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Karte zu Meinliof, Hantuspracnen
Abhandlungen für
die Kunde des Morgenlandes
Deutsche Morgenländische Gesellschaft
Mafs Stab 1:40000000 | \
J 20 Osü Lan^f
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Dniixrher ResitM
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WÖRTERBUCH
DES
DIALEKTS DER DEUTSCHEN ZIGEUNER.
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j^l>lia.iicilixiig^eii
für die
Kunde des Morgenlandes
herausgegeben von der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
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WÖRTERBÜC
DES
DIALEKTS DER DEUTSCHEN ZIGEUNER
ZUSAMMENGESTELLT
VON
RUDOLF V. SOWA.
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Leipzig, 1898
in Commission bei F. A. Brockhaus.
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THE NEW Vü..
PUBLIC LIBRARi
ASTO«, LENOJC AND
TILDEN FOU^OaTIONS.
R 1910 L
• •• *
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I
I
Verzeichnis der Abkürzungen.
Bischoff s. die Vorbemerkungen zu I.
Blankenburg s. die Vorbemerkungen zu I.
Frenckel s. die Vorbemerkungen zu I.
Graffander s. die Vorbemerkungen zu I.
Journal of the Gypsy Lore Society, Edinburg.
Kraus s. die Vorbemerkungen zu U.
Liebich s. die Vorbemerkungen zu I.
Charles Augustin bei Liebich.
Miklosich, Die Mundarten und Wanderungen der Zigeuner
Europas*), Wien.
Pischel s. die Vorbemerkungen zu I.
Pott, Die Zigeuner in Europa und Asien, Halle.
,, Rotwelsch" s. die Vorbemerkungen zu L
Sowa , , , »in.
Tielich „ , , „I.
Windisch , « „ «I.
»Waldheim* „ „ „ „I.
Zippel , « , , n.
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft,
Leipzig.
Z.V.P. S. Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft,
Berlin.
[Bhm] Lehnwort aus dem Böhmischen.
[Dtsoh] , » » Deutschen.
[Frz] , n w Französischen.
\
1
B
Bl
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J.G.L.S.
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L-Aug
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E
8
T
W
Wl
Z
Z.D.M.G.
1) Ich citiere nach der Seitenzahl dos Separatabdrucks.
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— VI —
[Itl] Lehnwort aus dem Italienischen.
[Lth] , »1» Lithauischen.
[Mg] , , , Magyarischen.
[Ngr] , n n Neugriechischen.
[Pin] ^ » » Polnischen.
[Rm] , *» « Rumänischen.
[Slv] , , , (Süd-)Slavischen.
[Trk] ^ , , Türkischen.
[Wnd] ^ » » Wendischen.
ö. M. A. Östliche Mundart des deutschen Zigeunerdialekts.
w. M. A. Westliche » » » «
eb. nach <C oder > bezeichnet, dass das Wort in der anderen
Mundart — abgesehen vom Accent — ebenso lautet
(vgl. Vorw. 10).
(Germ.) bezeichnet Entlehnung aus dem deutschen Sprachgebrauch.
Die Abkürzungen für die grammatischen Termini sind die
allgemein üblichen.
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Vorwort.
1. In der vorliegenden Arbeit habe ich versucht, den ge-
samten, von zahlreichen Aufzeichnern gesammelten lexikalischen
Stoff aus dem Dialekt der deutschen Zigeuner zu ordnen und zu
verzeichnen. Nebst der Vollständigkeit habe ich Zuverlässigkeit
angestrebt; daher standen für mich in erster Reihe die Fragen,
welche Wörter als ausreichend gesichertes Sprachgut dieses Dialekts
anzusehen, und in welcher Form die aufzunehmenden Wörter bei
der oft weit auseinandergehenden Lautauffassung der verschiedenen
Aufzeichner am richtigsten anzusetzen wären.
2. Bei allen Wörtern, welche in Potts Wörterbuch oder in
Miklosichs ,Vergleichung der Zigeunermundarten " behandelt sind,
habe ich die betreffende Stelle der genannten Schriften angeführt,
da ich es für wünschenswert hielt, dass meine Arbeit auch als
alphabetischer Index zu Pott und Miklosich dienen könne, soweit
sie den Dialekt der deutschen Zigeuner behandeln. Ebenso wurden
die neueren Aufstellungen Pischels verzeichnet.
3. Über die benutzten Quellen geben die Vorbemerkimgen zu
den einzelnen Teilen des Wörterbuchs Auskunft. Auch die von
Pott schon herangezogenen Quellenschriften wurden neuerlich
durchgesehen — die z. T. noch ungedruckten (G F T K Z, vgl. das
Verzeichnis der Abkürzungen) nach den mir von der Bibliothek
der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft zu längerer Benutzung
freundlich dargeliehenen Handschriften.
4. Der deutsche Zigeunerdialekt zerfällt in zwei, namentlich
durch lautliche Eigentümlichkeiten von einander ziemlich scharf
geschiedene, Hauptmundarten oder Mundartengruppen — die west-
liche und die östliche. Erstere ist die meistverbreitete, die deutsche
Zigeunersprache im engeren Sinne. Sie ist uns durch verhältnis-
mässig zahlreiche Aufzeichnungen bekannt, während von der weniger
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— vm —
verbreiteten östlichen Mundart, welche sich auch auf die unter
Lithauem innerhalb und wohl auch ausserhalb des deutschen
Reiches lebenden Zigeuner erstreckt, geringeres, von nur wenigen
Sammlern aufgezeichnetes und daher minder gesichertes Material
zu unserer Verfügung steht. Diese beiden Hauptmundarten wurden
hier getrennt behandelt; der Zusammenhang zwischen den durch
diese Anordnung bedingten zwei Teilen des Wörterbuches wurde
durch gegenseitige Verweisungen in allen Fällen, wo Entsprechungen
vorlagen, hergestellt^).
5. Aufgenommen und als Schlagwörter aufgestellt wurden:
a. Die alten Original Wörter ; auch die Ableitungen auf -fr^o,
-gero und die Participia wurden als Schlagwörter aufgestellt,
wofern sie deutschen Substantiven entsprechen — so auch die
Pcp. perf. im Sinne von Nom. actoris in der ö. M. A. (nach K Z),
obwohl dieser Gebrauch des Pcp. sonst in keinem Dialekt . belegt
ist. Von den zahlreichen Umschreibungen, welche namentlich
in den älteren Aufzeichnungen als Übersetzung solcher deutscher
Wörter gegeben werden, für deren Wiedergabe dem Zigeuner kein
einfacher Ausdruck zu Gebote steht, wurden nur sehr wenige mit-
aufgenommen, da solche Umschreibungen in der Begel ganz wertlos
sind; sie wechseln fast durchwegs nach Willkür des Redenden.
Unzureichend belegte, verdächtige und dunkle Wörter wurden
zwar aufgenommen, aber als unsicher gekennzeichnet (s. unten);
solche jedoch, welche bereits früher als unrichtig nachgewiesen
wurden oder sich mit Sicherheit auf den ersten Blick als miss-
verständlich aufgezeichnet ergeben, wurden von der Aufnahme
ausgeschlossen. Als derartige seien erwähnt aus der w. M. A.:
a »von* B (Pt II 45), welches nicht als Präposition nachzuweisen
ist, laaf , kriechen* B, a tschöwri „aussen* B (bleibe draussen!),
tscherodiastele „enthaupten* R (M VIII 79), putzshakolester „Zeuge*
R (erfrage von jenem!), tschammauder (!) „meiden* R (geh von
mir!), jömmles „Gewinn* B (ich nahm ihn!), atshidoy „warten* R
(bleibe dort! oder: bleibe doch! Pt I 273), acawilla „alleweil* Bl
(P 25), awnor „wohlan* B (komm nur!), gatterhäll „Wohnort* B
(woher bist du?!), massoob „wachsam* R (schlafe nicht!), ditter-
wast, detterwast „Augenblick*, „beschleunigt* B (gib deine Hand!),
1) Über das Verhältnis des II. Teiles zum I. vgl. die Vorbemerkungen
zu II. 3.
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— IX —
butmerd^les »tödtlich* B (viel schlug er ihn?), timenscha ela teil
^Kopf abschlagen' Wl (wohl : dein Hals wird heruntergehn !) iL s. w.
Auch Überlieferungen wie alcadrey garis sob „da hast du einen
Dreier Schlafgeld* Wl sind sehr unsicher. Die nur bei B ver-
zeichneten Verbalformen wie lenaf nehmen* (aus der 3. pl. l^na
des Vb. Idva gebildet), triall gelopaf „umkehren* (aus trufal geh
päle? wieder herumgegangen ?), legardaf »achtgeben* (aus le garda I
Pt II 140), trickaf, wickaf (vgl. Pt H 289), tel^ „tröpfeln* (vgl.
Pt n 286), munaf „sterben* (wohl aus dem Pcp. mulo oder
der falsch gehörten 3. pl. pf. — vgl. B 33 b) u. a. gehören in
diese Gruppe. Wenn auch in manchen so überlieferten Formen
wie nahisbenda „stumpf* B, luno „trauen* R, so pes chalia
„reden* Wl mutschelnoch „nachher* B latsekeril „verraten* T, Pt
II 505 tt): niowell p6ske „meinetwegen* B (vielleicht: hum te tU
peshe)^ jejhadenin „Nösel" B, bischothilo „Adler* B, pSkS&chindo
„scheusslich* B (vgl. unter chtnäva I.), happoshoker „allgemach* R,
hannodomann „gekannt* R (sie kannten mich?), pch^bat^rdo
„zerbrechlich* B, alälös „da hast du es* B (vgl. Pt I 259), tho-
wegk^rben „Zaum* R, nideroke^ „wiederkäuen* B, lall (ssawjaha)
„mit (Schwertern*) F etwas Zigeunerisches stecken mag, so konnten
doch solche verhörte und falsch gedeutete Formen ebensowenig
Aufnahme finden, wie einige als zigeunerisch überlieferte, dieser
Sprache aber gewiss nicht angehörige Wörter wie po „Auge* Wl u. ä.
Verdächtige Wörter älterer Quellen finden durch ihr Wieder-
erscheinen bei B kaum eine Bestätigung, selbst da, wo dieser
Sammler sie durch den Druck als selbsterfragt auszeichnet. Wörter
wie dschamadar B, mulukk T, die wohl allen anderen europäischen
Zigeunerdialekten fremd sind, gehören auch dem der deutschen
Zigeuner gewiss nicht an; sie scheinen aus dem Hindustani, in
dem sie jedoch auch nur Lehnwörter sind, frei herübergenommen
zu sein. Das aufs erste Ansehen gleichen Ursprungs verdächtige
schekari B hat durch L seine Bestätigung gefunden, wurde daher
aufgenommen. Wörter wie rischi B, purana B sind wenigstens der
Form nach sanskritisiert, vgl. unter raäai, püreno,
b. Die zum bleibenden Besitz der Sprache gehörigen alten
Lehnwörter aus dem Armenischen, Griechischen, Rumänischen,
Magyarischen und (Süd-)Slavischen.
c. Die neueren Lehnwörter aus dem Französischen, Italieni-
schen und einigen slavischen Sprachen (worunter namentlich das
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— X —
Polnische stark vertreten ist), da dieselben, wenigstens in der
w. M. A. mit Ausnahmen, die wir festzustellen nicht in der Lage
sind, dem Dialekt bleibend angehören. In der ö. M. A. wurden
die zahlreichen, aus dem Polnischen ganz oder fast unverändert
herübergenommenen Entlehnungen, wie beika (Tonne), darmo (um-
sonst), glucJio (stumm), Jasno (hell), bjeda (Elend), dievica (Harz —
Pin. iyvica), Itka (Bast — Pin. iyk), mako (Mohn), mlotko (Hammer),
ostro (scharf) u. ft.; ferner Verba wie krenaikervdva (drehen —
Pin. kr^ciö), mloctskfräva (dreschen — Pin. miociö) ausgeschieden,
wofern nicht ein oder das andere Wort solcher Form auch in der
w. M. A. verzeichnet ist. Solche Entlehnungen zählen höchst-
wahrscheinlich nicht zum dauernden Besitze des deutschen Zigeuner-
dialekts; sie dürften auch den Zigeunern, welche Kraus befragt
hat, nicht geläufig gewesen sein — ein umstand, der bei der unten
zu besprechenden Beschaffenheit des K'schen MS. (s. Vorbem. zu
n. 2) freilich nicht mit Sicherheit auszumachen ist. Aus dem
Fehlen solcher Wörter — wie überhaupt aller polnischen Lehn-
wörter — in meiner Sammlung (S) ist bei dem geringen Umfange
der letzteren wohl kaum ein Schluss zu ziehen.
d. Bezüglich der von allen Quellen in überaus grosser Zahl
gebotenen Lehnwörter aus dem Deutschen musste eine Auswahl
getroffen werden. Trotzdem die Anwendung weitaus der meisten
als ganz willkürlich anzusehen ist, konnten sie nicht grundsätzlich
von der Aufnahme ausgeschlossen werden, wenn nicht in dem
bunten Bilde der Sprache eine Farbe ganz fehlen sollte. Eine
Entscheidung darüber, ob ein Lehnwort willkürlich oder un-
entbehrlich ist, kann nicht getroffen werden; so wurde denn die
Auswahl derart gemacht, dass nur jene Lehnwörter aus dem
Deutschen aufgenommen wurden, welche gegenüber dem Original -
Worte eine stark abweichende Form oder eine Bedeutungsänderung
zeigen, femer jene, deren Gebrauch bei den Zigeunern ein gewisses
Interesse zu bieten schien (z. B. flCservdva, stacheUngero in I.),
endlich solche, deren Entlehnung aus dem Deutschen nicht so ganz
zweifellos ist. Danach sind als unnützer Ballast ausgeschieden
Wörter wie die folgenden: Wl doktorü^ dreygaris (Dreier), galgo,
hamberburhis (Handwerksbursche), martel (Marter), äonocUo (Ahle
= Schuhnadel), svstaris, virtus (Wirt), truna (I = triiha, Sarg)j
R: bechari^ bezna (Besen), borka (Rinde, Borke), forma, mondo,
denk^väva^ gvitrOla (, Donner"); B: b^a (Groschen, vgl. Pt I 52.
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— XI —
P 25), dislo (Distel), drdta (Draht), grunda (Thal), kevra (Käfer),
Maja (Getreideschrot, Kleie), plata, kvirklo (Quirl), mtiila, valo
(Wall), virblo, lezdva (lesen), legdva; lekaf (legen), ge^iöla (ge-
schieht); G: äterna^ mcmdx)^ stülo, tisa, f&rsprecheväva; Bl s. P 23;
L s. 116; S: aizo (Eis), arbaüa, bdna, banko, bira, trib (Dieb,
vgl. Bl briin = ph^\ oder^ und^ cu; zahllose deutsche Wörter
aus F's und T's Texten ; ö. M. A. : K Z : kemo, tona (Tonne), äato
(Schatten), ^co (Schweiss), tacha (Dach), jmlvra, brakefeida,
zarcha (Sarg), täflm (Tisch), gafla (Gabel), pataris (Pater); ivice-
väva; S: falda (Feld), gasa, ni, vintch u. s. w.
6. Die Anordnung ist streng alphabetisch. Doppelformen
wurden nur, wenn sie stark von einander abweichen, jede an ihrer
alphabetischen Stelle angeführt mit der nötigen Verweisung.
7. Nicht ganz gesicherte und verdachtige Wörter wurden nur
in der Schreibweise ihrer Aufzeichner in Antiquadruck und mit
einem Sternchen versehen (*) aufgeführt, jedoch an der Stelle ein-
gereiht, welche sie nach der Schreibart dieses Wörterbuchs ge-
schrieben einnehmen müssten. Gut zigeunerische Wörter, welche
in den Quellen angeführt sind, jedoch mit aller Wahrscheinlichkeit
als einem anderen denn dem deutschen Zigeunerdialekt (oder der
betreffenden M. A.), angehörig betrachtet werden können, sind mit
zwei Sternchen bezeichnet. Schlagwörtern, deren richtige Schrei-
bung zweifelhaft erschien, wurde ein Fragezeichen beigesetzt.
8. Der deutschen Übersetzung des Schlagwortes wurde der
Name ihres Autors nur dann beigesetzt, wenn sie auffallend oder
nur ihm eigen ist.
Irrige oder verdächtige Bedeutungsangaben wurden, wofern sie
überhaupt Erwähnung fanden, zwischen Anführungszeichen gesetzt.
Im Druck verfehlten Wörtern folgt ein Rufzeichen in Klam-
mem gesetzt.
9. Den Substantiven wurde der Casus obliquus (oder der
Genitiv) und der Plural beigeschrieben, wo diese Formen ver-
zeichnet und bemerkenswert sind; dem Pronomen der Gas. obl.,
dem Verbum der Imperativ — durch folgendes Rufzeichen ge-
kennzeichnet — , das Participium praesentis (in II.), das Perfectum
und das Participium perfecti — Formen, welche als für jeden
Kenner ohne weiteres erkennbar ohne nähere Bezeichnung ge-
lassen wurden.
10. Bei Gegenüberstellung der Wörter der beiden M. A. wurde
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— xn —
in I. das Zeichen <C vor die Wörter der ö., in II. das Zeichen >
vor die der w. M. A. gesetzt.
11. Die Schreibweise ist für die Schlagwörter — mit den oben
angegebenen Ausnahmen — und für die hie und da angeführten
Beispiele des Gebrauchs die von Miklosich für alle Zigeunerdialekte
angewendete. Meine Beobachtungen über die lautlichen Eigen-
tümlichkeiten des Dialekts erlaubten mir, namentlich in der w. M. A.,
in vielen Wörtern lautliche Nuancen mit ausreichender Sicherheit
zu bezeichnen, wo die Aufzeichner dies unterlassen haben. Mass-
gebend für die richtige Schreibung blieb in den zahlreichen Fällen,
wo die Aufzeichner in der Lautauffassung auseinandergehn , die
Etymologie; nur die stete Rücksichtnahme auf diese ermöglicht
eine Entscheidung da, wo ungenaue Wiedergabe der an sich schon
sehr schwankenden Aussprache vorliegt. Es ist möglich, dass mich
dieser Grundsatz hie und da das Richtige verfehlen Hess; so viel-
leicht in I. bei phanddva^ phanderdva (vgl. M VIII 39), wo die
deutschen Quellen nie ph, spärlich p, meistens aber b im Anlaute
bieten. Die Möglichkeit, dass — vielleicht mit Anlehnung an das
deutsche „binden*, „band" — in der w. M. A. b anzusetzen sei,
ist nicht ausgeschlossen; ebenso könnten in beiden M. A. einige
Formen mit dem Anlaut ^ leicht in allgemeinerem Gebrauch stehn
als die entsprechenden nach der Etymologie und einzelnen Quellen
mit c angesetzten.
12. Die authentische Schreibart der Quelle wurde nur dann
beigesetzt (durch einen Strichpunkt vom Schlagwort getrennt), wo
sie verschiedene Auffassung eines Lautes verrät. Sie wurde jedes-
mal auch da angefügt, wo die Aufzeichner einen Konsonanten
doppelt (oder ck) schrieben, als Beleg für ihre Auffassung der
Quantität der vorhergehenden Vokale; ferner wo die Auffassung
zwischen Tennis und Media oder Muta und Aspirata schwankte.
Nicht angeführt werden die verschiedenen Schreibungen der Endung
der 1. sg. des Verbums -dva^ die bald als ab, aba, app, bald als
af, awa, äwa, awa erscheint; ich schreibe also: rakerväva; rakker-
wäwa — wobei unter letzterem alle mit ck oder kk geschriebenen
Formen, wie sie Wl B G F L erscheinen, begriffen sind, obwohl
das Suffix in jeder dieser Quellen anders geschrieben ist. Ebenso-
wenig führe ich die Abstrakta auf pen mit ihrer verschiedenen
Schreibart dieses Suffixes: penn, pönn B L, penn K Z nebeneinander
an. In der ö. M. A führe ich Wörter, die bald mit öh, bald mit
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— XIII —
ö geschrieben sind n. ä. nur in einer dieser Formen an , da ich
diplomatisch genaue Wiedergabe der wechselnden Launen des Auf-
zeichners för ganz wertlos halte. Sonst wurden gleichgesetzt:
M
Wl
R
B
Bl
G
FT
L
S
W
KZ
c
z
tz, z,
thz
z
z
z
z
z, ts
is
—
z, c, ts
*
c
zfch,
tsch,
tsh,
tsch
tsch
tsch
tsch
tsch
tsch
tsh
tsch
cz,
tsch,
cz&ch
cz
eh
ch
ch
c'h,
chh,
ch'h,
ch'ch
ch
ch
ch
ch
ch
ch
ch
dz
—
s
—
—
—
—
ds, z
—
—
df
dz
zh, zf dsh
dsch
tsch
dsch
dsch
dsch
dzh
dsch
dz.
dsch,
z,^i)
9
g
g
g
g
g
g
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j
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c,k
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k
k
k
c,k
k
k
k
k
s
9
S, SS
S, SS
s
s
S, SS
S, SS
s
s
S, SS,
sh, sfh
S
sch
shjSch sch
sch
sch
sch
sch
sh
sch
sch
it
p
st
st
st
st
st,
seht
St
sht
—
seht,
st
c
w
w, vv w
w
w
w
w
V
w
V, w
t
9
s
s
s
s
s
s
z
—
s, z
P hat Miklosichs Schreibart, bis auf j für M dz. Über K Z '
8. Vorbemerkungen zu II. Zur Vokalbezeichnung merke man:
ay R = ai* y Wl = i*, ey Wl = a«* oy Wl = o^*, ou Wl = u.
13. Die Bezeichnung der Quantität der Vokale ist in den ver-
schiedenen Quellen verschieden durchgeführt. Es stehen einander
gegenüber :
MR B BIFTLS KZ
d aa ä, ah aa ah, aa ä ä ah, aa, aa, aah
1) Die Aufstellung von S (Leps.) auf Grund ^iner Quelle schien gewagt;
es ist jedoch sehr gut möglich, dass von einigen Zigeunern der ö. M. A. in
der Nachbarschalt polnbcher Landbewohner der Laut z gesprochen wird.
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— XIV —
Für i schreibt R ie, Z y, y. In vielen Fällen wird in R C
FT, immer in W die Vokallänge unbezeichnet gelassen. Für i
bietet Bl meist ei. Den Diphthong ai schreibt L ei; K Z's ei isl
immer ei, nicht mit dem Laut des deutschen ei {= ai), sonderr
des sla vischen ej.
14. Die Bezeichnung des Accents habe ich nur in besonderer
Fällen gegeben (durch den Akut). Über die Betonung in diesen M. A
muss eine künftige Grammatik erschöpfend handeln; inzwischer
wolle man Z. V. P. S. XVin 90 f. XIX 200 f. und Z. D. M. G
XLVII 453 beachten.
15. Bei abweichender Auffassung der Quantität bei einem
oder dem anderen Aufzeichner wurde das betreffende Wort auch
in dessen Schreibung dem Schlagworte beigesetzt — die ohne
Quantitätsbezeichnung geschriebenen Wörter der Quellen vnirden
natürlich nicht eigens noch einmal herausgeschrieben.
16. Es erübrigt noch eine Bemerkung bezüglich des Buch-
stabens e, welcher den unbestimmten, flüchtigen Vokal bezeichnet,
der manchmal mehr als ^, mitunter als ' lautet oder auch ganz
stumm sein kann. Er wurde L's 8 gleichgesetzt; ob ihn die anderen
Quellen als e, S zum Ausdruck bringen oder ganz auslassen, wurde
nicht eigens angeführt.
Der Verfasser.
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ERSTER TEIL.
WESTLICHE MÜNDART.
Abhandl. d. DMO. XI. 1.
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Vorbemerkungen.
1. Unsere Quellen für die w. M. A. sind:
1726 yeröffenüiclit. Beschreibung des Chursächs. allgemeinen
Zucht -Waysen- und Armenhauses etc. zu Waldheim. Dresden u.
Leipzig »).
1755 veröffentlicht. Beytrag zur rotwellischen Grammatik oder
Wörterbuch von der Zigeunersprache etc. Frankfurt u. Leipzig.
1827 veröffentlicht. F. Bischoff, Deutsch-Zigeunerisches Wörter-
buch*), Ilmenau.
1832 gesammelt von W. Blankenburg, veröffentlicht 1894
s. unten.
1835 veröffentlicht. Graffnnder, Über die Sprache der
Zigeuner, Erfurt.
1835 — 42 gesammelt. Graffonder, MS. eines Wörterbuchs,
geordnet nach dem Zigeunerischen (vgl. Pt I 22 f. Nro. 35 und
Z.D.M.G. XLVm, XIX).
1836 aufgezeichnet. C. Frenckel, Stücke einer Übersetzung
des N.T. MS. (vgl. Pt und Z.D.M.G. ib.)
1836? aufgezeichnet. Tielich. Übersetzungen aus dem Deutschen.
MS. (vgL Pt n 491 und Z.D.M.G. a. a. 0.).
1863 veröffentlicht. R. Liebich, Die Zigeuner in ihrem Wesen
und in ihrer Sprache, Leipzig. Wörterbuch und einige Über-
setzungen aus dem Deutschen. Auch ein Originalbrief des Zigeuners
Charles Augustin. dto. 1859,
1887 und 1889 von mir gesammelt und 1891—93 veröffent-
Hcht in Z.V. P.S. XIX 192 ff , J.G.L.S. H 183 f., Z.D.M.G.
XLVn 457 ff.
1891 aufgezeichnet, 1893 veröffentlicht. E. Windisch in
Z,D.M.G. XLVn 464 f.
1) Das seltene Buch wurde mir von der Universitätsbibliothek in Leipzig
dargeliehen.
2) Nur die Worter, welche B durch den Druck als von ihm selbst
deutschen 2Ugeunern abgefragt bezeichnet, wurden aufgenommen.
1*
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— 4 —
1894 veröffentlicht. R. Pischel, Beiträge zur Kenntnis der
deutschen Zigeuner^), Halle a. S. Enthält auch Blankenburgs
Sammlung.
2. Die Aufstellung und Abgrenzung von Varietäten innerhalb
der w. M. A. ist mit unseren Mitteln unthunlich. Verschiedenheiten^
die man als charakteristisch für Sprachvarietäten ansehen könnte^
ergeben sich nicht mit Sicherheit aus den vorliegenden, an weit
auseinanderliegenden Orten gemachten Aufzeichnungen der ver-
schiedenen Sammler. Über das, was L 116 f. über lokale Ver-
schiedenheiten der Aussprache sagt, kommen wir nicht hinaus.
Über die Anordnung dieses Teiles sei folgendes voraus-
geschickt:
3. Wo das Schwanken der Aussprache und die Schreibung in
den Quellen es zweifelhaft machte, wie das Schlagwort zu schreiben
und demgemäss alphabetisch einzureihen sei, wui*de die Entscheidung
durch Vergleichung mit der in ihrem Lautbestande altertümlicheren
ö. M. A. und den besser erhaltenen Dialekten (der griechisch - tür-
kischen, rumänischen, ungaiischen, böhmisch -mährischen Zigeuner)
getroffen. Dies geschah in folgenden Fällen:
a) Beim Gebrauch der Tenues und Mediae (vgl. über dieselben
G 52f., L 120, Z.V.P.S. XIX 195f., Z.D.M.G. XLVH 452).
G L haben meistens die Media gehört und geschrieben, W und ich
die Tenuis. So stehen z. B. nebeneinander babo — papu, dschuklo —
tschuklu, tschükkel. Die betreffenden Schlagworte wurden papu
und dzuklo, diukd geschrieben — vgl. ö. M. A. papu, papo, griech.
zig. papua , ung. zig. papu , böhm. zig. pdpus , und griech. böhm.
zig. dzukel^ ung. zig. dzvJcal, wie in der ö. M. A. dschoklu.
b) Bei den Mutae und Aspiratae (vgl. über diese Z.V. P.S.
XIX 189, Z.D.M.G. XLVn 452). Da die Aspirata noch immer*
bisweilen zu hören ist, wurde sie überall angesetzt, wo sie nach
dem Lautbestand der besser erhaltenen Dialekte anzunehmen war,
z. B. gegenüber pub, puw, kam, kämm der Aufzeichner: phäby
kkam , wie rum. zig. phu , ung. zig. phuf, böhm. zig. phw und
rum. ung. böhm. zig. kham,
c) Bei s und z im Anlaut und bisweilen im Inlaut, die beide
in den Quellen mit s wiedergegeben werden, z. B. isero L sennSlo L
senäto (senälo!) Bl summin L — sano L d. i. izero^ zenelo, ztmiin —
sdnOj vgl. Magyar, ezer, Slv. zelenü, griech. ung. zig. zumt, böhm.
zig. zumrnj griech. ung. zig. sano, ung. böhm. zig. sdno.
d) Bei c und s im Anlaut — bei den Aufzeichnen! schwankend
— wurde s gesetzt, wo die altertümlicheren Dialekte dies ver-
langen, z. B. züw neben suw L zaster neben ssaster R ziwäwa
1) Nur die vom Verfasser als selbsterfragt augefdhrten Wörter wurden
mit P bezeichnet.
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— 5 —
neben siw&wa L d. i. sübj saater^ siväva — vgL ö. M. A. griech.
ronL nng. böhm. zig. suv^ 0. M. A. sastgr, griech. zig. sastir neben
äoatir^ nun. böhm. zig. saster, ö. M. A. griech. zig. swdva^ mm.
zig. suvau^ nng. zig. nvdy böhm. zig. sivaü, sivaf,
e) Bei Doppelformen mit und ohne r nach oder vor Kon-
sonanten, z. B. pre, tro — p^, to, wurde die altertümlichere Form
mit r als Schlagwort angesetzt — vgl. P 25. So wurde auch
beim Verbum die Form auf -ervdva^ wo sie sich neben der auf
'^dva verzeichnet findet, zuerst angesetzt.
4. Wo 6 im Inlaut b bietet gegenüber dem w der anderen
Aufzeichner, schreibe ich v, wie ich in Übereinstimmung mit den
altertümlicheren Dialekten auch selbst gehört habe. Wo dagegen
einige Aufzeichner im Auslaut w schreiben, abweichend von dem
h bei den meisten andren, setze ich d an, welches ich selbst an
solcher Stelle gehört habe und als für die w. M. A. gegenüber der
ö. und den anderen Dialekten charakteristisch ansehe.
Für ebenso eigentümlich der M. A. halte ich das &st durch-
^rängige äp, ät im Anlaut, wo die altertümlicheren Dialekte mit-
unter fip, st (sk) bieten. Die Aufzeichner schreiben nach deutschem
Gebrauche wohl meistens sp, st, aber in einzelnen Quellen steht
doch manchmal das aussprachgemftssere schp, seht.
Wo alle Au&eichner h bieten gegenbüer ch der altertüm-
licheren Dialekte, wie in Jumdako^ haning^ hcyevdva, habe ich es
für richtig gehalten, auch h (nicht ch) anzusetzen.
Die so h&ufig wechselnden Formen der Nomina fem. auf li
und nt , lin und nm {mg neben i und in im Auslaut scheint
seltener gesprochen zu werden) wurden als gleichberechtigt an-
gesehen. Vgl. P 31 f.
Wo die Auslautsvokale e und i, o und u mit einander in den
Aufeeichnungen wechseln, haben die Vokale 6, o — wie hier kon-
sequent geschrieben wird — ausnahmslos die geschlossene Aus-
sprache ^, 9, vgl. Z.V. P.S. XIX 195 f., Z.D.M.G. XLVH 451.
5. Vor dem Wortbildungssuffix -pen (nebst -maskero^ -paekfro)
findet sich bei den Aufzeichnen! bald o, bald e (selten a) ge-
schrieben gegenüber dem % der altertümlicheren Dialekte, z. ß.
tschatschaben G tschatschopenn L — vgl. griech. zig. cacipe^ rum.
zig. cacipi, ung. zig. coJA^ß, böhm. zig. cacipen. Ich habe in
diesen Fallen den Vokal f - — nach Doppelkonsonanz e — gehört
und halte diesen in der w. M. A. für allein richtig. Pischel spricht
sich S. 42 dahin aus, dass „der Vokal vor der Endung (-pen) als
Schwä zu denken und daher von ganz unbestimmter Lautmig ist*.
Auch in einigen anderen Fällen halte ich den Vokal f für be-
rechtigt, schliesse mich jedoch, wo die Aufzeichner übereinstimmend
einen und denselben volleren Vokal bieten, diesen an und schreibe
z. B. camädäva^ cacövo — nicht Samgd*^, öaJgvo.
6. Gewisse bei den älteren Sammlern noch in voller Form,
wie sie die altertümlicheren Dialekte — und meist auch die
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— 6 —
ö. M. A. — noch daibieten, verzeichnete Wörter sind zwar in
dieser Form an ihrer alphabetischen Stelle aufgeführt, bezüglich
der Behandlung jedoch auf das betreffende Schlagwort in der jetzt
wohl allein gebrauchlichen verkürzten Form verwiesen. Es sind
dies vor allem die in den älteren Quellen noch mit anlautendem
Vokal geschriebenen Wörter mit pronominaler Basis wie akai^
akcma^ dkcva^ femer amen^ avrz, avdva und einige andere. Der
Wegfall des Anlautvokals in solchen Wörtern erscheint für die
w. M. A. in ihrer jetzigen Entwicklungsform charakterisch — kai^
Jcana u. s. w.
Ebenso ist, wo schon in den älteren Quellen ein Schwanken
zwischen 8 und h bemerklich ist, jetzt das h für altes 8 wohl
völlig durchgedrungen; solche Wörter (z. B. havo, har) sind daher
imter h eingestellt, und ist unter 8 nur auf die mit k lautenden
Formen verwiesen worden.
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I
♦*abem (! 1. abcin) B m. Pt II
51. M Vn 3. Dürfte kaum dem
d. DiaL angehören. Stahl. L hat
dafür saater (Eisen).
acdva BF TL, cava BTG
L ; attschawa T tschela B dschä-
wa B L-Aug tschella T dscheela F
atsch! R B F L atscha (?) T (vgl.
Pt n 506 Anm.**) cj. atschas! L
tschjum, tschejass, atschias F
atscha ^»bleibend* (?) T in Ebr.
Xni 14 ist jedenfalls unrichtig.
Pt n 49. M vn 4. < eb. blei-
ben; wohnen (Slavism?); stehn F.
Ac! halt! BF. aZ pokönil sei
still ! B. Abschiedsgruss : Äc
sasto L ac mer debleha l W
Lebewohl (= bleibe gesund;
bleibe mit meinem Gott). Me
c. apo miro kova^ Ich bleibe bei
meiner Meinung (= Sache) B.
*ach! ache! T. ach!
*cuiaf pl. alle F. <C eb. die-
ser ; An* aUe Jon dejen curje In
diese stachen sie F.
adre R s. dre.
adrm; atrdn B s. drin.
aglan B s. glcm,
♦ah! T. ach!
*at7; aai, ei, aoi T. ei! oh! ü;
a. owa! ach ja! T.
♦ajetto (?) B s. jekto.
aka^ aka£, aki L ake P
akkeh F agai B s. kai.
akana; a ganna B s. Jcana.
akater; a gatter B s. kcUer»
akava; a gawa B s. kava.
ak4 1; akkeh F s. kai,
ake 2. P s. jcJce.
akeake B s. keake,
*akkiakko T s: keako.
akoter\ a gotte B L s. Tcoter,
akova; a jowa B s. kova,
♦all F s. an,
amdro S s. maro,
ame, amen S s*. me, men,
♦anmißza BF [Dtsch]. Sftuge-
amme. :
an BGTWLS; ano B; ann,
ann', anno, anni, all?, in alli jak^
ins Feuer F, ann, ann*, anne T. In
den Formen ano, ani steckt nicht
immer der Artikel. F assimi-
liert: allesro, ammim, ammende
= an leskero, an miro^ an
mende, so ampeskSro „ernst-
haft* = an peskero Pt n 57;
Pt I 298 , n 56." M vn 7 f.
<C eb. Die Form ist aus andre
(s. u.) entstanden, in. an ist bei
F mitunter das deutsche Wort
„an", z. B. : Man hi kek äuUd
an kova rat Ich habe keine
Schuld an diesem Blute F. an-
o-them Inland L, an-o-themeskero
Inländer L, aw-o-temmdo inlän*
disch B. Diese Formen sind auf-
fällig.
anäva B Bl L T S ; annaf B F
T anelgla (!), anöngla (!) B (viel-
leicht mit dem Pron. la), andum B
andass, antam, anndlo F andlo
B F. Pt II 53. M vn 7. < eb^
bringen, fuhren, tragen (auch vom
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— 8
Baume — ohne Objekt. Germ.).
A, cmo hackt , Schaden zufügen*
B. Hi pherdo andlo Es ist voll-
bracht F.
andre B Bl; andra B. Pt I
299, n 56. M Vn 7f. Ob diese
Form jetzt noch in Gebrauch ist,
muss bezweifelt werden (vgL an
und dre) <Z eb. in ; drin, hinein.
Andr-o saater ') ^Fessel* R (= im
Eisen), anar-i rik , Seite* R
(= in der Seite).
angär L, angfr G, jangär L,
fangp- B. hl Pt H 54. M VH 8.
<C angfr. Kohle. M'Qlo a. oder
Htäo a, oder äüdo o. Asche L.
angärenggro L hl Köhler,
Kohlenbrenner.
'^angin?; jangin, janjin B s.
gvin.
angüatfrengpro L m. Gold-
schmied, Juwelier.
angusterm L s. guatfrin.
**ani — ani ,nur von ^inem
Zigeuner gehOrt* L [Pin]; dem
d. Dialekt wohl fremd, weder —
noch (nicht: »entweder — oder*).
ap BGFT WS; app, app FT
apper, ap', appr, appi F apo B
op T ab T S ; in apo, api steckt
nicht immer der Artikel ; hierher
wohl '*'apäne S. in a. püklo, auf
dem Rücken. Pt I 291. < eb. auf;
an ; zu F. äun thoI apö mandel
Höre einmal auf mich! (Germ.) B.
a. zervo zur linken F. a. ebräisch,
auf hebräisch (Germ.) F. Ape-
gewawer rigatti, abseits ß (= ap^
kai vaver r?) vgl. Pt a. a. 0.
Hierher wohl aw' mit B, vgL
ctricälo ap'O lungo kdr Vogel mit
dem langen Schwänze (=Elster) B.
apräl; apräl B s. präl,
apre RB aper R s. pre.
♦aarti R £ ptsch] Pt H 58.
Geschlecht
^aaavo T s. havo,
avdva BTL s. väva.
avpr 8 s. vdvfr.
avri B L S s. vrin,
awa, aüa; ou Wl ua R owa
BGT oba G aw*, awa, awo,
owo T auwa L, Pt I 318. < ua,
ja L wahr R gewiss! T; Phe-
ndva a. bejahen B.
B
♦b&bi BF [Frz] Pt U 405.
Geifer.
♦batsflo? S. vgl. cÜo. zu-
sanmien.
backt RL 204; pächt BZ?
Pt n 398. M vn 14. < eb.
Glück. Andva an o b, „Schaden
zufügen* (?) B.
bacht^lo L 204, S; pächtölo,
p^ht&lo B < bachtalo, glück-
selig, glücklich. Beim Zutrinken:
diivesi Die Antwort ist: bes b.I
Sei glücklich! S.
bai; bei L pl. beja L f. Pt 11
424. MVni4. Ärmel; pl. Jacke.
bakrengfro ; bakorengSro L m.
<C. eb. Schafhirt
bakro F T S P; bacru Wl ba-
kSro G backero, bakero, wackro R
bakkro F bako L m. Pt II 83 f.
M vn 15. < eb. Schaf, Hammel.
ioZ RGTS; pall WIB baU
R B L baal Bl pl. pallia B balla
L 84 bal S m. Pt U 419. M VH
15. <C eb, Haar; Borste B;
bakreskero K Schafwolle T.
1) Oder andre sast^ in Eisen.
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9 —
halengero L; ball^ngro, pal-
löngro B m. Haarzopf.
halengero L; pahl^ngro B m.
Schweinehirt.
batöno L. Schweins-; b, mos,
Schweinefleisch.
♦baUitschi R f . < baUim, Sau.
**bahlewas R m. <C eb. Speck.
bah RGLS Ö^BIS; pahlo
B m. R n 420 f. M VH 15 f.
Schwein; Ass im Kartenspiel L,
pahl^kSro ma^ .Schinken* B.
^^ödo B. säuisch.
♦♦bahlöro B m. Ferkel.
♦baluna L f.? [Fr2.po6lonn6e?].
Pfanne.
*balltlna ,nur Einmal gehört*
L. Wenn überhaupt richtig ver-
zeichnet, hängt das Wort viel-
leicht mit balo zusammen; an
rum. balä ist kaum zu denken,
f.? Elefent.
*banduk B L m. [Trk. Das
Wort ist weder ins Ngr. noch in
irgend einen Zig. -Dialekt, soviel
mir bekannt, übergegangen.] Pt
n 365. Flinte.
banges L. falsch, irrtümlich
(adv.) ; didva b. sich verirren L.
bango R (.hinken*), BGFL;
pango B, Pt n 89 f. < eb.
lahm, krumm, schief; vernagelt
B (wohl von einem Pferd, wel-
ches lahmt); b, sub Angelhaken
L, b, Midin Dietrich R, wofür
B erio k. und L 189 ü idÜ k.
bieten; bange-jakengero'y bange-
akingro .schielen* R, bango-
jakkjönggro L, schielend; bange-
mendkero B; bango-menakro L,
Husar.
♦panscheraf B. Pt 11 874.
p. durch, durchkriechen.
*panschkirwäwa L <C banäker-
väva. biegen, beugen.
bar 1 WIFS, bdr G F S;
barr R F parr BL — pL barre R
p4rrja B barr F m. Pt 11 409.
M Vm 16. < bar. Stein, Fels,
Mauer, Wand.
bar 2 GFTL, bdr RBFT
L; pahr B f. m. Pt H 410. M
Vn 17. < eb. Garten, Zaun.
barenggro L m. Steinmetz,
Maurer.
*barim B in trickaf parrä-
niäha, einmauern. (steinerne)
Mauer.
barino; parrSno L bamo RG.
steinern, steinig; irden R .braun*
G; b. idro irdene Schüssel R.
bdrepen\ bäröp^nn B ul Grösse,
Wuchs.
bareakgro L ; bahräskero B m*
(Järtner.
bar€vdva'i\ bar5w^ B < bar^
j^vdva. wachsen, zunehmen.
bdro L- Äug S, baro R B Bl G F
TL; baruFT bar Bl. Ptn411.
M vn 17. <C baro. gross; lang;
hoch; wichtig. O bol^pen h£ b.
