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SMffORÖW^IfflEESnT-UBRÄY 



Abhandlungen 



der 




Königlich Preufsischen 

Geologischen Landesanstalt 
und Bergakademie. 



Neue Folge. 

Heft 41. 






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BERLIN. 

Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landcsanstalt und Bergakademie, 

Berlin N. 4, InvaÜdenstr. 44. 

1905. 



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407352 















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• • 



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• • 



• 






• • • 



• • 



über Oberen Jura in Pommern. 



Beiträge 
zur Stratigraphie nnil Paläontologie. 



Von 

Martin Schmidt 

in Stuttgart. 



Mit 10 Tafeln, 1 Übersichtskalte und 6 Abbildiuigen im Text. 



Herausgegeben 

von der 

Kttniglieh Prenßiscben 6eologisehen Landesanstalt n. Bergakademie. 



vyV^*^*«^s^xy^ ^ ' ^'.rv^^y« v^ ^ /n, N'-v ^/*./vy^y^ '■' -^•^n V'N. 



BEELIH. 

Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie, 

Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 

1905. 



O))' 







» • 



Vorliegende Arbeit soll einen 0%'etblick geben über die strati- 
grapbischen und die bisherigen paläonfplSgiscben Ergebnisse der 
Bearbeitung von Beobachtungen und Fo88tlI^tfferialien, die ich zu- 
nächst bei geologischen Aufnahmen in Hinterpömio^rn zu sammeln 
Gelegenheit hatte. Ich verfolgte bei dieser Beafbeif^bg auch an- 
fänglich nur den Zweck, die bisher sehr unvoUkomitfeh-Ibekannten 
Malmvorkommen auf den Blättern Gülzow und Moratz derJ|»r.eiißi- 
sehen Landesaufnahme näher zu studieren, um für die Erläuterräv 
gen zu diesen Blättern die nötigen Angaben machen zu könden. 
Es stellte sich aber bald genug heraus, daß über die genauere 
Altersstellung und die gegenseitigen Beziehungen dieser recht man- 
nigfaltig entwickelten und nicht immer bequem zu deutenden Ab- 
lagerungen nur von einer zusammenfassenden Bearbeitung aller ver- 
wandten Vorkommen dieser Gegenden ausreichende Klarheit zu 
erwarten war. Ich habe daher später auch die außerhalb meines 
Aufnahmegebietes liegenden Fundorte mehrfach besucht und in den 
Kreis meiner Bearbeitung einbezogen. 

Die Schichten des oberen Jura finden sich in Pommern an 
einer ganzen Reihe von Stellen und sind in der Hauptsache seit 
längerer Zeit bekannt. Die Fundorte liegen fast ausschließlich 
östlich von den Odermündungen^) in einem Küstenstreifen 
von einigen Meilen Breite und verteilen sich auf demselben in fol- 
gender Weise. 

Siehe umstehende Übersichtskarte in 1:200000. 

Nao« Folg«. Haft 41. 1 



2 Emleitang. 

Eine erste Gruppe von Aufschlüssen findet sich in der näheren 
Umgebung der Stadt Cammin. Hier ist zuerst das in einigen 
nahe beieinanderliegenden Kalkgruben erschlossene Vorkommen von 
Fritzow zu nennen. Wenige Kilometer südlich und südöstlich 
liegen die Fundstellen von Tribsow, Schwenz und Friedens- 
felde, neben denen aus dieser Gegend noch ein neuerdings, wohl 
infolge Zuschüttung und Verwachsens, nicht wieder aufgefundener 
Punkt bei Schwirsen erwähnt wird. 

Eine zweite Gruppe von Aufschlüssen beginnt mit einem Stein- 
bruch südlich von Klemmen bei Gülzow. Einige Kilometer weiter 
südwestlich erscheint dann auf viem* Blatt Moratz der Landesauf- 
nähme ein Kalksteinzug, d.er 'i^*- unten näher zu schilderndem Ver- 
lauf in den Fluren von Ev^ecfi:, Zarnglaff und Schwanteshagen, 
sowie in den angren:(^tilßli Waldungen den Völzer Bach auf beiden 
Seiten einige I^iloniefer weit westwärts begleitet Dieser Gruppe 
ist weiter ipi.^ Nordwesten anzugliedern ein bisher noch nicht be- 
schrieben6a*:^«drkommen von Oberjura in einem Bohrloche am 
Bahnhof **^ietstock. 

• vJSiaer dritten Gruppe würde das Kalkvorkommen von Bart in 
D^K Kolberg angehören, sowie die Oberjuraschichten, die in einem 
auf Trinkwasser gestoßenen Bohrloch auf dem Markte der Stadt 
Köslin bei etwa 120 m Tiefe angetroffen wurden^). 

Endlich liegt auch aus Vorpommern in der Sammlung der 
geologischen Landesanstalt in Berlin eine Kalksteinprobe, die u. a. 
Goniolina geometfHca enthält und daher ebenfalls zum Oberjura, 
spezieller zum unteren oder vielleicht auch mittleren Kimmeridge 
zu rechnen ist. Das Vorkommen, über das der Einsender weitere 
Angaben zurückhält, soll in der Gegend von Stralsund durch 
Bohrung festgestellt sein. 

Aus dieser Reihe der Oberjura vorkommen bleiben die von 
Köslin, Wietstock und (?) Stralsund, von denen mir nur gering- 
fügiges und wenig deutliches Material vorliegt, in dieser Arbeit 
unberücksichtigt. 






Ewald, Köslin. (Sämtliche Zitate geben nnr das Stichwort des am 
Schloss der Abhandlung folgenden Literaturverzeichnisses.) 



Gebend von Kammin und Gülzow 

mit d«n Vorkommen von Jurakalk («) 
und Angabe derweiter unten in 1 : 10OOO folgenden Ausschnitte. 







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Einleitang. 3 

nmerschen Malmpunkte sind gemäß dem besonderen 
18 gerade solche isolierten, von ausgedehnteren Vor- 
lelben Schichten abgerückten Aufschlüsse naturgem&ß 
ihrem ersten Bekanntwerden vielfach von Fachgelehrten 
'n besucht worden, und es ist eine nicht unbedeutende 
3r die bekanntesten unter ihnen erwachsen. Das meist- 
id fossilreichste der Vorkommen, der Kalkberg bei 
rde von A. Sadbbbck zum Gegenstande einer kleinen 

gemacht^). Die gesamte Literatur über den pom- 
•erjura findet sich bei W. Deeckb^) zusammengestellt. 

im allgemeinen auf diese 1893 erschienene Arbeit, 
3ei der Beschreibung der einzelnen Fundorte die für 
lung der Kenntnis jedes von ihnen wichtigen Publika- 
erw&hnen. 

hat dann (1894) in seinen »Mesozoischen Formationen 
.^ommern« eine gedrängte, aber an neuen Beobachtungen 
Itzen zu den Fossillisten reiche Übersichtsdarstellung 
aen gegeben. Später (1899), in seinem »Geologischen 
h Pommern,« gibt er nochmals wertvolle Nachträge, 
ge Berichtigungen betrefis des Alters einiger der Lager. 
:zten Arbeiten zur Geologie Pommerns, die mir vorge- 
(1902, Neue Materialien, 1903, Miscellen), beschränkte 

dankenswerter Rücksichtnahme auf meine noch nicht 
len Untersuchungen, auf einige, den Gegenstand der- 
mde Bemerkungen, auf die ich verweisen werde. 
>st habe 1901, vor Antritt einer langen Auslandsreise, 
.maligen Stand meiner Bearbeitung in der Deutschen 

Gesellschaft berichtet und in das Protokoll über die 
: kurze Darstellung der Altersfolge der Vorkommen, 
hon feststand, aufnehmen lassen^). Gleichzeitig habe 
Erläuterungen der Blätter Gülzow und Moratz der 
hme ausftkhrlichere Darstellungen der auf diesen an- 
3hichten znsamflieDgestellt, die auch Listen der Haupt- 

Oberjuia. 

rübenioht. 

iphie. 

1* 



4 Einlditang. 

formen der bis dahin dort aufgefundenen Fossilien enthalten (er- 
schienen 1902). In der Deutschen geologischen Gesellschaft habe 
ich dann nochmals, in der Januar-Sitzung des Jahres 1904^), charak- 
teristische Gesteine und Fossilien aus sämtlichen Fundorten vor- 
gelegt, sowie ein combiniertes Gesamtprofil der ganzen Schichten- 
folge kurz besprochen, das in vorliegender Arbeit näher behandelt 
wird (S. 84). 

In dem grössten Teile der älteren Arbeiten über den pommer- 
schen Oberjura sind die Altersbestimmungen der Schichten sehr 
ungenau und schwankend. Der Hauptgrund dafQr ist der, daß die 
Fundorte bisher nur wenig Ammoniten ergeben hatten, die gefun- 
denen nicht ausreichend bestimmt waren, oder wenigstens, wie der 
von Bartin seit lange bekannte Hoplües eudoxus d^Orb., in ihrer 
stratigrapbischen Bedeutung lange Zeit nicht genügend gewürdigt 
werden konnten, weil dieselbe noch nicht ausreichend feststand. 

In neuerer Zeit sind aber gerade in der Feststellung gut 
kenntlicher und weit verbreiteter Zonenammoniten des Oberjura 
wesentliche Fortschritte gemacht, die neuerdings ja auch auf die 
Deutung des schwierigen süddeutschen oberen Malm mehr Einfluß 
gewonnen haben. In dem — mit Betrich zu reden — baltischen 
oberen Jura ist jedoch bisher kein Versuch gemacht, mit dieser 
neueren Zonengliederung Fühlung zu gewinnen. Die Altersbe- 
stimmungen stützen sich, ganz wie in dem ammonitenarmen nord- 
westdeutschen Oberjura, auf Leitfossilien aus anderen Tierordnungen 
oder auf die vergleichende Statistik der Gesamtfaunen. Der trüge- 
rische Charakter der beiden Methoden ist f&r den an faziellen 
Schwankungen so reichen oberen Jura zu bekannt, als daß ich 
ihn hier näher zu erörtern brauchte. 

Die Unsicherheit und das vielfache Schwanken in den Alters- 
bestimmungen verhinderten auch, daß die große Mannigfaltigkeit 
der in Pommern vorhandenen Malmbildungen genügend erkannt 
wurde, auch nachdem es längst feststand, daß die lange Zeit ange- 
nommene Gleicbaltrigkeit aller oder fast aller dieser Schichten sich 
nicht aufrechterhalten ließ. 

MoDatsbericht d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1904, No. 1, S. 4—5. 



Emieitimg. 5 

Und doch knfipft sich, ganz abgesehen von seinem inselartigen 
Vorkommen, an den baltischen Oberjura noch ein besonders Interesse, 
das ihn wohl einer eingehenderen Durchforschung wert erscheinen 
läßt. Denn von Jahr zu Jahr mehren sich die interessanten Be- 
ziehungen zwischen den jüngsten Juraablagerungen Ost- und West- 
europas, und diese Beziehungen dürften vorwiegend über die bal- 
tischen Gebiete vermittelt gewesen sein, umsomehr als auch in 
Nordjütland Spuren derselben gefunden sind^). 

Eine erfolgreiche Bearbeitung der Schichten war allerdings 
bisher durch den mangelhaften Zustand der meisten Aufschlüsse 
sehr erschwert und auch meine eigenen Untersuchungen waren 
anfänglich durch die Unzulänglichkeit des Materials sehr beein- 
trächtigt. Jedenfalls habe ich auf die Beschaffung deutlicher Exem- 
plare wichtiger Formen oft unverhältnismäßige Mühe verwenden 
müssen. Erst in neuester Zeit konnte ich meine Aufsammlungen 
aus mehreren besonders wichtigen der vorhandenen Horizonte des- 
wegen wesentlich vermehren, weil mittlerweile die Technik der 
Ausbeutung dieser Kalkschichten wieder näher getreten ist. 

Technische Wichtigkeit besitzen derartige isolierte Kalkstein- 
vorkommen natürlich ohne Weiteres. Sie wurden auch in Pommern 
längst, ehe sie dem Geologen bekannt waren, an den meisten Stellen 
zur Kalkgewinnung ausgebeutet. Aber diese Ausbeutung hielt sich 
in sehr bescheidenen Grenzen, zum Teil, weil das aufgefundene 
Material durch Ungleichmäßigkeiten der Qualität und der Lagerung 
Schwierigkeiten machte. Später gingen die geringen vorhandenen 
Betriebe noch zurück infolge der übermäßigen Konkurrenz der 
großartigen Kalkproduktion von Rüdersdorf bei Berlin, von der 
auch die Kalkgewinnung aus den Kreidevorkommen von Finken- 
walde bei Stettin eine Zeitlang unrentabel gemacht wurde. 

Zur Zeit sind in Klemmen sowohl, als in Zarnglaff-Schwantes- 
hagen größere Betriebe neu eingerichtet. Die Wissenschaft verdankt 
ihnen schon jetzt wichtige Aufschlüsse, die aus interessanten und 
fbr Pommern zum Teil neuen Schichten des pommerschen Oberjura 
ein reiches Fossilmaterial ergeben haben. Den größten Teil dieser 



') Sebat nnd Madskh, boaldera. 



6 EmleituDg. 

neueren Zugänge habe ich für die vorliegende Arbeit noch ver- 
werten können. 

Neben dem von mir selbst zusammengebrachten Material, das 
im geologischen Landesmuseum in Berlin niedergelegt ist, stand 
mir dann aus derselben Sammlung eine Reihe älterer, zum Teil 
von GüMPRBGHT und Klöden herrührender Stücke zur Verfügung. 
Andere habe ich aus dem städtischen Museimi zu Stettin (Samm- 
lungen V. Hagenow und Strecker), den Sammlungen der Univer- 
sität Greifswald, der Forstakademie Neustadt-Eberswalde (Sammlung 
Behm), sowie mehreren Privatsammlungen entleihen können. 

Trotzdem ist das Material, dessen erste zusammenfassende Be- 
arbeitung die vorliegenden Blätter bringen, leider noch außerordent- 
lich ungleichmäßig, was den Erhaltungszustand der einzelnen Formen 
und die Vollständigkeit der Faunen betrifit. Ich werde aber auch 
weiterhin unausgesetzt für Vervollständigung desselben Sorge tragen, 
um in einigen Jahren mit paläontologischen Monographieen der ein- 
zelnen Schichtengruppen beginnen zu können. 

Es ist mir eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle allen den 
Herren, die mich durch Unterstützung meiner Arbeiten im Felde 
und durch Überlassung von Vergleichsmaterial aus Sammlungen, 
sowie auch von unveröffentlichten Aufzeichnungen so wesentlich in 
diesen Untersuchungen gefördert haben, hier öffentlich meinen herz- 
lichen Dank zu sagen. Es sind dies die Herren: 

Geheimer Bergrat Branco, Berlin, 
Stadtrat DIuüichen (f ), Kolberg, 
Professor Deecke, Greifswald, 
Dr. Dohrn, Stettin, 
Professor Frech, Breslau, 
Inspektor Heinrich, Zamglaff, 
Professor Keilhack, Berlin, 
Kalkwerkdirektor Koch, Stettin^ 
Professor Koken, Tübingen, 
Ingenieur KOcken, Pankow bei Berlin, 
Lehrer Lemke, Bartin, 
Professor A. Pavlow, Moskau, 



Einleitung. 7 

Geheimrat Remel^, Neustadt-Eberswalde, 
mein Bruder, Professor E. ScHinDT, Kolberg, 
Fabrikdirektor Siber^ Stettin-Bredow, 
Pastor Strecker, Batzwitz, 
Oberlehrer Ude, Hannover, 
Superintendent Weicker, Cammin. 

Herrn Dr. Weissermel in Berlin bin ich ftkr die freundliche 
Bestimmung einiger Korallen verpflichtet, sodann besonders auch 
Herrn Dr. Wünstorf ebenda für die Unterstützung bei der Druck- 
legung der Arbeit. 



L Stratigraphischer Teil. 



Klemmen bei Gülzow. 

Das Vorkomnien von Jurakalk bei diesem Orte ist von GuM- 
PREGHT^) aufgefunden und mit gewohnter Sorgfalt beschrieben. 
Weiterhin finden sich wichtige Notizen Qber dasselbe bei Wessel^), 
Behm^), Sadebegk^), Herm. Credner^) und Deecke^). 

Es war dort in älteren Zeiten in ziemlich bedeutendem Um- 
fange Kalk zum Brennen gewonnen, jedoch waren die Aufschlüsse 
zu GuMPRECHT^s Zeit schon recht verfallen. Auch Wessel konnte 
nur wenig, Sadebeck gar keine anstehenden Schichten beobachten. 

Später hat man an geeigneten Stellen den Betrieb wieder auf- 
genommen. An einer derselben, wo mehrere Meter mächtig ein 
brauchbarer Kalkstein zutage ausging, entwickelte sich durch den 
Steinbruchbetrieb ein größerer Aufschluß, in dem auch während 
meiner dortigen Aufnahmetätigkeit ein Teil der Schichten gut zu 
beobachten war. Er deckte von W. nach O. fortschreitend allmäh- 
lich tiefere Lagen auf. Die hängenderen Schichten an der West- 
wand der Grube waren allerdings stark verwittert und ziemlich 
verschüttet. Ich habe aber doch durch Abgraben dort ein leidlich 
deutliches Profil bloßlegen können. Auf dieses beziehen sich meine 
älteren Angaben an den in der Einleitung angegebenen Stellen. 

Pommern, S. 428. 

3) Jura, S. 316. 

3) Amtl. Ben, S. 88. 

*) Pomm. Obeijura, S. 658. 

*) Elemente der Geologie, 1. Aafl. 1872, S. 428. 

^ MesoE. Formationen, S. 18. — Führer, S. 82. 



Kltfumeti bei Gülzow. 9 

In neuester Zeit hat mao durch eorgRUtige Schürf- und Bohr- 
arbeit daB YorhandeDseiD eines brauchbaren Kalklagers von nicht 
geringer Mächtigkeit und Ausdehnung festgestellt, das nur von dem 
rings benachbarten Diluvium zum Teil einige Meter hoch bedeckt 
wird. Der Abbau dieses Kalklagers, das sich auch bis zu aus- 
reichender Tiefe ohne besondere Schwierigkeit entwässern läßt, ist 
vor einiger Zeit durch die Gesellschaft iKIemmener Kalkwerke« in 
Stettin energisch begonnen. Die geologische Detail Untersuchung 
vor Beginn der AbbauarbeiteD filhrte Herr Prof. Keilhaok aus. 
Ich bin ihm ßlr freundliche Überlassung seiner vor alleni die 
Lage rungs Verhältnisse betreffenden Ergebnisse, die ich im Folgen- 
den mehrfach verwerten konnte, zu besonderem Danke verpflichtet 
Beifolgende Skizze in 1:10000 stellt neben der Umgrenzung des 



OboTM Oxford. Un(«r«e Kimmeridge. 

Verbreitniig des Obeijnra bei Klemmen, 
uutelkaid (eog »dmiffiert) imd im Dntai^[TaDde; nach KJ Eulhick, Mur. 
1 : 10000. 



10 Stratigraphischer Teil. 

Ausgehenden die bis jetzt festgestellte Ausdehnung des ganzen Vor- 
kommens und das ungefähre Ausstreichen der vier Hauptschichten 
des Lagers unter der diluvialen Decke, vorwiegend nach Keilhagk's 
Angaben, zusammen. 

Sehichtenfolge. 

Von der bisher erreichten liegendsten, in einem Brunnenschacht 
am neuerbauten Ringofen des Werkes angetroffenen Schicht des 
Lagers ist mir nichts zu Gesicht gekommen. Dieselbe ist mir als 
ein fester, grauer Kalkstein geschildert, in den man etwa 0,5 m tief 
hineingegangen ist. 

Auch die tiefste der bis jetzt bei den Aufschlußarbeiten auf- 
gedeckten Schichten des neuen Bruches (la) habe ich noch an 
keiner Stelle in ihrer vollen Mächtigkeit beobachten können. Die- 
selbe betrftgt nach den Schürfarbeiten etwa 2 m. In dem Ent- 
wässerungsgraben ist von ihr noch jetzt etwas mehr als 1 m 
Mächtigkeit anstehend zu sehen. Sie besteht aus einem frisch 
schwärzlichen Sande, der trocken blaugrau oder graugrün erscheint 
und ganz von weißen Muschelschalen erfüllt ist. Er fbhrt ver- 
schieden große, zum Teil gerundete Quarzkörner und besitzt in 
den verschiedenen Lagen einen wechselnden Tongehalt. Seine 
dunkle Farbe verdankt er sehr reichlich beigemischtem Schwefel- 
eisen, das vielfach mikroskopisch kleine, kugelförmige Aggregate 
glänzender Kriställchen bildet. 

Zu dieser Schicht gehören auch die in den Erläuterungen zu 
Blatt Gülzow erwähnten, in einer isolierten Partie (a des Kärtchens) 
im Acker nördlich von dem Hauptvorkommen angetroffenen gelb- 
braunen Muschelsande mit Stücken eines graubräunlichen, Quarz- 
körner und vereinzelte Eisenoolithe führenden Gesteines. Das Vor- 
kommen ist von den Hauptaufschlüssen durch einen Streifen der 
diluvialen Bedeckung oberflächlich getrennt. Ich hatte es in den 
»Erläuterungen« auf Grund der Gemeinsamkeit einer Reihe von 
Fossilien vorläufig mit etwas höheren Schichten des Lagers in 
Parallele gestellt. 

Mir ist im ganzen Oberjura Deutschlands keine Schicht be- 
kannt, die eine so verblüffende Menge zum großen Teile herrlich 



Klemmen bei Galzow. 11 

erhaltener Fossilien führt, wie dieser Muschelsand von Klemmen. 
Von der mehr als sechzig Arten einschließenden Fauna nenne ich 
hier als besonders charakteristisch : Pecten mbßbrosus d'Orb., Oatrea 
m^ti/orma Der. u. K., Trigania Bronni Ao., Astarte cramteata 
A. RoEM., eine Unzahl kleiner Astarten, unter denen auch A, su- 
pracoraUina d'Orb. vorkommt, Lacina aliena Phill. «p., Turbo 
coraüensis Buv., Brachytrema Lorioli n. sp.y Rüaoina (?) Yctlfinensia 
GuiR. u. Og^r., Cerithium limae/orme A. RoBH. und Cer. septent" 
pUcatum A. Robm. 

Nicht eingerechnet sind in die genannte Zahl eine Reihe sehr 
wohlerhaltener Foraminiferen und Ostracoden, die ich später in 
einer besonderen Arbeit behandele. 

Der Vergleich der Formen, die ich früher aus dem Acker- 
boden abgeschlämmt hatte, mit den neuen Aufsammlungen zeigt 
auffallende Unterschiede in den Häufigkeitsverhältnissen, wenn auch 
an beiden Stellen fast genau dieselben Arten gefunden sind. In 
einem Schürfloche weiter südlich, in dem die ganz unverkennbare 
Schicht ebenfalls angetroffen wurde, ließen sich an dem geringen 
Material, was ich von dort erhalten habe, ebenfalls Abweichungen 
von den beiden anderen Fundorten erkennen. Die Zusammensetzung 
der Fauna ist also in der Horizontalrichtung auf geringe Strecken 
einem deutlichen Wechsel unterworfen, vor allem treten einige 
kleine Gastropoden, die sonst nur vereinzelt gefunden werden, 
nesterweis in ungeheurer Anzahl auf. 

Vertikale Unterschiede der Fauna der einzelnen Lagen lassen 
sich an den Stellen, wo jetzt noch ein Teil der Muschelsandschicht 
anstehend zu beobachten ist, vor allem darin erkennen, daß hie 
und da lagenweis große Formen, Astarten, Trigonien, Lucinen etc., 
sehr häufig werden, so im Bereiche des alten Steinbruches in dem 
obersten, etwa 20 cm mächtigen Abschnitte. 

Die Muschelsande schließen nach oben mit einer 3 cm starken, 
fetten, schwärzlichen Tonschicht^ die vor allem reich an wohler- 
haltenen Foraminiferen und Ostracoden ist. Makroskopische Fos- 
silien habe ich aus ihr noch nicht erhalten. 

Über der Tonschicht behält das Gebirge noch auf etwa 70 cm 
seine schwärzliche Farbe (Ib), aber die Schichten sind weniger 



12 Stratigraphischer Teil. 

locker und sandig, wenn auch noch mfirbe. Sie enthalten vielfach 
hellgraue, knorrige Kalkknollen mit vereinzelten rostigen Oolith- 
kömern. Die unterste Lage von 20 cm Mächtigkeit wird durch 
mürbe, schwärzliche Mergel gebildet, sehr reich an ganz mürben, 
weißen, unbestimmbaren Fossilresten. Der Hauptunterschied des 
Ganzen gegen die Muschelsande liegt indes nicht in den petrogra- 
phischen Eigenschaften, sondern in einem aufiallenden Wechsel der 
organischen Einschlüsse, unter denen jetzt Lima (Ctenostreon) pro- 
boscidea Sow. in mehr oder weniger vollständigen Schalenexemplaren 
ganz besonders häufig ist. Weit wichtiger aber erscheint das Vor- 
kommen eines bestimmbaren Ammoniten in dieser zweiten Schicht, 
des Cardioceraa alternans v. Buch, den ich in einem genügend 
erhaltenen Bruchstück in ihr gefunden habe (T. 10, F. 8). Im ganzen 
hat der Horizont bisher 22 Arten ergeben, deren Mehrzahl nur in 
Steinkernen vorliegt. 

Es folgen nun die in dem Kalkbruche seit langer Zeit ausge- 
beuteten oolithischen Kalkbänke, die f&r das Lager von Klem- 
men besonders charakteristisch sind (2 a). Sie sind von hell blau- 
grauer Farbe und verwittern bräunlich und schließlich gelblichweiß. 
Das Gestein ist ein grober Sandoolith; die Oolithkörner, die 
manchmal die Größe von Hühnerschrot erreichen, bergen, wie auch 
Deecke^) beschreibt, im Innern fast immer bis millimetergroße, 
rundliche oder auch eckige Quarzkörner, die im Bruch des Ge- 
steins sich als dunkle Flecken abheben und von Kalkmasse kon- 
zentrisch schalig umhüllt werden. Bei starker Verwitterung des 
Gesteines bleiben sie unter Umständen allein als ein grober, glatt- 
körniger Oolithsand zurück. 

Der Oolith bildet grobe Bänke von wechselnder Mächtigkeit, 
deren unterste von 40 cm Stärke sich durch besondere Härte und 
mehr blaugraue Farbe auszeichnet. Die Gesamtmächtigkeit er- 
reicht 4,55 m. 

Fossilien sind in diesen Bänken allenthalben, aber nirgends in 
besonderer Häufigkeit enthalten. Nur schwer verwitternde Formen 
besitzen noch ihre Schalen und kommen auch frei herausgewittert 



*) Führer, S. 83. 



Klemmen bei Gülzow. 13 

vor. Von den vergänglicheren zeigt das Gestein nur Steinkeme 
und Abdrücke; kleinere Formen sind nur hie und da in genügender 
Sch&rfe erhalten. Von den etwa 40 bisher festgestellten Arten dürften 
Rourguetia striata Sow. sp.^ und Pecten varians A. ROBM. 
die wichtigsten sein. Letzterer ist in manchen Bänken sehr häufig 
und wird an . einigen Stellen der alten Gruben fast unverletzt in 
Menge lose aufgefunden. Daneben findet sich besonders häufig' 
Lucina aliena Phill. in sehr großen Exemplaren, sowie Nerinea 
(Nerinella) cf. fasciata d^Orb. Wichtiger ist die, N. viaurgü nahe- 
stehende, N. ursicinensü (Thurm.) Cossm., die einigemal gefunden 
wurde. An einer Stelle der alten Aufschlüsse habe ich auch Rhyti'- 
chonella pinguia A. RoEM. «p., die schon in der Schicht Ib ver- 
einzelt auftritt, einigermaßen häufig beobachten können. 

Die über dem mächtigen Flötz der Sandoolithe folgende Schicht 
(2 b) besitzt zwar nur eine Stärke von 0,7 m, weicht aber vom 
Hangenden und Liegenden so sehr ab, daß ich sie gesondert be- 
handele. 

Sie beginnt mit einer weichen, dunklen, etwas tonigen Bank, 
über der sehr bald sich Lagen eines raucbgrauen, etwas bituminösen, 
zähen Kalkes einstellen, die in eine Menge kopfgroßer, durch Ver- 
witterung gerundeter Stücke zerfallen. Nach oben treten diese festen 
Kalke gegen schichtige Mergel wieder mehr zurück. 

Während die mürben Lagen bestimmbares noch nicht ergaben, 
sind die festen Stücke reich an wohlerhaltenen Einschlüssen in sehr 
sauberen Steinkemen und Abdrücken. In der Fauna überwiegt 
Cerithium limaeforme A. ROBM., von dem manche Stücke ganz 
durchschwärmt sind. Daneben kommen von größeren Formen u. a. 
Trigonia papülata Ag., Myoeoncha perlonga Ex. und besonders 
Anisocardia cf, Legayi Sow. vor. Es ist zu erwarten, daß dieses 
sehr charakteristische Gestein, das ich schon vor Jahren in Klem- 
men auffand und auch in den »Erläuterungen« schon erwähnte, 
bei seiner bedeutenden Festigkeit auch als Geschiebe noch ge* 
fiinden wird. 

Nicht weniger charakteristisch ist das Gestein der nächsten 
Schicht (3), die wieder einen größeren Komplex von mehr als 3 m 
darstellt. Sie beginnt mit schichtigen, sandigen ^ grauschwarzen 



14 StTtttigraphiicher Teil. 

Mergeln, die eine Menge undeutlicher Fossilien mit weißlieber, 
völlig mürber Schale enthalten. Diese Einschlüsse werden nach 
oben bald deutlicher, da das Gestein sich festigt. Es bildet dann 
sehr bezeichnende knorrige und löcherige, sandte, zum Teil auch 
kieselige Bänke. Dieselben zeigen gewöhnlich Spuren von Oolith- 
bildung in weißen Kalkhäutchen um die ziemlich, feinen Sand- 
körneben. Ich fand diese schwer vergänglichen Bänke vor Jahren 
anstehend an der verwitterten und verschütteten Westwand des 
alten Steinbruches. Sie waren hier als harte, rauhe Lagen einem 
feinen, mergeligen Sande von gelbbräunlicher Farbe eingelagert. 
Diese sandigen Zwischenschichten sind auch in den neuen Auf- 
schlüssen vorhanden, hier aschgrau von Farbe und etwas weniger 
vorherrschend, da die Verwitterung nicht so weit vorgeschritten ist 

Die Fossilien haben auch in den festen Sandkalken die Schale 
meistens verloren. Die mit erhaltener Schale vorkommenden, Ostreen 
etc., finden sich in außerordentlich schöner Erhaltung auch frei in 
den Sandlagen. Vor allem charakteristisch ist fbr den ganzen Kom- 
plex Ostrea deltoidea Sow., die stellenweis förmliche Austern- 
bänke bildet; daneben, zum Teil kolonienweise auf den größeren 
Austern, kommt Exogyra reniformis Goldf. in großer Menge vor. 
In den festen Bänken fallen vor allem viele Trigonien (hybrida 
A. RoBM., papiUata Ag.) auf, femer unter vielen anderen Formen 
die große QerviUeia aviculoides Sow. Der Abschnitt, der im ganzen 
gegen 50 Arten ergeben hat, schließt nach oben mit einer schwarz- 
grauen, mergeligen Sandschicht mit schlecht erhaltenen Fossilien. 

Zu GuMPREOHT^s Zeit waren die Gesteine des Abschnittes 3 
anstehend nicht zu beobachten, sind aber von ihm auf der Ostseite 
des Baches, »links« von der Brücke, über die der Weg von Klem- 
men nach Balbitzow f&hrte, an und gleich unter der Oberfläche in 
zahlreichen Bruchstücken angetro£Fen und in ihren petrographischen 
und ünHiMtiBelieg ETgcattlmlfeSkeitBiL scBr treffend gAeyim t i ehBet 
worden ^). 

Auf der Südseite des Weges nach Balbitzow war zu GuM- 

_ • 

PRfeOHT's Zeit in kleinen Brüchen ein sehr vollkommen oolithisches 



PommerD, S. 433—85. 



Klemmen bei Grülzow. 15 

Gestein erschlossen, das auf dieser Seite des Weges auch in den 
Halden der älteren Gruben sich allenthalben nachweisen liefi und 
besonders durch seinen Reichtum an glatten und gefalteten Brachio-* 
poden gekennzeichnet war. 

Ich habe dieses Gestein in dem schon erwähnten Aufschlüsse 
auf der Westseite des alten Bruches ebenfalls und zwar im Scfaich- 
tenverbande feststellen können. Durch die neuen Abbauarbeiten 
ist die betreffende Schicht jetzt auf eine längere Strecke vorzQg- 
lieh erschlossen. 

Die an Brachiopoden reichen Oolithe überlagern die Schicht 3 
in einer Mächtigkeit von 1,9 m. Ihre schön polithische Struktur 
erinnerte Guhprecht an die Schichten des »oberen Koralrag« von 
Hoheneggelsen und vom Galgenberge bei Hildesheim. Die glatten 
Brachiopoden gehören zu einem Teile zu der vielgestaltigen Gruppe 
der biplicaten Terebrateln, zum größeren Teile sind sie nach 
der herrschenden Nomenclatur als Zeilleria humeralis A. RoRM. 
zusammenzufassen. Die gefalteten Formen gehören sämtlich zu der 
bekannten Rhynchoneüa pinguü A. Robh. sp. 

Das Gestein bildet unregelmäßige wulstige Bänke mit reich- 
lichen weicheren, mergeligen Zwischenlagen. Die festen, außen 
weißlichen Stücke sind im Innern meist noch dunkel blaugrau. 
Sie verwittern und zerfallen, vor allem durch den Frost, ziemlich 
bald völlig zu einem weißlichen Oolithgrus, aus dem sich die Bra- 
chiopoden und einige andere Fossilien in ganz reinen Schalen- 
exemplaren sammeln lassen. In den mürben Zwischenschichten sind 
ebenfalls Fossilien vorhanden, aber in mangelhafter Erhaltung, 
sodaß sie schwierig ganz zu gewinnen sind und bei der Verwitterung 
völlig verloren gehen. 

Die Brachiopoden-Oolithe setzen ziemlich scharf ab gegen eine 
67 cm mächtige, hell gelblichgraue, mürbe Bank eines brecciös- 
oolithischen Mergels, der viele feine Fossiltrümmer, aber wenig 
und ziemlich zerbrechliche ganz erhaltene Fossilien enthält. Auch 
in ihm sind die Terebrateln und Rhynchonellen der vorigen Schicht 
noch ziemlich häufig. Erstere finden sich manchmal hohl mit gut 
erhaltenem Armgerüst (T. 3, F. 3). In den tieferen Lagen der 
Schicht ist eine große Perna — wohl P. subplana Et. — wenig- 



1(> StrfttigraphiMher TeiL 

stens in Bruchstücken sehr häufig, hat sich aber noch nicht in 
genügend vollständigen Stücken gewinnen lassen, um sicher be- 
stimmbar zu sein. 

Helle, weißliche und gelbliche, zu plattiger Absonderung 
neigende Kalke von 1,9 m Mächtigkeit bilden den Abschluß des 
damit fast 16 m umfassenden Profiles von Klemmen. Sie sind 
im allgemeinen oolithisch, aber die Feinheit und Regelmäßigkeit 
ihres Kornes schwankt ebenso wie ihre Festigkeit. Fossilien sind 
spärlich und in mangelhaftem Erhaltungszustande in der Schicht 
vorhanden, scheinen aber in der obersten, sehr verwitterten Lage 
häufiger zu werden. Diese könnten indes, wenn einmal die oberste 
Schicht günstiger erschlossen ist, gerade fbr den Vergleich des Lagers 
von Klemmen mit gewissen anderen Malmvorkommen in Pommern 
besonders wichtig werden. 

Daß hier, vielleicht im normalen Schichten verbände, noch 
jüngere Ablagerungen stellenweise unter der Diluvialdecke ver- 
borgen sind, scheint das aus einem weiter südlich gelegenen 
Schürfloche (b) herausgeforderte Gestein zu beweisen, ein grauer, 
mürber Kalk, der von allen Gesteinen, die ich bisher in Klemmen 
beobachtet habe, verschieden ist. Bestimmbare Fossilien habe ich 
aus ihm noch nicht erhalten. 

Den ganzen hangenden Komplex des Lagers von Klemmen, 
der mit den mürben, an Brachiopoden reichen Oolithen beginnt, 
fasse ich auf dem Kärtchen unter der Bezeichnung 4 zusammen. 

Lagerung. 

Nach den Ergebnissen der schon erwähnten Schürfarbeiten 
hat K. Keilhack feststellen können, daß die Schichten des Klem- 
mener Lagers eine ganz flache Synklinale bilden, deren Tiefstes 
(siehe die Kartenskizze, m — n) nahe der SW.-Begrenzung des zutage 
ausgehenden Teiles verläuft und ein Streichen N. 66^ W. besitzt. 
Der nordöstliche Flügel fällt mit etwa 1V2^ ^^^^ südwestliche mit 
kaum ^2^ i^^o^ dieser Linie ein, d. h. entsprechende Schichten des 
Lagers steigen am SW.-Rande der festgestellten Verbreitung um 
2, am NO.- Rande um mehr als 6 m über ihre Lage im Mulden- 
tiefsten empor. 



Klemmen bei Gülzow. 17 

Da bei einigen der pommerschen Malmvorkommen angegeben 
wird, daß sie nicht anstehend sind, sondern wie große Geschiebe 
im Diluvium stecken, könnte man auch bezüglich des Kalkes von 
Klemmen zunächst Zweifel in dieser Richtung hegen. So glaubte 
Sadebeck^), der allerdings fast gar keine Aufschlösse vorfand, daß 
die Klemmener Jura-Gesteine nicht anstehend seien, u. a. deshalb, 
weil man ohne sonst ersichtlichen Grund mit ihrem Abbau in recht 
geringer Tiefe wieder aufgehört habe. Demgegenüber spricht Herm. 
Crbdner^) die Gesteinsinsel als anstehend an. Die bedeutende 
Ausdehnung des Vorkommens, die geringen Störungen seiner Lage- 
rung, die Abwesenheit tief durchsetzender, mit Diluvium gefällter 
Spalten in dem bisher erschlossenen Anteil, das nahe Übereinstim- 
men der Streichungsrichtung mit der später zu schildernder, aus- 
gedehnter Juravorkommen der Nachbarschaft, alle diese Momente 
lassen Crednbr^s Ansicht, die ich seit meinem ersten Besuche des 
Aufschlusses teile, jetzt noch besser begründet erscheinen. 

Von den interessanten, klippenartig in die Diluvialdecke hinein- 
ragenden Vorsprüngen der Oberfläche des Kalkflötzes, die Credner 
beschreibt und abbildet, habe ich bisher nichts wieder aufgeschlossen 
gesehen; es dürfte sich also um lokale Auslaugungsformen handeln, 
die das auch jetzt noch reichlich zirkulierende Wasser zu Wege 
brachte. 

Schiehtenalter und Beziehungen zu anderen Gebieten. 
Es ist natürlich, daß die meisten älteren Autoren, die den Jura 
von Klemmen erwähnen, vor allem bestrebt sind, ihn zu dem länger 
und genauer bekannten Vorkommen von Fritzow in Beziehung zu 
setzen. Für eine Altersgleichheit der beiden tritt vor allem Sadb- 
BEGK^) ein, dem freilich von Klemmen nur ganz geringfügiges 
Material vorlag (er erwähnt 14 Formen, während mir jetzt schon mehr 
als das zehnfache zur Verfügung steht). Aber schon vor ihm haben 
GüMPRECHT^) und Wessel^) auf wichtige Unterschiede zwischen 



') Pomm. Obeijara, S. 658. 
*) Elemonte, 1. Aufl., S. 428. 
3) Pomm. Obeijura, S. 701. 
*) Pommern, S. 434—485. 
») Jara, S. 316. 

Neae Folge. Heft 41. 



lg Stratigraphisofaer Teil. 

den beiden Faunen hingewiesen. Später rechnet D. Brauns^) einen 
Teil der von Sadebeck aus Pommern beschriebenen Schichten seiner 
»Zone des Cidaris flongemma^ (inklusive Schichten mit Terebratula 
humeralis) zu und meint augenscheinlich damit Klemmen, da von 
dort diejenigen Versteinerungen stammen, auf die sich sein Urteil 
bezieht. Herm. Credner^) erkennt dann mit Sicherheit in den 
damals wieder günstiger aufgeschlossenen Schichten »den oberen 
Oxford, namentlich die Schichten mit Pecten varians.^ Rr weist 
auf die große Ähnlichkeit mit dem hannoverschen Jura hin. 

Die Schwierigkeit, das Älter der Schichten von Klemmen 
genau zu fixieren, liegt besonders in dem Mangel an zonenempfind- 
lichen Ammoniten. Cardioceras aüemansy der einzige von dort bis 
jetzt überhaupt bekannte Ammonit, ist zur genaueren Horizontierung 
nicht geeignet, da er in Schwaben und Franken z. B. durch reich- 
lich die H&lfte der dort entwickelten Malmschichten verbreitet ist^). 
Auch die spezielle Form, die uns aus dem von Qdbnstedt unter 
dem genannten Speziesnamen vereinigten Formenkreise vorliegt, ist 
nicht an einen engeren Horizont gebunden. Kecht interessant er- 
scheint trotzdem das Auftreten der Art in Pommern im Hinblick 
auf ihre Verbreitung in Ostpreußen und Rußland; aber auch in 
Rußland findet die sie führende Region nach A. Pavlow^) ihr 
Äquivalent »dans plusieurs zones du sequanien franpais et dans les 
couches ä Amm. caletanus«, also ebenfalls in einem umfangreichen 
Komplex. 

Wir sind also gezwungen, betreffs des Alters der Schichten 
von Klemmen auch jetzt noch in dem Vorkommen anderer Fossilien 
Beziehungen zu dem übrigen europäischen Malm zu suchen, und 
finden sie, wie Credner, am besten zu dem »Korallenoolith« von 
Hannover. Und zwar sind die bekannten Oolithe (2 a), die ver- 
mutlich Credner allein anstehend beobachten konnte, ganz in seinem 
Sinne den Schichten des Pecten varians gleichzusetzen, die in der 
Einteilung der Schichtenfolge bei Strückmann^) den oberen 

») Ob. Jura, S. 67. 

^ Elemente, 1. Aafl., S. 428. 

^ Siehe z. B. v. Ammon, Führer, S. 83. 

^) Couches ä Amm. alternans. 

*) Ob. Jura, S. 10. 



Klemmen bei Gülzow. 19 

Korallenoolith darstellen. Da aber in den Schichten von Klem- 
men Körallen in nennenswerter Häufigkeit bisher nicht bekannt 
sind, empfiehlt es sich nicht, den Namen »Korallenoolith«c, der im 
nord westdeutschen Malm eine gewisse Berechtigung hat, auf das 
baltische Vorkommen auszudehnen. Ich bezeichne die Abteilung 
daher lieber nach Credner's Vorgange als Ober-Oxford, zugleich 
in Übereinstimmung mit der fQr andere ostdeutsche Funde, z. B. 
durch Jentzsch^) angewendeten Nomenklatur. Nach den Vor- 
schlägen, die Munier-Chalmas und de Lapparent vor etwa 10 
Jahren für eine einheitliche stratigraphische Nomenklatur gemacht 
haben ^), wären die Schichten dem Rauracien zuzurechnen, der 
Zone des Peltoceras bimammatum entsprechend. 

Neben dem Auftreten von Pecten varians ist vor allem die 
Häufigkeit von Dourguetia striata sowie das noch sparsame Vor- 
kommen von Rhynchonella pinguis ftlr den Vergleich mit den han- 
noverschen Ablagerungen von Bedeutung. 

Ob die älteren Schichten von Klemmen (la und Ib) auch 
dem genannten Horizonte Struckmann's zuzuteilen oder ob sie 
besser seinem unteren Korallenoolith gleichzusetzen sind, wird 
mit Sicherheit erst entschieden werden können, wenn über die 
noch tiefer zu erwartenden Horizonte einiges bekannt sein wird. 
Die paläontologische Fazies ist einer präzisen Entscheidung der 
Frage nicht günstig. Ostrea rasteUariSj das beste Charakterfossil 
der tieferen Abteilung in Hannover, ist in Klemmen bisher nicht 
vorgekommen. Immerhin spricht die Häufigkeit des Pecten aubfi- 
brosus in dem Muschelsande (la) vielleicht fQr den tieferen Hori- 
zont. Auf andere Formen, die nach dem Vergleich der Verzeich- 
nisse im gleichen Sinne gedeutet werden könnten, wie z. B. Opis 
Phülipsi d'Orb., möchte ich doch weniger Gewicht legen. Von 
einer gewissen Bedeutung für den Vergleich mit Nordwestdeutsch- 
land ist auch wohl die Häufigkeit kleiner Gastropoden, von denen 
viele den Klemmener Formen sehr ähneln, in den tieferen Schichten 
des Korallcnoolithcs von Hohen eggeisen. Der Abschluß einer 
erneuten, seit längerer Zeit vorbereiteten Untersuchung dieser For- 

») Oxford. 

^ Nomenclatnre, S. 438. 



20 StratigrapluBcher Teil. 

men bleibt abzuwarten, um die wirklich identischen Formen genau 
bestimmen zu können. Wie indes der speziellere Vergleich mit 
den bei Struckmann und anderen unterschiedenen Unterabteilungen 
des nord westdeutschen Oberjura auch ausfallen mag, so ist doch 
nicht zu befbrchten, daß sich gegen die Zurechnung auch dieser 
Schichten zum »Oberen Oxford« in Crbdner^s Sinne Bedenken 
erheben werden. 

Beiläufig erwähne ich, daß der Muschelsand von Klemmen 
eine ganz außerordentliche Ähnlichkeit mit dem bekannten schönen 
Malm vorkommen von Glos in Nordfrankreich besitzt^), auch eine 
ganze Reihe von Arten beiden Fundpunkten gemeinsam sind. Und 
doch gehört der Muschelsand von Glos mit Sicherheit einem wesent« 
lieh höheren Niveau an^). 

Die Abteilung 3 des Klemmener Profiles bin ich geneigt, 
ebenfalls zum Ober- Oxford zu ziehen. Der faunistische Nachweis 
hierfQr ist allerdings nicht ausreichend. Doch scheint Pecten variana 
unter den mit der skulpierten Außenseite fest am Gestein haften- 
den Pecten der Schicht vorhanden zu sein. Von anderen Formen, 
die wenigstens in Nordwestdeutschland auf das Ober-Oxford be- 
schränkt sind, dsLT f Ostrea deltoidea Sow, nicht vergessen werden^), 
die ja für unsere Schicht so charakteristisch ist. 

Wichtiger für die Zuteilung dieser Schicht 3, als ihre eigenen 
faunistischen Merkmale, ist indessen ihr Verhältnis zu dem über 
ihr folgenden Rest des Klemmener Lagers, den unter 4 zusammen- 
gefaßten Schichten. Ich habe in den Erläuterungen zu Blatt Gül- 
zow diese mir damals, entsprechend dem bisherigen Zustande der 
Aufschlüsse, noch sehr unvollständig bekannte Abteilung noch nicht 
mit Bestimmtheit dem Kimmeridge zugewiesen. Durch die neuen 
Aufschlüsse ist aber die Kenntnis dieser hängendsten Schichten von 
Klemmen ganz wesentlich erweitert, und ich trage jetzt kein Be- 
denken, vor allem wieder im Hinblick auf die Verhältnisse bei 
Hannover, die obere Grenze des Oxford unter diese Schichten 
(also zwischen 3 und 4) zu legen, und Schicht 4 als tieferes 

Siehe Zittbl und Goubkrt, Glos. 
*) DK Lappabbnt, Trait^ S. 1190. 
') Struckmamx, Neae Beiträge, S. 11. 



Klemmen bei Gälzow. 31 

Unter-Kimmeridge (Untcr-Eimmeridge 1 des Fossil Verzeich- 
nisses) zu bezeichnen. Das plötzliche Anschwellen der Häufigkeit 
von RhynchoneUa pinguis und das gleichzeitige Auftreten einer 
enormen Menge von Zeilleria humeralü entspricht zu sehr den im 
Nordwesten Deutschlands an den verschiedensten Stellen beobach- 
teten Verhältnissen, um nicht eine Anlehnung an die dort beobachtete 
Einteilung zu rechtfertigen. Dazu kommt, daß in Klemmen in 
diesen Schichten eine ganze Reihe von Fossilien zum ersten Male 
erscheint (27 Arten von 45), von denen viele^ wie z. B. Pholadümya 
hortulana Ag., Pecten stiHctua v. MsTR. u. a., im pommerschen 
Kimmeridge noch weiterhin vertreten sind. Die Faunen der tieferen 
Schichten von Klemmen besitzen demgegenüber eine viel engere 
Verwandtschaft untereinander. 

Die bisher im Schichtenverbande erschlossene Mächtigkeit 
dieser hangenden Schichten beträgt 4,5 m, also beinahe ein Dritteil 
des ganzen Aufschlusses. Ihr Vorkommen ist auf den Südwesten 
des Lagers beschränkt und greift nur wenig auf den Nordostflügel 
der Synklinale über. 

Für unsere Kenntnis der Verteilung von Wasser und 
Land in der Oxfordzeit ist natürlich ein so ausgezeichneter Auf- 
schluß, wie der von Klemmen, von nicht geringem Interesse. Ich 
verweise zur allgemeinen Orientierung über diese Dinge auf die 
glänzende Darstellung, die Neumayr^) von der geographischen 
Verbreitung der Juraformation gegeben hat und die wertvollen 
Ausführungen Ssemenoff^s^) über die osteuropäischen Verhältnisse 
im besonderen. 

Die Ozfordzeit spielt in diesen Darstellungen aus dem Grunde 
eine besondere Rolle, weil sie, vor allem in ihrem Beginn, sich 
durch eine besonders weite Ausbreitung der Meeresräume in Nord- 
europa auszeichnet. 

Ich muß hier zunächst etwas bei den älteren Oxford- 
schichten verweilen, obwohl aus diesem Abschnitt anstehende 
Schichten bisher aus Pommern nicht bekannt geworden sind und 
ich so den Rahmen dieser Darstellung eigentlich überschreite. 

') Gcogr. YerbreitaDg. 
*) Statist. Methode. 



22 ßtratigraphischer Teil. 

Veranlassung dazu bieten zwei Geschiebe aus diesen Schichten, 
die mir aus dem in dieser Arbeit behandelten Teile Hinterpom- 
mems vorliegen.. Das eine fand ich mit der Fundortangabe Klemmen 
in der BEHM^schen Sammlung (Kgl. Forstakademie zu Neustadt- 
Eberswalde). Es ist ein völlig deutliches Bruchstück des eigen- 
artigen Peltoceras cf. interscissum ühlig^), wie es BüKOWSKi aus 
den Kalken des untersten Oxford von Czenstochau beschreibt^). 
Das Gestein des Ezemplares weicht indessen von dem der polnischen 
StQcke völlig ab. Es ist ein feiner, rotbrauner, mit winzigen weißen 
GlimmerschQppchen durchsetzter Ton -Sandstein. Das zweite Ge- 
schiebe dieses Alters, das mir vorliegt, ist im vorigen Sommer von 
W. Wunstorf, ebenfalls im Mündungsgebiet der Oder, gesammelt. 
Es besteht ebenfalls aus braunem, glimmerhaltigem Sandstein mit 
vereinzelten gröberen Quarzkörnern und einem wohlerhaltenen 
Bruchstück von Cardioceraa cordatum Sow. 

Geschiebe des Unter-Oxford sind bisher aus unserem Gebiet 
nicht beschrieben, auch aus Brandenburg war ihr Vorkommen nicht 
mit Sicherheit bekannt^). Aus der weiteren Nachbarschaft ist das 
Geschiebe voller Cardioceraa cordatum zu erwähnen, das F.Roemer*) 
aus der Gegend von Posen beschrieben hat. Die zwei neuaufge- 
fundenen Geschiebe, die unzweifelhaft den Charakter des unteren 
Oxford besitzen, beweisen nun^), daß ein offenes, von Ammoniten 
belebtes Meer in jener Periode in diesem Teile des baltiscbcn 
Küstengebietes, vielleicht sogar, da es sich um Geschiebe handelt, 
noch weiter nach Norden oder Nordosten, bestanden hat. Fern 

>) Brunn, S. 68 d. Sep., T. II, F. 2. 

*) Cienstochau, S. 88 d. Sep., T. VI, F. 5. — Die Bezeichnung ,cf.' inter- 
scissum entnehme ich Bukowski, der die Formen von Czenstochau nur mit Vor- 
behalt auf die von Uiilig nach wahrscheinlich verdruckten Stöcken gegebene 
Beschreibung und Abbildung bezieht Das pommersche Stück zeigt mit denen 
von Czenstochau, von denen mir eines zum Vergleich vorliegt, sehr gute Über- 
einstimmung. 

^) Bbremdt und Dames, Berlin, S. 89. 

*) Leih, erratica, S. 148. 

^) Daß sie etwa von Osten, aus dem lithauischen Gebiet, nach ihren Fund- 
orten transportiert seien, würde erst dann plausibel erscheinen können, wenn das 
Vorkommen des Peltoceras cf. interscissum in den Sedimenten der lithauischen 
Oxfordbucht nachgewiesen ist. 



Klemmen bei Gülzow. 23 

war der Heimat der beiden aber die Küste der großen »skandina- 
vischen Insel«, die schon in der Kellowayzeit diese Gegenden mit 
der sandigen, von GlimmerschOppchen durchschwärmten und eisen- 
reichen Trübe ihrer FlQsse versorgte^), wohl auch damals nicht. 
Daß diese Meeresteile ziemlich weit nach Silden und Südosten 
offene Verbindung besaßen, macht das Vorkommen von Peltoceras 
cf. interscissum sehr wahrscheinlich, da diese Form bisher nur aus 
dem Oxford von Russisch-Polen und dem durch Oxford-Peltoceren 
so ausgezeichneten Mähren bekannt ist^). 

Feinere, etwas weiter verschwemmte Produkte der skandina- 
vischen Denudation sind dann in den dunklen Tonen zu sehen, die 
südlich von unserem Bezirk an mehr als einer Stelle im Unter- 
Oxford auftreten^). Ferner von den Küsten dagegen und vor allem 
außerhalb des Bereiches getrübter Strömungen kamen in diesen 
Meeren die hellen Kalke von Inowrazlaw^) und die feinen weißen 
Mergel von Czenstochau zur Ablagerung. 

In der BEHM^schen Sammlung fand ich schließlich ein großes, 
für ein isoliertes Geschiebe ausgezeichnet schön erhaltenes Schalen- 
exemplar von Paeudomelania heddingtonenm Sow. sp., in dessen 
Hohlraum ich Spuren eines tonig-feinsandigen, braunroten Ge- 
steines feststellen konnte, das an das Material des Peltoceras von 
Klemmen nahe erinnert. Das Stück ist bei L'indsbcrg a. d. Warthe 
gefunden und dürfte ebenfalls dem Unter-Oxford zuzurechnen sein, 
vor allem mit Rücksicht auf die erwähnten Gesteinsreste. Da der 



*) Siehe auch Dekoke, Mesoz. Form., S. 5. 

^ Eine solche »treoDende Halbinsel, IdscI oder Untiefe,« wie sie Jbntzsch 
(Oxford, S. 387) »in der Gegend des hinterpommerscben Rückens (oder in der 
Linie Leipzig — Berlin — Danzig)« annimmt, dürfte also in dieser Zeit, wenn sie 
bestand, jedenfalls die Odermündungen ziemlich weit freigelassen haben. 

*) Neumayr, Gcogr. Verbreitung, S. 82— 84. — Bruder, Granitgrenze, S. 26. 
Bruder führt die faunislische Verwandtschaft, die er für die nordwestdeutschen 
»Heersnmer« Schichten, die »Lettenschiohten« von Hohnstein in Sachsen und die 
Cordatns-Schichten von Olomntschan in Mähren hervorhebt, auf tonführende 
Strömungen zurück, die von der skandinavischen Landmasse her, südlich und 
südwestlich von unserem Gebiet vorbei, gestanden haben müssen. Zu solchen 
skandinavischen Strömen stand eine Strömung, die Pelt, cf. interscissum heran- 
führte, im Verhältnis der Gegenströmung. 

*) Über den Ton des »Oxford« von Inowrazlaw vergl. unten S. 63. 



24 Stratigi^phischer Teil. 

Erhaltungszustand des zerbrechlichen Stückes nicht für eine weite 
Reise als Geschiebe spricht, gibt es mit der ungefähren Lage seines 
Fundortes noch einen Zwischenpunkt für das Fortlaufen der sandig- 
tonigen Küstenzone zu den osteuropäischen Meeresbecken der älteren 
Oxfordzeit, deren nächste anstehende Sedimente wohl in dem Bohr- 
loch am Friedrichsfelder Wege bei Inowrazlaw ^) angetroffen sind. 

Wir haben also mit Wahrscheinlichkeit während der älteren 
Oxfordzeit im Gebiete der Odermündungen einen küstennahen, aber 
▼on Ammoniten belebten, nach Südosten und wohl auch nach 
Osten weithin offenen Meeresteil anzunehmen. Ob derselbe mit 
dem lithauischen Oxfordgebiet eine so breite nördliche Verbindung 
besaß, wie sie z. B. die Skizze bei de Lapparent^) andeutet, ist 
eine offene Frage. 

Kehren wir nun zum eigentlichen Gegenstand unserer Arbeit 
zurück. Das Ober-Oxford von Klemmen lehrt uns, daß mit 
dem in Osteuropa in diesem Zeitabschnitt vielfach nachgewiesenen 
Rückzuge des Meeres^) in der Gegend der Odermündungen ein 
sehr merkwürdiger Umschwung vor allem der auswärtigen Be- 
ziehungen eingetreten ist. Wohl sprechen die fossilreichen Muschel- 
sande und auch die übrigen Schichten des Lagers von Klemmen 
dafür, daß auch sie sich nicht in zu großer Entfernung von der 
Küste gebildet haben, die Beziehungen zu den skandinavischen 
Festlandsteilen also noch fortbestanden. Aber mit der in den 
polnisch-mährischen Meeresräumen, schon in der Gegend von Ino- 
wrazlaw^), herrschenden süddeutschen Ammoniten- und Scyphien- 
Faries des Ober-Oxford besitzen die Ablagerungen der Odermün- 
dungen keine Gemeinschaft mehr. So ist von den zahlreichen 
Rhynchonellen von spezifisch süddeutschem Typus, die sonst an 
allen Fundorten dort mehr oder minder vertreten sind, keine Spur 
in Klemmen zu finden. Allein RhynchoneUa pinguis^ also eine 
Form, die fiir die süddeutsch-polnische Fazies ganz indifferent er- 



^) Gallinek, Inowrazlaw, S. 376. 

*) Traue, S. 1170. 

^ Siehe die 2. Kartenskizze bei Sbbuenoff, Stat. Methode. 

^) Gallimek, S. 376. 



Klemmen bei Gülzow. 25 

scheint, wenn sie auch in ihr ebenfalls gefunden wird, bat im 
Oxford von Klemmen bisher festgestellt werden können^). 

Trotzdem nun faunistische Beziehungen von Klemmen zu den 
sQdöstlicheren Gebieten des Ober-Oxford nicht obwalten, ist es 
mir doch nicht wahrscheinlich, daß Inseln oder Festlandsteile 
zwischen den beiden benachbarten Bezirken eine Scheidewand ge- 
bildet haben. £her muß wohl Meeresströmungen von einer ge- 
wissen Beständigkeit die Scheidung zwischen den beiden Faunen- 
gebieten zugeschrieben werden, Meeresströmungen borealer Herkunft 
aus dem großen Moskauer Meeresbecken, die auch durch andere 
Umstände noch wahrscheinlich gemacht werden. Denn das einzige 
Fossil, das an eine fremde Kolonisation der Klemmener Seicht- 
Wasserbildungen gemahnt, Cardiocei^as alternanSy ist das vornehmste 
Charakterfossil dieses Horizontes in Rußland und Ostpreußen. Die 
Form ist zwar im Malm der Fundpunkte des benachbarten sächsisch- 
polnisch-mährischen Gebietes sonst vertreten, scheint dort aber 
gerade im Ober-Oxford, den bimammatua-Schichten^ zu fehlen^). 
Mit dem Malm von Ostpreußen hat Klemmen sonst noch den wich- 
tigen Pecten suhßbrosus geraein, den Schellwibk in den entspre- 
chenden Gescliieben dort reichlich auffand^). Von den sonst in 
den ostpreußischen Geschieben aus diesem Horizonte festgestellten 
Ammonitcn sowie von Grypkaea dilatata Sow. ist in Pommern 
bisher noch nichts gefunden. Die letztere Art ist vielleicht in 
tieferen Schichten des Klemmener Lagers noch zu erwarten; sie 
geht auch in Hannover, soweit mir bekannt ist, in die höheren 
Schichten des Korallenoolithes nicht hinauf. 

Diese interessanten Beziehungen zu dem gerade auf der Alters- 
stufe des Ober-Oxford so selbständig entwickelten Jura von Ost- 



Die Brachiopoden besitzen ja eoDst sehr wohl die F&higkeit, darch ihre 
frei schwimmoDclen Larven Gebiete, io denen sie fehlten oder selten waren, förm- 
lich epidemisch, wenn auch maochmal nur für karze Zeit, za bevölkern. Ich 
erinnere nar an die beiden Tcrebratolhorizonte, die im unteren Moschelkalk Süd- 
deatschlands aaf weite Strecken mit einer überraschenden Gleichmäßigkeit sich 
verfolgen lassen zwischen Schichten, in denen die betreffenden Arten sonst min- 
destens selten sind. 

^ Siehe Tabelle bei Bkudkk, Hohnstein, S. 283. 

3} Geschiebe, S. 204. 



26 Stratigraphischer Teil. 

europa treten aber doch in den Hintergrund gegen die große 
Verwandtschaft des Klemmener Malm mit dem Korailenoolith von 
Nord Westdeutschland, von der oben bei der Bestimmung des Alters 
der Klemmener Schichten ausführlich die Rede war. 

Wir sehen also in jener Zeit in Pommern flache, einem nörd- 
lich vorgelagerten Festland nicht ferne Meere, die mit ähnlichen 
Gewässern Nordwestdeutschlands dauernd zusammenhingen^), nach 
Süden und Südosten ebenfalls wohl noch in alter Weise geöffnet 
waren, doch ohne die faunistischen Eigentümlichkeiten dieser Nach- 
barmeere anzunehmen, schließlich mit der borealen Sonderent- 
wicklung des Oberoxford in Osteuropa wenigstens zeitweise in der 
Fauna gewisse Beziehung erkennen lassen. 

Fritzow. 

Der Kalkberg bei Fritzow ist die klassische Lokalität für 
die Erforschung des baltischen Oberjura. 

Den Bewohnern der umliegenden Ortschaften war das Vor- 
kommen von Kalkstein, das in der sonst fast ganz aus Quartär- 
gebilden zusammengesetzten Umgebung auffallen mußte, vermutlich 
seit langer Zeit bekannt und ist wohl von altersher in bescheidenem 
Maße zur Gewinnung von Brennkalk ausgenützt worden^). Er- 
wähnt wird ein Kalkbcrg bei Cammin zuerst bei Mikraelius*^, 
der erzählt, daß man von dort während der Hungersnot des Jahres 
1629 »feine, kalkichte Stauberde« dem Brotmehl beigemischt habe; 
GuMPRECHT^) nimmt wenigstens an, daß es sich dabei um den 
Kalkberg bei Fritzow handelt. » Allerley von versteinerten Muscheln« 
erwähnt von Fritzow zuerst Bröggemann^). 

Aach im sächsisch- böhmischen Gebiet zeichnen sich in der entsprechenden 
bimammatuS'Zone (Bruuer, Granitgrenze, S. 15) die sächsischen »Mergelschichten« 
durch Verwandtschaftsbeziehungcn mit NordwestdeatschlaDd aas, während sich 
die böhmischen »Brachiopodenkalke« mehr dem mährisch-polnischen Typus an- 
nähern. 

^ Vor etwa 100 Jahren wurde, wie Gumprecht mitteilt, durch den damaligen 
Besitzer, Domcapitular v. Puttkammkb, ein größerer Steinbruchsbetrieb eingerichtet. 

3) Pommerland V, S. 171. 

*) Pommern, S. 410. 

5) Herz. Pommern, T. II, Abt, 1, S. 34. 



Fritzow. 



27 



In der geologischen Literatur erscheint der Kalkberg bei 
Fritzow zuerst bei Schulz^). Er ist seither von einer ganzen 
Reihe von Forschern besucht und mehr oder weniger ausfilhrlich 
besprochen worden^). Behm gibt eine Skizze, wie der Aufschluß 
im . Kalkberge 1846 aussah^). 

Die Jurabildungen von Fritzow sind dann vor allem durch 










AI *.';, "i 







1 : 10000. 
Kalkgruben von Kalkberg bei Fritzow. 



Grand- und Aufrisse, S. 7—9. 

^) Siehe Deecrk, Literatarübcrsicht, S. 90. 

3; Amt!. Bericht, Tafel bei S. 88. 



28 Stratigraphischer Teil. 

Sadebegk weiteren Kreiseu bekannt geworden^). Der Kalkberg, 
dessen Beschreibung die älteren Arbeiten, vor Sadbbeck, ausschließ- 
lich gewidmet sind, ist längst abgebaut und es ist in neuerer Zeit 
nicht einmal mehr möglich gewesen, seine Stelle mit Sicherheit zu 
bestimmen^). Dagegen ist an einer ganzen Reihe anderer Stellen 
später Kalk inselartig im Boden gefunden und f))r den Betrieb 
eines Kalkofens abgebaut. Die Lage dieser Gruben veranschaulicht 
umstehende Skizze in 1 : 10000; nur zwei von ihnen (a und b) 
sind zur Zeit noch im Betriebe. V^or Jahren ist das Gelände zu 
genauerer Feststellung der Verbreitung des Kalkes im Boden metho- 
disch abgebohrt, worüber neuerdings W. Deecke berichtet hat^). 
Der beste Aufschluß in den Kalkschichten von Fritzow be- 
findet sich zur Zeit in der Grube am Kaiserstein (a), wo ich fol- 
gendes Profil beobachten konnte: 

110 » Helle Mergel mit festeren KalksteinstQcken, 

durch Verwitterung gelockert. 
60 » Festere Kalksteinbank^ Trigonia concinna ziem- 
lich häufig. 
110 » Helle bröcklige Mergel, vor allem Pholadomya 

Protei (= paucicosta) häufig. 
150 » Rostbräunliche, ziemlich spröde, auch kieselige 
Steinkernschichten; Nerineen. 
60 cm Gelbbrauner, feinkörniger, weicher Oolith, nur 
Exogyra bru7itrutana, 
a (' 35 » Harte, oolithische, etwas bituminöse, graue Stein- 
kernbank, Fibtda PeUati. 
55 » Gelbbrauner, weicher Oolith. 

5,80 m 



< 



In dem kleinen Bruche am Pflanzgarten (b) sind etwa 4 m 
der oberen Abteilung erschlossen; das Gestein besitzt hier im all- 
gemeinen noch mehr Festigkeit, als in dem ersten Aufschluß, wo 
die höheren Schichten durch Verwitterung stark gelitten haben. 

De formatione; — Pomm. Oborjara. 
•) KowALKwsKi, Materialien, S. 5. 
'} Neue Materialien. 



Pritzow. 29 

Die Festigkeit der Schichten scheint Oberhaupt in den ver- 
schiedenen Aufschlüssen durch spätere Einwirkungen in recht ab- 
weichender Weise beeinflußt zu sein. So sind in dem durch Bbhm 
1846 im alten Kalkberg-Bruche aufgenommenen Profile, das sonst 
mit dem oben mitgeteilten vom Kaiserstein recht gut übereinstimmt, 
die unteren^ oolithischen Lagen vorwiegend als festes Gestein be- 
zeichnet. Auch die bei Schulz i), Klöden^) und Wessel^) mit- 
geteilten Profile enthalten keine wesentlichen Unterschiede von der 
oben beschriebenen Schichtenfolge, abgesehen davon^ daß Klödek 
die liegenden Oolithe als »weichen Sandstein« bezeichnet. Da aber 
die älteren Aufschlüsse wesentlich besser waren, als die jetzt vor- 
handenen, lassen sich aus diesen Profilen für das obere und untere 
Ende der jetzt sichtbaren Schichtenreihe einige Erweiterungen 
entnehmen. Die hellen Mergel, mit denen das Profil jetzt nach 
oben abschließt, besitzen im ganzen 150 cm Mächtigkeit und sind 
noch von einer 35 cm mächtigen^ harten, feinkörnigen, oolithischen 
Kalkbank überlagert gefunden, anderseits besitzt die liegende 
Oolithschicht, von der jetzt nur fS5 cm aufgeschlossen sind, im 
ganzen 130 cm Mächtigkeit und wird von einer festen, bläulichen, 
oolithischen Kalkbank von 65 cm Stärke unterteuft;. Das ganze 
Profil wird durch diese Zusätze auf 7,95 m gebracht. Es zerüllt 
in eine untere, vollkommen oolithische, fossilarme Abteilung (a) 
von 2,9 und eine obere von mehr oder weniger festen, nur hie 
und da oolithischen, fossilreichen Mergelkalken (b) von 5,05 m 
Mächtigkeit. 

Aus der liegenden Abteilung (a) befinden sich in den mir vor- 
liegenden Sammlungen nur sehr wenig organische Reste. Doch 
hat mir bei meinen letzten Besuchen die feste, bituminöse Bank in 
diesen Oolithen eine zwar etwas einförmige, aber sehr charakte- 
ristische Fauna ergeben, in der Fibula Pellati de Lor. sp. durch- 
aus vorherrscht. 

Die überwiegende Menge der bekannten Fossilien von Fritzow 
in den Sammlungen entstammt der an organischen Resten über- 

>) Grand- and Aufriß, S. 7 und 8. 
^ Naturdenkmal, S. 6 and 7. 
^ Jara S. 312 und 313. 



30 Stratigraphiseher Teil. 

reichen Abteilung b. Den 85 Formen, die in der letzten Zusam- 
menstellung ihrer Fauna ^) namhaft gemacht werden, kann ich jetzt 
schon fast die doppelte Anzahl gegenüberstellen, ohne den Reich- 
tum des vorkommenden auch nur annähernd erschöpft zu haben. 
Eine ganze Reihe fernerer Arten ist jetzt schon durch unbe- 
stimmbare Bruchstücke und für genaue Bestimmung zu undeutliche 
Exemplare wenigstens angedeutet. Doch wird es, zumal bei dem 
jetzt sehr mäßigen Betriebe in den Brüchen, vieler Mühe bedürfen, 
um für eine einigermaßen erschöpfende Bearbeitung ausreichendes 
Material zusammenzubringen, das z. B. von den vielen Bivalven 
gleichzeitig Steinkerne und Abdrücke in guten Exemplaren auf- 
weist. Von den bis jetzt vorhandenen Sammlungen, soweit ich sie 
kenne, genügt keine auch nur annähernd den Anforderungen, die 
man angesichts der Menge des vorhandenen an ein wohl vorbe- 
reitetes Material zu stellen berechtigt ist. 

Die im Kalk von Fritzow besonders häufigen und jedem Be- 
sucher auffallenden Arten sind seit lange bekannt. Ich vermeide 
daher ihre nochmalige Aufzählung und verweise auf das Verzeich- 
nis, in dem allerdings eine Reihe von Arten unter neuem Namen 
erscheint. Doch seien einige Bemerkungen über kritische und 
bisher weniger beachtete Formen gestattet. 

Das Vorkommen von Exogyra virgula, das Gümprecht^) von 
Fritzow erwähnte und Dunker bei der Exkursion der 38. Natur- 
forscherversammlung ^) bestätigte, stellt Sadebeck^) in Abrede. 
Und doch ist eine Form aus diesem Kreise dort gar nicht selten. 
Allerdings weicht sie vom Typus der Art so stark und so gleich- 
mäßig ab, daß ich sie als selbständige Spezies (Ex. Gumprechti, 
S. 161, Taf. 4, Fig. 2 — 5) habe abtrennen müssen^). 

Von Brachiopoden ist fär Fritzow ganz besonders bezeich- 
nend eine Form aus der Gruppe der Terebi^atulae instgnes, die ich 



Dbeokk, Mesoz. FormatioueD, S. 24^27. 
*) Pommern, S. 404. 
>) Bbhm, Amtl. Ber., S. 87. 
^) Pomm. Oberer Jara, S. 652. 

^) Diese Form ist vielleicht aach mit der darch Drecke von Fritzow und 
Tribsow aDgefuhrten Osirea rugosa y. Mstr. gemeint. 



Fritzow. 3 1 

als Ter. cf. Bauhini Et. (S. HO, Taf. 2, Fig. 1—4) bestimmen 
konnte. 

Weitaus der wichtigste Teil der Fritzower Fauna, die zwar 
nicht besonders häufigen, aber in sehr charakteristischen Formen 
vertretenen Ammoniten, haben in den bisherigen Bearbeitungen 
noch so gut wie gar keine Würdigung gefunden. Allem Anschein 
nach sind sogar die bis jetzt veröffentlichten Bestimmungen dieser 
Fossilien sämtlich irrig. 

Die von mir in Fritzow bis jetzt festgestellten Ammoniten- 
formen sind folgende: 

OlcoatephamM triinerus Opp. 
Perispkinctes cf colubrinus Rein. 

» äff. crusaoKensis Font. 

» involutus QuENST. 

» cf. Itctor Font. 

Bei weitem am häufigsten ist Per. involutus, von dem ich fast 
bei jedem Besuche der Fundstellen Bruchstücke auffand. Die 
Ammoniten sind etwas zerbrechlich; vor allem lösen sich, wie 
auch bei den nicht seltenen Nautilen des Fritzower Kalkes, die 
einzelnen Kammerausfbllungen ziemlich leicht von einander. Diese 
Eigenschaft ist aber anderseits, wenn es nur gelingt, alles zu- 
sammengehörige sorgfältig zu bergen, nicht unvorteilhaft, da sie 
gestattet, die Entwickelung des Gehäuses und der Loben mit 
großer Klarheit zu verfolgen. Die bisher nicht bekannten inneren 
Windungen von Per. involutus, die von den späteren Stadien der 
Entwickelung ganz außerordentlich abweichen, konnten so an 
einem großen Bruchstück von Fritzow zuerst deutlich beobachtet 
werden (s. S. 200). 

Schichtenalter und Beziehungen zu auswärtigen Vorkommen. 

Es ist Sadebegk gelungen, mit der ihm bekannten Reihe von 
Fossilien durch vergleichende Statistik die Altersstellung der 
Schichten von Fritzow als Unter-Kimmeridge mit ausreichen- 
der Sicherheit zu bestimmen^). 

>) Noch 1864 (Amt). Ber., S. 85) glaabte v. Hagenow aas pal&ontologischen 



32 Stratigraphischer Teil. 

Es fragt sich also zunächst, weiches Verbilltnis zwischen den 
Schichten von Fritzow und den oben beschriebenen Oolithen t)b- 
waltet^ die in Klemmen das Oxford in fast 5 m Mächtigkeit über- 
lagern. Aus der Beschreibung der oolithischen Abteilung u in 
Fritzow dürfte sich ohne weiteres ergeben, daß die beiden 
Schichtengruppen, soweit sie jetzt erschlossen sind, nichts mitein* 
ander zu tun haben. Ob die von den älteren Autoren beschrie- 
bene liegendste feste Bank in Fritzow mit den hängendsten 
Schichten von Klemmen etwa gleichgesetzt werden kann, müßte 
noch erwiesen werden. Wahrscheinlich ist es nicht, da das 
Schürfloch b bei Klemmen, südlich Ton den Aufschlüssen, ein Ge- 
stein ergeben hat, das den sonstigen Klemmener Vorkommen 
fremd, auch von den Fritzower Schichten verschieden und so 
wohl noch zwischen beide einzurangieren ist. 

Ich stelle also die gesamten Schichten von Fritzow als 
Unterkim mcridge2 den Schichten mit ZeiUeria humeralU (Unter- 
kimmeridge 1) des Klemmener Lagers gegenüber. Sie dürften der 
Zone der NaUca globosa Strugkmann*s ziemlich gut entsprechen, 
haben auch zu diesen Ablagerungen Nordwestdeutschlands nach 
Struckmann's Verzeichnis viel mehr faunistische Beziehungen, als 
Sadebbck annimmt. Ich erwähne außer der großen Häufigkeit 
der Pleuromya teUina Ag. das gemeinsame Vorkommen von: 

Göniolina geometrica A. RoEM. 

Ostrea multi/ormis Dkr. u. K. 

Pecten strictiM V. Mstr. 

Mytü^is jurensis Mi^R. 

Pronoe nuculaeformü A. RoEM. sp. 

Thracia incerta A. RoEM. 

Ceromya excentii^a Ag. sp. 

Gründen in der kurzen Schichtenserie des Kalkberges das Äquivalent für die 
ganze Reihe der Zonen vom Dogger bis zum Portland wiederzufinden. Die 
meisten älteren Autoren führten Fritzow, entsprechend den lange verbreiteten 
Irrt&mem über die Beziehungen des norddeutschen zum englischen Jura, als 
Portland. P. A. Roemer ließ zweifelhaft (zuletzt 1840, N. Jahrb. S. 573), ob 
die tieferen Schichten — also die oolithische Abteilung a — etwa noch zum 
»Coral-rag« zu ziehen seien. 



FHtzow. 33 

Natica hemisphaerica A. RoEM. 
Cei^ühium quehenense de Lor. 

Diese paläontologischen Beziehungen lassen es nicht unwahr- 
scheinlich erscheinen, daß die Verbindung mit dem nordwestdeut- 
schea Jurameere, die in den nächsttieferen Schichten eine 90 be- 
deutende Rolle spielte, auch jetzt noch nicht ganz abgestorben war, 
wenn sie auch gegen andere Beziehungen der Fritzower Fauna 
zurücktritt. Denn von den obenerwähnten Ammoniten, die fflr 
den Vergleich dieser Ablagerungen naturgemäß ein besonderes 
Interesse fordern, ist im nord westdeutschen Oberjuri^ bis jetzt 
nichts bekannt geworden. 

Die Ammonitenfauna von Fritzow ergibt vielmehr unerwartet 
enge Beziehungen zu den eigenartigen Malmbildungen, die vor 
allem durch die Arbeiten von Bruder^) aus Sachsen und Nord- 
böhmen bekannt geworden sind, und es steht zu hoffen, daß mit 
einer systematischen, gründlichen Ausbeutung des Fritzower Lagers 
diese Beziehungen sich noch klarer entwickeln werden. Vor 
allem ist die in* Fritzow häufigste Form, Perisphincte$ involutus, 
für die sächsisch-böhmischen Ablagerungen im hohen Grade be- 
zeichnend. 

Die Verwandtschaft des sächsisch-böhmischen Kimmeridge 
mit dem von Fritzow ist. um so interessanter, als zwischen jenen 
Vorkommen und den ganzen gleichaltrigen Sedimenten weiter öst- 
lich und nordöstlich wieder ein auffallender Unterschied besteht^). 
Über die Art der Trennung, die dort stattgehabt haben muß, 
aber augenscheinlich keine vollkommene gewesen ist, gehen die 
Meinungen auseinander. Bruder ''^) nimmt die Sudeten als lang- 
gezogenen trennenden Festland rücken mit Steilküsten an, im 

*) Von den durch Bbudeb aus seinen »Tenuilobatenschichten« erw&hnten 
Formen scheiden für diesen Vergleich alle diejenigen aus, die nachweislich dem 
besonderen Horizont der psettdomtitabilisSchichten angehören. 

*) Nbumayr, Geogr. Verbreitnog, S. 64 u. 73. 

') Granitgrenze, S. 25. Bruder weist aach ansdrücklich darauf hin, daß 
trolz der fazioUen Verschiedenheiten die sächsisch- böhmischen Tenuilobaten- 
schichten doch mit den gleichaltrigen nord westdeutschen Ablagerungen Bezie- 
huDgen besitzen, da sie in Nord Westdeutschland wohlbekannte, aber in Polen, 
M&hren und Suddentschiand fehlende Bi?alren einschließen. 

Nraa Folge. Heft 41. 3 



34 StratigraphiBcher Teil. 

Gegensatz zu Neumayr, der die Meeresräume mit verschiedenen 
Faunen direkt nebeneinander setzt, ein Verhältnis, das er auch für 
die weit nach Südwesten hin verfolgbure Scheidung zwischen 
einer Fazies der Alpen und der ihres nördlichen Vorlandes der 
Annahme trennender Festlandsteile vorzieht. Mit Rücksicht auf 
die Tiefenfazies der Sedimente ist die Ansicht Nedmayr^s zweifellos 
plausibler^), es bleibt nur die Frage offen, worin dann das trennende 
Prinzip zwischen beiden Seiten bestand. Ich gehe auf diese Frage, 
die uns zu weit ablenkt, nicht weiter ein. Doch möchte ich, im 
Zusammenhang mit früher gesagtem, in Kürze auch hier auf ein 
Moment hinweisen, das jedenfalls verdient, mitberücksichtigt zu 
werden. Aus den durch v. Hüene*) und Pompeckj^) neuerdings 
zusammengestellten Funden von Aue eilen im süddeutschen Malm, 
dieser »Avantgarde der nordischen Armee«, wie sie Ssembkoff 
nennt, ist eine offene Verbindung zwischen Süddeutschland und 
dem europäischen Nordosten, in der eine boreale Strömung 
stand, für diese ganzen Zeiten ganz zweifellos. Der Weg, den ihr 
POMPECKJ zuweist, läuft etwa über die kritische Grenzregion 
zwischen den beiden benachbarten Faunenzonen. Da die Aucellen 
bis in die Schweiz^) und weiter^) zu verfolgen sind, wird auch 
diese Strömung, mehr oder weniger nahe dem jetzigen Alpenrande 
verlaufend, wenigstens zeitweise bis dorthin gedrungen sein. Sollte 
sie nicht an der auffallend scharfen Scheidung der beiden benach- 
barten Hochseegcbiete beteiligt gewesen sein? »Der maßgebende 
Faktor für die Verteilung mariner Tiere ist die Temperatur des 
Wassers« ^). Nachweisbare Spuren in den Sedimenten brauchen 
weitherkommende Strömungen nicht viel zu hinterlassen, da sie 
wenig oder gar nicht sedimentieren und faunistisch oft gänzlich 
verarmt sind. 



Gegen die ebenfalls von Bruder (Hohnstein, S. 16) angenommene Steii- 
kustennalur einer Grenze des damaligen böhmischen Festlandes gegen die süd- 
deutschen Malmmeere wendet sich Pompbgkj ganz entschieden (Regensbarg, S. 207). 

') Schwäbische Ancellen. 

^ Fränkische Aucellen, S. 32. 

*) DE LoBioL, Raurao. sup., S. 38. 

^) KiLXAii, Mont. de Lure, S. 119. 

^) Walther, Einleitung, S. 35. 



Fritzow. 35 

Eine GegenströmuDg, die süddeutsche Formen nach Nord- 
osten trug, nimmt dann schon Pompegkj an. Sie drang zurzeit 
des Unterkimmeridge, diesmal westlich von dem nördlichen Strom ^), 
Ober die obere Eibgegend bis zu den Odermündungen vor und 
bereicherte die dortigen Gewässer mit weitgereisten Gästen, den 
Ammonitenformen der südlichen Gebiete. 

Es steht im Zusammenhange mit dieser Verbreitung hoch- 
mariner Erscheinungen, daß nach Gesteinsbeschafienheit und 
Fauna die damaligen Meere in Pommern, vor allem diejenigen, in 
denen das Unterkimmeridge 2 b, die reichen Schichten des Fritzo- 
wer Profiles, sich ablagerte, wesentlich tiefer waren, als ihre 
Vorgänger. Denn die Schichten gehen von der mehr küstennahen, 
oolithischen Fazies zu mergeligen, nur gelegentlich oolithischen 
Kalken über, in denen auch Spongien jetzt zu finden sind, die in 
den pommerschen Malmbildungen sonst weder jünger, noch älter 
bekannt geworden sind^). 

Mit dem Vertiefen des Meeres ging naturgemäß ein Zurück- 
weichen seiner Küste nach Norden Hand in Hand. Allerdings 
ist zunächst noch näher zu untersuchen, welchen Horizonten die 
in Bornholm und Rügen gefundenen sehr interessanten Kalk- 
geschiebe des Oberjura ^) angehören, die für diese Frage von Be- 
deutung sind. Von den oberjurassischen Geschieben, die weiter 
nordwestlich, nahe bei Kap Skagen in Jütland, gefunden und 
durch Skeat und Madsen ausführlich beschrieben wurden^), ist 
ein Teil sicher dem Kimmeridge zuzurechnen und stammt nach 
den Autoren vermutlich aus dem Gebiet des jetzigen Skager-rack. 
Oxfordgeschiebe fehlen dagegen in jener Gegend völlig. Es 
darf ferner in diesem Zusammenhange nicht unberücksichtigt 
bleiben, daß neuerdings Hoyer^) Küstenbildungen des Oxford 
aus der Nähe der Stadt Haunover beschreibt, während die höher 
folgenden Schichten wenigstens eine gewisse (nördliche) Erwei- 



*) Vergl. oben, S. 23. 

^ Dm Rhizocorallinm des Unterkimmeridge 1 von Klemmen bleibt als 
darchans controverAe Bildung anßer Betracht. 
^ Dbbcke, Neue Materialien, S. 9. 
^) Boalders, 
^) Heersomer Schichten etc. 

3* 



36 Stratigraphischer Teil. 

terung der dortigen Flachseebildungen durch ihre Faziesentwicke- 
lung recht wahrscheinlich machen. 

Ich habe diese Verschiebungen der Küsten und Tiefenverhält- 
nisse nach Schluß der Oxfordperiode in ihren noch recht lücken- 
haften Spuren etwas nach Westen verfolgt, weil die Fauna von 
Fritzow augenscheinlich, wie auch Sadebegk auf Grund seiner 
noch unvollkommenen Vergleicbsmittel betont, auch mit den 
reichen und jetzt wohlbekannten Eimmeridge-Ablagerungen Nord- 
frankreichs^) und auch anderer westeuropäischen Gebiete eine 
nicht geringe Verwandtschaft besitzt. So hat Fritzow, um Bei- 
spiele aus den neu aufgefundenen Formen anzuft^hren, eine so auf- 
fallende Art, wie Sequatiia Lorioli COSSM. (== Cerithium Cotteaui 
DE LoR.) mit dem Sequanien von Tonnerre gemein. Auffallend ist 
z. B. auch, daß die für die bituminöse Bank der Abteilung a in Fritzow 
so charakteristische Fibula Pellati de Lok sp. in einer fast genau 
entsprechenden Schicht des Boulonnais, dem Oolith von Beliebrune, 
eine bekannte Erscheinung ist. Die beiden Formen wären in dem 
so eifrig durchforschten Eimmeridgc von Hannover wohl kaum der 
Aufmerksamkeit der Beobachter entgangen. 

So scheint mir vieles darauf hinzudeuten, daß schon im Unter- 
Kimmeridge sich zwischen dem balticum und Nordfrankreicb, 
nördlich von den flacheren Buchten Nordwestdeutschlands, freie 
Meeresbildungen entwickelt haben, die, wie wir sehen werden, 
dann längere Zeit bestanden. Die über Sachsen-Böhmen vorhanden 
gewesene Meeresverbindung kann, außerhalb des kleinen Kreises 
der vorkommenden Ammoniten, ftir die faunistischen Beziehungen 
Fritzows zum westeuropäischen Malm jedenfalls nicht in aus- 
reichendem Umfange verantwortlich gemacht werden. 

Lagerang. 

Es ist mehrfach in der älteren Litteratur über Fritzow davon 
die Rede, daß unter der liegendsten festen Kalkbank des Lagers 
im Kalkberge loser Sand folge. So tritt nach Schulz als Liegen- 
des 3>Ton und Seesand auf, dergleichen an dem 40 Fuß hohen 

IlDser Uoter-Kimmeridge = S^qaaDien saperienr = Astartien der französi- 
schen Autoren, s. dk Lappabemt, Traite, S. 1238. 



Fritzow. 37 

See-Ufer zu Tage ausgehet«. Andere bemühen sich, diese sandige 
Unterlage des Kalkes als Glied der Juraschichtenreihe zu erklären. 
Sadebeck kann über die Natur der fraglichen Schicht, die er nicht 
selbst gesehen hat, zu keinem Schlüsse kommen. Erst Deecke^) 
konnte nach neueren Bohrversuchen über die Abbauwürdigkeit der 
Vorkommen deren Schollennatur endgültig bestätigen. Die Kalk- 
körper sind danach völlig von einander isoliert und von Diluvium 
rings umgeben. Zur Zeit ist ein steiles Abstoßen des Kalkes gegen 
normale Grundmoräne an der südlichen Wand der kleinen Grube b 
deutlich zu beobachten. Den »blauen Ton«, der an einigen 
Stellen unter dem Kalk noch gefunden ist, sowie den Sand, der 
das Ganze gleichmäßig unterlagert, halte ich mit Deegke für dilu- 
viale Grundmoräne und »unteren« Sand. Die entfernte Möglich- 
keit, die der genannte Autor offen läßt, daß der blaue Ton mit 
gewissen blauen, thonigen Mergeln in Zarnglaff, der Sand mit dem 
Muschelsaude von Klemmen zu tun haben könnte, erledigt sich 
dadurch, daß wir jetzt genau wissen, daß der eine stratigraphisch 
viel zu hoch 2), der andere viel zu tief liegt, um mit dem Lager 
von Fritzow irgend Fühlung haben zu können. 

Die Kalkklötze von Fritzow sind also lediglich riesengroße 
Geschiebe, die gänzlich im Diluvium stecken, aber nur eine 
kurze Strecke weit durch den Glazialschub von ihrer uns noch 
nicht bekannten Heimat herangeführt sind. Daß sie dabei zum 
Teil umgewälzt seien, wie Deecke argwöhnt^), sodaß die Reihen- 
folge ihrer Schichten auf dem Kopfe stehen würde, möchte ich 
deshalb nicht befürchten, weil im alten Kalkberge, wie die Auto- 
ren ihn beschrieben, und der von seiner mutmaßliehen Stelle fast 
400 m entfernten Kaiserstein-Grube dieselbe Ordnung der Schichten 
herrscht, auch die hängendsten Schichten beider Aufschlüsse mit 
den später zu beschreibenden höher folgenden Schichten des pom- 
merschen Oberjura besonders große Verwandtschaft zeigen. 

In kommenden Zeiten werden die Lagerungsverhältnisse einmal 
ausgezeichnet der Beobachtung zugänglich sein, da die Steilwand 

*) Führer, S. 90; — Neue Materialien. 
*) 8. nnten S. 46. 
^) Neue Beiträge. 



38 



Stratigrapliischer Teil. 



der Meeresküste von jeder stärkeren Brandung erreicht und ange- 
griffen wird^ sodaß die Kante des hohen Ufers, die jetzt noch fast 
200 m von dem nächsten bekannten Kalkkörper entfernt ist, diesem 
alljährlich meßbar näher rückt. 



Tribsow. 

Von den übrigen Vorkommen des Unter-Kimmeridge in der 
Camminer Gegend ist das von Tribsow das bedeutendste. Die 
Fundpunkte liegen fast 2 km von diesem Dorfe nach ONO., süd- 
lich von einem Gehöft. 

Der Kalkstein von Tribsow ist vielleicht von allen Malmvor- 
kommen in Pommern das am frühesten technisch verwertete. Man 
erzählt wenigstens, daß dort nach alten Urkunden schon zum Baue 
des Camminer Domes Kalk gewonnen sei. Die in dieser fernen 
Zeit und wohl noch lange nachher benutzte Grube sei später zum 
Teil wieder aufgefüllt und in der südwestlich von dem Gehöft 
(s. die beistehende Kartenskizze in 1:10,000) liegenden Boden- 
senkung (a) zu suchen. 




a« 



I ... ^ — -~1-. 



♦ i I ^ I ' 










'fidä-Ck 



1 : 10000. 

Kalkgruben bei Tribsow. 



Tribsow. 39 

In späterer Zeit ist in Tribsow an zwei anderen Stellen Jura* 
kalk gegraben. Der Hauptaufschluß (b) liegt gleich südlich von 
dem Gehöft. An der südlichen Wand der von einem Schilf- 
sumpf erfüllten Grube tritt der Jurakalk unter einer doppelten 
Decke von Diluvium und KreidemergeP) in 2,5 m Mächtigkeit zu 
Tage. Die oberen 0,6 m sind mäßig fest, nicht sehr fossilreich 
und von fast eigelber Farbe. Darunter folgt eine festere Bank 
von 0,9 m, die ebenfalls gelb verwittert. An wenig verwitterten Stellen 
bildet sie harte, aschgraue, etwas kristalline Blöcke, in denen die 
Fossilien Ersatzschalen von Calcit besitzen. Zu unterst sind 
noch etwa 1 m mächtige, weniger feste Steinkernschichten zu sehen. 
Die Fossilien sind, mit der schon erwähnten Ausnahme, nur als 
Steinkerne und Abdrücke vorhanden, aber oft von großer, die 
Fritzower Vorkommen weit übertreffender Feinheit der Erhaltung. 

Die Schichten entsprechen nach ihrem Fossilgehalt den höhe- 
ren bei Fritzow aufgeschlossenen Steinkernmergeln, sind also dem 
Horizont 2b des pommerschen Unter-Eimmeridge zuzurechnen. 
Im besonderen scheint die mittlere, festere Region des Aufschlusses, 
in der die charakteristische Trigonia concinna recht häufig ist, der 
zweithöchsten Bank des Aufschlusses am Kaiserstein zu entsprechen. 
Die tieferen, mürben Steinkernschichten sind u. a. besonders reich 
an Goniolina geometrica^ die dort sehr viel häufiger ist, als in 
Fritzowy und hie und da in ganz tadellosen Exemplaren gefunden 
wird. Gleichwohl hat sich auch an diesen Stücken von irgend 
welchen Spuren inneren Baues nichts feststellen lassen^). 

Weiter südlich, wo der Jurakalk direkt zu Tage ausgeht, hat 
man in demselben noch nahe beieinander zwei kleine Gruben (c) 
angelegt. Das Gestein ist hier weiß, mehr grusig zerfallend und 
dem Fritzower ähnlicher, als das oben beschriebene. Die Fauna 
hat, soviel ich bisher von ihr erhalten konnte, ganz Fritzower 
Charakter. 

Es sind schließlich noch an mehreren anderen Stellen der 



>) JedenfkUs nichts anderes, als der 100 m nach SO. in großem Maßstabe 
aosgebeatete Meigely der nach Dkeckk (Fährer, S. 87) Cenonjan mit Beiemmiteg 
uüimui darstellt. 

*) s. DuECKB, Uexagonaria etc. 



40 Stratigrapkischer Teil. 

nächsten Umgebung der angeführten Fundpunkte Fossilien der- 
selben Schichten im Ackerboden zu finden, die aber vorwiegend 
wohl durch Abräumen und durch Einebenen älteren Abraumes aü 
ihren jetzigen Ort gelangten. 

Schwenz (Friedensfelde). 

Die nördlich von Friedensfclde auf Schwenzer Feldmark 
liegenden älteren Kalkgruben, östlich von dem nach Schwenz 
führenden Wege, werden seit längerer Zeit nicht mehr benutzt 
und sind jetzt fast völlig eingeebnet. Doch kann man in dem von 
Kalkstein brocken stellenweise ganz erfüllten Ackerboden noch 
immer eine Menge Fossilien sammeln. 

Auf der Westseite des Schwenzer Weges geht ebenfalls auf 
größeren Flächen Kalkstein des Malm zutage aus, ist wenigstens 
nur von einer 30 cm mächtigen Schicht Ackerkrume bedeckt. Ich 
fand dort bei meinem letzten Besuch der Gegend, im März vorigen 
Jahres, neuerdings zwei kleine Gruben zur Kalkgewinnung einge- 
richtet, gegenüber der nördlichsten der alten Gruben und etwa 
100 m vom Wege entfernt. 

Deecke^) macht auf die Übereinstimmung aufmerksam, die 
die Fauna des Schwenzer Kalksteines mit Fritzow vor allem in 
den Bivalven zeigt. Ich möchte dazu noch auf die besondere 
Häufigkeit der für die Fritzowcr Schichten so charakteristischen 
Terebratula cf. Dauhini Et. hinweisen, die auch in den älteren 
mir vorliegenden Aufsammlungen von Schwenz-Friedensfelde nie- 
mals fehlt. Isocardia comuta und Pholadomya Protei (= pauci- 
co8ta)^ die Deecke in den älteren Aufschlüssen vermißt, sind 
jedenfalls in den neuen, westlichen Gruben keine Seltenheit. 

Das Gestein in allen diesen Aufschlüssen entpricht besonders 
dem der südlichen, kleineren Gruben bei Tribsow. Es gehört, wie 
jenes, dem höheren Horizonte des Fritzower Vorkommens an, also 
dem Abschnitt 2 b des pommerschen Unter-Kimmeridge. 



Mesoz. Formationen, S. 21. 



Schwirseo. 4 1 

Schwirsen. 

Wessel^) hat den Jurapunkt von Schwirsen erwähnt und auf 
seiner Karte verzeichnet, aber leider nicht näher beschrieben. Der 
Aufschluß muß bald gründlich verfallen sein, denn Deecke^) 
konnte an der eiugetragenen Stelle nicht einmal Spuren des Ge- 
steines mehr nachweisen. Auch ich habe mich vergebens bemOht) 
von der Fundstelle etwas zu Gesicht zu bekommen oder im Dorfe 
zu erfahren. 

Die Sammlung der Berliner Geologischen Landesanstalt enthält 
von dem verschollenen Fundpunkte nur: 

Goniolina geometnca A. RoEM. sp. 
Pecten vimineus Sow. 
Cucullaea longirostins A. RoEM. 
Tingania concinna A. RoEM. 
Pleuromya teüina Ag. 

Dazu kommt nach Sadebeck: 

Pecten octocoatatua A. RoEM.? 
sowie nach Deecke: 

Rhynchonella pinguis A. RoEM. 
Ostrea solttana A. RoEM. 
Natlca sp. 

Aporrhais cingulata Dkr. u. K. (wohl 
= Alaria hispida Piette). 

Diese lückenhafte Serie einer, nach den Gesteinstficken zu 
urteilen, ziemlich reichen Fauna, zu der sich aber schwerlich noch 
Ergänzungen finden werden, hat im allgemeinen zwar Fritzower 
Gepräge, aber das schon Sadebeck^) bekannte Vorkommen der 
großen Pecten- Formen ist doch auffallend. Dazu kommt, daß 
das ziemlich frische Gestein der sämtlichen mir vorliegenden Stücke 
mit zerstreuten, aber deutlichen Glaukonitkörnchen durchsetzt 
ist. Ein derartiges Gestein ist mir von Fritzow und den anderen 

>) Jura, S. 312. 

^ Mesoz. Formationen, S. 21. 

*) Pomm. Obeijora, S. 667. 



42 Stratigraphischer Teil. 

Fundpunkten des Unter-Kimmeridge bisher nicht bekannt gewor- 
den. Der Kalk von Schwirsen gehört also entweder einem sonst 
nicht weiter bekannten Ausbildungsmodus der Schichten von 
Fritzow an, der in der Gesteinsausbildung und Fossilfbhrung 
etwas abweicht, oder einer Schicht, die etwas tiefer oder wahr- 
scheinlicher hoher liegt, als die jetzt in Fritzow aufgeschlossenen 
Horizonte, und vermutlich überhaupt dort noch niemals auf- 
gedeckt war, denn ich habe auch unter den älteren Stücken von 
Fritzow den glaukonitischen Gesteinstypus von Schwirsen bisher 
vergebens gesucht 

Über die Lagerungsverhältnisse dieses, sowie der Tribsower 
und Friedensfelder Malmvorkommen sind mir nähere Einzelnheiten 
nicht bekannt geworden. Da sie aber sämtlich nur auf kurze Er- 
streckung inselartig aus der diluvialen Umgebung auftauchen, in 
ihrer Anordnung auch keinerlei leitende Hauptrichtung erkennen 
lassen, liegt es nahe anzunehmen, daß sie ebenfalls losgerissene 
Schollen sind, wie die Fritzower, und, wenigstens bis auf den 
Kalk von Schwirsen, mit jenen wohl demselben engeren Heimats- 
gebiet entstammien. 

Zarnglaff. 

Schon durch Bküggemann^) ist vor 120 Jahren darauf hin- 
gewiesen, daß bei dem Dorfe Zarnglaff, nicht weit vom Hammer- 
bache, in der Erde viel Kalkstein stehe. Es sei dort bis 1759 
viel Steinkalk gebrochen. Gumprecht^) hat diese in Vergessenheit 
geratene Angabe wieder ans Licht gezogen und bei seiner erfolg- 
reichen Durchforschung der Gegend auch die Stelle auf der Nord- 
seite des Völzer Baches — der von Brüggemann genannte 
Hammerbach ist einer seiner Quellbäche — aufgefunden und be- 
schrieben. Von organischen Resten war nur eine Nerinea visurgta *) 
bestimmbar, »ganz wie solche größere Exemplare dieser Art bei 



>) Herz. Pommern, II, 1, S. 49. 

*) Pommeni, S. 438. 

^ Vermatlich irrig bestimmt. Ich babe wenigsteDs unter der ziemlich 
großen Menge der zum Teil gat erhaltenen Reste von Nerineen, die ich in Zarn- 
glaff gesammelt habe, Nerinea visurgh bis jetzt nicht feststellen können. 



Zaroglaff. 



43 



Hildesheim vorkommen«. Die Erstreckung des Kalkvorkommens 
gibt er auf etwa 10 — 15 Minuten an. 

Das Vorkommen von Zarnglaff ist dann von ßoLL^) 
sowie von Wessel^) noch kurz erwähnt, scheint danach aber 
wiederum in Vergessenheit geraten zu sein. Wenigstens nehmen 
Sadebeck und Deegke, die doch beide sich über den ganz nahe 
dabei gelegenen Aufschluß von Schwanteshagen geäußert haben, 
keine Notiz davon ^). 







1 : 10000. 

Verbreitung des Jurakalkes bei Zarnglaff und Schwanteshagen 

Dach dem Blatt Moratz der geologischen Spezialkarto von Preaßen and den 
thüringischen Staaten. 

I) Ostseel&nder, S. 132. 

«) Jura I, S. 372. 

^) Erst im »Fahrer« (S. 83) spricht Dkecke von Aafschlüssen »graaen, san* 
digen Kalkes« aaf beiden Seiten des Yölzer Baches, ohne aber Unterschiede 
zwischen ihnen za machen. 



44 Stratigraphischer Teil. 

Das Jura vorkommen von Zarnglaff befindet sieb etwa 1200 m 
südöstlicb vom Dorfe und erreiebt dort in einem Streifen, der 
sieb in weniger als 100 m Breite parallel dem Völzer Bacbe von 
WNW. nacb OSO. ziebt, die Tagesoberfläcbe. Dmstebende 
Kartenskizze in 1 : 10000 zeigt die oberfiSchlicbe Verbreitung der 
Kalkscbicbten nacb den Aufnabmen von K. Eeilhack auf Blatt 
Moratz der Preußiscben geologiscben Landesaufnabme. Die 
Scbicbten sind dann zeitweilig aucb weiter wcstlicb, unmittelbar 
an der Scbwantesbagener Müble, dureb den Baeb entblößt ge- 
wesen, doeb babe icb dort deutlicbes Anstebendes jetzt nicbt mebr 
geseben. 

Die alte Steinbruebtätigkeit ist jetzt nocb an einer Gruppe 
kleiner, zum Teil mit Wasser erfüllter Gruben und daneben liegen- 
der Haldenbügel zu erkennen. In diesen verraten jedocb meistens 
nur mürbe, stark verwitterte Kalksteinbrocken die im Untergrunde 
vorbandenen Scbicbten^ und sie baben aucb mir, wie GUMPRECHT, 
keine nennenswerte Ausbeute an Fossilien geliefert. 

Besseren Erfolg batte icb mit dem Absammeln des Acker- 
bodens zu beiden Seiten eines kleinen, quer zum Bacbe binunter- 
laufenden Grabens, der weiter östlicb das Anstebende kreuzt 
(d der Kartenskizze). Hier konnte icb bei wiederbolten Besucben 
vor Jabren auf den augenscbeinlicb npcb nicbt tiefer umgearbeiteten 
Kalkscbicbten eine größere Menge ganz gut erbaltener Fossilien 
zusammenbringen. 

Wesentlich vermehrt wurde dann aber die Ausbeute durch 
Schürfarbeiten zum Zwecke der Feststellung der Punkte, an denen 
neuerdings wieder mit einem Abbau des Kalkes begonnen werden 
könnte. Dann bat aucb die seit Sommer 1903, wenn aucb bisher 
nocb in bescheidenerem Maßstabe, eingerichtete neuere Förderung 
aus den zunächst in Angrifi* genommenen Schichten ebenfalls schon 
ein reiches und sehr wertvolles Material ergeben. 

Aucb zwei tiefere Bohrlöcher sind von der jetzt dort arbei- 
tenden Gesellschaft (Pommersche Kalksteinwerkie, Stettin-Bredow) 
an den auf der Kartenskizze mit e nnd f bezeichneten Stellen 
niedergebracht, die beide 25 m des Lagers durcbsunken baben. 
Durch die angewendete Methode der Bohrung ist aber das Gestein 



Zarnglaff. 45 

SO gründlich zertrümmert, daß von seinen petrographischen Eigen- 
schaften nur noch wenig, von den Fossilien so gut wie nichts 
mehr zu erkennen und zu bestimmen ist. 

Schichtenfolge. 

Ich beginne mit kurzen Angaben über petrographische Eigen- 
schaften der in dem einen der eben erwähnten Bohrlöcher (e) 
durchsunkenen Kalkschichten, die wenigstens in der mehrfachen 
Wiederkehr oplithischer Schichten und sandiger Beimischung ein- 
mal eine gewisse Möglichkeit zum Vergleich mit anderen Ablage- 
rungen bieten könnten. 

1 m Schutt, 
2 — 9 » mehr oder weniger oolithisch, auch et- 
was sandig, 
10 » feinsandig (Exogyren), 
11 — 14 » wenig oolithisch und fein brecciös, 
15 — 16 » feinsandig^ auch fein brecciös, 
17— 18 » gut oolithisch, 

19 » grobsandig, 
20 — 21 » feinsandig, reich an organischen Resten, 
23 — 25 y> in verschiedenem Grade feiner oder 
gröber sandig. 

Die hängendsten 5—6 m des Bohrprofiles entsprechen den 
tieferen Abteilungen der in dem neuen Kalkbruche bis jetzt 
etwa 7 m mächtig erschlossenen Region des Lagers. Dieselben 
bieten das Bild eines blaugrauen, hie und da fein Bchwärzlich 
gefleckten, mehr oder weniger Muscheltrümmer, etwas Sand und 
unregelmäßige Oolithkörner ftlhrenden mergeligen Kalksteines, der 
an der Luft bald zerfällt. Die größeren Fossilien haben ihre Schale 
meist verloren und bieten auch keine günstigen Steinkeme und 
Abdrücke. Das Gefüge des rauhen, körnigen und nicht besonders 
festen Gesteines ist zudem durch Gebirgsdruck etwas beeinflußt, 
sodaß Fossilien oft verdrückt oder durch Quetsch- und Rutsch- 
spuren auf ihrer Oberfläche unansehnlich gemacht sind. 

Die Fauna dieser Schichten ist ziemlich reich an Arten und 



46 Stratigraphischer Teil. 

Individuen. Woblerlmitcne Terebrateln und Rhynchonella pinguis^ 
ferner Acicula GesneHy Tiichites Sauamrei in oft vollständigen, 
wenn auch selten unversehrt herauskommenden Exemplaren, Myti" 
lu8 jurerms^ Perna subplana, Oatrea deltoidea und solitaria, Exogyra 
bi'untrutana, hocardia coi'tiuta, Pholadomya Protei und hwtuUina 
fallen am meisten in die Äugen. Im zweiten Meter von unten 
sind manche Lagen ganz mit Perna suhplana durchspickt, im 
dritten und vierten wurde Nautilus giganteus in vielen Exemplaren 
von 25 — 40 cm Durchmesser gefunden. In denselben Lagen sind 
auch Reste von Machimosaurus und Plesiochelys keine Seltenheit. 

Von besonderem Interesse ist aber, daß in diesen Schichten 
auch Ammoniten nicht selten gefunden werden, wenn auch ihr 
Erhaltungszustand zu wünschen übrig läßt. Die wenigen Stücke, 
die zunächst davon in meine Hände kamen, genügten indeß, um als 
Pictonia cymodoce d'Orb. und Olcostephanus cf. Berryeri Dollf. 
bestimmt zu werden. Neuere Funde^ die ich wenigstens noch 
sehen konnte, bestätigen diese Bestimmungen und lassen noch fernere 
Formen aus diesem interessanten Kreise erwarten. 

Der hängendste, etwas mehr als 1 m mächtige Abschnitt der 
Schichten in dem neuen Steinbruche zeigt einen milden, hell blau- 
grauen, ziemlich tonigen Mergel, der etwas muschelig bricht und 
auf angewitterten Bruchflächen von kleinen Schalentrümmern rauh 
wird. Das Gestein, das auch in einem Schürfloche bei d ange- 
troffen wurde, enthält etwas fein verteilten Schwefelkies, der hie 
und da zarte, schwärzliche Überzüge bildet. Wenn es an der 
Luft lagert, ist die eintretende Zersetzung des Schwefelkieses durch 
den Geruch wahrzunehmen. 

In der Fauna dieser ebenfalls ziemlich fossilreichen Schicht 
tritt besonders die ungeheure Menge der Brachiopoden hervor. 
Neben Rhynchonella pinguis und biplikaten Terebrateln (darunter 
manchmal typische Exemplare von Terebratula subsella Letm.) 
findet sich ZeiUeria humeralü hier wieder in großer Menge, vor- 
wiegend in jugendlichen Exemplaren. Vereinzelt habe ich auch 
Zeill, cf. egena Bayle gefunden. Von Bivalven möchte ich die 
schon von Fritzow genannte Exogyra Gumprechti n. sp. erwähnen, 
die auch hier nicht selten ist. Einen wesentlichen Bestandteil der 



Zarnglaff. 47 

Fauna bilden aber zahlreiche Gastropoden, darunter vor allem 
häufig die große Natica rupeUensü d^Orb.; daneben nenne ich nur 
noch Malaptera ponti Brongn. sp., die in wohl bestimmbaren 
Exemplaren vorkam. Im übrigen schließt die Fauna dieses Hori- 
zontes sich der der vorigen Abteilung so eng an, und die Gelegen- 
heit, beide für sich zu sammeln, ist vorläufig so wenig günstig, 
daß ich die beiden Schichten als eine Abteilung (1) vereinigt lasse. 

Die nächstfolgende Abteilung (2) der Schichten ist bisher an 
keiner Stelle aufgeschlossen zu beobachten. Sie läßt sich nur in 
dem Gesteinsschutt des Ackerbodens bei d2, südlich . von dem 
Ausstreichen der vorigen Schicht (dl), feststellen und bis in die 
Halden der alten Steingruben verfolgen. Die von ihr eingenommene 
Zone ist nicht breit, sodaß ihr bei dem anderwärts festgestellten 
flachen Einfallen des Lagers kaum mehr als 2 m Mächtigkeit ge- 
geben werden können. Petrographisch unterscheidet sie sich von 
dem Liegenden durch größere Festigkeit, hellere Farbe und fein 
und oft sehr vollkommen ooiithisches GeflQge. Die Fossilien be- 
sitzen zum Teil spätige, ziemlich harte, aber spröde Ersatzschale. 

Die Fauna, die ich durch oftmaliges Absuchen der Acker- 
fläche allmählig zusammengebracht habe, ist vor allem reich an 
Nerineen, deren Zunahme also auch hier, wie an so vielen 
Stellen im Oberjura sonst, an das Vorwalten oolithischer Gesteins- 
fazies gebunden ist. Unter ihnen ist am häufigsten Nerinea tuber-- 
ctdosa A. RoEM., ferner ist u. a. die charakteristische N, strigülata^ 
dann N. Oosae^ Desvoidyi und bf^ntrutana in diesen Oolithen 
immer zu finden. Neben den Nerineen tritt in der Fauna noch 
einigermaßen hervor Trichitea Saussureiy von dem mehrere fast un- 
verletzte Stücke frei herausgewittert im Acker gefunden wurden, 
dann die eigenartige Anomia nerinea^ sowie vielleicht noch Lucina 
subatriata. Es ist zu hofien, daß diese Schichten, wenn sie durch 
die Ausbreitung des neuen Steinbruchbetriebes einmal günstig auf- 
geschlossen sind, eine bedeutende Ausbeute an wohlerhaltenen 
Fossilien ergeben werden. 

Noch weiter südlich ändert sich der Gesteinscharakter aber- 
mals, indem das hier rein weiße, etwas roströtlich verwitternde 
Gestein noch fester wird und das oolithische GefQge bis auf ver- 



48 Stratigraphisoher Teil. 

sprengte Körner wieder verschwindet. Viel bezeichnender f&r 
diese hängendste Schicht (3) des Vorkommens von Zarnglaff ist 
aber, daß die ganze Masse des Gesteines von einer locker ver- 
zweigten Koralle, Cladophyüia cf. ramea Koby, völlig durchwebt 
ist. Andere Fossilien habe ich in diesem Korallengestein, das auf 
dem Querbruch, vor allem auf angewitterten Flächen, die Quer- 
schnitte der zierlichen Korallenstöckchen sehr deutlich erkennen 
läßt, fast gar nicht angetroffen. Auch dieser Korallenkalk nimmt 
nur einen Streifen von geringer Breite im Ackerboden ein, ehe 
er nach S. unter der quartären Decke verschwindet. Die seinem 
oberflächlichen Auftreten entsprechende Mächtigkeit wird einen 
Meter kaum übersteigen. Ob er durchgeht oder nur eine gelegent- 
liche Einlagerung darstellt, die weiterhin einer anderen Fazies 
wieder Platz macht, läßt sich zunächst nicht entscheiden. 

Von den mehr als hundert bis jetzt von mir in Zarnglaff ge- 
sammelten Fossilarten kommen nur 8 nicht in der liegenden Ab- 
teilung (1) vor, 24 Arten habe ich bis jetzt aus den Nerineen- 
schichten (2) bestimmen können, von denen 7 ihr eigentQmlich 
sind. In der Korallenbank (3) ließ sich neben der Cladophyllia 
bisher nur Serpula flageUum v. MsTR. nachweisen. Doch wird 
sich dieses Verhältnis, wenn in den hangenden Schichten einmal 
bessere Aufschlüsse vorhanden sind, wohl wesentlich zu deren 
Gunsten verschieben. 

Die Lagerung der ganzen Masse ist, wie ich schon andeu- 
tete, flach. Die Schichten streichen in der neuen Kalkgrube 
N. 78^ W., also etwa mit der Längsachse des Vorkommens an 
der Tagesoberfläche, wie es die Karte darstellt. Sie fallen mit 8^ 
in SSW., nach dem Bache zu. Es liegt hier ebensowenig, wie in 
Klemmen, ein Grund vor, an der anstehenden Natur der Jura- 
schichten zu zweifeln, schon mit Rücksicht auf deren ziemlich be- 
deutende, durch keinerlei diluviale Einschaltungen unterbrochene 
Verbreitung an der Oberfläche, dann auch im Hinblick auf die 
beiden tieferen Bohrungen, die an zwei verschiedenen Stellen bei 
25 m das Lager nicht durchsunken haben. Dazu kommt, daß zur 
Orientierung über die Verbreitung des Lagers noch eine ganze 
Keihe kleinerer Bohrlöcher gestoßen sind, die dessen * Ausdehnung 



Zarnglaff. 49 

ober ein ferneres beträchtliches Areal in der Umgebung des An- 
stehenden unter einer geringf'Qgigen Decke festgestellt haben. Da 
diese Vorarbeiten aber nur in Handbohrlöchern bestehen, aus deren 
Befunden sich, abgesehen von der bloßen Anwesenheit von Kalk- 
stein, über die geologischen Verhältnisse nichts näheres entnehmen 
läßt, habe ich darauf verzichtet, ähnlich etwa, wie bei der Dar- 
stellung des Lagers von Klemmen, diese weitere Ausdehnung des 
Kalkes im Boden auf der Karte mit zur Darstellung zu bringen. 
Klöfte sind in dem neuerdings erschlossenen Teile des Lagers 
durch den Abbau aufgedeckt, Verwerfungen habe ich jedoch auf 
ihnen bisher nicht beobachtet, geschweige denn Ausfbllungen von 
Spalten mit diluvialem Material, wie sie in den isolierten 
Kalkklötzen der geschiebeartigen Vorkommen hie und da vorge- 
kommen sind. 

Schicilteoalter and Beziehungen zn auswärtigen Ablagerungen. 

Schon die kleine, oben mitgeteilte Auswahl der auffallendsten 
Fossilien der Schicht 1 zeigt deutlich, wie sehr die Fauna der- 
selben an die von Fritzow erinnert. Ich habe daher frQher, ehe 
die Schürfarbeiten und der neue Abbau die Ausbeute an Fossilien 
so wesentlich vermehrt und mir u. a. auch die erwähnten Ammo- 
niten geliefert hatten, die Schicht 1 mit den Steinkernmergeln von 
Fritzow auf eine Stufe gestellt und als Unterkimmeridge bestimmt^). 
Der Irrtum war wohl um so erklärlicher, als die Schicht 2 mit 
Neiinea tuberctdosa und der ganzen Qbrigen Reihe von Nerineen 
in dem Horizont der N, tubeixuloaa in Hannover^), dem obersten 
Gliede des dortigen Unterkimmeridge, vergleichbar zu sein schien, 
sodaß nur die damals mir schon bekannte Korallenbank mit einiger 
Wahrscheinlichkeit dem Mittelkim meridge zuzuweisen war. 

Die Unrichtigkeit dieser Auflassung ergab sich ohne weiteres 
aus dem Vorkommen der neuerdings aufgefundenen Ammoniten, 
die sich nach A. ToRNQUiST^s, die Form Wandlungen und andere 



1) Erl&ut. Moratx, S. 12. 

*) Siehe Hbihr. Gbbdnrh, Karte; Brl&at. S. 1 1 ; — Struckmann, Obeijura, S. 18 ff. 

Nene Folge. Heft 41. 4 



50 Stratigraphischer Teil. 

s^hr interessante EigentfimlichkeiteD der Gruppe ausflihrlich be- 
handelnder Arbeit^) mit genügender Sicherheit deuten ließen. 

Pittoiiia eymodoce^ die wichtigere der beiden Arten, ist be- 
sonders am Cap de la Heve^) charakteristisch fbr die unteren dort 
aufgeschlossenen Schichten des Kimmeridge. Sie ist aber auch an 
einer ganzen Reihe anderer Stellen des anglofranzösisohen Jura ge- 
funden und als empfindliches Zonenfossil erkannt (db Loriol und 
Lambert^) erwähnen sie nur infolge unrichtiger Bestimmung von 
Bar-sur-Aube aus einem höheren Niveau). Es ist daher in Frank- 
reich ziemlich allgemein üblich geworden^), das untere Glied des 
Pt^rocerien als Zone der Pictonia cymodoce zu bezeichnen (Unter- 
kimmeridge der Franzosen = Mittelkimmeridge der in Norddeutsch- 
land üblichen Einteilung, der ich natürlich hier folge). 

Die Schichten der neuen Kalkgrube von Zarnglaff(i) gehören 
also schon dem Mittelkimmeridge an und sind ein überraschen- 
der Beweis von der Verbreitung der Zone der Pictonia cymodoce 
auch nach Osten hin. Das erneute Auftreten von ZeiUeria hume- 
ralü in derselben Abteilung stimmt ebenfalls mit den in Nordfrank- 
reich beobachteten Verhältnissen^). Die sonstige Fauna besitzt 
noch manche Anklänge an die der Zone in den falaises de la'H^ve 
und an anderen französischen Fundorten, ich nenne z. B. Malaptera 
pontiy Trigonia papiUata, Pholadomya Protei und Ceromya excen- 
trica; Exoffyra Grvmprechti n. sp. ist vielleicht mit der in Frank- 
reich aus diesen Schichten mehrfach erwähnten grobrippigen Varietät 
von Exogyra virgula^) zu identifizieren. Ich möchte indessen auf 
alle diese stark von der Faziesentwickelung abhängigen Formen 
weniger Wert legen; die Ähnlichkeit analoger Faunenbestandteile 
in der Abteilung 1 in Zarnglafi^ mit dem Unterkimmeridge 2b von 
Fritzow ist ja, wie schon betont, auch nicht gering, begreift z. B. 
auch mehrere der eben genannten Formen« trotzdem enthalten aber 



DegeD. Perisph.^ 

*) Siehe Lknnibr, Etudes; — Bigot, Gaide. 

*) Tonnerre, S. 209. 

^) Lbmoimb et RoDTKR, Aabe et Loire, S. 107. 

^) Schicht a der Tabelle bei Lbmoink und Rouybr, 1. c, S. 100. 

^) Munibr-Chalmas et Pellat, Guide, S. 17. 



beide Horixonte gruDdverschiedene Ammoniten und sind, nach dem 
sonst bekannten Auftreten dieser Ammoniten zu urteilen, jedenfalls 
verschiedenen Alters. 

