß e
Es war nach der Schlacht bei Mentana, jenem fir die
päpſtliche Herrſchaft ſo glorreichen Tage, als die bis dahin wie⸗
der ſchon ſo ziemlich eingeſchlafene Begeiſterung in vollen Strö⸗
men ſich aus dem Herzen ergoß. Eine der erſten, glänzenden
Kundgebungen für die Sache des heiligen Stuhles war die
i zu je in eie welche Be⸗
2
Männer auf dieſer Verſammlung 1 und Schönes, Ache
und Herrliches ſagten, fiel in das Herz der münſteriſhen Stu⸗
denten und fand ergiebigigen und fruchtbaren Boden. Manche,
die dieſer Verſammlung beiwohnten, 2 erkannten ſchon an dem
Abende, daß es nun auch an der Zeit ſei, daß die Studenten
auch einmal, wie verſchieden ihre Studien auch ſein mögen, alle
die Wahrheit ſuchen und für ſie eintreten. (Bravo) 1 de
„Am 2. Dezember hatte die katholiſche Verſammlung. ge⸗
tagt und am 6. Dezember ſahen. ſich in einer glänzenden Ver⸗
ſammlung die Münſteriſchen Studenten vereinigt, um gegen das
Unrecht, das dem hl. Stuhle angethan, worden, zu Salem und
um die Mittel zu berathen, wie auch deutſche Studenten. dem
— 193 —
heil. Vater beweiſen können, daß auch ihr Herz ihm gehöre.
rave D ui bet mg. 3 ultra
dns Aber nicht genug damit, daß fe Proton) ict zufrieden,
daß ſie reine Adreſſe an den heil. Vater ſchickten 8505 daß ſie
einen Aufruf an die deutſchen Studenten erließen. Nein, int
Bewußtſein, daß nicht nur mit ſchönen Worten, ſondern Huch
durch die That, durch die opferwillige That, der heiligen Sache
gedient werden müſſe, gründeten ſie einen Verein, der ſich ſpe⸗
ciell zum Ziele ſetzte, damit alle Welt wiſſe, ae
überzeugt ſind von der Nothwendigkeit der weltlichen Herrſchaft
des Papſtes die päpſtliche Armee durch Geldbeiktäge zu unter⸗
ſtützen. Der Saame war gelegt worden; ob er aufging lag in
Gottes Händen! Und ängſtlich warteten die VER. ob! die
Idee, Anklang fände. mi Ait 31 70% BIN 3 917, 15
Sie fand Anklang. Es iſt eine Sache) für die doch jedes
edle Herz warm ſchlagen muß und hätten wit“ doch nut das ge⸗
than, was andere große und edle Männer ſchon vor uns gethan
hatten. Die erſte Aufmuntering“und Anerkennung, die uns zu
Theil wurde war die, welche der „ eee der Dideeſe
Münſtey uns in warmen Worten zukommen ließ. Auch die an⸗
dern Studenten blieben nicht aus. Kaum waren acht Tage
vergangen, ſo erhob, Paderborn in Weſtphalen ſeine Stimme
und nach 14 Tagen tagte im ſchönen Freiburg im Breisgau eine
e die man wahrhaft ſtolz ſein kann. Und ſo
ſie alle die Brüder, aus Nord und Süd, aus Oft: und
ſt, alle mit dem Zwecke, die RG Armee durch Geld⸗
beiträge zu unterſtützen. (Bravo!) 7 1020“ 750 l if;
Dias iſt die Entwicklung feet en Stidentenerbünd
ungen, die alle mit einander verbunden ſind, alle mit dem Zwecke,
die päpſtliche Armee mit Geldbeiträgen zu unterſtützen. Das iſt
die Entwicklung, der Studentenbewegung und was ſoll fie nun
bedeuten ?, Ehe, ich, dies der hochanſehnlichen Versammlung aus⸗
einanderſetze, möge fig, mir erlauben, ie 905 zu ſagen, was hai
nicht bedeutet „> 30 nt bit 89 ar rang Hoch! 19111
Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ. 13
— 194 —
„% Mau hat den Studenten vorgeworfen, ſie betreten mit
einem Muthe, der den Studenten eigen wäre, ein Gebiet, auf
das nur der reife, kluge Mann treten könne, vorausgeſetzt, daß
er Klugheit und Vernunft genug beſitzt. Man hat unſere De⸗
monſtration als politiſch bezeichnet, aber das iſt keineswegs der
Fall geweſen. Durch Politik haben wir unſere heilige Sache
nie entehrt. (Bravo!) Und es war ja wahrhaftig auch etwas ſehr
Unpolitiſches, denn glauben Sie nicht, daß uns der Kampf für
unſere Sache ſof leicht war, nicht nur, daß man an vielen Orten
den Studenten die größten Schwierigkeiten entgegengeſetzt, hat
man ſie au manchen Plätzen auch mundtodt gemacht, wie ſehr
ihr guter, Wille auch vorhanden war. Einen, der glänzendſten
Punkte in dieſer Hinſicht bietet uns Freiburg da
In Freiburg wollte die Verſammlung tagen.“ Man entzog
ihr die Aula der Univerſität, und als ſie getagt hatte im Ge⸗
ſellenhauſe, und als der Verein geſtiftet war, wollte man ihn
nicht genehmigen. Man ging an die Univerſität, wir wurden
zurückgewieſen; man ging an's Miniſterium und wir wurden wieder
zurückgewieſen und zum Schluſſe gründeten wir einen Verein,
der nun wahrhaft ein blühender iſt, und gerade ſo ging es an
manchen Orten. A mitn , ‚Bun bin madaild Ane ad
Ferner hat man uns einen viel ſchwereren Vorwurf gemacht,
man hat geſagt: Was wollen die Studenten damit? Die Stu⸗
denten haben nichts anderes zu thun als zu ſtudiren und zu
ſorgen, daß ſie durch's Examen kommen. Wir ſind davon überzeugt,
daß wir uns gehörig mit Wiſſenſchaft beladen ſollen, damit u
einſt in der Welt etwas ausrichten können. Aber ich denke, das iſt
denn doch auch eine Wiſſenſchaft, wenn man ſich ſelbſt erprobt,
ob man Herz und Muth hat, für eine heilige Sache einzutreten.
(Anhaltendes Bravo l) n; e tim ene nge 38
Und ich denke, wenn man den Studenten nicht übel nimmt,
— 195 —
Religion handelt. (Bravo) Ferner ſollte man denken, die Be⸗
deutung der Bewegung beſtehe darin, daß eben Opfer gebracht
würden. Allerdings, es iſt eben ſehön, wenn die päpſtliche Armee
unterſtützt wird, es war ganz ſchön, wenn die Studenten pro⸗
teſtirten, es war ganz, ſchön, daß ſie ſich zuſammenthaten, um
dieſen Verein zu unterſtützen, aber du mein Gott! das nützt doch
nicht viel, ob wir unſere paar Thaler nach Rom ſchicken, und
das nützt nicht viel, daß wir unſeren Proteſt erhoben, der doch
bei mehr als einem unſerer Gegner ein ſpöttiſches Lächeln her⸗
vorgerufen hat; aber darauf kommt es nicht an, die Bedeutung
dieſer Bewegungen iſt, daß ſie da ſind, (Bravo!) und in dieſer
Hinſicht iſt,zweierlel von Bedeutung rt die Studenten und für
die katholische Sache nnd rogue gnunnnmpnu ee i mrdK
dn Zunächſt für die nenten 10 Die Studenten haben be⸗
wieſen, daß noch Kraft in ihnen ſitzt, ſie haben bewieſen, daß
es unter ihnen noch gute Kräfte gibt, die entſchieden für ihre
heilige Sache auftreten, (Bravo!) und das iſt bedeutend genug
für die Studenten. Ferner ſind die Studenten in dieſer Beweg⸗
ung dem Sitze des heiligen Petrus näher gerückt. Nach dieſer
ee ſandte uns der heilige Vater von Rom ein Breve
voll der väterlichſten Liebe, worin er uns dankte, daß wir fo
muthig geweſen ſeien, und uns beſchwor, wacker ſörtzuſchafßen,
bis der Herr ſich ſeiner Kirche erbarme. Und wenn das nicht
für uns bedeutend iſt, dann weiß ich nicht mehr, was wir mehr
verlangen ſollen, als das Lob Anferes: wa Oberhirten.
(Bravo) telt 1150 76 f
Es könnte nun leicht Einer bh das iſt Alles gut und
ſchön, aber warum wird dies hier erzählt? Es konnte den An-
ſchein haben, als wäre der Beſchluß, hieher Vertreter der Ver⸗
eine zu ſchicken, nur in's Leben getreten, um, wie die Studenten
ſagen, zu renommixen! Aber, hochanſehnliche Berſammlung! um
zu renommiren ſind wir nicht hieher gekommen, einfach aus dem
Grunde, weil das Renommiren darin beſteht, daß man auf etwas
ſtolz iſt, das nicht da iſt, Im Gegentheil, wir ſind in der
Ueberzeugung gekommen, daß die Katholikenverſammlung der
13 *
— 196 —
Heerd iſt, von wo man alles echte Feuer katholiſcher Begeiſter⸗
ung erhält; ferner mit der Ueberzeugung, daß wir; ſelbſt ohne
Halt, freigegeben den boͤſen Einflüſſen auf den Univerſitäten
ſind, und leicht unſer Gebäude zuſammenſtürzen kann. Wir ſind
hieher gekommen mit der Ueberzeugung, daß gerade bei der
Jugend ein kühner Plan ſchnell gefaßt wird, um vielleicht um
ſonſchneller wieder verlaſſen zu werden“ Und darum ſind wir
gekommen, um hier neue Begeiſterung zu ſchöpfen und mit dem
Vewußtſein fortzugehen, daß die hochanſehnliche Verſammlung
auch zufrieden mit uns iſt, (Bravo!) daß ſie uns wenigſtens
nicht die Anerkennung verſagt, daß wir etwas hätten thun wollen;
und iſt es auch wenig geweſen: unſer Wille war doch güt.
Wenn wir dieſe Anerkennung erlangen, dann ſind wir zufrieden
und kehren zufrieden in unſere Heimäth zurück und ſind über⸗
zeugt, daß wir auf dem rechten Wege wandeln und daß unſet
Aller Hauptzweck iſt, für unſeren heiligen Vater einzuſtehen,
deſſen Triumph unſer Triumph, deſſen. Leiden unſerd Leiden,
. hellen Sache unſere Sache 0 (Anhaltendes Brad? ?
lid hne, Abirsn n Eure magilisd 80 i mad pam
505766 raf ident: * 20d 70 un tan EU
ai BR Schluß in 122 Reden wird Herr Profeſſor
Schulte aus Paderborn dt du i eg nidtum
Win Herr Profeſer Schulte aus Pade ctbermt 0 e
197 120 nit Tl
t a mpkle Bochwätdegſte te Het gane
| Hochwürdigſter Herr Prälat! (aan
aut Sup n TOR EERRFERKINGE Ve tſanmtung gu! 29
ene 150 57% Tait 8a ee et d macht
1505 36, darf, 131 erlauben, Ihre Aufmerkſamkeit und Geduld
noch einige Minuten in Anſpruch zu nehmen ſchon um deſſent⸗
willen, weil der Gegenſtand, über den ich zu reden beauftragt
bin, ein Gegenſtand iſt, der Ihrer Aller Herzen erfüllt. Ich
habe den ehrenvollen Auftrag erhalten, die St. Michaelsbruder⸗
ſchaft der Diözeſe Paderborn zu vertreten und damit iſt der
Gegenſtand meines Vortrages gegebe .. 1“
81
a
Ihnen Allen, meine Herren, iſt der Zweck der St. Mich⸗
gelsbruderſchaft t hinlänglich bekannt; ſie hat nichts anderes zum
Zwecke, als die Erhaltung und Vertheidigung der unverletzlichen
Rechte des n heiligen Stuhles und außerdem das päpſtliche Heer
in ſeinem Beſtande zu erhalten und ihm diejenigen Mittel zur
Verfügung zu ſtellen, welche für dasſelbe nothwendig ſind. Alle
katholiſche Chriſten, meine Herren, haben ein Intereſſe oder
ſollten es doch wenigſtens haben an dem Gedeihen dieſer Bruder⸗
ſchaft. Wir Deutſchen haben aber auch ein beſonderes Intereſſe
daran; denn es ſind auch von unſern deutſchen Brüdern viele
in Rom, bereit für den heiligen Stuhl Blut und Leben hinzu⸗
geben, und ihrer uns anzunehmen, iſt für uns nicht nur e
ſchun n heilige Pfücht. gut 5 di ungut an!
Es giht eine Berechtigung für die Idee der Natali
Unſere Deutſchen in Rom ſind vielfachen Gefahren und Ver⸗
ſuchungen ausgesetzt. Sie zu ſchützen vor den Gefahren, deuen
fie ausgeſetzt „find, iſt ein Zweck mit der ſogenaunten Militär⸗
Caſinos, deren, Wichtigkeit in die Augen ſpringt, wenn wir
gen, wie große Anſtrengungen man macht, nmofunſere
braven Landsleute im päpſtlichen Heere zu verführen
Meine Herren! heute iſt es alſo nothwendig, nothwendiger
vielleicht als je, daß dieſe Bruderſchaft mehr und mehr Auf⸗
nahme und Kraft gewinne. Oder iſt die Lage des heiligen apo⸗
ſtgliſchen Stuhles weniger gefährdet, als ſie es im letzten Dezen⸗
num gewesen Üt?, Wir wiſſen es Ale, ‚meine, Herten, die
Revolution iſt noch nicht in Sti llſtand gekommen. und es zittert
heute Aus ganz 9 8 0 die, 15 daß ein Schlag, bevorſtehe
gegen den apoſtoliſchen. Suhl, härter und f ne als alle
vorhergehenden Mar Slot SI R e ET: 3153 TE nagung
ask: und wer) h uieine⸗ Herren wird dieſen Schlag abzuholen
im Stande ſein 2. Die italieniſche Regierung hat ſich dazu an⸗
heiſchig gemacht, Niemand hat vielleicht ein Recht, über die
inneren Geſinnungen der Leiter dieſes Staates zu urtheilen.
Wenn einer ihrer Generäle, den man den Liebling der Soldaten
— 198 —
genannt, jüngſt gewagt hat, öffentlich darauf hinzüweiſen,
daß Rom in den Beſitz Italiens übergehen müſſe, dann mag
das immerhin als ein Produkt“ der erhitzten italieniſchen Phar
taſie gelten. Wenn aber die italieniſche zweite Kammer unter
der Führung derjenigen Partei, die ſich die conſervative/ des
Landes nennt, im Dezember vorigen Jahres offiziell erklärte / daß
ſie mit Vergnügen Akt genommen habe von der Verſicheruung
des Miniſteriums Menuabrea, Rom müſſe Hauptſtadt⸗ Italiens
werden; wenn ein ſolcher offizieller Akt des geſetzgebeuden Rör⸗
pers vorliegt, dann meine Herren, haben wir zu fürchten, daß
die italienische Wegierung ichs der Revclution nicht entgegenſtellen
e
Und wenn ſie es wollte wild ig Wine nne 17581 ap
nern ſich vielleicht noch, daß Viktor Emmanuel in jenem Famojen
Manifeſte vom Oktober 1861 beim Eittrücken 9 2
„Ich, das weiß ich, ich ſchließe für Italien die Aer 8
tion“ Det weine Wehn In feinem Leben find N
und Täuſchungen verzeichnet; keine war ärhet, f a Heute
ſteht ganz Italien auf einem Vulkan und 588 bedarf nür eines
Funkens, um dei Ausbruch herbeizuführen und das ganze Land
in den Abgrund hinabzuziehen. Wir, Alle wiſſen cy daß für
Italien eine Zukunft, hereinzubrechen droht, die jammervoll. ge⸗
nug iſt, die aber das Volk vielleicht nur zu ſehr verdient hate
Meine Herren! Es iſt Kt e + wen
}
ner Frankreichs ſchützend über deim Vatikan 1
des älteſten Sohnes der T enheit zur e me
re upt des heiligen Vaters In:
Staatsminiſter hat feierlich vor gar Frakttich, 5
ganzen katholiſchen Welt erklärt: 1 ſolle
nehmen; wenn Italien es je wagen ſollte, mit Gewalt nach Rom
gehen zu wollen, dann wird es) uns auf deim Wege dahin fünden,
und ich verſichere, wir werden nie zugeben, daß Italien Rom
beſitze““ Wir müſſen dem Herrn Miniſter geſtehen, das iſt klar,
ſehr klar geſprochen, aber meine Herren, was find Worte und
„
vor Allem was ſind Worte im Munde der franzöſiſchen Re⸗
gierung 2 ( Bravoch tan iat dcin f izr ie I
Wir wiſſen es, meine Herren! die ganze Welt weiß es,
der heilige Vater iſt tief davon durchdrungen: all das Elend in
Italien, all der Jammer, welcher den heiligen Vater faſt erdrückt,
wäre heute nicht da, wenn der Kaiſer der Franzoſen rechtzeitig
fein „Nein“ geſprochen hätte. (Bravo!) Es war ein hartes
Urtheil vielleicht, als der Biſchof von Poitiers den ſchweigſamen
Mann, der die Geſchichte Frankreichs leitet, verglich mit Pilatus.
Herodes, Caiphas, Judas, ſagte er, haben Theil an der Schand⸗
that des Gottesmordes, aber es wäre Nichts zu Stande gekom⸗
men, Chriſtus wäre nicht getödtet worden, wenn nicht Pilatus
ſo gehandelt hätte, wie er gehandelt hat. Es mag dies ein
harter Vergleich ſein, aber wir wiſſen, wie ſehr berechtigt der⸗
elbe it. ginnt 1 Edgar chif nin ot i ene n nagel
Wer wird, mun den heiligen apoſtoliſchen Stuhl verthei⸗
digen? Wer wird ſich den Feinden entgegenſtellen, die heute
vielleicht frecher ſind, als ſie jemals geweſen? Meine Herren!
Ich kenne keinen Fürſten, ſoweit die Sonne die Welt beſcheint,
der bereit wäre, für die gefährdeten Rechte des apoſtoliſchen
Stuhles einzutreten. Wir, das Volk, wir ganz allein ſind es,
die ſich noch ſchützend zwiſchen ihn und ſeine Feinde werfen
können. Wir wiſſen, daß geſagt wurde, „das Chaſſepot⸗Gewehr
habe bei Mentana Wunder gewirkt,“ und man hat das uur zu
ſehr benützt, um den Lorbeer von den Häuptern jener Braven
zu nehmen, die für den heiligen Vater ihr Blut vergoſſen haben.
voher gn et bin un det a ram
Und wenn es wahr wäre, wenn der Sieg! Niemanden
zu verdanken iſt, als jenem wunderbaren Chaſſepot⸗Gewehr, wer
hat ihm das Ziel angegeben? Wer hat jene Gewehre zwingen
können, denen ſich entgegen zu ſtellen, die lange genug die
Freunde des Kaiſers geweſen 2 Wer hat es gethan ? Die öffent⸗
liche Meinung, das katholiſche Gewiſſen Frankreichs. (Bravo!)
Dieſes katholiſche Gewiſſen hat, ſich vor den ⸗Kaiſer hingeſtellt
und ihm geſagt? „Sire! Sie dürfen Sich hüten! es iſt ger
. 1
jährlich zu kämpfen gegen überzeugte Gewiſſen.“ Und Napoleon,
Dank ſeiner Vergangenheit, iſt nicht wie manche deutſche Fürſten
zu ſein ſcheinen. Er weiß zu rechnen mit dieſem geiſtigen Faktor
und hat nie aufgehört, darauf Rückſicht zu nehmen, und er
wird fort und fort darauf hören, ſo oft das katholiſche Gewiſſen
ſich ihm entgegenſtellt und ihm jagt u Majeſtät! „weiter ſollen
Siey nicht) gehen.“ (Bravo i. r r ee nie nie
Und ſo wird esſein der ganzen Welt ſein Fragen Sie
doch die zitalieniſchen Staatsmänner was ſie heute noch fürchtet,
und das iſt vielleicht der einzige Punkt, worin bei ihnen ſich
noch einige Weisheit kund gibt. Nichts fürchten fie, als die
öffentliche Meinung. Was hält denn den heil. Vater heute noch
in Rom? Wie kommt es, daß er den kleinen Reſt ſeiner Staaten
heute noch beſitzte Warum hat man Scheu, Hand an ihn zu
legen in einer Zeit, wo man ſich wahrlich nur wenig beſtuut;
über gekrönte Häupter, über alte, im Volke feſtgewurzelte Throne
hinwegzuſchreiten ? Man fürchtet uns, uns gauz allein“ Cavon
er immerhin“ der größte, Staatsmann⸗ Italiens, ſo lattge l. ü
jetzigen Verhältniſſe dort Pegonnen haben — ſpricht ſich en
deutig genng aus. / Wir müſſen, ſagt er im Einverſtändniſſe
mit Frankreich nach Rom gehen, im Einverſtändniſſe auch mit
der ganzen kätholiſchen Welte! Wir müſſen die 200 Millionen
Katholiken überzeugen, daß die Unabhängigkeit der Kirche durch
die Einverleibung Roms in Italien nicht gefährdet wird““ Sonn
15007 Meine; Herren! Dieſeſ wollen uns überzeugen, daß die Unk
abhängigkrit der Kitche dabei beſtehen, Tommi P. ſagen wir Ihnen
alle Tage, daß wir uns nicht überzeugen laſſen wollen e micht
überzeugen laſſen kön nenn e 89 am an
Ant uns alſop iſt esp ſeinzutreten für die Sache des heiligen
Vaters, und wenn wir, wolleuf wir knnen unbeſchreiblich Viel
thun. Rom darf uns nicht gleichgüttig, os muß uns theuer ein
als der Sitz des Oberhauptes der Kirche, als der letzte Hort
auch unſerer eigenen Freiheit. Es iſt unſer Aller heiligſte Pflicht,
einzutreten für das, was dortiſauf dem Spiele ſteht!“ Wir können,
wir müſſen doppelt freudig eintreten, weil wir wiſſen, daß
= WE
der Sieg unſer iſt. Der alte heidniſche Dichter hat geſagt, daß es
keine Grenzen der Zeit, daß es keine Grenzen der Dinge gebe
für Rom, die Hauptſtadt der Welt, und zerlegt der heidniſchen
Gottheit die Werte in den Mund Imperium sine fine dedi,
ich haben dir eine Herrſchaft ohne Ende gegeben. Der heidniſche
Dichter hat nicht gewußt, was er ausgeſprochen hat, aber der
Mund der ewigen Wahrheit hat ſie uns; beſtätigt: Portae inferi
non praevalebunt, die Pforten der Hölle werden nichts ver⸗
mögen gegen dieſen Felſen. Das gilt der Kirche, gilt aber auch
Rom, dem Sitze, der päpſtlichen Herrſchaft. Darum, meine
Herren, weil wir dieſe Zuſicherung haben, weil wir gewiß ſind,
daß wir ſiegen werden, darum haben wir doppelt Anlaß, einzu⸗
Weten zin den Kampf. % tod chin e l ini 199 91
Wohl kann man uns ſagen: das iſt eine Idee, eine
Hoffnung ohne Ausſicht, jemals ſie verwirklichen zu können.
Meine Herren! Iſt denn nicht die ganze Richtung unſerer Zeit
belebt von gewiſſen freiheitlichen Ideen und ſagen nicht, Alle,
die ihnen anhängen, daß dieſe Ideen ſiegreich ſein müſſen 2 hören
wir nicht alle Tage, daß Nationalität, Liberalismus und andere
Ideen die Welt überwinden werden? Nun meine Herren! auch
wir vertreten eine Idee. Jene die Idee der falſchverſtandenen
Freiheit des menſchlichen Geiſtes, wir die Idee der Religion.
Und mit uns iſt Gott, und ſeit wann hätte Gott vor einer
irdiſchen Idee die Waffen geſtreckt? Gott iſt mit uns und da⸗
rum haben wir die Hoffnung, die Gewißheit, daß wir ſiegen
werden. Die ewige Stadt ſelbſt hat in den längeren Jahren
ihres Beſtehens Beweiſe genug geben, daß unſere Hoffnung
nicht bloße Einbildung iſ.ñ]ʃ[ %% Bi ai
Dort auf der Höhe der via sacra ſteht emed Monument,
welches Volk und Senat Noms Titus Veſpanianus Auguſtus
errichtet hat; die römiſchen Waffen hatten damals geſiegt über
jenes Volk, aus dem das Heil der Welt hervorgehen ſollte. Wer
hätte nun gedacht, daß das Wort der Wahrheit, geſprochen in
Mitte jenes verachteten, beſiegten Volkes, ſiegreich in Rom, der
Hauptſtadt der heidniſchen Welt, herrſchen würde? Und doch!
ie
Der heidniſche Jupiter. eat, von⸗ der Höhe des Kapitels herab
gerade gegenüber auf dem Cälius ſehen müſſen, wie ein' chriſtlicher
Imperator die Inſignien des Chriſtenthums dort aufrichtete!
Wir haben Bürgschaft genug in; der heiligen Stadt ſelbſt, daß
wir ſiegen, wenn wir nur eintreten wollen in den Kampf
2% „ „Unſere Feinde haben uns geſagt, daß wir Irdiſches mit
Göttlichem vermiſchen, daß wir nicht aufhören, Gott und das
Irdiſche zu verwechſeln. Wir ſollen beſtrebt ſein ) die weltliche
Herrſchaft unſerer Kirche als ein Dogma hinzuſtellen. Nun,
meine Herren, werfſchat dieſe Vermiſchung zuerſt gegeben? Iſt
es nicht die Vorſehung, iſt es nicht unſer Herr und Gott ſelbſt
geweſen, »der dieſe Vermiſchung in die Welt geſtellt hat, ſo wie
ſie jetzt exiſtirt? Iſt es nicht der ewige Lenker der Völkerge⸗
ſchichte, der dem apoſtoliſchen Stuhle dieſe jetzt ſo verläſterte
irdiſche Herrſchaft gegeben hat? TT)“
Wenn ſie uns ſagen, daß die Kirche freier / daß ſie unab⸗
hängiger! ſein würde, wenn ſie bofreit von! der Laſt weltlichen
Beſitzes wäre, ſo ſoll man uns: die Beurtheilung überlaſſen.
Man ſoll den heiligen Vater fragen, öb⸗ er ſo handeln wolle,
und wir wollen unſeren Feinden ſagen , was ſie gewohnt ſind,
uns zuzurufen, wenn wir über Dinge der Welt ein Urtheil ab⸗
geben „Ihr verſteht nichts von dieſen Dingen, die uns, unt
allein angehen!“ An uns iſt es alſo, in den Kampf einzutreten,
und wir verdienen den Vorwurf feigſter Schwäche, wenn wir bes
nicht thun. 1 tige tut dis nun fach. did vit ine mn:
mende Bft nicht lange her, daß der edle Graf Montalembert
in mechelm'geſagt hat: „Wohin ich blicke, erblicke ich dir Anar⸗
chie; ich ſehe ſie wie eine Meeresfluth höher und höher anſteigen
und alles überſtürzen. Als Menſch kann ich davor erſchrecken,
aber als Chriſt weiß ich, daß, wo die Sündfluth iſt, auch die
Arche iſt. Und ich weiß, daß nur ſie auf dieſes Meer mit
ſeiuen Brandungen, ſeinen Stürmen, ſeinen Klippen ſich wagen
darf und nicht im Strudel der Wellen zu Grunde gehen wird.
Die Kirche allein iſt es, welche trotz Sturm und Noth unver⸗
ſehrt bleibt und ſie beginnt) aimmet wieder mit jugendlicher Kraft
ihre Segnungen der Welt zuzuwenden., ſo bald nur irgend die
Flath verläuft um eine ren iat once u Meeren
Dier Sieg alſo iſt uns gewiß, wenn wir nur fingen
wollen, zu kämpfen. Was aber, meine Herren, ſollen wir thun?
Ich habe kein Recht, Ihnen Vorſchläge zu machen, ich habe bei
meiner Jugend kein Recht, Ihnen zu ſagen, was Sie thun
ſollen, um thätig für den heiligen Stuhl einzutreten. Aber ich
darf hier wiederholen, was Sie ſelbſt ſich ohne Zweifel ſchon
geſagt haben. Wir haben doppelt es zu thun. Wir ſollen vor
en njere | Unter] KEN en ziehen, die Anſere Feinde
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I: i ſage nicht a5 ir iſche aft ei — nein! daß wir ſe ſelbſt⸗
bewußt geworden ſind als die a! der Kirche, als die
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Meine Herren!“ Die Gegner der Kirche, wie ſind ſie ge⸗
ſchaart⸗ und organiſirt! Alle Kämpfe im eigenen Schooße ruhen,
wenn es gilt, gegen uns zu kämpfen, und wir, meine Herren?
Mit Trauer müſſen wir es ſagen, wir von Natur und durch die
Gnade geſchaffen, der Welt das Heil zu bringen, wir, die wir
alle Urſache hätten, auf die äußeren Kämpfe unſexe ganze Auf:
merkſamkeit zu richten, wir entzweien uns nur zu ſehr unter
einander und ſchaden damit z unſerer heiligen Sache mehr, als
alle unſere Feinde ihr ſchaden können. Wit ſollen keinen Partei⸗
ſtandpunkt haben, wir ſollen mur kämpfen für Gott und ſeinie
Kirche. Wir haben, Alle, Gelegenheit dazu. Wir haben, man
darf ſagen, die Pflicht, einzutreten in jene Vereine, die keinen
anderen Zweck haben, als unſere⸗heiligſten und höchſten Gitter
zu vertheidigen. dt u 8 Dea MAD i, eee e
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ir ih „zeiten 707 ne 10 — ai Mata eee
— ſind keine Worte, die fruchtlos verhallen dürfen, keine
Worte, die ihren Beifall gerheiſchen ollen, nein! das find
Worte, die in uns reifen ſollen zu einem heiligen feſten Vorſatz,
und meine Herren! ehe wir hinausgehen aus diefer Berſammlung,
ſoll in Jedem von uns der Vorſatz feſt ſich gründen, heute noch
einzutreten in den Verein des heiligen Michael. % dnn
„
Feſt und unwandelbar ſei der Vorſatz in uns Allen, von
nun an es als einen der heiligſten Zwecke unſeres Lebens zu
verfolgen, für unſeren vielgeliebten heiligen Vater zu kämpfen
und aufzubieten, was wir können. Thun wir es, meine Herren!
Wir erlangen den Sieg für die Sache der Kirche, die allein
unſere Partei ſein ſoll, wir erlangen für uns ſelbſt die Krone
in der Ewigkeit. (Bravo!)
Präſident: |
Die zweite öffentliche Gentralverſammlung erkläre ich hie⸗
mit für geſchloſſen. Gelobt kp Jeſus Chriſtus! (In Ewigkeit!)
Dun lin A ne 10 ansilo 15 37 15
all Ol NVI. . e Tadttliſſe
Die St. Otto: Feier,
nie
Otto der, Heilige, der achte von Bamberg und
% oſtel 2 liegt 15 12 Dun en Das Gh Grab⸗ 7
Denkmal befindet fich, in einer Krypta und vor ihm der St.
Otto⸗Altar. Die Generalverſammlung gab den Anlaß, daß das
ganze Sanktuarium eine cee Reſtautation erhielt. Am
2. September früh 8 Uhr eelebrirte der hochwürdigſte Herr Erz⸗
biſchof von Bamberg unter Abſin gung einer Meſſe von Greith
die heilige Meſſe auf dem St. 85 5e Altar, werauf Herr Den⸗
tapitufan Pr. Mau fang aus Mainz elne Predigt, über bie
Pflicht des Seeleneifers hielt.“) Dieſe Feier war der eigentliche
S e der Generalverſammlung. Das ſchöne Geläute von
St. Michael rief ſchon am, frühen Morgen alle die Einwohner
und Gäſte auf den Berg, wo die erhebendſte Feier die Gemüther
ee freudigſte, andächtigſte Stimmung verſetzte. Der
ruck der Rede war aus den Thränen zu erſehen, d in
— 55 der Bamberger perlten. 00 5
Siebe Ankündigungen am Ende des Berichtes.
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„„damit das Intereſſe für den ae ern
rer und lebendiger werde, wolle die
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al die Bildung von Einkgungen unter ae
Laien zur Unterhaltung einer beſtimmten Miſſion
Schule; Aallsd Bram. 399 760 139 1124
b. die Einführung des Bonifazius⸗Vereins an — —
katholiſchen Lehranſtalten Deutſchlands, den Univerſitäten,
Academien, Lyceen, Gymnaſien, Realſchulen ꝛc., ſowie in
219 den katholiſchen Elementarſchulen, wo dieſes thunlich er⸗
100 scheint u di chinnmmen „tc Bars ninlsifinke
e. Die weitere Verbreitung der Bonifazius⸗ Schriften,
(namentlich auf; dem Wege des Abonnements bei den Poſt⸗
BE ae aan Paderborn, dem Sitze des Generalvor⸗
1 erſcheinenden 2 Bonif ee Er es, des um 806 Boni⸗
und 1455 ae ſehr verdie un er Sendboten,
niolle ku des in Sirlaaı ac che leſiſchen e
* 10 455 au, eindrin glich epfe 5 Pr
yonit Bu; dab mir Zur! r Beg wee diele 8 e felgendes
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. oder A ſſtons⸗ ecke fi H. Bie 0 4 5
Pe ter wiſſen Wi 17 1 welche A fo ihre Gab er⸗
HR 157 ie ſchauen die Früchte, die aus ihren Gaben her⸗
Kr eſer Gedanke, für beſtimmte Mi Hi Einigungen
5 n, iſt vor mehreren Jahren von Mitzliede des
Generalborftal udes des Bonifazius⸗Vereins in Anregung gebracht
worden und er hat bedeutende Früchte bis jetzt aufzuweiſen. Es
werden jetzt ſchon 25 Miſſionen auf dieſe Weiſe unterhalten,
ein Beweis, daß dieſe Idee Anklang gefunden hat. Die Bildung
von Einigungen für eine beſtimmte Miſſion oder Schule iſt ein⸗
fach, wenn ſich Geiſter genug finden, die für dieſe Idee Intereſſe
haben. Finden ſich 10 bis 15 zuſammen, von denen jeder ent⸗
ſchloſſen iſt, einen beſtimmten Beitrag von jährlich 15 bis 20
Gulden oder 10 bis 15 Thaler zu zahlen, ſo können ſie ſchon
allein einen Miſſionslehrer unterhalten, wozu 150 Thaler er⸗
fordert werden. Finden ſich mehrere zuſammen, die einen Beitrag
von 20 bis 30 Gulden jährlich zu ſpenden entſchloſſen ſind, ſo
können dieſe auch die Erhaltung einer ganzen) Miſſion über⸗
.
8
—
4
nehmen. Es gibt, meine Herren, noch diele. Stellen wo die
Anſtellung eines Geiſtlichen, namentlich die Anſtellung von
Lehrern nothwendig iſt. Ich glaube geſtern ſchon bemerkt zu
haben, daß es in unſerem Vaterlande über 20,000) katholiſche
Kinder gibt, welche noch in a Schulen gehen müſſen.
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Huf die Unterabtheilung des Autenges San
Einführung, des Bonifazius-Bereins an den hö e Th
Sehranjtalten, ‚Bratigtands ‚und, Elementar Schulen, Sen
möglich iſt. „ 18% Sid iii 5nd tod’ 1 a made
n Meine Hettendis Es iſt in dieſer Beziehung ſchon ein
ſchoͤner Anfang gemacht worden, Gott ſei Dank! Der Anfang
dieſer Bewegung iſt ausgegangen von den Studirenden der Aka⸗
demie zu Münſter, von denen geſtern Abend ein Herr über einen
anderen Punkt einen Vortrag gehalten hat. Dort iſt der erſte
akademiſche Bonifazius⸗Verein als organiſirt zu Tage getteten,
(Bravo!) und es ſind auch bereits ſchon! in Paderborn, ferner
in Breslau, Bonn, Innsbruck, Trier ähnliche Vereine in's Leben
getreten. Meine Herren! ich glaube, daß wir auf dieſe Weiſe
viel für den Bonifazius⸗Verein, welcher in der That eine wahr⸗
haft deutſche katholiſche Sache iſt, und welcher eine große Zu⸗
— Mm —
kunft zu haben ſcheint, daß wir auf dieſe Weiſe für den Boni⸗
fazius⸗ W oa wirken werden, wenn die Empfehlung der
akade zi „Vereine hier be io ſſen wird. 3
mn e 155 N Antrags bezieht ſich
auf die — ann der Bonifazius⸗Vereins⸗Schriften.
Meine Herren! Für den Bonifazius⸗Verein ſind wir bis
jetzt zu wenig in der Preſſe thätig geweſen, namentlich in den
früheren Jahren. Wenn wir damit vergleichen die Thätigkeit
des Guſtav⸗Adolphs⸗Vereins, ſo iſt das wiederum für uns be⸗
ſchämend. Sagen wir nur offen, wie es iſt. Der Guſtav⸗Adolph⸗
Verein operirt nicht mit einem oder anderen Blatte, ſondern
operirt mit zahlreichen Blättern, die ſich in die 20 oder 30 be⸗
laufen werden. Was haben wir? Wir haben das Bonifazius-
Blatt, in Paderborn erſcheinend, welches in 4000, Exemplaren
in die Welt geſandt wird; wir haben ferner das ſchleſiſche und
den Augsburger Sendboten, die ſich ſpeziell für den Bonifazius-
Verein intereſſiren. Es gibt allerdings auch viele andere Blätter,
welche in den letzten Jahren, des Bonifazius- Vereins ſich mit
regem Intereſſe angenommen haben, aber ſie bearbeiten die
Sache nicht ſpeziell für ſich, deßwegen habe ich auch in dem
Antrag dieſelben nicht näher bezeichnet. Das wäre es, was ich
un, Wenirung des erſten Antrages zu ſagen hätte. n Id:
Ich bitte den Herrn Präſidenten, den, 1 Au Dis
alien zu nen hist nomen cbm toni 10’
e D
Ri. bit den Alitrag noch einmal u ec 1
Preſtbent. 1710 FS Sion 1 tn
ue frage, ob in der hohen Wee einer der ge⸗
ehrten Herten zu dieſem in drei Abſchnitten geftelten. Antrag
das Wort zu ergreifen wünſcht. 1
n .
„Es hat ſich Niemand gemeldet. Ich werde 9 die drei
luträge, alle drei zugleich, da ſie denſelben an, haben, zur
Verhandl. d. 19. nat Generalverſ.
—
mung bringen und erſuche die Herten, welche“ | se
dee m die Han au erheben. Se 1216 1 0 auer
uſtimmig a angenommen, Ich erf en ſuche we weiterzu N
if jan 1 8 u 9920 4 DIN i tra N
cher ent!?! fine 190 nun Hie 310 fin
Ein fünfter Antrag, den Bonifazius⸗Verein betreffend, iſt
geſtellt von Vor '@ußergen® Münzenber 1 Limburg. Er
oe er did or tin nie 2 used]
+ ‚Die Generalverfammlung ar die beabſichtigte Ver⸗
ldoſung von Kunſtſachen in Düſſeldorf zur Beſchaffung
eeines Dotationskapitals für die vom Bonifazius⸗Verein
Aunterhaltenen Miſſionen, welches zum Andenken an zwei
Männer, denen das katholiſche Deutſchland längſt ein
140 „ ſchuldig iſt, nämlich dem Convertiten
und großen Dichter Leopold und ſeinem würdigen Sohne
rot zu Stolberg, dem Mitbegründer und erſten Prä⸗
ſidenten des Bonifazius⸗Vereins, den Namen „Stolberg⸗
Stiftung“ führen ſoll, allen r uche warm
empfehlen. it (Bravo D 19. g 12791175 13933
Meine Herren! Jah! ende ie Vehrtiilig dickes ame
PAR —.— wenig ſagen zu brauchen. Der Bonifazius⸗ Verein
reicht mit ſeinen Mitteln lange nicht aus, er kann namentlich
für die Dotation der Stellen wenig keiſten, e jetzt
von ſeinen ſämmtlichen Einnahmen nicht einmal den ſiebenten
ee arm verwenden können. Die meiſten Einnahmen werden
2 von. den Fe; die zur jährlichen Unterhal g er⸗
forte find; die and e ren Einnahmen werden abſor irt r von
den —— Ausgaben 0 Banzwecken. o zur Dotation der
Stellen hat der Bonifazius-Verein bisher äußerſt wenig bei⸗
tragen können. Sollen aber die bis jetzt in's Leben gerufenen
Miſſionsſtellen botirt werden, ſo wird dazu mpeg 7
Kapital von 3 bis 4 Millionen Gulden, gehören. 2 8 oth⸗
wendig, meine Herren! daß wir alſo auch darauf 17 en, daß die
Miſſtonen, die bis jetzt ſo zu ſagen noch in der Luft Minh
dotirt weten denn wenn einmal ein oder zwei age Je
— M =
kommen werden, ſo werden die Miſſionäre, wenn ſie keine Zu⸗
ſchuͤſſe bekommen, wieder e . Alſo ſind die Dota⸗
ee e eee an: een de bog . 1116
Sehen Sie, meine Hetren! 1 ders vorliegende Antrag bahnt
dieſes an und erinnert uns an zwei Männer, denen das kathol.
Deutſchland wirklich vielen Dank ſchuldig iſt; ich glaube dies
wird genug ſein zur Begründung des Antrags und bitte daher
den u. ge den Antrag be Prien mi NEN zu
en Ne 0 fu 14 ius da 1
rr 41115 * „ee 119771 2 5 771 ara
in Präſident: rag? 27 JD ER NT
Ich erſuche 9 verehrten Herren aus der hohen
Verſammlung, die zu dieſem Antrag das Wort ergreifen wollen,
ſich zu melden. — — Es hat ſich Niemand gemeldet, ich bringe daher
; dieſen Antrag zur Abſtimmun und bitte diejenigen Herren,
welche dieſem Antrag nicht beiſtimmen, die Hand zu erheben.
gen e eee wer ) Ich bitte ee
Referent: | 2
Von demjelben Herrn Subregens, wurde ein, ſechſter An⸗
trag, den ggg PR a FREE folgenden
e eee 1
0 10% A Dis e e wolle ER in einem Schreiben
aan die Generalverſammlung des katholiſchen Centralvereins
für Nordamerika (in Newyork) wenden, damit derſelbe den
dortigen deutſchen Katholiken die Vereinsſache des heiligen
Bonifazius in Deutſchland, dem auch ſie die Gnade des
katholiſchen Glaubens mit verdanken, empfehle, resp.
die Gründung von Local⸗ „Bonifazius⸗ Vereinen dort an⸗
bahnen.“ Bir
Meine Herren! Ju Amerika gibt es viele Kathulken aus
Weichen Dieſe Katholiken verdanken Deutſchland ſehr viel,
und ſpeziell dem heiligen Bonifazius, nicht zwar direct, aber in⸗
direct, die Gnade des Chriſtenthumes; deun der heil. Bonifazius
iſt in Wahrheit der Apoſtel unſeres deutſchen Vaterlandes ge⸗
weſen. Jene Katholiken in Amerika, namentlich in Nordamerika
14*
Hi J. N 4
n Mn
haben; auch, Intereſſe noch für ihre alte Heimath, und manche
derſelben ſind auch ſo geſtellt, daß ſie eher ein Gabe für dieſen
guten Zweck geben können, als wir Katholiken in, Deutſchland.
Es iſt zwar geſtern in der Sitzung bemerkt worden, daß die
Katholiken Amerikas ſelbſt viele Zwecke hätten, für welche; ſie
Mittel aufbringen müßten, indeſſen gibt's auch manche Städte
und Orte, wo dies nicht der Fall iſt, und es könnte daher dieſer
Antrag, meiner Anſicht nach wenigſtens, geſtellt werden, und
könnte man es verſuchen, ob auf dieſe Weiſe für den Bonifazius⸗
Verein etwas zu erzielen wäre. Ich bitte daher den Hrn, i
Ney, den Antrag dur Discuſſion zu ſtellen. 5 9 be
ri [idcht: 92 ir „ne NN ig l anna reik
Wiͤll einer der Herren das Wort er 1. Walt⸗
1 ten ie sort 1137
EEE Baden bittet ums Wa 9 1 e
) i ne, 99 eme bin nee e e
Prüfident: W 97, (! Ha: tt ne
Bitte um den 155 bitte, ſich moͤglichſt kurz zu faſſen.
Hr. Wäldkorn aus Baden
an ad werde dem Wunſche des Hru. Präſidenten entſpre
wenn ich nur wenige Worte dem Antrage hinzufüge⸗ ih
wir eben vernommen haben. Es iſt nämlich ein Wort der Er⸗
gänzung und ich glaube, daß die hohe Generalverſammlung gern
dämit übereinſtimmen und der Antrag namentlich dadurch viel
für ſich gewinnen wird. Es war nämlich geſtern in der Aus⸗
ſchußſitzung ein Herr aus Newyork, der e e dieſer Ab⸗
ſicht nach Deuschland gekommen iſt, unh nacfilagzg
sn 3109. 1m Eienlinod ; aaa. nor panda
Präſid ent: tenden
Dieſer Gegenſtand wird nachher beſprochen werden, bei
Beſprechung des nächſten Referates. Will Jemand das Wort
ergreifen? — Es meldet ſich Niemand, ſo bringe ich dieſen Antrag
zur Abſtimmung. Diejenigen Herren, die nicht beiſtimmen, bitte
ich, die aud zu erheben? „unn ee een eee uisah
Einſtimmig angenommen.
Ar
2
raste fetemte i e i e eofnis Tapım..mig aut
Eein ſiebenter Antrag, den Bonifazius⸗Verein betreffend,
iſt geſtellt worden org 1 Wiemann in Dortmund.
e , em m 29 rt
ae 15 Die Gestalberfünm lng wolle die auf der in disc
51 Juhre in Eſſen ſtattgefundenen Katholiken⸗Verſammlung
beſchloſſene“ Stiftung zum Andenken an den glorreichen
Sieg der päpſtlichen Truppen bei Mentana, „Mentana⸗
Stiftung“ genannt, welche in der feſten Dotation einer
Miſſtonsgemeinde in der deutſchen Diaſpora beſtehen ſoll,
empfehlen und durch ihre Billigung die ene g
lands zur Mitwirkung dazu aufmuntern“ ms 19 chin
Deieſe Angelegenheit, meine Herren! ist ſchon besprochen
auf der e Weißen au Eſſen; es wurde 1 0 in
Ahtreging gebracht, ein Denkmal in Deu and zu zu tiften an
den glorreichen Sieg bei Mentana. Es wu de Halte e be
ſchloſſen, 1 dieſes Andenten oder bieſe Stiftung in de At iu
mach chen, dal ee für al Zeiten bleiben werde und vielen Mütze a
für das Seelenheil i e eehte tt 0 10 te. M ier
Kin ie Miſſ ee zu gründen Mt 14 ste l, Als
c, Denkmal an den Sie ieh. gate 0 u 19 den
ae ‚ide es Aukkages nicht 10 erf ein f bitte d.
her den s ü ſtdenten, den Aft 0 a © Sieht kommen
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Wünſcht Koch eiter e Wort zu ee
man N 980 HOLTICH. end: 72
b err Broch off aus Düſſeldorf: ri nn
Es iſt mir lieb, daß gerade der ed ber verleſen if,
zur Sprache kommt, weil von Anfang an ſich ein kleines Miß⸗
verſtändniß eingeſchlichen zu haben ſcheint! Man wußte wohl
nicht recht, was wir eigentlich bezweckten. Es iſt ſchon intereſſant,
wie man auf dieſe Idee gekommen iſt. Es war in der weſt⸗
phaͤliſchen Mark in Bochum im Februar in der Verſammlung,
-
wo ein junger einfacher Mann, dem Arbeiterſtande angehöͤrig,
aus Eſſen, gleichſam inſpirirt, darauf hinwies, daß man die
heldenmüthigen Kämpfer von Mentana, überhaupt die päpſtlichen
Krieger, die in den letzten Monaten gefallen ſind, in beſonderer
Weiſe betrauern und ehren müſſe. Dieſe Worte zündeten und
fanden begeiſterten Beifall und es wurde nun beſchloſſen, eine
weitere Verſammlung in Eſſen, alſo auf der Grenze von Rhein⸗
land und der weſtphäliſchen Mark, auszuſchreiben. Dieſe fand
am erſten März, alſo am Gedächtnißtag des heiligen Hubertus,
ſtatt. Es wurde ein Comité gebildet, an deſſen Spitze der ver⸗
diente Probſt Wiemann ſteht, und der Beſchluß gefaßt, daß
nicht ein Denkmal von Erz oder Marmor, das der Zerſtörung
anheim allen würde, ſondern ein lebendiges Denkmal geſtiftet
werden ſolle, und zwar ein Denkmal auf deutſcher Er und zu⸗
mal ih deutſche Krie ger, die für den heiligen Vater Blut und
Leben ‚eingefeßt 110 Dann ſollte dieſes Denkmal in aan
ſchen Digſpora gegründet werden, um auf, dieſe Weile zwei guten
zwer en zugle eich zu dienen. Wir haben, uns 1 15 a Kur .
en Bischöfe der niederrheiniſchen Kire BR» vinz
wende e , die Seer reges Intereſſe zeigten. und ih 0
1 iekung. Mane DR genug dqmit, ſind w K ö
6 in Ba 1 J Sm Ans e e ba beg
würdigen t Deut MR in diesem u w
en 1 0 er
ereits 100 5 auch hie und da hi 11 255 hen
en Vorhaben Kunde gegeben, aber man hat es 2 9 5 end
gehalten, an dieſes hohe Parlament deutſcher Nation im kirch⸗
lichen Sinne, wenn ich es ſo nennen ſoll, auch einen Vertreter
zu ſenden, damit die verehrten Herren Kenntniß davon nehmen
und bei ihrer Heimkehr das ſchöne Unternehmen empfehlen, da⸗
mit in weiteren Kreiſen dafür gewirkt werden könne.
Es waren Worte, die ein wahrer chriſtlicher Feldherr, der
Bravſte unter den Braven, der edle Graf von Lamoriciéère, ge⸗
ſprochen hatte. Dieſe Worte waren es, welche bei der letzten
Kataſtrophe die ritterliche Jugend Frankreichs, ja die ganze
jeunesse entflammten, daß ſie eingedenk, wie einſt ihr heiliger
r
*
— 25 —
König Ludwig IX. ſie gegen) den Islam in den heiligen Krieg
über das Meer geführt hatte, und ſie ſich für das Grab des
Herrn bewaffneten, jetzt gegen den neuen Islam ſich bewaffneten.
Sie verließen ihre Gattinnen, Bräute, Eltern und Geſchwiſtere,
nicht beklagt, ſondern aunzmeerfen wanderten unter dem heil.
Rufe: Gott will es. rdf
Präſident (unterbricht den Redner mit der Glocke):
erh af hen ie Uhr schlagen hören und ich u Bi
um zur Abdi ng gelang ch ar tonnen, die Sache zu b. e
teen zum 7 II ad
tel NR
sn Meter) 315 Sad plante e,
Ich wollte blos erinnern; daß wir Deutſche dennoch nicht
ganz bei dieſer Gelegenheit gefehlt haben. Es haben hochadelige
Namen (Männer von Geiſt) und auch tapfere Plebejerfäuſte ge⸗
zeigt, daß die Deutſchen dabei zahlreich vertreten geweſen; es iſt
der General Kanzler ein biederer Deutſ cher.
Der heilige Hubertus, er war germaniſchen Urſprungs;
er wird in unſerer Heimath bei den Wallonen beſonders als
Patron gegen den Biß toller Hunde verehrt und er hat ie
die tollen Hunde der Revolution damals mit blutigett Kd fen
int en anom, i . ginn mund IH tn
Dies ſind die die Gedauten, die ich Ihnen betten wollt
Möge 8080 Deich durch die Hülfe des v eutſchen e
richtet werden, auf beach Boden zum ewigen Gedöchttliß der
heldenmüthigen Krieger. Mag das zu gleicher Zeit mitdienen,
um den Riß, der jedenfalls ge . iſt durch das Hecht, das
auf der Spitze des Schwertes ſteht, zu 1 80 75 Möge es ein
Werk werden des e Deutschlands und möge es als
Denkmal dienen der iebe und der Einigteit allet Kahelkken z
ft
allen Zeiten. Deutfan | ane
rale int guulmmpfalp busch oda HR, (4
895175 ehiitenciiete Bench dpa sad ue
WMWiünſcht noch einer der Ir für desen Antrag das
Won zu ergreifen . nun gt a OS man
— 216 —
Es meldet ſich Niemand! Ich bringe den Antrag des Aus⸗
4 zur Abſtimmung und wollen die Herren, welche dagegen
is die Hand erheben. — Es erhebt ſich keine; ich erkläre den
ee einſtimmig angenommn. 2d ail 9. N
Ich bitte den Herrn Referenten moͤglichſt kurz fortzu⸗
ü en. „ n Mint, as) ein
e 5 ass — a 1975 alt, 119971 are pi
Es wurde ferner ein An geſtellt zur I eines
Rettungshauſes deu ſcher Aber In. Je a 12 8 5
von Stephan Kno lach, Prieſter 155 P 15 e
Derſelbe lautet:
„Die Generalverſammlung wolle die Errichtung eines
Rettungshauſes und Erziehungsinſtituts deutſcher Kinder
in Jeruſalem und Umgegend empfehlen.“;
Ee. wurde in der Ausſchußſitzung beſchloſſen, den Antrag
dem in Deutſchland beſtehenden Vereine vom heiligen Grabe zur
Berückſichtigung zu empfehlen und deſſen Aufmerkſamkeit darauf
enen finn Dat 135, Add i
n 1 Pr ald * 2 196 0 ansehe
3 Er 1190 ref 1
dent: Sa
bin 1 19. 9. 1705794 239
al ‚ine de Henn das, Warte ja, 0
fürwort ung it kaum nöthig. — Niemand meldet
10 ing die Bitte, daß diejenigen, welche. aach zu
1 11155 erheben. , Eine Haud hat, ſic ‚erhoben e
N Katy, e len gegen eine Stimme angenommen.,
ö Kefe tee 125 Apart un Un mn
A255 t: 1d 2
ia ba Es. find ferner, einige, Auteige geſteltt, die nee
in ber Sitzung für chriſliche Charitas hätten zur Kar
kommen können; der ei ine, vom Pfarrer ba ch betri die Au
Bande Derſelbe lautet! e lg
1) „Die hohe Generalverſammlung möge eine Adreſſe
an den hohen Senat in Hamburg erlaſſen, worin ſie einer⸗
ſiits ihre Befriedigung über die im Auswanderungsgeſetze
vom 20. April 1867 angeordnete Trennung der Geſchlech⸗
16 7199 iin
— Mi =
ns herauf den, Ausmanderimgsichifien ausſpricht, und den⸗
5 nfelben zugleich erſucht, dieſes Geſetz nicht blos auf die
Segel Schiffe, ſondern auch auf die Dampf⸗Schiffe auszu⸗
dehnen. 9
2) „Die hohe Generalverſammlung möge eine Adreſſe
aan den Kanzler des norddeutſchen Bundes; den Grafen
Bismarck erlaſſen, worin ſie ihre Befriedigung ausſpricht
über die in der letzten Zeit der Auswanderung geſchenkte
große Fürſorge und bittet in den der nächſten Seſſion
vorzulegenden Schifffahrtsakten die früheren Beſchlüſſe der
katholiſchen Generalverſammlungen in Betreff der Trenn⸗
ung der Auswanderer, je nach Geſchlechtern berückſichtigen
liegen. ts ginn Ne III E 198 ne
3) Die kathsliſche Generalberſammlung möge ſich mit
1 dem Präſidenten der katholiſchen Generalverſanmmilung in
Amerlka in Verbindung ſetzen , um Hand in Hand mit
ihm die Angelegenhekt des ſittlichel S e eee Auswan⸗
a % derer zu erledigen!“ l ee eee i: 16
a auf 455 Zur, Ausfüh galt üer unden in der Sache
N: bien er e 1 Maßregeln Möge die hohe Ver-
fſammlung ein bleibendes Come ernennen, welches alljähr⸗
Penn; der Generalverſammtlüng Birth zul taten hat und
bis zur vollen Erlebthintg der Sache Wirt fein wird.“
Sign nig ton 2% e grid lima
inarch Herr Hölble dis“ Amiertkw, der als Vicepräſident des
dortigen Auswanderungs⸗Comités in Newyork abgeordnet war,
berichtet über die Vorkehrungen, welche man dort zur Rettung
der deutſchen Auswanderer getroffen hat und bittet, daß ähnliche
Vorkehrungen in den Häfen Deutſchlands für die Auswanderer
getroffen werden. Es gehört dies zur Motivirung des Antrages.
Die Katholiken Deutſchlands möchten Sorge tragen, daß die
Auswanderer als gut und brav überliefert würden, ſie würden
dieſe in Empfang nehmen und Vorſorge treffen, daß ſie dort
nicht verderben würden. Die Angelegenheit ſelbſt bedarf ohne
Zweifel der Empfehlung. Es fragt ſich, ob dieſes aber auszu⸗
u
führen iſt und wie ein Comité zu conſtituiren fein wird, welches
die Sache in die Hand nimmt. Im Uebrigen ſpricht ſich der
Ausſchuß für die Sache ausn.
9 ad
Pröſident aum eee la e orig
Ich habe der hohen eee hier ein Seraben aus
Mewper, gewiſſermaſſen ein Beglaubigungsſchreiben vorzuleſen,
welches einem Herrn mitgegeben worden, der von dort hieher
gekommen und von Amerika über en gereiſt iſt, um der
rene beizuwohnen. (Bravo!) Angra
Und Ihr Bravo zeigt, wie ſehr dein dünn großen
‚Eifer, een Amerikas. Das Schreiben lautet?
„In der XIII. Generalverſammlung des „Deutſch⸗römiſch⸗
klatholiſchen Central⸗Vereins“ wurde in dieſem Jahre in
Nemwyork, beſchloſſen, den katholiſchen Einwanderern in
nim 33 Lande und namentlich, in den Häfen, Newyork und
Baltimore mit Rath und That an die Hand zu, gehen.
Zu dieſem Zwecke wurde eine Commiſſion gewählt, welche
„bs die Herren Joſeph Kölble und J. P. Bi: iſter für New⸗
Br bort und Hrn. Chriſtian Bitter für B altimore a ls Ber:
„ auens männer ernannten, um den, ungfühte, beuge.
a nde zeitgemäßen Beschluß zun Beſten der 1 4 4
De: derte n in, Ausführung, 10 bringen. Am
omit wird Herr Joseph Kölble von dem e
neten hiermit höflichſt erſucht, in Deutſchland, der Schweiz
und in Frankreich Alles aufzubieten um dieſe wichtigen
pm she nach Kräften zu befördern, und ſich zu dieſem
ir 1 , e namentlich mit der katholiſchen Generalverſammlung
in Bamberg rice Beamten in Verbindung zu
50 hatſetzen d mana vr lien eee e ee ene
5 Newyork, 15. Auguſt 1868. ta. allen 1 212
% ꝗ Charles Fresh Entw „D nm
Jakob Schöneberger Auguſt Rindel. bam Braun.
Maximus Leimgruber, Congr. 88. Red.
Rector des Kloſters und der Kirche zum allerh. Erlöſer.
e
2 —
e e aus n eee mn un >.
dene m D 0 Um Nn e nn focht
19 J7 5 1511
ano Herr K sthle, Wierpröſtdent 1 6 , und 1
derungs Vereins | in Newyork W die Tribüne unter großem
Jubel. 700 Fit stet HMI A Ati en
da Hochgeehrke tee cb an
er ee en gum
05:8 Zuerit, bitte 77 die 33 um Cnſchuligung ii, mich,
der ich noch nie im Leben eine öffentliche Rede gehalten: Wenn
ich nicht die rechten Worte zu finden weiß, ſo bedenken Sie,
daß ich bereits 28 Jahre von meinem Vaterlande Baden ab⸗
weſend bin, deſſen, kirchliche Lage leider ſo, ſehr gedrückt; iſt.
Ueberſehen Sie meine Sprachfehler und erleuchten Ss
we katholiſche Ueberzeugung und Liebtteee
Ich begrüße Sie als Vicepräſident des „Deutsch römisch
Tothotiehen, Ceutralvereins,“ der aus 60,000 Mitgliedern beſteht.
Seine Parole ſind die ſüßen Namen Jeſus, Maria und Joſeph,
die gelobt und gebenedeit ſeien in alle Ewigkeit. Hätte ich die
Gaben eines gelehrten Redners, Sie würden mich zur Genüge
verſtehen, allein meine Redefertigkeit iſt zu gering. Doch ſchauen
Sie nicht auf meine Wenigkeit, ſondern vergeſſen Sie meine
Perſon in der Bewunderung der großen Fortſchritte, welche die
Kirche in Amerika gemacht, wie Ihnen aus öffentlichen Blättern
bekannt iſt. Ich will hier nur über den Beginn und das Ge⸗
deihen unſeres Centralvereines berichten! Er wurde im Jahre
1855 zu Baltimore gegründet. Anfangs zählte er nicht mehr
als 2000 Mitglieder. Ein kleiner Anfang! „From the church
instead going for the church!“ heißt es eben. Beſonders
zeichneten ſich durch ihre Thätigkeit für den Verein die Väter
der Geſellſchaft Jeſu und die Redemptoriſten aus. An der
Spitze ſtehen: P. Helmbrecht aus Bayern, P. Leimgruber
aus Württemberg, P. Schneider aus Weſtphalen, P. Petſch
aus Oeſterreich, P. Stoller aus der Schweiz, P. Letty aus
Baden. Seit drei Jahren hat ſich unſer Verein bedeutend ge⸗
— 90 —
hoben, und wir hatten in Newyorkſeine Verſammlung von 118
Geſellſchaften und 82 Vereinen mit 22,000 r
es hat keiner das Recht, irgend einen Be ne
baß er zuvor den Hochwoütdtzen eee 0 u
worden wäre. Alle Verſammlungen werden mit Gebet
fangen. Hat ein Mitglied, die öſterliche Beicht verſäumt, jo
muß er das erſte Mal einen Dollar bezahlen und im Wieder⸗
holungsfalle wird er ausgeſchloſſen“ (Bravo!) Wir ſind eben
keine Muß⸗Katholiken. (Bravo!) Sind ee an der A
geringer, als unſere Feinde, ſo ſind wir um ſo ehrenh after und
geachteter. Kein Geſchäft leidet darunter; im Eigene, wir
haben mehr Credit, weil wir arten das aer en Uits
mines den Hräcken ſteisterhalten att auf der Hut ſein gegen
die Freimaurerkniffe; denn wir arbeiten ja gegen die Freimau⸗
verei. (Bravo!). Ja, wir arbeiten direkt gegen die Freimaurerei,
und wer es nicht thut oder m. ſogar, unterſtützt, gehört nicht
mehr zu uns- %%%, ai ü vis ani ni und
Meine Herren! Sie werden eesti mie: nicht übel nehmen,
wenn ich von einem Punkte zum andern überſpringe; ich bin
eben Jo! für die gute Suche eingenontmen) daß“ ich recht; viel
agen möchte, (Bravo!) Die vielem Vereine nun, welche den
Centralverein bilden, haben ihre eigenen Statütenz richten ſich
aber im Ganzen nach den Statuten des“ Centralbereins ) als
deſſen Theile ſie ſich bei der Generalverſammlung' bekennen.
Diele Generalverſammlung tagte am 1,02, und 3. Juni und
es befand ſich gerade Herr Profeſſor Schmitt aus Trier in
unſerer Mitte, der eine Rekommandation vom hochwürdigen
Herrn Marx, Profeſſor aus Trier hatte, den ich ſelbſt perſön⸗
Wir ſtehen unabhängig da, jeder 1 0 0 . r ſich; er i
10 vort
4
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lich geſprochen habe. Ich habe nämlich ſieben Wochen hindurch
faſt alle deutſchen Städte beſucht, viele Geiſtliche und ſogar
Biſchöfe geſprochen, — und alle Koſten aus eigenen Mitteln
beſtritten. Ich that Alles zur Ehre Gottes“ Meine Vorgeſetzten
haben das Vertrauen in mich geſetzt, daß ich in der ehrwürdigen
Versammlung im Namen der Deutſchen in Amerika auftreten
u. IE
ſolle, die mit Ihnen in der anne im Glauben eins
NE cin bn mods eee d, he e e
Meineß Herren! Unſere Hauptpfliht ih die Giuwanderen
zu, unterſtützen. Das Einwanderungsbureau, der, Keſſelgarten,
faßt 6000 Perſonen. Eine kleine Thüre führt aus demſelben,
jo daß Niemand ungeſehen hinausgehen kann; denn wir wachen
dort beſtändig. Die Buchführung im Keſſelgarten iſt ausge⸗
zeichnet. Herr Caſſety, Superintendent, ſelbſt Katholik und
ſehrn gefällig, hat Alles ſehr gut geordnet und überwacht eifrigſt
ſämmtliche Geſchäfte. Wir können den Dienſtboten, katholiſchen
Mädchen) und Jünglingen, auf ähre Fragen nach einem Geiſtlichen
oder nach Mitteln zu ihrem ehrlichen Durchkommen die beſte
Auskunft geben. Und es iſt jetzt die Einrichtung getroffen, daß
bei Ankunft eines Schiffes Einer vom Comité anweſend iſt, um
die Ankömmlinge in Empfang zu nehmen, ſie mit Rath“ und
That zu unterſtützen und ihnen nicht blos zu ihrem leiblichen
Fortkommen zu verhelfen, ſondern auch über den Glauben und
die gute Sitte zu wachen. Vater Lambert iſt unſer Trans⸗
porteur in Havre, und es wäre zu wünſchen, daß wir auch in
Hamburg und Bremen ſo tüchtige Männer hätten wie dieſen,
Wenn wir einmal die Ausgewanderten auf unſerem Boden haben,
dann ſind ſie eg gr ſorgen wir für fe aus allen
Kräften T1110 nin c h id |
Meine Bei, Wir können auch ſorgen, denn wir ſind
9„000 Mann ſtark. Wenn von dieſen, 60,00, 0
1545 jährlich nur 3 Cent zahlt, fo bringen wir eine N
zuſammen, womit man etwas ausrichten kann. Die AR Hr
Geiſtlichen haben ſich erboten, ihre geiſtlichen Verrichtungen für
die Auswanderer gratis vorzunehmen, und ich ſoll in der Ge⸗
neralverſammlung durchſetzen, daß die öffentlichen Blätter die
Adreſſen Jener mittheilen, an die ſich die Auswanderer wenden
ſollen. Meine Adreſſe wird in den meiſten katholiſchen Blättern
angezeigt worden ſein. Ich bin im Namen des hochwürdigen
Herrn Rektor Leimgruber hieher geſchickt, der durch ſeine Be⸗
rufsgeſchäfte verhindert iſt, perſönlich zu erſcheinen.
— 222 —
So habe ich Ihnen denn eine kleine Skizze gegeben, ſo
gut ich es vermochte. Ich ſpreche eben nach amerikaniſcher Tak⸗
tik, als amerikaniſcher Katholik. (Bravo!) Wie ich zu Ihnen
rede, ſo ſpreche ich zu den Prieſtern. Wir unterſtützen die Prie⸗
ſter, wir unterſtützen den hl. Vater. Unſer kleines Bisthum hat
wieder 27,000 Dollars an einem Sonntage geopfert. (Bravo!)
Beim Abſchiede gaben mir die katholiſchen Blätter ein herzliches
Lebewohl, daß ich glücklich mit gutem Winde überſegele. Die
antichriſtlichen Blätter, beſonders Witz- und andere Schmier⸗
Blätter haben Notiz davon genommen und geſagt: „Der katho⸗
liſche Windmacher macht uns wohl ſehr viel Wind in Europa.“
Ich habe ihnen erwiedert, daß der Wind ſie vielleicht in die
größte Verlegenheit bringen wird, und daß der von mir in Eu⸗
ropa erregte Wind deſto heſtiger gegen ſie anprallen wird. Wenn
wir auch nicht, meine Herren, Compagnien von Soldaten nach
Rom geſchickt haben, ſo haben wir doch heimlich viele Leute
dahin geſchickt. Was die Patronen anbelangt, ſo ſchicken wir
dem hl. Vater ſo viele Goldpatronen, als er braucht; er darf
nur rufen! Es lebe der hl. Vater Pius ax Gelobt ſei Jeſus
3 2 Anhaltender Beifall.)
