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SMffORÖW^IfflEESnT-UBRÄY
Abhandlungen
der
Königlich Preufsischen
Geologischen Landesanstalt
und Bergakademie.
Neue Folge.
Heft 41.
j j
BERLIN.
Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landcsanstalt und Bergakademie,
Berlin N. 4, InvaÜdenstr. 44.
1905.
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407352
• ••
• •
••-
• •
•
• • •
• •
über Oberen Jura in Pommern.
Beiträge
zur Stratigraphie nnil Paläontologie.
Von
Martin Schmidt
in Stuttgart.
Mit 10 Tafeln, 1 Übersichtskalte und 6 Abbildiuigen im Text.
Herausgegeben
von der
Kttniglieh Prenßiscben 6eologisehen Landesanstalt n. Bergakademie.
vyV^*^*«^s^xy^ ^ ' ^'.rv^^y« v^ ^ /n, N'-v ^/*./vy^y^ '■' -^•^n V'N.
BEELIH.
Im Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie,
Berlin N. 4, Invalidenstr. 44.
1905.
O))'
» •
Vorliegende Arbeit soll einen 0%'etblick geben über die strati-
grapbischen und die bisherigen paläonfplSgiscben Ergebnisse der
Bearbeitung von Beobachtungen und Fo88tlI^tfferialien, die ich zu-
nächst bei geologischen Aufnahmen in Hinterpömio^rn zu sammeln
Gelegenheit hatte. Ich verfolgte bei dieser Beafbeif^bg auch an-
fänglich nur den Zweck, die bisher sehr unvoUkomitfeh-Ibekannten
Malmvorkommen auf den Blättern Gülzow und Moratz derJ|»r.eiißi-
sehen Landesaufnahme näher zu studieren, um für die Erläuterräv
gen zu diesen Blättern die nötigen Angaben machen zu könden.
Es stellte sich aber bald genug heraus, daß über die genauere
Altersstellung und die gegenseitigen Beziehungen dieser recht man-
nigfaltig entwickelten und nicht immer bequem zu deutenden Ab-
lagerungen nur von einer zusammenfassenden Bearbeitung aller ver-
wandten Vorkommen dieser Gegenden ausreichende Klarheit zu
erwarten war. Ich habe daher später auch die außerhalb meines
Aufnahmegebietes liegenden Fundorte mehrfach besucht und in den
Kreis meiner Bearbeitung einbezogen.
Die Schichten des oberen Jura finden sich in Pommern an
einer ganzen Reihe von Stellen und sind in der Hauptsache seit
längerer Zeit bekannt. Die Fundorte liegen fast ausschließlich
östlich von den Odermündungen^) in einem Küstenstreifen
von einigen Meilen Breite und verteilen sich auf demselben in fol-
gender Weise.
Siehe umstehende Übersichtskarte in 1:200000.
Nao« Folg«. Haft 41. 1
2 Emleitang.
Eine erste Gruppe von Aufschlüssen findet sich in der näheren
Umgebung der Stadt Cammin. Hier ist zuerst das in einigen
nahe beieinanderliegenden Kalkgruben erschlossene Vorkommen von
Fritzow zu nennen. Wenige Kilometer südlich und südöstlich
liegen die Fundstellen von Tribsow, Schwenz und Friedens-
felde, neben denen aus dieser Gegend noch ein neuerdings, wohl
infolge Zuschüttung und Verwachsens, nicht wieder aufgefundener
Punkt bei Schwirsen erwähnt wird.
Eine zweite Gruppe von Aufschlüssen beginnt mit einem Stein-
bruch südlich von Klemmen bei Gülzow. Einige Kilometer weiter
südwestlich erscheint dann auf viem* Blatt Moratz der Landesauf-
nähme ein Kalksteinzug, d.er 'i^*- unten näher zu schilderndem Ver-
lauf in den Fluren von Ev^ecfi:, Zarnglaff und Schwanteshagen,
sowie in den angren:(^tilßli Waldungen den Völzer Bach auf beiden
Seiten einige I^iloniefer weit westwärts begleitet Dieser Gruppe
ist weiter ipi.^ Nordwesten anzugliedern ein bisher noch nicht be-
schrieben6a*:^«drkommen von Oberjura in einem Bohrloche am
Bahnhof **^ietstock.
• vJSiaer dritten Gruppe würde das Kalkvorkommen von Bart in
D^K Kolberg angehören, sowie die Oberjuraschichten, die in einem
auf Trinkwasser gestoßenen Bohrloch auf dem Markte der Stadt
Köslin bei etwa 120 m Tiefe angetroffen wurden^).
Endlich liegt auch aus Vorpommern in der Sammlung der
geologischen Landesanstalt in Berlin eine Kalksteinprobe, die u. a.
Goniolina geometfHca enthält und daher ebenfalls zum Oberjura,
spezieller zum unteren oder vielleicht auch mittleren Kimmeridge
zu rechnen ist. Das Vorkommen, über das der Einsender weitere
Angaben zurückhält, soll in der Gegend von Stralsund durch
Bohrung festgestellt sein.
Aus dieser Reihe der Oberjura vorkommen bleiben die von
Köslin, Wietstock und (?) Stralsund, von denen mir nur gering-
fügiges und wenig deutliches Material vorliegt, in dieser Arbeit
unberücksichtigt.
Ewald, Köslin. (Sämtliche Zitate geben nnr das Stichwort des am
Schloss der Abhandlung folgenden Literaturverzeichnisses.)
Gebend von Kammin und Gülzow
mit d«n Vorkommen von Jurakalk («)
und Angabe derweiter unten in 1 : 10OOO folgenden Ausschnitte.
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Einleitang. 3
nmerschen Malmpunkte sind gemäß dem besonderen
18 gerade solche isolierten, von ausgedehnteren Vor-
lelben Schichten abgerückten Aufschlüsse naturgem&ß
ihrem ersten Bekanntwerden vielfach von Fachgelehrten
'n besucht worden, und es ist eine nicht unbedeutende
3r die bekanntesten unter ihnen erwachsen. Das meist-
id fossilreichste der Vorkommen, der Kalkberg bei
rde von A. Sadbbbck zum Gegenstande einer kleinen
gemacht^). Die gesamte Literatur über den pom-
•erjura findet sich bei W. Deeckb^) zusammengestellt.
im allgemeinen auf diese 1893 erschienene Arbeit,
3ei der Beschreibung der einzelnen Fundorte die für
lung der Kenntnis jedes von ihnen wichtigen Publika-
erw&hnen.
hat dann (1894) in seinen »Mesozoischen Formationen
.^ommern« eine gedrängte, aber an neuen Beobachtungen
Itzen zu den Fossillisten reiche Übersichtsdarstellung
aen gegeben. Später (1899), in seinem »Geologischen
h Pommern,« gibt er nochmals wertvolle Nachträge,
ge Berichtigungen betrefis des Alters einiger der Lager.
:zten Arbeiten zur Geologie Pommerns, die mir vorge-
(1902, Neue Materialien, 1903, Miscellen), beschränkte
dankenswerter Rücksichtnahme auf meine noch nicht
len Untersuchungen, auf einige, den Gegenstand der-
mde Bemerkungen, auf die ich verweisen werde.
>st habe 1901, vor Antritt einer langen Auslandsreise,
.maligen Stand meiner Bearbeitung in der Deutschen
Gesellschaft berichtet und in das Protokoll über die
: kurze Darstellung der Altersfolge der Vorkommen,
hon feststand, aufnehmen lassen^). Gleichzeitig habe
Erläuterungen der Blätter Gülzow und Moratz der
hme ausftkhrlichere Darstellungen der auf diesen an-
3hichten znsamflieDgestellt, die auch Listen der Haupt-
Oberjuia.
rübenioht.
iphie.
1*
4 Einlditang.
formen der bis dahin dort aufgefundenen Fossilien enthalten (er-
schienen 1902). In der Deutschen geologischen Gesellschaft habe
ich dann nochmals, in der Januar-Sitzung des Jahres 1904^), charak-
teristische Gesteine und Fossilien aus sämtlichen Fundorten vor-
gelegt, sowie ein combiniertes Gesamtprofil der ganzen Schichten-
folge kurz besprochen, das in vorliegender Arbeit näher behandelt
wird (S. 84).
In dem grössten Teile der älteren Arbeiten über den pommer-
schen Oberjura sind die Altersbestimmungen der Schichten sehr
ungenau und schwankend. Der Hauptgrund dafQr ist der, daß die
Fundorte bisher nur wenig Ammoniten ergeben hatten, die gefun-
denen nicht ausreichend bestimmt waren, oder wenigstens, wie der
von Bartin seit lange bekannte Hoplües eudoxus d^Orb., in ihrer
stratigrapbischen Bedeutung lange Zeit nicht genügend gewürdigt
werden konnten, weil dieselbe noch nicht ausreichend feststand.
In neuerer Zeit sind aber gerade in der Feststellung gut
kenntlicher und weit verbreiteter Zonenammoniten des Oberjura
wesentliche Fortschritte gemacht, die neuerdings ja auch auf die
Deutung des schwierigen süddeutschen oberen Malm mehr Einfluß
gewonnen haben. In dem — mit Betrich zu reden — baltischen
oberen Jura ist jedoch bisher kein Versuch gemacht, mit dieser
neueren Zonengliederung Fühlung zu gewinnen. Die Altersbe-
stimmungen stützen sich, ganz wie in dem ammonitenarmen nord-
westdeutschen Oberjura, auf Leitfossilien aus anderen Tierordnungen
oder auf die vergleichende Statistik der Gesamtfaunen. Der trüge-
rische Charakter der beiden Methoden ist f&r den an faziellen
Schwankungen so reichen oberen Jura zu bekannt, als daß ich
ihn hier näher zu erörtern brauchte.
Die Unsicherheit und das vielfache Schwanken in den Alters-
bestimmungen verhinderten auch, daß die große Mannigfaltigkeit
der in Pommern vorhandenen Malmbildungen genügend erkannt
wurde, auch nachdem es längst feststand, daß die lange Zeit ange-
nommene Gleicbaltrigkeit aller oder fast aller dieser Schichten sich
nicht aufrechterhalten ließ.
MoDatsbericht d. Deutsch, geol. Gesellsch. 1904, No. 1, S. 4—5.
Emieitimg. 5
Und doch knfipft sich, ganz abgesehen von seinem inselartigen
Vorkommen, an den baltischen Oberjura noch ein besonders Interesse,
das ihn wohl einer eingehenderen Durchforschung wert erscheinen
läßt. Denn von Jahr zu Jahr mehren sich die interessanten Be-
ziehungen zwischen den jüngsten Juraablagerungen Ost- und West-
europas, und diese Beziehungen dürften vorwiegend über die bal-
tischen Gebiete vermittelt gewesen sein, umsomehr als auch in
Nordjütland Spuren derselben gefunden sind^).
Eine erfolgreiche Bearbeitung der Schichten war allerdings
bisher durch den mangelhaften Zustand der meisten Aufschlüsse
sehr erschwert und auch meine eigenen Untersuchungen waren
anfänglich durch die Unzulänglichkeit des Materials sehr beein-
trächtigt. Jedenfalls habe ich auf die Beschaffung deutlicher Exem-
plare wichtiger Formen oft unverhältnismäßige Mühe verwenden
müssen. Erst in neuester Zeit konnte ich meine Aufsammlungen
aus mehreren besonders wichtigen der vorhandenen Horizonte des-
wegen wesentlich vermehren, weil mittlerweile die Technik der
Ausbeutung dieser Kalkschichten wieder näher getreten ist.
Technische Wichtigkeit besitzen derartige isolierte Kalkstein-
vorkommen natürlich ohne Weiteres. Sie wurden auch in Pommern
längst, ehe sie dem Geologen bekannt waren, an den meisten Stellen
zur Kalkgewinnung ausgebeutet. Aber diese Ausbeutung hielt sich
in sehr bescheidenen Grenzen, zum Teil, weil das aufgefundene
Material durch Ungleichmäßigkeiten der Qualität und der Lagerung
Schwierigkeiten machte. Später gingen die geringen vorhandenen
Betriebe noch zurück infolge der übermäßigen Konkurrenz der
großartigen Kalkproduktion von Rüdersdorf bei Berlin, von der
auch die Kalkgewinnung aus den Kreidevorkommen von Finken-
walde bei Stettin eine Zeitlang unrentabel gemacht wurde.
Zur Zeit sind in Klemmen sowohl, als in Zarnglaff-Schwantes-
hagen größere Betriebe neu eingerichtet. Die Wissenschaft verdankt
ihnen schon jetzt wichtige Aufschlüsse, die aus interessanten und
fbr Pommern zum Teil neuen Schichten des pommerschen Oberjura
ein reiches Fossilmaterial ergeben haben. Den größten Teil dieser
') Sebat nnd Madskh, boaldera.
6 EmleituDg.
neueren Zugänge habe ich für die vorliegende Arbeit noch ver-
werten können.
Neben dem von mir selbst zusammengebrachten Material, das
im geologischen Landesmuseum in Berlin niedergelegt ist, stand
mir dann aus derselben Sammlung eine Reihe älterer, zum Teil
von GüMPRBGHT und Klöden herrührender Stücke zur Verfügung.
Andere habe ich aus dem städtischen Museimi zu Stettin (Samm-
lungen V. Hagenow und Strecker), den Sammlungen der Univer-
sität Greifswald, der Forstakademie Neustadt-Eberswalde (Sammlung
Behm), sowie mehreren Privatsammlungen entleihen können.
Trotzdem ist das Material, dessen erste zusammenfassende Be-
arbeitung die vorliegenden Blätter bringen, leider noch außerordent-
lich ungleichmäßig, was den Erhaltungszustand der einzelnen Formen
und die Vollständigkeit der Faunen betrifit. Ich werde aber auch
weiterhin unausgesetzt für Vervollständigung desselben Sorge tragen,
um in einigen Jahren mit paläontologischen Monographieen der ein-
zelnen Schichtengruppen beginnen zu können.
Es ist mir eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle allen den
Herren, die mich durch Unterstützung meiner Arbeiten im Felde
und durch Überlassung von Vergleichsmaterial aus Sammlungen,
sowie auch von unveröffentlichten Aufzeichnungen so wesentlich in
diesen Untersuchungen gefördert haben, hier öffentlich meinen herz-
lichen Dank zu sagen. Es sind dies die Herren:
Geheimer Bergrat Branco, Berlin,
Stadtrat DIuüichen (f ), Kolberg,
Professor Deecke, Greifswald,
Dr. Dohrn, Stettin,
Professor Frech, Breslau,
Inspektor Heinrich, Zamglaff,
Professor Keilhack, Berlin,
Kalkwerkdirektor Koch, Stettin^
Professor Koken, Tübingen,
Ingenieur KOcken, Pankow bei Berlin,
Lehrer Lemke, Bartin,
Professor A. Pavlow, Moskau,
Einleitung. 7
Geheimrat Remel^, Neustadt-Eberswalde,
mein Bruder, Professor E. ScHinDT, Kolberg,
Fabrikdirektor Siber^ Stettin-Bredow,
Pastor Strecker, Batzwitz,
Oberlehrer Ude, Hannover,
Superintendent Weicker, Cammin.
Herrn Dr. Weissermel in Berlin bin ich ftkr die freundliche
Bestimmung einiger Korallen verpflichtet, sodann besonders auch
Herrn Dr. Wünstorf ebenda für die Unterstützung bei der Druck-
legung der Arbeit.
L Stratigraphischer Teil.
Klemmen bei Gülzow.
Das Vorkomnien von Jurakalk bei diesem Orte ist von GuM-
PREGHT^) aufgefunden und mit gewohnter Sorgfalt beschrieben.
Weiterhin finden sich wichtige Notizen Qber dasselbe bei Wessel^),
Behm^), Sadebegk^), Herm. Credner^) und Deecke^).
Es war dort in älteren Zeiten in ziemlich bedeutendem Um-
fange Kalk zum Brennen gewonnen, jedoch waren die Aufschlüsse
zu GuMPRECHT^s Zeit schon recht verfallen. Auch Wessel konnte
nur wenig, Sadebeck gar keine anstehenden Schichten beobachten.
Später hat man an geeigneten Stellen den Betrieb wieder auf-
genommen. An einer derselben, wo mehrere Meter mächtig ein
brauchbarer Kalkstein zutage ausging, entwickelte sich durch den
Steinbruchbetrieb ein größerer Aufschluß, in dem auch während
meiner dortigen Aufnahmetätigkeit ein Teil der Schichten gut zu
beobachten war. Er deckte von W. nach O. fortschreitend allmäh-
lich tiefere Lagen auf. Die hängenderen Schichten an der West-
wand der Grube waren allerdings stark verwittert und ziemlich
verschüttet. Ich habe aber doch durch Abgraben dort ein leidlich
deutliches Profil bloßlegen können. Auf dieses beziehen sich meine
älteren Angaben an den in der Einleitung angegebenen Stellen.
Pommern, S. 428.
3) Jura, S. 316.
3) Amtl. Ben, S. 88.
*) Pomm. Obeijura, S. 658.
*) Elemente der Geologie, 1. Aafl. 1872, S. 428.
^ MesoE. Formationen, S. 18. — Führer, S. 82.
Kltfumeti bei Gülzow. 9
In neuester Zeit hat mao durch eorgRUtige Schürf- und Bohr-
arbeit daB YorhandeDseiD eines brauchbaren Kalklagers von nicht
geringer Mächtigkeit und Ausdehnung festgestellt, das nur von dem
rings benachbarten Diluvium zum Teil einige Meter hoch bedeckt
wird. Der Abbau dieses Kalklagers, das sich auch bis zu aus-
reichender Tiefe ohne besondere Schwierigkeit entwässern läßt, ist
vor einiger Zeit durch die Gesellschaft iKIemmener Kalkwerke« in
Stettin energisch begonnen. Die geologische Detail Untersuchung
vor Beginn der AbbauarbeiteD filhrte Herr Prof. Keilhaok aus.
Ich bin ihm ßlr freundliche Überlassung seiner vor alleni die
Lage rungs Verhältnisse betreffenden Ergebnisse, die ich im Folgen-
den mehrfach verwerten konnte, zu besonderem Danke verpflichtet
Beifolgende Skizze in 1:10000 stellt neben der Umgrenzung des
OboTM Oxford. Un(«r«e Kimmeridge.
Verbreitniig des Obeijnra bei Klemmen,
uutelkaid (eog »dmiffiert) imd im Dntai^[TaDde; nach KJ Eulhick, Mur.
1 : 10000.
10 Stratigraphischer Teil.
Ausgehenden die bis jetzt festgestellte Ausdehnung des ganzen Vor-
kommens und das ungefähre Ausstreichen der vier Hauptschichten
des Lagers unter der diluvialen Decke, vorwiegend nach Keilhagk's
Angaben, zusammen.
Sehichtenfolge.
Von der bisher erreichten liegendsten, in einem Brunnenschacht
am neuerbauten Ringofen des Werkes angetroffenen Schicht des
Lagers ist mir nichts zu Gesicht gekommen. Dieselbe ist mir als
ein fester, grauer Kalkstein geschildert, in den man etwa 0,5 m tief
hineingegangen ist.
Auch die tiefste der bis jetzt bei den Aufschlußarbeiten auf-
gedeckten Schichten des neuen Bruches (la) habe ich noch an
keiner Stelle in ihrer vollen Mächtigkeit beobachten können. Die-
selbe betrftgt nach den Schürfarbeiten etwa 2 m. In dem Ent-
wässerungsgraben ist von ihr noch jetzt etwas mehr als 1 m
Mächtigkeit anstehend zu sehen. Sie besteht aus einem frisch
schwärzlichen Sande, der trocken blaugrau oder graugrün erscheint
und ganz von weißen Muschelschalen erfüllt ist. Er fbhrt ver-
schieden große, zum Teil gerundete Quarzkörner und besitzt in
den verschiedenen Lagen einen wechselnden Tongehalt. Seine
dunkle Farbe verdankt er sehr reichlich beigemischtem Schwefel-
eisen, das vielfach mikroskopisch kleine, kugelförmige Aggregate
glänzender Kriställchen bildet.
Zu dieser Schicht gehören auch die in den Erläuterungen zu
Blatt Gülzow erwähnten, in einer isolierten Partie (a des Kärtchens)
im Acker nördlich von dem Hauptvorkommen angetroffenen gelb-
braunen Muschelsande mit Stücken eines graubräunlichen, Quarz-
körner und vereinzelte Eisenoolithe führenden Gesteines. Das Vor-
kommen ist von den Hauptaufschlüssen durch einen Streifen der
diluvialen Bedeckung oberflächlich getrennt. Ich hatte es in den
»Erläuterungen« auf Grund der Gemeinsamkeit einer Reihe von
Fossilien vorläufig mit etwas höheren Schichten des Lagers in
Parallele gestellt.
Mir ist im ganzen Oberjura Deutschlands keine Schicht be-
kannt, die eine so verblüffende Menge zum großen Teile herrlich
Klemmen bei Galzow. 11
erhaltener Fossilien führt, wie dieser Muschelsand von Klemmen.
Von der mehr als sechzig Arten einschließenden Fauna nenne ich
hier als besonders charakteristisch : Pecten mbßbrosus d'Orb., Oatrea
m^ti/orma Der. u. K., Trigania Bronni Ao., Astarte cramteata
A. RoEM., eine Unzahl kleiner Astarten, unter denen auch A, su-
pracoraUina d'Orb. vorkommt, Lacina aliena Phill. «p., Turbo
coraüensis Buv., Brachytrema Lorioli n. sp.y Rüaoina (?) Yctlfinensia
GuiR. u. Og^r., Cerithium limae/orme A. RoBH. und Cer. septent"
pUcatum A. Robm.
Nicht eingerechnet sind in die genannte Zahl eine Reihe sehr
wohlerhaltener Foraminiferen und Ostracoden, die ich später in
einer besonderen Arbeit behandele.
Der Vergleich der Formen, die ich früher aus dem Acker-
boden abgeschlämmt hatte, mit den neuen Aufsammlungen zeigt
auffallende Unterschiede in den Häufigkeitsverhältnissen, wenn auch
an beiden Stellen fast genau dieselben Arten gefunden sind. In
einem Schürfloche weiter südlich, in dem die ganz unverkennbare
Schicht ebenfalls angetroffen wurde, ließen sich an dem geringen
Material, was ich von dort erhalten habe, ebenfalls Abweichungen
von den beiden anderen Fundorten erkennen. Die Zusammensetzung
der Fauna ist also in der Horizontalrichtung auf geringe Strecken
einem deutlichen Wechsel unterworfen, vor allem treten einige
kleine Gastropoden, die sonst nur vereinzelt gefunden werden,
nesterweis in ungeheurer Anzahl auf.
Vertikale Unterschiede der Fauna der einzelnen Lagen lassen
sich an den Stellen, wo jetzt noch ein Teil der Muschelsandschicht
anstehend zu beobachten ist, vor allem darin erkennen, daß hie
und da lagenweis große Formen, Astarten, Trigonien, Lucinen etc.,
sehr häufig werden, so im Bereiche des alten Steinbruches in dem
obersten, etwa 20 cm mächtigen Abschnitte.
Die Muschelsande schließen nach oben mit einer 3 cm starken,
fetten, schwärzlichen Tonschicht^ die vor allem reich an wohler-
haltenen Foraminiferen und Ostracoden ist. Makroskopische Fos-
silien habe ich aus ihr noch nicht erhalten.
Über der Tonschicht behält das Gebirge noch auf etwa 70 cm
seine schwärzliche Farbe (Ib), aber die Schichten sind weniger
12 Stratigraphischer Teil.
locker und sandig, wenn auch noch mfirbe. Sie enthalten vielfach
hellgraue, knorrige Kalkknollen mit vereinzelten rostigen Oolith-
kömern. Die unterste Lage von 20 cm Mächtigkeit wird durch
mürbe, schwärzliche Mergel gebildet, sehr reich an ganz mürben,
weißen, unbestimmbaren Fossilresten. Der Hauptunterschied des
Ganzen gegen die Muschelsande liegt indes nicht in den petrogra-
phischen Eigenschaften, sondern in einem aufiallenden Wechsel der
organischen Einschlüsse, unter denen jetzt Lima (Ctenostreon) pro-
boscidea Sow. in mehr oder weniger vollständigen Schalenexemplaren
ganz besonders häufig ist. Weit wichtiger aber erscheint das Vor-
kommen eines bestimmbaren Ammoniten in dieser zweiten Schicht,
des Cardioceraa alternans v. Buch, den ich in einem genügend
erhaltenen Bruchstück in ihr gefunden habe (T. 10, F. 8). Im ganzen
hat der Horizont bisher 22 Arten ergeben, deren Mehrzahl nur in
Steinkernen vorliegt.
Es folgen nun die in dem Kalkbruche seit langer Zeit ausge-
beuteten oolithischen Kalkbänke, die f&r das Lager von Klem-
men besonders charakteristisch sind (2 a). Sie sind von hell blau-
grauer Farbe und verwittern bräunlich und schließlich gelblichweiß.
Das Gestein ist ein grober Sandoolith; die Oolithkörner, die
manchmal die Größe von Hühnerschrot erreichen, bergen, wie auch
Deecke^) beschreibt, im Innern fast immer bis millimetergroße,
rundliche oder auch eckige Quarzkörner, die im Bruch des Ge-
steins sich als dunkle Flecken abheben und von Kalkmasse kon-
zentrisch schalig umhüllt werden. Bei starker Verwitterung des
Gesteines bleiben sie unter Umständen allein als ein grober, glatt-
körniger Oolithsand zurück.
Der Oolith bildet grobe Bänke von wechselnder Mächtigkeit,
deren unterste von 40 cm Stärke sich durch besondere Härte und
mehr blaugraue Farbe auszeichnet. Die Gesamtmächtigkeit er-
reicht 4,55 m.
Fossilien sind in diesen Bänken allenthalben, aber nirgends in
besonderer Häufigkeit enthalten. Nur schwer verwitternde Formen
besitzen noch ihre Schalen und kommen auch frei herausgewittert
*) Führer, S. 83.
Klemmen bei Gülzow. 13
vor. Von den vergänglicheren zeigt das Gestein nur Steinkeme
und Abdrücke; kleinere Formen sind nur hie und da in genügender
Sch&rfe erhalten. Von den etwa 40 bisher festgestellten Arten dürften
Rourguetia striata Sow. sp.^ und Pecten varians A. ROBM.
die wichtigsten sein. Letzterer ist in manchen Bänken sehr häufig
und wird an . einigen Stellen der alten Gruben fast unverletzt in
Menge lose aufgefunden. Daneben findet sich besonders häufig'
Lucina aliena Phill. in sehr großen Exemplaren, sowie Nerinea
(Nerinella) cf. fasciata d^Orb. Wichtiger ist die, N. viaurgü nahe-
stehende, N. ursicinensü (Thurm.) Cossm., die einigemal gefunden
wurde. An einer Stelle der alten Aufschlüsse habe ich auch Rhyti'-
chonella pinguia A. RoEM. «p., die schon in der Schicht Ib ver-
einzelt auftritt, einigermaßen häufig beobachten können.
Die über dem mächtigen Flötz der Sandoolithe folgende Schicht
(2 b) besitzt zwar nur eine Stärke von 0,7 m, weicht aber vom
Hangenden und Liegenden so sehr ab, daß ich sie gesondert be-
handele.
Sie beginnt mit einer weichen, dunklen, etwas tonigen Bank,
über der sehr bald sich Lagen eines raucbgrauen, etwas bituminösen,
zähen Kalkes einstellen, die in eine Menge kopfgroßer, durch Ver-
witterung gerundeter Stücke zerfallen. Nach oben treten diese festen
Kalke gegen schichtige Mergel wieder mehr zurück.
Während die mürben Lagen bestimmbares noch nicht ergaben,
sind die festen Stücke reich an wohlerhaltenen Einschlüssen in sehr
sauberen Steinkemen und Abdrücken. In der Fauna überwiegt
Cerithium limaeforme A. ROBM., von dem manche Stücke ganz
durchschwärmt sind. Daneben kommen von größeren Formen u. a.
Trigonia papülata Ag., Myoeoncha perlonga Ex. und besonders
Anisocardia cf, Legayi Sow. vor. Es ist zu erwarten, daß dieses
sehr charakteristische Gestein, das ich schon vor Jahren in Klem-
men auffand und auch in den »Erläuterungen« schon erwähnte,
bei seiner bedeutenden Festigkeit auch als Geschiebe noch ge*
fiinden wird.
Nicht weniger charakteristisch ist das Gestein der nächsten
Schicht (3), die wieder einen größeren Komplex von mehr als 3 m
darstellt. Sie beginnt mit schichtigen, sandigen ^ grauschwarzen
14 StTtttigraphiicher Teil.
Mergeln, die eine Menge undeutlicher Fossilien mit weißlieber,
völlig mürber Schale enthalten. Diese Einschlüsse werden nach
oben bald deutlicher, da das Gestein sich festigt. Es bildet dann
sehr bezeichnende knorrige und löcherige, sandte, zum Teil auch
kieselige Bänke. Dieselben zeigen gewöhnlich Spuren von Oolith-
bildung in weißen Kalkhäutchen um die ziemlich, feinen Sand-
körneben. Ich fand diese schwer vergänglichen Bänke vor Jahren
anstehend an der verwitterten und verschütteten Westwand des
alten Steinbruches. Sie waren hier als harte, rauhe Lagen einem
feinen, mergeligen Sande von gelbbräunlicher Farbe eingelagert.
Diese sandigen Zwischenschichten sind auch in den neuen Auf-
schlüssen vorhanden, hier aschgrau von Farbe und etwas weniger
vorherrschend, da die Verwitterung nicht so weit vorgeschritten ist
Die Fossilien haben auch in den festen Sandkalken die Schale
meistens verloren. Die mit erhaltener Schale vorkommenden, Ostreen
etc., finden sich in außerordentlich schöner Erhaltung auch frei in
den Sandlagen. Vor allem charakteristisch ist fbr den ganzen Kom-
plex Ostrea deltoidea Sow., die stellenweis förmliche Austern-
bänke bildet; daneben, zum Teil kolonienweise auf den größeren
Austern, kommt Exogyra reniformis Goldf. in großer Menge vor.
In den festen Bänken fallen vor allem viele Trigonien (hybrida
A. RoBM., papiUata Ag.) auf, femer unter vielen anderen Formen
die große QerviUeia aviculoides Sow. Der Abschnitt, der im ganzen
gegen 50 Arten ergeben hat, schließt nach oben mit einer schwarz-
grauen, mergeligen Sandschicht mit schlecht erhaltenen Fossilien.
Zu GuMPREOHT^s Zeit waren die Gesteine des Abschnittes 3
anstehend nicht zu beobachten, sind aber von ihm auf der Ostseite
des Baches, »links« von der Brücke, über die der Weg von Klem-
men nach Balbitzow f&hrte, an und gleich unter der Oberfläche in
zahlreichen Bruchstücken angetro£Fen und in ihren petrographischen
und ünHiMtiBelieg ETgcattlmlfeSkeitBiL scBr treffend gAeyim t i ehBet
worden ^).
Auf der Südseite des Weges nach Balbitzow war zu GuM-
_ •
PRfeOHT's Zeit in kleinen Brüchen ein sehr vollkommen oolithisches
PommerD, S. 433—85.
Klemmen bei Grülzow. 15
Gestein erschlossen, das auf dieser Seite des Weges auch in den
Halden der älteren Gruben sich allenthalben nachweisen liefi und
besonders durch seinen Reichtum an glatten und gefalteten Brachio-*
poden gekennzeichnet war.
Ich habe dieses Gestein in dem schon erwähnten Aufschlüsse
auf der Westseite des alten Bruches ebenfalls und zwar im Scfaich-
tenverbande feststellen können. Durch die neuen Abbauarbeiten
ist die betreffende Schicht jetzt auf eine längere Strecke vorzQg-
lieh erschlossen.
Die an Brachiopoden reichen Oolithe überlagern die Schicht 3
in einer Mächtigkeit von 1,9 m. Ihre schön polithische Struktur
erinnerte Guhprecht an die Schichten des »oberen Koralrag« von
Hoheneggelsen und vom Galgenberge bei Hildesheim. Die glatten
Brachiopoden gehören zu einem Teile zu der vielgestaltigen Gruppe
der biplicaten Terebrateln, zum größeren Teile sind sie nach
der herrschenden Nomenclatur als Zeilleria humeralis A. RoRM.
zusammenzufassen. Die gefalteten Formen gehören sämtlich zu der
bekannten Rhynchoneüa pinguü A. Robh. sp.
Das Gestein bildet unregelmäßige wulstige Bänke mit reich-
lichen weicheren, mergeligen Zwischenlagen. Die festen, außen
weißlichen Stücke sind im Innern meist noch dunkel blaugrau.
Sie verwittern und zerfallen, vor allem durch den Frost, ziemlich
bald völlig zu einem weißlichen Oolithgrus, aus dem sich die Bra-
chiopoden und einige andere Fossilien in ganz reinen Schalen-
exemplaren sammeln lassen. In den mürben Zwischenschichten sind
ebenfalls Fossilien vorhanden, aber in mangelhafter Erhaltung,
sodaß sie schwierig ganz zu gewinnen sind und bei der Verwitterung
völlig verloren gehen.
Die Brachiopoden-Oolithe setzen ziemlich scharf ab gegen eine
67 cm mächtige, hell gelblichgraue, mürbe Bank eines brecciös-
oolithischen Mergels, der viele feine Fossiltrümmer, aber wenig
und ziemlich zerbrechliche ganz erhaltene Fossilien enthält. Auch
in ihm sind die Terebrateln und Rhynchonellen der vorigen Schicht
noch ziemlich häufig. Erstere finden sich manchmal hohl mit gut
erhaltenem Armgerüst (T. 3, F. 3). In den tieferen Lagen der
Schicht ist eine große Perna — wohl P. subplana Et. — wenig-
1(> StrfttigraphiMher TeiL
stens in Bruchstücken sehr häufig, hat sich aber noch nicht in
genügend vollständigen Stücken gewinnen lassen, um sicher be-
stimmbar zu sein.
Helle, weißliche und gelbliche, zu plattiger Absonderung
neigende Kalke von 1,9 m Mächtigkeit bilden den Abschluß des
damit fast 16 m umfassenden Profiles von Klemmen. Sie sind
im allgemeinen oolithisch, aber die Feinheit und Regelmäßigkeit
ihres Kornes schwankt ebenso wie ihre Festigkeit. Fossilien sind
spärlich und in mangelhaftem Erhaltungszustande in der Schicht
vorhanden, scheinen aber in der obersten, sehr verwitterten Lage
häufiger zu werden. Diese könnten indes, wenn einmal die oberste
Schicht günstiger erschlossen ist, gerade fbr den Vergleich des Lagers
von Klemmen mit gewissen anderen Malmvorkommen in Pommern
besonders wichtig werden.
Daß hier, vielleicht im normalen Schichten verbände, noch
jüngere Ablagerungen stellenweise unter der Diluvialdecke ver-
borgen sind, scheint das aus einem weiter südlich gelegenen
Schürfloche (b) herausgeforderte Gestein zu beweisen, ein grauer,
mürber Kalk, der von allen Gesteinen, die ich bisher in Klemmen
beobachtet habe, verschieden ist. Bestimmbare Fossilien habe ich
aus ihm noch nicht erhalten.
Den ganzen hangenden Komplex des Lagers von Klemmen,
der mit den mürben, an Brachiopoden reichen Oolithen beginnt,
fasse ich auf dem Kärtchen unter der Bezeichnung 4 zusammen.
Lagerung.
Nach den Ergebnissen der schon erwähnten Schürfarbeiten
hat K. Keilhack feststellen können, daß die Schichten des Klem-
mener Lagers eine ganz flache Synklinale bilden, deren Tiefstes
(siehe die Kartenskizze, m — n) nahe der SW.-Begrenzung des zutage
ausgehenden Teiles verläuft und ein Streichen N. 66^ W. besitzt.
Der nordöstliche Flügel fällt mit etwa 1V2^ ^^^^ südwestliche mit
kaum ^2^ i^^o^ dieser Linie ein, d. h. entsprechende Schichten des
Lagers steigen am SW.-Rande der festgestellten Verbreitung um
2, am NO.- Rande um mehr als 6 m über ihre Lage im Mulden-
tiefsten empor.
Klemmen bei Gülzow. 17
Da bei einigen der pommerschen Malmvorkommen angegeben
wird, daß sie nicht anstehend sind, sondern wie große Geschiebe
im Diluvium stecken, könnte man auch bezüglich des Kalkes von
Klemmen zunächst Zweifel in dieser Richtung hegen. So glaubte
Sadebeck^), der allerdings fast gar keine Aufschlösse vorfand, daß
die Klemmener Jura-Gesteine nicht anstehend seien, u. a. deshalb,
weil man ohne sonst ersichtlichen Grund mit ihrem Abbau in recht
geringer Tiefe wieder aufgehört habe. Demgegenüber spricht Herm.
Crbdner^) die Gesteinsinsel als anstehend an. Die bedeutende
Ausdehnung des Vorkommens, die geringen Störungen seiner Lage-
rung, die Abwesenheit tief durchsetzender, mit Diluvium gefällter
Spalten in dem bisher erschlossenen Anteil, das nahe Übereinstim-
men der Streichungsrichtung mit der später zu schildernder, aus-
gedehnter Juravorkommen der Nachbarschaft, alle diese Momente
lassen Crednbr^s Ansicht, die ich seit meinem ersten Besuche des
Aufschlusses teile, jetzt noch besser begründet erscheinen.
Von den interessanten, klippenartig in die Diluvialdecke hinein-
ragenden Vorsprüngen der Oberfläche des Kalkflötzes, die Credner
beschreibt und abbildet, habe ich bisher nichts wieder aufgeschlossen
gesehen; es dürfte sich also um lokale Auslaugungsformen handeln,
die das auch jetzt noch reichlich zirkulierende Wasser zu Wege
brachte.
Schiehtenalter und Beziehungen zu anderen Gebieten.
Es ist natürlich, daß die meisten älteren Autoren, die den Jura
von Klemmen erwähnen, vor allem bestrebt sind, ihn zu dem länger
und genauer bekannten Vorkommen von Fritzow in Beziehung zu
setzen. Für eine Altersgleichheit der beiden tritt vor allem Sadb-
BEGK^) ein, dem freilich von Klemmen nur ganz geringfügiges
Material vorlag (er erwähnt 14 Formen, während mir jetzt schon mehr
als das zehnfache zur Verfügung steht). Aber schon vor ihm haben
GüMPRECHT^) und Wessel^) auf wichtige Unterschiede zwischen
') Pomm. Obeijara, S. 658.
*) Elemonte, 1. Aufl., S. 428.
3) Pomm. Obeijura, S. 701.
*) Pommern, S. 434—485.
») Jara, S. 316.
Neae Folge. Heft 41.
lg Stratigraphisofaer Teil.
den beiden Faunen hingewiesen. Später rechnet D. Brauns^) einen
Teil der von Sadebeck aus Pommern beschriebenen Schichten seiner
»Zone des Cidaris flongemma^ (inklusive Schichten mit Terebratula
humeralis) zu und meint augenscheinlich damit Klemmen, da von
dort diejenigen Versteinerungen stammen, auf die sich sein Urteil
bezieht. Herm. Credner^) erkennt dann mit Sicherheit in den
damals wieder günstiger aufgeschlossenen Schichten »den oberen
Oxford, namentlich die Schichten mit Pecten varians.^ Rr weist
auf die große Ähnlichkeit mit dem hannoverschen Jura hin.
Die Schwierigkeit, das Älter der Schichten von Klemmen
genau zu fixieren, liegt besonders in dem Mangel an zonenempfind-
lichen Ammoniten. Cardioceras aüemansy der einzige von dort bis
jetzt überhaupt bekannte Ammonit, ist zur genaueren Horizontierung
nicht geeignet, da er in Schwaben und Franken z. B. durch reich-
lich die H&lfte der dort entwickelten Malmschichten verbreitet ist^).
Auch die spezielle Form, die uns aus dem von Qdbnstedt unter
dem genannten Speziesnamen vereinigten Formenkreise vorliegt, ist
nicht an einen engeren Horizont gebunden. Kecht interessant er-
scheint trotzdem das Auftreten der Art in Pommern im Hinblick
auf ihre Verbreitung in Ostpreußen und Rußland; aber auch in
Rußland findet die sie führende Region nach A. Pavlow^) ihr
Äquivalent »dans plusieurs zones du sequanien franpais et dans les
couches ä Amm. caletanus«, also ebenfalls in einem umfangreichen
Komplex.
Wir sind also gezwungen, betreffs des Alters der Schichten
von Klemmen auch jetzt noch in dem Vorkommen anderer Fossilien
Beziehungen zu dem übrigen europäischen Malm zu suchen, und
finden sie, wie Credner, am besten zu dem »Korallenoolith« von
Hannover. Und zwar sind die bekannten Oolithe (2 a), die ver-
mutlich Credner allein anstehend beobachten konnte, ganz in seinem
Sinne den Schichten des Pecten varians gleichzusetzen, die in der
Einteilung der Schichtenfolge bei Strückmann^) den oberen
») Ob. Jura, S. 67.
^ Elemente, 1. Aafl., S. 428.
^ Siehe z. B. v. Ammon, Führer, S. 83.
^) Couches ä Amm. alternans.
*) Ob. Jura, S. 10.
Klemmen bei Gülzow. 19
Korallenoolith darstellen. Da aber in den Schichten von Klem-
men Körallen in nennenswerter Häufigkeit bisher nicht bekannt
sind, empfiehlt es sich nicht, den Namen »Korallenoolith«c, der im
nord westdeutschen Malm eine gewisse Berechtigung hat, auf das
baltische Vorkommen auszudehnen. Ich bezeichne die Abteilung
daher lieber nach Credner's Vorgange als Ober-Oxford, zugleich
in Übereinstimmung mit der fQr andere ostdeutsche Funde, z. B.
durch Jentzsch^) angewendeten Nomenklatur. Nach den Vor-
schlägen, die Munier-Chalmas und de Lapparent vor etwa 10
Jahren für eine einheitliche stratigraphische Nomenklatur gemacht
haben ^), wären die Schichten dem Rauracien zuzurechnen, der
Zone des Peltoceras bimammatum entsprechend.
Neben dem Auftreten von Pecten varians ist vor allem die
Häufigkeit von Dourguetia striata sowie das noch sparsame Vor-
kommen von Rhynchonella pinguis ftlr den Vergleich mit den han-
noverschen Ablagerungen von Bedeutung.
Ob die älteren Schichten von Klemmen (la und Ib) auch
dem genannten Horizonte Struckmann's zuzuteilen oder ob sie
besser seinem unteren Korallenoolith gleichzusetzen sind, wird
mit Sicherheit erst entschieden werden können, wenn über die
noch tiefer zu erwartenden Horizonte einiges bekannt sein wird.
Die paläontologische Fazies ist einer präzisen Entscheidung der
Frage nicht günstig. Ostrea rasteUariSj das beste Charakterfossil
der tieferen Abteilung in Hannover, ist in Klemmen bisher nicht
vorgekommen. Immerhin spricht die Häufigkeit des Pecten aubfi-
brosus in dem Muschelsande (la) vielleicht fQr den tieferen Hori-
zont. Auf andere Formen, die nach dem Vergleich der Verzeich-
nisse im gleichen Sinne gedeutet werden könnten, wie z. B. Opis
Phülipsi d'Orb., möchte ich doch weniger Gewicht legen. Von
einer gewissen Bedeutung für den Vergleich mit Nordwestdeutsch-
land ist auch wohl die Häufigkeit kleiner Gastropoden, von denen
viele den Klemmener Formen sehr ähneln, in den tieferen Schichten
des Korallcnoolithcs von Hohen eggeisen. Der Abschluß einer
erneuten, seit längerer Zeit vorbereiteten Untersuchung dieser For-
») Oxford.
^ Nomenclatnre, S. 438.
20 StratigrapluBcher Teil.
men bleibt abzuwarten, um die wirklich identischen Formen genau
bestimmen zu können. Wie indes der speziellere Vergleich mit
den bei Struckmann und anderen unterschiedenen Unterabteilungen
des nord westdeutschen Oberjura auch ausfallen mag, so ist doch
nicht zu befbrchten, daß sich gegen die Zurechnung auch dieser
Schichten zum »Oberen Oxford« in Crbdner^s Sinne Bedenken
erheben werden.
Beiläufig erwähne ich, daß der Muschelsand von Klemmen
eine ganz außerordentliche Ähnlichkeit mit dem bekannten schönen
Malm vorkommen von Glos in Nordfrankreich besitzt^), auch eine
ganze Reihe von Arten beiden Fundpunkten gemeinsam sind. Und
doch gehört der Muschelsand von Glos mit Sicherheit einem wesent«
lieh höheren Niveau an^).
Die Abteilung 3 des Klemmener Profiles bin ich geneigt,
ebenfalls zum Ober- Oxford zu ziehen. Der faunistische Nachweis
hierfQr ist allerdings nicht ausreichend. Doch scheint Pecten variana
unter den mit der skulpierten Außenseite fest am Gestein haften-
den Pecten der Schicht vorhanden zu sein. Von anderen Formen,
die wenigstens in Nordwestdeutschland auf das Ober-Oxford be-
schränkt sind, dsLT f Ostrea deltoidea Sow, nicht vergessen werden^),
die ja für unsere Schicht so charakteristisch ist.
Wichtiger für die Zuteilung dieser Schicht 3, als ihre eigenen
faunistischen Merkmale, ist indessen ihr Verhältnis zu dem über
ihr folgenden Rest des Klemmener Lagers, den unter 4 zusammen-
gefaßten Schichten. Ich habe in den Erläuterungen zu Blatt Gül-
zow diese mir damals, entsprechend dem bisherigen Zustande der
Aufschlüsse, noch sehr unvollständig bekannte Abteilung noch nicht
mit Bestimmtheit dem Kimmeridge zugewiesen. Durch die neuen
Aufschlüsse ist aber die Kenntnis dieser hängendsten Schichten von
Klemmen ganz wesentlich erweitert, und ich trage jetzt kein Be-
denken, vor allem wieder im Hinblick auf die Verhältnisse bei
Hannover, die obere Grenze des Oxford unter diese Schichten
(also zwischen 3 und 4) zu legen, und Schicht 4 als tieferes
Siehe Zittbl und Goubkrt, Glos.
*) DK Lappabbnt, Trait^ S. 1190.
') Struckmamx, Neae Beiträge, S. 11.
Klemmen bei Gälzow. 31
Unter-Kimmeridge (Untcr-Eimmeridge 1 des Fossil Verzeich-
nisses) zu bezeichnen. Das plötzliche Anschwellen der Häufigkeit
von RhynchoneUa pinguis und das gleichzeitige Auftreten einer
enormen Menge von Zeilleria humeralü entspricht zu sehr den im
Nordwesten Deutschlands an den verschiedensten Stellen beobach-
teten Verhältnissen, um nicht eine Anlehnung an die dort beobachtete
Einteilung zu rechtfertigen. Dazu kommt, daß in Klemmen in
diesen Schichten eine ganze Reihe von Fossilien zum ersten Male
erscheint (27 Arten von 45), von denen viele^ wie z. B. Pholadümya
hortulana Ag., Pecten stiHctua v. MsTR. u. a., im pommerschen
Kimmeridge noch weiterhin vertreten sind. Die Faunen der tieferen
Schichten von Klemmen besitzen demgegenüber eine viel engere
Verwandtschaft untereinander.
Die bisher im Schichtenverbande erschlossene Mächtigkeit
dieser hangenden Schichten beträgt 4,5 m, also beinahe ein Dritteil
des ganzen Aufschlusses. Ihr Vorkommen ist auf den Südwesten
des Lagers beschränkt und greift nur wenig auf den Nordostflügel
der Synklinale über.
Für unsere Kenntnis der Verteilung von Wasser und
Land in der Oxfordzeit ist natürlich ein so ausgezeichneter Auf-
schluß, wie der von Klemmen, von nicht geringem Interesse. Ich
verweise zur allgemeinen Orientierung über diese Dinge auf die
glänzende Darstellung, die Neumayr^) von der geographischen
Verbreitung der Juraformation gegeben hat und die wertvollen
Ausführungen Ssemenoff^s^) über die osteuropäischen Verhältnisse
im besonderen.
Die Ozfordzeit spielt in diesen Darstellungen aus dem Grunde
eine besondere Rolle, weil sie, vor allem in ihrem Beginn, sich
durch eine besonders weite Ausbreitung der Meeresräume in Nord-
europa auszeichnet.
Ich muß hier zunächst etwas bei den älteren Oxford-
schichten verweilen, obwohl aus diesem Abschnitt anstehende
Schichten bisher aus Pommern nicht bekannt geworden sind und
ich so den Rahmen dieser Darstellung eigentlich überschreite.
') Gcogr. YerbreitaDg.
*) Statist. Methode.
22 ßtratigraphischer Teil.
Veranlassung dazu bieten zwei Geschiebe aus diesen Schichten,
die mir aus dem in dieser Arbeit behandelten Teile Hinterpom-
mems vorliegen.. Das eine fand ich mit der Fundortangabe Klemmen
in der BEHM^schen Sammlung (Kgl. Forstakademie zu Neustadt-
Eberswalde). Es ist ein völlig deutliches Bruchstück des eigen-
artigen Peltoceras cf. interscissum ühlig^), wie es BüKOWSKi aus
den Kalken des untersten Oxford von Czenstochau beschreibt^).
Das Gestein des Ezemplares weicht indessen von dem der polnischen
StQcke völlig ab. Es ist ein feiner, rotbrauner, mit winzigen weißen
GlimmerschQppchen durchsetzter Ton -Sandstein. Das zweite Ge-
schiebe dieses Alters, das mir vorliegt, ist im vorigen Sommer von
W. Wunstorf, ebenfalls im Mündungsgebiet der Oder, gesammelt.
Es besteht ebenfalls aus braunem, glimmerhaltigem Sandstein mit
vereinzelten gröberen Quarzkörnern und einem wohlerhaltenen
Bruchstück von Cardioceraa cordatum Sow.
Geschiebe des Unter-Oxford sind bisher aus unserem Gebiet
nicht beschrieben, auch aus Brandenburg war ihr Vorkommen nicht
mit Sicherheit bekannt^). Aus der weiteren Nachbarschaft ist das
Geschiebe voller Cardioceraa cordatum zu erwähnen, das F.Roemer*)
aus der Gegend von Posen beschrieben hat. Die zwei neuaufge-
fundenen Geschiebe, die unzweifelhaft den Charakter des unteren
Oxford besitzen, beweisen nun^), daß ein offenes, von Ammoniten
belebtes Meer in jener Periode in diesem Teile des baltiscbcn
Küstengebietes, vielleicht sogar, da es sich um Geschiebe handelt,
noch weiter nach Norden oder Nordosten, bestanden hat. Fern
>) Brunn, S. 68 d. Sep., T. II, F. 2.
*) Cienstochau, S. 88 d. Sep., T. VI, F. 5. — Die Bezeichnung ,cf.' inter-
scissum entnehme ich Bukowski, der die Formen von Czenstochau nur mit Vor-
behalt auf die von Uiilig nach wahrscheinlich verdruckten Stöcken gegebene
Beschreibung und Abbildung bezieht Das pommersche Stück zeigt mit denen
von Czenstochau, von denen mir eines zum Vergleich vorliegt, sehr gute Über-
einstimmung.
^) Bbremdt und Dames, Berlin, S. 89.
*) Leih, erratica, S. 148.
^) Daß sie etwa von Osten, aus dem lithauischen Gebiet, nach ihren Fund-
orten transportiert seien, würde erst dann plausibel erscheinen können, wenn das
Vorkommen des Peltoceras cf. interscissum in den Sedimenten der lithauischen
Oxfordbucht nachgewiesen ist.
Klemmen bei Gülzow. 23
war der Heimat der beiden aber die Küste der großen »skandina-
vischen Insel«, die schon in der Kellowayzeit diese Gegenden mit
der sandigen, von GlimmerschOppchen durchschwärmten und eisen-
reichen Trübe ihrer FlQsse versorgte^), wohl auch damals nicht.
Daß diese Meeresteile ziemlich weit nach Silden und Südosten
offene Verbindung besaßen, macht das Vorkommen von Peltoceras
cf. interscissum sehr wahrscheinlich, da diese Form bisher nur aus
dem Oxford von Russisch-Polen und dem durch Oxford-Peltoceren
so ausgezeichneten Mähren bekannt ist^).
Feinere, etwas weiter verschwemmte Produkte der skandina-
vischen Denudation sind dann in den dunklen Tonen zu sehen, die
südlich von unserem Bezirk an mehr als einer Stelle im Unter-
Oxford auftreten^). Ferner von den Küsten dagegen und vor allem
außerhalb des Bereiches getrübter Strömungen kamen in diesen
Meeren die hellen Kalke von Inowrazlaw^) und die feinen weißen
Mergel von Czenstochau zur Ablagerung.
In der BEHM^schen Sammlung fand ich schließlich ein großes,
für ein isoliertes Geschiebe ausgezeichnet schön erhaltenes Schalen-
exemplar von Paeudomelania heddingtonenm Sow. sp., in dessen
Hohlraum ich Spuren eines tonig-feinsandigen, braunroten Ge-
steines feststellen konnte, das an das Material des Peltoceras von
Klemmen nahe erinnert. Das Stück ist bei L'indsbcrg a. d. Warthe
gefunden und dürfte ebenfalls dem Unter-Oxford zuzurechnen sein,
vor allem mit Rücksicht auf die erwähnten Gesteinsreste. Da der
*) Siehe auch Dekoke, Mesoz. Form., S. 5.
^ Eine solche »treoDende Halbinsel, IdscI oder Untiefe,« wie sie Jbntzsch
(Oxford, S. 387) »in der Gegend des hinterpommerscben Rückens (oder in der
Linie Leipzig — Berlin — Danzig)« annimmt, dürfte also in dieser Zeit, wenn sie
bestand, jedenfalls die Odermündungen ziemlich weit freigelassen haben.
*) Neumayr, Gcogr. Verbreitung, S. 82— 84. — Bruder, Granitgrenze, S. 26.
Bruder führt die faunislische Verwandtschaft, die er für die nordwestdeutschen
»Heersnmer« Schichten, die »Lettenschiohten« von Hohnstein in Sachsen und die
Cordatns-Schichten von Olomntschan in Mähren hervorhebt, auf tonführende
Strömungen zurück, die von der skandinavischen Landmasse her, südlich und
südwestlich von unserem Gebiet vorbei, gestanden haben müssen. Zu solchen
skandinavischen Strömen stand eine Strömung, die Pelt, cf. interscissum heran-
führte, im Verhältnis der Gegenströmung.
*) Über den Ton des »Oxford« von Inowrazlaw vergl. unten S. 63.
24 Stratigi^phischer Teil.
Erhaltungszustand des zerbrechlichen Stückes nicht für eine weite
Reise als Geschiebe spricht, gibt es mit der ungefähren Lage seines
Fundortes noch einen Zwischenpunkt für das Fortlaufen der sandig-
tonigen Küstenzone zu den osteuropäischen Meeresbecken der älteren
Oxfordzeit, deren nächste anstehende Sedimente wohl in dem Bohr-
loch am Friedrichsfelder Wege bei Inowrazlaw ^) angetroffen sind.
Wir haben also mit Wahrscheinlichkeit während der älteren
Oxfordzeit im Gebiete der Odermündungen einen küstennahen, aber
▼on Ammoniten belebten, nach Südosten und wohl auch nach
Osten weithin offenen Meeresteil anzunehmen. Ob derselbe mit
dem lithauischen Oxfordgebiet eine so breite nördliche Verbindung
besaß, wie sie z. B. die Skizze bei de Lapparent^) andeutet, ist
eine offene Frage.
Kehren wir nun zum eigentlichen Gegenstand unserer Arbeit
zurück. Das Ober-Oxford von Klemmen lehrt uns, daß mit
dem in Osteuropa in diesem Zeitabschnitt vielfach nachgewiesenen
Rückzuge des Meeres^) in der Gegend der Odermündungen ein
sehr merkwürdiger Umschwung vor allem der auswärtigen Be-
ziehungen eingetreten ist. Wohl sprechen die fossilreichen Muschel-
sande und auch die übrigen Schichten des Lagers von Klemmen
dafür, daß auch sie sich nicht in zu großer Entfernung von der
Küste gebildet haben, die Beziehungen zu den skandinavischen
Festlandsteilen also noch fortbestanden. Aber mit der in den
polnisch-mährischen Meeresräumen, schon in der Gegend von Ino-
wrazlaw^), herrschenden süddeutschen Ammoniten- und Scyphien-
Faries des Ober-Oxford besitzen die Ablagerungen der Odermün-
dungen keine Gemeinschaft mehr. So ist von den zahlreichen
Rhynchonellen von spezifisch süddeutschem Typus, die sonst an
allen Fundorten dort mehr oder minder vertreten sind, keine Spur
in Klemmen zu finden. Allein RhynchoneUa pinguis^ also eine
Form, die fiir die süddeutsch-polnische Fazies ganz indifferent er-
^) Gallinek, Inowrazlaw, S. 376.
*) Traue, S. 1170.
^ Siehe die 2. Kartenskizze bei Sbbuenoff, Stat. Methode.
^) Gallimek, S. 376.
Klemmen bei Gülzow. 25
scheint, wenn sie auch in ihr ebenfalls gefunden wird, bat im
Oxford von Klemmen bisher festgestellt werden können^).
Trotzdem nun faunistische Beziehungen von Klemmen zu den
sQdöstlicheren Gebieten des Ober-Oxford nicht obwalten, ist es
mir doch nicht wahrscheinlich, daß Inseln oder Festlandsteile
zwischen den beiden benachbarten Bezirken eine Scheidewand ge-
bildet haben. £her muß wohl Meeresströmungen von einer ge-
wissen Beständigkeit die Scheidung zwischen den beiden Faunen-
gebieten zugeschrieben werden, Meeresströmungen borealer Herkunft
aus dem großen Moskauer Meeresbecken, die auch durch andere
Umstände noch wahrscheinlich gemacht werden. Denn das einzige
Fossil, das an eine fremde Kolonisation der Klemmener Seicht-
Wasserbildungen gemahnt, Cardiocei^as alternanSy ist das vornehmste
Charakterfossil dieses Horizontes in Rußland und Ostpreußen. Die
Form ist zwar im Malm der Fundpunkte des benachbarten sächsisch-
polnisch-mährischen Gebietes sonst vertreten, scheint dort aber
gerade im Ober-Oxford, den bimammatua-Schichten^ zu fehlen^).
Mit dem Malm von Ostpreußen hat Klemmen sonst noch den wich-
tigen Pecten suhßbrosus geraein, den Schellwibk in den entspre-
chenden Gescliieben dort reichlich auffand^). Von den sonst in
den ostpreußischen Geschieben aus diesem Horizonte festgestellten
Ammonitcn sowie von Grypkaea dilatata Sow. ist in Pommern
bisher noch nichts gefunden. Die letztere Art ist vielleicht in
tieferen Schichten des Klemmener Lagers noch zu erwarten; sie
geht auch in Hannover, soweit mir bekannt ist, in die höheren
Schichten des Korallenoolithes nicht hinauf.
Diese interessanten Beziehungen zu dem gerade auf der Alters-
stufe des Ober-Oxford so selbständig entwickelten Jura von Ost-
Die Brachiopoden besitzen ja eoDst sehr wohl die F&higkeit, darch ihre
frei schwimmoDclen Larven Gebiete, io denen sie fehlten oder selten waren, förm-
lich epidemisch, wenn auch maochmal nur für karze Zeit, za bevölkern. Ich
erinnere nar an die beiden Tcrebratolhorizonte, die im unteren Moschelkalk Süd-
deatschlands aaf weite Strecken mit einer überraschenden Gleichmäßigkeit sich
verfolgen lassen zwischen Schichten, in denen die betreffenden Arten sonst min-
destens selten sind.
^ Siehe Tabelle bei Bkudkk, Hohnstein, S. 283.
3} Geschiebe, S. 204.
26 Stratigraphischer Teil.
europa treten aber doch in den Hintergrund gegen die große
Verwandtschaft des Klemmener Malm mit dem Korailenoolith von
Nord Westdeutschland, von der oben bei der Bestimmung des Alters
der Klemmener Schichten ausführlich die Rede war.
Wir sehen also in jener Zeit in Pommern flache, einem nörd-
lich vorgelagerten Festland nicht ferne Meere, die mit ähnlichen
Gewässern Nordwestdeutschlands dauernd zusammenhingen^), nach
Süden und Südosten ebenfalls wohl noch in alter Weise geöffnet
waren, doch ohne die faunistischen Eigentümlichkeiten dieser Nach-
barmeere anzunehmen, schließlich mit der borealen Sonderent-
wicklung des Oberoxford in Osteuropa wenigstens zeitweise in der
Fauna gewisse Beziehung erkennen lassen.
Fritzow.
Der Kalkberg bei Fritzow ist die klassische Lokalität für
die Erforschung des baltischen Oberjura.
Den Bewohnern der umliegenden Ortschaften war das Vor-
kommen von Kalkstein, das in der sonst fast ganz aus Quartär-
gebilden zusammengesetzten Umgebung auffallen mußte, vermutlich
seit langer Zeit bekannt und ist wohl von altersher in bescheidenem
Maße zur Gewinnung von Brennkalk ausgenützt worden^). Er-
wähnt wird ein Kalkbcrg bei Cammin zuerst bei Mikraelius*^,
der erzählt, daß man von dort während der Hungersnot des Jahres
1629 »feine, kalkichte Stauberde« dem Brotmehl beigemischt habe;
GuMPRECHT^) nimmt wenigstens an, daß es sich dabei um den
Kalkberg bei Fritzow handelt. » Allerley von versteinerten Muscheln«
erwähnt von Fritzow zuerst Bröggemann^).
Aach im sächsisch- böhmischen Gebiet zeichnen sich in der entsprechenden
bimammatuS'Zone (Bruuer, Granitgrenze, S. 15) die sächsischen »Mergelschichten«
durch Verwandtschaftsbeziehungcn mit NordwestdeatschlaDd aas, während sich
die böhmischen »Brachiopodenkalke« mehr dem mährisch-polnischen Typus an-
nähern.
^ Vor etwa 100 Jahren wurde, wie Gumprecht mitteilt, durch den damaligen
Besitzer, Domcapitular v. Puttkammkb, ein größerer Steinbruchsbetrieb eingerichtet.
3) Pommerland V, S. 171.
*) Pommern, S. 410.
5) Herz. Pommern, T. II, Abt, 1, S. 34.
Fritzow.
27
In der geologischen Literatur erscheint der Kalkberg bei
Fritzow zuerst bei Schulz^). Er ist seither von einer ganzen
Reihe von Forschern besucht und mehr oder weniger ausfilhrlich
besprochen worden^). Behm gibt eine Skizze, wie der Aufschluß
im . Kalkberge 1846 aussah^).
Die Jurabildungen von Fritzow sind dann vor allem durch
AI *.';, "i
1 : 10000.
Kalkgruben von Kalkberg bei Fritzow.
Grand- und Aufrisse, S. 7—9.
^) Siehe Deecrk, Literatarübcrsicht, S. 90.
3; Amt!. Bericht, Tafel bei S. 88.
28 Stratigraphischer Teil.
Sadebegk weiteren Kreiseu bekannt geworden^). Der Kalkberg,
dessen Beschreibung die älteren Arbeiten, vor Sadbbeck, ausschließ-
lich gewidmet sind, ist längst abgebaut und es ist in neuerer Zeit
nicht einmal mehr möglich gewesen, seine Stelle mit Sicherheit zu
bestimmen^). Dagegen ist an einer ganzen Reihe anderer Stellen
später Kalk inselartig im Boden gefunden und f))r den Betrieb
eines Kalkofens abgebaut. Die Lage dieser Gruben veranschaulicht
umstehende Skizze in 1 : 10000; nur zwei von ihnen (a und b)
sind zur Zeit noch im Betriebe. V^or Jahren ist das Gelände zu
genauerer Feststellung der Verbreitung des Kalkes im Boden metho-
disch abgebohrt, worüber neuerdings W. Deecke berichtet hat^).
Der beste Aufschluß in den Kalkschichten von Fritzow be-
findet sich zur Zeit in der Grube am Kaiserstein (a), wo ich fol-
gendes Profil beobachten konnte:
110 » Helle Mergel mit festeren KalksteinstQcken,
durch Verwitterung gelockert.
60 » Festere Kalksteinbank^ Trigonia concinna ziem-
lich häufig.
110 » Helle bröcklige Mergel, vor allem Pholadomya
Protei (= paucicosta) häufig.
150 » Rostbräunliche, ziemlich spröde, auch kieselige
Steinkernschichten; Nerineen.
60 cm Gelbbrauner, feinkörniger, weicher Oolith, nur
Exogyra bru7itrutana,
a (' 35 » Harte, oolithische, etwas bituminöse, graue Stein-
kernbank, Fibtda PeUati.
55 » Gelbbrauner, weicher Oolith.
5,80 m
<
In dem kleinen Bruche am Pflanzgarten (b) sind etwa 4 m
der oberen Abteilung erschlossen; das Gestein besitzt hier im all-
gemeinen noch mehr Festigkeit, als in dem ersten Aufschluß, wo
die höheren Schichten durch Verwitterung stark gelitten haben.
De formatione; — Pomm. Oborjara.
•) KowALKwsKi, Materialien, S. 5.
'} Neue Materialien.
Pritzow. 29
Die Festigkeit der Schichten scheint Oberhaupt in den ver-
schiedenen Aufschlüssen durch spätere Einwirkungen in recht ab-
weichender Weise beeinflußt zu sein. So sind in dem durch Bbhm
1846 im alten Kalkberg-Bruche aufgenommenen Profile, das sonst
mit dem oben mitgeteilten vom Kaiserstein recht gut übereinstimmt,
die unteren^ oolithischen Lagen vorwiegend als festes Gestein be-
zeichnet. Auch die bei Schulz i), Klöden^) und Wessel^) mit-
geteilten Profile enthalten keine wesentlichen Unterschiede von der
oben beschriebenen Schichtenfolge, abgesehen davon^ daß Klödek
die liegenden Oolithe als »weichen Sandstein« bezeichnet. Da aber
die älteren Aufschlüsse wesentlich besser waren, als die jetzt vor-
handenen, lassen sich aus diesen Profilen für das obere und untere
Ende der jetzt sichtbaren Schichtenreihe einige Erweiterungen
entnehmen. Die hellen Mergel, mit denen das Profil jetzt nach
oben abschließt, besitzen im ganzen 150 cm Mächtigkeit und sind
noch von einer 35 cm mächtigen^ harten, feinkörnigen, oolithischen
Kalkbank überlagert gefunden, anderseits besitzt die liegende
Oolithschicht, von der jetzt nur fS5 cm aufgeschlossen sind, im
ganzen 130 cm Mächtigkeit und wird von einer festen, bläulichen,
oolithischen Kalkbank von 65 cm Stärke unterteuft;. Das ganze
Profil wird durch diese Zusätze auf 7,95 m gebracht. Es zerüllt
in eine untere, vollkommen oolithische, fossilarme Abteilung (a)
von 2,9 und eine obere von mehr oder weniger festen, nur hie
und da oolithischen, fossilreichen Mergelkalken (b) von 5,05 m
Mächtigkeit.
Aus der liegenden Abteilung (a) befinden sich in den mir vor-
liegenden Sammlungen nur sehr wenig organische Reste. Doch
hat mir bei meinen letzten Besuchen die feste, bituminöse Bank in
diesen Oolithen eine zwar etwas einförmige, aber sehr charakte-
ristische Fauna ergeben, in der Fibula Pellati de Lor. sp. durch-
aus vorherrscht.
Die überwiegende Menge der bekannten Fossilien von Fritzow
in den Sammlungen entstammt der an organischen Resten über-
>) Grand- and Aufriß, S. 7 und 8.
^ Naturdenkmal, S. 6 and 7.
^ Jara S. 312 und 313.
30 Stratigraphiseher Teil.
reichen Abteilung b. Den 85 Formen, die in der letzten Zusam-
menstellung ihrer Fauna ^) namhaft gemacht werden, kann ich jetzt
schon fast die doppelte Anzahl gegenüberstellen, ohne den Reich-
tum des vorkommenden auch nur annähernd erschöpft zu haben.
Eine ganze Reihe fernerer Arten ist jetzt schon durch unbe-
stimmbare Bruchstücke und für genaue Bestimmung zu undeutliche
Exemplare wenigstens angedeutet. Doch wird es, zumal bei dem
jetzt sehr mäßigen Betriebe in den Brüchen, vieler Mühe bedürfen,
um für eine einigermaßen erschöpfende Bearbeitung ausreichendes
Material zusammenzubringen, das z. B. von den vielen Bivalven
gleichzeitig Steinkerne und Abdrücke in guten Exemplaren auf-
weist. Von den bis jetzt vorhandenen Sammlungen, soweit ich sie
kenne, genügt keine auch nur annähernd den Anforderungen, die
man angesichts der Menge des vorhandenen an ein wohl vorbe-
reitetes Material zu stellen berechtigt ist.
Die im Kalk von Fritzow besonders häufigen und jedem Be-
sucher auffallenden Arten sind seit lange bekannt. Ich vermeide
daher ihre nochmalige Aufzählung und verweise auf das Verzeich-
nis, in dem allerdings eine Reihe von Arten unter neuem Namen
erscheint. Doch seien einige Bemerkungen über kritische und
bisher weniger beachtete Formen gestattet.
Das Vorkommen von Exogyra virgula, das Gümprecht^) von
Fritzow erwähnte und Dunker bei der Exkursion der 38. Natur-
forscherversammlung ^) bestätigte, stellt Sadebeck^) in Abrede.
Und doch ist eine Form aus diesem Kreise dort gar nicht selten.
Allerdings weicht sie vom Typus der Art so stark und so gleich-
mäßig ab, daß ich sie als selbständige Spezies (Ex. Gumprechti,
S. 161, Taf. 4, Fig. 2 — 5) habe abtrennen müssen^).
Von Brachiopoden ist fär Fritzow ganz besonders bezeich-
nend eine Form aus der Gruppe der Terebi^atulae instgnes, die ich
Dbeokk, Mesoz. FormatioueD, S. 24^27.
*) Pommern, S. 404.
>) Bbhm, Amtl. Ber., S. 87.
^) Pomm. Oberer Jara, S. 652.
^) Diese Form ist vielleicht aach mit der darch Drecke von Fritzow und
Tribsow aDgefuhrten Osirea rugosa y. Mstr. gemeint.
Fritzow. 3 1
als Ter. cf. Bauhini Et. (S. HO, Taf. 2, Fig. 1—4) bestimmen
konnte.
Weitaus der wichtigste Teil der Fritzower Fauna, die zwar
nicht besonders häufigen, aber in sehr charakteristischen Formen
vertretenen Ammoniten, haben in den bisherigen Bearbeitungen
noch so gut wie gar keine Würdigung gefunden. Allem Anschein
nach sind sogar die bis jetzt veröffentlichten Bestimmungen dieser
Fossilien sämtlich irrig.
Die von mir in Fritzow bis jetzt festgestellten Ammoniten-
formen sind folgende:
OlcoatephamM triinerus Opp.
Perispkinctes cf colubrinus Rein.
» äff. crusaoKensis Font.
» involutus QuENST.
» cf. Itctor Font.
Bei weitem am häufigsten ist Per. involutus, von dem ich fast
bei jedem Besuche der Fundstellen Bruchstücke auffand. Die
Ammoniten sind etwas zerbrechlich; vor allem lösen sich, wie
auch bei den nicht seltenen Nautilen des Fritzower Kalkes, die
einzelnen Kammerausfbllungen ziemlich leicht von einander. Diese
Eigenschaft ist aber anderseits, wenn es nur gelingt, alles zu-
sammengehörige sorgfältig zu bergen, nicht unvorteilhaft, da sie
gestattet, die Entwickelung des Gehäuses und der Loben mit
großer Klarheit zu verfolgen. Die bisher nicht bekannten inneren
Windungen von Per. involutus, die von den späteren Stadien der
Entwickelung ganz außerordentlich abweichen, konnten so an
einem großen Bruchstück von Fritzow zuerst deutlich beobachtet
werden (s. S. 200).
Schichtenalter und Beziehungen zu auswärtigen Vorkommen.
Es ist Sadebegk gelungen, mit der ihm bekannten Reihe von
Fossilien durch vergleichende Statistik die Altersstellung der
Schichten von Fritzow als Unter-Kimmeridge mit ausreichen-
der Sicherheit zu bestimmen^).
>) Noch 1864 (Amt). Ber., S. 85) glaabte v. Hagenow aas pal&ontologischen
32 Stratigraphischer Teil.
Es fragt sich also zunächst, weiches Verbilltnis zwischen den
Schichten von Fritzow und den oben beschriebenen Oolithen t)b-
waltet^ die in Klemmen das Oxford in fast 5 m Mächtigkeit über-
lagern. Aus der Beschreibung der oolithischen Abteilung u in
Fritzow dürfte sich ohne weiteres ergeben, daß die beiden
Schichtengruppen, soweit sie jetzt erschlossen sind, nichts mitein*
ander zu tun haben. Ob die von den älteren Autoren beschrie-
bene liegendste feste Bank in Fritzow mit den hängendsten
Schichten von Klemmen etwa gleichgesetzt werden kann, müßte
noch erwiesen werden. Wahrscheinlich ist es nicht, da das
Schürfloch b bei Klemmen, südlich Ton den Aufschlüssen, ein Ge-
stein ergeben hat, das den sonstigen Klemmener Vorkommen
fremd, auch von den Fritzower Schichten verschieden und so
wohl noch zwischen beide einzurangieren ist.
Ich stelle also die gesamten Schichten von Fritzow als
Unterkim mcridge2 den Schichten mit ZeiUeria humeralU (Unter-
kimmeridge 1) des Klemmener Lagers gegenüber. Sie dürften der
Zone der NaUca globosa Strugkmann*s ziemlich gut entsprechen,
haben auch zu diesen Ablagerungen Nordwestdeutschlands nach
Struckmann's Verzeichnis viel mehr faunistische Beziehungen, als
Sadebbck annimmt. Ich erwähne außer der großen Häufigkeit
der Pleuromya teUina Ag. das gemeinsame Vorkommen von:
Göniolina geometrica A. RoEM.
Ostrea multi/ormis Dkr. u. K.
Pecten strictiM V. Mstr.
Mytü^is jurensis Mi^R.
Pronoe nuculaeformü A. RoEM. sp.
Thracia incerta A. RoEM.
Ceromya excentii^a Ag. sp.
Gründen in der kurzen Schichtenserie des Kalkberges das Äquivalent für die
ganze Reihe der Zonen vom Dogger bis zum Portland wiederzufinden. Die
meisten älteren Autoren führten Fritzow, entsprechend den lange verbreiteten
Irrt&mem über die Beziehungen des norddeutschen zum englischen Jura, als
Portland. P. A. Roemer ließ zweifelhaft (zuletzt 1840, N. Jahrb. S. 573), ob
die tieferen Schichten — also die oolithische Abteilung a — etwa noch zum
»Coral-rag« zu ziehen seien.
FHtzow. 33
Natica hemisphaerica A. RoEM.
Cei^ühium quehenense de Lor.
Diese paläontologischen Beziehungen lassen es nicht unwahr-
scheinlich erscheinen, daß die Verbindung mit dem nordwestdeut-
schea Jurameere, die in den nächsttieferen Schichten eine 90 be-
deutende Rolle spielte, auch jetzt noch nicht ganz abgestorben war,
wenn sie auch gegen andere Beziehungen der Fritzower Fauna
zurücktritt. Denn von den obenerwähnten Ammoniten, die fflr
den Vergleich dieser Ablagerungen naturgemäß ein besonderes
Interesse fordern, ist im nord westdeutschen Oberjuri^ bis jetzt
nichts bekannt geworden.
Die Ammonitenfauna von Fritzow ergibt vielmehr unerwartet
enge Beziehungen zu den eigenartigen Malmbildungen, die vor
allem durch die Arbeiten von Bruder^) aus Sachsen und Nord-
böhmen bekannt geworden sind, und es steht zu hoffen, daß mit
einer systematischen, gründlichen Ausbeutung des Fritzower Lagers
diese Beziehungen sich noch klarer entwickeln werden. Vor
allem ist die in* Fritzow häufigste Form, Perisphincte$ involutus,
für die sächsisch-böhmischen Ablagerungen im hohen Grade be-
zeichnend.
Die Verwandtschaft des sächsisch-böhmischen Kimmeridge
mit dem von Fritzow ist. um so interessanter, als zwischen jenen
Vorkommen und den ganzen gleichaltrigen Sedimenten weiter öst-
lich und nordöstlich wieder ein auffallender Unterschied besteht^).
Über die Art der Trennung, die dort stattgehabt haben muß,
aber augenscheinlich keine vollkommene gewesen ist, gehen die
Meinungen auseinander. Bruder ''^) nimmt die Sudeten als lang-
gezogenen trennenden Festland rücken mit Steilküsten an, im
*) Von den durch Bbudeb aus seinen »Tenuilobatenschichten« erw&hnten
Formen scheiden für diesen Vergleich alle diejenigen aus, die nachweislich dem
besonderen Horizont der psettdomtitabilisSchichten angehören.
*) Nbumayr, Geogr. Verbreitnog, S. 64 u. 73.
') Granitgrenze, S. 25. Bruder weist aach ansdrücklich darauf hin, daß
trolz der fazioUen Verschiedenheiten die sächsisch- böhmischen Tenuilobaten-
schichten doch mit den gleichaltrigen nord westdeutschen Ablagerungen Bezie-
huDgen besitzen, da sie in Nord Westdeutschland wohlbekannte, aber in Polen,
M&hren und Suddentschiand fehlende Bi?alren einschließen.
Nraa Folge. Heft 41. 3
34 StratigraphiBcher Teil.
Gegensatz zu Neumayr, der die Meeresräume mit verschiedenen
Faunen direkt nebeneinander setzt, ein Verhältnis, das er auch für
die weit nach Südwesten hin verfolgbure Scheidung zwischen
einer Fazies der Alpen und der ihres nördlichen Vorlandes der
Annahme trennender Festlandsteile vorzieht. Mit Rücksicht auf
die Tiefenfazies der Sedimente ist die Ansicht Nedmayr^s zweifellos
plausibler^), es bleibt nur die Frage offen, worin dann das trennende
Prinzip zwischen beiden Seiten bestand. Ich gehe auf diese Frage,
die uns zu weit ablenkt, nicht weiter ein. Doch möchte ich, im
Zusammenhang mit früher gesagtem, in Kürze auch hier auf ein
Moment hinweisen, das jedenfalls verdient, mitberücksichtigt zu
werden. Aus den durch v. Hüene*) und Pompeckj^) neuerdings
zusammengestellten Funden von Aue eilen im süddeutschen Malm,
dieser »Avantgarde der nordischen Armee«, wie sie Ssembkoff
nennt, ist eine offene Verbindung zwischen Süddeutschland und
dem europäischen Nordosten, in der eine boreale Strömung
stand, für diese ganzen Zeiten ganz zweifellos. Der Weg, den ihr
POMPECKJ zuweist, läuft etwa über die kritische Grenzregion
zwischen den beiden benachbarten Faunenzonen. Da die Aucellen
bis in die Schweiz^) und weiter^) zu verfolgen sind, wird auch
diese Strömung, mehr oder weniger nahe dem jetzigen Alpenrande
verlaufend, wenigstens zeitweise bis dorthin gedrungen sein. Sollte
sie nicht an der auffallend scharfen Scheidung der beiden benach-
barten Hochseegcbiete beteiligt gewesen sein? »Der maßgebende
Faktor für die Verteilung mariner Tiere ist die Temperatur des
Wassers« ^). Nachweisbare Spuren in den Sedimenten brauchen
weitherkommende Strömungen nicht viel zu hinterlassen, da sie
wenig oder gar nicht sedimentieren und faunistisch oft gänzlich
verarmt sind.
Gegen die ebenfalls von Bruder (Hohnstein, S. 16) angenommene Steii-
kustennalur einer Grenze des damaligen böhmischen Festlandes gegen die süd-
deutschen Malmmeere wendet sich Pompbgkj ganz entschieden (Regensbarg, S. 207).
') Schwäbische Ancellen.
^ Fränkische Aucellen, S. 32.
*) DE LoBioL, Raurao. sup., S. 38.
^) KiLXAii, Mont. de Lure, S. 119.
^) Walther, Einleitung, S. 35.
Fritzow. 35
Eine GegenströmuDg, die süddeutsche Formen nach Nord-
osten trug, nimmt dann schon Pompegkj an. Sie drang zurzeit
des Unterkimmeridge, diesmal westlich von dem nördlichen Strom ^),
Ober die obere Eibgegend bis zu den Odermündungen vor und
bereicherte die dortigen Gewässer mit weitgereisten Gästen, den
Ammonitenformen der südlichen Gebiete.
Es steht im Zusammenhange mit dieser Verbreitung hoch-
mariner Erscheinungen, daß nach Gesteinsbeschafienheit und
Fauna die damaligen Meere in Pommern, vor allem diejenigen, in
denen das Unterkimmeridge 2 b, die reichen Schichten des Fritzo-
wer Profiles, sich ablagerte, wesentlich tiefer waren, als ihre
Vorgänger. Denn die Schichten gehen von der mehr küstennahen,
oolithischen Fazies zu mergeligen, nur gelegentlich oolithischen
Kalken über, in denen auch Spongien jetzt zu finden sind, die in
den pommerschen Malmbildungen sonst weder jünger, noch älter
bekannt geworden sind^).
Mit dem Vertiefen des Meeres ging naturgemäß ein Zurück-
weichen seiner Küste nach Norden Hand in Hand. Allerdings
ist zunächst noch näher zu untersuchen, welchen Horizonten die
in Bornholm und Rügen gefundenen sehr interessanten Kalk-
geschiebe des Oberjura ^) angehören, die für diese Frage von Be-
deutung sind. Von den oberjurassischen Geschieben, die weiter
nordwestlich, nahe bei Kap Skagen in Jütland, gefunden und
durch Skeat und Madsen ausführlich beschrieben wurden^), ist
ein Teil sicher dem Kimmeridge zuzurechnen und stammt nach
den Autoren vermutlich aus dem Gebiet des jetzigen Skager-rack.
Oxfordgeschiebe fehlen dagegen in jener Gegend völlig. Es
darf ferner in diesem Zusammenhange nicht unberücksichtigt
bleiben, daß neuerdings Hoyer^) Küstenbildungen des Oxford
aus der Nähe der Stadt Haunover beschreibt, während die höher
folgenden Schichten wenigstens eine gewisse (nördliche) Erwei-
*) Vergl. oben, S. 23.
^ Dm Rhizocorallinm des Unterkimmeridge 1 von Klemmen bleibt als
darchans controverAe Bildung anßer Betracht.
^ Dbbcke, Neue Materialien, S. 9.
^) Boalders,
^) Heersomer Schichten etc.
3*
36 Stratigraphischer Teil.
terung der dortigen Flachseebildungen durch ihre Faziesentwicke-
lung recht wahrscheinlich machen.
Ich habe diese Verschiebungen der Küsten und Tiefenverhält-
nisse nach Schluß der Oxfordperiode in ihren noch recht lücken-
haften Spuren etwas nach Westen verfolgt, weil die Fauna von
Fritzow augenscheinlich, wie auch Sadebegk auf Grund seiner
noch unvollkommenen Vergleicbsmittel betont, auch mit den
reichen und jetzt wohlbekannten Eimmeridge-Ablagerungen Nord-
frankreichs^) und auch anderer westeuropäischen Gebiete eine
nicht geringe Verwandtschaft besitzt. So hat Fritzow, um Bei-
spiele aus den neu aufgefundenen Formen anzuft^hren, eine so auf-
fallende Art, wie Sequatiia Lorioli COSSM. (== Cerithium Cotteaui
DE LoR.) mit dem Sequanien von Tonnerre gemein. Auffallend ist
z. B. auch, daß die für die bituminöse Bank der Abteilung a in Fritzow
so charakteristische Fibula Pellati de Lok sp. in einer fast genau
entsprechenden Schicht des Boulonnais, dem Oolith von Beliebrune,
eine bekannte Erscheinung ist. Die beiden Formen wären in dem
so eifrig durchforschten Eimmeridgc von Hannover wohl kaum der
Aufmerksamkeit der Beobachter entgangen.
So scheint mir vieles darauf hinzudeuten, daß schon im Unter-
Kimmeridge sich zwischen dem balticum und Nordfrankreicb,
nördlich von den flacheren Buchten Nordwestdeutschlands, freie
Meeresbildungen entwickelt haben, die, wie wir sehen werden,
dann längere Zeit bestanden. Die über Sachsen-Böhmen vorhanden
gewesene Meeresverbindung kann, außerhalb des kleinen Kreises
der vorkommenden Ammoniten, ftir die faunistischen Beziehungen
Fritzows zum westeuropäischen Malm jedenfalls nicht in aus-
reichendem Umfange verantwortlich gemacht werden.
Lagerang.
Es ist mehrfach in der älteren Litteratur über Fritzow davon
die Rede, daß unter der liegendsten festen Kalkbank des Lagers
im Kalkberge loser Sand folge. So tritt nach Schulz als Liegen-
des 3>Ton und Seesand auf, dergleichen an dem 40 Fuß hohen
IlDser Uoter-Kimmeridge = S^qaaDien saperienr = Astartien der französi-
schen Autoren, s. dk Lappabemt, Traite, S. 1238.
Fritzow. 37
See-Ufer zu Tage ausgehet«. Andere bemühen sich, diese sandige
Unterlage des Kalkes als Glied der Juraschichtenreihe zu erklären.
Sadebeck kann über die Natur der fraglichen Schicht, die er nicht
selbst gesehen hat, zu keinem Schlüsse kommen. Erst Deecke^)
konnte nach neueren Bohrversuchen über die Abbauwürdigkeit der
Vorkommen deren Schollennatur endgültig bestätigen. Die Kalk-
körper sind danach völlig von einander isoliert und von Diluvium
rings umgeben. Zur Zeit ist ein steiles Abstoßen des Kalkes gegen
normale Grundmoräne an der südlichen Wand der kleinen Grube b
deutlich zu beobachten. Den »blauen Ton«, der an einigen
Stellen unter dem Kalk noch gefunden ist, sowie den Sand, der
das Ganze gleichmäßig unterlagert, halte ich mit Deegke für dilu-
viale Grundmoräne und »unteren« Sand. Die entfernte Möglich-
keit, die der genannte Autor offen läßt, daß der blaue Ton mit
gewissen blauen, thonigen Mergeln in Zarnglaff, der Sand mit dem
Muschelsaude von Klemmen zu tun haben könnte, erledigt sich
dadurch, daß wir jetzt genau wissen, daß der eine stratigraphisch
viel zu hoch 2), der andere viel zu tief liegt, um mit dem Lager
von Fritzow irgend Fühlung haben zu können.
Die Kalkklötze von Fritzow sind also lediglich riesengroße
Geschiebe, die gänzlich im Diluvium stecken, aber nur eine
kurze Strecke weit durch den Glazialschub von ihrer uns noch
nicht bekannten Heimat herangeführt sind. Daß sie dabei zum
Teil umgewälzt seien, wie Deecke argwöhnt^), sodaß die Reihen-
folge ihrer Schichten auf dem Kopfe stehen würde, möchte ich
deshalb nicht befürchten, weil im alten Kalkberge, wie die Auto-
ren ihn beschrieben, und der von seiner mutmaßliehen Stelle fast
400 m entfernten Kaiserstein-Grube dieselbe Ordnung der Schichten
herrscht, auch die hängendsten Schichten beider Aufschlüsse mit
den später zu beschreibenden höher folgenden Schichten des pom-
merschen Oberjura besonders große Verwandtschaft zeigen.
In kommenden Zeiten werden die Lagerungsverhältnisse einmal
ausgezeichnet der Beobachtung zugänglich sein, da die Steilwand
*) Führer, S. 90; — Neue Materialien.
*) 8. nnten S. 46.
^) Neue Beiträge.
38
Stratigrapliischer Teil.
der Meeresküste von jeder stärkeren Brandung erreicht und ange-
griffen wird^ sodaß die Kante des hohen Ufers, die jetzt noch fast
200 m von dem nächsten bekannten Kalkkörper entfernt ist, diesem
alljährlich meßbar näher rückt.
Tribsow.
Von den übrigen Vorkommen des Unter-Kimmeridge in der
Camminer Gegend ist das von Tribsow das bedeutendste. Die
Fundpunkte liegen fast 2 km von diesem Dorfe nach ONO., süd-
lich von einem Gehöft.
Der Kalkstein von Tribsow ist vielleicht von allen Malmvor-
kommen in Pommern das am frühesten technisch verwertete. Man
erzählt wenigstens, daß dort nach alten Urkunden schon zum Baue
des Camminer Domes Kalk gewonnen sei. Die in dieser fernen
Zeit und wohl noch lange nachher benutzte Grube sei später zum
Teil wieder aufgefüllt und in der südwestlich von dem Gehöft
(s. die beistehende Kartenskizze in 1:10,000) liegenden Boden-
senkung (a) zu suchen.
a«
I ... ^ — -~1-.
♦ i I ^ I '
'fidä-Ck
1 : 10000.
Kalkgruben bei Tribsow.
Tribsow. 39
In späterer Zeit ist in Tribsow an zwei anderen Stellen Jura*
kalk gegraben. Der Hauptaufschluß (b) liegt gleich südlich von
dem Gehöft. An der südlichen Wand der von einem Schilf-
sumpf erfüllten Grube tritt der Jurakalk unter einer doppelten
Decke von Diluvium und KreidemergeP) in 2,5 m Mächtigkeit zu
Tage. Die oberen 0,6 m sind mäßig fest, nicht sehr fossilreich
und von fast eigelber Farbe. Darunter folgt eine festere Bank
von 0,9 m, die ebenfalls gelb verwittert. An wenig verwitterten Stellen
bildet sie harte, aschgraue, etwas kristalline Blöcke, in denen die
Fossilien Ersatzschalen von Calcit besitzen. Zu unterst sind
noch etwa 1 m mächtige, weniger feste Steinkernschichten zu sehen.
Die Fossilien sind, mit der schon erwähnten Ausnahme, nur als
Steinkerne und Abdrücke vorhanden, aber oft von großer, die
Fritzower Vorkommen weit übertreffender Feinheit der Erhaltung.
Die Schichten entsprechen nach ihrem Fossilgehalt den höhe-
ren bei Fritzow aufgeschlossenen Steinkernmergeln, sind also dem
Horizont 2b des pommerschen Unter-Eimmeridge zuzurechnen.
Im besonderen scheint die mittlere, festere Region des Aufschlusses,
in der die charakteristische Trigonia concinna recht häufig ist, der
zweithöchsten Bank des Aufschlusses am Kaiserstein zu entsprechen.
Die tieferen, mürben Steinkernschichten sind u. a. besonders reich
an Goniolina geometrica^ die dort sehr viel häufiger ist, als in
Fritzowy und hie und da in ganz tadellosen Exemplaren gefunden
wird. Gleichwohl hat sich auch an diesen Stücken von irgend
welchen Spuren inneren Baues nichts feststellen lassen^).
Weiter südlich, wo der Jurakalk direkt zu Tage ausgeht, hat
man in demselben noch nahe beieinander zwei kleine Gruben (c)
angelegt. Das Gestein ist hier weiß, mehr grusig zerfallend und
dem Fritzower ähnlicher, als das oben beschriebene. Die Fauna
hat, soviel ich bisher von ihr erhalten konnte, ganz Fritzower
Charakter.
Es sind schließlich noch an mehreren anderen Stellen der
>) JedenfkUs nichts anderes, als der 100 m nach SO. in großem Maßstabe
aosgebeatete Meigely der nach Dkeckk (Fährer, S. 87) Cenonjan mit Beiemmiteg
uüimui darstellt.
*) s. DuECKB, Uexagonaria etc.
40 Stratigrapkischer Teil.
nächsten Umgebung der angeführten Fundpunkte Fossilien der-
selben Schichten im Ackerboden zu finden, die aber vorwiegend
wohl durch Abräumen und durch Einebenen älteren Abraumes aü
ihren jetzigen Ort gelangten.
Schwenz (Friedensfelde).
Die nördlich von Friedensfclde auf Schwenzer Feldmark
liegenden älteren Kalkgruben, östlich von dem nach Schwenz
führenden Wege, werden seit längerer Zeit nicht mehr benutzt
und sind jetzt fast völlig eingeebnet. Doch kann man in dem von
Kalkstein brocken stellenweise ganz erfüllten Ackerboden noch
immer eine Menge Fossilien sammeln.
Auf der Westseite des Schwenzer Weges geht ebenfalls auf
größeren Flächen Kalkstein des Malm zutage aus, ist wenigstens
nur von einer 30 cm mächtigen Schicht Ackerkrume bedeckt. Ich
fand dort bei meinem letzten Besuch der Gegend, im März vorigen
Jahres, neuerdings zwei kleine Gruben zur Kalkgewinnung einge-
richtet, gegenüber der nördlichsten der alten Gruben und etwa
100 m vom Wege entfernt.
Deecke^) macht auf die Übereinstimmung aufmerksam, die
die Fauna des Schwenzer Kalksteines mit Fritzow vor allem in
den Bivalven zeigt. Ich möchte dazu noch auf die besondere
Häufigkeit der für die Fritzowcr Schichten so charakteristischen
Terebratula cf. Dauhini Et. hinweisen, die auch in den älteren
mir vorliegenden Aufsammlungen von Schwenz-Friedensfelde nie-
mals fehlt. Isocardia comuta und Pholadomya Protei (= pauci-
co8ta)^ die Deecke in den älteren Aufschlüssen vermißt, sind
jedenfalls in den neuen, westlichen Gruben keine Seltenheit.
Das Gestein in allen diesen Aufschlüssen entpricht besonders
dem der südlichen, kleineren Gruben bei Tribsow. Es gehört, wie
jenes, dem höheren Horizonte des Fritzower Vorkommens an, also
dem Abschnitt 2 b des pommerschen Unter-Kimmeridge.
Mesoz. Formationen, S. 21.
Schwirseo. 4 1
Schwirsen.
Wessel^) hat den Jurapunkt von Schwirsen erwähnt und auf
seiner Karte verzeichnet, aber leider nicht näher beschrieben. Der
Aufschluß muß bald gründlich verfallen sein, denn Deecke^)
konnte an der eiugetragenen Stelle nicht einmal Spuren des Ge-
steines mehr nachweisen. Auch ich habe mich vergebens bemOht)
von der Fundstelle etwas zu Gesicht zu bekommen oder im Dorfe
zu erfahren.
Die Sammlung der Berliner Geologischen Landesanstalt enthält
von dem verschollenen Fundpunkte nur:
Goniolina geometnca A. RoEM. sp.
Pecten vimineus Sow.
Cucullaea longirostins A. RoEM.
Tingania concinna A. RoEM.
Pleuromya teüina Ag.
Dazu kommt nach Sadebeck:
Pecten octocoatatua A. RoEM.?
sowie nach Deecke:
Rhynchonella pinguis A. RoEM.
Ostrea solttana A. RoEM.
Natlca sp.
Aporrhais cingulata Dkr. u. K. (wohl
= Alaria hispida Piette).
Diese lückenhafte Serie einer, nach den Gesteinstficken zu
urteilen, ziemlich reichen Fauna, zu der sich aber schwerlich noch
Ergänzungen finden werden, hat im allgemeinen zwar Fritzower
Gepräge, aber das schon Sadebeck^) bekannte Vorkommen der
großen Pecten- Formen ist doch auffallend. Dazu kommt, daß
das ziemlich frische Gestein der sämtlichen mir vorliegenden Stücke
mit zerstreuten, aber deutlichen Glaukonitkörnchen durchsetzt
ist. Ein derartiges Gestein ist mir von Fritzow und den anderen
>) Jura, S. 312.
^ Mesoz. Formationen, S. 21.
*) Pomm. Obeijora, S. 667.
42 Stratigraphischer Teil.
Fundpunkten des Unter-Kimmeridge bisher nicht bekannt gewor-
den. Der Kalk von Schwirsen gehört also entweder einem sonst
nicht weiter bekannten Ausbildungsmodus der Schichten von
Fritzow an, der in der Gesteinsausbildung und Fossilfbhrung
etwas abweicht, oder einer Schicht, die etwas tiefer oder wahr-
scheinlicher hoher liegt, als die jetzt in Fritzow aufgeschlossenen
Horizonte, und vermutlich überhaupt dort noch niemals auf-
gedeckt war, denn ich habe auch unter den älteren Stücken von
Fritzow den glaukonitischen Gesteinstypus von Schwirsen bisher
vergebens gesucht
Über die Lagerungsverhältnisse dieses, sowie der Tribsower
und Friedensfelder Malmvorkommen sind mir nähere Einzelnheiten
nicht bekannt geworden. Da sie aber sämtlich nur auf kurze Er-
streckung inselartig aus der diluvialen Umgebung auftauchen, in
ihrer Anordnung auch keinerlei leitende Hauptrichtung erkennen
lassen, liegt es nahe anzunehmen, daß sie ebenfalls losgerissene
Schollen sind, wie die Fritzower, und, wenigstens bis auf den
Kalk von Schwirsen, mit jenen wohl demselben engeren Heimats-
gebiet entstammien.
Zarnglaff.
Schon durch Bküggemann^) ist vor 120 Jahren darauf hin-
gewiesen, daß bei dem Dorfe Zarnglaff, nicht weit vom Hammer-
bache, in der Erde viel Kalkstein stehe. Es sei dort bis 1759
viel Steinkalk gebrochen. Gumprecht^) hat diese in Vergessenheit
geratene Angabe wieder ans Licht gezogen und bei seiner erfolg-
reichen Durchforschung der Gegend auch die Stelle auf der Nord-
seite des Völzer Baches — der von Brüggemann genannte
Hammerbach ist einer seiner Quellbäche — aufgefunden und be-
schrieben. Von organischen Resten war nur eine Nerinea visurgta *)
bestimmbar, »ganz wie solche größere Exemplare dieser Art bei
>) Herz. Pommern, II, 1, S. 49.
*) Pommeni, S. 438.
^ Vermatlich irrig bestimmt. Ich babe wenigsteDs unter der ziemlich
großen Menge der zum Teil gat erhaltenen Reste von Nerineen, die ich in Zarn-
glaff gesammelt habe, Nerinea visurgh bis jetzt nicht feststellen können.
Zaroglaff.
43
Hildesheim vorkommen«. Die Erstreckung des Kalkvorkommens
gibt er auf etwa 10 — 15 Minuten an.
Das Vorkommen von Zarnglaff ist dann von ßoLL^)
sowie von Wessel^) noch kurz erwähnt, scheint danach aber
wiederum in Vergessenheit geraten zu sein. Wenigstens nehmen
Sadebeck und Deegke, die doch beide sich über den ganz nahe
dabei gelegenen Aufschluß von Schwanteshagen geäußert haben,
keine Notiz davon ^).
1 : 10000.
Verbreitung des Jurakalkes bei Zarnglaff und Schwanteshagen
Dach dem Blatt Moratz der geologischen Spezialkarto von Preaßen and den
thüringischen Staaten.
I) Ostseel&nder, S. 132.
«) Jura I, S. 372.
^) Erst im »Fahrer« (S. 83) spricht Dkecke von Aafschlüssen »graaen, san*
digen Kalkes« aaf beiden Seiten des Yölzer Baches, ohne aber Unterschiede
zwischen ihnen za machen.
44 Stratigraphischer Teil.
Das Jura vorkommen von Zarnglaff befindet sieb etwa 1200 m
südöstlicb vom Dorfe und erreiebt dort in einem Streifen, der
sieb in weniger als 100 m Breite parallel dem Völzer Bacbe von
WNW. nacb OSO. ziebt, die Tagesoberfläcbe. Dmstebende
Kartenskizze in 1 : 10000 zeigt die oberfiSchlicbe Verbreitung der
Kalkscbicbten nacb den Aufnabmen von K. Eeilhack auf Blatt
Moratz der Preußiscben geologiscben Landesaufnabme. Die
Scbicbten sind dann zeitweilig aucb weiter wcstlicb, unmittelbar
an der Scbwantesbagener Müble, dureb den Baeb entblößt ge-
wesen, doeb babe icb dort deutlicbes Anstebendes jetzt nicbt mebr
geseben.
Die alte Steinbruebtätigkeit ist jetzt nocb an einer Gruppe
kleiner, zum Teil mit Wasser erfüllter Gruben und daneben liegen-
der Haldenbügel zu erkennen. In diesen verraten jedocb meistens
nur mürbe, stark verwitterte Kalksteinbrocken die im Untergrunde
vorbandenen Scbicbten^ und sie baben aucb mir, wie GUMPRECHT,
keine nennenswerte Ausbeute an Fossilien geliefert.
Besseren Erfolg batte icb mit dem Absammeln des Acker-
bodens zu beiden Seiten eines kleinen, quer zum Bacbe binunter-
laufenden Grabens, der weiter östlicb das Anstebende kreuzt
(d der Kartenskizze). Hier konnte icb bei wiederbolten Besucben
vor Jabren auf den augenscbeinlicb npcb nicbt tiefer umgearbeiteten
Kalkscbicbten eine größere Menge ganz gut erbaltener Fossilien
zusammenbringen.
Wesentlich vermehrt wurde dann aber die Ausbeute durch
Schürfarbeiten zum Zwecke der Feststellung der Punkte, an denen
neuerdings wieder mit einem Abbau des Kalkes begonnen werden
könnte. Dann bat aucb die seit Sommer 1903, wenn aucb bisher
nocb in bescheidenerem Maßstabe, eingerichtete neuere Förderung
aus den zunächst in Angrifi* genommenen Schichten ebenfalls schon
ein reiches und sehr wertvolles Material ergeben.
Aucb zwei tiefere Bohrlöcher sind von der jetzt dort arbei-
tenden Gesellschaft (Pommersche Kalksteinwerkie, Stettin-Bredow)
an den auf der Kartenskizze mit e nnd f bezeichneten Stellen
niedergebracht, die beide 25 m des Lagers durcbsunken baben.
Durch die angewendete Methode der Bohrung ist aber das Gestein
Zarnglaff. 45
SO gründlich zertrümmert, daß von seinen petrographischen Eigen-
schaften nur noch wenig, von den Fossilien so gut wie nichts
mehr zu erkennen und zu bestimmen ist.
Schichtenfolge.
Ich beginne mit kurzen Angaben über petrographische Eigen-
schaften der in dem einen der eben erwähnten Bohrlöcher (e)
durchsunkenen Kalkschichten, die wenigstens in der mehrfachen
Wiederkehr oplithischer Schichten und sandiger Beimischung ein-
mal eine gewisse Möglichkeit zum Vergleich mit anderen Ablage-
rungen bieten könnten.
1 m Schutt,
2 — 9 » mehr oder weniger oolithisch, auch et-
was sandig,
10 » feinsandig (Exogyren),
11 — 14 » wenig oolithisch und fein brecciös,
15 — 16 » feinsandig^ auch fein brecciös,
17— 18 » gut oolithisch,
19 » grobsandig,
20 — 21 » feinsandig, reich an organischen Resten,
23 — 25 y> in verschiedenem Grade feiner oder
gröber sandig.
Die hängendsten 5—6 m des Bohrprofiles entsprechen den
tieferen Abteilungen der in dem neuen Kalkbruche bis jetzt
etwa 7 m mächtig erschlossenen Region des Lagers. Dieselben
bieten das Bild eines blaugrauen, hie und da fein Bchwärzlich
gefleckten, mehr oder weniger Muscheltrümmer, etwas Sand und
unregelmäßige Oolithkörner ftlhrenden mergeligen Kalksteines, der
an der Luft bald zerfällt. Die größeren Fossilien haben ihre Schale
meist verloren und bieten auch keine günstigen Steinkeme und
Abdrücke. Das Gefüge des rauhen, körnigen und nicht besonders
festen Gesteines ist zudem durch Gebirgsdruck etwas beeinflußt,
sodaß Fossilien oft verdrückt oder durch Quetsch- und Rutsch-
spuren auf ihrer Oberfläche unansehnlich gemacht sind.
Die Fauna dieser Schichten ist ziemlich reich an Arten und
46 Stratigraphischer Teil.
Individuen. Woblerlmitcne Terebrateln und Rhynchonella pinguis^
ferner Acicula GesneHy Tiichites Sauamrei in oft vollständigen,
wenn auch selten unversehrt herauskommenden Exemplaren, Myti"
lu8 jurerms^ Perna subplana, Oatrea deltoidea und solitaria, Exogyra
bi'untrutana, hocardia coi'tiuta, Pholadomya Protei und hwtuUina
fallen am meisten in die Äugen. Im zweiten Meter von unten
sind manche Lagen ganz mit Perna suhplana durchspickt, im
dritten und vierten wurde Nautilus giganteus in vielen Exemplaren
von 25 — 40 cm Durchmesser gefunden. In denselben Lagen sind
auch Reste von Machimosaurus und Plesiochelys keine Seltenheit.
Von besonderem Interesse ist aber, daß in diesen Schichten
auch Ammoniten nicht selten gefunden werden, wenn auch ihr
Erhaltungszustand zu wünschen übrig läßt. Die wenigen Stücke,
die zunächst davon in meine Hände kamen, genügten indeß, um als
Pictonia cymodoce d'Orb. und Olcostephanus cf. Berryeri Dollf.
bestimmt zu werden. Neuere Funde^ die ich wenigstens noch
sehen konnte, bestätigen diese Bestimmungen und lassen noch fernere
Formen aus diesem interessanten Kreise erwarten.
Der hängendste, etwas mehr als 1 m mächtige Abschnitt der
Schichten in dem neuen Steinbruche zeigt einen milden, hell blau-
grauen, ziemlich tonigen Mergel, der etwas muschelig bricht und
auf angewitterten Bruchflächen von kleinen Schalentrümmern rauh
wird. Das Gestein, das auch in einem Schürfloche bei d ange-
troffen wurde, enthält etwas fein verteilten Schwefelkies, der hie
und da zarte, schwärzliche Überzüge bildet. Wenn es an der
Luft lagert, ist die eintretende Zersetzung des Schwefelkieses durch
den Geruch wahrzunehmen.
In der Fauna dieser ebenfalls ziemlich fossilreichen Schicht
tritt besonders die ungeheure Menge der Brachiopoden hervor.
Neben Rhynchonella pinguis und biplikaten Terebrateln (darunter
manchmal typische Exemplare von Terebratula subsella Letm.)
findet sich ZeiUeria humeralü hier wieder in großer Menge, vor-
wiegend in jugendlichen Exemplaren. Vereinzelt habe ich auch
Zeill, cf. egena Bayle gefunden. Von Bivalven möchte ich die
schon von Fritzow genannte Exogyra Gumprechti n. sp. erwähnen,
die auch hier nicht selten ist. Einen wesentlichen Bestandteil der
Zarnglaff. 47
Fauna bilden aber zahlreiche Gastropoden, darunter vor allem
häufig die große Natica rupeUensü d^Orb.; daneben nenne ich nur
noch Malaptera ponti Brongn. sp., die in wohl bestimmbaren
Exemplaren vorkam. Im übrigen schließt die Fauna dieses Hori-
zontes sich der der vorigen Abteilung so eng an, und die Gelegen-
heit, beide für sich zu sammeln, ist vorläufig so wenig günstig,
daß ich die beiden Schichten als eine Abteilung (1) vereinigt lasse.
Die nächstfolgende Abteilung (2) der Schichten ist bisher an
keiner Stelle aufgeschlossen zu beobachten. Sie läßt sich nur in
dem Gesteinsschutt des Ackerbodens bei d2, südlich . von dem
Ausstreichen der vorigen Schicht (dl), feststellen und bis in die
Halden der alten Steingruben verfolgen. Die von ihr eingenommene
Zone ist nicht breit, sodaß ihr bei dem anderwärts festgestellten
flachen Einfallen des Lagers kaum mehr als 2 m Mächtigkeit ge-
geben werden können. Petrographisch unterscheidet sie sich von
dem Liegenden durch größere Festigkeit, hellere Farbe und fein
und oft sehr vollkommen ooiithisches GeflQge. Die Fossilien be-
sitzen zum Teil spätige, ziemlich harte, aber spröde Ersatzschale.
Die Fauna, die ich durch oftmaliges Absuchen der Acker-
fläche allmählig zusammengebracht habe, ist vor allem reich an
Nerineen, deren Zunahme also auch hier, wie an so vielen
Stellen im Oberjura sonst, an das Vorwalten oolithischer Gesteins-
fazies gebunden ist. Unter ihnen ist am häufigsten Nerinea tuber--
ctdosa A. RoEM., ferner ist u. a. die charakteristische N, strigülata^
dann N. Oosae^ Desvoidyi und bf^ntrutana in diesen Oolithen
immer zu finden. Neben den Nerineen tritt in der Fauna noch
einigermaßen hervor Trichitea Saussureiy von dem mehrere fast un-
verletzte Stücke frei herausgewittert im Acker gefunden wurden,
dann die eigenartige Anomia nerinea^ sowie vielleicht noch Lucina
subatriata. Es ist zu hofien, daß diese Schichten, wenn sie durch
die Ausbreitung des neuen Steinbruchbetriebes einmal günstig auf-
geschlossen sind, eine bedeutende Ausbeute an wohlerhaltenen
Fossilien ergeben werden.
Noch weiter südlich ändert sich der Gesteinscharakter aber-
mals, indem das hier rein weiße, etwas roströtlich verwitternde
Gestein noch fester wird und das oolithische GefQge bis auf ver-
48 Stratigraphisoher Teil.
sprengte Körner wieder verschwindet. Viel bezeichnender f&r
diese hängendste Schicht (3) des Vorkommens von Zarnglaff ist
aber, daß die ganze Masse des Gesteines von einer locker ver-
zweigten Koralle, Cladophyüia cf. ramea Koby, völlig durchwebt
ist. Andere Fossilien habe ich in diesem Korallengestein, das auf
dem Querbruch, vor allem auf angewitterten Flächen, die Quer-
schnitte der zierlichen Korallenstöckchen sehr deutlich erkennen
läßt, fast gar nicht angetroffen. Auch dieser Korallenkalk nimmt
nur einen Streifen von geringer Breite im Ackerboden ein, ehe
er nach S. unter der quartären Decke verschwindet. Die seinem
oberflächlichen Auftreten entsprechende Mächtigkeit wird einen
Meter kaum übersteigen. Ob er durchgeht oder nur eine gelegent-
liche Einlagerung darstellt, die weiterhin einer anderen Fazies
wieder Platz macht, läßt sich zunächst nicht entscheiden.
Von den mehr als hundert bis jetzt von mir in Zarnglaff ge-
sammelten Fossilarten kommen nur 8 nicht in der liegenden Ab-
teilung (1) vor, 24 Arten habe ich bis jetzt aus den Nerineen-
schichten (2) bestimmen können, von denen 7 ihr eigentQmlich
sind. In der Korallenbank (3) ließ sich neben der Cladophyllia
bisher nur Serpula flageUum v. MsTR. nachweisen. Doch wird
sich dieses Verhältnis, wenn in den hangenden Schichten einmal
bessere Aufschlüsse vorhanden sind, wohl wesentlich zu deren
Gunsten verschieben.
Die Lagerung der ganzen Masse ist, wie ich schon andeu-
tete, flach. Die Schichten streichen in der neuen Kalkgrube
N. 78^ W., also etwa mit der Längsachse des Vorkommens an
der Tagesoberfläche, wie es die Karte darstellt. Sie fallen mit 8^
in SSW., nach dem Bache zu. Es liegt hier ebensowenig, wie in
Klemmen, ein Grund vor, an der anstehenden Natur der Jura-
schichten zu zweifeln, schon mit Rücksicht auf deren ziemlich be-
deutende, durch keinerlei diluviale Einschaltungen unterbrochene
Verbreitung an der Oberfläche, dann auch im Hinblick auf die
beiden tieferen Bohrungen, die an zwei verschiedenen Stellen bei
25 m das Lager nicht durchsunken haben. Dazu kommt, daß zur
Orientierung über die Verbreitung des Lagers noch eine ganze
Keihe kleinerer Bohrlöcher gestoßen sind, die dessen * Ausdehnung
Zarnglaff. 49
ober ein ferneres beträchtliches Areal in der Umgebung des An-
stehenden unter einer geringf'Qgigen Decke festgestellt haben. Da
diese Vorarbeiten aber nur in Handbohrlöchern bestehen, aus deren
Befunden sich, abgesehen von der bloßen Anwesenheit von Kalk-
stein, über die geologischen Verhältnisse nichts näheres entnehmen
läßt, habe ich darauf verzichtet, ähnlich etwa, wie bei der Dar-
stellung des Lagers von Klemmen, diese weitere Ausdehnung des
Kalkes im Boden auf der Karte mit zur Darstellung zu bringen.
Klöfte sind in dem neuerdings erschlossenen Teile des Lagers
durch den Abbau aufgedeckt, Verwerfungen habe ich jedoch auf
ihnen bisher nicht beobachtet, geschweige denn Ausfbllungen von
Spalten mit diluvialem Material, wie sie in den isolierten
Kalkklötzen der geschiebeartigen Vorkommen hie und da vorge-
kommen sind.
Schicilteoalter and Beziehungen zn auswärtigen Ablagerungen.
Schon die kleine, oben mitgeteilte Auswahl der auffallendsten
Fossilien der Schicht 1 zeigt deutlich, wie sehr die Fauna der-
selben an die von Fritzow erinnert. Ich habe daher frQher, ehe
die Schürfarbeiten und der neue Abbau die Ausbeute an Fossilien
so wesentlich vermehrt und mir u. a. auch die erwähnten Ammo-
niten geliefert hatten, die Schicht 1 mit den Steinkernmergeln von
Fritzow auf eine Stufe gestellt und als Unterkimmeridge bestimmt^).
Der Irrtum war wohl um so erklärlicher, als die Schicht 2 mit
Neiinea tuberctdosa und der ganzen Qbrigen Reihe von Nerineen
in dem Horizont der N, tubeixuloaa in Hannover^), dem obersten
Gliede des dortigen Unterkimmeridge, vergleichbar zu sein schien,
sodaß nur die damals mir schon bekannte Korallenbank mit einiger
Wahrscheinlichkeit dem Mittelkim meridge zuzuweisen war.
Die Unrichtigkeit dieser Auflassung ergab sich ohne weiteres
aus dem Vorkommen der neuerdings aufgefundenen Ammoniten,
die sich nach A. ToRNQUiST^s, die Form Wandlungen und andere
1) Erl&ut. Moratx, S. 12.
*) Siehe Hbihr. Gbbdnrh, Karte; Brl&at. S. 1 1 ; — Struckmann, Obeijura, S. 18 ff.
Nene Folge. Heft 41. 4
50 Stratigraphischer Teil.
s^hr interessante EigentfimlichkeiteD der Gruppe ausflihrlich be-
handelnder Arbeit^) mit genügender Sicherheit deuten ließen.
Pittoiiia eymodoce^ die wichtigere der beiden Arten, ist be-
sonders am Cap de la Heve^) charakteristisch fbr die unteren dort
aufgeschlossenen Schichten des Kimmeridge. Sie ist aber auch an
einer ganzen Reihe anderer Stellen des anglofranzösisohen Jura ge-
funden und als empfindliches Zonenfossil erkannt (db Loriol und
Lambert^) erwähnen sie nur infolge unrichtiger Bestimmung von
Bar-sur-Aube aus einem höheren Niveau). Es ist daher in Frank-
reich ziemlich allgemein üblich geworden^), das untere Glied des
Pt^rocerien als Zone der Pictonia cymodoce zu bezeichnen (Unter-
kimmeridge der Franzosen = Mittelkimmeridge der in Norddeutsch-
land üblichen Einteilung, der ich natürlich hier folge).