Der Himmel ist hoch S; b. rai
Richter, Amtmann L; b. ra§ai
Superintendent L, b. saster Am-
bos L, b. äereskfro König L,
b. diro Grewitter L; bdre-moskero
.prahlen* R. prahlerisch, gross-
sprecherisch.
barveVSp€n\ praawelpenn, pra-
awl'penn .das Reich* F barw^o-
penn L m. <C eb. Reichtum.
barv^lo L brav^\ barwello
.Mittel* R prabölo .schiffreich* B
brabelo G praaw'lo, praawelo,
pravlo F brawlo .das Reich* T,
Pt n 416 f. M VII 16 f. < bca^-
valo. reich.
bdrvtd; balle wall R prawul B
bear T (Ev. Math. VIII 27) pär-
wül L f. Ptn417f. M vni6.
< balval. Wind, Luft.
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10 —
♦pasch L 223. Musik.
baädva L baäevdva G S; pa-
schawäwa B pasheväva S bäsch! 6
paschetum W Pt 11 426. M VII
18. <C eb. bellen G; musicieren,
spielen (ein Instrument). / harfa
baiedom Ich spielte die Harfe W.
baäemaskeri', paschamaskri B f.
Musikinstrument. Baro (!) b. an
o (!) Jcangrin, Orgel B.
baäemaskero ; pashemascru
^ Spielleute" Wl paschomäskro B
m. <C vgl. baäemakro. Musiker.
baäepaslceii-, pashepaskgri S f.
Fiedel, Harfe.
baSepasJcerica; baschabasgriza
G f. Spielerin, Musikantin.
basepasJcero ; baschabasgro G
passepaskro „Begräbnis* F pascha-
paskgro L 223 pashepask§ro S m.
<C eb. Musikant.
baäepen; bashopen R p^chö-
penn B baschaben G m. Musik;
Klang R.
baälo ; boMo S ; paschlo B L
paschno B F L m. <C eb. Hahn.
*paschöma Bf.? Geige.
baätardica-, baschdardiza G f.
[Dtsch]. ,die nicht Wort hält^
baätardo R B; bastardo B L
baschdardo G L m. [Dtsch], Pt II
425. < eb. Schelm R Zwerg B
Hallunke L „der nicht Wort
half* G.
beca B ; pitscha B f. [Frz?J. Pt
II 401. Hacke, Radehaue.
*b^da; päda B peda L obl.
p^des B bedia G pl. p^di, petti B
bedia G f. m. Pt II 403 f. Sache,
Ding. Das Wort scheint als all-
gemeiner Ausdruck alle Gegen-
stände zu bezeichnen, deren rich-
tige Bezeichnung dem Zigeuner
gerade nicht einföllt oder in der
Sprache nicht vorhanden ist (vgl.
slov. zig. kova^ kqja J.G.L.S. H
113). B bietet z. B. b, „Gurt%
„Kanzel*; rnslelSskero b, Tinten-
fass, mö^dkeri b, Weintraube,
tihfio sasterSskero b. Feile, koka-
Ungere bedi Würfel, charfeskSre
(= jarrSakere) bedi Nudeln;
Hure (wie im Deutschen „ein
liederliches Ding*) L.
*pedäza L f. Hure.
*pedo L m. Kerl, unzüchtiger
Mensch.
♦benaf B. Pt 11 88. gebären.
SengfRBLS; peng FT pengk
F benk S m. Pt H 407 f. M VH
19. < eb. Teufel; Drache RBL.
benavälo L <C vgl. eb. und
bengalo, banglö teuflich.
berdicerdva s. rakerdva,
bero RL; p^hro B m. Pt H
89. M Vn 19. < b^o. Schiff;
Kahn R.
*bero L; beero L-Aug. m.
Familie.
bers R B L S ; barsch, barrsch P
pl. barsch T bersh S m. Pt H 81 £
M vn 19. < eb. Jahr. Mer
tshäve (?) hl äoü b. Mein Sohn
ist sechs Jahre alt S.
ber^enca ; perrscheritza B ber-
scherizza L f. Hirtenmädchen.
berä^o L ; paschero, par-
scheero F pash^ro S pl. parr-
scheere, pascherjarja F; perr-
schöri „Schäfer, Schafhirt* B ist
wohl PI. von b. m. [Frz] Pt II
419. Hirt.
berSeskero S. <C eb. einjährig.
Kavo 6dvo hl noch kek b. Dieser
Knabe ist noch nicht ein Jahr
alt S.
berSüno L. jährlich.
*bes B. Baumgarten.
besepeu] p^ssöp^nn B m. Ge-
schwulst, Dicke.
beso ; pesso B L besso T f.
besi, pesi Bl [Rm] Pt n425. P 37.
dick, derb, schwerfällig; b. rai
Bürgermeister L, J. äerSskero
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11 —
Protestant L, Dickkopf B; pfessa-
perr^skro Amtmann B.
beidva EBGTLS; pescliaf
BFT beS! RGBIP; pesch' B
peschtom W beschdnm L pesch-
ten , peschdenn F T peschdo,
pischto ^besessen* (vom Teufel!)
B peschto, pesdo F; hierher
peschomman^Sitz* T. Pt 11 427 f.
M Vn 20. < eb. sitzen, sich
setzen , wohnen ; setzen B G F ;
b, man sich sezten G, h£ beäto
er sitzt B.
bebemaskeri: beschamdskri L
F. Kanapee..
biäb S ; biawe ß piäw L piab S
m. Pt n 87f. M vn 21. < biab.
Hochzeit. Mer pMn kerUa b,
tansa Meine Schwester wird
morgen Hochzeit haben S.
^biaveskeri; piejapaskri F f.
Braut; angetraut F.
btaveskero: piawiskSro L m,
Bräutigam.
biaveskerica; piawiskrizza L. f.
Braut.
bibacht L f. vgl. bacht und
M vn 20 unter bi, < eb. Un-
glück.
bibachtelo L <C bänichtalo,
unglücklich.
bibi L; pipi B pippi L £
Pt n 405 f . M vn 21. < eb.
Tante, Verwandte.
*bitschäwe B. vgl. cdvo. un-
fruchtbar (= kinderlos).
*biblo L m. Brei, Muss.
bibolddca\ bipoldizza L f. Jüdin.
biboldo F; pipölto B bipolldo,
piboUdo, bibolldo etc. F bipoldo
L m. (vgl. boläva). ungetauft,
jüdisch; Jude.
bicäva B L bicevdva LG; pi-
tschäf B pitschewell F bidschin
L-Aug bitsch! G bitschedom G
bitschidass R pidschedum F bi-
tchgdö B pidschedo F, Pt H 401.
M vn 21. <C bicevdva, schicken,
senden.
bicepaakero L in &. vordm
Postwagen L.
♦pitschöhla B pitschena T, Pt
n 401. aussehen (wie); Akava
hl (?) p. gfrdd har wie. Das ist
mein Ebenbild B (= das sieht
gerade aus wie ich!).
*bitahroB. Yg\.dardva<iYg\,
bidarjakero. unerschrocken.
bidzudio L. vgl. dzudio <C eb.
unrein, schmutzig.
bigodjakero ; bigodiakro L.
vgl. godi, unverständig, dumm.
byakengero ; bijakkingro R,
vgl. Jak. blind (= augenlos).
*pikkinggro L. vgl. btko. m.
Kloss, Knödel.
bikermaskero; pikkamäskro B
m. Krämer.
bikmdva L bik^dva S; picke-
weha Wl bickewav R pikkeaf B
bikenava S bickerdum „Handel* R
pikkedAm, pikkgdo B, Pt H 87.
M vn 21 f. < bikevdva, ver-
kaufen.
bikmepaskero ; bikinapäskSro
L m. Verkäiöer, Händler.
biko; bicko R pikko L pl. bicki
m. [Ngr?] Pt n 397. < eb,
Flintenkugel, pl. Schrot.
biläco; bilädscho L. vgl. Idco.
nicht gut.
bildva B, biljevdva; bileaf,
bilewfena B billjewäwa L, Pt H
87. M vn 22. < büevdoa.
schmelzen, zerschmelzen tr. itr.
bipaiüno L; bipatzeno „Aber-
glaube** R. vgl. pacdva, un-
gläubig.
*b{pakedo B. vgl. pakdva, un-
gestraft.
biparkerpaskeroJj. undankbar.'
biparkerpen L m. vgl. par-
kerdva, Undankbarkeit.
birlin ; birlin R T p^rrSnl,
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- 12 —
pärreni, pärr^ B pareni, pirlin L
f. Ptn419.MVn25.<&r&n.
Biene, Wespe, Hummel.
biaerdva, bisterdva; pisteräf,
pisterdäf B bisseräwaL pister! F
bißter! T pistördo B bisterdo,
bissgrdo L. Pt H 88. M VH 22.
<C bisteräva, biatervdva, ver-
gessen.
biaerdo^ bütgrdo L; bissSrdo L.
vergesslich.
. Üi R B L S; bisch G B büsch
Bl. Pt n 88. M Vn 22. < eb.
zwanzig; b. vor L. zwanzigmal;
b, jek B. einundzwanzig etc.
biStoL <ibüto. der zwanzigste.
büuker'^ betshucker R bi-
scbukker L. langsam (= un-
schön L).
biza L f. [Dtsch, Ngr?] Pt n
425. < eb. Rohr, Binse.
*pihsi B. f.? [Frz?] Pt n 428 f.
Orkan.
bjdlo S; biälo L [Pin], weiss,
bleich.
*bi6za; biösa L f. Karte.
bladdva L blacUrväva, bldva?
blavdva? B; platäf B in pral-
platäf, überhängen, platas pess F
plädo B plaato, plaado F blado
, hangen* R bladerdo L, Pt 11
57 f. M Vm 89. < blavdva,
hängen, henken; Äpre cMa pliido
Er bleibt kleben B.
blademaskeri^ bladamaskri L.
f. Galgen.
blaaepasheri', bladapaskßri L.
f. Fahne, Flagge.
*bladgrdTno L. gehenkt, der
Gehenkte.
*bladgrö L. gehenkt, der Ge-
henkte.
*blaväti\ blawädi L. f. Pflaume.
'. blaväto P, blduto Bl S; bla-
wädo B L blaväto S [Pin]. Pt
II 424. M I 5. P 24. < blaväto,
blaväto, blau.
♦bleachö. B f.? [Dtsch] Pt H
424. Mass.
bob\ pow B boob »Kachel-
ofen* R pop G pob Bl hob L
bow S m. Pt II 405. M VH 24.
< bov, Ofen.
*dob€ngero L m. Ofensetzer,
Ofenheizer.
bobo L ; pöhbo B m. [Slv ? Pin ?]
Pt n 406. M VII 22. < eb.
Bohne, Saubohne.
*boborka T f.? [Mg] Pt H 406.
Gurke; „Gurken* T.
*b<nno] bojino R [Phi] Pt U
407. <C buzTU). stolz.
bokk; bock R bök L bok P £
Pt II 896. M vn 22. < eb.
Hunger, Geiz.
*bokhelfpen; pokkMepenn,pok-
kölgp^nn B m. <C vgL bokhipen.
Hunger; tato b, Heisshunger B.
bokJi^U) S; bockillo „Geiz* R
pökkglo, pökkölo, bokolo B
pocklo F bockelo T bökglo GTL
bokälo S, f. bokli „Hunger* Bl
<C eb. und bokhalo. hungrig,
geizig. Muiaf bokolöha „ver-
hungern* B ist wohl unrichtig.
*bökja pl. B, vgl. bottingo
L 229 pottingo L, Pt II 896 f.
(vgl. 347). M I 5. Blattern,
Pocken
♦BoUa, PoUa, obl. BoUas T.
Anton.
boläva; poUwa, polläf B pol-
dawo , poUdiwenn F poUaf T
pöläwa L poUdass F polldo
„Taufe*, poll'do F bolldo TF
poldo, boUtho F boldo G pöldo L,
Pt n 422 f . M vn 23. < eb.
tauchen, taufen; segnen G; „be-
schneiden* (Luc. I 59), gebären F.
boldo getauft; geboren FL.
bolemaskero ; pollamaskSro B
pölämaskSro L. Tauf-, Geburts-;
b. lil Taufschein, Geburtsschein
BL.
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— 13 —
botSpen GSP; bolloben, bol-
lopen R pölopen B poU'penn F
pollipenn FT pallipenn T bola-
ben G polöpenn L bolebin L-
Aug, gen. poUpaskro F poUo-
pascro T m. Pt n 423 f. M VE
23. P 39. < eb. ffimmel; Welt
R; Gewölk B.
bcr\ porr B L m. [Pin] —
anders R 11 358. Busch, Hecke,
Wald.
boreskero; porr^skSro L m.
Forstmann, Waldhüter, Jäger.
borm; pohrin B f. Pt H 358.
M Vn 23. Schwägerin. Hierher
wohl auch pahltekSri pohrin,
Windwirbel B (= bcarvgUshen
b&rin Windsbraut?).
bwlin G; pörlin L f. Pt H 89.
Gans.
bomik-, pömik B. Pt H 419.
M vn 25. Griff? ; Dass' b. \ greift
zu! B; Ddva Jcolea b. Ich fasse
diesen an B.
boÜca?; boshitza B boschizza
L f. [Slv]. Pt n 429. M I 5 f.
Weihnachtsfest.
♦bottingo, pottingo L m. vgl.
unter *bökja. Blatter, Pocke.
*brego; pröko B m. [Slv]. Pt
n 416. M I 6. Ufer, Damm,
Band, Verschanzung.
breviU BL brevel?; brebel G
prewel T f.? [Ngi-] Pt U 418 f.
<C balval Abend; breveljaJeero
ckaben Abendmahl.
♦brewSje »Abenddämmerung* B
ist wohl = abends (analog wie
divese etc.).
*bria R f. [Dtsch] Pt H 416.
Papp (= Brei).
brüin, brümd S brüindo B;
breshindo R prischindo B pri-
schint, brischito, prischito, bri-
schoto T prischedo Bl brschindo
L m. Pt n 82. M VII 24. P 39.
< brüindo. Regen. Dila b. BL,
v^ b, L es regnet; zordo b,
Platzregen T. Zu prischind^skro
{=; brümdeakero) Regenwetter B
ist wohl zu ergänzen i^ro,
^hräindeaheri S f. Zelt.
brdl RBL; prohl B brul S
f. (Trk). Pt n 57. M vn 6. < eb.
Birne, Obst, Frucht; Tannen-
zapfen B ; pavo (= phäbvi) te b.
Obst S.
brüno S ; bruno B Bl L pruno
»Lack* [Dtsch] Pt H 419. < eb.
braun; b. gullo Eandelzucker B.
♦brusaf B [Dtsch] Pt H 433.
rauschen (brausen). Pdnin bru-
söla (Das) Wasser rauscht B.
♦putschküri L sg.? [Mg*)].
Socke (?).
*pucherden F. Gehört wohl
zu buchlo, nicht zu phukeräva,
sie breiteten aus (seine Rede).
buddenggro L -eckig, -seitig;
dui-b, zweiseitig, but-b, vieleckig,
vielseitig L.
bucht^p€n\ buchlippen „Platz"
R buchlopenn L m. Weite, Raum,
Fläche; Höhlung, Höhle, Gewölbe.
buctd^vdva ; buchlowäwa L,
vgl. *pucherden B. ausdehnen,
ausbreiten.
buchli L; puchli BF. Streif-
zug.
bucJdo R G L ; puchlo „Raum*
B, Pt n 399 f. M VII 24 £
< bugh. weit, breit; b, kurko
Ostern L; bucUi-nakSakeri L
(vgl. *blatige-waÄeÄA^* S) Ente
(== breitschnäbiige).
*buchlodlno L weit, breit,
eckig.
♦bukkaf t^h B bukkeräwa,
1) Mg. boeskor steht der zig. Form näher als böbm. backora. Beide be*
deuten: Bundschuh.
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— 14 —
bukkerwäwa man B [Dtsch?],
anders Pt I 486, 11 874. Das
Wort fehlt aber in den andern
adg. Dialekten, niederbeugen, sich
beugen.
huklengero L m. Schlosser.
bukli B bukni L f. Schnalle,
Klinke.
hvMo RBL m. [Ngr] Pt H
397 f. < eb. Schloss, Anlege-
schloss.
*büklo L m. kaum zum vo-
rigen. Kern.
buko ; bucko R pukko B pükko
L m. Pt II 397. M Vn 25. < eb.
jind bvk, Leber, Lunge, Milz.
Niere, Eingeweide.
*bukünz L f. Warze (= Leber-
fleck ?).
. *buh)dli L f. Klee.
Ml R; pül B L f. Pt II 422.
M Vm 97. < eb. Steiss, Hintern.
. *pultina B f. ptl] Pt II 424.
Attestat.
♦bunda B f. [Dtsch] Pt II 388.
Büschel.
buneta\ pun6ttaBL polättaB
bonette Bl f. [Frz] Pt II 407.
Kappe, Mütze, Haube.
bunetengero \ penett^ngro B
punettengöro L m. Mützenmacher.
bunka^\ purikkaB purika L
porlka, pgrfka S f. Pt II 416.
Esel ; ida b. Schlingel , Bengel
B (= wahrer Esel?).
*bu8ech ? ; vielleicht hierher
pässik L, pl. bussicha R vgL
phusi. f. Pt II 429. M Vn 26.
<C buzach. Sporn; Hahn (? vgl.
phusi).
5i2^ RBISP btU HBLB;
büthG putFGT puutF putteT
buth „Preis" R, obL buten R
puten F, abl. putsester B, comp,
butter R butdir L putteter F T
puteter F. Pt II 400 f. M VH 26.
•< biUy buts, viel; oft. Jdc
bdro b, mdce Eine gi'osse Menge
Fische F. b. kope oft B; b. b.
viele F; se-b, zu viel B^); viel-
leicht hierher se-büti Übergewicht
B, wenn nicht zu bütm, vgl.
jedoch M I 46.
*buttitscha, putischa B f. [Bhm]
Pt n 78, vgl. dica. Angel.
»budikka B f. [Dtsch o. Frz]
Laden.
buiin L ; butin R B putin,
budtin T f. Pt n 402 f. M VH 26.
<C eb. und büti. Arbeit, Mühe,
Strapaze; b. keräva arbeiten T.
♦putinn, sie dienen F (Ev. Luc.
I 74), putinab bearbeiten T
puditam vdr arbeiteten F (Ev.
Luc. V 5).
baznin^ buzm S; pühsnin B
pussin L 262. busnin S f. Pt H
306. M VII 26. Ziege, Geiss.
bufsnjengero ; putsiöngro B m.
Ziegenhirt.
*zeicha B Pt II 255. Neige;
z. säUij sie lacht ein wenig B.
*ceko\ zekko L dünn, schmal.
*ccÄ>; zello L m. [Dtsch] Num-
mer, Zahl.
c^o 1. RL ctlo GF; tschfelo
1) Die Vorsilbe se- B Ist doch wohl deutsch „zu", vgl. su L 160
<M VIII 91 trennt su vom deutschen zu; noch anders erklärt Pt I 304). Vgl.
in der ö. M. A. cu bu^. ^ se-but. In se-gamSpenn B entspricht se freilich
nicht dem deutschen Gebrauch von su, aber ebensowenig dem polnischen von
'za, zu dem es Pt zieht. Komposition zig. Wörter mit slavischen Präpositionen
ist auch in anderen zig. Dialekten selten.
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15 —
B P T tßchölu F zelo, zeUo L-
Aug pL dschli T. Hierher wohl
tschau trömmin, Beichsthaler B.
ISlv] Pt II 256. M I 7. < cäo.
ganz.
cilo 2. L m. [Dtsch], Zeile,
Ordnung, Bang, Reihe.
*cemblo L; zimblo L m. [Rm
timp?] Monat.
c^ L f. [Ngr] Pt n 255.
M Vn 27. < cyxi. Haut, Fell;
rukSsheri c. L Borke.
cephdnilj R tsaphina R f. [Ngr]
Pt n 255. Kranz, Ring, Bund;
Gericht.
cerddva GL; zertaf B zarr-
den F zarrtehe T zerde! G zer-
tSde B zarrdetass, zerrden F
lerdas T, Pt H 290. M Vm 86.
< drd^vdva. ziehen (z. B. auch
das Schwert F), reissen, zerren,
rupfen, schleppen; entziehen T;
wandern B G. Zerrden les i
bami tschocho an Sie legten
ihm weisse Kleider an ((Jenn.) F.
Cerdaha tnen akai kerik Wir
c
ziehen von hier weg (Germ.) B.
cerd^pangert; zerdapänggri L
1 <C drd^pangeri, Saite.
cerdemangero-, zertamanggro B
zum Ziehen bestimmt (Thier).
^cerdqpdakero', zerdapäskgro L
in c. dand L Rechen.
cerka L f. [Slv] Pt U 255.
M vn 31. Tuch (= Zelttuch?).
cilo S m. zu stiflo L 98? m.
Doch wohl von c^lo 1. 2. und von
diro zu trennen und mit deutschem
„Ziel* im Sinne von „Termin**
zusanunenzustellen ; L's Wort
kommt im Wörterverzeichnis nicht
wieder vor; wenn nicht aus cilo
verhört, geht es auf dtsch. „Stelle"
zurück, vgl. stello L 160, 243.
Zusammenhang mit kilo Pt II
107. M vn 183 ist kaum an-
zunehmen. Zusammenkunft. Ap
0 c, me vyom J.G.L.S. H 140
Zur Zusanmienkunft bin ich ge-
kommen S. Ap o stillo me wium
Ich traf sie an dem Stelldichein
(frei) L 98 ; batsflo zusammen S.
cevjaJcro ? {cefjakro ?) iev-
jakro L; ze&iackro R m. Karpfen
R c. maio L eb.
cevni? (cefnt?) cevni?\ zefni
R pl. dscheflfjg; tschöffja B Kar-
toflfelschale f. [Ngr] Pt H 255.
<C cefnin. Schale, Hülle, Schuppe.
diro R B L ciro\ tschiro B F
G L tschiru F tziro B T m. [Ngr]
Pt n 200. M vn 34. < ciro.
Zeit, Wetter ; devlSskero c. B L
Gewitter ; kako 6. F jederzeit. I
pkure tscherri^nge „vor Alters* B.
cocha G P ; cocha B ; zogo Bl
socha L tschocho F f. Pt H 178.
M vn 35. < cocha. Rock, Kleid.
Weiberrock. Zerrden lea i bami
tschocho (sg.?) an Sie legten ihm
weisse Kleider an F.
*zuss B in tälezüss unterwärts,
zu uz M Vin 91 ?
0
*iaiengero B wahrhaft?; c.
gdJ&o Zeuge B.
iac^paskero; tschätschopäskSro
L tschatschopaskero F S m. <C eb.
redlich, echt; Rechtsanwalt, Ge-
richtsbeisitzer L (vgl. 41); Pro-
phet F ; c. rom L S Zigeuner
von unvermischter Abkunft L
163; ehrenhafter Zigeuner (von
dem der Bann genommen ist) L 40 ;
Zigeunerhauptmann L 207 S ; bä-
reder c, Zigeunerhauptmann L.
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V*
— 16 —
caiiepen B; tsatshoben B
tscbatschaben Gt tschatsaben Bl
tscbatschopenn F L, instr. tscha-
tschibaha T m. < eb. Recht,
Wahrheit, Gerechtigkeit; Urteil,
Protokoll L.
*tschatscherwabasgro G ; müsste
auf ein Verbum ''^caiervdva zu-
rückgehen; die Wahrheit redend.
iaies F T idäes L ; tscha-
tschess F < caies, adv. gewiss,
wahrlich; rechts; ke c.; gadschä.-
tsches B nach rechts. Bei FT
beständig mit caco verwechselt.
iaio RBGFTS cdio L
dschadscho L-Aug, Pt 11 178.
M VII 22. < iaäo. wahr, echt,
recht, richtig, gewiss, gerecht;
rechtsseitig; ja L. wiüirlich! F.
Me hom Je 6, kälo Ich bin ein
echter Zigeuner S. Ap ko'
tshatshi jak Auf dem rechten
Auge S. 6. kov* hl Je müto
rnanu^ Wahrlich! das ist ein
frommer Mensch F.
*6d6evo ? ; tschätschöwo L.
eigen.
cadeüdva; tschatteäf B dscha-
dowäwa L, Pt H 207. M VH 29.
<C iadäva. speien, erbrechen.
cai R B G F T L S; zschei Wl
(auch „Messer* I), tscheyR tschek,
tschari B (letztere Form als Di-
minutiv dem d. Dialekt fremd)
tscheu Bl, gen. tschakro R B G
tschäkro L pl. tscha F f. Pt 11
182. M Vn 30. < cei, Mädchen,
Tochter.
iajeräva, iajervdva B; tscha-
lerwaba G, Pt I 431 f. ernähren,
sättigen. Me c. mer cavende B
Ich ernähre meine Kinder.
cakerpen ; dschakkerpen L
< eb. m. Decke, Hülle.
cakervdva,cak^väva 1 ; tschak-
keäf B tschekkerwaba G dschak-
kerwäwaL tschakkerdenF tschak-
kerdo B dschakkerdo T Pt 11 206.
M Vni 88. < eb. und cakeräva.
zudecken, einhüllen.
caJeervdva 2; dschakkerwäwa
L [Slv] Pt I 433, n 177. M l 7,
anders M Vm 88. < eb. werten,
erwarten.
*cale8 B. adv. genug (= satt).
Akana sodum man recht c,^)
avri Nun habe ich mich recht
ausreichend ausgeschlafen B.
cat^väva ; tschalowäwa L <C cd-
Jevdva. satt werden; „sättigen*,
„nähren* L ist kaum richtig.
calo B G Bl cdlo L ; dschälo B,
Pt n 20. M vn 28. < *JÄi>?
satt ; zufrieden B ; genug L. Me
hom i. Ich begnüge mich B.
cam 1; tsohamm BL, Pt 11
192 m. Leder, Sohle (des Schuhs).
cam 2 ; tschamm FL pL
tschammja F tschammie R F
tschamja, dschammja B f. Pt 11
192. M vn 28. < eb. Wange;
sg. pl. Angesicht, Gesicht, „Vi-
sion* (!) F.
"^iameddva-^ tschammadäwa B
L, Pt II 193 vgl. L 163. ohr-
feigen L; befehlen (?).
camgdinz; thanmiedini R tscha-
madini B tschammettini, dscham-
mutini F tschammadini L f. <C&i-
medint? Ohrfeige.
camelacha sg. ? ; tschamma-
lacha L pl.? <1 *tschammlöch.
Kinnlade.
camerdengero ; dschammerdön-
g^ro L m. Papiermacher, Buch-
binder.
1) Nicht Acc. des Adjektivs, vgl. Me chäva man calo Ich esse mich
satt B; Kerdva lea halo Ich sättige ihn B.
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17 —
iamerdo ; tsch^mmördo B
dschammerdo L m. Pt H 192.
Papier; Kattun B.
camerväva, camevdva\ tscham-
merwäwa (^kamn*) R L tscham-
mewäwa L, Pt 11 193. M VII 28.
<C camava, kauen; »reden* L.
candila L *candUi\ tschan-
t^llaB tschandellaG dzhandeli S
obl. tschantMles (!) B f. [Frz?]
Pt n 194. Tabakspfeife.
cang B L ; pl. tschanga R
tschangja F m. Pt n 195. M VH
28. < eb. Knie,
♦dschapläro L m. [Mg] Pt 11
181. Kellner, Aufwärter.
idr L; tschar R B T m. Pt 11
212. M Vn 29. < Mr. Asche.
dar R L f. Pt n 198. M VII
29. < eb. Gras, i, drdb B L,
scharrtra, scharotr^w B; pl. tshar-
drabe R. Gewürz, Pfeffer.
iaräva R B L , Pt 11 180. M
VII 29. <C eb. grasen, weiden,
lecken.
cdro RBBIL m. Pt n 198.
M vn 29. < eb. Schüssel, Napf.
tschatt B s. cekat,
cdva s. aiäva,
cdverin S cdveri, iduri S;
czschabrin Wl tschawrin L tsha-
voi-in S f. R n 199. M VH 30.
<C cavertn, Huhn, Henne.
6dvo BBILSP; tschabo B
Bl G T tshowo (!) R tschawo R
FT pl. zschabe Wl tschawallen Bl
s. P 44, tschawale T m. Pt H 181.
M vn 30. Sohn, Knabe, Kind;
Jünger F. Karaha tschawale
devleakfre Wir werden Kinder
Gottes genannt werden F (Ep.
Joh. I 3, 1). E cdve hhdM an
e garto Die Kinder spielen im
Garten S.
cefni s. cevni,
cekat '^ tschekkat L tschatt B
Abhandl. d. DMG. XI. 1.
Vgl. »gletschan, Pt II 177, M VH
82. < eb. Stime.
*tschähl B, vgl. romnitschöl
G 51. vgl. dÜno. Pt I 36.
Volk B; mellgli tschähl B.^ rom-
nitschsl G Zigeuner (coli.). Han
turne romnitscbSl ? Seid ihr Zi-
geuner? G.
c^lo GF s. cUo.
cepni L f. i. q. cepo,
nscheppnitscha B f. [Slv] Pt
n 87. M I 38. (die) Leiter.
cepo ; tschfeppo B tscheppö,
tscheppni L m. [Ngr] Pt H 181.
Spitze.
♦nscheross T m. [Rm] Pt H
196 f. Himmel.
cVBGFTLS; dschi F a B
L-Aug tshf S, vgl. cüi^ üna-
Jcero, Pt I 323. M VH 31. < eb.
nicht, nichts; ü laio Lump B
(= nicht gut), sisesto «gesund* B,
Pt n 242 ist. wohl ii aasto un-
gesund.
<nb GBIL iib-, tschibb R
tschipp B F tscMp G T f. Pt H
215. M VII 31. < i^b. Zunge,
Sprache.
cibalo L m. Schwätzer.
*tschiwiäkro L m. Advokat,
Anwalt.
W)€n G S ; tschipenn B tschi-
penn B L tschiben Bl m. Pt II
186. M vn 32. < cÄew. Lager
(cubüe), Bett B; Bettkissen Bl.
a&i R, dt. üiSske B L, Pt I
324. M vn 31. < eb. nicht,
nichts; ciieske für nichts, um-
sonst
6tk B; tschikk BL m. Pt II
177. M vn 32. < eb. Schmutz,
Unrat; Lehm, ThonB; Schnuppe
am Licht B ; ISlo c. Siegellack L.
cika pl. tschikka L, vgl. *itkni,
f.? Pt n 207. M vn 32. < eb.
das Niesen. Me däva c. Ich
niese L.
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— 18 —
iCkflo\ tschikkSlo B L. schmu-
tzig, unflätig.
6iken\ tschikk^n L m. Pt IE
177. M Vn 32. Fett.
*ctfc^cn; tschikkSpenn B ul
Sudelei.
*tschikkigo T unsauber, unrein.
6ikl^väva 1; tschikklowäwa L.
«beschmutzen*^; eher: schmutzig
werden.
üklevdva 2 ; tschikklowäwa L.
niesen.
*ciknt] tschikkni B f. das
Niesen. Ahava mekfas me 6.
Der hat geniest B.
cmakgro; tschinakro, tschinä-
gro L sinagro L-Aug. wertlos,
ungiltig (yom Geld).
cmdva B L S ; tshiawa (!),
shinawa B tshenäwa, tschiaf (!),
tschindaf (?) B dschinawe L-Aug
tschin I G F tschindas B tschinn-
dom F tschinnetto, tschinndo,
dschindlo F tschindo L, Pt 11
207. M vn 38. < eb. schnei-
den, sägen ; visieren L ; schreiben.
Dschindlo dscheela (= ac^)
darrto Es stehet geschrieben
(Germ) F.
♦schintU B, Pt II 231. Futter.
cindo R L HL <C eb. Jude
(== beschnitten).
nschinekk L m. vgl. Pt H 205.
Löwe, Tiger, Panther.
imgrnaskeri B ; tschinamäskSri
L f. Schneideinstrument, Säge,
Sichel, Hippe; Schneide B;
Schreibzeug.
SinepaskeriB'y tschin(n)abasgri
G f. Schere, Sichel.
ifnfpaskero B; tschinapäskgro
B L m. <C eb. Schnitter B;
Schreiber, Advokat L; 6. mädo
JBarsch L.
ünepen BBS; tschinniben B
tschinnepenn F tschinapenn L m.
<C eb. Schnitt, Wunde, Narbe,
Schlag, Abschnitt; Schrift. Ku-
rdva <j. verwunden; eine Wunde
schlagen B ; praaltschinnepenn
Überschrift F.
üngfrdva B S cinggrvava B F
L; slunger! B dschui^erdum L-
Aug, Pt n 209. M vn 35. < dtn-
geräva, zürnen, schelten, streiten;
ringen (»mit dem Tode*!) F;
„hauen* (Holz!), verwunden R.
&mgerdo\ schingördo B <C eb.
uneinig.
ünggrpaskero L <C eb. zornig,
zänkisch; c. iirhdo Elster L.
üngerpen B L ; tshingerben,
tshingreben R m. <C eb. Zank,
Zorn, Hader, Kampf.
aÄ-feZo?; ürtldo R T P ürhalo
BL; tschirrktQo B dschirklo G,
pl. tschirrkuli R in gancke tsch.
„Gefieder*, tsherkliS m. Pt H 199.
M vn 34. < birilclo. VogeL
Uro s. dro,
üvalo L; tschiwallo; tschüh-
wglo B (»Wicke«) (von ci). Von
Pt n 216 in einer Bedeutung,
von M VII 32 ganz mit iibälo
zusammengefasst ; vgl. das Folg.
<1 cibalo, nichtswürdig, Tauge-
nichts; 6. them Baiem, Polen,
Ungarn L ; c. rai Polizeidirektor L.
*tschiw^lodikko B in tsch.
them Polen.
civäva B G F L üverdva S
civervdva ; dschiwäwa , tschiaf,
tschaf B tschiberwaba G dschiw-
werwawa, dsch'welles F tschiw-
werwäwa L tshenehena (!) B
tshebber! R tschip! BF tschiw-
wawen! F tshedaspes R («sich
empören*), tschidam, dschidass,
tschiwwerdass F tschido B (,be-
firiedigt*), G F dschido , dschito,
tschitto, tschiwwerdo F vgl. co-
rdva, viiervdva, Pt H 183. M
vn 34. < eb. legen (in jeder
Bedeutung), stellen, werfen ; säen.
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— 19 —
pflanzen; anspannen (Pferde) L;
stecken (das Schwert in die
Scheide) F. Akana civ^na oho-
hake , te nane te wela (1) leake
pShfa Jetzt impffc man ihm
(etwas) ein, damit er keine Blat-
tern bekommt B, Kof'a kachni
civila kola järes Die Henne legt
djks Ei G. i, pai mcmde ein-
stecken B ; c. man sich stellen B,
sich empören B; tschido (!) man
es hat mich gereut B. Tnyal
tschitte gdb umliegende örter F.
üvgrpen; tshe werben (Wunsch!)
R, tschwaben G hl <C eb. Wurf.
cocha s. cocha,
6omoni L; tschommoni B
tschomöni B dschömöni, tschö-
möne G tschomone FT dscho-
mone T tschemone Bl, obl.
tschomones B, R I 174. < ct-
mone, etwas.
con ; tschon R L tschonn B m.
Pt n 194. M Vn 85. <eb. (auch:
Mond). Monat (»nie Mond* L).
cor RG; dschör BL, M VH
36. < eb. Bart.
cSr RLS; tschor Wl R
(.Raub*), B m. Pt n 200. M Vn
36. <C eb. Dieb, Räuber ; «Han-
delsmann* (!) S.
oaräva, carlät>aB corleväva L;
tschöraf B dschoraba, dschor! G
tschorle! B tschorto T, Pt H 184.
M vn 36. vgl. üvdva. < eb.
giessen, anfüllen.
cdrätHX S ; tschorawa B L
tschoorenn F tschordas R (»Dieb-
stahl*), B, R n 200. M vn 36.
<C eb. stehlen, rauben.
cor^lepeny cor^epen; tscho-
liropenn R B tschorSlopenn L m.
Armut, Elend.
corelo B T L iarero R ; shorero,
tschororo R tschorolo R tscho-
röri B (»Armut*), T dschorelo G
tschoorlo F tschorlo, tschorilo T,
Pt n 211. M vn 37. < &r^.
arm, elend; hässlich, schlecht;
betrübt R; dschorSlin armes
Weib G.
iarengero ; dschör^ng^ro L.
b&rtig; c. mäco Barbe L; c, gib
Gerste L.
♦tschoröngro B m. R H 185.
Wiedertäufer (?).
ißrgpen B ; tschörepenn B
tschorüben Bl m. < eb. Dieb-
stahl.
cßröchdnea L ; tschoraganes B
tschorajannes B tschochaness F
<C coröchanes. ady. heimlich, ins-
geheim.
idröchdno L; tschoraj^knno B.
geheim, heimlich.
iovaichdnepen; tschowachinS-
penn L m. HexereL
iovdchdni L; tzschobachanin
Wl tshovigani R dschowaghani,
dschowajanin B f. Pt H 190.
M vn 17. < ci/vachani, Hexe.
*dschowajanidikko B in dsch.
them — L hat tschowachan-
jakro t — Hessen.
covdchdno L; dschowaj^o B
m. <C iovachano. Hexenmeister,
Schwarzkünstler.
covachät)a?^ iovach^vava;
dschowejawa, dschowajaf F tscho-
wachaiwäwa , tschowachöwäwa,
tschowächödo L. „behexen* L,
»zaubern* B. Nach der Bildung
intr.
cavach^men L behext.
cuci S iucin B M; dschutschin
B, pL? tschutschi F f. Pt H 180.
M vn 37. < cuci. weibl. Brust,
Zitze, Brustwarze, Euter; Brust
im allgem. (!) F. Kurden le (!)
Jon ap lengre tschutschi Sie
schlugen an ihre Brust F.
iuHnengeri L f. Amme; c. da£
L 174 eh.*
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— 20 —
üico; dschudscho L dschuu-
dscho F (mit äuco q. v. jetzt wohl
zusammenfallend), Pt 11 207.
M Vn 37, Vm 73. < eb. leer,
ledig; rein.
cuctU?; dschutschull B dschu-
dschull G [Em ciucin?] Pt II
213. Brunnenkresse.
nschukjuhti B f. [Ngr] Pt H
255. <C *cigudna. Nessel.
ctU^askeri; dschoUemaskri L
schulemiskri B f. Besen, Kehr-
besen.
culemeri', schulämen B. gefegt.
V^a i isma c. Die Stube wird
ausgekehrt B.
(kil^askero (ctml^dskfro) P
m. Besen.
cul^vdva P; schulaf B dscholle-
wäwa L, Pt I 448. M YHI 75.
P. 24. <C äulevdva, kehren.
"^'olidi R £ <r MäencU. Besen.
cumepen F; tshummoben R
tschummepenn L m. <C eb. Kuss.
cumeväva; dschummewawa F
tschummewäwa L, Pt 11 198.
M VII 38. < eb. küssen.
cunger R B ; dschunger L m. ?
Pt n 196. M vn 38. < eb.
Speichel, Geifer.
cungfräva?,cung€rväva; tshü-
ggräf B dschungerwäwa L tschun-
gerdenn F <C eb. speien, spucken,
vomieren.
*cupneng§ro L m. Fuhrmann.
cupni RLS cupnzn B;
tschuppnin B f. Pt H 181. M
VII 38. < eb. Peitsche, Kar-
batsche, Zuchtrute.
*tschuräf s. cwr/e.
curi R G S cärtn B L ; tschu-
rim B, obl. tschurines (!) B f.
Pt n 210. M vn 39. < Jur»;
Messer; Schusterkneip B.
curidim R; tschörStini B f.
<C curidini. Stich, Messerstich.
*curineng€ro L ; B hat tschu-
rängero gäazo m. Messerschmied.
curje; tsurrig B tschurrj^ B F
dshurje G tschorrie L sg. ? <C eb.
Stich, däva c. stechen B F L ;
daneben B *tschuräf (?). Akova
dijas jekea tth c. Er hat einen
erstochen B. Man dila c. okofa
piäom Dieser Floh sticht mich B.
G {fö/a man ano mer nk -Seiten-
stechen* B.
cuvika ; tschuwikka B f. [Mg]
Pt n 190. P 38. Eule (Toten-
vogel).
Huvika L; tschuwika Bl f.?
P 38 f. Keü.
Oh
chäben BIP; chaben, chabben
Wl B T gabben R chapenn F
chabenn T chawwen L m. <C cha-
ben. Essen,Speise,Frass,Viehfutter ;
breimljakero eh. Abendmahl F.
chacdva B chacerdva B cha-
cevdvay chacervdva; chadscher-
waba G chadschäwa, chadsche-
wäwa L chatschöla B chadschel
G gazdias, gatshias R chliätschi-
j^ B chadschijom G chadschido
G chatscherdo F chadschedo L,
vgl. chacerdi Pt II 160. M Vn
60. < chacevdva. brennen, zün-
den, glühen, verbrennen; Chhä-
tschgrdi gddh »Wehmutter* B,
Pt I 141, II L c.
choi^erdi S; ch'hatscherti B
katschati Bl katschethee „Thee* B
chÄtshgrdin S, obl. ch'hatscherti -
nes (!) B f. vgl. P 26. < dwi-
kerdi, Branntwein.
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-^ 21 —
♦cÄtt&rd£m>; cliadscherdiiio L
in ch, fvrOj eh. them ; gatsherdi-
foro K Brandenburg.
chaiermaskero B zum Brennen
bestinimt; ch. adstgr Brenneisen,
eh. käst Brennholz B.
ehacerpaskero B ; chadscha-
basgro G chadschepäskSro L.
brennend, feurig G, Branntwein-
brenner B L ; ChliatscherpaskSri
gddit «Amme* B (vgl. unter eha-
dävä).
eheuierpen; gatsherben B cba-
dscbaben G m. Brand, Glühen,
Leuchten.
*chadowäwa L spucken, speien.
ehadvel?', charwell, chadwill,
kadwill L, pl. katwüöja B, obl.?
kadwügen Wl m.? Pt I 52.
<C efiadveli? Dukaten.
*ehairengero; cheiröngSro L pl.
chairingere L-Aug. m. Kreuzer.
ehairo, chaj^ß ? ; chaijSra B G
cheiro L, pl. chaijöria G m. f.?
[Dtsch?] Pt I 52, n 168. Pfennig;
Kreuzer L. Mande hi ndne buter
je ehajh'a Idve Ich habe mich
ganz ausgegeben B.
♦chälo G m. R I 44. Nicht-
zigeuner.
chamaakerengero L m. Tischler.
ehamaaken B*B1 F T L S ; cha-
masgri GP* Pt 11 158, Tisch;
ünepaakeri ch, Schreibtisch B,
tub-cA. Rauchaltar F.
*hamtschinäwa , hamzlnäwa L
199, Pt n 174. < cham^dva.
g&hnen.
chandiäva L, Pt H 167. M
Vn 61. <r chandzevdva, jucken,
kratzen (unpersönl.).
*chandschi L f.? in ch. buja
Hagebutte.
charengero L m. Schwertfeger.
*channin (»nur vereinzelt vor-
gekommen und daher verdächtig*)
L i. q. rachmtn.