Nach diesem Ergebnis der Altersbestimmung des Abschnittes 1 
der Schichten von Zarnglaff l&ßt sich natürlich auch die von mir 
zuerst angenommene Gleichaltrigkeit der dortigen Nerineenschich- 
ten (2) mit dem Horizont der Nerinea tuberculosa von Hannover 
nicht aufrecht erhalten. Indessen kommt N. tuberctäasa gerade in 
höheren Schichten des Mittelkimmeridge auch in Hannover wieder 
ziemlich häufig vor ^), zusammen mit den fbr die Schicht 2 von 
ZarnglaflT so bezeichnenden N. Gosae, Denvoidyt und bruntrutana. 
Im übrigen ist die Fauna dieser Ooiithe noch zu lückenhaft be* 
kannt, um zu ferneren Vergleichen Gelegenheit zu geben. Von 
Ammoniten vor allem, die wieder die Möglichkeit gewähren könnten, 
zu dem eingehend studierten französischen Kimmeridge Beziehung 
7A\ gewinnen, ist noch nichts in ihnen gefunden worden. 

Die Schicht 3 schließlich steht mit dem aufiallenden und 
charakteristischen Fossil, das sie fast ausschließlich enthält, vor- 
läufig ganz isoliert da. 

Es hing wohl mit der geringen Tiefe dieser Meeresteile zu- 
sammen, daß ihre Faunen, im Gegensatz zu der des Unterkimme- 
ridge von Fritzow, von Beziehungen zu den Cephalopoden der 
sächsich-böhmisehen Ablagerungen nichts mehr erkennen lassen. 
In den flacheren Gewässern, die im Abschnitt 2 der Abteilung 
wieder stark Ooiithe bildeten und danach auch Korallengärten 
trugen, genügten sicherlich schon geringe Oszillationen der Erd- 
kruste, um offene Verbindungen der Meere zu sperren oder wenig- 
stens die Wegsamkeit ftkr bedeutendere Strömungen und die ihnen 
folgenden Lebewesen zu beeinflussen. Daß solche Bewegungen des 
Untergrundes damals auf weiten Gebieten stattgefunden haben, be- 
weist auch die Öffnung breiterer und tieferer, den Austausch von 
Ammoniten vermittelnder Verbindungen nach dem anglopariser 
Becken, deren erste Vorbereitung uns bereits im vorigen Kapitel 
wahrscheinlich erschien. 

Strucrmann, Ob. Jura, S. 57. 



52 StratigraphiBcber Teil. 

Diese Verhftltnisse sind vor allem auch filr die Beurteilung der 
Ablagerungen des nord westdeutschen Malm von Bedeutung, an 
den sich im pommerschen Gebiet sofort wieder mehr Anklänge zeigen, 
sobald — wie in Schicht 2 von Zarnglaff — die petrographische 
Fazies wieder mehr auf seichteres Gewftsser deutet. Es ist wohl 
von Interesse, wenn von den Nerineenschichten von Zarngla£P erst 
ein reicheres Material vorliegen wird, deren Fauna mit der der 
eigentlichen P^*oc^ra«- Schichten des hannoverschen Jura (nach der 
Einteilung bei Struckmann) eingehend zu vergleichen. 

Von irgendwelchen Beziehungen zu dem osteuropäischen Ver- 
breitungsgebiet des Malm fehlt in diesem Abschnitt der pommer- 
schen Bildungen noch jede Spur. Vielleicht gibt die fernere Unter- 
suchung der Verhältnisse im Untergrunde von Heilsberg ^) und die, 
nach mir vorliegendem Material sehr wohl mögliche grQndlichere 
Durchforschung des Jura von Inowrazlaw über Art und Verteilung 
der trennenden Momente in dieser Epoche einigen Aufschluß. 

Bartin bei Kolberg. 

• Der Jurakalk von Bartin wurde durch eine briefliche Mitteilung 
RiBBENTROP's an die Deutsche geologische Gesellschaft^) der Wissen- 
schaft bekannt und durch v. Carnall, den damaligen Vorsitzenden 
der Gesellschaft, gleichzeitig^) mit dem in jener Zeit schon viel 
besprochenen Vorkommen von Fritzow in Beziehung gesetzt. 
Weiterhin hat v. D. ßORNB^) den Punkt erwähnt und eine Analyse 
des dortigen Kalkes mitgeteilt. Sadebegk^) bringt etwas ausführ- 
lichere Angaben Qber das Vorkommen. Deeckb, der in seinen 
»Mesozoischen Formationen« (S. 22 und 23) zu Sadebegk^s An- 
gaben nur wenige Zusätze machte, hat später in dem »Fflhrer« 
(S. 93—96) ein sehr anschauliches Bild der Schichtenfolge und 

*) Siehe P. G. Krausb, ostpreuß. Kimmeridge. 

*) Zeitschr. d. D. geol. Gea , V, 1855, S. 666—667. 

3) Ibidem, S. 618. 

^) Pommern, S. 505. 

^j Pomm. Ob. Jura, S. 660 and 701. 



ßartio bei Kolberg. 



53 



Fossilföbrung, sowie der iDteressanteD Lagerung gegeben. Ich 
kann durch meine an den Aufschlüssen der letzten Jahre gemach- 
ten Beobachtungen seine Darlegungen^ die er mir noch durch 
einige freundlichst überlassene handschriftliche Mitteilungen ver- 
mehrt hat^ durchaus bestätigen. 

Bartin liegt etwa 10 km nach SO. von Kolberg, einige Kilo- 
meter südlich von der Eisenbahnstation Degow. Die Kalkgruben 
befinden sich in dem langgestreckten Hügelrücken westlich vom 
Dorfe, nahe der Grenze der Feldmark Damgardt. Die Situation 



^ 



--A 






•^. V 






vN 







\ \\ ^ 










1 : lOOOO. 
Kalkgraben von Bartin bei Kolberg. 



der einzelnen Brüche, die mit der Darstellung auf dem Meßtisch- 
blatt Degow nur noch wenig übereinstimmt, veranschaulicht die 
beistehende Skizze in 1 : 10000. 

In dem in der nächsten Nähe des kleinen Ringofens gelegenen 
Steinbruch von etwa 11 m Tiefe (a der Karte), dem einzigen, in 
dem zur Zeit Kalk gegraben wird, habe ich unter einer etwa 2 m 
mächtigen Decke vpp oberem Diluvium folgendes Profil beob- 
achtet; 



54 Straiigrsphiaeher Teil. 

1 f) 160 cm festere, graubraune, xerstreut glaukonitische 

und wenig oolithische Kalkbänke, besonders 
mit Perisphincten, 

e) 35 » mürber, mergeliger Kalk, 

d) 6 » blaue, feste Tonscbicht, 
( c) 8 » braungraue Tonschiebt, 

b) 125 » stellenweis harte, stellen weis mürbe, lehm- 
Abnlich verwitternde, graue, sandige Ammo- 
nitenkalke (bes. Aspidoceren) mit zwei grauen 
Tonschichten, 

^ a) 6 » graugrüne Tonschicht. 

f) 170 » mürbe, stellenweis festere, klüftige Oolithe, 

e) 5 » grüngraue Tonschicht, 
d) 50 » gelbe, ziemlich harte, klüftige, oolithische 

Schicht mit wechselndem Fossilgehalt, 

c) 210 » weicher, weißgelber, abfärbender, oolithischer 
Kalk mit zum Teil gerollten Fossilien, eine 
hellere Bank von harter Ezogyrenlumachelle 
in der Mitte, 

b) 100 » weicher, heller, oolithischer Kalk mit 4 unregel- 
mäßigen, feinen Tonschmitzen, unten eine 
feste lumachelle-Bank, 

a) 80 y> weicher, heller oolithischer Kalk, 

9,55 m. 

In diesem zur Zeit noch sichtbaren Profil sind fast alle bisher 
von Bartin bekannt gewordenen Schichten aufgeschlossen. 

Die Scheidung in eine untere, mürbe, oolithische Abteilung, 
die flir den Betrieb des Kalkofens allein verwendet wird, und einen 
oberen Abschnitt mit zum Teil festeren Bänken ist schon von Sade- 
BBCK hervorgehoben. 

Die untere, oolithische Abteilung (1) ist ziemlich fossil^ 
arm. Das aufiallendste, jedoch durchaus nicht immer häufige Fossil 
ist der früher meistens als Pygurua Blumenbachi bezeichnete Pygurua 
jurensü Marcou^), dessen wohlerhaltene, dünne Schalen innen von 



*) Pamss, Bchioiden, S. 6^5, 



Bartin bei Kolberg. 55 

der Ooiithmasse nur zum Teil erfnilt sind und in dem freibleiben- 
den Hohlraum eine dicke Auskleidung von Kalkspat besitzen. 

Die lumacbelle-Bänke sind zwar ziemlicb reich an organischen 
Resten, aber diese haben durch Abrollen meist gelitten und sind 
auch aus dem harten Gestein selten gut herauszubringen. Auf den 
Schichtflächen, besonders gegen die tonigen Zwischenlagen, sind 
dagegen ott Fossilien in guten Abdrücken zu finden, so besonders 
die sehr charakteristische, förmlich heerdenhaft auftretende Corbi- 
cella tancredia n. sp. (Taf. 8, Fig. 19). Unter den Ezogyren, die in 
der lumachelle einen wesentlichen Bruchteil der Fossilien ausmachen, 
herrscht E. bruntrutana Thurm. vor; vereinzelt findet sich die große 
E. Thurmanni DB LoRIOL. 

In einer dOnnen, nicht leicht auffindbaren Zone der Schicht 1 d 
fand ich eine beträchtliche Menge nicht gerollter, dünnschaliger 
Bivalven in trefflichen, zarten Abdrücken, die meist gegen das 
gelbe Gestein sich durch roströtliche Farbe abheben. 

Von allen Fossilien des Abschnittes 1 verdienen aber das 
höchste Interesse einige Ammoniten aus der Gattung Hoplitea 
(speziell Atdacostephanus Pompeükj und v. Sutner)^), von denen 
H, eudaxus d^Orb. sich schon unter den von Ribbbntrop nach 
Berlin eingesandten Proben befand und seitdem immer unter den 
Fossilien von Bartin genannt wurde. Eine zweite, ebenso wichtige 
Art derselben Gattung, H, pseudomutabüia de Lor., konnte ich in 
den Oolithen gleichfalls in deutlichen Bruchstücken feststellen. 

Viel reicher an Fossilien ist die obere Abteilung (2) der 
Schichten von Bartin, sowohl in den tonigen und verwitterten 
Lagen, als auch in den festen sandigen Kalkbänken. 

Die Tone und mürben Mergel ergaben die bekannten Fossilien 
mit widerstandsfähigen Schalen, Ostreiden, Pectiniden, Brachiopoden, 
Echinodermen, Serpein u. dergl., in reicher Fülle und guter Er- 
haltung. Häufig und sehr charakteristisch sind vor allem die Bra- 
chiopoden, so die echte Terebratula subsella Leym., die meist 
wunderlich aufgeblähte ZeiUeria avellana n. sp. und tief dreilappige 
Rhyuchonellen. Exogyra virgula Defr. ist in manchen Lagen 



1) Siehe outen S. 196. 



56 Stratigraphischer Teil. 

sehr häufig in typischen, wenn auch nicht besonders großen Exem- 
plaren. Auch Aptychen von Aspidoceras werden frei herausge- 
wittert und in vorzüglichem Erhaltungszustand regelmäßig gefunden. 
Schließlich habe ich eine ziemlich reiche Mikrofauna von Ostra- 
koden, Foraminiferen u. dergl. aus dem Ton gewinnen können, 
aber die ich später gesondert berichten werde. 

Die festen Bänke sind gewöhnlich ganz erfilllt von Fossilien 
von allerdings gewöhnlich nur mäßigem Erhaltungszustand. So 
finden sich die oben aus den Ton- und Mergellagen erwähnten 
Fossilien sämtlich auch in den Kalkbänken. Manche Lagen sind 
ferner ganz durchschwärmt von der großen S erpula flag ellumy in 
anderen finden sich förmliche Bänke von großen Ostreen und 
Gryphäen. 

Wichtiger ist jedoch der von Debcke^) zuerst erwähnte Reich- 
tum der festen Bänke an oft sehr großen Ammoniten, die mehrere 
Schichten ganz erfüllen und kreuz und quer im Gestein stecken. 
Ober diese Ammoniten fehlten genauere Angaben bisher fast ganz 
kaum daß einiges über die Gattungen bekannt war. Um so be- 
dauerlicher ist es, daß, als früher in diesen Schichten gebrochen 
wurde, nur wenig von ihrem reichen paläontologischen Inhalt für 
die Wissenschaft gerettet ist. Meines Wissens hat nur der frühere 
Besitzer, der mittlerweile verstorbene Stadtrat Däumichbn in Kolberg, 
eine nennenswerte Menge von den Fossilien des Ammonitenkalkes 
sammeln lassen^). Die Gelegenheit, sie mit Erfolg auszubeuten, ist 
nicht immer vorhanden gewesen, da die Schichten 2 durchaus nicht in 
allen Kalkgruben angetrofl^n sind. Manchmal stieß man unter der Di- 
luvialdecke direkt auf die wertvollere Schicht 1, so daß dann jahrelang 
keine frischen Aufschlüsse in den Ammonitenkalken zu sehen waren. 
In den älteren Aufschlüssen war aber dann selten etwas Brauch- 
bares zu finden, weil die Kalkbänke, soweit sie nicht durch das 
nachstürzende Diluvium und hineingeschütteten Abraum neuer 
Gruben überhaupt eingedeckt wurden, außerordentlich schnell ver- 



1) Fahrer, S. 95. 

*) DieMlben sind von ihm vor einigen Jahren der Sammlung der Geologischen 
Landesanstalt in Berlin geschenkt worden. 



Bartin bei Kolberg. 57 

witterten, sodaß die kleineren Fossilien undeutlich wurden, die 
größeren durch den Winterfrost zerfielen. 

Von den Fossilien der Abteilung 2 beanspruchen die zahl- 
reichen Ammoniten das Hauptinteresse. Die beiden schon aus den 
Oolithen (1) genannten Arten, Hoplites eudoxus und pseudomuta" 
bilüy sind auch hier noch vorhanden. Mit ihnen fanden sich, wenn 
auch vorläufig nur in Bruchstücken, andere Typen aus demselben 
Formenkreise, die das Fossilverzeichnis angibt 

Eine zweite Gruppe von Ammoniten, die in den Kalkbanken 
reichlich vertreten ist, bilden die Aspidoceren, deren Aptychen ich 
schon aus den tonigen Zwischenlagen erwähnte. Die häufigste und 
am leichtesten kenntliche Form aus diesem Kreise ist /^«p. longi- 
apinum Sow., das in allen Größen zu finden ist und an den älteren 
Stücken oft auch die Lobenlinie leidlich erkennen läßt. Von den 
anderen, im Verzeichnis angeführten Arten der Gruppe möchte ich 
noch das große, bauchige Asp, liparum Opp. hervorheben. 

Ferner sind in den Ammonitenkalken eine ganze Reihe von 
Bruchstücken oft großer Perisphincten vorgekommen, doch sind 
sie selten so gut erhalten, daß sie eine genaue Bestimmung gestatten. 
Ich erwähne hier nur als besonders charakteristisch P. geron Zitt. 
und P. effrenatua Fontannbs, dazu einige Formen, die P. a4ier 
Neom. und P. compressodoraatus Fiebelkorn augenscheinlich nahe 
stehen, Arten, die in Geschieben gefunden sind, die auch petro- 
graphisch mit Bartiner Ammonitenkalk, vor allem der graubraunen, 
zerstreut glaukonitkömigen Schicht f, große Ähnlichkeit haben. 

Von besonderem Interesse dürfte dann ein Exemplar des sehr 
charakteristischen Cardioceras Volgae erscheinen, einer Art, die 
A. PavLOW^) aus russischen Hoplitenschichten beschrieben hat und 
deren reichliches Vorkommen P. G. Krause^) vor kurzem in dem 
Bohrloch von Heilsberg in Ostpreußen feststellen konnte. Auch 
das Vorkommen von Oppelien ist vorläufig wenigstens durch einen 
wohlerhaltenen Aptychus signalisiert. 

Im ganzen habe ich, wie das Verzeichnis näher ausweist, aus 
den Ammonitenkalken der Schicht 2 nicht weniger als 21 Ammo» 

>) Acanthicos-Zone, S. 86, Taf. YIII, Fig. 5, a-c. 
*) Ostpreuß. Kimmeridge, S. 58. 



58 StratigraphUcher Teil. 

nitenformen mit größerer oder geringerer Sicherheit auf bekannte 
Arten zurückführen können. Dazu kommt noch eine Reihe von 
Stücken, die bisher eine auch nur annähernde Bestimmung nicht 
erlaubten. Aus alledem geht hervor, ein wie großer Reichtum von 
Ammoniten in diesen Schichten vorhanden ist und wieviel des inter- 
. essanten und wissenschafUich wertvollen von einer ferneren eifrigen 
Ausbeutung der dortigen Aufschlüsse bei günstigen Gelegenheiten 
noch zu erwarten ist. 

Ich kann diese Übersicht nicht abschließen, ohne zu erwähnen, 
daß ich bei meiner letzten Anwesenheit in Bartin auch ein Bruch- 
stück eines Belemniten auffand, das allerdings vorläufig nicht zu 
bestimmen ist. Das Auffinden bestimmbarer Stücke würde nament- 
lich im Hinblick auf die osteuropäischen Vorkommen in gleich- 
altrigen Schichten von Interesse sein. 

Im ganzen habe ich aus den Schichten von Bartin bis jetzt 
114 verschiedene Formen bestimmen können, von denen 59 der 
liegenden, 70 der hangenden Abteilung angehören, während 15 in 
beiden gleichzeitig gefunden sind. 

W. Deboke beschreibt^) als hängendste Schichten des Jura 
von Bartin »grünen bis gelblichen, mageren Letten, der schon zum 
Teil mit Diluvium gemengt ist und nur kalzinierte Versteinerungen 
führt«. Er erwähnt ferner, daß »lokal in oder unmittelbar unter 
dem Letten knollige Kalke auftreten, die an den weißen Röhren 
von Würmern kenntlich, reich an Ammoniten und Zweischalern, 
aber sehr hart sind, sodaß es eines größeren Hammers zum Zer- 
schlagen bedarf« Da Deegkr in ihrem Liegenden schon einige 
Bänke mit Ammoniten erwähnt, darunter solchen von »Wagen- 
radgröße«, die eher an die Bank f mit ihren zahlreichen großen 
Pcrisphinkten, als an b denken lassen, ist es wahrscheinlich, daß 
in dem damaligen Aufschluß jüngere Schichten erschlossen waren, 
als in dem von mir aufgenommenen Profil nach oben den Ab- 
schluß bilden. Vielleicht stammen aus ihnen einige in hartem, 
ganz unverwittertem Gestein steckende Fossilien der Sammlung 
Daumichen. Jedenfalls sind aber diese hängendsten bisher er- 
wähnten Schichten des Bartiner Kalkes von denen der Abteilung 2 

Führer, S. 95. 



Bartin bei Rolberg. 59 

des Profiles nicht wesentlich verschieden, sodaB sie lediglich zur 
Mächtigkeit derselben einen gewissen Zuwachs liefern. 

Die Sammlung der geologischen Landesanstalt in Berlin ent- 
hält ferner Proben einer sehr auffallenden, dunkelgrünen, zum Teil 
rostgelb verwitterten Erde, die von 6. Berbndt vor längeren 
Jahren in einer damals betriebenen Grube unmittelbar auf dem 
Kalklager gesammelt wurde und reichlich schwärzliche Phosphorite 
von etwa Wallnußgröße einschloß. Makroskopische Fossilien 
scheinen in ihr nicht gefunden zu sein. Unter dem Mikroskop 
zeigt sie großen Reichtum an wohlgerundeten, tiefgrflnen Glaukonit- 
kornern, vereinzelte opalweiße Spongienreste, aber keine Spur von 
den in den Ton- und Mergelschichten so vielfach vorkommenden 
Foraminiferen und sehr charakteristischen Ostrakoden. Auch 
K. Eeilhack hat diese sehr aufTallende Deckschicht bei einem 
Besuche der Gruben in jener Zeit beobachten können. Es ist 
nach unserer bisherigen Kenntnis des pommerschen Oberjura wohl 
wahrscheinlicher, daß diese glaukonitische Deckschicht eine fremde, 
vielleicht durch Aufarbeitung glaukonitreicher Lagen der Kreide 
entstandene Auflagerung darstellt, als daß sie dem Schichtverbande 
des Obeijura anzugliedern ist^). Freilich darf nicht vergessen 
werden, daß die nächstjüngere, bis jetzt bekannte Schicht (s. S. 70) 
ebenfalls an Glaukonit besonders reich ist, wenn sie auch dieses 
Mineral in anderer Verteilung führt^). 



Während des Draokes geht mir eine Arbeit von Herrn K. Hucke za 
(Ganit in Bartin bei Degow, Hinterpommero. Monatsberichte der Dentschen 
geologischen Gesellschaft 1904, No. 11, S. 165-173, Taf. XXIII), in der diese 
Ansicht Bestätigung zu finden scheint. Der genannte Herr nntersachte ähnliche, 
den Oberjnra ftberdeckende Tone, die er bei einem Besuche in Bartin im Jahre 
1903 anfgescblossen fand, auf Minntien. Die in diesem Vorkommen zahlreich, 
wenn anch wenig gnt erhalten, aufgefundenen Foraminiferen sollen auf unteres 
Ganlt deuten. 

^ Anhangsweise erw&hne ich Ton Bartin noch ein sehr charakteristisches, 
bisher noch nicht beschriebenes Gestein, Ton dem zwei Proben in der Greifs- 
walder Sammlung liegen. Es ist ein oolithfthr liebes Konglomerat aus gerollten, 
länglichen, meist flachen Körnern von dunkel grauer Farbe, die in einer hell- 
grauen, feinkörnig mergeligen Grundmasse liegen und im Innern glaukonitreich 
sind. Das Gestein d&rfto als Diluvialgeschiebe leicht kenntlich sein. Es ist 
mir nicht bekannt geworden, welchem Horizont des Lagen es entstammt. 



60 Stratigraphisoher Teil. 

Aus dem Liegenden des Oolitbes 1 erwähnt Deeckb^) dann 
noch eine »blaue, sehr harte Tonlage«. Eine solche Unterlage- 
rung durch einep ziemlich fetten Ton konnte auch Keilhack vor 
Jahren in einer der Gruben beobachten. Er vermerkt auf den 
Etiketten der in der Sammlung der geologischen Landesanstalt 
hinterlegten Proben, daß in dem Ton eine Reihe von Foramini- 
feren vorkommen, die iiach der Bestimmung durch 6. Sghagko 
dem Dogger eigentümlich sind. Sie sind jedenfalls, wie ich nach 
eigener Untersuchung hinzufügen kann, von den erwähnten Fora- 
miniferen der Tonschichten der Abteilung 2 des Lagers verschieden, 
auch fehlen die in diesen so charakteristischen Ostrakoden. Da 
K. Keilhack zudem in dem Ton ziemlich reichlich kleine, nor- 
dische Diluvialgeschiebe festgestellt hat, ist dessen Natur als eine 
die Kalkmassen unterlagernde Lokalmoräne aus Doggerton 
wohl sicher erwiesen. 

Lagerung. 

Unter dem eben besprochenen Ton fand sich in dem be- 
treffenden Bruche typischer Diluvialsand, der an anderen Stellen 
direkt unter dem Kalk erreicht wurde. Mehrfach ward auch durch 
den Abbau steiles Abstoßen des Jurakalkes gegen Diluvium nach- 
gewiesen, so durchfährt in dem zur Zeit betriebenen Bruche (a) 
der zur Förderung des Kalksteines eingerichtete Bremsberg eine 
ziemlich steile westliche Begrenzungsfläche der abgeschnittenen 
Kalkschichten gegen diluviale Grundmoräne. Die Lagerung des 
Bartiner Kalkes gleicht also durchaus dem oben beschriebenen 
Vorkommen von Fritzow. Alle die bis jetzt abgebauten und die 
durch Bohrversuche außerdem noch festgestellten inselartigen Vor- 
kommen von Kalkstein sind nur mächtige, rings von Diluvium 
eingehüllte Blöcke, über deren Heimat nichts bekannt ist. Dem- 
gemäß ist das Streichen und Fallen ihrer Schichten sehr verschieden; 
in dem Bruche b wurden z. B. vor einigen Jahren zwei nur aus 
dem liegenden Oolith bestehende Klötze gleichzeitig ausgebeutet, 
die gegeneinander zu einem ziemlich steilen Sattel aufgerichtet 



*) Führer, S. 96. 



Bartin bei Rolberg. 6i 

waren und zwischen sich einen Keil von diluvialer Grnndmoräne 
erkennen Hessen« Doch ist bis jetzt, soviel ich weiß, in allen Auf- 
schlössen noch immer dieselbe Reihenfolge der Schichten beobachtet, 
sodaß auch hier ganz »gewftizte« Klötze fehlen dürften. 

Schiehtenalter. 

Auch V. d. Borne ^) stellte, wie v. CARNAXiL (s. oben), den 
Kalk von Bartin mit dem von Fritzow (und zwar als »Portland«) 
in Parallele. Sadebeck^) findet die oberen Abschnitte des von 
ihm besuchten Aufschlusses in Gestein und Fossilf&hrung den 
unteren Fritzower Horizonten ähnlich und ist geneigt, das ganze 
Vorkommen etwas tiefer anzusetzen, als den Fritzower Kalk. 

Deecke giebt 1894') den Schichten von Bartin noch gleiches 
Alter mit Fritzow, bezeichnet sie aber im »Führer^)« als Ober- 
kimmeridge oder mrgvlien. Diese Bestimmung stützt sich allerdings 
auf das Vorkommen der Eaogyra virgula^ kann also auf Sicherheit 
keinen Anspruch machen. Es ist ja seit längerer Zeit genügend 
bekannt, daß E. virgtüa als Leitfossil recht trügerisch ist und 
kaum als Notbehelf Verwendung finden sollte^). 

Und doch besaß man in dem bei Bartin gleich anfangs ge- 
fundenen HopUtea eudoxtu d^Orb. ein ausgezeichnetes Zonenfossil, 
dessen Bedeutung freilich erst seit einiger Zeit, vor allem infolge 
der Zusammenstellungen von A. Pavlow^) und E. Haug^), ge- 
bührend gewürdigt wird. Nach diesen Arbeiten ist das Kimme- 
ridge mit dieser Zone zu beschließen, da in einwandsfreier Ueber- 
lagerung ihr Schichten folgen, die anerkannte Portland-Ammoniten 
enthalten. 

Die Verbreitung dieser, als zweites charakteristisches Fossil 
den ebenfalls in Bartin vorkommenden HopL psfudomutabäia DB LoR. 
fahrenden Schichten umfaßt, wie die genannten Arbeiten nach- 

1) Pommern, S. 505. 

^ Pomra. Ober-Jora S. 660 und 701. 

*) Mesoz. Formationen S. 23. 

*) S. 96. 

*) S. z. B. SoHMiKRBR, Bpsilon and Zeta, S. 598. 

^ S. Tabellen: Jarass. aap. S. 54 u. 55; — Classification, vor 3. 548. 

"*) Portlandien etc. 



6Si Stratigraphiscber teit. 

weisen, einen großen Teil von £uropa. In Rußland ist zwar in- 
folge lückenbai'ter Entwicklung der Sebichtenreihe die Überlage- 
rung durch zweifelloses Portland wenig gQnstig zu beobachten, 
dafür besitzt der Horizont selbst bei Gorodistcbe an der Wolga 
einen großen Reichtum an bexeichnenden Ammonitenformen. Zu 
dieser durch A. Patlow^) monographisch beschriebenen Fauna 
zeigen die Ammoniten von Bartin vielfache Beziehung; ich er- 
wähne außer dem Vorhandensein von Hoplitea etidoania und pseu- 
damutabäia und mehreren sie begleitenden Nebenformen vor allem 
das eigenartige Cardioceraa Volgae A. Pavlow. 

Es ist fQr uns von ganz besonderem Interesse, daß, wie ich 
oben schon gelegentlich erwähnte, ein Teil dieser Fauna, und 
zwar charakteristische und leicht kenntliche Formen, wie Cardio- 
ceras Volgae und Hoplitesaubundof^ae, neuerdings durch P.G. Krause^) 
auch in einem Tief bohrloch in Ostpreußen bei Heilsberg fest- 
gestellt wurde. Die von ihm in der betreffenden Mitteilung zu- 
nächst nur allgemein als Kimmeridge bezeichneten Schichten be- 
ginnen dort in einer Teufe von 562 m und besitzen mindestens 
38 m Mächtigkeit. Von Fossilien, die ich in Pommern bis jetzt 
nicht gefunden habe, wird von Heilsberg vor allem Aspidoceras 
acanthtcum Oppbl angeftkhrt, das sonst allerdings, wo es sicher 
erkannt wurde, nicht gerade den obersten Regionen des Kimme- 
ridge anzugehören scheint Das Gestein der dortigen Kimmeridgc- 
schichten weicht nach der Beschreibung von dem Bartiner sandigen 
Ammonitenkalk nicht allzusehr ab, doch fehlt ihm glaukonitische 
Beimischung. 

FOr den Vergleich mit der Entwicklung des Horizontes im 
Boulennais ist es wohl nicht ganz bedeutungslos, daß neben den 
Hopliten dort, wie in Bartin, das typische Aspidocef^as longt- 
spinum Sow. besonders häufig«*^) ist, wenn auch die Form ander- 
wärts sowohl aus tieferen, wie auch vor allem aus höheren Schichten 
mehrfach genannt wird. Ferner ist es immerhin beachtenswert, 



AcaDthicas-Zone. 

') Ostpreoß. Kimmeridge. 

^ Kunikr-Chai.mas u. Peluat, Guide S. 18. 



^rtin bei Rolberg. gjl 

daß gerade die Schichten unter dem Hoplitenhorissont auch im 
Baulonnais reich an Pygui*U8 sind. 

Indessen liegt der Schwerpunkt des Interesses doch immer 
bei den sehr zonenempfindlicheii imd stets ganz unverkennbaren 
Hoplitenformen, deren weite Verbreitung über einen großen Teil 
Buropas mehr und mehr bekannt wird. So habe ich vor kurzer 
Zeit auch, in dem durch E. Galunbk i) bearbeiteten Material aus 
der ehemaligen Apollo- Diana-Schwefelkiesgrube bei Inowrazlaw 
davon wenigstens eine Spur, ein Bruchstück eines HopUtes eudoxua 
D^Orb., aufgefunden^). 

') Inowrazlaw. 

^ Ich habe Dank dem freandlichen Entgegenkommen des Herrn Prof. Frbch 
Gelegenheit gehabt, den größten Teil der in Breeiau aufbewahrten Fossilien 
aus diesen Tonscfaichten einmal durchzusehen, und teile das Ergebnis dieser vor- 
l&afigen Besichtigung hier mit, da es mit den Resultaten Gallinbk's nicht über- 
einstimmt und in mehrfacher Uiosicht für vorliegende Arbeit von Interesse ist. 

6alli5kk faßt trotz ihrer ziemlich geringen M&chtigkeit die in der Schwefel- 
kiesgrnbe erschlossen gewesenen Schiohteo als Vertreter fast des gesamten 
Oberjura, vom untersten Oxford bis zum oberen Kimmeridge, auf, da in ihnen 
Atptdoceras perarmaium Sow. und Qryphaea dilatata Sow. zusammen mit 
Exogyra virgula Dkkk. gefunden seien. Daraus ergab sich die merkwürdige 
Konsequenz, daß an jener Stelle fast der ganze Oberjara tonig, ganz in der 
Nihe aber, z. B. nur 15 resp. 20 km weitt>r westlich, bei Hansdorf und Wapienno, 
femer bei dem 88 km östlich entfernten Ciechocinek, alle bis jetzt festgestellten 
Horizonte derselben Serie in Kalkfazies entwickelt seien. Die nordwestdeutschen 
Charakter besitzende Tonfazies würde, mit Gaixinkk's Ausdruck, »fingerförmig« 
in das Areal der süddeutsch polnisch entwickelten Kalkfazies eingreifen. 

Es liegt mir fem, die Möglichkeit eines derartigen Verhaltens von Schichten 
des Oberjnra an sich bestreiten zu wollen. Aber dasjenige, was ich bis jetzt 
von der Fauna der Tonschichten gesehen habe, vor allem von den durch 
Galmmbk zum Beweise der Mitheteiligung des Oxfords yerwendeten Arten, zwingt 
durchaus nicht zur Annahme einer solchen parallelen Entwicklung zweier auf 
lange Zeit deutlich geschiedenen Fazi«>s auf so engen Räume. Denn unter den 
mir vorliegenden Stücken der fraglichen Formen habe ich nicht eines ge- 
sehen, das mit Sicherheit dem Oxford oder überhaupt tieferen Schichten des 
Oberjura angehört. Gerade die Leitformen Gallinbk^s lassen sich vielmehr ohne 
Schwierigkeit auf häufig vorkommende Arten der Bartiner Ammonitenfazies des 
Oberkim meridge beziehen, die ja nach dem oben erwähnten Vorkommen von 
HopKie» eudoxui in den Tonen der ApoUo-Diana-Grabe mit Sicherheit ent- 
wickelt ist 

So ist Qryphaea dilatata oder eine bisher von ihr nicht unterscheidbare 
Art in Bartin durchaus nicht selten. Diese Form ist also wenigstens in Ost- 
deutschland keineswegs ausschließliches Oxfordfossil. Von den als Aspidocera» 



g'4 Stratigraphischer Teil. 

Das obere Kimmeridge ist dann auch im sächsisch -böh- 
mischen Malm, wo es Poiipeckj ^) noch kürzlich bei der Be- 
trachtung über die Entwicklung von Meeresverbindungen von 
Süddeutschland zum Osten vermißte, zweifellos entwickelt, und 
zwar, ebenso wie in Bartin und Inowrazlaw, in der Ammoniten- 
fazies, da Bruder^ das Vorkommen der wichtigsten Zonen- 
ammoniten wenigstens aus Sachsen ausdrücklich erw&hnt. Es 
dürfte nur bei den schwierigen Lagernngsverhältnissen der dortigen 
Vorkommen*) nicht sobald gelingen, auch stratigraphisch die Zone 
aus der Masse der »Tenuilobatenschichten« mit ausreichender 
Schärfe abzusondern. 

In Süddeutschland ist der ausgezeichnete Zonenwert der 
Kimmeridgehopliten durch v. Ammon^) scharf gekennzeichnet. 



perarmaium schon durch F. Robmkr (Inowrazlaw) bestimmten Ammoniten habe 
ich bisher zwar nur einige Brachstücke vergleichen können, da die besseren 
Exemplare Herrn Prof. Michalski zur Bearbeitung übersandt waren. Die mir 
vorliegenden Siücke gehören aber keinenfalls zu Atp, perarmatwn^ lassen sich 
vielmehr, soweit sie überhaupt bestimmbar sind, sehr gut auf das in Bartin 
h&ufige Aap, lonffispinum Sow. beziehen. Auch das Vorkommen riesiger Planu- 
laten erinnert an Bartiner Verhältnisse, doch lege ich auf diesen Teil der Fauna 
weniger Wert, solange sich nicht die Uebereinstimmung der Arten nachweisen l&ßt 

Anderseits wird aber durch F.Robmer's Bestimmung eines Amm. hecUcui Rkin. 
(1. c.) das Vorkommen älterer Horizonte deshalb nicht bewiesen, weil, wie auch 
Gallinbk betont, diese Bestimmung des stark yerdruckten Exemplaree zu wenig 
sicher ist, um zu Folgerungen zu berechtigen. (Es könnte sich yielleicht sogar 
— ich habe das Stück leider nicht gesehen — um ein mangelhaft erhaltenes 
Exemplar des CardtoceroB Volgae bandeln, dessen charakteristische Berippung 
mit der von HecHcocereu nicht geringe Ähnlichkeit hat, und das ich ja auch in 
der Bartiner Fauna nachweisen konnte.) 

Wenn also Michalski^s Untersuchung der besseren Ammonitenstücke — 
wie ich nach einer vorläufigen brieflichen Nachricht seitens des russischen Ge- 
lehrten voraussetzen darf — zu einem meiner Ansicht über die Inowrazlawer 
Tonfossilien ähnlichen Ergebnis führt, so kann von einer Beteiligung von Oxford 
und wohl überhaupt wesentlich älterer Horizonte neben dem Bartin ent- 
sprechenden Oberkimmeridge für die Tonschichten der Apollo-Diana-Grnbe nicht 
mehr die Rede sein. Das Hauptergebnis der Arbeit Gallinbk^ die merkwürdige 
Faziesgruppierung der Malmsohichten jener Gegend, wird dadurch stark in Frage 
gestellt. 

>) Aucellen, S. 34. 

*) Hohnstein, S. 50. 

') Brudkr, Granitgrenze, S. 4 ff. 

*) Führer S. 64, 



äartin bei Kolberg. 65 

wenn auch in einer ganz anderen Auffassung der gesamten Alters- 
beziehungen, als der hier vertretenen. Besonders betont ist er 
neuerdings wieder durch Haizmank^), wenn dieser Autor auch 
ebenfalls Bedenken trägt, mit dem Horizont derselben das Kimme- 
ridge nach oben zu beschließen. Diese Konsequenz aus den Er- 
gebnissen der russisch-französischen Studien wurde für Süddeutsch- 
land fast gleichzeitig mit Haizmann^s Veröffentlichung durch 
Th. Schmierer^) in sehr dankenswerter Weise gezogen. 

Die Hoplitenschichten von Bartin nehmen nun in der ganzen 
Entwicklung dieses Horizontes wegen ihrer Lage gerade zwischen 
den beiden klassischen Verbreitungsgebieten desselben in Ost- und 
Westeuropa, sowie vermöge der reichen Entwicklung ihrer Fauna, 
die deutliche Beziehungen nach beiden Seiten erkennen läßt, eine 
hervorragende Stelle ein. Ihre Bedeutung wird durch die zu er- 
wartende Vermehrung des Materiales, die auch ein genaues Studium 
vieler bisher noch weniger bekannter Formen zulassen wird, noch 
wesentlich gesteigert werden. 

Die stratigraphischen Beziehungen des Bartiner Ober-Kimme- 
ridge zu dem nächstälteren Horizont des pommerschen Malm, dem 
Korallenkalk von Zarnglaff (Mittel-Kimmeridge 3), sind noch un- 
geklärt. Es ist aber nicht wahrscheinlich, daß jene und der so 
charakteristische Bartiner Oolith etwa bis zur Berührung zusammen- 
zubringen sind. Viel näher liegt es, anzunehmen, daß zwischen 
beiden Komplexen noch eine ziemlich bedeutende Schichtenmäch- 
tigkeit einzuschalten ist, die uns noch unbekannt ist. Auf die 
Beziehungen zu den nächstjüngeren Schichten, die in Pommern 
gefunden sind, komme ich weiter unten zu sprechen. 

Es liegt nun nahe, auch nach Anklängen an die nord west- 
deutsche Entwicklung des Ober-Kimmeridge zu fragen, die ja 
durch die vielfach beobachtete Überlagerung durch das Ammoniten 
führende Portland als stratigraphisches Äquivalent der Hopliten- 
schichten genügend legitimiert sind. Die Nachsuche nach Ammo- 
niten, auf die allein ich bei einem solchen Versuche Gewicht 



») Weiß-Jara y und ^, S. 557. 

') Epsilon and Zeta, S. 602; es ist in Schwaben allerdings nicht möglich 
gewesen. Ober- und Mittel-Kimmeridge zu scheiden. 

Neue Fulge. Heft 41. 5 



gg Stratigraphischer teil. 

legen möchte, ist auch nicht ganz vergeblich gewesen. Wohl ist 
von der Hoplitenfauna dort bisher noch keine Spur bekannt ge- 
worden. Aber gerade in den höheren Lagen des Kimmeridge 
sind wenigstens Aspidoceren (die D. Brauns i) unter der ganz 
willkürlichen Speziesbezeichnung A, bispinosum ZiBT. aus dem 
mittleren und oberen Kimmeridge zusammenwirft) nicht zu selten. 
Mehrere von den Exemplaren, die ich aus diesen Schichten ver- 
gleichen konnte, deuten auf Asp. longüpinum Sow. hin, die 
Form, die in Bartin und im Boulonnais, also nach Osten und 
Westen von Hannover, sich durch Häufigkeit auszeichnet. Ein 
neuerdings durch H. Schröder in hohen Lagen des Mittel-Eimme- 
ridge von Schleweke gefundenes Exemplar (Geol. Landesanstalt, 
Berlin), das besonders gut erhalten ist, läßt sich von einigen der 
Bartiner StQcke in der Form nicht unterscheiden. 

Werfen wir nun noch einen Blick auf die Beziehungen des 
Bartiner Oberkimmeridge zu der Gesamtentwicklung der benach- 
barten Meeresräume während dieses Zeitabschnittes. Es zeigt 
sich, daß die Abteilung 1 der Schichten mit ihrem vollkommen 
oolithisühen Gestein, ihrem Reichtum an gerollten Fossilien, unter 
denen Exogyra bruntrutana^) vorherrscht und auch die Gattung 
Corbula nicht fehlt, als Flach wasserbildung an den ofienen Meeres- 
verbindungen mit ihren weithin geltenden paläontologischen Cha-* 
rakteren zunächst wieder weniger Anteil hatte. Selbst die Be- 
ziehungen zu den nordfranzösischen Regionen, die im unteren 
Mittelkimmeridge durch die Gemeinsamkeit der auffallenden Am- 
monitenformen so deutlich gemacht wurden, sind unsicher ge- 
worden. 

Diese Verhältnisse ändern sich indessen noch vor dem Ab- 
laufen dieses ersten Abschnittes in unerwarteter Weise durch das 
Erscheinen der Hoplitenfauna, die dann noch fbr den ganzen 
zweiten Abschnitt bezeichnend ist. Wir stehen hier vor der 
merkwürdigen Erscheinung, die schon Neumayr, soweit sie ihm 

1) Ob. Jura, S. 156. 

^ Mehrfache Beobachtungen im französischen Kimmeridge machen wahr- 
scheinlich, daß Exogyra bruntrutana flachere, E. virgula tiefere Meeresräume be- 
vorzugte; 8. z. B. Lkmoimb et Rouykr, Aube et Loire, S. 109. 



äartin beifKolWg. 6? 

bekannt war, bei der Schilderung der osteuropäischen Juraent- 
wickluDg besonders hervorhob, dem scheinbar unvermittelten, 
gleichzeitigen Erscheinen dieser reichen und so leicht kenntlichen 
Ammonitenfauna fast in ganz Nord- und Mitteleuropa^ bis zum 
russischen Osten hin. Die Fauna der Bartiner Schichten gravi- 
tiert ein wenig nach dem Osten hin, da sie wichtige Formen 
aus diesen Regionen besitzt, die weiter westlich unbekannt sind. 
Nach der östlichen Seite erscheint so ihr Zusammenhang mit den 
größeren offenen Meeresräumen gesichert. Welcher Art dagegen 
die Verbindungen von Hinterpommern nach dem Westen waren, 
läßt sich nicht ganz mit der gleichen Sicherheit verfolgen. Es 
dürfte allerdings kaum zweifelhaft sein, dass eine direkte Verbin- 
dung der östlichen Gewässer über Sachsen und Böhmen zu den 
Jurameeren Süddeutschlands geöffnet war. Daß eine ähnliche 
Hochseeverbindung auch die nordfranzösischen Gewässer direkt 
mit den baltischen Meeren in Rapport setzte, ist ebenfalls kaum 
zweifelhaft. Dafbr sprechen die oben erwähnten Beziehungen 
Bartins zum nordfranzösischen Oberkimmeridge, in gewisser Weise 
aber auch die Verhältnisse in der nachfolgenden Portlandzeit, von 
denen unten die Rede ist. Aber es läßt sich vorläufig kaum mit 
einiger Wahrscheinlichkeit angeben, welchen Verlauf diese nörd- 
lichen Straßen hatten. Sie lägen jedenfalls weiter nördlich, als 
die Kimmeridgemeere Nordwestdeutschlands, waren aber mit ihnen 
nicht ohne Verbindung. Die Bartiner Gegend lag zunächst also noch 
nicht ganz im Zuge dieser großen, offenen Straßen und bewahrte 
eine Zeit lang noch ihren Flachwassercharakter. Die zweite Hälfte 
ihrer Oberkimmeridge-Sedimente zeigt aber schon durch ihre Ge- 
steinsbeschaffenheit eine wesentliche Vertiefung der Meere an, die 
auf freiere Ausbildung der Hochseeverbindungen deutet und von 
der reichen Entfaltung der Ammonitenfauna begleitet war. 

Wir können also die Hoplitenschichten von Bärtin, und an- 
hangsweise die von Inowrazlaw, eingliedern in die umfassende 
Entwicklung mit einander verbundener Meeresräume mit einer 
über weite Strecken dieselben Leitformen besitzenden Fauna, die 
für den Schluß der Kimmeridgezeit charakteristisch ist und in 
der Entwicklung des europäischen Jura eine bemerkenswerte 



BS StratigrapliiBcher Teil. 

Etappe bildet. Ich muß auf diese gemeinsame Entwicklung aus 
dem Grande besonders hinweisen, weil sie noch in einigen der 
neuesten Arbeiten Ober den ostdeutschen Jiira^) eigentümlicher- 
weise ganz unbeachtet geblieben ist, trotzdem sie zur Zeit von 
deren Erscheinen seit einer Reihe von Jahren in den Haupt- 
sachen feststand und Gegenstand vielfacher Erörterungen ge- 
wesen ist. 

Schwante8has:en. 

Nur wenig südlich von dem oben beschriebenen Vorkommen 
des Mittelkim meridge von Zarnglaff und von ihm durch den 
Völzer Bach getrennt ist durch Gdmpreoht ein zweites Jura- 
gebiet aufgefunden und der Wissenschaft bekannt gegeben^), das 
zur Gemarkung Schwanteshagen gehört (s. Kärtchen auf S. 43) 
Daß die dort anstehenden Kalkschichten indes den Anwohnern 
seit viel längerer Zeit bekannt gewesen sind, beweisen alte Halden 
und verschüttete Gruben, die schon zu Gumprbght^s Zeit von 
hohen und starken Bäumen bestanden waren, also ebenfalls, wie 
der Kalk von Zarnglaff, wohl schon vor der Mitte des 18. Jahr- 
hunderts Brennkalk geliefert haben. 

Fernere Notizen über den Jurakalk von Schwanteshagen 
finden sich bei BoLL^), Wessbl^), Sadebbck^) und Debcke^). 
Dieselben beziehen sich fast ausschließlich auf die in einem Stein- 
bruch im Walde, nahe dem Völzer Bache (c der Karte) aufge- 
schlossenen festen Kalksteinbänke. Jedoch war diesen Autoren 
bekannt, daß der Kalk, durch alte Halden gekennzeichnet, noch 
eine ganze Strecke weit nach beiden Seiten von dem Steinbruch 
im Boden steht Ein kleiner Kalkofen, der seinen Bedarf dem 



So a. a. Gallinbk 1897 (Inowrazkw, S. 867): »Bin Vergleich (des Ober- 
jara Ton I.) mit dem rassischen Jara ist zwecklos, weil im Kimmeridge schon 
eine sn große faunistische Verschiedenheit mit dem Jara des Westens her- 
vortritt«. 

^ Pommern, S. 439 a. 440. 

^ Ostseeländer, S. 132. 

<) Jura I, S. 372. 

») Pomm. Oberjara, S. 659. 

^ Mesoz. Form., S. 23; — Führer, S. 83 a. 96. 



Schwanteshagen. 69 

Steinbruche entnimmt, ist zur Zeit noch im Betriebe. Von an- 
deren, älteren Kalköfen sind verfallene Beste vorhanden. 

Die Stettiner Gesellschaft, die neuerdings den Kalk von 
Zarnglaff ausbeutet, hat sich auch das Schwanteshagener Vor- 
kommen gesichert und an mehreren Stellen zu näherer Erkundung 
desselben schürfen lassen. Die Resultate dieser Arbeiten sind 
mir in sehr dankenswerter Weise zugänglich gemacht und haben 
das Studium der geologischen Verhältnisse des Vorkommens 
wesentlich gefördert. Gleichwohl läßt sich das geologische Bild 
der sehr interessanten Ablagerungen nur erst mit großen LQckcn 
entwerfen, und spätere Aufschlüsse werden für dasselbe viele Er- 
gänzungen und mancherlei Berichtigungen bringen. Auch die 
Anzahl und der Erhaltungszustand der bis jetzt gefundenen Fos- 
silien lassen noch viel zu wünschen übrig. Die Liste derselben, 
die jetzt noch viel nach Bruchstücken und unansehnlichen Exem- 
plaren ausgeführte Bestimmungen enthält, wird schon in nächster 
Zeit, da ein größerer Abbau vorbereitet wird, wesentlich bereichert 
und verbessert werden können. 

Die Längsausdehnung des gesamten, in dem Steinbruche in 
N. SS^ W. streichenden und mit etwa S^ in SSW. fallenden Vor- 
kommens südlich vom Völzer Bache beläuft sich an der Ober- 
fläche nach K. Keilhack^s Kartierung ^) auf etwa 4 km bei wech- 
selnder, aber nicht erheblicher Breite des mehrfach unterbrochenen 
Zuges. 

Die Stellen, an denen geschürft ist, sind nun von dem Stein- 
bruche nicht so weit entfernt, daß bis dahin eine wesentliche 
Aenderung des Streichens und Fallens des Lagers zu befürchten 
wäre. Auch lassen sich gewisse Schichten im Kalkschutt der 
Oberfläche bis in die Nachbarschaft der wichtigsten Schürflöchcr 
so deutlich verfolgen, daß wenigstens die Ungestörtheit des Strei- 
chens bis dahin zweifellos ist. Darum lassen sich die erschürften 
Schichten, die petrographisch sehr verschiedenartig sind^ mit aus- 
reichender Sicherheit mit einander und zu denen des Steinbruches 
gruppieren und sollen in dieser Reihenfolge besprochen werden. 



^) Bl, Moratz der Oeol. Landesanfnahme in 1 : 25000. 



70 Stratigraphischer Teil. 

Die liegendsten Schichten (1) hat ein Schürf loch bei a der 
Karte ergeben. Hier ist unter einer diluvialen Decke von mehr 
als 2 m Mächtigkeit ein dunkelgrauer, bröckliger Mergelkalk an- 
getroffen, der in sehr charakteristischer Weise durch dunkelgrüne, 
glaukonitische, unregelmäßig begrenzte Partieen von oft Erbsen- 
größe gefleckt erscheint. Die färbenden Partikelchen der Flecken 
sind staubartig fein, von dunkelgrüner Farbe und meist splittrig 
eckiger Begrenzung^). Fossilien sind in dem Mergel nicht selten 
und an der weißen Farbe der erhaltenen Schalen leicht kenntlich. 
Unter ihnen sind Lima argonnensis ßuv., Plicatula cf. horrida 
E. Deslong., Exogyra bt^ntrutana Thurm., Trigonia papälata Ag. 
und Serpula flageUum v. Mstr. die häufigsten. Dieselben Schichten 
sind vor einiger Zeit auf der Nordseite des Baches, 400 m nord- 
westlich von der Schwanteshagener Mühle, in einem später ange- 
legten Schürfloche zum zweiten Male angetroffen worden. Sie 
sind dort fast noch reicher an Fossilien, als an der ersten Stelle, 
aber ärmer an glaukonitischen Fleckchen. Die Fauna stimmt mit 
der vom ersteren Fundpunkte i. a. überein, nur ist RhynchoneUa 
pinguia A. RoEM. sp. in dem neueren Aufschluß in großen Exem- 
plaren ziemlich häufig, während sie an der ersten Stelle nur selten 
vorkommt. Der neue Fundort ist übrigens, da ich seine Ergeb- 
nisse nur vorläufig durchsehen konnte, in dem Gesamtverzeichnis 
der Fossilien noch nicht berücksichtigt. 

Ein zweiter Schürf, der so angesetzt wurde, daß man etwa 
das Liegende der Schichten des Steinbruches zu fassen bekam 
(bei b der Karte, nicht weit von der Ruine eines alten Kalkofens) 
wurde 6 m tief niedergebracht. Die tiefste in ihm erreichte 
Schicht ist ein dunkelgrauer, ziemlich fester Kalk, der neben 
Trigonien und anderen Bivalven vor allem eine große Per na (cf. 
Bayani DE LOR.) in Menge enthält. Ueber diesen Perna-Schichten 
stehen 3 m eines blaugrauen, sandigen, stark zersetzten und mürben 
Kalksteines, der zu ebenplattiger Absonderung neigt Er ist 
stellenweise ganz erfüllt mit kleinen Corbulen, soweit sich be- 

Diese Art der GJaukonitführuDg erinnert an glaukonitisciie Fleckang, 
die ich vor Jahren im obersten Trochitenkalk von Dassel am Solling beobachten 
konnte. 



SchwanteshageD. 71 

stimmeD ließ, vorwiegend C. autisaiodorensis Cotteau. Ein zweites 
in dem Gestein häufiges Fossil ist eine kleine ModiolaHa^ die mit 
der von Struckmann auch in Hannover aufgefundenen M. autissio- 
dorenaü CoTT. sp. nahe verwandt ist. Ziemlich tief findet sich in 
diesen Schichten eine besonders sandige Bank mit vielen kohligen 
Füttern, die zum Teil noch als Pflanzenhäcksel Formbegrenzung 
erkennen lassen. 

Ich fasse die in dem Schürf loch b anstehenden Schichten als 
Abteilung 2 der Schichten von Schwanteshagen zusammen, ohne 
damit ein einheitliches Glied der Schichtenfolge bezeichnen zu 
wollen. Eine sinngemäße Einteilung wird sich erst später, wenn 
die ganze Schiishtenserie im Zusammenhange bekannt sein wird, 
aufstellen lassen. Die obersten 2 m, die in dem Schürfloch durch- 
sunken wurden, bestehen aus altem Haldenschutt früherer Ab- 
baue, die hier wohl, behindert durch das hochstehende Grund- 
wasser, sich auf das Abtragen der oberflächlichen Schichten be- 
schränken mußten. 

Weiter östlich scheinen die Kalkschichten weniger tief um- 
gearbeitet zu sein, denn in dem Ackerstück, das noch etwa 150 m 
weit von dem Schürfloche bis zum Waldrande eine bequeme 
Untersuchung der Oberfläche gestattet, sind die Gesteine und 
Fossilien, wie in Zarnglafi^, noch einigermaßen geordnet zonen- 
förmig verteilt, sodaß sich mancherlei wichtige Einzelheiten über 
die fernere Entwicklung der Schichten hier ohne Aufschlüsse er- 
geben haben. 

Zunächst an dem Schürf kamen besonders viel Stücke eines 
harten, feinsandigen, schmutzig-graugelben — hier an der Ober- 
fläche herrschen natürlich die Verwitterungsfarben — Kalksteines 
von großer Zähigkeit vor, in dem die einförmige Fauna der Sand- 
kalke des Schürfloches b trotz eines feinen Calcitpelzes, der die 
Skulpturverhältnisse undeutlich macht, noch zu erkennen ist. 

Weiterhin, d. h. in einer nächst höheren Lage, verliert sich der 
Sandgehalt mehr, die Farbe des Gesteines wird kräftiger gelb, 
und in vielen Stücken finden sich mit weißer Schale und in vor- 
züglicher Erhaltung aller Einzelheiten eine Menge von Aucellen, 
die das Gestein völlig durchschwärmen. Dieselben besitzen neben 



72 Stratigraphischer Teil. 

ihrer koDzentrischcn Skulptur deutliche Radialstreifung und schließen 
sich überhaupt eng an die von Lahusen beschriebene var. tenui- 
striata der Auceüa Pallasi Kbts. an (s. S. 156, T. 5, F. 1 — 6). 

Noch weiter südöstlich tritt schließlich eine ziemlich reiche 
marine Bivalvenfauna in den Ealkstücken des Ackers auf; einige 
Fossilien sind verkieselt (wie auch Debcke von Schwanteshagen 
wenigstens Kieselringbildungen anfbhrt). Sehr bezeichnend für 
diese Schichten sind zopfartige, bis handgroße Kolonieen von 
Serpula aociaUa Goldf., die sich im Acker vorzüglich ausgewittert 
auflesen lassen. Unter den Bivalven fallen besonders große Stein- 
kerne von Trigonien auf, die in ihrer Wölbung und kahnförmigen 
Auf biegung sich von den bekannten Steinkernen Von Trig, incurca 
nicht unterscheiden lassen. Vereinzelt hat sich, mit ihnen Trig, 
Ilauchecomei sp. n. gefunden. 

Dieselben Schichten sind in vorigem Frühjahr auch im Nord- 
westen des alten Steinbruches (c) durch Abräumungsarbeiten auf- 
gedeckt, und es ist aus ihnen, wenn an dieser Stelle mit einem 
größeren Abbau vorgegangen wird, eine reiche und interessante 
Fauna zu erwarten. Die älteren, nördlichen Teile des alten Stein- 
bruches sind jetzt fast ganz verschüttet und verwachsen. Den- 
noch konnte ich an einigen Stellen sehen, daß auch dort diese 
Bivalvenkalke, die man nach den allgemeinen Verhältnissen er- 
warten muß, anstehen, wenn sie auch eine nennenswerte Ausbeute 
an Fossilien an dieser Stelle noch nicht ergeben haben. 

Die etwa 4 m mächtigen Schichten des Steinbruches, in denen 
seit längerer Zeit allein gearbeitet wird, sind dieselben, die schon 
GuMPRECHT beobachtete und auf die sich die älteren Angaben 
über M almschichten bei Schwanteshagen beziehen. Sie bestehen 
aus festen, ein wenig feinsandigen, zu plattiger Absonderung nei- 
genden Kalkbänken, die mit mürben Lagen einer ausgelaugten 
Lumachelle wechseln. Die festen Bänke sind frisch blaugrau, 
verwittert rötlichgrau und grauweiß. Unter den Fossilien, die 
zum größten Teile ihre Schale eingebüßt haben, fällt Trigonia 
Hanchecornei n. sp. durch Häufigkeit vor allem auf, eine sehr 
eigenartig verzierte, an gewisse Formen des Lias und braunen 
Jura erinnernde Art (S. 166, T. 7, F. 7—9; T. 8, F. 1), deren 



Schwanteshageo. 73 

erstes Auftreten in der nächstälteren Schicht ich oben erwähnte. 
Eh ist dieselbe Fot'm, die auch Sadebeck auf den Handstücken 
GuMPREGHT^s Yorlag und von ihm ftkr T. angulata Sow. gehalten 
wurde. Daher war ihm die Herkunft dieser Handstücke, die 
übrigens ausnahmsweise dunkel verwittert sind, aus dem anstehen- 
den Malm von Schwanteshagen zweifelhaft, und er ließ die Mög- 
lichkeit offen, daß es sich um Geschiebe des Dogger handeln 
könne ^). Auch Gervillia tetragona Sow. ist häufig und gewöhn- 
lich ebenfalls nur in Steinkern und Abdruck erhalten. Oatrea ex- 
pansa Sow. kommt dagegen in guten Schalenexemplaren vor, 
ferner sind in dem Gestein, vor allem in dem grusigen Schutt 
der zerfallenen Lumachelle - Bänke , Zähne von verschiedenen 
Fischen nicht selten. 

Das Hauptinteresse unter den Fossilien dieser Schichten 
nehmen aber große Ammoniten in Anspruch, die zwar noch 
nicht in ganzen Exemplaren gefunden wurden^), aber doch jetzt in 
einer genügenden Zahl von Bruchstücken vorliegen, um mit 
einiger Sicherheit bestimmbar zu sein. Diese Ammoniten gehören 
der aus dem russischen Unter-Portland ^) schon lange bekannten 
Familie der Virgaten an, über deren zahlreiche russische Ver- 
treter wir die ausgezeichnet eingehende Bearbeitung von Mighalski 
besitzen^) Von der in den paläontologischen Notizen unten ge- 
gebenen näheren Besprechung dieser Formen (S. 202) sei hier vor- 
weggenommen, daß die große Mehrzahl der Stücke sich auf den 

*) Pomm. Oberjara, S. 659. — In ganz analoger Weise wurde die von 
RouiLLEB (Et. progr. S. 346, T. X, F. 79) aus dem Saodstein des Ober-Portland 
Ton Eatjeloiki beschriebene nnd ansercr Form nahe stehende Trigonia Faicki 
später von Trautsghold (Rech. geol. S. 554, T. Y, F. 7) mit der oberliassischen 
THg, liiierata Phxll. zusammengeworfen. S. darüber Str^:mooukhov, Trigonies, 
S. 245 n. 246. 

*} Nach Abschluß dieser Arbeit ist ein yollstftndiges, nicht großes, aber 
wohlerhaltenes Stück in den Besitz der Geologischen Landesanstalt gelangt; ich 
werde es bei einer sp&teren Gelegenheit mit berücksichtigen. 

^ Die Sonderbezeichnung »Untere Wolga stufe« für dieses russische Port- 
land wird entsprechend den immer deutlicher werdenden Beziehungen dieser 
Schichten gmppe zu der westeuropäischen Formationsgliederung selbst Ton rassi- 
schen Autoren als unuötig aufgegeben. S. z. B. A. Paylow, Cr6tace inf^rieur, 
S. 41. 

*) U. Wolgastufe, 



74 Stratigraphischer Teil. 

vielgestaltigen Perisphinctea (Virgatüea) acythicua Vischniakoff 
beziehen läßt. Einige StQcke, die im Charakter der Berippung 
abweichen, stehen dem Virgatites Quenstedti Rouiller nahe. 

Es ist ferner, 800 m südöstlich von dem Steinbruch, im 
Walde ein Schürf angelegt^ der aus dem Schichtenstreichen be- 
trächtlich nach S. herausrückt, also nach der allgemeinen Lage- 
rung wesentlich jüngere Schichten erwarten ließe. Doch ist das 
in ihm angetroffene Gestein von dem in dem Bruche nicht allzu- 
sehr verschieden, auch scheint, nach mangelhaft erhaltenen Resten 
zu urteilen, Trigonia Hauchecornei darin mit anderen Fossilien des 
Steinbruches noch vorzukommen. Der Aufschluß ist aber dadurch 
sehr bemerkenswert, daß ziemlich oben in den hellen Kalk- 
schichten, nahe unter der diluvialen Bedeckung, dichte, fast 
schwarze Hörn steine eine Lage flacher, laibf&rmiger Platten 
bilden^). Die hellgraue Rinde dieser Stücke ist ebenfalls, wenn 
auch schwächer, verkieselt und enthält auf den ebenen Schicht- 
flächen mehrfach Glieder eines Astrospecten, von dem auch in 
dem Kalk des Steinbruches ein ganzer Arm gefunden wurde. 

Ich erwähnte nun schon oben, daß die Kalkvorkommen süd- 
lich vom Völzer Bache sich über die bisher geschilderten Punkte 
der Umgebung von Schwanteshagen hinaus noch ziemlich weit 
nach Osten erstrecken^) und dort im Walde an einer großen Menge 
alter Halden und Gruben zu erkennen sind. Das östlichste dieser 
Vorkommen liegt im Jagen 75 des Belaufes Trechel der Königl. 
Forst Rothenfier^ wenig südwestlich von der Brücke, mit der die 
von Boeck kommende Landstraße den Völzer Bach überschreitet'). 
Neuere Aufschlüsse, in denen von dem Anstehenden etwas zu 
beobachten wäre, sind nicht vorhanden, aber bei dem Eifer, mit 
dem diese ganze Gegend zur Zeit nach technisch verwendbaren 
Kalkvorkommen durchsucht wird, wohl bald in Aussicht. Auf 
den alten Halden (auf der topographischen Karte als »Hünen- 



*) GuHpHKCHT betonte s. Zeit (S. 440) ausdrücklich das völlige Fehlen kie- 
seliger Konkretionen im Malm Pommerns im Gegensatz za dem anderer 
Gebiete. 

*) s. Blatt Moratz der Geol. Landesaafnahme. 

*) GuMPBEciiT, Pommern, S. 489, 



Schwanteshagen. 75 

gräber« eingetragen) ist leider die Ausbeute an größeren Gesteins- 
stöcken und vor allem an Fossilien sehr gering. Und doch ist 
es von Interesse, über die dort anstehenden Schichten etwas 
näheres zu erfahren, da dieselben aus der Streichungslinie des 
Kalkes von Schwanteshagen noch weiter nach S. vorspringen, als 
der Schürf mit dem Hornsteinvorkommen. Dem entspricht es, 
daß die Bruchstücke harten, brecciösen Kalkes, die ich in den 
Halden sammeln konnte, mit den mir bisher von Schwanteshagen 
bekannten Gesteinen nicht nbereinstimmen. Fossilien habe ich 
nur in einzelnen dieser Stöcke in leidlich deutlicher Erhaltung 
angetroffen. Es sind heerdenhaft auftretende kleine Zweischaler, 
deren besterhaltene Exemplare ich vorläufig nur auf Aniaocardia 
paroula A. RoEM. beziehen kann. Auch diese Art der Fossilf&hrung 
steht mit keiner der Schichten von Schwanteshagen in Einklang. Nach 
den bis jetzt bekannten Lagerungsverhältnissen des ganzen Zuges ist 
es sehr wahrscheinlich, daß die Kalkschichten aus der Trecheler 
Forst höheren Schichten angehören, als alle bisher aus Pommern 
anstehend bekannten Juravorkommen, und es ist sehr zu wünschen, 
daß durch neuere Aufschlüsse Material zu gründlicher Unter- 
suchung geliefert werde. 

Schicbtenalter etc. 

Für die Frage nach dem geologischen Alter der beschriebenen 
Vorkommen südlich vom Völzer Bache ist natürlich wieder der 
in ihnen aufgefundene Ammonitenhorizont von ausschlaggebender 
Wichtigkeit, scheint sogar eine besondere Genauigkeit der Be- 
stimmung zu ermöglichen. Denn die virgaten Ammonitcn ge- 
hören in ihrem russischen Verbreitungszentrum nicht alle dem- 
selben Lager an, und ihre horizontale Verbreitung ist in noch 
höherem Maße verschieden. Die durch Virgatites scythicus und 
einige Begleiter gekennzeichnete Schicht nimmt unter ihnen in 
Osteuropa weitaus das größte Areal ein und ist allein weit über 
dessen Grenzen hinaus auch in den Portlandbildungen anderer 
Gebiete bekannt geworden. Ihr bis jetzt bekanntes Verbreitungs- 
gebiet erstreckt sich von den russischen Gouvernements Ssim- 



76 Str^tigraphisober Teil. 

birsk und Moskau nach Polen ^) und bis in das anglopariser 
Becken^). Ferner wurde ihr Vorkommen durch Skeat und 
Madsen^) für die Gegend des Kap Skagen in Jütland als Ge- 
schiebe festgestellt. Virgatiiea acythicus bezeichnet also einen Air 
die ganze nordeuropäische Entwicklung des Malm sehr wichtigen 
Horizont, der in die höheren Schichten des Unter-Port- 
land fallt. Dadurch sind gerade die am längsten bekannten und 
auch jetzt noch am besten aufgeschlossenen Schichten 4 des Jura 
von Schwantesbagen mit ausgezeichneter Sicherheit horizontiert 
und können (tir die Beurteilung der übrigen als Grundlage dienen. 

Die sonstige Fauna der Virgaten-Schichten von Schwantes- 
bagen ist erst ziemlich iQckenhaft bekannt und bietet daher f&r 
den Vergleich mit anderen Gegenden nur wenig Handhaben. 
Immerbin sei erwähnt, daß Ostrea expansa Sow., deren reichliches 
Vorkommen in diesen Schichten ich schon betonte, von E. Haug^) 
aus dem entsprechenden Horizont des Boulonnais als charakte- 
ristisch genannt wird. Es hat ferner den Anschein, als ob die 
fQr den Vergleich mit Nordwestdeutschland nicht unwichtige Cor- 
bula inßeaa A. Roem. ebenfalls in den Schichten schon vorkommt, 
doch sind genügend deutlich bestimmbare Stücke noch nicht ge- 
funden. 

Für die nächsttieferen Abteilungen 2 und 3 der Schichten von 
Schwantesbagen ist es nach der Lage der Schicht 4 im allgemeinen 
Schema der Portland bildungen von vornherein wahrscheinlich, daß 
sie ebenfalls noch zu dieser Gruppe zu rechnen sind. Die Fauna 
gibt allerdings noch keine direkten Beweise für diese Ansicht an 
die Hand. Das interessanteste Fossil der Schichten, die in 
einer großen Menge trefflich erhaltener Exemplare vorliegende 
Aucella PaüaH var. tenuistnata Lah., spricht sogar auf den ersten 
Blick gegen die Zugehörigkeit zum Portland und fQr ein etwas 
höheres Alter der Ablagerungen. Denn Aucella Pallasi Keys, selbst 
ist zwar in Rußland fbr einen Horizont des Portland bezeichnend, 



') MioHALSKi, Note. 

^ Pavlow u. Lamplugh, Speeton, S. 558. 

3} Boalders, S. 154. 

«} Portlaodien etc. S, 202. 



SchwaDtesliagen. 77 

der mit der Schicht des Virgatites acyihicus eng verbunden ist. 
Aber ihre radialstreifige Varietät geht, in Rußland wenigstens, nicht 
aber die Hoplitenschicbten, also das Ober-Kimmeridge, hinaus. Aber 
neuerdings hat Pompbgkj^) aus dem Portland von Solnhofen eine 
kleine AuceUa bekannt gemacht, die deutliche Radialstreifung er- 
kennen läßt und von A, PalUm van tenuutriata nicht getrennt 
werden kann. Zudem hatte Herr Prof. Pa vlow die Freundlich« 
keit mir mitzuteilen, daß er aus englischem und französischem 
Portland noch unbeschriebene radialgestreifte Steinkerne von Aucellen 
besitze. Ein schönes Exemplar der typischen A, Paüasi von 
Mniowniki, das mir A. Pavix)w aus der Moskauer Universitäts- 
sammlung gütigst zum Vergleich sandte, besitzt ebenfalls auf dem 
Steinkem deutliche Radialstreifung. Nach alledem ist das Vor- 
kommen von Radialskulptur auf der inneren und äußeren Fläche 
der Schale im Kreise der A. PallcLsi auch im Portland nicht 
ganz ausgeschlossen und kann jedenfalls gegen die Zurechnung 
der Schichten 2 und 3 von Schwanteshagen zu dieser Abteilung 
des Obeijura nicht wesentlich ins Gewicht fallen. 

Unter den übrigen Fossilien der beiden Schichten finden sich 
immerhin noch einige, die für die Altersbestimmung von einem 
gewissen Wert sind. So ist Pema Bayani^ die in den untersten 
Lagen der Schicht 2 in Menge auftritt und auch in Schicht 4 
noch häufig vorkommt, nach de Loriol^) im Boulonnais dem Port- 
land eigentümlich. Mit ihr wird auch Corbicella Dayani de Lor. ^) 
sowie die schon genannte Oatrea eapansa Sow. von der Schicht 2 
an bis in die Virgatenschichten hinauf gefunden, während unter 
den großen Bivalven der Schicht 3 vor allem Trigonia hicurva 
Benneit den Portland-Charakter markiert. 

Viel weniger sicher ist die Grundlage ftkr die Altersbestim- 
mung der Schichten 1, die bis jetzt nur aus dem Schürf loch a und 
dem neuen, von letzterem etwa 1000 m westnordwestlich gelegenen 
Schürf bei der Schwanteshagener Mühle bekannt sind. Nur das 
kann als sicher gelten, daß diese Lagen älter sind, als die Schichten 

«; Aaoellen, S. 25, Taf. IV, Fig. 5. 

>) Boal. II, S. 168. 

^ Nach dbLobiol im Ünter-Portland von TerliDcthan. 



78 Stratigraphisoher teil. 

4 — 2, aber doch nahe unter ihnen folgen müssen, wenn auch eine 
direkte Berührung mit ihnen nicht nachgewiesen ist. 

Die Fauna der Schicht 1 bietet für eine sichere Beurteihmg 
ihres Alters sehr geringen Anhalt. Die einzige Möglichkeit einer 
solchen gewährt ssunächst der Vergleich mit den doch nicht allzu- 
weit entfernten Schichten von Bartin. Mit der höheren Abteilung 
des dortigen Oberkimmeridge besitzt der graue Mergel von 
Schwanteshagen eine Reihe von Formen gemeinsam, und man 
könnte versucht sein, beide Bildungen als gleichzeitige, aber in 
der Gesteinsfazies von einander abweichende Ablagerungen aufzu- 
fassen. Aber es muß dann doch auffallen, daß in Schwantes- 
hagen noch keine Spur von dem Ammonitenreichtum des Bartiner 
Lagers aufzufinden war. Das Fehlen der Cbarakterfossilien des 
oberen Kimmeridgehorizontes wäre, gerade im Hinblick auf deren 
weite Verbreitung durch die damaligen Meere und ihre reichliche 
Anwesenheit in Bartin, an einer so nahe benachbarten Fundstelle 
mit mariner Fauna (und nicht besonders ausgeprägtem küstennahem 
Habitus derselben) schwer zu verstehen. Aus diesem Grunde ist 
es wahrscheinlicher, daß die Schichten 1 von Schwanteshagen 
schon als Portland zu betrachten sind, dessen unterste Faunen ja 
auch anderwärts^) zu den obersten Horizonten des Kimmeridge 
eine ganz besonders nahe Verwandtschaft besitzen. 

Von den über den Virgatenschichten folgenden Horizonten 
kann man zwar voraussetzen, daß sie ebenfalls dem Portland an- 
gehören, doch bleibt es vorläufig unsicher, in welchem genaueren 
Verhältnis sie zu den Hauptvorkommen stehen. Bei den Schichten, 
die in dem Schürfloch weiter südöstlich im Walde angetroffen 
wurden, muß es auffallen, daß ihre Fauna sich noch so nahe an 
die der Virgatenschichten anlehnt {Trigonia Hauchecornet)^ trotz- 
dem der Fundort aus dem Schichtenstreichen des Hauptvorkommens 
um etwa 370 m nach S. hinausgerückt liegt. Es ist daher wohl 
nicht unwahrscheinlich, daß nach dort hin die Lagerungsverhält- 
nisse sich ändern, eventuell, wenn keine Verwerfungen im Spiele 
sind, die Lagerung nach S. zu wenigstens ganz wesentlich flacher 

^) Müitieb-Ghalmas und Pbllat, Gaide, S. 19. 



Boeck. 7d 

wird. Dadurch würde dann auch das Vorkommen in der Trecheler 
Forst, das wiederum ein erhebliches Stück weiter aus dem Streichen 
nach S. vorspringt, mit den Aufschlüssen von Schwanteshagen in 
der Schichtenfolge etwas näher zusammenkommen, die Abwesen- 
heit von Verwerfungen vorausgesetzt. Das wenige, was bis jetzt 
von seiner Fauna bekannt ist, bietet allerdings fbr die Aufstellung 
von Beziehungen zu den Schichten 1 — 4 noch kdnerlei Gelegenheit 

Boeck. 

GuBfPREGHT^) erwähnt ein Kalkvorkommen des Oberjura beim 
sogenannten Raubkuhlenberge, etwa 10 Minuten südlich vom 
Dorfe Boeck, wo nach Angabe der Einwohner in früheren Zeiten 
Kalk gebrochen und an Ort und Stelle gebrannt sei. Etwa gleich- 
zeitig fährt auch Boll'^) y*Coralrag<ti von Boeck an. 

Diese Angaben sind später ebenso in Vergessenheit geraten, 
wie die derselben Autoren über Zarnglaff. Ich habe im vorigen 
Frühjahr die Stelle aufgesucht und gemeinsam mit Herrn Dr. 
V^UNSTORF feststellen können, daß tatsächlich Kalkstein des oberen 
Jura dort ziemlich verbreitet ist. Es sind aber in den tiefen 
waldbewachsenen Gruben am Abhänge zum Tale, die mit den be- 
nachbarten Sandwällen den Namen »Raubkuhlenberg« fahren, nur 
bei aufmerksamem Nachsuchen Spuren desselben zu entdecken. 
Dagegen ist der Ackerboden weiter südlich, gleich vom unteren 
Rande der bewachsenen Fläche an, auf eine Breite von 50 m und 
mehr als 200 m Länge ganz erfQllt von fossilf&hrenden Kalkstein- 
stücken. Höher am Abhänge findet sich, wenig östlich von der 
Waldparzelle des Raubkuhlenberges, abermals Jurakalk in einer 
isolierten Fläche von geringer Ausdehnung. 

Das Hauptvorkommen am Fuße des Abhanges macht durch- 
aus den Eindruck, als ob das Juragestein mindestens in der ganzen 
Ausdehnung seines Auftretens an der Oberfläche auch im Boden 
ansteht. Es entspricht in Gesteinscharakter und FossilfÜhrung 
genau der Schicht 3 im Mühlacker von Schwanteshagen, sowie 



') Pommern, S. 487. 
*) Ostseeländer, S. 182. 



80 StratigraphiscW teil. 

den neuerdings am Nordostende des Steinbruches durch Abräumen 
bloßgelegten Schichten, also dem unmittelbar unter dem Virgaten* 
horizont liegenden Teile des Unter-Portland. Wenn auch die 
Fossilausbeute von jenem ersten Besuche noch gering ist, hat sich 
darin doch schon eine ganze Reihe der Fossilien der Schicht 3 
bestimmen lassen^ so Exemplare der charakteristischen Kolonien 
von Serptäa socialisy vor allem aber ein Stück mit deutlichen 
Aucellen, ganz in dem Erhaltungszustande, in dem sie bei 
Schwanteshagen gefunden werden. 

Von Interesse ist auch, daß die Stelle am Raubkuhlenberge 
genau in der durch die beiden Vorkommen der Schicht 3 bei 
Schwanteshagen bestimmten Richtung liegt, also ein gleichmäßiges 
Fortstreichen des ganzen Jurazuges auf fast 3 km Länge bekundet. 

Die wenigen Gesteinsbrocken, die ich bisher in den mit 
kleinen Moorflecken ausgefüllten Gruben des Raubkuhlenberges 
selbst aufiand, können ebenfalls der Schicht 3 entstammen ; Fossilien 
habe ich aus ihnen bisher nicht erhalten. 

In der weiter östlich am Abhänge liegenden Stelle steht augen- 
scheinlich der Kalkstein ebenfalls im Boden an. Unter den im 
Acker gesammelten Stücken fallen vor allem hier einige Proben 
eines mürben, groben, ungleichkörnigen Oolithes auf. Ein der- 
artiges Gestein ist mir aus dem Portland von Schwanteshagen 
bisher nicht bekannt geworden. Es unterscheidet sich auch 
von allen sonst im pommerschen Oberjura bis jetzt gefundenen 
oolithischen Kalken, vor allem den bei Zarnglafi* und (5 — 6 km 
weiter nordöstlich) bei Klemmen vorkommenden Gesteinen. Die 
geringe Zahl mangelhaft erhaltener Fossilien, die der Fundort bis- 
her geliefert hat, bietet zur genauen Feststellung des Alters der 
Schichten noch keine Gelegenheit. In das Fossilverzeichnis habe 
ich die von Boeck stammenden Formen, da ich ihre Bestimmung 
noch nicht ganz abgeschlossen habe, nicht aufgenommen. 

Allgemeine Beziehungen des Portlandes von Pommern. 

Die Verbreitung der Hoplitenfauna durch einen bedeutenden 
Anteil des europäischen Oberjura findet in der besprochenen Ver- 
teilung der virgaten Ammoniten und der Portland-Aucellen fast 
ihr Gegenstück. 



AUgemeipe Beziehungen etc. gl 

Die Aucellen zeigen, daß aus den Meeresbecken ihrer bore- 
alen Heimat offene Meereswege nach Westeuropa bestanden haben, 
die genügten, um die Entwicklung weittragender borealer Strö- 
mungen zu gestatten. 

Die Aucellen von Solnhofen (Pompegkj, Aucellen, $.31) be- 
weisen ihrerseits, daß noch zur Portlandzeit Meeresverbindungen 
mit borealen Strömungen von Rußland nach Süd-Deutschland be- 
standen. Aber der Weg, den sie nahmen, ist nicht bekannt. Es 
liegt wohl nahe, an eine Verbindung Qber Sachsen und Böhmen, 
wie sie am Ende des Kimmeridge noch bestand, zu denken, aber 
der positive Beweis derselben durch Reste aus der Portlandzeit 
in diesen Gegenden bleibt noch zu erbringen. Die Aucellen von 
Niederösterreiöh (O. Abel, Niederfellabronn) bezeugen, wenn sie 
auch nicht derselben Form angehören, doch durch das Zusammen- 
vorkommen mit virgaten Ammoniten, daß auch jene Gegenden 
etwa in der Zeit unserer Aucellen von borealen Hochseeströmen 
erreicht wurden. Daß auch Norddeutschland wenigstens im An- 
fange der Portlandzeit mit den offnen Hochseegebieten in besserer 
Verbindung stand, als sonst im späteren Oberjura, beweisen die 
Olcostephanen, die es in jener Zeit mit dem größsten Teile Europas, 
auch Rußland, gemeinsam besaß. Die nach Westeuropa f&hrenden 
Meeresteile befanden sich wohl in der Hauptsache ebenda, wo 
schon zu Ende der Kimmeridgezeit, wie ich anführte, mit großer 
Wahrscheinlichkeit offene Verbindungen zwischen West und Ost 
bestanden, nördlich von dem Juragebiet von Hannover, und sie 
sind auch während der Zeit gleich nach dem Kimmeridge offen 
geblieben, wie die Verbreitung der Olcostephanen in Nordeuropa 
beweist. Für, ihre Lage in der Epoche des Virgatites scythicus^ 
der wohl den Höhepunkt der Ausbreitung . der Portlandmeere in 
Nordeuropa bezeichnet, besitzen wir in den Funden von Nordjöt- 
land einen sehr wertvoUen Fixpunkt. 

Aber es fehlte doch in dieser Zeit auch nicht an rückläufigen 
Schwankungen der Meerestiefen, durch die Teile des ehedem von 
den Hoplitenmeeren eingenommenen Hochseeareales wieder flacher 
wurden und verlandeten. Ein Beispiel, in dem sich der Verlauf 
einer solchen Oscillation vollständig übersehen läßt, liefert die Ab- 

Maue Folge. Halt 41. 6 



82 Stratigntphischer Teil. 

teilung 2 des Portlandes unserer Gegend. Marine Kalke mit Perna 
werden überlagert von brackischen Corbula-Schichten mit Pflanzen- 
resten ^), um bald wieder den Ablagerungen des ofl«nen Meeres 
zu weichen, das dann die Aucellen heranführte. Es ist nicht ohne 
Interesse, daß diese Einschaltung von litoralem Habitus in der 
sonst besondere Küstennähe nicht verratenden Schichtenreihe einiger- 
maßen mit einer in Kußland weithin entwickelten Schichtenlücke 
zusammentällt, die dort durch eine mehr oder weniger früh ein- 
setzende Verlandungsperiode veranlaßt wird, und über der viel- 
fach gewisse Portlandschichten mit Phosphoritgeröllen die Reihe 
der marinen Ablagerungen wieder beginnen. 

Die Haupttiefen der ostwestlichen Meeresverbindungen im 
europäischen Norden sind aber von diesen Schwankungen augen- 
scheinlich nicht nennenswert betroflFen worden. Sie waren bestän- 
diger selbst, als große Abschnitte der osteuropäischen Meere, 
deren schwankende Besitzverhältnisse im späteren Malm ich eben 
berührte. (Auch nach Südwesten, nach dem süddeutschen Jura- 
gebiet zu, läßt sich der fernere Bestand ostwestlicher Verbindungen 
bald nicht mehr erkennen, wohl im Zusammenhang mit der sicht- 
lichen Verflachung der Meere und Spezialisierung der Ablagerungen, 
die in Süddeutschland gegen Ende der Juraperiode zu beob- 
achten ist^). 

Über der ferneren Entwicklung der Meeresbedeckung unseres 
Gebietes liegt noch ein ziemlich dichter Schleier. Es ist wohl 
sicher, daß auch hier die Verbindung mit dem borealen Osten, die 
so lange für die Ausbildung der Sedimente des pommerschen Malm 
einen maßgebenden Faktor gebildet hat, bald nach der Ablage- 
rung der hochmarinen Virgatenschichten abstarb, und dann fiür 
längere Zeit verschlossen blieb. Die einförmige, verarmt erschei- 
nende Fauna der Trecheler Forst, das einzige Malmsediment, das 
in Pommern mit einiger Sicherheit wesentlich jünger erscheinen 



Mit Rücksicht aaf die verarmte Gorbala-Faana wohl feinsandige Efisten- 
bildaDgen, die hie and da PflanzenwachB tragen. Die Pflanzenreate der Schichten 
selbst machen allerdings den Eindruck, als ob sie von herbivoren Tieren zer- 
kleinert sind. 

') Neümayr, Geogr. Verbreitung, S. 17 d. Sep. 



Gesamtprofil 83 

muß, als die Virgatenschichten von Schwantesbagen, scheint an- 
zudeuten, daß der Verlandungsprozess, der in großer Mannigfaltig- 
keit der Einzelheiten in ganz Nordwesteuropa nun vor sich ging, 
auch die baltischen Gegenden bald ergriffen hat. Wann er zu 
den Wealdenbildungen geführt hat, deren Spuren in unserem 
Gebiet hie und da in den Geschieben gefunden werden, ist ein 
interessantes Problem, dessen Lösung aber wegen der Lücken- 
haftigkeit des Materiales nicht geringen Schwierigkeiten begegnen 
wird. 

Yersueli der Zusammenstellung eines Gesamtprofiles 

des pommerschen Oberjnra. 

Ich habe in der vorläufigen Mitteilung Qber meine Unter- 
suchung des Oberjura in Pommern ^) die mir aus den Aufschlüssen 
bis dahin schon bekannten Schichten nur nach ihrer Altersfolge 
zusammengestellt, ohne über die Mächtigkeiten der einzelnen Lager 
Angaben zu machen. Die Fortsetzung der Untersuchungen hat 
die damals mitgeteilten relativen Werte bis auf einige schon er- 
wähnte Verschiebungen bestätigt. Sie gestattet jetzt aber auch, 
die einzelnen Profile wenigstens mit einiger Annäherung zu einem 
Gesamtprofile zu vereinigen, und zwar auf folgender Grundlage. 

Die Vorkommen von Zarnglaff und Schwanteshagen, die in 
den beiderseitigen Hauptaufschlüssen eine so auffallende Überein- 
stimmung der Lagerung zeigen (etwa Streichen N 80<> W., Ein- 
fallen 8^ in SSW.), gehören allem Anschein nach zu einer und 
derselben Gebirgsscholle, die nur an ihrer Oberfläche, wohl durch 
diluviale Erosion in dem einst bedeutende Wassermassen beher- 
bergenden Eisrandtale, so zergliedert ist, daß getrennte Parzellen 
aus der TalfÜUung heraussehen^). In dem Hauptteile des ganzen 

^) Strfttigraphie. 

^ Ich habe früher (Mobatz Erläuter., S. 17) es ffir wahrscheinlich halten 
müssen, daß die Schichten nördlich nnd südlich vom Völzer Bache darch eine 
streichende Verwerfung getrennt seien, da die matmaßliohe Mächtigkeit der 
fehlenden Schichten mir für den vorhandenen Raum zu groß erschien. Diese An- 
nahme erscheint jetzt nicht mehr notig, nachdem die gesamten Schichten von 
Zarnglaff als Mittel-Kimmeridge sicher erkannt sind, also wesentlich höher liegen, 
als ich sie vordem rangiert hatte. 

6» 



uter, brecdfiser Kalk. 



)&ltig«r Sudkftlb, 
SDagsIsagt, Pflanzen- 



Unconitfleckige, graae 
Mergel. 



jnmoniMakAlk nod 
ToDlBgaa. 



loralleDketk. 
leriDeenoolitb. 



'naerKmlk mitoolithi- 
schen und auch Mn- 
digen Ltgen. 



ouilreicher Steinkem- 
Kalk und Hergel. 



t Aniiocardia parvuia. 



VirgaUlei $cslhwio, 7K- 
gonia Hauchecomei. ' 



alk and Hergel, oben 
schvtch, QDtea stark 
ootitbiech. 

einer Sand d. löcherig. 
kieeel.-Bandig.Kalkst. 



TerebratuUi Bauhini. 
Fibuia Fellaa. 



PHcaUila cf. horrida. 



Atpidoctra» h ngUpimui 



Hoplilei entloxm, II. 
pBeudomulabiUi. 



Ni.r. bnnlrutana. 



Naliea rupellentit. 
Plctonia tj/modoee. 



Zdlleria kumtralU. 
Ihtrea detlüidea. 
Cerithiam länaeformt. 



SchwRDteabageD, alter 

St^nbrndi. 
SchwautMhagaD, Ufihl- 

SchwaDteabageii , HO. 

TOm alten Steiobnicb. 
BoMk , Ranbk ahlenberg 
Seh wanteih agen. Seh nrf 

im U&hlaeker. 



Schwintf 



:eehueD,£ 
MBbhck« 



i,SehQr- 



NO. der Hflble. 



Zanglaff, im Acker. 



Bohrloch Zaraglaff. 



Fritiow, Tribiow, 
Schweni, Pnedeoe- 
felde, SchwirMD (?). 

FritEOw. 



[uscbeUaad, oben 
mergelig. 



Gesamtprofil. 85 

Areales, vom Kaubkuhlenberge bei Boeck bis zu dem neuen Kalk- 
bruche bei Zarngla£F und den Scbürflöchern im Schwanteshagener 
Mühlacker, bleiben die Lagerungsverhältnisse augenscheinlich un- 
gestört, da das Streichen der Portlandschicht 3 durch diese ganze 
Erstreekung mit großer Genauigkeit sich gleich bleibt. Nur weiter 
südlich wird wohl, wie ich schon angab, das Einfallen geringer, 
und sicher sinkt auf das neue Schürfloch bei der Schwantes- 
hagener Mühle zu, durch Querstörungen oder Umlenken des 
Streichens nach N., das ganze Lager tiefer ein^). In der Mittel- 
region der ganzen Scholle erscheint es aber ganz unbedenklich, 
mit Hülfe der Oberflächenentwicklung der Schichten und des Ein- 
fallens ein Querprofil zu konstruieren, in dem also alles von Mittel- 
Kimmeridge und Portland bekannte seine Stelle findet. Innerhalb 
dieses Rahmens sind dann die Bartiner Schichten, vermutlich nahe 
unter Schicht 1 des Portland, einzufügen. Ueber die Angliede- 
rung der in so naher Nachbarschaft entwickelten älteren Schichten 
des Unter-Kimmeridge und Oxford, bleiben Zweifel offen. Denn 
das besprochene Bohrloch in Zarnglaff läßt nicht deutlich erkennen, 
ob das Unter-Kimmeridge an dem durchsunkenen Wechsel von 
reinem, oolithischem und mehr sandigem Kalkstein schon beteiligt 
ist. Ich habe die wohlbekannten Fritzower Gesteine jedenfalls 
unter den Proben bis jetzt nicht erkennen können und setze die- 
selben daher tiefer an, solange nicht ihre Identität mit einem Ab- 
schnitte der durchsunkenen Schichten außer Frage steht. Bis in 
die Schichten von Klemmen reicht das Bohrloch keinenfalls hinab. 
Zwischen den Horizonten von Fritzow und Klemmen habe ich 
dann einen Zwischenraum von 5 m angenommen, der aber auch 
wesentlich größer sein kann. 

Die ganze Mächtigkeit der pommerschen Oberjura-Schichten, 
die einen wesentlichen Bruchteil des Ober-Oxford und anderseits 
sicher die Hauptsache des Unter-Portland mitumfaßt, würde sich 
nach dieser Zusammenstellung im Minimum auf etwa 110 m be- 
laufen, von denen bis jetzt etwa die Hälfte sich in ausreichenden 
Aufschlüssen hat beobachten lassen^). 

Die jetzt in Zaroglaff nutzbar gemachten Kalkschichten stehen hier also 
in einer fBr einen Steinbruchsbetrieb ganz unerreichbaren Teufe. 

*) Daher kann es auch nicht überraschen, daß unter der großen Mannig- 



86 Stratigraphiacher Teil. 

ScUaßbemerkiing. 

Das vorstebeDde Profil zeigt deutlich, wie lückenhaft selbst 
im günstigsten Falle unsere Kenntnis des pommerschen Malm 
noch ist. Wir dürfen also von ferneren Aufschlüssen noch eine 
wesentliche Bereicherung unserer Kenntnis des dortigen Oberjura 
erwarten^). 

Der jetzige lückenhafte Zustand des Profiles gestattet eine 
zusammenfassende Darstellung der Entwicklung des Malm in 
Pommern noch nicht. Ich beschränke mich also in diesem Schluß- 
wort darauf, nur gewisse Hauptzüge aus dem bis jetzt beob- 
achteten hervorzuheben, die mir für seine Ausbildung charakte- 
ristisch erscheinen. 

Allen Ablagerungen des Oberjura Pommerns ist ein gewisser 
Flachwassercharakter eigen, der in der Art sowie dem 
schnellen Wechsel der petrographischen Eigenschaften, und ander- 
seits den Eigentümlichkeiten der meist formenreichen Faunen 
zum Ausdruck kommt. Nur zweimal, in den oberen Schichten 
von Fritzow und der höheren Abteilung des Bartiner Kalkes, 



faltigkeit oberja rassischer Geschiebe, die bis jetzt bekannt ist, und za der ich 
in einer späteren Arbeit noch eine Reihe von Ergänzungen werde geben können, 
nicht wenige sind, die sich mit keiner der hier beschriebenen Schichten identi- 
fizieren lassen, trotzdem sie aagenscheiolich ihr geologisches Alter in die Reihe 
der anstehenden Vorkommen verweist. 

') Diese Aufschlüsse erhoffe ich weniger von dem Auffinden noch unbe- 
kannter »Jurapnnkte« mit neuen Schichten an der Tagesoberfläche, als vielmehr 
von der Vornahme planmäßiger Tief bohrun gen, die im wissenschaftlichen 
wie im wirthschaftlichen Interesse gleichmäßig zu wünschen sind. 

Sie allein können über die Gesamtmächtigkeit dieser in Pommern einzig 
dastehenden Kalksteinflötze und die spezielle Ausbildung ihrer einzelnen, tech- 
nisch nicht gleichwertigen Abschnitte ausreicheode Kenntnis erbringen. 

Für die Wissenscbaft verspricht ein gutes Bohi7)rofil im pommerschen 
Obeijura deswegen eine besonders wertvolle Ausbeute, weil es etappenweis immer 
wieder wohlbekannte Schichten durchsinkt Es wird also die bei Bohrproben 
oft so unsichere Detail-Gliederung hier mit Hülfe des schon bekannten in außer- 
gewöhnlicher Genauigkeit durchgeführt werden können. 

Natürlich kann für die Zwecke sowohl der Technik, als der Wissensohaft 
nur eine Kernbohrung in Frage kommen, die aber hier den großen Vorteil 
genießt, im Anstehenden angesetzt werden zu können, und, wenn sie sich auf 
die Erkundung des Oberjura beschränkt, keinenfalls mehr als 150 m zu durch- 
sinken hat. 



Schlnßbemerkang. 87 

sprechen gewisse Anzeichen ffla etwas größere Tiefe der Becken, 
aber ohne daß der Flachseecbarakter des Hauptanteils der Fauna 
verloren geht 

Eigenartige Formen, die f&r das Gebiet charakteristisch er- 
scheinen, treten in diesen Flachwasserfaunen nur wenig hervor, 
trotzdem eine kleine Anzahl neuer Arten beschrieben werden 
konnte. Ich möchte neben der schon von WE88BL von Fritzow 
erwähnten Myoconcha baltica aus denselben Schichten noch Tere^ 
brattda c£ Bauhini und Nerita Sadebecki n. sp., dann aus dem 
oberen Kimmeridge von Bartin die seltsame Zeilleria aveüana n. 
sp. und aus dem Portland von Schwanteshagen Trigonia Hauche^ 
cornei n. sp. hervorheben. Eine sehr bemerkenswerte Abweichung 
von ihrer sonst beobachteten Vertikalverbreitung zeigen Gh^yphaea 
düataia^ die im oberen Kimmeridge, und Rhynchoneüa pinguis^ 
die gleichm&ßig durch alle Schichten bis ins Portland hinauf ge- 
funden wird. Auf Abweichungen in den Häufigkeitsverhältnissen 
der Arten, die jedes neu bekannt werdende Gebiet naturgemäß 
erbringt, gehe ich hier nicht weiter ein. 

Von außerordentlichem Interesse sind dagegen die hoch- 
marinen Beimischungen der Faunen, die an mehr als einer Stelle 
gefunden wurden. Die baltischen Flachseebecken haben also, im 
Gegensatz zu den Malmbuchten Nordwestdeutschlands, die für 
eine lange Zeit von einer Verbindung mit den damaligen Hoch- 
seegewässem ziemlich abgeschnitten erscheinen, mit dem hohen 
Meere wenigstens zeitweise recht gut in Kommunikation gestanden. 
Sie haben in diesen interessantesten Perioden ihrer Entwicklung 
oft reichliche Zufuhr an den hochmarinen Zonenfossilien der be- 
treffenden Abschnitte erhalten. Diese kolonialen Bestandteile 
ihrer Faunen sind deswegen besonders willkommen, weil sie der 
ganzen Schichtenreihe eine scharfe und völlig ausreichende zeit- 
liche Gliederung verleihen. Sie zeigen interessante Besonderheiten 
im Hinblick auf die vermittelnde Lage des Gebietes zu den großen 
Faziesgebieten, die in Europa während der ganzen Zeit des Ober- 
jura mehr oder minder deutlich zu unterscheiden sind. Der An- 
schluß des pommerschen Malmgebietes an diese größeren Becken 
war wechselnd, denn die Faunen gravitieren bald mehr nach dem 



88 Stratigraphischer Teil. 

russischen, bald nach dem anglopariser Revier, oder auch nach 
den kleineren sächsisch -böhmischen oder polnisch- mährischen 
Spezialgebieten. 

Für die Kenntnis der Ausbreitung der Meeresräume in den 
verschiedenen Zeiten des Malm ist der Nachweis einer Reihe in 
Pommern, zum Teil in ganz Ostdeutschland neuer Horizonte, der 
sich im Verlaufe dieser Untersuchungen ergeben hat, natürlich 
von einem gewissen Wert. Es ist aber verfrüht, das allgemeine, 
noch heute in seinen Hauptzügen gültige Gerüst der Verteilung 
von Wasser und Land in diesen Zeiten, das wir Neumatr ver- 
danken, im einzelnen zu sehr auszubauen, vor allem^ wie es ge- 
schehen ist, aus vereinzelten Vorkommen und unvollkommen be- 
kannten Faunen weitgehende Schlüsse über die Gestaltung der 
Landmassen und den Verlauf der Küstenlinien abzuleiten. 

Tatsächlich wissen wir über den Verlauf der Küsten, an denen 
die Oberjurameere unseres Gebietes endeten, wenig genug. Nur 
die Oxfordsedimente und vielleicht die erwähnte kleine Episode 
im Portland gaben uns Gelegenheit, im Anschluß an das über 
benachbarte Gebiete bekannte ihre Nähe etwas deutlicher zu er- 
kennen. 

Von den Hochseeverbindungen ist ebenfalls nur der unge- 
fähre Verlauf aus den hochmarinen Beimischungen zu den Faunen 
(Ammoniten, Aucellen) abzuleiten. 

Die reichen Faunen der Flachsee schließlich haben zwar 
mancherlei Einzelheiten ergeben, die für die regionalen Fragen 
nicht ohne Interesse sind. Indessen steht unsere Kenntnis ihres 
großen Formenschatzes in Pommern noch zu sehr in den An- 
fängen. In den Oberjuragebilden der näheren und weiteren Nach- 
barschaft ist sie bis jetzt wenigstens sehr ungleichmäßig ausgebaut. 
Besonders kann sich ihre volle Bedeutung erst entfalten, wenn 
auch die russischen Faunen im ganzen Umfange bearbeitet vor- 
liegen. Dann werden auch diese Fnunen zu dem topographischen 
Bilde der Formationsentwicklung reichere Beiträge geben und 
wohl eine deutlichere Uebersicht des räumlichen Besitzstandes 
der wechselvollen Flachseebezirke in den einzelnen Zeitabschnitten 
ermöglichen, als sie bisher zu erzielen war. 



Sohlußbemerkaogen. g9 

Mit Rücksicht auf den vielfachen Wechsel der petrographi- 
sehen und faunistischen Fazies, wie ihn die Verbältnisse in Pom- 
mern uns so deutlich haben erkennen lassen, sollten Kartendar- 
stellungen der Oberjurameere diese Faziesverschiedenheiten in der 
Signatur zum Ausdruck bringen, dann auch das sicher bekannte 
von dem nur gemutmaßten unterscheiden, und schließlich (etwa 
wie es A. Pavlow — Cretace inför. S. 43 — 50 — für die untere 
russische Kreide durchgeführt hat) nur kleinere Abschnitte der 
Formation auf je einem Blatte darstellen. 

Aus den Lagerungsverhältnissen der beiden größeren, 
als anstehend erkannten Schollen von Klemmen und Zarnglaff- 
Schwanteshagen Schlüsse auf den vordiluvialen Untergrund der 
ganzen Gegend abzuleiten, möchte ich vermeiden. Das Streichen 
beider Vorkommen stimmt zwar annähernd überein und würde in 
einem gewissen Grade mit wichtigen tektonischen Richtungen 
Mitteldeutschlands und des Sudetengebietes in Beziehung gesetzt 
werden können. Aber das Einfallen der Schichten ist in beiden 
Fällen so flach, daß die Unsicherheit solcher Folgerungen, die die 
geringe Anzahl der Beobachtungspunkte bedingt, dadurch noch 
recht sehr gesteigert wird. Ein Versuch, in dem anstehenden, 
aber ungünstig aufgeschlossenen Dogger der benachbarter Gegend 
von Cammin Lagerungsverhältnisse festzustellen, die das im Malm 
andeutungsweise beobachtete vielleicht entschiedener ausgedrückt 
zeigten, hatte noch keinen Erfolg. 



Paläontologischer Teil. 

Ich habe schon darauf hingewiescD, daß infolge der Neu- 
eröffnung resp. Erweiterung mehrerer wichtiger Aufschlösse im 
pommerschen Oberjura eine wesentliche Vervollständigung des 
Materials fbr die Kenntnis seiner Faunen in nächster Zeit in Aus- 
sicht steht. Ich werde daher monographische Beschreibungen der 
einzelnen Faunen erst in einigen Jahren veröffentlichen und gebe 
für jetzt in erster Linie eine Liste der Fossilien, die ich bis 
jetzt mit mehr oder weniger Sicherheit bestimmen konnte. Die 
Verteiluug derselben auf 18 Schichten entspricht der Anordnung, 
die ich dem vorwiegend von mir in den letzten Jahren gesam- 
melten^ im Geologischen Landesmuseum zu Berlin befindlichen, 
Hauptanteil meines Materials gegeben habe^). Die in diese Liste 
aufgenommenen Literaturzitate weisen gewöhnlich eine oder einige 
brauchbare und leicht zugängliche Abbildungen, nach, die zur Be- 
stimmung der betreffenden Form verwendet werden können. 

Die der Tabelle folgenden Notizen bringen zunächst die 
Beschreibungen einer Reihe neuer Formen. Im übrigen enthalten 
sie gelegentliche Bemerkungen, die nur in solchen Fällen etwas 
ausführlicher gehalten sind, wo es sich um f&r die Stratigraphie 
besonders wichtige Fossilgruppen handelt, wie bei gewissen Am- 
moniten, oder wo es von Interesse war, mein Material jetzt schon 
zu Bearbeitungen einzelner Formengebiete aus nahe verwandten 
Ablagerungen in Beziehung zu setzen. So habe ich im Kreise 

Die Termatlich hängendste Schicht des ganzen Komplexes, in der ich bis- 
her nur Anisocardia cf. parvula mit einiger Sicherheit bestimmen konnte (s. S. 75) 
ist in dieser Verteil ang noch nicht mit berücksichtigt. 



Palftontologischer Teil. 91 

der Echinodermen meine Funde besonders mit den Resultaten von 
DAifES, in dem der Terebrateln mit den Arbeiten von Douville 
und Haas näher verglichen, als es durch eine bloße Au£sfihlung 
der Arten geschehen wäre. Auch eine Reihe fdr den deutschen 
oder wenigstens norddeutschen Oberjura neuer oder besonders 
interessanter Formen, die in entfernteren Gebieten eine RoUe 
spielen, sind eingehender berücksichtigt. Ich habe mich auch in 
den Literaturzitaten zu den Notizen vorwiegend auf den Nach- 
weis f&r die Kenntnis der Arten besonders wichtiger Stellen und 
Abbildungen beschränkt. 

Eine nicht geringe Anzahl der Bestimmungen kann ich, ent- 
sprechend dem wenig günstigen Erhaltungszustande der Exem- 
plare, vorerst nur mit allem Vorbehalt geben ; aber bei dem Fossil- 
reichtum der Schichten darf man ho£Fen, daß die späteren Auf- 
sammlungen das zu deren Bestätigung oder Berichtigung nötige 
Material noch liefern werden. Viele der Faunen werden später 
nicht nur zum westeuropäischen, sondern vor allem auch zum 
russischen Malm sich in viel reichere Beziehung setzen lassen, 
vor allem, wenn die Bearbeitung der dortigen interessanten Faunen 
erst einmal im ganzen Umfange durchgeführt ist. Die Weiter- 
führung der von P. G. Krause^) begonnenen Bearbeitung des bei 
Heilsberg in Ostpreußen erbohrten Oberjura ist in dieser Hinsicht 
ebenfalls von besonderem Interesse. 

In den beigegebenen Tafeln habe ich, soweit der verfügbare 
Raum erlaubte, auch Formen berücksichtigt, die nur in der Liste 
erwähnt sind, wenn mir besonders wohlerhaltene Stücke vorlagen. 
Anderseits ist die Abbildung von eingehender besprochenen For- 
men zunächst junterblieben, wenn die bisher gefundenen Stücke 
gar zu unscheinbar erscheinen. 

Durch die in neuerer Zeit, wie ich in der Einleitung be- 
tonte, mehr und mehr entwickelte Erkenntnis brauchbarer Ce- 
phalopodenhorizonte im Oberjura ist die früher so vielfach an- 
gewendete vergleichende Statistik der Gesamtfaunen mehr in den 
Hintergrund gedrängt. Ich habe daher auf die Zusammenstellung 



') 8. oben S. 57. 



92 PalftODtologischer Teil. 

vergleicbend-staiistiscber Tabellen, die in den Arbeiten über ober- 
jurassische Faunen bis in die neueste Zeit noch oft einen breiten 
Raum einnehmen, zunächst verzichtet. Ihr Wert ist ja um so ge- 
ringer, und die vielfachen Fehlerquellen, mit denen sie behaftet 
sind, um so wirksamer, je unvollständiger die verglichenen Faunen 
bekannt sind. Wenn erst die Fossilkenntnis unserer pommerschen 
Oberjuraschichten besser abgerundet ist, als zur Zeit noch, em- 
pfiehlt es sich vielleicht, auf solche vergleichende Studien, mit 
alier Beachtung der gerade im Oberjura so einflußreichen Fazies- 
erscheinungen, zurückzukommen. Sie sollen dann aber weniger 
zur Verbesserung der durch gute Zonenfossilien mehrfach sicher 
gestützten Gliederung des Malm in Pommern dienen, als vielmehr 
fbr andere, weniger günstig entwickelte Vorkommen, vor allem 
die nord westdeutschen, ferner auch für die ihrer Natur nach 
lückenhaften Faunen der zahlreichen Geschiebe dieses Alters 
eine möglichst gute Vergleichsbasis abgeben. Eine Bearbeitung 
dieser Geschiebe, die ich schon ziemlich weit gefördert habe, und 
ftir die mir die hauptsächlichen vorhandenen Materialien zu Ge- 
bote stehen, wird sich an die Monographieen der einzelnen strati- 
graphischen Abteilungen unmittelbar anschließen. Sie ist dringend 
von Nöten, denn vor allem die letzte und umfassendste Arbeit 
über die norddeutschen Malmgeschiebe von Fibbelkorn ist, so- 
weit ich bis jetzt nach dem größten Teile des Originalmateriales 
übersehen kann, in der Horizontierung der beschriebenen Blöcke 
augenscheinlich mehrfach zu recht unzutreffenden Ergebnissen 
gelangt l). 

^) Dabei spielen die mißglückten Bestimmungen einer ganzen Reihe von 
Arten eine wesentliche Rolle. 



Fossilien -Verzeichnis. 



94 



FoaaUien-VeneicIiiiis. 



No. 


Name 


1 


Zitate 


1 


Rhizocorallium cf. hildenense Mknz. 


1 




2 


Ooniolina geometrica A. Robu. sp. 




Ool. Geb. Nachtr., S.35, Taf.l8, Fig. 39; 
W. Dbegkk, Hexagonaria etc. 


3 


Trochobohu sp. 






4 


MontHoaultia sp. 






5 


CladophylHa cf. ramea Koby 




Monogr. S. 178, Taf. LVII, Fig. 1-3. 


6 


Isastraea bemenau Bt.? 




Thubm. a. Et., Leth. Bmntr., S. 392, 
Taf. LV, Fig. 12. 


7 


LaÜftiaeandra sp. 






8 


TAam7Uu(raaa minima Et. 




Thubm. a. Et., LetH. Brantr., S. 401, 
Taf. LVII, Fig. 17. 


9 


* 5^act7M = 7%. (Centra- 
itraea) concinna Gor. sp. 


2 




10 


Choritattraea sp. 






11 


Pieiarosmilia maxima Koby 




Monogr. I. Sappl., S. 445,T.CX VII, F. 1 , 2. 


12 


ddarü Blumenbachi v. Mstr. = CUiaris 
Parandieri äg. 




CoTTKAD, EchiD. r^g., S. 95, 
Taf. CLXVIII. 


13 


» boioniensii Wbight 




Ool. EchiD, S. 53, Taf. XU, Fig. 5. 


14 


» cf. florigemma Phill. 




Damus, Echin., S. 100, Taf. Y, Fig. 4. 


15 


Acrosalenia angulariß (Ao.) Dbsob 


3 




16 


Hemkidaris Uoffmanni A. Robm. sp. 


4 




17 


9 intermedia Flkm. 8p. 


5 




18 


Pseudocidarii Ihurmanni Et. s» CtJa- 
rw pyrifera Ao. 




DE LoBioL, Haate Maroe, S. 430, 
Taf.XXVI, Fig. 29-31; Stbuckm., 
N. Beitr., S. 6, Taf. I, Fig. 7 a, b. 


19 


l^eudodiadema mamillanum A.Roem. sp. 


6 




20 


» Thirriai Et. 






21 


9 (Diplopodia)8ubangulare 

QOLDP. 


7 




22 


Stomechintu gyratus Ao. sp. 




Damks, Echin., S. 615, Taf. XXII, Fig.l. 


23 


» cf. perlatus Dbsm. sp. 


8 




24 


)> sp. ind. 






25 


Holectjfpus coralUnuB d'Orb. 


9 




26 


PygojUer cf. humiUs Dahbs 


10 




27 


» umbrella Aa. 




Dambs, Echin., S.637,Taf.XXIV,Fig 1. 


28 


Eihinobrissus scutatus (Lam.) d'Okb. 


11 





FoBsi I ien - Veneich d is. 



No. 


Abbildaog 


la 


Ob. Oxford 


U. Eimm. 


M. Kimm. 


O.Kl.m. 


ÜBt PoitUnd 


Ib 


2a 


2b 


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2 


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3 

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4 
5 
6 

7 
8 

9 

10 
11 
13 

13 

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15 
16 
17 
18 

1» 
20 
31 

22 
28 
84 
«5 
K 
87 
38 


Tif. l, Fig. 1. 

Tftf. 1, Fig. 2,3. 
T>f. 1, Fig. 4. 

Tftf. 1, Fig. 5. 
Tkf. I, Fig. G. 


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I 



96 



Fossilien -VeReiehnis. 



No.. 


Name 


N 

1 


Zitate 

• 


29 


Echinobrissus LeUeroni Gott. 


12 




30 


Pygurus jurensis Marcou 


13 




31 


» cf. Royeri Gott. 


14 




32 


» sp. ind. 






33 


Asiropecten sp. ind. 


15 




34 


Serpula conformis Goldp. 




Petref. Germ., Taf. LXVII, Fig. 13; von 
ALTH^Nizniow, S. 193, Taf.lf, Fig. 1,8. 


35 


» Deihayeii v. MOnst. 




QuEMST., Jara, S.664, T.LXXXI, F. 53-56. 


36 


» ßagellum v. MOnst. 




Goldp., Petr. Germ., S. 2 1 8,T. LXIX, F.5. 


37 


» gordialU v. Schloth. 




DB LoBioL, Haute Marne, S. 27, Taf. II, 
Fig. 4, 5 : Thurm. n. Er., Leth. Brantr. , 
S. 438, Taf. T*X, Fig. 14. 


38 


» ilium GoLDF. 




Petref. Germ., T. LXIX, F. 10 ; Thubm. a. 
Et., Leth. Brantr., S 438, T.LX, F. 15. 


39 


» quadrilatera GoLor. 




Petref. Germ., S.215, T.LXVIII, F. 9. 


40 


» qmnquangularis Goldp. 




Petref. Germ., T. LXVIII, F. 8; Thurm. 
u. Et., Leth. Brantr., Taf. LX, Fig. 9. 


41 


» sociaiis Goldp. 




Pelref. Germ., S. 2 19,Taf. LXIX, Fig. 12. 


42 


Ceriopora sp. 






43 


Ceüepora orbiculata Goldp. 




Petref. Germ., Taf. XII, Fig. 2 ; A. Rokm., 
Ool. Geb., S. 18. 


44 


Rhynchonella pinguis A. Robm. sp. 


16 




45 


» triunca Qubnst. 


17 


• 


46 


» cf. triiobata v. Zibt. sp. 


18 




47 


Terehratula cf. Bauhini Et. 


19 




48 


» 9ubBella Lkym. 


20 




49 


» cf. Zieteni de Lor. 


21 


- 


50 


» undosa n. sp. 


22 




51 


» cf. cincta Gott. 


23 




52 


» sp. n.? 


20 




53 


Zeilleria avellana sp. d. 


24 




54 


« humeralis A. Rokm. sp. 


25 




55 


» cf. humeralis A. Koem. sp. 


2G 





Fossilien-Verzeichnis. 



97 



^^ 


A • t •• 1 


Ob. Oxford 


U. Kimm. 


M. Kimm. 


O.Kimm. 


ünt. Portland 


No. 


Abbild Qog 


la 


Ib 


2a 


2b 3 


1 


2a 2b 


1 


2 3 


1 


2 


1 2 3 4 5 


29 




1 1 


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30 


T»f. 1, Pig. 7, 8. 


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31 






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32 






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33 




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34 






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36 




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39 




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48 




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44 


Taf. 1, Pig. 15-20. 


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45 


Taf 1, Pig. 9-13. 




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46 


Taf. 1, Fig. 14. 




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47 


Taf. 2, Fig. 1 -4. 






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46 


Taf. 2, Pig. 5-10; 
Taf. 8, Fig. 4-12. 






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49 


Taf. 2, Pig. 11, 12; 
Taf. 8, Pig. 1,2. 


1 


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1 


50 


Tat 4, Fig. 2-4. 


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51 


Taf. 3, Pig. 13; 
Taf. 4, Pig. 1. 


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52 


Taf. 4, Pig 5. 


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53 


Taf. 4. Pig. 16-19. 





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54 


Taf. 4, Pig. 6—15. 


1 


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55 


Taf. 4, Pig. 20, 21. 




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1 


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4- 












JXmt Folge. H« 


ittAl 


• 
























7 











98 



Fossilien -Verzeichnis. 



No. 



N amo 




Zitate 



56 
57 
58 
59 
60 
61 
62 
63 
64 

65 

66 
67 
68 
69 
70 

71 

72 

73 

74 
75 
76 

77 
78 
79 
80 

81 
82 
83 



Zeilleria cf. egena Baylk 

Aulacothyrü sp.? 

Avicula burensis de Loriol 

» Gesneri Thurm. 

» oxyptera Contkjran 

» rhamboidaü Corn. 

» Strtu'hnanni de Lokiol 

» (Oxyloma) expansa Phillips 

Aucella PaUasi Kbyskrling var. tenu- 
istriata Lahuskn 

Anita granulata Sow. 

» Uneata A. Rokm. 
Trichites Saussurei Thurm. 
Pema Bayani de Lor. 

» cf. mytiioides Lam. 

y> rhombus Et. 

» stibplana Et. 
öervilleia aviculoides Sow. sp. 



» 
> 



Oold/uMi Dkk. u. K. sp. 
linearis Buvignibr 
obtusa A, Roem. 
tetragona A. Roem. 



» sp. iod. 
Lima argotmensi» Buv. 

» costulata A. Roem. 

)> densepunctata A. Roem. 

» firagitis A. Roem. 

» lepida Dollfuss 

» cf. pygtnaea Thukmann 



27 

28 

29 



30 
31 



32 



33 



34 



Cor»IJ.iDf.IV,S.300,T.XXXII,F. 1 1,12. 

Montb^liard, S.302, Taf.XIX, Fig. 17. 
DK Lor., Hanta MArne,S. 36 1, T. XX, F. 7. 
Boul. II, S. 164, Taf. XX, Fig. 1, 2. 



DK Lor., Haute Marne. S. 354, Taf. XX, 
Fig. 2, 3 

Ool. Geb., S. 88, Taf. XIV, Fig. 5. 

DE Lor , Tonnerre, S. 1 36, Taf. XI, Fig. 7. 

DK Lor., Oxf. sup., S. 124, T.XVI, F. 1-4. 

DB Lor., Corall. inf., S. 299, T. XXXII, 
Fig. 9, 10. 

DK Lor., Haute Marne, S.368, Taf. XXI, 
Fig. 1—3. 

DAuoN,Weymoatb,Sttpp.,Taf.IX,F1g.l : 
Robd., Terr. ä chailles, S. 6 1 ,T.III, Fa3. 

DuKK. U.Koch, Beitr., S.42,Taf.V, Fig. 1. 

Meuse, Atl., S.22, Taf. XVlII, Fig. 1-4. 

Ool. Geb., Nachtr., S.32, T. XVIII, F.35. 

DK Lor., Haute Mame,S. 366,T. XX, F.8; 
Boul. II, S. 321, Taf. XIX, Fig. 3-5. 



Ool. Geb., Nachtr., S.30, T.XVIII, F. 28. 

Ool. Geb., S. 79, Taf. XIV, Fig. 3; 
Struckm., Ob. Jura, S. 86. 



Cap de la Heve, S. 82, Taf. XV, Fig. 7-11. 

Thurm. n. Etall., Leth. Bruntr., S. 240, 
Taf. XXXII, Fig. 9. 



Fos silien-Verzeichois. 



99 



No. 


AbbildoDg 




Ob. 


Oxford 




ü. 


Kimm. 


M. 


Kimm. 


O.Kimm. 


ünt. Fortland 


la 


Ib 


2a 


2b 3 


1 ,2a 


2b 


1 


2 3 

1 


1 


2 


1 


2 

1 


3 


4 5 


56 
57 
58 
59 
60 
61 
62 
63 
64 

65 

66 
67 
68 
09 
70 

71 

72 

73 
74 
75 
76 

77 
78 
79 
80 

81 
82 
83 


Taf. 4, Pig. 7. 
Taf. 4, Fig. 22. 

Taf. 5, Fig. 1-6. 


4- 

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l + lll + ll 1 IIII+ + ll + l llf II 


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II 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 + i lll 



100 



FoBsiüeo- y erzeicb nis. 



No. 



Name 




Zitate 



84 
85 
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97 

98 

99 

100 

101 



102 

108 
104 



105 



Lima (CtenoBtreon) proboscidea Sow. 

» » 8p. 

Pevten Beaumonti Buvignier 
• comahu y. Müsist. 

> concentricu* Dunkbr a. Koch 

» erraticus FihSKLKORN 
» Grenieri Contkjean 

» cf. Parisoti Contbjbam 

» cf. PeiOpM DB LORIOL 

» strichu y. Mühst. 

» » var. = Pecten Tombecki 

DB Lok. 

» 8ubfihro9UB d^Obb. 

» mblaeüü A. Rokm. 

» suprajurensis Buvionikr 

» vcarituu A. Kokm. 

« vmineu8 Sow. 

» cf. virdunensis Üuyigmier 



35 



» vitreus A. R 



OKM. 



Hinnites faUax Dollpuss 

» cf. Hautcoeuri Dollp. 
'> inaequUtriatus Yoltz 



» C?J spondyloides A. Robm. 



36 



McoBe, At)., S. 24, Taf. XIX, Fig. 29, 30 

DK Lob., Beul. II, S. 85 1 , T. XXII, F. 4 ; 
Strückm., N. Beitr., S. 13, T. III, F. I. 

Beitr., S. 43, Taf. V, Fig. 8; Struck m., 
Ob. Jara, S. 81. 

Geschiebe, S. 400, Taf. XIV, Fig. 2. 

Montb^iiard,S.31 l,Taf.XXIIL Fig. 7-9 ; 
FiEBKLK.,Ge8cbiebe,S.399,T.XIV,P.Il. 

MoDtb^Uard, S. 318, Taf. XXIII, Fig. 19. 

Tonnerre, S. 144, Taf. X, Fig. 7. 

DB LoR., Oberbuchsitten, S. 90, Taf. XII, 
F.11;Bod1.II,S.346,T.XXII,F.I0-15 

HauteMarne, S. 883, Taf XXII,Fig.8-l 1 . 

Robdbr, Terr. k ohaillea, S. 49, T. I, F. 1 2 . 

Ool. Geb., S. 70, Taf. III, Fig. 16; 
Strückm., N. Beitr., Taf. III, Fig. 2. 

Mense, AÜ., S. 24, Taf. XIX, Fig. 19-21 ; 
DB LoR., Boal. I, S. 105, Taf. X, Fig. 5. 

Ool. Geb., S. 68, Taf. III, Fig. 19. 

DB Loh., Beul. II, S. 204, T. XX HI, F. 3-5. 

Mea8e,Atl.,S.24,T.XX, F.4>6; dbLor., 
Boul. II, S. 1951, Taf. XXII, Fig. 16, 17. 