1 tu fit serrndırniapärt v Huis ut s
Präſidentz Tit kante Van i, gif aui unn
Ich bitte den Herrn daſeanen noch zu e
der n der Miſſion beſteht. öl na. | ae 2
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Re erent "tete sit den, Wi ortlaut iche €, 2
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ER t Wh 74 97 149g 115 IN Dina 17
719 ei, rm en) 1 e A lin aa norauınlaus 4
een ene 179 l. er M RR
Ich meine, meine Herren! — fin: zu allererſt dem ver⸗
e Vorredner zum wärmſten Danke verpflichtet, und Sie
haben ihn eben ja auch bethätigt; dann aber glaube ich, wir
löſen die Aufgabe der gewünſchten Commiſſion am Beſten, wenn
wir ſeine Anweſenheit benützen, nicht um Adreſſen zu beſchließen,
ſondern um zuſammen zu treten und einige praktiſche Männer
um ihn zu ſammeln. Ich muß mir ſchon erlauben, die Ameri⸗
— 23 —
kaner für ſehr praktiſch zu halten und die Bitte an unſeren
Gaſt zu ſtellen, uns zu bezeichnen, was in, 3 ene
praktiſch ſein nenn ni ne riet de nan
Ich habe daher das Wort begehrt, um At A en die
Annahme des Antrages auszuſprechen. Ich glaube RR „daß
es zweckentſprechend iſt, zunächſt eine Adreſſe an den Senat der
Stadt Hamburg zu richten, zumal das was dort geſchehen it,
längſt ſchon hätte geſchehen ſollen; es war nur die Erfüllung
einer Pflicht. Wenn der norddeutſche Bundeskanzler Graf Bis⸗
mark ſeinerſeits auch ſeine Pflicht wahrgenommen hat, ſo iſt
dies anzuerkennen; ich glaube indeß, wir haben deßhalb keinen
Anlaß, einen beſonderen Dank auszuſprechen und uns in wei⸗
tere Erörterungen einzulaſſen, abgeſehen davon, daß das noch
ausſehen könnte, als griffen wir a rl in politiſche Ver⸗
hältniſſe ein. (Bravo!) 5
Dabei aber, hochanſehnliche Nes muß ich den
dritten Theil des Antrages als nicht praktiſch in der Löſung,
wie er v orgeſchlagen wird, bezeichnen,, weil er dahin ging, daß
der geehrte Herr Vorredner, von dem wir manches haben lernen
können, mit einigen noch. zu bezeichnenden Perſonen hier zu⸗
ſamment trete, ur und daß überhaupt die Sache gehörig überlegt werde.
Im Augenblick, kann noch, kein Vorſchlag gemacht werden, ſondern
man muß jest ſich noch, näher in der Sache orientiren und
eingehender an dieselbe machen. Ich weiß nicht, 1 ob die ver⸗
ehrten Herren den Vorredner auch vollſtändig verſtanden. haben,
ob ſie namentlich das verſtanden haben, worauf ich noch e imal
hinweiſe, daß er, ſelbſt ein Zeichen trage, was bei Manchen für
ein, Freimaurerzeichen angeſehen worden, ſei und ihm eingetragen
i habe, MP man lg PER Vertrauen ee
Br IE ie Tun” uc 719 00
Ich möchte ſehr bitten, aus U Wesen Erfahrung Nutzen zu
ee uns Alle. Hüten wir uns vor Täuſchung und der Ein⸗
bildung, als ſei Alles bei uns zum Beſten; halten wir unſere
Augen offen, meine Herren. Dann müſſen wir eingeſtehen, es
> ME
iſt auch bei uns ſehr viel, was noch nicht gut iſt und ſehr viel,
was beſſer werden muß. Das iſt auch eine heilſame Folge der
Generalverſammlungen, daß wir Alle in unſeren verſchiedenen
Berufsſtellungen Vieles erfahren und lernen, was wir nicht er⸗
wartet hatten und worauf wir nicht gefaßt waren. iſt
die Anweſenheit des geehrten Herrn Vorredners auch, in diese
Beziehung ſehr erwünſcht und nützlich geweſen. Es dürfte jetzt
zuerſt der Antrag, des Ausſchuſſes und Nn das Amendement
zur Beſchlußfaſſung zu; bringen ſein. ar 75515
„fetter Ibach: Bite inn bas We, 1
31791 9 ge g . g. HD 510
u rt bet b; Ane InNnG 22418794 I ol! *
harr ‚Boll Sie die ee Se Rennes be⸗
treten HE n fame, Ha Miß eie Auen ue
Pfarrer Ibach: (Fol) ns W
ee Meine kiten! e Nn
Ich erlaube mit ganz SB Sy a be A
1 den Gegen tand zu richten. Die Generalverſt ng
101 5 kanntlich den 17 0 über die Auswanderer be I 5
mal 175 wach ſten Kae gemacht auf den — er-
lung en zu 5 und Junsbruck. Ju d ese beiden Wa
winde allerdings heſchloſſen, daß aa in dieſer geleg
1 die 2 0 Regierungen Wendel ul Dieſer Et
17 7 ulld die Ri icrungen ſitd mit det rößten Bereit
Si eit datchl f ingegan ungen. rang, die Senate von Hat
111 Veen, n, d die Regierungen von Belgien Unt Nord⸗
For aben ſich ſic azu bereit erklärt. 3 die Sache ſoweit
5 0 daß od) 85 Haupt otſächlich . ge 1
iſt dieſer Antrag in e b iſirt worden —
Geſetz, worin die Trennung der Geſchlechter auf den Auswaft⸗
derungsſchiffen beſtimmt wurde, und Graf Bismarck hat eine
Commiſſion niedergeſetzt, um die Auswanderungsfrage gründlich
zu ſtudiren. Die Commiſſion hat ein Gutachten abgegeben, worin
unſeren Wünſchen vollkommen Rechnung getragen und ausge⸗
#
— 225 —
ſprochen wurde, daß eine ſittliche Nothwendigkeit beſteht, die
Trennung der Geſchlechter zu bewirken, und daß von ſtagtlicher
Seite der Wunſch gehegt werde, dieſe Trennung ver in das
Wert zz sehen. r nahe mist Inden e
lat Ss e, im noble bi one 110
i e dieſer Angelegenheit beſeht ba der
Sache, die bereits angeregt ft, einen weiteren Weg zu bahnen,
und daß dieſer Antrag bereits in der nächſten Ausſchußſitzung
zur Sprache komme und zum Beſchluſſe erhoben werde. Weiter⸗
hin it in der letzten, Zeit endlich in dieſer Angelegenheit auch
der richtige Weg eingelälsgen, worden. von ‚Seite‘ Preußens,
indem von der, Commiſſion die Forderung geſtellt, wurde, dieſe,
Angelegenheit; als eine, internationale zu behandeln und ſämmt⸗
liche chriſtliche Nationen in dieſer Sache zu unterrichten und ein
gemeinſames Geſetz für Alle zu. BR 4 is daß kein, Staat
* ee ee nochn 120 ln > ir Noten Burn
en übrigens der ganzen ah. hen, Schug zu⸗ ebenen
2 1 75 ich auf den letzten Antrag zurück. Es ‚at, nämlich genug
bekannt, daß ein örtliches Comité in dieſen Angelegenheiten ſehr
viel Gutes wirkt, obwohl es ſo viel mit Anſtrengungen über⸗
häuft iſt, daß es oft beim beſten Willen die Beſchlüſſe der Ge⸗
neralverſammlung nicht ausführen kann. Es iſt ein großes
Studium und große Aufmerkſamkeit nöthig, und ich könfte da⸗
rüber Manches reden,! meine Herren! und könnte ſehr viel berichten.
Ich wünſchte alſo, meine Herren, daß dieſe ganze Sache einer
Commiſſion bleibend übertragen werde, und möchte den einfachen
Vorſchlag hiezu machen, daß die Stadt Aachen, die ſehr vor⸗
trefflich hiezu geeignet iſt, zum Vororte beſtimmt werde 18 Dieſer
Commiſſion wird dann wohl Herr Lingens beitreten; auch
Canonicus Herr Priſac, Herr Profeſſor Marx aus Trier,
der junge Kaufmann Herd, Cahensly, der, die Sache. in Trier
angeregt hat, werden auch, ſehr gerne bereit ſein, beizutreten.
Soweit wäre die Commiſſton ſchon gebildet und. die Sache könnte,
damit wohl ihrer Hand. überlaſſen werden. (Bravo N);
x NH‘ * 9 # J. 7 |
Berhandt. d. 19. kath. Generalverſ. 15
*
Hr. Lingens: ta „Hihi zu eg eee e
Ich glaube, wir müssen un davor hüten, nicht mehr uns
e als wir leiſten können. Das habe ich auch ſchon
in meinem Ausſchuſſe maßgebend ſein laſſen für die Verhand⸗
lungen in dieſer Frage; ich glaube, meine Herren! dies ſollte
überhaupt der Geſichtspunkt ſein, den wir bei unſeren Verhand⸗
lungen nicht aus den Augen laſſen dürfen Ich kann demnach
dem gemachten Vorſchlage nicht beitreten. Wir werden nicht das
leiſten können, was wir leiſten ſollen und ich bitte es mir nicht
übel zu nehmen, es mir nicht als Mangel an Bereitwilligkeit
oder gar als Trägheit auszulegen, wenn ich proteſtire, indem ich
nicht ſehe, wie die Thätigkeit ſtattfinden und das geſchehen könnte,
was geſchehen muß. Es wäre meiner Anſicht nach am Beſten,
dieſe Angelegenheit praktiſchen Männern in die Hände zu geben
und darauf geht das Amendement, daß der verehrte Hr. Kölble⸗
aus Newyork mit einigen praktiſchen Männern zuſammentrete
und daß dieſe dann überlegen, was ſie für das Geeignetſte hal⸗
ten; daß alfo ein beſonderes Comité gebildet werde, welch s die
Angelegenheit in die Hand nehme. 4 e ee
sch 13755 f KH 1115 09 Ane
I Hri Pfarrer Ibach: 91 83 ars igt hd lan
Ich ziehe meinen Antrag APR} 22 And di Hush
1040 Up:! chin zuuu 61
Präſident: y ' m ins
. 1 Wünſcht noch einer der Herren das Wort? 128
Hr. n ane Ich Sitte um u Bott Ken.
dan es) hai | Ui aufm
ni 12 id. hr 1 lila
Präſident⸗ e nn Bl
Ich bitte, ſich das zu he „ ing got mali un)
Redner: s Ib 14 5 Hinaus!
Sehr kurz: Den ate Schiel unſeren Dont ab⸗
zuftatten, namentlich dem Senate der freien Stadt Hamburg,
daß ſie ſo gefällig waren, ſo gütig unſeren Wünſchen zu ent⸗
ſprechen, das erfordert, meine Herren, ſchon der gute Ton fügt
=
man. Heutzutage muß man nicht gar zu ſchroff auftreten, wenn
eine hoch⸗ und wohllöbliche Behörde den Wünſchen einer katho⸗
1856 Generalverſammlung iv entgezentemmt, wie das der Senat
er freie en Stadt Hamburg gethan hat und wie das der Kanzler
15 norddeutſchen Bundes zu thun bereit „ Dann, meine
Herren! ſehe ich nicht ein, warum wir unſeren Dank nicht aus⸗
rechen eee e e E
babes erfordert dies nicht bloß det gute Tol, ſondern 08 er⸗
fordert dies auch der Anftand- und die Gerechtigkeit; denn 76
es auch ihre Pflicht geweſen it, 5 1 0 Herr Anwalt L
gens mit Recht aufmerkſam gemacht hat, jo iſt dies 115
außerordentlich viel, meine Herren, weun ſolche Behörden ihre
Pflicht file. See der I eine cht hent zu ng: 1
.
1 wi
ante Hin 9
F 3179
Ich erlaube mir zu dem, was der geehrte Herr Bökredner
geſagt hat, eine thatſächliche Bemerkung zu machen, daß ich
nämlich nicht glaube, daß gerade die Berückſichtigung unſerer
Wünſche das Motiv war, das jene Behörden leitete; es waren
eben ganz andere nm und es war mes a mit
an (Bravo!) J % Mn e
Pfarrer Mahr bit um's Wort. Motees
Ich ſtimme dem ganz bei, was der Herr Maste ſo eben
beruht. hat, und bemerke blos einfach dazu, obwohl es ſehr an⸗
erkennenswerth iſt, was die Regierungen gethan haben, iv liegen
doch Beweiſe aus Cincinnati, Newyork u. ſ. w. vor, welche
Zeugniß geben, daß der gute Wille gar oft nicht vorhanden iſt.
Ja es liegen ſo penetrante Berichte über die dortigen Seelen⸗
verkäufe u. ſ. w. vor, daß ſie ſogar bis in die Preſſe gelangt
ſind und daß man doch keinen Grund hat, öffentliche Zufrieden⸗
— mit der 1 der betr. Bchbesen e e (Bravo!)
Präſident:
Ich glaube, daß über dieſen Gegenſtand wohl hinlänglich
1 iſt und möchte die beiden Anträge zur Abſtimmung
15*
— 228 —
bringen. Es find zwei Anträge; der des Ausſchuſſes,
früher hen, Anträge empfiehlt, 0 und 10 en .
Hrn. Lingens, 2 welches dahin geht, den Herrn aus Amerika zu
erſuchen, mit einigen praktiſchen Männern hier zuſammen zu
treten die Sache zu erwägen und ße die e 1 5
z erathen. h 502
Herr Kölble aus Amerika hat ſich n mir gegenüber de
ganz. bereit erklärt, was wir gewiß mit Dank annehmen. a
Ich erlaube mir, den Antrag des Herrn Lingens, zunächſt zur
Abstimmung z zu bringen. Wenn derselbe angenommen würde,
dann würde ich den Antrag der Miſſion für erlediget und be⸗
ſtätiget anſe en, weil dann exit die weiteren Mittel berathen
werden können. Ich bitte nun die Herren, welche beit
die Hand zu erheben. Ich glaube, er wird einſtimmig inge⸗
nommen worden ſein. Damit iſt alſo der Wee, der e
3 eee
„Referent. %% n H du
Ich habe zuletzt noch zwei 4 Anträge t de e gan Kettecheten
25 d. Milttärpredigers Gratzmeier in Neumarkt aus der Bib
zeſe „ Dieſelben läuten talk nd
a2. „Hohe Generalverſammlung möge in Anbetracht t
äußerſt traurigen Lage der meiſten deutſchen Arbeiter und
beſonders der weiblichen Dienſtboten in Paris, welche
meiſtens dem leiblichen und geiſtigen Verderben anheim⸗
fallen, allen Herren Seelſorgern und beſonders den Herren
Präſides der katholiſchen Geſellen⸗Vereine dringend an's
„Herz, legen, daß fie jene jungen Leute, denen nicht im
Voraus ſchon eine ganz zuverläſſige Stelle geſichert iſt,
von. der Auswanderung nach Paris und London mit allem
Da warnen und abmahnen. na us u „
b. „Hohe Generalverſammlung möge die thatkräftige
Unterſtützung des Aſyls du saeré coeur de Jesus in
der deutſchen Miſſionsſtation Grenelle, Rue Fondary 67
zur Rettung weiblicher deutſcher Dienſtboten ohne Stellung,
ſowie die Unterſtützung der Schweſtern vom heiligen Karl
s
.
Borromäus in der Rue e zur Erreicht A üre
1 Zwecke warm empfehlen.“ l
di bent J, Aut anne nr
Wünſcht zu dieſem Antrag einer der ee das Wort?
Der Ausſchuß hat demſelben beigeſtimmt. Es meldet ſich Nie⸗
mand. Ich bitte daher die Herren, e, gegen dieſe AAnteäge
a die Hände zu erheben. te
to Eine; n aus der REKEN % In. et
Ich erlaube mir, zu dieſem Antrage noch einen kleinen
Antrag hinzuzufügen, nämlich, daß dieſe Frage nicht praktiſchen
Segen bringe, wenn außer den Seelſorgern und Präſides nicht
1105 die Vertreter der Preſſe ſich dieſer Sache annehmen, damit
in ganz Deutſchland die Katholiken gewarnt werden und der
Name eines Aſhls angegeben werde, wohin ſie ich die nach Paris
Gehenden richten könnten, damit fie nicht in die r, der
Seelenverkäufer ꝛc. fallen. | 1 8
PER Präſident. 5 e
Ich glaube, 554 die Vetsch Seinen wit, und
ich bitte den Redner, ſich mit dem e über die Reaction
| is Benehmen zu ſetze.
WMWünſcht noch einer der Herren das Wott ai amen, 0
ehe er ſich.
| Nur erlaube ich mir vorher noch die Bitte, daß die Herren
Vertreter der Preſſe die Gefälligkeit haben möchten, die Adreſſen
der betreffenden Aſyle abzuholen, und noch die re Bikte,
ſie durch re Preſſe verbreiten 7 u.
KURT. .
DH Herr e. ns:
Es iſt zu bemerken, meine 2 —— daß 7 Beſchluß
auch in unſerem Ausſchuß zur Berathung gekommen iſt. Wir
glaubten, daß es nicht zweckmäßig ſei, ſo viele Beſchlüſſe zur
Anempfehlung zu bringen, und ſolche in unſere Verzeichniſſe und
in die Veröffentlichung aufzunehmen, die aber dann weiter keine
1 |
*
practiſchen deen ft erhalten. Da nun ein Ausſchuß ein eigenes
Werk geſchaffen für die Deut ſchen in. Paris unter dem Patro⸗
nate des heiligen Joſeph, ſo hat der Ausſchuß für Charitas be⸗
ſchloſſen, daß der fragliche Antrag zur beſonderen Berückſichtigung
dem St. Joſephs⸗Verein zu e iM ut chin
9100 I amt? 1 J me Ind Guben HG
Referent: g 8
Dr, om
Ich für meine Perſon habe nichts dagegen zu erinnern.
Es iſt die Rede geweſen von einigen anderen Inſtituten; es
wäre am N wenn ic ge > he Bi überlaſſen
En han nne mosi us Yo 2179 5%
BE N NnG 1 f Hegi U] 1 parte
[13,79 st. Deni 10599
Ich glaube, da. der Referent des Ausſchuſſes ſich m ber
u cation ee 16 0 hat, daß der Antrag be A
1 7 in der Weiße geſtel t wird. Wünſcht einer der 9
noch das Wort hier iber zu ergreifen ?. und u
Dr. Kuhn aus Paris: ef ar A ee
Ich möchte blos darauf hinweiſen, daß wohl in Paris ein
Aſyl für verwahrloſte Dienſtboten bereits beſteht. Unter den
Schweſtern des heiligen Karl Borromäus haben andere fromme
deutſche Jungfrauen in den entlegenſten Stadttheilen von Paris
ein eigenes Aſyl in dieſem Bezirke, nämlich servantesı de saint
coeur de Jesus, welche der Herr Erzbiſchof von Paris approbirt
hat, gegründet und dieſe haben von der kaiſerlichen Polizei⸗
Präfectur innerhalb 4 Monate über 1400 deutſche Dienſtboten,
Kranke, zur Pflege erhalten und ihnen Aſyle und paſſende Place⸗
ments angewieſen. Nur inſofern wollte ich beantragen, daß dieſe
beiden Aſyle Villette und in Grenelle von der hohen Verſamm⸗
lung empfohlen würden, damit dieſe Tauſende von Dienſtboten
vr a went fie hinkommen, 2 m gehen — 1
115 „% WINNIE 6 Mente more ri 91 iR
Präſident; 1 l 7 Ann
Ich glaube dem * Meduer⸗ — dente, für, dies
0 Mütheilung ſein zu müſſen, allein es iſt die allgemeine Anſicht,
2
daß dieſe Anträge dem St. Joſephs⸗Verein zugewieſen werden
mögen. Diejenigen Herren, welche eee ee entgegen
BAHN, bitte ich die Hand zu erheben. Hbf ;
Einſtimmig angenommen.
Ich erlaube mir eine kurze Mittheilung zu engen ehe
1 — folgenden Ausſchuß referiren laſſe. Es iſt hier auf dem
Tiſche des Präſidiums eine Broſchüre eingelaufen, welche lautet:
„Der Herzog von Coburg und die Schlacht bei Langenſalza in
der Schwurgerichtsverhandlung vom 23. Juli 1868 gegen den
Redakteur des Volksboten Ernſt Zander.“ Es iſt dies eine
Sache, die uns in zweifacher Beziehung nahe ſteht, erſtens als
Preßerzeugniß, zweitens als Angelegenheit eines Mannes, der
ſich um die Vertheidigung der katholiſchen Intereſſen ſehr ver⸗
dient gemacht hat und in dieſem Augenblicke hart bedrängt iſt.
Ich glaube mit Recht dieſe Sache erwähnen zu dürfen und er⸗
laube mir die Mittheilung zu machen, daß eine Menge Exem⸗
plare in Händen des Herrn Bucher ſind, welcher bereit iſt, ſie
gegen Erlegung des betreffenden Preiſes verabfolgen zu laſſen.
Ich reg bab es e die dritte 1 we m
iſt man F Mülchffſunk 919%
oh Pfarrer Mahr aus Gbertichnftadte
an „Ich möchte dazu ſetzen, daß es billiger wäre, ohne Jeman⸗
den Zwang anzuthun, wenn man, nicht achtundzwanzig Kreuzer,
ſondern ein entſprechendes Honorar dafür verlange.
Präſident: 92
Ich erlaube mir zu bemerken, daß diejenigen Herren,
welche eine ſolche Broſchüre kaufen wollen, bei Peu Witzer den
1 erfahren können. (Gelächter.
Ich bitte den Referenten Dr zweite Ausſchuſſes, bern
Br a veſeriren.
WiN 90 f mir 1 1 4
daher: Ange 80 rl
Ren Weine Herren! Ich Koffer ſchr * ſein zu 1 bürſen 15
dadurch gut zu machen, daß ich geſtern Abend zu lange war,
u A
was ich nachträglich noch zu entſchuldigen bitte. Die Anträge,
die dem Ausſchuſſe überwieſen worden find und zur Verhandlung
gelangten, beſchränken ſich auf wenignini e
Es war zum erſten Antrage eingebracht worden eine Modifi⸗
cation in Betreff der Arbeiterwohnungen und deren Einrichtungen.
Der Antrag wurde ſchon gleich Anfangs — er befindet ſich
unter Nr. IX. der gedruckten Anträge — bei der Verhandlung
modificirt und ein anderer Antrag eingebracht: Derſelbe lautet:
„Es wolle die XIX. Generalverſammlung beſchließen,
daß ſowohl einzelne Mitglieder, als insbeſondere die katho⸗
lliſchen Vereine, welchen dieſe Aufgabe am nächſten liegt,
nach Thunlichkeit dahin wirken, an ihrem betreffenden
Orte Arbeitervereine in das Leben zu rufen“?
Die Frage wurde eingehend discutirt und zuletzt einigte
man ſich dahin, folgende Beſchlüſſe zu faſſen. Es war Baron
von Stillfried, welcher den Antrag ſtellte, daß die ſich für
die Sache intereſſirenden Herren in ihrer Heimath und nach
beſtem eigenen Ermeſſen kleine Anfänge machen und dann die
Erfolge in der nächſten Generalverſammlung mittheilen möchten,
damit darauf hin weitere Aufſchlüſſe ertheilt werden können.
Es ging alſo der. ‚Antrag. „Wige Fuß „ges penn, überzu⸗
gehen.
Jutzwiſchen war eil. zändbter Alea eingereicht worden,
nämlich von Herrn Michael Würtz, Weltprieſter und Abgeord⸗
neter der katholiſchen nee in . Derſelbe
lautet: 41
„Ffr. Rr. XVI. der gedruckten Ange: BR
Meine Herren! Dieſer Antrag enthält Vieles, was ganz
unprattiſch iſt und was wir nicht in die Hand nehme n können.
Er hat zu, Erörterungen, geführt,, die aber, damit —
haben, daß die Anſicht des Herrn Baron Stiblfried d
drungen iſt, die nämlich, daß man dieſe ganze wichtige —
nicht durch Beſchlüſſe und Empfehlungen regeln und erledigen
kann, ſondern nur auf dem Wege der werkthätigen, praktiſchen
Thätigkeit und katholiſchen Liebe und ſo haben wir geglaubt,
— 233
daß es ſehr wünſchenswerth, ja geboten ſei, daß allerwärts die
Aufmerkſamkeit Aller, die einen Einfluß haben und ausüben
können, gerichtet werde auf die Bedürfniſſe unſeres Arbeiter⸗
ſtandes, und daß ſich alle Vereine und Private ganz beſonders
der Sache annehmen möchten. Aber Vorſchriften zu geben, ihnen
Wege zu weiſen, iſt weder unſere Aufgabe noch von Nutzen,
ſondern anzunehmen, daß nach den örtlichen Bedürfniſſen über⸗
haupt gar Verſchiedenes werde geſtiftet werden können. 5
Daß es ſich deßhalb recht ſehr empfehle, an verſchiedenen
Orten praktiſche Verſuche zu machen und bei der nächſten Gene⸗
ralverſammlung über dieſe Verſuche zu berichten und das Prak⸗
tiſche und Nützliche zur Kenntuiß zu bringen und zu verallge⸗
meinern. Es würde alje die Abſtimmung wieder auf die Annahme
des Beſchluſſes des Kst ak Br ih, dur 1
ordnung abzielen. 19 111
l i a ere u Bmlelaniaene 89% n
| Brälident;. 80
Ich möchte den Herrn Sr Sitten, re Shen A
träge dem Publikum Wipe damit die Perm genau
ne worum es ſich, handle. B fin nd Init Fun
IE PRONS PR;
„Referent, lieſt die Anträge wi, einmal vor.
ere * N
Die Herren haben gebört, 18 handelt ſich um die unter
95 IX und XVI gedruckten Anträge; nämlich über dieſelben zur
. überzugehen mit der Empfehlung, daß alle die,
e ſich für die Sache der Arbeiter intereſſiren, derartige
Proben von Gründung von Vereinen anſtellen und die Erfolge
25 Thätigkeit 12 der nächſten Generalberſanmlung berichten
Herr Würtz bittet um das Wort. le be
1
| Herr Würtz: 19779 C. 9950.
Ich bitte, nur über den Modus er derartigen Verhand⸗
lung eine Bemerkung mir zu erlauben, daß nämlich, nachdem
**
zur Tagesordnung gerufen war, dennoch die Empfehlung meines
Antrags geſchehen iſt; Vereine und Private nämlich werden von der
kath. Generalverſammlung aufgefordert, auf dieſe oder jene Weiſe
zur Gründung von Arbeitervereinen thätig zu ſein. Das habe
ich ſchon empfohlen. Nun iſt beſchloſſen worden, we Tagesord⸗
nung überzugehen und hinterher hat es geheißen, es wird den⸗
noch empfohlen. Ich glaube, der ganze Antrag iſt in ſehr wenige
Hände gekommen. Es ſind 800, Exemplare ne, zwo,
ade ac habe kaum 20 geſ ehen.
Der Zweck iſt der, einen Modus 1 wie Arbeler⸗
vereine gebildet werden, wie dem Arbeiterſtande geholfen wird,
und zwar beanſpruche ich die größte Aufmerkſamkeit für die
Frage, nämlich für den geſetzlichen Schutz der Arbeiter.
Dias iſt mein Antrag geweſen, Arbeitervereine zu bilden,
und dann auch für die Arbeiter den geſetzlichen Schutz zur
Fixirung des Arbeitslohnes zu erwirken. Wer dazu auf irgend
eine Weiſe beitragen kann, der ſoll es thun durch Staatshilfe,
und ſoll ſuchen, den Schutz des Staates für einen ganzen Stand
in Anſpruch zu nehmen. Die weitere Motivirung will ich
mir und Ihnen erlaſſen. Ich bitte alſo, ich wollte nichts
Anderes als die Sache anregen, daß, wer den Arbeitern helfen
will, es auf rechte Weiſe thut. Mögen die Vereine ſo oder fo
eingerichtet werden, dies iſt ganz gleichgültig, aber Eines müſſen
wir überall haben: die Fixirung der Arbeiterlöhne, damit nicht
der Fabrikarbeiter in die Hände des Fabrikanten ge ebe iſt,
der ihn aussaugen kann und ihn dann wegwirft Die mi en⸗
rechte müſſen wir für den ‚Arbeiter wahren; und die irirung
des Arbeiterlohnes thut es nicht allein, er muß auch in die
Geſellſchaſt als Stand eingeführt werden, und 0 ſoll Jede
mitwirken in jeiner Weiſe, und das wollte ich bezwecken.
Herr Lin gens: a. End mu ene ee 1 roch
Meine Herren! W
Ich habe mir ſchon in der Ausſchußſthung zu spemerten
nn, und wir haben es nicht verkannt, daß die beſte Abſicht
= MM =
bei der Stellung dieſes Antrages vorgewaltet hat, aber Sie
haben überſehen, daß da theils ganz Unpraktiſches, theils ganz
Unausführbares, theils ſolches, worüber uns gar keine Compe⸗
tenz zuſteht, vermiſcht worden iſt. Vor Allem aber möchte ich
zu den zulegt geäußerten Worten hinzufügen, lernen wir doch
endlich, nicht immer an den Staat zu appelliren und den Staats⸗
ſchutz in Anſpruch zu nehmen gar noch für die Regelung der
Arbeiterverhältniſſe, nicht immer fort wieder an den Staat zu⸗
rückzugehen, wo wir ſelbſtändig werden 1 bn Wade in
pe, dene eme m ban ii and
1 ee oi e ce eee w edc
Ich werde alſo den Antrag der £ ar zur We
mung bringen und bemerke noch dabei, daß 8 gewiß keine un⸗
bedingte Ablehnung des Antrages iſt; im Gegentheil, es wird
dadurch das Intereſſe für die Sache bekundet werden, indem es
ein modifizirter Antrag iſt, welcher einer gründlichen Unterſuch⸗
ung und Weiterberathung im nächſten Jahre bedarf“
Ich bitte nun diejenigen Herren, welche gegen den Antrag
der n ſind, Re a... du e RE an⸗
Re ine nat: id 5%
. 75
Pe ‚3 14
Herr Lingens:
Es iſt dann der X. i zur Verhandlung gefommen.
Derſelbe lautet:
(Siehe Nr. X der gedruckten Anträge.)
Die Verhandlungen im Ausſchuſſe e dazu geführt,
daß in dieſer Sache der Ausſchuß geglaubt hat, am ſachgemäßeſten
zu verfahren durch Uebergang zur Tagesordnung, weil das keine
eigentliche Angelegenheit des Vincentiusvereins iſt und in dem
Vincentiusverein ein Statut beſteht, was ſo beſchaffen iſt, daß
es zwar eine große Ausdehnung erlaubt, aber nicht geſtattet, daß
man ſich in Angelegenheiten hineinmiſche, die den Vincentius⸗
Verein nicht berühren, und damit mit dergleichen Zwecken
denſelben nicht eompromittiren. Das hat auch, wie ich nicht be⸗
zweifle, dem Hrn. Antragsteller ſelbſt eingeleuchtet, und ſo iſt der
— gefaßt worden zur Tagesordnung überzugeh 1 Mode
241% „ ah! it. Sorge r
räſit e | |
10 ut; mag Aut et
Meine . Wir ss gehört, daß der Ueberg 1 zur
Tagesordnung einftimmig angenommen worden iſt, 10 5 bitte, die⸗
jenigen Herren, welche dem ‚Antrag, der Commiſſion entgegen
ſind, die Hand zu ache Kenne Aae eee K otis d
inpitd siert ont ‚adaniig hirt
Lingens: 28
Endlich iſt w ein Antrag eingegangen, der die Aſhl⸗
Häuſer für deutſche Dienſtboten in Paris betroffen hat und
der d urch den ai eren Beſchluß c iſt, ſo daß i in der Be⸗
zie PR, nichts ehr zu jagen, iſt. 24. da aa alle
64111
Präſibentz ui i nne en ene en
20 Un 1008 iſt noch ein weiterer Antrag eingegangen von Cöln,
der den zweiten Ausſchuß betrifft. Er laute:
„Es wäre ſehr erwünſcht, daß aller Orts Spar⸗ und
Diarlehenskaſſen in den Vereinen gegründet würden.“
Er wird hiemit dem zweiten Ausſchuß übergeben
Ich bitte den Referenten des vierten Ausſchuſſes Herrn
Moufang, Bericht zu erſtatten, weil der Referent 280 dritten
Ausſchuſſes noch nicht Aaem kaun a
Dr. Mouffang: ae Me e
Meine Herren! Ich habe zu berichten über den. Xu. 2
gedruckten Anträge. Derſelbe lautet:
bed Siehe gedruckte Anträge Nr. XII.) Ar U
Der Antrag bezieht ſich auf die Sülfäge und wurde
ner im Ausſchuß, der zu meiner allergrößten Freude außer⸗
ordentlich zahlreich beſucht war, nach allen Seiten hin dürchdis⸗
cutirt. Schließlich hat man ſich in folgende vier Sätze vereinigt
und zur Abkürzung des Referirens erlaube ich mir, das hohe
Präfidtiim zu bitten, dieſe vier Propoſttionen einfach vorleſen zu
dürfen. Denn ich glaube kaum, daß einer der Herren, welcher
ſich um die Sache intereſſirt, noch Zuſätze zu machen hat?:
*
fire, 1), Die Generalverſammlung erklärt, daß Aeltern ein
urnzweifelhaftes Necht haben, über die Erziehung ihrer
Kinder zu entſcheiden und zugleich die heilige Pflicht, ſie
im katholiſchen Glauben zu erziehen.“
Dier Satz geht, wie man ſieht, gegen den Schülgvang in
unchriſtliche und unkatholiſche Schulen. Darf ich das he 7
ſidium bitten, die Discuſſion darüber zu eröffnen? ſcbin
Manta
Präſident:
Wünſcht einer der Herren über dieſen erſten Satz das Wort
zu ergreifen? — kr pe 1 670 Mien Einſtimmig ange⸗
—Ṽ«;Q Dia. BEN
Be 4 5 Amt Seuchen art. 899
Dr. — ge, Ait dect dd arg tis 91g
. Der zweite Satz, ut er ci? der Van bes‘ Aus-
ſchuſſes hervorgegangen iſt, lautet:
2) „Sie wahrt ferner das Recht der Katholiken, auf
ihre beſtehenden Schulen und Schulſtiftungen und fordert
von der Geſetzgebung, das Recht derſelben, Unterrichtsan⸗
1 1% ſtalten nach ihrer Ueberzeugung in. voller Bree 5
31 gründen.“ (Bravo 5 115 570 Potis 1 5
Präſident: n ban NH 299 ee }
vn
Wünſcht einer der Herren das Worte Ich. werde über
dieſen Satz abſtimmen laſſen. Diejenigen Herren, welche nicht
f Er wollen die = ene ee wee
Dr. Moufang: e er ee
me 519 tian
Der dritte Satz, wie er — ange Beratung bew
gangen iſt, lautet folgendermaſſen: 1 10 1 Rochfnoffe
8389) „Wenn der verwerfliche ach ke der
Une Hon von der Kirche,“ wie die Feinde der Religion es
| aller Orten erſtreben, zur geſetzlichen Geltung gebracht
werden ſollte, ſo fordern die Katholiken volle Unterrichts⸗
freiheit, um auf dieſem Wege das Recht und die Pflicht
97000,
der Familie und der Kirche auf die relgiiſe und hahe
N Erziehung der Jugend zu wahren.“ een
trhHrE 3 1 Die 1 Hann,
dene: a 1110 0910 Nochfiladtef uri
Wiünſcht einer der Herren uber den dritten zen. das Wort?
Ich werde darüber abſtimmen laſſen. Diejenigen Herren, welche
nicht beiſtimmen, wollen die Hände aufheben. Einſtimmig an
genommen. |
14215
rat Dr. Moufang: (id dt 12 οτν 1 tis Winne
5 „Der, hierte Satz lautet: n Wel 9 — sfr f
4 „Die Generalverſammlung ertheilt dem auf Antrag
des fünften Ausſchuſſes gewählten Comité den Auftrag,
die Mittel zu berathen und eventuell zur Anwendung zu
ER bringen, die zum Schutze des Rechtes der katholiſchen Ael⸗
a tern und der Kirche auf een und e AR Jugend
pröſtzent. r 153 BR
Dieſer vierte RER wird ni be zur 110 age kom⸗
Ken, wenn der fünfte Ausſchuß ſich der Sache annimmt u d das
Comité zu wählen beſchloſſen ſein wird. Ich werde mit dem
Hrn. Referenten des fünften Ausſchuſſes darüber 6
3
910 cherte
n Die Beſchußfaſteng. iſt alsheſetz. Be
EAI 0 Te eee 258 nan Au Ng
n Monpam h 1 41949 H Ae id sallauı tm
Es iſt ferner ein Antrag an den Ausſchuß gewieſen, der
nicht geeignet iſt zur Abſtimmung. Es handelt ſich um die Em⸗
pfehlung guter Bücher: „Geſchichte der Schweizeriſchen Eidge⸗
noſſenſchaft von Dr. Siegwart Müller,“ dann ausgewählte
Werte: „Legende der Heiligen von Pater The od oſius;“ ferner:
„Die Schweiz in ihren Kämpfen und Umgefatungen € bis zum
Jahre 1830, von Baumgartner.“ 1
Solche Empfehlungen können nc berathen, auch nicht
beſchloſſen werden; ich glaube übrigens durch die Erwähnung
289 —
von dieſem Orte aus dem Antrage Genüge geleiſtet zu haben.
Die Arbeiten des! vierten Ausſchuſſes ſind e. u Ende se
führt. (Bravo) on 0002804 108 5
s 8) dil e 33. 900
3898 . Gent len Dr 1
Herr Regens Kirchner will die Güte en fein. Ant⸗
wortſchreiben an den katholiſchen 50 Bf, une in Bologna,
eee N18 E Omid ig lian ging
> 5 Br ner;
Br De are d des Junglün vereins a in i itafienife er Sprache
41 und wir find jo höflich, dent N auch in italieni⸗
bon Sprache zu antworten. (Lieſh: Be nr
Al Consiglio guperibre eld Sdeieta i
03, i BR: ee Oattoeao ?: ib Sohhagde
Ans agnes Gen uin Bologna. np
Tee Yorke dei Cattolici di Germania a
Rumbeigs & ben lieta di vedere come in Italia agli infer-
nali sforzi che fanno tanti tristi, per guasture in ogni
modo la gioventu si 'obpengencgn sforzi di generosi ed
intrepidi figli della chiesa Cattolica. Grande e degna della
nostra ammirazione & L'impresa della Società della Gio-
ventu cattolica italiana, raccolta intorno alla eroce e ferma
nella fede e nella divozione ene Sede del Vicario
di Gesu Christo. —
Il saluto adunque di giiesta sbeietà fu äccolto con
plause dalla Assemblea generale de' Cattoliei radunata a
Bamberga. Quel saluto riempé di gioja il cuore di tutti
i membri della nostra assemblea e ſu per tutti come un
raggio di luce serena e di cara speranza che ci bromette
giorni migliori pel bel paese della religione e della fede,
ora si miseramente travagliato ed oppresso da tauti mali.
Si: coraggio, o nobili figli della cattolica Italia. La vostra
terra & seminata di monumenti immortali, che monstrano
a tutti nel più eloquente linguaggio, quanto radicata fosse
5792284 Gion Sl: Sion 08
— 240 —
sempre la fede nel cuore de ‚yoskzi, maggiori, L.figli di
tali padri, i fratelli di tanti Santi i discepoli dei primi
maestri del mondo non possono non essere veri eattolici
di mente e di cuore. Che se la furibonda procella scate-
natasi da qualche tempo nel nostro ora infelice paese,
minaccia ’unitä della fede, Vintegritä del oostume, inno-
cenzad e il pudore in ogni classe di persone, ma special -
mente nella gioventü che forma le speranze delbavenire,
non temete : la tempesta passerä : recherà pur qualche
guasto, ma non isradicher& la radiee, della edez, 1 e da
quella radice feconda ‚germog slierd di nuovo, in tutto il
suo splendore, la vera virtü, la biels, la giuslizi I 10. a
cenza de’nostri tempi migliori. "Questa aässsembles f enera
dei Cattolici di Germania si cousola quindi eo! une
superiore della Societä dei Gioyanı cattolici d'Italia, come
quello che per sua parte cotanto influisce a questo tanto
desiderato trionfo del bene sue male, della virtü ‚sul vizio,
della luce sulle tenebre dei ſigliuolig di Dio sui ſigli di
Belial e mandando un saluto fraterno a tutti i generosi
membri di questa societa prega TAltissimo Signore, ‚che,
li, benedica e, enge gn prosperitä alla loro bella e
magnanima impresa. Baia 3 Guisan on
Rig 9 99079 fla Bi: Sei Sr. e Hi Silollss Das
Bamberga nel, Settembre. 1868. 91oixovih allyı a Set allsıa
bevmg Servo,
Al, Chmo Sr. Presiden 1 deln Sogietd ane dine
Gilde; catt. Bares Giov, Acquaderni i seuglg
ion ib oiond li sigi ind Bologna. lsa lone, dt
— 21
Antwort der Nux. ei ig auf die von dem
kath. Ju inglingsverein in Bolog ia a Bu te Adreſſe⸗
38860 Win Alg
An die Borfianbigaft des Vereines, dert De
00 in] Jugend, Italiens in Bologna.
Die Generalverſammlung der Katholiken — zu
Bamberg iſt hocherfreut zu ſehen, daß in Italien den damoni⸗
3
ſchen Anſtrengungen, welche ſo viele Gottloſe machen, die An⸗
ſtrengungen hochherziger und unerſchrockener Jünglinge, Söhne
der katholiſchen Kirche, ſich entgegenſtellen. Groß und unſerer
Bewunderung, würdig iſt das Unternehmen des Vereines der
katholiſchen Jugend Italiens, die ſich um das Kreuz ſchaart und
feſtſteht im Glauben und der Ergebenheit gegen den apoſtoliſchen
Stuhl des Statthalters Chriſti
Darum wurde der Gruß dieſes Vereines mit dem Beifall
der zu Bamberg vereinigten Katholikenverſammlung aufgenommen.
Dieſer Gruß erfüllte die Herzen aller Glieder unſerer Verſamm⸗
lung mit Freude und war für Alle wie ein heiterer Lichtſtrahl
freudiger Hoffnung, der uns beſſere Tage für das ſchöne Land
des Glaubens und der Religion verſpricht, das jetzt ſo jammer⸗
voll von ſo großen Uebeln niedergedrückt iſt. Ja! Muth, edle
Söhne, des katholiſchen Italiens. Euer Heimathland iſt überſäet
mit unſterblichen Denkmälern, die Allen in der beredteſten Sprache
beweiſen, wie tief ſtets der Glaube in den Herzen Eurer Ahnen
gewurzelt war. Die Söhne ſolcher Väter, die Brüder ſo vieler
Heiligen, die Schüler der erſten Lehrmeiſter der Welt, dürfen
nichts anderes als wahre Katholiken mit Herz und Sinn ſein.
Wenn aber ‚der raſende Sturm, der ſich ſeit einiger Zeit in
Eurem jetzt unglücklichen Lande entfeſſelt hat, die Einheit im
Glauben, die Reinheit der Sitte, die Unſchuld und Schamhaf⸗
‚Hofe, bei jeder Klaſſe, von Perſonen, beſonders aber bei der
Jugend, die die Hoffnung der Zukunft bildet, bedroht: ſo fürchtet
icht! der Sturm wird vorübergehen. Wohl wird er manche
8 anrichten, aber die Wurzel des Glaubens wird er
A ausrotten. Und aus dieſer fruchtbaren Wurzel wird in
all' all ihrem Glanze die wahre Tugend, die Gottesfurcht, die Ge⸗
rechtigkeit, die Sittenreinheit aN beſten Zeiten von, Nen
elften
Die Generalverſammlung der K Katholiten Deutihfands, freut
ſich daher, daß die Vorſtandſchaft des Vereines der Jünglinge
Italiens von ihrer Seite ſo kräftig zu dieſem erſehnten Triumphe
des Guten über das Böſe, der Tugend über das Laſter, des
Berhandl. d. 19. tath. Generalverf. 16
— 22 —
Lichtes über die Finſterniß, der Kinder Gottes über die Kliber
Belials mitwirkt, und indem ſie einen brüderlchen 1 A
edlen Gliedern dieſes Vereines ſendet, fleht ſie zum Aller
Herrn, daß er ſie ſegne und ihrem Mage Ink boch 10 A
aN alles Gedeihen verleihe.
Bamberg im September 1868 ke Ka
| Der Präſidentt
Haftet 190 Um der XIX. Generalverſammlung der Ei
At e GESTEHEN Vereine Deutſchlands.
Ge 9
j ist 3369 57 lin Dun!
Praſidentz ne ar Dana NEN
Ich glaube, die hohe Be gibt unc; dieſes Bravo
zu „ daß ſie mit dieſer Adreſſe einverſtanden iſt. — Ich
erſuche den Herrn Referenten des fünften 3 For⸗
Waben, Herrn enen zu er bien
| 21 510 e
„Faber von Wamb olt: 117 310 ver Agtu ner
2 = Guäunfehnttgen Berfanmiitihghi 1 il
| Wie ich geſtern ſchon zu berichten die Ehre hatte, war die
Aufgabe unſerer geſtrigen Commiſſionsſi tung Berathung über
die Organiſation der katholiſchen Partei in Declan 1 5
dieſer Frage liegen drei Anträge vor, die ich der Kürze 1 er
nur kurz analyſiren will. Der erſte iſt der als Nr. IV abge druckte
Antrag des Herrn Pfarrer Steinlein aus Niederah t, dahin
zielend, ein Comité von Männern aus jeder Aber ernen⸗
nen, die dann das Centralorgan für Deutſchland bilden 2 70
Ein weiterer Antrag iſt der unter Nr. XIV, welcher leichfalls ein
Comité eingeſetzt wiſſen will, welches unter beſtimmten Befüg⸗
niſſen und Pflichten die Oberleitung der katholiſchen Angelegen⸗
heiten zu führen haben wird. Der dritte Antrag iſt e ein aus
Köln eingelaufener, der nicht gebruct iſt, den ich also verleſen
wil mar): 3 y Dr
„In allen Ländern deutſcher Zunge ſollen katholiſche
Vereine gebildet werden, wo möglich aus Laien. An Orten
— 2 8 —
ieee Vereine A zu einem wee Sana
ryerhigen. Be
IX Die Motive werben. kaum hig fein, entwickelt z ae ken
Auf Grund dieſer drei Anträge wurde nun im Ausſchuß die
Generaldiscuſſion eröffnet, und nach Schluß derſelben hat ſich
der Ausſchuß einſtimmig dahin ausgeſprochen, daß man dieſe
Anträge verſchmelzen und eine möglichſt vollſtändige Geſammt⸗
organisation anbahnen möge, unter folgender Faſſung:
ER. Die XIX. Generalverſammlung Deutſchlands ernennt ein
Centralcomité, welches aus 5 bis 7 r 3
und Laien zu beſtehen hat; ji |
11 5 Dieſes Comité hat die Aufgabe, ſder⸗ XX. Generawer⸗
ſammlung einen vollſtändig durchgearbeiteten Plan zur
Organiſation wi eee vn eg ner e
11911 legen; c . ö
15 3) Wird die Aufgabe heſtalt: nin di van 990³0 05
1 In Verbindung mit den garten en und den
verſchiedenen Specialeomités für die Weiterführung
der von der Generalverſammlung gegebenen Anreg⸗
AAngen und insbeſondere der dort gefaßten Veſchtiſe
nach Kräften zu ſorgen.
9 10 701 Für die XX. Generalverſammlung das geeignete 12
te e terial vorzubereiten, zu ſammeln und zu ſondern.
c) In Verbindung mit dem Vorbereitungscomité der XX.
. Generalverſammlung dieſe ſelbſt möglichſt umſichtig und
pPraktiſch einzuleiten. |
| D Dahin zu wirken, daß den Kathollken in ganz Deutſch⸗
land durch die Gtüändulig möglichſt vieler katholiſcher,
geſelliger Vereine Halt und Anregung geboten werde.
a D) Durch das Mittel der katholiſchen Preſſe möglichſt oft
| eingehend und vielſeitig über das Vereinsweſen über⸗
haupt, wie über die Thätigkeit des Comites insbeſon⸗
5 W ere Weg zu erſtatten.
art
510
16*
— 244 —
no Zur Erleichterung der in 3 (d) geſtellten Aufgabe wird den
„Katholiken, Deutſchlands ihrerſeits empfohlen, auf die Gründ⸗
ung von geſelligen Vereinen bedacht zu ſein, und zu die⸗
ſem Behufe Comités für kleine Diſtrikte zu bilden.
5) Das Centralcomité legt ſein Amt in die Hände d der XX.
* Generaluerſammlung 5 des Vorbereitungscomnites des⸗
ſelben nieder. I mi | Sidon
Dieſes, meine Herren! iſt der Antrag, der von dem Aus⸗
ſchuſſe im Princip allgemein angenommen worden iſt, und den
nachher zu Pee das erde des Ausſchuſſes beauftragt
ee Ms aueh 39). KIK i (i
Bevor ich mir erlaube, die em Punkte kurz zu mo⸗
— ſpreche ich meine Freude darüber aus, daß es endlich
gelungen, die ſchon ſo oft in den katholiſchen Verſammlungen
angeregte aber immer wieder zurückgewieſene Frage nun in Form
eines beſtimmten Antrages und mit Ausſicht auf Erfolg vor die
Verſammlung bringen zu können. Nun in die Einzelheiten
eingehend, erlaube ich mir, Sie vorläufig darauf aufmerkſam zu
machen, daß wir vorläufig ein Proviſorium ſchaffen, welches die
Hauptaufgabe hat, für das nächſte Jahr ein Definitivum anzu⸗
bahnen. Dieſes proviſoriſche Comité hat Zeit, die Frage
gründlich zu erwägen, zu berathen und alle nöthigen Vor⸗
lagen zu machen. Außerdem wird das Comité während dieſes
Jahres Zeit finden, ſich in die Funktionen hineinzuleben, die es
in Zukunft auszuüben haben wird. Es wird alsdann auf Grund
praktiſch gemachter Erfahrungen der nächſtjährigen Generalver⸗
ſammlung ein entſprechendes Projekt vorlegen können. Ich halte
dieſes für einen Umſtand, der im Allgemeinen, ſehr ee ee
für den Antrag ſpricht.
Nun komme ich zu den proviſoriſchen Aufgaben, wie ſie
dem Comité zugedacht ſind. Sie ſind alle wichtig und zum
großen Theile enthalten in den gedruckten Anträgen Nro. XIV.
Sie werden Ihnen mehr oder weniger bekannt ſein. Zu Punkt
e, wo es heißt: Durch die Mittel der katholischen Preſſe ꝛc. ꝛc.
(Siehe oben RR 3, e) erlaube ich mir die Bemerkung, daß
=
8 ſich nicht darum handel, ein neues Blatt zu gründen, 68
wird vielmehr dem Comité überlaſſen, ſic mit beſtehenden Blät-
tern zu vereinigen, und, wie durch vorläufige Besprechungen
bereits ziemlich klargeſtellt iſt, wird dieſes Comité ſich am ge⸗
eignetſten an die von Herrn Niedermaier in Frankfurt kedigirte
Zeitſchrift: „Die katholiſche Bewegung in Deutſchland“ an⸗
ſchließen. Auf dieſe Weiſe könnte das an ſich ſehr gute Unter⸗
nehmen weſentlich gefördert werden, und zugleich das ae
zuſammengebracht werden für die Vereinsſtatiſtik in Deutſchland
Noch einige Worte erlaube ich mir an die hohe Versammlung
zu richten über die Caſinofrage, über die Gründung katholiſcher
geſe liger Vereine. Dieſe Frage iſt in unſere Vorlage aufge⸗
Wi auf Grund des Kölniſchen Antrages, der die Gründung
der katholiſchen geſelligen Vereine empfiehlt und den wir im
Weſentlichen zu dem unſrigen gemacht haben. Nur inſoweit
haben wir eine Aenderung eintreten laſſen und empfehlen eine
ſolche, als der Ausſchuß nicht wünſcht, daß man mit Einführung
der Comités warte, bis von ſelbſt Vereine entſtanden ſind, ſon⸗
dern vielmehr in Comités für Gründung geſelliger Vereine thätig
ſei, und für die nöthige Verbindung unter denſelben ſorge.
Es iſt dies eine Idee für Bildung und Verbreitung der
geſelligen Vereine, die bereits praktiſch durchgeführt worden iſt
und zwar in meiner engeren Heimath, in der Provinz Starken⸗
burg, des Großherzogthums Heſſen. Wir haben dort ein ſolches
Comité gebildet, haben uns angelegen ſein laſſen, uns mit der
hochwürdigen Pfarrgeiſtlichkeit in Beziehung zu ſetzen und ob⸗
wohl noch ſehr jung, haben wir bereits ein Caſino unter ſehr
ſchwierigen Verhältniſſen eröffnet und haben die beſten Ausſichten
in allen Theilen des Landes, in kürzeſter Zeit katholiſche geſellige
Vereine entſtehen zu ſehen. (Bravo!)
Er Derartige Comités werden ein ſehr nützliches Glied fein
in endlicher Vervollſtändigung der Vereinsſtatiſtik. Das Rocken⸗
burger Comité zum mindeſten hat bereits ſeinen einzelnen Mit⸗
gliedern den Auftrag gegeben, in je einem Dekanate das Ver⸗
„
zeichniß aller katholiſchen geſelligen Vereine anzufertigen. In
ſpateſtens 3 Monaten werden wir die vollſtändige Vereins ift
haben, in der neben den Namen der Vereine ſelbſt! au genaue
Angabe der Zahl der Mitglieder, über Vor tand, 1 5
e zu finden 25 werden. |
n.
zu Haben und muß, num das hohe bahn ersuchen, die Sie
75 hierüber eröffnen zu wollen.
Kt en mm uu;
Präſident: aid u Tim chi unh en i a
Sie haben gehört, meine Herren! daß die Con miſ 1
e modificirt und nach geſchehener Berathung die efe. 115
der Organiſation eingebracht 1 2251 2
Und ich weiß, daß die Herten in ebe Faſſung in der
Commiſſion die Sache vorgetragen haben. Die Beſchlußfaſſung
über dieſe Anträge ſollte eigentlich erſt im nächſten Jahre ihren
Abſchluß finden. Ich frage nun, ob einer der n Herren
über dieſe Anträge das Wort sc will, we:
218 At 9
i in 114. 11
Herr Bau dri:
Meine Herren! Ich nehme die Gelegenheit wahr, mich
Anes Auftrages im Namen eines Comités in Köln zu entledi⸗
gen, eines Auftrags, der dem Comité in der katholiſchen Ver:
ſammlung im Januar dahin ertheilt worden iſt, eine Statiſtik
der Vereine und derjenigen Perſonen, die hauptſächlich im ka⸗
tholiſchen Intereſſe thätig ſind, zuſammenzuſtellen und hier bei
Gelegenheit dieſer Generalverſammlung Mittheilung hievon zu
machen. Dieſe Aufgabe iſt raſch ertheilt worden und als wir
uns daran geſetzt haben, um ſie zu löſen, haben wir gefunden,
daß das eine Arbeit iſt, die man neben ſeinen andern Berufs⸗
Geſchäften nicht ſo leicht vollenden kann, ſo mit einmal ein Centrum
hinzuſtellen, das aus ganz Deutſchland das Material zuſammen⸗
tragen ſoll. Es war eigentlich eine Aufgabe, die uns niederge⸗
drückt haben würde, und wir haben darauf verzichten müſſen,
D ²˙ . nn
— 247 —
ſie auszuführen. Der Ausſchuß hat fie Hege in die Bon ge⸗
nommen und empfohlen. a ii
Die Anträge des Ausſchuſſes 8 in zwei Sauptiteile,
der, erſte Theil iſt der, den ich eben erwähnte, der in Bezug auf
Anjammlung, einer Statiſtik in Betreff Drganijation der Ver⸗
eine, die im katholiſchen Intereſſe thätig ſind. Meine Herren!
auch dieſe Organiſationsfrage haben wir in engeren und weite⸗
ren Kreiſen kräftig ventilirt, wie hier. Es iſt längſt ſchon drin⸗
gendes Bedürfniß aller katholiſchen Organiſationen, nahe an
einander zu treten, um wo möglich einander zu unterſtützen
im Kampfe gegen die vielen Feinde, welche in das Gebiet
der Kirche einzubringen ſuchen. (Bravo!) Es iſt das ein voll⸗
berechtigter Wunſch. Und meine Herren, wir würden ohne al⸗
les Bedenken ſofort. den Anträgen des Ausſchuſſes beiſtimmen,
ich wenigſtens für meine Perſon, wenn ich nicht auf gewiſſe
Gefahren aufmerkſam machen müßte, denen wir entgegengehen.
Meine Herren, ich darf wohl ſagen, daß ich in dieſer Beziehung
nicht zu den Aengſtlichen gehöre, daß ich mir keine Gefahren
einbilde, wo ſie nicht wirklich vorhanden ſind. Aber nur auf
Eines will ich aufmerkſam machen, meine Herren! In allen
Ländern Deutſchlands iſt es geſetzlich unterſagt, daß Vereine, die
ſich mit öffentlichen Angelegenheiten befaſſen, unter einander in
Verbindung treten. Wir ſagen hier, es ſind neue geſellige Ver⸗
eine, die ſich mit einander in Verbindung ſetzen, und dieſen ſteht
das Geſetz nicht entgegen. Es iſt ganz recht, wenn wir den
Namen geſelliger Vereine ſo einfach hinnehmen wollen. Meine
Herren! wir ſelbſt wiſſen, was die geſelligen Vereine ſind, wel⸗
chen Einfluß ſie auf öffentliche Angelegenheiten ausüben; deßhalb
wollen wir ſie ja, meine Herren! und wenn die Regierungen
ebenſo klug ſind, als wir, und ſagen: „Ihr gebt den Vereinen
den Namen „geſellige Verein“ es ſteckt aber etwas ganz Ande⸗
res dahinter, es ſind eigentlich politiſche Vereine“, da geben wir
den Regierungen in allen Theilen eine Handhabe, gegen dieſe ſo
mißliebigen Ultramontanen vorzugehen. Meine Herren! mir
ſcheint der praktiſche Erfolg einer formellen Organiſation den
= 2 =
Gefahren gegenüber nicht ſo gewichtig zu ſein, daß wir uns die⸗
ſen Gefahren ausſetzen. Es iſt allerdings die Faſſung des An⸗
trags der Art, daß wir ihn noch unbedenklich annehmen könn⸗
ten, weil erſt im nächſten Jahre ein Organiſationsplan einge:
reicht werden ſoll, weil wir alſo im nächſten Jahre noch nicht
organiſirt ſein werden. Allein ſchon die Abſicht, daß wir uns
organiſtren wollen, unter ein Central⸗Comité ſtellen wollen, „macht
aller Orten aufmerkſam auf uns, und in unſerem gegentigen
Kampfe, den wir für unſere Rechte und Freiheiten führen, da
möchte ich nicht, daß wir äußerlich einen Anlaß geben, f dem
Wege des Geſetzes, auf ſcheinbar geſetzlichem Wege, uns irgend⸗
wie in unſerer inneren Organiſation, der wir ge ganz! äch⸗
tig entgegenſchreiten, geſtört zu ſehen. Meine Herren! wir Ka⸗
tholiken haben das eigentlich nicht nothwendig; wir haben das
feſteſte Band in der Organiſation unſerer Kirche; wir nehmen
uns überall der Kirchen⸗Organiſation an, wir ſind geglie⸗
dert und ſtehen dennoch mit einander in einer Verbindung,
wir haben die formelle Organiſation nicht nothwendig, weil
wir im Prinzip einig ſind, was alle anderen Parteien nicht ſind.
Wir ſind im Zwecke und im Ziele ein Verein, auch ohne daß
wir förmlich einander feſſeln, ohne daß wir uns ein äußeres
Band auflegen. Wenn wir das nicht ſind, nicht im Prinzipe,
nicht im Ziele, dann nutzt uns auch die formelle Organiſation
nichts. Gegenüber alſo dieſen Gefahren, meine Herren! die eine
ſolche formelle Organiſation für unſer Vereinsleben hat, das
noch etwas ſchwach im Beginne iſt, das aber die größten Hoff⸗
nungen für ſich hat zum Gedeihen, gegenüber dieſen Gefahren,
meine Herren, möchte ich davon abrathen. Auch möchte ich
darauf kein Gewicht legen, daß das Comité Vereine an einzel⸗
nen Orten in's Leben berufe. Wenn das Bedürfniß nicht ge⸗
fühlt wird, kann ein auswärtiges Comité wirken, wie es will,
man bringt nie und nimmermehr einen Verein zuſammen. In der
Gemeinde ſelbſt muß das Bedürfniß wach gerufen werden, einen
Verein zu gründen und ſich an einander anzuſchließen. Was
kümmert es Bamberg, ob in Köln ein Verein beſteht oder nicht,
==
wir können von Köln aus. den Bambergern nicht helfen, und je
ung nicht; wir ſtehen aber auch ohne formelle Organisation in
Verbindung, es iſt uns das Centrum in unſerer Generalver⸗
ſammlung gegeben. Dort tauſchen wir unſere Erfahrungen und
Ideen aus; wir haben weiter nichts dazu nothwendig. Lokaliſi⸗
ren wir die Vereine, ſehen wir, daß an keinem Ort ein katholi⸗
ſcher geſelliger Verein fehle, wirken wir durch die Preſſe und
jedes geſetzliche Mittel, das uns an die Hand gegeben wurde.
Allein, meine Herren! vermeiden wir eine formelle Organisation,
die nach meiner feſten Ueberzeugung nur eine Handhabe unſerer
bureaukratiſchen Regierungen ſein wird, um das ganze katholiſche
Leben zu unterdrücken. Ich bitte, meine Herren, nehmen Sie
dieſen Antrag in dieſer Meißen W an. |
Präſident: e een
Wünſcht noch einer der Herren das Wort zu ergreifen?
Pfarrer Steinlein. *
Ich, finde um ſo mehr Werantalting“ in bieſer Sache das
Wort zu ergreifen, als der Erſte der bereits geſtellten Anträge
von mir herrührt. Ich habe meine beſondern Anträge, die ich
bereits geſtern vorzubringen die Ehre hatte, zu Gunſten des
Herrn Dr. Hülskamp fallen laſſen, weil ich vorausgeſehen habe,
daß die Anträge im Princip im Weſentlichen auf Eines hinaus⸗
laufen, und daß meine Forderungen im Weſentlichen erfüllt wer⸗
den. Das iſt denn auch zu meiner Freude, nachdem ich eben
den Bericht des Ausſchuſſes für die Formalien gehört habe, be:
ſtätigt. Ich bedauere ſehr, meine Herren, daß ich meinem hoch⸗
geehrten Herrn Landsmann in dieſer Beziehung entgegentreten
muß.
Daß die Katholiken Deutſchlands eine ſtärkere und feſtere
Organiſation nothwendig haben, das glaube ich, würde Niemand
hier beſtreiten. Ich halte daher kaum für nothwendig, das mit
einigen Worten zu motiviren. Sehen Sie, meine Herren, was
nützen uns die ſchönſten und beſten Beſchlüſſe, die auf unſerer
Generalverſammlung gefaßt werden, wenn ſie nicht ausgeführt
— 2509
nen Er die n met Dann 1 wir 9 95 5
res Stroh. Es könnte nun freilich Jemand einwenden
ben ja das Juſtitut des Vorortes. Gut, meine Herr
gebe Ihnen mit Vergnügen zu, daß wir an dem Se
Vororts eine Art Execution haben und ich erkenne ſogar mi
Freuden an, daß das Inſtitut des Vororts bisher Gro 5 15
Schönes geleiſtet hat. Allein, meine Herren! Sie hi
ebenfalls gerne zugeben, daß das Inſtitut des Voror ae 0
iſt, was wir längst geſucht haben. are Aird
Präſident- * ent en irt ug 115499
Ich muß um en en nel Weil ira ſehe, daß
ſehr viele Herren e 2 will 8 noch be a was
15
Inn 4174
ung Theil
ee
bene, ſollen mit Hrn. Kolble und das ſind Jun „Iſen⸗
tand, St. Mart in aus Frankfurt 100 meine Wegen, Ge⸗
nannte Herren werden erſucht, dieſes anzunehmen und heute eute
Abend 6 ur fig hier zu verſammeln.
Hr. Steinlein fährt fort: mie mi op Mr 1d dns
Meine Herren! Ich erlaube mir mit wenigen Werken
a das Mangelhafte des Inſtituts des Vorortes aufmerkſam zu
machen. Die Grundbedingung, meine Herren! zu einer gedeih⸗
lichen, nachhaltigen und bleibenden Wikkfünket . das Princip
der Ständigkeit.
Präſident:
Ben bitte den Hrn. Rene, wenn mi 100 ige
Worten abzubrechen.
Hr, Steinlein; |
Ich werde kurz ſein. Es ſind wenige — — aus. denen
10 NIIT.
nt
2 -
dieſer Vorort beſteht, ihr Mandat dauert nur ein Jahr, dann
geben ſie dasſelbe ab in andere Hände. Das iſt offenbar unzu⸗
läſſig, das Mandat ein zu beſchränktes, denn wir verlangen, wir
ſuchen einen Ausſchuß, ein Comité oder eine Execution, welche
nicht bloß die gefaßten Beſclüſſe prompt ausführt, ſondern auch
weitere Beſchlüſſe vorbereitet und das war bisher meines Er⸗
achtens ein großer Mangel, (Rufe: 1 Schluß! Schluß 1) folg⸗
lich eine Execution, ein bleibender Ausſchuß thut uns noth
und ich Ta vor, den, Antrag N55 we cke sa en
Minde it onen
7191 12
e lich gente,
A 90 \
MISST Weine Herren! gate 314
i c haben dieſelbe Frage in reset auch verhandelt, wo
wir zu 3000 damals versammelt Wok, und wir haben uns
Ran spin.
En
Ländern entschieden abzurathen ſein h, dieſe Frage zu bejahen
und die Anträge des, Ausſchuſſes anzunehmen. Wir müſſen
uns möglichſt hüten, Waffen gegen uns zu richten, und darum
glauben. wir — das war auch der Beſchluß der IX. Ver⸗
ſammlung zu Crefeld — daß man das den örtlichen Verhält⸗
niſſen überlaſſen möchte; daß aber in denjenigen Ländern, wo
man eine Centralleitung einrichten kann, man ſie einrichten mag,
daß man aber hier und von dieſem Centrum aus ein derartiges
Inſtitut nicht organiſiren kann und daß man nicht organiſire,
wo man der Sache ſchadet. Wir ſind Alle mit dem Herrn An⸗
tagſteller einverſtanden, wir find, Alle gewiß übereinſtimmend
darin, daß wir wünſchen, es ſollte Etwas geſchehen, und das
iſt auch die Anſicht des Hrn. Stadtraths Baudri von Cöln,
Aber es kommt darauf an, welches iſt der rechte Weg, und da
iſt der vorgeſchlagene Weg nach dem Urtheil der Juriſten —
und wir müſſen hierin die Urtheile der Juriſten über die auch
der eifrigſten Pfarrer ſetzen — in der Anlage gefährlich, und
darum ſchon müſſen wir dagegen ſein.
— 252 —
„Het Dr. Hülskampß : > Be
Meine F e
Ich habe nicht den Beruf, dieſe Seite des vierfach ge⸗
theilten Antrags zu rechtfertigen. Denn urſprünglich habe nicht
ich auf eine Organiſation der geſelligen Vereine unter ſich
gedrungen. Dieſen Theil, dem Herr Baud ri gegenübertritt,
überlaſſe ich alſo unſerem verehrten Hrn. Ausſchußpräſes zur
Vertheidigung, und möchte einerſeits nur hervorheben, daß die⸗
jenigen Theile unſeres Vorſchlages, die aus meinem Urantrag
hervorgegangen ſind, uns in keiner Weiſe mit den Gerichten in
Conflikt bringen, uns aber hier außerordentlich viel nützen können.