*charo B s. jarro.
ehäro BL; chadum Wl goro R
charo P ; hierher jachhäro »Dolch*
B (= je ch.) m. Pt n 161. M
vn 61. < eb. Schwert, Säbel,
Degen.
*charodikko B charotikko L in
ch. them. Sachsen.
♦•^arskomB m. [Ngr] PtH 168.
M vn 61 f. Kupfer.
chcts; ghas R jass B chass L
m. Pt n 171. M vn 62. < eb.
Husten.
chaa^vdva ; chassewäwa L.
husten.
chdva B T L S; chaba G häva
S, 3. pl. gana »Essen* R chhaiaf B
ist falsche Bildung aus dem Pf. ;
cha! G kap! Bl chaw! L chejum
»ich habe bekommen*, chhaijas B
chaiass F, Pt H 157 f. M VH
59 f. < eb. essen; schmecken,
kosten F. E cäve rovina, te
chdna le daba Die Kinder weinen,
wenn sie Schläge bekommen S.
cMb L; gevv »Arsch*, geeb,
geebe R cheachh^w, pL ch'each-
hebia B; hierher die jedenfidls
sprachwidrigen Bildungen chea-
chaf „purgieren* , cheachhewaf
»durchlöchern* B (perde-ch. B. 44
= voU Löcher!) f. Pt H 162 f.
MVn62.<cÄ^. Loch; Grab B.
♦cheUädi L f. Geliebte.
»cheUädo L m. Pt n 155 f.
M vn 78. Geliebter.
chevro BL; jewro G m. [Rm?]
Pt n 67. Hase.
chtb L; ch'hipp B m. f.? Pt
n 162. M vn 63. Deckel; jah-
Jüngere ch. Augenlid L.
*chimpf L vgl. chindi. Siegel,
Stempel
chmdva B S chinet^dva; chni-
wäwa L chhindas B, Pt U 166.
M VII 63. <C chnidva^ chinddva
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22 —
cacare; betrügen (Germ) ; eh. man
»sich begatten* B.
chinäi B L; cheahindi B f.
Pt U 160. Siegel, Stempel; Pet-
schaft; B.
chmdo L m. Siegel, Stempel.
chinemaskfri B ; chnimäskri L
f. Abort.
. (Mneipea\ chnipenn L m.
< ckmben, Durchfall; hug-cÄ.
Durchfall B.
"^chiatari B; ch'histarri B m.
[Ngr?] Pt n 167 f. Lade, Kiste,
Kasten.
*chi8chähl B s. unter SU,
chochdva?y choch^dva L S P;
achhach^f, ch'hochedaf (!), gohaf,
chhogSwäwa, ch'hocheaf B cho-
che I G chochedass, chochodass F
achhachgdäs B, Pt H 160. M Vn
63. <C choch^vdva. lügen, leug-
nen, betrügen, vexieren; »ver-
raten* B.
choch^askero L; pL chocho-
pangri F m. Lügner; falscher
Zeuge F.
chx)ckep€nV\ gochoben »lügen*
B achh^hgpänn B gogoben Bl
m. <C eb. Lüge.
chocheno\ gooheno »betrügen*
R chochno L <C eb. falsch, er-
logen, verlogen, lügnerisch; cA.
lU falscher Pass L. Akova hi
je cdco eh. Das ist ein rechter
Windbeutel B.
ehyerdva S chojevdva F;
cheachoieräf, hoyeräf man, hoyer-
wäwa, chojer tut! B gojurdom
(in gojurdoman Ȁrgernis*) R;
hoche^, hochewäwa trotzen B
gehören wohl auch hierher (nicht
zu chochevdvä) <C eb. reizen;
eh. man sich ärgern RB. Cho-
jerdaa les Es reute ihn F.
ehofermen F chojemen B G ;
gojemen
.Zorn*
gojimen
-be-
gierig* R cheachoigmen , chea-
cholemen und höch&nän B cho-
jermenn, chojmen, chojmenn F,
Pt n 169. zornig, zänkisch,
trotzig; eifersüchtig B Feind,
feindlich F »der Böse* G. CA.
leer das Er hat (das Volk) erregt F.
Pardo cÄ. voll Zorn F (Luc. m 7).
chyerpen'^ chof^pen F m. Neid,
Ärger. Jake Jcamäva me man
nü chqjerpen So will ich mich
nicht ärgern F (das Abstractum
als Infinitiv!).
cholib L ; chalu, halba »Strümpfe*
Wl goUub B chhollob B chölSb S
choUp Bl m. [Slv] Pt H 169 f.
M I 14, vn 64. < chohiv. Hose.
Der PI. im selben Sinne.
cholin B L; gholin B f. [Ngr]
Pt n 169. M vn 63. < eb. Galle,
Ärger, Verdruss ; sik-ch, Jähzorn B.
choltnjakp'O L <C eb. gallig,
ärgerlich.
chomp- G m., Pt H 159. M
vn 64.' < eb. ' Brotkrume.
ehomerdva, chomervdva; chom-
merä-f B chommerwäwa L, vgL
das Folg. vermodern, verschim-
meln L »zerschmettern* B; eh.
kotzende »zerquetschen* B.
ehomerdo] chümmßrdoB chom-
mSrdo L. morsch, vermodert;
»zerschmettert* B.
ehomereskero S; chomeresgro
G m. Brot.
ehorepen B ; choropenn B L m.
Tiefe, Abgrund.
ehoro L ehor B; goor R, Pt
n 164 f. M vn 64. < ehor. tief.
*chosa; chossa L f. Thal.
*ehrovaeh L. Brotkrume.
churdin L f. vgl. Pt n 159.
M vn 65. < ehordi. Spreu,
Häcksel.
*churdo', in jordegascht Reisig
B, Pt n, 66, 159. M a. a. 0.
<C chordo. klein.
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— 23
dab S; dapp EL tapp B, pl.
tabba R tappa, tappja B daba S
f.?. Pt I 163, n 282. M Vn 40.
Schlag, Hieb; Knall B. Dela
daba Es setzt Hiebe L. Ghana
le daba Sie bekommen Hiebe S.
*tapperaf B im Sinne von
»prügeln* ist wohl von t , er-
greifen* zu trennen und zu dab
(etwa: *dabervava^ *daberdva) zu
stellen, vgl. R H 282 f.
*dawm^kri L f. Hacke.
dad G F S; däd LS daade R
tatta T d^S B dat, tat PT
taat, dati Bl dädo P, obl. dades
F T dates T tades F dädes F S,
vök. dattal dat! P; tatta! T vgl.
unter t; die vokalisch ausgehen-
den Formen sind vielleicht alle
als Vokative anzusprechen, m.
Pt n 308 f. M vn 40. < eb.
Vater; dcuUskero phrdl Oheim
B, doideskero ihem Vaterland L
(Germ.) , dadesJcero cävo echter
Zigeuner L. me hom Je cäci
dadeaJcgri romni Ich bin von
nnverfUschter Abkunft S (= eine
wahre väterliche Zigeunerin).
Monde hi dadSakfro vast Ich
bin ein echter Zigeuner L (vgl.
L 47).
dai BGFLS; day R tai B
dei F, präp. dattee F, gen. daj^-
kgro B dakkro F däkro L f.
Pt n 309 f. M vn 40 f. < dei,
Mutter; dyakero phrdl Oheim B.
dala B G L°; dalla F T talla T
tall', dall', dall F, Pt I 312 (vgl.
I 270). 1. dann ; unterdessen B
und F. In: Dan dzaha men
d. hhea Dann gehen wir nach
Hause B, ist wohl „nach" mit
«danach* verwechselt. 2. dass,
damit, so dass F. Jon . . .
cvangm leSj d. Job o (ruhd
J^ssu palai htdzel hun te (!)
Sie . . . zwangen ihn, dass er
das Kreuz Jesu nachtrage F (vgl.
auch Luc. n 22 bei R H 513).
3. welcher (?) F. vgl. dava,
damädtra L Bl P ; damedira S
dawanthira B f. [Frz] P 33 f.
Schürze.
damuk L m. M VH 44. Daumen.
dand?; dant RGBIL m. Pt
n 315. M vn 41. < eb. Zahn;
dantängSro gddio Zahnarzt B.
danderdva S dandervdva: dan-
taräf B dantSräwa, danterwäwa
B L. beissen, kauen.
danderpaskero ] danterpäskSro
L. beissend, bissig, ätzend; d. ctk
Kalk L.
danderpen\ dant^penn B dan-
tSrpenn L m. <C eb. Biss ; „Ge-
biss" B (Germ).
dar; thar, tahr B F tar L F
f. Pt n 262, 316. M vn 41 f.
<C eb. und dar? Furcht, Angst,
Schrecken. Monde hi d. akola
kovester Ich habe Scheu vor
e
dieser Sache B.
ddrdva\ tahraf B tarehes F
tarrawa (man), darawa T taräwa L
dar ! dardom, darejom (»wohl we-
niger gebräuchlich") G tharjum,
tahrjum B taareenes, taradass P
<C dardva, forchten ; erschrecken
(itr.) B. R les Ich fürchte ihnT.
J9. glan koleate Ich fürchte mich
vor ihm T.
därelo? ddreno?\ tahrglo, täh-
rSno B <C ddrelo. furchtsam,
zaghaft; „unf^ig^ B. Me hom
d, ; ndne sas me te phendva (?)
Ich bin unföhig zu reden B (= ich
bin in Angst, ich kann nicht
reden).
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24 —
"^darengero B tahreogero B.
furchtsam; d, gddzo Memme B.
*dava F ; tawa F obl. sg. talla
T, vgl. Pt n 499 tt) pl. dalla? P
Pt I 258 f., 269. M Vn 4 f.
<C adava. 1. dieser; 2. wel-
cher (?). Vgl. HaUmter menlatn^
tair cu^st i dai pagell (?)
Allerlei Mämilein, das zuerst die
Mutter bricht F (Luc. H 33).
* ddva B G Bl L ; deaf B tawa
FT teil, dela, tela T daela B
dela W de! BGF temi! B diasE
dejas, dijas, dine B dejas, demis F
tejas FT dijas L das S deum
L-Aug deeto F, Pt H 300 f. M
vn 39 f. <1 eb. geben, schenken ;
schlagen (erg. daba?); auch von
der Uhr G; Jak d^la pes
^lanmie" B (= Feuer gibt sich) ;
d. harje L d. koli L d. cur je B
F L a. 80vd L d. üka L d.
patib B dda briämd B L d,
raznin L s. unter den betr. Wör-
tern. [O] banduk na diJas t^le
Das Gewehr hat versagt B.
*dawapenn L ; schwerlich rich-
tig. Gabe, Geschenk.
*debank G „Schwarzbrot* und
*deblank G „Weissbrot*. Beide
Wörter nicht im Ms. Wörterbuch,
nur in der Skizze 51 mit der
Bemerkung „selbst von Zigeuner-
kindem für fremd erklärt*.
d^to L m. Pt n 308. M VH
42. < desto. Stiel.
cföiRBGLS; teisch Bl desch
BFS, Pt I 222. M vn 42. < eb.
zehn ; d. jek G S ; deshejeck R
d^schgjek B elf; deschadui, dä-
sch^düi B teschi dui Bl d. dui L
zwölf; d^schetrin B deshistaar R
d^schastahi' B deshopanshi R de-
schepansch B deshenga R deh*
schenja B s. unter den betr.
Wörtern.
dMto L <C eb. zehnter.
d^l S deoel RBFTL; debel,
deblo'G depla F depl T töbel,
töblo BL, obl. deples, dewies F T
dples F, Pt n 311 f. M vn 42 f.
<C eb. Gott; tikno d, oder tamo
d. Christus L, devleskere idve
Engel pl. B, devlengere divese
Weihnachten L , devleskeri Jak
Blitz, Wetterleuchten B, dewlös-
kJ^rgjä (?) Apostel B.
dica S ; tizza L f. [Bhm] vgl.
*buttitscha. Angelrute , Angel-
schnur; Angel S. Me iaperaha
mdce dicaha Wir fangen Fische
mit der Angel S.
dikäva^) BS; dikkäwa BGL
tikkawa, tekkela F T („säen* T)
dikiRB dikke! G dick! RBIL
tik! tikk! FT diker! Bl vgl. P 43,
tikkehnes F tickdas, tikdam F
ticktom F T dickdum, dickjam L;
tikkendo T gehört sicher nicht
der w. M. A. an. Pt I 260, 400,
n 304. M vn 43. < eh.? oder
dikhdva'^ sehen, ansehen; schauen
(mit ap B); „aussehen* T. Kova
dik^la recht Miker Es sieht recht
hübsch aus T; d, soni träumen L
(= Traum sehen).
dikemaskeri: dikkam^kri L
f. Laterne.
dikemaskero B m. Spiegel.
dtk^paskeri; dikkapdskri L f.
Laterne.
dikepaskero ; dikkapaskro L.
durchsichtig.
dikli S f. vgl. P 33. Hals-
tuch.
A%foi)BGBlS; dikkloRBL,
pl. tikkle F, Pt n 305. M Vn 43.
1) In keiner Aufzeichnung in der w. M. A. mit kh geschrieben, daher
Jiier mit k augesetzt.
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— 25
P 32 f. < eb. Tuch, Halstuch,
Lappen.
dmelepen; dinellopenn L m.
Dummheit, Wahnsmn.
dmelevdva ? ; dinellowäwa L.
rasen, toben.
din^lo?; dinello L, vgl. *du-
mino. Pt n 313. M VH 43 f.
<C eb. ? und dmalo, dumm, rasend.
cUvesUBQLSW diveshS;
tiwes FT, pl. tiwess, tiwes, ti-
wesse F T m. Pt n 310 f. M
Vn 44. <C dives,, Tag; ävenio
d, Feiertag B; Laco d, oder laS
ter d. Guten Morgen ! S, dat. di-
veseske bei Tage L, kava dives
heute F.
*div€se (?) ; ti wesse F < div^a,
untertags; d, und rati, tags und
nachts F.
*divese8k€ro L. täglich.
divfo B L ; dibjo R [Slv] Pt U
313. M I 9, VII 44. < eb. wüd,
verwildert, toU, wütend ; d. idk
Feuersbrunst L, divfi sima
Komet L, div]>skgro khir Toll-
haus B.
dofia BGL; toha, tohha T
docha L, vgl. dosta. [Slv] Pt 11
308. M I 10, vn 45. < eb.
genug.
♦döhäg^rrdSpenn B m. Genug-
thuung (Germ).
*doil. E in atshidoy , warten*?
F; toi F, Pt I 257, 273. M Vm
29. <C adui^ odoi, 1. dort, da;
dorthin. 2. da (temp. = lat. tum,
tunc) F. 3. da (caus. = lat. quod) F.
4. da (= lat. quum) F. D,job dov'
Ucro trujal vicgrdaa^ acdas Job
Da er das Buch aufschlug, fand
er F (Luc. IV 17). 5. wo (relat),
welcher (?) F — »wo* wird nach
dem Sprachgebrauch der Luther-
schen Bibelübersetzung durch »da*
wiedergegeben, z. B. Luc. I 78,
rV 16. — Gehört An o f&ro
Davides (!), d. kardas B. In die
Stadt Davids, die da heisst B.
Luc. n 4 hierher oder gar etwa
zu dova ? D, hm dahin F, d, pre
darauf F, d. drin darin F, d.
pciäal, d, dran dazu, darum (?) F,
d. dala und da (?) F.
*doi? 2.; toi F. dass, damit.
D, i (!) cinepen pherdo vila (?)
Damit die Schrift erfüllt würde F.
Vgl. auch Luc. IV 11.
♦doi 3. B [Dtsch]. doch. Ger-
räha (!) les d. Thue es doch! B;
vielleicht in atshidoy »warten* R
(= bleibe doch!?).
*dogeskre pL T dogeska F sg. ?
(Luc. I 37). »Ding*.
doleske L; toleske F. vgl. e2ot;a.
darum.
domba L, dumba B F ; dompa
F dumpa F T, abl. dumbester F
pl. dumba F, obl. dumbenn, dun-
bann F. f. [Mg] Pt H 106, 314.
M vn 44. Berg, Gebirge; rffeno(!)
d. B tikni d. F Hügel.
*dombado?; dumbado B. ge-
birgig; d, them »gebirgig* B
(= Gebirgsland).
dorm ; dori R thörin B törin L,
pL torja F. f. Pt H 262. M VH
45. <C dori, dorik. Band, Binde,
Gürtel; Bund, Bündnis, Gesell-
schaft B.
♦döska B, Pt I 181 f., 270.
damals ; zuvor ; seitwärts (?).
döskahis neulich B (= damals
war es?), doskÄna nie R (= da-
mals nicht?).
**dosta R, vgL unter doha
<C eb. genug.
ddä RL; tohsch B f. Pt H
307. M vn 45. < eb. Schaden,
Mangel, Fehler, Schuld, Unglück,
Unfall; bäri d. Missgeschick B.
doääva; tohschaf B thütschä-
wa L, M vn 45. < doääva.
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26 —
melken. D, gurtunnjende Ich
melke die Kühe B.
dßSvälo ? ; doschwälo L < eb.
mangelhaft, schadhaft; schädlich.
dova E ; doba G doow, dow' P
tow, towa FT f. dqja\ toja, toj,
toie F, pl. dola; dollo, tollo T
toll', dolla F, ob. m. sg. tolles,
toles, dolles, tooles F, Pt I 269.
M Vm 29. < eb. und adova,
odova. 1. dieser, dör. 2. welcher
(wohl nach dem deutschen relat.
„der* aufgekommen); „Dinge* F.
doleahe darum FL.
drdb S; trab B trab L jß,
Pt n 316. M VII 45. < eb.
Wurzel, Arznei. Kova dzanila
[o] melelo d. Schwarzkünstler B
(= der kennt die schwarze Me-
dicin). ddva d. wahrsagen L;
betrügen S.
drdbengero L m. Apotheker;
d. hMr Apotheke BL.
drabervdva'^ \ drowerwena „Ge-
bet* R trawaraf B traawerwell,
trawerden F trawerwäwa L, Pt I
439, n 316. M Vn 45. < eb.
und draberdva. besprechen (das
Feuer), beten, anbeten; predigen;
lesen.
^drdbeahero L m. Apotheker.
drdk Lm.? f.? Pt 11 318.
M vn 46. Traube.
^dramaskero S m. <1 vgl.
drabfrpaskero. Buch.
dran L S ; drän G trän B F T
tann F trann, tra T, Pt I 300,
n 290. M VII 7f. < dral, adral,
aus; heraus; mit F.
*trasörrja B tressurie L pL
[Frz ?] Pt n 293. Flintenschrote.
dre\ dre RS tre L andre B;
trän F hierher? Pt I 300. M
vn 1 i. <^ andre, ein, hinein;
entzwei (?) L.
drm BBIG; adre, medre R
(vgl. Pt n 481) atrön B dren GW
trin F tren T; trän F hierher?
[Dtsch?] P bei W Z.D.M.G.
a. a. 0. 465. hinein, darin ; andrl
aträn inwendig B.
*drochämen L i. q. dromin,
drom RS; dröm, druum R
tromWlFTL tronmiBF dröm
G m. [Ngr] Pt n 318 f. M Vn
46. <C eb. Weg, Strasse, Gasse;
keräva d, oder dromes, eine Reise
machen (Germ?) B.
dromin ; tromen Wl tromin Bl
trömmen B drommin, drochämen,
drohämen L m. [Ngr] Pt n 291.
< *tronimen. Thaler.
**droven; drovven R, Pt n
318. <C eb. und drovent. sehr.
diuJio G ; docko R tucho B L
tocho, doko T m. [Slv] Pt H 306.
M I 10, vn 47. < eb. Hauch,
Atem, Geist, Luft; Blasebalg,
Lunge B; hadäva d, atmen L,
phdro dudho Seufzer, schwerer
Atem BL.
düd; tut L, Pt n 310. M vn
46. < eb. Licht?; hell L.
düdepen\ tütopenn L m. Hellig-
keit.
»*düdüm BT m. Pt n 310.
M vn 46. Ob der w. M. A.
angehörig, ist zweifelhaft, vgl.
Pt n 497**. Kürbis.
dui RBBIGFTLS; dui,
du S, obl. dujenn F, Pt I 221,
n 314. M vn 47. < eb. zwei;
c?. koppe zweimal F, duje-dv^ende
paarweise, zu zweien B, d. paä
zweifach B, d, p. pochtan Zwil-
lich B, dujerl^ie zweierlei d,
r^?; duber R du wer B doppelt,
d. rikakero zweiseitig L.
duüo BFL <C eb. zweiter;
d, dives Montag L, d- lav Bei-
name B.
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27
duk^) B; dukk R B L tukk P
pl. dukka B f. ? Pt n 306 f. M
Vn 47. <. eb. Schmerz; Zwang
B ; pl. Wehen B.
. dukala; dukallo, dnckallah B
tnkalla , Krampf* B dukkäwa L
<C eb. es schmerzt.
duk^do? duk^do] dokkSdo BL
dukkedo L <C dvJddo, schmerz-
haft, schmerzlich; duk^di herui
Krebs, Salzfluss B (= weher
Knochen). D, hom Es thut mir
alles weh B. D. gejaa pes Er
hat sich wundgegangen (Germ) B.
dvk^düno ; dnkkedüno L.
schmerzlich, schmerzhaft;.
^dvk^pen-, tokkepennF, dnkke-
penn B m. Wunde; ddva je d.
verwunden B ; dvki^dater bitter-
Uch F.
*dülo L 208 dulo L. heilig;
d. ducho der hl. Geist L ; d. dives
Pfingstfest L; tullo dioea Fast-
nacht B wohl hierher zu stellen,
nicht zu thvio,
*dumba B F s.
"^dumbado B s.
*dumöga B f.
Kittel.
♦dumino RB |Tln? Dtsch?]
oder verhört aus dämo, dtn^lo?
Pt n 313. albern.
dumo ; dummo R L m. Pt 11
314. M vn 47 f. < eb. Rücken.
dur R B F; dure »spät* B tur,
tuur F tur T, cmp. dur'ter, tu-
reterr F duridir B. vgl. duro,
Pt n 317. M vn 48. < dür,
weit, entfernt (adj. adv.). Gehört
domba.
dombado,
Pt n 314 f.
tuhr in t. pgcis lo ano pe8kfro(?)
i^o, , tiefeinnig* B hierher?
(etwa : weit ist es in seinen Kopf
gefallen ? oder gar : weit ist
er u. s. w.).
dural; turall PT < durdL
von ferne, von weitem.
durgpen B m. Entfe&nung;
„Gegend* B. Av dik Je dure-
penesj ke sasti (geschus te B)
dikaha men trtycd Komm, sieh
die Gegend, weit sehen wir umher.
B unter »Aussicht* (= Komm,
sieh eine Feme, dass (?) wir um-
herschauen ?).
duij^väva L; hierher wohl
dur^^ »verscheuchen* B <C eb.
weit gehn; sich verirren.
durk^ctskm? (viell. di^ker^);
durgepäskri »Wahrsagerei* (!) B
turkepaskri F f. Wahrsagerin,
Prophetin.
durkepaskero? ; durgeptekro B
turkepaskero F L, pl. turkerpenn-
gre P m. Wahrsager, Prophet.
durkepen?; turkepenn L m.
Wahrsagung.
durkevdva?] durkervdva; tur-
kewäwa L durgeaf, durggw^wa B
durker! R durke! G turke! P
turkerdass, turkedenn P, Pt n
317. M vn 48. < durkervdva.
wahrsagen, weissagen.
dura L vgl. dur <C eb. weit,
entfernt (adj.), lang; d, ch'O Zu-
kunft, Ewigkeit L.
durötüno ? ; durodSno L duro-
düno B. weit, entfernt (adj.);
fremd; Wanderer B.
1) Im deatschen Dialekt nie mit hh aufgezeichnet.
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28 —
Dz
dzi L P; sy, sie R tschi B Bl
dschi GF dschji F dschy T zi L
sii L- Aug, obl. dsches G tschjes F
dschijes T dsis L, pl. dschi F
(Luc. I 17), obl. pl. dschjen F.
Hierher zieht Pt 11 217 zweifelnd
auch lodsche (= lo dzi?) Herz
Im Kartenspiel B. m. Pt 11 216.
M Vn 56 f. < eh. Herz, Seele,
Sinn. Ndne leske dz. j,z&g^ B
(= er hat kein Herz).
Dz
dzajdva G L; tsaiaf, tschaiaf B
dschaje! dschajom G tschaijas,
tschajö B, Pt n 213. gefrieren,
erfrieren. [0] panin hi ketme
tschaje Zugefroren ist der Bach B.
dzc^'emen ; tschajSmen B
(„Frost*), frostig, gefroren.
dzamba GS; djanbaB schä,m-
pa B dschampa L f. [Ngr] Pt II
233. M I 47, Vm 98. < eb.
Frosch ; Kröte S ; gereli dz,
Kröte L.
dzambdna BL; tschamböni S
f. [Ngr] Pt II 193. M vm 61.
<C dzambüna. Pfeife, Schalmei.
**tschamöttro, dschämodro B
m. Pt n 218. M vn 49. Vielleicht
dem d. Dial. fremd. L kennt
nur cdhro rdm. Eidam.
dzanäva G T L L-Aug die-
ndva S; tschanäwa, natsch^-
wa (!), tschenöla B dschannawa F
dschennaba, dschjannela T dzhX-
nava S dschan! G tschanjum,
tshangum (!) B dschanjom G
dschjandass , dschannen , dscha-
lenn F, Pt II 218. M VH 49.
<C dzendva. wissen, kennen ; er-
denken, erraten B.
dzangelo L ; tschangSlo B.
mimter, aufgeweckt.
dzangevdva IL ; tschangeäf,
tschangiaf, tschangela, tschange-
das B, Pt I 450. M VII 49, 50.
<C eb. wachen, erwachen; wecken,
stören.
dzapaskero L; pl. dschapan-
gre F m. Beisender, Wanderer,
Pilger.
dzaperiy dzaben; tschaben B
dschäpih B m. <C dzaben. Gang,
Tritt.
dzdva BGTFLWS; tschaha
Wl dschjabaT dschjalaF dscha-
läla (!), dschanöna (!) B zha! zsa!
Wl (in zhandriwii-tha und zhak
„packe dich" [= dza?]), tscha!
B dscha! B G W tschja! F T
dschaa! dschanni F dschjan! T
gaijum, gaijas B („Abgang«),
dscheijas, gdjas B kejas, cajas F
gejom G S giass, kaijenn, kijas F
gegum L geas L-Aug djas, ges
S; hierher auch wohl tschall F
in tsch. weg kaalehe! Hinweg mit
diesem! (Germ.) = te dzcU?^ Pt
II 138 f. 212. M vn 48. < eb.
gehn, reisen, fahren ; fliegen, (für
etwas) stehn, dauern; gähren B.
Me hvmi te dsch^wa (!) me
mer pakkiäske (!) Ich muss ftir
meine Strafe stehn B. Akava
kova dzaia raha Es dauert
lange B. Dz, telal untergehn
(Sonne) B. Die auffallende Form
dschäwendo kaät „Krücke* B ist
wohl = dzdva an o ka^it Ich
gehe an der Krücke; ferdzäva
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~ 29 —
man sich vergehn B (Germ.);
yerdschajam man, Ich habe mich
vergangen (verirrt) B; vergejas
»verfault* B; wohl auch ver-
dscbanSlo , verblüht** B.
dieltepen ; schelltSpenn B
dscheldopenn L m. das Gelb;
Dotter.
dzdto-, schelto B tschelto Bl
dscheldo L dschildo L-Aug [Slv]
Pt n 233. M I 48. < eb. gelb.
dz^o L ; tsch^no B, vgl. tschähl,
m. M VU 50. Mensch, Kerl ; tn»-
iech dz, Gegner B.
diet-, tschett B tschet Bl
dschedd L, gen. dschateskro F,
Pt n 253. M Vm 98. P. 31.
< zet. Öl.
^dzetto-, tschöttdo B dscheddo
L. öUg.
dii 8. dssi.
dzido L ditdo T; tschldo,
dschindo B dschiito P dschito T
dschiwdo L <C eb. lebendig;
di, rup Quecksilber B L.
diitnaater s. unter ditpen.
dzin T; shin R tschin L, Pt
n 219. M Vn 50. < eb. bis.
diyxiskero; pl. dschipangere T.
lebendig.
di^l>en TL dziben T, dztve-
pen; tschlwSp^nn B dschiwpenn
L m. <C dcÄ^n, diiiefL Leben.
Ap 0 di. lebenslänglich B; Mo-
meUn i dschipas (!) Licht des
Lebens T. Abi. diimaster R T
L; tschimaster RBF < eb.
ewi^ adv.; auf Lebenszeit F.
&ivdva G F T L S; tschiwawa
BB dschjwelaF dschi! dschiblG
dschibdom G dschiwjass F dschi-
do, dschiwdo L <C eb. Pt II
217. M vn 50. leben; diivesl
prosit! S.
di6b LS, Pt n 214. M VH
51, vgl. I 47. < diöv, Hafer.
*dschorrett L s. zorett.
dzudio s. cuco.
dzvMi', jnckly (!) R f . < eb.
Hündin.
dhukloGi^ divkel\ zschokelWl
juckel R tschükkel B tschukklo
B L tschuklo Bl tschuklu W m.
Pt II 213. M vn 51. < dhßklo,
Hund.
diüngdo G L ; tschumülo,
tschungiÜo B ; vielleicht auch
schungSlo B, wenn das unver-
ständliche gerraf les schungSlo
„verschieden* (!) hierher gehört.
Pt n 219. M vn 38. < dzun-
gcUo. hässlich, schmutzig; dz. rat
Polizeidirektor L.
*dschuma L; schuma L f.?
Papiergeld, Wettpreis.
dzuv; jua R techuw BL, pl.
tschuwe B Bl dschuhwa B f.
Pt n 214. M vn 52. < eb.
Laus; Wanze B ; pl. Ungeziefer B;
plati dz. Wanze L.
diuvälo; tschuwalo L. lausig,
verlaust.
*tschubiäkkro B. vielleicht
hierher (Diefenbach) ; anders Pt
n 190. „Salzhändler*.
dzuvU; tschuwel (!) B dschub (!)
G tschüwU L, pl. dschubia G
dzhüvje S, obl. pl. tschuwien B F
dschuwjen F f. Pt H 215. M
vn 52. Weib, Mädchen; Betze,
Hündin B.
^dzuvUdini; tschuwlidlni L.
„weiblich", „weibisch*.
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— 30 —
E
efta BGBIPLS; eflFta R
[Ngr] Pt I 215, 221 f . M Vn 52.
<C eb. sieben; 6. däscha sieb-
zehn B, e, divSse Woche L, e,
dweaSngero wöchentlich (adj.) L,
e, var-deä; effta werdesch R
siebzig.
eftäto L <C eftarto? siebenter.
*ekokäk B m. Pt n 48. 91,
vgl. kak, Blutsfreund.
♦elu WIB m. < ilo. Ki-aut-
haupt.
effi^a RS irya B; ennia GL
engia Bl [Ngr] Pt I 215. M Vn
52 f. <C enja, engja^ neun, du
6. neunzehn R, e. däscha neun-
zig (?) B.
*€ngäto ?, eryäto P ; enniato L
< engjarto? neunter.
♦♦erio BT; Pt n 62. Gehört
schwerlich dem Dial. der dtsch.
Zig. an, vgl. Pt 11 503 Anm. f.
böse, schlecht; e. hUdin (gli-
tschin B), Dietrich.
♦ewe B [Rm] Pt I 317. kaum.
faiqja L pl.? (ib. 134) [Iti
fagiolo]. Bohne.
/aiife?; feide G [Trk? Rm?
haida, haidi, haide], anders Pt I
310, n 390. dass doch! G. F.
te v^l hl Auf dass er käme! G
(= wohlan, er komme!?).
feder, fededer S; fedidir B
feddeder G vetteter T fedidir L
f^der S, Pt n 390. M VH 53.
<C feded^? besser. Akova M
mer f. Das ist mein Nächster B.
feleänSdz] f^lesnodi B filesch-
nöti, filesnöti L; pl.? felhesch-
nodi F T felhischnodi T [Mg]
Pt I 126, n 392. Wolke, Ge-
wölk, Nebel.
*fenetri Bl f. [Frz]. Fenster.
(fer- B L. Die mit dieser
deutschen Vorsilbe (ver-) gebil-
deten Wörter siehe unter dem
Stammwort.)
ferddva B ; fertaf, verdaf, fer-
denlla (!), fert! Pt 11 394. wer-
fen, schütteln, würfeln; f, aglan
vorwerfen B; f. trujal wälzen B.
Ferd^a pen Sie spielen Ball
(= sie werfen einander) B. Maro
ferdenfela (!) Er krümelt Brot B.
ferdepen B m. Wurf.
*ferd&a B. Schleuder.
filecin; fillozin, villizin R file-
tschin B filgzzin L m.? [Ngr]
Pt n 392. < eb. und fUicin.
Schloss, Palast, Castell.
*vilunsa B. Rad, Spinnrad.
*Vitus L. Ferdinand.
*ßchtin L f.? [Dtsch?]. Flügel
flüeräva, flüerväva B; flisse-
raf B flisserwäwa L [Dtsch] P 25;
anders Pt 11 393. spinnen.
fiwpmasken; flissermaskri B
L f. Spindel, Spinnrad L; adj.
in f. izma Spinnstube B.
fliserpaskeri; flisabasgri Bl f.
Spinnrad.
fliserpaskero'y flisserpdskgro L
in f. kaät Spinnrocken.
*fiokervdva S [Dtsch]. pflücken.
»*foljasi B [Mg]. Quelle.
*fontdna L f. [Itl]. Brunnen,
QueUe.
forc^a S; forsch^tta B for-
schetta L f. [Frz] Pt 11 394. Gabel
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— 31 —
foreahero L m. städtiscli;
Städter, Bürger.
foreSka L f. [mit frz. foröt
zusammenhängend ?]. Eichhorn,
Fuchs.
forlocm^ forloco; forlötscho B
forlozzo, forlozzin, forlotzshin L;
pL fomötschia B f. m. Pt H 394.
<C forloco. Handschuh; MuffB.
fSro BPS; foro Wl (in: lü-
foro »Stadt«) RBGL fohra P,
pl. fohree (.Stätten«) T m. [Ngr]
Pt II 393. M Vn 53. < eb.
Stadt.
♦frampfehU B f. ptsch] Pt H
394. schwarze Beere.
früko R [Bhm] Pt I 99, H
394. M I 11. < eb. munter.
fiU BL m. Pt n 391. P 42.
Kot, Exkrement, Dünger.
*ffelmerdäri L m.? Mistkäfer.
*fui8mfehrdo B m. Wohl ßl
he (?) merdo [Frz] oder ein Kom-
positum aus beiden (ygl. ftllmer-
däri L) Pt n 391. Mist.
funda B f. [NgrJ Pt H 391.
Quaste.
funtanerga L f. [Frz? Itl?
Rm ?]. Grenze.
G
gab BGS; gab P L gaf S
^ (!) Wl, pl. gab F; hierher
jegag F vgl. Pt n 48, m. Pt 11
134 f. M vn 54. < gäv, Dorf.
gdd; gad GL; kad Wl gaadR
gath B gat Bl kad, kat S, obL
gathes B m. Pt n 132. M Vn
53. < eb. Hemd.
gadzfne8?L, nichtzigeunerisch
(adv.).
gadzeno? L. nichtzigeunerisch
(adj.). ^^
gddh'y gatschi, g^tschin B
gadschi G gatschi Bl f. <C eb.
Weib, Frau; Bäuerin, Nicht-
zigeunerin.
gadikenea; gätschkSnis B. nicht-
zigeunerisch; deutsch B (adv.).
DzanSha tu g.? Kannst du
deutsch? B.
gadzkeno L; gatshk§no S
gattskinno R. deutsch, Deutscher;
g, them Deutschland L.
gdiUo G S ; gajo RB gatscho B
gadscho FTL, obl. gatsches B
m. Pt n 129 f. M vn 53f. < eb.
Mensch, Mann, Person, ^Kerl;
Bauer, Nichtzigeuner, pl. Leute,
Landleute. Akava fSro hi perde
gädze Die(se) Stadt ist be-
völkert B.
♦gack WIB, Pt n 129. Flor.
*gaklin L f. Spinne.
*ganni B in Je g. kaät ^eia
Arm voU Holz* Pt H 136. < eb.
Bündel?
♦gar L L-Aug [Dtsch?]. Nasti
phen^najon g. vaver Sie können
nicht anders sagen L-Aug. Man
weas fner ISve g. Ich habe mein
Geld nicht erhalten (?) L-Aug.
Karri^h' man butdir g.? Liebst
du denn mich nicht mehr? L.
Na butdir g. Ich liebe dich
nicht L (= nicht mehr).
♦galirtsclio B [Mg? Dtsch?]
Pt n 143. kahl.
garda B L [Frz] Pt 11 140.
Vorsicht; ddva g. achtgeben L,
liva g. sich in acht nehmen L,
gefom g. Ich habe vermutet (?) B,
le tut g. B garrta tut\ T sei
vorsichtig, gib acht! Ldva g,
koles Ich bewache ihn B; Ndne
gardo (?) achtlos B. Me dilgom
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— 32 —
mt recht g. Ich habe nicht recht
gesehen B.
*garädöpenn B m. Hinterhalt.
garepen L; garupenn F m.
Versteck; Verborgenheit F.
garevdva L; gahre^, gahre-
wöna B garwell T g^radüm B
gar'dass F, Pt H 140. M Vn
55 f. <1 eb. verstecken, ver-
hehlen; verkriechen B, sich ver-
stecken T.
*gatte L. Faebe.
♦gatti Bl f. [Dtsch] P 23. Frau.
*gatto Bl m. [Dtsch] P 23.
Mann.
gavSskero B ; caweskro K.
Hierher vielleicht als PI. gepingla
^ Kreis* K (= gavengere Dorf-
leute ?). m. Gemeindevorsteher,
Amtmann.
*gege B [Dtsch?] vgl. ke. gegen.
g^ L; geör B. m.? Pt II 141.
M vn 55. < eb. f. Aussatz, Aus-
schlag, Krätze, EÄude,. Grind.
Apo mande ki perdi (?) g. Ich
habe einen Ausschlag B.
girelo B ; gerglo R L <C g^alo.
aussätzig, krätzig, räudig; gtreli
dzamba Kröte L.
*gerrlo B kurlo R in kurlo-
dukallo „heisch* (= die Kehle
schmerzt) m. [Slv] Pt H 96.
M I 13, vn 89. < kurh, Kehle,
Gurgel.
♦^a-o L, Pt n 141. M vn 56.
seHg (?).
♦gtoscha B f. [Dtsch?] Pt H
143. Schaum.
■ ^RBLS; gib WIRT giw,
giebe R jiv T gihw B, obl. gih-
wes, gihbas B m. Pt H 67. M
vn 56. < g^. Getreide, Korn;
Weizen B; Gerste RT; Ähre B;
Malz R ; bando g, Gerste B, bjälo
g, Weizen L, kälo g. Roggen L.
*gich8dö B. singend in g. cÄ*-
halo Lerche.
gijepdakero\ gijupaskro R gi-
chepäskSro L; dazu wohl PI.
gijepängri „Schüler* B m. Sänger.
gijepen ; gich^penn B L m.
<C gwepen, Gesang; Vers B.
gyevdva; giuwawa R giche^,
gichewäwa B gichewäwa L, vgl.
gwdva, Pt II 140. M VQ 56.
<C gibdva. singen.
**gm, gü, gU? R, Pt I 302.
<C eb. vor; erst; gilmande ent-
gegen R, giUJcerdva anfangen R,
giUkindva vorkaufen R. glitte
pdle hin und her R.
gäiRhS; giling «Sänger* Wl
f <C eb. Lied, Gesang.
gm B ; ginn R gin L m. ZahL
gmdva B L; shinawa (!) R gin-
nenn „erzählen* F ginde B kindlo
F; vgl. kendäva. Pt H 185 f.
M vn 55. <C eb. zählen, rechnen;
ferginäva man sich verzählen B.
Ferginde les (!) Sie haben sich
verzählt B.
givdva T S ; gieras R givis S
i. q. gyeväva,
*gwSngero?; gib6ngSro L m.
Getreidehfindler.
givezes L givezo L i. q.:
güeoea L; givezes L. stolz
(adv.).
gizevo L; gissewo P givSzo L
[Slv? Rm?] MI 14. stolz,
hoflEäxtig, übermütig.
glan BFTS, aglan\ a dlan
„ehedessen* B; glän GL gla F
glann T; bei F auch glanneste,
glannede, wie es scheint, ohne
abweichende Bedeutung. Pt I
301 f. <C glal^ aglcU. vor, vom,
voran ; an , zu B ; wider F T ;
a g. ddva (di&f B), Zeichen ge-
ben (?) B ; g, dives Vormittag L
und g. f$ro Vorstadt L (Genn.);
g. vavprdives ehevorgestem B,
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— 33
akai g. davor B und g. langst
vorüber F, g. koppo vormals P
(Germ.).
glandüno B L; clandüno B
< glaletuno?, giletuno? vorderer,
vorderster; g. cUves Rüsttag F;
g. law Vorname B. glandüni Vor-
hof F, glandüni tzma Vorzimmer
B, glandüne herja Vorderfüsse T.
glendM L f. [Pin] M I 11.
< glendalo. Spiegel.
*glinökö B [Dtsch] Pt I 99.
brühheiss.
*gotsch^i B. , Dorschen*.
gödi; göthin B godi, wödi L
wodi F m.? f.? Pt n 132 f. M
VII 56 f. < eb. f. Gehirn, Ver-
nunfL
godli R L , galt B L ; gohli,
golla, koli B goddi, goddly R
kool', coole, goole, gole, goolo F
gole T f.? Pt n 133 f . M Vn
57. < goh\ Schall, Laut, Ruf,
Lärm, Geschrei; ddva g.-, talla-
gale F. schallen, schreien, lär-
men, wiehern, quaken, krähen,
zwitschern B F K.
godeverepen; gotschwöröpenn,
gotschwSröp^nn B goswrepen,
goswropen R godswßropenn L m.
Verstand, Weisheit, List, Kunst-
stück B.
godzvero L; goswro, gosgro R
gotschwerdo, gotschSwöro, gotsch-
w^ro B gpdscherbo G < eb.
klug, verständig, weise, listig,
witzig ; g. ior Schelm B, g, nar-
welo (narbülo) Schalk B.
goi G ; goig Wl goji R goe Bl
goich BL goij P, pl. goicha B
f. Pt n 134. M vn 57. < eb.
Wurst.
gojengero ; goich6ng8ro L
m. Wurstmacher; , Hanswurst"
(Genn.).
*gomattini B gamadlni L f.
AbhandL d. DMG. XI. 1.
Pt n 135. Faust, Faustschlag,
Stoss.
goneskero; gonikSro L m.
Koffer.
gono B; gono R G L göhmo B
m. Pt n 136. M vn 57 f. < eb.