Ool. Geb., S. 72, Taf. XIII, Fijg. 7: 
DB LoRioL, Oberbachsitten, o. 93, 
Taf XIII, Fig. 3-5; Robdkb. Terr. ä 
cbaille8,S.56,T. II,F.2;T.IV,F 14. 

Cap de la Heve, S. 85, Taf. XV, Fig. 14 ; 
Taf. XVI, Fig. 11. 



Dollp.. Cap de la Heye, S.26, Taf. XVI, 
Fig. 1 -3 ; DK LoR., Haute Marne, S. 39 1 , 
Taf. XXIII, Fig. 1, 2; Böhm, Kebl- 
heim, S. 107, Taf. XL (XXIV), Fig. I. 

Ool. Geb., S. 87. Taf. XIIl, Fig. 14: 
DB LoRioL . Corall. inf. , S. 314, 
Taf. XXXllI, Fig. 9, 10. 



i^osfiilien-VerzeichDis. 



löi 



No. 



Abbildang 



Ob. Oxford 



la Ib ' 2a 

I 



2b 



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1 I 2a '2^ 



M. Kimm. 






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O. KiiDin. 



1 2 



ünt Portland 



2 3 



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85 
86 
87 

88 

89 

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91 
92 
93 

94 

95 
96 

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98 

99 

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101 



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103 
104 



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cf. 

4- 



• 



4- - 



102 



Fossilien- VerseichiiM. 



No. 


• 
• • 

Name 

• 


M 

1 


Zitate 


106 


* - 

• 

PHcatukL ef. horrido '%, IksLoirooH. 




DB Lor., Boal.II, S. 207, T. XX III, F.6 J. 


107 


» sp. '."»'•• 






108 


Anomia . fimA^'-Bu viaimsR 

• 
• 




Meiue,Atl.,S.26,T.XXX, F.16-21; dr 
Lob., Tonnerre, S. 1 57, T. XT, F. 9-1 1 . 


109 

• 


• * 

,^'^\jvrenM A. Robmbr = supra- 
• . :\ . jurenm Buvioicikr 

• • 

V 




Ool. Geb., S. 66, T.XVI, F. 4 ; Stri ckm.. 
Ob. Jara, S. 79: de Loriol, Boal. II, 
S. 387, Taf. XXV, Fig. 2-5. 


MO' 


' PlacunoptiB LycetÜ db Loriol 




Boul. II, S. 229, Taf. XXV, Fig. 8. 


Itl 


Oitrea cotykdon Cohtbj. 


37 




'112 


» deitoidea Sow. 


38 




113 


» cf. expansa Sow. 


39 




114 


» faictformü Dumker u. Koor 




Brauns, Ob. Jura, S. 252. • 


115 


> muläformü Dunkbr d. Koch 




Beitr., S. 45, Taf.V, Fig. 11. 


116 


1* Roemeri Qubhstbdt 




Jura, S.625, T. LXXVII,F.22; dkLor., 
Oberbuchsitten, S. 91, T. XIII, F. 7; 
GoLDF., Petr. Germ., S. 120, T. CXTV, 
Fig. 4 (Posidonia gigantea v. Mühst.), 
ibidem, F.5 (Pos. canalicolatav.MüNST.) 


117 


» (A iectryonia) cf. rttgosa y. Müüst. 




RoKMKR, Ool. Geb., S. 57, Taf. III, Fig. 5. 


118 


» » iotitaria Sow. 




Robmkb, Ool. Geb., S.58,Taf.III, Fig2b; 
Taf. XIII, Fig. 4; Thurm. u. Et., Leth. 
Brantr., S. 281, Taf. XL. Fig. 4. 


119 


Exogyra bruntrutana Thurm. 




Lbymkrib, Aabe, Atl., Taf. IX, Fig. 7: 
Dollpubs. Gap de la Heve, S. 87, 
Taf. XVII, Fig. 7-9. 


120 


» Qumprechti sp. n. 


40 




121 


» iniricata Contkjban sp. 




MontbÄliard, S. 323, Taf. XXV, Fig. 6-8. 


122 


» reni/ortnis GoLoruss 




Petref. Germ., S. 32. T. LXXX VI, F. 6, 7 ; 
RoKD., Terr. k cbailles, S. 36, T. I, F. 8. 


123 


» Thurmanni Etallon 




Thurm. u. Etall., Leth. Brantr., S. 273, 
T. XXXVIII, F. 7; dk Lor., Boul. I. 
S. 11 1, T. X, F. 7-9; Grkppih, Ober- 
buchsitten, S. 90, Taf. VI, Fig. 10. 


124 


» virgula ÜKrit. sp. 




dbLor., Haute Marne, S. 397, Taf. XXI II 
Fig. 8-14. 


125 


> 8p. 






126 


Gryp/icua cf. dilatata Sow. 


41 




127 


Hypotrema cf. rupetlense d^Orb. 


42 





Fossilien - VerzeicliDis. 



103 



VT 


Abbildaog 


Ob. Oxford 


U. Kimm. 


M. Kimm. 


O.Eimm. 


ÜDt Portland 


No. 


la 


Ib 


2a 


2b 


3 


1 


3a 


2b 


1 2 1 3 


1 2 


1 
1 


2 


3 


4 


5 


106 
107 
108 




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1 


1 

1 


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1 


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1 


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109 


Taf. 5, Flg. 13. 


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1 


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110 
111 

112 






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4- 


1 
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4- 


— 






4- 


— 


Taf. 5, Fig. 7- 12; 
Taf. 6, Fig. 1. 


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— 




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1 

1 




113 




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114 


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116 




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117 








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118 




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119 




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1 


120 


Taf. 6, Fig. 2-5. 


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121 




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122 




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123 




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124 




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125 
126 




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127 


T«f. 6, Fig. 6, 7. 


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1 


1 


1 


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1 


4- 

1 


— 


— 


1 
1 


— 


— 




— 


1 




— 



104 



Fossilien • Verzeichnis. 




128 Myoconcha(f) balüca Wbssel 

129 « perlonga Et. 

130 » Saemanni Dollpuss 
181 MytiluB furcntus v. Mühst. 

132 » jurensis Mkb. 

133 * gubpectiniUui d^Orb. 

134 Modiota aequipUcata v. Steomb. 

135 » perpUcata Er. sp. 

136 » subreniformü Gokmubl sp. 

137 » cf. virguUna Et. 

138 » (Modiolaria) auüsnodorensü 

Gott. sp. 

139 » » Fücheri d'Obb. 

140 LWiophagus subcyHndriaa Buvion. sp. 

141 » »ocialü Thubm. sp. 

142 » of. gradatuM Buviom. sp. 

143 Nucula CoUaldi db Lobiol 

144 » Menkei A. Robm. 



145 "* oxfordiana Roeder 



146 Leda dammariensis Buvion. sp. 

147 Macrodon bipartitus A. Roem. sp. 



43 



44 
45 

46 



47 



DB Lob., Haute Marne, S.2S5,Taf.XVl, 
Fig. 19; Stbuckm., Ob. Jura, S. 42, 
TaT. n, Fig. 4. 

Gap de la H^ve, S.77, Taf.XIII, Fig. 1,2. 

Qüebst., Jura, S. 757, Taf. XGII, Fi?. 22 : 
Gbbppim, Oberbachs., S.68,T.IV,F. 14. 

A. Robm., Ool. Geb., S. 89, Taf. IV, Fig. 10. 

DBLoE.,HaateMame,S.d41,T.XIX,F.6. 

DB Lob., Boal. II, S. 310, Taf. XVIll, 
Fig. 21a, b. 

DB Lob., Haute Marne, S. 348, Taf. XIX, 
Fig. 10, 11. 

DB Lob., HauteMame,S.338,Taf.XVIII, 
Fig. 19-21. 



Mease, All., S. 22, T. XVII, F. 20,21: de 
Lob., Hanta Marne, S. 351, Taf. XIX. 
Fig. 13. 

Th. o. Er., Leih. Bnintr., S. 225, T. XXTX, 
Fig. 19. 



BoqI. II, S 295, Taf. XVII, Fig. 11-15; 
Oxf. sup., S. 1 1 3, Taf. XIV, Fig. 1 5-18. 

dbLor., Haute Marne, S.322, Taf.XVIII, 
Fig. 4; RoEDBB, Terr. i chailles, S. 70, 
Taf. IIl, Fig. 7, a-e. 

Terr. ä cliailles, S. 72, T. II, F. 1 1 ; T. III, 
F. 9; DE Lob., Oxf. sop., S. 1 16, T.XIV, 
Fig. 21,22. 

Meu^e, Atl, S.20, T.XVI, F. 15; de Lob., 
Yonne, S. 175, Taf. XII, Fig 6,7. 

Ool. Geb , S. 102, T.XIV, F. 12; Buvion., 
Mense, Atl., S. 19, T. XVI, F. 1-3: dk 
Lob.. Haute Marup, S. 330, Taf. XVIII. 
F. 14; idem, Gorall. inf.S.27d,T. XXX, 
Fi«. 1-6. 



Fossilien Verzeichois. 



105 



No. 


Abbildang 




Ob. Oxford 




ü. Kimm. 


M. 


Kimm. 


O.Simm. 


Unt. Portland 


la 


Ib 


2a 


2b 


8 


1 


2a 


2b 


1 


2 


3 


1 


2 


1 


2 3 


4 


5 


128 
129 

130 
131 

132 
138 
134 

135 

136 

137 
138 

139 
140 

141 

142 
143 

144 

145 

146 
147 


Taf. 6, Fig. 8. 

Taf. 6, Fig. 9, 10. 
Taf. 6, Fig. 11 -15. 


4 

• 

4- 


II 1 llll 1 1 1 1 1 1 + 1 1 1 1 +1 


4- 

-h 
cf. 

4- 


H- 

_ 

4- 


4- 
cf. 






4- 
4- 

4- 
4- 

+ 
4- 

4- 

+ 

4- 

4- 
4- 


4- 

-h 

4- 
H- 
-h 

4- 

4- 

4- 


— 
4- 




II l+ll+llll 1 14+1 1 II 


II 1 llll ++I+IIII+I+ II 


4- 


II 1 l+ll llf ll+llll II 


4- 

4- 
4- 

4 


II II+I+I + III+ llll 1 +t 


— 



106 



F'ossilien -Verzeichnis. 



No. 


Name 


Notiz 


Zitate 


148 


Macrodon iaius Dunkbr u. Koch 




Beitr. S. 49, Taf. VII, Fig. 10. 


140 


» cf. moseruia Buvign. Bp. 




Mense, AU., S. 20, Taf. XVI, Fig. 7, 8. 


150 


Area cf. cepha Contkjban 


48 




151 


» Oontgeani Etallom 




Th. u. Et., Leth. Bruntr.,S. 213, T. X X VI. 
Fig. 11. 


153 


» cf. cruciata Gontiubam 




drLor.. HaateMarne, S.829, Taf.XVIIl, 
Fig 12,13. 


158 


» nohifü Co:(TBJBAx 




MootWliard, S. 294, T.XVII, F. 14-17. 


154 


» (Rarhatia) Bourgueti db Lobiol 




GoraU. inf., S. 282, Taf. XXX, Fig. 16. 


155 


» » Clytia DK LoRiOL 




Gorall. iof., S. 284, Taf. XXXI, Fig 3, 4. 


156 


CucuUaea condnnaides de Lorioi. 




Gorall. inf., S. 271, Taf. XXIX, Fig. 7, 8. 


157 


» longiro$tr\B A. Robm. 


49 




158 
159 


» texta A. Robm. 
» sp.ind. 




Ool. Geb., S. 104, Taf. VI, Fig. 19; de 
LoR., Boul. 11, S. 299, Taf. XVII. 
Fig. 18. 


160 


Trigonia cf, Atina Goütkjkan 




DK LoRioL, Uaate Marne, S. 309, 
Taf. XVII, Fig.5; Lycbtt, Trig., 
S. 198, Taf. XXX Vni, Fig. 3. 


161 


» Bronni Agassiz 




Trig., S. 18, T.V. F. 19; Hebkrt, Trig. 
Clav., S. 185, T.VII, F. 4. 6; T.VIII, 
Fig. 1-8; Lyckit, Trig., S. 23, Taf.IV, 
Fig. 8, S. 209. 


162 


» concinna A. Rorm. 




Ool. Geb., Nachtr., S. 35, T.XIX, F. 21. 


163 


» Etaüoni i»b Loriol 




Haute Marne, S. 313, T. XVll, F. 18-16. 


164 


» Hauchecomei n. sp. 


50 




165 


» hybrida A. Robm. 




Ool. Geb., S. 97, Taf. VI, Fig. 2. 


166 


» Micheloti db Loriol yar. 


51 




167 


» incurva Bbnbtt 


52 




168 


» cf. Juddi Lycbtt 




Trig., S. 25, T. II, F. 6; T. IV, F. 5, 7. 


ir>9 


» Oustaltli MuN. Chak. 




dkLor.,Bou1.II,S.28;<,T.XVI,F.10-12. 


170 


> papiliata Agassiz 




Trig., T.V, F. 10-14; = r. guprajurensis 
Ag., Trig., T.V, F. 1 -6 : dk Lob., Ober- 
bnchsitten, S. 64, Taf. X, Fig. 17, 18. 


171 


» Pellati MuN. Ghal. 




DK Lok., Haute Marne, S. 299, T. XVII. 
F.2;LYCKrr,Trig.,S.41,T.VlI,F.l,2: 
T.XI, F.l: Skeat u. Mausen, bouldor». 
S. 119, Taf. 11, Fig. 3. 



^oasiUeo - Verzeiolwü. 



ioi 



No. 


Abbildung 


Ob. Oxford 


D.F 


rtUod 


U 


Ib 


2k 2b 


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1 


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5 


148 
149 
150 
151 

152 

153 

154 
155 
156 

157 
158 

159 
160 

161 

IG2 
163 
164 

165 
166 
167 
168 
169 
170 

171 


Taf. 6, Pig.l6, IT. 
Taf. 6, Fig. 18. 

T.f. 7, Fig. I-G. 

Taf. 7, Fig. 7-9; 
T»f. 8, Fig. 1. 


+ 

+ 

+ 
+ 


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cf. 

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+ 


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+ 

+ 

+ 


4- 

+ 


+ 



108 



Fowil ieo - V«neiohn is. 



No. 


Name 


1 


Zitate 


172 


TrigoiUa of. truncakt Aqassiz 




DK Lob., Haute Marne, S. 295, Taf. XVI, 
Fig. 20. 


178 


» Cf. VoUti AgA88I7. 




Sadbb., Pomm. Ob. Jara, S. 676 ; Lygbtt. 
Trig.,S.20,Taf.X,Fig. 1,2. 


174 


Cardita ZitteU db Lobiol 




Boul. II, S. 258, Taf XV, Fig. 43. 


175 


Aitarte cf. cingulata Gontbjbam 




Montb^liaid, S 267, Taf. XI, Fig. 5-10. 


176 


» cf. communis Zitt. u. Goubkrt 


53 




177 


* CoUeaid d^Obb. 




dkLob., Bonl. II, S. 100,Taf.XV, Fig. 42. 


178 


» craisituta A. Robm. 




Ool. Geb., Naohtr., S. 39, T. XIX. F. 8. 


179 


» Morini db Lokiol 




BooL II, S. 246, Taf. XV, Fig. 16-21. 


180 


» robusta Etallom? 


54 




181 


» qtieheneMis dk Loriol 




Boul. II, S. 245, Taf. XV, Fig. 25-28. 


182 


» supracarallina d*Orb. 




DB Lor., Boal. II, S. 243. Taf. XV, Fig. 1 5 


183 


» suprajurenM A. Robm. 




Ool. Geb., Nachtr., S. 35, Taf. XIX, Fig. 1 ; 
Strüokm., Ob. Jura, Taf. 11, Fig. 6, 7. 


184 


Opi» escavata A. Robm. 


55 




185 


» Oaulardea Buvionikb 


56 




186 


» PhilÜpsi d^Orb. 




DB Lob., Bonl. II, S.263,T.XV, F. 47-49: 
non RoKD.,Terr. k chaille8,T.IV,F. 15. 


187 


» cf semihnata £TALLt>N 


57 




188 


» ntprt^urensis Goxtbjban 




Montb^liard, S. 258, Taf. X, Fig. 31, 32; 
Strückm., N. Beitr., S. 19, T. III, F. 16. 


189 


hocardia comuta Klokdbm 




Vereteiner., S.2n,T. IIL F.8; Stbuckm., 
Ob. Jura, S. 95, Taf. IV, Fig. 8-10. 


190 


» cf. Letteroni db Lorioi. 




Yonne, S. 1 12, T. VII, F. 5, 6; Struckm., 
Ob. Jura, S. 96, Taf. V, Fig. 1,2. 


191 


CeromyopM striata d'Obb. sp. 




DK Lor., Haute Marne, S. 224, Taf. XIIF. 
Fig. 16-21 ;0xf.8up.S 79. 


192 


Tancredia sp. 






193 


ünicardiwn quefienense db Lor. 


58 




194 


CorhictUa Bayain db Lor. 




Boul. II, S. 223, Taf. XIV, Fig. 14. 


195 


» Moraeana Buvignibb sp. 




Meuso, All., S. 46, Taf. IV, Fig. 9-12. 


196 


» Pellati DB Lobiol 






197 


» tancredia n. sp. 


59 




198 


• cf. /en«ra Dit Loriol 




Boul. II, S. 222, Taf. XIV, Fig. 13. 


199 


» unionidei de Lobioi 




Boul. II, S. 220. Taf. XIV, Fig. 9-11. 



Fossilien- Verzeichnis . 



109 



No. 


Abbildung 




Ob. 


Oiford 




U. 


Kimm. 


M. 


Eimm. 


O.Kimm. 


ünt. Portland 


la Ib 


2a 


2b 


3 


1 2a 


2b 


1 


2 


3 


1 


2 


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190 

191 

192 
193 
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195 
196 
197 
!98 
19'J 


Taf. 8. Fig. 2-6. 

Taf. 8, Fig. 7. 
Taf. 8, Fig. 8, 9. 

Taf. 8, Fig. 10,11. 
Taf. 8, Fig. 12. 

Taf. 8, Fig. 19. 


1 1 I++I++II + I I+++I 1 1 1 l + llllll 


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110 



Fossilien - Verzeiehois. 




200 
201 

202 
203 



204 
205 
206 

207 
208 

209 
210 
211 
212 
213 
214 
215 

216 
217 

21S 

219 
220 
221 

222 



Corbis cf. Rathieri Cottbau 
» sttbckUfirata Thurmakx sp. 

Lucina aliena Phill. sp. 
» Credneri de Loriol 



» cf. di$coidaUs Buviav. 
» pleheja Gontbjban 
^> subitrkUa A. Rukmer 

IVotocardia banneiana Thurm. sp. 
» ortfiogonaiis Buyign. sp. 

» suprc^urenns Gortbj. sp. 

Anisocardia elegans Muif. Gral. 
» Legayt Sauv. 

» LUbei Strdcrmann 

Muntert dk Lobiol. 
cf. parvula A. Roem. sp. 
Gyrena cf. rugosa Sow. sp. 

Cyprina of. Betancourti i>e Loriol 
» Mueruteri Etallon 

F)r<moe nucuUuformis A. Roem. sp. 

Venus Leblanci db Loriol 
VenerupU (f) camminensia n. sp. 
hodonta kitmneridienn$ Dollfuss 

Ro9enbu8chia lyyica Roedbb 






60 



61 



62 



63 



DK LoR., Yonne, S. 132, Taf. X, Fig. 1. 

GoMTBjBAN, Montbeliard, S. 273, T. XIII, 
F. 4-9; &rRucKMAifR, Ob. Jara, S. 93. 

A. RoBMBR, Ool Geb., S. 1 13, T. VI, F. 25. 

BodI. II, S. 229; Struckmahn, Ob. Jara, 
S.90,T. lII,F.d; ^L.subatriata Sadeb., 
Pomm. Ob. Jara, S. 679; = L. Elsgau- 
diaeYtLT, GRBD.iBR,P(erocera8sch., S. 43, 
Taf. II, Fig. 11. 

Meuse, Atl., S. 13, Taf. I X , Fig. 38, 39 ; de 
LoR., Toonerre S. 91, Taf. VII, Fig. 6. 

Montbeliard. S.271, Taf. XII, Fig. 6-9; 
Struckm., Ob. Jara, S. 91, T. 111, F. 4. 

Ool. Geb., S. 118, T. VII, F. 18; de Lob., 
Boal. I, S. 63, T. VI, F. 11 ; Strocrm., 
Ob. Jara, S. 90, Taf. III, Fig. l, 2. 



Meuse, AU., S. 16, Taf. XV, Fig. 4; dk 
Lob., Boul. II, S. 216,T. XIII, K.39,40. 



dbLor., Boul. 1I,S.208, T. XIII, F.32-34. 

DBLoR.,Boal.II,S.207,T.Xni,F.25-3l. 

N. Beitr., S. 21, Taf. IV, Fig. 1-3. 

Boul. II, S. 206, Taf. XIII, Fig. 16. 

Strucbm., Ob. Jura, S. 97, Taf. V, Fig. 7. 

DK Lor., Haute Marne, S. 212, Taf. XIII, 
F. 1-7; Struckm., Ob. Jura, S. 46, T. VI, 
Fig. 6-7. 

Boul. II, S. 44, Taf. XIII, Fig. 12. • 

Thubm. u. Btall., Leth. Bruntr., S. 177, 
Taf. XXI, Fig. 5. 

Ool. Geb., S.l 10 T.VII, F. 1 1 ; Struckm., 
Ob. Jura, S.98, T V, F. 10; T. VI, F. 1. 

Boul. II, S. 191, Taf. XII, Fig. 13. 



Gap delaHeve, S.58, T.XI, F. 16-19; de 
Lob., Bou1.I1, S. 192, T.XIII,F. 18,19. 



Fossilien -Veneichnis. 



111 



No 


AbbildoDg 


Ob. Oxford 


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Kimm. 


M. Kimm. 


O. Kimm. 


ünt. Portland 




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202 


Tftf. 8, Fig. 17. 


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205 


Taf. 8, Fig. 13—16, 
18. 


cf. - - 

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218 




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219 




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220 


Taf. 8, Fig. 20. 


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— 


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221 


Taf. 9, Fig. 1,2. 


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222 




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— 


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— 


— 



112 



Fossilien -Verzeichnis. 



No. 



Name 




Zitate 



223 
224 
225 

226 
227 
228 

229 
2dO 
231 
332 

233 

234 

235 



236 
237 

238 

239 

240 

2n 

212 

243 

•-'44 
245 



Pieuromya perpUxa de Loriol 

» telUna Agassiz 

Ceromya excentrica Aa. 

Machomya cf. Dunkeri (d'Orb.) de Lob. 
» elongcUa v. Altu 
» heheüea Thunmaiir sp. 

Madromya Koeiieni Strucrmanx 
Qomomya harmemilensis db Loriol 

• n. sp. ? 
Pholadomya canaUculata A. Robm. 

» decemcoitata A. Roem. 

* hortulana Ao. 

• [Vota (Brohon.) Dbfb. 



» sp. n. ? 

Anatina caudata Comtejrax 



» 



striata Ao. 



* cf. virguUna Etalloh 

Thracia incerta A. Rokm. sp. 

Corbula autissiodorensis Cott. 
» of. (lammarienm Buvign 



» cf. Deihayen Buvigii. 

» cf. glosensia Zitt. q. Goubekt 
» cf. Saemanni de Loriol 



64 



65 



66 



67 



Tonnerro, S. 85, Taf. IV, Fig. 10. 

DK Lob., Haato Marne, S. 199, Taf. ZII, 
Fig. 12, 13; Boul. II, S. 187, Taf. ZU, 
Fig. 11, 12. 

Yonne, S. 81, Taf. VI, Fig. 8, 9. 

Nizniow, S. 263, Taf. XXV, Fig. 15. 

Thbii. a. Stall., Leth. Brontr., S. 166, 
Taf.XVlII, Fig. 1. 

N. Beitr., S. 22, Taf. IV, Fig. 5, 6. 

Haute Marne, S. 186, Taf. XII, Fig. 3a. 8. 



MöscH, Pholadomjen, S. 63, Taf. XXIV, 
Fig. 1-9. 

MöscH, Pholadomren, S. 61, Taf. XXIV, 
Fig. 10. 



DK LoR., Haate Marne, S. 169, Taf.X, 
Fig. 13-15; = P. pawncoUa Robmbb, 
Ool. Geb , S. 131, Taf. XVI, Rg. I ; 
MöscH, Pholadomy en , S. 76, Taf. XXV, 
Fig 18; raf.XXVI,F.6,7;T.XXVlI 
bis XXIX. 



Montb^liard, S. 258, Taf. X, Fig. 7 ; dk 
Lob., Yonne, S. 93, Taf. VI, FIk. 6. 

DK Lob., Haute Marne, S. 197, Taf. XII, 
Fig. 10, 11. 

Thdbm. a. Etall., Leth. Bmntr., S. 168| 
Taf. XIX, Fig. 2. 

Ool. Geb., S. 121, T. VllI, F. 7; de Lob., 
Yonne, S. 100, Taf. VIII, Fig. 3-5. 



Meose, AtL, S. 9, Taf. XII, Fig. 48-45 ; de 
Lob., Yonne, S. 69, Taf. V. Fig. 8, 9. 

Meose, Atl., S. 9, T. X, F. 1 5- ( 7; Steuckm., 
N. Beitr., S. 24, Taf. IV, Fig. 8-10. 

Glos, S. 1 1, Taf. VIII, Fig. 9-1 1. 

Bool. II, S. 161, Taf. IX, Fig. 12. 



t^ONiliOD -Veneiclmis. 



1 8 3 4 5 



-LL 



iU 



Fossilien - Verzoichnis. 




24G 

247 
248 
249 
250 
251 
252 
253 

254 

255 
25G 
257 
258 
259 

260 
261 

262 

263 

264 

265 
266 
267 
268 
269 
270 

271 



Qastrochaena cf. ampla Etallon 

» corallensis Buvion. 

y> moreana Buvigm. 

» 8p. ind. 

DentaUum cf. cinctum v. Munst. 
Hekion mo$ensi8 Buvion. sp. 
Pieurotomaria cf. Agasnizi v. Münst. 

» Iltsione d^Oko. 

> mosenm Buviox. 

» cf. va/finenfis de Lob. 

Trochotoma mastoidea Etallon 
Ditretnaria cf. Thurmanni de Lor. 
StraparoUus n. sp.? 
Turbo (?) corallensis Buvigx. 

» Durui DB LoBioL 

» Foucardi Cott. 

» ' granicostatus (d^Orb.) Buvign. 



» 



cf. Merium v. Münst. 



» cf. tegulatus v. MOnst. 

Delphinula muricnta Buvign. 

» ornatissima Struckmanm 

» sp. n 

» sp. D. ? 

Trochus coelotropis d. sp. 
» Pionyseus Buvign. 

» inornatus Buvign. 



68 
69 
70 



71 
72 



73 
74 

75 



Th.u.Et. Leth Bruntr., S. 148^T.XV, 
Fig. 8; PK Lor., Corall. inf., S. 175, 
Taf. XIX, Fig. 1, 2. 

Meuse, All., S. 5, Taf. VI, Fig. 1-6. 

Mense, All., S. 5, Taf. VI, Fig. 13-18. 



Gaster. jur., S. 573, Taf. CCCCXXVI, 
F. 4-6; = P. Phaedra, ibidem, S. 575, 
Taf. CCCCXXVII, Fig. 6-10. 

Meuse, Atl.. S. 39, T»f.XXV, Fig. 25: dk 
Lor., Hatte Marne, S. 131, T. IX, F. 1. 

Valfin, S. 205, Taf. XXIf, Fig 4. 

DELott.,Valfin,S.214,T.XXIlI,F.10,lI. 

Corali.inf.II,S.162,Taf.XVlII,Fig.5,6. 



Meuse, Atl.,S.37,Taf.XXIV, Fig.21, 22 ; 
DB Lor., Corall. inf. II, S. 126, Taf. XV, 
Fig. 10, U. 



DK Lob., Corall. inf. II, S. 120, Taf. XVI, 
Fig. 14, 15. 

GoLDK., Petref. Genn., S. 97, T. CXCIIf, 
Fig. 16,a-d. 

GoLDP., Petref. Germ., S. 100, Taf. CXC V, 
Fig. 1 a, b. 

Meuse, Atl., S. 35, T. XXXII, F. 19-21. 



Meuse, Atl., S. 38, T. XXVII, F. 15, 16; 
Taf. XXn, Fig. 39. 

Meuse, Atl., S. 37, T. XXVI, F. 27, 28. 



I'owilieo -VerzeicliDÜ. 



No. 


Abbildung 




HG 

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251 

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271 


Taf. 9, Pig. 4. 
Taf. 9, Fig. 5. 


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— 



IIG 



Fossilien -Verzeiclinis^ 



No. 


Name 


'S 


Zitate 


272 


Trocftiu Herinanciae Bunoü. 




Meose, Atl., S. 38, T. XXV, F. 19, 20. 


273 


» viadrinus n. sp. 


7G 




274 


» cf. virdunensis Buvigk. 




McDse, Atl., S. 3S, Taf. XXVI, Fig. 5, C. 


275 


lleik'ocnjptus sp. d. 


77 




276 


Neritopm delphinula d^Oub. 


78 


• 


277 


Nerita mais Buviox. 


79 




278 


» Pellati DK LoBiOL 




Beul, ir, S. 107, Taf. IX, Fig. 10-14. 


279 


» Sadebecki n. sp. 


80 




280 


» cf, transversa v. Skkb. var. minor 

DK LoBIOL 




Boul. I, S. 35, T. III, F. 22-24: Boul. II, 
S. 105, Taf. IX. Fig. 16, 17. 


281 


Neritina minima Hkrm. Ckkdnkb pp. 


81 




282 


Rrachytrema Lorioli n. sp. 


82 




283 


Lavttna (?) laeviuscula d. sp. 


83 




284 


» (f) » var.anpu/oxan.y. 


84 




285 


Natica cf. Dejanira d'Obb. 




Gaster. jar.,S. 209, T.CCXCVl, Fig 1-3. 


286 


» cf. Eudora d'Obb. 




Gastir. jur., S. 211, T. CCXCVIl, F. 1-3. 


287 


» cf. gigas v. Stbomb. 




Thubm. a. Et., Leth. Bruntr., S. 111, 
Taf. IX., Fig. 02 (non Taf.X, Fig. 62 a). 


288 


» cf. grandis v. MOnst. 




Thükm. u. Er., Leth. Bruntr , S. 1 15,T.X, 
Fig. 69. 


289 


» hanisphaerica A. Roem. sp. 




d'Obb., Gasler. jur., S. 204, T. CCXCIV, 
Fig. 1-2; DB Lob., Haute Marae,S. 118, 
Taf. VIII, Fig. 4-6. 


290 


» cf. moreana Buvion. 




Mease, Atl., S. 31, Taf.XXlII, Fig. 9, 10. 


291 


» cf. Royeri de Lobiol 




Maate Marne, S. 1 17. Taf. VIII, Fig. U3. 


292 


» rupellenais d'Obb. 




Gastir. jar., S. 203, T. CCXCUI, F. 1-3. 


293 


» cf. mprajurensis Buvioii. 




Mense, Atl., S.31,Taf.XXIII, Fig. 22-24; 
DE Lob., Haute Marne, S. 107, T. VII, 
Fig. 10, 11. 


294 


» turbiniformis A. Robm. 




DK Lob., Oberbuchsitten, S. 35, Taf. VIII, 
Fig. 11. 


295 


Rmoina (f) valfinensis Giir. u. Oqkb. 




dkLor., Valfin, S. 147, Taf. XIV, Fig. 8, 9. 


296 


Discohelix f 






297 


Scalaria (f) Muensteri A. Roem. 


85 




208 


Rourguetta striata Sow. sp. 


8G 




299 


Pseiidomelania cf. ahhreviata Cked. 


87 





Fosulien - Venelchnis. 



No. 


Abbildung 




Ob. Oxford 




U. 


Kimm. 


H. 


Kii 


■,. 


O.Rlmm. 


Uot. Poilluid 


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1 . 2a I 3b 


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2 


3 


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1 1 2 


3 


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274 
■275 
276 
277 

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202 
203 

294 

2'ib 

m 

297 
200 


Taf. 0, Fig. C, 7. 

Taf. 0, Fig. 10. 
Tar.9, Fig.8.9. 
Taf. 0, Fig. 11,12. 

Taf. 9, Fig. 13-15. 
Tif-9, Fig. IG, 17. 
Taf. 9, Fig. 18, 10. 

Taf. 9, Fig.20-22. 


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cf. 


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cf. 


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118 



FoBsiIi«n - Veneichnis. 



• 

No. 


Name 


o 


Zitate 


300 


Pseudomektnia collisa de Lor. 


88 




301 


» cf. coraliina d^Okb. 




Gaster. jar., S. 69, Ciph. jur., Taf. CCL, 
Fig. 1,2. 


302 


» Delia d'Okb. 




Gaster. jor., S. 69, C6ph. jur., Taf. CCL, 
Fig. 3, 4. 


303 


» Donnoisi d'Orb. 




DB Lor., Toonere, S. 45, T. III, F. 10, 1 1. 


304 


» ctMeddingtonenm Sow .sp . 




DE LoR., Boul. II, S. 83, Taf. VIII, Fig.l . 


305 


» (f) nodifera Smith 


89 




306 


Cerithium anaroides n. sp. 


90 




307 


» Üecckei n. sp. 


91 




308 


» inenne Buvign. 




Mense, Atl., S. 42, Taf. XXVII, Fig. 25. 


309 


» cf. Leblanci db Lor. 




Boul. II, S. 72, Taf. VII, Fig. 20. 


310 


» (BiUium) liinaefonne A . Roem. 


92 




311 


» cf. Manselli de Lok. 




Boul. I, S. 22, Taf. III, Fig. 3,4; Boul. II, 
S. 64, Taf. VII, Fig. 15. 


312 


» cf. molarium dk Lor. 




Boul. II, S. 72, Taf. VH, Fig. 19, a, b. 


313 


» pommeramtm n. sp. 


93 




314 


» quehenense db Lor. 




Boul. II, S. 74, Taf. VII, Fig. 21-24. 


315 


» cf. rotundum Et. 




DE LoR., Valfin, S. 126, T. XII, F. 14-16. 


316 


(BiUium) cf. rumeme d'Orb. 


94 




317 


>» septemplicatuM A. Rokm. 


95 




318 


Cypfiosoienus cf. angulitostatu» Buvign. 
sp. 




Meuse, Atl., S. 43, Taf. XXVIII, Fig. 23; 
PiETTK, Gaster. jur., S.404, Taf.XLVl, 
Fig. 3, 4; Taf. XLVII, Fig. 2-4; 
Taf. LXXV, Fig. 1-4. 


319 


» (1) fusoides Dollfuss sp. 




Cap de la H^ve, S. 53, Taf. VI, Fig. 2; 
PiETTB, Gast^r.jnr., S.417, Taf.LXIII, 
Fig. 1-6. 


320 


» clegans Pikttk sp. 




Gaster.jur.,S.277, Taf.XXXIIl,Fig. 1-3; 
Taf.LXXXV,Fig. 12, 13. 


321 


» cf. hirsiitus Dollf. sp. 




Cap de la Heve, S. 52, Taf. V, Fig. 4-5. 


322 


» Longqueueanus Buvign. 




PiETTK, Gast^r.jnr., S. 298, Taf.XLIV, 
Fig. 5, 6. 


323 


» musca £. Deslongsch. sp. 




PiEiTE, Gaster. jur., S. 301, Taf. XLIV, 
Fig. 7, 8; Taf. LH, Fig. 1. 


324 


» ornatus Buvign. 




Meuse, Atl., S. 44, T. XXIX, Fig. 5; 
Piprrra, Gaster.jur.» S. 295, Taf. XLVI, 
F.1,2;T.XLVI1,F.1,T.LXXXVI,F.3. 



Possilien-Vcrzeichnis. 























U. Kimm. 


O.K,.„. 


Uot. PortluHl 




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3 


1 2 


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301 

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30ti 
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308 
300 
310 
311 

312 
313 
314 
315 
3IG 
317 
318 

319 

320 

321 
322 

323 

324 


Taf. 9, Fig. 23, 24. 

Taf. 9, Fig. 28, 29. 
T»f. 9, Flg. 25. 

T«f. 9, Fig. 26, 27. 


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120 



Fossilien -Verzeichnis. 



No. 




Zitate 



325 
32G 

327 



328 

329 
330 

331 
332 
333 



334 



335 

336 
337 
338 
339 

340 
341 

342 



Cyphosoienus sp. ind. 
Alaria hitipida Piette 

Malaptera ponli Bboxox. sp. 



Harpagodes Thirriai Coxtej. sp. 

Nerinea Desroidyi d'Orb. 

» Gosae Crbdxkr Cnon A. Roeu.) 

» Marine d'Orb. 
» sequana Thirhia 
» tuberculosa Defr. 



» vrsicinensis (Tburm.) Cossm. 



» (FtygmaHs) bruntnitana Thuem. 



» 



(Nerinella) cf. Caecilia d'Okb. 
(NerineUaf) elatior d^Orb. 

» cf. fasciata d'Obb. 

(Nerinella) omata d'Orb. 



> (Aptyxiella) cf . sexcoatata d'Orb. 
» (Ap/ianotaenia)ttrigillataCKED^, 

PBeudonerinea blauensis de Lobiol (?) 



96 



97 



Gaster. jnr., S. 176, Taf.L, Fig. 1-17; 
Taf. LI, Fig. 8, 9. 

PiKTTB. (jastor.jor., S.368, Taf. LXVI, 
F. 1-4; T. LXIX, F. 1-4; T. LXX, 
Fig.4-6; T. LXXII, F. 8, 9; T.LXXX, 
Fig. 4-7. 

PiETTK, Gaster. jur., S. 452, Taf. LV, 
F. 2, 3; T. LIX, F. 1, 2; T. LXVIH, 
Fig. 2-5; Taf. LXXI, Fig. 1-2. 



Ob. Jura, S. 160, Taf. I, Fig. 2 ; dk Lob., 
Haate Marne, S. 83. 

GastÄr. jar., S. 138, T. CCLXXV, F. 1 , 2 ; 
DK Lob., Yalfin, S. 100, Taf. X, Fig. 3 ; 
CoasM., Contrib., S. 51, T. IV, F. 2. 3. 

d'Obb., Gasten jur., S. 123, T. CCLXIX, 
Fig. 1-4; Cossm., Contrib. II, S. 35, 
Taf. III, Fig. 6-8. 

RoEMER, Ool. Geb., S. 144, T. XL F. 29; 
Cossm., Contrib., S. 32, T. III, F. 3-5; 
= N, DefranceL, i/Orb., Gast er. jur., 
S. 108, Taf. CCLXII, Fig. 1. 2. 

DK Lok., Corall. inf. S 37, T. VI, F. 1-8; 
CossMANM, Contrib. II, S.37, Taf. III, 
F. 11, 12; = AT. visurgis Creomer pars, 
Ob. Jara, S. 163: d'Orb., Gast^r. jnr., 
S. 122, Taf. CCLXVIII, Fig. 5-7. 

Th. a. Ex., Leth. Bruntr., S. 94, T. VII, 
F. 39; Cossm , Contrib. II, S. 73, T.VI, 
Fig. 13-17,20,21. 

Gaster. jur., S. 134, T. CCLXXII, F. 1-4. 

Gasten jur., S. 125, T.CCLXX, F. 1-4. 

Gast^r.jur., S.135,T.CCLXXIV,F. 1-3; 
CossMANN, Contrib. II, S. 113, Taf. IX, 
Fig. 17, 18. 

Gast^r. jur., S. 127, T. CCLXX, F. 5-8. 

Ob. Jura, S. I69,T.IIL F. 7,a,b: dkLob., 
Boul. II, S. 51, T. VI, F. 26, 27. 

Corall. inf. II, S. 81, Taf. X, Fig. 1-5. 



PosBi I ieu - Vcrzeichnb. 



No. 


AbbildQDg 






































325 

m 

337 

326 

330 
331 

332 

333 

334 

335 

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337 
338 
333 

340 

341 

342 




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122 



FossUien - VerMiehois. 



No. 


Name 




Zitate 


343 


P$eudonerinea cf. Clytia d'Okb. sp. (?) 




Gaster. jar., S. 6 ! ,Ceph. jar., T. GGXLVI, 
Fig. 1, 2. 


344 


Sequania cf. Lorioli Cossm. 


98 




345 


» sp. n. 


99 




346 


FUmla Pellati de Lobiol sp. 




ßoal. ir, S. 77, T. VI, F. 21-23 ; Cossm., 
Contrib., S. 105, Taf. V, Fig. 17-19. 


347 


Cerithiella cf. cctrinella Buvign. 




Meuse, Atl., S. 33. T. XX VIIL F. 25, 26; 
Cossm., Contrib., S. 1 05, Taf. V, Fig. 4,5. 


348 


» Qreppini dk Lobiol 




Corall. inf. I, S. 76, Taf. IX, Fig. 17-20. 


349 


^> I^ayi Gossmann 




Contrib., S. 105, Taf. V, Fig. 6, 7. 


350 


Ooactaeonina Siueri Cossm. yar. 


100 




851 


CyUndrobuUina qfUndracea Corn. sp. 




CossMANN, Contrib., S. 67, Taf. III, 
Fig. 1; Taf. IV, Fig. 1,2. 


352 


> Davidsoni de Lob. sp. 




CossMANN, Contrib., S. 57,Taf.II, Fig. 55, 
56; Taf. III, Fig. 2. 


353 


Retusa sp. o. 


101 




354 


Cylindrites boucardensia dk Lok. sp. 




Boul. II, S. 42, Taf. VI, Fig. 6 ; Coss- 
MAHN, Contrib., S. 86, Taf. IV, Fig. 15 
—18. 


355 


Bulla cf. Letteroni Gottkau 




CossMAMN, Contrib., S. 126, Taf. V, 
Fig. 82, 33. 


356 


» matronensis de Loriol 




Haute Mame, S. 71, Taf. V, Fig. 9; 
CossMANN, Contrib., S. 125, Taf. V, 
Fig. 48, 49. 


357 


Acera Beaugrandi dk Lob. 




CossMAKK, Contrib., S. 129, Taf. VI, 
Fig. 11, 12. 


358 


Sulcactaeon striatosulcatus Znr. u. 0. 




Glos, S. 205, Taf. XII, Fig. 11; Coss- 
MANN, Contrib., S. 135, T. I, F. 24, 25. 


359 


» viadrinus n. sp. 


102 




360 


Palaeohydatina suprajurensis A. Roem. 
sp. 




Stbockm., Ob. Jura, S. 48, T. VII, F. 7; 
CossMANN, Contrib., S. 142. 


361 


RliytidopiluM suprajurensis Buvign. 




Meuse, Atl., S. 27, Taf. XXI, Fig. 1, 2. 


362 


» Uumberti Buvion. sp. 




Meuse, Atl., S. 27, Taf. XXI, Fißr. 5,6; 
CossMANN, E88ais,S. 143,T.VI,F.8-10. 


363 


Nautilus giganteus d'Orb. (a. Rhyncho- 
lithes Voltzi A. Rokm.) 




Ceph. jur., S. 163, T. XXVI; dk Lobiol, 
Haute Marne, S. 29, Taf. III, Fig. 4. 


364 


> moreanus d'Orb. 




Ceph. jur., S. 167, T. XXXIX, F. 4, 5; de 
Loriol, Haute Marne, S. 28, T. III, F.5. 


365 


Aptychus imbricatus (Oppeliae) 







PoHilien -VeneiahDÜ. 



343 

3« 
S45 
SIA 

347 

348 
349 
350 
351 

352 

353 
354 

355 

356 

357 
3Ö8 

360 

m 

362 
363 
3G4 
365 


TJ. 9. Fig. 30. 

Taf. 10, Fig. i-3. 
T«f. 10, Fig. 4, 5. 

T»f. 10, Fig. 6, 


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124 



FoMilien -Verzeichnis. 



No/ 


Name 


o 


Zitate 


366 


Cardioceras altemans v. Buch, var. 




Schw&b. Ammon. Ilf, S. 824-25, Taf. 




oblonga Quknstküt 




XCI, Fig. 1-3. 


367 


» Volgae A. Fat low 


103 




368 


Olcoitepkanus cf. Berryeri Dollp. 




ToRNQüisT, Degen. Pcrisph.jS. 35, T.VIII. 


369 


» trimerus Oppbl 




Pal. Mitth., S. 240, Taf. LXVI, Fig. 2. 


370 


» y 






371 


Hoplites (Aulacostephanus) eudoxus d'Orb. 


. 




372 


» (A ulac) äff. phorctts Fontann ks 


i 




373 


» » pseudo mulabiiis deIiOr. 


)104 




874 


y> » mheudoxus A. Pavlow 


/ Iv/rl 




375 


» y> subundorae A. Pavlow 


\ 




376 


» » Si/rti A. Pavlow ? 






377 


Peruphinctes cf. actr Nbumayk? 




AcanthicuRSch., S. 1 78. T. XXXVIII, F. 2. 


378 


» cf. colubrintis Rein ecke 




Maris protogaei etc., S. 88, T. XII, F. 72. 


379 


» cf. compressodorsatus Fir- 

BBLKORN 




Jurageschiebe, S. 428, T. XXI, F. 2. 


380 


» D. sp. äff. crussoliensii 


105 






FONTANNBS 




• 


381 


» effrenatus Fontannks 




DüMORTiKR u. F.,Crus80l, S.93,T.X I V,F. 1 . 


382 


» sp. äff. eupalus d'Orb. 




dkLoriol, Oberbuchsitten, S. 16,Taf.]II, 




• 




Fig. 2. 


383 


» geron Ziitbl 




Äh. TithoD, S. 1 12, T. IX, F. 3, a-c. 


384 


» cf. incondUus Fontanmrs 




dbLoriol, Baden, S. 68, T.XI, F. 1-5. 


385 


» involutus QuBxsT. 


106 




386 


» cf. Lictor Font. 


107 




387 


» cf. piebejus Nkumavr 




Acantbicusscb., S. 175, T. XXXV, F. 3. 


388 


» cf. Roubyanvs Font. 




Chateau de Crussol, S.56, T.VIII, F. 6. 


389 


» sp. äff. Tantalus Hkrbich 




Szcklcrland,S. 163,T.XIl-Xin,F. l,a-c. 


390 


» cf. unicomptus Font. 




DüMORT. ü. F., Cru8sol,S.75,T.VIII,F. 1. 


391 


» (VirgaUteB) cf. QuenUedti 
Rouiller 


(lOS 




392 


» (Virgatitef) srythictts 

VlSCHNlAKOPF 




• 


393 


Pictonia cymodoce d'Obb. (nov. var. ?) 


109 




394 


Aftpidoceras cf. meridionafc Gemm. 


110 





Foisilieu -VeneichaiB. 



]2i> 



T»f. 10, Fig. 8. 
Taf. 10, Fig. 7. 

T»f. 10, Fig. 12. 
Taf. 10, Fig. 11. 

T»f. 10, Fig, 10. 
Taf. 10, Pig. 13, H. 


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126 



Fossilien -VerzeictiDis. 



No. 


Name 


Noüz 


Zitate 


395 


Aspidoceras longispinum Sow. 


jllO 




306 
397 


» cf. longispinum Sow. 
» liparum Oppkl 




398 


• cf. acantliomphaltu Zittbl 




899 


AptychuB celluloiuM 


111 




400 


Belemnites sp. ind. 






401 


Orhomalus (utartinvi Etallon 




Thurm. a. Etall., Leth. Brantr., S. 435, 
Taf. LX, Fig. 7. 


402 


CaUianaua suprajurensis Etaixox 




Thurm. a. Stall. , Leth. Brantr., S. 436, 
Taf. T.X, Fig. 9. 


403 


(Hybodus) poiyprion Aoassiz 




Frickk, Foss. Fische, S. 393, Taf. IV, 
Flg. 17, 18; Damks, Wirbel tbierreste. 


404 


» raricoitaius Agassiz 




Damks, Wirbelthierreste. 


405 


» sp. D. ? 






406 


Sphenodus sp. n. ? 

• 






407 


Strophodus reticulatus Aoassiz 




Poiss. foss. III, Taf. VII; Dames, Wir- 
belthierreste. 


408 


Asteracant/tus omaii$simus Aoassiz 




Poiss. foss. III, Taf. VIII; Dames, Wir- 
belthierreste. 


409 


SirophoduB seinirugosuB Pukxixorr sp. 




Wirbelth. V. Schnailheim, S.227,T. 1 , F. 1 7. 


410 


Mesodon sp. 




Dambs, Wirbelthierreste. 


411 


Lepidotus gigantem Quknstbdt 




Jura, S. 781, Taf. XCVI, Fig. 8. 


412 


» sp. 






413 


Piesiochelyi sp! 




Dames, Wirbelthierreste. 


414 


Machimoiaurus n. sp. 




Damks, Wirbelthierreste. 


415 


Megaiosaurus sp. 




Dames, Wirbelthierreste. 



Possilieo ■ Vcncichnis. 



No. 


Abbildnrg 


Ob. Oxford 


ü. Kimm. 


U. Kimm. 


„..,.. 


ÜBt PortUo 


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395 
39G 

398 
399 
400 
401 

402 

403 

404 
405 

40C 
407 

40S 

409 
410 
411 
413 

413 
414 
415 


Tftf. 10, Fig. 9. 


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128 Notizen zu einer Reide 



Notizen zu einer Reihe der angeführten Formen. 



1. Rhizocorallinm cf. hildesiense Menzel. 

1902. Mitteilangen aus dem Roemer-Maseam No. 17. 

Es haDdelt sich hier vermutlich um die von H. Menzel aus 
dem Unter-Kimmeridge von der Ortsschlumpquellc bei Hildes- 
heim beschriebene Form. Die beiden von mir gefundenen StQcke 
sind indes zu wenig gut erhalten, um die von Menzel beschriebe- 
nen Einzelheiten der Skulptur deutlich erkennen zu lassen, sodaß 
die Identität unzweifelhaft wQrde. 

Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen. 

2. Thamnastraea gracilis = Th. (Centrastraea) coneinna Goldf. sp. 

über die Benennung 8. Fklix, Geschiebe. 

Das Vorkommen dieser Stockkoralle als Diluvialgeschiebe hat 
neuerdings durch wertvolle Mitteilungen von Oppenheim i) und 
Deegke^) erhöhtes Interesse gewonnen. Indem ich auf die beiden 
Notizen verweise, stelle ich im folgenden dasjenige zusammen, 
was der pommersche anstehende oder sozusagen anstehende Ober- 
jura bis jetzt zu dieser Frage uud den bereits zu ihrer Losung 
angestellten Versuchen an Material bietet 

Oxford. 

Unter den Tausenden von wohlerhaltenen Fossilien, die mir 
der Muschelsaud von Klemmen (Ober-Oxford la) bisher ge- 
liefert hat, habe ich erst ein einziges Stück einer Stockkoralle an- 
getroffen, das allerdings vielleicht zu unsrer Art gehört. Es ist 
daher nicht ganz ausgeschlossen, daß in dieser Schicht bei dem 
schon erwähnten schnellen Wechsel ihrer Fauna an andren Stellen 
solche Korallen häufiger sind und durch Aufarbeitung des Sandes 
in gewisser Menge in den Diluvialschutt gelangten. 

Für die besonders interessanten Stücke, in deren Hohlräumen 

Oberjurassische Riffkoralleo. 

*) Miszelleo, 2. diluv. Jurakorallen. 



der angeführten Formen. 129 

ganze Nester eingeschwemmter, vorzüglich erhaltener Fossilien 
gefunden wurden, wird der Beweis ihrer eventuellen Herkunft 
aus dem Muschelsande durch die von W. Deecke versprochene ge- 
naue Bestimmung dieser Einschlüsse jedenfalls leicht zu führen 
sein, da die Fauna des Muschelsandes sehr charakteristisch ist. 
Es ist dagegen nach meinen bisherigen Erfahrungen ganz unwahr- 
scheinlich, daß die Korallen jüngeren Schichten des Lagers von 
Klemmen entstammen. Ich betone ausdrücklich, daß die von 
K. Keilhack in Klemmen gesammelten Korallenstücke, ebenso 
wie die durch Preussner^) dort gefundenen, in der diluvialen 
Decke des Kalklagers vorgekommen sind. 

Kimmeridge. 

Aber auch die Thamnastraeen von Fritzow, die dort im 
Unter-Kimmeridge 2 b häufiger sind, als es zunächst den Anschein 
hat, und nur als unscheinbare Abdrücke leicht übersehen werden, 
dürfen wohl nicht ganz außer Betracht bleiben, trotzdem ihr Er- 
haltungszustand an diesem Fundort dem der Gcschiebekorallen 
höchst unähnlich ist. Die intensivere Verwitterung, die ein Kalk- 
geschiebe in durchlässigen Diluvialschichten erleidet, ist der Er- 
haltung der eingeschlossenen Fossilien, wie viele Beispiele zeigen, 
oft gar nicht ungünstig. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß 
die Fritzower Steinkernmergel und die förmlich mazerierten Ge- 
schiebekorallen ursprünglich demselben Lager angehören. Die 
roten, sandigthonigen Gesteinsreste in den Lücken und Höhlen 
der wenigen Stücke solcher Geschiebekorallen, die ich bisher in 
Händen hatte, waren auch dem Residuum eines aufgelösten, un- 
reinen Kalksteines ähnlich genug. Von paläontologischer Seite 
ist jedenfalls zu beachten, daß die von Deecke erwähnten Gastro- 
chaena-Arten, die in den KorallenstOcken vorkommen, fast aus- 
nahmslos in Fritzow zu finden sind. 

Demnach ist es also sogar denkbar, daß die oberjurassischen 
Geschiebekorallen gar nicht alle aus derselben Schicht herrühren, 
sondern teils dem Oxford und teils dem Unter-Kimmeridge ent- 
stammen und die Gleichförmigkeit ihrer äußeren Erscheinung nur 

Dkbckb 1. c. S. 8. 

Neue Folge. Heft 41. 9 



130 Notizen za einer Reihe 

der besonderen Art äußerer Einflüsse verdanken, denen sie auf 
ihrer sekundären Lagerstätte ausgesetzt gewesen sind. 

In Z am gl äff habe ich im Mittel-Kimmeridge 1 allerdings 
ein noch nicht bestimmtes KorallenbruchstQck gefunden. Es scheint 
aber nicht zu Th. concinna zu gehören. Ich habe Veranlassung, bei 
der noch nicht abgeschlossenen Bearbeitung norddeutscher Ober- 
Jurageschiebe, mit der ich beschäftigt bin, auf den Fund zurück- 
zukommen. Auch Schicht 3 von Zamglaff, die an Korallen so 
reich ist, kommt hier nicht in Betracht, da aus ihr bis jetzt aus- 
schließlich die oben erwähnten Cladophyllien vorliegen. 

Das Ober-Kimmeridge von Bart in spielt für die Deutung 
der Geschiebekorallen nicht deshalb keine Rolle, weil Korallen 
überhaupt nicht vorkämen. Sie sind vielmehr, kalkig oder chalce- 
donisiert erhalten, gar nicht selten und auch früher schon erwähnt. 
Aber Thamnastraea concinna habe ich von dort bisher noch nicht 
zu sehen bekommen. 

3. Acrosalenia angularis (Ag.) Desor = A. decorata HAIME sp. 

Co-TTEAu, Echin. reg., S. 391, Taf. CCL, Fig. 5-11; Taf. COLI; hier die Synonymie. 

Das einzige Exemplar in der Sammluug der Landesanstalt 
verdankt dieselbe Herrn Pastor Strecker jun. Es ist sehr gut 
erhalten und entspricht mit seinen Maßen (Durchmesser 19,5 mm, 
Höhe 10,3 mm) genau den von Dames (Echiniden, S. 130) f&r 
hannoversche Stücke angegebenen Verhältnissen. 

Unter-Kimmeridge 2 b, Fritzow; die Art ist auch sonst schon 
mehrfach in unterem Kimmeridge gefunden. 

4. Hemicidaris Hoffmanni A. Koem. sp. 

Taf. 1, Fig. 2, 3. 
Dames, Echiniden, S. 109, Taf. VI, Fig. 3. 

Die mir vorliegenden Exemplare dieser Art, nicht nur die von 
Fritzow, sind durchaus nicht so flach, wie Dames als typisch angibt 
(Durchmesser 20, Höhe 10 mm). Es entsprechen z. B. sehr gute 
Exemplare von Lauenstein (Hilsmulde) im Museum der Landes- 
anstalt viel mehr den Abmessungen der Abbildung bei Do 11 fuß 
(Cap de la Heve, Taf XVIII, Fig. 10—13), die übrigens auch Dames 



der an geführten Formen. 131 

als mustergültig anführt, nämlich 25:16 mm = 1 :0^64. Ebenso 

maß ich an einem Stück von Zarnglaff: 

Durchmesser . . . . 27,2 mm 

Peristom 12,4 » = 0,46 

Periprokt 4 » 

Höhe 17,9 » = 0,66. 

Selbst ein kleines, auffallend flach gebautes Stück von 
Tribsow hat: 

Durchmesser .... 9 mm 

Höhe 5 » = 0,56. 

Das Verhältnis der Höhe zur Breite schwankt nach meinen 
Messungen zwischen 0,56 und 0,7 1 ; die größeren Stücke sind im 
allgemeinen höher als die kleineren. 

Mehrfache Durchbohrung der Ovarialplatten zeigen einige der 
Fritzower Exemplare. Dem Umriß nach gehören sie in der 
Mehrzahl dem Arttypus an; einige würden Dames' var. hemi" 
sphaerica zuzuzählen sein. 

Von Zarnglaff kenne ich höher gewölbte Stücke mit starker 
Skulptur, enger gekerbten Hauptwarzen und ganz schwammiger 
Madreporenplatte, die ich nur mit Vorbehalt zu H. Hoffmanni stelle. 

Auch in Bartin fand ich neben mehreren undeutlichen Resten 
ein Bruchstück eines Ilemiddaria^ der vorläufig zu H» Hoffmanni 
gestellt werden mag. Erhalten ist ein fast vollständiges Am- 
bulakrum, jederseits mit einigen Platten der anstoßenden I. A.-Felder. 
Das Exemplar war groß und ungewöhnlich hoch. Als einen 
Unterschied vom Typus der Art läßt es erkennen, daß die Kör- 
nelung zwischen die Skrobikel der Haupttuberkel spitzwinklig 
ziemlich weit eindringt. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow, Mittel-Kimmeridge 1 von 
Zarnglaff, Ober-Kimmeridge 1 von Bartin (?). 

5. Hemicidaris intermedia Fleh. sp. 

Taf. 1, Fig. 4. 
Damss, Echiniden, S. l(fö, Taf. V, Fig. 6. 

Diese in Norddeutschland tieferen Schichten des Oberjura 
angehörende, von Dambs sehr genau beschriebene Art ist in 

9* 



132 Notizen za einer Reihe 

Pommern bisher nur im Mittel- und Ober-Kimmeridge in je 
einem Exemplar gefunden, deren Maße ich hier gebe: 

Zarnglaff Bartin 

Breite ... 26 mm 28 mm 

Höhe ... 20 » 20 » 

Peristom . . 12,5 mm 13 » 

Periprokt . . oval, 2,5 • 3,5 mm 4 » 

Die Stücke scheinen beide kaum verdruckt zu sein. Trotz- 
dem entsprechen die Maße nicht den Angaben bei Dames, daß 
die Art »etwas hoher als breit« ist. Jedoch ist das bei dem von 
Dames abgebildeten Stuck auch nicht der Fall, und dasselbe macht 
in der Abbildung einen ganz unverdrückten Eindruck. Es scheint 
also auch bei dieser Art eine ähnliche Variabilität des Höhen- 
Breiten-Verhältnisses vorzukommen, wie ich sie bei H. Hoffmanni 
hervorhob. Möglicherweise sind allgemeiner Formen mit vor- 
waltendem Breitendurchmesser höheren Schichten des Oberjura 
eigen. Wenigstens findet sich die Art in Pommern in einem 
höheren Niveau, als sie, soweit ich habe festellen können, sonst 
einnimmt, und erhebt sich noch mehr über das Lager des so ähn- 
lichen H. crenulmHs^ von dessen sehr bezeichnenden, mehr keulen- 
förmigen Stacheln hier keine Spur gefunden wurde. Die Erhaltung 
der Skulptur beider Stücke ist eine ausgezeichnete und entspricht 
in allen Einzelnheiten Dames' Beschreibung. 

Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff; Ober-Kimmeridge 1 von 
Bartin. 

6. Psendodiadema mamillanam A. Roem. sp. 

Taf. 1, Fig. 5. 
Dames, Echiniden, S. 115, Taf. VIT, Fig. 1; hier die Synonjmie. 

Das beste der vorliegenden Exemplare entspricht mit 23,9 mm 
Durchmesser und 9,5 mm Höhe fast genau den von Dames ange- 
gebeneu Maßen. Ein andres mißt 28,2 mm im Durchmesser. 

Die Spezies ist in Fritzow so selten, daß sie Sadebeck nicht 
vorlag und auch Dames nur in einem kaum bestimmbaren Gips- 
abdruck, dessen Original von dort stammen sollte^). Indessen ist 



') 1. c. S. 118. 



der angeführten Formen. 



133 



das Vorkommen jetzt sicher (u. a. das Exemplar des Stettiuer 

Museums, dessen Maße ich mitteile). Ziemlich häufig ist die 

Form in Zarnglaff, während ich in Klemmen nur zwei Stücke 
auffand. 

Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, 2 b von Fritzow, Mittel- 
Kimmeridge 1 von Zarnglaff. 

7. Pseudodiadema (Diplopodia) subangiilare Goldf. sp. 

Taf. 1, Fig. 6. 

GoLDFuss, Petr. G^rm., descr. ex parte, von Taf. XL, Fig. 8. 
Wbioht, Ool. £ch. S. 141 und 142. 

Das Vorkommen der (Diplopodia versipora PhüL nahe ver- 
wandten) Art in Norddeutschland mußte Dames (Echin. S. 117) 
nach seinem Material noch bezweifeln. Das vorliegende Stück 
ist fast vollständig und an den meisten Stellen der Schale recht 
gut erhalten. Es zeigt den »höchst eigenartigen Diplopodien- 
Charakter« vollkommen deutlich, ebenso ist die Reihe sekundärer 
Tuberkel beiderseits von den Ambulakren wohl zu beobachten, 
trotzdem die Umgebung des Periproktes nicht vollständig sicht- 
bar ist. 

Mittel-Kimmeridge 1, Zarnglaff. 

8. Stomechinns cf. perlatus Desm. sp. (lineatus Desor.). 

D0LLPO88, Cap de la Heve, S. 91, Taf. XVIII, Fig. 1—3. 

Das ziemlich stark angewitterte Bruchstück besitzt 45,4 mm 
Durchmesser und etwa 28 mm Höhe. Die Warzen der Oberseite 
sind vergleichsweise klein. Die primären Warzenreihen der I. A. F. 
stehen locker; die sekundären beginnen spät. Warzenfreic Felder 
in der Mitte der I. A. F. sind nur angedeutet. 

Unter-Kimmeridge 2b, Tribsow, kleine Gruben. 

9. Holeclypns corallinns d'Orb. 

1872. Dames, Echiniden, S. 640, Taf. XXIV, Fig. 4. 

1873. GoTiEAU, Echin. irr^g., S. 486, Taf. CX und CXI, hier die ältere 
Synonymie. 

Das größte vorliegende Stück (BEHM'sche Sammlung, Forst- 
akademie Eberswalde) ist 55 mm lang und 51 mm breit; ein sehr 



134 Notizen za einer Reihe 

schön erhaltenes kleines des Stettiner Museums hat bei 14,2 mm 
Durchmesser 6,7 mm == 0,47 Höhe, entspricht damit den bei 
Dames angegebenen Maßen. Die Fritzower Exemplare sind fast 
sämtlich, im Gegensatz zu Sadebeck^s Beschreibung (1. c. S. 662), 
etwas fünfseitig. Die drei Stachel warzen auf den schrägen Reihen 
der Innenzonen der Ambulakren stehen nicht, wie Dames angibt, 
auf einer Platte zusammen, sondern jede Warze für sich auf einer 
der sehr schmalen Platten, entsprechend der wohl von einem 
kleinen Exemplar stammenden Detailzeichnung der Pal. Fran^., 
die auf zwei Platten je ein Korn und eiuQ dritte frei zeigt. 
Unter-Kimmeridge 2 b, Fritzow. 

10. Pygaster cf. hnmilis Dames. 

Da&>s8, Echiniden, S. 638, Taf. XXIY, Fig. 2. 

Ein vollständig erhaltenes kleines Exemplar von 1 1 mm Durch- 
messer und fast 5 mm Höhe. Die allgemeine, an den Rändern 
stark angeschwollene, oben fast flache Gesamtform schließt sich 
durchaus an Dames Spezies an. Leider sind andere Kennzeichen 
nicht genügend deutlich zu beobachten. So ist die Oberfläche, 
vor allem an der Oberseite, durch fest anhaftende Saudkörner 
vielfach verhüllt, sodaß die Anordnung der Körner kaum hervor- 
tritt. Die Apicalgegend ist im Anschluß an die große, 2,5 mm 
vom Rande beginnende Analöffnung eingebrochen. Das Peristom 
ist mit 5 mm Durchmesser viel zu groß für die Spezies, doch ist 
darin vermutlich ein Jugeudcharakter zu erblicken. 

Ober-Oxford 3, Klemmen. 

11. Echinobrisstts scntatns (Lam.) d'Orb. 

1872. CoTTEAü, Echin. irreg., S. 280, Taf. LXXVI u. LXXVII, Fig. 1-5. 
1872. Dames, Echiniden, S. 629, Taf. XXV, Fig. 3. 

Von einer Reihe von Exemplaren aus dem Unter-Kimmeridge 
von Klemmen ist keines so gut erhalten, um eine einwandsfreie 
Bestimmung zu gestatten. Die Maße des besterhaltenen (Stettiner 
Museum) teile ich unten mit. Ein von Gumprecht gesammeltes 
Stück steht dem Typus der Art nahe, ist jedoch darin etwas ab- 
norm, daß das hintere Ambulacrenpaar beiderseits schon 5 mm 



der angeföhrten Formen. 135 

vom Ovarialapparat entfernt endigt. Ferner stehen bei beiden 
Stucken die Warzen auf der seitlichen Umbiegung zwar eng, so- 
daß die Skrobikel polygonal werden, aber diese bleiben durch 
Körnchenreihen getrennt, was Dames' Beschreibung nicht ent- 
spricht. (Merkwürdigerweise hat Dames das von Sadebeck (1. c. 
S. 661) angegebene Vorkommen des E. scutattcs von Klemmen 
nicht berücksichtigt, trotzdem ihm in der Sammlung der Berg- 
akademie Gümprecht's Exemplar zur Verfügung stand.) Ein un- 
verdrücktes, typisches Exemplar von Fritzow befindet sich in der 
Sammlung des Herrn Superintendent Weigker in Cämin. Auf 
seiner Unterseitq ist auch die Skulptur leidlich gut erhalten, wäh- 
rend sie auf der Oberseite und dem Rande teils durch Gesteins- 
masse verdeckt, teils durch unvorsichtige Präparation zerstört er- 
scheint. Ich vereinige seine Maße mit denen des Stettiner Exem- 

plares von Klemmen: 

Klemmen Fritzow 

Länge 18,3 mm 24 mm 

Breite 17 » 24 » 

größte Breite von vorn 8 » 8 » 

Höhe 10,6 > 12,5 » 

größte Höhe von vorn 15 » 15 » 

Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, 2 b von Fritzow. 

12. Echinobrissus Letteroni Cotteau. 

1872. EchiD. irr^g. S. 290, Taf. LXXVII, Fig. 10-14, Taf. LXXVIII, Fig. 1-6. 

Zwei von mir in Klemmen gefundene Echinobrissus stelle ich 
vorläufig zu E, Lettei'oni^ dem sie schon im Umriß und der Wöl- 
bung entsprechen. Zudem sind sie zwischen Polfeld und Anal- 
furche ganz ohne Depression und besitzen eine deutliche Flos- 
celle, die nach Dames bei E. scutatus nicht vorkommt, nach Cot- 
teau wenigstens kaum angedeutet ist. 

Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen. 

13. Pygnrns jnreiisis Marcou. 

Taf. 1, Fig. 7, 8. 

1869. Cotteau, Echin. irrig. S. 168, Taf. XLIII, hier die Synonynüe. 
1872. Dambs, Echiniden, S. 623, Taf. XXIII, Fig. 2. 



136 NotizeD ZQ einer Reihe 

Von diesem durch Sadebbck als Pyg. Blumenbachi Dkr. u. K. 
bezeichneten Seeigel liegt eine ganze Reihe von Exemplaren Tor. 
Alle sind so eingebettet, daß die untere Hälfte des Innenraumes 
der Schale mit oolithischem Gesteinsmaterial erfüllt ist. Auf 
diesem haftet die dQnne, spröde Schale ziemlich fest, sodaß es 
nicht schwer ist, Schalenpräparate der Unterseite herzustellen. 
Der obere Teil des Innenraumes ist dagegen mit einer dicken 
Schicht von Calcitkrystallen austapeziert, von der die Schale 
leicht abspringt, so daß ein vollständiges Freilegen noch nicht 
gelungen ist. Ich kenne die Oberseite des Tieres daher nur als 
Steinkern. 

Besondere Merkmale, auf Grund deren ich die Bartiner Form 
ursprünglich als var. aubpentagonalU abgetrennt hatte, sind starke 
Kanten der ziemlich konkaven Unterseite, die auf den I. A. F. 
im (ganzen zu zehn, nahe dem Rande, entstehen, paarweise zu- 



der angeführten Formen. 137 

Sadebeck erwähnt (I. c. S. 662) ein Bruchstück eines See- 
igels von Fritzow, »dessen Gattung nicht zu bestimmen ist«. 
Dasselbe ist von Beyrich 1859 gesammelt und zeigt das rechte, 
vordere I. A. F. mit einem Teile des unpaaren und fast dem ganzen 
rechten, seitlich- vorderen Ambulakrum. Das Bruchstück läßt 
vermöge seiner recht guten Erhaltung erkennen, daß es sich nur 
um die beiden Arten: Pyguma Blumenbachi Dkr. u. K. sp. und 
P. Royeri Cott. handeln kann. Ich habe mich für letztere ent- 
schieden auf Grund der Tiefe der Ausbuchtung des Vorderrandes 
und des geringen Hervortretens größerer Stachelwarzen in der 
Umgebung des unpaaren Ambulakrums. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow. 

15. Astropecten sp. ind. 

Im Kalkstein des alten Steinbruches von Schwanteshagen 
fand ich einen Arm von 60 mm Länge, der von der nicht deut- 
lich (erhaltenen Spitze an sich gleichmäßig bis auf etwa 15 mm 
verbreitert. Von Randplatten sind 34 auf jeder Seite zu zählen. 
Dieselben sind aber sämtlich durchgebrochen, sodaß sie zwar 
die Grenzlinien meist deutlich zeigen, aber von den äußeren 

Tr«ia^i -.:^Ui.« 1 1 



138 Notizen zu einer Reihe 

= Terebratula coralUna LRm. 1846, Aube, S. 256, Taf. X, Vig, 16-17 
= Rhynch. coraüma Lbym. sp. Haas 1889, Schweiz. Jura- Brach., I, S. 23, 

Taf. I, Fig. 3-20; III, Taf. XXIII, Fig. 9, 10. 
= Terebratula inconstans pommerana Qoenstbdt, 1871, Brachiopoden 

S. 141, Taf. XL, Fig. 59. 

Die Art ist von Fritzow seit lange bekannt und von dort 
durch QüENSTEDT Unter obenstellendem Namen beschrieben. Das 
von ihm abgebildete Exemplar ist mäßig gewölbt und unsymme- 
trisch. Viele der dortigen Stücke sind stärker gewölbt, wenig 
breiter als hoch, und besitzen im Mittel 25 scharfe, bis nahe zur 
Wirbelspitze reichende Rippen, deren ganz seitliche (etwa je drei) 
fein sind und von denen etwa vier auf einen eventuellen Wulst 
kommen. 

Etwas kleiner und weniger gebläht sind die vorzüglich er- 
haltenen Exemplare des Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, denen 
sich die wenigen Exemplare aus dem Ober-Oxford vom gleichen 
Fundorte anschließen. Die in diesen tiefereu Malmschichten bei 
Rhynchonella pinguis herrschenden Verhältnisse stimmen gut über- 
ein mit der Entwicklung der Art im nordwestdeutschen Jura, 
aus dem ich an gutem Material eine Reihe von Messungen vor- 
nehmen konnte. Die Form überschreitet dort die unserem Unter- 
Kimmeridge 1 entsprechenden humeralis-Schichten nicht ^). In 
Pommern habe ich sie bis jetzt in fast allen Abteilungen des 
Oberjura gefunden (s. Verzeichnis); ihre größte Verbreitung er- 
reicht sie im Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff. Hier finden 
wir eine wesentliche Zunahme der Größenverhältnisse (ein etwas 
verdrücktes Stück ist 30,5 mm hoch und 28,1 mm breit, Fig. 20), 
gepaart mit einer schon merklichen Abnahme der Rippenzahl. 
Es dürften im Durchschnitt kaum 17 Hauptrippen zu zählen sein. 
Die Art zeigt hier eine bedeutend größere Variabilität der Form 
(s. Fig. 19). 

Aus dem Ober-Kimmeridge und Portland ist mein Material 
infolge zu geringer Anzahl oder zu mangelhafter Erhaltung der 
Stücke noch nicht ausreichend, um meinen Messungen aligemeine 
Gültigkeit zu geben. Die Exemplare sind in diesen Schichten 

1) Brauns, 1874, Ob. Jura, S. 374; — Struckmammj 1878, Ob. Jur», S. 32. 



der angeführten Formen. 139 

ziemlich groß, breit gebaut, dabei wieder regelmäßiger in der 
Form. Die Kippen sind recht regelmäßig und nicht besonders 
zahlreich, der Wirbel mindestens so abstehend, wie bei den 
älteren, sodaß eine Annäherung an Rh. inconstana Sow. des Kim- 
meridge-clay mit feineren Rippen und übergebogenem Schnabel 
nicht hervortritt. Hie und da kann man auch beobachten, daß 
bei diesen jüngeren Formen, wenn ein Wulst ausgebildet ist, 
die diesen begrenzenden Rippen einigermaßen auseinandergezerrt 
sind (s. auch die von Fiebblkorn hierher gerechneten Formen 
Fig. 3 und 4, die ebenfalls, wie ich in meiner vorbereiteten Be- 
arbeitung der Geschiebe nachweisen werde, jüngeren Horizonten 
des Malm entstammen), während derselbe Uebergang sich bei den 
Formen der tieferen Horizonte weniger unvermittelt vollzieht. 

Bezüglich der Verteilung der Art in den einzelnen Horizonten 
des pommerschen Malm vergl. das Verzeichnis. 

17. Rhynehonella trinnca Quenst. 

Taf. 1, Fig. 9—13. 

1871. Brachiopoden, S. 96, Taf. XXXVIII, Fi«. 107. 
1893. FiBBKLKORM, Geschiebe, S. 393, Taf. XIII, Fig. 11. 

Beide Autoren beschreiben aus norddeutschen Geschieben 

• 

stark verdrückte und beschädigte Exemplare, die mir vorgelegen 
haben. Auch die von mir in Bartin und Schwanteshagen ge- 
sammelten wenigen Stücke, die ich zu dieser Art stelle, sind 
sämmtlich nicht unverletzt. Ich verschiebe daher Kritik und Er- 
gänzung der vorhandenen Beschreibungen. Von der gleich zu er- 
örternden Rh, cf. tnlobata v. Ziet. sp. unterscheiden sie sich gut 
durch kleineren Schloßwinkel (höchstens 90^), größeren, stärker 
vorspringenden Schnabel und gröbere, später, oft erst auf der 
Mitte der Schalenhöhe, deutlich werdende, auf der Stirnseite zum 
Teil Rinnen tragende Rippen. 

Ober-Eimmeridge 2 von Bartin, Portland 3 von Schwantes- 
hagen. 

18. Rhynchonella cf. trilobata v. Zibt. sp. 

Taf. 1, Fig. 14. 

1858. QuBxsTKüT, Der Jura, S. 740, Taf. XC, Fig. 35, 36. 
1871. QuBNSTBDT, Brachiopoden, Taf. XXXVI, Fig. 40. 



140 Notizen zq einer Reihe 

Ich beziehe mich für diese nur in Bartin, und zwar in schönen 
Steinkern^en mit Resten der Schale vorkommende, sehr charakte- 
ristische Form auf Fig. 36 des Jura und Fig. 40 der Brachiopoden 
QüENSTBDT^s, denen sie in diesem vielgestaltigen Formenkreise 
noch am nächsten kommt. Die Bartiner StQcke sind nicht groß 
(gemessen z. B. Breite 22 mm bei 18 mm größter Höhe, vom 
Röcken des Schnabels bis zum Stirnrande), schön symmetrisch 
und tief gebuchtet. Ihre Gesamtform ist zierlicher, als die der 
süddeutschen Stücke. Der Wulst erscheint, wie auch die 3 bis 
5 Rippen auf ihm, etwas seitlich zusammengedrückt; breiter sind 
die 5 — 6 Rippen jedes Flügels, der zu dem Wulst in einer breiten, 
glatten Fläche erst schräg, dann bald sehr steil aufsteigt. Die 
Schnabelregion, etwa ein Drittel der Schalenhöhe, ist rippenfrei, 
der Schloßkantenwinkel beträgt 110^. Der Schnabel ist klein, 
im Rücken gebläht und mäßig umgebogen. Arealkanten sind auch 
auf den Steinkernen fast bis zum Schloßrande ganz deutlich. 
Dieser Unterschied von den durch Qüenstedt beschriebenen 
Formen erscheint mir so schwerwiegend, daß vielleicht die große 
Ähnlichkeit der äußeren Form nur als Konvergenzerscheinung auf- 
zufassen ist. 

Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

19. Terebratnla cf. Bauhini Et. 

Taf. 2, Fig. 1-4. 

1885. DouviLLK, Brach, jur. S. 76, Taf. I, Fig. 7. 

1886. DE LoRioL, Yalfin, S. 836. 

1893. Haas, Schweiz. Jnra-Brach., S. 117, Taf. XXV, Fig. 1-4. 

In diesen Arbeiten die fernere Synonymie. 
? = Terebraiula viadrina Wesskl, 1851, Descriptio S. 25, Fig. III. 

Im Unter-Kimmeridge der Kamminer Gegend kommt nicht 
selten eine große Terebratel vor, die jedenfalls in die Verwandt- 
schaft der Terebraiula Bauhini gehört. 

Die Art ist von Etallon in der Lethaea Bruntrutana (S. 285, 
Taf. XLI, Fig. 6) aus dem Epicorallien (= Astartien) von Lauffohr 
wenig kenntlich abgebildet und beschrieben. Trotzdem war es 
kaum zweifelhaft, daß die au dem Originalfundort und an vielen 
andern Stelleu der Schweiz in den betreffenden Schichten vor- 



der angeführten Formen. 141 

kommende Terebratel aus der Gruppe der insignea gemeint war. 
Exemplare von diesen Fundorten haben auch Doüvillä reichlich 
vorgelegen und sind von ihm auf Etallon^s Beschreibung und 
Abbildung bezogen. Trotzdem zieht er es vor, den Namen auf 
eine verwandte, aber keineswegs idente, schlanker gebaute Form 
aus einem tieferen Niveau, dem »corcUlien in/erieur€ des Pariser 
Beckens, zu übertragen und die Originalform als cf. Bauhini zu 
bezeichnen. Haas ist ihm darin gefolgt, trotzdem es auch ihm 
nicht zweifelhaft war, welcher Form eigentlich Etallon's Name 
gebührte. 

Die meisten der pommerschen Exemplare stimmen mit den 
Formen gut überein, die Haas von Schweizer Fundorten abbildet 
und mit denen sie auch etwa das geologische Niveau teilen. Ich 
bezeichne sie, um nicht in den ohnehin schwierigen Kreis der 
Terebratulae insignea unnötige Verwirrung zu bringen, nach der 
derzeitigen Nomenklatur als cf. Bauhini Etallon. Exemplare, 
die dem französischen Typus gleichen, wie ihn DouviLLi^ abbildet, 
habe ich in Pommern nicht gefunden. 

Gewisse Abweichungen von der Schweizer Ausbildung zeigt 
eine Reihe ausgewachsener Exemplare u. a. darin, daß die größte 
Breite an den Stirnrand bis auf ein Drittel der Länge heranrückt. 
Der Umriß wird dadurch stärker keilförmig, ist an den Seiten 
wenig, an dem Stirnrande stark und gleichmäßig gebogen, da die 
nicht sehr tiefe, manchmal rundlich gewölbte, meistens jedoch ab- 
geflachte Bucht nur wenig oder gar nicht im Umriß vorspringt. 
Ferner wölbt sich der Schnabel im Alter über die ziemlich 
große und in der Jugend nach Art der Ter. moravica Glocker 
flache pseudoarea ziemlich stark über, ohne sie jedoch zuzu- 
decken. Bei jungen Exemplaren liegt die Kommissur oft in einer 
Ebene. 

Mehrfach zeigen die pommerschen Exemplare die von Haas 
betonte Neigung zur Unsymmetrie. Unregelmäßige, feine Radial- 
streifung findet sich bei vielen Stücken, sowohl als Skulptur der 
Außenfläche, als auch auf angewitterten Stelleu als Struktur der 
inneren Schalenlagen CFig. 2). 



142 Notizen za einer Reihe 

Maße dreier Exemplare: 

Länge der großen Schale . 41 mm 32 mm 27 mm 

» » kleinen » . 35 » 27 » 22,5 » 

Breite 36 » 26,5 * 25 » 

Dicke 24 » 17,5 » 13 » 

Abweichungen von den relativen Maßen zeigt vor allem die 
Breite, wie auch de Loriol an Stücken von Valfin (1. c. S. 337) 
beobachten konnte. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow, Tribsow und besonders 
Friedensfelde. . 

20-23. Biplikate Terebrateln. 

In dem ganzen Kimmeridge Pommerns ist diese vielumstrittene 
Fossilgruppe vertreten, in einigen Schichten, besonders in den im 
neuen Kalkbruche von Zarnglaff aufgeschlossenen, tritt sie in unge- 
heurer Zahl der Individuen und einem nicht geringen Reichtum 
der Formen auf. Die Erhaltung läßt meist nichts zu wünschen 
übrig. 

Fast alle diese Formen wären nach den^ Standpunkte von 
Haas^) strenggenommen der von de Loriol^) so eingehend be- 
schriebenen T. aubsella Letm. einzuordnen. Haas kann jedoch 
selbst die besondre Benennung einiger Hauptformen aus diesem 
Gewirr, wie sie zuletzt Doüville befürwortet hatte, nicht um- 
gehen, wenn er auch diese Typen nicht als Arten im eigentlichen 
Sinne gelten läßt. 

Ich stimme jedenfalls in dem Punkte mit Haas überein, daß 
mir eine kritische Bearbeitung dieses Formenkreises nur an der 
Hand erschöpfenden Materiales Erfolg verspricht. Dann wird sich 
vielleicht die Entwicklung der Gruppe einmal mit ausreichender 
Sicherheit verfolgen lassen. 

Das mir aus Pommern vorliegende Material ist, trotz seiner 
Reichhaltigkeit und günstigen Erhaltung, weit davon entfernt, f&r 
solche kritische Betrachtungen eine ausreichende Grundlage zu 
geben. Ich beschränke mich deshalb darauf, die mir vorliegenden 



S. bes. 1. c. S. 141, über T. bicanalicnlata (Ziet.) Douvill£. 
>) 1872, Haute Marne, S. 412, Taf. XXV, Fig. 2—20. 



der angef&hrten Formen. 143 

Formen so zu verteileD, wie es den Anschauungen der genannten 
neueren Bearbeiter dieses Kapitels, denen ein viel umfassenderes 
Material zu Gebote stand, etwa entspricht. Von einigen Formen 
die besonders hervortreten oder weniger bekannt sind, gebe ich 
eingehendere Beschreibungen. 

Terebratnla snbsella Leym. typus. 

Taf. 2, Fig. 5-10. 

1846. Lbym., Aabe, S. 249, Taf. X, Fig. 5, 6. 
1872. DB LoRioL, Haute Marne, S. 412, Taf. XXV, Fig. 2—20. 
1893. Haas, Schweizer Jnra-Brach., S. 137. 
Bei letzteren beiden die Sjnonyznie. 

Im Oberkimmeridge von Bartin ist die typische Form dieser 
Art häufig. Ihre fast weißen Schalen erreichen eine ziemliche 
Größe, bleiben meistens recht flach mit sanftgeschwungeneu, 
flachen, nicht sehr nahe zusammentretenden, aber oft schon frQh 
zu spürenden Stirnfalten und breiten, abgeflachten Flügeln. Die 
Kommissur ist an den Seiten niemals besonders stark eingebogen. 
Die Wölbung der kleinen Schale entspricht bei manchen Exem- 
plaren der kleineren Abbildung bei Letmeeie (1. c. Fig. 5), bei 
einigen verschwindet sie fast ganz (Fig. 8 b). Der Winkel der 
Schnabelregion bleibt, wie auf den Abbildungen bei de Loriol 
und Haas, gewöhnlich unter 90^. Die größte Breite zeigen unsre 
Stücke zum Teil in der Mitte der Länge, meistenteils jedoch dem 
Stirnrande näher. Diese Exemplare (Fig. 7), deren Umriß mehr 
keilförmig zugeschnitten ist, sind manchmal weniger deutlich geflügelt 
und bekommen im Alter leicht stärkere Wölbung und massivere 
Schnabelpartie, als die typische Form. Andre Abweichungen 
der Gestalt kommen unter den erwachseneu Exemplaren nicht vor. 
Die Kommissur der jungen liegt ziemlich lange in einer Ebene. 
Alle neigen etwas zu welliger Unregelmäßigkeit der Ränder und 
Wölbungen. 

Maße dreier Exemplare: 
Länge der großen Schale . 43 mm 30 mm 24 mm 
» y> kleinen » . 37 » 25 » 20 » 

Breite 38 » 30 » 22 » 

Dicke ... .... 23 » 16 » 11 » 



144 Notizen zu einer Reihe 

Unter der bunten FormenfQlle der Biplikaten der älteren 
Kimmeridgebilduugen ist der charakteristische Typus dieser T. sub- 
sella im engeren Sinne kaum vertreten. Die ihm am nächsten 
kommenden Exemplare sind immer gedrungener, gewölbter und 
abenmäßiger von Gestalt. Solche Stücke finden sich im Mittel- 
Kimmeridge von Zarngla£P, und zwar am ehesten unter denen, die 
gerade ihre volle Größe erreicht haben (Fig. 9 und 10). 

Um über die Verteilung der übrigen Biplikaten-Formen des 
pommerschen Kimmeridge einen Ueberblick zu gewinnen, wollen 
wir dieselben durch die einzelnen Zonen verfolgen. 

Im Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen fallen, neben 
vielen flachen Jugendformen und flachgebliebenen Krüppelformen, 
vor allem nicht sehr breite, stark gewölbte Altersformen auf. 

Ein Teil dieser durchweg ziemlich kleineu Stücke ist gar 
nicht deutlich biplikat, sondern besitzt nur eine manchmal etwas 
kantig begrenzte Aufbiegung der großen Schale gegen die kleine 
(Taf. 2, Fig. 11, 12). Andre von derselben Gesamtform haben 
deutlich entwickelte Falten (Taf 3, Fig. 1). Diese ganze Gruppe, 
gefaltete und nur aufgebogene, läßt sich vielleicht an T, Zieteni 
DE LoR. in Haas^ Fassung^) anlehnen. 

Ein zweiter Typus, der in Klemmen ebenfalls nicht selten 
ist, besitzt einen ziemlich gleichmäßig gerundeten Umriß bei starker 
Wölbung beider Schalen und geringe Ausbildung der im übrigen 
regelmäßigen Stirnfalten. Die Schnabelpartie ist verschmälert und 
springt kräftig vor (Taf. 3, Fig. 2). 

Von den in Klemmen gefundenen Jugcudformen bilde ich 
eine isolierte Dorsalschale mit freiliegendem Armgerüst ab (Taf. 3, 
Fig. 3). 

Ferner gebe ich in Taf. 4, Fig. 5 eine wohl ganz erwach- 
sene Terebratel von jugendlichem Typus. Da erst das eine 
Exemplar vorliegt, halte ich mit meinem Urteil über die inter- 
essante Form, die vielleicht einer neuen Art angehört, noch zu- 
rück. Mit den als T. Qesneri Etallon^) und T. orbiculata A. 

») 1. c. S. 129, Taf. XVIII, Fig. 7-13, 15; Taf. XIX, Fig. 8-9. 
') 1862, Leth. Bruntr. S. 287, Taf. X LI, Fig. 10; dk Loriol, 1881. Ober- 
bucbsitten, S. 106, Taf. XIV, Fig. 20. 



der angef&hrten Formen. 145 

KoEM. ^) bezeichneten unsicheren Typen möchte ich sie nicht ohne 
weiteres zusammenbringen. 

Ihre Maße sind: 

Länge der großen Schale .... 25 mm 

» » kleinen » .... 22 » 

Breite 23 » 

Dicke 13 » 

Die Form Taf. 4, Fig. 6 ist hier vielleicht als Jiigendform 
anzuschließen. 

In Fritzow, Tribsow und den benachbarten Fundorten des 
Unter-Kimmeridge 2b habe ich, wie in Klemmen, den eigent- 
lichen Tjpus der Ter. subsella Leym. nicht feststellen können. 
Die dort vorkommenden Ältersformen, um nur auf diese kurz ein- 
zugeben, sind gewölbt, und zwar zum Teil breit gerundet, mit 
Annäherung an gewisse, unten näher zu schildernde Formen von 
Zarngla£P, die der T. cincta Cotteau verwandt sind. Sie sind 
auch, wie das abgebildete Stück von Tribsow (Taf. 3, Fig. 5), 
oft einigermaßen deutlich geflügelt, aber die Flügel sind stärker 
gewölbt, als bei der eigentlichen subsella. Die Stirnfalten dieser 
ganzen Uruppe sind oft stark ausgeprägt und kurz, wie es 
DoüviLLE als bezeichnend fllr die etwas unsicher begründete T, 
hicanaliculata angibt.^} 

Andre Stücke von diesen Fundorten sind bei kräftiger Aus- 
bildung der Schuabelpartie mehr keilförmig, wie das kleine in 
Taf. 3, Fig. 6 abgebildete Exemplar. Die größte Breite verschiebt 
sich bei diesen Formen weit nach dem Stirnrande zu. Sie be- 
sitzen wohlausgebildete, eng stehende Falten und entsprechen über- 
haupt der von Etallon als T. suprajurensü bezeichneten Form 
gaoz gut 3). Krüppelformen sind auch hier nicht selten (Taf. 3, 
Fig. 8). 

Die größte Fülle der Formen erreichen die Biplikaten, wie 
schon erwähnt, im Mittel- Kimmeridge 1 von Zarnglaff, be- 

1886, Obt. Geb. S. 52, Taf. II, Fig. 6. 

") 1. c. S. 82. 

3) 1861, Leth. Brantr., S. XLI, Fig. 1, d-f. 

Nmi« Folge. Heft 41. 10 



146 Notixen zu einer Reilie 

sonders seinem obersten, u. a. durch die Menge großer Natica aus- 
gezeichneten Abschnitt. Ich greife aus dem Reichtum dieser 
f^ormenreihen einige Typen heraus, die mir besonders erwähnenswert 
erscheinen. 

Neben schon besprochenen Formen, die ich noch zu T. subseüa 
im engeren Sinne gezogen habe, und mit ihnen durch alle Ueber- 
gänge verbunden, finden sich reichlich mehr oder weniger deutlieh 
geflügelte Exemplare, deren Dorsalschalc oft nahe dem Wirbel 
besonders kräftig gewölbt ist (Taf. 3, Fig. 10). Eine Reihe 
ziemlich großer Stücke ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß die 
große Schale mit den beiden wohlentwickelten Falten sich weit 
gegen die kleine aufbiegt (Taf. 3, Fig. 9). 

Altersformeu von Zarngla£P zeichnen sich gewöhnlich durch 
die besonders robuste Entwicklung der Schnabelregion und der 
Stirnfalten aus. Letztere sind bei manchen Stücken als deutliche 
Kauäle vom Stirnrande bis über die Mitte der Schale hinauf zu 
verfolgen (Taf. 3, Fig. 11). 

Schließlich will ich, neben zwei besonders charakteristischen 
Typen, die ich unten gesondert beschreibe (T. cf. cincta Cotteau 
und undosa sp. n.), noch eiuc Gruppe kleiner Exemplare nicht 
unerwähnt lassen, die, mehr oder weniger länglich entwickelt, am 
Stirnrande, wie die oben mit T. Zieteni verglichenen Formen, nur 
eine Aufbiegung der großen Schale besitzen. Es handelt sich 
hier aber wohl nur um ein später zur Biplikatic führendos Ent- 
wicklungsstadium, da bei manchen dieser Exemplare Stirnfaltoii 
angedeutet sind. . 

In der durch NeiHnea tuberculosa gekennzeichneten Abtei- 
lung 2 des Mittel-Kimmeridge von Zurnglaff sind Tcrebrateln viel 
weniger zahlreich, als weiter unten, und ihre Variabilität uimmt, 
soweit aus dem mir vorliegenden Material zu ersehen ist, wesent- 
lich ab. Die Mehrzahl der Stücke entspricht den an T, subeüa im 
engeren Sinne sich näher anschließenden Formen der Abteilung 1. 

Es folgt nun die genauere Behandlung zweier Formen von 
Zarngla£P, die sich durch deutliche Merkmale besonders der Ge- 
samtform aus der großen Menge der weniger charakteristischen 
herausheben. 



der angeführten Formen. 147 

Terebratula nndosa sp. n. 

Taf. 4, Fig. 2, 3. 

Die im Umriß nahezu kreisförmige Terebratel besitzt ihre 
irrößte Breite etwas über der Mitte, nach dem Schnabel zu. Der 
Schnabel ist nicht selir groß, aber kräftig übergebogen. Er winkelt mit 
90^ oder mehr und besitzt eine deutliche, bis zum Schloßrande 
verf'ol^bare Arealkante. Das Deltidium ist klein, seine beiden 
Hälften sind durch das Loch fast auseinandergedrängt. Umriß 
und sonstige Ausbildung der Schnabclpartic zeigen eine gewisse 
Annäherung an Zeilleria, doch konnte ich durch Anschleifen eines 
Exemplares feststellen, daß das Armgerflst die Ausbildung besitzt, 
die gleichmäßig bei allen Biplikaten des Oberjura gefunden wird. 
Die Annäherung an den Zeilleria- Typus ist also eine rein äußer- 
liche und als Kouvergenzerscheinung zu betrachten. Die große 
Schale ist am Schnabel stark und sehr regelmäßig gewölbt, an den 
Seiten abgeflacht, so daß die mittlere Wölbung als sehr stumpfer 
Kiel tibcr die Schale läuft. Besonders bezeichnend ist, daß die 
Kommissur an den Flanken zur kleinen, an der Stirnseite zur 
großen Schale in mehr oder weniger stark geschweifter, gleich- 
mäßiger Wellenlinie aufgebogen ist. Die kleine Schale ist nur 
am Wirbel etwas bucklig gewölbt, sonst in der Querrichtung fast 
flach, in der Längsrichtuug entsprechend dem Verlaufe der Kom- 
missur gleichmäßig gebogen. Der Stirnrand zeigt im Alter kurze, 
rundliche, biplikate Falten. Die kleine Schale scheint Andeu- 
tungen eines Medianseptums zu besitzen. 

Ein etwas unsymmetrisches Exemplar im Museum zu Greifs- 
wald, das wohl auch hierher gehört, zeigt auf der stark ange- 
witterten Ventralsch.ilc neben der bei vielen Terebrateln dieser 
Schichten auftretenden Hadialstruktur noch konzentrische Lamellen, 
die mit den Radialleisten ein Netzwerk bilden (Taf. 4, Fig. 4). 

Junge Stücke sind oft besonders breit geformt, besitzen einen 
feiugeformten Schnabel, schneidend scharfe Kommissur (besonders 
an den Flügeln), und sind am Stirnrande oft lange ohne Spur von 
Falten, die sehr verschieden früh erscheinen. 

10* 



148 Notizen zu einer Reihe 

Maße eines erwachsenen und eines junges Stückes: 

Länge der großen Schale . 27 mm 18 mm 

» » kleinen » . 23 » 16 » 

Breite 27 » 18 » 

Dicke 16 » 8 » 

Mittel-Kimmeridge 1 von Zaruglaff. 

Nach dem Beispiel von DouviLLi^ und Haas benenne ich 
die Form, um für einen so leicht kenntlichen Typus einen Namen 
zu haben. Ob er eine »gute« Art bezeichnet, läßt sich noch nicht 
entscheiden. 

In denselben Schichten habe ich einige Exemplare einer ge- 
drungeneren, spitzer gewinkelten Nebenform der 21 undosa ge- 
funden, deren größte Breite zwar etwa in der Mitte liegt, nicht 
nach dem Schnabel zu verschoben, deren Flanken aber ebenfalls 
deutlich zur kleinen Schale aufgebogen sind. 

Maße eines Stückes : 

Länge der großen Schale 27 mm 

» » kleinen » 22 » 

Breite 23 » 

Dicke 14 » 

Auch im Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen habe ich einige 
Terebrateln gefunden, die an T. undosa schon erinnern. 

Terebratala cf. cincta Cotteau. 

Taf. 3, Fig. 13; Taf. 4, Fig. 1. 
1886. DouviLL^ Brach, jur. S. 78, hier die Synonjmie. 

Eine gut charakterisierte Gruppe unserer Terebrateln lehnt 
sich an die von Bayle^) so prächtig abgebildete Art Coti'Eau's 
von Tonnerre an, steht ihr jedenfalls mindestens ebenso nahe, wie 
die von de IjORIOL als T. subselia abgebildete^) Form, die Dou- 
YILL^ hierher rechnet. 

Die Form fällt auf durch ihren gerundeten, manchmal fast 
kreisförmigen Umriß, dessen größter Querdurchinesser in der 

') 1878, Explic Taf. VIII, Fig. 4-10, 12, 13. 
») 1875, Boul. II, Taf. XXV, Fig. 18. 



der aogeföhrten Formen. 149 

Mitte liegt. Die große Schale ist rand gekielt uud uach den 
FlankeD abgeflacht, viel mehr, als der echten T. ctncta eigen ist. 
Die Schnabelpartie ist nicht sehr groß, aber etwas ungeschickt 
geformt; sie winkelt mit etwa 95^, weicht also auch darin von 
T. ctncta ab, bei der die Schnabelregion kräftig entwickelt und 
ganz regelmäßig unter etwa 83^ geschnitten ist. Die Kanten des 
Schnabels sind angedeutet. Das Deltidium ist, im Gegensatz zu 
T. cincta, oft zu sehen, besonders an jüngeren Stücken. Die 
kleine Schale ist au£Pallend gleichmäßig uhrglasförmig gewölbt; 
Falten am Stirnrande treten erst spät auf, werden dann aber 
gleich recht deutlich. Die Kommissur wird im Älter durch 
Dicken Wachstum des Tieres mit folgender Umbieguug der Schalen- 
ränder stumpf und reich an kräftigen Anwachslinien, doch wird 
die starke Randabwölbung der französischen Form nie annähernd 
erreicht; auch bleibt bei unseren Stücken die kleine Schale an 
Wölbung immer weit zurück^ und die bei joner früh in regel- 
mäßigen Abständen auftretenden gröberen Anwachslinien fehlen 
bei den pommerschen Stücken der Hauptfläche der Schale ganz 
Bei jungen Exemplareu, die mir nicht vorliegen, muß, nach den 
Anwachslinien der erwachsenen zu urteilen, die Kommissur in 
einer Ebene liegen; sie sind relativ breit und ihr größter Durch- 
messer liegt dem Schnabel näher» als später. 

Maße zweier Exemplare: 

Länge der großen Schale . . . 32 mm 30 mm 

» » kleinen » ... 28 » 26 » 

Breite 28 » 28 » 

Dicke 17 » 16 » 

Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglafi^. 

24. Zeilleria hnmeralis A. Roem. sp. 

Taf. 4, Fig. 8-15. 

Synonymie siehe bei: 
1886. DouviLL^, Brach, jar. S. 93. 
1893. DB LoiaoL, ToBDerre, S. 162. 

Z, humeralia kommt in Klemmen und Zarnglaff in ausge- 
zeichneter Erhaltung vor. 



150 Notizen za einer Reihe 

Am eröteren Fundorte finden sich vorwiegend stark gewölbte, 
ziemlich große Exemplare, darunter reichlich vertreten die typi- 
sche Form, deren größte Breite dem Schnabel genähert liegt 
(Taf. 4, Flg. 8 und 12). Diese Exemplare besitzen gewöhnlich 
eine schmale Abflachuug der Stirnkommissur, die von zwei 
stumpfen, auf beiden Schalen ein Stück verfolgbaren Kanten ein- 
gefaßt wird. iFerner kommen Formen vor, deren größte Breite 
in der Mitte liegt (Fig. 9 und 10), seltener solche, bei denen sie 
sich dem Stirnrande nähert (Fig. 11); diese letzteren besonders 
zeigen oft Neigung zu Asymmetrie und sonstigen Unregelmäßig- 
keiten der Form. Der bei typischen Exemplaren wohlcntwickeltc 
Kiel der Schnabelregion der großen Schale ist bei den letzter- 
wähnten weniger deutlich. Ebenso ist ihre kleine Schale oft ver- 
gleichsweise stark gewölbt. Diese Eigenschaften neigen stark zu 
der unten besprochenen Z, egena Bayle hinüber, ohne dass ich 
jedoch zweifellose Vertreter dieser Art in Klemmen gefunden 
hätte. Die erwachsenen Exemplare sind gewöhnlich länger als 
breit, meist im Verhältnis 4 : 3, zeigen aber durch die Anwachs- 
linien, daß sie aus Jugendformen von äquidimensionalem Umriß 
entstanden sind. 

Die halbwüchsigen Stücke, die bei Zarngla£P weit vorwiegen, 
sind gerundet viereckig oder fünfeckig, je nachdem die Abstutzung 
der Stirnseite noch fehlt oder schon vorhanden ist (Fig. 15). 
Diese Jugendformen sind flach (Dicke ^/o der Breite oder weniger) 
Von Z. tetragona A. Ko£M. sp., an die sie etwas erinnern, sind 
sie durch die Zierlichkeit des Schnabels und die deutliche Aus- 
bildung des Kieles der großen Schale zu unterscheiden. 

Ein hohl erhaltenes Exemplar mit freiliegendem ArmgerOst 
zeigt den schon bei anderen Zeillerien hie und da beobachteten 
Fransenbesatz der Schleife. 

Maße einiger Exemplare: 

mm 
Länge der großen Schale 20 
» * kleinen » 17,5 

Breite 16 

Dicke 12 



mm 


mm 


mm 


mm 


mm 


16 


21 


19 


12,5 


11,5 


13,5 


17,5 


16,5 


11 


10 


13 


18 


16 


12 


10,5 


8 


13 


13 


7 


6,5 



der angef&hrten Formen. 151 

25. Zeilleria hnmeralis A. Roem. var. = yentroplana Fiebblkorn. 

Taf.4, Pig. 20, 21. 
1893. FiKBBLKOBN, Gdschiebe, S. 391, Taf. XII, Fig, 7—16. 

Im Ober-Kimmeridge von Bai-tin faud ich ein zweifelloses, 
wenn auch etwas verdrücktes Exemplar der großen Zeülei^^ die 
FiBBELKORN aas norddeutschen Oberjura-Geschieben beschreibt. 
Es besitzt fast die doppelte Größe der Z. humeralis des Unter- 
Kimmeridge, wie ich sie sonst aus Pommern und Nordwest- 
deutschland kenne, und stimmt darin flberein mit den großen 
Exemplaren Fiebelkorn's und dem norddeutschen Geschiebe- 
exemplar, das QüENSTEDT^) abbildet und mit Vorbehalt zu Tere- 
bratula lampas stellt Die Form läßt sich abgesehen von ihren 
Dimensionen noch dadurch von der typischen Z. humeralis unter- 
scheiden, daß auch bei vollerwachseneu Exemplaren der Wirbel 
viel weniger stark übergebogen ist^) und das mittelgroße Delti- 
dium gewöhnlich frei läßt. Eine Eigentümlichkeit, die auch die 
mir vorliegenden Originale Fiebelkorn^s erkennen lassen, bilden 
Farbenspuren in Gestalt etwa radialer, unregelmäßig geflammter 
Bänder, die auch in der Photographie zum Ausdruck kommen. 
Von anderen Formen des Kreises der Z. humeralis erreichen ähn- 
liche Maße, wie das unsrige, Stücke, die Davidson') aus den 
supracoraüine beds von Äbbotsbury in Dorsetshire als T, lampas 
Sow. beschreibt und abbildet. 

Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

26. Zeilleria a?ellana n. sp. 

Taf. 4, Fig. 16-19. 

In Bartin kommt nicht selten eine auffallende Zeillet*ta vor, 
die sich schon im Jugendzustande von Z. humeralis unterscheidet. 
Der Schnabel ist wesentlich stärker entwickelt, als bei dieser, die 
Pseudoarea ist mittelgroß, ihre Kanten zunächst besonders scharf, 
förmlich zusammengedrückt, das Loch ziemlich klein und das 

>) 1871, Brachiopoden S. 341, Taf. XLVII, Fig. 5. 

^ An den Abbüdongen nicht deatlich, da sie vornüber geneigt dargestellt 
sind, um die Sparen der Färbung zu zeigen. 

S) Brachiopoden, Supplement, S. 170, Taf. XXil, Fig. 3—5. 



152 Notizen za einer Reihe 

Deltidium deutlich ausgebildet. Die große Schale besitzt aufdor 
Außenseite einen sehr deutlichen runden Kiel, der infolge der 
völlig abgeflachten, oft sogar ein A^enig eingedrückten Beschaffen- 
heit der seitlichen Flächen noch besonders hervortritt. Die kleine 
Klappe, ist stets nur dicht am Wirbel gewölbt, wird dann aber 
ganz flach und bleibt es, solange das Jugendstadium der Ent- 
wickelung dauert. 

Hat die Terebratel etwa ^/4 der endgültigen Größe erreicht^ 
so tritt sie fast unvermittelt in ein zweites Stadium ihrer Aus- 
bildung. Die Ränder beider Schalen biegen mehr oder weniger 
scharf nach innen um, wachsen dann im rechten Winkel, später 
noch weiter gegen ihre anfängliche Richtung eingebogen, solange 
weiter, bis der dorsoventrale Durchmesser die beiden anderen 
etwa erreicht. Gleichzeitig verliert sich die Schärfe der Areal- 
kanten und die vordem glatte, nur einige Anwachslinicn zeigende 
Oberfläche der Schale wird wulstig und erhält manchmal scharfe 
Einschnürungen (Fig. 18 b). An dem Aufblähuugsprozeß nimmt, 
wie die Profilansichten zeigen, die große Schale ungleich stärker 
Anteil^ als die kleine. Die ganze Schale wächst, wenn aucii 
meist weniger, als Z* humeralis zu tun pflegt, dabei noch etwas 
in die Länge, behält aber infolge der Aufblähung immer eine ge- 
drungene, an eine mittelgroße Haselnuß erinnernde Form. Ein 
einziges, neuerdings von mir gefundenes Exemplar (Fig. 19) ist 
weniger gebläht, etwas länglich, und so, in der Gesamtform 
wenigstens, den typischen Exemplaren der Z. humeralia ähnlicher, 
von der es die Form des Schnabels und der viel ausgeprägtere 
Kiel dennoch leicht unterscheiden. . Mit dem ziemlich großen, 
ebenfalls stark geblähten Stück, das Fiebelkorn ^) aus einem Ge- 
schiebe abbildet, besitzt unsere Art nur entfernte Ähnlichkeit. 
Auch Z, avellana besitzt manchmal im Alter eine geringe, von 
stumpfen Kanten eingefaßte Stirnabstutzung. 

ZeäUria avellana ist stets gleichmäßig braun gefärbt (wäh- 
rend in denselben Schichten Z, cf. humeralis die erwähnte Streifen- 
zeicbnung besitzt und Terebratula subsella fast weiß bleibt), sie 



>) 1893, Geschiebe, Taf. XII, Fig. 17. 



der aagef&hrten Formen. 153 

n^ird also im frisclieu Zustande, wie so viele rezente Bracliio- 
poden, kräftige Farbe besessen haben. 
Maße zweier Stücke: 

Länge der großen Schale ... 19 mm 18 mm 
» » kleinen » ... 15 » 15 » 

Breite 15 » 16 » 

Dicke 16 > 16 » 

Ober-Kimmerigde 2 von Bartin. 

27. Zeilleria cf. egena Bayle. 

Taf. 4, Fig. 7. 
Synonymie siehe: 
1886. DoiviLLK, Bracb.jur. S. i)l. 

« 

Unter den nicht ganz erwachsenen Zcillerien von ZarnglafF 
fallen einige durch massivere, etwas geblähte Form des Schnabels 
auf. Das einzige voUwüchsige Exemplar von diesem Typus, das 
ich bisher dort fand, ist das abgebildete. Es ist nicht ganz regel- 
mäßig geformt, zeigt aber deutlich genug charakteristische Merk- 
male der lange Zeit von Z. humeralis nicht unterschiedenen Z. 
egena^ kräftigen, übergebogenen Schnabel, kiellose, gerundete 
Schnabelpartie der großen und starke Wölbung der kleinen Schale. 

Das eine oder andere der nicht ausgewachsenen Exemplare 
könnte man auch zu der nahe verwandten kurzen, gewöhnlich 
flachen Z, tetragona A. Ro£M. sp., mit ebenfalls starkem, aber ab- 
stehendem Schnabel, zu rechnen versucht sein. Doch ist es 
wahrscheinlicher, daß auch diese bei vollständiger Entwickelung 
die stärkere Wölbung der Schale und die kräftige Einbiegung 
des Schnabels wQrden erworben haben i). 

Zeüleina egena ist in Frankreich eher vorhanden als Z. hu- 
meralü und erlischt auch eher. In Pommern dagegen habe ich 
sie bisher nur in ZarnglaflT, also in den höchsten Schichten, in 
denen die typische Z. humeralis dort noch vorkommt, gefun<1en. 
Allerdings kommen auch im Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen 
Formen vor, die ihr schon ähneln. 



1) Das Yerh&ltDis der beiden genannten Arten zn einander bedarf wohl 
noch der Aufkl&rang. 



154 Notizen zu einer Reibe 

Die in No. 26 erwähnte geblähte Geschiebeform besitzt eben- 
falls zu Z. egena Beziehungen. Sie zeichnet sich vor ihr jedoch, 
ebenso wie die Z. humei^alis angegliederten Formen derselben 
Geschiebe, durch besondere Größe aus. 

Maße des erwachseneu Exemplares: 

Länge der großen Schale 17 mm 

» )> kleinen » 14 » 

Breite 12,5)* 

Dicke 11 » 

Mittel-Kimmeridge 1 von ZarnglafF. 

28. Aulacothyris sp.? 

Taf. 4, Fig. 22. 

In Klemmen fand ich ein einziges, wohlerhaltenes Exemplar 
einer kleinen Terebratel, deren Bestimmung bisher nicht gelungen 
ist. Die kleine, in beiden Schalen kräftig gewölbte Form ist von 
rundlich viereckigem Umriß, ziemlich vorspringendem, aber ganz 
übergebogenem Schnabel mit kleinem Loch und kurzen bald er- 
löschenden Ärealkantcn. Die große Schale ist nur wenig und 
breit rundlich gekielt, an den FlQgeln etwas abgeflacht. Die 
kleine ist nahe dem Wirbel kräftig gewölbt, dann in der Mitte 
flach und breit eingesenkt und am Stirnrand entsprechend dieser 
Depression gegen die große aufgebogen. Der Stirnrand ist im 
Umriß ziemlich gleichmäßig gerundet. Die größte Breite liegt 
etwa in der Mitte. Von den inneren Verhältnissen ist an dem 
ganz beschälten Stück nichts zu sehen. 

Ich muß es einstweilen unentschieden lassen, ob wir in der 
Form eine nahe Verwandte der Aulacothyris impressula Qüenst. 
sp. zu erblicken haben. Von den bei Qüenstedt^) abgebildeten 
Exemplaren, die alle am Stirnrande mehr oder weniger abgestutzt 
erscheinen, ist sie durch dessen Rundung unterschieden, übertrifil 
auch wesentlich die von Quenstedt angegebenen Maße. Von 
AuL impresaa Bronn sp. unterscheidet sie sich u. a. durch das 
Fehlen der scharfen Mittellinie der Depression der kleinen Schale. 

») Brachiopoden, S. 347, Taf, XLVII, Fig. 37—45. 



der angeführten Formen. 155 

Ol) ferner die Form vielleicht zu Glossothyris zu rechnen 
ist, wird, wenn erst mehr Material vorliegt, leicht im Anschlift* 
zu entscheiden sein. Endlich ist zu berücksichtigen, daß in den- 
selben Schichten gewisse größere, im Umriß wenigstens einiger- 
maßen ähnliche Formen vorkommen, die ich zu Zeill. kumeralis 
gestellt habe, von denen einige (Taf. 4, Fig. 10), wenn auch 
spät und nicht sehr ausgesprochen, eine mittlere Depression der 
kleinen Schale entwickeln. Es ist immerhin eine entfernte Mög- 
lichkeit, daß unser Stflck als ein zwerghaft klein gebliebenes, 
abnorm geblähtes Exemplar aufzufassen ist, das diesem Typus 
zugehört, der im Kreise der Zeill. humei'alis auch durch seine 
etwas früh erlöschenden Areal kanten auffällt. Dagegen spricht, 
daß die ganze Form des Stückes sehr wohlgebildet und ebenmäßig 
ist, während sonst gerade Zwergformen gern starke Anwachs- 
streifen, Unregelmäßigkeiten des Randes, kurz Neigung zu krüppel- 
hafter Ausbildung zeigen. 

Maße: Länge der großen Schale 12,5 mm. 
» » kleinen » 10,5 » 

Breite 11,5 » 

Dicke 8 » 

Unter-Kimmeridgc 1 von Klemmen. 

29. Avicula Gesneri Thurm. 

1859. CoNT. JKAN, MoDtbeliard, S. 300, Taf. XIX, Fi«;. 8, 9. 
1872. DB LoRioL, Haute Marne, S. 363, Taf. XX, Fig. 5, 6. 
? Gervillia — , 18G4, Herm. Crkdxer, Pterocerassch, S. 2.'U, Taf. X, V\%. 10 
= A. modiolariSy 1865, Sadebbck, Pomro. Ob. Jura, S. 609. 

Im Unter-Kimmoridge von Tribsow habe ich drei Stoinkcrne 
einer Avicula gefunden, die viel kleiner sind, als die sonst in diesen 
Schichten sehr häufige A, GesneH^ und deren Axe einen spitzeren 
Winkel mit dem Schloßrande bildet. Sie sind \i^ohl als Ju<;ei:d- 
exemplare zu unserer Art zu rechnen, zumal auch ein halb- 
wüchsiges, deutlich radialstreifiges Stück aus dem Mittcl-Kimmc- 
ridge von Zarnglaff spitzer gebaut ist als der Typus. Die Exem- 
plare sind um so gewölbter, je älter sie sind. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow, Tribsow, Friedensfeldo, 
Mittel- Kimmcridge von Zarnglaff. 



156 Notiien zu einer Reihe 

30. Avicnla (Oxytoma) cf. expansa Phill. 

1875. Yorksliire, III. Ed., S. 247, Taf. lü, Fig. 35. 
1898. Skkat u. Madsen, boalders, S. 106, Taf. III, Fig. 8. 

A, macroptera pars^ 1836, A. Robmbr, Ool. Greb., S. 86. 

In den Aucellenschichten (Unt.-Portland 3) von Schwanteshagen 
fand ich eine nicht vollständige, aber sonst wohlerhaltene linke 
Klappe einer Avicula mit vier engstehenden Rippen auf dem vor- 
deren Ohr, 18 Hauptrippen auf dem erhaltenen Teil der Schale, 
die mit feineren veechseln. Nach dem Rande zu schieben sich 
noch feinere Radiallinien ein. 

Die vorliegende Form stimmt mit den beiden bei Skbat und 
Madsen aus einem Geschiebe mit Eaogyra virgvla abgebildeten 
Stücken von A. easpanaa Phill. gut Qberein. Die große Vertikal- 
Verbreitung dieser Art (siehe Zusammenstellung bei Skbat und 
Madsen) wird durch ihr Vorkommen in unzweifelhaften Portland- 
schichten noch erweitert. Auch die als A. MuenstetH Bronn be- 
zeichnete Form, die Fiebelkorn in einem Kimmeridge-Geschiebe 
auffand i), gehört wohl hierher. Von der im S^quanien von Questrec- 
que vorkommenden Av. Douvillet de Loriol's^) ist die Art durch 
geringere Wölbung und größere Ungleichseitigkeit leicht zu unter- 
scheiden. 

Unteres Portland 3 von Schwanteshagen. 

31. Ancella Pallasi Keys. var. tennistriata Lah. 

Taf. 5, Fig. 1—6. 

1888. Lahuskn, Ancellen, S. 10, 34, Taf. I, Fig. 25—27. 
1901. PoMPioKj, fräDk. Aaoellen, S. 25» Taf. IV, Fig. 5, 6. 

Die Ancellen von Schwanteshagen sind fast sämtlich etwas 
breiter und flacher und im Wirbel der linken Klappe zierlicher, 
auch weniger stark übergebogen, als Lahdsen^s Typus , doch 
kommen vereinzelt auch typische Exemplare vor. Sämtliche Exem- 
plare sind viel dünnschaliger als die mir vorliegenden russischen 
Stücke. Die Erhaltung der Schalen ist ziemlich scharf, wenn 
auch vollständige Schalenexemplare kaum zu bekommen 'sind, da 

^) Geschiebe, S. 401, Taf. XIV, Fig. 15. 
2) Boal. II, S. 163, Taf. XX, Fig. 3—6. 



der angeffthrten Formen. 157 

die Schale meist im Abdruck zum Teil haften bleibt. Die Skulptur 
zeigt auf der linken Schale zunächst sehr flache, grobe, konzen- 
trische Wülste, die auch auf dem Steinkern angedeutet sind. 
Dazu kommen viel feinere, lamellös scharfe, konzentrische Rippen 
(s. Fig. 3), die nach dem Wirbel zu noch feiner werden. Dem 
Wirbel sitzt ein glatter, scharf abgesetzter Prodiseoconch auf. 
Außerdem ist die Schale bedeckt mit feinen, zartwelligen, gegen 
den Rand hin etwas gröber werdenden Radiallinien, die hie und 
da undeutlich dichotomieren. Bei einigen Schalen ist eine gröbere, 
ganz flache radiale Faltung der linken Schale zu erkennen. 

Die rechte, kleinere Klappe ist nur nahe dem Wirbel einiger- 
maßen gewölbt, wird dann bald fast flach. Größere Stücke sind 
bei Ys oder ^4 vom Unter- Rande sogar etwas eingesenkt, ent- 
sprechend einer leichten Depression, die auch auf der Wölbung 
der rechten Schale an dieser Stelle auftritt Byssusohr und hin- 
terer Flügel haben sich an einzelnen Exemplaren fast unverletzt 
beobachten lassen. 

Unter-Portland 3 von Schwanteshagen. 

32. Perna Bayani de Lor. 

1875. DK LoRIO^ Boul. II, S. 325 (169), Taf. XX, Fig. 8, 9. 

Die hierher gehörenden Perna des Unter-Portland 2 sind bis 
7 cm große, stark gewölbte, recht mittelmäßig erhaltene Stein- 
kerne mit Resten der ^/s bis 1 mm dicken Prismenschicht der 
Schale. Die Gesamtdicke der Schale und die Einzelheiten des 
Schloßrandes lassen sich nicht beobachten. 

Im Steinbruch von Schwanteshagen kommt die Art nicht 
ganz so groß vor, läßt aber an unverdrückten Steinkrrnen die 
Einzelheiten des Baues gut erkennen. Der Umriß entspricht den 
Darstellungen bei de Loriol. Von der Schale sind auch hier oft 
Reste der Prismenschicht erhalten, bei einigen kleineren Stücken 
auch Farbenspuren in Gestalt radialer Streifen, wie sie rezente 
Myiüus besitzen. Die Schale war bei einem mittelgroßen Exem- 
plar am Wirbel etwa 4 mm dick. Die Schloßfläche ist etwa 5 mm 
iiu Mittel breit, die Ligamentgruben auf ihr reichlich doppelt so 
l»rcit wie ihre Zwischenräume und etwas nach vorn geneigt. Der 



158 Notizen zu einer Reibe 

Steinkern ist auch bei größeren Stocken noch bis zum Wirbel 
kr&ftig gewölbt. Der Schloßwinkel beträgt TO^, im Alter auch 
mehr. 

Unter-Portland 2, 3 und 4 von Schwanteshagen. 

33. Lima argonnensis Buv. 

1852. BüviosiKu, Mause, S. 23, Taf. XVIIT, Fig. 8-10. 
1874. DK Lomou, Boul. II, S. 173, Taf. XXL Fig 11. 
1803. FiKüKUKouN, Geschiebe, S. 400, Taf. XIV, Fig. 13. 

Die Borippung entspricht insofern besonders der Beschreibung 
bei DE LoRiOL, als ein Teil der Schale deutlich zwischen den 
schmalen, scharfen Kippen viele feine Radiallinien zeigt, deren 
mittelste zwischen zwei Rippen manchmal etwas hervortritt. Da- 
gegen treten die feinen Anwachslinien zurück; nur grobe konzen- 
trische Absätze der Schule sind sehr deutlich. Die Rippen ver- 
lieren sich beiderseits nach den Ohren zu, vorn, nachdem sie 
weitläufiger und zarter geworden sind. Auf dem Steinkern siud 
sfuntliche Rippen rund und auch hier schmäler als die Zwischen- 
räume. 