Die Schichten der neuen Kalkgrube von Zarnglaff(i) gehören
also schon dem Mittelkimmeridge an und sind ein überraschen-
der Beweis von der Verbreitung der Zone der Pictonia cymodoce
auch nach Osten hin. Das erneute Auftreten von ZeiUeria hume-
ralü in derselben Abteilung stimmt ebenfalls mit den in Nordfrank-
reich beobachteten Verhältnissen^). Die sonstige Fauna besitzt
noch manche Anklänge an die der Zone in den falaises de la'H^ve
und an anderen französischen Fundorten, ich nenne z. B. Malaptera
pontiy Trigonia papiUata, Pholadomya Protei und Ceromya excen-
trica; Exoffyra Grvmprechti n. sp. ist vielleicht mit der in Frank-
reich aus diesen Schichten mehrfach erwähnten grobrippigen Varietät
von Exogyra virgula^) zu identifizieren. Ich möchte indessen auf
alle diese stark von der Faziesentwickelung abhängigen Formen
weniger Wert legen; die Ähnlichkeit analoger Faunenbestandteile
in der Abteilung 1 in Zarnglafi^ mit dem Unterkimmeridge 2b von
Fritzow ist ja, wie schon betont, auch nicht gering, begreift z. B.
auch mehrere der eben genannten Formen« trotzdem enthalten aber
DegeD. Perisph.^
*) Siehe Lknnibr, Etudes; — Bigot, Gaide.
*) Tonnerre, S. 209.
^) Lbmoimb et RoDTKR, Aabe et Loire, S. 107.
^) Schicht a der Tabelle bei Lbmoink und Rouybr, 1. c, S. 100.
^) Munibr-Chalmas et Pellat, Guide, S. 17.
beide Horixonte gruDdverschiedene Ammoniten und sind, nach dem
sonst bekannten Auftreten dieser Ammoniten zu urteilen, jedenfalls
verschiedenen Alters.
Nach diesem Ergebnis der Altersbestimmung des Abschnittes 1
der Schichten von Zarnglaff l&ßt sich natürlich auch die von mir
zuerst angenommene Gleichaltrigkeit der dortigen Nerineenschich-
ten (2) mit dem Horizont der Nerinea tuberculosa von Hannover
nicht aufrecht erhalten. Indessen kommt N. tuberctäasa gerade in
höheren Schichten des Mittelkimmeridge auch in Hannover wieder
ziemlich häufig vor ^), zusammen mit den fbr die Schicht 2 von
ZarnglaflT so bezeichnenden N. Gosae, Denvoidyt und bruntrutana.
Im übrigen ist die Fauna dieser Ooiithe noch zu lückenhaft be*
kannt, um zu ferneren Vergleichen Gelegenheit zu geben. Von
Ammoniten vor allem, die wieder die Möglichkeit gewähren könnten,
zu dem eingehend studierten französischen Kimmeridge Beziehung
7A\ gewinnen, ist noch nichts in ihnen gefunden worden.
Die Schicht 3 schließlich steht mit dem aufiallenden und
charakteristischen Fossil, das sie fast ausschließlich enthält, vor-
läufig ganz isoliert da.
Es hing wohl mit der geringen Tiefe dieser Meeresteile zu-
sammen, daß ihre Faunen, im Gegensatz zu der des Unterkimme-
ridge von Fritzow, von Beziehungen zu den Cephalopoden der
sächsich-böhmisehen Ablagerungen nichts mehr erkennen lassen.
In den flacheren Gewässern, die im Abschnitt 2 der Abteilung
wieder stark Ooiithe bildeten und danach auch Korallengärten
trugen, genügten sicherlich schon geringe Oszillationen der Erd-
kruste, um offene Verbindungen der Meere zu sperren oder wenig-
stens die Wegsamkeit ftkr bedeutendere Strömungen und die ihnen
folgenden Lebewesen zu beeinflussen. Daß solche Bewegungen des
Untergrundes damals auf weiten Gebieten stattgefunden haben, be-
weist auch die Öffnung breiterer und tieferer, den Austausch von
Ammoniten vermittelnder Verbindungen nach dem anglopariser
Becken, deren erste Vorbereitung uns bereits im vorigen Kapitel
wahrscheinlich erschien.
Strucrmann, Ob. Jura, S. 57.
52 StratigraphiBcber Teil.
Diese Verhftltnisse sind vor allem auch filr die Beurteilung der
Ablagerungen des nord westdeutschen Malm von Bedeutung, an
den sich im pommerschen Gebiet sofort wieder mehr Anklänge zeigen,
sobald — wie in Schicht 2 von Zarnglaff — die petrographische
Fazies wieder mehr auf seichteres Gewftsser deutet. Es ist wohl
von Interesse, wenn von den Nerineenschichten von Zarngla£P erst
ein reicheres Material vorliegen wird, deren Fauna mit der der
eigentlichen P^*oc^ra«- Schichten des hannoverschen Jura (nach der
Einteilung bei Struckmann) eingehend zu vergleichen.
Von irgendwelchen Beziehungen zu dem osteuropäischen Ver-
breitungsgebiet des Malm fehlt in diesem Abschnitt der pommer-
schen Bildungen noch jede Spur. Vielleicht gibt die fernere Unter-
suchung der Verhältnisse im Untergrunde von Heilsberg ^) und die,
nach mir vorliegendem Material sehr wohl mögliche grQndlichere
Durchforschung des Jura von Inowrazlaw über Art und Verteilung
der trennenden Momente in dieser Epoche einigen Aufschluß.
Bartin bei Kolberg.
• Der Jurakalk von Bartin wurde durch eine briefliche Mitteilung
RiBBENTROP's an die Deutsche geologische Gesellschaft^) der Wissen-
schaft bekannt und durch v. Carnall, den damaligen Vorsitzenden
der Gesellschaft, gleichzeitig^) mit dem in jener Zeit schon viel
besprochenen Vorkommen von Fritzow in Beziehung gesetzt.
Weiterhin hat v. D. ßORNB^) den Punkt erwähnt und eine Analyse
des dortigen Kalkes mitgeteilt. Sadebegk^) bringt etwas ausführ-
lichere Angaben Qber das Vorkommen. Deeckb, der in seinen
»Mesozoischen Formationen« (S. 22 und 23) zu Sadebegk^s An-
gaben nur wenige Zusätze machte, hat später in dem »Fflhrer«
(S. 93—96) ein sehr anschauliches Bild der Schichtenfolge und
*) Siehe P. G. Krausb, ostpreuß. Kimmeridge.
*) Zeitschr. d. D. geol. Gea , V, 1855, S. 666—667.
3) Ibidem, S. 618.
^) Pommern, S. 505.
^j Pomm. Ob. Jura, S. 660 and 701.
ßartio bei Kolberg.
53
Fossilföbrung, sowie der iDteressanteD Lagerung gegeben. Ich
kann durch meine an den Aufschlüssen der letzten Jahre gemach-
ten Beobachtungen seine Darlegungen^ die er mir noch durch
einige freundlichst überlassene handschriftliche Mitteilungen ver-
mehrt hat^ durchaus bestätigen.
Bartin liegt etwa 10 km nach SO. von Kolberg, einige Kilo-
meter südlich von der Eisenbahnstation Degow. Die Kalkgruben
befinden sich in dem langgestreckten Hügelrücken westlich vom
Dorfe, nahe der Grenze der Feldmark Damgardt. Die Situation
^
--A
•^. V
vN
\ \\ ^
1 : lOOOO.
Kalkgraben von Bartin bei Kolberg.
der einzelnen Brüche, die mit der Darstellung auf dem Meßtisch-
blatt Degow nur noch wenig übereinstimmt, veranschaulicht die
beistehende Skizze in 1 : 10000.
In dem in der nächsten Nähe des kleinen Ringofens gelegenen
Steinbruch von etwa 11 m Tiefe (a der Karte), dem einzigen, in
dem zur Zeit Kalk gegraben wird, habe ich unter einer etwa 2 m
mächtigen Decke vpp oberem Diluvium folgendes Profil beob-
achtet;
54 Straiigrsphiaeher Teil.
1 f) 160 cm festere, graubraune, xerstreut glaukonitische
und wenig oolithische Kalkbänke, besonders
mit Perisphincten,
e) 35 » mürber, mergeliger Kalk,
d) 6 » blaue, feste Tonscbicht,
( c) 8 » braungraue Tonschiebt,
b) 125 » stellenweis harte, stellen weis mürbe, lehm-
Abnlich verwitternde, graue, sandige Ammo-
nitenkalke (bes. Aspidoceren) mit zwei grauen
Tonschichten,
^ a) 6 » graugrüne Tonschicht.
f) 170 » mürbe, stellenweis festere, klüftige Oolithe,
e) 5 » grüngraue Tonschicht,
d) 50 » gelbe, ziemlich harte, klüftige, oolithische
Schicht mit wechselndem Fossilgehalt,
c) 210 » weicher, weißgelber, abfärbender, oolithischer
Kalk mit zum Teil gerollten Fossilien, eine
hellere Bank von harter Ezogyrenlumachelle
in der Mitte,
b) 100 » weicher, heller, oolithischer Kalk mit 4 unregel-
mäßigen, feinen Tonschmitzen, unten eine
feste lumachelle-Bank,
a) 80 y> weicher, heller oolithischer Kalk,
9,55 m.
In diesem zur Zeit noch sichtbaren Profil sind fast alle bisher
von Bartin bekannt gewordenen Schichten aufgeschlossen.
Die Scheidung in eine untere, mürbe, oolithische Abteilung,
die flir den Betrieb des Kalkofens allein verwendet wird, und einen
oberen Abschnitt mit zum Teil festeren Bänken ist schon von Sade-
BBCK hervorgehoben.
Die untere, oolithische Abteilung (1) ist ziemlich fossil^
arm. Das aufiallendste, jedoch durchaus nicht immer häufige Fossil
ist der früher meistens als Pygurua Blumenbachi bezeichnete Pygurua
jurensü Marcou^), dessen wohlerhaltene, dünne Schalen innen von
*) Pamss, Bchioiden, S. 6^5,
Bartin bei Kolberg. 55
der Ooiithmasse nur zum Teil erfnilt sind und in dem freibleiben-
den Hohlraum eine dicke Auskleidung von Kalkspat besitzen.
Die lumacbelle-Bänke sind zwar ziemlicb reich an organischen
Resten, aber diese haben durch Abrollen meist gelitten und sind
auch aus dem harten Gestein selten gut herauszubringen. Auf den
Schichtflächen, besonders gegen die tonigen Zwischenlagen, sind
dagegen ott Fossilien in guten Abdrücken zu finden, so besonders
die sehr charakteristische, förmlich heerdenhaft auftretende Corbi-
cella tancredia n. sp. (Taf. 8, Fig. 19). Unter den Ezogyren, die in
der lumachelle einen wesentlichen Bruchteil der Fossilien ausmachen,
herrscht E. bruntrutana Thurm. vor; vereinzelt findet sich die große
E. Thurmanni DB LoRIOL.
In einer dOnnen, nicht leicht auffindbaren Zone der Schicht 1 d
fand ich eine beträchtliche Menge nicht gerollter, dünnschaliger
Bivalven in trefflichen, zarten Abdrücken, die meist gegen das
gelbe Gestein sich durch roströtliche Farbe abheben.
Von allen Fossilien des Abschnittes 1 verdienen aber das
höchste Interesse einige Ammoniten aus der Gattung Hoplitea
(speziell Atdacostephanus Pompeükj und v. Sutner)^), von denen
H, eudaxus d^Orb. sich schon unter den von Ribbbntrop nach
Berlin eingesandten Proben befand und seitdem immer unter den
Fossilien von Bartin genannt wurde. Eine zweite, ebenso wichtige
Art derselben Gattung, H, pseudomutabüia de Lor., konnte ich in
den Oolithen gleichfalls in deutlichen Bruchstücken feststellen.
Viel reicher an Fossilien ist die obere Abteilung (2) der
Schichten von Bartin, sowohl in den tonigen und verwitterten
Lagen, als auch in den festen sandigen Kalkbänken.
Die Tone und mürben Mergel ergaben die bekannten Fossilien
mit widerstandsfähigen Schalen, Ostreiden, Pectiniden, Brachiopoden,
Echinodermen, Serpein u. dergl., in reicher Fülle und guter Er-
haltung. Häufig und sehr charakteristisch sind vor allem die Bra-
chiopoden, so die echte Terebratula subsella Leym., die meist
wunderlich aufgeblähte ZeiUeria avellana n. sp. und tief dreilappige
Rhyuchonellen. Exogyra virgula Defr. ist in manchen Lagen
1) Siehe outen S. 196.
56 Stratigraphischer Teil.
sehr häufig in typischen, wenn auch nicht besonders großen Exem-
plaren. Auch Aptychen von Aspidoceras werden frei herausge-
wittert und in vorzüglichem Erhaltungszustand regelmäßig gefunden.
Schließlich habe ich eine ziemlich reiche Mikrofauna von Ostra-
koden, Foraminiferen u. dergl. aus dem Ton gewinnen können,
aber die ich später gesondert berichten werde.
Die festen Bänke sind gewöhnlich ganz erfilllt von Fossilien
von allerdings gewöhnlich nur mäßigem Erhaltungszustand. So
finden sich die oben aus den Ton- und Mergellagen erwähnten
Fossilien sämtlich auch in den Kalkbänken. Manche Lagen sind
ferner ganz durchschwärmt von der großen S erpula flag ellumy in
anderen finden sich förmliche Bänke von großen Ostreen und
Gryphäen.
Wichtiger ist jedoch der von Debcke^) zuerst erwähnte Reich-
tum der festen Bänke an oft sehr großen Ammoniten, die mehrere
Schichten ganz erfüllen und kreuz und quer im Gestein stecken.
Ober diese Ammoniten fehlten genauere Angaben bisher fast ganz
kaum daß einiges über die Gattungen bekannt war. Um so be-
dauerlicher ist es, daß, als früher in diesen Schichten gebrochen
wurde, nur wenig von ihrem reichen paläontologischen Inhalt für
die Wissenschaft gerettet ist. Meines Wissens hat nur der frühere
Besitzer, der mittlerweile verstorbene Stadtrat Däumichbn in Kolberg,
eine nennenswerte Menge von den Fossilien des Ammonitenkalkes
sammeln lassen^). Die Gelegenheit, sie mit Erfolg auszubeuten, ist
nicht immer vorhanden gewesen, da die Schichten 2 durchaus nicht in
allen Kalkgruben angetrofl^n sind. Manchmal stieß man unter der Di-
luvialdecke direkt auf die wertvollere Schicht 1, so daß dann jahrelang
keine frischen Aufschlüsse in den Ammonitenkalken zu sehen waren.
In den älteren Aufschlüssen war aber dann selten etwas Brauch-
bares zu finden, weil die Kalkbänke, soweit sie nicht durch das
nachstürzende Diluvium und hineingeschütteten Abraum neuer
Gruben überhaupt eingedeckt wurden, außerordentlich schnell ver-
1) Fahrer, S. 95.
*) DieMlben sind von ihm vor einigen Jahren der Sammlung der Geologischen
Landesanstalt in Berlin geschenkt worden.
Bartin bei Kolberg. 57
witterten, sodaß die kleineren Fossilien undeutlich wurden, die
größeren durch den Winterfrost zerfielen.
Von den Fossilien der Abteilung 2 beanspruchen die zahl-
reichen Ammoniten das Hauptinteresse. Die beiden schon aus den
Oolithen (1) genannten Arten, Hoplites eudoxus und pseudomuta"
bilüy sind auch hier noch vorhanden. Mit ihnen fanden sich, wenn
auch vorläufig nur in Bruchstücken, andere Typen aus demselben
Formenkreise, die das Fossilverzeichnis angibt
Eine zweite Gruppe von Ammoniten, die in den Kalkbanken
reichlich vertreten ist, bilden die Aspidoceren, deren Aptychen ich
schon aus den tonigen Zwischenlagen erwähnte. Die häufigste und
am leichtesten kenntliche Form aus diesem Kreise ist /^«p. longi-
apinum Sow., das in allen Größen zu finden ist und an den älteren
Stücken oft auch die Lobenlinie leidlich erkennen läßt. Von den
anderen, im Verzeichnis angeführten Arten der Gruppe möchte ich
noch das große, bauchige Asp, liparum Opp. hervorheben.
Ferner sind in den Ammonitenkalken eine ganze Reihe von
Bruchstücken oft großer Perisphincten vorgekommen, doch sind
sie selten so gut erhalten, daß sie eine genaue Bestimmung gestatten.
Ich erwähne hier nur als besonders charakteristisch P. geron Zitt.
und P. effrenatua Fontannbs, dazu einige Formen, die P. a4ier
Neom. und P. compressodoraatus Fiebelkorn augenscheinlich nahe
stehen, Arten, die in Geschieben gefunden sind, die auch petro-
graphisch mit Bartiner Ammonitenkalk, vor allem der graubraunen,
zerstreut glaukonitkömigen Schicht f, große Ähnlichkeit haben.
Von besonderem Interesse dürfte dann ein Exemplar des sehr
charakteristischen Cardioceras Volgae erscheinen, einer Art, die
A. PavLOW^) aus russischen Hoplitenschichten beschrieben hat und
deren reichliches Vorkommen P. G. Krause^) vor kurzem in dem
Bohrloch von Heilsberg in Ostpreußen feststellen konnte. Auch
das Vorkommen von Oppelien ist vorläufig wenigstens durch einen
wohlerhaltenen Aptychus signalisiert.
Im ganzen habe ich, wie das Verzeichnis näher ausweist, aus
den Ammonitenkalken der Schicht 2 nicht weniger als 21 Ammo»
>) Acanthicos-Zone, S. 86, Taf. YIII, Fig. 5, a-c.
*) Ostpreuß. Kimmeridge, S. 58.
58 StratigraphUcher Teil.
nitenformen mit größerer oder geringerer Sicherheit auf bekannte
Arten zurückführen können. Dazu kommt noch eine Reihe von
Stücken, die bisher eine auch nur annähernde Bestimmung nicht
erlaubten. Aus alledem geht hervor, ein wie großer Reichtum von
Ammoniten in diesen Schichten vorhanden ist und wieviel des inter-
. essanten und wissenschafUich wertvollen von einer ferneren eifrigen
Ausbeutung der dortigen Aufschlüsse bei günstigen Gelegenheiten
noch zu erwarten ist.
Ich kann diese Übersicht nicht abschließen, ohne zu erwähnen,
daß ich bei meiner letzten Anwesenheit in Bartin auch ein Bruch-
stück eines Belemniten auffand, das allerdings vorläufig nicht zu
bestimmen ist. Das Auffinden bestimmbarer Stücke würde nament-
lich im Hinblick auf die osteuropäischen Vorkommen in gleich-
altrigen Schichten von Interesse sein.
Im ganzen habe ich aus den Schichten von Bartin bis jetzt
114 verschiedene Formen bestimmen können, von denen 59 der
liegenden, 70 der hangenden Abteilung angehören, während 15 in
beiden gleichzeitig gefunden sind.
W. Deboke beschreibt^) als hängendste Schichten des Jura
von Bartin »grünen bis gelblichen, mageren Letten, der schon zum
Teil mit Diluvium gemengt ist und nur kalzinierte Versteinerungen
führt«. Er erwähnt ferner, daß »lokal in oder unmittelbar unter
dem Letten knollige Kalke auftreten, die an den weißen Röhren
von Würmern kenntlich, reich an Ammoniten und Zweischalern,
aber sehr hart sind, sodaß es eines größeren Hammers zum Zer-
schlagen bedarf« Da Deegkr in ihrem Liegenden schon einige
Bänke mit Ammoniten erwähnt, darunter solchen von »Wagen-
radgröße«, die eher an die Bank f mit ihren zahlreichen großen
Pcrisphinkten, als an b denken lassen, ist es wahrscheinlich, daß
in dem damaligen Aufschluß jüngere Schichten erschlossen waren,
als in dem von mir aufgenommenen Profil nach oben den Ab-
schluß bilden. Vielleicht stammen aus ihnen einige in hartem,
ganz unverwittertem Gestein steckende Fossilien der Sammlung
Daumichen. Jedenfalls sind aber diese hängendsten bisher er-
wähnten Schichten des Bartiner Kalkes von denen der Abteilung 2
Führer, S. 95.
Bartin bei Rolberg. 59
des Profiles nicht wesentlich verschieden, sodaB sie lediglich zur
Mächtigkeit derselben einen gewissen Zuwachs liefern.
Die Sammlung der geologischen Landesanstalt in Berlin ent-
hält ferner Proben einer sehr auffallenden, dunkelgrünen, zum Teil
rostgelb verwitterten Erde, die von 6. Berbndt vor längeren
Jahren in einer damals betriebenen Grube unmittelbar auf dem
Kalklager gesammelt wurde und reichlich schwärzliche Phosphorite
von etwa Wallnußgröße einschloß. Makroskopische Fossilien
scheinen in ihr nicht gefunden zu sein. Unter dem Mikroskop
zeigt sie großen Reichtum an wohlgerundeten, tiefgrflnen Glaukonit-
kornern, vereinzelte opalweiße Spongienreste, aber keine Spur von
den in den Ton- und Mergelschichten so vielfach vorkommenden
Foraminiferen und sehr charakteristischen Ostrakoden. Auch
K. Eeilhack hat diese sehr aufTallende Deckschicht bei einem
Besuche der Gruben in jener Zeit beobachten können. Es ist
nach unserer bisherigen Kenntnis des pommerschen Oberjura wohl
wahrscheinlicher, daß diese glaukonitische Deckschicht eine fremde,
vielleicht durch Aufarbeitung glaukonitreicher Lagen der Kreide
entstandene Auflagerung darstellt, als daß sie dem Schichtverbande
des Obeijura anzugliedern ist^). Freilich darf nicht vergessen
werden, daß die nächstjüngere, bis jetzt bekannte Schicht (s. S. 70)
ebenfalls an Glaukonit besonders reich ist, wenn sie auch dieses
Mineral in anderer Verteilung führt^).
Während des Draokes geht mir eine Arbeit von Herrn K. Hucke za
(Ganit in Bartin bei Degow, Hinterpommero. Monatsberichte der Dentschen
geologischen Gesellschaft 1904, No. 11, S. 165-173, Taf. XXIII), in der diese
Ansicht Bestätigung zu finden scheint. Der genannte Herr nntersachte ähnliche,
den Oberjnra ftberdeckende Tone, die er bei einem Besuche in Bartin im Jahre
1903 anfgescblossen fand, auf Minntien. Die in diesem Vorkommen zahlreich,
wenn anch wenig gnt erhalten, aufgefundenen Foraminiferen sollen auf unteres
Ganlt deuten.
^ Anhangsweise erw&hne ich Ton Bartin noch ein sehr charakteristisches,
bisher noch nicht beschriebenes Gestein, Ton dem zwei Proben in der Greifs-
walder Sammlung liegen. Es ist ein oolithfthr liebes Konglomerat aus gerollten,
länglichen, meist flachen Körnern von dunkel grauer Farbe, die in einer hell-
grauen, feinkörnig mergeligen Grundmasse liegen und im Innern glaukonitreich
sind. Das Gestein d&rfto als Diluvialgeschiebe leicht kenntlich sein. Es ist
mir nicht bekannt geworden, welchem Horizont des Lagen es entstammt.
60 Stratigraphisoher Teil.
Aus dem Liegenden des Oolitbes 1 erwähnt Deeckb^) dann
noch eine »blaue, sehr harte Tonlage«. Eine solche Unterlage-
rung durch einep ziemlich fetten Ton konnte auch Keilhack vor
Jahren in einer der Gruben beobachten. Er vermerkt auf den
Etiketten der in der Sammlung der geologischen Landesanstalt
hinterlegten Proben, daß in dem Ton eine Reihe von Foramini-
feren vorkommen, die iiach der Bestimmung durch 6. Sghagko
dem Dogger eigentümlich sind. Sie sind jedenfalls, wie ich nach
eigener Untersuchung hinzufügen kann, von den erwähnten Fora-
miniferen der Tonschichten der Abteilung 2 des Lagers verschieden,
auch fehlen die in diesen so charakteristischen Ostrakoden. Da
K. Keilhack zudem in dem Ton ziemlich reichlich kleine, nor-
dische Diluvialgeschiebe festgestellt hat, ist dessen Natur als eine
die Kalkmassen unterlagernde Lokalmoräne aus Doggerton
wohl sicher erwiesen.
Lagerung.
Unter dem eben besprochenen Ton fand sich in dem be-
treffenden Bruche typischer Diluvialsand, der an anderen Stellen
direkt unter dem Kalk erreicht wurde. Mehrfach ward auch durch
den Abbau steiles Abstoßen des Jurakalkes gegen Diluvium nach-
gewiesen, so durchfährt in dem zur Zeit betriebenen Bruche (a)
der zur Förderung des Kalksteines eingerichtete Bremsberg eine
ziemlich steile westliche Begrenzungsfläche der abgeschnittenen
Kalkschichten gegen diluviale Grundmoräne. Die Lagerung des
Bartiner Kalkes gleicht also durchaus dem oben beschriebenen
Vorkommen von Fritzow. Alle die bis jetzt abgebauten und die
durch Bohrversuche außerdem noch festgestellten inselartigen Vor-
kommen von Kalkstein sind nur mächtige, rings von Diluvium
eingehüllte Blöcke, über deren Heimat nichts bekannt ist. Dem-
gemäß ist das Streichen und Fallen ihrer Schichten sehr verschieden;
in dem Bruche b wurden z. B. vor einigen Jahren zwei nur aus
dem liegenden Oolith bestehende Klötze gleichzeitig ausgebeutet,
die gegeneinander zu einem ziemlich steilen Sattel aufgerichtet
*) Führer, S. 96.
Bartin bei Rolberg. 6i
waren und zwischen sich einen Keil von diluvialer Grnndmoräne
erkennen Hessen« Doch ist bis jetzt, soviel ich weiß, in allen Auf-
schlössen noch immer dieselbe Reihenfolge der Schichten beobachtet,
sodaß auch hier ganz »gewftizte« Klötze fehlen dürften.
Schiehtenalter.
Auch V. d. Borne ^) stellte, wie v. CARNAXiL (s. oben), den
Kalk von Bartin mit dem von Fritzow (und zwar als »Portland«)
in Parallele. Sadebeck^) findet die oberen Abschnitte des von
ihm besuchten Aufschlusses in Gestein und Fossilf&hrung den
unteren Fritzower Horizonten ähnlich und ist geneigt, das ganze
Vorkommen etwas tiefer anzusetzen, als den Fritzower Kalk.
Deecke giebt 1894') den Schichten von Bartin noch gleiches
Alter mit Fritzow, bezeichnet sie aber im »Führer^)« als Ober-
kimmeridge oder mrgvlien. Diese Bestimmung stützt sich allerdings
auf das Vorkommen der Eaogyra virgula^ kann also auf Sicherheit
keinen Anspruch machen. Es ist ja seit längerer Zeit genügend
bekannt, daß E. virgtüa als Leitfossil recht trügerisch ist und
kaum als Notbehelf Verwendung finden sollte^).
Und doch besaß man in dem bei Bartin gleich anfangs ge-
fundenen HopUtea eudoxtu d^Orb. ein ausgezeichnetes Zonenfossil,
dessen Bedeutung freilich erst seit einiger Zeit, vor allem infolge
der Zusammenstellungen von A. Pavlow^) und E. Haug^), ge-
bührend gewürdigt wird. Nach diesen Arbeiten ist das Kimme-
ridge mit dieser Zone zu beschließen, da in einwandsfreier Ueber-
lagerung ihr Schichten folgen, die anerkannte Portland-Ammoniten
enthalten.
Die Verbreitung dieser, als zweites charakteristisches Fossil
den ebenfalls in Bartin vorkommenden HopL psfudomutabäia DB LoR.
fahrenden Schichten umfaßt, wie die genannten Arbeiten nach-
1) Pommern, S. 505.
^ Pomra. Ober-Jora S. 660 und 701.
*) Mesoz. Formationen S. 23.
*) S. 96.
*) S. z. B. SoHMiKRBR, Bpsilon and Zeta, S. 598.
^ S. Tabellen: Jarass. aap. S. 54 u. 55; — Classification, vor 3. 548.
"*) Portlandien etc.
6Si Stratigraphiscber teit.
weisen, einen großen Teil von £uropa. In Rußland ist zwar in-
folge lückenbai'ter Entwicklung der Sebichtenreihe die Überlage-
rung durch zweifelloses Portland wenig gQnstig zu beobachten,
dafür besitzt der Horizont selbst bei Gorodistcbe an der Wolga
einen großen Reichtum an bexeichnenden Ammonitenformen. Zu
dieser durch A. Patlow^) monographisch beschriebenen Fauna
zeigen die Ammoniten von Bartin vielfache Beziehung; ich er-
wähne außer dem Vorhandensein von Hoplitea etidoania und pseu-
damutabäia und mehreren sie begleitenden Nebenformen vor allem
das eigenartige Cardioceraa Volgae A. Pavlow.
Es ist fQr uns von ganz besonderem Interesse, daß, wie ich
oben schon gelegentlich erwähnte, ein Teil dieser Fauna, und
zwar charakteristische und leicht kenntliche Formen, wie Cardio-
ceras Volgae und Hoplitesaubundof^ae, neuerdings durch P.G. Krause^)
auch in einem Tief bohrloch in Ostpreußen bei Heilsberg fest-
gestellt wurde. Die von ihm in der betreffenden Mitteilung zu-
nächst nur allgemein als Kimmeridge bezeichneten Schichten be-
ginnen dort in einer Teufe von 562 m und besitzen mindestens
38 m Mächtigkeit. Von Fossilien, die ich in Pommern bis jetzt
nicht gefunden habe, wird von Heilsberg vor allem Aspidoceras
acanthtcum Oppbl angeftkhrt, das sonst allerdings, wo es sicher
erkannt wurde, nicht gerade den obersten Regionen des Kimme-
ridge anzugehören scheint Das Gestein der dortigen Kimmeridgc-
schichten weicht nach der Beschreibung von dem Bartiner sandigen
Ammonitenkalk nicht allzusehr ab, doch fehlt ihm glaukonitische
Beimischung.
FOr den Vergleich mit der Entwicklung des Horizontes im
Boulennais ist es wohl nicht ganz bedeutungslos, daß neben den
Hopliten dort, wie in Bartin, das typische Aspidocef^as longt-
spinum Sow. besonders häufig«*^) ist, wenn auch die Form ander-
wärts sowohl aus tieferen, wie auch vor allem aus höheren Schichten
mehrfach genannt wird. Ferner ist es immerhin beachtenswert,
AcaDthicas-Zone.
') Ostpreoß. Kimmeridge.
^ Kunikr-Chai.mas u. Peluat, Guide S. 18.
^rtin bei Rolberg. gjl
daß gerade die Schichten unter dem Hoplitenhorissont auch im
Baulonnais reich an Pygui*U8 sind.
Indessen liegt der Schwerpunkt des Interesses doch immer
bei den sehr zonenempfindlicheii imd stets ganz unverkennbaren
Hoplitenformen, deren weite Verbreitung über einen großen Teil
Buropas mehr und mehr bekannt wird. So habe ich vor kurzer
Zeit auch, in dem durch E. Galunbk i) bearbeiteten Material aus
der ehemaligen Apollo- Diana-Schwefelkiesgrube bei Inowrazlaw
davon wenigstens eine Spur, ein Bruchstück eines HopUtes eudoxua
D^Orb., aufgefunden^).
') Inowrazlaw.
^ Ich habe Dank dem freandlichen Entgegenkommen des Herrn Prof. Frbch
Gelegenheit gehabt, den größten Teil der in Breeiau aufbewahrten Fossilien
aus diesen Tonscfaichten einmal durchzusehen, und teile das Ergebnis dieser vor-
l&afigen Besichtigung hier mit, da es mit den Resultaten Gallinbk's nicht über-
einstimmt und in mehrfacher Uiosicht für vorliegende Arbeit von Interesse ist.
6alli5kk faßt trotz ihrer ziemlich geringen M&chtigkeit die in der Schwefel-
kiesgrnbe erschlossen gewesenen Schiohteo als Vertreter fast des gesamten
Oberjura, vom untersten Oxford bis zum oberen Kimmeridge, auf, da in ihnen
Atptdoceras perarmaium Sow. und Qryphaea dilatata Sow. zusammen mit
Exogyra virgula Dkkk. gefunden seien. Daraus ergab sich die merkwürdige
Konsequenz, daß an jener Stelle fast der ganze Oberjara tonig, ganz in der
Nihe aber, z. B. nur 15 resp. 20 km weitt>r westlich, bei Hansdorf und Wapienno,
femer bei dem 88 km östlich entfernten Ciechocinek, alle bis jetzt festgestellten
Horizonte derselben Serie in Kalkfazies entwickelt seien. Die nordwestdeutschen
Charakter besitzende Tonfazies würde, mit Gaixinkk's Ausdruck, »fingerförmig«
in das Areal der süddeutsch polnisch entwickelten Kalkfazies eingreifen.
Es liegt mir fem, die Möglichkeit eines derartigen Verhaltens von Schichten
des Oberjnra an sich bestreiten zu wollen. Aber dasjenige, was ich bis jetzt
von der Fauna der Tonschichten gesehen habe, vor allem von den durch
Galmmbk zum Beweise der Mitheteiligung des Oxfords yerwendeten Arten, zwingt
durchaus nicht zur Annahme einer solchen parallelen Entwicklung zweier auf
lange Zeit deutlich geschiedenen Fazi«>s auf so engen Räume. Denn unter den
mir vorliegenden Stücken der fraglichen Formen habe ich nicht eines ge-
sehen, das mit Sicherheit dem Oxford oder überhaupt tieferen Schichten des
Oberjura angehört. Gerade die Leitformen Gallinbk^s lassen sich vielmehr ohne
Schwierigkeit auf häufig vorkommende Arten der Bartiner Ammonitenfazies des
Oberkim meridge beziehen, die ja nach dem oben erwähnten Vorkommen von
HopKie» eudoxui in den Tonen der ApoUo-Diana-Grabe mit Sicherheit ent-
wickelt ist
So ist Qryphaea dilatata oder eine bisher von ihr nicht unterscheidbare
Art in Bartin durchaus nicht selten. Diese Form ist also wenigstens in Ost-
deutschland keineswegs ausschließliches Oxfordfossil. Von den als Aspidocera»
g'4 Stratigraphischer Teil.
Das obere Kimmeridge ist dann auch im sächsisch -böh-
mischen Malm, wo es Poiipeckj ^) noch kürzlich bei der Be-
trachtung über die Entwicklung von Meeresverbindungen von
Süddeutschland zum Osten vermißte, zweifellos entwickelt, und
zwar, ebenso wie in Bartin und Inowrazlaw, in der Ammoniten-
fazies, da Bruder^ das Vorkommen der wichtigsten Zonen-
ammoniten wenigstens aus Sachsen ausdrücklich erw&hnt. Es
dürfte nur bei den schwierigen Lagernngsverhältnissen der dortigen
Vorkommen*) nicht sobald gelingen, auch stratigraphisch die Zone
aus der Masse der »Tenuilobatenschichten« mit ausreichender
Schärfe abzusondern.
In Süddeutschland ist der ausgezeichnete Zonenwert der
Kimmeridgehopliten durch v. Ammon^) scharf gekennzeichnet.
perarmaium schon durch F. Robmkr (Inowrazlaw) bestimmten Ammoniten habe
ich bisher zwar nur einige Brachstücke vergleichen können, da die besseren
Exemplare Herrn Prof. Michalski zur Bearbeitung übersandt waren. Die mir
vorliegenden Siücke gehören aber keinenfalls zu Atp, perarmatwn^ lassen sich
vielmehr, soweit sie überhaupt bestimmbar sind, sehr gut auf das in Bartin
h&ufige Aap, lonffispinum Sow. beziehen. Auch das Vorkommen riesiger Planu-
laten erinnert an Bartiner Verhältnisse, doch lege ich auf diesen Teil der Fauna
weniger Wert, solange sich nicht die Uebereinstimmung der Arten nachweisen l&ßt
Anderseits wird aber durch F.Robmer's Bestimmung eines Amm. hecUcui Rkin.
(1. c.) das Vorkommen älterer Horizonte deshalb nicht bewiesen, weil, wie auch
Gallinbk betont, diese Bestimmung des stark yerdruckten Exemplaree zu wenig
sicher ist, um zu Folgerungen zu berechtigen. (Es könnte sich yielleicht sogar
— ich habe das Stück leider nicht gesehen — um ein mangelhaft erhaltenes
Exemplar des CardtoceroB Volgae bandeln, dessen charakteristische Berippung
mit der von HecHcocereu nicht geringe Ähnlichkeit hat, und das ich ja auch in
der Bartiner Fauna nachweisen konnte.)
Wenn also Michalski^s Untersuchung der besseren Ammonitenstücke —
wie ich nach einer vorläufigen brieflichen Nachricht seitens des russischen Ge-
lehrten voraussetzen darf — zu einem meiner Ansicht über die Inowrazlawer
Tonfossilien ähnlichen Ergebnis führt, so kann von einer Beteiligung von Oxford
und wohl überhaupt wesentlich älterer Horizonte neben dem Bartin ent-
sprechenden Oberkimmeridge für die Tonschichten der Apollo-Diana-Grnbe nicht
mehr die Rede sein. Das Hauptergebnis der Arbeit Gallinbk^ die merkwürdige
Faziesgruppierung der Malmsohichten jener Gegend, wird dadurch stark in Frage
gestellt.
>) Aucellen, S. 34.
*) Hohnstein, S. 50.
') Brudkr, Granitgrenze, S. 4 ff.
*) Führer S. 64,
äartin bei Kolberg. 65
wenn auch in einer ganz anderen Auffassung der gesamten Alters-
beziehungen, als der hier vertretenen. Besonders betont ist er
neuerdings wieder durch Haizmank^), wenn dieser Autor auch
ebenfalls Bedenken trägt, mit dem Horizont derselben das Kimme-
ridge nach oben zu beschließen. Diese Konsequenz aus den Er-
gebnissen der russisch-französischen Studien wurde für Süddeutsch-
land fast gleichzeitig mit Haizmann^s Veröffentlichung durch
Th. Schmierer^) in sehr dankenswerter Weise gezogen.
Die Hoplitenschichten von Bartin nehmen nun in der ganzen
Entwicklung dieses Horizontes wegen ihrer Lage gerade zwischen
den beiden klassischen Verbreitungsgebieten desselben in Ost- und
Westeuropa, sowie vermöge der reichen Entwicklung ihrer Fauna,
die deutliche Beziehungen nach beiden Seiten erkennen läßt, eine
hervorragende Stelle ein. Ihre Bedeutung wird durch die zu er-
wartende Vermehrung des Materiales, die auch ein genaues Studium
vieler bisher noch weniger bekannter Formen zulassen wird, noch
wesentlich gesteigert werden.
Die stratigraphischen Beziehungen des Bartiner Ober-Kimme-
ridge zu dem nächstälteren Horizont des pommerschen Malm, dem
Korallenkalk von Zarnglaff (Mittel-Kimmeridge 3), sind noch un-
geklärt. Es ist aber nicht wahrscheinlich, daß jene und der so
charakteristische Bartiner Oolith etwa bis zur Berührung zusammen-
zubringen sind. Viel näher liegt es, anzunehmen, daß zwischen
beiden Komplexen noch eine ziemlich bedeutende Schichtenmäch-
tigkeit einzuschalten ist, die uns noch unbekannt ist. Auf die
Beziehungen zu den nächstjüngeren Schichten, die in Pommern
gefunden sind, komme ich weiter unten zu sprechen.
Es liegt nun nahe, auch nach Anklängen an die nord west-
deutsche Entwicklung des Ober-Kimmeridge zu fragen, die ja
durch die vielfach beobachtete Überlagerung durch das Ammoniten
führende Portland als stratigraphisches Äquivalent der Hopliten-
schichten genügend legitimiert sind. Die Nachsuche nach Ammo-
niten, auf die allein ich bei einem solchen Versuche Gewicht
») Weiß-Jara y und ^, S. 557.
') Epsilon and Zeta, S. 602; es ist in Schwaben allerdings nicht möglich
gewesen. Ober- und Mittel-Kimmeridge zu scheiden.
Neue Fulge. Heft 41. 5
gg Stratigraphischer teil.
legen möchte, ist auch nicht ganz vergeblich gewesen. Wohl ist
von der Hoplitenfauna dort bisher noch keine Spur bekannt ge-
worden. Aber gerade in den höheren Lagen des Kimmeridge
sind wenigstens Aspidoceren (die D. Brauns i) unter der ganz
willkürlichen Speziesbezeichnung A, bispinosum ZiBT. aus dem
mittleren und oberen Kimmeridge zusammenwirft) nicht zu selten.
Mehrere von den Exemplaren, die ich aus diesen Schichten ver-
gleichen konnte, deuten auf Asp. longüpinum Sow. hin, die
Form, die in Bartin und im Boulonnais, also nach Osten und
Westen von Hannover, sich durch Häufigkeit auszeichnet. Ein
neuerdings durch H. Schröder in hohen Lagen des Mittel-Eimme-
ridge von Schleweke gefundenes Exemplar (Geol. Landesanstalt,
Berlin), das besonders gut erhalten ist, läßt sich von einigen der
Bartiner StQcke in der Form nicht unterscheiden.
Werfen wir nun noch einen Blick auf die Beziehungen des
Bartiner Oberkimmeridge zu der Gesamtentwicklung der benach-
barten Meeresräume während dieses Zeitabschnittes. Es zeigt
sich, daß die Abteilung 1 der Schichten mit ihrem vollkommen
oolithisühen Gestein, ihrem Reichtum an gerollten Fossilien, unter
denen Exogyra bruntrutana^) vorherrscht und auch die Gattung
Corbula nicht fehlt, als Flach wasserbildung an den ofienen Meeres-
verbindungen mit ihren weithin geltenden paläontologischen Cha-*
rakteren zunächst wieder weniger Anteil hatte. Selbst die Be-
ziehungen zu den nordfranzösischen Regionen, die im unteren
Mittelkimmeridge durch die Gemeinsamkeit der auffallenden Am-
monitenformen so deutlich gemacht wurden, sind unsicher ge-
worden.
Diese Verhältnisse ändern sich indessen noch vor dem Ab-
laufen dieses ersten Abschnittes in unerwarteter Weise durch das
Erscheinen der Hoplitenfauna, die dann noch fbr den ganzen
zweiten Abschnitt bezeichnend ist. Wir stehen hier vor der
merkwürdigen Erscheinung, die schon Neumayr, soweit sie ihm
1) Ob. Jura, S. 156.
^ Mehrfache Beobachtungen im französischen Kimmeridge machen wahr-
scheinlich, daß Exogyra bruntrutana flachere, E. virgula tiefere Meeresräume be-
vorzugte; 8. z. B. Lkmoimb et Rouykr, Aube et Loire, S. 109.
äartin beifKolWg. 6?
bekannt war, bei der Schilderung der osteuropäischen Juraent-
wickluDg besonders hervorhob, dem scheinbar unvermittelten,
gleichzeitigen Erscheinen dieser reichen und so leicht kenntlichen
Ammonitenfauna fast in ganz Nord- und Mitteleuropa^ bis zum
russischen Osten hin. Die Fauna der Bartiner Schichten gravi-
tiert ein wenig nach dem Osten hin, da sie wichtige Formen
aus diesen Regionen besitzt, die weiter westlich unbekannt sind.
Nach der östlichen Seite erscheint so ihr Zusammenhang mit den
größeren offenen Meeresräumen gesichert. Welcher Art dagegen
die Verbindungen von Hinterpommern nach dem Westen waren,
läßt sich nicht ganz mit der gleichen Sicherheit verfolgen. Es
dürfte allerdings kaum zweifelhaft sein, dass eine direkte Verbin-
dung der östlichen Gewässer über Sachsen und Böhmen zu den
Jurameeren Süddeutschlands geöffnet war. Daß eine ähnliche
Hochseeverbindung auch die nordfranzösischen Gewässer direkt
mit den baltischen Meeren in Rapport setzte, ist ebenfalls kaum
zweifelhaft. Dafbr sprechen die oben erwähnten Beziehungen
Bartins zum nordfranzösischen Oberkimmeridge, in gewisser Weise
aber auch die Verhältnisse in der nachfolgenden Portlandzeit, von
denen unten die Rede ist. Aber es läßt sich vorläufig kaum mit
einiger Wahrscheinlichkeit angeben, welchen Verlauf diese nörd-
lichen Straßen hatten. Sie lägen jedenfalls weiter nördlich, als
die Kimmeridgemeere Nordwestdeutschlands, waren aber mit ihnen
nicht ohne Verbindung. Die Bartiner Gegend lag zunächst also noch
nicht ganz im Zuge dieser großen, offenen Straßen und bewahrte
eine Zeit lang noch ihren Flachwassercharakter. Die zweite Hälfte
ihrer Oberkimmeridge-Sedimente zeigt aber schon durch ihre Ge-
steinsbeschaffenheit eine wesentliche Vertiefung der Meere an, die
auf freiere Ausbildung der Hochseeverbindungen deutet und von
der reichen Entfaltung der Ammonitenfauna begleitet war.
Wir können also die Hoplitenschichten von Bärtin, und an-
hangsweise die von Inowrazlaw, eingliedern in die umfassende
Entwicklung mit einander verbundener Meeresräume mit einer
über weite Strecken dieselben Leitformen besitzenden Fauna, die
für den Schluß der Kimmeridgezeit charakteristisch ist und in
der Entwicklung des europäischen Jura eine bemerkenswerte
BS StratigrapliiBcher Teil.
Etappe bildet. Ich muß auf diese gemeinsame Entwicklung aus
dem Grande besonders hinweisen, weil sie noch in einigen der
neuesten Arbeiten Ober den ostdeutschen Jiira^) eigentümlicher-
weise ganz unbeachtet geblieben ist, trotzdem sie zur Zeit von
deren Erscheinen seit einer Reihe von Jahren in den Haupt-
sachen feststand und Gegenstand vielfacher Erörterungen ge-
wesen ist.
Schwante8has:en.
Nur wenig südlich von dem oben beschriebenen Vorkommen
des Mittelkim meridge von Zarnglaff und von ihm durch den
Völzer Bach getrennt ist durch Gdmpreoht ein zweites Jura-
gebiet aufgefunden und der Wissenschaft bekannt gegeben^), das
zur Gemarkung Schwanteshagen gehört (s. Kärtchen auf S. 43)
Daß die dort anstehenden Kalkschichten indes den Anwohnern
seit viel längerer Zeit bekannt gewesen sind, beweisen alte Halden
und verschüttete Gruben, die schon zu Gumprbght^s Zeit von
hohen und starken Bäumen bestanden waren, also ebenfalls, wie
der Kalk von Zarnglaff, wohl schon vor der Mitte des 18. Jahr-
hunderts Brennkalk geliefert haben.
Fernere Notizen über den Jurakalk von Schwanteshagen
finden sich bei BoLL^), Wessbl^), Sadebbck^) und Debcke^).
Dieselben beziehen sich fast ausschließlich auf die in einem Stein-
bruch im Walde, nahe dem Völzer Bache (c der Karte) aufge-
schlossenen festen Kalksteinbänke. Jedoch war diesen Autoren
bekannt, daß der Kalk, durch alte Halden gekennzeichnet, noch
eine ganze Strecke weit nach beiden Seiten von dem Steinbruch
im Boden steht Ein kleiner Kalkofen, der seinen Bedarf dem
So a. a. Gallinbk 1897 (Inowrazkw, S. 867): »Bin Vergleich (des Ober-
jara Ton I.) mit dem rassischen Jara ist zwecklos, weil im Kimmeridge schon
eine sn große faunistische Verschiedenheit mit dem Jara des Westens her-
vortritt«.
^ Pommern, S. 439 a. 440.
^ Ostseeländer, S. 132.
<) Jura I, S. 372.
») Pomm. Oberjara, S. 659.
^ Mesoz. Form., S. 23; — Führer, S. 83 a. 96.
Schwanteshagen. 69
Steinbruche entnimmt, ist zur Zeit noch im Betriebe. Von an-
deren, älteren Kalköfen sind verfallene Beste vorhanden.
Die Stettiner Gesellschaft, die neuerdings den Kalk von
Zarnglaff ausbeutet, hat sich auch das Schwanteshagener Vor-
kommen gesichert und an mehreren Stellen zu näherer Erkundung
desselben schürfen lassen. Die Resultate dieser Arbeiten sind
mir in sehr dankenswerter Weise zugänglich gemacht und haben
das Studium der geologischen Verhältnisse des Vorkommens
wesentlich gefördert. Gleichwohl läßt sich das geologische Bild
der sehr interessanten Ablagerungen nur erst mit großen LQckcn
entwerfen, und spätere Aufschlüsse werden für dasselbe viele Er-
gänzungen und mancherlei Berichtigungen bringen. Auch die
Anzahl und der Erhaltungszustand der bis jetzt gefundenen Fos-
silien lassen noch viel zu wünschen übrig. Die Liste derselben,
die jetzt noch viel nach Bruchstücken und unansehnlichen Exem-
plaren ausgeführte Bestimmungen enthält, wird schon in nächster
Zeit, da ein größerer Abbau vorbereitet wird, wesentlich bereichert
und verbessert werden können.
Die Längsausdehnung des gesamten, in dem Steinbruche in
N. SS^ W. streichenden und mit etwa S^ in SSW. fallenden Vor-
kommens südlich vom Völzer Bache beläuft sich an der Ober-
fläche nach K. Keilhack^s Kartierung ^) auf etwa 4 km bei wech-
selnder, aber nicht erheblicher Breite des mehrfach unterbrochenen
Zuges.
Die Stellen, an denen geschürft ist, sind nun von dem Stein-
bruche nicht so weit entfernt, daß bis dahin eine wesentliche
Aenderung des Streichens und Fallens des Lagers zu befürchten
wäre. Auch lassen sich gewisse Schichten im Kalkschutt der
Oberfläche bis in die Nachbarschaft der wichtigsten Schürflöchcr
so deutlich verfolgen, daß wenigstens die Ungestörtheit des Strei-
chens bis dahin zweifellos ist. Darum lassen sich die erschürften
Schichten, die petrographisch sehr verschiedenartig sind^ mit aus-
reichender Sicherheit mit einander und zu denen des Steinbruches
gruppieren und sollen in dieser Reihenfolge besprochen werden.
^) Bl, Moratz der Oeol. Landesanfnahme in 1 : 25000.
70 Stratigraphischer Teil.
Die liegendsten Schichten (1) hat ein Schürf loch bei a der
Karte ergeben. Hier ist unter einer diluvialen Decke von mehr
als 2 m Mächtigkeit ein dunkelgrauer, bröckliger Mergelkalk an-
getroffen, der in sehr charakteristischer Weise durch dunkelgrüne,
glaukonitische, unregelmäßig begrenzte Partieen von oft Erbsen-
größe gefleckt erscheint. Die färbenden Partikelchen der Flecken
sind staubartig fein, von dunkelgrüner Farbe und meist splittrig
eckiger Begrenzung^). Fossilien sind in dem Mergel nicht selten
und an der weißen Farbe der erhaltenen Schalen leicht kenntlich.
Unter ihnen sind Lima argonnensis ßuv., Plicatula cf. horrida
E. Deslong., Exogyra bt^ntrutana Thurm., Trigonia papälata Ag.
und Serpula flageUum v. Mstr. die häufigsten. Dieselben Schichten
sind vor einiger Zeit auf der Nordseite des Baches, 400 m nord-
westlich von der Schwanteshagener Mühle, in einem später ange-
legten Schürfloche zum zweiten Male angetroffen worden. Sie
sind dort fast noch reicher an Fossilien, als an der ersten Stelle,
aber ärmer an glaukonitischen Fleckchen. Die Fauna stimmt mit
der vom ersteren Fundpunkte i. a. überein, nur ist RhynchoneUa
pinguia A. RoEM. sp. in dem neueren Aufschluß in großen Exem-
plaren ziemlich häufig, während sie an der ersten Stelle nur selten
vorkommt. Der neue Fundort ist übrigens, da ich seine Ergeb-
nisse nur vorläufig durchsehen konnte, in dem Gesamtverzeichnis
der Fossilien noch nicht berücksichtigt.
Ein zweiter Schürf, der so angesetzt wurde, daß man etwa
das Liegende der Schichten des Steinbruches zu fassen bekam
(bei b der Karte, nicht weit von der Ruine eines alten Kalkofens)
wurde 6 m tief niedergebracht. Die tiefste in ihm erreichte
Schicht ist ein dunkelgrauer, ziemlich fester Kalk, der neben
Trigonien und anderen Bivalven vor allem eine große Per na (cf.
Bayani DE LOR.) in Menge enthält. Ueber diesen Perna-Schichten
stehen 3 m eines blaugrauen, sandigen, stark zersetzten und mürben
Kalksteines, der zu ebenplattiger Absonderung neigt Er ist
stellenweise ganz erfüllt mit kleinen Corbulen, soweit sich be-
Diese Art der GJaukonitführuDg erinnert an glaukonitisciie Fleckang,
die ich vor Jahren im obersten Trochitenkalk von Dassel am Solling beobachten
konnte.
SchwanteshageD. 71
stimmeD ließ, vorwiegend C. autisaiodorensis Cotteau. Ein zweites
in dem Gestein häufiges Fossil ist eine kleine ModiolaHa^ die mit
der von Struckmann auch in Hannover aufgefundenen M. autissio-
dorenaü CoTT. sp. nahe verwandt ist. Ziemlich tief findet sich in
diesen Schichten eine besonders sandige Bank mit vielen kohligen
Füttern, die zum Teil noch als Pflanzenhäcksel Formbegrenzung
erkennen lassen.
Ich fasse die in dem Schürf loch b anstehenden Schichten als
Abteilung 2 der Schichten von Schwanteshagen zusammen, ohne
damit ein einheitliches Glied der Schichtenfolge bezeichnen zu
wollen. Eine sinngemäße Einteilung wird sich erst später, wenn
die ganze Schiishtenserie im Zusammenhange bekannt sein wird,
aufstellen lassen. Die obersten 2 m, die in dem Schürfloch durch-
sunken wurden, bestehen aus altem Haldenschutt früherer Ab-
baue, die hier wohl, behindert durch das hochstehende Grund-
wasser, sich auf das Abtragen der oberflächlichen Schichten be-
schränken mußten.
Weiter östlich scheinen die Kalkschichten weniger tief um-
gearbeitet zu sein, denn in dem Ackerstück, das noch etwa 150 m
weit von dem Schürfloche bis zum Waldrande eine bequeme
Untersuchung der Oberfläche gestattet, sind die Gesteine und
Fossilien, wie in Zarnglafi^, noch einigermaßen geordnet zonen-
förmig verteilt, sodaß sich mancherlei wichtige Einzelheiten über
die fernere Entwicklung der Schichten hier ohne Aufschlüsse er-
geben haben.
Zunächst an dem Schürf kamen besonders viel Stücke eines
harten, feinsandigen, schmutzig-graugelben — hier an der Ober-
fläche herrschen natürlich die Verwitterungsfarben — Kalksteines
von großer Zähigkeit vor, in dem die einförmige Fauna der Sand-
kalke des Schürfloches b trotz eines feinen Calcitpelzes, der die
Skulpturverhältnisse undeutlich macht, noch zu erkennen ist.
Weiterhin, d. h. in einer nächst höheren Lage, verliert sich der
Sandgehalt mehr, die Farbe des Gesteines wird kräftiger gelb,
und in vielen Stücken finden sich mit weißer Schale und in vor-
züglicher Erhaltung aller Einzelheiten eine Menge von Aucellen,
die das Gestein völlig durchschwärmen. Dieselben besitzen neben
72 Stratigraphischer Teil.
ihrer koDzentrischcn Skulptur deutliche Radialstreifung und schließen
sich überhaupt eng an die von Lahusen beschriebene var. tenui-
striata der Auceüa Pallasi Kbts. an (s. S. 156, T. 5, F. 1 — 6).
Noch weiter südöstlich tritt schließlich eine ziemlich reiche
marine Bivalvenfauna in den Ealkstücken des Ackers auf; einige
Fossilien sind verkieselt (wie auch Debcke von Schwanteshagen
wenigstens Kieselringbildungen anfbhrt). Sehr bezeichnend für
diese Schichten sind zopfartige, bis handgroße Kolonieen von
Serpula aociaUa Goldf., die sich im Acker vorzüglich ausgewittert
auflesen lassen. Unter den Bivalven fallen besonders große Stein-
kerne von Trigonien auf, die in ihrer Wölbung und kahnförmigen
Auf biegung sich von den bekannten Steinkernen Von Trig, incurca
nicht unterscheiden lassen. Vereinzelt hat sich, mit ihnen Trig,
Ilauchecomei sp. n. gefunden.
Dieselben Schichten sind in vorigem Frühjahr auch im Nord-
westen des alten Steinbruches (c) durch Abräumungsarbeiten auf-
gedeckt, und es ist aus ihnen, wenn an dieser Stelle mit einem
größeren Abbau vorgegangen wird, eine reiche und interessante
Fauna zu erwarten. Die älteren, nördlichen Teile des alten Stein-
bruches sind jetzt fast ganz verschüttet und verwachsen. Den-
noch konnte ich an einigen Stellen sehen, daß auch dort diese
Bivalvenkalke, die man nach den allgemeinen Verhältnissen er-
warten muß, anstehen, wenn sie auch eine nennenswerte Ausbeute
an Fossilien an dieser Stelle noch nicht ergeben haben.
Die etwa 4 m mächtigen Schichten des Steinbruches, in denen
seit längerer Zeit allein gearbeitet wird, sind dieselben, die schon
GuMPRECHT beobachtete und auf die sich die älteren Angaben
über M almschichten bei Schwanteshagen beziehen. Sie bestehen
aus festen, ein wenig feinsandigen, zu plattiger Absonderung nei-
genden Kalkbänken, die mit mürben Lagen einer ausgelaugten
Lumachelle wechseln. Die festen Bänke sind frisch blaugrau,
verwittert rötlichgrau und grauweiß. Unter den Fossilien, die
zum größten Teile ihre Schale eingebüßt haben, fällt Trigonia
Hanchecornei n. sp. durch Häufigkeit vor allem auf, eine sehr
eigenartig verzierte, an gewisse Formen des Lias und braunen
Jura erinnernde Art (S. 166, T. 7, F. 7—9; T. 8, F. 1), deren
Schwanteshageo. 73
erstes Auftreten in der nächstälteren Schicht ich oben erwähnte.
Eh ist dieselbe Fot'm, die auch Sadebeck auf den Handstücken
GuMPREGHT^s Yorlag und von ihm ftkr T. angulata Sow. gehalten
wurde. Daher war ihm die Herkunft dieser Handstücke, die
übrigens ausnahmsweise dunkel verwittert sind, aus dem anstehen-
den Malm von Schwanteshagen zweifelhaft, und er ließ die Mög-
lichkeit offen, daß es sich um Geschiebe des Dogger handeln
könne ^). Auch Gervillia tetragona Sow. ist häufig und gewöhn-
lich ebenfalls nur in Steinkern und Abdruck erhalten. Oatrea ex-
pansa Sow. kommt dagegen in guten Schalenexemplaren vor,
ferner sind in dem Gestein, vor allem in dem grusigen Schutt
der zerfallenen Lumachelle - Bänke , Zähne von verschiedenen
Fischen nicht selten.
Das Hauptinteresse unter den Fossilien dieser Schichten
nehmen aber große Ammoniten in Anspruch, die zwar noch
nicht in ganzen Exemplaren gefunden wurden^), aber doch jetzt in
einer genügenden Zahl von Bruchstücken vorliegen, um mit
einiger Sicherheit bestimmbar zu sein. Diese Ammoniten gehören
der aus dem russischen Unter-Portland ^) schon lange bekannten
Familie der Virgaten an, über deren zahlreiche russische Ver-
treter wir die ausgezeichnet eingehende Bearbeitung von Mighalski
besitzen^) Von der in den paläontologischen Notizen unten ge-
gebenen näheren Besprechung dieser Formen (S. 202) sei hier vor-
weggenommen, daß die große Mehrzahl der Stücke sich auf den
*) Pomm. Oberjara, S. 659. — In ganz analoger Weise wurde die von
RouiLLEB (Et. progr. S. 346, T. X, F. 79) aus dem Saodstein des Ober-Portland
Ton Eatjeloiki beschriebene nnd ansercr Form nahe stehende Trigonia Faicki
später von Trautsghold (Rech. geol. S. 554, T. Y, F. 7) mit der oberliassischen
THg, liiierata Phxll. zusammengeworfen. S. darüber Str^:mooukhov, Trigonies,
S. 245 n. 246.
*} Nach Abschluß dieser Arbeit ist ein yollstftndiges, nicht großes, aber
wohlerhaltenes Stück in den Besitz der Geologischen Landesanstalt gelangt; ich
werde es bei einer sp&teren Gelegenheit mit berücksichtigen.
^ Die Sonderbezeichnung »Untere Wolga stufe« für dieses russische Port-
land wird entsprechend den immer deutlicher werdenden Beziehungen dieser
Schichten gmppe zu der westeuropäischen Formationsgliederung selbst Ton rassi-
schen Autoren als unuötig aufgegeben. S. z. B. A. Paylow, Cr6tace inf^rieur,
S. 41.
*) U. Wolgastufe,
74 Stratigraphischer Teil.
vielgestaltigen Perisphinctea (Virgatüea) acythicua Vischniakoff
beziehen läßt. Einige StQcke, die im Charakter der Berippung
abweichen, stehen dem Virgatites Quenstedti Rouiller nahe.
Es ist ferner, 800 m südöstlich von dem Steinbruch, im
Walde ein Schürf angelegt^ der aus dem Schichtenstreichen be-
trächtlich nach S. herausrückt, also nach der allgemeinen Lage-
rung wesentlich jüngere Schichten erwarten ließe. Doch ist das
in ihm angetroffene Gestein von dem in dem Bruche nicht allzu-
sehr verschieden, auch scheint, nach mangelhaft erhaltenen Resten
zu urteilen, Trigonia Hauchecornei darin mit anderen Fossilien des
Steinbruches noch vorzukommen. Der Aufschluß ist aber dadurch
sehr bemerkenswert, daß ziemlich oben in den hellen Kalk-
schichten, nahe unter der diluvialen Bedeckung, dichte, fast
schwarze Hörn steine eine Lage flacher, laibf&rmiger Platten
bilden^). Die hellgraue Rinde dieser Stücke ist ebenfalls, wenn
auch schwächer, verkieselt und enthält auf den ebenen Schicht-
flächen mehrfach Glieder eines Astrospecten, von dem auch in
dem Kalk des Steinbruches ein ganzer Arm gefunden wurde.
Ich erwähnte nun schon oben, daß die Kalkvorkommen süd-
lich vom Völzer Bache sich über die bisher geschilderten Punkte
der Umgebung von Schwanteshagen hinaus noch ziemlich weit
nach Osten erstrecken^) und dort im Walde an einer großen Menge
alter Halden und Gruben zu erkennen sind. Das östlichste dieser
Vorkommen liegt im Jagen 75 des Belaufes Trechel der Königl.
Forst Rothenfier^ wenig südwestlich von der Brücke, mit der die
von Boeck kommende Landstraße den Völzer Bach überschreitet').
Neuere Aufschlüsse, in denen von dem Anstehenden etwas zu
beobachten wäre, sind nicht vorhanden, aber bei dem Eifer, mit
dem diese ganze Gegend zur Zeit nach technisch verwendbaren
Kalkvorkommen durchsucht wird, wohl bald in Aussicht. Auf
den alten Halden (auf der topographischen Karte als »Hünen-
*) GuHpHKCHT betonte s. Zeit (S. 440) ausdrücklich das völlige Fehlen kie-
seliger Konkretionen im Malm Pommerns im Gegensatz za dem anderer
Gebiete.
*) s. Blatt Moratz der Geol. Landesaafnahme.
*) GuMPBEciiT, Pommern, S. 489,
Schwanteshagen. 75
gräber« eingetragen) ist leider die Ausbeute an größeren Gesteins-
stöcken und vor allem an Fossilien sehr gering. Und doch ist
es von Interesse, über die dort anstehenden Schichten etwas
näheres zu erfahren, da dieselben aus der Streichungslinie des
Kalkes von Schwanteshagen noch weiter nach S. vorspringen, als
der Schürf mit dem Hornsteinvorkommen. Dem entspricht es,
daß die Bruchstücke harten, brecciösen Kalkes, die ich in den
Halden sammeln konnte, mit den mir bisher von Schwanteshagen
bekannten Gesteinen nicht nbereinstimmen. Fossilien habe ich
nur in einzelnen dieser Stöcke in leidlich deutlicher Erhaltung
angetroffen. Es sind heerdenhaft auftretende kleine Zweischaler,
deren besterhaltene Exemplare ich vorläufig nur auf Aniaocardia
paroula A. RoEM. beziehen kann. Auch diese Art der Fossilf&hrung
steht mit keiner der Schichten von Schwanteshagen in Einklang. Nach
den bis jetzt bekannten Lagerungsverhältnissen des ganzen Zuges ist
es sehr wahrscheinlich, daß die Kalkschichten aus der Trecheler
Forst höheren Schichten angehören, als alle bisher aus Pommern
anstehend bekannten Juravorkommen, und es ist sehr zu wünschen,
daß durch neuere Aufschlüsse Material zu gründlicher Unter-
suchung geliefert werde.
Schicbtenalter etc.
Für die Frage nach dem geologischen Alter der beschriebenen
Vorkommen südlich vom Völzer Bache ist natürlich wieder der
in ihnen aufgefundene Ammonitenhorizont von ausschlaggebender
Wichtigkeit, scheint sogar eine besondere Genauigkeit der Be-
stimmung zu ermöglichen. Denn die virgaten Ammonitcn ge-
hören in ihrem russischen Verbreitungszentrum nicht alle dem-
selben Lager an, und ihre horizontale Verbreitung ist in noch
höherem Maße verschieden. Die durch Virgatites scythicus und
einige Begleiter gekennzeichnete Schicht nimmt unter ihnen in
Osteuropa weitaus das größte Areal ein und ist allein weit über
dessen Grenzen hinaus auch in den Portlandbildungen anderer
Gebiete bekannt geworden. Ihr bis jetzt bekanntes Verbreitungs-
gebiet erstreckt sich von den russischen Gouvernements Ssim-
76 Str^tigraphisober Teil.
birsk und Moskau nach Polen ^) und bis in das anglopariser
Becken^). Ferner wurde ihr Vorkommen durch Skeat und
Madsen^) für die Gegend des Kap Skagen in Jütland als Ge-
schiebe festgestellt. Virgatiiea acythicus bezeichnet also einen Air
die ganze nordeuropäische Entwicklung des Malm sehr wichtigen
Horizont, der in die höheren Schichten des Unter-Port-
land fallt. Dadurch sind gerade die am längsten bekannten und
auch jetzt noch am besten aufgeschlossenen Schichten 4 des Jura
von Schwantesbagen mit ausgezeichneter Sicherheit horizontiert
und können (tir die Beurteilung der übrigen als Grundlage dienen.
Die sonstige Fauna der Virgaten-Schichten von Schwantes-
bagen ist erst ziemlich iQckenhaft bekannt und bietet daher f&r
den Vergleich mit anderen Gegenden nur wenig Handhaben.
Immerbin sei erwähnt, daß Ostrea expansa Sow., deren reichliches
Vorkommen in diesen Schichten ich schon betonte, von E. Haug^)
aus dem entsprechenden Horizont des Boulonnais als charakte-
ristisch genannt wird. Es hat ferner den Anschein, als ob die
fQr den Vergleich mit Nordwestdeutschland nicht unwichtige Cor-
bula inßeaa A. Roem. ebenfalls in den Schichten schon vorkommt,
doch sind genügend deutlich bestimmbare Stücke noch nicht ge-
funden.
Für die nächsttieferen Abteilungen 2 und 3 der Schichten von
Schwantesbagen ist es nach der Lage der Schicht 4 im allgemeinen
Schema der Portland bildungen von vornherein wahrscheinlich, daß
sie ebenfalls noch zu dieser Gruppe zu rechnen sind. Die Fauna
gibt allerdings noch keine direkten Beweise für diese Ansicht an
die Hand. Das interessanteste Fossil der Schichten, die in
einer großen Menge trefflich erhaltener Exemplare vorliegende
Aucella PaüaH var. tenuistnata Lah., spricht sogar auf den ersten
Blick gegen die Zugehörigkeit zum Portland und fQr ein etwas
höheres Alter der Ablagerungen. Denn Aucella Pallasi Keys, selbst
ist zwar in Rußland fbr einen Horizont des Portland bezeichnend,
') MioHALSKi, Note.
^ Pavlow u. Lamplugh, Speeton, S. 558.
3} Boalders, S. 154.
«} Portlaodien etc. S, 202.
SchwaDtesliagen. 77
der mit der Schicht des Virgatites acyihicus eng verbunden ist.
Aber ihre radialstreifige Varietät geht, in Rußland wenigstens, nicht
aber die Hoplitenschicbten, also das Ober-Kimmeridge, hinaus. Aber
neuerdings hat Pompbgkj^) aus dem Portland von Solnhofen eine
kleine AuceUa bekannt gemacht, die deutliche Radialstreifung er-
kennen läßt und von A, PalUm van tenuutriata nicht getrennt
werden kann. Zudem hatte Herr Prof. Pa vlow die Freundlich«
keit mir mitzuteilen, daß er aus englischem und französischem
Portland noch unbeschriebene radialgestreifte Steinkerne von Aucellen
besitze. Ein schönes Exemplar der typischen A, Paüasi von
Mniowniki, das mir A. Pavix)w aus der Moskauer Universitäts-
sammlung gütigst zum Vergleich sandte, besitzt ebenfalls auf dem
Steinkem deutliche Radialstreifung. Nach alledem ist das Vor-
kommen von Radialskulptur auf der inneren und äußeren Fläche
der Schale im Kreise der A. PallcLsi auch im Portland nicht
ganz ausgeschlossen und kann jedenfalls gegen die Zurechnung
der Schichten 2 und 3 von Schwanteshagen zu dieser Abteilung
des Obeijura nicht wesentlich ins Gewicht fallen.
Unter den übrigen Fossilien der beiden Schichten finden sich
immerhin noch einige, die für die Altersbestimmung von einem
gewissen Wert sind. So ist Pema Bayani^ die in den untersten
Lagen der Schicht 2 in Menge auftritt und auch in Schicht 4
noch häufig vorkommt, nach de Loriol^) im Boulonnais dem Port-
land eigentümlich. Mit ihr wird auch Corbicella Dayani de Lor. ^)
sowie die schon genannte Oatrea eapansa Sow. von der Schicht 2
an bis in die Virgatenschichten hinauf gefunden, während unter
den großen Bivalven der Schicht 3 vor allem Trigonia hicurva
Benneit den Portland-Charakter markiert.
Viel weniger sicher ist die Grundlage ftkr die Altersbestim-
mung der Schichten 1, die bis jetzt nur aus dem Schürf loch a und
dem neuen, von letzterem etwa 1000 m westnordwestlich gelegenen
Schürf bei der Schwanteshagener Mühle bekannt sind. Nur das
kann als sicher gelten, daß diese Lagen älter sind, als die Schichten
«; Aaoellen, S. 25, Taf. IV, Fig. 5.
>) Boal. II, S. 168.
^ Nach dbLobiol im Ünter-Portland von TerliDcthan.
78 Stratigraphisoher teil.
4 — 2, aber doch nahe unter ihnen folgen müssen, wenn auch eine
direkte Berührung mit ihnen nicht nachgewiesen ist.
Die Fauna der Schicht 1 bietet für eine sichere Beurteihmg
ihres Alters sehr geringen Anhalt. Die einzige Möglichkeit einer
solchen gewährt ssunächst der Vergleich mit den doch nicht allzu-
weit entfernten Schichten von Bartin. Mit der höheren Abteilung
des dortigen Oberkimmeridge besitzt der graue Mergel von
Schwanteshagen eine Reihe von Formen gemeinsam, und man
könnte versucht sein, beide Bildungen als gleichzeitige, aber in
der Gesteinsfazies von einander abweichende Ablagerungen aufzu-
fassen. Aber es muß dann doch auffallen, daß in Schwantes-
hagen noch keine Spur von dem Ammonitenreichtum des Bartiner
Lagers aufzufinden war. Das Fehlen der Cbarakterfossilien des
oberen Kimmeridgehorizontes wäre, gerade im Hinblick auf deren
weite Verbreitung durch die damaligen Meere und ihre reichliche
Anwesenheit in Bartin, an einer so nahe benachbarten Fundstelle
mit mariner Fauna (und nicht besonders ausgeprägtem küstennahem
Habitus derselben) schwer zu verstehen. Aus diesem Grunde ist
es wahrscheinlicher, daß die Schichten 1 von Schwanteshagen
schon als Portland zu betrachten sind, dessen unterste Faunen ja
auch anderwärts^) zu den obersten Horizonten des Kimmeridge
eine ganz besonders nahe Verwandtschaft besitzen.
Von den über den Virgatenschichten folgenden Horizonten
kann man zwar voraussetzen, daß sie ebenfalls dem Portland an-
gehören, doch bleibt es vorläufig unsicher, in welchem genaueren
Verhältnis sie zu den Hauptvorkommen stehen. Bei den Schichten,
die in dem Schürfloch weiter südöstlich im Walde angetroffen
wurden, muß es auffallen, daß ihre Fauna sich noch so nahe an
die der Virgatenschichten anlehnt {Trigonia Hauchecornet)^ trotz-
dem der Fundort aus dem Schichtenstreichen des Hauptvorkommens
um etwa 370 m nach S. hinausgerückt liegt. Es ist daher wohl
nicht unwahrscheinlich, daß nach dort hin die Lagerungsverhält-
nisse sich ändern, eventuell, wenn keine Verwerfungen im Spiele
sind, die Lagerung nach S. zu wenigstens ganz wesentlich flacher
^) Müitieb-Ghalmas und Pbllat, Gaide, S. 19.
Boeck. 7d
wird. Dadurch würde dann auch das Vorkommen in der Trecheler
Forst, das wiederum ein erhebliches Stück weiter aus dem Streichen
nach S. vorspringt, mit den Aufschlüssen von Schwanteshagen in
der Schichtenfolge etwas näher zusammenkommen, die Abwesen-
heit von Verwerfungen vorausgesetzt. Das wenige, was bis jetzt
von seiner Fauna bekannt ist, bietet allerdings fbr die Aufstellung
von Beziehungen zu den Schichten 1 — 4 noch kdnerlei Gelegenheit
Boeck.
GuBfPREGHT^) erwähnt ein Kalkvorkommen des Oberjura beim
sogenannten Raubkuhlenberge, etwa 10 Minuten südlich vom
Dorfe Boeck, wo nach Angabe der Einwohner in früheren Zeiten
Kalk gebrochen und an Ort und Stelle gebrannt sei. Etwa gleich-
zeitig fährt auch Boll'^) y*Coralrag<ti von Boeck an.
Diese Angaben sind später ebenso in Vergessenheit geraten,
wie die derselben Autoren über Zarnglaff. Ich habe im vorigen
Frühjahr die Stelle aufgesucht und gemeinsam mit Herrn Dr.
V^UNSTORF feststellen können, daß tatsächlich Kalkstein des oberen
Jura dort ziemlich verbreitet ist. Es sind aber in den tiefen
waldbewachsenen Gruben am Abhänge zum Tale, die mit den be-
nachbarten Sandwällen den Namen »Raubkuhlenberg« fahren, nur
bei aufmerksamem Nachsuchen Spuren desselben zu entdecken.
Dagegen ist der Ackerboden weiter südlich, gleich vom unteren
Rande der bewachsenen Fläche an, auf eine Breite von 50 m und
mehr als 200 m Länge ganz erfQllt von fossilf&hrenden Kalkstein-
stücken. Höher am Abhänge findet sich, wenig östlich von der
Waldparzelle des Raubkuhlenberges, abermals Jurakalk in einer
isolierten Fläche von geringer Ausdehnung.
Das Hauptvorkommen am Fuße des Abhanges macht durch-
aus den Eindruck, als ob das Juragestein mindestens in der ganzen
Ausdehnung seines Auftretens an der Oberfläche auch im Boden
ansteht. Es entspricht in Gesteinscharakter und FossilfÜhrung
genau der Schicht 3 im Mühlacker von Schwanteshagen, sowie
') Pommern, S. 487.
*) Ostseeländer, S. 182.
80 StratigraphiscW teil.
den neuerdings am Nordostende des Steinbruches durch Abräumen
bloßgelegten Schichten, also dem unmittelbar unter dem Virgaten*
horizont liegenden Teile des Unter-Portland. Wenn auch die
Fossilausbeute von jenem ersten Besuche noch gering ist, hat sich
darin doch schon eine ganze Reihe der Fossilien der Schicht 3
bestimmen lassen^ so Exemplare der charakteristischen Kolonien
von Serptäa socialisy vor allem aber ein Stück mit deutlichen
Aucellen, ganz in dem Erhaltungszustande, in dem sie bei
Schwanteshagen gefunden werden.
Von Interesse ist auch, daß die Stelle am Raubkuhlenberge
genau in der durch die beiden Vorkommen der Schicht 3 bei
Schwanteshagen bestimmten Richtung liegt, also ein gleichmäßiges
Fortstreichen des ganzen Jurazuges auf fast 3 km Länge bekundet.
Die wenigen Gesteinsbrocken, die ich bisher in den mit
kleinen Moorflecken ausgefüllten Gruben des Raubkuhlenberges
selbst aufiand, können ebenfalls der Schicht 3 entstammen ; Fossilien
habe ich aus ihnen bisher nicht erhalten.
In der weiter östlich am Abhänge liegenden Stelle steht augen-
scheinlich der Kalkstein ebenfalls im Boden an. Unter den im
Acker gesammelten Stücken fallen vor allem hier einige Proben
eines mürben, groben, ungleichkörnigen Oolithes auf. Ein der-
artiges Gestein ist mir aus dem Portland von Schwanteshagen
bisher nicht bekannt geworden. Es unterscheidet sich auch
von allen sonst im pommerschen Oberjura bis jetzt gefundenen
oolithischen Kalken, vor allem den bei Zarnglafi* und (5 — 6 km
weiter nordöstlich) bei Klemmen vorkommenden Gesteinen. Die
geringe Zahl mangelhaft erhaltener Fossilien, die der Fundort bis-
her geliefert hat, bietet zur genauen Feststellung des Alters der
Schichten noch keine Gelegenheit. In das Fossilverzeichnis habe
ich die von Boeck stammenden Formen, da ich ihre Bestimmung
noch nicht ganz abgeschlossen habe, nicht aufgenommen.
Allgemeine Beziehungen des Portlandes von Pommern.
Die Verbreitung der Hoplitenfauna durch einen bedeutenden
Anteil des europäischen Oberjura findet in der besprochenen Ver-
teilung der virgaten Ammoniten und der Portland-Aucellen fast
ihr Gegenstück.
AUgemeipe Beziehungen etc. gl
Die Aucellen zeigen, daß aus den Meeresbecken ihrer bore-
alen Heimat offene Meereswege nach Westeuropa bestanden haben,
die genügten, um die Entwicklung weittragender borealer Strö-
mungen zu gestatten.
Die Aucellen von Solnhofen (Pompegkj, Aucellen, $.31) be-
weisen ihrerseits, daß noch zur Portlandzeit Meeresverbindungen
mit borealen Strömungen von Rußland nach Süd-Deutschland be-
standen. Aber der Weg, den sie nahmen, ist nicht bekannt. Es
liegt wohl nahe, an eine Verbindung Qber Sachsen und Böhmen,
wie sie am Ende des Kimmeridge noch bestand, zu denken, aber
der positive Beweis derselben durch Reste aus der Portlandzeit
in diesen Gegenden bleibt noch zu erbringen. Die Aucellen von
Niederösterreiöh (O. Abel, Niederfellabronn) bezeugen, wenn sie
auch nicht derselben Form angehören, doch durch das Zusammen-
vorkommen mit virgaten Ammoniten, daß auch jene Gegenden
etwa in der Zeit unserer Aucellen von borealen Hochseeströmen
erreicht wurden. Daß auch Norddeutschland wenigstens im An-
fange der Portlandzeit mit den offnen Hochseegebieten in besserer
Verbindung stand, als sonst im späteren Oberjura, beweisen die
Olcostephanen, die es in jener Zeit mit dem größsten Teile Europas,
auch Rußland, gemeinsam besaß. Die nach Westeuropa f&hrenden
Meeresteile befanden sich wohl in der Hauptsache ebenda, wo
schon zu Ende der Kimmeridgezeit, wie ich anführte, mit großer
Wahrscheinlichkeit offene Verbindungen zwischen West und Ost
bestanden, nördlich von dem Juragebiet von Hannover, und sie
sind auch während der Zeit gleich nach dem Kimmeridge offen
geblieben, wie die Verbreitung der Olcostephanen in Nordeuropa
beweist. Für, ihre Lage in der Epoche des Virgatites scythicus^
der wohl den Höhepunkt der Ausbreitung . der Portlandmeere in
Nordeuropa bezeichnet, besitzen wir in den Funden von Nordjöt-
land einen sehr wertvoUen Fixpunkt.
Aber es fehlte doch in dieser Zeit auch nicht an rückläufigen
Schwankungen der Meerestiefen, durch die Teile des ehedem von
den Hoplitenmeeren eingenommenen Hochseeareales wieder flacher
wurden und verlandeten. Ein Beispiel, in dem sich der Verlauf
einer solchen Oscillation vollständig übersehen läßt, liefert die Ab-
Maue Folge. Halt 41. 6
82 Stratigntphischer Teil.
teilung 2 des Portlandes unserer Gegend. Marine Kalke mit Perna
werden überlagert von brackischen Corbula-Schichten mit Pflanzen-
resten ^), um bald wieder den Ablagerungen des ofl«nen Meeres
zu weichen, das dann die Aucellen heranführte. Es ist nicht ohne
Interesse, daß diese Einschaltung von litoralem Habitus in der
sonst besondere Küstennähe nicht verratenden Schichtenreihe einiger-
maßen mit einer in Kußland weithin entwickelten Schichtenlücke
zusammentällt, die dort durch eine mehr oder weniger früh ein-
setzende Verlandungsperiode veranlaßt wird, und über der viel-
fach gewisse Portlandschichten mit Phosphoritgeröllen die Reihe
der marinen Ablagerungen wieder beginnen.
Die Haupttiefen der ostwestlichen Meeresverbindungen im
europäischen Norden sind aber von diesen Schwankungen augen-
scheinlich nicht nennenswert betroflFen worden. Sie waren bestän-
diger selbst, als große Abschnitte der osteuropäischen Meere,
deren schwankende Besitzverhältnisse im späteren Malm ich eben
berührte. (Auch nach Südwesten, nach dem süddeutschen Jura-
gebiet zu, läßt sich der fernere Bestand ostwestlicher Verbindungen
bald nicht mehr erkennen, wohl im Zusammenhang mit der sicht-
lichen Verflachung der Meere und Spezialisierung der Ablagerungen,
die in Süddeutschland gegen Ende der Juraperiode zu beob-
achten ist^).
Über der ferneren Entwicklung der Meeresbedeckung unseres
Gebietes liegt noch ein ziemlich dichter Schleier. Es ist wohl
sicher, daß auch hier die Verbindung mit dem borealen Osten, die
so lange für die Ausbildung der Sedimente des pommerschen Malm
einen maßgebenden Faktor gebildet hat, bald nach der Ablage-
rung der hochmarinen Virgatenschichten abstarb, und dann fiür
längere Zeit verschlossen blieb. Die einförmige, verarmt erschei-
nende Fauna der Trecheler Forst, das einzige Malmsediment, das
in Pommern mit einiger Sicherheit wesentlich jünger erscheinen
Mit Rücksicht aaf die verarmte Gorbala-Faana wohl feinsandige Efisten-
bildaDgen, die hie and da PflanzenwachB tragen. Die Pflanzenreate der Schichten
selbst machen allerdings den Eindruck, als ob sie von herbivoren Tieren zer-
kleinert sind.
') Neümayr, Geogr. Verbreitung, S. 17 d. Sep.
Gesamtprofil 83
muß, als die Virgatenschichten von Schwantesbagen, scheint an-
zudeuten, daß der Verlandungsprozess, der in großer Mannigfaltig-
keit der Einzelheiten in ganz Nordwesteuropa nun vor sich ging,
auch die baltischen Gegenden bald ergriffen hat. Wann er zu
den Wealdenbildungen geführt hat, deren Spuren in unserem
Gebiet hie und da in den Geschieben gefunden werden, ist ein
interessantes Problem, dessen Lösung aber wegen der Lücken-
haftigkeit des Materiales nicht geringen Schwierigkeiten begegnen
wird.
Yersueli der Zusammenstellung eines Gesamtprofiles
des pommerschen Oberjnra.
Ich habe in der vorläufigen Mitteilung Qber meine Unter-
suchung des Oberjura in Pommern ^) die mir aus den Aufschlüssen
bis dahin schon bekannten Schichten nur nach ihrer Altersfolge
zusammengestellt, ohne über die Mächtigkeiten der einzelnen Lager
Angaben zu machen. Die Fortsetzung der Untersuchungen hat
die damals mitgeteilten relativen Werte bis auf einige schon er-
wähnte Verschiebungen bestätigt. Sie gestattet jetzt aber auch,
die einzelnen Profile wenigstens mit einiger Annäherung zu einem
Gesamtprofile zu vereinigen, und zwar auf folgender Grundlage.
Die Vorkommen von Zarnglaff und Schwanteshagen, die in
den beiderseitigen Hauptaufschlüssen eine so auffallende Überein-
stimmung der Lagerung zeigen (etwa Streichen N 80<> W., Ein-
fallen 8^ in SSW.), gehören allem Anschein nach zu einer und
derselben Gebirgsscholle, die nur an ihrer Oberfläche, wohl durch
diluviale Erosion in dem einst bedeutende Wassermassen beher-
bergenden Eisrandtale, so zergliedert ist, daß getrennte Parzellen
aus der TalfÜUung heraussehen^). In dem Hauptteile des ganzen
^) Strfttigraphie.
^ Ich habe früher (Mobatz Erläuter., S. 17) es ffir wahrscheinlich halten
müssen, daß die Schichten nördlich nnd südlich vom Völzer Bache darch eine
streichende Verwerfung getrennt seien, da die matmaßliohe Mächtigkeit der
fehlenden Schichten mir für den vorhandenen Raum zu groß erschien. Diese An-
nahme erscheint jetzt nicht mehr notig, nachdem die gesamten Schichten von
Zarnglaff als Mittel-Kimmeridge sicher erkannt sind, also wesentlich höher liegen,
als ich sie vordem rangiert hatte.
6»
uter, brecdfiser Kalk.
)<ig«r Sudkftlb,
SDagsIsagt, Pflanzen-
Unconitfleckige, graae
Mergel.
jnmoniMakAlk nod
ToDlBgaa.
loralleDketk.
leriDeenoolitb.
'naerKmlk mitoolithi-
schen und auch Mn-
digen Ltgen.
ouilreicher Steinkem-
Kalk und Hergel.
t Aniiocardia parvuia.
VirgaUlei $cslhwio, 7K-
gonia Hauchecomei. '
alk and Hergel, oben
schvtch, QDtea stark
ootitbiech.
einer Sand d. löcherig.
kieeel.-Bandig.Kalkst.
TerebratuUi Bauhini.
Fibuia Fellaa.
PHcaUila cf. horrida.
Atpidoctra» h ngUpimui
Hoplilei entloxm, II.
pBeudomulabiUi.
Ni.r. bnnlrutana.
Naliea rupellentit.
Plctonia tj/modoee.
Zdlleria kumtralU.
Ihtrea detlüidea.
Cerithiam länaeformt.
SchwRDteabageD, alter
St^nbrndi.
SchwautMhagaD, Ufihl-
SchwaDteabageii , HO.
TOm alten Steiobnicb.
BoMk , Ranbk ahlenberg
Seh wanteih agen. Seh nrf
im U&hlaeker.
Schwintf
:eehueD,£
MBbhck«
i,SehQr-
NO. der Hflble.
Zanglaff, im Acker.
Bohrloch Zaraglaff.
Fritiow, Tribiow,
Schweni, Pnedeoe-
felde, SchwirMD (?).
FritEOw.
[uscbeUaad, oben
mergelig.
Gesamtprofil. 85
Areales, vom Kaubkuhlenberge bei Boeck bis zu dem neuen Kalk-
bruche bei Zarngla£F und den Scbürflöchern im Schwanteshagener
Mühlacker, bleiben die Lagerungsverhältnisse augenscheinlich un-
gestört, da das Streichen der Portlandschicht 3 durch diese ganze
Erstreekung mit großer Genauigkeit sich gleich bleibt. Nur weiter
südlich wird wohl, wie ich schon angab, das Einfallen geringer,
und sicher sinkt auf das neue Schürfloch bei der Schwantes-
hagener Mühle zu, durch Querstörungen oder Umlenken des
Streichens nach N., das ganze Lager tiefer ein^). In der Mittel-
region der ganzen Scholle erscheint es aber ganz unbedenklich,
mit Hülfe der Oberflächenentwicklung der Schichten und des Ein-
fallens ein Querprofil zu konstruieren, in dem also alles von Mittel-
Kimmeridge und Portland bekannte seine Stelle findet. Innerhalb
dieses Rahmens sind dann die Bartiner Schichten, vermutlich nahe
unter Schicht 1 des Portland, einzufügen. Ueber die Angliede-
rung der in so naher Nachbarschaft entwickelten älteren Schichten
des Unter-Kimmeridge und Oxford, bleiben Zweifel offen. Denn
das besprochene Bohrloch in Zarnglaff läßt nicht deutlich erkennen,
ob das Unter-Kimmeridge an dem durchsunkenen Wechsel von
reinem, oolithischem und mehr sandigem Kalkstein schon beteiligt
ist. Ich habe die wohlbekannten Fritzower Gesteine jedenfalls
unter den Proben bis jetzt nicht erkennen können und setze die-
selben daher tiefer an, solange nicht ihre Identität mit einem Ab-
schnitte der durchsunkenen Schichten außer Frage steht. Bis in
die Schichten von Klemmen reicht das Bohrloch keinenfalls hinab.
Zwischen den Horizonten von Fritzow und Klemmen habe ich
dann einen Zwischenraum von 5 m angenommen, der aber auch
wesentlich größer sein kann.
Die ganze Mächtigkeit der pommerschen Oberjura-Schichten,
die einen wesentlichen Bruchteil des Ober-Oxford und anderseits
sicher die Hauptsache des Unter-Portland mitumfaßt, würde sich
nach dieser Zusammenstellung im Minimum auf etwa 110 m be-
laufen, von denen bis jetzt etwa die Hälfte sich in ausreichenden
Aufschlüssen hat beobachten lassen^).
Die jetzt in Zaroglaff nutzbar gemachten Kalkschichten stehen hier also
in einer fBr einen Steinbruchsbetrieb ganz unerreichbaren Teufe.
*) Daher kann es auch nicht überraschen, daß unter der großen Mannig-
86 Stratigraphiacher Teil.
ScUaßbemerkiing.
Das vorstebeDde Profil zeigt deutlich, wie lückenhaft selbst
im günstigsten Falle unsere Kenntnis des pommerschen Malm
noch ist. Wir dürfen also von ferneren Aufschlüssen noch eine
wesentliche Bereicherung unserer Kenntnis des dortigen Oberjura
erwarten^).
Der jetzige lückenhafte Zustand des Profiles gestattet eine
zusammenfassende Darstellung der Entwicklung des Malm in
Pommern noch nicht. Ich beschränke mich also in diesem Schluß-
wort darauf, nur gewisse Hauptzüge aus dem bis jetzt beob-
achteten hervorzuheben, die mir für seine Ausbildung charakte-
ristisch erscheinen.
Allen Ablagerungen des Oberjura Pommerns ist ein gewisser
Flachwassercharakter eigen, der in der Art sowie dem
schnellen Wechsel der petrographischen Eigenschaften, und ander-
seits den Eigentümlichkeiten der meist formenreichen Faunen
zum Ausdruck kommt. Nur zweimal, in den oberen Schichten
von Fritzow und der höheren Abteilung des Bartiner Kalkes,
faltigkeit oberja rassischer Geschiebe, die bis jetzt bekannt ist, und za der ich
in einer späteren Arbeit noch eine Reihe von Ergänzungen werde geben können,
nicht wenige sind, die sich mit keiner der hier beschriebenen Schichten identi-
fizieren lassen, trotzdem sie aagenscheiolich ihr geologisches Alter in die Reihe
der anstehenden Vorkommen verweist.
') Diese Aufschlüsse erhoffe ich weniger von dem Auffinden noch unbe-
kannter »Jurapnnkte« mit neuen Schichten an der Tagesoberfläche, als vielmehr
von der Vornahme planmäßiger Tief bohrun gen, die im wissenschaftlichen
wie im wirthschaftlichen Interesse gleichmäßig zu wünschen sind.
Sie allein können über die Gesamtmächtigkeit dieser in Pommern einzig
dastehenden Kalksteinflötze und die spezielle Ausbildung ihrer einzelnen, tech-
nisch nicht gleichwertigen Abschnitte ausreicheode Kenntnis erbringen.
Für die Wissenscbaft verspricht ein gutes Bohi7)rofil im pommerschen
Obeijura deswegen eine besonders wertvolle Ausbeute, weil es etappenweis immer
wieder wohlbekannte Schichten durchsinkt Es wird also die bei Bohrproben
oft so unsichere Detail-Gliederung hier mit Hülfe des schon bekannten in außer-
gewöhnlicher Genauigkeit durchgeführt werden können.
Natürlich kann für die Zwecke sowohl der Technik, als der Wissensohaft
nur eine Kernbohrung in Frage kommen, die aber hier den großen Vorteil
genießt, im Anstehenden angesetzt werden zu können, und, wenn sie sich auf
die Erkundung des Oberjura beschränkt, keinenfalls mehr als 150 m zu durch-
sinken hat.
Schlnßbemerkang. 87
sprechen gewisse Anzeichen ffla etwas größere Tiefe der Becken,
aber ohne daß der Flachseecbarakter des Hauptanteils der Fauna
verloren geht
Eigenartige Formen, die f&r das Gebiet charakteristisch er-
scheinen, treten in diesen Flachwasserfaunen nur wenig hervor,
trotzdem eine kleine Anzahl neuer Arten beschrieben werden
konnte. Ich möchte neben der schon von WE88BL von Fritzow
erwähnten Myoconcha baltica aus denselben Schichten noch Tere^
brattda c£ Bauhini und Nerita Sadebecki n. sp., dann aus dem
oberen Kimmeridge von Bartin die seltsame Zeilleria aveüana n.
sp. und aus dem Portland von Schwanteshagen Trigonia Hauche^
cornei n. sp. hervorheben. Eine sehr bemerkenswerte Abweichung
von ihrer sonst beobachteten Vertikalverbreitung zeigen Gh^yphaea
düataia^ die im oberen Kimmeridge, und Rhynchoneüa pinguis^
die gleichm&ßig durch alle Schichten bis ins Portland hinauf ge-
funden wird. Auf Abweichungen in den Häufigkeitsverhältnissen
der Arten, die jedes neu bekannt werdende Gebiet naturgemäß
erbringt, gehe ich hier nicht weiter ein.
Von außerordentlichem Interesse sind dagegen die hoch-
marinen Beimischungen der Faunen, die an mehr als einer Stelle
gefunden wurden. Die baltischen Flachseebecken haben also, im
Gegensatz zu den Malmbuchten Nordwestdeutschlands, die für
eine lange Zeit von einer Verbindung mit den damaligen Hoch-
seegewässem ziemlich abgeschnitten erscheinen, mit dem hohen
Meere wenigstens zeitweise recht gut in Kommunikation gestanden.
Sie haben in diesen interessantesten Perioden ihrer Entwicklung
oft reichliche Zufuhr an den hochmarinen Zonenfossilien der be-
treffenden Abschnitte erhalten. Diese kolonialen Bestandteile
ihrer Faunen sind deswegen besonders willkommen, weil sie der
ganzen Schichtenreihe eine scharfe und völlig ausreichende zeit-
liche Gliederung verleihen. Sie zeigen interessante Besonderheiten
im Hinblick auf die vermittelnde Lage des Gebietes zu den großen
Faziesgebieten, die in Europa während der ganzen Zeit des Ober-
jura mehr oder minder deutlich zu unterscheiden sind. Der An-
schluß des pommerschen Malmgebietes an diese größeren Becken
war wechselnd, denn die Faunen gravitieren bald mehr nach dem
88 Stratigraphischer Teil.
russischen, bald nach dem anglopariser Revier, oder auch nach
den kleineren sächsisch -böhmischen oder polnisch- mährischen
Spezialgebieten.
Für die Kenntnis der Ausbreitung der Meeresräume in den
verschiedenen Zeiten des Malm ist der Nachweis einer Reihe in
Pommern, zum Teil in ganz Ostdeutschland neuer Horizonte, der
sich im Verlaufe dieser Untersuchungen ergeben hat, natürlich
von einem gewissen Wert. Es ist aber verfrüht, das allgemeine,
noch heute in seinen Hauptzügen gültige Gerüst der Verteilung
von Wasser und Land in diesen Zeiten, das wir Neumatr ver-
danken, im einzelnen zu sehr auszubauen, vor allem^ wie es ge-
schehen ist, aus vereinzelten Vorkommen und unvollkommen be-
kannten Faunen weitgehende Schlüsse über die Gestaltung der
Landmassen und den Verlauf der Küstenlinien abzuleiten.
Tatsächlich wissen wir über den Verlauf der Küsten, an denen
die Oberjurameere unseres Gebietes endeten, wenig genug. Nur
die Oxfordsedimente und vielleicht die erwähnte kleine Episode
im Portland gaben uns Gelegenheit, im Anschluß an das über
benachbarte Gebiete bekannte ihre Nähe etwas deutlicher zu er-
kennen.
Von den Hochseeverbindungen ist ebenfalls nur der unge-
fähre Verlauf aus den hochmarinen Beimischungen zu den Faunen
(Ammoniten, Aucellen) abzuleiten.
Die reichen Faunen der Flachsee schließlich haben zwar
mancherlei Einzelheiten ergeben, die für die regionalen Fragen
nicht ohne Interesse sind. Indessen steht unsere Kenntnis ihres
großen Formenschatzes in Pommern noch zu sehr in den An-
fängen. In den Oberjuragebilden der näheren und weiteren Nach-
barschaft ist sie bis jetzt wenigstens sehr ungleichmäßig ausgebaut.
Besonders kann sich ihre volle Bedeutung erst entfalten, wenn
auch die russischen Faunen im ganzen Umfange bearbeitet vor-
liegen. Dann werden auch diese Fnunen zu dem topographischen
Bilde der Formationsentwicklung reichere Beiträge geben und
wohl eine deutlichere Uebersicht des räumlichen Besitzstandes
der wechselvollen Flachseebezirke in den einzelnen Zeitabschnitten
ermöglichen, als sie bisher zu erzielen war.
Sohlußbemerkaogen. g9
Mit Rücksicht auf den vielfachen Wechsel der petrographi-
sehen und faunistischen Fazies, wie ihn die Verbältnisse in Pom-
mern uns so deutlich haben erkennen lassen, sollten Kartendar-
stellungen der Oberjurameere diese Faziesverschiedenheiten in der
Signatur zum Ausdruck bringen, dann auch das sicher bekannte
von dem nur gemutmaßten unterscheiden, und schließlich (etwa
wie es A. Pavlow — Cretace inför. S. 43 — 50 — für die untere
russische Kreide durchgeführt hat) nur kleinere Abschnitte der
Formation auf je einem Blatte darstellen.
Aus den Lagerungsverhältnissen der beiden größeren,
als anstehend erkannten Schollen von Klemmen und Zarnglaff-
Schwanteshagen Schlüsse auf den vordiluvialen Untergrund der
ganzen Gegend abzuleiten, möchte ich vermeiden. Das Streichen
beider Vorkommen stimmt zwar annähernd überein und würde in
einem gewissen Grade mit wichtigen tektonischen Richtungen
Mitteldeutschlands und des Sudetengebietes in Beziehung gesetzt
werden können. Aber das Einfallen der Schichten ist in beiden
Fällen so flach, daß die Unsicherheit solcher Folgerungen, die die
geringe Anzahl der Beobachtungspunkte bedingt, dadurch noch
recht sehr gesteigert wird. Ein Versuch, in dem anstehenden,
aber ungünstig aufgeschlossenen Dogger der benachbarter Gegend
von Cammin Lagerungsverhältnisse festzustellen, die das im Malm
andeutungsweise beobachtete vielleicht entschiedener ausgedrückt
zeigten, hatte noch keinen Erfolg.
Paläontologischer Teil.
Ich habe schon darauf hingewiescD, daß infolge der Neu-
eröffnung resp. Erweiterung mehrerer wichtiger Aufschlösse im
pommerschen Oberjura eine wesentliche Vervollständigung des
Materials fbr die Kenntnis seiner Faunen in nächster Zeit in Aus-
sicht steht. Ich werde daher monographische Beschreibungen der
einzelnen Faunen erst in einigen Jahren veröffentlichen und gebe
für jetzt in erster Linie eine Liste der Fossilien, die ich bis
jetzt mit mehr oder weniger Sicherheit bestimmen konnte. Die
Verteiluug derselben auf 18 Schichten entspricht der Anordnung,
die ich dem vorwiegend von mir in den letzten Jahren gesam-
melten^ im Geologischen Landesmuseum zu Berlin befindlichen,
Hauptanteil meines Materials gegeben habe^). Die in diese Liste
aufgenommenen Literaturzitate weisen gewöhnlich eine oder einige
brauchbare und leicht zugängliche Abbildungen, nach, die zur Be-
stimmung der betreffenden Form verwendet werden können.
Die der Tabelle folgenden Notizen bringen zunächst die
Beschreibungen einer Reihe neuer Formen. Im übrigen enthalten
sie gelegentliche Bemerkungen, die nur in solchen Fällen etwas
ausführlicher gehalten sind, wo es sich um f&r die Stratigraphie
besonders wichtige Fossilgruppen handelt, wie bei gewissen Am-
moniten, oder wo es von Interesse war, mein Material jetzt schon
zu Bearbeitungen einzelner Formengebiete aus nahe verwandten
Ablagerungen in Beziehung zu setzen. So habe ich im Kreise
Die Termatlich hängendste Schicht des ganzen Komplexes, in der ich bis-
her nur Anisocardia cf. parvula mit einiger Sicherheit bestimmen konnte (s. S. 75)
ist in dieser Verteil ang noch nicht mit berücksichtigt.
Palftontologischer Teil. 91
der Echinodermen meine Funde besonders mit den Resultaten von
DAifES, in dem der Terebrateln mit den Arbeiten von Douville
und Haas näher verglichen, als es durch eine bloße Au£sfihlung
der Arten geschehen wäre. Auch eine Reihe fdr den deutschen
oder wenigstens norddeutschen Oberjura neuer oder besonders
interessanter Formen, die in entfernteren Gebieten eine RoUe
spielen, sind eingehender berücksichtigt. Ich habe mich auch in
den Literaturzitaten zu den Notizen vorwiegend auf den Nach-
weis f&r die Kenntnis der Arten besonders wichtiger Stellen und
Abbildungen beschränkt.
Eine nicht geringe Anzahl der Bestimmungen kann ich, ent-
sprechend dem wenig günstigen Erhaltungszustande der Exem-
plare, vorerst nur mit allem Vorbehalt geben ; aber bei dem Fossil-
reichtum der Schichten darf man ho£Fen, daß die späteren Auf-
sammlungen das zu deren Bestätigung oder Berichtigung nötige
Material noch liefern werden. Viele der Faunen werden später
nicht nur zum westeuropäischen, sondern vor allem auch zum
russischen Malm sich in viel reichere Beziehung setzen lassen,
vor allem, wenn die Bearbeitung der dortigen interessanten Faunen
erst einmal im ganzen Umfange durchgeführt ist. Die Weiter-
führung der von P. G. Krause^) begonnenen Bearbeitung des bei
Heilsberg in Ostpreußen erbohrten Oberjura ist in dieser Hinsicht
ebenfalls von besonderem Interesse.
In den beigegebenen Tafeln habe ich, soweit der verfügbare
Raum erlaubte, auch Formen berücksichtigt, die nur in der Liste
erwähnt sind, wenn mir besonders wohlerhaltene Stücke vorlagen.
Anderseits ist die Abbildung von eingehender besprochenen For-
men zunächst junterblieben, wenn die bisher gefundenen Stücke
gar zu unscheinbar erscheinen.
Durch die in neuerer Zeit, wie ich in der Einleitung be-
tonte, mehr und mehr entwickelte Erkenntnis brauchbarer Ce-
phalopodenhorizonte im Oberjura ist die früher so vielfach an-
gewendete vergleichende Statistik der Gesamtfaunen mehr in den
Hintergrund gedrängt. Ich habe daher auf die Zusammenstellung
') 8. oben S. 57.
92 PalftODtologischer Teil.
vergleicbend-staiistiscber Tabellen, die in den Arbeiten über ober-
jurassische Faunen bis in die neueste Zeit noch oft einen breiten
Raum einnehmen, zunächst verzichtet. Ihr Wert ist ja um so ge-
ringer, und die vielfachen Fehlerquellen, mit denen sie behaftet
sind, um so wirksamer, je unvollständiger die verglichenen Faunen
bekannt sind. Wenn erst die Fossilkenntnis unserer pommerschen
Oberjuraschichten besser abgerundet ist, als zur Zeit noch, em-
pfiehlt es sich vielleicht, auf solche vergleichende Studien, mit
alier Beachtung der gerade im Oberjura so einflußreichen Fazies-
erscheinungen, zurückzukommen. Sie sollen dann aber weniger
zur Verbesserung der durch gute Zonenfossilien mehrfach sicher
gestützten Gliederung des Malm in Pommern dienen, als vielmehr
fbr andere, weniger günstig entwickelte Vorkommen, vor allem
die nord westdeutschen, ferner auch für die ihrer Natur nach
lückenhaften Faunen der zahlreichen Geschiebe dieses Alters
eine möglichst gute Vergleichsbasis abgeben. Eine Bearbeitung
dieser Geschiebe, die ich schon ziemlich weit gefördert habe, und
ftir die mir die hauptsächlichen vorhandenen Materialien zu Ge-
bote stehen, wird sich an die Monographieen der einzelnen strati-
graphischen Abteilungen unmittelbar anschließen. Sie ist dringend
von Nöten, denn vor allem die letzte und umfassendste Arbeit
über die norddeutschen Malmgeschiebe von Fibbelkorn ist, so-
weit ich bis jetzt nach dem größten Teile des Originalmateriales
übersehen kann, in der Horizontierung der beschriebenen Blöcke
augenscheinlich mehrfach zu recht unzutreffenden Ergebnissen
gelangt l).
^) Dabei spielen die mißglückten Bestimmungen einer ganzen Reihe von
Arten eine wesentliche Rolle.
Fossilien -Verzeichnis.
94
FoaaUien-VeneicIiiiis.
No.
Name
1
Zitate
1
Rhizocorallium cf. hildenense Mknz.
1
2
Ooniolina geometrica A. Robu. sp.
Ool. Geb. Nachtr., S.35, Taf.l8, Fig. 39;
W. Dbegkk, Hexagonaria etc.
3
Trochobohu sp.
4
MontHoaultia sp.
5
CladophylHa cf. ramea Koby
Monogr. S. 178, Taf. LVII, Fig. 1-3.
6
Isastraea bemenau Bt.?
Thubm. a. Et., Leth. Bmntr., S. 392,
Taf. LV, Fig. 12.
7
LaÜftiaeandra sp.
8
TAam7Uu(raaa minima Et.
Thubm. a. Et., LetH. Brantr., S. 401,
Taf. LVII, Fig. 17.
9
* 5^act7M = 7%. (Centra-
itraea) concinna Gor. sp.
2
10
Choritattraea sp.
11
Pieiarosmilia maxima Koby
Monogr. I. Sappl., S. 445,T.CX VII, F. 1 , 2.
12
ddarü Blumenbachi v. Mstr. = CUiaris
Parandieri äg.
CoTTKAD, EchiD. r^g., S. 95,
Taf. CLXVIII.
13
» boioniensii Wbight
Ool. EchiD, S. 53, Taf. XU, Fig. 5.
14
» cf. florigemma Phill.
Damus, Echin., S. 100, Taf. Y, Fig. 4.
15
Acrosalenia angulariß (Ao.) Dbsob
3
16
Hemkidaris Uoffmanni A. Robm. sp.
4
17
9 intermedia Flkm. 8p.
5
18
Pseudocidarii Ihurmanni Et. s» CtJa-
rw pyrifera Ao.
DE LoBioL, Haate Maroe, S. 430,
Taf.XXVI, Fig. 29-31; Stbuckm.,
N. Beitr., S. 6, Taf. I, Fig. 7 a, b.
19
l^eudodiadema mamillanum A.Roem. sp.
6
20
» Thirriai Et.
21
9 (Diplopodia)8ubangulare
QOLDP.
7
22
Stomechintu gyratus Ao. sp.
Damks, Echin., S. 615, Taf. XXII, Fig.l.
23
» cf. perlatus Dbsm. sp.
8
24
)> sp. ind.
25
Holectjfpus coralUnuB d'Orb.
9
26
PygojUer cf. humiUs Dahbs
10
27
» umbrella Aa.
Dambs, Echin., S.637,Taf.XXIV,Fig 1.
28
Eihinobrissus scutatus (Lam.) d'Okb.
11
FoBsi I ien - Veneich d is.
No.
Abbildaog
la
Ob. Oxford
U. Eimm.
M. Kimm.
O.Kl.m.
ÜBt PoitUnd
Ib
2a
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l|2.]2b
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1
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13
U
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17
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20
31
22
28
84
«5
K
87
38
Tif. l, Fig. 1.
Tftf. 1, Fig. 2,3.
T>f. 1, Fig. 4.
Tftf. 1, Fig. 5.
Tkf. I, Fig. G.
_
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ct.
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—
I
96
Fossilien -VeReiehnis.
No..
Name
N
1
Zitate
•
29
Echinobrissus LeUeroni Gott.
12
30
Pygurus jurensis Marcou
13
31
» cf. Royeri Gott.
14
32
» sp. ind.
33
Asiropecten sp. ind.
15
34
Serpula conformis Goldp.
Petref. Germ., Taf. LXVII, Fig. 13; von
ALTH^Nizniow, S. 193, Taf.lf, Fig. 1,8.
35
» Deihayeii v. MOnst.
QuEMST., Jara, S.664, T.LXXXI, F. 53-56.
36
» ßagellum v. MOnst.
Goldp., Petr. Germ., S. 2 1 8,T. LXIX, F.5.
37
» gordialU v. Schloth.
DB LoBioL, Haute Marne, S. 27, Taf. II,
Fig. 4, 5 : Thurm. n. Er., Leth. Brantr. ,
S. 438, Taf. T*X, Fig. 14.
38
» ilium GoLDF.
Petref. Germ., T. LXIX, F. 10 ; Thubm. a.
Et., Leth. Brantr., S 438, T.LX, F. 15.
39
» quadrilatera GoLor.
Petref. Germ., S.215, T.LXVIII, F. 9.
40
» qmnquangularis Goldp.
Petref. Germ., T. LXVIII, F. 8; Thurm.
u. Et., Leth. Brantr., Taf. LX, Fig. 9.
41
» sociaiis Goldp.
Pelref. Germ., S. 2 19,Taf. LXIX, Fig. 12.
42
Ceriopora sp.
43
Ceüepora orbiculata Goldp.
Petref. Germ., Taf. XII, Fig. 2 ; A. Rokm.,
Ool. Geb., S. 18.
44
Rhynchonella pinguis A. Robm. sp.
16
45
» triunca Qubnst.
17
•
46
» cf. triiobata v. Zibt. sp.
18
47
Terehratula cf. Bauhini Et.
19
48
» 9ubBella Lkym.
20
49
» cf. Zieteni de Lor.
21
-
50
» undosa n. sp.
22
51
» cf. cincta Gott.
23
52
» sp. n.?
20
53
Zeilleria avellana sp. d.
24
54
« humeralis A. Rokm. sp.
25
55
» cf. humeralis A. Koem. sp.
2G
Fossilien-Verzeichnis.
97
^^
A • t •• 1
Ob. Oxford
U. Kimm.
M. Kimm.
O.Kimm.
ünt. Portland
No.
Abbild Qog
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2a
2b 3
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T»f. 1, Pig. 7, 8.
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1
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Taf. 1, Pig. 15-20.
—
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Taf 1, Pig. 9-13.
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1
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46
Taf. 1, Fig. 14.
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Taf. 2, Fig. 1 -4.
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Taf. 2, Pig. 5-10;
Taf. 8, Fig. 4-12.
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Taf. 2, Pig. 11, 12;
Taf. 8, Pig. 1,2.
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Tat 4, Fig. 2-4.
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Taf. 3, Pig. 13;
Taf. 4, Pig. 1.
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Taf. 4, Pig 5.
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Taf. 4. Pig. 16-19.
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Taf. 4, Pig. 6—15.
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55
Taf. 4, Pig. 20, 21.
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7
98
Fossilien -Verzeichnis.
No.
N amo
Zitate
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80
81
82
83
Zeilleria cf. egena Baylk
Aulacothyrü sp.?
Avicula burensis de Loriol
» Gesneri Thurm.
» oxyptera Contkjran
» rhamboidaü Corn.
» Strtu'hnanni de Lokiol
» (Oxyloma) expansa Phillips
Aucella PaUasi Kbyskrling var. tenu-
istriata Lahuskn
Anita granulata Sow.
» Uneata A. Rokm.
Trichites Saussurei Thurm.
Pema Bayani de Lor.
» cf. mytiioides Lam.
y> rhombus Et.
» stibplana Et.
öervilleia aviculoides Sow. sp.
»
>
Oold/uMi Dkk. u. K. sp.
linearis Buvignibr
obtusa A, Roem.
tetragona A. Roem.
» sp. iod.
Lima argotmensi» Buv.
» costulata A. Roem.
)> densepunctata A. Roem.
» firagitis A. Roem.
» lepida Dollfuss
» cf. pygtnaea Thukmann
27
28
29
30
31
32
33
34
Cor»IJ.iDf.IV,S.300,T.XXXII,F. 1 1,12.
Montb^liard, S.302, Taf.XIX, Fig. 17.
DK Lor., Hanta MArne,S. 36 1, T. XX, F. 7.
Boul. II, S. 164, Taf. XX, Fig. 1, 2.
DK Lor., Haute Marne. S. 354, Taf. XX,
Fig. 2, 3
Ool. Geb., S. 88, Taf. XIV, Fig. 5.
DE Lor , Tonnerre, S. 1 36, Taf. XI, Fig. 7.
DK Lor., Oxf. sup., S. 124, T.XVI, F. 1-4.
DB Lor., Corall. inf., S. 299, T. XXXII,
Fig. 9, 10.
DK Lor., Haute Marne, S.368, Taf. XXI,
Fig. 1—3.