Sack, Ranzen, Quersack, Tornister,
Pack; Bund B; Uleakfro g. Brief-
tasche B.
♦gopöp^nn B m. Pt n 134.
Zukunft.
grai RBLS; krey Wl grei G,
obl. graies B grats S, pl. graia B
grai S, gen. gringo R m. Pt n
143 f. M vn 54, 58. < grei,
Pferd; devleskero g. Heuschrecke
B , grajeskero them Braun-
schweig B L.
grcyengero B m. Pferdehändler.
""granSa L f. Stall (?).
*grapsch8juna B f. [Dtsch]
Pt II 143. Eideche, sowie alles
Ungeziefer mit Füssen.
grasni? R B L; greni G f.
< grasni Stute; liederliche
Dirne L.
grechengero L m. Sünder.
grecho L m. [Slv] M I 13.
< eb. Sünde, Laster.
**grozno R [Rm?]. dick.
*gruntschüni B f. [Dtsch?]
Pt n 145. Stachelbeere.
gudli L f. Kaffee.
gudlo R G L gulo B Bl L-Aug
guUo Bl G, cmp. guluter T, Pt
n 133. M vn 58. < eb. süss;
Zucker.
*guloräwa L. versüssen.
*gundüni L f. Schnalle.
♦gühni B f.? Polster.
gur^ni? B ; gurömi L f. Nach
Pt n 142 und Diefenbach eb. als
missverständlich erklärt ; allein
L's Bestätigung und das Folgg.
erweisen Adjectivbildung von
guruv; erg. godli? Bass, Basston.
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— 34 —
guremno ; gurgmSno B. Rinds-
in g. mos Rindfleisch und g, peko
mos Rindsbraten B.
gurengero L m. Ochsentreiber,
Ochsenhändler, Rinderhirt.
guräo L m. [Slv? Dtsch?]
MI 49. <C *guroscha? Groschen.
gurvmni B L ; gurSmnl B
guurmni R rumni, grumni G
knunini Bl gnrmi, gunnni, gorv-
ni S gurmeni W, pl. gurgmjä, B
f. < eb. und gurwmi. Kuh, wbl.
Rind ; pl. Hornvieh ; buri gu-
remni „Hirschkuh" B ist wohl
= phüri g. alte Kuh.
guruv B ; gurongau Wl guro L,
pl. guhrüwä B m. Pt II 141 f.
M Vn 58 f. < eb. Ochs, Stier.
gustfrin B L S gusteri S; go-
string „Ringe* Wl gusderin R
gusderi G angusterin L f. Pt H
56. M vn 9. < eb. Ring, Reif;
devlesken' g. Regenbogen B, bän
g. Kreisgericht, Regierung L.
*gusto; gusdo R [Slv] Pt II
122. M I 11. dicht?, „kraus* R.
♦guhscha B f. [Rra? Slv?]
Pt n 132. M I 14. Kropf.
guäto T; guschdo GR ku-
shilo (!) R guschti Bl gusto L,
instr. guschj^ha, guschjäha B,
pl. guschja B giishtje S m. Pt H
55 f. M vn 9. < eb. Finger,
Zehe, Daumen. Chochedas peshre
guschjaha „Meineid" B (== er hat
mit seinem Finger gelogen).
*guttup B m. [Rm] Pt H 132.
Nacken.
gvin B L ; gwien R janjin
(= angin"^) B f.? Pt I 54. M
vn 13. < gvin. Honig; jangi-
nakero märkßli Lebkuchen B.
hacmdva\ hadzinawa L i. q.
hacdva,
hacdva BFT, hacdva"^ S
hadzdva L-Aug; hadzinn (3. pl.)
L-Aug atschawa F hathzzium,
hatzjum R hatschejum B hatsch
dass, hatschtass, atschdam F
hatsjom, hatshjom S < hatdva.
finden; suchen (?); sich befinden
B (Germ.).
hacho L S m. vgl. gddzo. Pt
n 129 f. < eb. Bauer; Bube
(im Kartenspiel) L.
haddva B G F L ; haaf, hataf B
hatel B hade! G hada! F Pt H
173. <C eb. und hadävdva. heben,
erheben. A. pre L aufheben ; er-
halten, vei'wahren(Germ.); h, man
pre G sich erheben ; A. ducho L
atmen, gähnen; hadela les „er
j hat Schluchzen* B ; erhadawa er-
I heben F.
♦hai?; hei Bl i. q. Ao, P 42.
Ao/a, hdja S A. kerdva (von
und zu Rmdem gesagt, vgl. in
einigen Gegenden Österreichs in
gleichem Gebrauche „heidi ma-
chen*, böhm. hajati). schlafen.^.
kerila miri Sleja Meine Anna
wird schlafen S.
hajäva B S; hajevdva; haieaf ?
haiewäha B heiwäwa L G hei !
heibdum G hajedam B hajeden
F, Pt n 168. M vn 5. < haß-
vdva, verstehn; vernehmen; föh-
len, empfinden.
♦hach^kg B = ha-jek für aa-
jek."> vgl. < sa-jek immerdar,
und w. M. A. horlauter alle ; auch
slov. zig. 80'dm alle beide, einerlei.
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— 35 —
kakeno; haggeno G hakkono T
hakkuAo L, Pt I 122, 276. M
Vm 61. jeder.
hako; häkko BP TL hakku P,
pL hagge G [Slv?], Pt I 276.
M I 46, vm 61. < eb. und
Svako. jeder, jedermann, pl. alle;
Ä. ciro L A. ciro B P immer,
jederzeit ; h. dives B L hake di-
ves T täglich; Jiake dui PT
alle beide.
ha-lauter BPT; hallauter R
PTL h^auder G, vgl. lautp-
und M vm 63. < eb. und sa-
lauter. alles, ganz, sämtlich.
Akova hl rai pral mende h.
Dieser ist Herr über uns alle B.
Akana diala h. apre Jetzt geht
alles auf B.
hanäva B L han^dva ; hana-
w&wa, hannaf B hanadam B, Pt
I 397, n 165. < handdva.
kämmen.
handdko L handd,kko B han-
takko F m. Pt n 165. M VH 61.
Graben , Wassergraben , Grube ;
Grab P.
*handäva; hantäf t^le unter-
graben, Pt n 165. M VII 60.
<C hanevdva. ^aben.
haning L hanik B; hani R
m. Pt n 165. M VII 61. < hd-
ning. Quelle, Brunnen.
Aar BGPT LS A«rP; hal T
sir L, Pt I 313. M Vm 62.
<C «r, *her. wie, als (interr. rel.
temp. comp.). Gu/nieväva pes (!)
Ä. valetes sich verdingen B (Germ.) ;
h. kai als (quum) P.
harga L, cmp. hargeder, har-
gidir L, vgl. raha, Pt 11 174.
< eb. lange (adv.).
hasti L 8. saati.
♦Hater T. Wilhelm.
haw> 1. B S hävo S; habo, hab'
F, vgl. aavo, Pt 1 252. M Vm 63.
< 8avo, welcher (interr. relat.).
*havo 2., pl. habbe T ssawo F
assawo T in pallassawo nach
solchem (Math. VI 32). solcher.
Hite: Mange perela coinoni am
— mono! Hater: Ai auva! koi
dran wachsene habbe bdre mohn-
denge (mdnengere Pt) i^e Karl :
Mir fällt etwas ein, — Mohn!
Wilhelm: Ei ja! woraus solche
[ganze ? Pt] grosse Mohnköpfe
wachsen T.
*he PS i. q. te, vielleicht ver-
hört, und. Sinten hi kdle bal
he pame dant Zigeuner haben
schwarze Haare und weisse
Zähne S.
♦*hedjo T m.? [Mg] Pt H 173.
Berg.
♦♦herbuzoB m. [Rm] Pt 11 175.
Melone.
herengeri P ; pl. herrjöngre B
f. Strumpf, Gamasche.
herü s. rih^l.
h^o Bl; hSrm? heroi R her-
röi, h^rui, höruich B hero L
höri S, acc. herüies B, pl. heruia B
heerja, herja F herja T f. Pt II
162. M Vn 55. < h^rul Bein,
Schenkel; Wade B; Knochen P
(Ev. Job. XIX 31, 32); telal h.
Schienbein B.
huiidva P hidzevdva G L S ;
hitshawa R B idscheweena F
hidsche!G hidschedass F hidschi-
ten T, Pt n 333. M VHI 6.
< Itdzevdva. tragen. Auch vom
Baume : Je ruk ke hidi^la pha-
buja Ein Baum, welcher Früchte
tr^ B.
hidzemaskeri L f. Tragbahre.
htdiepaskero L; hitschepäskro
B m. Träger.
htdiepen L; hidschpen F m.
L bemerkt: „nicht von allen
Zigeunern gebraucht", das Tra-
gen, der Schubtransport.
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— 36
hüdfrpashero L m. Helfer,
Retter, Beschützer.
hilderpen L m. Hilfe, Schutz,
Rettung.
hüdervdva L. helfen, retten,
beschützen.
*hilepen\ hillßpenn B m. [Dtsch]
Pt I 140, n, 176. Schein, Licht-
schein.
hir s. har.
♦Hite T. Karl.
*hitemi B ^Schauer*. Je h.
gyas man Es hat mich ge-
schauert B.
ho RBFSP; hau Wl Ä^ P
Aoe G F T hei Bl so Wl L,
instr. hoha G hoa T, dat. hoske
q. V. Pt I 250. M VIII 66, P 42.
< Ao, so. was (interr. relat.);
wer? FL.
hoino L [Slv] Pt n 174. M
I 12. < eb. anständig, edel,
„prachtliebend".
♦hockalo Bl m. P. 41. die
Schenke.
♦Äoföaer; holedir L, Pt H 176.
< vgl. äoro. schlechter.
AomBGFTLS; hom, häm S,
Pt I 453 ff. M Vn '%ß, < eb.
sein; mit dem Dativ: besitzen.
Hange hi Ich besitze B.
*hopa S f.? [Dtsch]. Hopfen.
hoske R B F L ; hosky „aber" R
soske L, dat. von ho < eb. und
soske. warum?; wofür? B.
*hyia B f. [Dtsch]. Haube.
hußa; hufga G f.? [Dtsch]
Pt n 175. < eb. Haufen.
*hugchin8penn B s. chinepen.
♦hukaf B [Dtsch] Pt n'l73.
kaueiTi, hocken.
Ättm(te)S; hunte RGFFL;
humti R hunde F L-Aug. §m de
S, Pt I 369. M VII 59. sollen,
müssen.
hundva L; 3. sg. hunnela in
nahihunnela „taub* R hun! in
hun , ricker „o dass die Pferde
stehn sollen", hundum R, vgl.
hmäva. hören, bemerken; Ä.
pre L aufhören (Germ.).
i s. 0.
*idschko L. verwest, verfault.
tzeröL; isero L [Mg], tausend;
izerende ; iserinde , zerinde L.
tausendweise, zu Tausenden.
t'zma, üba Wi; isba R isema G
isma L isma B S f . [Slv] Pt 11
65. M I 15. < üba. Stube,
Zimmer.
*jagari R m. Hierher zieht
Pt n 66 auch schekari, sche-
gari B. m. [Dtsch]. Förster.
jah BGS; jaok (!) R jacko Bl
jakk L, pl. jakka P jake T jaka
F S m. (bei L S auch f.). Pt H
46. M vn 67. < eb. Auge,
Blick ; de, j. gib acht ! T ; jak-
jakeri cMb Augenlid.
jdk B G L; jaag R jaek (!) Bl
jak F jag, jag S, obl. jagkakri F
f. Pt n 47. M vn 67. < jdg.
i Feuer , Flamme ; devUskeri j,
I B L Blitz ; d, j. dela B es
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— 37 —
blitzt, wetterleuchtet; jäkjäkro L
jäkiagro G feurig, vom Feuer
glänzend ; j, bar L Feuerstein.
jake 1 S; jak F jakke L jfike
L [Pin] Pt n 499 Anm.*** wie,
als, sobald als.
jake 2 F T jak F /lAc P ke R
ake P, Pt I 260. < akia, so,
ebenso, jakehar F sowie; j. raha
Aar F T so lange als; y.y., Wacke R
giage G akeake B < vgl. akiakes.
so. Hoake hol tu a. a.? Warum
bist du so verlegen (!) ? B ; j. te
j, hin und her F (= so und so?);
j. raha schon lange L (= so
lange). T verwendet j. auch im
Sinne des Relativpronomens (,80*
in der Bibelübersetzung).
jakengert S f. Brille,
♦jälöpenn B m. „Epheu* (das
Grün!); Hkno j. ^Lauch* B.
jalo R B (in jalotrab ,Cy-
presse*), L. vgl. jalodo B. Pt
II 68. < Jälo. roh, ungekocht ;
frisch.
*jalodo B, vgl. Jalo, grün, das
Grün; j. dzamba Laubfrosch B;
temo j. junges Grün B.
♦jaramäskri Bf. Pt H 68.
Frack.
jdro Bl L S ; garum Wl gahro
B jaro R G T S m. Pt H 51.
M Vm 93. < dro. Ei; järj6n-
gSro dti^es Osterfest , Charfrei-
tag L.
jarreakeri L f. Mühle.
jarreskero L; jareskro R cha-
r^skro , Mühle* B m. Müller,
charöskro gddzo B.
jarro RLS; j^thro, chäro') B
s6hro? B (in hUlo sähro Sauer-
teig), jaro Bl m. Pt n 50. M
vm 93. Mehl, Teig B.
jek B G F T S ; je (vor Kon-
sonanten) B F T S ; jeek (!) R
jeck, jekk F T L jekker 2) F jäk Bl
jeg L-Aug, obl. m. jekes^ f. jeka
B, Pt I 220, 284. M VH 68.
< eb. ein, jemand. Hierher
jemia R eine Meile, jerizza L
eine Ente. Meraf (!) jekes Ich
bringe einen um B. Mit Nega-
tion: niemand. Ano kavo k^
hi näne j. In diesem Hause ist
niemand B; j. koppo FT, jek*
vdr, jekkwär L einmal; JeÄWifea-
kfro L einseitig.
jektes; jekktes L. zuerst.
jekto B F ; jekkto L erster ;
„aufe erste*, »zuerst* F. Anden
les j, paä Hannas Sie führten
ihn aufe erste zu Hannas F; j,
mdl B L Anführer, Rädelsführer;
j. paä R anderthalb; j. vdr L
das erste Mal.
jeäka B; jeschka L f. [Rm]
Pt I 110, n, 70. Schwamm,
Zunder.
♦jil T. il (Interjektion).
jib S; jiwe R chihb B gib BL
giw L gib T m. Pt H 67. M VH
66 f. < giv, Schnee ; dela oder
perela oder vila j. es schneit L.
^job F G T S W; jow B jöb S;
f. yoe* B G F T S W, pl. Jan G F
TSW; joihn T, obl. sg. les F
TGS; l^S f. /aTGS, pl. len
F T L-Aug, Pt I 244 flf. M Vm
27 f. < jov^ joiy Jon. er, sie, es.
*jorko B Kalb ; j. pekko mos B
Kalbsbraten.
1) Vgl. Pt II 159 wo ch&ro anders abgeleitet wird.
2) Vgl. aber jeker in U.
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38
hachni E B G kachnin B L
kachli BP; kachmi (!) E, gen.
kach^ngero B f. Pt H 91 f. M
Vn 70, vgl. M I 16. < kachnl
Hnhn, Henne.
kai 1. EFTSP; gei Wl in
geitschaha „hingehn** (= wohin
gehst du?) gai BGL ge B kei F,
Pt n 90. M VII 69. < kei. wo?
wohin?; welcher?; wo (relat.),
was, welcher (vgl. den analogen
Gebrauch des neugriech. nov)\
kova k, welcher F. O mui k.
kerUa! Das Gesicht, das er
macht! B.
kai 2. F Ä^ B GL; ge B,
Pt I 310 f. < kei (wenn). 1. als
(quum) F. K. me äundom Als
ich hörte F. Har k. Ms ap leste
Als an ihm die Eeihe war F.
2. dass G L F ? In lume pe-
naeles can* me hom Ihr sagt, dass
ich es sei F, ist can' wohl ver-
hört für kai. Me phendva les,
ke (? oder leske?) hi cdco Ich ver-
sichere ihn, dass es wahr ist B.
kai 3. F S P akai L dke L P;
a gai B ke E gai B P akkeh F
aki L gei, aca (in acavilla vgl.
P 25) Bl, Pt I 256 f. M VII 5.
<C aksi, kei hier, da, dort;
hierher P; siehe da! F. Ab k.l
komm her! P. Kliste tradede
akai jekes akai jelces [Die]
Gensdarmen haben einen dahin,
den andern dorthin verjagt B.
Akkeh len teme! Da, nehmet
ihr! F; k. 2^^rdal; a gai perr-
tall B gegenüber.
*keidäwa L keid! keidijom G.
bedauern, Leid tragen. Keidela
man Es reut mich L.
♦kajitta B f. [Dtsch? Pin?]
Pt n 91. Hütte.
*kakepen B m. Freundschaft.
kalcevi Bl; gägäwi B f. [Ngr]
Pt n 93. M VII 70. P 35 f.
<C kakevi. Kessel.
• *kaJcevi, kakeni G. i. q. katlin.
kakevjengero? ; gagawifengro B
m. Kesselflicker.
Jcaklin?; gaklin L f . M VII 75.
Spinne.
kako L; kaacko E kack „Ge-
schlecht* E kä,k B kakko F
gäko L gako S m. Pt II 91.
M VII 70. < eb. Oheim, Vetter;
Freund B. Auch Ehrentitel für
den Zigeunerhauptmann oder
sonstige Höherstehende L.
*kalzawo, cal zawo T, obl. pl.
cal zawenn T, vgl. Pt I 252.
so, solcher, welcher immer, vgl.
Pt II 502 ♦♦; kalzawa akkiakkro,
solcher T.
*kMepen\ galopenn L m.
Schwärze.
kdlerdva ? ; galoräwa L.
schwärzen.
kälo S ; kalo E galo L, Pt H
100 f. M VII 71. < eb. schwarz;
dunkel E. Zigeuner S; k. lü
Steckbrief L. Me hom je caco
k. Ich bin ein echter Zigeuner S,
aber auch: Keta hi glan kdle
romeste Der Zigeuner hat eine
Uhrkette S.
kamdva FBI LS, „Heb* E;
kammawa „Schuld** (culpa) E
kem^la B gamaba B G gamm^ B
cammawa FT käm6ha P gam! G
cammetas T, Pt 11 104. M VE
71 f. <C eb. wollen, begehren;
lieben; sich verlieben B. A gol-
Ifeske m^la „streicheln" B = Icoles
kamUa.
kambdna S ; cambana E gam-
päna, gampäno B kangbeli Bl
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— 39 —
gampäna L f. fNgr] Pt 11 105 f.
< kambancL Uhr ; Glocke ;
Schelle B; k, dzcda ^läuten** B
(= die Glocke geht). Me dzan-
dorn nü, te , , , c&rdds mer k.
Ich wnsste nicht, dass jemand
meine Uhr gestohlen hatte S.
kambanengero ; gampanengSro
L m. Uhrmacher, Glöckner;
Glockengiesser.
kameles L < kamles. gem.
kamelo RL; gämmlo B camm-
lo F < kamlo, lieb, beliebt;
lieblich; zahm; willig.
kamepen; gämäpenn, ganuna-
penn B cammapenn BFT cam-
mopen T kamapenn TL m.
< kamlepen. Liebe, Gunst,
Liebenswürdigkeit ; Wille L,
Wunsch B; Schuld B (vgl. R
unter kamävä)] segamgpenn Vor-
liebe, vgl. dazu Anm. zu büt.
kamera?; kamari Bl kamöra L
gammöna B f. [Dtsch] Pt H 105.
P 23. Kammer.
*kamerdva ? kamervdva ? ; gam-
merM, gammerwäwa B. trösten.
kan G S; gann B L gand Bl,
obl. ganes, pl. kann, cant, kand F
m. Pt n 101 f. M Vn 72. < eb.
Ohr; Henkel B; Öhr B.
kana 1. T S; gana G ganna L
can', cann F, Pt I 307. M YU 72.
< eb. wenn, sobald, wann, als;
wann ? S. K. vaka k^e f Wann
werdet ihr nach Hause kommen ? S.
kana 2. Bl S akana ; a ganna,
a gana B canna, cann' F kan Bl
T, M vn 5 f. < akana. 1. jetzt,
sogleich; erst (?) F; zuletzt F;
2. denn F T Bl, vgl. P 42. Ho
kerdas lo kan Übels? Was hat
er denn Übles gethan? F.
kanddva L; gandaf, gandMa,
gannaf , g^der^, gannd^ n folg-
sam' B kantenne T gandijom G
< eb. und kandevdva, gehorchen,
folgen mit ap G im MS. — ke^.
Gända ko mande ! Gehorche
mir! B.
kandelo; gandlo B kandlo F
ganndglo L < eb. und kandedo.
gehorsam.
kandepen?; gandaben G gän
tepenn B m. Gehorsam ; Zucht B.
kanengenS gannäskroB. Wohl
beide Formen richtig. Ohrring
vgl. kanengeri gusterm eb. L.
kangen S kang§rin B; kan
grin WIB kangri RBFL, obl
kangria F f. Pt H 150 f. M VIT
73. < eb. Kirche, Tempel;
kangriakri medria lürchhof L
(Germ.).
kangli Bl; ganglin B L f. Pt
II 104. M VII 54. < eb. Kamm.
kanglinengero ; ganglinengSro.
L m. Kammmacher.
kapa\ gäppa BL käppa B f.
Ptl] Pt n 100. < eb. (Mantel).
Decke , Pferdedecke ; Teppich ;
Matratze ; Dach (?).
*kdräva B, Pt H 110. < eb.
rücken.
karedim 1.; garedini L f.
[Ngr]'Pt n 117. M vn 73.
Krebs.
karedini 2.; garedini B gara-
dini L f. Schuss.
karemaskeri; garamäskri L f.
<C karepaskeri, Flinte, Schiess-
gewehr.
*jaramaskri B f. Pt H 68.
Frack.
karepaskero ; karopaskSro L
< vgl. karaio. domig, stachlig.
karepen ; gäröpönn , jarope,
gärSpenn, järepenn B garapenn L
m. < eb. das Schiessen, Gewehr-
schuss ; Scheibe (?) B.
*garrjaf, garraf, garriwawa B
garäwa L schiessen; g. t^ ab-
drücken (ein Gewehr) B.
karje; karrie »schiessen* R
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- 40 —
garriö ß, Pt n 109. M Vn 74.
< eb. Schuss?; h. däva schies-
sen B. Djas pe tUe k. Er hat
sich totgeschossen B; k, kuräva
, erschlagen* B.
karo L; karro R kero L m.
Pt n 95. M vn 72. < eb. Dorn,
Stachel; Distel R; Gräte L.
kdro] kaar R gahr B gäro L
m. Pt U 94 f. M VII 73. < kari.
Schweif ; Penis ; Ziemer B ;
Schlauch B.
*gartlri B f.? [Frz] Pt H 117.
Viertel; stahrgartärgönde 4 fach,
dehsche gartergönde 10 fach B.
♦karding Wl f.? [Ngr? Dtsch?]
Pt n 117. Karte.
kd^kepen ; gäschikkopenn L
m. < kaäelcfpen? Taubheit.
kd^iko; gäschikko L kaschgo
T, Pt II 120. M VII 74. < ka-
äeko? taub.
kaät R F T S ; gascht Wl B G
Bl L gasch Bl kaahsd (0 R, obl.
gaschtas B, instr. gaStßhg P, pl.
gascht G kaschte P m. Pt H 120.
M vn 74. < eb. Holz; Stock,
Stab; Schaft, Zapfen B; k. rida
spanisches Rohr R jorde-fc. Reisig
B (vgl. unter rida, churdo),
kaätengero L m. Stockmacher;
Holzhändler; Zimmermann.
kaätöno; gaschtSno B L höl-
zern ; k. kher Zuchthaus, Arbeits-
haus L (Germ. vgl. Stockhaus!);
k. lü Steckbrief B L.
kasteskero R ; gascht^sk^ro
L m. Stockmeister , Korporal ;
Schliesser.
*k(U S. i. q. katltn,
katgr 1. S; katter RJ gatter
BL gatt'r J gatte L, Pt I 254.
M VII 75. < eb. woher? wo?
wohin?
kaier 2. ; akater R a gatter B
gade G gatter, katte F catter FT
gatte L, Pt I 296 f, U 90.
M vn 5. 1. hier, dort, her,
hierher. 2. von, aus F T ; &. avrt
hier heraus B; k. burika tSle
vom Esel herab T ; k. kova köro
von der Stunde an F; J^zus k,
hl Nazaret Jesus von Nazareth F.
katlengero, katnengero; gat-
töngro B gattlengSro, gattn6ngSro
L m. Scherenschleifer; Krebs.
kadm, katni, kat S; gatt B
gadni G gattlin L f. Pt H 99.
M vn 75. < katlm, Schere.
katlmakero\ gattlinäkro L m.
Krebs.
kava F. f haja, pl. kalal\ a
gäwa, a jawa, gäwa B gaba G
caw, cawa F kawo T gawa L
kävo, kävo, kabo S, a gaia B
gaja G caia, cai F k4i S, obl. m.
gales G kale? ka? S, f gala G
cana F a galla B, instr. kaalehe
F, pl. call, kalle F kgv^ S, Pt I
263, n 90. M vn 5. < akava,
der da, dieser; derselbe; wel-
cher (?) F T ; k, dtves heute B F T.
ke L s, kai,
ke B; ga, ge B; vor dem
Artikel k' BT. Hierher viel-
leicht gege „gegen" B, wenn nicht
aus dem Deutschen. Pt I 297.
M vn 81 f < eb. zu, bei;
k. caces rechts B, k. zerves links
B; k, rik; ggrik BL krieck R
krik S. weg, fort, vorbei (= zur
Seite); k. rik kerdva wegbrin-
gen B, anäva k. rik durchbringen,
verschwenden B. Pacepen gege
tute Vertrauen zu dir B.
keake B; akeäke B; kiacke,
kiake RF giage, gial (?) G
Idake L gage L-Aug, Pt I 260.
< akiakes. so; „etwa* G; da
(tum). Nane k. unmöglich B
(= es ist nicht so). Hoske hol
tu kJ Warum bist du so ver-
legen? B (= bist du so?); k te k
veränderlich B(= bald so bald so).
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41 —
*akiakko T. solcher.
keci S ; gitschi B gizzi L.
M Vn 77. < Idci. wieviel?
K. grai bilceveha ano kava berS?
Wieviel Pferde verkauft ihr im
Jahre? S (= verkaufst du in
diesem Jahre?).
♦*koeto B m. [Mg] Pt U 100.
Nebel.
keJc GFLS k^Jc RFT; ke B
geek Bl keck F, obl. kek, kekess
F [Ngr] Pt I 324. M VH 73.
< fejfc. keiner, niemand; nicht
B T S. Nane h niemand R (= es
ist niemand). Rakfr k. zorgles
akeake! Sprich nicht so laut! B.
(Xver &. barencal Wirf nicht
mit Steinen! S (= mit keinen
Steinen?). Äkole ndne ke dade
da ke dat Der hat weder Vater
noch Mutter B.
kenddva 1. L; genäf B. Pt I
398. <C eb. drücken; zudrücken B.
kenddva 2; gendäwa BL, Pt
n 103. M vn 55, vgl. gvnäva,
< eb. lesen.
kp-dva R G F L S ; krawa,
k'rawa F T garrtoa, kiräla, ger-
raf B kerrehe T geräwa L g§-
rava, gröla S gerri B ger! G
ker! kehr! F kerdum, corde (in
androssaster corde „ fesseln '^) R
kerdall B F kehrden, kartom F
gertomm , gerrdam B T kerrtal,
kertas T kerrdas F T karrdo,
kardo F gerdo B L görrdo B ;
hierher vermutlich auch kaw R
kawa B kab' F kMa B, handeln R
wollen (?) B lassen BF, Pt U
111 f. M 75 f. < eb. machen,
thnn, schaffen; veranlassen; be-
ginnen (?). Ker leSj mek les!
Etweder, oder! (= thu es (?),
lass es!). K. tuke les! Ich werde
dirs lehren! (drohend) B; k, tHe
abwendig machen F; k. ketene
berechnen B ; k, avri verspotten B
(= ausmachen, für auszanken,
Genn.); k, je temo kalben B
(= ein Junges machen). Kerdas
pes sowell Er fing an sich zu ver-
schwören F. Kova köla (= ke-
rila?) te cin^la Der lässt ihn
schreiben B (= der macht '),
dass er schreibt) ; vergeräwa ver-
achten L 251).
keräema] kertschimma L kerr-
tschima F gertschSmiha (?) B f.
[Slv] Pt n 117. M vn 89. < eb.
Wirtshaus, Schenke; Herberge.
kercemarica L ; gertschema-
ritza B f. Wirtin.
keriemdro R L gertschSmäri B
(pl.? oder Bildung auf -aris?) m.
Wirt.
kerdo L (von- keräva? vgl.
keredo von kerevdvd). reif, ge-
raten ; k. ihvd Buttermilch L.
kerepaskero 1.; gerepdsköro,
kerapäskSro L m. Arbeiter,
Schöpfer.
kerepaskero 2. ; keropaskero R
garapaskSro L m. Koch.
kerepen; keraben G m. Ai'beit,
Thun.'
kereodva RS; gerowawa, gire-
wawa Bl geräf B garawäwa L
gergvava B S geravava P gerSdo
B, Ptnil2f.MVn83f. <eb.?
kochen; sieden RB.
ker§do\ gergdo B. gar.
*kermaskeriB\ f. [Dtsch] P 24.
Kehrbesen.
kerm^lo; gerrmölo B germgloL.
wurmig, wurmstichig.
kermo; kirmo R g^rrmo B
germo L m. Pt n 109. M VII 76.
< kirmo? Wurm; brüindis-
kero k, Regenwurm L.
1) Vgl. jedoch kaw R kab' P unter mvkdva.
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— 42 —
kermUso; germösso B ger-
müso L m. Pt H 118. M VII 77,
Maus, Ratte.
k^ R; getsch L m. Pt II 119.
M Vn 77. < eb. und k^z?
Seide; Seidenfaden L.
keten^ B; kettend RGFTL
kettne FT ketteni R kutane B
ketgni, ket§n^i S, Pt II 99.
M VII 68. <C eb. zusammen,
beisammen, beieinander, in Ge-
sellschaft; kuräva k. zusammen-
rotten B. Har hi kava kova
kJ Wie hängt die Sache zu-
sammen? B.
*giwiko L m. [Dtsch]. Kiebitz.
*kicheäf, *kichewäha B. rasten.
♦kinak^skeii B, Pt II 103.
schnippisch.
kinäva B L S ; kinnaw R ge-
nähla „Käufer* J dinaf B ginä-
wa G L kinn I '„Kauf ** R gin I G
gindäs B kindass F, Pt II 103.
M VII 83. < eb. kaufen.
*kmdo R, Pt II 103. M Vni
84. < eb. und tindo. nass.
kmego] kineggo G *künrmgo,
könnugo, könnigo, könnogo, kin-
nugo F m. [Dtsch]. <C konungus.
König.
*kmpnaskp^; kinamäskri B f.
Profit (Prophet! B).
kinepaskero L m. Käufer.
*kfrach S s. tirach.
kiral RL; kiras (!) Wl gih-
rall B chiram (!) Bl m. Pt 11
257 f. M VII 76. < kiral. Käse;
pdmo k. Quark B; hiralengero
them Schweiz L.
kireoi\ giriwi B Bl girewi B L
f. < kirwi, Gevatterin.
kirevo'^ giriwo, giröwo B gi-
rewa Bl girSwo L m. Pt II 118.
M vn 84. < kirivo. Pate, Tauf-
pate, Gevatter.
kirja*^ R; kiija T gerria B
LI), obl. pl. kirijen T f. Pt H
96. M vn 84. < kiri, kirlin.
Ameise.
kirjasi'^ kirjasin; kirgissin R
Mr'jass T giriassin L, gen. kir-
jissackro R, pl. kiriasseh T f.
[Ngr] Pt n 117. M vn 76.
< kirgisi'^ Kirsche.
kirko L, Pt II 109. M I 12,
VII 76. < eb. bitter.
himo L, Pt II 109. M VU 77.
< eb. faul, verfault.
♦kis kis Bl, P 43. „geschimpft*.
kisik ; gissik Wl B L kissick R
gisikk B gissig L-Aug. f. Pt n
118 f M vn 84. < eb. Beutel,
Geldbeutel.
*kisina L f. [Frz]. Küche.
♦kistäri L m.? f.? [Dtsch].
Kiste, Kasten, Truhe.
*kitelo; kitölo B [Dtsch] Pt
n 99.' kitzlich.
*kiteväva B [Dtsch]. kitzeln.
*gletschän G, obl. gletschanes
G, Pt n 143. vgl. cekat. Stirn.
kltderpen?; glitepenn B m.
Fessel.
kliderpaskero \ gliterpaskSro L
m. Schiiesser.
klideTwdva? klidevdva^ klider-
äva^klidäva?; glitewawa, glitaf B
gliteräwa, glitewawa L glitedo B
gliderto F. schliessen, sperren.
klidin R klid&in ? ; glitschin B
gHtin L f. [Ngr] Pt II 122. M
vn 84. < klidin, Schlüssel;
bango k, R erio k, B Dietrich.
klidinengero ; glitin^nggro L
m. Schlosser.
klisäva L; glisaf B klissehe T
kHsjas T klisdo L [Slv] Pt n
122. M I 17. < klidva. reiten;
trappä. k. traben B.
1) L. deutet die Form als Plural, vielleicht richtig.
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— 43 —
hUato BF; klisdo L, pl. gliste B
beritten, Reiter; Gensdann.
♦gloschkerida L f. [Ngr] M VII
85. Rülps.
*kluäturi?', clusturi R glüsch-
turi B f . [Dtsch?]. Kloster.
*kiiopis L m.? f.? [Dtsch].
Knospe.
♦Koberli L 89. August.
*gotschäni B. dorschen (?).
koitk; gottschik B gottscbikk
B L m. Pt n 131 f. M Vn 85.
< eb. und koSak? Knopf; Siegel;
Stempel.
koSikengero ; gottschikk^ngSro
L m. Knopfmacher.
*kotschin B. zinnerne Kanne.
koi GFTSF; goi GL, Pt I
254. M Vm 29. P 42. < akut,
dort, da ; dahin F ; k, pre daran,
k. dran daraus T (Genn.).
♦coiy T. dass, damit.
*kokalengfro ; gogal^ngro B.
knöchern, beinern.
kokalo ; gogällo B kokälo, go-
gälo, gagälo L 150, pl. gagällia B
kokaija T kokeija Bl (alle diese
PI. setzen einen Sg.*/«)fcaZe* voraus)
m. [Ngr] P* II 92 f. M vn 85.
*< eb. Knochen, Bein, Knöchel;
pl. Glieder T.
kokerddlo; jogorthälo B gok-
kerdälo L m. Pt 11 92. < ko/cur-
data ? kokurdalus ? Eidechse,
Molch.
kokerSs L; goggeres G gogo-
res Bl kokoress FT gogeres L
< eb. allein.
kokero R; gokgro B, Pt II
108 f.' M vn 86. < eb. allein,
einsam; k. kh^ Einsiedelei B.
koUn^ koUn R ; gohUn, gohl B
kool F golli Bl gölin L, pl.
goolja F f. Pt n 108. M VU 85.
< eb. Brust, Schoss L.
kolo i. q. koro.
kon GL kon R; gohn B gon
(»nicht kon") G cow T, obl. cow-
ness F, Pt I 253. M VU 86.
< eb. 1. wer? weicher? 2. wer,
welcher (rel.).
kono f. koni G ; gono ? G
gohn B, Pt I 211. < k6no,
kun. Partikel des Superlativs.
fa>/?a? kopo?; koppo FT
koppa L, pl. köpe GL koppe G
göppi B kopp' F [Ngr] Pt I 229.
mal ; Jek k. einmal L, dui kope
zweimal L, but k. vielemal B,
vaver k. andermal F, i (?) wawre
koppe (?) zum zweitenmale F,
cum trüo koppe (?) zum dritten-
mal F.
Ur L m. Pt n 46. M VU 6.
Haselnuss.
k&ra B; kohro, kooro, köre,
coora F coro T kora F L f . Pt
n 110. Stunde.
korako R ; koräkko B T co-
racko R gorräkko F koräko L m.
[Ngr] Pt n 116 f. < eb. Rabe,
Krähe, Dohle.
*gordech^ri, *gordirachgri B m.
Schuhmacher, Schuhflicker.
korelepen-, gorSlopenn L m.
<C eb. Blindheit.
♦gorrölSp^nn B. Geläute?
korelo; gorölo, göhrÖlo B go-
rglo TL corlo T kourülo S, Pt
II 109. M vn 86. < korälo
blind; scheel B.
♦görko B m. [Pin? Dtsch?]
Pt II 110. Stöpsel.
koro B Bl, koro, kolo S ; kola,
koro R goro G göhro B, pl. coola,
coole F m. Pt n 110. < koro,
koro, Jacke, Rock, Kleid, Wams,
Brustlatz L.
♦koröna B f. [Rm ? Mg? Slv?],
Krone.
*Jco^epen ; goschepenn L m.
Fluch, Verwünschung.
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— 44 —
koseväva; goschewäwa L, Pt
n 120. M Vn 89. fluchen, ver-
wünschen.
JcoSnica S; gotschnitscha BIB
gotschniza G gottschnizza L f.
[Slv?Rm?]Ptn93f.P37. Korb;
sanjeskßro (!) k. , Aalfang" B,
pärreneskero (!) k. Bienenkorb B.
kosnicengero ; gottschnizz6n-
ggro L k.gäazo B m. Korbmacher.
koter 1; kotte RT gotter L,
Pt I 254. M vn 29. woher?;
wo?; wohin?
koter 2; goider G a götte B
agottö L, M ib. 1. dort; von
dort; dahin. 2. von (?) F. J^zus
k. hl Nazareth Jesus von Naza-
reth (?).
koter 3; jeckotter R {=je fe.),
jegotter „Ohrläppchen* B (= je
k.) gotter B BILL- Aug godder G
L-Aug, prp. gottareste B, pl.
kotter F m. Pt n 97. M VH
86 f. < eb. Stück, Brocken,
Rest, Fetzen, Scheit; „Docht" B;
k. kova etwas B, koterSnde stück-
weise, in Stücken B L. Mer
choltb hl koterSnde Meine Hose
ist zerrissen B. koter -koter ende \
e c '
gottagotter^nde , gottegotter^nde
B stückweise, vernichtet.
koterengero L; gotteröngro B
m. Lumpensammler.
*Ä^fo'(?) L. Spreu, Häcksel.
kova 1. RBTBIL; kovo in
kovokerdas „anreizen" R (= k.
kerdas Pt) cow, a cow T cowo F T
gowa B G L L-Aug S agöwa, a
jöwa, a joü, göwa B koba G
gobe, gowe L-Aug agovo, kövo,
kob, ko, kö, kou S köva P, f.
hya G F ; a goie B goja G koie Bl
koi F T S, obl. m. koles, kolüs R
a gollas, a goles B coUes F, f.
golla B kola G, pl. goUa B kole S
coli, col T coli, coUe F, obl. coo-
len, Collen F colen T. Hierher
auch okulo „er" B, Pt I 265 f.
M VII 85. < aJeuva. 1. dieser,
jener; k, dives heute F, k. tscheno,
k. tschelo derjenige G 51 (= die-
se Person?). 2. der, die, das
(Artikel) G T. 3. welcher (?) F,
so auch in der Zusanmienstellung
cow cai F T cow ke F (nach
„der da" in der Bibelübersetzung).
Die Verwendung von k, im Sinne
von „dass", „damit" erklärt Pt
durch Randnote im MS. als Ver-
wechslung mit „das". Vielleicht
mit k, 1 zusanunenhängend :
kova 2. (Schreibungen wie bei
fc. 1) R B F L L-Aug, obl. gowes,
gowis B m. Pt n 97f. M VH 87.
< eb. und kova. Sache, Ding.
Für sehr viele dem Zig. nicht
geläufige Begriffe substituiert,
z. B. Gerät, Schicksal, Nachge-
burt B u. a. Bäro k, ht man
Ich habe grosse Not B. Le man
tele tiro k. Nimm mich unter
deine Obhut B. BtU k. Vor-
rat B. Nane kek k. Es ist kein
Unterschied B. Fcd tumäro k.
Nach eurem Gesetz F. Me cdva
apo miro k. Ich bleibe dabei B.
kovlo B ; kaulo R göblo B
göwlo B L. Hierher vielleicht
köwo „abgelebt« B; Pt H 106
zieht es zu kova 1, vgl. < kova
unter kaub, Pt H 106. M VII 87.
< kaulo, weich, mürbe ; welk B;
k, wihno verwelkt B.
krafni; gräffhi B grafiii L,
obl. grafhes B, pl. graffja B f.
[Ngr] Pt n 117. M vn 74.
Nagel, Stift, Zwecke.
krafiy'engero L; graflöii^ngro
B m. Nagelschmied.
krdli B krälo?; krahl B gra-
lo G kralo L 272 m. [Ngr] Pt
n 123. M vn 87. König, Fürst;
bäreder k. König B, krdlSakero
fürstlich L.
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45 —
krapSda; gräpodo, grapödo B
grapöda B L f.? [Frz] Pt H 123.
Kröte; ,Missgeburt*' B; „Kratz-
bürste« B.
*kriz&ri B iil [Bhm?]. Kreuzer.
krico; kr^tzo, grezzo in gretza-
pall flockig" B (= krause Jäaare),
krizzo BL [Rm] Pt U 122 f.
< kreco. kraus, zottig, lockig;
k. dzuklo Pudel B.
krik S s. unter ke,
♦Kringla T. Franz.
»kringla B f.? [Dtsch] Pt U
123. Strudel.
»kris L 213 m. Käfer.
krüm B; grisni L, gen. kris-
neskgri B f. [Ngr?J Pt H 123.
Crericbt, Amt; bäreder k. L eb.
*kriSo L m. [Dtsch]. Gekreisch,
Geschrei, Lärm, Laut.
*kriva L f.? Art Vogel (Zippe).
kroäeto; krotsch^to B gro-
schetto L m. [FrzJ Pt U 123 f.
Haken, Haspen, Zacke.
Äruc S; gunsch B guntscb L,
Pt n 93. M Vn 87. < eb.
1. theuer, kostbar. 2. billig
(ndne k. B). Unabhängig da-
von (?):
*gutsch L. mutsch (?) B, vgL
M vn 87. selig; g. trüpo Ge-
spenst L.
kuki, kukli; gukki, gukkli L
gukkia B f. [Ngr] Pt H 92.
Puppe, Marionette.
kuktimri] gugumri L f. [Itl]
Gurke; gtUt k Melone L.