Ober-Kimmeridge 2, Bartiu, Unter-Portland 1 von Zarnglaft*. 

34. Lima fragilis A. Roemer. 

1S36. Oolilh-Gob., S. 77, Taf. XIII, Fig. 12. 

Von den kleineren Lima-Formen, die Sadebeck als L. dense- 
punctata A. RoEM. zusammengefaßt hat, trenne ich vorläufig hier 
die Formen mit enger, die ganze Schale einnehmender Skulptur 
von Punkt! iuien nb. Wenn erst mehr ausreichend erhaltene 
Schaleuoxemplare vorliegen werden, sind voraussichtlich noch 
weitere Scheidungen erforderlich. 

Ober -Oxford 3 von Klemmen, Unter- Kimmeridge 2 b von 
Tribsow. 

35. Lima (Ctenostreon) proboseidea Sow. (= L. peetiniformis Et.). 

1S18. SowERBY, Min. Concb., Taf. CCXIV, Flg. 1. 

1861. TifURMANN tt. Etallon, Lcth. Brantr., S. 23G, Taf. XXXII, Fig. 1. 

1893. Qrkppix, Oberbocbsitten, S. 74, Taf. VI, Fig. 1. 



der angeführten Formen. 159 

Die Art tritt in guten, wenn auch nicht leicht unverletzt zu 
gewinnenden Sdhalenexemplaren in großer Menge im Oxford Ib 
über den Muschelsanden von Klemmen auf und ist fQr diese 
Schicht bezeichnend. Von den Fundorten des Unter-Kimmeridge, 
woher sie durch Sadebbgk als häufig bekannt ist^), haben mir 
wirklich gute, zu einer sicheren Bestimmung ausreichende Exem- 
plare nicht vorgelegen. Auch die wenigen Stücke aus dem Mittel* 
Kimmeridgo von Zaruglaff genügen dazu nicht. Diese letzteren 
erinnern mehr an das von Dämon ^) aus dem Kimmeridge Clay 
abgebildete Exemplar, dessen Kippen in der Wirbelrcgion stärker 
divergieren, als weiter außen. Bei der typischen L. proboscidea 
ist nach den meisten Abbildungen das umgekehrte der Fall. 

Ober-Oxford laund Ib von Klemmen, Unter-Kimmeridge 2b 
von Fritzow, Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff. 

36. Hinnites cf. Hantcoeuri Dollfuss. 

1863. Ctp. de la Heve, S. 86, Taf. XVII, Fig. 1, 2. 

Es liegen die nebeneinander gefundenen Innenseiten beider 
Schalen desselben Stückes vor, die in ihrer /.iemlich ilachen Wöl- 
bung nicht sehr verschieden sind. (Von H. Hautcoeuri ist bisher 
nur die »obere« Klappe bekannt.) Diese Innenseiten zeigen, da 
augenscheinlich nur die dünne, äußere Schalenschicht erhalten ist, 
ganz gut, wenn auch vielleicht etwas abgeschwächt, alle wesent- 
lichen Skulpturelemente der Außenfläche, die der von Dollfuss 
aus dem calcaire ä Trigonies beschriebenen Form ausreichend ent- 
sprechen. Da indessen Wirbelregion und Ohren meinen Stücken 
fehlen, kann ich sie doch nur mit Vorbehalt der genannten Art 
zuweisen. 

Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

37. Ostrea cotyledon Contejean. 

1859. Montb^liard, S. 319, Taf. XXIV, Fig. 15-17. 

ISCl. Thurmanx u. Etallon, Leih. Bruntr., S 271, Taf. XXXIX, Fig. 2. 

1872. DE LoRioL, Haute Marne, S. 406, Taf. XXIV, Fig. 27. 

*) Avicula pectint/ormisj 1865, Pomm. Oberjura, S. C68. 
*) 1888. Weymouth, Suppl., Taf. IX, Fig. M. 



]ßO Notizen za einer Reihe 

Die Art erreicht in ZaraglafF 10 cm Durchmesser. Sie ist 
immer fast kreisförmig und der nur kleine Muskeleindruck liegt 
beinahe zentral, noch etwas mehr als die Abbildung 17 bei Con- 
TEJEAN anzeigt. Bei einigen StQckeu ist die Schale in der Mitte 
des vorderen Randes vorgezogen. Von der in Zamglaff mit ihr, 
wenn auch seltener vorkommenden 0. deltoidea Sow. ist sie immer 
durch dQnnere Schale mit weniger lamellösem, die Vorder- und 
Hinterseite nicht gesimsartig überbauendem Rand unterschieden. 

Mittel- Kimmeridge 1 von ZarnglafF, Unter -Portland 4 von 
Schwanteshagen. 

38. Ostrea deltoidea Sow. 

Taf. 5, Fig. 7—12; Taif. 6, Fig. 1. 
Stkuckmann, Neue Beiträge, S. ll, Taf. II. 

Die Art ist in fast allen Schichten des Oxford und Kimme- 
ridge in Pomuicrn zu finden, nirgend aber iu so enormer Menge 
uud so vorzü<^licher Erhaltung, wie im Oxford 3 von Klemmen. 
Die dortigen Exemplare sind nicht besonders groß und dickschalig, 
erreichen z. B. nie die Dimensionen des schön erhaltenen Schalen- 
paares, das Struckmann von Hoheneggelsen aus etwa demselben 
Horizonte abbildet. Ans dem sehr reichen Material, das ich in 
Klemmen sammeln konnte, bilde ich neben Schalen von normaler 
Form einige abweichend entwickelte Stficke ab, in denen sich die 
Variabilität der Spezies ausspricht. Sie scliließen sich durch alle 
Übergänge an die typische Ausbildung an. Vergleichsweise oft 
tritt die Neigung auf, die hintere untere Ecke des Randes nach 
hinten zu ziehen, sodaß ein fast halbmondförmiger Umriß entsteht. 
Im Ober-Kimmeridgc von Bartin erreicht die Art sehr bedeutende 
Größe, die alle mir sonst bekannten Vorkommen Qbertrifft. 

Obor-Oxford 1 a und 3, Klemmen, Uuter-Kimmeridge 1 von 
Klemmen, 2b von Fritzow etc., Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff, 
Ober-Kimmeridge 2 von Bnrtin. 

39. Ostrea cf. expansa Sowerby. 

Min. CoDch., Taf. CCXXXVIII, Fig. 1. 
DK LoKioL, Boul. I, S. 109, Taf. TU, Fig. 4. 
- , Boul. 11, S. 210 (36G). 



der angeführten Formen. Igl 

Das größte vorliegende Exemplar von 10 cm Durchmesser 
stammt aus den Perna- Schichten des Portland 2, wenig kleiner 
sind die im Portland 4 des Steinbruches nicht seltenen StQcke. 
Alle sind im allgemeinen im Umriß rundlich, doch ist zwischen 
Hinter- und Unter -Rand meist eine stumpfe Ecke entwickelt 
Die Ligamentgrube fand ich immer flach und nicht höckerig be- 
grenzt. Dagegen ist die ganze Innenfläche meist unregelmäßig 
gebuckelt 

Unter-Portland 2 und 4 von Schwanteshagen. 

40. Exogyra Gnmprechti n. sp. 

Taf. 6, Fig. 2—5. 

Im Unter- Kimmeridge 2 b und etwas häufiger im Mittel- 
Kimmeridge 1 findet sich in Pommern eine gerippte Exogyra^ die 
in Gestalt und Skulptur wesentlich von E. virgvla Dbfr. sp. ab- 
weicht. GuMPREGHT hat zweifellos diese Form im Auge gehabt, 
wenn er ^) fc\ virgtda von Fritzow nennt. (Das Vorkommen von 
^E. virgula' wurde auch von Duncker^) gelegentlich des Besuches 
der NaturforscHerversammlung in Fritzow festgestellt, wenn es 
auch bald darauf von Sadbbegk^) wieder bestritten wurde. Auch 
die bei Deecke*) von Fritzow erwähnte Ostrea rugosa gehört 
vielleicht hierher.) 

Ich habe einige wohlerhaltene Stücke aus dem Mittel-Kimme- 
ridge von Zarnglaff aus dem nicht sehr harten Gestein vollständig 
herauspräparieren können und gebe besonders nach ihnen die fol- 
gende Beschreibung. 

Der Umriß ist ungeschickt halbkreisförmig, in der Ober- 
partie ^) gewöhnlich etwas breiter und besser gerundet, als in dem 
etwas zugespitzten Unterende. Der Hinterrand ist im allgemeinen 
gerade oder auch ein wenig eingebogen. Die linke Schale ist 



1846. Pommern, S. 420. 
') 8 Bkhm, 1864. Amt!. Ber. 
^ 1865. Pomm. Ob. Jara, S. 652. 
*) 1894. Mesoz. Form., S. 25. 

^) Die Abbildangen auf Taf. VI sind versehentlich unrichiig gestellt und 
sämtlich um 90^ zu drehen. 

Nene Folge. Heft 41. 11 



162 Notizen za einer Reihe 

stark gewölbt, über der Mitte am höchsten. Hier zeigt sie einen 
stumpfen Kiel, der sieh nach der flacheren Unterpartie zu bald 
verliert. Die Skulptur besteht aus unregelmäßigen, wulstigen Ka- 
dialrippen von sehr wechselnder Stärke, die den Kiel schräg 
kreuzen und den Rand auf dem Hauptteil der Schale unter rech- 
tem oder beinahe rechtem Winkel trefien; erst nach der unteren 
Spitze zu biep:en sie in die Hauptlängsrichtung der Schale ein. 
Sie werden mehrfach von starken, etwas blättrigen Anwachslamellen 
gekreuzt, an denen ihre Stärke und Anzahl sich gern ändert. Die 
linke Schale greift stark über die rechte über und trägt in ge- 
wissem Abstände vom Hände, da, wo die rechte Schale im ge- 
schlossenen Zustande aufliegt, eine Zone gleichmäßig feiner, kurzer 
Qnerrillen. 

Die rechte Schale ist i. a. flach, etwas unregelmäßig wulstig, 
besitzt keine irgend deutliche Radialrippung, aber unregelmäßige 
Anwachslinien, die am ganzen konvexen Vorderrande sich zu einer 
Zone engstehender, feiner Lamellen zusammenschieben, ähnlich 
wie sie E. h'untrutana besitzt. Der Rand der rechten Schale 
springt nach innen vor und schlägt sich dann nach außen in einer 
dünnen Lamelle um, die zunächst der Umbieguug regelmäßige 
Querkerben trägt, entsprechend der Rillenzone auf der Innenseite 
der linken Schale. 

Der Wirbel ist an beiden Schalen stark, aber grob zurück- 
gerollt, sodaß er manchmal bis auf die Mitte des Hinterrandes 
zurückgreift. 

E. Gumprechti steht am nächsten der nur durch DB LoRlOL^s 
Abbildungen und wenig ausführliche Beschreibung^) bekannten 
E. buchsitensü MoESCH mscr., von der sie sich besonders durch 
die hohe Wölbung der linken und die mangelnde Radialskulptur 
der rechten Schale unterscheidet. Von der echten Eaoff. virgula 
trennt sie besonders ihre gedrungene, stark gewölbte Gestalt und 
ihre grobe, unregelmäßige, erst spät sich der Längsrichtung der 
Schale anschließende Radialskulptur. 

£s ist wahrscheinlich, daß die meisten in diesen älteren 



>) Ostrea virgula. Oberbuchsitten, S. 102, Taf. XIV, Fig. 9—12. 



der aogefahrteo Formen. 163 

Schichten vorkommenden £zogyren, wie z. B. die von Hannover^) 
und dem Boulonnais^) erwähnten, von E. mrgtda zu trennen sind. 
Unter -Kimmeridge 2 b von Fritzow und Tribsow, Mittel- 
Kimmeridge 1 von Zarnglaff. 

41. Gryphaea cf. dilatata Sowkrby. 

1816. Min. Ck>nch., Taf. 149. 

Mir liegen mehrere, zum Teil fast vollständige £xemplare von 
Bartin vor, die ich vorläufig vou 6. dilatata nicht zu trennen 
vermag. Sie besitzen fast alle wohlausgebildeten Gryphäenwirbel 
und das größte (von fast 150 mm Breite) einen deutlichen Sinus. 
Das Hinaufgehen der bekannten Art des Oxford bis in das oberste 
Kimmeridge wäre jedenfalls auffallend genug. Die Form ist im 
Boulonnais bis in das untere Sequanien hinauf bekannt^), über- 
schreitet aber in Hannover^) nicht den unteren Korallenoolith. 
Die von Contejean^) wenigstens in Umrißzeichnungen abgebil- 
dete Ostrea gryphoides wird zwar bei Montbeliard bis in die cal- 
caires et marnes ä Pteroc^res gefunden, unterscheidet sich jedoch, 
abgesehen von der viel geringeren Größe, deutlich durch die viel 
zierlicher modellierte Wirbelregion. 

Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

42. Hypotrema cf. rupellense d'Orb. 

Taf. 6, Fig. 6, 7. 
1887. Fischer, Manuel, S. 934, Fig. 702. 

Zu dieser aus Deutschland bisher nicht genannten, sehr auf- 
fallenden Bivalvenart stelle ich mehrere von mir in Fritzow und 
Tribsow gesammelte Stficke. Es sind hochgewölbte Steinkerne 
von etwa 20 mm Durchmesser und etwa kreisförmigem Grundriß, 
die mir die rechte Schale des Tieres vorzustellen scheinen. Sie 
besitzen zum Teil Spuren der blättrigen Schale. Das Fritzower 
Exemplar, das am schärfsten erhalten ist, zeigt angedeutet den 



&niucRMA.^ii, 1878, Obeijara, S. 34. 

*) MuHiER Ghalmas et Pellat, 1900, Guide, S. 17. 

3) OB LoRxoL, 1875, Boal. II, S. 228 (384). 

^) SraDGKMAMN, 1878, Obeijara, S. 84. 

») 1859. Montbeliard, S. 320, Taf. XXV, Fig. 1—5. 

II 



164 Notizen zu einer Reihe 

biscuitförniigen Muskeleindruck. Auf der 6 mm langen, fast gera- 
den Schloßkaiite stehen bei ihm 7 Ligamentgruben, wie Zittbl^) 
fllr Pulvinites (= Hypotremaf) angibt. Ein größeres Exemplar von 
Tribsow besitzt deren 10, die vorn quer zum Schloßrande stehen, 
hinten mehr und mehr nach innen divergieren und nach außen 
sich zuspitzen. Die Zwischenräume zwischen den Gruben sind 
vorn halb so breit wie die Gruben, nach hinten zu allmählich 
breiter. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow und Tribsow. 

43. Myoeoneha (?) baltica Wessel. 

Tat. tf, Fig. 8. 

1851. Descripüo, S. 25, Fig. II. 

18G5. Sadkbkck, Pomm. Ob. Jura, S. G80. 

Die von Sadebeck genau beschriebene, aber noch nirgends 
ausreichend abgebildete Muschel ist in der Gesamtform sehr ver- 
änderlich. Das abgebildete Exemplar gehört einer weniger häufi- 
gen Varietät au, die wesentlich niedriger gebaut ist und im oberen 
Teil der Schale ungewöhnlich weit nach hinten vorspringt. Ein 
Abdruck, nach dem sich die auch Sadebeck nicht bekannte 
äußere Form des wohl ziemlich dickschaligen Fossiles beurteilen 
ließe, hat mir nicht vorgelegen. 

Unter-Kimmeridge 2b von Fritzow, Tribsow, Mittel-Kimme- 
ridge 1 von Zarnglafi*. 

44. Modiola cf. virgiilina Et. 

1875. DK LoRioL, Boul. II, S. 152 (308), Taf. XVIII, Fig. 17, 18. 

Lline ganz unverdrückte Modiola von Bartin von 53 mm Länge 
besitzt recht gut den äußeren Umriß der Fig. 17 bei de Loriol. 
Ihr Oberrand ist indessen nicht gut genug erhalten, um zu ent- 
scheiden, ob die kurzen Schrägfalten dieser Region, wenn sie auch 
nicht typisch entwickelt sind, doch wenigstens spurweis vorkommen, 
wie es den Anschein hat. 

Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 
<) Handbuch 11, S. 38. 



der angeführten FormeD. 165 

45. Modiola (Modiolaria) antissiodorensis Coiteau sp. 

1S68. i>K LoRioL, Yonne, S. 189, Taf. XII, Fig. 8. 

1875. — , Boul. II, S. 152 (308), Taf. XVIII, Fig. 14. 

1882. Stkuckhamn. Neao Beiträge, S. 14, Taf. III, Fig. 5. 

1887. — , Portland, S. 46. 

1898. Skkat u. Madsbn, Boalders, S. 114, Taf. IV, Fig. 17-19. 

Die Form der zierlich gestreiften Muschel ist im Portland 
von Schwanteshagen immer etwas breiter, als sie sonst beschrieben 
wird, kommt also M. Fiacheri d^Orb. (s. unten) darin näher, von 
der sie sich indessen durch den gewöhnlich etwas konkaven, jeden- 
falls nie konvex gebogenen Verlauf des ünterrandes deutlich unter- 
scheidet. 

Unter-Portland 2 und 3 von Schwanteshagen. 

46. Modiola (Modiolaria) cf. Fischeri d'Orb. 

1845. d'Orbigny, in M. V. K , S. 464, Taf. XXXIX, Fig. 26-28. 

Das einzige bis jetzt gefundene Exemplar ist noch kürzer, 
als die durch d'Orbigny von Koroschowo beschriebene Art, steht 
dieser aber im Umriß sonst nahe. • 

Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

47. Lithophagus cf. gradatus Buv. sp. 

1852. BuvioNiBR. Meuse, Atl. S. 22, Taf. XVII, Fig 24. 25. 
1882. Struckmakm, N. Beitr. S. 15, Taf. III, Kig. 7. 

Das größte Exemplar besitzt die ungewöhnliche Länge von 
60 mm. Seine Erhaltung ist insofern interessant, als die Aus- 
fQllung des Bohrloches mit Kalkspat umkleidet ist, der nach dem 
Auflösen des Korallenstockes, den das Tier bewohnte, nachträg- 
lich die entstandenen Hohlräume wieder zum Teil erftülte. 

Ober-Kimmeridge 1 von Bartin. 

48. Area cf. cepha de Lor.? 

1893 DE LoRIo^ Tonnerre, S. 121, Taf. VIII, Fig. 14. 

Das einzige, nicht besonders gOnstig erhaltene StQck zeigt 
doch in der allgemeinen Form eine sehr große Uebereinstimmung 
mit dem Exemplar de Loriol's von Tonnerre. Das Stück von 
Bartin ist UQvollständi^^ aber nicht verdrückt^ wie DE LOR^Ol^ 



166 Notizen zo einer Reihe 

von dem seinigen annimmt. Beide Formen scheinen mir unter 
sich sehr nahe verwandt zu sein, aber mit der von db Loriol 
aus dem coralligene införieur beschriebenen A. cepha^) nicht be- 
sonders eng zusammenzugehören. 
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

49. Cucnllaea longirostris A. Koem. 

1839. Ool. Geb. Nachtr. S. 37, Taf. XIX, Fig. 2. 

Ich lasse den von Boemer für einen aus Fritzow stammen- 
den Steinkern gewählten Namen vorläufig bestehen. Es liegen 
schon einige Bruchstücke mit Schale vor; sie gestatten indessen 
noch nicht mit Sicherheit, die Steinkerne auf eine der vollstän- 
diger bekannten Arten zu beziehen, wie es Brauns^) seinerzeit 
für angezeigt hielt {Cucuilaea Gold/ussi Roem.). 

Zwei fast 7 cm lange Steinkerne in einer kleinen Privat- 
sammlung in Cammin stelle ich nur mit Vorbehalt zu Robmer^s 
Art, da sie ganz ungewöhnlich hoch gewölbt sind (das eine Stück 
fast 5 cm von Buckel zu Buckel). 

Ober-Oxford 3 von Klemmen, Unter-Kimmeridge 2 b von 
Fritzow etc., Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff. 

50. Trigoiüa Hauchecornei n. sp. 

Taf. 7, Fig. 7-9; Taf. 8, Fig. l. 

Von GuMPREGHT^) wird das Vorkommen dieser Trigonie aus 
dem Kalkstein von Schwanteshagen erwähnt, ohne daß über die- 
selbe weitere Angaben gemacht werden. Wie seine Beobachtung 
von Sadebbgk mißdeutet ist, habe ich oben (S. 73) erörtert. 

Trig, Hauchecornei ist in der Schicht 4 von Schwanteshagen 
ungemein häufig und hat sich auch in dem über und unter ihr fol- 
genden Abschnitt des Profiles vereinzelt gefunden. Sie ist in den 
mürben, ausgelaugten Lumachellen (s. oben S. 72) am reichlich- 
sten vorhanden, aber es ist fast unmöglich, hier vollständige Ab- 
drücke zu erhalten. Dagegen haben die dichten Platten des 



>) corall. inf. S. 276, Taf. XXX, Fig. 6-11. 
«) Ob. Jura, S. 324. 
^ Pommern S. 440. 



der angefuhrteo Formen. . 167 

Steinbruches eine Reihe vollständiger, zum Teil auch scharfer 
Steinkeme und Abdrücke ergeben. 

Die etwa 60 mm Länge und 44 mm Höhe erreichende Schale 
ist vom vom Wirbel an sehr gleichmäßig gerundet und kräftig 
gewölbt. Wirbel; größte Höhe und größte Dicke liegen auf dem- 
selben Querschnitt, etwa bei ^|^ der Länge. Die Biegung des 
Umrisses wird am Unterrande dann bald flacher, kurz vor der 
Hinterecke findet sich sogar eine seichte Einbiegung, so daß das 
kurz gerundete, fast winklig vorspringende Hiuterende etwas ge- 
schwänzt erscheint. Der Oberrand steigt vom Hinterende i. A. 
etwas konvex, nur in der Mitte ein StQck weit flach eingebogen, 
zum Wirbel auf. 

Die Skulptur beginnt am Wirbel mit dichten, konzentrischen 
Rippen, die sehr früh einen immer spitzer werdenden Winkel 
nach außen bilden. Auf dem Hauptteil der erwachsenen Schale 
besitzt die Skulptur normal entwickelt (Taf. 7, Fig. 7; Taf. 8, 
Fig. 1) drei Abschnitte. Der vordere Teil der Schale trägt 
ziemlich feine, auch in Reihen flacher Knoten aufgelöste Rippen, 
die nach hinten sich aus der Richtung der Anwachsstreifen nach 
dem Unterrande vorneigen. Die Mittelregion der Schale wird 
von einer Reihe viel breiterer, kurzer, flach knotiger Rippen ein- 
genommen, die i. A. senkrecht zum Oberrande verlaufen und nur 
in ihrem oberen Ende zum Wirbel sich zurQckbiegen. Diese 
groben Rippen bilden mit den feineren der Vorderregion Winkel 
von 70 bis 90^. Der Hinterabschnitt der Schale ist bis auf die 
auch sonst deutlichen, scharfen Anwachslinien glatt. So das 
breite, durch eine gerundete, nur nahe dem Wirbel schärfere und 
feingeknotete Kante abgegrenzte Feld, dazu eine nicht sehr breite 
Zione vor ihm, die der Einbiegung des Unterrandes entspricht. 
Das Feld ist zunächst flach gewölbt und trägt eine Furche; sein 
innerster Abschnitt ist tief ausgehöhlt. 

Neben den normalen Stücken mit dieser sehr charakteristischen 
Skulptur kommen weniger häufig Exemplare vor, die vor allem 
durch undeutliche Entwicklung der Berippung abweichen, aber 
in der Form des Umrisses, die augenscheinlich wenig veränderlich 
ist, leicht ihre Zugehörigkeit zu der Art bekunden (Taf. 7, Fig. 9). 



168 * Notizen za einer Reihe 

Am nächsten steht T. Hauchecomei der nur unvollkommen 
bekannten T. Falcki RouiLL. (s. oben S. 73) aus dem Sandstein 
(des oberen Portland) von Katjelniki, von der sie sich aber u. a. 
durch die Verhältnisse des Umrisses doch leicht unterscheiden 
läßt. Auch T, Micheloti DE LoR. var. (s. unten No. 51, wo die 
Hauptuntorschiede angeführt sind) steht sie nahe. Von T. radiata 
Bennett (mit glattem Vorderabschnitt) und T. Carret Mün. Chal. 
ist sie durch den Umriß und die weit zartere Skulptur, von T. incurva 
Bennett (s. No. 52) durch die Gesamtform gut unterschieden. 

Unter-Portlaud 2, 3 und 4 von Schwauteshagon. 

51. Trigonia Micheloti de Loriol var. 

Lyoktt, Trig. S. 92, Taf. XX, Fig. 7. 

Lygett beschreibt die vorliegende Form nach einem Ab- 
druck aus dem Portland Oolite der Gegend von Devizes und 
stellt sie vorläufig als Varietät zu DE LoRlOL^s Spezies aus dem 
Portlandien inferieur^), die schon GoldfüSS^) unter der irrtüm- 
lichen Benennung Lyriodon eacentHcum Park, abbildete. 

Von dem Typus DE LoRlOL^s unterscheidet sie sich durch 
die auffallende Breite und Vertiefung des glatten Schalenab- 
schnittes vor der Arealkante, sowie durch die an dessen vorderer 
Begrenzung auftretenden, an unseren Exemplaren besonders deut- 
lichen Knoten. Durch diese letzteren tritt sie in gewisse Be- 
ziehung zu T. Hauchecomei (No. 50), von der sie aber durch die 
angegebeneu Eigenschaften des glatten Abschnittes vor der Areal- 
kante leicht zu unterscheiden ist. Auch sind die Knoten vor 
dieser glatten Zone doch mit den kurzen Querrippen, die T. 
Hauchecomei in derselben Region trägt, kaum zu verwechseln. 

Unter-Portland 2 von Schwanteshagen, Schicht mit Perna. 

52. Trigonia incurva Bennett. 

1831. Bennktt, Wilt8hire, Taf. XVIII, Fig. 2. 

1860. Dämon, Weymonth Suppl. Taf. VII, Fig. 1. 

18G6. DB Loriol, Beul. I, S. 82, Taf. Vllf, Kig. 3. 

1879. Lycktt, Trig. S. 42, Taf. IX, Fig. 2-r,. 

') Beul. I, S. 74, Taf. VII, Fig. 8 u. 9. 

^ Petr, G^rni. S. ?08, Taf. CXXXVII, Fig. 8. 



der angeführten Formen. 169 

Im Mohlacker bei Schwanteshagen ist von mir iu den gelb- 
lich verwitterten Kalken der Stufe 3 des Portland eine ganze 
Reihe von bis 10 cm langen Steinkemen einer Trigonie gefunden, 
die in ihrer eigenartigen Form ganz mit der Abbildung von T, 
incurva von Swindon, Wiltshire bei Fitton und mit in meinen 
Händen befindlichen Stücken von ebendort übereinstimmt. Einige 
Bruchstücke mit Schalenresten und Teile von Abdrücken lassen 
sich mit der Abbildung derselben Art bei de Loriol und Dämon 
sowie von Alpreck und La Poterie bei Boulogne, die mir zur 
Verfügung standen, sehr wohl vergleichen. Nur die Skulptur 
auf dem Vorderteil der Schale nähert sich der der oben (No. 50) 
beschriebenen T. Hauchecomei mehr an, als in jenen Abbildungen 
hervortritt. 

Unter-Portland 2 und 3 von Schwanteshagen. 

53. Astarte cf. commuuis Ziit. u. Goubert. 

1861. Glos, S. 201, Taf. XII, Fig. 2-4. 

1875. DK LoRiOL, Boul. II, S. 244, Taf. XV, Fig. 22—24. 

Ich stelle die kleinen Astarten, die in Fritzow häufig sind, 
von denen aber nur ein geringes Material einigermaßen befriedi- 
gender Exemplare vorliegt, einstweilen zu der Spezies, die in 
demselben Horizont in Glos sehr verbreitet ist. Die so vielfach 
genannte A, supracorallina d^Orb. scheint in Fritzow nicht vorzu* 
kommen. A. plana A. Roemer^), auf die Sadebeck*) die Frit- 
zower Vorkommen bezieht, stimmt mit ihnen in der Skulptur 
nicht überein. 

Ober-Oxford la von Klemmen, Unter-Kimmeridge 2 b von 
Fritzow. 

54. Astarte robiista Et.? 

1861. Thukmann u. Etallon, Leth. Bruntr. S. 103, Taf. XXIV, Fig. l. 

Es ist mir noch nicht geglückt, einen 43 mm langen, 38 mm 
hohen und 23 mm dicken Steinkern der BEHM^schen Sammlung 
von recht guter Erhaltung endgiltig unterzubringen. Ich stelle 
ihn einstweilen zu der Spezies der Lethaea Bnmtrutana aus dem 

•) Ool. Geb. S. 118, Taf. VI, Fig. 31. 
") Pomm. Ob. Jura S. Ü77, 



170 Notizen za einer Reihe 

Epicorallien von Laufon, mit der er in den äußeren Formverhält- 
nissen gut übereinstimmt. Doch macht er eigentlich nicht den 
Eindruck einer dickschaligen Astarte, wie die Art von £tallon 
geschildert wird (bis 4 mm Schalenstärke). Behm's Etikett be- 
zeichnet das Stock als Cyprina trigoneUarü VoLTZ. 
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow. 

55. Opis exeavata A. Koemer. 

1839. Ool. Geb. N«chtr. S. 36 Taf. XIX, Fig. 5. 

Zu den durch A. Roemer bekannt gewordenen Steinkemen 
besitze ich den guten Abdruck der hinteren Hälfte einer rechten 
Schale. Derselbe stimmt mit 0. Afareana Buv.^) in Umriß und 
Skulptur ganz gut überein. Die Form wird sich also wahrschein- 
lich, wenn erst etwas vollständigeres Material vorliegt, mit der 
genannten Spezies, wie schon Brauns^) vorgeschlagen hat, ver- 
einigen lassen. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow und Tribsow. 

56. Opis Ganlardea Huyignier. 

Taf. 8, Fig. 7. 

1862. Mbisk, All. S. 17, Taf. XIV, Fig. 27-81. 

1892. DB LoRioL, Corall. inf. S. 249, Taf. XXVII, Fig. 6, 7. 

Das einzige Exemplar ist etwa 25 mm hoch und lang; die 
stärkste Wölbung beträgt 6 mm. Es weicht insofern etwas vom 
Typus ab, als der Vorderrand, der etwa so lang ist, als in 6u- 
viGNiBR^s Abbildung, noch kürzer zum Unterrande umbiegt, als 
dort Fig. 31 zeigt. 

Ober-Oxford 1 a von Klemmen. 

57. Opis cf. seinilunata Ktallon. 

Taf. 8, Fig. 10, 11. 

1861. Thurmann u. E., Leth. Hruntr. S. 195, Taf. XIV, Fig. 5. 
18ü2. VE LoRioL, Corall. inf. S. 254, Taf. XXVII, Fig. 14-18. 

Die mir vorliegenden ziemlich zahlreichen und ausgezeichnet 

>) Mecsb, Atl. Taf. XIV, Fig. 6-10. 
«) Ob. Jura, S. 291. 



der angeführten Formen. 171 

erhaltenen Exemplare des Klemmener Muschelsandes unterscheiden 
sich in der Skulptur im Jugendstadium sämtlich darin von dem 
Typus der Art, daß in der Kielregion regelmäßig kurze feinere 
Rippen mit den Hauptrippen abwechseln, die besonders vor dem 
Kiele, jedoch auch auf dem hinteren Felde sich ein Stück weit 
verfolgen lassen, ehe sie zugespitzt verlaufen. In späterem Alter 
besitzen die Rippen und die Zwischenräume derselben nur noch 
unregelmäßige, scharfe Längsrunzeln, die, besonders an leicht an- 
gewitterten Stellen, von radialen Strukturlinien gekreuzt werden. 
Im übrigen stimmen die Stücke mit den Beschreibungen und Ab- 
bildungen von 0. aemüunata ganz gut übercin. 
Ober Oxford la von Klemmen. 

58. Unicardiam quehenense de Loriol. 

1875. Boal. II, S. 63, Taf. XIII, Fig. 44. 

Die in Fritzow recht häufige Muschel besitzt zwar die Größe 
des U. eacentricum d^Orb., stimmt jedoch im Umriß und vor 
allem den Wölbungsverhältnissen mit ü. quehenense^ das de Loriol 
nur in einem kleinen Exemplar vorlag, recht gut überein. Außer- 
dem ist sie mit dieser Art etwa gleichaltrig, während 17. excen- 
tricum jünger ist. 

Ober-Oxford la, Ib und 2a von Klemmen, Unter-Kimme- 
ridge 2 b von Fritzow und Tribsow. 

59. Corbicella tancredia sp. n. 

Taf. 8, Fig. 19. 

Das größte Exemplar der bei Bartin in manchen Lagen sehr 
häufigen Muschel ist 30 mm lang; das abgebildete besitzt 24 mm 
Länge und 16 mm größte Breite. Die Außenseite der mäßig 
dicken Schale ist glatt. Der Umriß ist hinten breit gerundet, 
vorn dreieckig und fast schnabelförmig, nähert sich also der Form 
vieler Tancredien noch weit mehr, als der von Corbicella Pellati, 
deren Ähnlichkeit mit jenem integropalliaten Genus de Loriol^) 
schon hervorhebt. Die Wölbung beider Schalen dürfte die Hälfte 

Boal. 1, S. 62. 



172 Notizen za einer Reihe 

der Breite übertreffen; sie ist am stärksten etwas hinter der 
Mitte, das scbnabelartige Vorderende ist ziemlich flach. Der 
Steinkern zeigt eine von der Vorderseite des Wirbels schräg nach 
dem inneren Ende des eiförmigen vorderen Muskeleindruckes ge- 
richtete kurze Leiste, wie sie für die Gattung bezeichnend ist. 
Der hintere Muskeleindruck ist größer und etwa kreisrund. Die 
Mantelbucht springt so weit nach innen vor, wie der hintere 
Muskeleindruck, von dessen Innenseite her eine zarte Leiste 
schwach bogig in die Mantelbucht hineinschneidet. Das Schloß 
besitzt die V-förmig gestellten, dreieckigen Kardinalzähne der 
Gattung, sowie wohlentwickelte hintere Seitenzähne. 

In den Virgaten- Schichten (4) des Portland von Schwantes- 
hagen ist eine etwas derber gebaute und kräftiger gewölbte Bi- 
valve nicht selten, die ich nach allem, was der mangelhafte Er- 
haltungszustand erkennen läßt, vorläufig ebenfalls zu der beschrie- 
benen Art stelle. Das beste Stück, ein Abdruck, zeigt starke, 
wulstige Au wachsmarken und hat augenscheinlich eine ziemlich 
dicke Schale besessen. Über dem ziemlich steilen Abfall der 
Wölbung zum hinteren Schloßrande verläuft eine stumpfe, auf das 
Hinterende gerichtete Kante. 

C tancredia unterscheidet sich von der ihr nahe stehenden 
C. Pellati DE LoR. durch die Ausbauchung des Unterrandes in 
dessen Mitte, die geringere Länge und dreieckige, schnabdartige 
Zuspitzung der Vorderseite. Eine Verwechslung mit anderen 
Arten der Gattung ist nicht zu befürchten. 

Ober - Kimmeridge 1 von Bartin , Unter-Portland 4 von 
Schwanteshagen (cf.) 

60. Protocardia banneiana Thurm. sp. 

]8(;i. Thürmann u. Etallon, Leth. Bruntr. S. 181, Taf. XXII, Fig. 1. 
1872. DK LouioL, Haute Marne, S. 249, Taf. XV, Fig. 1, 2. 
1881. DK LoKiOL, OberbuchsitteD, S. 54, Taf. X, Fig. 3. 

^= Unicardium cf. calirrhoe d'Ohb. 1865. Sadkbeck, Pomm. Ob. Jura S. 679. 
idem, 1893. Fikbelkorn, Geschiebe, S. 41.5, Taf. XVI, Fig. 8. 

Die vor allem in Tribsow häufige Art erreicht fast 7 cm liänge. 
Die äußere Form ist etwas variabel, jedoch noch nicht so stark, 
wie die vorhandenen Abbildungen voneinander abweichen. Die 



der angeführten Formen. 173 

Zagehörigkeit des von Sadereck aU ünicardium cf. calirrhoe be- 
zeichneten Fritzower Fossiles sowie des von Fiebelkorn mit 
Vorbehalt zu derselben Spezies gerechneten Stückes aus einem 
Geschiebe vom Fritzower Typus zu der Spezies dörfte trotz des 
mangelhaften Erhaltungszustandes des letzteren kaum zweifel- 
haft sein. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow etc. 

61. Protocardia snprajurensis Contejean sp. 

1859. Mo.ntb£liabd, S. 276, Taf. XIV, Fig. 11, 12. 
1875. DB LoRiOL, Boal. II, S. ^\, Taf. XIII, Fig. 43. 
1878. Stbuckmaün, Ob. Jura, S. 94, Taf. IV, Fig. 5, 6. 

StQcke aus dem Unter-Kimmeridge von Klemmen, die zum 
Teil etwas Schale besitzen, gehören mit Sicherheit zu der Art. 

Die in Fritzow nicht ganz seltene Form, die ich einstweilen 
zu ihr stelle, kommt gewöhnlich als Steinkern vor. Ein Stück 
(Geol. Landesanstalt) zeigt jedoch einigermaßen vollständig die 
Schale. Dieselbe besitzt auf dem Hauptteil konzentrische Skulptur 
und zeigt radiale Struktur, wie ein echtes Cardium. Die Form 
entspricht ganz 1\ suprajurensis. Auf der Hinterseite scheint je- 
doch eine feine radiale Rippe zu verlaufen, die ein hinteres Feld 
abschneidet. Da die Schale in dieser Region weiterhin fehlt, ist 
von dessen sonstiger Skulptur nichts festzustellen. Jedenfalls 
wird aber durch das bisher beobachtete die Zugehörigkeit zu I\ 
auprajurensüj die ein abgegrenztes Hinterfeld nicht besitzt, recht 
fraglich. 

Unter-Kimmeridge l von Klemmen, 2 b von Fritzow etc. (cf.). 

62. Yenernpis (?) camniinensis n. sp. 

Taf. 8, Kig. i'O. 

Vorliegend ein einziger, fast vollständiger Steinkern von 
9 mm Länge, 5 mm Höhe und 4 mm größter Dicke (in der Mitte, 
also hinter den Wirbeln). 

Ich gebe nur Abbildungen des Steinkernes mit seiner charak- 
teristischen Kante, die eine vor allem nahe den Wirbeln abge- 
plattete Mittelregion von einem ziemlich ausgehöhlten hinteren 



174 Notizen za einer Reibe 

Felde scheidet und die Form von den beiden oberjurassischen 
Arten Buyignier's ( V. mosenais und caraUensis) genügend unter- 
scheidet Die Schale war augenscheinlich ziemlich dick, so daß 
der Gesamteindruck beschälter Exemplare wohl viel weniger 
schlank war. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow. 

63. Rosenbuschia typica IIoedbr. 

1882. Pfirt, S. 97, Taf. II, Fig. 7, a-f. 

Es liegt nur ein Abdruck einer linken Schale vor von 21 mm 
Länge und etwa 9 mm größter Breite. Der Abdruck des fbr 
die linke Schale in dem Genus eigentümlichen Zahnes ist ange- 
deutet. Der Unterrand der breiteren Hinterhälfte der Muschel 
ist nicht vollständig, so daß sie etwas zu schmal erscheint. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Friedensfelde (Mus. Stettin). 

64. Pleuromya tellina Ag. 

1868. DE LoRiOL, Yonne, S. 78, Taf. V, Fig. 10. 
1878. Struckmann, Oberjara, S. 100, Taf. VI, Fig. 10. 
1898. Skbat u. Madsbn, boulders, S. 135, Taf. III, Fig. 3. 

= Pholadomya concentrica Fikbblkorn, 1893, Geschiebe, S. 416, Taf. XVII, 
Fig. 2. 

In der Auffassung dieser vielgestaltigen Art folge ich Skeat 
und Madsen. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß Fiebel- 
KORN die auch nach seiner nicht einwandsfreien Abbildung noch 
ziemlich gut erkennbare Form mit Pholadomya concentrica A. RoBM. 
verwechselt, wohl irregeleitet durch die feine, körnige Radial- 
streifung der teilweise erhaltenen Schale, die schon de LiORIOL 
und Strugkmann als bezeichnende Eigentümlichkeit von Fl. tellina 
genau beschrieben haben. Nach dem mir vorliegenden Original 
Fiebelkorn's ist kein Zweifel, daß seine Benennung in Pleuro- 
mya tellina Ag. zu ändern ist, sowohl bezüglich des abgebildeten 
Exemplars, als auch der vielen anderen Vorkommnisse der Art, 
die er noch erwähnt. 

Ober-Oxford la, 2a, 2b, 3 und Unter-Kimmeridge 1 von 
Klemmen, Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow etc., Mittel-Kimme- 



der angefahrten Formen. 175 

ridge 1 von Zarnglaff, Ober-Kimmeridge 2 von Bartin, Unter- 
Portland 3 von Schwanteshagen (cf.). 

65. Ooniomya u. sp.? 

Ich fand bisher nur ein besonders vorn nicht ganz vollstän- 
diges Exemplar von 30 mm Länge und 15 mm Höhe in Bartin. 
Es steht in seiner Gesamtform und der Ausbildung eines hinteren, 
von einer stumpfen Radialkante begrenzten Feldes der von Bu- 
VIGNIER aus viel tieferen Schichten des Malm beschriebenen 
Pholadomya trapezina nahe. Dieser Form entspricht auch die 
Ausbildung kurzer, zum schwach konkaven hinteren Schloßrande 
beinahe senkrechter Querrippen, die auf der Kante des Hinterfeldes 
beginnen und einen ihm an Breite etwa gleichen, keilförmigen 
Abschnitt der Schale bedecken. Nahe dem Wirbel stoßen sie 
rechtwinklig mit etwas breiteren, dem Schloßrande parallelen 
Rippen zusammen, die nach außen zu bald verschwinden. An 
ihre Stelle treten später dem Unterrande parallele Anwachsrunzeln. 
Von schrägen Rippen der Buccalregion sind nur Spuren auf dem 
beschädigten Vorderende zu erkennen. 

Die Unterschiede von G. trapezina Buv. sp. bestehen in dem 
schnellen Verschwinden der mittleren und vorderen Skulptur, die 
sich bei jener lange deutlich erhält. Wichtiger ist aber, daß der 
Winkel der Schloßkanten viel flacher ist, die Schale also, soweit 
das beschädigte StQck dies erkennen läßt, vorn viel weniger ab- 
gestutzt erscheint. 

Ober-Kimmeridge 1 von Bartin. 

66. Pholadomya hortulana Ag. 

1845. AoAssiz, Myes, Taf. XV u. XIX (P. compressa Ag.). 
187-A DB LoRiOL. Haute Marne, S. 166, Taf. X, Fig. 16. 

Nach Agassiz ist die Art im Alter vergleichsweise wesentlich 
schlanker als in der Jugend. Dem entspricht, daß an den pom- 
merschen Fundorten, wo ich bis jetzt nur erwachsene Exemplare 
auffand, durchweg schlanke Formen auftreten, die sich am besten 
an Ag. Taf. XIX, Fig. 7 anschließen. Viele Exemplare erreichen 
9 cm Länge bei 5^2 cm Höhe. 



176 Notizan xa einer Reike 

UDter-Kimmeridge 1 tod Klemmen, 2 b ¥00 Fritzow etc., 
Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff. 

67. C^rbala AatissiodereBsis CorrEAr. 

I86(;. Dl LoBjou Beul. I, S. 44, Taf. IV, Fif;. 8. 

1868. DB LoRIO^ Tonne, S. 71, Taf. V, Fig. 7. 

1875. DB LoRiOL, BooL n, S. 164. 

18d2. SrBucKMAmi, N. Beitr, S. 25, Taf. IV, Fig. 13, 14. 

? = C. Daka^ Sbbat o. llADan 1898, boalden, a 140, Taf. III, Fig. 4. 

Die Formen, die ich nach ihrem Umriß vor allem auf Cottbau^s 
Art beziehe, zeichnen sich durch abnorme 6r5ße aus. Eluiige 
£xemplare lassen trotz eines feinen Pelzes yon CalcitkrystAllchen, 
der die feineren Details verhüllt, doch Spuren der für die Art 
bezeichnenden konzentrischen Skulptur erkennen. 

Skbat und Madsen scheinen die SelbstAndiirkeit von C. Au- 



der angef&lirteD Formen. 177 

Seite der Schale, wohl infolge der Skulptur, wie bei manchen 
Pecten, hartnäckig am Gesteiu haften blieb, und nur der Stein- 
kern und die glatte Innenseite der Schale zu sehen war. Ein 
angewittertes Exemplar der BEHM^schen SammKing gab mir indes 
Gelegenheit, den Charakter der äußeren Skulptur festzustellen. 
Dieselbe stimmt mit der von Buvignier^s Patella mosensis aus dem 
Astartien und oberen Corallien genügend überein, und auch die 
Gesamtform der Schale entspricht den Verhältnissen dieser Art. 
Von Heicion valfinensis DE LoR. ^) ist unsere Spezies durch das 
stärkere Aufragen der viel weniger zum Rande übergebogeuen 
Spitze, die fast die höchste Wölbung des Gehäuses einnimmt, 
leicht zu unterscheiden. Von Heicion vaulignyacensis CoTT.^) aus 
dem Sequanieu von Tonnerre unterscheidet sie sich durch die 
viel feinere Berippuug. 

Unter-Kimmeridge 2 b, Fritzow. 

70. Plenrotomaria cf. Agassizi v. Mstr. 

GoLDPü»8, Petref. Germ. S. 71 (II. ed.), Taf. CLXXXVI. Fig. ». 
D'OsBiojiy, GasUr. jor. S. 572, Taf. CCCCXXVI, Fig. 1-5. 

Die pommersche Form ist vom Typus der Art (von Natt- 



178 Notizen za einer Reibe 

erkeDuen läßt. Das Stück ist fast doppelt so groß wie das vou 
DE LoRiOL (Yonoe) abgebildete. Sein Gewinde ist steiler (88^ 
gegen 98^ dort). Der Verlauf des oberen der beiden Spiralkiele, 
der auf der letzten Windung durch eine über ihm vorhandene 
Eiusenkung besonders scharf hervortritt, entspricht völlig dem 
Stück von der Yonne, weit mehr als z. B. bei dem relativ flachen 
(100^) Stück von Chancenay, Haute Marne. 

Unter-Portland 3 und 4 von Schwanteshageu. 

72. Turbo Foncardi Cottkau. 

1868. DK LoRiOL, Yonne, S. 4G, Taf. III, Fig. 11, 12. 

Der Gehäusewinkel des einzigen vorliegenden Exemplares 
(Abdruck) ist kaum merklich spitzer, als de Loriol's Abbilduug 
angiebt. Von Skulptur zeigt es nur Anwachsstreifen, die uuter 
etwa 65^ zur Naht vorwärts geneigt sind. Die Kante der Schluß- 
windung ist scharf und etwas dornig. 

Die von Blake i) auf 2\ Foucardi bezogene Form, die abge- 
sehen von ihrer viel gröbei'en Skulptur sich auch durch die ganz 
abweichenden Wölbungsverhältuisse der Unterseite unterscheidet, 
ist jedenfalls von unserer Art abzutreunen. 

73. Delphinula ornatissima Struckmann. 

18S2. N. Boitr. S. 27, Taf. IV, Fig. 20, a-d. 

Die Art ist eine der häufigeren Gastropoden von Fritzow, 
wo sie wesentlich größer wird (bis zu 15 mm Durchmesser des 
letzten Umganges) als Struckmann^s einziges Exemplar aus dem 
Unter-Kimmeridge von Hannover. Die auf der hinteren Haupt- 
spiralleiste stehenden Stacheln bilden sich bei den großen Exem- 
plaren zu dreieckigen, etwas gedrehten Flügeln aus, die im Innern 
durch einen von vorn eindringenden spaltförmigeu Hohlraum tief 
geteilt sind (an guten Abdrücken deutlich zu erkennen). Die 
kräftigen Rippen der Basis sind bei einigen Abdrücken, vielleicht 
infolge mangelhafter Erhaltung, nicht zu erkennen. 

Ober-Oxford 2a und 2 b von Klemmen, Unter-Kimmeridge 
2 b von Fritzow. 



») Portlaod, S. 280, Taf. IX, Fig. G. 



der angeführten Formen. 179 

74 Delphinnla sp* n. 

Das einzige vorliegende Stück ist die Hälfte eines mäßig 
erhaltenen Abdruckes, der zur Begründung der Spezies nicht aus- 
reicht, an dem sich aber vorläufig folgendes feststellen läßt. In 
der Form und der Lage zweier vorspringender Kiele zeigt das 
9 mm Durchmesser besitzende Gehäuse eine gewisse Ähnlichkeit 
mit D. Beaugrandi SaüV. ^), ist jedoch flacher. Von feinerer 
Skulptur sind nur auf der oberen Seite der Schlußwindung un- 
deutliche Radialrippen zu bemerken. An der kräftig eingesenkten 
Naht ist die Skulptur nicht deutlich, scheint jedoch der bei D. 
Beatiffrandi ähnlich gewesen zu sein. Dagegen ist der obere Kiel 
des Umfanges besetzt mit etwa 18 sehr charakteristischen Knoten, 
die fast kreisförmige, nach vorn geöfl^uete Wälle vorstellen. Ver- 
mutlich trugen sie, entsprechend der recenten D. laciniata Lam., 
röhrenförmig zusammengebogene Lamellen. 

Unter-Portland 3 von Schwanteshagcn. 

75. Trochns coelotropis n. sp. 

Taf. 9, Fig. 5. 

Größtes Exemplar 7 mm hoch und unten etwas über 5 mm 
breit, Gehäusewiukel etwa 50^, bei kleineren Exemplaren größer, 
bis etwa 60^. Es sind 7 Windungen zu zählen, von denen zwei 
das fast flache Embryonalende bilden; auf die Schlußwindung 
kämen reichlich ^{i der Höhe, wenn nicht die Naht zuletzt merk- 
lich abfiele, so daß die Mündung von oben etwas eingeengt wird. 
Auf die skulpturfreieu Embryonalwindungen folgen Mittelwin- 
duugeu mit Spiralskulptur. Die unter der Naht zunächst in einem 
schmalen Wulst vorspringende, darunter flach ausgehöhlte, schließ- 
lich zu einem den äußeren Umfang bezeichnenden Kiel wieder 
anschwellende Schale trägt zuletzt mindestens 6 abgeflachte Spiral* 
rippen. Diese sind unter der Naht gedrängt und werden weiter 
unten lockerer. Die unterste steht am meisten für sich und springt 
am stärksten vor. Alle können — am wenigsten die mittleren — 
mit rundlichen, gedrängten Kornern besetzt sein. Zwischen der 

«) DK LoMOL, Boul.II, S. 111, Taf. IX, Fig 18, 19. 

12* 



180 Notizen za einer Reihe 

untersten Spiralrippe Und dem ihr manchmal nn Stärke nach- 
stehenden Kiel ist ein besonders breites, eingesenktes Band vor- 
banden, das den Kiel wie ein Kanal begleitet. Auf ihm liegt 
meistens die Naht, die dadurch und durch den Wulst unter ihr 
eingesenkt erscheint. Die Basis ist gleich unter dem Kiel stark 
gewölbt, nach der Spindel zu wird sie fast flach. Die Spindel 
springt verdickt ein StQck vor und trägt eine rundliche, auch 
zweiteilige, flache Grube, die sich unter den Innenrand der Außou- 
lippe noch hineinzieht. Der scharfe Mundsaum steht mit etwa 
50^ schräg zur Naht; ihm entspreclien allenthalben sichtbare, oft 
scharfe und etwas runzlige Anwachsstreifen. 

Die Art, die im Habitus bis auf die Form der Basis eine 
gewisse Ähnlichkeit mit dem glatten T. vultuosus de Lobiol^) 
besitzt, hat sonst von den mir bekannten Trochus des Oberjura 
nur mit der folgenden, ebenfalls neuen Form gewisse Beziehungen 
(s. No. 76). 

Obor-Oxford la von Klemmen. 

76. Trochus viadrinns n. sp. 

Taf. 9, Fig. 6, 7. 

Höhe 3^2 iu™9 wovon auf die Schlußwindung reichlich die 
Hälfte kommt; Gehäuse winkel im ganzen wenig über 70^, am 
oberen Ende des Gewindes etwas stumpfer. Nie sind mehr als 
4^2 Windungen deutlich, doch zeigt kein Exemplar die Spitze 
ganz unverletzt. Die oberen Windungen sind ein wenig gewölbt, 
die Naht scharf geschnitten, aber nicht wesentlich eingesenkt. 
Unter ihr verläuft meist ein schmaler Spirulwuist, unter dem die 
Schlußwindung zunächst flach eingesenkt ist. Gegen die größte 
Breite des Gehäuses hin wölbt sie sich wieder, um mit stumpfer 
Kante zur mäßig gewölbten Unterseite umzul>iegon. Der Nabel 
ist schief schlitzförmig, weil von der Innenlippc zum Teil zuge- 
deckt. Die rundliche Mündung der kräftigen Schale besitzt eine 
schneidende Außenlippe und ist mit 55^ g<^gcu die Naht geneigt. 
Die Spindel springt über den Nabel ein Stück eckig vor und 

Boul. IL S. 130, Taf. X, Fig. II, 12. 



der angefahrten Formen. 181 

trägt hier, ähnlich wie bei voriger Art, eine längliche Grube, die 
sich auf der Innenseite der Außenlippe noch ein Stuck verfolgen 
läßt. Die Skulptur besteht aus feinen, nicht ganz gleichen, auch 
paarweise zusammenrückenden Spiralleisten (9 bis 10 auf der vor- 
letzten Windung), die auf der Basis enger stehen. Sie werden 
schräg von den oft scharfen Anwachslinien geschnitten, die auf 
der Schlußwindung, vor allem nach der Naht zu, oft rippenartig 
verdickt sind. 

Die Art zeigt in den Wölbungsverhältnissen der Oberseite 
deutliche Anklänge an vorige (No. 75), von der sie aber durch 
ihre geringere Größe, breitere Form, feinere Spiralskulptur und 
das Fehlen der kanalartigen Rinne über der Außenkante leicht 
zu unterscheiden ist. Sonst steht ihr nahe T. vinealis de Lor. ^) 
aus dem Portlandien von Auxerre und Chatillon, der indessen 
größer ist, die Einsenkung auf der Schlußwindung nicht besitzt 
und auf der Basis seine Spiralstreifung verliert. Von T, virdunensia 
Buv.^) scheidet ihn die wesentlich feinere Skulptur und ebenfalls 
die Depression auf der Schlußwindung. In der allgemeinen Form 
besteht Ähnlichkeit mit T. obsoletus A. Roem.^), der aber glatt und 
ungenabelt ist. 

Ober-Oxford la von Klemmen. 

77. Helicoeryptns sp. n. 

Im Portland von Schwanteshagen fand sich ein Abdruck von 
Helicocryptus^ der von H, ptisillus A. Roemer*) wesentlich ab- 
weicht, den ich aber nicht benenne, da ich ihn noch nicht genü- 
gend kennzeichnen kann. 

Das 6 mm breite Gehäuse war dicker als das von H. pimllus 
und am Rande viel breiter gerundet. Die Anwachsstreifen sind 
deutlich, auf der Oberseite etwas nach vorn geneigt. Der Nabel, 
dessen Ausfüllung erhalten ist, scheint erst durch die letzte Win- 

J) Tonne, S. 51, Taf. III, Fig. 9. — Boul. II, S. 124, Taf. X, Fig. 8. 
«) Meose, Atl. S. 88, Taf. XXVI, Fig. 5, 6. 
») Ool. Geb. S. 151, Taf. XI, Fig! 5. 

*) Ool. Geb. S. 161, Taf. IX, Fig. 31. - de Loriol, Tonnerre, S.68, Taf.V, 
Fig. 5. 



182 Notizen za einer Reihe 

düng so sehr eingeengt zu sein, daß er nur wenig weiter erscheint, 
als der des H, pusillus bei d^Orbigny ^). Der Steinkern ist ziem- 
lich dünn, * im Querschnitt etwa kreisrund, ein großer Teil der 
letzten Windungen bestand also aus solider Schalenniasse. Die 
Unterseite zeigt auf ^/s Entfernung vom Nabel eine sehr deutliche, 
flache Depression, von der die Richtung der auf dieser Seite fast 
genau radialen Änwachslinicn nicht beeinflußt wird. Die Stein- 
kernspirale ist oben flach, das Gewinde war also, wie d^Orbigny 
als Gattungscharakter angicbt, oben eingesenkt, um den Betr^ 
der zunehmenden Dicke der Schale. 

Buvignikr's Rotella dubia % die von Oppel*) zu H- pu^illu» 
gerechnet wird^ steht jedenfalls H. pusillus sehr viel näher als 
unsere Art. Sie besitzt ebenfalls eine flache spirale Depression, 
aber auf der Oberseite des Gehäuses. 

Unter-Portland 3 von Schwanteshagen. 

78. Neritopsis delphinida d'Orbigny. 

1852. Gastet, jnr. S. 228, Taf. GCCI, Fipr. 14, 15. 
1874. DE LoBiOL, Boul. II, S, 110, Taf. IX, Fig. 20. 

= N. decussata Skeat d. Madsrh, 1898, boalders S. 143, Taf. IV, Fig. 24. 

Im Kimmeridge von Klemmen fand ich ein Exemplar, desseu 
Oberseite ein StQck der Schale mit ihrer so bezeichnenden Skulptur 
aufweist. £& ist zwar etwas verdrückt, zeigt aber trotzdem die 
allgemeine Form der Art mit ausreichender Deutlichkeit. In Fritzow 
kommen Steinkerne vor, deren Form genau der Abbildung in der Le- 
ihaea Brunti^tana entspricht^). Ein Stück Schale, das. sich an dem 
einen derselben erhalten hat, zeigt auch die charakteristische Skulptur. 

Augenscheinlich gehört die von Skeat und Madsen aus einem 
Geschiebe von der Nordspitze Jütlands beschriebene Form eben- 
falls zu unserer Art und nicht zu der ganz abweichend verzierten 
N. decussata v. MsTR. *). 

Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, 2 b von Fritzow. 

Gasten jar. S. 303, Taf. CCCXXI, Fig. 1-4. 

*) Meuse, Atl. S. 36, Taf. XXIV, Fig. 6—9. 

3) Jura, § 101, No. 7. 

*) Taf. X, Fig. 77. 

») GoLDKüss, Petr. Germ. S. 111, Taf. CXCIX, Fig. 10. 



der Bngefnhrten Formen. 183 

79. Nerita mais Buv. 

T»f. 9, Fig. 10. 
1892. DK LoMOL, Corall. inf. S. 101, Taf. XIII, Fig. 10, 11. 

Die im allgemeinen glatte, nur spärliche und undeutliche An- 
wachsrunzeln tragende Oberfläche der Schale zeigt bei leichter 
Anwitteruug ein System sehr feiner Rillen, die nur mit starker 
Lupe bei guter Beleuchtung hervortreten. Ihre Richtung ist von 
der der Anwachslinien unabhängig, läuft z. B. von der Naht an 
stärker nach vorn als jene. Die Höhe des Gewindes und das 
Breitenverhältnis des Umrisses meiner zahlreichen Stücke schwankt 
in ähnlichen Grenzen, wie bei DE LORlOL^s Exemplaren. 

Ober-Oxford la von Klemmen. 

80. Xerito Sadebecki sp. n. 

Taf. 9, Fig. 11, 12. 

1865. N. cf. jurensis v. MOnst, Sadbbeck, Pomm. Oberjara S. 684. 
1887. Natica Jwrenns Scholz, Fritzow, S. 18, Taf. I, Fig. 12. 

non Nerita jurensU v. Müxst, A. Roemer, Ool. Geb. S. 155, Taf. IX, Fig. 5. 

Neben den an allen Fundorten der Fritzower Schichten häu- 
figen Steinkernen dieser Form fand sich in den Nerineenschichten 
von ZarnglafF ein ziemlich vollständiges Schalenexemplar mit 
Farbenresten. 

Die nicht sehr stark gewölbte Schale besitzt einen in der 
Jugend kürzeren, im Alter länger gezogenen elliptischen Umriß. 
Sie erreicht ihre größte Breite über und unter der stark wulstig 
ausgebildeten Spindelplattc^ wo der Mundrand in stumpfeckigen 
Flügeln vorspringt. Sie steht also y. SeebaCh's N. transversa *) 
nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die viel stärkere Ent- 
wicklung dieser Vorsprünge, sowie den viel schmäleren, leicht zu 
einem stumpfen Kiel zusammengedrückten älteren Gewindeteil. 
Die Spitze des Gewindes springt nicht vor. Eine Osirea solitaria^ 
die auf einem Exemplar aufgewachsen war, läßt jetzt auf dieser 
Anwachsfläche einen Teil der Außenseite der Schale der Nerita mit 
wohlerhalteuen Spuren der Farbeuzeichnung beobachten (Fig. 12). 
Die Schale war glatt und trug nur einige scharfe Anwachslinien. 



») HannoT. Jara, S. 131, Taf. VII, Fig. 1, a, b. 



184 Noüzon zü einer Reihe 

Die Farbenrestc bestehen aus unregelmäßigen Keilfleckeu, deren 
Spitze nach hinten sieht. Die Steinkerne sind, wie auch bei A^. 
transversa^ im Alter wesentlich gestreckter als in der Jugend. Sic 
zeigen, da die inneren Wände des Gewindes resorbiert waren, an 
deren Stelle einen soliden, plumpen, scharf geknickten Haken. 
Ner.jurensü Roem. besitzt dagegen ein kurzes, aber normales Ge- 
winde. Eine Verwandtschaft mit Pileopsis Jurensis v. MsTR. ^) ist 
schon wegen der durch die Spindelplattc stark verengten Mün- 
dung unserer Art ausgeschlossen. 

Unter-Kimmeridge 2b von Fritzow etc., Mittel-Kimmeridge 2 
von Zarnglaff. 

81. Neritina minima Herm. Credner sp. 

1864. Pterocemssch. S. 228, Taf. IX, Fig. 8 (NeriU). 
1874. DE LoRiOL, BoqI. II, 8. 104, Taf. IX, Fig. 7-9. 
1878. Struckmamn, Ob. Jura, S. 52. 

Die von Credner aus dem Ober-Kimmeridge des Liudeuor 
Berges bei Hannover beschriebene Form wUrde von de Loriol 
im Unteren Portland (Sables ä Fernes, d. h. wenig unter dem 
Virgaten-Horizont^) von Terlincthun in vorzüglicher Erhaltung 
gefunden und mit Hülfe von hannoverschen Exemplaren identifi- 
ziert. Das größere der mir vorliegenden Stücke ist 5 mm lang 
und zeigt eine äußerst zierliche, etwa der Fig. 8 bei de Loriol 
entsprechende Farbenzeichnung. Die Art kommt in Hannover 
nach Strugkmann schon im Unter-Kimmeridge vor. 

Unter-Portland 4, Schwanteshagen. 

82. Brachytrema Lorioli n. sp. 

Taf. 9, Fig. 13-15. 

= LiUarina Meriani de Loriol, 1896, Oxf sap. S. 49, Taf. VIII, Fig. 2. 
non Turbo Meriani Goldf. 1844, Petr. Genn. Taf. CXCIII. Fig. 16. 
non Turbo Meriani d^Orbig^xy 1854, Gastdr. jar. S. 355, Taf. CCCXXXV, 
Fig. 1-5. 

Eine im Muschelsande von Klemmen nicht seltene, doppelt 
kreiseiförmige Gastropode mit sehr regelmäßiger und wenig 

») 8. Leth, Bruntr. S. 127, Taf. XI, Fig. 98. 
') 8. MuMiKR- Chalmas u. Pkllat, Gulde, S. 20. 



der «ngefabrten Formen. 185 

variabler Skulptur untcrächeidct sich von Littonna Mtiiani DE 
LoRiOL nur durch den spitzereu Gehäusewinkcl. Indessen be- 
merkt DR LoRiOL ausdrücklich, daß das von ihm abgebildete 
Exemplar ausnahmsweise gedrungen gebaut war. Im übrigen ist 
die Uebereinstimmung eine sehr enge, so daß ich nicht zögere, 
beide Vorkorameu zu vereinigen. £s ist dann der Beschreibung 
bei DB LoRIOL ergänzend hinzuzuftkgen: Basis kreiselfbrmig, 
Spindel gerade, regelmäßig zugespitzt, neben ihr ein flacher, 
schiefer Kanal, der nach außen nicht vorspringt. — Nach diesen 
Eigenschaften kann die Form allerdings wohl nicht bei Littorina 
belassen werden, ist vielmehr am besten zu Brachytrema zu 
stellen. Die Ähnlichkeit mit dem variableu, und wohl nicht ge- 
nügend feststehenden Turbo Meriani ist, wie DE LORiOL schon 
selbst zugibt, nicht besonders groß. 

Hierher gehört nach der wenig scharfen Abbildung vielleicht 
auch die eine der von Ilovaisky als Fuaus datliratus Lahusen 
abgebildeten Schnecken aus dem Oxford vou Ujasan^). Auch 
die aus dem Coral rag vou Wcymonth durch Dämon ^) mit der 
Benennung Littonna muiicata Sow. abgebildete Form steht unserer 
Art ganz nahe. 

Ober-Oxford la von Klemmen. 

83. Lacnna (?) laeviuscnla sp. n. 

Taf. 9, Flg. 16, 17. 
Länge gegen 5 mm, wovon reichlich ein Drittel auf die 
Schlußwindung kommt. Gehäusewinkel 22^ Das in Fig. IG ab- 
gebildete, vollständige, aber nur etwas über 4 mm lange Exem- 
plar besitzt 8 Windungen einschließlich des zuerst fast scheiben- 
förmig flachen, nicht angewinkelten Embryonalendes von etwa 
2 Ys Windungen. Die Windungen sind schmal und zuerst ge- 
wölbt. Auf dem Hauptteil des Gehäuses sind sie dagegen nur 
wenig, am stärksten über der Naht, gewölbt, wodurch ein schwach 
umgekehrt treppenförmiger Habitus entsteht. Er ist bei dem 
einen abgebildeten Exemplar (Fig. 16) vergleichsweise besonders 

») Oxf. et S^qa. S. 264, Taf. X, Pig. 20, 21 
') Wejmonth, Suppl, Taf. V, Fig. 5. 



186 Noüien za einer Reihe 

stark ausgeprägt. Die ganze Oberflfiche ist glänzend glatt, mit 
zarten, aber deutlichen Anwachslinien. Die Schlußwindung biegt 
zur etwas kreiselförmig vorspringenden, zuletzt aber gerundeten 
Unterseite in einer ziemlich deutlichen, stumpfen Kante um. Die 
MQndung ist fast gerade abgeschnitten, nur im untersten Teile 
breit, aber flach ausgußartig zurückgebogen. Die Außenlippe der 
dünnen, aber festen Schale ist scharf, ebenso die meist verletzte 
Innenlippe, die in der Spindelgegend sich breit überlegt tmd 
einen schmalen, nabelartigcn Spalt freiläßt, dessen Fortsetzung 
ins Innere der Spindel ich nicht habe feststellen können. 

Ich stelle die Form, ebenso wie die folgende, mit Vorbehalt 
zu der Gattung Lacuna^ trotzdem voii einer Abplattung der 
Spindel nur weiter nach innen zu eine Andeutung vorhanden ist. 

Ober-Oxford la von Klemmen. 

84* Lacana (?) laeviuseula, var. angiilosa n. v. 

Taf. 9, Fig. 18, 19. 

Weniger häufig, als die typischen Stücke der Art findet sich 
mit ihnen zusammen eine zweite Form, von der ich ein unver- 
letztes Exemplar nicht besitze. Sie ist vom Typus leicht zu 
unterscheiden durch ihren größeren Gehäusewinkcl (mehr als 30^) 
und die wesentlich schärfer ausgesprochene Kante auf der Schluß- 
Windung. Die Windungen sind fast flach. Über der Naht nur 
hier und da spurweise vorgewölbt, neigen sie viel weniger zur 
Ausbildung des umgekehrt abgetreppten Gehäuses. Unter der 
Naht und in ganz geriogeiii Abstände von ihr finden sich manch- 
mal Andeutungen einer zarten Spiralfnrche. Im übrigen infSi 
die Beschreibung der Art auch für diese Form zu. 

Ober-Oxford la von Klemmen. 

85. Scalaria (?) Huensteri A. Rokmer. 

1836. Ool. Geb. S. 158, Taf. XI, Fig. 10. 
1874. Brauns, Ob. Jara, S. 176.' 

Die in Nordwestdeutschland sehr vereinzelt aufgefundene 
Art ist in Pommern im ganzen Unter-Kimmeridge vorhanden und 
in Fritzüw nicht besonders selten. G-Ieichwohl ist das Material 



der aogePÖhrten Formen. 187 

noch nicht ausreichend, um die generische Zugehörigkeit der 
Form ausreichend klarzustellen. 

86. Bonrgaetia striata Sow. sp. 

1850. D'OnwoxY, Gast^r. jur. S. 322, Taf. CCCXXIV, Fig, 15, Taf. CCCXXV, 

Fig. 1. ' 
1881. DB LoRiOL, 0herbuch8itten,.S. 31, Taf. VIII, Fig. 5. 

Alle, gut erhaltenen Stücke von Klemmen sind deutlich ge- 
nabelt, so daß man manchen die NabelausfAlluug frei heraus- 
nehmen kann. Dieselbe bildet eine gedrehte, abgeflachte, auf der 
einen Seite zugeschärflc Klinge. Trotzdem Brauns^) die Art 
ausdrücklich als ungenabelt bezeichnet, zeigen auch die gut er- 
haltenen Excropli^rc von der Hilsmuldo, die ich vecgieichen kounte, 
bei aufmerksamer Betrachtung eine solche flache Nabelausfallung 
von 6 mm Breite. Ob vielleicht bei sehr großen Exemplaren die 
Nabelhohle sich schließt, habe ich nicht feststellen können; eine 
gewisse Verengernng im späteren Alter scheint vorzukomipen. 

Ober-Oxford 2 a von Klemmen. 

87« Pseudomelania cf. abbreviata Hrik. Credner. 

1863. Ob. Jura, S. 185, Taf. VI, Fig. 16, a-c. 
1878. Stoückmaxn, Ob, Jura, S, 54, Taf. VIII, Fig. 1. 

Ich kenne bisher nur einen vollständigeti Steiiikern^ der 
sich auf die von Fritzow gewöhnlich aufgeführte Spozies be^iichenr 
läßt. Er ist gedrungener, als die in denselben Schichten nicht 
seltenen Kerne von P. coUisa de LoR. (s. No.' 88), und besitzt auf 
der äußersten Wölbung der Schlußwindung eine stumpfe Kante. 

Untcr-Kimmeridge 2 b von Fritzow. 

88. Psendomelaiiia coliisa de Lx^riol. 

Taf. 9, Fig. 28, 24. 
1873. Boul. II, S. 82, Taf. VII, Flg. 30, 31. ' . 

Junge Stocke besitzen eine poliert glatte ' Oberfläebe wnX 

einiget! Spiralreihen außerordentlich feiner, vereinzelter Stich* 

punkte, eine Skulptur, die an l\ valßnenaia DE LORIOL^) erinnert, 

») Ob. Jura, S. 220. 

^ Valfin 11, S. 141, Taf. XIV, Fig. 7. 



188 Notizen zu einer Reihe 

aber viel lockerer steht. Sie zeigen ein gerade aufsitzendes, breit 
konisches (100^) Embryonalende von etwa 2 stark gewölbten 
Windungen. Der Umriß der Schlußwindung der jungen Exem- 
plare ist weniger schlank als bei den erwachsenen, und an der 
Umbiegung zur Basis weniger, gleichmäßig gerundet. Die Innen- 
lippe, die bei den erwachsenen StQcken schwielig verdickt er- 
scheint, ist hier noch fein und läßt eine kurze Nabelöffnuug frei, 
die später zum Spalt verengt wird (s. auch de Loriol 1. c. 

Pig. 3o;. 

Unter-Oxford la, Ib, 2a von Klemmen, Unter-Kimmeridge 
2 b von Fritzow etc. 

89. Pseudomelania (?) nodifera Smith. 

1893. Kahlberg, S. 57, Taf. XXIV, Fig. 1. 

Allem Anschein nach ist diese Form mit der Puiyuroidea 
ornata (ThüRM.) de Loriol*) = Purpurina Michaelensis Er.^) 
wenigstens recht nahe verwandt. DB LoRlOL^s Abbildung ist 
nach dem Original der Leih, Brunt gemacht. Die Abbildung in 
diesem letzteren Werke ist so wenig geglückt, daß es nicht auf- 
fallen kann, daß J. P. Smith die nahen Beziehungen der Formen 
nicht hervorhebt. 

Unter-Kimmeridge 2b, Fritzow. Samml. Bbhm, BruchstQcke 
Samml. Kückbk. 

90. Cerithium anaroldes n. sp. 

Tal 9, Fig. 28, 29. 

Das gleichmäßig konische Gehäuse besitzt einen Winkel von 
etwa 37^ und stimmt in Größe, Form und den Hauptrippen mit 
C. anar DE LoRiOL*) gut überein. Es unterscheidet sich von ihm 
trotzdem bei näherer Betrachtung sofort dadurch, daß die Spiral- 
{«kulptur dem größten Teil der Schale fehlt. Sie stellt sich mit 
ähnlichen Charakteren, wie bei der Form von Valfin, früh nur 
auf der Basis ein.- Später (auf der drittletzten oder vorletzten 

«) Oxf. 8ap. I, S. 40, Taf. VII, Fig. 2. 
^ Leih. Braot S. 139, Taf. XI, Fig. 93. 
») Valfin, S. 136, Taf. XIV, Fig. 4. 



der angel&hrteD Fonnen. 189 

Windung) erscheinen unter der Naht eine bis zwei Spiralen und 
erst auf der letzten Windung großer Exemplare steigt ihre Zahl 
auf 4 bis 5. Die mittlere Wölbung der Umgänge bleibt glatt. 
Ein fernerer Unterschied von C anar ist der, daß die Naht, dem 
Herantreten der Rippen ausweichend, krftfiig auf- und abgebogen 
ist. Vom Kanal zeigt eines meiner Exemplare mehr, als das DV 
LoRiOL^s von C. anar besitzt. Ich belasse jedoch die Form in 
der Gattung: Cerithium im weiteren Sinne. 
Ober-Oxford 1 a, Klemmen. 

91. Cerithiiun Deeekei n. sp. 

Taf. 9, Fig. 25. 

L&nge (crgftnzt) 12 mm. Breite 2,3 mm, Gehäusewinkel 
etwa 16^ 

Das Gehäuse besitzt auf seinen Mittelwindungen zwei scharfe 
Kanten, die eine obere breitere, und eine untere schmälere Naht- 
abschrägung von einem breiten ebenen Mittelteil abtrennen. Alle 
diese Flächen tragen feine Spiralen, von denen sich auf der 
Mittelfläche etwa 5, auf der oberen Schrägfläche zuletzt 4, auf 
der unteren meistens nur eine beobachten ließ. Die Basis ist, 
soviel zu sehen, gröber spiral gerippt. Querskulptur ist nur bei 
einem Exemplar durch Spuren schräger Wfliste angedeutf't 

Die Art unterscheidet sich von C. Caraboeuß DS LoRiOL^) 
durch ihre große Schlankheit, das scharfe Hervortreten der zwei 
Kanten und die etwas feinere Spiralskulptur, von C, molarium 
DB LORIOL^) besonders durch die Kauten und von Turritella 
minuta Dkr. u K.') vor allem durch die Abflachung der Win- 
dungen. 

Unter-Portland 2 und 3 von Schwantesbagen. 

92« Cerithium (Bittium) limaeforme A. Koem. 

1352. BuvioNi«!, Meose, AU. S. 41, Taf. IV, Fig. 3, a— c. 
1889. DK LoBIO^ Corall. inf. S. 73, Taf. VII, Fig. 12—15. 
1893. DB LoRiOL, Toonerre, S. 41, Taf. II, Fig. 20, 21. 

») Boal. I, S. 20, Taf. II, Fig. 20. 

*) ßoul. II, S. 72, Taf. VII, Fig. 19. 

*) Du.NKKR u. Kocii, Beitr., S. 4C, Taf. V, Fig. 6. 



190 Notizen za einer Rnihe 

Die in Klemmen im Muschelsande des Oxford an einer 
Stelle sehr häufig gefundene Form besitzt meist auf der vorletzten 
Windung 4 knotige Spiralen mit verbindenden Lamellen in der 
Spiral- und Querrichtung, daneben noch hie und da sekundäre 
Spiralen mit dünnen Knotcnanscbwellungen. Diese Skulptur ist 
auch hei den Exemplaren der couches coralliglnea inf^rieurea des 
Berner Jura nach de Loriol am meisten verbreitet. Von der 
Variabilität dieser Spiralen geben die Abbildungen in der zitierton 
Arbeit einen guten Begriff. Alle Exemplare nehmen zuerst viel 
stärker im Durchmesser zu, als später, sind also »pupoid« ge- 
formt. Bei vielen ist der jüngste Teil des Gehäuses fast walzen- 
förmig. 

Die Fritzower Stücke besitzen gewöhnlich drei Haupt- 
spiraleu, die bei einem Stuck regelmäßig mit Nobenspiralen ab- 
wechseln, wie in Fig 20 a bei DB LoRiOL, Tonnerre. 

Ober-Oxford la und 2b von Klemmen, Unter-Kimmeridge 
2 b von Fritzow. 

f r 

93. Cerithinm (?) pommeranum sp. n. 

Taf. 9, Fig. 26, 27. 

Pas größte, sehr wohierhaltene Stück, das vorliegt, ist fast 
vollständig. Es besitzt bei 13 mm Länge und 4,5 mm größtem 
Duri^hmesser fast 9 Windungen. Der Gehäusewinkel beträgt 
etwa 18^. Die Schale trägt bei voller Entwicklung zwei rand- 
liche Spiralwülste, die au die Hauptkanten von C Deeckei (No. 
9i) orinucrn. Die Oberfläche der Windungen zwischoi): ihnen ist 
leicht eingesenkt. Die vorletzte Windung trägt dicht unter der 
Naht eine zarte Spirallinie, dann folgen, auf dem oberen Wulst, 
zwei starke Spiraleu. Zwei .bis drei etwas zartere Spiralrippen 
stehen auf der Mittelflüche, eine besonders kräftige, die kielartig 
vorspringt, auf dem unteren Wulst. Auf der Abdachung unter 
ihr liegt eine fernere Spirale, eine letzte begrenzt die Naht, um 
meist erst auf der Schlußwindüng frei hervorzutreten. Unter ihr 
vorläuft auf der Basis eine flache, oft ziemlich breite Rinne mit 
einer feinen Spirallinie auf der Mitte. Der Rest der Basis ist 
gewölbt und mit etwa 8 abwechselnd gröberen und feineren 



der angefahrten Formen. ]91 

Spiralen geziert. Diese Spiralskulptur wird von zahlreichen, un- 
gleich starken, nach hinten ausgebauchten Querrippen gitterartig 
gekreuzt. Diese Rippen stehen etwas dichter, als die Spirallinien, 
sind auf ihnen noch zu spüren und bilden mit dqr Naht von 
oben und von unten etwa den gleichen Winkel. Auf den ältesten 
Teilen der Schale tritt allein die Hauptspirale auf dem unteren 
Wulst und die auf der Abdachung unter ihr folgende stärker 
hervor, alle übrige Skulptur ist zart, der obere Spiralwulst noch 
nicht entwickelt. Die Mündung ist nicht erhalten, der Kanal 
scheint kurz gewesen zu sein. 

Die Form, deren Gattuugszugehörigkeit noch nicht ganz 
sicher ist, steht Tunntella divüa Ilovaisky*) sehr nahe, unter- 
scheidet sich jedoch u. a. deutlich von ihr durch die kräftige 
Spiralrippe zwischen der unteren Spiralrippe und der Naht. Es 
erinnert femer in der eingesenkten Naht zwischen flachen Win- 
dungen an C. Caraboeufi DB LoR.*^) aus dem Unter- Portland von 
Terlincthun, mehr noch an das oben (No. 91) beschriebene C\ 
Deecket aus dem Portland von Seh wanteshagen , weicht jedoch in 
der Verteilung der Spiralen und der zierlichen Querskulptur von 
ihnen ab. Geringer ist die Ähnlichkeit mit Turntella Sauvagei Buv.^). 

Ober-Oxford 1 a von Klemmen. 

94. Cerithiani (Bittinm) cf. rnssiense d'Orb. 

1845. d'Okbignv in M. V. K. II, S. 453» Taf. 38, Fig. 9. 

Das einzige Exemplar (8 ^/g Windungen bis zu der fast un- 
verletzten Mündung) Äteht der von Andreak*) aufgestollteu vur. 
quinquecincta am nächsten, ist jedoch schlanker gebaut und seine 
Querrippen sind deutlich nach hinten eingebogen. 

Ober Oxford 1 a von Klemmen. 

95. Cerithium septemplieatum A. Roem. 

183«. Ool. Geb. S. I42, Taf. XI, Fig. 16. 
18i;8. i>K Lottioi>, Yonne, S. 2J, Taf. II, Fig. 4. 

Oxf. et Seqtt. S. 261, Taf. X, Fig. 4. 

^ 8. No. 91. 

') Meiud, Atl. 

*) Glossopb. V. Pfirt, S. 2n, Taf. lA, Fig. 11, 12. 



192 Notizen za einer Reihe 

Im Muschelsande von Klemmen sind Cerühien aus dieser 
Verwandtschaft jecht häufig, doch nur ein Teil von ihnen ent- 
spricht dem leicht kenntlichen Typus der Art mit seinen etwas 
}j;cdrcht über das ganze Gehäuse durchlaufenden Rippen. Viele 
andere Exemplare haben auch etwa 7 Querrippen auf der Win- 
dung, doch ohne daß dieselben, wenigstens auf den jüngeren 
Windungeu, genau aufeinander passen. Andern sind nur in der 
Jugoud berippt, besitzen aber im Alter nur eine recht regelmäßige 
Spiralskulptur, die dadurch besonders gekennzeichnet ist, daß die 
oberste Spirale, zunächst der Naht, etwa die doppelte Breite der 
(Ibrigeti besitzt. Auch diese, dem äußeren Eindruck nach recht 
abweichenden Formen belasse ich zunächst noch bei der Art 
Robmrr's. Auch DB LoRiOL erwähnt ganz ähnliche Varietäten, 
die mit der typischen Ausbildung durch alle Obergänge ver- 
bunden sind. Zwischenspiralen sind selten zu sehen; wo ich sie 
beobachtet habe, stand nur eine in je einem Zwischenräume, zum 
Unterschiede von C, ursicinum DE LoRiOL*). 

Ober-Oxford la von Klemmen, Unter - Kimmeridge von 
Tribsow (cf.) 

96. Nerinea Desvoidyi d'Orb. 

18G3. Hei!c. Crkuxkk, Ob. Jura, S. 161, Taf. 1, Fig. 3. 

1872. DB LoRioi.. Hantd Marne, S. 81, Taf. VI, Fig. 2-5. 

1898. Co;»sMAN!f, CoDtrib. II, S. 5G, Taf. Y, Fig. 14 o. 21. 

1901. Gkiokk, Nerineen, S. 283, Taf. XI, Fig. 5, pars. 

N. De^ooidyi l&ßt sich im Mittel-Kimmeridge von Zarnglaff von 
N, GoBae Crbd. trotz mangelhafter Erhaltung in der von Crbdner 
angegebenen Weise ganz gut unterscheiden. (lEiGER hebt dem- 
gegenüber die große Variabilität dieser Gruppe hervor und macht 
wahrscheinlich, daß auch die norddeutschen Vorkommen, die als 
N. Gosae bezeichnet werden, mit N. Desvoidj/i zu vereinigen sind. 
Das pommersche Material ist noch nicht ausreichend, um zu 
dieser Ansicht endgültig Stellung zu nehmen. 

97. Nerinea (Nerinella?) cf. faseiata Voltz. 

183(1. A. RoBMBR, Ool. Geb. S 144, Taf. 11, Fig. 31. 

N. faseiata wird von Fritzow und Klemmen immer genannt 



>) Coxall. Inf: S. 66, Taf. IX Fig. 3-5. 



der angeführten Formen« 193 

und es scheinen an beiden Lokalitäten typische Exemplare vorzu- 
koomien. Daneben fand sich aber eine Reibe anderer Formen, 
die ihr im allgemeinen Habitus ähneln, in der Skulptur aber 
mehr oder minder abweichen. Das Material ist indessen noch 
zu iQckenhafl und meistenteils zu ungünstig erhalten, um über 
die wirkliche Zugehörigkeit dieser Formen entscheiden zu können, 
Gleichmäßig fein ist die Skulptur bei allen Exemplaren des 
Ober-Oxford 3 in Klemmen, während in der Schiebt 2 a desselben 
Profiles große Exemplare auftreten, die zuletzt fast alle Skulptur 
verlieren. 

Ober-Oxford 2 a und 3 von Klemmen, Unter- Kimmeridge 2 b 
von Fritzow etc. 

98. Seqnania cf. Lorioli Cossmann. 

Taf. 9, Pig. 30. 

1897. Bssais, n, S. 13, Ta£. III^ Fig. 1—4. 

= Cerithium Cotteaui de Loriol, Tonnerre 1893, S. 88, Taf. III, Fig. 3, 4. 

3^4 Windungen des Steinkernes eines großen Exemplares von 
fast 6 cm Länge und 3 cm größter Breite. Das Stück entspricht 
in seinen Formverhältnissen ziemlich gut der Art DE LoRiOL^s 
und CosSMANN^s. Der Steinkern besitzt auf seiner äußeren Wöl- 
bung Spirale Furchen^ deren mittlere die deutlichste ist Dieser 
Charakter, den ich bisher nicht erwähnt finde, erinnert sehr au 
die auf dem Steinkern von Pseudonennea Clio d'Orb. sp. i) vorhan- 
denen Furchen und stützt die Zurechnung von Sequania zu den 
Entomotaeniata Cossmann's. Viel wichtiger noch ist aber in dieser 
Hinsicht, daß der vorliegende Steinkern auf seiner Innenseite die 
Eindrücke zweier starker Spindelfalten von ganz an die 
Nerineen erinnernder Ausbildung besitzt. Die untere dieser beiden 
Riunen liegt dicht am Rande der Basis und ist von ihr durch 
einen scharfen Spiralkamm getrennt. Das Gehäuse besaß also auf 
der Spindel auch eine tiefe Furche, die in den Kanal auslief. Es 
ist anzunehmen, daß alle Sequanien diese sehr charakteristische 
Ausbildung der Spindel besitzen. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow; Mus. Stettin. 

DE Loriol, Tonnerre, Taf. III, Pig. 6. 

N«ue Folge. Heft 41. 13 



194 Kotizen zu einer Reihe 

99. Seqnania sp. d. 

Ich habe bis jetzt nur ein Bruchstück dieser dem Mittel- 
Kim meridge eigenen Form gefunden, das allerdings zum größten 
Teil Schale besitzt, aber doch zur Begründung der Art nicht 
ausreicht. • Es ist 27 mm lang und unten 1 1 mm dick. Das Ge- 
winde ist wesentlich schlanker als das der vorigen Art. Die 
wenig schräg stehenden, sparsamen Rippen sind auf dem ganzen 
Bruchstock ausgebildet. Nahe unter der Naht verläuft eine Spiral- 
linie. Auch bei diesem Stück trägt die äußere Wölbung des Stein- 
kernes eine flache Spiralfurche. 

Mittel-Kimmeridge von Zarnglaff. 

100. Ovactaeonina Stneri Ck)S8MANN var. 

Taf. JO, Flg. 4, 5. 
1895. CoDtribution, S. BS, Taf. II, Fig. 9—11, Taf. III, Fig. 26, 27. 

Zwei ausgezeichnet konservierte, nur au der Mündung be- 
schädigte Exemplare von 4 mm Länge gehören der bei Co88Mann 
unter »rapports et differences« beschriebenen Varietät von Corde- 
bugles an, der er einen besonderen Namen nicht gegeben hat. Die 
beiden Exemplare sind ebenfalls auf der ganzen, poliert glänzenden 
Oberfläche fein spiralgestreift und fahren eine stärkere Spirallinie 
etwa auf dem äußeren Rande der Nahtstufe. Das Gewinde ist 
etwas kürzer als in der Abbildung bei Cossmank. 

Ober-Oxford I a von Klemmen. 

101. Retnsa sp. n. 

Das einzige vorliegende Exemplar von 12 mm Länge und, 
bei Ys der Länge von unten, 6 mm größtem Durchmesser verjüngt 
sich nach oben, ganz allmählich und ohne Wölbung zu dem recht- 
winklig abgeschnittenen, noch 4 mm breiten Gewinde. Da infolge 
eines feinen Kalkspatüberzuges fernere Einzelheiten der Ausbildung 
nicht zu erkennen sind, verzichte ich vorläufig auf Abbildung und 
Benennung der Form. 

Ober-Kimmeridge 1 von Bartin. 



der angefahrten Formen. 195 

102. Salcactaeon viadrinas n. sp. 

Taf. 10, Fig. 6. 

Länge fast 8, der Münduag reichlich 5 mm, größte Breite 
4,5 mm. Das Gehäuse, dessen Gewiadelänge etwas variiert, besitzt 
etwa 6 Windungen, wovon mehr als 1^2 auf das glatte, auch beim 
besten Exemplar etwas abgebrochene Embryoualende kommen. 
Auch der übrige Teil des Gehäuses ist glatt, die Windungen sind 
ziemlich stark gewölbt, besitzen tiefe Nahtfurche, unterhalb der- 
selben auf den letzten drei Windungen eine nicht deutlich punk- 
tierte Furche. Die gleichmäßig bauchige Schlußwindung, auf der 
mehrere Exemplare braune Spiralbänder besitzen, trägt mindestens 
auf der Mitte, etwa auf die Naht zu laufend, eine zweite, deutlich 
nadelrissige Spiralfurche. Auf dem unteren Abschnitt treten dann 
noch mehrere, mehr oder weniger deutliehe Spirallinien auf, schließ- 
lich zwei sehr scharfe, stark punktierte. Ganz bedeckt von Spiral- 
linien ist die Umgebung des Nabels; dieselben stehen dicht und 
nur auf der gerundeten Nabelkante nicht gleichmäßig. Zwischen 
ihnen treten hier noch feine Anwachslamellen auf. Auch der Nabel 
selbst ist mit nach innen zunehmender Feinheit berippt. Ein Aus- 
guß ist deutlich. Die Spindel ist ziemlich ausgehöhlt, eine vor 
allem nach unten zu stärkere und ziemlich breite Inueulippe ver- 
hüllt den nicht sehr weiten Nabel kaum. 

jp. viadrimis steht S. Leblanci Cossmann ^) am nächsten, unter- 
scheidet sich aber deutlich von ihm durch die Wölbung der älteren 
Windungen und die Furche unter der Naht. Auch die Nabel- 
skulptur ist abweichend. 

Ober-Oxford 1 a von Klemmen. 

103. Cardioeeras Volgae A. Paylow. 

Taf. 10, Fig. 7. 
1886. Acanthicus-Zone, S. 86, Taf. VIII, Fig. 5, a— c. 

In dem Ergebnis meiner letzten, mit Herrn Dr. WünSTORF 
im März 1904 nach Bartin ausgeftihrten Exkursion fand letzterer 
beim Zurichten des gesammelten Materials das einzige aus Pommern 

') ContributioD J895, S. 186, Taf. I, Fig. 27, 28. 

13* 



196 Notizen za einer Reihe 

bis jetzt bekannte Exemplar dieses durch P. G. Kraüse^s letzte 
Funde in Ostpreußen^) besonders wichtigen russischen Ammoniten. 
Das Stack besitzt einen Durchmesser von 15 mm, ist etwas ver- 
drückt, zeigt aber die sehr charakteristische, feine, stark ge- 
schwungene Berippung vollkommeu deutlich. Es unterscheidet 
sich von den durch Pavlow abgebildeten Exemplaren allein durch 
stärkere Wölbung der Flanken, die aber wenigstens zum Teil 
eine Folge der Verdrückuug sein dürfte. Der Nabel liegt nicht 
ganz frei, scheint aber nicht wesentlich weiter zu sein, als bei den 
russischen Stücken. 

Ober-Kimmeridgc 2 von Bartin. 

104. Hoplites Neumayr emend. Steuer. 

Diesem Genus schließe ich mit Steuer^) die von anderen zu 
Reineckia gerechneten, von Pompeckj und v. Sütner^) in einem 
Subgenus Aulacostephanua abgesonderteu Ammonitenformen an, 
nach denen vielfach dieser oberste Kimmeridgehorizont jetzt 
»Hoplitenschichten« genannt wird. Nur von den zwei bekanntesten 
Formen der Gruppe, dem Hoplites eudoaus d'Orb. und paeu- 
domutabilia DE LORIOL liegt ein etwas reichlicheres Material 
vor. Dasselbe stammt, wie oben (S. 57) bereits erwähnt, zum 
Teil aus den oberen Schichten des Ober-Kimmeridge 1, des Py- 
gurus-Oolithes. Die Stücke zeichnen sich, obwohl von der Schale 
kaum Spuren erhalten sind, durch ziemlich scharfe Erhaltung aus. 
In der Benennung der Formen schließe ich mich i. a. A. Pavlow*) 
an. Ich weise ausdrücklich daraufhin, daß dieser Forscher selbst 
mehrere der von ihm aufgestellten Spezies nur als willkürlich 
herausgegriffene Etappen hinstellt in einer lückenlosen Reihe von 
Übergangsformen zwischen wenigen Haupttypen, unter denen vor 
allem die oben genannten, Hoplites eudoxus und pseudomutabüis^ 
von Bedeutung sind. 

Aus dem noch spärlichen Material an seltneren Formen fallen 

>) s. oben S. 62. 

•) Argen t. Jura, S. 88 ff. 

^ 8. ToRNQUiST, Degen. Perisph. 

^) Acanthicas-Zone. 



der angefahrten Formen. 197 

zwei vollständige Exemplare besonders auf, die auf ihrer Schluß- 
windung mehrere deutliche Einschnürungen besitzen. Pavlow 
trennt solche Formen unter besonderen Namen ab; danach würde 
das eine Exemplar zu Hoplites Syrti A. Pavlow zu stellen sein. 
Indessen zeigen beide mir vorliegenden Stücke im übrigen eine 
völlige Übereinstimmung mit gewissen Formen der Hauptreihe. 
Nun kommen auch bei Hoplites eudoams schon bei relativ geringem 
Durchmesser — auch flir einen Hoplites Syrti zu früh — ausge- 
zeichnete Einschnürungen hinter dem Mundsaume vor, sie fallen 
nur, wie bei so vielen Ammoniten, dem Weiterbau des Gehäuses 
zunächst immer wieder zum Opfer. Im Alter aber werden sie 
vielleicht persistieren, und die Hoplites Syrti könnten dann doch 
Individuen sein, bei denen das senile Stadium mit Einschnürungen 
sich nur bei vergleichsweise geringem Durchmesser der Scheibe 
schon einstellte. 

Auf den inneren Windungen der mir vorliegenden beiden 
Exemplare von diesem Charakter ist jedenfalls von Einschnürungen 
keine Spur zu erkennen. Abgesehen von den Einschnürungen 
entspricht das eine der beiden Stücke dem Typus des Hoplites 
eudoxus^ das andere würde Hoplites subeudoxus anzuschließen sein. 

Bis jetzt sind von der interessanten und stratigraphisch 
wichtigen Gruppe folgende Formen vorgekommen: 

Hoplites endoxtts d' Orbignt. 

1842. Ceph. jur., S. 552, Taf. CCXIII. Fig. 3—6. 

Das von Ribbentrop gesammelte Exemplar (Mus. f. Nat. 
Berlin) hat eine Nabel weite von 40%, weicht also vom Typus 
bei d'Orbigny ebensoviel ab, wie eine von Favre aus den 
Wettinger Schichten im Aargau als Amm. eudoxus bestimmte 
Form. Das Stück besitzt 18 Umbonalrippen, wie die größere 
Form bei d'Orbigny. Ein von mir gefundenes Bruchstück zeigt 
den Mundrand mit starker Einschnürung und Ohren (diese aber 
nicht so lang und schmal, wie gezerrt, wie sie Damon^) an einem 



') Weymouth, Suppl. Taf. XIV, Fig. 1 (II Ed.). 



198 Notizen zu einer Reilie 

vollständigen Exemplar des Kimmeridge Clay von Weymoutb 
abbildet). 

Ober Kimmeridge 1 und 2 von Bartin. 

Hoplites äff. phorcns Fontannes. 

Taf. 10, Fig. 12. 
1876. DuMORTiKR et Fontannks, Crassol, S. 108. Taf. XV, Fig 3. 

Das abgebildete BruchstQck, das einen großen Teil der Loben- 
linie erkennen Ifißt, dürfte in die N&he dieser Art gehören. Die 
Lobenlinie weicht von der bei Pavlow von Hoplites eudoaus ge- 
gebenen durch besondere Länge des 2. Lat Lobus etwas ab. 
Die Rippen des Stückes sind ziemlich fein, relativ gerade und 
endigen am eingesenkten Kücken in eckigen Knoten. Es scheint, 
daß es von Formen mit derartiger Berippung ebenfalls eine ganze 
Reihe von verschiedenen Graden der Nabelweite und Gewindehöhe 
gibt, die sich unabhängig von der Reihe der häufigeren Formen 
mit S-förmig geschwungenen und mehr keulig geknoteten Rippen 
entwickelt hat. 

Ober-Kimmeridge 1 von Bartin. 

Hoplites pseudomutabilis de Loriol. 

Taf. 10, Fig. IL 

1872. Haute Marne, S. 51, Taf. III, Fig. 7. 

1891. Pavlow n. Lamplioh, Speeton S. 456, Taf. IV (I), Fig. 7. 

Am besten zeigt die Anordnung der Rippenbündel das ab- 
gebildete Abdruck-Bruchstück, das einem Scheibendurchmesser 
von 9 cm entspricht. Feinere Linien, wie sie de Loriol^) be- 
schreibt, sind an einer Stelle zwischen den Rippen deutlich. Der 
Querschnitt des Exemplares ist dadurch gekennzeichnet, daß die 
Flanken ganz flach, sogar ein klein wenig eingesenkt sind, und 
die Nahtfläche sich so stark einbiegt, daß sie unterschnitten wird 
und mit der Sagittalebene eineu Winkel von mehr als 100^ bildet. 
£s ist noch festzustellen, ob diese Besonderheiten auch sonst an 
älteren Exemplaren des echten Hoplites pseudomutabilis sich ent- 
wickeln. Bezüglich der späteren von de Loriol von Hoplites 

») Boul. II, S. 29. 



der angefahrten Formen. 199 

pseudomutabäis gegebenen Abbildungen') stimme ich A. Pavlow 
bei, der sie nicht unbedingt mit dem Typus der Art vereinigt. 
Ober-Kimmeridge 1 und 2 von Bartin. 

Hoplites sttbeudoxns A. Pavlow. 

1886. Acanth.-Zone, S. 78, Taf. IV, Fig. 3, 4; Taf. X, Fig. 3. 
Ein Stück im Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

Uoplites snbundorae A. Pavlow. 

Taf. 10, Fig. 10. 
1886. Acanth.-Zone S. 97, Taf. V, Fig. 1, 2. 

Ein Bruchstück eines gut erhaltenen Steinkcrues besitzt aller- 
dings jederseits ein dreiteiliges Rippenbündel, was für Hoplites 
aubundorae Im Alter nicht die Re^el ist. Aber auch das von 
Dämon 2) unter dem Namen A. atephanoidea Oppel abgebildete 
Stück des Kimmeridge Clay, das Pavlow seinem Hopliiea aub- 
undorae zurechnet, zeigt in periodischer Wiederholung (wohl 
jedesmal dicht hinter der schräg vorgeneigteu Einschnürung eines 
Mundrandes) diese Abweichung auch auf der Schlußwindung. 
Der Querschnitt der inneren Windungen weicht, nach ihrem sehr 
scharfen Eindruck zu urteilen, ebenfalls etwas von Pavlow's 
Typus ab, doch giebt der Autor an, daß die Art im Grade der 
Involution und der Nabelweite recht veränderlich ist. Ich habe 
schon darauf hingewiesen, daß die Art auch im Bohrloch von 
Heilsberg in Ostpreußen durch P. G. Krause festgestellt ist. 

Ober-Kimmeridge 2 von Bartin. 

Hoplites Syrti A. Pavlow.? 

1886. Acantb.-Zone, S. 23, Taf. VI, Fig. 1, a, b, c. 

Über diese Art vergleiche die Bemerkung auf S. 197. 
Ober-Kimmeridge 1 von Bartin. 

106. Perisphinctes n. sp. äff. crnssoliensts Font. 

a) Ein recht guter Gipsabguß des Stettiner Museums, der 
wohl von V. Hagbnow stammt, zeigt die inneren Windungen 

«) Boul. II, Taf. V. Fig. 1-3. 

>) WeymouÜi, Soppl,, Taf. XIU, Fig. 4. 



200 Notizen za einer Reihe 

eioes sehr evoluten, augeDscheinlich ziemlich breitmOndigen, stark- 
rippigen AminoDiteD. Die Rippen entsprechen nach Verlauf und 
Form ziemlich der Abbildung bei Fontannäs^). Ihre Teilung, 
die ziemlich hoch liegt, tritt auf dem offenliegenden Teile der 
Flanken nur ausnahmsweise hervor. Der Hauptunterschied von 
P. crussolienHs besteht* in der geringeren Anzahl der Rippen, von 
denen etwa 21 auf den Umgang kommen. Einschnürungen sind 
auf den inneren Windungen sehr deutlich; später treten sie, ganz 
wie bei P, a^ussoliensis^ weniger hervor. 

Unter-Kimmeridge 2b(?) von Fritzow. 

b) Ein sehr eigentümliches Wohnkammerbruchstück eines 
sehr großen Ammoniten, das Klöden gesammelt hat^ dürfte eben- 
falls auf vorstehende Art zu beziehen sein. Das Bruchstück 
besitzt zwischen den Rippen einen fast kreisrunden Querschnitt 
von 85 mm Durchmesser. Auf der Innenseite markiert sich die 
nächstältere Windung nur durch einen flacheren Eindruck von 
30 mm Breite. Der Ammonit ist also in diesem Altersstadium 
fast völlig evolut. Die auf dem Steinkern rundlichen Rippen 
treten ganz allmählich auf der schrägen Nahtfläche nach hinten 
geneigt hervor, lenken bei etwa ^|^ der Höhe der Windung mehr 
zur Radialrichtung ein, indem sie flach knotig anschwellen. Sie 
verlaufen gerade, aber etwas nach rückwärts geneigt, über die 
Flanken, wo sie kräftig entwickelt sind. Bei ^/i der Höhe 
schwellen sie wieder zu dicken, flachen, länglichen Knoten an, 
von denen je ein Paar wenig deutlicher Spaltrippen, die äußere 
jedesmal guirlandenartig vorgebogen, über den Rücken zieht. 
Auch Spuren verwischter Schaltrippen sind vorhanden. So wieder- 
holt das Stück in modifizierter Form die Altersentwicklung des 
P. ani89olien8Ü^ die Fontannes beschreibt. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow. 

106. Perisphinctes inyolutus Quenstedt. 

1847. Cephalopoden, S. 165, Taf. XII, Fig. 9. 
1887. Schwab. Ammon. S. 964, Taf. CVII, Fig. 1. 
1898/99. V. SixMiRADZKi, Perisph., S. 216. 

? R involuius de Loriol, Baden 1876, S. 75, Taf. XI, Fig. 7. 



^) DuMORTiER a. FoNTANNES, Crussol, S. 97, Taf. XIY, Fig. 3. 



der angefahrten Formen. 201 

Von dieser wichtigen Art sind in Fritzow mehrfach Bruch- 
stficke gefunden, darunter zwei größere, die unverdrückt auch 
Skulptur und Loben gut beobachten lassen. Beide stimmen recht 
gut mit Quensi'EDt'b Angaben überein. Die Rippen sind im er- 
wachsenen Zustande im allgemeinen flach und neigen in der 
Mitte der Flanken sogar zum Verlöschen. Ganz alte Individuen 
sind, nach mehreren Bruchstücken zu urteilen, rippenlos. Nur 
die Hauptrippen sind in der Umgebung des Nabels, dessen 
Schrägfläche sie freilassen, etwas kräftiger, auch auf mittelgroßen 
Windungsstücken. (Nach de Loriol ist das Verhalten der 
Hauptrippen mit dem Alter recht variabel; sie sind im halbwüchsi- 
gen Zustande bei den Badener Stücken viel zarter als im er- 
wachsenen.) 

Die bisher nicht bekannten innersten Windungen der 
Art lassen sich, da die Steinkerne leicht zerfallen, an den Frit- 
zower Stücken hie und da beobachten. Sie ändern nach innen 
zu schnell ihren Querschnitt, so daß an Stelle der Hochmündig- 
keit der äußeren Umgänge schließlich ein breithalbmondförmiges 
Profil tritt. Ein Stück von 8 mm Breite hat nur noch 5 mm 
Mittelhöhe. An diesen inneren Teilen des Gehäuses sind die 
Hauptrippen, die auf der Nahtfläche ebenfalls fehlen, noch nicht 
besonders staik, neigen zunächst nach vorn, teilen sich unregel- 
mäßig, aber meiöt schon tief. Der breit gerundete Rücken ist 
gleichmäßig mit ziemlich scharfen, nur in der Mitte etwas abge- 
flachten Rippen bedeckt. Die Loben sind, im Gegensatz zu 
späteren Stadien, breitstämmig und kurz. 

I\ involutus erreicht in Pommern eine nicht unbedeutende 
Größe; die größten Bruchstücke entsprechen Scheiben von 30 cm 
Durchmesser und sind noch durchaus gekammert. 

Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow. 

107. Perisphinctes cf. lictor Font. 

1876. DuMOBTiER XL F0MTANKK8, Grossol., S. 85, Taf. XII, Fi{(. 1. 
1898/99. SiEMiRADZKi, Perispb., S. 242. 

Fin Ammonit von etwa 6 cm Durchmesser, der keine Loben 
zeigt und dessen innere Windungen ausgebrochen sind, der aber 



202 Notizen za einer Reihe 

als unverdrückter Steinkern allgemeine Form und Skulptur ganz 
gut erkennen läßt, dürfte zu P. lictor gehören. Allerdings kann 
erst das Auffinden von Stücken mit erhaltenen Loben Sicherheit 
geben, daß nicht der /». B. in Polen in den Tenuilobatenschichten 
von Podgörze bei Krakau gefundene Pe9\ Achilles d'Orb. vor- 
liegt. 

. Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow; Städtisches Museuqi in 

Stettin. 

108. Yirgate Ammoniten. 

Das Ammonitenmaterial, das ich im Portlandkalk des alten 
Steinbruches von Schwan teshageu bis jetzt habe sammeln. können, 
gehört in die Familie der Perisphinkten. Es ist für die Bearbei- 
tung wenig günstig, denn außer einigen weder vollständigen noch 
unverletzten Abdrücken ganzer Stücke fanden sich nur Bruch- 
stücke von Wohnkammern und kurze Lobenstücken von wenigen 
Segmenten, die alle wenigstens auf einer Seite stark zertrümmert 

sind. 

a) Die große Mehrzahl der gefundenen Stücke ausgewach- 
sener Windungen zeigt in gewissen Hauptkennzeichen einen und 
denselben Typus. Der Windungsquerschnitt besitzt zwar, 
soweit der Zustand der Reste seine annähernde Wiederherstellung 
erlaubt, ein nicht konstantes Verhältnis von Höhe und Breite, 
doch ist dieses Verhältnis bekanntlich bei der individuellen Ent* 
Wicklung vieler Ammoniten, besonders bei Perisphinkten, schnellen 
Wandlungen unterworfen. Auf eine mehr oder weniger steile 
Nahtfläche folgt jenseits einer stumpfen Nahtkante allgemein die 
gewölbte Region größter Breite der Umgänge, die dann mit viel 
weniger gewölbten, oft fast flachen Flanken nach außen sich ver- 
schmälern. Die wieder kräftig gewölbte Rückenregion ist oft nur 
halb so breit, wie die Umgebung des Nabels. Sie besitzt auf 
der Mitte eine durchschnittlich 1 cm breite Abflachung, die auf 
dem Windungskörper sich weniger ausspricht, «als auf den Rippen. 

Die Lobenlinie ist an keinem der Stücke einigermaßen 
vollständig erhalten, doch ist ihr Verlauf durch Kombination mit 
Sicherheit festzustellen. Zu ihren charakteristischen Eigenschaften 
gehört das kräftige Vorspringen des ersten Lateral über den Si- 



der angeführten Formen. 203 

pbonallobus, wäbrend der Sipbonalsattel ein wenig gegen die 
lateralen Sättel zurOckbleibt. Der zweite Laterallobus ist mehr 
als balb so lang, wie der erste; der Nabtlobus ist stark ent* 
wickelt und reicbt weit nach hinten. 

Die Rippen beginnen im erwachsenen Znstande meist schon 
auf der Nahtflftche schräg nach vorn gerichtet, biegen über der 
Mahtkante hakenförmig auf und sind jenseits der Kante ziemlich 
gerade und etwas nach vom geneigt. Im zweiten Dritteil der 
Flanken sind sie deutlich nach hinten, im letzten wieder nach 
vorn geneigt, und zwar stärker als im ersten. Im Steinkern sind 
die Rippen nahe dem Nabel am kräftigsten und leicht zugeschärfl 
Weiterhin werden sie, besonders nach eventueller Spaltung, feiner 
und gerundet. Abdrücke zeigen, daß die Rippen auf der Schale 
am Rücken rund, aber recht hoch waren und sich nach vorn über 
die an Breite gleichen Zwischenräume etwas überwölbten. 

Besonders charakteristisch ist der Teilungsmodus der Be- 
rippung. Einige von den Stücken zeigen nämlich darin ein Ver- 
halten, das in typischer Ausbildung fast nur bei den virgaten 
Ammoniten der unteren Wolgastufe in Rußland^) gefunden wird, 
die Virgatodichotomie oder Virgatotoitiie. Virgatotome Rippen- 
teilung ist auf mehreren der AmmonitenbruchstQcke — und zwar 
sind es die kleinsten, am weitesten nach innen gehörigen der- 
selben — typisch ausgebildet (Taf. 10, Fig. 14 a). Die Rippen- 
bündel der rechten und linken Seite stoßen nicht immer symme- 
trisch aufeinander (Taf. 10, Fig. 14 b). Den virgatotomen Typus 
zeigen dann auch (wie ja auch bei anderen Perisphinkten viel- 
fach) die gewöhnlich vierteiligen RippenbQndel, die hinter den 
schief nach vorn geneigten Einschnürungen auftreten und durch 
einfaches Zusammenschieben zweier Gabelrippen vom biplikaten 
Typus entstehen. An den meisten Stücken ist aber von virgato- 
tomem Typus überhaupt nichts zu sehen, sondern nur biplikate 
Rippen, die an großen Stücken sogar mit Einzelrippen untermischt 
sind, eventuell mit ihnen regelmäßig alteruieren. Trotzdem ist 
es mehr als wahrscheinlich, daß fast alle in der Schicht vor- 



MicBALSKi, Untere Wolgastofe. 



204 Notizen za einer Reihe 

kommendeD Formen^ entsprechend ihrer sonstigen Uebereinstim- 
mung im Habitus, nur verschiedene Entwicklungsstadien einer 
und derselben Ammonitenart sind. Dafür spricht auch die nach 
einem ganz bestimmten Typus entwickelte Berippung der inneren 
Windungen, soweit dieselbe auf den wenigen gefundenen Ab- 
drücken erkennbar ist. Die Rippen werden nach innen zu bald 
feiner, zeigen zunächst noch hie und da dicht unter der Naht 
virgätotome Teilung, dann herrscht der biplikate Typus vor, um 
auf den innersten noch deutlich erkennbaren Windungen, wo die 
Rippen scharf, aber sehr fein sind, vielfach bidichotomcn Bündeln 
Platz zu machen (Taf. 10, Fig. 13). 

Wenn man nun zunächst für die wenigen Stücke der 
Schwanteshagener Perisphinkten, bei denen deutliche Virgatotomie 
auftritt, in der langen Reihe der von Michalskx eingehend be- 
schriebenen russischen Virgaten nach Verwandtschaflsbeziehungen 
sucht, muß man sie nach den allgemeinen Eigenschaften der 
Form, sowie nach dem Habitus ihrer virgatototomen Rippen- 
bündel zu einer Form stellen, die in Rußland durch ihre stellen- 
weise große Häufigkeit und vor allem durch ihre große Horizon- 
talverbreitung eine besondere Rolle spielt, dem Per, acyüiicus 

ViSCHNIAKOFF ^), 

Bei allen Formen des Verwandtschaftskreises der Virgaten tritt 
die Art der Berippung, der sie ihre Benennung verdanken, nur in 
einer bestimmten, oft auf ein ziemlich kurzes Stück der Schale 
beschränkten Periode der ontogenetischen Entwicklung auf. Vor 
ihr und nach ihr durchlaufen die Formen mehrere andere, in 
ihrer Aufeinanderfolge und dem Verhältnis ihrer Ausbildung je- 
weils charakteristische Etappen der Rippengestaltung, die an dem 
ausgezeichneten Material der russischen Vorkommen von Ml- 
CHALSKi bis in die Einzelheiten mit größter Sorgfalt verfolgt 
wurden. Die an den Ammonitenbruchstücken von Schwantes- 
hagen auftretenden Formen der Berippung finden sich nun alle 



') Wfthrend des Druckes gelangten einige neuerdings gefundene Stücke in 
meine H&nde, daranter ein ziemlich kleinea, aber yoUst&ndiges und schön er- 
haltenes Exemplar, das die hier mitgeteilte Bestimmung der Bruchstücke durch- 
aus bestätigt. 



der angeffihrtdn Formen. 305 

als £ntwickIuDg88tadien bei Per, scythicua wieder und treten an 
den pommerscben Stücken, soweit man nach deren Größe schließen 
darf, auch in derselben Reihenfolge auf, wie bei Per. scythicus. 
Abweichungen von den russischen Formen zeigen sich nur darin, 
daß bei den pommerscben die verschiedenen Typen der Berip- 
pung später auftreten, doch erreichen die dortigen Exemplare 
augenscheinlich überhaupt größere Maße, als die russischen. Ich 
möchte daher, da die relativen Maße im Rhythmus der Ausbil- 
dung mir wichtiger erscheinen, in dem Unterschied der absoluten 
ein Artkriterium nicht erblicken. Abweichungen entsprechender 
StQcke untereinander scheinen sich etwa innerhalb der von Michalski 
der ziemlich variablen Art gezogenen Grenzen, soweit das mangel- 
hafte Material erkennen läßt, zu halten. 

Es ist schließlich ein Steinkernstück eines großen Ammo- 
niten zu erwähnen, dessen Rippen sämtlich flach und grob sind. 
Es zeigt am Hinterende eine deutliche Einschnürung mit Einzel- 
rippe davor. Dann folgen kräftige Umbonalrippen, die nach 
außen unverzweigt sich verschmälern, nach vorn neigen, und auf 
dem Rücken ein deutlich abgesetztes, gerades Stück besitzen, wie 
es bei P. scythicus die Regel ist. Zwischen diese Hauptrippen 
schieben sich gewöhnlich zwei, auf dem Rücken gleich starke Si- 
phonalrippen ein, von denen nur die längere, vordere eine un- 
deutliche Verbindung mit der Umbonalrippe erlangt. Eine solche Art 
der Berippung kommt nach Michalski an sehr großen Altersformen 
von Olcostephanus virgatus vor^). Trotzdem scheint es mir nicht ge- 
raten, das Stück dieser Spezies zuzurechnen, da dieselbe im Alter eine 
sehr schräge Nahtfläche besitzt, hier aber die viel steilere zu beob- 
achten ist, wie sie P. scythicus eigentümlich ist. Daher glaube ich, 
daß auch dieses StQck P. scythicus zugewiesen werden muß und eine 
der letzten Altersentwicklung von Olc, virgatus analoge, bei P. scy- 
thicus nur noch nicht beobachtete Altersform dieser Art darstellt. 

b) Perisphinctes cf. Qnenstedti Rouiller. 

1890. MioHAi>8Ki, U. Wolga^tafe, S. 15G, Taf. IX, Fig. 6—8. 

Wenige Bruchstücke von feiner und wesentlich unregel- 



I. c. Taf. IIT, Fig. 1. 



206 Notizen zd oi&er Reibe 

mäßiger berippten Formen stehen zu den gröber skulpierten in 
einem ganz ähnlichen Verhältnis, wie es Michalski f&r P. Quen-- 
atedti und scythicus angibt. Allerdings müssen wir, um die Formen 
auf P. Quenstedti bezichen zu können, hier noch mehr eine ge- 
wisse Riesen wQchsigkeit der Formen annehmen, als es bei P. 
8Cj/thicu8 nötig war. Ich ziehe die Stücke daher nur mit Vorbe- 
halt zu RouiLLBR^s Spezies. 

Bis jetzt haben sich deutlichere Stücke von den beiden er- 
wähnten Arten nur im Uuter-Portland 4 von Schwanteshagen ge- 
funden, doch scheint, nach einigen dürftigen Spuren, wenigstens 
P Bcythicus auch in der Abteilung 3 schon vorzukommen. 

109. Pictonia cymodoce d'Orb. (nov. var. ?) 

1847. d^Orbiony, Cephal. jur. I, S. 534, Taf. CCK, Fig. 3 u. 4, Taf. CCIIl, Fig. 1. 
1896. ToRNQuisT, Degen. Perisph. S. 11, Taf. Ilff. 

Im Mittel-Kimmerklge von ZarnglaflP haben sich bisher nicht 
allzuviel Ammonitenreste gefunden, und die Erhaltung, besonders 
der großen Exemplare, läßt sehr viel zu wünschen übrig. Trotz- 
dem glaube ich zwei kleinere und relativ wohlerhaltene Bruch- 
stücke, deren eines auch die Lobenlinie fast vollständig erkennen 
läßt, mit der von ToRNQUiST als Haupttypus der interessanten 
Gruppe der Pict cymodoce beschriebenen Form nahe zusammen- 
bringen zu dürfen. 

Die allgemeine Form des vollständigeren Stückes stimnit recht 
gut mit der Art aus den Mergeln mit Trigonien von Lb Havrb 
überein. Das pommersche Exemplar ist, ergänzt gemessen, sogar 
noch etwas weiter genabelt (Durchmesser 12,S cm, Nabelweite 
6 cm = 47 pCt.). Ueber den Querschnitt ist zu bemerken, daß 
die ovale Form der Alterswindungen sich etwas später einstellt, 
als ToRNQuiST^s Abbildung angibt. Die inneren Windungen 
liegen auf der einen Seite völlig frei. Sie nehmen anfangs im 
scharfen Gegensatz zu der später recht flachen Form des Ge- 
häuses, an Breite fast so stark zu, wie an Höhe. Infolgedessen 
bildet diese innere, 1^2 ^^ weite Partie der Nabelfläche einen 
Hohlkegel von 110^ Oeffnung. Daß ähnliche Verhältnisse auch 
an dem Gewindekern des von Torkquist abgebildeten Stückes 



der angefahrten FormezL 207 

vorhanden sein müssen, beweist die davon angegebene Quer- 
schnittsskizze, in der der Ammonit nooh ziemlich weit innen so 
dick ist, daß er zum Embryonalende mit einer ähnlich steilen 
Böschung fibergehen muß. Doch ist diese erste Phase der Ge- 
hänseentwicklung bei ToRNQUiST^s Stück nicht so ausgedehnt, wie 
bei dein meinigen. Die Skulptur der pommerschen Exemplare 
(Steinkerne) ist nicht besonders gut erhalten, vor allem ist die 
charakteristische Feinskulptur der Jugendwindungen nicht deut- 
lich zu erkennen. Die Loben stimmen, soweit sich ihr Verlauf 
aus mehreren, einigermaßen erhaltenen Stellen der beiden Exem- 
plare kombinieren läßt, mit Torkqdist^s Zeichnung recht gut 
überein. 

Die vorliegende Form besitzt also geringe Abweichungen vom 
Typus der Pictonia cymodoce^ wie ihn Tornqüist festlegt; trotz- 
dem steht sie demselben nahe genug, um höchstens als eine neue 
Varietät der sehr variablen Gruppe angesehen werden zu können. 
Zu einer endgültigen Äußerung über dieselbe muß indes voll- 
ständigeres und besser erhaltenes Material abgewartet werden. 

Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff. 

110. Aspidoceras Zittel. 

Ich habe schon darauf hingewiesen, welche Bedeutung der 
ziemlich reichen Entwicklung dieser Gruppe von Ammoniten in 
den oberen Schichten von Bartin mit Rücksicht auf das Auftreten 
derselben Fauna in anderen Gegenden zukommt. Um so mehr 
ist es zu bedauern, daß die bis jetzt gefundenen Stücke aus dieser 
Gattung fast durchweg so mangelhaft erhalten sind, das sie für 
eine eingehende Bearbeitung nocht nicht ausreichen. Ich muß 
daher auf eine kritische Betrachtung der Aspidoceras-YormGn vor- 
erst verzichten. Für eine ungefähre Bestimmung nach den land- 
läufigen Artgrenzen reicht das Material meist aus, denn einige 
der für die Bestimmung geltenden Merkmale sind trotz der 
mangelhaften Erhaltung meistens deutlich. So ist der Querschnitt 
der Windungen gewöhnlich gut zu beobachten, da die meisten 
Exemplare unverdrückt sind. Die Verteilung der Dornen ist 
ebenfalls zu erkennen. Loben dagegen sind nur an wenigen 



208 KotizdD zu einer Reihe 

Stocken in ihrer ganzen Entwicklung zu verfolgen und von der 
Schale mit ihrer für das Genus so charakteristischen Feinskulptur 
sind nur hin und wieder Spuren erhalten. 