DAuoN,Weymoatb,Sttpp.,Taf.IX,F1g.l :
Robd., Terr. ä chailles, S. 6 1 ,T.III, Fa3.
DuKK. U.Koch, Beitr., S.42,Taf.V, Fig. 1.
Meuse, Atl., S.22, Taf. XVlII, Fig. 1-4.
Ool. Geb., Nachtr., S.32, T. XVIII, F.35.
DK Lor., Haute Mame,S. 366,T. XX, F.8;
Boul. II, S. 321, Taf. XIX, Fig. 3-5.
Ool. Geb., Nachtr., S.30, T.XVIII, F. 28.
Ool. Geb., S. 79, Taf. XIV, Fig. 3;
Struckm., Ob. Jura, S. 86.
Cap de la Heve, S. 82, Taf. XV, Fig. 7-11.
Thurm. n. Etall., Leth. Bruntr., S. 240,
Taf. XXXII, Fig. 9.
Fos silien-Verzeichois.
99
No.
AbbildoDg
Ob.
Oxford
ü.
Kimm.
M.
Kimm.
O.Kimm.
ünt. Fortland
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77
78
79
80
81
82
83
Taf. 4, Pig. 7.
Taf. 4, Fig. 22.
Taf. 5, Fig. 1-6.
4-
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4-
4-
4-
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+ II + I + III + l + l 1 + 1 ll + l lll! lll
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100
FoBsiüeo- y erzeicb nis.
No.
Name
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108
104
105
Lima (CtenoBtreon) proboscidea Sow.
» » 8p.
Pevten Beaumonti Buvignier
• comahu y. Müsist.
> concentricu* Dunkbr a. Koch
» erraticus FihSKLKORN
» Grenieri Contkjean
» cf. Parisoti Contbjbam
» cf. PeiOpM DB LORIOL
» strichu y. Mühst.
» » var. = Pecten Tombecki
DB Lok.
» 8ubfihro9UB d^Obb.
» mblaeüü A. Rokm.
» suprajurensis Buvionikr
» vcarituu A. Kokm.
« vmineu8 Sow.
» cf. virdunensis Üuyigmier
35
» vitreus A. R
OKM.
Hinnites faUax Dollpuss
» cf. Hautcoeuri Dollp.
'> inaequUtriatus Yoltz
» C?J spondyloides A. Robm.
36
McoBe, At)., S. 24, Taf. XIX, Fig. 29, 30
DK Lob., Beul. II, S. 85 1 , T. XXII, F. 4 ;
Strückm., N. Beitr., S. 13, T. III, F. I.
Beitr., S. 43, Taf. V, Fig. 8; Struck m.,
Ob. Jara, S. 81.
Geschiebe, S. 400, Taf. XIV, Fig. 2.
Montb^iiard,S.31 l,Taf.XXIIL Fig. 7-9 ;
FiEBKLK.,Ge8cbiebe,S.399,T.XIV,P.Il.
MoDtb^Uard, S. 318, Taf. XXIII, Fig. 19.
Tonnerre, S. 144, Taf. X, Fig. 7.
DB LoR., Oberbuchsitten, S. 90, Taf. XII,
F.11;Bod1.II,S.346,T.XXII,F.I0-15
HauteMarne, S. 883, Taf XXII,Fig.8-l 1 .
Robdbr, Terr. k ohaillea, S. 49, T. I, F. 1 2 .
Ool. Geb., S. 70, Taf. III, Fig. 16;
Strückm., N. Beitr., Taf. III, Fig. 2.
Mense, AÜ., S. 24, Taf. XIX, Fig. 19-21 ;
DB LoR., Boal. I, S. 105, Taf. X, Fig. 5.
Ool. Geb., S. 68, Taf. III, Fig. 19.
DB Loh., Beul. II, S. 204, T. XX HI, F. 3-5.
Mea8e,Atl.,S.24,T.XX, F.4>6; dbLor.,
Boul. II, S. 1951, Taf. XXII, Fig. 16, 17.
Ool. Geb., S. 72, Taf. XIII, Fijg. 7:
DB LoRioL, Oberbachsitten, o. 93,
Taf XIII, Fig. 3-5; Robdkb. Terr. ä
cbaille8,S.56,T. II,F.2;T.IV,F 14.
Cap de la Heve, S. 85, Taf. XV, Fig. 14 ;
Taf. XVI, Fig. 11.
Dollp.. Cap de la Heye, S.26, Taf. XVI,
Fig. 1 -3 ; DK LoR., Haute Marne, S. 39 1 ,
Taf. XXIII, Fig. 1, 2; Böhm, Kebl-
heim, S. 107, Taf. XL (XXIV), Fig. I.
Ool. Geb., S. 87. Taf. XIIl, Fig. 14:
DB LoRioL . Corall. inf. , S. 314,
Taf. XXXllI, Fig. 9, 10.
i^osfiilien-VerzeichDis.
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No.
Abbildang
Ob. Oxford
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Zitate
106
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PHcatukL ef. horrido '%, IksLoirooH.
DB Lor., Boal.II, S. 207, T. XX III, F.6 J.
107
» sp. '."»'••
108
Anomia . fimA^'-Bu viaimsR
•
•
Meiue,Atl.,S.26,T.XXX, F.16-21; dr
Lob., Tonnerre, S. 1 57, T. XT, F. 9-1 1 .
109
•
• *
,^'^\jvrenM A. Robmbr = supra-
• . :\ . jurenm Buvioicikr
• •
V
Ool. Geb., S. 66, T.XVI, F. 4 ; Stri ckm..
Ob. Jara, S. 79: de Loriol, Boal. II,
S. 387, Taf. XXV, Fig. 2-5.
MO'
' PlacunoptiB LycetÜ db Loriol
Boul. II, S. 229, Taf. XXV, Fig. 8.
Itl
Oitrea cotykdon Cohtbj.
37
'112
» deitoidea Sow.
38
113
» cf. expansa Sow.
39
114
» faictformü Dumker u. Koor
Brauns, Ob. Jura, S. 252. •
115
> muläformü Dunkbr d. Koch
Beitr., S. 45, Taf.V, Fig. 11.
116
1* Roemeri Qubhstbdt
Jura, S.625, T. LXXVII,F.22; dkLor.,
Oberbuchsitten, S. 91, T. XIII, F. 7;
GoLDF., Petr. Germ., S. 120, T. CXTV,
Fig. 4 (Posidonia gigantea v. Mühst.),
ibidem, F.5 (Pos. canalicolatav.MüNST.)
117
» (A iectryonia) cf. rttgosa y. Müüst.
RoKMKR, Ool. Geb., S. 57, Taf. III, Fig. 5.
118
» » iotitaria Sow.
Robmkb, Ool. Geb., S.58,Taf.III, Fig2b;
Taf. XIII, Fig. 4; Thurm. u. Et., Leth.
Brantr., S. 281, Taf. XL. Fig. 4.
119
Exogyra bruntrutana Thurm.
Lbymkrib, Aabe, Atl., Taf. IX, Fig. 7:
Dollpubs. Gap de la Heve, S. 87,
Taf. XVII, Fig. 7-9.
120
» Qumprechti sp. n.
40
121
» iniricata Contkjban sp.
MontbÄliard, S. 323, Taf. XXV, Fig. 6-8.
122
» reni/ortnis GoLoruss
Petref. Germ., S. 32. T. LXXX VI, F. 6, 7 ;
RoKD., Terr. k cbailles, S. 36, T. I, F. 8.
123
» Thurmanni Etallon
Thurm. u. Etall., Leth. Brantr., S. 273,
T. XXXVIII, F. 7; dk Lor., Boul. I.
S. 11 1, T. X, F. 7-9; Grkppih, Ober-
buchsitten, S. 90, Taf. VI, Fig. 10.
124
» virgula ÜKrit. sp.
dbLor., Haute Marne, S. 397, Taf. XXI II
Fig. 8-14.
125
> 8p.
126
Gryp/icua cf. dilatata Sow.
41
127
Hypotrema cf. rupetlense d^Orb.
42
Fossilien - VerzeicliDis.
103
VT
Abbildaog
Ob. Oxford
U. Kimm.
M. Kimm.
O.Eimm.
ÜDt Portland
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Taf. 6, Fig. 1.
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1
—
104
Fossilien • Verzeichnis.
128 Myoconcha(f) balüca Wbssel
129 « perlonga Et.
130 » Saemanni Dollpuss
181 MytiluB furcntus v. Mühst.
132 » jurensis Mkb.
133 * gubpectiniUui d^Orb.
134 Modiota aequipUcata v. Steomb.
135 » perpUcata Er. sp.
136 » subreniformü Gokmubl sp.
137 » cf. virguUna Et.
138 » (Modiolaria) auüsnodorensü
Gott. sp.
139 » » Fücheri d'Obb.
140 LWiophagus subcyHndriaa Buvion. sp.
141 » »ocialü Thubm. sp.
142 » of. gradatuM Buviom. sp.
143 Nucula CoUaldi db Lobiol
144 » Menkei A. Robm.
145 "* oxfordiana Roeder
146 Leda dammariensis Buvion. sp.
147 Macrodon bipartitus A. Roem. sp.
43
44
45
46
47
DB Lob., Haute Marne, S.2S5,Taf.XVl,
Fig. 19; Stbuckm., Ob. Jura, S. 42,
TaT. n, Fig. 4.
Gap de la H^ve, S.77, Taf.XIII, Fig. 1,2.
Qüebst., Jura, S. 757, Taf. XGII, Fi?. 22 :
Gbbppim, Oberbachs., S.68,T.IV,F. 14.
A. Robm., Ool. Geb., S. 89, Taf. IV, Fig. 10.
DBLoE.,HaateMame,S.d41,T.XIX,F.6.
DB Lob., Boal. II, S. 310, Taf. XVIll,
Fig. 21a, b.
DB Lob., Haute Marne, S. 348, Taf. XIX,
Fig. 10, 11.
DB Lob., HauteMame,S.338,Taf.XVIII,
Fig. 19-21.
Mease, All., S. 22, T. XVII, F. 20,21: de
Lob., Hanta Marne, S. 351, Taf. XIX.
Fig. 13.
Th. o. Er., Leih. Bnintr., S. 225, T. XXTX,
Fig. 19.
BoqI. II, S 295, Taf. XVII, Fig. 11-15;
Oxf. sup., S. 1 1 3, Taf. XIV, Fig. 1 5-18.
dbLor., Haute Marne, S.322, Taf.XVIII,
Fig. 4; RoEDBB, Terr. i chailles, S. 70,
Taf. IIl, Fig. 7, a-e.
Terr. ä cliailles, S. 72, T. II, F. 1 1 ; T. III,
F. 9; DE Lob., Oxf. sop., S. 1 16, T.XIV,
Fig. 21,22.
Meu^e, Atl, S.20, T.XVI, F. 15; de Lob.,
Yonne, S. 175, Taf. XII, Fig 6,7.
Ool. Geb , S. 102, T.XIV, F. 12; Buvion.,
Mense, Atl., S. 19, T. XVI, F. 1-3: dk
Lob.. Haute Marup, S. 330, Taf. XVIII.
F. 14; idem, Gorall. inf.S.27d,T. XXX,
Fi«. 1-6.
Fossilien Verzeichois.
105
No.
Abbildang
Ob. Oxford
ü. Kimm.
M.
Kimm.
O.Simm.
Unt. Portland
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132
138
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
Taf. 6, Fig. 8.
Taf. 6, Fig. 9, 10.
Taf. 6, Fig. 11 -15.
4
•
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—
106
F'ossilien -Verzeichnis.
No.
Name
Notiz
Zitate
148
Macrodon iaius Dunkbr u. Koch
Beitr. S. 49, Taf. VII, Fig. 10.
140
» cf. moseruia Buvign. Bp.
Mense, AU., S. 20, Taf. XVI, Fig. 7, 8.
150
Area cf. cepha Contkjban
48
151
» Oontgeani Etallom
Th. u. Et., Leth. Bruntr.,S. 213, T. X X VI.
Fig. 11.
153
» cf. cruciata Gontiubam
drLor.. HaateMarne, S.829, Taf.XVIIl,
Fig 12,13.
158
» nohifü Co:(TBJBAx
MootWliard, S. 294, T.XVII, F. 14-17.
154
» (Rarhatia) Bourgueti db Lobiol
GoraU. inf., S. 282, Taf. XXX, Fig. 16.
155
» » Clytia DK LoRiOL
Gorall. iof., S. 284, Taf. XXXI, Fig 3, 4.
156
CucuUaea condnnaides de Lorioi.
Gorall. inf., S. 271, Taf. XXIX, Fig. 7, 8.
157
» longiro$tr\B A. Robm.
49
158
159
» texta A. Robm.
» sp.ind.
Ool. Geb., S. 104, Taf. VI, Fig. 19; de
LoR., Boul. 11, S. 299, Taf. XVII.
Fig. 18.
160
Trigonia cf, Atina Goütkjkan
DK LoRioL, Uaate Marne, S. 309,
Taf. XVII, Fig.5; Lycbtt, Trig.,
S. 198, Taf. XXX Vni, Fig. 3.
161
» Bronni Agassiz
Trig., S. 18, T.V. F. 19; Hebkrt, Trig.
Clav., S. 185, T.VII, F. 4. 6; T.VIII,
Fig. 1-8; Lyckit, Trig., S. 23, Taf.IV,
Fig. 8, S. 209.
162
» concinna A. Rorm.
Ool. Geb., Nachtr., S. 35, T.XIX, F. 21.
163
» Etaüoni i»b Loriol
Haute Marne, S. 313, T. XVll, F. 18-16.
164
» Hauchecomei n. sp.
50
165
» hybrida A. Robm.
Ool. Geb., S. 97, Taf. VI, Fig. 2.
166
» Micheloti db Loriol yar.
51
167
» incurva Bbnbtt
52
168
» cf. Juddi Lycbtt
Trig., S. 25, T. II, F. 6; T. IV, F. 5, 7.
ir>9
» Oustaltli MuN. Chak.
dkLor.,Bou1.II,S.28;<,T.XVI,F.10-12.
170
> papiliata Agassiz
Trig., T.V, F. 10-14; = r. guprajurensis
Ag., Trig., T.V, F. 1 -6 : dk Lob., Ober-
bnchsitten, S. 64, Taf. X, Fig. 17, 18.
171
» Pellati MuN. Ghal.
DK Lok., Haute Marne, S. 299, T. XVII.
F.2;LYCKrr,Trig.,S.41,T.VlI,F.l,2:
T.XI, F.l: Skeat u. Mausen, bouldor».
S. 119, Taf. 11, Fig. 3.
^oasiUeo - Verzeiolwü.
ioi
No.
Abbildung
Ob. Oxford
D.F
rtUod
U
Ib
2k 2b
=
1
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5
148
149
150
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154
155
156
157
158
159
160
161
IG2
163
164
165
166
167
168
169
170
171
Taf. 6, Pig.l6, IT.
Taf. 6, Fig. 18.
T.f. 7, Fig. I-G.
Taf. 7, Fig. 7-9;
T»f. 8, Fig. 1.
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cf.
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+
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4-
+
+
108
Fowil ieo - V«neiohn is.
No.
Name
1
Zitate
172
TrigoiUa of. truncakt Aqassiz
DK Lob., Haute Marne, S. 295, Taf. XVI,
Fig. 20.
178
» Cf. VoUti AgA88I7.
Sadbb., Pomm. Ob. Jara, S. 676 ; Lygbtt.
Trig.,S.20,Taf.X,Fig. 1,2.
174
Cardita ZitteU db Lobiol
Boul. II, S. 258, Taf XV, Fig. 43.
175
Aitarte cf. cingulata Gontbjbam
Montb^liaid, S 267, Taf. XI, Fig. 5-10.
176
» cf. communis Zitt. u. Goubkrt
53
177
* CoUeaid d^Obb.
dkLob., Bonl. II, S. 100,Taf.XV, Fig. 42.
178
» craisituta A. Robm.
Ool. Geb., Naohtr., S. 39, T. XIX. F. 8.
179
» Morini db Lokiol
BooL II, S. 246, Taf. XV, Fig. 16-21.
180
» robusta Etallom?
54
181
» qtieheneMis dk Loriol
Boul. II, S. 245, Taf. XV, Fig. 25-28.
182
» supracarallina d*Orb.
DB Lor., Boal. II, S. 243. Taf. XV, Fig. 1 5
183
» suprajurenM A. Robm.
Ool. Geb., Nachtr., S. 35, Taf. XIX, Fig. 1 ;
Strüokm., Ob. Jura, Taf. 11, Fig. 6, 7.
184
Opi» escavata A. Robm.
55
185
» Oaulardea Buvionikb
56
186
» PhilÜpsi d^Orb.
DB Lob., Bonl. II, S.263,T.XV, F. 47-49:
non RoKD.,Terr. k chaille8,T.IV,F. 15.
187
» cf semihnata £TALLt>N
57
188
» ntprt^urensis Goxtbjban
Montb^liard, S. 258, Taf. X, Fig. 31, 32;
Strückm., N. Beitr., S. 19, T. III, F. 16.
189
hocardia comuta Klokdbm
Vereteiner., S.2n,T. IIL F.8; Stbuckm.,
Ob. Jura, S. 95, Taf. IV, Fig. 8-10.
190
» cf. Letteroni db Lorioi.
Yonne, S. 1 12, T. VII, F. 5, 6; Struckm.,
Ob. Jura, S. 96, Taf. V, Fig. 1,2.
191
CeromyopM striata d'Obb. sp.
DK Lor., Haute Marne, S. 224, Taf. XIIF.
Fig. 16-21 ;0xf.8up.S 79.
192
Tancredia sp.
193
ünicardiwn quefienense db Lor.
58
194
CorhictUa Bayain db Lor.
Boul. II, S. 223, Taf. XIV, Fig. 14.
195
» Moraeana Buvignibb sp.
Meuso, All., S. 46, Taf. IV, Fig. 9-12.
196
» Pellati DB Lobiol
197
» tancredia n. sp.
59
198
• cf. /en«ra Dit Loriol
Boul. II, S. 222, Taf. XIV, Fig. 13.
199
» unionidei de Lobioi
Boul. II, S. 220. Taf. XIV, Fig. 9-11.
Fossilien- Verzeichnis .
109
No.
Abbildung
Ob.
Oiford
U.
Kimm.
M.
Eimm.
O.Kimm.
ünt. Portland
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2a
2b
3
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2b
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2
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1
2
1
2
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4
1
5
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
1Ü4
195
196
197
!98
19'J
Taf. 8. Fig. 2-6.
Taf. 8, Fig. 7.
Taf. 8, Fig. 8, 9.
Taf. 8, Fig. 10,11.
Taf. 8, Fig. 12.
Taf. 8, Fig. 19.
1 1 I++I++II + I I+++I 1 1 1 l + llllll
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4-
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«
4-
1
110
Fossilien - Verzeiehois.
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
21S
219
220
221
222
Corbis cf. Rathieri Cottbau
» sttbckUfirata Thurmakx sp.
Lucina aliena Phill. sp.
» Credneri de Loriol
» cf. di$coidaUs Buviav.
» pleheja Gontbjban
^> subitrkUa A. Rukmer
IVotocardia banneiana Thurm. sp.
» ortfiogonaiis Buyign. sp.
» suprc^urenns Gortbj. sp.
Anisocardia elegans Muif. Gral.
» Legayt Sauv.
» LUbei Strdcrmann
Muntert dk Lobiol.
cf. parvula A. Roem. sp.
Gyrena cf. rugosa Sow. sp.
Cyprina of. Betancourti i>e Loriol
» Mueruteri Etallon
F)r<moe nucuUuformis A. Roem. sp.
Venus Leblanci db Loriol
VenerupU (f) camminensia n. sp.
hodonta kitmneridienn$ Dollfuss
Ro9enbu8chia lyyica Roedbb
60
61
62
63
DK LoR., Yonne, S. 132, Taf. X, Fig. 1.
GoMTBjBAN, Montbeliard, S. 273, T. XIII,
F. 4-9; &rRucKMAifR, Ob. Jara, S. 93.
A. RoBMBR, Ool Geb., S. 1 13, T. VI, F. 25.
BodI. II, S. 229; Struckmahn, Ob. Jara,
S.90,T. lII,F.d; ^L.subatriata Sadeb.,
Pomm. Ob. Jara, S. 679; = L. Elsgau-
diaeYtLT, GRBD.iBR,P(erocera8sch., S. 43,
Taf. II, Fig. 11.
Meuse, Atl., S. 13, Taf. I X , Fig. 38, 39 ; de
LoR., Toonerre S. 91, Taf. VII, Fig. 6.
Montbeliard. S.271, Taf. XII, Fig. 6-9;
Struckm., Ob. Jara, S. 91, T. 111, F. 4.
Ool. Geb., S. 118, T. VII, F. 18; de Lob.,
Boal. I, S. 63, T. VI, F. 11 ; Strocrm.,
Ob. Jara, S. 90, Taf. III, Fig. l, 2.
Meuse, AU., S. 16, Taf. XV, Fig. 4; dk
Lob., Boul. II, S. 216,T. XIII, K.39,40.
dbLor., Boul. 1I,S.208, T. XIII, F.32-34.
DBLoR.,Boal.II,S.207,T.Xni,F.25-3l.
N. Beitr., S. 21, Taf. IV, Fig. 1-3.
Boul. II, S. 206, Taf. XIII, Fig. 16.
Strucbm., Ob. Jura, S. 97, Taf. V, Fig. 7.
DK Lor., Haute Marne, S. 212, Taf. XIII,
F. 1-7; Struckm., Ob. Jura, S. 46, T. VI,
Fig. 6-7.
Boul. II, S. 44, Taf. XIII, Fig. 12. •
Thubm. u. Btall., Leth. Bruntr., S. 177,
Taf. XXI, Fig. 5.
Ool. Geb., S.l 10 T.VII, F. 1 1 ; Struckm.,
Ob. Jura, S.98, T V, F. 10; T. VI, F. 1.
Boul. II, S. 191, Taf. XII, Fig. 13.
Gap delaHeve, S.58, T.XI, F. 16-19; de
Lob., Bou1.I1, S. 192, T.XIII,F. 18,19.
Fossilien -Veneichnis.
111
No
AbbildoDg
Ob. Oxford
ü.
Kimm.
M. Kimm.
O. Kimm.
ünt. Portland
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lb|2a 2b 3
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202
Tftf. 8, Fig. 17.
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205
Taf. 8, Fig. 13—16,
18.
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220
Taf. 8, Fig. 20.
—
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4-
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—
—
—
—
—
—
221
Taf. 9, Fig. 1,2.
-h
—
—
—
-h
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4-
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—
—
—
of.
—
—
222
—
—
—
—
4-
—
—
—
—
—
—
—
112
Fossilien -Verzeichnis.
No.
Name
Zitate
223
224
225
226
227
228
229
2dO
231
332
233
234
235
236
237
238
239
240
2n
212
243
•-'44
245
Pieuromya perpUxa de Loriol
» telUna Agassiz
Ceromya excentrica Aa.
Machomya cf. Dunkeri (d'Orb.) de Lob.
» elongcUa v. Altu
» heheüea Thunmaiir sp.
Madromya Koeiieni Strucrmanx
Qomomya harmemilensis db Loriol
• n. sp. ?
Pholadomya canaUculata A. Robm.
» decemcoitata A. Roem.
* hortulana Ao.
• [Vota (Brohon.) Dbfb.
» sp. n. ?
Anatina caudata Comtejrax
»
striata Ao.
* cf. virguUna Etalloh
Thracia incerta A. Rokm. sp.
Corbula autissiodorensis Cott.
» of. (lammarienm Buvign
» cf. Deihayen Buvigii.
» cf. glosensia Zitt. q. Goubekt
» cf. Saemanni de Loriol
64
65
66
67
Tonnerro, S. 85, Taf. IV, Fig. 10.
DK Lob., Haato Marne, S. 199, Taf. ZII,
Fig. 12, 13; Boul. II, S. 187, Taf. ZU,
Fig. 11, 12.
Yonne, S. 81, Taf. VI, Fig. 8, 9.
Nizniow, S. 263, Taf. XXV, Fig. 15.
Thbii. a. Stall., Leth. Brontr., S. 166,
Taf.XVlII, Fig. 1.
N. Beitr., S. 22, Taf. IV, Fig. 5, 6.
Haute Marne, S. 186, Taf. XII, Fig. 3a. 8.
MöscH, Pholadomjen, S. 63, Taf. XXIV,
Fig. 1-9.
MöscH, Pholadomren, S. 61, Taf. XXIV,
Fig. 10.
DK LoR., Haate Marne, S. 169, Taf.X,
Fig. 13-15; = P. pawncoUa Robmbb,
Ool. Geb , S. 131, Taf. XVI, Rg. I ;
MöscH, Pholadomy en , S. 76, Taf. XXV,
Fig 18; raf.XXVI,F.6,7;T.XXVlI
bis XXIX.
Montb^liard, S. 258, Taf. X, Fig. 7 ; dk
Lob., Yonne, S. 93, Taf. VI, FIk. 6.
DK Lob., Haute Marne, S. 197, Taf. XII,
Fig. 10, 11.
Thdbm. a. Etall., Leth. Bmntr., S. 168|
Taf. XIX, Fig. 2.
Ool. Geb., S. 121, T. VllI, F. 7; de Lob.,
Yonne, S. 100, Taf. VIII, Fig. 3-5.
Meose, AtL, S. 9, Taf. XII, Fig. 48-45 ; de
Lob., Yonne, S. 69, Taf. V. Fig. 8, 9.
Meose, Atl., S. 9, T. X, F. 1 5- ( 7; Steuckm.,
N. Beitr., S. 24, Taf. IV, Fig. 8-10.
Glos, S. 1 1, Taf. VIII, Fig. 9-1 1.
Bool. II, S. 161, Taf. IX, Fig. 12.
t^ONiliOD -Veneiclmis.
1 8 3 4 5
-LL
iU
Fossilien - Verzoichnis.
24G
247
248
249
250
251
252
253
254
255
25G
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
Qastrochaena cf. ampla Etallon
» corallensis Buvion.
y> moreana Buvigm.
» 8p. ind.
DentaUum cf. cinctum v. Munst.
Hekion mo$ensi8 Buvion. sp.
Pieurotomaria cf. Agasnizi v. Münst.
» Iltsione d^Oko.
> mosenm Buviox.
» cf. va/finenfis de Lob.
Trochotoma mastoidea Etallon
Ditretnaria cf. Thurmanni de Lor.
StraparoUus n. sp.?
Turbo (?) corallensis Buvigx.
» Durui DB LoBioL
» Foucardi Cott.
» ' granicostatus (d^Orb.) Buvign.
»
cf. Merium v. Münst.
» cf. tegulatus v. MOnst.
Delphinula muricnta Buvign.
» ornatissima Struckmanm
» sp. n
» sp. D. ?
Trochus coelotropis d. sp.
» Pionyseus Buvign.
» inornatus Buvign.
68
69
70
71
72
73
74
75
Th.u.Et. Leth Bruntr., S. 148^T.XV,
Fig. 8; PK Lor., Corall. inf., S. 175,
Taf. XIX, Fig. 1, 2.
Meuse, All., S. 5, Taf. VI, Fig. 1-6.
Mense, All., S. 5, Taf. VI, Fig. 13-18.
Gaster. jur., S. 573, Taf. CCCCXXVI,
F. 4-6; = P. Phaedra, ibidem, S. 575,
Taf. CCCCXXVII, Fig. 6-10.
Meuse, Atl.. S. 39, T»f.XXV, Fig. 25: dk
Lor., Hatte Marne, S. 131, T. IX, F. 1.
Valfin, S. 205, Taf. XXIf, Fig 4.
DELott.,Valfin,S.214,T.XXIlI,F.10,lI.
Corali.inf.II,S.162,Taf.XVlII,Fig.5,6.
Meuse, Atl.,S.37,Taf.XXIV, Fig.21, 22 ;
DB Lor., Corall. inf. II, S. 126, Taf. XV,
Fig. 10, U.
DK Lob., Corall. inf. II, S. 120, Taf. XVI,
Fig. 14, 15.
GoLDK., Petref. Genn., S. 97, T. CXCIIf,
Fig. 16,a-d.
GoLDP., Petref. Germ., S. 100, Taf. CXC V,
Fig. 1 a, b.
Meuse, Atl., S. 35, T. XXXII, F. 19-21.
Meuse, Atl., S. 38, T. XXVII, F. 15, 16;
Taf. XXn, Fig. 39.
Meuse, Atl., S. 37, T. XXVI, F. 27, 28.
I'owilieo -VerzeicliDÜ.
No.
Abbildung
HG
Hl
24$
•2i9
250
251
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355
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361
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2G5
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2G7
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271
Taf. 9, Pig. 4.
Taf. 9, Fig. 5.
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IIG
Fossilien -Verzeiclinis^
No.
Name
'S
Zitate
272
Trocftiu Herinanciae Bunoü.
Meose, Atl., S. 38, T. XXV, F. 19, 20.
273
» viadrinus n. sp.
7G
274
» cf. virdunensis Buvigk.
McDse, Atl., S. 3S, Taf. XXVI, Fig. 5, C.
275
lleik'ocnjptus sp. d.
77
276
Neritopm delphinula d^Oub.
78
•
277
Nerita mais Buviox.
79
278
» Pellati DK LoBiOL
Beul, ir, S. 107, Taf. IX, Fig. 10-14.
279
» Sadebecki n. sp.
80
280
» cf, transversa v. Skkb. var. minor
DK LoBIOL
Boul. I, S. 35, T. III, F. 22-24: Boul. II,
S. 105, Taf. IX. Fig. 16, 17.
281
Neritina minima Hkrm. Ckkdnkb pp.
81
282
Rrachytrema Lorioli n. sp.
82
283
Lavttna (?) laeviuscula d. sp.
83
284
» (f) » var.anpu/oxan.y.
84
285
Natica cf. Dejanira d'Obb.
Gaster. jar.,S. 209, T.CCXCVl, Fig 1-3.
286
» cf. Eudora d'Obb.
Gastir. jur., S. 211, T. CCXCVIl, F. 1-3.
287
» cf. gigas v. Stbomb.
Thubm. a. Et., Leth. Bruntr., S. 111,
Taf. IX., Fig. 02 (non Taf.X, Fig. 62 a).
288
» cf. grandis v. MOnst.
Thükm. u. Er., Leth. Bruntr , S. 1 15,T.X,
Fig. 69.
289
» hanisphaerica A. Roem. sp.
d'Obb., Gasler. jur., S. 204, T. CCXCIV,
Fig. 1-2; DB Lob., Haute Marae,S. 118,
Taf. VIII, Fig. 4-6.
290
» cf. moreana Buvion.
Mease, Atl., S. 31, Taf.XXlII, Fig. 9, 10.
291
» cf. Royeri de Lobiol
Maate Marne, S. 1 17. Taf. VIII, Fig. U3.
292
» rupellenais d'Obb.
Gastir. jar., S. 203, T. CCXCUI, F. 1-3.
293
» cf. mprajurensis Buvioii.
Mense, Atl., S.31,Taf.XXIII, Fig. 22-24;
DE Lob., Haute Marne, S. 107, T. VII,
Fig. 10, 11.
294
» turbiniformis A. Robm.
DK Lob., Oberbuchsitten, S. 35, Taf. VIII,
Fig. 11.
295
Rmoina (f) valfinensis Giir. u. Oqkb.
dkLor., Valfin, S. 147, Taf. XIV, Fig. 8, 9.
296
Discohelix f
297
Scalaria (f) Muensteri A. Roem.
85
208
Rourguetta striata Sow. sp.
8G
299
Pseiidomelania cf. ahhreviata Cked.
87
Fosulien - Venelchnis.
No.
Abbildung
Ob. Oxford
U.
Kimm.
H.
Kii
■,.
O.Rlmm.
Uot. Poilluid
I
1 . 2a I 3b
I
2
3
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274
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231
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283
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285
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287
2S8
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290
2DI
202
203
294
2'ib
m
297
200
Taf. 0, Fig. C, 7.
Taf. 0, Fig. 10.
Tar.9, Fig.8.9.
Taf. 0, Fig. 11,12.
Taf. 9, Fig. 13-15.
Tif-9, Fig. IG, 17.
Taf. 9, Fig. 18, 10.
Taf. 9, Fig.20-22.
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cf.
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cf.
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_
118
FoBsiIi«n - Veneichnis.
•
No.
Name
o
Zitate
300
Pseudomektnia collisa de Lor.
88
301
» cf. coraliina d^Okb.
Gaster. jar., S. 69, Ciph. jur., Taf. CCL,
Fig. 1,2.
302
» Delia d'Okb.
Gaster. jor., S. 69, C6ph. jur., Taf. CCL,
Fig. 3, 4.
303
» Donnoisi d'Orb.
DB Lor., Toonere, S. 45, T. III, F. 10, 1 1.
304
» ctMeddingtonenm Sow .sp .
DE LoR., Boul. II, S. 83, Taf. VIII, Fig.l .
305
» (f) nodifera Smith
89
306
Cerithium anaroides n. sp.
90
307
» Üecckei n. sp.
91
308
» inenne Buvign.
Mense, Atl., S. 42, Taf. XXVII, Fig. 25.
309
» cf. Leblanci db Lor.
Boul. II, S. 72, Taf. VII, Fig. 20.
310
» (BiUium) liinaefonne A . Roem.
92
311
» cf. Manselli de Lok.
Boul. I, S. 22, Taf. III, Fig. 3,4; Boul. II,
S. 64, Taf. VII, Fig. 15.
312
» cf. molarium dk Lor.
Boul. II, S. 72, Taf. VH, Fig. 19, a, b.
313
» pommeramtm n. sp.
93
314
» quehenense db Lor.
Boul. II, S. 74, Taf. VII, Fig. 21-24.
315
» cf. rotundum Et.
DE LoR., Valfin, S. 126, T. XII, F. 14-16.
316
(BiUium) cf. rumeme d'Orb.
94
317
>» septemplicatuM A. Rokm.
95
318
Cypfiosoienus cf. angulitostatu» Buvign.
sp.
Meuse, Atl., S. 43, Taf. XXVIII, Fig. 23;
PiETTK, Gaster. jur., S.404, Taf.XLVl,
Fig. 3, 4; Taf. XLVII, Fig. 2-4;
Taf. LXXV, Fig. 1-4.
319
» (1) fusoides Dollfuss sp.
Cap de la H^ve, S. 53, Taf. VI, Fig. 2;
PiETTB, Gast^r.jnr., S.417, Taf.LXIII,
Fig. 1-6.
320
» clegans Pikttk sp.
Gaster.jur.,S.277, Taf.XXXIIl,Fig. 1-3;
Taf.LXXXV,Fig. 12, 13.
321
» cf. hirsiitus Dollf. sp.
Cap de la Heve, S. 52, Taf. V, Fig. 4-5.
322
» Longqueueanus Buvign.
PiETTK, Gast^r.jnr., S. 298, Taf.XLIV,
Fig. 5, 6.
323
» musca £. Deslongsch. sp.
PiEiTE, Gaster. jur., S. 301, Taf. XLIV,
Fig. 7, 8; Taf. LH, Fig. 1.
324
» ornatus Buvign.
Meuse, Atl., S. 44, T. XXIX, Fig. 5;
Piprrra, Gaster.jur.» S. 295, Taf. XLVI,
F.1,2;T.XLVI1,F.1,T.LXXXVI,F.3.
Possilien-Vcrzeichnis.
U. Kimm.
O.K,.„.
Uot. PortluHl
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3
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300
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30ti
307
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300
310
311
312
313
314
315
3IG
317
318
319
320
321
322
323
324
Taf. 9, Fig. 23, 24.
Taf. 9, Fig. 28, 29.
T»f. 9, Flg. 25.
T«f. 9, Fig. 26, 27.
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120
Fossilien -Verzeichnis.
No.
Zitate
325
32G
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
Cyphosoienus sp. ind.
Alaria hitipida Piette
Malaptera ponli Bboxox. sp.
Harpagodes Thirriai Coxtej. sp.
Nerinea Desroidyi d'Orb.
» Gosae Crbdxkr Cnon A. Roeu.)
» Marine d'Orb.
» sequana Thirhia
» tuberculosa Defr.
» vrsicinensis (Tburm.) Cossm.
» (FtygmaHs) bruntnitana Thuem.
»
(Nerinella) cf. Caecilia d'Okb.
(NerineUaf) elatior d^Orb.
» cf. fasciata d'Obb.
(Nerinella) omata d'Orb.
> (Aptyxiella) cf . sexcoatata d'Orb.
» (Ap/ianotaenia)ttrigillataCKED^,
PBeudonerinea blauensis de Lobiol (?)
96
97
Gaster. jnr., S. 176, Taf.L, Fig. 1-17;
Taf. LI, Fig. 8, 9.
PiKTTB. (jastor.jor., S.368, Taf. LXVI,
F. 1-4; T. LXIX, F. 1-4; T. LXX,
Fig.4-6; T. LXXII, F. 8, 9; T.LXXX,
Fig. 4-7.
PiETTK, Gaster. jur., S. 452, Taf. LV,
F. 2, 3; T. LIX, F. 1, 2; T. LXVIH,
Fig. 2-5; Taf. LXXI, Fig. 1-2.
Ob. Jura, S. 160, Taf. I, Fig. 2 ; dk Lob.,
Haate Marne, S. 83.
GastÄr. jar., S. 138, T. CCLXXV, F. 1 , 2 ;
DK Lob., Yalfin, S. 100, Taf. X, Fig. 3 ;
CoasM., Contrib., S. 51, T. IV, F. 2. 3.
d'Obb., Gasten jur., S. 123, T. CCLXIX,
Fig. 1-4; Cossm., Contrib. II, S. 35,
Taf. III, Fig. 6-8.
RoEMER, Ool. Geb., S. 144, T. XL F. 29;
Cossm., Contrib., S. 32, T. III, F. 3-5;
= N, DefranceL, i/Orb., Gast er. jur.,
S. 108, Taf. CCLXII, Fig. 1. 2.
DK Lok., Corall. inf. S 37, T. VI, F. 1-8;
CossMANM, Contrib. II, S.37, Taf. III,
F. 11, 12; = AT. visurgis Creomer pars,
Ob. Jara, S. 163: d'Orb., Gast^r. jnr.,
S. 122, Taf. CCLXVIII, Fig. 5-7.
Th. a. Ex., Leth. Bruntr., S. 94, T. VII,
F. 39; Cossm , Contrib. II, S. 73, T.VI,
Fig. 13-17,20,21.
Gaster. jur., S. 134, T. CCLXXII, F. 1-4.
Gasten jur., S. 125, T.CCLXX, F. 1-4.
Gast^r.jur., S.135,T.CCLXXIV,F. 1-3;
CossMANN, Contrib. II, S. 113, Taf. IX,
Fig. 17, 18.
Gast^r. jur., S. 127, T. CCLXX, F. 5-8.
Ob. Jura, S. I69,T.IIL F. 7,a,b: dkLob.,
Boul. II, S. 51, T. VI, F. 26, 27.
Corall. inf. II, S. 81, Taf. X, Fig. 1-5.
PosBi I ieu - Vcrzeichnb.
No.
AbbildQDg
325
m
337
326
330
331
332
333
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340
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122
FossUien - VerMiehois.
No.
Name
Zitate
343
P$eudonerinea cf. Clytia d'Okb. sp. (?)
Gaster. jar., S. 6 ! ,Ceph. jar., T. GGXLVI,
Fig. 1, 2.
344
Sequania cf. Lorioli Cossm.
98
345
» sp. n.
99
346
FUmla Pellati de Lobiol sp.
ßoal. ir, S. 77, T. VI, F. 21-23 ; Cossm.,
Contrib., S. 105, Taf. V, Fig. 17-19.
347
Cerithiella cf. cctrinella Buvign.
Meuse, Atl., S. 33. T. XX VIIL F. 25, 26;
Cossm., Contrib., S. 1 05, Taf. V, Fig. 4,5.
348
» Qreppini dk Lobiol
Corall. inf. I, S. 76, Taf. IX, Fig. 17-20.
349
^> I^ayi Gossmann
Contrib., S. 105, Taf. V, Fig. 6, 7.
350
Ooactaeonina Siueri Cossm. yar.
100
851
CyUndrobuUina qfUndracea Corn. sp.
CossMANN, Contrib., S. 67, Taf. III,
Fig. 1; Taf. IV, Fig. 1,2.
352
> Davidsoni de Lob. sp.
CossMANN, Contrib., S. 57,Taf.II, Fig. 55,
56; Taf. III, Fig. 2.
353
Retusa sp. o.
101
354
Cylindrites boucardensia dk Lok. sp.
Boul. II, S. 42, Taf. VI, Fig. 6 ; Coss-
MAHN, Contrib., S. 86, Taf. IV, Fig. 15
—18.
355
Bulla cf. Letteroni Gottkau
CossMAMN, Contrib., S. 126, Taf. V,
Fig. 82, 33.
356
» matronensis de Loriol
Haute Mame, S. 71, Taf. V, Fig. 9;
CossMANN, Contrib., S. 125, Taf. V,
Fig. 48, 49.
357
Acera Beaugrandi dk Lob.
CossMAKK, Contrib., S. 129, Taf. VI,
Fig. 11, 12.
358
Sulcactaeon striatosulcatus Znr. u. 0.
Glos, S. 205, Taf. XII, Fig. 11; Coss-
MANN, Contrib., S. 135, T. I, F. 24, 25.
359
» viadrinus n. sp.
102
360
Palaeohydatina suprajurensis A. Roem.
sp.
Stbockm., Ob. Jura, S. 48, T. VII, F. 7;
CossMANN, Contrib., S. 142.
361
RliytidopiluM suprajurensis Buvign.
Meuse, Atl., S. 27, Taf. XXI, Fig. 1, 2.
362
» Uumberti Buvion. sp.
Meuse, Atl., S. 27, Taf. XXI, Fißr. 5,6;
CossMANN, E88ais,S. 143,T.VI,F.8-10.
363
Nautilus giganteus d'Orb. (a. Rhyncho-
lithes Voltzi A. Rokm.)
Ceph. jur., S. 163, T. XXVI; dk Lobiol,
Haute Marne, S. 29, Taf. III, Fig. 4.
364
> moreanus d'Orb.
Ceph. jur., S. 167, T. XXXIX, F. 4, 5; de
Loriol, Haute Marne, S. 28, T. III, F.5.
365
Aptychus imbricatus (Oppeliae)
PoHilien -VeneiahDÜ.
343
3«
S45
SIA
347
348
349
350
351
352
353
354
355
356
357
3Ö8
360
m
362
363
3G4
365
TJ. 9. Fig. 30.
Taf. 10, Fig. i-3.
T«f. 10, Fig. 4, 5.
T»f. 10, Fig. 6,
+
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-t-
+
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-
-
124
FoMilien -Verzeichnis.
No/
Name
o
Zitate
366
Cardioceras altemans v. Buch, var.
Schw&b. Ammon. Ilf, S. 824-25, Taf.
oblonga Quknstküt
XCI, Fig. 1-3.
367
» Volgae A. Fat low
103
368
Olcoitepkanus cf. Berryeri Dollp.
ToRNQüisT, Degen. Pcrisph.jS. 35, T.VIII.
369
» trimerus Oppbl
Pal. Mitth., S. 240, Taf. LXVI, Fig. 2.
370
» y
371
Hoplites (Aulacostephanus) eudoxus d'Orb.
.
372
» (A ulac) äff. phorctts Fontann ks
i
373
» » pseudo mulabiiis deIiOr.
)104
874
y> » mheudoxus A. Pavlow
/ Iv/rl
375
» y> subundorae A. Pavlow
\
376
» » Si/rti A. Pavlow ?
377
Peruphinctes cf. actr Nbumayk?
AcanthicuRSch., S. 1 78. T. XXXVIII, F. 2.
378
» cf. colubrintis Rein ecke
Maris protogaei etc., S. 88, T. XII, F. 72.
379
» cf. compressodorsatus Fir-
BBLKORN
Jurageschiebe, S. 428, T. XXI, F. 2.
380
» D. sp. äff. crussoliensii
105
FONTANNBS
•
381
» effrenatus Fontannks
DüMORTiKR u. F.,Crus80l, S.93,T.X I V,F. 1 .
382
» sp. äff. eupalus d'Orb.
dkLoriol, Oberbuchsitten, S. 16,Taf.]II,
•
Fig. 2.
383
» geron Ziitbl
Äh. TithoD, S. 1 12, T. IX, F. 3, a-c.
384
» cf. incondUus Fontanmrs
dbLoriol, Baden, S. 68, T.XI, F. 1-5.
385
» involutus QuBxsT.
106
386
» cf. Lictor Font.
107
387
» cf. piebejus Nkumavr
Acantbicusscb., S. 175, T. XXXV, F. 3.
388
» cf. Roubyanvs Font.
Chateau de Crussol, S.56, T.VIII, F. 6.
389
» sp. äff. Tantalus Hkrbich
Szcklcrland,S. 163,T.XIl-Xin,F. l,a-c.
390
» cf. unicomptus Font.
DüMORT. ü. F., Cru8sol,S.75,T.VIII,F. 1.
391
» (VirgaUteB) cf. QuenUedti
Rouiller
(lOS
392
» (Virgatitef) srythictts
VlSCHNlAKOPF
•
393
Pictonia cymodoce d'Obb. (nov. var. ?)
109
394
Aftpidoceras cf. meridionafc Gemm.
110
Foisilieu -VeneichaiB.
]2i>
T»f. 10, Fig. 8.
Taf. 10, Fig. 7.
T»f. 10, Fig. 12.
Taf. 10, Fig. 11.
T»f. 10, Fig, 10.
Taf. 10, Pig. 13, H.
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126
Fossilien -VerzeictiDis.
No.
Name
Noüz
Zitate
395
Aspidoceras longispinum Sow.
jllO
306
397
» cf. longispinum Sow.
» liparum Oppkl
398
• cf. acantliomphaltu Zittbl
899
AptychuB celluloiuM
111
400
Belemnites sp. ind.
401
Orhomalus (utartinvi Etallon
Thurm. a. Etall., Leth. Brantr., S. 435,
Taf. LX, Fig. 7.
402
CaUianaua suprajurensis Etaixox
Thurm. a. Stall. , Leth. Brantr., S. 436,
Taf. T.X, Fig. 9.
403
(Hybodus) poiyprion Aoassiz
Frickk, Foss. Fische, S. 393, Taf. IV,
Flg. 17, 18; Damks, Wirbel tbierreste.
404
» raricoitaius Agassiz
Damks, Wirbelthierreste.
405
» sp. D. ?
406
Sphenodus sp. n. ?
•
407
Strophodus reticulatus Aoassiz
Poiss. foss. III, Taf. VII; Dames, Wir-
belthierreste.
408
Asteracant/tus omaii$simus Aoassiz
Poiss. foss. III, Taf. VIII; Dames, Wir-
belthierreste.
409
SirophoduB seinirugosuB Pukxixorr sp.
Wirbelth. V. Schnailheim, S.227,T. 1 , F. 1 7.
410
Mesodon sp.
Dambs, Wirbelthierreste.
411
Lepidotus gigantem Quknstbdt
Jura, S. 781, Taf. XCVI, Fig. 8.
412
» sp.
413
Piesiochelyi sp!
Dames, Wirbelthierreste.
414
Machimoiaurus n. sp.
Damks, Wirbelthierreste.
415
Megaiosaurus sp.
Dames, Wirbelthierreste.
Possilieo ■ Vcncichnis.
No.
Abbildnrg
Ob. Oxford
ü. Kimm.
U. Kimm.
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ÜBt PortUo
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404
405
40C
407
40S
409
410
411
413
413
414
415
Tftf. 10, Fig. 9.
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128 Notizen zu einer Reide
Notizen zu einer Reihe der angeführten Formen.
1. Rhizocorallinm cf. hildesiense Menzel.
1902. Mitteilangen aus dem Roemer-Maseam No. 17.
Es haDdelt sich hier vermutlich um die von H. Menzel aus
dem Unter-Kimmeridge von der Ortsschlumpquellc bei Hildes-
heim beschriebene Form. Die beiden von mir gefundenen StQcke
sind indes zu wenig gut erhalten, um die von Menzel beschriebe-
nen Einzelheiten der Skulptur deutlich erkennen zu lassen, sodaß
die Identität unzweifelhaft wQrde.
Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen.
2. Thamnastraea gracilis = Th. (Centrastraea) coneinna Goldf. sp.
über die Benennung 8. Fklix, Geschiebe.
Das Vorkommen dieser Stockkoralle als Diluvialgeschiebe hat
neuerdings durch wertvolle Mitteilungen von Oppenheim i) und
Deegke^) erhöhtes Interesse gewonnen. Indem ich auf die beiden
Notizen verweise, stelle ich im folgenden dasjenige zusammen,
was der pommersche anstehende oder sozusagen anstehende Ober-
jura bis jetzt zu dieser Frage uud den bereits zu ihrer Losung
angestellten Versuchen an Material bietet
Oxford.
Unter den Tausenden von wohlerhaltenen Fossilien, die mir
der Muschelsaud von Klemmen (Ober-Oxford la) bisher ge-
liefert hat, habe ich erst ein einziges Stück einer Stockkoralle an-
getroffen, das allerdings vielleicht zu unsrer Art gehört. Es ist
daher nicht ganz ausgeschlossen, daß in dieser Schicht bei dem
schon erwähnten schnellen Wechsel ihrer Fauna an andren Stellen
solche Korallen häufiger sind und durch Aufarbeitung des Sandes
in gewisser Menge in den Diluvialschutt gelangten.
Für die besonders interessanten Stücke, in deren Hohlräumen
Oberjurassische Riffkoralleo.
*) Miszelleo, 2. diluv. Jurakorallen.
der angeführten Formen. 129
ganze Nester eingeschwemmter, vorzüglich erhaltener Fossilien
gefunden wurden, wird der Beweis ihrer eventuellen Herkunft
aus dem Muschelsande durch die von W. Deecke versprochene ge-
naue Bestimmung dieser Einschlüsse jedenfalls leicht zu führen
sein, da die Fauna des Muschelsandes sehr charakteristisch ist.
Es ist dagegen nach meinen bisherigen Erfahrungen ganz unwahr-
scheinlich, daß die Korallen jüngeren Schichten des Lagers von
Klemmen entstammen. Ich betone ausdrücklich, daß die von
K. Keilhack in Klemmen gesammelten Korallenstücke, ebenso
wie die durch Preussner^) dort gefundenen, in der diluvialen
Decke des Kalklagers vorgekommen sind.
Kimmeridge.
Aber auch die Thamnastraeen von Fritzow, die dort im
Unter-Kimmeridge 2 b häufiger sind, als es zunächst den Anschein
hat, und nur als unscheinbare Abdrücke leicht übersehen werden,
dürfen wohl nicht ganz außer Betracht bleiben, trotzdem ihr Er-
haltungszustand an diesem Fundort dem der Gcschiebekorallen
höchst unähnlich ist. Die intensivere Verwitterung, die ein Kalk-
geschiebe in durchlässigen Diluvialschichten erleidet, ist der Er-
haltung der eingeschlossenen Fossilien, wie viele Beispiele zeigen,
oft gar nicht ungünstig. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß
die Fritzower Steinkernmergel und die förmlich mazerierten Ge-
schiebekorallen ursprünglich demselben Lager angehören. Die
roten, sandigthonigen Gesteinsreste in den Lücken und Höhlen
der wenigen Stücke solcher Geschiebekorallen, die ich bisher in
Händen hatte, waren auch dem Residuum eines aufgelösten, un-
reinen Kalksteines ähnlich genug. Von paläontologischer Seite
ist jedenfalls zu beachten, daß die von Deecke erwähnten Gastro-
chaena-Arten, die in den KorallenstOcken vorkommen, fast aus-
nahmslos in Fritzow zu finden sind.
Demnach ist es also sogar denkbar, daß die oberjurassischen
Geschiebekorallen gar nicht alle aus derselben Schicht herrühren,
sondern teils dem Oxford und teils dem Unter-Kimmeridge ent-
stammen und die Gleichförmigkeit ihrer äußeren Erscheinung nur
Dkbckb 1. c. S. 8.
Neue Folge. Heft 41. 9
130 Notizen za einer Reihe
der besonderen Art äußerer Einflüsse verdanken, denen sie auf
ihrer sekundären Lagerstätte ausgesetzt gewesen sind.
In Z am gl äff habe ich im Mittel-Kimmeridge 1 allerdings
ein noch nicht bestimmtes KorallenbruchstQck gefunden. Es scheint
aber nicht zu Th. concinna zu gehören. Ich habe Veranlassung, bei
der noch nicht abgeschlossenen Bearbeitung norddeutscher Ober-
Jurageschiebe, mit der ich beschäftigt bin, auf den Fund zurück-
zukommen. Auch Schicht 3 von Zamglaff, die an Korallen so
reich ist, kommt hier nicht in Betracht, da aus ihr bis jetzt aus-
schließlich die oben erwähnten Cladophyllien vorliegen.
Das Ober-Kimmeridge von Bart in spielt für die Deutung
der Geschiebekorallen nicht deshalb keine Rolle, weil Korallen
überhaupt nicht vorkämen. Sie sind vielmehr, kalkig oder chalce-
donisiert erhalten, gar nicht selten und auch früher schon erwähnt.
Aber Thamnastraea concinna habe ich von dort bisher noch nicht
zu sehen bekommen.
3. Acrosalenia angularis (Ag.) Desor = A. decorata HAIME sp.
Co-TTEAu, Echin. reg., S. 391, Taf. CCL, Fig. 5-11; Taf. COLI; hier die Synonymie.
Das einzige Exemplar in der Sammluug der Landesanstalt
verdankt dieselbe Herrn Pastor Strecker jun. Es ist sehr gut
erhalten und entspricht mit seinen Maßen (Durchmesser 19,5 mm,
Höhe 10,3 mm) genau den von Dames (Echiniden, S. 130) f&r
hannoversche Stücke angegebenen Verhältnissen.
Unter-Kimmeridge 2 b, Fritzow; die Art ist auch sonst schon
mehrfach in unterem Kimmeridge gefunden.
4. Hemicidaris Hoffmanni A. Koem. sp.
Taf. 1, Fig. 2, 3.
Dames, Echiniden, S. 109, Taf. VI, Fig. 3.
Die mir vorliegenden Exemplare dieser Art, nicht nur die von
Fritzow, sind durchaus nicht so flach, wie Dames als typisch angibt
(Durchmesser 20, Höhe 10 mm). Es entsprechen z. B. sehr gute
Exemplare von Lauenstein (Hilsmulde) im Museum der Landes-
anstalt viel mehr den Abmessungen der Abbildung bei Do 11 fuß
(Cap de la Heve, Taf XVIII, Fig. 10—13), die übrigens auch Dames
der an geführten Formen. 131
als mustergültig anführt, nämlich 25:16 mm = 1 :0^64. Ebenso
maß ich an einem Stück von Zarnglaff:
Durchmesser . . . . 27,2 mm
Peristom 12,4 » = 0,46
Periprokt 4 »
Höhe 17,9 » = 0,66.
Selbst ein kleines, auffallend flach gebautes Stück von
Tribsow hat:
Durchmesser .... 9 mm
Höhe 5 » = 0,56.
Das Verhältnis der Höhe zur Breite schwankt nach meinen
Messungen zwischen 0,56 und 0,7 1 ; die größeren Stücke sind im
allgemeinen höher als die kleineren.
Mehrfache Durchbohrung der Ovarialplatten zeigen einige der
Fritzower Exemplare. Dem Umriß nach gehören sie in der
Mehrzahl dem Arttypus an; einige würden Dames' var. hemi"
sphaerica zuzuzählen sein.
Von Zarnglaff kenne ich höher gewölbte Stücke mit starker
Skulptur, enger gekerbten Hauptwarzen und ganz schwammiger
Madreporenplatte, die ich nur mit Vorbehalt zu H. Hoffmanni stelle.
Auch in Bartin fand ich neben mehreren undeutlichen Resten
ein Bruchstück eines Ilemiddaria^ der vorläufig zu H» Hoffmanni
gestellt werden mag. Erhalten ist ein fast vollständiges Am-
bulakrum, jederseits mit einigen Platten der anstoßenden I. A.-Felder.
Das Exemplar war groß und ungewöhnlich hoch. Als einen
Unterschied vom Typus der Art läßt es erkennen, daß die Kör-
nelung zwischen die Skrobikel der Haupttuberkel spitzwinklig
ziemlich weit eindringt.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow, Mittel-Kimmeridge 1 von
Zarnglaff, Ober-Kimmeridge 1 von Bartin (?).
5. Hemicidaris intermedia Fleh. sp.
Taf. 1, Fig. 4.
Damss, Echiniden, S. l(fö, Taf. V, Fig. 6.
Diese in Norddeutschland tieferen Schichten des Oberjura
angehörende, von Dambs sehr genau beschriebene Art ist in
9*
132 Notizen za einer Reihe
Pommern bisher nur im Mittel- und Ober-Kimmeridge in je
einem Exemplar gefunden, deren Maße ich hier gebe:
Zarnglaff Bartin
Breite ... 26 mm 28 mm
Höhe ... 20 » 20 »
Peristom . . 12,5 mm 13 »
Periprokt . . oval, 2,5 • 3,5 mm 4 »
Die Stücke scheinen beide kaum verdruckt zu sein. Trotz-
dem entsprechen die Maße nicht den Angaben bei Dames, daß
die Art »etwas hoher als breit« ist. Jedoch ist das bei dem von
Dames abgebildeten Stuck auch nicht der Fall, und dasselbe macht
in der Abbildung einen ganz unverdrückten Eindruck. Es scheint
also auch bei dieser Art eine ähnliche Variabilität des Höhen-
Breiten-Verhältnisses vorzukommen, wie ich sie bei H. Hoffmanni
hervorhob. Möglicherweise sind allgemeiner Formen mit vor-
waltendem Breitendurchmesser höheren Schichten des Oberjura
eigen. Wenigstens findet sich die Art in Pommern in einem
höheren Niveau, als sie, soweit ich habe festellen können, sonst
einnimmt, und erhebt sich noch mehr über das Lager des so ähn-
lichen H. crenulmHs^ von dessen sehr bezeichnenden, mehr keulen-
förmigen Stacheln hier keine Spur gefunden wurde. Die Erhaltung
der Skulptur beider Stücke ist eine ausgezeichnete und entspricht
in allen Einzelnheiten Dames' Beschreibung.
Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff; Ober-Kimmeridge 1 von
Bartin.
6. Psendodiadema mamillanam A. Roem. sp.
Taf. 1, Fig. 5.
Dames, Echiniden, S. 115, Taf. VIT, Fig. 1; hier die Synonjmie.
Das beste der vorliegenden Exemplare entspricht mit 23,9 mm
Durchmesser und 9,5 mm Höhe fast genau den von Dames ange-
gebeneu Maßen. Ein andres mißt 28,2 mm im Durchmesser.
Die Spezies ist in Fritzow so selten, daß sie Sadebeck nicht
vorlag und auch Dames nur in einem kaum bestimmbaren Gips-
abdruck, dessen Original von dort stammen sollte^). Indessen ist
') 1. c. S. 118.
der angeführten Formen.
133
das Vorkommen jetzt sicher (u. a. das Exemplar des Stettiuer
Museums, dessen Maße ich mitteile). Ziemlich häufig ist die
Form in Zarnglaff, während ich in Klemmen nur zwei Stücke
auffand.
Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, 2 b von Fritzow, Mittel-
Kimmeridge 1 von Zarnglaff.
7. Pseudodiadema (Diplopodia) subangiilare Goldf. sp.
Taf. 1, Fig. 6.
GoLDFuss, Petr. G^rm., descr. ex parte, von Taf. XL, Fig. 8.
Wbioht, Ool. £ch. S. 141 und 142.
Das Vorkommen der (Diplopodia versipora PhüL nahe ver-
wandten) Art in Norddeutschland mußte Dames (Echin. S. 117)
nach seinem Material noch bezweifeln. Das vorliegende Stück
ist fast vollständig und an den meisten Stellen der Schale recht
gut erhalten. Es zeigt den »höchst eigenartigen Diplopodien-
Charakter« vollkommen deutlich, ebenso ist die Reihe sekundärer
Tuberkel beiderseits von den Ambulakren wohl zu beobachten,
trotzdem die Umgebung des Periproktes nicht vollständig sicht-
bar ist.
Mittel-Kimmeridge 1, Zarnglaff.
8. Stomechinns cf. perlatus Desm. sp. (lineatus Desor.).
D0LLPO88, Cap de la Heve, S. 91, Taf. XVIII, Fig. 1—3.
Das ziemlich stark angewitterte Bruchstück besitzt 45,4 mm
Durchmesser und etwa 28 mm Höhe. Die Warzen der Oberseite
sind vergleichsweise klein. Die primären Warzenreihen der I. A. F.
stehen locker; die sekundären beginnen spät. Warzenfreic Felder
in der Mitte der I. A. F. sind nur angedeutet.
Unter-Kimmeridge 2b, Tribsow, kleine Gruben.
9. Holeclypns corallinns d'Orb.
1872. Dames, Echiniden, S. 640, Taf. XXIV, Fig. 4.
1873. GoTiEAU, Echin. irr^g., S. 486, Taf. CX und CXI, hier die ältere
Synonymie.
Das größte vorliegende Stück (BEHM'sche Sammlung, Forst-
akademie Eberswalde) ist 55 mm lang und 51 mm breit; ein sehr
134 Notizen za einer Reihe
schön erhaltenes kleines des Stettiner Museums hat bei 14,2 mm
Durchmesser 6,7 mm == 0,47 Höhe, entspricht damit den bei
Dames angegebenen Maßen. Die Fritzower Exemplare sind fast
sämtlich, im Gegensatz zu Sadebeck^s Beschreibung (1. c. S. 662),
etwas fünfseitig. Die drei Stachel warzen auf den schrägen Reihen
der Innenzonen der Ambulakren stehen nicht, wie Dames angibt,
auf einer Platte zusammen, sondern jede Warze für sich auf einer
der sehr schmalen Platten, entsprechend der wohl von einem
kleinen Exemplar stammenden Detailzeichnung der Pal. Fran^.,
die auf zwei Platten je ein Korn und eiuQ dritte frei zeigt.
Unter-Kimmeridge 2 b, Fritzow.
10. Pygaster cf. hnmilis Dames.
Da&>s8, Echiniden, S. 638, Taf. XXIY, Fig. 2.
Ein vollständig erhaltenes kleines Exemplar von 1 1 mm Durch-
messer und fast 5 mm Höhe. Die allgemeine, an den Rändern
stark angeschwollene, oben fast flache Gesamtform schließt sich
durchaus an Dames Spezies an. Leider sind andere Kennzeichen
nicht genügend deutlich zu beobachten. So ist die Oberfläche,
vor allem an der Oberseite, durch fest anhaftende Saudkörner
vielfach verhüllt, sodaß die Anordnung der Körner kaum hervor-
tritt. Die Apicalgegend ist im Anschluß an die große, 2,5 mm
vom Rande beginnende Analöffnung eingebrochen. Das Peristom
ist mit 5 mm Durchmesser viel zu groß für die Spezies, doch ist
darin vermutlich ein Jugeudcharakter zu erblicken.
Ober-Oxford 3, Klemmen.
11. Echinobrisstts scntatns (Lam.) d'Orb.
1872. CoTTEAü, Echin. irreg., S. 280, Taf. LXXVI u. LXXVII, Fig. 1-5.
1872. Dames, Echiniden, S. 629, Taf. XXV, Fig. 3.
Von einer Reihe von Exemplaren aus dem Unter-Kimmeridge
von Klemmen ist keines so gut erhalten, um eine einwandsfreie
Bestimmung zu gestatten. Die Maße des besterhaltenen (Stettiner
Museum) teile ich unten mit. Ein von Gumprecht gesammeltes
Stück steht dem Typus der Art nahe, ist jedoch darin etwas ab-
norm, daß das hintere Ambulacrenpaar beiderseits schon 5 mm
der angeföhrten Formen. 135
vom Ovarialapparat entfernt endigt. Ferner stehen bei beiden
Stucken die Warzen auf der seitlichen Umbiegung zwar eng, so-
daß die Skrobikel polygonal werden, aber diese bleiben durch
Körnchenreihen getrennt, was Dames' Beschreibung nicht ent-
spricht. (Merkwürdigerweise hat Dames das von Sadebeck (1. c.
S. 661) angegebene Vorkommen des E. scutattcs von Klemmen
nicht berücksichtigt, trotzdem ihm in der Sammlung der Berg-
akademie Gümprecht's Exemplar zur Verfügung stand.) Ein un-
verdrücktes, typisches Exemplar von Fritzow befindet sich in der
Sammlung des Herrn Superintendent Weigker in Cämin. Auf
seiner Unterseitq ist auch die Skulptur leidlich gut erhalten, wäh-
rend sie auf der Oberseite und dem Rande teils durch Gesteins-
masse verdeckt, teils durch unvorsichtige Präparation zerstört er-
scheint. Ich vereinige seine Maße mit denen des Stettiner Exem-
plares von Klemmen:
Klemmen Fritzow
Länge 18,3 mm 24 mm
Breite 17 » 24 »
größte Breite von vorn 8 » 8 »
Höhe 10,6 > 12,5 »
größte Höhe von vorn 15 » 15 »
Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, 2 b von Fritzow.
12. Echinobrissus Letteroni Cotteau.
1872. EchiD. irr^g. S. 290, Taf. LXXVII, Fig. 10-14, Taf. LXXVIII, Fig. 1-6.
Zwei von mir in Klemmen gefundene Echinobrissus stelle ich
vorläufig zu E, Lettei'oni^ dem sie schon im Umriß und der Wöl-
bung entsprechen. Zudem sind sie zwischen Polfeld und Anal-
furche ganz ohne Depression und besitzen eine deutliche Flos-
celle, die nach Dames bei E. scutatus nicht vorkommt, nach Cot-
teau wenigstens kaum angedeutet ist.
Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen.
13. Pygnrns jnreiisis Marcou.
Taf. 1, Fig. 7, 8.
1869. Cotteau, Echin. irrig. S. 168, Taf. XLIII, hier die Synonynüe.
1872. Dambs, Echiniden, S. 623, Taf. XXIII, Fig. 2.
136 NotizeD ZQ einer Reihe
Von diesem durch Sadebbck als Pyg. Blumenbachi Dkr. u. K.
bezeichneten Seeigel liegt eine ganze Reihe von Exemplaren Tor.
Alle sind so eingebettet, daß die untere Hälfte des Innenraumes
der Schale mit oolithischem Gesteinsmaterial erfüllt ist. Auf
diesem haftet die dQnne, spröde Schale ziemlich fest, sodaß es
nicht schwer ist, Schalenpräparate der Unterseite herzustellen.
Der obere Teil des Innenraumes ist dagegen mit einer dicken
Schicht von Calcitkrystallen austapeziert, von der die Schale
leicht abspringt, so daß ein vollständiges Freilegen noch nicht
gelungen ist. Ich kenne die Oberseite des Tieres daher nur als
Steinkern.
Besondere Merkmale, auf Grund deren ich die Bartiner Form
ursprünglich als var. aubpentagonalU abgetrennt hatte, sind starke
Kanten der ziemlich konkaven Unterseite, die auf den I. A. F.
im (ganzen zu zehn, nahe dem Rande, entstehen, paarweise zu-
der angeführten Formen. 137
Sadebeck erwähnt (I. c. S. 662) ein Bruchstück eines See-
igels von Fritzow, »dessen Gattung nicht zu bestimmen ist«.
Dasselbe ist von Beyrich 1859 gesammelt und zeigt das rechte,
vordere I. A. F. mit einem Teile des unpaaren und fast dem ganzen
rechten, seitlich- vorderen Ambulakrum. Das Bruchstück läßt
vermöge seiner recht guten Erhaltung erkennen, daß es sich nur
um die beiden Arten: Pyguma Blumenbachi Dkr. u. K. sp. und
P. Royeri Cott. handeln kann. Ich habe mich für letztere ent-
schieden auf Grund der Tiefe der Ausbuchtung des Vorderrandes
und des geringen Hervortretens größerer Stachelwarzen in der
Umgebung des unpaaren Ambulakrums.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow.
15. Astropecten sp. ind.
Im Kalkstein des alten Steinbruches von Schwanteshagen
fand ich einen Arm von 60 mm Länge, der von der nicht deut-
lich (erhaltenen Spitze an sich gleichmäßig bis auf etwa 15 mm
verbreitert. Von Randplatten sind 34 auf jeder Seite zu zählen.
Dieselben sind aber sämtlich durchgebrochen, sodaß sie zwar
die Grenzlinien meist deutlich zeigen, aber von den äußeren
Tr«ia^i -.:^Ui.« 1 1
138 Notizen zu einer Reihe
= Terebratula coralUna LRm. 1846, Aube, S. 256, Taf. X, Vig, 16-17
= Rhynch. coraüma Lbym. sp. Haas 1889, Schweiz. Jura- Brach., I, S. 23,
Taf. I, Fig. 3-20; III, Taf. XXIII, Fig. 9, 10.
= Terebratula inconstans pommerana Qoenstbdt, 1871, Brachiopoden
S. 141, Taf. XL, Fig. 59.
Die Art ist von Fritzow seit lange bekannt und von dort
durch QüENSTEDT Unter obenstellendem Namen beschrieben. Das
von ihm abgebildete Exemplar ist mäßig gewölbt und unsymme-
trisch. Viele der dortigen Stücke sind stärker gewölbt, wenig
breiter als hoch, und besitzen im Mittel 25 scharfe, bis nahe zur
Wirbelspitze reichende Rippen, deren ganz seitliche (etwa je drei)
fein sind und von denen etwa vier auf einen eventuellen Wulst
kommen.
Etwas kleiner und weniger gebläht sind die vorzüglich er-
haltenen Exemplare des Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, denen
sich die wenigen Exemplare aus dem Ober-Oxford vom gleichen
Fundorte anschließen. Die in diesen tiefereu Malmschichten bei
Rhynchonella pinguis herrschenden Verhältnisse stimmen gut über-
ein mit der Entwicklung der Art im nordwestdeutschen Jura,
aus dem ich an gutem Material eine Reihe von Messungen vor-
nehmen konnte. Die Form überschreitet dort die unserem Unter-
Kimmeridge 1 entsprechenden humeralis-Schichten nicht ^). In
Pommern habe ich sie bis jetzt in fast allen Abteilungen des
Oberjura gefunden (s. Verzeichnis); ihre größte Verbreitung er-
reicht sie im Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff. Hier finden
wir eine wesentliche Zunahme der Größenverhältnisse (ein etwas
verdrücktes Stück ist 30,5 mm hoch und 28,1 mm breit, Fig. 20),
gepaart mit einer schon merklichen Abnahme der Rippenzahl.
Es dürften im Durchschnitt kaum 17 Hauptrippen zu zählen sein.
Die Art zeigt hier eine bedeutend größere Variabilität der Form
(s. Fig. 19).
Aus dem Ober-Kimmeridge und Portland ist mein Material
infolge zu geringer Anzahl oder zu mangelhafter Erhaltung der
Stücke noch nicht ausreichend, um meinen Messungen aligemeine
Gültigkeit zu geben. Die Exemplare sind in diesen Schichten
1) Brauns, 1874, Ob. Jura, S. 374; — Struckmammj 1878, Ob. Jur», S. 32.
der angeführten Formen. 139
ziemlich groß, breit gebaut, dabei wieder regelmäßiger in der
Form. Die Kippen sind recht regelmäßig und nicht besonders
zahlreich, der Wirbel mindestens so abstehend, wie bei den
älteren, sodaß eine Annäherung an Rh. inconstana Sow. des Kim-
meridge-clay mit feineren Rippen und übergebogenem Schnabel
nicht hervortritt. Hie und da kann man auch beobachten, daß
bei diesen jüngeren Formen, wenn ein Wulst ausgebildet ist,
die diesen begrenzenden Rippen einigermaßen auseinandergezerrt
sind (s. auch die von Fiebblkorn hierher gerechneten Formen
Fig. 3 und 4, die ebenfalls, wie ich in meiner vorbereiteten Be-
arbeitung der Geschiebe nachweisen werde, jüngeren Horizonten
des Malm entstammen), während derselbe Uebergang sich bei den
Formen der tieferen Horizonte weniger unvermittelt vollzieht.
Bezüglich der Verteilung der Art in den einzelnen Horizonten
des pommerschen Malm vergl. das Verzeichnis.
17. Rhynehonella trinnca Quenst.
Taf. 1, Fig. 9—13.
1871. Brachiopoden, S. 96, Taf. XXXVIII, Fi«. 107.
1893. FiBBKLKORM, Geschiebe, S. 393, Taf. XIII, Fig. 11.
Beide Autoren beschreiben aus norddeutschen Geschieben
•
stark verdrückte und beschädigte Exemplare, die mir vorgelegen
haben. Auch die von mir in Bartin und Schwanteshagen ge-
sammelten wenigen Stücke, die ich zu dieser Art stelle, sind
sämmtlich nicht unverletzt. Ich verschiebe daher Kritik und Er-
gänzung der vorhandenen Beschreibungen. Von der gleich zu er-
örternden Rh, cf. tnlobata v. Ziet. sp. unterscheiden sie sich gut
durch kleineren Schloßwinkel (höchstens 90^), größeren, stärker
vorspringenden Schnabel und gröbere, später, oft erst auf der
Mitte der Schalenhöhe, deutlich werdende, auf der Stirnseite zum
Teil Rinnen tragende Rippen.
Ober-Eimmeridge 2 von Bartin, Portland 3 von Schwantes-
hagen.
18. Rhynchonella cf. trilobata v. Zibt. sp.
Taf. 1, Fig. 14.
1858. QuBxsTKüT, Der Jura, S. 740, Taf. XC, Fig. 35, 36.
1871. QuBNSTBDT, Brachiopoden, Taf. XXXVI, Fig. 40.
140 Notizen zq einer Reihe
Ich beziehe mich für diese nur in Bartin, und zwar in schönen
Steinkern^en mit Resten der Schale vorkommende, sehr charakte-
ristische Form auf Fig. 36 des Jura und Fig. 40 der Brachiopoden
QüENSTBDT^s, denen sie in diesem vielgestaltigen Formenkreise
noch am nächsten kommt. Die Bartiner StQcke sind nicht groß
(gemessen z. B. Breite 22 mm bei 18 mm größter Höhe, vom
Röcken des Schnabels bis zum Stirnrande), schön symmetrisch
und tief gebuchtet. Ihre Gesamtform ist zierlicher, als die der
süddeutschen Stücke. Der Wulst erscheint, wie auch die 3 bis
5 Rippen auf ihm, etwas seitlich zusammengedrückt; breiter sind
die 5 — 6 Rippen jedes Flügels, der zu dem Wulst in einer breiten,
glatten Fläche erst schräg, dann bald sehr steil aufsteigt. Die
Schnabelregion, etwa ein Drittel der Schalenhöhe, ist rippenfrei,
der Schloßkantenwinkel beträgt 110^. Der Schnabel ist klein,
im Rücken gebläht und mäßig umgebogen. Arealkanten sind auch
auf den Steinkernen fast bis zum Schloßrande ganz deutlich.
Dieser Unterschied von den durch Qüenstedt beschriebenen
Formen erscheint mir so schwerwiegend, daß vielleicht die große
Ähnlichkeit der äußeren Form nur als Konvergenzerscheinung auf-
zufassen ist.
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
19. Terebratnla cf. Bauhini Et.
Taf. 2, Fig. 1-4.
1885. DouviLLK, Brach, jur. S. 76, Taf. I, Fig. 7.
1886. DE LoRioL, Yalfin, S. 836.
1893. Haas, Schweiz. Jnra-Brach., S. 117, Taf. XXV, Fig. 1-4.
In diesen Arbeiten die fernere Synonymie.
? = Terebraiula viadrina Wesskl, 1851, Descriptio S. 25, Fig. III.
Im Unter-Kimmeridge der Kamminer Gegend kommt nicht
selten eine große Terebratel vor, die jedenfalls in die Verwandt-
schaft der Terebraiula Bauhini gehört.
Die Art ist von Etallon in der Lethaea Bruntrutana (S. 285,
Taf. XLI, Fig. 6) aus dem Epicorallien (= Astartien) von Lauffohr
wenig kenntlich abgebildet und beschrieben. Trotzdem war es
kaum zweifelhaft, daß die au dem Originalfundort und an vielen
andern Stelleu der Schweiz in den betreffenden Schichten vor-
der angeführten Formen. 141
kommende Terebratel aus der Gruppe der insignea gemeint war.
Exemplare von diesen Fundorten haben auch Doüvillä reichlich
vorgelegen und sind von ihm auf Etallon^s Beschreibung und
Abbildung bezogen. Trotzdem zieht er es vor, den Namen auf
eine verwandte, aber keineswegs idente, schlanker gebaute Form
aus einem tieferen Niveau, dem »corcUlien in/erieur€ des Pariser
Beckens, zu übertragen und die Originalform als cf. Bauhini zu
bezeichnen. Haas ist ihm darin gefolgt, trotzdem es auch ihm
nicht zweifelhaft war, welcher Form eigentlich Etallon's Name
gebührte.
Die meisten der pommerschen Exemplare stimmen mit den
Formen gut überein, die Haas von Schweizer Fundorten abbildet
und mit denen sie auch etwa das geologische Niveau teilen. Ich
bezeichne sie, um nicht in den ohnehin schwierigen Kreis der
Terebratulae insignea unnötige Verwirrung zu bringen, nach der
derzeitigen Nomenklatur als cf. Bauhini Etallon. Exemplare,
die dem französischen Typus gleichen, wie ihn DouviLLi^ abbildet,
habe ich in Pommern nicht gefunden.
Gewisse Abweichungen von der Schweizer Ausbildung zeigt
eine Reihe ausgewachsener Exemplare u. a. darin, daß die größte
Breite an den Stirnrand bis auf ein Drittel der Länge heranrückt.
Der Umriß wird dadurch stärker keilförmig, ist an den Seiten
wenig, an dem Stirnrande stark und gleichmäßig gebogen, da die
nicht sehr tiefe, manchmal rundlich gewölbte, meistens jedoch ab-
geflachte Bucht nur wenig oder gar nicht im Umriß vorspringt.
Ferner wölbt sich der Schnabel im Alter über die ziemlich
große und in der Jugend nach Art der Ter. moravica Glocker
flache pseudoarea ziemlich stark über, ohne sie jedoch zuzu-
decken. Bei jungen Exemplaren liegt die Kommissur oft in einer
Ebene.
Mehrfach zeigen die pommerschen Exemplare die von Haas
betonte Neigung zur Unsymmetrie. Unregelmäßige, feine Radial-
streifung findet sich bei vielen Stücken, sowohl als Skulptur der
Außenfläche, als auch auf angewitterten Stelleu als Struktur der
inneren Schalenlagen CFig. 2).
142 Notizen za einer Reihe
Maße dreier Exemplare:
Länge der großen Schale . 41 mm 32 mm 27 mm
» » kleinen » . 35 » 27 » 22,5 »
Breite 36 » 26,5 * 25 »
Dicke 24 » 17,5 » 13 »
Abweichungen von den relativen Maßen zeigt vor allem die
Breite, wie auch de Loriol an Stücken von Valfin (1. c. S. 337)
beobachten konnte.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow, Tribsow und besonders
Friedensfelde. .
20-23. Biplikate Terebrateln.
In dem ganzen Kimmeridge Pommerns ist diese vielumstrittene
Fossilgruppe vertreten, in einigen Schichten, besonders in den im
neuen Kalkbruche von Zarnglaff aufgeschlossenen, tritt sie in unge-
heurer Zahl der Individuen und einem nicht geringen Reichtum
der Formen auf. Die Erhaltung läßt meist nichts zu wünschen
übrig.
Fast alle diese Formen wären nach den^ Standpunkte von
Haas^) strenggenommen der von de Loriol^) so eingehend be-
schriebenen T. aubsella Letm. einzuordnen. Haas kann jedoch
selbst die besondre Benennung einiger Hauptformen aus diesem
Gewirr, wie sie zuletzt Doüville befürwortet hatte, nicht um-
gehen, wenn er auch diese Typen nicht als Arten im eigentlichen
Sinne gelten läßt.
Ich stimme jedenfalls in dem Punkte mit Haas überein, daß
mir eine kritische Bearbeitung dieses Formenkreises nur an der
Hand erschöpfenden Materiales Erfolg verspricht. Dann wird sich
vielleicht die Entwicklung der Gruppe einmal mit ausreichender
Sicherheit verfolgen lassen.
Das mir aus Pommern vorliegende Material ist, trotz seiner
Reichhaltigkeit und günstigen Erhaltung, weit davon entfernt, f&r
solche kritische Betrachtungen eine ausreichende Grundlage zu
geben. Ich beschränke mich deshalb darauf, die mir vorliegenden
S. bes. 1. c. S. 141, über T. bicanalicnlata (Ziet.) Douvill£.
>) 1872, Haute Marne, S. 412, Taf. XXV, Fig. 2—20.
der angef&hrten Formen. 143
Formen so zu verteileD, wie es den Anschauungen der genannten
neueren Bearbeiter dieses Kapitels, denen ein viel umfassenderes
Material zu Gebote stand, etwa entspricht. Von einigen Formen
die besonders hervortreten oder weniger bekannt sind, gebe ich
eingehendere Beschreibungen.
Terebratnla snbsella Leym. typus.
Taf. 2, Fig. 5-10.
1846. Lbym., Aabe, S. 249, Taf. X, Fig. 5, 6.
1872. DB LoRioL, Haute Marne, S. 412, Taf. XXV, Fig. 2—20.
1893. Haas, Schweizer Jnra-Brach., S. 137.
Bei letzteren beiden die Sjnonyznie.
Im Oberkimmeridge von Bartin ist die typische Form dieser
Art häufig. Ihre fast weißen Schalen erreichen eine ziemliche
Größe, bleiben meistens recht flach mit sanftgeschwungeneu,
flachen, nicht sehr nahe zusammentretenden, aber oft schon frQh
zu spürenden Stirnfalten und breiten, abgeflachten Flügeln. Die
Kommissur ist an den Seiten niemals besonders stark eingebogen.
Die Wölbung der kleinen Schale entspricht bei manchen Exem-
plaren der kleineren Abbildung bei Letmeeie (1. c. Fig. 5), bei
einigen verschwindet sie fast ganz (Fig. 8 b). Der Winkel der
Schnabelregion bleibt, wie auf den Abbildungen bei de Loriol
und Haas, gewöhnlich unter 90^. Die größte Breite zeigen unsre
Stücke zum Teil in der Mitte der Länge, meistenteils jedoch dem
Stirnrande näher. Diese Exemplare (Fig. 7), deren Umriß mehr
keilförmig zugeschnitten ist, sind manchmal weniger deutlich geflügelt
und bekommen im Alter leicht stärkere Wölbung und massivere
Schnabelpartie, als die typische Form. Andre Abweichungen
der Gestalt kommen unter den erwachseneu Exemplaren nicht vor.
Die Kommissur der jungen liegt ziemlich lange in einer Ebene.
Alle neigen etwas zu welliger Unregelmäßigkeit der Ränder und
Wölbungen.
Maße dreier Exemplare:
Länge der großen Schale . 43 mm 30 mm 24 mm
» y> kleinen » . 37 » 25 » 20 »
Breite 38 » 30 » 22 »
Dicke ... .... 23 » 16 » 11 »
144 Notizen zu einer Reihe
Unter der bunten FormenfQlle der Biplikaten der älteren
Kimmeridgebilduugen ist der charakteristische Typus dieser T. sub-
sella im engeren Sinne kaum vertreten. Die ihm am nächsten
kommenden Exemplare sind immer gedrungener, gewölbter und
abenmäßiger von Gestalt. Solche Stücke finden sich im Mittel-
Kimmeridge von Zarngla£P, und zwar am ehesten unter denen, die
gerade ihre volle Größe erreicht haben (Fig. 9 und 10).
Um über die Verteilung der übrigen Biplikaten-Formen des
pommerschen Kimmeridge einen Ueberblick zu gewinnen, wollen
wir dieselben durch die einzelnen Zonen verfolgen.
Im Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen fallen, neben
vielen flachen Jugendformen und flachgebliebenen Krüppelformen,
vor allem nicht sehr breite, stark gewölbte Altersformen auf.
Ein Teil dieser durchweg ziemlich kleineu Stücke ist gar
nicht deutlich biplikat, sondern besitzt nur eine manchmal etwas
kantig begrenzte Aufbiegung der großen Schale gegen die kleine
(Taf. 2, Fig. 11, 12). Andre von derselben Gesamtform haben
deutlich entwickelte Falten (Taf 3, Fig. 1). Diese ganze Gruppe,
gefaltete und nur aufgebogene, läßt sich vielleicht an T, Zieteni
DE LoR. in Haas^ Fassung^) anlehnen.
Ein zweiter Typus, der in Klemmen ebenfalls nicht selten
ist, besitzt einen ziemlich gleichmäßig gerundeten Umriß bei starker
Wölbung beider Schalen und geringe Ausbildung der im übrigen
regelmäßigen Stirnfalten. Die Schnabelpartie ist verschmälert und
springt kräftig vor (Taf. 3, Fig. 2).
Von den in Klemmen gefundenen Jugcudformen bilde ich
eine isolierte Dorsalschale mit freiliegendem Armgerüst ab (Taf. 3,
Fig. 3).
Ferner gebe ich in Taf. 4, Fig. 5 eine wohl ganz erwach-
sene Terebratel von jugendlichem Typus. Da erst das eine
Exemplar vorliegt, halte ich mit meinem Urteil über die inter-
essante Form, die vielleicht einer neuen Art angehört, noch zu-
rück. Mit den als T. Qesneri Etallon^) und T. orbiculata A.
») 1. c. S. 129, Taf. XVIII, Fig. 7-13, 15; Taf. XIX, Fig. 8-9.
') 1862, Leth. Bruntr. S. 287, Taf. X LI, Fig. 10; dk Loriol, 1881. Ober-
bucbsitten, S. 106, Taf. XIV, Fig. 20.
der angef&hrten Formen. 145
KoEM. ^) bezeichneten unsicheren Typen möchte ich sie nicht ohne
weiteres zusammenbringen.
Ihre Maße sind:
Länge der großen Schale .... 25 mm
» » kleinen » .... 22 »
Breite 23 »
Dicke 13 »
Die Form Taf. 4, Fig. 6 ist hier vielleicht als Jiigendform
anzuschließen.
In Fritzow, Tribsow und den benachbarten Fundorten des
Unter-Kimmeridge 2b habe ich, wie in Klemmen, den eigent-
lichen Tjpus der Ter. subsella Leym. nicht feststellen können.
Die dort vorkommenden Ältersformen, um nur auf diese kurz ein-
zugeben, sind gewölbt, und zwar zum Teil breit gerundet, mit
Annäherung an gewisse, unten näher zu schildernde Formen von
Zarngla£P, die der T. cincta Cotteau verwandt sind. Sie sind
auch, wie das abgebildete Stück von Tribsow (Taf. 3, Fig. 5),
oft einigermaßen deutlich geflügelt, aber die Flügel sind stärker
gewölbt, als bei der eigentlichen subsella. Die Stirnfalten dieser
ganzen Uruppe sind oft stark ausgeprägt und kurz, wie es
DoüviLLE als bezeichnend fllr die etwas unsicher begründete T,
hicanaliculata angibt.^}
Andre Stücke von diesen Fundorten sind bei kräftiger Aus-
bildung der Schuabelpartie mehr keilförmig, wie das kleine in
Taf. 3, Fig. 6 abgebildete Exemplar. Die größte Breite verschiebt
sich bei diesen Formen weit nach dem Stirnrande zu. Sie be-
sitzen wohlausgebildete, eng stehende Falten und entsprechen über-
haupt der von Etallon als T. suprajurensü bezeichneten Form
gaoz gut 3). Krüppelformen sind auch hier nicht selten (Taf. 3,
Fig. 8).
Die größte Fülle der Formen erreichen die Biplikaten, wie
schon erwähnt, im Mittel- Kimmeridge 1 von Zarnglaff, be-
1886, Obt. Geb. S. 52, Taf. II, Fig. 6.
") 1. c. S. 82.
3) 1861, Leth. Brantr., S. XLI, Fig. 1, d-f.
Nmi« Folge. Heft 41. 10
146 Notixen zu einer Reilie
sonders seinem obersten, u. a. durch die Menge großer Natica aus-
gezeichneten Abschnitt. Ich greife aus dem Reichtum dieser
f^ormenreihen einige Typen heraus, die mir besonders erwähnenswert
erscheinen.
Neben schon besprochenen Formen, die ich noch zu T. subseüa
im engeren Sinne gezogen habe, und mit ihnen durch alle Ueber-
gänge verbunden, finden sich reichlich mehr oder weniger deutlieh
geflügelte Exemplare, deren Dorsalschalc oft nahe dem Wirbel
besonders kräftig gewölbt ist (Taf. 3, Fig. 10). Eine Reihe
ziemlich großer Stücke ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß die
große Schale mit den beiden wohlentwickelten Falten sich weit
gegen die kleine aufbiegt (Taf. 3, Fig. 9).
Altersformeu von Zarngla£P zeichnen sich gewöhnlich durch
die besonders robuste Entwicklung der Schnabelregion und der
Stirnfalten aus. Letztere sind bei manchen Stücken als deutliche
Kauäle vom Stirnrande bis über die Mitte der Schale hinauf zu
verfolgen (Taf. 3, Fig. 11).
Schließlich will ich, neben zwei besonders charakteristischen
Typen, die ich unten gesondert beschreibe (T. cf. cincta Cotteau
und undosa sp. n.), noch eiuc Gruppe kleiner Exemplare nicht
unerwähnt lassen, die, mehr oder weniger länglich entwickelt, am
Stirnrande, wie die oben mit T. Zieteni verglichenen Formen, nur
eine Aufbiegung der großen Schale besitzen. Es handelt sich
hier aber wohl nur um ein später zur Biplikatic führendos Ent-
wicklungsstadium, da bei manchen dieser Exemplare Stirnfaltoii
angedeutet sind. .
In der durch NeiHnea tuberculosa gekennzeichneten Abtei-
lung 2 des Mittel-Kimmeridge von Zurnglaff sind Tcrebrateln viel
weniger zahlreich, als weiter unten, und ihre Variabilität uimmt,
soweit aus dem mir vorliegenden Material zu ersehen ist, wesent-
lich ab. Die Mehrzahl der Stücke entspricht den an T, subeüa im
engeren Sinne sich näher anschließenden Formen der Abteilung 1.
Es folgt nun die genauere Behandlung zweier Formen von
Zarngla£P, die sich durch deutliche Merkmale besonders der Ge-
samtform aus der großen Menge der weniger charakteristischen
herausheben.
der angeführten Formen. 147
Terebratula nndosa sp. n.
Taf. 4, Fig. 2, 3.
Die im Umriß nahezu kreisförmige Terebratel besitzt ihre
irrößte Breite etwas über der Mitte, nach dem Schnabel zu. Der
Schnabel ist nicht selir groß, aber kräftig übergebogen. Er winkelt mit
90^ oder mehr und besitzt eine deutliche, bis zum Schloßrande
verf'ol^bare Arealkante. Das Deltidium ist klein, seine beiden
Hälften sind durch das Loch fast auseinandergedrängt. Umriß
und sonstige Ausbildung der Schnabclpartic zeigen eine gewisse
Annäherung an Zeilleria, doch konnte ich durch Anschleifen eines
Exemplares feststellen, daß das Armgerflst die Ausbildung besitzt,
die gleichmäßig bei allen Biplikaten des Oberjura gefunden wird.
Die Annäherung an den Zeilleria- Typus ist also eine rein äußer-
liche und als Kouvergenzerscheinung zu betrachten. Die große
Schale ist am Schnabel stark und sehr regelmäßig gewölbt, an den
Seiten abgeflacht, so daß die mittlere Wölbung als sehr stumpfer
Kiel tibcr die Schale läuft. Besonders bezeichnend ist, daß die
Kommissur an den Flanken zur kleinen, an der Stirnseite zur
großen Schale in mehr oder weniger stark geschweifter, gleich-
mäßiger Wellenlinie aufgebogen ist. Die kleine Schale ist nur
am Wirbel etwas bucklig gewölbt, sonst in der Querrichtung fast
flach, in der Längsrichtuug entsprechend dem Verlaufe der Kom-
missur gleichmäßig gebogen. Der Stirnrand zeigt im Alter kurze,
rundliche, biplikate Falten. Die kleine Schale scheint Andeu-
tungen eines Medianseptums zu besitzen.
Ein etwas unsymmetrisches Exemplar im Museum zu Greifs-
wald, das wohl auch hierher gehört, zeigt auf der stark ange-
witterten Ventralsch.ilc neben der bei vielen Terebrateln dieser
Schichten auftretenden Hadialstruktur noch konzentrische Lamellen,
die mit den Radialleisten ein Netzwerk bilden (Taf. 4, Fig. 4).
Junge Stücke sind oft besonders breit geformt, besitzen einen
feiugeformten Schnabel, schneidend scharfe Kommissur (besonders
an den Flügeln), und sind am Stirnrande oft lange ohne Spur von
Falten, die sehr verschieden früh erscheinen.
10*
148 Notizen zu einer Reihe
Maße eines erwachsenen und eines junges Stückes:
Länge der großen Schale . 27 mm 18 mm
» » kleinen » . 23 » 16 »
Breite 27 » 18 »
Dicke 16 » 8 »
Mittel-Kimmeridge 1 von Zaruglaff.
Nach dem Beispiel von DouviLLi^ und Haas benenne ich
die Form, um für einen so leicht kenntlichen Typus einen Namen
zu haben. Ob er eine »gute« Art bezeichnet, läßt sich noch nicht
entscheiden.
In denselben Schichten habe ich einige Exemplare einer ge-
drungeneren, spitzer gewinkelten Nebenform der 21 undosa ge-
funden, deren größte Breite zwar etwa in der Mitte liegt, nicht
nach dem Schnabel zu verschoben, deren Flanken aber ebenfalls
deutlich zur kleinen Schale aufgebogen sind.
Maße eines Stückes :
Länge der großen Schale 27 mm
» » kleinen » 22 »
Breite 23 »
Dicke 14 »
Auch im Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen habe ich einige
Terebrateln gefunden, die an T. undosa schon erinnern.
Terebratala cf. cincta Cotteau.
Taf. 3, Fig. 13; Taf. 4, Fig. 1.
1886. DouviLL^ Brach, jur. S. 78, hier die Synonjmie.
Eine gut charakterisierte Gruppe unserer Terebrateln lehnt
sich an die von Bayle^) so prächtig abgebildete Art Coti'Eau's
von Tonnerre an, steht ihr jedenfalls mindestens ebenso nahe, wie
die von de IjORIOL als T. subselia abgebildete^) Form, die Dou-
YILL^ hierher rechnet.
Die Form fällt auf durch ihren gerundeten, manchmal fast
kreisförmigen Umriß, dessen größter Querdurchinesser in der
') 1878, Explic Taf. VIII, Fig. 4-10, 12, 13.
») 1875, Boul. II, Taf. XXV, Fig. 18.
der aogeföhrten Formen. 149
Mitte liegt. Die große Schale ist rand gekielt uud uach den
FlankeD abgeflacht, viel mehr, als der echten T. ctncta eigen ist.
Die Schnabelpartie ist nicht sehr groß, aber etwas ungeschickt
geformt; sie winkelt mit etwa 95^, weicht also auch darin von
T. ctncta ab, bei der die Schnabelregion kräftig entwickelt und
ganz regelmäßig unter etwa 83^ geschnitten ist. Die Kanten des
Schnabels sind angedeutet. Das Deltidium ist, im Gegensatz zu
T. cincta, oft zu sehen, besonders an jüngeren Stücken. Die
kleine Schale ist au£Pallend gleichmäßig uhrglasförmig gewölbt;
Falten am Stirnrande treten erst spät auf, werden dann aber
gleich recht deutlich. Die Kommissur wird im Älter durch
Dicken Wachstum des Tieres mit folgender Umbieguug der Schalen-
ränder stumpf und reich an kräftigen Anwachslinien, doch wird
die starke Randabwölbung der französischen Form nie annähernd
erreicht; auch bleibt bei unseren Stücken die kleine Schale an
Wölbung immer weit zurück^ und die bei joner früh in regel-
mäßigen Abständen auftretenden gröberen Anwachslinien fehlen
bei den pommerschen Stücken der Hauptfläche der Schale ganz
Bei jungen Exemplareu, die mir nicht vorliegen, muß, nach den
Anwachslinien der erwachsenen zu urteilen, die Kommissur in
einer Ebene liegen; sie sind relativ breit und ihr größter Durch-
messer liegt dem Schnabel näher» als später.
Maße zweier Exemplare:
Länge der großen Schale . . . 32 mm 30 mm
» » kleinen » ... 28 » 26 »
Breite 28 » 28 »
Dicke 17 » 16 »
Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglafi^.
24. Zeilleria hnmeralis A. Roem. sp.
Taf. 4, Fig. 8-15.
Synonymie siehe bei:
1886. DouviLL^, Brach, jar. S. 93.
1893. DB LoiaoL, ToBDerre, S. 162.
Z, humeralia kommt in Klemmen und Zarnglaff in ausge-
zeichneter Erhaltung vor.
150 Notizen za einer Reihe
Am eröteren Fundorte finden sich vorwiegend stark gewölbte,
ziemlich große Exemplare, darunter reichlich vertreten die typi-
sche Form, deren größte Breite dem Schnabel genähert liegt
(Taf. 4, Flg. 8 und 12). Diese Exemplare besitzen gewöhnlich
eine schmale Abflachuug der Stirnkommissur, die von zwei
stumpfen, auf beiden Schalen ein Stück verfolgbaren Kanten ein-
gefaßt wird. iFerner kommen Formen vor, deren größte Breite
in der Mitte liegt (Fig. 9 und 10), seltener solche, bei denen sie
sich dem Stirnrande nähert (Fig. 11); diese letzteren besonders
zeigen oft Neigung zu Asymmetrie und sonstigen Unregelmäßig-
keiten der Form. Der bei typischen Exemplaren wohlcntwickeltc
Kiel der Schnabelregion der großen Schale ist bei den letzter-
wähnten weniger deutlich. Ebenso ist ihre kleine Schale oft ver-
gleichsweise stark gewölbt. Diese Eigenschaften neigen stark zu
der unten besprochenen Z, egena Bayle hinüber, ohne dass ich
jedoch zweifellose Vertreter dieser Art in Klemmen gefunden
hätte. Die erwachsenen Exemplare sind gewöhnlich länger als
breit, meist im Verhältnis 4 : 3, zeigen aber durch die Anwachs-
linien, daß sie aus Jugendformen von äquidimensionalem Umriß
entstanden sind.
Die halbwüchsigen Stücke, die bei Zarngla£P weit vorwiegen,
sind gerundet viereckig oder fünfeckig, je nachdem die Abstutzung
der Stirnseite noch fehlt oder schon vorhanden ist (Fig. 15).
Diese Jugendformen sind flach (Dicke ^/o der Breite oder weniger)
Von Z. tetragona A. Ko£M. sp., an die sie etwas erinnern, sind
sie durch die Zierlichkeit des Schnabels und die deutliche Aus-
bildung des Kieles der großen Schale zu unterscheiden.
Ein hohl erhaltenes Exemplar mit freiliegendem ArmgerOst
zeigt den schon bei anderen Zeillerien hie und da beobachteten
Fransenbesatz der Schleife.
Maße einiger Exemplare:
mm
Länge der großen Schale 20
» * kleinen » 17,5
Breite 16
Dicke 12
mm
mm
mm
mm
mm
16
21
19
12,5
11,5
13,5
17,5
16,5
11
10
13
18
16
12
10,5
8
13
13
7
6,5
der angef&hrten Formen. 151
25. Zeilleria hnmeralis A. Roem. var. = yentroplana Fiebblkorn.
Taf.4, Pig. 20, 21.
1893. FiKBBLKOBN, Gdschiebe, S. 391, Taf. XII, Fig, 7—16.
Im Ober-Kimmeridge von Bai-tin faud ich ein zweifelloses,
wenn auch etwas verdrücktes Exemplar der großen Zeülei^^ die
FiBBELKORN aas norddeutschen Oberjura-Geschieben beschreibt.
Es besitzt fast die doppelte Größe der Z. humeralis des Unter-
Kimmeridge, wie ich sie sonst aus Pommern und Nordwest-
deutschland kenne, und stimmt darin flberein mit den großen
Exemplaren Fiebelkorn's und dem norddeutschen Geschiebe-
exemplar, das QüENSTEDT^) abbildet und mit Vorbehalt zu Tere-
bratula lampas stellt Die Form läßt sich abgesehen von ihren
Dimensionen noch dadurch von der typischen Z. humeralis unter-
scheiden, daß auch bei vollerwachseneu Exemplaren der Wirbel
viel weniger stark übergebogen ist^) und das mittelgroße Delti-
dium gewöhnlich frei läßt. Eine Eigentümlichkeit, die auch die
mir vorliegenden Originale Fiebelkorn^s erkennen lassen, bilden
Farbenspuren in Gestalt etwa radialer, unregelmäßig geflammter
Bänder, die auch in der Photographie zum Ausdruck kommen.
Von anderen Formen des Kreises der Z. humeralis erreichen ähn-
liche Maße, wie das unsrige, Stücke, die Davidson') aus den
supracoraüine beds von Äbbotsbury in Dorsetshire als T, lampas
Sow. beschreibt und abbildet.
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
26. Zeilleria a?ellana n. sp.
Taf. 4, Fig. 16-19.
In Bartin kommt nicht selten eine auffallende Zeillet*ta vor,
die sich schon im Jugendzustande von Z. humeralis unterscheidet.
Der Schnabel ist wesentlich stärker entwickelt, als bei dieser, die
Pseudoarea ist mittelgroß, ihre Kanten zunächst besonders scharf,
förmlich zusammengedrückt, das Loch ziemlich klein und das
>) 1871, Brachiopoden S. 341, Taf. XLVII, Fig. 5.
^ An den Abbüdongen nicht deatlich, da sie vornüber geneigt dargestellt
sind, um die Sparen der Färbung zu zeigen.
S) Brachiopoden, Supplement, S. 170, Taf. XXil, Fig. 3—5.
152 Notizen za einer Reihe
Deltidium deutlich ausgebildet. Die große Schale besitzt aufdor
Außenseite einen sehr deutlichen runden Kiel, der infolge der
völlig abgeflachten, oft sogar ein A^enig eingedrückten Beschaffen-
heit der seitlichen Flächen noch besonders hervortritt. Die kleine
Klappe, ist stets nur dicht am Wirbel gewölbt, wird dann aber
ganz flach und bleibt es, solange das Jugendstadium der Ent-
wickelung dauert.
Hat die Terebratel etwa ^/4 der endgültigen Größe erreicht^
so tritt sie fast unvermittelt in ein zweites Stadium ihrer Aus-
bildung. Die Ränder beider Schalen biegen mehr oder weniger
scharf nach innen um, wachsen dann im rechten Winkel, später
noch weiter gegen ihre anfängliche Richtung eingebogen, solange
weiter, bis der dorsoventrale Durchmesser die beiden anderen
etwa erreicht. Gleichzeitig verliert sich die Schärfe der Areal-
kanten und die vordem glatte, nur einige Anwachslinicn zeigende
Oberfläche der Schale wird wulstig und erhält manchmal scharfe
Einschnürungen (Fig. 18 b). An dem Aufblähuugsprozeß nimmt,
wie die Profilansichten zeigen, die große Schale ungleich stärker
Anteil^ als die kleine. Die ganze Schale wächst, wenn aucii
meist weniger, als Z* humeralis zu tun pflegt, dabei noch etwas
in die Länge, behält aber infolge der Aufblähung immer eine ge-
drungene, an eine mittelgroße Haselnuß erinnernde Form. Ein
einziges, neuerdings von mir gefundenes Exemplar (Fig. 19) ist
weniger gebläht, etwas länglich, und so, in der Gesamtform
wenigstens, den typischen Exemplaren der Z. humeralia ähnlicher,
von der es die Form des Schnabels und der viel ausgeprägtere
Kiel dennoch leicht unterscheiden. . Mit dem ziemlich großen,
ebenfalls stark geblähten Stück, das Fiebelkorn ^) aus einem Ge-
schiebe abbildet, besitzt unsere Art nur entfernte Ähnlichkeit.
Auch Z, avellana besitzt manchmal im Alter eine geringe, von
stumpfen Kanten eingefaßte Stirnabstutzung.
ZeäUria avellana ist stets gleichmäßig braun gefärbt (wäh-
rend in denselben Schichten Z, cf. humeralis die erwähnte Streifen-
zeicbnung besitzt und Terebratula subsella fast weiß bleibt), sie
>) 1893, Geschiebe, Taf. XII, Fig. 17.
der aagef&hrten Formen. 153
n^ird also im frisclieu Zustande, wie so viele rezente Bracliio-
poden, kräftige Farbe besessen haben.
Maße zweier Stücke:
Länge der großen Schale ... 19 mm 18 mm
» » kleinen » ... 15 » 15 »
Breite 15 » 16 »
Dicke 16 > 16 »
Ober-Kimmerigde 2 von Bartin.
27. Zeilleria cf. egena Bayle.
Taf. 4, Fig. 7.
Synonymie siehe:
1886. DoiviLLK, Bracb.jur. S. i)l.
«
Unter den nicht ganz erwachsenen Zcillerien von ZarnglafF
fallen einige durch massivere, etwas geblähte Form des Schnabels
auf. Das einzige voUwüchsige Exemplar von diesem Typus, das
ich bisher dort fand, ist das abgebildete. Es ist nicht ganz regel-
mäßig geformt, zeigt aber deutlich genug charakteristische Merk-
male der lange Zeit von Z. humeralis nicht unterschiedenen Z.
egena^ kräftigen, übergebogenen Schnabel, kiellose, gerundete
Schnabelpartie der großen und starke Wölbung der kleinen Schale.
Das eine oder andere der nicht ausgewachsenen Exemplare
könnte man auch zu der nahe verwandten kurzen, gewöhnlich
flachen Z, tetragona A. Ro£M. sp., mit ebenfalls starkem, aber ab-
stehendem Schnabel, zu rechnen versucht sein. Doch ist es
wahrscheinlicher, daß auch diese bei vollständiger Entwickelung
die stärkere Wölbung der Schale und die kräftige Einbiegung
des Schnabels wQrden erworben haben i).
Zeüleina egena ist in Frankreich eher vorhanden als Z. hu-
meralü und erlischt auch eher. In Pommern dagegen habe ich
sie bisher nur in ZarnglaflT, also in den höchsten Schichten, in
denen die typische Z. humeralis dort noch vorkommt, gefun<1en.
Allerdings kommen auch im Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen
Formen vor, die ihr schon ähneln.
1) Das Yerh<Dis der beiden genannten Arten zn einander bedarf wohl
noch der Aufkl&rang.
154 Notizen zu einer Reibe
Die in No. 26 erwähnte geblähte Geschiebeform besitzt eben-
falls zu Z. egena Beziehungen. Sie zeichnet sich vor ihr jedoch,
ebenso wie die Z. humei^alis angegliederten Formen derselben
Geschiebe, durch besondere Größe aus.
Maße des erwachseneu Exemplares:
Länge der großen Schale 17 mm
» )> kleinen » 14 »
Breite 12,5)*
Dicke 11 »
Mittel-Kimmeridge 1 von ZarnglafF.
28. Aulacothyris sp.?
Taf. 4, Fig. 22.
In Klemmen fand ich ein einziges, wohlerhaltenes Exemplar
einer kleinen Terebratel, deren Bestimmung bisher nicht gelungen
ist. Die kleine, in beiden Schalen kräftig gewölbte Form ist von
rundlich viereckigem Umriß, ziemlich vorspringendem, aber ganz
übergebogenem Schnabel mit kleinem Loch und kurzen bald er-
löschenden Ärealkantcn. Die große Schale ist nur wenig und
breit rundlich gekielt, an den FlQgeln etwas abgeflacht. Die
kleine ist nahe dem Wirbel kräftig gewölbt, dann in der Mitte
flach und breit eingesenkt und am Stirnrand entsprechend dieser
Depression gegen die große aufgebogen. Der Stirnrand ist im
Umriß ziemlich gleichmäßig gerundet. Die größte Breite liegt
etwa in der Mitte. Von den inneren Verhältnissen ist an dem
ganz beschälten Stück nichts zu sehen.
Ich muß es einstweilen unentschieden lassen, ob wir in der
Form eine nahe Verwandte der Aulacothyris impressula Qüenst.
sp. zu erblicken haben. Von den bei Qüenstedt^) abgebildeten
Exemplaren, die alle am Stirnrande mehr oder weniger abgestutzt
erscheinen, ist sie durch dessen Rundung unterschieden, übertrifil
auch wesentlich die von Quenstedt angegebenen Maße. Von
AuL impresaa Bronn sp. unterscheidet sie sich u. a. durch das
Fehlen der scharfen Mittellinie der Depression der kleinen Schale.
») Brachiopoden, S. 347, Taf, XLVII, Fig. 37—45.
der angeführten Formen. 155
Ol) ferner die Form vielleicht zu Glossothyris zu rechnen
ist, wird, wenn erst mehr Material vorliegt, leicht im Anschlift*
zu entscheiden sein. Endlich ist zu berücksichtigen, daß in den-
selben Schichten gewisse größere, im Umriß wenigstens einiger-
maßen ähnliche Formen vorkommen, die ich zu Zeill. kumeralis
gestellt habe, von denen einige (Taf. 4, Fig. 10), wenn auch
spät und nicht sehr ausgesprochen, eine mittlere Depression der
kleinen Schale entwickeln. Es ist immerhin eine entfernte Mög-
lichkeit, daß unser Stflck als ein zwerghaft klein gebliebenes,
abnorm geblähtes Exemplar aufzufassen ist, das diesem Typus
zugehört, der im Kreise der Zeill. humei'alis auch durch seine
etwas früh erlöschenden Areal kanten auffällt. Dagegen spricht,
daß die ganze Form des Stückes sehr wohlgebildet und ebenmäßig
ist, während sonst gerade Zwergformen gern starke Anwachs-
streifen, Unregelmäßigkeiten des Randes, kurz Neigung zu krüppel-
hafter Ausbildung zeigen.
Maße: Länge der großen Schale 12,5 mm.
» » kleinen » 10,5 »
Breite 11,5 »
Dicke 8 »
Unter-Kimmeridgc 1 von Klemmen.
29. Avicula Gesneri Thurm.
1859. CoNT. JKAN, MoDtbeliard, S. 300, Taf. XIX, Fi«;. 8, 9.
1872. DB LoRioL, Haute Marne, S. 363, Taf. XX, Fig. 5, 6.
? Gervillia — , 18G4, Herm. Crkdxer, Pterocerassch, S. 2.'U, Taf. X, V\%. 10
= A. modiolariSy 1865, Sadebbck, Pomro. Ob. Jura, S. 609.
Im Unter-Kimmoridge von Tribsow habe ich drei Stoinkcrne
einer Avicula gefunden, die viel kleiner sind, als die sonst in diesen
Schichten sehr häufige A, GesneH^ und deren Axe einen spitzeren
Winkel mit dem Schloßrande bildet. Sie sind \i^ohl als Ju<;ei:d-
exemplare zu unserer Art zu rechnen, zumal auch ein halb-
wüchsiges, deutlich radialstreifiges Stück aus dem Mittcl-Kimmc-
ridge von Zarnglaff spitzer gebaut ist als der Typus. Die Exem-
plare sind um so gewölbter, je älter sie sind.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow, Tribsow, Friedensfeldo,
Mittel- Kimmcridge von Zarnglaff.
156 Notiien zu einer Reihe
30. Avicnla (Oxytoma) cf. expansa Phill.
1875. Yorksliire, III. Ed., S. 247, Taf. lü, Fig. 35.
1898. Skkat u. Madsen, boalders, S. 106, Taf. III, Fig. 8.
A, macroptera pars^ 1836, A. Robmbr, Ool. Greb., S. 86.
In den Aucellenschichten (Unt.-Portland 3) von Schwanteshagen
fand ich eine nicht vollständige, aber sonst wohlerhaltene linke
Klappe einer Avicula mit vier engstehenden Rippen auf dem vor-
deren Ohr, 18 Hauptrippen auf dem erhaltenen Teil der Schale,
die mit feineren veechseln. Nach dem Rande zu schieben sich
noch feinere Radiallinien ein.
Die vorliegende Form stimmt mit den beiden bei Skbat und
Madsen aus einem Geschiebe mit Eaogyra virgvla abgebildeten
Stücken von A. easpanaa Phill. gut Qberein. Die große Vertikal-
Verbreitung dieser Art (siehe Zusammenstellung bei Skbat und
Madsen) wird durch ihr Vorkommen in unzweifelhaften Portland-
schichten noch erweitert. Auch die als A. MuenstetH Bronn be-
zeichnete Form, die Fiebelkorn in einem Kimmeridge-Geschiebe
auffand i), gehört wohl hierher. Von der im S^quanien von Questrec-
que vorkommenden Av. Douvillet de Loriol's^) ist die Art durch
geringere Wölbung und größere Ungleichseitigkeit leicht zu unter-
scheiden.
Unteres Portland 3 von Schwanteshagen.
31. Ancella Pallasi Keys. var. tennistriata Lah.
Taf. 5, Fig. 1—6.
1888. Lahuskn, Ancellen, S. 10, 34, Taf. I, Fig. 25—27.
1901. PoMPioKj, fräDk. Aaoellen, S. 25» Taf. IV, Fig. 5, 6.
Die Ancellen von Schwanteshagen sind fast sämtlich etwas
breiter und flacher und im Wirbel der linken Klappe zierlicher,
auch weniger stark übergebogen, als Lahdsen^s Typus , doch
kommen vereinzelt auch typische Exemplare vor. Sämtliche Exem-
plare sind viel dünnschaliger als die mir vorliegenden russischen
Stücke. Die Erhaltung der Schalen ist ziemlich scharf, wenn
auch vollständige Schalenexemplare kaum zu bekommen 'sind, da
^) Geschiebe, S. 401, Taf. XIV, Fig. 15.
2) Boal. II, S. 163, Taf. XX, Fig. 3—6.
der angeffthrten Formen. 157
die Schale meist im Abdruck zum Teil haften bleibt. Die Skulptur
zeigt auf der linken Schale zunächst sehr flache, grobe, konzen-
trische Wülste, die auch auf dem Steinkern angedeutet sind.
Dazu kommen viel feinere, lamellös scharfe, konzentrische Rippen
(s. Fig. 3), die nach dem Wirbel zu noch feiner werden. Dem
Wirbel sitzt ein glatter, scharf abgesetzter Prodiseoconch auf.
Außerdem ist die Schale bedeckt mit feinen, zartwelligen, gegen
den Rand hin etwas gröber werdenden Radiallinien, die hie und
da undeutlich dichotomieren. Bei einigen Schalen ist eine gröbere,
ganz flache radiale Faltung der linken Schale zu erkennen.
Die rechte, kleinere Klappe ist nur nahe dem Wirbel einiger-
maßen gewölbt, wird dann bald fast flach. Größere Stücke sind
bei Ys oder ^4 vom Unter- Rande sogar etwas eingesenkt, ent-
sprechend einer leichten Depression, die auch auf der Wölbung
der rechten Schale an dieser Stelle auftritt Byssusohr und hin-
terer Flügel haben sich an einzelnen Exemplaren fast unverletzt
beobachten lassen.
Unter-Portland 3 von Schwanteshagen.