♦kunara, *kuneri F f. Pt H
103. Ufer.
hmi 1 L ; gundschi B guntsch
L £? Pt n 101. Ecke; Elle;
Ellbogen, Armgelenk. Kava hi
itdr gundschiende Es hat vier
Ecken B.
kunc 2 L; guntsch L [Slv?J.
Ende ; Raum ; fertig (?).
"'gunschSmen B. angunschemen
„vermodert** B (mit dem dtsch.
„an"?), fertig; gedrückt, unter-
drückt, g. t^ abgemergelt B.
Akana kam g. latUer giveha
Jetzt sind wir fertig mit dem
Getreide B. Mare tiracha hi
angunschemen Meine Schuhe sind
vermodert B.
♦guntschgpa B m. Zehrung.
*guntschgräwa L *gunschewä-
wa, gunscheäf, gunscheas, gun-
schgdas B [Bhm?J Pt H 136 f.
anders M VIII 88 f., scheint die
Vollendung einer Thätigkeit zu
bezeichnen; g. plugfeha pflügen,
g. avri ausgleiten, ausbrüten; g.
sasteraha t^le abfeilen. G. akala
bit^aha mer love Ich verdiene
mit dieser Arbeit mein Geld.
Kova gunschSdäs peskero 6ävo (!)
Er hat sein Kind verzärtelt B;
harguntschaf abmalen B ; vergun-
scheäf, z. B. Mer vastes vergun-
schedum Ich habe meine Hand
verdreht ; VergunschSdäspes Er
hat sich verrechnet B.
kuni R; kani Wl B gum B £
Pt n 100 f . M vn 88. < eb.
Elle; Ellbogen.
♦gubni B f. vgl. Pt n 100.
Polster.
kürdva F L S ; gurraf, guraf B
kurrawa T gurawa G L kurawa F
gur ! G T gurdum B corde R
kurdass, kuurden F kürlas S
kurdo, kurrdo F gurdo L gurr-
do B, Pt n 113 f. M vn 88.
<C eb. schlagen (auch von der
Uhr, Genn.), klopfen, pochen,
prügeln; beschlagen (ein Pferd,
eine Pfeife) B ; schneiden B.
Gurfela (! = kürina) pen Sie
balgen sich B ; k. hervjaha
strampeln B. Adrin kurdas Es
hat eingeschlagen (Germ.) B.
Kürdom man trujal Ich habe
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— 46 —
mich umhergetrieben (herumge-
schlagen, Germ.) B. Andr o
saster Tcürde Sie schlugen in
Fesseln (Germ.) E. Kürdo thüd
Buttermilch L; pds-kürdo ver-
schlagen F.
*gurumaskri L f. Butterfass.
kuremaskero B; guromaskro,
kurumaskro R, pl. kuremangre,
curomangri R gurmastcrom Wl
(== huremaskero rom) m. <C eb.
Soldat, pl. auch Fussvolk.
Icurepaskero ; kuxupaskro F
kurapäskSro L, pl. kurupangre F
m. < eb. Schläger, Fechter, Krie-
ger, Soldat.
ktlrfpen S; gm-Spenn, gumS-
penn B kurapenn L kurpen S
kuroben R kugripen T in k. mänuä
und k. rom ^Kriegsmann** m. <
kurepen. Schlägerei , Schlacht,
Krieg; das Ringen B.
*gurdigro L m. Schmied.
*gurkej&nko B. Schlund.
kurkoFS; kurcko, gurko , wo-
her* (durch Versehen scheint
„Woche" im Wörterbuch ausge-
fallen) R kurkö F görgö B [Ngr]
Pt n 116. M Vn 88 f. < eb.
Sonntag, Feiertag; Sabath F;
Woche ; kurkoskro dives Sabath F.
*kurlo R s. *gerrlo.
♦küschlo B m. Pt n 121. Vor-
sänger.
*kuävelof; guschwälo L m. Pt
n 120. M vn 89. < vgl. kuädva.
Schinder, Henker.
kiUi; gutti L, Pt n 96 f. <
eb. gering, wenig.
Kh
khabni; kabni, *kawßrdi L, Pt
n 199. M vn 77. < eb. trächtig.
B hat dafür nur phär?'., bari oder
ümschreibrmgen.
kham B S ; kam R B G kämm L ;
davon gewiss unrichtig gebildet
kamäf „scheinen* B m. Pt II 152.
M vn 77. < eb. Sonne; develes-
kfvo kh. Sonne B, rattiskgro (!)
Ich. Mond L.
khameskero ; kanuneskro L.
sonnig.
khandf kan „stinken* R kant B
m. Pt n 150. M vn 77 f. <
khan. Gestank.
khandäva] kantaf B kandäwaL.
stinken; stänkern L.
khandeli; kandeli L f. Abort;
Eingeweidewurm (?).
khandSlo, khandeli S; gan-
dela (!) „Stank* R kand^la „Aas-
geiTich* B. stinkend; Quark S.
khardva; karäwa FLS kalelaF
carrawa T kardom G F kaardass,
kardenn, kaarenes, karjas F kaardo
F kardo L, Pt H 153. M Vn 78.
< eb. heissen itr. ; nennen, rufen, mit
Namen rufen; bedeuten (Germ) F.
kharepen; karaben G m. das
Rufen.
khas S ; kass R B L kas S
cass Wl chas T m. Pt II 156.
M VII 78. < eb. Heu, Grumimet.
*kawördi L s. khalmi.
*kelladikko B russisch, in k.
them^ Russland.
*köllado B m. Pt I 53 U 155 f.
< chelado, Russe.
kheläva (man) S ; kelläwa B L
kennel^na (!) B, Pt II 155 f. M
vn 78. < eb. (nicht reflexiv),
spielen, tanzen; kk. pelckaha
Kartenspielen B; Jon khel^na
pen ap i viza Sie spielen (sich)
auf der Wiese S neben: Gave
kheUn* ap g pdmi viza Die Kin-
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— 47 —
der spielen auf der [blühenden]
Wiese S. Die reflexive Form ist
wohl Germ.
TcheUpaskero\ kellep^kro B
kellap^kero L, pl. kellepängri
„Schauspielerin* B m. Spieler,
Schauspieler, Komödiant, Tänzer,
Künstler; Tanzboden B (vielleicht
zu ergänzen: phüb)\ potisjakero
hh. Taschenspieler B, narvelo
(närbiilo) kh. Hanswurst B, erc-
ich. Erzspieler B.
khelepen ; k^llöpänn B kellipen R
kelaben G kaieben (!) Bl kella-
penn L m. < eb. Spiel, Schau-
spiel, Tanz, Kunst.
kh^; kerRBGFTL ker Wl
F m. Pt n 153 f. M Vn 79. <
eb. Haus; Giebel R; Hof F; kh^es-
kero rdklo Hausknecht L.
kh^e-j kere, k^re B L S kehiri,
keri Bl kehre F <C eb. zu Hause,
nach Haus; Men hi{\) märo (!) k.
Wir sind zu Hause S, Kana vaha
kk. ? Wann werdet ihr nach Haus
kommen? S, kh. vdva gehören,
heimisch sein F.
khiredüno S; kergduno B S
keredüno L < khereduno hei-
misch, häuslich, wohnhaft; Heimat,
Vaterstadt B; Oivdva man akai
kh. Ich mache mich hier ansässig
B. Man hi aver Je kh. S scheint
B's „Heimat* zu bestätigen und
ist wohl = Ich habe eine andere
Heimat. Nicht verständlich ist
Hl tut je caco kh.? S.
khä S khÜ] kü Wl S kn RBL
kül Bl, obl. kihlas B m. Pt H 296.
M vn 80. < khä. Butter.
khmepen?; kinopenn B L m.
Müdigkeit, Faulheit, khinepaster
ermüdet B (= vor Müdigkeit).
khinevdva?; kinöwäwa L k^hn-
do B kinggrväva ermüden (itr.),
faulenzen, ausruhen.
khtno?; kino RL kihno, keno,
vgl. köhndo B, Pt n 151 f. M
vn 80. < eb. müde, träge ; über-
drüssig B; kh. dives Rasttag L.
kh6ro; koro Wl B Bl L kohro B
goro, choro R. m. Pt II 154 f.
M VII 80. P 41. < khoro. Kanne,
Knig; Becher; Flasche BBl; (eine)
khosäva, khosevdva; kossäwa,
kostaf B kossewäwa L, Pt II 156 f.
M VII 80 f < eb. reinigen,
wischen; kh. man tele sich ab-
trocknen B.
khosemaslceri' kossamaskrin B
L kossemäskro B kossemäskriBL f.
Bürste ; Kleiderbürste , Schuh-
bürste B.
khosfpaskero; kossepäsk^ro L
m. Reinmacher; Ä:^ZoÄ:Ä. Schom
steinfeger L.
khür BLP f Pt H 155. M
vn 81 < ob. Ferse. '
khuvdva-, kuwäwaL, PtII150.
M vn 81. < khügdva? flechten.
la s. Job.
lab F T; law R B L laab R F,
obl. labess T, inst, lawehe F, pl.
laawe, naabe („nennen*) R m. Pt
n 321. M Vni 5. < Idv, lav.
Name; Wort; Buchstabe B; duito
L Beiname B.; lesaf /. nennen (?)B.
I lacepen; ladsch5penn L ladsch-
I bin L-Aug m. <C eb. Güte.
laces T. gut adv.
' layevdva ? ; ladschjewäwa L, Pt
l 429. M \Tn 8. < looevdva.
, gebären.
I laco R B Bl T S W; ladscho G
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— 48 —
L L-Aug, Pt n 329. M VIÜ 4
<C eb. gut, sicher, treu; reif.
Latshoturdiwes R * latsclüdir (!)
diwes („besserer Tag") B latschod
tiwes ¥ lad ter dives! S Guten
Tag! latschg rat B laZo rcUl
FL la6i ratl W Gute Nacht!
Laie ketenS einig B, L. 6dva
(lotschotschawa „Bürge* R) gut
stehu. L. hl mange akova Er
ist mir gut (für) L (Germ.); Lat-
tchelawingero „falsch* R (wohl:
schmeichlerisch), Laäe-dzeskero;
latschoseskro („Demut*) R gut-
herzig.
ladz B; latsch RB ladscha L
f. Pt n 331. M Vm 4. < eb.
und lädz? Scham, Schande, Ekel,
Schimpf; Unzucht B; nanilatsch
schändlich T.
Iculzdva; l. man R T („Scham*)
B L; latschMa B („leutescheu*),
ladschjas men T; ladsch tuke! B
ladsch tut! L < ladijdva. sich
schämen.
ladzelo B vgl. ladzerdo^ ladzo
< ladzvelo. scheu, schamhaft;
„ekelhaft* B.
ladzfpen; ladschöpenn L m.
Schamhaftigkeit.
ladzerdo; latsch^rdo B, Pt II
332. < ladzverdo, ladzvardo,
schamhaft?; „derb*, „grob*, „un-
verschämt* B.
ladzo'^ ladzevo?; ladschoL; von
laco nach der Bedeutung zu
trennen, schamhaft, züchtig.
*lagumak B. Brustwarze.
lako Rh; lotcho B, Pt H 328,
M Vni 7 <C loko, leicht, gering.
*laköra L vgL kor. Nuss, Hasel -
nuss.
laleres S. böhmisch adv.
Uueri] lallSri BL f. Gemeinde;
Pöbel B.
lalero-, lallgro B L, Pt H 339.
M Vin 5. < eb. stumm; Lithauer
B; L theni Böhmen L.
landmja pl. BL [Mg] Pt. H
338. Linsen.
längs B G L ; langst vgl. lengsto
[Dtech] Pt II 357. längs; an G;
vorüber F; L. gyaa ging vor-
über F.
*lassaf B in 1. gollis palälL
verfolgen.
lat^int; lattedlni L f. Pt n
334. M vm 4 < lat^dim. Schlag,
Stuss (besonders vom Pferde) L.
Zai/fer RBFTLS; vgl. AoZaw-
ter [Dtsch] Pt I 276. alle; „fer-
tig* R; „Welt* F.
Idva R B G T L S; I6af, geaf (!)
B lewa L lenaf (!) B le! G T
lium, lini R jum B lejom G;
auch legum „Brot* G wohl hier-
her; lass, lejass, lom, lommes,
lejen, lejenne, lenn F lejas T
ligas, leas L lean L-Aug lino B
Hierher auch limaf (!) B limman-
gi, liomangi(„schaflfen*, „erschaf-
fen*) R, Pt I 402. n 139, 327.
M Vin 1. < eb. nehmen, be-
kommen; heiraten S; Tu (!) Une
palal ka^tene lilencer Du bist
mit Steckbriefen verfolgt B, L.
garda sich in acht nehmen L.
laveskero; lawiskro L m. Spre-
cher, Vorsteher (vgl. moskero).
lechusa, lechusica\ leachüssa,
leachusizza B legösizza L f. [Ngr]
Pt n 329. Wöchnerin.
len s. Job.
lengsto; längsto R [Dtsch] Pt
n 357. < eb. und langsto. lang;
lengsteruk „Stange* B.
les s. Job.
libra R; liwra B libro L f.
[Itl]. Pfund.
lilrro BL; liwro F m. [Itl],
Buch.
ligerdva, ligervdva\ liggeräf,
likkeritf B liggerwäwa L, vgl.
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— 49 —
sikerdva, Pt H 333. M VH ^Q,
< ligervdna. führen, leiten, tragen.
l. pokSni verschweigen B.
«Ä» pL; likka RBL, Pt H
329. M Vm 6. Nisse, Lauseier.
We^ B; UköUo B („Trödel«)
Ukkglo L m. Pt n 329. < Ukalo.
Markt, Messe; Marktplatz; Hoch-
zeit; jedes freudige Ereignis, an
dem mehrere teilnehmen B.
la RBGBIL m. Pt n 339.
M vm 7. P 40. < eb. Pass,
Zeugnis, Zettel, Brief; kdlo L
oder kaät^no L Steckbrief B L.
Um,, limm RBL m. Pt 11 336.
M vm 7 < eb. Rotz.
&wiöfo;limmaloL<eb. rotzig.
♦lisja B sg.? f.? [Ngr] Pt I
Hin 335. bdril, Todesangst B.
lüpermaskgrtLf. P25. Spinn-
rad, Spindel.
lüpkro L in t kciät Spinn-
rocken.
lisperpen L m. Grespinnst, Ge-
webe.
lisperväva L. spinnen.
lüfca; iTschka L f. [Bhm] M I
21. Fuchs.
Itzdrda L; lisarta B f. [Frz]
Eidechse.
ZoRBGFS; lüPf. ÄTF la S
(J G L S n 140) pl. m. & B G
TL, Pt I 242. P 25. er, sie, es.
lodfpen] lolgpenn (!) rattlödg-
penn B lodöpenn L m. Pt II 334.
M vm 7. < ladepen? Herberge,
Quartier; rätt-^. Nachtlager B.
*lodsche B s. unter dsn\
I6lc£s L; lockes R lako Pt H
328. M Vni 7. < lokea. adv.
still, laögsam, gering, leicht.
Idh' L; lökin B f . < loki.
Gulden (als Zettel).
lolf'pen; lölopen B m. Röthe,
Zinnober.
loU B L f. Rotlauf B; Rot im
Kartenspiel L.
Abbandl. d. DMG. XI. 1.
lolo L S; lolo Wl R B G Bl, Pt
n 338. M vm 8 < eb. und
lolo, rot; blond S; Scharlach B;
ka cdves hi I6le bal Der Knabe
ist blond S; ISli m Scharlach L;
lolobal^ngSro rothaarig L.
i^ B L; loh (I) Bl Ion T G.
Hierher auch lohnkeren B (»Sal-
peter*) m. Pt m 336. M vm 8.
<I eb. und Ion. Salz.
londevdva\ löndowäwa L löndo
RBL. salzen.
l6ndo R m. Hering; L mdio
L id.
iSneskeri B f. Salzfass.
Idvengfri; lowengri B f. Scha-
tulle.
lovina BLS; lumino Wl lu-
wina R lovfna S f. [Rm] Pt U
335. M vm 9. < eb. lovina,
lomma? Bier.
lovinengero L. m. Bierbrauer.
lovo L;'pl. lowe RBP loby
lowi BIW löv?, löiiv? S m. Pt
U 335. M vm 9, < lovo, Münze;
pl. Geld.
Ivbkeno, ktb^kano R < ZuÄ^-
kano. üppig.
^Hvikervdva R; lubbekirdas-
pes R (ö. M A?) Unzucht treiben.
lubeväva L. Unzucht treiben.
lubni RL Ittblin B; lubling
Bl f. Pt n 334. M vm 9. <
lubnt. Hure.
luhnikdno L. unzüchtig.
hUerväva L. [Dtsch lauem V]
warten.
lunao B [Rm] Pt II 337. lang.
luruca BLS. ELierher lünkasch-
M B („mähen«) f [Rm] Pt II
337. M. I 21. Rasen, Gras;
Aue B.
♦lunkaf töle B. ,abhüten\
lurdo BFLS lurdo-, GFS
lurrdo F lordo T m. Pt H 338.
M vm 9. < lüredo. Soldat,
Krieger.
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— 50 —
M
7»a RBGTLS, Pt I 319.
M Vm 9. < eb. nicht (prohib.).
maclin B; matschin B madz-
lin L, pl. matschXa Bf. Pt 11
438. M Vni 11. < eb. FHege.
mdäengfro ; mädsch^ngSro L
m. < macengero, Fiapher; m.
gddzo B eb.
mdiin', matschung Wl (,Fische*),
mädschin L f. weiblicher Fisch.
mdciindva ; mädschinäwa L.
fischen.
macka B ; madschka G f. [Mg]
Pt n 438. Katze.
fnd&o\ matscho B madscho G
mädscho L, pl. matshi S m. Pt 11
437. M vm 10. < maio, Fisch.
*mak; mack B m. Pt 11 434.
Schmer.
maJcdva B ; makkäwa L, Pt 11
434. M vm 10. < eb. salben,
schmalzen, kleben, verschmieren;
m. cikaha^ kleiben B.
mak^maskeri] makkämäskri B
f. Heilpflaster.
maJcg>en; mäkkepenn B mak-
käpenn L m. Salbe, Schmalz,
Talg, Kleister.
mdkli L f. Kreide.
mako B; makko L m. [Pin]
Pt I 107, n 434. < eb. und
makos. Mohn.
mdl B L , Yoc. ? mala Bl G
malla Bl malo (!) F male G, pl.
maal' F, obl. pl. malen, mal-
jenn (I) F; hierher malas (!) T m.
Pt n 453. M Vn 6. P 34. Ka-
merad, Freund; Nachbar F. y4n
ttre maljennde In deiner Freund-
schaft F. Teil toll malende Unter
den Gefreundten F. Narvelescre
malas (!) wunderbare Gesellen T ;
tn. Hauptmann , B&dels-
fuhrer L.
mdlgpen B ul Kameradschaft.
mama Bl. Hierher vermutlich
mämägri S (Bedeutung nicht ver-
zeichnet) f. [Pin] Mutter.
mamfun BL; mdmi\ maami B
Bl mahmii) (.Gefreundte**) F f.
Pt n 443. M vm 11 f. < mdml
Grossmutter; bdri m. B eb.
*mamäica\ mammischizza L f.
M vm 11. Hebamme.
^mamaela; mamsella Bl f.
[Dtech] Fräulem.
mangäva B B Bl G F T L L-
Aug ; mangum L- Aug mangdass F
mangdo B, Pt H 445. M Vm 11.
< eb. bitten, fordern, betteln.
mangemaakgro B; mangamas-
kSro L, pl. mangemangre B m.
Bettler B; m, l6vo Almosen L;
m. märo Bettelbrot B; m. lil
Bittschrift B.
mangepaakero B ; mango-
p4skro B mangap^kSro L m.
< eb. Bettler, Pracher.
mangepen ; mangipenn B man-
gapenn B L m. < eb. Bitte, Ge-
bet, Bettelei. M. gejaa „er hat
Urlaub genommen '^ B.
manuä BGFT; manu§ S;
manosch B mänQsch L pl. Hat
keine Pluralform L 262; manusch
BF; manuschälia B gehört der
Form nach eher zu manuSni
C^manuäU) m. Pt H 446. M Vm
12. < maniiä. Mensch; Zigeu-
ner L. Märe m, (pl.) unsere Mit-
gesellen B; BtU m. (pl.) viele
Menschen F; Mer manusch^lia
„Eltern*, „Leute* B. Mer ganzki
1) Doch wohl 80 za lesen, nicht mohmi, vgl. Pt II 509 f.
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51 —
manuschälia ,meiiie ganze Mann-
schaft* B.
manuäni?; man^ßni S, pl.?
manusclga «das Mensch ** L f.
< eb. Weib; Gattin S; lieder-
liche Dirne L. 1 m. kcarevil' i
ssumi peske romeake Die Frau
kocht for ihren Mann (die)
Suppe S.
manuSvdri L; manoschwäri B
f.? Pt n 448. Galgen; Richt-
platz ; überhaupt ein böser Wunsch
L ; m. kova Epilepsie L ; pdä m,
Schnappgalgen B.
mardva R B F L ; moraf (!),
meraf B maaren F mardom,
mardo G maardo, mar'to F, Pt II
450. M Vm 13. < eb.? und
Tndrdva, töten, schlachten, quä-
len B.
*maromÄng8ro B m. Bäcker.
maremaskero ; maramaskSro L
in m. kk^ Schlachthaus.
marengeri B f. Brotschrank,
„Schrank**.
mdrengero ? ; maröngSro L m.
Bäcker.
*maropaskro F, pl. märgp4n-
gri B. Schlachtvieh.
mcarepaahero ; marupaskro F
marapdskSro L, pl. maribangre,
marebangre , marebengri (!) F m.
Mörder; Übelthäter F.
marepcti'^ mämSpenn B ma-
raben G m. < mdrepen, Tötung,
Mord; Schlacht B.
markelt B L f . Pt U 441.
M vm 12. < mankli. Kuchen.
markoia; margodscha G mar-
gotscha L. vgl. maika, f. Pt II
438. Katze.
maro RBGFT L 87 mdro
L 249. amdro S, Pt I 237.
M Vn 6. < mdro, unser.
mdro B L S ; malum Wl mäaro
R B G Bl T m. Pt n 440. M Vm
12. < eb. Brot; Schellen (im
Kartenspiel) L; pdmo m. BL;
pamemaro R Weissbrot, Semmel.
Bretzel; Schellen (im Karten-
spiel) L ; krustSmaro B Brotrinde.
mos WIBBIGTS; mass R
FTBIL mss S m., obl. masses B,
Pt n 456. M vm 13. < eb.
Fleisch; peko m. Braten B.
maaelo; massSlo L. fleischig;
91t. dwes Sonntag L.
maaenggro B; massängro RB
L m. < eb. Fleischer.
"^"massüri L f. Wand.
maikgr FLB?; in: masch-
kgre m^nde (j= moäkgr amende?)
unter uns B ; maschkre G masch-
kro F, Pt n 459. M Vm 14.
<C eb. zwischen, durch, mitten-
durch, unter (= inter).
maikp'ol R; maschkSrall B
(n Mitte**) L maschgral G masch-
k*rall, maschkurall F maschka-
rall T. Hierher wohl: an i
maschdrall (I) in die Mitte F
> eb. mitten, zwischen; M. ano
rat ^Mitternacht** B.
maikerdkio, maikerdüno L:
maschkera tuno F > moäk^g-
timo. mittlerer, mittelster; 97t.
dives Mittwoch L.
maifpen\ mattopenn L m.
Trunkenheit.
7nate8\ mstes S. trunken adv.
Jake m. man pyom, jake m, me
vefom So (?) habe ich mich be-
trunken, so (?) wurde ich trun-
ken S (J.G.L.S. n 140).
mato ; matto R B L mado L-
Aug mato S, Pt U 439. M Vm
14. < eb. trunken, betrunken.
Pidva w. B, pidva man m. L
sich betrinken ; pdä m. „Rausch* B
halbtrunken.
mair^\ matr^lli B madrella G
matrilli Bl madreli L, pl. ma-
drille T f. [Frz] Pt II 440. P 31.
Kartoffel.
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— 52 —
me 1. RBGFTLSWP
mer (I) T, obl. man RBGFT
Bl L S ; aman ? F; dt. mäke (!) B,
Pt I 229. M Vm 14. < eb. ich.
me 2. RGFSW menBFTB
ame, amen S; obl. men 6PT
menn, amman (!) T man (!) S,
dt. amenge T, Pt I 229. M VE 6.
< eb. wir.
♦medrla L f.? Hof.
*medsch4nscha L f. Meise.
mekäva s. mitkdva,
mdeli GSP; mellgli B me-
relliBlf. Tinte B ; Kaffee B Bl P
Cigarre S.
melelo GS; mellello B melo,
mellolo Bl meUSlo B L, Pt H 454.
M VULl 15. < eb. m. schwarz;
trübe (Hinmiel) B ; Zigeuner B ;
Cigarre L; Kaffee?, Tinte? B;
m, vU L Nadelwald; m. bla-
vato B dunkelblau; meleli d&rin
Zigeunergenossenschaft L; m. eil
Zigeuner (pl.?) B. Charösköro
mell^teke, Kaffeemühle, und mel-
lel^skSro peda, Tintenfass B kön-
nen ebensogut hieher gehören wie
zu mSletO)
men i. q. me,
min R B L ; mein Bl men S
f. Pt n 444. M vm 15. < eb.
Hals, Genick, Kehle.
menakro B L; menagrö B m.
Henker, Schinder.
*menengero ; menengerou Wl
meningro R m. Henker.
mer s. mtro,
meräva B F L ; merla (,Tod*) R,
mer ! G muir ! (!) B mujom G L S
merdom G mujas, mojas R müij^
(»entseelt*, „leblos", „Leiche",
„Tod") B mujass F muna B
merlo, merl B mülo L mulo G F
merdo (selten!) L; daneben die
fi-agwürdigen Formen muiaf B
mujap F, Pt n 448. M Vm
15. < eb. sterben.
*mehrdo B s. "^ßmehrdo.
*merepaakero ', merapaskSro L
< eb. sterblich.
merfpen; meribben R mera-
ben GP meräpen L, wohl auch
mirepenn („Mord") F m. < eb.
Tod, das Sterben; Pestilenz R.
menca-, mericka L, merica
BL; merltscha L 236. f. [Slv]
Pt n 452. M I 23. < merüa.
Scheffel, Achtel.
menklo; pl. merikle Wl B
möhrkglfe B, vgl. merlo, m. Pt H
452. M vm 16. < miriklo,
Agatstein; Perle B.
*merlo L, vgl. meriklo, m.
Perle.
meridlo L; martehli B, vgl.
mortel, m. [Frz]. Hammer.
meselin; messelin L f. [NgrJ
M vm 16. Tischtuch.
mya?; miga Wl B jemia R f.
[Rm] Pt n 454. M Vm 16.
< eb. Meile.
midzdck L midiech P ; midshach,
mitshach R mischik B mitsche
(k?) Bl mitschjich T, cmp. mi-
dschikkeder F, vgl. mtdzo; Pt H
459. M vm 17. P 23. < mi-
diach^ midiach. schlecht, bös;
streng RB; m. diino Gegner,
Feind B.
mtdzachepen L ; mlschSkgpenn
B, vgl. miaiepen-, m. < midie-
ch^pen, Bosheit, Schlechtigkeit;
Gefahr B.
mfdzepen; midschopenn L m.
i. q. mtdzachepen.
midzo L i. q. midzach.
mmc?; minsch L 235 f. M
vm 16. < eb. weibliche Scham.
mtrydklo L; marjäkla B m.
[Frz] Pt n 452. Wunder.
1) Die Bildung des obl. Themas bt bei B vollkommen willkOrlich.
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53
wifro, mm> RBGFTL 221,
L-Aug S W mur F mer B
(,icli*^) F, S W; mira FT mor B
Bl T F mr L-Aug mo, mro S
mu G ; f. mtrt, mri, mer S; miri
F meri B mi G, pl. mre R, Pt
I 237. M Vm 17. < miro, mro.
mein.
^inisstok, misehrä B, acc. mi-
söhresF[Lett?] Ptn462. Staub;
Schlamm.
*missari L f.? Farrenkraut.
miätg^en; miscbtöpemi R L
205 m. < eb. Nutzen; Güte L.
Guttbat RB; guter Rat B; hco
fw. Vergnügen B, Fhenäva m, an-
raten B, Fhenäva tuke comones
apo tgr m, leb gebe dir einen
guten Rat B (= ich sage dir
etwas zu deinem Nutzen).
müto BFTLS; miscbdo RG;
hierher wohl auch mischtowäf
k^tSne Übereinkommens (= müto
väixi); Pt n 459. M VH! 17.
<C eb. gut, recht; äusserlicb
gut G, brauchbar, zweckmässig,
passend (lat. idoneus, aptus) L;
fromm F; tapfer B; auch adv.;
Afe aütom m. Ich habe gut ge-
schlafen S, Gefas mange m. Es
ist mir gelungen B (= es ist
mir gut gegangen, Kerdas les
pale m. Er machte es wieder
gesimd F, M, ketene vereinigt B
(= gut zusammen Germ.).
*mürm L [Rm?] Eierstock.
*müira L f. [Frz] Elend, Un-
glück.
mochte B mochUm L m. Pt
n 437. M Vni 18. < mocktm,
SchachteL Büchse, Kasten, Dose.
moca?; mödsche L f. [Bhmi)]
M I 24. Gemisch aus Tabaks-
asche und Saft.
wioZ B F; moU F L, Pt n 456.
M vm 17. < eb. wert, würdig;
Hoi moleles (!) „als Preis* F,
Me hom nü m. Ich bin nicht
wert F.
m6l L ; mol Wl (auch „weinen* I)
mooU („wenn* !) R, moiil S. Hier-
her auch mollmori R, vgl. Pt II
82. Wein und Brot; „Altar* f. Pt II
455. M. vm 18. < eb. Wein;
molakro thern L Österreich, äudo
m. Essig F.
molengero L m. Weinhändler,
Weinbauer.
*molliwiöngro, mollwifengro B
m. Eannengiesser, Zinngiesser.
molevo L; molliwo R. Hierher
auch mohlipXa , Büchsenkugel* B
und botissa mohipifenge (!) Patron-
tasche B als pL m. [Ngr] Pt U
456. M vm 18. < molivo. Blei.
Der PI. scheint Bleikugeln zu be-
zeichnen.
♦mohljöngSri (pl.?) B. Ranken.
mom B; möm L, Pt H 443.
M vm 18. < eb. Wachs.
momeliY-, momeUn LB; mum-
li(n) R mümSlin, mommli, mom-
meliB momliBl mumlinT mum'li,
mummli F T mammuli F , obl.
momölines (!) B mummelia F, obl.
mamelujatter F, pl. momia R
momSlinja B L momScha, momSja
B momelja F f. Pt H 443. M
VIU 18 < momeH. Licht, Kerze,
Fackel; devleskeri m, Stern LB;
peda momglineske „Laterne" B,
mom&ja „Wachsstock* B und
momScha m£r devUske . Seelen -
messe* B.
momeUmaakfrih f. Leuchter.
momelipaskeri L f. Leuchter.
*mon€icho B m. [Rm]. Mönch.
1) Poln. mocx steht fonneU näher, hat aber nicht diese spezielle Be-
deutung.
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— 54 —
morctn L tnoriui B tnortifi
B L; mortschi B, obl. motschia B
f. Pt n 452. M Vm 18. Leder,
Balg; Schwarte B.
mordnengero ? ; mortmengfro
L m. Gerber.
*moT^zo 8. mrdzo.
m&rin L 182 morm B; pl.?
morjä B f. [Iti?] Pt H 358, 451.
< mwin. Beere; Erdbeere B;
mdeli m, L 187 B. Brombeere;
ISHm. oder phuvjaknm, L 194.
Erdbeere; rdnzSnggri m, L 210.
Himbeere; mo^cJcri m. L 259.
Weinbeere.
mortel L i. q. mertdlo.
moskero BLS m. < eb. Maul-
macher; Vorsteher, Scbultheiss.
♦m(W^B[Slv]Ptn462. MI 25.
Fussboden.
mräzo? morezo L; nmr&so L
192. mohraso, moräsa B m. [Slv]
Pt n 453. M I 25. < mrdzo.
Eis; Eiszapfen.
*mutsch B, vgl. unter gui^
Pt n 451. seüg.
»muffla B f. [Dtsch] Pt H 443.
Bissen.
mui RBBIGFTLS; mi (!)
B, obL mujes 6 mujas? T mos
(in moskfro) L pl. muja L m.
Pt n 435. M vm 19. < eb.
Mund, Gesicht; pl. Signalement L;
An 0 rat ün mujas (I) Im Schweisse
[Blute] deines Angesichts T. et
caco m, L Maske, Larve; mos-
kfri iürm L Basiermesser.
*muiaf s. merdva,
mukdva GS mekdva B; mo-
käf B mukkäwa P T L mock! Wl
(in mockstil ,lass stehn*!), mek!
B mukk! BFT muk! G mekjas
B muckdass F mukktas T mukk-
jal (2. sg. pf.) L 269, mucken
(3. pl. pf3 F mukklo L. Hierher
auch kab' less ihn zulassen F
(= mekav les)? palim^ttje ȟbrig*
B, Pt I 35, n 434. M VHI 19.
<. eb. lassen, (sinere und iubere)
loslassen, verlassen; unterlassen B;
vermieten, beherbergen B; ver-
geben F; Gerrles mekles B «ent-
weder oder* (= thu* es, lass' esl).
muklo BL. frei, ledig.
müUno L. tot.
7ii<2&ro?; mulro, muulro R
mulero, muhlero (,Tod*) B. <
mtilarOy mulero, tot? «Tod* ist
schwerlich richtig.
müloBL; mulo BBBIGTF
(,Tod*) mulu F. Zu den Formen
merla „Tod* B, merlo B merdo L
vgl. unter merdva, < mulo, tot;
Leiche; Gespenst, Geist; Aas B.
Die Bedeutung „Tod* setzt F in:
Bis an o m. Bis in den Tod;
Job i mule üng^tt Er ringt mit
dem Tode, c/oö tickell nit kov'
m. Er soU den Tod nicht sehen.
Ebenso T in Phil. I 21; JUe hum
te chojpvdvlj^l man merlo Ich
muss mich zu Tode ärgern B;
Icerdva m, F töten; m. angar L
Asche; m. mdco L Forelle; w.
ma^ B Aas; m, gddzo B „Deli-
quent* ; mulukkuurupaskero F
Mörder, Totschläger.
mwrddiy muradiniLF. Basier-
messer.
murdva L, Pt H 442. M Vm
19. < mureväva und mordva^
waschen; wetzen.
murcka L murka L 214 f.
vgl. markoca, M Vm 10. Katze.
murä GTS; morsch BL, pl.
mursch T m. Pt H 447. M VIH
20. < morä. Mann, Bursche,
Kerl, junger Mann; Gatte S; männ-
liches Tier (daher Schafbock,
Hengst, Eber, Widder B); Mer
m, hl ano stüepen Mein Mann
(Gatte) ist im Gefängnis S; Chew-
r^kSro m, Bammler B.
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— 55
*murikerdino \ morscbkerdlno
L. m&nnlich (Mensch oder Tier).
»mnzelina B f. [Dtsch] Pt ü
462. Nesseltuch.
musm B musni^ mu8i Bl;
mossin B mnssin B mussni GL
mnssi F, pl. mnssina B mnssja
FL m.? Pt n 457. M Vm 20.
< musin. Ann.
*mu8iöngro B m. Jacke.
♦muscatella R f. [Dtsch]. Bal-
sam.
*Muta L f. Earoline.
muifr B; mutter BL m. Pt
n 440. M Vin 21. < motgr. Harn.
mutprmaakfri L in m. ptrC
Nachtgeschirr.
mutervdva L; mutter wawa B B
< motervava. harnen; mutfrdo
icu:h L Löwenzahn (Pflanze).
N
na RB FT S; na', na'S (,,mit
schwer zu beschreibender Aus-
sprache*) G, Pt I 318. M vm
21. < nicht; nein BGFT; nanit
(= na nä) nicht, natti (= na
te) damit nicht F.
''^a'a, naä G. freilich.
nai R L; pl. naja B m. Pt 11
320. M Vin 21. < eb. Nagel,
Klaue.
na£\ nahi R (in nahirakerwela
,^ stumm*, nahihunnela ,taub*), nei
G, Pt n 237. nicht können.
noÄ; B G S; nakk Bl L m. Pt
n 320. M vm 22. < eb. Nase,
Schnabel, Rüssel; Verweis L
(Genn.); buchlinakk^skSri L (=
breitnasig), blatigenak^skgri S
(= plattnasig) Ente.
nakäva?, nakgväva; nakkaf,
näkkeäf B nakkewäwa G L nakke !
G nakkgdümB, Pt I 450. M Vm
22. <, ncJeevdva, schlucken,
schlingen.
nakSskeri; nakk^skSri L f.
Brille; Schnupftabak.
^nakeskfro?; nakz^kro B (!)
m. Naseweis.
na£;t;a2o;nakkwaloL. naseweis,
vorwitzig.
♦nallsa B f. [Frz?J Pt H 236.
Pfrieme, Schuhahle.
ndne S; nane R B F nani R T
nanni RF nana T nano L nanne T,
Pt I 321. M vm 21. < eb. ist
nicht; nein, nicht L. N, man
btUgder Jek Ich habe niemand
mehr B, Monde hi n. buteder je
chqjera l&ve Ich habe keinen
Heller Geld mehr B; Akava n.
diala hJcfr Das missüngt (=
geht nicht gut) B; Kov* n. nü
miäto Das ist nicht gut T; JSa-
kprdva n. B. bestreiten.
nango R F T L; man^ (!) B,
Pt n 322. M vm 22. < eb.
nackt, kalt, bloss; n. pirSngero L.
''^apiölo L m. Kalb.
*narbülaf B. foppen; rasen.
narvelo RTS narbulo BL;
narwillo (,rasen*) R, narrbülo B
[Dtsch] Pt n 323. narrisch,
dunmi, betäubt, Narr; narvä^n-
ggro dives Euneval S; narwe-
lescre malas (!) sonderbare Ge-
sellen T.
nasfUpen^ nasv^lepen; naas-
wlipen R niksselepenn B nassSlo-
penn L m. *< naalepen, Krank-
heit, Seuche.
naselo S naavelo R; naswello
R nass^oBL nassloF näsSloL,
Pt n 323. M vm 23. < naa-
velo, nasvalo. krank; ndselitik'
nepdka schwanger S.
naädva Wl B G F L näääva B
S naijeväva L; naschiaf B naash!
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— 56 —
RB nashedum (^finden*^) R, F
naschjass, nasch'denn F naschSyds,
naschias B nähsle (I) R, Pt 11 324.
M Vm 23. < näädva, ndä^dva,
. laufen, gehen, fliessen, jagen, durch-
. gehen, entfliehen ; zu Grunde gehen ;
verlieren L; Koba pdni naäila
Das Wasser läuft (fliesst) G; I
perrenja ruiSina Die Bienen
schwärmen B ; Näschias mdro Das
Brot ist verschimmelt B (= zu
Grunde gegangen); n. man L sich
verirren; femaSäva^ vemäscMas B
verlaufen; änaschSds B „rostig'
= dn ncL^aa es ist angelaufen.
naäepaskero; naschapäskSro L
m. < eb. Läufer, Fussgänger;
n. lürdo Infanterist L.
»nastedi R f.? Pt H 324. <
ncbäadi. Galgen.
naSti\ naschdi R naschde
(„können*) G, naschte, naschte,
naschdee, naschdee nit (!) F nasti
L naste^L-Aug, Pt I 370. H 237.
< eb. nicht können.
*n4uni S. Vetter.
*ne T F [Dtsch?] < eb.? nun;
Jesus n. gyds vrin Jesus nun
ging hinein F.
♦netha R. Eid.
n^vepen B; newopenn L m.
Neuheit.
n^vo L S; newo R B T F nebo
G, Pt n 321. M vm 24. <
nevo. neu; n. berä L Neujahr;
w. fdro L Neustadt; n. gd6 L
Neudorf.
nydl; n%jdloV\ nial R neal Bl
nigal T nijal G nijall L nijall L.
241. m. Pt n 322. M Vm 25.
P 38. < mjal. Frühling, Som-
mer; nigallescro T sommerlich.
nijdh S; nlle („Sonuner") L.
zur Sommerszeit
nina R ; ninna F T L ninne T,
Pt I 316. < eb. auch.
n* F T [Dtsch] nicht.
♦norkli S, vgl. murka f. Katze.
0 BGFBITLSP; u BGFT
W, f. z BGBITFS; § S W T?
(in appeh pub?), obl. m. 6 B;
i BF, pl. m. e BFT [Ngr] Pt
I 280 f. n 70. < ei), der, die
(Artikel).
o! B; oh B. wehe! oh!
öchto RBF'tBlLS; ochdo
G [Ngr] Pt I 215. M VHI 26.
< eb. acht; o. deäa B L achtzig,
o. äU Bh achthundert, o. giur-
äengfro Achtgroschenstück L, o.
beräeskero achijährig B.
ochtbto L; ochto F < och-
tarto ?. achter.
oil B. ei! ach! in oidik je
koval Schade! B (= ach! sich,
eine Sache!).
*okulo B s. imter kava.
^onä^ 6ne S. beide; Ape
$ne duz jaka Auf beiden Augen
S; ab onä dm jaka S, eb.
*(mdva G; onöla, onejom G
[Dtsch] Pt n 54. ahnen.
**ortschitsch B m. Pt H 58.
Im d. Dialekt sehr zweifelhaft.
Zinn.
♦♦oroschläna B [Trk] Pt H
70. M I 28. Schwerlich im d.
Dial. Löwe.
**osch T. Wohl dem d. Dial.
jfremd, vgl. Pt n 70. Thau, in
Job pre oschenge (!) muk^la Er
wird aufthauen lassen T, vgl.
Pt. n 503»»*).
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— 57 —
pacäva BFTL; batschaba,
batsch! G patsch! T patschenn!
F patschdaU F patschall T, Pt
n 346. M Vm 35 f. <pacdva.
glauben, meinen, vertrauen, hoffen ;
abborgen B; p, vri. ausleihen,
wegleihen B.
pac^paskero; patschapaskSro L.
gläubig, vertrauensvolL
pcui^en B ; patschäpenn B L
patschopen T m. < pacepen.
Glaube, Vertrauen ; Meinung, Ver-
dacht; kerdva pacepenes proto-
kollieren B.
^pcu^äva B, Pt I 438, H 345.
M Viri 30. < paikerdva, pac-
kerväva. wickeln; p, trial um-
wickeln B, p. ketgnS zusammen-
wickeln B.
pacerdi B L, vgl. paifrsi.
Beichte.
pachni B f. vgl. pag% <Cpach'
Im, Thau.
pacMm L ; pachuni B bachu-
no G f. [Nffr] Pt U 344. M Vm
30. < p<müni Kinn.
pagi, pcyo; paho R paghi,
pagho L m. f. [Ngr] Pt II 344.