Es ſind das diejenigen Punkte, welche darauf hinausgehen, daß
nicht mehr Alles in die Hände des Vorortes gelegt, ſondern
daß nach dem Muſter aller, geradezu aller übrigen Jahres⸗
und Wanderverſammlungen ach unſere Verſamml AR ein ſtän⸗
diges Comité errichte, ein Comité, beſtehend aus "Männern,
welche mitten in der katholiſchen Bewegung ſtehen und die Tra⸗
dition der Vereine beſſer kennen, als die Mehrzahl der Comits⸗
Mitglieder des Ortes, wo die Verſammlung zufällig tagt. Das
Local⸗Comité, welches ſich erfahrungsgemäß der Sache nur
mangelhaft widmen kann, ſoll vertauſcht werden mit einem ſtän⸗
digen Comite, welches im Laufe des ganzen Jahres die Ange:
fegenheiten der Generalverſammlung und der Vereine im Auge
behält, und welches ausführen helfen ſoll, was auf der General⸗
Bait beſchloſſen worden iſ. TER
ſehr wenig thun. Es liegt dies zum Wel an den en
Organen; ich ſpreche von Bamberg natürlich nicht, es wird ſich
erſt zu bewähren haben. Das betreffende Vorbereitungs⸗Comité
freut ſich in der Regel, wenn die Verſammlung vorbei iſt und
ſchläft dann ruhig ein. Sehr ſpät aber tritt die neue Local⸗
Commiſſion für die nächſte Verſammlung zuſammen, und meiſt
nach der Repräſentation des Ortes, abgeſehen davon, ob ſie von
der Einrichtung und den Aufgaben der Generalverſammlung
etwas wiſſen oder nicht. Nun wollen wir Männer wählen, die
— 253 —
mit ihrem Wiſſen und ihren Erfahrungen dieſen beiden Comités
zur Seite ſtehen, damit ſie gewiſſe Anträge ſondern und ordnen,
andere neu redigiren, wieder andere nach reifer Ueberlegung
ſelbſt einbringen und ſie mit der Autorität gewiegter Männer
unterſtützen. Dieſes Comité aber hat mit der Bildung eines
Centralgusſchuſſes der Vereinsvorſtände, mit den Gerichten und
mit den Geſaͤhrlichkeiten einer en lang Pi zu
n (Bravo Di
Herr Lingens:
Ich habe noch eine Bemerkung zu machen. Was bisher
der letzte Herr Redner angeführt hat, das iſt nicht dasjenige,
was angeregt worden iſt, und es ſcheint ein Mißverſtändniß
obzuwalten; eine Organiſation als Prineip auszuſprechen, — das
haben wir als bedenklich hingeſtellt. Dagegen einen Ausſchuß
und Perſönlichkeiten zu konſtituiren, das iſt ja noch einer wei⸗
teren Berathung vorbehalten in einem anderen al
Hr. Dr. Hülskamp:
Es iſt Alles bereits vollſtändig zum Vortrag e
Praͤſident:
Es liegt der Antrag dem Aisſchuſſe zur Beisthing vor;
es Er aber richtig, daß es wei verſchiedene Aae, ſind. 15
Hr. Dr. Hülskamp: | 1 2
Bitte um Vergebung Hr. Präsident. Unſer Hr. Referent
hat auch die von mir berührten Punkte bereits formulirt vorge⸗
tragen und ſie ſind zur Debatte geſtellt. Die Organiſationsfrage
iſt nur in Nro. 2 ausgeſprochen. Alle übrigen Nummern ſprechen
über das von mir a und Ren ſtehen bleiben Dr
Nez RR 2.
Pra 152 6
Darf ich den Hrn. Reſerenten des Ausſchuſſes bitten, noch
einmal ſämmtliche Punkte vorzuleſen? (wird geleſen.)
— 1 —
Ich mochte vorſchlagen, daß wir dieſe Anträge dem Prin⸗
eipe nach in zwei Theile zunächſt theilen. Es iſt ein Princip
ausgeſprochen worden über den zweiten Punkt, wonach das
Comité beauftragt werden könne, Pläne zur Organiſtrung der
katholiſchen Partei in Deutſchland vorzulegen. Das meiſte An⸗
dere, wenn ich recht verſtanden habe, bezieht ſich mehr auf Cor⸗
ſtituirung eines Comités, das in Betreff der Generalverſamm⸗
lungen das Nöthige zu beſorgen hat ꝛc. ꝛc. Alle Sachen, die
eben nicht in dieſen Plan hineinfallen, würden davon zu trennen
ſein, und ich möchte vorſchlagen, daß die Verſammlung ſich zu⸗
nächſt über dieſe Prinzipien ausſpräche.
Referent: Juni h | iz fi aaa nn Bo
Ich habe um's Wort gebeten, um für den Zuſammenhang
des ganzen Antrag⸗Complexes zu ſprechen. Ich glaube dieſes
dadurch motiviren zu können, daß überhaupt die Organiſation
nöthig iſt und ein Comité in Deutſchland ohne Hierarchie unter
ſich unmöglich wirken kann. Ein ſolches wäre ähnlich wie der
Vorort der Generalverſammlung, der eben auch keine Fühler
in das Land hinauszuſchicken hat. Ebenſo würde ein Comité, das
feine Subcomités bilden ließe, keine Verbindungen mit den Ver⸗
einen der verſchiedenen Kategorien unterhalten und ſomit auch
nur ſehr wenig wirken können. Außerdem lege ich weniger Ge⸗
wicht auf die juriſtiſchen Bedenken, die gegen die Sache gemacht
worden find. Im Allgemeinen ſind wir Ultramontane) wie der
Herr Vorredner ſagte, ſo verhaßt, daß wir nichts Gutes zu
gewärtigen haben, ob wir nun einen Schritt weiter vor⸗
wärts machen oder nicht. An dem Tage, wor unſere
Feinde glauben werden uns unterdrücken zu können, werden
wir unterdrückt. Ob wir alsdann in dieſer Weiſe oder gar
nicht organiſirt ſind, das wird gleichgültig ſein. Unſere Macht
müſſen wir einſetzen und gerade, weil wir die Macht nöthig
haben, müſſen wir uns organiſiren, ſonſt allerdings wird uns
auch das Wenige genommen werden, was wir bis jetzt beſitzen.
Weiter kann ich für meine Anſicht auch den Grund angeben,
140% J 1790
— 255 —
daß keine io. enge Beziehung zrfehen den einzelten Vereinen
beſtehen ſoll, wie einige der Herren Vorredner zu glauben ſcheinen.
Die einzelnen Vereine ſind ſelbſtſtändig und unabhängig und ich
glaube nicht, daß man da richtiger und rechter Weiſe von einer
zu ſtrammen Centraliſation ſprechen und uns deßhalb verfolgen
wird. Endlich aber wurde auch vom Hrn. Stadtrath Baudri
die Nothwendigkeit von Statuten betont. Statuten ſind keines⸗
wegs nöthig. Solche ſind gewöhnlich nur ein Hemmniß, und
ich kann Ihnen ſagen, daß wir in Mainz keine oder doch nur
möglichſt wenig Statuten machen. Dies iſt beiläufig Alles, was
ich zu bemerken habe und als Referent des Ausſchuſſes halte
ich den ganzen Complex der Ausſchußanträge aufrecht und ſtelle
einem hohen Präſidium anheim, über dieſelben weiter discutiren
oder al zu laſſen.
Präſident: *
Herr Baudri it das Wort
Herr Vaude
Meine Herren!
Ich will nicht wieder nher in die Sache eingehen und
nur epi Eines aufmerkſam machen. Der Referent ſagte eben,
daß keine Statuten nothwendig ſeien; es jagt aber F. 2 der
Anträge, daß im nächſten Jahre ein Plan der Organiſation vor⸗
gelegt werde. Ich verſtehe das nicht anders, als daß es ein
Schriftſtück iſt, welches die Art und Weiſe der Bildung enthält,
wie der Verein zu bilden iſt. Ich habe mich von meinen Ge⸗
danken durch das, was geſagt worden iſt, durchaus nücht ha
richtigen laſſen.
Meine Herren! Ich bin nicht gegen die Anträge im
Großen und Ganzen, es ſind einzelne Prinzipien darin, über
die ich mich ſchon einverſtanden erklärt hatte. Ich will mit
Rückſicht auf Herrn Dr. Hülskamp erklären, daß ich
mit ihm vollkommen einverſtanden bin, und ich erkläre, daß es
ſehr nothwendig ſein mag, daß wir eine Statiſtik bekommen.
Ich unterſtütze dieſe as Schritte, die gar keine Gefahr
für uns haben, ich unterftüge die Bildung eines Comités, el
ches die Ausführung i in die Hand nimmt, und bitte Sie 193 er,
die Anträge dahin zu trennen, daß ſie die Frage der Organ
ſütton fallen laſſen und den übrigen Theil annehmen. ert
„„Fürſt Loͤwenſtein bittet um das Wort: 3110
Ich habe mir das Wort erbeten, um das, was der Herr
Präſident des Comités geäußert hat, zu unterſtützen, und ich
glaube, daß keine Stimme ſich gegen dieſen Antrag erheben wird.
Ich glaube, daß die bisher geäußerten Bedenken ſich lediglich
beziehen auf die Organiſation. Dieſe Organiſation iſt im ntrag
gar nicht vorgeſchlagen und blos erwähnt, daß das Comite be⸗
rathen ſoll, ob und wie und unter welchen Verhältniſſen eine
ſolche Organiſation zu Stande kommen ſoll. Diejenigen Herren,
welche ihre Bedenken gehabt haben gegen dieſe Organisation,
können ja dieſe Bedenken bei der nächſteu Generalverſammlung,
weil die Sache hier noch ein. Mal zur Sprache kommen wird,
vorbringen und darüber beſchließen. Das Bedenken, daß die Re⸗
gierungen in unſerer Organiſation eine Handhabe gegen uns
finden könnten, fällt demnach z. Z. weg. Und wenn die beab⸗
ſichtigten ge] ſelligen Vereinigungen, wie es wiederholt als zweck⸗
mäßig empfohlen wurde, ohne Statuten, ſondern nach bloßen
Grundzügen ein⸗ und durchgeführt, werden, jo, bilden ſie eben
freie Vereinigungen, die kein Menſch hindern kaun, und egen
die kein Geſetz ſpricht. Ich halte fie für zweckmäßig und glaube,
für Ihre Abſtimmung über die einzelnen Punkte wiederholt auf
merkſam machen zu ſollen, daß gar kein Bedenken e *
ſelben vorliegt.
Herr Lingens ergreift das Wort: ven
ii Ich glaube, meine Herren! nirgendwo haben ſic die, Ber
eine wirkſamer und lebendiger erwieſen, als eben in Preußen.
Wir haben im Rheinland und in Weſtphalen und allen Orten
Zusammenkünfte gehabt ohne Organisation. Es hat ſich gezeigt,
Bi
daß, wenn man zuſammentritt, die Organiſation ſi ſich ganz von
ſelbſt ergibt. Wir haben in Crefeld deßhalb, wo ſchon Statuten
vorgelegt waren, die Sache zurückgewieſen und verlangt, daß erſt
die Sachverſtändigen darüber gefragt würden, und das hat je
eingeleuchtet, daß Alles beigeſtimmt hat. Wir müſſen dabei ver:
bleiben und müſſen es als bedenklich erachten, hier irgend einen
Beſchluß zu faſſen, da wir wohl ſchwerlich im Stande ſein
können, die hier gefaßten Beſchlüſſe zu einer wirkſamen Aus⸗
führung zu bringen. Wenn man gefürchtet hat, daß, nachdem
die Generalverſammlung geſchloſſen iſt, Nichts mehr geſchehen
werde, ſo haben wir gerade geſehen, daß in Innsbruck ſehr viel
geſchehen iſt. Es vg er dieſer 3 TR . un
Vororte.
a Es tft: wahr zan meine Herren! af man in allen
katholiſchen Vereinen bureaukratiſche Ordnung uicht wünſcht,
und es iſt eine weſentliche Sache, daß wir überall eine gute
Stimmung erhalten. Ich bitte daher, man möge die beiden
Anträge trennen und das Einzelne zur Abſtimmung bringen,
ſo daß es entweder heute noch zurückgezogen oder beſchloſſen
wird. Ich ſage aber, daß ein Antrag, der gegen unſere Landes⸗
Ae i Ir unſere Länder und Bezirke nicht angrusmmen
1
Ich erlaube mir, zu beantragen und zu bitten, die einzelnen
$$. en und glaube, “er wir 5 am ſwächeſen zum
Ziele kommen.
nw . ö 10
Ich bitte diejenigen — * aus der 33
gegen dieſen A ntrag ſind, die Hand zu heben n allen
gegen eine Stimme angenommen.)
Wir werden jetzt die einzelnen Anträge des Ausſchuſses
nach den einzelnen § §. durchgehen, und * Mitte den has Re⸗
ferenten, den erſten Punkt vorzuleſen.
Verhandl. d. 19. kath. General verſ. 17
4
144 E
142
— 28 —
Referent: inn! ntitofu: font unden Fog
Ich erlaube mir Anöchſt die Bait m machen, daß
bie, Diseuſſten urſprünglich nicht gegen Punkt 2 unſerer Anträge
gerichtet war. Ferner möchte ich auf die Angabe des Herrn
Dr. Lingens bemerken, daß, wenn die Organiſation der Ka⸗
tholiken im Rheinland eine in ſich abgeſchloſſene und fertige
Sache iſt, gar kein zwingender Grund für dieſelben vorliegt,
ſich irgendwie einer oder der anderen Organiſation anzuſchließen
oder zu unterwerfen. Hauptgrundzug unſerer Anträge tft jeder
Verein wirkt in ſeinem Sinne, nach ſeinem Wohlgefallen, frei
und ſelbſtändig. Aber wenn je im Sinne einer Organiſation
etwas geſchehen kann, ſo dürfte der Umſtand, daß dieſelbe in
einer Gegend nicht mehr nöthig oder vielleicht auch nicht durch⸗
führbar iſt, kein Grund ſein, den übrigen Gegenden die Wohl⸗
that der Organiſation vorzuenthalten. Der aber von der Com⸗
miſſion geſtellte Antrag dürfte in mehreren deutſchen Ländern
kein Hinderniß in den beſtehenden Geſetzgebungen finden. Ich
ag jetzt zur Verleſung der einzelnen Punkte
Geferent He: die u ee m Punkte.) gms of
79745 50 D riot
Praſi ident:
Ich frage, ob Aber dieſen nal: FR a) ber we
noch das Wort ergreifen will. Ich bitte diejenigen erren,
. dagegen ſind, die Hände aufzuheben. en.
Referent: ji Ak. TORE Inn UF BR 119 h
F in” ding Wit erden 2%
Soeben wird mir ein Amendement doe zu dem eben
verleſenen Punkte 2. Dasſelbe lautet:
„Es iſt ein Comité zu wählen, welches in der Hächjten
Generalverſanmlung berichtet, ob und wie ein Otganiſa⸗
tionsplan moglich ſei, ohne mit den Shasheſezen in
N au ne th ne en n
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Präſident: bi nu n 7 2 anzug 1 h
Es 3 alſo dieſer * Punt die doe rin‘ DOrgani
G1 ‚ei. Indie
— 259 —
ſation und zes liegt ein Amendement dazu vor, welches aller:
dings in etwas anderer und wicht ſo eee Wen unge:
Bosielherhiegehrt. 130 Auth van .
Ich frage alſo, will einer der Saen in wiesen PR:
das Wort ergreifen?
Prinz Iſenb urg: int Fur
Ich verzichte darauf Wee Ale „ laſſe den 822 2 fallen
d. h. wenn das Amendement angenommen wird. Meine Herren!
dann wiſſen wir, ob wir es nach der anderen Faſſung im nächſten
Jahre anzunehmen laber Dann wird der Zwieſpalt darin
geloͤſt ſein⸗ Uni 89 iet 1% itentoeanome 80 128691872
3 57 Lingens: eee
2 K glaube, es herrſcht darin kein Zweit, rn im Prin-
einig ſind, es handelt ſich blos, Bil eine Faſſung
zu he die dem entſpricht. kai 1
Es dürfte ſchwer ſein, jetzt eine Enlſcheidung 15 geben,
weil man zuerſt über das Eine oder Andere abzuſtimmen hätte
und mithin eine Verwirrung in die Abſtimmung käme. Ich
ſtelle alſo den Antrag, der geehrte Ausſchuß möge eine Redaktion
vorlegen, in welcher man ſich dann im Allgemeinen vereinbaren
kann, was jetzt im Moment, wo der Saal leer, nicht möglich
iſt. Ich möchte den Referenten bitten, ob er glaubt, im Namen
es Ausſchuſſes ſich einverſtanden erklären zu r
A Referent: |
1200 Ich Bali daa. ie eine neue „machten elta. |
1 2T 55 1
nic: Beäfitent; , W 88 Fr >
bitte den Hrn. Referenten des. vierten Ausſchuſtes,
1 Nr er zweite Punkt im Sinne des Amendements enen
ae lac unansinden nd Mast] m,
Ich möchte Punkt 2 mit Rückſicht auf das Amendement
in folgender Faſſung vorſchlagen. „Dieſem Comité wird die Haupt⸗
17*
= ms
aufgabe geftellt, der XIX. Generalverſammlung einen vollſtändig
durchgearbeiteten Plan „zur Organiſation der katholiſchen Partei
in Deutſchland unter ſtrengſter e der wenne
ſtimmung vorzulegen.“ alla. den c.
ieee ee e
Herr Dr. Hülskamp: | |
Ich muß mir erlauben, den Hrn. Referenten zu berich⸗
tigen. Das Amendement ist von dem Ausſchußantrage doch a
weſentlich verſchieden. Der geſtern von uns im Ausſchuß ange⸗
nommene Antrag lautet dahin, der nächſten Generalverſammlung
einen vollſtändig durchgearbeiteten Organiſations⸗Plan bereits
vorzulegen. Das Amendement aber will, es ſolle der nächſten
Generalverſammlung nur berichtet werden, ob und wie ein
Organiſations⸗Plan möglich ſei, ohne mit den Staats⸗ Geſetzen
in Widerſpruch zu gerathen. Die Sache dauert dann nur eine
Jahreslänge, und ich möchte vorſchlagen, dies es damit
wi. es heute doch zu etwas bringen. 185 i dr
echt rü 59
2 Kaplan Schmitt aus Aſchaffenburh: Fug ft Jost
Ich glaube, weil dieſe Debatte ſehr . — iſt, daß wir
nicht mehr beſchlußfähig ſind; denn ich ſehe alle Bänke und
Stühle leer. Darum bitte ich, die Angelegenheit an den Aus⸗
ſchuß zur nochmaligen Vorberathung eee e 1 dann
morgen hier weiter n au er 4 m . f
114 7 , 7
a 511 INS
Präſ ib ent:
Es liegt alſo ein Vertagungs-Antrag vor. Ich bitte die⸗
jenigen, welche dem Antrage zuſtimmen, die Hand zu erheben.
(Allgemeine Zuſtimmung.) Wir werden alſo den Antrag morgen
8 Uhr noch einmal verhandeln, und es wäre gewiß ſchr wün⸗
ſchenswerth, wenn der Ausſchuß ſich heute Nachmittag mit der
Sache befaſſen möchte. * 3
Ich habe noch einen neuen Antrag mitzutheilen: .
„Im Intereſſe der arbeitenden Bevölkerung, der Religion
und Sittlichkeit fordert die Generalverſammlung alle katho⸗
liſchen Vereine, Prieſter und Laien, Zeitjehriften und ſon⸗
— 261 —
tigen Organe dringend auf, mit allen erlaubten Mitteln
1 55 | 3 e ee der Sonn⸗ und Feiertage einzuſtehen.“
mod ent Herrmann Kuhn, Redakteur in Paris.
Dr. en 1 in Paſſau.
5 raf ident.
Derſelbe wird dem zweiten Ausſchuſſe überwiesen. Ich
ertläre die dritte geſchloſſene Generalverſammlung für geſchloſſen.
Gelobt ſei Jeſus h (In Ape 9 5
Wie ese | | 7
e de, XVIII.
1
mie Abends 7 Ks
20 Monsignore N 100 uditore della Rota aus Rom be⸗
trat zuerſt die Rednerbühne mit allgemeinem Applaus und
Wa
Br Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! (In Ewigkeit!)
Hoch würdiger Herr Erzbiſchof!
Hochwürdige Herren!
Hoch verehrte Verſammlung!
Einen Gruß, einen herzlichen Gruß an Sie, liebe, verehrte
Katholiken Deutſchlands von Seite ihrer römiſchen und italieni⸗
ſchen Brüder. Indem ich das Wort in einer Sprache ergreife,
die ich bewundere und liebe, die aber nicht die meinige iſt, ſo
rechne ich auf Ihre Güte und auf Ihr Wohlwollen. Ich konnte
nicht ſchweigen; ich mußte Ihnen danken für den ſo herzlichen
Empfang, der mir geſtern zu Theil wurde und für Alles, was
_
ich hier geſehen und gehört habe; übrigens, wo die Gefühle und
die Ueberzeugungen gemeinſam ſind, da werden die Worte leicht
verſtanden. Denn wir Alle, obwohl größtentheils die Einen den
Anderen unbekannt ſind, wiſſen doch wer wir ſind, was wir
fühlen und denken, glauben, hoffen und lieben. Unſere Länder,
unſere Sprachen mögen verſchieden ſein, unſere Herzen ſind
einig: „Omnes unum. Au ) Und ein Händedruck unter ı uns ge⸗
wechſelt, iſt ein wechſelſeitiges Glaubensbetenntuuß und dieſes,
her 6
meine Herren! iſt der große Segen unſerer Kirche; der Katholik
von Bamberg, wie der von London, der von Rom, wie der von
Kalifornien, ſobald ſie wiſſen, daß ſie Katholiken ſind, ſo fühlen
ſie ſich als Brüder und brauchen nicht mehr zu fragen.
So war es einſt überall, auch hier in dieſem herrlichen,
ſchönen, großen Deutſchland, in dieſem glorreichen Vaterlande
des tiefen Wiſſens und der großen Thaten, in dieſe 1 erzen
Europas. Von den ſüdlichſten, juliſchen Alpen das
Geſtade der Oſtſee, von der Weichſel bis zum Ae deſſen
beide Ufer damals ganz deutſch waren, war es auch hier nur
eine Kirche und ein Glaube. Deutſchland war damals groß
und mächtig und es war keine Demüthigung für den deutſchen
Kaiſer, daß er ſeine Krone auf dem Grabe der Apoſtel aus der
Hand ihrer Nachfolger empfing, da alle Fürſten der Erde na
dieſer Krone mit neidiſchen Augen ſchauten. Dieje,, eiten ſin
nun vorüber. Ein Mann loöſte das heilige Band, welches alle
deutſchen Herzen umfaßte; dieſem Manne hat man ein Denkmal
errichtet. Das Denkmal möchte ich nicht zerjtört ſehen, aber eine
Inſchrift ihm ſetzen, die wäre:
„Wir waren Alle eig, und en Dann hat uns
110 „entzweit.“ 10110
Da mochte ich auch für meinen armen Lande Savona⸗
rola um Gnade oder beſſer um Gerechtigkeit bitten. Er war
kein 5 er war ein Ar ein N der gegen
j In 9 N 3 hr!
*) Inſchrift über dem Pan der St. Jakobs⸗Kirche, wo de Sitenten
der XIX. Generalverſammlung abgehalten werden.
Be
die kirchliche und bürgerliche Ordnung ſchwer fündigte, aber er
hat keinen einzigen häretiſchen Satz aufgeſtellt und vor dem
Tode hat er mit reuigem Herzen ſich mit der Kirche verſöhnt,
er wollte mit dem Kleide, mit dem Ordens⸗Kleide ſterben, das
der Wittenberger ablegte, und die Sakramente empfangen, die
ſein angeblicher Nachfolger verwarf. Könnte der Unglückliche
aus ſeiner Aſche erſtehen, ſo würde er gegen die Verunglimpfung,
die ihm zu Theil wurde, ſeine Stimme noch gewaltiger erheben,
als er es gegen die Regierung der Mecbicser und ſonſtge ra
aa feines Zeitalters that.
Nein, die Häreſie hat in unſerem Italien weder vamals
nöch nachher Wurzel faſſen können, ſie blieb immer eine exotiſche
Pflanze, die keinen geeigneten Boden fand. Ach! Unſer Boden
iſt zu tief mit dem Blute der Martyrer getränkt, als daß das
Unkraut gedeihen kann. Und jetzt, eben jetzt bewährt ſich
dieſes neuerdings. Sie kennen unſere Zuſtände, ſie ſind hier ſo
treu geſchildert worden, Sie kennen alle die Mittel, die da an⸗
gewendet werden, um Italien ſeiner Kirche zu entreißen. In
dieſem ſchönen Vorhaben reichen ſich alle Feinde der Kirche die
Hand; die Juden ſind nur 39,000 an der Zahl unter 24 Mil.
Katholiken, aber ſie ſind gegen uns alle thätig; die Freimaurer,
die uns mit drei Groß⸗Logen und unzähligen Klein⸗Logen ge
ſegnet und den Garibaldi zum Großmeiſter erwählt haben; die
engliſche Propaganda mit ihrer falſch überſetzten Bibel; die
‚gottlojen Blätter Frankreichs und Belgiens und leider auch
Dieutſchlands, und dazu die Regierung und ihre Miniſter. Bis
jetzt hat das Alles nichts Neues gegründet, und unſer Apoſtat
Gavazi macht eben ſo ſchlechte Geſchäfte, wie Ihr deutſcher
Ronge. Unſer Klerus um ſeine Biſchöfe und mit dieſen um
den Thron des heil. Vaters geſchaart, ſteht feſt und treu und
thut überall ſeine Pflicht; ſeine Leiden verſchweigt er, aber wenn
er die Rechte ſeiner Kirche mit Füßen getreten ſieht, ſo erhebt
er ſeine Stimme, ſollte ihm dieſes auch Exil oder Gefängniß,
Geldſtrafe oder Inſulte zuziehen. Abtrünnige, ja ſelbſt zweifel⸗
hafte Prieſter gibt es wenige. Aber leider die Regierung benützt
1
ſie und einige von dieſen ſind im öffentlichen Unterrichte und
manche ſogar an deſſen Spitze angeſtellt. Die Kirchengüter
bis auf die Pfarrpfründen ſind Alle eingezogen, unſere Biſchöfe
und Domherren werden ſeit 18 Monaten mit dem Verſprechen
einer künftigen Entſchädigung abgeſpeiſt. Unſere Mönche und
Nonnen bekommen, wenn es gut geht, einen papierenen Franc
täglich; doch äußerſt ſelten hört man von Einem, der ſeinen
Beruf verläugnet hätte. Und auch die guten Laien thun ihre
Pflicht. Auch ſie wirken und ſchreiben, beten, lehren und helfen
und was gerettet werden kann, wird von ihnen gerettet. Daß
eben Alles und Alle gerettet werden, iſt leider nicht zu erwarten.
Und wie wäre es auch möglich, daß eine gottloſe Preſſe täglich
Alles niederzureißen verſucht, daß Lehrer des Unglaubens überall
thätig, daß die gröbſten Inſulten gegen die heiligſten Sachen
unbeſtraft bleiben, und doch kein Schaden daraus erwachſe?
Nein, große Schäden ſind leider da; aber Sie werden dieſem
Fremden, Sie werden Ihrem Gaſte den Schmerz erſparen, ſeine
Schmerzen zu erzählen. Beten Sie vielmehr für uns, liebe Brüder!
Beten Sie für das heilige Rom, für das Herz der Kirche; aber
auch für mein Italien, wo Millionen leben, die Ihren Glauben
und Ihre Hoffnungen theilen! Ein berühmter Franzoſe, der, wie
ich hoffe, nicht fern von der Kirche ſteht, hatte geſagt: „Die
Einheit Italiens iſt da, um der Einheit Deutſchlands über die
Alpen die Hand zu reichen;“ ändern wir den Satz ſo, daß die
Katholiken Deutſchlands den Katholiken Italiens die Hand reichen,
nicht um Complotte zu ſchmieden, ſondern um den gemeinſamen
Glauben, der keine Alpen kennt, aufrecht zu erhalten.
| Was Rom betrifft, ſo weiß ich, wie hier Rom und der
heilige Vater beliebt ſind. Hätte ich daran gezweifelt, ſo wäre
genug, was ich hier geſehen und gehört habe. Aber ich wußte
es ſchon früher und deßwegen bin ich auf den Wunſch meines
geliebten Vaters und Herrn Pius IX. hieher geeilt, um in
Ihrer Mitte zu ſein. Freilich, daß Sie Rom lieben, daß Sie
an Rom ſo treu hängen, wird nicht ohne Folgen ſein und die
famoſen Beinamen: Römlinge, Finſterlinge, Retrograden, Ultra⸗
1
montane, Klerikale, werden Sie ſich o fters gefallen laſſen müſſen.
Das thut uns aber ſehr wenig wehe; mehr, weit mehr ſchmerz⸗
lich iſt es uns, daß micht hier, ſondern anderswo noch einige
ſonſt gute Katholiken den Lügen der „Zeitpreſſe“ wenigſtens
einigermaßen Gehör ſchenkten. Einige ſagen: „Aber warum
iſt die päpſtliche Regierung ſo verhaßt?“ — Aber ſie iſt gar
nicht verhaßt und den beſten Beweis werbauken wir unſeren
Feinden. Hätte man gegen jede andere Regierung die Hälfte
von dem, was gegen unſeren, zu einer kleinen Provinz zuſam⸗
mengeſchrumpften Staat verſucht, ſo hätte man geſehen, was aus
dem Staate geworden wäre. Aber Alles, was nur eine Macht
hat, Geld, Waffen, fremde Hülfe, monſtröſe Lügen, Verſprech⸗
ungen, Drohungen, Aufregungen und endlich bewaffneter Einfall,
Alles wurde in's Werk geſetzt und was geſchah? Selbſt während
des feindlichen Einfalles iſt kein einziger Ort aufgeſtanden und
in manchen Gemeinden vertrieb das Volk ſelbſt die Freiſchärler.
Sie ſelbſt, die Häupter der Invaſion mußten öffentlich geſtehen,
daß ſie nirgends, nirgends Sympathie fanden. „Wir ſtehen da
ganz ten! OR Rapp P will etwas von uns
mitm. u,
17310 Der 8 Vater verhaßt? — Aber während dies Gari⸗
* in der Campagna hauſten, während es Emiſſäre und
und Proclamationen regnete, durchzog er zu Fuß mehrmals die
Straßen Roms, vom Volke mit jener Verehrung und Liebe be⸗
grüßt, die ihm immer zu Theil wird, wo er ſich nur zeigt.
Und warum ſollte man ihn und ſeine Regierung haſſen? Viel⸗
leicht, weil bei uns die Abgaben milder ſind als in jedem an⸗
deren Staate Europas? Oder weil wir keine Conſcription
kennen oder, weil die Gerechtigkeit für Alle und gegen Alle
freiwaltet oder, weil es nicht erlaubt iſt, unbeſtraft die heiligſten
Güter der Menſchheit anzutaſten und ſeinen Nächften zu be⸗
ſchimpfen? Freilich iſt der heilige Vater arm, aber iſt dies ſeine
Schuld? Doch ſiehe, wir, die / von unſerem Lande verloren,
wechſeln das Papiergeld mit drei Procent Verluſt, während die,
die Alles nehmen, acht Procent verlieren. Unſere fünfprocentige
an —
Rente ſteht freilich niedrig, aber doch viel beſſer, als die unſerer
Gegner. Dieſes freilich verdanken wir den edlen Katholiken,
die den Armen gemeinſam zu Hülfe kommen, und dem Herrn,
der Alles zum Guten wenden kann und der aus einem Ver⸗
brechen einen der ſchönſten Züge der chriſtlichen Liebe in's Leben
rief, den Peterspfennig. Und man fragte mich: „Aber wenn
der heil. Vater ſo beliebt iſt, warum hält er eine Armee, jetzt
wo Alles ruhig iſt? — Warum der hl. Vater eine Armee halte,
da jetzt Alles ruhig ſei, darauf iſt wirklich kaum zu antworten.
In einer Zeit, wo die Verträge unnützes Zeug geworden ſind,
mit einem Nachbar, der da jeden Tag erklärt, Rom gehöre ihm,
ſo daß eigentlich der Papſt Uſupator wäre, einem Miniſterium
gegenüber, deſſen Präſident feierlich erklärt hat, Italien habe Rom
ebenſo nöthig, wie Frankreich Paris und mit all den ſchönen
Pröbchen von Reſpekt vor Völkerrecht, die wir erlebt haben,
ſoll man noch ſagen: „Wir brauchen keine Armee, da Alles
ruhig iſt.“ Es wäre wirklich zum Lachen, wenn der Gegenſtand
nicht ſo ernſt wäre. — Aber „was werden dem Papſte ſeine Trup⸗
pen nützen, wenn einmal Italien gegen ihn losbricht?“ Ja auch in
dieſem traurigen Falle werden ſie nützen. Man wird dieſe tapfere
Schaar tödten müſſen und dies iſt eben keine geringe Schwierig⸗
keit. Uebrigens was eine geringe Zahl ergebener Mannen thun
kann, das zeigt die Geſchichte genug und es wurde im Oktober
des verfloſſenen Jahres auch von unſeren braven Soldaten be⸗
wieſen. Sollten übrigens ſolche Gründe gelten, da müßten ſich
ja alle die kleinen Staaten entwaffnen und dem mächtigeren
Nachbar Thür und Thor öffnen. So ſcheinen aber weder Bel⸗
gien noch das liebe Bayern thun zu wollen und ſie haben voll⸗
kommen Recht. Der Reiſende, der durch einen unſicheren Wald
muß, trägt ſeine Waffen mit; freilich, wenn ein Dutzend ihn
überfällt, ſo vermag er nicht viel, doch ſeine Waffen trägt er
mit und vor Allem iſt der heilige Vater ein chriſtlicher Fürſt,
der erhabendſte unter ihnen. Es iſt Pflicht eines jeden chriſt⸗
a lichen Büren, m 8 eee e 1 vn wie möglich 2 ver⸗
theidigen.
= we =
„Aber warum eine Armee von lauter Fremden?“ — Wie:
derum eine Lüge. Mehr als die Hälfte ſeiner Truppen ſind
Einheimiſche. Das Linienregiment, die ganze Artillerie, ein
großer Theil der Cavallerie, dann die brave Gendarmerie ſind
lauter Italiener, die im Momente der Gefahr ſich tapfer und
treu erwieſen. (Bravo!) Nun aber haben auch Franzoſen, Bel⸗
gier, Holländer, Deutſche, Engländer, Irländer, Canadier, ja
ſelbſt Peruaner und Indier, die Ehre theilen wollen, den ge⸗
meinſamen Vater zu vertheidigen. Sollten wir ſie vielleicht fort⸗
ſchicken? Hatten wir das Recht dieſes zu thun? Da kamen
Ihre Landsleute, die zwei edlen Grafen Stolberg und der
Graf von Schmieſing-Kerſſenbroks; der tapfere General
Kanzler, ein Badenſer, der eben an der Spitze unſrer Kriegs⸗
macht ſteht. Es kamen mächtige Herzoge und Grafen aus Frank⸗
reich und Belgien, und wir hätten ihnen ſagen ſollen „Meine
Herren, ſie ſind nicht in Rom geboren, gehen ſie weg.“ Nein!
Wir behalten ſie, wir ehren und lieben ſie, wie ſie es verdienen.
Und was ſuchen ſie? Geld, Ehrenſtellen, Ruhm? Nun um ſo
etwas zu haben, kommt man nicht nach Rom, (Heiterkeit) man
geht zu anderen größeren Herren. Sie ſuchen nur Eines; ſie
wollen nur Gott und ſeiner Sache dienen und das bitten, das
können, das wollen wir nicht verhindern. (Bravo!)
| Aber Rom iſt der „Feind des Fortſchrittes und der Wiſſen⸗
ſchaften!“ — Unter Fortſchritt verſtehen Einige Eiſenbahnen, Te⸗
legraphen, Gasbeleuchtung, Dampfmaſchinen, Dampfſchiffe. Nun,
wir haben dies Alles wie Sie, ſelbſt Omnibuſſe durchziehen ſeit
ein paar Jahren die ewige Stadt. Andere verſtehen unter Fort⸗
ſchritt Preß⸗ und Gewiſſens⸗Freiheit. Was die Preßfreiheit be⸗
trifft, kann man in Rom Alles drucken, gut oder ungereimt,
wenn es uur nicht gegen die Sitten und Religion verſtößt.
Wem dieſe Einſchränkung nicht gefällt, ſtehen fremde Producte
in Maſſe zur Verfügung, denn der Verkehr iſt ziemlich frei.
Abſolute Freiheit der Preſſe haben wir nicht, aber auch keine
Preßprozeſſe und keine Gefängniſſe oder gar Feſtungen für Schrift⸗
ſteller. (Bravo!) Es hat dies feine gute Seite. Was Gewiſſensfreiheit
*
betrifft, ſo wird Niemand wegen ſeiner Religion beläſtigt und
Reiſende von Proteſtanten, die bei uns den Winter zubringen,
halten den Gottesdienſt in ihren Bethäuſern ohne eine Hinderniß;
die Juden, die zumal zahlreich zu uns gekommen ſind, wahr-
ſcheinlich, weil ſie ſich dort beſſer befinden, haben ihre vier Syna⸗
gogen und genießen die gemeinſamen bürgerlichen Rechte, aber
wir machen ſie nicht zu Miniſtern und Präſidenten. Was die
Liebe zur Wiſſenſchaft betrifft, jo muß ich mir eine Unterſcheid⸗
ung erlauben, die man vielleicht ſcholaſtiſch finden wird. Wir
lieben die Wiſſenſchaften; die Wiſſenſchaft in der Einzahl lieben
wir viel weniger oder wenn Sie wollen gar nicht. Die Wiſſen⸗
ſchaften vielfacher Zahl ſind ſehr alt, ſehr nützlich, ſehr edel und
beſcheiden; ſie kommen von Gott, der den Menſchen die Macht
gab, ſie zu ſchaffen, ſie auszubilden, ſie zu benützen, und ſie
führen zu Gott als zur höchſten erhabenſten Wahrheit. Die
Wiſſenſchaft — Sie wiſſen wohl, was ich darunter verſtehe —
iſt neu, ſie nennt ſich ſelbſt die moderne, ſie iſt ziemlich ſtolz,
gar nicht nützlich, kommt nicht von Gott und führt nicht zu ihm.
Im Gegentheil ſteht'ſie im göttlichen Buche ſchlecht angeſchrieben:
„scientia inflat“ — Wiſſenſchaft bläht auf — und ganz gewiß,
der Apoſtel meinte eben die moderne Wiſſenſchaft oder beſſer den
Mißbrauch, den man mit dem ſchönen Worte treibt. Denn jeder
von uns weiß, daß man aus der modernen Wiſſenſchaft einen
Abgott machte, unter welchem der Menſch ſich ſelbſt anbetet und
ein Mittel, um die wahre Wiſſenſchaft aus dem Wege zu räumen
und den göttlichen Glauben ſeinem oberſten Throne zu entreißen.
Aber die Wiſſenſchaften, die Litteratur, jede Art von Cultur,
die ſchönen Künſte, Alles, was dem Menſchen dienlich, Alles
was nützlich, Alles was edel, was ehrenvoll iſt, lieben und
treiben wir; und Gott ſei Dank, auch jetzt in der Mitte der
Drangſale haben wir in jeder Wiſſenſchaft Männer, dien den
Vergleich mit der jedes Landes nicht fürchten. |
| Die Himmelskörper haben in dem P. Secchi ganz ge
wiß einen der erſten Aſtronomen und Meteorologen Europas
und in dem jungen Profeſſor Respighi, der, um ſeinen Eid
— 269 —
nicht zu brechen, die Lehrkanzel von Bologna verließ und jetzt
das Kapitoliniſche Obſervatorium leitet, haben wir eine große
Hoffnung. Die höhere Mathematik hat in Toſtolini einen
der tüchtigſten Vertreter der Wiſſenſchaft, ſowie in dem Profeſſor
P. Chelini, Barnabit; die Chemie und Phyſiologie hat
die Profeſſoren Viale Prela und Diorio aufzuweiſen, die
Geologie den Profeſſor Pontzi, der die ſchönſten geologiſchen
Karten unſeres Staates zeichnete. Die Hydraulik und die Bau⸗
kunſt hat neulich den Cavalieri und Seroni verloren,
aber in Poleti, dem Erbauer der Baſilika von Sanct Paul
und in dem Veſpignani, dem Rom ſo viele edle Bauten
verdankt, haben wir einen Erſatz. In den ſchönen Künſten ſind
ſelbſt unſere Gegner gezwungen uns den Primat zuzugeſtehen.
Die höchſte der Wiſſenſchaften, die Theologie, hat große Lehrer
aufzuweiſen in Perrone und Ghatti, die Philoſophie in
Piccirillo, Liberatore, Curci und Kleutgen, die
bibliſchen und philologiſchen Forſchungen die PP. Vercel⸗
lone und Gozza, die eben den berühmten vaticaniſchen Codex
mit der höchſten Treue und Kritik herausgaben; und die hiſto⸗
riſchen Forſchungen, den gelehrten Cardinal Pitra und Ihren
Landsmann, den verdienſtvollen P. Theiner. Die kirchliche
Archäologie hat in dem Commendatore de Roſſi und in den
PP. Tongiorgi, Tarquini, Garucci und Ferrari
tüchtige Vertreter, während die heidniſche den Freiherrn Vis⸗
conti und den Cavalieri Roſa mit Stolz zu nennen haben.
Dem Dr. Roſſi, des P. Marchi Schüler und Nachfolger,
ſchulden wir die beinahe vollſtändige Kenntniß der Katakomben,
dem Visconti mehrere wichtige Entdeckungen und neulich die
des großen Marmorhafens von Rom, dem Cavalieri Roſa
die Topographie des Palaſtes der Cäſaren. Aus jenen Trüm⸗
mern, die man mit Mühe unterſcheidet, genießt man einen
ſchͤͤnen Anblick auf den Petersdom, auf welchem jenes Kreuz
prangt, das 300 Juhre Aung die e vr e be
verfolgten.
Und dieſes Kreuz wird nie e fallen! Um: dises Kreuz werben
— 270 —
wir uns ſchaaren und um das Grab, welches unter dieſem
Kreuze ſteht, und um den Mann, der die, große Miſſion
des dort Begrabenen ererbt hat. Ja ſchaaren wir uns Alle um
den milden, glorreichen, hartgeprüften, aber auch vielgeliebten
Pius IX. Es iſt nicht umſonſt, meine Herren, daß Gott dieſen
Mann für dieſe Zeit erwählt, nicht umſonſt, daß er von einer früher
nie geſehenen Verehrung und Liebe umringt iſt und der Himmel
an E t wunderbar beſchützt und erhält.
In kurzer Zeit werde ich zu ſeinen Füßen ſein und
ihm ſagen, was Sie für ihn fühlen und wirken. Muth, meine
Freunde! Der Kampf iſt hart, aber die Sache iſt heilig und der
er ewig. Gelobt ſei Jeſus 0 een lee ! Amen.
(Kaum Neue pe iR, un 1
Präſident 1117 | T i 150 brug
Es ſind zwei Fee Sage gangen an 55 ne
Pr Höfer, das andere an Dekan Scharf. Beide können
auf dem Bureau in Empfang genommen werden. Stadtrath
e ‚aus: Cöln wird das Wort een ae 0 Um
+ wahl
di. Baudri (besteigt die Tribüne, 15 green, Beifall).
task Excellenz! 11130: i I 110 anch
147, Hochanſeynliche Verſamm lung!
Ich trete allerdings mit einer gewiſſen Befangenheit an
dieſe Stelle, die mir, meinem ſo hoch geehrten Vorredner ge⸗
genüber als Laien nicht gebührt. Allein ich glaube, daß ich
mich in einer ſolchen Verſammlung befinde, wo Jeder den Beruf
hat, dasjenige, was er im Intereſſe ſeiner heiligen Kirche, ſei⸗
nes Vaterlandes thun kann, erfüllen muß, auch ſelbſt wenn er
es mit Befangenheit thun ſollte. Ich komme aus der altkatholi⸗
ſchen Stadt Köln, der ehemals ſogenannten heiligen Stadt we⸗
gen des Blutes der Martyrer, welches ſeinen Boden düngte,
und wegen der Gebeine vieler Heiligen, die in ſeinen Kirchen
ruhen, um Bamberg, der alten latholiſchen Biſchofsſtadt, die
auch ſo viele Erinnerungen an die Vergangenheit birgt, in des
A Da et
— MM —
ren Kathedrale die Gebeine eines deutſchen Kaiſers, des hl. Heinz
rich und der hl. Kunegunda und des Papſtes Clemens aufbe⸗
wahrt werden, den herzlichſten Brudergruß zu bringen. Bei der
Eröffnung dieſer Verſammlung vorgeſtern durch den Herrn Bora
ſtand, den Hochwürdigen Herrn Generalvicar Schmitt, hat dieſer
in beredter Weiſe auf die Vergangenheit hingewieſen, in welcher
Bamberg eine ſo große Bedeutung für ganz Deutſchland hatte,
und er hat dieſes mit als Grund geltend gemacht, warum jetzt
gerade die Stadt Bamberg geeignet ſei, dieſe Verſammlung in
ihren Schoß aufzunehmen, und fühle ich mich gedrungen, zu⸗
nächſt meinen Dank für die freundliche Aufnahme, die wir hier
gefunden, abzuſtatten. In einer Zeit, wo der Boden unter den
Füßen ſchwankt, wo die Staaten zuſammenzubrechen drohen, und
wo wir nur mit Bangen in die Zukunft blicken, iſt es wohl⸗
thuend, in einer Stadt wie Bamberg an jene Vergangenheit er⸗
innert zu werden, in welcher der Staat mit der Kirche innig
verbunden, als chriſtlicher Staat uns wie ein großartiger Bau
entgegentritt. Ja, meine Herren! dieſer gegenwärtig ſo verach⸗
tete chriſtliche Staat erhob ſich wie ein gewaltiger Rieſenbau
über Deutſchland, ein Bau, auf welchen wir nur mit Stolz und
Freude herabblicken können. Das ſchirmende Dach, welches ihn
ſchützte, war der Schirmherr, des Reiches, der Kaiſer, und zwar
der Kaiſer von Gottes Gnaden. Seine ſtarken Mauern bildeten
feſtgegliederte Stände, die naturwüchſig aus dem Volke hervor⸗
gegangen, im Gegenſatze zur Gegenwart, wo ſich das Volk in
Atome zerſplittert; ſeine Fundamente waren die chriſtliche Fa⸗
milie, die Gebote Gottes und der Kirche; ſie bildeten die feſteſte
Grundlage dieſes gewaltigen Baues, in, welchem ſich das Volk
recht wohl befand. Noch haben wir die Zeichen eines Wohl⸗
ſtands und einer Blüthe der Bürgerſchaft in unſeren Rathhäu⸗
ſern, großartigen Paläſten und anderen prächtigen Gebäuden;
noch ſehen wir, wie der lebendige Glaube Kirchen und Dome
erbaute, die wir kaum zu unterhalten im Stande ſind. Das
Handwerk, die Kunſt und ſelbſt die Wiſſenſchaft hat uns Werke
hinterlaſſen, deren Nachahmung uns kaum gelingt, ſo daß wir
= 272 —
glauben, Großes geleiſtet zu haben, wenn wir nur Aehnliches
ſchaffen können. Wir hätten alle Urſache heute demüthig zu
ſein; aber Demuth iſt nicht die Eigenſchaft unſerer Zeit, wohl
aber der Stolz, der ſich kühn erhebt, der Stolz, der häufig wei⸗
ter nichts kann als das zerſtören, was die Vergangenheit ge⸗
ſchaffen hat. Meine Herren! ſeitdem der große Zwieſpalt in un⸗
ſer Vaterland eingedrungen, ſeit jener Zeit, der erſt jüngſt ein
ehernes Denkmal errichtet worden iſt, deſſen es nicht bedurft
hätte, da wir leider in unſeren Herzen die Folgen dieſer tiefen
Spaltung täglich fühlen, ſeit jener Zeit, meine Herren, beginnt
der Verfall jenes mächtigen Baues; ein Stein nach dem andern
wurde aus dem feſten Gefüge heralsgeriſſen und das ſchirmende
Dach, das ehemals von Gottes Gnaden die Beſtimmung erhal⸗
ten hatte, über das Wohl des Volkes zu wachen, hat nur noch
eine ſchwache Bekleidung, die daran erinnert, daß es einſtmals
ein ſchirmendes Dach geweſen. In dieſem Verfall, meine Her⸗
ren, iſt unſer herrliches Deutſchland von Jahrhundert zu Jahr⸗
hundert fortgeſchritten, bis wir in der letzten Zeit ſo weit ge⸗
kommen ſind, daß wir nur mit Sorgen in die Zukunft
blicken können, und es heißt: helfe Jeder, wo er nur helfen
kann, damit der gewaltige Bau nicht über uns zuſammenſtürze.
Aber wie iſt zu helfen? Können wir Bürger und Katholiken
da, wo das ſchirmende Haupt fehlt, dieſen alten ruinenartigen
Bau aufrecht erhalten? Welche Aufgabe haben wir dieſem fort⸗
ſchreitenden Verfall gegenüber und unter den gewaltigen Er⸗
ſchütterungen, um nicht ſowohl dieſen alten Bau, als die Ge⸗
ſellſchaft durch das Chriſtenthum vom Untergange zu retten?
Cas handelt ſich heute nach meinem Ermeſſen nicht darum,
daß dieſer gewaltige, chriſtlich germaniſche Staat wieder beseſtigt
und aufgerichtet werde; wir ſind im Verfalle zu weit vorgerückt,
als daß dieſes eine Möglichkeit für uns wäre! Nicht nur, daß
der Bau, wie eine entſtellte Ruine zerklüftet und zerriſſen da⸗
ſteht, ſondern man hat ſchon begonnen an ſeinen Fundamenten
zu rütteln, indem man die chriſtliche Familie zerftörte und die
zehn Gebote wie die Gebote der Kirche verachtet! Um das Band
— 28 —
der Familie zu lockern, hat man zunächſt aus dem Sakrament
der Ehe einen bloßem Civilact gemacht, einten Pakt, den die Par
teien jeder Zeit auflöſen können. Das Mittel hat, Gott ſei
Dank, noch nicht angeſchlagen, da das katholiſche Volk ohne den
Segen der Kirche keine ſolche Verbindung eingeht. 8
bei uns, in den Rheinlanden, wo wir ſchon ſo lange Jahre mit
dieſer Civilehe begnadigt worden ſind, hat dieſelbe wenig üble
Folgen gehabt. Jeder, der ſich damit begnügt, einen ſolchen Pakt
ohne das Sakrament der Ehe einzugehen, iſt geächtet k in der Ge⸗
ſellſchaft und ſelbſt Viele, die ſehr lau im Glauben geworden
find, wagen doch nicht der katholiſchen öffentlichen Meinung ge⸗
genüber es bei der Civilehe bewenden zu laſſen. Da dieſes Mit;
tel zur Untergrabung der chriſtlichen Familieit nicht geholfen hat, 3
greift man zu einem andern; man ſucht die Schule, die a
ung der Jugend, der Kirche zu entreißen; man weiß, daß der⸗
N jenige, der über die Jugend verfügt, auch die Zukunft für fi,
4 hat; und hier, meine Herren, droht uns die größte Gefahr, uind
wenn wir es zulaſſen, werden wir erleben, daß auch der ganze
Bau nicht nur des chriſtlichen Staates, ſondern die ganze ch riſt⸗
liche Geſellſchaft in ſich Sinne” Wir wiſſen wohl, 0
Gott bei der Kirche ſein wird bis ans Ende der Tage, und Dr
ihr Geſchick nicht an dasjenige des Staates gebunden iſt;
aber wir haben auch den Beruf, das unftige dazu beizutragen,
daß nicht fo harte Verhängniſſe über ſie kommen, wie ri in
f * Ländern über ſie hereingebrochen! 146 85
Wir wiſſen auch, meine Herren! daß das Wohl Aer auch
ct von der Form des Staats abhängt, daß es nicht abſolut
1 r *
der chriſtliche Staat ſein muß, damit die Kirche in ihm gedeihe;
die Kirche kann unter allen Staatsformen beſtehen, ja ſie beſteht
auch da, wo, wie in Polen, die blutige Hand eines Tyrannen
den Glauben dere Väter aus dem Herzen des Volkes herausreißt
(Bravo.) Auch da, meine Herren! wird aus dem Blut der
Martyrer dereinſt die Kirche wieder herrlich und ſtegreich bers
5 vorgehen: allein, meine Herren! gleichgültig dürfen wir auf der⸗
gleichen nicht hinſehen, und. es iſt eine Schuch fr Eutopa,
Verhandl. d. 19. kathol. Generalverſ.
namentlich auch „für, die Fürſten Europas, daß eine hri⸗
ſtenverfolgung zur Zeit, wo man ſich mit der Intelligenz
zugelaſſen wird; (Bravo ), daß man gleichgültig zuſieht, vie ein, |
ſo tapferes Volk, das Europa por, der Barbarei des Moham⸗
medanismus durch ſeinen Heldenmuth gerettet, heute unter der
moskowitiſchen Tyrannei verblutet! (Bravo.) Meine Herren!“
es iſt hier ſchon erwähnt worden, wie man von anderer Seite,
— außer unſerm hl. Vater Pius IX., — kein Wort der Theil⸗
nahme, des Mitleids für Polen, habe, und leider iſt dem o
Seitdem man aber anfängt auch in Litthauen gegen die Pro⸗
teſtanten in gleich tyranniſcher Weiſe vorzugehen, erheben ſich
einzelne Stimmen dagegen; allein daß man ein. katholiſches Volk
mit Füßen tritt, weil es an ſeinem Glauben und ſeiner Na⸗
tionalität feſthält, das kümmert unſere Freiheitshelden nichts, das
geht ſie nichts an. (Bravo!) Ja meine Herren! man läßt Po⸗
lens Glauben wie ſeine Nationglität vernichtenz denn es trifft ſie
nicht, es trifft nur uns Ultramontane., (Bravol) Aber, meine
rend ich glaube, daß wir Katholiken vorzüglich den Beruf ha⸗
ben, ‚Öffentlich Zeugniß dafür abzulegen, wie man mit der innig⸗
‚sten, Theilnahme hinblicken muß auf dieſes arme Volk und daß
wir es von unſeren Fürſten fordern dürfen, daß endlich dieſen
grauſamen Verfolgungen ein Ziel geſetzt werde. (Bravo!) Aller⸗
dings gedeiht die latholiſche Kirche gegenwärtig, wo wir ſie mit
dem Staat nicht mehr innig verbunden ſehen, da am beſten, wo
wirkliche Freiheit herrſcht. Wir wiſſen es wohl, meine Herren!“
daß das Wort „Freiheit“ in unſerer Zeit für Viele einen ganz
üblen Klang hat. Diejenigen, welche das edle Wort auf ihre
Fahne ſchreiben und damit die Maſſe zu bethören ſuchen, ge⸗
brauchen es in dem Sinne, daß ſie ſich alle Freiheiten heraus⸗
nehmen, aber dem Gegner gar keine Freiheit geſtatten. (Bravo!),
Allein dennoch müſſen wir Katholiken den Worten die wahre
Bedeutung wieder geben und das Wort Freiheit iſt ein edles
Wort. Meine Herren! es ziemt dem Mann, daß er in Frei⸗
heit lebt und wirkt, daß er das Gute thut, frei aus ſich heraus
und nicht, ri es ihm geboten wird, slankem: PR sehe
1510 0 pi ‚ei „ ‚Tome
nem Herzen frei hervorgeht. (Bravo!). Dieſe wahre Freiheit,
e iſt es, die allein uns noch auf! polttiſchem Gebiete aus die⸗
ſem Chaos retten kann. Wir kenten zwar Alle den Mißbrauch,
den man mit der Freiheit treibt, allein wir ſollen und wollen“
ſie zum Guten gebrauchen, und deßhalb dürfen wir ihr unlbe
dingt auhangen. Während gegenwärtig, wie ſchon angedeutet,
die Feinde unſeres Glaubens, die auch zugleich nach meiner vol⸗
len Ueberzeugung die Feinde des Staates ſind, dennoch“ wielfach
Hand in Hand gehen mit den Regierungen, um unf ſere Schule
der Kirche zu entreißen, iſt es nun unſere Hauptun gabe, uns
das Recht zu erhalten, ſelbſt über die Erziehung unſerer Kinder
zu entſcheiden. (Bravo!) Meine Herren! es iſt ein hartes oe
des Bürgers, daß er gegenwärtig genöthigt ist, ſeine Söhne,
wenn ſie in ein Alter eintreten, wo ſie mit dem Vater wirken,
oder eine ſelbſtſtändige Stellung annehmen können, daß er Berker?
ſeine Söhne dem Vaterland opfert muß, indem fie dem Sold
eee einverleibt werden, und oft füt eine Sache, die ſie fit
innerſten Herzen verwerfen, ihr Blut vergießen rufen. (Bravo *
Ich ſage, es iſt ein hartes Loos, das über das Volk verhängt
worden, es iſt hart, weil es am Mark des Volkes zehrt, weil
es den Wohlſtand untergräbt“ Allein, meine Herren! wir als“
Katholiken ſind darin dem Staate zunt Gehorſant verpflichtet,
wir fügen uns dieſer harten Nothwendigkeit, und der Vater As
die Mutter müſſen, wenn auch mit blntendem Herzen ihre Söhne
ſcheiden ſehen und ſie in Gottes Namen ihrem Schickſale über⸗
laſſen. Allein, meine Herren! etwas Anderes iſt es, wenn der
Staat kommt und fordert die Seelen unſerer Kinder; wenn er
nicht will, daß wir ſie im hl. Glauben unſeter Väter erziehen
laſſen, daß wir ſie chriſtlichen Lehrern übergeben, „während da⸗
3 gegen in ſ. g. Konfeſſionsloſen Schulen das Gift des Unglaubens
in ihre Herzen hineingeträufelt wird, ſo daß ſie in der Blüthe
i ihrer Jahre daſtehen wie din eütblätterter Baum, der vom Wilde
hin und hergeweht wird und keine Früchte ett. (Brad J) Und!
b da, meine Herren! tritt das Gebot . „du Ai
f Gott mehr gehorchen als den Menſcheit!“ Bei Eingehung der
18*
— 276 —
* 1
Ehe verpflichten wir uns, unſere Kinder im katholiſchen Glan⸗
ben zu erziehen; und an Erfüllung. dieſer heiligen Pflicht, welche
wir übernommen, kann keine Macht der Erde uns hindern, ſie
kann uns unter keiner Bedingung davon dispenſiren, und wenn
ſie noch ſo gewaltig wäre. (Bravo!) Nach und nach hat man
die Schule von der Kirche getrennt, man hat es meiſtens nur
noch zugelaſſen, daß äußerlich, der Form nach, die Kirche eini⸗ N
gen Einfluß auf Erziehung der Jugend hatte. Aber, meine
Herren! wir erfahren es an der Jugend, daß ſie nicht mehr o
warm im Glauben erzogen wird, und wir wundern uns darüber
nicht, wenn wir ſehen, wie der Lehrer, wenn er auch Katholik
iſt, häufig nicht mehr warm der Kirche anhängt, weil er als,
Beamter des Staates, ſobald er als ultramontan d. h. als auf⸗
richtiger, warmer Katholik bekannt it, gar nicht vorwärts kommt,,
vielmehr zurückgeſetzt wird. Der Staat wählt zu den bevor⸗
zugten Stellen in der Regel nur ſolche, die lau im Glauben
oder ganz der Religion abhold geworden ſind. (Bravol) Meine
Herren, das iſt der Einfluß, den der Staat auf die Erziehung
unſerer Jugend ausübt. Ich brauche keinen beſonders zu nen⸗
nen, alle Staaten ſind ſich heute darin gleich. Der eine iſt
mehr vorgeſchritten darin, wie der andere; in Baden z B. hat
die Bureaukratie ſich bereits der Schulen bemächtigt; das arme
Volk ſeufzt und ringt gegen die Gewalt, welche ihm "feine.
Kinder, zu entreißen ſucht, und nicht lange mehr kann ein ſol⸗
cher Zuſtand ertragen werden. Auch bei Ihnen iſt man
auf gutem Wegez und Sie dürfen wohl auf der Hut ſein, daß
Sie nicht auch ſo weit kommen, als man bereits in Baden ge⸗
kommen iſt. (Bravo!) ‚Der, Fortſchritt zum, Schlechten geht
ſchneller als wir glauben. — Auch bei uns in Preußen iſt im
Princip die Schule von der Kirche getrennt; im Principe ſollen,
wir nur Gemeinde⸗ oder confeſſionsloſe Schulen haben; allein
noch, Gott ſei Dank, iſt der faktiſche Zuſtand ein ſolcher, daß
wir ihn ertragen tönen, daß die Kirche noch einen angemeſſe⸗
nen Einfluß auf die Schule ausübt, und in ſo lange dies der⸗
Fall iſt, haben wir leine Urſache dagegen anzuſtreben und einen
Sturm heraufzubeſchwören, um eilten beſſeren Zuſtand herbeizu⸗
führen. Allein da, wo man zu weit eingedrungen iſt in das
rechtmäßige Gebiet der Familie und Kirche, da tft es nothwer⸗
dig, mit der größten Energie dieſem Vordringen entgegenzutreten,
und ihm einen ſtarken Damm entgegenzuſetzen. Meine Herren!
dieſen Damm errichten wir, indem wir Katholiken uns dieſer
hohen Aufgabe bewußt werden, und das iſt ja eben der Zweck
unſerer Vereine, der Zweck dieſer alljährigen großen Verſamm⸗
lung! Wir treten zuſammen, auf daß wir uns ausſprechen über
vie wichtigen Tagesfragen, die die Familie, die die Kirche be⸗
treffen, daß wir uns berathen über Mittel und Wege, die zum
Ziele führen und daß wir ſelbſt ernſtlich Hand anlegen um dem
weiteren Vordringen des Unglaubens wenigſtens auf unſerem
Gebiete zu ſteuern. Mag der Proteſtantismus dieſen Wurm in
ſeinem Herzen fortnagen laſſen, er hat ihn von e an in
ſich gehegt und ane das Kr er Sache u nisch
iat Ad num I. I 9 1 1190
Allein "fie Sache ist 42 nicht wohl bet e
wir uns ſchützen gegen das Eindringen des Unglaubens in un⸗
ſere Familien, gegen dieſes verderbliche Gift, durch welches die
ganze Geſellſchaft zu Grunde gehen muß. (Bravo!) Deßhalb,
meine Herren! erinnere ich Sie daran, welche Pflichten wir ins⸗
beſondere als Staatsbürger haben; wir ſind in der Regel ebf
ſchuld, wenn es in den meiſten Ländern nicht ſo ausſieht, wie
es ausſehen ſollte. Ich will aber dafür das Volk nicht ſo ſehr
verantwortlich machen; denn bis zum Jahre 1848 lag das Volk in
den Banden, welche die Bureaukratie geſchmiedet, es konnte ſich nicht
rühren und durfte ſich um die öffentlichen Verhältniſſe und ſeine
eigenen Angelegenheiten nicht kümmern. Wir Katholiken haben
das Jahr 1848 nicht hervorgerufen, welches dieſem Zuſtande
ein Ende machte. Derſelbe Geiſt der Revolution, der im Prin⸗
zipe des Unglaubens wurzelt, und der den chriſtlichen Staat zu
zerſtören ſucht hat einen neuen Zuſtand geſchaffen, in welchem
es einmal gilt, dem Volke Rechte und Freiheit zu erwerben, und
da durften wir Katholiken nicht müßig zuſehen, wie ſich Andere
a
in dieſelben, theilten und am Ende uns, Katholiken, be 5
ſchoben. 1 war die Veranlaſſung zu der großartigen B
ung, welche damals auch das katholiſche 2
welcher die lacholiſche Kirche freier und kräftiger herporgega
Kahriiſce Männer taten, zuſammen, um da, wo die Feinde
der Katholiken nun Beſitz ergreifen wollten, vom Einfluß auf
die Regierung, und auf die öffentlichen, Angelegenheiten, ſich auch
ihren Theil zu erohern, und ſo entſtanden die katholiſchen Ber
eine. Daß die Vereine, ſo wie die jährliche Zuſammenkunft, die
wir gehalten haben, von Segen und Erfolg,. geweſen ſind, das
beweiſt die, Generalverſammlung, die gegenwärtig hier tagt; das
beweiſt daß wege, katheliche Leben, welches faſt überall wieder
erwacht iſt; das beweiſt der Muth, womit der Mann Anderen
‚gegenüber ſeinen Glauben gegenwärtig bekennt, während. wir N
vor dem, Jahre 4848 vielfach uns ſcheuten, als Katholiken zu
erſcheinen, um nicht dem Spotte und frivolen Angriffen preis⸗
gegeben zu werden. Heute ſind wir ſo weit gekommen, daß wir
das nicht mehr nothwendig haben; ja wir würden uns ſchämen,
wenn wir, irgendwo bei einer Gelegenheit zurückbleiben wollten,
zum uns als ächte, treue Anhänger der katholiſchen Kirche zu
belennen. Das ſind die guten Folgen, welche die freie Vereinig⸗
ung uns gebracht, hat, und es iſt an uns, meine Herren! fort⸗
Zuſchreiten auf dieſem neuen Boden, auf daß, wir erſtarken und
durch uns wieder ein ſeſter chriſtlicher Staat; erſtehe. Der chriſt⸗
niche, Staat kann nur da wieder aufgerichtet werden, wos das
Volk auch wieder ein chriſtliches iſt, nicht aber da, wo man nur
die morſchen, abgeſtorbenen, Formen zu erhalten und zu, feſtigen
e Mime Hochi did mn chi tung ann nora;
10050 In unſerer Hand liegt es nicht, die Herzen der Völker
zu lenken: das müſſen wir Gott dem, Allmächtigen überlaſſen;
aber dennoch können wir unſer Scherflein dazu, beitragen um
eine Wendung zum Beſſeren möglichſt zu, beſchleunigen.“ Wir
können es und müſſen es thun, indem wir für alle Gebiete des
öffentlichen Lebens, auf welche die Kirche einen ſo wohlthuenden
Einfluß ausübt, die Hinderniſſe, beſeitigen, welche dieſem Ein⸗
— U:
fluſſe entgegenftehenn‘ Wir haben ja dieſe⸗ Gebiete, wle ſie hier
in dieſer großen Verſammlung vertreten ſind, in Angriff ge⸗
nommen. Allein noch gibt es viele Orte, wo dies nicht der
Fall iſt, vor Allem aber ſind noch nicht alle Bürger da, wo es
gilt, öffentlich zu wirken, der hohen Aufgabe ſich 8 die
ſie auf dem politiſchen Gebiete Haben. (Bravo!) n di adi
Zunächſt, meine Herren! darf ich hier wohl z DR
Bambergern ſprechen. Ich kenne die lokalen Verhältniſſe zwar
nicht jo, genau, aber ich bin. feſt überzeugt, daß, wie es meiſtens
auch an anderen Orten der Fall iſt, auch hier bei politiſchen
Aktionen fehlgegriffen wird. Gegenwärtig, wo wir Alle Ver⸗
faſſungsſtaaten haben, wo die Vertreter des Volkes mitrathen
und mitthaten in der Gef ſetzgebung 1 und über die Einrichtungen
des Staates, über Alles, was dem % ke zum Heile gereichen
ſoll, me wir ‚ins vor Allen den Mann, ih den wir
wählen wollen. eee
Wir müſſen uns Dean, 2 en Mann, dem wir
unſere Stimmen geben, damit er uns vertrete, ſei es in der Ge⸗
meinde oder in der Kammer, nach unſerer Ueberzeugung handle.