32. Perna Bayani de Lor.
1875. DK LoRIO^ Boul. II, S. 325 (169), Taf. XX, Fig. 8, 9.
Die hierher gehörenden Perna des Unter-Portland 2 sind bis
7 cm große, stark gewölbte, recht mittelmäßig erhaltene Stein-
kerne mit Resten der ^/s bis 1 mm dicken Prismenschicht der
Schale. Die Gesamtdicke der Schale und die Einzelheiten des
Schloßrandes lassen sich nicht beobachten.
Im Steinbruch von Schwanteshagen kommt die Art nicht
ganz so groß vor, läßt aber an unverdrückten Steinkrrnen die
Einzelheiten des Baues gut erkennen. Der Umriß entspricht den
Darstellungen bei de Loriol. Von der Schale sind auch hier oft
Reste der Prismenschicht erhalten, bei einigen kleineren Stücken
auch Farbenspuren in Gestalt radialer Streifen, wie sie rezente
Myiüus besitzen. Die Schale war bei einem mittelgroßen Exem-
plar am Wirbel etwa 4 mm dick. Die Schloßfläche ist etwa 5 mm
iiu Mittel breit, die Ligamentgruben auf ihr reichlich doppelt so
l»rcit wie ihre Zwischenräume und etwas nach vorn geneigt. Der
158 Notizen zu einer Reibe
Steinkern ist auch bei größeren Stocken noch bis zum Wirbel
kr&ftig gewölbt. Der Schloßwinkel beträgt TO^, im Alter auch
mehr.
Unter-Portland 2, 3 und 4 von Schwanteshagen.
33. Lima argonnensis Buv.
1852. BüviosiKu, Mause, S. 23, Taf. XVIIT, Fig. 8-10.
1874. DK Lomou, Boul. II, S. 173, Taf. XXL Fig 11.
1803. FiKüKUKouN, Geschiebe, S. 400, Taf. XIV, Fig. 13.
Die Borippung entspricht insofern besonders der Beschreibung
bei DE LoRiOL, als ein Teil der Schale deutlich zwischen den
schmalen, scharfen Kippen viele feine Radiallinien zeigt, deren
mittelste zwischen zwei Rippen manchmal etwas hervortritt. Da-
gegen treten die feinen Anwachslinien zurück; nur grobe konzen-
trische Absätze der Schule sind sehr deutlich. Die Rippen ver-
lieren sich beiderseits nach den Ohren zu, vorn, nachdem sie
weitläufiger und zarter geworden sind. Auf dem Steinkern siud
sfuntliche Rippen rund und auch hier schmäler als die Zwischen-
räume.
Ober-Kimmeridge 2, Bartiu, Unter-Portland 1 von Zarnglaft*.
34. Lima fragilis A. Roemer.
1S36. Oolilh-Gob., S. 77, Taf. XIII, Fig. 12.
Von den kleineren Lima-Formen, die Sadebeck als L. dense-
punctata A. RoEM. zusammengefaßt hat, trenne ich vorläufig hier
die Formen mit enger, die ganze Schale einnehmender Skulptur
von Punkt! iuien nb. Wenn erst mehr ausreichend erhaltene
Schaleuoxemplare vorliegen werden, sind voraussichtlich noch
weitere Scheidungen erforderlich.
Ober -Oxford 3 von Klemmen, Unter- Kimmeridge 2 b von
Tribsow.
35. Lima (Ctenostreon) proboseidea Sow. (= L. peetiniformis Et.).
1S18. SowERBY, Min. Concb., Taf. CCXIV, Flg. 1.
1861. TifURMANN tt. Etallon, Lcth. Brantr., S. 23G, Taf. XXXII, Fig. 1.
1893. Qrkppix, Oberbocbsitten, S. 74, Taf. VI, Fig. 1.
der angeführten Formen. 159
Die Art tritt in guten, wenn auch nicht leicht unverletzt zu
gewinnenden Sdhalenexemplaren in großer Menge im Oxford Ib
über den Muschelsanden von Klemmen auf und ist fQr diese
Schicht bezeichnend. Von den Fundorten des Unter-Kimmeridge,
woher sie durch Sadebbgk als häufig bekannt ist^), haben mir
wirklich gute, zu einer sicheren Bestimmung ausreichende Exem-
plare nicht vorgelegen. Auch die wenigen Stücke aus dem Mittel*
Kimmeridgo von Zaruglaff genügen dazu nicht. Diese letzteren
erinnern mehr an das von Dämon ^) aus dem Kimmeridge Clay
abgebildete Exemplar, dessen Kippen in der Wirbelrcgion stärker
divergieren, als weiter außen. Bei der typischen L. proboscidea
ist nach den meisten Abbildungen das umgekehrte der Fall.
Ober-Oxford laund Ib von Klemmen, Unter-Kimmeridge 2b
von Fritzow, Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff.
36. Hinnites cf. Hantcoeuri Dollfuss.
1863. Ctp. de la Heve, S. 86, Taf. XVII, Fig. 1, 2.
Es liegen die nebeneinander gefundenen Innenseiten beider
Schalen desselben Stückes vor, die in ihrer /.iemlich ilachen Wöl-
bung nicht sehr verschieden sind. (Von H. Hautcoeuri ist bisher
nur die »obere« Klappe bekannt.) Diese Innenseiten zeigen, da
augenscheinlich nur die dünne, äußere Schalenschicht erhalten ist,
ganz gut, wenn auch vielleicht etwas abgeschwächt, alle wesent-
lichen Skulpturelemente der Außenfläche, die der von Dollfuss
aus dem calcaire ä Trigonies beschriebenen Form ausreichend ent-
sprechen. Da indessen Wirbelregion und Ohren meinen Stücken
fehlen, kann ich sie doch nur mit Vorbehalt der genannten Art
zuweisen.
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
37. Ostrea cotyledon Contejean.
1859. Montb^liard, S. 319, Taf. XXIV, Fig. 15-17.
ISCl. Thurmanx u. Etallon, Leih. Bruntr., S 271, Taf. XXXIX, Fig. 2.
1872. DE LoRioL, Haute Marne, S. 406, Taf. XXIV, Fig. 27.
*) Avicula pectint/ormisj 1865, Pomm. Oberjura, S. C68.
*) 1888. Weymouth, Suppl., Taf. IX, Fig. M.
]ßO Notizen za einer Reihe
Die Art erreicht in ZaraglafF 10 cm Durchmesser. Sie ist
immer fast kreisförmig und der nur kleine Muskeleindruck liegt
beinahe zentral, noch etwas mehr als die Abbildung 17 bei Con-
TEJEAN anzeigt. Bei einigen StQckeu ist die Schale in der Mitte
des vorderen Randes vorgezogen. Von der in Zamglaff mit ihr,
wenn auch seltener vorkommenden 0. deltoidea Sow. ist sie immer
durch dQnnere Schale mit weniger lamellösem, die Vorder- und
Hinterseite nicht gesimsartig überbauendem Rand unterschieden.
Mittel- Kimmeridge 1 von ZarnglafF, Unter -Portland 4 von
Schwanteshagen.
38. Ostrea deltoidea Sow.
Taf. 5, Fig. 7—12; Taif. 6, Fig. 1.
Stkuckmann, Neue Beiträge, S. ll, Taf. II.
Die Art ist in fast allen Schichten des Oxford und Kimme-
ridge in Pomuicrn zu finden, nirgend aber iu so enormer Menge
uud so vorzü<^licher Erhaltung, wie im Oxford 3 von Klemmen.
Die dortigen Exemplare sind nicht besonders groß und dickschalig,
erreichen z. B. nie die Dimensionen des schön erhaltenen Schalen-
paares, das Struckmann von Hoheneggelsen aus etwa demselben
Horizonte abbildet. Ans dem sehr reichen Material, das ich in
Klemmen sammeln konnte, bilde ich neben Schalen von normaler
Form einige abweichend entwickelte Stficke ab, in denen sich die
Variabilität der Spezies ausspricht. Sie scliließen sich durch alle
Übergänge an die typische Ausbildung an. Vergleichsweise oft
tritt die Neigung auf, die hintere untere Ecke des Randes nach
hinten zu ziehen, sodaß ein fast halbmondförmiger Umriß entsteht.
Im Ober-Kimmeridgc von Bartin erreicht die Art sehr bedeutende
Größe, die alle mir sonst bekannten Vorkommen Qbertrifft.
Obor-Oxford 1 a und 3, Klemmen, Uuter-Kimmeridge 1 von
Klemmen, 2b von Fritzow etc., Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff,
Ober-Kimmeridge 2 von Bnrtin.
39. Ostrea cf. expansa Sowerby.
Min. CoDch., Taf. CCXXXVIII, Fig. 1.
DK LoKioL, Boul. I, S. 109, Taf. TU, Fig. 4.
- , Boul. 11, S. 210 (36G).
der angeführten Formen. Igl
Das größte vorliegende Exemplar von 10 cm Durchmesser
stammt aus den Perna- Schichten des Portland 2, wenig kleiner
sind die im Portland 4 des Steinbruches nicht seltenen StQcke.
Alle sind im allgemeinen im Umriß rundlich, doch ist zwischen
Hinter- und Unter -Rand meist eine stumpfe Ecke entwickelt
Die Ligamentgrube fand ich immer flach und nicht höckerig be-
grenzt. Dagegen ist die ganze Innenfläche meist unregelmäßig
gebuckelt
Unter-Portland 2 und 4 von Schwanteshagen.
40. Exogyra Gnmprechti n. sp.
Taf. 6, Fig. 2—5.
Im Unter- Kimmeridge 2 b und etwas häufiger im Mittel-
Kimmeridge 1 findet sich in Pommern eine gerippte Exogyra^ die
in Gestalt und Skulptur wesentlich von E. virgvla Dbfr. sp. ab-
weicht. GuMPREGHT hat zweifellos diese Form im Auge gehabt,
wenn er ^) fc\ virgtda von Fritzow nennt. (Das Vorkommen von
^E. virgula' wurde auch von Duncker^) gelegentlich des Besuches
der NaturforscHerversammlung in Fritzow festgestellt, wenn es
auch bald darauf von Sadbbegk^) wieder bestritten wurde. Auch
die bei Deecke*) von Fritzow erwähnte Ostrea rugosa gehört
vielleicht hierher.)
Ich habe einige wohlerhaltene Stücke aus dem Mittel-Kimme-
ridge von Zarnglaff aus dem nicht sehr harten Gestein vollständig
herauspräparieren können und gebe besonders nach ihnen die fol-
gende Beschreibung.
Der Umriß ist ungeschickt halbkreisförmig, in der Ober-
partie ^) gewöhnlich etwas breiter und besser gerundet, als in dem
etwas zugespitzten Unterende. Der Hinterrand ist im allgemeinen
gerade oder auch ein wenig eingebogen. Die linke Schale ist
1846. Pommern, S. 420.
') 8 Bkhm, 1864. Amt!. Ber.
^ 1865. Pomm. Ob. Jara, S. 652.
*) 1894. Mesoz. Form., S. 25.
^) Die Abbildangen auf Taf. VI sind versehentlich unrichiig gestellt und
sämtlich um 90^ zu drehen.
Nene Folge. Heft 41. 11
162 Notizen za einer Reihe
stark gewölbt, über der Mitte am höchsten. Hier zeigt sie einen
stumpfen Kiel, der sieh nach der flacheren Unterpartie zu bald
verliert. Die Skulptur besteht aus unregelmäßigen, wulstigen Ka-
dialrippen von sehr wechselnder Stärke, die den Kiel schräg
kreuzen und den Rand auf dem Hauptteil der Schale unter rech-
tem oder beinahe rechtem Winkel trefien; erst nach der unteren
Spitze zu biep:en sie in die Hauptlängsrichtung der Schale ein.
Sie werden mehrfach von starken, etwas blättrigen Anwachslamellen
gekreuzt, an denen ihre Stärke und Anzahl sich gern ändert. Die
linke Schale greift stark über die rechte über und trägt in ge-
wissem Abstände vom Hände, da, wo die rechte Schale im ge-
schlossenen Zustande aufliegt, eine Zone gleichmäßig feiner, kurzer
Qnerrillen.
Die rechte Schale ist i. a. flach, etwas unregelmäßig wulstig,
besitzt keine irgend deutliche Radialrippung, aber unregelmäßige
Anwachslinien, die am ganzen konvexen Vorderrande sich zu einer
Zone engstehender, feiner Lamellen zusammenschieben, ähnlich
wie sie E. h'untrutana besitzt. Der Rand der rechten Schale
springt nach innen vor und schlägt sich dann nach außen in einer
dünnen Lamelle um, die zunächst der Umbieguug regelmäßige
Querkerben trägt, entsprechend der Rillenzone auf der Innenseite
der linken Schale.
Der Wirbel ist an beiden Schalen stark, aber grob zurück-
gerollt, sodaß er manchmal bis auf die Mitte des Hinterrandes
zurückgreift.
E. Gumprechti steht am nächsten der nur durch DB LoRlOL^s
Abbildungen und wenig ausführliche Beschreibung^) bekannten
E. buchsitensü MoESCH mscr., von der sie sich besonders durch
die hohe Wölbung der linken und die mangelnde Radialskulptur
der rechten Schale unterscheidet. Von der echten Eaoff. virgula
trennt sie besonders ihre gedrungene, stark gewölbte Gestalt und
ihre grobe, unregelmäßige, erst spät sich der Längsrichtung der
Schale anschließende Radialskulptur.
£s ist wahrscheinlich, daß die meisten in diesen älteren
>) Ostrea virgula. Oberbuchsitten, S. 102, Taf. XIV, Fig. 9—12.
der aogefahrteo Formen. 163
Schichten vorkommenden £zogyren, wie z. B. die von Hannover^)
und dem Boulonnais^) erwähnten, von E. mrgtda zu trennen sind.
Unter -Kimmeridge 2 b von Fritzow und Tribsow, Mittel-
Kimmeridge 1 von Zarnglaff.
41. Gryphaea cf. dilatata Sowkrby.
1816. Min. Ck>nch., Taf. 149.
Mir liegen mehrere, zum Teil fast vollständige £xemplare von
Bartin vor, die ich vorläufig vou 6. dilatata nicht zu trennen
vermag. Sie besitzen fast alle wohlausgebildeten Gryphäenwirbel
und das größte (von fast 150 mm Breite) einen deutlichen Sinus.
Das Hinaufgehen der bekannten Art des Oxford bis in das oberste
Kimmeridge wäre jedenfalls auffallend genug. Die Form ist im
Boulonnais bis in das untere Sequanien hinauf bekannt^), über-
schreitet aber in Hannover^) nicht den unteren Korallenoolith.
Die von Contejean^) wenigstens in Umrißzeichnungen abgebil-
dete Ostrea gryphoides wird zwar bei Montbeliard bis in die cal-
caires et marnes ä Pteroc^res gefunden, unterscheidet sich jedoch,
abgesehen von der viel geringeren Größe, deutlich durch die viel
zierlicher modellierte Wirbelregion.
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
42. Hypotrema cf. rupellense d'Orb.
Taf. 6, Fig. 6, 7.
1887. Fischer, Manuel, S. 934, Fig. 702.
Zu dieser aus Deutschland bisher nicht genannten, sehr auf-
fallenden Bivalvenart stelle ich mehrere von mir in Fritzow und
Tribsow gesammelte Stficke. Es sind hochgewölbte Steinkerne
von etwa 20 mm Durchmesser und etwa kreisförmigem Grundriß,
die mir die rechte Schale des Tieres vorzustellen scheinen. Sie
besitzen zum Teil Spuren der blättrigen Schale. Das Fritzower
Exemplar, das am schärfsten erhalten ist, zeigt angedeutet den
&niucRMA.^ii, 1878, Obeijara, S. 34.
*) MuHiER Ghalmas et Pellat, 1900, Guide, S. 17.
3) OB LoRxoL, 1875, Boal. II, S. 228 (384).
^) SraDGKMAMN, 1878, Obeijara, S. 84.
») 1859. Montbeliard, S. 320, Taf. XXV, Fig. 1—5.
II
164 Notizen zu einer Reihe
biscuitförniigen Muskeleindruck. Auf der 6 mm langen, fast gera-
den Schloßkaiite stehen bei ihm 7 Ligamentgruben, wie Zittbl^)
fllr Pulvinites (= Hypotremaf) angibt. Ein größeres Exemplar von
Tribsow besitzt deren 10, die vorn quer zum Schloßrande stehen,
hinten mehr und mehr nach innen divergieren und nach außen
sich zuspitzen. Die Zwischenräume zwischen den Gruben sind
vorn halb so breit wie die Gruben, nach hinten zu allmählich
breiter.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow und Tribsow.
43. Myoeoneha (?) baltica Wessel.
Tat. tf, Fig. 8.
1851. Descripüo, S. 25, Fig. II.
18G5. Sadkbkck, Pomm. Ob. Jura, S. G80.
Die von Sadebeck genau beschriebene, aber noch nirgends
ausreichend abgebildete Muschel ist in der Gesamtform sehr ver-
änderlich. Das abgebildete Exemplar gehört einer weniger häufi-
gen Varietät au, die wesentlich niedriger gebaut ist und im oberen
Teil der Schale ungewöhnlich weit nach hinten vorspringt. Ein
Abdruck, nach dem sich die auch Sadebeck nicht bekannte
äußere Form des wohl ziemlich dickschaligen Fossiles beurteilen
ließe, hat mir nicht vorgelegen.
Unter-Kimmeridge 2b von Fritzow, Tribsow, Mittel-Kimme-
ridge 1 von Zarnglafi*.
44. Modiola cf. virgiilina Et.
1875. DK LoRioL, Boul. II, S. 152 (308), Taf. XVIII, Fig. 17, 18.
Lline ganz unverdrückte Modiola von Bartin von 53 mm Länge
besitzt recht gut den äußeren Umriß der Fig. 17 bei de Loriol.
Ihr Oberrand ist indessen nicht gut genug erhalten, um zu ent-
scheiden, ob die kurzen Schrägfalten dieser Region, wenn sie auch
nicht typisch entwickelt sind, doch wenigstens spurweis vorkommen,
wie es den Anschein hat.
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
<) Handbuch 11, S. 38.
der angeführten FormeD. 165
45. Modiola (Modiolaria) antissiodorensis Coiteau sp.
1S68. i>K LoRioL, Yonne, S. 189, Taf. XII, Fig. 8.
1875. — , Boul. II, S. 152 (308), Taf. XVIII, Fig. 14.
1882. Stkuckhamn. Neao Beiträge, S. 14, Taf. III, Fig. 5.
1887. — , Portland, S. 46.
1898. Skkat u. Madsbn, Boalders, S. 114, Taf. IV, Fig. 17-19.
Die Form der zierlich gestreiften Muschel ist im Portland
von Schwanteshagen immer etwas breiter, als sie sonst beschrieben
wird, kommt also M. Fiacheri d^Orb. (s. unten) darin näher, von
der sie sich indessen durch den gewöhnlich etwas konkaven, jeden-
falls nie konvex gebogenen Verlauf des ünterrandes deutlich unter-
scheidet.
Unter-Portland 2 und 3 von Schwanteshagen.
46. Modiola (Modiolaria) cf. Fischeri d'Orb.
1845. d'Orbigny, in M. V. K , S. 464, Taf. XXXIX, Fig. 26-28.
Das einzige bis jetzt gefundene Exemplar ist noch kürzer,
als die durch d'Orbigny von Koroschowo beschriebene Art, steht
dieser aber im Umriß sonst nahe. •
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
47. Lithophagus cf. gradatus Buv. sp.
1852. BuvioNiBR. Meuse, Atl. S. 22, Taf. XVII, Fig 24. 25.
1882. Struckmakm, N. Beitr. S. 15, Taf. III, Kig. 7.
Das größte Exemplar besitzt die ungewöhnliche Länge von
60 mm. Seine Erhaltung ist insofern interessant, als die Aus-
fQllung des Bohrloches mit Kalkspat umkleidet ist, der nach dem
Auflösen des Korallenstockes, den das Tier bewohnte, nachträg-
lich die entstandenen Hohlräume wieder zum Teil erftülte.
Ober-Kimmeridge 1 von Bartin.
48. Area cf. cepha de Lor.?
1893 DE LoRIo^ Tonnerre, S. 121, Taf. VIII, Fig. 14.
Das einzige, nicht besonders gOnstig erhaltene StQck zeigt
doch in der allgemeinen Form eine sehr große Uebereinstimmung
mit dem Exemplar de Loriol's von Tonnerre. Das Stück von
Bartin ist UQvollständi^^ aber nicht verdrückt^ wie DE LOR^Ol^
166 Notizen zo einer Reihe
von dem seinigen annimmt. Beide Formen scheinen mir unter
sich sehr nahe verwandt zu sein, aber mit der von db Loriol
aus dem coralligene införieur beschriebenen A. cepha^) nicht be-
sonders eng zusammenzugehören.
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
49. Cucnllaea longirostris A. Koem.
1839. Ool. Geb. Nachtr. S. 37, Taf. XIX, Fig. 2.
Ich lasse den von Boemer für einen aus Fritzow stammen-
den Steinkern gewählten Namen vorläufig bestehen. Es liegen
schon einige Bruchstücke mit Schale vor; sie gestatten indessen
noch nicht mit Sicherheit, die Steinkerne auf eine der vollstän-
diger bekannten Arten zu beziehen, wie es Brauns^) seinerzeit
für angezeigt hielt {Cucuilaea Gold/ussi Roem.).
Zwei fast 7 cm lange Steinkerne in einer kleinen Privat-
sammlung in Cammin stelle ich nur mit Vorbehalt zu Robmer^s
Art, da sie ganz ungewöhnlich hoch gewölbt sind (das eine Stück
fast 5 cm von Buckel zu Buckel).
Ober-Oxford 3 von Klemmen, Unter-Kimmeridge 2 b von
Fritzow etc., Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff.
50. Trigoiüa Hauchecornei n. sp.
Taf. 7, Fig. 7-9; Taf. 8, Fig. l.
Von GuMPREGHT^) wird das Vorkommen dieser Trigonie aus
dem Kalkstein von Schwanteshagen erwähnt, ohne daß über die-
selbe weitere Angaben gemacht werden. Wie seine Beobachtung
von Sadebbgk mißdeutet ist, habe ich oben (S. 73) erörtert.
Trig, Hauchecornei ist in der Schicht 4 von Schwanteshagen
ungemein häufig und hat sich auch in dem über und unter ihr fol-
genden Abschnitt des Profiles vereinzelt gefunden. Sie ist in den
mürben, ausgelaugten Lumachellen (s. oben S. 72) am reichlich-
sten vorhanden, aber es ist fast unmöglich, hier vollständige Ab-
drücke zu erhalten. Dagegen haben die dichten Platten des
>) corall. inf. S. 276, Taf. XXX, Fig. 6-11.
«) Ob. Jura, S. 324.
^ Pommern S. 440.
der angefuhrteo Formen. . 167
Steinbruches eine Reihe vollständiger, zum Teil auch scharfer
Steinkeme und Abdrücke ergeben.
Die etwa 60 mm Länge und 44 mm Höhe erreichende Schale
ist vom vom Wirbel an sehr gleichmäßig gerundet und kräftig
gewölbt. Wirbel; größte Höhe und größte Dicke liegen auf dem-
selben Querschnitt, etwa bei ^|^ der Länge. Die Biegung des
Umrisses wird am Unterrande dann bald flacher, kurz vor der
Hinterecke findet sich sogar eine seichte Einbiegung, so daß das
kurz gerundete, fast winklig vorspringende Hiuterende etwas ge-
schwänzt erscheint. Der Oberrand steigt vom Hinterende i. A.
etwas konvex, nur in der Mitte ein StQck weit flach eingebogen,
zum Wirbel auf.
Die Skulptur beginnt am Wirbel mit dichten, konzentrischen
Rippen, die sehr früh einen immer spitzer werdenden Winkel
nach außen bilden. Auf dem Hauptteil der erwachsenen Schale
besitzt die Skulptur normal entwickelt (Taf. 7, Fig. 7; Taf. 8,
Fig. 1) drei Abschnitte. Der vordere Teil der Schale trägt
ziemlich feine, auch in Reihen flacher Knoten aufgelöste Rippen,
die nach hinten sich aus der Richtung der Anwachsstreifen nach
dem Unterrande vorneigen. Die Mittelregion der Schale wird
von einer Reihe viel breiterer, kurzer, flach knotiger Rippen ein-
genommen, die i. A. senkrecht zum Oberrande verlaufen und nur
in ihrem oberen Ende zum Wirbel sich zurQckbiegen. Diese
groben Rippen bilden mit den feineren der Vorderregion Winkel
von 70 bis 90^. Der Hinterabschnitt der Schale ist bis auf die
auch sonst deutlichen, scharfen Anwachslinien glatt. So das
breite, durch eine gerundete, nur nahe dem Wirbel schärfere und
feingeknotete Kante abgegrenzte Feld, dazu eine nicht sehr breite
Zione vor ihm, die der Einbiegung des Unterrandes entspricht.
Das Feld ist zunächst flach gewölbt und trägt eine Furche; sein
innerster Abschnitt ist tief ausgehöhlt.
Neben den normalen Stücken mit dieser sehr charakteristischen
Skulptur kommen weniger häufig Exemplare vor, die vor allem
durch undeutliche Entwicklung der Berippung abweichen, aber
in der Form des Umrisses, die augenscheinlich wenig veränderlich
ist, leicht ihre Zugehörigkeit zu der Art bekunden (Taf. 7, Fig. 9).
168 * Notizen za einer Reihe
Am nächsten steht T. Hauchecomei der nur unvollkommen
bekannten T. Falcki RouiLL. (s. oben S. 73) aus dem Sandstein
(des oberen Portland) von Katjelniki, von der sie sich aber u. a.
durch die Verhältnisse des Umrisses doch leicht unterscheiden
läßt. Auch T, Micheloti DE LoR. var. (s. unten No. 51, wo die
Hauptuntorschiede angeführt sind) steht sie nahe. Von T. radiata
Bennett (mit glattem Vorderabschnitt) und T. Carret Mün. Chal.
ist sie durch den Umriß und die weit zartere Skulptur, von T. incurva
Bennett (s. No. 52) durch die Gesamtform gut unterschieden.
Unter-Portlaud 2, 3 und 4 von Schwauteshagon.
51. Trigonia Micheloti de Loriol var.
Lyoktt, Trig. S. 92, Taf. XX, Fig. 7.
Lygett beschreibt die vorliegende Form nach einem Ab-
druck aus dem Portland Oolite der Gegend von Devizes und
stellt sie vorläufig als Varietät zu DE LoRlOL^s Spezies aus dem
Portlandien inferieur^), die schon GoldfüSS^) unter der irrtüm-
lichen Benennung Lyriodon eacentHcum Park, abbildete.
Von dem Typus DE LoRlOL^s unterscheidet sie sich durch
die auffallende Breite und Vertiefung des glatten Schalenab-
schnittes vor der Arealkante, sowie durch die an dessen vorderer
Begrenzung auftretenden, an unseren Exemplaren besonders deut-
lichen Knoten. Durch diese letzteren tritt sie in gewisse Be-
ziehung zu T. Hauchecomei (No. 50), von der sie aber durch die
angegebeneu Eigenschaften des glatten Abschnittes vor der Areal-
kante leicht zu unterscheiden ist. Auch sind die Knoten vor
dieser glatten Zone doch mit den kurzen Querrippen, die T.
Hauchecomei in derselben Region trägt, kaum zu verwechseln.
Unter-Portland 2 von Schwanteshagen, Schicht mit Perna.
52. Trigonia incurva Bennett.
1831. Bennktt, Wilt8hire, Taf. XVIII, Fig. 2.
1860. Dämon, Weymonth Suppl. Taf. VII, Fig. 1.
18G6. DB Loriol, Beul. I, S. 82, Taf. Vllf, Kig. 3.
1879. Lycktt, Trig. S. 42, Taf. IX, Fig. 2-r,.
') Beul. I, S. 74, Taf. VII, Fig. 8 u. 9.
^ Petr, G^rni. S. ?08, Taf. CXXXVII, Fig. 8.
der angeführten Formen. 169
Im Mohlacker bei Schwanteshagen ist von mir iu den gelb-
lich verwitterten Kalken der Stufe 3 des Portland eine ganze
Reihe von bis 10 cm langen Steinkemen einer Trigonie gefunden,
die in ihrer eigenartigen Form ganz mit der Abbildung von T,
incurva von Swindon, Wiltshire bei Fitton und mit in meinen
Händen befindlichen Stücken von ebendort übereinstimmt. Einige
Bruchstücke mit Schalenresten und Teile von Abdrücken lassen
sich mit der Abbildung derselben Art bei de Loriol und Dämon
sowie von Alpreck und La Poterie bei Boulogne, die mir zur
Verfügung standen, sehr wohl vergleichen. Nur die Skulptur
auf dem Vorderteil der Schale nähert sich der der oben (No. 50)
beschriebenen T. Hauchecomei mehr an, als in jenen Abbildungen
hervortritt.
Unter-Portland 2 und 3 von Schwanteshagen.
53. Astarte cf. commuuis Ziit. u. Goubert.
1861. Glos, S. 201, Taf. XII, Fig. 2-4.
1875. DK LoRiOL, Boul. II, S. 244, Taf. XV, Fig. 22—24.
Ich stelle die kleinen Astarten, die in Fritzow häufig sind,
von denen aber nur ein geringes Material einigermaßen befriedi-
gender Exemplare vorliegt, einstweilen zu der Spezies, die in
demselben Horizont in Glos sehr verbreitet ist. Die so vielfach
genannte A, supracorallina d^Orb. scheint in Fritzow nicht vorzu*
kommen. A. plana A. Roemer^), auf die Sadebeck*) die Frit-
zower Vorkommen bezieht, stimmt mit ihnen in der Skulptur
nicht überein.
Ober-Oxford la von Klemmen, Unter-Kimmeridge 2 b von
Fritzow.
54. Astarte robiista Et.?
1861. Thukmann u. Etallon, Leth. Bruntr. S. 103, Taf. XXIV, Fig. l.
Es ist mir noch nicht geglückt, einen 43 mm langen, 38 mm
hohen und 23 mm dicken Steinkern der BEHM^schen Sammlung
von recht guter Erhaltung endgiltig unterzubringen. Ich stelle
ihn einstweilen zu der Spezies der Lethaea Bnmtrutana aus dem
•) Ool. Geb. S. 118, Taf. VI, Fig. 31.
") Pomm. Ob. Jura S. Ü77,
170 Notizen za einer Reihe
Epicorallien von Laufon, mit der er in den äußeren Formverhält-
nissen gut übereinstimmt. Doch macht er eigentlich nicht den
Eindruck einer dickschaligen Astarte, wie die Art von £tallon
geschildert wird (bis 4 mm Schalenstärke). Behm's Etikett be-
zeichnet das Stock als Cyprina trigoneUarü VoLTZ.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow.
55. Opis exeavata A. Koemer.
1839. Ool. Geb. N«chtr. S. 36 Taf. XIX, Fig. 5.
Zu den durch A. Roemer bekannt gewordenen Steinkemen
besitze ich den guten Abdruck der hinteren Hälfte einer rechten
Schale. Derselbe stimmt mit 0. Afareana Buv.^) in Umriß und
Skulptur ganz gut überein. Die Form wird sich also wahrschein-
lich, wenn erst etwas vollständigeres Material vorliegt, mit der
genannten Spezies, wie schon Brauns^) vorgeschlagen hat, ver-
einigen lassen.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow und Tribsow.
56. Opis Ganlardea Huyignier.
Taf. 8, Fig. 7.
1862. Mbisk, All. S. 17, Taf. XIV, Fig. 27-81.
1892. DB LoRioL, Corall. inf. S. 249, Taf. XXVII, Fig. 6, 7.
Das einzige Exemplar ist etwa 25 mm hoch und lang; die
stärkste Wölbung beträgt 6 mm. Es weicht insofern etwas vom
Typus ab, als der Vorderrand, der etwa so lang ist, als in 6u-
viGNiBR^s Abbildung, noch kürzer zum Unterrande umbiegt, als
dort Fig. 31 zeigt.
Ober-Oxford 1 a von Klemmen.
57. Opis cf. seinilunata Ktallon.
Taf. 8, Fig. 10, 11.
1861. Thurmann u. E., Leth. Hruntr. S. 195, Taf. XIV, Fig. 5.
18ü2. VE LoRioL, Corall. inf. S. 254, Taf. XXVII, Fig. 14-18.
Die mir vorliegenden ziemlich zahlreichen und ausgezeichnet
>) Mecsb, Atl. Taf. XIV, Fig. 6-10.
«) Ob. Jura, S. 291.
der angeführten Formen. 171
erhaltenen Exemplare des Klemmener Muschelsandes unterscheiden
sich in der Skulptur im Jugendstadium sämtlich darin von dem
Typus der Art, daß in der Kielregion regelmäßig kurze feinere
Rippen mit den Hauptrippen abwechseln, die besonders vor dem
Kiele, jedoch auch auf dem hinteren Felde sich ein Stück weit
verfolgen lassen, ehe sie zugespitzt verlaufen. In späterem Alter
besitzen die Rippen und die Zwischenräume derselben nur noch
unregelmäßige, scharfe Längsrunzeln, die, besonders an leicht an-
gewitterten Stellen, von radialen Strukturlinien gekreuzt werden.
Im übrigen stimmen die Stücke mit den Beschreibungen und Ab-
bildungen von 0. aemüunata ganz gut übercin.
Ober Oxford la von Klemmen.
58. Unicardiam quehenense de Loriol.
1875. Boal. II, S. 63, Taf. XIII, Fig. 44.
Die in Fritzow recht häufige Muschel besitzt zwar die Größe
des U. eacentricum d^Orb., stimmt jedoch im Umriß und vor
allem den Wölbungsverhältnissen mit ü. quehenense^ das de Loriol
nur in einem kleinen Exemplar vorlag, recht gut überein. Außer-
dem ist sie mit dieser Art etwa gleichaltrig, während 17. excen-
tricum jünger ist.
Ober-Oxford la, Ib und 2a von Klemmen, Unter-Kimme-
ridge 2 b von Fritzow und Tribsow.
59. Corbicella tancredia sp. n.
Taf. 8, Fig. 19.
Das größte Exemplar der bei Bartin in manchen Lagen sehr
häufigen Muschel ist 30 mm lang; das abgebildete besitzt 24 mm
Länge und 16 mm größte Breite. Die Außenseite der mäßig
dicken Schale ist glatt. Der Umriß ist hinten breit gerundet,
vorn dreieckig und fast schnabelförmig, nähert sich also der Form
vieler Tancredien noch weit mehr, als der von Corbicella Pellati,
deren Ähnlichkeit mit jenem integropalliaten Genus de Loriol^)
schon hervorhebt. Die Wölbung beider Schalen dürfte die Hälfte
Boal. 1, S. 62.
172 Notizen za einer Reihe
der Breite übertreffen; sie ist am stärksten etwas hinter der
Mitte, das scbnabelartige Vorderende ist ziemlich flach. Der
Steinkern zeigt eine von der Vorderseite des Wirbels schräg nach
dem inneren Ende des eiförmigen vorderen Muskeleindruckes ge-
richtete kurze Leiste, wie sie für die Gattung bezeichnend ist.
Der hintere Muskeleindruck ist größer und etwa kreisrund. Die
Mantelbucht springt so weit nach innen vor, wie der hintere
Muskeleindruck, von dessen Innenseite her eine zarte Leiste
schwach bogig in die Mantelbucht hineinschneidet. Das Schloß
besitzt die V-förmig gestellten, dreieckigen Kardinalzähne der
Gattung, sowie wohlentwickelte hintere Seitenzähne.
In den Virgaten- Schichten (4) des Portland von Schwantes-
hagen ist eine etwas derber gebaute und kräftiger gewölbte Bi-
valve nicht selten, die ich nach allem, was der mangelhafte Er-
haltungszustand erkennen läßt, vorläufig ebenfalls zu der beschrie-
benen Art stelle. Das beste Stück, ein Abdruck, zeigt starke,
wulstige Au wachsmarken und hat augenscheinlich eine ziemlich
dicke Schale besessen. Über dem ziemlich steilen Abfall der
Wölbung zum hinteren Schloßrande verläuft eine stumpfe, auf das
Hinterende gerichtete Kante.
C tancredia unterscheidet sich von der ihr nahe stehenden
C. Pellati DE LoR. durch die Ausbauchung des Unterrandes in
dessen Mitte, die geringere Länge und dreieckige, schnabdartige
Zuspitzung der Vorderseite. Eine Verwechslung mit anderen
Arten der Gattung ist nicht zu befürchten.
Ober - Kimmeridge 1 von Bartin , Unter-Portland 4 von
Schwanteshagen (cf.)
60. Protocardia banneiana Thurm. sp.
]8(;i. Thürmann u. Etallon, Leth. Bruntr. S. 181, Taf. XXII, Fig. 1.
1872. DK LouioL, Haute Marne, S. 249, Taf. XV, Fig. 1, 2.
1881. DK LoKiOL, OberbuchsitteD, S. 54, Taf. X, Fig. 3.
^= Unicardium cf. calirrhoe d'Ohb. 1865. Sadkbeck, Pomm. Ob. Jura S. 679.
idem, 1893. Fikbelkorn, Geschiebe, S. 41.5, Taf. XVI, Fig. 8.
Die vor allem in Tribsow häufige Art erreicht fast 7 cm liänge.
Die äußere Form ist etwas variabel, jedoch noch nicht so stark,
wie die vorhandenen Abbildungen voneinander abweichen. Die
der angeführten Formen. 173
Zagehörigkeit des von Sadereck aU ünicardium cf. calirrhoe be-
zeichneten Fritzower Fossiles sowie des von Fiebelkorn mit
Vorbehalt zu derselben Spezies gerechneten Stückes aus einem
Geschiebe vom Fritzower Typus zu der Spezies dörfte trotz des
mangelhaften Erhaltungszustandes des letzteren kaum zweifel-
haft sein.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow etc.
61. Protocardia snprajurensis Contejean sp.
1859. Mo.ntb£liabd, S. 276, Taf. XIV, Fig. 11, 12.
1875. DB LoRiOL, Boal. II, S. ^\, Taf. XIII, Fig. 43.
1878. Stbuckmaün, Ob. Jura, S. 94, Taf. IV, Fig. 5, 6.
StQcke aus dem Unter-Kimmeridge von Klemmen, die zum
Teil etwas Schale besitzen, gehören mit Sicherheit zu der Art.
Die in Fritzow nicht ganz seltene Form, die ich einstweilen
zu ihr stelle, kommt gewöhnlich als Steinkern vor. Ein Stück
(Geol. Landesanstalt) zeigt jedoch einigermaßen vollständig die
Schale. Dieselbe besitzt auf dem Hauptteil konzentrische Skulptur
und zeigt radiale Struktur, wie ein echtes Cardium. Die Form
entspricht ganz 1\ suprajurensis. Auf der Hinterseite scheint je-
doch eine feine radiale Rippe zu verlaufen, die ein hinteres Feld
abschneidet. Da die Schale in dieser Region weiterhin fehlt, ist
von dessen sonstiger Skulptur nichts festzustellen. Jedenfalls
wird aber durch das bisher beobachtete die Zugehörigkeit zu I\
auprajurensüj die ein abgegrenztes Hinterfeld nicht besitzt, recht
fraglich.
Unter-Kimmeridge l von Klemmen, 2 b von Fritzow etc. (cf.).
62. Yenernpis (?) camniinensis n. sp.
Taf. 8, Kig. i'O.
Vorliegend ein einziger, fast vollständiger Steinkern von
9 mm Länge, 5 mm Höhe und 4 mm größter Dicke (in der Mitte,
also hinter den Wirbeln).
Ich gebe nur Abbildungen des Steinkernes mit seiner charak-
teristischen Kante, die eine vor allem nahe den Wirbeln abge-
plattete Mittelregion von einem ziemlich ausgehöhlten hinteren
174 Notizen za einer Reibe
Felde scheidet und die Form von den beiden oberjurassischen
Arten Buyignier's ( V. mosenais und caraUensis) genügend unter-
scheidet Die Schale war augenscheinlich ziemlich dick, so daß
der Gesamteindruck beschälter Exemplare wohl viel weniger
schlank war.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow.
63. Rosenbuschia typica IIoedbr.
1882. Pfirt, S. 97, Taf. II, Fig. 7, a-f.
Es liegt nur ein Abdruck einer linken Schale vor von 21 mm
Länge und etwa 9 mm größter Breite. Der Abdruck des fbr
die linke Schale in dem Genus eigentümlichen Zahnes ist ange-
deutet. Der Unterrand der breiteren Hinterhälfte der Muschel
ist nicht vollständig, so daß sie etwas zu schmal erscheint.
Unter-Kimmeridge 2 b von Friedensfelde (Mus. Stettin).
64. Pleuromya tellina Ag.
1868. DE LoRiOL, Yonne, S. 78, Taf. V, Fig. 10.
1878. Struckmann, Oberjara, S. 100, Taf. VI, Fig. 10.
1898. Skbat u. Madsbn, boulders, S. 135, Taf. III, Fig. 3.
= Pholadomya concentrica Fikbblkorn, 1893, Geschiebe, S. 416, Taf. XVII,
Fig. 2.
In der Auffassung dieser vielgestaltigen Art folge ich Skeat
und Madsen. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß Fiebel-
KORN die auch nach seiner nicht einwandsfreien Abbildung noch
ziemlich gut erkennbare Form mit Pholadomya concentrica A. RoBM.
verwechselt, wohl irregeleitet durch die feine, körnige Radial-
streifung der teilweise erhaltenen Schale, die schon de LiORIOL
und Strugkmann als bezeichnende Eigentümlichkeit von Fl. tellina
genau beschrieben haben. Nach dem mir vorliegenden Original
Fiebelkorn's ist kein Zweifel, daß seine Benennung in Pleuro-
mya tellina Ag. zu ändern ist, sowohl bezüglich des abgebildeten
Exemplars, als auch der vielen anderen Vorkommnisse der Art,
die er noch erwähnt.
Ober-Oxford la, 2a, 2b, 3 und Unter-Kimmeridge 1 von
Klemmen, Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow etc., Mittel-Kimme-
der angefahrten Formen. 175
ridge 1 von Zarnglaff, Ober-Kimmeridge 2 von Bartin, Unter-
Portland 3 von Schwanteshagen (cf.).
65. Ooniomya u. sp.?
Ich fand bisher nur ein besonders vorn nicht ganz vollstän-
diges Exemplar von 30 mm Länge und 15 mm Höhe in Bartin.
Es steht in seiner Gesamtform und der Ausbildung eines hinteren,
von einer stumpfen Radialkante begrenzten Feldes der von Bu-
VIGNIER aus viel tieferen Schichten des Malm beschriebenen
Pholadomya trapezina nahe. Dieser Form entspricht auch die
Ausbildung kurzer, zum schwach konkaven hinteren Schloßrande
beinahe senkrechter Querrippen, die auf der Kante des Hinterfeldes
beginnen und einen ihm an Breite etwa gleichen, keilförmigen
Abschnitt der Schale bedecken. Nahe dem Wirbel stoßen sie
rechtwinklig mit etwas breiteren, dem Schloßrande parallelen
Rippen zusammen, die nach außen zu bald verschwinden. An
ihre Stelle treten später dem Unterrande parallele Anwachsrunzeln.
Von schrägen Rippen der Buccalregion sind nur Spuren auf dem
beschädigten Vorderende zu erkennen.
Die Unterschiede von G. trapezina Buv. sp. bestehen in dem
schnellen Verschwinden der mittleren und vorderen Skulptur, die
sich bei jener lange deutlich erhält. Wichtiger ist aber, daß der
Winkel der Schloßkanten viel flacher ist, die Schale also, soweit
das beschädigte StQck dies erkennen läßt, vorn viel weniger ab-
gestutzt erscheint.
Ober-Kimmeridge 1 von Bartin.
66. Pholadomya hortulana Ag.
1845. AoAssiz, Myes, Taf. XV u. XIX (P. compressa Ag.).
187-A DB LoRiOL. Haute Marne, S. 166, Taf. X, Fig. 16.
Nach Agassiz ist die Art im Alter vergleichsweise wesentlich
schlanker als in der Jugend. Dem entspricht, daß an den pom-
merschen Fundorten, wo ich bis jetzt nur erwachsene Exemplare
auffand, durchweg schlanke Formen auftreten, die sich am besten
an Ag. Taf. XIX, Fig. 7 anschließen. Viele Exemplare erreichen
9 cm Länge bei 5^2 cm Höhe.
176 Notizan xa einer Reike
UDter-Kimmeridge 1 tod Klemmen, 2 b ¥00 Fritzow etc.,
Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff.
67. C^rbala AatissiodereBsis CorrEAr.
I86(;. Dl LoBjou Beul. I, S. 44, Taf. IV, Fif;. 8.
1868. DB LoRIO^ Tonne, S. 71, Taf. V, Fig. 7.
1875. DB LoRiOL, BooL n, S. 164.
18d2. SrBucKMAmi, N. Beitr, S. 25, Taf. IV, Fig. 13, 14.
? = C. Daka^ Sbbat o. llADan 1898, boalden, a 140, Taf. III, Fig. 4.
Die Formen, die ich nach ihrem Umriß vor allem auf Cottbau^s
Art beziehe, zeichnen sich durch abnorme 6r5ße aus. Eluiige
£xemplare lassen trotz eines feinen Pelzes yon CalcitkrystAllchen,
der die feineren Details verhüllt, doch Spuren der für die Art
bezeichnenden konzentrischen Skulptur erkennen.
Skbat und Madsen scheinen die SelbstAndiirkeit von C. Au-
der angef&lirteD Formen. 177
Seite der Schale, wohl infolge der Skulptur, wie bei manchen
Pecten, hartnäckig am Gesteiu haften blieb, und nur der Stein-
kern und die glatte Innenseite der Schale zu sehen war. Ein
angewittertes Exemplar der BEHM^schen SammKing gab mir indes
Gelegenheit, den Charakter der äußeren Skulptur festzustellen.
Dieselbe stimmt mit der von Buvignier^s Patella mosensis aus dem
Astartien und oberen Corallien genügend überein, und auch die
Gesamtform der Schale entspricht den Verhältnissen dieser Art.
Von Heicion valfinensis DE LoR. ^) ist unsere Spezies durch das
stärkere Aufragen der viel weniger zum Rande übergebogeuen
Spitze, die fast die höchste Wölbung des Gehäuses einnimmt,
leicht zu unterscheiden. Von Heicion vaulignyacensis CoTT.^) aus
dem Sequanieu von Tonnerre unterscheidet sie sich durch die
viel feinere Berippuug.
Unter-Kimmeridge 2 b, Fritzow.
70. Plenrotomaria cf. Agassizi v. Mstr.
GoLDPü»8, Petref. Germ. S. 71 (II. ed.), Taf. CLXXXVI. Fig. ».
D'OsBiojiy, GasUr. jor. S. 572, Taf. CCCCXXVI, Fig. 1-5.
Die pommersche Form ist vom Typus der Art (von Natt-
178 Notizen za einer Reibe
erkeDuen läßt. Das Stück ist fast doppelt so groß wie das vou
DE LoRiOL (Yonoe) abgebildete. Sein Gewinde ist steiler (88^
gegen 98^ dort). Der Verlauf des oberen der beiden Spiralkiele,
der auf der letzten Windung durch eine über ihm vorhandene
Eiusenkung besonders scharf hervortritt, entspricht völlig dem
Stück von der Yonne, weit mehr als z. B. bei dem relativ flachen
(100^) Stück von Chancenay, Haute Marne.
Unter-Portland 3 und 4 von Schwanteshageu.
72. Turbo Foncardi Cottkau.
1868. DK LoRiOL, Yonne, S. 4G, Taf. III, Fig. 11, 12.
Der Gehäusewinkel des einzigen vorliegenden Exemplares
(Abdruck) ist kaum merklich spitzer, als de Loriol's Abbilduug
angiebt. Von Skulptur zeigt es nur Anwachsstreifen, die uuter
etwa 65^ zur Naht vorwärts geneigt sind. Die Kante der Schluß-
windung ist scharf und etwas dornig.
Die von Blake i) auf 2\ Foucardi bezogene Form, die abge-
sehen von ihrer viel gröbei'en Skulptur sich auch durch die ganz
abweichenden Wölbungsverhältuisse der Unterseite unterscheidet,
ist jedenfalls von unserer Art abzutreunen.
73. Delphinula ornatissima Struckmann.
18S2. N. Boitr. S. 27, Taf. IV, Fig. 20, a-d.
Die Art ist eine der häufigeren Gastropoden von Fritzow,
wo sie wesentlich größer wird (bis zu 15 mm Durchmesser des
letzten Umganges) als Struckmann^s einziges Exemplar aus dem
Unter-Kimmeridge von Hannover. Die auf der hinteren Haupt-
spiralleiste stehenden Stacheln bilden sich bei den großen Exem-
plaren zu dreieckigen, etwas gedrehten Flügeln aus, die im Innern
durch einen von vorn eindringenden spaltförmigeu Hohlraum tief
geteilt sind (an guten Abdrücken deutlich zu erkennen). Die
kräftigen Rippen der Basis sind bei einigen Abdrücken, vielleicht
infolge mangelhafter Erhaltung, nicht zu erkennen.
Ober-Oxford 2a und 2 b von Klemmen, Unter-Kimmeridge
2 b von Fritzow.
») Portlaod, S. 280, Taf. IX, Fig. G.
der angeführten Formen. 179
74 Delphinnla sp* n.
Das einzige vorliegende Stück ist die Hälfte eines mäßig
erhaltenen Abdruckes, der zur Begründung der Spezies nicht aus-
reicht, an dem sich aber vorläufig folgendes feststellen läßt. In
der Form und der Lage zweier vorspringender Kiele zeigt das
9 mm Durchmesser besitzende Gehäuse eine gewisse Ähnlichkeit
mit D. Beaugrandi SaüV. ^), ist jedoch flacher. Von feinerer
Skulptur sind nur auf der oberen Seite der Schlußwindung un-
deutliche Radialrippen zu bemerken. An der kräftig eingesenkten
Naht ist die Skulptur nicht deutlich, scheint jedoch der bei D.
Beatiffrandi ähnlich gewesen zu sein. Dagegen ist der obere Kiel
des Umfanges besetzt mit etwa 18 sehr charakteristischen Knoten,
die fast kreisförmige, nach vorn geöfl^uete Wälle vorstellen. Ver-
mutlich trugen sie, entsprechend der recenten D. laciniata Lam.,
röhrenförmig zusammengebogene Lamellen.
Unter-Portland 3 von Schwanteshagcn.
75. Trochns coelotropis n. sp.
Taf. 9, Fig. 5.
Größtes Exemplar 7 mm hoch und unten etwas über 5 mm
breit, Gehäusewiukel etwa 50^, bei kleineren Exemplaren größer,
bis etwa 60^. Es sind 7 Windungen zu zählen, von denen zwei
das fast flache Embryonalende bilden; auf die Schlußwindung
kämen reichlich ^{i der Höhe, wenn nicht die Naht zuletzt merk-
lich abfiele, so daß die Mündung von oben etwas eingeengt wird.
Auf die skulpturfreieu Embryonalwindungen folgen Mittelwin-
duugeu mit Spiralskulptur. Die unter der Naht zunächst in einem
schmalen Wulst vorspringende, darunter flach ausgehöhlte, schließ-
lich zu einem den äußeren Umfang bezeichnenden Kiel wieder
anschwellende Schale trägt zuletzt mindestens 6 abgeflachte Spiral*
rippen. Diese sind unter der Naht gedrängt und werden weiter
unten lockerer. Die unterste steht am meisten für sich und springt
am stärksten vor. Alle können — am wenigsten die mittleren —
mit rundlichen, gedrängten Kornern besetzt sein. Zwischen der
«) DK LoMOL, Boul.II, S. 111, Taf. IX, Fig 18, 19.
12*
180 Notizen za einer Reihe
untersten Spiralrippe Und dem ihr manchmal nn Stärke nach-
stehenden Kiel ist ein besonders breites, eingesenktes Band vor-
banden, das den Kiel wie ein Kanal begleitet. Auf ihm liegt
meistens die Naht, die dadurch und durch den Wulst unter ihr
eingesenkt erscheint. Die Basis ist gleich unter dem Kiel stark
gewölbt, nach der Spindel zu wird sie fast flach. Die Spindel
springt verdickt ein StQck vor und trägt eine rundliche, auch
zweiteilige, flache Grube, die sich unter den Innenrand der Außou-
lippe noch hineinzieht. Der scharfe Mundsaum steht mit etwa
50^ schräg zur Naht; ihm entspreclien allenthalben sichtbare, oft
scharfe und etwas runzlige Anwachsstreifen.
Die Art, die im Habitus bis auf die Form der Basis eine
gewisse Ähnlichkeit mit dem glatten T. vultuosus de Lobiol^)
besitzt, hat sonst von den mir bekannten Trochus des Oberjura
nur mit der folgenden, ebenfalls neuen Form gewisse Beziehungen
(s. No. 76).
Obor-Oxford la von Klemmen.
76. Trochus viadrinns n. sp.
Taf. 9, Fig. 6, 7.
Höhe 3^2 iu™9 wovon auf die Schlußwindung reichlich die
Hälfte kommt; Gehäuse winkel im ganzen wenig über 70^, am
oberen Ende des Gewindes etwas stumpfer. Nie sind mehr als
4^2 Windungen deutlich, doch zeigt kein Exemplar die Spitze
ganz unverletzt. Die oberen Windungen sind ein wenig gewölbt,
die Naht scharf geschnitten, aber nicht wesentlich eingesenkt.
Unter ihr verläuft meist ein schmaler Spirulwuist, unter dem die
Schlußwindung zunächst flach eingesenkt ist. Gegen die größte
Breite des Gehäuses hin wölbt sie sich wieder, um mit stumpfer
Kante zur mäßig gewölbten Unterseite umzul>iegon. Der Nabel
ist schief schlitzförmig, weil von der Innenlippc zum Teil zuge-
deckt. Die rundliche Mündung der kräftigen Schale besitzt eine
schneidende Außenlippe und ist mit 55^ g<^gcu die Naht geneigt.
Die Spindel springt über den Nabel ein Stück eckig vor und
Boul. IL S. 130, Taf. X, Fig. II, 12.
der angefahrten Formen. 181
trägt hier, ähnlich wie bei voriger Art, eine längliche Grube, die
sich auf der Innenseite der Außenlippe noch ein Stuck verfolgen
läßt. Die Skulptur besteht aus feinen, nicht ganz gleichen, auch
paarweise zusammenrückenden Spiralleisten (9 bis 10 auf der vor-
letzten Windung), die auf der Basis enger stehen. Sie werden
schräg von den oft scharfen Anwachslinien geschnitten, die auf
der Schlußwindung, vor allem nach der Naht zu, oft rippenartig
verdickt sind.
Die Art zeigt in den Wölbungsverhältnissen der Oberseite
deutliche Anklänge an vorige (No. 75), von der sie aber durch
ihre geringere Größe, breitere Form, feinere Spiralskulptur und
das Fehlen der kanalartigen Rinne über der Außenkante leicht
zu unterscheiden ist. Sonst steht ihr nahe T. vinealis de Lor. ^)
aus dem Portlandien von Auxerre und Chatillon, der indessen
größer ist, die Einsenkung auf der Schlußwindung nicht besitzt
und auf der Basis seine Spiralstreifung verliert. Von T, virdunensia
Buv.^) scheidet ihn die wesentlich feinere Skulptur und ebenfalls
die Depression auf der Schlußwindung. In der allgemeinen Form
besteht Ähnlichkeit mit T. obsoletus A. Roem.^), der aber glatt und
ungenabelt ist.
Ober-Oxford la von Klemmen.
77. Helicoeryptns sp. n.
Im Portland von Schwanteshagen fand sich ein Abdruck von
Helicocryptus^ der von H, ptisillus A. Roemer*) wesentlich ab-
weicht, den ich aber nicht benenne, da ich ihn noch nicht genü-
gend kennzeichnen kann.
Das 6 mm breite Gehäuse war dicker als das von H. pimllus
und am Rande viel breiter gerundet. Die Anwachsstreifen sind
deutlich, auf der Oberseite etwas nach vorn geneigt. Der Nabel,
dessen Ausfüllung erhalten ist, scheint erst durch die letzte Win-
J) Tonne, S. 51, Taf. III, Fig. 9. — Boul. II, S. 124, Taf. X, Fig. 8.
«) Meose, Atl. S. 88, Taf. XXVI, Fig. 5, 6.
») Ool. Geb. S. 151, Taf. XI, Fig! 5.
*) Ool. Geb. S. 161, Taf. IX, Fig. 31. - de Loriol, Tonnerre, S.68, Taf.V,
Fig. 5.
182 Notizen za einer Reihe
düng so sehr eingeengt zu sein, daß er nur wenig weiter erscheint,
als der des H, pusillus bei d^Orbigny ^). Der Steinkern ist ziem-
lich dünn, * im Querschnitt etwa kreisrund, ein großer Teil der
letzten Windungen bestand also aus solider Schalenniasse. Die
Unterseite zeigt auf ^/s Entfernung vom Nabel eine sehr deutliche,
flache Depression, von der die Richtung der auf dieser Seite fast
genau radialen Änwachslinicn nicht beeinflußt wird. Die Stein-
kernspirale ist oben flach, das Gewinde war also, wie d^Orbigny
als Gattungscharakter angicbt, oben eingesenkt, um den Betr^
der zunehmenden Dicke der Schale.
Buvignikr's Rotella dubia % die von Oppel*) zu H- pu^illu»
gerechnet wird^ steht jedenfalls H. pusillus sehr viel näher als
unsere Art. Sie besitzt ebenfalls eine flache spirale Depression,
aber auf der Oberseite des Gehäuses.
Unter-Portland 3 von Schwanteshagen.
78. Neritopsis delphinida d'Orbigny.
1852. Gastet, jnr. S. 228, Taf. GCCI, Fipr. 14, 15.
1874. DE LoBiOL, Boul. II, S, 110, Taf. IX, Fig. 20.
= N. decussata Skeat d. Madsrh, 1898, boalders S. 143, Taf. IV, Fig. 24.
Im Kimmeridge von Klemmen fand ich ein Exemplar, desseu
Oberseite ein StQck der Schale mit ihrer so bezeichnenden Skulptur
aufweist. £& ist zwar etwas verdrückt, zeigt aber trotzdem die
allgemeine Form der Art mit ausreichender Deutlichkeit. In Fritzow
kommen Steinkerne vor, deren Form genau der Abbildung in der Le-
ihaea Brunti^tana entspricht^). Ein Stück Schale, das. sich an dem
einen derselben erhalten hat, zeigt auch die charakteristische Skulptur.
Augenscheinlich gehört die von Skeat und Madsen aus einem
Geschiebe von der Nordspitze Jütlands beschriebene Form eben-
falls zu unserer Art und nicht zu der ganz abweichend verzierten
N. decussata v. MsTR. *).
Unter-Kimmeridge 1 von Klemmen, 2 b von Fritzow.
Gasten jar. S. 303, Taf. CCCXXI, Fig. 1-4.
*) Meuse, Atl. S. 36, Taf. XXIV, Fig. 6—9.
3) Jura, § 101, No. 7.
*) Taf. X, Fig. 77.
») GoLDKüss, Petr. Germ. S. 111, Taf. CXCIX, Fig. 10.
der Bngefnhrten Formen. 183
79. Nerita mais Buv.
T»f. 9, Fig. 10.
1892. DK LoMOL, Corall. inf. S. 101, Taf. XIII, Fig. 10, 11.
Die im allgemeinen glatte, nur spärliche und undeutliche An-
wachsrunzeln tragende Oberfläche der Schale zeigt bei leichter
Anwitteruug ein System sehr feiner Rillen, die nur mit starker
Lupe bei guter Beleuchtung hervortreten. Ihre Richtung ist von
der der Anwachslinien unabhängig, läuft z. B. von der Naht an
stärker nach vorn als jene. Die Höhe des Gewindes und das
Breitenverhältnis des Umrisses meiner zahlreichen Stücke schwankt
in ähnlichen Grenzen, wie bei DE LORlOL^s Exemplaren.
Ober-Oxford la von Klemmen.
80. Xerito Sadebecki sp. n.
Taf. 9, Fig. 11, 12.
1865. N. cf. jurensis v. MOnst, Sadbbeck, Pomm. Oberjara S. 684.
1887. Natica Jwrenns Scholz, Fritzow, S. 18, Taf. I, Fig. 12.
non Nerita jurensU v. Müxst, A. Roemer, Ool. Geb. S. 155, Taf. IX, Fig. 5.
Neben den an allen Fundorten der Fritzower Schichten häu-
figen Steinkernen dieser Form fand sich in den Nerineenschichten
von ZarnglafF ein ziemlich vollständiges Schalenexemplar mit
Farbenresten.
Die nicht sehr stark gewölbte Schale besitzt einen in der
Jugend kürzeren, im Alter länger gezogenen elliptischen Umriß.
Sie erreicht ihre größte Breite über und unter der stark wulstig
ausgebildeten Spindelplattc^ wo der Mundrand in stumpfeckigen
Flügeln vorspringt. Sie steht also y. SeebaCh's N. transversa *)
nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die viel stärkere Ent-
wicklung dieser Vorsprünge, sowie den viel schmäleren, leicht zu
einem stumpfen Kiel zusammengedrückten älteren Gewindeteil.
Die Spitze des Gewindes springt nicht vor. Eine Osirea solitaria^
die auf einem Exemplar aufgewachsen war, läßt jetzt auf dieser
Anwachsfläche einen Teil der Außenseite der Schale der Nerita mit
wohlerhalteuen Spuren der Farbeuzeichnung beobachten (Fig. 12).
Die Schale war glatt und trug nur einige scharfe Anwachslinien.
») HannoT. Jara, S. 131, Taf. VII, Fig. 1, a, b.
184 Noüzon zü einer Reihe
Die Farbenrestc bestehen aus unregelmäßigen Keilfleckeu, deren
Spitze nach hinten sieht. Die Steinkerne sind, wie auch bei A^.
transversa^ im Alter wesentlich gestreckter als in der Jugend. Sic
zeigen, da die inneren Wände des Gewindes resorbiert waren, an
deren Stelle einen soliden, plumpen, scharf geknickten Haken.
Ner.jurensü Roem. besitzt dagegen ein kurzes, aber normales Ge-
winde. Eine Verwandtschaft mit Pileopsis Jurensis v. MsTR. ^) ist
schon wegen der durch die Spindelplattc stark verengten Mün-
dung unserer Art ausgeschlossen.
Unter-Kimmeridge 2b von Fritzow etc., Mittel-Kimmeridge 2
von Zarnglaff.
81. Neritina minima Herm. Credner sp.
1864. Pterocemssch. S. 228, Taf. IX, Fig. 8 (NeriU).
1874. DE LoRiOL, BoqI. II, 8. 104, Taf. IX, Fig. 7-9.
1878. Struckmamn, Ob. Jura, S. 52.
Die von Credner aus dem Ober-Kimmeridge des Liudeuor
Berges bei Hannover beschriebene Form wUrde von de Loriol
im Unteren Portland (Sables ä Fernes, d. h. wenig unter dem
Virgaten-Horizont^) von Terlincthun in vorzüglicher Erhaltung
gefunden und mit Hülfe von hannoverschen Exemplaren identifi-
ziert. Das größere der mir vorliegenden Stücke ist 5 mm lang
und zeigt eine äußerst zierliche, etwa der Fig. 8 bei de Loriol
entsprechende Farbenzeichnung. Die Art kommt in Hannover
nach Strugkmann schon im Unter-Kimmeridge vor.
Unter-Portland 4, Schwanteshagen.
82. Brachytrema Lorioli n. sp.
Taf. 9, Fig. 13-15.
= LiUarina Meriani de Loriol, 1896, Oxf sap. S. 49, Taf. VIII, Fig. 2.
non Turbo Meriani Goldf. 1844, Petr. Genn. Taf. CXCIII. Fig. 16.
non Turbo Meriani d^Orbig^xy 1854, Gastdr. jar. S. 355, Taf. CCCXXXV,
Fig. 1-5.
Eine im Muschelsande von Klemmen nicht seltene, doppelt
kreiseiförmige Gastropode mit sehr regelmäßiger und wenig
») 8. Leth, Bruntr. S. 127, Taf. XI, Fig. 98.
') 8. MuMiKR- Chalmas u. Pkllat, Gulde, S. 20.
der «ngefabrten Formen. 185
variabler Skulptur untcrächeidct sich von Littonna Mtiiani DE
LoRiOL nur durch den spitzereu Gehäusewinkcl. Indessen be-
merkt DR LoRiOL ausdrücklich, daß das von ihm abgebildete
Exemplar ausnahmsweise gedrungen gebaut war. Im übrigen ist
die Uebereinstimmung eine sehr enge, so daß ich nicht zögere,
beide Vorkorameu zu vereinigen. £s ist dann der Beschreibung
bei DB LoRIOL ergänzend hinzuzuftkgen: Basis kreiselfbrmig,
Spindel gerade, regelmäßig zugespitzt, neben ihr ein flacher,
schiefer Kanal, der nach außen nicht vorspringt. — Nach diesen
Eigenschaften kann die Form allerdings wohl nicht bei Littorina
belassen werden, ist vielmehr am besten zu Brachytrema zu
stellen. Die Ähnlichkeit mit dem variableu, und wohl nicht ge-
nügend feststehenden Turbo Meriani ist, wie DE LORiOL schon
selbst zugibt, nicht besonders groß.
Hierher gehört nach der wenig scharfen Abbildung vielleicht
auch die eine der von Ilovaisky als Fuaus datliratus Lahusen
abgebildeten Schnecken aus dem Oxford vou Ujasan^). Auch
die aus dem Coral rag vou Wcymonth durch Dämon ^) mit der
Benennung Littonna muiicata Sow. abgebildete Form steht unserer
Art ganz nahe.
Ober-Oxford la von Klemmen.
83. Lacnna (?) laeviuscnla sp. n.
Taf. 9, Flg. 16, 17.
Länge gegen 5 mm, wovon reichlich ein Drittel auf die
Schlußwindung kommt. Gehäusewinkel 22^ Das in Fig. IG ab-
gebildete, vollständige, aber nur etwas über 4 mm lange Exem-
plar besitzt 8 Windungen einschließlich des zuerst fast scheiben-
förmig flachen, nicht angewinkelten Embryonalendes von etwa
2 Ys Windungen. Die Windungen sind schmal und zuerst ge-
wölbt. Auf dem Hauptteil des Gehäuses sind sie dagegen nur
wenig, am stärksten über der Naht, gewölbt, wodurch ein schwach
umgekehrt treppenförmiger Habitus entsteht. Er ist bei dem
einen abgebildeten Exemplar (Fig. 16) vergleichsweise besonders
») Oxf. et S^qa. S. 264, Taf. X, Pig. 20, 21
') Wejmonth, Suppl, Taf. V, Fig. 5.
186 Noüien za einer Reihe
stark ausgeprägt. Die ganze Oberflfiche ist glänzend glatt, mit
zarten, aber deutlichen Anwachslinien. Die Schlußwindung biegt
zur etwas kreiselförmig vorspringenden, zuletzt aber gerundeten
Unterseite in einer ziemlich deutlichen, stumpfen Kante um. Die
MQndung ist fast gerade abgeschnitten, nur im untersten Teile
breit, aber flach ausgußartig zurückgebogen. Die Außenlippe der
dünnen, aber festen Schale ist scharf, ebenso die meist verletzte
Innenlippe, die in der Spindelgegend sich breit überlegt tmd
einen schmalen, nabelartigcn Spalt freiläßt, dessen Fortsetzung
ins Innere der Spindel ich nicht habe feststellen können.
Ich stelle die Form, ebenso wie die folgende, mit Vorbehalt
zu der Gattung Lacuna^ trotzdem voii einer Abplattung der
Spindel nur weiter nach innen zu eine Andeutung vorhanden ist.
Ober-Oxford la von Klemmen.
84* Lacana (?) laeviuseula, var. angiilosa n. v.
Taf. 9, Fig. 18, 19.
Weniger häufig, als die typischen Stücke der Art findet sich
mit ihnen zusammen eine zweite Form, von der ich ein unver-
letztes Exemplar nicht besitze. Sie ist vom Typus leicht zu
unterscheiden durch ihren größeren Gehäusewinkcl (mehr als 30^)
und die wesentlich schärfer ausgesprochene Kante auf der Schluß-
Windung. Die Windungen sind fast flach. Über der Naht nur
hier und da spurweise vorgewölbt, neigen sie viel weniger zur
Ausbildung des umgekehrt abgetreppten Gehäuses. Unter der
Naht und in ganz geriogeiii Abstände von ihr finden sich manch-
mal Andeutungen einer zarten Spiralfnrche. Im übrigen infSi
die Beschreibung der Art auch für diese Form zu.
Ober-Oxford la von Klemmen.
85. Scalaria (?) Huensteri A. Rokmer.
1836. Ool. Geb. S. 158, Taf. XI, Fig. 10.
1874. Brauns, Ob. Jara, S. 176.'
Die in Nordwestdeutschland sehr vereinzelt aufgefundene
Art ist in Pommern im ganzen Unter-Kimmeridge vorhanden und
in Fritzüw nicht besonders selten. G-Ieichwohl ist das Material
der aogePÖhrten Formen. 187
noch nicht ausreichend, um die generische Zugehörigkeit der
Form ausreichend klarzustellen.
86. Bonrgaetia striata Sow. sp.
1850. D'OnwoxY, Gast^r. jur. S. 322, Taf. CCCXXIV, Fig, 15, Taf. CCCXXV,
Fig. 1. '
1881. DB LoRiOL, 0herbuch8itten,.S. 31, Taf. VIII, Fig. 5.
Alle, gut erhaltenen Stücke von Klemmen sind deutlich ge-
nabelt, so daß man manchen die NabelausfAlluug frei heraus-
nehmen kann. Dieselbe bildet eine gedrehte, abgeflachte, auf der
einen Seite zugeschärflc Klinge. Trotzdem Brauns^) die Art
ausdrücklich als ungenabelt bezeichnet, zeigen auch die gut er-
haltenen Excropli^rc von der Hilsmuldo, die ich vecgieichen kounte,
bei aufmerksamer Betrachtung eine solche flache Nabelausfallung
von 6 mm Breite. Ob vielleicht bei sehr großen Exemplaren die
Nabelhohle sich schließt, habe ich nicht feststellen können; eine
gewisse Verengernng im späteren Alter scheint vorzukomipen.
Ober-Oxford 2 a von Klemmen.
87« Pseudomelania cf. abbreviata Hrik. Credner.
1863. Ob. Jura, S. 185, Taf. VI, Fig. 16, a-c.
1878. Stoückmaxn, Ob, Jura, S, 54, Taf. VIII, Fig. 1.
Ich kenne bisher nur einen vollständigeti Steiiikern^ der
sich auf die von Fritzow gewöhnlich aufgeführte Spozies be^iichenr
läßt. Er ist gedrungener, als die in denselben Schichten nicht
seltenen Kerne von P. coUisa de LoR. (s. No.' 88), und besitzt auf
der äußersten Wölbung der Schlußwindung eine stumpfe Kante.
Untcr-Kimmeridge 2 b von Fritzow.
88. Psendomelaiiia coliisa de Lx^riol.
Taf. 9, Fig. 28, 24.
1873. Boul. II, S. 82, Taf. VII, Flg. 30, 31. ' .
Junge Stocke besitzen eine poliert glatte ' Oberfläebe wnX
einiget! Spiralreihen außerordentlich feiner, vereinzelter Stich*
punkte, eine Skulptur, die an l\ valßnenaia DE LORIOL^) erinnert,
») Ob. Jura, S. 220.
^ Valfin 11, S. 141, Taf. XIV, Fig. 7.
188 Notizen zu einer Reihe
aber viel lockerer steht. Sie zeigen ein gerade aufsitzendes, breit
konisches (100^) Embryonalende von etwa 2 stark gewölbten
Windungen. Der Umriß der Schlußwindung der jungen Exem-
plare ist weniger schlank als bei den erwachsenen, und an der
Umbiegung zur Basis weniger, gleichmäßig gerundet. Die Innen-
lippe, die bei den erwachsenen StQcken schwielig verdickt er-
scheint, ist hier noch fein und läßt eine kurze Nabelöffnuug frei,
die später zum Spalt verengt wird (s. auch de Loriol 1. c.
Pig. 3o;.
Unter-Oxford la, Ib, 2a von Klemmen, Unter-Kimmeridge
2 b von Fritzow etc.
89. Pseudomelania (?) nodifera Smith.
1893. Kahlberg, S. 57, Taf. XXIV, Fig. 1.
Allem Anschein nach ist diese Form mit der Puiyuroidea
ornata (ThüRM.) de Loriol*) = Purpurina Michaelensis Er.^)
wenigstens recht nahe verwandt. DB LoRlOL^s Abbildung ist
nach dem Original der Leih, Brunt gemacht. Die Abbildung in
diesem letzteren Werke ist so wenig geglückt, daß es nicht auf-
fallen kann, daß J. P. Smith die nahen Beziehungen der Formen
nicht hervorhebt.
Unter-Kimmeridge 2b, Fritzow. Samml. Bbhm, BruchstQcke
Samml. Kückbk.
90. Cerithium anaroldes n. sp.
Tal 9, Fig. 28, 29.
Das gleichmäßig konische Gehäuse besitzt einen Winkel von
etwa 37^ und stimmt in Größe, Form und den Hauptrippen mit
C. anar DE LoRiOL*) gut überein. Es unterscheidet sich von ihm
trotzdem bei näherer Betrachtung sofort dadurch, daß die Spiral-
{«kulptur dem größten Teil der Schale fehlt. Sie stellt sich mit
ähnlichen Charakteren, wie bei der Form von Valfin, früh nur
auf der Basis ein.- Später (auf der drittletzten oder vorletzten
«) Oxf. 8ap. I, S. 40, Taf. VII, Fig. 2.
^ Leih. Braot S. 139, Taf. XI, Fig. 93.
») Valfin, S. 136, Taf. XIV, Fig. 4.
der angel&hrteD Fonnen. 189
Windung) erscheinen unter der Naht eine bis zwei Spiralen und
erst auf der letzten Windung großer Exemplare steigt ihre Zahl
auf 4 bis 5. Die mittlere Wölbung der Umgänge bleibt glatt.
Ein fernerer Unterschied von C anar ist der, daß die Naht, dem
Herantreten der Rippen ausweichend, krftfiig auf- und abgebogen
ist. Vom Kanal zeigt eines meiner Exemplare mehr, als das DV
LoRiOL^s von C. anar besitzt. Ich belasse jedoch die Form in
der Gattung: Cerithium im weiteren Sinne.
Ober-Oxford 1 a, Klemmen.
91. Cerithiiun Deeekei n. sp.
Taf. 9, Fig. 25.
L&nge (crgftnzt) 12 mm. Breite 2,3 mm, Gehäusewinkel
etwa 16^
Das Gehäuse besitzt auf seinen Mittelwindungen zwei scharfe
Kanten, die eine obere breitere, und eine untere schmälere Naht-
abschrägung von einem breiten ebenen Mittelteil abtrennen. Alle
diese Flächen tragen feine Spiralen, von denen sich auf der
Mittelfläche etwa 5, auf der oberen Schrägfläche zuletzt 4, auf
der unteren meistens nur eine beobachten ließ. Die Basis ist,
soviel zu sehen, gröber spiral gerippt. Querskulptur ist nur bei
einem Exemplar durch Spuren schräger Wfliste angedeutf't
Die Art unterscheidet sich von C. Caraboeuß DS LoRiOL^)
durch ihre große Schlankheit, das scharfe Hervortreten der zwei
Kanten und die etwas feinere Spiralskulptur, von C, molarium
DB LORIOL^) besonders durch die Kauten und von Turritella
minuta Dkr. u K.') vor allem durch die Abflachung der Win-
dungen.
Unter-Portland 2 und 3 von Schwantesbagen.
92« Cerithium (Bittium) limaeforme A. Koem.
1352. BuvioNi«!, Meose, AU. S. 41, Taf. IV, Fig. 3, a— c.
1889. DK LoBIO^ Corall. inf. S. 73, Taf. VII, Fig. 12—15.
1893. DB LoRiOL, Toonerre, S. 41, Taf. II, Fig. 20, 21.
») Boal. I, S. 20, Taf. II, Fig. 20.
*) ßoul. II, S. 72, Taf. VII, Fig. 19.
*) Du.NKKR u. Kocii, Beitr., S. 4C, Taf. V, Fig. 6.
190 Notizen za einer Rnihe
Die in Klemmen im Muschelsande des Oxford an einer
Stelle sehr häufig gefundene Form besitzt meist auf der vorletzten
Windung 4 knotige Spiralen mit verbindenden Lamellen in der
Spiral- und Querrichtung, daneben noch hie und da sekundäre
Spiralen mit dünnen Knotcnanscbwellungen. Diese Skulptur ist
auch hei den Exemplaren der couches coralliglnea inf^rieurea des
Berner Jura nach de Loriol am meisten verbreitet. Von der
Variabilität dieser Spiralen geben die Abbildungen in der zitierton
Arbeit einen guten Begriff. Alle Exemplare nehmen zuerst viel
stärker im Durchmesser zu, als später, sind also »pupoid« ge-
formt. Bei vielen ist der jüngste Teil des Gehäuses fast walzen-
förmig.
Die Fritzower Stücke besitzen gewöhnlich drei Haupt-
spiraleu, die bei einem Stuck regelmäßig mit Nobenspiralen ab-
wechseln, wie in Fig 20 a bei DB LoRiOL, Tonnerre.
Ober-Oxford la und 2b von Klemmen, Unter-Kimmeridge
2 b von Fritzow.
f r
93. Cerithinm (?) pommeranum sp. n.
Taf. 9, Fig. 26, 27.
Pas größte, sehr wohierhaltene Stück, das vorliegt, ist fast
vollständig. Es besitzt bei 13 mm Länge und 4,5 mm größtem
Duri^hmesser fast 9 Windungen. Der Gehäusewinkel beträgt
etwa 18^. Die Schale trägt bei voller Entwicklung zwei rand-
liche Spiralwülste, die au die Hauptkanten von C Deeckei (No.
9i) orinucrn. Die Oberfläche der Windungen zwischoi): ihnen ist
leicht eingesenkt. Die vorletzte Windung trägt dicht unter der
Naht eine zarte Spirallinie, dann folgen, auf dem oberen Wulst,
zwei starke Spiraleu. Zwei .bis drei etwas zartere Spiralrippen
stehen auf der Mittelflüche, eine besonders kräftige, die kielartig
vorspringt, auf dem unteren Wulst. Auf der Abdachung unter
ihr liegt eine fernere Spirale, eine letzte begrenzt die Naht, um
meist erst auf der Schlußwindüng frei hervorzutreten. Unter ihr
vorläuft auf der Basis eine flache, oft ziemlich breite Rinne mit
einer feinen Spirallinie auf der Mitte. Der Rest der Basis ist
gewölbt und mit etwa 8 abwechselnd gröberen und feineren
der angefahrten Formen. ]91
Spiralen geziert. Diese Spiralskulptur wird von zahlreichen, un-
gleich starken, nach hinten ausgebauchten Querrippen gitterartig
gekreuzt. Diese Rippen stehen etwas dichter, als die Spirallinien,
sind auf ihnen noch zu spüren und bilden mit dqr Naht von
oben und von unten etwa den gleichen Winkel. Auf den ältesten
Teilen der Schale tritt allein die Hauptspirale auf dem unteren
Wulst und die auf der Abdachung unter ihr folgende stärker
hervor, alle übrige Skulptur ist zart, der obere Spiralwulst noch
nicht entwickelt. Die Mündung ist nicht erhalten, der Kanal
scheint kurz gewesen zu sein.
Die Form, deren Gattuugszugehörigkeit noch nicht ganz
sicher ist, steht Tunntella divüa Ilovaisky*) sehr nahe, unter-
scheidet sich jedoch u. a. deutlich von ihr durch die kräftige
Spiralrippe zwischen der unteren Spiralrippe und der Naht. Es
erinnert femer in der eingesenkten Naht zwischen flachen Win-
dungen an C. Caraboeufi DB LoR.*^) aus dem Unter- Portland von
Terlincthun, mehr noch an das oben (No. 91) beschriebene C\
Deecket aus dem Portland von Seh wanteshagen , weicht jedoch in
der Verteilung der Spiralen und der zierlichen Querskulptur von
ihnen ab. Geringer ist die Ähnlichkeit mit Turntella Sauvagei Buv.^).
Ober-Oxford 1 a von Klemmen.
94. Cerithiani (Bittinm) cf. rnssiense d'Orb.
1845. d'Okbignv in M. V. K. II, S. 453» Taf. 38, Fig. 9.
Das einzige Exemplar (8 ^/g Windungen bis zu der fast un-
verletzten Mündung) Äteht der von Andreak*) aufgestollteu vur.
quinquecincta am nächsten, ist jedoch schlanker gebaut und seine
Querrippen sind deutlich nach hinten eingebogen.
Ober Oxford 1 a von Klemmen.
95. Cerithium septemplieatum A. Roem.
183«. Ool. Geb. S. I42, Taf. XI, Fig. 16.
18i;8. i>K Lottioi>, Yonne, S. 2J, Taf. II, Fig. 4.
Oxf. et Seqtt. S. 261, Taf. X, Fig. 4.
^ 8. No. 91.
') Meiud, Atl.
*) Glossopb. V. Pfirt, S. 2n, Taf. lA, Fig. 11, 12.
192 Notizen za einer Reihe
Im Muschelsande von Klemmen sind Cerühien aus dieser
Verwandtschaft jecht häufig, doch nur ein Teil von ihnen ent-
spricht dem leicht kenntlichen Typus der Art mit seinen etwas
}j;cdrcht über das ganze Gehäuse durchlaufenden Rippen. Viele
andere Exemplare haben auch etwa 7 Querrippen auf der Win-
dung, doch ohne daß dieselben, wenigstens auf den jüngeren
Windungeu, genau aufeinander passen. Andern sind nur in der
Jugoud berippt, besitzen aber im Alter nur eine recht regelmäßige
Spiralskulptur, die dadurch besonders gekennzeichnet ist, daß die
oberste Spirale, zunächst der Naht, etwa die doppelte Breite der
(Ibrigeti besitzt. Auch diese, dem äußeren Eindruck nach recht
abweichenden Formen belasse ich zunächst noch bei der Art
Robmrr's. Auch DB LoRiOL erwähnt ganz ähnliche Varietäten,
die mit der typischen Ausbildung durch alle Obergänge ver-
bunden sind. Zwischenspiralen sind selten zu sehen; wo ich sie
beobachtet habe, stand nur eine in je einem Zwischenräume, zum
Unterschiede von C, ursicinum DE LoRiOL*).
Ober-Oxford la von Klemmen, Unter - Kimmeridge von
Tribsow (cf.)
96. Nerinea Desvoidyi d'Orb.
18G3. Hei!c. Crkuxkk, Ob. Jura, S. 161, Taf. 1, Fig. 3.
1872. DB LoRioi.. Hantd Marne, S. 81, Taf. VI, Fig. 2-5.
1898. Co;»sMAN!f, CoDtrib. II, S. 5G, Taf. Y, Fig. 14 o. 21.
1901. Gkiokk, Nerineen, S. 283, Taf. XI, Fig. 5, pars.
N. De^ooidyi l&ßt sich im Mittel-Kimmeridge von Zarnglaff von
N, GoBae Crbd. trotz mangelhafter Erhaltung in der von Crbdner
angegebenen Weise ganz gut unterscheiden. (lEiGER hebt dem-
gegenüber die große Variabilität dieser Gruppe hervor und macht
wahrscheinlich, daß auch die norddeutschen Vorkommen, die als
N. Gosae bezeichnet werden, mit N. Desvoidj/i zu vereinigen sind.
Das pommersche Material ist noch nicht ausreichend, um zu
dieser Ansicht endgültig Stellung zu nehmen.
97. Nerinea (Nerinella?) cf. faseiata Voltz.
183(1. A. RoBMBR, Ool. Geb. S 144, Taf. 11, Fig. 31.
N. faseiata wird von Fritzow und Klemmen immer genannt
>) Coxall. Inf: S. 66, Taf. IX Fig. 3-5.
der angeführten Formen« 193
und es scheinen an beiden Lokalitäten typische Exemplare vorzu-
koomien. Daneben fand sich aber eine Reibe anderer Formen,
die ihr im allgemeinen Habitus ähneln, in der Skulptur aber
mehr oder minder abweichen. Das Material ist indessen noch
zu iQckenhafl und meistenteils zu ungünstig erhalten, um über
die wirkliche Zugehörigkeit dieser Formen entscheiden zu können,
Gleichmäßig fein ist die Skulptur bei allen Exemplaren des
Ober-Oxford 3 in Klemmen, während in der Schiebt 2 a desselben
Profiles große Exemplare auftreten, die zuletzt fast alle Skulptur
verlieren.
Ober-Oxford 2 a und 3 von Klemmen, Unter- Kimmeridge 2 b
von Fritzow etc.
98. Seqnania cf. Lorioli Cossmann.
Taf. 9, Pig. 30.
1897. Bssais, n, S. 13, Ta£. III^ Fig. 1—4.
= Cerithium Cotteaui de Loriol, Tonnerre 1893, S. 88, Taf. III, Fig. 3, 4.
3^4 Windungen des Steinkernes eines großen Exemplares von
fast 6 cm Länge und 3 cm größter Breite. Das Stück entspricht
in seinen Formverhältnissen ziemlich gut der Art DE LoRiOL^s
und CosSMANN^s. Der Steinkern besitzt auf seiner äußeren Wöl-
bung Spirale Furchen^ deren mittlere die deutlichste ist Dieser
Charakter, den ich bisher nicht erwähnt finde, erinnert sehr au
die auf dem Steinkern von Pseudonennea Clio d'Orb. sp. i) vorhan-
denen Furchen und stützt die Zurechnung von Sequania zu den
Entomotaeniata Cossmann's. Viel wichtiger noch ist aber in dieser
Hinsicht, daß der vorliegende Steinkern auf seiner Innenseite die
Eindrücke zweier starker Spindelfalten von ganz an die
Nerineen erinnernder Ausbildung besitzt. Die untere dieser beiden
Riunen liegt dicht am Rande der Basis und ist von ihr durch
einen scharfen Spiralkamm getrennt. Das Gehäuse besaß also auf
der Spindel auch eine tiefe Furche, die in den Kanal auslief. Es
ist anzunehmen, daß alle Sequanien diese sehr charakteristische
Ausbildung der Spindel besitzen.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow; Mus. Stettin.
DE Loriol, Tonnerre, Taf. III, Pig. 6.
N«ue Folge. Heft 41. 13
194 Kotizen zu einer Reihe
99. Seqnania sp. d.
Ich habe bis jetzt nur ein Bruchstück dieser dem Mittel-
Kim meridge eigenen Form gefunden, das allerdings zum größten
Teil Schale besitzt, aber doch zur Begründung der Art nicht
ausreicht. • Es ist 27 mm lang und unten 1 1 mm dick. Das Ge-
winde ist wesentlich schlanker als das der vorigen Art. Die
wenig schräg stehenden, sparsamen Rippen sind auf dem ganzen
Bruchstock ausgebildet. Nahe unter der Naht verläuft eine Spiral-
linie. Auch bei diesem Stück trägt die äußere Wölbung des Stein-
kernes eine flache Spiralfurche.
Mittel-Kimmeridge von Zarnglaff.
100. Ovactaeonina Stneri Ck)S8MANN var.
Taf. JO, Flg. 4, 5.
1895. CoDtribution, S. BS, Taf. II, Fig. 9—11, Taf. III, Fig. 26, 27.
Zwei ausgezeichnet konservierte, nur au der Mündung be-
schädigte Exemplare von 4 mm Länge gehören der bei Co88Mann
unter »rapports et differences« beschriebenen Varietät von Corde-
bugles an, der er einen besonderen Namen nicht gegeben hat. Die
beiden Exemplare sind ebenfalls auf der ganzen, poliert glänzenden
Oberfläche fein spiralgestreift und fahren eine stärkere Spirallinie
etwa auf dem äußeren Rande der Nahtstufe. Das Gewinde ist
etwas kürzer als in der Abbildung bei Cossmank.
Ober-Oxford I a von Klemmen.
101. Retnsa sp. n.
Das einzige vorliegende Exemplar von 12 mm Länge und,
bei Ys der Länge von unten, 6 mm größtem Durchmesser verjüngt
sich nach oben, ganz allmählich und ohne Wölbung zu dem recht-
winklig abgeschnittenen, noch 4 mm breiten Gewinde. Da infolge
eines feinen Kalkspatüberzuges fernere Einzelheiten der Ausbildung
nicht zu erkennen sind, verzichte ich vorläufig auf Abbildung und
Benennung der Form.
Ober-Kimmeridge 1 von Bartin.
der angefahrten Formen. 195
102. Salcactaeon viadrinas n. sp.
Taf. 10, Fig. 6.
Länge fast 8, der Münduag reichlich 5 mm, größte Breite
4,5 mm. Das Gehäuse, dessen Gewiadelänge etwas variiert, besitzt
etwa 6 Windungen, wovon mehr als 1^2 auf das glatte, auch beim
besten Exemplar etwas abgebrochene Embryoualende kommen.
Auch der übrige Teil des Gehäuses ist glatt, die Windungen sind
ziemlich stark gewölbt, besitzen tiefe Nahtfurche, unterhalb der-
selben auf den letzten drei Windungen eine nicht deutlich punk-
tierte Furche. Die gleichmäßig bauchige Schlußwindung, auf der
mehrere Exemplare braune Spiralbänder besitzen, trägt mindestens
auf der Mitte, etwa auf die Naht zu laufend, eine zweite, deutlich
nadelrissige Spiralfurche. Auf dem unteren Abschnitt treten dann
noch mehrere, mehr oder weniger deutliehe Spirallinien auf, schließ-
lich zwei sehr scharfe, stark punktierte. Ganz bedeckt von Spiral-
linien ist die Umgebung des Nabels; dieselben stehen dicht und
nur auf der gerundeten Nabelkante nicht gleichmäßig. Zwischen
ihnen treten hier noch feine Anwachslamellen auf. Auch der Nabel
selbst ist mit nach innen zunehmender Feinheit berippt. Ein Aus-
guß ist deutlich. Die Spindel ist ziemlich ausgehöhlt, eine vor
allem nach unten zu stärkere und ziemlich breite Inueulippe ver-
hüllt den nicht sehr weiten Nabel kaum.
jp. viadrimis steht S. Leblanci Cossmann ^) am nächsten, unter-
scheidet sich aber deutlich von ihm durch die Wölbung der älteren
Windungen und die Furche unter der Naht. Auch die Nabel-
skulptur ist abweichend.
Ober-Oxford 1 a von Klemmen.
103. Cardioeeras Volgae A. Paylow.
Taf. 10, Fig. 7.
1886. Acanthicus-Zone, S. 86, Taf. VIII, Fig. 5, a— c.
In dem Ergebnis meiner letzten, mit Herrn Dr. WünSTORF
im März 1904 nach Bartin ausgeftihrten Exkursion fand letzterer
beim Zurichten des gesammelten Materials das einzige aus Pommern
') ContributioD J895, S. 186, Taf. I, Fig. 27, 28.
13*
196 Notizen za einer Reihe
bis jetzt bekannte Exemplar dieses durch P. G. Kraüse^s letzte
Funde in Ostpreußen^) besonders wichtigen russischen Ammoniten.
Das Stack besitzt einen Durchmesser von 15 mm, ist etwas ver-
drückt, zeigt aber die sehr charakteristische, feine, stark ge-
schwungene Berippung vollkommeu deutlich. Es unterscheidet
sich von den durch Pavlow abgebildeten Exemplaren allein durch
stärkere Wölbung der Flanken, die aber wenigstens zum Teil
eine Folge der Verdrückuug sein dürfte. Der Nabel liegt nicht
ganz frei, scheint aber nicht wesentlich weiter zu sein, als bei den
russischen Stücken.
Ober-Kimmeridgc 2 von Bartin.
104. Hoplites Neumayr emend. Steuer.
Diesem Genus schließe ich mit Steuer^) die von anderen zu
Reineckia gerechneten, von Pompeckj und v. Sütner^) in einem
Subgenus Aulacostephanua abgesonderteu Ammonitenformen an,
nach denen vielfach dieser oberste Kimmeridgehorizont jetzt
»Hoplitenschichten« genannt wird. Nur von den zwei bekanntesten
Formen der Gruppe, dem Hoplites eudoaus d'Orb. und paeu-
domutabilia DE LORIOL liegt ein etwas reichlicheres Material
vor. Dasselbe stammt, wie oben (S. 57) bereits erwähnt, zum
Teil aus den oberen Schichten des Ober-Kimmeridge 1, des Py-
gurus-Oolithes. Die Stücke zeichnen sich, obwohl von der Schale
kaum Spuren erhalten sind, durch ziemlich scharfe Erhaltung aus.
In der Benennung der Formen schließe ich mich i. a. A. Pavlow*)
an. Ich weise ausdrücklich daraufhin, daß dieser Forscher selbst
mehrere der von ihm aufgestellten Spezies nur als willkürlich
herausgegriffene Etappen hinstellt in einer lückenlosen Reihe von
Übergangsformen zwischen wenigen Haupttypen, unter denen vor
allem die oben genannten, Hoplites eudoxus und pseudomutabüis^
von Bedeutung sind.
Aus dem noch spärlichen Material an seltneren Formen fallen
>) s. oben S. 62.
•) Argen t. Jura, S. 88 ff.
^ 8. ToRNQUiST, Degen. Perisph.
^) Acanthicas-Zone.
der angefahrten Formen. 197
zwei vollständige Exemplare besonders auf, die auf ihrer Schluß-
windung mehrere deutliche Einschnürungen besitzen. Pavlow
trennt solche Formen unter besonderen Namen ab; danach würde
das eine Exemplar zu Hoplites Syrti A. Pavlow zu stellen sein.
Indessen zeigen beide mir vorliegenden Stücke im übrigen eine
völlige Übereinstimmung mit gewissen Formen der Hauptreihe.
Nun kommen auch bei Hoplites eudoams schon bei relativ geringem
Durchmesser — auch flir einen Hoplites Syrti zu früh — ausge-
zeichnete Einschnürungen hinter dem Mundsaume vor, sie fallen
nur, wie bei so vielen Ammoniten, dem Weiterbau des Gehäuses
zunächst immer wieder zum Opfer. Im Alter aber werden sie
vielleicht persistieren, und die Hoplites Syrti könnten dann doch
Individuen sein, bei denen das senile Stadium mit Einschnürungen
sich nur bei vergleichsweise geringem Durchmesser der Scheibe
schon einstellte.
Auf den inneren Windungen der mir vorliegenden beiden
Exemplare von diesem Charakter ist jedenfalls von Einschnürungen
keine Spur zu erkennen. Abgesehen von den Einschnürungen
entspricht das eine der beiden Stücke dem Typus des Hoplites
eudoxus^ das andere würde Hoplites subeudoxus anzuschließen sein.
Bis jetzt sind von der interessanten und stratigraphisch
wichtigen Gruppe folgende Formen vorgekommen:
Hoplites endoxtts d' Orbignt.
1842. Ceph. jur., S. 552, Taf. CCXIII. Fig. 3—6.
Das von Ribbentrop gesammelte Exemplar (Mus. f. Nat.
Berlin) hat eine Nabel weite von 40%, weicht also vom Typus
bei d'Orbigny ebensoviel ab, wie eine von Favre aus den
Wettinger Schichten im Aargau als Amm. eudoxus bestimmte
Form. Das Stück besitzt 18 Umbonalrippen, wie die größere
Form bei d'Orbigny. Ein von mir gefundenes Bruchstück zeigt
den Mundrand mit starker Einschnürung und Ohren (diese aber
nicht so lang und schmal, wie gezerrt, wie sie Damon^) an einem
') Weymouth, Suppl. Taf. XIV, Fig. 1 (II Ed.).
198 Notizen zu einer Reilie
vollständigen Exemplar des Kimmeridge Clay von Weymoutb
abbildet).
Ober Kimmeridge 1 und 2 von Bartin.
Hoplites äff. phorcns Fontannes.
Taf. 10, Fig. 12.
1876. DuMORTiKR et Fontannks, Crassol, S. 108. Taf. XV, Fig 3.
Das abgebildete BruchstQck, das einen großen Teil der Loben-
linie erkennen Ifißt, dürfte in die N&he dieser Art gehören. Die
Lobenlinie weicht von der bei Pavlow von Hoplites eudoaus ge-
gebenen durch besondere Länge des 2. Lat Lobus etwas ab.
Die Rippen des Stückes sind ziemlich fein, relativ gerade und
endigen am eingesenkten Kücken in eckigen Knoten. Es scheint,
daß es von Formen mit derartiger Berippung ebenfalls eine ganze
Reihe von verschiedenen Graden der Nabelweite und Gewindehöhe
gibt, die sich unabhängig von der Reihe der häufigeren Formen
mit S-förmig geschwungenen und mehr keulig geknoteten Rippen
entwickelt hat.
Ober-Kimmeridge 1 von Bartin.
Hoplites pseudomutabilis de Loriol.
Taf. 10, Fig. IL
1872. Haute Marne, S. 51, Taf. III, Fig. 7.
1891. Pavlow n. Lamplioh, Speeton S. 456, Taf. IV (I), Fig. 7.
Am besten zeigt die Anordnung der Rippenbündel das ab-
gebildete Abdruck-Bruchstück, das einem Scheibendurchmesser
von 9 cm entspricht. Feinere Linien, wie sie de Loriol^) be-
schreibt, sind an einer Stelle zwischen den Rippen deutlich. Der
Querschnitt des Exemplares ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Flanken ganz flach, sogar ein klein wenig eingesenkt sind, und
die Nahtfläche sich so stark einbiegt, daß sie unterschnitten wird
und mit der Sagittalebene eineu Winkel von mehr als 100^ bildet.
£s ist noch festzustellen, ob diese Besonderheiten auch sonst an
älteren Exemplaren des echten Hoplites pseudomutabilis sich ent-
wickeln. Bezüglich der späteren von de Loriol von Hoplites
») Boul. II, S. 29.
der angefahrten Formen. 199
pseudomutabäis gegebenen Abbildungen') stimme ich A. Pavlow
bei, der sie nicht unbedingt mit dem Typus der Art vereinigt.
Ober-Kimmeridge 1 und 2 von Bartin.
Hoplites sttbeudoxns A. Pavlow.
1886. Acanth.-Zone, S. 78, Taf. IV, Fig. 3, 4; Taf. X, Fig. 3.
Ein Stück im Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
Uoplites snbundorae A. Pavlow.
Taf. 10, Fig. 10.
1886. Acanth.-Zone S. 97, Taf. V, Fig. 1, 2.
Ein Bruchstück eines gut erhaltenen Steinkcrues besitzt aller-
dings jederseits ein dreiteiliges Rippenbündel, was für Hoplites
aubundorae Im Alter nicht die Re^el ist. Aber auch das von
Dämon 2) unter dem Namen A. atephanoidea Oppel abgebildete
Stück des Kimmeridge Clay, das Pavlow seinem Hopliiea aub-
undorae zurechnet, zeigt in periodischer Wiederholung (wohl
jedesmal dicht hinter der schräg vorgeneigteu Einschnürung eines
Mundrandes) diese Abweichung auch auf der Schlußwindung.
Der Querschnitt der inneren Windungen weicht, nach ihrem sehr
scharfen Eindruck zu urteilen, ebenfalls etwas von Pavlow's
Typus ab, doch giebt der Autor an, daß die Art im Grade der
Involution und der Nabelweite recht veränderlich ist. Ich habe
schon darauf hingewiesen, daß die Art auch im Bohrloch von
Heilsberg in Ostpreußen durch P. G. Krause festgestellt ist.
Ober-Kimmeridge 2 von Bartin.
Hoplites Syrti A. Pavlow.?
1886. Acantb.-Zone, S. 23, Taf. VI, Fig. 1, a, b, c.
Über diese Art vergleiche die Bemerkung auf S. 197.
Ober-Kimmeridge 1 von Bartin.
106. Perisphinctes n. sp. äff. crnssoliensts Font.
a) Ein recht guter Gipsabguß des Stettiner Museums, der
wohl von V. Hagbnow stammt, zeigt die inneren Windungen
«) Boul. II, Taf. V. Fig. 1-3.
>) WeymouÜi, Soppl,, Taf. XIU, Fig. 4.
200 Notizen za einer Reihe
eioes sehr evoluten, augeDscheinlich ziemlich breitmOndigen, stark-
rippigen AminoDiteD. Die Rippen entsprechen nach Verlauf und
Form ziemlich der Abbildung bei Fontannäs^). Ihre Teilung,
die ziemlich hoch liegt, tritt auf dem offenliegenden Teile der
Flanken nur ausnahmsweise hervor. Der Hauptunterschied von
P. crussolienHs besteht* in der geringeren Anzahl der Rippen, von
denen etwa 21 auf den Umgang kommen. Einschnürungen sind
auf den inneren Windungen sehr deutlich; später treten sie, ganz
wie bei P, a^ussoliensis^ weniger hervor.
Unter-Kimmeridge 2b(?) von Fritzow.
b) Ein sehr eigentümliches Wohnkammerbruchstück eines
sehr großen Ammoniten, das Klöden gesammelt hat^ dürfte eben-
falls auf vorstehende Art zu beziehen sein. Das Bruchstück
besitzt zwischen den Rippen einen fast kreisrunden Querschnitt
von 85 mm Durchmesser. Auf der Innenseite markiert sich die
nächstältere Windung nur durch einen flacheren Eindruck von
30 mm Breite. Der Ammonit ist also in diesem Altersstadium
fast völlig evolut. Die auf dem Steinkern rundlichen Rippen
treten ganz allmählich auf der schrägen Nahtfläche nach hinten
geneigt hervor, lenken bei etwa ^|^ der Höhe der Windung mehr
zur Radialrichtung ein, indem sie flach knotig anschwellen. Sie
verlaufen gerade, aber etwas nach rückwärts geneigt, über die
Flanken, wo sie kräftig entwickelt sind. Bei ^/i der Höhe
schwellen sie wieder zu dicken, flachen, länglichen Knoten an,
von denen je ein Paar wenig deutlicher Spaltrippen, die äußere
jedesmal guirlandenartig vorgebogen, über den Rücken zieht.
Auch Spuren verwischter Schaltrippen sind vorhanden. So wieder-
holt das Stück in modifizierter Form die Altersentwicklung des
P. ani89olien8Ü^ die Fontannes beschreibt.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow.
106. Perisphinctes inyolutus Quenstedt.
1847. Cephalopoden, S. 165, Taf. XII, Fig. 9.
1887. Schwab. Ammon. S. 964, Taf. CVII, Fig. 1.
1898/99. V. SixMiRADZKi, Perisph., S. 216.
? R involuius de Loriol, Baden 1876, S. 75, Taf. XI, Fig. 7.
^) DuMORTiER a. FoNTANNES, Crussol, S. 97, Taf. XIY, Fig. 3.
der angefahrten Formen. 201
Von dieser wichtigen Art sind in Fritzow mehrfach Bruch-
stficke gefunden, darunter zwei größere, die unverdrückt auch
Skulptur und Loben gut beobachten lassen. Beide stimmen recht
gut mit Quensi'EDt'b Angaben überein. Die Rippen sind im er-
wachsenen Zustande im allgemeinen flach und neigen in der
Mitte der Flanken sogar zum Verlöschen. Ganz alte Individuen
sind, nach mehreren Bruchstücken zu urteilen, rippenlos. Nur
die Hauptrippen sind in der Umgebung des Nabels, dessen
Schrägfläche sie freilassen, etwas kräftiger, auch auf mittelgroßen
Windungsstücken. (Nach de Loriol ist das Verhalten der
Hauptrippen mit dem Alter recht variabel; sie sind im halbwüchsi-
gen Zustande bei den Badener Stücken viel zarter als im er-
wachsenen.)
Die bisher nicht bekannten innersten Windungen der
Art lassen sich, da die Steinkerne leicht zerfallen, an den Frit-
zower Stücken hie und da beobachten. Sie ändern nach innen
zu schnell ihren Querschnitt, so daß an Stelle der Hochmündig-
keit der äußeren Umgänge schließlich ein breithalbmondförmiges
Profil tritt. Ein Stück von 8 mm Breite hat nur noch 5 mm
Mittelhöhe. An diesen inneren Teilen des Gehäuses sind die
Hauptrippen, die auf der Nahtfläche ebenfalls fehlen, noch nicht
besonders staik, neigen zunächst nach vorn, teilen sich unregel-
mäßig, aber meiöt schon tief. Der breit gerundete Rücken ist
gleichmäßig mit ziemlich scharfen, nur in der Mitte etwas abge-
flachten Rippen bedeckt. Die Loben sind, im Gegensatz zu
späteren Stadien, breitstämmig und kurz.
I\ involutus erreicht in Pommern eine nicht unbedeutende
Größe; die größten Bruchstücke entsprechen Scheiben von 30 cm
Durchmesser und sind noch durchaus gekammert.
Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow.
107. Perisphinctes cf. lictor Font.
1876. DuMOBTiER XL F0MTANKK8, Grossol., S. 85, Taf. XII, Fi{(. 1.
1898/99. SiEMiRADZKi, Perispb., S. 242.
Fin Ammonit von etwa 6 cm Durchmesser, der keine Loben
zeigt und dessen innere Windungen ausgebrochen sind, der aber
202 Notizen za einer Reihe
als unverdrückter Steinkern allgemeine Form und Skulptur ganz
gut erkennen läßt, dürfte zu P. lictor gehören. Allerdings kann
erst das Auffinden von Stücken mit erhaltenen Loben Sicherheit
geben, daß nicht der /». B. in Polen in den Tenuilobatenschichten
von Podgörze bei Krakau gefundene Pe9\ Achilles d'Orb. vor-
liegt.
. Unter-Kimmeridge 2 b von Fritzow; Städtisches Museuqi in
Stettin.
108. Yirgate Ammoniten.
Das Ammonitenmaterial, das ich im Portlandkalk des alten
Steinbruches von Schwan teshageu bis jetzt habe sammeln. können,
gehört in die Familie der Perisphinkten. Es ist für die Bearbei-
tung wenig günstig, denn außer einigen weder vollständigen noch
unverletzten Abdrücken ganzer Stücke fanden sich nur Bruch-
stücke von Wohnkammern und kurze Lobenstücken von wenigen
Segmenten, die alle wenigstens auf einer Seite stark zertrümmert
sind.
a) Die große Mehrzahl der gefundenen Stücke ausgewach-
sener Windungen zeigt in gewissen Hauptkennzeichen einen und
denselben Typus. Der Windungsquerschnitt besitzt zwar,
soweit der Zustand der Reste seine annähernde Wiederherstellung
erlaubt, ein nicht konstantes Verhältnis von Höhe und Breite,
doch ist dieses Verhältnis bekanntlich bei der individuellen Ent*
Wicklung vieler Ammoniten, besonders bei Perisphinkten, schnellen
Wandlungen unterworfen. Auf eine mehr oder weniger steile
Nahtfläche folgt jenseits einer stumpfen Nahtkante allgemein die
gewölbte Region größter Breite der Umgänge, die dann mit viel
weniger gewölbten, oft fast flachen Flanken nach außen sich ver-
schmälern. Die wieder kräftig gewölbte Rückenregion ist oft nur
halb so breit, wie die Umgebung des Nabels. Sie besitzt auf
der Mitte eine durchschnittlich 1 cm breite Abflachung, die auf
dem Windungskörper sich weniger ausspricht, «als auf den Rippen.
Die Lobenlinie ist an keinem der Stücke einigermaßen
vollständig erhalten, doch ist ihr Verlauf durch Kombination mit
Sicherheit festzustellen. Zu ihren charakteristischen Eigenschaften
gehört das kräftige Vorspringen des ersten Lateral über den Si-
der angeführten Formen. 203
pbonallobus, wäbrend der Sipbonalsattel ein wenig gegen die
lateralen Sättel zurOckbleibt. Der zweite Laterallobus ist mehr
als balb so lang, wie der erste; der Nabtlobus ist stark ent*
wickelt und reicbt weit nach hinten.
Die Rippen beginnen im erwachsenen Znstande meist schon
auf der Nahtflftche schräg nach vorn gerichtet, biegen über der
Mahtkante hakenförmig auf und sind jenseits der Kante ziemlich
gerade und etwas nach vom geneigt. Im zweiten Dritteil der
Flanken sind sie deutlich nach hinten, im letzten wieder nach
vorn geneigt, und zwar stärker als im ersten. Im Steinkern sind
die Rippen nahe dem Nabel am kräftigsten und leicht zugeschärfl
Weiterhin werden sie, besonders nach eventueller Spaltung, feiner
und gerundet. Abdrücke zeigen, daß die Rippen auf der Schale
am Rücken rund, aber recht hoch waren und sich nach vorn über
die an Breite gleichen Zwischenräume etwas überwölbten.
Besonders charakteristisch ist der Teilungsmodus der Be-
rippung. Einige von den Stücken zeigen nämlich darin ein Ver-
halten, das in typischer Ausbildung fast nur bei den virgaten
Ammoniten der unteren Wolgastufe in Rußland^) gefunden wird,
die Virgatodichotomie oder Virgatotoitiie. Virgatotome Rippen-
teilung ist auf mehreren der AmmonitenbruchstQcke — und zwar
sind es die kleinsten, am weitesten nach innen gehörigen der-
selben — typisch ausgebildet (Taf. 10, Fig. 14 a). Die Rippen-
bündel der rechten und linken Seite stoßen nicht immer symme-
trisch aufeinander (Taf. 10, Fig. 14 b). Den virgatotomen Typus
zeigen dann auch (wie ja auch bei anderen Perisphinkten viel-
fach) die gewöhnlich vierteiligen RippenbQndel, die hinter den
schief nach vorn geneigten Einschnürungen auftreten und durch
einfaches Zusammenschieben zweier Gabelrippen vom biplikaten
Typus entstehen. An den meisten Stücken ist aber von virgato-
tomem Typus überhaupt nichts zu sehen, sondern nur biplikate
Rippen, die an großen Stücken sogar mit Einzelrippen untermischt
sind, eventuell mit ihnen regelmäßig alteruieren. Trotzdem ist
es mehr als wahrscheinlich, daß fast alle in der Schicht vor-
MicBALSKi, Untere Wolgastofe.
204 Notizen za einer Reihe
kommendeD Formen^ entsprechend ihrer sonstigen Uebereinstim-
mung im Habitus, nur verschiedene Entwicklungsstadien einer
und derselben Ammonitenart sind. Dafür spricht auch die nach
einem ganz bestimmten Typus entwickelte Berippung der inneren
Windungen, soweit dieselbe auf den wenigen gefundenen Ab-
drücken erkennbar ist. Die Rippen werden nach innen zu bald
feiner, zeigen zunächst noch hie und da dicht unter der Naht
virgätotome Teilung, dann herrscht der biplikate Typus vor, um
auf den innersten noch deutlich erkennbaren Windungen, wo die
Rippen scharf, aber sehr fein sind, vielfach bidichotomcn Bündeln
Platz zu machen (Taf. 10, Fig. 13).
Wenn man nun zunächst für die wenigen Stücke der
Schwanteshagener Perisphinkten, bei denen deutliche Virgatotomie
auftritt, in der langen Reihe der von Michalskx eingehend be-
schriebenen russischen Virgaten nach Verwandtschaflsbeziehungen
sucht, muß man sie nach den allgemeinen Eigenschaften der
Form, sowie nach dem Habitus ihrer virgatototomen Rippen-
bündel zu einer Form stellen, die in Rußland durch ihre stellen-
weise große Häufigkeit und vor allem durch ihre große Horizon-
talverbreitung eine besondere Rolle spielt, dem Per, acyüiicus
ViSCHNIAKOFF ^),
Bei allen Formen des Verwandtschaftskreises der Virgaten tritt
die Art der Berippung, der sie ihre Benennung verdanken, nur in
einer bestimmten, oft auf ein ziemlich kurzes Stück der Schale
beschränkten Periode der ontogenetischen Entwicklung auf. Vor
ihr und nach ihr durchlaufen die Formen mehrere andere, in
ihrer Aufeinanderfolge und dem Verhältnis ihrer Ausbildung je-
weils charakteristische Etappen der Rippengestaltung, die an dem
ausgezeichneten Material der russischen Vorkommen von Ml-
CHALSKi bis in die Einzelheiten mit größter Sorgfalt verfolgt
wurden. Die an den Ammonitenbruchstücken von Schwantes-
hagen auftretenden Formen der Berippung finden sich nun alle
') Wfthrend des Druckes gelangten einige neuerdings gefundene Stücke in
meine H&nde, daranter ein ziemlich kleinea, aber yoUst&ndiges und schön er-
haltenes Exemplar, das die hier mitgeteilte Bestimmung der Bruchstücke durch-
aus bestätigt.
der angeffihrtdn Formen. 305
als £ntwickIuDg88tadien bei Per, scythicua wieder und treten an
den pommerscben Stücken, soweit man nach deren Größe schließen
darf, auch in derselben Reihenfolge auf, wie bei Per. scythicus.
Abweichungen von den russischen Formen zeigen sich nur darin,
daß bei den pommerscben die verschiedenen Typen der Berip-
pung später auftreten, doch erreichen die dortigen Exemplare
augenscheinlich überhaupt größere Maße, als die russischen. Ich
möchte daher, da die relativen Maße im Rhythmus der Ausbil-
dung mir wichtiger erscheinen, in dem Unterschied der absoluten
ein Artkriterium nicht erblicken. Abweichungen entsprechender
StQcke untereinander scheinen sich etwa innerhalb der von Michalski
der ziemlich variablen Art gezogenen Grenzen, soweit das mangel-
hafte Material erkennen läßt, zu halten.
Es ist schließlich ein Steinkernstück eines großen Ammo-
niten zu erwähnen, dessen Rippen sämtlich flach und grob sind.
Es zeigt am Hinterende eine deutliche Einschnürung mit Einzel-
rippe davor. Dann folgen kräftige Umbonalrippen, die nach
außen unverzweigt sich verschmälern, nach vorn neigen, und auf
dem Rücken ein deutlich abgesetztes, gerades Stück besitzen, wie
es bei P. scythicus die Regel ist. Zwischen diese Hauptrippen
schieben sich gewöhnlich zwei, auf dem Rücken gleich starke Si-
phonalrippen ein, von denen nur die längere, vordere eine un-
deutliche Verbindung mit der Umbonalrippe erlangt. Eine solche Art
der Berippung kommt nach Michalski an sehr großen Altersformen
von Olcostephanus virgatus vor^). Trotzdem scheint es mir nicht ge-
raten, das Stück dieser Spezies zuzurechnen, da dieselbe im Alter eine
sehr schräge Nahtfläche besitzt, hier aber die viel steilere zu beob-
achten ist, wie sie P. scythicus eigentümlich ist. Daher glaube ich,
daß auch dieses StQck P. scythicus zugewiesen werden muß und eine
der letzten Altersentwicklung von Olc, virgatus analoge, bei P. scy-
thicus nur noch nicht beobachtete Altersform dieser Art darstellt.
b) Perisphinctes cf. Qnenstedti Rouiller.