M vm 29 f. < ptyo. Eis.
pqfp- RBL, Pt n 345. Scheide,
Grenze; Säbelscheide L (Germ,
oder Missverständnis?).
*pakaf B. strafen, züchtigen.
pdkiL] paki B f. Pt H 344;
ddva p. bestrafen L, löoe i pdk-
jdke (pakiäske B) Geldstrafe B.
;>aZ RS; bal, balo G pall,
balle, pall* F ball, pall* T päl L,
Pt I 294 f. M vm 30 f. < eb.
nach, hinter, um, gemäss (Germ.);
dann, danach (?).
*bala G, Partikel zur Bildung
des Superlativs, Pt I 210, ist
vielleicht zu pdU oder palaL zu
ziehen.
/>a^; palM RF paUOl BF
balal G palall, pall'l F palale B L
<[ eb. nach, hinter, zu, gemäss;
hinten B; nochmals F; Lasdva
koles p. Ich lasse ihn zurück B.
palaldüno; palälldüno B nach-
träglich (adv.) in paUddüne düka
Nachwehen B.
pcdco B ; pallscho B pallschto
L, pl. babd R m. [Pin] <palco,
Finger, Zehe; Daumen B; » Bal-
len* L ist wohl Verwechslung mit
dem Deutschen; L's Zigeuner
kannten nur guito in der Bedeu-
tung von p.
paldüno L; palladüno , Schen-
kel* B balltuno, pallduno F pal-
düno T; palstüno L <C.paletuno.
hinterer, letzter; übriger F; P.
divea Nachmittag L; paldüne
herja Hinterfüsse T.
pdk B; pale RF paU BT
bale G F T bala G F baaUe, baale,
bali F pali S < eb. wieder,
zurück; noch mehr, zuletzt; Me
dücdva tat p. Auf Wiedersehen !
B, Taperdva lea p, , rächen* B
(= Ich erwische ihn wieder);
Palimöttje »übrig* B (= zurück-
gelassene? vgl. mekdva) anders,
Pt n 361; O^jen p. Sie kehrten
um F.
♦palstüno L i. q. paldüno.
panc RBIFS; pansch B bausch
G pansch L, Pt I 221, H 351.
M vm 31. < eb. fünf.
pancto S; panschto B L <
eh.? fünfter; P, divea Donners-
tag B.
*panchäf. „Sparren* B.
♦pandäwa L < *pandavava.
glauben, meinen.
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— 58 —
päni S; pany Wl pani RGF
T S panin B F L bani G Bl panij
T, instr. panjehe F m. Pt IE 343.
M Vm 31. < eb. Wasser, Fluss.
panjäo', banielo G. wässerig.
*p(mna B f. [Dtsch?] Pt n
346. < ♦pänna (Pfanne). Kohlen-
feuer (?).
*papSsS L. abermals.
päpfnL päpi; pappin B papin
B papim Wl bapin G bapi Bl S
papi S f. [Ngr] Pt n 350. M
Vni 31 f. < eb. Gans.
papinjengero L; papijöngro B
m. Gänsehirt; ,, Gensdarm* L
(Missverständnis 1).
*»papiDöri B L f. Pt H 350.
Gehört schwerlich dem deutschen
Zig.-Dial. an (s. das Diminutiv
suffixl). Affe.
pdpu? S; babo Bl papo L
bäröpäpo B (= b&rop.) m. [Ngr]
Pt n 350. M vm 32. < papo,
Grossvater.
pardva B, parevdva; paraf,
pareaf B parawäwa L, Pt 11 354.
llLYniSS.<ipargväva. tauschen,
handeln; verhandeln (?) B.
*pdrda] pahrda, bahrda, parte
B f. [Mg?J Pt n 345. Schnur,
Band; Linie.
pdremi8a\ paarmisso B bar-
misso, paremisso B, pl. paarmisse
P pär'nisi S f. [Ngr] Pt H 359 f.
M vm 32. < ♦paramisso. Fa-
bel, Erzählung, Märchen, Rätsel;
Traum (?) B.
*pareni L s. Mrlin,
parepaahero*, parapaskgro L m.
< eb. Rosstäuscher.
parepen ; paräpenn L m. Hier-
her live baripäster {-= parepas-
fer?) B? Die Bedeutung „Trink-
geld* würde besser zu parker-
paster passen. < eb. Tausch.
pariatdmn ; sparestöwin ,,Sams-
tag* B päriCstowin L m. [Ngr]
Pt n 360. M vm 32. < pa-
rätovin ? Feiertag ; jekto p. Frei-
tag BL.
parkerdva (man), parkpvdva
L; parkriwawa »Dank*, parkes-
wawa (!) ,Gruss* R parkgra man
S, Pt I 438, n 355 f. M Vm
32. <[ eb. danken, sich bedanken.
parkerpaahfro L < eb. dank-
bar.
parkppen L ; bargerbin L- Aug
m. vgl. ihve baripäster B unter
pdrfpen < eb.? Dank.
*pamdva ^), bam^ B < ^pdr-
jevdva. Nur in p. t^le abblühen,
verblühen B. Je sunga popmMa
t^le Die (eine!) Blume verblüht.
Sonst nur dzdva pre für »blü-
hen* B.
pdrn^pen; pam5penn L pärr-
nSpönn „Kalk* B m. die Weisse.
pdmi\ parmi B. 1. Kreide —
bei L nur pdmo cik. 2. Wiese
(= blühend ?i) S; Jpo (!) p. joi
ggas Auf die Wiese ging sie S
(J.G.L.S. n 140) vgl. Ödve khe-
Un' ap ipdmi viza (Die) Kinder
spielen auf der [blühenden?]
Wiese S.
pdmo S parno R B L S ; parmo,
permo B bamo B F parmo F
pemo S, Pt n 359 (vgl. ib. 358)
M vm 32 f. < eb. weiss; bei-
nern B; blühend? S; pl. Win-
deln B F L; p, rvk Birke L, p.
mdro Semmel L.
♦parta Wl B f. Pt ü 345 f.
Feuersbrunst, Brand.
*partib s. paJtib,
paskerdva^ paskervdva B ; pas-
kirwäwa L < eb. beerdigen.
pa^skerpen; paskirpenn L pas-
sepaskro F m. Begräbnis.
1) An ein *phdmo,t *pMmdva ist wohl nicht zu denken?
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— 59 —
paiBFTLSV; pas, pashe B
pasche B bascb GBl pasche,
pasch F pasche, pascha T hasche
Bl, Pt I 295 f. M Vm 34 f.
< eb. neben, am, bei; zu GF.
pdS nh ,Teü% .Anteü« B;
pasch B haha (!) T baasch F,
Pt II 363 f. M vm 33 f. <
eb. und p<iS. halb ; auch im Sinne
von: entzwei, in die HSlfte F;
p.ptben Kofent B, p. iil kühl B,
p. mdto , Rausch* B (= halb
trunken), p, ptrengere; pahsch
perfengre pl. Pantoffel B (= Halb-
schuhe), p, hitlo säuerlich B, p.
blaväto bläulich L, p. tam^lo
dämmerlich L, p, dives Mittag L
Nachmittag B, p. burika Maul-
esel L, p. mut Hasenscharte B,
p. ihcrnia pl. Halbstiefel B, p.
gilo „Riss* B (= entzwei ge-
gangen), p, keräva teilen, zer-
legen B, kerdva akava kova p^h-
schia zerteilen B (= Ich mache
diese Sache entzwei) ; p. deäf (=
ddva) „zuheilen* B ist jedenfalls
missverstanden , pahschkäf zer-
fallen B nicht klar.
♦pahsch B. Werg.
paäal B; paschall BFT pa-
schell F a paschW B baschal G
< eb. bei, neben, zu; nebenan,
dabei; herbei B.
*pashemakro S, vgl. poSom ? m.
P 23. Schaf.
pdäfpen; päschSpenn B pä-
schöpenn L m. HäUte L ; Spalte B.
*päälo F, Pt n 428. M vm
34. < 2X^lo, liegend.
*paschterl^ngri schach B [Bhm?]
Pt n 365. Unkraut.
paivero B L ; paswSrö „Ge-
rippe* B m. Pt n 364 f. M Vm
34. < paSvcaro, Rippe.
♦bäter L [Dtsch Padde?].
Frosch.
pcUp'si] paterzsiR patscherdiB
patersiatte „Beicht* R, vgL pa-
igrdi, f . Pt n 397. M Vm 36.
Ostern; pattersiäkro ruk Mai-
baum, Birke L, patsoherj&kSro
dives Pfingsten B, pattertschln-
gSro divea Weihnachten B,
pat^Sngpro?; patSw^ngSro L
m. Strumpfwirker.
pai^vo?; patSwo L, pl. pattö-
wfe B m. M vm 35. Strumpf,
Socke.
patib; pättib B patib, patin,
partib, patuv L m.? Pt 11 347.
M vm 35 f. < patuv, Ehre,
Hochachtung; däva p. loben B.
pcUivakero ; patuwakro L
<. pcUuvakgro. ehrerbietig; ehr-
würdig.
rvcUo; pattSv41o B < pcUu-
ehrerbietig.
patrin L; pattrin R, pl. pat-
tria R patterja B L pairija T m.
Pt n 348 f. M vm 35. < eb.
Blatt; Oblate, Hostie; pL Laub.
Job chaia devUakerip. Er nimmt
das heilige Abendmahl L.
♦pehtscha B , obl. p^htsches
ptl]. Pech. Chvdva pöhtsches
ano kova verpichen B (= ich
lege Pech in dieses).
♦pStschko L. engbrüstig.
pekdva\ pekkäwa L peck-
gum R, Pt n 345. M Vm 36.
< eb. backen, braten.
pekemaskeri; pekkamäskri B
L f. Bratröhre ; Bratpfanne ;
Tiegel B.
pekepaskero ; pekkapdskSro L
< eb. in p, bob Bratofen L.
pekepen ; peckeben R m. < eb.
(der) Braten.
pelcka; pelska B, pl. pelski B
pelcki L f. Pt n 361 , wo auf
[Dtsch] geraten wird. Spiel-
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— 60 —
karten ; kenneläna (! = khel^na)
p. Sie spielen Karte B.
♦belzko, pL pelcki B m. [Dtsch]
Pt n 361. Pilz, Waldschwamm.
pendech ; pendiriäch , pen-
dieach B pendach, pendich L, pl.
pehenda R p6chgnde S f . < pe-
nach. Pt n 351. M VÜI 36.
Nuss, Wallnuss; Haselnnss B.
pep$ri L; pepperi R [Ngr]
anders Pt IE 351. < peperi.
Pfeffer.
per B S ph- R ; paar Bl barr F
perr BL, pl. barr F, m. Pt 11
356. M Vm 37. P 47. < p^,
Leib, Bauch; Eingeweide; Na-
bel (?) ; ddkero p. Mutterleib F.
perdva B L ; perräwa , peäf,
paräf B peraben, perela G preel F
per! G paijum, pene R pejum,
paijas teli „Abfall* B pejass,
p jass F perdäs G pölo, peßno,
päni B, Pt n 354. M Vm 36 f.
< eb. fallen; ketenS päni zu-
sammengeschnappt B, peäne cam-
Ja eingefallene Backen B; wi-
preyne „nahen* B; ausfallen R.
perddl L; pirdal R pertall,
aparrtall, parrtall, perrtall B
purdl, purtl Bl parrdell F, Pt I
294 f. M vm 37. < eb. über;
darüber, hinüber; &'p. herüber B,
aJcai p. gegenüber B, katgr leste
p. ihm gegenüber F.
perjapaslcero L m. < eb.
Spassmacher, Hanswurst.
^er^WRBL, Pt H 355. M
VIII 37. < eb. Scherz, Spass.
^perjaalengero ; perjaslinggro L
m. Spassmachör, Hanswurst.
pemica-^ bemista Wl bemizza R
pemitscha B L pemizza L f. [Slv]
Pt n 357 f. M I 29. < eb. Feder-
bett, Polster.
;?e* B G T F L S; pess F, gen.
peskgro B pescro F, p!. pen RGS
penn F , gen. pengro F , Pt I
240 f., n 341. M vm 49. < eb.
sich.
pey'dlo'y pessiölo B L m. Pt H
366: Bock, Ziegenbock.
petaiengfro ; pött^^gro B
pedal^nggro L m. < eb. Huf-
schmied.
petalos; pedälos L m. [Ngr]
Pt n 348. M vm 37. <petalo.
Hufeisen.
petaaenggro', pettassingro L m.
Lumpensammler.
petaso'y petasso, pottisso L m.
[kaum mit ngr. nBxa^fa oder mit
nun. petec in Zusammenhang zu
bringen]. Hader, Lumpen, Lappen.
pidva RBGFLS; biaf, bi-
baf B bieabo, piU F pijdva F S,
pi! RL pie! G pijom G biass,
biem T pijenn F pium L, Pt H
342. M vm 46 f. < eb. trinken,
(Tabak) rauchen; säugen (?) F.
/ kSlja coU cai nit pijen Die
Brüste, die nicht gesäugt haben F.
*piba8k€ro? piebaskero?; bi-
basgro, biebaskro, biepaskro F m.
Becher.
*bewgrwitschka B f. [Slv o.
Bhm?] M I 30. <pivicka, Blut-
egel.
piben^ piben'^ T; biben B, bi-
b^ngpönn (?) „Gelage* B m.
< eb. Getränk, Trank; vielleicht
auch: das Trinken (im Sinne von:
Gelage).
pilat^ L ; pinnestähra B pin-
steri L f. [Ngr]. Taube.
pimaskeri S; pimaskri L; bi-
m^ngrö „ Kaffeekanne * , „ Porzel-
lan* B ist wohl PL dazu, fc Trink-
gefäss, Becher L; Cigarre S.
♦binöha B f. [Frz?] Pt H 407.
Schlehe.
»birglin L f. Pt H 360. M Vm
52. < ptrüi, piraH, Gewölbe,
Keller.
pirengere pl. m. T. Stelzen.
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61
'pirem'^ pirelil', pirSni L birli
6 f. < ptrani. Geliebte L;
Braut 6.
pireno*^ ptrelo?; birlo G pi-
reno L m. Pt H 353. M Vm 48.
< pirano, Bräutigam G; Ge-
liebter L.
ph-gpen-y piröpenn L m. Frei-
heit.
pireskero R L ; pirescrou Wl
bireskro T; pirenggro (?) L ist
vielleicht PL wie birengere L-
Aug m. Wanderer, Fnssgänger T ;
Läufer , Gerichtsdiener L ; Hä-
scher L; Büttel, Stadtknecht Wl;
Diener (Gerichtsdiener gemeint)
L-Aug; Pedell B.
ph'genes L. barfoss (adv.).
^pirgeno?; pringSlo B. bar-
fnss, barfussig.
;>^'BLPS; piriRB pehri B
pirin GT pürin F, gen. pirr-
jackro, pirrjengro F f . Pt 11 350.
M Vra 47 f. < eb. Topf, Napf,
Gefess; Trinkgefites, Kelch T;
pirjaJcero pMb und pirjengero
akker sollen bei T »Töpferacker*
*pirfengero; pirijenggro L m.
< vgl. ptrjajeero. Töpfer.
*pfro S m. Jude (?); kaum
mit dem Folg. zusammenhängend.
pvro RFL; piro BF piru F
biro L-Aug. Hierher auch piro-
jum .Freiheit* R (= /?. av/om?)
Pt n 352 f. M Vni 47. <piro.
frei, offen, los. Ddva p, oder
p, mukdva freigeben, freilassen F.
Havo ddva me turnen p.f Wel-
chen soll ich euch freigeben? F.
ptro BL; biro TBl piro R
G F, pl. biere F pirae „Pfote* B
m. Pt n 351 f. M vm 47.
< ptro. Fuss; Klaue B. Hi
ap o p. Er ist auf den Schub B ;
cu p. zu Fusse T.
plachta B; blachto Bl blach-
da L f . [Pin] Pt H 308. M I
301. < eb. grosses Tuch, Tep-
pich, Betttuch; Zelt B.
^plaxJitarida ; blachdanda L f.
[Ngr). Schmetterling.
plaisgrdo, plaükgrdo; pleis-
serdö, plei^erdo L m. Lohn-
diener.
plaüerpen; pleisserpenn L m.
< eb. Bezidüung, Lohn.
plaiaervdva; pleisserwftwa R L
plteserärf B bleiserwel L-Aug
bleisserl („vielleicht auch Mes-
ser*) G plaissardum, pleisserdum
„Belohnung*, „Quittung* R pleis-
serdo L, Pt I 438. M Vm 48.
< pleiagrdva, pleiskgrüdva, be-
zahlen, vergelten, ersetzen.
plaita F; plashda R plahschta B
blaschta Bl plaascht' F blaschda L
f. [Slv] Pt n 868. M I 30, VIII
48. < eb. Mantel; Weiberman-
tel; Gewand B.
*pl£ma? R f. [Ngr?] < plima.
Schwemme (nicht „schwimmen* R).
pltmevdva L; vgl. plima R
[Ngr? Slv?] Pt n 361. MI 30.
schwimmen.
♦plotschka B f. [Bhm fr«ka?]
Pt n 361. Nasenstüber, Schnipp-
chen. Ahova kürdas je p. Er
hat ein Schnippchen geschlagen B.
♦pl^go B m. [Pbi? Dtsch?].
Pflug.
pocfn-y pottsin L i. q. potisa.
pocindva; pozinäwa L, Pt II
344. M VIII 50. bezahlen.
pochtanUF; pachtan Wl pöch-
tann R pochtam B pochtann,
pochdann, pochdall, pochtall F,
Pt n 367. M vm 50. < poch-
tin? Leinwand, Tuch, Barchent;
kerdva p, weben B.
*pochtaneng€ro ', pochtann6n-
ggro L m. Leinweber.
pokoles, polokes B ; pollökes B
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— 62 —
pollakes T pökölös L, vgl. M Vm
50. Tgl. l6ho^ Idkes < polokes,
allmählich, still, langsam, sachte;
dzäva aanc p, durchschleichen B.
pokones; pokkone F. still (adv.)-
poköno] poköni „Friede* B
boköno G pököno L pokkoone
pl. F [Slv] Pt n 344. M I 31.
friedfertig, ruhig, sacht; still,
nicht sprechend.
*polleraf B [Dtsch]. poltern.
♦pollerdlhna B f.? [Frz] Pt H
362. Trathahn.
*pollontschöro, pl. poUontschöri,
polontschäri B m. [Bhm?] Pt 11
424. Nachtwächter; Hirt (?).
pdni L f. Pfau, Pfauhenne.
pdno BL m. [Slv] M I 29,
anders Pt 11 362 f. Pfau.
por; porr B m. Pt 11 356.
< eb. Nabel.
jpör B L R f. Pt n 357. M
vm 50. < eb. Feder.
*porraf B. gähnen.
p&reskero L; poriskro B m.
Schreiber, Gerichtsschreiber.
p&rin B L ; porri B , instr.
porrj^a B f . Pt H 356 f. M VH!
51. < pori^ pßri. Schwanz.
paräosa; porschössa BL, pl.
eb. B f. Pt n 358. Pflaume.
Tikne p, Kirschen B.
♦porta B f. [Dtsch? Frz?] Pt
n 78, 360. Pforte.
*portaf, pörtodäs B. abdanken.
♦posses B [Frz?] Pt H 424.
Buckel.
poske L, Pt I 315 vgl. 182.
< eb. bis (dum).
*poste in apposte wobei? wo-
her? F.
postin L m. Pt H 367. M VUI
52. < eb. Pelz.
poatinengero L m. Kürschner,
jpo^om; poschömm B puschum B
Pt n 366. M vm 51. < poM/m.
Wolle, Schafwolle.
poätiker ; puschukker T, Pt II
365. M vm 51, vgl. äuker. < eb.
langsam, sachte (adv.) = polo-
kes T.
potisa, pocin; botista Wl po-
tissa BB bottissa B bodissa G
pottissa L potisi S f., pottsin L
f. Pt n 366 f. M vm 51. < eb.
xmä posin. Tasche; Schubsack B.
potiao s. u. petaso,
präl F T L „darben« (= drü-
ben!) R eppraal RB a priil R
bral G pral B F pra', praa,
praall F praal „hoch" R, Pt I
293 f. M vm 26 f. < eb. und
apral, aprdl, oben, droben, em-
por; über, um, für; übrig RG;
„hoch** RB; Ano jp., anu prahl
in der Höhe ¥; Ap o p, auf die
hohe See (in altum) F; Gela
a pral Er ist übergeschnappt
(Germ.) B ; p. kerdva songk^eha
vergolden B; jp. ün^en Über-
schrift B ; p. biu überflüssig, zu-
viel B ; p, vaver dives übermor-
gen , vorgestern B ; p. drom
„Rückweg* B mit Pt 1. c. eher
zu pdle (auch so Germ.).
prcUdüno L; praldüno, pral-
düno, pral dono B praaltuno F
< apralatuno ? oberster, oberer ;
p, mui Gaumen B.
*präleskp'o ; pralesto (corr.
-skro Pt n 509) F m. der
Höchste, der Allerhöchste.
prdsäva] prassaf B prasäwa L
praasens, prassens, praasdass F
prasdo, prästlo L. Hierher auch
prastaf „fliehen* B unrichtig
aus dem Pf. oder Pcp. gebildet.
M vm 52. verachten, beschim-
pfen, entehren, lästern, verlachen ;
für ehrlos erklären und aus der
Gemeinschaft ausschliessen , vgl.
L 40, 47, 51, 81.
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- 63
präsfpen S; prasaben «schim-
pfen** G pras'penn F prasäpenn L
m. Acht, Schimpf, Schande.
präatlo S; präsdo L. ehrlos,
in Acht befindlich.
präii L; bahrda, parta, pahr-
da, parte B, Pt 11 345. Gürtel;
Schnur, Linie.
*pravgrdvay prcvofrvdva B. auf-
ziehen, auferziehen.
pre RGFTL; aprö RB
prei Bl pra T pe 8 prae R
pre G I", Pt I 292 f. M Vm 26 f.
< apri^ pri, hinauf; auf, gegen,
mit; p. keräva hüten, bewa-
chen F; stdva p. aufetehn F;
p. te auf dass R (G«rm.); p.
data; pre tall', damit F.
prerikerpefi', prerikkerpenn L
m. vgL rikerperL Aufenthalt.
preterpen; pretterpenn L m.
Drohung.
pretgrväva, pretgrddva??; pe-.
terwawa, pretertaf B pretter-
dan R pretterwäwa L ' pretert
das B [Slv] Pt n 360. M I 32.
< eb. drohen.
*prinjiri L. Dünger, Mist
priniprpen ; brinscherpenn L
m. < prmdikerpen, Bekannt-
schaft;.
prmäerväva („Kenner*) R, F;
prinschewell B F brinschuwe,
brinschewawa , prinschiwawas T
prinnschiwapp F brinnscherwä-
wa L prinschaf, prinschßw^wa B
prinnschöwas , prinscherdas B
prinschidas F bridschjidamme
„wir erkennen* F (= prinäer-
dam me wir erkannten!) prin-
sch'to, prinschedo, brinschede F
etc. s. das Folg. Pt H 361. M
"VTH 53. < prindzgrdva, prmdz-
kervdva. kennen, erkennen.
|>rfh^doRBFL; prinjerdo R
brinscherdo L-Aug brinschede pL
F m. Freund, Bekannter; be-
kannt, kenntlich. Me ddva man
nü p. Ich gebe mich nicht zu
erkennen B.
priafrmaskfro ; prissermaskro
L. Gebet-; Gebetbuch; Buch;
prisermasTcfri verhUn Rosen-
kranz L (= Grebet-Kette) — bei
B pedamäskro [Dtsch].
prügrpen; priss^a B prisser-
penn B L , abl. priesterpaster,
instr. priesterbaha F m. (Jebet;
Ohrenbeichte.
prüervdva; priesterwawa GF
prisserwäwa L pristerdass, prie-
sterdass F [Frz?] Pt I 439.
beten; lesen.
prochos L m. [Pin]. Sand.
prosprdva^ prosgrvdva, proäer-
väva L; prosseraf B prosserwä-
wa B L [Pin? Russ?] Pt 11 360.
M I 33. < praäkerväva. er-
lauben; verzeihen; grüssen.
prosgrpen^ proäppen L; pros-
serpenn L m. < proäkerpen. Er-
laubnis; Verzeihung; Gruss.
♦pultuna B f. [Ngr oder Rm?]
Pt n 424. Ware.
»purräda, poräta B f. Pt 11
419. Stoss, Rippenstoss.
purdva BL; pur! G, Pt 11
356. sengen (eine Gans).
pureno F T ; purana (!) „Alter* B
pur'no, pumo F, vgl. phüro; M
Vni 52. < purano, alt (wie
es scheint, von Sachen).
ptirum L; purum RT, pl.
puhrSma B purum T m. [Ngr?
Slv?] Pt n 360. M I 31, vm
53. < eb. Zwiebel.
*püsclünka B pusinka L f.
[Ngr? Rm? Pin?] vgl. Pt H 367,
375. Blase (im Körper) L; Tabaks-
beutel.
puSka WIBIL; buschka B f.
[Slv] Pt n 365. M I 33, VHI
53 f. < eb. Flinte; Büchse;
„Bogen* B.
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64 —
puät BL; putscht B f.? Pt
n 389. < ♦bust. Spiess, Lanze,
Zinke.
ptiä^'akero? L ; poschiakkro B
m. Pt n 352 und 389. Spiess-
träger, Wächter; Bettelvogt B.
puäum B L ; pischomm B
buschum Bl poschumm , po-
schomm L m.? Pt IE 360. M
Vm 54. < eb. f. Floh.
»puto S. »Freund^. Katgr
vei tarne p.? Woher kommen
Sie, Freund?
Ph
phdiut] pabui RB pabin G
päbui L p4vo S, pl. paba G f.
Pt n 378. M vm 38. < pha-
hui. Apfel; Obst.
phälmj4ngero ; päbujöngro L
m. Obsthändler.
pJuyäva? pkageräva, phager-
vdva; bakäwa, bakkeraf B pa-
gell, pagerwenn F päggerwäwa L
pagger 1 G packjum, pagerdum B
bakerdas, bakejas , entzwei* B
pager'da F pächerdas, packer-
das T bako B paage F bäkSrdo B
pakerdo L ; bakäs „zerstossen* B,
Pt n 373. M vm 38 f. < pka-
gervdva. brechen, pflücken, kni-
cken; „verbrechen* B; ferpha-
gerdva ; verbakkeraf B. verüben,
verbrechen (Germ.].
^phagermaahero in bakermas-
kSro saster B. Brecheisen.
phagerpen; päggerpenn L m.
Bruch; ferphagfrpen; verbakker-
penn B. Verbrechen.
phagerpaskero ; päggerpaskero
L in pn. saster , Brecheisen L.
phak; pak B, pl. packa R f.
Pt n 373. M Vni 39. < eb.
Flügel, Fittich.
phäkni; päkni L f. Flügel.
phäl-, pall R päl, pai (sg.?) L,
pl. paija, pallja B f. Pt 11 361.
M vm 39. Brett; pl. Fenster-
laden B; Phdlja te balki Ge-
rüst B.
phanddva , phanderdva S ;
bandäf, bandölaf (?) B pandapp F
bandäwa BL banderäwa L pan-
jum R pannedenn F pandas T
pandlu R bando B pandlo F
band'do L, Pt H 387 f. M Vm
39 f. < phanddva, phand^dva.
binden , knüpfen ; schliessen S
knebeln B einwickeln F.
phandedo ; band'do L m, Bündel.
phanderma^kero; bandamaske-
ro in ph, thdb, Bindfaden L.
phanderpen; pandopen R ban«
derpen, bandäpen L m. Band^
Verband.
*phandloB, Hierher wohl auch
bandlo , Schafhirt* (! = Schaf-
herde?) B m. Horde.
phdr ; pahr B pär L m. Pt 11
378f. MVin40. Seide; TafkB.
phäreno?] pahrßno B pär6noL.
seiden.
phdr^pen ; päropenn L m.
< pharepen. Schwere, Last.
pharjdva, pharj^vdva; poreaf,
pareaf , parreaf B parjewäwa L.
Hierher wohl pozjas „bersten* R
und parriändSlo „zerborsten* B;
Pt I 446, n 374. M Vm 40.
platzen, bersten.
phdro S; paro „Last* R pari,
bari, pShäro B pari, bahri, paari F,
Pt n 379. M vm 40. < eb.
schwer; f. schwanger, trächtig.
pken S pMn ; pen RGBL
briin (!) Bl, gen. penjakker* F,
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— 65 -r
pl. ph^je S f. Pt n 385. M VIU
41. < phin, Schwester.
phenäva S; pennawa RBFT
p'nnawa F pau (vgL Pt n
516) pee 2. sg. F pnell, pefl
(= phenila) T penäwa 6 L
p§nava S bennawe L-Aug penn!
«Antwort* RF (vgl. Pt I 328),
pendmn, pändinm R penndam B
penndomF pendomFT pentas T
pendas L penndo, p^nndlo B
pendlo F, Pt n 386. M VEI 41.
< eb. sagen, verkünden, be-
fehlen; urteilen (d. h. ein Urteil
erlassen); pendnlab (= phendo
lab) Sprichwort F.
phSnepen; pennäpenn L m.
< eb. Rede, Antwort, Befehl,
Urteil. '
pherdva; perawa R pärraf B,
Pt n 380 f. M Vni 41 f. < jpÄ^-
räva, fallen; schöpfen R; sto-
pfen (z. B. die Pfeife) B.
pherdevdva ? ; pardowäwa L.
füllen, laden.
pherdo; perdo , füllen* RB
pardo G T F parrto T parrdo,
barrdo F < eb. voll. Kerdaa
pes pherdz ük Er hat sich voll
Schmutz gemacht B.
pMbli-, pewli R F bibli, pibli B
L f. Pt n 377 f. M Vni 43.
<C eb. Witwe.
phiblo; piblo, biblo B L m.
< eb. Witwer.
phtko; pecko R pikko BL
pikkoh m. Pt n 373. M Vm 42.
Achsel. Schulter.
phovja pl.; powja B f . Pt 11
377. M vm 43, vgl. M I 32.
< ph6v sg. Augenbrauen.
phräl S; priü RGFL braal Bl
B pral, phral S m. Pt 11 383 f.
M vm 43. < eb. Bruder;
Kamerad B.
phUb S; pube R pub B Bl F T
pup G bub F püw L phu S,
Abhandl. d. DMG. XI. 1.
dat. pubakke T, praep. pujätte
B f.; m. T, Pt n 376 f. M Vm
46. < pMv, Erde; Estrich;
Amt, Gericht L. Ph, äerestepro
„Erdboden* (?) T.
phucdva; putschäwa BFTL
putzsh! in putzshakolüster «Zeuge*
(= erfrage von jenem) R butsch!
G putsch I in putschedolen »frage
sie dort* (!) F putscheeles F
puzzerdaspes „entschliessen* (= er
hat sich befragt? Pt), putzjum,
putenum (!) R putschdass F pu-
tshom, putshjöm, putshtom, phu-
tshtäs S, Pt n 375 f. M vm 43.
< eb. fitigen, forschen. PA.
hUer Ich fi*age dich B.
phucepen; putsch^penn B pu-
tschäpenn L m. Frage, Verhör,
Untersuchung.
phufdva?; pujaf B puijäwa
L 93, Pt n 345. M Vm 44.
coire („kappen* B).
phujepen ? ; puijapenn L. Hier-
her gred^pjapenn „Feuersbrunst* P
(= kerde ph.) m. coitus.
phukäva, phttkeräva, phuk^-
vdva; pockowawa R pokaf, poka-
wawa, pukkedf, pukkeraf, pukke-
wfena B pukk* welle F bukkewä-
wa L phug§rava S pokedum R
pukSdas B pukkedas, pukk'dass F
bukkeden L-Aug pukkedo F, Pt
I 448, n 374. M Vm 44. ge-
stehn, beichten, verraten; an-
klagen. Akova phukevila apo
mande Er schwätzt über mich,
er verrät mich B.
»bukelmäto L m. Pt 11 396.
M vm 44. < ♦bukelmäto. Beule,
Geschwür.
phukeno, phukono; pukkno F
bukköno L. verräterisch, gestän-
dig, Verräter.
phtikepaskero; bukkepaskfiro L
m. Verräter, Geständiger; An-
kläger.
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66
' phukepen-, pukkpemiF bukke-
penn L m. Geständnis, Beichte,
Verrat; Anklage.
^ phunih', pomb BL m. Pt 11
377. M Vni 44. < eb. Eiter.
*purado B. veraltet.
phurddva; purr&f, purrdöla B
portäwa, portdo L, Pt 11 382 f.
M Vm 44. < eb. blasen; zi-
schen B.
phurdemaskert', portomaskri B
.portam^kSri L f. Blasrohr; Blas-
biüg; Blasinstrument, Trompete;
Fagot B.
. phurdepaskeri; purdepaskri R
f. Pfeife (Instrument).
phurdepctskero; portapaskgro L
m. Bläser; ph, göno Dudelsack L.
phordo; portdo L. stolz, auf-
geblasen (Germ.).
phürepen ; püripa, püröpa, pu-
ropen B puripenn, purupenn F
püröpenn L ni. < eb. Alter,
Altertum.
phatro^ puro B G F „veralten* R
püro B püro L S ,das Alter* F,
Pt n 381 f. M Vni 45. < eb.
alt; ph. diro Alter L; i pure
tscharrignge vor alters B.
port BL m. B, Pt II 382.
M vm 45. < eb. f. Brücke;
tikw) ph, Steg.
phtis S; puss RBL; hierher
gibes oropos (! = gtbeskero ph.)
,Ähre* R poss Wl m. Pt H 388.
M vm 45. < eb. Stroh; Halm B.
phtLseno; pussSno B. Stroh-
in pussSni kajitta Strohhütte B.
phusi? ; pussi (»nur von Einern
Zigeuner gehört*) passi L 242;
hierher vielleicht pussin ,Hahn* L
(Missverständnis ?), welches M zu
baäno stellt. Pt H 389. M Vm
45, vgl. bus^ch Sporn.
phuveskero ; puwöskSro L. er-
dig, irden; ph, saater Pflug L.
phuvfakeri-y puwjakri L f.
Erbse.
phuvfaJcero ; puwjakro L m.
Erdarbeiter , Bergmann ; Maul-
wurf; ph, gddzo Ackersmann B.
phuvfengen'? pL? pubjengereT
phüj^nggre S. Sind dies wirklich
PI. so wäre der Singular phuv-
jakero vgl. jedoch < phuv-
jengeri? Kartoffel.
R
radiemt; rachmin Wl rache-
mi R, Pt n 271. < rachemni,
Rock.
, radjevdva, radzj^vdva L [Mg],
vgl. Pt n 279 unter razinav.
gittern, beben.
, raha B F T L S ; rähha F T,
vgl. harga, Pt 11 175. lange;
längst F. Akava kova dzala r.
Es dauert lange B. Mer devel
dela (!) tute r, diivepen! Gott
schenke dir langes Leben! B.
Jek Uro r, eine .Zeit lang B;
äunt r. schon lange, sehon
längst F. Jake r. har me dH-
vaha So lange als wir leben F.
Se^aha zu lange B (vgl. unter
but).
rai R (in grosray »Herrschaft*)
BGFTBlLL-AugS; rey R (in
barerey ,»Obrigkeit*) , reih Wl
raja T (sg. Sprüche Salom. 6. 7);
obl. neben rajes auch res FT;
ress F T, pl. rai B S, vgL rinkeno.
m. Pt n 264. M vm 54. < rei.
Herr, Edelmann; Amtmann Wl B;
bdro r, Richter, obrigkeitliche
Person L. Hom r. pral okoleste
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— 67 -^
Ich habe ihn besiegt (bin Herr
über ihn) B.
*raz F, obl.? Herrschaft, Beich,
in Lesicro kön : = raz vila kek
ende (Luc. I 33).
raJcäva B ; rakkäwa R B L,
Pt n 268. M Vm 54. < eb.
hüten, beschützen, bewachen, hel-
fen; „zerschlagen* B. s. Pt 11
266 unter raan; r. man sich in
Acht nehmen L.
. *raJceUngero \ rakkelöngro B
m. Nachtwächter.
*räkeh'B; rakkgU B f. Wache,
Nachtwache.
*raJcemdsJcero ; rakkSmaskro B
m. Flurschütze.
rak^askero; rakkapaskSro L
m. Hüter, Helfer, Beschützer.
rakerdva S, rakervdva\ rak-
kerwäwa Wl B G F L rakkeräf B
rakkewehla FT rakker! WIR
(»die Rede") GF rackerdum R
(„Gespräch*) B rakkedass neben
rakkerdass FT, Pt II 268. M
Vin 92. < eb. sprechen; bera-
Jcerava L besprechen; ferrake-
rdva B L versprechen, verloben L
verschwatzen B; f. man sich ver-
schwatzen B.
rakprpaskpro ; rakkerpäskgro
B L m. beredt , geschwätzig,
Redner, Schwätzer; r. ürktUo
l*apagei L.
rakerpen; rakerben R rakker-
penn R B F L rakkepenn F, instr.
rakke'baha F m. < eb. Rede, Ge-
spräch, Geschwätz; Stimme BF
Antwort F Sprache BF. Jezus
defas les kek r. Jesus gab ihm
keine Antwort F. An ebr. griecL
und lat. r. In hebräischer, griechi-
scher und lateinischer Sprache F ;
müto r, und laio r. Rat B; ra*
kerpdskero lü „Wörterbuch* B.
rakU\ rakkli RL raklin B f.
Pt n 269. M vm 55. < eb.
Mädchen, Dienerin; Weibsbild B.
raklo B; rakklo L m. Pt H
269. M VIII 55. < eb. junger
Bursche, Diener, Knecht; Unter,
Bube (im Kartenspiel) L; temo
r, „Junggesell* (Germ.) B.
*ramlo S m. [Dtsch]. Stier.
"^rampdlo; rampälo B m. [Frz]
Pt I 95, n 275. Schinn.
rän R G L ; rann B ; raicha B
(auch in naSdva r. Spiessruten
laufen) ist vermutlich pl. = ranja^
raja'); anders Pt H 266. Hier-
her auch rengalena Wl rengäf B
einem den Staubbesen geben.
Pt 1. c. M Vin 55. < ran. Rute,
Gerte , Schössling ; Wünschel-
rute B; ranjengeri morin „Him-
beere* L.
^randemaakpri L f. sasteria-
Icfri r. Feile.
^rand^dakpro L. kratzend in
r. satter Reibeisen.
randeväva B L ; randeaf B,
Pt II 276. M vm 55. < eb.
und randdva. kratzen, schaben,
feilen.
randidva-, randieväoaG; ran-
tschaf B ranserdumman R, vgl.
randzkpväva, Pt I 440, n 276-
< handzerdva, auskleiden, ent^
randikervdva ? ; ranschkirwä-
wa L < eb. und handzkervdva
i. q. randzdva. „kleiden* L; r.
vri „auskleiden* L.
rdni L; r^in B rani GBl f,
Pt n 264. M vm 54. < eb.
Herrin, Dame, Edelfrau.
rapdni L; rapagni L, pl.?
1) B n/ — j 8. UDter rapdni, B J — oh 8. die Beispiele Pt II 68
unter jarro.
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— 68 —
rapaja B f. Pt H 274. < ra-
pam^ rapania^ rapantis. Rübe,
Bettich; Cichorie B.
*rasnm (raznin?); rasnm L
f.? [Lth] Pt n 319. < vgl. ra-
861a es thaut. Thau; d^la r.
und vMa r. es thaut L.
rtÜai Wl F L S ; rashey R ra-
schäi B raschschaj, roschee F
rashai S. Hierher auch roshni (!)
Mönch R und rischi B (vgl. Ein-
leitung 5), gen. rajscheskro (!) F
m. Pt n 278. M Vm 56. < raäei,
Priester, Pfarrer, Pastor.
raäeni?; rascheni B f. Nouue;
bär^ckr r. Äbtissin B.
rat RF; rad B räd L, obl.
rates, rattes F m. Pt IE 272.
M Vni 56. < eb. Blut; Ge-
blüt B; Schweiss T; lölo r,
Ruhr B ; rateskero rat Kriminal-
richter L ; r, äiro Schröpf köpf L.
rat¥TWS ro/? S; ratti R F
ratt B L rad G , gen. rattscha-
kSro B rattjäkro L neben rattes-
kgro BL. pl. radscha GF f. m.
Pt n 273. M vm 56. < rat.
Nacht; Finsternis, Abend F; laäo
r.! FL neben latsche (= loci)
r,! W gute Nacht!; ano r. T
ani r. F bei Nacht; rattlöde-
penn B Nachtlager, Nachtquartier;
rateskero chäben L Nachtmahl;
r. kham L Mond.
*ratdva ? ratevdva ? ; radäwa
B L radejas pes B < ratjevdva.
bluten; r. de mfere verbluten B.
»rathe B, Pt H 273. Gesindel;
u r. (sg.?) , Spitzbube* B.
♦radeles, rättSlles B (in kü-
rdva r., adv. nach Pt 11 272
unter rat, vgl. ratvalo, blutig.
^rateli; radeli B neben rat-
valo (q. V.) wohl möglich; ♦ra-
deles könnte auch obl. dazu sein.
f. Wunde (= blutige). Kürdva
r. eine Wunde sclüagen ((Jerm.),
vgl. unter Ünepen,
*radenggro L, vgl. ratöskgro.
m. Arzt, Chirurg.
ratepaskero ; rattipäskSro L m«
Nachtwächter.
*rädepenn B m. „Geblüt*.
*rat^€n; rattepänn B m.
Dunkelheit.
*radiskri B f. Ader.
rateskero ', radiskSro L rad^s-
kro B ratteskro F m. Arzt,
Wundarzt.
rati S; ratting Wl («nun ists
Nacht*), ratti R; B .dunkel*,
„finster*. < eb. abends; spät E.
B, vtla mer rom k^e Abends
c
wird mein Mann zu Hause sein S.
raiüno; rattüno L. nächtlich.
ratvah ; rädwälo L < ratvelo.
blutig.
ratvälo?;Ta,ttw9loh, nächtlich.
reca] hirezza R retscha B
redscha G retza, rizza L 122 f.
[siv?] Pt n 271. M 135. vm
54. < eb. Ente.
reika L f. [Slv?] Ente.
♦redditschiene F [Rm] Pt I
282, n 274. Wurzel.
*red8chüri L. Vielleicht zu-
sammenhängend mit rocöla q. v.
f. Leibchen, Weste.
♦reka B f. [Dtsch] Pt H 270.
Reihe.
renärda L ; renarda R renärdi L
f. [Frz] Pt II 267. Fuchs.
*rennäti L 237 ♦rennatini 115
f.? [Dtsch], vgl. L 115. Schlitten.
resdva; resjaf B ressäwa L
resjas B, Pt U 277. M VKI 57.
< eb. treffen (beim Schuss oder
Wurf); antreffen. Vgl. die Bei-
spiele in n unter dem Worte.
reäkerväva ; reschkirwäwa,
reschkirdo L, vgl. riaervdva
< eb. umwenden, umkehren.