Es iſt dies eines der wichtigſten Rechte, die wir haben, und
vor Allem empfehle ich unſeren Bürgern, ſtets das Gewicht ihrer
Stimme in die Wagſchale zu legen, nicht zurückzubleiben und
ſich weder durch Spott noch durch Drohungen abhalten zu Kalten,
N Bürgerpflichten gewiſſenhaft zu erfüllen. un I iD A
Meine Herren! Hoffen wir, daß auch a aus dieſer Versa
lung, die inmitten der schwankenden Bewegung unf ever Zeit, die
ſichere Grundlage des wahren Volkswohles eat ſucht, ein
großer Segen nicht nur für Ihr engeres Vaterland, ſondern
auch für unſer großes Deutſchland erwächſen werde; für unfer
Armes Deu eutſchland, das vor zwei Jahren in blutigen Kämpfen
ringt. Nur dann wird es geſund werden, wenn wir Alle einig
im Glauben ſind; ja nur durch die Einigkeit im Glauben, nur
durch dieſe kann ein Volk feſt und ſtark gegen innere und
1
äußere Feinde daſtehen, (Bravo!), Allein das liegt in der Hand
der Vorſehung; arbeiten wir dahin, daß, wir unſererſeits dieſe
große, Einigkeit unter uns Katholiken immerwährend zu fördern
ſuchen; arbeiten wir ſtets dahin, meine Herren! thun wir Jeder
das Seinige, und wir dürfen vertrauen, daß Gott ſeinen Segen
gibt, indem auch hier das Sprichwort gilt: Hilf dir ſelbſt, dann
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„Es war in dieſen letzten Abenden mehrfach die Bed * 1
einem hohen, heiligen Grabe, an welchem wir⸗ in diesen to Tagen
knieten, um unſere Herzen und Hände zu Gott zu erheben. Als
ich die, Stadt Köln verließ, kniete ich. auch an einem Grabe,
wexehrte Anweſende! Es war zwar nicht das Grab des
Kaiſers, es war das Grab; eines schlichten Mannes, der dreizehn
Jahre lang Schuſtergeſelle geweſen und dann von der göttlichen
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bini Bauche Versammlung! Unſer- Verein, lebt noch; ex iſt
zwar ſchon 22 Jahre alt, aber er iſt nicht, wie ſeine Feinde
pielleicht meinen, gealtert und wurmſtichig geworden, ſondern er
— 281 —
exiſtirt und blüht. Von dem Grabe, von welchem ichn worhin
ſprach, iſt ein Leben ausgegangen über das ganze katholiſche
Deutſchland und über ſeine Gränzen hinaus.“ Derihochverehrte
Herr Präſident hat mich eben einen Generalpräſes zu nennen
die Güte gehabt: Meine Herren! Ja ich bin ſtolß darauf, daß
ich ein General bin, deun ich kommandire eine Arniee von
70,000 Mann. (Bravo!) Und dieſe Armee, iſt ſie auch nicht
bewaffnet mit Zündnadel und- Hinterlader, ſie iſt bewaffnet mit
den erhabenen Grundſätzen, welche der große Kolpäng als den
ſoldatiſchen Geiſt, als den esprit def corps in ſie hineingelegt
hat. In ganz Deutſchland iſt unſer schöner Verein ausgebreitet
in 472, Zweigvereinen und unſer äußerſter Vorpoſten im Weſten
iſt Luxemburg, im Süden die heilige Stadt Rom und im Oſten,
verehrte Verſammlung! da iſt es der katholiſche Geſellenverein
von Alexandrien in Aegypten. Und in allen dieſen Vereinen iſt
ein ſchönes, junges, friſches Leben. Ueberall, wohin man ſchaut,
arbeiten opferwillige Prieſter am Skeleuheile der Geſellen und
darum arbeiten ſie für die heiligſte und erhabenſte Sache) Meberäll
ſehen wir, wie im Vereine gearbeitet und gewirkt wird zu Gottes
Ehre und den Menſchen zum Heile! In vielen Städten exiſliren
ſchon Geſellenhoſpitienz kommen Sie einmal nach Köln und
ſchauen Sie unſer Hoſpitium an, „Breite Straße Nr. 148,“
der heilige Joſeph⸗ ſteht uber der Thüre, ſo daß Sie es leicht
erkennen können. Da ſitzen wir in unſerem Hoſpitium) und be⸗
herbergen jede Nacht zwiſchen 80 und 90 junge Leutez ſie
bezahlen etwas Weniges für ihre Schlafſtätte, und jeden Mittag
Punkt 12 Uhr, verehrte Anweſende! ſitzen ährer“ 80 und öfen
ein Stück der ſocialen Frage bei einem Stück- Rindfleiſch und
einem guten Teller Suppe. Und ſchauen Sie ſich eine Abend⸗
Verſammlung in unſerem Hoſpitium an, Sie werden bemerken,
wie das Auge der jungen Leute vor Freude leuchtet, wenn der
Präſes in den Saal tritt, wie er an ihnen hängt und ſie an
ihm. Und wie bei uns, ſo iſt es bei Allen, ein herrliches,
friſches Leben, für das man unſerem Herrgott im Himmel von
ganzer Seele danken muß. Jut vorigen Jahre hat unſer Ho:
ae
ſpituun gegen 1400 Durchreifendesumfeitft geſpeiſt und beher⸗
bergt. Und wie es bei uns ißt for folk es überall ſein und ſo
ziſt es am pielen Orten: nie in ann unn
so Der arme Handwerksburſche/ der loft Wochen lang keinen
warmen, Biſſen zu ſehen bekäme, der findet hier ein Vaterhaus,
ein reines Bett, ein gutes Mahl, einen prieſterlichen Zuspruch
und viele Freundesherzen, die ihm mit Liebe zugethan ſind.
Geſellenhäuſer, verehrte Anweſende! Geſellenhäuſer müſſen wir
züberall bauen, für den Geſellenverein überhaupt thätig ſein, ſo
viel wir können, und deßhalb bin ich hieher nach Bamberg ge⸗
reiſt, um hier ein Wort zu, ſprechen, damit doch die) die es an⸗
geht und die nur irgend dazu beitragen können, mit großer
Sorge und mit angelegentlicher Liebe dahin arbeiten wollen, daß
ſolche Geſellenvereine überall gegründet, die gegründeten bewahrt
und erhalten und den Geſellenvereinen auch eigene Häuſer ge⸗
Ee exbiist: Bgm ah] mis
zaun Es iſt die heutige Zeit beſonders ernſt für bs-Handwktk.
Wir haben ſeit einigen Monaten im norddeutſchen Bunde die
vollſtändige Gewerbefreiheit mag ſie nun Nothgewerbe⸗Geſetz
heißen oder einen anderen Namen führen“ Und wenn Sie es
hier in Süddeutſchlaud noch nicht haben, dann werden Sie es
über kurz oder lang auch bekommen; denn es iſt der Geiſt und
der Zug der Zeit, die nach und nach die Gewerbefreiheit überall
Hinbringen: wird, wis Ciner gejagt hat, Faß unsere Suftände
anfangen, immer amerikaniſcher zu werden In dieſer ſchweren
Noth in einer Zeit, wo die ſociale Frage wie ein furchtbares
2 uns Alle bedroht und erſchreckt, wo die politiſche Frage
nur der äußere Brand der Wunde iſt, an welcher wir leiden,
wo aber das eiternde Krebsgeſchwür der ſocialen Frage den
ganzen menſchlichen Goeſellſchäftskörper zu zerfreſſen droht, in
einer Zeit, wo für das Handwerk die furchtbarſte Sturmfluth
hereinzubrechen droht, da, verehrte Verſammlung! da müſſen ſich
die Handwerker zuſammenraffen und müſſen kämpfen gegen die
Gefahr, die ihnen droht. Es gibt leider viele Handwerker, die
das nicht einſehen mögen. Sie kommen mir vor, wie jene
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3
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1. + 7%
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Kinder, die am Meeresufer- ſpielen mit bunten Steinen und
Muſcheln, während die Fluthen des Meeres immer näher und
näher kommen; Vorübergehende rufen ihnen zu: Kinder kommt,
eilt, rettet euch. Sie ſpielen weiter, bis die Fluth kommt und
ſie alle verſchlingt; oder wie jener Mann im Gaſthofe, der als
man rief: es brennt im Nebenhauſe, die Hand an die Wand
hielt 1 ſagte: ſo lange die Wand noch nicht warm ird, ſo
lange Hei. eige ſenes Bett noch. nicht bren 5 0 19 en auf
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Aich e 5 dem Ptolktartatt f Ansehen“ u 10 15
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ung Ae arbeiten und wilten wir an ren Ne ea,
ge 1 ligen, zottge ſegneten Werke Ol der Geſellenverein it
ein he iges um le Werk und 1 Freunde 5 viele.
Sein „ iſt vor allen unſer g Herrgott im, Himmel, der un⸗
Kae erein ge Kant hat. wi 171 8 u d bebten fr dieſen
Verein als vi „Jahr r 48 kam, ab ei der ee, hat das
a5 1.48 überbauert, mancher Vetein iſt in dief em Jahre zu
Gn 60 geg cgan ngen, ‚der, Geſelensetein a aber lich, Bi; als der ver⸗
ehrliche Site, ar felige Vater Kolping ſtarb, als die Trauer⸗
nachricht durch das ganze katholiſche Deutſchland lief: Vater
Kolping iſt todt, da ſagten Viele: „Nun iſt der Verein unrettbar
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verloren.“ — Ja, verehrte Anweſende! er wäre verloren geweſen,
wenn der Verein blos auf Menſchen gegründet wäre; der Verein
aber kann ſagen: hier iſt der Finger Gottes, ein von Gott ge⸗
ründeter Verein und deßhalb auch iſt für den Verein Nichts
zu fürchten; er wird fortbeſtehen, freilich durch die Unterſtützung
aller braven Volksfreunde⸗ bs tuned 25, r Lan,
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unſeren Verein MN. N 11 Ee benjelben en ik 9 Sn ins D ine
Deß halb iſt auch Seine Majeſtät Ihr König Ludwig
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dlich zu.
; de 0 00 Sat Ka e, Bravo! bravi
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Ir 1 gag ol 2 as Kirche
der Protector der Vereine in Bayern und der apoſtoliſche Kaiſer
— 285 —
von Oeſterreich, er iſt ebenfalls der beſondere Freund ünſeres
Vereines und wir haben es dem jetzigen König von Preußen
zu verdanken, daß uns ein theueres Unterpfand in unſerer
Minoritenkirche zu begraben vergönnt iſt. Das Grab des ſeligen
Kolping verdanken wir der Güte und Liebe unſeres jetzigen
regierenden Königs zu unſerem Vereine. Es kommt kein Priefter:
nach Köln, er celebrirt nicht die heilige Meſſe an dieſem heiligen
Orte, und es kommt kein Handwerksburſche nach Köln, er ftellt
nicht ſeinen Wanderſtab an die Wand und eilt hin? an das
Grab ſeines Vaters und wie oft habe ich geſehen, wie dieſen
Jungen die hellen Thränen über die Backen herunterliefen n
Darum, verehrte Verſanmlüng! N ultterſtutzen Sie (dieſen
Verein Alle, die Sie hier ſind; denn der Verein iſt einer der
herrlichſten Blüthen an dem Baume der latholiſchen Kirche und
einen praktiſcheren Berein kann es kaum eben, Man bildet
Eiſenbahngeſ ſellſchaften, Dembanvereine, ſchoͤn und gut, aber es
kann keinen würdigeren und beſſeren Verein geben als den katho⸗
liſchen Geſellenverein; denn es iſt ein Dombauverein an dem
Herzen der Menſchenkinder. Wir haben aber auch unſere Feinde,
grimmige, offene und geheime Feinde, die im Dunklen ſchleichen
und das Licht ſcheuen. Unſere Feinde ſind Alle, denen es ein
Dorn im Auge iſt, daß unſer Verein ſich, katholiſch nennt. Sie,
jagen, es iſt ein Pfaffenverein; die Geiſtlichen haben ihn gez,
gründet. Das iſt nicht wahr, und wenn es wahr wäre, dann
iſt es recht; denn die Prieſter ſind die Erzieher des Volkes und
die gebornen Hirten des Volkes von Haus aus. Wir haben
unſere Feinde, und wir merken es ſehr, daß wir, ‚ie haben. So
manches trübe Geſicht kommt. ung, entgegen und manches Auge
ſieht uns ſcheel an. Unſere Feinde find. Feinde. der Religion;
diejenigen, welchen, wenn man von Religion. redet, es grün und
blau vor den Augen wird, ſo daß ſie faſt vergehen möchten;
unſere. Blau⸗Montag⸗Macher und Bummler. Unſere Feinde ſind
in beiden 9 a ſuchen, wo a5 wid Fuße ſich
befinden. BR ie en e %% Diet end u
x Ü
ar Dh ni
ſauteit Ba ae und ea Liebe und chriſt⸗
licher Frohſinn und ehrbarer Scherz, das iſt unſere Fahne, unſer
Panier unter der Aegide des heiligen Joſeph. So können ur
werden wir nicht zu Grunde gehen, und es wird ſich immer
mehr erſüllen, was unſer Wahlſpruch beſagt: „Gott ſegne das
ehrbare N Aid dig icin 110% 79 OR, un
ö 2 zſiden it bhundeinudund. nal tina 8 aun Sr.
Präſid gut: sinn Im. aid. m. delfrsanad: oniaf Ai
Ich erſuche den Herrn Brentaup, von, Augsburg,
e hatt i Din nE e sid. n.
Herr Carl August von Bentang aus Augsburg::
120 Gebt ſei Jeſus Chriſtus! 5 Alk. 107
ass 501% 3 555 lac 6 ef 5 ie
palid 85 SE Herr
fer en hl öl
80 190 . Hoch wir 90 1 1 0 NR ig sangen
Anf pH 8 chan N en; ud tut 1151 ung!
5 11 lige & general Vexſamm lung af
41 7 nchen id e 9 erg, im Gitten Deutſch⸗
e Ne h ich Sie Namens des küthöliſchen St.
Vincentiisvereins ind des fat eliſchen Männerber⸗
eins von Augsburg, wo einſt vor mehr als 9008
der heil. Biſchof Ulrich durch Gebet und das heilige Kreuz in
der“ weltberühmten Schlacht über den“ fücchtbaren Feind (bite
wilden Hunnen) die herrlichſten Siege ge erringen hal. bar e Ai
EEE nicht nur von dieſer Stadt bringe ich Ihnen ab
ſondern auch noch von einem anderen Lande, wo ich jüngſt zur
Erholung weilte; ich darf Ihnen nur den Namen nennen, um
ste Eympälfe wach zu tufen: es iſt das Land bet maſeſtätk⸗
ſchen Berge, es iſt Er das uns durch feine Glaubentselithett
in noch herrlicher Glanze voranleuchtet. (Zuruf) 126 * er
In Stams und Prutz (bei Landeck) hatte
bel we: en Verſammlungen von Tauſenden von Naehe 77
zu überzeugen, wie 1 eine wahrhaft heilige Begeisterung it"
„
die katholiſche Sache ſich in tröſtlichſter Weiſe kund! gibt. Ich:
kann nicht umhin, auch noch einen dritten Ort, Au, tief im
Bregenzer Wald in Vorarlberg, das ſich gleichfalls mit heiligem
Eifer aufrafft, zu nennen, weil ich in Au bei einer großen
Verſammlung ‚un edlen. 5 Li dau“ getroffen, habe,
der nicht we nig beitt ihä gt, N kaths i Leben, * Meme
Wald noch mehr u we 110 5
Meine geliel ten e Loſſen Sie mich ‚die, Grüße
40 Grüße e eethel been en, My: ſie wit
Gebetsverſich rege" begleitet id, die wir hoch, Auhagen
müſſen, um jo mehr in unfere Zeit der Bedrängniſſe durch den
Liberalismus, den wir nun zum Gegenſtande unſerer Be⸗
trachtung machen und zugleich be Frage emden wollen,
was ung, retten, kann? od dig enn tei db
7 „Der Liberalismus, üb 5 — das Papſtthum ln,
ſowohl in Beziehung auf die weltliche Herrſchaſt des hl. Vaters,
als auf das Papſtthum, als, ſolches get ee 90 1191500
Der Biſchof von Rom, König und pf in einer Perſon,
nach Gottes Willen das Symbol der Harmonie zwischen geiſt⸗
licher und weltlechet Gewalt, der Arge alter ſichern,
geiſtigen Güter der Menſch heit, oder wit e ein gottbe⸗
geiſterter Gelehrter ſagte: „der 1 ke” ihter e einig mögl. ei
„Einheit durch die Antetwelfullg' Unter Gott“ — er, der heilige
Vater iſt der Stein des Anſtoßes für den Liberalismus gewor⸗
den. Die Gejchichte, fügt es uns deutlich, wie der Liberalis⸗
mus, der aus dem Unglauben entſpringt, gegen die
heilige Kirche wüthet. Rufen wir uns nur die Geſchichte von
einem einzigen Lande, von Italien, und: nur vom letzten
Decennjum in's Gedächtnißʒß. 70/0 104
Hat der Liberalismus A ſich nicht Wien Bien, gleich
gezeigt? An der Tagesordnung war die Einziehung von Kirchen⸗
gütern, Mißhandlung gottgeweihter Jungfrauen, Gefangennehm⸗
ung von Welt⸗ und Ordensprieſtern jeder Würde, Ermordung
treuer Anhänger des heiligen Vaters. Daran reiht ſich Auf⸗
legung unerſchwinglicher Steuern, Einziehung des Eigenthums
a)
— 288 —
nach Willkühr und Laune; kurz die öffentliche Sicherheit
warßverſchwunden; die franzöſiſche Wee e
ee ee ee . gleichſam in neuer Au
eee Bine n wi Nast une ug ‚HR un:
dad M Ki bentüht, 9085 ſcheifken 10 & Theater. in
Scheren N N ichen Nee 0 eg
wollte das Volk im heiligen kat mene 1
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Na e f 2) 1911950 % Ab
löblich d der Sreibeitefaubt; i sone af ra
löl lie ch das, größte Verbrechen. 3. m2 2419
B weit. der dämoniſche Haß gegen das Chriſtenthum ſich ge⸗
wagt, zeigt uns die Thatſache, daß ſelbſt arme Kranke, welche
im Todeskampfe lagen, allen Tröſtungen der heiligen Reli —
beraubt, von frechen Luſtdirnen gereizt, aus dieſem Leb
1 e wurden. e EINN l und . 2
7a bli 13@
N i A 0
6 u Fal 545 ſogte man, hebt Ye, um feinen, alten, o sche
a 16, 0 er zu erlangen, der, Einführung alatholiſcher Bekennt⸗
nie, und Vereine; der r freien, Sch © chriftforſchung ward das
eredetz Sen 17 ae Veracht g. der | h
e und Sole erung. blieben, als, Felgen ni t aus.
“0 Dieſe Andeutungen — die Zeichnung des Gemäldes eines
5 — Jahrzehn tes genügen leider nur zu ſehr, um
den Liberalismus durch die Geſchichte zu kennzeichnen. In dem
Geſagten verwandten Formen ſehen wir ſie auftreten auch be⸗
reits in deutſchen Ländern, wie ee geſtern und ehegeſtern
von dieſer Stelle aus ſchon jo ergreifend geſchildert
würden All dieſe Bilder reichen hin, um uns die Augen zu
öffnen, wohin es auch kommen würde, wenn dem Liberalismus“
freie Hand gelaſſen würde“ (Bravo!) Denn von der heiligen“
Kirche ſich entfernen, der geoffenbarten Wahrheit ſich entfremden,
geſchieht nie, ohne daß zugleich das Bild der Natur getrübt
wird %% ed een 19 iA hνν,wl gung
11 1 5
n Bee
— 289 —
- ©:
Die Entwürdigung des Menſchen zeigt ſich in der Ver⸗
Shen; des Reiches der ſittlichen Grundſätze; zu den ſchreck⸗
lichſten Verwüſtungen gehören die Verachtung des heil. Geſetzes,
ee wiede der Herrſchaft de der Leidenschaften. nn
DAN BUN 405 134490
Was ſoll uns retten, frage ich ? —. N die heilige
katholiſche Kirche allein iſt im Stande zu helfen.
Sie hat den Beruf, die Irrenden zur Wahrheit zu
führen, für alle Zeiten und Mächte. Sie beſitzt alle Mittel
zur Heilung der Wunden, die der Liberalismus e e 1
es dem Einzelnen oder der Geſellſchaft.
Meine verehrteſten Freunde! Der Liberalismus, der wie
ſchon bemerkt, aus dem Unglauben entſpringt, ſchreitet bis zur
Verdunklung der einfachſten Wahrheiten vor; aus ſolcher Fin⸗
ſterniß kann nur das Licht der Offenbarung führen,
aber nur der Offenbarung, die der heil. eee
n nicht aber falſche Weisheit! (Bravo)
Man muß kindlich glauben lernen, ic ſage es noch ein⸗
FM wiever kindlich glauben lernen, um das derwüſtete
Reich in uns wieder aufzurichten! Die Kirche allein beſitzt
jene mütterliche, uneigennützige Liebe, um ſich dieſer e |
Aufgabe as Erfolg hinzugeben. n geriet moi
5 Aber an uns it, es, mitzuwirken und alles au ißubieten,
um die Segnungen der Kirche uns reichlich anzueignen, damit
der Liberalismus nicht vollkommen die äußere Herrſchäft erringe,
die ihm durch Zuſammenwirken a in F Dienſte
ſtehenden Kräfte in Ausſicht ſteht. | Be
Die ſchönſten Winke ſind uns ir dieſen = gegeben
worden; wir dürfen nicht verzagen, denn wir willen, ja, daß
wenn unſere heilige Mutter, die Kirche, vom Unverſtand ver⸗
folgt wird, ſie die Verheißung übermenſchlichen Nerds hat.
(Bravo, 75 Alſo Muth, Muth und abermals Muth! er auch
mit ne gepaart! "Flügen, wir, ung Au, alerheil. 12 5
Jeſuz im 1 Geb ete finden, wir die ſtärtſte Waffe | e alle ‚Seit e,
Verhandl. d. 19. kath. —
22 irrt
— MO —
und wenn die Kraft des Gebetes ſchon ſo viele Wunder gethan,
wie wir aus der Geſchichte aus 2 . 1 ſoll ſie es
diesmal nicht, geliebteſte Freunde? Te dae
Laſſen Sie mich nur noch in Kürze eine Gesicht erzählen,
die aus unſerem engeren Vaterlande ſtammt, und Einigen von
Ihnen meine Herren, im Gedächtniſſe ſein dürfte. Es war noch
im letzten Jahrhundert, da lebte eine traurige Perſönlichkett:
Wechaupt, der Gründer der Illuminaten, und wir wiſſen,
wohin er geführt, und 111 ee Unheil ſeine Lehre
ee, a senden) md 85
Weißhaupt war ofeffot au der Univerſität Ingolſtadt.
Mit vieler Mühe gelang es endlich, ihn zu beſeitigen. Er
lebte ſpäter in Gotha. Viele Jahre hörte man nichts mehr von
ihm. Es war im Jahre 1828; da reiſte König Ludwig I. in
Begleitung eines ehrwürdigen Prälaten, des hochwürdigſten Bi⸗
ſchofs v. Oettl, nach Gotha, und da meldete ſich zur Andienz
ein greiſer Mann, ehrwürdigen Antlitzes, aber tiefgebeugt. „Was
wollen Sie von mir?“ „„Ach, ich habe eine dringende Bitte.
Möchten, Ste mich dem Könige empfehlen. Wir bedürfen noth⸗
wendig eine katholiſche Kirche und dazu bedürfen wir eines nam⸗
haften Beitrages.““ „Ja, wer ſind Sie denn?“ ae
Namen will ich Ihnen e er würde nichts 1 a
nicht, wein Ee eines andern a geworden ſind. =
Sie Ihren Namen. Und er nannte den Namen und b. Oettl
war nkiefgerührt: „Ach, göttliche Vorſehung, wie danken wir D
wenn Weißhaupt eine Kirche bauen en Und als 6 Sen
König Ludwig gemeldet wurde, da weinte der edle Fürſt und
ſagte: „Jede Summe gebe ich gerne, wenn 1 eine ka⸗
tholiſche Kirche bauen will.“ (Bravo) ien un unde
Geliebte Fitunde! Ich habe Ihnen nun lt
Zügen die Macht des Gebetes, aber auch die Fur tbatkeit des
Liöberalismus geichilbert. Würde mir die Zeit nicht zu ſehr be⸗
ſchraͤnkt worden fen, fo hätte ich es in a und ge⸗
= AM —
Be — . ſo dern 1 9 — aue nne die
4419140
And. win werden 1 5 im e Herzen Jeſu
durch unſerer Patronin, der heiligſten Jungfrau Maria, aß
tigſte Fürbitte. ft ale a Paris} nl
ene ae sa
1520 Schluß wird e oe. Falter aus
a
. W n die hohe Verſammlung einen Vortrag halten, und ich
bitte den Hertn bi die Tribüne Zu. beſteigen. e da |
A7 tn .
unt 1 er Haffner aus Mainz: u e an
| Hochwärdigſter Herr PR It Born
. a ‚Meine Herren! , ang
Einen ee Ort, ſo ſcheint 65 Pu hat die 5
— der Katholiken Deutſchlands noch niemals gefunden,
als dieſes Jahr, da ſie in Bamberg tagt. Der Liebreiz der
Gegend, die Schönheit der Stadt, von deren Hügeln ſo herrliche
Kirchen uns grüßen, die friedliche Ruhe der Gräber großer
Heiligen, die Freundlichteit der Bewohner: Alles ergreift unſer
Gemüth mit freundlichen Eindrücken. Wie ſchön iſt es, wenn
Brüder zuſammenwohnen. Dennoch, meine Herren, hat unſere
Verſammlung keinen freudigen Character, durch die Reden, die
wir vernehmen, zieht ſich ein tiefer, ich möchte ſagen, ein düſterer
Ernſt hindurch. Mit Recht!“ die Zeit i ernſt, Hr ift furchtbar
BERN 17 AARON
nanu s berichtet hie Geſchiche uns ‚von vielen — Stürmen,
2 die Kirche in ihrem Laufe durch die, Jahrhunderte überſtan⸗
den hat, von der Völkerwanderung, von der Reformation, von der
Revolution des vorigen, Jahrhunderts. Unſere Zeit aber ſcheint
Alles, was in jenen weltgeſchichtlichen Kgtaſtrophen enthalten
19 *
iir
et,
Jie
war in ich zu vereinigen. Wenn ich es mit einem Worte aus⸗
ſprechen ſoll, worin das Gefährliche und wahrhaft 8 e
unſeres Jahrhunderts beſtehe, ſo iſt es dies, daß ſie jedes Un⸗
recht, vas vollbracht wird, zu einem Princip macht, und jede
Schlechtigkeit durch eine Phraſe heiligt (Bravo!) Das ſi
ſtatt vor allem in dem Gebiete des politiſchen Lebens. Von
jeher iſt es in der Geſchichte erhöret worden, daß Könige und
Fürsten einander bekriegten, einander Kronen raubten ulld Länder
zerriſſen, aber in unſerer Zeit hat man Worte gefunden, um
dieſe politiſchen Gewaltthaten zu heiligen. 1 6 111
, „das de rmzſſche Imperator, in Jahre 1899. ausge,
am aich Zum Hern Staley 1 wage, o e ANA
nannte Nationakitäts-Princip, um jein Unrecht age n. A d
als man im Jahre 1866 den Bund der en en Staaten zerriß,
da ſprach man von dem Beruf Preußens. Mit ihm hat man
alles Unrecht zn heiligen gemeint, (Nea ) c
1
In dem ſoctalen Gebiete nicht minder, meine Herre! hat
unſere Zeit das Eigenthümliche, daß ſie alles Schlechte
2
Ideen heiligt; daß Menſchen ſich beſtehlen, iſt eine alte Geſchichte,
aber jetzt heißt es: „das Eigenthum ft, Diebſtahl.“ So werden
wir denn nach einem Syſtem beſtohlen. Daß die Machthaber
die Schwachen und Armen drückten, iſt auch eine alte Geſchichte,
aber jetzt wird erklärt, daß die Gewalt unumſchränktes Recht
habe, zu verfügen über Leute und Güter, über die Gewiſſen und
über die Herzen, daß der Staat der allmächtige N Ans der
alles beſtimmen und alles ordnen könne. (Bravo!) 7
5 „ Und blicken Sie auf das veligiöfe Gebiet, iſt 81 nicht auch
da wahr, daß unfere Zeit die Irreligiöſität als Princip erklärt.
Sie begnügt ſich nicht, die Pflichten der Religion im Einzelnen
zu verleugnen, ſie will ſie im Princip aufheben. Sekten haben
wir in allen Jahrhunderten gehabt, Abtrünnige hat, es immer
gegeben, Zweifler finden wir in allen Nationen, in allen Zeiten.
Aber jetzt wird verkündet, daß die Religion überhaupt abzu⸗
ſchaffen ſei. Man will herausreißen aus der Menſchenbruſt den
Gedanken an Gott, man will den Menſchen allein laſſen mit
ſich ſelbſt oder ihn ſelbſt zum Gott machen. Dieſe Zerſtörung,
dieſe Auflöͤſung aller göttlichen und ewigen Ideen, welche Ver⸗
nunft and: Che lhre das 5 ſo vo die Tendenz ige
155 ie ana ni n
Ä „Wohin aber führt diser 0 Zuſte rwe Probe u
ei bleibt übrig, wenn alle; baniſchen, magischen und a
len Principien umgeſtürzt: ſind? 101
Nichts, meine Herren, als ein ee Riese Er 1 1
uch Beigeif, öffentliche Meinung, Fortſchritt; in Wahrheit iſt
es nichts anderes, als der Menſchengeiſt, der ſich ſelbſt anbetet
und ſich zu Gott macht. Gegen dieſen Rieſen gilt es zu kämpfen.
Dieſer Rieſe aber hat zwei große Waffen, die wir kennen lernen
müſſen: Die eine iſt der Schulzwang, die andere iſt die Preſſe
in den Händen des ſchlechten Zeitgeiſtes. Von der erſten dieſer
Waffen, die ich genannt habe, wird von einem anderen Redner
geſprochen werden. Laſſen Sie mich Ihre Aufmerkſamkeit auf
die andere richten. Ja, die Preſſe iſt eine der wichtigſten Waffen,
durch die dieſer Rieſe die Geiſter unter ſein Joch beugt; die
— MM —
Preſſe iſt in Wahrheit eine Großmacht, wie ein gelftweicher
Schriftſteller jüngſt geſagt hat. Nichts läßt ſich mit ihrem Ein⸗
fluſſe und ihrer Macht vergleichen. Sie ſpricht zu allen Stän⸗
den und zu allen Klaſſen der Bevölkerung; ſie belehrt die
Menſchen das ganze Leben hindurch, während die Schule nur
ſieben oder zehn Jahre mit Grundſätzen erfüllt“ Wenn der
Unterricht in der Familie ſich guf Wenige erſtreckt, die Preſſe
ſpricht zu Hunderten und Tauſenden. Das Wort des berühm⸗
teſten Redners und die Sprache des gottbegeiſtertſten Prieſters
hat ſelten das Publikum, welches in der Regel der ärmlichſte
Redakteur hat. In die Kirche geht man einmal in der Woche,
aber die Preſſe, dieſe Blätter, die großen wie die kleinen, lieſt
man täglich⸗ Die Predigt in der Kirche hört man nur eine
halbe oder eine Stunde lang, aber dieſe Blätter werden immer
zu aller Zeit geleſen. Neben dem Bierglas liegen ſie und beim
Kaffee kommen fie zu uns, und auf dem Spaziergange folgen
ſie uns, in den Eisenbahnen machen ſie die Reiſe mit uns.
Wahrhaft, allgegenwärtig iſt dieſe Preſſe; ſie iſt eine geheim
nißvolle, eine gewaltige Macht, und dieſe Macht ſollten woir
nicht beachten, und gegen dieſe Macht ſollte es keine Mittel
geben, fie uns dienſtbar zu machen und fie in das Intereſſe
und den Dienſt der Wahrheit zu ziehen? Ein Mann, den ich
hoch ehre und deſſen Originalität und Kraft ich ſchätze, hat im
Verlauf der letzten Zeit einmal den Gedanken zu vertreten ge⸗
ſucht, daß die Preſſe doch nichts Anderes, als eine Verſimpel⸗
ungsanſtalt ſei, daß man ſich von ihr abkehren und die Leute
von ihr zurückrufen müſſe. Ich halte 8 nee ER
geeignet, uns zum Siege zu führen. % c zun
Meine Herren! Die Taktik des Vogel era it niente
zu empfehlen; mag man auch den Kopf in den Sand ſtecken
und denken, der Feind iſt nur eine Verſimpelungs⸗Anſtalt, das
nützt nichts. Die Preßteufel, meine Herren! kann man nicht
dadurch austreiben, daß man das Kreuz vor ihnen macht, man
muß ihnen Preßengel entgegenſtellen. (Bravo!) Man muß gute
Zeitungen gründen, man muß gute Zeitungen leſen und keine
u 295 —
ten leſen laſſen. Man muß arbeiten mit allen Mitteln
Wee ‚Kräften, für die guten ter, die uns offen ſtehen.
Meine Herren! Es iſt viel geſchehen in den letzten Decen⸗
a in den letzten zwanzig Jahren für Deutſchland. Als der
Sturm der Revolution kam, da waren die Katholiken waffenlos
auf dem Gebiete der Preſſe, kaum ein oder das andere beſchei⸗
dene Blättchen hatte Raum für die Wahrheit des Glaubens und
den Standpunkt des Katholieismus; aber ſeitdem ſind fie uberall
aufgeblüht, die katholiſchen Journale. Es gibt keinen größeren
Bezirk in Deutſchland, der nicht jetzt ſeine katholiſche Preſſe
hätte, und auch in den einzelnen Städten hat man nun überall
bereits angefangen, Journale und kleinere Blätter zu gründen.
Die Badenſer haben deren ſteben gegründet, im Laufe der letzten
zwei Jahre, und wenn mein verehrter Freund, Herr Nieder⸗
mater, im Jahre 1864 ſagt, Franken ſchläft wie Lazarus, 1)
iſt das heute nicht mehr wahr; auch Franken hat feine; Blätter,
und Bayern hat ſieben neue Blätter gegründet in der letzten
Zeit. (Bravo ) Auch Oeſterreich kommt spät, doch es kommt.
1613
er 105 der That, alles Moͤgliche haben wir gethan, aber noch
lang e icht alles Nothwendige. Noch viel iſt zu thun übrig,
und es iſt die heiligſte Aufgabe der Prieſter und Laien, dafür
zu ſorgen, daß die jetzt vorhandene Preſſe auswachſe nach oben,
indem 1 größere, immer centralere Blätter hervorbringt,
nach unten, indem ſie durch kleinere Volksblätter, kleine Kreis⸗
blätter, Meine „nutsblätten | immer 7 n in das Volk ein⸗
e ee
Und, meine hochverehrten Herren! mit Gründung von
gute Blättern. iſt es noch nicht genug. Man muß die ſchlech⸗
ten verdrängen. Meine hochwürdigen Mitbrüder werden es
mir nicht verübeln, wenn ich geſtehe, daß es mir ſchon oft auf⸗
gefallen iſt, daß ſelbſt in Pfarrhöfen nicht einmal ein einziges
gutes Blatt, wohl aber ein oder zwei ſchlechte ſich finden.
(Bravo!) Wir, die Prieſter, haben gewiß zu allererſt die Pflicht,
die gute Preſſe zu unterſtützen und unſere Hände nicht zu
beftecen den ‚Shtniigtäktten der Seit. (8 N vr
müſſen ab 1 bite ſorgen, daß die guten ee] nicht 9.
uns, ſondern auch von Anderen geleſen werden. . ſollte
ein Wirthshaus beſuchen, wo nur ſchlechte Blätter neben dem
Bier liegen; dieſe ſchlechten Blätter müßten ja das Bier ſauer
machen, meine ich. (Bravo!) Wenn man in die Gaſthöfe und
in die Wirthshäuſer kommt, warum fragt man denn nicht nach
den guten Blättern? Der Wirth wird ſie anſchaffen, wenn ſeine
Kunden ſie begehren. (Bravo!) Und warum dringt man nicht
darauf, wenn man in einem Leſezirkel oder Caſino Mitglied iſt,
daß auch gute Blätter in dieſem Leſezirkel gehalten werden? Iſt
denn mein katholiſcher Gulden nicht eben ſo sek werth, als die
i iſraelitiſchen Gulden????s2L;ꝝß @
Ja, es iſt unſere Pflicht, für die Brefe aa thun, was wir
nie und namentlich auch fie ſo weit zu unterſtützen, als es
mit unſeren Geldmitteln möglich iſt, und wer es kann, mit
ſeinen literariſchen Beiträgen. Es iſt eine große Berufspflicht
für den katholiſchen Klerus, daß er die Feder ergreife, nicht
blos, um eine Predigt zu ſchreiben, ſondern auch, um in einem
freien Augenblicke für die Zeitungen zu arbeiten. „Wie e mancher
Abend in einem ſtillen Pfarrhaus könnte da hübsch v
werden zu Beiträgen an die katholiſche Preſſez 27 5
Unterhaltung über Politik, die man geführt hat, 2 0
verwendet werden, wenn man aus 2 en, Heinen, Artit Bir
ſammenſchriebe. ER 01 ie
O! ich bin nicht der Meinung, daß der ganze k
liſche Klerus zu lauter Journaliſten werden müſſe, 115 Mir
ich weiß, daß er ein größeres Apoſtolat hat als die Die
Wirkſamkeit des Prieſters durch die heiligen Sakramente oder
die Predigt. iſt ein höheres, ein würdigeres, ein wichtigeres Glied
| ſeiner Pflichten. Aber man muß zu den Zeiten in den Spr 55
der Zeiten reden, und zu den. Menſchen ſprechen in der me ch⸗
lichen Sprgche. Als unſer Herr und Heiland auf die Erde t kam,
ung, zu erlöſen, hat er in menſchlicher Sprache besprochen und
iſt den Menſchen gefolgt zu ihren Geſellſchaſten, ſelbſt zu ihren
— 297 —
Hochzeiten und Gaſtmählern. Er iſt Allen Alles een um
Alle für ſich zu gewinnen.
So, meine Herren! glaube ich, daß es eine große Pflicht
des Klerus iſt, ſich an dem Apoſtolate der Preſſe zu betheiligen
= zu bewirken, daß durch Unterſtützung der Preſſe in aller
er werde. Di e großen oda) die die Vorbilder alles
Sante der bl. Bert d, der hl. Otto, der hl. Fran⸗
3 ich wage es zu behaupten, daß wenn ſie jetzt wieder auf⸗
wachen und die traurige Zerrüttung ſehen würden, welche die
Preſſe in der Welt anrichtet, auch die Feder ergreifen und wie
ſie damals mit flammenden Worten zu den Völkern ſprachen, ſo
nun mit zündenden Worten zu den Völkern ſchreiben würden.
Dieſe große Aufgabe der Preſſe wollte ich den boch würdigen
Herren und allen verehrten Anweſenden mit dieſen wenigen
Border an's Herz legen, und ich bin überzeugt, daß der gute
Wille nicht fehlt. Es handelt ſich nur darum, daß man an⸗
fängt. Dixi, nunc coepi. 1 1 gesprochen und angefangen.
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f 1 Sch ett ade di die lebte ge ccgleffeuk Generalderſammlung fin
en 70 de rr t tint nun
al ‘ laube mi di 1. H — hen V fernwefiig if ra
elle hr 1255 3 10 A Tagen e #
57
envorſtaud in Wien. .
der geſt mt 5 a S nicht berathen ei
weil nur der 5 55 da war und ſonſt Niemand, und wütdi
deshalb der heutigen geſchloſſenen Generttdertimmkünng⸗Aben
wieſen. Der Vorredner trug darauf an, dieſen Antrag dem
Vorſtand des Bonifaziußs „Vereins zu überweiſen. h. glaube,
daß die hohe Verſammlung damit einverſtanden fein wird. .
erſuche den Herrn Worſternden des IE Ausſchuſſes, die An⸗
träge vorzuleſen.
(1115 if JE 2 111
Referent für Formalien ehr v. Wambolt:
Auf die Aufforderung des hohen Präſidiums werde ich
mich bemühen, mögliehft kurz zu ſein und gehe deshalb ſogleich
in das Detail der Berichterſtattung ein über den Antrag bezüg⸗
lich der Organiſation der katholiſchen Partei in Deutſchland,
deſſen erſter Paragraph bereits geſtern angenommen wurde. Der
angenommene Paragraph lautet:
(verlieft den erſten Paragraph).
Die weiteren Paragraphen find geſtern in der geſchloſſenen
Generalverſammlung beanſtandet, nun aber in Folge eiges Kom⸗
= 299 —
promiſſes folgendermaſſen Woeänderd worden. Zweiter Para⸗
sro: ind hd U Hulmmoftzalonnse KA 700
J. „ ie IX. Genetalbexſammlung der katholiſchen Ver⸗
0 Deutſchlands ernennt ein. Central⸗Comité, welches aus
1 bis fieben - Perſonen — = Geiſtlichen und Laien, u be⸗
tehen hat.“
2. „Dieſem Comité wird als Hauptaufgabe geſtellt, der
XX. Generalverſammlung einen vollſtändig durchgearbei⸗
teten Plan zur are er rede: Partei Deutlſch⸗
en rr?
RE np Sinn 1 2700p ffn 250 Hun
3. Daneben dolrd wehen Cams bse die at
ee heiten gin sit zul chi zm Noche.
as) in Verbinduzg mit dem aitigen; Bororte: und sau
verſchiedenen Specialcomités für die Weiterführung
der von der Generalverſammlung gegebenen Anreg⸗
Auungen, insbeſondere für die Ausführung der dort
gefaßten Beſchlüſſe nach Kräften zu ſorgen n
b) für die XX. Generalverſammlung das geeignete Ma⸗
etteerial für die Berathung zu ſammeln und zu ſondern;
e) in Verbindung mit dem Vorbereitungs⸗Comité der
VVXVV. Generalverſammlung dieſe ſelbſt e er
ſichtig und praktiſch einzuleiten; dpfugt raf
d) dahin zu wirken, daß den Katholiken in ganz Peutſh
land durch die Gründung moͤglichſt vieler katholiſcher
geſelliger Vereine Halt und Anregung geboten werde;
SR, endlich
1 ) durch das Mittel ber tlhchſchen prese 15 ichft
25 0 oft, eingehend und, vielſeitig über das Vereins eben
mnie überhaupt wie über die Thätigkeit des Comités ins
5 | befondere Bericht zu geben.
4. „Zur Erleichterung der in 3, d geſtellten Aufgabe
wird den Katholiken Deutſchlands empfohlen, ihrerſeits auf
fun ng von katholiſchen geſelligen Vereinen bedacht zu
Pin und zu dieſem Behufe ame für kleinere Diſtrikte
Bist Ausbilden, nanu eilen Me 341/50
Das Eenträl-Comits’ legt ſein Amt in die Hände
der XX. Generalverſammlung nieder, um dann auf Grund
der neuen Beſchlüſſe erſetzt resp: betätigt zu werden.“
Dritter Paragraph: (wurde geleſen. 1 L zug
Ich bitte das hohe Präſidium, die Be} darfiber zu
hen
194 907 ir 7 4 77 15775 7 * *
oescpwüftbs stp Hau. uon tt XN
Ich erlaube n die Diehiſſnsnder den eben verleſenen
2. Punkt des Antrages zu eröffnen und bezüglich der Diskuſſion
erlaube ich mir zu bemerken, daß die Herren Redner, welche
ſprechen wollen, möglichjt kurz ſein mögen, um raſch zu Ende
zu kommen, weil ſchon um 10 Uhr die letzte öffentliche General⸗
verſammlung beginnt::
Will einer der geehrten Herren das Wort ergreifen? —
Es meldet ſich Niemand. Daraus geht hervor, daß ſämmtliche
Herren dieſem Vermittlungs⸗Vorſchlag der geſtern verſchieden
r ee Anſichten zuſtimmen. f (d
Ich werde daher dieſen Antrag zur Abſtimmung ſtellen
undd bitte die Herren, die dagegen find, die Hand zu erheben. —
Er iſt einſtimmig angenommen 853 ure ven W Referenten
+
e ehen 8 | ab
RN ef erent: ien den dritten e 15
Perg ck arts * |
3 ftelle den dritten Antrag zur Dichten Begehrt
einer der geehrten Herren das Wort? — Es meldet ſich Nie⸗
mand, 900 ſtelle ihn zur Abstimmung und bitte diejenigen
Herren, die dagegen find, die Hand zu 1 Einſtimmig
angenommen. 10
> en 29
| BINTTSIENESIT
—
fun Referent!“ aura ind ar
Ich muß ah 1 berühren den 1 55 Antrag auf
Errichtung katholiſcher geſelliger Vereine in ganz Deutſchland.
Derſelbe ſollte urſprünglich unſerem Hauptantrage einverleibt
— 301 —
werden, findet aber nun nach der beſchloſſeuen Abänderung keine
ausdrückliche Erwähnung mehr. Der Ausſchuß war der Anſicht,
ihn nicht mehr einer beſonderen Behandlung zu unterziehen und
glaubte, daß das Central⸗Comité aus eigener Veranlaſſung den
Gegenſtand dieſes F in 1900 . . Berathung
ziehen werde u |
Jad! Ji enen in
Präſid it:
Ich erlaube mir die Frage an den Herrn Antragſteller
von Köln, ob er damit einverſtanden iſt; ich ſehe denſelben an⸗
weſend und möchte erfahren, ob er etwas dagegen 3 esrii
hat. — W
BR str Ba it sd gol 59
Präſident⸗ | 1100
Ich bitte en ue ERDE BET ie
Tail Atefetentt 10111 an lch zig dn bin
Ses erübrigt PAR, dieſen wel Yen: gefaßten Beſchlüſſen zu⸗
pelle das Eentral⸗Cbmtts zu wählen. Der ef erlaubt ſich,
hart ch Verſammlung eine Liſte vorzulegen. 110
Für Preußen der hochgeehrte Hr. Präſdent Frhr. Felix
v. Losz (Bravo!) daun Hr. Dr. Hülskamp aus Münſter;
(Bravo!) ferner war in Ausſicht genommen Hr. Domkapitular
Haffner aus Mainz; derſelbe hat aber, wie ich aus mündlicher
Beſprechung mit ihm entnommen, die Wahl abgelehnt und ſtatt
deſſen erlaube ich mir, ohne vorherige Beſprechung mit dem
Ausſchuß, den Hrn. Stadtpfarrer Ibach aus Limburg in Vor⸗
ſchlag zu bringen; (Bravo!) ferner iſt in Vorſchlag gebracht
Seine Durchlaucht Fürſt Löwenſtein; (Bravo!) Dr. Freitag
aus München (Bravo!) und ſchließlich meine Perſon. (Bravo!)
Aus Oeſterreich iſt noch Graf; A . v. e aus 3
in Vorſchlag gebracht. hs 3 Ira, tanzglur
Präſident:
Aus den zuſtimmenden Aeußerungen, die ich von den
Herren vernommen habe zu den Vorſchlägen des Herrn Refe⸗
— 302
renten, glaube ich entnehmen zu dürfen, daß Sie damit einver⸗
ſceudeh ſind und daß eine eigentliche heine nicht noth⸗
Bee — wird. (Nein! Nein!) 13019 10 ana ‚done tin audk
10 8 dani Sup Sin md g And. sidunlg
na Herr Dombelan, Schiederm een gus Linz: 1
Ich frage, ob Herr Graf Brandis aus Oeſterreich ge⸗
nannt worden iſt. — Er iſt genannt e,
fü 1 3%
solls Präſident; 199-1 ein id im sdunl br
0 DR; Herren ſind alſo damit, N e 2 En
Ball als vollzogen anſehe. (Jal Ja) ana
Referent: f ' un =} N
Es lag dem fünften 1 Ausschuß loch ein weitkter Antrag
vor: 211901 D
„Die hohe Generalverſammlung wolle vorſtehenden Be⸗
richt über die Errichtung einer Marianiſchen Künſtler⸗
Congregation, zur allgemeinen Kenntniß bringen, damit
die Mitglieder der katholiſchen Vereine es ſich angelegen
ſein laſſen, für die Errichtung und Verbreitung dieſer,
iR aunfere, Zeitverhältniſſe ſchlagend motivirten mariani⸗
rn Künſtler⸗Congregation durch Wort und That, ins⸗
beſondere durch geeignete Publikgtionen im In⸗ und Aus⸗
lande eifrigſt zu wirken.“ 200 nin zun 1 ufo
Nai aden Antrag iſt aus Innsbruck geſtellt. Der Ausſchuß
war der Anſicht, daß dieſer Antrag die höchſte Beachtung ver⸗
diene und daß es am Beſten wäre, wenn er im Referat verleſen
würde mit Motiven, und daß er in das Protokoll resp. in den
ſtenographiſchen Bericht aufgenommen wird..
Ich glaube die Vorleſung unterlaſſen zu können, muß
aber erſuchen, daß der ſchon gedruckte Antrag in den Bericht
aufgenommen wird, wenn es moglich iſt. Es iſt der XVII Mr
trag. (Siehe gedruckte Anträge XVII.)
1 fön
nd a vn ſidents eee eee, ee e
Die hohe Verſammlung iſt damit einverſtanden.
u list ol dd nge uf 1d
Ich will nur bemerken, daß der Antrag an den dritten
Ausſchuß verwieſen und darin berathen worden n und wir
enn we angeſchloſſen haben ) ui un mut 31117058
1 ME: rad. 115 91 0
„„Rräfipent; Einwerfians 1 j J 50 8
1217 Referent!“ Far maftel ug 3 a time zur 510
lun) Es liegt auch ein Antrag vor von dem Stadtpfarr⸗Prediger
Martin von Friedberg bei Augsburg, in welchem zur Anzeige
Sago daß unſer hochverehrteſter Papſt Pius IX. im Jahre
1869 ſeine Secundiz feiern wird und es iſt nun unter Angabe
verſchtedener näherer Details beantragt, baß man eine großartige
Adreſſe für bieſe Zeit vorbereiten mögen
Wie natürlich fand in dem Ausſchuß dieſer Autrag ſehr
großen Anklang und man war gleich ſehr begeiſtert und darauf
bedacht, ihn in möglichſt paſſender Form zur Ausführung zu
bringen. Eine längere Discuſſion erhob ſich über die Art und
(Reife und ſchließlich beſchloß der Ausſchuß: „Der zeitliche Vor⸗
ort ſei zu erſuchen eine moͤglichſt kunſtreiche Adreſſe des bezeich⸗
neten Inhalts anfertigen zu laſſen und in Verbindung mit dem
Central⸗Comité mit Benützung aller zugänglichen Mittel dieſelbe
mit möͤglichſt zahlreichen Unterſchriften verſehen zu laſſen. (Der
1 wird nun nochmals verleſen)YW—Y+W+—Ʒe ee
Hebes Präſidium der XIX. Generalverſammlung
der kathollſchen Vereine Deutſchlands.
let 1 Am Kae 1869 wird der gel Heben Pupſt Mus IX.
Nite ate Sekundiz feiern⸗ Mt 177 9
An dieſem freudigen uh PORN Seife nimmt
gewiß die ganze katholiſche Welt innigen Antheil und
beeſonders auch das katholiſche Deutſchland.
Da nun die Generalverſammlung der katholiſchen Ver⸗
eine von Deutſchland z. Z. gewiſſermaſſen als Organ der
Katholiken Deutſchlands gilt, und namentlich die Vertreter
der genannten katholiſchen Vereine ein Wort un Namen
“in 4
814
10
derſelben zu jagen haben, m 2 der ehrfurchtsvollſt Un⸗
ul terzeichuete den Antrag: un iat ch
4 Es möge die XIX —
Schritte thun, um eine (in entſprechender Anzahl durch
den Druck zu vervielfältigende) Adreſſe im Namen aller
katholiſchen Vereine von Deutſchland verfertigen, und an
dieſe Vereine mittheilen zu laſſen zu Unterſchriften Seitens
aller Mitglieder oder wenigſtens der Ausſchüſſe, (auf
m * e 1 e an den N 5
. . Ausſtattung zu ſertizenden Dunne er
Glückwunſch⸗Adreſſe beizulegen und nach Rom ad en
105 zabndaemt abzuſchicken wären.
| B. Es möge wegen Dringlichkeit der Spiel und des
11 WA Schluſſes der Generalverſammlung dieſer Antrag
entweder unmittelbar Seitens des hohen Präſidiums in
a der nächſten geſchloſſenen Generalverſammlung Mittwoch)
vorgeleſen und zur Annahme empfohlen werden > oder
mit dringender Empfehlung an den fünften Ausschuß für
Aeaeußeres hinübergegeben werden, wenn nicht etwa der
hohen Generalverſammlung die ſofvrtige Wahl eines Son⸗
derausſchuſſes belieben ſollt e.
Einer beſonderen näheren Motivirung dürfte dieſer An⸗
trag nicht bedürfen, da die Motive für Katholiken auf der
Hand liegen. Nur möge ſchließlich bemerkt fein, daß die
XX. Generalverſammlung ſich hiemit nic mehr befaſſen
min nz, Wegen verſpäteten Termins e
aun ein Mit ausgezeichneter Hochachtung ag:
elch Eines hohen Präſidiums ganz ergebenſter
1490 Pankraz Martin, Stadtpfarrprediger
774 Un el raffte an 3 . Augsburg.
1919171 a lieu anu 7 Ichitn z Milan
Ich ſtelle den Antrag zur Dietuſſton ons 190
9 1
Ir 17 7
- 1
— 305 —
Frhr. v. Andlaw: 4 214 Denn 3
Ich bitte per a8lf ngo Bir benden munen
(Bravo! Bravo!) Nina
Präſident: 49435
In Betreff der e 1 Abriſſe wünſcht Herr
ens das Wort. RB
3 7 e
43 GR 2 1419221940
* N Rand,
1111727
Felten, | Wir haben bein d en in Rom
eine Adreſſe überreicht, die in kunſtwoller Weiſe durch d den Stif ts⸗
Kanonikus Dr. Bock in Aachen, ausgeführt worden iſt und
es war von allen Adreſſen, die in Rom eingereicht wurden, un⸗
vergleichlich die ſchönſte. So wäre es zweckmäßig, daß man den
Vorort erſuche, 5 g Mikueng zu ade e en
Refereſtt: a ee a A sah eh
Der letzte hee der Becht des sieh war
en e eines Ortes für die nächſte Generalverſammlung.
Es lag eine große Anzahl der Einladungen vor. (Bravo) Zu⸗
erft hatte Münſter ſich gemeldet, dann war der Antrag für
Conſtanz geſtellt worden, Mainz wollte fie, auch, haben, eben⸗
ſo Düſſeldorf, und während der Ausſchußſitzung ſelbſt wurde
ein Antrag mündlich geſtellt, ob man. ſie nicht in Linz oder
Wien halten könne. Alle Antragſteller waren zugegen und ver⸗
theidigten ihre Anträge auf's entſchiedenſte und tapferſte. Und
als man ſchließlich zur Abſtimmung ſchritt, ſo trat der deutſche
Partikularismus in vollem Maße zu Tage und jeder Antrag⸗
ſteller ſtimmte nur für ſeine Stadt, ſo daß für keine derſelben
eine entſcheidende Majorität vorhanden war. (Heiterkeit)
Bei dieſer Verlegenheit bleibt nichts anderes übrig, als
nun gleich dem neuernannten Comité eine Aufgabe zu über⸗
weiſen, und es wurde daher vom Ausſchuß der Antrag geſtellt,
Verhandl. d. 19. kath. Generalverf. 20
— 300 | 3 —
das Central⸗Comité möge die Anträge in Berückſichtigung nehmen
und entſcheiden, in welcher Stadt die XX. Generalverſammlung
ſtattfinden ſolle. e enn
Präſident: di e
Ich erlaube mir die Frage, welches Comitéu es ſein ſollte?
Referent: Das eben ernannte.
Herr her: rag 18 158113 1120
Meine Herten! Ich möchte ie erlaßtbe, gegeit dieſen
Vorſchlag zu ſprechen; es iſt immer Ufus gewesen, daß die Ge⸗
nerafbetfahntnfuig den Ott der nächſen Werſammbung beſhuntt
hat. Wenn wir ſehen, daß fie allet Städten gleich willkommen
iſt und daraus entnehmen, welche große Pöpularität unſere Ge⸗
neralverſammlung erlangt hat, ſo ſcheint es mir doch, duß tr
ohne Scheu diejenige Stadt bezeichnen ſollen, in welcher die
nächſte Generalverſammlung tagen fel. Es gab Zeiten, ii del
chen man ſich durchaus nicht um den Sitz der Generalverſamm⸗
lung beworben hat. Heute, meine Herren, ‚find, wir in der
glücklichen Lage, wählen zu können. Wählen wir daher ſelbſt,
vn, ppelchek Stadt in ganz Deutſchland die hächſte Mrnianunfüng
tagen ſoll, damit man ſofort nach Verkündigung in ganz Deutſch⸗
land weiß, wo wir im nächſten Jahre tagen, We
Präſident: aA. W masaut eng Wee
Wi dich eher der Bene! ber one Wera
in dieſer Süche das Wort zu ergreifen?
T FT ene ee DE 18
MON Rare NE al Re
at ea fen nie Fre ara
Meine Herren! Es iſt gewiß ſehr wünſchenswerth, daß
wir heute die Frage entſcheiden, wohin die naͤchſte Verſammkung
kommen ſoll. Wenn aber nach mehr als einſtündiger Berathung
der Beſchluß der nächſten Intereſſenten im kleinen Kreiſe nicht
zu Stande kommen konnte, dann glaube ich ſagen zu dürfen,
daß es hier in der großen Verſammlung, welche noch nicht hin⸗
reichend inſormirt iſt, noch weniger möglich jein wird. Freilich
Janopdn
Zu ur Kr ee nn
— 307 —
könnte durch dieſen oder jenen Kunſtgriff eine Majorität erreicht
werden, aber ſie würde eine ganz zufällige, nicht die wirkliche
ſein. Wenn z. B. unſer verehrter Herr Präſident mir als
äͤlteſten Antragſteller den Gefallen erweiſen würde, an erſter
Stelle über Münſter in der hohen Verſammlung abſtimmen zu
laſſen, und zwar nach dem Modus, daß die entſchiedenen Gegner
Münſters aufzuſtehen oder die Hand zu erheben hätten, ſo würde
Münſter mit einer Majorität von 3 durchkommen, und doch
würde dieſe Majorität keine richtige ſein, doch ſchlöße ſie eine
Ungerechtigkeit gegen die anderen Städte ein. Denn eine Ab⸗
ſtimmung für Conſtanz ug ge wrünne: ganz e er
‚gehabt haben. (Bravo!) 1% Alt naihrit, ilifiag
Ich mochte Weshalb t den ane unſeres keiten Refe⸗
denten unterſtüzen, da mir die Herren nicht ganz competent zu
ſein ſcheinen. Was die Wirkung für die Oeffentlichkeit anbe⸗
trifft, ſo ſcheint mir auch ſo kein Schaden zu erwachſeu. Sagen
Sie, meine Herren Journaliſten, nur mit recht lauten Worten,
daß fünf oder ſechs Be ſich im hitzigen Kampfe, als gälte 05
den Geburtsort Homers, darum geſtritten haben, wo die nächſte
Generalverſammlung ſein wird, und daß dies eine Folge ſei von
der Schlacht bei Mentana unh der daran ſich ſchließenden ros f
artigen katholischen Bewegung in Deuschland (Bravo 5
ra en arand 1105 nn none ad bunlnuime
S ]
Auf der wehen Gade heen g in Jeebtut
5 die Frage auch nicht entſchieden worden. Es war freilich
kein Ueberfluß an Anmeldungen von Städten da, ſondern im
Gegentheil Maugel, aber es iſt doch thatſächlich in 85 ze
verſammlung nicht entſchieden worden. tre 5
Herr v. Andlaw: 19 6j
Meine Herren! Die Frageſtellung wurde von meinem ver⸗
ehrten Vorredner nicht ganz richtig gemacht. Gegen Münſter
iſt gewiß Niemand. (Bravo!) Ich zuletzt nicht, weil die dank⸗
bare Erinnerung an Münſter in meinem Herzen unauslöſchlich
20*
— 308 —
lebt. Ich war ſo glücklich, der herrlichen Verſammlung von
1852 dort anzuwohnen und mein Herz zieht mich nach Münſter
fort und fort. Aber ein Bedenken erlaube ich mir Ihnen zu
unterſtellen. Ein altes Sprichwort ſagt: man ſolle Eulen nicht
nach Athen tragen; Münſter bedarf wahrhaftig der kathalilſchen
Anregungen nicht. (Bravo!) Die Rheinlande bedürfen nur
theilweiſe der katholiſchen Anregungen; ſie ſtehen feſt da;, be⸗
rühmt als Säulen des katholiſchen Geiſtes“ (Bravo!) Baden
aber bedarf, meine Herren, der Anregung; jenes Land, welches
ſeit einem Menſchenalter unter dem Drück der Irrführung (und
es ſei mir das Wort erlaubt), der Vernachläſſigung von Seiten
geiſtlicher Fürſten ſelbſt leidet. Eine ſolche Stätte iſt Con ſtanz,
won die Verwüſtungen des nenen ſich verbunden haben,
Glauben je, viel als wech weden jeine Augri ſchützt —
untergraben. th ot ch rin in 505 *
Dort, zunächſt, meine Herren, e ich,
Generalverſammlung tage. Ich will darüber Pia 1 25
ſtimmungen machen, mir; iſt der Autrag ganz neu. 30
alſo nicht in der Pa bie eine, a a, 50
aus = Giften zu tape inwiefern eine 22
ſammlung dort tagen könne. Die Antwort lautet günſtig. Zum
Ueberfluß befindet ſich ein Herr aus Conſtanz hier, der in un⸗
ſeren jüngſten Kämpfen eine ſehr einflußreiche und wichtige
Rolle geſpielt. Ich erſuche den Herrn Präſidenten dem Herrn
Benefiziat Häring aus Conſtanz für dieſe Localfrage das Wort
zu ertheilen. ant ichn 1 ae
Präſident: een een
ae dem, Denn, Benefit Hir ring, aus, Canſtanz
das 5389 ‚ichnnmg niit IH, air 11 r ren
Int — Benefitiat Häring: 1% eg i
Meine Herren! Der Antrag, die XX. Generalverfammlng
08
— ZOG —
nach Conſtanz zu verlegen, kommt mir wie aus den Wolken
gefallen. Aber meine Herren, ich glaube, nachdem dieſes Jahr
ein Huſſitenzug nach Conſtanz ſtattgefunden hat, ſo wollen wir
im nächſten Jahre auch einen Huſſitenzug halten. (Bravo!)
Meine Herren! Was brauchen Sie noch das Licht anzu⸗
zünden, wo es ſchon hell brennt und was wollen Sie das
Feuer noch mehr anſchüren, entflammen Sie lieber den glim⸗
menden Docht zum lichtbrennenden Feuer! Er iſt allerdings noch
da im Seekreis, der Brennſtoff, er muß blos angezündet werden
und dann werden Sie in Conſtanz glorreich empfangen werden.
Ich bin überzeugt, wenn auch die Bürgerſchaft ſich unter dem
Freimaurerthum duckt, a ſie guch 1 Gewalt 0 icht, die an der
tze ſteht, daß dieſe Verſam 34 ganz prächti auf enom⸗
fe A wird. ai haben hin, ein ee es 1 5
und die St. Joſephskirche; da ma wir unſere Ve ammlung
— 1 die en A N
feinen de 5.
erk Di. Kreußer aus Köln:
Ich fürchte, das Sprichwort wird ſich bastle „Viele
910 15 viele Sinne;“ aber Jeder a auf, dem ſeinen.
Mainz, Münſter, Conſtanz, Wien, Linz a. D., Düſſeldorf ſind
vörgefchlagen, Fir jeden Vorſchlag ſind die besten Gründe, da⸗
her ı wenig Hoffnung, daß unſere Wahl e ein Ergebniß haben wird.
Ich denke hier an das Wort des Heilandes: „Die Geſunden
bedürfen nicht des Arztes, aber die Kranken.“ Mün⸗
ser, denke ich, iſt ſo kerngeſund, daß es keinen Doctor bedarf,
— ME —
als den hl. Ludgerns. Das liebe Düffeldorf wird ſich hoffent⸗
lich auch nicht nach Apotheken ſehnen und Mainz iſt in der⸗
ſelben Lage, wenigſtens ſieht unſer Falk nicht hippokratiſch aus,
könnte aber ſelbſt ein Hippokrates ſein. Vom edlen Wien und
dem lieben Linz ſpreche ich nicht; denn mir ſcheint die Stadt
des hl. Conrad am kränkſten. Es thut noth, den Weſſenberg,
Huß u. ſ. w. auszubaden. Darum ſtimme ich dafür, die nächſte
Generalverſammlung nach Conſtanz zu verlegen, wenn es näm⸗
lich die Hyperluminöſen — erlauben. Es wird darum auch am
beſten ſein, die ganze Sache überhaupt, die Wahl des künftigen
Werten der Entſcheidung des Comités zu überlaſſen..
Fe Sera eee,
BR Wir ſind bereits in eine 1 0
und dach drei Reden a e Mn 1 50 N
nicht richti tig zu ſe ein; denn, A dem BA n Rechte könn
15 19 5 . Me wieder alle 8 15 f
eg
tab, Aut äh N oni
Ich glaube, daß die Bemerkung des eddie
volltommen richtig iſt. Maas, muß zunächſt die Frage ent⸗
ſchieden werden, ob hier beſchl offen werden 15 der ob iu
Vorort bestimmt, und in den Reden iſt nicht zunächſt ſt auf f
Empfehlung, einzugehen, ſondern nut die a W auch
löſen und erſt dann tönnte . die e in ie
Orte eingegangen w werden an ne 0
„Herr Baur: 0 ‚sterne 294 bin mare
Ich glaube, ich — mich ſtreng zur — gehalten, ich
DE 1
!
_— —
habe nur darüber geſprochen, ob nach dem Vorſchlag des Aus⸗
ſchuſſes ein Comité oder die Generalverſammlung den nächſten
Ort beſtimmen ſoll, und ich habe keinen Ort genannt; ich bin
auch nicht Mandatar irgend eines Ortes, mir ſind ſie alle du
‚lieb, meine Herren! inſofern fie alle paſſend wären.
Es iſt aber nach meinem Dafürhalten nicht einerlei, wo⸗
hin wir die Verſammlung verlegen; ſo namentlich, wie der Herr
Vorredner Münſter vorgeſchlagen hat, iſt es nicht billig, daß wir
die, welche ſchon einmal eine Verſammlung hatten, denjenigen
nachſetzen, die noch keine hatten. Ich glaube nicht, daß ein
Wettkampf der verſchiedenen Städte hier ſtattfinde, ſondern die
Generalverſammlung entſcheide in dem Jutereſſe uufeter eben
heiligen Sache ſelbſt darüber. (Bravo!) |
Wenn in einem engen Comité kein Beſchluß, keine
Gmig eit zu Stande kommen konnte, ſo iſt daraus nicht zu
folgern, daß in dieſer Generalverſammlung, wo wir perſönlich
gar nicht intereſſirt ſind, wir nicht in einer großen r eee
einen Beſchluß faſſen können or moracı
Ich bitte Sie daher, meine Herren! gude des Effettes
wegen, den der Beſchluß einer Generalverſammlung in Deutſch⸗
land macht, dieſes Effektes wegen, meine Herren, bitte ich Sie,
zu beſchließen, wir nehmen Conſtanz. (Allgemeines Bravo!)
Meine Herren! Wir bitten Sie ferner, dem Comité an⸗
heim zu geben, Vorbereitungen zu treffen und den Ort ſelbſt zu
beſtimmen. Ich glaube, daß wir dann darin Allen ee.
= haben, wie es 8 in 80 e pe wa von us iſt.
ee Lingen: BE
sat u noise Berlin |
Ich fürchte, wir werden in eine ſehr lange Berathung
Sinteinperifet: werden, wenn es jo fort geht, wie es bis jetzt
der Fall war. Ich glaube, meine Herren, wir thun gut, auch
die Erfahrungen der Vergangenheit zu benützen. Wir ſind zur
Einſicht gekommen, daß man alle wichtigen Fragen, welche der
Berathung und Entſcheidung unterbreitet werden ſollen, in den
Ausſchüſſen erſt reif gemacht werden ſollen. Sie haben aber
— WE u
eben gehört, daß der Ansichuß nicht hat fertig werden können
mit unſerer Frage. Sollen wir, trotzdem die Sache unreif, wie
ſie aus dem Ausſchuß an uns gelangt iſt, ſie nun neuerdings
zum Gegenſtand einer weitführenden Berathung und Diskuſſion
machen? (Stimmen rufen: Zur Abſtimmung.) Ich glaube, das
entſpricht nicht der Klugheit, nicht der Erfahrung
Meine Herren! Ich ſpreche im Intereſſe der Geſchäfts⸗
Ordnung, und einer praktiſchen Erledigung der Sache, dafür,
daß der angeführte Grundſatz feſtgehalten werde. Ich frage: iſt
es alſo nicht der Klugheit angemeſſen, unter Berückfichtigung
aller guten Gründe, die ſowohl von Herrn Baudri, als
auch von verehrten anderen Herren vorgetragen worden ſind,
daß ruhig und ohne alle Voreingenommenheit die Entſcheidung
erfolge? Ich glaube, die größere Ruhe und Reife des Ent⸗
ſchluſſes wird der Sache in keiner Weiſe ſchaden. Wenn ge⸗
äußert worden iſt, es werde einen beſſeren Eindruck machen,
wenn ſofort publicirt werden könne, es ſei dieſe oder jene Stadt
gewählt worden, ſo muß ich mir doch erlauben, dieſe Anſicht zu
beſtreiten. — Sollte es nicht einen großartigeren Erfolg haben,
zu publiciren, daß eine ſo bedeutende Zahl der größten und
ausgezeichnetſten Städte Deutſchlands im Wettkampfe ſind, um
die nächſte Generalverſammlung zu erhalten? Wenn man heute
erklärt, dieſe oder jene Stadt iſt die beſte und geeignetſte und
hinterher ergibt ſich, daß man vorſchnell geurtheilt, ſo wird der
Effekt in das Gegentheil infa man a ſich fortreißen
laſſen und hat ſich blamirt. A
Ich bitte Sie daher, ſich nicht durch RE welche Gründe,
auch nicht durch augenblickliche Begeiſterung fortreißen zu laſſen,
ſondern den Regeln der Klugheit und der Erfahrung zu folgen;
es iſt viel beſſer vorſichtig und überlegt, als fortgeriſſen und
nachher bereut. Ich bitte, überlaſſen Sie dem Vorort dieſe An⸗
gelegenheit; halten Sie das aber nicht für zweckmäßig, ſo wählen
Sie ein beſonderes Comité, ganz wie Sie es angemeſſen finden
geben Sie ihm auf, womöglich wo in den nächſten Tagen eine
Beſchlußfaſſung zu bewirken
— 313 —
Vorher werden die Herren ſich überzeugen müſſen, ob
Räume in Conſtanz vorhanden und die übrigen Verhältniſſe
geeignet ſind. Könnte nicht etwa Alles, was für Conſtanz gel⸗
tend gemacht worden, in noch höherem Maße für das große
Kaiſerreich Oeſterreich behauptet werden, wo Städte und Kräfte
für dieſen Zweck in Fülle vorhanden ſin di
Ich bitte alſo wiederholt, von der Geſchäfts⸗Ordnung und
der Erfahrung nicht abzuweichen und 5 demnach, 1 nicht
d zu laſſen. | 1 5
1 Baron v.. Andlaw: | A di uz n
Ich bin nicht nur bekanntlich ein Freund des bierchen
OR, ſondern auch der Geſchäfts⸗ Ordnung, inſofern ſie mir
empfo len iſt. Es wird mir schwer, meinem verehrten Freund
und zechtsgelehrten Lingens eine. andere Ueberzeugung ent.
gegen alten zu müſſen, daß nämlich das betreffende gar nicht in
der ( eſchäfts⸗Ordnung enthalten iſt; dagegen aber ſpricht das
hiſtoriſche Recht, daß bis zur Generalverſammlung in Innsbruck
die Generalverſammlung ſelbſt ihre Wünſche kundgegeben hat.