An Häufigkeit Oberwiegt durchaus A. longiajpinum Sow.^), 
von dem infolgedessen auch das besterhaltene Material vorliegt. 
Dasselbe zeigt zum Teil die Tendenz zur Ausbildung ziemlich 
flacher, vergleichsweise weit genabelter Formen, die von den typi* 
sehen zur Zeit nicht getrennt werden können. Weniger sicher 
ist die Zugehörigkeit eines kleineren Stückes aus dem Abschnitt 1 
von Bartin zu der Art. Es entspricht etwa einem von Herbich ^) 
aus dem Sz^klerland beschriebenen, zu A, lonffispinum Sow. ge* 
rechneten Typus. 

Anderseits kommen Formen vor, die nach dem nierenformig 
breitgedrOckten Querschnitt ihrer Windungen A. meridionale 
Gem.') sehr nahe kommen. 

A, liparum Oppel*) ist ebenfalls in großen, ziemlich gut be- 
stimmbaren Bruchstocken gefunden. 

Am wenigsten gut erhalten ist eine flache, ziemlich hoch- 
mOndige Form mit einer angedeuteten Dornenreihe in der Um- 
gebung des Nabels. Sie läßt sich am besten dem von Ziitbl^) 
beschriebenen A. acanthomphalus an die Seite stellen. 

Es ist mir bisher nicht geglOckt, in dem Ammonitenkalk 
von Bartin ein typisches A, acanthicum Oppel aufzufinden, eine 
Form, die auch in einigen anderen Juragebieten in diesem höch- 
sten Horizonte des Kimmeridge zu fehlen scheint. 

111. Aptyehus eellnlosns. 

Taf. 10, Fig. 9. 

»Cellulose« Aptychen waren von Bartin schon bekannt. Die 
mir vorliegenden Exemplare, meist nur Bruchstocke, unterscheiden 
sich voneinander nur durch die Größe und gehören augenscheiu- 

») Min. Conch. Taf. DI, Fig. 2. 

») Szeklerland, S. 172, Taf. XVI/XVII, Fig. 1. 

») Gkmmkllaro, Stadj., S. 43, Taf. VII, Fig. 7, 10. 

<) Pal, Mitt., S. 220, Taf. LIX, Fig. 1. 

») Alt. Tithon., S. 79, Taf. V, Fig. 4, a, b. 



d«r angef&hrten Formen. 209 

lieb sämtlich zu einer Ammonitenart, nämlich dem durch seine 
Häufigkeit weit überwiegenden A. hngispinum Sow. Das abge- 
bildete kleine, aber vollständige und sehr wohlerhaltene Stück 
ließ sich ganz vom anhängenden Gestein befreien. Infolgedessen 
zeigt es einige Eigentümlichkeiten seiner äußeren Form , die 
Schlüsse auf die Art seiner Anbringung in der Wohnkammer der 
Aspidoceren erlauben. 

Wir wissen durch Funde von in situ in Ammonitenwohn- 
kammern erhaltenen Aptychen, daß die in ihrem Umriß so deut- 
lich an den Querschnitt der Ammonitenwindungen erinnernden 
Deckelorgane das Gehäuse über dem zurückgezogenen Tier ver- 
schlossen, und wir können nach Analogie lebender Deckelmol- 
lusken annahmen, daß dieser Verschluß ein dichter war. Aus 
vielen Fundstücken geht zudem hervor, daß die konkave, An- 
wachsstreifen besitzende Fläche des Aptychus dabei nach 
innen sah. 

Wenn wir das vorliegende Stück daraufhin betrachten, wie 
unsere Aptychen von A. hngispinum wohl ihre Deckelfunktion er- 
füllt haben, zeigt es sich, daß sie schief in der Wohnkammer 
sitzen mußten, wenn sie dieselbe schlössen. Denn die Bartiner 
Aptychen sind, wenn man sie sich paarweis in gleichmäßiger 
Wölbung^) zusammengestellt denkt, fflr ein ihrer Breite ent- 
sprechendes Stück Ammonitenröhre sämtlich zu hoch, um in senk- 
rechter, d. h. radialer Stellung in deren Wohnkammer zu passen. 
Außerdem besitzen sie an den Rändern — von der )> Harmonie- 
linie« abgesehen — ganz schiefe Grenzfläch en^), die ent- 
sprechend der Lage im geschlossenen Zustande sich ausgebildet 
haben müssen, teleologisch ausgedrückt, um einen recht soliden 
und dichten Verschluß zu erzielen. Die Lage dieser Flächen be- 
weist dann, daß die Aptychen im geschlossenen Zustande an der 
Externseite am weitesten rückwärts lagen und von dort mit etwa 

Daß Aptjchen vielfach ia gewölbter Stellang io AmmoniteDröhren 
steckten, hat schon Owen wahrscheinlich gemacht. Proc. Zool. Soc. 1879, 
Part. IV. 

^} S. □. a. die vielfach wiedergegebene Abbildung von H. v. Mkter in Nova 
Acta Acad. Leop. Carol. 1831, XV. 

Neue Folge. Heft 41. 14 



210 Notiz«n zu einer Beihe 

700 gegen die AußeDScbale schräg vorwärts zur Intemflächc 
liefen. Hier trafen sie die Schale, infolge des Fortschreitens der 
Spirale, unter viel spitzerem Winkel. Dementsprechend ist die 
Grenzfläche des Randes hier sehr viel schräger, als gegenüber, 
und zeigt am äußeren, den Flanken anliegenden Rande alle 
Zwischenwerte der Neigung. 




Längssolmitt durch die Wohnkammer einei Aspidoceras longispinum, 

ein Stück seitlich von der^Sagittalebene. 

Darchschnitte des Aptjchas im geöffneten (a) and geschlossenen (z) Zostande. 

Wenn das Tier sich aus dem Gehäuse hervorstreckte, schob 
es die um ihre externe Spitze pendelnden (und nach Bedarf ein 
wenig zusammenklappenden) Aptychen gegen die Außenwand des 
letzten WohnkammerstOckes zur Seite. Wegen dieser Scharnier- 
bewegung ist der Aptycbus an dieser einen Strecke des äußeren 
Randes zugerundet, während sonst die schmale Querflächc auch 
nach außen scharfe Ränder hat. Es liegt kein Grund zu der 
Annahme vor, daß bei diesen Ammoniten die Aptychen beim 
Hervortreten des Tieres ihren Platz verlassen und mit aus der 
Mundöffnung heraustreten konnten, und auch in anderen Ammo- 
nitengattungen scheint dies kaum der Fall gewesen zu sein. Die 
Aptychen würden auch sonst nicht in so vielen Fällen in einer 
ganz bestimmten Entfernung vom Mundsaume in der bekannten 
regelmäßigen Orientierung bei der Einbettung erhalten geblieben 
sein. Sie werden an der Oberecke, um die sie beweglich waren, 
durch Bindegewebe mit der inneren Schalenfläche in ziemlich 
enger und fester Verbindung gestanden haben, die auch durch 
die Verwesung erst spät gelöst wurde. 



der angef&krten 9ormeA. Sil 

Ich habe durch Messung feststelleu können, daß ein Paar 
Aptychen von der Form des vorliegenden in der beschriebenen 
schiefen Lage genau in die Wohnkammer eines Aspidoceras langt- 
spinum von dem entsprechenden Altersstadium hineinpaßt. 



U 



Yerzeiclmis der zitierten Literatur. 



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Die Versteinerungen des Nizniower Kalk- 
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Kleiner geologischer Führer durch einige 
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Die Glossophoren des terrain k chailles 
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Geognostische Beschreibung der Gegend 
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Ausführliche Beschreibung des gegen- 
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du ch&teau de Grussol (Ardeche). 

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Der obere Jura bei Inowrazlaw in Posen. 
Verh. Russ. Kais. Min. Geselisch., Bd. 
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Studj paleontologici sulla fauna del cal- 
care a Terebratola janitor del nord 
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turali ed economiche di Palermo. 

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KowALBwsKi, 1888, Materialien 



Jura von Fritzow. Amtl. Bericht über 
d. 38. Yersamrol. deutscher Naturf. u. 
Ärzte zu Stettin. 

Der Weiße Jura y und 8 in Schwaben. 

Neues Jahrbuch für Min. etc. Beilage- 
band XY. 

Portlandien, tithonique et volgien. Bull. 
Soc Geol. de France, 3. Scr., T. XXII. 

Sur les Trigonies davellees de Toxford- 
claj et du coral - rag. Journ. de 
Conchjliologic, IX. 

Das Szeklerland mit Berücksichtigung 
der angrenzenden Landestheiie geo- 
logisch und paläontologisch beschrie- 
ben. Mitth. a. d. Jahrb. d. K. Ungar, 
geol. Landesanstalt. 

Heersumer Schichten und Korallenoolith 
bei Ahlem. Jahrb. d. Königl. Preaß. 
Geol. Landesanstalt für 1903, Heft 2. 

Über schwäbische Aucellen und eine 
verwandte Form. Neues Jahrbuch f. 
Min. etc., 1900, I, S. 48-56. 

L^Oxfordien et le Sequanien du gouvcr- 
nement de Moscou et de Rjasan. 
Bull. Soc. Imper. des Naturalistes de 
Moscou. 

Oxford in Ostpreußen. Jahrbuch der 
Königl. preuß. Geol. Landesanstalt. 

Der vordiluviale Untergrund des nord- 
ostdeutschen Flachlandes. Jahrbuch 
der Königl. Preuß. Geolog. Landes- 
ansUlt f. 1899, S. 266—285. 

Descriptton gcologique do la Montagne 
de Lure. 

Die Versteinerungen der Mark Branden- 
burg. 

Das älteste Naturdenkmal Pommerns. 
Baltische Studien, III, 1. 

Monographie des Poljpiers jarassiques de 
la Suisse Abb. Schweiz. Paläont. Ges. 

Geologische und paläontologische Unter- 
suchung der Grenzschichten zwischen 
Jura und Kreide auf der Südwostseite 
des Seiter. Gekrönte Preisschrift. 

Materialien zur Geologie Pommerns. 
Jahresber. d. Ver. f. Erdkunde zu 
Stettin f. 1887. 



YenEeichois der zitierten Literatur. 



217 



Krav8k,P.G., 1904, Ostpreoß. 

Kimmeridge 



Lahcbbs, 1888» Ancellen 

Lafparkht, DE 1900, TraiU 

Lbmoine et 1902, Aabe et Loire 

ROLYER 



LsKltlEB, 



1872, Stades 



Leymkrie 1846, Aube 



LoRiOL,P.dE 1866, 

et Pellat, 

E. 
— et Cot- 1868, 

TEAU 



Boülogne I 



Tonne 



, Royer et 1872, Hante Marne 
Tombeck 



— et Pellat 1875, Bonlogne II 



1876-78, Baden 



1881, Oberbachsitten 



— etBouR- 1886^88, Valfin 

OBAT 

— et KoBY 1889-92, Corall. inf. 



Über das Vorkommen von Kimmeridge 
in Ostpreußen. Zeitschr. d. Deatsch. 
geol. Gesellsch., Monatsber. 5, S. 56 
bis 59. 

über die russisciien Ancellen. Mem. 
Comit6 geol. St. P^tersboarg, VIII, 1. 

Traite de G^logie, IV. Ed. 

Note preliminaire sur Tetage kimmc- 
ridgien entre la yallee de PAnbe et 
Celle de la Loire. Ball. Soc. Geol. de 
France, 4.Ser., II, S. 104-111. 

Etndes g^ologiqnes et paleootologiques 
sar les falaises de Temboachare de la 
Seine, avec Atlas. 

Statistiqne geologiqae et mineralogiqae 
da departement de TAabe. 

Monographie paleontologiqae et g^lo- 
giqoe de Tetage portlandien des ea- 
yirons de Bonlogne sar-Mer. 

Monographie paleontologiqae et geolo- 
giqae de r^tage portlandien da de- 
partement de PYonne. Ball. Soc. Scien- 
ces bist, et nat. de TYonne, 2. Ser. I. 

Description geologiqoe et paleontologiqae 
des eta((es jarassiqaes sap^riears de la 
Haate Marne. Mem. Soc. Linneenne 
de Normandie, XVI. 

Monographie paleootologiqae et geolo- 
giqae des 6tages saperiears de la for- 
matioD jarassique des enyirons de Boü- 
logne-sar-Mer. 

Monographie paleontologiqae des cou- 
ches de la zone ä Ammonites tenoilo- 
batas (Badener Schichten) de Baden 
(Argovie). Abb. Schweiz. Palaeont. 
Ges. 1II=V. 

Monographie pal^ntologiqne des coaches 
de la zone a Ammonites tenailobatus 
d^Oberbach Sitten et de Wangen. Abh. 
Schweiz. Pal. Ges. VII n. VIIL 

Etndes sar les mollusqaes des coaches 
coralligenes de Valfin (Jara). Abh. 
Schweiz. PalÄont Ges. XIII— XV. 

Etndes sar les mollasque des choaches 
coralligenes införienres da jara ber- 
nois. Abh. Schweiz. Paläont. Ges. 
XVI-XIX. 



218 



Verzeichnis der zitierten Literatur. 



LoRioL et 1893, Tonnerre 
Lambert 



1895, Raurae. eap. 



1896-98, Ozf. 8up. 



Lyoett, J. 1872-79, Trigoniae 

1881-83, 
MicRALSKi 1886, Notes 



— 1890, U. Wolgastufe 

MicEABLiue, 1 640, Pommemland 
MoescH, C, 1873, Pholadomjen 



Ml STIEB- 1994, 

Ch ALMAS et 

dkLappabent 

— CtPELLAT, 1900, 



Nomenclature 



Gaide 



Nbumaye,M., 1873, Acanthicassch. 



1S85, Geogr. Verbrei- 

tODg 



Oppel, A., 



1856-58, Jura 
1863, Pal. Mitth. 



Oppenheim, 1902, Oberjorass. Riff- 
P. korallen 



DescriptioB des moilusques et brachio- 
podes des concbes s^qaanniennes de 
ToDDere (Yonne). Abb. Schweiz. Pa- 
Iftont. Ges. XX. 

Etade sur les moilusques du Rauraden 
Bup^rieur du Jara Bernois. . Abb. 
Schweiz. Palftont Ges. XXII. 

Etüde sur lea moilusques et brachiopodes 
de rOxfordieo snperieur et mojeu du 
Jura Bernois. Abb. Schweiz. Palftont. 
Ges. XXIII-XXV. 

A monograph of tbe british fossil Tri- 
goniae. 

Supplement. Palaeontegraphical Society. 

Notes sur les coaches k Perisphinctes de 

la Pologne et sur leur age probable. 

Bull. Com. G^ol. St. P^tersboorg, V 

(russisch). 
Ammoiiiten der unteren Wolgastufe. 

Mem Com. geologique St. Petersbonrg, 

VII, 2. 
Sechs Bücher yom alten Pommernlande. 

Monographie der Pholadomjen, Ge- 
krönte Preisschrift Abb. Schweiz. 
Palftont. Gfs., I. 

Note sur la nomenclature des terrains 
sedimentaires. Bull. Soc. Geol. de 
France, 3. Ser., XX. 

Falaises jurassiques du Boulonnais. 
Guide du 8"><Congie9 geol. internat. 
4 Paris, No. XII, 2. 

Die Fauna der Schichten mit Aspido- 
ceras acanthicum. Abb. K. K. geol. 
Reichsanstalt, Y, 6. 

Die geographische Verbreitung der Jura- 
formation. Denkschr. Kais. Akad. d. 
Wiss.. Wien, math. -phjs. Kl. 50, 
S. 57-143. 

Die Juraformation. 

Über jurassische Cephalopoden. Palfton- 
tolog. Mittheil, aus d. Museum des 
Königl. Bayr. Staates, lU. 

Über ein reiches Vorkommen obeijuras- 
sischer Riff korallen im norddeutscL 
Diluvium. Zeitschr. d. Deutsch, geol. 
Gesellsch., 54, 3. 



Verzeiehnis der ntierten Literatur. 



•219 



ORBiGanr, 


1842, 


Ceph. jar. 


A. p' 






— 


1845, 


in M. V. K. 


— 


1847, 


Gasterop. jur. 


Pavlow, A., 


1847, 


AcanthicuB- 
Zone 


■ 


1889, 


Jarass. sap. 


— 


1900, 


Couches k Amm 
alternans 



— et 


1891, 


Speeton 


Lampluob 






— 


1896, 


Classification 




1901, 


Cretac^ infe- 
rieur 


Phillips, J., 


1829, 


Yorkshire 


PlETTB, M., 


1891, 


Gasterop. jar. 


Fl1E19I5GEB, 


1847, 


Wirbelthiere v. 


Th. 




Schnaitheim 


PoMPECKJ, J., 


1901, 


Frank. Aucellen 


— 


1901, 


Regensborg 


■QUEHSTBDT, 


1849, 


Gephalopoden 


F. A. 






— 


1858, 


Jura 


— 


1871, 


RnKfhlffp<Kt^li 


» 


1887-88 


, Schw&b. Ammon 



Paläontologie fran^aise, terrains jaras- 
siqaes, 1. C^phalopodes. 

McRCHISON, DE VeBNEUIL UOd Y. RaTSEB- 

LiNo. The geology of Rossia in Europe 

and the Ural mountains. 
Paleontologie franpaise, terrains jnras- 

siqnes, 2. Gast^ropodes. 
Les Ammonites de la zone k Aspido- 

ceras acanthicnm de Vest de la Rassie. 

MÄm. Com. geol., II, 3. 
Jarassiqae sup^riear ei Cr^taoe infSriear 

de la Rassie et de TAng^eterre. Bull. 

Soc. Imp. Nataralistes de Moscoa, 

1889, No. U 
Sar les couches k Amm. alternans et lears 

eqaivalents dans TEarope occidentale 

Ball. S. Imp. des Nat. de Moscoa 1900, 

No. 3, C. R., S. 28 (rassisch — Franz. 

Ref. io Geol. Centialbl. 1901, No. 1936.) 
Argiles de Speeton et lears Äquivalents. 

Ball. Soc. Imp. Nataralistes de Moscoa. 
The Classification of the strata between 

the Kimmeridgian and Aptian. Qnart. 

Joam. Geol. Soc 52, S. 542—555. 
Le Cr^tace inferiear et sa faane. Noav. 

Mem. de la Soc. Imp. Nataralistes de 

Moscoa, XVI (XXI), 3. 

Geology of Yorkshire (III. Ed., 1875). 

Paläontologie franQai8e(D*0RBiDNY) l.S6r., 
Animaax invert^bres terr. jar. III, 
Gastiropodes. 

Die Wirbelthiere im Korallenkalk von 
Schnaitheim. Jahresh. Yer. yaterl. 

• Nat. Württemberg, III, S. 226 and 
227, T. I. 

Aacellen im fränk. Jara. N. Jahrbach 
1901, I. 

Die Jaraablagerangen zwischen Regens- 
barg und Regenstaaf. Geognost 
Jahreshefte, XIV, S. 139—220. 

Petrefaktenkande Deutschlands, Taf. 1. 

(Gephalopoden. 
Der Jura. 
Petrefaktenkande Deutschlands, II. Die 

Brachiopoden. 
. Die Ammoniten des Schwäbischen Jara. 



220 



Ytifzeichiiis der uiXetieu Literatnr. 



Reinegke,. 1818, Maris protogaei 
J. C. M. etc. 



ROEDESR, 


. 1882, 


Terr. 4 chailles 


BLA. 






ROEMER, 


1836, 


Ool.-Geb. 


F. A. 


1839, 




ROEUER, 


1877, 


Inowrazlaw 


Febd. 






ROLILLER 


1849, 


Et. prosr. 



Sadebeck,A. 1865, de formatione 

— 1865, Pomm. Ober- 

Jura 

Schelle lEN 1894, Geschiebe 
Schmidt, M. 1901, Stratigraphie 



1902, £rl&at (Gülzow 
u. Moratz). 



Schmierer, 1902, Epsilon u. Zeta 
Th. 

Scholz, R. 1887, Pritzow 



Schulz, W, 1823, Grund- und 

Aufrisse 
Seebach, K,v. 1864, Hannov. Jora 

SiEMiBADZKi, 1898-99, Perisph. 
J. V. 

Skeat, E. and 1898, boulders 
Madsen, V. 



Maris protogaei Nautilos et Argonaatas, 
Yulgo Cornua Ammonis in Agro Co-> 
bnrgico et yicioo reperiundas descrip- 
sit et delineavit etc. 

Beitrag zur Kenntnis des Terrain ä 
chailles und seiner Zweischaler in 
der Umgegend Ton Pfirt im Ober- 
Elsaß. 

Die Versteinerungen des norddeutschen 
Oolithengebirges, mit Nachtrag. 

Jahresber. Schles. Gesellsch. f. vaterL 
Kultur. 1877, S. 58. 

Etndes progressives sur la g^olog^e de 
Moscou. Bull. Soc. Imp. Naturalistes 
de Moscou, XXII. 

De formatione kimmeridgiensi pomme- 
rania. 

Die oberen Jurabildungen in Pommern. 
Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch. 
XVII, S. 651-701. 

Der lithauische Jura und die ostpreußi- 
schen Geschiebe. N. Jahrbuch 1894, IL 

Beiträge zur Stratigraphie des Jura in 
Hinterpommern, Zeitschr. d. Deutsch, 
geol. Gesellsch. 1901, S. 29. 

Erläuterungen zar Geologischen Karte 
von Preußen u. benachbarten Bundes- 
staaten, Blatt Gülzow und Abschnitt 
»der Jura« in den Sri. zu Blatt 
Moratz (K. Keilhack). 

Das Altersverhältnis der Stufen « Epsilon c 
und »Zeta« des weißen Jura. Zeitschr. 
d. Deutsch, geol. Gesellsch. 54. 

Die Försterei Kalkberg bei Fritzow i. P., 
ein Beitrag zur Kenntnis der oberen 
Jurabildungen Pommerns. Progr. 
Gjmn. Gr. Glogau. 

Grund- und Aufrisse im Gebiete der 
Bergbaukunde. 

Der Hannoversche Jura. 

Monographische Beschreibung der Am- 
monitengattung Perisphinotes. Palae- 
ontographica 45. 

On jurassic, neocomian and gault boul- 
ders found in Denmark. Danmarks 
Ge6\, nndersi^gclse, 2. Rackke, No. 8. 



Verzeichnis der zitierten Literatur. 



221 



SuTTB, J. P. 1893, Kahlberg 



SowERBY, 1812-46, Min. Conoh. 
StBMENorp, 1897, StatiBt. Methode 



Stedbb, A., 1897, Argent Jora 



SraiMOou- 1896, Trigonies 

KHOW 



Struokmann, 1878, 
C. 



Ob. Jara 



1882, N. Beitr. 



1887, Portland 



Tmurmannu. 1861, Leth. Brontrat. 
Etallon 



ToRNQL'isT, 1896, Degen. Perisph. 
A. 

Tbaltschold, 1858, Rech. geol. 



ÜHuo, V., 1882, Bronn 



Walthbr, 1893-94, Einleitang 

JOH. 



Die Jnrabildungen des Kahlberges bei 
Echte. Jahrb. d. Königl. Preaß. Geol. 
Landeeanst. für 1891. 

Mineral GoDchologj. 

Versach einer Anwendung der statisti- 
scheD Methode zum Stadium der Ver- 
t heilang der Ammoniten in dem rassi- 
schen Jura. Ann. G^l. et Min. de la 
Rassie, II. 

Argentinische Juraablageruogen. Ein 
Beitrag zur Kenntnis der Geologie und 
Paläontologie der argeutinischen An- 
den. Palaeont. Abbandl., N. Folge, 
III, 3. 

Description de quelques Trigonies des 
depüts secondaires de la Rassie. 
Verh. Rttss. Kais. Min. Ges., II. Ser. 
XXXrV, IL 

Der obere Jura der Umgegend von 
HannoTor, eine palftontologisch, geo» 
gnostisch, statistische Darstellung. 

Neue Beiträge zur Keontniss des oberen 
Jura und der \^ealdenbildungen der 
ümgegeod von Hannover. Palftont. 
Abb., I, 1. 

Die Portland-Bildungen der Umgegend 
von Hannover. Zeitsehr. d. Deutsch, 
geol. Gesellsch., 39, S. 32—67, T. 4-7. 

Lethaea Bruntrutana ou etudes paleon- 
tologiques et stratigraphiques sur le 
Jura bemois et en particulier les eo- 
virons de Porrentruj. Neue Denkschr. 
d. alJgeai. Schweiz. Gesellsch. für d. 
ges. Natur wissensch., XVII 1. 

Die degenerierten Perisphinctiden des 
Kimmeridgo von Le H&vrc. Abh. 
Schweiz. Palftont. Gesellsch. XXI IT. 

Recherches geologiques aux environs de 
Moscou. — Le gres de Kotelniki. 
Bull. Soc. Imp. Naturalistes de Mos- 
cou, XXXI. 

Die Jurabildungen in der Umgebung 
von Brunn. Beitr. z. Pal&ontologie 
von Oesterr. - Ungarn I, S. 111—182, 
Taf. XIV -XVII. 

Einleitung in die Geologie als historische 
Wissenschaft. 



222 



Verzeichnis der zitierten Literatur. 



Wessel,P.P., 1851, BeBcriptio 

— 1851 u. Jura lu. II 

1854 
Wrxoht, Th., 1857 Q. Ooi. Ech. 

1858 



ZiTTBL, K. V., 1861, Glos. 



1870, Aeit. Tithon 



1876-93, Handbach 



Descriptio geognoetica regionis oribns 

yiadrinis circamjectae. 
Der Jara in Pommern. Zeitschr. d. 

Deataeh. geol. Gesellsch«, III o. VI. 
Monograph of the british fossil Bohino- 

dermata of Ihe oolitio formations, I. 

The Echinoidea. Palaeontographical 

Society. 
Description des fossiles du coral-rag de 

Glos. Joam. de Conchjliologie, IX, 

S. 192-208, Taf. VI! u. XII. 
Die Faana der älteren Kephalopoden 

führenden Tithonbildangen. Palaeon- 

tographioa, Supplement. 
Handbuch der Palaeontologie, I., Palaeo- 

Zoologie. 



Fig. 1. 
Fig. 2, 



Fig. 4. 
Fig. 5. 
Fig. 6. 



Fig. 7, 



Fig. 9- 
Fig. 12, 
Fig. 14. 
Fig. 15- 
Fig. 18- 



Tafel 1. 

Goniolina geometnca A. RoEM. sp. Unt. Kimme- 

ridge 2 b, Tribsowi) S. 94 

3. Hemicidaria Hoffmanni A. RoEM. sp. Uni. 
Kimmeridge 2 b, Fritzow, (Original von Fig. 2 

im Museam von Stettin) S. 130 

Hern, intermedia Flem. sp. Ob. Kimmeridge 1 a, 

Bartin S. 131 

Pseudodiadema mamiUanumi A. ROEM. sp. Mittl. 

Kimmeridge 1, Zarnglaff S. 132 

Pseud. (Diplopodia) subangulare GoLDF. Mittl. 
Kimmeridge 1, Zarnglaff; vergrößert (2 : 1) . . S. 133 
8. Pygvrus jurensis Marcoü. Fig. 7 präpariertes 
Schalenexemplar von unten; Fig. 8 Steinkem mit 
Schnlenroaten von oben; Ob. Kimmeridge!, Bartin S. 135 
11. Rhynchonella ttnunca QuENST. ünt. Port- 
land 3, Schwantesfaagen; Fig. 11 vergrößert (2:1) S. 139 
13. Rhynch. triunca Qubnst. Ob. Kimmeridge 2, 

Bartin S. 139 

Rhynch. cf. trüobata V. ZiBT. sp. Ob. Kimme- 
ridge 2, Bartin S. 139 

17. Rhynch. pinguis A. RoEM. sp. Unt. Kimme- 
ridge 1, Klemmen S. 137 

20. Rhynch, pinguis A. RoEM. sp. Mittl. Kimme- 
ridge, Zarnglaff; 19 monströs, 20 etwas verdrQckt S. 138 



^) Die OrigiDale be6nden sieb, wofern anderes nicht bemerkt ist, in der 
Sammlang der 6eoI. Landesanstalt in Berlin. 



Abhandl-d. Königl.PreiiU. Geolog. Landesanstali. Neue Folge, liefHI. Tafel 1. 




Abhanc 



i 

tafei 1 

JPig. 1—4. Terebratula cf. DavJiini Etallon. Die an- 
gewitterte Schale von 2 zeigt Radialstruktur. Uut. 
Kimmeridge 2b, Fritzow; bei Id und 4b große 
Schale unten S. 14< 

Fig. 5 — 8. Ter. subaella Leym. Ob. Kimmeridge 2, 

Bartin; bei 7b große Schale unten S. 14i 

Fig. 9, 10. Ter. subsella Leybl Mitt. Kimmeridge, Zarn- 

glaff S. 144! 

Fig. 11, 12. Ter. cf. Zieteni DE LoRiOL. Fig. 12 mit 
Andeutung von Biplicatie. Unt. Kimmeridge 1, 
Klemmen S. 144 






Abhandl. d, Königl. Prcuß. Geolog. Landrsan=talt. Neiir Folge, Heft 41. Tnfcl 2. 




Tafel 3. 



Abhandl. < 



Fig. 1, 
Fig. 3. 



Fig. 4. 
Flg. 5. 
Fig. 6. 
Fig. 7, 
Fig. 9. 
Fig. 10. 
Fig. 11, 



Fig. 13. 



2. Terebratula cf. Zieteni de Lor.? Unt. Kimme- 

ridge 1, KlemmeD S. 1 

Terebratula^ junges Exemplar mit fast reinem 
BrachialgerQst. Unt Kimmeridge 1, Klemmen; 

vergrößert (2:1) S. l| 

Ter. cf. suprajurensü Etallon. Unt. Kimme- 
ridge 2 b, Fritzow S. 1 

Ter. cf. subsella Letm. Unt. Kimmeridge 2 b, 

Tribsow; bei c große Schale unten S. 1 

Ter. suprajureneis Btallon. Unt. Kimmeridge 

2b, Fritzow S. 1 

8. Ter. auprajurensis Etallon, 8 etwas verküm- 
merte Form. Unt. Kimmeridge 2 b, Tribsow. S. 1 
Ter. cf. subsella Leym., stark aufgebogene Form. 
Mitt. Kimmeridge, Zaruglaff . . . . . . . S. 1 

Ter. cf. subsella Letm., Form mit stark gewölbter 
kleiner Schale. Mitt Kimmeridge 1, Zarnglaff. S. 14 

12. Ter. ct. subsella Leym., robuste, stark gefal- 
tete Altersformen. Mitt. Kimmeridge 1, Zarnglaff. 'S. 14 
Ter. cf. dncta Cotteau. Mitt. Kimmeridge 1, 
Zarnglaff S. 14 



Abhandl. d. König). Preu8. Geolog. Landesanslali. Neue Folge, Heft 41. Tafel 3. 




Tafel 4. 

Fig. 1. Terebratula cf. cincta Cotteaü. Mittl. Kimme- 

ridge 1, Zarnglaff; bei d große Schale unten . S. 148 

Fig. 2, 3. Ter. undoaa vk.forma^ Fig. 2 erwachsen, Fig. 3 
Jugendform, Mittl. Kimmeridge 1, Zarnglaff; bei 
große Schale unten S. 147 

Fig. 4. Ter. cf. undosa n. forma ^ auf der angewitterten 
Wölbung mit gitterartiger Struktur. Mittl. Kim- 
meridge 1^ Zarnglaff (Mus. zu Greifs wald) . . 8. 147 

Fig. 5. Terebratula n. sp. Unt. Kimmeridge 1, Klemmen S. 144 

Fig. 6. Terebratula sp., vielleicht der vorangehenden als 
Jugendform zuzuordnen. Unt. Kimmeridge 1, 
Klemmen S. 144 

Fig. 7. Zeüleria cf. egena Baylb. Mittl. Kimmeridge 1, 

Zarnglaff S. 153 

Fig. 8 — 12. Zeill. humeralis A. Roem. sp. Unt. Kimme- 
ridge 1, Klemmen S. 150 

Fig. 13. Zeäl. humei^alis A. Roem. sp., angeschliffen das 
Brachialgerüst zeigend. Unt. Kimmeridge 1, 
Klemmen S. 150 

Fig. 14, 15. Zeill. humeralis A. Roem. sp., Jugendformen 

aus dem Mittl. Kimmeridge von Zarnglaff . . S. 150 

Fig. 16 — 18. ZeilL avellanan.sf. Ob. Kimmeridge 2, Bartin S. 151 

Fig. 19. Zeill. avellana n. sp., schlanke, wenig geblähte 

Varietät. Ob. Kimmeridge 2, Bartin . . . . S. 152 

Fig. 20. ZeiU. cf. humeralis A. RoEM. sp., mit Farben- 
spuren. Ob. Kimmeridge 2, Bartiu S. 151 

Fig. 21. Zeill. cf. humeralis A. Roem. sp., mit Farben- , 

spuren. Geschiebe des Ob. Kimmeridge vom i 

Kreuzberg b. Berlin S. 151 

Fig. 22. AtUacothytisf Unt. Kimmeridge 1 , Klemmen, 
a nat. Größe, b— d vergrößert (2:1); in c große 
Schale unten S. 154 



Abhandl. d. Königl. Preufl. Geolog. Landes an st alt. Neue Folge. Heft 41 . 




rii 



Tafel 5. 

Fig. 1 — 6. Auceüa Pallasi KltYS, var. tenuütriata Lahus. 

Unt. Portland 3, SchwaDteshagen S. 150 



Abhandl. d. Königl, Preuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 41 . 



Tafel 5. 



Fig. 1 — 6. Aucella /^a//a« Keys. var. tenuistriata Lahus. 

Unt. Portland 3, Schwanteshagen S. 

Fig. 7—10. Oatrea deltoidea Sow. Oberer Oxford 3, 

Klemmen S. 1 

Fig. 11, 12. Ostrea deltoidea Sow. Krflppelform. Oberer 

Oxford 3, Klemmen S. 1 

Flg. 13. Anomia jurensis A. RoEM. Oberer Oxford 3, 

Klemmen S. 1 






Abhandl. d. Königl, Preuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, I left 41 




f 



1 






Fig. 1. 

Fig. 2, 

Fig. 4, 

Fig. 6, 

Fig. 8. 



Fig. 9, 
Fig. 1 1 - 
Fig. 14, 
Fig. 16. 



Fig. 17. 
Fig. 18, 



Tafel 6. 

Ostrea deltoidea Sow. Ob. Oxford, Klemtnen . S. 160 
3.. Exogyra Gumprecldi u. sp. Uut. Kimmeridgc 2 b, 
Fritzow; 2 b nat. Größe, sonst vergrößert (2:1) S. 161 
5. Fix. Gumprechti n. sp. Mittl. Kimmeridge 1, 

Zaruglaff; vergrößert (2:1) S. 161 

7. Uypotrenia rupellense d'Orb. Mittl. Kimme- 
ridge 2 b, 6 Fritzow, 7 Tribsow S. 163 

Myoconcha (?) bnltica Wessel. Uut. Kimme- 
ridge 2b, Tribsow; ausnahmsweise gedrungen 

gebautes Stück S. 104 

10. Nucula ojcfordiatm KOEDER. Ob. Oxford 1 a, 

Klemmen S. 104 

13. Macrodon bipartitus A. RoEM. sp. Ob. Ox- 
ford 1 a, Klemmen S. 104 

15. Macr, btpartitus A. RoBM. sp. Ob. Oxford 1 a, 
Klemmeu, Jugendforinen ; vergrößert (3:1) . . S. 104 
Area {Barbatia) Clyiia DE Loriol. Ob. Oxford 1 a, 
Klemmen; die Abbildung 16b ist infolge eines 

Versehens zu klein ausgefallen S. 106 

Area (ß.) Clyiia DE LoR. Ob. Oxford 1 a, Klemmen ; 

Jugendform vergrößert (3:1) S. 106 

19. Cucullaea Coneinnoides deLor. Ob. Oxford 1 a, 
Klemmen; Jugeudformen, Fig. 19 vergrößert (3 : 1) S. 106 



1 ^ 



'^ 



üU. 



Abhandl. d. Königl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 41. 




Tafel 7. 



y 



Fig. 1 — 3. Trigonia Bronni Agassiz. Oberer Oxford 1 a, 

Klemmen S. 106 

Fig. 4 — 6. Trigonia Bronni Ag. Oberer Oxford 1 a, 

Klemmen; Jugendformen, vergrößert (3:1). • S. 106 

Fig. 7. Trigonia Hauchecornei n. sp. Unt. Portland 4, 
Schwanteshagen ; linke Schale, nach Wachs- 
abdruck S. 166 

Fig. 8, 9. Trigonia Hauchecornei n. sp. Unt. Portland 4, 
Schwanteshagen ; Stoinkern und Wachsabdruck 
der rechten Schale. Durch Ohmann retouchierte 
Photographieen S. 166 



Abhandl. d. Königl. PreuB. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 41. Tafel 7. 




) 



; 



» 



Tafel 8. 



Fig. 1. 



Flg. 2- 



Fig. 7. 
Fig. 8, 
Fig. 10, 

Fig. 12. 



Fig. 13— 



Fig. 1 7. 
Fig. 19. 

Flg. 20. 



Trigonia Hauchecomei n. sp. Unt. Portland 4, 
Schwanteshagen ; Gypsabdruck nach einem StQck 

im Roemermuseum, Hildesfaeim S. 166 

6. Astarte crassitesta A. RoEM. Ob. Oxford 1 a, 
Klemmen; 2 — 4 zweischalig gefunden . . • . S. 108 
Opis Gaulardea BüViG. Ob. Oxford 1 a, Klemmen S. 1 70 
9. Opü Phillipsi D^OüB. Ob. Oxford la, Klemmen S. 108 
11. Opis cf. semilunata Etallon. Ob. Oxford la, 

Klemmen S. 170 

Opi^ suprajurensis Contej. Ob. Kimmeridge, 

Bartin; vergrößert (2: 1) S. 108 

16, 18. Lucina cf. plebeja Contej. Ob. Oxford 
la, Klemmen; verschiedene Attersstufen, Fig. 13 

vergrößert (3 : 1) S. 110 

Lucina aUenaPHlhi». sp. Ob. Oxford la, Klemmen. S. 1 10 
Corbiceüa tanci^edia n. sp. Ob. Kimmeridge 1, 

Bartin S. 171 

Veneinipis (f) camminerms n. sp. Unt. Kimmeridge 

2b, Fritzow; vergrößert (2:1) S. 173 



Abhandl. d. Königl. Preuß. Geolog. La ndesan stall. Neue Folge. Heft 4 1 . 





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Tafel 9. 

Fig. 1, 2. hodanta kimmeridierms Dollf. Ob. Oxford la, 

Klemmen; vergrößert (3 : 1) S. 110 

Fig. 3. CorbtUa cf. gloaensü Zittel. Ob. Oxford la, 

Klemmen; vergrößert (3: 1) S. 112 

Flg. 4. Turbo (?) coraUensis BüV. Ob. Oxford 1 a, Klem- 
men; vier yerscbiedene Exemplare, vergrößert 
(3:1) S. 114 

Fig. 5. Trochus coelotropis n. sp. Ob. Oxford la, Klem- 
men; 5 a und b dasselbe, c (Unterseite) ein 
zweites Exemplar, vergrößert (3:1) S. 179 

Fig. 6, 7. Trochus viadrtnujt n. sp. Ob. Oxford la, 

Klemmen; vergrößert (3: 1) S. 180 

Fig. 8, 9. Nerita Pellati DE LoR. Ob. Oxford, Klemmen; 

vergrößert (3 : 1) S. 116 

Fig. 10. Ner. mais Büv. Ob. Oxford la, Klemmen; ver- 
größert (3:1) S. 183 

Fig. 11, 12. Ner, Sadebecki n. sp. Unt. Kimmeridge 2 b, 
Fritzow; Fig. 11 Steiiikeru, Fig. 12 Abdruck mit 
Farhenresten (Anbeilungsfläche einer Oatrea aolt- 
tarid) S. 183 

Fig. 13 — 15. Brachytrema Loriolt u. sp. Ob. Oxford la S. 184 

Fig. 16, 17. Lacuna (?) laemtmcula n. sp. Ob. Oxford 1 a, 

Klemmen; vergrößert (3:1) S. 185 

Fig. 18, 19. Lac, laeviuscula var. anguloaa n. v. Ob. Ox- 
ford la, Klemmen; vergrößert (3:1) . . . . S. 186 

Fig. 20 — 22. Risaotna valßnensis GuiR. et Ogär. Ob. 

Oxford 1 a, Klemmen, vergrößert (3:1) . . . S. 116 

Fig. 23, 24. Pseudomelaiiia collisa DE LoR. Ob. Oxford 1 a, 

Klemmen S. 187 

Fig. 25. Cerithium Deeckei n. sp. Unt. Portland 3, Schwan- 

teshagen; nach Wachsabdruck, vergrößert (3: 1) S. 189 

Fig. 26, 27. Cer. (?) pommeranum n. sp. Ob. Oxford 1 a, 

Klemmen; vergrößert (3:1) S. 190 

Fig. 28, 29. Cer, anaroides n. sp. Ob. Oxford 1 a, Klem- 
men; vergrößert (3:1) S. 188 

Fig. 30. Seqtiania cf. LorioH CosSM. Unt. Kimmeridge 2 b, 

Fritzow; Mus. Stettin S. 193 



Abhandl. d. Kdnigl. Preufl. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 




Tafel 10. 



Fig. 1 — 3. CerithieUa Greppini de Lor. Ob. Oxford la, 

Klemmen; vergrößert (3:1) S. 122 

Flg. 4, 5. Ovactavonina Stueri CosSM. var. Ob. Oxford 

la, Klemmen; vergrößert (3:1) S. 194 

Fig. (). Sulcactaeon viadnnus n. sp. Ob. Oxford 1 a, 

Klemmen; vergrößert (3:1) S. 195 

Fig. 7. Cardioceras Volgae A. Pavlüw. Ob. Kimmeridge 

2, Bartin; 7b vergrößert (2:1) S. 195 

Fig. 8. Card, alteimans v. Buch, var. oblonga QüEnstkdt. 

Ob. Oxford 1 b, Klemmen S. 12 

Fig. 9. Aptychus cellulosus (Aspidoceras longispinuin Sow.^. 

Ob. Kimmeridge 2, Bartin S. 208 

Fig. 10. Iloplites (Aulacostephanus) aubundorae A. Pavlow. 

Ob. Kimmeridge 2, Bartin S. 199 

Fig. 1 1. HopL (Aul.) pscudamutabilis DE LoR. Ob. Kimme- 
ridge 1, Bartin; nach Wachsabdruck . . . . S. 198 

Fig. 12. HopL (Aul.) cff. phorcus Fontankes. Ob. Kimme- 
ridge 1, Bartin S. 1J)8 

Fig. 13, 14. Perisphinctes (Virgatites) scythicus VisCHN. 
Unt. Portlaud 4, Schwanteshageu; Fig. 13 innere 
Windungen, nach Wachsabdruck S. 203 



Abhandl. d. Königl. Prcuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 41, Tafel 10. 




Abhandlungen 



der 



Königlich Preufsischen 



S^' -T^ •'■**« * ''^ * 



Geologischen Landesanstalt. 



Neue Folgte 
Heft 42. 



.^ .^ • .'N.X*_/-..y».^>.^yV, . . N. ' »* -N* N. "V/X, \\.XsS.Ni XV'^'-^X 



BEELIN. 

In Yei trieb bei der Königlichen Geologischen Landcsanstalt und Bergakademie. 

Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 

1904 



Ober die zur Wassergewinniing im mittlefeii 
nnil östJiciieD Tannos angelegten Stollen. 



Von 



A. V. Reinach. 



Mit 1 Tafel. 



Herausgegeben 
▼OD der 

Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt n. Bergakademie. 



^\. V^^-J 'SV'^^'V -•■ .• vv. \ s^\^\ ^ 



BERLIN. 

In Vertrieb bei der Königlichen C^logischen Landesanstalt and Bergakademie. 

Berlin N. 4, Inyalidenstr. 44. 

1 1)04. 



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Inhalts-Verzeichnis. 



Seite 

Knleitnag 1 

I. GeoIogiBche Ziismmineiiaetzniig der Ton Wusentolien dorehtoufiton 

Teile des Tsimiis 2 

BpiwteiDer Schiefer nod bonte Sericitachiefer 8 

Haogendes der Eppsteiner Schiefer 4 

GMiDDien 5 

Taunasquarzit 6 

Geologischer Baa des GebirgsJuunmes des hohen Tauniis . . 7 

GrabenTerBenkang im Torderen Tannas 8 

II. Die bis zum Frühjahr 1903 im Gebiete zwischen Wiesbaden nnd der 

Saalbnri; zar Wassenrersorgong eingebrachten Stollen 9 

A. Vier Stollen zor Wasserrerdorgnng der Stadt Wiesbaden . 9 

1. Krenzstollen 9 

2. SchliferBkopfstoUen 10 

3. M&nzbergstoUen 11 

4. KellerikopfiBtollen 13 

B. Zwei Stollen znr Wasseryersorgnng der Stadt Königstein . 14 

5. Unterer Stollen 14 

6. Oberer Stollen 14 

C. Wasserstollen der HeUansUlt Falkenstein 15 

D. Wssserstollen der Stadt Cronberg 15 

B. Wasserstollen för Schloß Friedrichshof 15 

F. Die drei Wasserstollen der Stadt Homborg t. d. IL . . . 16 

10. LnthersichestoUen 16 

11. BranmannstoUen 17 

12. SsalbnrgstoUen 18 

Wasserföhning 20 

StaaTorrichtongeu 21 

Zettdaner bis zor Geltendmachung der Niedeischlagsepochen 

in den Stollen 22 

Anfioahmefähigkeit nnd Wasserabgabe der Terschiedenen Tannas- 

gesteine 22 



II Inhalts-Verzeichnü. 

Seit« 

Verhältnis der Gesamtwasserlieferang der Stollen zur Nieder- 

Bohlagshöhe im Taunos 27 

Anderweitige Yergleichsziffero 28 

Einwirkung der einzelnen Stollen auf die Nachbarstolien . . 28 

III. Einzelheiten der Sohichtenaufnahme in den Stollen 30 

1. EjreuzstoUen 30 

2. SchlAferskopfstoUen 33 

3. Münzbergstollen 33 

4. Kellerskopfstollen 35 

5. Unterer Königsteiner Stollen 40 

6. Oberer Königsteiner StoUan 40 

7. Wafiserstollen and Vorstollen nebst Rösche für die Heil- 

anstalt Falkenstein 41 

8. Wasserstollen der Stadt Cronberg 42 

9. Wasserstollen für Schloß Friedrichshof 43 

10. LathereicbesloUen 43 

11. BranmannstoUen 48 

12. Saalbargstollen 51 

L Tabelle: Wasserlieferung des Saalbarg- und BraumannsstoUens 

za verschiedenen Zeiten 54 

n. TabeUe: Wasserlieferang während des Vortriebs der 3 Homburger 

Stollen 55 

1. Lutheraichestollen 55 

2. Braumannstollen 58 

3. Saalbuigstollen 60 

in. Tabelle: Wasserlieferang des Munzbergstollens 64 



Einleitung« 

Bei dem Mangel an ausgiebigen natürlichen Quellgebieten 
m vorderen Taunus und der rasch steigenden Einwohnerzahl den 
verschiedenen Orte wurde vielfach zu dem Einbringen von Wasser- 
stollen geschritten. Es sind bis heute in diesem Gebiete 12 größere 
und kleinere derartige Anlagen ausgeführt, welche ein außerordent- 
lich reines und ziemlich reichliches Trink- und Nutzwasser geben. 

Der eine der betrefi'enden Stollen, derjenige, welchen die Stadt 
Wiesbaden in den Schläferskopf eingebracht hat, wurde bereits im 
Jahrbuch der Kgl. Geol. Landesanstalt für 1901, Bd. XXII, Heft 3, 
S. 341 — 346 beschrieben. Da die übrigen Stollen bis auf denjenigen 
am Kellerskopf auch fertig gestellt sind, folgt nunmehr die allgemeine 
Zusammenstellung dieser Arbeiten nebst den bei denselben erzielten 
Resultaten. 



Nene Folge. Hea 42. 



I. 

Geologische Zusaminensetzung 
der von Wasserstollen durchteuften Teile des Taunus. 

Der vordere Taunus ist ein in Stunde Z^/^ — O/^ streichendes 
Faltengebirge, das infolge seiner Aufsattel ung von einer großen Reibe 
von streichenden und Querverwerfungen durchsetzt ist. Die süd- 
lichen Vorberge sind zum Teil aus Ablagerungen zusammengesetzt, 
deren Alter noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden konnte, 
da Versteinerungen fehlen. Diese Schichtenfolgen sind zu beiden 
Seiten des Lorsbacher Tales, sowie der bei Eppstein von N. her 
einmündenden Tfiler in ihrer größten Ausdehnung erhalten. 

Teilweise abweichend von der Auffassung C. Kochs ^) hat 
die Revision der betreffenden geologischen Karten nachstehende 
Schichtenfolge ergeben : 

Vordevonische Ablagerungen: 

1. Eppsteiner Schiefer (Glimmersoricitschiefer) und 
bunte Sericitschiefer). 

2. Hangendes der Eppsteiner Schiefer: Grangelbe 
und dunkle, etwas phyllitischc Schiefer, Graphitschiefer, 
Quarzitschiefer und Sericitkalkphyllitc. Einlagerungen 
von ockerigem Kalk und Kieselschiefer. 

Tiefstes ünterdevon: 
1 . G^dinnien : 

a) graugelbe, auch bunte, z. T. phyllitische Schiefer 
mit konglomeratischen, quarzitischen und arkosigen 
Bänken. 

>) Jabrbncb der Königl. Geol. LandesaDstalt für 1880, S. 190. 



Allgemeine Schichten-Beschreibung. 3 

b) bunte PhylHte. 

c) Glimmersandstein (Hermeskeiler Schichten). 

2. Taunusquarzit. 
Das vordevonische Gebirge bildet einen aus einer Reihe 
von Einzelfalten zusammengesetzten Sattel, der in seinem nördlichen 
Teile steiles Nordfallen, in seinem südlichen Teile steiles Sfidfallen 
zeigt. Der Kern des Sattels wird von der früher als Eppsteiner 
Schiefer und dann von C. KoCH als Glimmersericitschiefer 
bezeichneten Gesteinsreihe gebildet i). 

Eppsteiner Schiefer und bunte Sericitschiefer. 

Die Eppsteiner Schiefer sind meist gefältelte, auch sten- 
geligo, glimmerführondo, phyllitische, grünlichgraue oder dunkel- 
grau violette, seltner perlgraue, z. T. starker quarzitische Schiefer, 
die namentlich in der Eppsteiner Gegend sericitisch geworden sind. 
Die quarzitischen Lagen enthalten öfters reichliches Feldspat- 
material. Nur vereinzelt finden sich in den Eppsteiner Schiefern 
etwas plattigere Partien (z. B. am Nordhang des Staufens und am 
Südhang des Fischbachor Kopfes), die dann den kambrischen Ge- 
steinen Thüringens, des Voigtlandes, des Fichtelgebirgs und des 
hohen Venu ähnlich sind. Sowohl am Staufen als auch in der 
hangenden Zone der Eppsteiner Schiefer nahe bei Lorsbach fanden 
sich in denselben vereinzelt phycodenartige Gebilde. Der Nord- 
flügel der Eppsteiner Schiefer wird neben den angefilhrten Gesteinen 
auch in größerer Ausdehnung durch die von Koch als Sericit- 
gneisse und Hornblendesericitschiefer bezeichneten Gesteins- 
reihen gebildet. Nach anderen Autoren 2) sind letztere veränderte 

') Die Auffassung von C. Koch, daß seine Sericitgneisse den Kern des 
Gebirges bilden (s. vorher angef. Abhandlung und Blatt Königstein, Das Sericit- 
gneißvorkommen auf dem Fischbacher Kopf), ist schon von J. Gossklet in »Deux 
cxcar^ions dans le Hunsrück et le Taunus« (Annales de la Soc. geologique du 
Nord, Bd. XVII 1800, S. 324), dahin berichtigt worden, daß die Sericitgneisse 
am Fischbaeher Kopf auch an ihrer Südgrenze nach N. und nicht nach S. ein- 
fallen, demnach eine Zwischcnlagerung und keinen Sattel bilden. 

') LossRN, Jahrbuch der Königl. Gool. Landesanstalt, Berlin 1884, S. ß25. 
— Milch, Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch., XLl 1859, S. 394. — Schauf, 
Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch., XLIII 1891, S. 915. ^ Lossbn, Zeitachr. 



4 Allgemeine Scbichten-BeBclireibang. 

Gesteine der Diabas- und der Quarzporphyrgruppe, zu 
denen nach vorläufigen Mitteilungen von H. BÖCKING*) auch ver- 
änderte Keratophyre kommen. 

Im SOdflugel der Eppsteiner Schiefer kommen veränderte 
Eruptivgesteine nur in geringerer Mächtigkeit vor. 

Im östlichen Teile des Vordertaunus, namentlich auf Blatt 
Homburg, herrscht die von C. KoCH^) als bunter Sericit- 
schiefer ausgeschiedene Varietät des Glimmersericitschiefers 
vor. In ihrer Hauptsache ist dieselbe ein sowohl nach der Grenze 
der G^dinniens nach N. als auch namentlich nach O. hin weniger 
veränderter Teil der Eppsteiner Schiefer. Einen guten Auf- 
schluß von Übergangsgesteinen der KoCH sehen Typen des bunten 
Sericitschiefers zu deren Ausbildung auf Blatt Homburg gibt das 
Vorkommen in der Rösche des Falkensteiner Wasserstollens, sowie 
dasjenige am Nordhang der Ruine Falkenstein (s. Anhang, Einzel- 
heiten über die im Falkensteiner Stollen angetroffenen Schichten). 
Eine Gliederung der Eppsteiner Schiefer wird bei der Ver- 
öffentlichung der Revisionsaufnahme des Blattes Königstein er- 
folgen. In der gegenwärtigen Abhandlung sind dagegen die Be- 
zeichnungen C. Kochs im Allgemeinen beibehalten und die be- 
treffenden Schiefer auf Blatt Homburg vorläufig als Homburger 
Schiefer aufgeführt worden. 

Hangendes der Eppsteiner Schiefer. 

Die Reihe der Eppsteiner Schiefer wird nach S. anscheinend 
gleichförmig von glatten, wenig phyllitischen , grau- 
gelben und dunkeln, teilweise graphitischen Schiefern, 
sowie starken Bänken von Quarzitschiefern überlagert. 
Weiter kommen daselbst außer den von Koch angeführten Sericit- 

d. Deotsch. Geol. Gesellsch., XLUI 1891, S. 751. — Rosknuusoh, Biemente der 
GesteiDslehre 1898, S. 438. — Sohaup, Bericht Senckenb. Nalurf. Ges. 1898, S. 3. 

») H. ßücKiNO, Bericht Senckenb. Naturf. Ges. 1903, S. 16-2. 

^ Erl. z. Bl. Königstein, Berlin 1880, S. IG. Einzelne dieser von Koch 
eingezeichneten Vorkommen auf Blatt Konigstein enthalten anscheinend viel 
Ernptivmaterial ; Herr H. Bückinq hat sie, sowie die feldspatführenden Schichten 
der eigentlichen Eppsteiner Schiefer in den Kreis seiner jetzigen Unter- 
suchongen gezogen« 



Allgeneme Schiehten-Beschreibong. 5 

kalkphylliteo Lo8SEN*s, auch stärkere Bänke von dichtem, 
dolomitischem, ockerig verwitterndem Kalkstein vor. 
In diesem Niveau haben sich bisher ebenfalls keine bezeichnenden 
Versteinerungen gefunden. Einzelne dichte kieselschiefer- 
ähnliche Lagen zeigen in Dfinnschliffen ähnliche organische 
Reste, wie sie L. Cateux^) aus der Bretagne beschrieben hat, 
welche indessen vorläufig fiir die Altersbestimmung der Schichten 
ohne Wert sind. 

Lithologisch hat der Schichtkomplex eine gewisse Ähnlichkeit 
mit dem mitteldeutschen Silur, insbesondere mit dessen durch 
Druck veränderten Teilen. Auch die Gliederung dieses Schichten- 
komplexes ist bereits teilweise durchgeführt. 

Etwa ^/4 km südlich von Lorsbaeh wird derselbe ungleich- 
förmig von versteinerungsfuhrendem Unterrotliegendem 2) und wei- 
terhin ebenso von Oberrotli(*gendem und Tertiär überlagert. 

Im Hangenden des N.-Flugels der Eppsteiner Schiefer haben 
sich seit KoCHs Aufnahmen an einigen Stellen, so z. B. in Eppen- 
hain und am Kellerskopf, in künstlichen Aufschlüssen die am 
S.-Flügel erwähnten, dem mitteldeutschen Silur ähnlichen Ge- 
steine in geringerer Mächtigkeit wiedergefunden, während sie an 
andern Punkten fehlen. Es ist hierdurch wahrscheinlich ge- 
worden, daß die weiter im Hangenden folgenden Schichten, welche 
dem Gedinnien angehören, dem älteren Gebirge diskordant auf- 
lagern. 

fi^dinnien. 

Das Gedinnien setzt sich wie folgt zusammen^): 
I. An der Basi» grünliche, oft graugelb entfärbte, auch 
dunkle und violette, z. T. phyllitische Tonschiefer, meist 
mit konglomeratischen sowie auch quarzitischen, und arko- 



L68 preuves de rexistencc d^organiames dans le terrain Pr^cambrien, 
BQlletin de la Soc. geologique de France 3^« Serie, Bd XXIII 18i)4, S. 107. 

2) V. R., Zeitschr. d. D. Geol. Ge8. 1900, S. 166. Die von C. Koch 1. c 
Jahrb. 1880 and El. Königsteio an dieser Grenze sowie weiter südlich auf El. 
Ilochheim eingezeichnete Wiederholung des Tannasquarzits beruht aaf einen Irrtam. 

3) V. R., Zeitschr. d. D. Geol. Ges., Bd. XLII 1890, S. 612. 



6 Allgemeine Schiohtcn-Beschreibaxig. 

sigen Bänken. Diese Schichten scheinen nicht überall erkennbar 
entwickelt zu sein, bilden demnach wohl nur ein Äquivalent des 
unteren Teils der folgenden Stufe. 

II. Die sehr mächtige S t u fe d e r bunten Taunusphyllito 
Koch 's. Rotviolette, auch gröne, vielfach dünnspaltige, phyllitische 
Schiefer mit Zwischenlagen von mehr oder weniger dichten Quar- 
ziten (P3 Koch), sowie vereinzelten konglomeratischen Bänken 
(P2 Koch)1). 

III. Stufe des Glimmersandsteins Koches (Hermes- 
keiler Schichten Grebb's): Weißgelbe, auch gerötete, glimmer- 
führeude Sandsteine mit zwischongelagerten hellen, auch vereinzelt 
dunkeln oder geröteten Tonschiefern, sowie einigen Quarzit- und 
ganz vereinzelten konglomeratischen Bänken. 

Tannnsqnarzit. 

Hierauf folgt die hinreichend bekannte, von den maßgebenden 
Autoren bereits ins eigentliche Unterdevon einbezogene Stufe des 
Taunusquarzits. 

Stufe I hat bisher im zentralen Taunus, mit Ausnahme von 
Cyathophyllum cf. binum Lonsdale, keine mit Sicherheit be- 
stimmbaren Versteinerungen geliefert. 

Stufe II, das Äquivalent der Schistes d'Oignies in den Ar- 
dennen, hat sich bisher weder dort, noch in den linksrheini- 
schen Gebieten, noch auch im Taunus als versteinerungsfQhrend 
gezeigt. 

Stufe III enthält am Lindenberg nördlich von Oberursel in 
ihrem obern Niveau nach den Bestimmungen von Herrn Beüs- 
hausen: Trilobiten- und eine große Anzahl von nicht mit Sicher- 
heit bestimmbaren Fischresten, weiter ColeopHon cf. gracüis Sdbgr., 
I^ellerophon cf. bisulcatus R., Renaselaeria crassicosta KoCH, Rhyn- 
chonella cf. daleidemis F. K., Favosites sp. und unbestimmbare 
Zweischaler. Die Versteinerungen dieser Schicht schließen sich 

') Kocn hat die bunten Pbjllite als Yordevonisch aufgefasst und sie 
in seinem Profil (1. c. Jahrbuch 1880) als Äquivalent der lithologisch voll- 
kommen verschiedenen Schichten im Hangenden des Südflügels der Eppsteiner 
Schiefer angesehen. 



Geologifloher Bau. 7 

nach dem Urteil Beushausen's wegen des Vorkommens von 
Rensselaeria crassicosta eng an die Fauna des Taunusquarzits an ^). 
Im Taunusquarzit wurde an mehreren Stellen, namentlich auch 
am Weissestein bei der Saalburg, die durch die Literatur für 
dieses Niveau bekannte Fauna gefunden. 

Geologischer Bau des Gebirgskammes des hohen Tannns. 

Der eigentliche hohe Taunus ist aus den Schichten des G6- 
dinniens und des Taunusquarzites aufgebaut. Der letztere bildet 
infolge seiner geringen Verwitterungsfahigkeit die hauptsächlichsten 
Höhenzüge, während sich die Längstäler vorzugsweise in die 
weicheren Phyllite eingeschnitten haben. Infolge der starken Fal- 
tung des Gebirges ist mehrfach außer dem durchgehenden hintern 
Höhenzug noch ein zweiter vorderer Höhenzug des Taunusquarzits 
vorhanden, welcher streckenweise an streichenden Verwerfungen 
oder an Qnerstörungen unterbrochen ist. Die Darstellungen der 
KoGH^schen Karten lassen dieses übrigens auch schon erkennen^). 
Die bereits sehr weit in der Aufnahme vorgeschrittenen Revisions- 
blätter werden diese Verhältnisse des Baues klarlegen. 

Während der hohe (vordere) Taunus von Westen her bis zu 
der bereits von Koch eingezeichneten Verwerfung östlich vom Olas- 
kopf im Allgemeinen nördliches Einfallen zeigt, beginnt von hier 
ab nach Osten im nördlichen Höhenzuge Südeinfallen, das sich 
allmählich auf das ganze vordere Gebirge ausdehnt. Hand in 
Hand hiermit verschwindet der Hunsrückschiefer an der Nordgrenze 
des Taunusquarzits und Gedinniens, und es treten Unterkoblenz- 
schichten an dessen Stelle. Es liegt demnach hier eine breite 
Überschiebung und Überkippung des Gebirges vor. Die Über- 

^) Im Winter 1902/3 wurde im Steinbruch der Stadt Homburg westlich Yon 
der Saalburg der gleiche versteinerungsführende Horizont angetroffen. Die Ver- 
steinerungen sind noch nicht yollständtg bestimmt, von Interesse ist aber das 
durch Herrn Jaekel konstatierte Vorkommen von Teilen eines Psammosteus 
Ag. sp. indet 

^ Koch hat auf seinen ersten Taunusblättern den Glimmersandstein nicht 
ausgeschieden; aber auch, da wo solches der Fall ist, ist der Taunusquarzit meist 
viel SU breit eingezeichnet, was auf die Berechnungen der zu erwartenden Wasser- 
mengen beim Einbringen der Wasserstollen vielfach störend einwirkte. 



8 Geologisoher Bau. 

Schiebung wird nach Osten sehr flach, der Taunusquarzit des 
Weißesteins an der Saalburg hat nur noch 15^ Südosteinfallen ^). 

Gralenversenkiingen im vorderen Tannas. 

Innerhalb des Gebietes des vordem Taunus sind (an der Sud- 
seite des Gebirges) übrigens auch Grabensenken von jungem 
Devonschichten vorhanden, die in SSW.-NNO.-Richtung ver- 
laufen, luden Grauwacken und Schiefern einer derartigen durch 
den Luthereichestollen nördlich von Homburg angeschnittenen 
Grabensenke ^) fanden sich nach den vorläufigen Bestimmungen von 
Herrn Alex. FuCHS: Spirifer hercyniae Gieb.^ Spirifer arduennensk 
Schnür, Spin/er miaoptems Gf. Kayser (= büsteinemU Scüpin), 
Rhynchonella daleidenaü F. KoEMER^ Tropidoleptus laticosta Conrad 
(= rhenanus Frech), Bellerophon tumidtis Sdbgr. ,. Pleurotorfiatia 
striata GoLDF., Orthoceras planüeptatum Sdbgr., Leptodamus latus 
Krantz, Pterinea cotftata GoLDF. und ejcpansa Maurer, Gosseletia 
carinata GoLDF., weiter mehrere GoniopAora- Arten, Myophona und 
Modiomoipha sp. u. s. f. Die Fauna ist namentlich reich an Lamelli- 
branchiern und entspricht etwa derjenigen der höhern Porphyroid- 
zone des Unter-Koblenz. 

In einer weitern bei Köppern beiderseits von Taunusquarzit 
begrenzten Grabensenke, welche dann weiter über Koßdorf nach 
Nauheim fortsetzt, fanden sich bezeichnende Versteinerungen des 
Mitteldevons, u. a. Stringocephalua burtini Defr. 

^) Näheres über die Überschiebung and den schuppen förmigen Bau des 
Hintertaunus bei Yeröffentlichung der Blätter Homburg, Usingen und Gemünden. 
— Die Überschiebung wurde im Jahre 1900 bei Anlage der Wasserleitung für 
Pfaffen wiesbach an der Cabelsburg angeschnitten. 

^ Siehe Zusammenstellung der durch den Luthereichestollcn angefahrenen 
Schichten. Es ist bemerkenswert und für die Herkunft des Materials wichtig, 
dass hier keine Porpbyroidschiefer angetroffen wurden. 



II. 

Die bis zum Frühjahr 1903 im Gebiete zwischen 
Wiesbaden imd der Saalbnrg zur Wasserversorgung 

eingebrachten Stollen. 

Die meisten dieser Stollen sind quer zum Gebirgsstreichen 
eingebracht, um beim Vortreiben jeweils neue Schichten zur 
Wasserversorgung nutzbar zu machen. Von dieser Regel wurde 
nur dann abgewichen, wenn besondere Gebiete, die durch Quellen 
grö(3ern Wasserreichtum anzeigten, auf kurzem Wege in möglichster 
Tiefe angeschnitten werden sollten. Derartige Gebiete bezeichnen 
im Taunus meist die Stellen, an denen das Gebirge von stärkeren 
Querverwerfungen, auf welchen sich das Wasser ansammelt, durch- 
schnitten wird. Kleinere Abweichungen in der Stollenrichtung 
wurden übrigens auch durch technische Schwierigkeiten oder durch 
Eigentumsrechte auf der Oberfläche veranlaßt. 

Die bisher in dem hier in Betracht gezogenen Gebiete ein- 
gebrachten Stollen zur Wasserversorgung sind von W. nach O. 
folgende. 

A. Vier Stollen zur Wasserversorgung der Stadt Wiesbaden. 

1. Kreuzstollen. Angefangen 1901, Ansatzpunkt in 251 m 
Meereshöhe, ca. i^/^ km nordwestlich von Wiesbaden (1850 m von 
der Fasanerie). Derselbe wurde in N. 86® 15' W., demnach 
im spitzen Winkel zu den hier in etwa hora 4 streichenden 
Schichten eingebracht. Mit dem Stollen wurde in erster Linie 
beabsichtigt, die voraussichtlich ergiebige Zone östlich von der Hohen 
Wurzel auf dem nächsten Wege möglichst tief anzuschneiden. Der 



10 Beschreibung der Stollen. 

Stollen geht etwa bei 550 m Länge unter der Wiesbaden-Schwal- 
bacher Bahn und dann mit 115 m Oberlagerung ca. 120 m südlich 
von der Spitze des Schläferskopfes durch. Am 15. Juni 1903 hatte 
der Stollen eine Länge von 1490 m erreicht. Sein Vortrieb ist 
vorläufig eingestellt, da seine Wasserlieferung gebraucht wird und 
über seine eventuelle Weiterführung Unterhandlungen schweben. 
Die durch den Stollen angefahrenen Schichten sind: (siehe Tafel 
und über Einzelheiten in den angefahrenen Schichten im Anhang). 

— 30 m Gebirgsschutt, 
30 — 124 » Stufe des Glimmersandsteins = 94, resp. 56 m^) 

Mächtigkeit, 
124 — 996 » Stufe des bunten Phyllits, die bei 996 m an einer 

Verwerfungskluft abschneidet = 872, resp. 520 m; 
996 — 1103 » Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins 

= 107, resp. 64 m; 
1103 — 1340 » Stufe des Taunusquarzits, zwischen 1150 und 

1340 m starke Querklflfte mit großem Wasser- 
zudrang = 267, resp. 140 m; 
1340 — 1490 » L Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins 

= 150, resp. 90 m. 

Abgesehen von den Verwerfungen bildet das Ganze einen 
Sattel der älteren Stufe gefolgt von einer Mulde mit der jüngsten 
Stufe, alles gleichmäßig nach NNW. einfallend. Infolge der 
vielen Gebirgsstörungen und kleineren Sattlungen (siehe Anhang 
No. 15) lassen übrigens die reduzierten Ziffern keine maßge- 
benden Schlüsse auf die eigentliche Mächtigkeit der einzelnen 
Stufen zu. 

2. Schläfers köpf Stollen. Angefangen 1898, aufgelassen 
im Herbst 1900. Der Ansatzpunkt liegt 150 m nördlich vom 
Kreuzstollen und nach den jetzigen Aufnahmen in 250 m Meeres- 
höhe. Er verläuft in der Richtung N. 33^ 54' W., demnach ziem- 
lich rechtwinklig zum Streichen der Gebirgsschichten ^). Die 

') Die an zweiter Stelle angeführten Zahlen ergeben sich nach Redaktion 
aurdie wirkliche Mächtigkeit der Schichten. 

^) Beide Angaben sind in der Beschreibnng dieses Stollens (Jahrbuch der 
Königl. Geolog. Landesanstalt für 1901) abzuändern. 



Beschreibnng der Stollen. 1 1 

Länge des Stollens ist 1846 m, sein Endpunkt liegt 140 m unter 
Tag. Der Stollen ist auf der beigegebenen Tafel im Grundriß dar- 
gestellt. Für die Einzelheiten der angefahrenen Schichten wird 
auf die Veröffentlichung im Jahrbuch der Königl. Geolog. Landes- 
anstalt iilr 1901 verwiesen. Der Vollständigksit lialber folgt in- 
dessen hier ein kurzer Auszug. 

— 62 m Gebirgsschutt und verwitterte Schichten, 
62— 322 » Stufe des bunten Phyllits = 260 m Mächtigkeit; 
322 — 506 » Stufe des Glimmersandsteins = 184 m; 
506 — 745 » Stufe des Taunusquarzits = 239 m; 
745 — 1000 » I. Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins 

= 255 m; 
1000—1015 » I. Wiederholung der Stufe des bunten Phyllits 

(schmaler Sattel) = 15 m; 
1015 — 1088 » IL Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins 

= 73 m; 
1088—1293 » IL Wiederholung der Stufe des bunten Phyllits 

= 205 m; 
1293—1545 » III. Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins 

= 253 m; 
1545 — 1557 » I. Wiederholung der Stufe des Taunusquarzits 

(derselbe ist anscheinend durch eine Kluft großen- 
teils in die Tiefe versenkt) = 12 m; 
1557 — 1848 » IV. Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins; 

die große Breite ist dadurch zu erklären, daß er 
durch beinahe quer zum Gebirgsstreichen ver- 
laufende Klüfte stets wieder in den Stollenbereich 
vorgeschoben wurde = 291 m. 

Läßt man die Störungen außer Betracht, so erscheint das Ganze 
als ein unvollständig ausgebildeter Sattel zwischen zwei vollständigen 
atiegenden Mulden der Gesteine des Gedinniens mit dem Taunus- 
quarzit. Das Einfallen ist im allgemeinen nach NNW. ge- 
richtet. 

3. Münzbergstollen. Angefangen 1885, beendet 1890. 
Der Ansatzpunkt liegt ca. 3 km NNW. von Wiesbaden (600 m 



12 Beschreibmig der Stollen. 

NW. von der Leichtweißhöhle) und 2^2 km westlich vom Ansatz- 
punkt des Schläferskopfstollens in 207 m Meereshöhe. Seine 
Richtung ist 

bis 145 m N. 

» 700 » N. 20W. 

» 1900 » N. 9 W. und zuletzt 

» 29091/2 * N. 25 W., 

demnach im allgemeinen quer zum Schichtstreichen. Wie mir mit- 
geteilt wurde, soll jeweils versucht worden sein, ihn ungefähr recht- 
winklig zum Schichtstreichen vorzutreiben. Der Stollen hat unter 
der Rennmauer (WSW. vom Jagdschloß Platte) über 300 m und 
an seinem Endpunkte am Weiden-Dom (SO vom Eichelberg) ca. 
270 m Überlagerung. Das Forttreiben des Stollens wurde seiner- 
zeit durch den Einspruch der Gemeinden des hinteren Taunus 
verhindert, welche befürchteten, daß ihre Wasserversorgung durch 
denselben beeinträchtigt werden könne. Eine Aufnahme der durch- 
fahrenen Schichten scheint seinerzeit nicht geschehen zu sein. 
Dagegen befindet sich im Bureau der Wiesbadener Gas- und 
Wasserwerke eine Sammlung von Handstücken aus diesem Stollen. 
Soweit dieselben eine Zusammenstellung der angetroffenen Niveaus 
erlauben, waren aufgeschlossen: 

— 40 m Gebirgsschutt, 
40 — 264 » Sericitgneisse Koch's mit Zwischenlagerungen der 

Zone des bunten Sericitschiefers des gleichen Autors, 
264 — 341 » Schichten unbestimmten Alters, lithologisch den- 
jenigen im Hangenden der Glimmersericitschiefer 
bei Lorsbach (und dem Silur Mitteldeutschlands) 
ähnlich, 
341 — 491 » Basalschichten des Gedinniens, 
491—2100 » Stufe des bunten Phyllits, 
2100 — 2225 » Stufe des Glimmersandsteins, 
2225 — 2460 » Stufe des Taunusquarzits, 

2460 — 2660 » Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins, 
2660—2909 » Wiederholung der Stufe des bunten Phyllits. 



Beschretbnng der Stollen. 13 

Demnach, abgesehen von den hier nicht aufgezeichneten 6e- 
birgsstörungen, Vordevonische Schichten und eine breite nach 
NNW. einfallende liegende Mulde des G^dinniens mit dem 
Taunusquarzit (siehe Tafel und das genaue Gesteinsverzeichnis im 
Anhang). 

4. Kellerskopfstollen. Angefangen 1900 und noch im 
Vortrieb begriffen. Sein Ansatzpunkt liegt ca. 7 km NNO. von 
Wiesbaden (850 m N. von Rambach) und 4^2 ^^ ONO. vom 
Münzbergstollen in etwa 260 m Meereshöhe. 

Seine Richtung ist 

bis 1000 m N. 5^ 58' O., 
» 1500 » N. 100 50' W., 

» 2015 » N. 160 33' W. (am 30. März 1903 erreichte 
Länge). 

Es ist geplant, den Stollen in gleicher Richtung wie zu- 
letzt bis zu (ra. 4000 m vorzutreiben. Bei ungefähr 850 m Länge 
hat der Stollen unter dem Westliange des Kellerskopfs etwa 125 m, 
bei 1150 unter dem obereu Rainbachtal nur 70 m, bei 1900 unter 
dem Beclitswald 220 m Überlaj^erung. Seine Fortsetzung wird 
bei 2370 m das Theißbachtal mit ca. 120 m und bei 3625 m die 
Hohe Kanzel mit 340 m Überlagerung durchfahren. 

Der Grundriß des Stollens ist auf beigegebener Tafel gezeichnet. 
Die Einzelheiten der angetroffenen Schichten sind (im Anbang) 
verzeichnet. 

— 5 m Gebirgsschutt, 
5 — 75 » Sericitgneiße Koch's, 
75 — 400 » Schichten unbestimmten Alters, lithologisch den 

Schichten im Hangenden der Glimmersericitschiefer 
bei Lorsbach (und dem Silur Mitteldeutschlands) 
ähnlich, 
400 — 653 » wohl tiefste Schichten des Gedinniens, welche hier 

etwas quarzitischere Ausbildung zeigen, 
653—1728 » Stufe des bunten Pyllits, 
1728 — 1800 » Stufe des Glimmersandsteins, 
1800 — 2015 » Stufe des Taunusquarzits. 



14 BMohreibung der Stollen. 

Der Stollen hat, wie im Anhang ersichtlich, eine große 
Reihe von streichenden Klüften, und namentlich auch eine auf 
große Erstreckung verfolgte Querkluft durchfahren. 

Es wurde demnach außer vordevonischen Schichten bisher 
der liegende Flügel einer liegenden, in WNW. einfallenden Mulde 
des G^dinniens mit dem Taunusquarzit durchfahren. 

B. Zwei Stollen zur Wasserversorgung der Stadt Kftnigstein. 

Beide wurden 1891 angefangen und 1893 in Betrieb genommen. 

5. II. Unterer Stollen, angesetzt in 510 m Meereshöhe, 
ca. 2700 m nördlich von Königstein nahe am Ausgant? des vom 
Fuchstanz hcrabkommenden Seitental chens des Keichenbachtales. 
Der Stollen verläuft in N. S3^ W. und hat bei 152 m Gesamt- 
länge etwa 40 m Höhe eingebracht. 

Die ganze Stollenlänge steht in der Stufe des Glimniersand- 
Steins und hat einen 4 m mächtigen Kersantitgang durchfuhren. 
Für die Einzelheiten vergleiche man den Grundriß des Stollens auf 
der Tafel und den Anhang. 

6. I. Oberer Stollen. Etwas höher hinauf im gleichen Seiten- 
tälchen, 200 m ONO. vom untern Stollen in ca. /«BO m Meereshöbe 
angesetzt. Es wurden mit diesem Stollen die nahe am We^t hange 
des Altkönigs austretenden Quellen in der Tiefe aufgesucht, wo- 
durch sich dessen gebrochener Verlauf erklärt. Seine Richtung ist 

bis 119 m in NNW. 
» 205 » in NO. 
» 280 » in N. lö^O. 

Die Gebirgsüberlagerung ist bei 130 m Länge etwa 30 m und 
nimmt dann bis zum Schlüsse etwas ab, indem der Stollen durch 
seine Drehung nach dem Westhang des Seitentälchens hin verläuft. 
Bis 20 m wurde üebirgsschutt, sodann bis zum Schlüsse des Vor- 
treibens die Stufe des Glimmersandsteins durchteuft. Im Stollen 
wurden starke, auch an der Oberfläche beobachtete Querspalten 
angefahren, welche das Wasser liefern. Für die Ein/.elheiten s. 
Tafel und Anhang. 



Beschreibang der Stollen. 15 

C. Wasserstollen der Heilanstalt Falkenstein. 

7. Der Stollen wurde 1899 in ca. 515 m Meereshöhe, ca. 900 m 
nordnordöstlich von der Anstalt in NNW.-Richtung in den Sodhang 
des Döngesbergs eingebracht. Seine Länge beträgt mit der aus- 
geschachteten Rösche und dem Vorstollen ca. 200 m, von denen für 
die Wasserversorgung jedoch nur ca. 60 m in Rechnung zu ziehen 
sind. Letztere bringen ca. 20 m Höhe ein. Rösche und Vorstollen 
stehen in vordevonischen Schichten, der Stollen selbst in den tiefsten 
Schichten des Gedinniens. Die Tafel gibt den Grundriß, der An- 
hang die Einzelheiten über die angetroffenen Gesteine. 

D. Wasserstollen der Stadt Cronberg. 

8. Derselbe wurde 1885 in 520 m Meereshöhe, ca. 2900 m 
nördlich von Schloß Cronberg in NNW.-Richtung in den S.-Hang 
des Altkönigs vorgetrieben. Seine Länge beträgt 125 m; er 
bringt ca. 25 m Überlagerung ein. Die ersten 10 m (Gehängeschutt) 
ausgenommen, steht der Stollen in der Stufe des bunten Taunus- 
phyllits. Sein Wasser entstammt zumeist einigen streichenden 
Gebirgsspalten. Die Tafel gibt den Grundriß und der Anhang 
die . Einzelheiten über die angetroffenen Gebirgsschichten , sowie 
solche über den Schürf am Schirnborn. 

E. Wasserstollen für Schloß Friedrichshof. 

9. Derselbe wurde im Jahre 1890 in ca. 530 m Meereshöhe, 
ca. 500 m östlich von dem vorher angeführten Stollen, in NNW.- 
Richtung ebenfalls in den S.-Hang des Altkönigs eingebracht. 
Seine Länge beträgt 300 m, bei welcher er 40 m Überlagerung hat. 

Die angefahrenen Schichten sind: 

— 42 m Stufe des bunten Phyllits, 
42—270 » Stufe des Glimmersandsteins, 
270—300 » Stufe des Taunusquarzits. 

Einfallen im Allgemeinen steil nach SSO., die Schichten- 
stellung ist demnach als Flügel eines liegenden Sattels des Ge- 
dinniens mit Taunusquarzit zu deuten. Der Grundriß des Stollens 



16 Beschreibang der Stollen. 

ist auf der Tafel abgebildet, die Einzelheiten sind im Anbang 
wiedergegeben. 

F. Die drei Wasserstollen der Stadt Hombnrg y. d. H. 

10. Luthereichestollen, angefangen Juni 1901, aufge- 
lassen Juni 1903 bei 1231 m Länge. Der Ansatzpunkt befindet 
sieb in 280 m Meeresböhe und liegt etwa 3V2 ^<^ norduord westlich 
von Homburg und 1650 m westlich von Dornholzhausen. Abgesehen 
von einer kurzen, bei etwa 410 ra durch technische Schwierigkeiten 
verursachten Abweichung verläuft der Stollen in N. 42^ W., dem- 
nach im Ganzen ziemlich rechtwinklig zu den hier etwa Stunde 5 
streichenden Gebirgsschichten. Da das Terrain anfangs nur wenig 
ansteigt, hatte der Stollen bei 1100 m Länge nur 105 m Lber- 
lagerung, bei 1231 m aber schon etwa 130 m. 

Die ancrefahrenen Schichten sind: 

— 134 m Gebirgsschutt und zersetzte Schiefer, 
134 — 215 » etwas sericitische , grau violette und graugrüne 

Phyllite (Homburger Schiefer, wohl das weniger 
veränderte Äquivalent der £ppsteiner Schiefer, 
s. geol. Teil), 
215— 230 » Sericitgnciß, 

230— 196 » Schiefer wie zwischen 134—215 m, 
296— 380 » Stufe des bunten Phyllits (wohl unterer Teil, da 

dessen Ausbildung hier an diejenige der tiefsten 
Schichten des Gedinniens erinnert), 
380 — 885 » Dunkler Schiefer mit Zwischenlagen von Grau- 

wacke und Quarziten. Diese 505 m mächtigen 
Schichten liegen zwischen starken Verwerfungen 
eingekeilt und zeigen eine außerordentlich gestörte 
Lagerung. Da das Gestein dieser Zone im ganzen 
lithologisch gleichmäßig ist und Versteinerungen 
der ünterkoblenzstufe enthält (vergl. den I. Teil), 
so dürfte es als eine Grabensenke von Unterkob- 
lenzschichten zu erklären sein, die zwischen dem 
untersten G^dinnien und dem Taunusquarzit liegt, 



Beschreibang der Stolleo. 17 

885 — 1231 m TauDusqaarzit, welcher einzelne Zwischenlagen von 

TonschieFer einschließt i). 

Der Stollen hat demnach angeschnitten 

296 m vordevonische Schichten, 

84 » untere Schichten des Gedinniens, 

505 » Grabensenke von Unterkoblenzschichten, 

346 » Taunusquarzit 

Der Grundriß des Stollens ist auf der Tafel eingezeichnet, 
Einzelheiten über die angetroffenen Schichten finden sich im Anhang. 

11. Braumannstollen. Angefangen im März 1888, beendet 
im Dezember 1896. Sein Ansatzpunkt liegt in 294 m Meereshöhe, 
nahe am Linden weg, ca. 1200 m nördlich vom Luthereiche- 
stollen und ca. 1900 m sfldlich vom Forsthaus Saalburg. Da 
versucht wurde, diesen Stollen stets quer zu dem hier etwas mehr 
wechselnden Schichtenstreichen vorzutreiben, so hat derselbe einen 
vielfach gebrochenen Verlauf, nach der Einzeichuung des Hom- 
burger Gas- und Wasserwerks ungefähr: 

0— 100 m N.700W., 
100—150 » N.250W., 
150—270 » N. 350 W., 
270—712 » N. 8(fi W. (außer dem eigentlichen Stollen von 

712 m ist ein aufgemauerter Vorstollen von 

40 m L&nge vorhanden). 

An seinem Endpunkte steht der Stollen mit etwas über 100 m 
Überlagerung im Osthang des Herzbergs. Die angetroffenen 
Schichten waren 

— 35 m Schutt und zersetztes Gebirge, 
35—307 » Stufe des bunten Phyllits in der Ausbildung wie 

am Luthereichestollen. 



') Die an der Oberfl&ohe weiterhin qaer zum Streichen anstehenden Schichten 
zeigen — teilweise durch Steinbrüche gut aufgeschlossen — mächtige Ablagerungen 
des Taonusquarzits und solche der Hermeskeilschichten mit sich stark ver- 
flachendem SSO.'Einfallen. 

Ntne Folg«. Heft 43. 2 



18 Bescbreibong der Stollen. 

H07 — 687 m Schichten, die iithologisch denjenigen der im 

Luthereichestolien angetrofFenen Grabensenke yon 
Unterkoblenz gleichen i). Auch hier liegt diese 
in sich stark gestörte Schichtenfolge zwischen zwei 
großen Verwerfungen eingekeilt. 

687 — 712 » Stufe des Taunusquarzits. 

Der Stollen ist auf der Tafel im Grundriß gezeichnet. 
Einzelheiten Qber die angetroffenen Schichten finden sich im 
Anhang. 

Sowohl die großen Verwerfungsspalten in diesem Stollen, als 
auch diejenigen des Saalburgstollens zeigen etwas Ausströmung 
von Kohlensäure, welche nicht erlaubt, die Stollen ohne vorherige 
Ventilation zu befahren. Herr Dr. Rüdiger in Homburg bezeichnet 
übrigens das Wasser beider Stollen als schwache Eisensäuerlinge. 

12. Saalburgstollen, angefangen im April 1888, beendet 
im Juni 1896. Sein Ansatzpunkt liegt in 324 ni Meereshöhe nahe 
am Linden weg y etwa 950 m nördlich vom Braumannstollen und 
ca. 1000 m südliith vom Forsthause Saalburg. Der Stollen ist in 
den Südosthang des Weißesteins, nahe am Oberlaufe des Kir- 
dorfer Bachs eingebracht, er hat aus dem gleichen Grunde wie der 
Braumannstollen einen mehrfach gebrochenen Verlauf; nach der 
Aufzeichnung des Homburger Gas- und Wasserwerks ungefähr: 

0— 140 m N.600W., 
140-340 » N.450W., 
340—590 » N.8OOW., 
590-825 y> N. 550W., 
825—859 » W., 
859—900 » Schluß des Vortreibens, N. 55 W. 

Bei 900 m hat der Stollen etwa 135 m Oberlagerung. 

Die angefahrenen Schichten sind: 

bis 50 m Gebirgsschutt und zersetzte Schichten, 
50—80 » Stufe des bunten Phyllits, 

^) Mehrfach wurden auf der Halde unbestimmbare YersteineniDgsreste ge- 
funden. 



Beschreibang der Stollen. 19 

80—858,50 m lithologisch den als Unterkoblenz bestimmbaren 

Schiebten im Luthereichestollen sehr nahestehend, 
aach hier ist dieser zwischen starken Verwer- 
fungen liegende Gebirgskeil wieder vielfach in 
sich gestaut und zerbrochen^). 

858,50 — 900 » Stufe des Taunusquarzits. 

Der Grundriß dieses Stollens ist auf der Tafel eingezeichnet. 
Näheres über Gesteine, Verwerfungen und Wasservorkommen im 
Anhang. 

Zur Ergänzung seien hier noch der im Frühjahr 1903 ausge- 
führte Stollen zur Wasserversorgung der Uestauration 
des Forsthauses Saalburg, sowie die Arbeiten zur Wasser- 
versorgung des Saalburgkastells angeführt. 

Der erstgenannte Stollen ist in 497 m Meereshöhe ca. 850 m 
westlich von der Restauration in den Weißenstein in N. 80^ W. 
Richtung eingebracht, demnach im schiefen Winkel zu dem da- 
selbst nach SSW. einfallenden Gebirge. 

Die angefahrenen Schichten gehören insgesamt der Hermes- 
keilstufe an. Bis zu 65 m hatte das Gestein stärkere Zwischen- 
lagen von Quarziten in den geröteten Schiefern und Glimmer- 
sandsteinen. Die Schichten waren jedoch ganz zerbrochen, steiles 
Einfallen wechselte mit ganz flacher Lagerung. Es haben hier 
unbedingt, begünstigt durch das eindringende Wasser der an der 
Höhe entspringenden Quellen des Kirdorfer Bachs, am steilen 
Hang stärkere Rutschungen stattgefunden. Von 65 — 135 m folgten 
gerötete Schiefer mit einigen schwachen Zwischenlagen von Glim- 
mersandstein. Einfallen regelmäßig mit 15^ nach SSW. Schluß des 
Vortriebs im Herbst 1903. Das Gebirge ist im hinteren Teile des 
Stollens wenig wasserführend, da die Quellen des Kirdorfer 
Bachs erst dem etwa 12 m höher anstehenden Quarzit des Weisse- 
Steingipfels entspringen. 

Zur Wasserversorgung der Saalburg selbst wurde die an der 
Westseite des Kastells etwa 12 m höher als dasselbe durchgehende 



*} Aach f&r hier gilt die Faßnote bezfiglich des Braamannstollens. 

2* 



20 Beschreibung der Stollen. 

große Verwerfungsklnft angeschnitten. Längs dieser Gebirgsstörung 
zeigt sich schon oberflächlich ein stärkerer Wasserauftrieb und 
am Nordhang des Gebirges enspringt derselben eine starke Quelle, 
der sogenannte DreimQhlborn. 

Wasserffthrnng. 

Als Hölfsmittel zur Beurteilung der einschlägigen Fragen 
wurden mir vou der Direktion der Gas- und Wasserwerke in 
Wiesbaden freundlichst die auf der beigegebenen Tafel folgenden 
Angaben zur Verfügung gestellt: 

I. Graphische Darstellung der Wasserlieferung des Mflnz- 
bergstollens vor dem Verschluß (vor der StautQre) und 
derjenigen der obern Mausheckquelle, Beobachtungen vom 
Juli 1891 bis Dezember 1902. 

II. Desgl. des Münzbergstollens hinter der StautQre während 
des gleichen Zeitraums nebst Angabe des jeweils vor- 
handenen Manometerdrucks. 

III. Desgl. des ganzen Schläferskopfstollens vom I.März 1901 
bis zum 7. März 1903. 

IV. Zifiermäßige Tabelle der Gesamtwasserentnahme aus dem 
MünzbergstoUen vom 1. Januar 1892 bis 31. Dezember 
1902. 

Von der Direktion der Gas- und Wasserwerke in Hom- 
burg V. d. H. erhielt ich die in der Anlage folgende Tabelle Ober 
die Wasserlieferung des Braumann- und des Saalburgstollens an 
einzelnen Tagen verschiedener Monate der Jahre 1895 — 1902. 
Einxeldaten wie die letzteren können natürlich nur ein ungefähres 
Bild der Gesa ro t wasserlief erung geben, da die Entnahme vor und 
hinter der Stautüre nicht getrennt und der Manometerdruck nicht 
gemessen ist. Immerhin sind auch diese Mitteilungen zu verwerten. 
Die Ilomburger Angaben über die während des Vortriebs der 
3 dortigen Stollen abgeflossenen Wassermengen — Anlage VI — 
belegen genauer die in den Einzelnotizen enthaltenen Daten über 
Lieferungen der Stollen (s. Anhang). 



Besohreibang der Stollen 21 

Die WasserlieferuDgen haben an Klüften, sowie größern Bruch- 
stellen im Gebirge eine plötzliche Zunahme erfahren, gingen dann 
aber meist rasch wieder auf das dem allgemeinen Gesteins- 
charakter eigene Durchschnittsmaß zurück. Letzteres betreffend 
geben die Taunusquarzite vermöge ihrer Durchlässigkeit das meiste 
beständige Wasser, die Glimmersandsteinschichten etwas weniger, 
Tonschiefer und Phyllite die geringsten Mengen^). 

Stanvorriclitangen. 

Die angef&hrten Städte^ welche Wasserstollen besitzen, ent- 
nehmen außerdem noch einen Teil ihrer Bezüge aus Quellen. 
Letztere liefern, wie es die Kurven der obern Mausheckquelle 
im Pfaffenborn (siehe Tafel) zeigen, im Frühjahr und auch 
teilweise schon im Winter größere, im Hochsommer und 
Herbst dagegen nur geringe Mengen. Ahnlich verhalten sich 
auch bei normalen Verhältnissen die vordem Teile der Wasser- 
stollen, in denen infolge der weniger starken Gebirgsüber- 
lagerung die Winterfeuchtigkeit im Frühjahre ziemlich rasch zum 
Abfluß gelangt. Da Winter und Frühjahr überdies auch die Zeit 
des geringeren Wasserbedarfs ist, so reichen dann die Lieferungen 
der natürlichen Quellen mit denen der vordem Stollenteile für den 
Verbrauch aus. In den hintern Teilen der Stollen werden dagegen 
gleichzeitig die Zuflüsse durch dichte Wassertüren aufgestaut und 
dann bei Bedarf verwendet. Diese Aufspeicherung erfolgt nicht 
nur im Stollen selbst, sondern setzt sich auch in die Gebirgsspalten 
sowie in die wasseraufnahmefthigen Gesteinsteile fort. Einen Nach- 
weis dafür bietet die graphische Darstellung des Münzbergstollens. 
Selbst nach stark gesunkenem Manometerstand konnte die Wasser- 
lieferung aus dem hinteren gestauten Teile des Münzbergstollens 
noch Monate lang hohe Ziffern erreichen^ da hier über die Hälfte 
des Stollens mit hoher Gebirgsüberlagerung im Taunusquarzit 
und in Hermeskeilschichten steht. Die Stauvorrichtungen im Brau- 
mann- und im Saalburgstollen geben hierin weniger günstige 

Über den ZasammenhaDg des Gresteinscharakters mit der Wasserlieferung 
siehe » Der SchUferkopfstollen n. s. w., Jahrbuch der Königl. Geolog. LandesaDst. 
für 1901, S. 844-46. 



22 Beschreibang der Stollen. 

Resultate, da diese Stollen den stärker aufnahmefähigen eigent- 
lichen Taunusquarzit nur angeschnitten haben. In den übrigen 
Stollen sind noch keine StautQren eingebaut, es soll aber damit in 
Bälde vorgegangen werden. 

Zeitdauer bis zur GeltendmaeliaDg der Niederschlagsepochen 

in den Stollen. 

Falls, wie namentlich bei der Verwerfung im Saalburgstollen 
bei 858 m, bis zu einer schwachen Schuttbedeckung mehr oder 
weniger offene Spalten Torliegen, so machen sich große Nieder- 
schläge oder plötzlich eintretendes Tauwetter rasch f&hlbar. Im 
allgemeinen hat es sich aber gezeigt, daß die Höhe der Über- 
lagerung neben der Natur der durchfahrenen Gesteine die wich- 
tigsten Koeffizienten OXr diese Berechnung abgeben. 

Ein Vergleich der Lieferung der Mausheckquelle mit derjenigen 
des nicht gestauten Teiles des Saalburgstollens (s. Tafel) zeigt, daß 
das verhältnismäßige Ergebnis in den verschiedenen Jahreszeiten 
bei beiden das gleiche ist. Während die Zeit der Schneeschmelze 
im Taunus im allgemeinen im Monat Februar liegt (März ist meist 
trocken) und die niederschlagsarmen Monate August— September 
sind, verschieben sich diese Maxima und Minima in der Quelle 
und dem vordem Stollenteil (s. Tafel) um 1 — l^^ Monate. Auch 
die Aufzeichnungen beim Vortrieb des Braumannstollens (siehe 
Anhang) zeigen u. A. für Oktober — Dezember 1892 die gleiche 
Verschiebung des Minimum. 

Hinter der Stautüre des Saalburgstollens stieg die Zunahme 
des Drucks dagegen bei gleichmäßiger Entnahme meist bis Ende 
April. Es dürfte daher hier bei etwa 300 m Überlagerung von 
zur grössern Hälfte aus Taunusquarzit und Sandsteinen bestehenden 
Gesteinen wohl zwei Monate dauern bis die größeren Nieder- 
schläge zur endgültigen Wirkung gelangen. 

Aufnahmefähigkeit und Wasserabgabe der verschiedenen 

Taunasgesteine. 

Hierüber lassen sich nur indirekte Schlüsse ziehen. Die Ab- 
gabe der verschiedenen, beim Vortreiben durchfahrenen Gesteins- 



Beschreibang der Stollen. 23 

reihen erlaubt nicht die Aufstellung von ziffermäßigen Angaben, 
da die in Spalten und im Gesteine selbst aufgestauten Wasser- 
mengen nicht genauer in Rechnung gesetzt werden können. Brauch- 
barer fQr unsern Zweck sind die Aufzeichnungen der Wasser- 
lieferung des Mfinzbergstollens vor und hinter der StautQre in den 
Jahren 1892—1902 (a. Tafel). 

Vor der Stautüre sind angefahren: 
40 m Schutt, 
180 » Sericitgneiss, 
44 » bunte Sericitschiefer, 

77 » Wechsel von dichtem Phyllit mit einigen Quarzitbänken, 
150 » dasselbe, 
1410 y> Phyllit mit einzelnen zwischengelagerten quarzitischen 
und dichten Quarzitb&nken (Stufe des bunten Phyllits), 
Also ca. 

1900 m Phyllite, welche im Durchschnitt von 11 Jahren für 
den laufenden Meter im Tag 0,43 cbm Wasser lieferten, 
es kann daher wohl 0,43 oder rund 0,50 cbm als die 
Lieferung der Phyllitzone angenommen werden. 

Hinter der Stautüre: 

438 m Stufe des bunten Phyllits, 

325 m Sandstein mit zwischengelagerten Tonschiefern 
und vereinzelten Quarziten (Stufe des Glim- 
mersandsteins), 
235 » Taunusquarzit. 
Die Gesamtlieferung ist hinter der Stautüre im Durch- 
schnitt im Tag 1763 cbm 

Nimmt man fbr die Stufe des bunten Phyllits (s. o.) 
0,50 cm im laufenden Meter an, so ergiebt 
dies auf 438 m 219 » 

bleiben 1544 cbm 

für den Glimmersandstein und Taunusquarzit zusammen oder im 
laufenden Meter und im Tag 2^/4 cbm, dieses allerdings bei der 
hohen Überlagerung von beinahe 300 m, bei welcher infolge der 
verbreiterten Einzugskurve in den so wasseraufnabmefahigen Ge- 



24 Beschreibang der Stollen. 

steinen auch ein seitlich stärker ausgedehntes Niederschlagsgebiet 
in Wirkung tritt, als bei einer Überlagerung von nur 100 — 150 m 
bei anderen Stollen. — Mach den Angaben über die Wasserlieferung 
des Schläferskopfstollens vom März 1902 bis März 1903 gab der- 
selbe auf 1848 m Länge im Durchschnitt etwa 2635 cbm Wasser 
für den Tag ^ 1,42 cbm für den laufenden Meter. 
Das durchfahrene Gestein ist: 

62 m Schutt als durchlässig angenommen . . 60 cbm 
480 » Stufe des b. Phjrllits nach vorigem zu 0,50 240 » 
1055 » Stufe des Glimmersandsteins vorläufig an- 
genommen zu 1,60 ca. 1690 » 

251 » Taunusquarzit angenommen . zu 2,50 ca. 628 » 

Gesamtlieferung 2618 cbm, 
ungefähr wie oben. 

Der Glimmersandstein mit dem Taunusquarzit zusammen er- 
gab im Durchschnitt für den laufenden Meter im Tag nur ca. 
1^/4 cbm. Die gegenüber dem Münzbergstollen so bedeutend ge- 
ringere Lieferung kann wohl kaum allein auf die weniger hohe Über- 
lagerung von ca. 1 30 m gegen 300 m im Münzbergstollen zurück- 
geführt werden. Es muß der Grund daher in dem großen Über- 
wiegen der Stufe des Glimmersandsteins gegen den Taunusquarzit 
im Schläferskopfstollen gesucht werden. Es wurden daher vorerst 
für eine Überlagerung von 130 m die oben eingesetzten Lieferungs- 
mengen der zwei getrennten Stufen angenommen und Berichtigung 
nach dem Einbau von Stautüren in den verschiedenen Stollen und 
nach längerer Beobachtungszeit vorbehalten^). Es wird sich 
dann wohl auch der Koeffizient der Einwirkung der höheren oder 
niedrigeren Überlagerung annähernd feststellen lassen. Der Vor- 
trieb des Kellerskopfstollens hat im Herbst und Winter 1902/3 
infolge der Ausmauerungsarbeiten längere Zeit geruht, die Wasser- 
lieferung aus frisch angeschlagenen aufgestauten Mengen ist daher 
nicht mehr in Rechnung zu stellen. Der Stollen gab nach dem mehr- 

Bei der frahern ungefähren Schätzung der Wasserlieferang der einzelnen 
Stufen (Jahrbuch der Königl. Geolog. Landesanstalt für 1901, S. 467) wurde die 
damalige geringe Spätherbstliefernng des Schl&ferskopfstollens als Grundlage ge- 
nommen, wodurch sich die jetzigen obigen Durchschnittsziffem etwas erhöhen. 



BesohreiboDg der Stollen. 25 

monatlichen StilUtand der Arbeiten im Februar 1903 per Tag 
ca. 1600 cbm Wasser. Es waren bis dabin durchfahren: 

75 m Sericitgneiß, 
325 » Schiefer mit QuarzitbSnken. Die Schichten sind infolge 
der Ausfüllung der Klüfte mit Kalkspat als wenig 
durchlässig anzunehmen. 
253 y> Pbyllite mit Quarziten, 
1075 » Stufe des bunten Phyllits 

zus. 1728 m wie beim Münzbergst. gerechn. zu 0,43cbm = 743 cbm 

72 m Glimmersandstein zu 2 cbm 144 » 

215 » Taunusquarzit (wie der Glimmersandstein 

bei 200 m Überlagerung) . . zu 3 cbm 645 » 

zusammen 1532 cbm, 

also annähernd obige Menge. Die Berechnung ist allerdings 
unsicher, da sie nur auf die Messung eines Monats basiert ist. 
Der Wasserstollen fiir Schloß Friedrichshof steht bei 30 — 45 m 
Überlagerung in 

42 m Stufe des bunten Phyllits ... zu 0,50 21 cbm 
228 » » » Glimmersandsteins . . zu 1,50 342 » 
30 » )» » Taunusquarzits .... zu 2 60 » 

zusammen 423 cbm. 

Obige niedrigere Ansätze für die Lieferung des Glimmersandsteins 
und des Taunusquarzits sind wegen der geringeren Überlagerung 
angenommen und dürften wohl annähernd richtig sein, da der 
Stollen^) im Durchschnitt ergiebt: 

Juli — Oktober per Tag etwa 250 cbm 
Oktober — Juli » » » 500 » 

im Gesamtdurchschnitt demnach 416 cbm wie oben. — Der Luther- 
eichestollen muß vorerst außer Betrachtung bleiben, da es noch 
nicht feststeht, ob die im hintersten Teile desselben angefahrenen 
großen Wassermengen dauernd in ihrer jetzigen Stärke abfließen 
werden. Dieser Stollen hat übrigens gegen die Wiesbadener 

Nach Mitteilaog des Herrn Wassermeisters Kunz. 



26 BeschreibuDg der Stollen. 

Stollenanlagen den großen Vorteil, daß die in ihm angefah- 
renen Taunusquarzite im allgemeinen mit 35^ nach SSO. einfallen. 
Für das ebenfalls steil nach SSO. einfallende Einzugsgebiet an der 
Oberfläche kommt daher ein viel ausgedehnteres Terrain inbetracht 
als die durch den Stollen selbst angefahrenen Schichten. Ebenso 
scheinen sich — wie unten auszufahren sein wird — die Bruch- 
spalten der durchfahrenen Grabensenke hier auf weite Entfernung 
hin fühlbar zu machen. 

Der ßraumannstollen gab in den Jahren 1895 bis Mitte 1902 
nach den mir vorliegenden, allerdings wohl kaum mehr als annähe- 
rungsweise richtigen Angaben im Durchschnitt ca. 500 cbm Wasser 
im Tag. Derselbe hat angefahren: 

35 m Schutt ) 

270 » stufe des bunten Pbyllite . . .i'^O'^O 105 cbm 

30 » Taunusquarzit, bei ca. 100 m Überlagerung 

zu 2 60 » 

165 cbm; 
es bleiben daher für 

382 m Wechsel von Tonschiefer mit Quarziten 

und Grauwacken 335 cbm 

demnach ungefähr 0,90 cbm im Tag für den laufenden Meter. 

Der Saalburgstollen lieferte nach den mir von der Direktion 
der Wasserwerke gewordenen Mitteilungen (genaue tägliche Auf- 
zeichnungen fehlen) im Durchschnitt während der Jahre 1895 — 1902 
ungefähr 950 cbm Wasser per Tag. 

Derselbe hat angefahren: 

80 m Schutt und Phyllite zu 0,50 40 cbm 

778 » Wechsel von Tonschiefern, Grauwacken 
und Quarziten (s. Resultat beim Braumann- 
stollen) zu 0,90 700 » 

42 » Taunusquarzit, bei 135 m Überlagerung 

zu 2^2 c^™ angenommen 105 » 

845 cbm 

Die Mehrlieferung dieses Stollens läßt sich wohl dem Um- 
stände zuschreiben, daß derselbe den untern Talhang des Oberlaufs 



Beschreibung der Stolleo. 27 

des Kirdorfer Bachs unterfährt, in welchem die Geröllschichten 
natürlicher Weise zeitweise außerordentlich große Wassermassen 
aufnehmen, die sie durch Spalten teilweise an den Stollen abgeben. 

Verhältnis der Gesamtwasserlieferung der Stollen zur 

Niederschlagsh&he im Taunus. 

Die Wasserlieferung der angeführten 12 Stollen ist im Tag: 

Kreuzstollen, eben fertig 2000 cbm 

Schläferskopfstollen (Durchschnitt eines Jahres) . 2635 » 
Münzbergstollen (11 jähriger Durchschnitt) . • . 2680 » 
Kellerskopfstollen (nach etwa halbjähriger Unter- 
brechung des Vortriebes, einmonatlicher Durch- 
schnitt) 1600 » 

Stollen für Friedrichshof 425 » 

2 Königsteiner Stollen 750 » 

Luthereichestollen (jetzt erst fertiggestellt) . . . 3000 » 

Braumannstollen 500 » 

Saalburgstollen 950 » 

zusammen 14540 cbm 

Da sich erfahrungsgemäß die Wasserlieferung der neuangelegten 
Stollen mit der Zeit etwas vermindert, außerdem eine gegenseitige 
Einwirkung der Stollen zu konstatieren sein wird (s. letztes Kapitel 
dieser Arbeit), kann man diese Ziffer wohl rund auf kaum mehr 
als 13000 cbm per Tag, also 4^/4 Millionen cbm per Jahr an- 
nehmen. 

Die Einzugsgebiete für die verschiedenen Stollen sind zu 
veranschlagen^) für 

Wiesbaden mindestens 30 qkm 

Cronberg-Königstein 4 

Homburg 9 

schätzungsweise zusammen 43 qkm 

') Hierbei siad die Zonen der für Wasser wenig aofnahmeffthigen Phjllite 
anßer Rechnang geblieben. 



3» 



28 ßeschroibang der Stollen. 

Die Niederschlagshöbe ist nach langjährigen Durchschnitteu 
im Taunus etwa 700 mm, demnach auf 43 qkm etwa 30 Millionen 
Kubikmeter, von denen also ^6 — V? '^ ^^" Stollen zum Abzug gelangt. 

Anderweitige Yergleichsziffern. 

Nach den mir freundlichst von dem Frankfurter Tiefbauamt 
mitgeteilten Daten beträgt das Einzugsgebiet f&r die Wasserleitung 
im Frankfurter Wald ca. 60 qkm, die Niederschlagshöhe betragt 
daselbst 600 mm, demnach auf diesem Gebiete 36 Millionen cbm 
im Jahr. Der Untergrund besteht aus Gerollen und Sauden mit 
einigen tonigen Zwischenlagen. Die Wasserentnahme beträgt 
daselbst per Jahr etwa 12 Millionen cbm, demnach etwa ^/s des 
Niederschlags, ohne daß sich die Höhe des Wasserstandes in 
den letzten Jahren geändert hat. In den Anfangsjahren ging 
dieselbe dagegen allmählich bis auf ihr jetziges Niveau zurück. 
Von dem Waldbestande haben anscheinend bisher nur die Eichen 
gelitten, die übrigen Bestände sollen sich namentlich in den früher 
sumpfigen Teilen des Frankfurter Waldes gebessert haben. Über 
den Einfluß der Stollen auf den Waldbestand im Taunus werden 
in diesem Jahre größere Erhebungen gemacht. 

Einwirkung der einzelnen Stollen auf die Nachbarstollen. 

Eine stärkere Einwirkung des Kreuzstollens auf den so nahe 
liegenden Schläferskopfstollen hat sich bisher nicht gezeigt. Der 
erstere schneidet infolge seiner schiefen Richtung zu dem Gebirgs- 
streichen nur die bei Beginn des Vortreibens des Schläferstollens 
angefahrenen Schichten an. 

Die Einwirkung des Schläferskopfstollens und des Kellerskopf- 
stollens auf die Wasserlieferung des zwischen beiden gelegenen 
Münzbergstollens scheint durch die niedrigeren Kurven der Wasser- 
lieferung des Münzbergstollens im Jahre 1902 (s. Tafel) bei 
gleichem Absinken des Manometerstandes wie in den Vorjahren 
bestätigt. Genauere Angaben werden sich indessen erst nach 
längerer Beobachtungszeit gewinnen lassen. 



Beschreibung der Stollen. 29 

Ebenso sollen nach den mir gewordenen Mitteilungen die 
Lieferungen des Braumann- und diejenige des Saalburgstollens 
seit dem Einbringen des Luthereichestollens um je ^6 abge- 
nommen haben. 

Es ist nach Obigem wahrscheinlich, daß eine gegenseitige 
Einrichtung von tief eingebrachten Wasserstollen sich auf Ent- 
fernungen von Ober 2 km fühlbar machen kann. 



III. 

Einzelheiten der Schichtenaufnahme in den Stollen. 

1. Kreiiz8t4)lleii. 

— 30 m Gebirgsschutt. 

30 — 124 » Stufe des Glimmersandsteins. Wechsel von 

glimmcrfQhrendem Sandstein mit hellen, auch dunk- 
len Tonschiefern und vereinzelten Quarzitbänken. 
Zwischen 75 und 85 m einige schwache Bänke von 
buntem Phyllit. Das Gebirge ist stark gestört, 
auch gebrochen und wechselt öfters im Fallen und 
Streichen. Bei 66 m ein 1 m mächtiger Quarzgang 
quer zum Streichen, bei 95 und 124 m quer-, bei 
85 — 88 m streichende Klüfte. Gebirgsstreichen bis 
85 m etwa Stunde 3^2? ^on 85— 95 m Stunde 5, von 
95 — 124m Stunde 9 (demnach wiedersinnig). luden 
Schichten fand sich viel aufgestautes Wasser, das seit- 
dem auf mäßige Quellen zurückgegangen ist. Südlich 
vom Ansatzpunkt des Kreuzstollens tritt die Stufe 
der bunten Phyllite wieder in großer Breite auf 
(guter Aufschluß mit den unterlagernden Schichten 
des G^dinniens im Einschnitt der Schwalbacher 
Bahn oberhalb der Station Chausseehaus). 
124— 996 » Stufe des bunten Phyllits [Pq, Ps (e. p) 

P4 und Pö Kochs]. Wechsel von violetten und 
grünen, vielfach gebleichten, vereinzelt auch dunklen 
Phylliten mit quarzitischen Bänken, die oftmals in 
dichte Quarzite übergehen. Einfallen im Allge- 



Einzelheiten der Schichtenanf nähme in den Stollen. 31 

meinen 55—70« NW, Streichen Stunde 3—4. In 
obigem Komplexe bei 270 und 445 m streichende 
Klüfte, bei 445 Muldung, bei 500 streichende Kluft, 
bei 520 Querkluft i), 528 st. K., bei 576 m 0,50 m 
breite mit Ton ausgefüllte q. K., von 617 — 19 steiler 
Sattel mit Sattelbrächen. Bei 670 kommt aus dem 
vorderen Stoß eine daselbst 1 m breite, mit Schutt 
ausgef&Ute Kluft heraus, die in der Stollen rieh tung 
verläuft und bei 715 auf 0,30 m verschmälert an 
einer q. K. abschneidet. Längs der ersterwähnten 
Kluft ist der rechte (nördliche) Stoß des Gebirges 
eingebogen, demnach wohl etwas hinaufgepreßt. 
Auch die beiderseits der Kluft ansteheniien Schichten 
sind nicht immer die ganz gleichen. Bei 728 er- 
scheint dann aus dem rechten Stoß wieder eine 
streichende Kluft von 0,75 m Breite, die bei 740 in 
den linken Stoß einzieht. Ist dies die gleiche Kluft 
wie die vorhergehende, so ist das Gebirge an der 
Querkluft etwas nach Norden verschoben. Bei 
795 st. K., bei 817 q. K., bei 864 mehrere schwache 
q. K. z. T. mit etwas mergeliger Ausfüllung, bei 
870, 892 und 904 st. K., bei 911 kommt eine 
Kluft aus dem rechten Stoß, die bei 924 wieder 
in den gleichen Stoß zurückgeht, bei 992 und 996 
st. K. Alle diese KlQfte, sogar die QuerklQfte, 
geben wenig Wasser, was wohl ihrer Ausftlllung 
mit undurchlässigem Material (zersetztem Phyllit) 
zuzuschreiben ist. An der Verwerfungskluft von 
996 schneidet die Stufe des bunten Phyllits ab. 
996 — 1103 m Stufe desGlimmersandsteins. Anfangsfinden 

sich darin stärkere Zwischenlagen von violetten Phyl- 
liten und dunkelgrauen, glimmerführenden Ton- 
schiefern, wie sie meist in der unteren Abteilung 
dieser Stufe beobachtet wurden. Einfallen im 



') Der Einfachheit halber wird streichende Kluft mit dem Zeichen st. K., 
Qnerklaft mit q. K. bezeichnet. 



32 Einzelheiton der Schichtenaafnalime in den Stollen. 

Allgemeinen 50 — HO^, Streichen Stunde 4— 4^2^ bei 
1027 Einfallen 800, dahinter nach einer streichenden 
Kluft wieder 50^ — die Schichten sind hier etwas 
gebrochen — bei 1083 und 1090 starke st. K. mit 
reichlichem Wasserzufluß. Die geringe Mächtig- 
keit der Glimmersandsteinstufe dürfte wohl durch 
Verwerfungen an den streichenden Klüften zu 
erklären sein. 

1103 — 1340 m Stufe des Taunusquarzits. Das Streichen 

und Fallen der Schichten war anfangs im Allge- 
meinen wie vorher, bei 1127 st. K. mit wenig 
Wasser, bei 1 150 starke q. K. mit reichlichem 
Wasser, von 1194'-1200 steilstehender Sattel, der 
an einem etwas quer zur Schichtung streichenden, 
ca. 1 m mächtigen Quarzgang abgeschnitten ist, 
hier wieder stärkerer Wasserzufluß. Hinter dem 
Quarzgang flaches Einfallen mit 30^ NNW., die 
Schichten sind anfangs etwas zerbrochen, von 1290 
bis 1310 Einfallen 45— 50» NNW., von 1310—1340 
ist das ganze Gestein wie zermalmt (in kleine Stücke 
zerbrochen) und wird von einer Reihe von q. K. 
mit außerordentlich starkem Wasserzudrang durch- 
setzt, bei 1 335 besonders starke q. K. ; anscheinend 
liegt hier die Haupt Verwerfung vor, die zwischen 
dem Schläferskopf und der Hohen Wurzel durch- 
geht. 

1340—1490 » (Schluß des Vortreibens) Stufe des Glimmer- 
sandsteins. Anfangs zeigten sich darin stärkere 
quarzitische Zwischenlagen, später namentlich von 
1460 — 1490 reiche Einschaltungen von Tonschiefer, 
dabei auch bei 1462 eine Bank von violettem 
Phyllit (zunächst obere, dann untere Zone der Stufe). 
Nach 1340 m wurde das Gebirge wieder fest, bei 
1378 und 1379 schwache q. K., bei 1385 eine 0,35 m 
breite, mit Gesteinstrümmern ausgefüllte q. K., die 
stärkeren Wasserzufluß brachte, welcher aber seit- 



Einzelheiten der Schichten aofnabme in den Stollen. 33 

her dauernd zciruckgiDg. Das Einfallen der Schich- 
ten schwankt zwischen 58 und 60^ NNW. und 
ist nur an den Verwerfungen bei 1378 und 1385 m 
etwas steiler. 

2. Schläferskopfstollen. 

Die Einzelheiten über Gesteine, Einfallen, Verwerfungen 
u. s. f. wurden in dem Jahrbuch der Königl. Geol. Landesanstalt 
für 1901, Bd. XXII, Heft 3 angegeben. 

3. Mftnzbergstollen. 

Nach der Gesteinssammlung und einzelnen ihr beiliegenden 
Notizen waren die angetroffenen Schichten: 
— 40 m Gebirgsschutt. 
40 — 110 » Sericitgneisse Kochs, dabei namentlich ein 

HandstQck von 80 m Teufe, welches dem von 
W. ScHAüF aufgestellten Typus der noch erkenn- 
baren, veränderten Quarzporphyre entspricht. Bei 75 
und 107 m Quarzgänge, ersterer mit Brauneisenstein. 

110— 139 » Grünlich-weiße und grau-violette, serici- 

tisch-phyllitische Schiefer; einzelne Stücke 
enthalten auch fragliches Eruptivmaterial — seb 
Kochs (s. geolog. Teil d. Abh.)^). 

139— 154 » Sericitgneiß. 

154— 169 » Phyllite wie von 110— 139 m. 

169 — 264 » Stark geschieferter Sericitgneiß. 

264 — 341 » Helle^ dünnspaltigc, quarzitische und vereinzelt auch 

sandige Schiefer mit Zwischenlagen von dünn- 
blättrigen, dunkeln, graphitischen oder grün- 
lichen Phylliten. Die graphitischen Schiefer 
führen vielfach Schwefelkies. Von hier ab bis 
491 m werden der Wichtigkeit halber alle vor- 
handenen Handstücke angeführt 

Vielleicht sind die betreffenden Handstäcke auch nor sohwfioheren Zwischen- 
iagen aas dem Sericitgneiß entnommen. 

Nto« Folge. Heft 42. 3 



» 



34 Einzelheiten der Sohicltenanfnabme in den Stollen. 

bei 341 m sandiger, grauer, pbyllitischer Schiefer, auf den 

Schichtflächen sericitisch. 
» 367 » ebenso, aber mehr flaserig. 
» 373 » wie vorher, aber quarzitischer. 
» 381 » violetter, etwas sandiger Phyllit 
» 389 u. 405 m wie bei 341 m. 
» 410 m grauer und gelber Tonschiefer. 
» 425 y> dichter, heller, konglomeratischer Schiefer. 
y> 452 » wie 367. 

» 471 » wie 410, aber dichter und phyllitischer. 
» 475 » violetter Phyllit ) auf den Schichtflächen etwas 
» 478 » grüner Phyllit ) sericitisch. 

» 482 » wie 425. 

486 » heller, glimmerfQhrender Quarzit. 

491 » grauer, glimmerftkhrender, etwas sandiger Quarzit. 

491 — 2100 » Stufe des bunten Phyllits, in welchem nach 

den Handstocken bei 512, 524, 530, 543, 548, 
568, 616, 620, 625, 630, 663, 719, 739, 7S10, 
802 und 1087 m mehr oder weniger quarzitiscbe 
oder auch konglomeratische Schichten vorkommen, 
in den letzten fünfzig Metern einige Sandsteinbänke 
zwischen den Phylliten, demnach regelmäßiger 
Übergang der Stufe in die nächsthöhere. Nach 
einer im Mineralienschrank liegenden Notiz wurden 
beobachtet: bei 572 m ein »Einbruch« (wohl ofi'ene 
Kluft), bei 780 m ein Quarzgang, bei 131 1 m Kontakt 
(wohl geschlossene Kluft). Es müssen in dieser 
ausgedehnten Zone aber wohl noch weitere Störungen 
und Faltungen durchfahren worden sein. 

2100 — 2225 » Stufe des Glimmersandsteins. Anfangs noch 

vereinzelte Zwischenlagen von grauen und violetten 
Phylliten. Die durch Zwischenlagen von Quarziten 
gekennzeichnete obere Abteilung der Stufe fehlt 
jedoch; die Grenze gegen den Taunusquarzit 
dürfte daher durch eine Verwerfung gebildet werden. 



Binzellieiten dor Schichten au rnahme in den Stollen. 35 

umsomehr als nach früheren Mitteilungen hier große 
Wassermengen einbrachen ^). 
2225— 2460 m Stufe des Taunusquarzits^). 

2460 — 2C60 » Stufe des Glimmersandsteins; auch hier sind 

von 2600 m an wieder stärkere Zwischenlagen von 
grauschwarzen und violetten Phylliten vorhanden, 
die Grenze gegen die folgenden bunten Phyllite 
scheint demnach eine regelmäßige zu sein. 