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— 69 —
"^relinga; *röclXnga, röhdinga B
f. [Dtsch?], anders Pt H 274.
< eb. und *retika. Rettich.
riö?; ritsch L m. Pt II 271.
M Vm 57. < eb. Bär.
*rida B; rita R (in kashtrita
spanisches Rohr) f. [Dtsch] Pt 11
266. P 38. Rohr.
rihel P; hirhel R rihiU B
regin Bl rijil T heril L rigl S,
pl. rih^la P; auch rijil, rihil T
werden als pl. geboten (vgl. Pt
n 439) m. [Slv] Pt n 167. M
I 12, Vn 65. < heriL Erbe;
Bohne B.
rik\ rikk R (in andririck
^Seite**) BPL, prp. rigatti B
m. f. Pt n 270. M Vin 57. < eb.
Seite (in jedem Sinne). Kerdas
pre leskri r. Er durchstach
(= öfl&iete) seine Seite P. Apo
vavp' r. seitwäiis B (= auf die
andere Seite), ke rik^ krik s.
unter ke,
rikakro] rikkäkro L m. seit-
lich, Nachbar, Nebenmann ; jekri-
kakro etc. s. unteT Jek.
*rikengre B pl. Landsturm.
rikeräva] rikervdoa R; rikkS-
räva B S rikkerwäwa R P T L
rickowena (!) manza R (.Anhang*)
rikkewela T rikgw^gna B, Pt I
435, n 269. M VH ^^, < eb.
und rik^vdva. halten, behalten;
feilhalten B; gedenken, sich er-
innern ; woför halten F ; achten R;
erretten R. Riker tiro muH
Halte dein Maul! L. Bikp'
andr-o ä$ro! Merke es! B.
jbvento dives rikerv^na Sie hal-
ten Feiertag B. Akya riker-
vila Je vavereha Sie hält es mit
einem anderen B (Germ.).
ri/cerpen-, rikkerpenn L, dat.
rikkerpaske T m. Halt, Hal-
tung ; ErinneiTing , Gedächtnis,
Andenken.
r«Z; rill L. Hierher wohl auch
rig (!) B, Pt n 277. M VTH 61.
Furz; cldva r. L farzen. Her
p^ hl beso rigender Ich habe
Blähungen B (= mein Bauch ist
dick von Winden).
*rila s. unter tau.
*ringla F f. [Dtsch]. Gebiet.
*rinkeno R. Entstellte Ablei-
tung von rai\ Pt II 264. ,Adel' R.
edel Pt 1. c. M Vin 54.
ripen L S ; riwSpenn B rüben Bl
riben G rfp§n S m. Kleid, Anzug.
riseräva, riservdva: risserwä-
wa B T L risseräwa B L 251
risser! RB risserdäs pes R (»än-
dern*) F, vgl. reäkervdva, Pt II
278. < riserdva. drehen, wen-
den, bohren; verändern B. Riser-
den pdle trujal Sie kehrten wie-
der um F. Riserdaa pes tny'al
Er wandte sich um F; ferri-
serdo verkehrt, umgedreht L.
rüermdskeri; rissermäskri L
f. Schraube, „Leier* L (Leier-
kasten ?).
riaerpaskero] risserpdskSro L
m. Bohrer.
*rüo L m. P 38. Binse, Schilf,
Rohr.
*rUo L, riso L 272 ptsch].
frisch, mutig, beherzt, „risch*.
rivdva B G L ; rip ! T rhi-
denn, rhiidenn P rhiten T rii-
dall F, Pt n 74. M vm 89, 90.
P 32. < riväva. kleiden. Kov'
hta . . riidall Der war .• be-
kleidet F. r. vri entkleiden L;
fetrivdva verkleiden L.
rocöla; rotschola, ratschola B
rodschola G rotschoola, ratsch-
deelo (ratschdulo?) F rodschola L,
obl. rotschola und rotschöles B,
pl. rotschoole F, vgl. redschüri? f.
Pt n 271. Rock, Kutte, Kittel.
roddva B F L *rodeväva F ;
rodeäf, rodawäha B rhoodewell F
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— 70 —
rothelle, roten, rodhena T ro-
wenn! roowenni T rodiuin R
rhodass, roodenn P rodetann,
rotedass F, Pt H 263. M VHI 58.
< roddva, suchen, spähen, visi-
tieren; wählen F; r. ano i^o
sich besinnen L.
rodedint?; rodini?; rodadini,
rodini L f. Nachsuchung, Streif-
zug.
rodfpaakfro ; rodapdsk8ro L.
zum Suchen geeignet oder be-
stimmt, in r. divklo Spürhund L.
rodfpen ; rodäpenn L m. Nach-
suchung.
♦♦rozho T [Slv] Pt H 280.
Roggen.
roe WIRS; roich BL, pl. roia
Bl 8. P 35 f. Pt n 268. M Vin
58. < eb. LöflFel.
r(m WIBTFGSWP; mm
romm R röm L, obl. rommes F
romes G, pl. rom F röm L 262
m. Pt II 275. M Vni 58. < eb.
Mann , Mannsperson ; Zigeuner ;
Gatte ; Mensch P T. Tikell (!)
aavo je r. 1 Ecce homol F. -R. te
ramnm Paar, Ehepaar B. Lakro
r. mujas Ihr Mann war gestor-
ben P. Rati vHa mfr r. k^e
Abends wird mein Mann (Gatte)
zu Hause sein S. RomSskeri
macka Eichhörnchen (= Zigeu-
nerkatze).
romedino LS; romodino, ro-
medini B < romedino (mit ver-
schiedener Bedeutung), vereh-
licht; rontfdini romnin B Ehe-
frau; Nane r. »unehelich* B;
ledig, unverheiratet.
romfnea S ; römSnes L < eb.
zigeunerisch adv. Me raJceraJia
r. Wir sprechen zigeunerisch S.
rommi'iU S; romnitschel G,
sg. pl. Zigeuner. Hai tu je
&tio rJ Bist du ein echter
Zigeuner? S. Me didva pai i
r. Ich gehe unter die Zigeuner S.
romeno; romöno („verheii-a-
tet* B) römäno L. zigeunerisch;
r. ürkulo Bachstelze L; r. nJc
Buche L.
romni Wl R G L S ; romnin B;
romnihi Bl romnim&iusch G, obl.
romnia B G römjes (I) B rommnja
P, pl. rommja P f. < eb. Frau;
Gattin; Zigeunerin. Jav kerdas
las (!) romniake Er hat sie zur
Frau gemacht B. Akana i
romja spädom adrin Jetzt habe
ich meine Frau eingesperrt B.
♦rustraf B [DtschJ Pt U 280.
rosten.
♦röstro B m. Pt n 280. Rost;
gerostet.
rdväva L; roäf, robaf, rowä-
wa B rovava S roob! R rowenn!
roowenni F rohedass, rhooho-
denn F, Pt H 267. M Vm 59.
< rauäva. weinen, beweinen,
heulen.
rSv^pen ; röwapenn B roben Bl
röwäpenn L m. Weinen, Geheul.
roza GL f. [Dtsch?] Pt II
280. < eb. Rose.
ruA BGS WP; rukk RBBl
P L, pl. rukka F T m. Pt H 270.
M vm 59. < eb. Baum ; ru-
keskgri macka Eichhörnchen L.
"^rukenggre L; rukjengere T
(»Bäume"), pl. f.? Obst.
*rund^pen; rondgpenn B run-
döpenn L m. [Dtsch] Pt H 277.
Kreis, Ball (= Rundung).
rtip B G T W ; rub Wl (,Süber-
werk»), Bl (»Gold*), rupp RL,
instr. ruppeha B m. Pt 11 274.
M vm 60. < eb. Süber.
*ruppäf B ruppewöna B [Dtsch]
Pt n 275. raufen (= rupfen?).
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— 71
rupeng^ro*^ ruppöngSro L m.
Silberarbeiter.
rupeno S; rubini B (»Silber*),
mppöno L. silbern. Me laha
rupene ISve Wir bekommen Silber-
geld S.
»rüstra B f. [Dtßch] Pt n 234,
280. Russ.
s
saben F Bl P m., vgl. san^ben
<C eb. das Lachen.
♦saja, saija, issaija B f. [Iti?]
Pt II 237. Eimer, Melkfass.
*saijäkri L f. Pistole.
*salaf B s. sanäva.
♦saldo B. lächerlich.
♦salmentö L m. [Itl? Dtsch?].
Lachs, Salm.
sanäva BGS sanjum B san-
jom G sandas S ; salaf B , vgl.
säva. lachen.
saneben; sanaben G m. i. q.
saben.
sanja BL; gen. sanjeskero B
f.? Pt I 109, II 238. Aal.
sdno BL; sano R, Pt II 238.
M Vm 61. < eb. dünn, schmal,
mager.
santenela] sentinelle R santä-
n^Ua L f. [Frz] Pt 11 239. Wache,
Schildwache.
♦santerwTstro L m. Schürbaum.
sdp L sap S; tsapp R sapp B
P m. < «op. Pt n 234. M Vni
62. Schlange, Otter, Blind-
schleiche; säpjönggro mäco Aal
L, ssappengre cäve Otternge-
zücht F.
"^sapdnepen ; sapänopenn L m.
Feuchtigkeit, Nässe.
sapäno B L sapeno S ; sap-
p^no, sÄppeno B ssappno T, Pt
n 236. M vm 62. < sapino
(Regen), nass, feucht ; dunstig B.
sap^vdva^ sapdva B L 174;
sap5wäwa L 247 säpäwa L. an-
feuchten (?) ; triefen.
*säpiln6nggro L m. Seifensieder.
sdpüni L; sappuni R saponi,
instr. sapon^ha B f. [Ngr] Pt II
336 f. M vm 62. < sapvmü
Seife.
*sarrman B m. vgl. < arma^
carman ? Eid.
säro B L ; sawo (!) R; vielleicht
hierher sarwestriall ringsherum B,
vgl. schare L, Pt I 275 f. M Vm
63. < saro. all R; BL geben
nur: Trumpf im Kartenspiel.
Pamgmioin hi s. Schellen ist
Trumpf B.
*sasaf , sasiäla B s. sastevdva.
saso ; sasso B L m. [Dtsch ?
Slv?] Pt n 241. M vm 62.
< eb. Deutscher.
*sastepaskp'o; sastopaskSro L
m. Arzt.
*sastfpen; sastopenn L m.
< eb. Gesundheit.
saster^ ,Eis* B, LS; zaster,
ssaster'R m. Pt U 224 f. M Vm
70. < eb. Eisen; Hufeisen;
bdro s. Ambos S.
"^sasterenaero L m. Eisen-
arbeiter.
sast^eskero B L. eisern ; s.
thdb Draht* L , s. drom Eisen-
bahn L.
sast^mo »eisig* L < eb.
eisern.
*sast^väva; sastowäwa L, vgl.
sasaf , sasiöla B < saskerväva.
heilen (itr.), genesen.
sasti? L, sas te? ; tschasdi,
schasdi, schusdi, schasdi, f as te B
sasde L-Aug hasti L, Pt I 370.
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72 —
< eb. und äaati? können, dürfen ;
ndne sas te nicht können B.
scufto L, »schädlich* B, „Heil* R;
sasdo G ssasto F, Pt II 241 f.
M Vni 70 f. < sdsto. gesund,
heil.
sdva BGLR; sa! G, Pt I
466, n 61. M VII 10. < eb.
lachen ; s. avri verlachen B
(Germ.).
savari „zaubern* (!) R B ; obl.
sawares B m.? [Ngr] Pt II 239 f.
M Vin 69. < savarts, salvaris^
*schwär. Zaum, Zügel; Gebiss R.
sav)0; sawio L ssawja F, instr.
ssaw'jaha F, pl. sauwja F m. [Dtsch]
Pt II 237. Säbel, Schwert.
savo ; ssawo F T sabo G ssaa-
wo F i. q. havo ; s. kai welcher F.
8. Je ram 1 Ecce homo ! F.
ae-but B s. Imt,
se-büti B 8. buti,
sei? G; ssei F; hierher viel-
leicht auch sse T, im Sinne von
„wenn*, Pt I 371, 11 237. M
VIU 70. können; s. v^la (es)
kann werden F. Sse kerävas
tfmenaa hütin 1 Wenn wir euch
etwas helfen [machen mit euch
Arbeit Pt 495] könnten! T.
*se-gamgpen B s. kamepen,
*senkos, sung B m. [Pin] Pt
n 339. Zweig; Gerte.
se'vaha B s. raha.
c
*serria B zirja R seria L sg?
f. Pt II 258. M VIII 65. < Sir.
Knoblauch ; seriöngSro goi Knack-
wurst B.
*serfa, *sarfo B f. [Frz]. Reh,
Hirschkuh; demo (!) s. Hirsch-
kalb B; eihni s. Reh, Damhirsch B.
*serwantitza B f. [Frz]. Magd.
*sarfäpönn B. das Wild.
*serwo L m. [Frz]. Hirsch.
*8ldo L. »fein, dünn*; ist viel-
leicht ein Pcp. zu sii^va.
sik Bl T, .Eile* B; sikk „eilen*.
J^^leiss* R, FTLL-Aug sigo T,
cmp. sikketer F siWdir B, Pt n
226. M Vni 65. < eb. schnell,
eilends, flugs, geschwind; ge-
wandt B ; sogleich T ; cmp. »erst*,
„zuerst* (?) B. S. pal i ruken-
gre-sikermaskeri Gleich hinter
der Baumschule T ist unrichtig
(Genn.); gleich -«Jfe „zugleich* B.
sikäf B s. sikerväva.
' sikeh 1 ; zlglo, sikkSlo L. ge-
wandt, schnell, emsig.
sikdo 2; siklo B. gelehrt.
si/cerdo', slkkSrdo, beeilt B in
butsikkerdo übereilt.
sikermaskeri; sikchem^kskri B
sikkermaskeri L, pl. sikkerman-
gre F. f. Schule; Synagoge F;
Lehre F.
*sikchemäskro B m. Schul-
meister, Kantor.
sikerpaskeri S ; sikkripaskri,
sikkerpaskri F sikepasken (!) S
f. Schule; Synagoge F.
sücetpdskero'^ sikkerpaskSro F
L, pl. sikkerpangre T m. < eb.
1. Lehrer, Schriftgelehrter F.
2. Jünger T. 3. Zeiger (an der
Uhr) L.
sikerpen; sikSpänn B sikker-
penn FL m. Lehre, Unterricht.
sikerväva, sikeräva B; sikker-
wäwa RBL sikäf B sikjöla B
sikkewapp, sikkerweles F sikke-
räwa L sikker ! G T sikkedas B F
sikketas T sikkdas, ssikkerdomm,
sikkerdass F sikkerdö GL si-
kerdo B, Pt H 225. M VIH 64.
In dieser Form sind zwei Verba
zusammengefallen : 1. lehren, zei-
gen, deuten. 2. lernen (hierher
sikjöla ß). Unrichtig ist : Sikke-
das je müh Ein Gespenst ist
erschienen B (sikerdas pes wäre
möglich).
*sikfrvdva man; sikaw^la pes
B, vgl. sikgr do. Äkdva sikervUa
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— 73 —
te vSla (?) glan koleste Er
b sich, dass er vor den
nt B (unter , nacheifern*).
a ; siliüi, sela, zilah B, instr.
1 B f. [Slv?] Pt n 240 f.
in 64 f. < sila, Gewalt.
äva, säerdva L siladas B
, silerdo L < silkervdva.
^en, besiegen; notzüchtigen B.
nctskeri; zimaskri L f.
rin.
naskero; zimaskro, siwmäs-
L m. < eb. Schneider,
medop^nn B m. Pföndung
'fräva s. les, p&nden).
nedo B; simmMo B sym-
, simmodi , versetzen* R
leto L m. Pt II 237. M Vm
Csimadi. Pfand; versetzt B;
ja 8. verpfönden B; sime-
ero TcMr Leihhaus B.
ihna B f. [Frz?] Pt H 238.
le; kova sihn^ke Küchen-
lirr ; servantitza sihneske
lin B.
nto L ; pi. sinte B S W sinde,
lisinde G^) m. Pt I 32 f. M
65. < pl. smte. Zigeuner;
inne von ^Kameraden* scheint
jbraucht in: Me pyom mer
mca Ich habe mit meinen
eraden gezecht S (J.G.L. S.
40). Mrre sinte rodedom
le Leute habe ich gesucht W.
ipaskero S m. Schneider.
ir L i. q. har.
ima L *simo L 268 m. f.
in 69. Stern.
vdva RBGL, stvdva?; zi-
a, siaf B suwäwa L sidum B
0 P, vgl. sldo L, Pt n 236.
III 65. < eb. nähen, flicken,
i^pcn; sTväpen L m. Naht
vo L [Slv] M I 37. grau.
*skarküni ? L s. starrgdhii
(unter ä),
*o WIL i. q. ho.
*sob Bl hält P 37 für mög-
lieh; vgl. unter sdvdva. Schlaf.
*sol6tte L. Leute.
*sollcherdo, *söllojördo B. vgl.
sow^U, Pt n 228. M Vra 67.
< vgl. saulcherväva, getraut;
vielleicht hierher:
*söllojerdepfenn B Trauung ;
etwa: söUochörde pen sie ver-
lobten sich?
songkai; sonnikeyR sonnegeiG
sonogai, songgäi, sonSgäi B son-
nigai L sonekai W m. Pt 11 227 f.
M VIU 68. < saunekai. Gold.
sonekasJcero S; sonägäskro B
sonikajäkro L sänakaskro S <! vgl.
aaunekuno. golden; Mahlschatz B.
*söni L s. sitni.
sonfaj somja S; sonnja, sör-
nie B sonnia L, obl. somies B,
vgl. stajnja, l [Slv?] Pt H 238,
245. M Vin 68. StaU, Schaf-
stall; Hundehütte B.
soske L i. q. haske.
sdvdva L sovdva RBGSF;
soäf B ssowenes F ssowess T
ssob! in massob , wachsam* B
ssoob! in massoob , wachsam* R
ssop! T sob! G und vielleicht Bl
in sob „Schlaf* sotum R sodum B
sutto B ssode F (pl. des pcp.)
Pt n 234 f. M vm 67. <saudva,
schlafen; s. t^ „legen* B, fgr-
sovdva verschlafen B.
Sovel L ; vielleicht hierher (vgl.
das Folg.) : kerdas an pes sowell
fing an sich zu verfluchen F, Pt
n 228. M vm 67. < sauel.
Eid, Schwur; Ehe L. ddva s.
schwören.
*ssoowell F ssowäU, ssowdass B
1) Nach Pt a. a. O. Ich finde das Wort in G's MS. rieht. M a. a. O.
it noch sente, sende bei ans Grolmanns WB. (vgl. Pt I 20).
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— 74 —
> vgl. satdcherväva, beschwö-
ren F; s. keteae sich verschwö-
ren B, ssowdass pes verschwor
sich (beteuerte unter Schwüren).
sdvelo-, sowöllo B söwälo L.
schläfrig.
sßvgpen] söwöpönn »Unruhe* B
sowopen , Lager* ssow'penn P
sowäpenn L, abl. ssomaster T m.
< savfpen. Schlaf.
8tajnja\ stagna R steinia L f.
vgl. aonja [Phi]. Pt n 238. M I
38, Vni 68. Stall.
süb S; suube B sub GBIS
suw B L züw L, instr. suwiäha B,
pl. subia G f. Pt n 236. M VHI
69. < suv, Nadel, Nähnadel;
bango s, Angelhaken L.
ȟmaskeri? ; suwmaskri L f.
Fingerhut.
sumepasJcgro; sunimepdsk^o L.
eifersüchtig.
aumgpen; summepenn L m.
Eifersucht.
sumevdva; summewäwa L [Slv]
M I 39. eifersüchtig sein.
♦ssun! (?); ssunin T; scheint
„träumen* zu bedeuten. Aw' sob
noch jek bisla, ssunin (Pt 500
ssun ?) noch Jek bisla 1 Ja (eig.
komm!) schilpe noch ein wenig,
schlummre (?) (noch) ein wenig ! T
(Sprüche Salom. VI 10).
sunq 1. B L, vgl. sunge B. m.
Pt n '226 f. M Vni 75. Geruch.
*sung 2. B s. ♦senkos.
swngdva B L swngevdva L ;
songawa B süngelaf B <C sun-
gdva. riechen, schmecken ; schnu-
pfen (Tabak) B; s. thuveli Tabak
schnupfen L.
*sunge B f. Pt n 226 ver-
mutet PL von sung, vgl. jedoch
das Citat. Blume. Akoja tüeni
s» Diese kleine Blume B.
simg^maskeri BL; sungmaskri
B f. wohlriechende Sache; Blu-
menstrauss B; Rose B; Schnupf-
tabak B.
sunt? süno?; ssuni F ssuno B
söni L, obl. sunes B, Pt II 234 f.
Traum. Akana hvm te lekaha
(= Ugeha för l^es !) tu mange
mer aünea avri Jetzt musst du
mir meinen Traum auslegen B.
8ur€to\ sureddo G surr^tto L
soretto L 85 m. [Fi-z?] Pt II 239.
P 26. Maus; Igel.
surepen L m. Geflecht, Zopf.
sureodca L. flechten.
8Üro L [Slv] M I 89. grau*
suvdva L i. q. sivdva.
s
Sach R B Bl T L m. Pt n 229.
M Vm 70. < eb. Kraut, Kohl,
Zugemüse.
♦sch&no B, Pt n 218. schuldig.
**tschansdäscha B. fünfzig.
**schariwa 1. R, Pt H 233.
< eb. ringen.
Saräwa 2. GL; tsharenaman
, preisen* R (= sie loben mich)
schare! schar! G, Pt I 405, 431,
ll 233. < eb. preisen, loben.
ifar^pen; schar^^ppen B schara-
penn L m. <I eb. Lob, Ruhm.
*schare pl. L, s. sdro. Pt I
275 f. M vm 64. < saro. alle.
^scharkeäf B. schnarchen.
*schasdi, ♦tschasdi B s. aasti.
äebnica Wl ; tshebenizza R
tschebnitza L, vgl. *tschepnitscha
f. [Bhm?] Pt I 101, n 187, 231.
M I 41. Galgen.
i^ BGFL; tshell R shel S;
hierher chischöhl , tausend* B,
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75 —
Pt I 223. M Vm 71. < eb.
hundert; Schock B.
üelengpro; scbell6ng8ro L m.
Seiler.
^ieleskero; 8chell6sk6ro L m.
Gensdarm.
ädo; schello RBL m. Pt 11
231. M vm 71. < eb. Seü,
Tan, Leine; Bind&den B.
^iüo L < eb. hunderster.
iengdrin L; schegari B f. Pt
n 66. Die Bestätigung des Wortes
durch L beseitigt Pt's Annahme.
Jagd.
'^i^andüno?; schgröndüno L
m. < vgl. ierandürd. Käppchen.
♦tscherendoskry R f. Pfuhl.
^e»vÄ*; tsheerly R scheriling Wl
tscherli L f. Mütze.
*iireskeri; scheriskri Bl f.
Boden.
äh-eskero B L T in. < eb.
1. Fürst, Häuptling; bäro ä,
König L. 2. Boden, Dachboden,
das Oberste; ä. kasseske Heu-
boden B; phüb'ä. Erdboden T.
i^o BILS; cheru Wl shero,
tshero R schere G P T schöro B
sh^o S m. Pt n 221 f. M Vm
71 f. < äero. Kopf.
*schldoL schidoB. glühend L.
Monde hi seh. .reuen** B.
^ L; tshü, tshiel .Beben« R
schü B tschiU T, Pt H 231 f.
M vm 72. < eb. Frost, Kalte;
Fieber; .kalt* R. Ä kerdas
pes Er verkühlte sich (?) B.
*schilaf B; das Verb scheint
durch das folg. Pcp. bestätigt zu
werden, frösteln.
Hldo L. kalt, frostig.
aUlo B, imio L; tschiUillo
^erkalten", .erfrieren* R schilo Bl
G schOilo G schTlo L < äilalo.
kalt, frostig ; ä. them Russland L.
*iäipen B m. Kälte.
*schillcherwäwa man B. sich
abkühlen.
»*schin B [Mg] Pt H 231.
Farbe.
ätn^BLm. Pt H 221. M Vm
72. < eb.? Hom, Geweih; ^n-
geakero aaster Hufeisen (?) B.
äingengero L m. Hornvieh.
♦sciüppla B f. [Dtsch ?]. Schaufel.
8komi\ skomi L, pl. schkör-
nia B schomia Bl R skomia,
Skomia P f. Pt H 233. M VUI
72. < eb. Stiefel.
♦schlawüni B f. Pt 11 233 ver-
weist raüssig auf 402. Feuer-
stahl.
♦>§fc;a S. Anna.
*äleferla S. Ännchen. Häja
la greli (= ker^la) nttri äleja^
ker^a ano miriSvJcer Ä Schlafen
wird meine Anna, einschlafen wird
mein Ännchen S (J.G.L.S. H 140).
ämenidna ; schmentana Bl
schmengtäna B schmindäna L f.
[Pin], Pt II 233. M vm 68.
Rahm.
Sdb B G Bl L S ; tshowe R
schob T shob, shöub, shöu S,
Pt I 221. M vm 73. < ädv,
sechs; schohbdöscha B tshower-
desh R sechzig; tshowtshel sechs-
hundert R.
söbto L; schobtato F < äovto.
sechster.
äol; schöhl B scholl L, pl.
joja R schola L f. Pt H 232.
M vm 72. < ä6j? Pfiff; Pfeife,
Pfeifchen (?) B; däva äola pfei-
fen L.
äol^vdva, äoldva?; schohläf B
schollewäwa L. pfeifen.
*schöhsi B pl.? [Dtsch ==
Schlössen ?]. Hagel.
soäoi L; tshoshoi R m. Pt II
224. M vm 73. < äoäai Hase.
iovengm S f . < eb. Sechser
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— 76 —
(Österreich. Zehnkreuzerstück, vul-
go »Sechserl").
*spenägro L in sp. them Schle-
sien.
Spüdva ; spilläwa L spül ! ,Stoss"
R spildum B; hierher wohl auch
spinaf in j^^an spinaf vorstecken B
und spieM »spendiren* B, Pt 11
248. M Vm 68. < eb. stossen,
schieben.
♦spilledlni L f. Stoss, Schub-
transport.
*äpilemaskert\ spillamaskSri L
f. in wud^skeri äp, BiegeL
ätachelengero P ; st^chölengro B
stächel6ngro L. m. [Dtsch] Pt 11
245. P 26. Igel.
Mdm S ; stadi B stadin G statin
L stadi S stading Wl stadi R f.
[Ngr] Pt n 243. M Vm 68.
< ätadiy ätddi, Hut.
stadiöngro B stätin^ngSro L
m. Hutmacher.
ätakeräva, ätakervdva ; stakke-
r&f B stakkerwaba B G L stakkerl
R H stakkerdass, schtakkerdass F,
Pt n 245. < eb. schreiten,
treten, stampfen.
Stakerpaskero \ stakkerpäskSro
L in ä. kaät Diele, Schwelle.
ätakerpen; stakerben R stakker-
penn L. m. Tritt, Schritt, Puss-
stapfen; Stiege, Stufe; Stand,
Gerüst.
Stamm S; st&mmenn BF scam-
min Wl stamin G Bl stammin
FL m. [Ngr] Pt H 243. M
Yin 66. <C eb. und skamin,
1. Tisch Wl; 2. Stuhl, Bank,
Schemel.
*Stamlo L. 90. Wilhelm.
♦stappiäfB. Ptn245. schrei-
ten.
Mr S; schtar F stär RBIG
L B, Pt I 221. M vm 73. < eb.
vier; i. desch F L waldäsch B
starweldesh R stärplä (^nur ein-
mal vorgekommen*) L vierzig,
*. beräengero vierjährig L, ä. buch--
lengero viereckig L, ä. Ji^engeroh,
ä. pirengero B vierfussig, i. hh'en-
gpi Laus (!) L, ä, korengero vier-
stündig L, stahrg^rtärg^nde vier-
fach B, ätdrende auf allen Vieren L.
ätaräva; staräwa B L schtarehe
F stardum R stardo L, Pt 11 246
f. M Vn 11. < eb. verhaften,
ergreifen, fangen; fischen R.
ätarepen; schtarpenn F [stari-
penn L. m. < eb. Geföngnis;
Gefangenschaft; Fang F.
*starrgöhli B stärgöli L, hier-
her vielleicht auch skarküni,
Schnecke L; das Zusammenfallen
der Bezeichnungen für so ver-
schiedene Tiere darf nicht ver-
wundem, vgl. P 26 und J.G.L.S.
n 184 1) f. Ptn247. Schnecke B;
Eidechse, Molch L.
ätärto; stährto, starto B starto T
stärto L. < ätcarto, vierter; «.
dives Mittwoch B.
ätäva; st^wa B R F steäf, stehla,
stäla „Luftspringer*, st^na B,
st6wa L steläva S ste! G L stie! R
steh! F T schtejan, stejass F stejom
G stan F stium L, Pt. 11 243.
f. < eb. springen, hüpfen ; ent-
weichen L ; stehen F ; i. pre auf-
stehn FL.
äfqpdskero; stehpascro T ste-
päskSro L m. Springer L; ä. kost
Springstock T.
ätepen-^ stiben R stepen L. m.
< Hiben, Sprung.
*stgrowizza L. f. (die) Leiter.
ätiläva; stildaf B stilläwa L
8tilldum,stildum,AngriflF*, »Beute*
R stilldo, schtülo F stildo L,
Pt n 246. < eb. 1. ergreifen,
verhaften; 2. „fühlen* R.
ätü^en\ stiläpenn L stilibin L
Aug stilSpen L m. < eb. Kerker,
Gefängnis; Gefangenschaft.
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— 77
iinma; stirma B sterna G stima
LB. £? Pt n 247. < eb.
Kater; Katze (?).
itopin; stoppin B L. f. [Ngr]
Ptn246. < eb.? Flachs, Lein,
♦schtrakk F [Dtsch] grad,
richtig; Hoi hi bango, te vel
seh. wena (?). Was krumm ist,
soll richtig werden F. (Ev. Luc.
ni. 5.)
♦stuppin B. f. [Slv]. Weg.
*shtumo S. Ochse.
*schüh8chaf B. schälen.
*schühscho, f. schuschi B. 8.
cuio, rein, sauber.
♦schufflaLF f. [Dtsch? Pin?].
Schaufel.
♦schuhuyü R m. [Dtsch]. Pt
n 228. Uhu.
AiA^ Bl S; schukkerRBGTL
shoker, tschuker B zschuker in
z. teme Jungfer Wl (= ä, temij
schöne Junge), cmp. schukketer T;
hierher auch zsukenzeig (!) Jung-
fer Wl (= ä. iat\ schönes Mäd-
chen). Pt n 223. f. M Vm 74.
<C eb. schön, lieblich, angenehm;
achtbar; fromm, artig B; stolz;
hell, glatt B; 5. tiwescre Früh-
ling T; poäuker; puschukker T.
sachte, langsam.
shutkerwrie R »rein*. < hike-
räva?
Mikerpen'y schukrepenn B F
tshukrepenn, schukrepen F schuk-
kerpennBLF m. < eb. Schön-
heit, Liebenswürdigkeit, Herrlich-
keit; Zierde, Glanz B.
htk^vava; tschukkowäwa L
tschukSjas B. trocknen, dörren.
' hiko; schukko B tschukko L,
Pt n 224. M vm 74. < eb.
trocken, dürr, verdorrt; mager B;
i. mos geräuchertes Fleisch L,
i, fndio Pickling B, ä. göwa ge-
dörrtes Obst B, ä. keräva trock-
nen B.
*schulSlo L. grindig.
äundva G L; schunnaf B F T
dschunnela T schuni B schun-
domm F schundom G dschundas
F L Aug schuntenn F schundo F
schuntlo GF, vgl. hunäva^ Pt n
221. M vm 75. < eb. hören,
lauschen ; i.pre aufhören L [Germ] ;
fpräundva verhören F.
äun^en B; schunaben G m.
< eb. Gehör; aweschünSpenn
Geräusch B.
iuma L; schürSna B, ssumja
F, pl. tschomeT f. [Bm? Dtsch?]
Pt n 503. < äüma. Scheuer,
Scheune, Speicher.
*schuma L i. q. *dschuma.
MU B; Schutt BFL m., PtH
229. f. MVm 75. f. < eb.
itUli 1.; schudli, schüttle B
schuttli BL f. Salat, Gurke B.
äuÜ£ 2.; schuttli f. Pt H 230
trennt es vom Vorigen. Schiess-
pulver.
*äutliaJeero ; schuttliakro B m.
Pulverhom.
ätUlo B Bl ; schüttle B L schudlo
B. < eb. sauer; ä, mol Essig?
f ä. söhro B, i, jaiTO L Sauer-
teig.
*schuw4f B [Dtsch] schieben.
♦tschüwerwittgko B [Dtsch?]
Pt I 100, n 192. schwül.
äHvlepen; schOwlopenn L m.
< eb. Geschwulst.
Mvleväva ; schüwlowäwa L.
< äuvfeväva. aufschwellen.
äavioL, ptn22o. Mvm76.
< iuvlo, geschwoDen.
äva L; swa B schwah B, pl.
zwaaneF f. PtH 248. MVni2.
< jaavin. ThrOne.
*ävako B vgl. haJco, < eb.
und svako, jeder; tschovakenenza
, gemein* B.
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78 —
*3valma B f. [Dtsch] < eb.
und ävalka. Schwalbe.
svento ; schwendo B L sy6nto S
[Pin] Ptn233. M.I39,Vm69.
< vgl. svjeto, heilig, katholisch;
b, divea. Feiertag, Festtag BL.
M^eto; schwetto L m. [Bhm?]
Pt n 233. M Vm 69. < svetos,
svjeto, Welt.
♦schwigaritza R f. [Dtsch].
Schwägerin.
tabvJc G s. tambuk.
*täfanäwa L i. q. taaandva,
tagdajo L m. Pt 11 287. M
"Vm 77. Becher des Zigeuner-
hauptmanns, vgl. L 40.
taisa BS; daisa B deisa OL
[Ngr] Pt n 287. f. M VEI 76.
f. < teisa. morgen; gestern;
heute (?) L. Für »heute*' hat
L auch hova dioea^ B nur kava
divea,
taiaarla ? ; teissrila, feisrila (!) R
des^rla , dessärla B nla (I) L.
< teiaerla, früh, morgens; Mor-
gen (?) R B ; i t. Morgendämme-
rung B. Aw t. ke mel komm
morgen zu mir! B.
*desarrlakgro B. in d. chäben
Morgenbrot.
^talfevdva L [Mg], antreffen,
begegnen.
tambuk L; tombuck R tainm-
puk B tabuk G m. Pt 11 284.
< tombuk. Trommel.
*tammpuk6ri B m. Trommel-
schläger.
tamlepen; tammlopenn L m.
Finsternis, Dunkelheit; pdä t
Dämmerung L.
tamloR; tamloh „trieb* (trüb!)
R tammlo TL, Pt ü 284. M
vm 77. < eb. dunkel, finster;
•Dunkel T.
tanervdva ; tannerwäwa L [Mg?],
reden, sprechen (?).
♦Tangerle T, Pt H 491*.
Gustav.
taperavaS tapgrväva; tapperaf
B dapperwaba G tapperwäwa L
t^pper! »Griff« B (= greife! Pt)
tappertas, tapperden P; tapperaf B
im Sinne von »prügeln* dürfte
davon zu trennen sein, vgl. unter D
(*dab€rdva), [Dtsch?] PtH 282.
f < tapervdva, fengen, ergreifen,
ereilen; begreifen P (Germ.); t
pral okova überraschen B; fer-
taperäva, vergreifen B; ferta-
perdaa u)aatea(?) Er hat die Hand
verstaucht B, fertaperdom man
Ich habe mich vergriffen B.
taperpen; tapperpenn L m.
Griff, "Fang.
tardo FL; tärdo FL 178,
dardo G F darrdo, darto F terdo,
tarto T; hierher auch derräf B
tartela T, willkürlich gebildete
Formen ohne Berechtigung im d.
Dialekt. Pt n 287. M Vm 79.
< eh.? und terdo. aufrecht,
stehend ; hom t ich stehe ; c^ t
es steht geschrieben F [Genn.],
tschiaf (= civdva) t gaw^kro
»vorstellen* B, wohl unrichtig.
tarnten G; dörmSpönn B
tamöpenn L m. < temepen,
Jugend; kleines Kind G (vgl.
unter tikn^perCj ; Kola vela i (?) t
Sie kriegt ein kleines Kind G.
tca-no GFTL, alt Form temo
RBT; demo RB dermo B, Pt 11
286. f. MVni80. <eb. jung.
taaandva L; dassedaf, dasse-
das B, Pt I 424, 449. MVm
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— 79
77 f. < vgl. tasf^vdva, tas^
vdva. würgen, ertranken, er-
sticken ; erdrosseln ; tan o pämn,
ers&nfen B.
^taschtaf B. aufmuntern.
tattal T datta! F. VieUeicht
nicht zu dad zu stellen, sondern
möglicherweise ein Wort der Kin-
dersprache wie im Dtsch, Slv.
Vater !
tatepen; tatt^pennB tatt^penn
BL m. <C eb. Wärme, Hitze.
tatprväva, tat^vdva? ; tattoraf B
tattdirwäwa, tattowäwa L datter !
G tatterdappes F. < *thatsjevava,
*thatskirvava. erhitzen, wärmen.
•datterwabasgro G. wärmend.
♦tofon; tattin L f. < tati,
Stube (ähnlich das gaunerische
.Hitz« L).
tato ; tatto R „erhitzen*, „Hitze*
BL dado Bl, Pt H 283 f. M
Vm 78. < eb. warm, heiss,
glühend ; setatto zu warm B (vgl.
die Anm. zu btU).
te 1. RBFTS; ti R fm hum ti
jnockes, unter „weichen*), t' R
F T d* T de, di „müssen* G de
BFTL-Aug ti, di F di T ta
(vor chas) T, Pt I 309 f. 310.
M Vm 78 f. zieht Pt's Nr. 4
und 5 zusammen. <C eb. 1. dass,
damit, ptcl. des Infinitivs entspr.
Ngr va; 2. wenn („zweifelhaft,
ob auch temporal* G), ob B (dehi
B wohl ^ te hi); natti {=na te)
damit nicht F.
te 2.R (in glitte pali, hin und
her = vom und hinten oder vor
und hinter) B (in mettetu, unter-
einander.= ich und du), L L-Aug,
t B F da B dad, dat G de B L
L-AugS (in psvo de brdl, Obst
= Apfel und Birne) to L, Pt I
S08 1 n 295. M vm 76. < eb.
und ta, und; jak t jak hin und
her F (= so und so?).
tel SW; tele L; wohl wie im
ung. zig. und bhm. zig. Dialekt
von t^e (adv.) zu trennen, vgl.
Pt I 297. M Vni 79 für diese
Dialekte. < eb. unter; Tel o
zenelo ruk me beä^'om, Ich
setzte mich unter den grünen
Baum S (J.G.L.S. H 140), T,o.
ruk beschdom, unter dem Baum
bin ich gesessen W.
teUd T; t^lel „Tier* B d^lÄll
BF tellal, t'llal, dellel F telall
TL delal G. < eb. und tilal.
herab, herunter ; unten ; unter —
auch im Sinne des lat. inter T F
[Germ.]; [0] hham diala t Die
Sonne geht unter BF, t te prdl
drunter und drüber L, Dzdva t
te prdl rebellieren B (= ich gehe
drunter und drüber); t h^rui
Schienbein B.
tUe S; tele RTL täle B dele
RGFT deele, daele, teile F
deili Bl, Ptn285 f. MVm79.
< eb? und tele, unten; hin-
unter; los, weg BF; T, k^rdas
ograi. Das Pferd hat verschlagen
B. Kov* o ntantii kerila t. Der
das Volk abwende F. [0] ban-
duk na dyas t. Das Gewehr hat
versagt B (= nicht los-gegeben);
delapp herab T, tölepübo unter-
irdisch B, gewiss unrichtig, t^le-
zuss unterwärts B (= t tnit dem
dtsch. zu?).
teledäno] teledüno B teldOno
L, vgl. *telstuno. < eb.? imterer,
unterster; t cholib. Unterhose B,
t trupo, Unterleib B.
telenX S teUni P; UleniQ) B,
obl. deHja G, pl. tSUfia P f. Pt U
170. P 26. Strumpf.
^lepenn B m. Ziel.
*telstano L i. q. teledüno.
»nerum FT tera(?)*F. Kaum
mit them zusammenhängend —
geh5rt wahrscheinlich nur der
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— 80 —
Grannerspracbe, nicht dem Zig. an.
Land.
tihfi^en B 8 m. Kleinheit;
kleines Kind. Dik je t te keake
äTikerl Sieh ein Kleines und
doch 80 schön! B (unter , nied-
lich"), Vejas nasgli tikn^aha,
Sie war schwanger S.
ttkno BTS; diknu Bl tickno,
dickno R L tikkno T F dikno
GP, Pt n 281 f. M Vm 84.
< eh. klein; kurz; niedrig B;
eng B.
tirach Wl girach Bl P ; dirach
RBGL, k^rach, kfrach S, pl.
diracha, dirachia B girSchä P m.?
[Ngr] Pt n 256. M Vm 86.
< eb. Schuh, Stiefel.
*dirach6ngri B f.? sg.? Leisten.
tirachengero\ tirichgingro R
dirach^nggro L m. < eb. Schuh-
macher.
Äro RBFLP fro P fer S;
diro G Bl tor, ter B tir T tiru
FT to P, pl. tre Bl, Pt I 239.
M Vni 84. f. < tro. dein.
*tischak B. Schwerlich richtig,
vgl. Pt n 289. Sand.
*tobaka^', tübäka S f.? [Dtsch]
Tabak.
nomo B m. [Slv] M I 43.
Thurm.
♦toss B. Morast.
tover RBFLS; tober Wl m.
Pt n'284. M vm 85. < tauer,
Axt, Beil.
traddval^Y'L trcui^dva; tra-
täwa, tratewawa B traterwawa,
tratawela T tradedi B, Pt II 290.
f. M Vni 85. jagen, treiben,
verfolgen.
transüri? L ; transheri R tran-
schüri B f.? [Frz] Pt H 291.
< eb. Teller.
h'ää RFL; trasch F f . < traS,
Furcht, Angst.
traääva FL, , Scheu* R; tahr-
schawa B trasch tut! F traaschen!
F traschelaSytrasclgaspesF trasch-
jum, traschjas „Ängsten* R, Pt II
292. M vm 85. < eb. förchten,
besorgen; t glan^ sich f&rchten
vor F.
traä^no ? ; traschino R <. furcht-
SÄi^?; „grausam*, „furchtbar* R.
traätüno; traschdQno L < trct^e-
tuno, ängstlich, fdrchtsam.
irebola L [Slv] Pt I 98, n 291.