Ich. glaube nicht, daß die Verſammlung ihr Recht beſchränken
laſſen ſoll, aber ich erlaube mir einen Vorſchlag zu machen,
durch den die Bedenken vollkommen erledigt werden. Mein Vor⸗
ſchlag geht dahin, die einzelnen Herren mögen über die Wünſche
gehört werden; eine definitive Entſcheidung kann natürlich nicht
gegeben werden, ſondern, nachdem man alle Gründe erwogen
hat, ſoll der Vorort die Entſcheidung treffen. Dieſes iſt ſogar
praktiſch nothwendig, denn ich zweifle ſehr, ob die Aera Badens
eine Generalverſammlung in Conſtanz geſtatten wird. Ich weiß,
daß das in Düſſeldorf nicht zu befürchten iſt, ſo wenig, wie in
Münſter. Wenn nun von Oeſterreich die Rede iſt, io iſt dort
ſchon eine Reihe von Generaloerſammlungen abgehalten worden:
zweimal in Wien, zweimal in Linz, in Prag und in Innsbruck.
Das iſt eine Fülle von Erleuchtung und die Früchte dieſer Er⸗
leuchtung werden reifen in Oeſterreich; aber in unſerem ſüd⸗
weſtlichen Winkel Deutſchlands bedürfen wir eine Erleuchtung
— 314 —
der Art. Das iſt der Grund, warum ich wünſche, daß das
Comité ſich in letzterer Ordnung, wenn es mung
e Antrag — — 4% Ai un;
a zu eie mots ban itt dan inn een
Herr Dr., Hülstamp;, url re
Ich beantrage Schluß der Debatte über i
1 8 t Madre A J chi,
Präftbent > Int Meist ichin mae e
Ich glaube 20 meine Herren! Sie werden barauf Em. w
Ich ſtelle zuerſt die Frage, ob einer der VER
9 deen lber d etwas e e e ann a
1 05 en 13 7 a 1 oder
10 5 RER ird Sa 5 5 Velen
en tr 11 in 1095 one, nic cht na a. 1 8 ienit
Pa . „heut : e Sc, Ne ände de zu erheben.
2899
hi Her Lingens? 750 Jg id an bs drin
8 Ich glaube Herr Fo v. An draw hat noch 15 1
ati geſtelt, und nach dent fs, wäre 0 darüber 3 €
ieh. H Ausl. 120 sat fol
10 1 ih une maln — dig d n
90 un Rräfibent; ant mare mudageis sid nig tn
So will ich zuerſt das neben des Herrn v. And⸗
law zur Abſtimmung bringen, welches empfiehlt, zuerſt die
einzelnen Herren zu hören, welche die betreffenden Städte, die
ſich gemeldet haben, vertreten und dann die Sache dem Comité
5 fannt, nie zune ) i gunman n
nd od ug icin Fe D i And‘ —
Baron v. Anblan: g
Ich glaube, mit dieſem! , |
e A: ® in! 1005 ae f r 6, berlin cin,
Enz i Inti: Nit ui lemis rg
a räſtbent z zun zuumichbudn nan süß ain n en
| hr Die Verſammlung hat noch nicht förmlich entſchieden; ich
felfe den Antrag jetzt zur Abſtimmung, Ich bitte Biefetigen
in DE m
Herren, welche für diefen Antrag find, die Hände zu erheben.
Die Abſtimmung iſt ſehr zweifelhaft. (Mehrſeitiger Ruf: Es iſt
nicht ganz klar!) Herr v. Andlaw hat folgendes Amendement
geſtellt: einen jeden der Herren zu hören, der eine Stadt befür-
wortet; dann nicht einen Entſchluß zu faſſen, ſondern die Ent⸗
ſcheidung dem Comité zu überweiſen.
Herr Lingens;
Es iſt dies der Beſchluß bes Comite's des Aucisufe,
nur wit einer Heinen. Modification. tie
Präſident:
Iſt der Antrag jetzt verſtanden, meine ea aus dann
bitte ich diejenigen Herren, die dem Autrage des Hrn. 5 And⸗
law zuſtimmen, die Hände zu erheben. (Zweifelhaft.)
Ich mache die Gegenprobe. Bitte diejenigen Herren, RR
nicht zuſtimmen, die Hände zu erheben. (Sweifelhaft) |
Meine Herren! es wird ſehr ſchwer ſein, in dieſer Reife
die Sache zu erledigen Ich glaube, wir kennen ſo ziemlich
ſchon die Gründe, welche die betreffenden Herren für ihre Städte
anführen werden, und es würde ſehr weit führen, wenn wir ſie
alle noch einzeln hören wollten. Alſo die Herren, die dem Hrn.
v. Andlaw beiſtimmen, können auch unbedingt dem des Aus⸗
ſchuſſes beiſtimmen. Ich glaube, Ihrer Zuſtimmung gewiß zu
ſein, wenn ich den Schluß der Debatte beantrage. Ich ftelle
daher den Antrag des Ausſchuſſes zur Abſtimmung und bitte
diejenigen Herren, welche nut beiftimmen wollen, die Hände
zu erheben. pi
Einer aus der Verſammlung: Dürfte ich nicht bitten,
daß der, Herr Referent den Antrag noch einmal worleſe?
Präſident: | ENTE
Ich erſuche u. ele Dean, ‚ben, e Dr ein⸗
wi U Ua, dern Istrien musiish April 8576 fin
Referent: f ö
Der — des —— geht 5 ren —
lin
ſammlung möge das Central⸗Comité beauftragen, die Wahl der
Stadt für die neee Zahl der vor⸗
geſchlagenen ! zu troffen ind uni ane t c (oh zung ien
Baron v. Andlaw? — eme 198 do Nn, : 151%
79 Mit Berückſichtigung meines Anträges. (Widerſpruch)
DHH ug. ima s güne
Präſident:
Die Herren kennen alſo den Antrag; ich erſuche o die⸗
jenigen, welche nicht beiſtimmen, ole Hände zu erheben. 2 5
Antrag iſt mit ſehr großer wee elbe ats m aun
Referent: 11 gin
Mein Referat Be ea 13% game zd HR
1 * Präſtsent⸗ Mul ae ie eee pie bi e
* eine Herrn Referenten für den zweiten Aus⸗
ſchuß für riſtliche Barmer l errn Baron Ar do von
München, 5 ctferttenn . . e sera e min Ichin
14 Bar 510 1. Ar ef 0 hf def Griot d e IE
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2 Y „ 0 jet licht Y
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Der zwe u Wa gel
Sipung, zz Ai u wi a 2 5 175 Iod
gebracht von 1 0 ni, 7 aus Paſſau und Ku 1
in Paris. Er lautet n:
en „Im 2 0 ** ren Ge 110
gien und 0 550 5 et die Generald Se ming, 1
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Als e erent erla N ich mir, die en trag anzuem mei n.
Der Ausſchuß hat einſtimmig dieſen Beſchluß gefaßt, und um
mich kurz zu faſſen, nachdem, wie mir ſcheint, die Zweckmäßig⸗
keit dieſes Antrags keinem Zweifel unterliegt, erlaube ich
an den Herrn Präſidenten die Bitte zu ſtellen, die Piakuffien g
über dieſen Antrag zu eröffnen.
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2988
Präſident: 81912 7796
e e eee zur Sistiffen. Bo e einer der
Herren Luſt, hiezu das Wort zu ergreifen? — Es hat Ni
Niemand gemeldet. Ich ſtelle den Aßtrag zur Abfkfiming. =
(Einſtimmig angenommen) „ e nge
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Referent: 751 aide Mint, : undi aun
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5,Es wäre ſehr — ih an allen Orten Wan
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Ich ſtelle den Antrag zur Disküſſton und frage, ob einer
der ehe Herren das Wort begehrt? — Es hat ſich Nie⸗
mand gemeldet. Ich bringe den Antrag zur Abſtimmung und
bitte die Herren, welche dem Antrage nicht zuſtimmen, die Hand
zu erheben. — Der Antrag des Ausſchuſſes auf 8 4
0 8 58 Antrages wird angenommen. e
Referent: Wat
ffn Htemit iſt das Reit der deftigen Sim ist
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Präſident: 19171
Herr Lingens wird referiren über die Conſtituirung
* Kaen ane Br die Auswanderungs⸗
frage. tent mm Wr 58 man! 750 n ti ana e
77 1 za an
— 318 —
Herr Lingens: tn
i Meine eren ee 5 e
In Folge der geſtrigen Verhandlungen ift ein Ausſchuß 8
gebiet, ren für die Angelegenheiten der Auswanderer. Er
beſteht aus folgenden Herren: Se. Durchl. Fürſt Iſenburg⸗
Birſtein; Frhr. Felix v. Loé von Cleve; Baron v. And law
aus Freiburg; meine Wenigkeit; mee Auguſt Lucius
aus Erfurt; Kaufmann Kölble aus Newyork; Canonicus
Briſaſc von Aachen; Pfarrer Ibach und Kaufm. Gehenly
von 1 5 eee eee e ge ee Die
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deren Comite
namentlich wichlg l 13 mit Bremen und Hamburg in Be⸗
ziehung zu ſetzen. — Dann wurde beſchloſſen, daß daſelbſt
Miſſionsprieſter mit dem Intereſſe der Auswanderer betraut
würden. Es iſt dann ferner vorgeſehen und beſchloſſen worden,
daß vor Ablauf wo möglich von ſechs Monaten eine Verſamm⸗
lung etwa in Mainz veranſtaltet werden möge, um zu berathen,
welche weitere praktiſche en in's Werk geſetzt werden
können. (Bravo!) me A, „ne ara
Präſident: 111212
„Ich erſuche den Herrn Referenten des dritter chuſſes,
Fl au 1 ge een en Be die refe⸗
riren. tussi
u Beiden meier drin aa ai er
Meine Herren! In dieſem Ausſchuſſe liegt ſehr wenig
vor, was in Anbetracht der kurzen Zeit, die uns zugemeſſen iſt,
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reel
1
da die öffentliche Generalverſammlung um 10 Uhr beginnen ſoll,
ſehr wünſchenswerth iſt. Der a en der cher ae ver⸗
. worden iſt, lautet: Arie | 9 90011
„Da gute und würdige uligbſe Bilder zur Weckung
und Erhaltung eines religiöſen Sinnes viel beitragen, ſo
wird es eine ſchöne und zweckentſprechende Aufgabe der
fkatholiſchen Vereine ſein, ſich nach Kräften der Förderung
der religiöſen Kunſt anzunehmen und wird der XIX. Ge⸗
neralverſammlung empfohlen, dieſen Gegenstand in den
Kreis ihrer Berathung zu ziehen. “““de;:.,, 5
Meine Herren! Der Autrag enthält nichts, was Aged
zu einem Antrage veranlaſſen könnte, es iſt hier etwas geſagt,
was bereits von Anbeginn an ſtattgefunden. Es hat die Gene⸗
ralverſammlung ja einen eigenen Ausſchuß für religiöſe Kunſt
jedesmal gewählt und die religiöſe Kunſt längſt ſchon in ihre
Berathungen gezogen. Wir waren nicht in der Lage, dieſen
Antrag weiter zu berückſichtigen; dagegen hat ein Herr aus dem
Ausſchuſſe ein Amendement geſtellt, welches ich mir erlaube
vorzutragen:
| „Die. hohe Generalverfomimtung. wolle beſchlicßen, den
Duſſedorſer Verein zur allgemeinen Theilnahme dem ka⸗
tholſ ſchen Deutſchland warm zu empfehlen. e e
nah
158 Meine Herren! Ich glaube, daß auch dieſes die Intention
des Antragſtellers aus Düſſeldorf geweſen iſt, der nur nicht
klar in der Formulirung ſeines Antrages war, Es bedarf keiner
weiteren Ausführung, um Ihnen zu erklären, welchen Einfluß
auf die Jugend die religiöſen Bilder, ine auf das kind⸗
liche Gemüth haben und dann müſſen wir erklären, daß es
auch nicht einerlei iſt, in welchen Formen wir ſie ihnen vor⸗
führen und wodurch wir auch auf ihr Herz, ihr Gemüth und
ihren Geiſt einwirken wollen. Wir empfehlen Ihnen warm
den Antrag, namentlich auch die Erzeugniſſe des Düſſeldorfer
Vereines, der nicht aus kaufmänniſcher Speculation hervorge⸗
gangen iſt, der ſich aus Männern zuſammengeſetzt hat, um recht
— 820 —
gute und wahrhaft religiöſe Bilder zu liefern, um den Künſtler
unterſtützen zu können und durch die Bere * auf die katho⸗
* Geſinnung einzuwirken. : HITS, eee
Meine Herren! Aus dieſem enten heben Spe⸗
culation empfiehlt der Ausſchuß Ihnen dieſes Amendement, und
ich erlaube mir Ihnen dieſes ganz warm an das Herz zu legen,
die Bilder, die Sie kaufen, genau zu betrachten und nicht auf den
Kreuzer zu ſehen, ſondern auf den Inhalt. Ich weiß, daß die
Geiſtlichen bedeutende Auslagen für Bilder haben; aber geben
Sie lieber ein Bild weniger und etwas Gutes. Halten wir uns
an annere guten wahren deutſchen Produkte.
Der Antrag der n er iſt bereits erledigt
we nd 89 "Bone it nat oe N u Ent
ne ai .
Der erſte Punkt iſt galtdigt. Der Ausschuß empfiehlt das
Anne, r etch. DR en n das Wort er⸗
greifen? bi Eh oi emen 115 stuhl? 1
11 nn 1 38
a, Dr. Kreuſer, aus Köln:
188 versteht, ſich, daß man le Siſekberfe nt ar und
Kün ſtler nur in Ehren nennen ‚darf, Eines hätte 10 jedoch zu
— Die Künſtler arbeiten zuweilen nicht mit dem vollen
Bewußtſein der Legende. Wie wäre es, wenn von Zeit zu Zeit
Me eines oder Michreret Jahre in einer kleinen
g We der Grundſätze beſprochen würden, nach welchen
900 worden. Ein großer Vortheil würde ſich hiebei ergeben,
und das Volk allmählich wieder in die heilige Bone ſich hindin⸗
lebe. merhltty vier noffüm ma ann mae mad bil
a m er rar Ra Ben
Herr Kaplan Schwiti aus Aſchaffenburg: gun ν
Die Düſſeldorfer Bilder ſind ſehr ſchön, aber weil ſie em⸗
pfohlen worden ſind, glaube ich auch auf Fehler derſelben auf⸗
merkſam machen zu müſſen. Die Unterſchriften, die Texte ſind
alle lateiniſch; wenn wir ſie den Kindern in die Hände geben,
— . —
verſtehen ſie dieſelben nicht. Die Sakramentsbilder, die Bilder,
welche die Werke der Barmherzigkeit darſtellen, — es iſt mit
keinem Worte angedeutet, was ſie vorſtellen ſollen, die meiſten
ſind allegoriſch. Es wäre gut, wenn man auf dem Bilde an⸗
deuten würde, was ſie vorſtellen, dann würde das Kind es auch
verſtehen. Das ſind praktiſche Bedenken. in
Präſident: f
Die Bemängelung der Sache iſt nur geeignet, ſie noch
mehr zu empfehlen. Ich glaube den Antrag zur Abſtimmung
ſtellen zu können und bitte daher die Herren, welche dem Anz
trage nicht beiſtimmen, die 3 au N — Der Antrag
r
8
—
e
iſt einſtimmig angenommen.
ee 5
Es liegt kein Antrag mehr vor, der vom Präſtdium uns
zugegangen wäre; jedoch erlaube ich mir einen Wunſch, der in
der Verſammlung des Ausſchuſſes kundgegeben worden iſt, aus⸗
zuſprechen. Es wurde aufmerkſam gemacht, wie ſehr wünſchens⸗
werth es ſei, daß in jeder Diöceſe ein chriſtliches Diöceſan⸗
Muſeum errichtet werde, und wir möchten von dieſer Stelle aus
insbeſondere den geiſtlichen Herren dieſen Wunſch ganz beſonders
empfehlen. Wegen der Kürze der Zeit will ich nicht näher
darauf eingehen, aber die Gründe dafür liegen ſehr nahe und
jeder, der ſich einigermaſſen für chriſtliche Kunſt intereſſirt, wird
finden, daß in Bezug auf die Erhaltung guter Kunſtwerke ſo⸗
wohl, als in Bezug auf deren Anſchaffung ein chriſtliches Mu⸗
ſeum ſehr wünſchenswerth ſei. Die wenigen Anträge, die wir
erhalten haben, geben uns einen Beweis, daß das Feld chriſt⸗
licher Kunſt noch wenig bebaut iſt, und ich wünſche, daß bei
der nächſten Geueralverſammlung eben ſo viele Anträge für chriſt⸗
liche Kunſt eingereicht werden, wie es diesmal für chriſtliche
Barmherzigkeit geſchehen iſt. (Bravo!)
| Präſident:
Meine Herren! Es haben ſämmtliche Ausſchüſſe Bericht
erſtattet uns alle Anträge find erledigt, es iſt nur ein Punkt
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 21
— 322 —
noch zu erledigen, jener des Ausſchuſſes über Wiſſenſchaft und
Preſſe, über den Herr Dr. Moufang geſtern referirt hat und
der vorbehalten blieb der Aeußerung des Comités, die heute
ſtattgefunden hat. Ich hoffe, Herr Dr. Moufang wird gleich
kommen und die Sache zur e, bringen. Etwas an⸗
deres liegt nicht vor. H hat ann nn ee
Präſident: Arc
Ich habe im Auftrag der hohen Verſammlung anzuzeigen,
daß ſich das Central⸗Comité, welches Sie heute morgen gewählt
haben, bereits konſtituirt und zum Bureau folgende Herren ge⸗
wählt hat: Fürſt Löwenſtein zum Präſidenten; (Bravo!) zum
Sekretär Dr.] Hüls kamp aus Münſter; (Bravo!) zum Vice⸗
präſidenten meine Wenigkeit. Ich bemerke, daß ich bei der
Conſtituirung nicht anweſend war, ich würde eine, andere Wahl
getroffen haben. N e een 16
Hohe Verſammlungl t b 1790
Ich glaube, daß ich mir erlauben darf, den vierten kt,
der ihnen geſtern von dem Herrn Regens Moufa; 9. 8085 den
vierten Ausſchuß, Wiſſenſchaft und Preſſe, vorgetragen wurde, nun
zur Beſchlußfaſſung zu unterbreiten und auch in Abweſenheit des
Herrn Referenten darüber abſtimmen zu laſſen, da Sie ja über
die drei erſten Punkte im Princip ſich ausgeſprochen und bereits
geſtern abgeſtimmt haben. Dieſer letzte Antrag iſt nur formell und
ich glaube, daß Herr Moufang nichts entgegen halten würd
Ich erlaube mir ihn vorzuleſen, er lautet: (lieſt Siehe S. u
Wie gefagt, m. H., die principiellen Beſchlüſſe haben Sie eſtern
genehmigt und brauchen dieſelben nicht mehr a er be⸗
handelt zu werden. Ich glaube, daß ich gleich zur e
ſchreiten kann, wenn kein Widerſpruch erhoben wird. Ich bitte
daher die Herren, die dieſem Antrag nicht beiftimmen wollen,
die Hand zu erheben. — Er iſt einſtimmig angenommen.
Es liegt kein Antrag mehr vor, hohe Verſamm ung, ih
erfläre die lezte geſhloſſene Verfenmenz — beſchloſſet
h sn sis 93 m nit?
Inde
P
— 323 —
iel l 11 tue Sonnige 30% ftaguün!
* x 1 RER 1100 * ai 925 12 7
Oui ur \ 311019 3191929
Vierte und letzte öffentliche General⸗
ER Bei ammlung
Donnerſtag Vormittags 10 uhr.
Präſident:
Ich erkläre die letzte öffentliche eee für
eröfinet.
Gelobt ſei Feſus Chriſtus! (An Ewigkeit 50
Ich erſuche den hochwürdigen Herin Paaſe ch aus Dud⸗
derſtadt die Tribüne zu beſteigen. f 25
„Me b nere 500 unc, q
Gelobt ſei Jeſus Gul, on Gm ge
Präſident: ie
Ich bitte einen Augenblick noch zu wren 10 besen
ejendhit; hohe Verſammlung, wird mir übergeben ein Tele⸗
gramm von Sr. Eminenz Cardinal Antonelli in Rom. (Bravo!)
Das Präſidium der hohen Verſammlung hat es für ſeine Pflicht
erachtet, am erſten Tage der Verſammlung ein Telegramm an
Sein * den Cardinal Antonelli nach Rom zu richten,
welches Ihnen mitzutheilen ich mir erlaube:
„Conventus generalis Societatum catholicarum Ger-
maniae Bambergae congregatus s ensum humillimae
subjectionis, et intimae devotionis ad pedes Beatis-
Simi Patris nostri, Pii P. IX inprimis deferre audet et
benedictionem wd Wid ad pe recte 1
enixe Pet 1
Felix liber Bere de Loe.
21 *
Die Antwort des Cardinals Antonelli lautet folgender:
maßen:
„Perillustri Domino Felici libero baroni de Los
Bambergae.
Sanctitas sua conventus generalis ee catholi-
carum Germaniae Bambergae congregati vota libenter
excipit eique e apostolicam ex animo
iert, Ina ara) ann mei
Ul FR ‚rd Antonnelli.
Es lebe Pius X (Hoch! boch ch, — Ich erſuche
den Herrn Redner zu beginnen.
Herr Paaſch: 412 e
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof!k—
Hochanſehnliche Verſammlung!
Wenn man ſich ſchon rüſtet, um wieder abzureiſen, iſt es
eigentlich nicht mehr die Zeit, noch Grüße auszutheilen; do
möchte ich dieſelben, welche ich hieher gebracht habe, auch nicht
wieder mit nach Hauſe nehmen. Hätte ich Gelegenheit gehabt,
ſie früher anzubringen, wären ſie ſchon längſt ausgetheilt. Die
Grüße, die ich mit hieher gebracht habe, werden auch jetzt, da
der Schluß der Generalverſammlung nahe iſt, ſo hoffe ich, noch
angenehm kommen, wenn ich Ihnen mittheile, woher ich ſie
bringe. Sie kommen nämlich aus dem Norden unſeres deutſchen
Vaterlandes, ſie kommen aus der ſogenannten Diaſpora, ſie
kommen aus einer Diöceſe, einer Stadt, die den Namen Hildes⸗
heim hat, die freilich, wie ich es in den Tagen, da ich hier war,
erfahren habe, hier zu Lande nicht viel bekannt iſt; die Grüße
aus den nördlichen Theilen unſeres deutſchen Vaterlandes, die
werden gewiß Ihnen angenehm kommen, eben weil Sie die⸗
ſelben ſelten erhalten. (Bravo!) Sie kommen aus der Diaſpora
und von dort laſſen ſie ſich noch ſeltener vernehmen. Von dort
hört man nur Hülfe rufen; ſie kommen aus Hildesheim, welche
Diöceſe ich hier auf der Generalverſammlung zu vertreten die
Ehre habe und die Grüße von Hildesheim, die ſollten namentlich
N
— 325 —
hier in Bamberg ſehr angenehm ſein. — Ich bringe nämlich,
um's mit ein paar Worten zu ſagen, die Grüße von der Amme
und von der Pflegetochter des babroßen; en e Heinrich.
Yu, if .d sur. A5
Ri
Ich ſage von der Amme des Heiligen, denn ſo nennt ſich
Ag lecheln und zwar deshalb, weil der große Heilige in ſeiner
Jugendzeit dort gelebt hat, und weil er dort, wie es heißt in
den Schriften, in aller Weisheit und aller Gottesfurcht ausge⸗
zeichnet iſt erzogen worden. Ich ſage von der Pflegetochter des
Hellen, als ſolche nennt ſich abermals Hildesheim. Denn als
der heilige Kaiſer zu Ehren und Würden gekommen war, hat
5 er ſeine Amme nicht vergeſſen. Als dieſe durch die Einfälle der
Slaven in große Bedrängniß gekommen war und viel Schaden
gelitten hat, da hat ſich der Heilige ihrer angenommen und hat
ſo zu ſagen dieſe Diöcefe erſt reſtaurirt. Nun, meine Herren,
werden Sie wiſſen, weßhalb ich geſagt habe die Grüße aus
Hildesheim müßten hier in Bamberg ſehr angenehm ſein.
SS Ich habe ſo weit meine Grüße hier angebracht, aber noch
etwas Anderes hieher getragen. Es geht einmal nicht anders
dort aus dem Norden und der Diaſpora, wenn man auch nicht
wollte, immer müßte man wieder kommen, um Hülfe rufen und
bitten. Ich will Sie aber damit nicht beläſtigen, ſondern die
Sache etwas anders einkleiden. Vor Allem möchte ich, um es
recht kurz zu machen, an ein paar Beiſpiele erinnern, es klar zu
machen, wie ſchwer es hält, dort in jenem Norden ein Katholik
und zwar ein guter, ein eifriger Katholik zu ſein, wie ſchwer es
hält, dort die katholiſche Sache zu befördern und fie zu erhalten.
„Ich war kürzlich auf einer Viſitationsreiſe hinter Bremen. Da
traf ich einen Miſſionär von Deutſchland auf einer Miſfions⸗
kleiſe, der ſeit fünfzehn Jahren nur daran gearbeitet hat, da eine
3
i
Miſſionsſtelle zu begründen und der gute Mann hat viel, viel
Glück dabei gehabt, aber wie traf ich es? Ein Kirchlein hat
gen fertig, ein Pfarrhäuschen braucht er; er hat ſogar ein Klöſter⸗
lein errichtet, aber die Armuth im höchſten Grad. Alles was
— 6
er beſaß und Angenommen 27 * er bungegeben hund theilt
es tagtäglich. ne „ 1% Hm mn
a, Denken Sie ſich einen Jolchen PP ERROR der
geneigt geweſen iſt und es auch ausgeführt, fein Bett h
geben für kranke Kinder und ſich ſelbſt auf's Sopha. a zu a,
ene Sie 1 5 dann chen ein hien mit „ Schul⸗
5 Se, tene ler, weil, je 1 er mo 0 ni
Stande ſein, ihnen etwas zu reichen. Denken Sie
A ä
Schulſchweſtern jeden Mittag einen ziemlich roßen 20 vo |
Kinder, alle ſind hungrig, alle wollen eſſen, denn fie ſind weit
hergekommen zur Schule, nicht eine halbe Stunde, nicht eine
„Stunde, nicht anderhalb Stunden, nein! zwei Stunden
Weges ſind ſie jeden Morgen hieher gekommen. e Se
ſich noch außerdem Kinder, welche bei dieſen Schu 1 0
Jahr aus Jahr ein bei Ticche ſind, (ie müßten ſonſt 5, 6, 8,
10 St. weit hin und her gehen, das iſt unausführbar) denten
Sie ſich dieſes nebſt vielen Kapital⸗Schulden, dann haben Sie
einen Begriff von einer ſehr maehen ſehr blühenden
korddeutſchen Miſſtonsſtelle. „e e u re
Sioll ich in anderer Weiſe Ihnen die Shiwieritetet schl
deri, damit ich Ihnen eine Gegend empfehle, von welcher man
haufig zu reden pflegt? Es iſt das nicht Mecklenburg, von dem
em weiß, daß es gegen die Katholiken ſo freundlich geſinnt iſt.
Das Ländchen iſt auch nicht das vielbeſungenene, ſtammver⸗
wandte, meerumſchlungene Schleswig! Holſtein. Wenn ich von
dieſem Lande das ſagen würde, was ich vom angedeuteten ſagen
5 werde, dann würden Sie es nicht glauben: es iſt be Heeg
thum Braunſchweig, klein genug, aber für die katholiſche Sache
Lon großer Wichtigkeit Denn wenn man hier nur einen Schritt
voränthun will, um die katholiſche Sache gi befördern, hat man
gleich mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Da iſt es
nöthig geworden, in Wolfenbüttel und Braunſchweig ſelbſt die
Kirche neu zu bauen, oder in Wolfenbüttel erſt eine herzurichten.
— 327 —
Denn da hat man für 800 Katholiken, die gewöhnlich im Som⸗
mer in die Kirche kommen, nur einen Betſaal, in welchem
nur hundert bis anderthalbhundert Platz finden. Was haben
die Herren gethan? ſie haben ſich auf die Bettelreiſe ge⸗
macht und haben ein gutes Stück zuſammengebracht. Es iſt
ihnen aber ſauer genug gemacht worden. Jetzt haben ſie ein
gutes Kapital ſchon zuſammengebracht, und nun ſollte es los⸗
gehen mit dem Baue einer Kirche. Aber wenn nur die Be⸗
hörden nicht wären! Kaum daß es laut wird, wird ihnen ſchon
ein Stückel in den Weg gelegt, wie man bei uns ſagt. Da
1 5 es ſehr evangeliſch — denn dieſe Leute, wenn es ſein
muß, wenn es zu ihrem Vortheil iſt, da handeln ſie evange⸗
liſch 377 ſehr. evangeliſch erkundigen ſich dieſe Herreu, ob denn
auch d das nöthige Kapital ſchon vorhanden, wäre, „und wenn ſie
jagen müſſen: So viel, wir brauchen freilich noch nicht; ein
gutes Kapital haben wir ſchon beiſammen, das Uchrige, denken
wir auch noch zu bekommen, woher wir das erſte bekommen
haben. „Nichts da, wird nicht. gebaut, erſt das ganze, Kapitgl
muß.! beiſammen ſein und ich erwarte nach den gemachten Ex⸗
fahrungen, daß, wenn das Aer Sell uk und die Wr
114710
Alpi ec einmal ebe el werden: denn es könnte paſſiren,
daß die Kirche über kurz oder lang abbrenne, und da wollen
ſie keinen leeren Platz da haben und keine Ruine. Da muß
bieder eine Kirche 15 1 So a. mae ort und
17117
Mage, um die e Sete zu ehe, Ss
ſie ein mitleidiges Herz habe für dieſe Armſeligkeit. |
Doch möchte ich erinnern an einige Beiſpiele, die man
nachzuahmen verpflichtet 1 Ser Geſtern iſt die Rede geweſen
vom hl. Otto; nachdem eine ſo ausgezeichnete Rede über den⸗
ſelben gehalten worden iſt, wage ich es nicht mehr, von ihm
ein Wörtlein zu ſagen. Aber bedenken Sie, meine Herren! wo
— 328 — 5
der Heilige gewirkt hat, da iſt jetzt die Diaſpora, da geht's jetzt
ſo, wie ich es geſchildert habe; da koſtet es eben ſo viele Mühe
die katholiſche Religion dort wieder auszubreiten. Ich erinnere
an den großen hl. Kaiſer: Der iſt ein Vorbild für uns, und
beſonders für Bayern und für Bamberg, ein Vorbild für uns
Alle; denn das iſt ein Heiliger, der gehört ja der ganzen Kirche.
Das iſt ein Vorbild namentlich für Bayern, denn er gehört
Bayern, weil er hier geboren iſt; ein Vorbild für Bamberg und
Hildesheim, denn uns aeg er, denn e- 1 ſagen
wir. f 8 f 15
Dübel ſollen wir alſo üalweh. ihm ſollen wir folgen.
In jener Gegend, wo der Heilige als Armer feine armen Pflege⸗
töchter, die Bisthümer gründete, als ſie durch die Einfälle der
Slaven ſo viel gelitten haben, die er wieder katholiſch gemacht
hat, ſind es leider in dieſen Tagen ſehr wenig. Von jenen
Bisthümern, die er gegründet hat, beſteht in dieſen Tagen nur
noch Paderborn und Hildesheim; andere Bisthümer, wie Halber⸗
ſtadt, Magdeburg, Merſeburg, Meißen, ſind verſchwunden. 5 Vor
300 Jahren iſt die Sache zu Grunde gegangen in jener un⸗
ſeligen Zeit. O helfen Sie uns, daß wir dort, was der Heilige
chigerichtet hat, wieder herſtellen
IR Es hat dich ſeine großen Schwierigkeiten em 1
werden es doch endlich, fertig bringen. Es iſt in dieſen Tagen
viel die Rede geweſen von einem ſchwierigen Kampf, der von
den Katholiken jetzt gekämpft werden muß. Wir haben ſchon
längſt gekämpft, immer gekämpft, und müſſen es immer. Zu
Ihrem Troſte aber will ich es ſagen, daß obgleich wir gekämpft
und mit den größten Schwierigkeiten gekämpft haben, dennoch
die Kämpfe nicht ohne Eroberung und Sieg geweſen ſind. Und
von Jahr zu Jahr iſt der Kampf ein großer Sieg geweſen,
haben wir die katholiſche Kirche weiter ausgedehnt, und es muß
fortgekämpft und fortgeſiegt werden, bis Alles gewonnen iſt.
Doch ich muß Sie noch ferner erinnern, und würde Un⸗
recht thun, wenn ich es vergäße hier zu berichten. Wer weiß,
Zi a
— 329 —
was hier in Bayern in den letzten Zeiten an katholiſchen Bauten
und an katholiſchen Einrichtungen geſchaffen worden iſt, der
wird ſogleich erinnert an einen Mann, der vor einem Jahre
noch gelebt hat, nun aber uns entriſſen worden iſt. Es iſt der
gottjelige König Ludwig J. Wir haben viel an ihm verloren,
unſere Miſſionen in Norddeutſchland haben ihm viel zu ver⸗
danken. Ich muß es ſagen und meinen Dank ausſprechen.
(Bravo!) Dieſe Miſſion hat ihm größtentheils zu verdanken,
daß ſie beſteht. Ich muß es ſagen, weil er immer eine alem,
ER Hand hatte. (Bravo!)
Ahmen Sie ihm nach, ſuchen Sie uns zu Hülfe zu W
men in unſerem Kampfe gegen das Unheil unſerer Tage. Was
dazu nöthig iſt, wiſſen Sie Alle. Schließen Sie ſich nur
dem Bonifazius⸗Verein an, dann wird ſich Alles machen, und
dauert es auch noch viele Jahre, es wird doch zu Stande kom⸗
men. Dann gilt für's ganze große Deutſchland das Wort:
aden unum! Wir Alle werden Eins ſein. (Bravo ”
Präſident:
Domkapitular Dr. Kubinzskij wird der Verſanmlung
Grüße aus Ungarn bringen. a} |
Domkapitular Dr. Kubinszkij:
Gelobt ſei Jeſus Chriſtus!
(In Ewigkeit!) 1
1 Hochanſehnliche Verſammlung!
Ich bringe der hochanſehnlichen Verſammlung von vielen
Katholiken aus Ungarn recht herzliche Grüße. Der Bewun⸗
derung und tiefen Ehrfurcht, mit welcher wir Katholiken in
Ungarn die Generalverſammlung begleiten, geben wir dadurch
einigermaßen einen Ausdruck und Beweis, daß jährlich bei dieſer
Generalverſammlung mehrere aus Ungarn anweſend ſind. Die Ein⸗
heit und Entſchiedenheit, die Beharrlichkeit und Standhaftigkeit,
die große Ruhe und Würde, mit der die Generalverſammlungen
gehalten werden, beſtärken uns immer mehr in dieſer tiefen
Ehrfurcht, mit welcher wir die Generalverſammlung begrüßen;
— 330 —
Was das Verhältniß des kirchlichen Lebens in Ungarn
anbelangt, ſo hat die Geſchichte auch hier ihre zwei Seiten. Auf
der einen Seite könnte man aufzeichnen die Gnade Gottes, auf
der anderen Seite die Unvollkommenheit, oder wenn wir es
ſagen wollen, die Wünſche und Hoffnungen der Meuſchen. Was
die erſtere Seite anbelangt, ſo müſſen wir wirklich Gott danken,
daß unſer Volk immer ein ächt marianiſches Volk, iſt, welches
die heilige Jungfrau Maria recht innig liebt“ Die hochwürdigen
Biſchöfe faſſen ihre ſchwere Aufgabe richtig auf und der Clerus
hält feſt mit ſeinen Biſchöfen zuſammen. (Bravo!)
Was nun alſo das engere Vereinsleben angeht, ſo müſſen
wir auch in dieſer Angelegenheit Gott danken, indem wir nicht nur
dieſelben Vereine auch das verfloſſene Jahr hindurch gepflogen
haben, welche ſchon chnehin in unſerem Lande geweſen ſind,
als die Altarvereine, die Geſellenvereine, die marianiſche Soda⸗
lität, die Bonifazius⸗Vereine und dgl., ſondern Gott hat uns
auch die Gnade gegeben, daß wir einige neue Vereine dieſes
verfloſſene Jahr gegründet haben. Das Gebets. Apoſtolat iſt jo
zu ſagen im ganzen Lande, beſonders aber in der Erzdiözeſe
Raab kräftig verbreitet. Es iſt auch ein Broſchüren Verein ge⸗
gründet, welcher lobenswürdig feine Aufgabe löſt. Dann haben
wir zu Peſt einen Vincenzius⸗Verein gegründet, bei deſſen Grün⸗
dung ſelbſt aus der höͤchſten Ariſtokratie die vornehmſten Männer
den bedeutendſten Theil gemacht haben. (Bravo!)
Der St. Ladislaus Verein ſtrebt kräftig ſeinem Ziele ent⸗
gegen; der S. W . RUN verbreitet fortwährend die guten
Buche ie bio ich ue Bun ee ,
bes nun die ret Seite wümerek kirchlichen Lebens an⸗
belangt, die Hoffnungen und Wünſche der Menſchen, ſie ſind be⸗
kannt auch unſerem Herzen, von welchem unſere Gebete zu Gott
emporſteigen. Wir bitten Gott inſtändig unter anderen, daß
er uns behüte, daß wir nicht erleben die Schande, daß das
heilige Sakrament der Ehe zum Civil⸗Contract herabgewür⸗
digt werde. Wir bitten Gott um die ee n
um die Freiheit der Schule. (Bravo!) int be
28 1 —
Uebrigens ohne Kampf iſt kein Leben des Chriſten, ohne
| uuf verdient der Chriſt nicht ſeinen Namen. Aber wir ver⸗
trauen auf die Patrona Hungariae, welche auch die Pätrona
Bavariae iſt. (Bade) ‚Hier, meine Herren! an dem Grabe
N 14 — geil en ad deſſen 3 A wie rd wise, ww Ge⸗
terne
. ei aeg
prüft vent; 5
% ten ert Profeſſr Alberdingt Thym aus bela, a
re Cie haben, die Tribüne zu e ee |
Profeſſor Alberdingk Thym: eic Anne 119 0
Hochwürdigſter Herr Erzbiſchof!
Hochanſehnliche Verſammlung! 1
Von dem verehrten Herrn Präſidenten aufgefordert, ergreife
ich einen Augenblick das Wort, um Ihnen einen S aus dem
N die päpftichen Zuaben mitzuteilen. (Bravo!)
1514 Als ich geſtern in der St, Michaelskirche die begeiſternde
Rede mitanhörte über die Verpflichtung zum Seelenheil unſerer
f entfernten Brüder in Rom nach Kräften beizutragen: wie köunte
ich. denn anders, als an die deutſchen St. Michgelsvereine und
an, das Bedürfniß eines Militär⸗ Caſino in Rom denken; und
als ich dann weiter den Ausſchuß für die Sache dieſes Militär
Caſino wit großer Hingebung und Opferwilligkeit dieſen Gegen⸗
ſtand beſprechen hörte, da wurde ich auf's Neue angeregt, dem
Wunſche des Vorſtandes dieſer Verſammlung Folge zu leiſten.
Es haben ſchon mehrere deutſche Schriften mit lobenswerther
Selbſtverläugnung die Vorzüge der holländiſchen Jünglinge an
das Licht geſtellt. Ich erinnere nur an das erſte Maiheft der
hiſtoriſch⸗politiſchen Blätter dieſes Jahres, worin ein großer
332 —
Auf at über dieſen Gegenſtand nach einer Anzahl kurzer Skizzen
in dem Dezemberhefte der franzöſiſchen Zeitſchrift etudes zeli-
gieuses et literaires bearbeitet iſt. Ich erwähne weiter eine
Broſchüre aus dem Frankfurter Broſchürenverein über dieſen
Gegenſtand von einer löblich bekannten Feder. Es gibt nächſt
dieſen Schriften über die Sache ſelbſt wohl wenig Neues mehr
zu jagen, und ich will, darum zuerſt den deutſchen Schrif
meinen innigen Dank ausſprechen, daß ſie die Leiſtungen der
Holländer zur Unterſtützung des heiligen Vaters bei jeder Ge⸗
legenheit hervorheben. Denn gewiſſermaſſen iſt Holland oder
die Niederlande nur ein jüngeres Deutſchland; z. B. in wiſſen⸗
ſchaftlicher Hinſicht verdankt mein Vaterland den Deutſchen un⸗
gemein viel, und es dürfte Sie wohl noch mehr intereſſiren, daß
in dieſem Augenblick nach deutſchem Vorbilde ein holländiſcher
allgemeiner Geſellenverein gegründet wird. Ich will darum nur
noch ein paar Worte Biegen | si ver was über die Sache
päpſtlicher Zuaven enen iſt. bath
Die Lage der niederländiſchen Kathollten iſt jo ziemlich
diejenige, wie die der Katholiken in den meiſten Ländern Euro⸗
pas. Die Katholiken werden 3. B. ſo viel als möͤglie von den
richterlichen Aemtern entfernt gehalten und von den Unive
ausgeſchloſſen; doch den nach Rom ziehenden Zuaven hat die
Regierung kein Hinderniß in den Weg el (Bravo U Dieſe
Nachſicht verdankt man zwar zum Theil dieſer Sache, da die
„Kathollken nach und nach eine geſchloſſene politiſche a i im
Lande zu werden anfingen, (Bravo!) und daß das Ab
einer Anzahl Zuaven mit einer neuen Wahl für die Heike
zuſemmenftel. | } 1
Nachdem alſo im Jahre 1865 * 66 jedesmal 100,000 fl.
1 aus Gaben von einem viertel und halben Gulden als
Weihnachtsgeſchenk nach Rom abgegangen waren, (Bravo!) ſo
zogen die holländiſchen Jünglinge, bald ſelbſt 2600 an der Zahl
zur päpſtlichen Armee. Es ſind auch in den Niederlanden 37
Procent Katholiken, macht bei einer Bevölkerung von 2¼ Mil⸗
f
i
— *
lionen ungefähr 1,400,000 Katholiken. Die Katholiken gehören
aber im Allgemeinen nicht zu dem vermögenden Theile der Be⸗
völkerung, doch ſind ſie zahlreich in der päpſtlichen Armee.
Belgien hat vorzüglich das große Verdienſt, daß es ſeine
nach Vermögen und Geiſt reich begabte Jugend, worunter von
älteſten Geſchlechtern, zur Vprſheipiguns des heil. Vaters abge⸗
treten hat.
Gegenwärtig wird von eh Niederlanden aus und be⸗
ſonders durch die Bemühungen des in Rom verweilenden P.
Wilde für ein geſelliges Zuſammenleben durch die Gründung
eines geſellſchaftlichen Vereines, Militär⸗Caſino, wieder Gleiches
geleiſtet. Geht den Niederländern vielleicht hie und da in der
plötzlichen Begeiſterung für irgend einen ſchönen Gedanken etwas
ab, — ein treues Herz, Beharrlichkeit hat für den heiligen Vater
zu Stande gebracht, was vielleicht der Enthuſiasmus en au
Stande gebracht hätte. (Bravo!) |
Doch jede Nation wird auf ihre Weiſe das vorgeſtellte
Ziel erreichen, wo Liebe und Hingebung zum heiligen Vater
nicht fehlen. Wirklich daran fehlt es nicht bei den deutſchen
Katholiken. Die katholiſchen Verſammlungen und die Verhand⸗
lungen des Ausſchuſſes zur Beſprechung der Errichtung eines
Militär⸗Caſino's in Rom hat das bewieſen. Meine Herren!
Das preußiſche Kriegsminiſterium hat bekanntlich verſprochen,
60,000 Thaler zur Gründung eines Militär⸗Caſinos zu Münſter
auszulegen. Als ich die Worte des Miniſters las, da war es
mir, als ob ich zwiſchen den Zeilen dieſe Worte 5 Gelobt
ſei die Schlacht von Sadowa.
Meine Herren! Dieſes Kriehsminiſterium gibt uns, den
Abgeordneten der deutſchen Diözeſen, ein Beiſpiel in der oben:
genannten Thätigkeit. Legen Sie ſich nur eine kleine freiwillige
Steuer auf und bald werden wir mehr als 60-, mehr wie 70:
und ich bin es verſichert, mehr wie 100,000 fl. für das Militär⸗
Caſino der deutſchen Zuaven in Rom vorhanden ſehen. Und
dann wird weit und breit der r pres erſhalen: Gelobt
ſei Jeſus Chriſtus.
— 334 —
Präſident: 91 Hine 0 0. U . 71 9111!
Herr Dr. Hülskamp, Redacteur des ee Hand⸗
a an nnen, 3 das Wort Wee Da A
311197 A stjipladk
04 Dr. Halskamp: | | is Ton ee den
Brei IR DHH ol
| |
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Monsignore!
Hohe Verſammlungle | nu ii ea
Fast Föunte, es ſcheinen, es ſollten Sie heute nur Redner,
aus weiter Ferne zu hören bekommen. Den Grüßen, die
ihnen ſo eben überbracht ſind aus Hildesheim, aus Ungarn,
aus Holland, habe ich neue Grüße beizufügen, Grüße aus der
katholiſchen Nordmark Deutſchlands, Grüße aus dem ehrenfeſten
Lande der rothen Erde, Grüße aus der ehrwürdigen Hauptſtadt
Weſtfalens, Grüße von der katholiſchen Bürgergeſellſchaft „Ein⸗
tracht“ in der Biſchofsſtadt Münſter, die mich hieher sienbt
hat. (Bravo!) Als ich dieſen Auftrag erhalten und gern über⸗
nommen hatte, mußte ich mich ſofort fragen, welches Thema ik,
denn nehmen ſolle, wenn es mir vergönnt werde, zu Ihnen zu
ſprechen; denn mein altes Steckenpferd, die Preſſe, nochmals vor⸗
zureiten, wäre Ihnen, gewiß noch langweiliger geweſen als mir.
So fragte ich mich nach dem Berufe dieſer Generalverſammlungen,
ich ging auf ihren Urſprung zurück, ich ſegnete nochmals das
in andern Beziehungen mit Recht ſo verfluchte Jahr 1848,
welches unſer Vereinsleben gebar, und deſſen freitheitliche Folgen
es allein möglich machten, daß wir heute uns frei hier vereinigen
und ſo frei ſprechen können, wie wir es thun. Ich überſchaute
alsdann die lange Reihe dieſer Generalverſammlungen, und ich
mußte mir ſagen: ihr Beruf iſt der Kampf des Glaubens wider
den Unglauben, des Rechtes wider das Unrecht, der geheiligten
Sitte wider die Gottloſigkeit. Und als ich mich dann nach den
bisherigen Erfolgen dieſes Kampfes, nach ſeinem jetzigen Stande
und nach ſeinen Ausſichten für die Zukunft umſah, da mußte
auch ich eingeſtehen: „der Kampf iſt hart,“ aber er iſt hoff⸗
122
— 335 —
nungs⸗ und ſegensreich, und ich nahm mir . irh aut
Biden. käme, Ihnen den Satz zu erläuten n
Unſere Zeit iſt für uns Katholiken, die ig
tun. noliche Beit des e 8 ei
soo) ld
Nicht als ob es mir beifallen bunte, Be heiligen Vater
zu widerſpr echen, der faſt in alle ſeine Bullen und Allocutionen
gleich zu Anfang die Worte einfließen läßt: „In his tristissi⸗
mis, asperrimis temporibus, in tanta temporum perversi-
tate + in dieſen überaus traurigen, ſchrecklichen Zeiten, bei
dieſer Verkehrtheit der Zeit.“ Noch auch als ob ich allen den
vielen Rednern widerſprechen wollte, die Ihnen in dieſen Tagen
den Ernſt und die traurige Lage und die Schlechtigkeit unſerer
Zeit dargelegt haben. O nein! Auch ich ſage: im Allge⸗
meinen iſt unſere Zeit ſchlecht, über alle Maßen ſchlecht; man
braucht zum Beweiſe dafür blos die zehn Gebote durchzugehen
und deren landläufige Befolgung oder vielmehr a Ah
ſich zu vergegenwärtigen. (Sehr wahr!) |
Nehmen wir zunächſt die drei Gebote der enften: Tafel!
Ja, die werden von der Welt befolgt, aber wie geſchieht das?
„Du ſollſt keine fremden Götter neben mir haben!“ Nein, die
Welt will auch von anderen Göttern nichts wiſſen; nur hält
ein Jeder ſich ſelbſt für den alleinigen Gott, denkt nur an ſich
und betet nur ſich ſelbſt an, höchſtens darüber noch ungewiß,
ob er aus dem Urſchlamme oder vom Affen ſtammt. (Heiterkeit).
„Du ſollſt den Namen des Herrn nicht vergeblich anrufen!“
Dagegen ſündigen ſie gar nicht, denn ſie rufen ihn einfach gar
nicht mehr an, oder doch zur Ausgleichung den Teufel daneben.
(Heiterkeit.) „Du ſollſt den Sabbat heiligen!“ Das Gebot
erfüllen ſie doppelt. Sie feiern — verſteht ſich in ihrer Weiſe
— nicht blos den weißen Sonntag, ſondern, damit die bayeri⸗
ſchen Farben ARE ie den er Wantag dazu,
Gächter 91
Ganz anders ſteht es mit den. 3 Tafel, die keine
6 hehe ſondern Ver bote enthält. Verbieten läßt ſich aber die
— 336 —
Welt nichts; ſomit muß auch hier übertreten werden. „Du
ſollſt nicht tödten!“ Ein ehrloſer Schuft, jagt die Welt, wer ſich
nicht duellirt. „Du ſollſt nicht ehebrechen!“ Die Welt hat
„geſunde Sinnlichkeit,“ „Genießen und Genoſſenwerden“ auf
ihre Fahne geſchrieben. „Du ſollſt nicht ſtehlen!“ Die Welt
ſtreicht das allzudeutliche „Stehlen“ aus ihrem Wörterbuche;
aber es kann ja nach ihrer Behauptung kein Kaufmann beſtehen,
wenn er im Handel und Wandel nicht übervortheilt, auf Deutſch:
wenn er nicht ein wenig betrügt, und dann hat ſie noch ein
Wörtchen erfunden, das beileibe nicht ſynonym mit „ſtehlen“
ſein ſoll, und welches im Alphabet noch einen Buchſtaben höher
als „betrügen“ hinaufgeht. (Gelächter.) „Du ſollſt kein falſches
Zeugniß geben!“ Aber du mußt, um dich ſelber in Geld und
Carriere, Einfluß und Würden zu heben, vor Allem deine Con⸗
eurrenten in der Schätzung und Achtung der Mitmenſchen hinun⸗
terdrücken. „Du ſollſt nicht begehren deines Nächſten u. ſ. w.!“
Ach, wohin käme die Welt, wenn ſie das Begehren und die erſte
beſte Gelegenheit zur Ausführung der Begierde ſich verbieten
ließe; wenn es ihr Grundſatz nicht mehr wäre: Begehre, was
zu haben iſt, und nimm, was du kriegen kannſt. |
So ſteht's leider Gottes in der Welt, und es kann is
deshalb nicht beifallen, zu ſagen, unſere Zeit ſei im Allgemeinen
eine gute, eine glückliche Zeit. Aber für den gläubigen Chriſten,
für uns Katholiken preiſe ich dennoch dieſe Zeit als eine glück⸗
liche; denn dieſe Zeit des ſiegverheißenden Kampfes hat für uns
den großen Vorzug, daß wir nach unſeren Verhältniſſen
jetzt beſſer als jemals unſer Heil wirken können,
und darum möchte ich in keiner Zeit lieber leben als in der
unſrigen. (Bravo!) (6)
Was ſteht der Zeit des Kampfes gigentbers Bebrückung
auf der einen, Uebermacht auf der anderen Seite, als die Folgen
von Niederlage oder Sieg. Freilich, ich hätte wohl leben mögen,
in jener Zeit der Bedrückung, wo unſer Heiland und ſeine
Jünger auf Erden wandelten. Ich hätte wohl der Zeit ange⸗
hören mögen, wo die Erde mit dem Blute der Martyrer gedüngt
> -
ward. Ich hätte wohl tief unter der Erde, im Dunkel der Has
Ken, die Liebesmahle der erſten Chriſter mitfeiern und mich
an ihrem feurigen, Alles vergeſſenden, Alles, auch das Leben
bereitwilligſt und freudigſt hingebenden Glauben ſelbſt begeiſtern
und kräftigen ‚mögen. Ich hätte vor Allem mir wohl die Gnade
gewünſcht, den Heiland auf Erden zu ſehen, zu ſeinen Füßen
zu ſitzen, an ſeinem Kreuze zu ſtehen! Aber wer gibt mir die
Sicherheit, daß ich, hätte ich damals gelebt, zu der verſchwindend
kleinen Zahl derer gehört hätte, die ihn erkannten und aner⸗
kannten, an ihn glaubten und ihn liebten? Wer ſagt mir, daß
ich nicht vielmehr einer der Heiden geweſen wäre, die ihn ver⸗
urtheilten, einer der Juden, die ihn kreuzigten, oder daß ich doch
in jener großen Menge von Juden mich befunden hätte, denen
er ein Aergerniß, oder von Heiden, denen er eine Thorheit war?
Ich kenne meine Schwachheit und Kleingläubigkeit, und in dem⸗
ſelben Bewußtſein rufen Sie vielleicht mit mir aus: „Gott ſei
Dank, daß ich damals nicht zu den Lebenden zählte, ich wäre
set, 20 bahrſchelch verloren Kenne (Sehr ee
Das Gegenstück zu dieſch we — Bedruckung, de =
des Triumphes, hat auch ihre großen Reize. Wer hätte fie nicht
mitleben mögen, die herrliche Zeit des dreizehnten Jahr⸗
hunderts nach Chriſto, die glänzendſte der Chriſtenheit! Das
war die große Zeit, welche ſich zu den ſtaunenswerthen Kreuz⸗
zügen für's gelobte Land begeiſtern ließ. Es war die Zeit,
welche den ganzen Nordweſten Europas mit himmelauragenden
Domen überſäcte, deren Kunſtvollendung wir eben jetzt, nach
mehr als 600 Jahren, voll Bewunderung wieder nachahmen.
Es war die Zeit, in welcher Dante durch ſeine diving com-
edia der chriſtlichen Welt ihr tiefſinnigſtes Epos ſchenkte, in
welcher die Dichter des Nibelungenliedes und der Gudrun neben
Wolfram und Walther die erſte und ſchöne zum Unterſchiede vor
der zweiten durchaus chriſtliche Blüthe der deutſchen Poeſie her⸗
vorriefen. Es war die Zeit, in welcher Giotto und Cimabue
ihre entzückenden Bilder malten, und wo o zuerſt die erſchütternden
Verhaudl. d. 19. Hat, Gen neralverſ. f 22
*
202
= =
a des Stabat mater und Dies irae etrlungen Es war
91 7 welche die ‚großen Beftuntöverfitäten ſchuf welche Le
ſah wie Albertus Mägnus, Duns Scotus und Bonaden
und welche uns in der Summa des hl. Thomas Ki 0
terließ, das wir heute wieder beginnen als die Grundla 3 —
philoſophiſchen und theologiſchen Eindringens in die G dwahr⸗
heiten des Chriſtenthums zu benutzen. (Bravo) Es war die
Zeit, wo Franziscus und Domitticus ſich mit kiter zahllofen
Reihe von Jüngern zu apoſtoliſcher Armuth verbanden, und wo
nach dem Tode St. Stephans von Ungarn auf Fürf tenthronen
Heilige ſaßen wie Ludwig IX. von Fränkreich und die liebe
ede Ellſabeth hal kiten, ane, 239 11175 W
Ua M an If 19119 11
"8 war endlich die Zeit, wo Beben Ne jo gewaltthätigen als
gewaltigen Staufen die rieſenhaften Geftalten eines Gregor, Ale⸗
rander und Innocenz auf dem Stuhle Petri ſaßen, und es nicht
litten, daß die, Schirm herren der Kirche zu deren Zwing⸗
herren würden. (Bravo!), Die, weltliche wie die geiſtliche Macht
des Papſtthums und der Kirche fand damals auf einer Höhe,
wie nie zuvor oder nachher, und es wäre für uns wohl eine
Luſt geweſen, an dieſer Höhe, an dieſer Herrſchaft, an dieſem
Triumphe theilzunehmen. Aber ruhiger Beſitz und ſiegreiche
Herrſchaft ſtählen nicht jedes Einzelnen Kraft, ſie ſind viel eher
geeignet, die Einzelkraft, deren man zur Erreichung des Sieges
nicht mehr benöthigt, zu erlahmen. Ich weiß nicht, ob ich in
jener ſiegesgewiſſen Ruhe noch die Kunſt beſeſſen und ausge⸗
übt hätte, die geiſtlichen Vortheile derſelben ſo gut wie die welt⸗
lichen mir zu Nutze zu machen, ob ich nicht dem geiſtlichen
Schlendrian mich hingegeben hätte, und darum rufe ich aus:
„Lieber als in Pen ee mag ich in der Kampfeszeit
leben.“ (Bravo). 27110 291 105 2 0 3
Rings um uns 9 0 wo wir ſtehen, wo wir geh , wohin ahi
wir ſehen, tritt ung, eutzutage der Kampf entgegen, ein Kampf
um die Höchften, Güter der Menſchheit. Und i ich eiſe diese 5
Kampf, weil e er uns ſtachelt, den Siegespreis zu erſtreiten, d da
h
|
}
— 339 —
ewige Heil zu erkämpfen. Wir dürfen den Kampf offen kämpfen,
und Jeder darf die Kampfesart nach ſeiner Kraft, ſeiner Neig⸗
ung, seinen Verhältniſſen wählen. Was iſt das für eine glück⸗
liche Situation! Es wird nicht mehr von uns Allen verlangt,
Blut und Leben für den Glauben hinzugeben; vielleicht wäre
daran unſere Schwachheit geſcheitert. Aber wer Luſt und Kraft
dazu in ſich fühlt, dem iſt die Gelegenheit auch heute noch ge⸗
boten, er kann jeden Augenblick ſein Blut für die Kirche ver⸗
Kießem) ! wie es die Helden von Caſtelfidardo und Mentana ge⸗
than, und mit Stolz ſpreche ich es aus, daß dort auch deutſches
Bekennerblut floß. (Bravo!) Ein Anderer kämpft mit dem Worte;
wir thun es in dieſen Tagen, Geiſtliche und Laien, frank und
frei von dieſer Stätte vor aller Welt, und wenn der ſacramen⸗
taliſche Heiland in dieſe ehrwürdigen Hallen zurückgetragen iſt,
dann treten nach uns wieder auf dieſen Platz wie auf tauſend
und abertauſend andern geweihten Stätten Prieſter des Herrn,
welche den lebendigen Gott verkündigen und der ſündigen Welt
Umkehr zu Gott predigen. (Bravo!) Wieder andere kämpfen
mit der Feder, und ich ſchätze mich glücklich, zu ihnen zu zählen.
(Bravo!) Ja, ich bekenne es laut, ſo lange der deutſche Epis⸗
kopat und andere Einſichtige mir noch Anerkennung und Beifall
zollen, und ſagen, daß ich etwas Gutes wirke, ſo lange mag
ich kein Amt, keine Würde, und will weiter kämpfen in meinem
Bun jo lange die Kraft dazu reicht. (Stürmiſches Bravo!)
So können wir kämpfen und kämpfen wir Alle, der hierhin,
ver dorthin geſtellt, zu Gottes Ehr' und der Chriſtenheit Wehr.
Den Heiland rufen wir an, daß er uns ſtärke im Kampfe, und
als unſer leuchtendſtes Vorbild haben wir alle Tage vor Augen
den erſten und vornehmſten Kämpfer der Chriſtenheit, unſeren
heiligen Vater Pius IX. (Bravo!) Unverzagt ſteht er auf
ſeinem Throne, ehrwürdig und ehrfurchtgebietend, die Rechte
erhoben, und ſcheidet die Gegensätze: Wahrheit — Lüge; Recht
— Untecht“ Glauben — Unglauben; Freiheit — Gewalt; Ord⸗
nung — Anarchie. Hat man ihm alle anderen Waffen ge⸗
nommen, dann greift er zu der Waffe des Wortes und ruft
22*
— 340 —
ſein ernſtes, gewaltiges „Non possumus gte, den Großen
den Kleinen der Welt nachdrücklich zu. „Non possumus)“
hallts nach Turin und Florenz, „ich kann meine Rechte, die
nicht mir allein, ſondern der Kirche und der Chriſtenheit ange⸗
hören, nicht opfern, und ich kann mich der neuen Krone nicht
nähern, weil ich Raub und Empbrung nicht gut heißen kann.
(Bravo) „Non, possumus k“ ſchallt's an die Seine, „ich kann
den Beherrſcher Frankreichs nicht ſalben und krönen, weil in
meinen Augen die Kronen nur von Gottes, nicht auch von
Volkes⸗ und Revolutions⸗Gnaden ſind.“ (Bravo!) „Non pos:
sumus!“ hörte das baumwollene Miniſter⸗Regiment Sr. apo⸗
ſtoliſchen Majeſtät, „ich kaun in den Bruch der, Verträge nicht
willigen.“ (Brave!) „Non possumus le, wird auch dem
herrſcher aller Reußen entgegengerufen, „ich kann es nicht ruhig
anſehen, wenn ein katholiſches Volk gemartert und vernichtet
wird, und ich laſſe mir in meinem eigenen Hauſe keine Flege⸗
leien bieten.“ (Bravo!) „Non possumus! “, ſchallt's in der
Encyclica und dem Syllabus der ganzen „modernen“ Welt ent⸗
gegen; „ich kann neue Prineipien nicht gut heißen; hier ſeht ihr
es ausgeſprochen, was Wahrheit und Lüge, was Recht und Un⸗
recht iſt““ (Bravo!) „Non possumusle wird die ganze Welt
demnächſt hören, wenn das große Concil verſammelt iſt, und
dieſes „non possumus“ wird allerdings die Welt retten, oder
fie iſt nicht zu retten. (Lebhaftes Bravo) si nun) ol hm
Halten wir dieſes erhabene Beiſpiel im Auge und folgen
wir ihm! Folgen wir ihm, Jeder an ſeiner Stelle, durch Wort,
Schrift und That! Die ſchönen Tage, deren letzter der heutige
iſt, haben wieder auf's neue zum Kampfe geſpornt; möge der
Sporn ſich überall fühlbar machen und wirkeenn
Männer von Bamberg und vom Muttergottesland Bayern!
Ihr habt den erſten und größten Nutzen von, den Anregungen
dieſer Tage. Durch Eure Straßen und auf Euern Hohen geht
ein ſcharfer Luftzug. Möge Euch mit ihm ein friſcher Luftzug
werkthätigen Glaubens und neuen Seeleneifers in die Geiſter
und Herzen wehen, daß Ihr vor Allem die Segnungen dieſer
» en W f 1
= Mi =
Tage beiſpre, und daß ſich katholiſcher Glauben, kathöliſches
Lieben, katholiſches Leben in Eurer Mitte ſtetig mehre und
kräftige! Amen! (Aihaltendes ſiitmiſches Bravo) Nich ‚ins 8
sap mmpfrac Had i diet ann e od ure AL
Sur Pran Dein ER. ig mas. 83 0 3 zunge;
n Herr Weiß aus Wachen wüde die Tribüne beſteigen.
Redner Weiß. An Aunbil eig nun, unde 106
ts cho ung San ſei Yefaisı Chrifüwstse n sido
sound Ibis, ue up RE Ewigkeit! il Sent ee Fin
e ni Ertel. weden gert Grhb ige, age
tchom f uE SR Hohe Verſamm lung! 311 113 100
aid st Sichel; 7070 NADH Lad WU il 193921131 12 s 50 1120
ni Präſident: Achilgam maden aun nomen ig aunc⸗
* 1. aa en um Rürze bitten si ann eee e ee
nnd Diad ia 03 di. msdistaid. iimund nord.
rie Die Abeherfahe gehört zu den ba Miſeren ai An
in unſerer Zeit eine große Capitalfrage, und die Löſung derſel⸗
den laſſen ſich ſowohl die Todfeinde unſerer katholischen Kirche
als auch die atfetiten ſelbſt angelegen ſein. Nur die Art und
Weiſe, wie ſie dieſelbe löſen, iſt ſehr verſchieden. Wir kennen
dieſe Art und Weiſe; die Kirche aber, die vom Geiſte Gottes ge⸗
leitet wird, bemüht ſich vor allem durch alhalkendes, eifriges
Gebet, dieſe Frage zu löſen, und ſodann eben auch durch den
Saft, der in einzelnen kirchlichen Vereinen ſich darſtellt. Aber
hohe Verſammlung! wer wenn Einer in unſeren Generalberſanmlun⸗
gen in den letzten Tagen geweſen iſt, der müßte auf die Frage
gekommen ſein, wer gehört denn zum ſocialen Leben? Es hatte
den Anſchein, als ob bloß die Manner dazu gehörten. Zum ſo⸗
eialen Leben gehören aber auch die Frauen, und darum richtet
denn auch die katholiſche Kirche ihr Auge auf die Frauen, um
auch ſie zu betheiligen beim Kampfe gegen die große Gefahr,
die in unſeren Tagen der Geſellſchaft droht. Es haben ſich da⸗
her auch Frauenvereine gebildet auf verſchiedene Weiſe und wir⸗
ken nach verſchiedenen Richtungen hin, und ſchon Allentom, ein
Domherr in Würtemberg hat zu Anfang dieſes Jahrhunderts
4
ein Büchlein geſchrieben mit der Aufſchrift: „der dienenden Klaſſe
der Menſchheit meiner Zeit, insbeſondere aber dem weiblichen
Geſchlechte“. Der, geheime Cabinets⸗Miniſter Alvensleben in
Berlin hat immer und immer wieder in den Verſammlungen
darauf hingewieſen, daß es von größter Wichtigkeit und Bedeut⸗
ung wäre, gerade dem Weibe beizuſtehen in unſerer ſo betrübten
Zeit. Wenn nun dieſe Männer uns die Direktive angegeben
haben, nach der wir wirken ſollen, ſo haben ſie denn doch den
Preis, das, was ſie ausdachten, erfüllt zu ſehen, nicht davonge⸗
tragen. Die Hauptſtadt Bayerns, München, iſt es, in welcher
vor Allen eine Anſtalt entſtanden iſt, die ſich zur Aufgabe macht
den ganzen Dienſtbotenſtand des weiblichen Geſchlechts in die
Hand zu nehmen und denſelben möglichſt gut zu erziehen, im
Guten zu erhalten und in den letzten Tagen des Lebens zu er:
nähren, damit dieſelben ihr Leben ſorgenfrei beſchließen können.