1890. MioHAi>8Ki, U. Wolga^tafe, S. 15G, Taf. IX, Fig. 6—8.
Wenige Bruchstücke von feiner und wesentlich unregel-
I. c. Taf. IIT, Fig. 1.
206 Notizen zd oi&er Reibe
mäßiger berippten Formen stehen zu den gröber skulpierten in
einem ganz ähnlichen Verhältnis, wie es Michalski f&r P. Quen--
atedti und scythicus angibt. Allerdings müssen wir, um die Formen
auf P. Quenstedti bezichen zu können, hier noch mehr eine ge-
wisse Riesen wQchsigkeit der Formen annehmen, als es bei P.
8Cj/thicu8 nötig war. Ich ziehe die Stücke daher nur mit Vorbe-
halt zu RouiLLBR^s Spezies.
Bis jetzt haben sich deutlichere Stücke von den beiden er-
wähnten Arten nur im Uuter-Portland 4 von Schwanteshagen ge-
funden, doch scheint, nach einigen dürftigen Spuren, wenigstens
P Bcythicus auch in der Abteilung 3 schon vorzukommen.
109. Pictonia cymodoce d'Orb. (nov. var. ?)
1847. d^Orbiony, Cephal. jur. I, S. 534, Taf. CCK, Fig. 3 u. 4, Taf. CCIIl, Fig. 1.
1896. ToRNQuisT, Degen. Perisph. S. 11, Taf. Ilff.
Im Mittel-Kimmerklge von ZarnglaflP haben sich bisher nicht
allzuviel Ammonitenreste gefunden, und die Erhaltung, besonders
der großen Exemplare, läßt sehr viel zu wünschen übrig. Trotz-
dem glaube ich zwei kleinere und relativ wohlerhaltene Bruch-
stücke, deren eines auch die Lobenlinie fast vollständig erkennen
läßt, mit der von ToRNQUiST als Haupttypus der interessanten
Gruppe der Pict cymodoce beschriebenen Form nahe zusammen-
bringen zu dürfen.
Die allgemeine Form des vollständigeren Stückes stimnit recht
gut mit der Art aus den Mergeln mit Trigonien von Lb Havrb
überein. Das pommersche Exemplar ist, ergänzt gemessen, sogar
noch etwas weiter genabelt (Durchmesser 12,S cm, Nabelweite
6 cm = 47 pCt.). Ueber den Querschnitt ist zu bemerken, daß
die ovale Form der Alterswindungen sich etwas später einstellt,
als ToRNQuiST^s Abbildung angibt. Die inneren Windungen
liegen auf der einen Seite völlig frei. Sie nehmen anfangs im
scharfen Gegensatz zu der später recht flachen Form des Ge-
häuses, an Breite fast so stark zu, wie an Höhe. Infolgedessen
bildet diese innere, 1^2 ^^ weite Partie der Nabelfläche einen
Hohlkegel von 110^ Oeffnung. Daß ähnliche Verhältnisse auch
an dem Gewindekern des von Torkquist abgebildeten Stückes
der angefahrten FormezL 207
vorhanden sein müssen, beweist die davon angegebene Quer-
schnittsskizze, in der der Ammonit nooh ziemlich weit innen so
dick ist, daß er zum Embryonalende mit einer ähnlich steilen
Böschung fibergehen muß. Doch ist diese erste Phase der Ge-
hänseentwicklung bei ToRNQUiST^s Stück nicht so ausgedehnt, wie
bei dein meinigen. Die Skulptur der pommerschen Exemplare
(Steinkerne) ist nicht besonders gut erhalten, vor allem ist die
charakteristische Feinskulptur der Jugendwindungen nicht deut-
lich zu erkennen. Die Loben stimmen, soweit sich ihr Verlauf
aus mehreren, einigermaßen erhaltenen Stellen der beiden Exem-
plare kombinieren läßt, mit Torkqdist^s Zeichnung recht gut
überein.
Die vorliegende Form besitzt also geringe Abweichungen vom
Typus der Pictonia cymodoce^ wie ihn Tornqüist festlegt; trotz-
dem steht sie demselben nahe genug, um höchstens als eine neue
Varietät der sehr variablen Gruppe angesehen werden zu können.
Zu einer endgültigen Äußerung über dieselbe muß indes voll-
ständigeres und besser erhaltenes Material abgewartet werden.
Mittel-Kimmeridge 1 von Zarnglaff.
110. Aspidoceras Zittel.
Ich habe schon darauf hingewiesen, welche Bedeutung der
ziemlich reichen Entwicklung dieser Gruppe von Ammoniten in
den oberen Schichten von Bartin mit Rücksicht auf das Auftreten
derselben Fauna in anderen Gegenden zukommt. Um so mehr
ist es zu bedauern, daß die bis jetzt gefundenen Stücke aus dieser
Gattung fast durchweg so mangelhaft erhalten sind, das sie für
eine eingehende Bearbeitung nocht nicht ausreichen. Ich muß
daher auf eine kritische Betrachtung der Aspidoceras-YormGn vor-
erst verzichten. Für eine ungefähre Bestimmung nach den land-
läufigen Artgrenzen reicht das Material meist aus, denn einige
der für die Bestimmung geltenden Merkmale sind trotz der
mangelhaften Erhaltung meistens deutlich. So ist der Querschnitt
der Windungen gewöhnlich gut zu beobachten, da die meisten
Exemplare unverdrückt sind. Die Verteilung der Dornen ist
ebenfalls zu erkennen. Loben dagegen sind nur an wenigen
208 KotizdD zu einer Reihe
Stocken in ihrer ganzen Entwicklung zu verfolgen und von der
Schale mit ihrer für das Genus so charakteristischen Feinskulptur
sind nur hin und wieder Spuren erhalten.
An Häufigkeit Oberwiegt durchaus A. longiajpinum Sow.^),
von dem infolgedessen auch das besterhaltene Material vorliegt.
Dasselbe zeigt zum Teil die Tendenz zur Ausbildung ziemlich
flacher, vergleichsweise weit genabelter Formen, die von den typi*
sehen zur Zeit nicht getrennt werden können. Weniger sicher
ist die Zugehörigkeit eines kleineren Stückes aus dem Abschnitt 1
von Bartin zu der Art. Es entspricht etwa einem von Herbich ^)
aus dem Sz^klerland beschriebenen, zu A, lonffispinum Sow. ge*
rechneten Typus.
Anderseits kommen Formen vor, die nach dem nierenformig
breitgedrOckten Querschnitt ihrer Windungen A. meridionale
Gem.') sehr nahe kommen.
A, liparum Oppel*) ist ebenfalls in großen, ziemlich gut be-
stimmbaren Bruchstocken gefunden.
Am wenigsten gut erhalten ist eine flache, ziemlich hoch-
mOndige Form mit einer angedeuteten Dornenreihe in der Um-
gebung des Nabels. Sie läßt sich am besten dem von Ziitbl^)
beschriebenen A. acanthomphalus an die Seite stellen.
Es ist mir bisher nicht geglOckt, in dem Ammonitenkalk
von Bartin ein typisches A, acanthicum Oppel aufzufinden, eine
Form, die auch in einigen anderen Juragebieten in diesem höch-
sten Horizonte des Kimmeridge zu fehlen scheint.
111. Aptyehus eellnlosns.
Taf. 10, Fig. 9.
»Cellulose« Aptychen waren von Bartin schon bekannt. Die
mir vorliegenden Exemplare, meist nur Bruchstocke, unterscheiden
sich voneinander nur durch die Größe und gehören augenscheiu-
») Min. Conch. Taf. DI, Fig. 2.
») Szeklerland, S. 172, Taf. XVI/XVII, Fig. 1.
») Gkmmkllaro, Stadj., S. 43, Taf. VII, Fig. 7, 10.
<) Pal, Mitt., S. 220, Taf. LIX, Fig. 1.
») Alt. Tithon., S. 79, Taf. V, Fig. 4, a, b.
d«r angef&hrten Formen. 209
lieb sämtlich zu einer Ammonitenart, nämlich dem durch seine
Häufigkeit weit überwiegenden A. hngispinum Sow. Das abge-
bildete kleine, aber vollständige und sehr wohlerhaltene Stück
ließ sich ganz vom anhängenden Gestein befreien. Infolgedessen
zeigt es einige Eigentümlichkeiten seiner äußeren Form , die
Schlüsse auf die Art seiner Anbringung in der Wohnkammer der
Aspidoceren erlauben.
Wir wissen durch Funde von in situ in Ammonitenwohn-
kammern erhaltenen Aptychen, daß die in ihrem Umriß so deut-
lich an den Querschnitt der Ammonitenwindungen erinnernden
Deckelorgane das Gehäuse über dem zurückgezogenen Tier ver-
schlossen, und wir können nach Analogie lebender Deckelmol-
lusken annahmen, daß dieser Verschluß ein dichter war. Aus
vielen Fundstücken geht zudem hervor, daß die konkave, An-
wachsstreifen besitzende Fläche des Aptychus dabei nach
innen sah.
Wenn wir das vorliegende Stück daraufhin betrachten, wie
unsere Aptychen von A. hngispinum wohl ihre Deckelfunktion er-
füllt haben, zeigt es sich, daß sie schief in der Wohnkammer
sitzen mußten, wenn sie dieselbe schlössen. Denn die Bartiner
Aptychen sind, wenn man sie sich paarweis in gleichmäßiger
Wölbung^) zusammengestellt denkt, fflr ein ihrer Breite ent-
sprechendes Stück Ammonitenröhre sämtlich zu hoch, um in senk-
rechter, d. h. radialer Stellung in deren Wohnkammer zu passen.
Außerdem besitzen sie an den Rändern — von der )> Harmonie-
linie« abgesehen — ganz schiefe Grenzfläch en^), die ent-
sprechend der Lage im geschlossenen Zustande sich ausgebildet
haben müssen, teleologisch ausgedrückt, um einen recht soliden
und dichten Verschluß zu erzielen. Die Lage dieser Flächen be-
weist dann, daß die Aptychen im geschlossenen Zustande an der
Externseite am weitesten rückwärts lagen und von dort mit etwa
Daß Aptjchen vielfach ia gewölbter Stellang io AmmoniteDröhren
steckten, hat schon Owen wahrscheinlich gemacht. Proc. Zool. Soc. 1879,
Part. IV.
^} S. □. a. die vielfach wiedergegebene Abbildung von H. v. Mkter in Nova
Acta Acad. Leop. Carol. 1831, XV.
Neue Folge. Heft 41. 14
210 Notiz«n zu einer Beihe
700 gegen die AußeDScbale schräg vorwärts zur Intemflächc
liefen. Hier trafen sie die Schale, infolge des Fortschreitens der
Spirale, unter viel spitzerem Winkel. Dementsprechend ist die
Grenzfläche des Randes hier sehr viel schräger, als gegenüber,
und zeigt am äußeren, den Flanken anliegenden Rande alle
Zwischenwerte der Neigung.
Längssolmitt durch die Wohnkammer einei Aspidoceras longispinum,
ein Stück seitlich von der^Sagittalebene.
Darchschnitte des Aptjchas im geöffneten (a) and geschlossenen (z) Zostande.
Wenn das Tier sich aus dem Gehäuse hervorstreckte, schob
es die um ihre externe Spitze pendelnden (und nach Bedarf ein
wenig zusammenklappenden) Aptychen gegen die Außenwand des
letzten WohnkammerstOckes zur Seite. Wegen dieser Scharnier-
bewegung ist der Aptycbus an dieser einen Strecke des äußeren
Randes zugerundet, während sonst die schmale Querflächc auch
nach außen scharfe Ränder hat. Es liegt kein Grund zu der
Annahme vor, daß bei diesen Ammoniten die Aptychen beim
Hervortreten des Tieres ihren Platz verlassen und mit aus der
Mundöffnung heraustreten konnten, und auch in anderen Ammo-
nitengattungen scheint dies kaum der Fall gewesen zu sein. Die
Aptychen würden auch sonst nicht in so vielen Fällen in einer
ganz bestimmten Entfernung vom Mundsaume in der bekannten
regelmäßigen Orientierung bei der Einbettung erhalten geblieben
sein. Sie werden an der Oberecke, um die sie beweglich waren,
durch Bindegewebe mit der inneren Schalenfläche in ziemlich
enger und fester Verbindung gestanden haben, die auch durch
die Verwesung erst spät gelöst wurde.
der angef&krten 9ormeA. Sil
Ich habe durch Messung feststelleu können, daß ein Paar
Aptychen von der Form des vorliegenden in der beschriebenen
schiefen Lage genau in die Wohnkammer eines Aspidoceras langt-
spinum von dem entsprechenden Altersstadium hineinpaßt.
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Die geographische Verbreitung der Jura-
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Über ein reiches Vorkommen obeijuras-
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Paleontologie franpaise, terrains jnras-
siqnes, 2. Gast^ropodes.
Les Ammonites de la zone k Aspido-
ceras acanthicnm de Vest de la Rassie.
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Die Wirbelthiere im Korallenkalk von
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Skeat, E. and 1898, boulders
Madsen, V.
Maris protogaei Nautilos et Argonaatas,
Yulgo Cornua Ammonis in Agro Co->
bnrgico et yicioo reperiundas descrip-
sit et delineavit etc.
Beitrag zur Kenntnis des Terrain ä
chailles und seiner Zweischaler in
der Umgegend Ton Pfirt im Ober-
Elsaß.
Die Versteinerungen des norddeutschen
Oolithengebirges, mit Nachtrag.
Jahresber. Schles. Gesellsch. f. vaterL
Kultur. 1877, S. 58.
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Die oberen Jurabildungen in Pommern.
Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellsch.
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Der lithauische Jura und die ostpreußi-
schen Geschiebe. N. Jahrbuch 1894, IL
Beiträge zur Stratigraphie des Jura in
Hinterpommern, Zeitschr. d. Deutsch,
geol. Gesellsch. 1901, S. 29.
Erläuterungen zar Geologischen Karte
von Preußen u. benachbarten Bundes-
staaten, Blatt Gülzow und Abschnitt
»der Jura« in den Sri. zu Blatt
Moratz (K. Keilhack).
Das Altersverhältnis der Stufen « Epsilon c
und »Zeta« des weißen Jura. Zeitschr.
d. Deutsch, geol. Gesellsch. 54.
Die Försterei Kalkberg bei Fritzow i. P.,
ein Beitrag zur Kenntnis der oberen
Jurabildungen Pommerns. Progr.
Gjmn. Gr. Glogau.
Grund- und Aufrisse im Gebiete der
Bergbaukunde.
Der Hannoversche Jura.
Monographische Beschreibung der Am-
monitengattung Perisphinotes. Palae-
ontographica 45.
On jurassic, neocomian and gault boul-
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Die Jnrabildungen des Kahlberges bei
Echte. Jahrb. d. Königl. Preaß. Geol.
Landeeanst. für 1891.
Mineral GoDchologj.
Versach einer Anwendung der statisti-
scheD Methode zum Stadium der Ver-
t heilang der Ammoniten in dem rassi-
schen Jura. Ann. G^l. et Min. de la
Rassie, II.
Argentinische Juraablageruogen. Ein
Beitrag zur Kenntnis der Geologie und
Paläontologie der argeutinischen An-
den. Palaeont. Abbandl., N. Folge,
III, 3.
Description de quelques Trigonies des
depüts secondaires de la Rassie.
Verh. Rttss. Kais. Min. Ges., II. Ser.
XXXrV, IL
Der obere Jura der Umgegend von
HannoTor, eine palftontologisch, geo»
gnostisch, statistische Darstellung.
Neue Beiträge zur Keontniss des oberen
Jura und der \^ealdenbildungen der
ümgegeod von Hannover. Palftont.
Abb., I, 1.
Die Portland-Bildungen der Umgegend
von Hannover. Zeitsehr. d. Deutsch,
geol. Gesellsch., 39, S. 32—67, T. 4-7.
Lethaea Bruntrutana ou etudes paleon-
tologiques et stratigraphiques sur le
Jura bemois et en particulier les eo-
virons de Porrentruj. Neue Denkschr.
d. alJgeai. Schweiz. Gesellsch. für d.
ges. Natur wissensch., XVII 1.
Die degenerierten Perisphinctiden des
Kimmeridgo von Le H&vrc. Abh.
Schweiz. Palftont. Gesellsch. XXI IT.
Recherches geologiques aux environs de
Moscou. — Le gres de Kotelniki.
Bull. Soc. Imp. Naturalistes de Mos-
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Die Jurabildungen in der Umgebung
von Brunn. Beitr. z. Pal&ontologie
von Oesterr. - Ungarn I, S. 111—182,
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Einleitung in die Geologie als historische
Wissenschaft.
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Verzeichnis der zitierten Literatur.
Wessel,P.P., 1851, BeBcriptio
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Wrxoht, Th., 1857 Q. Ooi. Ech.
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ZiTTBL, K. V., 1861, Glos.
1870, Aeit. Tithon
1876-93, Handbach
Descriptio geognoetica regionis oribns
yiadrinis circamjectae.
Der Jara in Pommern. Zeitschr. d.
Deataeh. geol. Gesellsch«, III o. VI.
Monograph of the british fossil Bohino-
dermata of Ihe oolitio formations, I.
The Echinoidea. Palaeontographical
Society.
Description des fossiles du coral-rag de
Glos. Joam. de Conchjliologie, IX,
S. 192-208, Taf. VI! u. XII.
Die Faana der älteren Kephalopoden
führenden Tithonbildangen. Palaeon-
tographioa, Supplement.
Handbuch der Palaeontologie, I., Palaeo-
Zoologie.
Fig. 1.
Fig. 2,
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7,
Fig. 9-
Fig. 12,
Fig. 14.
Fig. 15-
Fig. 18-
Tafel 1.
Goniolina geometnca A. RoEM. sp. Unt. Kimme-
ridge 2 b, Tribsowi) S. 94
3. Hemicidaria Hoffmanni A. RoEM. sp. Uni.
Kimmeridge 2 b, Fritzow, (Original von Fig. 2
im Museam von Stettin) S. 130
Hern, intermedia Flem. sp. Ob. Kimmeridge 1 a,
Bartin S. 131
Pseudodiadema mamiUanumi A. ROEM. sp. Mittl.
Kimmeridge 1, Zarnglaff S. 132
Pseud. (Diplopodia) subangulare GoLDF. Mittl.
Kimmeridge 1, Zarnglaff; vergrößert (2 : 1) . . S. 133
8. Pygvrus jurensis Marcoü. Fig. 7 präpariertes
Schalenexemplar von unten; Fig. 8 Steinkem mit
Schnlenroaten von oben; Ob. Kimmeridge!, Bartin S. 135
11. Rhynchonella ttnunca QuENST. ünt. Port-
land 3, Schwantesfaagen; Fig. 11 vergrößert (2:1) S. 139
13. Rhynch. triunca Qubnst. Ob. Kimmeridge 2,
Bartin S. 139
Rhynch. cf. trüobata V. ZiBT. sp. Ob. Kimme-
ridge 2, Bartin S. 139
17. Rhynch. pinguis A. RoEM. sp. Unt. Kimme-
ridge 1, Klemmen S. 137
20. Rhynch, pinguis A. RoEM. sp. Mittl. Kimme-
ridge, Zarnglaff; 19 monströs, 20 etwas verdrQckt S. 138
^) Die OrigiDale be6nden sieb, wofern anderes nicht bemerkt ist, in der
Sammlang der 6eoI. Landesanstalt in Berlin.
Abhandl-d. Königl.PreiiU. Geolog. Landesanstali. Neue Folge, liefHI. Tafel 1.
Abhanc
i
tafei 1
JPig. 1—4. Terebratula cf. DavJiini Etallon. Die an-
gewitterte Schale von 2 zeigt Radialstruktur. Uut.
Kimmeridge 2b, Fritzow; bei Id und 4b große
Schale unten S. 14<
Fig. 5 — 8. Ter. subaella Leym. Ob. Kimmeridge 2,
Bartin; bei 7b große Schale unten S. 14i
Fig. 9, 10. Ter. subsella Leybl Mitt. Kimmeridge, Zarn-
glaff S. 144!
Fig. 11, 12. Ter. cf. Zieteni DE LoRiOL. Fig. 12 mit
Andeutung von Biplicatie. Unt. Kimmeridge 1,
Klemmen S. 144
Abhandl. d, Königl. Prcuß. Geolog. Landrsan=talt. Neiir Folge, Heft 41. Tnfcl 2.
Tafel 3.
Abhandl. <
Fig. 1,
Fig. 3.
Fig. 4.
Flg. 5.
Fig. 6.
Fig. 7,
Fig. 9.
Fig. 10.
Fig. 11,
Fig. 13.
2. Terebratula cf. Zieteni de Lor.? Unt. Kimme-
ridge 1, KlemmeD S. 1
Terebratula^ junges Exemplar mit fast reinem
BrachialgerQst. Unt Kimmeridge 1, Klemmen;
vergrößert (2:1) S. l|
Ter. cf. suprajurensü Etallon. Unt. Kimme-
ridge 2 b, Fritzow S. 1
Ter. cf. subsella Letm. Unt. Kimmeridge 2 b,
Tribsow; bei c große Schale unten S. 1
Ter. suprajureneis Btallon. Unt. Kimmeridge
2b, Fritzow S. 1
8. Ter. auprajurensis Etallon, 8 etwas verküm-
merte Form. Unt. Kimmeridge 2 b, Tribsow. S. 1
Ter. cf. subsella Leym., stark aufgebogene Form.
Mitt. Kimmeridge, Zaruglaff . . . . . . . S. 1
Ter. cf. subsella Letm., Form mit stark gewölbter
kleiner Schale. Mitt Kimmeridge 1, Zarnglaff. S. 14
12. Ter. ct. subsella Leym., robuste, stark gefal-
tete Altersformen. Mitt. Kimmeridge 1, Zarnglaff. 'S. 14
Ter. cf. dncta Cotteau. Mitt. Kimmeridge 1,
Zarnglaff S. 14
Abhandl. d. König). Preu8. Geolog. Landesanslali. Neue Folge, Heft 41. Tafel 3.
Tafel 4.
Fig. 1. Terebratula cf. cincta Cotteaü. Mittl. Kimme-
ridge 1, Zarnglaff; bei d große Schale unten . S. 148
Fig. 2, 3. Ter. undoaa vk.forma^ Fig. 2 erwachsen, Fig. 3
Jugendform, Mittl. Kimmeridge 1, Zarnglaff; bei
große Schale unten S. 147
Fig. 4. Ter. cf. undosa n. forma ^ auf der angewitterten
Wölbung mit gitterartiger Struktur. Mittl. Kim-
meridge 1^ Zarnglaff (Mus. zu Greifs wald) . . 8. 147
Fig. 5. Terebratula n. sp. Unt. Kimmeridge 1, Klemmen S. 144
Fig. 6. Terebratula sp., vielleicht der vorangehenden als
Jugendform zuzuordnen. Unt. Kimmeridge 1,
Klemmen S. 144
Fig. 7. Zeüleria cf. egena Baylb. Mittl. Kimmeridge 1,
Zarnglaff S. 153
Fig. 8 — 12. Zeill. humeralis A. Roem. sp. Unt. Kimme-
ridge 1, Klemmen S. 150
Fig. 13. Zeäl. humei^alis A. Roem. sp., angeschliffen das
Brachialgerüst zeigend. Unt. Kimmeridge 1,
Klemmen S. 150
Fig. 14, 15. Zeill. humeralis A. Roem. sp., Jugendformen
aus dem Mittl. Kimmeridge von Zarnglaff . . S. 150
Fig. 16 — 18. ZeilL avellanan.sf. Ob. Kimmeridge 2, Bartin S. 151
Fig. 19. Zeill. avellana n. sp., schlanke, wenig geblähte
Varietät. Ob. Kimmeridge 2, Bartin . . . . S. 152
Fig. 20. ZeiU. cf. humeralis A. RoEM. sp., mit Farben-
spuren. Ob. Kimmeridge 2, Bartiu S. 151
Fig. 21. Zeill. cf. humeralis A. Roem. sp., mit Farben- ,
spuren. Geschiebe des Ob. Kimmeridge vom i
Kreuzberg b. Berlin S. 151
Fig. 22. AtUacothytisf Unt. Kimmeridge 1 , Klemmen,
a nat. Größe, b— d vergrößert (2:1); in c große
Schale unten S. 154
Abhandl. d. Königl. Preufl. Geolog. Landes an st alt. Neue Folge. Heft 41 .
rii
Tafel 5.
Fig. 1 — 6. Auceüa Pallasi KltYS, var. tenuütriata Lahus.
Unt. Portland 3, SchwaDteshagen S. 150
Abhandl. d. Königl, Preuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 41 .
Tafel 5.
Fig. 1 — 6. Aucella /^a//a« Keys. var. tenuistriata Lahus.
Unt. Portland 3, Schwanteshagen S.
Fig. 7—10. Oatrea deltoidea Sow. Oberer Oxford 3,
Klemmen S. 1
Fig. 11, 12. Ostrea deltoidea Sow. Krflppelform. Oberer
Oxford 3, Klemmen S. 1
Flg. 13. Anomia jurensis A. RoEM. Oberer Oxford 3,
Klemmen S. 1
Abhandl. d. Königl, Preuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, I left 41
f
1
Fig. 1.
Fig. 2,
Fig. 4,
Fig. 6,
Fig. 8.
Fig. 9,
Fig. 1 1 -
Fig. 14,
Fig. 16.
Fig. 17.
Fig. 18,
Tafel 6.
Ostrea deltoidea Sow. Ob. Oxford, Klemtnen . S. 160
3.. Exogyra Gumprecldi u. sp. Uut. Kimmeridgc 2 b,
Fritzow; 2 b nat. Größe, sonst vergrößert (2:1) S. 161
5. Fix. Gumprechti n. sp. Mittl. Kimmeridge 1,
Zaruglaff; vergrößert (2:1) S. 161
7. Uypotrenia rupellense d'Orb. Mittl. Kimme-
ridge 2 b, 6 Fritzow, 7 Tribsow S. 163
Myoconcha (?) bnltica Wessel. Uut. Kimme-
ridge 2b, Tribsow; ausnahmsweise gedrungen
gebautes Stück S. 104
10. Nucula ojcfordiatm KOEDER. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen S. 104
13. Macrodon bipartitus A. RoEM. sp. Ob. Ox-
ford 1 a, Klemmen S. 104
15. Macr, btpartitus A. RoBM. sp. Ob. Oxford 1 a,
Klemmeu, Jugendforinen ; vergrößert (3:1) . . S. 104
Area {Barbatia) Clyiia DE Loriol. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen; die Abbildung 16b ist infolge eines
Versehens zu klein ausgefallen S. 106
Area (ß.) Clyiia DE LoR. Ob. Oxford 1 a, Klemmen ;
Jugendform vergrößert (3:1) S. 106
19. Cucullaea Coneinnoides deLor. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen; Jugeudformen, Fig. 19 vergrößert (3 : 1) S. 106
1 ^
'^
üU.
Abhandl. d. Königl. Preuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 41.
Tafel 7.
y
Fig. 1 — 3. Trigonia Bronni Agassiz. Oberer Oxford 1 a,
Klemmen S. 106
Fig. 4 — 6. Trigonia Bronni Ag. Oberer Oxford 1 a,
Klemmen; Jugendformen, vergrößert (3:1). • S. 106
Fig. 7. Trigonia Hauchecornei n. sp. Unt. Portland 4,
Schwanteshagen ; linke Schale, nach Wachs-
abdruck S. 166
Fig. 8, 9. Trigonia Hauchecornei n. sp. Unt. Portland 4,
Schwanteshagen ; Stoinkern und Wachsabdruck
der rechten Schale. Durch Ohmann retouchierte
Photographieen S. 166
Abhandl. d. Königl. PreuB. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 41. Tafel 7.
)
;
»
Tafel 8.
Fig. 1.
Flg. 2-
Fig. 7.
Fig. 8,
Fig. 10,
Fig. 12.
Fig. 13—
Fig. 1 7.
Fig. 19.
Flg. 20.
Trigonia Hauchecomei n. sp. Unt. Portland 4,
Schwanteshagen ; Gypsabdruck nach einem StQck
im Roemermuseum, Hildesfaeim S. 166
6. Astarte crassitesta A. RoEM. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen; 2 — 4 zweischalig gefunden . . • . S. 108
Opis Gaulardea BüViG. Ob. Oxford 1 a, Klemmen S. 1 70
9. Opü Phillipsi D^OüB. Ob. Oxford la, Klemmen S. 108
11. Opis cf. semilunata Etallon. Ob. Oxford la,
Klemmen S. 170
Opi^ suprajurensis Contej. Ob. Kimmeridge,
Bartin; vergrößert (2: 1) S. 108
16, 18. Lucina cf. plebeja Contej. Ob. Oxford
la, Klemmen; verschiedene Attersstufen, Fig. 13
vergrößert (3 : 1) S. 110
Lucina aUenaPHlhi». sp. Ob. Oxford la, Klemmen. S. 1 10
Corbiceüa tanci^edia n. sp. Ob. Kimmeridge 1,
Bartin S. 171
Veneinipis (f) camminerms n. sp. Unt. Kimmeridge
2b, Fritzow; vergrößert (2:1) S. 173
Abhandl. d. Königl. Preuß. Geolog. La ndesan stall. Neue Folge. Heft 4 1 .
!
SU
1 1
i
12 (V.)
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1 1
— 19
20 b (■/,!
Tafel 9.
Fig. 1, 2. hodanta kimmeridierms Dollf. Ob. Oxford la,
Klemmen; vergrößert (3 : 1) S. 110
Fig. 3. CorbtUa cf. gloaensü Zittel. Ob. Oxford la,
Klemmen; vergrößert (3: 1) S. 112
Flg. 4. Turbo (?) coraUensis BüV. Ob. Oxford 1 a, Klem-
men; vier yerscbiedene Exemplare, vergrößert
(3:1) S. 114
Fig. 5. Trochus coelotropis n. sp. Ob. Oxford la, Klem-
men; 5 a und b dasselbe, c (Unterseite) ein
zweites Exemplar, vergrößert (3:1) S. 179
Fig. 6, 7. Trochus viadrtnujt n. sp. Ob. Oxford la,
Klemmen; vergrößert (3: 1) S. 180
Fig. 8, 9. Nerita Pellati DE LoR. Ob. Oxford, Klemmen;
vergrößert (3 : 1) S. 116
Fig. 10. Ner. mais Büv. Ob. Oxford la, Klemmen; ver-
größert (3:1) S. 183
Fig. 11, 12. Ner, Sadebecki n. sp. Unt. Kimmeridge 2 b,
Fritzow; Fig. 11 Steiiikeru, Fig. 12 Abdruck mit
Farhenresten (Anbeilungsfläche einer Oatrea aolt-
tarid) S. 183
Fig. 13 — 15. Brachytrema Loriolt u. sp. Ob. Oxford la S. 184
Fig. 16, 17. Lacuna (?) laemtmcula n. sp. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen; vergrößert (3:1) S. 185
Fig. 18, 19. Lac, laeviuscula var. anguloaa n. v. Ob. Ox-
ford la, Klemmen; vergrößert (3:1) . . . . S. 186
Fig. 20 — 22. Risaotna valßnensis GuiR. et Ogär. Ob.
Oxford 1 a, Klemmen, vergrößert (3:1) . . . S. 116
Fig. 23, 24. Pseudomelaiiia collisa DE LoR. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen S. 187
Fig. 25. Cerithium Deeckei n. sp. Unt. Portland 3, Schwan-
teshagen; nach Wachsabdruck, vergrößert (3: 1) S. 189
Fig. 26, 27. Cer. (?) pommeranum n. sp. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen; vergrößert (3:1) S. 190
Fig. 28, 29. Cer, anaroides n. sp. Ob. Oxford 1 a, Klem-
men; vergrößert (3:1) S. 188
Fig. 30. Seqtiania cf. LorioH CosSM. Unt. Kimmeridge 2 b,
Fritzow; Mus. Stettin S. 193
Abhandl. d. Kdnigl. Preufl. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft
Tafel 10.
Fig. 1 — 3. CerithieUa Greppini de Lor. Ob. Oxford la,
Klemmen; vergrößert (3:1) S. 122
Flg. 4, 5. Ovactavonina Stueri CosSM. var. Ob. Oxford
la, Klemmen; vergrößert (3:1) S. 194
Fig. (). Sulcactaeon viadnnus n. sp. Ob. Oxford 1 a,
Klemmen; vergrößert (3:1) S. 195
Fig. 7. Cardioceras Volgae A. Pavlüw. Ob. Kimmeridge
2, Bartin; 7b vergrößert (2:1) S. 195
Fig. 8. Card, alteimans v. Buch, var. oblonga QüEnstkdt.
Ob. Oxford 1 b, Klemmen S. 12
Fig. 9. Aptychus cellulosus (Aspidoceras longispinuin Sow.^.
Ob. Kimmeridge 2, Bartin S. 208
Fig. 10. Iloplites (Aulacostephanus) aubundorae A. Pavlow.
Ob. Kimmeridge 2, Bartin S. 199
Fig. 1 1. HopL (Aul.) pscudamutabilis DE LoR. Ob. Kimme-
ridge 1, Bartin; nach Wachsabdruck . . . . S. 198
Fig. 12. HopL (Aul.) cff. phorcus Fontankes. Ob. Kimme-
ridge 1, Bartin S. 1J)8
Fig. 13, 14. Perisphinctes (Virgatites) scythicus VisCHN.
Unt. Portlaud 4, Schwanteshageu; Fig. 13 innere
Windungen, nach Wachsabdruck S. 203
Abhandl. d. Königl. Prcuß. Geolog. Landesanstalt. Neue Folge, Heft 41, Tafel 10.
Abhandlungen
der
Königlich Preufsischen
S^' -T^ •'■**« * ''^ *
Geologischen Landesanstalt.
Neue Folgte
Heft 42.
.^ .^ • .'N.X*_/-..y».^>.^yV, . . N. ' »* -N* N. "V/X, \\.XsS.Ni XV'^'-^X
BEELIN.
In Yei trieb bei der Königlichen Geologischen Landcsanstalt und Bergakademie.
Berlin N. 4, Invalidenstr. 44.
1904
Ober die zur Wassergewinniing im mittlefeii
nnil östJiciieD Tannos angelegten Stollen.
Von
A. V. Reinach.
Mit 1 Tafel.
Herausgegeben
▼OD der
Königlich Preußischen Geologischen Landesanstalt n. Bergakademie.
^\. V^^-J 'SV'^^'V -•■ .• vv. \ s^\^\ ^
BERLIN.
In Vertrieb bei der Königlichen C^logischen Landesanstalt and Bergakademie.
Berlin N. 4, Inyalidenstr. 44.
1 1)04.
\N
Inhalts-Verzeichnis.
Seite
Knleitnag 1
I. GeoIogiBche Ziismmineiiaetzniig der Ton Wusentolien dorehtoufiton
Teile des Tsimiis 2
BpiwteiDer Schiefer nod bonte Sericitachiefer 8
Haogendes der Eppsteiner Schiefer 4
GMiDDien 5
Taunasquarzit 6
Geologischer Baa des GebirgsJuunmes des hohen Tauniis . . 7
GrabenTerBenkang im Torderen Tannas 8
II. Die bis zum Frühjahr 1903 im Gebiete zwischen Wiesbaden nnd der
Saalbnri; zar Wassenrersorgong eingebrachten Stollen 9
A. Vier Stollen zor Wasserrerdorgnng der Stadt Wiesbaden . 9
1. Krenzstollen 9
2. SchliferBkopfstoUen 10
3. M&nzbergstoUen 11
4. KellerikopfiBtollen 13
B. Zwei Stollen znr Wasseryersorgnng der Stadt Königstein . 14
5. Unterer Stollen 14
6. Oberer Stollen 14
C. Wasserstollen der HeUansUlt Falkenstein 15
D. Wssserstollen der Stadt Cronberg 15
B. Wasserstollen för Schloß Friedrichshof 15
F. Die drei Wasserstollen der Stadt Homborg t. d. IL . . . 16
10. LnthersichestoUen 16
11. BranmannstoUen 17
12. SsalbnrgstoUen 18
Wasserföhning 20
StaaTorrichtongeu 21
Zettdaner bis zor Geltendmachung der Niedeischlagsepochen
in den Stollen 22
Anfioahmefähigkeit nnd Wasserabgabe der Terschiedenen Tannas-
gesteine 22
II Inhalts-Verzeichnü.
Seit«
Verhältnis der Gesamtwasserlieferang der Stollen zur Nieder-
Bohlagshöhe im Taunos 27
Anderweitige Yergleichsziffero 28
Einwirkung der einzelnen Stollen auf die Nachbarstolien . . 28
III. Einzelheiten der Sohichtenaufnahme in den Stollen 30
1. EjreuzstoUen 30
2. SchlAferskopfstoUen 33
3. Münzbergstollen 33
4. Kellerskopfstollen 35
5. Unterer Königsteiner Stollen 40
6. Oberer Königsteiner StoUan 40
7. Wafiserstollen and Vorstollen nebst Rösche für die Heil-
anstalt Falkenstein 41
8. Wasserstollen der Stadt Cronberg 42
9. Wasserstollen für Schloß Friedrichshof 43
10. LathereicbesloUen 43
11. BranmannstoUen 48
12. Saalbargstollen 51
L Tabelle: Wasserlieferung des Saalbarg- und BraumannsstoUens
za verschiedenen Zeiten 54
n. TabeUe: Wasserlieferang während des Vortriebs der 3 Homburger
Stollen 55
1. Lutheraichestollen 55
2. Braumannstollen 58
3. Saalbuigstollen 60
in. Tabelle: Wasserlieferang des Munzbergstollens 64
Einleitung«
Bei dem Mangel an ausgiebigen natürlichen Quellgebieten
m vorderen Taunus und der rasch steigenden Einwohnerzahl den
verschiedenen Orte wurde vielfach zu dem Einbringen von Wasser-
stollen geschritten. Es sind bis heute in diesem Gebiete 12 größere
und kleinere derartige Anlagen ausgeführt, welche ein außerordent-
lich reines und ziemlich reichliches Trink- und Nutzwasser geben.
Der eine der betrefi'enden Stollen, derjenige, welchen die Stadt
Wiesbaden in den Schläferskopf eingebracht hat, wurde bereits im
Jahrbuch der Kgl. Geol. Landesanstalt für 1901, Bd. XXII, Heft 3,
S. 341 — 346 beschrieben. Da die übrigen Stollen bis auf denjenigen
am Kellerskopf auch fertig gestellt sind, folgt nunmehr die allgemeine
Zusammenstellung dieser Arbeiten nebst den bei denselben erzielten
Resultaten.
Nene Folge. Hea 42.
I.
Geologische Zusaminensetzung
der von Wasserstollen durchteuften Teile des Taunus.
Der vordere Taunus ist ein in Stunde Z^/^ — O/^ streichendes
Faltengebirge, das infolge seiner Aufsattel ung von einer großen Reibe
von streichenden und Querverwerfungen durchsetzt ist. Die süd-
lichen Vorberge sind zum Teil aus Ablagerungen zusammengesetzt,
deren Alter noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden konnte,
da Versteinerungen fehlen. Diese Schichtenfolgen sind zu beiden
Seiten des Lorsbacher Tales, sowie der bei Eppstein von N. her
einmündenden Tfiler in ihrer größten Ausdehnung erhalten.
Teilweise abweichend von der Auffassung C. Kochs ^) hat
die Revision der betreffenden geologischen Karten nachstehende
Schichtenfolge ergeben :
Vordevonische Ablagerungen:
1. Eppsteiner Schiefer (Glimmersoricitschiefer) und
bunte Sericitschiefer).
2. Hangendes der Eppsteiner Schiefer: Grangelbe
und dunkle, etwas phyllitischc Schiefer, Graphitschiefer,
Quarzitschiefer und Sericitkalkphyllitc. Einlagerungen
von ockerigem Kalk und Kieselschiefer.
Tiefstes ünterdevon:
1 . G^dinnien :
a) graugelbe, auch bunte, z. T. phyllitische Schiefer
mit konglomeratischen, quarzitischen und arkosigen
Bänken.
>) Jabrbncb der Königl. Geol. LandesaDstalt für 1880, S. 190.
Allgemeine Schichten-Beschreibung. 3
b) bunte PhylHte.
c) Glimmersandstein (Hermeskeiler Schichten).
2. Taunusquarzit.
Das vordevonische Gebirge bildet einen aus einer Reihe
von Einzelfalten zusammengesetzten Sattel, der in seinem nördlichen
Teile steiles Nordfallen, in seinem südlichen Teile steiles Sfidfallen
zeigt. Der Kern des Sattels wird von der früher als Eppsteiner
Schiefer und dann von C. KoCH als Glimmersericitschiefer
bezeichneten Gesteinsreihe gebildet i).
Eppsteiner Schiefer und bunte Sericitschiefer.
Die Eppsteiner Schiefer sind meist gefältelte, auch sten-
geligo, glimmerführondo, phyllitische, grünlichgraue oder dunkel-
grau violette, seltner perlgraue, z. T. starker quarzitische Schiefer,
die namentlich in der Eppsteiner Gegend sericitisch geworden sind.
Die quarzitischen Lagen enthalten öfters reichliches Feldspat-
material. Nur vereinzelt finden sich in den Eppsteiner Schiefern
etwas plattigere Partien (z. B. am Nordhang des Staufens und am
Südhang des Fischbachor Kopfes), die dann den kambrischen Ge-
steinen Thüringens, des Voigtlandes, des Fichtelgebirgs und des
hohen Venu ähnlich sind. Sowohl am Staufen als auch in der
hangenden Zone der Eppsteiner Schiefer nahe bei Lorsbach fanden
sich in denselben vereinzelt phycodenartige Gebilde. Der Nord-
flügel der Eppsteiner Schiefer wird neben den angefilhrten Gesteinen
auch in größerer Ausdehnung durch die von Koch als Sericit-
gneisse und Hornblendesericitschiefer bezeichneten Gesteins-
reihen gebildet. Nach anderen Autoren 2) sind letztere veränderte
') Die Auffassung von C. Koch, daß seine Sericitgneisse den Kern des
Gebirges bilden (s. vorher angef. Abhandlung und Blatt Königstein, Das Sericit-
gneißvorkommen auf dem Fischbacher Kopf), ist schon von J. Gossklet in »Deux
cxcar^ions dans le Hunsrück et le Taunus« (Annales de la Soc. geologique du
Nord, Bd. XVII 1800, S. 324), dahin berichtigt worden, daß die Sericitgneisse
am Fischbaeher Kopf auch an ihrer Südgrenze nach N. und nicht nach S. ein-
fallen, demnach eine Zwischcnlagerung und keinen Sattel bilden.
') LossRN, Jahrbuch der Königl. Gool. Landesanstalt, Berlin 1884, S. ß25.
— Milch, Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch., XLl 1859, S. 394. — Schauf,
Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch., XLIII 1891, S. 915. ^ Lossbn, Zeitachr.
4 Allgemeine Scbichten-BeBclireibang.
Gesteine der Diabas- und der Quarzporphyrgruppe, zu
denen nach vorläufigen Mitteilungen von H. BÖCKING*) auch ver-
änderte Keratophyre kommen.
Im SOdflugel der Eppsteiner Schiefer kommen veränderte
Eruptivgesteine nur in geringerer Mächtigkeit vor.
Im östlichen Teile des Vordertaunus, namentlich auf Blatt
Homburg, herrscht die von C. KoCH^) als bunter Sericit-
schiefer ausgeschiedene Varietät des Glimmersericitschiefers
vor. In ihrer Hauptsache ist dieselbe ein sowohl nach der Grenze
der G^dinniens nach N. als auch namentlich nach O. hin weniger
veränderter Teil der Eppsteiner Schiefer. Einen guten Auf-
schluß von Übergangsgesteinen der KoCH sehen Typen des bunten
Sericitschiefers zu deren Ausbildung auf Blatt Homburg gibt das
Vorkommen in der Rösche des Falkensteiner Wasserstollens, sowie
dasjenige am Nordhang der Ruine Falkenstein (s. Anhang, Einzel-
heiten über die im Falkensteiner Stollen angetroffenen Schichten).
Eine Gliederung der Eppsteiner Schiefer wird bei der Ver-
öffentlichung der Revisionsaufnahme des Blattes Königstein er-
folgen. In der gegenwärtigen Abhandlung sind dagegen die Be-
zeichnungen C. Kochs im Allgemeinen beibehalten und die be-
treffenden Schiefer auf Blatt Homburg vorläufig als Homburger
Schiefer aufgeführt worden.
Hangendes der Eppsteiner Schiefer.
Die Reihe der Eppsteiner Schiefer wird nach S. anscheinend
gleichförmig von glatten, wenig phyllitischen , grau-
gelben und dunkeln, teilweise graphitischen Schiefern,
sowie starken Bänken von Quarzitschiefern überlagert.
Weiter kommen daselbst außer den von Koch angeführten Sericit-
d. Deotsch. Geol. Gesellsch., XLUI 1891, S. 751. — Rosknuusoh, Biemente der
GesteiDslehre 1898, S. 438. — Sohaup, Bericht Senckenb. Nalurf. Ges. 1898, S. 3.
») H. ßücKiNO, Bericht Senckenb. Naturf. Ges. 1903, S. 16-2.
^ Erl. z. Bl. Königstein, Berlin 1880, S. IG. Einzelne dieser von Koch
eingezeichneten Vorkommen auf Blatt Konigstein enthalten anscheinend viel
Ernptivmaterial ; Herr H. Bückinq hat sie, sowie die feldspatführenden Schichten
der eigentlichen Eppsteiner Schiefer in den Kreis seiner jetzigen Unter-
suchongen gezogen«
Allgeneme Schiehten-Beschreibong. 5
kalkphylliteo Lo8SEN*s, auch stärkere Bänke von dichtem,
dolomitischem, ockerig verwitterndem Kalkstein vor.
In diesem Niveau haben sich bisher ebenfalls keine bezeichnenden
Versteinerungen gefunden. Einzelne dichte kieselschiefer-
ähnliche Lagen zeigen in Dfinnschliffen ähnliche organische
Reste, wie sie L. Cateux^) aus der Bretagne beschrieben hat,
welche indessen vorläufig fiir die Altersbestimmung der Schichten
ohne Wert sind.
Lithologisch hat der Schichtkomplex eine gewisse Ähnlichkeit
mit dem mitteldeutschen Silur, insbesondere mit dessen durch
Druck veränderten Teilen. Auch die Gliederung dieses Schichten-
komplexes ist bereits teilweise durchgeführt.
Etwa ^/4 km südlich von Lorsbaeh wird derselbe ungleich-
förmig von versteinerungsfuhrendem Unterrotliegendem 2) und wei-
terhin ebenso von Oberrotli(*gendem und Tertiär überlagert.
Im Hangenden des N.-Flugels der Eppsteiner Schiefer haben
sich seit KoCHs Aufnahmen an einigen Stellen, so z. B. in Eppen-
hain und am Kellerskopf, in künstlichen Aufschlüssen die am
S.-Flügel erwähnten, dem mitteldeutschen Silur ähnlichen Ge-
steine in geringerer Mächtigkeit wiedergefunden, während sie an
andern Punkten fehlen. Es ist hierdurch wahrscheinlich ge-
worden, daß die weiter im Hangenden folgenden Schichten, welche
dem Gedinnien angehören, dem älteren Gebirge diskordant auf-
lagern.
fi^dinnien.
Das Gedinnien setzt sich wie folgt zusammen^):
I. An der Basi» grünliche, oft graugelb entfärbte, auch
dunkle und violette, z. T. phyllitische Tonschiefer, meist
mit konglomeratischen sowie auch quarzitischen, und arko-
L68 preuves de rexistencc d^organiames dans le terrain Pr^cambrien,
BQlletin de la Soc. geologique de France 3^« Serie, Bd XXIII 18i)4, S. 107.
2) V. R., Zeitschr. d. D. Geol. Ge8. 1900, S. 166. Die von C. Koch 1. c
Jahrb. 1880 and El. Königsteio an dieser Grenze sowie weiter südlich auf El.
Ilochheim eingezeichnete Wiederholung des Tannasquarzits beruht aaf einen Irrtam.
3) V. R., Zeitschr. d. D. Geol. Ges., Bd. XLII 1890, S. 612.
6 Allgemeine Schiohtcn-Beschreibaxig.
sigen Bänken. Diese Schichten scheinen nicht überall erkennbar
entwickelt zu sein, bilden demnach wohl nur ein Äquivalent des
unteren Teils der folgenden Stufe.
II. Die sehr mächtige S t u fe d e r bunten Taunusphyllito
Koch 's. Rotviolette, auch gröne, vielfach dünnspaltige, phyllitische
Schiefer mit Zwischenlagen von mehr oder weniger dichten Quar-
ziten (P3 Koch), sowie vereinzelten konglomeratischen Bänken
(P2 Koch)1).
III. Stufe des Glimmersandsteins Koches (Hermes-
keiler Schichten Grebb's): Weißgelbe, auch gerötete, glimmer-
führeude Sandsteine mit zwischongelagerten hellen, auch vereinzelt
dunkeln oder geröteten Tonschiefern, sowie einigen Quarzit- und
ganz vereinzelten konglomeratischen Bänken.
Tannnsqnarzit.
Hierauf folgt die hinreichend bekannte, von den maßgebenden
Autoren bereits ins eigentliche Unterdevon einbezogene Stufe des
Taunusquarzits.
Stufe I hat bisher im zentralen Taunus, mit Ausnahme von
Cyathophyllum cf. binum Lonsdale, keine mit Sicherheit be-
stimmbaren Versteinerungen geliefert.
Stufe II, das Äquivalent der Schistes d'Oignies in den Ar-
dennen, hat sich bisher weder dort, noch in den linksrheini-
schen Gebieten, noch auch im Taunus als versteinerungsfQhrend
gezeigt.
Stufe III enthält am Lindenberg nördlich von Oberursel in
ihrem obern Niveau nach den Bestimmungen von Herrn Beüs-
hausen: Trilobiten- und eine große Anzahl von nicht mit Sicher-
heit bestimmbaren Fischresten, weiter ColeopHon cf. gracüis Sdbgr.,
I^ellerophon cf. bisulcatus R., Renaselaeria crassicosta KoCH, Rhyn-
chonella cf. daleidemis F. K., Favosites sp. und unbestimmbare
Zweischaler. Die Versteinerungen dieser Schicht schließen sich
') Kocn hat die bunten Pbjllite als Yordevonisch aufgefasst und sie
in seinem Profil (1. c. Jahrbuch 1880) als Äquivalent der lithologisch voll-
kommen verschiedenen Schichten im Hangenden des Südflügels der Eppsteiner
Schiefer angesehen.
Geologifloher Bau. 7
nach dem Urteil Beushausen's wegen des Vorkommens von
Rensselaeria crassicosta eng an die Fauna des Taunusquarzits an ^).
Im Taunusquarzit wurde an mehreren Stellen, namentlich auch
am Weissestein bei der Saalburg, die durch die Literatur für
dieses Niveau bekannte Fauna gefunden.
Geologischer Bau des Gebirgskammes des hohen Tannns.
Der eigentliche hohe Taunus ist aus den Schichten des G6-
dinniens und des Taunusquarzites aufgebaut. Der letztere bildet
infolge seiner geringen Verwitterungsfahigkeit die hauptsächlichsten
Höhenzüge, während sich die Längstäler vorzugsweise in die
weicheren Phyllite eingeschnitten haben. Infolge der starken Fal-
tung des Gebirges ist mehrfach außer dem durchgehenden hintern
Höhenzug noch ein zweiter vorderer Höhenzug des Taunusquarzits
vorhanden, welcher streckenweise an streichenden Verwerfungen
oder an Qnerstörungen unterbrochen ist. Die Darstellungen der
KoGH^schen Karten lassen dieses übrigens auch schon erkennen^).
Die bereits sehr weit in der Aufnahme vorgeschrittenen Revisions-
blätter werden diese Verhältnisse des Baues klarlegen.
Während der hohe (vordere) Taunus von Westen her bis zu
der bereits von Koch eingezeichneten Verwerfung östlich vom Olas-
kopf im Allgemeinen nördliches Einfallen zeigt, beginnt von hier
ab nach Osten im nördlichen Höhenzuge Südeinfallen, das sich
allmählich auf das ganze vordere Gebirge ausdehnt. Hand in
Hand hiermit verschwindet der Hunsrückschiefer an der Nordgrenze
des Taunusquarzits und Gedinniens, und es treten Unterkoblenz-
schichten an dessen Stelle. Es liegt demnach hier eine breite
Überschiebung und Überkippung des Gebirges vor. Die Über-
^) Im Winter 1902/3 wurde im Steinbruch der Stadt Homburg westlich Yon
der Saalburg der gleiche versteinerungsführende Horizont angetroffen. Die Ver-
steinerungen sind noch nicht yollständtg bestimmt, von Interesse ist aber das
durch Herrn Jaekel konstatierte Vorkommen von Teilen eines Psammosteus
Ag. sp. indet
^ Koch hat auf seinen ersten Taunusblättern den Glimmersandstein nicht
ausgeschieden; aber auch, da wo solches der Fall ist, ist der Taunusquarzit meist
viel SU breit eingezeichnet, was auf die Berechnungen der zu erwartenden Wasser-
mengen beim Einbringen der Wasserstollen vielfach störend einwirkte.
8 Geologisoher Bau.
Schiebung wird nach Osten sehr flach, der Taunusquarzit des
Weißesteins an der Saalburg hat nur noch 15^ Südosteinfallen ^).
Gralenversenkiingen im vorderen Tannas.
Innerhalb des Gebietes des vordem Taunus sind (an der Sud-
seite des Gebirges) übrigens auch Grabensenken von jungem
Devonschichten vorhanden, die in SSW.-NNO.-Richtung ver-
laufen, luden Grauwacken und Schiefern einer derartigen durch
den Luthereichestollen nördlich von Homburg angeschnittenen
Grabensenke ^) fanden sich nach den vorläufigen Bestimmungen von
Herrn Alex. FuCHS: Spirifer hercyniae Gieb.^ Spirifer arduennensk
Schnür, Spin/er miaoptems Gf. Kayser (= büsteinemU Scüpin),
Rhynchonella daleidenaü F. KoEMER^ Tropidoleptus laticosta Conrad
(= rhenanus Frech), Bellerophon tumidtis Sdbgr. ,. Pleurotorfiatia
striata GoLDF., Orthoceras planüeptatum Sdbgr., Leptodamus latus
Krantz, Pterinea cotftata GoLDF. und ejcpansa Maurer, Gosseletia
carinata GoLDF., weiter mehrere GoniopAora- Arten, Myophona und
Modiomoipha sp. u. s. f. Die Fauna ist namentlich reich an Lamelli-
branchiern und entspricht etwa derjenigen der höhern Porphyroid-
zone des Unter-Koblenz.
In einer weitern bei Köppern beiderseits von Taunusquarzit
begrenzten Grabensenke, welche dann weiter über Koßdorf nach
Nauheim fortsetzt, fanden sich bezeichnende Versteinerungen des
Mitteldevons, u. a. Stringocephalua burtini Defr.
^) Näheres über die Überschiebung and den schuppen förmigen Bau des
Hintertaunus bei Yeröffentlichung der Blätter Homburg, Usingen und Gemünden.
— Die Überschiebung wurde im Jahre 1900 bei Anlage der Wasserleitung für
Pfaffen wiesbach an der Cabelsburg angeschnitten.
^ Siehe Zusammenstellung der durch den Luthereichestollcn angefahrenen
Schichten. Es ist bemerkenswert und für die Herkunft des Materials wichtig,
dass hier keine Porpbyroidschiefer angetroffen wurden.
II.
Die bis zum Frühjahr 1903 im Gebiete zwischen
Wiesbaden imd der Saalbnrg zur Wasserversorgung
eingebrachten Stollen.
Die meisten dieser Stollen sind quer zum Gebirgsstreichen
eingebracht, um beim Vortreiben jeweils neue Schichten zur
Wasserversorgung nutzbar zu machen. Von dieser Regel wurde
nur dann abgewichen, wenn besondere Gebiete, die durch Quellen
grö(3ern Wasserreichtum anzeigten, auf kurzem Wege in möglichster
Tiefe angeschnitten werden sollten. Derartige Gebiete bezeichnen
im Taunus meist die Stellen, an denen das Gebirge von stärkeren
Querverwerfungen, auf welchen sich das Wasser ansammelt, durch-
schnitten wird. Kleinere Abweichungen in der Stollenrichtung
wurden übrigens auch durch technische Schwierigkeiten oder durch
Eigentumsrechte auf der Oberfläche veranlaßt.
Die bisher in dem hier in Betracht gezogenen Gebiete ein-
gebrachten Stollen zur Wasserversorgung sind von W. nach O.
folgende.
A. Vier Stollen zur Wasserversorgung der Stadt Wiesbaden.
1. Kreuzstollen. Angefangen 1901, Ansatzpunkt in 251 m
Meereshöhe, ca. i^/^ km nordwestlich von Wiesbaden (1850 m von
der Fasanerie). Derselbe wurde in N. 86® 15' W., demnach
im spitzen Winkel zu den hier in etwa hora 4 streichenden
Schichten eingebracht. Mit dem Stollen wurde in erster Linie
beabsichtigt, die voraussichtlich ergiebige Zone östlich von der Hohen
Wurzel auf dem nächsten Wege möglichst tief anzuschneiden. Der
10 Beschreibung der Stollen.
Stollen geht etwa bei 550 m Länge unter der Wiesbaden-Schwal-
bacher Bahn und dann mit 115 m Oberlagerung ca. 120 m südlich
von der Spitze des Schläferskopfes durch. Am 15. Juni 1903 hatte
der Stollen eine Länge von 1490 m erreicht. Sein Vortrieb ist
vorläufig eingestellt, da seine Wasserlieferung gebraucht wird und
über seine eventuelle Weiterführung Unterhandlungen schweben.
Die durch den Stollen angefahrenen Schichten sind: (siehe Tafel
und über Einzelheiten in den angefahrenen Schichten im Anhang).
— 30 m Gebirgsschutt,
30 — 124 » Stufe des Glimmersandsteins = 94, resp. 56 m^)
Mächtigkeit,
124 — 996 » Stufe des bunten Phyllits, die bei 996 m an einer
Verwerfungskluft abschneidet = 872, resp. 520 m;
996 — 1103 » Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins
= 107, resp. 64 m;
1103 — 1340 » Stufe des Taunusquarzits, zwischen 1150 und
1340 m starke Querklflfte mit großem Wasser-
zudrang = 267, resp. 140 m;
1340 — 1490 » L Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins
= 150, resp. 90 m.
Abgesehen von den Verwerfungen bildet das Ganze einen
Sattel der älteren Stufe gefolgt von einer Mulde mit der jüngsten
Stufe, alles gleichmäßig nach NNW. einfallend. Infolge der
vielen Gebirgsstörungen und kleineren Sattlungen (siehe Anhang
No. 15) lassen übrigens die reduzierten Ziffern keine maßge-
benden Schlüsse auf die eigentliche Mächtigkeit der einzelnen
Stufen zu.
2. Schläfers köpf Stollen. Angefangen 1898, aufgelassen
im Herbst 1900. Der Ansatzpunkt liegt 150 m nördlich vom
Kreuzstollen und nach den jetzigen Aufnahmen in 250 m Meeres-
höhe. Er verläuft in der Richtung N. 33^ 54' W., demnach ziem-
lich rechtwinklig zum Streichen der Gebirgsschichten ^). Die
') Die an zweiter Stelle angeführten Zahlen ergeben sich nach Redaktion
aurdie wirkliche Mächtigkeit der Schichten.
^) Beide Angaben sind in der Beschreibnng dieses Stollens (Jahrbuch der
Königl. Geolog. Landesanstalt für 1901) abzuändern.
Beschreibnng der Stollen. 1 1
Länge des Stollens ist 1846 m, sein Endpunkt liegt 140 m unter
Tag. Der Stollen ist auf der beigegebenen Tafel im Grundriß dar-
gestellt. Für die Einzelheiten der angefahrenen Schichten wird
auf die Veröffentlichung im Jahrbuch der Königl. Geolog. Landes-
anstalt iilr 1901 verwiesen. Der Vollständigksit lialber folgt in-
dessen hier ein kurzer Auszug.
— 62 m Gebirgsschutt und verwitterte Schichten,
62— 322 » Stufe des bunten Phyllits = 260 m Mächtigkeit;
322 — 506 » Stufe des Glimmersandsteins = 184 m;
506 — 745 » Stufe des Taunusquarzits = 239 m;
745 — 1000 » I. Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins
= 255 m;
1000—1015 » I. Wiederholung der Stufe des bunten Phyllits
(schmaler Sattel) = 15 m;
1015 — 1088 » IL Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins
= 73 m;
1088—1293 » IL Wiederholung der Stufe des bunten Phyllits
= 205 m;
1293—1545 » III. Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins
= 253 m;
1545 — 1557 » I. Wiederholung der Stufe des Taunusquarzits
(derselbe ist anscheinend durch eine Kluft großen-
teils in die Tiefe versenkt) = 12 m;
1557 — 1848 » IV. Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins;
die große Breite ist dadurch zu erklären, daß er
durch beinahe quer zum Gebirgsstreichen ver-
laufende Klüfte stets wieder in den Stollenbereich
vorgeschoben wurde = 291 m.
Läßt man die Störungen außer Betracht, so erscheint das Ganze
als ein unvollständig ausgebildeter Sattel zwischen zwei vollständigen
atiegenden Mulden der Gesteine des Gedinniens mit dem Taunus-
quarzit. Das Einfallen ist im allgemeinen nach NNW. ge-
richtet.
3. Münzbergstollen. Angefangen 1885, beendet 1890.
Der Ansatzpunkt liegt ca. 3 km NNW. von Wiesbaden (600 m
12 Beschreibmig der Stollen.
NW. von der Leichtweißhöhle) und 2^2 km westlich vom Ansatz-
punkt des Schläferskopfstollens in 207 m Meereshöhe. Seine
Richtung ist
bis 145 m N.
» 700 » N. 20W.
» 1900 » N. 9 W. und zuletzt
» 29091/2 * N. 25 W.,
demnach im allgemeinen quer zum Schichtstreichen. Wie mir mit-
geteilt wurde, soll jeweils versucht worden sein, ihn ungefähr recht-
winklig zum Schichtstreichen vorzutreiben. Der Stollen hat unter
der Rennmauer (WSW. vom Jagdschloß Platte) über 300 m und
an seinem Endpunkte am Weiden-Dom (SO vom Eichelberg) ca.
270 m Überlagerung. Das Forttreiben des Stollens wurde seiner-
zeit durch den Einspruch der Gemeinden des hinteren Taunus
verhindert, welche befürchteten, daß ihre Wasserversorgung durch
denselben beeinträchtigt werden könne. Eine Aufnahme der durch-
fahrenen Schichten scheint seinerzeit nicht geschehen zu sein.
Dagegen befindet sich im Bureau der Wiesbadener Gas- und
Wasserwerke eine Sammlung von Handstücken aus diesem Stollen.
Soweit dieselben eine Zusammenstellung der angetroffenen Niveaus
erlauben, waren aufgeschlossen:
— 40 m Gebirgsschutt,
40 — 264 » Sericitgneisse Koch's mit Zwischenlagerungen der
Zone des bunten Sericitschiefers des gleichen Autors,
264 — 341 » Schichten unbestimmten Alters, lithologisch den-
jenigen im Hangenden der Glimmersericitschiefer
bei Lorsbach (und dem Silur Mitteldeutschlands)
ähnlich,
341 — 491 » Basalschichten des Gedinniens,
491—2100 » Stufe des bunten Phyllits,
2100 — 2225 » Stufe des Glimmersandsteins,
2225 — 2460 » Stufe des Taunusquarzits,
2460 — 2660 » Wiederholung der Stufe des Glimmersandsteins,
2660—2909 » Wiederholung der Stufe des bunten Phyllits.
Beschretbnng der Stollen. 13
Demnach, abgesehen von den hier nicht aufgezeichneten 6e-
birgsstörungen, Vordevonische Schichten und eine breite nach
NNW. einfallende liegende Mulde des G^dinniens mit dem
Taunusquarzit (siehe Tafel und das genaue Gesteinsverzeichnis im
Anhang).
4. Kellerskopfstollen. Angefangen 1900 und noch im
Vortrieb begriffen. Sein Ansatzpunkt liegt ca. 7 km NNO. von
Wiesbaden (850 m N. von Rambach) und 4^2 ^^ ONO. vom
Münzbergstollen in etwa 260 m Meereshöhe.
Seine Richtung ist
bis 1000 m N. 5^ 58' O.,
» 1500 » N. 100 50' W.,
» 2015 » N. 160 33' W. (am 30. März 1903 erreichte
Länge).
Es ist geplant, den Stollen in gleicher Richtung wie zu-
letzt bis zu (ra. 4000 m vorzutreiben. Bei ungefähr 850 m Länge
hat der Stollen unter dem Westliange des Kellerskopfs etwa 125 m,
bei 1150 unter dem obereu Rainbachtal nur 70 m, bei 1900 unter
dem Beclitswald 220 m Überlaj^erung. Seine Fortsetzung wird
bei 2370 m das Theißbachtal mit ca. 120 m und bei 3625 m die
Hohe Kanzel mit 340 m Überlagerung durchfahren.
Der Grundriß des Stollens ist auf beigegebener Tafel gezeichnet.
Die Einzelheiten der angetroffenen Schichten sind (im Anbang)
verzeichnet.
— 5 m Gebirgsschutt,
5 — 75 » Sericitgneiße Koch's,
75 — 400 » Schichten unbestimmten Alters, lithologisch den
Schichten im Hangenden der Glimmersericitschiefer
bei Lorsbach (und dem Silur Mitteldeutschlands)
ähnlich,
400 — 653 » wohl tiefste Schichten des Gedinniens, welche hier
etwas quarzitischere Ausbildung zeigen,
653—1728 » Stufe des bunten Pyllits,
1728 — 1800 » Stufe des Glimmersandsteins,
1800 — 2015 » Stufe des Taunusquarzits.
14 BMohreibung der Stollen.
Der Stollen hat, wie im Anhang ersichtlich, eine große
Reihe von streichenden Klüften, und namentlich auch eine auf
große Erstreckung verfolgte Querkluft durchfahren.
Es wurde demnach außer vordevonischen Schichten bisher
der liegende Flügel einer liegenden, in WNW. einfallenden Mulde
des G^dinniens mit dem Taunusquarzit durchfahren.
B. Zwei Stollen zur Wasserversorgung der Stadt Kftnigstein.
Beide wurden 1891 angefangen und 1893 in Betrieb genommen.
5. II. Unterer Stollen, angesetzt in 510 m Meereshöhe,
ca. 2700 m nördlich von Königstein nahe am Ausgant? des vom
Fuchstanz hcrabkommenden Seitental chens des Keichenbachtales.
Der Stollen verläuft in N. S3^ W. und hat bei 152 m Gesamt-
länge etwa 40 m Höhe eingebracht.
Die ganze Stollenlänge steht in der Stufe des Glimniersand-
Steins und hat einen 4 m mächtigen Kersantitgang durchfuhren.
Für die Einzelheiten vergleiche man den Grundriß des Stollens auf
der Tafel und den Anhang.
6. I. Oberer Stollen. Etwas höher hinauf im gleichen Seiten-
tälchen, 200 m ONO. vom untern Stollen in ca. /«BO m Meereshöbe
angesetzt. Es wurden mit diesem Stollen die nahe am We^t hange
des Altkönigs austretenden Quellen in der Tiefe aufgesucht, wo-
durch sich dessen gebrochener Verlauf erklärt. Seine Richtung ist
bis 119 m in NNW.
» 205 » in NO.
» 280 » in N. lö^O.
Die Gebirgsüberlagerung ist bei 130 m Länge etwa 30 m und
nimmt dann bis zum Schlüsse etwas ab, indem der Stollen durch
seine Drehung nach dem Westhang des Seitentälchens hin verläuft.
Bis 20 m wurde üebirgsschutt, sodann bis zum Schlüsse des Vor-
treibens die Stufe des Glimmersandsteins durchteuft. Im Stollen
wurden starke, auch an der Oberfläche beobachtete Querspalten
angefahren, welche das Wasser liefern. Für die Ein/.elheiten s.
Tafel und Anhang.
Beschreibang der Stollen. 15
C. Wasserstollen der Heilanstalt Falkenstein.
7. Der Stollen wurde 1899 in ca. 515 m Meereshöhe, ca. 900 m
nordnordöstlich von der Anstalt in NNW.-Richtung in den Sodhang
des Döngesbergs eingebracht. Seine Länge beträgt mit der aus-
geschachteten Rösche und dem Vorstollen ca. 200 m, von denen für
die Wasserversorgung jedoch nur ca. 60 m in Rechnung zu ziehen
sind. Letztere bringen ca. 20 m Höhe ein. Rösche und Vorstollen
stehen in vordevonischen Schichten, der Stollen selbst in den tiefsten
Schichten des Gedinniens. Die Tafel gibt den Grundriß, der An-
hang die Einzelheiten über die angetroffenen Gesteine.
D. Wasserstollen der Stadt Cronberg.
8. Derselbe wurde 1885 in 520 m Meereshöhe, ca. 2900 m
nördlich von Schloß Cronberg in NNW.-Richtung in den S.-Hang
des Altkönigs vorgetrieben. Seine Länge beträgt 125 m; er
bringt ca. 25 m Überlagerung ein. Die ersten 10 m (Gehängeschutt)
ausgenommen, steht der Stollen in der Stufe des bunten Taunus-
phyllits. Sein Wasser entstammt zumeist einigen streichenden
Gebirgsspalten. Die Tafel gibt den Grundriß und der Anhang
die . Einzelheiten über die angetroffenen Gebirgsschichten , sowie
solche über den Schürf am Schirnborn.
E. Wasserstollen für Schloß Friedrichshof.
9. Derselbe wurde im Jahre 1890 in ca. 530 m Meereshöhe,
ca. 500 m östlich von dem vorher angeführten Stollen, in NNW.-
Richtung ebenfalls in den S.-Hang des Altkönigs eingebracht.
Seine Länge beträgt 300 m, bei welcher er 40 m Überlagerung hat.
Die angefahrenen Schichten sind:
— 42 m Stufe des bunten Phyllits,
42—270 » Stufe des Glimmersandsteins,
270—300 » Stufe des Taunusquarzits.
Einfallen im Allgemeinen steil nach SSO., die Schichten-
stellung ist demnach als Flügel eines liegenden Sattels des Ge-
dinniens mit Taunusquarzit zu deuten. Der Grundriß des Stollens
16 Beschreibang der Stollen.
ist auf der Tafel abgebildet, die Einzelheiten sind im Anbang
wiedergegeben.
F. Die drei Wasserstollen der Stadt Hombnrg y. d. H.
10. Luthereichestollen, angefangen Juni 1901, aufge-
lassen Juni 1903 bei 1231 m Länge. Der Ansatzpunkt befindet
sieb in 280 m Meeresböhe und liegt etwa 3V2 ^<^ norduord westlich
von Homburg und 1650 m westlich von Dornholzhausen. Abgesehen
von einer kurzen, bei etwa 410 ra durch technische Schwierigkeiten
verursachten Abweichung verläuft der Stollen in N. 42^ W., dem-
nach im Ganzen ziemlich rechtwinklig zu den hier etwa Stunde 5
streichenden Gebirgsschichten. Da das Terrain anfangs nur wenig
ansteigt, hatte der Stollen bei 1100 m Länge nur 105 m Lber-
lagerung, bei 1231 m aber schon etwa 130 m.
Die ancrefahrenen Schichten sind:
— 134 m Gebirgsschutt und zersetzte Schiefer,
134 — 215 » etwas sericitische , grau violette und graugrüne
Phyllite (Homburger Schiefer, wohl das weniger
veränderte Äquivalent der £ppsteiner Schiefer,
s. geol. Teil),
215— 230 » Sericitgnciß,
230— 196 » Schiefer wie zwischen 134—215 m,
296— 380 » Stufe des bunten Phyllits (wohl unterer Teil, da
dessen Ausbildung hier an diejenige der tiefsten
Schichten des Gedinniens erinnert),
380 — 885 » Dunkler Schiefer mit Zwischenlagen von Grau-
wacke und Quarziten. Diese 505 m mächtigen
Schichten liegen zwischen starken Verwerfungen
eingekeilt und zeigen eine außerordentlich gestörte
Lagerung. Da das Gestein dieser Zone im ganzen
lithologisch gleichmäßig ist und Versteinerungen
der ünterkoblenzstufe enthält (vergl. den I. Teil),
so dürfte es als eine Grabensenke von Unterkob-
lenzschichten zu erklären sein, die zwischen dem
untersten G^dinnien und dem Taunusquarzit liegt,
Beschreibang der Stolleo. 17
885 — 1231 m TauDusqaarzit, welcher einzelne Zwischenlagen von
TonschieFer einschließt i).
Der Stollen hat demnach angeschnitten
296 m vordevonische Schichten,
84 » untere Schichten des Gedinniens,
505 » Grabensenke von Unterkoblenzschichten,
346 » Taunusquarzit
Der Grundriß des Stollens ist auf der Tafel eingezeichnet,
Einzelheiten über die angetroffenen Schichten finden sich im Anhang.
11. Braumannstollen. Angefangen im März 1888, beendet
im Dezember 1896. Sein Ansatzpunkt liegt in 294 m Meereshöhe,
nahe am Linden weg, ca. 1200 m nördlich vom Luthereiche-
stollen und ca. 1900 m sfldlich vom Forsthaus Saalburg. Da
versucht wurde, diesen Stollen stets quer zu dem hier etwas mehr
wechselnden Schichtenstreichen vorzutreiben, so hat derselbe einen
vielfach gebrochenen Verlauf, nach der Einzeichuung des Hom-
burger Gas- und Wasserwerks ungefähr:
0— 100 m N.700W.,
100—150 » N.250W.,
150—270 » N. 350 W.,
270—712 » N. 8(fi W. (außer dem eigentlichen Stollen von
712 m ist ein aufgemauerter Vorstollen von
40 m L&nge vorhanden).
An seinem Endpunkte steht der Stollen mit etwas über 100 m
Überlagerung im Osthang des Herzbergs. Die angetroffenen
Schichten waren
— 35 m Schutt und zersetztes Gebirge,
35—307 » Stufe des bunten Phyllits in der Ausbildung wie
am Luthereichestollen.
') Die an der Oberfl&ohe weiterhin qaer zum Streichen anstehenden Schichten
zeigen — teilweise durch Steinbrüche gut aufgeschlossen — mächtige Ablagerungen
des Taonusquarzits und solche der Hermeskeilschichten mit sich stark ver-
flachendem SSO.'Einfallen.
Ntne Folg«. Heft 43. 2
18 Bescbreibong der Stollen.
H07 — 687 m Schichten, die iithologisch denjenigen der im
Luthereichestolien angetrofFenen Grabensenke yon
Unterkoblenz gleichen i). Auch hier liegt diese
in sich stark gestörte Schichtenfolge zwischen zwei
großen Verwerfungen eingekeilt.
687 — 712 » Stufe des Taunusquarzits.
Der Stollen ist auf der Tafel im Grundriß gezeichnet.
Einzelheiten Qber die angetroffenen Schichten finden sich im
Anhang.
Sowohl die großen Verwerfungsspalten in diesem Stollen, als
auch diejenigen des Saalburgstollens zeigen etwas Ausströmung
von Kohlensäure, welche nicht erlaubt, die Stollen ohne vorherige
Ventilation zu befahren. Herr Dr. Rüdiger in Homburg bezeichnet
übrigens das Wasser beider Stollen als schwache Eisensäuerlinge.
12. Saalburgstollen, angefangen im April 1888, beendet
im Juni 1896. Sein Ansatzpunkt liegt in 324 ni Meereshöhe nahe
am Linden weg y etwa 950 m nördlich vom Braumannstollen und
ca. 1000 m südliith vom Forsthause Saalburg. Der Stollen ist in
den Südosthang des Weißesteins, nahe am Oberlaufe des Kir-
dorfer Bachs eingebracht, er hat aus dem gleichen Grunde wie der
Braumannstollen einen mehrfach gebrochenen Verlauf; nach der
Aufzeichnung des Homburger Gas- und Wasserwerks ungefähr:
0— 140 m N.600W.,
140-340 » N.450W.,
340—590 » N.8OOW.,
590-825 y> N. 550W.,
825—859 » W.,
859—900 » Schluß des Vortreibens, N. 55 W.
Bei 900 m hat der Stollen etwa 135 m Oberlagerung.
Die angefahrenen Schichten sind:
bis 50 m Gebirgsschutt und zersetzte Schichten,
50—80 » Stufe des bunten Phyllits,
^) Mehrfach wurden auf der Halde unbestimmbare YersteineniDgsreste ge-
funden.
Beschreibang der Stollen. 19
80—858,50 m lithologisch den als Unterkoblenz bestimmbaren
Schiebten im Luthereichestollen sehr nahestehend,
aach hier ist dieser zwischen starken Verwer-
fungen liegende Gebirgskeil wieder vielfach in
sich gestaut und zerbrochen^).
858,50 — 900 » Stufe des Taunusquarzits.
Der Grundriß dieses Stollens ist auf der Tafel eingezeichnet.
Näheres über Gesteine, Verwerfungen und Wasservorkommen im
Anhang.
Zur Ergänzung seien hier noch der im Frühjahr 1903 ausge-
führte Stollen zur Wasserversorgung der Uestauration
des Forsthauses Saalburg, sowie die Arbeiten zur Wasser-
versorgung des Saalburgkastells angeführt.
Der erstgenannte Stollen ist in 497 m Meereshöhe ca. 850 m
westlich von der Restauration in den Weißenstein in N. 80^ W.
Richtung eingebracht, demnach im schiefen Winkel zu dem da-
selbst nach SSW. einfallenden Gebirge.
Die angefahrenen Schichten gehören insgesamt der Hermes-
keilstufe an. Bis zu 65 m hatte das Gestein stärkere Zwischen-
lagen von Quarziten in den geröteten Schiefern und Glimmer-
sandsteinen. Die Schichten waren jedoch ganz zerbrochen, steiles
Einfallen wechselte mit ganz flacher Lagerung. Es haben hier
unbedingt, begünstigt durch das eindringende Wasser der an der
Höhe entspringenden Quellen des Kirdorfer Bachs, am steilen
Hang stärkere Rutschungen stattgefunden. Von 65 — 135 m folgten
gerötete Schiefer mit einigen schwachen Zwischenlagen von Glim-
mersandstein. Einfallen regelmäßig mit 15^ nach SSW. Schluß des
Vortriebs im Herbst 1903. Das Gebirge ist im hinteren Teile des
Stollens wenig wasserführend, da die Quellen des Kirdorfer
Bachs erst dem etwa 12 m höher anstehenden Quarzit des Weisse-
Steingipfels entspringen.
Zur Wasserversorgung der Saalburg selbst wurde die an der
Westseite des Kastells etwa 12 m höher als dasselbe durchgehende
*} Aach f&r hier gilt die Faßnote bezfiglich des Braamannstollens.
2*
20 Beschreibung der Stollen.
große Verwerfungsklnft angeschnitten. Längs dieser Gebirgsstörung
zeigt sich schon oberflächlich ein stärkerer Wasserauftrieb und
am Nordhang des Gebirges enspringt derselben eine starke Quelle,
der sogenannte DreimQhlborn.
Wasserffthrnng.
Als Hölfsmittel zur Beurteilung der einschlägigen Fragen
wurden mir vou der Direktion der Gas- und Wasserwerke in
Wiesbaden freundlichst die auf der beigegebenen Tafel folgenden
Angaben zur Verfügung gestellt:
I. Graphische Darstellung der Wasserlieferung des Mflnz-
bergstollens vor dem Verschluß (vor der StautQre) und
derjenigen der obern Mausheckquelle, Beobachtungen vom
Juli 1891 bis Dezember 1902.
II. Desgl. des Münzbergstollens hinter der StautQre während
des gleichen Zeitraums nebst Angabe des jeweils vor-
handenen Manometerdrucks.
III. Desgl. des ganzen Schläferskopfstollens vom I.März 1901
bis zum 7. März 1903.
IV. Zifiermäßige Tabelle der Gesamtwasserentnahme aus dem
MünzbergstoUen vom 1. Januar 1892 bis 31. Dezember
1902.
Von der Direktion der Gas- und Wasserwerke in Hom-
burg V. d. H. erhielt ich die in der Anlage folgende Tabelle Ober
die Wasserlieferung des Braumann- und des Saalburgstollens an
einzelnen Tagen verschiedener Monate der Jahre 1895 — 1902.
Einxeldaten wie die letzteren können natürlich nur ein ungefähres
Bild der Gesa ro t wasserlief erung geben, da die Entnahme vor und
hinter der Stautüre nicht getrennt und der Manometerdruck nicht
gemessen ist. Immerhin sind auch diese Mitteilungen zu verwerten.
Die Ilomburger Angaben über die während des Vortriebs der
3 dortigen Stollen abgeflossenen Wassermengen — Anlage VI —
belegen genauer die in den Einzelnotizen enthaltenen Daten über
Lieferungen der Stollen (s. Anhang).
Besohreibang der Stollen 21
Die WasserlieferuDgen haben an Klüften, sowie größern Bruch-
stellen im Gebirge eine plötzliche Zunahme erfahren, gingen dann
aber meist rasch wieder auf das dem allgemeinen Gesteins-
charakter eigene Durchschnittsmaß zurück. Letzteres betreffend
geben die Taunusquarzite vermöge ihrer Durchlässigkeit das meiste
beständige Wasser, die Glimmersandsteinschichten etwas weniger,
Tonschiefer und Phyllite die geringsten Mengen^).
Stanvorriclitangen.
Die angef&hrten Städte^ welche Wasserstollen besitzen, ent-
nehmen außerdem noch einen Teil ihrer Bezüge aus Quellen.
Letztere liefern, wie es die Kurven der obern Mausheckquelle
im Pfaffenborn (siehe Tafel) zeigen, im Frühjahr und auch
teilweise schon im Winter größere, im Hochsommer und
Herbst dagegen nur geringe Mengen. Ahnlich verhalten sich
auch bei normalen Verhältnissen die vordem Teile der Wasser-
stollen, in denen infolge der weniger starken Gebirgsüber-
lagerung die Winterfeuchtigkeit im Frühjahre ziemlich rasch zum
Abfluß gelangt. Da Winter und Frühjahr überdies auch die Zeit
des geringeren Wasserbedarfs ist, so reichen dann die Lieferungen
der natürlichen Quellen mit denen der vordem Stollenteile für den
Verbrauch aus. In den hintern Teilen der Stollen werden dagegen
gleichzeitig die Zuflüsse durch dichte Wassertüren aufgestaut und
dann bei Bedarf verwendet. Diese Aufspeicherung erfolgt nicht
nur im Stollen selbst, sondern setzt sich auch in die Gebirgsspalten
sowie in die wasseraufnahmefthigen Gesteinsteile fort. Einen Nach-
weis dafür bietet die graphische Darstellung des Münzbergstollens.
Selbst nach stark gesunkenem Manometerstand konnte die Wasser-
lieferung aus dem hinteren gestauten Teile des Münzbergstollens
noch Monate lang hohe Ziffern erreichen^ da hier über die Hälfte
des Stollens mit hoher Gebirgsüberlagerung im Taunusquarzit
und in Hermeskeilschichten steht. Die Stauvorrichtungen im Brau-
mann- und im Saalburgstollen geben hierin weniger günstige
Über den ZasammenhaDg des Gresteinscharakters mit der Wasserlieferung
siehe » Der SchUferkopfstollen n. s. w., Jahrbuch der Königl. Geolog. LandesaDst.
für 1901, S. 844-46.
22 Beschreibang der Stollen.
Resultate, da diese Stollen den stärker aufnahmefähigen eigent-
lichen Taunusquarzit nur angeschnitten haben. In den übrigen
Stollen sind noch keine StautQren eingebaut, es soll aber damit in
Bälde vorgegangen werden.
Zeitdauer bis zur GeltendmaeliaDg der Niederschlagsepochen
in den Stollen.
Falls, wie namentlich bei der Verwerfung im Saalburgstollen
bei 858 m, bis zu einer schwachen Schuttbedeckung mehr oder
weniger offene Spalten Torliegen, so machen sich große Nieder-
schläge oder plötzlich eintretendes Tauwetter rasch f&hlbar. Im
allgemeinen hat es sich aber gezeigt, daß die Höhe der Über-
lagerung neben der Natur der durchfahrenen Gesteine die wich-
tigsten Koeffizienten OXr diese Berechnung abgeben.
Ein Vergleich der Lieferung der Mausheckquelle mit derjenigen
des nicht gestauten Teiles des Saalburgstollens (s. Tafel) zeigt, daß
das verhältnismäßige Ergebnis in den verschiedenen Jahreszeiten
bei beiden das gleiche ist. Während die Zeit der Schneeschmelze
im Taunus im allgemeinen im Monat Februar liegt (März ist meist
trocken) und die niederschlagsarmen Monate August— September
sind, verschieben sich diese Maxima und Minima in der Quelle
und dem vordem Stollenteil (s. Tafel) um 1 — l^^ Monate. Auch
die Aufzeichnungen beim Vortrieb des Braumannstollens (siehe
Anhang) zeigen u. A. für Oktober — Dezember 1892 die gleiche
Verschiebung des Minimum.
Hinter der Stautüre des Saalburgstollens stieg die Zunahme
des Drucks dagegen bei gleichmäßiger Entnahme meist bis Ende
April. Es dürfte daher hier bei etwa 300 m Überlagerung von
zur grössern Hälfte aus Taunusquarzit und Sandsteinen bestehenden
Gesteinen wohl zwei Monate dauern bis die größeren Nieder-
schläge zur endgültigen Wirkung gelangen.
Aufnahmefähigkeit und Wasserabgabe der verschiedenen
Taunasgesteine.
Hierüber lassen sich nur indirekte Schlüsse ziehen. Die Ab-
gabe der verschiedenen, beim Vortreiben durchfahrenen Gesteins-
Beschreibang der Stollen. 23
reihen erlaubt nicht die Aufstellung von ziffermäßigen Angaben,
da die in Spalten und im Gesteine selbst aufgestauten Wasser-
mengen nicht genauer in Rechnung gesetzt werden können. Brauch-
barer fQr unsern Zweck sind die Aufzeichnungen der Wasser-
lieferung des Mfinzbergstollens vor und hinter der StautQre in den
Jahren 1892—1902 (a. Tafel).
Vor der Stautüre sind angefahren:
40 m Schutt,
180 » Sericitgneiss,
44 » bunte Sericitschiefer,
77 » Wechsel von dichtem Phyllit mit einigen Quarzitbänken,
150 » dasselbe,
1410 y> Phyllit mit einzelnen zwischengelagerten quarzitischen
und dichten Quarzitb&nken (Stufe des bunten Phyllits),
Also ca.
1900 m Phyllite, welche im Durchschnitt von 11 Jahren für
den laufenden Meter im Tag 0,43 cbm Wasser lieferten,
es kann daher wohl 0,43 oder rund 0,50 cbm als die
Lieferung der Phyllitzone angenommen werden.
Hinter der Stautüre:
438 m Stufe des bunten Phyllits,
325 m Sandstein mit zwischengelagerten Tonschiefern
und vereinzelten Quarziten (Stufe des Glim-
mersandsteins),
235 » Taunusquarzit.
Die Gesamtlieferung ist hinter der Stautüre im Durch-
schnitt im Tag 1763 cbm
Nimmt man fbr die Stufe des bunten Phyllits (s. o.)
0,50 cm im laufenden Meter an, so ergiebt
dies auf 438 m 219 »
bleiben 1544 cbm
für den Glimmersandstein und Taunusquarzit zusammen oder im
laufenden Meter und im Tag 2^/4 cbm, dieses allerdings bei der
hohen Überlagerung von beinahe 300 m, bei welcher infolge der
verbreiterten Einzugskurve in den so wasseraufnabmefahigen Ge-
24 Beschreibang der Stollen.
steinen auch ein seitlich stärker ausgedehntes Niederschlagsgebiet
in Wirkung tritt, als bei einer Überlagerung von nur 100 — 150 m
bei anderen Stollen. — Mach den Angaben über die Wasserlieferung
des Schläferskopfstollens vom März 1902 bis März 1903 gab der-
selbe auf 1848 m Länge im Durchschnitt etwa 2635 cbm Wasser
für den Tag ^ 1,42 cbm für den laufenden Meter.
Das durchfahrene Gestein ist:
62 m Schutt als durchlässig angenommen . . 60 cbm
480 » Stufe des b. Phjrllits nach vorigem zu 0,50 240 »
1055 » Stufe des Glimmersandsteins vorläufig an-
genommen zu 1,60 ca. 1690 »
251 » Taunusquarzit angenommen . zu 2,50 ca. 628 »
Gesamtlieferung 2618 cbm,
ungefähr wie oben.
Der Glimmersandstein mit dem Taunusquarzit zusammen er-
gab im Durchschnitt für den laufenden Meter im Tag nur ca.
1^/4 cbm. Die gegenüber dem Münzbergstollen so bedeutend ge-
ringere Lieferung kann wohl kaum allein auf die weniger hohe Über-
lagerung von ca. 1 30 m gegen 300 m im Münzbergstollen zurück-
geführt werden. Es muß der Grund daher in dem großen Über-
wiegen der Stufe des Glimmersandsteins gegen den Taunusquarzit
im Schläferskopfstollen gesucht werden. Es wurden daher vorerst
für eine Überlagerung von 130 m die oben eingesetzten Lieferungs-
mengen der zwei getrennten Stufen angenommen und Berichtigung
nach dem Einbau von Stautüren in den verschiedenen Stollen und
nach längerer Beobachtungszeit vorbehalten^). Es wird sich
dann wohl auch der Koeffizient der Einwirkung der höheren oder
niedrigeren Überlagerung annähernd feststellen lassen. Der Vor-
trieb des Kellerskopfstollens hat im Herbst und Winter 1902/3
infolge der Ausmauerungsarbeiten längere Zeit geruht, die Wasser-
lieferung aus frisch angeschlagenen aufgestauten Mengen ist daher
nicht mehr in Rechnung zu stellen. Der Stollen gab nach dem mehr-
Bei der frahern ungefähren Schätzung der Wasserlieferang der einzelnen
Stufen (Jahrbuch der Königl. Geolog. Landesanstalt für 1901, S. 467) wurde die
damalige geringe Spätherbstliefernng des Schl&ferskopfstollens als Grundlage ge-
nommen, wodurch sich die jetzigen obigen Durchschnittsziffem etwas erhöhen.
BesohreiboDg der Stollen. 25
monatlichen StilUtand der Arbeiten im Februar 1903 per Tag
ca. 1600 cbm Wasser. Es waren bis dabin durchfahren:
75 m Sericitgneiß,
325 » Schiefer mit QuarzitbSnken. Die Schichten sind infolge
der Ausfüllung der Klüfte mit Kalkspat als wenig
durchlässig anzunehmen.
253 y> Pbyllite mit Quarziten,
1075 » Stufe des bunten Phyllits
zus. 1728 m wie beim Münzbergst. gerechn. zu 0,43cbm = 743 cbm
72 m Glimmersandstein zu 2 cbm 144 »
215 » Taunusquarzit (wie der Glimmersandstein
bei 200 m Überlagerung) . . zu 3 cbm 645 »
zusammen 1532 cbm,
also annähernd obige Menge. Die Berechnung ist allerdings
unsicher, da sie nur auf die Messung eines Monats basiert ist.
Der Wasserstollen fiir Schloß Friedrichshof steht bei 30 — 45 m
Überlagerung in
42 m Stufe des bunten Phyllits ... zu 0,50 21 cbm
228 » » » Glimmersandsteins . . zu 1,50 342 »
30 » )» » Taunusquarzits .... zu 2 60 »
zusammen 423 cbm.
Obige niedrigere Ansätze für die Lieferung des Glimmersandsteins
und des Taunusquarzits sind wegen der geringeren Überlagerung
angenommen und dürften wohl annähernd richtig sein, da der
Stollen^) im Durchschnitt ergiebt:
Juli — Oktober per Tag etwa 250 cbm
Oktober — Juli » » » 500 »
im Gesamtdurchschnitt demnach 416 cbm wie oben. — Der Luther-
eichestollen muß vorerst außer Betrachtung bleiben, da es noch
nicht feststeht, ob die im hintersten Teile desselben angefahrenen
großen Wassermengen dauernd in ihrer jetzigen Stärke abfließen
werden. Dieser Stollen hat übrigens gegen die Wiesbadener
Nach Mitteilaog des Herrn Wassermeisters Kunz.
26 BeschreibuDg der Stollen.
Stollenanlagen den großen Vorteil, daß die in ihm angefah-
renen Taunusquarzite im allgemeinen mit 35^ nach SSO. einfallen.
Für das ebenfalls steil nach SSO. einfallende Einzugsgebiet an der
Oberfläche kommt daher ein viel ausgedehnteres Terrain inbetracht
als die durch den Stollen selbst angefahrenen Schichten. Ebenso
scheinen sich — wie unten auszufahren sein wird — die Bruch-
spalten der durchfahrenen Grabensenke hier auf weite Entfernung
hin fühlbar zu machen.
Der ßraumannstollen gab in den Jahren 1895 bis Mitte 1902
nach den mir vorliegenden, allerdings wohl kaum mehr als annähe-
rungsweise richtigen Angaben im Durchschnitt ca. 500 cbm Wasser
im Tag. Derselbe hat angefahren:
35 m Schutt )
270 » stufe des bunten Pbyllite . . .i'^O'^O 105 cbm
30 » Taunusquarzit, bei ca. 100 m Überlagerung
zu 2 60 »
165 cbm;
es bleiben daher für
382 m Wechsel von Tonschiefer mit Quarziten
und Grauwacken 335 cbm
demnach ungefähr 0,90 cbm im Tag für den laufenden Meter.
Der Saalburgstollen lieferte nach den mir von der Direktion
der Wasserwerke gewordenen Mitteilungen (genaue tägliche Auf-
zeichnungen fehlen) im Durchschnitt während der Jahre 1895 — 1902
ungefähr 950 cbm Wasser per Tag.
Derselbe hat angefahren:
80 m Schutt und Phyllite zu 0,50 40 cbm
778 » Wechsel von Tonschiefern, Grauwacken
und Quarziten (s. Resultat beim Braumann-
stollen) zu 0,90 700 »
42 » Taunusquarzit, bei 135 m Überlagerung
zu 2^2 c^™ angenommen 105 »
845 cbm
Die Mehrlieferung dieses Stollens läßt sich wohl dem Um-
stände zuschreiben, daß derselbe den untern Talhang des Oberlaufs
Beschreibung der Stolleo. 27
des Kirdorfer Bachs unterfährt, in welchem die Geröllschichten
natürlicher Weise zeitweise außerordentlich große Wassermassen
aufnehmen, die sie durch Spalten teilweise an den Stollen abgeben.
Verhältnis der Gesamtwasserlieferung der Stollen zur
Niederschlagsh&he im Taunus.
Die Wasserlieferung der angeführten 12 Stollen ist im Tag:
Kreuzstollen, eben fertig 2000 cbm
Schläferskopfstollen (Durchschnitt eines Jahres) . 2635 »
Münzbergstollen (11 jähriger Durchschnitt) . • . 2680 »
Kellerskopfstollen (nach etwa halbjähriger Unter-
brechung des Vortriebes, einmonatlicher Durch-
schnitt) 1600 »
Stollen für Friedrichshof 425 »
2 Königsteiner Stollen 750 »
Luthereichestollen (jetzt erst fertiggestellt) . . . 3000 »
Braumannstollen 500 »
Saalburgstollen 950 »
zusammen 14540 cbm
Da sich erfahrungsgemäß die Wasserlieferung der neuangelegten
Stollen mit der Zeit etwas vermindert, außerdem eine gegenseitige
Einwirkung der Stollen zu konstatieren sein wird (s. letztes Kapitel
dieser Arbeit), kann man diese Ziffer wohl rund auf kaum mehr
als 13000 cbm per Tag, also 4^/4 Millionen cbm per Jahr an-
nehmen.
Die Einzugsgebiete für die verschiedenen Stollen sind zu
veranschlagen^) für
Wiesbaden mindestens 30 qkm
Cronberg-Königstein 4
Homburg 9
schätzungsweise zusammen 43 qkm
') Hierbei siad die Zonen der für Wasser wenig aofnahmeffthigen Phjllite
anßer Rechnang geblieben.
3»
28 ßeschroibang der Stollen.
Die Niederschlagshöbe ist nach langjährigen Durchschnitteu
im Taunus etwa 700 mm, demnach auf 43 qkm etwa 30 Millionen
Kubikmeter, von denen also ^6 — V? '^ ^^" Stollen zum Abzug gelangt.
Anderweitige Yergleichsziffern.
Nach den mir freundlichst von dem Frankfurter Tiefbauamt
mitgeteilten Daten beträgt das Einzugsgebiet f&r die Wasserleitung
im Frankfurter Wald ca. 60 qkm, die Niederschlagshöhe betragt
daselbst 600 mm, demnach auf diesem Gebiete 36 Millionen cbm
im Jahr. Der Untergrund besteht aus Gerollen und Sauden mit
einigen tonigen Zwischenlagen. Die Wasserentnahme beträgt
daselbst per Jahr etwa 12 Millionen cbm, demnach etwa ^/s des
Niederschlags, ohne daß sich die Höhe des Wasserstandes in
den letzten Jahren geändert hat. In den Anfangsjahren ging
dieselbe dagegen allmählich bis auf ihr jetziges Niveau zurück.
Von dem Waldbestande haben anscheinend bisher nur die Eichen
gelitten, die übrigen Bestände sollen sich namentlich in den früher
sumpfigen Teilen des Frankfurter Waldes gebessert haben. Über
den Einfluß der Stollen auf den Waldbestand im Taunus werden
in diesem Jahre größere Erhebungen gemacht.
Einwirkung der einzelnen Stollen auf die Nachbarstollen.
Eine stärkere Einwirkung des Kreuzstollens auf den so nahe
liegenden Schläferskopfstollen hat sich bisher nicht gezeigt. Der
erstere schneidet infolge seiner schiefen Richtung zu dem Gebirgs-
streichen nur die bei Beginn des Vortreibens des Schläferstollens
angefahrenen Schichten an.
Die Einwirkung des Schläferskopfstollens und des Kellerskopf-
stollens auf die Wasserlieferung des zwischen beiden gelegenen
Münzbergstollens scheint durch die niedrigeren Kurven der Wasser-
lieferung des Münzbergstollens im Jahre 1902 (s. Tafel) bei
gleichem Absinken des Manometerstandes wie in den Vorjahren
bestätigt. Genauere Angaben werden sich indessen erst nach
längerer Beobachtungszeit gewinnen lassen.
Beschreibung der Stollen. 29
Ebenso sollen nach den mir gewordenen Mitteilungen die
Lieferungen des Braumann- und diejenige des Saalburgstollens
seit dem Einbringen des Luthereichestollens um je ^6 abge-
nommen haben.
Es ist nach Obigem wahrscheinlich, daß eine gegenseitige
Einrichtung von tief eingebrachten Wasserstollen sich auf Ent-
fernungen von Ober 2 km fühlbar machen kann.
III.
Einzelheiten der Schichtenaufnahme in den Stollen.
1. Kreiiz8t4)lleii.
— 30 m Gebirgsschutt.
30 — 124 » Stufe des Glimmersandsteins. Wechsel von
glimmcrfQhrendem Sandstein mit hellen, auch dunk-
len Tonschiefern und vereinzelten Quarzitbänken.
Zwischen 75 und 85 m einige schwache Bänke von
buntem Phyllit. Das Gebirge ist stark gestört,
auch gebrochen und wechselt öfters im Fallen und
Streichen. Bei 66 m ein 1 m mächtiger Quarzgang
quer zum Streichen, bei 95 und 124 m quer-, bei
85 — 88 m streichende Klüfte. Gebirgsstreichen bis
85 m etwa Stunde 3^2? ^on 85— 95 m Stunde 5, von
95 — 124m Stunde 9 (demnach wiedersinnig). luden
Schichten fand sich viel aufgestautes Wasser, das seit-
dem auf mäßige Quellen zurückgegangen ist. Südlich
vom Ansatzpunkt des Kreuzstollens tritt die Stufe
der bunten Phyllite wieder in großer Breite auf
(guter Aufschluß mit den unterlagernden Schichten
des G^dinniens im Einschnitt der Schwalbacher
Bahn oberhalb der Station Chausseehaus).
124— 996 » Stufe des bunten Phyllits [Pq, Ps (e. p)
P4 und Pö Kochs]. Wechsel von violetten und
grünen, vielfach gebleichten, vereinzelt auch dunklen
Phylliten mit quarzitischen Bänken, die oftmals in
dichte Quarzite übergehen. Einfallen im Allge-
Einzelheiten der Schichtenanf nähme in den Stollen. 31
meinen 55—70« NW, Streichen Stunde 3—4. In
obigem Komplexe bei 270 und 445 m streichende
Klüfte, bei 445 Muldung, bei 500 streichende Kluft,
bei 520 Querkluft i), 528 st. K., bei 576 m 0,50 m
breite mit Ton ausgefüllte q. K., von 617 — 19 steiler
Sattel mit Sattelbrächen. Bei 670 kommt aus dem
vorderen Stoß eine daselbst 1 m breite, mit Schutt
ausgef&Ute Kluft heraus, die in der Stollen rieh tung
verläuft und bei 715 auf 0,30 m verschmälert an
einer q. K. abschneidet. Längs der ersterwähnten
Kluft ist der rechte (nördliche) Stoß des Gebirges
eingebogen, demnach wohl etwas hinaufgepreßt.
Auch die beiderseits der Kluft ansteheniien Schichten
sind nicht immer die ganz gleichen. Bei 728 er-
scheint dann aus dem rechten Stoß wieder eine
streichende Kluft von 0,75 m Breite, die bei 740 in
den linken Stoß einzieht. Ist dies die gleiche Kluft
wie die vorhergehende, so ist das Gebirge an der
Querkluft etwas nach Norden verschoben. Bei
795 st. K., bei 817 q. K., bei 864 mehrere schwache
q. K. z. T. mit etwas mergeliger Ausfüllung, bei
870, 892 und 904 st. K., bei 911 kommt eine
Kluft aus dem rechten Stoß, die bei 924 wieder
in den gleichen Stoß zurückgeht, bei 992 und 996
st. K. Alle diese KlQfte, sogar die QuerklQfte,
geben wenig Wasser, was wohl ihrer Ausftlllung
mit undurchlässigem Material (zersetztem Phyllit)
zuzuschreiben ist. An der Verwerfungskluft von
996 schneidet die Stufe des bunten Phyllits ab.
996 — 1103 m Stufe desGlimmersandsteins. Anfangsfinden
sich darin stärkere Zwischenlagen von violetten Phyl-
liten und dunkelgrauen, glimmerführenden Ton-
schiefern, wie sie meist in der unteren Abteilung
dieser Stufe beobachtet wurden. Einfallen im
') Der Einfachheit halber wird streichende Kluft mit dem Zeichen st. K.,
Qnerklaft mit q. K. bezeichnet.
32 Einzelheiton der Schichtenaafnalime in den Stollen.
Allgemeinen 50 — HO^, Streichen Stunde 4— 4^2^ bei
1027 Einfallen 800, dahinter nach einer streichenden
Kluft wieder 50^ — die Schichten sind hier etwas
gebrochen — bei 1083 und 1090 starke st. K. mit
reichlichem Wasserzufluß. Die geringe Mächtig-
keit der Glimmersandsteinstufe dürfte wohl durch
Verwerfungen an den streichenden Klüften zu
erklären sein.
1103 — 1340 m Stufe des Taunusquarzits. Das Streichen
und Fallen der Schichten war anfangs im Allge-
meinen wie vorher, bei 1127 st. K. mit wenig
Wasser, bei 1 150 starke q. K. mit reichlichem
Wasser, von 1194'-1200 steilstehender Sattel, der
an einem etwas quer zur Schichtung streichenden,
ca. 1 m mächtigen Quarzgang abgeschnitten ist,
hier wieder stärkerer Wasserzufluß. Hinter dem
Quarzgang flaches Einfallen mit 30^ NNW., die
Schichten sind anfangs etwas zerbrochen, von 1290
bis 1310 Einfallen 45— 50» NNW., von 1310—1340
ist das ganze Gestein wie zermalmt (in kleine Stücke
zerbrochen) und wird von einer Reihe von q. K.
mit außerordentlich starkem Wasserzudrang durch-
setzt, bei 1 335 besonders starke q. K. ; anscheinend
liegt hier die Haupt Verwerfung vor, die zwischen
dem Schläferskopf und der Hohen Wurzel durch-
geht.
1340—1490 » (Schluß des Vortreibens) Stufe des Glimmer-
sandsteins. Anfangs zeigten sich darin stärkere
quarzitische Zwischenlagen, später namentlich von
1460 — 1490 reiche Einschaltungen von Tonschiefer,
dabei auch bei 1462 eine Bank von violettem
Phyllit (zunächst obere, dann untere Zone der Stufe).
Nach 1340 m wurde das Gebirge wieder fest, bei
1378 und 1379 schwache q. K., bei 1385 eine 0,35 m
breite, mit Gesteinstrümmern ausgefüllte q. K., die
stärkeren Wasserzufluß brachte, welcher aber seit-
Einzelheiten der Schichten aofnabme in den Stollen. 33
her dauernd zciruckgiDg. Das Einfallen der Schich-
ten schwankt zwischen 58 und 60^ NNW. und
ist nur an den Verwerfungen bei 1378 und 1385 m
etwas steiler.
2. Schläferskopfstollen.
Die Einzelheiten über Gesteine, Einfallen, Verwerfungen
u. s. f. wurden in dem Jahrbuch der Königl. Geol. Landesanstalt
für 1901, Bd. XXII, Heft 3 angegeben.
3. Mftnzbergstollen.
Nach der Gesteinssammlung und einzelnen ihr beiliegenden
Notizen waren die angetroffenen Schichten:
— 40 m Gebirgsschutt.
40 — 110 » Sericitgneisse Kochs, dabei namentlich ein
HandstQck von 80 m Teufe, welches dem von
W. ScHAüF aufgestellten Typus der noch erkenn-
baren, veränderten Quarzporphyre entspricht. Bei 75
und 107 m Quarzgänge, ersterer mit Brauneisenstein.
110— 139 » Grünlich-weiße und grau-violette, serici-
tisch-phyllitische Schiefer; einzelne Stücke
enthalten auch fragliches Eruptivmaterial — seb
Kochs (s. geolog. Teil d. Abh.)^).
139— 154 » Sericitgneiß.
154— 169 » Phyllite wie von 110— 139 m.
169 — 264 » Stark geschieferter Sericitgneiß.
264 — 341 » Helle^ dünnspaltigc, quarzitische und vereinzelt auch
sandige Schiefer mit Zwischenlagen von dünn-
blättrigen, dunkeln, graphitischen oder grün-
lichen Phylliten. Die graphitischen Schiefer
führen vielfach Schwefelkies. Von hier ab bis
491 m werden der Wichtigkeit halber alle vor-
handenen Handstücke angeführt
Vielleicht sind die betreffenden Handstäcke auch nor sohwfioheren Zwischen-
iagen aas dem Sericitgneiß entnommen.
Nto« Folge. Heft 42. 3
»
34 Einzelheiten der Sohicltenanfnabme in den Stollen.
bei 341 m sandiger, grauer, pbyllitischer Schiefer, auf den
Schichtflächen sericitisch.
» 367 » ebenso, aber mehr flaserig.
» 373 » wie vorher, aber quarzitischer.
» 381 » violetter, etwas sandiger Phyllit
» 389 u. 405 m wie bei 341 m.
» 410 m grauer und gelber Tonschiefer.
» 425 y> dichter, heller, konglomeratischer Schiefer.
y> 452 » wie 367.
» 471 » wie 410, aber dichter und phyllitischer.
» 475 » violetter Phyllit ) auf den Schichtflächen etwas
» 478 » grüner Phyllit ) sericitisch.
» 482 » wie 425.
486 » heller, glimmerfQhrender Quarzit.
491 » grauer, glimmerftkhrender, etwas sandiger Quarzit.
491 — 2100 » Stufe des bunten Phyllits, in welchem nach
den Handstocken bei 512, 524, 530, 543, 548,
568, 616, 620, 625, 630, 663, 719, 739, 7S10,
802 und 1087 m mehr oder weniger quarzitiscbe
oder auch konglomeratische Schichten vorkommen,
in den letzten fünfzig Metern einige Sandsteinbänke
zwischen den Phylliten, demnach regelmäßiger
Übergang der Stufe in die nächsthöhere. Nach
einer im Mineralienschrank liegenden Notiz wurden
beobachtet: bei 572 m ein »Einbruch« (wohl ofi'ene
Kluft), bei 780 m ein Quarzgang, bei 131 1 m Kontakt
(wohl geschlossene Kluft). Es müssen in dieser
ausgedehnten Zone aber wohl noch weitere Störungen
und Faltungen durchfahren worden sein.
2100 — 2225 » Stufe des Glimmersandsteins. Anfangs noch
vereinzelte Zwischenlagen von grauen und violetten
Phylliten. Die durch Zwischenlagen von Quarziten
gekennzeichnete obere Abteilung der Stufe fehlt
jedoch; die Grenze gegen den Taunusquarzit
dürfte daher durch eine Verwerfung gebildet werden.
Binzellieiten dor Schichten au rnahme in den Stollen. 35
umsomehr als nach früheren Mitteilungen hier große
Wassermengen einbrachen ^).
2225— 2460 m Stufe des Taunusquarzits^).
2460 — 2C60 » Stufe des Glimmersandsteins; auch hier sind
von 2600 m an wieder stärkere Zwischenlagen von
grauschwarzen und violetten Phylliten vorhanden,
die Grenze gegen die folgenden bunten Phyllite
scheint demnach eine regelmäßige zu sein.
2660—2909 » (Schluß des Vortreibens) Stufe des bunten
Phyllits; bei 2887 m ist, wie es zwei Hand-
Stücke zeigen, eine breite, mit Schutt und Ton aus-
gefällte Kluft vorhanden, die angeblich größere
Wassermengen brachte.
4. Kellerskopfstollen.
0— 75 m Sericitgneisse Kochs, seinen Typen sei und
se2 angehörend.
75 — 162 » dOnnblättrige, auf den Schichtflfichen seidenglän-
zende, mehr oder weniger graphitische Schiefer
mit Einschlüssen von Quarzlinsen ^), auch etwas
Schwefelkies. Das Gestein wird von kleinen, z. T.
mit Kalkspat ausgefüllten Klüften durchsetzt.
162 — 246 » Schiefer wie vorher, wechselnd mit helleren Bänken,
auch grauen Quarzitschiefern. Bei 164 m eine etwas
arkosige Bank. Auch hier sind die Klüfte wieder
mit Kalkspat ausgefüllt.
246 - 268 » wie von 75—162 m.
268 - 328 » Wechsel von grauem, ganz dünnplattigem Quarzit
mit schwarzen, auch schwarzgrauen, etwas phylli-
tischen Schiefem. Klüfte wieder wie vorher mit
Diese Yerwerfaog hat sich auch bei der Revisionsaufnahme an der Ober^
fläche ergeben.
^ Von hier ab sind weniger Handstücke in der Sammlang Torhanden.
^ Vorkommen identisch mit demjenigen im alten » Goldbergwerk <^ südlich
von Wildsachsen i T.
3*
36 Eiszelheitoo der ScbichtenftafDahme in den Stollen.
Kalkspat ausgef&Ut, nur bei 300 m offene Kluft mit
etwas Wasser.
328— 385 m wie von 162—246 m; bei 370 m st&rkere, dichte,
graue Quarzitbank. Einfallen der gesamten Schichten-
folge bis hierher etwa 60— 70^ NNW. Sattelungen
scheinen in größerer Menge vorhanden zu sein,
doch konnten dieselben bei dem dichten, von vielen
KlQften durchsetzten Qesteinsmaterial nicht mit
Sicherheit festgelegt werden.
385— 400 » Schichten wie vorher, aber stark zerbrochen und
von Klüften durchsetzt; dieselben gaben beim An-
schlagen viel Wasser, das indessen allmfihlich auf
kleinere, dauernde Quellen zurückging.
400 — 440 » Tiefste Schichten des Gedinniens. Wechsel
von grünlichgrauen, auch sandigen Quarzitbänken
mit graugelben und grünlichen Tonschiefern; kleine
Sattelungen mit Sattelbrüchen.
440 — 580 » wie vorher, Schiefer jedoch etwas phyliitisch, auch
glimmerfbhrend; bei 452 m eine etwas arkosig-
konglomeratische Bank.
580 — 653 » dichtere Quarzite mit Zwischenlagen von grau-
grünen und violetten Phylliten (Übergang der tiefsten
Schichten des G6dinniens in die nächsthöhere Stufe).
Einfallen von 385 m bis hierher 45--500NNW.; im
Allgemeinen geringer Wasserzufluß, ausgenommen
an einer streichenden Kluft bei 650 m.
653—1728 » Stufe der bunten Phyllite. Die grünen
Phyllite gehen öfters als sonst in dieser Stufe
in graue Schichten über. Quarzitische und konglo-
meratiscbe Zwischenlagen sind ganz vereinzelt. Bei
775 m Quarzgang in N 35® W.-Richtung; Schicht-
einfallen bis hierher 50 — 60<» NNW., dann bis
832 m viele kleine, mit Kalkspat ausgeftlUte st. K.,
bei 832 m Quarzgang quer zum Streichen. Das Ein-
fallen ist hier steiler, 60— 70« NNW. Bei 858 m
offene st. K., die beim Anschlagen viel Wasserbrachte,
Einzelheiten der Schieb tenaafnabme in den Stollen. 37
welches aber seitdem auf eine mäßig starke, regel-
mäßige Quelle zurückging. Diese Kluft ist offen-
bar eine Verwerfung, da das Einfallen der Schichten
an derselben auf kurze Erstreckung wechselt. Bei
872 und 874 m etwas winklig zum Streichen ver-
laufende KlQfte, die sich dann vereinigen; zwischen
beiden liegt ein Keil von Quarziten der Phyllitzone,
während beiderseits Phyllite anstehen. An der
Kluft bei 874 m ist das Einfallen widersinnig (SSO.),
dann folgt Saigerstellung und nach weiteren 20 m
wird das Einfallen wieder regelmäßig 70^ NNW.,
demnach liegt hier eine Gebirgsstörung an einer
Sattelung vor. Bei 922, 926, 931 und 935 m
st. K. mit etwas Wasser, bei 962 m breite st. K.,
in welcher ein Keil von Phylliten eingesunken
ist, während beiderseits Quarzite anstehen. Bei
1026 m isoklinaler Sattel; Einfallen immer noch
70^ NNW.; bei 1150 m isoklinale Einmuldung von
Quarzit im Pbyllit mit st. K. Bei 1185, 1200 und
1220 m st. K., bei 1220 m isoklinale Einmuldung
von violettem in graugrünem Phyllit. Bei 1300
und 1315 m etwas winklig zum Streichen ver-
laufende KlQfte; an beiden zeigt sich, daß der
nördliche Gebirgsteil abgesunken ist. Bei 1310 und
1380 m q. K., bei 1390 m st. K., das Einfallen ist
immer noch etwa 70^ NNW. Bei 1440 m ein 0,40 m
mächtiger streichender Quarzgang; zwischen 1470
und 1485 m offene, 0,20 m breite q. K. (Streichen
hora 9—10) starker Wasserzufluß; an dieser
Kluft sind die Schichten anscheinend gegeneinander
verschoben, der Phyllit wird von kleinen Quarzein-
lagerungen durchschwärmt. Von 1520 — 1548m folgt
der Stollen einer anderen, etwa 0,30 m breiten, teil-
weise mit Detritus ausgeftUlten q. K., an der die
Schichtköpfe ebenfalls gegeneinander verschoben
wurden. Der hier anfangs recht bedeutende
38 Einzelheiten der Schieb ton an f nähme in den Stollen
Wasserzufluß ist seither auf eine mäßige Quelle
zurückgegangen. Bei 1550 m st. K., von welcher das
Einfallen bis zu 1620 m etwas flacher, 40—50^, aber
ebenfalls nach NNW. gerichtet ist. Bei 1630 m Quer-
verwerfung mit stärkerem Wasserzutritt. Bei 1635
undbeilG45m isoklinale Sättel mitzwischenliegeuder
Mulde, bei 1650, 1670, 1677 und 1689 m mit Ton
und Detritus ausgeftlllte st. K., von denen die erste
0,50, die letzte 2 m Breite hat. An der vorletzten
der angeftihrten Klüfte zeigt die Aufpressung der
Schichten an der Nordseite, daß die letztere — wie
hier in der Regel — abgesunken ist. Bei 1728 m eine
0,30 m breite, mit Detritus ausgefüllte st. K. mit
Wasserzufluß, das Einfallen des Gebirges ist 60 — 70^
NNW. Wie es sich bei der Revisionsaufnahme an
der Oberfläche gezeigt hat, ist die Kluft bei 1728 m
die große streichende Verwerfung, an welcher
weiter nach O. zuerst der Glimmersandstein, dann
weiterhin auch der Taunusquarzit verschwindet
Wie aus den jeweiligen Anmerkungen bereits
hervorgeht, erklärt sich der trotz der vielen Klüfte
verhältnismäßig schwach bleibende Wasserzntritt
bis hierher dadurch, daß die Klüfte anfangs meist mit
Kalk verfestigt und weiterhin vielfach dicht mit
Ton und Detritus ausgefüllt sind.