2660—2909 » (Schluß des Vortreibens) Stufe des bunten 

Phyllits; bei 2887 m ist, wie es zwei Hand- 
Stücke zeigen, eine breite, mit Schutt und Ton aus- 
gefällte Kluft vorhanden, die angeblich größere 
Wassermengen brachte. 

4. Kellerskopfstollen. 

0— 75 m Sericitgneisse Kochs, seinen Typen sei und 

se2 angehörend. 
75 — 162 » dOnnblättrige, auf den Schichtflfichen seidenglän- 
zende, mehr oder weniger graphitische Schiefer 
mit Einschlüssen von Quarzlinsen ^), auch etwas 
Schwefelkies. Das Gestein wird von kleinen, z. T. 
mit Kalkspat ausgefüllten Klüften durchsetzt. 

162 — 246 » Schiefer wie vorher, wechselnd mit helleren Bänken, 

auch grauen Quarzitschiefern. Bei 164 m eine etwas 
arkosige Bank. Auch hier sind die Klüfte wieder 
mit Kalkspat ausgefüllt. 

246 - 268 » wie von 75—162 m. 

268 - 328 » Wechsel von grauem, ganz dünnplattigem Quarzit 

mit schwarzen, auch schwarzgrauen, etwas phylli- 
tischen Schiefem. Klüfte wieder wie vorher mit 



Diese Yerwerfaog hat sich auch bei der Revisionsaufnahme an der Ober^ 
fläche ergeben. 

^ Von hier ab sind weniger Handstücke in der Sammlang Torhanden. 

^ Vorkommen identisch mit demjenigen im alten » Goldbergwerk <^ südlich 
von Wildsachsen i T. 

3* 



36 Eiszelheitoo der ScbichtenftafDahme in den Stollen. 

Kalkspat ausgef&Ut, nur bei 300 m offene Kluft mit 
etwas Wasser. 

328— 385 m wie von 162—246 m; bei 370 m st&rkere, dichte, 

graue Quarzitbank. Einfallen der gesamten Schichten- 
folge bis hierher etwa 60— 70^ NNW. Sattelungen 
scheinen in größerer Menge vorhanden zu sein, 
doch konnten dieselben bei dem dichten, von vielen 
KlQften durchsetzten Qesteinsmaterial nicht mit 
Sicherheit festgelegt werden. 

385— 400 » Schichten wie vorher, aber stark zerbrochen und 

von Klüften durchsetzt; dieselben gaben beim An- 
schlagen viel Wasser, das indessen allmfihlich auf 
kleinere, dauernde Quellen zurückging. 

400 — 440 » Tiefste Schichten des Gedinniens. Wechsel 

von grünlichgrauen, auch sandigen Quarzitbänken 
mit graugelben und grünlichen Tonschiefern; kleine 
Sattelungen mit Sattelbrüchen. 

440 — 580 » wie vorher, Schiefer jedoch etwas phyliitisch, auch 

glimmerfbhrend; bei 452 m eine etwas arkosig- 
konglomeratische Bank. 

580 — 653 » dichtere Quarzite mit Zwischenlagen von grau- 
grünen und violetten Phylliten (Übergang der tiefsten 
Schichten des G6dinniens in die nächsthöhere Stufe). 
Einfallen von 385 m bis hierher 45--500NNW.; im 
Allgemeinen geringer Wasserzufluß, ausgenommen 
an einer streichenden Kluft bei 650 m. 

653—1728 » Stufe der bunten Phyllite. Die grünen 

Phyllite gehen öfters als sonst in dieser Stufe 
in graue Schichten über. Quarzitische und konglo- 
meratiscbe Zwischenlagen sind ganz vereinzelt. Bei 
775 m Quarzgang in N 35® W.-Richtung; Schicht- 
einfallen bis hierher 50 — 60<» NNW., dann bis 
832 m viele kleine, mit Kalkspat ausgeftlUte st. K., 
bei 832 m Quarzgang quer zum Streichen. Das Ein- 
fallen ist hier steiler, 60— 70« NNW. Bei 858 m 
offene st. K., die beim Anschlagen viel Wasserbrachte, 



Einzelheiten der Schieb tenaafnabme in den Stollen. 37 

welches aber seitdem auf eine mäßig starke, regel- 
mäßige Quelle zurückging. Diese Kluft ist offen- 
bar eine Verwerfung, da das Einfallen der Schichten 
an derselben auf kurze Erstreckung wechselt. Bei 
872 und 874 m etwas winklig zum Streichen ver- 
laufende KlQfte, die sich dann vereinigen; zwischen 
beiden liegt ein Keil von Quarziten der Phyllitzone, 
während beiderseits Phyllite anstehen. An der 
Kluft bei 874 m ist das Einfallen widersinnig (SSO.), 
dann folgt Saigerstellung und nach weiteren 20 m 
wird das Einfallen wieder regelmäßig 70^ NNW., 
demnach liegt hier eine Gebirgsstörung an einer 
Sattelung vor. Bei 922, 926, 931 und 935 m 
st. K. mit etwas Wasser, bei 962 m breite st. K., 
in welcher ein Keil von Phylliten eingesunken 
ist, während beiderseits Quarzite anstehen. Bei 
1026 m isoklinaler Sattel; Einfallen immer noch 
70^ NNW.; bei 1150 m isoklinale Einmuldung von 
Quarzit im Pbyllit mit st. K. Bei 1185, 1200 und 
1220 m st. K., bei 1220 m isoklinale Einmuldung 
von violettem in graugrünem Phyllit. Bei 1300 
und 1315 m etwas winklig zum Streichen ver- 
laufende KlQfte; an beiden zeigt sich, daß der 
nördliche Gebirgsteil abgesunken ist. Bei 1310 und 
1380 m q. K., bei 1390 m st. K., das Einfallen ist 
immer noch etwa 70^ NNW. Bei 1440 m ein 0,40 m 
mächtiger streichender Quarzgang; zwischen 1470 
und 1485 m offene, 0,20 m breite q. K. (Streichen 
hora 9—10) starker Wasserzufluß; an dieser 
Kluft sind die Schichten anscheinend gegeneinander 
verschoben, der Phyllit wird von kleinen Quarzein- 
lagerungen durchschwärmt. Von 1520 — 1548m folgt 
der Stollen einer anderen, etwa 0,30 m breiten, teil- 
weise mit Detritus ausgeftUlten q. K., an der die 
Schichtköpfe ebenfalls gegeneinander verschoben 
wurden. Der hier anfangs recht bedeutende 



38 Einzelheiten der Schieb ton an f nähme in den Stollen 

Wasserzufluß ist seither auf eine mäßige Quelle 
zurückgegangen. Bei 1550 m st. K., von welcher das 
Einfallen bis zu 1620 m etwas flacher, 40—50^, aber 
ebenfalls nach NNW. gerichtet ist. Bei 1630 m Quer- 
verwerfung mit stärkerem Wasserzutritt. Bei 1635 
undbeilG45m isoklinale Sättel mitzwischenliegeuder 
Mulde, bei 1650, 1670, 1677 und 1689 m mit Ton 
und Detritus ausgeftlllte st. K., von denen die erste 
0,50, die letzte 2 m Breite hat. An der vorletzten 
der angeftihrten Klüfte zeigt die Aufpressung der 
Schichten an der Nordseite, daß die letztere — wie 
hier in der Regel — abgesunken ist. Bei 1728 m eine 
0,30 m breite, mit Detritus ausgefüllte st. K. mit 
Wasserzufluß, das Einfallen des Gebirges ist 60 — 70^ 
NNW. Wie es sich bei der Revisionsaufnahme an 
der Oberfläche gezeigt hat, ist die Kluft bei 1728 m 
die große streichende Verwerfung, an welcher 
weiter nach O. zuerst der Glimmersandstein, dann 
weiterhin auch der Taunusquarzit verschwindet 

Wie aus den jeweiligen Anmerkungen bereits 
hervorgeht, erklärt sich der trotz der vielen Klüfte 
verhältnismäßig schwach bleibende Wasserzntritt 
bis hierher dadurch, daß die Klüfte anfangs meist mit 
Kalk verfestigt und weiterhin vielfach dicht mit 
Ton und Detritus ausgefüllt sind. 
1728 — 1800 m Stufe des Glimmersandsteins. Da hier bei Be- 
ginn die gewöhnlichen Übergangsschichten (zwi- 
schengelagerte violette und dunkle Schiefer) fehlen, 
scheint es, daß die untere Abteilung der Stufe an der 
Verwerfungskluft bei 17?8 m in die Tiefe abge- 
sunken ist. Gegen die Grenze des Taunusquarzites 
stellen sich dagegen im Glimmersandstein quarzi- 
tische Zwischenlagen ein, welche anzeigen, daß der 
Übergang hier ein regelmäßiger ist. Bei 1755 m 
tritt aus dem linken Stoß eine quer zum Gebirgs- 
streichen verlaufende, bis zu 0,50 m breite, nur 



Siiizellieitea der Schichtenaufnabme in den StoUen. 39 

teilweise mit Schutt ausgef&llte Verwerfungskluft, die 
bei 1780 m wieder in den linken Stoß zurückgeht. 
Die Schichten gehen mehrfach nicht gleichmäßig 
durch und bei 1755 m zeigt sich sogar eine Gleit- 
fläche. An der Kluft machte sich anfangs starker 
Gebirgsdruck bemerkbar, auch lieferte dieselbe sehr 
große Quantitäten von Wasser, dessen Zufluß seit- 
her jedoch etwas zurückgegangen ist. Das Schicht- 
einfallen steigt bis zur Khift allmählich von 25^ 
auf 55^ NNW. an, längs der Kluft ist dasselbe un- 
regelmäßig NNO. gerichtet und geht dann bis zur 
Quarzitgrenze allmählich wieder auf 25^ NNW. 
zurück. Die hier angetroffene große Querkluft 
gehört ebenso wie diejenige, welche weiterhin (s. 
u.) im Taunusquarzit angeschnitten wurde, zu einem 
System von Querklüften, an welchen der vordere 
Zug des Taunusquarzites im östlichen Teil des 
Blattes Platte allmählich nach Süden vorgeschoben 
wird. Die betreffende Verwerfung wurde bei der 
Revision der Oberflächenaufnahme bereits gefunden, 
aber etwas östlicher eingezeichnet. Vielleicht hängt 
solches mit dem Einfallen der Kluft nach der Tiefe 
zusammen. — 
1800—2015 m (Schluß des bis April 1903 aufgenommenen Vor- 
treibens) Stufe des Taunusquarzits, anfangs 
mit ganz vereinzelten Zwischcnlagen von Tonschie- 
fern, bei 1900 m von dünnbankigen Quarziten, die bei 
1936 m wieder durch dickbankige abgelöst werden, 
bei 1970, 1975, 1982 und 2004 m wieder schwache 
Zwischenlagen von dunkelgrauen Tonschiefem. Bei 
1836 m kommt eine 0,30—1 m breite, teilweise 
mit Schutt ausgefällte, quer zum Streichen ver- 
laufende Verwerfungsspalte aus dem linken Stoß 
(möglicherweise Fortsetzung der Querkluft im 
Olimmersandstein?), um bei 1858 ra an einer streich- 
enden Verwerfung abzusetzen. Bei 1870 m kommt 



40 Einzelheiten der Schieb tenauf nähme in den Stollen. 

die Querkluft wieder aus dem linken Stoß hervor, 
sie wurde daher an der streichenden Spalte nach 
Westen verschoben. Bei 1897 m geht sie in den 
rechten Stoß ein. Von 1943—1955 m wurde 
eine weitere, beinahe NS. streichende Querkluft 
angefahren. Bei 1805 m Mulde, bei 1909 m steiler 
Sattel mit st. K., bei 1970 und 1995 m weitere 
Mulden mit st. K. Das Streichen und Fallen der 
Gebirgsschichten wechselt vielfach an den großen 
Querverwerfungen. Einfallen von 1780 — 1800 m 
NNW.-NW. 20~40S von 1810— 1830 m NNO. 
bis NO.70— 800, ^on 1950-1990 m SW. 55-70^ 
und bei 2015 m 60^ beinahe S. Im ganzen scheint 
der Quarzit eine große Mulde zu bilden. 

5. Unterer KSnigsteiner Wasserstollen. 

— 81 m Glimmersandstein mit einzelnen Zwischenlagen 

von violetten und dunkelgrauen Schiefern. Die 
Glimmersandsteine sind hier etwas quarzitisch 
(möglicherweise sekundär verkieselt). 

81 — 85 » stark zersetzter Kersantitgang, welcher das 

hauptsächliche Wasser liefert. 

85 — 152 » Fortsetzung des hier weniger verkieselten Glimmer- 
sandsteins. Derselbe hat stärkere Zwischenlagen 
von hellen und geröteten Tonschiefern. 

6. Oberer KSnigsteiner Stollen. 

0— 20 m Schutt und zersetzte Schichten. 
20 — 280 » Stufe des Glimmersandsteins; auch hier 

finden sich mehrfach sekundär verkieselte Schichten, 
sodann bis 42 m Zwischenlagen von einigen, filr 
den unteren Teil der Stufe bezeichnenden, dunkel- 
grauen und violetten Schiefern, darauf gerötete 
Glimmersandsteine mit vereinzelten Zwischenlagen 
von geröteten Tonschiefern und Quarziten. Ein- 



Einzelheiten der Schichten au fnah nie in den Stollen. 41 

fallen bis 100 m 40—50« NNW., bei 110 m flache 
Mulde, bei 118 m Einfallen wieder 50« NNW., von 
da bis 150 m ist das Einfallen längs der streichenden 
Klüfte gestört, dann bis 240 m 50 — 60« und bis 
280 m 60-70« im allgemeinen NNW. Bei 90 m 
streichende Kluft mit Quelle, von 120 — 150 m folgt 
der Stollen einer weitern streichenden Kluft, die 
namentlich nach der Niederschlagszeit reichliches 
Wasser gibt. Bei 150 m geht die Kluft in den 
rechten Stoß, von 170 — 178 m wieder st. K. mit 
etwas Wasser. Bei 205 und 215 m q. K. (NNW.— 
SSO.), an denselben ist das Gestein stark zerbrochen 
und gibt viel ziemlich gleichbleibendes Wasser; 
bei 235 m 0,35 m breite, dicht mit sandigem Ton 
ausgeftlllte und daher beinahe trockne q. K. Bei 
255, 275 und 280 m wieder NNW. -SSO. ver- 
laufende Klüfte mit dauerndem starkem Wasserzu- 
fluß. Die Querklüfte von 205 — 280 m sind wohl 
Seitenspalten der p^roßen an der Westseite des Alt- 
königs durchgehenden Verwerfung, die sich nord- 
wärts bis zum Westhang des großen Feldberges 
verfolgen läßt. Hierdurch erklärt sich auch die 
durch das ganze Jahr, trotz der geringen Gebirgs- 
überlagerung , ziemlich gleichmäßig bleibende 
Wasserlieferung des Stollens. 

7. Wasserstollen und Vorstollen nebst R&sehe ffir die Heilanstalt 

Falkenstein. 

0— 140 m Perlgraue, auch hellviolette und graugrünliche, 
sericitische Phyllite mit schwachen Zwischen- 
lagerungen von stark zersetztem, porphyritischem 
Eruptivgestein (Gänge ?). Diese Schichten stimmen 
im allgemeinen lithologisch mit den bei Homburg 
in starker Entwicklung vorkommenden überein und 
haben anderseits auch große Ähnlichkeit mit 
einzelnen Teilen der von KoCH unter der Be- 



42 Einzelheiten der Sohichtenftnf nähme in den Stolleo. 

Zeichnung » Bunte Sericitschiefer seb « unterge- 
brachten Gesteine. Im zentralen und westlichen 
Taunus sind diese Schiefer etwas fester als bei 
Falkenstein, in Homburg aber eher noch weicher. 
Das Vorkommen bei Falkenstein bildet einen voll- 
kommenen Übergang. KoGH, dem an dieser Stelle 
keine genOgenden Aufschlösse zu Gebot standen, 
hat wohl auf einige daselbst gefundene PhyllitstQcke 
hin hier die Stufe des bunten Phyllits eingezeichnet 
und dann auf Abhangsschutt hin den Taunus- 
quarzit (s. Blattgreiize Königstein und Feldberg). 
140 — 200 m Unterste Schichten des G^dinniens. Graue 

und gelbe, vereinzelt auch violette, phyllitiscbe 
Schiefer mit einigen quarzitisch-sandigen und starken 
konglomeratischen Zwischenlagen. Letztere be- 
stehen aus Schieferfetzen mit gerundeten Quarz- 
körnern ^). Das ziemlich reichliche Wasser ent- 
stammt diesen Schichten. 

8. Wasserstollen der Stadt Cronberg. 

— 10 m Gebirgsschutt. 

10— 125 » (ganze Länge) Stufe des bunten Pphyllits. 

Das Einfallen wechselt mehrfach, ist aber im 
Ganzen 60—700 SSO. gerichtet. Der Stollen 
hat eine Reihe von kleinen streichenden KlQften 
angefahren, welche Wasser bringen. Anscheinend 
sammelt es sich großenteils in dem vom Steil- 
hang des Altkönigs herunterkommenden, aus 
Quarzitblöcken und zersetztem Glimmersandstein 
betstehenden Gehängeschutt, welcher den Stollen 
überlagert. Einige Quellen, die in dem Schutt ver- 
siegen, sorgen auch für die Speisung in der trocknen 
Jahreszeit. Eine der stärkeren dieser Quellen ist 



Beim Baa der etwas westlich yon hier gelegenen Villa Bernns haben sich 
sogar noch etwas gröbere Konglomerate gefunden. 



Binzeiheitcn der SchicLtenaarnahme in den Stollen. 43 

der Scbirnborn , der ungefähr 90 m höber als der 
angeflührte Stollen liegt. Derseüje wurde durch 
einen Schürf und einen kleinen anschließenden 
Stollen gefaßt: 

— 8 m Schürf im Gehängeschutt, 

8 — 43 » Stollen im Glimmersandstein. Durch den- 
selben wurde eine offene, SW.-NO. streichende Kluft 
ango fahren, welche anfangs 300 cbm Wasser per Tag 
gab. Dasselbe ist jedoch seitdem auf 45 cbm zu- 
rückgegangen. Die betreffende Kluft hat sich auch 
bei der Oberflächenaufnahme festlegen lassen; sie 
bildet hier die Grenze zwischen dem Glimmersand- 
stein und dem Taunusquarzit und an derselben ist 
der größte Teil der erstgenannten Stufe in die Tiefe 
gesunken. Möglicherweise hat diese streichende 
Verwerfung auch Verbindung mit den Querver- 
werfungen, die zwischen dem Altkönig und der 
Weißen Mauer liegen. 

9. Wasserstollen f&r Schloß Friedrichshof. 

— 42 m etwas Gebirgsschutt, dann Stufe des bunten 
Phyllits. 
42— 270 » Stufe des Glimmersandsteins, anfangs mit 

Zwischenlagen von dunklem und violettem Phyllit. 
270 — 300 » Taunusquarzit. Das Einfallen ist im allgemeinen 

steil nach SSO. gerichtet. Im Taunusquarzit wurde 
bei 300 m eine breite, offene, streichende Kluft mit so 
stark gespanntem Wasser angefahren, daß die 
Arbeiter sich kaum rechtzeitig in Sicherheit bringen 
konnten. Auch jetzt liefert diese Kluft noch reich- 
liches Wasser. Die kleinern Klüfte wurden s. Z. 
nicht aufgenommen. 

10. LutbereichestoUen. 

— 134 m Infolge des anfangs sehr wenig ansteigenden 
Terrains ergab diese Strecke nur ganz allmählich 



44 Einzelheiten der ScLichtcnaufnahmo in den Stollen. 

aus der Sohle hervortretende Schiühtköpfe von zer- 
setztem (gelblich entfärbtem) Schiefer, dessen obere 
Grenze sich gegen den aus tonigem Lehm mit ver- 
einzelten Gesteinsfragmenten bestehenden Gebirgs- 
schutt nicht scharf abhob. Bei 80 und 120 m wurden 
anscheinend zwei streichende Klüfte, angefahren, 
an welchen der nördliche Teil des Gebirges etwas 
abgesunken ist, da an der ersteren Kluft der Pbyllit 
in der Auffahrung des Stollens wieder von Gebirgs- 
schutt bedeckt war. 

134 — 215 m Wechsel von weichen, perlgrauen mit grau- 

violetten und graugrünen (z.T. gelblich ent- 
färbten), etwas sericitischen Phylliten(8. oben: 
Vorstollen des Falkensteiner Wasserstollens). Ein- 
fallen bis 175 m 40-450 NNW., von da ab wird 
es steiler bis zu einer bei 184 m durchfabrenen 
liegenden Mulde mit Kluft, an welcher sich das 
Einfallen ca. 40^ nach SSO. richtet. Bei 200 m 
eine mit 75^ einfallende, etwa hora 4 st. K. 

215— 230 » Sericitgneiß, etwas steiler stehend. Einfallen 

60—700 SSO, von 223 — 228 m ein flach ein- 
fallender, etwa hora 5 streichender Quarzgang. 

230— 296 » gleiches Vorkommen wie von 134 — 215 m. Ein- 
fallen im allgemeinen 45« SSO. — SO. Von 234 
(linker Stoß) bis 282 m (rechter Stoß) ein quer zum 
Schichtstreichen verlaufender Quarzgang mit Ver- 
werfung, an der beiderseits nicht die gleichen 
Schichten anstoßen. Bei 296 m wechselt das Ge- 
birge an einer st. K., die Schichten sind hier etwas 
verbogen, auch zerrissen. 

296— 322 » Stufe der bunten Phyllite. Dichte, bunte 

Phyllite mit einigen Zwischenlagen von sandigen 
und dichteren, glimmerführenden Quarzitbänken. 
Einfallen etwa 40» SSO.— SO. 

822— 380 » gleiches Vorkommen, jedoch werden die Quarzit- 

bänke mächtiger. Einfallen bis 360 m 40— 50<>SSO., 



Einzelheiten der Schicbtenaafnahme in den Stollen. 45 

dann aber steiler, bei 360 m 70^, hier st. K. 
mit Wechsel des Einfallens nach NNW.; die Kluft 
bringt stärkere Wassermengen. Bei 380 m etwas 
winklig zum Streichen verlaufende Verwerfungskluft, 
an welcher das Gebirge gestaut erscheint und das 
Einfallen wieder nach SSO. wechselt. Die bunten 
Phyllitc verschwinden an der Kluft und eine plötz- 
liche, starke Zunahme des Wassers stellte sich ein 
(s. Tabelle). 

380 — 425 m Unter-Coblenzstufe. Schwarze, auch blau- 
schwarze, anfangs gelblich entfärbte Tonschiefer 
mit stärkeren Zwischenlagen von Grauwacken und 
etwas quarzitischen Bänken. Einfallen unsicher, 
anscheinend im allgemeinen SSO. — SO. Die 
Schichten sind so stark zerbrochen und lieferten 
von der Verwerfungskluft bei 380 m mit dem wei- 
teren Vortreiben so viel Wasser, daß das Ort zu 
Bruch ging. In den bereits etwas entwässerten 
Schichten von 425 m an wurde dann ein Umbruchs- 
ort getrieben. Seither (P/a Jahre) ist die Wasser- 
lieferung an dieser Stelle von ca. 350 cbm per Tag 
auf etwa 80 cbm zurückgegangen, auf welchem 
Stande sie sich jedoch dauernd zu halten scheint. 

425 — 480 » Schiefer wie vorher, doch weniger entftrbt und viel- 
fach glimmerfQhrend, mit Zwischenlagen von flase- 
rigen Grauwacken, auch einzelnen plattigen Quar- 
ziten. Einfallen SO. — SSO. 45 -50», bei 460 m 
liegender Sattel mit Kluft, bei 445 und 480 m st. K. 
mit Wasser. 

480 — 547 » Tonschiefer wie vorher, teilweise zersetzt und ent- 
färbt, mit Zwischenlagen von Grauwacken und 
einzelnen Quarzitbänken, stärkere Bank bei 490 m ; 
bei 496 m liegende Mulde, bei 527 m ebensolcher 
Sattel mit Kluft. Das Einfallen wird allmählich 
steiler, von 45^ SSO. steigt es auf 60^ SSO. bei 
545 m. 



46 Einzelheiten der Seh ich tcnaofn ahme in den Stollen. 

547— 602 m Gleiche Schiefer und Gruuwacken, jedoch beinahe 

ohne Quarzitbänke; die Schiefer sind auf den Schicht- 
flächen vielfach gefältelt. Einfallen 60-^700 SSO.- 
SO., bei 565 m st. K., bei 590 m Einmuldung von 
grauer quarzitischer Grauwacke in den Schiefern. 

602 — 625 » Ebensolches Gestein, jedoch mit etwas mehr in 

Qnarzit übergehenden Grauwackenb&nken. In 
einer solchen Bank, fanden sich bei 607 m ein 
Fischrest und unbestimmbare Konchylienreste. Im 
Quarz, der kleine KlQfte ausfüllt, kommt etwas 
Schwefelkies vor; in größerer Menge findet er sich 
auf einer Kluft an einer 0,50 m mächtigen Quarzit- 
bank bei 624 m; er geht hier auch auf den Ton- 
schiefer über. 

625 — 640 » Dunkelgrauer, dünnspaltiger Schiefer mit Seiden- 
glanz auf den Schichtflächon ; Schwefelkies wie 
vorher auf kleinen Quarzklüften. Bei 635 m 0,40 m 
mächtige graue Quarzitbank, bei 640 m st. K. mit 
stärkerem Wasserzufluß. Einfallen stets 50—60^ 
SSO.-SO. 

640 — 692 y> Das Gebirge nimmt wieder mehr den Charakter 

der Grauwacke an. In teilweise sandigen, blaugraiien 
Schiefern — zwischen 690 und 692 m — fanden sich 
die im geologischen Teil dieser Arbeit angeführten 
Versteinerungen der Untercoblenzstufe. 

692 — 780 » Schiefer wie zwischen 625 — 640 m, mit wenig Grau- 

wackenbänken. Auf kleinen, meist mit Quarz er- 
fbllten Klüften ziemlich reichlicher Schwefelkies, 
namentlich bei 720 und 774 m. Eine Gesteinsprobe 
bei 720 m ergab nach einer Analyse der Frankfurter 
Gold- und Silberscheideanstalt 20 g Silber und 0,8 g 
Gold per Tonne, also kein abbauwürdiges Erz^). 
Bei 755 m 0,80 m, bei 772 m 0,40 m mächtige, 
etwas grobkörnige Quarzitbänke. 



Dies ist das Vorkommen, von welchem einige 2ieitungeD sprachen. 



EiDzelheiten der Schieb tenaufnahme in den Stollen. 47 

780 — 800 m etwas hellere Tonschiefer als vorher, darin bei 780 

und 795 m 0,50 und 0,80 m mächtige, gelbliche, 
grobkörnige, plattig abgesonderte Quarzitbänke, bei 
800 m quer zum Streichen verlaufender Quarzgang. 
Einfallen 55-600 SO. 
800 — 885 » wieder dunklere Schiefer mit etwas Grauwacken, 

bei 824 und 830 m 0,50 m mächtige Quarzitbänke. 
Von 880 m an ist der Schiefer stark verbogen, auch 
zerbrochen, bei 885 m folgt dann eine 1 ^/^ m breite, 
mit sandigem Ton und Gebirgsschutt ausgefüllte 
st. K. mit starkem Wasserzufluß. Einfallen bis 
zur Kluft 50—600 SO., unmittelbar hinter der Kluft 
SSW. 
885 — 945 » Dichter, bankiger, z. T. glimmerf&hrender, heller 

Quarzit (wohl schon Taunusquarzit) mit ein- 
zelnen Zwischenlagen von grauem und gerötetem 
Tonschiefer. Einfallen bis 905 m SSW. 35—400, 
wechselt dann allmählich nach SSO. und wird bei 
935 m steiler, etwa 600. 
945 — 997 » Quarzit wie vorher mit etwas mehr Tonschiefer- 

zwischcnlagen , letztere z. T. etwas flaserig. Bei 
940 m Einfallen 500 SSO., bei 945 m starke, 
WNW. streichende Kluft, bei 957 m Einfallen 400 
SSO., bei 960 m Sattel mit Sattelbruch, bei 980 m 
Druckfaltung, bei 990 m Einfallen 350 SSO. 
997 — 1001 » offene (nur teilweise mit Gebirgsschutt ausgeftlllte) 

Kluft, welche viel Wasser brachte; die Lieferung 
des Stollens stieg an einem Tag um 200 cbm. 

1001 — 1008 » stark zerbrochene Bänke von glimmerführendem 

Quarzit, auf den Schichtflächen auch Sericitbildung. 

1008 — 1020 » heller^ aber dünnplattiger, glimmerftkhrender Quarzit. 

Einfallen 30-400 sSW. 

1020 — 1070 » heller, auch etwas bläulicher oder geröteter Quarzit, 

in Bänken von 0,30 — 0,50 m abgesondert. Anfangs 
einige Zwischenlagen von Tonschiefer, der meist 
hell entfärbt ist. Das Einfallen stieg bis 1050 m 



48 Biniselheiten der Schichtanaarnahme in den Stollen. 

auf 800 g.^ bei 1030 und 1040 m st K., bei 1070 m 
Einfüllen 35^ SSO. Starker Waeserzudrang aus 
dem Gestein selbst sowie aus den Klüften. 

1070 — 1185 m Taunusquarzit wie vorher, aber frei von Schiefer- 
einlagerungen. Einzelne streichende Klüfte (stärkere 
Kluft bei 1102), an denen das Schichtstreichen 
allmählich wechselt; bei 1150 m Einfallen 40<>SSW. 
Die Wasserlieferung steigt anhaltend von 1728 cbm 
bei 1100 m auf 2800 cbm bei 1158 m. 

1158 — 1196 » Der Quarzit wird wieder etwas düunbankiger und 

hat vereinzelte Zwischenlagen von Tonschiefer. Bei 
1160 m dreht das Einfallen wieder über S. nach 
SSO. 

1196 — 1231 » etwas dickbankigerer, teilweise klüftiger 

Quarzig ohne Zwischenlagen von Tonschiefern. 
Bei 1214 m schlecht erhaltene Versteinerungen 
des TaunusquarzitS; Einfallen bis zum Schlüsse des 
Vortreibens ca. 30^. SSO. bis SO. Auch hier stieg 
die Wasserlieferung anhaltend bis auf 3250 cbm, um 
nach dem Einstellen der Arbeiten auf etwas unter 
3000 cbm zurückzugehen. Letzteren Stand hat sie 
bisher ungefähr eingehalten, er dürfte aber nach 
den Erfahrungen bei den übrigen Stollen allmählich 
noch etwas zurückgehen. 

11. Branmannstollen. 

0— 35 m Schutt und zersetztes Gebirge. 

35—307 » Stufe der bunten Phyllite. Dichte, viel- 
fach dünnspaltige, bunte Phyllite (auch graue 
Bänke) mit Zwischenlagerungen von konglomera- 
tischen- und Quar/itbänken bei 36—40, 130, 180, 
210, 250 und 274 m. Die Schichten zeigen öfters 
Andeutungen von Sattelungen. Einfallen bis 65 m 
GO^ SSW., hier stehen die Schiebten dann saiger 



Einzelheiten der Schiohtenaafnahme in den Stollen. 49 

und sind von winklig zum Streichen verlaufenden 
Quarzgängen durchsetzt, das Einfallen wechselt nach 
SSO. 60 — 45^; bei 90 m wieder Quarzgänge, an 
denen das Einfallen 80^ SSO. beträgt. Bei 198 
und 260 m weitere Quarzgänge, Einfallen von 
120— 230m SSO.— S., von 230 — 260 m beinahe 
S., von 260—290 m OSO. Die Schichten bringen 
an den Quarzgängen ziemlich Wasser, dessen 
Menge jedoch im Sommer und Herbst stärker 
zurückgeht. Vor und hinter der bei 307 m 
liegenden Verwerfungskluft sind die Schichten 
stark zertrümmert; daselbst ging das Ort auch 
nachträglich zu Bruch. Derselbe mußte wieder 
aufgewältigt und mit verstärkter Mauerung versehen 
werden. Die Kluft sowie die Bruchschichten geben 
ziemlich viel dauerndes Wasser. 

307 — 401 m dunkelgraue, auch blauschwarze, vielfach dünnplattige 

und dann auf den Schichtflächen seidenglänzende, 
etwas glimmerftkhrende Tonschiefer mit Zwischen- 
lagen von Grauwacken und Quarzitbänken, nament- 
lich von 320—322, 340—370 und bei 385 m. Ein- 
fallen von 315—360 m 30— 40^ SW., dann wieder 
regelmäßig 40— 50^ SSO.— SO., bei 361, 384 und 
401 m Klüfte mit stärkeren Quellen. An der Kluft 
von 401 m war das Gebirge neuerdings stärker 
zerbrochen. 

401 — 507 » Gebirge wie vorher, aber mit etwas stärkeren 

Zwischcnlagen von Quarziten, so namentlich 
zwischen 429 und 440 m, bei 450, 472 und 483 m ; 
Einfallen bis 483 m SSO. 50—600, dann von einer 
Kluft aus nach OSO. gedreht. Bei 507 m wieder 
stark zerbrochenes Gebirge mit reichlichem Wasser- 
zufluß, welcher aber den allmählichen Rückgang 
des aus den vorderen Schichten kommenden nicht 
decken konnte. 

Neil« Folge. Heft 42. 4 



50 Binselheiten der Schieb tenaufnahme in den Stollen. 

507 — 575 m graue, auch helle, ziemlich dickbänkige, z. T. sandige 

Quarzite, anfangs mit nur schwachen, später mit 
stärkeren Zwischenlagen von Tonschiefern und 
Grauwacken. Bei Beginn ist das Einfallen SO., 
wechselt aber dann mehrmals an Sätteln zwischen 
530 und 542 m, ebenso an einer breiten, mit Ton 
ausgefällten Kluft bei 555 m. Bei 565 m winklig 
zum Streichen verlaufender Quarzgang. An diesem 
und an den KlOften starker neuer Wasserzutritt, 
der aber alimählich wieder zurückging. 

575 — 597 » Gebirge wie vorher, nur nehmen die Quarzite ab. 

Einfallen SSO. — SO. Bei 508 m st K. , wenig 
neues Wasser. 

597—632 » auf den Schichtflächen etwas seidenglänzende, 

dunkelgraue, vielfach entfärbte, auch gerötete Ton- 
schiefer. Bei 624 m war das Gebirge stärker zer- 
brochen und gab etwas Wasser. 

632-687 » Gebirge wie vorher, jedoch mit Zwischenlagen von 

teilweise sandigen Quarziten; bei 643 m starke Kluft^ 
an welcher das Einfallen auf kurze Entfernung 
NW, wird, um sich dann nach SW. zu drehen; bei 
652 m Sattelungen mit Spalten, bei 687 m streichende 
Kluft, an welcher das Einfallen flach wird und das 
Gebirge wechselt. Hier ziemlicher Wasserzufluß, 
der aber allmählich nachließ. 

687—712 » heller, auch geröteter, aber dünnbankiger Taunus- 

q u a r z i t mit einer schwachen Zwischenlagerung 
von Tonschiefer. Das anfangs etwas steilere Ein- 
fallen verflacht sich allmählich auf 30« SO. Die 
Schichten lieferton ziemlich reichliches neues Wasser. 



Einzelheiten der Schichten aufnähme in den Stollen. 51 

1 2. Saalbargstollen ^). 
— 50 m Gebirgsschutt und zersetzte Schichten. 

50 — 80 » rotviolette^ auch graugrüne und graue, teilweise zer- 
setzte Phyllite mit einer dichten Quarzitbank 
bei 65 m; Einfallen 50<> SO. Bei 80 m sind die 
Schichten an einer Kluft (Verwerfung) stärker zer- 
brochen und geben etwas Wasser. 

80—140 » grauer, etwas glimmerfQhrender, auf den Schicht- 
flächen vielfach seidenglänzender Tonschiefer mit 
Zwischenlagen von grauem ^ glimmerfahrendem, 
dünnplattigem, teilweise etwas saudigem Quarzit, 
Einfallen 60—700 SO. 

140 — 180 » Quarzit wie vorher, mit starken Zwischenlagen von 

Tonschiefern, so namentlich bei 155 und 170 m. 
Bei 170 m Quarzgang, bei 175 m st. K. mit anfangs 
reichlichem Wasserznfluß. 

180—800 » Gebirge wie vorher, doch auch mit stärkeren 

Zwischenlagen von flaserigen Schiefern und Grau- 
wacken, in denselben mehrfach Spuren von unbe- 
stimmbaren (zu schlecht erhaltenen) Versteinerungen. 
Einfallen 60— 70« SO., bei 300 m streichende, mit 
tonigem Detritus ausgeftkllte Kluft. Der Wasser- 
zufluß aus den Schichten selbst mehrt sich stetig 
seit dem Antreffen der Schichten hinter 180 m. 

300 — 385 » Tonschiefer wie vorher. 

385 — 425 » Quarzit mit Tonschiefer und etwas Grauwacken; 

das Streichen des Gebirges ist mehr nach O. ge- 
dreht, die Schichten sind stark gefaltet; bei 
428 m Kluft mit reichlichem Wasserznfluß. 

425 — 440 » Tonschiefer wie vorher. 



Die Aufnahme der Schichten im Braumann- and Saalbargstollen ist vom 
Verfasser viel weniger eingehend gemacht worden, als diejenige des später ein- 
gebrachten Luthereichestollen, doch liegt f&r den Saalburgstollen auch eine nach 
Fertigstellung gemachte Aufnahme yon Herrn A. Lkppla zum Vergleich vor. 

4* 



52 Eiozelheiten der Schichtenaafnahme in den Stoileo. 

440—512 m hellgraue, meist dichte, feinkörnige, teilweise 

glimmerfllhrende Quarzite mit schwachen Zwischen- 
lagen von Tonschiefern. Bei 460 m Mulde, Ein- 
fallen 50 -' 60^ OSO. ; viele st. E. mit stärkerem 
Wasserzudrang; an einer st. K. bei 493 m wechselt 
das Streichen, das Einfallen beträgt hier 40® NO., 
um sich bei 500 m wieder nach SO. zu drehen; 
bei 502 m Sattlungen; bei 510 m richtet sich 
das Schichtstreiehen nach N., Einfallen steil SSW. 

512 — 560 » Quarzite wie vorher, mit stärkeren Zwischenlagen 

von blauschwarzen Tonschiefern und Grauwacken- 
bänken ; das Gebirge hat viele Klfifte, die vorüber- 
gehend bedeutende Wassermengen gaben. Bei 
518 m Sattel; das Streichen bleibt bis zu 550 m 
beinahe NS. (Einfallen 40— 55<') und dreht dann 
wieder nach SW.— NO.; bei 560 m Einfallen 50« 
SO. 

560 — 677 » Wechsel von Quarziten und Tonschiefern wie vor- 
her, bei 592 m Kluft mit Quelle, Einfallen bis 
639 m 50—600 SSO., hier dann KlQfte, an denen 
der Fallwinkel wechselt und die etwas Wasser 
geben. Bei 655 m Quarzgang. 

677 — 720 » hellgrauer, auch blaugrauer, dickbankiger, teilweise 

sandiger Quarzit mit schwächeren Tonschieferein- 
lagerungen. Bei 686 m Klüfte, an denen das Ge- 
stein z. T. saiger steht, bei 694 m Einfallen 40^ 
SO., hier folgen kleine, etwas winklig zum Streichen 
verlaufende Quarzgänge mit neuem Wasser. 

720—805 » Gestein wie vorher, Einfallen normal SSO.— SO., 

liei 765 m Sattel von Schieter im Quarzit, bei 
793 m Quarzitsattel ; die Wasserlieferung nimmt 
stetig zu. 

805—858^2 » blauschwarze Tonschiefer mit schwachen Zwischen- 
lagen von z. T. sandigem Quarzit. Einfallen normal 
bis 845 u), von hier an ist das Gebirge gestaut und 



Binzelheiten der Schic|it6Daufnahme in den Stollen. 53 

zerbrochen bis zu der bei 858^2 "^ auftretenden 
NS.-Verwerfung, Einfallen SW. 
858^2 — «^00 m fester, dichter, aber dünnbankiger Tannusquarzit 

mit einer Tonschieferbank bei 895 m. Auch bis 
863 m ist das Gestein stärker zertrümmert; das 
Ort ging von 850 m ab zu Bruch, so daß von 
839 m an ein Umbruchsort getrieben werden mußte, 
von welchem ab der Stollen seine jetzige Länge 
erreichte. Bei 882 m streichender Quarzgang; bei 
890 m führt der Quarzit auf kleinen Klüften Braun- 
eisenstein, Einfallen SO. Die Wasserlieferung stieg 
hinter der Kluft um 800 cbm per Tag, im ganzen 
auf 1700 cbm, ging aber dann verhältnismäßig 
rasch wieder auf 950 — 1000 cbm Gesammt- 
lieferung zurück, welche bis Ende 1902 im 
Durchschuitt gleichmäßig erhalten blieb, um dieses 
Jahr auf 750 — 800 cbm zu sinken. 



54 



Tabelle« 



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TaMle. 



55 



II. Tabelle. 

Wasserliefening während des Vortriebe der 3 Homborger 

Stollen. 

1 . Luthereichestollen. 



Datum 



Erreichte 
ti esain t- ] 
länKB 



m 



Gesamt- 

wasser- 

lieferung 

pro Tag 

cbm 



Gesteins' 
beschafreiihcit 



Bemerkungen 



7. Juli 1001 
25. » » 

30. » > 
3. Aug. » 

12. » ^ 
15. '> » 

17. » » 
20. * » 
25. » » 
28. » » 

31. » » 

2. Sept. » 

13. » 

14. » 
28. » » 

3. Okt. » 

8. » » 
12. » « 

15. » » 

25. » » 

9. Nov. » 

18. » * 
2:^. » » 

26. • » 



70 



140 



166 



193 



228 
260 



283 

305 
334 
368 
380 






wenige 
Tropfen 

32 

41 

76 
108 

99 
108 
162 
144 
129 
129 
129 
144 
144 
162 
185 
185 
216 
259 
222 
304 
508 
664 



I 



Schutt and ler- 
setzte PhjUite 



Serioi tische 
Phyllite 



Sericitgneiße 



Serici tische 
Phyllite 



Bunter Phyllit 

Bonter Phyllit 
mit mehr Quarzit 

Tonschiefer mit eini- 
gen QuarzitbSnkcn 



Sommer, daher im Schatt kein 
Wasser. 



Starke Verwerfangskluft. 
BnichKone. 



56 



Tabelle. 



Dutum 



Erreichte 

Gesanit- 

Iftnge 

m 



Go8amt- 

wasser- 

lieferung 

pro Tag 

cbm 



Geütein»- 
benchaffenheit 



Bemerkungen 



10. 
13 
17, 
31 

3. 
12, 
16 
27. 
30. 

6. 
13. 
22 
27. 
13. 
2a 
27. 



5. 



10. 
17. 
24. 

6. 

8. 
15. 
22. 
27. 
30. 

5. 
14. 
19. 
25. 

3. 
10. 
17. 
26. 



Dez. 1901 



» 
» 



» 



> » 
Jan. 1902 



» 

9 






Febr. » 



» 
» 



» 



>» » 
März » 



April 

» 

» 

Mai 

» 

» 
» 

Jani 

» 
Jali 



« 
> 
>> 
» 
•> 
» 
» 
» 

» 



406 

425 
410 

422 

433 

438 

455 

478 

505 
525 
557 
587 
611 



640 



673 



700 



725 " 



540 

540 

540 

664 

664 

617 

540 

508 

508 

508 

617 

785 

720 

785 

864 

912 

960 

1080 

960 

864 

864 

785 

864 

864 

9G0 

1080 

1234 

1234 

1234 

1157 

1234 

1080 

960 

960 



Tonschiefer mit 

einigen 
Quarzitb&nken 



Wie oben 



Wie oben 



Tonschiefer 



Tonschiefer mit 

etwas Quarzit and 

Graawacke 



Tonschiefer mit 

einigen Quarzit- 

bftnken, anch 

Grauwacken 



Tonschiefer und 
Graawacken 

Tonschiefer und 
Qaarzit 

Graawaoke 



Mehr phjllitisoher 
Tonschiefer 



Brachzone. 

Ort ging za Brach aad wurde 

umfahren. 
Neaes Ort. 



Kluft. 



Kluft 



Kluft und Faltungen. 



Wasser an starker Kluft 



Tabelle. 



57 



Datum 



Erreichte , 
Gesamt- 
lAnge I 



m 



Gesamt- 

wasser- 

lieferung 

pro Tag 

cbm 



Gestelns- 
beschaffenbeit 



Bemerk uogen 



3. Aug. 11)02 

14. » » 
28. » » 

5. Sept. » 

11. » ^> 

25. » » 

9. Okt » 

t?3. » » 

1. Not. » 

11. » » 
25. » » 

3 Dez. » 

15. Jan. 1U03 
17. » » 

2. Febr. » 
{]. » « 

14. » » 

28. » * 

12. März » 

14. » 

ly. >> » 

31. » » 

15. April » 
30. » » 
28. Jali » 
30. Sept. » 



765 

798 
829 

860 
892 
918 
944 

976 
1000 
1002 
1005 

1030 

1045 
1075 

1100 

1125 

1136V9 
1155 
1231 
1231 



I 



960 

960 

960 

960 

864 

960 

960 

864 

864 

785 

960 

1020 

1080 

1440 

1728 

1944 

1440 

1440 

1728 

2160 

2880 

2880 

2880 

2880 

3250 

3000 



S Hellere Tonschiefer 
und einige 
Qaarzitbftnke 

Etwas phyllitische 
Tonschiefer mit 

einigen 
Qaarzitb&nken 



Quarzit mit 
einzelnen . 
Schieferbftnken 

( Wechsel von Ton- 
( schiefer mit Qaarzit 

Mit Schott 
ausgefüllte Kluft 

Quarzit 

Quarzit mit etwas 

zersetzten 
Tonschieferbftnken 



Quarzit, 
etwas klüftig 



Bei 885 m streichende Kluft mit 
Wasser. 



Starker neuer Zufluß an Kluft 
von 997—1001 m. 

Zertrümmertes Gebirg mit star- 
kem Wasserzufluß. 

Das Gestein selbst liefert viel 
Wasser, außerdem bei 1030 
und 1040 m Klüfte mit Wasser. 



Bei 1 102 m sUrke Kluft mit viel 
Wasser, außerdem war das 
ganze Gestein wasserführend. 



58 



Tabelle. 



2. Braumannstollen. 

Tabelle nur von 360 m an Torkandcn. 



Datum 



Gesamt- 
I wasser- 

liefening 
I. pro Tag 

in I cbm 



Erreicbtü 
Gesamt- 
länge 



beschaffenheit 



Bemerkungen 



? Febr. 1892 
5. März » 



30. April 
28. Mai 

2. Juni 
15. Okt. 

5. Nov. 
12. » 
10. Dez. » 
10. Jan. 1893 

4. Fobr. » 



» 
» 

» 



» 

» 
» 
» 



4. Mftrz 

1. April 
15. » 
29. » 
13. Mai 

27. » 
9. Dez. 

29. Jan. 1894 
13. Febr. » 
26. » y> 
3. März » 

28. Sept. » 
15. Okt. » 

2(;. » 



320 I 
360—3851 

401 
418 
419 



428 
441 
450 



472 
483 

490 



492 



507 



21G 
362 

360 
344 
360 
216 
191 
205 
222 
262 
288 



360 
325 
345 

308 
277 
298 
222 
268 
308 
360 
376 
210 
•iOG 
21(; 



Tonschiefer mit 

eimgen 
QuarzitD&nken 

und 
Grauwacken 



Tonschiefer mit 
anfangs schwachen, 

dann stärkeren 
/ Quarzitbänken, 
I auch 

Grauwacken 



Wasserznflnß anfangs bei Kluft 
von 86 1 m günstig, nahm dann 
stark ab. 

Das Wasser im Yorderstollen hat 
stark abgenommen, das Bmch- 
gebirge bei 401 m lieferte da- 
gegen viel neues Wasser. 

Das Vortreiben war eingestellt, 
der Einfluß der regenarmen 
Spätsommermonate zeigt sich. 



Wechsel von 

Tonsohiefer mit 

Quarzit, letzterer 

herrscht vor 



Es wurden neue Wasserzuflüsse 
angefahren, Lieferang 72 cbm 
mehr als Febr. 1892 auf 72 m 
Länge. 

Der Einfluß der Schneeschmelse 
bej{innt sich zu zeigen, das 
Gebirge selbst ist wasserarm. 

Wenig neues Wasser. 



Der Stollenvortrieb war einge> 
stellt, Ende Februar zeigte sich 
die Wasserzunahme, die dann 
im Spätsommer wieder stark 
zurückging. 



Tabelle. 



59 



I)(it.um 



Erreichte 

(j«saint- 

Iftnge 



m 



Gesamt- 

wosser- 

lieferung 

pro Tag 

cbm 



GentoiDH- 
boädjaffeDheit 



Btiiiicrkungeii 



11. Nov. 1894 

23. » » 
8. Dez. » 

21. » » 

5. Jan. 1895 



18. » 

2. Febr. 
15. » 

2. Mftrz 
15. » 
30. » 
10. April 
27. ^ 
10. Mai 



» 

•> 

» 
» 



» 

» 

» 



25. » 
7. Juni 

7. Juli 
20. » 

27. Aug. 
25. Sept. 
12. Okt. 

8. Nov. 
7. Dez. 
4. Jan. 1896 
l.Febr. » 

29. » 

28. März » 
25. April » 
23. Mai » 

20. Juni » 
18. Jali 



520 



530 

542 

555 

565 

575 

581 

592 
597 



602 
613 
623 
6:>5 
632 
642 
f.52 
664 
674 

687 
690 



247 

262 
266 
288 
320 
320 
275 
275 
275 
375 
540 
574 
508 
616 
508 
455 
456 
456 
345 
345 
345 
345 
360 
455 
455 
455 
576 
540 
508 

464 
411 



Qaarzitd mit 

Zwisobenlagen 

von ToDSchiefem 

and 

Grauwacken 



Wechsel von 

Quarziten und 

Tonschiofem 



Phyllitische 
Tonschiefer 



Wechsel von 
Quarzit mit 
Tonschiefero 



Quarzite mit Einla- 
gerung von flaseri- 
gern Tonschiefer 



Das stark gebrochene Gebirge 
nach 507 m gab größeren 
Wasserzufluß. 



\ 



Das Gebirge gibt nicht viel neues 
Wasser, ebenso auch die breite 
mit Letten ausgefüllte Kluft 
bei 555 m. 

Stärkeres Wasser geben die 
Quarzgänge bei 565 m , auch 
macht sicn dann im Stollen 
der Einfluß der Winterfeuch- 
tigkeit geltend. 



Wenig neues Wasser außer bei 
einer streich. Kluft bei 480 m, 
das aber, rasch abnahm. 



Der Stollen vortrieb war vom 
20. Juli bis 8. Oktober einge- 
stellt. Am 12. Okt. ging der 
Stollen bei 305 m zu Brach 
und wurde wieder aafgewältigt. 

Kein neues Wasser außer bei 
624 m an zersetztem (offenbar 
auch gebrochenem) Gebirge. 



Bei 643 m starke Kluft mit 
Wechsel des Einfallens, viel 
Wasser, es macht sich übrigens 
auch im ganzen Stollen der 
Einfluß der Winterfeuchtigkeit 
bemerkbar. 

Bei 687 m Spalte mit stärkerem 
Wasserzutritt, welche die Ab- 
nahme im YorderstoUen bei- 
nahe ausgleichen konnte. 



fi^-J "* 1 



,- '^ 






-r ^ J'^" » 



einer itreicb. Malt bei 4^'i 



60 



Tabelle. 



Dutuin 



Erreichte 

Gesamt- 

Iftnge 

m 



Getiamt- 

waHScr- 

lieferiiDg 

pro Tag 

cbm 



Gesteins- 
beschaffenheit 



Bemerkasgen 



15. Aug. 1896 

12. Sept. » 

10. Okt. » 

7. Nov. » 

5. Des. » 

l.Jan. 1897 



695 
699 
702 
704 
7Ö9 
712 



393 
375 
375 
375 
392 
430 



Quarzite mit Ein- 
Jagerun^ Ton flase- 
rigem Tonschiefer. 



Der Zutritt an neaem Wasser 
konnte die Herlwtabnalune im 
Stollen nicht ausgleichen. 



3. Saalburgstollen. 

Eine Zosammenstellung ist nur von 463 m an Torhanden. 



Datum 


Erreichte 

Gesamt- 

läuge 


Geiäunt- 

waaser- 

lieferung 

pro Tag 


Gesteins- 
beHchaffenheit 


ÜemerlcungeD 




ni 


cbm 


* 




6. Febr. 1892 


463 


720 






l.Mftrz » 




864 


1 




5. » » 


— 


665 




• 


5. April » 


475 


665 


i 




12. » » 


— 


574 


/ 


« 


30. » » 


481 


540 


f 




28. Mai » 
25. Juni » 


487 
493 


508 
508 


Quarzite mit wenig 
\ Tonschiefer- 




23. Juli y> 


500 


455 


' zwisohenlagen. 




20. Aug. » 


501 


432 






n.Sept ^ 


— 


412 






15. Okt. » 


— 


432 




Betrieb zeitweilig eingestellt. 


12. Nov. » 


504 


410 






10. Dez. « 


— 


393 






7. Jan. 1893 


511 


393 







Tabelle. 



61 



Datam 


Erreichte 
Gesamt- 
länge 


Gesamt- 

wasser- 

lieferung 

pro Tag 


Gestein«- 
boBchafTenheit 


BemerkuDgeD 






m 


cbm 






4. Febr. 
15. » 
26. » 

4.M&rz 


1893 
» 

9 


528 


576 

1080 1 
1300 

864 


\ 


/ Nach plötzlicher Schneeschmelze 
1 2 m starke Wasserzonahme im 
( vordem Stollen, namentlich 
J von 270-370m. Es wurde kein 
\ neues Wasser angeschnitten. 


30. » 
4. April 
15. » 


» 


541 


576 
576 
508 


Wechsel Ton 
i Qaarziten mit 
/ phyllitiscben 

ToDBchiefem 


Die Wasserznflüsse im vorderen 
Stollen gingen rasch zu Bnde, 
dagegen wurden neue wasser- 
führende Schichten angeschnit- 
ten (beim Vortrieb). 


13. Mai 
24. » 


» 


549 


508 
508 ' 
480 


1 


Der vordere Stollen wird immer 
trockner, dagegen werden beim 
Vortreiben neue Quellen er- 
schürft 


27. * 


» 


560 


480 1 






8. Joni 


» 


— 


450 


\ 




24. » 


» 


573 


432 






14. Juli 


» 


— 


432 






22. » 


» 


583 


432 






4. Aug. 


9 


— 


454 






11. » 


» 




432 






11). » 


V 


592 


432 




Neue Quelle an Kluft. 


24. » 


» 


— 


432 


■ 




15.Sopt. 


» 


608 


. 432 

1 




Neuo Quellen. 


U.OkL 
I.Not. 
8. * 


» 
» 
» 


620 


508 j 

576 : 

617 


, Wechsel tod 
\ Qaarzit mit 
ToDscbiefem 




11. > 


» 


630 


664 ' 




Neue Quellen. 


24. » 


» 


— 


784 \ 






C. Dez. 
22. » 
t). Jan. 


» 

1894 


639 
616 


1 

785 
960 

864 

1 




vAn Klüften bei 639 m Wasser- 
1 Zufluß. 

/Das starke Steigen der Wasser- 
l lieferung wird indessen auf das 
1 Einlaufen des hoohangefüllten 
i Kirdorfer Bachs in die den 
1 Stollen überlagernden Geröll - 
' schichten zurückgeführt. 


19. » 


» 


— 


785 


) 


Prostwetter. 


3. Febr. 


» 


655 


960 




Tauwetter. 



64 



Tabelle. 



III. Tabelle. 

Wasserliefenmg des MünzbergstoUens 

vom 1. Jannar 1898 bis 81. Desember 1902. 





Wasser 
vor dem hinterdem 


Gesamt- 


Zeiten 

• 


y erschl a ß 


W asser- 




von 0,0—1,9 kg 


von 1,9—2,9 kg 


li cfcr n g 




cbm 


cbm 


cbm 


1892 


244 000 


499 952 


743 952 


1893 


226 500 


715 462 


941962 


1804 


306 000 


453 033 


759 033 


1895 


810000 


579 198 


889 198 


1896 


820000 


642 312 


962 312 


1897 


398 500 


686 195 


1 084 695 


1898 


338 000 


1 036 703 


1 374 703 


1899 

1 


288 000 


676 192 


964 192 


1900 


304 000 


731 072 


1 035 072 


1901 


270 000 


763 219 


1033219 


1902 


283 000 


295 798 


578 798 


Im Mittel pro Jahr 


298 909 


643 557 


942 467 


Im Mittel pro Tag 


818 


1763 


2 581 


Im Mittel pro Ta^ ) 
und Meter Stollen ) 


0,43 


1,735 


0,89 



Abhandlungen 



der 



Königlich PreufsischeD 

Geologischen Landesanstalt 



Neue Folgte 
Heft 43. 



^•v -WX- 



BERUH. 

In Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Luideeanstalt und Bergakademie. 

Berlin N. 4, Inyalidenstr. 44. 

1904. 



Sigillarienstänmie, 

Unterscheidungsmerkmale, Arten, 
Geologische Verbreitung, 

besooden mit Rflckaicht auf die preafsischeD SteinkohieiireTiere. 



Von 



Dr. Werner Koehne, 

Assistent am Mineralogisch-Geologischen Idl^titut der Universität Erlangen. 



Herausgegeben 
▼on der 

KSüiglieh Prenßisehen fieologuelieii Landesanstalt iL Bergakademie. 



<^\y\^\^-K^-S-^\y%y\^^. X. X^X^V^-N-rN-Z^^ V/x^ ■*-/*^V/'X^ s^X 



BBSLIH. 

Id Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt and Bergakademie. 

Berlin N. 4, Invalidenstr. 44. 

1904. 



Inhaltsübersiclit 

Vorwort 7 

Historischer Überblick mit Eioleitang 9 

Ziel and Methoden der Artabgrenznng 13 

Methoden zor Ermittelong der spezifischen Zusammengehörigkeit 

yerschiedener Rindensknlptoren 15 

1. Die epidermale Oberfläche: 

Die einzelnen Merkmale. Beobachtungen fiber ihre Veränderlich- 
keit. — Terminologie. 

Blattnarben 19 

Vorspringen des Unterrandes 25 

Ver&ndemngen der Pobter nnd des Zwischenraoms . 25 

Ligalamftrbchen 27 

Qaerforehe nnd Ranzelba«chel 28 

TranspiratioDSÖffnongen? 31 

Kanten nnd Qoerrnnzelong 31 

Einfloß des sekandiren Dicken Wachstums .... 32 

Blattstellnng U 

Blütennarben 35 

Systematik 36 

Ekingillana 37 

SiMgilkuria 61 

II. Das Innere des Stammes: 

Die Rinde, ihre Erhaltnngszustände und Steinkerne 73 

Der Holzkörper und das Mark 86 

Anhang. Blüten, Blätter etc. 88 

Problematische Reste 90 

Auszuschließende Spezies 92 

Geologische Verbreltang: 

Silur und Devon 96 

Üntercarbon 96 

Obercarbon und Perm 98 



6 Inhaltoübersicht. 

Seite 

EasigilUrien-Flora 98 

Weetfalen 99 

Worm-Inde-Gebiet 100 

Belgien 100 

Nord-Prankreich 100 

Saargebiet 101 

Yogesen 101 

Baden 101 

Eönigreioh Sachsen 102 

Niederschlesien 102 

Oberschlesien 102 

Galizien 103 

Krakan 103 

Böhmen 103 

Roßland 103 

Großbritannien 104 

Spanien 104 

Klein-Asien 105 

Nord-Amerika 105 

Sabsigillarien-Flora 105 

Saargebiet 106 

Vogesen • 106 

Zentralplatean Ton Frankreich ........ 106 

Mitteldeutsche Vorkommnisse 107 

Böhmen 107 

Alpen 108 

Fyrsnften ; .... 108 

Großbritannien 108 

Nord-Amerika 108 

Süd-Afrika 109 

Trias 109 

Register: 

Gattungsnamen HO 

Speciesnamen . . Hl 



Vorwort. 

Die vorliegende Abhandlung, im Verein mit Bearbeitungen 
einzelner Arten, die ich in dem Lieferungswerke »Ab- 
bildungen und Beschreibungen fossiler Pflanzenreste ^)<( 
veröffentliche, soll eine Grundlage daflQr bieten, die kohlig 
erhaltenen Sigillarienreste för die Stratigraphie des Carbons 
in einer Weise heranzuziehen, die ihrer Häufigkeit entspricht. 
Wie aus der im nächsten Kapitel folgenden historischen Übersicht 
sich ergibt, sind Bearbeitungen in dieser Richtung wünschenswert, 
während Beschreibungen der spärlichen botanisch interessanten 
Reste (Blüten und anatomisch untersuchbare Stämme) in der 
Literatur ausreichend vorhanden und leicht zu finden sind. Über- 
haupt soll die vorliegende Arbeit keine Monographie liefern, sondern, 
neben einer kurzen kritischen Übersicht der in der Literatur be- 
schriebenen Arten, die Ergebnisse zusammenfassen, die ich aus 
Beobachtungen an Material aus folgenden Sammlungen machen 
konnte: Sammlung der Königl. Geol. Landesanstalt zu Berlin 
(S. B.^); der Bochumer Bergschule; von mir selbst in Westfalen, 
sowie auf meine Veranlassung gesammelte Stücke; Königl. Museum 
ftar Naturkunde in Berlin (S. B.^); einige geliehene Stücke der 
Straßburger und Pariser Museen. Bei den eigenartigen Schwierig- 
keiten, die eine Systematik kohlig erhaltener Baumstämme mit sich 
bringt, und den recht verschiedenen Gesichtspunkten, von denen 
dabei bisher ausgegangen wurde, müssen wir zunächst eine allge- 

') Heraasgegeben von der Köoigl. Preuß. Geolog. LaDdeeanstalt darch 
Herrn Landesgeologen Prof. Dr. Potomie. In den drei ersten Lieferungen sind 
Sigillarien enthalten anter No. 18—20, 82—37, 52-60. 



8 Vorwort. 

meine Auseinandersetzung vorausschicken. Am Schluß sollen dann 
die fbr die Geologie wichtigsten Ergebnisse zusammengefaßt werden. 

Herrn Prof. Dr. PoroNcfe, der mich zu der Arbeit angeregt 
und in entgegenkommendster Weise dabei unterstützt hat, spreche 
ich meinen herzlichsten und ergebensten Dank aus. 

Den Herren Direktoren und Beamten, die mir das oben an- 
gegebene Material zugänglich machten, sowie den Herren Paläobo- 
tanikern und Geologen, die mich durch Auskunft über Fundorte, 
über in ihren Sammlungen befindliche Stücke etc. unterstützten^ 
bin ich ebenfalls sehr zu Danke verpflichtet. 



Historischer Überblick 
besonders über die deutsche Literatur mit 

Einleitung^). 

Die ältesten Beschreibnngen und Abbildungen von Sigillarien 
sind bereits im achtzehnten und am Anfang des neunzehnten Jahr- 
hunderts unter verschiedenen Namen gegeben worden. Da sie in 
den Synonymlisten erwähnt sind und an dieser Stelle nur das 
wichtigste herausgehoben werden soll, können wir zu der ersten 
in wissenschaftlichem Sinne unternommenen Bearbeitung von 
Brohgniart Qbergehen, der nach kleineren Vorarbeiten (1822, 
1824, 1828) in seiner Histoire des vög^tauz fossiles^) zahlreiche 
»Spezies« unterschieden hat. Diese haben flQr die Bearbeitungen 
des nächsten halben Jahrhunderts die Grundlage abgegeben, mußten 
allerdings später sehr modifiziert werden. 

Nachdem in den nächsten Jahren nur eine Anzahl sachlich 
unbedeutender Arbeiten erschienen war (z. B. Sauveur, 1848, Ab- 
bildungen belgischer Reste ohne Beschreibungen) erschien ein zu- 
sammenfassendes Werk von Goldenberg (Fl. saraep. f. 1855, 
1857). In der Art und Weise der Speziesunterscheidung kam er 
aber nicht wesentlich über Brongniart hinaus. Die Hlattstellung, 

') Eine AnfzAhlnng der gesamten benutzten Literatur würde zu umfang- 
moh ausfallen; auch wird ditoe in einem bibliographischen Werk fiber 
die palftobotanische Literatur enthalten sein, das von der Eonigl. Preuß. 
Geolog. Landesanstalt oder unter Mitwirkung dieser Anstalt vom United States 
Geological Snrvey herausgegeben werden wird; daher können wir hier im allge- 
meinen abgekürzt zitieren, was aber stets mit Angabe der Jahreszahl des Er- 
scheinens geeohieht. 

') Im folgenden zitiert als »Bromqn.« »1836« bezw. »1837«. 



10 W. KoKHNB, Sigillarienst&mme. 

die er als neuen Gesichtspunkt heranzog, hat für die Sigillarien 
nicht die Bedeutung, wie er glaubte (vergl. S. 34, 85). Geinttz hat 
sächsische Sigillarien bearbeitet und einige neue Arten aufgefllhrt 
Auch GöPPERT hat einzelne Sigillarien beschrieben, ohne zu einer 
Monographie, die er für nötig hielt und beabsichtigte (1852), zu 
kommen. Roemer führte 1860 (Paläont. 9) neue »Arten« vom 
Harzrande und vom Piesberge an. v. RöHL brachte 1868 eine 
Bearbeitung westfllischer Sigillarien ^ ohne daß er genügende 
Definitionen der von ihm angefahrten Spezies gegeben hätte. In den 
sechziger Jahren wurde auch in Amerika von Dawson einelAnzahl 
neuer »Arten« beschrieben, von denen ein Teil, die devonischen, 
nicht zu den Sigillarien gehört (vergl. im Anhang). Ebenso wurden 
von Lesquereux amerikanische Arten beschrieben. Eine Zusam- 
menstellung gab er 1879/83. (Goal Flora of Pennsylvania and 
throughout the U. S.) 

Inzwischen wurde eine Übersicht über Sigillarien - »Spezies« 
von Schimper in seinem »Traite« gegeben unter willkürlicher 
Vereinigung von Arten aus ganz verschiedenen Horizonten. In 
den siebziger Jahren stellte Stur einige neue Arten aus Schlesien 
und Böhmen auf, z. T. ohne Beschreibung und Abbildung. Dann 
wurden die französischen Reviere eingehender bearbeitet. Zunächst 
wurden 1876 von Boulat Sigillarien aus dem Norden beschrieben 
und abgebildet. 1879 wies er darauf hin, daß größere Stücke 
erhebliche Abweichungen ihrer verschiedenen Teile böten und die 
früheren Autoren auf Grund ihrer einzelnen kleinen Frag- 
mente zu einer viel zu großen Zahl von Arten gelangt 
seien. Wie aber die Arten gefaßt werden müßten, führt er nicht 
genauer durch. Über die geologische Verbreitung macht zum 
ersten Male Zbiller nähere Angaben in der Explication de la 
carte geologique de France (1878 — 80). Auch schaffte er über 
die viel umstrittene systematische Stellung der Sigillarien, die 
Gramd^ Eurt sogar als das wichtigste Problem der Paläobotanik 
bezeichnet hatte, Klarheit durch die Beschreibung der »Cones de 
fructification de Sigillaires«. (1884, Ann. Sc. nat. 6. sör. Bot, 
T. XIX.) 



Überblick über die Literatar. 11 

In seinem großen Werke »Flore fossile du Bassin bouill. de 
Valenciennes ^)« yersachte Zbiller als erster planmäßig ver- 
schieden erscheinende Formen zu größeren Arten zusammenzufassen. 
Außerdem ftkhrte er durch exakte Beschreibungen und Abbildungen 
gegenüber den älteren Autoren einen gewaltigen Fortschritt herbeL 

Inzwischen hatte £• Wbiss die preußischen Sigillarien zu be- 
arbeiten angefangen und einige Notizen veröffentlicht, z. B. in der 
Flora der jüngsten Steinkohlenf. und des Rotliegenden, wo er den 
Artbegriff sehr weit faßt und in: »Aus der Steinkohle«, 1881. Das 
Werk des Markscheiders Aohbpohl zur selben Zeit bringt auf den 
Ergänzungsblättern einige brauchbare Abbildungen westfillischer 
Sigillarien, mit neuen Speziesnamen, z. T. fbr schon beschriebene 
Arten. 

Zu der Zeit, in der Zeillers grundlegendes Werk erschien, 
gab auch in Deutschland E. Weiss die erste eingehende Bearbeitung 
einer Gruppe der Sigillarien heraus; der »Favularien«^). Durch Ge- 
nauigkeit der Beobachtung zeigte er, welche ungeheure Formen- 
mannigfaltigkeit bei den Sigillarien vorkommt. In der Art, wie 
er diese systematisch verwertete, steht er aber durch enge Fassung 
des Speziesbegriffs in schroffem Gegensatz zu Zeiller. 

In den folgenden Jahren wurde in Bezug auf eine Art, die 
man infolge ihrer Häufigkeit besonders gut kennen lernte, Sigülaria 
BrarcUy ein bedeutender Fortschritt erzielt (s. S. 62 u. f.). Nachdem 
Weiss hier Übergangsreihen gefunden hatte, die canceüate und 
letoderme Formen verbanden, fand Zeiller die Extreme auf ein 
und demselben Rindenstück vereinigt. 

In dem nach Weiss^ Tode von Sterzel herausgegebenen 
Werke »Die Gruppe der Subsigillarien« ^) wurden viele Formen, 
die man früher zu einer Anzahl verschiedener Spezies gerechnet 
hatte, zu einer Art gestellt und durch Abbildungen veranschaulicht. 
PoTONiä brachte 1893/94 (Wechselzonenbildung der Sigillariaceen) 
diese Verhältnisse unter allgemeine Gesichtspunkte. Auch Kidston 
erkannte 1896 die Zusammengehörigkeit der von Weiss-Sterzbl 

Zitiert als Zbillkr 1886 bezw. 1888. 

^ Weiss, 1887. Abbandl. ... Bd. VII, Heft 3. 

^ Wnss-SnHCBL, 1898. 



12 W. KoBBMB, SigillarieDat&mxne. 

abgebildeten Formen An. Somit war f&r eine Sigillarienart die 
Zusammengehörigkeit sehr verschieden erscheinender Formen all- 
gemein angenommen. 

Über das Vorkommen englischer Sigillarien wurden zahlreiche 
Notizen in den letzten 20 Jahren von Kidston veröffentlicht, 
während in den französischen Revieren Zeiller und Grand' Eurt 
unsere Kenntnisse förderten. Auch russische Sigillarien wurden, 
wesentlich durch Zalessky, bekannt. 

Außer den genannten Autoren veröffentlichten noch eine An- 
zahl anderer zahlreiche Notizen in geologischen Werken, Zeit- 
schriften etc. wobei die Zahl der beschriebenen »Artenc auf weit 
über 300 anschwoll. Recht häufig, auch in neuerer Zeit, wurden 
Arten auf schlecht erhaltene Stücke gegründet, an denen die unter- 
scheidenden Merkmale entweder nicht mehr vorhanden waren, oder 
doch von den Autoren und deren Zeichnern nicht bemerkt wurden. 
Ziemlich häufig kam es auch vor, daß ein schon vergebener Art- 
name wieder und wieder verwandt wurde. Die Aufstellung einer 
neuen Art war kaum möglich, ohne daß man bei der Zersplitterung 
der Literatur Gefahr lief, daß sie bereits beschrieben war. 

Ohne eine Übersicht über die bisher beschriebenen Arten 
konnte also eine Bearbeitung der Sigillarien der preußischen Reviere 
nicht erfolgen. Diese Gründe hatten Herrn Professor Potoni^ 
veranlaßt, eine solche nach dem Tode von £. Weiss zunächst 
ruhen zu lassen. Eine Reduktion der Zahl der »Arten« sei vor 
allem erforderlich. Wollte ich aber die vielen Spezies, die sich in 
der Literatur fanden, auf die richtige Zahl reduzieren, so war 
Klarheit über die zweckmäßigste Fassung des Speziesbegriflb nötig. 
Die Ansichten der Autoren darüber gingen sehr weit auseinander, 
und auch die Autoren, die sich länger mit Sigillarien beschäftigten, 
haben über die Auffassung des Artbegriffs bei Sigillarien oder doch 
über die Begrenzung einzelner Arten ihren Standpunkt öfters 
wesentlich geändert (z.B. Weiss, 1879, 1887, 1893). Mein Ma- 
terial war wohl geeigneter, diesen Fragen näher zu treten, als das- 
jenige, das den meisten Autoren bisher zu Gebote stand, da es 
mehrere große Reviere und alle Sigillarien - führenden Horizonte 
umfaßt. Um allerdings die größtmögliche Sicherheit zu erlangen, 



Ziel and Methoden der ArUbgreozang. 13 

müßte man noch ein sehr viel größeres Material bearbeiten können, 
das sich nur durch jahrelange Bemühungen beschaffen ließe. Doch 
können immerhin die Sigillarien schon jetzt zur floristischen 
Gliederung des Carbons herangezogen werden, da sich zeigte, 
daß viele der jetzt unterschiedenen Arten oder Formen sich in be- 
stimmten Schichtenkomplexen ausschließlich oder besonders häufig 
finden. 



Ziel und Methoden der Artabgrenzung. 

Wir können die Einteilung, speziell die Artabgrenzung, ent- 
weder auf Grund beliebig herausgegriffener Merkmale vornehmen 
oder eine Annäherung an die natürlichen Arten im Sinne der 
rezenten Botanik zu erreichen suchen. Hierzu wäre eine Kenntnis 
der gesamten Pflanze, vor allem der Blüten, notwendig, während 
wir ftkr die Systematik der Sigillarien bis jetzt auf Rindenreste 
angewiesen sind. Blüten und anatomische Struktur sind zu 
selten überliefert, als daß sie verwendet werden könnten. 

In der Erkenntnis der Unmöglichkeit einer Au&tellung wirk- 
lich natürlicher Arten glaubte E. Weiss (1887), die ^Favularien€ 
nur rein künstlich einteilen zu können und die Formen, 
zwischen denen sich mit der Lupe deutlich Unterschiede erkennen 
ließen, als »Arten« unterscheiden zu müssen. Das entgegengesetzte 
Prinzip, d. h. dieZusammenziehung verschiedener Formen, 
'wenn sie zur selben Art zu gehören schienen, wurde von 
Zeiller bei der Bearbeitung der Carbonflora von Valenciennes 
vertreten. Trotzdem die gewöhnlichen Mittel der Unterscheidung 
natürlicher Arten nicht anwendbar sind, strebt er doch danach, 
eine Annäherung an solche zu erreichen und zu ermitteln, welche 
Formen von Blattnarben und Polstern wahrscheinlich zu einer Art 
gehören (wozu in erster Linie Abänderungen der Skulpturen an 
ein- und demselben Stamme zu verwenden sind). Abgesehen davon, 
daß dies Ziel vom rein wissenschaftlichen Standpunkte aus am er- 
strebenswertesten ist, müssen wir die Frage in den Vordergrund 
stellen, welches Verfahren am ersten bei einer geologischen 
Altersbestimmung der Schichten Verwendung finden kann. 



14 W. KoBRMB, SigilUtrienstiiome. 

Es bat eich ergeben, daß die WRiSS'scben »Arten« hier 
weniger Vorteile bieten. Z. B. gibt Weiss seine S. cunnulata aus 
einem hohen und einem tiefen Horizont Westfalens an (Ibbenbüren 
^- Flötz Mausegatt), nicht aber aus den dazwischen liegenden 
Schichten trotz reichlichen daraus vorhandenen Materiales. Das 
Vorkommen sehr zahlreicher ähnlicher Arten in demselben Horizont, 
wie es Weiss angab, macht für den Geologen die Übersicht 
schwierig und kann leicht zu falschen Vorstellungen f&hren; denn 
wenn z. B. von 2 Fundpunkten 10 gemeinsame Arten angegeben 
werden, so gibt das ein anderes Bild, als wenn sie nur eine Art 
gemeinsam haben, mit 10 verschiedenen Ausbildungsformen der 
Skulpturen. Auch sind die künstlichen Arten kaum zu bestimmen. 
An den meisten Stücken findet man irgend eine Abweichung von 
der beschriebenen Art und könnte sie nicht unterbringen, trotz der 
großen Artenzahl. Zu welchen Konsequenzen diese Auffassung 
fahren kann, zeigt auch eine Notiz von Sbward (Woodwardian 
Laboratory, Notes I. Specific Variation in Sigillariae), der drei 
Wfiiss'sche »Arten« auf einem und demselben Stück angab. 

Bei den gerippten Sigillarien würde man nach ähnlichen 
Prinzipien wohl eine noch größere Artenzahl an einem einzelnen 
Vorkommen erhalten. Wenn man auf alle ersichtlichen Unter- 
schiede Arten gründen wollte, würde deren Zahl in^s ungemessene 
wachsen. 

Wie haben sich dagegen die ZEiLLER^schen Prinzipien be- 
währt? Er war in der Lage (1894, Westphalien), die Sigillarien, 
wenn auch in sehr beschränktem Maßstabe, bei der Gliederung des 
französischen Carbons zu benutzen. Anch überzeugte mich mein 
Material davon, daß ein Versuch, eine Annäherung an natürliche 
Arten nach den unten erörterten Methoden zu erreichen, die besten 
Ergebnisse bei der geologischen Gliederung ergibt. 

Außerdem hat auch Weiss sein Prinzip später selbst aufge- 
geben; denn die oben erwähnte Zusammenziehung verschiedener 
Formen zu Sig. Brardi (bei Weiss S. mutans) erfolgte doch nur, 
weil diese zur selben natürlichen Art zu gehören schienen. Aller- 
dings beruhigte sich Weiss damit, daß die Variabilität eine spezi- 
fische Eigentümlichkeit gerade dieser Art sei. Für die übrigen 



Methoden zur ErmiUlang der Znsammengehörigkeit 15 

SubHgillarien wurde das veränderte Prinzip nicht mehr ganz durch- 
geführt. Wir sind also vielfach gezwungen, auch die von 
Weiss bereits bearbeiteten Gruppen neu einzuteilen. 
FOr jede einzelne Art mOssen ähnliche Untersuchungen wie fQr S. 
Brardi ausgeführt werden, soweit Material dazu vorhanden ist, 
wenn möglich in noch größerem Maßstabe. Für EusigiUarien, be- 
sonders rhjftidolepey ist dies bisher noch so gut wie nicht geschehen. 
Wir dürfen aber nicht vergessen, daß immer nur eine — oft 
nicht sehr große — Annäherung an den natürlichen Artbegriff 
möglich ist und daher die Abgrenzung einer Spezies viel unsicherer 
und subjektiver ist als in der rezenten Botanik. Gibt es doch 
keine Art, die von mehreren Autoren genau übereinstimmend ab- 
gegrenzt würde. Jede Artdiagnose hat nur den Wert einer Hypo- 
these, die verändert werden muß, sobald man findet, daß noch bisher 
unbekannte oder zu einer anderen Spezies gerechnete Formen von 
Blattnarben und Polstern zu einer Art gehören. Außerdem können 
ja auch bei zwei verschiedenen Arten gleiche Rindenskulpturen 
vorgekommen sein. 

Methoden zur Ermittelung der 
spezifischen Zusammengehörigkeit verschiedener 

Rindenskulpturen. 

Zur Einteilung unserer Reste müssen wir uns Methoden heraus- 
suchen, die der Botaniker nicht anzuwenden pflegt, weil ihm weit 
sicherere zur Verfügung stehen. 

Die größte Beweiskraft hat selbstverständlich das Vorkommen 
verschiedener Skulpturen auf demselben Rindenstücke. Bei fast 
jedem größeren Stücke wird man kleinere Abweichungen der Blatt- 
narben und Polster wahrnehmen können, oft aber auch größere« 
Bei Besprechung der einzelnen Merkmale wird dies durch zahlreiche 
Beispiele belegt werden. Findet man zwei bisher zu verschiedenen 
Arten gerechnete Skulpturen auf demselben Stück, so wird man 
sie vereinigen können, besonders wenn der Fall öfters eintritt. Ein 
Irrtum ist aber dabei nicht ausgeschlossen. Denn wenn z. B. eine 



16 W. KoEKaE, SigiliarienBtftnune. 

Art gewöhnlich etwas anders gestaltete Blattnarben hat als eine 
andere, so kann sie doch vielleicht auch einmal einige Blattnarben 
entwickeln, die denen der anderen Art zum Verwechseln fthnlich 
sind und so eine Vereinigung wirklich verschiedener Arten veran- 
lassen. Z. B. können Formen aus der Magerkohlenpartie Westfalens, 
die sich von S. mamiUaru durch kein wesentliches Merkmal unter- 
scheiden, zu der anders aussehenden S./ossarum W. gehören, mit 
der sie zusammen vorkommen und durch Überg&nge vei4cnüpft 
sind. (Vergl. auch Siff. Boblayi und tesaeüata). 

Die zweite wichtige Methode, die auch bereits in einzelnen 
Fallen schon von Zeillbb angewandt worden ist, bietet sich uns 
durch Übergänge von Stück zu Stück, durch die zwei verschiedene 
Formen verbunden werden. Bei reichlichem Material finden sich 
aber derartige Übergangsreihen in solcher Anzahl, daß sich kaum 
noch Spezies scharf unterscheiden lassen. Je nach dem Material, 
das die verschiedenen Autoren besaßen, haben sie denn auch die 
einzelnen Arten in der verschiedensten Weise abgegrenzt. Wir 
können also nicht auf jede Übergangsreihe hin ohne 
weiteres 2 Spezies vereinigen, wenn wir nicht überhaupt alle 
Sigillarien zu einer Art stellen wollen, sondern wir müssen 
einige Einschränkungen gebrauchen: Wenn mehrere Aus- 
bildungsweisen bei einer Spezies häufiger vorkommen, so werden 
sie überall da sich finden, wo viel Material von der Spezies ge- 
sammelt wurde. Das konstante Zusammen vorkommen zweier 
Formen läßt also den Verdacht aufkommen, daß sie zur selben 
Spezies gehören. Lassen sich die Abweichungen durch Wachstum- 
verhältnisse, soweit diese bekannt sind, erklären und ist außerdem 
eine Übergangsreihe beobachtet, so können wir sie in der 
Regel vereinigen. 

Insbesondere sind wir zu Zusammenziehungen berechtigt, wenn 
eine große Anzahl von Formen in demselben Horizonte eines 
Reviers oder gar an derselben Stelle vorkommt Auf einem so 
gleichförmige Existenzbedingungen bietenden Standort, wie einem 
carbonischen Waldmoore, können wir, nach Analogie mit heutigen 
Verhältnissen, nicht eine große Anzahl nahe verwandter Arten er- 
warten, sondern nur ganz wenige. Außerdem ist die Unterschei- 



Konstanz der Merkmale. 17 

duDg vieler »Arten« in demselben Horizont fflr die Geologen un- 
übersichtlich oder gar irreführend (vergl. S. 14). Kommen die typi- 
schen Vertreter zweier Arten jedoch nur in verschiedenen Kevieren, 
niemals aber zusammen vor, so ist wahrscheinlich, daß sie zu ver- 
schiedenen Arten oder doch Varietäten gehören. Wir müssen sie 
also getrennt halten, auch wenn einzelne Formen der einen eine 
Annäherung an solche der anderen zeigen. Dies Verfahren läßt 
sich nur bei reichlichem Material, nicht aber bei £inzelfunden an- 
wenden. In einem Falle wie bei Sig, i^goaa^ bei der die f. cristata 
(Liefr. I, 18. Fig. 1, 2) zwar in Oberschlesien mit der typischen 
zusammen, in Westfalen aber für sich allein vorzukommen scheint, 
ist man allerdings ziemlich ratlos. In solchen zweifelhaften Fällen 
ist es wohl am besten, die in der wichtigsten Literatur angenom- 
mene Auffassung beizubehalten. Kommen zwei typische Formen 
zwar im selben Reviere zuweilen auch zusammen vor, ist aber jede 
in einem besonderen Horizont vorwiegend vertreten, so 
werden wir sie spezifisch trennen oder doch wenigstens als »For- 
men<( unterscheiden. Bei Übergangsformen kommt man dann 
allerdings zuweilen in die Lage, nicht unterscheiden zu können, 
zu welcher von beiden sie gehören. 

Es ergibt sich auch, daß die Bestimmung eines allein gefun- 
denen Fragmentes häufig kaum möglich ist. Da die Sigillarien 
sich in größerer Menge zusammen zu finden pflegen, hängt die Be- 
schaffung von mehr Material ja meist nur vom Sammler ab. Dann 
findet sich in der Regel eine Anzahl von Stücken, die in vielen 
Merkmalen übereinstimmen und durch Übergänge mit einander 
verbunden sind, also zusammen gerechnet werden können. Inner- 
halb eines Reviers, dessen Sigillarien man kennt, kann man auch 
nach einzelnen Fragmenten leichter die Art feststellen. 

Einige allgemeine Erwägungen über Konstanz der Merkmale 
mögen hier noch Platz finden. Zeiller hat im allgemeinen den 
Grundsatz, man könne die Voränderungen bei einer fossilen Art 
als möglich annehmen, die bei rezenten Arten nahe verwandter 
Familien beobachtet sind. Für die Sigillarien lasse sich aber dieser 
Grundsatz aus Mangel analoger rezenter Familien nicht anwenden. 
Die Lepidodendren und Bothrodendreii als nächste fossile Verwandte 

Neue Folg«. Heft 43. 2 



18 W. KoBRiTR, SigiUarienstämme. 

könnte man jedoch zum Vergleich heranziehen, wenn sie einmal 
genauer durchgearbeitet sind. Das Prinzip kann uns aber in fol- 
gender Umformung von Nutzen sein: Die Veränderungen, die wir 
bei einer Sigillarien-Spezies als möglich erkannt haben, können 
auch bei anderen vorkommen. Doch enthält dieser Satz nur eine 
gewisse Wahrscheinlichkeit. Keineswegs dürfen wir ihm schema- 
tisch allgemeine Gültigkeit zuschreiben. Wir sind nie sicher davor, 
daß ein Merkmal bei einer Art konstant, bei einer anderen aber 
variabel ist; dies soll bei der Besprechung der einzelnen Merkmale 
durch einige Beispiele belegt werden. 

Um ans überbaapt einen Begriff von dem Verhalten der Blattnarben bei 
rezenten Pflanzen za machen, sei als Beispiel die Gattung Abies herangezogen. 
Die Blattnarben (in denen sich übrigens rechts und links von der Blattspar bei 
den meisten Arten, wenn günstig erhalten, zwei Höcker finden, &aßerlich ähnlich 
denen bei Lepidophyten besonders Boüirodendren) zeigen eine angef&hr qaer- 
ovale Gestalt bei der ganzen Gattung so konstant, daß man, wenn man sie fossil 
fände, nur mit Mühe einige Arten unterscheiden könnte, die sich mit dem wirk- 
lichen nur wenig decken würden. Die Blattnarben haben, trotz des abweichen- 
den Aussehens des Querschnitts der Nadeln, niemals spitze Seitenecken, sondern 
diese sind entweder angedeutet, oder ganz abgerundet. Die Form kann fast 
kreisrund werden ; gewöhnlich sind sie aber, yorwiegend auf Kosten des unteren 
Teils, erniedrigt. Doch haben die einzelnen, schon zu Lebzeiten der Zweige 
zwischen den Nadeln entstandenen Narben eine andere Gestalt, als diejenigen, 
die an toten Zweigen durch Entfernung der Nadeln entstehen. Die letzteren 
sind mehr verlängert, besonders im oberen Teil. 



I. Die epidermale Oberfläche. 

Die einzelnen Merkmale. 
Beobachtungen über ihre Veränderlichkeit. 

Terminologie. 

Blattnarben (B.-N.), die Abbruchsstelle des Blattes, von 
einer meist deutlichen Linie umgrenzt. Die Form der B.-N. 
lässt sich auf das Sechseck zurükf&hren. Ist die Höhe (= Länge) 
der B.-N. gering im Verhältnis zur Breite (dem Abstände von 
einer Seitenecke zur anderen), etwa gleich der Hälfte und darunter, 
so nennen wir sie breit-sechseitig, ist sie höher als breit: lang- 
sechsseitig; bei dazwischen liegenden Stadien sechsseitig ohne 
weiteren Zusatz. Während die oberen und unteren Ecken 
meist mehr oder minder abgerundet sind, sind die seitlichen 
meist deutlich und oft dadurch, daß die Seiten über und unter 
ihnen ausgeschweift sind, in eine Spitze ausgezogen. Die ideale 
Verbindungslinie beider Seitenecken teilt die B.-N. in einen oberen 
und einen unteren Teil. 

Der obere Teil ist nur selten niedriger als der untere, häufig 
höher. In diesem Falle kann der untere sich einem flachen Kreis- 
bogen nähern und die ganze B.-N. annähernd trapezförmig 
werden, oder, wenn die Seitenecken stumpf sind, birnförmig. 
Häufig sind aber auch in diesem Falle die Seitenecken spitz, 
wodurch der obere Teil ein glockenförmiges Aussehen erhält. 

Zeiller bemerkt mehrfach, daß die Gestalt der B.-N. nur in 
geringen Grenzen variiere und daher zu den am besten zur Art- 
nnterscheidung zu verwendenden Merkmalen gehöre. Ffir die 



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W. KoEHXB, Sif;illarieiiaUmme. 



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(iezeiclmet vom VerfasMr. 

Fig. 1—12. 

Fig. I A aad 1 B. Sigillaria äff. Rerendti. A odiI B vod demiolben Rmdenstrick; 

Abdrack, die link« Ecke ist darch Geateinamasse verdeckt. 

Weetfkteu: Zeche Krone bei Hörde — Uagerkoblenpartie. 
Fig. 3. SiiiUlaria mit Runzel bQEchel. 
Foodort wie bei Fig. 1. 
Die drei Fignrea zeigen die Dehnung des SUmmes, Terbunden mit 
Auflöiaog der Qaerfurche und KnUtehuog de« Sanzelbütchels. 
fig. 3, 4, 5. üigUlaria tjp. ooala. 

Drei Ttrschiedene RiodenstBcke, auf einem GesteinsatQck. 

Westfkl«D: Zccbe Heinrich Guatar, Flötz 6 — Fettkohle nputie. 
Fig. G. Siifillaria leulellata. 

Etwa« (chamatisiert wegen ungenügender Erhaltung. 

Wettfalen: Zeche Heinrich GobIst bei Gelsen kireheo (leg. Wnas. 
1879). 
Fig. 7. SigUlaria icuUltala. 

Westfalen: Ze<^he Holland bei Wattanicheid. 
Zu Fig. 6 und 7 findet sich je ein Pendant vom Mlb«n Faailotl. 
welches das Vorsprbgsn des Uutcrrandsa der B.-N. anfweist (vcrgl. 
S.25). 
Fig. 3. Sigillaria äff. Ui*ellala. 

Westfalen: Bohrung Piesberg, Teufe 590 m. 



Die Blattoarben. 21 

Fig. 9. SigiUaria tjp. tramvenalis. 

Westfalen: Zeche Gottessegen. 
Das Stück tr&gt außer den gezeichneten noch stärker yorspringende, 
sonst ähnliche B.-N. 
Fig. 10. SigiUaria typ. Sehlotheitniana. 2:1. 

Westfalen: Zeche Westfalia. Flötz P, leg. Stbrm, 1892. 
Fig. 11. SigiUaria rugosa f. cristata, 2:1. 

Fnndort wie Fig. 10. 
Fig. 12. SigiUaria ^elongata*. 2: 1. Vergl. S. 42. 

Westfalen (»Witten«, ded. Wbobkimd, 1880). 

bekannteste Art, S. Brardiy ist dies unbedingt richtig; hier be- 
schränken sich die Veränderungen auf die Polsterung und sind, 
wenn man die Gesamtheit der Sigillarien betrachtet, nicht sehr 
bedeutend. Auch bei manchen EuaigüLarien ist die Narbenform 
recht konstant, z. B. bei S. cancriformis. Instruktive Veränderungen 
konnte ich aber an einer Reihe von Stücken beobachten, z. B. 
Fig. ]; vergl. auch Liefr. I No. 19 Fig. 7A und B, wo ich die 
Contouren zweier recht verschiedener B.-N. von einem Binden- 
stücke zeichnete. Ferner Fig. 4 in No. 35 von S. mamülaris; die 
eine der dort gezeichneten B.-N. hat eine entfernte Ähnlichkeit 
mit der von S. Brardiy die andere aber ist eine Form, die bei 
dieser Art nach den bisherigen Erfahrungen nicht vorkommt, ein 
Beispiel dafür, daß bei einer Art Variationen möglich sind, die 
bei einer anderen nicht vorkommen. 

Besonders wird das Aussehen der B.-N. durch das Ver- 
hältnis der Höhe zur Breite beeinflußt. Dies varieit (besonders 
bei Sigillarien aus der Verwandtschaft der mamiUarii) ziemlich 
stark ^). In Fig. 1 und Liefr. II, No. 35, Fig. 5, ist ein Beispiel 
dafQr gegeben. (Vergl. auch Liefr. I, No. 19, Fig. 7.) Be£onders 
bei S, Boblayi habe ich derartigen Wechsel bei einer ganzen 
Anzahl von Stücken wahrgenommen. Vergl. Liefr. III, No. 57 
(besonders dort meine Skizze Fig. 8). Ein sehr instruktiver Fall, 
den ich bei S. principis beobachtete, ist in No. 59, Fig. 2, veran- 
schaulicht. 

Häufig, aber durchaus nicht immer, stehen diese Verhältnisse 
mit dem Auftreten von Blütennarbenquerzeilen im Zusammenhang. 

*) Nicht darch sekundäres Dicken wacbstum. 



22 W. KoKHMB, SigillariensUlmme. 

Den Grad der Abweichnng müssen wir aber f&r jede Art 
besonders feststellen. Ein gewisses Verhältnis scheint bei den 
meisten Arten besonders häufig und somit in gewissem Sinne 
charakteristisch zu sein. Ein gutes Beispiel ist S. Boblayi 1. c. 
Hier sind häufig die B.-N. etwa so breit wie hoch, niedrige können 
auch vorkommen, aber anscheinend seltener, längere, z. T. stark 
verlängerte, sind nicht selten. Besonders müssen wir auch beachten, 
was mit den übrigen Merkmalen bei der Abänderung dieses Ver- 
hältnisses stattfindet. 

A. Bei geringer Höhe sind die Seitenecken in der Kegel spitz. 
Abgerundete Seitenecken kommen nur sehr selten in diesem 

Falle vor. (ß. cumviata^ lalayana^ Lorwayana,) Die diesbezüg- 
lichen Angaben sind aber dadurch unsicher, daß die Seitenecken 
zuweilen infolge schlechter Erhaltung schwer- oder unkenntlich 
geworden sind. 

B. Bei mittlerer Höhe der B.-N. können die Seitenecken 
einen charakteristischen Unterschied bedingen. (Man vergleiche 
Fig. 7 und 8.) 

Besonders wichtig ist dies für die SigiUaria tesaellata im Saar- 
gebiet. Meist hat sie, wie ich Liefr. I, 20, S. 4 angab, abgerundete 
Seitenecken. Niemals konnte ich in eine Spitze ausgezogene dort 
in Verbindung damit auffinden. Auf diesen Umstand war bisher 
nicht geachtet worden. Es erseheint zweckmäßig, solche als 
)»Narbenform von Ttf^Ä^Z/a^a-Typus« zu bezeichnen. Bei 
den Formen der S. tesaeUata vom Piesberg und aus dem Departement 
Pas-de-Calais des Reviers von Valenciennes scheint die Abrundung 
weniger häufig aufzutreten, als bei denen des Saargebietes. 

Bei S. laevigata kann Zeiller in der Abrundung der Ecken 
keinen wesentlichen Unterschied erblicken (S. 521). Sehr spitze 
Seitenecken pflegt aber diese Art überhaupt nicht zu haben. 

Die starke Ausschweifung unterhalb der Seitenecken konnte 
ich bei den von mir als S. Schlotheimiana^ Liefr. I, 19 beschriebenen 
oberschlesischen Stücken so häufig beobachten, daß sie mir als fär 
Speziesbestimmungen beachtenswert erscheint. Ist noch der obere 
Rand, wie dies häufig beobachtet, länger als der untere und aus- 
gerandet, so bezeichnen wir solche als B.-N. vom Schlothei- 



Die Blattnarben. 23 

mtana-Typns. Ähnlich sind auch die B.-N. von S. Brardi^ die 
noch besonders dadurch gekennzeichnet sind, daß die Seitenecken 
stets spitz sind und niemals abgerundet werden. 

Ein anderer Typus entsteht, wenn die obere Seite etwas 
reduziert ist, wobei oft der obere Teil höher ist als der untere. 
Da dies hfiufig bei 8. elegantula vorkommt, bezeichnen wir sie als 
B.-N. vom Elegantula-TypuB. Allerdings kann man hier 
regelmäßig sechsseitige B.-N. nicht zur spezifischen Trennung 
gegenüber den eben beschriebenen benutzen. 

C. Verlängerte B.-N. 

Hier kommt besonders das Verhältnis des oberen Teiles zum 
unteren fQr das Aussehen der B.-Narben in Betracht. Dies kann 
aber an demselben Stöcke wechseln, z. B. in Fig. 7 in L. I, No. 19, 
auch bei Fig. 4 in No. 35 (S. mamtllarts)^ besonders auch bei 
Fig. 15 in No. 57 (S. Boblayi), Häufig ist mit der Verlängerung 
eine Abstumpfung und Abrundung der Seitenecken verbunden. 
Dies zeigt sehr schön an demselben Stück meine Zeichnung von 
S. Boblayi^ Fig. 8 in No. 57. Auch durch das mehrfache Zusammen- 
vorkommen niedrigerer, spitzeckiger und höherer stumpfeckiger 
Formen wird die Zusammengehörigkeit beider in vielen Fällen 
wahrscheinlich. (Man vergl. Fig 10 und 11 auf Seite 20.) Es 
treten bei diesen langen Formen neben abgerundeten gelegentlich 
noch spitze Ecken auf, z. B. bei Zeiller, 1886. Taf. 81^ Fig. 5. 

Wir können also lange B.-N. mit stumpfen Ecken und kurze 
mit spitzen Ecken spezifisch vereinigen, während fnr die Ver- 
einigung stumpf- und spitzeckiger Formen von gleicher, geringer 
Höhe keine Unterlagen sich finden. Daß S. Davretixi in dieser 
Weise aus S, mamiüarü entsteht, ist nach meinem Material aus 
dem Saargebiet nicht unwahrscheinlich. Bei iS. scutellata finden 
sich auch bei verlängerten B.-N. noch spitze Scitenecken anschei- 
nend konstant. 

Eine Reduktion der unteren Seite der B.-N. kann stattfinden, 
sodaß die B.-N. unten spitz und im ganzen von fünfeckiger Gestalt 
wird. Daß dies Merkmal aber nicht so grosse Bedeutung hat, 
wie Zeiller 1888 annahm, geht aus einigen Beobachtungen hervor, 



24 W. KoisnüK, SigillarieDstfimmo. 

z. B. L. I, No. 19, Fig. 7a und b, vergl. auch L. III, S. fossoinm 
No. 55 und S. Boblayi^ No. 57. 

Eine Ausrandung der oberen Begrenzung der B.-N. kommt 
bei vielen Arten vor und ist bei mehreren ziemlich konstant. 

Die absolute Größe der B.-N. pflegt zwar bei den einzelnen 
Arten in der Nähe eines gewissen Durchschnitts zu bleiben, kann 
aber doch sehr schwanken. Z. B. kommen bei <S. Brardi B.-N. 
vor, die größer sind als sie die Abbildungen bei Wsiss-St., 1893, 
zeigen. Andererseits ist kaum daran zu zweifeln, daß auch StQcke 
mit sehr kleinen B.-N. zu dieser Art gehören. 

Ein Stück, an dem sich verschieden große B. - N. befinden, 
ist auf S. 65 bei S. Brardi erwähnt. Auch bei S. Boblayi fand 
sich ein Belegstück dafür. (L. III, No. 57, Fig. 3.) Besonders inter- 
essant ist auch ein Stück von Anzin (S. B.^, einen Wachsabdruck 
übergab ich der S. B.^). Ohne daß die Rippen sich verschmälern, 
wechselt die Größe der B.-N. Die kleinste ist nur 4 mm hoch, 
die größeren sind 7 mm hoch, haben also etwa 3 mal soviel Flächen- 
inhalt, da die Contouren ungefähr »ähnlich« geblieben sind. Manche 
Arten haben auch nur kleine B.-N., z. B. beim Typus Eugenii 
Im allgemeinen haben bei den Eimgülarien die geologisch älteren 
Arten kleinere B.-N. als die jüngeren. 

In dem oberen Teile der B.-N. finden sich drei Närbchen, 
das mittlere der Blattspur entsprechend, die seitlichen 2 Parenchym- 
strängen (»Parichnosstränge«). Die seitlichen Närbchen sind, wie 
man besonders an Wachsabdrücken der Abdrücke sehen kann, von 
einem schmalen Wulst rings umgebene elliptische Vertiefungen. 
Was das mittlere Närbchen anbetrifft, so bildet sein Negativ, wie eins 
unserer Belegstücke (ß.soJ,) mit wohl erhaltenem Abdruck der Närb- 
chen zeigt, einen Höcker mit einer Vertiefung am oberen Rande, die 
bis zur Zweiteilung führen kann. 

Die Stellung der Närbchen scheint bei fast allen etwa auf ^s <Jer 
Höhe der B.-N. von oben zu sein. Doch fiel mir bei S. Schlothei- 
miana auf, daß sie oft ungewöhnlich tief stehen. Bei Brongniart's 
Abbildung dieser Art (Taf. 152, Fig. 4) sind sie teils höher, teils 
tiefer gezeichnet; doch dürfte die Zuverlässigkeit der Zeichnung 
nicht so groß sein, daß man darauf Gewicht legen könnte. Ich 



Die N&rbchen. — Vorspringen des ünterrandes. 25 

selbst habe einen so bedeutenden Wechsel in der Höhe der Närbchen 
ein und desselben Stückes nie beobachten können. Bei S. scuteüata 
kommen ebenfalls tiefstehende Närbchen vor (Brongniart, Taf. 150, 
Fig. 3; Zeiller, Taf. 82, Fig. 4). Da aber sonst bei sehr ähnlichen 
Formen Närbchen in der gewöhnlichen Höhenlage sich finden, so ist 
kein genügender Grund vorhanden, deswegen Formen spezifisch 
abzutrennen. Zur sicheren Entscheidung reichen die Beobachtungen 
noch nicht aus. — Bei der Figur von SigiUaria Moureti (Zeiller 
1 880, Corrdze, Taf. V, Fig. 4) stehen die Seitennärbchen auflallend 
.hoch. Seward hat darauf als einen Unterschied gegen Sigiüaria 
Brardi hingewiesen. (Geol. Mag., 1890, S. 217.) 

Vorspringen des Unterrandes der Blattnarben. 

An einem Stück von S. mamülarü (L. II, No. 35, Fig. 3) 
springt auf der einen Seite des Stückes der Unterrand stark vor, 
auf der anderen nicht. Auch an dem Original zu Fig. 9 wechselt 
das Vorspringen. Das Merkmal ist also nicht konstant. Dies 
ergab sich auch aus Beobachtungen an 8. saUeUata. Das von 
mir in Fig. 6 auf S. 20 skizzierte Stück zeigt das von Zeiller 
als Charakteristikum dieser Art betrachtete Vorspringen nicht, 
während ein sonst damit übereinstimmendes Stück desselben Fund- 
ortes (Bochumer Bergschulsammlung. Abdruck davon Belegstück 4) 
dies stark aufweist. Ebenso existiert zu dem in Fig. 7 skizziertem 
Stück ein Pendant mit vorspringendem Unterrand. Ähnlich wie 
bei S. scuteUata kann auch bei S. Canobtana nach Kidston^s 
Beobachtungen der Unterrand vorspringen oder nicht (a. S.49a. O.), 
Kidston führt dies auf verschiedene Erhaltung zurück. 

Also braucht bei den Arten^ wo Vorspringen des Unterrandes 
vorkommt, dies nicht immer der Fall zu sein, doch ist es bei 
mehreren Spezies seltener oder garnicht beobachtet, sodaß es zur 
Erkennung der Art doch beitragen kann. 

Veränderungen der Polster und des Zwisehenranms. 

Über Veränderungen der Polster wurden von H. PoTONii, 
1894 eine Anzahl von Beobachtungen mitgeteilt. (Wechselzonen- 



26 W. KuKHNB, SigillarieDst&mme. 

bildnng der Sigillariaceen, Jahrbuch für 1893.) Auf diese sei hier 
verwiesen und es sollen nur deren Hauptergebnisse sowie Er- 
gänzungen dazu gebracht werden. 

Die B.-N. stehen bei den anscheinend primitivsten Eusiffälarien 
und einigen Formen von Suisigiltarien auf sechsseitigen Polstern; 
diese stehen wie die Bienenwaben nebeneinander, weswegen Stern- 
berg sie als Favularia bezeichnete. In zahlreichen Fällen konnten 
bei ktLsigiUarien solche dicht übereinanderstehende B.-N. mit in 
senkrechter Richtung auseinander gerückten auf demselben Stücke 
beobachtet werden. Bei Üigillaria elegantula wechselt z. B. die 
Höhe des Polsterfeldes unterhalb der B.-N. sehr vielfach; dieB.-N. 
bleibt hier stets im oberen Teil des Polsters. Ist das untere 
Polsterfeld sehr niedrig, so steht die B.-N. zentral. Nach dem 
von PoTONii: 1. c. und dem hier gesagten sind also hierauf kaum 
Spezielunterschiede zu gründen und die Einteilung der Favularien 
hiernach, die Weiss 1887 vornahm, indem er die Favtäariae cen- 
tratae und F, contiguae den F. eccentrae gegenüber stellte, kann 
nicht aufrecht erhalten werden und hat leider veranlaßt, daß zu- 
weilen ganz nahe verwandte Formen auseinander gerissen wurden. 

Bei der Vergrößerung des Zwischenraumes^) gehen die stark 
zickzackförmigen Längsfurchen in wellige oder ganz gerade über 
(vergl. H. PoTONi* 1. c). Auch ohne daß die B.-N. einen größeren 
Zwischenraum bilden, kann sich eine Furche gerade strecken. 
(Vergl. S. elegantula^ Liefr. III, No. 52.) 

Wellige und fast gerade Furchen beobachtete auch Zeiller 
(1888, S. 544, Taf. 88, Fig. 5) an demselben Stücke. Daß das 
Aussehen des Zickzacks der Furchen mit der Erhaltung wechselt, 
wird auf S. 42, 48 durch ein Beispiel erläutert. Die Übergänge 
sind so allmählich, daß wir häufig gezwungen sind. Formen mit 
zickzackförmigen^ welligen und geraden Furchen spezifisch zu 
vereinigen. 

Wesentlich anders verhalten sich die Subsigillarien (<S. Brardi 
und Verwandte); bei ihnen werden keine Rippen durch Dehnung 

^} ZwischoDraum ist die EntfemuDg Tom oberen Rande einer B.-N. zam 
unteren der senkrecht dar&ber stehenden; wir messen den Zwiscbenranm in der 
Regel durch die Länge der B.-N. 



Die Polster und der Zwischeoraom. — LigalamärbcheD. 27 

des Stammes erzeugt, sondern es findet eine mehr oder minder 
vollständige Auslöschung der Furchen statt (ev. auch infolge von 
Dickenwachstum), wenigstens auf der epidermalen Oberfläche. 
Daher sind die »Gattungen« Clathraria Brongn. und Leiodermai*ia 
(Goldenberg) Renault nicht zu trennen. 

Doch kommt es auch bei Eusigillarien ausnahmsweise vor, 
daß die Furchen ganz ausgeflacht und durch Längsrunzelung er- 
setzt werden (z. B. 8. typ. tesseUata. Bohrloch Woschezyty I, 431 m). 
Auch werden durch das Dickenwachstum zuweilen die Furchen 
der Eusigillarien ausgelöscht (vergl. S. 34), was geschehen kann, 
ehe die B.-N. ganz verschwinden. So befindet sich in der S. B.^ 
eine Sigillaria von Westfalen (Zeche Helene, Flötz Billigkeit) als 
S. obliqua {Subsigülaria) bestimmt. 

Periodische Veränderungen des Zwischenraumes [der B.-N. 
(Wechselzonenbildung) wurden von H. PoTONifi, 1. c, S. 30 u. f., 
behandelt. Dort wurde darauf hingewiesen, daß solche besonders 
häufig in Verbindung mit Blüten narben-Zonen vorkommen, in 
der Weise, daß unter diesen der Zwischenraum ein besonders ge- 
ringer ist, über ihnen wieder zunimmt. Hier ist auch eine Beob- 
achtung erwähnenswert, die bereits 1824 von Artis (Antediluvian 
Phytology) gemacht wurde. Er fand bei einem Sigillarienstamm 
unten einen geringeren, oben einen größeren Zwischenraum der 
B.-N. Das Längenwachstum wurde also an dem jüngeren Teile 
des Stammes ausgiebiger. 

Ferner wurde von Potoniä bemerkt, daß nur bei canceUaten^ 
nicht bei leiodermen Subsigillarien-Resten Blutennarbenzeilen vor- 
kommen. In Bezug auf die Eusigillarien beobachtete Verfasser, 
daß bei famdarischer Skulptur besonders häufig Blütennarben sich 
finden (z. B. bei S. elegantula). Bei den gerade - gefurchten 
Eusigillarien kommen zwar auch Blütennarben vor, aber nie, 
wenn der Zwischenraum der B.-N. ein bedeutender ist. 

Ligolarnärbchen. 

Oberhalb der B.-N. findet sich häufig ein Närbchen, das man 
als die Spur der Ligula ansieht. Ich möchte es als Ligularnärb- 
chen bezeichnen, nicht wie üblich als Ligulargrube, da es öfters 



28 W. KoEHNE, Sigillarienstftmme. 

einen deutlichen Höcker bildet, z. B. an dem Belegstück 1 von S, lue- 
mgata (S. 54), an dem ein rundlicher Höcker mit einer Vertiefung 
in der Mitte zu sehen ist. Im Hohldruck im Gestein markiert sich 
das Närbchen auch als Höcker, also auf einem Wachsabdruck eines 
solchen als Grube. Das Ligularnärbchen Hess sich bei Vertretern 
aller Haupttypen der Sigillarien auffinden ; es scheint also ein Merk- 
mal der Familie zu bilden. In den Fällen, wo es sich nicht er- 
kennen läßt (z. B. bei vielen »Favularien«), dOrfte dies auf Erhal- 
tung zurückzufahren sein. Zur Speziesunterscheidung konnte Ver- 
fasser das Merkmal nur in so weit heranziehen, als es bei manchen 
Arten, z. B. 8. laevigata^ recht deutlich und konstant sich findet. 
Vergl. außerdem auch bei »Runzelbüschel«. 

Querfurche und Runzelbiischel. 

Die Querfurche, die bei den oben erwähnten favulariscben 
Formen die in einer Orthostiche stehenden Polster trennt und sich 
noch oberhalb des Ligularnärbchens befindet, ist gewöhnlich etwa 
so lang wie die B.-N. breit. Sie kann in die Längsfurchen ein- 
münden oder schon vorher verlöschen. Jedenfalls reicht sie nie 
auf die Dilationsstreifen (vergl. unten). Sie kann gerade sein oder 
gebogen (nach oben konvex). Auf diesen Umstand spezifische 
Unterschiede zu gründen, wie Zeillkr (1888) wollte, ist schwer, 
da beides an ein und demselben Rindenstück vorkommen kann, z. 
B. L. II, No. 35, Fig. 5. 

Das Verhalten der Querfurche bei weiterem Wachstum kann 
ein sehr verschiedenes sein. Bei SubsigillatHen verschwindet sie, 
sobald auch die Längsfurchen ausgelöscht werden. Bei Euaigillarien 
bleibt sie zwar in vielen Fällen dicht über der B.-N. erhalten (S. 
elegantula). Nicht selten rückt sie aber auch weiter ab. 

Der Raum zwischen der Querfurche und dem Oberrand der 
B.-N. kann fast glatt sein, abgesehen vom Vorhandensein des 
Ligularnärbchens. Es können aber auch von diesem Runzeln aus- 
gehen oder ein förmliches Runzelbüschel entstehen, in dem das 
Ligularnärbchen nicht mehr erkennbar ist (Fig. 12 «= Belegstück 1). 
Das in den übrigen Merkmalen übereinstimmende Belegstück 2 



Qaerforehe and Kunze tböach«!. 29 

(Zecbe Vollmond bei Eseeu) zeigt die Qiierfurcbe noch weiter ab- 
gerOckt. Dicht aber der B.-N. ist eine von dem Ligularnftrbchen 
ausgebende V-förmige Vertiefung zu sehen, darüber eine Anzahl 
etwa V-förmiger Übereinander stehender Runzeln. Noch weiter 
abgerückte Querfurcbe zeigt Belegstück 3 vom selben Fundort; 
hier ist zugleich die Querfurcbe stärker kourex (nach oben), die 
Schenkel der V-förmigen Zeichnungen stehen steiler. Belegstück S 
bat auch gr&ßeren Zwischenraum als 2, 2 größeren als 1. Ein 
weiteres Stadium zeigen die Figuren 1 und 2 in Lieferung II, 
No. 18, wo noch eine schwache Andeutung der Querfurcbe vor- 
handen ist, ebenfalls vom selben Fundort. (Siehe auch Fig. 11). 
Dieselben Verhältnisse zeigt Belegstück 4 (auf demselben Gestein- 
stück wie 1). 

Endlich verschwindet die weit heraufgerflckte Querfurche völlig. 
In dem Raum zwischen ihr und dem Oberrand der Narbe ist ein 
solches Runzelbüsche] entstanden, wie es die nicht seltene f. 
crütata der £. rugosa zeigt. Ganz dicht über der B.-N. zeigt sich 



OaMlchnot von W. 8t.»<-ii. 

Fig. 13. 

BaUtehoDg dea Runzelbüachela tod dem Ligalara&rbcheD odh, unterhalb der 

Tersch windende D Qnerfuroho, bei Sigillaria typ. Caitobiana. Etw«a schematiiiert 

gezeichnet. 

Westfalen: Zeche BrocliälraDc. 



30 ^* KoKHNK, Sigiilarienstftmme. 

bei einem Stücke dieser Art eine kleine, wohl sekundäre Quer- 
furche, das RQnzelbQschel dar&ber ist zwar nicht sehr deutlich, 
aber doch vorhanden (Zeche Vollmond). Die etwas schematisiert 
gezeichnete Detailfigur, Fig. 13, zeigt die Entstehung eines Runzel- 
büschels, das hauptsächlich aus zwei ein V bildenden Einsenknngen 
besteht. Augenscheinlich liegt es in dem Raum zwischen Quer- 
furche und Oberrand der darunter liegenden B.-N. 

Ähnlich verhält sich Belegstück 5 (Zeche Ringeltaube bei 
Annen); hier Allt auf dem Abdruck ein scharfer Querwulst über 
der B.-N. auf, der etwas eingeknickt bis stumpfwinklig-V-fbrmig 
ist. Ein Höcker, der augenscheinlich dem Ligularnärchen ent- 
spricht, ist wenigstens an einigen B.-N. deutlich unterhalb dieses 
Wulstes zu erkennen; 2 kleine ein V bildende Wülste gehen von 
ihm aus. Denken wir uns das Positiv, so könnte man glauben, 
daß der Querwulst der normalen Querfurche entspräche, 
diese also selbst V-förmig würde. Da sicl^ aber darüber 
durch eine Einsenkung der Oberrand der Querfurche markiert, 
scheint sich die V-förmige Furche innerhalb der eigent- 
lichen Quer furche herausgebildet zu haben. Die in Fig. 1 und 
2 skizzierten Stücke zeigen, wie mit der Dehnung des Stammes 
eine Auslöschung der Querfurche und Entstehung eines Runzel- 
büschels Hand in Hand geht. Ein Stück, das zugleich Querfurchen 
über den B.-N. bei geringem Zwischenraum zeigt (an S./ossorum) 
und an anderen Stellen Runzelbüschel und größeren Zwischenraum 
(<S. äff. Schlotheimiana\ ist leider so ungenügend erhalten, daß wir 
die Details daran nicht feststellen können (Concordiagrube bei 
Landeshut, Niederschlesien). 

Sehr merkwürdig ist Belegstück 6 (Zeche ver. Wallfisch bei 
Witten, Westfalen): Es findet sich hier eine Querfurche weit 
oberhalb des Büschels, schon dicht unterhalb der nächsten B.-N. 

Bei manchen Arten entwickelt sich aber kein deutliches Runzel- 
büschel, z. B. S, pnncipis^ Liefr. IH; hier wird die Querfurche 
bei Dehnung des Stammes sehr schwach. Ein Beispiel dafbr, daß 
die Querfurche durch stärkeres Längenwachstum ausgelöscht wer- 
den kann, ohne daß ein Runzelbüschel sich bildet, bietet das 
von POTONIK (Wechsolzonenbildung, Taf. IV, Fig. 1) abgebildete 
Stück. 



TranspirationsÖffniiiigen? — Kanten und Qaeminzelong. 31 

Es kann auch vorkommen, daß statt der Querfurche eine 
Anzahl umgekehrt V-förmige Runzeln übereinander stehen, was 
wir kurz als »dachsparrenstellige« Runzelung bezeichnen 
im Anschluß an Brongniart (1836, S. 459, »rugosit^s disposees en 
chevron ä angle sup^rieur«). Sie kommt vor bei S, scuteüata 
(S. 45), bei S. stibrotunda u. a. m. 

Nach allen Beobachtungen kann man nicht ohne weiteres auf 
das Vorhandensein oder Fehlen der Querfurche einen Artunter- 
schied gründen. 

Male unterhalb der Blatt-Narben. 

IL PoTONife hat (Wechselzonenbildung 1893/94, Taf. III, Fig. 2) 
eine rhytidolepe Sigillaria abgebildet, bei der sich unterhalb der 
B.-N. Male finden, die auf dem Positiv (Wachsabdruck) elliptische 
flache Gruben bilden, wie die »TranspirationsöflPnungen« der Lepido^ 
dendren, Teils stehen sie wie bei diesen zu Zwei in einiger Ent- 
fernung unterhalb des Randes der B.-N., teils sind sie, die eine 
mehr, die andere weniger davon entfernt. Wenn auch also, wie 
PoTONiä 1. c, S. 27, gezeigt hat, diese Male weitgehende Analogien 
mit den Transpirationsöffnungen der Lepidodendren zeigen, können 
sie nicht wie bei diesen durch die Parichnosstränge hervorgerufen 
sein, die, soweit bis jetzt bekannt, bei den Sigülarien ganz anders 
verlaufen als bei den Lepidodendren (vergl. S. 74). 

Kanten nnd Qnerrnnzelnng. 

Unter der B.-N. finden sich bei vielen Arten 2 Kanten, die 
aus den unteren Ecken herablaufen. Ihre Deutlichkeit wird natur- 
gemäß durch den Erhaltungszustand beeinflußt. Daß man Stücke, 
bei denen sie fehlen, nicht deswegen spezifisch trennen kann, habe 
ich bei S. mamülaria und S. elegantula in den Lieferungen erläutert. 
Sehr häufig sind die Kanten quergeruuzelt. Bei gedehnteren 
Stämmen finden sich dementsprechend 2 Reihen von Querrunzeln 
(Beispiel: L. I, No. 19, Fig. 4). Unterhalb der B.-N. dehnt sich 
die Runzelung gern so weit aus, daß sie die ganze Mitte auch 
erfüllt. (Beispiel : ibid., Fig. 5). Der Mittelstreifen, der die B.-N. 



32 W. KosRHB, Siglllarienst&mme. 

trägt, kann überhaupt ganz und gar mit Querrunzeln bedeckt sein. 
Auch dies Merkmal ist von der Erhaltung abhängig, auf sein 
Fehlen können nicht ohne weiteres spezifische Unterschiede basiert 
werden. Doch ist zu bemerken, daß es »Arten« gibt, z. B. S. 
laevigata^ wo Runzelung konstant fehlt, während sie z. B. bei S, 
teaaeUata äußerst selten, bei S* acuteUata ganz gewöhnlich ist. 
Ähnliches gilt für die Kanten. 

Bei Subsigillarien fehlen die Kanten in der Regel, daher ist 
es bemerkenswert, wenn sie doch auftreten, z.B. bei 8. McMurtneu 
Ein Mediankiel ist bei den Arten , wo die Kanten vorkommen, 
auch eine nicht seltene Erscheinung, z. B. S. cancriformü^ vergl. 
auch S. i^ugoaa^ Liefr. I, No. 18, S. 7, S. Schlotheimiana, S. Boblayi 
f. subcontiguoL. 

2 erhabene Linien gehen oft von den Seitenecken aus. Auf 
ihren Verlauf wurde von Zeiller, 1888, fftr die Artunterscheidung 
wert gelegt. Ihre Deutlichkeit kann aber wechseln (No. 59). 

Einfluß des sekundären Dickenwachstnms. 