(Bravo!) Dieſe Anſtalt nun, welche im Jahre 1856 ihre Wirk⸗
ſamkeit begann, hat ſeit dieſer Zeit Vieles, und, daß ich es vor
Gott ſage) hohe Verſammlung!, Großes gelsiftet, b
Ihnen die Zahlen angebe, ſo werden Sie die Wahrheit dieſer
Behauptung ganz ſicher erkennen. Sie hat während dieſer Zeit
134 Zöglinge. meiſtens Kinder, ganz ölternlos, ohne Hilfe, ja
geradezu in der größten, Gefahr, ernährt, gelehrt, herangebildet
und herangezogen, und dieſelben ſind größtentheils die Freude
der Anſtalt. Dieſe Anſtalt hat im Laufe dieſer Zeit 12,125
Dienſtmägde an anſtändige Plätze gebracht (Bravo H zu, fol:
chen Familien, bei denen man gewiß weiß, daß ſie gut aufge⸗
hoben und geſchützt find; Dieſe Anſtalt hat ferner 18,442 An⸗
fragen von Herrſchaften ſowohl in der Stadt ſelbſt als auch aus⸗
wärts möglichſt zu befriedigen ſich bemüht. (Bravo!) Dieſelbe
hat 726 Mädchen, die aus dem Krankenhauſe entlaſſen worden
waren, alſo zur Reconvalescenz, da ſie nicht wußten, wohin
gehen ohne, Geld, ohne Hilſe, aufgenommen und je nach 9
niß gepflegt, bis ſie wieder in Dienſt eintreten konnten. Die |
ſelbe Anſtalt hat ſeit ihrem Beſtehen 34 Alte dem lieben Gott
übergeben, die in der Anſtalt ſtarben. Zur Zeit beſitzt ſie 16
— 343
ſolche, die ſie ohne irgend eine Hülfe oder Stütze zu erhalten
hat, aus der Kaſſa des Vereins ernährt und pflegt bis zum
Lebensende. (Bravo!) Wenn Sie nun dieſes, was ich eben
kurz in Zahlen angegeben habe, ins Auge faſſen, ſo erkennen
Alle ganz leicht den Kreis der Wirkſamkeit dieſer Anſtalt, den
ich ganz kurz. noch in 4 Hauptpunkten darzuſtellen mir, erlauben
werde. Arme, alternloſe Kinder, deren es überall gibt, und
die hochwürdigen Mitglieder wiſſen es am beſten in ihren Ge⸗
meinden, welch großes Elend es iſt mit ſolchen Kindern, wohin
mit dieſen Kindern 2. Ei, ſchicken Sie dieſe nach München; ich
habe, schon Viele ohne Geld. durch die Hilfe Gottes und am Ende
doch, weil er half, durch die Hilfe guter Menſchen fortgebracht.
(Pravol), Die Anſtalt nimmt ſolche Mädchen vorzüglich auf,
die unbemittelte Aeltern haben; o, wer die Familienverhältniſſe
kennt, der weiß, daß oft gerade die armen Aeltern die meiſten
Kinder haben, und daß der Vater und die Mutter nichts Beſſe⸗
res zu thun wiſſen, als ſie möglichſt bald in die Fabrik zu
schicken. Was geſchieht dort? Sie willen es Alle. Solche Mäd⸗
chen nun nimmt die Anſtalt auf, nimmt ſie in ihren Schutz,
‚Berti, an ihnen Vater⸗ und Mutterſtelle und gibt ſie in ent⸗
sprechende Dienſte und überwacht ſie in den, Dienſten, läßt ſie
nicht frei herumlaufen, nein ſie überwacht ſie. Wer weiß es
denn nicht unter uns, wie viel unſere Erziehung von den Haupt⸗
grundſätzen der rechten katholiſchen Erziehung abgekommen iſt;
hierin . es ſehr, und die Erſcheinungen der Neuzeit deuten
darauf hin, daß Gott es wolle, daß die Kirche ſich wieder mehr
wt daß dieſe Erziehung eine, beſſere, kirchlichere werde.
Wenn nun ſolche Aeltern, die ihre Kinder erziehen laſſen
zu eee hohen, erhabenen Beſchäftigungen, wenn nun, ſag
ich, ſolche Kinder dienen ſollen, denn Geliebteſte, zum Klavier⸗
ſpielen braucht man keine Mägde; auch die Ehemänner brauchen
keine Frauen zum Klavierſpielen, auch die Frauen die Männer
nicht, ſondern zu den gewöhnlichen häuslichen Beſchäftigungen
braucht man die Frauen. Wenn ein Mann heirathet, und wenn
ein Mann eine Klavierſpielerin heirathet, dann bleibt nichts,
= Mu =
übrig, als 2 yeriiifihispen, daß ſie ſich vielleicht hören laſfe. Da⸗
durch wird aber die Familie geopfert, bankerott und ruinirt.
Alſo ſage ich, gute Erzieher, veligiöſe Erzieher nicht Kopfhänger
und Betſchweſtern, das ſei ferne, ſondern Chriſten von ächtem
Schrot und Korn. So müſſen ſie ſein; dieſe ſind es, die das
Verlangen des Mannes und das Bedürfniß des Hausweſens
befriedigen. Die Anſtalt kümmert ſich um Dienſtbsten, die fie
nicht kennt, das ſind Leute, die vom Lande hereinkommen in die
große Stadt, und wer die traurigen Zuſtände der g oßen Stadt
kennt, der Weiß: was ich ſagen will. Kommt dieſes arme Mäd⸗
chen in die Stadt von der Eiſenbahn ausgeladen, Men
die Seelenverkäufer Und Seelenverkäuferinnen, welche ſie zu fi
nehmen, ſich freundlich anbieten und ſagen: Gib her deinen
laß ihn tragen, wir führen dich ſchon in ein Haus, und wo füh⸗
ren ſie dieſelben hin, ich weiß es. Allein wie Ebner a
daß die armen Geſchöpfe ſo verlaſſen find? Man hat ſie
zu Hauſe nicht adreſſirt an die Marienanſtalt, denn 15 2
ſie dahin adreſſitt, fo wären die Schweſtern hinausgeeilt an den
Bahnhof und hätten ſie hineingeführt und hätten für ſie die
herrlichſte Sorge getragen. Nun ich nehme einen beſſeren Fall
für das Mädchen an, fie bekommt einen Platz, ſie wird auf ir⸗
gend eine Weiſe burch Bekannte und Verwandte an einen Platz
gebracht, die Herrſchaft aber iſt, wie es viele gibt, und ich kenne
die Herrſchaften ziemlich gut, ich habe darin eine ungeheure Er⸗
fahrung gemacht, aber ach Erfahrungen, die, verehrteſte kathboliſche
Verſammlung! äußerſt unkatholiſch und wahrhaft goktlos ſind.
Nun der Mann iſt ein trotziger Mann, er kann dem Mädchen,
das noch jung und zartfühlend iſt, kein gutes Wort geben; er
beſchimpft ſie; wenn ſie etwas verkehrt macht, ſo gibt er ihr die
abſcheulichſten Namen, wenn ſie zur Frau kommt, iſt es ebenſo.
Was thut das Mädchen? Nun meine Herren! ſie fühlt ſich
ganz vereinſamt und verlaſſen in der Welt, und wer ein Herz
hat und ein Gefühl, der weiß es ſchon, was es iſt, in der Welt
recht einſam und verlaſſen dazuſtehen. Was Wunder, wenn ein
ſolches Mädchen, die gar keinen Schutz hat, hinausgeht in die
— 345 —
Welt, überall verſtoßen, und ſich da irgend Jemand ſucht, dem
ſie ihr Herz eröffnet; und solche gibt es genug, die ſie anhö⸗
ren. Alſo dieſe aufnehmen, ſie ſchützen und tröſten? Dazu iſt
das Haus der marianiſchen Anſtalt da. Wenn ſo⸗ ein Mädchen
recht viel Kummer und Sorgen, ein ſchweres Herz hat und
denkt: mein Vater iſt krank, wie wird es ihm gehen? wem ſagt
fie das? Der marianiſchen Anſtalt ſagt ſie es (Bravo l) Da
ſind Schweſtern, die ſie freundlich aufnehmen und mit ihr um⸗
gehen und ſie tröſten mit den Worten: Wir wollen dir helfen.
Kurz ſie ſtehen ihr bei. Wenn nun ein Dienſtbote im Dienſte alt
geworden iſt und wie die Erfahrung lehrt, die Wenigſten ſich ſo
viel geſammelt haben, um im Alter leben zu können, da heißt es:
„Jetzt habe ich 20, 30, 40 Jahre gedient, ich kann nicht mehr
arbeiten, wohin mit mir? Fer muß ich die Stadt verlaſſen,
welch' ein Elend!“ Es ſind nicht alle Städte fo wie Würzburg
und Bamberg/ die hierin gute Stiftungen haben. Es gibt viele
Städtchen und Städte, wo man eben dieſe Dienſtboten nach
Hauſe ſchickt; wohin geht es? wohin kommen ſie⸗ In die Fremde,
in die Fremde, in die Sorge, Noth und Elend. Solche nun,
wenn fie dem Vereine angehören, werden in der Anſtalt aufge⸗
nommen und ſorgenfrei bis an das Ende ihres Lebens in der
Anſtalt verpflegt“ Nun muß ich Ihnen auch die Mittel ſagen,
denn die Anſtalt hat täglich 70 bis 80 Köpfe, die am Tiſche
ſitzen und eſſen wollen, und dabei bemerke ich Ihnen voraus,
die Anſtalt hat nicht einen Kreuzer Stiftungskapital. Woher
nimmt fie das, womit ſie ihre Leute nähren kann? Es ſind
viel junge Leute dabei, die guten Appetit haben (Bravo!) Für
die Alten, deren 16 in die Anſtalt aufgenommen ſind, da find
allerdings die Vereinsgaben, die von den Dienſtmädchen bezahlt
werden, allmonatlich 6 kr. Nun ſind aber ungefähr 5⸗ bis 600
Dienſtmädchen Mitglieder, was für München in meinen Augen
wenig iſt. Dieſe Summe reicht auch nicht hin, um die 16 Al⸗
ten zu ernähren. Dazu aber hat die Anſtalt noch insbeſondere
die Erlöſe aus der eifrigen Arbeit, die die Glieder der Anſtalt
täglich verrichten. Es ſind dies die Erlöſe aus Kleidermachen,
= 8 —
Weißnähen und ſonſt anderen weiblichen Aobeiten bi nicht un⸗
bedeutend ſind. Und wenn etwa unter den Jungfrauen hier
in einer der Gedante, erwachen ſollte: ich möchte wohl auch un⸗
ter den Schweſtern da ſein, um dem Dienſtbotenſtand aufzuhel⸗
fen, ſo gibt es allerdings für ſie das Bedenken, daß dieſe Schwe⸗
ſtern, die Laienſchweſtern fund, oft wochenlang keine 4 Stunden
in der Nacht schlafen, Alſo; wer Anſpruch, auf viel Schlaf
macht, kann nicht. Schweſter, werden. (Heiterkeit) Die An⸗
ſtalt bezieht ihre, Einkünfte aus den Gaben für die Zöglinge,
die in, der, Anstalt, herangebildet werden, aus“ Geſchenken,
aus Verdinggeldernz denn jene Herrſchaften, die nicht Mitglieder
des Vereines ſind, müſſen ein entsprechendes Verdinggeld zah⸗
len. Sodann ſoll ein, Dienſtmädchen, das zeitweiligen Aufent⸗
halt in der, Anſtalt nimmt, für Koſt und Wohnung täglich 42 kr.
bezahlen. Und dieſes ſummirt ſich mit den Geſchenten, ſo daß
dieſe große Menge von Menſchen J Jahr, ein ganz gut
genährt werden kann. Da ſieht jeder ein, daß der Segen Got⸗
tes hier das Größte, und Beſte ſei. Die Beſchützerin dieſer An⸗ e
ſtalt iſt die Mutter der Barmherzigkeit, die eee
trübten, Maria, die ſeligſte Jungfrau (Bravo)
Nun meine lieben Jungfrauen und Frauen, die hier ſind,
allein es geht auch die Männer an. Die, Frauen und Jungfrauen
haben in der Kirche ſchon Ungeheueres geſtiftet, Wenn wir zu⸗
rückgehen und die Blätter der Kirchengeſchichte aufschlagen, ſo
finden wir die Thätigkeit der heil. Apoſtel bedingt durch die
Wirkſamkeit der heil. Frauen, und mancher, Apoſtel hätte Nichts
wirten können, wenn nicht die Frauen ihn unterſtützt hät⸗
ten. Wir hätten eine Kirche, in Antiochia nicht, wenn nicht
Lydia das Häuschen gegeben, Die darin Seltener zu
halten. 6 ben u 1% ii mu nina Mar
Es, wäre, noch, bie Frage, weß Amerita entdeckt? Sie
jagen Columbus! Nein, ich ſage,Iſabella, Columbus hätte nichts
machen können; der König war dagegen, und Iſabella hat ihm
die Mittel dazu an die Hand gegeben. Don KXimenes und Don
Salvo, wie hat ſie dieſe Männer an ihrer Seite gehabt? Ma⸗
— 347 —
thilde von Italien! Von ihr ſagt ein Geſchichtſchreiber, deſſen
Name mir eben entfallen iſt: ein einziger Mann ift dem hl. Va⸗
ter in der ganzen Zeit bei den ſchwerſten und, größten Be⸗
wegungen treu geblieben, aber dieſer Mann war eine Frau.
Be war dieſer Mann? Mathilde war es. Sehen Sie, meine
Jungfrauen und % Fame. ick Boch Eins, wer At denn N 15
gründet? Mathilde, ſonſt Mang Mathilde hat fie; 1
det; Sie ſehen, lo; was ernſtlicher Wille vermag, und der Se⸗
gen Gottes. Mit dieſen läßt ſich unendlich Viel wirken, und ich
glaube dazu die Pflicht und das Recht zu haben, Sie zu bitten,
für die Marienanſtalt hie und da ein Gebet zu Gott emporzu⸗
ſchicken, daß ſie gedeihen möge. Ich empfehle ſie, meine Herren,
insbeſondere und vorzüglich aber meinen geiſtlichen Mitbrüdern,
daß ſie zur Mutter Gottes eifrig beten, daß in anderen Städten
Deulſchlands derartige Anſtalten gegründet werden. Den Frauen
und Jungfrauen, die ich nicht ſo leichten Kaufes entlaſſen kann,
lege ich etwas Anderes auf, nicht bloß Gebet, die müſſen noch
einmal zu mir kommen, ich bleibe eigens noch 3 Tage hier und
hoffe, am nächſten Sonntage recht Viele bei mir a hen und
Werde bnenn chinese und Unſchönes ſagen. ind fü ut nch
Präſfdent unterbricht BO: dag die State DEN
PM kurz zu faſſen: m oma n on
Redner!“ Ich schließe, b e get dalle 0 it
den Gtuße: Gelobt ki Jeſus Chrifus“ In 8
ei f Präſibent: e in 2
10 habe in diefen Augenblick in einen neuen 1 Be
1 Es läuft in dieſem Augenblick ein e des ka⸗
tholiſchen Caſino's in Feldkirch ein, in welchem dasſelbe den in
7 0 ee i Brüdern Ae e t 5
Präſident. „IM 04 fi 1
Freiherrn v. Wamboldt fiche ich be Tribüne zu 1 8
isttad Freiherr Ramboldt td et mim, nahe
Heochwürd. Herr Erzbiſchof! Monſignore! Hochanſehnliche
Verſammlung! Ich freue mich mit meinem kurzen Vortrage an
das ſoeben verleſene Telegramm anſchließen zu können“ Es war
zwar mehrmals, doch immer nur vorübergehend und indirekt die
Rede von den katholiſchen Caſinos“ Ich halte aber die Kaſtno⸗
Frage überhaupt für eine höchſt wichtige, und ſo hoffe ich, es
werde der hohen Verſammlung nicht unangenehm ſein, wenn
zum Schluſſe noch eine zuſammenhängende Besprechung in dieſer
Frage Statt hat. Ich will nun verſuchen, zunächſt ein Bild
von den Caſino's zu entwerfen, Ihnen zu zeigen, was man un⸗
ter einem katholiſchen Caſino ſich zu denken hat. Es iſt 1
vielleicht um ſo nöthiger, als mir bekannt iſt, wie in einzeln
Theilen Deutſchlands man unter Caſino ſich vorſtellt Bier und
Wein, Tabakrauch und Billard. Dieſes iſt nun keineswegs der
Fall mit den katholiſchen Caſtno's. Sie geben ein ſehr verſchie⸗
denartiges Bild je nach den Orten, wo ſie find. Es gibt länd⸗
liche Caſino's, ſtädtiſche Caſino's und ſchließlich großſtädtiſche
Caſind's. Um mit der niedritſten Kategorie anzufangen, den
ländlichen Caſind's, glaube ich vor Allem darauf aufmerkſam ma⸗
chen zu müſſen, daß man ſie moͤglichſt einfach und beſcheiden
halten muß. Vielleicht einmal in der Woche, am Sonntag Nach⸗
mittags mag man zuſammenkommen und ſelbſt da nur in ſolchen
Orten, wo ein Caſins ſelbſtſtändig beſteht. In, noch kleineren
Orten muß man je nach den Pfarrverbänden mehrere Pfarreien
zuſammenlegen und da vereint man ſich vielleicht nur einmal
im Monat, ebenfalls am Sonntag Nachmittags. Es ift dies
nur wenig, aber immerhin genug, um dit Zwecke eines Caſins's
zu erreichen, und keinesfalls kann man dann den Caſino's den
Vorwurf machen, ſie förderten den Wirthshansbeſuch. Sa
Caſind's ſind ſchon mehr bekannt und ich gehe daher flüch 9
darüber weg, um auf die großſtädtiſchen Caſino's überzugehen
und ihnen das Muſtercaſino, das in Europa beſteht, vorzufüh⸗
ren. Es iſt dies das Caſino zu Marſeille.
Dieſes Caſino, welches ein ſehr großes eigenes Haus be
ſitzt, vereinigt in feinem, Schooße alle katholiſchen Männervereine,
die in der Stadt Marſeille überhaupt beſtehen und zwar ſo, daß
Mitgliedſchaft z in einem Vereine Mitgliedſchaft im Caſino und
zwar in verſchiedenen Rangklaſſen bedingt. So iſt z. B. in dies
ſem Caſino der Geſellenverein, er hat ſein eigenes Lokal; kann
aber, wenn Vorträge gehalten werden, an denſelben Theil neh⸗
men. Cbenſo iſt es mit einer Congregation von jungen Kauf⸗
leuten, von jungen Künſtlern, und wenn mein Gedächtniß mich
nicht täuſcht, iſt ſogar die Corporation der Sackträger bei dem
Caſino betheiligt, und ſelbſt dieſe haben den Nutzen und Vor⸗
theil, daß ſie Anrecht haben auf Benützung der Bibliothek, daß
auch für ſie paſſende Vorträge in den Caſinoſälen gehalten wer⸗
den. Nun giebt es ſchließlich noch eine vierte Art von Caſinos,
von denen auch bereits Erwähnung geſchehen iſt. Es ſind das
die Militärcaſinos. Ueber die römiſchen iſt bereits viel gejagt
worden und ich berühre dieſ en Punkt nur, um hier in der Ver⸗
ſammlung die Frage anfzuwerfen, ob wir nicht auch für unſere
deutſchen Armeen in unſerem eigenen. Asp aude etwas om
liche anbahnen könnten. (Bravo!) 1: 1100
Sie Alle, meine Herren! kennen das Verderbniß der &
e und wiſſen wie viele jungen Leute, die als brave Leute
den bunten Rock angezogen haben, ſchließlich als verdorbene
Menſchen zum Aergerniſſe der Gemeinden heimgekommen ſind.
(Bravo!). Wir müſſen dieſem Verderben vorbauen, und das
kann geſchehen durch katholiſche Caſinos. Wie nun ſolche zu
errichten wären, ich weiß es noch. nicht; aber wenn man darüber
nachdenkt, ſo werden ſich auch für die deutſchen Armeen die
Mittel und Wege finden laſſen. (Lebhafter Beifall.) *
Nur noch kurz einige Bemerkungen bezüglich der *
lichſten Vortheile, die von dieſen Caſinos zu erwarten ſind. Der
erſte Vortheil iſt die Freude, die es jedem Katholiken, machen
muß, unter ſeinen Glaubensbrüdern zu ſein. Seien wir keine
Egoiſten, ſondern gönnen wir die Freude, die wir hier in Bam⸗
berg genoſſen, allen unſern Brüdern, gönnen wir ſie dem letzten
Landmanne. Auch ſie ſollen wie wir hier einen Ort haben, wo
ſie ein offenes, freies, fröhliches Wort ſprechen können. (Bravo!)
Dann ſind aber auch die Caſinos das wirkſamſte Mittel, um
den Krebsſchaden der Zeit zu bekämpfen: die Menſchenfurcht.
In den Caſinos ſieht man wie viele brave Katholiken es noch
giebt, praktiſche Katholiken, von denen man im öffentlichen Leben
ſelten ein Zeichen des praktiſchen Katholicismus ſieht. Und mit
Freuden begegnen ſich in den Caſinos dieſe ſcheilen Karho⸗
liken, ſtärken und erbauen ſich gegenfeitig, lernen ſich fühlen,
und fürchten dann ſchließlich nicht mehr vor der ganzen Welt
zu ſagen: auch ich bin ein Katholik, ich bin ein ein Ultramon⸗
taner. (Bravo!) Dann ſind die Caſinos das wirkſamſte Mittel
der Belehrung, wenn man täglich einmal in der Woche, einmal
im Monat die einflußreichſten Perſönlichkeiten der Gemeinde um
ſich zu verſammeln weiß, ſo kann es nicht ſchwer ſein, ihnen
irgend ein Wort der Belehrung zu ſagen. Hiezu braucht man
nicht einmal ordentliche Vorträge zu halten, die clüfache Conver⸗
5 bietet Mittel genug und fehlt daran der Stoff, ſo darf
man nur ein oder zwei Zeitungen leſen, und man findet genug
zu dementiren und zu corrigiren. (Bravo!) Weiter gehört es
auch zu den Vortheilen der Caſinos, daß man den Leuten Ge⸗
legenheit giebt, eine anſtändige Unterhaltung finden zu können,
daß ſie mit der Zelt Bien daran Phe sech in dieſer Weile
zu unterhalten. 53n nr sts ta
Und in dieſer Bezichung glatte ich auf's Sutfhivenfi
empfehlen zu können die Bildung von Geſangvereinen im Au⸗
Anſchlüſſe an die Caſinos. Wo geſungen wird, iſt der Deutſche
gern, und wird gerne immer wieder hingehen. Caſinos, recht
verſtanden, ſind ſogar ein Mittel zur theilweiſen Löfung der
ſocialen Frage; ſie bedingen die Annäherung der Stände. Das
ſind unſere Feinde, meine Herren! die das Mißtrauen geſäet
haben in unſer eigenes Heer“ Wir alle haben denſelben Glauben,
dasſelbe Intereſſe, wir Alle lieben uns, wenn wir nur daran
denken, daß wir Katholiken Find. (Bravo!) Wenn alſo an dieſen
Caſinos ſich alle Stände betheiligen, dann kaun es nicht fehlen,
daß mit der Zeit das traurige Mißtrauen ſchwindet und die
katholiſche Liebe wieder an deſſen Stelle tritt. Hier glaube ich
namentlich auch ein Wort an meine Standesgenoſſen richten zu
dürfen: Sie müſſen hineingehen in die Caſinos und dürfen nicht
fehlen, denn ſie werden da ein gutes Beiſpiel geben könen he
75 Beiſpiel witd ſeine guten Früchte tragen. (Bravo ]).
Nun eine ganz praktiſche Seite: Der Einfluß und a
Macht, die durch die Caſinos bedingt werden, dieſer Einfluß ift
ein großer und überall, wo katholiſche geſellige Vereine in's
Leben getreten ſind, hat ſich gezeigt, wie ſchon nach kurzer Zeit
fie zu einer Macht werden, die mit Erfolg dem Böſen zu wider⸗
ſtehen vermag. Und wenn man es nun gar moglich machen
könnte, dieſen Verein zu organiſiren, dann würde dieſe Macht
ſich ausdehnen auf Provinzen und Länder und auf dieſe Weiſe
würden wir Katholiken Deutſchlands ſchließlich doch noch zu
der Macht gelangen, die wir numeriſch 1 und die
bisher gewiſſermaßen ſchläft“ (Bravo 9° Send 0
Alſo, meine Herren! erlauben Sie mir, daß ich Ihnen
dieſe wichtige Frage der Caſinos auf das Augelegentlichſte em⸗
pfehle, und Sie bitte, auf die Mittel und Wege bedacht ſein zu
wollen, wie wir allen dieſen Vereinen Deutſchlands eine einheit⸗
liche Direktion geben. Sind dieſe gefunden, dann müſſen wir
ſiegen, und kein Feind mehr wird uns ekrbegſen 1 5
65 5 langenthältender ſtürmiſcher il ae
Präſident: | 15 309 e
Herr Kaplan bgering aus Sonpuns 5 ae, die
Mine zu beſteigen. | su tu, 6
1416,
Herr Rap Haer inge ug wn (Met nitnqas?)
Gelobt ſei Jeſus cette (In emigtin) > |
| Ereeflenzt m *
Af 510 W Monsign ore! 7 HIT 19 bilitiag
606 Verſammlunl?
Es ſcheint mir, daß ich auf dieſe erg wal komme, ſo
unmotivirt, wie der Pontius Pilatus in's „Credo; e denn ich bin
von Haus nicht portzehangen in der Abſicht, in dieſer Verſamm⸗
a
lung eine öffentliche Rede zu halten, da es das erſtemal iſt, daß
ich das Glück habe, einer katholiſchen Generalverſammlung
wohnen zu können; ich bin vielmehr hieher gekommen, um ni
zu erbauen an der katholiſchen Geſinnung der Geiſtlichen und
Laien, und um Glaubensgenoſſen, aus meinem Heimathlande
Baden zu treffen. Ich habe die Reiſe gemacht, meine Herren!
über Augsburg und habe dort im ſogenannten goldenen
Saale einige Kaiſerbilder angeſchaut und habe die Sprüche
darüber geleſen. Unter allen, welche ich dort geſehen habe, iſt
ein Spruch mir beſonders aufgefallen, den ich mir gemerkt
habe und der heißt: „ne pereat civis, vivat ‚hostis“
(Bravo) zu deutſch: „damit der Bürger, nicht zu Grunde
gehe, lebe der Feind.“ An und für ſich ſieht der Spruch
gar curios aus, und man könnte faſt glauben, er ſei gemacht
worden in einem curioſen Zuſtande; (Gelächter) allein, meine
Herren! ich habe den Schlüſſel dazu gefunden. Wenn Herr
Dr. Haffner konſtatirt hat, daß durch alle gehaltenen Reden
ſich etwas Düſteres⸗ durchziehe, und Herr Dr. Hülskamp ies
hehe — ch ert, e eee 1 10 in MR
wer
as #3
der geehrte Her Vorredner hat dle egi abe
und ic Feiert ein lebendiges Beiſpiel. (Bravo!) 13
Meine Herren! Wenn mich der liebe Gott 7 * hätte,
in welchem Jahrhundert ich leben möchte und in welchem Lande,
jo’ würde ich geſagt haben? „Ach lieber Herr Gott, laß mich im
19. Jahrhundert und zwar im Großherzogthum Baden leben.
(Lebhafter Beifall.) Unſere Zuſtände, meine Herren! ſind Ihnen
in ſo ſchwarzer Farbe geſchildert, daß manche die Anſicht mit
nach Hauſe nehmen könnten, im badiſchen Lande müßten die
geiſtlichen Herren und ewe eben Katholiken herumlaufen wie
Gerippe. (Bravo!)
Viva, hostis: 90 lebe der Feind, ha: uns Zuſtände ge⸗
ſchaſfen hat, die nicht blos uns zum Heile gereichen, ſondern
auch ganz, Deutſchland, Wir ſind ja gerade der Mufteritaat,
*
Das hören wir in allen „liberalen und auch in ultramontanen
Blättern“ (Bratol) Vivat hostis! Das ſage ich als Cleriter,
als ein Exemplar des badiſchen Clerus. (Heiterkeit). Unſer
hostis, unſer Feind, unſere Herren in Carlsruhe wollten uns
die Ehre anthun, uns zu berufen in die Reſidenz, weil ſie mein⸗
ten, der Clerus werde nicht mehr recht von dem Oberhirten ge
bildet. Wir ſollten nach Carlsruhe reifen und ein Examen
machen, auf daß wir gute Pfründen kriegen und recht miniſteriell
würden. Der Erlaß über das Examen kam am 7. März des
geſegneten Jahres 1868 heraus und bald folgte auch das Aus⸗
ſchreiben des Examens ſelber, nach welchem die Geiſtlichen in
Carlsruhe zum Staatsexamen zu erſcheinen hätten und damit
es nicht gar ſo grob ausſehe, hat man auch die Proteſtanten
dazu eingeladen; die aber haben geſagt: Das Examen iſt nicht
wegen uns, ſondern wegen Euch katholiſchen Geiſtlichen. (Heiter⸗
keit.) Es kam der Tag der Prüfung, ich glaube im Juli; da
ſollen ſich in, Carlsruhe einige proteſtantiſche Herren gezeigt
haben; Jemand aber jolt, mit einer Laterne in den Straßen
herumge angen fein, um auch einen katholiſchen Ae a
ſüchen, babe e aber keinen gefunden. (Bravo 78
8 Meine Herren! Wenn wir einen Vergleich anſtelen, wie
Baden vor zwanzig Jahren ausgeſehen, hat und wie es jetzt
darin ausſieht, ſo haben wir mit Freuden zu eonſtatiren, daß
im Clerus kein einziger Judas mehr zu entdecken iſt. (Bravo!)
Wem, meine Herren! verdanken wir dieſes? Freilich außer un⸗
ſeren Feinden dem hochſeligen Herrn Erzbiſchof Hermann,
deſſen Andenken ich nochmal Ihnen vor Augen ſtellen möchte,
einem Heldengreis, welcher allen großen Kirchenfürſten bis zum
Ende der Welt als einer der größten angekent werden wide
(Bravo!) 10
Ich wiederhole: er lebe der Feind!“ denn der Feld it
ſchuld, daß wir jetzt eine organiſirte Preſſe in Baden haben; und
nicht bloß vier neue Blätter unſerer Richtung, wie ein hoch⸗
würdiger Redner geſtern geſagt hat, ſind ſeit vier Jahren im
Lande entſtanden, ſondern gegenwärtig haben wir deren ſechs,
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ“ 23
> 6 =
und in einigen Tagen W wir bie hen 9
allen ſteht der „badiſche Beobachter“ und unter ihm gleich
, e der Henne, ſtehen unſere kleineren B
S0 So hat jetzt jeder Landestheil ſein „ultramontanes“ „Blatt, um
0 in der Sprache des Feindes auszudrücken. So z. B. haben
wir in der. Seegegend die „freie Stimme,“ die mehr Abonnenten
hat, als drei Mae e die pen „. auf's Korn genommen
werden. Int 10001 Iiir i mar Mug 71 An 90 ip chin
Meat hostisttnds lobe der 9 det uns eine gute ka⸗
tholiſche Preſſe gebracht hat“ Meine Herren! ſtreben Sie dar⸗
nach, auf ſolche organiſatoriſche Weiſe die gute Preſſe in das
Leben einzuführen. Klopfen Sie ſo oft als möglich in der Pre⸗
digt auf die ſchlechten Blätter, ſagen Sie den Leuten, daß, jo
wenig ein ehrlicher Mann eine zweideutige Perſon in's Haus
nimmt, ebenſo wenig ein rechtſchaffener, Kathe ein ſchlechtes
Blatt in feinem Hauſe duldet. (Bravo! )))); 0
Ich kann Ahnen” ein Erempel mitten, ae ‚im 5 ei
Freund, der mir je. gleich ‚sicht, wie ein Ei dem and tl, eiter⸗
keit) in eiuer Stadt in vier Adventts⸗ P Predig gen i i 9 0 Vie
auf das „Ceterum censeo“ Hit nd 8 dle Bal
das Ihr Alle kennt, muß aus jedem Hauſe hinaus“ f Was wa
der Erfolg? Daß am 45 Januar 100 mond enem 105 i
verloren gegangen ſind, was uns natürlich großen Schnee er⸗
urſacht hat. (Heiterkeit) Dieſes Blatt hätte ſterben ah n,
wenn man nicht Sammlungen, veranftaltet hatte; ei al ob ein
ſchreckliches Gejammer, daß es durch die Lülktanentanen 5
triebe“ ſo beichäbigt worden ſei. (Oeiterkeit.)
Viyat hostis, es lebe der Feind, der uns nech zu anderen
Dingen verholfen hat. Wir haben nun auch Caſinos, Ver⸗
eine durchs ganze badiſche Land, und die Mehrzahl des Volkes,
beſonders des unabhängigen, ſteht io auf unſerer Seite, daß, wenn
die Gegner Verſammlungen halten und etwa im „goldenen Kalb 2
mit 100 Mann zuſammenkommen, wir uns mit mehr als 1000
Mann im vichwarzen Adler“ einfinden. ORTE) DR bahn
Ach, dati
Win
Katholiken müſſen entweder ganz verſtockt ſein oder einen ziem⸗
lichen Grad von Bosheit beſitzen; denn nicht damit zufrieden,
Alles im eigenen Lande organiſirt zu haben, ſind ſie auch in's
Oeſterreichiſche nämlich im Vorarlberg ſchon eingedrungen und
haben dort Caſinos angezündet. Ich muß Ihnen das recht
ſchön ſagen, um ein Erempel von katholiſchen Wühlereien zu
ſtatuiren. Da kam nämlich im Sommer vorigen Jahres nach
Conſtanz ein geiſtlicher Herr. aus Bregenz, dem mein guter
reund ohne weitere Umftände erklärte: „Ihr müßt katholiſche
Caſinos gründen.“ Jener erwiderte, daß in ganz Vorarlberg
keine 11 Männer zu finden wären, die 5 hefe öffentlich
entschieden katholische Farbe zn betennen
7. Pr äfivehtt d Mut m go Ik f |
Es läutet 12 Uhr, meine Herren ab: der 1 eite Erb.
ſchef wird die Güte 1 das eee Domini“ rk aa
(Es wird . |
2
„ präfdent⸗ dn
Ich bitte den Herrn ae bene.
Redner:
Mein Freund aus Conſtanz hat nun den Ucbotwilbergern
immer und immer wieder geſchrieben: „Euch iſt nicht zu helfen,
wenn Ihr nicht katholiſche Caſinos gründet.“ Dieſes Wort zün⸗
dete im Herzen des Herrn Von bank, Redacteur des Vorarl⸗
berger Volksblattes. Er ſprang in ganz Bregenz herum und
rief: „Wenn Ihr nicht in ſechs Wochen ein Caſino habt, dann
gehe ich fort.“ Vonbank iſt aber für die katholiſchen Inte⸗
reſſen von Bregenz und ganz Vorarlberg ein nothwendiger Mann
und deshalb entſchloß man ſich zur Gründung eines katholiſchen
Caſinos, deſſen Stiftungsfeſt am letzten Oſterdienſtag ſtattfand
mit einer Mitgliederzahl von 70 — SO Mann. Nicht zufrieden
damit, begab ſich Herr Vonbank nach Feldkirch, von welcher
Stadt man behauptete: ſie ſei ein Freimaurerneſt. „Auch Ihr
Feldkircher 1 ſprach, fer, „müßt, ein Caſino haben.“ Und am
33°
8228
— —
— —
letzten Pfingſtmontag wurde dort das Stiftungsfeſt gefeiert mit
2 Anzahl he 325 Mann. Catan Node mas 307 dci!
516 una and 1191 915 11 Si
Von do it, meine Herten! gig e r und mein it dee
15
in den Wege er⸗ Wald hinein in der Abſicht, „auch da e
Ging Gai no zu gründen. Der e Herr P arrer vo
9, im Silber gar, ganz unſerer Glan, war 150 f A 10
der (Nebel der Sache etwas überraſcht u fr gte, ob w 15 ir
etwa vielleicht im Bregenzer Wald unſere Geſundh heit 5
wollten? Wir erklärten, daß wir gekommen ſeien, um ein ka
Ke zu gründen. Das werde j chwer chen, meinte d
gute Herr; denn die Leute ſeien jetzt \ kur 0
die wären, da die Wohnt e ze 0 Mi a
zuſammen zu bringen. Wir gaben ihm nun den Rath: „Schicken
Sie zwei Frauen in der zerſtreuten Gemeinde umher, und die
ſollen ſagen: heute Abend um 7 Uhr ſei eine Comödie im Adler
und es koſtet nichts.“ (Anhaltendes Bravo!) Sie begreifen da
wohl, daß der Erfolg ein ausgezeichneter ſein mußte; Abends
hatten wir einen Saal voll Männer und der würdige Wald⸗
pfarrer äußerte gegen uns: Hätten Sie geglaubt, daß ſo viele
Leute kämen? (Heiterkeit Bravo!) de
Nun nahm die katholiſche Bewegung in Vorarlberg ſolche
Dimenſionen an, daß faſt jeden Sonntag irgendwo ein Caſino⸗
Stiftungsfeſt gefeiert wird. Alles iſt dort bereits in Flammen
und dieſe werden bald weiter in's Oeſterreichiſche hinüberſchlagen.
Wie's in Tyrol brennt, wiſſen wir ſchon ohnedies. Es kommt
nun blos noch darauf an, daß praktiſche Leute die Bewegung
in die Hände nehmen, wovon 8 5 en ein e DEREN
gibt. (Bravo!) h tb a EB IL 08
Die Maſſen ſind da, fie bien" nur en ee
Ich erinnere an ein wundervolles Gleichniß aus der heiligen
Schrift: Ein Prophet ſieht ein großes Leichenfeld angefüllt mit
dürren Gebeinen. Der Herr gab ihm den Auftrag, über die
Gebeine zu prophezeihen, und es würde dann Haut, Fleiſch und
Leben über die Gebeine kommen. Der Prophet that es und
8 . 3 8
1124
* Mn
ſiehe: über das dürre kalte Gebein kam Haut, Fleiſch und Leben,
und es ſtand da — ein großes Heer. (Bravo!) „ .
ihr Meine Herren! Wenn man den großen Fond von katho⸗
liſcher Geſinnung anſieht, der in Bayern und Oeſterreich ſich
noch beſindet, zum großen Theil aber noch tobt daliegt; ſollte
nicht auch da ein Prophet kommen, der den todten Gebeinen
neues Leben einhaucht,, daß auch ‚fie. erſtehen zu großen Vereinen.
(Stürmiſches Bravo!) Wir gehören zur ſtreitenden Kirche,
wir wollen Streiter und Kämpfer ſein, wir wollen, meine
Herren! in dieſer Zeit nicht hinter dem Ofen beim Bierkrug
und der langen Pfeife ſitzen bleiben und unſere Zipfelkappe
herunter hängen laſſen bis auf die große Zehe. (Heiterkeit.)
Wir müſſen die groß e Feſtung einnehmen, in welcher ſich
unſere Feinde eingeſchloſſen haben, auf deren Zinnen die Helden
von anne 1848 ſich durch die Gunſt der Zeit geſchwungen
haben. Dieſe Feſtung müſſen wir erobern; ihre Mauern ſind
gebaut von lauter Intelligenz-Blättern, (Bravo! Heiterkeit
in den Laufgräben fließt das Waſſer ſeichter Aufklärung, die
Minen ſind die geheimen Logen. Wir müſſen nun trachten,
jene Mauern niederzureißen, d. h. die ſchlechten Blätter müſſen
ausgerodet und gute Blätter hergeſtellt werden. Das ſind unſere
Gegenmauern, mit denen wir uns umgeben müſſen. Das Waſſer
der Aufklärung muß abgeleitet werden durch Vereine, in denen
Belehrung gegeben wird über Zeitfragen, über Geſchichtslügen
u. 1 w., und wenn man uns eitgegenhalten will: Ihr Katho⸗
liken treibt ja Politik, ſo ſagen wir: „Ja, jetzt wollen wir Po⸗
litik treiben, weil ihr Kirchenfeinde zu viel in die Religion ge⸗
pfuſcht habet. (Heiterkeit)
Da die Gegner ihre politiſchen Füße nun einmal in der
Schulfrage, Ehefrage u. ſ. w. auf das religiöſe Gebiet geſtellt
haben, werden wir nicht nachlaſſen, bis ſie mit ihren politiſchen
Fragen aus dem religiöſen Gebiete wieder hinausgeworfen ſind.
Wir müſſen auch die Sturmleitern anlegen, müſſen die Kirchen⸗
ſtürmer auf den nämlichen Leitern wieder herunterſteigen laſſen,
mit denen ſie die Kirchthürme erſtiegen haben, (Bravo!)
= 358 —
Wir leben tiefen Staaten, in denen das Volk
Keine Vertreter wählt. Nun, wir wiſſen es Alle, wie man es
bei den Wahlen ſeither gemacht hat, wie die Büreaukrätie ihre
Wahlen fabriziren kann. Die indirekten Wahlen ſind eine Falſch⸗
ung der öffentlichen Meinung, wie ſelbſt Bismarck ſagte, ei
varum müſſen wir mit allen Mitteln auf geheime direkte Wahlen
dringen. Sollte dieſer allgemeine Volkswunſch von den Macht⸗
beſitzern aus wohlbekannten Gründen auch vorderhand nicht ge⸗
währt werden, ſo müſſen wir wenigſtens dahin trachten, daß das
Volk 15 bei dem müngelheften 71 2 tüchtige Männer
Wähle HC, 85 8 55001 4 799 Os
5 sehr 53 1479 %½
Ai Wollen wir bie ge Seftung ſcher und ganz erobern,
jo. brauchen wir Gegenminen, Geheimniſſe > — und dieſe ſind das
Gebet, (Bravo J) Es iſt nicht etwa eine fromme Phrase, ſondern
meine pollſte Ueberzeugung, daß das Gebet eine Hauptwaffe iſt,
der Than gleichſam, der herniederfällt auf die dürren Wieſen,
daß ſie grünen, daß ‚fie. leben. Einſtweilen, meine Herren, iſt
der Feind noch droben auf den Spitzen, wir ſtehen noch vor
der Feſtung, wellen ſie erobern, wollen ſie einnehmen. „Wirte
darum Jeder in jeinen Kreiſen nach Kräften, die Geiſtlichen als
Offiziere arbeiten, jo. viel ſie könnnen, ſei es auf der Kanzel,
ſei es im öffentlichen Leben. Wenn wir wacker zujammenjtel
dann werden wir die feindliche Burg ſicher erobern. Ja wohl,
noch, ſitzen fie, ‚oben, die Männer des Fortſchritts, die ſich ſelbſt
auf die Höhe, hinauſdellamirt haben und ſie ſchauen voll Hohn
auf, uns herab und, meinen, daß ſie noch, lange, vielleicht für
immer, feſt im Sattel ſitzen bleiben. Aber, hoffen, . e
a f manchen zum Narren. GBravo 95 e
i Wir jedoch, meine Herren! ſtehen einſtweilen e
und ſtreitbar da, ſchwingen unſere Waffen auf dem Boden des
Rechts gegen die Burg des Unglaubens, des Unrechts, der Gott⸗
entfremdung, und der Tag des Sieges wird bei treuer Pflicht⸗
erfüllung nicht ausbleiben; er mit eh unde Hoffen, ke
Mancher getroffen.““??/̃ urn ö 4 Un
| 1 Bravo!)
= =
U) Ich möchte, liebe Herten, da Sie die nn ra
Worte, des Muthes an's Herz legen, Jedem binde Hand in
ſeine Hand legen, mein Aug' auf ſein Aug' richten und ſagen:
„Bet und arbeit“, Gott hilft allzeit. Und nun wohlan, mit
Din ſei Gottz Er wird es gnädig mit Dir fügen. Geh' freudig
mitten durch den Spott, als eee ae age die _ 1
1 erf 5
4141
Praſitent:
Zum FAR 1 ber dann. megane, bag
Wort ergreifen.
114 1393
Jr b n ing von AR: |
ii 27 Hochwürdigſter Herr is isn aM
2 At} Hochwürdiger Herr Prälat!
| Hochanſehnliche Verſammlung!
Drei AR hat Gott eingeſetzt zum Wohl und Heile
der Menſchen, damit jeder Menſch in dieſen Ordnungen jein
natürliches und ſein übernatürliches Ziel erreiche: nämlich die
Familie, den Staat und die Kirche; und weil dieſe drei Ord⸗
nungen einen und denſelben Urſprung, nämlich Gott, und das⸗
ſelbe Ziel nämlich die Beglückung und Beſeligung der Menſchen
haben, kn? ſollen auch dieſe drei Ordnungen mit einander in
Friede und Eiittacht wirken, und wenn ſie das thun, ſo geht
es in Allem g gut. Dieſe Met Ordnungen haben im Laufe der
Zeit ſich eine N ie geſchaffen, And Si Hilfsanſtalt it
Br Schule.
Die Schule iſt nicht eine eigene Ordnung, der Schule ge⸗
— nicht neben Familie und Kirche und Staat Selbſtändig⸗
keit, ſondern das iſt ihre Natur und ihre Ehre, daß ſie die
Hilfsanſtalt iſt für die Familie, für den Staat und für die
Kirche. Die Familie iſt intereſſirt, daß ihre Kinder wohl er⸗
zogen werden. Der Staat iſt intereſſirt, daß er tüchtige Bürger
bekommt und die Kirche iſt intereſſirt, daß die Menſchen ein
— 3860 —
chriſtliches Leben ihren und die wi Seligkeit erreichen. (All⸗
BR Bravo ) mnmiα te Be eee n ae
Unumgänglich nöthig iſt die Schüle nicht; man kann die
Menschen erziehen, unterrichten, belehren ohne Schule, man kann
es in der Familie thun, und man hat es lange Zeit gethan
ohne beſondere öffentliche Schulanſtalten; aber es iſt ſchöner,
bequemer und nützlicher, die Belehrung und Erziehung der Kin⸗
der und die Bildung der Jugend durch Schulen zu beſorgen;
und deßhalb iſt es vernünftig und recht, die Schule zu pflegen
und zu heben, damit ſie den Aeltern, dem Staate und der
Kirche darin zur Erleichterung ſei, auf daß dieſe drei Ordnungen
den ihnen von Gott übertragenen Beruf erfüllen. =
Nun beſteht aber über die Schule ein Streit, der Schul
ſtreit und das iſt eine verderbliche Sache. Da ſitzen die Kin⸗
der und ſollen erzogen werden, und diejenigen, welchen dieſes
wichtige Gejchäft obliegt, welche das Recht, oder vielmehr die
Pflicht haben, ſich darum zu kümmern, ſtreiten mit einander,
wem denn eigentlich, das Recht über, die Schule zuſtehe. Die
drei Ordnungen ſollen Hand in Hand gehen, die Väter der
Familien und die Diener der Kirche und die Beamten des
Staates ſollen ich gegenjeitig als Mitberechtigte betrachten: dann
geht es mit der Schule erträglich und möglicher Weiſe ſogar
gut; aber, leider beſteht wie Sie, geehrte Zuhörer, wiſſen und
auch in dieſ en ſen Tagen 1 genug gehört haben, beſteht ein Streit
und wir die Männer des Friedens ſind in den. Streit hineinge⸗
gangen und müſſen Theil daran nehmen, weil es ſich wee
Hohes und Wichtiges handelt. 5 8 750
„Seit wann und woher iſt dieſer Streit eee. Wer
hat ihn angefangen? Waren es die Aeltern? Gott bewahre!
Die Väter und Mütter ſind zufrieden, wenn eine Schule, d. h.
eine gute Schule beſteht und ſchicken gern und mit Vertrauen
ihre Kinder hinein und freuen ſich, daß eine Anſtalt für ihre
Kinder da iſt, wenn ihnen auch die Erhaltung derſelben oftmals
ſchwer fällt. Sie ſetzen dabei voraus, daß die Schule gut ſei,
— —
nämlich gut für Leib und Seele, für Zeit und Ewigkeit, und
denken, dafür werde ſchon die geiſtliche und weltliche Obrigkeit
ſorgen. Aber freilich, eine Schule kann auch ſchlecht ſein, und
das iſt der Fall nicht allein, wenn der Lehrer ſchwach und un⸗
genügend iſt, ſondern vielmehr, wenn die Schule nur lehren
will und nicht erziehen; wenn ſie die Kinder blos für die Erde
bilden will und nicht für den Himmel; wenn man die Religion
von dem Unterrichte ausſchließt und von den andern Lehrgegenſtän⸗
den ganz trennt und eine ſogenannte confeſſionsloſe Schule macht.
Was Gott vereint hat, läßt ſich nicht trennen. Wie kann man
denn beim Kinde die Belehrung von der Erziehung trennen?
oder in ihm das Kind vom Bürger und den Bürger vom Chri⸗
ſten unterſcheiden? Man erzählt bei uns am Rhein einen Vor⸗
fall aus den fürſtbiſchöflichen Zeiten. Da war ein hoher geiſt⸗
licher Herr auf der Jagd und ein ſchlichter Bauer nahm daran
Anſtoß. Ja, ſagt ein Hofdiener zu dem Bauersmann, der gnä⸗
dige Herr iſt da nicht als Biſchof, ſondern als Fürſt; für einen
Biſchof wäre freilich das wilde Jagen unerlaubt, aber er iſt
Landesherr, verſtehſt Du? Ja, erwiderte der Bauer, wenn aber
der Biſchof in die Hölle kommt, wo bleibt denn ee bree
(Allgemeines Gelächter.) T
Ich ſage nochmals; Was Gott persinigt hat, läßt, fh nicht
trennen. Dieſes zarte Kinderherz, dieſer zarte Kinderverſtand
ſoll gebildet und erzogen werden. Man kann nun nicht ſagen:
darin ſteckt ein Drittel Bürger, ein Drittel Chriſt und ein
Drittel Familienglied; es wäre unausſprechlich thöricht, ſo zu
ſcheiden. Es ſoll dieſes eine und untheilbare Menſchenkind ein
braver Sohn, ein guter Bürger werden hier auf Erden und ſoll
als braver Chriſt durch die Welt in den Himmel gehen; da läßt
ſich nichts trennen. (Bravo!) Die Schule muß alſo das ganze
Kind zu ſeinem doppelten Ziele erziehen. Ich habe noch keine
Mutter gefunden, die, wenn der Bube ſagte: Mutter gib mir
Brod, ich habe Hunger, ihm geantwortet hätte: Sieh’; mein
Kind, da haſt du Mehl und hier haſt du Sauerteig, die zwei
Sachen geben Brod. — Mehl und Sauerteig iſt Brod, wenn
— *
beides ſich durchdringt und gut gebacken iſt, und jo müſſen im
Unterrichte die natürliche Wahrheit und die übernatürliche, wie
Mehl und Sauerteig ſich durchdringen, dann erſt wird der Geiſt
durch ſie genährt. Wenn das Kind das Mehl allein und dann
den Sauerteig allein zu ſich nimmt, ſo verdirbt es ſich den
Magen und geht — Was Gott vereint hat, läßt ſich
1 Annen ont tea tic 199. u chin aun in wald
2 Doch, ich komme zur Frage zurück: Wer hat den Schul⸗
—— angefangen? Etwa die Aeltern? Nein! denn wenn die
Schule keine ſchlechte iſt, ſo ſchicken die Aeltern mit Bereitwillig⸗
keit ihre Kinder hinein. Sie könnten ſie freilich oft in der
Haushaltung brauchen, aber ſie begreifen, daß es doch gut iſt,
wenn das Kind etwas lernt, und ſo haben ſie ihre Kinder bis⸗
her bereitwillig in die Schulen geſchickt, weil ſie dachten, die
Schulen ſeien gut, da, die wee und weltliche Obrigkeit fie
ae beſorgten i ef , dae
Die Aeltern haben alſo den Shit nicht angefangen;
wer denn? Vielleicht die Kirche und der Clerus? Auch nicht!
Ach, meine Herren! wir Geiſtliche ſind überaus geduldige Leute;
wir haben uns ſeither von den Herren Beamten nicht blos als
gehorſame Diener behandeln, jonbern. oftmals mißhandeln laſſen,
und haben es ertragen, wenn es nur ſo ging mit Ach und
Krach. Ich habe noch keinen Pfarrer geſehen, der Schulſtreit
angefangen hätte, ſo lange man ihm einen chriſtkarholiſchen
Lehrer gab und ihn nicht ſelbſt auf unwürdige Weiſe tractirte
Nein! nicht der Clerus, ſondern der Staat hat den Streit an⸗
gefange en, der Staat iſt der eigentliche Urheber des Streites.
Allgemeines Bravo!) Ja, meine Herren! und hinter dem Staate
t ſich die ſogenannte liberale und fortſchrittliche Partei geſetzt.
Warum hat aber der Staat dieſen unſeligen Streit begonnen?
O meine Herren aus Bayern! nicht erſt ſeit dem neuen Schul⸗
projekte, ſondetn ſchon früher hat er angefangen, nämlich ſchon
im Jahre 1803, damals, als der Staat unſere Kloſter und
Stifter aufßchober⸗ als er alle die kirchlichen Güter in ſeinen
und der Ungetauften Speculanten Sack hineinſteckte, als er die
deutſche Kirche verwüstete, als er dieſe Königin unter den
chriſtlichen Völkern zur Bettlern herabwürdigte, im Jahre 1803,
als wir ausgeplündert und alles Vermögens und alles Rechtes
beraubt wurden durch die Herren zu Regensburg, da hat auch
der Schulſtreit begonnen; damals haben die Herren Beamten
die Schule unter die Gewalt des Staates geſtellt. Sie haben
die Geiſtlichen zwar noch nicht aus der Schule hinausgeivorfen,
haben vielmehr geſagt: ihr dürft hinein, ja ihr müßt hinein,
aber blos als großherzogliche und königliche Schulinspektoren,
(Bravo!) und nicht als Diener Gottes und der Kirche. Gott
hat uns in die Schule geſchickt mit göttlicher Miſſion als ſeine
Prieſter und ſeine Stellvertreter; und wir haben damals die
Herabſetzung Bee: müſſen, uns blos als Staatsdiener zu‘ be⸗
trachten; ich ſage — Herabſetzung, denn wenn ich göttlicher
Schulinſpektor bin, jo ſtehe ich viel höher, als wenn ich ein
königlicher heiße. Damals hat man der Kirche alle Schulen
genommen, die Hochſchulen, die Mittelſchulen und die Volks⸗
ſchulen und hat ſie unter das Staatsmonopol geſtellt — aber
man ſchwieg, weil es der Staat nicht zum äußerſten trieb. Als
man uns die kirchlichen Gymnaſien nahm, waren wir noch till,
denn das Waſſer ging noch nicht bis an den Hals. Als uns
die Hochſchule genommen und allmählig dekatholiſirt wurden,
da ging es eben ſo; man ſchwieg: aber jetzt können wir nicht
ſchweigen, denn wenn wir nicht ſchreien, ſo erſaufen wir. Jetzt
geht uns das Waſſer bis an den Hals und nun gilt es, den
Schulſtreit auszukämpfen. h |
2 Meine Herren! Unterſchätzen Sie den Streit nicht, es
handelt ſich dabei um unendlich wichtige Dinge; das ſieht ein
jeder Menſch ein, der nicht blind iſt. Es handelt ſich erſtens
um das zeitliche und ewige Heil der Jugend, und Gott ſei es
gedankt, daß die Eltern ihre Kinder lieben. Man muß dies
den Aeltern ſagen und klar machen, denn Viele glauben, weil
das Schulhaus das nämliche bleibe, ſo ſei auch der Schulgeiſt
der nämliche und das iſt gründfalſch. In demſelben Gefäß kann
Gift und heilſame Speiſe gereicht werden und ſo kann in der⸗
— HM —
ſelben Schule ein Unterricht zum Heile oder zum Verderben der
Kinder ertheilt werden. Darum und um nichts Geringeres han⸗
delt es ſich, wenn man die Schule von der Kirche löſt, wenn
man im Unterrichte die natürlichen Wahrheiten von den über⸗
natürlichen trennt, wenn, man, den Prieſter ganz, hinausweiſt,
oder vielleicht ihm als Fachlehrer für Religion auch eine oder
zwei halbe Stunden wöchentlich einräumt, aber ſeinen Einfluß
auf die religiöſe und ſittliche Erziehung der Kinder, aufhebt. Da
kommt der Geist des, Zweifels und der Unbotmäßigkeit in die
Gemüther hinein und dabei gehen die Seelen der Kinder zu
Grunde. Das muß man nun den Eltern ſagen, damit ſie wiſſen,
um was es ſich handelt. Es iſt nicht ein Streit zwiſchen Pfarrer
— nein, liebe Aeltern, es handelt ſich um das
irdiſche Wohl und ewige Heil eurer Kinder. Bisher haben die
Pfarrer ſich bemüht, eure Kinder zu guten katholiſchen Chriſten
zu erziehen und weil ſie mit Anſehen in der Schule ſtanden,
ging es erträglich, aber das ſoll ihnen verwehrt werden, und
. Til der Streit hinaus, darum handelt es ſich.
a Abe 77 um noch mehr, nämlich zweitens auch 1 Sb
MM hl. 5 1 8 des Staates. Wie jeder Bau, ſo m 55
das Staatsgebäude auf einem ſichern und feſten Sine N
an und d es gibt. keinen andern, als das Gewiſſ en, u
hat fe ſei inen Galt, ‚eine Richten und ſeine l ga e
in N. der Religi ion. Ohne e. Religion wird der 0 f
und betrogen; ohne Religion, ohne Pflicht und 60 gibt s
Rechtſprechung; ohne Religion keine Treue in Gefah r und
Wet a 1 Religion 0 ich, untergräbt die Eine
des St Das mußten frei ich die Herren
1 ler wenn die Erellenzen damit ai er en ſi 10 5
daß ber Sia tat ſchaden leidet, ſo kön en wir e 4 5
ſtanden fein. Wenn mein Kulſcher die e laufe en aß 1
in fie wo len, f ſo kann mir das nicht einerlei ſein, wenn ich
in der Chaiſe je ſitzeß da muß ich die Augen offen halten, damit
fe, mich nicht in den Chauſeegraben Wee RN 118
*
= =
Noch nicht genug, es handelt ſich wenn man uns die
Schule nimmt drittens um die Exiſtenz der Kirche. Chriſtus
hat eine Kirche geſtiftet mit einem Lehramte und hat ſeine
Jünger ausgeſendet mit dem Worte Pocete — lehret! und mant
will uns den Einfluß ee die Schule nehmen oder gar die
Schule ganz verschließen, ſo daß wir den einzelnen Kindern
nachlaufen müſſen, um fie in der Religion zu unterrichten, wäh⸗
rend man in den weltlichen Dingen die geſammte Jugend bequem
und erfolgreich i in der Schule unterrichten läßt. Das geht nicht
an. Die Kirche muß lehren können, muß frei lehren können,
muß ohne Druck des Staatsmonopoles lehren können, muß die
geſammte Jugend in der Schule lehren können, ſonſt iſt ihr
Lehramk gehindert und geſtört! So gewiß das brieſerant zur
Kirche gehört, ſo gewiß gehört auch das Lehramt dazu, und
wenn man Schulen macht, ſo müſſen wir in dieſen Schulen
lehren Viren, kerne, bi die ache in ker Kisten Lbebtoyte
(Brava y 1 sit | 2 Hiltt 54159
Meine Herten Wenn ich das füge ſo meine ich nicht,
daß es ſo weit kommen wird; denn das läßt ſchon unſer Herr⸗
gott nicht zu, aber wir dürfen deßhalb doch nicht allzu zuver⸗
ſichtlich ſein und dürfen den Kampf nicht ENDE? 2 58 185
ia Kaff um die Exiſtenz der Kirche
Und wer ſoll ihn auskämpfen — dieſen unf Wit
All, L ohne Ausnahme. Jeder muß mithelfen; Jeder muß
denken, es handelt ſich um die höchſten Güter, von denen mein,
und der Meinigen und aller Menſchen Wohl und Heil abhängt.
Ganz gewiß müſſen zuerſt die Eltern Intereſſe daran nehmen
und in den Kampf, ſoweit es ſie angeht, eintreten. Die Fami⸗
lienväter dürfen nicht ſagen: „Das mögen die hohen Herren
ausmachen, und wenn die Landſtände nach Karlsruhe, Stuttgart,
München x. zuſammenkommen, ſo werden ſie ſchon in ihrer
hohen Weisheit das Rechte finden.“ Nichts da, lieber Familien⸗
32 du mußt für deine und deiner Kinder Sache eintreten;
8 iſt' deine Pflicht, du darfſt dein Kind nur in eine Schule
ſchicken, von welcher du denken kannſt, daß es darin zu einem
guten katholiſchen Chriſten erzogen wird; wenn du es anders
machſt, wirſt du vor Gott ſchwere Rechenſchaft ablegen, müſſen,
denn das Kind iſt eine unſterbliche Seele, für welche der Sohn
Gottes am Kreuz geſtorben iſt, und wer Eines dieſer Kleinen
ärgert, alſo wer veranlaßt, und dazu beiträgt, daß Eines dieſer
zu Grunde geht, der hat es mit dem Heilande ſelbſt zu thun,
(Bravo!) mit dem ‚aehrenaen Richter Net Wehe er der
Tanten 5 1% mne Sr to eee een ne
hin und die Laien alle, die auch nicht betheligt; ſind als 80.
9 55 müſſen mithelfen. Dieſer Partei, die dermalen oben
ſteht und uns beherrſcht, muß eben ihr Handwerk gelegt werden,
Es iſt ſchon geſagt worden, aber ſchadet nichts, weun auch ich
es, noch einmal bemerke; Ueberall, wo. gewählt wird, muß
der katholiſche Mann auf ſeinem Poſten sein. Wird für die
Gemeinde gewählt, ſo darf er nicht denken, es iſt doch einerlei,
obl der Hans oder der Kunz, gewählt werde, und es käme auf
die eine Stimme nicht an; nein! — du mußt wählen nach
deinem Gewiſſen, du Haft; das Recht und folglich auch, die Pflicht,
zu wählen, und wenn durch deine Verſäumniß ſchlecht gewählt
wird, ſo haſt du eine Sünde gethan, die im, Katechismus
unter den fremden Sünden, und du biſt verantwortlich für alle
die ſchlechten Abstimmungen, die nun erfolgen, denn du hätteſt
dem Herrn den Eintritt in den Gemeinderat, verwehren können.
O, meine Herren! wenn Alle, die katholiſch. geſinnt ſind, im⸗
mer auf dem Wahlplatze erſchienen, jo wäre, mir gar nicht bange,
wie es ginge, denn wir Katholiken find. kein kleines verächtliches
Häuflein, wir ſind nur zu wenig thätig, wir haben nur zu
viele; Schlafmützen unter uns. Jeder Laie muß wählen, wo
immer eine Wahl ſtattfindet. Cs iſt widerwärtig das unauf⸗
hörliche Wählen, immer nach der Wahlurne zu gehen. Ich kenne
ein Land, da hat man in einem Jahre ſiebenmal wählen müſſen.
Das war zum Verzweifeln; aber dennoch lieber wählen, als die
Sache Gottes und der Kirche den Feinden preisgeben. Wenn
es alſo in den Landtag zu wählen gilt, da ſehe man ſich den
Mann erſt an, den man wählt, er mag ein ſehr glattes Geſicht
EEE N ERDE Naeh:
—
haben, er mag ſehr anſtändig und leutſelig ſich benehmen, er
mag ein ſehr humaner Mann ſein, ſehr herablaſſend und freund⸗
lich; das iſt Alles recht, aber nicht entſcheidend; darauf muß
man ſehen, wie es mit ihm und mit ſeinem ganzen Hauſe aus⸗
ſieht im chriſtlichen Leben. (Bravo!) Denn wenn ſo Einer ſeine
eigenen Kinder nicht chriſtkatholiſch erzieht, ſo wäre es doch un⸗
vernünftig, glauben zu wollen, daß er für die katholiſche Er⸗
ziehung eurer Kinder in's Feuer gehen werde, (Bravo!) und
wenn alſo der Wahlcandidat ſo ein aufgeklärter und pornehmer
Herr iſt, der ſeinen eigenen Kindern keine echte katholiſche Er⸗
ziehung gibt, ſo taugt ex nicht als euer Vertreter; dem kann
man nicht trauen, der darf nicht nach München, Stuttgart,
antenne. geſchickt werden, dem könnt Ihr micht Eure höch⸗
ſten Intereſſen anvertrauen. Nicht wahr, wenn man ſo bei den
Wahlen verführe, ſo ginge es da ganz anders und manner
für unſete katholiſchen Schulen nichts zu fürchten
Wenn ich nun ſage, die Laien ſollen ihre Schuldigkeit chen,
io. meine ich nicht, wir Geiſtlichen ſollten uns nichts darum
kümmern. Wäre unſere Stellung zur Schule nur ein Recht, ſo
könnten. wir Prieſter darauf verzichten aber es iſt eine Pflicht,
daß der Prieſter in die Schule hineingeht, und deswegen dürfen
wir nicht ſagen: wenn der Staat ein ſchlechtes Schulgeſetz macht,
ſo werfen wir ihm den Bettel vor die Füße und dann mag er
ſehen, wer ihm noch hineingeht und die Arbeit thut. Nein,
meine hochwürdigen Herren! wir müſſen uns der Kinder an⸗
nehmen, ſo lange es uns nicht ganz unmöglich gemacht wird,
wenn es auch Opfer und ſchwere Ueberwindung koſtet. (Bravo!)
Die Stellung, die man uns für die nächſte Zukunft anweiſen
will, iſt nicht angenehm; aber haben wir denn vergeſſen, daß
unſer Heiland, der ewige Sohn Gottes, Knechtsgeſtalt ange⸗
nommen hat, um uns zu erlöſen? Und wenn wir Knechtsdienſte
thun müſſen, wir müſſen ſehen, wie wir den Kindern, die nach
dem Brode des Lebens verlangen, es ihnen beibringen können.
(Bravo!) Meine Herren! Ich meine nicht, daß wir uns ſervil,
niederträchtig der neuen Schulbeamtung unterwerfen; wer ein
Mann und Prieſter iſt, der muß ſeiner Würde bewußt bleiben
und einen gerechten Stolz im Herzen haben, denn wir haben
nicht das Recht, den erhabenen und göttlichen Charakter des
Prieſters zu erniedrigen. Aber die Kinder wir nicht im
Stiche laſſen, wir müſſen uns ihrer annehmen. Als der kleine
Moſes im Binſenkörbchen ausgeſetzt war und von der Tochter
Pharaos gefunden wurde, da kam die Schweſter des Moſes her⸗
bei, nahm Dienſte bei der königlichen Prinzeſſin, damit ihrem
Brüderchen nichts abginge, damit es gut gepflegt und genährt
würde. Das iſt ein Vorbild für uns. Die Jugend iſt wie aus⸗
geſetzt im Nil, von der größten Gefahr bedroht. Da kommt
nun der Staat mit ſeiner Humanität und hebt das Bübchen
auf und verſpricht, es in ſeine Pflege und Zucht zu nehmen,
aber er bietet für die rechte Erziehung keine Garantie. Was
thut nun die Kirche? was muß der Clerus thun? Gleich der
Schweſter des Moſes muß ſich der Pfarrer, mit noch größerer
Hingebung als ſeither der gefährdeten Kinder annehmen und
wenn es dabei auch Ueberwindung N dürfen wir unſere
9 Jugend niemals preisgeben.
Wir Prieſter haben jedoch den Kampf, der jetzt bevorſteht,
urn dirigiren, wir haben die Pflicht, unter der Leitung unſerer
von Gott aufgeſtellten Führer, muthig und begeiſtert mitzuhelfen;
wir müſſen, wie der letzt verſtorbene Erzherzog Maximilian von
Oeſterreich⸗Eſte zu ſagen pflegte: „Wir müſſen beten und drein⸗
ſchlagen.“ (Bravo!) Beten und arbeiten nämlich müſſen wir;
für die Führung hat der liebe Gott geſorgt, dafür ſind Ante
hochverehrten und geliebten Biſchöfe da. Vorerſt wird noch, ſo
denke ich mir, verhandelt; wenn aber der Schulſtreit erſt an⸗
fängt zu entbrennen, dann müſſen unſere Feldherren voran, dann
folgen wir und ſtürmen dieſe Burg, und laſſen uns durch kein
Geſetz unſere berechtigte Stellung in der Schule entreißen und
eas we keinen Fall aus unſeren Schulen hinauswerfen. (Bravo!)