1728 — 1800 m Stufe des Glimmersandsteins. Da hier bei Be-
ginn die gewöhnlichen Übergangsschichten (zwi-
schengelagerte violette und dunkle Schiefer) fehlen,
scheint es, daß die untere Abteilung der Stufe an der
Verwerfungskluft bei 17?8 m in die Tiefe abge-
sunken ist. Gegen die Grenze des Taunusquarzites
stellen sich dagegen im Glimmersandstein quarzi-
tische Zwischenlagen ein, welche anzeigen, daß der
Übergang hier ein regelmäßiger ist. Bei 1755 m
tritt aus dem linken Stoß eine quer zum Gebirgs-
streichen verlaufende, bis zu 0,50 m breite, nur
Siiizellieitea der Schichtenaufnabme in den StoUen. 39
teilweise mit Schutt ausgef&llte Verwerfungskluft, die
bei 1780 m wieder in den linken Stoß zurückgeht.
Die Schichten gehen mehrfach nicht gleichmäßig
durch und bei 1755 m zeigt sich sogar eine Gleit-
fläche. An der Kluft machte sich anfangs starker
Gebirgsdruck bemerkbar, auch lieferte dieselbe sehr
große Quantitäten von Wasser, dessen Zufluß seit-
her jedoch etwas zurückgegangen ist. Das Schicht-
einfallen steigt bis zur Khift allmählich von 25^
auf 55^ NNW. an, längs der Kluft ist dasselbe un-
regelmäßig NNO. gerichtet und geht dann bis zur
Quarzitgrenze allmählich wieder auf 25^ NNW.
zurück. Die hier angetroffene große Querkluft
gehört ebenso wie diejenige, welche weiterhin (s.
u.) im Taunusquarzit angeschnitten wurde, zu einem
System von Querklüften, an welchen der vordere
Zug des Taunusquarzites im östlichen Teil des
Blattes Platte allmählich nach Süden vorgeschoben
wird. Die betreffende Verwerfung wurde bei der
Revision der Oberflächenaufnahme bereits gefunden,
aber etwas östlicher eingezeichnet. Vielleicht hängt
solches mit dem Einfallen der Kluft nach der Tiefe
zusammen. —
1800—2015 m (Schluß des bis April 1903 aufgenommenen Vor-
treibens) Stufe des Taunusquarzits, anfangs
mit ganz vereinzelten Zwischcnlagen von Tonschie-
fern, bei 1900 m von dünnbankigen Quarziten, die bei
1936 m wieder durch dickbankige abgelöst werden,
bei 1970, 1975, 1982 und 2004 m wieder schwache
Zwischenlagen von dunkelgrauen Tonschiefem. Bei
1836 m kommt eine 0,30—1 m breite, teilweise
mit Schutt ausgefällte, quer zum Streichen ver-
laufende Verwerfungsspalte aus dem linken Stoß
(möglicherweise Fortsetzung der Querkluft im
Olimmersandstein?), um bei 1858 ra an einer streich-
enden Verwerfung abzusetzen. Bei 1870 m kommt
40 Einzelheiten der Schieb tenauf nähme in den Stollen.
die Querkluft wieder aus dem linken Stoß hervor,
sie wurde daher an der streichenden Spalte nach
Westen verschoben. Bei 1897 m geht sie in den
rechten Stoß ein. Von 1943—1955 m wurde
eine weitere, beinahe NS. streichende Querkluft
angefahren. Bei 1805 m Mulde, bei 1909 m steiler
Sattel mit st. K., bei 1970 und 1995 m weitere
Mulden mit st. K. Das Streichen und Fallen der
Gebirgsschichten wechselt vielfach an den großen
Querverwerfungen. Einfallen von 1780 — 1800 m
NNW.-NW. 20~40S von 1810— 1830 m NNO.
bis NO.70— 800, ^on 1950-1990 m SW. 55-70^
und bei 2015 m 60^ beinahe S. Im ganzen scheint
der Quarzit eine große Mulde zu bilden.
5. Unterer KSnigsteiner Wasserstollen.
— 81 m Glimmersandstein mit einzelnen Zwischenlagen
von violetten und dunkelgrauen Schiefern. Die
Glimmersandsteine sind hier etwas quarzitisch
(möglicherweise sekundär verkieselt).
81 — 85 » stark zersetzter Kersantitgang, welcher das
hauptsächliche Wasser liefert.
85 — 152 » Fortsetzung des hier weniger verkieselten Glimmer-
sandsteins. Derselbe hat stärkere Zwischenlagen
von hellen und geröteten Tonschiefern.
6. Oberer KSnigsteiner Stollen.
0— 20 m Schutt und zersetzte Schichten.
20 — 280 » Stufe des Glimmersandsteins; auch hier
finden sich mehrfach sekundär verkieselte Schichten,
sodann bis 42 m Zwischenlagen von einigen, filr
den unteren Teil der Stufe bezeichnenden, dunkel-
grauen und violetten Schiefern, darauf gerötete
Glimmersandsteine mit vereinzelten Zwischenlagen
von geröteten Tonschiefern und Quarziten. Ein-
Einzelheiten der Schichten au fnah nie in den Stollen. 41
fallen bis 100 m 40—50« NNW., bei 110 m flache
Mulde, bei 118 m Einfallen wieder 50« NNW., von
da bis 150 m ist das Einfallen längs der streichenden
Klüfte gestört, dann bis 240 m 50 — 60« und bis
280 m 60-70« im allgemeinen NNW. Bei 90 m
streichende Kluft mit Quelle, von 120 — 150 m folgt
der Stollen einer weitern streichenden Kluft, die
namentlich nach der Niederschlagszeit reichliches
Wasser gibt. Bei 150 m geht die Kluft in den
rechten Stoß, von 170 — 178 m wieder st. K. mit
etwas Wasser. Bei 205 und 215 m q. K. (NNW.—
SSO.), an denselben ist das Gestein stark zerbrochen
und gibt viel ziemlich gleichbleibendes Wasser;
bei 235 m 0,35 m breite, dicht mit sandigem Ton
ausgeftlllte und daher beinahe trockne q. K. Bei
255, 275 und 280 m wieder NNW. -SSO. ver-
laufende Klüfte mit dauerndem starkem Wasserzu-
fluß. Die Querklüfte von 205 — 280 m sind wohl
Seitenspalten der p^roßen an der Westseite des Alt-
königs durchgehenden Verwerfung, die sich nord-
wärts bis zum Westhang des großen Feldberges
verfolgen läßt. Hierdurch erklärt sich auch die
durch das ganze Jahr, trotz der geringen Gebirgs-
überlagerung , ziemlich gleichmäßig bleibende
Wasserlieferung des Stollens.
7. Wasserstollen und Vorstollen nebst R&sehe ffir die Heilanstalt
Falkenstein.
0— 140 m Perlgraue, auch hellviolette und graugrünliche,
sericitische Phyllite mit schwachen Zwischen-
lagerungen von stark zersetztem, porphyritischem
Eruptivgestein (Gänge ?). Diese Schichten stimmen
im allgemeinen lithologisch mit den bei Homburg
in starker Entwicklung vorkommenden überein und
haben anderseits auch große Ähnlichkeit mit
einzelnen Teilen der von KoCH unter der Be-
42 Einzelheiten der Sohichtenftnf nähme in den Stolleo.
Zeichnung » Bunte Sericitschiefer seb « unterge-
brachten Gesteine. Im zentralen und westlichen
Taunus sind diese Schiefer etwas fester als bei
Falkenstein, in Homburg aber eher noch weicher.
Das Vorkommen bei Falkenstein bildet einen voll-
kommenen Übergang. KoGH, dem an dieser Stelle
keine genOgenden Aufschlösse zu Gebot standen,
hat wohl auf einige daselbst gefundene PhyllitstQcke
hin hier die Stufe des bunten Phyllits eingezeichnet
und dann auf Abhangsschutt hin den Taunus-
quarzit (s. Blattgreiize Königstein und Feldberg).
140 — 200 m Unterste Schichten des G^dinniens. Graue
und gelbe, vereinzelt auch violette, phyllitiscbe
Schiefer mit einigen quarzitisch-sandigen und starken
konglomeratischen Zwischenlagen. Letztere be-
stehen aus Schieferfetzen mit gerundeten Quarz-
körnern ^). Das ziemlich reichliche Wasser ent-
stammt diesen Schichten.
8. Wasserstollen der Stadt Cronberg.
— 10 m Gebirgsschutt.
10— 125 » (ganze Länge) Stufe des bunten Pphyllits.
Das Einfallen wechselt mehrfach, ist aber im
Ganzen 60—700 SSO. gerichtet. Der Stollen
hat eine Reihe von kleinen streichenden KlQften
angefahren, welche Wasser bringen. Anscheinend
sammelt es sich großenteils in dem vom Steil-
hang des Altkönigs herunterkommenden, aus
Quarzitblöcken und zersetztem Glimmersandstein
betstehenden Gehängeschutt, welcher den Stollen
überlagert. Einige Quellen, die in dem Schutt ver-
siegen, sorgen auch für die Speisung in der trocknen
Jahreszeit. Eine der stärkeren dieser Quellen ist
Beim Baa der etwas westlich yon hier gelegenen Villa Bernns haben sich
sogar noch etwas gröbere Konglomerate gefunden.
Binzeiheitcn der SchicLtenaarnahme in den Stollen. 43
der Scbirnborn , der ungefähr 90 m höber als der
angeflührte Stollen liegt. Derseüje wurde durch
einen Schürf und einen kleinen anschließenden
Stollen gefaßt:
— 8 m Schürf im Gehängeschutt,
8 — 43 » Stollen im Glimmersandstein. Durch den-
selben wurde eine offene, SW.-NO. streichende Kluft
ango fahren, welche anfangs 300 cbm Wasser per Tag
gab. Dasselbe ist jedoch seitdem auf 45 cbm zu-
rückgegangen. Die betreffende Kluft hat sich auch
bei der Oberflächenaufnahme festlegen lassen; sie
bildet hier die Grenze zwischen dem Glimmersand-
stein und dem Taunusquarzit und an derselben ist
der größte Teil der erstgenannten Stufe in die Tiefe
gesunken. Möglicherweise hat diese streichende
Verwerfung auch Verbindung mit den Querver-
werfungen, die zwischen dem Altkönig und der
Weißen Mauer liegen.
9. Wasserstollen f&r Schloß Friedrichshof.
— 42 m etwas Gebirgsschutt, dann Stufe des bunten
Phyllits.
42— 270 » Stufe des Glimmersandsteins, anfangs mit
Zwischenlagen von dunklem und violettem Phyllit.
270 — 300 » Taunusquarzit. Das Einfallen ist im allgemeinen
steil nach SSO. gerichtet. Im Taunusquarzit wurde
bei 300 m eine breite, offene, streichende Kluft mit so
stark gespanntem Wasser angefahren, daß die
Arbeiter sich kaum rechtzeitig in Sicherheit bringen
konnten. Auch jetzt liefert diese Kluft noch reich-
liches Wasser. Die kleinern Klüfte wurden s. Z.
nicht aufgenommen.
10. LutbereichestoUen.
— 134 m Infolge des anfangs sehr wenig ansteigenden
Terrains ergab diese Strecke nur ganz allmählich
44 Einzelheiten der ScLichtcnaufnahmo in den Stollen.
aus der Sohle hervortretende Schiühtköpfe von zer-
setztem (gelblich entfärbtem) Schiefer, dessen obere
Grenze sich gegen den aus tonigem Lehm mit ver-
einzelten Gesteinsfragmenten bestehenden Gebirgs-
schutt nicht scharf abhob. Bei 80 und 120 m wurden
anscheinend zwei streichende Klüfte, angefahren,
an welchen der nördliche Teil des Gebirges etwas
abgesunken ist, da an der ersteren Kluft der Pbyllit
in der Auffahrung des Stollens wieder von Gebirgs-
schutt bedeckt war.
134 — 215 m Wechsel von weichen, perlgrauen mit grau-
violetten und graugrünen (z.T. gelblich ent-
färbten), etwas sericitischen Phylliten(8. oben:
Vorstollen des Falkensteiner Wasserstollens). Ein-
fallen bis 175 m 40-450 NNW., von da ab wird
es steiler bis zu einer bei 184 m durchfabrenen
liegenden Mulde mit Kluft, an welcher sich das
Einfallen ca. 40^ nach SSO. richtet. Bei 200 m
eine mit 75^ einfallende, etwa hora 4 st. K.
215— 230 » Sericitgneiß, etwas steiler stehend. Einfallen
60—700 SSO, von 223 — 228 m ein flach ein-
fallender, etwa hora 5 streichender Quarzgang.
230— 296 » gleiches Vorkommen wie von 134 — 215 m. Ein-
fallen im allgemeinen 45« SSO. — SO. Von 234
(linker Stoß) bis 282 m (rechter Stoß) ein quer zum
Schichtstreichen verlaufender Quarzgang mit Ver-
werfung, an der beiderseits nicht die gleichen
Schichten anstoßen. Bei 296 m wechselt das Ge-
birge an einer st. K., die Schichten sind hier etwas
verbogen, auch zerrissen.
296— 322 » Stufe der bunten Phyllite. Dichte, bunte
Phyllite mit einigen Zwischenlagen von sandigen
und dichteren, glimmerführenden Quarzitbänken.
Einfallen etwa 40» SSO.— SO.
822— 380 » gleiches Vorkommen, jedoch werden die Quarzit-
bänke mächtiger. Einfallen bis 360 m 40— 50<>SSO.,
Einzelheiten der Schicbtenaafnahme in den Stollen. 45
dann aber steiler, bei 360 m 70^, hier st. K.
mit Wechsel des Einfallens nach NNW.; die Kluft
bringt stärkere Wassermengen. Bei 380 m etwas
winklig zum Streichen verlaufende Verwerfungskluft,
an welcher das Gebirge gestaut erscheint und das
Einfallen wieder nach SSO. wechselt. Die bunten
Phyllitc verschwinden an der Kluft und eine plötz-
liche, starke Zunahme des Wassers stellte sich ein
(s. Tabelle).
380 — 425 m Unter-Coblenzstufe. Schwarze, auch blau-
schwarze, anfangs gelblich entfärbte Tonschiefer
mit stärkeren Zwischenlagen von Grauwacken und
etwas quarzitischen Bänken. Einfallen unsicher,
anscheinend im allgemeinen SSO. — SO. Die
Schichten sind so stark zerbrochen und lieferten
von der Verwerfungskluft bei 380 m mit dem wei-
teren Vortreiben so viel Wasser, daß das Ort zu
Bruch ging. In den bereits etwas entwässerten
Schichten von 425 m an wurde dann ein Umbruchs-
ort getrieben. Seither (P/a Jahre) ist die Wasser-
lieferung an dieser Stelle von ca. 350 cbm per Tag
auf etwa 80 cbm zurückgegangen, auf welchem
Stande sie sich jedoch dauernd zu halten scheint.
425 — 480 » Schiefer wie vorher, doch weniger entftrbt und viel-
fach glimmerfQhrend, mit Zwischenlagen von flase-
rigen Grauwacken, auch einzelnen plattigen Quar-
ziten. Einfallen SO. — SSO. 45 -50», bei 460 m
liegender Sattel mit Kluft, bei 445 und 480 m st. K.
mit Wasser.
480 — 547 » Tonschiefer wie vorher, teilweise zersetzt und ent-
färbt, mit Zwischenlagen von Grauwacken und
einzelnen Quarzitbänken, stärkere Bank bei 490 m ;
bei 496 m liegende Mulde, bei 527 m ebensolcher
Sattel mit Kluft. Das Einfallen wird allmählich
steiler, von 45^ SSO. steigt es auf 60^ SSO. bei
545 m.
46 Einzelheiten der Seh ich tcnaofn ahme in den Stollen.
547— 602 m Gleiche Schiefer und Gruuwacken, jedoch beinahe
ohne Quarzitbänke; die Schiefer sind auf den Schicht-
flächen vielfach gefältelt. Einfallen 60-^700 SSO.-
SO., bei 565 m st. K., bei 590 m Einmuldung von
grauer quarzitischer Grauwacke in den Schiefern.
602 — 625 » Ebensolches Gestein, jedoch mit etwas mehr in
Qnarzit übergehenden Grauwackenb&nken. In
einer solchen Bank, fanden sich bei 607 m ein
Fischrest und unbestimmbare Konchylienreste. Im
Quarz, der kleine KlQfte ausfüllt, kommt etwas
Schwefelkies vor; in größerer Menge findet er sich
auf einer Kluft an einer 0,50 m mächtigen Quarzit-
bank bei 624 m; er geht hier auch auf den Ton-
schiefer über.
625 — 640 » Dunkelgrauer, dünnspaltiger Schiefer mit Seiden-
glanz auf den Schichtflächon ; Schwefelkies wie
vorher auf kleinen Quarzklüften. Bei 635 m 0,40 m
mächtige graue Quarzitbank, bei 640 m st. K. mit
stärkerem Wasserzufluß. Einfallen stets 50—60^
SSO.-SO.
640 — 692 y> Das Gebirge nimmt wieder mehr den Charakter
der Grauwacke an. In teilweise sandigen, blaugraiien
Schiefern — zwischen 690 und 692 m — fanden sich
die im geologischen Teil dieser Arbeit angeführten
Versteinerungen der Untercoblenzstufe.
692 — 780 » Schiefer wie zwischen 625 — 640 m, mit wenig Grau-
wackenbänken. Auf kleinen, meist mit Quarz er-
fbllten Klüften ziemlich reichlicher Schwefelkies,
namentlich bei 720 und 774 m. Eine Gesteinsprobe
bei 720 m ergab nach einer Analyse der Frankfurter
Gold- und Silberscheideanstalt 20 g Silber und 0,8 g
Gold per Tonne, also kein abbauwürdiges Erz^).
Bei 755 m 0,80 m, bei 772 m 0,40 m mächtige,
etwas grobkörnige Quarzitbänke.
Dies ist das Vorkommen, von welchem einige 2ieitungeD sprachen.
EiDzelheiten der Schieb tenaufnahme in den Stollen. 47
780 — 800 m etwas hellere Tonschiefer als vorher, darin bei 780
und 795 m 0,50 und 0,80 m mächtige, gelbliche,
grobkörnige, plattig abgesonderte Quarzitbänke, bei
800 m quer zum Streichen verlaufender Quarzgang.
Einfallen 55-600 SO.
800 — 885 » wieder dunklere Schiefer mit etwas Grauwacken,
bei 824 und 830 m 0,50 m mächtige Quarzitbänke.
Von 880 m an ist der Schiefer stark verbogen, auch
zerbrochen, bei 885 m folgt dann eine 1 ^/^ m breite,
mit sandigem Ton und Gebirgsschutt ausgefüllte
st. K. mit starkem Wasserzufluß. Einfallen bis
zur Kluft 50—600 SO., unmittelbar hinter der Kluft
SSW.
885 — 945 » Dichter, bankiger, z. T. glimmerf&hrender, heller
Quarzit (wohl schon Taunusquarzit) mit ein-
zelnen Zwischenlagen von grauem und gerötetem
Tonschiefer. Einfallen bis 905 m SSW. 35—400,
wechselt dann allmählich nach SSO. und wird bei
935 m steiler, etwa 600.
945 — 997 » Quarzit wie vorher mit etwas mehr Tonschiefer-
zwischcnlagen , letztere z. T. etwas flaserig. Bei
940 m Einfallen 500 SSO., bei 945 m starke,
WNW. streichende Kluft, bei 957 m Einfallen 400
SSO., bei 960 m Sattel mit Sattelbruch, bei 980 m
Druckfaltung, bei 990 m Einfallen 350 SSO.
997 — 1001 » offene (nur teilweise mit Gebirgsschutt ausgeftlllte)
Kluft, welche viel Wasser brachte; die Lieferung
des Stollens stieg an einem Tag um 200 cbm.
1001 — 1008 » stark zerbrochene Bänke von glimmerführendem
Quarzit, auf den Schichtflächen auch Sericitbildung.
1008 — 1020 » heller^ aber dünnplattiger, glimmerftkhrender Quarzit.
Einfallen 30-400 sSW.
1020 — 1070 » heller, auch etwas bläulicher oder geröteter Quarzit,
in Bänken von 0,30 — 0,50 m abgesondert. Anfangs
einige Zwischenlagen von Tonschiefer, der meist
hell entfärbt ist. Das Einfallen stieg bis 1050 m
48 Biniselheiten der Schichtanaarnahme in den Stollen.
auf 800 g.^ bei 1030 und 1040 m st K., bei 1070 m
Einfüllen 35^ SSO. Starker Waeserzudrang aus
dem Gestein selbst sowie aus den Klüften.
1070 — 1185 m Taunusquarzit wie vorher, aber frei von Schiefer-
einlagerungen. Einzelne streichende Klüfte (stärkere
Kluft bei 1102), an denen das Schichtstreichen
allmählich wechselt; bei 1150 m Einfallen 40<>SSW.
Die Wasserlieferung steigt anhaltend von 1728 cbm
bei 1100 m auf 2800 cbm bei 1158 m.
1158 — 1196 » Der Quarzit wird wieder etwas düunbankiger und
hat vereinzelte Zwischenlagen von Tonschiefer. Bei
1160 m dreht das Einfallen wieder über S. nach
SSO.
1196 — 1231 » etwas dickbankigerer, teilweise klüftiger
Quarzig ohne Zwischenlagen von Tonschiefern.
Bei 1214 m schlecht erhaltene Versteinerungen
des TaunusquarzitS; Einfallen bis zum Schlüsse des
Vortreibens ca. 30^. SSO. bis SO. Auch hier stieg
die Wasserlieferung anhaltend bis auf 3250 cbm, um
nach dem Einstellen der Arbeiten auf etwas unter
3000 cbm zurückzugehen. Letzteren Stand hat sie
bisher ungefähr eingehalten, er dürfte aber nach
den Erfahrungen bei den übrigen Stollen allmählich
noch etwas zurückgehen.
11. Branmannstollen.
0— 35 m Schutt und zersetztes Gebirge.
35—307 » Stufe der bunten Phyllite. Dichte, viel-
fach dünnspaltige, bunte Phyllite (auch graue
Bänke) mit Zwischenlagerungen von konglomera-
tischen- und Quar/itbänken bei 36—40, 130, 180,
210, 250 und 274 m. Die Schichten zeigen öfters
Andeutungen von Sattelungen. Einfallen bis 65 m
GO^ SSW., hier stehen die Schiebten dann saiger
Einzelheiten der Schiohtenaafnahme in den Stollen. 49
und sind von winklig zum Streichen verlaufenden
Quarzgängen durchsetzt, das Einfallen wechselt nach
SSO. 60 — 45^; bei 90 m wieder Quarzgänge, an
denen das Einfallen 80^ SSO. beträgt. Bei 198
und 260 m weitere Quarzgänge, Einfallen von
120— 230m SSO.— S., von 230 — 260 m beinahe
S., von 260—290 m OSO. Die Schichten bringen
an den Quarzgängen ziemlich Wasser, dessen
Menge jedoch im Sommer und Herbst stärker
zurückgeht. Vor und hinter der bei 307 m
liegenden Verwerfungskluft sind die Schichten
stark zertrümmert; daselbst ging das Ort auch
nachträglich zu Bruch. Derselbe mußte wieder
aufgewältigt und mit verstärkter Mauerung versehen
werden. Die Kluft sowie die Bruchschichten geben
ziemlich viel dauerndes Wasser.
307 — 401 m dunkelgraue, auch blauschwarze, vielfach dünnplattige
und dann auf den Schichtflächen seidenglänzende,
etwas glimmerftkhrende Tonschiefer mit Zwischen-
lagen von Grauwacken und Quarzitbänken, nament-
lich von 320—322, 340—370 und bei 385 m. Ein-
fallen von 315—360 m 30— 40^ SW., dann wieder
regelmäßig 40— 50^ SSO.— SO., bei 361, 384 und
401 m Klüfte mit stärkeren Quellen. An der Kluft
von 401 m war das Gebirge neuerdings stärker
zerbrochen.
401 — 507 » Gebirge wie vorher, aber mit etwas stärkeren
Zwischcnlagen von Quarziten, so namentlich
zwischen 429 und 440 m, bei 450, 472 und 483 m ;
Einfallen bis 483 m SSO. 50—600, dann von einer
Kluft aus nach OSO. gedreht. Bei 507 m wieder
stark zerbrochenes Gebirge mit reichlichem Wasser-
zufluß, welcher aber den allmählichen Rückgang
des aus den vorderen Schichten kommenden nicht
decken konnte.
Neil« Folge. Heft 42. 4
50 Binselheiten der Schieb tenaufnahme in den Stollen.
507 — 575 m graue, auch helle, ziemlich dickbänkige, z. T. sandige
Quarzite, anfangs mit nur schwachen, später mit
stärkeren Zwischenlagen von Tonschiefern und
Grauwacken. Bei Beginn ist das Einfallen SO.,
wechselt aber dann mehrmals an Sätteln zwischen
530 und 542 m, ebenso an einer breiten, mit Ton
ausgefällten Kluft bei 555 m. Bei 565 m winklig
zum Streichen verlaufender Quarzgang. An diesem
und an den KlOften starker neuer Wasserzutritt,
der aber alimählich wieder zurückging.
575 — 597 » Gebirge wie vorher, nur nehmen die Quarzite ab.
Einfallen SSO. — SO. Bei 508 m st K. , wenig
neues Wasser.
597—632 » auf den Schichtflächen etwas seidenglänzende,
dunkelgraue, vielfach entfärbte, auch gerötete Ton-
schiefer. Bei 624 m war das Gebirge stärker zer-
brochen und gab etwas Wasser.
632-687 » Gebirge wie vorher, jedoch mit Zwischenlagen von
teilweise sandigen Quarziten; bei 643 m starke Kluft^
an welcher das Einfallen auf kurze Entfernung
NW, wird, um sich dann nach SW. zu drehen; bei
652 m Sattelungen mit Spalten, bei 687 m streichende
Kluft, an welcher das Einfallen flach wird und das
Gebirge wechselt. Hier ziemlicher Wasserzufluß,
der aber allmählich nachließ.
687—712 » heller, auch geröteter, aber dünnbankiger Taunus-
q u a r z i t mit einer schwachen Zwischenlagerung
von Tonschiefer. Das anfangs etwas steilere Ein-
fallen verflacht sich allmählich auf 30« SO. Die
Schichten lieferton ziemlich reichliches neues Wasser.
Einzelheiten der Schichten aufnähme in den Stollen. 51
1 2. Saalbargstollen ^).
— 50 m Gebirgsschutt und zersetzte Schichten.
50 — 80 » rotviolette^ auch graugrüne und graue, teilweise zer-
setzte Phyllite mit einer dichten Quarzitbank
bei 65 m; Einfallen 50<> SO. Bei 80 m sind die
Schichten an einer Kluft (Verwerfung) stärker zer-
brochen und geben etwas Wasser.
80—140 » grauer, etwas glimmerfQhrender, auf den Schicht-
flächen vielfach seidenglänzender Tonschiefer mit
Zwischenlagen von grauem ^ glimmerfahrendem,
dünnplattigem, teilweise etwas saudigem Quarzit,
Einfallen 60—700 SO.
140 — 180 » Quarzit wie vorher, mit starken Zwischenlagen von
Tonschiefern, so namentlich bei 155 und 170 m.
Bei 170 m Quarzgang, bei 175 m st. K. mit anfangs
reichlichem Wasserznfluß.
180—800 » Gebirge wie vorher, doch auch mit stärkeren
Zwischenlagen von flaserigen Schiefern und Grau-
wacken, in denselben mehrfach Spuren von unbe-
stimmbaren (zu schlecht erhaltenen) Versteinerungen.
Einfallen 60— 70« SO., bei 300 m streichende, mit
tonigem Detritus ausgeftkllte Kluft. Der Wasser-
zufluß aus den Schichten selbst mehrt sich stetig
seit dem Antreffen der Schichten hinter 180 m.
300 — 385 » Tonschiefer wie vorher.
385 — 425 » Quarzit mit Tonschiefer und etwas Grauwacken;
das Streichen des Gebirges ist mehr nach O. ge-
dreht, die Schichten sind stark gefaltet; bei
428 m Kluft mit reichlichem Wasserznfluß.
425 — 440 » Tonschiefer wie vorher.
Die Aufnahme der Schichten im Braumann- and Saalbargstollen ist vom
Verfasser viel weniger eingehend gemacht worden, als diejenige des später ein-
gebrachten Luthereichestollen, doch liegt f&r den Saalburgstollen auch eine nach
Fertigstellung gemachte Aufnahme yon Herrn A. Lkppla zum Vergleich vor.
4*
52 Eiozelheiten der Schichtenaafnahme in den Stoileo.
440—512 m hellgraue, meist dichte, feinkörnige, teilweise
glimmerfllhrende Quarzite mit schwachen Zwischen-
lagen von Tonschiefern. Bei 460 m Mulde, Ein-
fallen 50 -' 60^ OSO. ; viele st. E. mit stärkerem
Wasserzudrang; an einer st. K. bei 493 m wechselt
das Streichen, das Einfallen beträgt hier 40® NO.,
um sich bei 500 m wieder nach SO. zu drehen;
bei 502 m Sattlungen; bei 510 m richtet sich
das Schichtstreiehen nach N., Einfallen steil SSW.
512 — 560 » Quarzite wie vorher, mit stärkeren Zwischenlagen
von blauschwarzen Tonschiefern und Grauwacken-
bänken ; das Gebirge hat viele Klfifte, die vorüber-
gehend bedeutende Wassermengen gaben. Bei
518 m Sattel; das Streichen bleibt bis zu 550 m
beinahe NS. (Einfallen 40— 55<') und dreht dann
wieder nach SW.— NO.; bei 560 m Einfallen 50«
SO.
560 — 677 » Wechsel von Quarziten und Tonschiefern wie vor-
her, bei 592 m Kluft mit Quelle, Einfallen bis
639 m 50—600 SSO., hier dann KlQfte, an denen
der Fallwinkel wechselt und die etwas Wasser
geben. Bei 655 m Quarzgang.
677 — 720 » hellgrauer, auch blaugrauer, dickbankiger, teilweise
sandiger Quarzit mit schwächeren Tonschieferein-
lagerungen. Bei 686 m Klüfte, an denen das Ge-
stein z. T. saiger steht, bei 694 m Einfallen 40^
SO., hier folgen kleine, etwas winklig zum Streichen
verlaufende Quarzgänge mit neuem Wasser.
720—805 » Gestein wie vorher, Einfallen normal SSO.— SO.,
liei 765 m Sattel von Schieter im Quarzit, bei
793 m Quarzitsattel ; die Wasserlieferung nimmt
stetig zu.
805—858^2 » blauschwarze Tonschiefer mit schwachen Zwischen-
lagen von z. T. sandigem Quarzit. Einfallen normal
bis 845 u), von hier an ist das Gebirge gestaut und
Binzelheiten der Schic|it6Daufnahme in den Stollen. 53
zerbrochen bis zu der bei 858^2 "^ auftretenden
NS.-Verwerfung, Einfallen SW.
858^2 — «^00 m fester, dichter, aber dünnbankiger Tannusquarzit
mit einer Tonschieferbank bei 895 m. Auch bis
863 m ist das Gestein stärker zertrümmert; das
Ort ging von 850 m ab zu Bruch, so daß von
839 m an ein Umbruchsort getrieben werden mußte,
von welchem ab der Stollen seine jetzige Länge
erreichte. Bei 882 m streichender Quarzgang; bei
890 m führt der Quarzit auf kleinen Klüften Braun-
eisenstein, Einfallen SO. Die Wasserlieferung stieg
hinter der Kluft um 800 cbm per Tag, im ganzen
auf 1700 cbm, ging aber dann verhältnismäßig
rasch wieder auf 950 — 1000 cbm Gesammt-
lieferung zurück, welche bis Ende 1902 im
Durchschuitt gleichmäßig erhalten blieb, um dieses
Jahr auf 750 — 800 cbm zu sinken.
54
Tabelle«
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55
II. Tabelle.
Wasserliefening während des Vortriebe der 3 Homborger
Stollen.
1 . Luthereichestollen.
Datum
Erreichte
ti esain t- ]
länKB
m
Gesamt-
wasser-
lieferung
pro Tag
cbm
Gesteins'
beschafreiihcit
Bemerkungen
7. Juli 1001
25. » »
30. » >
3. Aug. »
12. » ^
15. '> »
17. » »
20. * »
25. » »
28. » »
31. » »
2. Sept. »
13. »
14. »
28. » »
3. Okt. »
8. » »
12. » «
15. » »
25. » »
9. Nov. »
18. » *
2:^. » »
26. • »
70
140
166
193
228
260
283
305
334
368
380
wenige
Tropfen
32
41
76
108
99
108
162
144
129
129
129
144
144
162
185
185
216
259
222
304
508
664
I
Schutt and ler-
setzte PhjUite
Serioi tische
Phyllite
Sericitgneiße
Serici tische
Phyllite
Bunter Phyllit
Bonter Phyllit
mit mehr Quarzit
Tonschiefer mit eini-
gen QuarzitbSnkcn
Sommer, daher im Schatt kein
Wasser.
Starke Verwerfangskluft.
BnichKone.
56
Tabelle.
Dutum
Erreichte
Gesanit-
Iftnge
m
Go8amt-
wasser-
lieferung
pro Tag
cbm
Geütein»-
benchaffenheit
Bemerkungen
10.
13
17,
31
3.
12,
16
27.
30.
6.
13.
22
27.
13.
2a
27.
5.
10.
17.
24.
6.
8.
15.
22.
27.
30.
5.
14.
19.
25.
3.
10.
17.
26.
Dez. 1901
»
»
»
> »
Jan. 1902
»
9
Febr. »
»
»
»
>» »
März »
April
»
»
Mai
»
»
»
Jani
»
Jali
«
>
>>
»
•>
»
»
»
»
406
425
410
422
433
438
455
478
505
525
557
587
611
640
673
700
725 "
540
540
540
664
664
617
540
508
508
508
617
785
720
785
864
912
960
1080
960
864
864
785
864
864
9G0
1080
1234
1234
1234
1157
1234
1080
960
960
Tonschiefer mit
einigen
Quarzitb&nken
Wie oben
Wie oben
Tonschiefer
Tonschiefer mit
etwas Quarzit and
Graawacke
Tonschiefer mit
einigen Quarzit-
bftnken, anch
Grauwacken
Tonschiefer und
Graawacken
Tonschiefer und
Qaarzit
Graawaoke
Mehr phjllitisoher
Tonschiefer
Brachzone.
Ort ging za Brach aad wurde
umfahren.
Neaes Ort.
Kluft.
Kluft
Kluft und Faltungen.
Wasser an starker Kluft
Tabelle.
57
Datum
Erreichte ,
Gesamt-
lAnge I
m
Gesamt-
wasser-
lieferung
pro Tag
cbm
Gestelns-
beschaffenbeit
Bemerk uogen
3. Aug. 11)02
14. » »
28. » »
5. Sept. »
11. » ^>
25. » »
9. Okt »
t?3. » »
1. Not. »
11. » »
25. » »
3 Dez. »
15. Jan. 1U03
17. » »
2. Febr. »
{]. » «
14. » »
28. » *
12. März »
14. »
ly. >> »
31. » »
15. April »
30. » »
28. Jali »
30. Sept. »
765
798
829
860
892
918
944
976
1000
1002
1005
1030
1045
1075
1100
1125
1136V9
1155
1231
1231
I
960
960
960
960
864
960
960
864
864
785
960
1020
1080
1440
1728
1944
1440
1440
1728
2160
2880
2880
2880
2880
3250
3000
S Hellere Tonschiefer
und einige
Qaarzitbftnke
Etwas phyllitische
Tonschiefer mit
einigen
Qaarzitb&nken
Quarzit mit
einzelnen .
Schieferbftnken
( Wechsel von Ton-
( schiefer mit Qaarzit
Mit Schott
ausgefüllte Kluft
Quarzit
Quarzit mit etwas
zersetzten
Tonschieferbftnken
Quarzit,
etwas klüftig
Bei 885 m streichende Kluft mit
Wasser.
Starker neuer Zufluß an Kluft
von 997—1001 m.
Zertrümmertes Gebirg mit star-
kem Wasserzufluß.
Das Gestein selbst liefert viel
Wasser, außerdem bei 1030
und 1040 m Klüfte mit Wasser.
Bei 1 102 m sUrke Kluft mit viel
Wasser, außerdem war das
ganze Gestein wasserführend.
58
Tabelle.
2. Braumannstollen.
Tabelle nur von 360 m an Torkandcn.
Datum
Gesamt-
I wasser-
liefening
I. pro Tag
in I cbm
Erreicbtü
Gesamt-
länge
beschaffenheit
Bemerkungen
? Febr. 1892
5. März »
30. April
28. Mai
2. Juni
15. Okt.
5. Nov.
12. »
10. Dez. »
10. Jan. 1893
4. Fobr. »
»
»
»
»
»
»
»
4. Mftrz
1. April
15. »
29. »
13. Mai
27. »
9. Dez.
29. Jan. 1894
13. Febr. »
26. » y>
3. März »
28. Sept. »
15. Okt. »
2(;. »
320 I
360—3851
401
418
419
428
441
450
472
483
490
492
507
21G
362
360
344
360
216
191
205
222
262
288
360
325
345
308
277
298
222
268
308
360
376
210
•iOG
21(;
Tonschiefer mit
eimgen
QuarzitD&nken
und
Grauwacken
Tonschiefer mit
anfangs schwachen,
dann stärkeren
/ Quarzitbänken,
I auch
Grauwacken
Wasserznflnß anfangs bei Kluft
von 86 1 m günstig, nahm dann
stark ab.
Das Wasser im Yorderstollen hat
stark abgenommen, das Bmch-
gebirge bei 401 m lieferte da-
gegen viel neues Wasser.
Das Vortreiben war eingestellt,
der Einfluß der regenarmen
Spätsommermonate zeigt sich.
Wechsel von
Tonsohiefer mit
Quarzit, letzterer
herrscht vor
Es wurden neue Wasserzuflüsse
angefahren, Lieferang 72 cbm
mehr als Febr. 1892 auf 72 m
Länge.
Der Einfluß der Schneeschmelse
bej{innt sich zu zeigen, das
Gebirge selbst ist wasserarm.
Wenig neues Wasser.
Der Stollenvortrieb war einge>
stellt, Ende Februar zeigte sich
die Wasserzunahme, die dann
im Spätsommer wieder stark
zurückging.
Tabelle.
59
I)(it.um
Erreichte
(j«saint-
Iftnge
m
Gesamt-
wosser-
lieferung
pro Tag
cbm
GentoiDH-
boädjaffeDheit
Btiiiicrkungeii
11. Nov. 1894
23. » »
8. Dez. »
21. » »
5. Jan. 1895
18. »
2. Febr.
15. »
2. Mftrz
15. »
30. »
10. April
27. ^
10. Mai
»
•>
»
»
»
»
»
25. »
7. Juni
7. Juli
20. »
27. Aug.
25. Sept.
12. Okt.
8. Nov.
7. Dez.
4. Jan. 1896
l.Febr. »
29. »
28. März »
25. April »
23. Mai »
20. Juni »
18. Jali
520
530
542
555
565
575
581
592
597
602
613
623
6:>5
632
642
f.52
664
674
687
690
247
262
266
288
320
320
275
275
275
375
540
574
508
616
508
455
456
456
345
345
345
345
360
455
455
455
576
540
508
464
411
Qaarzitd mit
Zwisobenlagen
von ToDSchiefem
and
Grauwacken
Wechsel von
Quarziten und
Tonschiofem
Phyllitische
Tonschiefer
Wechsel von
Quarzit mit
Tonschiefero
Quarzite mit Einla-
gerung von flaseri-
gern Tonschiefer
Das stark gebrochene Gebirge
nach 507 m gab größeren
Wasserzufluß.
\
Das Gebirge gibt nicht viel neues
Wasser, ebenso auch die breite
mit Letten ausgefüllte Kluft
bei 555 m.
Stärkeres Wasser geben die
Quarzgänge bei 565 m , auch
macht sicn dann im Stollen
der Einfluß der Winterfeuch-
tigkeit geltend.
Wenig neues Wasser außer bei
einer streich. Kluft bei 480 m,
das aber, rasch abnahm.
Der Stollen vortrieb war vom
20. Juli bis 8. Oktober einge-
stellt. Am 12. Okt. ging der
Stollen bei 305 m zu Brach
und wurde wieder aafgewältigt.
Kein neues Wasser außer bei
624 m an zersetztem (offenbar
auch gebrochenem) Gebirge.
Bei 643 m starke Kluft mit
Wechsel des Einfallens, viel
Wasser, es macht sich übrigens
auch im ganzen Stollen der
Einfluß der Winterfeuchtigkeit
bemerkbar.
Bei 687 m Spalte mit stärkerem
Wasserzutritt, welche die Ab-
nahme im YorderstoUen bei-
nahe ausgleichen konnte.
fi^-J "* 1
,- '^
-r ^ J'^" »
einer itreicb. Malt bei 4^'i
60
Tabelle.
Dutuin
Erreichte
Gesamt-
Iftnge
m
Getiamt-
waHScr-
lieferiiDg
pro Tag
cbm
Gesteins-
beschaffenheit
Bemerkasgen
15. Aug. 1896
12. Sept. »
10. Okt. »
7. Nov. »
5. Des. »
l.Jan. 1897
695
699
702
704
7Ö9
712
393
375
375
375
392
430
Quarzite mit Ein-
Jagerun^ Ton flase-
rigem Tonschiefer.
Der Zutritt an neaem Wasser
konnte die Herlwtabnalune im
Stollen nicht ausgleichen.
3. Saalburgstollen.
Eine Zosammenstellung ist nur von 463 m an Torhanden.
Datum
Erreichte
Gesamt-
läuge
Geiäunt-
waaser-
lieferung
pro Tag
Gesteins-
beHchaffenheit
ÜemerlcungeD
ni
cbm
*
6. Febr. 1892
463
720
l.Mftrz »
864
1
5. » »
—
665
•
5. April »
475
665
i
12. » »
—
574
/
«
30. » »
481
540
f
28. Mai »
25. Juni »
487
493
508
508
Quarzite mit wenig
\ Tonschiefer-
23. Juli y>
500
455
' zwisohenlagen.
20. Aug. »
501
432
n.Sept ^
—
412
15. Okt. »
—
432
Betrieb zeitweilig eingestellt.
12. Nov. »
504
410
10. Dez. «
—
393
7. Jan. 1893
511
393
Tabelle.
61
Datam
Erreichte
Gesamt-
länge
Gesamt-
wasser-
lieferung
pro Tag
Gestein«-
boBchafTenheit
BemerkuDgeD
m
cbm
4. Febr.
15. »
26. »
4.M&rz
1893
»
9
528
576
1080 1
1300
864
\
/ Nach plötzlicher Schneeschmelze
1 2 m starke Wasserzonahme im
( vordem Stollen, namentlich
J von 270-370m. Es wurde kein
\ neues Wasser angeschnitten.
30. »
4. April
15. »
»
541
576
576
508
Wechsel Ton
i Qaarziten mit
/ phyllitiscben
ToDBchiefem
Die Wasserznflüsse im vorderen
Stollen gingen rasch zu Bnde,
dagegen wurden neue wasser-
führende Schichten angeschnit-
ten (beim Vortrieb).
13. Mai
24. »
»
549
508
508 '
480
1
Der vordere Stollen wird immer
trockner, dagegen werden beim
Vortreiben neue Quellen er-
schürft
27. *
»
560
480 1
8. Joni
»
—
450
\
24. »
»
573
432
14. Juli
»
—
432
22. »
»
583
432
4. Aug.
9
—
454
11. »
»
432
11). »
V
592
432
Neue Quelle an Kluft.
24. »
»
—
432
■
15.Sopt.
»
608
. 432
1
Neuo Quellen.
U.OkL
I.Not.
8. *
»
»
»
620
508 j
576 :
617
, Wechsel tod
\ Qaarzit mit
ToDscbiefem
11. >
»
630
664 '
Neue Quellen.
24. »
»
—
784 \
C. Dez.
22. »
t). Jan.
»
1894
639
616
1
785
960
864
1
vAn Klüften bei 639 m Wasser-
1 Zufluß.
/Das starke Steigen der Wasser-
l lieferung wird indessen auf das
1 Einlaufen des hoohangefüllten
i Kirdorfer Bachs in die den
1 Stollen überlagernden Geröll -
' schichten zurückgeführt.
19. »
»
—
785
)
Prostwetter.
3. Febr.
»
655
960
Tauwetter.
64
Tabelle.
III. Tabelle.
Wasserliefenmg des MünzbergstoUens
vom 1. Jannar 1898 bis 81. Desember 1902.
Wasser
vor dem hinterdem
Gesamt-
Zeiten
•
y erschl a ß
W asser-
von 0,0—1,9 kg
von 1,9—2,9 kg
li cfcr n g
cbm
cbm
cbm
1892
244 000
499 952
743 952
1893
226 500
715 462
941962
1804
306 000
453 033
759 033
1895
810000
579 198
889 198
1896
820000
642 312
962 312
1897
398 500
686 195
1 084 695
1898
338 000
1 036 703
1 374 703
1899
1
288 000
676 192
964 192
1900
304 000
731 072
1 035 072
1901
270 000
763 219
1033219
1902
283 000
295 798
578 798
Im Mittel pro Jahr
298 909
643 557
942 467
Im Mittel pro Tag
818
1763
2 581
Im Mittel pro Ta^ )
und Meter Stollen )
0,43
1,735
0,89
Abhandlungen
der
Königlich PreufsischeD
Geologischen Landesanstalt
Neue Folgte
Heft 43.
^•v -WX-
BERUH.
In Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Luideeanstalt und Bergakademie.
Berlin N. 4, Inyalidenstr. 44.
1904.
Sigillarienstänmie,
Unterscheidungsmerkmale, Arten,
Geologische Verbreitung,
besooden mit Rflckaicht auf die preafsischeD SteinkohieiireTiere.
Von
Dr. Werner Koehne,
Assistent am Mineralogisch-Geologischen Idl^titut der Universität Erlangen.
Herausgegeben
▼on der
KSüiglieh Prenßisehen fieologuelieii Landesanstalt iL Bergakademie.
<^\y\^\^-K^-S-^\y%y\^^. X. X^X^V^-N-rN-Z^^ V/x^ ■*-/*^V/'X^ s^X
BBSLIH.
Id Vertrieb bei der Königlichen Geologischen Landesanstalt and Bergakademie.
Berlin N. 4, Invalidenstr. 44.
1904.
Inhaltsübersiclit
Vorwort 7
Historischer Überblick mit Eioleitang 9
Ziel and Methoden der Artabgrenznng 13
Methoden zor Ermittelong der spezifischen Zusammengehörigkeit
yerschiedener Rindensknlptoren 15
1. Die epidermale Oberfläche:
Die einzelnen Merkmale. Beobachtungen fiber ihre Veränderlich-
keit. — Terminologie.
Blattnarben 19
Vorspringen des Unterrandes 25
Ver&ndemngen der Pobter nnd des Zwischenraoms . 25
Ligalamftrbchen 27
Qaerforehe nnd Ranzelba«chel 28
TranspiratioDSÖffnongen? 31
Kanten nnd Qoerrnnzelong 31
Einfloß des sekandiren Dicken Wachstums .... 32
Blattstellnng U
Blütennarben 35
Systematik 36
Ekingillana 37
SiMgilkuria 61
II. Das Innere des Stammes:
Die Rinde, ihre Erhaltnngszustände und Steinkerne 73
Der Holzkörper und das Mark 86
Anhang. Blüten, Blätter etc. 88
Problematische Reste 90
Auszuschließende Spezies 92
Geologische Verbreltang:
Silur und Devon 96
Üntercarbon 96
Obercarbon und Perm 98
6 Inhaltoübersicht.
Seite
EasigilUrien-Flora 98
Weetfalen 99
Worm-Inde-Gebiet 100
Belgien 100
Nord-Prankreich 100
Saargebiet 101
Yogesen 101
Baden 101
Eönigreioh Sachsen 102
Niederschlesien 102
Oberschlesien 102
Galizien 103
Krakan 103
Böhmen 103
Roßland 103
Großbritannien 104
Spanien 104
Klein-Asien 105
Nord-Amerika 105
Sabsigillarien-Flora 105
Saargebiet 106
Vogesen • 106
Zentralplatean Ton Frankreich ........ 106
Mitteldeutsche Vorkommnisse 107
Böhmen 107
Alpen 108
Fyrsnften ; .... 108
Großbritannien 108
Nord-Amerika 108
Süd-Afrika 109
Trias 109
Register:
Gattungsnamen HO
Speciesnamen . . Hl
Vorwort.
Die vorliegende Abhandlung, im Verein mit Bearbeitungen
einzelner Arten, die ich in dem Lieferungswerke »Ab-
bildungen und Beschreibungen fossiler Pflanzenreste ^)<(
veröffentliche, soll eine Grundlage daflQr bieten, die kohlig
erhaltenen Sigillarienreste för die Stratigraphie des Carbons
in einer Weise heranzuziehen, die ihrer Häufigkeit entspricht.
Wie aus der im nächsten Kapitel folgenden historischen Übersicht
sich ergibt, sind Bearbeitungen in dieser Richtung wünschenswert,
während Beschreibungen der spärlichen botanisch interessanten
Reste (Blüten und anatomisch untersuchbare Stämme) in der
Literatur ausreichend vorhanden und leicht zu finden sind. Über-
haupt soll die vorliegende Arbeit keine Monographie liefern, sondern,
neben einer kurzen kritischen Übersicht der in der Literatur be-
schriebenen Arten, die Ergebnisse zusammenfassen, die ich aus
Beobachtungen an Material aus folgenden Sammlungen machen
konnte: Sammlung der Königl. Geol. Landesanstalt zu Berlin
(S. B.^); der Bochumer Bergschule; von mir selbst in Westfalen,
sowie auf meine Veranlassung gesammelte Stücke; Königl. Museum
ftar Naturkunde in Berlin (S. B.^); einige geliehene Stücke der
Straßburger und Pariser Museen. Bei den eigenartigen Schwierig-
keiten, die eine Systematik kohlig erhaltener Baumstämme mit sich
bringt, und den recht verschiedenen Gesichtspunkten, von denen
dabei bisher ausgegangen wurde, müssen wir zunächst eine allge-
') Heraasgegeben von der Köoigl. Preuß. Geolog. LaDdeeanstalt darch
Herrn Landesgeologen Prof. Dr. Potomie. In den drei ersten Lieferungen sind
Sigillarien enthalten anter No. 18—20, 82—37, 52-60.
8 Vorwort.
meine Auseinandersetzung vorausschicken. Am Schluß sollen dann
die fbr die Geologie wichtigsten Ergebnisse zusammengefaßt werden.
Herrn Prof. Dr. PoroNcfe, der mich zu der Arbeit angeregt
und in entgegenkommendster Weise dabei unterstützt hat, spreche
ich meinen herzlichsten und ergebensten Dank aus.
Den Herren Direktoren und Beamten, die mir das oben an-
gegebene Material zugänglich machten, sowie den Herren Paläobo-
tanikern und Geologen, die mich durch Auskunft über Fundorte,
über in ihren Sammlungen befindliche Stücke etc. unterstützten^
bin ich ebenfalls sehr zu Danke verpflichtet.
Historischer Überblick
besonders über die deutsche Literatur mit
Einleitung^).
Die ältesten Beschreibnngen und Abbildungen von Sigillarien
sind bereits im achtzehnten und am Anfang des neunzehnten Jahr-
hunderts unter verschiedenen Namen gegeben worden. Da sie in
den Synonymlisten erwähnt sind und an dieser Stelle nur das
wichtigste herausgehoben werden soll, können wir zu der ersten
in wissenschaftlichem Sinne unternommenen Bearbeitung von
Brohgniart Qbergehen, der nach kleineren Vorarbeiten (1822,
1824, 1828) in seiner Histoire des vög^tauz fossiles^) zahlreiche
»Spezies« unterschieden hat. Diese haben flQr die Bearbeitungen
des nächsten halben Jahrhunderts die Grundlage abgegeben, mußten
allerdings später sehr modifiziert werden.
Nachdem in den nächsten Jahren nur eine Anzahl sachlich
unbedeutender Arbeiten erschienen war (z. B. Sauveur, 1848, Ab-
bildungen belgischer Reste ohne Beschreibungen) erschien ein zu-
sammenfassendes Werk von Goldenberg (Fl. saraep. f. 1855,
1857). In der Art und Weise der Speziesunterscheidung kam er
aber nicht wesentlich über Brongniart hinaus. Die Hlattstellung,
') Eine AnfzAhlnng der gesamten benutzten Literatur würde zu umfang-
moh ausfallen; auch wird ditoe in einem bibliographischen Werk fiber
die palftobotanische Literatur enthalten sein, das von der Eonigl. Preuß.
Geolog. Landesanstalt oder unter Mitwirkung dieser Anstalt vom United States
Geological Snrvey herausgegeben werden wird; daher können wir hier im allge-
meinen abgekürzt zitieren, was aber stets mit Angabe der Jahreszahl des Er-
scheinens geeohieht.
') Im folgenden zitiert als »Bromqn.« »1836« bezw. »1837«.
10 W. KoKHNB, Sigillarienst&mme.
die er als neuen Gesichtspunkt heranzog, hat für die Sigillarien
nicht die Bedeutung, wie er glaubte (vergl. S. 34, 85). Geinttz hat
sächsische Sigillarien bearbeitet und einige neue Arten aufgefllhrt
Auch GöPPERT hat einzelne Sigillarien beschrieben, ohne zu einer
Monographie, die er für nötig hielt und beabsichtigte (1852), zu
kommen. Roemer führte 1860 (Paläont. 9) neue »Arten« vom
Harzrande und vom Piesberge an. v. RöHL brachte 1868 eine
Bearbeitung westfllischer Sigillarien ^ ohne daß er genügende
Definitionen der von ihm angefahrten Spezies gegeben hätte. In den
sechziger Jahren wurde auch in Amerika von Dawson einelAnzahl
neuer »Arten« beschrieben, von denen ein Teil, die devonischen,
nicht zu den Sigillarien gehört (vergl. im Anhang). Ebenso wurden
von Lesquereux amerikanische Arten beschrieben. Eine Zusam-
menstellung gab er 1879/83. (Goal Flora of Pennsylvania and
throughout the U. S.)
Inzwischen wurde eine Übersicht über Sigillarien - »Spezies«
von Schimper in seinem »Traite« gegeben unter willkürlicher
Vereinigung von Arten aus ganz verschiedenen Horizonten. In
den siebziger Jahren stellte Stur einige neue Arten aus Schlesien
und Böhmen auf, z. T. ohne Beschreibung und Abbildung. Dann
wurden die französischen Reviere eingehender bearbeitet. Zunächst
wurden 1876 von Boulat Sigillarien aus dem Norden beschrieben
und abgebildet. 1879 wies er darauf hin, daß größere Stücke
erhebliche Abweichungen ihrer verschiedenen Teile böten und die
früheren Autoren auf Grund ihrer einzelnen kleinen Frag-
mente zu einer viel zu großen Zahl von Arten gelangt
seien. Wie aber die Arten gefaßt werden müßten, führt er nicht
genauer durch. Über die geologische Verbreitung macht zum
ersten Male Zbiller nähere Angaben in der Explication de la
carte geologique de France (1878 — 80). Auch schaffte er über
die viel umstrittene systematische Stellung der Sigillarien, die
Gramd^ Eurt sogar als das wichtigste Problem der Paläobotanik
bezeichnet hatte, Klarheit durch die Beschreibung der »Cones de
fructification de Sigillaires«. (1884, Ann. Sc. nat. 6. sör. Bot,
T. XIX.)
Überblick über die Literatar. 11
In seinem großen Werke »Flore fossile du Bassin bouill. de
Valenciennes ^)« yersachte Zbiller als erster planmäßig ver-
schieden erscheinende Formen zu größeren Arten zusammenzufassen.
Außerdem ftkhrte er durch exakte Beschreibungen und Abbildungen
gegenüber den älteren Autoren einen gewaltigen Fortschritt herbeL
Inzwischen hatte £• Wbiss die preußischen Sigillarien zu be-
arbeiten angefangen und einige Notizen veröffentlicht, z. B. in der
Flora der jüngsten Steinkohlenf. und des Rotliegenden, wo er den
Artbegriff sehr weit faßt und in: »Aus der Steinkohle«, 1881. Das
Werk des Markscheiders Aohbpohl zur selben Zeit bringt auf den
Ergänzungsblättern einige brauchbare Abbildungen westfillischer
Sigillarien, mit neuen Speziesnamen, z. T. fbr schon beschriebene
Arten.
Zu der Zeit, in der Zeillers grundlegendes Werk erschien,
gab auch in Deutschland E. Weiss die erste eingehende Bearbeitung
einer Gruppe der Sigillarien heraus; der »Favularien«^). Durch Ge-
nauigkeit der Beobachtung zeigte er, welche ungeheure Formen-
mannigfaltigkeit bei den Sigillarien vorkommt. In der Art, wie
er diese systematisch verwertete, steht er aber durch enge Fassung
des Speziesbegriffs in schroffem Gegensatz zu Zeiller.
In den folgenden Jahren wurde in Bezug auf eine Art, die
man infolge ihrer Häufigkeit besonders gut kennen lernte, Sigülaria
BrarcUy ein bedeutender Fortschritt erzielt (s. S. 62 u. f.). Nachdem
Weiss hier Übergangsreihen gefunden hatte, die canceüate und
letoderme Formen verbanden, fand Zeiller die Extreme auf ein
und demselben Rindenstück vereinigt.
In dem nach Weiss^ Tode von Sterzel herausgegebenen
Werke »Die Gruppe der Subsigillarien« ^) wurden viele Formen,
die man früher zu einer Anzahl verschiedener Spezies gerechnet
hatte, zu einer Art gestellt und durch Abbildungen veranschaulicht.
PoTONiä brachte 1893/94 (Wechselzonenbildung der Sigillariaceen)
diese Verhältnisse unter allgemeine Gesichtspunkte. Auch Kidston
erkannte 1896 die Zusammengehörigkeit der von Weiss-Sterzbl
Zitiert als Zbillkr 1886 bezw. 1888.
^ Weiss, 1887. Abbandl. ... Bd. VII, Heft 3.
^ Wnss-SnHCBL, 1898.
12 W. KoBBMB, SigillarieDat&mxne.
abgebildeten Formen An. Somit war f&r eine Sigillarienart die
Zusammengehörigkeit sehr verschieden erscheinender Formen all-
gemein angenommen.
Über das Vorkommen englischer Sigillarien wurden zahlreiche
Notizen in den letzten 20 Jahren von Kidston veröffentlicht,
während in den französischen Revieren Zeiller und Grand' Eurt
unsere Kenntnisse förderten. Auch russische Sigillarien wurden,
wesentlich durch Zalessky, bekannt.
Außer den genannten Autoren veröffentlichten noch eine An-
zahl anderer zahlreiche Notizen in geologischen Werken, Zeit-
schriften etc. wobei die Zahl der beschriebenen »Artenc auf weit
über 300 anschwoll. Recht häufig, auch in neuerer Zeit, wurden
Arten auf schlecht erhaltene Stücke gegründet, an denen die unter-
scheidenden Merkmale entweder nicht mehr vorhanden waren, oder
doch von den Autoren und deren Zeichnern nicht bemerkt wurden.
Ziemlich häufig kam es auch vor, daß ein schon vergebener Art-
name wieder und wieder verwandt wurde. Die Aufstellung einer
neuen Art war kaum möglich, ohne daß man bei der Zersplitterung
der Literatur Gefahr lief, daß sie bereits beschrieben war.
Ohne eine Übersicht über die bisher beschriebenen Arten
konnte also eine Bearbeitung der Sigillarien der preußischen Reviere
nicht erfolgen. Diese Gründe hatten Herrn Professor Potoni^
veranlaßt, eine solche nach dem Tode von £. Weiss zunächst
ruhen zu lassen. Eine Reduktion der Zahl der »Arten« sei vor
allem erforderlich. Wollte ich aber die vielen Spezies, die sich in
der Literatur fanden, auf die richtige Zahl reduzieren, so war
Klarheit über die zweckmäßigste Fassung des Speziesbegriflb nötig.
Die Ansichten der Autoren darüber gingen sehr weit auseinander,
und auch die Autoren, die sich länger mit Sigillarien beschäftigten,
haben über die Auffassung des Artbegriffs bei Sigillarien oder doch
über die Begrenzung einzelner Arten ihren Standpunkt öfters
wesentlich geändert (z.B. Weiss, 1879, 1887, 1893). Mein Ma-
terial war wohl geeigneter, diesen Fragen näher zu treten, als das-
jenige, das den meisten Autoren bisher zu Gebote stand, da es
mehrere große Reviere und alle Sigillarien - führenden Horizonte
umfaßt. Um allerdings die größtmögliche Sicherheit zu erlangen,
Ziel and Methoden der ArUbgreozang. 13
müßte man noch ein sehr viel größeres Material bearbeiten können,
das sich nur durch jahrelange Bemühungen beschaffen ließe. Doch
können immerhin die Sigillarien schon jetzt zur floristischen
Gliederung des Carbons herangezogen werden, da sich zeigte,
daß viele der jetzt unterschiedenen Arten oder Formen sich in be-
stimmten Schichtenkomplexen ausschließlich oder besonders häufig
finden.
Ziel und Methoden der Artabgrenzung.
Wir können die Einteilung, speziell die Artabgrenzung, ent-
weder auf Grund beliebig herausgegriffener Merkmale vornehmen
oder eine Annäherung an die natürlichen Arten im Sinne der
rezenten Botanik zu erreichen suchen. Hierzu wäre eine Kenntnis
der gesamten Pflanze, vor allem der Blüten, notwendig, während
wir ftkr die Systematik der Sigillarien bis jetzt auf Rindenreste
angewiesen sind. Blüten und anatomische Struktur sind zu
selten überliefert, als daß sie verwendet werden könnten.
In der Erkenntnis der Unmöglichkeit einer Au&tellung wirk-
lich natürlicher Arten glaubte E. Weiss (1887), die ^Favularien€
nur rein künstlich einteilen zu können und die Formen,
zwischen denen sich mit der Lupe deutlich Unterschiede erkennen
ließen, als »Arten« unterscheiden zu müssen. Das entgegengesetzte
Prinzip, d. h. dieZusammenziehung verschiedener Formen,
'wenn sie zur selben Art zu gehören schienen, wurde von
Zeiller bei der Bearbeitung der Carbonflora von Valenciennes
vertreten. Trotzdem die gewöhnlichen Mittel der Unterscheidung
natürlicher Arten nicht anwendbar sind, strebt er doch danach,
eine Annäherung an solche zu erreichen und zu ermitteln, welche
Formen von Blattnarben und Polstern wahrscheinlich zu einer Art
gehören (wozu in erster Linie Abänderungen der Skulpturen an
ein- und demselben Stamme zu verwenden sind). Abgesehen davon,
daß dies Ziel vom rein wissenschaftlichen Standpunkte aus am er-
strebenswertesten ist, müssen wir die Frage in den Vordergrund
stellen, welches Verfahren am ersten bei einer geologischen
Altersbestimmung der Schichten Verwendung finden kann.
14 W. KoBRMB, SigilUtrienstiiome.
Es bat eich ergeben, daß die WRiSS'scben »Arten« hier
weniger Vorteile bieten. Z. B. gibt Weiss seine S. cunnulata aus
einem hohen und einem tiefen Horizont Westfalens an (Ibbenbüren
^- Flötz Mausegatt), nicht aber aus den dazwischen liegenden
Schichten trotz reichlichen daraus vorhandenen Materiales. Das
Vorkommen sehr zahlreicher ähnlicher Arten in demselben Horizont,
wie es Weiss angab, macht für den Geologen die Übersicht
schwierig und kann leicht zu falschen Vorstellungen f&hren; denn
wenn z. B. von 2 Fundpunkten 10 gemeinsame Arten angegeben
werden, so gibt das ein anderes Bild, als wenn sie nur eine Art
gemeinsam haben, mit 10 verschiedenen Ausbildungsformen der
Skulpturen. Auch sind die künstlichen Arten kaum zu bestimmen.
An den meisten Stücken findet man irgend eine Abweichung von
der beschriebenen Art und könnte sie nicht unterbringen, trotz der
großen Artenzahl. Zu welchen Konsequenzen diese Auffassung
fahren kann, zeigt auch eine Notiz von Sbward (Woodwardian
Laboratory, Notes I. Specific Variation in Sigillariae), der drei
Wfiiss'sche »Arten« auf einem und demselben Stück angab.
Bei den gerippten Sigillarien würde man nach ähnlichen
Prinzipien wohl eine noch größere Artenzahl an einem einzelnen
Vorkommen erhalten. Wenn man auf alle ersichtlichen Unter-
schiede Arten gründen wollte, würde deren Zahl in^s ungemessene
wachsen.
Wie haben sich dagegen die ZEiLLER^schen Prinzipien be-
währt? Er war in der Lage (1894, Westphalien), die Sigillarien,
wenn auch in sehr beschränktem Maßstabe, bei der Gliederung des
französischen Carbons zu benutzen. Anch überzeugte mich mein
Material davon, daß ein Versuch, eine Annäherung an natürliche
Arten nach den unten erörterten Methoden zu erreichen, die besten
Ergebnisse bei der geologischen Gliederung ergibt.
Außerdem hat auch Weiss sein Prinzip später selbst aufge-
geben; denn die oben erwähnte Zusammenziehung verschiedener
Formen zu Sig. Brardi (bei Weiss S. mutans) erfolgte doch nur,
weil diese zur selben natürlichen Art zu gehören schienen. Aller-
dings beruhigte sich Weiss damit, daß die Variabilität eine spezi-
fische Eigentümlichkeit gerade dieser Art sei. Für die übrigen
Methoden zur ErmiUlang der Znsammengehörigkeit 15
SubHgillarien wurde das veränderte Prinzip nicht mehr ganz durch-
geführt. Wir sind also vielfach gezwungen, auch die von
Weiss bereits bearbeiteten Gruppen neu einzuteilen.
FOr jede einzelne Art mOssen ähnliche Untersuchungen wie fQr S.
Brardi ausgeführt werden, soweit Material dazu vorhanden ist,
wenn möglich in noch größerem Maßstabe. Für EusigiUarien, be-
sonders rhjftidolepey ist dies bisher noch so gut wie nicht geschehen.
Wir dürfen aber nicht vergessen, daß immer nur eine — oft
nicht sehr große — Annäherung an den natürlichen Artbegriff
möglich ist und daher die Abgrenzung einer Spezies viel unsicherer
und subjektiver ist als in der rezenten Botanik. Gibt es doch
keine Art, die von mehreren Autoren genau übereinstimmend ab-
gegrenzt würde. Jede Artdiagnose hat nur den Wert einer Hypo-
these, die verändert werden muß, sobald man findet, daß noch bisher
unbekannte oder zu einer anderen Spezies gerechnete Formen von
Blattnarben und Polstern zu einer Art gehören. Außerdem können
ja auch bei zwei verschiedenen Arten gleiche Rindenskulpturen
vorgekommen sein.
Methoden zur Ermittelung der
spezifischen Zusammengehörigkeit verschiedener
Rindenskulpturen.
Zur Einteilung unserer Reste müssen wir uns Methoden heraus-
suchen, die der Botaniker nicht anzuwenden pflegt, weil ihm weit
sicherere zur Verfügung stehen.
Die größte Beweiskraft hat selbstverständlich das Vorkommen
verschiedener Skulpturen auf demselben Rindenstücke. Bei fast
jedem größeren Stücke wird man kleinere Abweichungen der Blatt-
narben und Polster wahrnehmen können, oft aber auch größere«
Bei Besprechung der einzelnen Merkmale wird dies durch zahlreiche
Beispiele belegt werden. Findet man zwei bisher zu verschiedenen
Arten gerechnete Skulpturen auf demselben Stück, so wird man
sie vereinigen können, besonders wenn der Fall öfters eintritt. Ein
Irrtum ist aber dabei nicht ausgeschlossen. Denn wenn z. B. eine
16 W. KoEKaE, SigiliarienBtftnune.
Art gewöhnlich etwas anders gestaltete Blattnarben hat als eine
andere, so kann sie doch vielleicht auch einmal einige Blattnarben
entwickeln, die denen der anderen Art zum Verwechseln fthnlich
sind und so eine Vereinigung wirklich verschiedener Arten veran-
lassen. Z. B. können Formen aus der Magerkohlenpartie Westfalens,
die sich von S. mamiUaru durch kein wesentliches Merkmal unter-
scheiden, zu der anders aussehenden S./ossarum W. gehören, mit
der sie zusammen vorkommen und durch Überg&nge vei4cnüpft
sind. (Vergl. auch Siff. Boblayi und tesaeüata).
Die zweite wichtige Methode, die auch bereits in einzelnen
Fallen schon von Zeillbb angewandt worden ist, bietet sich uns
durch Übergänge von Stück zu Stück, durch die zwei verschiedene
Formen verbunden werden. Bei reichlichem Material finden sich
aber derartige Übergangsreihen in solcher Anzahl, daß sich kaum
noch Spezies scharf unterscheiden lassen. Je nach dem Material,
das die verschiedenen Autoren besaßen, haben sie denn auch die
einzelnen Arten in der verschiedensten Weise abgegrenzt. Wir
können also nicht auf jede Übergangsreihe hin ohne
weiteres 2 Spezies vereinigen, wenn wir nicht überhaupt alle
Sigillarien zu einer Art stellen wollen, sondern wir müssen
einige Einschränkungen gebrauchen: Wenn mehrere Aus-
bildungsweisen bei einer Spezies häufiger vorkommen, so werden
sie überall da sich finden, wo viel Material von der Spezies ge-
sammelt wurde. Das konstante Zusammen vorkommen zweier
Formen läßt also den Verdacht aufkommen, daß sie zur selben
Spezies gehören. Lassen sich die Abweichungen durch Wachstum-
verhältnisse, soweit diese bekannt sind, erklären und ist außerdem
eine Übergangsreihe beobachtet, so können wir sie in der
Regel vereinigen.
Insbesondere sind wir zu Zusammenziehungen berechtigt, wenn
eine große Anzahl von Formen in demselben Horizonte eines
Reviers oder gar an derselben Stelle vorkommt Auf einem so
gleichförmige Existenzbedingungen bietenden Standort, wie einem
carbonischen Waldmoore, können wir, nach Analogie mit heutigen
Verhältnissen, nicht eine große Anzahl nahe verwandter Arten er-
warten, sondern nur ganz wenige. Außerdem ist die Unterschei-
Konstanz der Merkmale. 17
duDg vieler »Arten« in demselben Horizont fflr die Geologen un-
übersichtlich oder gar irreführend (vergl. S. 14). Kommen die typi-
schen Vertreter zweier Arten jedoch nur in verschiedenen Kevieren,
niemals aber zusammen vor, so ist wahrscheinlich, daß sie zu ver-
schiedenen Arten oder doch Varietäten gehören. Wir müssen sie
also getrennt halten, auch wenn einzelne Formen der einen eine
Annäherung an solche der anderen zeigen. Dies Verfahren läßt
sich nur bei reichlichem Material, nicht aber bei £inzelfunden an-
wenden. In einem Falle wie bei Sig, i^goaa^ bei der die f. cristata
(Liefr. I, 18. Fig. 1, 2) zwar in Oberschlesien mit der typischen
zusammen, in Westfalen aber für sich allein vorzukommen scheint,
ist man allerdings ziemlich ratlos. In solchen zweifelhaften Fällen
ist es wohl am besten, die in der wichtigsten Literatur angenom-
mene Auffassung beizubehalten. Kommen zwei typische Formen
zwar im selben Reviere zuweilen auch zusammen vor, ist aber jede
in einem besonderen Horizont vorwiegend vertreten, so
werden wir sie spezifisch trennen oder doch wenigstens als »For-
men<( unterscheiden. Bei Übergangsformen kommt man dann
allerdings zuweilen in die Lage, nicht unterscheiden zu können,
zu welcher von beiden sie gehören.
Es ergibt sich auch, daß die Bestimmung eines allein gefun-
denen Fragmentes häufig kaum möglich ist. Da die Sigillarien
sich in größerer Menge zusammen zu finden pflegen, hängt die Be-
schaffung von mehr Material ja meist nur vom Sammler ab. Dann
findet sich in der Regel eine Anzahl von Stücken, die in vielen
Merkmalen übereinstimmen und durch Übergänge mit einander
verbunden sind, also zusammen gerechnet werden können. Inner-
halb eines Reviers, dessen Sigillarien man kennt, kann man auch
nach einzelnen Fragmenten leichter die Art feststellen.
Einige allgemeine Erwägungen über Konstanz der Merkmale
mögen hier noch Platz finden. Zeiller hat im allgemeinen den
Grundsatz, man könne die Voränderungen bei einer fossilen Art
als möglich annehmen, die bei rezenten Arten nahe verwandter
Familien beobachtet sind. Für die Sigillarien lasse sich aber dieser
Grundsatz aus Mangel analoger rezenter Familien nicht anwenden.
Die Lepidodendren und Bothrodendreii als nächste fossile Verwandte
Neue Folg«. Heft 43. 2
18 W. KoBRiTR, SigiUarienstämme.
könnte man jedoch zum Vergleich heranziehen, wenn sie einmal
genauer durchgearbeitet sind. Das Prinzip kann uns aber in fol-
gender Umformung von Nutzen sein: Die Veränderungen, die wir
bei einer Sigillarien-Spezies als möglich erkannt haben, können
auch bei anderen vorkommen. Doch enthält dieser Satz nur eine
gewisse Wahrscheinlichkeit. Keineswegs dürfen wir ihm schema-
tisch allgemeine Gültigkeit zuschreiben. Wir sind nie sicher davor,
daß ein Merkmal bei einer Art konstant, bei einer anderen aber
variabel ist; dies soll bei der Besprechung der einzelnen Merkmale
durch einige Beispiele belegt werden.
Um ans überbaapt einen Begriff von dem Verhalten der Blattnarben bei
rezenten Pflanzen za machen, sei als Beispiel die Gattung Abies herangezogen.
Die Blattnarben (in denen sich übrigens rechts und links von der Blattspar bei
den meisten Arten, wenn günstig erhalten, zwei Höcker finden, &aßerlich ähnlich
denen bei Lepidophyten besonders Boüirodendren) zeigen eine angef&hr qaer-
ovale Gestalt bei der ganzen Gattung so konstant, daß man, wenn man sie fossil
fände, nur mit Mühe einige Arten unterscheiden könnte, die sich mit dem wirk-
lichen nur wenig decken würden. Die Blattnarben haben, trotz des abweichen-
den Aussehens des Querschnitts der Nadeln, niemals spitze Seitenecken, sondern
diese sind entweder angedeutet, oder ganz abgerundet. Die Form kann fast
kreisrund werden ; gewöhnlich sind sie aber, yorwiegend auf Kosten des unteren
Teils, erniedrigt. Doch haben die einzelnen, schon zu Lebzeiten der Zweige
zwischen den Nadeln entstandenen Narben eine andere Gestalt, als diejenigen,
die an toten Zweigen durch Entfernung der Nadeln entstehen. Die letzteren
sind mehr verlängert, besonders im oberen Teil.
I. Die epidermale Oberfläche.
Die einzelnen Merkmale.
Beobachtungen über ihre Veränderlichkeit.
Terminologie.
Blattnarben (B.-N.), die Abbruchsstelle des Blattes, von
einer meist deutlichen Linie umgrenzt. Die Form der B.-N.
lässt sich auf das Sechseck zurükf&hren. Ist die Höhe (= Länge)
der B.-N. gering im Verhältnis zur Breite (dem Abstände von
einer Seitenecke zur anderen), etwa gleich der Hälfte und darunter,
so nennen wir sie breit-sechseitig, ist sie höher als breit: lang-
sechsseitig; bei dazwischen liegenden Stadien sechsseitig ohne
weiteren Zusatz. Während die oberen und unteren Ecken
meist mehr oder minder abgerundet sind, sind die seitlichen
meist deutlich und oft dadurch, daß die Seiten über und unter
ihnen ausgeschweift sind, in eine Spitze ausgezogen. Die ideale
Verbindungslinie beider Seitenecken teilt die B.-N. in einen oberen
und einen unteren Teil.
Der obere Teil ist nur selten niedriger als der untere, häufig
höher. In diesem Falle kann der untere sich einem flachen Kreis-
bogen nähern und die ganze B.-N. annähernd trapezförmig
werden, oder, wenn die Seitenecken stumpf sind, birnförmig.
Häufig sind aber auch in diesem Falle die Seitenecken spitz,
wodurch der obere Teil ein glockenförmiges Aussehen erhält.
Zeiller bemerkt mehrfach, daß die Gestalt der B.-N. nur in
geringen Grenzen variiere und daher zu den am besten zur Art-
nnterscheidung zu verwendenden Merkmalen gehöre. Ffir die
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W. KoEHXB, Sif;illarieiiaUmme.
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(iezeiclmet vom VerfasMr.
Fig. 1—12.
Fig. I A aad 1 B. Sigillaria äff. Rerendti. A odiI B vod demiolben Rmdenstrick;
Abdrack, die link« Ecke ist darch Geateinamasse verdeckt.
Weetfkteu: Zeche Krone bei Hörde — Uagerkoblenpartie.
Fig. 3. SiiiUlaria mit Runzel bQEchel.
Foodort wie bei Fig. 1.
Die drei Fignrea zeigen die Dehnung des SUmmes, Terbunden mit
Auflöiaog der Qaerfurche und KnUtehuog de« Sanzelbütchels.
fig. 3, 4, 5. üigUlaria tjp. ooala.
Drei Ttrschiedene RiodenstBcke, auf einem GesteinsatQck.
Westfkl«D: Zccbe Heinrich Guatar, Flötz 6 — Fettkohle nputie.
Fig. G. Siifillaria leulellata.
Etwa« (chamatisiert wegen ungenügender Erhaltung.
Wettfalen: Zeche Heinrich GobIst bei Gelsen kireheo (leg. Wnas.
1879).
Fig. 7. SigUlaria icuUltala.
Westfalen: Ze<^he Holland bei Wattanicheid.
Zu Fig. 6 und 7 findet sich je ein Pendant vom Mlb«n Faailotl.
welches das Vorsprbgsn des Uutcrrandsa der B.-N. anfweist (vcrgl.
S.25).
Fig. 3. Sigillaria äff. Ui*ellala.
Westfalen: Bohrung Piesberg, Teufe 590 m.
Die Blattoarben. 21
Fig. 9. SigiUaria tjp. tramvenalis.
Westfalen: Zeche Gottessegen.
Das Stück tr> außer den gezeichneten noch stärker yorspringende,
sonst ähnliche B.-N.
Fig. 10. SigiUaria typ. Sehlotheitniana. 2:1.
Westfalen: Zeche Westfalia. Flötz P, leg. Stbrm, 1892.
Fig. 11. SigiUaria rugosa f. cristata, 2:1.
Fnndort wie Fig. 10.
Fig. 12. SigiUaria ^elongata*. 2: 1. Vergl. S. 42.
Westfalen (»Witten«, ded. Wbobkimd, 1880).
bekannteste Art, S. Brardiy ist dies unbedingt richtig; hier be-
schränken sich die Veränderungen auf die Polsterung und sind,
wenn man die Gesamtheit der Sigillarien betrachtet, nicht sehr
bedeutend. Auch bei manchen EuaigüLarien ist die Narbenform
recht konstant, z. B. bei S. cancriformis. Instruktive Veränderungen
konnte ich aber an einer Reihe von Stücken beobachten, z. B.
Fig. ]; vergl. auch Liefr. I No. 19 Fig. 7A und B, wo ich die
Contouren zweier recht verschiedener B.-N. von einem Binden-
stücke zeichnete. Ferner Fig. 4 in No. 35 von S. mamülaris; die
eine der dort gezeichneten B.-N. hat eine entfernte Ähnlichkeit
mit der von S. Brardiy die andere aber ist eine Form, die bei
dieser Art nach den bisherigen Erfahrungen nicht vorkommt, ein
Beispiel dafür, daß bei einer Art Variationen möglich sind, die
bei einer anderen nicht vorkommen.
Besonders wird das Aussehen der B.-N. durch das Ver-
hältnis der Höhe zur Breite beeinflußt. Dies varieit (besonders
bei Sigillarien aus der Verwandtschaft der mamiUarii) ziemlich
stark ^). In Fig. 1 und Liefr. II, No. 35, Fig. 5, ist ein Beispiel
dafQr gegeben. (Vergl. auch Liefr. I, No. 19, Fig. 7.) Be£onders
bei S, Boblayi habe ich derartigen Wechsel bei einer ganzen
Anzahl von Stücken wahrgenommen. Vergl. Liefr. III, No. 57
(besonders dort meine Skizze Fig. 8). Ein sehr instruktiver Fall,
den ich bei S. principis beobachtete, ist in No. 59, Fig. 2, veran-
schaulicht.
Häufig, aber durchaus nicht immer, stehen diese Verhältnisse
mit dem Auftreten von Blütennarbenquerzeilen im Zusammenhang.
*) Nicht darch sekundäres Dicken wacbstum.
22 W. KoKHMB, SigillariensUlmme.
Den Grad der Abweichnng müssen wir aber f&r jede Art
besonders feststellen. Ein gewisses Verhältnis scheint bei den
meisten Arten besonders häufig und somit in gewissem Sinne
charakteristisch zu sein. Ein gutes Beispiel ist S. Boblayi 1. c.
Hier sind häufig die B.-N. etwa so breit wie hoch, niedrige können
auch vorkommen, aber anscheinend seltener, längere, z. T. stark
verlängerte, sind nicht selten. Besonders müssen wir auch beachten,
was mit den übrigen Merkmalen bei der Abänderung dieses Ver-
hältnisses stattfindet.
A. Bei geringer Höhe sind die Seitenecken in der Kegel spitz.
Abgerundete Seitenecken kommen nur sehr selten in diesem
Falle vor. (ß. cumviata^ lalayana^ Lorwayana,) Die diesbezüg-
lichen Angaben sind aber dadurch unsicher, daß die Seitenecken
zuweilen infolge schlechter Erhaltung schwer- oder unkenntlich
geworden sind.
B. Bei mittlerer Höhe der B.-N. können die Seitenecken
einen charakteristischen Unterschied bedingen. (Man vergleiche
Fig. 7 und 8.)
Besonders wichtig ist dies für die SigiUaria tesaellata im Saar-
gebiet. Meist hat sie, wie ich Liefr. I, 20, S. 4 angab, abgerundete
Seitenecken. Niemals konnte ich in eine Spitze ausgezogene dort
in Verbindung damit auffinden. Auf diesen Umstand war bisher
nicht geachtet worden. Es erseheint zweckmäßig, solche als
)»Narbenform von Ttf^Ä^Z/a^a-Typus« zu bezeichnen. Bei
den Formen der S. tesaeUata vom Piesberg und aus dem Departement
Pas-de-Calais des Reviers von Valenciennes scheint die Abrundung
weniger häufig aufzutreten, als bei denen des Saargebietes.
Bei S. laevigata kann Zeiller in der Abrundung der Ecken
keinen wesentlichen Unterschied erblicken (S. 521). Sehr spitze
Seitenecken pflegt aber diese Art überhaupt nicht zu haben.
Die starke Ausschweifung unterhalb der Seitenecken konnte
ich bei den von mir als S. Schlotheimiana^ Liefr. I, 19 beschriebenen
oberschlesischen Stücken so häufig beobachten, daß sie mir als fär
Speziesbestimmungen beachtenswert erscheint. Ist noch der obere
Rand, wie dies häufig beobachtet, länger als der untere und aus-
gerandet, so bezeichnen wir solche als B.-N. vom Schlothei-
Die Blattnarben. 23
mtana-Typns. Ähnlich sind auch die B.-N. von S. Brardi^ die
noch besonders dadurch gekennzeichnet sind, daß die Seitenecken
stets spitz sind und niemals abgerundet werden.
Ein anderer Typus entsteht, wenn die obere Seite etwas
reduziert ist, wobei oft der obere Teil höher ist als der untere.
Da dies hfiufig bei 8. elegantula vorkommt, bezeichnen wir sie als
B.-N. vom Elegantula-TypuB. Allerdings kann man hier
regelmäßig sechsseitige B.-N. nicht zur spezifischen Trennung
gegenüber den eben beschriebenen benutzen.
C. Verlängerte B.-N.
Hier kommt besonders das Verhältnis des oberen Teiles zum
unteren fQr das Aussehen der B.-Narben in Betracht. Dies kann
aber an demselben Stöcke wechseln, z. B. in Fig. 7 in L. I, No. 19,
auch bei Fig. 4 in No. 35 (S. mamtllarts)^ besonders auch bei
Fig. 15 in No. 57 (S. Boblayi), Häufig ist mit der Verlängerung
eine Abstumpfung und Abrundung der Seitenecken verbunden.
Dies zeigt sehr schön an demselben Stück meine Zeichnung von
S. Boblayi^ Fig. 8 in No. 57. Auch durch das mehrfache Zusammen-
vorkommen niedrigerer, spitzeckiger und höherer stumpfeckiger
Formen wird die Zusammengehörigkeit beider in vielen Fällen
wahrscheinlich. (Man vergl. Fig 10 und 11 auf Seite 20.) Es
treten bei diesen langen Formen neben abgerundeten gelegentlich
noch spitze Ecken auf, z. B. bei Zeiller, 1886. Taf. 81^ Fig. 5.
Wir können also lange B.-N. mit stumpfen Ecken und kurze
mit spitzen Ecken spezifisch vereinigen, während fnr die Ver-
einigung stumpf- und spitzeckiger Formen von gleicher, geringer
Höhe keine Unterlagen sich finden. Daß S. Davretixi in dieser
Weise aus S, mamiüarü entsteht, ist nach meinem Material aus
dem Saargebiet nicht unwahrscheinlich. Bei iS. scutellata finden
sich auch bei verlängerten B.-N. noch spitze Scitenecken anschei-
nend konstant.
Eine Reduktion der unteren Seite der B.-N. kann stattfinden,
sodaß die B.-N. unten spitz und im ganzen von fünfeckiger Gestalt
wird. Daß dies Merkmal aber nicht so grosse Bedeutung hat,
wie Zeiller 1888 annahm, geht aus einigen Beobachtungen hervor,
24 W. KoisnüK, SigillarieDstfimmo.
z. B. L. I, No. 19, Fig. 7a und b, vergl. auch L. III, S. fossoinm
No. 55 und S. Boblayi^ No. 57.
Eine Ausrandung der oberen Begrenzung der B.-N. kommt
bei vielen Arten vor und ist bei mehreren ziemlich konstant.
Die absolute Größe der B.-N. pflegt zwar bei den einzelnen
Arten in der Nähe eines gewissen Durchschnitts zu bleiben, kann
aber doch sehr schwanken. Z. B. kommen bei <S. Brardi B.-N.
vor, die größer sind als sie die Abbildungen bei Wsiss-St., 1893,
zeigen. Andererseits ist kaum daran zu zweifeln, daß auch StQcke
mit sehr kleinen B.-N. zu dieser Art gehören.
Ein Stück, an dem sich verschieden große B. - N. befinden,
ist auf S. 65 bei S. Brardi erwähnt. Auch bei S. Boblayi fand
sich ein Belegstück dafür. (L. III, No. 57, Fig. 3.) Besonders inter-
essant ist auch ein Stück von Anzin (S. B.^, einen Wachsabdruck
übergab ich der S. B.^). Ohne daß die Rippen sich verschmälern,
wechselt die Größe der B.-N. Die kleinste ist nur 4 mm hoch,
die größeren sind 7 mm hoch, haben also etwa 3 mal soviel Flächen-
inhalt, da die Contouren ungefähr »ähnlich« geblieben sind. Manche
Arten haben auch nur kleine B.-N., z. B. beim Typus Eugenii
Im allgemeinen haben bei den Eimgülarien die geologisch älteren
Arten kleinere B.-N. als die jüngeren.
In dem oberen Teile der B.-N. finden sich drei Närbchen,
das mittlere der Blattspur entsprechend, die seitlichen 2 Parenchym-
strängen (»Parichnosstränge«). Die seitlichen Närbchen sind, wie
man besonders an Wachsabdrücken der Abdrücke sehen kann, von
einem schmalen Wulst rings umgebene elliptische Vertiefungen.
Was das mittlere Närbchen anbetrifft, so bildet sein Negativ, wie eins
unserer Belegstücke (ß.soJ,) mit wohl erhaltenem Abdruck der Närb-
chen zeigt, einen Höcker mit einer Vertiefung am oberen Rande, die
bis zur Zweiteilung führen kann.
Die Stellung der Närbchen scheint bei fast allen etwa auf ^s <Jer
Höhe der B.-N. von oben zu sein. Doch fiel mir bei S. Schlothei-
miana auf, daß sie oft ungewöhnlich tief stehen. Bei Brongniart's
Abbildung dieser Art (Taf. 152, Fig. 4) sind sie teils höher, teils
tiefer gezeichnet; doch dürfte die Zuverlässigkeit der Zeichnung
nicht so groß sein, daß man darauf Gewicht legen könnte. Ich
Die N&rbchen. — Vorspringen des ünterrandes. 25
selbst habe einen so bedeutenden Wechsel in der Höhe der Närbchen
ein und desselben Stückes nie beobachten können. Bei S. scuteüata
kommen ebenfalls tiefstehende Närbchen vor (Brongniart, Taf. 150,
Fig. 3; Zeiller, Taf. 82, Fig. 4). Da aber sonst bei sehr ähnlichen
Formen Närbchen in der gewöhnlichen Höhenlage sich finden, so ist
kein genügender Grund vorhanden, deswegen Formen spezifisch
abzutrennen. Zur sicheren Entscheidung reichen die Beobachtungen
noch nicht aus. — Bei der Figur von SigiUaria Moureti (Zeiller
1 880, Corrdze, Taf. V, Fig. 4) stehen die Seitennärbchen auflallend
.hoch. Seward hat darauf als einen Unterschied gegen Sigiüaria
Brardi hingewiesen. (Geol. Mag., 1890, S. 217.)
Vorspringen des Unterrandes der Blattnarben.
An einem Stück von S. mamülarü (L. II, No. 35, Fig. 3)
springt auf der einen Seite des Stückes der Unterrand stark vor,
auf der anderen nicht. Auch an dem Original zu Fig. 9 wechselt
das Vorspringen. Das Merkmal ist also nicht konstant. Dies
ergab sich auch aus Beobachtungen an 8. saUeUata. Das von
mir in Fig. 6 auf S. 20 skizzierte Stück zeigt das von Zeiller
als Charakteristikum dieser Art betrachtete Vorspringen nicht,
während ein sonst damit übereinstimmendes Stück desselben Fund-
ortes (Bochumer Bergschulsammlung. Abdruck davon Belegstück 4)
dies stark aufweist. Ebenso existiert zu dem in Fig. 7 skizziertem
Stück ein Pendant mit vorspringendem Unterrand. Ähnlich wie
bei S. scuteUata kann auch bei S. Canobtana nach Kidston^s
Beobachtungen der Unterrand vorspringen oder nicht (a. S.49a. O.),
Kidston führt dies auf verschiedene Erhaltung zurück.
Also braucht bei den Arten^ wo Vorspringen des Unterrandes
vorkommt, dies nicht immer der Fall zu sein, doch ist es bei
mehreren Spezies seltener oder garnicht beobachtet, sodaß es zur
Erkennung der Art doch beitragen kann.
Veränderungen der Polster und des Zwisehenranms.
Über Veränderungen der Polster wurden von H. PoTONii,
1894 eine Anzahl von Beobachtungen mitgeteilt. (Wechselzonen-
26 W. KuKHNB, SigillarieDst&mme.
bildnng der Sigillariaceen, Jahrbuch für 1893.) Auf diese sei hier
verwiesen und es sollen nur deren Hauptergebnisse sowie Er-
gänzungen dazu gebracht werden.
Die B.-N. stehen bei den anscheinend primitivsten Eusiffälarien
und einigen Formen von Suisigiltarien auf sechsseitigen Polstern;
diese stehen wie die Bienenwaben nebeneinander, weswegen Stern-
berg sie als Favularia bezeichnete. In zahlreichen Fällen konnten
bei ktLsigiUarien solche dicht übereinanderstehende B.-N. mit in
senkrechter Richtung auseinander gerückten auf demselben Stücke
beobachtet werden. Bei Üigillaria elegantula wechselt z. B. die
Höhe des Polsterfeldes unterhalb der B.-N. sehr vielfach; dieB.-N.
bleibt hier stets im oberen Teil des Polsters. Ist das untere
Polsterfeld sehr niedrig, so steht die B.-N. zentral. Nach dem
von PoTONii: 1. c. und dem hier gesagten sind also hierauf kaum
Spezielunterschiede zu gründen und die Einteilung der Favularien
hiernach, die Weiss 1887 vornahm, indem er die Favtäariae cen-
tratae und F, contiguae den F. eccentrae gegenüber stellte, kann
nicht aufrecht erhalten werden und hat leider veranlaßt, daß zu-
weilen ganz nahe verwandte Formen auseinander gerissen wurden.
Bei der Vergrößerung des Zwischenraumes^) gehen die stark
zickzackförmigen Längsfurchen in wellige oder ganz gerade über
(vergl. H. PoTONi* 1. c). Auch ohne daß die B.-N. einen größeren
Zwischenraum bilden, kann sich eine Furche gerade strecken.
(Vergl. S. elegantula^ Liefr. III, No. 52.)
Wellige und fast gerade Furchen beobachtete auch Zeiller
(1888, S. 544, Taf. 88, Fig. 5) an demselben Stücke. Daß das
Aussehen des Zickzacks der Furchen mit der Erhaltung wechselt,
wird auf S. 42, 48 durch ein Beispiel erläutert. Die Übergänge
sind so allmählich, daß wir häufig gezwungen sind. Formen mit
zickzackförmigen^ welligen und geraden Furchen spezifisch zu
vereinigen.
Wesentlich anders verhalten sich die Subsigillarien (<S. Brardi
und Verwandte); bei ihnen werden keine Rippen durch Dehnung
^} ZwischoDraum ist die EntfemuDg Tom oberen Rande einer B.-N. zam
unteren der senkrecht dar&ber stehenden; wir messen den Zwiscbenranm in der
Regel durch die Länge der B.-N.
Die Polster und der Zwischeoraom. — LigalamärbcheD. 27
des Stammes erzeugt, sondern es findet eine mehr oder minder
vollständige Auslöschung der Furchen statt (ev. auch infolge von
Dickenwachstum), wenigstens auf der epidermalen Oberfläche.
Daher sind die »Gattungen« Clathraria Brongn. und Leiodermai*ia
(Goldenberg) Renault nicht zu trennen.
Doch kommt es auch bei Eusigillarien ausnahmsweise vor,
daß die Furchen ganz ausgeflacht und durch Längsrunzelung er-
setzt werden (z. B. 8. typ. tesseUata. Bohrloch Woschezyty I, 431 m).
Auch werden durch das Dickenwachstum zuweilen die Furchen
der Eusigillarien ausgelöscht (vergl. S. 34), was geschehen kann,
ehe die B.-N. ganz verschwinden. So befindet sich in der S. B.^
eine Sigillaria von Westfalen (Zeche Helene, Flötz Billigkeit) als
S. obliqua {Subsigülaria) bestimmt.
Periodische Veränderungen des Zwischenraumes [der B.-N.
(Wechselzonenbildung) wurden von H. PoTONifi, 1. c, S. 30 u. f.,
behandelt. Dort wurde darauf hingewiesen, daß solche besonders
häufig in Verbindung mit Blüten narben-Zonen vorkommen, in
der Weise, daß unter diesen der Zwischenraum ein besonders ge-
ringer ist, über ihnen wieder zunimmt. Hier ist auch eine Beob-
achtung erwähnenswert, die bereits 1824 von Artis (Antediluvian
Phytology) gemacht wurde. Er fand bei einem Sigillarienstamm
unten einen geringeren, oben einen größeren Zwischenraum der
B.-N. Das Längenwachstum wurde also an dem jüngeren Teile
des Stammes ausgiebiger.
Ferner wurde von Potoniä bemerkt, daß nur bei canceUaten^
nicht bei leiodermen Subsigillarien-Resten Blutennarbenzeilen vor-
kommen. In Bezug auf die Eusigillarien beobachtete Verfasser,
daß bei famdarischer Skulptur besonders häufig Blütennarben sich
finden (z. B. bei S. elegantula). Bei den gerade - gefurchten
Eusigillarien kommen zwar auch Blütennarben vor, aber nie,
wenn der Zwischenraum der B.-N. ein bedeutender ist.
Ligolarnärbchen.
Oberhalb der B.-N. findet sich häufig ein Närbchen, das man
als die Spur der Ligula ansieht. Ich möchte es als Ligularnärb-
chen bezeichnen, nicht wie üblich als Ligulargrube, da es öfters
28 W. KoEHNE, Sigillarienstftmme.
einen deutlichen Höcker bildet, z. B. an dem Belegstück 1 von S, lue-
mgata (S. 54), an dem ein rundlicher Höcker mit einer Vertiefung
in der Mitte zu sehen ist. Im Hohldruck im Gestein markiert sich
das Närbchen auch als Höcker, also auf einem Wachsabdruck eines
solchen als Grube. Das Ligularnärbchen Hess sich bei Vertretern
aller Haupttypen der Sigillarien auffinden ; es scheint also ein Merk-
mal der Familie zu bilden. In den Fällen, wo es sich nicht er-
kennen läßt (z. B. bei vielen »Favularien«), dOrfte dies auf Erhal-
tung zurückzufahren sein. Zur Speziesunterscheidung konnte Ver-
fasser das Merkmal nur in so weit heranziehen, als es bei manchen
Arten, z. B. 8. laevigata^ recht deutlich und konstant sich findet.
Vergl. außerdem auch bei »Runzelbüschel«.
Querfurche und Runzelbiischel.
Die Querfurche, die bei den oben erwähnten favulariscben
Formen die in einer Orthostiche stehenden Polster trennt und sich
noch oberhalb des Ligularnärbchens befindet, ist gewöhnlich etwa
so lang wie die B.-N. breit. Sie kann in die Längsfurchen ein-
münden oder schon vorher verlöschen. Jedenfalls reicht sie nie
auf die Dilationsstreifen (vergl. unten). Sie kann gerade sein oder
gebogen (nach oben konvex). Auf diesen Umstand spezifische
Unterschiede zu gründen, wie Zeillkr (1888) wollte, ist schwer,
da beides an ein und demselben Rindenstück vorkommen kann, z.
B. L. II, No. 35, Fig. 5.
Das Verhalten der Querfurche bei weiterem Wachstum kann
ein sehr verschiedenes sein. Bei SubsigillatHen verschwindet sie,
sobald auch die Längsfurchen ausgelöscht werden. Bei Euaigillarien
bleibt sie zwar in vielen Fällen dicht über der B.-N. erhalten (S.
elegantula). Nicht selten rückt sie aber auch weiter ab.
Der Raum zwischen der Querfurche und dem Oberrand der
B.-N. kann fast glatt sein, abgesehen vom Vorhandensein des
Ligularnärbchens. Es können aber auch von diesem Runzeln aus-
gehen oder ein förmliches Runzelbüschel entstehen, in dem das
Ligularnärbchen nicht mehr erkennbar ist (Fig. 12 «= Belegstück 1).
Das in den übrigen Merkmalen übereinstimmende Belegstück 2
Qaerforehe and Kunze tböach«!. 29
(Zecbe Vollmond bei Eseeu) zeigt die Qiierfurcbe noch weiter ab-
gerOckt. Dicht aber der B.-N. ist eine von dem Ligularnftrbchen
ausgebende V-förmige Vertiefung zu sehen, darüber eine Anzahl
etwa V-förmiger Übereinander stehender Runzeln. Noch weiter
abgerückte Querfurcbe zeigt Belegstück 3 vom selben Fundort;
hier ist zugleich die Querfurcbe stärker kourex (nach oben), die
Schenkel der V-förmigen Zeichnungen stehen steiler. Belegstück S
bat auch gr&ßeren Zwischenraum als 2, 2 größeren als 1. Ein
weiteres Stadium zeigen die Figuren 1 und 2 in Lieferung II,
No. 18, wo noch eine schwache Andeutung der Querfurcbe vor-
handen ist, ebenfalls vom selben Fundort. (Siehe auch Fig. 11).
Dieselben Verhältnisse zeigt Belegstück 4 (auf demselben Gestein-
stück wie 1).
Endlich verschwindet die weit heraufgerflckte Querfurche völlig.
In dem Raum zwischen ihr und dem Oberrand der Narbe ist ein
solches Runzelbüsche] entstanden, wie es die nicht seltene f.
crütata der £. rugosa zeigt. Ganz dicht über der B.-N. zeigt sich
OaMlchnot von W. 8t.»<-ii.
Fig. 13.
BaUtehoDg dea Runzelbüachela tod dem Ligalara&rbcheD odh, unterhalb der
Tersch windende D Qnerfuroho, bei Sigillaria typ. Caitobiana. Etw«a schematiiiert
gezeichnet.
Westfalen: Zeche BrocliälraDc.
30 ^* KoKHNK, Sigiilarienstftmme.
bei einem Stücke dieser Art eine kleine, wohl sekundäre Quer-
furche, das RQnzelbQschel dar&ber ist zwar nicht sehr deutlich,
aber doch vorhanden (Zeche Vollmond). Die etwas schematisiert
gezeichnete Detailfigur, Fig. 13, zeigt die Entstehung eines Runzel-
büschels, das hauptsächlich aus zwei ein V bildenden Einsenknngen
besteht. Augenscheinlich liegt es in dem Raum zwischen Quer-
furche und Oberrand der darunter liegenden B.-N.
Ähnlich verhält sich Belegstück 5 (Zeche Ringeltaube bei
Annen); hier Allt auf dem Abdruck ein scharfer Querwulst über
der B.-N. auf, der etwas eingeknickt bis stumpfwinklig-V-fbrmig
ist. Ein Höcker, der augenscheinlich dem Ligularnärchen ent-
spricht, ist wenigstens an einigen B.-N. deutlich unterhalb dieses
Wulstes zu erkennen; 2 kleine ein V bildende Wülste gehen von
ihm aus. Denken wir uns das Positiv, so könnte man glauben,
daß der Querwulst der normalen Querfurche entspräche,
diese also selbst V-förmig würde. Da sicl^ aber darüber
durch eine Einsenkung der Oberrand der Querfurche markiert,
scheint sich die V-förmige Furche innerhalb der eigent-
lichen Quer furche herausgebildet zu haben. Die in Fig. 1 und
2 skizzierten Stücke zeigen, wie mit der Dehnung des Stammes
eine Auslöschung der Querfurche und Entstehung eines Runzel-
büschels Hand in Hand geht. Ein Stück, das zugleich Querfurchen
über den B.-N. bei geringem Zwischenraum zeigt (an S./ossorum)
und an anderen Stellen Runzelbüschel und größeren Zwischenraum
(<S. äff. Schlotheimiana\ ist leider so ungenügend erhalten, daß wir
die Details daran nicht feststellen können (Concordiagrube bei
Landeshut, Niederschlesien).
Sehr merkwürdig ist Belegstück 6 (Zeche ver. Wallfisch bei
Witten, Westfalen): Es findet sich hier eine Querfurche weit
oberhalb des Büschels, schon dicht unterhalb der nächsten B.-N.
Bei manchen Arten entwickelt sich aber kein deutliches Runzel-
büschel, z. B. S, pnncipis^ Liefr. IH; hier wird die Querfurche
bei Dehnung des Stammes sehr schwach. Ein Beispiel dafbr, daß
die Querfurche durch stärkeres Längenwachstum ausgelöscht wer-
den kann, ohne daß ein Runzelbüschel sich bildet, bietet das
von POTONIK (Wechsolzonenbildung, Taf. IV, Fig. 1) abgebildete
Stück.
TranspirationsÖffniiiigen? — Kanten und Qaeminzelong. 31
Es kann auch vorkommen, daß statt der Querfurche eine
Anzahl umgekehrt V-förmige Runzeln übereinander stehen, was
wir kurz als »dachsparrenstellige« Runzelung bezeichnen
im Anschluß an Brongniart (1836, S. 459, »rugosit^s disposees en
chevron ä angle sup^rieur«). Sie kommt vor bei S, scuteüata
(S. 45), bei S. stibrotunda u. a. m.
Nach allen Beobachtungen kann man nicht ohne weiteres auf
das Vorhandensein oder Fehlen der Querfurche einen Artunter-
schied gründen.
Male unterhalb der Blatt-Narben.
IL PoTONife hat (Wechselzonenbildung 1893/94, Taf. III, Fig. 2)
eine rhytidolepe Sigillaria abgebildet, bei der sich unterhalb der
B.-N. Male finden, die auf dem Positiv (Wachsabdruck) elliptische
flache Gruben bilden, wie die »TranspirationsöflPnungen« der Lepido^
dendren, Teils stehen sie wie bei diesen zu Zwei in einiger Ent-
fernung unterhalb des Randes der B.-N., teils sind sie, die eine
mehr, die andere weniger davon entfernt. Wenn auch also, wie
PoTONiä 1. c, S. 27, gezeigt hat, diese Male weitgehende Analogien
mit den Transpirationsöffnungen der Lepidodendren zeigen, können
sie nicht wie bei diesen durch die Parichnosstränge hervorgerufen
sein, die, soweit bis jetzt bekannt, bei den Sigülarien ganz anders
verlaufen als bei den Lepidodendren (vergl. S. 74).
Kanten nnd Qnerrnnzelnng.
Unter der B.-N. finden sich bei vielen Arten 2 Kanten, die
aus den unteren Ecken herablaufen. Ihre Deutlichkeit wird natur-
gemäß durch den Erhaltungszustand beeinflußt. Daß man Stücke,
bei denen sie fehlen, nicht deswegen spezifisch trennen kann, habe
ich bei S. mamülaria und S. elegantula in den Lieferungen erläutert.
Sehr häufig sind die Kanten quergeruuzelt. Bei gedehnteren
Stämmen finden sich dementsprechend 2 Reihen von Querrunzeln
(Beispiel: L. I, No. 19, Fig. 4). Unterhalb der B.-N. dehnt sich
die Runzelung gern so weit aus, daß sie die ganze Mitte auch
erfüllt. (Beispiel : ibid., Fig. 5). Der Mittelstreifen, der die B.-N.
32 W. KosRHB, Siglllarienst&mme.
trägt, kann überhaupt ganz und gar mit Querrunzeln bedeckt sein.
Auch dies Merkmal ist von der Erhaltung abhängig, auf sein
Fehlen können nicht ohne weiteres spezifische Unterschiede basiert
werden. Doch ist zu bemerken, daß es »Arten« gibt, z. B. S.
laevigata^ wo Runzelung konstant fehlt, während sie z. B. bei S,
teaaeUata äußerst selten, bei S* acuteUata ganz gewöhnlich ist.
Ähnliches gilt für die Kanten.
Bei Subsigillarien fehlen die Kanten in der Regel, daher ist
es bemerkenswert, wenn sie doch auftreten, z.B. bei 8. McMurtneu
Ein Mediankiel ist bei den Arten , wo die Kanten vorkommen,
auch eine nicht seltene Erscheinung, z. B. S. cancriformü^ vergl.
auch S. i^ugoaa^ Liefr. I, No. 18, S. 7, S. Schlotheimiana, S. Boblayi
f. subcontiguoL.
2 erhabene Linien gehen oft von den Seitenecken aus. Auf
ihren Verlauf wurde von Zeiller, 1888, fftr die Artunterscheidung
wert gelegt. Ihre Deutlichkeit kann aber wechseln (No. 59).
Einfluß des sekundären Dickenwachstnms.
Da Dicken Wachstum bei Sigillarien nachgewiesen ist, scheint
es zunächst selbstverständlich, daß dabei die B.-N. in die Breite
gezogen werden. Da sich hierßlr in der rezenten Pflanzenwelt,
so in Theophrasta imperialts^ Beispiele finden, vermutete Po-
TONIE dies auch (Wechselzonenbildung, S. 48, Lehrbuch, S. 250).
Auch Scott (Studies in f. Bot., 1900, S. 189) gibt an:
»As the stein increased in diameter with age, the scars not only became
more widely separated, bat were also themselves stretched out in the horizontal
direction.«
Die Beobachtungen zeigen aber, daß bei Sigillarien andere
eigenartige Verhältnisse vorliegen. Wenn die ganze Rinde gleich-
mäßig sich ausdehnte, müßte das Verhältnis der Breite der Rippe
zu der tler B.-N. annähernd konstant sein. Nun findet man aber
Narben von derselben Form und Breite auf Stücken mit sehr
verschieden breiten Rippen, auch wenn diese Stücke nach allen
übrigen Merkmalen zu derselben Art gehören. Vergl. Liefr. I, 18,
Fig. 4, 5, 6, No. 19; Liefr. III, S. Voltzi, No. 58. Wenn auf manchen
breiten Rippon die Blattnarbe doch noch ziomlich schmal ist
Einfluß des Beknnd&reii Dicken wach stams. 33
(L. I, No. 18, Fig, 2, 3, 4), so müßte sie also in der Jugend
äußerst schmal gewesen sein, wofür keinerlei Beispiele bekannt
sind. Es ist vielmehr zweifellos, daß eine Verbreiterung der B.-N.
nicht in demselben Maße erfolgt, wie die der Rippe, wie auch aus
den folgenden Angaben hervorgeht.
Bereits Hblmackbr hat 1874 (Berg- a. Hüttenm. Jahrb. d. k. k. Berg-A.
Leoben und Pribram) an den Sigillarien der Dombrauer Flötze dies beobachtet,
S. 44: «Da die B.-N. and das Mittelfeld mit zunehmendem Alter des Stammes
nicht breiter werden, wie die Rippen selbst, so nimmt die Breite derselben mit
zunehmendem Alter einen geringeren Teil der ganzen Rippenbreite ein.«
KiDSTOH hat ebenfalls beobachtet (Ann. a. Mag. Nat. Bist. S., 1885, S. 362)
bei S. laevigaia Bkonov., daß, obwohl die Rippen mit dem Aller ao Breite zu-
nehmen, die B.-N. wenig oder gar keine Vergrößerung erfahren, hiernach scheine
es, daß die Größe der B.-N. im Verhältnis zur Breite der Rippe yon geringem
spezifischen Wert ist.
Zbillkb yertritt dieselbe Ansicht. Er sagt (1888, S. 5*25, übersetzt): »Die
Breite der Rippen ändert sich merklich gemäß dem Alter der Stämme, wie es
ein Vergleich der Figuren 4, 7, 5 und 6 der Tafel 79 zeigt, bei denen sie Ton
einer zur anderen zunimmt. Was den Zwischenraum und die Form der Blatt-
narben selbst anbetrifft, so sind die Variationen, welche sie erleiden, anschei-
nend unabhängig vom Alter und außerdem sind sie in ziemlich en^en Grenzen
eingeschlossen.«
Meine Beobachtungen stimmen durchaus mit denen der drei
genannten Autoren überein (man vergl. oben und bei S, rugoaa^
S. Schloiheimiana^ S. Voltzi), Wir müssen noch in betracht ziehen,
daß auch gleich bei der Anlage B.-N. angelegt werden können,
die nicht die ganze Breite der Rippe einnehmen; z. B. zeigt das
auf S. 24 erwähnte Stück der S. B.^ einzelne B.-N., die bedeutend
kleiner sind als die übrigen und dadurch einen weit geringeren
Bruchteil der nicht verschmälerten Rippe einnehmen. An dem in
No. 18, Fig. 6 abgebildeten Stücke zeigt die neu einsetzende
schmälere Rippe auch etwas schmälere B.-N., als die unteren breiten
Rippen. Doch ist das Verhältnis von Rippenbreite zur Blatt-
narbenbreite bei diesen etwas größer als bei jener; die Seiton-
streifen haben also vermutlich bereits eine geringe Dilatation erfahren.
In der Regel werden also die breiten Seitenstreifen durch
ein Dickenwachstum erzeugt, an dem der Mittelstreifen nicht oder
nur in geringem Maße teilnimmt. Sie tragen meist starke
Längsstreifung.
Nene Folge. Heft 4.'i. 8
34
W. KoRHMK, Sigillarienstämme.
ÄDatomische Beobachtungen, die über ihre Entstehung Auf-
schluß geben könnten, sind mir nicht bekannt. Doch müssen sie
wohl als Dilatationsstreifen (De Bary) dienen. — Von rezenten
Beispielen ließe sich vielleicht auch Picea exceha heranziehen. Hier
nehmen die B.-N. ebenfalls nicht am Dickenwachstum teil, sondern
werden durch dieses einfach auseinander geschoben.
Bei weiterem Dickenwachstum geht die epidermale Oberfläche
schließlich verloren. Die dadurch entstehenden Oberflächen sind
den erst durch Fossilisation entstandenen subepidermalen Erhaltungs-
zuständen sehr ähnlich und werden deshalb bei diesen behandelt.
or
Blattstellimg.
Verbindet man eine B.-N. (A im nebenstehenden Schema)
mit den sechs nächst benachbarten (B, B', C, C, D, D'), so erhält
man drei Linien, die E. Weiss (1893, S.21)
als die drei Hauptreihen bezeichnete. Wie
bereits Weiss bemerkte, ist bei normalen
Sigillarien eine dieser Reihen (D, A, D') die
Orthostiche. Nur bei »iS. camptotaenia«^ sind
^n alle drei Reihen schief, wie z. B. auch bei
Bothrodendron <, einer der Gründe daflar, die
erwähnte Art von den Sigillarien zu entfernen.