Da Dicken Wachstum bei Sigillarien nachgewiesen ist, scheint 
es zunächst selbstverständlich, daß dabei die B.-N. in die Breite 
gezogen werden. Da sich hierßlr in der rezenten Pflanzenwelt, 
so in Theophrasta imperialts^ Beispiele finden, vermutete Po- 
TONIE dies auch (Wechselzonenbildung, S. 48, Lehrbuch, S. 250). 
Auch Scott (Studies in f. Bot., 1900, S. 189) gibt an: 

»As the stein increased in diameter with age, the scars not only became 
more widely separated, bat were also themselves stretched out in the horizontal 
direction.« 

Die Beobachtungen zeigen aber, daß bei Sigillarien andere 
eigenartige Verhältnisse vorliegen. Wenn die ganze Rinde gleich- 
mäßig sich ausdehnte, müßte das Verhältnis der Breite der Rippe 
zu der tler B.-N. annähernd konstant sein. Nun findet man aber 
Narben von derselben Form und Breite auf Stücken mit sehr 
verschieden breiten Rippen, auch wenn diese Stücke nach allen 
übrigen Merkmalen zu derselben Art gehören. Vergl. Liefr. I, 18, 
Fig. 4, 5, 6, No. 19; Liefr. III, S. Voltzi, No. 58. Wenn auf manchen 
breiten Rippon die Blattnarbe doch noch ziomlich schmal ist 



Einfluß des Beknnd&reii Dicken wach stams. 33 

(L. I, No. 18, Fig, 2, 3, 4), so müßte sie also in der Jugend 
äußerst schmal gewesen sein, wofür keinerlei Beispiele bekannt 
sind. Es ist vielmehr zweifellos, daß eine Verbreiterung der B.-N. 
nicht in demselben Maße erfolgt, wie die der Rippe, wie auch aus 
den folgenden Angaben hervorgeht. 

Bereits Hblmackbr hat 1874 (Berg- a. Hüttenm. Jahrb. d. k. k. Berg-A. 
Leoben und Pribram) an den Sigillarien der Dombrauer Flötze dies beobachtet, 
S. 44: «Da die B.-N. and das Mittelfeld mit zunehmendem Alter des Stammes 
nicht breiter werden, wie die Rippen selbst, so nimmt die Breite derselben mit 
zunehmendem Alter einen geringeren Teil der ganzen Rippenbreite ein.« 

KiDSTOH hat ebenfalls beobachtet (Ann. a. Mag. Nat. Bist. S., 1885, S. 362) 
bei S. laevigaia Bkonov., daß, obwohl die Rippen mit dem Aller ao Breite zu- 
nehmen, die B.-N. wenig oder gar keine Vergrößerung erfahren, hiernach scheine 
es, daß die Größe der B.-N. im Verhältnis zur Breite der Rippe yon geringem 
spezifischen Wert ist. 

Zbillkb yertritt dieselbe Ansicht. Er sagt (1888, S. 5*25, übersetzt): »Die 
Breite der Rippen ändert sich merklich gemäß dem Alter der Stämme, wie es 
ein Vergleich der Figuren 4, 7, 5 und 6 der Tafel 79 zeigt, bei denen sie Ton 
einer zur anderen zunimmt. Was den Zwischenraum und die Form der Blatt- 
narben selbst anbetrifft, so sind die Variationen, welche sie erleiden, anschei- 
nend unabhängig vom Alter und außerdem sind sie in ziemlich en^en Grenzen 
eingeschlossen.« 

Meine Beobachtungen stimmen durchaus mit denen der drei 
genannten Autoren überein (man vergl. oben und bei S, rugoaa^ 
S. Schloiheimiana^ S. Voltzi), Wir müssen noch in betracht ziehen, 
daß auch gleich bei der Anlage B.-N. angelegt werden können, 
die nicht die ganze Breite der Rippe einnehmen; z. B. zeigt das 
auf S. 24 erwähnte Stück der S. B.^ einzelne B.-N., die bedeutend 
kleiner sind als die übrigen und dadurch einen weit geringeren 
Bruchteil der nicht verschmälerten Rippe einnehmen. An dem in 
No. 18, Fig. 6 abgebildeten Stücke zeigt die neu einsetzende 
schmälere Rippe auch etwas schmälere B.-N., als die unteren breiten 
Rippen. Doch ist das Verhältnis von Rippenbreite zur Blatt- 
narbenbreite bei diesen etwas größer als bei jener; die Seiton- 
streifen haben also vermutlich bereits eine geringe Dilatation erfahren. 

In der Regel werden also die breiten Seitenstreifen durch 
ein Dickenwachstum erzeugt, an dem der Mittelstreifen nicht oder 
nur in geringem Maße teilnimmt. Sie tragen meist starke 
Längsstreifung. 

Nene Folge. Heft 4.'i. 8 



34 



W. KoRHMK, Sigillarienstämme. 



ÄDatomische Beobachtungen, die über ihre Entstehung Auf- 
schluß geben könnten, sind mir nicht bekannt. Doch müssen sie 
wohl als Dilatationsstreifen (De Bary) dienen. — Von rezenten 
Beispielen ließe sich vielleicht auch Picea exceha heranziehen. Hier 
nehmen die B.-N. ebenfalls nicht am Dickenwachstum teil, sondern 
werden durch dieses einfach auseinander geschoben. 

Bei weiterem Dickenwachstum geht die epidermale Oberfläche 
schließlich verloren. Die dadurch entstehenden Oberflächen sind 
den erst durch Fossilisation entstandenen subepidermalen Erhaltungs- 
zuständen sehr ähnlich und werden deshalb bei diesen behandelt. 




or 



Blattstellimg. 

Verbindet man eine B.-N. (A im nebenstehenden Schema) 
mit den sechs nächst benachbarten (B, B', C, C, D, D'), so erhält 

man drei Linien, die E. Weiss (1893, S.21) 
als die drei Hauptreihen bezeichnete. Wie 
bereits Weiss bemerkte, ist bei normalen 
Sigillarien eine dieser Reihen (D, A, D') die 
Orthostiche. Nur bei »iS. camptotaenia«^ sind 
^n alle drei Reihen schief, wie z. B. auch bei 
Bothrodendron <, einer der Gründe daflar, die 
erwähnte Art von den Sigillarien zu entfernen. 
Die Linie C B bildet einen, einem Rechten angenäherten Winkel 
mit der Richtung der Orthostiche (Winkel y rechts oben). Ist 
der Winkel (p spitz, so erhalten wir die flachste Spirale von 
außen gesehen nach rechs aufsteigend, ist er stumpf, nach links 
aufsteigend (bei Abdrücken ist natürlich rechts und links zu 
vertauschen). Daß (p stumpf ist, ist, soweit ich feststellen konnte, 
etwas häufiger. Es ließ sich aber bisher nicht nachweisen, daß 
die Richtung oder die Steilheit der Linie CB für einzelne 
Arten charakteristisch ist. Der Winkel (p muß durch das Dicken- 
wachstum sich 90^ nähern. 

Die Divergenz festzustellen ist sehr schwierig, da ringsam erhaltene 
Sigillarien stamme selten sind, und die flach zusammen gefallenen Stämme vor 
oder bei der Einbettang meist so verdrückt wurden, daß keine sicheren Resultate 
zu erzielen sind. Goldenbbro (1857, S. 2. u. f.) glaubte ein Verfahren gefunden zu 



Blattstellong. — Blütennarben. 35 

haben, aach ans Brachstacken die Divergenz berechnen zn können, wie bereits 
Wmss bemerkte, mit Unrecht. Stuk (Culm-FJ 1875, S. 296) konstru- 
ierte für einen rings erhaltenen Sigillarien-Steinkern ein ähnliches Bild wie für 

89 
Lepidodendron Volkmannianum mit der Diyergenz ^^. Die Orthostiehen sollen 

nur scheinbar solche sein, in Wirklichkeit Parastichen mit der Differenz 21. 

Diese Berechnungen verlieren aber sehr dadurch an Wert, 
daß die Divergenzen an einem Sigillarienstamm sich ändern. Es 
können sich nämlich neue Orthostiehen nach oben zu einschieben, 
was ziemlich häufig sich beobachten läßt. Von den zahlreichen 
mir bekannten Beispielen seien hier folgende, die durch Abbildungen 
veranschaulicht sind, herausgegrifien : Liefr. I, No. 18, Fig. 6. — 
Liefr. III, S. lorica^a, Fig. 2. — Zeiller, 1886, Taf. 78, Fig. 3. — 
Weiss, Aus der Steink., 1881, Fig. 12. — Weiss, Fl. d. j. Steink. 
u. d. Rothl., 1869/72. S. mamillaris, Taf. 15, Fig. 1, 2. -^ Durch 
das sekundäre Dickenwachstum wurden die Orthostiehen aus- 
einander gerückt. Sollten nun die Blätter im oberen ' Teil des 
Stammes nicht weiter auseinanderstehen, was bei ihrer schmalen 
Gestalt unvorteilhaft gewesen wäre, so mußten neue Orthostiehen 
sich einschieben. 

Anomale Stellung der B.-N., wie sie Brongniart^s Fig. 1 auf 
Taf. 147 (H. V. f., 1836) zeigt, wo unmotiviert einzelne B.-N. ein- 
geschaltet sind, rührt vermutlich davon her, daß verschiedene 
Rindenfetzen übereinander gefallen sind. Um sich dies glaub- 
hafter zu machen, vergleiche man, wie in unserer Fig. 1 in 
Liefr. III, No. 56, die beiden umgekehrt orientierten Stücke sich 
an einander gelegt haben. 

Blfitennarben. 

Vergleiche auch S. 21 und 27 sowie die Abbildungen bei 
S. elegantida in Liefr. III, Fig. 5. Die Blütennarben stehen ge- 
wöhnlich in Querzeilen und haben rundliche oder ovale Gestalt 
mit einem runden Närbchen in der Mitte. 

Zeiller gab 1888 als Charakteristikum seiner S. teaaeüata vom 
Departement Pas-de-Calais an, daß die B.-N. nicht in Querzeilen, 
sondern in Längszeilen in den Furchen ständen. Bei Vertretern 

3* 



36 W. KoRHNB, Sigillarienatäinme. 

dieser Art im Saargebiet beobachtete ich allerdings nur Qtierzeiien. 
Bei einem Stück in der Bochumer Bergschulsammlung (Prosper II, 
Fl. 5) fand ich aber die Längszeilen, wie sie Zeillbr angibt. Doch 
handelt es sich vermutlich nur um Unregelmäßigkeiten bei einer 
Anhäufung mehrerer Quirle übereinander. 

Systematik. 

Sigillaria Brongniart verändert. 

SiyiUaria Bronon., 1822, S. 209, No. 6; S. 222, gegründet auf S. Mcuieliata. 
Bekanntere Synonyme sind: 

ClaUiraria Bbomoit , ibid., S. 209, No. 7; S. 222, gegrfindet auf Ciat/traria (^ Si- 
gillariä) Brardi. 

Rhytidolepis Stkrnb., I, 2, 1823, S. 26, gegründet auf Pabnacitea variolatus 
ScRLOTH. (siehe nnten), Palmaciies oculatus und RkytidolepU oceiUUa 
Stehnb. Nach Stkrnberg »wegen der mit dicken Ranselo gefurchten 
Rinde«. Mit Runzeln meint er wahrscheinlich die Rippen. 

Fnvularia Stermb., 1825/26, S. XIII, gegründet teils auf canee/ZlBlis Snbsigillarien 
(z. B. S, Brardi) teils auf favularische Eusigillarien , teils auf noch 
andere »Arten«. 

Alle genügend bekannten Arten müssen zur Gattung Sigülaria 
selbst gestellt werden. (Andere problematische, ev. zu der Familie 
der Sigiüariaceae zu stellende Gattungen siehe unten.) Die Gattung, 
wie sie Brongniart zuerst aufstellte, umfaßte noch nicht die Sub- 
sigillarien; diese wurden von Brongniart erst 1828 (Prodr.) dazu 
gezogen, und die Gattung auch auf gewisse Farne ausgedehnt, 
die wir ebenso wie eine Anzahl der von anderen Autoren dazu 
gerechneten Spezies ausschalten müssen (vergl. im Anhang). Die 
nicht auf die epidermale Oberfläche, sondern auf tiefere Erhaltungs- 
zustände gegründeten Arten folgen unten. 

Die Aufstellung neuer Arten habe ich unterlassen, 
weil jedenfalls ein großer Teil der jetzt nicht unterzubringenden 
Formen als bloße Ausbildungsweisen schon beschriebener Arten 
sich herausstellen wird. 

Die Gruppierung der Spezies soll hier in der Weise vor- 
genommen werden, daß hinter eine der besser bekannten Arten 
die ihr ähnlichen oder mit ihr durch Übergänge verbundenen an- 
gefügt werden. Es soll mit den ältesten Formen begonnen werden. 

Es ergeben sich 2 Sektionen. 



Systenifttik. — Busigillarien. 37 

L Eosiglllarla Weiss. 

Sigillaria Bkonon., 1822, 1. c. 

WtyÜdolepia Stbrnb. 1. c. 

Sigillariae costatae Sterzbl, £rl. z. geol. Spezialk. d. Königr. Sachseo, Blatt 113, 

1881, S. 90 {Favularia et Rhytidolepis). Ohne weitere Definition. 
Eusigiilariae Wbibs, 1889, Zeitschr. d. Deutsch, geolog. Gesellsch., Bd 41, S. 379- 

Die B.-N. stehen entvireder auf sechsseitigen Polstern oder diese 
verschmelzen zu Längsrippen, die durch gerade Furchen getrennt 
sind, d. h. Skulptur favularisch oder rhytidolep (Ausnahmen siehe 
S. 27). Eine Abtrennung der Formen mit favularischer Skulptur 
scheint nicht zweckmäßig, da zu viele Spezies sowohl favularische 
als rhytidolepe Skulptur aufweisen (vergl. S. 26), wenn auch einige 
nur die eine oder die andere zu haben scheinen. 

Die Unterabteilungen, die Weiss bei seiner Bearbeitung der 
Favularien aufstellte, sind zu künstlich, als daß wir sie beibehalten 
könnten. Daß die Favulanae eccentrae nicht als Gruppe aufrecht 
erhalten werden können, wurde bereits S. 26 erwiesen. Daß Formen 
der Fawlariae eccentrae decoratae teils mit solchen der F. ecc. 
laeoes, teils mit F. contiguae^ teils F. centratae verwandt sind^ er- 
giebt sich aus Bemerkungen bei S. elegantula^ L. III, 52, bei /S. 
loncata, L. III, 54 und bei S, cancriformis^ S. 38^ vergl. auch bei 
S. heaagonalisy S. 42. 

Falls man doch eine Teilung innerhalb der Eusigillarien vor- 
nehmen wollte, müßte man dabei vor allem die Form der B.-N. 
und die anderen Merkmale daneben auch noch benutzen. Man 
könnte vielleicht von den Eusigillarien i. e. S. eine Gruppe abtrennen, 
die S. inferior, biaispidatüy Eugenüf cancn/ot^mie etc., event. auch 
S. eleganttda^ umfasst. Die Beobachtungen reichen aber dazu noch 
nicht aus. 

Sigillaria bicuspldata, Liefr. II, 32. 

Sigillaria inferior, Liefr. II, 33. 

Sigillaria Eugenii. 

Stör, Culmfl., 1877, S. 296, Taf. 25, Fig. 2, 3. 
Narben sechsseitig, oben stark ausgerandet, klein, Seitenecken 



38 ^* KoEHMB, SigUluienst&mme. 

spitz, oberer Rand lang. Furchen zickzackförmig, Zwischenraum 
meist unter B.-N. -Länge. 

Wenn auch die Abbildung Sturs nicht ganz hinreicht, kann 
doch die von Potoniä, Wechselzonenbildung, Taf. IV, Fig 1 ab- 
gebildete Sigülaria damit identifiziert werden. Diese zeigt, wie 
der Zwischenraum wächst, die Querfurche sich auslöscht und die 
Längsfurchen fast gerade gestreckt werden. Mit S. inferior und 
S. hicuspidata ist die Art sehr nahe verwandt. Andererseits 
schließen sich die als Anhang aufgeführten Formen eng daran 
an. Wir erhalten dadurch Übergänge zum Typus eleganUda. S. 
elegantvla selbst ist durch die Verschmälerung der B.-N. nach 
oben unterschieden, S. fossorum durch bedeutendere Größe; 5. 
loricata könnte event. damit vereinigt werden, hat aber gewöhnlich 
stärkeren Zickzack der Furchen. 

Niederschlesien: Liegend-Zug. Oberschlesien: Rand- 
gruppe: Peterswald, Eugen-Schacht. 

Anhang. S. cancriformis Weiss, 1887, S. 50, Fig. 90,'91, 92. 
(= S. Bismarckit ibid., S. 22, Fig. 10.) 

Untere Seite der B.-N. mit aufgesetzter Spitze, untere Ecken 
abgerundet oder deutlich. 3 Kanten unterhalb der B.-N. meist 
deutlich, oder statt dessen Quer runzel reihen. Außer von den von 
Weiss angegebenen Fundorten auch z. B. vom Bismarckschacbt: 
Belegstuck No. 1 und 2, dieses aus dem Hangenden der Nieder- 
bank des Sattelflötzes. — Die 3 Kanten sind an diesem Stück zwar 
mit Mühe, aber doch deutlich zu erkennen. Vom selben Bismarck- 
schacbt 1 und gleichem Flötz stammt der Abdruck, der das Original 
zu S. Bismarckii bildet. Er stimmt im übrigen ganz mit Beleg- 
stück 2 überein, nur fehlen die drei Kanten nach Weiss. Ferner 
vom Hermannsscbacht, Gr. Grf. Laura, Hg. d. Blücherflötzes. 

S. acarifeia Weiss, 1887, S. 49, Fig. 89. Seitenecken 
nicht so deutlich wie bei 8. cancriformis^ Original ungünstig erhalten. 

S. Fannyana Weiss, 1887, S. 35, Fig. 51, 52. Steht sowohl S, 
Eugenn als S, fossorum nahe. 

S. trapezoidalis Wkiss, 1887, S. 27, Fig. 23, 24. Fig. 23 steht darch 
ihre Kleinheit mehr S. Eugenii nahe, die größere Fig. 24 ist von S, fouorum 
nicht zn trennen. 



Easigillarien. 39 

Vorkommen. 
Der Typus Eugenii gebort der Rand- und SHttelflötzgruppe 
Oberschlesiens und dem Liegendzuge Niederscblesiens an. 

Sigillaria Youtigiana 

Kidston, Fossil Plauts from Lower carbonif. rocks of Scotland, 

1893/94, S. 262, Taf. VI, Fig. 2. 

Blattnarben ähnlich denen von S. Schlotheimiana (h, I, 19), 
aber unter den Seitenecken sehr stark ausgeschweift, oben stark 
ausgerandet. Seitenecken sehr spitz, aus jeder läuft eine Linie 
herab. RunzelbQschel über der B.-N. hauptsächlich durch 2 ein 
V mit einander bildende Linien vertreten. Närbchen wie bei S. 
Schlotheimtana, Zwischenraum groß. Furchen sehr stark 
wellig. Die B.-N. nehmen nicht die ganze Breite der Rippen ein 
und stehen etwas über den Erweiterungen. Durch die regel- 
mäßige starke Wellung der Furchen, die bei keiner jün- 
geren Sigillarie in dieser Weise wiederkehrt, bildet die Art einen 
Typus für sich. Sie hat eine nicht geringe Ähnlichkeit mit Lepi- 
dodendron Volkmanmanum, Die Abbildung dieser Art in PoTONiäs 
Lehrbuch (S. 222, links unten) zeigt sogar eine V- förmige Ver- 
tiefung über der B.-N. Die Übereinstimmung mit echten Sigillarien 
ist aber zu groß (vergl. Liefr. I, 19, Fig. 1, sowie S, Canobiana\ 
als daß man sie von diesen abtrennen könnte. 

Vorkommen: Schottland. Carboniferous Limestone Series; 
Fossil Ironstone Group: Robroystone hei Glasgow. Lanarkshire 
(nach Kidston). — Unsere Art und S. Canobiana sind die ältesten 
britischen Sigillarien. 

SigiUaria tnicrorhombea Weiss, Liefr. III, 53. 

Slgillaria loricata Weiss, Liefr. III, 54. 

SigiUaria elegantula Weiss, Liefr. III, 52. 

Anhang. SigiUaria subquadrata Weiss, 1887, S. 21, Fig. 9, 8, typ. 
elegantula^ mit Marksteinkern. Oberschi. Kattowitz, Ferdinandsgrabe. 

SigiUaria Scharleyensis Weiss, 1887, S. 34, Fig. 42, S, typ. eiegantula, 
Obersohl. Kadzionkaograbe bei Scharlej. 

SigiUaria parvula Weiss, 1887. S. 20, Fig. 7, S. typ. elegnntula, 
Niederschles. Carl- Georg- Victor- (Jrube bei Neu-Lässig. 



40 W> KoEHMK, Sigillarieost&mme. 

Sigillaria densifolia Bromom., H. v. f., 1836, S. 423, Taf. 158, Fig. 3 
(= Aspidiaria BrongniarHi Pbesl in Stbrmb., 1838, S. 182) —>? ErhaltangszoBtand 
von S. typ. eleganhUa (Berghaapten, Baden). 

Sigiüaria doliarü Weiss, 1887, S. 31, Fig. 37. B.-N. 
sechsseitig, klein; Zwischenraum gering. Bei der Erhaltung nicht 
erkennbar ob S. elegantula oder S. cumulata, — Dortmund: Zeche 
Fürst Hardenberg. 5 cm im Hang. v. Flötz 5 (wohl über Flötz 
Zollverein). 

SigillaiHa bicostata Weiss, 1887, S. 46, var. emarginata^ 
Fig. 80 (var. integra, Fig. 79: an S. elegantula). — Ähnlich S. 
elegantula f. rhenana^ aber ß.-N. mehr vom ScUotheimiana'TyfUSj 
Kanten sehr deutlich. 

Sigillaria fossorum Weiss, Liefr. III, 55. 

Anhang. 

Sigillaria iubrecta Weiss, 1887, S. 39, Fig. 61. Das ziemlich schlecht 
erhaltene Stück zeigt an mehreren Stellen noch deatlicho Scitenecken. Die 
Fignr bei Weiss ist also falsch. Mit S, fossorum mindestens nahe verwandt. 
— Westfalen: Zeche Alteweib b. Horde. 

Sigillaria Branconis Weiss, 1 8S7, S. 20, Fig. 6 ; S. typ. fossorum, 
wenig schön erhalten. Niederschlesien, Fundort unbekannt. 

Sigillaria Berendti Weiss, 1887, S. 36, Fig. 53. 

Die B.-N. ähnehi im unteren Teil des wohlerhaltenen Abdrucks 
denen vom S. fossorum f. elongata. Im oberen Teil, wo der Zwischen- 
raum etwas größer, nähern sie sich aber denen von S, mamiUaris^ 
ja durch ihre Größe sogar von S. Boblayt; von dieser jQngeren Art 
muß unsere, der Mager kohlenpartie angehörige, nach Möglich- 
keit unterschieden werden; sie hat nicht die breiten Seitenstreifen, 
die bei S. Bollayi so häufig sind, auch die Narbenform weicht 
etwas ab. Vermutlich verwandt mit den in Fig. 1 gezeichneten 
Rhytidolepen der Magerkohle vom selben Fundort: Westfalen. 
Krone bei Horde. 

Sigillaria germanica Weiss, 1887, S. 88 (Fig. 57, 58, 59). Drei onter 
sich ziemlich verschiedene der Übergangsformon zwischen S. fossorum und S, 
mamillaris wurden unter diesem Namen von Weiss vereinigt. Seine var. Eheriiana 
kann man wohl noch mit S, fossorum vereinigen. Die var. LoreUiana steht der 
S. fossorum f. elongata recht nahe, ähnelt aber andererseits S. mamiUaris, Die 
var. Datheana ist jedenfalls nur eine Form von S, barbata^ mit der sie zusammen 
vorkommt (Liefr. III, 56, vergl. auch S. 16), 



BiuigülaneD. 41 

Sigillaria semipulvinata 

K1D8TON. F088. Fl. Yorksbire Goal Field. Trans. K. Soc. Edinburgh., 
1897, S. 57, Taf. III, Fig. 1—5. ~ B.-N. ähnlich denen von 
S. elegantulay darunter zwei quergeruuzelte Linien. Zickzack der 
Furchen stark, auch bei größerem Zwischenraum. — Middle 
Goal Measures. 

Ein Stock aus Westfalen, Zeche Schleswig- Holstein b. Dort- 
mund, könnte wohl hierher gestellt werden, wenn auch die Polster- 
begrenzung nicht so dicht an den beiden Seiten des oberen Teils 
der B.-N. entlang läuft, wie es bei Kidstons Stücken der Fall 
zu sein scheint. 

Sigillaria mamillaris, Liefr. II, 35. 

Anhang. Sigillaria Davreuxii Brongn. Prodr., 1828, S. 64. 

H. V. f. 1836, S. 464, Taf. 148. 
= Siyillaria stenope/tis Boulay, T. h. Nord de la Franco, S. 45, Taf. 4, Fig. 6. 

B.-N. sehr langgestreckt; vergl. S, mamillafnSf L. II, 35 und 
S. Boblayij L. III, 57. Auch von S. elongata schwer zu trennen. 
Vergl. noch Zeiller, 1886, Taf. 86, Fig. 7—10; 1888, S. 569. 

Nord-Frankreich, vorwiegend in der mittleren Zone, nach 
Zeiller. 

Saargebiet: Liegender, auch mittlere Flötzzüge, wenigstens 
nach den Stücken der S. B.^ 

Sigillaria pyri/ormis Brono»., 1828, S. 65; 1836, S. 448, Taf. 153, 
Fig. 3, 4, auf schlechte Stücke gegründet (Zeillkr, 1888, S. 572). 

Sigillaria affinis König (dod Schloth.), Ic. foss. Teil II, Taf. XIV, 
Fig. 165, 8. typ. Davreuxi; B.-N. birnförmig, Querfarche. 

Sigillaria oblonga Sauveür (. . . Beige), 1848, Taf. 57, Fig. 2. 
Typ. Davrettxi 

Sigillaria Qräseri Brongn., Bist., 1836, S. 454. 1837, Taf. 164, 
Fig. 1. 

SigiUaria graciHi Brongn., ibid., S. 462, Taf. 164, Fig. 2. 
Sigillaria minuta Sauvbub, Taf. 55, Fig. 2. 

B.-N. birnförmig, klein, ohne Seitenecken. Närbchen über der 
Mitte, Furchen wellig. Zwischenraum circa Blatt -Narbenlänge. 
Zwischen den B.-N. Querrunzelung. 



42 W. KoEHMB, SigUlarienstämme. 

Zeillrr rechnet beide erstgenannten Arten zu S. elongata, 
indem er sie an seine Fig. 8, Taf. 81, anschließt. Ob diese aber 
zu S. eltmgata gehört, erscheint nach meinen Beobachtungen zweifel- 
haft. (Mit ihr identisch ist unsere Fig. 12.) Andererseits ist die 
Annäherung an S. mamillaris f. Brasserti sehr groß. So gehört 
Goldenbergs Abbildung von S. Grasen, 1857, Taf. VIII, Fig. 14 

(aus Dudweiler) höchst wahrscheinlich dazu. 

Bromgxiart gibt an, es sei bei S. Oräseri duf ein Närbchen vorhaDden; 
da seine Abbildoog 1. c. aber alle drei Närbchen zeigt, die von S, gracilis aber 
nur eins, so hat er dabei beide verwechselt. Jedenfalls beraht das Vorhanden- 
sein von nur einem Närbchen auf schlechter Erhaltang. 

Vorkommen: Aachener Revier: Esch weiter nach Brong- 
MiART 1. c, S. 454 und S. 462. — Saargebiet: Goldenberg gibt 
1. c, S. 33 S. Grasen (an S. TnamiUa^is) von Dudweiler und Sulz- 
bach an. /S. gracilis (S. 462) komme nicht vor. 

Oberschlesien: vergl. bei S. mamillaris, 

SigUlaria FeistmanUli Gkinitz, N. Jahrb. f. Min. 1865, S. 392, Taf. III, 
Fig. 4. ^ B.-N. eiförmig, oben stark verschmälert, Forchen wellig, Zwischenraum 
gering, Qaerranzelong. — Radnitser Becken: Bras. Nach Bergmeister Feist- 
MANTEL genannt. 

SigUlaria decorata Weiss, 1893, S. 207, Taf. 27, Fig. 105. 

= SigUlaria subornata Weiss, 1893, S. 209, Taf. 27, 

Fig. 106. 
B.-N. sechsseitig mit sehr spitzen Seitenecken, Seiten des Ober- 
teils ziemlich stark konvergent; oben ausgerandet; von einer 
zu den Eusigillarien zu rechnenden Form. Zwischenraum gering. 
Furchen zickzackfbrmig, Querfurche gerade und durchgehend. — 
Oberschlesien: Agnes -Amanda- Grube bei Kattov^itz; Leopold- 
grube bei Orzesche. 

Sigillaria hexagonalis Aghepohl, 1881, Blatt 21, Fig. 10, S. 72. 
Die Art wurde von Zeiller zu S. Boblayi gestellt Doch ist 
das, wenn auch nicht ausgeschlossen, so doch noch zu erweisen. 
Das von Weiss, 1887, S. 23, Fig. 13 hierhergestellte Exemplar 
unterscheidet sich von S, Boblayi durch kräftigeren Zickzack der 
Längsfurchen. Dies Merkmal ist allerdings nicht leicht ganz sicher 
zu konstatieren, besonders am Abdruck. Z. B. zeigen die Originale 
zu Weiss' Fig. 63 und G4 (S. campanulopsis) breite Zickzackfurchen. 



Easigillarien. 43 

Will man aber eine feine Linie (die im Abdruck leicht abgerieben 
wird) als eigentliche Furche auffassen, so macht diese einen schwach 
welligen Eindruck, wie in den Detailfiguren. — Soweit Achepohls 
Figur erkennen läßt, ist das Stück mit Weiss' Fig. 13 spezifisch gleich. 

Während Weiss S, hea^agonalis zu den Favulariae contiguae 
stellt, weil rechts und links von der B.-N. noch ein Stückchen 
Polster frei bleibt, so stellt er SigiUana major Weiss, Fig. 8^ S. 21 
zu den F. centratae. Da sich der ganze Unterschied aber durch 
ein geringes Dicken Wachstum erklären läßt, kann er kaum zur 
spezifischen Trennung dienen. An dem Original der eben 
erwähnten Art bekommen viele B.-N. durch Ausschweifung 
oberhalb der Seitenecken ein mehr oder minder glockenförmiges 
Aussehen. Auch finden sieh unter einzelnen B.-N. bereits Quer- 
runzeln. So ist kein großer Sprung zu dem zu den F, eccentrae 
decoratae als S. campanulopsis var. subrugosa Weiss, S. 40, Fig. 63 
gestellten Stücke vorhanden. 

Hier ist auch der Zwischenraum ein klein wenig größer als 
bei voriger Art. Noch etwas größer ist er bei S. campanulopsis 
var. barbata Weiss, Fig. 64. Dies Stück ist aber von S. mamillai^ 
in keinem wesentlichen Punkte verschieden, während wiederum 
ein ähnliches Stück desselben Fundortes mit geringerem Zwischen- 
raum der S. capitata Weiss (== S./osaoj^um) durchaus entspricht. 
An Stücken von Zeche König Ludwig, die übrigens z. T. einen 
Mediankiel aufweisen, zeigt sich ebenfalls, daß sehr geringer 
Zwischenraum die Stücke S. fossot'um ähnlich macht, während vom 
selben Fundort eine schlecht erhaltene S, cfr. mamillaris mit 
Zwischenraum fast gleich 1 vorliegt. 

Vorkommen des Typus heaagonalis: Westfalen: Zeche 
Bruchstraße; Zeche Ruhr und Rhein. Hg. v. Fl. Magdalene (S. 
heaagonalisX Zeche Neu-Essen IV bei Altendorf (S, majoi% Zeche 
Vollmond (S. campanulopsis)^ König Ludwig bei Bruch (Untere 
Fettk., leg. W. Koehne, August 1903). 

Sigillaria Bretonensü Dawsoü, Geol. Soc. XXIT, 1866, S. 148, 
Taf. YII, Fig. 27, 27 d. B.-N. sechsseitig mit spitzen SeiteneckeD; gerade Quer- 
furche mit Ligalamär beben. Kleiner als S. mamiilaris. — Nea-Scbottland) 
Cape Breton. »Middle Goal formation«. 



44 W. KoKHNK, Sigillarienstämme. 

Sigillaria eminens Dawsos, 1866, S. 148, Taf. VT, Fig. 24, 24A. 
B.'N. birnförmig, Furchen gerade, Qaerfarche, ZwiBchenraam gering. Dimen- 
sioncn für eine Rhytidolepe außerordentlich klein. Fundort wie S. ßretonentu, 

Sigillaria obovata Lksq., 1858, S. 872, Taf. XIV, Fig. 4. B.-N. birn- 
förmig, nach oben verjüngt. Zwischenraam über 1, Rippen flach, breiter als bei 
der vorigen, viel breiter als die B.-N., fast glatt. — Trevorton Goal, low beds. 

Sigillaria Le»curoei Schimpkr, 1870 — 74, II, S. 85. (= S, Ijuchtü 
Lesqüerbüx, 1879—1880, S. 485, Taf. 72, Fig. 7, 8). Fig. 7 ähnelt Ä mamiliaris, 
Fig. 8 fthnelt S. scutellata oder auch 5. principis. Gegründet auf die Fig. 1 and 
2 (non 8), Taf. II bei Lesqu., 1858 (Gat. Pottsv. Sei. Ass.) die er »by error in 
explanation of the plate« zu S. aUenuata stellte. 

SigiUarta Weisaii Zbiller, 1886, B. h. de Val. Atlas, 
Taf. LXXXIII, Fig. 5; 1888, S. 542. - B.-N. regelmäßiger 
sechsseitig, Rippen schmaler, Närbcben höher als bei S. scutellata. 
Ob S. undulaia bei Weiss (Aus d. Steink., S. 5, Taf. 2, Fig. 12) 
damit identisch ist, wie Zbiller ohne weiteres annimmt, ist sehr 
zweifelhaft. 

Sigillaria Micaudi 

Zeiller, 1886, Taf. LXXVI, Fig. 11, 12; 1888, S. 576. 

B.-N. sechsseitig, durch starke Ausschweifung unter den 
Seitenecken denen von S. Schlot/ieimiana ähnlich. Furchen gerade 
oder schwach wellig, Querfurchen gerade. Zwischenraum gering. 
Unter den B.-N. zwei quergerunzelte Kiele. Nähert sich S. ma- 
millarü (Fig. 4B in 35), durch die Form der B.-N. hiervon unter- 
schieden. Ähnlich ist auch, wie Weiss bemerkte, S. bicostata 
W., was vielleicht aber nur auf Konvergenz beruht. Auch Formen 
von /S. Boblayi (f. Camapensis) nähern sich ihr und stehen ihr 
vielleicht am nächsten. — Vorkommen: Gebiet von Valenciennes: 
Zone superieure: Döp. Pas- de- Calais. 

Sigillaria barbata, Liefr. III, 56. 
Sigillaria Boblayi, Liefr. III, 57. 

Sigülana massüiensis Lesqx., .... Illinois, 1870, 
S. 446, Taf. XXV, Fig. 3, 4. B.-N. groß, unten spitz, sonst ähnlich 
S. Boblayi^ Zwischenraum 1, Furchen tief; Rippen flach, längs- 
gestreift, breiter als die B.-N.: Illinois: Sandstone at Marseilles. 

Sigillaria kexagona Lksqx. (non Bromon.), 1880, S. 483, Taf. 72, 
Fig. 1. Schlecht kenntlich, wohl S. Boblayi oder S. tessellata. 



Easigillarien. 4Ö 

Sigillaria sol Kidston, Yorkshire Goal Field, S. 56, Taf. III, 

Fig. 6. 

B.-N. sechsseitig, sehr groß, obere und untere Ecken abge- 
rundet, seitliche Ecken bei niedrigeren B.-N. deutlich vorhanden, 
bei etwas höheren abgerundet. Närbchen groß. Querfurche an 
unserem Belegstück teils deutlich, teils nicht erhalten^ Furchen 
gerade, Zwischenraum über 1^ Rippen sehr breit Unter den B.-N. 
2 Querrunzelreihen. Verwandt mit S. Boblayi und S. principü. — 
Westfalen: Zeche Zollverein bei Altenessen, Flötz A, Hangendes. 
— Yorkshire. Middle Goal Measures. Hör. Bamsley Thick Goal. 
Kilnhurst Pit. Rotherham. 

Sigülaria scutellata Brokgniart. 

ff PhytoHthus notatm Steinhauer, Am. phil. traDs., 1818, I, Taf. VIII, Fig. 3. 
SigiUaria scutellata Bronom., Class., 1822, S. 239, Taf. I (12), ¥ig. 4. 
Wtyädolipis scutellatus (Bronon.) Sternd., 1, 1825, S. XXIII. 
ff RhytidoUpis Steinhaueri Stkrnb., 1. c, S. XXI [I. 

(f)Sigillaria pachyderma Brongn., 1828, S. 65; 1836, S. 452, Taf. 150, Fig. 1. 
ff SigiUaria notata (Stbxühaukr) Brongn., Prodr., 1828, S. 65. 
Sigillaria scutellata Brongn., Hist, 1836, S. 455, Taf. 150, Fig. 2, 3. — Nod? 
Taf. 163, Fig. 3. 

» notata Brongn., I. c, S. 449, Taf. 153, Fig. 1. 
f SigiUaria eUiptica var. r, 1. c., S. 417, Taf. 163, Fig. 4. 
ff SigiUaria tessellata Sauvkue (non Brongn.), 1848, Taf. 53, Fig. 3. 
f SigiUaria undukUa Sauveur (doo Rhytidolepis undutata Stbrnb., non S, unduiata 

Göppbbt), 1848, Taf. LVIII, Fig. 4. 
SigiUaria duacensis Boulay, T. h. Nord de la France, 1876, S. 43, Taf. II, Fig. 3. 

» eUiptica bei Zbillkr, T. b. de la Franoe, 1880, Taf. 173, Fig. I, 
1878, S. 129. 

» Cortei bei Zeiller, ibid., Taf. 174, Fig. 4, S. 128. 

» rotunda Achbpohl, 1880, S. 119, Taf. 37, Fig. 1. 
(f) SigiUaria TVemonia Achbpohl, ibid., ErgäozuDgeblatt IV, Fig. 41. 

B.-N. trapezoidal bis glockenförmig, Seitenecken spitz, unterer 
Teil ein flacher oder stärker gekrümmter Bogen. Närbchen nor- 
mal oder ziemlich tief stehend. Furchen wellig bis gerade. 
Zwischenraum über Narbenlänge, kann sehr groß werden. Aus 
den Seitenecken laufen zwei Kiele herab. Die B.-N. lassen neben 
sich meist zwei Längsstreifen frei. Mittelstreifen stark quer- 
gerunzelt. Doch kommen auch fast glatte Stücke vor, die man 



46 W. KoKHMB, Sig^llarieDst&mme. 

nicht gut spezifisch trennen kann. Über der B.-N. das Ligular- 
närbchen; darüber eine stark gekrümmte Querfurche mit Quer- 
runzelung, oft wenig tief. Belegstück 3 zeigt ganz dicht an der 
sehr deutlichen Ligularnarbe, manchmal mit ihr verschmolzen, 
einen feinen, gebogenen Querwulst, einige Millimeter darüber wird 
die Querfurche durch einen gebogenen Wulst nach oben abge- 
schlossen. BoüLAYS Abbildung von S. duacensis zeigt dachsparren- 
stellige Runzelung statt der Querfurche. 

Zeillers Abbildungen, Taf. LXXXII (B. h. de Valenciennes. 
Atlas, 1886) veranschaulichen die Art vorzüglich. Unsere Stücke 
stimmen gut damit überein. Brongniarts erste Abbildung zeigt 
sehr tiefstehende Närbchen, ebenso Zeillkrs Fig. 4 und unser 
Belegstück 1, das mit dieser fast genau übereinstimmt. Andere 
Stücke mit normaler Stellung, z. B. Fig. 3 bei Zeiller und Be- 
legstück 2, können unmöglich davon getrennt werden. Häufig 
sind auch Stücke wie Zeillbrs Fig. 1, 2 und 6. 

Solche typischen Stücke sind leicht kenntlich, sonst ist aber 
die Art nicht scharf abzutrennen, besonders gegen S. mamitlaris 
(Liefr. II, 35, S. 14). Zwischen beiden vermitteln Arten wie S. 
Decheni (1. c. S. 14), S. polyploca Boulay, S. pachyderma Brongn., 
S. undtdata Sauveur. 

Wenn auch die typischen Formen von S. Boblayi (Lief. III) 
mit denen von S, acutellata nicht zu verwechseln sind, da sie regel- 
mäßiger sechsseitige B.-N., geringeren Zwischenraum und breitere 
Seitenstreifen haben, kommen doch schwer zu bestimmende Zwischen- 
formen vor. Ähnlichkeit mit S. Boblayi hat u. a. die von Zeiller 
1. c. 1880 als iS. elliptica abgebildete, 1888 als S. scuteüata bestimmte 
Art. Während bei S, Boblayi bei Verlängerung der B -N. sich 
die Ecken abrunden, bleiben sie bei S. scutellata spitz. Über S. 
acuta Zeiller vergl. bei S. Boblayi, Ein uns zugegangenes Stück 
vom Dep. Pas-de-Calais, das Zeiller als «S. ehngata bestimmte, 
würde ich hierher stellen. 

Die nahe Verwandtschaft von S. mamillaris^ scutellata und 
Boblayi beweisen Stücke von Zeche Friedrich der Große in West- 
falen (Fettkohle, teils von mir unter Führung von Herrn Fahr- 
steigor Sommer, toils von diesem gesammelt, z. T. in der Bochumer 






EnsigillarieD. 47 

Bergschulsainmlung, z. T. in der S B.^). Teils sind S» campantdopsis- 
ähnliehe Formen vorhanden, aus denen jedenfalls durch Dehnung 
des Stammes S. mamillaria mit größeren Zwischenräumen (ca. 1) 
hervorgegangen ist. Stücke mit noch größerem Zwischenraum 
müßten nach bisherigem Gebrauche als S. scutellata bestimmt werden. 
Andererseits sind auch zu S. Boblayi gehörige Stücke vorhanden, 
z. B. ein typisches (bis auf ganz schwach wellige Längsfurchen) 
und ein anderes, das etwas kleinere, mehr glockenförmige B.-N. 
hat, aber noch den geringen Zwischenraum und die breiten Rippen 
von S. Boblayi aufweist. 

Synonymie: 

Über SigiUcaria notata (Stbinhaubb) Bbongn. schreibt Wood 1866, S. 442: 
die spitzen Ecken mit ihren Verlängerungen, die Brono.iiabt als oharakteristiscb 
fär S, notata erwähnt, existieren weder auf Stbinhauers Abbildung noch an 
Stücken im Besitz der Akademie, die höchst wahrscheinlich Stkinhaubrs Ori- 
ginale sind. 

5. Tremania Achepohl (von Zeche Dorstfeld, Flötz Elise) 
hat unten zugespitzte B.-N. — Sein 1880 als S. elliptica Brongn. 
bestimmtes Exemplar hat Zeiller selbst 1888 zu unserer Art ge- 
stellt. Seine frühere S, Cortei stellte er zu S, elongata. 

Vorkommen: Westfalen: Gas- und Gasflammkohlenpartie 
z. B. Holland bei Wattenscheid (Belegstück 4, vergl. S. 25 u. 20) 

Wormrevier z. B. Grube Goulay b. Aachen; Grube Anna, 
Wilhelmschacht, Flötz 12 (Belegstück 1 auf einem Stück mit 
Mai^opterü muricata f. nervoaq), Flötz 5 (Belegstück 2). 

Nordfrankreich. Vorwiegend mittlere Zone, auch obere 
Zone, nach Zeiller, 1888, S. 533. 

Saargebiet. Nicht selten in dem Liegenden Flötzzug (z. B. 
Skallejschächte, Halden, Belegstück 3) seltener in den mittleren. 

Bassin du Gard. Gagni^res et au Mazel, nach Grand^Eury, 
1890/92, S. 255, Taf. XII, Fig. 4 und 5; da die Querfurche nicht 
angegeben wird, ist die Identität nicht ganz sicher. 

Niederschlesien. Ein Stück von der Rubengrube ist 
ähnlich Zeillers Abbildung von 1880, Taf. 173, mit noch größeren 
B.-N. — Xaveri-Stollen, Liegender Zug, Schwadowitz. 



48 ^* KoBHNB, SigillarieDstftmme. 

Klein-Asien. Eregli: £tage de Coslou; nach Zeiller, B. 
d'Heraclee, 1899, Taf. VI, Fig. 18(?). 

Anhang. Sigillarla polyploca Boülay, T. h. du Nord de la 
Fr., S. 47, Taf. II, Fig. 8. — Zeillkr, Ann. sc. nat. 6^ s^r. Bot, 
XIX, S. 264, Taf. II, Fig. 2. — B. h. de Val., 1888, S. 540, 
Taf. LXXXII, Fig. 7, 8. Der Unterschied gegen die vorige Art, 
daß die B.-N. nach unten zugespitzt sind, ist unbedeutend. Närbchen 
stehen etwas höher, die Querfurche ist gerader als bei S. scutdlata. 
SigiUaria cotnacea Kidston, 1885. (On .... fossil Lyco- 
pods . . .) Ann. et Mag. Nat. Bist., S. 5, Vol. 15, S. 360, Taf. XI, 
Fig. 2. — B.-N. sehr groß, oberer Teil trapezoidal- bogig, Seiten- 
ecken spitz, unterer Teil unter diesen ausgeschweift, ebenso hoch 
wie der obere Teil. Von den Seitenecken gehen zwei diver- 
gierende Kiele aus. Närbchen hoch, Furchen wellig. Zwischen- 
raum Qber 1. Querrunzelung. 

SigiUaria Cortei Bbohgk., 1836, S. 467, Taf. 147, Fig. 3, 4. Von 
Zkillkb zu S. elongata gezogen. Fig. 4 scheint S. scutellata zu sein. Fig. 3 zeigt 
keine Qaerfarche. 

SigiUaria Sillimanni Brongn., 1828, S. 65; 1836, S. 459, 
Taf. 147, Fig. 1. Über der B.-N. erst Querrunzelung, dann fieder- 
stellige Runzeln. Über die Stellung der B.-N. siehe S. 35, Nord- 
Amerika: Wilkesbarre, Pa. — Goldbnb., 1857, S. 35, Taf. IX, 
Fig. 4, meint mit dieser Art wohl S. rugosa. 

SigiUaria atlenuata Lbsqx., 1858, Gat Potts v. Sei. Ass., S. 17, 
Taf. II, Fig. 3 (non 1, 2 = Ä Lescurod Sch.). ~ B.-N. etwa birn förmig, wohl 
mit Seitenecken, darüber and darunter Qaerronzelang. Furchen gerade. Zwischen- 
raum groß. 

SigiUaria miUamaii LKSi^x., 1880, S. 488. - 1884, S. 801, Taf. 107, 
Fig. 15 = fS, Uptoderma Lbsqx., 1880, S. 489, Taf. LXXII, Fig. 10. Die beiden 
Arten unterscheidet der Autor nach den Sgringodendron-lätAen. B.-N. bei der 
zweiten trapezoid, oben ausgerandet, darüber daohsparrensteliige Runzeln. Farchen 
gerade, Zwischenraum groß, breite Seitcnstreifen. Fig. 15 weicht erheblich ab, 
nach Angabe des Autors ist der Oberrand der B.-N. falsch gezeichnet. Pa. Plj- 
mouth. F-vein. 

SigiUaria Baeumleri v. Kohl, Palacont. 18, 1868, S. 113, 

Taf. IX, Fig. 3. Das vermutliche Original UöHLS in der S. B.^ 

hat niedrig trapezoidale B.-N. und ein in einer gut begrenzten Ein- 

senkung liegendes Runzelbüschel mit deutlichem V. Zwischenraum 



Bnsigillarien. 49 

groß, Furchen gerade, Rippen breit. Wülste darauf durch einge- 
drungenen Schlamm entstanden. Alter Stamm von S, acuteüatai 
— Westfalen: Zeche Wittwe bei Dortmund. 

Sigülaria PoUeriana Brongn., H. v. f., 1836, S. 472, 
Taf. 165, Fig. 2. B.-N. klein, trapezoidal, sehr breite Dilations- 
streifen. — Saargebiet. St. Ingbert (nach Brongn.). 

Sigülaria LeoeretU Lbsqx., Coal Fl. III, 1884, S. 800, Taf. CVni, 
Fig. 4, 5. Abbildongen umgekehrt. Fig. 4 scheiDt ein alter Stamm einer S, 
tjp. Bohlayiy Fig. 5 soheist eine sehr große S, typ. scuteliata, 

Sigülaria diploderma Cobda, 1845, S. 29, Taf. LIX., Fig. 8—11. — 
B.-N. trapezförmig, klein, niedrig; spitze Seitenecken; unterer Teil ein flacher 
Bogen. Närbchen sehr tiefstehend. Farchen stark wellig, Rippen oberhalb der 
B.-N. >1ftDg6gefaltet<', damnter quergeninzelt. Von S, sctUeUata anterschieden, 
da die B.-N. kleiner, niedriger sind, die Qaerfarche fehlt Böhmen: Kohlen- 
schiefer Yon Radnitz und Wranowitz. 

Sigiüaria formosa Grand^ Eüry. Gard. 18i^0/92, S. 254, 
Taf. X, Fig. 8, 9 (nicht 9, 10). — B.-N. in Fig. 9 abgerundet- 
dreieckig, dicht übereinander. In Fig. 8 sehr viel länger und 
größer. Die ZwiBchenformen, die der Autor angibt, sind leider 
weder abgebildet noch beschrieben. 

Ottweiler Stufe: Gagni&res et au Mazel. 

SiglUaria Canobiana Kidston. 

Foss. Plauts of the Carb. R. of Canonbie etc. Trans. Roy. 
Soc. Edinb., Vol. XI, Part. IV, No. 31, 1903, S. 765, Taf. III, 
Fig. 26 (Detailfig. dazu Taf. IV, Fig. 29, 30), Taf. IV, Fig. 31 
(Detailfig. 32), Fig. 33 (Detailfig. 34, 35), Taf. V, Fig. 45 (Detail- 
figur 46, 47). 

B.-N. trapezoidal, unterer Teil ein mehr oder minder flacher 
Kreisbogen, unterhalb der spitzen Seitenecken ausgeschweift. 
Oberer Rand häufig ausgerandet. Närbchen in der Mitte. Furchen 
wellig, neben den B.-N. verbreitert, neben den Seitenecken und 
der Furche bleibt gar kein oder nur wenig Raum frei. Zwischen- 
raum etwa 1 bis 2 fache B.-N.-Länge. Über die Verzierungen 
gibt der Autor nur an: Querrunzelung besonders deutlich über den 
B.-N., aber nach oben zu allmählich weniger deutlich. Nach den 
Abbildungen lassen sich aber hier 2 Formen unterscheiden. 

Neo« Folg«. Haft 43. 4 



50 W. KoBRMB, ^giUarienstämme. 

forma a Fig. 26 (29), 38 (34). 
Über den B.-N. eine Querfurche. 

forma ß Fig. 31, 45 (46). 

Über den B.-N. ein RunzelbQschel, oder wenigsten 2 ein V 
bildende Runzeln. — In Fig. 45 dürften die Runzeln ganz denen 
unserer Fig. 13 entsprechen. 

Beziehungen. Die Art hat einerseits Ähnlichkeit mit S. 
infei'ior. Doch sind bei dieser die B.-N. noch kleiner, auch ist 
der Oberteil im Verhältnis zum unteren niedriger. 

Forma ß zeigt die größte Ähnlichkeit mit den oberschlesischen 
Formen von S. Schlotheimiana (Lief. I, 19). Die Narbenform ist 
zwar nicht die für diese Art typische; doch kommen bei dieser 
auch ganz ähnliche Formen vor (Fig. 7 a); besonders auch mit den 
in unserer Lief. I, 19 nicht abgebildeten westfälischen Vertretern 
von S. Schlotheimiana hat sie große Ähnlichkeit. Ein weiteres 
westfälisches Stück, Fig. 13, scheint sogar zu der englischen Spezies 
zu gehören. 

Schottland. Carboniferous Limestone Series. Canonbie 
(vulgo Canobie), schwarzer, kohliger Schieferton, rechtes Ufer 
des Esk, ca. 500 yards oberhalb foot of Byre Burn. 

? Westfalen. Zeche Bruchstraße bei Langendreer. 

Slglllarla euxlna, Liefr. II, 34. 

Slgillaria Schlotheimiana Brongniart erweitert, Liefr. I, Vd. 

Sigillaria Voltzii Brongn. erweitert, Liefr. III, 58. 

Sig^Uaria Deutschi (Deutschiana) Brongniart. 

1836, S. 475; 1837, Taf. 164, Fig. 3. Von Zeiller (1886, 

Taf. 80, Fig. 6—8; 1888, S. 554) erweitert. — B.-N. regelmäßiger 

sechsseitig (oder mehr fbnfseitig) und meist kleiner als bei S. rugosa^ 

ohne Büschel. Revier von Valenciennes. Obere Zone (Dep. 

Pas-de-Calais). 

Slgillaria rugosa, Liefr. I, 18. 

Anhang. 
Sigittaria canalicuiaia Brongn., Prodr., 1828, S. 64; 1836, S. 477, 
Tar. 144, Fig. 4. — B.-N. wie in unserer Fig. 10 Ton S, rugosa, aber mit spitzeren 
Seitenecken. Dilationsstreifen sehr breit, neben dem stark vertieften Mittelfeld 



Eangillaiien. 51 

zwei LftDgaerliebaDgexi. Goldehb. gibt 1857, S. 58, für Taf. VIII, Fig. 33 
Dadweiler an (wohl doch nach Brongn. kopiert?). 

Siglllaria Gelnltzii Schimper, 1870-72, II, S. 91, 

gegründet anf S. iniertnedia bei Geinitz, 1855, Steinkohlenf. in Sachsen, S. 46, 

Taf. VII, Fig. 1, lA, 2. 

B.-N. birnförmig, größte Breite unter oder auch io der Mitte; 
ziemlich klein. Zwischenraum bei Fig. 1 soweit B.-N. vorhanden 
sind, deren ^2 ^i^ 1 fache Länge — im unteren Teile, wie die 
Male zeigen, viel größer. Furchen gerade. Mittelfeld häufig 
vertieft, »fein punktiert und undeutlich quergefurcht, zugleich aber 
auch feiner längsgestreift« als die mehr oder minder breiten Seiten- 
streifen. »Leitpfianze für die tiefen bei Zwickau und Nieder- 
wfirschwitz auftretenden Flötze, welche dem Planitzor Flötze und 
dem Rußkohlenflötze entsprechen« (nach Geinitz). 

SigiUaria ovata Achkpohl (non Saoteub), 1880, S. 51, Erg&nznngs- 
blatt 3, Fig. 14. — B.-N. and Skulptur fthnlich S. rugosa f. crütakiy aber Büschel 
über der B.-N. nach der Figar nicht vorhanden (s= S. elongcttaf), Warom der 
Autor die Art als S, ovata Andbak bezeichnet, ist unerfindlich, da er sie als neue 
Speeies aufstellt. Hang. y. Fl. Röttgersbank, Zeche Sälzer und Neuack. 

Siglllaria aspera Goldenberg, 1857, S. 35, Taf. IX, Fig. 2. 

B.-N. trapezoidal-fünfeckig, obere Ecken abgerundet, aus der 
unteren läuft ein Kiel abwärts. Zwischenraum mehrfache Narben- 
länge. Furchen wellig. Auf den Rippen befinden sich feine 
stechende Erhöhungen und (nach der Abbildung) Längs- 
streifung, die vielleicht infolge der sehr geringen Dicke der Rinde 
durchgedrückt ist. Unser Belegstück hat einen längeren Unterteil 
der B.-N., die dadurch denen von S, i^ugo^a ähnlicher sind. Längs- 
streifung auf der äußerst dünnen Rinde deutlich. Die stechenden 
Erhöhungen auch auf dem Steinkern. — Saargebiet: Halde der 
Hirschbachcr Grube (nach Goldenberg); Grube Gerhard (das 
erwähnte Belegstück). 

Siglllaria elongata Brongk., Ann. sc. nat. IV, 1824, S. 33, 
Taf. II, Fig. 3, 4. H. v. f., 1836, S. 473, Taf. 145, 146, Fig. 2. 

Es ist möglich, daß die Art nur Ausbildungsstadien mit 
gestreckten B.-N. von verschiedenen Arten des Mittleren produktiven 
Carbons, die eine Querfurche besitzen, darstellt; diese ist zwar 
auf Brongniarts Abbildungen nicht gezeichnet, an den Originalen 

4* 



52 W. KoBHiix, Sigillurienst&mme. 

nach freundlicher Mitteilung von Herrn Zeillbr aber vorbanden. 

Daß verlängerte B.-N. bei S, Boblayi vorkommen, wird durch 
unsere Abbildungen in Lief. III (z. B. Fig. 8) gezeigt Die iS. 
elongata in PoTONiis Lehrbuch Fig. 242 ist diesen höchst fthnlich. 
Die Abbildungen Zbillers, 1886, Taf. LXXXI, S. 545 ähneln z. 
T. sehr <S. scutellatus z. B. Fig. 9. 

Von S, rugosa unterscheidet sie sich durch die Querfurche, 

gewöhnlich geringeren Abstand der B.-N., die stärker verlängert 

sind. Mit S. Davreuxi ist sie durch Übergänge verbunden (Grube 

Dechen, Saarg.), zwischen beiden Arten stellt auch S, Dacreuxi 

Saüveür (non Brongn.) 1848, Taf. LVI, Fig. 4 (nach Zeiller 

S. elongata). 

SigiUana intermedia Bronon., 1836, S. 474, 1837, Taf. 165, Fig. I 
wurde von Zbillbr zq 8. elongata gerechnet (1888, S. 549). 

Sigillaria elongata Sauvbur, 1848, Taf. 55, Fig. 2, 8 scheint kopiert 
nach Broüon. Figuren von 1824. 

SigiUaria dubia Lbsqx. (non Brongn., non Rkyt. dubia Sticrnb.) 
1858, S. 872, keine Figur, Typos scuieUataf 

Sigillaria Sauveurl Zeiller. 

Sigillaria allernans Sauveur (dou Sternberg), y^g. foss. h. Beige, Taf. 55, 
Fig. 3. 
» Sauveuri Zkillgr, 1886, Taf. 84, Fig. 1-3, 1888, S. 559. 
» nemosensis Grand' Edry, Gard, 1890 (92), S. 256, Taf. X, Fig. 4, 5. 

B.-N. sechsseitig, oben meist ausgerandet, meist höher als 
breit. Zwischenraum wechselnd. Furchen gerade, Rippen mit 
breiten Seitenstreifen. Über der B.-N. scharfe Querfurche, unter 
ihr Runzeln in 2 Reihen. 

Die Stücke aus der Gasflammkohlenpartie Westfalens stimmen 
mit der Abbildung bei Zeiller, Taf. 84 1. c, so Oberein^ daß es 
gerechtfertigt erscheint, sie bei dieser Art unterzubringen. Die 
B.-N. sind zwar meist etwas länger; doch bildete Zeillbr I. c, 
Fig. 1 bereits längere und niedrigere B.-N. auf demselben Stücke 
ab. Da an dieser Abbildung auch der Zwischenraum sehr wechselt, 
dürfte auch Grand^ Eurts Fig. 5, bei welcher der Zwischenraum 
sehr yiel größer ist als bei Fig. 4, dazu gehören. Letztere stimmt 
mit Zrillers Abbildung I. c. Fig. 3 überein. Verwandt ist die 



Eosigillarien. 53 

Art mit S, Boblayi^ S. elongatüy S. laevigata^ S. scutellata und 
S. tesseUata* Von dieser unterscheidet sie sich hauptsächlich durch 
Querrunzelreihen und häufig spitze Seitenecken. 

Vorkommen: Oberschlesien: Orzesche. 

Valenciennes: Zone moyenne, Zone sup^rieur (nach Zbiller). 

Gard: Bess^ges, nach Grand' Eurt. 

Westfalen: Bismark i. W. Halde von Schacht 1. Obere 
Gasflammkohlenpartie (leg. W. Kobhns, August 1903). 

Sigillaria tessellata Brongn. (Zeiller em.), Liefr. I, 20. 

SigiUaria aheolarü Broxom., Prodr., 1828, S. 65, gegründet auf 
Lepidodendron aheolaium Strrhb., Versuch, 1820, S. 21, Taf. IX, Fig. 1 (= L, 
alveolare^ ibid., S. 23 =« Cactites alveolatuB Martiub, 1822, S. 189 = Favularia 
ohovata Sterxb., 1825/26, S. XIII.) Abb. nmgekehrt. B.-N. st&rker TorspriDgend 
als bei S. tessellata, Kreis Beraon: Horzo witzer Graben. 

SigiUaria aiveolaris König, Icodos etc. Taf. XIV, Fig. 166 = i9. 
tessellata (oder 8, Davreuxif) 

SigiUaria propinqua Grand' Eury, Gard, 1890—92, S. 253. Weder 
Abbildang noch volle Diagnose. Vielleicht gleich ^Si. tesseUata, 

SigiUaria laevigata Brongn., 1836, S. 471, Taf. U3. 

(f) SigiUaria laevis Sauvkur, 1848, Taf. L, Fig. 2. 

f SigiUaria distans Sautbur, 1848, Taf. LV, Fig. 1. 

f » peltata Sauvkur, 1848, Taf. LI, Fig. 1. 

SigiUaria cychidea Boulat, 1876, S. 41, Taf IV, Fig. 5. 

f Sigükaria tenuis Achepohl, 1880, Ergftnzangsblatt IV, Fig. 42. 

B.-N. sechsseitig, obere und untere Ecken mehr oder minder 
abgerundet. Seitenecken meist ziemlich deutlich. Stellung der 
Närbchen normal. Zwischenraum zwei- bis mehrfache B. -N.- 
Länge. Furchen gerade, Rippen meist viel breiter als die B.-N.^ 
aus deren Seitenecken zwei Kiele herablaufen. Keine Runzelung. 
Ligularnärbchen deutlich. 

Ein der Figur Brongniarts äusserst ähnliches Stück aus der 
Gasflammkohlenpartie Westfalens sah Verfasser in der Bochumer 
Bergschulsammlung. (Zeche Wilhelmine -Victoria, Flötz 20, leg. 
Cremer). Zeiller hat 1886, Taf. 78, Fig. 1—4 (1888, S. 519). 
Stücke hierher gestellt, bei denen die aus den Seitenecken herab- 
laufenden Linien z. T. schwächer sind. Unser Belegstück 1 zeigt 



54 W. KoBHMB, SigillariensULxnme. 

diese noch schwächer, und hat ausserdem im Verhältnis zur B.-N. 
schmälere Rippen, ist also ein jüngeres StQck. Die Seitenecken 
sind teils mehr, teils minder abgerundet. Die Unterschiede gegen- 
über S. oüata sind ganz unbedeutend. 

Vorkommen: Westfalen. Zeche Wilhelmine • Viktoria, 
Flötz 20, leg. Cremer. Zeche Zollverein bei Altenessen, Flötz 16 
(Belegstück 1). Zeche Alma, Hg. v. FL 8 (nach Achepohl S. 91, 
Bl. 30, Fig. 5). — Nordfrankreich. Obere und mittlere Zone, 
nach Zeiller. — Saargebiet. Grube Geislautern (nach Goldbnb., 
1855, Taf. VIII, Fig. 31). 

Sigülaria orbicularia Brongn., 1828, S. 65, 1836, 
S. 465, Taf. 152, Fig. 5. Typus laevigata^ aber B.-N. runder, Zwi- 
schenraum geringer. 

Sigülaria nudicaulis BouLAY., 1876. T. h. Nord de la 
France, S. 42, Taf. III, Fig. 4, 4 bis. B.-N. nach Boulays Figur 
anscheinend trapezoidal mit stark zerkrümmtem Unterrand. Zwi- 
schenraum groß, Furchen i. g. gerade. Keine Querrunzelung. 
Valenciennes: Obere Zone. 

Sigülaria principis Weiss, Liefr. III, 59. 

AnhaDg: S. polita Lksqx., Geol. of Penn'a., 1858, S. 872, Taf. XIV, Fig. 3. — 
1880 (82), S. 490, Taf. LXXIII, Fig. 1. 

= fSigiUaria Yardlei Lbsqx., Gat. Pott. Sei. assoc, S. 17, Taf. II, Fig. 4; 1880 
(82), S. 491, Taf. LXXIII, Fig. 2. 

S. Yardlei unterscheidet sich nach dem Antor durch kleinere B.-N. bei 
breiteren Rippen, also nur in unwesentlichen Punkten. Bei Fig. 2 sind die B.-N. 
ähnlich denen von S, principis (sie halten die Mitte zwischen Fig. 1 und 6 
in No. 59). Bei Fig. 1 ist der untere Teil ein sehr flacher Bogen ; Querfurche, 
Ligularn&rbchen und die aas den Seitenecken herablaufenden Linien fehlen. Da 
sie aber bei S. principis häufig auch schwach entwickelt sind und übersehen 
sein könnten, ist deren Identit&t mit S. polita nicht ausgeschlossen. 

Pennsylvanien: Carbondale, PottsTÜle. 

Sigülaria Walchi Sauveur. 

f Unguella carbonaria Walch, ex. p. Naturg. d. Verst., Teil I, 1771, Taf. Xc, 

Fig. 1, S. 144. 
f Euphorbites vulgaris Abtis, 1824, Antedil. Phjtol., S. 15, Taf. 15 (Brohom., 

Prodr., 1828, S. 65). 
Sigillaria Walchi Sauy., 1848, Beige, Taf. 57, Fig. a 



Eangillarien. 55 

B.-N. abgerundet, dreiseitig, Furchen gerade. Querfurche 
schwach. Während bei Sauveurs Abbildung die B.-N. fast die 
ganze Breite der Rippe einnehmen, hat Kidstok 1885 (Ann. a. 
Mag. of. Nat. Bist, S. 5, 15, Taf. XI, Fig. 1, S. 361) eine Form 
dazu gestellt, die von S. tesaellata (z. B. von Griesborn, L. I, 20) 
kaum zu unterscheiden ist, sie ist etwas größer. Zeiller hat 
1888, S. 527, Taf. 88, Fig. 3, ebenfalls Stacke mit breiten Rippen 
dazu gestellt, die sich sehr S. principis nähern, und sich von dieser 
durch die starke Konvergenz der Seiten nach oben hin unter- 
scheiden. 

SigiUaria vulgaris (Artis) Brongn., die Kidston als Varietät 
von S, mamiUarü aufzählt (1895/96) hat die dreiseitige Gestalt der 
B.-N. mit unserer Art gemein, aber aus den Seitenecken herab- 
laufende Kiele und größeren Zwischenraum. — Bei Walchs Figur 
kommt unter der Innenseite der kohligen Rinde eine rhytidolepe 
SigiUaria zum Vorschein: B.-N. trapezoidal. Zwischenraum ca. 
2. Querrunzelung. 

Nordfrankreich: Mittlere und obere Zone. 

England: roof of turf-coal, Kilwinning, Ayrshire. 

SigiUaria ovata Sauveur (Zeiller emend.) 1848, 
Taf. LI. Fig. 2. — Vergl. Fig. 3—5 auf S. 20. 

B.-N. abgerundet trapezoidal bis eiförmig oder auch fast kreis- 
förmig. Närbchen hoch. Zwischenraum mehrfache B.-N.-Länge. 
Furchen gerade, Rippen meist breit. Keine aus den Seitenecken 
herablaufenden Kiele. Zeiller hat 1888, S. 522, Taf. 79, Fig 3—7 
die Art beschrieben. Seine Fig. 6 könnte zu S, laevigata gehören. 
Fig. 5 hat größte Ähnlichkeit mit einem Stücke von Woschezyty I, 
390 m (gez. v. Ohmann), das aber mehr Runzeln hat und schon zu 
S. rugoaa zu rechnen ist. Mit S. pHncipis wird sie durch unsere 
Fig. 5 verbunden. Sie bildet also einen Beweis dafQr, wie nahe 
sich die genannten Arten stehen. 

Valenciennes. Häufig in der oberen Zone, auch in der 
mittleren. 

SigiUaria ovaUs Lksqz., 1879-80, Taf. 71, Fig. 7, 8. Rippen ganz 
flach, ohne Querfarche, B.-N. eiförmig, Närbchen hoch. 



56 W. KoEsuatj SigillarieDstlmme. 



Sigillaria renifortnis Brongniart 1824. 

An. sc. nat IV, S. 32, Taf. II, Fig. 2; 1836, H. t. f., I, S. 470, Taf. 142. 

(Kopiert bei Weiss, A. d. Steink., Fig. 15.) 

Rhytidolepis cordata Sternb., Versach, I, 4, 1826, S. XXIII. 

? Sigillaria grandis Sauveur, 1848, Taf. 57, Fig. 1 (äff. Boblayi). 

Sigiüaria latecostata Boulay, T. h. Nord France, 1876, S. 46, Taf. III, Fig. 2. 

B.-N. breit-secbsseitig, oben ausgerandet, seitliche Ecken deut- 
lich vorhanden oder etwas abgerundet; dann B.-N. annähernd 
nierenf&rmig. Zwischenraum 1 bis mehrfache B.-N.-Länge. Rippen 
breit. Querfurche vorhanden (nach Zeillkr auch am Originale 
Brongniarts). Zeiller hat die Art näher beschrieben: Valen- 
ciennes, 1886, Taf. 84, Fig. 4—6, 1888, S. 556. Goldenberg 
stellt 1857, S. 50 den 1855 als S. caetiformis, Taf. IV, Fig. 1, 
abgebildeten Steinkern dazu, ohne dies durch Abbildungen zu 
belegen. Häufig wurden in der Literatur Erhaltungszustände 
hierzu gerechnet (vergl. unten bei diesen). 

Vorkommen: Nord - Frankreich. Obere Zone nach 
Zeiller. Mines du Fl^nu pr^s Mons, nach Brongniart. 

Saargebiet: Rußhatte, nach Goldenberg, 1857, Taf. VIII, 
Fig. 31 (ob nach der Natur?). 

Sigillaria Broumi Dawson, Quart. Joufd. Geol. Soc, Yol. XXII, 
1866 (Gond. depositioo of coal . . . NoYa Scotia), S. 46, Taf. III, Fig. 2. B.-N. 
breit mit Seiten ecken, klein. Keine Qaerranzelung, L&ngsstreifang. 

Sigillaria planicosta Dawson, 1866, ibid., S. 147, Taf. VI, Fig. 21. 
Abbildang undeutlich, typ. laevigataf^ Qaerrnnzelung. 

Sigillaria parallela XJngkb. Über ein Lager vorweltlicher Pflanzen 
auf der Stangalpe in Stejermark. Steyerm&rkische Zeitschrift B. VI, I, 1842. 
Hat dem Verfasser nicht yorgelegen. Von Goldbsbkrq zu S, reniformis gestellt 



Sigillaria transversalis Brongniart. 
Prodr. 1828, S. 65, 1836, I, S. 450, Taf. 159, Fig. 3. 

B.-N. bei Brongniarts Abbildung sehr niedrig, mit spitzen 
Seitenecken; am oberen Rand ist bei mehreren eine starke Aus- 
randung gezeichnet. Bei Zeillers Abbildung (1886, Taf. 88, 
Fig. 1, 1888, S. 531) sind sie etwas höher, sonst ähnlich, oben 
ausgerandet. Zwischenraum 1 bis 2. Furchen gerade. Über der 



EoBigillarien. 57 

B.-N. schwache Querfurche. Aus den Seitenecken laufen Kiele 
aus (nicht bei Zbillbrs Abbildung, wo die B.-N. die ganze 
Breite der Rippe einnehmen, also kein Platz dazu d^ ist). Das 
von mir skizzirte StQck Fig. 9 könnte damit identisch sein. Po- 
TOKU&S Abbildung (Wechselzonenbildung, Taf. III, Fig. 1) zeigt 
mit dieser Art am oberen Teile Ähnlichkeit. Hier werden bei 
größerem Zwischenraum die Querfurchen ausgelöscht, die Furchen 
etwas wellig. Ob BoüLAYS var. spardfolia (T. h. Nord . . . France, 
1876, S. 47, Taf. 4, Fig. 4) dazu gehört, ist wohl unsicher; sie 
hat großen Zwischenraum, schwach wellige Furchen, B. «N. vom 
Schlotheimiana-Tyi^n^. 

Eschweiler (nach Brongn.). 

Sigillarla pentagona Pusch. 
(Polens Pal.). 1837, S. 5, Taf. II, Fig. 1, Abbildung umzukehren. 

Oberer Teil der B.-N. glockenförmig, unterer ein ziemlich 
stark gekrümmter Bogen. Seitenecken sehr spitz; also Form der 
B.-N. ähnlich wie bei S. trigona^ aber Furchen ganz gerade. 
Querfurchen nicht gezeichnet. Möglicherweise sind damit 2 Stücke 
spezifisch identisch, die ich bisher bei keiner Art unterbringen 
konnte. Belegstück 1 hat breit glockenförmige B.-N. mit spitzen 
Seitenecken und auf ^/s der Höhe stehende Närbchen, dicht über 
der B.-N. fast gerade Querfurchen. Zwischenraum ca. ^/^ der 
Narbenlänge, soweit also ähnlich S. trigona^ aber Furchen ganz 
gerade. Belegstück 2, das trotz ganz abweichenden Fundortes 
damit identisch zu sein scheint, hat nur etwas höheren Oberteil 
der B.-N. und ist der ja leider mangelhaften Abbildung bei Pu8CH 
recht ähnlich. — Von ähnlichen Formen aus der Verwandtschaft 
der S, mamillaris unterscheiden sich diese Stücke dadurch, daß 
die B.-N. recht groß und trotz deren konstant glockenförmigem 
Aussehen die Furchen ganz gerade sind. Mit S. vulgaris (Arti8) 
Brongn. ist vielleicht Verwandtschaft vorhanden. 

Vorkommen: Krakau, Alaunhütte zu Dabrowka (nach 
Posch). 

Von den beiden vielleicht identischen Stücken der S. B.^: 



58 W. KoKHiiB, SigiUarienst&mme. 

Galizien. Bohrung Bjczyna (leg. H. Potonie, IV, 1902), 
Belegstfick 1. — Westfalen: Gasflammkohlenpartie. Bismarck, 
Halde (leg. W. Koehne, VIII, 1903), Belegstück 2. 

SigiUaria Cordigera Zeiller 
(. . . Valenc), 1886, Taf. 78, Fig. 5, 1888, S. 526. 

B.-N. herzförmig, Ausrandung oben, groß. Furchen gerade. 
Mir ist nichts ähnliches sonst bekannt. Zeiller hat auch nur ein 
einziges Stück. 

Nord-Frankreich. Mittlere Zone. 

Eigenartige Erhaltungsweisen mit eingerissener Epidermis. 

Bei der Einbettung der Sigillarien kann zuweilen die Epi- 
dermis am unteren Teil der B.-N. einreissen. Im Abdruck ist 
dann der untere Teil der B.-N. nicht mehr erhalten und diese 
durch eine unnatürliche Linie nach unten begrenzt, z. B. an 
Stücken von Zeche Friedrich der Große in Westfalen. Ganz 
eigenartige^ wunderbar regelmäßige Zeichnungen sind so bei dem in 
Fig. 15 abgebildeten Stücke entstanden. An einem Teil des Stückes 
fehlt aber die falsche untere Begrenzung der B.-N. und man kann 
einigermaßen erkennen, daß die B.-N. weiter nach unten reichten 
(rechts oben). Vermutlich ähnlich sind entstanden die Originale zu 

SigiUaria hippocrepis Bronon., Ann. sc. nat., 1824, S. 32, Taf. II, Fig. 1, H. y. f., 
1836, S. 467, Taf. 144, Fig. 3. 
» anguHa Bronon., 1836, S. 466, Taf. 149, Fig. 3. 

B.-N. ein oben abgerundetes, aafrecht stehendes Rechteck. Rhytidolepe 
Sigillarien, bei denen vermutlich der untere Rand der B.-N. durch eiDgedrangonen 
Schlamm verdeckt oder abgeschnitten wurde. 

Ein merkwürdiges Vordringen des Schlammes unterhalb der 
B.-N. zeigt Fig. 14, hier ist im Abdruck unterhalb der B.-N. eine 
sackförmige Anhäufung von Gesteinsmasse entstanden, die unter 
einigen B.-N. recht groß ist, unter anderen aber kleiner ist oder 
ganz fehlt. 



Boeigill'r 



Fig. 14. SigiUaria cfr. icaUUata. 

BigeDt&mlieber BrbkltnngBzattftnd (vergl. S. 58). 

EleJD-Asien; Rener Ton^Bregli (Hemkls»): Amuiy: Scbjiudr;: 4O*-PI0U, 



Fig. 15. SigiUaria cfr. Maurieii. 

EigeDtBmlicber ErhiltnngezDBUnd (vergl. S, 58). 

SaarRsbiet: EosdorT: Eisen babnschacht, Halde (leg. H. Potoni£, 1902}. 



60 ^* KoEHHB, Sigillarienstämme. 



Problematlsolie Easigillarlen mit angeblloh ovalen oder 

bimtönnigen Blatt-NarbeiL 

Sigillaria arzinensis Gorda, 1845, S. 29, Taf. LIX, Fig. 12, umgekehrte Abb. 
B.-N. oval, groß. Närbchen hoch. Farcben gerade. Zwischenraum ca. 1. 
Längsgestreift« Seitenstreifeo. Über den B. - N. Qaermnzelo. Qaerfarche? — 
Böhmen, Eohlengraben Yon Arzin. 

Sigillaria oculata (Schloth.) BROMOsr., 1828, Prodr., S. 64. 

= Pahnacites oculatua Sghloth., 1820, S. 394, Taf. 17, Fig. 1. B.-N. birn- 
förmig, oben eingekerbt Zwischenraom ca. 1. Farchen fast gerade. Schmale 
Seitenstreifen, L&ngsstreifang auf den Rippen. — Yogesen. Lach im Wieler Tal. 

Sigillaria oculata Lindl. a. H., 1882. ^ Nach Kidston, 1891, Abb. schiecht, 
yielleicht S. ovata Saut. 

Sigillaria oculata Gkikits, 1855, Taf. Y, Fig. 10-12, S. 45. — Yielleicht 
verwandt mit S, Boblayi, B.-N. groß, bimförmig. 

Sigillaria Ouerangeri Bronon., Ball. soc. geol. France. 7. 1850, S. 769. — 
B.-N. elliptisch, Farchen wellig. — Sabl^, Sarthe. 

Sigillaria eUipUca yar. ot)ata Eichwald, Lethaea rossica, 1860, S. 194, 
Taf. XYI (non X^O» Fig. 4. — Easigillaria vom Tjpns BoblayL — Jekateiine- 
barg. Kamenskaja. 

Sigillaria notata Sauy. (non Bromgn.), 1848, Taf. 53, Fig. 2. — B.-N. groß, 
oyal. Farchen gerade. 

Sigillaria knücularts Sauv., 1848, Taf. 58, Fig. 3. — B.-N. rnndlich-bim- 
f5rmig. Farchen gerade. Sonst Typ. scutellataf 

Sigillaria rhyüdolepis Corda, Beitr&ge . . . 1845, Taf. LIX, Fig. 13, S. 29. 
B.-N. bimförmig. Farchen wellig. Zwischenraam groß. Qaerninzelaog. — 
Böhmen: Chomle bei Kadnitz, Kohlensandstein bei Swina, Tonschiefer von 
Wranowitz (nach Cokda). 

Sigillaria coarctata GohDKm., 1855, S. 28, 1857, S. 36, Taf. IX, Fig. 3. 
Ahnlich der vorigen. Zwischenraum geringer. Farchen stark wellig. — 
St. Ingbert. 

Sigillaria contracta Brongn., 1836, S. 459, Taf. 147, Fig. 2. — Rippen im 
Gegensatz zum üblichen Yerh alten neben den B -N. verengert. Diese lang-bim- 
förmig. Ranzeln dachsparrenstellig. 

Sigillaria subrotunda Bbongn., 1836, S. 458, Taf. 147, Fig. 5, 6. — B.-N. 
angeblich fast kreisförmig. Zwischenraam groß. Rippen neben den B.-N. ver- 
engert. Über den B.-N. dachsparren stell ige Ranzelang. 

Sigillaria regmostigma Goldbüb , 1857, S. 41, Taf. 9, Fig. 9. B.-N. groß, 
bimförmig. Zwischen! aam ca. ^/a, Farchen fast gerade. 

SigiUaria PiUstoniana Lbsqx., 1880/82, Coal-Fl., S. 493, Taf. 71, Fig. 4. - 
Typus rugosaf 

Sigillaria solenotus Wood, 1860, Taf. 4, Fig. 5. S. rugosaf Soll yielleicht 
dasselbe sein wie S, solanus^ ibid. S. 237. 



Sabsigillarien. 61 

IL Snbslgillaria Weiss ex. p. 

Clatkraria Bbonon., 1. c, erweitert 

Leiodermaria Gk>LDBMB ex. p., FI. saraep. f., 1857, S. 7, 8. 

SemapterU ÜNaaB ex. p., 1869, Antkracit-Lager in Eärathen, S. 788. 

Sigülariae acostatae Stkrzkl ex. p., 1881, Blatt 113, S. 90. 

Suhngillariae Weiss, 1889, Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellech., Bd. 41, S. 379. 

Annähernd rhombische Polster (d. h. cancellate ^) Skulptur), die 
niemals zu Längsrippen yerschmelzen, vielmehr bei anderen Wachs- 
tumsverhältnissen ausgelöscht werden können und dann leiodermer 
Skulptur Platz machen. Da manche cancellaten Formen favula- 
rischen sehr ähnlich werden können, scheint es mir ungerechtfertigt, 
die Subsigillarien zu einer besonderen Gattung zu erheben, wenn 
sie auch in unseren Revieren erst später auftraten, als von den 
Eusigillarien nur noch stark von den Subsigillarien abweichende 
Formen vorhanden waren; auch sind zeitlich und geographisch zu- 
sammenhängende Übergangsreihen nicht erwiesen. Bemerkenswert, 
und die Schwierigkeiten, die sich einer phylogenetischen Ableitung 
der einzelnen Sigillariengruppen entgegenstellen, beweisend, ist die 
Annäherung der Polsterung mancher dieser jüngeren Sigillarien 
an Lepidodendran (vergl. S. 71 und im »Anhang«). 

Die leioderme Form <S. camptotaenia (= Aaolantis), die von 
Goldenberg und anderen Autoren zu Leiodermaria gerechnet 
wurde, und die Weiss mit zu den Subsigillarien stellte, müssen 
wir aber ausschließen. Sie stände unter diesen ganz isoliert 
da. Cancellate Skulptur ist von ihr nicht bekannt. Sie findet 
sich auch schon in den Saarbrücker Schichten, wo gar keine 
Cancellaten vorkommen, während die leiodermen Sigillarien erst 
von der Ottweiler Stufe auftreten und von cancellaten Formen 
begleitet werden. Ihre Blattstellung ist eine andere (vergl. oben 
S. 34), es sind nämlich keine Orthostichen vorhanden. Ferner 
finden sich in Wechselzonen mit den gewöhnlichen B.-N. strich- 
förmige, cordaitiforme, die Potoniä (1894, 1. c, S. 50) mit solchen 
der Niederblätter der Cycadaceen vergleicht Recht niedrige B.-N. 
kommen allerdings auch bei S, Brardi in Wechselzonen mit gewöhn- 

Das Adjectivam »cancellat« behalten wir in Anlehnang an den von 
Wbiss (1869'-72, S. 158) für Claihran'ae als sachlich zutreffenden eingesetzten 
Abteil angsn amen *Cancellatae€ bei. 



62 W. KoBHRB, SigillarieDstftmme. 

liehen vor (Grand' Eury .... Gard, Taf. 11, Fig 1), doch kommt 
das nur vor, wenn die Blätter infolge geringen Zwischenraumes 
sich nicht frei entfalten können, während bei Asolanua die B.-N. 
bei demselben Zwischenraum, bei dem auch gewöhnliche B.-N. vor- 
kommen, strichförmig werden (1. c, Taf. 22, Fig. 1). Die beiden 
seitlichen Närbchen weichen von denen bei Sigillarien ab. Meist 
sind sie nicht deutlich zu beobachten. Nach White (1899, Missouri, 
S. 230) sind sie schmal und lang und haben Neigung oben und 
unten zu einem Ringe zusammzuschließen. Ferner hat die Art 
knorrioide Erhaltungszustände, die sehr von denen der Sigillarien 
abweichen. Über ihre Beziehungen zu Bothrodendron siehe unter 
)» auszuschließende Spezies«. 

Sigilläria Brardl Brongk. 

Synonymenliste (mit einigen kritischen Bemerkungen, weitere unten). 

ftüngiteüa carbonaria Walch ex. p., Natargesch. d. Verst., 1771, Teil HI, 

S. 119, Taf. ta 2, Fi^. 3. (Mangelhaft kenntlich.) 
t Pabnacites verrucosus Sohloth., Petrefactenkande, 1820, S. 39i. Verst., 1820, 

Taf. XV, Fig. 4, scheint ein amgekehrt abge- 
bildeter ErhaltungszuBtand unserer Art zu sein 
(ans Wettin). 
PalmacUes quadrangulatus Sohloth. 1. c, 1820, S. 899, Taf. XVIII (yergl. Porosii, 

1893, Fl. d. Rotl S. 192). 

» aßnis Sohloth. 1. c, 1820, S. 395, Taf. XTX, Fig. 1 (vergl. Potoniä 

1. c, S. 192). 
Clathraria Brardi Brosq»., Ann. sc. nat. IV, 1822, S. 222, Taf. 12, Fig. 5. 
FiUcite» quadrangulatus (Sohloth.) Martios, 1822, Denkschr. der Königl. Bajr. 

bot. Gesellsch. Regensb. II, S. 127. 
f L^idodendron tetragonum ^TERSB,, I, 3, 1823, S. 27, IV, 1825/26, S. XII, 

Taf. LIV, Fig. 2. — Auf ein Stück aus 
Sohlotubim's Sammlung gegründet, das 
Stkbnb. mit PalmacUes quadrangulatus ver- 
gleicht. Abbildung unzureichend. 
(f) Favularia elegans Stbbsb., 1825/26, S. XIV, S. 43, Taf. LH, Fig. 4. (Copiert 

bei Weiss, Favularien, 1887, Taf. 9, Fig. 5.) 
Favularia Berardi (Bbongn.) Stkbsb., 1825/26, S. XIV. 
Lepidodendron quadrangulare (Sohlothkim) König, Centuria II, Taf. XIII, Fig. 163. 

Copie aus Sohloth. 
f f Lepidodendron aquense König, II, Taf. XIV, Fig. 164. — Wohl umgekehrte 

schlechte Abbild. 
Sigilläria Brardi (Brongn.) BnoxoN., Prodr., 1828, S. 65. — 1836, S. 480, Taf. 158, 

Fig. 4. (Wieder abgebildet bei Weiss -St., 
1893, Fig. 82.) 



Sabrigillarien. 63 

0)Sigiüaria elegans (Stehsb.) Bronoh., Prodr. 1828, S. 65 (oon 1836, Taf. 146, 

Fig. 1). 
Sigühna Menardi BROtiQa.y Prodr., 1828, S. 65. — 1836, S. 430, Taf. 158, 

Fig, (5?) 6. 
Lepidodendron OUonis Göppbkt, Fosb. Farnkr&oter, 1836, S. 462, Taf. 42, Fig. 2, 3. 

(Wieder abgebUdet von W.-St., Fig. 65). 
SigUlana rhomboidea Bbonok., 1836, S. 425, Taf. 157, Fig. 4. — Vergl. W.-St, 

S. 1 17. (Bei GoLDBHB., 1857, Taf. 6, Fig. 6 falsch 
wiedergegeben.) 
ISigiUaria lepidodendrifoUa Bbosgn., 1837, S. 426, Taf. 161, Fig. 3 (1, 2?). 

Vergl. S. 70. 
Asfndiaria Scklotheimiana Prrbl ia Stbbmb. (non S, Schlotheimiana Bbonon.), 1888, 

S. 181, Taf. LXVIII, Fig. 10 (vergl. Potohiä, 
1. a, S. 193). 
» Menardi (Bronqn.) Pbesl in Stbbxb., ibid., S. 182. 
Sigiüaria elegans Bronom., 1839, Siracture inUr. da SigiUaria elegans, 

» spinulosa Gbbmar, VerBi. d Steink. v. Wettin und Löbejfin, 1848, S. 58, 

Taf. XXV, Fig. 1, 2. (Wieder abgebildet von W.-St., 
Taf. X, Fig. 50. 
» stellata Lesqx., 1858, S. 871, Taf. XIV, Fig. 2. Vergl. S. 70. 
» l^euiana RoKMBE^ 1862, S. 42, Taf. XII, Fig. 7 (nach Stbrzbl gleich 

S. Menardi, vergl. W.-St., S. 167). 
f Lepidodendron sexangulare Eichwald (non Göppert), Lethaea rossioa, 1860, 

Taf. V, Fig. 8. 
f Asolanus manephlaeus Wood, 1860, 0>ntr. Garb.-Fl. U. S., Taf. 4, Fig. 2. 
SigiUaria denudata Göpprbt, Palaeont. 12, Permfl. 1864/65, S. 200, Taf. 34, Fig. 1. 

(Wieder abgebildet von W.-St., Fig. 39.) 
» OUonis (Göppbrt) Göppkrt, 1864/65, 1. c, S. 201. 
Lepidophloies platgstigma Dawson ezp., Qnart J. Geol. Soc, Vol. 22, 1866, S. 164, 

Taf. X, Fig. 48 (non 47). — Von Weibb (Flora), 
S. 1 6 1 , als SigiUaria platysHgma zitiert. 
f Semapteris (esseüala Ungkr (non Bronon.), 1869, S. 790, Taf. III, Fig. 2. 
(f) SigiUaria rimosa bei Wkisb ex. p. (Fl. d. j. Steink. u. d. Rotl.), Taf. XIV, Fig. 5. 
f SigiUaria ohUqua Lesqz. (. . . Penns. . .), Taf. 73, Fig. 18 (vergl. S. 69). 
f » reticulata Lgbqx., 1880 (non 1860) Coal-FL, Taf. 73, Fig. 19, 19 a. 
ff SigiUaria aqttensis (König) Kidbton, Gatalogue, 1886, S. 181. 
(f) SigiUaria Orasiana Bro.xgn., dem Verfasser nar darch Grand* Eury^s Angaben 

bekannt, siehe unten. 
SigUlaria WeOinensis Wbiss, ZeitBohr. d. DeatBch. geol. Gesellsch., 1888, S. 569, 

Fig. 3. 
» quadrangulata (Schloth.) Grand' Eürt, (. . . Gard), 1890/92, S. 250, 

Taf. XII, Fig. 1. 
f SigiUaria minutissima Grand' Edby (non Göppkrt), 1890/92, S. 251, Taf. XI, 

Fig. 7. 
SigiUaria mutans Wkiss, 1893, Abhandl. d. Eönigl. Preuß. Geol. LandcBanstalt 

Nene Folge, Heft 2, S. 84—171, Fig. 39, 42-78, 80 
bis 82, Textfigar auf S. 102. 



64 W. RoBHiTB, Sififillarienst&mme. 

Sigiilaria subrhomboidea Weiss, ibid«, S. 86 ss S. mutans f. subrkofnboideOf ibid., 

S. 1 18. 
» tubkioderma Wbiss, ibid., S. 43 = S, mutans f. sublaodermoj ibid., 

S. 120. 
» gktifra Weiss, ibid., S. 81, Fig. 87. 
» pahtina Weiss, ibid., S. 82, Fig. 38. 
y^ ambigua Weiss et St., ibid., S. 172, Taf. 20, Fig. 79. 
(f) Sigiilaria Renaulti Sterzel, ibid., S. 229. Gegründet aaf Taf. I, Fig. 3 and 4 

bei Renault: Rech. s. les y^g. silic. d*Aatan. 
Etüde da Sigiilaria spinalosa par Rkn. et Grasd* 
EuRT. 1875, MÄm. acad. scienoes, T. 22, No. 9. 
— Die abgebildeten B.*N. des anatomisch unter- 
suchten Stückes lassen die genaue Gestalt der 
B.-N. nicht erkennen. 
(f) » Granif Euryi Stbbzkl (non Lbsqx.), ibid., S. 230. Gegründet anf 

Fig^2 am bei voriger Art angeführten Orte. 
— Die epidermale Oberfl&che .ist offenbar 
nicht sehr gat erhalten. 

Eine Diagnose erübrigt sich, da die preußischen Vertreter 
der Art von Weiss - Sterzel 1893 durch Abbildungen und 
Beschreibungen ausführlich dargestellt wurden. (Unter dem Namen 
S. mutans wurden 41 Stücke abgebildet und 43 Formen bezw. 
»Varietäten« unterschieden). Die Belege dafbr, daß es gerecht- 
fertigt ist, einerseits kleinnarbige Formen wie S, Menardi^ anderer- 
seits auch leioderme wie S. denudata und lepidodendroid gepolsterte 
wie S. Ottonia der cancellaten Urform von S, Brardi zuzurechnen, 
wurden dort gegeben, nachdem schon vorher Weiss (Zeitsch. d. 
Deutsch, geol. Gesellsch., 1888, S. 565) und Zriller (Sur les vari- 
ations de formes du Sigiilaria Brardi Brongn., Bull. S. 6. Fr., 
1889, S. 603, Taf. 14) Beweise für die Zusammengehörigkeit von 
»Cancellaten« und »Leiodermen« erbracht hatten; vergl. auch weiter 
POTONIE (Wechselzonenbildung, 1893/94) und Kidston (On Sigii- 
laria Brardii and its variations, 1896). Dieser Autor bemerkt auch 
sehr richtig S. 237, daß die Form der B.-N. bei unserer Art ver- 
hältnismäßig wenig variiert. 

An S. Menardi schließen sich auch favularische Formen an; 
so beobachtete E. Weiss (Zeitschr. d. Deutsch, geolog. Oesellsch., 
1888, S. 569), daß zu einem Stamme mit echten S. Brarcft-Polstern 
ein Zweig gehörte mit B.-N. und Polstern, die von »Favularien- 
narhen und Polstern nicht unterschieden werden können. Ein Bruch- 



Sabsigillarien. 65 

stück voD solcher Stelle wurde sehr leicht als S. elegans gelten 
können«. Das interessante Stück ist in Fig. 61, 1893 bei WeiS8-St. 
veröffentlicht. Den großnarbigen Formen schließt sich an S. ichthyo- 
lepü (Stbrkb.) Corda, die ebenfalls ganz favularisch werden kann. 

Gabelung kommt vor, z. B. Renault, Autun et Ep., 1896, 
Taf, 35, Fig. 1. 

Synonymie: Kurze Bemerkungen wurden schon in der Liste 
eingefügt. Daß der Name S, Brardi zu wählen sei und keiner 
der älteren, wurde von PoTONii: (Fl. d. Rotl. v. Thüringen) 1893, 
S. 193 begründet. Der von Wei88 für S. ÄrarÄ eingeführte neue 
Name S, mutans wurde, als mit den Prioritätsgesetzen in Wider- 
spruch stehend, zurückgewiesen, z. B. von Kidston (1. c), der auch 
sonst mit der STERZEL^schen Nomenclatur nicht einverstanden ist. 

An dem Original zu S. glabra Weiss sind nur im oberen 
Teil des Stückes deutlichere B. -N. erhalten (im Abdruck), hier 
sind auch Andeutungen der üblichen Runzelung zu sehen; im 
übrigen ist der Erhaltungszustand des Stückes ein sehr ungünstiger 
in grobem Sandstein. — Das Original zu S. palatina Weiss vom 
selben Fundort zeigt die B.-N. wie bei S. Brardi und die Runzelung 
an recht vielen Stellen durchaus deutlich. Weiss gibt dagegen 
glatte, nicht dekorierte Oberfläche an, was ihn wohl zur Abtrennung 
der Spezies bewogen hat. 

S. rhomboidea wurde von Zeiller 1889, 1. c, S. 608 zu unserer 
Art gestellt, mit Recht. 

Als 8. Grasiana Brongn. wurden von Grand' Eüry 1890/92 
(. . . . Gard.) Taf. X, Fig. 11, 12 bestimmt, die sich durch kleinere 
B.-N. und größeren Zwischenraum von S. spinulosa (= S. Brardi) 
unterscheiden sollen. Ein entliehenes französisches Stück (von 
dem ein Wachsabdruck gemacht wurde) zeigt aber zuunterst eine 
echte lepidodendroid gepolsterte S. Brardi^ darüber viel kleinere 
B-N. bei geringem Zwischenraum, endlich kleine B.-N. von 
größerem Zwischenraum auf ganz leiodermer Rinde. Das berechtigt 
uns, sogar auch <S. minutissima Grand' Eury einzuziehen. 

S. Menardi wurde von Sterzel 1878 zu S. Brardi als var. 
subquadrata gestellt. Das Original ist nach einer brieflichen Mit- 
teilung Zeiller's an Weiss nicht mehr vorhanden. 

Ntna Folgt. Heft 43. 5 



66 W. KoRHNK, Sigillarienstämme. 

Favulaiia elegana Sternb. [= S. elegans (Sternb.) Brongn. 
1828] gehört höchst wahrscheinlich zu den mit der Eusigillarie 
S, eUgantula Weiss (= S. elegans vieler Autoren) leicht zu ver- 
wechselnden Formen von S. Brardi (vergl. oben). Brongniart 
bestimmte 1836 eine S. eleganttäa als S. elegans^ — 1839 dagegen 
eine Subsigillaria. Renault (Comptes rendus 1885) wies deren 
Übereinstimmung mit S. Menardi nach und überzeugte auch durch 
eine übersandte Photographie E. Weiss davon (Gesellsch. naturf. 
Freunde, Mai 1886), der vorher auf Grund der BRONGNiARx'schen 
Abbildung an der Identität des Stückes mit echten Favulatnen 
festgehalten hatte (ibid. Februar 1886). 

Zwischen derartige Formen fügt sich S. ambigua ein, deren 
Abbildung auch Weiss zwischen solche von S. Brardi eingeschaltet 
hatte. 

Vorkommen. 

Niederschlesien: Radowentz, Flöz 7. 

Bei der Wiederabbildang des Origioab von S. denudata gibt W.-St. (Fig. 89) 
Tanschendorf in Niederschleeien an, statt, wie Göppebt, Permischen Stinkkalk 
von Böhmen. 

Böhmen: Stinkkalk des Rotliegenden von Ottendorf (nach 
GöPPERT: S, Ottonü und S. denudata) — Studniowes bei Schlan, 
Hg. des oberen Flözes. 

Königreich Sachsen: Sektion Hohenstein-Limbach, Beharr- 
lichkeitsschacht, über dem 1. Flöz (ob. Stufe des mittl. Rotl.) 
nach Sterzel: Pflanz. R. d. Rotl. v. Sektion Hohenstein-Limbach. 

Wettin: Catharinaschacht, Mittel im Dreibankflöz. — Brasser- 
schacht. 

Ilfeld: Poppenberg (W.-St., Fig. 76) — »Neustadt a. Harz« 
(W.-St., Fig. 75). 

Thüringen: Ohrenkammer, Manebach (nach PoTONrfj 1. c, 
Taf. XX Vn, Fig. 1, 2). 

Saargebiet: Ottweiler Schichten: Grube Hirtel (Weiss' 
Flora . . ., Taf. 16, Fig. 1). Grube Labach, Kreis Saarlouis (f. 
denudata: Weiss' Flora . . ., S. 159, Taf. XVI, Fig. 3). Schwal- 
bach, Schwalbacher Schacht, Wahlscheider Flöz. — Rotliegendes 
(unteres): Guttenbacher Hof bei Alscnz [nach Weiss, Gesellsch. 
naturf. Fr., Februar 1886 (= W.-St., Fig. 78) f. Menardi]. 



Sobsigillarien. 67 

Vogesen: Triembach [S. rhomboidea Brongn. I. c; nach 
BoüLAY (. . T. h. . . Vosges, 1879, S. 35) nur dies eine Stock 
gefunden]. 

Frankreich (Zentralplateau). Becken von Autun und Epinac: 
zahlreiche Fundorte (Renault, 1896). — Loire-Gebiet: zahlreiche 
Fundorte (Grand' Eüry, 1877). — Gard-Gebiet: z.B. Champclauson, 
Grande Combe (nach Grand' Eüry .... Gard, Taf. XI, Fig. 1—4, 
Taf. X, Fig. 11, 12). — Terrassen: Mines de Lardin (nach Zbiller, 
1889, 1. c). ~ Ni^vre: Mines de la Maschine, präs de Decize 
[nach Zeillbr . . . T. h. France, 1880, Taf. 174, Fig. 1 (Wechsel- 
zonel) S. 135]. — Tarn: Mines de Carmaux (nach Zeillbr, ibid., 
Taf. 174, Flg. 2, S. 137: S. rhomboidea). 

England: Middle Coal-Measures: (Cope's Marl Pit, Longton, 
North Straffordshire (nach Kidston, 1896, 1. c, Taf. 7, Fig. 2). — 
Upper Coal-Measures: Eisenbahneinschnitt, Florence Colliery, 
Longton, North Straffordshire (nach Kidston, 1896, 1. c, Taf. 7, 
Fig. 1). 

Nord-Amerika: — ?Neu-Schottland: Middle Coal-Measures: 
Joggins, Sydney (nach Dawson, LepidopJdoioa platyatigma). — 
Anthracit-Gebiet: »Upper strata« (nach Lesqx., 1880/82, S. 479, 
Taf. 73, Fig. 8 — 16 nicht recht typisch). — Apalachisches Gebiet; 
SW. Penn'a. Washington: Washington Goal, Hangendes, (nach 
Fontaine a. White, 1880, S. 97). — (Wilkesbarre in Penn'a, 
nach Brongn., 1836, Taf. 158, Fig. 5?). 

?? Südafrika: Sandstein von Vereeniging: Der Erhaltungs- 
zustand der von Seward (Assoc. of Sigülaria and Glosaopteris in 
South Afrika: Qu. J. Geol. Soc, 1897, S. 326, Taf. XXUI, Fig. 2, 
Taf. XXII, Fig. 3, Textfigur 2a-p, 3) als S. Brardi angegebenen 
Reste ist nicht so, daß man die Stücke sicher identifizieren kann. 
Vielmehr ist es wahrscheinlich, daß es sich nicht um Sigillarien-, 
sondern Lepidodendraceen-Jieste handelt Seward sucht sich das 
Vorhandensein einer V-förmigen Zeichnung durch den Verlauf der 
Parichnosstränge bei den Lepidodendren zu erklären, ohne zu 
berücksichtigen, daß nach allen bisherigen Beobachtungen diese 
bei den Sigillarien anders verlaufen (cfr. S. 74). Eine V-förmige 
Zeichnung findet sich unter den B.-N. bei einem Lepidodendron 



68 W. KoRHKK, SigillBrienst&mme. 

aus der Königin-Luise- Grube (auf den mich Herr Prof. Potonik 
aufmerksam machte). 

Slglllaria ichthyolepis (Sternb.) Corda. Liefr. II, 36. 

Sigillaria biang^ula Weiss. Jahrb. d. Königl. Preuß. 
Geol. Landesanstalt für 1885, S. 360 mit Holzschnitt. — 1893, 
S. 75, Fig. 31, 32. — B.-N. etwa querelliptisch, Seitenecken spitz, 
ähnlich denen von jS. ichthyolepis. Zwischenraum bedeutend. Längs- 
runzeluug. — Saargebiet: Dach des Schwalbacher Fl. 

Sigillarla Defrancei Brongn. Prodr., 1828, S. 66 — 

1836, S. 432, Taf. 159, Fig. 1. Der Oberteil der B.-N. ist ganz 
hoch, der untere ganz flach, eventuell könnte das Stück umgekehrt 
abgebildet sein. Polster breit-rhombisch. Die von W.-St. hier- 
her gestellten Stücke des Saargebiets habe ich zu S. ichthyolepis 
gestellt. — Frankreich: Gard-Gebiet, nach Grand' EuRY (1890/92, 
S. 250) nur etage inf^rieur, anders als S, Brardi. 

Sigillaria Defrancei var. delineata Grand^ Eurt 
(. . . Gard, 1890/92, Taf. XI, Fig. 6, S. 250) hat rhombische B.-N. 
in der Mitte der Polster und 2 Kanten unter den B--N. Der 
Autor gibt an, es seien Übergänge zu dem (recht abweichenden) 
Originale Brongniart's vorhanden. 

Sigillaria Biercei Newberry. Annais of Science, vol. 1. 
Cleveland, 1853: No. 8, Februar, S. 96. — No. 14, Mai, S. 164, 
Fig. 2, S. 165. — B -N. und Polster sehr regelmäßig sechsseitig und 
nicht rhombisch, sonst wie vorige Form. — Nord- Amerika: Ohio, 
Coshocton [Alleghany -(ev. Potts ville -)Series, nach freundlicher 
Mitteilung von Herrn David White in Washington]. 

Sigillaria McMurtriei Kidston (On some new . . . 
Lycopods . . .) 1885, S. 358, Taf. XI, Fig. 3-5. 

= Sigillaria Eilerti Weiss, Gesellsch. naturf. Freunde, 188G, 
No. 2, S. 12, Fig. 3. 

Mit 2 Kanten unter der B.-N. und einem Mediankiel, der auch 
schwach sein oder fehlen kann. Eine Anzahl verschiedener Formen 
gehört hierher. Zwei Stücke, die Weiss von Kidston erhalten, 
sind auf Taf. XXVI, Fig. 100, 101, bei W.-St., 1893, abgebildet. 



Subsigillarien. 69 

S. Eilerti Weiss ibid., Fig. 99 (ohne Mediankiel) piißt in die 
Reihen der englischen Formen hinein. — Saargebiet: Untere 
Ottweiler Schichten: Schwalbacher Flöz: Ensdorfer Schacht. — 
England: Upper Coal Measures: Kadstock Series. 

. SlglUaria Zellleri Potonik (Fl. d. Roth . .), 1893, S. 194, go- 
grÜDdct auf S. quadrangtiiata Zkillkr (non Schloth.), 1885 (. . . . Grand* 
Combe . . ., Bull. S. Geol. France, 3, XIII, S. 142, Taf. IX, Fig. 3, 4. — Sehr 
ähnlich dor Fig. 59 von S. Brardi bei W.-St., 1893: anterscheidet sich nach 
Zkillkr (a. S. 64 a. 0.), 1889, S. 609, Ton dieser Art durch von geraden Linien 
begrenzte, rhombische Polster und feine Erhebungen, die der Rinde ein chagri- 
niertes Aussehen geben. — Frankreich: Grand' Combe. 

Sig^llaria Danziana Geinitz, 1861, Sigillarien in 

der unteren Dyas. Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch. XIII, 
S. 692, Taf. XVII, Fig. 1 (wiederabgebildet bei W.-St., Fig. 36, 
S. 80). Von S. Brardi durch Dekorationen unterschieden, nämlich 
radiale Runzeln auf der B.-N. und auch schwächer auf einem 
diese umgebenden, konzentrischen Hof. Übrige Rinde unregel- 
mäßig gerunzelt. 

Thüringen: Unterrotliegendes, Stollnbachswand bei Klein- 
Schmalkalden (mit Walchia zusammen). 

SlgUlarla Fritschü Wkiss, 1893, S. 175, Taf. 21, Fig. 83. — Ab- 
druck in grobem Sandstein; die Zeichnung, die nach einem Abzug in Fließ- 
papier des in Halle befindlichen Originals angefertigt wurde, läßt eine genauere 
Bestimmung des zum Typus Brardi gehörigen Stückes nicht zu. »Werderscher 
Steinbruch bei Rothenburg a. d. Saale (Ottweiler Schichten)«. 

SlglUaria ornata Brononiart, 1836, S. 434, Taf. 158, Fig. 8 (7?;. 
— jS*. typ. Brardif 

Sigillaria obliqua Brongn., 1836, Jaf. 157, Fig. 1, 2, 

S. 429. — Zeigt einen Verlauf der Runzelung, der an Asolanus 
camptotaentua erinnert. — Pennsylvania: Wilkesbarre. 

Sigillarla sculpta Lksqukkkux, Pennsylvania, 1858, S. 871, Taf. 13, Fig. 3. 
B.-N. rhombisch. LäogsruozeluDg vom Aao lanus - Ty^ns. — Neu -Philadelphia: 
The gate Toin. — Von Font. a. White aus Lower coal-measures angegeben. 

Sigillarla dilatata Lh:8Qx., ibid., S. 871, Taf. 13, Fig. 4. - B.-N. 
klein, breit, oben ausgerandet. Hat einige Ähnlichkeit mit Asolanus j aber auf 
dem Steinkem nur je 2 Närbchen, wellige Längsstreifung, keine Änorria-Wülste. 

Sigillarla obliqua Lesqukrrux (non Bronom.), Penn^a, 1880/82, 
Taf. 73, Fig. 18. 



70 W. KoEHNs, Sigillarienstftmme. 

Sigillaria ßsm Lesqx., 1858, S. 871, Taf. 13, Fig. 4. — Letztere Art, 
die nur ein N&rbchen haben soll, ist wohl nur ein schlecht erhaltenes Exemplar 
Ton ersterer. Diese steht S, Brardi nahe, zn der sie von Potoniu I. c, gestellt 
wurde. — B.-N. oben stark ausgerandet. — Pennsylvania: Muddy Creek. 

Sigillaria stellata hat sternförmig von den B.-N. ausstrahlende 
Linien; wurde yon Fairohild 1877 zu S. Brardi gezogen (siehe S. 63). 

Sigillaria Sctilmperi Lesqx., 1858, S. 871, Taf. XIV, Fig. 1. — 
Höchst wahrscheinlich hat Lesqx. ein mangelhaft erhaltenes Stück umgekehrt. 
Es mag ihm eine sehr großnarbige Form vom Typus der S, Brardi yorgelegen 
haben, fast ieioderm, mit yorspringendem ünterrand der B.-N. 

Sektion: Mesosigillaria Grand* Eury, 1890/92, S. 247. Die Grenze 
zwischen EuiigiUarien und Subsigillarien ist yielleicht keine scharfe. Geand^ 
EuRY führte obenstehenden Namen für solche Formen ein, bei denen die epi- 
dermale Oberfläche zwar glatt, eine tiefere Rindenschicht aber deutlich gefurcht 
ist. Er stellte hierher S. lepidodendrifolia, S. Mauricii. Es ist aber wohl mög- 
lich, daß bei allen Subsigillarien rhyUdokpe Erhaltungszustände yorkommen 
können (yergl. S. 81). 

Spezies, deren Stellung zu den Eu- oder Subsigillarien nicht ganz 

gesichert ist. 

Sigillaria lepidodendrifolia Brongn., 1837, Taf. 161, 
Fig. 1 A und 2. Die Stücke erwecken nach Zeiller den Verdacht, 
die Art habe mehr oder minder gerippte Rinde (1888, S. 540). 
Brongniart bezeichnet sie als leioderm mit »quelques plis lon- 
gitudinaux qui paraissent accidentels«. Demnach wäre sie gleich 
S. Brardi (besonders Fig. 3). — Frankreich: St. Etienne. 

Sigillaria cuspidata Broson., Prdr., 1828, S. 65. — 1836, Taf. 153, Fig. 2. 
— Das Original von St. Etienne hat Zkillkr gepr&ft (1888, S. 540). Die Fignr 
ist ungenau und das Stück wohl eine schwach rhytidolepe S, lepidodendrifolia. 

Sigillaria Mauricii Grand' Eury (. . . Gard . ., 
1890/92) S. 248, Taf. V, Fig. 10, 11, Taf. X, Fig, 1, Taf. XI, 
Fig. 8, Taf. XIII, Fig. 3, 4, 5, 7B. — B.-N. sechsseitig, deutliche 
Seitenecken. Polster in Taf. V ähnlich wie bei S, trigona^ in 
Taf. XI ausgelöscht, in Taf. XIII rhytidolep. B.-N. auf Taf. V 
mit zugespitzten Seitenecken; auf Taf. X mit abgerundeten; auf 
Taf. XI wie bei S. Roblayi^ unter den B.-N. 2 Kanten. 

? Sigillaria trigona (Sterne.) Brongn., 1828; Weiss 
em., 1887, S. 36, 53, Taf. V, Fig. 54. 



Sabsigillarien. 71 

= Lepidodendron trigonum Stkrnb., 1820, Taf. 11, Fig. 1 «= Cactites trigonus 
(Stktnb.) Martius, 1822, S. 189 »» Favularia trigona (Sternb.) Sternr. 1825/26. 

B.-N. glockenförmig, sehr groß, auf sechsseitigen Pol.stern. 
Vergl. auch S. pentagona PüSCH. 

Sigillaria Mouretl Zeillek, 1880, PI. foss. du perm. 
de la Corr^ze, S. 210, Taf. VIII, Fig. 3, 4. — Brive, 1892, Taf. XIV, 
Fig. 4. 

B.-N. groß, breit-sechseckig, mit sehr spitzen Seitenecken. 
Närbchen sehr weit oben stehend, seitliche groß. Zwischenraum 
über 1. Längsfurchen wellig, schwach, runzelig. Taf. VIII, Fig. 3 
macht den Eindruck einer Eusigillaina^ Fig. 4 mit längerem Unter- 
teil der B.-N. den einer Substgillaria ; eine spezifische Trennung 
beider ist aber ausgeschlossen. — Das schlecht erhaltene Stück 
von W.-St. (Fig. 102) könnte dazu gehören. Vielleicht ist die 
Art die leioderme Form zu S. ichthyolepü oder 5. Mc MurtHei, 

Frankreich: Brive: Mine de Cublac. 

Lepidodendron coskUum Lesqx., 1866, Geol. Rep« Illinois, S. 453, Taf. 44, 
Fig. 7. Die AbbilduDg zeigt eine Sigillaria (äff. Moureti?)^ deren B.-N. Lksqx. 
für die Gefftßspar eines Lepidodendron hält. 

Sigillaria cumulata W. Liefr. III, 60. 

Lepidodendron-älmliche Spezies. 

Sigillaria halensis Weiss, 1893, S. 83, Taf. VIII, Fig. 40, 
41. — Könnte für ein Lepidodendron mit sehr schwachen Polstern 
gehalten werden, wenn nicht die Närbchen über der Mitte der 
B.-N. ständen. — Wettin: Catharinaschacht. 

Sigillaria SerUi Bronon., Prdr., 1828, S. 66. — 1836, S. 433, Taf. 158, 
Fig. 9, 9A. — (= Lepidodendron Seriii (Buongn.) Prbsl in Stkrnb., 1838, S. 177). 
B.-N. querihombisch. Polster rhombisch (nicht hexagonal), sehr lepidodendroid, 
jedoch nach der Beschreibung kein Mediankiel, den aber eine B.-N. der Abbil- 
dung zeigt. — Sommersetshire. 

Sigillaria reticulata Lesqx., Bot. a. Pal. rep. of Arkansas, 
1866, S. 310, Taf. III, Fig. 2. 

B.-N. mit sehr spitzen Seitenecken, oben ausgerandet, auf 
der Abbildung teils mit langer oberer Seite (Schlotheimiana-Typus)^ 
teils mit kürzerer gezeichnet. B.-N. nicht in genauen Orthostieben. 



72 W. KoBBME, Sigillarienstämme. 

Unter den B.-N. Querrunzelung, sonst Längsrunzelung, wie bei 
Exemplaren von Lepidodendron Volkmannianum^ bei denen durch 
Dickenwacbstum die Polster ausgelöscht wurden (vergl. Fischer, 
Abb. Neue Folge, Heft 39, S. 13). Ein Exemplar, das Zeiller, 1886, 
Taf. 88, Fig. 2 abbildete, hat niedrigere B.-N, die in der Detailfigur 
stark ausgerandet sind; bei der Hauptfigur ist aber das nicht der Fall: 
Vergl. die 3. B.-N. von unten in der rechten Reihe. Diese ähnelt 
sehr den B.-N. von Lepidodendron Volkmannianum^ bei dem eben- 
falls Einkerbungen des Oberrandes vorkommen, z. B. an einem 
von G. Hoffmann gezeichneten Stücke aus Niederschlesien. — 
Ein solches Lepidodendron der S. B.^ war von Potonie als »An 
Sigillaiia reticulata^ bestimmt. Das von W.-St., 1893, Fig. 33, 
34 abgebildete Stück ist ebenfalls sehr Lepidodendron 'ähnWch, 
besonders durch die Aspidiopsis-ÜinMchen Wülste auf dem Stein- 
kern, die bei Sigillarien nicht bekannt sind. 

LicsQUEBEUx^ Abbildung von 1 882 weicht erheblich yon den bisher be- 
sprochenen Stücken ab (Coal-Fl., Taf. 73, Fig. 19, 19 a). Sie warde von Potonik 
(1893, Fl. d. Kotl. . .) zu S. Brardi gestellt, was aber sehr unsicher ist. 

Sigillaria Lorenzi Lksqx., 1880/82, S. 473, soll sehr nahe stehen, ist aber 
nicht abgebildet. 

Niederschlesien: Hangend-Zug, Paulineschacht. — Departe- 
ment Pas-de-Calais. — Nordamerika: Arkansas. 

Problematische Subsigillarien. 

Sigillaria venosa Bronon., 1836, S. 424, Taf. 157, Fig. 6 (= S. laevigata^ 
1828, S. G6 und S. 172, non S. 64). — B.-N. ähnlich wie bei S, Boblayi, seohs- 
seitig-birn förmig. Leioderm mit unregelmäßiger Runzelung. — unteres produk- 
tives Carbon. Dep. Loire inf., Montrelais. 

Sigillaria leioderma Bronon., 1836, S. 422, Taf. 157, Fig. 8. — Große 
OTale B. - N. in Schrägzeilen in geringem Abstand auf der glatten Rinde. 
Närbchen 1. — ?? 

Sigillaria Beneckeana Weiss, 1893, S. 205, Taf. 27, Fig. 103 und 104. 
B.-N. bim förmig, im Quincunx sich berührend. Nur 1 Närbchen. Daher Zu- 
gehörigkeit zu Sigillaria zweifelhaft. 



II. Das Innere der Stämme. 

Die Rinde, ihre Erhaltungsweisen an alten 
Stämmen und im fossilen Zustande, und ihre 

Steinkerne. 

Es sei vorausgeschickt, daß die anatomisch untersuchbaren 
Reste fossiler Pflanzen in der Regel nicht alle Teile gleichmäßig 
enthalten, vielmehr vor ihrer Mineralisierung schon eine Mazeration 
erlitten haben, die die weicheren Gewebe mehr oder minder zer- 
störte. Infolgedessen sind an verkieselten etc. Stämmen, die- 
jenigen Teile am vollständigsten erhalten, die auch an kohligen 
Resten den Hauptanteil haben. 

Bei den anatomischen Untersuchungen von Siffillana-Rmden 
durch Brongniart, Renault, Williamson etc. hat sich gezeigt, 
daß der innere Teil der Rinde meist aus einem wenig widerstands- 
fähigen Gewebe besteht, von dem entweder gar nichts oder nur 
undeutliche Fetzen sich vorfinden. Was fossil zusammenhängend 
erhalten ist, ist nur ein äußerer Teil, den wir als Außenrinde 
(nicht synonym mit Penderma) bezeichnen wollen. Sie besteht in 
der Regel wieder aus zwei Schichten. 

Der innere Teil ist wohl in der Mehrzahl der Fälle aus derben, 
langgestreckten, prosenchymatischen, radial angeordneten Zellen 
gebildet. — Bei S. spinulosa zeigte er Dictijoxulon-&ix\xVi\xT^ worunter 
man eine von unregelmäßig verlaufenden, Maschen bildenden 
Lamellen festerer Beschaffenheit (nach Renault Kork) durchsetzte 
Rindenschicht versteht. 

Über dieser festen Rindenschicht konnte noch eine zweite 
parenchymatische, aus isodiametrischen Zellen bestehende, nach- 



74 W. KoEHNu, SigillarieDstämme. 

gewiesen werden (vergl. besonders Willtamson, Mcmoir II, 1871, 
S. 210-214). 

Die Blattspur verläuft in der Außenrinde fast senkrecht zur 
Oberfläche, wie Renault angibt, was die Figur Williamson's, 
1. c, Taf. XXIX, Fig. 42 zeigt und was man an allen kohlig 
erhaltenen Außenrinden wahrnehmen kann. Die Parichnosstränge 
verlaufen, wie die Blattspur, senkrecht zur Oberfläche durch die 
Außenrinde hindurch, während sie bei Lepidodemlron zur Oberfläche 
zurückbiegen. Dies Verhalten bedingt bedeutende Unterschiede 
in den Erhaltungszuständen der beiden Familien. 

Die kohlig erhaltenen Rindenreste, die also die Außen- 
rinde repräsentieren, sind häufig nicht weiter in Schichten geteilt. 
(Nach W1LLIAM8ON werden sie durch »the firm layer of hast tissue 
that occupies its inner surface« zusammengehalten.) Zuweilen 
trennen sich aber 2 kohlige Schichten. Häufig ist dann nur die 
innere erhalten, während die äußere verschwunden ist« 
Jedenfalls ist es die parenchymatische Schicht, die dabei fortgeht; 
während die prosenchymatische innere als widerstandsfähigster 
Teil des ganzen Stammes erhalten bleibt. Der Kürze halber soll 
die vermutliche Außenfläche dieser Schicht mit i, die unten zu 
definierende Syringodendron-Oberfläche mit s, die epidermale Ober- 
fläche mit a bezeichnet werden, die entsprechenden Negative mit 
a, 1, 8. 

Es kann als sicher gestellt gelten, daß durch das Dicken- 
wachstum die Umrisse der Blattnarben schließlich, wenn auch erst 
nach längerer Zeit, verschwinden, während die seitlichen Närbcben 
zu sehr großen Malen werden. 