Meine Herren! Aus dem Geſagten entnehmen Sie ſchon,
was ich vom Ausgang des Kampfes denke: ſieg- und glorreich
muß er ausgehen, es darf nicht anders ſein, wir müſſen und
r
werden ſiegen. Wenn wir Alle tüchtig mithelfen, ſo kann's nicht
anders kommen. Gott hat die Liebe zu den Kindern ſo tief in
das Elternherz hineingepflanzt und es iſt ſo leicht, den chriſtlichen
Aeltern klare Anſchauungen von ihren Pflichten zu geben,
daß, wenn wir die Aeltern aufrufen und an ihr Herz appelliren
und ihnen Mittel und Wege zeigen, wenn wir ſelbſt der
Führung unſerer Wach ſolgen, dert wg: he 1 8
(Bravo!)
Meine Hewen!. Ich glaube Abehuuptzt daß aol Hey
2 Zeiten entgegengehen. Die Gegenwart iſt freilich in man⸗
cher Beziehung ſehr traurig und niederſchlagend, aber dennoch
hat ſie, wie Sie gehört haben, ihre gar ſchönen und begeiſtern⸗
den Seiten. O, meine Herren! Nach dem heißen Kampfe kommt
der Sieg, und ich meine, der Sieg hätte ſchon begonnen. Sehen
Sie nach Rom! Die Sympathien der ganzen Kirche, ja der
ganzen Welt, ſoweit ſie noch Sinn für Recht und Ehre hat,
dieſe Sympathien die unſer hl. Vater hat, die er ſich erworben
in den 22 ſchweren Jahren ſeines Pontifikats, ſind ſie nicht
glänzende und glorreiche Eroberungen! (Bravo!) Und was wir
in der Welt ſehen, ſelbſt außerhalb der Kirche, dieſen Zug nach
Einheit, iſt das nicht was Troſtreiches? In England ſehnen
ſich die edelſten Herzen und größten Geiſter nach der Einheit
mit der Kirche Gottes. (Bravo!) In Amerika iſt die Be⸗
wegung zur Rückkehr zur katholiſchen Kirche eine große und
aus dem Oriente haben nach tauſendjähriger Trennung
bereits Biſchöfe in Rom angefragt, ob auch ſie erſcheinen ſollten
beim großen Coneil am Maria⸗Empfängnißtage des folgenden
1
Jahres. .
Meine Herren! Dann wird Rom und die Welt ſchauen,
was der Prophet jagt: wie über die Meere und von den Inſeln
her ſie alle herbeiziehen zum chriſtlichen Jeruſalem, zur Haupt⸗
ſtadt der Chriſtenheit, zu den Gräbern der Apoſtel. Das Concil
wird mit dem Lichte der göttlichen Wahrheiten, die es verkündet,
die Nebel der Vorurtheile zerſtreuen, die noch Viele hindern, die
Herrlichkeit und Schönheit der Kirche Gottes, - N katho⸗
Verhandl. d. 19, kath Generalverſ.
— 0 —
liſche Kirche zu erkennen. Ich denke mir nicht, daß wir dieſe
großen geiſtigen Eroberungen ſo leicht und wie mit lauter Ver⸗
gnügen machen könnten; daß wir nur die Hand aufzuhalten
hätten, damit die Früchte uns von ſelbſt entgegenfallen“ Der
Heiland hat geſagt: das Himmelreich braucht Gewalt und die
Gewaltigen reißen es an ſich, und das gilt nicht allein von der
ewigen Seligkeit, ſondern auch vom Reiche Gottes auf Erden.
Aber in der Kraft unſeres Glaubens und in der Gewalt un⸗
ſerer Liebe werden wir, ſo hoffe ich, dennoch den Sieg erringen
und den Triumph ſchauen, wir werden die Kirche Gottes
in der Freiheit ſehen. Die freie Kirche hat dann auch
eine freie Schule und das Staatsmonopol wird dann verſchwun⸗
den ſein. In der Freiheit der Kirche wird der Klerus um ſo
mehr beeifert ſein, Gott zu dienen und den Menſchen zu dienen;
denn die Kirche und der Clerus hat auf Erden keine andere
Aufgabe und darum auch keine andere Stellung, als die Jeſu
Chriſti, und Er hat geſagt: „Ich bin gekommen, nicht um mich
bedienen zu laſſen, ſondern um Andere zu bedienen und mein
Leben hinzugeben zum Heile für Viele.“ — Dann mein Herren!
wird auch der Staat, der verblendete, wenn die einzelnen Glieder
des Staats zur Einſicht gekommen ſind, dann wird auch er ein⸗
ſehen, daß ſein höchſter Beruf iſt, nicht nur irdiſchen Wohlſtand
zu fördern, ſondern Gott dem Herrn zu dienen und ihn zu ver⸗
herrlichen. Denn es iſt wahr, was die heilige Schrift jagt?
Daß Ihm dienen muß Alles, was im Himmel und auf Erden
und unter der Erde iſt. Gott allein gebührt und Ihm ſei alle
Ehre. Soli Deo gloria. (Stürmiſcher Beifall), 7
* Tt 7 7
Präſident: *
1102 | Hohe 8 | od
CE.s iſt bis jetzt bei allen Gonerniderſamnibüng ew! *
liſchen Vereine Deutſchlands Gebrauch geweſen, daß die Be⸗
ſchlüſſe und die Geſinnungen, welche auch in dieſer Verſammlung
ſich kund gegeben haben über diejenigen Gegenſtände, welche
noch nicht verhandelt wurden in der Form von Reſolutionen am
5
a TE
— 81 —
Schluſſe zuſammengefaßt und der letzten öffentlichen Generalver⸗
ſammlung vorgelegt wurden. Es war die Pflicht des von ihnen
gewählten Bureaus, ſich dieſer Aufgabe zu unterziehen, und Herr
Graf Arco von München als Vicepräſident, wird ihnen die⸗
ſelben vorleſen und Ihrer Zuſtimmung n Ich bitte
ere > FOR 'g N zig aun . 1917 +
1 R En ’
get 190 13459 Ihr 0 un
8 Graf F 5 ‚Münden: verlieſt die x Benin der
XIX. Generalverſammlung:
1) Die Unterſtützung des hl. Vaters 19 die Aufrechthal⸗
ao 1 59 tung ſeiner weltlichen Henſchaft muß allen Katholiken erſte
und heilige Pflicht ſein. Dieſer Pflicht in umfaſſender
und beharrlicher Weile, nachzukommen, iſt Aufgabe der St.
ann: Michaelsbruderſchaft und des St. Petervereius. Die Ge⸗
05 ish. Wigralersammn TH fordert alle Kalholken auf, Siem Ver⸗
An eine beizutreten.“ 1
194 „2 Die scheren Nechtsverlehungen, REN die Kirche
1 ine in Deutſch⸗Oeſterreich erleidet, erfüllt die Generalverſamm⸗
lung mit Schmerz und Entrüſtung. Je mehr die katho⸗
liſche Kirche des, Rechtsſchutzes beraubt wird, den ihr die
22
3 weltliche Macht, ſchuldet, um ſo einmüthiger muß ſich das
f 0 f katholif liſche Volt um ſeinen Oberhirten ſchaaren, um Ge⸗
" aligküigfeie der Fee zurückzu⸗
weiſen.
Die e mit ae der österreichische Epis⸗
copat die Vertheidigung der Kirche übernommen, wird von
au der, Generalverſammlung, mit. ehrfurchtsvoller Freude be⸗
grüßt. Von dem leuchtenden Beiſpiel einer allbewährten
glaubenstreuen Provinz hingeriſſen, werden ſicherlich alle
Länder Oeſterreichs einmüthig zur Vertheidigung des, Glau⸗
bens ſich erheben.“
3) „Die Mißhandlungen, welche an den Katholiken in
Baden ſeit Jahren verübt werden, dauern trotz der ein⸗
müthigen Kundgebung des badiſchen Volkes fort. Die
Generalverſammlung lenkt die Aufmerkſamkeit des katho⸗
24*
1
liſchen Deutſchlands wiederholt auf dieſe Zuſtände hin,
welche eine Schmach für den deutſchen Namen ſind und
eein Aergerniß für alle ehrenhaften Männer. Indem ſie
mit Ehrerbietung das Andenken des greiſen Bekenners
Hermann v. Vicari feiert, ſpricht ſie den heldenmüthigen
Prieſtern und Laien, die als Vorkämpfer der Gewiſſens⸗
freiheit und des kirchl. Lebens in Baden ſich ſo hohe Ver⸗
dienſte erworben, die een der Wee g und 772
ehrung aus.“ AA
4) „Die gemarterte Kirche in Polen 9 5 Weng
durch die Stimme des heil. Vaters an das Gewiſſen der
europäiſchen Mächte. Das deutſche Volk, welches der pol⸗
niſchen Nation ſo Großes verdankt, muß am allermeiſten
das ſchwere an dieſer Nation vollbrachte Unglück beklagen
und kann unmöglich den unerhörten Gräueln zuſchauen,
welche daſelbſt verübt werden. Die Generalverſammlung
fordert insbeſondere alle öffentlichen Blätter auf, der Leiden
Polens zu gedenken und die mende an it Pflicht
zu mahnen.“ een hen
5) „Der Syke der katholiſchen er“ Deutſch⸗
lands, welche im verfloſſenen Jahre ſo erfreuliche Fort⸗
ſchritte gemacht, muß fortwährend ungetheilte Aufmerkſam⸗
keit zugewendet werden. In allen Bezirken und Ortschaften
ſind Vereine zur Wahrung der katholiſchen JIntereſſen zu
gründen.
Angeſichts der eruſten Zukunft erwartet die General⸗
Verſammlung zuverſichtlich, daß alle katholiſchen Vereine
mit Opferwilligkeit und Hingebung für, die Sache der
Kirche ſich erheben. „ — 5 r-
(Bravo!) unn er
Präſident:
Die — wer bie Based dieſen
Reſolutionen geſpendet hat, berechtigen mich anzunehmen, daß
Sie denſelben Ihre Zuſtimmung ertheilen. (Bravo!)
— 373 —
Präſident von der ee 7510
F tali it Fnmmmef celle z ir:
7% art Nie Monsignore!
n Far Hohe Verſammlungl“
2505 Es war en Pflicht, nachdem Sie mir die ee
Aufgabe, das Präſidium in dieſer hohen Verſammlung zu führen
übertragen hatten, eine Aufgabe, die meiner eigenen Unwürdigkeit
und Schwäche ſo wenig entſprach und deren Durchführung nur
durch ihre Nachſicht möglich war, ich ſage, es war dadurch meine
Pflicht, das erſte Wort an Sie zu richten, es iſt nun meine
Pflicht das letzte, das Abſchiedswort zu Ihnen zu ſprechen. Es
waren ſchöne, herrliche Tage, welche wir hier verlebt haben in
der altkatholiſchen deutſchen Kaiſerſtadt Bamberg; es waren
Tage, ſchön und wohlthuend unſeren Herzen durch die warme
Aufnahme, die uns die alte deutſche Gaſtfreundſchaft und die
chriſtliche Liebe dieſer Stadt hier bereitet hat und ſo halte ich
es für unſere she Bricht, a AR bier 9 auszu⸗
ſprechenñĩ59ᷓ
Ess waren Nu ſchön und wohlthuend, für die latholiſchen
Herzen durch den innigen brüderlichen Verkehr, den wir hier
mit einander gepflogen haben, es waren Tage, ſchön und anregend
durch die wichtigen Gegenſtände und Zeitfragen, welche wir ver⸗
handelt und durch die begeiſterten und begeiſternden Worte, die
geſprochen wurden. Und wenn wir zurückblicken auf⸗dieſe Tage,
dann dürfen wir, glaube ich, im Gefühle des Dankes gegen Gott
und gegen unſere heilige Schutzpatronin die unbefleckt empfangene
Gottesmutter ſagen: ſie ſind nicht nutzlos vorüber gegangen,
wir haben nicht er verhandelt, nicht nutzlos geredet, nicht
nutzlos beſchloſſen. Denn neue Einblicke in die Lage und
Intereſſen und Bedrängniſſe der Kirche haben ſich in dieſen
Tagen unſeren Blicken eröffnet; neue, hochherzige, nachahmungs⸗
würdige Beiſpiele katholiſcher Thätigkeit und katholiſcher Liebe
haben wir kennen gelernt; neue Beſchlüſſe haben wir gefaßt und
wir gehen nun Alle von hier fort mit dem Vorſatze, dieſe Be⸗
ſchlüſſe zur Ausführung zu bringen, wo und wie wir können;
1
und es liegt dieſe Pflicht wohl vor Allen denjenigen ob, die Sie
mit der Ehre, das Bureau dieſer Verſammlung zu bilden, be⸗
traut haben, und wenn wir daun mach Jahresfriſt uns wieder
zuſammenfinden, dann wollen wir vor! dent Herrn F alt aus
Mainz hintreten und ihn fragen, ob das Geheimmittel, welches
er uns nenlich im Vertrauen n Eg an: guten Früchte
unter uns getragen habe: e Ind) e ee
Erwarten Sie nicht, hohe Bm, daß ich Ihnen
ein großes Bild der verlebten Tage entwerfe; es wird nur matt
ſein gegenüber dem Bilde, welches ſchöner und klarer Ihnen
Allen vor dem Geiſte ſteht. Geſtatten Sie nur einige wenige
Worte: Wir haben verhandelt und beſchloſſen über viele Ange⸗
legenheiten, welche das Intereſſe des heiligen Stuhles und un⸗
ſerer heiligen Kirche betreffen Es iſt darum unſere Verſamm⸗
lung ein Laien ⸗Conecil genannt worden; denn auch wir Laien
haben berathen und ſelbſtändig beſchloſſen. Doch allen unſeren
Verhandlungen und allen unſeren Beſchlüſſen lag nur Ein Be⸗
ſchluß zu Grunde; es war das ein Beſchluß, den wir in keiner
Generalverſammlung gefaßt haben, den aber Jeder von uns in
ſeinem innerſten Herzen gefaßt hat, ein Beſchluß, der allen un⸗
ſeren Beſtrebungen hier die Richtung anwies; dieſer Beſchluß,
er lautete: Unerſchütterliche Anhänglichkeit und unbedingte Hin:
gabe in Liebe und Opferwilligkeit an unſere heilige römiſch⸗
katholiſche Kirche, (Bravo!) unerſchütterliche Hingabe für den
Stuhl Petri und den Stellvertreter Chriſti, den heiligen Vater
freiwilliger und unbedingter Gehorſam gegen Rom, die Lehrerin
und Erzieherin der Völker. (Bravo!) Und ob wir daher ver⸗
handelt und beſchloſſen haben über die Angelegenheiten und Ge
fahren des heiligen Stuhles und die Mittel, demſelben zu Hülfe
zu kommen; ob wir verhandelt und beſchloſſen haben über das
Miſſionsweſen und die Werke chriſtlicher Barmherzigkeit, oder
über chriſtliche Kunſt und vor Allem über Wiſſenſchaft und
Preſſe: nur treue Hingabe und unbedingter Gehorſam an die
Kirche, hat uns dabei geleitet; unbedingter Anſchluß an —
Oberhaupt der Kirche und den hochwürdigen Episkopat.
— 375 —
Hohe Verſammlung! Wenn auch nicht der Glaube uns
dieſe Pflicht erkennen ließe, nur der heldenmüthige Mannesmuth,
die Hochherzigkeit, das demüthige Gottvertrauen und all die er⸗
habenen Tugenden unſeres heiligen Vaters Pius IX. würden
uns dazu zwingen. Denn eine Sache, die ſolche Tugenden und
ſolche Helden erzeugt, kann nur eine göttliche Sache ſein. (Bravo!)
Und es würde — ahnen hochherzige ehen un⸗
ſerer Biſchöfe. Aut Fg lic aid. nir 75
Hermann von ‚Bieden 900 Clemens A a guſt; 458 5
zwei Sterne, die für alle Zeiten am Himmel der katholiſchen
Kirche leuchten werden: Hermann von Vicari, der Bekenner
und Vertheidiger der Rechte der Kirche gegen die Angriffe des
modernen Liberalismus; Clemens Auguſt, dieſer Märtyrer
und Vertheidiger der Grundſätze der Kirche gegenüber einer ge⸗
waltthätigen Regierung. Ich habe geſprochen von dem Gehor⸗
ſam: Ja wohl, der Gehorſam, er iſt unſere Pflicht. Genügt
aber der Liebe die Erfüllung der Pflicht, genügt der Liebe der
bloße Gehorſam? O nein! Die Liebe, ſie wartet nicht ab deu
Ruf an den Gehorſam, ſie kommt zuvor dem Befehle und wenn
wir nun hinblicken auf die Thätigkeit, welche ſich auf dem Ge⸗
ſammtgebiete der katholiſchen Vereine ſo herrlich entfaltet, dann
müſſen wir ſagen, alle dieſe Vereine, ſie ſind Kundgebungen der
katholiſchen Liebe, der Liebe, in der die katholiſchen Laien ihre
Opfergaben der Kirche dargebracht haben. Das trifft wohl von
allen Vereinen zu. Ich glaube aber zwei hauptſächlich nennen
zu müſſen, den St. Vincenz⸗ und den Eliſabethen⸗Verein. Der
Verein des heil. Vincenz von Paula wurde gegründet in Paris
von wenigen Laien we er iſt ee in Ways Tagen a
alle fünf Erdtheile. S t
Hohe — * haben Be eine Schilderung
des regen katholiſchen Lebens in Holland gehört. Nun in Hol⸗
land, dem kleinen Holland, welches man als einen proteſtantiſchen
Staat anzuſehen gewohnt iſt, beſteht dieſer Verein in 130 Con⸗
ferenzen (Bravo!) und dieſer Verein vom hl. Vincenz iſt nicht
gegründet auf eine ſogenannte Humanität wie die Freimaurer
en.
fie treiben oder zu treiben vorgeben, er iſt gegründet auf die
erhabenſte aller chriſtlichen Tugenden, auf die Neächſtenliebe,
Demuth und Selbſtverläugnung und auf dieſer Grundlage hat
er herrliche Früchte getragen. Nun, hohe Verſammlung, es ſind
wohl manche Orte noch, an denen dieſer Verein nicht beſteht,
zoͤgern wir nicht länger, denſelben zu gründen; ich richte dieſe
Bitte hauptſächlich an die Laien, zögern wir nicht länger, denn
es hat dieſer Verein die Billigung und die Liebe und den Segen
des heiligen Vaters erworben und unſere hochwürdigſten Biſchöfe
haben durch zahlreiche Kundgebungen denſelben empfohlen.
Wenn es ſich aber darum handelt, in Demuth und Auf⸗
opferung Werke chriſtlicher Nächſtenliebe zu üben, wenn es ſich
darum handelt, für alles Hohe und Edle Opfer zu bring
dann ſind wir Männer gewohnt, von den chriſtlichen deutſchen
Frauen zu lernen. Wir ſind gewohnt, zu ſehen, wie die chriſt⸗
lichen Frauen für die Würde, zu der die Kirche ſie erhoben hat,
durch Hingabe und Opferwilligkeit ihren Dank abzuſtakten pflegen.
Und was wären wir, meine Herren! wenn unſere chriſtlichen
Mütter und Frauen nicht wären? Nun, deutſche Frauen! die
heilige Eliſabeth, dieſe deutſche Heilige, dieſe Mutter der Armen,
ſie hat den Schweſternverein des heiligen Vincenzius in ihre
beſondere Obhut genommen, und ſie hat erwartet, daß es keine
Stadt und kein Städtchen gebe, das nicht unter 1 nes
m Miezen fin ahn lieben Armen ſorge K
Der heilige Vincenzins und die heilige Eliſabeth, fie waren
große Heilige in der katholiſchen Kirche, und auf dem katholiſchen
Boden ſind ſie gewachſen, dieſe beiden Vereine, die ihre Namen
tragen, und nur dem katholiſchen Geiſte, dem Geiſte, der in
den Statuten dieſer Vereine ausgedrückt Hr een, 0 ihr
Feng und ihr Gedeihen?! e 200
Hohe Verſammlung! Ich ſchließe, wir vihaben — dieſen
Lahe viel geredet und man pflegt wohl zu ſagen, wer Viel
redet, der handle wenig. Es heißt aber auch: Es gibt keine
Regel ohne Ausnahme. Ueberlaſſen wir daher die Regel Anz
deren) und nehmen wir für uns die Ausnahme in Anſpruch.
Mn —
Und wenn wir dann zurückkehren in unſere Heimath, dann über:
denken wir die Anregung die wir empfangen, und überlegen,
was wir thun ſollen, um derſelben Folge zu leiſten, und legen
Hand an's Werk im Verein mit einander und unterlaſſen wir
nicht, unſere Arbeit ſtets zu begleiten durch das Gebet. Und
wenn wir darin beharrlich fortfahren, dann können wir ſicher
ſein, daß uns der Schutz der heiligen Gottesmutter und die
Hülfe des heiligen Herzens Jeſu nicht fehlen, und daß unſeren
Arbeiten der Erfolg zu Theile . wird. Gelobt ae Jeſus
f nn re eg meer
Präſidentt | Rinn d end an
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9 Die ihnen: Tage, die uns ſo angenehmen und 10 bun
ein Stunden, welche der XIX. Generalverſammlung
beſtimmt waren, ſind nun zu Ende. Bamberg bleiben dieſe
ſchönen Tage ſicher unvergeßlich. Dieſe ſchönen Tage werden in
den Annalen der Stadt Bamberg zum ewigen Andenken einge⸗
tragen werden. Am Schluſſe derſelben ſpreche ich vor Allem
dem gütigſten barmherzigen Gott meinen kindlichſten aufrichtigſten
Dank aus für die Gnade und Segnungen, welche er in dieſen
Tagen ſo reichlich auf uns herniedergegoſſen hat. Dann ſpreche
ich aus auch meinen verbindlichſten Dank der ſ zahlreichen
Verſammlung, beſonders denjenigen, welche aus den entfernteſten
Theilen Deutſchlands hergekommen ſind, um dieſer Verſammlung
beizuwohnen, und dieſes große Opfer der guten heiligen Sache,
der katholiſchen Sache gebracht haben. Vorzüglich ſpreche ich
meinen ehrfurchtsvollen Dank aus jenen edlen, hochherzigen und
hochbegeiſterten Männern, welche in dieſen Tagen ſo gediegene
ſalbungsvolle Reden gehalten haben. O ſie haben mächtig auf
= 8 —
uns gewirkt! die richtigen Anſchauungen des wahren, Uh bebe
wurden in unserem, Innern aufgefriſcht, der ernſtliche Entſchluß
und Vorſatz wurde in uns veranlaßt, daß die Wirkungen dieſer
Vorträge in uns, unauslöſchlich blieben. Er iſt in unſerem Buſen
aufbewahrt bis zum Ende unſexes Lebens. Mit dieſem Danke
verbinde ich auch in Ihrem Namen das heiligſte Verſprechen,
5 wir dieſen Vorſatz in, Ausführung bringen wollen
x
|
\
337 Die Direktive, welche uns Zu einem ächt katholiſchen geben |
gegeben, wude, wollen wir zur Norm unſeres künftigen Lebens
nehmen. Wahrhaft als Katholiken, wollen wir leben und als
Solche ſterben. O! die heiligen Patrone Kaiſer Heinrich und
ſeine Gemahlin Kaiſerin Kunigunda, welche wir beim Be⸗
ginne unſerer Versammlung angerufen, o! ſie werden auch bei
Gott bitten, daß er ſeinen Segen auf dieſe Männer hernieder⸗
gieße, auf ihr Haupt und ihre fromme Familie, und Gottes
Segen wird ſie begleiten auf allen ihren Wegen durch dieſe
irdiſche Wanderſchaft Dr bis zur Ew K daß Gott uns
verleihe die Gnade de: Gedeihens, 15 ntwie 10 und Förder⸗
ung eines ächt chriſtlichen Lebens und Wirkens. Zu dieſem Ende
ertheile ich Ihnen meinen heiligen Segen nnn!
5 %/(Die RER empfängtukninend den Segen des Herrn
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zu dem Berichte des Bororts ash te beate geſcheſ⸗
jenen Generalverſammlung (Seite 12 ff.) 1 (
Der ehemalige Vorort Innsbruck erhielt nachträglich fol:
gende zwei erfreuliche Schreiben aus Baltimore in ee
wanderungsangelegenheit, welche hier og e werden.
11 i 1
ini 58 Oris 8990958 158100 1 ; 51
—
1901
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Dr . r Mer Su a die in Sin
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1111010
verſamm
würdigſten e zbiſchof von Baltimore ſandten, 1 RUE
ich im ü Au BE e Höhen Sberhirten, daß Ihrem unſche
be ei ii, wie es in der lateiniſchen Antwort ausge
drückt wi 1 ar
en ALTER Wine sind in Newyork Herr Carl
1965 in Baltimore Herr riſtian Ritter. An dieſe weiſe
man die Einwanderer, und e wohlthätigem Wir
nicht mangeln. pee |
Eh ſegne der Herr dieſes gan Unternehmen.
A? 2 41 19288 N Ew. ochwürd ER
innenofng!A 3% bs e l 11g 1 Diener
A E 1 9 98989106 N 1 ii . j iſſel R. 8. 4
II.
Hhaltimorae die 7. Sept. 1868.
Adm. Revde. Domine!
Litterae a Conventu generali societatum catholicarum
ad Reverendissimum Archiepiscopum Baltimorensem con-
cinnatae et a Vestra Reverentia expeditae infrascripto
„
servo vestro ad officia paratissimo ab Illustrissimo eodem
Praesule traditae sunt, ut responsum remittat.
Nune vero cum gaudio huic muneri obsequens nun-
tium mitto, votis Conventus maxime laudabilibus jamjam
satisfieri. Deereto enim a Conventu generali omnium asso-
ciationum catholicarum Germanae nationis (in America
Sept.) mense Junio anni currentis emisso quinque vwiris
catholicis, quibus sacerdos praeest, negotium etiam hoc
impositum est, ut rebus Catholicorum in has regiones im-
migrantium invigilent. Inter caetera hujusmodi negotia
etiam hoc est, ut Neo-Eboraci aeque ac Baltimorae virum
fide dignum constituant, ‚qui navibus ‚ advenienäbub" semper
praesto sit, ut immigrantibus consilio opportuno suceurrat.
Hoc autem jam actu fit, et viri duo, in utroque portu con-
stituti hoc charitatis opus maxima cum fidelitate et, alacri-
late Po tn quin, eis liceat, ‚u Sande remu nerationis
causa inde pereipiant. ** 1985 1 5
be. 100 deereto autem Conventus gener lis supra-
e epistolas eirculares ad omnes totius 996 naniae
Episcopos et Archiepiscopos misit eosque ende 5 cat
est, ut qua Possint auctoritate vota ipsius adjuvare dig-
nentur. * z RR
je 101 Amit i dm
ſüspropter "hoc " Reverentiae 'vestrae „ maxım( mo €
annuntio et omnia fausta ac prospers e us
cordis visceribus, ‚exopto, 2 BE
Vestrae Reverentiae servus bunte haf I
. Jos. Wissel R. 8. J.
Kester Collegii Ecclesiae ad St. Alphonsum.
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991.
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roman 730 ei nen 2 w.! im 3 3 1505
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“ih;
ein Festmahl, im ei des „Erlanger Hofs“ zum .
eine, große Anzahl, von Mitgliedern, und Gäſten der XIX. Ge⸗
neralverſammlung. |
we 3 cen dale wurden in beben Reihe ausge⸗
bracht: Auen ti 203370. IS IR
hin} | aa uns
des Freiherrn von Loé, Präſident
Meine Herren!
Wenn es mir übertragen iſt, das erſte Hoch, das Hoch
auf unſeren glorreich regierenden heiligen Vater Pius IX. aus⸗
zuſprechen, dann bedurfte ich nur der Nennung dieſer Worte,
um ihre Liebe zu entflammen zu einem begeiſterten Hoch. Wenn
aber beſonders in unſeren Tagen dem heiligen Vater ein Hoch
ausgebracht wird, ſo iſt das nicht bloß eine Kundgebung der
Liebe unſerer katholiſchen Herzen, es iſt mehr als das, es iſt in
unſeren Tagen ganz beſonders auch ein Glaubensbekenntniß.
Wir wiſſen es, unſere Feinde, ſie wollen den heiligen Stuhl
ſeines weltlichen Beſitzes, des älteſten legitimſten Beſitzes berauben.
Nun, meine Herren, wenn wir dem heiligen Vater ein Hoch
ausbringen, ſprechen wir aus, daß wir proteſtiren gegen dieſen
— 382 —
unerhörten Rechtsbruch; daß wir nicht wollen, daß der heilige
Vater abhängig ſei und Unterthan einer anderen Macht; daß
wir wollen einen Papſt-König. (Bravo!) Es wird beſtritten
in unſeren Tagen die Autorität der Kirche, die Autorität Roms.
Nun, meine Herren, wenn wir in unſeren Tagen unſerem heil.
Vater ein Hoch ausbringen, ſo iſt das ein Bekenntniß unſerer
Unterwerfung unter die Autorität, unter eine wahre, eine gott⸗
liche Autorität, und dieſe Autorität liegt in Rom. Nun, meine
Herren, in unſeren Tagen ET moderne Liberalismus,
daß das Papſtthum, daß I rche abdanken ſolle. Meine
Herren! Wir fordern die Abdankung des Liberalismus, denn die
Unwahrheit hat kein Recht zu exiſtiren, und meine Herren, wenn
wir in unſeren Tagen dem heiligen Vater ein Ho ausbringen,
ſo heißt das, daß 4 5 proteſtiren gegen alle dieſe Re rien, mit
welchen in Af ſeren Tage die Welt beglückt! 15 el, gegen
alle dieſe Theorien, die unſer heil Vater verworfen t en der
Encyelieg und dem Syllabus. Unſet Hoch iſt bent eit Proteſt
gegen die falſchen modernen Ideen. Wenn ich daher weiß,
daß Ihre Liebe Sie zu begeiſtertem Hoch entflanmen wird, dann
bringen Sie dasſelbe auch vorzugsweiſe in dem genannten Ste
erheben Sie die Gläſer und ſtimmen Sie mit mir ein in den
Ruf: Es lebe Pius IX. F d un
0 and hee sie ana Bi Togſt, mp
un X: des Freiherrn von Aula lh Raron ft
Sog dealer Herr Erzbiſchof!, en he
lt. Hochanſehnliche Verſamml ung!!!
Mein Trinkſpruch gilt der bisherigen Uebung zu Folge
wand e Fürſten dieſes ſchönen Landes, Seiner Majeſtät
dem Könige Ludwig IL, unter Deſſen hohem Schutz wir ſo
glücklich tagen. Meine Herren! Wenn man die Gefahren aller
Art betrachtet, welche einen König ſtets umlauern, der im zarten
Jünglingsalter ſeinen Thron beſtieg als angeſtammter Herrſcher
eines vielhundertjährigen, ruhmreichen, um die Kirche Gottes
vielfach ſo hochverdienten Fürſtengeſchlechtes, wie das bayeriſche;
= ii
wenn hier der natürliche Reiz der Jugend ſich mit einer, wie
verlautet, beinahe kindlichen Anmuth verbindet, ſo dürften alle
Bayern, alle Völker dieſes altdeutſchen trefflichen Stammes nicht
nur ihre wärmſten Sympathien für einen ſolchen König offen⸗
baren, ſondern auch ihre heißen Gebete aufſteigen laſſen zum
Himmel für Ihn. (Bravo!) Wir ſchließen uns hoffnungsvoll
und ehrerbietig dieſen Segenswünſchen an. Einer der ſchönſten „
Züge irdiſchen Lebens liegt offenbar in der Sympathie für das
Volk. Wir haben geſtern aus dem Munde des commandiren⸗
den Generals aller Geſellen-Vereine Deutſchlands vernommen,
wie Se. Majeſtät der König ein erhabener Protector unſerer
Geſellenvereine iſt. Wir wiſſen ſodann, daß kein Werk chriſt⸗
licher Barmherzigkeit umſonſt an die Fürſorge dieſes königlichen
Herzens hat appellirt. Ich lade Sie ein, meine Herren, auf
eine lange und glückliche Regierungs⸗Aera Sr. Majeſtät des
Königs zu trinken. Seine Majeſtät König Ludwig ar lebe
hoch! hoch! hoch! | ad ed !bad
III. Toaſt |
des Herrn Baron Stillfried von Wien auf den Episcopät
Ex cellenz, Hochwürdigſter Herr Erzbiſch of!
| Hoch würdigſter Herr Prälat!
Hochanſehnliche Verſammlung! a
ine Meine Herren! Wir haben uns hier in Bamberg,, der
Stadt des heiligen Heinrich, vereinigt, um Zeugniß von unſerer
katholiſchen Ueberzeugung abzulegen. Nicht minder haben wir
uns aber in dieſer alten, ächt deutſchen Stadt Deutſchlands ver⸗
einigt, um den Beweis zu geben, daß wir an den Grundſätzen
feſthalten, mit welchen Karl d. Gr. das Fundament für die Exi⸗
ſtenz Deutſchlands gelegt hat. Dieſes Fundament iſt die innigſte
Verbindung der kirchlichen und der weltlichen Macht, und die
Pflicht, für unſere Kirche und das geheiligte Oberhaupt einzu⸗
ſtehen und dasſelbe zu ſchützen. Sind dieſe Fundamente auch
ſeit Langem von einer Seite nicht mehr geachtet, ja verläugnet
worden und ſollen ſie gegenwärtig gänzlich vom Boden vernichtet
—
15
— 384 —
werden, aus unſerem Herzen wird fie Niemand reißen. (Bravo!)
Sie werden für alle treuen Katholiken Deutſchlands die Baſis
bilden und bleiben, auf welcher wir ſtehen, ungeſcheut für Recht
und Gerechtigkeit einzuſtehen und für die heilige Kirche und
ihr Oberhaupt den Kampf aufzunehmen, in welchem unſer Führer
iſt der hochwürdige deutſche Episcopat. (Bravo)
„Dioeſe Eigenſchaft unſerer hochwürdigen Herren Biſchbſe
hat es ermöglicht, daß jeder Katholik ſeinen Biſchof anſieht als
den Leitſtern, dem er nachzieht in unſerer Zeit, in welcher es
gilt für die wahre Freiheit, für die Freiheit unſeres Glaubens
einzuſtehen. Wir können daher nichts Beſſeres thun, als den
herzlichſten Wunſch hegen: Gott der Allmächtige ſegne und ſchütze
den deutſchen Episcopat und vor Allem den hochwürdigſten, viel⸗
geliebten Herrn Erzbiſchof Michael von Bamberg. Ergreifen
Sie Ihre Gläſer und bringen Sie mit mir ein dreifaches Hoch
aus auf den deutſchen Episcopat. Der Deutsche Episcopat- lebe
hoch! hoch! hoch! Date! Bad Tchad
IV. To aſt
Sr. Excellenz des hochwürdigſten Herrn Erzbiſchofs auf das
. hohe Präſidium der XIX. Generalverfammung.
Hochverehrteſte Herren |
Auch ich bringe einen Toaſt aus auf das Wohl unſeres
hohen Präſidiums, das uns mit ſo viel Umſicht, Conſequenz und
Gewandtheit geleitet hat. Das hohe Präſidium der XIX. Ge⸗
a ee in Bamberg lebe hoch! hoch! De
V. Toaſt n 0
des Herrn Adpokaten⸗Anwalts Lingen s aus Aachen. 2
Mir iſt auferlegt worden, dem Vororte Inns! bruck und
dem edlen Lande Tyrol ein Hoch auszubringen. Gar gerne
erfülle ich dieſe Pflicht der Dankbarkeit, wie der Gerechtigkeit.
Wenn die Vaterlandsliebe und der Heldenmuth des tyroler Volkes
längſt ſprichwörtlich geworden; wenn ſeine Treue, ſeine Anhäng⸗
lichkeit an den Kaiſer und das kaiſerliche Haus ſtets unerſchüt⸗
— ug
terlich geweſen ſind; wenn vor Allem ſeine Liebe zur heiligen
katholiſchen Kirche, ſeine Feſtigteit und Reinheit im Glauben
ſtets zum Vorbilde haben dienen können für alle deutſchen Män⸗
ner, ſo haben wir überdies im vorigen Jahre die außerordent⸗
liche Liebenswürdigkeit, die ausgezeichnete Beſcheidenheit ſeiner
edelſten Söhne, kennen, lieben, ja verehren gelernt. Wir haben
gehört, bewundert und Gott gedankt für Alles, was ſeitdem ſo⸗
wohl in der Preſſe, als durch katholiſche Vereine in Tyrol und
Vorarlberg, was durch das Gebetsapoſtolat geleiſtet worden iſt
und in wachſendem Maße geleiſtet wird, wozu der Vorort Inns⸗
bruck, ſo wirkſam den Anſtoß gegeben. .
Gott ſegne, Gott ſtärke das edle Tyrol in a herrlichen
und glorreichen Kampfe. Das Land Tyrol, die ſchöne Stadt
Ia der Vorort Innsbruck lebe hoch! hoch! OR
ee ee i VI. Toaſt f
anke, n „ides Herrn Profeſſor Wovöggluf
Ich danke im Namen des bisherigen Vorortes Junsbruck
und meines Vaterlandes Tyrol für die höchſt wohlwollende und
geneigte Geſinnung und Anerkennung, welche von den Herren
der hohen Generalverſammlung zu Theil geworden. Ich wage
es nicht auszuſprechen, daß wir Tyroler im Stande ſind, uns
dieſer Anerkennung würdig zu zeigen und den großen Erwar⸗
tungen, die die Herren auf uns zu ſetzen, die Güte hatten, zu
eutſprechen; jedoch glaube ich im Namen meiner Freunde in
Tyrol verſprechen zu können, daß wir wahre Tyroler ſein und
bleiben wollen ſo lange die Sonne Gottes die Firſten unferer
Berge vergoldet. Kaiſerlich, latholiſch, das iſt ächt tyroliſch. So
und nicht anders darf es im Lande Tyrol jet; und bleiben,
(Hoch! Joch hoch!) va A
4 VII. Takt, 2) 40
des. Herrn Regens Moufang, aus wee
Meine Herren! std 17 1¹⁰
Mir iſt der Toaſt zugetheilt worden auf vie Stadt Bam⸗
berg, dieſe Stadt, die vor 800 Jahren die Liebe eines heiligen
Verhandl. d. 19. kathol. Generalveri. 25
— I =
Kaiſerpaares beſeſſen und die vor 700 Jahren den g
ſtoliſchen heil. Mann, den heil. Otto, art Biſchof hatt
Stadt, die am Schluſſe det alten Zeiten einen .
habt, der das Muſter war eines apoſtöliſchen Hit! a
Stadt, die im Umſchwunge der Zeiten in Einem Sicht in
gleich geblieben: in der Schätzung, in der Pflege der
liſchen Geſinnung; (Bravo!) dieſer Stadt, deren Bürgerſch
uns empfangen hat mit einer Freundlichkeit, mit einer Ho pi⸗
talität, die größer nicht ſein kann; (Bravo!) dieſer Stadt, die
uns dutch die Fürſorge des Comités einen Empfang bereit
hat, wie ich einen zweiten größeren mir nicht de enken kann;
diesein Stadt, die das Glück hat einen Butgermelſten Hpßeftgen,
(Anhaltendes Bravo)‘ der, wenn er ſpricht, die katholiſche Ge⸗
ſinnung der Stadt und ſeine eigene Geſinnung müthig darlegtz
dieſer ſchönen Stadt Bamberg, meine Herren! die Gott geſegnet
hat, dieſer geſinnungstüchtigen Bevölkerung, die den Glauben
tief bewahrt; dieſer katholiſchen Stadt, in der die katholiſche
Versammlung, ſich iv, heimlich gefühlt hat, dieſer, Stadt bringen
wir aus Heften ii ein dreifaches Sch e be
e ch, N RR imma 11 add 794
a7 n ume mi VIII Toaſt fur icin 37
IN des Herm Bram Dr. Sanien, K 110
3 4100 Meine Herren! in e, Adi De
= Sie haben die Güte, mi, af eine Ich Auszu 1 0
daß ich keine Worte finde, um Ihnen meinen herz 5 ir
aussprechen zu, können. Ich fühle u ehr, | wie Pei 0 0 n :
lich berechtigt bin, dieſe Ale mkeiten entgegen 5 19
Aber ich erkläre mir ihre 1 Geſinnung 17 ai
es Ihnen bei uns in Bamberg recht gut gef fallen BR 15
ich neulich die große Ehre hatte, Sie begrüßen zu dürfen, wo
ich Sie bat, für Bamberg eine recht wohlwollende Geſinnung
zu gewinnen, jo bin ich heute jo glücklich, conſtatiren zu können,
daß das wirklich der Fall geweſen ſein muß, weil Sie mir
wiederholt BES: zuſprechen, die ich wo enn U
0 ANA
En 387 u
3 Meine Herren! Ich habe Ihnen neulich den Willkomm⸗
4 a der Stadt Bamberg entgegengebracht, heute bringe ich
4 Ih hnen den Scheidegruß, aber nicht bloß der Stadt Bamberg,
1 ſondern auch des ſogenannten Bamberger Landes. Es ſind
f Tauſende von Landbewohnern hereingezogen, um dieſer erhabenen
Versammlung beizuwohnen. Tauſende ſage ich, und Viele von
dieſen haben mich ermächtigt und erſucht, ihren Dank auszu⸗
ſprechen für die große Erbauung und Begeiſterung, die ſie hier
empfi ngen und mit fortgenommen haben. Meine Herren! Ich
bin nicht bloß ermächtigt, ſondern. auch berechtigt, für das ſoge—
nannte Bamberger Land zu ſprechen. Was die, Stimmung, der
geſammten Stadt Bamberg. betrifft, darüber haben Sie ſelbſt die
beiten, Erf fahrungen geſammelt; aber ich habe auch, wie erwähnt,
eine Erklärung des Dankes an Sie abzugeben, im Namen des
Bamberger Landes. Ich bin ermächtigt und berechtigt. daz zu,
dies zu erklären, denn das. alte Bamberger Land hat mich in
die bayeriſche Abgeordnetenkammer gewählt und in's. Zollparla⸗
ment geſendet; deßhalb halte ich mich für ermächtigt und ‚ber
rechtigt, im Namen des Bamberger Landes zu erklären, daß wir
glücklich ſind, daß wir begeiſtert ſind, daß Sie die Verſammlung
hier in Bamberg abgehalten haben, wofür ich neulich ſchon
meinen Dank ehrerbietigſt auszuſprechen die Ehre hatte. Ich
trinke auf die Geſundheit der Gäſte und lade meine Bamberger
Freunde ein, mit mir auf's Wohl, auf die Ge eſundheit und die
Fortdauer des Wohlwollens dieſer verehrten Herren zu trinken.
Sie leben hoch! hoch! hoch!
IX. Toaſt
des Herrn Regens, Mo ufang auf das ſogenannte
f Bamberger Land.
Meine Herren!
Mein Toaſt iſt unvollſtändig nd BY Halt, wie
ich ſehe, in dem Toaſte auf die Stadt Bamberg und ihren
Bürgermeiſter auch einſchließen müſſen den Toaſt auf das ganze
Bamberger Land, auf die ganze Bevölkerung dieſes io glücklichen
25
141
—
u . pe
Fürſtbisthums. Meine Herren! In Rom gibt es ace |
„zu Petri Ketten.“ Sie wiſſen, die heilige Legende erz lt, als
jene Ketten, mit welchen der hl. Petrus in Jer kufalem g m
war, nach Rom kam und man ſie in die Nähe brachte ſe r
anderen Kette . dieſe zwei Ketten ſich in eine ea ge⸗ |
ſchlungen haben. So war es uns, als wir de e er
kamen in's alte katholiſche Bamberger Land. Bi |
geſehen, wir find nicht zwei, ſondern eins; da 5 ie
990 5
Gefühle, unſere Hoffnungen zuſammengeſchl ungen 5
in eine Hoffnung, in eine Begeiſterung, in eine Li E ie
heilige katholiſche Sache, und ich danke dem Herrn e er,
daß er uns geſagt hat, daß die tatholiſche Geſinnung d ie n it
liche iſt im ganzen Bamberger Lande und daß er 0
tant der Bevölkerung iſt. Und, meine Herren! es | 5
Wiederholung, ja es iſt eine zweite verbeſſerte Aufſge ( 0
Alſo, meine Herren, nicht die Stadt Bamberg allein, nie t.
Bürgermeiſter allein, das ganze katholische Fürsten, L
leben hoch! hoch! 1
8 In 9. a 4 ch.
b . X. Do alt ie And ni i
des Herrn. Profeſſor Dr. Kreuſer aus Köln. 110
0 Katie Freunde! Schlußgruß in kathölkſcher Liebe. 2
Ich glaube nicht, daß man mich wird bef ſchuldigen N 15 Ani
Unedlem Schein und Nichtigent zu hulblgen, a | 115 damen
Auch Schmeicheleien bleib’ ich gerne TER, u 294. eee 1
Denn nicht die Schale acht’ ich, nur den Kein.
Jetzt aber heitre Freude mich umſtralt,
Weil ſich ein Morgenroth, am Himmel malt. 1
Wie ſo? Mein Leit und Stern iſt die Geſchichte, 2
Sie ſaß, fie ſitzt noch immer zu Gerichte
Nach Iran (Iran) ſchaut, nach Griechenland, nach Rom
Auf den 40 016 (aristois) ruht der Menſchheit SM
Die Maſſen haben immer ihre Noth, 70 a . |
Und mühen ſich für's liebe Tagesiron. os.
Ich ſag' es offen und Gert” es fei % ée me
u 4 öl,
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Und als Apoſtelaffen Chriſtum knechten,
389 —
Trotz allem Re Freiheitsgeſchrei:
Wo edler Adel an der Spitze ſteht
Als treuer Führer mit dem Volke sh.
Da jteht die gute Sache ruhig feſt,
Weil ſie von Recht und Ehre nimmer läßt. „
Nur der Beſitz hat Zeit“) zur wahren Bildung ER
Und ſchützet vor Unordnung und Verwildung,
Selbſt wahre Bildung. auf und um den Thron
Iſt, giebt nur Eines, die Religion. 1 00
Wenn kleine Köpfe gen die Kirche fechten |
So wußte Karl mit feinen Paladinen,
Der große Karl demüthig Gott zu dienen, 11505
Ein Reich zu bau'n, das ein Jahrtauſend ſtand
Und ſeines Gleichen in der Welt nicht fand;
Denn das iſt g'rade aller Größen Zeichen,
Daß vor dem Himmel fie die Segel ſtreichen.
Groß war auch Kaiſer Theodoſiuss,,
Doch beugt' er fromm ſich vor Ambroſius.
Der große Otto, Sachſens Ehrenſäule,
Zwang auch das Volt, mit ſeiner Keule, hf
Und daß ſich Heldenkraft mit Frommſinn paart
Beweiſt des heiligen Heinrichs Slavenfahrt.
Noch viele and're Größen könnt' ich nennen,
Weltlichter, die noch jetzt hellleuchtend brennen:
Den großen Alfred, Ludwig, Ferdinand
Und Viele, die im Gottesgeiſt verwandt.
Doch unſern Tagen fehlt die Kraft zu meſſen,
Weil ſie kleinköpfig wird, Chriſtus vergeſſen.
Beſchau' ich weiter dann mir um die Throne
Die edeln Fürſten, Grafen und Barone,
So war ein Jeder auch ein Gottesweiſer
Vom edlen Ritter bis zum höchſten Kaiſer.
*) Ueber G 4 Ariſtoteles. Sp unſre Fabritzeit ſie begreift? i
ne
Fragt ihr nach Bildung? Schaut den Minnenfang,
Der manchen Kranz, ach! der nun welk, errang.
Nicht ſchmückte blos die tapfre Hand der Ritter r,
Befruchtend auch wirkt Blitſtrahl und en
Denn nebenher ging eine Wiſſenſchaft
In Liederſinn und edler Gotteskraft: 1
Gen alles Schlechte, N Lüſtigkeit und an
Für Jungfrauen, Wittwen, Waiſen Hülf ülud Pen
H dor!
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os eee Mi!
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Für Gott und Kirche und Martens Ehre Ai Fin Nai 1 >
Eon all uns
Sp lautete die alte Sittenlehre.
fag Ale an!
Die Bildung ward erſchaffen durch den Abel, |
Der Sittenſchild trug keinen Makel, Tadel, W N e Mr
Und Gottes Werke rüſtig zu erbauen, e er TORE
Das war ihr Rihm, vielwärts noch heut zu ſchauen
O ſeht euch um in Burgen, Dörfern, Städten,
Ihr werdet nur auf Adelsmäler kieten, > ee
Und ſind jetzt die Wohlthäter auch vergeſſen, er Er 1
Verſtehts die Menge nicht, ihr Leid zu meſſen; 5 e
Denn da das Volk ſich ſelbſt nicht führen kaum,
So irrt's jetzt um im Phraſen⸗Zaubertraum. me r
Es kam die Zeit — den Schleier über ſiiee
Da fiel Deutſchland, des Glaubens Harmonie. S
Der Adel ſich vom braven Volke trennte, |
Und wandte ſich zum wälſchen Elemente. dus
Paris ward Bildungshaupt, ach, Adelslehrer, BR U
Deutſchland ward Mindrer, denn es ſtarb der Mehrer. ;
Das Volk war nicht mehr in der Edlen Pflege, ,, =:
Und ging getrennt nun ſeine eignen Wege. en
Doch fort die Klage, groß iſt meine Freude,
Denn abgeſchloſſen ſcheint die früh're Räude.
Wir können hier aus allen deutſchen Gauen 1
Die edlen Söhne ächten Adels ſchauen, e
Katholiſche, jo Rechts- als Gottesfechter,
In Wort und That Mitwirker, Stützen, Wächter.
Sie ſchließen ſich dem guten Volke an,
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Und damit iſt, mein' ich, ein Werk gethan; 1610
Ein großes Werk, die Zeit wird uns Dh 5 1 IL tut Aut
Wann einig Volk und Adel ſich bewahren i ide te
Fortſchreiten auf der angebahnten Bhhn n
Zur Erde, doch zum Himmel auch hinnunm...
oft üb gar, leicht die Jolle des Propheten
Es gilt Verſtand nur, Thaten, helfen, beten
Genug für jetzt aus meinem ſchlichten Munde.
Heil dieſer Stadt der heil gen Kunigunde!!!
1 Es ec en een ee u In And ‚intime
Dioch Eine Pflicht erheiſcht noch Dankbarkeit,,
Eein Vivat, ja ſchon künftiges Willkommen
5 Edeln, die ſo zahlreich hergekommen,
Die mit dem Bürgerthume ſich verbündet,
Hehn ich
In unſern Herzen heil'ges e ee 000 a
Die klar begriffen ihren Hochberuʒ f mem
Zu dem ſie unſer Heiland rief und ſchuf (81 17
Sie mögen fröhlich wachſen an Geſchlechtern,
Volksfreunden, Glaubens- Rechts- und Chriſtverfechtern,
Auch fernerhin mit Lohne weiter leiten,
Und Chriſtenwahrheit, Chriſtenlicht verbreiten!
Und wen wir dann zum neuen Sprecher küren,
Der wird, Glück auf! das Schwert des Geiſtes führen
Mit Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! — (In Ewigieit!)
Präſident:
Meine Herren!
Nachdem die offiziellen Toaſte beendigt ſind, erlaube ich
mir, Ihnen mitzutheilen, daß hier während des Mittageſſens
noch ein Schreiben eingegangen iſt von dem Generalcomité der
katholiſchen Vereine Belgiens, datirt von Gent. Ich halte
es für meine Pflicht, dasſelbe hier noch mitzutheilen, wenn
auch meine Aufgabe beendigt iſt und ich abgeſetzt bin. *
Nein!)
— 6
Die belgiſchen Katholiken ſprechen darin uns ihre Grüße
aus zur XIX. Generalverſammlung; ſie ſprechen darin den Wunſch
aus, daß die Verhandlungen der XIX. Generalverſammlung
gereichen mögen zur größeren Ehre Gottes und zur Wohlfahrt
unferer heiligen Kirche und ſie verſichern uns, daß ſie uns be⸗
gleiten mit ihrem Gebete. Sie theilen uns mit, daß ſie zwei
ſchmerzliche Verluſte erlitten haben: in dem einen Se. Eminenz
den Cardinal von Mecheln und in dem anderen den erſten
Vertheidiger der belgiſchen Intereſſen j Duepectiaux, und ſie
bitten, daß alle anweſenden Katholiken ihre Gebete mit den
belgiſchen Katholiken für dieſelben vereinigen möchten.
Meine Herren! Ich glaube, ich würde meiner Pflicht
nicht genügt haben, wenn ich dieſes e ee n
nicht mitgetheilt hätte. 125 5
Das Schreiben ſelbſt werden Sie liefen in den Verhand-
lungen, welche Ihnen N zugehen werben. (Siehe S. 417
und 418.) b 1 2 MIERE
——
RR * 9 a 74 und
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1
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Abgeordneten, Mitglieder a Gäſte der XIX. General-
Berſammlung der katholiſchen Bereine Pe nd
2 1
Se. Erzbiſchöfliche Excellenz der Hochwätdiaft Herr mige,
von Deinlein, Erzbiſchof von Bamberg.
Adelmann, Franz, Pfr. und Diſtrikts⸗ Schulinſpettor in alen.
Oſtheim bei Aſchaffenburg.
Aich, Adolph, Stadtkaplan in Tettang (Würtemberg).
Alberdingk⸗Thym, Dr. Paul, in e e 1
Albrecht, Pfarrer in Amlingſtadt. |
Alt, Joh., Pfr. in Neukenroth.
Ambros, Mich, Diakon in Paſſau.
Amler, Fr. Xaver, Vorſteher in Altdorf Poſt Ereing.
Amon, Matth., Pfr. in Trieb. |
* Andlaw, Frhr. v., Gutsbeſitzer in Freiburg.
Appel, Dr. E., Stadtkaplan in Bamberg.
Arco⸗Zinneberg, Ludwig Graf v., in München.
Arneth, Andr., geiſtl. Rath in Bamberg.
Aſam, Stadtpfr. in Berching (Mittelfranken).
Attlmayr, P. Meinr., Pfr. in Stams (Tyrol).
Auer, Ludwig, Lehrer in Schnufenhofen, Vertreter und Borjann
des kathol.⸗pädagog. Vereins in Bayern. | |
Aufſeß, Frhr. v., Gutsbeſitzer in Weiher bei Seife,
Bach, Subregens in Dillingen. |
Bach, Pfr. in Landſtuhl.
Bader, Rich., Kaufmann in ER
Baier, Joſeph, in Bamberg. |
— 394 —
Bandorf, Kaplan in Brückenau.
Barbarino, Dom., Cooperator in Arnsdorf, Diöz. Paſſan⸗
Barlet, K., k. Bezirtsamtmann in Bamberg.
Barnickel, Pfr. in Schönfeld.
Barnickel, Adam, Siebmacher in Bamberg.
Bartalos, Julius,, Prieſter in Erlau.
Bauch, Gg. „Weinhändler in Würzburg.
Baudri, Friedr. Stadtrath in Köln.
Bauer, Joh., Pfr. in Keilberg bei Acchelfenburg
Bauer, Franz, Pfr. in Rimpar. if
Bauer, Georg, Pfr. äh eee
Bauer, Georg, Si ant
Bauer, S., Prieſter in Luttach, Poſt Sand (Tyrol).
Bauer, Kaplan in Wüiſchenſnd: iii nene
Bauer, C, Pfr. in Bärnau (Oberpfalz.
Bauer, Mich., Pfr. in Aufſtetten (Unterfranken). |
Bummi Kaplan in Bamberg.
Bench „Dr., prakt. Arzt in ane bieden 58
Bauernſchmitt, ; Ignaz, & tudent in B berg In o
Bauernſchmitt, Simon, Lehrer in Grai ſch. .
Baumann, P., Kaplan in bern. foi mom
Baumann, Benefiziat in Unterbaaũ ...
Bayer, J. B., Kaufm. in Bamberg
Bayer, Gg., Pfarrproviſor in Deining bei Neumarkt.
Bayer, Peter, Pfr. in Altdorf, Poſt Greding. Kg
Bayer, Konrad, Pfr. in Dornheim (Mittelfranken). 255 a
Becker, Dr., Domfapilular und un in — nd
Becker, S. J. Kfm. in Leipzig. 10 * inn
Beetz, Anton, Pfr. in Kreuth, Poſt Antermerzbach' en ‚atin®
Behr, Joh., Kaplan in Weſtheim bei Haßfurt are anlan®
Behrlein, Pfr. in Arnſtein. Od „ 0 zac
Benker, Aug., Präſes des Geſellenvereins in Bamberg⸗-
Benz, Frz. Sof, Mühlbeſitzer in Kothenwörth bei Beilage.
— Berberich, Math. 1 Metzgermſtr. in Mergentheim a T..
Berchthold, Anton, Inſpektor in erh bel Aichach
Berthold, Ambros, Pfr. in Neundorf. be ia ‚art
Betz, Tobias, Pfr. ee erg napndärfs.le Bm 80 .
Betzold, Kaplan in Ebensfeld. S dn e ler ar
Bichlmayer, Anton, in New⸗ * Miſſionär von Nord⸗
amerika. Idıntannd ni HF bot
Bieger, Mich., Adminiſtrator in Bamberg. 150
„Birle, Auguſtin, Redakteur der Poſtzeitung in Augsburg. inet
—
*
an Heinrich, Pfarreuratus in Nenſtadt d, A. 3
Biſchof, Joh., Oekonom in Elſendorf. Dinge
Biſchof, Nich in Omersheim bei Ensheim er
niet
S
Biſchoff, C. Pfr. in Holztirchen bei Würzburg.
Bittel, J., Benefiziat in Kronach.
Blendel, Adam, Pfr. in Greuſſenheim bei Würzburg.
Boblater, Nicol, Privatier in Feldkirchen (Vorarlberg). ig
Bock, Anton, Rentamtmann in Gersfeld. i e
Bock, Friedr., Fabrikant in Aachen. 8 ee ee
Bode, Pfr. in Erfurt.
Bodmann, Baron Franz v., in Bodmann (Gabe),
Böhe, Kaplan in Wegenried.
Bornſchlegel, Pfr. in Hirschaid. | Ä ra
Borowy, k. k. Vizedirektor in Prag. |
Bosco, Dr, Alessandro dal, apoſtoliſcher wüsten in Beete
(Italien). h
Boſelager, Frhr. Carl v., in Osnabrück
Bott, Stadtpfr. in Bötting en (Unterfranken).
Niere
112
Odzenhart, Andr., Stud. in Kirchberg Biene)
Braml, Joſ., Goadjuter in Pfarrkirchen. 5 Br
Brand, Reigen in 1 eee 14
Braun, a: Alumn. in Wünbütrg
Braun, Leon. Pfr. in Ebersbach bei Sehe n
Braun, 8 2 Pfr. in Ullſtadt. Ä
Brehm, E., Curatus auf dem Michaelsberg in Bamberg.
Breitung, Sixtus, alum. cler. in Würzburg. PER
Brenken, Irhr. v., Rittergutsbeſ. in Wewer (Westphalen).
Brenner, 25 Dechant in Kirchenahr.
Brentano, Carl Auguſt v., 1 Peſpaßder⸗ in ugeDurg, 3 3: in
Bregenz.
Breuning, Auguſt, stud. theol. in Hoinſtadt VB. in Baden.
Brockmann, Buchbinder in Würzburg.
Brockhoff, Kaplan in Düſſeldorf.
Bruckmann, Conr., Stadtpfr. in Seßlach.
Brückner, Adam, Oekonom in Untertheres. ange
Brückner, Eduard, Pfr. in Limbach. enn GINS
Brummer, Stadtpfarrprediger in Juholſdl n
1 Joſ., Buchhändler in Paſſaau.
— 396 —
Buchner, J. B., Beil; in Görzen (Niederbayern).
6. are
— Bueble, C., Kfm. ettnang eee gal, Aachfitz
Buhlers, Guſtav, ae in Erfurt 5 Bi Anchtiet
Buhr, Joh., Kaplan in ottenſtein. e st IR
Buhr, Konrad, in Erisried (Schwaben). 1710 nick
x Fu 1 tan, geiftl, Rath und mn in Bein. 17
Burger, riv. in Bamberg. mie inc
Burger, A Benef. in Bamberg, mme ‚sahne Hot
— Burger, Math, Vikar in Mergentheim. *
Bürgerverein in Eltmann. rr iR a
Burkart, Franz, k. Notar in Bamberg.
Buſeck, Frhr. v., Kaplan in Memmelsdorf.
Buſl, Kaplan und Präſes in en, i Nil Mead
Büttner, Joh., Melber in Bamberg. rast „ ee
„Caſino, tathol. in Vamperg, n l, arıbrineaoiä su
Cadenbach, Paſtor in Carden 4 Moſel. (113
Carnier, Alois, in Alzenau bei Aſchaffenburg.
Cavallo, Chr., Kaminkehrermſtr. in Bamberg.
Cetto, Frhr. v., k. Wrmerer and ie in RA
7 * hie
* i, Hark
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47
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(arri
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(Niederbayern). ind Tor, mer
Collin, Ludwig, Bankcommis in hen 1 1 „ And
Cormann, Amand. Rentier in Eupen bei woa. via
Cornet, Joſ., cand. jur, in 179 Nun e
Cron, Particulier in Karlsruhe. 700 bn „ ian
Daig, Gg., Domvikar in Bamberg; 2 nome
Daller, Dr. B., Lyzealprofeſſor in daten. „ Aus
Dauer, Joh., Gaſtwirth in Unteroberndorf. . , 0
Deckelmann, Joh., Lehrer in Bamberg. f . e
Deckert, J. B., Kfm, in Bamberg. a
Deller, A., Kaplan in Unterthingau bei miles, in
Dengel, J. Pfr. in Münchweiler a/. ir te
Dennefeld, Beneficiat in Bamberg. EIN OR nn pet
Dennefeld, Schreinermſtr. in Bamberg. 199) denne
Denzel, Ludwig, Pfr. in Mittelamfing.
Deſenffans d'Averngs, Heinrich, Graf v., Gughel in Steiermark
Deſenffans d' Avernas, Alfred Graf v, F in Steiermark.
Deuber, Joh., Großhändler! in PER: 40. oe
Deuerling, J. B., Kfm. in ai n ee
Deutſch, Pfr. in Haid, N e I e ene
Dietz, Andr., Lehrer in Bamberg. E rn ene
i art
Dietz, Sigm, Benef. in Kallmünz. rn fu un
Dietz, Pfarrcuratus in Breitenlohe. 7 Due Jo, ne
—
Diez, Pfr. in Walldürn. eee, e e eee
Dillmaier, Pfr. in Ganretters bein, m Un e
Dinkel, Benefiziat in Bamberg.
Dippold, Caſſier der ſtädt. SESLgÄHgAKH Sg in ante
Ditko, Anton, Caſinovorſtand in Krems (Oeſterreich). ei
Dollinger, J. B., Decan in 1 1 bei hun . ep
Dopfer, Stadtpfr. in Kaufbeurn. en z
Döring, stud. jur. in Bamberg. 14 e
Döring, Kaſp., Sekretär an der k. Binsıer 15 Lantech,
Döring, Pfr. in Berntrode im pe e !
„Dorn, I., Kaplan in Nürnberg. 2 | ge ar
„Doſenbach, % ˙r IB IRRE TIER a 5
Droll, Karl, Kaplan in Ettleben bei Werneck 358
Drummer, Sof, Curatus in Wilhermsdorf Fyepee,
Dullinger, Decan in Fürſtenzell bei Paſſau .
Dumbroff, K., freireſign. Pfr. in Bamberg.
Dümlein, Profeſſor an der Gewerbſchule in oeh,
Dürbeck, Jof., Stadtkaplan in ee n 5
Dürr, Kaplan in Obertheres. Ai er 16105
Dütſch, Seb., Bierbrauer in Bamberg. *
Ebenhoch, Student in Perth RN RT
Eberle, Phil. S., Lehrer in Frechennieden bei ne. 6
Ebert, Karl, Bäckermiſtr. in Bamberg.
Eberth, Pfr. in Zeil (Unterfrankeñ ). 103% ‚1 hi,
Ebitſch, J. Lehrer in Bamberg. we mE e IRRE
Ebner, J., Poſt⸗Offizial in Bamberg. gr Erbe,
Eck, P., Früchtenhändler in Bamberg. E da bl
Eckert, Ir. W. erzbiſchöfl. Schulinſp. in Ainbach, 2 . Ne
Eder, J., stud. in Berchin sr B ulngries I: 10
Eder, A., Lehrer in Berching | le, Maß
—Eggmann, Pfr. in Trittlingen. bei Scene 12022
Eichfelder, Seb., Gärtnermſtr. in Bamberg.
Eichholzer, Albert, Stadtpfr. in Klagenfurt. un e
Eichhorn, Nik., Stadtpfr. in Hof. BT,
Eichhorn, and philos. in Bamberg. 111 aeg f N. Fes
Eichhorn, Konr., Lehrer in Aſchbaoecc gt.
Einhorn, Adam, Pfr. in N bei Genf. nh
Elmer, Pfr. in Kalding. ird
Emmerich, K., Lokomotivführer in Bamberg tes Er 1
Emminger, Cris spin, Pfr. in Wieſenbach b. Pöttmes. ieee
Endel, Nieol., boperator in Hengersberg bei Deggendorf,
Ender, A., Bomvitar in Bamberg.
—
— 998
Endres, Pfr. in Hallerndorf. ene mi. RE siG
Endres, Pfr. in Weismain. fe 210110
Endrich, Val., Taubftunmenlehrer;i in ne ya ein
Engelhardt, S5 Pfr. in Königsfeld. > logie
Engert, Dom itular in Bamberg. na N ill
Erd, Joh., stud. Jur. in Ale ma? #2 Ara
Faber, Alumnus in Münnerſtadt. 1 Mi tant rare
Falckner, L., Pfr. in Töging. ne?
Falk, Joh., e t des kathol. ‚Bofinss, in F 5. ind
Faltermaier, M y „ it War. in Neunburg a W. EL or
Fasnacht, J., Studienlehrer in Neuſtadt a /S. W mo ®
Faulhaber, Vikar in Unterwittighauſen (Baden). ıbadsıılad
Feldmann, Theodor, Pe nt in Meinl nen (Obbi
Feller, Joſ,, e in s Bam berg. 1 „% one
Feller, Pfr. ffing. Nogns ri ui ar are
Fellner, Stadtpfr. in Krsüach. WM
Felsburg, A. v., Maler in Innsbruck an ehalneik
Feſting, Kaplan in Stegaurach b. Bauer 18 4 dal
Feuerſinger, Pfr. in Oſterzell bei Augsburg
Feuerſtein, Mich., Priv. in München, Mi ee bit
Feuſſer, Oberlandesger. ⸗Rath in Inst td Said
Fiedeldey, Vikar in Osnabrück. 13908 Ha 559070
Fiſcher, Andr., Pfr. in Oellingen b. Aub. D le., dr
Fiſcher, Leonh. „Pfr. in Echsheim Allibayem). 444070
Fiſcher, L. v., Domvikar in Bamberg. 7710 a 1 57110
Fiſcher, Mich. * Seifenſieder in Bamberg. e ene
Flach, Joh., Pfr. in Unterweiſſenbrunn. nun F ER 30
Fleischmann, Gg., Pfr. in Hauſen b. Verchen, 1
Fleiſchmann, Joſ., Pfr. in Coburg. 2 1309
Förſt, Joh., Curatus in Weiffendorf, TE c
Franz, Lehrer in Grafenrheinfeld. Homo
Franz, J., Cooperator in Kicchenplugarten. . Mebenben, 515
Franziskaner⸗Convent in, Bamberg. nt „0h
Freitag, Dr., k. Advokat in München. hi
Freitag, Gg. „ Hofcuratus in, Mons benzung b. München. ne 75
Frey, Pfr. in Marktgraiz. hie ee rar e, ee
Fricker, Mich., Priv. in Bregenz. 5 b ale rade
Friedrich, zo, Lehrer in Untertheres. % u ne a
Friedrich, Gg., Lehrer a. d. Spinnerei in Bamberg. bir 19
Froberg⸗Montjoie, Graf v., in Bamberg.