Die Linie C B bildet einen, einem Rechten angenäherten Winkel
mit der Richtung der Orthostiche (Winkel y rechts oben). Ist
der Winkel (p spitz, so erhalten wir die flachste Spirale von
außen gesehen nach rechs aufsteigend, ist er stumpf, nach links
aufsteigend (bei Abdrücken ist natürlich rechts und links zu
vertauschen). Daß (p stumpf ist, ist, soweit ich feststellen konnte,
etwas häufiger. Es ließ sich aber bisher nicht nachweisen, daß
die Richtung oder die Steilheit der Linie CB für einzelne
Arten charakteristisch ist. Der Winkel (p muß durch das Dicken-
wachstum sich 90^ nähern.
Die Divergenz festzustellen ist sehr schwierig, da ringsam erhaltene
Sigillarien stamme selten sind, und die flach zusammen gefallenen Stämme vor
oder bei der Einbettang meist so verdrückt wurden, daß keine sicheren Resultate
zu erzielen sind. Goldenbbro (1857, S. 2. u. f.) glaubte ein Verfahren gefunden zu
Blattstellong. — Blütennarben. 35
haben, aach ans Brachstacken die Divergenz berechnen zn können, wie bereits
Wmss bemerkte, mit Unrecht. Stuk (Culm-FJ 1875, S. 296) konstru-
ierte für einen rings erhaltenen Sigillarien-Steinkern ein ähnliches Bild wie für
89
Lepidodendron Volkmannianum mit der Diyergenz ^^. Die Orthostiehen sollen
nur scheinbar solche sein, in Wirklichkeit Parastichen mit der Differenz 21.
Diese Berechnungen verlieren aber sehr dadurch an Wert,
daß die Divergenzen an einem Sigillarienstamm sich ändern. Es
können sich nämlich neue Orthostiehen nach oben zu einschieben,
was ziemlich häufig sich beobachten läßt. Von den zahlreichen
mir bekannten Beispielen seien hier folgende, die durch Abbildungen
veranschaulicht sind, herausgegrifien : Liefr. I, No. 18, Fig. 6. —
Liefr. III, S. lorica^a, Fig. 2. — Zeiller, 1886, Taf. 78, Fig. 3. —
Weiss, Aus der Steink., 1881, Fig. 12. — Weiss, Fl. d. j. Steink.
u. d. Rothl., 1869/72. S. mamillaris, Taf. 15, Fig. 1, 2. -^ Durch
das sekundäre Dickenwachstum wurden die Orthostiehen aus-
einander gerückt. Sollten nun die Blätter im oberen ' Teil des
Stammes nicht weiter auseinanderstehen, was bei ihrer schmalen
Gestalt unvorteilhaft gewesen wäre, so mußten neue Orthostiehen
sich einschieben.
Anomale Stellung der B.-N., wie sie Brongniart^s Fig. 1 auf
Taf. 147 (H. V. f., 1836) zeigt, wo unmotiviert einzelne B.-N. ein-
geschaltet sind, rührt vermutlich davon her, daß verschiedene
Rindenfetzen übereinander gefallen sind. Um sich dies glaub-
hafter zu machen, vergleiche man, wie in unserer Fig. 1 in
Liefr. III, No. 56, die beiden umgekehrt orientierten Stücke sich
an einander gelegt haben.
Blfitennarben.
Vergleiche auch S. 21 und 27 sowie die Abbildungen bei
S. elegantida in Liefr. III, Fig. 5. Die Blütennarben stehen ge-
wöhnlich in Querzeilen und haben rundliche oder ovale Gestalt
mit einem runden Närbchen in der Mitte.
Zeiller gab 1888 als Charakteristikum seiner S. teaaeüata vom
Departement Pas-de-Calais an, daß die B.-N. nicht in Querzeilen,
sondern in Längszeilen in den Furchen ständen. Bei Vertretern
3*
36 W. KoRHNB, Sigillarienatäinme.
dieser Art im Saargebiet beobachtete ich allerdings nur Qtierzeiien.
Bei einem Stück in der Bochumer Bergschulsammlung (Prosper II,
Fl. 5) fand ich aber die Längszeilen, wie sie Zeillbr angibt. Doch
handelt es sich vermutlich nur um Unregelmäßigkeiten bei einer
Anhäufung mehrerer Quirle übereinander.
Systematik.
Sigillaria Brongniart verändert.
SiyiUaria Bronon., 1822, S. 209, No. 6; S. 222, gegründet auf S. Mcuieliata.
Bekanntere Synonyme sind:
ClaUiraria Bbomoit , ibid., S. 209, No. 7; S. 222, gegrfindet auf Ciat/traria (^ Si-
gillariä) Brardi.
Rhytidolepis Stkrnb., I, 2, 1823, S. 26, gegründet auf Pabnacitea variolatus
ScRLOTH. (siehe nnten), Palmaciies oculatus und RkytidolepU oceiUUa
Stehnb. Nach Stkrnberg »wegen der mit dicken Ranselo gefurchten
Rinde«. Mit Runzeln meint er wahrscheinlich die Rippen.
Fnvularia Stermb., 1825/26, S. XIII, gegründet teils auf canee/ZlBlis Snbsigillarien
(z. B. S, Brardi) teils auf favularische Eusigillarien , teils auf noch
andere »Arten«.
Alle genügend bekannten Arten müssen zur Gattung Sigülaria
selbst gestellt werden. (Andere problematische, ev. zu der Familie
der Sigiüariaceae zu stellende Gattungen siehe unten.) Die Gattung,
wie sie Brongniart zuerst aufstellte, umfaßte noch nicht die Sub-
sigillarien; diese wurden von Brongniart erst 1828 (Prodr.) dazu
gezogen, und die Gattung auch auf gewisse Farne ausgedehnt,
die wir ebenso wie eine Anzahl der von anderen Autoren dazu
gerechneten Spezies ausschalten müssen (vergl. im Anhang). Die
nicht auf die epidermale Oberfläche, sondern auf tiefere Erhaltungs-
zustände gegründeten Arten folgen unten.
Die Aufstellung neuer Arten habe ich unterlassen,
weil jedenfalls ein großer Teil der jetzt nicht unterzubringenden
Formen als bloße Ausbildungsweisen schon beschriebener Arten
sich herausstellen wird.
Die Gruppierung der Spezies soll hier in der Weise vor-
genommen werden, daß hinter eine der besser bekannten Arten
die ihr ähnlichen oder mit ihr durch Übergänge verbundenen an-
gefügt werden. Es soll mit den ältesten Formen begonnen werden.
Es ergeben sich 2 Sektionen.
Systenifttik. — Busigillarien. 37
L Eosiglllarla Weiss.
Sigillaria Bkonon., 1822, 1. c.
WtyÜdolepia Stbrnb. 1. c.
Sigillariae costatae Sterzbl, £rl. z. geol. Spezialk. d. Königr. Sachseo, Blatt 113,
1881, S. 90 {Favularia et Rhytidolepis). Ohne weitere Definition.
Eusigiilariae Wbibs, 1889, Zeitschr. d. Deutsch, geolog. Gesellsch., Bd 41, S. 379-
Die B.-N. stehen entvireder auf sechsseitigen Polstern oder diese
verschmelzen zu Längsrippen, die durch gerade Furchen getrennt
sind, d. h. Skulptur favularisch oder rhytidolep (Ausnahmen siehe
S. 27). Eine Abtrennung der Formen mit favularischer Skulptur
scheint nicht zweckmäßig, da zu viele Spezies sowohl favularische
als rhytidolepe Skulptur aufweisen (vergl. S. 26), wenn auch einige
nur die eine oder die andere zu haben scheinen.
Die Unterabteilungen, die Weiss bei seiner Bearbeitung der
Favularien aufstellte, sind zu künstlich, als daß wir sie beibehalten
könnten. Daß die Favulanae eccentrae nicht als Gruppe aufrecht
erhalten werden können, wurde bereits S. 26 erwiesen. Daß Formen
der Fawlariae eccentrae decoratae teils mit solchen der F. ecc.
laeoes, teils mit F. contiguae^ teils F. centratae verwandt sind^ er-
giebt sich aus Bemerkungen bei S. elegantula^ L. III, 52, bei /S.
loncata, L. III, 54 und bei S, cancriformis^ S. 38^ vergl. auch bei
S. heaagonalisy S. 42.
Falls man doch eine Teilung innerhalb der Eusigillarien vor-
nehmen wollte, müßte man dabei vor allem die Form der B.-N.
und die anderen Merkmale daneben auch noch benutzen. Man
könnte vielleicht von den Eusigillarien i. e. S. eine Gruppe abtrennen,
die S. inferior, biaispidatüy Eugenüf cancn/ot^mie etc., event. auch
S. eleganttda^ umfasst. Die Beobachtungen reichen aber dazu noch
nicht aus.
Sigillaria bicuspldata, Liefr. II, 32.
Sigillaria inferior, Liefr. II, 33.
Sigillaria Eugenii.
Stör, Culmfl., 1877, S. 296, Taf. 25, Fig. 2, 3.
Narben sechsseitig, oben stark ausgerandet, klein, Seitenecken
38 ^* KoEHMB, SigUluienst&mme.
spitz, oberer Rand lang. Furchen zickzackförmig, Zwischenraum
meist unter B.-N. -Länge.
Wenn auch die Abbildung Sturs nicht ganz hinreicht, kann
doch die von Potoniä, Wechselzonenbildung, Taf. IV, Fig 1 ab-
gebildete Sigülaria damit identifiziert werden. Diese zeigt, wie
der Zwischenraum wächst, die Querfurche sich auslöscht und die
Längsfurchen fast gerade gestreckt werden. Mit S. inferior und
S. hicuspidata ist die Art sehr nahe verwandt. Andererseits
schließen sich die als Anhang aufgeführten Formen eng daran
an. Wir erhalten dadurch Übergänge zum Typus eleganUda. S.
elegantvla selbst ist durch die Verschmälerung der B.-N. nach
oben unterschieden, S. fossorum durch bedeutendere Größe; 5.
loricata könnte event. damit vereinigt werden, hat aber gewöhnlich
stärkeren Zickzack der Furchen.
Niederschlesien: Liegend-Zug. Oberschlesien: Rand-
gruppe: Peterswald, Eugen-Schacht.
Anhang. S. cancriformis Weiss, 1887, S. 50, Fig. 90,'91, 92.
(= S. Bismarckit ibid., S. 22, Fig. 10.)
Untere Seite der B.-N. mit aufgesetzter Spitze, untere Ecken
abgerundet oder deutlich. 3 Kanten unterhalb der B.-N. meist
deutlich, oder statt dessen Quer runzel reihen. Außer von den von
Weiss angegebenen Fundorten auch z. B. vom Bismarckschacbt:
Belegstuck No. 1 und 2, dieses aus dem Hangenden der Nieder-
bank des Sattelflötzes. — Die 3 Kanten sind an diesem Stück zwar
mit Mühe, aber doch deutlich zu erkennen. Vom selben Bismarck-
schacbt 1 und gleichem Flötz stammt der Abdruck, der das Original
zu S. Bismarckii bildet. Er stimmt im übrigen ganz mit Beleg-
stück 2 überein, nur fehlen die drei Kanten nach Weiss. Ferner
vom Hermannsscbacht, Gr. Grf. Laura, Hg. d. Blücherflötzes.
S. acarifeia Weiss, 1887, S. 49, Fig. 89. Seitenecken
nicht so deutlich wie bei 8. cancriformis^ Original ungünstig erhalten.
S. Fannyana Weiss, 1887, S. 35, Fig. 51, 52. Steht sowohl S,
Eugenn als S, fossorum nahe.
S. trapezoidalis Wkiss, 1887, S. 27, Fig. 23, 24. Fig. 23 steht darch
ihre Kleinheit mehr S. Eugenii nahe, die größere Fig. 24 ist von S, fouorum
nicht zn trennen.
Easigillarien. 39
Vorkommen.
Der Typus Eugenii gebort der Rand- und SHttelflötzgruppe
Oberschlesiens und dem Liegendzuge Niederscblesiens an.
Sigillaria Youtigiana
Kidston, Fossil Plauts from Lower carbonif. rocks of Scotland,
1893/94, S. 262, Taf. VI, Fig. 2.
Blattnarben ähnlich denen von S. Schlotheimiana (h, I, 19),
aber unter den Seitenecken sehr stark ausgeschweift, oben stark
ausgerandet. Seitenecken sehr spitz, aus jeder läuft eine Linie
herab. RunzelbQschel über der B.-N. hauptsächlich durch 2 ein
V mit einander bildende Linien vertreten. Närbchen wie bei S.
Schlotheimtana, Zwischenraum groß. Furchen sehr stark
wellig. Die B.-N. nehmen nicht die ganze Breite der Rippen ein
und stehen etwas über den Erweiterungen. Durch die regel-
mäßige starke Wellung der Furchen, die bei keiner jün-
geren Sigillarie in dieser Weise wiederkehrt, bildet die Art einen
Typus für sich. Sie hat eine nicht geringe Ähnlichkeit mit Lepi-
dodendron Volkmanmanum, Die Abbildung dieser Art in PoTONiäs
Lehrbuch (S. 222, links unten) zeigt sogar eine V- förmige Ver-
tiefung über der B.-N. Die Übereinstimmung mit echten Sigillarien
ist aber zu groß (vergl. Liefr. I, 19, Fig. 1, sowie S, Canobiana\
als daß man sie von diesen abtrennen könnte.
Vorkommen: Schottland. Carboniferous Limestone Series;
Fossil Ironstone Group: Robroystone hei Glasgow. Lanarkshire
(nach Kidston). — Unsere Art und S. Canobiana sind die ältesten
britischen Sigillarien.
SigiUaria tnicrorhombea Weiss, Liefr. III, 53.
Slgillaria loricata Weiss, Liefr. III, 54.
SigiUaria elegantula Weiss, Liefr. III, 52.
Anhang. SigiUaria subquadrata Weiss, 1887, S. 21, Fig. 9, 8, typ.
elegantula^ mit Marksteinkern. Oberschi. Kattowitz, Ferdinandsgrabe.
SigiUaria Scharleyensis Weiss, 1887, S. 34, Fig. 42, S, typ. eiegantula,
Obersohl. Kadzionkaograbe bei Scharlej.
SigiUaria parvula Weiss, 1887. S. 20, Fig. 7, S. typ. elegnntula,
Niederschles. Carl- Georg- Victor- (Jrube bei Neu-Lässig.
40 W> KoEHMK, Sigillarieost&mme.
Sigillaria densifolia Bromom., H. v. f., 1836, S. 423, Taf. 158, Fig. 3
(= Aspidiaria BrongniarHi Pbesl in Stbrmb., 1838, S. 182) —>? ErhaltangszoBtand
von S. typ. eleganhUa (Berghaapten, Baden).
Sigiüaria doliarü Weiss, 1887, S. 31, Fig. 37. B.-N.
sechsseitig, klein; Zwischenraum gering. Bei der Erhaltung nicht
erkennbar ob S. elegantula oder S. cumulata, — Dortmund: Zeche
Fürst Hardenberg. 5 cm im Hang. v. Flötz 5 (wohl über Flötz
Zollverein).
SigillaiHa bicostata Weiss, 1887, S. 46, var. emarginata^
Fig. 80 (var. integra, Fig. 79: an S. elegantula). — Ähnlich S.
elegantula f. rhenana^ aber ß.-N. mehr vom ScUotheimiana'TyfUSj
Kanten sehr deutlich.
Sigillaria fossorum Weiss, Liefr. III, 55.
Anhang.
Sigillaria iubrecta Weiss, 1887, S. 39, Fig. 61. Das ziemlich schlecht
erhaltene Stück zeigt an mehreren Stellen noch deatlicho Scitenecken. Die
Fignr bei Weiss ist also falsch. Mit S, fossorum mindestens nahe verwandt.
— Westfalen: Zeche Alteweib b. Horde.
Sigillaria Branconis Weiss, 1 8S7, S. 20, Fig. 6 ; S. typ. fossorum,
wenig schön erhalten. Niederschlesien, Fundort unbekannt.
Sigillaria Berendti Weiss, 1887, S. 36, Fig. 53.
Die B.-N. ähnehi im unteren Teil des wohlerhaltenen Abdrucks
denen vom S. fossorum f. elongata. Im oberen Teil, wo der Zwischen-
raum etwas größer, nähern sie sich aber denen von S, mamiUaris^
ja durch ihre Größe sogar von S. Boblayt; von dieser jQngeren Art
muß unsere, der Mager kohlenpartie angehörige, nach Möglich-
keit unterschieden werden; sie hat nicht die breiten Seitenstreifen,
die bei S. Bollayi so häufig sind, auch die Narbenform weicht
etwas ab. Vermutlich verwandt mit den in Fig. 1 gezeichneten
Rhytidolepen der Magerkohle vom selben Fundort: Westfalen.
Krone bei Horde.
Sigillaria germanica Weiss, 1887, S. 88 (Fig. 57, 58, 59). Drei onter
sich ziemlich verschiedene der Übergangsformon zwischen S. fossorum und S,
mamillaris wurden unter diesem Namen von Weiss vereinigt. Seine var. Eheriiana
kann man wohl noch mit S, fossorum vereinigen. Die var. LoreUiana steht der
S. fossorum f. elongata recht nahe, ähnelt aber andererseits S. mamiUaris, Die
var. Datheana ist jedenfalls nur eine Form von S, barbata^ mit der sie zusammen
vorkommt (Liefr. III, 56, vergl. auch S. 16),
BiuigülaneD. 41
Sigillaria semipulvinata
K1D8TON. F088. Fl. Yorksbire Goal Field. Trans. K. Soc. Edinburgh.,
1897, S. 57, Taf. III, Fig. 1—5. ~ B.-N. ähnlich denen von
S. elegantulay darunter zwei quergeruuzelte Linien. Zickzack der
Furchen stark, auch bei größerem Zwischenraum. — Middle
Goal Measures.
Ein Stock aus Westfalen, Zeche Schleswig- Holstein b. Dort-
mund, könnte wohl hierher gestellt werden, wenn auch die Polster-
begrenzung nicht so dicht an den beiden Seiten des oberen Teils
der B.-N. entlang läuft, wie es bei Kidstons Stücken der Fall
zu sein scheint.
Sigillaria mamillaris, Liefr. II, 35.
Anhang. Sigillaria Davreuxii Brongn. Prodr., 1828, S. 64.
H. V. f. 1836, S. 464, Taf. 148.
= Siyillaria stenope/tis Boulay, T. h. Nord de la Franco, S. 45, Taf. 4, Fig. 6.
B.-N. sehr langgestreckt; vergl. S, mamillafnSf L. II, 35 und
S. Boblayij L. III, 57. Auch von S. elongata schwer zu trennen.
Vergl. noch Zeiller, 1886, Taf. 86, Fig. 7—10; 1888, S. 569.
Nord-Frankreich, vorwiegend in der mittleren Zone, nach
Zeiller.
Saargebiet: Liegender, auch mittlere Flötzzüge, wenigstens
nach den Stücken der S. B.^
Sigillaria pyri/ormis Brono»., 1828, S. 65; 1836, S. 448, Taf. 153,
Fig. 3, 4, auf schlechte Stücke gegründet (Zeillkr, 1888, S. 572).
Sigillaria affinis König (dod Schloth.), Ic. foss. Teil II, Taf. XIV,
Fig. 165, 8. typ. Davreuxi; B.-N. birnförmig, Querfarche.
Sigillaria oblonga Sauveür (. . . Beige), 1848, Taf. 57, Fig. 2.
Typ. Davrettxi
Sigillaria Qräseri Brongn., Bist., 1836, S. 454. 1837, Taf. 164,
Fig. 1.
SigiUaria graciHi Brongn., ibid., S. 462, Taf. 164, Fig. 2.
Sigillaria minuta Sauvbub, Taf. 55, Fig. 2.
B.-N. birnförmig, klein, ohne Seitenecken. Närbchen über der
Mitte, Furchen wellig. Zwischenraum circa Blatt -Narbenlänge.
Zwischen den B.-N. Querrunzelung.
42 W. KoEHMB, SigUlarienstämme.
Zeillrr rechnet beide erstgenannten Arten zu S. elongata,
indem er sie an seine Fig. 8, Taf. 81, anschließt. Ob diese aber
zu S. eltmgata gehört, erscheint nach meinen Beobachtungen zweifel-
haft. (Mit ihr identisch ist unsere Fig. 12.) Andererseits ist die
Annäherung an S. mamillaris f. Brasserti sehr groß. So gehört
Goldenbergs Abbildung von S. Grasen, 1857, Taf. VIII, Fig. 14
(aus Dudweiler) höchst wahrscheinlich dazu.
Bromgxiart gibt an, es sei bei S. Oräseri duf ein Närbchen vorhaDden;
da seine Abbildoog 1. c. aber alle drei Närbchen zeigt, die von S, gracilis aber
nur eins, so hat er dabei beide verwechselt. Jedenfalls beraht das Vorhanden-
sein von nur einem Närbchen auf schlechter Erhaltang.
Vorkommen: Aachener Revier: Esch weiter nach Brong-
MiART 1. c, S. 454 und S. 462. — Saargebiet: Goldenberg gibt
1. c, S. 33 S. Grasen (an S. TnamiUa^is) von Dudweiler und Sulz-
bach an. /S. gracilis (S. 462) komme nicht vor.
Oberschlesien: vergl. bei S. mamillaris,
SigUlaria FeistmanUli Gkinitz, N. Jahrb. f. Min. 1865, S. 392, Taf. III,
Fig. 4. ^ B.-N. eiförmig, oben stark verschmälert, Forchen wellig, Zwischenraum
gering, Qaerranzelong. — Radnitser Becken: Bras. Nach Bergmeister Feist-
MANTEL genannt.
SigUlaria decorata Weiss, 1893, S. 207, Taf. 27, Fig. 105.
= SigUlaria subornata Weiss, 1893, S. 209, Taf. 27,
Fig. 106.
B.-N. sechsseitig mit sehr spitzen Seitenecken, Seiten des Ober-
teils ziemlich stark konvergent; oben ausgerandet; von einer
zu den Eusigillarien zu rechnenden Form. Zwischenraum gering.
Furchen zickzackfbrmig, Querfurche gerade und durchgehend. —
Oberschlesien: Agnes -Amanda- Grube bei Kattov^itz; Leopold-
grube bei Orzesche.
Sigillaria hexagonalis Aghepohl, 1881, Blatt 21, Fig. 10, S. 72.
Die Art wurde von Zeiller zu S. Boblayi gestellt Doch ist
das, wenn auch nicht ausgeschlossen, so doch noch zu erweisen.
Das von Weiss, 1887, S. 23, Fig. 13 hierhergestellte Exemplar
unterscheidet sich von S, Boblayi durch kräftigeren Zickzack der
Längsfurchen. Dies Merkmal ist allerdings nicht leicht ganz sicher
zu konstatieren, besonders am Abdruck. Z. B. zeigen die Originale
zu Weiss' Fig. 63 und G4 (S. campanulopsis) breite Zickzackfurchen.
Easigillarien. 43
Will man aber eine feine Linie (die im Abdruck leicht abgerieben
wird) als eigentliche Furche auffassen, so macht diese einen schwach
welligen Eindruck, wie in den Detailfiguren. — Soweit Achepohls
Figur erkennen läßt, ist das Stück mit Weiss' Fig. 13 spezifisch gleich.
Während Weiss S, hea^agonalis zu den Favulariae contiguae
stellt, weil rechts und links von der B.-N. noch ein Stückchen
Polster frei bleibt, so stellt er SigiUana major Weiss, Fig. 8^ S. 21
zu den F. centratae. Da sich der ganze Unterschied aber durch
ein geringes Dicken Wachstum erklären läßt, kann er kaum zur
spezifischen Trennung dienen. An dem Original der eben
erwähnten Art bekommen viele B.-N. durch Ausschweifung
oberhalb der Seitenecken ein mehr oder minder glockenförmiges
Aussehen. Auch finden sieh unter einzelnen B.-N. bereits Quer-
runzeln. So ist kein großer Sprung zu dem zu den F, eccentrae
decoratae als S. campanulopsis var. subrugosa Weiss, S. 40, Fig. 63
gestellten Stücke vorhanden.
Hier ist auch der Zwischenraum ein klein wenig größer als
bei voriger Art. Noch etwas größer ist er bei S. campanulopsis
var. barbata Weiss, Fig. 64. Dies Stück ist aber von S. mamillai^
in keinem wesentlichen Punkte verschieden, während wiederum
ein ähnliches Stück desselben Fundortes mit geringerem Zwischen-
raum der S. capitata Weiss (== S./osaoj^um) durchaus entspricht.
An Stücken von Zeche König Ludwig, die übrigens z. T. einen
Mediankiel aufweisen, zeigt sich ebenfalls, daß sehr geringer
Zwischenraum die Stücke S. fossot'um ähnlich macht, während vom
selben Fundort eine schlecht erhaltene S, cfr. mamillaris mit
Zwischenraum fast gleich 1 vorliegt.
Vorkommen des Typus heaagonalis: Westfalen: Zeche
Bruchstraße; Zeche Ruhr und Rhein. Hg. v. Fl. Magdalene (S.
heaagonalisX Zeche Neu-Essen IV bei Altendorf (S, majoi% Zeche
Vollmond (S. campanulopsis)^ König Ludwig bei Bruch (Untere
Fettk., leg. W. Koehne, August 1903).
Sigillaria Bretonensü Dawsoü, Geol. Soc. XXIT, 1866, S. 148,
Taf. YII, Fig. 27, 27 d. B.-N. sechsseitig mit spitzen SeiteneckeD; gerade Quer-
furche mit Ligalamär beben. Kleiner als S. mamiilaris. — Nea-Scbottland)
Cape Breton. »Middle Goal formation«.
44 W. KoKHNK, Sigillarienstämme.
Sigillaria eminens Dawsos, 1866, S. 148, Taf. VT, Fig. 24, 24A.
B.'N. birnförmig, Furchen gerade, Qaerfarche, ZwiBchenraam gering. Dimen-
sioncn für eine Rhytidolepe außerordentlich klein. Fundort wie S. ßretonentu,
Sigillaria obovata Lksq., 1858, S. 872, Taf. XIV, Fig. 4. B.-N. birn-
förmig, nach oben verjüngt. Zwischenraam über 1, Rippen flach, breiter als bei
der vorigen, viel breiter als die B.-N., fast glatt. — Trevorton Goal, low beds.
Sigillaria Le»curoei Schimpkr, 1870 — 74, II, S. 85. (= S, Ijuchtü
Lesqüerbüx, 1879—1880, S. 485, Taf. 72, Fig. 7, 8). Fig. 7 ähnelt Ä mamiliaris,
Fig. 8 fthnelt S. scutellata oder auch 5. principis. Gegründet auf die Fig. 1 and
2 (non 8), Taf. II bei Lesqu., 1858 (Gat. Pottsv. Sei. Ass.) die er »by error in
explanation of the plate« zu S. aUenuata stellte.
SigiUarta Weisaii Zbiller, 1886, B. h. de Val. Atlas,
Taf. LXXXIII, Fig. 5; 1888, S. 542. - B.-N. regelmäßiger
sechsseitig, Rippen schmaler, Närbcben höher als bei S. scutellata.
Ob S. undulaia bei Weiss (Aus d. Steink., S. 5, Taf. 2, Fig. 12)
damit identisch ist, wie Zbiller ohne weiteres annimmt, ist sehr
zweifelhaft.
Sigillaria Micaudi
Zeiller, 1886, Taf. LXXVI, Fig. 11, 12; 1888, S. 576.
B.-N. sechsseitig, durch starke Ausschweifung unter den
Seitenecken denen von S. Schlot/ieimiana ähnlich. Furchen gerade
oder schwach wellig, Querfurchen gerade. Zwischenraum gering.
Unter den B.-N. zwei quergerunzelte Kiele. Nähert sich S. ma-
millarü (Fig. 4B in 35), durch die Form der B.-N. hiervon unter-
schieden. Ähnlich ist auch, wie Weiss bemerkte, S. bicostata
W., was vielleicht aber nur auf Konvergenz beruht. Auch Formen
von /S. Boblayi (f. Camapensis) nähern sich ihr und stehen ihr
vielleicht am nächsten. — Vorkommen: Gebiet von Valenciennes:
Zone superieure: Döp. Pas- de- Calais.
Sigillaria barbata, Liefr. III, 56.
Sigillaria Boblayi, Liefr. III, 57.
Sigülana massüiensis Lesqx., .... Illinois, 1870,
S. 446, Taf. XXV, Fig. 3, 4. B.-N. groß, unten spitz, sonst ähnlich
S. Boblayi^ Zwischenraum 1, Furchen tief; Rippen flach, längs-
gestreift, breiter als die B.-N.: Illinois: Sandstone at Marseilles.
Sigillaria kexagona Lksqx. (non Bromon.), 1880, S. 483, Taf. 72,
Fig. 1. Schlecht kenntlich, wohl S. Boblayi oder S. tessellata.
Easigillarien. 4Ö
Sigillaria sol Kidston, Yorkshire Goal Field, S. 56, Taf. III,
Fig. 6.
B.-N. sechsseitig, sehr groß, obere und untere Ecken abge-
rundet, seitliche Ecken bei niedrigeren B.-N. deutlich vorhanden,
bei etwas höheren abgerundet. Närbchen groß. Querfurche an
unserem Belegstück teils deutlich, teils nicht erhalten^ Furchen
gerade, Zwischenraum über 1^ Rippen sehr breit Unter den B.-N.
2 Querrunzelreihen. Verwandt mit S. Boblayi und S. principü. —
Westfalen: Zeche Zollverein bei Altenessen, Flötz A, Hangendes.
— Yorkshire. Middle Goal Measures. Hör. Bamsley Thick Goal.
Kilnhurst Pit. Rotherham.
Sigülaria scutellata Brokgniart.
ff PhytoHthus notatm Steinhauer, Am. phil. traDs., 1818, I, Taf. VIII, Fig. 3.
SigiUaria scutellata Bronom., Class., 1822, S. 239, Taf. I (12), ¥ig. 4.
Wtyädolipis scutellatus (Bronon.) Sternd., 1, 1825, S. XXIII.
ff RhytidoUpis Steinhaueri Stkrnb., 1. c, S. XXI [I.
(f)Sigillaria pachyderma Brongn., 1828, S. 65; 1836, S. 452, Taf. 150, Fig. 1.
ff SigiUaria notata (Stbxühaukr) Brongn., Prodr., 1828, S. 65.
Sigillaria scutellata Brongn., Hist, 1836, S. 455, Taf. 150, Fig. 2, 3. — Nod?
Taf. 163, Fig. 3.
» notata Brongn., I. c, S. 449, Taf. 153, Fig. 1.
f SigiUaria eUiptica var. r, 1. c., S. 417, Taf. 163, Fig. 4.
ff SigiUaria tessellata Sauvkue (non Brongn.), 1848, Taf. 53, Fig. 3.
f SigiUaria undukUa Sauveur (doo Rhytidolepis undutata Stbrnb., non S, unduiata
Göppbbt), 1848, Taf. LVIII, Fig. 4.
SigiUaria duacensis Boulay, T. h. Nord de la France, 1876, S. 43, Taf. II, Fig. 3.
» eUiptica bei Zbillkr, T. b. de la Franoe, 1880, Taf. 173, Fig. I,
1878, S. 129.
» Cortei bei Zeiller, ibid., Taf. 174, Fig. 4, S. 128.
» rotunda Achbpohl, 1880, S. 119, Taf. 37, Fig. 1.
(f) SigiUaria TVemonia Achbpohl, ibid., ErgäozuDgeblatt IV, Fig. 41.
B.-N. trapezoidal bis glockenförmig, Seitenecken spitz, unterer
Teil ein flacher oder stärker gekrümmter Bogen. Närbchen nor-
mal oder ziemlich tief stehend. Furchen wellig bis gerade.
Zwischenraum über Narbenlänge, kann sehr groß werden. Aus
den Seitenecken laufen zwei Kiele herab. Die B.-N. lassen neben
sich meist zwei Längsstreifen frei. Mittelstreifen stark quer-
gerunzelt. Doch kommen auch fast glatte Stücke vor, die man
46 W. KoKHMB, Sig^llarieDst&mme.
nicht gut spezifisch trennen kann. Über der B.-N. das Ligular-
närbchen; darüber eine stark gekrümmte Querfurche mit Quer-
runzelung, oft wenig tief. Belegstück 3 zeigt ganz dicht an der
sehr deutlichen Ligularnarbe, manchmal mit ihr verschmolzen,
einen feinen, gebogenen Querwulst, einige Millimeter darüber wird
die Querfurche durch einen gebogenen Wulst nach oben abge-
schlossen. BoüLAYS Abbildung von S. duacensis zeigt dachsparren-
stellige Runzelung statt der Querfurche.
Zeillers Abbildungen, Taf. LXXXII (B. h. de Valenciennes.
Atlas, 1886) veranschaulichen die Art vorzüglich. Unsere Stücke
stimmen gut damit überein. Brongniarts erste Abbildung zeigt
sehr tiefstehende Närbchen, ebenso Zeillkrs Fig. 4 und unser
Belegstück 1, das mit dieser fast genau übereinstimmt. Andere
Stücke mit normaler Stellung, z. B. Fig. 3 bei Zeiller und Be-
legstück 2, können unmöglich davon getrennt werden. Häufig
sind auch Stücke wie Zeillbrs Fig. 1, 2 und 6.
Solche typischen Stücke sind leicht kenntlich, sonst ist aber
die Art nicht scharf abzutrennen, besonders gegen S. mamitlaris
(Liefr. II, 35, S. 14). Zwischen beiden vermitteln Arten wie S.
Decheni (1. c. S. 14), S. polyploca Boulay, S. pachyderma Brongn.,
S. undtdata Sauveur.
Wenn auch die typischen Formen von S. Boblayi (Lief. III)
mit denen von S, acutellata nicht zu verwechseln sind, da sie regel-
mäßiger sechsseitige B.-N., geringeren Zwischenraum und breitere
Seitenstreifen haben, kommen doch schwer zu bestimmende Zwischen-
formen vor. Ähnlichkeit mit S. Boblayi hat u. a. die von Zeiller
1. c. 1880 als iS. elliptica abgebildete, 1888 als S. scuteüata bestimmte
Art. Während bei S, Boblayi bei Verlängerung der B -N. sich
die Ecken abrunden, bleiben sie bei S. scutellata spitz. Über S.
acuta Zeiller vergl. bei S. Boblayi, Ein uns zugegangenes Stück
vom Dep. Pas-de-Calais, das Zeiller als «S. ehngata bestimmte,
würde ich hierher stellen.
Die nahe Verwandtschaft von S. mamillaris^ scutellata und
Boblayi beweisen Stücke von Zeche Friedrich der Große in West-
falen (Fettkohle, teils von mir unter Führung von Herrn Fahr-
steigor Sommer, toils von diesem gesammelt, z. T. in der Bochumer
EnsigillarieD. 47
Bergschulsainmlung, z. T. in der S B.^). Teils sind S» campantdopsis-
ähnliehe Formen vorhanden, aus denen jedenfalls durch Dehnung
des Stammes S. mamillaria mit größeren Zwischenräumen (ca. 1)
hervorgegangen ist. Stücke mit noch größerem Zwischenraum
müßten nach bisherigem Gebrauche als S. scutellata bestimmt werden.
Andererseits sind auch zu S. Boblayi gehörige Stücke vorhanden,
z. B. ein typisches (bis auf ganz schwach wellige Längsfurchen)
und ein anderes, das etwas kleinere, mehr glockenförmige B.-N.
hat, aber noch den geringen Zwischenraum und die breiten Rippen
von S. Boblayi aufweist.
Synonymie:
Über SigiUcaria notata (Stbinhaubb) Bbongn. schreibt Wood 1866, S. 442:
die spitzen Ecken mit ihren Verlängerungen, die Brono.iiabt als oharakteristiscb
fär S, notata erwähnt, existieren weder auf Stbinhauers Abbildung noch an
Stücken im Besitz der Akademie, die höchst wahrscheinlich Stkinhaubrs Ori-
ginale sind.
5. Tremania Achepohl (von Zeche Dorstfeld, Flötz Elise)
hat unten zugespitzte B.-N. — Sein 1880 als S. elliptica Brongn.
bestimmtes Exemplar hat Zeiller selbst 1888 zu unserer Art ge-
stellt. Seine frühere S, Cortei stellte er zu S, elongata.
Vorkommen: Westfalen: Gas- und Gasflammkohlenpartie
z. B. Holland bei Wattenscheid (Belegstück 4, vergl. S. 25 u. 20)
Wormrevier z. B. Grube Goulay b. Aachen; Grube Anna,
Wilhelmschacht, Flötz 12 (Belegstück 1 auf einem Stück mit
Mai^opterü muricata f. nervoaq), Flötz 5 (Belegstück 2).
Nordfrankreich. Vorwiegend mittlere Zone, auch obere
Zone, nach Zeiller, 1888, S. 533.
Saargebiet. Nicht selten in dem Liegenden Flötzzug (z. B.
Skallejschächte, Halden, Belegstück 3) seltener in den mittleren.
Bassin du Gard. Gagni^res et au Mazel, nach Grand^Eury,
1890/92, S. 255, Taf. XII, Fig. 4 und 5; da die Querfurche nicht
angegeben wird, ist die Identität nicht ganz sicher.
Niederschlesien. Ein Stück von der Rubengrube ist
ähnlich Zeillers Abbildung von 1880, Taf. 173, mit noch größeren
B.-N. — Xaveri-Stollen, Liegender Zug, Schwadowitz.
48 ^* KoBHNB, SigillarieDstftmme.
Klein-Asien. Eregli: £tage de Coslou; nach Zeiller, B.
d'Heraclee, 1899, Taf. VI, Fig. 18(?).
Anhang. Sigillarla polyploca Boülay, T. h. du Nord de la
Fr., S. 47, Taf. II, Fig. 8. — Zeillkr, Ann. sc. nat. 6^ s^r. Bot,
XIX, S. 264, Taf. II, Fig. 2. — B. h. de Val., 1888, S. 540,
Taf. LXXXII, Fig. 7, 8. Der Unterschied gegen die vorige Art,
daß die B.-N. nach unten zugespitzt sind, ist unbedeutend. Närbchen
stehen etwas höher, die Querfurche ist gerader als bei S. scutdlata.
SigiUaria cotnacea Kidston, 1885. (On .... fossil Lyco-
pods . . .) Ann. et Mag. Nat. Bist., S. 5, Vol. 15, S. 360, Taf. XI,
Fig. 2. — B.-N. sehr groß, oberer Teil trapezoidal- bogig, Seiten-
ecken spitz, unterer Teil unter diesen ausgeschweift, ebenso hoch
wie der obere Teil. Von den Seitenecken gehen zwei diver-
gierende Kiele aus. Närbchen hoch, Furchen wellig. Zwischen-
raum Qber 1. Querrunzelung.
SigiUaria Cortei Bbohgk., 1836, S. 467, Taf. 147, Fig. 3, 4. Von
Zkillkb zu S. elongata gezogen. Fig. 4 scheint S. scutellata zu sein. Fig. 3 zeigt
keine Qaerfarche.
SigiUaria Sillimanni Brongn., 1828, S. 65; 1836, S. 459,
Taf. 147, Fig. 1. Über der B.-N. erst Querrunzelung, dann fieder-
stellige Runzeln. Über die Stellung der B.-N. siehe S. 35, Nord-
Amerika: Wilkesbarre, Pa. — Goldbnb., 1857, S. 35, Taf. IX,
Fig. 4, meint mit dieser Art wohl S. rugosa.
SigiUaria atlenuata Lbsqx., 1858, Gat Potts v. Sei. Ass., S. 17,
Taf. II, Fig. 3 (non 1, 2 = Ä Lescurod Sch.). ~ B.-N. etwa birn förmig, wohl
mit Seitenecken, darüber and darunter Qaerronzelang. Furchen gerade. Zwischen-
raum groß.
SigiUaria miUamaii LKSi^x., 1880, S. 488. - 1884, S. 801, Taf. 107,
Fig. 15 = fS, Uptoderma Lbsqx., 1880, S. 489, Taf. LXXII, Fig. 10. Die beiden
Arten unterscheidet der Autor nach den Sgringodendron-lätAen. B.-N. bei der
zweiten trapezoid, oben ausgerandet, darüber daohsparrensteliige Runzeln. Farchen
gerade, Zwischenraum groß, breite Seitcnstreifen. Fig. 15 weicht erheblich ab,
nach Angabe des Autors ist der Oberrand der B.-N. falsch gezeichnet. Pa. Plj-
mouth. F-vein.
SigiUaria Baeumleri v. Kohl, Palacont. 18, 1868, S. 113,
Taf. IX, Fig. 3. Das vermutliche Original UöHLS in der S. B.^
hat niedrig trapezoidale B.-N. und ein in einer gut begrenzten Ein-
senkung liegendes Runzelbüschel mit deutlichem V. Zwischenraum
Bnsigillarien. 49
groß, Furchen gerade, Rippen breit. Wülste darauf durch einge-
drungenen Schlamm entstanden. Alter Stamm von S, acuteüatai
— Westfalen: Zeche Wittwe bei Dortmund.
Sigülaria PoUeriana Brongn., H. v. f., 1836, S. 472,
Taf. 165, Fig. 2. B.-N. klein, trapezoidal, sehr breite Dilations-
streifen. — Saargebiet. St. Ingbert (nach Brongn.).
Sigülaria LeoeretU Lbsqx., Coal Fl. III, 1884, S. 800, Taf. CVni,
Fig. 4, 5. Abbildongen umgekehrt. Fig. 4 scheiDt ein alter Stamm einer S,
tjp. Bohlayiy Fig. 5 soheist eine sehr große S, typ. scuteliata,
Sigülaria diploderma Cobda, 1845, S. 29, Taf. LIX., Fig. 8—11. —
B.-N. trapezförmig, klein, niedrig; spitze Seitenecken; unterer Teil ein flacher
Bogen. Närbchen sehr tiefstehend. Farchen stark wellig, Rippen oberhalb der
B.-N. >1ftDg6gefaltet<', damnter quergeninzelt. Von S, sctUeUata anterschieden,
da die B.-N. kleiner, niedriger sind, die Qaerfarche fehlt Böhmen: Kohlen-
schiefer Yon Radnitz und Wranowitz.
Sigiüaria formosa Grand^ Eüry. Gard. 18i^0/92, S. 254,
Taf. X, Fig. 8, 9 (nicht 9, 10). — B.-N. in Fig. 9 abgerundet-
dreieckig, dicht übereinander. In Fig. 8 sehr viel länger und
größer. Die ZwiBchenformen, die der Autor angibt, sind leider
weder abgebildet noch beschrieben.
Ottweiler Stufe: Gagni&res et au Mazel.
SiglUaria Canobiana Kidston.
Foss. Plauts of the Carb. R. of Canonbie etc. Trans. Roy.
Soc. Edinb., Vol. XI, Part. IV, No. 31, 1903, S. 765, Taf. III,
Fig. 26 (Detailfig. dazu Taf. IV, Fig. 29, 30), Taf. IV, Fig. 31
(Detailfig. 32), Fig. 33 (Detailfig. 34, 35), Taf. V, Fig. 45 (Detail-
figur 46, 47).
B.-N. trapezoidal, unterer Teil ein mehr oder minder flacher
Kreisbogen, unterhalb der spitzen Seitenecken ausgeschweift.
Oberer Rand häufig ausgerandet. Närbchen in der Mitte. Furchen
wellig, neben den B.-N. verbreitert, neben den Seitenecken und
der Furche bleibt gar kein oder nur wenig Raum frei. Zwischen-
raum etwa 1 bis 2 fache B.-N.-Länge. Über die Verzierungen
gibt der Autor nur an: Querrunzelung besonders deutlich über den
B.-N., aber nach oben zu allmählich weniger deutlich. Nach den
Abbildungen lassen sich aber hier 2 Formen unterscheiden.
Neo« Folg«. Haft 43. 4
50 W. KoBRMB, ^giUarienstämme.
forma a Fig. 26 (29), 38 (34).
Über den B.-N. eine Querfurche.
forma ß Fig. 31, 45 (46).
Über den B.-N. ein RunzelbQschel, oder wenigsten 2 ein V
bildende Runzeln. — In Fig. 45 dürften die Runzeln ganz denen
unserer Fig. 13 entsprechen.
Beziehungen. Die Art hat einerseits Ähnlichkeit mit S.
infei'ior. Doch sind bei dieser die B.-N. noch kleiner, auch ist
der Oberteil im Verhältnis zum unteren niedriger.
Forma ß zeigt die größte Ähnlichkeit mit den oberschlesischen
Formen von S. Schlotheimiana (Lief. I, 19). Die Narbenform ist
zwar nicht die für diese Art typische; doch kommen bei dieser
auch ganz ähnliche Formen vor (Fig. 7 a); besonders auch mit den
in unserer Lief. I, 19 nicht abgebildeten westfälischen Vertretern
von S. Schlotheimiana hat sie große Ähnlichkeit. Ein weiteres
westfälisches Stück, Fig. 13, scheint sogar zu der englischen Spezies
zu gehören.
Schottland. Carboniferous Limestone Series. Canonbie
(vulgo Canobie), schwarzer, kohliger Schieferton, rechtes Ufer
des Esk, ca. 500 yards oberhalb foot of Byre Burn.
? Westfalen. Zeche Bruchstraße bei Langendreer.
Slglllarla euxlna, Liefr. II, 34.
Slgillaria Schlotheimiana Brongniart erweitert, Liefr. I, Vd.
Sigillaria Voltzii Brongn. erweitert, Liefr. III, 58.
Sig^Uaria Deutschi (Deutschiana) Brongniart.
1836, S. 475; 1837, Taf. 164, Fig. 3. Von Zeiller (1886,
Taf. 80, Fig. 6—8; 1888, S. 554) erweitert. — B.-N. regelmäßiger
sechsseitig (oder mehr fbnfseitig) und meist kleiner als bei S. rugosa^
ohne Büschel. Revier von Valenciennes. Obere Zone (Dep.
Pas-de-Calais).
Slgillaria rugosa, Liefr. I, 18.
Anhang.
Sigittaria canalicuiaia Brongn., Prodr., 1828, S. 64; 1836, S. 477,
Tar. 144, Fig. 4. — B.-N. wie in unserer Fig. 10 Ton S, rugosa, aber mit spitzeren
Seitenecken. Dilationsstreifen sehr breit, neben dem stark vertieften Mittelfeld
Eangillaiien. 51
zwei LftDgaerliebaDgexi. Goldehb. gibt 1857, S. 58, für Taf. VIII, Fig. 33
Dadweiler an (wohl doch nach Brongn. kopiert?).
Siglllaria Gelnltzii Schimper, 1870-72, II, S. 91,
gegründet anf S. iniertnedia bei Geinitz, 1855, Steinkohlenf. in Sachsen, S. 46,
Taf. VII, Fig. 1, lA, 2.
B.-N. birnförmig, größte Breite unter oder auch io der Mitte;
ziemlich klein. Zwischenraum bei Fig. 1 soweit B.-N. vorhanden
sind, deren ^2 ^i^ 1 fache Länge — im unteren Teile, wie die
Male zeigen, viel größer. Furchen gerade. Mittelfeld häufig
vertieft, »fein punktiert und undeutlich quergefurcht, zugleich aber
auch feiner längsgestreift« als die mehr oder minder breiten Seiten-
streifen. »Leitpfianze für die tiefen bei Zwickau und Nieder-
wfirschwitz auftretenden Flötze, welche dem Planitzor Flötze und
dem Rußkohlenflötze entsprechen« (nach Geinitz).
SigiUaria ovata Achkpohl (non Saoteub), 1880, S. 51, Erg&nznngs-
blatt 3, Fig. 14. — B.-N. and Skulptur fthnlich S. rugosa f. crütakiy aber Büschel
über der B.-N. nach der Figar nicht vorhanden (s= S. elongcttaf), Warom der
Autor die Art als S, ovata Andbak bezeichnet, ist unerfindlich, da er sie als neue
Speeies aufstellt. Hang. y. Fl. Röttgersbank, Zeche Sälzer und Neuack.
Siglllaria aspera Goldenberg, 1857, S. 35, Taf. IX, Fig. 2.
B.-N. trapezoidal-fünfeckig, obere Ecken abgerundet, aus der
unteren läuft ein Kiel abwärts. Zwischenraum mehrfache Narben-
länge. Furchen wellig. Auf den Rippen befinden sich feine
stechende Erhöhungen und (nach der Abbildung) Längs-
streifung, die vielleicht infolge der sehr geringen Dicke der Rinde
durchgedrückt ist. Unser Belegstück hat einen längeren Unterteil
der B.-N., die dadurch denen von S, i^ugo^a ähnlicher sind. Längs-
streifung auf der äußerst dünnen Rinde deutlich. Die stechenden
Erhöhungen auch auf dem Steinkern. — Saargebiet: Halde der
Hirschbachcr Grube (nach Goldenberg); Grube Gerhard (das
erwähnte Belegstück).
Siglllaria elongata Brongk., Ann. sc. nat. IV, 1824, S. 33,
Taf. II, Fig. 3, 4. H. v. f., 1836, S. 473, Taf. 145, 146, Fig. 2.
Es ist möglich, daß die Art nur Ausbildungsstadien mit
gestreckten B.-N. von verschiedenen Arten des Mittleren produktiven
Carbons, die eine Querfurche besitzen, darstellt; diese ist zwar
auf Brongniarts Abbildungen nicht gezeichnet, an den Originalen
4*
52 W. KoBHiix, Sigillurienst&mme.
nach freundlicher Mitteilung von Herrn Zeillbr aber vorbanden.
Daß verlängerte B.-N. bei S, Boblayi vorkommen, wird durch
unsere Abbildungen in Lief. III (z. B. Fig. 8) gezeigt Die iS.
elongata in PoTONiis Lehrbuch Fig. 242 ist diesen höchst fthnlich.
Die Abbildungen Zbillers, 1886, Taf. LXXXI, S. 545 ähneln z.
T. sehr <S. scutellatus z. B. Fig. 9.
Von S, rugosa unterscheidet sie sich durch die Querfurche,
gewöhnlich geringeren Abstand der B.-N., die stärker verlängert
sind. Mit S. Davreuxi ist sie durch Übergänge verbunden (Grube
Dechen, Saarg.), zwischen beiden Arten stellt auch S, Dacreuxi
Saüveür (non Brongn.) 1848, Taf. LVI, Fig. 4 (nach Zeiller
S. elongata).
SigiUana intermedia Bronon., 1836, S. 474, 1837, Taf. 165, Fig. I
wurde von Zbillbr zq 8. elongata gerechnet (1888, S. 549).
Sigillaria elongata Sauvbur, 1848, Taf. 55, Fig. 2, 8 scheint kopiert
nach Broüon. Figuren von 1824.
SigiUaria dubia Lbsqx. (non Brongn., non Rkyt. dubia Sticrnb.)
1858, S. 872, keine Figur, Typos scuieUataf
Sigillaria Sauveurl Zeiller.
Sigillaria allernans Sauveur (dou Sternberg), y^g. foss. h. Beige, Taf. 55,
Fig. 3.
» Sauveuri Zkillgr, 1886, Taf. 84, Fig. 1-3, 1888, S. 559.
» nemosensis Grand' Edry, Gard, 1890 (92), S. 256, Taf. X, Fig. 4, 5.
B.-N. sechsseitig, oben meist ausgerandet, meist höher als
breit. Zwischenraum wechselnd. Furchen gerade, Rippen mit
breiten Seitenstreifen. Über der B.-N. scharfe Querfurche, unter
ihr Runzeln in 2 Reihen.
Die Stücke aus der Gasflammkohlenpartie Westfalens stimmen
mit der Abbildung bei Zeiller, Taf. 84 1. c, so Oberein^ daß es
gerechtfertigt erscheint, sie bei dieser Art unterzubringen. Die
B.-N. sind zwar meist etwas länger; doch bildete Zeillbr I. c,
Fig. 1 bereits längere und niedrigere B.-N. auf demselben Stücke
ab. Da an dieser Abbildung auch der Zwischenraum sehr wechselt,
dürfte auch Grand^ Eurts Fig. 5, bei welcher der Zwischenraum
sehr yiel größer ist als bei Fig. 4, dazu gehören. Letztere stimmt
mit Zrillers Abbildung I. c. Fig. 3 überein. Verwandt ist die
Eosigillarien. 53
Art mit S, Boblayi^ S. elongatüy S. laevigata^ S. scutellata und
S. tesseUata* Von dieser unterscheidet sie sich hauptsächlich durch
Querrunzelreihen und häufig spitze Seitenecken.
Vorkommen: Oberschlesien: Orzesche.
Valenciennes: Zone moyenne, Zone sup^rieur (nach Zbiller).
Gard: Bess^ges, nach Grand' Eurt.
Westfalen: Bismark i. W. Halde von Schacht 1. Obere
Gasflammkohlenpartie (leg. W. Kobhns, August 1903).
Sigillaria tessellata Brongn. (Zeiller em.), Liefr. I, 20.
SigiUaria aheolarü Broxom., Prodr., 1828, S. 65, gegründet auf
Lepidodendron aheolaium Strrhb., Versuch, 1820, S. 21, Taf. IX, Fig. 1 (= L,
alveolare^ ibid., S. 23 =« Cactites alveolatuB Martiub, 1822, S. 189 = Favularia
ohovata Sterxb., 1825/26, S. XIII.) Abb. nmgekehrt. B.-N. st&rker TorspriDgend
als bei S. tessellata, Kreis Beraon: Horzo witzer Graben.
SigiUaria aiveolaris König, Icodos etc. Taf. XIV, Fig. 166 = i9.
tessellata (oder 8, Davreuxif)
SigiUaria propinqua Grand' Eury, Gard, 1890—92, S. 253. Weder
Abbildang noch volle Diagnose. Vielleicht gleich ^Si. tesseUata,
SigiUaria laevigata Brongn., 1836, S. 471, Taf. U3.
(f) SigiUaria laevis Sauvkur, 1848, Taf. L, Fig. 2.
f SigiUaria distans Sautbur, 1848, Taf. LV, Fig. 1.
f » peltata Sauvkur, 1848, Taf. LI, Fig. 1.
SigiUaria cychidea Boulat, 1876, S. 41, Taf IV, Fig. 5.
f Sigükaria tenuis Achepohl, 1880, Ergftnzangsblatt IV, Fig. 42.
B.-N. sechsseitig, obere und untere Ecken mehr oder minder
abgerundet. Seitenecken meist ziemlich deutlich. Stellung der
Närbchen normal. Zwischenraum zwei- bis mehrfache B. -N.-
Länge. Furchen gerade, Rippen meist viel breiter als die B.-N.^
aus deren Seitenecken zwei Kiele herablaufen. Keine Runzelung.
Ligularnärbchen deutlich.
Ein der Figur Brongniarts äusserst ähnliches Stück aus der
Gasflammkohlenpartie Westfalens sah Verfasser in der Bochumer
Bergschulsammlung. (Zeche Wilhelmine -Victoria, Flötz 20, leg.
Cremer). Zeiller hat 1886, Taf. 78, Fig. 1—4 (1888, S. 519).
Stücke hierher gestellt, bei denen die aus den Seitenecken herab-
laufenden Linien z. T. schwächer sind. Unser Belegstück 1 zeigt
54 W. KoBHMB, SigillariensULxnme.
diese noch schwächer, und hat ausserdem im Verhältnis zur B.-N.
schmälere Rippen, ist also ein jüngeres StQck. Die Seitenecken
sind teils mehr, teils minder abgerundet. Die Unterschiede gegen-
über S. oüata sind ganz unbedeutend.
Vorkommen: Westfalen. Zeche Wilhelmine • Viktoria,
Flötz 20, leg. Cremer. Zeche Zollverein bei Altenessen, Flötz 16
(Belegstück 1). Zeche Alma, Hg. v. FL 8 (nach Achepohl S. 91,
Bl. 30, Fig. 5). — Nordfrankreich. Obere und mittlere Zone,
nach Zeiller. — Saargebiet. Grube Geislautern (nach Goldbnb.,
1855, Taf. VIII, Fig. 31).
Sigülaria orbicularia Brongn., 1828, S. 65, 1836,
S. 465, Taf. 152, Fig. 5. Typus laevigata^ aber B.-N. runder, Zwi-
schenraum geringer.
Sigülaria nudicaulis BouLAY., 1876. T. h. Nord de la
France, S. 42, Taf. III, Fig. 4, 4 bis. B.-N. nach Boulays Figur
anscheinend trapezoidal mit stark zerkrümmtem Unterrand. Zwi-
schenraum groß, Furchen i. g. gerade. Keine Querrunzelung.
Valenciennes: Obere Zone.
Sigülaria principis Weiss, Liefr. III, 59.
AnhaDg: S. polita Lksqx., Geol. of Penn'a., 1858, S. 872, Taf. XIV, Fig. 3. —
1880 (82), S. 490, Taf. LXXIII, Fig. 1.
= fSigiUaria Yardlei Lbsqx., Gat. Pott. Sei. assoc, S. 17, Taf. II, Fig. 4; 1880
(82), S. 491, Taf. LXXIII, Fig. 2.
S. Yardlei unterscheidet sich nach dem Antor durch kleinere B.-N. bei
breiteren Rippen, also nur in unwesentlichen Punkten. Bei Fig. 2 sind die B.-N.
ähnlich denen von S, principis (sie halten die Mitte zwischen Fig. 1 und 6
in No. 59). Bei Fig. 1 ist der untere Teil ein sehr flacher Bogen ; Querfurche,
Ligularn&rbchen und die aas den Seitenecken herablaufenden Linien fehlen. Da
sie aber bei S. principis häufig auch schwach entwickelt sind und übersehen
sein könnten, ist deren Identit&t mit S. polita nicht ausgeschlossen.
Pennsylvanien: Carbondale, PottsTÜle.
Sigülaria Walchi Sauveur.
f Unguella carbonaria Walch, ex. p. Naturg. d. Verst., Teil I, 1771, Taf. Xc,
Fig. 1, S. 144.
f Euphorbites vulgaris Abtis, 1824, Antedil. Phjtol., S. 15, Taf. 15 (Brohom.,
Prodr., 1828, S. 65).
Sigillaria Walchi Sauy., 1848, Beige, Taf. 57, Fig. a
Eangillarien. 55
B.-N. abgerundet, dreiseitig, Furchen gerade. Querfurche
schwach. Während bei Sauveurs Abbildung die B.-N. fast die
ganze Breite der Rippe einnehmen, hat Kidstok 1885 (Ann. a.
Mag. of. Nat. Bist, S. 5, 15, Taf. XI, Fig. 1, S. 361) eine Form
dazu gestellt, die von S. tesaellata (z. B. von Griesborn, L. I, 20)
kaum zu unterscheiden ist, sie ist etwas größer. Zeiller hat
1888, S. 527, Taf. 88, Fig. 3, ebenfalls Stacke mit breiten Rippen
dazu gestellt, die sich sehr S. principis nähern, und sich von dieser
durch die starke Konvergenz der Seiten nach oben hin unter-
scheiden.
SigiUaria vulgaris (Artis) Brongn., die Kidston als Varietät
von S, mamiUarü aufzählt (1895/96) hat die dreiseitige Gestalt der
B.-N. mit unserer Art gemein, aber aus den Seitenecken herab-
laufende Kiele und größeren Zwischenraum. — Bei Walchs Figur
kommt unter der Innenseite der kohligen Rinde eine rhytidolepe
SigiUaria zum Vorschein: B.-N. trapezoidal. Zwischenraum ca.
2. Querrunzelung.
Nordfrankreich: Mittlere und obere Zone.
England: roof of turf-coal, Kilwinning, Ayrshire.
SigiUaria ovata Sauveur (Zeiller emend.) 1848,
Taf. LI. Fig. 2. — Vergl. Fig. 3—5 auf S. 20.
B.-N. abgerundet trapezoidal bis eiförmig oder auch fast kreis-
förmig. Närbchen hoch. Zwischenraum mehrfache B.-N.-Länge.
Furchen gerade, Rippen meist breit. Keine aus den Seitenecken
herablaufenden Kiele. Zeiller hat 1888, S. 522, Taf. 79, Fig 3—7
die Art beschrieben. Seine Fig. 6 könnte zu S, laevigata gehören.
Fig. 5 hat größte Ähnlichkeit mit einem Stücke von Woschezyty I,
390 m (gez. v. Ohmann), das aber mehr Runzeln hat und schon zu
S. rugoaa zu rechnen ist. Mit S. pHncipis wird sie durch unsere
Fig. 5 verbunden. Sie bildet also einen Beweis dafQr, wie nahe
sich die genannten Arten stehen.
Valenciennes. Häufig in der oberen Zone, auch in der
mittleren.
SigiUaria ovaUs Lksqz., 1879-80, Taf. 71, Fig. 7, 8. Rippen ganz
flach, ohne Querfarche, B.-N. eiförmig, Närbchen hoch.
56 W. KoEsuatj SigillarieDstlmme.
Sigillaria renifortnis Brongniart 1824.
An. sc. nat IV, S. 32, Taf. II, Fig. 2; 1836, H. t. f., I, S. 470, Taf. 142.
(Kopiert bei Weiss, A. d. Steink., Fig. 15.)
Rhytidolepis cordata Sternb., Versach, I, 4, 1826, S. XXIII.
? Sigillaria grandis Sauveur, 1848, Taf. 57, Fig. 1 (äff. Boblayi).
Sigiüaria latecostata Boulay, T. h. Nord France, 1876, S. 46, Taf. III, Fig. 2.
B.-N. breit-secbsseitig, oben ausgerandet, seitliche Ecken deut-
lich vorhanden oder etwas abgerundet; dann B.-N. annähernd
nierenf&rmig. Zwischenraum 1 bis mehrfache B.-N.-Länge. Rippen
breit. Querfurche vorhanden (nach Zeillkr auch am Originale
Brongniarts). Zeiller hat die Art näher beschrieben: Valen-
ciennes, 1886, Taf. 84, Fig. 4—6, 1888, S. 556. Goldenberg
stellt 1857, S. 50 den 1855 als S. caetiformis, Taf. IV, Fig. 1,
abgebildeten Steinkern dazu, ohne dies durch Abbildungen zu
belegen. Häufig wurden in der Literatur Erhaltungszustände
hierzu gerechnet (vergl. unten bei diesen).
Vorkommen: Nord - Frankreich. Obere Zone nach
Zeiller. Mines du Fl^nu pr^s Mons, nach Brongniart.
Saargebiet: Rußhatte, nach Goldenberg, 1857, Taf. VIII,
Fig. 31 (ob nach der Natur?).
Sigillaria Broumi Dawson, Quart. Joufd. Geol. Soc, Yol. XXII,
1866 (Gond. depositioo of coal . . . NoYa Scotia), S. 46, Taf. III, Fig. 2. B.-N.
breit mit Seiten ecken, klein. Keine Qaerranzelung, L&ngsstreifang.
Sigillaria planicosta Dawson, 1866, ibid., S. 147, Taf. VI, Fig. 21.
Abbildang undeutlich, typ. laevigataf^ Qaerrnnzelung.
Sigillaria parallela XJngkb. Über ein Lager vorweltlicher Pflanzen
auf der Stangalpe in Stejermark. Steyerm&rkische Zeitschrift B. VI, I, 1842.
Hat dem Verfasser nicht yorgelegen. Von Goldbsbkrq zu S, reniformis gestellt
Sigillaria transversalis Brongniart.
Prodr. 1828, S. 65, 1836, I, S. 450, Taf. 159, Fig. 3.
B.-N. bei Brongniarts Abbildung sehr niedrig, mit spitzen
Seitenecken; am oberen Rand ist bei mehreren eine starke Aus-
randung gezeichnet. Bei Zeillers Abbildung (1886, Taf. 88,
Fig. 1, 1888, S. 531) sind sie etwas höher, sonst ähnlich, oben
ausgerandet. Zwischenraum 1 bis 2. Furchen gerade. Über der
EoBigillarien. 57
B.-N. schwache Querfurche. Aus den Seitenecken laufen Kiele
aus (nicht bei Zbillbrs Abbildung, wo die B.-N. die ganze
Breite der Rippe einnehmen, also kein Platz dazu d^ ist). Das
von mir skizzirte StQck Fig. 9 könnte damit identisch sein. Po-
TOKU&S Abbildung (Wechselzonenbildung, Taf. III, Fig. 1) zeigt
mit dieser Art am oberen Teile Ähnlichkeit. Hier werden bei
größerem Zwischenraum die Querfurchen ausgelöscht, die Furchen
etwas wellig. Ob BoüLAYS var. spardfolia (T. h. Nord . . . France,
1876, S. 47, Taf. 4, Fig. 4) dazu gehört, ist wohl unsicher; sie
hat großen Zwischenraum, schwach wellige Furchen, B. «N. vom
Schlotheimiana-Tyi^n^.
Eschweiler (nach Brongn.).
Sigillarla pentagona Pusch.
(Polens Pal.). 1837, S. 5, Taf. II, Fig. 1, Abbildung umzukehren.
Oberer Teil der B.-N. glockenförmig, unterer ein ziemlich
stark gekrümmter Bogen. Seitenecken sehr spitz; also Form der
B.-N. ähnlich wie bei S. trigona^ aber Furchen ganz gerade.
Querfurchen nicht gezeichnet. Möglicherweise sind damit 2 Stücke
spezifisch identisch, die ich bisher bei keiner Art unterbringen
konnte. Belegstück 1 hat breit glockenförmige B.-N. mit spitzen
Seitenecken und auf ^/s der Höhe stehende Närbchen, dicht über
der B.-N. fast gerade Querfurchen. Zwischenraum ca. ^/^ der
Narbenlänge, soweit also ähnlich S. trigona^ aber Furchen ganz
gerade. Belegstück 2, das trotz ganz abweichenden Fundortes
damit identisch zu sein scheint, hat nur etwas höheren Oberteil
der B.-N. und ist der ja leider mangelhaften Abbildung bei Pu8CH
recht ähnlich. — Von ähnlichen Formen aus der Verwandtschaft
der S, mamillaris unterscheiden sich diese Stücke dadurch, daß
die B.-N. recht groß und trotz deren konstant glockenförmigem
Aussehen die Furchen ganz gerade sind. Mit S. vulgaris (Arti8)
Brongn. ist vielleicht Verwandtschaft vorhanden.
Vorkommen: Krakau, Alaunhütte zu Dabrowka (nach
Posch).
Von den beiden vielleicht identischen Stücken der S. B.^:
58 W. KoKHiiB, SigiUarienst&mme.
Galizien. Bohrung Bjczyna (leg. H. Potonie, IV, 1902),
Belegstfick 1. — Westfalen: Gasflammkohlenpartie. Bismarck,
Halde (leg. W. Koehne, VIII, 1903), Belegstück 2.
SigiUaria Cordigera Zeiller
(. . . Valenc), 1886, Taf. 78, Fig. 5, 1888, S. 526.
B.-N. herzförmig, Ausrandung oben, groß. Furchen gerade.
Mir ist nichts ähnliches sonst bekannt. Zeiller hat auch nur ein
einziges Stück.
Nord-Frankreich. Mittlere Zone.
Eigenartige Erhaltungsweisen mit eingerissener Epidermis.
Bei der Einbettung der Sigillarien kann zuweilen die Epi-
dermis am unteren Teil der B.-N. einreissen. Im Abdruck ist
dann der untere Teil der B.-N. nicht mehr erhalten und diese
durch eine unnatürliche Linie nach unten begrenzt, z. B. an
Stücken von Zeche Friedrich der Große in Westfalen. Ganz
eigenartige^ wunderbar regelmäßige Zeichnungen sind so bei dem in
Fig. 15 abgebildeten Stücke entstanden. An einem Teil des Stückes
fehlt aber die falsche untere Begrenzung der B.-N. und man kann
einigermaßen erkennen, daß die B.-N. weiter nach unten reichten
(rechts oben). Vermutlich ähnlich sind entstanden die Originale zu
SigiUaria hippocrepis Bronon., Ann. sc. nat., 1824, S. 32, Taf. II, Fig. 1, H. y. f.,
1836, S. 467, Taf. 144, Fig. 3.
» anguHa Bronon., 1836, S. 466, Taf. 149, Fig. 3.
B.-N. ein oben abgerundetes, aafrecht stehendes Rechteck. Rhytidolepe
Sigillarien, bei denen vermutlich der untere Rand der B.-N. durch eiDgedrangonen
Schlamm verdeckt oder abgeschnitten wurde.
Ein merkwürdiges Vordringen des Schlammes unterhalb der
B.-N. zeigt Fig. 14, hier ist im Abdruck unterhalb der B.-N. eine
sackförmige Anhäufung von Gesteinsmasse entstanden, die unter
einigen B.-N. recht groß ist, unter anderen aber kleiner ist oder
ganz fehlt.
Boeigill'r
Fig. 14. SigiUaria cfr. icaUUata.
BigeDt&mlieber BrbkltnngBzattftnd (vergl. S. 58).
EleJD-Asien; Rener Ton^Bregli (Hemkls»): Amuiy: Scbjiudr;: 4O*-PI0U,
Fig. 15. SigiUaria cfr. Maurieii.
EigeDtBmlicber ErhiltnngezDBUnd (vergl. S, 58).
SaarRsbiet: EosdorT: Eisen babnschacht, Halde (leg. H. Potoni£, 1902}.
60 ^* KoEHHB, Sigillarienstämme.
Problematlsolie Easigillarlen mit angeblloh ovalen oder
bimtönnigen Blatt-NarbeiL
Sigillaria arzinensis Gorda, 1845, S. 29, Taf. LIX, Fig. 12, umgekehrte Abb.
B.-N. oval, groß. Närbchen hoch. Farcben gerade. Zwischenraum ca. 1.
Längsgestreift« Seitenstreifeo. Über den B. - N. Qaermnzelo. Qaerfarche? —
Böhmen, Eohlengraben Yon Arzin.
Sigillaria oculata (Schloth.) BROMOsr., 1828, Prodr., S. 64.
= Pahnacites oculatua Sghloth., 1820, S. 394, Taf. 17, Fig. 1. B.-N. birn-
förmig, oben eingekerbt Zwischenraom ca. 1. Farchen fast gerade. Schmale
Seitenstreifen, L&ngsstreifang auf den Rippen. — Yogesen. Lach im Wieler Tal.
Sigillaria oculata Lindl. a. H., 1882. ^ Nach Kidston, 1891, Abb. schiecht,
yielleicht S. ovata Saut.
Sigillaria oculata Gkikits, 1855, Taf. Y, Fig. 10-12, S. 45. — Yielleicht
verwandt mit S, Boblayi, B.-N. groß, bimförmig.
Sigillaria Ouerangeri Bronon., Ball. soc. geol. France. 7. 1850, S. 769. —
B.-N. elliptisch, Farchen wellig. — Sabl^, Sarthe.
Sigillaria eUipUca yar. ot)ata Eichwald, Lethaea rossica, 1860, S. 194,
Taf. XYI (non X^O» Fig. 4. — Easigillaria vom Tjpns BoblayL — Jekateiine-
barg. Kamenskaja.
Sigillaria notata Sauy. (non Bromgn.), 1848, Taf. 53, Fig. 2. — B.-N. groß,
oyal. Farchen gerade.
Sigillaria knücularts Sauv., 1848, Taf. 58, Fig. 3. — B.-N. rnndlich-bim-
f5rmig. Farchen gerade. Sonst Typ. scutellataf
Sigillaria rhyüdolepis Corda, Beitr&ge . . . 1845, Taf. LIX, Fig. 13, S. 29.
B.-N. bimförmig. Farchen wellig. Zwischenraam groß. Qaerninzelaog. —
Böhmen: Chomle bei Kadnitz, Kohlensandstein bei Swina, Tonschiefer von
Wranowitz (nach Cokda).
Sigillaria coarctata GohDKm., 1855, S. 28, 1857, S. 36, Taf. IX, Fig. 3.
Ahnlich der vorigen. Zwischenraum geringer. Farchen stark wellig. —
St. Ingbert.
Sigillaria contracta Brongn., 1836, S. 459, Taf. 147, Fig. 2. — Rippen im
Gegensatz zum üblichen Yerh alten neben den B -N. verengert. Diese lang-bim-
förmig. Ranzeln dachsparrenstellig.
Sigillaria subrotunda Bbongn., 1836, S. 458, Taf. 147, Fig. 5, 6. — B.-N.
angeblich fast kreisförmig. Zwischenraam groß. Rippen neben den B.-N. ver-
engert. Über den B.-N. dachsparren stell ige Ranzelang.
Sigillaria regmostigma Goldbüb , 1857, S. 41, Taf. 9, Fig. 9. B.-N. groß,
bimförmig. Zwischen! aam ca. ^/a, Farchen fast gerade.
SigiUaria PiUstoniana Lbsqx., 1880/82, Coal-Fl., S. 493, Taf. 71, Fig. 4. -
Typus rugosaf
Sigillaria solenotus Wood, 1860, Taf. 4, Fig. 5. S. rugosaf Soll yielleicht
dasselbe sein wie S, solanus^ ibid. S. 237.
Sabsigillarien. 61
IL Snbslgillaria Weiss ex. p.
Clatkraria Bbonon., 1. c, erweitert
Leiodermaria Gk>LDBMB ex. p., FI. saraep. f., 1857, S. 7, 8.
SemapterU ÜNaaB ex. p., 1869, Antkracit-Lager in Eärathen, S. 788.
Sigülariae acostatae Stkrzkl ex. p., 1881, Blatt 113, S. 90.
Suhngillariae Weiss, 1889, Zeitschr. d. Deutsch, geol. Gesellech., Bd. 41, S. 379.
Annähernd rhombische Polster (d. h. cancellate ^) Skulptur), die
niemals zu Längsrippen yerschmelzen, vielmehr bei anderen Wachs-
tumsverhältnissen ausgelöscht werden können und dann leiodermer
Skulptur Platz machen. Da manche cancellaten Formen favula-
rischen sehr ähnlich werden können, scheint es mir ungerechtfertigt,
die Subsigillarien zu einer besonderen Gattung zu erheben, wenn
sie auch in unseren Revieren erst später auftraten, als von den
Eusigillarien nur noch stark von den Subsigillarien abweichende
Formen vorhanden waren; auch sind zeitlich und geographisch zu-
sammenhängende Übergangsreihen nicht erwiesen. Bemerkenswert,
und die Schwierigkeiten, die sich einer phylogenetischen Ableitung
der einzelnen Sigillariengruppen entgegenstellen, beweisend, ist die
Annäherung der Polsterung mancher dieser jüngeren Sigillarien
an Lepidodendran (vergl. S. 71 und im »Anhang«).
Die leioderme Form <S. camptotaenia (= Aaolantis), die von
Goldenberg und anderen Autoren zu Leiodermaria gerechnet
wurde, und die Weiss mit zu den Subsigillarien stellte, müssen
wir aber ausschließen. Sie stände unter diesen ganz isoliert
da. Cancellate Skulptur ist von ihr nicht bekannt. Sie findet
sich auch schon in den Saarbrücker Schichten, wo gar keine
Cancellaten vorkommen, während die leiodermen Sigillarien erst
von der Ottweiler Stufe auftreten und von cancellaten Formen
begleitet werden. Ihre Blattstellung ist eine andere (vergl. oben
S. 34), es sind nämlich keine Orthostichen vorhanden. Ferner
finden sich in Wechselzonen mit den gewöhnlichen B.-N. strich-
förmige, cordaitiforme, die Potoniä (1894, 1. c, S. 50) mit solchen
der Niederblätter der Cycadaceen vergleicht Recht niedrige B.-N.
kommen allerdings auch bei S, Brardi in Wechselzonen mit gewöhn-
Das Adjectivam »cancellat« behalten wir in Anlehnang an den von
Wbiss (1869'-72, S. 158) für Claihran'ae als sachlich zutreffenden eingesetzten
Abteil angsn amen *Cancellatae€ bei.
62 W. KoBHRB, SigillarieDstftmme.
liehen vor (Grand' Eury .... Gard, Taf. 11, Fig 1), doch kommt
das nur vor, wenn die Blätter infolge geringen Zwischenraumes
sich nicht frei entfalten können, während bei Asolanua die B.-N.
bei demselben Zwischenraum, bei dem auch gewöhnliche B.-N. vor-
kommen, strichförmig werden (1. c, Taf. 22, Fig. 1). Die beiden
seitlichen Närbchen weichen von denen bei Sigillarien ab. Meist
sind sie nicht deutlich zu beobachten. Nach White (1899, Missouri,
S. 230) sind sie schmal und lang und haben Neigung oben und
unten zu einem Ringe zusammzuschließen. Ferner hat die Art
knorrioide Erhaltungszustände, die sehr von denen der Sigillarien
abweichen. Über ihre Beziehungen zu Bothrodendron siehe unter
)» auszuschließende Spezies«.
Sigilläria Brardl Brongk.
Synonymenliste (mit einigen kritischen Bemerkungen, weitere unten).
ftüngiteüa carbonaria Walch ex. p., Natargesch. d. Verst., 1771, Teil HI,
S. 119, Taf. ta 2, Fi^. 3. (Mangelhaft kenntlich.)
t Pabnacites verrucosus Sohloth., Petrefactenkande, 1820, S. 39i. Verst., 1820,
Taf. XV, Fig. 4, scheint ein amgekehrt abge-
bildeter ErhaltungszuBtand unserer Art zu sein
(ans Wettin).
PalmacUes quadrangulatus Sohloth. 1. c, 1820, S. 899, Taf. XVIII (yergl. Porosii,
1893, Fl. d. Rotl S. 192).
» aßnis Sohloth. 1. c, 1820, S. 395, Taf. XTX, Fig. 1 (vergl. Potoniä
1. c, S. 192).
Clathraria Brardi Brosq»., Ann. sc. nat. IV, 1822, S. 222, Taf. 12, Fig. 5.
FiUcite» quadrangulatus (Sohloth.) Martios, 1822, Denkschr. der Königl. Bajr.
bot. Gesellsch. Regensb. II, S. 127.
f L^idodendron tetragonum ^TERSB,, I, 3, 1823, S. 27, IV, 1825/26, S. XII,
Taf. LIV, Fig. 2. — Auf ein Stück aus
Sohlotubim's Sammlung gegründet, das
Stkbnb. mit PalmacUes quadrangulatus ver-
gleicht. Abbildung unzureichend.
(f) Favularia elegans Stbbsb., 1825/26, S. XIV, S. 43, Taf. LH, Fig. 4. (Copiert
bei Weiss, Favularien, 1887, Taf. 9, Fig. 5.)
Favularia Berardi (Bbongn.) Stkbsb., 1825/26, S. XIV.
Lepidodendron quadrangulare (Sohlothkim) König, Centuria II, Taf. XIII, Fig. 163.
Copie aus Sohloth.
f f Lepidodendron aquense König, II, Taf. XIV, Fig. 164. — Wohl umgekehrte
schlechte Abbild.
Sigilläria Brardi (Brongn.) BnoxoN., Prodr., 1828, S. 65. — 1836, S. 480, Taf. 158,
Fig. 4. (Wieder abgebildet bei Weiss -St.,
1893, Fig. 82.)
Sabrigillarien. 63
0)Sigiüaria elegans (Stehsb.) Bronoh., Prodr. 1828, S. 65 (oon 1836, Taf. 146,
Fig. 1).
Sigühna Menardi BROtiQa.y Prodr., 1828, S. 65. — 1836, S. 430, Taf. 158,
Fig, (5?) 6.
Lepidodendron OUonis Göppbkt, Fosb. Farnkr&oter, 1836, S. 462, Taf. 42, Fig. 2, 3.
(Wieder abgebUdet von W.-St., Fig. 65).
SigUlana rhomboidea Bbonok., 1836, S. 425, Taf. 157, Fig. 4. — Vergl. W.-St,
S. 1 17. (Bei GoLDBHB., 1857, Taf. 6, Fig. 6 falsch
wiedergegeben.)
ISigiUaria lepidodendrifoUa Bbosgn., 1837, S. 426, Taf. 161, Fig. 3 (1, 2?).
Vergl. S. 70.
Asfndiaria Scklotheimiana Prrbl ia Stbbmb. (non S, Schlotheimiana Bbonon.), 1888,
S. 181, Taf. LXVIII, Fig. 10 (vergl. Potohiä,
1. a, S. 193).
» Menardi (Bronqn.) Pbesl in Stbbxb., ibid., S. 182.
Sigiüaria elegans Bronom., 1839, Siracture inUr. da SigiUaria elegans,
» spinulosa Gbbmar, VerBi. d Steink. v. Wettin und Löbejfin, 1848, S. 58,
Taf. XXV, Fig. 1, 2. (Wieder abgebildet von W.-St.,
Taf. X, Fig. 50.
» stellata Lesqx., 1858, S. 871, Taf. XIV, Fig. 2. Vergl. S. 70.
» l^euiana RoKMBE^ 1862, S. 42, Taf. XII, Fig. 7 (nach Stbrzbl gleich
S. Menardi, vergl. W.-St., S. 167).
f Lepidodendron sexangulare Eichwald (non Göppert), Lethaea rossioa, 1860,
Taf. V, Fig. 8.
f Asolanus manephlaeus Wood, 1860, 0>ntr. Garb.-Fl. U. S., Taf. 4, Fig. 2.
SigiUaria denudata Göpprbt, Palaeont. 12, Permfl. 1864/65, S. 200, Taf. 34, Fig. 1.
(Wieder abgebildet von W.-St., Fig. 39.)
» OUonis (Göppbrt) Göppkrt, 1864/65, 1. c, S. 201.
Lepidophloies platgstigma Dawson ezp., Qnart J. Geol. Soc, Vol. 22, 1866, S. 164,
Taf. X, Fig. 48 (non 47). — Von Weibb (Flora),
S. 1 6 1 , als SigiUaria platysHgma zitiert.
f Semapteris (esseüala Ungkr (non Bronon.), 1869, S. 790, Taf. III, Fig. 2.
(f) SigiUaria rimosa bei Wkisb ex. p. (Fl. d. j. Steink. u. d. Rotl.), Taf. XIV, Fig. 5.
f SigiUaria ohUqua Lesqz. (. . . Penns. . .), Taf. 73, Fig. 18 (vergl. S. 69).
f » reticulata Lgbqx., 1880 (non 1860) Coal-FL, Taf. 73, Fig. 19, 19 a.
ff SigiUaria aqttensis (König) Kidbton, Gatalogue, 1886, S. 181.
(f) SigiUaria Orasiana Bro.xgn., dem Verfasser nar darch Grand* Eury^s Angaben
bekannt, siehe unten.
SigUlaria WeOinensis Wbiss, ZeitBohr. d. DeatBch. geol. Gesellsch., 1888, S. 569,
Fig. 3.
» quadrangulata (Schloth.) Grand' Eürt, (. . . Gard), 1890/92, S. 250,
Taf. XII, Fig. 1.
f SigiUaria minutissima Grand' Edby (non Göppkrt), 1890/92, S. 251, Taf. XI,
Fig. 7.
SigiUaria mutans Wkiss, 1893, Abhandl. d. Eönigl. Preuß. Geol. LandcBanstalt
Nene Folge, Heft 2, S. 84—171, Fig. 39, 42-78, 80
bis 82, Textfigar auf S. 102.
64 W. RoBHiTB, Sififillarienst&mme.
Sigiilaria subrhomboidea Weiss, ibid«, S. 86 ss S. mutans f. subrkofnboideOf ibid.,
S. 1 18.
» tubkioderma Wbiss, ibid., S. 43 = S, mutans f. sublaodermoj ibid.,
S. 120.
» gktifra Weiss, ibid., S. 81, Fig. 87.
» pahtina Weiss, ibid., S. 82, Fig. 38.
y^ ambigua Weiss et St., ibid., S. 172, Taf. 20, Fig. 79.
(f) Sigiilaria Renaulti Sterzel, ibid., S. 229. Gegründet aaf Taf. I, Fig. 3 and 4
bei Renault: Rech. s. les y^g. silic. d*Aatan.
Etüde da Sigiilaria spinalosa par Rkn. et Grasd*
EuRT. 1875, MÄm. acad. scienoes, T. 22, No. 9.
— Die abgebildeten B.*N. des anatomisch unter-
suchten Stückes lassen die genaue Gestalt der
B.-N. nicht erkennen.
(f) » Granif Euryi Stbbzkl (non Lbsqx.), ibid., S. 230. Gegründet anf
Fig^2 am bei voriger Art angeführten Orte.
— Die epidermale Oberfl&che .ist offenbar
nicht sehr gat erhalten.
Eine Diagnose erübrigt sich, da die preußischen Vertreter
der Art von Weiss - Sterzel 1893 durch Abbildungen und
Beschreibungen ausführlich dargestellt wurden. (Unter dem Namen
S. mutans wurden 41 Stücke abgebildet und 43 Formen bezw.
»Varietäten« unterschieden). Die Belege dafbr, daß es gerecht-
fertigt ist, einerseits kleinnarbige Formen wie S, Menardi^ anderer-
seits auch leioderme wie S. denudata und lepidodendroid gepolsterte
wie S. Ottonia der cancellaten Urform von S, Brardi zuzurechnen,
wurden dort gegeben, nachdem schon vorher Weiss (Zeitsch. d.
Deutsch, geol. Gesellsch., 1888, S. 565) und Zriller (Sur les vari-
ations de formes du Sigiilaria Brardi Brongn., Bull. S. 6. Fr.,
1889, S. 603, Taf. 14) Beweise für die Zusammengehörigkeit von
»Cancellaten« und »Leiodermen« erbracht hatten; vergl. auch weiter
POTONIE (Wechselzonenbildung, 1893/94) und Kidston (On Sigii-
laria Brardii and its variations, 1896). Dieser Autor bemerkt auch
sehr richtig S. 237, daß die Form der B.-N. bei unserer Art ver-
hältnismäßig wenig variiert.
An S. Menardi schließen sich auch favularische Formen an;
so beobachtete E. Weiss (Zeitschr. d. Deutsch, geolog. Oesellsch.,
1888, S. 569), daß zu einem Stamme mit echten S. Brarcft-Polstern
ein Zweig gehörte mit B.-N. und Polstern, die von »Favularien-
narhen und Polstern nicht unterschieden werden können. Ein Bruch-
Sabsigillarien. 65
stück voD solcher Stelle wurde sehr leicht als S. elegans gelten
können«. Das interessante Stück ist in Fig. 61, 1893 bei WeiS8-St.
veröffentlicht. Den großnarbigen Formen schließt sich an S. ichthyo-
lepü (Stbrkb.) Corda, die ebenfalls ganz favularisch werden kann.
Gabelung kommt vor, z. B. Renault, Autun et Ep., 1896,
Taf, 35, Fig. 1.
Synonymie: Kurze Bemerkungen wurden schon in der Liste
eingefügt. Daß der Name S, Brardi zu wählen sei und keiner
der älteren, wurde von PoTONii: (Fl. d. Rotl. v. Thüringen) 1893,
S. 193 begründet. Der von Wei88 für S. ÄrarÄ eingeführte neue
Name S, mutans wurde, als mit den Prioritätsgesetzen in Wider-
spruch stehend, zurückgewiesen, z. B. von Kidston (1. c), der auch
sonst mit der STERZEL^schen Nomenclatur nicht einverstanden ist.
An dem Original zu S. glabra Weiss sind nur im oberen
Teil des Stückes deutlichere B. -N. erhalten (im Abdruck), hier
sind auch Andeutungen der üblichen Runzelung zu sehen; im
übrigen ist der Erhaltungszustand des Stückes ein sehr ungünstiger
in grobem Sandstein. — Das Original zu S. palatina Weiss vom
selben Fundort zeigt die B.-N. wie bei S. Brardi und die Runzelung
an recht vielen Stellen durchaus deutlich. Weiss gibt dagegen
glatte, nicht dekorierte Oberfläche an, was ihn wohl zur Abtrennung
der Spezies bewogen hat.
S. rhomboidea wurde von Zeiller 1889, 1. c, S. 608 zu unserer
Art gestellt, mit Recht.
Als 8. Grasiana Brongn. wurden von Grand' Eüry 1890/92
(. . . . Gard.) Taf. X, Fig. 11, 12 bestimmt, die sich durch kleinere
B.-N. und größeren Zwischenraum von S. spinulosa (= S. Brardi)
unterscheiden sollen. Ein entliehenes französisches Stück (von
dem ein Wachsabdruck gemacht wurde) zeigt aber zuunterst eine
echte lepidodendroid gepolsterte S. Brardi^ darüber viel kleinere
B-N. bei geringem Zwischenraum, endlich kleine B.-N. von
größerem Zwischenraum auf ganz leiodermer Rinde. Das berechtigt
uns, sogar auch <S. minutissima Grand' Eury einzuziehen.
S. Menardi wurde von Sterzel 1878 zu S. Brardi als var.
subquadrata gestellt. Das Original ist nach einer brieflichen Mit-
teilung Zeiller's an Weiss nicht mehr vorhanden.
Ntna Folgt. Heft 43. 5
66 W. KoRHNK, Sigillarienstämme.
Favulaiia elegana Sternb. [= S. elegans (Sternb.) Brongn.
1828] gehört höchst wahrscheinlich zu den mit der Eusigillarie
S, eUgantula Weiss (= S. elegans vieler Autoren) leicht zu ver-
wechselnden Formen von S. Brardi (vergl. oben). Brongniart
bestimmte 1836 eine S. eleganttäa als S. elegans^ — 1839 dagegen
eine Subsigillaria. Renault (Comptes rendus 1885) wies deren
Übereinstimmung mit S. Menardi nach und überzeugte auch durch
eine übersandte Photographie E. Weiss davon (Gesellsch. naturf.
Freunde, Mai 1886), der vorher auf Grund der BRONGNiARx'schen
Abbildung an der Identität des Stückes mit echten Favulatnen
festgehalten hatte (ibid. Februar 1886).
Zwischen derartige Formen fügt sich S. ambigua ein, deren
Abbildung auch Weiss zwischen solche von S. Brardi eingeschaltet
hatte.
Vorkommen.
Niederschlesien: Radowentz, Flöz 7.
Bei der Wiederabbildang des Origioab von S. denudata gibt W.-St. (Fig. 89)
Tanschendorf in Niederschleeien an, statt, wie Göppebt, Permischen Stinkkalk
von Böhmen.
Böhmen: Stinkkalk des Rotliegenden von Ottendorf (nach
GöPPERT: S, Ottonü und S. denudata) — Studniowes bei Schlan,
Hg. des oberen Flözes.
Königreich Sachsen: Sektion Hohenstein-Limbach, Beharr-
lichkeitsschacht, über dem 1. Flöz (ob. Stufe des mittl. Rotl.)
nach Sterzel: Pflanz. R. d. Rotl. v. Sektion Hohenstein-Limbach.
Wettin: Catharinaschacht, Mittel im Dreibankflöz. — Brasser-
schacht.
Ilfeld: Poppenberg (W.-St., Fig. 76) — »Neustadt a. Harz«
(W.-St., Fig. 75).
Thüringen: Ohrenkammer, Manebach (nach PoTONrfj 1. c,
Taf. XX Vn, Fig. 1, 2).
Saargebiet: Ottweiler Schichten: Grube Hirtel (Weiss'
Flora . . ., Taf. 16, Fig. 1). Grube Labach, Kreis Saarlouis (f.
denudata: Weiss' Flora . . ., S. 159, Taf. XVI, Fig. 3). Schwal-
bach, Schwalbacher Schacht, Wahlscheider Flöz. — Rotliegendes
(unteres): Guttenbacher Hof bei Alscnz [nach Weiss, Gesellsch.
naturf. Fr., Februar 1886 (= W.-St., Fig. 78) f. Menardi].
Sobsigillarien. 67
Vogesen: Triembach [S. rhomboidea Brongn. I. c; nach
BoüLAY (. . T. h. . . Vosges, 1879, S. 35) nur dies eine Stock
gefunden].
Frankreich (Zentralplateau). Becken von Autun und Epinac:
zahlreiche Fundorte (Renault, 1896). — Loire-Gebiet: zahlreiche
Fundorte (Grand' Eüry, 1877). — Gard-Gebiet: z.B. Champclauson,
Grande Combe (nach Grand' Eüry .... Gard, Taf. XI, Fig. 1—4,
Taf. X, Fig. 11, 12). — Terrassen: Mines de Lardin (nach Zbiller,
1889, 1. c). ~ Ni^vre: Mines de la Maschine, präs de Decize
[nach Zeillbr . . . T. h. France, 1880, Taf. 174, Fig. 1 (Wechsel-
zonel) S. 135]. — Tarn: Mines de Carmaux (nach Zeillbr, ibid.,
Taf. 174, Flg. 2, S. 137: S. rhomboidea).
England: Middle Coal-Measures: (Cope's Marl Pit, Longton,
North Straffordshire (nach Kidston, 1896, 1. c, Taf. 7, Fig. 2). —
Upper Coal-Measures: Eisenbahneinschnitt, Florence Colliery,
Longton, North Straffordshire (nach Kidston, 1896, 1. c, Taf. 7,
Fig. 1).
Nord-Amerika: — ?Neu-Schottland: Middle Coal-Measures:
Joggins, Sydney (nach Dawson, LepidopJdoioa platyatigma). —
Anthracit-Gebiet: »Upper strata« (nach Lesqx., 1880/82, S. 479,
Taf. 73, Fig. 8 — 16 nicht recht typisch). — Apalachisches Gebiet;
SW. Penn'a. Washington: Washington Goal, Hangendes, (nach
Fontaine a. White, 1880, S. 97). — (Wilkesbarre in Penn'a,
nach Brongn., 1836, Taf. 158, Fig. 5?).
?? Südafrika: Sandstein von Vereeniging: Der Erhaltungs-
zustand der von Seward (Assoc. of Sigülaria and Glosaopteris in
South Afrika: Qu. J. Geol. Soc, 1897, S. 326, Taf. XXUI, Fig. 2,
Taf. XXII, Fig. 3, Textfigur 2a-p, 3) als S. Brardi angegebenen
Reste ist nicht so, daß man die Stücke sicher identifizieren kann.
Vielmehr ist es wahrscheinlich, daß es sich nicht um Sigillarien-,
sondern Lepidodendraceen-Jieste handelt Seward sucht sich das
Vorhandensein einer V-förmigen Zeichnung durch den Verlauf der
Parichnosstränge bei den Lepidodendren zu erklären, ohne zu
berücksichtigen, daß nach allen bisherigen Beobachtungen diese
bei den Sigillarien anders verlaufen (cfr. S. 74). Eine V-förmige
Zeichnung findet sich unter den B.-N. bei einem Lepidodendron
68 W. KoRHKK, SigillBrienst&mme.
aus der Königin-Luise- Grube (auf den mich Herr Prof. Potonik
aufmerksam machte).
Slglllaria ichthyolepis (Sternb.) Corda. Liefr. II, 36.
Sigillaria biang^ula Weiss. Jahrb. d. Königl. Preuß.
Geol. Landesanstalt für 1885, S. 360 mit Holzschnitt. — 1893,
S. 75, Fig. 31, 32. — B.-N. etwa querelliptisch, Seitenecken spitz,
ähnlich denen von jS. ichthyolepis. Zwischenraum bedeutend. Längs-
runzeluug. — Saargebiet: Dach des Schwalbacher Fl.
Sigillarla Defrancei Brongn. Prodr., 1828, S. 66 —
1836, S. 432, Taf. 159, Fig. 1. Der Oberteil der B.-N. ist ganz
hoch, der untere ganz flach, eventuell könnte das Stück umgekehrt
abgebildet sein. Polster breit-rhombisch. Die von W.-St. hier-
her gestellten Stücke des Saargebiets habe ich zu S. ichthyolepis
gestellt. — Frankreich: Gard-Gebiet, nach Grand' EuRY (1890/92,
S. 250) nur etage inf^rieur, anders als S, Brardi.
Sigillaria Defrancei var. delineata Grand^ Eurt
(. . . Gard, 1890/92, Taf. XI, Fig. 6, S. 250) hat rhombische B.-N.
in der Mitte der Polster und 2 Kanten unter den B--N. Der
Autor gibt an, es seien Übergänge zu dem (recht abweichenden)
Originale Brongniart's vorhanden.
Sigillaria Biercei Newberry. Annais of Science, vol. 1.
Cleveland, 1853: No. 8, Februar, S. 96. — No. 14, Mai, S. 164,
Fig. 2, S. 165. — B -N. und Polster sehr regelmäßig sechsseitig und
nicht rhombisch, sonst wie vorige Form. — Nord- Amerika: Ohio,
Coshocton [Alleghany -(ev. Potts ville -)Series, nach freundlicher
Mitteilung von Herrn David White in Washington].
Sigillaria McMurtriei Kidston (On some new . . .
Lycopods . . .) 1885, S. 358, Taf. XI, Fig. 3-5.
= Sigillaria Eilerti Weiss, Gesellsch. naturf. Freunde, 188G,
No. 2, S. 12, Fig. 3.
Mit 2 Kanten unter der B.-N. und einem Mediankiel, der auch
schwach sein oder fehlen kann. Eine Anzahl verschiedener Formen
gehört hierher. Zwei Stücke, die Weiss von Kidston erhalten,
sind auf Taf. XXVI, Fig. 100, 101, bei W.-St., 1893, abgebildet.
Subsigillarien. 69
S. Eilerti Weiss ibid., Fig. 99 (ohne Mediankiel) piißt in die
Reihen der englischen Formen hinein. — Saargebiet: Untere
Ottweiler Schichten: Schwalbacher Flöz: Ensdorfer Schacht. —
England: Upper Coal Measures: Kadstock Series.
. SlglUaria Zellleri Potonik (Fl. d. Roth . .), 1893, S. 194, go-
grÜDdct auf S. quadrangtiiata Zkillkr (non Schloth.), 1885 (. . . . Grand*
Combe . . ., Bull. S. Geol. France, 3, XIII, S. 142, Taf. IX, Fig. 3, 4. — Sehr
ähnlich dor Fig. 59 von S. Brardi bei W.-St., 1893: anterscheidet sich nach
Zkillkr (a. S. 64 a. 0.), 1889, S. 609, Ton dieser Art durch von geraden Linien
begrenzte, rhombische Polster und feine Erhebungen, die der Rinde ein chagri-
niertes Aussehen geben. — Frankreich: Grand' Combe.
Sig^llaria Danziana Geinitz, 1861, Sigillarien in
der unteren Dyas. Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Gesellsch. XIII,
S. 692, Taf. XVII, Fig. 1 (wiederabgebildet bei W.-St., Fig. 36,
S. 80). Von S. Brardi durch Dekorationen unterschieden, nämlich
radiale Runzeln auf der B.-N. und auch schwächer auf einem
diese umgebenden, konzentrischen Hof. Übrige Rinde unregel-
mäßig gerunzelt.
Thüringen: Unterrotliegendes, Stollnbachswand bei Klein-
Schmalkalden (mit Walchia zusammen).
SlgUlarla Fritschü Wkiss, 1893, S. 175, Taf. 21, Fig. 83. — Ab-
druck in grobem Sandstein; die Zeichnung, die nach einem Abzug in Fließ-
papier des in Halle befindlichen Originals angefertigt wurde, läßt eine genauere
Bestimmung des zum Typus Brardi gehörigen Stückes nicht zu. »Werderscher
Steinbruch bei Rothenburg a. d. Saale (Ottweiler Schichten)«.
SlglUaria ornata Brononiart, 1836, S. 434, Taf. 158, Fig. 8 (7?;.
— jS*. typ. Brardif
Sigillaria obliqua Brongn., 1836, Jaf. 157, Fig. 1, 2,
S. 429. — Zeigt einen Verlauf der Runzelung, der an Asolanus
camptotaentua erinnert. — Pennsylvania: Wilkesbarre.
Sigillarla sculpta Lksqukkkux, Pennsylvania, 1858, S. 871, Taf. 13, Fig. 3.
B.-N. rhombisch. LäogsruozeluDg vom Aao lanus - Ty^ns. — Neu -Philadelphia:
The gate Toin. — Von Font. a. White aus Lower coal-measures angegeben.
Sigillarla dilatata Lh:8Qx., ibid., S. 871, Taf. 13, Fig. 4. - B.-N.
klein, breit, oben ausgerandet. Hat einige Ähnlichkeit mit Asolanus j aber auf
dem Steinkem nur je 2 Närbchen, wellige Längsstreifung, keine Änorria-Wülste.
Sigillarla obliqua Lesqukrrux (non Bronom.), Penn^a, 1880/82,
Taf. 73, Fig. 18.
70 W. KoEHNs, Sigillarienstftmme.
Sigillaria ßsm Lesqx., 1858, S. 871, Taf. 13, Fig. 4. — Letztere Art,
die nur ein N&rbchen haben soll, ist wohl nur ein schlecht erhaltenes Exemplar
Ton ersterer. Diese steht S, Brardi nahe, zn der sie von Potoniu I. c, gestellt
wurde. — B.-N. oben stark ausgerandet. — Pennsylvania: Muddy Creek.
Sigillaria stellata hat sternförmig von den B.-N. ausstrahlende
Linien; wurde yon Fairohild 1877 zu S. Brardi gezogen (siehe S. 63).
Sigillaria Sctilmperi Lesqx., 1858, S. 871, Taf. XIV, Fig. 1. —
Höchst wahrscheinlich hat Lesqx. ein mangelhaft erhaltenes Stück umgekehrt.
Es mag ihm eine sehr großnarbige Form vom Typus der S, Brardi yorgelegen
haben, fast ieioderm, mit yorspringendem ünterrand der B.-N.
Sektion: Mesosigillaria Grand* Eury, 1890/92, S. 247. Die Grenze
zwischen EuiigiUarien und Subsigillarien ist yielleicht keine scharfe. Geand^
EuRY führte obenstehenden Namen für solche Formen ein, bei denen die epi-
dermale Oberfläche zwar glatt, eine tiefere Rindenschicht aber deutlich gefurcht
ist. Er stellte hierher S. lepidodendrifolia, S. Mauricii. Es ist aber wohl mög-
lich, daß bei allen Subsigillarien rhyUdokpe Erhaltungszustände yorkommen
können (yergl. S. 81).
Spezies, deren Stellung zu den Eu- oder Subsigillarien nicht ganz
gesichert ist.
Sigillaria lepidodendrifolia Brongn., 1837, Taf. 161,
Fig. 1 A und 2. Die Stücke erwecken nach Zeiller den Verdacht,
die Art habe mehr oder minder gerippte Rinde (1888, S. 540).
Brongniart bezeichnet sie als leioderm mit »quelques plis lon-
gitudinaux qui paraissent accidentels«. Demnach wäre sie gleich
S. Brardi (besonders Fig. 3). — Frankreich: St. Etienne.
Sigillaria cuspidata Broson., Prdr., 1828, S. 65. — 1836, Taf. 153, Fig. 2.
— Das Original von St. Etienne hat Zkillkr gepr&ft (1888, S. 540). Die Fignr
ist ungenau und das Stück wohl eine schwach rhytidolepe S, lepidodendrifolia.
Sigillaria Mauricii Grand' Eury (. . . Gard . .,
1890/92) S. 248, Taf. V, Fig. 10, 11, Taf. X, Fig, 1, Taf. XI,
Fig. 8, Taf. XIII, Fig. 3, 4, 5, 7B. — B.-N. sechsseitig, deutliche
Seitenecken. Polster in Taf. V ähnlich wie bei S, trigona^ in
Taf. XI ausgelöscht, in Taf. XIII rhytidolep. B.-N. auf Taf. V
mit zugespitzten Seitenecken; auf Taf. X mit abgerundeten; auf
Taf. XI wie bei S. Roblayi^ unter den B.-N. 2 Kanten.
? Sigillaria trigona (Sterne.) Brongn., 1828; Weiss
em., 1887, S. 36, 53, Taf. V, Fig. 54.
Sabsigillarien. 71
= Lepidodendron trigonum Stkrnb., 1820, Taf. 11, Fig. 1 «= Cactites trigonus
(Stktnb.) Martius, 1822, S. 189 »» Favularia trigona (Sternb.) Sternr. 1825/26.
B.-N. glockenförmig, sehr groß, auf sechsseitigen Pol.stern.
Vergl. auch S. pentagona PüSCH.
Sigillaria Mouretl Zeillek, 1880, PI. foss. du perm.
de la Corr^ze, S. 210, Taf. VIII, Fig. 3, 4. — Brive, 1892, Taf. XIV,
Fig. 4.
B.-N. groß, breit-sechseckig, mit sehr spitzen Seitenecken.
Närbchen sehr weit oben stehend, seitliche groß. Zwischenraum
über 1. Längsfurchen wellig, schwach, runzelig. Taf. VIII, Fig. 3
macht den Eindruck einer Eusigillaina^ Fig. 4 mit längerem Unter-
teil der B.-N. den einer Substgillaria ; eine spezifische Trennung
beider ist aber ausgeschlossen. — Das schlecht erhaltene Stück
von W.-St. (Fig. 102) könnte dazu gehören. Vielleicht ist die
Art die leioderme Form zu S. ichthyolepü oder 5. Mc MurtHei,
Frankreich: Brive: Mine de Cublac.
Lepidodendron coskUum Lesqx., 1866, Geol. Rep« Illinois, S. 453, Taf. 44,
Fig. 7. Die AbbilduDg zeigt eine Sigillaria (äff. Moureti?)^ deren B.-N. Lksqx.
für die Gefftßspar eines Lepidodendron hält.
Sigillaria cumulata W. Liefr. III, 60.
Lepidodendron-älmliche Spezies.
Sigillaria halensis Weiss, 1893, S. 83, Taf. VIII, Fig. 40,
41. — Könnte für ein Lepidodendron mit sehr schwachen Polstern
gehalten werden, wenn nicht die Närbchen über der Mitte der
B.-N. ständen. — Wettin: Catharinaschacht.
Sigillaria SerUi Bronon., Prdr., 1828, S. 66. — 1836, S. 433, Taf. 158,
Fig. 9, 9A. — (= Lepidodendron Seriii (Buongn.) Prbsl in Stkrnb., 1838, S. 177).
B.-N. querihombisch. Polster rhombisch (nicht hexagonal), sehr lepidodendroid,
jedoch nach der Beschreibung kein Mediankiel, den aber eine B.-N. der Abbil-
dung zeigt. — Sommersetshire.
Sigillaria reticulata Lesqx., Bot. a. Pal. rep. of Arkansas,
1866, S. 310, Taf. III, Fig. 2.
B.-N. mit sehr spitzen Seitenecken, oben ausgerandet, auf
der Abbildung teils mit langer oberer Seite (Schlotheimiana-Typus)^
teils mit kürzerer gezeichnet. B.-N. nicht in genauen Orthostieben.
72 W. KoBBME, Sigillarienstämme.
Unter den B.-N. Querrunzelung, sonst Längsrunzelung, wie bei
Exemplaren von Lepidodendron Volkmannianum^ bei denen durch
Dickenwacbstum die Polster ausgelöscht wurden (vergl. Fischer,
Abb. Neue Folge, Heft 39, S. 13). Ein Exemplar, das Zeiller, 1886,
Taf. 88, Fig. 2 abbildete, hat niedrigere B.-N, die in der Detailfigur
stark ausgerandet sind; bei der Hauptfigur ist aber das nicht der Fall:
Vergl. die 3. B.-N. von unten in der rechten Reihe. Diese ähnelt
sehr den B.-N. von Lepidodendron Volkmannianum^ bei dem eben-
falls Einkerbungen des Oberrandes vorkommen, z. B. an einem
von G. Hoffmann gezeichneten Stücke aus Niederschlesien. —
Ein solches Lepidodendron der S. B.^ war von Potonie als »An
Sigillaiia reticulata^ bestimmt. Das von W.-St., 1893, Fig. 33,
34 abgebildete Stück ist ebenfalls sehr Lepidodendron 'ähnWch,
besonders durch die Aspidiopsis-ÜinMchen Wülste auf dem Stein-
kern, die bei Sigillarien nicht bekannt sind.
LicsQUEBEUx^ Abbildung von 1 882 weicht erheblich yon den bisher be-
sprochenen Stücken ab (Coal-Fl., Taf. 73, Fig. 19, 19 a). Sie warde von Potonik
(1893, Fl. d. Kotl. . .) zu S. Brardi gestellt, was aber sehr unsicher ist.
Sigillaria Lorenzi Lksqx., 1880/82, S. 473, soll sehr nahe stehen, ist aber
nicht abgebildet.
Niederschlesien: Hangend-Zug, Paulineschacht. — Departe-
ment Pas-de-Calais. — Nordamerika: Arkansas.
Problematische Subsigillarien.
Sigillaria venosa Bronon., 1836, S. 424, Taf. 157, Fig. 6 (= S. laevigata^
1828, S. G6 und S. 172, non S. 64). — B.-N. ähnlich wie bei S, Boblayi, seohs-
seitig-birn förmig. Leioderm mit unregelmäßiger Runzelung. — unteres produk-
tives Carbon. Dep. Loire inf., Montrelais.
Sigillaria leioderma Bronon., 1836, S. 422, Taf. 157, Fig. 8. — Große
OTale B. - N. in Schrägzeilen in geringem Abstand auf der glatten Rinde.
Närbchen 1. — ??
Sigillaria Beneckeana Weiss, 1893, S. 205, Taf. 27, Fig. 103 und 104.
B.-N. bim förmig, im Quincunx sich berührend. Nur 1 Närbchen. Daher Zu-
gehörigkeit zu Sigillaria zweifelhaft.
II. Das Innere der Stämme.
Die Rinde, ihre Erhaltungsweisen an alten
Stämmen und im fossilen Zustande, und ihre
Steinkerne.
Es sei vorausgeschickt, daß die anatomisch untersuchbaren
Reste fossiler Pflanzen in der Regel nicht alle Teile gleichmäßig
enthalten, vielmehr vor ihrer Mineralisierung schon eine Mazeration
erlitten haben, die die weicheren Gewebe mehr oder minder zer-
störte. Infolgedessen sind an verkieselten etc. Stämmen, die-
jenigen Teile am vollständigsten erhalten, die auch an kohligen
Resten den Hauptanteil haben.
Bei den anatomischen Untersuchungen von Siffillana-Rmden
durch Brongniart, Renault, Williamson etc. hat sich gezeigt,
daß der innere Teil der Rinde meist aus einem wenig widerstands-
fähigen Gewebe besteht, von dem entweder gar nichts oder nur
undeutliche Fetzen sich vorfinden. Was fossil zusammenhängend
erhalten ist, ist nur ein äußerer Teil, den wir als Außenrinde
(nicht synonym mit Penderma) bezeichnen wollen. Sie besteht in
der Regel wieder aus zwei Schichten.
Der innere Teil ist wohl in der Mehrzahl der Fälle aus derben,
langgestreckten, prosenchymatischen, radial angeordneten Zellen
gebildet. — Bei S. spinulosa zeigte er Dictijoxulon-&ix\xVi\xT^ worunter
man eine von unregelmäßig verlaufenden, Maschen bildenden
Lamellen festerer Beschaffenheit (nach Renault Kork) durchsetzte
Rindenschicht versteht.
Über dieser festen Rindenschicht konnte noch eine zweite
parenchymatische, aus isodiametrischen Zellen bestehende, nach-
74 W. KoEHNu, SigillarieDstämme.
gewiesen werden (vergl. besonders Willtamson, Mcmoir II, 1871,
S. 210-214).
Die Blattspur verläuft in der Außenrinde fast senkrecht zur
Oberfläche, wie Renault angibt, was die Figur Williamson's,
1. c, Taf. XXIX, Fig. 42 zeigt und was man an allen kohlig
erhaltenen Außenrinden wahrnehmen kann. Die Parichnosstränge
verlaufen, wie die Blattspur, senkrecht zur Oberfläche durch die
Außenrinde hindurch, während sie bei Lepidodemlron zur Oberfläche
zurückbiegen. Dies Verhalten bedingt bedeutende Unterschiede
in den Erhaltungszuständen der beiden Familien.
Die kohlig erhaltenen Rindenreste, die also die Außen-
rinde repräsentieren, sind häufig nicht weiter in Schichten geteilt.
(Nach W1LLIAM8ON werden sie durch »the firm layer of hast tissue
that occupies its inner surface« zusammengehalten.) Zuweilen
trennen sich aber 2 kohlige Schichten. Häufig ist dann nur die
innere erhalten, während die äußere verschwunden ist«
Jedenfalls ist es die parenchymatische Schicht, die dabei fortgeht;
während die prosenchymatische innere als widerstandsfähigster
Teil des ganzen Stammes erhalten bleibt. Der Kürze halber soll
die vermutliche Außenfläche dieser Schicht mit i, die unten zu
definierende Syringodendron-Oberfläche mit s, die epidermale Ober-
fläche mit a bezeichnet werden, die entsprechenden Negative mit
a, 1, 8.
Es kann als sicher gestellt gelten, daß durch das Dicken-
wachstum die Umrisse der Blattnarben schließlich, wenn auch erst
nach längerer Zeit, verschwinden, während die seitlichen Närbcben
zu sehr großen Malen werden.
Nach seinen Untersuchungen bei verkieselten Subsigillarien
schildert Renault den Vorgang folgendermaßen:
(Renault-Zeiller, Commentry, 1888, S. 543.) Wenn die
Dicke der Außenrinde, die Renault als Couche subereuse bezeichnet,
1 cm nicht übersteigt, erkennt man daran deutlich die B.-N. der
Sigillarien. Wenn aber die Dicke mehrere Zentimeter erreicht,
werden die B.-N. undeutlich und die Polster bieten zahlreiche
Spalten und sind teils oder ganz losgelöst. Auf noch dickeren
Rinden bleibt keine Spur der Polster, die Blattspur verschwindet,
Sjringodendron-ErhaltaDgsweiseD. 75
nur 2, den beiden seitlichen Närbchen entsprechende Male sind zu
sehen, die gemäß der Ausdehnung der Kinde außerordentlich
anwachsen. — Diesen Zustand bezeichnet man als Syringodendron,
Hilfsgattung Syringodendron.
Sternbkrg, I, 1, 1820, S. 23, 24, Taf. XITI, Fig. 2 (non Fig. 1;. — III,
1824, S. 38, 39, Taf. 37, Fig. 5. - IV, 1825/26, S. XXIV, Taf. 58, Fig. 2.
Von den beiden von Sternbkrg zuerst mit diesem Namen
belegten Stücken läßt das eine, Taf. XIII, Fig. 1, wohl keine ganz
sichere Deutung zu, das andere, Fig. 2, ist die Innenseite der kohligen
Rinde einer rhytidolepen Sigilluria. Diese haben wir als Syringom
dendron im ältesten Sinne zu bezeichnen. Grand^ Eury nannte
sie Pseudosyringodendron Später hatte nämlich Sternberg die
Gattung erweitert (1824), indem er die Basis eines Stammes, bei
der die B.-N. in der eben geschilderten Weise verschwunden waren,
als Syringodendron boghalense bezeichnete; näheres über den Zustand
der Male läßt sich nicht erkennen. Diese sind auf Taf. 58 bei
Syringodendron alternans zu sehen, der in dieselbe Kategorie gehört.
Da es aber nicht immer sicher ist, ob ein Syringodendron in die
eine oder die andere Gruppe gehört, empfiehlt es sich, den gemein-
samen Namen beizubehalten.
Beide Kategorien sind längsgestreift. Die Male können zusam-
menfließen zu »Gesamtmalen«. Z. B. sind sie an einem Stücke
der S. B.i (Alte Halde, Rischbach, St. Ingbert, leg. H. PoTONife,
27. Oktober 1901) z. T. durch einen senkrechten Schlitz getrennt,
teils bewirkt dieser nur oben und unten eine Einkerbung, während in
der Mitte oder dem oberen Rande etwas näherstehend eine Ver-
tiefung sich findet. Ferner ist das Stück dadurch merkwürdig,
daß unten an das Gesamtmal sich noch in der Mittellinie ein
kleineres, hoch-elliptisches Mal anschließt i).