Nach seinen Untersuchungen bei verkieselten Subsigillarien 
schildert Renault den Vorgang folgendermaßen: 

(Renault-Zeiller, Commentry, 1888, S. 543.) Wenn die 
Dicke der Außenrinde, die Renault als Couche subereuse bezeichnet, 
1 cm nicht übersteigt, erkennt man daran deutlich die B.-N. der 
Sigillarien. Wenn aber die Dicke mehrere Zentimeter erreicht, 
werden die B.-N. undeutlich und die Polster bieten zahlreiche 
Spalten und sind teils oder ganz losgelöst. Auf noch dickeren 
Rinden bleibt keine Spur der Polster, die Blattspur verschwindet, 



Sjringodendron-ErhaltaDgsweiseD. 75 

nur 2, den beiden seitlichen Närbchen entsprechende Male sind zu 
sehen, die gemäß der Ausdehnung der Kinde außerordentlich 
anwachsen. — Diesen Zustand bezeichnet man als Syringodendron, 

Hilfsgattung Syringodendron. 

Sternbkrg, I, 1, 1820, S. 23, 24, Taf. XITI, Fig. 2 (non Fig. 1;. — III, 
1824, S. 38, 39, Taf. 37, Fig. 5. - IV, 1825/26, S. XXIV, Taf. 58, Fig. 2. 

Von den beiden von Sternbkrg zuerst mit diesem Namen 
belegten Stücken läßt das eine, Taf. XIII, Fig. 1, wohl keine ganz 
sichere Deutung zu, das andere, Fig. 2, ist die Innenseite der kohligen 
Rinde einer rhytidolepen Sigilluria. Diese haben wir als Syringom 
dendron im ältesten Sinne zu bezeichnen. Grand^ Eury nannte 
sie Pseudosyringodendron Später hatte nämlich Sternberg die 
Gattung erweitert (1824), indem er die Basis eines Stammes, bei 
der die B.-N. in der eben geschilderten Weise verschwunden waren, 
als Syringodendron boghalense bezeichnete; näheres über den Zustand 
der Male läßt sich nicht erkennen. Diese sind auf Taf. 58 bei 
Syringodendron alternans zu sehen, der in dieselbe Kategorie gehört. 
Da es aber nicht immer sicher ist, ob ein Syringodendron in die 
eine oder die andere Gruppe gehört, empfiehlt es sich, den gemein- 
samen Namen beizubehalten. 

Beide Kategorien sind längsgestreift. Die Male können zusam- 
menfließen zu »Gesamtmalen«. Z. B. sind sie an einem Stücke 
der S. B.i (Alte Halde, Rischbach, St. Ingbert, leg. H. PoTONife, 
27. Oktober 1901) z. T. durch einen senkrechten Schlitz getrennt, 
teils bewirkt dieser nur oben und unten eine Einkerbung, während in 
der Mitte oder dem oberen Rande etwas näherstehend eine Ver- 
tiefung sich findet. Ferner ist das Stück dadurch merkwürdig, 
daß unten an das Gesamtmal sich noch in der Mittellinie ein 
kleineres, hoch-elliptisches Mal anschließt i). 

Die zusammengeflossenen Male können den B.-N. von S. eiongata entfernt 
ähnlich sehen. Das hat die durchaas irrige Annahme Feistmantel's (1873, Verb, 
d. k. L geol. R.-A., S. 127) veranlaßt, diese Art sei ein »Decorticationsstadium.c 



Abbildangen von Erhaltungszustfinden bleiben dem Liefemngswerk yor- 
behalten. 



76 ^* KoEBVE, Sigillarienstftmme. 

A. Vermatlioh von der Basis großer Stämme. 

Male groß, meist höher als breit, getrennt oder mehr oder 
minder verschmolzen; in Orthostichen. öfter von einem Wulst 
umgeben, nach Rbnault, 1. c, S. 547, »correspondant au tissu forme 
de cellules vasiformes qui entoure l'orgaue secreteur«. Furchen 
häufig undeutlich, in die Breite gezogen oder ganz fehlend. 

Höchst instruktiv ist ein von Artis abgebildeter Stamm, an 
dem dieser Autor bereits 1825 mit großem Scharfblick seine 
Beobachtungen anstellte (Antedil. Phyt, S. 15). Am oberen Teil 
des Stammes sind noch die B.-N. erhalten. An dem unteren Teil, 
der viel dicker ist als der obere, sind die Furchen sehr breit 
geworden ; auf den Kippen stehen die beiden rundlichen Male 
in horizontaler Richtung weit von einander getrennt. 

Die Oberfläche ist manchmal auch unregelmäßig, Lyginoden- 
ciron-ähnlich, also dann wohl durch DictyoxyhnStvukiwT veranlaßt. 
Z.B. zeigt ein Stück von Zeche Westfalia, Flöz S. (leg. F. Kaufe) 
Lyginodendron-khnWiAiQ Oberfläche mit einem ganz dünnen Kohlc- 
häutchen. Sie trägt Orthostichen von etwa brillenartig-aussehenden 
Anschwellungen, die aus je zwei rundlichen, erhabenen Malen (Durch- 
messer etwa 4 mm) bestehen, zwischen denen sich häufig noch ein 
unregelmäßiger Höcker befindet. Während es sich bei dem genannten 
Stücke um grobe Skulpturen handelt, zeigt ein anderes auf dünner 
Kohlenrinde zahlreiche feine , (höchstens V^ ™™ breite) unregel- 
mäßig längsverlaufende, anastomosierende erhabene Linien, in deren 
Maschen noch feinere verlaufen. Die beiden Male sind lanzettlich, 
zwischen ihnen ein Höcker (Ruhr-Revier, Eickel). 

In der Bochumer Bergschulsammlung befindet sich eine Anzahl 
von Cremkr gesammelter, nach der Etikette zusammengehöriger 
Stammoberflächenbruchstücke (von Zeche Westfalia, Fl. F.). 
Während einige noch den Abdruck einer S. typ. Schlotheimiana 
erkennen lassen, sind bei anderen zwar noch die B.-N. zu sehen, 
aber sonst unregelmäßige Längsrunzeln und Vertiefungen, diese 
z. T. da, wo die Furchen sein müßten. Ein anderes zeigt unregel- 
mäßige Längsrunzelung und statt der B. - N. Paare von Malen 
(Wachsabdruck vom Verf. gemacht, in der S. B.^). Die beiden Male 



Syriogodendron^ErhaltangsweiscD. 77 

sind schm:il und von einander ca. 8 mm entfernt. Nach der 
Etikette befand sich die »runzelige Rinde unten am Stamm«. 

Syringodendron alternans, 

Stkknbkro, 1825, S. XXIV, Taf. 58, Fig. 2, 1826, S. 45. 
SigiUaria alternans (Stbrkb.) Lindlby a. Hutton, 1832, S. 159, Taf. 56. 
Sifringodendron approxiinatum Renault- Zbillbr, Gommentrj, 1888, S. 548, Taf. 63, 
Fig. 5. 

Male getrennt, linsenförmig bis elliptisch. Furchen undeutlich, 

oder statt einer Furche mehrere, die sekundäre Rippen zwischen 

sich lassen. 

Bei Lindlby a. Hutton sind die Male sehr groß. Renault rechnet 1888, 
1. c, Fig. 2, 3, auch Stucke mit verschmolzeneo Malen dazu, während er solche 
mit getrennten als 8}fr, approximatum bezeichnet. 

E. Wkiss bildet 1881, Fig. 17, ein Stück mit erhaltener kohliger Rinde ab. 

Syringodendron bioculatum Grand' EüRY. 
Gard. 1890/92, S. 244, Taf. X, Fig. 3, Taf. XIII, Fig. 8. 
Male sehr groß, rund, getrennt, keine Furche, Orthostichen 
ca. 7 cm auseinander. 

Sjfringodendron defluens Grand' Eürv. Gard. 1890/92, S. 244, Taf. X, 
Fig. 2. — Male getrennt, sehr groß, mnd, l&nger als breit; divergierende 
Längsstreifung. 

Sigillaria irreguiaris Achepohl (non Sbringb) 1880, S. 96, Blatt 33, 
Fig. 1 = Syr. typ. alteman». 

Syringodendron gracile Renault (non Dawson), Fl. de Commentry, 
188S, 3.548, Taf. 63, Figr. 4. — Typus alternans, Male kleiner, ziemlich weit 
getrennt. 

Sigillaria antecedens StüR, Culmflora, 1877, S. 294, 

Taf. XXIV, Fig. 4, 5. 

Male je 2, länglich, von Fig. 4 größer und weiter auseinander- 
gerückt. Zuweilen noch Reste von Blattspurmalen sichtbar. 
Zwischenraum über 1 ; Zwischenraum der Orthostichen groß. 
Furchen nicht zu erkennen. 

Sigillaria cactiformis Goldbnbkro, 1855, S. 28, Taf. IV, Fig. 1. — 
Typas alternans^ keine Furchen, Male ziemlich klein. — Das bekannte kegel- 
förmige Stück. 

Sigillaria pes-equi QüENST., Petrefakenk., 3. Auflage, 
1885, S. 1115, Taf. 94, Fig. 7. 

Gesamtmale groß, oben eingekerbt, in mehrere Zentimeter von 
einander entfernten Orthostichen. 



78 W. KoBHMK, Sigillarienstämme. 

B. 

Meist ist es recht unsicher, ob eine Syringodendron- 
Skulptur an der Basis zu Lebzeiten der Pflanze entstand, oder ob 
sie von einer die B.-N. tragenden Rinde bedeckt war, die erst am 
Fossil verloren ging. So besonders bei den folgenden: 

SigiUaria antiqua Saüveür, 1848, Taf. 54, Fig. 1, 
= SigiUaria gigantea Saüveür, 1848, Taf. 54, Fig. 2. 

Gesamtmale groß, elliptisch, Furchen am Grunde winklig, flach. 
Rippen längsgestreift. 

Stöcke an denen bei so großen Malen eine Einkerbung in 
der Mediane fehlte, sind mir nicht bekannt. Vermutlich ist die 
Abbildung ungenau. Ein Stück von Orzeche, S. B.^, zeigt in ähn- 
licher Weise die Male mehr oder minder verschmolzen, auf der 
Innenseite einer dicken Kohlenrinde, die aber auf ihrer anderen 
Seite keine B.-N., sondern nur undeutliche Skulpturen zeigt. 

SigiUaria catenulata Lindl. a. Hütt., 1832, S. 162, Taf. 58. — Ge- 
samtmale hoch liosenförmig, ziemlich groß. Kein ZwischeDraum, Furchen gerade, 
Rippen breit. 

Syringodendron pulcheUum Sternb., 1825, S. XXIV, 

1826, S. 43, Taf. 52, Fig. 2. 

= f Siffillaria pulchella (Sternb.) Roemer, 1860, 8.41. 

Male ziemlich weit getrennt, kleiner, durch regelmäßige Furchen 
von Synngodendron gracüe Renault unterschieden. 

Syringodendron bistricUum Wood, Proc. Ac. N. Sei. vol. XII, 1860, 
S. 521. — Trans. Amer. Phil. Soc. 1869, S. 342 (= SigHiaria bistriata Wood, 1. c, 
1869, Taf. IX, Fig. 9). — 2 Male getrennt. Nach dem Text keine Furchen. 

O. Eohte Erlialtangsziistände, 

d. h. Innenseite s' der die B.-N. tragenden Außenrinde oder der 
Abdruck s dieser Innenseite, bezw. auch i und i' (siehe S. 74). 

Daß es sich am Erhaltungszustände handelt und nicht um besondere 
P flau zengattun gen, wurde schon von Artis 1825 erkannt (Antedil. Phjtol., S. 15; 
auch S. 9 bei Rhytidolepis fibrosn vcrmuteto er es). Sp&tere Autoren yerwech- 
selten aber sehr häufig Erhaltungszustände mit epidermalen Oberflächen. 



Eohte BrhaltDDg»znat&iide. 79 

a) Verhalten der Blattspnr nnd der Parichnosstrünge. 

Atif der loneoseite der Kohlerinde erscheinea die Beitlichen 
Mate meist als 2 längliche Wulste, die Blattspur als rundlicher 
Höcker. Die 3 Male können auch zusammen auf rundlichen Er- 
hebungen stehen, die seitlich durch die Wnlste etwas schSrfer be- 
grenzt werden. Das Original zu Fig. 5 von S. mamillarü in No. 35 
zeigt eine solche Erhebung, an der noch ein Höckerchen in der Mitte 
sehr deutlich ist. Indem die Lftugsstreifung oberhalb und unterhalb 
des Gesamtroals konvergiert, entstehen Aber und unter diesem 
Vertiefungen. Dasselbe StQck zeigt auch Male, die sich mehr der 
gewöhnlichen Ausbildung nähern. Das Verhalten, daß die Blatt- 
spur inmitten eines solchen Ringes steht ist bei S. teseellata häufig, 
worauf Zbillbr (1888, S. 563) aufmerksam macht. 

Zuweilen ist auch nur ein rundlicher Höcker statt der 3 Mate 
vorbanden, z. B. bei S. elegantula. 

Auf dem Steinkem s können den Wolsten und der Blattspur 
Vertiefungen entsprechen, die sehr scharf begrenzt sein können 
(z. B. S. Boblayi, No. 57). Die Entstehung solcher Vertiefungen 
durch das weiche Parichnosgewebe ist nicht leicht erklärlich. 
Vielleicht ist die Scheide aus »celltäes vaHformes«, die Renault 
angibt (vergl. S. 76 oben), dabei beteiligt. DafQr spricht, daü 



QcqD 



Skizze des Terfiusers. 

Fig. le. 

Gesamtmat mit den M»len auf dem Original 2U Sigillaria Qoldeniergi t. RSnt,. 

Fig. 16A. c». 2 : I. Der Rand der B. - N. hat sich ao dorchgedrackt, daß er 

bt;i EorgflUliger Beleachtnng rioge herum sichtbar wird, er mußte in der ZeichoQDg 

QbertriebeD dargestellt werden, um überhaupt deutlich zo werden. 

Fig. 16B. Gesamtnial, st&rker Tergrüßert. 

Westfalen: Zeche Margaretbe bei Aplerbeck. 



80 W. KoBHNB, Sigillarienst&mme. 

bei genauerer Betrachtung die seitlichen Male sich oft als in Ver- 
tiefungen liegende WQlste zeigen. Erhabene Male auf dem Stein- 
kern kommen auch vor (vergl. Fig. 16). Das Stück zeigt um die 
Male mit verschiedener Deutlichkeit eine runde Erhöhung (das 
Gesamtmal), die unter der Lupe fein punktiert ist. Hier war also 
wohl die Blattspur von einem parenchymatischen Mantel umgeben 
(vergl. WiLLiAMSON, 1. c, Fig. 42). 

b) Erbaltungszustände mit dnrchgedrfickten Sknlptnren. 

Auf der Innenseite der Kohlenrinde sind häufig noch die 
gröberen Skulpturen der Außenseite erhalten (durchgedrückt?). 
So sind die Furchen stets, die Querfurchen off deutlich vorhanden, 
die Kontour der B.-N. erscheint nicht als scharfe Linie, sondern 
als abgerundete, verschwommene. Doch ändern sich die Verhältnisse 
je nach der Erhaltung ; z. B. können bei favularischer Oberflächen- 
skulptur auf der Innenseite s' Längsfurchen vorhanden sein oder 
nicht (No. 54). (Übrigens sind bei »Favularien« die Furchen auf dem 
Steiukern s häufig tiefer als auf der Oberfläche.) 

Besonders deutlich sind solche durchgedrückten Skulpturen 
bei S. Boblayiy häufig auch bei S. mamiUaris, Wenn man einen 
besonderen Namen dafür einführen wollte, würde Hexagonon (s. 
unten) in Betracht kommen. Bei cancellaten Subsigillarien können 
sich die schrägen Furchen durchdrücken: LtWo^rta-Zustand. 

Literatur: 

Einen Erhaltongszastand von S. elegantaUit der, an elDem gebrannten 
Stück, die Skolptoren der Oberfläche besonders deutlich darchgedrückt z^i^ 
und der von Weiss als S. margaritata als neue Spezies aufgestellt wurde, habe 
ich in No. 52 beschrieben. 

Hexagonon carbonarium Y^ aijCh, Naturgesch. d. Verst., Teil I, 177 1, 
S. 144, Taf. X a, Fig. 1. Erhaltungszustand von S. mamillaris mit durchgedrückten 
Skulpturen. 

Sigillaria simplex Achkpohl, 1881, Ergänzungsblatt 1, Fig. 2. — 
Ein Erhaltungszustand einer JS. typ. elegantula mit durchgedrückten Skulpturen 
und verschmolzenen Malen: Westfalen: Hauptflöz. Zeche Rudolph. 

Sigillaria lineolaris Sbringb, 1838, Ann Lyon, S. 308, 357, 

Taf. 13, B, B*. — Erhaltungszustand einer cancellaten Subsigillaria, au dem die 
Gitterfurchen und die Male der seitlichen Narbchen, z. T. auch das der Blattspnr, 
noch vorhanden sind (Sektion Lineoiaria^ S. 358). 



Echte BrhaltnngszastäDde. gl 

Pahnacitet variolatus Schlothbim, 1820, S. 396, Taf. XV, Fig. 3a,b. 

Favularia variolata (Scbloth.) Stbbnb., 1825, S. XIII. 

? Non Aapidiaria variolata (Schloth.) Presl in Stkrnb., 1838, S. 181, Taf. LXVIII, 
Fig. 12. 

Erhaltungszastände teils yon S, elegantula, teils von S. Brardi. — Essen 
nnd Wettin. 

Sigillaria nodulosa Rorhbb, 1862, S. 42, Taf. XII, Fig. 4, 5, 6. — 
Wohl Erhaltungszustände (iner Subsigillarie Ton llfeld. Fig. 4 und 5 mit An- 
schwellungen an Stelle der B.-N.; Fig. 6 zeigt 2 Male, schwache Längsfurchen. 

c) Die gewShnliehen gerippten Erhaltungszastände. 

Wenn auf der Oberfläche keine scharfen Skulpturen außer den 
Rippen vorbanden waren oder infolge der Dicke der Rinde sieb nicht 
durchdrücken konnten, so erscheinen die Erhaltungszustände der 
rbytidolepen Sigillarien als längsgestreifte Rippen mit je zwei oder 
einem Male. Statt der Blattspur ist häufig nur ein kleines PQnktcben 
vorbanden. Gegenüber dem typ. aüernana unterscheiden sich diese 
durch kleinere Male und schmalere Rippen mit deutlichen Furchen. 
Die Male erscheinen auf dem Steinkern oft als zwei in Vertiefungen 
gelegene Wülste. An demselben Stücke können sie getrennt oder 
vereinigt sein. 

Derartige Syringodendren scheinen auch bei Subsigillarien 
vorzukommen, z. B. Taf. XI, Fig. 4 bei Grand' Eüry (Gard, 
1890/92). Es dürften also die gerippten Syringodendren, die sich 
in Schichten finden, in denen kaum noch Eusigillarien vorkommen, 
auf Subsigillarien zu beziehen sein, so die Abbildung bei Roemer, 
Taf. XII, Fig. 6 (vergl. oben Zeile 9) von llfeld und die Stffillaina 
(Rhytidolepü) sp. bei Beyschlag und Fritsch (Abh. d. Königl. 
Prcuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 10, 1899, S. 63) 
aus der Bohrung Schladebach (IV, 3. f.), Wettiner Schichten. 

Auch eine Anzahl der als S, reniformia zitierten Reste gehört 
wohl hierher. 

F&r die von Gkinitz aus dem mittleren Rotliegenden des Beharrlichkeits- 
schachts angegebene 8. intermedia (eine Eu sigillaria) ist kein Belegstück mehr 
vorhanden. Vermutlich ist es ein Syringodendron einer Subsigillarie (nach 
Stkbzel, Pflanzl. Reste d. Rotl. y. Sektion Hohenstein-Limbach, 1901). 

Nttu« Folge. Heft 43. G 



82 W. KoEHNB, SigillArienst&mme. 

Hierher gehören: 
Syringodendron aulcatum (Schloth.) Sternb. 

Pahnacites sulcatus Schlothkim, 1820, Petref., S. 396, Taf. 16, Fig. 1. 
Syringodendron sulcatum (Schloth.) Stkrnberg, 1825, S. XXIV. 
Euphorbites sulcatus (Schloth.) Martius, 1822, S. 141. 
f Palmacites canaiiculatus Schloth., 1. o., S. 396, Taf. XVI, Fig. 2. 
Sigillaria sulcata Eichw., Geogoosie de la Rassie, S. 422. 

Male 2, kommaförmig, klein Furchen gerade. 

Von (tkinitz (1854, S. 46, Taf. VII, Fig. 1) im ZasammeDhaDge mit *S. 
intermedia« gefunden. An seinem Stücke sind die Male z. T. zusammengerückt 
oder Terschmolzen. 

Pabnacites canaiiculatus hat nur etwas schmalere Rippen. — »Aas dem 
Quadersandstein des roten Steinbruchs bei Gotha«, unter den Stücken der 
ScHLOTRBiM'Bcben Sammlang in der S. B.^ yon diesem Fundort (Keaper), 
war das Original nicht zu findeo, wohl aber Schizoneura, die der Schlothkim- 
scheo Abbildang bis auf das Fehlen der Paare von Malen ähnlich ist; entweder 
sind diese willkürlich ergänzt oder es ist Schlothkim bei der Ähnlichkeit der 
Reste eine Fundottsyerwechselnng untergelaufen. 

[Holcodendron erwähnt Qübmstkdt, Petref., 2. Aufl., 1867, S. 867, Taf. 82, 
Fig. 4, im Anschluß an Sigillaria^ gibt aber an, daß diesem aus dem Letten- 
kohlensandstein stammenden Reste Male fehlen. Calamites (Schizoneurä) Meriani 
soll scharfkantigere Rippen haben.] 

Sigillaria reniformis (»decorticated«) bei Lindlby a. Hutton, 1832, 
S. 161, Taf. 57. — Male sich seitlich berührend; regelmäßige, breite Forchen. 

Sigillaria catenoides Dawson, 1866, S. 147, Taf. VI, Fig. 22. — 
Gesamtmale oyal, auf breiten Rippen. — Wahrscheinlich ein Erhaltungszustand 
einer breitrippigen Sigillarie. 

Sigillaria discoidea Lesqx., 1858, S. 873, Taf. XIV, Fig. 5. — 
Male zusammengeflossen zu einer oben und unten eingekerbten Ellipsen- oder 
Kreisform; dicht über einander. Furchen naoh der Beschreibung entfernt und 
unregelmäßig, tief und runzelig. 

Sigillaria fibrosa (Artis) Bro.sgn., 1828, S. 66. — Gesamtmale 
auf schmalen Rippen, Längsstreifung oberhalb und unterhalb der Male conyer- 
gierend und diese so umschließend. (Vergl. S. 78.) 

Syringodendron complanatum Stkrmbbrg, 1824, S. 36, 39, 
Taf. XXXI, Fig. 1. — Gesamtmale rund, erhaben?, mit runder Vertiefong oder 
senkrechtem Schlitz. Längsstreifung. Furchen unregelmäßig, mit Wulst von 
eingedrungener Gesteinsmasse. — Saargebiet: St. Ingbert. 

Sigillaria Goldenbergi v. RöHL, 1868, S. 115, 
Taf. VI, Fig. 9. — Male auf rundlichen Erhebungen des Steinkerns. 
An dem auf der Etikette als Original zu S, Goldenbergi bezeichneten 
Stück sind noch die Kontouren der B.-N. schwach angedeutet. 
Ein gut erhaltenes Gesamtmal ist in Fig. 16 auf S. 79 gezeichnet. 



Bebte Erhaltaagszastäiide. 83 

Die Divergenz der Streifung ist nur z. T. so stark wie auf 
y. RöHL-8 (umgekehrter) Figur, z. T. aber äußerst schwach. Die 
Gesamtmale sind sehr verschieden erhalten. 

Syringodendron striatum Bronon., Classif., 1822, S. 220, Taf. I, 
Fig. 3. — Gesamtmale ungef&hr randlich, nicht genügend zu erkennen. Forchen 
tief, Rippen schmal. 

Syringodendron pea-capreoli Sterns., I, 1, 1820, S. 22, 24, 
Taf. Xni, Fig. 2. — Knorb, Taf. X, b. Fig. 1. — Mobahd, Taf. VI, Fig. 1, 2. 
— Innenseite der Koblenrinde, schmale Rippen. Gesamtmale klein, l&nglich. — 
Böhmen, Radnitz. 

Sigillaria decora (Sternb.) Göppert in Bronn, 1848. 

Catenaria decora Sternb., 1825, S. XXV; 1826, S. 43, Taf. 52, Fig. 1, wieder 

abgebildet bei Germar, Verst. . , . Wettin und 
Löbejfin, 3. Heft, 1845, Taf. 11, Fig. 3. 

Paare von Malen in Orthostichen ; auch Blütenmale. — Unter 
diesem Namen hat Grand' Eüry (. . . Gard, 1890/92), S. 250, 
Taf. XI, Fig. 4, einen bemerkenswerten Rest abgebildet: 

Die Innenseite s' der Außenrinde zeigt das Negativ 
schmaler Rippen, auf diesen die Male als je 2 Wülste. 
Darunter i' mit rundlichen Vertiefungen anstelle der Male. 
Darunter befindet sich der Abdruck a' einer der S, eleganttda- 
ähnlichen Formen von S. Brardü 

Bei W.-St., 1893, ist in Fig. 64 eine S. Brardi mit teil weis abgeschundener 
Rinde [dann etwa der Flftche i' (im Negativ) des Graxd' EusY^schen Originals 
entsprechend aassehend] abgebildet; mit Blütenmalen. 

Syringodendron Porteri Lbsqx., 1870, S. 448, Taf. XXVII, 
Fig. 4, 5, 6. — 1880, S. 502, Taf. LXX, Fig. 1, Ib. — Gesamtmale klein, quer- 
elliptisch mit Centralpunkt Zwischenraum sehr gering. Längsstreifung, keine 
Furchen. Wegen der sehr geringen Dimensionen ist die Zugehörigkeit zu Si- 
gillaria zweifelhaft. 

Syringodendron Brongnlarti 

(Geinitz) Grand' Eüry. 

(t) Syringodendron pachyderma Brongn., 1836/37, S. 479, Taf. 166, Fig. 1. (Non 

Sigillaria pachyderma Bbonon.) 
Sigillaria BrongniarÜ Geinitz, Steink. Sachsens, 1855, S. 47, Taf. YII, Fig. 3, 4. 

» bidentata Goldkäb., 1857, S. 53, Taf. VllI, Fig. 28. 
Syringodendron BrongniarÜ (Gein.) Grand' Eüry (. . . . Gard. 1890/92), S. 247, 

Taf. XII, Fig. 7. 



a* 



84 W. KoBHNE, SigillarieDst&mme. 

Die innere prosenchymatische Schicht (i — s') der Kohlenrinde 
allein erhalten (vergl. S. 74). Ihre in Rippen geteilte Oberfläche i 
zeigt die seitlichen Male sich oben und unten oder nur unten 
berührend, in der Mitte die Blattspur; im ganzen wird eine ovale 
Figur gebildet, ähnlich wie S. 79 für einen Fall geschildert. 
Der unter der Kohlenschicht zum Vorschein kommende Steinkern s 
trägt ungeteilte längliche Vertiefungen, als die Abdrücke der völlig 
verschmolzenen Male auf der Innenseite s' der Kohlenrinde. 

Bq\ Syringodendron francicum Grand^Eury (I.e., S. 247, Taf. V, Fig. 7) 
sind die Male auf s' nicht yerschmolzen, sondern berühren sich nar in der 
Mitte, bilden also ein H oder X mit einander. 

Die Anschauung älterer Autoren, daß derartige 
Reste die epidermale Oberfläche besonderer Sigillarien 
bilden, wird durch Grand' Eüry's Abbildung, 1. c, Taf. XII, 
widerlegt. Hier zeigt sich die Innenseite s' der inneren Schicht 
der Außenrinde mit länglichen Wülsten. Unter dieser kommt die 
Fläche i' zum Vorschein. Ihre Skulptur ist ein Abdruck der oben 
für i geschilderten. Zu unterst kommen die Abdrücke der B.-N. 
deutlich zum Vorschein (a'). 

Auch Abdrücke der Oberfläche i im Gestein kommen vor. 
Sie zeigen das Negativ der Furchen; die Male erscheinen als 
rundliche Höcker mit einer Vertiefung in der Mitte. 

Die Längsstreifung ist nicht immer parallel. Bei Geinitz' 
Fig. 4 ist sie oberhalb und unterhalb der Male konvergierend. 
Bei Grand' £ury's Abbildung dagegen divergiert sie vom Ober- 
rand und vom Unterrand des Mals aus, was bei Brongiart ver- 
mutlich übertrieben dargestellt ist. 

Sigillaria viicrostigma Bkono»., 1836, S. 478, Taf. 149, Fig. 2. — 
Ähnlich der vorigen, Male auf 8 rundlich, auf i Strcifung stark divergent 

Sigillaria organon Likdlky a. H. (non Sternb.), Taf. 70. — Ober- 
fläche 8 und i. 

Syringodendron cyclostigma Brongniart, 
183H/37, S.480, Taf. 166, Fig. 2, 3. 

Sigillaria cyclostigma (Bronon.) Goldenberq, 1857, S. 52, Taf. VIII, Fig. 29. 

— Wie Sgr, ßrongniarti; auf der Lage s' die Male V-förmig. Die L&ngsstreifen 

konvergieren etwas an den Malen, und grenzen so in dem Raum zwischen zwei 

.senkrecht über einander stehenden Malen ein Feldchen ab. 



Erhaltangs weisen. ^5 

Einen ähnlichen Eindruck können auch schlecht erhaltene 
Oberflächen von gerippten Sigillarien mit stark markiertem Ober- 
rand der B.-N. machen; z. B. ein Stück aus Oberschlesien, be* 
stimmt als Sig. cfr. cyclostigma Goldenb. (leg. Kosmann, 1881), 
zeigt bei flüchtigem Hinsehn eine Zeichnung wie diese Art, bei 
genauerem aber, daß der untere Rand des vermeintlichen Males 
dem oberen der Blattnarben entspricht. Sein oberer Uand wird 
durch eine kleine Querfurche hervorgerufen; das Ligularnärbchen 
kann event. auch ein zentrales Närbchen vortäuschen. 

Weitere Namen fnr Erhaltangsziistande, z. T. problematisch. 

FUiytidolepU oceilata Sternb., I, 1823, Taf. XV, Fig. 1, 2, S. 25, 26, 32. 
= R/iytidoieois undulaia Stbrsb., I, 4, 1826, S. XXIII. 

Erhaltungszustand einer gerippten Sigülaria. Nach der Abbil- 
dung vom Profil der Rippe von S. viamillans^ die Male sind aber 
auf der Abbildung nicht recht zu deuten. Fig. 2 (umzukehren) 
zeigt Närbchen, dürfte zu S. mamillaria oder S. scutellata gehören. 

SigiUaria oceilata (Sterne.?) v. Röhl, 1869, S. 100, ist nach dem mir vor- 
liegenden Original zu Taf. 26, Fig. 10 ein Syringodendron von S. scutellata, 

Solenoula psilophloeiis Wood, 1860, S. 23S, Taf. 4, Fig. 3. Möglicherweise 
Syringodendron eines alten SigiäariaSi&mmes mit breiten Furchen (im Abdrack). 
— Mi Ines Mine, St. Clair. Position, body of Mammoth Yein. 

SigiUaria flexuosa L. et fl., Vol. 3, 1837, S. 147, Taf. 205. — Die Anord- 
nung der Läogsstreifong deutet auf einen Erhaltungszustand. 

SigiUaria carinata Roemkr, Palaeont. 9, 1862, S. 42, Taf. XII, Fig. 2. 

(= SigiUaria subsulcata Roemkr, ibid., Taf. XII, Fig. 3?) Nach Stkkzel: 
Centralblatt f. Min., 1901, S. 594, wohl Erhaltungszustände von Subsigillarien. 

SigiUaria magnifica Wood, 1860, S. 238. 

= Syringogendron magnißcum Wood, 1869, S. 343. 
2 Male, ohne Rippe, Zwischenraum unter 2. 

Euphorbite» cicatricosus, Mabtius, 1822, S. 141. Wohl Syringodendron mit 
fast yerschmolzenen Malen. Zum Gattungsnamen vcrgl. auch S. 82 u. 54. 

Syringodendron Organum Steunb., 1820, S. 22, 24, Taf. XIII, Fig. 1. — Hat 
unregelmSßigo, nicht durchgehende Furchen und linsenförmige einzelne Male. 

SigiUaria Oweni Lesqx., 1870, Geol. Rep., Illinois, Vol. IV, S. 498. 

= DidymophyUum Oireni Lesqx., 18S0, S. 507, Taf. LXXIV, Fig. 10, 10b; — 
1884, S. 801, Taf. 92, Fig. 11. — unterer Teil eines Stammes mit Syringodendron- 
Skulptur, mit unterirdischen Organen daran. 

Syringodendron valde-flexuosum Grand^ Bury (. . . Loire, 1877), S. 166. — 
2 Male. »Sidons flexueux intcrrompus et rejetes au niveau des cicatricrs d^une 
maniere tres-remarquable.« 



86 W. KoBBiiB, Sigillarienst&mme. 

Syringodendron provinciale Grand* Burt (. . . . Gard, 1890/92), S. 245. 
Auf s' »liniaments r^ticules« sehr abweichend yon denen auf i. Auf s' »des 
glandes g^min^es subrectangulaires«', denen auf i Tiel kleinere »glandes conver- 
gentes« entsprechen. 

Si'giliaria pachy derma L. et H., 1882 (non Bronoü ), unklar, vergl. Kidstor 
(Pal. sp. mentioned in Fossil Flora), 1891, S. 361. 

Sigülaria monostachya L. et II., Taf. 70. Nach Eidstoh (1. c, S. 363), der 
S. monoatigma schreibt, eine Rippe eines Syringodendron, 

Syringodendron esnostense Rkmault, 1897, Nouyelle Diploxjlce, S. 23, Taf. V, 
Fig. I. Anatomisch untersuchtes Stück, dessen Zugehörigkeit zu Sigiüaria nicht 
erkennbar ist. 

Sigiliaria sydnenm Dawsox, Qu. J. Geol. Soc. XXII, 1866, S. 147, Taf. YII, 
Fig. 28. — Je 2 lange Närbchen, Form der B.-N. nicht angegeben. 

Sigiliaria striata Dawson (non Bronon.), ibid. S. 147, Taf. VI, Fig. 23. - 
Schmale Rippen, Fläche i. ? ? 

ünduUUum carbonarium Walch, Naturgesch. d. Verst., Teil III, 1771, 
S. 119, Taf. Ol 2, Fig. 2. - Echter ErhaltungszusUnd mit 2 Malen (von S, 
Brardi ?). 

Organon carbonarium Waloh, Naturg. d. Verst, Teil III, 1771, S. 89. 

= ünguella carbonaria major Waloh, ibid., Teil I, 1773, S. 144, Taf. Xa, 
Fig. 3: Syringodendron, Male je 1, groß. — Xb, Fig. 1: Syr. mit Furchen, Male 
sich berührend. Fig. 2: Echter Erhaltungszustand. Xc, Fig. 2, 3, 4 ebenfalis. 

ünguella carbonaria minor Walch, Naturgesch. d. Verst., Teil I, 1771, 
S. 144, Taf. Xa, Fig. 2: Syr, typ. a/ternans, Male je 1, groß, rundlich. 

Die von Rost, »De Filicum ectjpis«, 1839, S. 14, 15, aufgestellten 
Spezies sind wertlos, sie werden hier nur der SjnoDjmie halber aufgeführt: 
Syringodendron approximatttm^ latum^ ovatum^ profundatum^ ternatum. 



Der Holzkörper und das Mark*). 

Anatomische Untersuchungen hierüber, die sich meist auf 
Subsigillarien beziehen, wurden von Brongniart, Renault, 
WiLLiAMSON, Bertrand und Scott ausgeführt. Von Angaben 
über Eusigillarien ist wenig vorhanden; doch beschrieb in neuerer 
Zeit Bertrand ein Stück, leider noch ohne Abbildungen, die 
aber, wie der Autor die Liebenswürdigkeit hatte, mir mitzuteilen, 
noch geliefert werden sollen. 

Es hat sich ergeben, daß der Heizkörper zuinnerst aus einem 
Ring zentripetaler Leitbündel besteht, die getrennt oder verschmolzen 
sein können. An diesen dünnen Ring (Korona) schließt sich der 

^) Die Literatur hierzu ist z. T. in Liefr. II, No. 87, angegeben, sonst 
meist aach in Scott's > Studios in fossil Botany« zu finden. 



Holzkörper and Mark. 87 

sehr viel mächtigere sekundäre, zentrifugale Ilolzkörper an, aus 
Treppentracheiden bestehend. Von Interesse fär das Verständnis 
der kohlig erhaltenen Holzkörper ist es, daß die Trennungsfläche 
der beiden Partien aus Riefen und Rillen besteht (wie bereits in 
Liefr. II, 37 dargelegt). Von den Riefen (wenn man sich die 
Trennungsfläche von innen gesehen denkt) gehen die Leitbündel 
zu den Blättern, von Markstrahlen begleitet. 

Nach Renault (. . . Antun et Epinac, 1896) S. 244 haben 
die »Sigillaires canneles« (Eusigillarien) ein mächtigeres Primärholz 
als die »Sigillaires ä ecorce lisse« (Subsigillarien). Bei den ersteren 
sollen die Leitbündel der Blätter nur aus Primärholz bestehen, 
bei den anderen aus Primär- und Sekundärholz (diploxyl), wie bei 
den Cycadeen, 

Als Diploxyhn wurden anatomisch untersuchte Stämme mit 
doppeltem Holzkörper bezeichnet, deren Stellung zu Lepidodendren 
oder Sigillarien nicht ohne weiteres zu bestimmen ist. Z. B. fand 
Dawson (1877, Quart, Journ. Geol. Soc.) einen aufrechten Stamm, 
in dem der Holzkörper den 1 cm dicken Marksteinkern umgab 
und noch Struktur zeigte. Die innere Rinde war völlig ver- 
schwunden, die äußere bestand aus strukturloser Kohle und zeigte 
keine bestimmbaren Oberflächenskulpturen mehr. 

An den gewöhnlichen fossilen Stämmen wurde der Innenraum, 
den das Mark erfüllte, mit Gesteinsmasse ausgefüllt, während ein 
Rest des Holzkörpers häufig noch als dünnes, kohliges Häutchen 
diesen »Marksteinkern« umgibt. 

Beide sind in Liefr. II, No. 37, von mir beschriebeo and mit den ähnlichen 
Marksteinkcmen von Stigmariopsis, die Solhs beschrieben hat, yerglichen worden- 



AnhaDg. 

Hilfsgattung: Siglllarlostrobus. 

ScHiMPHK, Traite de pal. y6g. II, 1870, S. 105. 

Die Blüten, deren Zugehörigkeit zu unserer Gattung man an 
den auf den Blütenstielen befindlichen B.-N. erkennen kann, sollen 
hier nicht weiter behandelt werden, da Verfasser keine eigenen 
Untersuchungen darüber machen konnte. — Nach Grand' Euuy 
sollen die Blüten der Subsigillarien denen von Lepidodendron ähn- 
licher sein, als die der Eusigillarien. 

Da es sich empfiehlt, die für die Hilfsgattung SigiUariostrobus 
aufgestellten Speziesnamen auch bei Sigiüai'ia nicht zu verwenden, 
seien sie hier angeführt : 

SigiUarioBtrohus ciliatuSy rhombibrachiatus Kidston, 1897. 
» mirandus, rugosm Geamd* Eury, 1877. 

» fastigiatus (Göppkut) Grand' Eury, 1877. 

» LauremianuB Lesqx , vergl. Whithb, 1899, S. 235. 

» Goldenbergi, nobiits, Souichi^ striciuSy Tieghemi Zkiller, 1884. 

» pedicellifolius Grand' Eüry, 1802, S. 258. 

» Cordai 0. Fkistm., FeUtmanteli Gkin. Siehe Fkistmantel, 

1871, Abb. d. k. Böhm. Ges. d. W. 
» gravidus 0. Fkistm., Verh. d. k. k. geol. R.-A., 1873, S. 82. 

In Sigiliariostrobus bißdus Gein., handelt es sich um Sporophylle von 
Gomphosirobus, nicht von Sigillarien. 

Hilfsgattung: SigllUrlocladus. 

Grand' EüuY (. . . Loire, 1877), S. 158. - (. . . Gard. 1890/92), S. 257. 

So bezeichnete Grand' Eüry, 1877, die in Wirtein stehenden 
/Sj!^?7/anoÄ^;'o6t^-ähnlichen Anhänge, deren Blätter noch nicht in 
Sporophylle umgewandelt waren. Sie sollen zu SigUlaria Brardi 



BlüteD, BIftiter etc. 89 

gehören. Am proximalen Teile dieser Gebilde sind die Blätter 
abgefallen. Die entstehenden B.-N. und Polster sind auf Taf. XI, 
Fig. 3, 3B von Grand' Eurt, 1890/92, dargestellt. Sie stimmen 
Qberein mit denen von Siffälodendron frondosum (Göppert) Weiss 
(Jahrb. d. Geolog. Landesanst. 1888, Taf. II, Fig. 1, S. 159) einem 
Reste, den Grand' Eurt mit den besprochenen Gebilden identi- 
fiziert. 

Blätter. 

Die Blätter der Sigillarien waren sehr lang (nach Grand 
EuRY, 1890/92, S. 257, bis 3 m). Sie trugen auf der Oberseite 
eine Furche, auf der Unterseite einen Kiel in der Mitte, der zwei 
Spaltöffnungen tragende Furchen trennte (Renault, Sur Tor- 
ganisation comparee des feuilles des Sigillaires et des Lepidoden- 
drons. Compt. rend., 1887). 

Durch die Furche auf der Oberseite dürfte die bei den B. N. 
sich so häufig findende Ausrandung sich erklären, während dem 
Kiel auf der Unterseite die aufgesetzte Spitze an dem Unterrande 
vieler B.-N. und der sich von dieser auf das Polster in einer An- 
zahl von Fällen erstreckende Mediankiel zuzuschreiben sind. 

Kohlig erhaltene Sigillarienblätter finden sich isolirt sehr 
häufig und können dann mit denen der Lepidodendren ver- 
verwechselt werden. Nicht selten sieht man sie auch in der Rich- 
tun«; von der Oberfläche der Rinde aus sich in das Gestein er- 
strecken. Ein deutlich von der B.-N. ab zu verfolgendes Blatt 
beobachtete Zeiller, 1886/88, bei S. laevigatai Taf. 78, Fig. 2. 
Bei einem Stflck der S. ß.^. {S. mamiUai*is^ Grube Dechen) 
sieht man sie ebenfalls, wenn auch nicht ganz so deutlich, von 
der B.-N. abgehen. 

Sie warden mit dem eventaell auch Lepidodendron-Blfttter bezeichnenden 
Kamen Cyperites L. et H. (Taf. 43, Fig 1, 2) belegt. Nach Kidston, 1890, S. 359, 
hat C. bicarinata L. et. H. nicht 2 Adern, sondern nur eine, welche auf jeder 
Seite eine Leiste trägt. 

Eventuell könnte das Vorhandensein dieser 2 Leisten mit 
der häufig zu beobachtenden Zweiteilung des der Blattspur 
entsprechenden Närbchens in Zusammenhang zu bringen sein. 

Ghamd' BuBT bezeichnete die Blätter (1877, S. 257} als Sigiilariophyllum,. 



90 W. KuBHNE, Sigillarienst&mme. 

Unterirdische Organe. 

Über Stigmaria vergleiche Potonie: Lehrb., S. 209 und 
besonders Fig. 205; über Stigmariopsis^ ibid., S. 215. Zu der Angabe 
PoTONii's (in Engler-Prantl., Natörl. Pflanzenfam, S. 743), das 
Vorkommen von Stigmai'iopsia auch in den unteren Saarbrucker 
Schichten spreche dafür, daß Stigmariop8i8 nicht nur zu £»^6-, 
sondern auch EudgillaHen gehöre, ist zu bemerken, daß Stigma- 
riopsia ja auch bei Asolanus vorkommt, der sich in den unteren Saar- 
brucker Schichten findet. Demnach ist die Zugehörigkeit von 
Stigmariopsis zu Eusigülarien noch nicht festgestellt. 

Als Spezies werden hierher gestellt: Stigmariopsis inaequaUs (Geih.)? rimosa 
(GoLDEHB.), Event (Lesqx.). 

Spezies von zweifelhafter systematischer Stellung 

(vergl. auch S. 71, 72, 85, 86). 

Sigillaria tumida (Bunbury) Kidston, Ann. a. Mag. Nat H. 5, Vol. 15, 
S. 359. Von Kidstom unl Schibipbr (Traite, II, S. 52) zu Sigillaria gestellt, ob- 
\irohl die Merkmale bei Bunbuby nicht klar gemacht sind. Soll S. Mc Murtriei 
Kidston sehr ähnlich sein. 

Sigillaria xylina Bronqn. wird von Renault and Grand' Eury (Ktade da 
S, spinulosa) mit Dictyoxglon för identisch erklärt. 

Sigillaria vascularis Binnky wurden anatomisch untersuchte Stämme mit 
doppeltem Holzkörper genannt, die zu Lepidodendron (oder Sigillaria f) gehören. 

Sigillaria Wisnioivskii Raciborski, Permokarbonska Flora . . ., 1891, S. 3*2, 
Taf. VI, Fig. 10, 11. — Steht nach der Abbildung S. Defrancei möglicherweise 
nahe Die Närbchen sind sehr eigenartig, vergl. W.-Sx., S. 228. — Lepidodendronf 

Archaeosigillaria Kidston. 

Sigillaria Vanuxemi Göppert, Foss. Fl. d. Übergangsgeb. , 1852, S. 249, ge- 
gründet auf die Abb. von Vanuxbm, 1842, Geol. of New- York, III, Fig. 51, 
S. 184. 

Archaeosigillaria Vanuxemi (Göppbrt) Kidstok, Transact. Nat. Hist. Soc. of Glas- 
gow, 1899/1900. Garb. Ljcopods and Sphenophylls. Separat- Ausgabe, 
1901, S. 39. 

B.-N. in Spiralen, bei älteren Stämmen sechseckig und sich 
berührend. Ein Närbchen Qber der Mitte. Die Abbildung von 
Dawson (1862, Fl. of the Devon. Period) ist kopiert bei Weiss, 
1887, Taf. XV, Fig. 30. 

England: Unterkarbon: Shap Toll-bar, Westmoreland. — 
New- York: Ober- De von (Chemung Group). 



Problematische Spezies. 91 



Alphabetische Liste unklarer Reste. 

Favularia pentagona St»:rmb , 1 826, S. XIII, ohne Abb. 
FUtytidolepU dubia (Sternb.) Stkjuib., I, 4, 1825/26, S. XIII. 

= Lepidoiepis syringioides Steknb., I, 3, S. 36, Taf. 31, Fig. 2. 
= Lepidoiepis dubia Strbnb., L, 3, S. 39, Taf. 31, Fig. 2. 
Von Stkknb. fälschlich für «= S. elongata erklärt. Syringodendron ? 
Siyillaria bohemica Stub, 1873, Verh. d. k. k. geol. Reichsanstalt, S. 152, 153. 

»WundervolU, ohne Beschreibung. 
» Brochantii Brongn., 1836, S. 442, Taf. 159, Fig. 2. — Eschweiler. 
» dubia AcHKPOHL (non Brongn.), 1880, S. 91, 61. 29, Fig. 8. Abb. un- 
kenntlich. 
» geminata Goldenb., 1855, S. 27, ohne Abb., unzureichende Beschreibung 

eines Stückes yon St. Ingbert. 
» Horovskyi Stur, Reiseskizzen, 1878, S. 16. — Ohne Beschreibung. 

• interrupta Eichw., Leth. ross., 1860, S. 200, Taf. 9, Fig. 2. — ??. 
» lentigera König, Taf. XV, Fig. 182: Rkytidofep. 

» marineria? Brongn.,. von Göppbrt in Bronn, 1848, zitiert. 

» muralis Robmkr, Pal. IX, 1862, S. 44, Taf. 8, Fig. 15. 

» Murchisoni L. et H , 1833 - 35, Taf. 149. — Rhyt, unklar. 

» piana Gbinitz, 1854 (Hainichend. . . .), S. 61, Taf. 13, Fig. 2, 3. 

» protracta Tondkra, 1889, Krakau, Taf. 13, Fig. 2, S. 35. - Nicht 

näher zu bestimmende Abb. einer Rhyt, 
» Wiodeana König, Taf. XV, Fig. 182. Schlechte Abb. 
> Samarskii Eichw., Lethaea ross., 1860, S. 196, Taf. 16, Fig. 2, 3 (Aspi- 

diopsisf)^ 5, 6. ?. 
» striata Brongn., 1836, S. 428, Taf. 157, Fig. 5, auf einen kleinen Rest 

unbekannter Herkunft gegründet. 
» striata 0. Feistm., Jahrb. k. k. Geol. R.-A., 1873, S. 272, ohne Be- 
schreibung. 

* fVemeuilieana Brongn., Bull. soc. g^l. France, 7, 1850, S. 769. — 

Leioderm. B.-N. halbkreisförmig, nach unten 
konvex. 3 Närbchen. — ?. 

Sigillaria subele^ans wird von Grand' Eury, Loire, 1877, S. 373, aufgeführt 
ohne Autor als »ä Ostrau«. Mir unbekannt — S. subrugosa, S, pseudocanali- 
culata Grand' EuRY, ibid., sind nur im Index, S. 312, zu finden. S. sub- Knorrig 
S. 418, ist unzureichend beschrieben. 

Folgende Spezies blieben mir unbekannt, da die Annais of science of Gleye- 
land, in denen sie Ton Newberry beschrieben sind, nicht zu erhalten waren 
(Vol. I, 1853). S. acuminata^ S, dentata l. c, S. 165, S, pulchra Nbwbbrry. 



92 ^' KoEHMK, Sigillarienstämme. 

Von den Sigillariaceae anszuscliließende Spezies. 

Sigülaria Stetmbergti MONSTER ist Fteuromeia, die Potünie 
in Engler-Prantl, S. 754, zu einer eigenen Familie erhob (vergl. 
auch Liefr. II, No. 38, 39). Dazu gehört auch S, oculina Blankek- 
HORN (Foss. Fl. des Buntsandsteins . . . Gommern. Palaeont., 
1886). Letzte Nachzügler der Lepidophyta. 

Bothrodendraceae, 

Die Gattung Botfirodendron warde von Wkiss-Stbrzel, 1893, zu Sigillaria 
als Untergattung gestellt, aber von Potonik (1901 : Silnr- und Calm-Fl. . und 
1902: in Enolbr-Prantl, I, 4, S. 739), mit Cyclosiigma zum Typus einer eigenen 
Familie erhoben, und zwischen die Lepidodendraceae und SigiUariaceae ein- 
geschaltet. 

Daß die bisher zu Sigillaria gestellte Spezies Asolanus cam- 
ptotaenia WooD von dieser erheblich abweicht, wurde auf S. 61 
dargelegt. Von Bothrodendron ist sie im wesentlichen durch ihre 
größeren B.-N. unterschieden. Sie hat mit dieser Gattung die 
knorrioiden Erhaltungszustände gemein (z. B. Lesqx., Coal-Fl., 
1880/82, Taf. 73, Fig. 3 — 6), sowie Aspidiopsis-hYuAich^, Mit ihren 
leiodermen Formen wurden keine cancellaten^ wohl aber lepidoden- 
draide Polster im Zusammenhang gefunden (Sig.'Camp, lepiden- 
droides Grand' Eüry [. . . . Gard., 1890/92], Taf. IX). Diese 
kommen auch bei Bothrodendron vor (W.-St., Fig. 3). 

Asolanus. 

Leiodermariae Goldenb. ex. p., 1857, Fl saraep. f. II, S. 7. 
Asolanus Wood, Proc. Ac. Nat Sc. Philad., 1860, S. 237. 
Sefnapteris Üngbr ex. p., Anthracit-Lager in Kärnthen, 1S69, S. 788. 
Pseudosigillaria Grand' Eury, Loire, 1877, S. 142. 

Subsigillariae Weiss ex. p., Zeitschr. d. Deutsch, geol. G«sellsch., 1889, 

S. 379. 

Die Vertreter aus preußischen Revieren der wichtigsten Art, 
Asolanus camptotaenia WoOD = Sigillaria Hmoaa Goldenb., sind 
von W.-St., 1893, bekannt gegeben, Taf. IV, V, S. 66 u. f. — 
Eine Untersuchung darüber, ob noch weitere Spezies unterschieden 
werden müssen, geht über den Rahmen dieser Sigillarien-Arbeit 
hinaus. — Die im folgenden aufgeführten Speziesnamen empfiehlt 



Aaszuschließende Spezies. 93 

es sieb, zur Vermeidung von Synonymen, fQr Sigillarien nicht 

mehr zu verwenden. 

Asolanu» camptotaenia Wood, 1. c, Juni 1860, S. 238, Taf. IV, Fig. 1. 

» ornithicnoides^ ibid., Fig. 6. — ? ?. 
Lepidodendron harbatam Robmbr, Palaeont., IX, 1860, S. 40, Taf. VIK. Fig. 12. 
P^eudosigillaria dimarpha Gbakd' Bury (Gard. 1890/92), Taf. IX, Fig. 7, 8; 

Taf. XXII, Fig. 1. 
» lepidendroides, ibid., Taf. IX, Fig. 10. 

» monosiigma (Lksqx.) Grand' Eury (Loire, 1877), S. 144. 

» protea Grand' Eury, 1877, S. 148. 

» striata bei Grand' Eury, 1877, S. 144. 

Semapterts carintlnaca Ungrr, 1869, S. 788, Taf. III, Fig. 1. - Hat verh&ltniß- 

mäßig große B.-N. Blattstellang 18 : 47. 
Sigiiiaria aeguabilis Goldbnb., 1857, S. 28, Taf. VI, Fig. 13. — B.-N. rhombisch, 

mit spitzen, qaer auslaufenden Seitenecken, größer 
als bei S, rimosa und dichter stehend. — Unge- 
nügend kenntlich. 
» camptotaenia (Wood) Wood, Oktober 1860, S. 442. 
Sigillaria-camp. gracilenta Grand' Eury (Gard. 1S90/92), S. 262, Taf. IX, Fig. 6; 

Taf. XXII, Fig. l. 
» » lepidendroides, ibid., S. 262, Taf. IX, Fig. 10. 

Sigiiiaria Orand! Euryi Lbsqx., Coal-Fl., III, 1884, S. 795. 

» monostigma Lksqx., 1866, II, S. 449, Taf. 42, Fig. 1—5. — 1870, IV, 

S. 446, Taf. XXVI, Fig. 5. - 1879-81, S. 468, 
Taf. LXXII, Fig. 3-6. 
» rimoM GoLDBNB., 1857, S. 22, Taf. VI, Fig 1—4. 

* iigi/larioides (Lksqx.) White ( Missouri, 1899), S. 239, Taf. 70, 

Fig. 2 (= Lepidophtoios sigillarioide» 
Lksqx.). 
» tricupis hat nach Grand' Eury, 1890/92, S. 262, Brongniart einige 

Exemplare von A, camptotaenia etikettiert. 

Bothrodendron. 

Rhytidodendron ist nach Zbillkr und W.-Sr. gleich B. Von Wbiss-St. 
wurden als Sigiiiaria, Untergattung Botlirodendron, aufgeführt: B. Kidstoni W., 
lepidendroides W., minutifolia Boulay, parvi/olia W., punctata L. et H., puncti- 
formis W., pustulata W., semicircularis W., sparsifolia W., Wuekianum Kidston. 

Vermutliche Lepidodendraceae, Aspidix>p9i8 etc. 

Sigiiiaria oculus-felis Abbado, 1899 = Lep. dichotomum nach Fischer^), S. 55. 
» Fogolliana Abbado, 1899 ) Nach Zeiller, Note snr la Fl. houill. du 
» polymorpha Abbado, 1899 ) Ghansi, S. 12, gleich Lepidod. 

*) Franz Fischer: »Zur Nomencjatur von Lepidodendron und zur Artkritik 
dieser Gattung« (Abh. d. Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge. 
Heft 39, 1904). 



94 W. KoBRHB, Sigiliarienstftmme. 

Sigiilaria plana Abbado, 1899 (non Gbin.), nach Zkiller, 1. c, za schlecht er- 
halten, um za bestimmen, ob Sig, 
oder Lepidodendron, 
» obUqua AcHKPOHL (noo Bronon.), 1880, Ergftnzangsblatt I, Fig. 15. — 

Lejndodendron. 
» appendiculata (Sterne.) Broxon., 1828, S. 64, Z^p.-Erhaltnngszostand. 
» corrvgata Lesqx., 1870, S. 445, Taf. XXIV, Fig. 4:?? - Taf. XXV, 

Fig. 5: Lepidodendronf 
» disians Geinitz (Hainicheod 1854), S. 61, Taf. 13, Fig. 4—6. 

— (Sachsen . . ., 1855) Taf. VIII, Fig. 4 gleich: 
Syringodendron tnagis - minusüe - distaru Grand* Bury (Loire, 1877), S. 166. — : 

A$pidiopsi$. 
Sigiilaria notha Ünqkr, 1854, S. 8: Berger ioid nach Fischer. 
» culmiana Roemer, 1860, S. 10: Bergeria nach Fischer. 
» dubia Brongn., Frodr., 1828, S. 66 — : Rhodb, 1820, Taf. IV, Fig. I. 

— Umgekehrt, J^tfr^eria-ErhaltungsEastand. 
Favularia dubia Sterne, 1826: Bergeria nach Fischer. 

Sigiilaria nodufosa (Eichwald) Eiohw., 1860, Lethaea ross., Taf. 5, Fig. 16—18? 

ülodendron. 

Bei UtodendronSikminen mit großen, schüsseiförmigen Blüten- 
narben kommen auch Sigillarien-ähnlicbe Blatt-Narben vor, wes- 
wegen Kidston solche zu den Sigillarien (z. B. Trans. Geol. Soc. 
Glasgow, Mai 1886, S. 64) stellte, zu denen sie auch Weiss-St. 
als Untergattung rechnete. Zeiller und PoxONit trennten sie ab. 
Sie gehören teils zu Lepidodendraceae, teils Bothrodendraceae. 

*Sigillaria discopkora* (König) Kidstom. 

Ann. a. Mag. N. Bist., Vol. XVI, 1885, S. 123 (On . . . . ülodendron . . . 
Lepidodendron . . . Bothrodendron . . . Sigiilaria), 

Sigiilaria Menardi Lesqx. (nee Brongm.) . . . Illinois', 1866, II, S. 450, Taf. 43. 

— Nach Zeiller, 1888 = ülodendron dücophorum = 
ülodendron majus et minus, Vergl. auch Zeiller, 1886, 
Bull. S. geol. Fr. 14, S. 168 u. f. 
» perplexa Wood, 1860, S. 237. — 1869, Taf. 8, Fig. 7. — Nach Kidstom, 

1886, Catal., S. 178 = 8. discophora. 
» (ülodendron) major (L. et H.). 

Sigiilaria f (ülodendron) subdiscopkora W.-St, 1893. 

Sigiilaria Taylori (Carr.) Kidston, 1885, 1. c, S. 257, Taf. IV, Fig. 6. 

— Mit i7/orfefM/ro»-Narben. 



Anszaschließende Spezies. 95 



Angebliche präcarbouische Sigillarien. 

ProtoBtigma sigillarioides Lesqx., Planta in Silorian rocks, 1877, 
S. 169, Taf. I, Fig. 7, 8. Von Lesqx. für verwandt mit Sigillaria geb alten, wo- 
für keine Anhaltspunkte vorhanden sind. — Cincinnati Group. 

Sigillaria minuüssima Göppbrt, Bronn u. Lbonhabd's N. J., 1847, 
S. 683. — Foss. Fl. d. Übergangsgeb., 1852, S. 248, Taf. 23, Fig. 5, 6. — Der 
Rest l&ßt keinerlei Merkmale erkennen, die seine Zugehörigkeit zu den Sigilla- 
riaceen bewiesen. — Jüngste Grauwacke von Bögendorf bei Schweidnitz (nach 
GöppKRT, 1860, S. 545). 

Syringodendron gracile Dawson, Quart. Joum. Geol. Soc, 1862. 
Devonian plants, S. 308, Taf. XIIl, Fig. 14. Närbchen senkrecht übereinander. 
Reine Sigillariacee. 

Sigillaria palpebra Dawson, ibid., S. 307, Taf. XIII, Fig. 12. — 
»B.-N.c breit und niedrig. »Abdruck, sehr unvollkommen.« Nach Über viel- 
leicht anorganisch. 

Sigillaria simplidtas Yanuxkm, Rep. Geol. New- York, S. 1 90, Fig. 54. 
— Nach Dawson (1862, S. 308). B.-N. undeutlich. 

Sigillaria Hausmanniana Göppert, 1860, Taf. 45, Fig. 1. — Die 
organische Natur dieses Restes wurde von Hber und Robmeb angezweifelt, von 
GöppBBT noch 1881 festgehalten. Solms und Fotomi6, der das Original geprüft 
hat, schlössen sich der Ansicht an, daß es sich nur um eine Wellen furo he 
handelt. 

Daß ein von Sohaffhausbn für eine Sigillaria gehaltener Abdruck 
im Kieselschiefer bei Jülich einem Spatangiden zuzuschreiben sei, bemerkt 
Schlötbr: Verh. naturh. Ver. d. Rheinl. u. Westf.» 1892, S. 50. 

Sigillaria clypeata Sandberger, 1842, N. Jahrb. f. Min., 3.387: 
»Eine kleine, zierliche, neue Sigillaria«, ohne Beschreibung. — Devon, Vili.mar. 



Auszuschließende Spezies, Varia. 

Sigillaria irreguktris Skringe, 1838, Ann. . . . Lyon, S. 308, 356, 
Taf. 14 — ist Stigtnaria. 

Sigillaria Uneata Weiss, Flora . . ., Taf. XV, Fig. 5. Weiss gibt 
S. 244 an, er habe sich nachtrfiglich überzeugt, daß das Stück Calatnitea 
approximaius sei. 

Brongniart stellte eine Anzahl Filices als Sektion Caulopleris, 
1836, zu Sigillaria: S. Cistüy macrodiscus, Lindleyij peltigera, punctata. 



Zusammenfassung 
Über die geologische Verbreitung*). 

Silur und Devon. 

Keine Sigillaria^ sondern von Lepidophyten Bothroden- 
draceen und Lepidodendren. Eine Anzahl angeblicher Sigillarien 
wurde auf Seite 95 zusammengestellt. Z. B. zeigen die von 
Lesqüereux aus der Cincinnati-Gruppe angegebenen (Am. Journ. 
of sc. 1874, No. 37, S. 31) Stücke, trotzdem der Autor sie sogar 
mit bestimmten Spezies vergleicht, keine Charaktere, die ihre Zu- 
gehörigkeit zu den Sigillarien wahrscheinlich machten. Archaeo- 
sigiUa^na Vanuxemii (Göppert) Kidston ist ebenfalls nicht klar 
gestellt. PoTONii fahrt in der Silur- und Culm-Flora .... (Abb., 
Hefl 36, 1901) auch noch einige angeblichen Sigillarien an. 

Unter-Carbon 

(Kohlenkalk und Culm). 

Keine Sigillaria aus zweifellos untercarbonischen 
Schichten ist bekannt. 

Die von Stur zum Culm gerechnete Flora der Ostrauer und 
Waldenburger Schichten, die einige Sigillarien enthält, gehört 
besser zum Obercarbon. 



Die Literatur zu den Lier aufgeführten Arten ist, soweit sie nicht an- 
gegeben wird, schon im sjstematiscben Teil und in den Lieferungen titiert 
(▼ergl. auch S. 9 — 12). Auch werden dort noch mehr einzelne Lokalit&ten ange- 
geben, auch von Arten, die hier fortgelassen wurden . da diese Übersicht das für 
die floristische Gliederung wichtigste hervorhoben soll. 



Silur und Dotod. — Ünter-Garbon. 97 

2 Sigiilarien, die Brongniart aus Baden (von Berghaupteu: 
S. denai/olia, und Zundswoier: S. Voltzi) angregeben hatte, wurden 
von Stur und anderen Autoren als culmische zitiert. Die be- 
treffenden Schichten werden aber von EcK (Geogn. Karte d. ünig. 
von Lahr, S. 30 — 51) im Anschluß an Geinitz an die Basis des 
produktiven Carbons gestellt. 

Der Fundort zweier weiteren als culniisch zitierten Sigillarien 
von Montrelais im Departement Basse- Loire, gehört, wie Herr 
Zriller mir freundlichst mitteilte, dem Niveau der Ostrau- Waiden- 
burger Schichten an. (Vergl. S. 72 und Liefr. III, No. 52.) 

Die von Göppert aus dem »Übergangsgebirge von Landeshut 
in Schlesien« angegebene Sigülaria undulata stammt (nach PoTONUfe, 
Lehrb. S.371, Anm.) vermutlich aus Grenzschichten zwischen unterem 
und mittlerem produktiven Carbon, nämlich den Reichhennersdorf 
(-Hartauer) Schichten = Weißensteiner Schichten Dathe = »Großes 
Mittel«. 

Was Großbritannien anbetrifil, so haben wir, wenn wir ülo* 
dendr07i etc. von Sigtllana ausschulten noch die Carboniferous 
Limestone series in Schottland in Betracht zu ziehen; von YoUNG 
and Glbn werden hier aus den »Fossil coal and ironstone series« 
aufrecht stehende Sigillaria-Stämme angegeben (Notes on a section 
of carb. strata containing erect stems .... Glasgow, 1888 aus d. 
»Transact Geol. Soc. Glasgow«). Kidston erwähnt aber 1. c. 
S. 17 dazu, es sei wahrscheinlicher, daß die Stämme Lepidodendren 
seien. Gerippte Sigillarien seien fast unbekannt im Unter-Carbon 
Groß-Britanniens. Später gab er aber aus der Possil-Ironstone- 
group 2 Sigillarienspczies an. Die Zugehörigkeit dieser Schichten 
zum Untercarbon ist aber nicht bewiesen, da die Yoredale Series 
Englands, der man sie gleichstellt, von Hind (Geol. Mag. 1897, 
S. 159) zum Teil zum Obercarbon gerechnet wird, und Potoniä 
bereits 1896, (Florist. Glied, d. deutsch. Carbon und Perm, S. 57) 
angegeben hat, daß Kidston's Lower Carboniferous die Flora der 
Waldenburger Schichten mit umfaßt. 

Das Auftreten von echten Sigillarien spricht überall für jün- 
gere Schichten als Untercarbon. 

N«u« Folge. Heft 43. 7 



98 W KoKHjiB, SigillarieDBi&mme. 

Ober-Carbon (und Perm). 

Die Sigillarien waren offenbar eng an die klimatischen Bedin- 
gungen gebunden, die zur Steinkohlenbildung führten. Sie kommen 
oft in der Nähe der Flöze in sehr großer Häufigkeit vor, die 
anderen Pflanzen verdrängend. Doch können sie an Stellen, wo 
man sie dem Alter der Schichten nach erwarten sollte, fehlen, 
namentlich da, wo Calamariaceen-Reste häufig sind, was PoTONi^ 
in Oherschlesien und im Saargebiet beobachtete und bei der Re- 
konstruktion seiner Landschaft der Steinkoblenzeit berücksichtigte; 
dasselbe beobachtete Sterzel (a. S. 102 a. O.) in Sachsen und der 
Verfasser in Westfalen. 

Innerhalb eines Reviers finden sich zwar meist dieselben 
Formen in einem bestimmten Niveau Oberall wieder, so daß man 
sie zur Altersbestimmung verwenden kann. Ein Vergleich der 
Arten verschiedener Reviere stößt aber auf Schwierigkeifen. Man 
findet zwar häufig in gleichalterigen Schichten ähnliche Arten, die 
aber doch in der Entwickelung ihrer Rindenskulpturen etwas ab- 
weichende Formen häufiger zeigen. Daher ist es auch sehr 
schwer nach der Literatur fremde Arten zu identifizieren, wenn 
nicht gleich eine ganze Gemeinschaft von Formen, Variationen 
auf ein- und demselben Stücke etc., bekannt gegeben sind. 

Etudgillarien-Flora. 

Unteres und mittleres Obercarbon (B^lora II — V, Potonie). 
Sudetische Stufe (Waldenburger Schichten) und SaarbrOcker 
Stufe (Schatzlarer Schichten, Westphalien). 

Die Sigillarien treten an der Basis des produktiven Carbons 
noch selten auf und zwar mit den Eusigillarien, die im oberen 
Teil der Sudetischen Stufe (Flora III) häufiger werden und in 
der Saarbrücker Stufe (IV und V) ihre größte Entfaltung und 
Formenmannigfaltigkeit erreichen. Man kann biet einen älteren 
Typus der ITlora unterscheiden und einen jüngeren. Die 
Hauptvertreter des ersteren sind S. Eugenii und S. eleyantula. 
Außer durch die noch einförmigere Gestalt der B.-N. sind diese 



Easigillarien-Flora. 99 

Typen durch das häufigere Auftreten woblbegrenzter, sechsseitiger 
Polster charakterisiert. 

Bei dem jüngeren Typus kommen nicht nur kleine niedrige 
B.-N. mit spitzen Seitenecken vor, sondern es treten auch längere, 
birnfbrmige, abgerundete etc. auf. Sechsseitige Polster entwickelt 
noch nicht selten die häufige Spezies S. mamillaris ^ während im 
übrigen Arten mit geraderen Furchen vorherrschen. Die jüngsten 
Eusigillarien , die mit den Subsigillarien zusammen vorkommen, 
sind mit diesen auf S. 105 u. f. aufgeführt. 

Die Verteilung in den einzelnen Revieren ist wie folgt: 

Westfalen. 

Mittleres produktives Carbon incl. Grenzschichten gegen das untere. 

In der unteren Magerkohlenpartie (unter Mausegatt) sind 
Sigillarien noch selten. Im Hangenden des Flözes Mausegatt 
werden sie aber sehr häufig. Besonders ist der Typus eleganttda 
mit Sigillaria loricata^ microrhombea und fossorum vertreten; 
während Stffillatia elegantula Weiss ( = iS. elegana bei vielen 
Autoren) zwar auch schon vorhanden ist, ihre größte Häufigkeit 
aber erst im Hangenden des Flözes Sonnenschein erreicht. Diese 
favularischen Formen besitzen oit gerippte Steinkerne, die sich 
häufi<; finden. Außerdem sind Übergangsformen zu Sigillaria 
mamillaris vorhanden. Ferner kommt von rhytidolepen Resten 
Sigillaria Schlotheimiana Brongn. erweitert in enger Verbindung 
mit »Favularien« vor, sowie eine in Fig. 1 und 2 auf S. 20 
skizzierte Art. 

Sigillaria elegantula^ die im Hangenden des Leitflözes Sonnen- 
schein sehr häufig ist, wird bald seltener und geht anscheinend 
nicht über die Fettkohlenpartie hinaus. Dafür findet sich S. hexa- 
gonalis und verwandte Formen. Von der Fettkohle an wird die 
ältere Sigillarienflorula durch die oben erwähnte zweite abgelöst und 
es werden wichtig als Leitformen Sigillaria Boblayi, sowie S. mamil- 
laiis und S, rugosa f. cristata u. a. m. 

In der Gaskohlenpartie sind S. Boblayi und S. scutellata reich- 
lich vorhanden. 

In der Gasflammkohlenpartie ist S, Boblayi mit zahlreichen 



1 00 W. KoBHMB, SigillarieDstftmme. 

Formen vertreten. Daran schließen sich eng solche von S. tessel- 
lata an, auch S. laevigata und Verwandte sind hier typisch. Außer- 
dem S. Sauveuri^ S. mamiUains f. Brasserti^ S. sol^ S. cfr. pentagona 

PüSCH. 

Von den Vorkommen im Norden Westfalens ist das von 
Piesberg durch S. principis Weiss erw. und S. teasellata Brongn. 
(Zeiller em.) cliarjiktorisirt. (Vergl. auch unter »Nordfrankreich«.) 
Von Ibbenbüren stammt 6'. tessellata und die eigenartige Ä. cumulaia 

Weiss. 

Inde-Wopin Revier, 

(Dieselben Schichten wie in Westfalen.) 

Sigilla?^ efegantula kommt häufig vor z. B. auf Grube Goulay 
Flöz Merl, auf der Königsgrube und Grube Centrum. Ferner 
liegen jüngere Arten vor z. B. Sigillaria Boblayi und S. scutellata 
(Grube Anna: Wilhelmschacht). 

Belgien. 

Vom Hasard werden tod Fikkkt (1883; 84, Ann. Soc. geol. de Belglque, 
S. XGIX) angegeben aus Coache cbapelet Sigillaria Davreuxi^ '»elegans*^ pachy- 
derma, reniformis^ ans concKe Leonio 8, mamiilaris. 

In der S. B.^ ist eine S. iiigosa f. aistata von »Lüttich« vor- 
handen. 

Nordfrankreieh. 

(Revier von Valenciennes.) 
Dieselben Schichten wie in Westfalen. 

In der unteren Zone (Magerkohle im Dep. du Nord) ist der 
Typus eUgantula (den Zeiller 1888 als S. eleganis bezeichnet) 
häufig. Er kommt auch in der mittleren Zone, aber nicht im 
Dep. Pas-de- Calais vor. 

In der mittleren Zone des Reviers sind SigiUaria scutellatus 
rugosa und Boblayi wichtig, also im wesentlichen dieselben Arten, 
die unsere Fett- bis Gasflamnikohlenpartie kennzeichnen. 

In der oberen Zone im Departement du Pas-de-C.ilais sind 
S. laPüigata^ pnncipU und tessellata häufig. Unsere Formen 



Eiuigillarien-Florft. 101 

letzterer beiden Arten vom Piesberg stimmen damit gnt überein. 
(Ffir die Farne wurde ähnliches durch Crbmbr, »GlAckauf« 
26. Januar 1892, nachgewiesen). Allerdings ist nicht eine so reich- 
haltige Sigillarienflorula vom Piesberg gesammelt wie von Pas- 
de-Calais. S. cumtdata von Ibbenbüren ist jedoch von Pas-de- 
Calais nicht bekannt. 

Saar-Cfebiet. 

Mittleres productives Carbon, (über das obere prod. Carbon, 

vergl. S. 106). 

Die ältesten der hier bekannten Spezies dürften denen der 
Fettkoblenpartie des Westfälischen Reviers entsprechen, während 
S. elegantula^ die dort noch im Hangenden des Flözes Sonnen- 
schein sehr häufig war, ganz zu fehlen scheint. Besonders 
häufig ist im liegenden Flözzuge Sigillaria via miliaris mit großer 
Fülle der Formen, ferner S. Davreuai, S, scuiellata^ S. rugosa und 
nahe verwandte Formen; S. etuvina, S. aspera. 

In den mittleren Flözzügen ist noch S, rugoaa vorhanden, 6*. 
viamillaria seltener, S. tensellata mit breiten flachen Rippen und 
mit abgerundeten Seitenecken der B.-N. häufiger. 

Yogesen. 

Von St. Pilt stammt das Original zu unserer Figur 1 in No. 58 
von /S. Voltzii. Leider ist nicht genug Material (im Museum zu 
Straßburg) vorhanden, die Flora genauer festzustellen. Ein Stück 
gehört zum Typ. elegantula. 

Aus den sehr viel jüngereren Schichten von Lach im Wieler 
Tal wird angegeben S. lalayana SOH., S. oculata (SCHLOTH.) Brongn. 

Baden. 

Von Zundsweier bei Lahr stammt das Original zu S, Voltzii 
Brongn., von Berghaupten ein Erhaltungszustand (von S. elegaw 
tulaf^ vergl. S. 40 oben). 



102 W. KoEHm, SigiUarMnstftmme. 

ESnigreich Sadusen. 

Erzgebirgisches Becken. (Mittleres prod. Carbon.) 

Nach Sterzkl (Erl. z. geol. Sp. d. K. Sachsen, 1881 BI. 113, 
ISJOl Bl. 111) kommen nur Eusigillarien vor. Sie dürften zu typ. 
^11^08^(8, Geinitzi) und typ. tessellata gehören, sind also den 
jüngeren unter den Eusigillarien zuzurechnen. Im Zwickauer 
Revier sind, wie es auch sonst öfters vorkommt, die Sigillarien in 
den untersten und obersten Flözen seltener, in den mittleren 
am häufigsten. Im Gebiet von Lugau-Oelsnitz dominieren im 
Grundflöze im westlichen Teile die Sigillarien über alle anderen 
Pflanzen, während sie im östlichen durch Annularien-Reste völlig 
verdrängt werden. Im Vertraüenflöze erreichen sie nochmals ge- 
waltige Häufigkeit; sie sind auch in den oberen Flözen stellen- 
weise reichlich vorhanden. 

Nieder-Schlesien. 

(Unteres und mittleres produktives Carbon.) 

Im Liegendzuge finden wir Sigillarien vom Typus der S. Aw- 
genii Stür. (Die Form der B.-N. ist eine einförmige, niedrig, mit 
spitzen Seitenecken, während die Skulptur favularisch oder wellig- 
rhytidolep sein kann). 

Im Hangendznge sind mit Sigiüaria mamillains und S. Boblayi 
verwandte Formen (S. barhata) vorhanden, auch S. rugosa. 

Im Xaveri-Stollner Flötzzug: S* scutellata. 

Ober-Schlesien. 

(Unteres und mittleres produktives Carbon.) 

In der Randgruppe sind der S. Eugenii nahestehende Formen 
vertreten (S, inferior^ S. bicuapidata). 

Formen der Sattelflözgruppe z. B. S, cancriformis schließen 
sich daran an. Es findet ein allmählicher Übergang zum Typus 
elegantula statt. Ferner ist im Sattel flözzuge als charakteristische 
Form S, Schloikeiniiaiia f. communis vertreten. Von dieser leitet 
als eine ununterbrochene Formenreihe SigiUaria Voltzi zu S, rugosa 
über. S' Schlotheimiana und Voltzi sind in der Bohrung Oheim 



EasigUlftrien-Flora. 108 

in Teufen über 567 m «(Rudaer Seh.) häufig, wo auch der Tjrpus 
Eugenii und eleganivla sich noch findet. Eine ähnliche Sigillarien- 
florula (iS. Voltzi, Schlotheimiana) wie in Bohrung Oheim findet 
sich bei Mährisch -Ostrau in den Dombrauer Flözen, soweit dies 
aus Helmackers Angaben hervorgeht. 

In der Mnldengruppe ist S. rugoaa besonders mit großnarbi- 
gen B.-N. häufig, außerdem /S. Boblayi und S. Sauveuri^ wo- 
durch Beziehung^ zur Gasflammkohlenpartie Westfalens 
erkennbar werden. 

Oalizien. 

Von dfif Bohrung. Bjcyna stammt eihe S, ofr. pentagona Pusch (siehe 
S. 57, 58). 

Krakan. 

Von der Alaun hütte zu Dabrowka wird S, pentagona ron Puscii ange- 
geben. 

BShmen 

(Vergl. S. 107). 

Siehe S. diploderma^ rhytidolepis^ arzinensis. Aus dem Pilseoer Becken z. B. 
Yom Steinoujezd Schacht führte Fbistmamtkl (Jahrb. K. K. geol. R.-A. 1873, 
S. 272) Ensigillarien an. 

Rußland 1). 

. (Mittleres produktives Carbon.) 

Donetz-Becken. Die von Zalbssky 1902 beschriebenen und 
abgebildeten Sigillarien vonPavlowka gleichen denen des 
liegenden Flözzuges im Saargebiete (IV) z. B. S. mamilla^ 
ris, S. scutellata und S. rugosa, Herr Zalessky war so freundlich 
den» Verfasser eine Liste seiner Fundorte von Sigillarien zur Ver- 
fügung zu stellen, nach der sich dieser das folgende Bild von der 
V^erteilung der Sigillarien dort machen konnte. Die eben be- 
sprochenen Stücke entstammen dem Schichtenkomplex Cj TsOHER- 
NYSCHEw's (Guide des excursions du VII Congres g^olog. XVI) 
also der mittleren Stufe des dortigen produktiven Carbons. In 
der Nähe findet sich der calcaire No. 56 (1. c. S. 13) mit Productus 
semireticulaiusj Spirifer mosquensis und calcaire No. 51 (1. c. S. 14) 

Vergl. auch über eine soeben erschienene Arbeit S, 100, 



104 W. KoMKB, SigillaiiensUmme. 

mit Productus Konincki, Spirifer mosquensis etc. Ferner findet 
sich eine ähnlich zusammengesetzte Sigillarienflorula in C'. 

Auch in der oberen Stufe (C^) kommen Sigillarien vor. Nach 
den Artnamen, die mir Herr Zalessky angab, möchte ich ver- 
muten, daU sie das Alter der Piesbergcr Sigillarien (S. 100) haben. 

Wir sind also über das Alter der Sigillarien im Verhältnis 
zu den dortigen marinen Fossilieu ziemlich gut orientiert. 

Aus der Gegend von Jekaterineburg ist von Eichwald eine Eu- 
sigillaria vom Habitus derer der Saarbrflcker Schichten abgebil- 
det (Siehe S. 60). 

GroßbrifAnnien. 

(Unteres und mittleres produktives Carbon.) 
Eine genaue Vergleichung der englischen Sigillarienvorkommen 
mit den unserigen war mir nicht möglich Die Sigillarien England» 
scheinen, soweit aus der Literatur^) zu entnehmen ist, von denen 
Deutschlands und Frankreichs etwas abzuweichen. Die ältesten 
Sigillarien sind die eigentümliche S, Youngiana und S. Canobiana 
(aus der Fossil Ironstone group Schottlands, vergl. S. 97), die 
aber mit den ältesten bei uns bekannten Arten sich nicht identi- 
fizieren lassen. 

In den Middle coal Measures kommt z. B. S, semipulvinata vor, 
und speziell im Horizont Barnsley Thiek Coal kommt 6\ rugoaa 
und die großnarbige S, sol vor. Über S. Drardi vergl. S. 108. 
In den lower series der Upper coal measures findet sich S. prin- 
cipia. 

Spanien. 

Asturien. Von Zeillbr (Mem. soc. geol. Nord. I, 3, 1882) 
werden einige Eusigillarien angegeben, aus dein Zentral-Becken von 
Mieies: S. Candollei und S. tessellata^ — aus den Bassins septentrio- 
naux; von Santo-Firmo: S. transveraalis, Schlotlteiniianüy con/erta, 
hexagona. Auch hier ist S. tesaellata jünger. 

Von Arnao wird durch Geinitz (N. J. f. Min. 1867, S. 283) 
£>. lirardi und mamiUaris zusammen angegeben. Doch mag dieses 
auffallende Zusammentrefien der beiden Arten nur von unsicherer 
Bestimmung oder Fundortsangabe herrühren. 

^} Vor allem zahlreiche Ad gaben Kidstons. 



Sabsigillarien-Flora. 105 

Klein-Asien. 

Gebiet von Eregli [Heraklea]. 

Stufe von Coslon: Von SigiUana euxina ist ein Exemplar hier, 
ein zweites im Saargebiet gefunden worden. In derselben Stufe 
kommt noch vor S. Schlotheimiana^ eine S. äff. /ossafmni (von 
Zeiller als jS. germanica bestimmt), S» Schlotheimiana u. a. m., 
Formen, die Anklänge an einige der älteren westfäli- 
schen zeigen. 

Aus der Stufe der Caradons wird S. tessellata von Zeillek 
angegeben. 

Siehe auch unsere Fig. 14 auf S. 59. 

Nord-Amerika. 

Von Neu-Schottland sind kleine Formen, wie 6\ BretO" 
nensis^ S, eminens bekannt gegeben. 

Die Formen von Pennsylvanien wie S. tnigosa^ ü. masMien' 
8Üy S. WilKamsii^ S. polita gehören dem jftngeren Typus der Eu- 
8i<;illarien an. 

£. Brardi kommt in den Goal - Measures der U. S. nach 
Fontaine a. White nicht vor. Vergl. auch S. 108. 

Ans Missouri werden von White 1899^) trotz des Hinweises 
auf die Übereinstimmung mit europäischen Floren nur 2 Kusigil- 
larien angegeben, leider ohne Abbildungen: S.ovata und »S.tessellata^ 
(= cumtdata f) 

SubsigUlarien-Flora. 

Oberes Ober-Carbon und Perm. 

In der Ottweiler Stufe (Stephanien) (VI) treten die Subsigil- 
larien zu den Eusigillarien hinzu (»Mischflora«). Während sie 
auch im Rotliegenden noch vorhanden sind, kommen hier Eusi- 
gillarien höchstens äußert selten vor. Die Form der Blattnarben 
der Subsigillarien ist im großen und ganzen der der älteren 
Eusigillarien aus dm Waldenburger Schichten ähnlicher als der 
der jüngeren. 

*) U. S. Geological Survey. Monographs. XXXVII. Fossil Flora of the Lower 
Goal Meaeures of Missouri, S. 241—243. 



106 W. KoBHNB, SigillArienstäinme. 

Saargebiet 

In den unteren Oltweiler Schichten bei Griesborn tritt noch 
häufig die Eusigillarie S, tessellata auf, auch S, iiigosa. Außerdem 
ist von Subsigillarien sehr häufig S. ichtkyolepü (Griesborn), ferner 
kommt vor S. Mc Murtriei f. Eüerti\ S. Brardi ist ebenfalls in 
den Ottweiler Schichten verbreitet (z. B. Grube Labach). 

Höchst auffallend ist, daU in der Rheinpfalz in den Ottweiler 
Schichten Arten der Saarbrücker Stufe auftreten, (S. mamiUaiins 
Lief. II, No. 35, S. 15; auch S, alveolai^ü wird zitiert: vergl. Weiss 
1869, S. 168), während hier S, Brardi im Rotliegenden gefunden 
wurde. 

Vogesen. 

S. Brardi (S. rhomboidea) von Trienbach, Weilertal. Die 
Schichten gehören nach BoüLAY a. S. 67 a. O. zum allerobersten 
Carbon. Nach Zeiller 1894 wurden dort Pflanzen vom Alter der 
Cuseler Reste gefunden. 

Centralplateaii von Frankrelcli. 

An vielen Stellen z. B. im Loire-Becken, dem von Autun etc. 
wurde S, Brardi gefunden (vergl, S. 67). 

Das Gebiet von Gard^) 
ist besonders interessant dadurch, daß hier noch viele rhyti- 
dolepe Eusigillarien mit Subsigillarien vereint vorkommen, in 
Schichten, die jünger sind alö die Nordfrankreichs. 

In der älteren Stufe des Reviers, der von Besseges, wird be- 
sonders S, tessellata^ S. ellipti^a und S. Defrancei angegeben. So- 
weit ich aus den Beschreibungen Grand' Eüry's entnehmen konnte, 
dürfte ein großer Teil dieser Formen mit unserer S, tessellata und 
S. ichthyolepis aus den unteren Ottweiler Schichten übereinstimmen. 
Doch ist die größere Häufigkeit und Mannigfaltigkeit der Eusigil- 
larien bemerkenswert. Unter dem Namen S. (andoUeana wird eine 
mit unserer Ä. rugom von Orzesche übereinstimmende Abbildung 
(Taf. X, Fig. 7) gegeben. 

Geologio ot Paleonlologie du Bassin Houiller du Gard, par M. C. Granp' 
EuRY, 1890—92. 



Sabsigillarien-Flora. 107 

Aus der darüber folgenden j^tage Charbonneux de la Grand^ 
Combe et de Gagniöres wird S. rugosa angegeben. Die Abbildung 
(Taf. XII, Fig. 2) ähnelt unserem aus den unteren Ottweiler Schichten 
stammenden StQcke (Lief. I, No. 18, Fig. 10). 

Endlich verschwinden in der Stufe von Portes die 
Eusigillarien völlig, auch S. De/rancei ist nicht mehr vor- 
handen, sondern S. Brardi und IS. lepidodendHfolia. 

In noch höherem Niveau, dessen Flora der der oberen Schichten 
des Systeme Stephanien ähnlich ist, verschwinden die Sigillarien. 

Mitteldeutsche Vorkommiiisse. 

In den Wettiner Schichten von Wettin und Löbejün ist 

S. Brardi außerordentlich häufig. Über rhytidolepe Reste, die 

aber wohl nur Erhaltungszustände von Subsigillarien darstellen, 

vergl. S. 81. 

Von BosigillftrieD-Artan werden von Löbejun angegeben von Amdra (Jahres- 
ber. d. natarw. Ver. Halle 1850, S. 124} S. Dournaisii und reniformis, von Stur 
(Yeih. k. k. g. R. A. 1873, S. 270) S, eiongata; da keine Beschreibung vorhan- 
den ist, IftUt sich nichts sicheres feststellen, zumal die beiden letzten Arten auch 
mit Erhaltungszuständen öfters verwechselt worden sind. 

Wie aus der Fundortsliste auf S. 66 hervorgeht, kommt S, 
Brardi Im Rotliegenden bezw. obersten Carbon am Harzrande, in 
Thüringen, Sachsen, Niederschlesien und Böhmen vor. Im Hot- 
liegenden bei Stockheim (nördlich von Kronach) wurde auch noch 
eine Eusigillarie, S. äff. laecigata^ gesammelt. (POTONIE, Fl. d. Rotl. 
Thür. 1893, Taf. 27, Fig. 3). 

Erzgebirgisches Rotliegendes. 

Lycopodiaceen fehlen gänzlich nach Stekzel 1881, lilatt 118, 
S. 169. 

Btthmen. 
(Vergl. S. 103.) 

Von CoRDA wird eine von ihm als S. elegans bestimmte 
Subsigillaria aus der Steinkohlenformation bei Radnitz angegebc^n. 
Aus dem Kohlensandstein von Radnitz stammt S, lehthyolepis 
(Sternb.) Corda. 



108 W. EoERNR, SigiUarieiiBtämme. 

Alpen. 

Die Angab( 11 bei Heer, »Fl. foss. Hclv., Steinkohlenper.« sind 
so unzureichend, daß sich nur das Vorkommen sowohl von Sub- 
sigillarien als Eusigillarien im Anthracit-Gebiet der Alpen erken- 
nen läßt; besonders in der Dauphine. 

Pyrenäen. 

Unbestimmbare rhytidolepe Reste können nach Zeiller (Hüll. 
S. Geol. France 1895, S. 486) nicht dagegen sprechen, daß es 
sich um jüngere Schichten handelt (vergl. S. 81). 

Großbritannien. 

Als aus dem Middle coal measures stammend wird ein Exem- 
plar einer zweifellos echten S, Brardi von Kidston angegeben. 

Ferner kommt diese Art in den Upper coal measures vor. In 
diesen findet sich auch SigiUana Mc Murtriei^ zu der eine ver- 
wandte Form in einem Exemplar aus den unteren Ottweiler 
Schichten des Saargebiets vorliegt. Eine früher von Kidston als 
»S. tessellata var.« bezeichnete Form, die er erst später abbildete, 
ist von dem was Zeiller und wir unter dieser Art verstehen, 
verschieden; Kidston identifizierte sie später mit iS. cumtdata 
Weiss (von Ibbenbühren); vermutlich ist sie eine StibaigUlai'ia, 

Nord-Amerika. 

Anthracit-Feld. 

In den oberen Schichten des Anthracit- Beckens von Pennsyl- 
vanien soll nach Lesquereüx (1880/82) S. MenarcH (= S, Brardi) 
häufig sein. 

Appalachisches Feld. 

Fontaine a. White geben aus den Upper Barrens von 
S. W. Penns. nur Subsigillarien an (keine Eusigillarie). S. Brardi 
soll in W. Virginia nicht vorkommen, wo sich noch S> ichthyO" 
lepis (S. approximatä) findet. 

Üi)er *S. Biercei von Cosboctop Ohio yergl. S. 68, 



Trias. 109 

SM-Afrika i). 

Dali Sü/Ulana Brardi mit GlossopUrin zusammen vorkommt, 
wio Seward angibt, ist, wie S. 67 ausgeföhrt wurde, unbewiesen. 

Trias. 

Keine Sigillaria mehr, aber die verwandten Pleuromeiacecn. 
Über Palm, canaliculatus aus dem Keuper, 8. 8. 82. 



Nachtrag. 

Am Schiasse der DrucklegUDg erschienene Arbeit. 

Am ]. Oktober 1904 erhielt ich eine Arbeit mit 50 trefflichen Abbildangen 
von Eusigillarien : M. Zai.kssky: »VegeUux fossiles du terrain carbonifbre du 
Bassin da Donetz. 1. Lycopodiales.« Mom. com. geolog. Nouv. sorie, Livr. 13, 
1904. 

Zalkssky hat 7 neue Spezies aufgestellt: Über ^S». Antoninae^ Lutugini^ Schmai- 
hauseni werde ich Bemerkungen in mein allerdings schon im April abgeschlossenes 
Manuskript für Lief. 111 einschalten. 

Sigillaria scutiformis (1. c, S. li:J, Taf. X, Fig. 3) hat B.-N. vom Schlothei- 
miana-Tjpns (vcrgl. S. 22) aber Quorfurche und ähnelt den von Zalkssky za 
S. traruversaiis gestellton Formen; auch mit S, Micaudi und S. Bcutellata in Be- 
ziehung zu bringen. — Vorkommen: C}. 

Sigillaria limhaUi (1. c, S. 122, Taf. XIII, Fig. 11) ist S, decorata (S. 42): C.}. 

Sigillaria depressa (I. c, Taf. X, Fig. 2, S. 1 1 1) durfte S. nudicaulis (bezw. 
aach S. Voltzi) nahe stehen: C{. 

Syringodendron Tsc/ttrrngsdietri {\. c, Taf. XIV, Fig. 1, S. 123) ist auf S. 77 
hinler Syr. alter na ns einzuschalten: CJ. 

Die abgebildeten Formen gehören in mir aus den preußischen Revieren 
wohlbekannte Formenkreise hinein. Die &ltercn Typen fehlen; etwa denen 
der Gas- und Gasfinmmkohlcnpartie bis Piosbcrger Schichten in Westfalen ent- 
sprechen die Formen im Aller; vergl. S. 103, 104. 

Am Schlüsse der Drucklegung erhielt ich 2 Lepidophyten- Abdrücke aus 
tSandstein über der Kohle. Vereenigin^, Transvaal«^, leg. Philippi 1903. Die 
Abdrücke im Sandstein lassen keine genügenden Details erkennen. Obwohl die 
Möglichkeit, daß es sich um Überreste von Sigillaria Brardi handeln konnte, 
nicht völlig aui^ geschlossen ist, so ist es meines Erachtens ungercchtfortigt, vor- 
derhand Schlüsse über das Alter der Schichten aus diesen Resten zu ziehen. 



Register^) 

zugleich för die Sigillarien in Lieferung I — III. 
Namen von Qattuns^en« Sektionen etc. 

Seite Seite 

Abtes 18 EuphorhiUs 54, 82, 85 

Archaeosigillaria 90, 96 Eusujillaria 15, 24, 26, 28, 37—61, 81, 

Asolanw .61, 62, 63, 69, 90, 92, 93 87, 90, 98 n. f. 

Aspidiaria 40, 63, 81 i Favularia 26, 27, 36, 87, 53, 62, 66, 91 

Aspidiopm 72, 92, 94; II, No. 37, 8, 9 | Favulariae centratae . . 26, 37, 43 

liergeria 94 » contiguae . . 26, 37, 43 

Bothrodendron etc. 18, 62, 92, 93, 94, » eccentrae . . 26, 37, 43 

06 FiHcea 95 

CacÜUs 53 ! Filicites C2 

Calamites etc 82, 95, 98 | Qlossopteris 67, 109 



Calamoftyrinx I, No. 20, 3 

Catenaria 83 

cancellate Formen 11, 27, 36, 61, 64, 92 
Caulopteris 05 



GomphoBtrobuB 88 

Hexagonon 80 

llolcodendron 82 

leioderme Formen . . II, 27, 64, 92 



Clatftraria 27, 36, 61, 62 | Uiodermaria 27, 61, 92 

Cycadeen 87 ' Lepidodendron 31, 35, 39, 53, 61, 62, 

Cycloitigma 92 j 63, 67, 71, 72, 74, 87, 88, 90, 

Cyperites bicarinaia 89 93, 96, 97 

DicUfOxylon 7^, 90 I^pidolepis 91 

Didymophyllum 85 Lepidophloioa 63, 93 

Diploxylon 87 Lepidophyta 18, 92, 96 

Endogenites .... II, No. 37, 13 . Lineolaria 80 

Damit alles für die Sjnonymie wichtige beisammen zu finden ist, sollen 
hier FämmtÜche mit Sigillarien in Yerbiodung gebrachte Speziesnamen hinter 
einander in alphabetischer Reihenfolge mit Angabe des Autors aufgeführt werden, 
ganz gleich, ob sie zu Sigillaria selbst oder zu einer der Hilfs- oder synonymen 
Gattungen gestellt wurden. Es ist dringend zu empfehlen, keinen der hier ge- 
nannten Namen wieder für Sigillariaceen- Spezies zu verwenden. 



W. KoBHim, Sigillarianstftnune. 



111 



flehe 

I^ginodendron 76 

Ma$iopten$ '47 

Merlulla Sigillariae (Marksteinkern) 39, 

87; II, No. 37 

Mesosigillaria 70 

Organon 86 

Paltnaciies . . . . 36, 60, 62, 81, 82 

Periderma 73 

PhytolUhvs . . . . 45; I, No. 20, 2 

Picea 34 

Pleuromeia . . 92, 109; II, No. 38; 39 

Protoitigma 95 

Pmulosigillaria 92, 93 

Pseudosyringodendron 75 

Rhytidodendron 93 

MyHdolepis 36, 37, 45, 78, 81, 85, 91 

Schizoneura 82 

Semapteris .... 61, 63, 9:^ 93 
Sigillaria 36, 37 etc. 



8«ite 

Sigiüariae acostaUte 61 

» costatae 37 

SigiUariocladus 88 

Sigillariophyllum 89 

Sigillariostrohus 88 

Sigülodendron 89 

Solenoula 85 

Spatangide 95 

Stigmaria . . . 90, 95; II, No. 87, 9 
Stigmariopgis 87, 90; II, No. 36, 6 u. f. 
Subsigif/aria 15, 26, 28, 61—72, 80, 81, 

87, 90, 92 
Syringodtndron . . . . 48, 75 — 86 

Theophrasta 32 

üiodendron 94, 97 

ündu/atum 86 

ünguelfa 54, 6'2, 86 

Wa/chia 69 



Speciesnamen. 



8«it« 

acari/era W 38 

acuminata Newbbrry 91 

acuta Z 46 ; III, No. 57 

aeguabilis Goldknb 93 

ajfinis KÖ2IEG 41 

» ScRLOTH. (Palm,) . . . . 62 

alternans Lindl. et H 77 

» Sauv 52 

» Sterkb. 75, 77, 81, 86, 109 
alveolaris Brongx. 53, 106; I, No. 20, 

2 

cUveolaris König 53 

aheolatum Stkrnb 53 

aiveo latus Makt 53 

ambigua W. et St 64, 66 

amphora W. . . II, No. 35, 2, 9, 10 

angusta Brokg.n 58 

angustata Sauv. . . II, No. 35, 1, 11 
annularis Achkp. . . . III, No. 55 

antecedens Stur 77 

antiqua Sauv 78 

Antoninae Zalessky 109; III, No. 57 
appendiculata Bbongm. .... 94 



Seite 
approximata Foht. a. WnrTK 108 ; II, 

No. 36, 1, 4 

approximatum Rkv.-Z 77 

» Rost 86 

aquense König (Lep.) 62 

aquensis (Kön.) Kidst 63 

arzinensis Corda .... 60, 103 
» Kidst. . . . III, No. 59 

aspera Gold nb 51, 101 

attenuata Lesqx 48 

Baeumleri v. Robhl 48 

harbata W. 40, 44, 102; II, No. 35, 14; 

III, No. 56 
barbatum Rokm. (Lep.) .... 93 

Beneckeana W 72 

Berardi Stkrnb 62 

Berendti W 20, 40 

hiangula W. . . . 68; II, No. 36, 3 

bicostata W 40, 44 

bicuspidata W. . 37, 38, 102: IL 
No. 32; 33, 1; III, No. 53 

bidentata Goldkmb 83 

Biercei Newbbrby .... 68, 108 



112 



W. KoKRHB, Sigillarieostiniine. 



Seite 

bijidus Gkix 88 

biocttlatum Grand^ E 77 

Bismarckii W. . 3S 

bhtriata Wood 78 

hUtriatum Wood 78 

ßobiayi BRO:fos, 16,21,22, 23, 24, 32, 
40, 4i, 43, 44, 45, 46, 47, 52, 
53, 56, CO, 70, 72, 79, 80, f)9, 
100, 102, 103; I, No.20, 7; 
II, No. 35, 14; III, No. 55;57; 

59 

liochumensU W TU, No. 55 

boghaiense Strrxb 75 

bohemiva Stur Ol 

Branconis W 40 

Brardi Brovoji. 11, 14, 21, 23, 24, 25, 

36, 61, 62-68, G9, 70. 72, 81, 

83, 88, 104, 105. 106, 107, 108, 

109; II, No. 36 2, 4; 37, 4 

Brasserti Hanikl-Rokhl II, No. 35, 2, 

10 
bretonensi» Dawh. 43, 44, 105; II, No.35, 

13 

Brochantii Bkongn 91 

Bronyniarti Gbim. (Grand' £ury) 83, 84 

» PKKSI. 40 

Browni Daws 56 

cacHfornm Goldknb 56, 77 

campanu/opM W. . . . 42, 43, 47 
camptotaenia Wood 34, 61, 69, 92, 93; 

II, No. 37, 5, 6, 13 

vanaUculata Broxgn 50 

canalicuiatus Schloth. (Palm,) 82, 109 
cancriformis W. 21, 32, 37, 38, 102; 

II, No. 33, 2 
Caiulülleana Gkami/ Eury . . . 106 
Camlollei Bronos. 104; I, No. IS, 2, 7 
Canobiana Kidst. .25, 29, 39, 49, 104 

capitata W 43 ; III, No. 55 

varbonaria (ünguella) . . 54, 6*2, 86 

carbonarium (Uexagonon) ... 80 

» (Organon) .... 86 

» (ündulatum) ... 86 

carinata Robm 85 

carinihiaca Uno. (Sem.) .... 93 
vatenoides Daws 82 



Seite 

catenulaia L. et H 78 

cicairicosus (Euphorbite») .... 85 

dtiatu» KiDflT 88 

CiitU Bromgx 95 

chra AoifKP III, No. 57 

cigpeata Samdb 95 

coarctata Goldknb 60 

romplanalum Stkbmb 82 

con/erta Boul. (mamif Joris) 104; II, 

No. 35, 2, 12 

cotUigua Sauv I, No. 20, 3 

contractu Broxgn 60 

Cordai Fbistm 88 

cordata Stbrxb. (BJtyt.) .... 56 

cordigera Zeiul 58 

coriacea Kidst 48 

corrugata Lksqx 94 

Cortei Bronqx 48 

» Hbluackkr . . . III, No. 58 

'^ £t, ........ 40, 4i 

costatwn Lksqx. (Lep.) . . . . 71 

cristata Sauv I, No. 18, 2, 7 

cu/miana Robm 94 

cumulata W. 14, 22, 40, 71, 100, 101, 

105, 107; I, No.20, 7; lU, 

No. 55, No^GO 

cuspidata Brosign 70 

cyloidea Bool 53 

cychsiigma Brongv., Goldkhb. 84, 85 
cymatoides Wood . II, No. 35, 2, 13 

Danziana Gkin 69 

Davreuxi Brongn. 23, 41, 52, 53, 100, 
101; II, No.35, 13, 15; III, 

No. 57 

» Sauv 52 

Decheni v. Roehl 46; II, No. 35, 14 

decora (Ster.xb.) Göpp 83 

decorata W 42, 109 

deßufihs CranVEury 77 

Defrancei Brosgk. 68, 90, 106, 107; 

11, No. 36, 1, 3, 4 

« var. delineata Graxd^ £. 68 

densi/oiia Bromg.s 40, 97 

dentata Nkwb&rrt 91 

denudata Göpp 63, 64, BG 

depressa Zalessry 109 



Speoicsnamen. 



118 



8«ll6 

ÜeuUchi BaoMON. . 50; I, No. 18, 9 
= Deutschiana Broxom. 50 ; 111, No. 58 
Deutschiana Helmackbr . Ill, No. 58 

dilatata Lesqx 69 

dimorpha Grand* Eury (Püeudosig). 98 
diploderma Corda .... 49, 103 

discoidea Lesqx 82 

discophora (Kön.) Kidst 94 

distans Gkin 94 

^> Saüv 53 

doliaris W 40 

Dournaisii Broscgn. 107; II, No. 35, 1, 6 

duacensis Boul 45, 46 

dulna AoHBP 91 

» Bromg!« 94 

» Lbsqx 52 

» Stsrmb. (Fav.) 94 

» Stbrnb. (Rhyt.) 91 

Eilerti W. . . . 68, 69 ; II, No. 87, 5 
elegans Brohoü. b3, 64, 86, 99, 100; 

I, No. 20, 7; 11, No. 37, 10; 

III, No. 52 
» Stbrhb. (Fav.) 62, 66, 107; 

III, No. 52 

elegantula W. . . 23, 26, 27, 28, 31, 

35, 87, 88, 39, 40, 41, 80, 81, 

83, 98, 99, 100, 101, 102, 103; 

II, No.35, 12, 14; III, No. 52; 

53; 54; 55; 60 

eiliptica Bkongn. yar. a^ ß III, No. 57 

» » var. / .... 45 

» b. Oraüd'B 106 

» var. ovata Eichw. . . . lO 

» Z. ...... 45, 46, 47 

elonyata Broügn. 21, 41, 42, 46, 48, 
51, 52, 53, 75, 91, 107; I, 

No. 18, 9 

» Sauv 52 

emnens Dawb 44, 105 

esnostense Kek 86 

Essenia Aohep III, No. 57 

Eugenii Stub . 24, 37, 38, 39, 98, 

102, 103 
euxina Z. . 50, 101, 105; II, No. 34 

Eveni Lbsqz 90 

exiffua W III, No. 52 

M«a« Folg». Heft 43. 



Sdte 

Fannyana W 38 

fasiigiatus (Göpp.) Grand' E. . . 88 

Feisttnanteli Gein 42 

» (Srstrobus) .... 88 

Hftrosa (Abtis) Broxox. . . .78, 82 

ßssa Lb8<|x 70 

flexuosa L. et H 85 

fogoltiana Abbado 93 

formosa Grand' E 49 

fossarum W. 16, 24, 30, 38, 40, 48, 

99, 105; I,No. 20, 7; II, No.35, 

14; in,No.52; No.55;56;60 

francicvm Grand' Eury .... 84 

Fritschü W 69 

ßrondosum W 89 

Oeinitzü Sch 51, 102 

geminata Golenb 91 

germanica W. 40, 105; II, No. 85, 14; 

III, No. 55; 56 

gigantea Sauv 78 

glabra W . 64, 65 

Ootdenhergi y. Rokhl . . . . 79, 82 
» Z. (S.'Strobus) ... 88 

gracile Dawson 95 

» Ren 77, 78 

gracilenta Grand'E 98 

gracilis Broxon. 41, 42; II, No. 85, 15 
Qrand^ Euryi Lbsqx. 93; II, No. 37, 13 

* Stebzel 64 

grandis Sauv 56 

Graeseri Bronon 41, 42 

Grasiana Bronon 63, 65 

gravidus 0. Fkistm 88 

Griseöachi Roem. . . . III, No. 59 

Guerangeri Brongn 60 

Gustaviana Achbp. . . I, No. 18, 2, 7 

fialensis W 71 

Mauchecomei W. II, No. 35, 1, 2, 5, 6 

Hausmanniana Göpp 95 

hexagona Brongx. 1 04 ; I, No. 20, 7 ; 

III, No. 52 

» Lesqx 44 

» Sterne. (Fav.) III, No. 52 
hexagonaüs Achep. 37, 42, 99; III, 

No. 67 
hexagonatus Schloth. (Palm,) III, No. 52 

8 



114 



W. KoKüHB, Sigillarienstftmme. 



8«)to 

kexagonum Stbrnb. (Lep,) III, No. 52 

kippocrepU Bromon 58 

Horovakyi Stur 91 

ichthyolepis Steunu. 64,65,68,71, 106, 

107, 108; I, No. 20, 7; II, No. 36; 

ly, No. 52 

inaegucUis Gkik 90 

Jndetuü Stbrzbl . . . III, No. 52 
inferior W. 37, 38, 50, 102; I, No. 19, 

6; II, No. 33; 34, 2 
intermedia Brohom 52 

» Hblmackbr . . III, No. 58 

» Gbix. . . . 51, 81, 82 

interrupia Bxchw 91 

irreguiaris Achbp 77 

* SERUfOR 95 

Jungi AcHEP III, No. 57 

Kiditoni W 98 

Knorri Bronon. I, No. 20, 2; III, 

No.55 

Lacoei Lbsqx. ... I, No. 18, 2, 7 

kumgata Bro.nom. 22, 2.^, 32, 33, 53, 54, 

55, 56, 89, 107; III, No. 59 

» Bkongk. (venoia) . 72, 100 

laevis Saut 53 

lahyana Sch. 22, 101 ; I, No. 20, 3, 6 
Lanzü'Beningae Rokm. III, No. 59 

latecoitaJta Boul 56 

latum Rost 86 

Laurensianus Lksqx 88 

leioderma Bronon 72 

lenticularis Saut 60 

lentigera König 91 

lepidodendri/olia Brongn. 63, 70, 107 
lepidodendroides Grand* £. (Sig,- 

camp.) 92, 93 

>> Wbibs 93 

leptoderma Lbsqx 48 

Lescurii Lbsqx 44 

Lescuroei Sch 44, 48 

Leveretti Lksqx 49 

Umbata Zalessky 109 

Lindleyi Bronon 95 

lineata W 95 

h'neolarh Serinor 80 

Lorenzii Lksqx , . . 72 



loricata W. 85, 37, 38, 39, 99; UI, 

No. 52; No. 54; 55 
Lorwayana Lbsqx. 22 ; I, No. 20, 3, 6 
Lutugini Zalessky . 109, III, No. 57 

macrodiscus Bronon 95 

magis-minusve-distans Grand' Eurt 94 

magnifica Wood 85 

magnificum Wood 85 

major (L. et H.^ 94 

major W 43 

fnajus (Vlodendron) 94 

mamillaris Bronon. 16, 21,23, 25, 31, 

35, 40, 41. 42, 43, 44, 46, 47, 

55, 57, 79, 80, 85, 89, 99, 100, 

101, 102, 103, 104, 106; H, 

No. 35; III,No. 52, 55, 57, 58 

mamillaris Lbsqx. ... I, No. 20, 7 

manephlaeus Wood (A$oL) ... 63 

margaritata W. . . . 80; III, No. 52 



marginata Lksqx. 
marineria Bronon. 
massiliensis Lesqx. 
Mauricii Grand^ E. 



I, No. 18, 2, 9 
.... 91 
. . 44, 105 
... 59, 70 



McMurtriei Kidston 68, 71, 90, 106, 

108; I, No. 20, 8 
Menardi Bronon. 63, 64, 65, 66, 108; 

II, No. 37, 10, 11 

» Lksqx 94 

» Prbsl (Aspid.) .... 63 

Micaudi Z 44, 109 

microcephala W . . . . III, No. 52 
microrhombea W. 39, 99; III, No. 52; 

No. 53; 54 

micro8tigma Bronon 84 

minima Brongn. I, No. 20, 7 ; III, No. 52 

mmu8 (Utodendron) 94 

minuta Rokm III, No. 60 

» Sauy 41 

minuä/oHa (Bouu) 93 

minutimma Göpp 95 

* Grand' EuRY ... 63, 65 

mirandus Grand' Eury .... 88 

monostachya L. et H 86 

monostigma Kidst i . 86 

« Lesqx 93 

Morandii Saut III, No. 55 



Spedesnamen. 



115 



8«lte 

MawreU Z. 25, 71 

tnuroHs Robm 91 

Murchüoni L. et H 91 

mutans W. . ; . . 14, 68, 64, 65 
nemosenm Grand' Eurt .... 52 

nobilis Z 88 

nodosa L, et H. (Fav.) . III, No. 60 
nodulosa Eichw 94 

» Robm 81 

notata Bbonon 45, 47 

» Sauv 60 

notatus Steimh 45, 47 

noiha TJxo 94 

nudicaulis Boul 54, 109 

obliqua Achep 94 

» Bronon 27, 69 

» Lksqx 63, 69 

oblonga Sauv 41 

obovata Lssgx 44 

» Stkknu. (Fav,) .... 58 
ocellata Smixu. (Rhyt.) ... 86, 85 

» V. ROKHL 85 

oculata Bkonom 60, 101 

» Gbin 60 

» L. et H 60 

ocuiatus ScHLOTH 86, 60 

oculina Blaxckbmh. . . 92; II, No 39 
ocuüfera W. II, No. 36, 1, 3, 4; 87, ; 

4, 13 

oculuS'feiis Abbado 93 

orbicularis Bronom 54 

organon L. et H 84 

Organum Stioikb 85 

ornata Brongn. . . 69 ; I, No. 20, 7 

ornithicnoides Wood 93 

OUonis Göpp 63, 64, 66 

ovfilis Lbsqx 55 

ovata AcHKp 51 

» Ajidba 51 

» Sauv. 20, 55, 60, 105; I, No. 18, 

9 ; III, No. 59 

ovcUum Rost 86 

Oweni Lbbqx 85 

pachyderma Bbosg». (Sig.) 45, 46, 100 
» Broxgü. (Syr.) ... 83 

> 1^. et II. , . . . • 86 



8«Ite 

palatma W 64, 65 

palpebra Daws. . 95 

parallela Uno 56 

parvifoHa W 93 

parvula W 89 

pediciUfoUus Grand* B 88 

peUata Sauv 58 

peltigera Brongv 95 

pentagona Plbch . 57, 71, 100, 103 

» Steriib. (Fav.) ... 91 

perplexa Wood 94 

peS'Capreoli Stbrmb 83 

pes-equi Quenbt 77 

Pittstoniana Lesqx 60 

plana Abbado 94 

» Geih 91 

pianicosCa Dawsom 56 

platysU'gma (Daws.) .... 68, 67 

polita Lesqx 54, 105 

Polleriana Brong.s 49 

polymorpha Abbado 93 

poiyploca Boul 46, 48 

Porteri Lbsqx 83 

Preuiana Robm 63 

principis W. 21, 30, 44, 45, 54, 55, 

100, 104; III, No. 59 

profundatum Rost 86 

propinqua Grand' E 53 

protea Gbakd' E. (Bieudos.) ... 93 

protracta Tond 91 

provifidale Grahd'E 86 

pseudocanaHculata Grand' E. . . 91 

psilophoeus Wood 85 

pulchella Sauv III, No. 57 

» (Sternb.^ Robm. ... 78 

pulcftra Nkwbbbry 91 

punctata BRONot 95 

» fL. etH.) 98 

puncti/ormis W 93 

pustulata W 93 

pyriformis Bronok 41 

quadrangulare König (Lep,) . . 62 

quadrangulaia Gband'Eubt ... 63 

» Zbillbr .... 69 

quadranguiatu» Marx. (Fil.) ... 62 

9 ScutoiH. (Palm.) . 62 



116 



W. KoEmi, Sigillarienstiiiime. 



8«IW 

regia W. . . . II, No. 36, 1, 2, 6 
regmoBtigma Goloknb. ..... 60 

Renauäi Sterzkl 64 

reniformis Bronon. 56, 81, 100, 107: 

II, No. 37, 10 

» L. et H 82 

reticulata Lesqx. . . . 63, 71, 72 

rkenana W III, No. 62 

Rhodeana König 91 

rhombibravhiatus Kidst. .... 88 
rhomboidea Broxon. 63, 65, 67, 106 
rhytidolepU Cobda .... 60, 103 

rmoM GoLDENB 92, 03 

» GoLDKMB. (SHgmariopsis) 90 

» Saüv I, No. 18, 2, 9 

» WbI88 63 

rotunda Achep 45 

rugosa Bronon. 17, 21, 29, 82, 33, 
48, 50, 51, 52, 56, 60, 99, 100, 
101, 102, 103, 104, 105, 106, 
107; I, No. 18; 19, 6; III, 

No 5S; 59 
rugoaus Grand' Eury (S, itrohus) . 88 

Samarskn Eichw 91 

Sauliii Broxgn HI, Ko. 57 

Sauveuri Z 52,100,103 

Scharleyensis W 39 

Schimperi Lesqx 70 

Schlotheimiana Brojcgn. 21, 22, 24, 
30, 32, 33, 39, 40, 44, 50^ 57, 
71, 76, 99, 102, 103, 104, 105; 
I,No. 18, 9; No. 19; II, No.33, 
2; 34, 2; 35, 13, 14; III, 

No. 55; 58 
SMotlteimiana Phksl (Aipidiaria) 63 
Schimlhauseni Zalkssky 109; III, No.59 

Schultzi AcHBP III, No. 57 

sculpta Lesqx 69 

Bcutellata Broxgn. 20, 23, 25, 31, 32, 

36, 44, 45 - 48, 49, 52, 53, 59, 

CO, 85, 99, 100, 101, 102, 103, j 

109; I, No. 19, 6; II, No. 86, ' 

1, 13, 14; III, No. 57 . 

icutellatiu Stkbmb 45 i 

BcuHformia Zalkssky 109 i 

stmicircularu W 93 ' 



8«ite 

iemipuhinata Kidst. . . . 41, 104 

Serlü Broxgn 71 

Bexangula Sauv. . I, No. 20, 3, 6; III, 

1, 13, 14; III, No. 67 
Hxangulare Bicrw. {Lep^ ... 68 
sigillarioides (Lbsqx.) Whitk . . 9J 
» Lbsqx. {Prototügma) . 95 

SUUmanm Bbonon. 48; I, No. 18, 2, 7 
Simplex Achbp. . . . 80, III, No. 52 

simplicitas Van 95 

sol Kidst. 24, 45, 100, 104; III, No. 57 
»olana = soianus 

solanus Wood . 60; I, No. 18, 2, 7 
solene = solanus 

solenotus Wood 60 

Souiehi Z 88 

sparsifolia W -.93 

spinulosa Gkrm. 63, 64, 65, 73, 90; II, 

No. 37, 10, 1 1 

sguamata W III, No. 53: 64 

Steinhaueri Strrnb 46 

stellata Lbsqx 63, 70 

stenopeltis Boul 41 

Sternbergii MOnst. . . 92; II, No. 38 

striata Bhonqn 91 

» Daws 86 

r> 0. Fbistm 91 

» Grand' Eury (P^eadosig.) . 93 
striatum Bronon. {Syr,) .... 83 

strictus Z 88 

subcircularis W III, No. 65 

subcontigua W III, No. 57 

subdiscophora W. et St 94 

subekgans 91 

«u6-/^nom' Grand* EoBY .... 91 
subleioderma W. ..'.... 64 

subornata W 42 

subquadrata W 39 

subrecta W 40 

subrhomboidea W 61 

subrotiinda Brongn 31, 60 

» V. RoEHL . I, No. 18, 2, 9 

subrugosa Grand' Euby .... 91 

subsulcata Roem 85 

subtricostulata W. . . . III, No. 54 
sulcata Eichw 82 



Specjemamen, 



117 



suleaium (Sohl.) Stbbmb. (Syr.) . 82 

iulcatu» Mart. {Euphorbiies) . . 82 

» ScHLOTH. {Palm,) ... 82 

sydnenM Daws 86 

ayringioideB Stkrkb 91 

Taylori (Garb.) Kidst 94 

tenui» AcHEp 53 

ternatttm Rost 86 

tettsellata Bronon. 16, 20,22,27, 32, 

35, 44, 53, 55, 79, 99, 100, 

101, 102, 104, 105, 106; I, 

No. 20; II, No. 37, 12; III, 

No. 52; 55; 57; 59 

tesMllata Lssgx III, No. 60 

» Sauy 45 

» ÜNo. {Sem.) 63 

» yar. nodoM 108; III, No. 60 
teiragonum Stbbmb. {Lep,) ... 62 

Tieghemi Z 88 

transüersaüs Bronon. 21, 56, 104, 109 
traipezoidalu W. . . .38; III, No. 55 

Tremonia Achep 45, 47 

TremonienM Stbbzel . . III, No. 52 

iricutpis Brohon 93 

irigona Stbbnb. {Fav,) 57, 70, 71; II, 

No. 35, 7 
irigonum Stbrkb. {Lep.) .... 71 
trigomu Mart. (CacO .... 71 
Tichemyschem Zalbsskt .... 109 

hunida (Bumb.) Kidst 90 

tjp. teesellata b. Pot. . . III, No. 57 

undukUa (»cfr.c bei Stuk) III, No. 58 

» Göpp. . . 97; III, No. 58 



Seite 

undul4ita Saut 45, 46 

» Stbrnb. {Rhyt.) .... 85 

» Wsias . . .44; III, No. 58 

Utschneideri Bbomgn. II, No. 35, 1, ll 

valde-ßexuoium Gramd^Eurt . . 85 

Vanuxemi Göpp , . 90 

variolata (Schloth.) Pbbsl {Atpi- 

diariä) 80 

» (Sohl.?) Qubnst. III, No. 52 

» (Sohl.) Stkknb. {Fav,) . 80 

varioltUus (Sohloth.) Paim. . . 36, 80 

vasculari» Binney 90 

venosa Bbonqm 72 

Verneuilleana Bronon 91 

verracoius Schloth. {Palm.) ... 62 

Voltzii Bronon. 32, 33, 50, 97, 101, 

102, 103, 109; III, No. 58 

vulgaris Achkp III, No. 57 

» (Art») .... 54, 55, 57 

Walchi Sauy 54; III, No. 59 

Weim Z 44 

Werdemis W III, No. 55 

Wtmnenm W 63 

WilUamsU Lbsqx. .... 48, 105 

Wisniowskii Racib 90 

Wuekianum (Kidst.) 93 

xyäna Bhobon 90 

Yardlei Lksqz 54 

Youngiana Kidst. 39, 104; II, No. 33, 2; 

34, 2 

Zeillen Pot 69 

ZwickawienM (Przh.) Göpp. I, No. 20, 3 



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