Fröhlich, G. K., Dekan in Schmerlenbach, 6 ni
Fuchs, Bürgermſtr. in Kiſſinge n. | an
— 399 —
Fuchs, Muſiklehrer in Bamberg. 1 A eee, ae
Fuchsſteiner, Benno, Curatus in ham. in i se. adartd
Faugmann, Kaplan in Scheßlitz „ Gm i e
Faull, Beneficiat in Trockau. 155 11 10 Bil =
Gahn, Lehrer in Bamberg hn
Galen, Graf v. Reſeren dar us in N (lohnen
Gaßmann in Martinfeld. (Cine) go u. ir
Gebſattel, Frhr. vi, k. b. Blaue in Bamberg, Ink. Hine
Gehr, Chriſt., Fläſchner in Bamberg. and
Sehr, Konr., Pfr. in Hochſtahl. 56 „ e 30700
Sehr, Jak., Kapl., in Burgkundſtadt. int u Anne
Gerber, Jos, Pfr. in Ebensfeld. ir ns ap mirnnd
Gerdeiſen, Fabrikbeſ. in Münchener i uunmulle „dd nod.
Gerdeiſen, jun., Kfm. in München.
Gerſtner, Apellrath in Bamberg. 10 e toe dne.
reer
—
Geſellenverein, kath, in Bamberg. nano ̊) „n
Giel, Joh., Müller in Debring b. Bauen 2 d „onftod
Giez, Jo, Theolog in Paſſau. 1 cb; ET RG
| Gillich, J., Pfr. in Wachenrath. 115 N ö re
Gillig, Pfr. in Königshofen ; Höch
Gilm, Ferd. v., k. k. Notar in Feldtirch (Gente. e
Gleißner, Jof. stud. jur. in München. ne
— Gnannt, V., cand. theol. in Muttensweiler Camenbe)
Göbel, ‚Sol; ‚Bauunternehmer in Aachen. Hane!
Goebl, J., Benef. in Aibling eee lle 5
Goedecker, Prieſter in Mainz. N l
Gördten, W. cand. phil. in Münster einsaten). 50
Göttling, Friedr., Buchdruckereibeſ. in mare a
Gottſchall, Tünchermſtr. in Bamberg. % Irlänsindt
Götz, Pr., Domdechant in Würzburg. bi neuldne.
—Gbtz, Decan in Burgriede n. ai „ aloe
Götzinger, Pfr. in Langenbrücken Gaben). j t uod.
Graf, Dechant, in Lengenfeld. N ct, „u
Graf, Franz Kaver, Alumnus in Regensburg. | „ad dude
Graf, Pfr. in Leutenbach. e nen 0
8 ee in Berlin. am 91 ;
ratzmaier, Katechet u. Militärpredi er in deiner Ober
Greim, Iq Glaſermſtr. in tier. i, an 0 ei
Gremelspacher, A., Pfr. in Schönenbach b. Fuulbung onen),
Greußing, Dr. med. än Feldkiuch / mi be, zn,
Grimm, Joh., Caplan in Lichtenfels. e ui eee ee or
Groh, Joſeph, Domkapitular in Bamberg. iR, et
u
Groh, Joſeph, Pfr. in Autenhaufem i Hife Fe
Grohe, Phil. Pfr. und Dechant in dhe. Hint
Groß, W., Pfr. in Oberfahheim b lm. 1 , nne
Groß, freireſ. Pfr. in Bamberg. eee Nur
Gruſcha, Dr., eg der besten. won Oeſtereicß
in Wien. U ‚se 1610. ee
Gründer, Pfr. in Berg Rheinpfat). nina mi ung fg nit
Grüß, Markus, Lehrer in Dürrhaupten b. Aichach Hod
Günder, C., Religionslehrer in Würzburg inn ee
Gutbrod, A. J., geiſtl. Rath in Kiſſingen. WR; 09%
Guth, Dekan und biſchöfl. Anne, in nen, Des‘
Haanen, Barthol., Rentner in Köln. f ne. ya)
Haar, Chr., Alumnus in Bamberg. 0 iran a 901
Haas, Pfr. in Kronau, Amts Beat. i nt ® 1199
Haas, Georg, Subregens in Bamberg. Harl: ae 75111 .
Haberkorn, Cooperator in Waldſaſſen. e Ba
Haffner, Dr., Domkapitular in Mainz . dep dark
Häfner, Fläſchnermeiſter in Bamberg...
Häfner, Metzgermeiſter in Bamberg. IPE , in
„Häring, Conr., Beneficiat in Conſ tan. PT
Hager, Joſ., PesinMündling. in 2.0 2 dune
Hager, Joh., Kaplan in Nordhalben. ih IN
Hahger, Pfr. in Schönau (Oberbayern). „ ene
Hammerla, A. I., k. k. Studienbibliothekar in eating.
Hanſal, Mart., Theolog in Brünn. vl 1580
—-Harſch, Pfr. in Sulmingen (Diöz. Rottenburg). 7524
Harsdobler, Gg., Cooperator in Seebach bei’ Babes,
Hartung, Aloys, Cooperator in Innsbruck.
Haſenöhrl, G., Cooperator zu St. Paul zu Paſſau. ln bia
Haßlinger, Mich, Stadtkaplan in Neuumĩ 10 gate
Haßloch, J. B., Pfartvenwefer, in se HE g
Hauck, Kaplan in Bundorf. 2; RP.
v. Haupt, Bezirksgerichtsrath in ı Bamberg he dane
Haupt, Dr., k. Lyzealprofeſſor in Bamberg uh dene
Hauptmann, Anton, Pfr. in Frieſen. vad 11 Ae a1)
Hauſer, A., Maler in Bamberg. „ ins
Hauſer, Gustav, geiſtlicher Lehrer am Lzeum; zu Freien. 100
Haydn, J., Expoſitus in Wald a. d. Alp in Oberdapern n 91
Hecht, Ludwig, Dr., Pfr. in Dollnſtein bei Eichſtätt .
Heckel, Lorenz, Katechet im Jnſtitute zu Zell en Spaten.
Hefner, G., Katechet in Miltenberg a. Main) do 1585
Heigl, Jakob, Cand. theol. in Straubing
e
ere ee
Hertwig, Franz X., Schulinſpektor in Mulfingen. m h 5 f Pre
ie
Heilig, Adolph, Stud. theol. in Dörnthal (Baden):
Heimberger, Mich,, Seminar Vizedirektor AAN ARNO: Oouſerrich
Heimberger, Pfr. in Sulzth aal.
Hein, Andr. Kaplan in Wieſenfeld. m 1 asd
Heinlein, J. B., ane en Baer een meg
Heinlein, Pastor in Nieder 1 1 d dtmnomfoc.
Held, Anton, Stadtkaplan in Ninuberg“ OR una 5
Held, Friedrich, Fabrikbeſitzer in weine. 4009 „ nne
Helgert, Vorkäufer in Bamberg. 208 tte E jo%
Heller, Anton, Kaplan in Meinberg, c een 207
Hellmich, Alf, Kaufmann in Aachen. de. ‚dor; ‚Annlac
Hellmuth, Kaufmann in Bamberg. 10 0 1 Aemmozlacd
Henning, Domkapitular in Bamberg
Henze, Dr., Friedr., Repetent in Weiner 2 ‚under, mislz lac
Herb, Xaver, Prediger in Ingolſtadt. under, Aunbizloch
Herberich, Lehrer in Würzburg. ef a nee,
Herbert, Lorenz, Oekonom in; ntertheres.
Herbert, Ss Adam, Kaufmann in be be selon
Herd, Fr., Domkapitular in Bamberg.
Herd, Joſeph, Rechtsrath in Bamberg.
Herd, Armenpflegſchafts⸗Sekretär in Bamberg. „ es.
Hergenröther, J. Dr., Univ.⸗Profeſſor in Würzburg. 15 7
Hergenröther, Ignaz, Kaplan in Haßfurt.
Hergenröther, Dr. phil, Religions⸗ und bash m
Würzburg
Hermann, Heinr., Kaplan in Schlüſſelfed.
Herrnböckh, Carl v., Profeſſor in Bamberg.
Heß, Friedr., Lehrer in Kornhofſtadt b. 9 9
Heßdorfer, Chriſtian, Pfr. in Pretzfeld. 5
Hetſch, Seminarvorſtand in Orleaus (Braukeih). =
Hettinger, Dr., Profeſſor in Würzburg. ü
—Hetzler, Auton, Vikar in Neuſes bei Mergentheim, irtembeng)
Hieber, J., Pfarrer in Altſtätten bei ee u eie
Hiemer, Stadtpfarrer in Abensberg. | 43 era
Hildener, Frz. Anton, Anſtreichermeiſter von Köln. nomie
Hindelang, Frz. Jos., Schullehrer in Pfaffenhofen
Hindelang, Kaplan in Erkheim bei Memmingen. |
—Hirſchlein, Lorenz, Kaufmann in Zeuſenhauſen benen,
Hochmeyer, Joſ., Pfr. in Buchenberg ei; ee runaun,
Hofbauer, A., Dechant in Donauſt auf. pink 75
Hofbauer, Wolfg. „Cooperator in Schenken f 7
Verhandl. d. 19. kath. Generalverſ. 26
422
v > *
ie A
Wb
Höfer, Anton, Negens in Rottenburg a[Necka Tr.
Höfer, Johann, Müller in Burgwind heim.
Hoffmann, Jak., erzbiſch. Schulinſpektor und Pfr. in Wimzen⸗
hofen, Amts Boxberg (Baden). An ande e
7 Bonifaz, Kaplan in Dingolshaufen. „ANNE
ofmann, J., Stadtpfr. in Ansbach. {NT 4 inisch
Hofmann, Pfr. in Güntersleben bei Würzburg
Hofmann, J., Cooperator in Parkſtein bei Weiden. 1% Alge
Hofmann, Matth., Gaſtwirth in Breitengüßbach. 1265 17610,
— Hofmeiſter, Herm., stud. med. in Tübingen. a u wid,
Holland, Joh. Aug, Eiſenhändler in Bamberg. e im 125.
Holzammer, Dr., Profeſſor in Mainz. . l
Hölzlein, Gg., Aufſchläger in Lohndorf ! imma uin 120
Hölzlein, Johann, Oekonom in Lohn dorf. 150
Holzſchuh, Johann, Büttnermeiſter in Bamberg. A aan ee
Honikel, Rud., Pfarrverw. in Diſtelhauſen bei TLauderiſheeheim
Hopfenmüller, Dr., Stadtkaplan in Bamberg. 1270.
Hopf ſenmüller, Lehrer in Kirchenpingarten. 4d
Hopfenmüller, Johann, Müller in Weissmann.
Hoepperger, Fidelis, Ehrendomherr in Agram. %% i
Hörmann, Jakob, Pfr. in Allmannshofen. FOREN 71500
Horn, Karl, Pfr. in Mienfeld bei Winden. Närmag
Horneck, Baron v., in Thurn bei Feb. d
Hornung, Lehrer in Alitzheim. Er 0147 ing! De
Horſt, Theodor van der, Kaufmann in Bamberg 17 |
Hospes, Gg., Kaplan in Oberſchwarzach⸗ j 45 entre
Huber, Kaplan. 1100 IAH].
Hüber, Mich., Stubtpfr. Eoop in Degener. U tee
Hübner, Dr. med. in Bamberg. 4 ir 2 8
Hübner, Franz, Alumnus in Lohr a Mm.
Hübner, Gg., Stadtkaplan in Miltenberg. tin, tz 500
Hüby, Joh. Nik., Pfr. in Raeren bei Aschen 10 sn ind!
Hülskamp, Dr., Redacteur des Liter. Handweiſer in Müunſter⸗
Hütter, Appellrath in Bamberg. „ dict
Hugel, Kaſp., Kaplan in Gößweinſtein. i eee il
Humann, Emil, Kaufmann in Mainz.
Huſchenbett, Stadtdechant in Worbis, Reg. Bez Erfurt. Iadınidt,
Hußlein, See Vorſteher in Unterthers. Aich
Hutzler, Curatus in Bellershauſen. Hime al bfi
Jandaurek, Anton, Domkapitular in Prag. anz
Jänig, Dr., Carl, Seger ka pifſeſſer in Drag LE „ unge
Ibach, Joh, Stadtpfr. in Lim burg. 19499 . 4 und] 305
= a
Igl, Joh., Dechant in Hann berg. ud %% dn.
\
1
|
3 Kaim, Adolph, Cborregent in Biberbach e
Imhof, Pfr. in Reuth bei Forchheim n drei
Jochner, Dr., prakt. Arzt in München. 4
Jochum, Mart. Reallehrer in Dornbirn (embed 2
Jorg, Heinrich, Charcutier in Bamberg. Hr 1 5 55
Johann, Jakob, Pfriin Bockenhauſen. 3000 ‚air 3 1510
Iſenburg⸗Birſtein, Durchlaucht, Fürſt zu 1 fat, OH
Jungengel, Joſ., Drechslermeiſter in Bag ans
Kaes, Stadtpfarrprediger in Regensburg. 10%. 10 1 ie . n
Kahler, Mich. S., Kaplan in Eltean n
Kampſchulte, Pfr. in Alme (Weſtphalen). .
Kannreuther, Kaplan in Aubing bei Pasing 9 ene
Katzenberger, Dr. Martin, k. Lyzealprofeſſor in Gebe
Katzenberger, Michael, Kaplan in Aithauſen 0 Wire
Kauſchinger, Adam, Weinwirth in Ke eee
Kautler, Joſ., Schiffermeiſter in Bamberg. TIER
Keck, r in Oberhaid bei Bamberg..
Kehlmaier, Pfr. in Waldſaſſen. ii gan? ae nene
Kehrer, Pfr. in Unterebers bach. G
Keidel, Lehrer in Eltmann. 49071 51455
Keilholz, Cand. jur. in Bamberg. n e,
Keim, Gg., Lehrer in Kemmern bei Bankerz u te.
Keller, Joſ. Anton, Kaplan in Raſtatt. |
Kellnberger, Fr. X., Cooperator in Ber, dien si ßtepenstung
Kemmer, Studienrektor in Bamberg. 9001
Kemmerer, A., Curatus in Werneck.
Kempf, Gg., Mothgerber in Altenkundſtadt
Keppele, J. B., Kaplan in Otting bei Wen
Kern, J., Federnhändler in Bamberg.“
Kerstgens, Joſ., Cooperator in Lacta Oberer
Kieſer, Heinr., Kaufmann in Walldürn.
Kinz, Anton jun., Kaufmann in Bregenz. ED e
Kircher, Nikolaus, Seminarlehrer in Fuld e.
Kirchner, Philipp, Kaplan in Trunſtadt bei Vonder. HER
Kirchner, Matth., Seminarregens in Bamberg n
Kleinhans, Pil Dekan in Dütighaim
Kleinhenz, Phil. K., Pfr. in Müdesheim, im Ari
Kleinſchmidt, Pfr. in Eifxrt % 2
Kleudgen, Jak. v., Dr. Jur. in Carlsruhe“
Klotz, Max Joſ., Pfr. in Stöttwang bei Ae dn
Kluge, P. Ben., Prof. am Obergymnaſium in Wien
26*
= iR =
Knab, Joſ., Subdickon in Paſſaugunpeh ni nd Bin Jar,
Knöbel, Vikar zu St. Trudpert in Baden 3 e feen,
Knopp, Leonh., II. Vorſtand des Semiunts t in „rin, ah
2 5 Ludw., Poſtmeiſter in . 5 „ una,
Koch, Felix, Pfr. in Hugſtett (Baden). Bu WIRT,
Köhler, Otto, Coop. und Präſes in Heute, ini Aida
x Kölble, Joſ., Vertreter des A ee cenrabentne in
Amerika, in New⸗Jork. HR) IE enn,
Körber, Dr. Joh., Präfekt in Bamberg. yi fdr 9 f
Körber, Dr. Joh., Kaplan in ane e „ che dn.
— Köster, Anton, Pfr. in Dietzenbach Bürtembeng) ag min
Kolb, Dechant u. Pfr. in Alzenau. T eme.
Koller, Eduard, Cand. theol. in et A
Konrad, Frz., Kaplan in Neuſtadt a M. 10 2 09οn
Korff, Leopold, Baron v., in Kleinheubach. V igt Ans
Kormann, Seminarverwalter in Neunkirchen a. S. nfs,
Kornmüller, P. Utto, Chorregent in Klon WMeiten. ng
Korzendorfer, Lorenz, Kaplan in Burgwindheim. 1 5555
Korntheuer, Conr., Coop. in Aibling, Didz. München⸗Freyſing
Kotſchenreuther, Th., erzbiſchöfl. Sekretär in Bamberg er
Kotſchenreuther, Lehrer in Hamberg. 1 5% 45.
Krämer, Joſ., Lehrer in ane KT b 21401996
Krapp, A., Pfr. in Scheinfeld. 121099 1580 1110 J.
Krapp, P., Pfr. u. Diſt. Schulinſp. in mieden 65 TER,
Kraß, Alumnus in Bamberg. Allez,
Kraus, Kaplan in Rattelsdorf. 1 01 51111 11 eee
Kreppel, Franz Xaver, Pfarrer in Gaz md e eme.
Kretzinger, Gg., Pfarrer in Irlbach bei; Strang. 9 4 4112.
+ Kreufer, Profeſſor in Köln. & 0 EL UN)
Kreutz, Friedrich, Privatier in Bamberg Au 1 N.
Krieger, Gg., geiſtl. Rath in Neumark. (Steph, 251990
Kröner, Nikol, Benefiziat in Bamberg
Kropf, Gg., Schiffermeiſter in sa ya /en M Mun ni.
Krug, Joh., Notar in Bamberg. S iel bin,
Kubinsky, Ludw., Advokat in Eroßwardein (ungarn). 11 1
Kubinsky, Dr. Mich., Canonicus und Regens in Peſth. cha
Küber, Joh. Nep., Lehrer in Erkheim bei W Ania 1
Kümmel, Kaſp., Pfr. in Iphofen. I so
Künz, Jak., Reallehrer in Dornbirn Berartbeng). ist,
Küſter, Gg. „Stadtpfarrcooperator in at Ne Win
Kuhn, Fund penſ. Landrichter in Bamber e Ho
Kuhn, Georg, Pfr. in Oberbalbach (Baden 4 IHR.
i
1
WM
Kuhn, Hermann, Schriftſteller in Paris.
Kuhn, Pfr. in Mingolsheim (Baden). |
Kuhn, Mich!, Lehrer in Kümmelsbach bei Hosen
Kunle, Frz. Sales, Pfr. in Umkirch (Baden): |
Kunz, Andr., Pfr. in Johannesberg bei rn Sri
Kupfer, Pfr. in Könghauſen (Schwaben).
Kury, Franz, Buchhändler in Zürich.
Laberenz, Andr., Buchbinder in Fulda. |
Lahner, Dr. And., Subregens am Prieſterſeminar in ante
Lamprecht, A., Kaufmann in Bamberg.
Lang, Gg., Curatus in Uechtelhauſen, Poſt Schoen,
Lang, Karl, ſtädtiſcher Baurath in Bamberg. a
Lang, Melchior, Pfr. in Neunſtetten. an K
Langer, Edmund, Pfr. in Böhmisch deten bei buten,
Lautenbacher, J. B., Domkapitular in Bamberg. 8
Leeb, Franz, Theolog in Paſſau. 100 f. n 0
Legentie, A., in Paris. EEE eee een en
Leipold, Jof, Stadtpfr. in Weiden HAT ha
Leiſt, Landrichter in Berne 77 k. Wann
Leiſt, Friedr. Dr., in Bamberg. enge e
Lembach, Gg., Stadtkaplan in Vanbeig. a
Leonhard, Kaufmann in Biberach. | a1. ia
Leutbecher, Pfr. in Burgerroth (unterfrattken). | |
Limbacher, Max, Dekan in Gnadenberg bei e
Lindner, Dr. med, in München. |
Lingens, Dr., Anwalt in Aachen.
Link, Pfarrer in Lisberg.
Linſner, Andr., Oekonom in Lach bei Bamberg.
Lippert, Konr., cand. theol. und Alumnus in Fellen.
Loch, Dr., geiſtl. Rath und Lyzeal⸗Profeſſor in Bamberg.
Los, Freiherr v., Gutsbeſitzer in Terporten.
Löffler, Franz Joſ., Dechant und Pfr. in Dettelbach.
— Löhner, J. B., Pfr. in Dahntefeld nn emsersg,
Looshorn, Kaplan in Hollfeld.
Lorenz, M., Beichtvater in Waldſaſſen. |
Lorenz, Wenzeslaus, Subregens von Negensbing,
Löw, Franz, Kaufmann in Bamberg. |
„Löwenſtein, Fürſt zu, Durchlaucht in Klenthelböch
»Löwenſtein, Prinz Auguſt von, in Kleinheubach.
Lucius, Auguſt, Gutsbeſitzer in Erfurt.
Ludwigs, Dr., Prieſter in Regensburg.
Lutz, Alphons, Alumnus in Paſſau.
.—
n
Lutz, Carl, Pfr. in Membrig ui d, ue ee
Lutz, Joh. B., Expoſitus in, Neumart (Oberpfalz). n ns
Lutz, Iof., Pfr. u. Schulinſp. in Rotenberg bei Immenſtadt⸗
Maatz, Karl, Hoftaplan in Dresden.
Mahr, Franz, Pfr. in. Ebermaunſtadt. si M ene zun
Maier, Caſp., Stadtpfarrverweſer in Roſen hem
Manger, Pfr. in Prölsdorf bei Bamberg. el ne, uu.
Manz, Gg. Joſ., Buchhändler in, Regensburg. ane nose,
Mark, von der, Obriſtlientenant in Bamberg. ondny
Marſchalk, Freiherr v., k. b. Kämmerer i in Trabelsd or,
Martin, eg end: pu in München.. unn
Martin, 0 Elementarlehrer in Banker. 151 Hon u
Martin, A theol. in Bamberg % „ re eich gun
Martin, Pankraz, Stadtpfarrprediger 1 Friedberg. mod Ton‘
Martinet, Dr. A., Kyzeal⸗ Rector u. Prof. in Bamberg.
Maſſer, Carl, cand. theol. in Paſſau. mi gr nor A
Matt, Anton, Lehrer in Bregenz. irn 4 „Je ng
Mauderer, Conr., Curatus in Virnsberg 18 a, ge
Maurer, C, Pfarrverweſer in Serifisiten (Baden). 92 diss
Mayer, Gg., Präſes in München me mi „ad een i
Mayer, Max, Pfr. in Polling bei Rauman (Oberpfalz) /
Mayer, Oekonom in Ingolſtad. e, eee
Maylard, Pfr. in Ueſſigheim. Tat ti r een
Mayr, Joſ., Präſes in Innsbruck.. ine hr
Mayr, Lorenz, Pfr. in Weilach bei e e G ‚mon
Mederer, Bapt., Privatier in We ae * ni
Meindl, Stud. in Bamberg. %ig ti rns inis
Meiſter, Wilh., Pfr. in Berlingerogde 7 ne 117112
Melder, Taver, Pfr. in Haßlbach, don Pöumes. 109, ei?
Memmel, Pfr. in Hilpoltſtein. 17 dM i e 60%
Mende, Seb., Pfr. in Frieſtingen. tr) „u die 0
Menten, Ferd. „Cooperator in Acne dei Straubing. 21d
Merkel, Curatus in Mönchherrusdorr ff.
Merkel, Mich., penſ. Kriegskommiſſär in, Bamberg Trade 9000
Merkel, Veterinärarzt in Rauber pg „SE nere
Meß bach, Val, Dechant u. Pfr. in Forchheim
Metzner, Adam jun., Buchbinder in Bamberg
Metzner, Joſ., Curatus zin Bamberg. u; ü ‚ame 1
Metzner, Joſ., Gaſtwirth zu den 3. Kronen in Bamberg
Metzner, Nicol. Privatier in Bamberg. Jette Ruge enn
Miesner, Frz., Schuldirektor in Mies Cam). L iran“
Miller, Conr., Neomyſt in Ravensburg
Ra
Miguel, Don, Being, von Braganza, k. Hoheit aus een
Miiltner, Joh. Ev., Pfr. in Günching bei Velburg.
Mittermüller, P. Rupert, O. S. B., Prof. in Kl. Metten.
Mitterrutzner, Dr. jur. can,, Profeſſor in Bri re.
Mock, Gg., Pfr. in Ebenhausen. bei *
Mohr, Pfr. in Pollanden. | |
Mohr, Gymnaſialprofeſſor in Bamberg
Mohr, Oekonom in Buch. tale
Monheim, Leonh., Kaufmann in Aachen. „ filodt! 790
Montag, Georg, Bierbrauer in Bamberg.
Morgott, Dr. Franz v. Paul, Lyzealprofeſſor i in biol.
* Morrigl Simon, ee in Innsbruck.
Moritz, Franz Joſ⸗, Pfr. in Cochem Ruder 1
Mosler, Dr. phil. in Munster | 6 0% 09
Moufang, Dr., Domkapitular in Mainz. | 22
— Mühling, Pfarrverw. in Brunnen, Didz. Rottenburg⸗
Müller, Franz Xav., Pfr. in ouluspfe bei, Being.
Müller, Pfr. in Alten banz. 0 .
Müller, Pfr. in ere In 571
Müller, Georg, Pfr. in Kulmain. 2
Müller, a Mühlbeſitzer in Menberg. n | 9
Müller, J Pfr. in Pleinfeld. „ Ane end
Müller, J., Dr. med., prakt. Arzt in Banden, 5940
Müller, Joſ., Pfr. in Kleinerdlingen.
Müller, Jof, Mechaniker in Bamberg.
Müller, Karl, k. Seminarpräfekt in Neuburg ald
Müller, Konr., Minorit in Freiburg.
Müller, Markus, Stadtkaplan in Bamberg.
Müller, Nicolaus, Tünchermeiſter in Bamberg.
Müller, Paul, * in Bamberg.
Münzenberger, E. F. A., Subvegens am rieferfeine in
Limburg.
Mumm, Bernh., Kaplan in Hanzenſtein.
Munich, Daniel, Prieſter in Forchheim
Muntſch, Joſ., Theolog in neee
Muß, Pfr. in Lohndorf. g
Muß, Privatier in Bamberain 30 900
Nagel, Freiherr v., Rittergutsbeſtter i in 1 Münter. 951
— Nagel, J., Kammerer v. Treffelhauſen bei *
Neff, Chriſt., Melber in Bamberg. |
Neidert, Ignaz, Kaminkehrer in Bamberg.
Neppenbacher, J., Curatus in Geiſelwind.
Neubauer, Joh., Pfarrciratus in Willers dorf.
Neuner, Kirchendiener zu St. Gangolph in Bine lie
Niedermayer, Andr., J Inſpektor in Frau alM. mei
Niemann, Andr., Schloſſer in „Bamberg. a tl ri
Niemann, Otto, Stadtkaplan in Bamberg. m TE 09 e
Nigl, Jof., Diakon in Paſſau. Ie si c et
Nörbel, Pfr. zu Dörlesberg (Baden)). mn Wah
Oberrauch, Anton, päpſtl. Kämmerer in Bogen] und Vo
der tatholiſchen Vereine! mi mnamfur e, An ee
Oberſt, Kaplan in Neunkirchen ar e eee nme
Oechslein, u Sea ub e een ul. gras
Oechsner, Timoth., cand. phil Al Oſth heim * ami ‚Iarrrost
Oehr, Freiherr v. Cavalier in Sen, 70 en Aral
Offergeld, Joſ., Pfr. in Hei Ag n) „ale
Oppermann, e ene 2 1 ‚annfuaste
Ort, Bandagiſt in — HHU ni en rrrofi nid
Ott, % Done . Bun BER ni PR e neh ae
Otten, Jil Pfr. in Versbach bei Würzburg ni i eee
Paaſch, A,, biſchöfl. Commiſſär und Stadipfr. in Duberftat
71H
(Weſphalen + 7. 77,0)
Palotey, Ladislaus, Pfr. in Cehrarden (bungen * LE
Pankratz, Ant., Br. in Wieſau. 2 ssallue
Pechmann, Frhr. v., Lieutenant in Vanberg. 20 2 als
Pentowsky, Stadtpft. in Scheßlitg vn, u TE eh lie
Perger, Dr., * 8 Wwenſteln fe her Soffetetai ‚in/seteitiheik
bach al | Id, Bl
Petri, Pfr. in Deuten im Sisfee. 710 t n, elle
Pfahler, Pfr. in Weinsfeld. Mar ant eu lie
Pfaller, Cooperator in Habsberg. e ene ee
Pflaum, Andr., Cooperator in Prezſew L Jun ee
Pflaum, J. B., Domkapitular ee 9 Br
Philipp, H., Kapl. in Haßfurt n
Philips, stud. theol. in Osnabrück. ann umu
Pickel, Gaſtwirth zum Deutſchen e; in Bamberg 2 blnusle
Plank, S., Pfr. in Freyſing⸗ ni gala Jah ‚bus?
Pleyſteiner, Joſ., Pfr. in Püchersreut h 14 ‚Auste
Pöhlein, Joh., Curatus in Appenfelden
Pöllnitz, Franz: Frhr. v., in Aſchbac t.. % 77 fia Jagoit
Ponholzer, Katechet und Präſes in Augsburg
Praſchma, Graf Friedrich, Gutsbeſ⸗ in Falkenberg (Schleſien).
Pregler, Alumnus in Bamberg..
Prell, Eduard, Commorant in Barker: 1. % eee
1
Priechle, Anton, Caplan in Sginbach bei mengen.
Priſac, Canonicus in Aachen. ar Sale
Probſt, Joſ., Cooper. in Illſchwang 3 Sulzbach ITS
Probſt, Dr., Alumnus in Mainz. „e ee
Pröll, Domkapitular in Paſſau. 51 1 a
Prutſcher, Gg., Katechet in Bregenz. schule ee dar, e
Puſtet, Friedr., Buchhändler in ls ae F 804%
Raab, Gg., Profeſſor in Cham (Oberpfalz) 2
Raab, Joh., Mag. ⸗Sekr. in Bamberg. 2 e ee
Racke, Nie. Kfm. Main eee e ee e
Rame, Gg., stud. theol. in Würzburg. N. M ee
Rampis, Pankr., Domkapellmſtr. in Giclee a {
Ranacher, Gabr., Subregens im Seminar in weren |
Rapp, Adam, Advokat in Bamberg. |
Rap 2 Gg., Pfr. in Hammelburg. 15 ta N u
Raſcher, Franz, Kfm. in Bamberg. e RR
Rauch, Joh., Cooper. in Innsbruck. le, N 92195 |
Rauner, Jof, Kammerdiener in Heubach a0. 2 — a
Rauſch, Wilh., Gymnaſ. Profeſſor in Freiſing. Me
Rebhan, Joſ., Schuhmachermſtr. in anbei „fr eee
Reding, Stadpfr. und geiſtl Rath in Bamberg
Redwitz, Karl, Baron v., Mutergussbef I Wide ol, om
franfen).
Reges, Joh., Metzgermſtr. in Bamberg.
Reichenſtätter, Pfr. in Burgoberbach. 7
Reichmaier, cand. theol. in Bamberg.
Reindl, Otto, Buchhändler in Bamberg. f
Reinering, Franz Hrch., Prof. in Fulda.
Reinhard, Gg., Vertr. der St. n in Sfr
Reißinger, Pfr. in Untererthal. |
Reubel, Friedr., Benefiziatin Kupferberg. |
Reuß, ©, Pfr. in Bieberehren (ülnterfranken)
Reuß, NT * iu Lohndorf b. Bamberg.
Reuß, K. I., Pfr. in Steinsfeld b. n 205 oo
Reuther, Pfr. in Hörſtein b. Alzenau. rdf
Rheinländer, Pfr. in Bickenriede, Diöz. ketbe,
Rhöm, J. B., Pfr. in Irlahüll b. Kinding.
Richard, Fabrikant in Bickenriede, Didz. Wadeborn. |
Riedinger, Domvikar in Speyer. 19058
Riedl, Alois, Priv. in München. n hr
Riegel, Joſ., Minorit in Freiburg. e
Riegg, Xaver, Stadtkapl. in Untergünzburg! „ boch
— 0 —
Riegg, Pfr. in Wellheim b. Eichſtätt. ane ent
Riegler, Mich. Kapl. in Höchſtadt . 125 inan) A
Ringelmann, Müllermitr. in, Venabah, ii % tor, de
Röhrer, Mich., Pfr. in Etzelskirchen e ‚nd dee
Rochus von Rochow, Frhr. v., in Braun ( Sachſen Nörsf
Roll, Joh. Gg., stud. theol. in Würzburg cht
Roos, Paſtor in Müden a. Moſel. Hl dcn * 10 1175 u
Roͤſſert, Franz, Lehrer in Romannsthal. Yard 955 Sant:
Rößler, Schuldirektor in Gmeßlißt „I 7 5 Ang
Roſt, Wilh., kath. Seelſorgprieſter in Meiningen (Hildburgh.). “
Rohner, Felir, Katechet in Hohen rien.
Roſenmayer, Anton, Benefiziat in Amberg. 7 sn nk in
Rotenhan, Frhr. v., Oberlieutn, in Bamberg.
Roth, Andr., alumn. theol. in Maibach b. Stein. unse
Roth, Friedr., alumn. cler. in Würzburg. 14550
Rothenbucher, Fr. Casp., Caplan, Vertr. des kathol. Bürger⸗
vereins in Hilders b. Gersfeld / mi e ee ee
Rothenbucher, J. Gg., Pfr. in —— b. Kreuz |
Rothlauf, J., Dendechaui in Bamberg unn 1255 f=
Rothneder, Pfr. in, Bamberg ur tbu mu e ‚MR, eee
Rothéa, Franz X., ehem. Handelsmann in. bereite, 5
Rubenbauer, Hüttenkaſſier in Weiherhammer ra 1
Ruff, Joſ., Pfr. in Mainroth. Ang
Ruhl, Carl, Curatus in Reichmannsdorf. 00 8 5 or
Rummel, J. B., Lehrer in Klingen b. Aichach. A ro Anschis
Rupprecht, Mich. Coop. in Hüttenheim b. Sahle —
Ruſtler, Abraham, Pfr. in age er Jani
Saalender, Wirth in Gädheim zn ,b
Saffer, Pfr. in Kemmern. EN BR
Samberger, C. M., Mufitlehrer i. in Bamberg, TER pie
Sauer, Joh., Pfarrvikar in Frensdorf. 120 ga, n 5
Schacky, Frhr. v., k. Oberltn. in Bamberg. AO e
Schäfer, Adam, Prof. a. d. Gewerbſchule in Dale 9
r Schäfer, Dr. Bernard, Präfekt von ya. und Geſellen⸗
Präſes in Sigmaringen. d Hisntöc, ui ait eis
Schäffer, General⸗Präſes in Cölnn. EBENEN:
Schäfflein, Konr. Oeconom in Untertheres. + % ad
Schaller, Ferd., Präfekt in München daß r
Schaller, Appell⸗ ⸗G.⸗ Rath in Bamberg. A pda
Schaller, Gg., Vikar in Hachtel b. Wergenheim, zial dei
erg Gg., Pfr. in Kersbache i ran 97, pt
Schech, B., kgl. Hauptlehrer in Amberg. ats hne ahoi
a
Scheidel, sen., Hutmacher in Hunted 2
Schell, Benefiziat in; Staffelſtein un tic askim
Schenk, Alois, Cooper. in Vage. 11 lia Hin
Scherg, Kapl. in Keilberg. 9
Scheren, Rector und Deputirter von, Neuß b. Düfte
Scheuering, Mich,, Schuhm; in Untertheres 27
Schiche, Amand, Priv. in Bamberg.
Schiedermayer, Domdechant und; Bora des tet, Get
Vereins in Linz. wi the
Schiele, Joſ., Cooper. in Welferhapt b. „Wewdingel |
Schiffner, Joſ., Kapl. in Güntersdorf e Leime.
Schild, Paſtor in Treis a. d. . ) jsıhS
Schilling, Pfr. in Tiefenſtockheim. D m uc 755 cb S
Schilling, Joſ, Kfm. in Bamberg. e anchs
Schimpf, Andr., Kaplan in Burgwallbach. IN ItiühS
Schimpf, Joh. J., Lehrer in Kiſſingen. „ m ih >
Schlachter, stud. theol. in Dörlesberg (Bader).
Schlecht, Raim,, geiſtl. Rath und a ee in len,
Schlichtinger, Joachim, Buchh. in Paſsaus %
Schloſſer, cand. jur. in Bamberg.
Schloſſer, Mich., Präfect uad de. der donne Sete
in Bamberg.
Schlör, Ferd., en arp in Asafebun, 2
Sch madl, Ludwig, Juriſt aus Bregenz. notratunbS
Schmetzer, Greg., Pfr. in Fladunge. 9 0 i ch
Schmied, Dr. Anton, Domkapitular in Bamberg. |
2 105 „Pfr. und Diitinsfauieieon: in ‚ Winmmeiler
a
Schmid, Joſ., Kapl. in Plan (Böhmen).
Schmidhuber, Coop. in Paſſau. N
Schmitt, Alois, Diakon in Würzburg. | 9 inches
Schmitt, Dr. Cl., Generalvikar in Bamberg. 10 nch
Schmitt, Franz Cl, Bierbrauer in Bamberg. 2. Tduchs
Schmidt, Friedrich, Domchordirettor in Winzer; I eln
Schmitt, Gg., Bäckermſtr. in Bamberg. ni stluchS
Schmitt, Dr., Staatsanwalt in Bamberg. | much
Schmitt, Gg., Stadtkaplan in Aſchaffenburg.
Schmitt, Jakob, Pfr. in Lechhauſen.
Schmitt, Joh. Jakob, Kapl. in Weißmain.
Schmitt, Joh., Kapl. in Kirchehren bach. nf. Jones
Schmitt, Karl, Pfr. in Feuerthal, Diöz. Würm urch
Schmitt, Mich. Fabrikant in Fulda. „ machs
— 412 —
Schmitt, Valentin, Stadtpfr. in Biſchofsheim aM.
Schmitt⸗Friedrich, Architekt und Prof. in e 5 1
Schmitz, Wilh., Pfr. in Rauenzell. e Jus
Schneid, M., Domvikar in Eichftätt. 1 lane ends
Schneider, Dr. Eugen, Bürgermſtr. in eren, ruhe
Schneider, Frdch., Rechtsrath in Bamberg. D gun a5
+ Schneider, Hrch,, Stadtpfr. in Bamberg. bich S
Schneider, Joſ., stud. theol. in Ebenheid . Wengen bach
Schneider, Karl, Diakon in 8 |
Schneider, Martin, stud. in Eichſtätt. 16 s
Schneider, Mich., Pfr. in Theiſenorrt. re
Schneider, Phil., Cur⸗Kaplan in Kiſſingen⸗ u rofl gi 10
— Schneider, Pfr. in Cannſtadt. 1 e ids
Schnorr, Joſ., Dechant in Urſpringe n b. Woher. uillich S
Schöberl, Franz, Pfr. in Laibſtadt b. e u tum
Schömig, A., Oekonom in Rimpar. e, uni?
Schömig, Sof, Oekonom in Rimpar. hut tbnlh>
Schönberger, Joſ⸗, Pfr. in Dilwang t mundo e ec
Schönfelder, Wilh., Kapl. in Bamberg Dem bil
Schöpf, Karl, Oekon. in Schwemmel bh b. ‚arte li a >
Schram, Nic, Rentenverw. in Reichmannsdorf als
Schramm, freireſign. Pfr. in München. dhe i,
Schrauder, Pfr. in Kirchlein. nin 5 ‚Ir al
Schraufſtetten, Pfarrprov. in Waltersberg. aut dann bs
Schreiber, Ludw., Stadtpfr. a in Amberg.“ anch?
Schreiner, Pfr. in Damenſtift. ends
Schrenker, Pfr. in Bamberg. ti aun e Ab
Schröder, Domvikar in Paderborn. Fot)
Schrottenberg, Franz K., Frhr. v., in Bamberg. % Hubs
Schruck, Paul, Kfm. in Bamberg. RE 4 ro mb
Schrüfer, Gg., Stadtpfr. in Gößweinſtein. Hime
Schrüfer, Dr. Th., k. Lyzealprof. in Bamberg.
Schubert, Oekonom in Debring b. Bamberg. Ä 2 inch
Schüler, Pfr. in Oberelsbach. 3 10h 1 einc?
Schulte, Prof. in Paderborn. 18 ti Munz bött ur Hi mb
Schumacher, H., cand. theol. in Munter. „ mee
Schumy, Joh., Sekretair in Graz. un un] ae) tips
Schürmann, Joh. cand. test Münſter⸗ e nc
Schüßler, Ph., Kapl. in Wipfeld. aN, „30107, dei, n
Schwab, Karl, cand. theol. in reiberg. na „af, ib
Schwager, Gg. Franz, Elementarlehrer in Bamberg, Res
Schwan, J. B., freireſign. Pfr. und Benef. in München.
— 413 —
Schwarz, Anton, Pfr. in Lichtenwörth. SR ed
Schwarz, Joſ., Dechant in Stockerau. Ini:
Schwarz, Conſiſtorialrath und Präſes in Reutiticheit.
Schwarz, Joſ., Bäckermſtr. in Steig. TE de 197691
Schwarzkopf, Pfr. in Theinheim 450121
Schwebl, geiſtl. Rath und Canonicus in, wesen. i
Schwegmann, Miſſionepfr. in Hamburg.“ .
Schwemmer, J., Schreinermſtr. in Bamberg. N
Schwindl, Jo), Pfr. und Dechant in Vurgfandſett, ‚Bi
Sebald, Mich., Kapl. in Cbermannſtast. i emu
Seeber, Joh., Oekonom in Debrinn g
Seelmann, Andr., Drechsler in Bamberg. „ bie hal
Seibel, Pfr. in Landau Gheinpfelsd in T 0
Seikel, Pfr. in Roßbrunn. bel, i n oh
Seidlein, P., Melber in Bamberg. 1 D „die Mor
Seitz, ‚Dr; Regens und Prof. in Megensbung 169 001
Seubert, Franz, Mag.⸗Regiſtr. in Bamberg. 212 Je
Sichert, Seb., Comm. in Schwandorf. | > 173 J 01
Siebenliſt, W., Seminarlehrer in Bamberg 7505
Siegler, Domkapitular in Paſſau.
Simon, Joſ., Pfr. in St. Veit b. Blinfl.
Singerthum, Kfm. in Amberg. "rel
Sippel, Fr., Apotheker in Bamberg. u i or Jie
Sippel, Jof, Pfr. in Zell bei Hilpoltſtein. nb Auen
Sittler, Joſ., Cur. in Frieſenhauſen b. Würzburg.
Sohler, Pfr. in Gamburg (Baden). f en
Speckner, M., Pfarrvikar in Auerbach. h
Speer, Ignaz, Lehrer in Laufen 4, Salach. 7
— Sporer, Anton, Pfarrverw. in Olle eg trinken {3 8
Sporer, Lorenz, in Augsburg. Fr „ fu
Sprenger, Franz, Bildhauer in München. 1 0 7
Springer, L., Pfr. in Grunern (Baden). 1 RR Er
Srdinko, fürſterzb. Seminardirektor in b. 4% 4010
Stadler, Dr., Domdechant in Augsburg a, hh aud
Stamm, Gg., Pfr. in Wipfeld. ite
Stamminger, J. B., k. Univ. wle in ha 1191
a Hu 4 1 —
HN GO GGG
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ae ve ae
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2
Stark, Fritz, Kfm. in München. Jan, Edntud!
Staubwaſſer, M., Priv. in München. ‚bass ee . 9994
Staufert, Pfr. in Borthal (Baden). chile mi ie dar?
Stegherr, Pfr. in Gäd heim e e ent
Steiger, Ignaz, Beichtvater in Neubaus „ „ nolan 50574
Steinfelder, Franz, Poſam. in Würzburg
— 44 —
Steinheimer, M., Rechtsrath in Bamberg. ae hu
Steinl, Gg., Lehrer in Wiſſing b. Vain, D fat, en BE
Stel, A, Pfr. in Feuchtwangen. Be Finn
Stenger, Nen Pfr. in Heſſenbach. is „ einer
Stenger, Joſ., Lehrer a. d. Gewetbſchule“ ! in „Bamberg“ auth
Stern, Dr. P., Benediktiner u. Prof. in eee (ungarn)
Stern, Pfr. in Kronungen b. Schweinfurt. e minor
Stiefler, Joſ., Diakon in Paſſͤauujſns..
Stillfried, d. Frhr. v. k. k. Kaͤmmerer und date us Wien.
Stetter, Baumeiſter in Aulendorf (Würtemberg D. „i RD
Stöber, Franz, Kaplan in Urſpringen b. Mader 5 „49
Stock, Mich, Kaplan . ‚one ut (on
Stöcklein, Pfr. in Ranmungen: 0) un ni SF biss
Stöcker, Pfr. in Hammersleben. tat, li ih 1
Stolf, Wilh., Dekan in Hainſtadt, Ants Buche + 168
Stollberg, Cajus Graf 00 „Pröſdent des Wunden d
Stollberg. rd 1 ser ED
Stollberg - Stollberg, auf Graf, Sue in Gimborn
(Rheinprovinz) | { il 50S
Stolle, Franz, Pfr. in Leipzig | mot. IS
Storg, Zimmermſtr. in Meinberg b. Shmeinfut, Has
Störcher, Pfr. in Herzogenaurach. 1% nun be
Straub, Seb., Pfr. in Lautskirchen Rpenpfalg): HS
Strauß, Dechant in Dippach (Unterfranken). MAS
Stretz, Joſ., geiſtl. Rath und e r am weben Some
in Bamberg. ne) J Ze >
Strond, Friedrich, Pfr. in ene b. ewenbuh 0 1e
Sturm, Joh. Präperandenlehrer in Pleinfeld tn 2
Taſtlinger, Nic. Goldarbeiter in 1. N unk ‚17049
Tauſch, v., General in Bamberg. e e eee OS
Theiſen, Carl, Alumnus in Würzburg e TREO
Theen, Pfr. in Goßmannsdorf b. ei 1 i l rag 128
Tholey, Joſ. jun., Rentier in St. Wendel (-heinpreußen =
Thun, Graf Friedrich in Tetſchen (Sohmen) ß
Thünefeld, Baron v. in Augsburg 0 nt
Thurau, Student in Frauenberg ( ken). einm?
Thurnes, Jakob, Cooperator iu Juns bruck.
Trabert, Friedr., cand. (ol; in When SR rohe un
Traut, Pfr. in Aſchbach. Canet) Leet ni e eee
Trautwein, G. N., Gymnaſ. Direttor in Peſth. 11 c n 75 0
Treubert, Kaplan in Kleinſaſſen (Preußen)).
Tröſch, Chr., Pfr. in Großalfalterbach b. Neumarkt.
— 415 —
Trunk, Pfr. in Baunach. 51 sale et
Tutor , Joh., Polizeioffiziant in bone I Af, ane bie
Ultſch, Bäckermſtr. in Bamberg. 1 e ei
Ungemach, Curatus in Lauter. ol i ar. Soli
Ungemach, Otto, Kaplan in Helmstadt. d n i
Urlaub, Eduard, Lehrer in Versbach. | rin moietk
Virnich, Win., Redakteur in Eſſen Orhenyuenfen). gl
Völker, 0e Pfr. in Obershauſen b. Augsburg. jet
Waas, Dechant in Kirchehrenbadan mn m ‚ro ‚4 ‚ii? 5
Waldburg⸗ Zeil, Graf von, Präſes von Auen NS num
—Waldburg⸗ Kor Wolfgang, Graf von, Domvikar in St. Galen
Walderdorff, Adolph, Graf, Georgenritter in Regensburg.
Walderdorff, Graf W. v., in Schloß Moldsberg bei Antrag
Wagner, Seb., Beneficiat in ee (Schwaben).
Wagner, Ludwig, Kfm. in Mainz. a! bun, mie
— Walter, Pfr. von Schloß Neresheim irtenbeng) 77
Walter, Pfr. in Hollerbach (Baden) ur MR
Walther, Frd., Kaufmann in Erfurt. 141
Walther, Karl, Kaufmann in Erfurt. | 145
Wambolt, Baron, Phil. v., in Birkenau bei Weihe eim. 1
Wambolt, Baron, Friedr. b. in Großungſtadt, Wii Wang. N
Weber, Pfr. in Donnersdorf bei Haßfurt. gt
Weber, Friedr., Pfarrverweſer in Eſchwege alder, 1
Weber, Irz. Xaver, Beuefiziat in e e A
Weber, Joſ., alumn. cler. in Oberelsbach. | bil Fr
Weber, U., Broncearbeiter in Bamberg..
Wecker, Jah, Trompeter in Ingolſtad e
Wegeler, Joſ., Kaufmaun in Feldkirch.
Weigand, Alois „Stadtpfarrer in ae dente 2 f
Weickum, Domkapitular in Freiburg. ji Bine
Weimer, Gg. Ant., Dechant in Kiohaufen): Didz munen, 8
Weinig, Adam G., Kaplan in Unterſteinbüch b. ne gg 18
Weinig, Schönfärber in Eltmann. He
Weis, Joſ., Präſes und Profeſſor in München. il. 3
Weiſer, Dr., Jof, Sekretär in n bo „8 „08516
— Weiß, Pfr. in Hohenſtadt (Würtemberg). 120 1
Weiß, Joſ., Theolog in Paſſau. 10 „ din
Weithmann, Anton, Pfr. in Reimlingen 6 Ringen. IHR
Wendler, Carl, Elementarlehrer in Bamberg. uur ui
Wendler, Franz Joſ⸗, Stadtkaplan in deiner, ah
Wenzel, Joh., Stadtkaplan in W 1 mier
Wermter, Curatus in Bamberg.
— 416 —
Werner, Frz. Pfr. in Gremsdorf. hun ni i er?
Wich, Andr., Kfm. in Staffelſtein. e eee „da 7 ‚al
Wicklein, Andr. Elementarlehrer in Bamberg.
Wieland, Dr. „ Pfr. in Hofheim ne mi eee eee
Wielath, Eduard, Wirth in Feldkirch.
— Widmaier, Fl., Pfr. in Berlichingen.
Wilhelm, Jak., Pfr. und Dechant in Grafeurheinfeld“ x bin ir
Will, Dr., fürſtl. Thurn u. 5 V. bare 25 var in R nsburg 5
Will, Gg. Lehrer in Bamberg. 72 i tu ni Ans
Wimmer, Stadtrichter in Bamberg. in) e ieee
Winterfalter, Anton, titl. Domherr in Greßwardein (Ungarn).
Wirth, B., Pfr. in Aſtheim b. Volkach. "rn Nodrsaindt
Witt, Franz, Seminarinſpektor in Regensburg. e eee
Wittmann, Joſ., Kaplan in Bachhagel b. Dillingen
Wittmann, cand. theol., in Pleiſein b. Vohenſtrauß. AngDα
Witmann, Pfr. in Königſtein b. Sulzbach: 195
Wolf, Franz, Pfr. in Falkenſtein b. ee W 21154
Wolfenſtetter, J., Juriſt aus Ebern! 1 % ar le
Wölfflein, A., Oekonom in e 65 Iost, 70
Wolfsberger, Bürger in Linge! nm 215 Md mund
Wolfſteiner, J. B., Domkapitular in bühne, i ad
Wopperer, Gpoſttus in Traſching. 5 5 205U5
Wörl, Leo, Buchhändler in Zürich
Wörner, Bernh., Literat in Bamberg, 7% e RER
Würz, Mich., Weltprieſter in Linz ace vl ae
Zach, J., Domprediger in Regensburg. na I eee
Zachmayer, Stephan, Pfr. in Abs berg.
Zahnleiter, Th., Curatus in Niedermirsberg. % lee
— Zähringer, P., Pfr. in Jaxtberg Bürtemben) a Ang
Zallinger, Fr. v., Gutsbeſ., Stellvcktr. d. 1 Ver. in Botzen
Zeyringer, Alois, Katechet in Graz. Tyrol).
— Ziegler, Kaplau in Aulendorf Wättenkenp). ) ge ii
Ziegler, Baptiſt, Alumnus in Bamberg. sind ho inis
Ziegler, Mich., Kaplan in Hoheumirsberg. TR. DE ai
— Ziegler, Seb., Schultheiß in Wulfingen (Würtemberg) N
Zier, Heinrich, Pfr. in. Pfersdorf, Diödz. untere H
Zillich, Dr. Adolph, Advokat in St. Pölten. 1505
Zipperer, Buchhändler in München.
Zimmermann, Kaplan in Heppenbach a/d. Begſtunße n
Zsasskowsky, Andreas, Profeſſor und Domorganiſt in Erlau.
ee e Friedrich, Kaplan e 4% Jens =
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ubs ‚A Messieurs, * ‚Prösidept et les malen; * * Kenia, re
rale des Associations catholiques de Allemagne à Bamberg Barrehs
We au Tres_ chers Frères? Eye 55 =. 198
13457 Obeissant aux „‚sentiments traternels et e 5 nous
ang entend. et zahn ‚de, fortifier encore! Joa relations, un ten ent
au nom du Comitt eentral du, Congrös, de Malines; „ ‚vous; salner, gans,
votre belle Assemblée et vous dire que nous sommes avee vous sinon, |
par le corps au moins par esprit et le eu.
Pauisse Dieu, par qui sont toutes choses, vous inspirer dutiles
zune ee qui tendent a J Ebene et au ene de
afin que nos e aui sont er nen er puissent, etre . :
Jos osons, tres chers Freres, recommander ’oeuvre des Assemblées
catholiques de Belgique à vos ferventes prieres, car depuis notre ders
niere session, nous avons fait deux pertes tres deuloureuses, celle de,
notre Révérendissime Président d'honneur, Son Eminence Monseig-
neur le Cardinal-Archevèque denflalines gt solle; non, moins regrettable -
de notre bien aimé collegue et scerétaire général, Thonorable Mr, Ed. x
Duepetiaux. En priant Dieu pour qu'il daigne nous tendre une main,
secourable après avoir appelé % Lui ses deux puissants soutiens de
notre oeuvre, vous voudrez bien. aussi vous souvenir de ses deux
chers Défunts afin que tout, par la communjon des, Prières, nous rem-
plissions les pr&ceptes de Notre Divin Maitre.
Agreez, tr&s chers Freres, avec nos vocux les assurances réi—
tere&es de notre plus affectueux et fraternel dévouement.
Pour le Comité central
Le Président de la Se section.
Gand, 31. dot 1868. A. Neut.
In deutſcher Ueberſetzung:
HH. Präſidenten und Mitgliedern der Generalverſammlung der
katholiſchen Vereine Deutſchlands zu Bamberg (Bayern).
a 1a
Geliebteste Brüder!
Den brüderlichen und innigen Geſinnungen, welche wir für Sie
hegen, Rechnung tragend und um die beſtehenden Beziehungen zwiſchen
den Katholiken Deutſchlands und Belgiens noch mehr zu befeſtigen, er⸗
lauben wir uns, Sie im Namen des Central-Comités des Congreſſes in
Mecheln zu Ihrer großen Verſammlung zu begrüßen und auszuſprechen,
daß wir mit Geiſt und Herz, wenn auch nicht in Perſon, dort ver⸗
weilen.
Möge Gott, durch den Alles iſt, Ihnen nützliche und heilſame
Beſchlüſſe eingeben, welche zu ſeinem Ruhme und zum Wohle unſerer
heiligen und großen Religion gereichen. Unſere Gebete gehen zum Him⸗
mel, damit dieſe unſere Wünſche, welche ja auch die Ihrigen ſind, ſich
erfüllen mögen. Wir dagegen wagen, geehrteſte Brüder, das Werk der
katholiſchen Verſammlungen Belgiens Ihren heißen Gebeten zu em⸗
pfehlen; denn ſeit unſerer letzten Verſammlung haben wir zwei ſehr
ſchmerzliche Verluſte erlitten, nämlich den Tod Sr. Eminenz des Herrn
Cardinalerzbiſchofs von Mecheln, unſeres hochw. Ehrenpräſidenten, und
den nicht weniger bedauernswerthen unſeres ſehr geſchätzten Collegen und
ehrenwerthen Generalſecretärs Herrn Eduard Ducpetiaur. Indem wir
Gott bitten, daß er uns eine ſtarke Hand verleihen möge, nachdem er
dieſe beiden ſo viel vermögenden Stützen unſeres Liebeswerkes zu ſich
gerufen hat, bitten wir Sie, ebenfalls dieſer beiden theueren Dahinge⸗
ſchiedenen zu gedenken, damit wir durch Gemeinſchaft des Gebetes die
göttlichen Vorſchriften unſeres Herrn befolgen mögen. Genehmigen Sie,
geliebteſte Brüder, mit unſeren Wünſchen die EDEN u cherung
unſerer ꝛc. ꝛc. i
eg Für das date 8 side
f | der Präſident der 5. Seren ke RE
Gent, 31. Auguſt 1868. Neu air mad as
T 21 anoiseilg
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3 ene nende ie
BREIIEMMBIETIUERTITIG. DIT 9.
4 Abi. reg ss
Vorbereitung zur ea a ER)
Programm m
Geſchäftsordnung
Einladung des örtlichen Comttes 5 fur-KIx. Veteran |
Adreſſe des örtlichen Comités an Helligkeit erg Pius IX.
Antwortſchreiben Sr. Heiligkeit
Adreſſe des örtlichen Comités an den we würgupe Bäche
Nuntius in München
Antwortſchreiben des päpſtlichen Nuntüls }
Adreſſe des örtlichen Comités an den hochw. deutſchen Episcapat
Antwortſchreiben des hochw. Episcopats Bayerns
„ „des hochw. Herrn Biſchofs von St. Pölten
5 „ des hochw. Herrn Biſchofs von Paderborn
Beſondere Einladung des ge Comités an ieee Perſön⸗
lichkeiten
Stiftungsfeſt des nathelichen Gejatenerein zu Bamberg als
Vorfeier |
= | Begrüßungs⸗ Vereinen;
f l am 30. Auguſt Abends 7 Uhr. *
Begrüßüngsrede des Herrn Generalvikars Dr. Cl. Schmitt, als
< Präfidenten des Vorbereitungscomités 8
Rede des Herrn Bürgermeiſters Dr. Schneider aus Bamberg
„ „ „ Dr. Lingens, Advokat-Anwalts aus Aachen
„ „ „Profeſſor Dr. Kreuſer aus Köln
„ in 5 „ S. Moriggl aus Innsbruck
„ Dr. med. Greußing aus Feldkirchen ?
eftgruß, Gedicht ; a ; l 5
1
Seite
Kirchliche Eröffnungsfeier der Generalverfammlung (31. Aug. Morgens 8 uhr) 48
Rede des Herrn Generalvikars Dr. Schmitt als Präſidenten des
Vorbereitungscomités 50
Anſprache Sr. Excellenz des hochw. denn cles Michael
von Deinlein ; . 56
Erſte geſchloſſene Generalverſammlung
am 31. Auguſt Vormittags 11 Uhr.
Wahlen ; g i 60
Antritts-Rede des Herrn Präſidenten von Loe 3 i 61
a „ Frhrn. von Andlaw — Freiburg 8 63
5 5 pe A eg A n 63
„FFF nike a5 64
Anträge N 67
Erſte öffentliche e umnα⁰νννν⁰ο
8 am 31. Auguſt Abends 7 Uhr. Hu
Adreſſe aus Tyrol an die E . bunden
Adreſſe der kath. Vereine Wien 115 ch gude
Schreiben des Kärnther Geſellenvereins aus — 0 sr
Rede des Herrn Präſidenten Frhrn. von Loe e. Ke
„ „ „ Advokat De, Freitag aus München 8 % 3%
„ „ „ Stadtpfarrer Ibach aus Genen — eg 103
„ „ „Falk aus Mainz e ee eee
D S e Hills 8d 7
Requiem im Dom a. Sept. Metgens 8 uhr) hy nn e 156 180
95 Zveite geſchloſſene — —
aaðm 1. September n 10 Uhr.
Perich des Bororts Innsbruck sine ei
Bericht des Herrn Baron von Stilſried aus Wien über ‚ie
Thätigkeit der kath. Vereine Wien? 128
5 „ „ Canonicus Priſac aus Aachen über use
Jaoſepbs⸗ deren „ „ 95
Verhandlungen über den Bericht des Aüsſchuſſes für Miſſionen 137
„ „ „ den Bericht des Nusſchuſſes ber chriſtliche
i Kunſt isdn 142
„„ „ede den Bericht des Ausfoufe fir athena, da,
? And Preſſe 10 „
„ „ den Bericht des Ausſchuſſes fur endete 149
Rede des Seren Regens Kirchner in Bamberg 156
Schreiben des italieniſchen ne Vereins an die Generalver⸗
ſammlung ; \ Ä 5% urg
— 421 —
Seite
25 Zweite üffentliche 1 3
am 1. September e 7 5555
Rede des 3 Frhrn. von Andlaw .
5 P. Doſenbach S. J. aus Paris 0 7 2 —
+-
11
„ Abdvokat⸗Anwalt Dr. Lingens aus Aachen 255 he.
* „ Grafen Brandis aus Linz A 1389
„ „ Gördten, stud. phil. aus Münmſter ar. e191
„ „Profeſſors Schulte aus . Ne 196
. St. Otto-Feier (2. Sept. Morgen? 8 uhr) f 206
Dritte geſchloſſene Seinteannten. 8
105 = 5 am 2. September Morgens 10 u
Vagel über den Bericht des Ausſchuſſes für tee 206
Rede des Herrn Kölble, Vice⸗Präſidenten aus Newyork 219
Verhandlungen über den Bericht des Ausſchuſſes für Charitas 231
‚Berhandt ungen über den Bericht, des, IV, Wists a Wiſſen⸗
ſchaft und Preſſe 236
Antwortsſchreiben der XIX. Generalverſammlung = den Father.
Ji.ünglingsverein in Bologna 239
waere über den Bericht des Ausſchuſſes für sorihafien‘ 242
at | Dritte üſtentlige Generaiverfammfung
3am 2. September Abends 7 Uhr
Rede bes ä Nardi, uditore della Rota aus Rom BIP
4 2 7 1 Stadtrath Dr. Baudri aus Köln 225 ae * 0—
8 Generalpräſes Schäffer „ „ Ba) - |
„ „ „ Karl Auguſt von Bee aus Augsburg UL —
„ „ „ Domkapitular Haffner aus Mainz „ 291
Vierte geſchloſſene Generalverſammlung
28 am 3. September Morgens 8 Uhr. en
and über den Bericht des Ausſchuſſes für Grit 2098
„ „on 1 " „ Charitas 316
" 1 1 1 * 1 1 chriſtl. Kunſt 318
Vierte und letzte öffeniliche Generalverſammlung.
am 3. September Vormittags 10 uhr.
*
437)
Telegramm an Se. Eminenz Cardinal Antonelli in Rom . 323
Telegraphiſche Antwort hierauf 5 5 ; 324
Rede des Herrn Paaſch aus Duderſtadt . 8 324
en „ Domkapitular Dr. Kubinsky aus Peſth 2 . 329
En „ Prof. Dr. Alberdingk⸗Thym aus Holland . ‚331
„nn Redakteur Dr. Hülskamp aus ef 7 ehr 4334
„ „ m Präjes Weis aus München I 2 . 14 5 —
— 4 —
Ne „ Benefteist Häring aus —
„ „ „ Domkapitular Moufang 9% 1
„Refolntionen der. XIX. Gencralverſammlung ad Neal 3
._ des Herrn Präſidenten Sehen: von Bier! Mr „313
© Sr Excellenz des hochw. Herrn Runen Michael
981 von N e . 4 „
Nachtrag E ; Ä e 37⁹
de eſtmahl.
+ Toaft des sei Präſtdenten Frhrn. von Los auf Se. Heiligkeit a
. Frhrn. v. Andlaw auf Se. Maj. König Ludwig II. uns
Aer „ Baron von Stillfried auf den deutſchen 8 1 88
| „bat, hier Se. Knie a ile 5
i | von Deinlein i ng =,
Ä 5 Jide und A a Kor
„ „ „ Prof. Moriggl, dankend im Namen 1 81 Ei
| 23 Scene ARE Innsbruck, auf das ächte bee o⸗
liſche Verbleiben des Tyroler Landes 385
Un „ „ Regens Moufang aus tigen n De kath. Stadt
+ j Bamberg io 880 SB
Hie, „ „ Bürgermeiſter Dr. Schneider l bas Wohl und
088 die Geſundheit der verehrten Herren Gäſte 386
„ „ wullgtegens Moufang auf das nen Bamberger
ie: „ Land 387
W Profeſſor Dr. Kreuſer Fi Köln And 23 388
Verzeichniß dir Mitglieder, Abgeordneten und Gäſte i 393
Schreiben des Comites der kathol. Vereine Belgiens in Gent. 417
. N.
Die Titl. Herren Mitglieder der hohen Gene lam hatten
Gelegenheit, den prachtvollen Gauſtyl. der St. Jatzobskirche in Bamberg zu
Nun en, ſich aber auch zu überzeugen, daß die Reſtauration der⸗
ſelben, die bis jetzt über 9000 noch nicht ganz abgezahlte Gulden koſtet,
noch lange nicht vollendet iſt, folglich noch eine bedeutende Geldſumme
verlangt. Da nun die Reſtaurationskoſten nur durch milde Beiträge
gedeckt werden konnen, jo erlaubt ſich der unterfertigte Unternehmer der
Reſtauration die gehorſamſte Bitte, die Titl. Herren Mitglieder der Ge-
neralverſammlung wollen gütigſt in Geld oder durch unentgeldliche Ueber:
nahme von Meßapplicationen ein, wenn auch noch ſo kleines Schärflein
hiezu um 1000 „Veppeſtzs Gott!“ beitragen.
p. Beda Eckert,
N Quardian des Franziskanerkloſters.
Im Verlag von Otto Reindl in Bamberg it er⸗
ſchienen:
Die Pflicht des Seeleneifers.
Predigt
auf dem Michaelsberge zu Bamberg
gehalten während der IN. General-Versummlung
am 2. September 1868.
von Dr. Christoph Moufang,
Domkapitular, Regens des F Briefterfeminarg in er ir
Zum Beften des Voniſazius- Vereins.
Preis 8 kr. oder 24 Sgr.
Rede
über die
Bar des bon Pius IX. usechrchen d. coat
Gehalten
auf der
AX. kathol. Generalverſammlung in Sander
von J. Ibach,
1 1 Stadtpfarrer zu Limburg a d. Lahn.
Separatabdruck zum Beſten des Boniſazius⸗Vereins.
20 Preis 6 kr. oder 2 Sgr.
9
*
li; 91 1 5 ni dr Lu ſt en rer 1120 4
14 N11 41 unn 7 4 jr Janus >
Geſchichen aus unſeren Tagen a0 ml
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ar n 0 0 1 0
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43e 1174 ‚433 74 22 65 914 pn gite 11098
4313 MIt aldaen
LJebende e 195 He nad .
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Ten. Band. kl.
Preis per Band ‚wi 36 ke deer Thlr. 1. —
(Die drei Wände zuſammen fl fl. 4. 48. oder Thlr. 3. —.)
Die überaus günſtige und in jetziger Zeit ſtaunenswerthe gute Auf⸗
1 Verbreitung der ae des beliebten „ fe den
eſten Beweis, daß dieſe ählungen ſi ſt empfehlen. — Kaum nach
Erſcheinen des II. Bande 0 10 . le rt wurde bereits der I. in
2. Auflage herausgegeben und auch dem II. Band wird bald dieſelbe Ehre
werden, während von „Luſt und Leid“ zwei jroße Auflagen ſogar binnen
Jahresfriſt von Stapel gelaſſen wurden. Wo Pic Thatſachen ſprechen und
zwar im Verein mit den übereinſtimmenden Empfehlungen der faſt geſamm⸗
ten deutſchen und „Minen Pak Preſſe, iſt eine weitere Anpreiſung
überflüſſig. — Der „München, fr Nr. 1. jagt:
Von Wörners: „Amt EN elt, Erzüblungen aus dem deut⸗
ſchen Dienſtleben“ iſt ſoeben der dritte Band erſchienen. Daß ein Beamter
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weil es ihn innerlich dazu N was er erzählt, 2 aus dem Herzen
und trägt eben deshalb den Stempel der friſcheſten Naturwahrheit. Da no⸗
tirt kein ſchwindſüchtiges Mädchen den täglichen Ab; sang an Lunge, da wird
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unſerer fetten Arten Novellensich ehr ſind; hier ſch
Leben und Charakteriſtitik, = 17 5 ßerſt wo hlthuende Unmittelbarkeit
Empfindung. Es ift, uns begreiflich, daß AH Wörner'ſchen N n
beſonders in Amerika sg e finden, an dem freien Heerd derjenige
welche eben men eee
Otto Reindl in Bamberg.
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