Die zusammengeflossenen Male können den B.-N. von S. eiongata entfernt
ähnlich sehen. Das hat die durchaas irrige Annahme Feistmantel's (1873, Verb,
d. k. L geol. R.-A., S. 127) veranlaßt, diese Art sei ein »Decorticationsstadium.c
Abbildangen von Erhaltungszustfinden bleiben dem Liefemngswerk yor-
behalten.
76 ^* KoEBVE, Sigillarienstftmme.
A. Vermatlioh von der Basis großer Stämme.
Male groß, meist höher als breit, getrennt oder mehr oder
minder verschmolzen; in Orthostichen. öfter von einem Wulst
umgeben, nach Rbnault, 1. c, S. 547, »correspondant au tissu forme
de cellules vasiformes qui entoure l'orgaue secreteur«. Furchen
häufig undeutlich, in die Breite gezogen oder ganz fehlend.
Höchst instruktiv ist ein von Artis abgebildeter Stamm, an
dem dieser Autor bereits 1825 mit großem Scharfblick seine
Beobachtungen anstellte (Antedil. Phyt, S. 15). Am oberen Teil
des Stammes sind noch die B.-N. erhalten. An dem unteren Teil,
der viel dicker ist als der obere, sind die Furchen sehr breit
geworden ; auf den Kippen stehen die beiden rundlichen Male
in horizontaler Richtung weit von einander getrennt.
Die Oberfläche ist manchmal auch unregelmäßig, Lyginoden-
ciron-ähnlich, also dann wohl durch DictyoxyhnStvukiwT veranlaßt.
Z.B. zeigt ein Stück von Zeche Westfalia, Flöz S. (leg. F. Kaufe)
Lyginodendron-khnWiAiQ Oberfläche mit einem ganz dünnen Kohlc-
häutchen. Sie trägt Orthostichen von etwa brillenartig-aussehenden
Anschwellungen, die aus je zwei rundlichen, erhabenen Malen (Durch-
messer etwa 4 mm) bestehen, zwischen denen sich häufig noch ein
unregelmäßiger Höcker befindet. Während es sich bei dem genannten
Stücke um grobe Skulpturen handelt, zeigt ein anderes auf dünner
Kohlenrinde zahlreiche feine , (höchstens V^ ™™ breite) unregel-
mäßig längsverlaufende, anastomosierende erhabene Linien, in deren
Maschen noch feinere verlaufen. Die beiden Male sind lanzettlich,
zwischen ihnen ein Höcker (Ruhr-Revier, Eickel).
In der Bochumer Bergschulsammlung befindet sich eine Anzahl
von Cremkr gesammelter, nach der Etikette zusammengehöriger
Stammoberflächenbruchstücke (von Zeche Westfalia, Fl. F.).
Während einige noch den Abdruck einer S. typ. Schlotheimiana
erkennen lassen, sind bei anderen zwar noch die B.-N. zu sehen,
aber sonst unregelmäßige Längsrunzeln und Vertiefungen, diese
z. T. da, wo die Furchen sein müßten. Ein anderes zeigt unregel-
mäßige Längsrunzelung und statt der B. - N. Paare von Malen
(Wachsabdruck vom Verf. gemacht, in der S. B.^). Die beiden Male
Syriogodendron^ErhaltangsweiscD. 77
sind schm:il und von einander ca. 8 mm entfernt. Nach der
Etikette befand sich die »runzelige Rinde unten am Stamm«.
Syringodendron alternans,
Stkknbkro, 1825, S. XXIV, Taf. 58, Fig. 2, 1826, S. 45.
SigiUaria alternans (Stbrkb.) Lindlby a. Hutton, 1832, S. 159, Taf. 56.
Sifringodendron approxiinatum Renault- Zbillbr, Gommentrj, 1888, S. 548, Taf. 63,
Fig. 5.
Male getrennt, linsenförmig bis elliptisch. Furchen undeutlich,
oder statt einer Furche mehrere, die sekundäre Rippen zwischen
sich lassen.
Bei Lindlby a. Hutton sind die Male sehr groß. Renault rechnet 1888,
1. c, Fig. 2, 3, auch Stucke mit verschmolzeneo Malen dazu, während er solche
mit getrennten als 8}fr, approximatum bezeichnet.
E. Wkiss bildet 1881, Fig. 17, ein Stück mit erhaltener kohliger Rinde ab.
Syringodendron bioculatum Grand' EüRY.
Gard. 1890/92, S. 244, Taf. X, Fig. 3, Taf. XIII, Fig. 8.
Male sehr groß, rund, getrennt, keine Furche, Orthostichen
ca. 7 cm auseinander.
Sjfringodendron defluens Grand' Eürv. Gard. 1890/92, S. 244, Taf. X,
Fig. 2. — Male getrennt, sehr groß, mnd, l&nger als breit; divergierende
Längsstreifung.
Sigillaria irreguiaris Achepohl (non Sbringb) 1880, S. 96, Blatt 33,
Fig. 1 = Syr. typ. alteman».
Syringodendron gracile Renault (non Dawson), Fl. de Commentry,
188S, 3.548, Taf. 63, Figr. 4. — Typus alternans, Male kleiner, ziemlich weit
getrennt.
Sigillaria antecedens StüR, Culmflora, 1877, S. 294,
Taf. XXIV, Fig. 4, 5.
Male je 2, länglich, von Fig. 4 größer und weiter auseinander-
gerückt. Zuweilen noch Reste von Blattspurmalen sichtbar.
Zwischenraum über 1 ; Zwischenraum der Orthostichen groß.
Furchen nicht zu erkennen.
Sigillaria cactiformis Goldbnbkro, 1855, S. 28, Taf. IV, Fig. 1. —
Typas alternans^ keine Furchen, Male ziemlich klein. — Das bekannte kegel-
förmige Stück.
Sigillaria pes-equi QüENST., Petrefakenk., 3. Auflage,
1885, S. 1115, Taf. 94, Fig. 7.
Gesamtmale groß, oben eingekerbt, in mehrere Zentimeter von
einander entfernten Orthostichen.
78 W. KoBHMK, Sigillarienstämme.
B.
Meist ist es recht unsicher, ob eine Syringodendron-
Skulptur an der Basis zu Lebzeiten der Pflanze entstand, oder ob
sie von einer die B.-N. tragenden Rinde bedeckt war, die erst am
Fossil verloren ging. So besonders bei den folgenden:
SigiUaria antiqua Saüveür, 1848, Taf. 54, Fig. 1,
= SigiUaria gigantea Saüveür, 1848, Taf. 54, Fig. 2.
Gesamtmale groß, elliptisch, Furchen am Grunde winklig, flach.
Rippen längsgestreift.
Stöcke an denen bei so großen Malen eine Einkerbung in
der Mediane fehlte, sind mir nicht bekannt. Vermutlich ist die
Abbildung ungenau. Ein Stück von Orzeche, S. B.^, zeigt in ähn-
licher Weise die Male mehr oder minder verschmolzen, auf der
Innenseite einer dicken Kohlenrinde, die aber auf ihrer anderen
Seite keine B.-N., sondern nur undeutliche Skulpturen zeigt.
SigiUaria catenulata Lindl. a. Hütt., 1832, S. 162, Taf. 58. — Ge-
samtmale hoch liosenförmig, ziemlich groß. Kein ZwischeDraum, Furchen gerade,
Rippen breit.
Syringodendron pulcheUum Sternb., 1825, S. XXIV,
1826, S. 43, Taf. 52, Fig. 2.
= f Siffillaria pulchella (Sternb.) Roemer, 1860, 8.41.
Male ziemlich weit getrennt, kleiner, durch regelmäßige Furchen
von Synngodendron gracüe Renault unterschieden.
Syringodendron bistricUum Wood, Proc. Ac. N. Sei. vol. XII, 1860,
S. 521. — Trans. Amer. Phil. Soc. 1869, S. 342 (= SigHiaria bistriata Wood, 1. c,
1869, Taf. IX, Fig. 9). — 2 Male getrennt. Nach dem Text keine Furchen.
O. Eohte Erlialtangsziistände,
d. h. Innenseite s' der die B.-N. tragenden Außenrinde oder der
Abdruck s dieser Innenseite, bezw. auch i und i' (siehe S. 74).
Daß es sich am Erhaltungszustände handelt und nicht um besondere
P flau zengattun gen, wurde schon von Artis 1825 erkannt (Antedil. Phjtol., S. 15;
auch S. 9 bei Rhytidolepis fibrosn vcrmuteto er es). Sp&tere Autoren yerwech-
selten aber sehr häufig Erhaltungszustände mit epidermalen Oberflächen.
Eohte BrhaltDDg»znat&iide. 79
a) Verhalten der Blattspnr nnd der Parichnosstrünge.
Atif der loneoseite der Kohlerinde erscheinea die Beitlichen
Mate meist als 2 längliche Wulste, die Blattspur als rundlicher
Höcker. Die 3 Male können auch zusammen auf rundlichen Er-
hebungen stehen, die seitlich durch die Wnlste etwas schSrfer be-
grenzt werden. Das Original zu Fig. 5 von S. mamillarü in No. 35
zeigt eine solche Erhebung, an der noch ein Höckerchen in der Mitte
sehr deutlich ist. Indem die Lftugsstreifung oberhalb und unterhalb
des Gesamtroals konvergiert, entstehen Aber und unter diesem
Vertiefungen. Dasselbe StQck zeigt auch Male, die sich mehr der
gewöhnlichen Ausbildung nähern. Das Verhalten, daß die Blatt-
spur inmitten eines solchen Ringes steht ist bei S. teseellata häufig,
worauf Zbillbr (1888, S. 563) aufmerksam macht.
Zuweilen ist auch nur ein rundlicher Höcker statt der 3 Mate
vorbanden, z. B. bei S. elegantula.
Auf dem Steinkem s können den Wolsten und der Blattspur
Vertiefungen entsprechen, die sehr scharf begrenzt sein können
(z. B. S. Boblayi, No. 57). Die Entstehung solcher Vertiefungen
durch das weiche Parichnosgewebe ist nicht leicht erklärlich.
Vielleicht ist die Scheide aus »celltäes vaHformes«, die Renault
angibt (vergl. S. 76 oben), dabei beteiligt. DafQr spricht, daü
QcqD
Skizze des Terfiusers.
Fig. le.
Gesamtmat mit den M»len auf dem Original 2U Sigillaria Qoldeniergi t. RSnt,.
Fig. 16A. c». 2 : I. Der Rand der B. - N. hat sich ao dorchgedrackt, daß er
bt;i EorgflUliger Beleachtnng rioge herum sichtbar wird, er mußte in der ZeichoQDg
QbertriebeD dargestellt werden, um überhaupt deutlich zo werden.
Fig. 16B. Gesamtnial, st&rker Tergrüßert.
Westfalen: Zeche Margaretbe bei Aplerbeck.
80 W. KoBHNB, Sigillarienst&mme.
bei genauerer Betrachtung die seitlichen Male sich oft als in Ver-
tiefungen liegende WQlste zeigen. Erhabene Male auf dem Stein-
kern kommen auch vor (vergl. Fig. 16). Das Stück zeigt um die
Male mit verschiedener Deutlichkeit eine runde Erhöhung (das
Gesamtmal), die unter der Lupe fein punktiert ist. Hier war also
wohl die Blattspur von einem parenchymatischen Mantel umgeben
(vergl. WiLLiAMSON, 1. c, Fig. 42).
b) Erbaltungszustände mit dnrchgedrfickten Sknlptnren.
Auf der Innenseite der Kohlenrinde sind häufig noch die
gröberen Skulpturen der Außenseite erhalten (durchgedrückt?).
So sind die Furchen stets, die Querfurchen off deutlich vorhanden,
die Kontour der B.-N. erscheint nicht als scharfe Linie, sondern
als abgerundete, verschwommene. Doch ändern sich die Verhältnisse
je nach der Erhaltung ; z. B. können bei favularischer Oberflächen-
skulptur auf der Innenseite s' Längsfurchen vorhanden sein oder
nicht (No. 54). (Übrigens sind bei »Favularien« die Furchen auf dem
Steiukern s häufig tiefer als auf der Oberfläche.)
Besonders deutlich sind solche durchgedrückten Skulpturen
bei S. Boblayiy häufig auch bei S. mamiUaris, Wenn man einen
besonderen Namen dafür einführen wollte, würde Hexagonon (s.
unten) in Betracht kommen. Bei cancellaten Subsigillarien können
sich die schrägen Furchen durchdrücken: LtWo^rta-Zustand.
Literatur:
Einen Erhaltongszastand von S. elegantaUit der, an elDem gebrannten
Stück, die Skolptoren der Oberfläche besonders deutlich darchgedrückt z^i^
und der von Weiss als S. margaritata als neue Spezies aufgestellt wurde, habe
ich in No. 52 beschrieben.
Hexagonon carbonarium Y^ aijCh, Naturgesch. d. Verst., Teil I, 177 1,
S. 144, Taf. X a, Fig. 1. Erhaltungszustand von S. mamillaris mit durchgedrückten
Skulpturen.
Sigillaria simplex Achkpohl, 1881, Ergänzungsblatt 1, Fig. 2. —
Ein Erhaltungszustand einer JS. typ. elegantula mit durchgedrückten Skulpturen
und verschmolzenen Malen: Westfalen: Hauptflöz. Zeche Rudolph.
Sigillaria lineolaris Sbringb, 1838, Ann Lyon, S. 308, 357,
Taf. 13, B, B*. — Erhaltungszustand einer cancellaten Subsigillaria, au dem die
Gitterfurchen und die Male der seitlichen Narbchen, z. T. auch das der Blattspnr,
noch vorhanden sind (Sektion Lineoiaria^ S. 358).
Echte BrhaltnngszastäDde. gl
Pahnacitet variolatus Schlothbim, 1820, S. 396, Taf. XV, Fig. 3a,b.
Favularia variolata (Scbloth.) Stbbnb., 1825, S. XIII.
? Non Aapidiaria variolata (Schloth.) Presl in Stkrnb., 1838, S. 181, Taf. LXVIII,
Fig. 12.
Erhaltungszastände teils yon S, elegantula, teils von S. Brardi. — Essen
nnd Wettin.
Sigillaria nodulosa Rorhbb, 1862, S. 42, Taf. XII, Fig. 4, 5, 6. —
Wohl Erhaltungszustände (iner Subsigillarie Ton llfeld. Fig. 4 und 5 mit An-
schwellungen an Stelle der B.-N.; Fig. 6 zeigt 2 Male, schwache Längsfurchen.
c) Die gewShnliehen gerippten Erhaltungszastände.
Wenn auf der Oberfläche keine scharfen Skulpturen außer den
Rippen vorbanden waren oder infolge der Dicke der Rinde sieb nicht
durchdrücken konnten, so erscheinen die Erhaltungszustände der
rbytidolepen Sigillarien als längsgestreifte Rippen mit je zwei oder
einem Male. Statt der Blattspur ist häufig nur ein kleines PQnktcben
vorbanden. Gegenüber dem typ. aüernana unterscheiden sich diese
durch kleinere Male und schmalere Rippen mit deutlichen Furchen.
Die Male erscheinen auf dem Steinkern oft als zwei in Vertiefungen
gelegene Wülste. An demselben Stücke können sie getrennt oder
vereinigt sein.
Derartige Syringodendren scheinen auch bei Subsigillarien
vorzukommen, z. B. Taf. XI, Fig. 4 bei Grand' Eüry (Gard,
1890/92). Es dürften also die gerippten Syringodendren, die sich
in Schichten finden, in denen kaum noch Eusigillarien vorkommen,
auf Subsigillarien zu beziehen sein, so die Abbildung bei Roemer,
Taf. XII, Fig. 6 (vergl. oben Zeile 9) von llfeld und die Stffillaina
(Rhytidolepü) sp. bei Beyschlag und Fritsch (Abh. d. Königl.
Prcuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge. Heft 10, 1899, S. 63)
aus der Bohrung Schladebach (IV, 3. f.), Wettiner Schichten.
Auch eine Anzahl der als S, reniformia zitierten Reste gehört
wohl hierher.
F&r die von Gkinitz aus dem mittleren Rotliegenden des Beharrlichkeits-
schachts angegebene 8. intermedia (eine Eu sigillaria) ist kein Belegstück mehr
vorhanden. Vermutlich ist es ein Syringodendron einer Subsigillarie (nach
Stkbzel, Pflanzl. Reste d. Rotl. y. Sektion Hohenstein-Limbach, 1901).
Nttu« Folge. Heft 43. G
82 W. KoEHNB, SigillArienst&mme.
Hierher gehören:
Syringodendron aulcatum (Schloth.) Sternb.
Pahnacites sulcatus Schlothkim, 1820, Petref., S. 396, Taf. 16, Fig. 1.
Syringodendron sulcatum (Schloth.) Stkrnberg, 1825, S. XXIV.
Euphorbites sulcatus (Schloth.) Martius, 1822, S. 141.
f Palmacites canaiiculatus Schloth., 1. o., S. 396, Taf. XVI, Fig. 2.
Sigillaria sulcata Eichw., Geogoosie de la Rassie, S. 422.
Male 2, kommaförmig, klein Furchen gerade.
Von (tkinitz (1854, S. 46, Taf. VII, Fig. 1) im ZasammeDhaDge mit *S.
intermedia« gefunden. An seinem Stücke sind die Male z. T. zusammengerückt
oder Terschmolzen.
Pabnacites canaiiculatus hat nur etwas schmalere Rippen. — »Aas dem
Quadersandstein des roten Steinbruchs bei Gotha«, unter den Stücken der
ScHLOTRBiM'Bcben Sammlang in der S. B.^ yon diesem Fundort (Keaper),
war das Original nicht zu findeo, wohl aber Schizoneura, die der Schlothkim-
scheo Abbildang bis auf das Fehlen der Paare von Malen ähnlich ist; entweder
sind diese willkürlich ergänzt oder es ist Schlothkim bei der Ähnlichkeit der
Reste eine Fundottsyerwechselnng untergelaufen.
[Holcodendron erwähnt Qübmstkdt, Petref., 2. Aufl., 1867, S. 867, Taf. 82,
Fig. 4, im Anschluß an Sigillaria^ gibt aber an, daß diesem aus dem Letten-
kohlensandstein stammenden Reste Male fehlen. Calamites (Schizoneurä) Meriani
soll scharfkantigere Rippen haben.]
Sigillaria reniformis (»decorticated«) bei Lindlby a. Hutton, 1832,
S. 161, Taf. 57. — Male sich seitlich berührend; regelmäßige, breite Forchen.
Sigillaria catenoides Dawson, 1866, S. 147, Taf. VI, Fig. 22. —
Gesamtmale oyal, auf breiten Rippen. — Wahrscheinlich ein Erhaltungszustand
einer breitrippigen Sigillarie.
Sigillaria discoidea Lesqx., 1858, S. 873, Taf. XIV, Fig. 5. —
Male zusammengeflossen zu einer oben und unten eingekerbten Ellipsen- oder
Kreisform; dicht über einander. Furchen naoh der Beschreibung entfernt und
unregelmäßig, tief und runzelig.
Sigillaria fibrosa (Artis) Bro.sgn., 1828, S. 66. — Gesamtmale
auf schmalen Rippen, Längsstreifung oberhalb und unterhalb der Male conyer-
gierend und diese so umschließend. (Vergl. S. 78.)
Syringodendron complanatum Stkrmbbrg, 1824, S. 36, 39,
Taf. XXXI, Fig. 1. — Gesamtmale rund, erhaben?, mit runder Vertiefong oder
senkrechtem Schlitz. Längsstreifung. Furchen unregelmäßig, mit Wulst von
eingedrungener Gesteinsmasse. — Saargebiet: St. Ingbert.
Sigillaria Goldenbergi v. RöHL, 1868, S. 115,
Taf. VI, Fig. 9. — Male auf rundlichen Erhebungen des Steinkerns.
An dem auf der Etikette als Original zu S, Goldenbergi bezeichneten
Stück sind noch die Kontouren der B.-N. schwach angedeutet.
Ein gut erhaltenes Gesamtmal ist in Fig. 16 auf S. 79 gezeichnet.
Bebte Erhaltaagszastäiide. 83
Die Divergenz der Streifung ist nur z. T. so stark wie auf
y. RöHL-8 (umgekehrter) Figur, z. T. aber äußerst schwach. Die
Gesamtmale sind sehr verschieden erhalten.
Syringodendron striatum Bronon., Classif., 1822, S. 220, Taf. I,
Fig. 3. — Gesamtmale ungef&hr randlich, nicht genügend zu erkennen. Forchen
tief, Rippen schmal.
Syringodendron pea-capreoli Sterns., I, 1, 1820, S. 22, 24,
Taf. Xni, Fig. 2. — Knorb, Taf. X, b. Fig. 1. — Mobahd, Taf. VI, Fig. 1, 2.
— Innenseite der Koblenrinde, schmale Rippen. Gesamtmale klein, l&nglich. —
Böhmen, Radnitz.
Sigillaria decora (Sternb.) Göppert in Bronn, 1848.
Catenaria decora Sternb., 1825, S. XXV; 1826, S. 43, Taf. 52, Fig. 1, wieder
abgebildet bei Germar, Verst. . , . Wettin und
Löbejfin, 3. Heft, 1845, Taf. 11, Fig. 3.
Paare von Malen in Orthostichen ; auch Blütenmale. — Unter
diesem Namen hat Grand' Eüry (. . . Gard, 1890/92), S. 250,
Taf. XI, Fig. 4, einen bemerkenswerten Rest abgebildet:
Die Innenseite s' der Außenrinde zeigt das Negativ
schmaler Rippen, auf diesen die Male als je 2 Wülste.
Darunter i' mit rundlichen Vertiefungen anstelle der Male.
Darunter befindet sich der Abdruck a' einer der S, eleganttda-
ähnlichen Formen von S. Brardü
Bei W.-St., 1893, ist in Fig. 64 eine S. Brardi mit teil weis abgeschundener
Rinde [dann etwa der Flftche i' (im Negativ) des Graxd' EusY^schen Originals
entsprechend aassehend] abgebildet; mit Blütenmalen.
Syringodendron Porteri Lbsqx., 1870, S. 448, Taf. XXVII,
Fig. 4, 5, 6. — 1880, S. 502, Taf. LXX, Fig. 1, Ib. — Gesamtmale klein, quer-
elliptisch mit Centralpunkt Zwischenraum sehr gering. Längsstreifung, keine
Furchen. Wegen der sehr geringen Dimensionen ist die Zugehörigkeit zu Si-
gillaria zweifelhaft.
Syringodendron Brongnlarti
(Geinitz) Grand' Eüry.
(t) Syringodendron pachyderma Brongn., 1836/37, S. 479, Taf. 166, Fig. 1. (Non
Sigillaria pachyderma Bbonon.)
Sigillaria BrongniarÜ Geinitz, Steink. Sachsens, 1855, S. 47, Taf. YII, Fig. 3, 4.
» bidentata Goldkäb., 1857, S. 53, Taf. VllI, Fig. 28.
Syringodendron BrongniarÜ (Gein.) Grand' Eüry (. . . . Gard. 1890/92), S. 247,
Taf. XII, Fig. 7.
a*
84 W. KoBHNE, SigillarieDst&mme.
Die innere prosenchymatische Schicht (i — s') der Kohlenrinde
allein erhalten (vergl. S. 74). Ihre in Rippen geteilte Oberfläche i
zeigt die seitlichen Male sich oben und unten oder nur unten
berührend, in der Mitte die Blattspur; im ganzen wird eine ovale
Figur gebildet, ähnlich wie S. 79 für einen Fall geschildert.
Der unter der Kohlenschicht zum Vorschein kommende Steinkern s
trägt ungeteilte längliche Vertiefungen, als die Abdrücke der völlig
verschmolzenen Male auf der Innenseite s' der Kohlenrinde.
Bq\ Syringodendron francicum Grand^Eury (I.e., S. 247, Taf. V, Fig. 7)
sind die Male auf s' nicht yerschmolzen, sondern berühren sich nar in der
Mitte, bilden also ein H oder X mit einander.
Die Anschauung älterer Autoren, daß derartige
Reste die epidermale Oberfläche besonderer Sigillarien
bilden, wird durch Grand' Eüry's Abbildung, 1. c, Taf. XII,
widerlegt. Hier zeigt sich die Innenseite s' der inneren Schicht
der Außenrinde mit länglichen Wülsten. Unter dieser kommt die
Fläche i' zum Vorschein. Ihre Skulptur ist ein Abdruck der oben
für i geschilderten. Zu unterst kommen die Abdrücke der B.-N.
deutlich zum Vorschein (a').
Auch Abdrücke der Oberfläche i im Gestein kommen vor.
Sie zeigen das Negativ der Furchen; die Male erscheinen als
rundliche Höcker mit einer Vertiefung in der Mitte.
Die Längsstreifung ist nicht immer parallel. Bei Geinitz'
Fig. 4 ist sie oberhalb und unterhalb der Male konvergierend.
Bei Grand' £ury's Abbildung dagegen divergiert sie vom Ober-
rand und vom Unterrand des Mals aus, was bei Brongiart ver-
mutlich übertrieben dargestellt ist.
Sigillaria viicrostigma Bkono»., 1836, S. 478, Taf. 149, Fig. 2. —
Ähnlich der vorigen, Male auf 8 rundlich, auf i Strcifung stark divergent
Sigillaria organon Likdlky a. H. (non Sternb.), Taf. 70. — Ober-
fläche 8 und i.
Syringodendron cyclostigma Brongniart,
183H/37, S.480, Taf. 166, Fig. 2, 3.
Sigillaria cyclostigma (Bronon.) Goldenberq, 1857, S. 52, Taf. VIII, Fig. 29.
— Wie Sgr, ßrongniarti; auf der Lage s' die Male V-förmig. Die L&ngsstreifen
konvergieren etwas an den Malen, und grenzen so in dem Raum zwischen zwei
.senkrecht über einander stehenden Malen ein Feldchen ab.
Erhaltangs weisen. ^5
Einen ähnlichen Eindruck können auch schlecht erhaltene
Oberflächen von gerippten Sigillarien mit stark markiertem Ober-
rand der B.-N. machen; z. B. ein Stück aus Oberschlesien, be*
stimmt als Sig. cfr. cyclostigma Goldenb. (leg. Kosmann, 1881),
zeigt bei flüchtigem Hinsehn eine Zeichnung wie diese Art, bei
genauerem aber, daß der untere Rand des vermeintlichen Males
dem oberen der Blattnarben entspricht. Sein oberer Uand wird
durch eine kleine Querfurche hervorgerufen; das Ligularnärbchen
kann event. auch ein zentrales Närbchen vortäuschen.
Weitere Namen fnr Erhaltangsziistande, z. T. problematisch.
FUiytidolepU oceilata Sternb., I, 1823, Taf. XV, Fig. 1, 2, S. 25, 26, 32.
= R/iytidoieois undulaia Stbrsb., I, 4, 1826, S. XXIII.
Erhaltungszustand einer gerippten Sigülaria. Nach der Abbil-
dung vom Profil der Rippe von S. viamillans^ die Male sind aber
auf der Abbildung nicht recht zu deuten. Fig. 2 (umzukehren)
zeigt Närbchen, dürfte zu S. mamillaria oder S. scutellata gehören.
SigiUaria oceilata (Sterne.?) v. Röhl, 1869, S. 100, ist nach dem mir vor-
liegenden Original zu Taf. 26, Fig. 10 ein Syringodendron von S. scutellata,
Solenoula psilophloeiis Wood, 1860, S. 23S, Taf. 4, Fig. 3. Möglicherweise
Syringodendron eines alten SigiäariaSi&mmes mit breiten Furchen (im Abdrack).
— Mi Ines Mine, St. Clair. Position, body of Mammoth Yein.
SigiUaria flexuosa L. et fl., Vol. 3, 1837, S. 147, Taf. 205. — Die Anord-
nung der Läogsstreifong deutet auf einen Erhaltungszustand.
SigiUaria carinata Roemkr, Palaeont. 9, 1862, S. 42, Taf. XII, Fig. 2.
(= SigiUaria subsulcata Roemkr, ibid., Taf. XII, Fig. 3?) Nach Stkkzel:
Centralblatt f. Min., 1901, S. 594, wohl Erhaltungszustände von Subsigillarien.
SigiUaria magnifica Wood, 1860, S. 238.
= Syringogendron magnißcum Wood, 1869, S. 343.
2 Male, ohne Rippe, Zwischenraum unter 2.
Euphorbite» cicatricosus, Mabtius, 1822, S. 141. Wohl Syringodendron mit
fast yerschmolzenen Malen. Zum Gattungsnamen vcrgl. auch S. 82 u. 54.
Syringodendron Organum Steunb., 1820, S. 22, 24, Taf. XIII, Fig. 1. — Hat
unregelmSßigo, nicht durchgehende Furchen und linsenförmige einzelne Male.
SigiUaria Oweni Lesqx., 1870, Geol. Rep., Illinois, Vol. IV, S. 498.
= DidymophyUum Oireni Lesqx., 18S0, S. 507, Taf. LXXIV, Fig. 10, 10b; —
1884, S. 801, Taf. 92, Fig. 11. — unterer Teil eines Stammes mit Syringodendron-
Skulptur, mit unterirdischen Organen daran.
Syringodendron valde-flexuosum Grand^ Bury (. . . Loire, 1877), S. 166. —
2 Male. »Sidons flexueux intcrrompus et rejetes au niveau des cicatricrs d^une
maniere tres-remarquable.«
86 W. KoBBiiB, Sigillarienst&mme.
Syringodendron provinciale Grand* Burt (. . . . Gard, 1890/92), S. 245.
Auf s' »liniaments r^ticules« sehr abweichend yon denen auf i. Auf s' »des
glandes g^min^es subrectangulaires«', denen auf i Tiel kleinere »glandes conver-
gentes« entsprechen.
Si'giliaria pachy derma L. et H., 1882 (non Bronoü ), unklar, vergl. Kidstor
(Pal. sp. mentioned in Fossil Flora), 1891, S. 361.
Sigülaria monostachya L. et II., Taf. 70. Nach Eidstoh (1. c, S. 363), der
S. monoatigma schreibt, eine Rippe eines Syringodendron,
Syringodendron esnostense Rkmault, 1897, Nouyelle Diploxjlce, S. 23, Taf. V,
Fig. I. Anatomisch untersuchtes Stück, dessen Zugehörigkeit zu Sigiüaria nicht
erkennbar ist.
Sigiliaria sydnenm Dawsox, Qu. J. Geol. Soc. XXII, 1866, S. 147, Taf. YII,
Fig. 28. — Je 2 lange Närbchen, Form der B.-N. nicht angegeben.
Sigiliaria striata Dawson (non Bronon.), ibid. S. 147, Taf. VI, Fig. 23. -
Schmale Rippen, Fläche i. ? ?
ünduUUum carbonarium Walch, Naturgesch. d. Verst., Teil III, 1771,
S. 119, Taf. Ol 2, Fig. 2. - Echter ErhaltungszusUnd mit 2 Malen (von S,
Brardi ?).
Organon carbonarium Waloh, Naturg. d. Verst, Teil III, 1771, S. 89.
= ünguella carbonaria major Waloh, ibid., Teil I, 1773, S. 144, Taf. Xa,
Fig. 3: Syringodendron, Male je 1, groß. — Xb, Fig. 1: Syr. mit Furchen, Male
sich berührend. Fig. 2: Echter Erhaltungszustand. Xc, Fig. 2, 3, 4 ebenfalis.
ünguella carbonaria minor Walch, Naturgesch. d. Verst., Teil I, 1771,
S. 144, Taf. Xa, Fig. 2: Syr, typ. a/ternans, Male je 1, groß, rundlich.
Die von Rost, »De Filicum ectjpis«, 1839, S. 14, 15, aufgestellten
Spezies sind wertlos, sie werden hier nur der SjnoDjmie halber aufgeführt:
Syringodendron approximatttm^ latum^ ovatum^ profundatum^ ternatum.
Der Holzkörper und das Mark*).
Anatomische Untersuchungen hierüber, die sich meist auf
Subsigillarien beziehen, wurden von Brongniart, Renault,
WiLLiAMSON, Bertrand und Scott ausgeführt. Von Angaben
über Eusigillarien ist wenig vorhanden; doch beschrieb in neuerer
Zeit Bertrand ein Stück, leider noch ohne Abbildungen, die
aber, wie der Autor die Liebenswürdigkeit hatte, mir mitzuteilen,
noch geliefert werden sollen.
Es hat sich ergeben, daß der Heizkörper zuinnerst aus einem
Ring zentripetaler Leitbündel besteht, die getrennt oder verschmolzen
sein können. An diesen dünnen Ring (Korona) schließt sich der
^) Die Literatur hierzu ist z. T. in Liefr. II, No. 87, angegeben, sonst
meist aach in Scott's > Studios in fossil Botany« zu finden.
Holzkörper and Mark. 87
sehr viel mächtigere sekundäre, zentrifugale Ilolzkörper an, aus
Treppentracheiden bestehend. Von Interesse fär das Verständnis
der kohlig erhaltenen Holzkörper ist es, daß die Trennungsfläche
der beiden Partien aus Riefen und Rillen besteht (wie bereits in
Liefr. II, 37 dargelegt). Von den Riefen (wenn man sich die
Trennungsfläche von innen gesehen denkt) gehen die Leitbündel
zu den Blättern, von Markstrahlen begleitet.
Nach Renault (. . . Antun et Epinac, 1896) S. 244 haben
die »Sigillaires canneles« (Eusigillarien) ein mächtigeres Primärholz
als die »Sigillaires ä ecorce lisse« (Subsigillarien). Bei den ersteren
sollen die Leitbündel der Blätter nur aus Primärholz bestehen,
bei den anderen aus Primär- und Sekundärholz (diploxyl), wie bei
den Cycadeen,
Als Diploxyhn wurden anatomisch untersuchte Stämme mit
doppeltem Holzkörper bezeichnet, deren Stellung zu Lepidodendren
oder Sigillarien nicht ohne weiteres zu bestimmen ist. Z. B. fand
Dawson (1877, Quart, Journ. Geol. Soc.) einen aufrechten Stamm,
in dem der Holzkörper den 1 cm dicken Marksteinkern umgab
und noch Struktur zeigte. Die innere Rinde war völlig ver-
schwunden, die äußere bestand aus strukturloser Kohle und zeigte
keine bestimmbaren Oberflächenskulpturen mehr.
An den gewöhnlichen fossilen Stämmen wurde der Innenraum,
den das Mark erfüllte, mit Gesteinsmasse ausgefüllt, während ein
Rest des Holzkörpers häufig noch als dünnes, kohliges Häutchen
diesen »Marksteinkern« umgibt.
Beide sind in Liefr. II, No. 37, von mir beschriebeo and mit den ähnlichen
Marksteinkcmen von Stigmariopsis, die Solhs beschrieben hat, yerglichen worden-
AnhaDg.
Hilfsgattung: Siglllarlostrobus.
ScHiMPHK, Traite de pal. y6g. II, 1870, S. 105.
Die Blüten, deren Zugehörigkeit zu unserer Gattung man an
den auf den Blütenstielen befindlichen B.-N. erkennen kann, sollen
hier nicht weiter behandelt werden, da Verfasser keine eigenen
Untersuchungen darüber machen konnte. — Nach Grand' Euuy
sollen die Blüten der Subsigillarien denen von Lepidodendron ähn-
licher sein, als die der Eusigillarien.
Da es sich empfiehlt, die für die Hilfsgattung SigiUariostrobus
aufgestellten Speziesnamen auch bei Sigiüai'ia nicht zu verwenden,
seien sie hier angeführt :
SigiUarioBtrohus ciliatuSy rhombibrachiatus Kidston, 1897.
» mirandus, rugosm Geamd* Eury, 1877.
» fastigiatus (Göppkut) Grand' Eury, 1877.
» LauremianuB Lesqx , vergl. Whithb, 1899, S. 235.
» Goldenbergi, nobiits, Souichi^ striciuSy Tieghemi Zkiller, 1884.
» pedicellifolius Grand' Eüry, 1802, S. 258.
» Cordai 0. Fkistm., FeUtmanteli Gkin. Siehe Fkistmantel,
1871, Abb. d. k. Böhm. Ges. d. W.
» gravidus 0. Fkistm., Verh. d. k. k. geol. R.-A., 1873, S. 82.
In Sigiliariostrobus bißdus Gein., handelt es sich um Sporophylle von
Gomphosirobus, nicht von Sigillarien.
Hilfsgattung: SigllUrlocladus.
Grand' EüuY (. . . Loire, 1877), S. 158. - (. . . Gard. 1890/92), S. 257.
So bezeichnete Grand' Eüry, 1877, die in Wirtein stehenden
/Sj!^?7/anoÄ^;'o6t^-ähnlichen Anhänge, deren Blätter noch nicht in
Sporophylle umgewandelt waren. Sie sollen zu SigUlaria Brardi
BlüteD, BIftiter etc. 89
gehören. Am proximalen Teile dieser Gebilde sind die Blätter
abgefallen. Die entstehenden B.-N. und Polster sind auf Taf. XI,
Fig. 3, 3B von Grand' Eurt, 1890/92, dargestellt. Sie stimmen
Qberein mit denen von Siffälodendron frondosum (Göppert) Weiss
(Jahrb. d. Geolog. Landesanst. 1888, Taf. II, Fig. 1, S. 159) einem
Reste, den Grand' Eurt mit den besprochenen Gebilden identi-
fiziert.
Blätter.
Die Blätter der Sigillarien waren sehr lang (nach Grand
EuRY, 1890/92, S. 257, bis 3 m). Sie trugen auf der Oberseite
eine Furche, auf der Unterseite einen Kiel in der Mitte, der zwei
Spaltöffnungen tragende Furchen trennte (Renault, Sur Tor-
ganisation comparee des feuilles des Sigillaires et des Lepidoden-
drons. Compt. rend., 1887).
Durch die Furche auf der Oberseite dürfte die bei den B. N.
sich so häufig findende Ausrandung sich erklären, während dem
Kiel auf der Unterseite die aufgesetzte Spitze an dem Unterrande
vieler B.-N. und der sich von dieser auf das Polster in einer An-
zahl von Fällen erstreckende Mediankiel zuzuschreiben sind.
Kohlig erhaltene Sigillarienblätter finden sich isolirt sehr
häufig und können dann mit denen der Lepidodendren ver-
verwechselt werden. Nicht selten sieht man sie auch in der Rich-
tun«; von der Oberfläche der Rinde aus sich in das Gestein er-
strecken. Ein deutlich von der B.-N. ab zu verfolgendes Blatt
beobachtete Zeiller, 1886/88, bei S. laevigatai Taf. 78, Fig. 2.
Bei einem Stflck der S. ß.^. {S. mamiUai*is^ Grube Dechen)
sieht man sie ebenfalls, wenn auch nicht ganz so deutlich, von
der B.-N. abgehen.
Sie warden mit dem eventaell auch Lepidodendron-Blfttter bezeichnenden
Kamen Cyperites L. et H. (Taf. 43, Fig 1, 2) belegt. Nach Kidston, 1890, S. 359,
hat C. bicarinata L. et. H. nicht 2 Adern, sondern nur eine, welche auf jeder
Seite eine Leiste trägt.
Eventuell könnte das Vorhandensein dieser 2 Leisten mit
der häufig zu beobachtenden Zweiteilung des der Blattspur
entsprechenden Närbchens in Zusammenhang zu bringen sein.
Ghamd' BuBT bezeichnete die Blätter (1877, S. 257} als Sigiilariophyllum,.
90 W. KuBHNE, Sigillarienst&mme.
Unterirdische Organe.
Über Stigmaria vergleiche Potonie: Lehrb., S. 209 und
besonders Fig. 205; über Stigmariopsis^ ibid., S. 215. Zu der Angabe
PoTONii's (in Engler-Prantl., Natörl. Pflanzenfam, S. 743), das
Vorkommen von Stigmai'iopsia auch in den unteren Saarbrucker
Schichten spreche dafür, daß Stigmariop8i8 nicht nur zu £»^6-,
sondern auch EudgillaHen gehöre, ist zu bemerken, daß Stigma-
riopsia ja auch bei Asolanus vorkommt, der sich in den unteren Saar-
brucker Schichten findet. Demnach ist die Zugehörigkeit von
Stigmariopsis zu Eusigülarien noch nicht festgestellt.
Als Spezies werden hierher gestellt: Stigmariopsis inaequaUs (Geih.)? rimosa
(GoLDEHB.), Event (Lesqx.).
Spezies von zweifelhafter systematischer Stellung
(vergl. auch S. 71, 72, 85, 86).
Sigillaria tumida (Bunbury) Kidston, Ann. a. Mag. Nat H. 5, Vol. 15,
S. 359. Von Kidstom unl Schibipbr (Traite, II, S. 52) zu Sigillaria gestellt, ob-
\irohl die Merkmale bei Bunbuby nicht klar gemacht sind. Soll S. Mc Murtriei
Kidston sehr ähnlich sein.
Sigillaria xylina Bronqn. wird von Renault and Grand' Eury (Ktade da
S, spinulosa) mit Dictyoxglon för identisch erklärt.
Sigillaria vascularis Binnky wurden anatomisch untersuchte Stämme mit
doppeltem Holzkörper genannt, die zu Lepidodendron (oder Sigillaria f) gehören.
Sigillaria Wisnioivskii Raciborski, Permokarbonska Flora . . ., 1891, S. 3*2,
Taf. VI, Fig. 10, 11. — Steht nach der Abbildung S. Defrancei möglicherweise
nahe Die Närbchen sind sehr eigenartig, vergl. W.-Sx., S. 228. — Lepidodendronf
Archaeosigillaria Kidston.
Sigillaria Vanuxemi Göppert, Foss. Fl. d. Übergangsgeb. , 1852, S. 249, ge-
gründet auf die Abb. von Vanuxbm, 1842, Geol. of New- York, III, Fig. 51,
S. 184.
Archaeosigillaria Vanuxemi (Göppbrt) Kidstok, Transact. Nat. Hist. Soc. of Glas-
gow, 1899/1900. Garb. Ljcopods and Sphenophylls. Separat- Ausgabe,
1901, S. 39.
B.-N. in Spiralen, bei älteren Stämmen sechseckig und sich
berührend. Ein Närbchen Qber der Mitte. Die Abbildung von
Dawson (1862, Fl. of the Devon. Period) ist kopiert bei Weiss,
1887, Taf. XV, Fig. 30.
England: Unterkarbon: Shap Toll-bar, Westmoreland. —
New- York: Ober- De von (Chemung Group).
Problematische Spezies. 91
Alphabetische Liste unklarer Reste.
Favularia pentagona St»:rmb , 1 826, S. XIII, ohne Abb.
FUtytidolepU dubia (Sternb.) Stkjuib., I, 4, 1825/26, S. XIII.
= Lepidoiepis syringioides Steknb., I, 3, S. 36, Taf. 31, Fig. 2.
= Lepidoiepis dubia Strbnb., L, 3, S. 39, Taf. 31, Fig. 2.
Von Stkknb. fälschlich für «= S. elongata erklärt. Syringodendron ?
Siyillaria bohemica Stub, 1873, Verh. d. k. k. geol. Reichsanstalt, S. 152, 153.
»WundervolU, ohne Beschreibung.
» Brochantii Brongn., 1836, S. 442, Taf. 159, Fig. 2. — Eschweiler.
» dubia AcHKPOHL (non Brongn.), 1880, S. 91, 61. 29, Fig. 8. Abb. un-
kenntlich.
» geminata Goldenb., 1855, S. 27, ohne Abb., unzureichende Beschreibung
eines Stückes yon St. Ingbert.
» Horovskyi Stur, Reiseskizzen, 1878, S. 16. — Ohne Beschreibung.
• interrupta Eichw., Leth. ross., 1860, S. 200, Taf. 9, Fig. 2. — ??.
» lentigera König, Taf. XV, Fig. 182: Rkytidofep.
» marineria? Brongn.,. von Göppbrt in Bronn, 1848, zitiert.
» muralis Robmkr, Pal. IX, 1862, S. 44, Taf. 8, Fig. 15.
» Murchisoni L. et H , 1833 - 35, Taf. 149. — Rhyt, unklar.
» piana Gbinitz, 1854 (Hainichend. . . .), S. 61, Taf. 13, Fig. 2, 3.
» protracta Tondkra, 1889, Krakau, Taf. 13, Fig. 2, S. 35. - Nicht
näher zu bestimmende Abb. einer Rhyt,
» Wiodeana König, Taf. XV, Fig. 182. Schlechte Abb.
> Samarskii Eichw., Lethaea ross., 1860, S. 196, Taf. 16, Fig. 2, 3 (Aspi-
diopsisf)^ 5, 6. ?.
» striata Brongn., 1836, S. 428, Taf. 157, Fig. 5, auf einen kleinen Rest
unbekannter Herkunft gegründet.
» striata 0. Feistm., Jahrb. k. k. Geol. R.-A., 1873, S. 272, ohne Be-
schreibung.
* fVemeuilieana Brongn., Bull. soc. g^l. France, 7, 1850, S. 769. —
Leioderm. B.-N. halbkreisförmig, nach unten
konvex. 3 Närbchen. — ?.
Sigillaria subele^ans wird von Grand' Eury, Loire, 1877, S. 373, aufgeführt
ohne Autor als »ä Ostrau«. Mir unbekannt — S. subrugosa, S, pseudocanali-
culata Grand' EuRY, ibid., sind nur im Index, S. 312, zu finden. S. sub- Knorrig
S. 418, ist unzureichend beschrieben.
Folgende Spezies blieben mir unbekannt, da die Annais of science of Gleye-
land, in denen sie Ton Newberry beschrieben sind, nicht zu erhalten waren
(Vol. I, 1853). S. acuminata^ S, dentata l. c, S. 165, S, pulchra Nbwbbrry.
92 ^' KoEHMK, Sigillarienstämme.
Von den Sigillariaceae anszuscliließende Spezies.
Sigülaria Stetmbergti MONSTER ist Fteuromeia, die Potünie
in Engler-Prantl, S. 754, zu einer eigenen Familie erhob (vergl.
auch Liefr. II, No. 38, 39). Dazu gehört auch S, oculina Blankek-
HORN (Foss. Fl. des Buntsandsteins . . . Gommern. Palaeont.,
1886). Letzte Nachzügler der Lepidophyta.
Bothrodendraceae,
Die Gattung Botfirodendron warde von Wkiss-Stbrzel, 1893, zu Sigillaria
als Untergattung gestellt, aber von Potonik (1901 : Silnr- und Calm-Fl. . und
1902: in Enolbr-Prantl, I, 4, S. 739), mit Cyclosiigma zum Typus einer eigenen
Familie erhoben, und zwischen die Lepidodendraceae und SigiUariaceae ein-
geschaltet.
Daß die bisher zu Sigillaria gestellte Spezies Asolanus cam-
ptotaenia WooD von dieser erheblich abweicht, wurde auf S. 61
dargelegt. Von Bothrodendron ist sie im wesentlichen durch ihre
größeren B.-N. unterschieden. Sie hat mit dieser Gattung die
knorrioiden Erhaltungszustände gemein (z. B. Lesqx., Coal-Fl.,
1880/82, Taf. 73, Fig. 3 — 6), sowie Aspidiopsis-hYuAich^, Mit ihren
leiodermen Formen wurden keine cancellaten^ wohl aber lepidoden-
draide Polster im Zusammenhang gefunden (Sig.'Camp, lepiden-
droides Grand' Eüry [. . . . Gard., 1890/92], Taf. IX). Diese
kommen auch bei Bothrodendron vor (W.-St., Fig. 3).
Asolanus.
Leiodermariae Goldenb. ex. p., 1857, Fl saraep. f. II, S. 7.
Asolanus Wood, Proc. Ac. Nat Sc. Philad., 1860, S. 237.
Sefnapteris Üngbr ex. p., Anthracit-Lager in Kärnthen, 1S69, S. 788.
Pseudosigillaria Grand' Eury, Loire, 1877, S. 142.
Subsigillariae Weiss ex. p., Zeitschr. d. Deutsch, geol. G«sellsch., 1889,
S. 379.
Die Vertreter aus preußischen Revieren der wichtigsten Art,
Asolanus camptotaenia WoOD = Sigillaria Hmoaa Goldenb., sind
von W.-St., 1893, bekannt gegeben, Taf. IV, V, S. 66 u. f. —
Eine Untersuchung darüber, ob noch weitere Spezies unterschieden
werden müssen, geht über den Rahmen dieser Sigillarien-Arbeit
hinaus. — Die im folgenden aufgeführten Speziesnamen empfiehlt
Aaszuschließende Spezies. 93
es sieb, zur Vermeidung von Synonymen, fQr Sigillarien nicht
mehr zu verwenden.
Asolanu» camptotaenia Wood, 1. c, Juni 1860, S. 238, Taf. IV, Fig. 1.
» ornithicnoides^ ibid., Fig. 6. — ? ?.
Lepidodendron harbatam Robmbr, Palaeont., IX, 1860, S. 40, Taf. VIK. Fig. 12.
P^eudosigillaria dimarpha Gbakd' Bury (Gard. 1890/92), Taf. IX, Fig. 7, 8;
Taf. XXII, Fig. 1.
» lepidendroides, ibid., Taf. IX, Fig. 10.
» monosiigma (Lksqx.) Grand' Eury (Loire, 1877), S. 144.
» protea Grand' Eury, 1877, S. 148.
» striata bei Grand' Eury, 1877, S. 144.
Semapterts carintlnaca Ungrr, 1869, S. 788, Taf. III, Fig. 1. - Hat verh<niß-
mäßig große B.-N. Blattstellang 18 : 47.
Sigiiiaria aeguabilis Goldbnb., 1857, S. 28, Taf. VI, Fig. 13. — B.-N. rhombisch,
mit spitzen, qaer auslaufenden Seitenecken, größer
als bei S, rimosa und dichter stehend. — Unge-
nügend kenntlich.
» camptotaenia (Wood) Wood, Oktober 1860, S. 442.
Sigillaria-camp. gracilenta Grand' Eury (Gard. 1S90/92), S. 262, Taf. IX, Fig. 6;
Taf. XXII, Fig. l.
» » lepidendroides, ibid., S. 262, Taf. IX, Fig. 10.
Sigiiiaria Orand! Euryi Lbsqx., Coal-Fl., III, 1884, S. 795.
» monostigma Lksqx., 1866, II, S. 449, Taf. 42, Fig. 1—5. — 1870, IV,
S. 446, Taf. XXVI, Fig. 5. - 1879-81, S. 468,
Taf. LXXII, Fig. 3-6.
» rimoM GoLDBNB., 1857, S. 22, Taf. VI, Fig 1—4.
* iigi/larioides (Lksqx.) White ( Missouri, 1899), S. 239, Taf. 70,
Fig. 2 (= Lepidophtoios sigillarioide»
Lksqx.).
» tricupis hat nach Grand' Eury, 1890/92, S. 262, Brongniart einige
Exemplare von A, camptotaenia etikettiert.
Bothrodendron.
Rhytidodendron ist nach Zbillkr und W.-Sr. gleich B. Von Wbiss-St.
wurden als Sigiiiaria, Untergattung Botlirodendron, aufgeführt: B. Kidstoni W.,
lepidendroides W., minutifolia Boulay, parvi/olia W., punctata L. et H., puncti-
formis W., pustulata W., semicircularis W., sparsifolia W., Wuekianum Kidston.
Vermutliche Lepidodendraceae, Aspidix>p9i8 etc.
Sigiiiaria oculus-felis Abbado, 1899 = Lep. dichotomum nach Fischer^), S. 55.
» Fogolliana Abbado, 1899 ) Nach Zeiller, Note snr la Fl. houill. du
» polymorpha Abbado, 1899 ) Ghansi, S. 12, gleich Lepidod.
*) Franz Fischer: »Zur Nomencjatur von Lepidodendron und zur Artkritik
dieser Gattung« (Abh. d. Königl. Preuß. Geol. Landesanstalt. Neue Folge.
Heft 39, 1904).
94 W. KoBRHB, Sigiliarienstftmme.
Sigiilaria plana Abbado, 1899 (non Gbin.), nach Zkiller, 1. c, za schlecht er-
halten, um za bestimmen, ob Sig,
oder Lepidodendron,
» obUqua AcHKPOHL (noo Bronon.), 1880, Ergftnzangsblatt I, Fig. 15. —
Lejndodendron.
» appendiculata (Sterne.) Broxon., 1828, S. 64, Z^p.-Erhaltnngszostand.
» corrvgata Lesqx., 1870, S. 445, Taf. XXIV, Fig. 4:?? - Taf. XXV,
Fig. 5: Lepidodendronf
» disians Geinitz (Hainicheod 1854), S. 61, Taf. 13, Fig. 4—6.
— (Sachsen . . ., 1855) Taf. VIII, Fig. 4 gleich:
Syringodendron tnagis - minusüe - distaru Grand* Bury (Loire, 1877), S. 166. — :
A$pidiopsi$.
Sigiilaria notha Ünqkr, 1854, S. 8: Berger ioid nach Fischer.
» culmiana Roemer, 1860, S. 10: Bergeria nach Fischer.
» dubia Brongn., Frodr., 1828, S. 66 — : Rhodb, 1820, Taf. IV, Fig. I.
— Umgekehrt, J^tfr^eria-ErhaltungsEastand.
Favularia dubia Sterne, 1826: Bergeria nach Fischer.
Sigiilaria nodufosa (Eichwald) Eiohw., 1860, Lethaea ross., Taf. 5, Fig. 16—18?
ülodendron.
Bei UtodendronSikminen mit großen, schüsseiförmigen Blüten-
narben kommen auch Sigillarien-ähnlicbe Blatt-Narben vor, wes-
wegen Kidston solche zu den Sigillarien (z. B. Trans. Geol. Soc.
Glasgow, Mai 1886, S. 64) stellte, zu denen sie auch Weiss-St.
als Untergattung rechnete. Zeiller und PoxONit trennten sie ab.
Sie gehören teils zu Lepidodendraceae, teils Bothrodendraceae.
*Sigillaria discopkora* (König) Kidstom.
Ann. a. Mag. N. Bist., Vol. XVI, 1885, S. 123 (On . . . . ülodendron . . .
Lepidodendron . . . Bothrodendron . . . Sigiilaria),
Sigiilaria Menardi Lesqx. (nee Brongm.) . . . Illinois', 1866, II, S. 450, Taf. 43.
— Nach Zeiller, 1888 = ülodendron dücophorum =
ülodendron majus et minus, Vergl. auch Zeiller, 1886,
Bull. S. geol. Fr. 14, S. 168 u. f.
» perplexa Wood, 1860, S. 237. — 1869, Taf. 8, Fig. 7. — Nach Kidstom,
1886, Catal., S. 178 = 8. discophora.
» (ülodendron) major (L. et H.).
Sigiilaria f (ülodendron) subdiscopkora W.-St, 1893.
Sigiilaria Taylori (Carr.) Kidston, 1885, 1. c, S. 257, Taf. IV, Fig. 6.
— Mit i7/orfefM/ro»-Narben.
Anszaschließende Spezies. 95
Angebliche präcarbouische Sigillarien.
ProtoBtigma sigillarioides Lesqx., Planta in Silorian rocks, 1877,
S. 169, Taf. I, Fig. 7, 8. Von Lesqx. für verwandt mit Sigillaria geb alten, wo-
für keine Anhaltspunkte vorhanden sind. — Cincinnati Group.
Sigillaria minuüssima Göppbrt, Bronn u. Lbonhabd's N. J., 1847,
S. 683. — Foss. Fl. d. Übergangsgeb., 1852, S. 248, Taf. 23, Fig. 5, 6. — Der
Rest l&ßt keinerlei Merkmale erkennen, die seine Zugehörigkeit zu den Sigilla-
riaceen bewiesen. — Jüngste Grauwacke von Bögendorf bei Schweidnitz (nach
GöppKRT, 1860, S. 545).
Syringodendron gracile Dawson, Quart. Joum. Geol. Soc, 1862.
Devonian plants, S. 308, Taf. XIIl, Fig. 14. Närbchen senkrecht übereinander.
Reine Sigillariacee.
Sigillaria palpebra Dawson, ibid., S. 307, Taf. XIII, Fig. 12. —
»B.-N.c breit und niedrig. »Abdruck, sehr unvollkommen.« Nach Über viel-
leicht anorganisch.
Sigillaria simplidtas Yanuxkm, Rep. Geol. New- York, S. 1 90, Fig. 54.
— Nach Dawson (1862, S. 308). B.-N. undeutlich.
Sigillaria Hausmanniana Göppert, 1860, Taf. 45, Fig. 1. — Die
organische Natur dieses Restes wurde von Hber und Robmeb angezweifelt, von
GöppBBT noch 1881 festgehalten. Solms und Fotomi6, der das Original geprüft
hat, schlössen sich der Ansicht an, daß es sich nur um eine Wellen furo he
handelt.
Daß ein von Sohaffhausbn für eine Sigillaria gehaltener Abdruck
im Kieselschiefer bei Jülich einem Spatangiden zuzuschreiben sei, bemerkt
Schlötbr: Verh. naturh. Ver. d. Rheinl. u. Westf.» 1892, S. 50.
Sigillaria clypeata Sandberger, 1842, N. Jahrb. f. Min., 3.387:
»Eine kleine, zierliche, neue Sigillaria«, ohne Beschreibung. — Devon, Vili.mar.
Auszuschließende Spezies, Varia.
Sigillaria irreguktris Skringe, 1838, Ann. . . . Lyon, S. 308, 356,
Taf. 14 — ist Stigtnaria.
Sigillaria Uneata Weiss, Flora . . ., Taf. XV, Fig. 5. Weiss gibt
S. 244 an, er habe sich nachtrfiglich überzeugt, daß das Stück Calatnitea
approximaius sei.
Brongniart stellte eine Anzahl Filices als Sektion Caulopleris,
1836, zu Sigillaria: S. Cistüy macrodiscus, Lindleyij peltigera, punctata.
Zusammenfassung
Über die geologische Verbreitung*).
Silur und Devon.
Keine Sigillaria^ sondern von Lepidophyten Bothroden-
draceen und Lepidodendren. Eine Anzahl angeblicher Sigillarien
wurde auf Seite 95 zusammengestellt. Z. B. zeigen die von
Lesqüereux aus der Cincinnati-Gruppe angegebenen (Am. Journ.
of sc. 1874, No. 37, S. 31) Stücke, trotzdem der Autor sie sogar
mit bestimmten Spezies vergleicht, keine Charaktere, die ihre Zu-
gehörigkeit zu den Sigillarien wahrscheinlich machten. Archaeo-
sigiUa^na Vanuxemii (Göppert) Kidston ist ebenfalls nicht klar
gestellt. PoTONii fahrt in der Silur- und Culm-Flora .... (Abb.,
Hefl 36, 1901) auch noch einige angeblichen Sigillarien an.
Unter-Carbon
(Kohlenkalk und Culm).
Keine Sigillaria aus zweifellos untercarbonischen
Schichten ist bekannt.
Die von Stur zum Culm gerechnete Flora der Ostrauer und
Waldenburger Schichten, die einige Sigillarien enthält, gehört
besser zum Obercarbon.
Die Literatur zu den Lier aufgeführten Arten ist, soweit sie nicht an-
gegeben wird, schon im sjstematiscben Teil und in den Lieferungen titiert
(▼ergl. auch S. 9 — 12). Auch werden dort noch mehr einzelne Lokalit&ten ange-
geben, auch von Arten, die hier fortgelassen wurden . da diese Übersicht das für
die floristische Gliederung wichtigste hervorhoben soll.
Silur und Dotod. — Ünter-Garbon. 97
2 Sigiilarien, die Brongniart aus Baden (von Berghaupteu:
S. denai/olia, und Zundswoier: S. Voltzi) angregeben hatte, wurden
von Stur und anderen Autoren als culmische zitiert. Die be-
treffenden Schichten werden aber von EcK (Geogn. Karte d. ünig.
von Lahr, S. 30 — 51) im Anschluß an Geinitz an die Basis des
produktiven Carbons gestellt.
Der Fundort zweier weiteren als culniisch zitierten Sigillarien
von Montrelais im Departement Basse- Loire, gehört, wie Herr
Zriller mir freundlichst mitteilte, dem Niveau der Ostrau- Waiden-
burger Schichten an. (Vergl. S. 72 und Liefr. III, No. 52.)
Die von Göppert aus dem »Übergangsgebirge von Landeshut
in Schlesien« angegebene Sigülaria undulata stammt (nach PoTONUfe,
Lehrb. S.371, Anm.) vermutlich aus Grenzschichten zwischen unterem
und mittlerem produktiven Carbon, nämlich den Reichhennersdorf
(-Hartauer) Schichten = Weißensteiner Schichten Dathe = »Großes
Mittel«.
Was Großbritannien anbetrifil, so haben wir, wenn wir ülo*
dendr07i etc. von Sigtllana ausschulten noch die Carboniferous
Limestone series in Schottland in Betracht zu ziehen; von YoUNG
and Glbn werden hier aus den »Fossil coal and ironstone series«
aufrecht stehende Sigillaria-Stämme angegeben (Notes on a section
of carb. strata containing erect stems .... Glasgow, 1888 aus d.
»Transact Geol. Soc. Glasgow«). Kidston erwähnt aber 1. c.
S. 17 dazu, es sei wahrscheinlicher, daß die Stämme Lepidodendren
seien. Gerippte Sigillarien seien fast unbekannt im Unter-Carbon
Groß-Britanniens. Später gab er aber aus der Possil-Ironstone-
group 2 Sigillarienspczies an. Die Zugehörigkeit dieser Schichten
zum Untercarbon ist aber nicht bewiesen, da die Yoredale Series
Englands, der man sie gleichstellt, von Hind (Geol. Mag. 1897,
S. 159) zum Teil zum Obercarbon gerechnet wird, und Potoniä
bereits 1896, (Florist. Glied, d. deutsch. Carbon und Perm, S. 57)
angegeben hat, daß Kidston's Lower Carboniferous die Flora der
Waldenburger Schichten mit umfaßt.
Das Auftreten von echten Sigillarien spricht überall für jün-
gere Schichten als Untercarbon.
N«u« Folge. Heft 43. 7
98 W KoKHjiB, SigillarieDBi&mme.
Ober-Carbon (und Perm).
Die Sigillarien waren offenbar eng an die klimatischen Bedin-
gungen gebunden, die zur Steinkohlenbildung führten. Sie kommen
oft in der Nähe der Flöze in sehr großer Häufigkeit vor, die
anderen Pflanzen verdrängend. Doch können sie an Stellen, wo
man sie dem Alter der Schichten nach erwarten sollte, fehlen,
namentlich da, wo Calamariaceen-Reste häufig sind, was PoTONi^
in Oherschlesien und im Saargebiet beobachtete und bei der Re-
konstruktion seiner Landschaft der Steinkoblenzeit berücksichtigte;
dasselbe beobachtete Sterzel (a. S. 102 a. O.) in Sachsen und der
Verfasser in Westfalen.
Innerhalb eines Reviers finden sich zwar meist dieselben
Formen in einem bestimmten Niveau Oberall wieder, so daß man
sie zur Altersbestimmung verwenden kann. Ein Vergleich der
Arten verschiedener Reviere stößt aber auf Schwierigkeifen. Man
findet zwar häufig in gleichalterigen Schichten ähnliche Arten, die
aber doch in der Entwickelung ihrer Rindenskulpturen etwas ab-
weichende Formen häufiger zeigen. Daher ist es auch sehr
schwer nach der Literatur fremde Arten zu identifizieren, wenn
nicht gleich eine ganze Gemeinschaft von Formen, Variationen
auf ein- und demselben Stücke etc., bekannt gegeben sind.
Etudgillarien-Flora.
Unteres und mittleres Obercarbon (B^lora II — V, Potonie).
Sudetische Stufe (Waldenburger Schichten) und SaarbrOcker
Stufe (Schatzlarer Schichten, Westphalien).
Die Sigillarien treten an der Basis des produktiven Carbons
noch selten auf und zwar mit den Eusigillarien, die im oberen
Teil der Sudetischen Stufe (Flora III) häufiger werden und in
der Saarbrücker Stufe (IV und V) ihre größte Entfaltung und
Formenmannigfaltigkeit erreichen. Man kann biet einen älteren
Typus der ITlora unterscheiden und einen jüngeren. Die
Hauptvertreter des ersteren sind S. Eugenii und S. eleyantula.
Außer durch die noch einförmigere Gestalt der B.-N. sind diese
Easigillarien-Flora. 99
Typen durch das häufigere Auftreten woblbegrenzter, sechsseitiger
Polster charakterisiert.
Bei dem jüngeren Typus kommen nicht nur kleine niedrige
B.-N. mit spitzen Seitenecken vor, sondern es treten auch längere,
birnfbrmige, abgerundete etc. auf. Sechsseitige Polster entwickelt
noch nicht selten die häufige Spezies S. mamillaris ^ während im
übrigen Arten mit geraderen Furchen vorherrschen. Die jüngsten
Eusigillarien , die mit den Subsigillarien zusammen vorkommen,
sind mit diesen auf S. 105 u. f. aufgeführt.
Die Verteilung in den einzelnen Revieren ist wie folgt:
Westfalen.
Mittleres produktives Carbon incl. Grenzschichten gegen das untere.
In der unteren Magerkohlenpartie (unter Mausegatt) sind
Sigillarien noch selten. Im Hangenden des Flözes Mausegatt
werden sie aber sehr häufig. Besonders ist der Typus eleganttda
mit Sigillaria loricata^ microrhombea und fossorum vertreten;
während Stffillatia elegantula Weiss ( = iS. elegana bei vielen
Autoren) zwar auch schon vorhanden ist, ihre größte Häufigkeit
aber erst im Hangenden des Flözes Sonnenschein erreicht. Diese
favularischen Formen besitzen oit gerippte Steinkerne, die sich
häufi<; finden. Außerdem sind Übergangsformen zu Sigillaria
mamillaris vorhanden. Ferner kommt von rhytidolepen Resten
Sigillaria Schlotheimiana Brongn. erweitert in enger Verbindung
mit »Favularien« vor, sowie eine in Fig. 1 und 2 auf S. 20
skizzierte Art.
Sigillaria elegantula^ die im Hangenden des Leitflözes Sonnen-
schein sehr häufig ist, wird bald seltener und geht anscheinend
nicht über die Fettkohlenpartie hinaus. Dafür findet sich S. hexa-
gonalis und verwandte Formen. Von der Fettkohle an wird die
ältere Sigillarienflorula durch die oben erwähnte zweite abgelöst und
es werden wichtig als Leitformen Sigillaria Boblayi, sowie S. mamil-
laiis und S, rugosa f. cristata u. a. m.
In der Gaskohlenpartie sind S. Boblayi und S. scutellata reich-
lich vorhanden.
In der Gasflammkohlenpartie ist S, Boblayi mit zahlreichen
1 00 W. KoBHMB, SigillarieDstftmme.
Formen vertreten. Daran schließen sich eng solche von S. tessel-
lata an, auch S. laevigata und Verwandte sind hier typisch. Außer-
dem S. Sauveuri^ S. mamiUains f. Brasserti^ S. sol^ S. cfr. pentagona
PüSCH.
Von den Vorkommen im Norden Westfalens ist das von
Piesberg durch S. principis Weiss erw. und S. teasellata Brongn.
(Zeiller em.) cliarjiktorisirt. (Vergl. auch unter »Nordfrankreich«.)
Von Ibbenbüren stammt 6'. tessellata und die eigenartige Ä. cumulaia
Weiss.
Inde-Wopin Revier,
(Dieselben Schichten wie in Westfalen.)
Sigilla?^ efegantula kommt häufig vor z. B. auf Grube Goulay
Flöz Merl, auf der Königsgrube und Grube Centrum. Ferner
liegen jüngere Arten vor z. B. Sigillaria Boblayi und S. scutellata
(Grube Anna: Wilhelmschacht).
Belgien.
Vom Hasard werden tod Fikkkt (1883; 84, Ann. Soc. geol. de Belglque,
S. XGIX) angegeben aus Coache cbapelet Sigillaria Davreuxi^ '»elegans*^ pachy-
derma, reniformis^ ans concKe Leonio 8, mamiilaris.
In der S. B.^ ist eine S. iiigosa f. aistata von »Lüttich« vor-
handen.
Nordfrankreieh.
(Revier von Valenciennes.)
Dieselben Schichten wie in Westfalen.
In der unteren Zone (Magerkohle im Dep. du Nord) ist der
Typus eUgantula (den Zeiller 1888 als S. eleganis bezeichnet)
häufig. Er kommt auch in der mittleren Zone, aber nicht im
Dep. Pas-de- Calais vor.
In der mittleren Zone des Reviers sind SigiUaria scutellatus
rugosa und Boblayi wichtig, also im wesentlichen dieselben Arten,
die unsere Fett- bis Gasflamnikohlenpartie kennzeichnen.
In der oberen Zone im Departement du Pas-de-C.ilais sind
S. laPüigata^ pnncipU und tessellata häufig. Unsere Formen
Eiuigillarien-Florft. 101
letzterer beiden Arten vom Piesberg stimmen damit gnt überein.
(Ffir die Farne wurde ähnliches durch Crbmbr, »GlAckauf«
26. Januar 1892, nachgewiesen). Allerdings ist nicht eine so reich-
haltige Sigillarienflorula vom Piesberg gesammelt wie von Pas-
de-Calais. S. cumtdata von Ibbenbüren ist jedoch von Pas-de-
Calais nicht bekannt.
Saar-Cfebiet.
Mittleres productives Carbon, (über das obere prod. Carbon,
vergl. S. 106).
Die ältesten der hier bekannten Spezies dürften denen der
Fettkoblenpartie des Westfälischen Reviers entsprechen, während
S. elegantula^ die dort noch im Hangenden des Flözes Sonnen-
schein sehr häufig war, ganz zu fehlen scheint. Besonders
häufig ist im liegenden Flözzuge Sigillaria via miliaris mit großer
Fülle der Formen, ferner S. Davreuai, S, scuiellata^ S. rugosa und
nahe verwandte Formen; S. etuvina, S. aspera.
In den mittleren Flözzügen ist noch S, rugoaa vorhanden, 6*.
viamillaria seltener, S. tensellata mit breiten flachen Rippen und
mit abgerundeten Seitenecken der B.-N. häufiger.
Yogesen.
Von St. Pilt stammt das Original zu unserer Figur 1 in No. 58
von /S. Voltzii. Leider ist nicht genug Material (im Museum zu
Straßburg) vorhanden, die Flora genauer festzustellen. Ein Stück
gehört zum Typ. elegantula.
Aus den sehr viel jüngereren Schichten von Lach im Wieler
Tal wird angegeben S. lalayana SOH., S. oculata (SCHLOTH.) Brongn.
Baden.
Von Zundsweier bei Lahr stammt das Original zu S, Voltzii
Brongn., von Berghaupten ein Erhaltungszustand (von S. elegaw
tulaf^ vergl. S. 40 oben).
102 W. KoEHm, SigiUarMnstftmme.
ESnigreich Sadusen.
Erzgebirgisches Becken. (Mittleres prod. Carbon.)
Nach Sterzkl (Erl. z. geol. Sp. d. K. Sachsen, 1881 BI. 113,
ISJOl Bl. 111) kommen nur Eusigillarien vor. Sie dürften zu typ.
^11^08^(8, Geinitzi) und typ. tessellata gehören, sind also den
jüngeren unter den Eusigillarien zuzurechnen. Im Zwickauer
Revier sind, wie es auch sonst öfters vorkommt, die Sigillarien in
den untersten und obersten Flözen seltener, in den mittleren
am häufigsten. Im Gebiet von Lugau-Oelsnitz dominieren im
Grundflöze im westlichen Teile die Sigillarien über alle anderen
Pflanzen, während sie im östlichen durch Annularien-Reste völlig
verdrängt werden. Im Vertraüenflöze erreichen sie nochmals ge-
waltige Häufigkeit; sie sind auch in den oberen Flözen stellen-
weise reichlich vorhanden.
Nieder-Schlesien.
(Unteres und mittleres produktives Carbon.)
Im Liegendzuge finden wir Sigillarien vom Typus der S. Aw-
genii Stür. (Die Form der B.-N. ist eine einförmige, niedrig, mit
spitzen Seitenecken, während die Skulptur favularisch oder wellig-
rhytidolep sein kann).
Im Hangendznge sind mit Sigiüaria mamillains und S. Boblayi
verwandte Formen (S. barhata) vorhanden, auch S. rugosa.
Im Xaveri-Stollner Flötzzug: S* scutellata.
Ober-Schlesien.
(Unteres und mittleres produktives Carbon.)
In der Randgruppe sind der S. Eugenii nahestehende Formen
vertreten (S, inferior^ S. bicuapidata).
Formen der Sattelflözgruppe z. B. S, cancriformis schließen
sich daran an. Es findet ein allmählicher Übergang zum Typus
elegantula statt. Ferner ist im Sattel flözzuge als charakteristische
Form S, Schloikeiniiaiia f. communis vertreten. Von dieser leitet
als eine ununterbrochene Formenreihe SigiUaria Voltzi zu S, rugosa
über. S' Schlotheimiana und Voltzi sind in der Bohrung Oheim
EasigUlftrien-Flora. 108
in Teufen über 567 m «(Rudaer Seh.) häufig, wo auch der Tjrpus
Eugenii und eleganivla sich noch findet. Eine ähnliche Sigillarien-
florula (iS. Voltzi, Schlotheimiana) wie in Bohrung Oheim findet
sich bei Mährisch -Ostrau in den Dombrauer Flözen, soweit dies
aus Helmackers Angaben hervorgeht.
In der Mnldengruppe ist S. rugoaa besonders mit großnarbi-
gen B.-N. häufig, außerdem /S. Boblayi und S. Sauveuri^ wo-
durch Beziehung^ zur Gasflammkohlenpartie Westfalens
erkennbar werden.
Oalizien.
Von dfif Bohrung. Bjcyna stammt eihe S, ofr. pentagona Pusch (siehe
S. 57, 58).
Krakan.
Von der Alaun hütte zu Dabrowka wird S, pentagona ron Puscii ange-
geben.
BShmen
(Vergl. S. 107).
Siehe S. diploderma^ rhytidolepis^ arzinensis. Aus dem Pilseoer Becken z. B.
Yom Steinoujezd Schacht führte Fbistmamtkl (Jahrb. K. K. geol. R.-A. 1873,
S. 272) Ensigillarien an.
Rußland 1).
. (Mittleres produktives Carbon.)
Donetz-Becken. Die von Zalbssky 1902 beschriebenen und
abgebildeten Sigillarien vonPavlowka gleichen denen des
liegenden Flözzuges im Saargebiete (IV) z. B. S. mamilla^
ris, S. scutellata und S. rugosa, Herr Zalessky war so freundlich
den» Verfasser eine Liste seiner Fundorte von Sigillarien zur Ver-
fügung zu stellen, nach der sich dieser das folgende Bild von der
V^erteilung der Sigillarien dort machen konnte. Die eben be-
sprochenen Stücke entstammen dem Schichtenkomplex Cj TsOHER-
NYSCHEw's (Guide des excursions du VII Congres g^olog. XVI)
also der mittleren Stufe des dortigen produktiven Carbons. In
der Nähe findet sich der calcaire No. 56 (1. c. S. 13) mit Productus
semireticulaiusj Spirifer mosquensis und calcaire No. 51 (1. c. S. 14)
Vergl. auch über eine soeben erschienene Arbeit S, 100,
104 W. KoMKB, SigillaiiensUmme.
mit Productus Konincki, Spirifer mosquensis etc. Ferner findet
sich eine ähnlich zusammengesetzte Sigillarienflorula in C'.
Auch in der oberen Stufe (C^) kommen Sigillarien vor. Nach
den Artnamen, die mir Herr Zalessky angab, möchte ich ver-
muten, daU sie das Alter der Piesbergcr Sigillarien (S. 100) haben.
Wir sind also über das Alter der Sigillarien im Verhältnis
zu den dortigen marinen Fossilieu ziemlich gut orientiert.
Aus der Gegend von Jekaterineburg ist von Eichwald eine Eu-
sigillaria vom Habitus derer der Saarbrflcker Schichten abgebil-
det (Siehe S. 60).
GroßbrifAnnien.
(Unteres und mittleres produktives Carbon.)
Eine genaue Vergleichung der englischen Sigillarienvorkommen
mit den unserigen war mir nicht möglich Die Sigillarien England»
scheinen, soweit aus der Literatur^) zu entnehmen ist, von denen
Deutschlands und Frankreichs etwas abzuweichen. Die ältesten
Sigillarien sind die eigentümliche S, Youngiana und S. Canobiana
(aus der Fossil Ironstone group Schottlands, vergl. S. 97), die
aber mit den ältesten bei uns bekannten Arten sich nicht identi-
fizieren lassen.
In den Middle coal Measures kommt z. B. S, semipulvinata vor,
und speziell im Horizont Barnsley Thiek Coal kommt 6\ rugoaa
und die großnarbige S, sol vor. Über S. Drardi vergl. S. 108.
In den lower series der Upper coal measures findet sich S. prin-
cipia.
Spanien.
Asturien. Von Zeillbr (Mem. soc. geol. Nord. I, 3, 1882)
werden einige Eusigillarien angegeben, aus dein Zentral-Becken von
Mieies: S. Candollei und S. tessellata^ — aus den Bassins septentrio-
naux; von Santo-Firmo: S. transveraalis, Schlotlteiniianüy con/erta,
hexagona. Auch hier ist S. tesaellata jünger.
Von Arnao wird durch Geinitz (N. J. f. Min. 1867, S. 283)
£>. lirardi und mamiUaris zusammen angegeben. Doch mag dieses
auffallende Zusammentrefien der beiden Arten nur von unsicherer
Bestimmung oder Fundortsangabe herrühren.
^} Vor allem zahlreiche Ad gaben Kidstons.
Sabsigillarien-Flora. 105
Klein-Asien.
Gebiet von Eregli [Heraklea].
Stufe von Coslon: Von SigiUana euxina ist ein Exemplar hier,
ein zweites im Saargebiet gefunden worden. In derselben Stufe
kommt noch vor S. Schlotheimiana^ eine S. äff. /ossafmni (von
Zeiller als jS. germanica bestimmt), S» Schlotheimiana u. a. m.,
Formen, die Anklänge an einige der älteren westfäli-
schen zeigen.
Aus der Stufe der Caradons wird S. tessellata von Zeillek
angegeben.
Siehe auch unsere Fig. 14 auf S. 59.
Nord-Amerika.
Von Neu-Schottland sind kleine Formen, wie 6\ BretO"
nensis^ S, eminens bekannt gegeben.
Die Formen von Pennsylvanien wie S. tnigosa^ ü. masMien'
8Üy S. WilKamsii^ S. polita gehören dem jftngeren Typus der Eu-
8i<;illarien an.
£. Brardi kommt in den Goal - Measures der U. S. nach
Fontaine a. White nicht vor. Vergl. auch S. 108.
Ans Missouri werden von White 1899^) trotz des Hinweises
auf die Übereinstimmung mit europäischen Floren nur 2 Kusigil-
larien angegeben, leider ohne Abbildungen: S.ovata und »S.tessellata^
(= cumtdata f)
SubsigUlarien-Flora.
Oberes Ober-Carbon und Perm.
In der Ottweiler Stufe (Stephanien) (VI) treten die Subsigil-
larien zu den Eusigillarien hinzu (»Mischflora«). Während sie
auch im Rotliegenden noch vorhanden sind, kommen hier Eusi-
gillarien höchstens äußert selten vor. Die Form der Blattnarben
der Subsigillarien ist im großen und ganzen der der älteren
Eusigillarien aus dm Waldenburger Schichten ähnlicher als der
der jüngeren.
*) U. S. Geological Survey. Monographs. XXXVII. Fossil Flora of the Lower
Goal Meaeures of Missouri, S. 241—243.
106 W. KoBHNB, SigillArienstäinme.
Saargebiet
In den unteren Oltweiler Schichten bei Griesborn tritt noch
häufig die Eusigillarie S, tessellata auf, auch S, iiigosa. Außerdem
ist von Subsigillarien sehr häufig S. ichtkyolepü (Griesborn), ferner
kommt vor S. Mc Murtriei f. Eüerti\ S. Brardi ist ebenfalls in
den Ottweiler Schichten verbreitet (z. B. Grube Labach).
Höchst auffallend ist, daU in der Rheinpfalz in den Ottweiler
Schichten Arten der Saarbrücker Stufe auftreten, (S. mamiUaiins
Lief. II, No. 35, S. 15; auch S, alveolai^ü wird zitiert: vergl. Weiss
1869, S. 168), während hier S, Brardi im Rotliegenden gefunden
wurde.
Vogesen.
S. Brardi (S. rhomboidea) von Trienbach, Weilertal. Die
Schichten gehören nach BoüLAY a. S. 67 a. O. zum allerobersten
Carbon. Nach Zeiller 1894 wurden dort Pflanzen vom Alter der
Cuseler Reste gefunden.
Centralplateaii von Frankrelcli.
An vielen Stellen z. B. im Loire-Becken, dem von Autun etc.
wurde S, Brardi gefunden (vergl, S. 67).
Das Gebiet von Gard^)
ist besonders interessant dadurch, daß hier noch viele rhyti-
dolepe Eusigillarien mit Subsigillarien vereint vorkommen, in
Schichten, die jünger sind alö die Nordfrankreichs.
In der älteren Stufe des Reviers, der von Besseges, wird be-
sonders S, tessellata^ S. ellipti^a und S. Defrancei angegeben. So-
weit ich aus den Beschreibungen Grand' Eüry's entnehmen konnte,
dürfte ein großer Teil dieser Formen mit unserer S, tessellata und
S. ichthyolepis aus den unteren Ottweiler Schichten übereinstimmen.
Doch ist die größere Häufigkeit und Mannigfaltigkeit der Eusigil-
larien bemerkenswert. Unter dem Namen S. (andoUeana wird eine
mit unserer Ä. rugom von Orzesche übereinstimmende Abbildung
(Taf. X, Fig. 7) gegeben.
Geologio ot Paleonlologie du Bassin Houiller du Gard, par M. C. Granp'
EuRY, 1890—92.
Sabsigillarien-Flora. 107
Aus der darüber folgenden j^tage Charbonneux de la Grand^
Combe et de Gagniöres wird S. rugosa angegeben. Die Abbildung
(Taf. XII, Fig. 2) ähnelt unserem aus den unteren Ottweiler Schichten
stammenden StQcke (Lief. I, No. 18, Fig. 10).
Endlich verschwinden in der Stufe von Portes die
Eusigillarien völlig, auch S. De/rancei ist nicht mehr vor-
handen, sondern S. Brardi und IS. lepidodendHfolia.
In noch höherem Niveau, dessen Flora der der oberen Schichten
des Systeme Stephanien ähnlich ist, verschwinden die Sigillarien.
Mitteldeutsche Vorkommiiisse.
In den Wettiner Schichten von Wettin und Löbejün ist
S. Brardi außerordentlich häufig. Über rhytidolepe Reste, die
aber wohl nur Erhaltungszustände von Subsigillarien darstellen,
vergl. S. 81.
Von BosigillftrieD-Artan werden von Löbejun angegeben von Amdra (Jahres-
ber. d. natarw. Ver. Halle 1850, S. 124} S. Dournaisii und reniformis, von Stur
(Yeih. k. k. g. R. A. 1873, S. 270) S, eiongata; da keine Beschreibung vorhan-
den ist, IftUt sich nichts sicheres feststellen, zumal die beiden letzten Arten auch
mit Erhaltungszuständen öfters verwechselt worden sind.
Wie aus der Fundortsliste auf S. 66 hervorgeht, kommt S,
Brardi Im Rotliegenden bezw. obersten Carbon am Harzrande, in
Thüringen, Sachsen, Niederschlesien und Böhmen vor. Im Hot-
liegenden bei Stockheim (nördlich von Kronach) wurde auch noch
eine Eusigillarie, S. äff. laecigata^ gesammelt. (POTONIE, Fl. d. Rotl.
Thür. 1893, Taf. 27, Fig. 3).
Erzgebirgisches Rotliegendes.
Lycopodiaceen fehlen gänzlich nach Stekzel 1881, lilatt 118,
S. 169.
Btthmen.
(Vergl. S. 103.)
Von CoRDA wird eine von ihm als S. elegans bestimmte
Subsigillaria aus der Steinkohlenformation bei Radnitz angegebc^n.
Aus dem Kohlensandstein von Radnitz stammt S, lehthyolepis
(Sternb.) Corda.
108 W. EoERNR, SigiUarieiiBtämme.
Alpen.
Die Angab( 11 bei Heer, »Fl. foss. Hclv., Steinkohlenper.« sind
so unzureichend, daß sich nur das Vorkommen sowohl von Sub-
sigillarien als Eusigillarien im Anthracit-Gebiet der Alpen erken-
nen läßt; besonders in der Dauphine.
Pyrenäen.
Unbestimmbare rhytidolepe Reste können nach Zeiller (Hüll.
S. Geol. France 1895, S. 486) nicht dagegen sprechen, daß es
sich um jüngere Schichten handelt (vergl. S. 81).
Großbritannien.
Als aus dem Middle coal measures stammend wird ein Exem-
plar einer zweifellos echten S, Brardi von Kidston angegeben.
Ferner kommt diese Art in den Upper coal measures vor. In
diesen findet sich auch SigiUana Mc Murtriei^ zu der eine ver-
wandte Form in einem Exemplar aus den unteren Ottweiler
Schichten des Saargebiets vorliegt. Eine früher von Kidston als
»S. tessellata var.« bezeichnete Form, die er erst später abbildete,
ist von dem was Zeiller und wir unter dieser Art verstehen,
verschieden; Kidston identifizierte sie später mit iS. cumtdata
Weiss (von Ibbenbühren); vermutlich ist sie eine StibaigUlai'ia,
Nord-Amerika.
Anthracit-Feld.
In den oberen Schichten des Anthracit- Beckens von Pennsyl-
vanien soll nach Lesquereüx (1880/82) S. MenarcH (= S, Brardi)
häufig sein.
Appalachisches Feld.
Fontaine a. White geben aus den Upper Barrens von
S. W. Penns. nur Subsigillarien an (keine Eusigillarie). S. Brardi
soll in W. Virginia nicht vorkommen, wo sich noch S> ichthyO"
lepis (S. approximatä) findet.
Üi)er *S. Biercei von Cosboctop Ohio yergl. S. 68,
Trias. 109
SM-Afrika i).
Dali Sü/Ulana Brardi mit GlossopUrin zusammen vorkommt,
wio Seward angibt, ist, wie S. 67 ausgeföhrt wurde, unbewiesen.
Trias.
Keine Sigillaria mehr, aber die verwandten Pleuromeiacecn.
Über Palm, canaliculatus aus dem Keuper, 8. 8. 82.
Nachtrag.
Am Schiasse der DrucklegUDg erschienene Arbeit.
Am ]. Oktober 1904 erhielt ich eine Arbeit mit 50 trefflichen Abbildangen
von Eusigillarien : M. Zai.kssky: »VegeUux fossiles du terrain carbonifbre du
Bassin da Donetz. 1. Lycopodiales.« Mom. com. geolog. Nouv. sorie, Livr. 13,
1904.
Zalkssky hat 7 neue Spezies aufgestellt: Über ^S». Antoninae^ Lutugini^ Schmai-
hauseni werde ich Bemerkungen in mein allerdings schon im April abgeschlossenes
Manuskript für Lief. 111 einschalten.
Sigillaria scutiformis (1. c, S. li:J, Taf. X, Fig. 3) hat B.-N. vom Schlothei-
miana-Tjpns (vcrgl. S. 22) aber Quorfurche und ähnelt den von Zalkssky za
S. traruversaiis gestellton Formen; auch mit S, Micaudi und S. Bcutellata in Be-
ziehung zu bringen. — Vorkommen: C}.
Sigillaria limhaUi (1. c, S. 122, Taf. XIII, Fig. 11) ist S, decorata (S. 42): C.}.
Sigillaria depressa (I. c, Taf. X, Fig. 2, S. 1 1 1) durfte S. nudicaulis (bezw.
aach S. Voltzi) nahe stehen: C{.
Syringodendron Tsc/ttrrngsdietri {\. c, Taf. XIV, Fig. 1, S. 123) ist auf S. 77
hinler Syr. alter na ns einzuschalten: CJ.
Die abgebildeten Formen gehören in mir aus den preußischen Revieren
wohlbekannte Formenkreise hinein. Die <ercn Typen fehlen; etwa denen
der Gas- und Gasfinmmkohlcnpartie bis Piosbcrger Schichten in Westfalen ent-
sprechen die Formen im Aller; vergl. S. 103, 104.
Am Schlüsse der Drucklegung erhielt ich 2 Lepidophyten- Abdrücke aus
tSandstein über der Kohle. Vereenigin^, Transvaal«^, leg. Philippi 1903. Die
Abdrücke im Sandstein lassen keine genügenden Details erkennen. Obwohl die
Möglichkeit, daß es sich um Überreste von Sigillaria Brardi handeln konnte,
nicht völlig aui^ geschlossen ist, so ist es meines Erachtens ungercchtfortigt, vor-
derhand Schlüsse über das Alter der Schichten aus diesen Resten zu ziehen.
Register^)
zugleich för die Sigillarien in Lieferung I — III.
Namen von Qattuns^en« Sektionen etc.
Seite Seite
Abtes 18 EuphorhiUs 54, 82, 85
Archaeosigillaria 90, 96 Eusujillaria 15, 24, 26, 28, 37—61, 81,
Asolanw .61, 62, 63, 69, 90, 92, 93 87, 90, 98 n. f.
Aspidiaria 40, 63, 81 i Favularia 26, 27, 36, 87, 53, 62, 66, 91
Aspidiopm 72, 92, 94; II, No. 37, 8, 9 | Favulariae centratae . . 26, 37, 43
liergeria 94 » contiguae . . 26, 37, 43
Bothrodendron etc. 18, 62, 92, 93, 94, » eccentrae . . 26, 37, 43
06 FiHcea 95
CacÜUs 53 ! Filicites C2
Calamites etc 82, 95, 98 | Qlossopteris 67, 109
Calamoftyrinx I, No. 20, 3
Catenaria 83
cancellate Formen 11, 27, 36, 61, 64, 92
Caulopteris 05
GomphoBtrobuB 88
Hexagonon 80
llolcodendron 82
leioderme Formen . . II, 27, 64, 92
Clatftraria 27, 36, 61, 62 | Uiodermaria 27, 61, 92
Cycadeen 87 ' Lepidodendron 31, 35, 39, 53, 61, 62,
Cycloitigma 92 j 63, 67, 71, 72, 74, 87, 88, 90,
Cyperites bicarinaia 89 93, 96, 97
DicUfOxylon 7^, 90 I^pidolepis 91
Didymophyllum 85 Lepidophloioa 63, 93
Diploxylon 87 Lepidophyta 18, 92, 96
Endogenites .... II, No. 37, 13 . Lineolaria 80
Damit alles für die Sjnonymie wichtige beisammen zu finden ist, sollen
hier FämmtÜche mit Sigillarien in Yerbiodung gebrachte Speziesnamen hinter
einander in alphabetischer Reihenfolge mit Angabe des Autors aufgeführt werden,
ganz gleich, ob sie zu Sigillaria selbst oder zu einer der Hilfs- oder synonymen
Gattungen gestellt wurden. Es ist dringend zu empfehlen, keinen der hier ge-
nannten Namen wieder für Sigillariaceen- Spezies zu verwenden.
W. KoBHim, Sigillarianstftnune.
111
flehe
I^ginodendron 76
Ma$iopten$ '47
Merlulla Sigillariae (Marksteinkern) 39,
87; II, No. 37
Mesosigillaria 70
Organon 86
Paltnaciies . . . . 36, 60, 62, 81, 82
Periderma 73
PhytolUhvs . . . . 45; I, No. 20, 2
Picea 34
Pleuromeia . . 92, 109; II, No. 38; 39
Protoitigma 95
Pmulosigillaria 92, 93
Pseudosyringodendron 75
Rhytidodendron 93
MyHdolepis 36, 37, 45, 78, 81, 85, 91
Schizoneura 82
Semapteris .... 61, 63, 9:^ 93
Sigillaria 36, 37 etc.
8«ite
Sigiüariae acostaUte 61
» costatae 37
SigiUariocladus 88
Sigillariophyllum 89
Sigillariostrohus 88
Sigülodendron 89
Solenoula 85
Spatangide 95
Stigmaria . . . 90, 95; II, No. 87, 9
Stigmariopgis 87, 90; II, No. 36, 6 u. f.
Subsigif/aria 15, 26, 28, 61—72, 80, 81,
87, 90, 92
Syringodtndron . . . . 48, 75 — 86
Theophrasta 32
üiodendron 94, 97
ündu/atum 86
ünguelfa 54, 6'2, 86
Wa/chia 69
Speciesnamen.
8«it«
acari/era W 38
acuminata Newbbrry 91
acuta Z 46 ; III, No. 57
aeguabilis Goldknb 93
ajfinis KÖ2IEG 41
» ScRLOTH. (Palm,) . . . . 62
alternans Lindl. et H 77
» Sauv 52
» Sterkb. 75, 77, 81, 86, 109
alveolaris Brongx. 53, 106; I, No. 20,
2
cUveolaris König 53
aheolatum Stkrnb 53
aiveo latus Makt 53
ambigua W. et St 64, 66
amphora W. . . II, No. 35, 2, 9, 10
angusta Brokg.n 58
angustata Sauv. . . II, No. 35, 1, 11
annularis Achkp. . . . III, No. 55
antecedens Stur 77
antiqua Sauv 78
Antoninae Zalessky 109; III, No. 57
appendiculata Bbongm. .... 94
Seite
approximata Foht. a. WnrTK 108 ; II,
No. 36, 1, 4
approximatum Rkv.-Z 77
» Rost 86
aquense König (Lep.) 62
aquensis (Kön.) Kidst 63
arzinensis Corda .... 60, 103
» Kidst. . . . III, No. 59
aspera Gold nb 51, 101
attenuata Lesqx 48
Baeumleri v. Robhl 48
harbata W. 40, 44, 102; II, No. 35, 14;
III, No. 56
barbatum Rokm. (Lep.) .... 93
Beneckeana W 72
Berardi Stkrnb 62
Berendti W 20, 40
hiangula W. . . . 68; II, No. 36, 3
bicostata W 40, 44
bicuspidata W. . 37, 38, 102: IL
No. 32; 33, 1; III, No. 53
bidentata Goldkmb 83
Biercei Newbbrby .... 68, 108
112
W. KoKRHB, Sigillarieostiniine.
Seite
bijidus Gkix 88
biocttlatum Grand^ E 77
Bismarckii W. . 3S
bhtriata Wood 78
hUtriatum Wood 78
ßobiayi BRO:fos, 16,21,22, 23, 24, 32,
40, 4i, 43, 44, 45, 46, 47, 52,
53, 56, CO, 70, 72, 79, 80, f)9,
100, 102, 103; I, No.20, 7;
II, No. 35, 14; III, No. 55;57;
59
liochumensU W TU, No. 55
boghaiense Strrxb 75
bohemiva Stur Ol
Branconis W 40
Brardi Brovoji. 11, 14, 21, 23, 24, 25,
36, 61, 62-68, G9, 70. 72, 81,
83, 88, 104, 105. 106, 107, 108,
109; II, No. 36 2, 4; 37, 4
Brasserti Hanikl-Rokhl II, No. 35, 2,
10
bretonensi» Dawh. 43, 44, 105; II, No.35,
13
Brochantii Bkongn 91
Bronyniarti Gbim. (Grand' £ury) 83, 84
» PKKSI. 40
Browni Daws 56
cacHfornm Goldknb 56, 77
campanu/opM W. . . . 42, 43, 47
camptotaenia Wood 34, 61, 69, 92, 93;
II, No. 37, 5, 6, 13
vanaUculata Broxgn 50
canalicuiatus Schloth. (Palm,) 82, 109
cancriformis W. 21, 32, 37, 38, 102;
II, No. 33, 2
Caiulülleana Gkami/ Eury . . . 106
Camlollei Bronos. 104; I, No. IS, 2, 7
Canobiana Kidst. .25, 29, 39, 49, 104
capitata W 43 ; III, No. 55
varbonaria (ünguella) . . 54, 6*2, 86
carbonarium (Uexagonon) ... 80
» (Organon) .... 86
» (ündulatum) ... 86
carinata Robm 85
carinihiaca Uno. (Sem.) .... 93
vatenoides Daws 82
Seite
catenulaia L. et H 78
cicairicosus (Euphorbite») .... 85
dtiatu» KiDflT 88
CiitU Bromgx 95
chra AoifKP III, No. 57
cigpeata Samdb 95
coarctata Goldknb 60
romplanalum Stkbmb 82
con/erta Boul. (mamif Joris) 104; II,
No. 35, 2, 12
cotUigua Sauv I, No. 20, 3
contractu Broxgn 60
Cordai Fbistm 88
cordata Stbrxb. (BJtyt.) .... 56
cordigera Zeiul 58
coriacea Kidst 48
corrugata Lksqx 94
Cortei Bronqx 48
» Hbluackkr . . . III, No. 58
'^ £t, ........ 40, 4i
costatwn Lksqx. (Lep.) . . . . 71
cristata Sauv I, No. 18, 2, 7
cu/miana Robm 94
cumulata W. 14, 22, 40, 71, 100, 101,
105, 107; I, No.20, 7; lU,
No. 55, No^GO
cuspidata Brosign 70
cyloidea Bool 53
cychsiigma Brongv., Goldkhb. 84, 85
cymatoides Wood . II, No. 35, 2, 13
Danziana Gkin 69
Davreuxi Brongn. 23, 41, 52, 53, 100,
101; II, No.35, 13, 15; III,
No. 57
» Sauv 52
Decheni v. Roehl 46; II, No. 35, 14
decora (Ster.xb.) Göpp 83
decorata W 42, 109
deßufihs CranVEury 77
Defrancei Brosgk. 68, 90, 106, 107;
11, No. 36, 1, 3, 4
« var. delineata Graxd^ £. 68
densi/oiia Bromg.s 40, 97
dentata Nkwb&rrt 91
denudata Göpp 63, 64, BG
depressa Zalessry 109
Speoicsnamen.
118
8«ll6
ÜeuUchi BaoMON. . 50; I, No. 18, 9
= Deutschiana Broxom. 50 ; 111, No. 58
Deutschiana Helmackbr . Ill, No. 58
dilatata Lesqx 69
dimorpha Grand* Eury (Püeudosig). 98
diploderma Corda .... 49, 103
discoidea Lesqx 82
discophora (Kön.) Kidst 94
distans Gkin 94
^> Saüv 53
doliaris W 40
Dournaisii Broscgn. 107; II, No. 35, 1, 6
duacensis Boul 45, 46
dulna AoHBP 91
» Bromg!« 94
» Lbsqx 52
» Stsrmb. (Fav.) 94
» Stbrnb. (Rhyt.) 91
Eilerti W. . . . 68, 69 ; II, No. 87, 5
elegans Brohoü. b3, 64, 86, 99, 100;
I, No. 20, 7; 11, No. 37, 10;
III, No. 52
» Stbrhb. (Fav.) 62, 66, 107;
III, No. 52
elegantula W. . . 23, 26, 27, 28, 31,
35, 87, 88, 39, 40, 41, 80, 81,
83, 98, 99, 100, 101, 102, 103;
II, No.35, 12, 14; III, No. 52;
53; 54; 55; 60
eiliptica Bkongn. yar. a^ ß III, No. 57
» » var. / .... 45
» b. Oraüd'B 106
» var. ovata Eichw. . . . lO
» Z. ...... 45, 46, 47
elonyata Broügn. 21, 41, 42, 46, 48,
51, 52, 53, 75, 91, 107; I,
No. 18, 9
» Sauv 52
emnens Dawb 44, 105
esnostense Kek 86
Essenia Aohep III, No. 57
Eugenii Stub . 24, 37, 38, 39, 98,
102, 103
euxina Z. . 50, 101, 105; II, No. 34
Eveni Lbsqz 90
exiffua W III, No. 52
M«a« Folg». Heft 43.
Sdte
Fannyana W 38
fasiigiatus (Göpp.) Grand' E. . . 88
Feisttnanteli Gein 42
» (Srstrobus) .... 88
Hftrosa (Abtis) Broxox. . . .78, 82
ßssa Lb8<|x 70
flexuosa L. et H 85
fogoltiana Abbado 93
formosa Grand' E 49
fossarum W. 16, 24, 30, 38, 40, 48,
99, 105; I,No. 20, 7; II, No.35,
14; in,No.52; No.55;56;60
francicvm Grand' Eury .... 84
Fritschü W 69
ßrondosum W 89
Oeinitzü Sch 51, 102
geminata Golenb 91
germanica W. 40, 105; II, No. 85, 14;
III, No. 55; 56
gigantea Sauv 78
glabra W . 64, 65
Ootdenhergi y. Rokhl . . . . 79, 82
» Z. (S.'Strobus) ... 88
gracile Dawson 95
» Ren 77, 78
gracilenta Grand'E 98
gracilis Broxon. 41, 42; II, No. 85, 15
Qrand^ Euryi Lbsqx. 93; II, No. 37, 13
* Stebzel 64
grandis Sauv 56
Graeseri Bronon 41, 42
Grasiana Bronon 63, 65
gravidus 0. Fkistm 88
Griseöachi Roem. . . . III, No. 59
Guerangeri Brongn 60
Gustaviana Achbp. . . I, No. 18, 2, 7
fialensis W 71
Mauchecomei W. II, No. 35, 1, 2, 5, 6
Hausmanniana Göpp 95
hexagona Brongx. 1 04 ; I, No. 20, 7 ;
III, No. 52
» Lesqx 44
» Sterne. (Fav.) III, No. 52
hexagonaüs Achep. 37, 42, 99; III,
No. 67
hexagonatus Schloth. (Palm,) III, No. 52
8
114
W. KoKüHB, Sigillarienstftmme.
8«)to
kexagonum Stbrnb. (Lep,) III, No. 52
kippocrepU Bromon 58
Horovakyi Stur 91
ichthyolepis Steunu. 64,65,68,71, 106,
107, 108; I, No. 20, 7; II, No. 36;
ly, No. 52
inaegucUis Gkik 90
Jndetuü Stbrzbl . . . III, No. 52
inferior W. 37, 38, 50, 102; I, No. 19,
6; II, No. 33; 34, 2
intermedia Brohom 52
» Hblmackbr . . III, No. 58
» Gbix. . . . 51, 81, 82
interrupia Bxchw 91
irreguiaris Achbp 77
* SERUfOR 95
Jungi AcHEP III, No. 57
Kiditoni W 98
Knorri Bronon. I, No. 20, 2; III,
No.55
Lacoei Lbsqx. ... I, No. 18, 2, 7
kumgata Bro.nom. 22, 2.^, 32, 33, 53, 54,
55, 56, 89, 107; III, No. 59
» Bkongk. (venoia) . 72, 100
laevis Saut 53
lahyana Sch. 22, 101 ; I, No. 20, 3, 6
Lanzü'Beningae Rokm. III, No. 59
latecoitaJta Boul 56
latum Rost 86
Laurensianus Lksqx 88
leioderma Bronon 72
lenticularis Saut 60
lentigera König 91
lepidodendri/olia Brongn. 63, 70, 107
lepidodendroides Grand* £. (Sig,-
camp.) 92, 93
>> Wbibs 93
leptoderma Lbsqx 48
Lescurii Lbsqx 44
Lescuroei Sch 44, 48
Leveretti Lksqx 49
Umbata Zalessky 109
Lindleyi Bronon 95
lineata W 95
h'neolarh Serinor 80
Lorenzii Lksqx , . . 72
loricata W. 85, 37, 38, 39, 99; UI,
No. 52; No. 54; 55
Lorwayana Lbsqx. 22 ; I, No. 20, 3, 6
Lutugini Zalessky . 109, III, No. 57
macrodiscus Bronon 95
magis-minusve-distans Grand' Eurt 94
magnifica Wood 85
magnificum Wood 85
major (L. et H.^ 94
major W 43
fnajus (Vlodendron) 94
mamillaris Bronon. 16, 21,23, 25, 31,
35, 40, 41. 42, 43, 44, 46, 47,
55, 57, 79, 80, 85, 89, 99, 100,
101, 102, 103, 104, 106; H,
No. 35; III,No. 52, 55, 57, 58
mamillaris Lbsqx. ... I, No. 20, 7
manephlaeus Wood (A$oL) ... 63
margaritata W. . . . 80; III, No. 52
marginata Lksqx.
marineria Bronon.
massiliensis Lesqx.
Mauricii Grand^ E.
I, No. 18, 2, 9
.... 91
. . 44, 105
... 59, 70
McMurtriei Kidston 68, 71, 90, 106,
108; I, No. 20, 8
Menardi Bronon. 63, 64, 65, 66, 108;
II, No. 37, 10, 11
» Lksqx 94
» Prbsl (Aspid.) .... 63
Micaudi Z 44, 109
microcephala W . . . . III, No. 52
microrhombea W. 39, 99; III, No. 52;
No. 53; 54
micro8tigma Bronon 84
minima Brongn. I, No. 20, 7 ; III, No. 52
mmu8 (Utodendron) 94
minuta Rokm III, No. 60
» Sauy 41
minuä/oHa (Bouu) 93
minutimma Göpp 95
* Grand' EuRY ... 63, 65
mirandus Grand' Eury .... 88
monostachya L. et H 86
monostigma Kidst i . 86
« Lesqx 93
Morandii Saut III, No. 55
Spedesnamen.
115
8«lte
MawreU Z. 25, 71
tnuroHs Robm 91
Murchüoni L. et H 91
mutans W. . ; . . 14, 68, 64, 65
nemosenm Grand' Eurt .... 52
nobilis Z 88
nodosa L, et H. (Fav.) . III, No. 60
nodulosa Eichw 94
» Robm 81
notata Bbonon 45, 47
» Sauv 60
notatus Steimh 45, 47
noiha TJxo 94
nudicaulis Boul 54, 109
obliqua Achep 94
» Bronon 27, 69
» Lksqx 63, 69
oblonga Sauv 41
obovata Lssgx 44
» Stkknu. (Fav,) .... 58
ocellata Smixu. (Rhyt.) ... 86, 85
» V. ROKHL 85
oculata Bkonom 60, 101
» Gbin 60
» L. et H 60
ocuiatus ScHLOTH 86, 60
oculina Blaxckbmh. . . 92; II, No 39
ocuüfera W. II, No. 36, 1, 3, 4; 87, ;
4, 13
oculuS'feiis Abbado 93
orbicularis Bronom 54
organon L. et H 84
Organum Stioikb 85
ornata Brongn. . . 69 ; I, No. 20, 7
ornithicnoides Wood 93
OUonis Göpp 63, 64, 66
ovfilis Lbsqx 55
ovata AcHKp 51
» Ajidba 51
» Sauv. 20, 55, 60, 105; I, No. 18,
9 ; III, No. 59
ovcUum Rost 86
Oweni Lbbqx 85
pachyderma Bbosg». (Sig.) 45, 46, 100
» Broxgü. (Syr.) ... 83
> 1^. et II. , . . . • 86
8«Ite
palatma W 64, 65
palpebra Daws. . 95
parallela Uno 56
parvifoHa W 93
parvula W 89
pediciUfoUus Grand* B 88
peUata Sauv 58
peltigera Brongv 95
pentagona Plbch . 57, 71, 100, 103
» Steriib. (Fav.) ... 91
perplexa Wood 94
peS'Capreoli Stbrmb 83
pes-equi Quenbt 77
Pittstoniana Lesqx 60
plana Abbado 94
» Geih 91
pianicosCa Dawsom 56
platysU'gma (Daws.) .... 68, 67
polita Lesqx 54, 105
Polleriana Brong.s 49
polymorpha Abbado 93
poiyploca Boul 46, 48
Porteri Lbsqx 83
Preuiana Robm 63
principis W. 21, 30, 44, 45, 54, 55,
100, 104; III, No. 59
profundatum Rost 86
propinqua Grand' E 53
protea Gbakd' E. (Bieudos.) ... 93
protracta Tond 91
provifidale Grahd'E 86
pseudocanaHculata Grand' E. . . 91
psilophoeus Wood 85
pulchella Sauv III, No. 57
» (Sternb.^ Robm. ... 78
pulcftra Nkwbbbry 91
punctata BRONot 95
» fL. etH.) 98
puncti/ormis W 93
pustulata W 93
pyriformis Bronok 41
quadrangulare König (Lep,) . . 62
quadrangulaia Gband'Eubt ... 63
» Zbillbr .... 69
quadranguiatu» Marx. (Fil.) ... 62
9 ScutoiH. (Palm.) . 62
116
W. KoEmi, Sigillarienstiiiime.
8«IW
regia W. . . . II, No. 36, 1, 2, 6
regmoBtigma Goloknb. ..... 60
Renauäi Sterzkl 64
reniformis Bronon. 56, 81, 100, 107:
II, No. 37, 10
» L. et H 82
reticulata Lesqx. . . . 63, 71, 72
rkenana W III, No. 62
Rhodeana König 91
rhombibravhiatus Kidst. .... 88
rhomboidea Broxon. 63, 65, 67, 106
rhytidolepU Cobda .... 60, 103
rmoM GoLDENB 92, 03
» GoLDKMB. (SHgmariopsis) 90
» Saüv I, No. 18, 2, 9
» WbI88 63
rotunda Achep 45
rugosa Bronon. 17, 21, 29, 82, 33,
48, 50, 51, 52, 56, 60, 99, 100,
101, 102, 103, 104, 105, 106,
107; I, No. 18; 19, 6; III,
No 5S; 59
rugoaus Grand' Eury (S, itrohus) . 88
Samarskn Eichw 91
Sauliii Broxgn HI, Ko. 57
Sauveuri Z 52,100,103
Scharleyensis W 39
Schimperi Lesqx 70
Schlotheimiana Brojcgn. 21, 22, 24,
30, 32, 33, 39, 40, 44, 50^ 57,
71, 76, 99, 102, 103, 104, 105;
I,No. 18, 9; No. 19; II, No.33,
2; 34, 2; 35, 13, 14; III,
No. 55; 58
SMotlteimiana Phksl (Aipidiaria) 63
Schimlhauseni Zalkssky 109; III, No.59
Schultzi AcHBP III, No. 57
sculpta Lesqx 69
Bcutellata Broxgn. 20, 23, 25, 31, 32,
36, 44, 45 - 48, 49, 52, 53, 59,
CO, 85, 99, 100, 101, 102, 103, j
109; I, No. 19, 6; II, No. 86, '
1, 13, 14; III, No. 57 .
icutellatiu Stkbmb 45 i
BcuHformia Zalkssky 109 i
stmicircularu W 93 '
8«ite
iemipuhinata Kidst. . . . 41, 104
Serlü Broxgn 71
Bexangula Sauv. . I, No. 20, 3, 6; III,
1, 13, 14; III, No. 67
Hxangulare Bicrw. {Lep^ ... 68
sigillarioides (Lbsqx.) Whitk . . 9J
» Lbsqx. {Prototügma) . 95
SUUmanm Bbonon. 48; I, No. 18, 2, 7
Simplex Achbp. . . . 80, III, No. 52
simplicitas Van 95
sol Kidst. 24, 45, 100, 104; III, No. 57
»olana = soianus
solanus Wood . 60; I, No. 18, 2, 7
solene = solanus
solenotus Wood 60
Souiehi Z 88
sparsifolia W -.93
spinulosa Gkrm. 63, 64, 65, 73, 90; II,
No. 37, 10, 1 1
sguamata W III, No. 53: 64
Steinhaueri Strrnb 46
stellata Lbsqx 63, 70
stenopeltis Boul 41
Sternbergii MOnst. . . 92; II, No. 38
striata Bhonqn 91
» Daws 86
r> 0. Fbistm 91
» Grand' Eury (P^eadosig.) . 93
striatum Bronon. {Syr,) .... 83
strictus Z 88
subcircularis W III, No. 65
subcontigua W III, No. 57
subdiscophora W. et St 94
subekgans 91
«u6-/^nom' Grand* EoBY .... 91
subleioderma W. ..'.... 64
subornata W 42
subquadrata W 39
subrecta W 40
subrhomboidea W 61
subrotiinda Brongn 31, 60
» V. RoEHL . I, No. 18, 2, 9
subrugosa Grand' Euby .... 91
subsulcata Roem 85
subtricostulata W. . . . III, No. 54
sulcata Eichw 82
Specjemamen,
117
suleaium (Sohl.) Stbbmb. (Syr.) . 82
iulcatu» Mart. {Euphorbiies) . . 82
» ScHLOTH. {Palm,) ... 82
sydnenM Daws 86
ayringioideB Stkrkb 91
Taylori (Garb.) Kidst 94
tenui» AcHEp 53
ternatttm Rost 86
tettsellata Bronon. 16, 20,22,27, 32,
35, 44, 53, 55, 79, 99, 100,
101, 102, 104, 105, 106; I,
No. 20; II, No. 37, 12; III,
No. 52; 55; 57; 59
tesMllata Lssgx III, No. 60
» Sauy 45
» ÜNo. {Sem.) 63
» yar. nodoM 108; III, No. 60
teiragonum Stbbmb. {Lep,) ... 62
Tieghemi Z 88
transüersaüs Bronon. 21, 56, 104, 109
traipezoidalu W. . . .38; III, No. 55
Tremonia Achep 45, 47
TremonienM Stbbzel . . III, No. 52
iricutpis Brohon 93
irigona Stbbnb. {Fav,) 57, 70, 71; II,
No. 35, 7
irigonum Stbrkb. {Lep.) .... 71
trigomu Mart. (CacO .... 71
Tichemyschem Zalbsskt .... 109
hunida (Bumb.) Kidst 90
tjp. teesellata b. Pot. . . III, No. 57
undukUa (»cfr.c bei Stuk) III, No. 58
» Göpp. . . 97; III, No. 58
Seite
undul4ita Saut 45, 46
» Stbrnb. {Rhyt.) .... 85
» Wsias . . .44; III, No. 58
Utschneideri Bbomgn. II, No. 35, 1, ll
valde-ßexuoium Gramd^Eurt . . 85
Vanuxemi Göpp , . 90
variolata (Schloth.) Pbbsl {Atpi-
diariä) 80
» (Sohl.?) Qubnst. III, No. 52
» (Sohl.) Stkknb. {Fav,) . 80
varioltUus (Sohloth.) Paim. . . 36, 80
vasculari» Binney 90
venosa Bbonqm 72
Verneuilleana Bronon 91
verracoius Schloth. {Palm.) ... 62
Voltzii Bronon. 32, 33, 50, 97, 101,
102, 103, 109; III, No. 58
vulgaris Achkp III, No. 57
» (Art») .... 54, 55, 57
Walchi Sauy 54; III, No. 59
Weim Z 44
Werdemis W III, No. 55
Wtmnenm W 63
WilUamsU Lbsqx. .... 48, 105
Wisniowskii Racib 90
Wuekianum (Kidst.) 93
xyäna Bhobon 90
Yardlei Lksqz 54
Youngiana Kidst. 39, 104; II, No. 33, 2;
34, 2
Zeillen Pot 69
ZwickawienM (Przh.) Göpp. I, No. 20, 3
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