M I 42. < trebola? es fehlt, es
ist nötig.
tremo; tr^mmo B dremmö L
m.. [Slv] Pt n 291. M I 42.
< eb. Vorsaal, Hausflur.
trianda B FS ; drianta G drianta
G driando Bl trianta L [Ngr]
Pt I 215. M vm 86. < eb.
dreissig.
triandäto; triando F triantäto
L F < tnantato ? dreissigster.
frm B F T L L-Aug S; trien R
tri B drin BG, obl. thrinen R,
Pt I 221. M VIII 86. < Mn?
drei; t, koppo (!) dreimal F, t
rikakero, dreiseitig L.
trinto L trüo ; trümto B tritto
FT < trüo. dritter; t dives.
Dienstag B, t kopp' zum dritten-
mal F.
trüdva; trissioäf, trissiöla B
trissäwa B L trissjola , trissjas,
tressias F [Slv] M I 42. zittern,
beben, zappeln, wackeln.
trisfrdvay tnservdva; trisseraf,
trisserwöna B. rütteln, schütteln.
♦trissiölSpönn B. Die Bildung
ist gewiss falsch. Das Beben,
t. phuveskero, Erdbeben.
trito s. trinto.
»tröhko B m. [Dtsch] Pt H
290. Rinne.
♦troppe pl. F. [Dtsch] Tropfen.
♦truj T; triebe B in t. parä-
liäha, „einmauern*, um.
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81
trufcU] triall B traijaU B P tm-
jull F trujall FL, assimiliert :
trajammande (= t mande), Pt I
296, n 289. M VH! 87. < eb.
um, hemm; ringsherum F. Hier-
her: troileste Jordan j um den
Jordan F.
irujum RL ; trojum R triumm
F, Pt M. ib. um, herum.
♦trukk F, [Dtsch, Pt am Rande
des Ms.], dürr.
*truki\ja L; trukuka (»nur ein-
mal u. z, von einem französischen ^)
Zigeuner gehört*) L [Frz bl6 de
Turquie] f.? Welschkom.
*trupSshero\ truppöskro B m.
Kamisol, Weste, Jacke, Schnür-
leibchen.
öT<poBG;truppoRBFTBlL
m. [Slv] Pt n 291. M I 42,
Vm 87. < eb. Leib, Körper,
Rumpf; Rücken B; mülo L Leich-
nam L.
trüi Ij l Fi U 292 f. M VEI
87. Durst.
tniääva L. dürsten.
trü^flo; trushilo , Durst* R
druschtUo .Durst* B (aber t. hom,
ich habe Durst B) truschlo F
tmschelo L. < tmsalo, durstig;
ileräva druschuleäha, verdursten
B ist wohl unrichtig.
truhil R; druschul B trusch-
schuU F truschull FTL m. Pt
n 293. M vm 87. < truSal,
Kreuz; Rückgrat [Genn.] ; Eicheln
(im Kartenspiel) BL; im Sinne
von , Segen* in : Kerdva o tru-
häespral lende, Den Segen über
sie machen, (sie) einsegnen B,
Dtfas amen o devleskpo truSuleSy
Er hat uns gesegnet B, druschg-
linde (= .truhdende) quei* B.
*truschsch'lijass wejass, er war
gekreuzigt T truschschullden,
truschscheldenn, sie kreuzigten T.
truSulenggro L m. Katholik.
tu S tu BFTLL-AugSW;
du G tut(!) F, obl. tutt R tut
Bl T F, dt. duge L-Aug, inst, tua
TF, Pt I 229 f. MVm 87 f.
< eb. du.
*tuba Bl f. [Dtsch] Taube.
tufeväva; tuffewäwa L duffe-
j&slo B [Frz] Pt I 243, H 314 ;
in anderen Dialekten nicht nach-
gewiesen, ersticken tr. B, ein-
machen L.
tumdro; t'maro F tumaroFT
tummaro f. dimari T dumaro, de
maro G demaro T L-Aug, Pt I
238. M vm 88. < eb. euer.
turne BFT turnen T temS;
du me, de men G tummee, temmee,
tumeen, temmeh F tumee F T
deme, teme, temen, tumenn T
täme S, Pt I 229 f. M VHI 88.
< turne, ihr (vos).
tur^lengero; turdl6nggro L m.
Fassbinder.
tureli B ; turäli B turdli L f.
Pt n 287. < turah'. Fass, Wanne,
Kufe; mdljaJcerit. B ist: Wein-
fass, nicht „Weinessig* wie B
will.
tuäni L; toschni Wl toschin
Wl B f. M vm 88, vgl. Ptn287.
Flasche ; zinnerne Kanne Wl B.
1) Alsa wobl elsfiMisehen?
Abhandl. d. DMG. XI. 1.
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— 82 —
Th
iidb; thaw, daw, dow B tab
Bl täw L, taabe pL? R. f.? PtH
298. M VUI 81. < tliav, Faden,
Zwirn; thävSakero IcMr BL.
Arbeitshaus, Zuohthaus (^: Spinn-
haus).
ih(m\ thau(!) Wl tanu RBL
m. Pt n 298 f. M Vm 81. < eb.
Tueh, gewebtes Zeug.
thanengero\ tannengro L m.
Tr^chmacher.
thdveskgri\ täveskri P f. Spinn-
rad.
them G; temm RBPT tem
F T ; hierher schwerlich terum F;
m. Pt n 295. M vm 82. < eb.
Land, Reich, Gegend.
^themeakero ; themmescrou Wl
m. eb. Landsknecht im Amt.
thövdva^ thoväva 8; tshobe R
doaf, dowena B thodass F dodi B
dhooten F. Hierher mag irgend-
wie *thoweghörben ^Zaum* R
gehören; vielleicht ist ein Zaun
gemeint, über den die Wäsche
gehängt wird. Pt II 299. M VÜI
82 f. < ihaudva, waschen:
thSvemaskp'O'y dowemöski^ro B
töwamaskro L in ^ cdro Wasch-
becken B, th. kh^ Waschhaus
B, thövemasJcfri turgli Wanne,
WaschgefÖÄS L.
ihdvepasJcen; töwapdskgri L f.
Wäscherin ; B bietet dafür thdve-
mdakeri gddü, , Wäscherei* (!).
thSvfpeti'^ tshowaben R döwe-
p^nn, dobapenn B töwäpenn L
m. Wäsche, Bleiche, das Waschen.
thüb ; thub 6 tub Jßauehopf er*'
F thuh B tuw L m. Pt n 297.
M vm 83. < ihuv, Bauch,
Dampf, Qualm; OHo kava th.
„verraucht* B (= der Rauch
vergangen).
ihm S; tuud R
B Bl thüt L S P f.
M vm 88. < eb.
deakero chdben Müchbrei
thüdeakfro päni Molke B.
Aulepen] tulSpenn, tüllSpenn B
m. < eb. Fett, Schmalz ; Ohren-
schmalz B; „Netz* B ist un-
richtig.
thulo] tulo R tüUo B L, Pt n
296. M vm 88. < thülo. fett,
dick; „Fett« R „ünschUtt* B;
th. ruk Linde B L, th. mos Speck
B, th. kerdva mästen R spicken B.
thüveli S ; tuwiölli, tuwiello B
tuwgli*G tubelli Bl tuwSli L
thüvgli S f . < *trujilli. Rauch-
tabak.
thüveskeri; tuweskri B. f. Esse.
thuvjakero; tuwiäkro L in
th. bar Herd, Schornstein.
thuvjäva; tuwiäwa L < thth
vjola. rauchen, dunsten, dampfen.
tut B tuth
Pt n 296.
Milch; (M-
u
via\ L. ach! 0 weh!
ii<5o B, Pt n 73. M vm 97.
< vuco. hoch ; u. pre^ steil B
(= hoch hinauf).
ulevdva\ ullewäwa L. fahren,
un F TS neben imd [Dtsch].
imd.
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83 —
vdgo (»nur einmal gehört*) B,
Pt n 88. M Vm 18. < erster;
vägester ; wag^ster B. einst, letzt-
hin.
vcUetCca; wallettitza, wallettetzi
F walletizza L f. Dienerin, Magd;
Thürhüterin F.
valeto; waletto RB wallöto B F
wallätto L m. [Frz] Pt 11 82.
Diener, Knecht; Gesinde.
väUnT voÄn RBLS; wallin
Bl m.? f.? Pt II 69. M vm 92
< vaUn, jäUn, Glas ; Fenster S;
Trinkglas T ; Flasche S ; An i (?)
V. hi pdni In der Flasche ist
Wasser S.
vdUnengero L m. Glaser.
^w^Jschi B (vom Folgenden?)
venerisch.
vcditiko; waldtsehitko R w^-
schodikko B walschdikko L <C vcU-
ditäco. französisch ; v. them
Frankreich, Welschland.
vaÜUi; waldtscho R waltschi
B (pl.?) walschdo L m. [Dtsch]
Pt n 88. < valdzo. Franzose.
♦walduri R m.? [Wnd} Pt n
82. Altar.
-rar, -val B, Pt I 92, 228.
M vm 93. < ver, vd. mal.
txw< WIRBG F T LS; wass F,
pl. wass, wast F, obl. pl. wastien R
m. £ (T), Pt n 86. M vm 94
< eb. Hand.
♦wäsdall B unerwartet (? = ans
der Hand?).
vasiengpro*, wastingSro L m.
Handschuhmacher.
vaateshp'O; wastiskSro L. Die
Formen wastengri Wl wastiengri
B sind wohl PI. davon; m.
< ♦wastingeri pl.? Handschuh,
♦waschge L-Aug, Pt I 304 f.
M vm 94. < vaä, wegen;
Miro bäro parkerpen w. tumare
<! tumdro) lachen phenava Ich
sage meinen grossen Dank wegen
eurer Güte L-Aug.
väva LS; wawa RBFT
awäwa B L waba, waben G wenn
F bes S aw! BT we! GL ab!
BIGL awa! T ab! P awen! L
awenn! T; aber! Bl vgl. P 43
ist wohl irrig ; wlum, bium, winm,
wie R bijum, wijas B wejass,
wejas, wegal FT winm, wejam,
wigas L weum L-Aug wabasgro
G wihno B in köwlg w. »ver-
welkt*, Pt n 52. M Vn 12 f.
< eb. kommen, werden; wess
wawa, wirst werden (?) T [Germ.].
Ho vtla kdvo ffrai? Was kostet
dieses Pferd? S.
väver L S ; wawerr F wawer
B E L-Aug waber G av§r S, obl.?
wawres F, Pt I 277, H 52. M
vn 68. < vaver, anderer; w.
ddd BL Stiefvater; v. dai B
Stiefinutter ; v. dives B L ein an-
dermal, »verwichen" B; vaver ende
L ein andermal, anderwärts. In
wawertschinaf lil£9 B ,>umschrei-
ben" ist v. wohl = ein ander-
mal, ein zweites mal ; v. koppe F
ein andermal.
vavercandea B;. wawertschan-
des (I) Ȋndern '^ R. anders; nane
V. Es ist nicht anders B.
^vaverkende B nacheinander.
vaverhender F; waver kinder
R anderswoher F auseinander R.
*vejando L [Pin] < bwjno.
ehrliebend, stolz.
♦weläwa, weaf B kaum zu
vdca, „ empfinden **. Me weläwa
bari dukende apo mande, Ich
empfinde grosse Schmerzen B.
6»
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84 —
veljüna S ; welljüna B L f .
[Dtsch]. Violine.
vend EBl vent E (, Herbst"),
TSP; wöndo B wenda L m.
Pt n 66 f. M yn 67. < eb.
vgl. auch vdndS, Winter.
venderja pl. BF L; wendria R;
dazu Sg. *wenterin ^.Nabelschnur*
B f.? [Ngr] Pt II 85. M Vm 94
f. < eb. und vendrya, Ein-
geweide; .»Darmkanal*.
verdo i. q. vordin,
verklin ; vemi S ; weimga, we-
ringa Wl wercklin, werkelin B,
pl. weringi R f. [Slv] Pt H 80.
M Vni 95. < vering. Kette.
vU RBL; wesch WIGW m.
Pt n 85 f. M vm 95. < eb.
Wald, Forst; Wüste F.
veäeskfro RL; weschiskro R.
m. < eb. Jäger, Förster.
veverica, vevencka ; weweritzka
BL beverXza G f. [Slv] Pt H 80.
M l 44. < vevencka, Eichhorn,
Eichhörnchen.
^vicepasken F f. Schaufel,
Wurfschaufel.
*viceräva, vicervdva. vic^äva
F ; witscherdass F. i. q. ctvervdvaj
civdva, werfen; v. trujal um-
blättern F.
*wichaf (?) B. anlangen.
*widedikko rak B m. [Dtsch].
< viditko rvk. Weidenbaum.
♦widder T [Dtsch], Pt II 492
erklärt: wieder; wohl: weiter.
Me acdva w. nit vmer jake Ich
werde auch nicht immer so blei-
ben T.
virta S ; wirtha , werda Wl
wierta L verta S £ [Dtsch] < eb.
Wirtshaus.
vochli P vochlin S vochni,
vochnrn L; wöchnin B wogli Bl.
f. [Wnd] Ptn 77. P 34. Fenster;
Fensterglas L.
vodi L; wodi f. L q. godi,
voida L f. [Slv] M I 45. Lenk-
seil.
voidengero L m. Riemer.
volafcro ; wuläki-o B L wolackra
Bl, pl. wulengre B wullengere F
m. [Dtsch] Ptn 83. P 23. Schaf;
Hammel B.
*wolta R [Itl] in schwakiwolta,
allzeit. < eb. mal.
vordin ; vwrdCn 6; wortin B L S
wurtin G S wohrtin B würtin L
wurtum L-Aug vurdi S wurdum
R m. Pt n 80. M vm 96.
< vorden, Wagen, Karren.
vordinengero ; vrurtin^ngöro L
m. Stellmacher.
♦wosolaf B [Itl] Pt n 85.
wanken.
rn RGLS vrin GFTL; ri,
wry R abrin T vri S bri L-Aug
avri BLS, Pt H 301. MVni4.
< avri, aus, heraus, draussen.
Giro hi avri Die Zeit ist aus B ;
Job hi vri ap e ätrösa Er ist
draussen auf der Strasse S ; Pefas
dran mer potCsa v. Es fiel aus
meiner Tasche heraus S; gradawri
(vgl. Pt n 145) geradeaus B
(Germ.).
vüdgr S P ; wuhter, wuther B
wuder G wuter, wunder F wut-
ter Bl wüter L m. Pt H 78.
M Vin 97. < eb. Thür, Thor.
vust B L m. Pt n 86. M Vm
97. < eb. Lippe.
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- 85 —
♦sammer^tta B f. Pt H 288.
Pistole.
zin; säbn, 86n B L f. Pt 11
253. M Vm 98. < eb. Sattel.
zenelo S; senn^lo B (in sennelo-
wisa Rasen) G T L senillo R senä-
to (!) Bl. Hierher wohl senelewaba
grünen G, schwerlich ein eigenes
Verbum (sondern = zenelo väva?).
[Slv] Pt n 254 f. M I 47. < eb.
grün; Gras G.
♦sehngko B [Dtsch?] Pt I 99,
n 289. anständig.
*sengSri (»von sen, der Sattel,
also Sattelpistole ?") L f. Pistole.
zero] seero BFL sero RF;
hierher auch s^hro »Teich* und
vielleicht durch ein sonderbares
Missrerständnis auch ^utlo z,
.Sauerteig* (!) B, vgl. Pt a. a. 0.
m. [Slv?] Pt n 239. M I 15.
< eb. See, Meer; Teich B.
zerves ; serwes B L sarwes T
dscharwes G. links; Jee z.; gas^r-
wes linksab B (= nach links).
zervo; servo B L sarwo F [Ngr].
Pt 11 254. M Vni 98. < eb.
link; ap [of] z. zur linken F.
zi; si L s. dzt.
zor; söhr, sör „gewaltig* BL,
Soor .genau"
M VIU 98
F
T, F f. Pt II 253 f.
f. < eb. kraft;
Schärfe; Krampf; Gift L.
*soorledas er stärke F.
zörel^en ; soorlopenn, soolopen
m. Macht, Erafb.
zdrelt?', sorgli B L, Pt II 239.
1. Nerv L. 2. Schwefel B.
zoreles; sorölis B sorgles L.
< zoreles, stark; laut B.
zdrelo; sorlo RT söhrlo B
sorölo B T sor olo, soralo, soor lo
.Macht* T, soorlojsoorlo .Macht*,
.Kraft* F; sooslo (!) F, cmp.
sor'lidir B. Hierher wohl auch
soro G, cmp. soroter F. < zorelo.
stark, fest, gewaltig, hart B;
«. gddzo Hehler (= zuverlässiger
Mann) B ; Khardaa sooslo (I), rief
laut F (wohl unrichtig, da das
Adv. zu setzen wäre); Akana
jass (= chas?) soröla (?), Jetzt
hustet er B, ist nicht ganz ver-
ständlich.
*sorlett, dschorett L [Rm zio-
rile, zorile, dreifarbige Winde?].
Blume.
zv^iiriy zumi S : summin R B L
f. [Ngr] Pt U 254. M Vm 97.
< zumin. Suppe.
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ZWEITER TEIL.
ÖSTLICHE MÜNDART.
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Vorbemerkungen.
1. Unsere Quellen fori die ö. M..A. sind:
1784 gesammelt von- Ch. J. Kraus. MS;, Grammatik und
Wörterbuch s. Pt I 17, N^ 16 und Z.p,M.G. XLIH. XIX.
Wenig später Zippeis .Verbesserungen in demselben MS.
1887 von mir aufgezeichnet, 1890 und 1893 veröffentlicht
in Z.V. P.S. XVm, 82 f. und Z.D.ÄtÖ. XLn, 457 ff.
2. Schon die grosse Zahl von polnischen Lehnwörtern in K
•und Z's Materialien macht es zweifellos, dass ein Teil dieser Samm-
lungen nicht dem Dialekte der deutschen d. h. der unter deutscher
Bevölkerung lebenden und neben ihrer Muttersprache nur noch
des Deutschen mächtigen Zigeuner angehört, sondern dem der pol-
nischen — ein Umstand, der die Benutzung dieser Materialien für
Granmiatik und Lexikon des deutschet Zigeunerdialekts recht miss-
lich macht. Auch erlaubt xlie Handschrift keine genaue Scheidung
zwischen dem, was K und was Z angehört (vgl. 4). Ich habe nur
da, wo Z ganz augenscheinlich den ersten Aufzeichner korrigiert,
die erste Aufzeichnung mit K, die Korrektur oder Ergänzung mit
Z bezeichnet, im übrigen jedoch den Wörtern nur K Z beigeschrieben,
wo ich sie von den von mir aufgezeichneten (S) scheiden wollte.
3. Die Anlage dieses zweiten Teiles ist von der ersten inso-
weit verschieden, als bei den meisten Wörtern die Verweisung auf
den ersten Teil als ausreichend angesehen, daher die dort bereits
stehende Berufung auf Pt und M hier nicht wiederholt wurde.
4. Mundartliche Verschiedenheiten zwischen K und Z*s Zigeu-
nerisch bestehen augenscheinlich (z. B. — uvav K gegenüber gvav Z
beim Verbum, u. a.), doch lässt sich bei der oben berührten Be-
schaffenheit des MS. eine bestimmte Abgrenzung natürlich nicht
durchführen. Die Sammlung S ist zu wenig umfangreich, um
mundartliche Verschiedenheiten entnehmen zu lassen. Zeitliche Ver-
änderungen und verschiedene Auffassung derselben Laute seitens
der Aufzeicbner spielen auch noch hinein und erlauben vollends
nicht, mundartliche Eigentümlichkeiten mit Sicherheit au&ustellen.
5. Die Schwankungen in der Schreibart sind hier bei weitem
geringer als in der w. M. A. Bei meiner geringeren eigenen
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— 90 —
Erfahrung in der ö. M. A. konnte ich weit weniger als in der w.
aus eigenem zur Entscheidung über Schreibung und Aussprache
gelangen und musste in der Eegel K Z folgen.
6. Auch hier wurde, wie bei der w. M. A. häufig die Analogie
der altertümlicheren Dialekte als entscheidend angenommen; so:
a) In mehreren Fällen, in welchen K Z e im Stamme haben,
z. B. berä^ belvle, habe ich a gehört, auch in deutschen Lehn-
wörtern wie falda neben fdda. Wahrscheinlich liegt hier ein Ein-
fluss des deutschen Dialekts Ostpreussens vor. Die altertümlicheren
Dialekte des Zigeunerischen bieten in solchen Fällen e wie E Z ;
und so habe ich geschrieben.
b) Häufig schwanken in den Aufiseichnungen e und i; in
Stammsilben bieten die altertümlicheren Dialekte gewt^mlich i, in
Ableitungssilben e — wonach geschrieben wurde.
c) In Stammsilben bieten E Z nicht selten o für a der
altertümlicheren Dialekte — so phoss, roschkirvava — griech. zig.
/7U#, ung. böhm. zig. phus; vgl. rum. zig. ruäau, ung. zig. ruäää,
böhm. zig. ruäav; auch Z hat mschto. Ich habe mich an die
Schreibung mit u gehalten. Wo E u in der Endung des Nomens
bietet, verbessert meist schon Z in o, z. B.: E matu — Z mato^
wie ich mit den altertümlicheren Dialekten geschrieben habe.
d) Wo die Schreibung zwischen Tennis und Aspirata
schwankt, waren die anderen Dialekte massgebend ; so wurden z. B.
Z kellava, tan, tem, pennava als Jcheldva, uum^ them^ phendva an-
gesetzt, vgl. rum. zig. than^ phenaü (aber hflaü, Um), ung. zig.
kkelä, thal^ them, phend, böhm. zig. khelav, than, them^ phenav.
Über die Aussprache der Aspiraten in der ö. M. A. s. Z.V. P.S.
XVm 88.
e) Wo c neben s im Anlaut verzeichnet ist, z. 1^. in süc,
zig (= dk), wurde nach der E^mologie s gesetzt.
f ) In einigen Fällen schwankt bei E Z die Schreibart c
(tsch, cz) — dz (dsch, z, dz), z. B. tscharo, dscharo, dschiaro —
wo cdro geschrieben wurde vgl. griech. rum. ung. zig. caro, böhm.
zig. cäro. So auch in Lehnwörtern, wo natürlich die Schreibung
und Lautung des Originals massgebend ist, z. B. chodsch EZ —
poln. choö; angesetzt: choc. Z's 2 halte ich für (Ü und habe da-
nach geschrieben.
g) Auslautendes v wurde mit E Z und den altertümlicheren
Dialekten als solches angesetzt, obwohl ich in diesen Fällen nur f
gehört habe, z. B. jof, dlfcaf, dzgnaf S gegen E Z Jav u. s. w.
h) Bei E gehen viele Verba auf -nvav ans; Z schreibt in
allen solchen Fällen -evav. So thue i<^ auch in Rücksicht auf die
Analogie der anderjn Dialekte — halte übrigens -uvav für mund-
artlich (bei E's Zigeunern) vollkomm^i berechtigt
In Fällen wie gib, äul^cdva, aar, wo man nach der Etymologie
ßv, cuV, cor erwarten könnte, folgte ich Z's Schreibart, von der
abzugehen keine anderweitige Aufzeichntmg berechtigt.
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— 91 —
7. In einigen Fällen, wo die Auf Zeichner vollen Vokal bieten,
schreibe ich e. So schreibt Z das auch im polnischen und russischen
Zigeunerdialekt häufige Verbalstammbildungssuffix kir ^ das seltenere
ker dürfte K angehören. Ich habe die betreflfenden Verbalformen
nicht selbst gehört, setze aber mit aller Zuversicht kp* an —
z. B. roschkirvava Z roschkerdjum K = ntäkerväva. Auch sonst
bietet E Z oft i, wo e einzusetzen ist, z. B. dschinnava d. h. diendva S.
8. Gewisse Wörter, welche in der w. M. A. ihr anlautendes a
nicht mehr haben, wie avri, akai, akova u. a. niussten hier noch
mit dem Anlaut a angesetzt werden, da K Z sie noch in dieser
Form hörten. Das war freilich vor ca. 100 Jahren, und es ist
sehr wahrscheinlich, dass dieses a heutzutage schon gesch¥runden
ist, wie es ja schon damals zu schwinden begann. Aber wir haben
keine ausreichenden Aufzeichnungen aus neuerer Zeit, um diese
Veränderung zu bellen (vgl. da dives S mit ada KZ — als ein-
ziges Beispiel). Nur v&va habe ich für avdva auch hier angesetzt,
da die verstümmelte Form auch schon bei K Z die gewöhnliche ist.
Aus dem oben angeführten Grunde habe ich auch die Formen mit
Anlant-tf (KZ sf), nicht die mit h in Fällen wie so^ sir — ho^
her als Schlagwörter angesetzt; es ist zum mindesten nicht aus-
gemacht, ob die durch einige Beispiele belegbare Veränderung des
* in Ä sich über das ganze Gebiet des Dialektes erstreckt, oder
etwa mundartlich eng begrenzt ist. Auch darin wurde jedoch eine
Ausnahme gemacht — hom und nicht aom^ da letzteres auch in
KZ's MS. minder häufig ist.
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oidTXi K cdva K; dschawa,
tsch^la, atsch! tschium, tschas,
atschle, tschle. > eb. bleiben.
ada KZ; ad, adda KZ da S.
in da dives^ pl. ada KZ, Pt I
269. M Vn 4 f. dieser; a, rik
hier, a. rik hrik von hier weg,
a. dives K da dives S. heute.
adava KZ, addäwa, dawa, f.
adaja KZ; adeija, deia, obl. sg.
m. > dava, dieser; So vela a.?
Was wird daraus werden ? (= was
wird dieses?).
adei Pt I 256. M VH 4 f.
hier, da.
*ado^) KZ; addo. Pt I 271.
M Vni 29. dieser (?); a. rik
hier(?); an a. kMr^ in diesem
Hause.
adova; adöwa, odova, dova,
obl. m. doles', adoles, adulles, f.
adulla. > dova. dieser (?).
adoi{?); aduj > doi\ da.
adrdl, drdl. > dran, heraus?;
innerlich; aus; oben, oberhalb;
A. 0 mui Gaumen (?), avri d, o
foro, ausserhalb der Stadt.
adri?; adry > drin, drinnen;
hinein.
♦af [Dtsch]. ob.
afta S i. q. efta.
aglal KZ glal\ glall > glan,
aglan, vor; längstens (?).
oÄ»; akka, Pt I 257. M VH 5.
dieser; a. rik von hier; „woher*.
akana\ akanna Z kana K. M.
ib. > kana. jetzt, nun.
akava\ akkäwa, f. akaja; ak-
kaia, akkeia, kaja, kai, obl. m.
akkaUes: Pt I 257, 264. M VH 5.
> Tcava. dieser, jener.
akSi K Z akkei, kai, Pt I 256.
M VII 5. hier, da ; a. ^ okui
hier und da.
ak(a\ akkla, Pt I 260* so,
solcher (?); A. 8%k v^ha bokalo
tot (?). Wie (? — so?) geschwind
hungert dich; a, dür soweit, a.
harga so lange, a. leid sovielmal.
akiakes ; akkiakke, akiakk6,
akkiaka, akkiakes > keake. so.
A, gejas adava So ist das zu-
gegangen , Sir jov gelo , a. jov
pefas Wie er ging, so fiel er.
akiasavo; akkiassavo, akessawo,
Pt I 252. M Vn 11. solcher;
so (?).^
akiases ; akkiases. einiger-
massen, so ziemlich.
*ako; akko, okko. der, dieser.
akoij akui K Z ; okoy, okey,
oke, okke, okuy, okekey, P I 256.
M Vm 29. dort, da; a. fe kai
hier und da, überall.
aJcote', akkote. dorthin.
akova ; akköwa, akkuwa, akuw-
wo, kova, f. akqja ; akojja, akkuya,
1) Entsprechend oda der altertümlicheren Dialekte; vgl. adoi, ahoi
für älteres odoif okoi.
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93 —
obl. m. akknlles, f. akknllo, akolla,
pl. akulla ; vgl. noch unter k<yva
> kova. jener ; soleher (?) ; akorik;
akörik von dort her(?); »woher*?
K Z ; opokuy rik jenseits.
^altarus m. [Lth]. Altar.
amärOj amarOy märo > eb.
und maro. unser.
ante S amen E Z ; amee, mee,
obl. amen K > eb. und men^
me. wir.
♦amposhla f. Pt? vgl. L 118 i).
Bild, Gemälde; devleakeri 2k, Götze.
an EZ; ann EZ. (^n S. ge-
hört wohl nicht hierher, sondern
ist das deutsche »in"), in; A.
ado drOj in der Zeit, zu dieser
Zeit.
anäva ; annaf, an! anjum. > eb.
bringen.
cmdraL innerhalb; a. o. fSro
innerhalb der Stadi
andre EZ; andri, andry, vor
Vokalen andr*. > eb. in, auf,
an, zu; a. sare in allen; dzin
andr-o mereben. bis zum Tode.
anger; wänger E o anger Z
m. > eb. und angär, jangär.
Kohle.
op E Z; ab S ape? EZ > eb.
auf, an ; apekai rik diesseits E Z,
apokuy rik jenseits E Z.
apalal\ apallall. !> palal,
hinterwärts.
crproiEZ aprdl EZ prdlKZ;
aprall > prdL drüber j idva
prdl übrigbleiben (Germ.).
apralatuno f > praidüno,
oberer.
apre?] apry, apri Z pri E;
vor Vokalen apr'. > pre. auf;
a. jekvar einmal, adui apry da-
rauf, vuderesUr apr-o vüder von
Thür zu Thür*; kham apri' dzala
Die Sonne geht auf; aiyom apri
Ich kam herauf; apr-o vast zervo
links; Piro pri ph'O Fuss vor
Puss.
arman?; arma; pl. armftna,
armanja, Pt 11 58. M VH 10.
> *ssarman ? B. Fluch ; armdna
kerdva, armanja kerdva, fluchen.
annandmi EZ; armandyini,
armandini, pl. armandinja f. Fluch.
armin; armen, pl. armja, arm-
jiah f. [Ngr] Pt 11 58. M VH 10.
Eraut, Sauerkraut, pl. id ; o. äacha
Eohl.
drOy pl. aari m. > Jdro. Ei;
Hode.
arro E Z ; ahro m. > jarro.
Mehl.
avdva E i. q. vdva,
avri E Z ; avry > eb. und tr*'
vria. aus; draussen; a. dral o foro
ausserhalb der Stadt.
avrijal ? ; avryjal. äusserlich
(adv.).
B
backt Z; bächt E f.? > eb.
Glück. Ada b. nan* hi menge
godevero Das ist gewiss (! = Glück
uns! Pt) nicht klug E.
bachtalö Z ; bachtallo < bach-
tSlo. glücklich.
bachtalüno Z; bachtäluno E.
glücklich (nicht: »unglücklich* E).
bakrengp'O] bakringero m.> eb.
Schäfer.
bakreni? ; bakrinni Z f. Schaf-
herde (kaum: »Mutterschaf* Z).
bakri; bakkri, bakeri Z f . M
Vn 15. Schaf (schwerlich: »Schaf-
herde* Z).
bakro; baköro, bakkro > eb.
m. Schaf, Hammel (nicht: »Schaf-
herde* Z).
bal-, pl. balla Z. m. > eb.
Haar.
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— 94 —
lalewia; bälavas, balwas, ball-
was, ballavas m. > ♦♦bablewas
R. Speck.
bah'cäno Z. in b, mos Schweine-
fleisch.
balicni KZ; balitschngi, pl.
baHtschja f. > ♦baUitschi R. Sau.
baliio KZ; baltscho Z baUu-
tschu ^Schweine*, pl. balletschi
m. M Vn 15. Schwein.
bahal 1 KZ; baUwaU, belval,
obl. balwakke, pl. balwija f.
> bdrmd. Wind, Luft.
balval2 1LZ', belvel, ballwall,
bellwal, dt belwiakke m. > bre-
vuL Abend; dt. zum Abend.
*bellwiakro. abendlich.
*wallwijakro. windig.
balvle S; belvgly Z, M VH 21.
«bends S; spät Z. 0 dad vela
Jdre b. Der Vater wird abends
nachhause kommen S.
*banerväva; bannervaf K (wie-
der gestrichen, wohl vonZ) [Dtsch].
fluchen, schwörwi.
banges, irrig (adv.); phendva
b. sich irren, irrig reden.
bcmglo s. bengcdo.
bango > eb. krumm; Tu hol
i. Du bist ein Schuldiger (crimi-
natus), Pt n 76. bang^-dumes-
Jc^O] bangedumeskero, bucklig.
banäkerväva ? ; banschkinrava,
bannskirvaf, banschkgrdo >
*pannschkirwäwa. biegen.
bar 1 ; barr, pl. bäära m. > eb.
und bar. Stein.
bar 2, bär f. > eb. Zaun,
Oarten.
bareno; barenno > bcrr^no.
steinern.
barf^en ; barrjepen m. > bdr^
pen. Wuchs.
barj^vdva Z; burjevava (!) K,
barjohla, barjuf I burjuf (!) K, bar-
•jejuöi, barjaddo, barjando, bur-
jando (!) K > barevdva ? wachsen.
batro > bdro. gross; sehr;
b. btduidigo manuä sehr un-
geduldiger Mensch ; i. iereskero;
b. scheriskero, iKönig; bareJoea-
keroKZ] baro da. herzhaft, gross-
herzig.
bartpel^pen K Z ; banreleppen
„das Reich* m. > eb. Reichtum.
barveles adv. reichlich (Genn.).
barvelo ? barvalo ; barwaUo
> barvelo. reich.
ba$doa KZ; baseväva, baSf^
vdva K Z ; batschovaf , baschuf !
baschjum, baschadjum, baschedo,
baschendo > eb. klingen; bellen,
spielen, Musik machen; baäendo
klingend.
baäemaJcero m. > vgl. ba^ä^-
maskero. Musikant.
baäepaakero m. > eb. Musi-
kant
baSno m. > eb. und ba^lo.
Hahn; FUntenhahn (Genn.).
bastardo m. > eb. Schelm.
beng\ pl.? benga m. > eb.
Teufel.
bengaloj bcngvalo KZ bengelo
K Z bangtö S > bengvälo. teuf-
lisch; aberwitzig; dumm ZS;
Thorheit (?) K Z ; Kik manuä na
anMa akiasavo b. Kein Mensch
würde solche Thorheit . . . (un-
leserlich im Ms.); b. drab Un-
kraut Z (= Teufelskraut?). Na
hal tu b.f (= dinälo?) Bist
du nicht dumm ? O phüro cävo
hes buts godzvero, o klein^der
h^ kun bangleder Der ältere
Knabe war sehr klug, der kleinere
war der dümmste S.
b^o Z; b6ro m. > beiv. Kahn,
Boot, Schiff.
b&cä Z barä S, pL berscha Z
m. > batü, Jahr.
beräesker&; berschiskro > eb.
jährlich (?).
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*besso xn. [Dtsch]. Oebiss; b.
salveskro Z ?
beMva*y bSschafy bescb! besch-
jum, bescbto, beschto > eb. sitzen,
wobnen; b^bto hi er sitit.
*beSetmno. sitz&big, sittsam
(Germ.).
beschte, pl. »eng, dicht* Z
(= sitzend).
'*' beeto m. rothe Rübe.
biäv ; bjay, biaf, pjav m.> biäb,
Hochzeit
btbache f. > eb. Unglück.
bibadUala; bibachtallo ,, Un-
glück" K > bibachtelo. un-
glücklich.
bün LKZ; bybi, bi > eb.
Muhme, Vatersschwester.
bibutjakgro; bibutjakkero; vgl.
büii. ohne Arbeit.
büaiepaskero ; bitschatscho-
paskro K, vgl. iacfpaskero, un-
gerecht.
bic^vdva] betschevaf, becze-
wawa , bitschu ! bitschedjum,
bedscha^um, betschijas, bitschid-
jas, bitschede > eb. und bicdva,
schicken, senden ; betschijas lileha
Er hat gemeldet K.
bidcajaJcfro; bidariakkro, vgl.
dar > vgl *bitahra. furchtlos.
bidevUhwno ; vgl. devd, gottlos.
bidevleskero; bidewliskro. gott-
los (Genn.).
bidoiaktro ; bidoschakkro, bido-
.schjakro, vgL doi. imschuldig;
ungestraft
*bidäddigo [Dtsch). ungeduldig.
bidzimaskero ; bedschimaskro,
Ygl. diiben. leblos.
McOüdio; ygl. dzüdio < bidi-
udia. unrein.
bigodj<Mkfro\ vgl. godi > eb,
unverständig.
bikandedo; btkand^no; bikan-
.dado; vgL ktmddva, ungehorsam.
bikepen m. Verkauf.
bikevdva ; bikkevava , bikuf !
bikedjum, bikkadö > eb. und
bikmdva, verkaufen.
biho^ bikos?; bikko, bikku,
bikkus m. > biko. Kugel, Flinten-
kugel.
biladiv^do; vgl. ladiverdo.
unhöflich, unv«rschAmt.
*billandjewawa, Pt 1 127. zer-
schmelzen.
büeväva; billevav, billavava,
bellavaf, b^lljöla, billedum, billado
> bäj^äva, schmelzen.
bälekei; billekäy, billekej [Lth
bille u. zig. kei]. irgendwo.
*biUisHr [Lth bille u. zig. sgr^
sir]. „erst wie* (?).
bifnafauäeskero\ bimanuschis-
kro. unmenschlich.
bimerepaslcero K Z ; bimare-
paskero, vgl. merfpefa. unsterblich.
bipacepaskfro ; pipazzepaskero,
vgl. pacepen, ungläubig.
biparhprpaskero ; biparkir-
paskio, vgl. parkerpen > eb.
undankbar.
bipatuvakero, YgLpaiuv. ver-
unehrt; unhöflich,
bipimaskero?; bipinaskero; vgl
piben. ohne Trinken.
biprmdzkerdo? ; bipinschkerdo,
vgl. prtndzerdva, unbekannt.
bäfU?; pirilli f. > birHin.
Kammer..
birUn; pl. bimja f. > birlin,
Biene.
bisasto-, bissasto; vgl. sasio.
ungesund.
bfsäkerdo; bissylkirdo; vgl.
säkerävcL ungezwungen.
bitsteräva, biaterväva; bisterjal
> biaerdva, büterdva, vergessen.
bii > eb. zwanzig, b, te jek
einundzwanzig u. s. w.
büto^ bUto > biäta, zwanzigster.
bivant, Pt II 68, 406. roh
(vom Fleisch) {= j/Uc),
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96
biza f. > eb. Rohr, Rohr-
stab.
bizorelo; vgl. zorelo. kraftlos.
bizorjakero] vgl. zor, unver-
mögend.
bldvatOy blavato > blavato,
blau.
blavdvaj blävdva; blaav ; blade-
jum, blaadö > eb.? xmd bläva?
bladdva. hängen.
bliko\ blikko, blikku; vgl.
balico m. Ferkel.
blundzäno. verirrt^ irrend.
blundzemen. irrend.
bhmdzervdva? ; blundschevvaf
K [Pin], irren^ sich verirren.
bobo] bobbo, gen. bobboskero
m. > eb. Bohne.
bokh; bok, bock f. < eb.
Hunger.
bokhelo, bokhalo; bokallo,
bokkelo, bokelo, bokello, bokkello
< bokMlo, hungrig, geizig ; Km
sik veha b. tot (?) ! Wie geschwind
hungert dich! KZ.
bokkepen ; bokkopen m. < vgl.
bohhel^-pen. Hunger.
bokhjevdva ; bokjevftva Z.
hungern.
boläva; bollaf > eb. taufen.
bolepaskero K ; balepaskro.
himmlisch.
bolepen ; boleppen , bolloben,
baleppen, ballepen m. > eb.
Himmel.
bonc Tä\ bonze, bone, fonze,
vonz« fPln] Pt I 816. nur (— sei
es, d. h. höchstens?). Adava hi
b, sdben Das ist (einfach) lächer-
lich (= Lachen). BJ akana
penjas mange, Man nu? hat er
mir (jetzt), gesagt K?.
bori-, obl. borrja f. Pt H 358
(nicht 3581 M). M VH 23. Schwä-
gerin, Schwester der Frau.
bov; büf, böf, pl. böowa m.
> bob. Ofen.
brarymta? f. [Dtsch]. Brannt-
wein.
breda f. [Dtsch] Pt H 416.
Schädel, Gehirn.
brisindo?; biischendo K m.
> eb. und brütn, brüind. Regen;
b, dela es regnet, b. dino ; b. dyino
K geregnet?.
brdl f. > eb. Birne.
brunmiaskero. bräunlich.
o c
^brunepen? (aus dem vorigen
erschlossen), braune Farbe.
brüno > eb. braun.
♦pot-potK [Bhm. bud'-bud'?].
bald -bald (sive-sive).
bugles. adv. weit, breit.
buaby bucklo?] bhughlo >
bucJuo. breit, weit; buglenakes-
keri; buglanakiskri Ente.
bujnepen\ bujnipen m. Stolz.
buino\ buyno > boino. stolz,
prächtig.
buklkmen, geschlossen.
' bvklervdva, schliessen.
buklo, bukus? ; bukklo, bukkus
m. > biiklo. Schloss, Haupt-
schloss ; Wudra hom te ven apro
b, dme Die Thore müssen ge-
schlossen werden.
buko, bttJc; bukk, bukko m.
> buko. Leber (auch als Schmei-
chelwort gebraucht); b, kaulo,
Lunge.
bül f. ; pl. buija f. > eb. Steiss.
but, büt KZ, butsS; bot, bots
K, comp, butter, buttir Z. > btU,
büt, viel, sehr, allzu ; b. vi säno,
ist allzu dünn KZ; cmp. mehr,
weiter.
♦butelgo m. [Dtsch?]. Flasche.
büt£ S; buti, bütin, butinn K
f. > batm. Arbeit. Tu dzd ap
i b. Du wirst auf Arbeitgehn S.
bvXjakero, geschäftig.
buzadi'^ bürach Z buzoch K,
pl. busecha f. > bus^? Sporn.
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— 97 -
cefnvn; pl. zefnja f. > cefni,
cefni. Schale, Schuppe.
celo. cilo [Slv] > eb. ganz.
♦cela K (= cirla? vgl. slovak.
zig. < cirla, cirla J. G. L. S. L
241). lange, adv.
zigudna Z, suknudschia K, obl.?
nnd pl. ? zigudnja Z f . > ♦tschukk-
juhti B. Brennessel.
*zingermen. runzlich.
cipa; zippa, z^ppa, cepa f.
[Ngr] > cipa. Haut, Leder.
cipakero\ zippakro. ledern.
cirdava\ cirdevdva KZ; zer-
tele K („ist nichts* ! Z) zirrdava,
zivrdevaf, cirrdewaf, zirdejum,
zirdödo > cerddva. ziehen,
reissen, pflücken, schleppen; c.
^ abgewöhnen (ein Kind);
c. pää zerreissen.
cirdepanger%\ zerdapangri K
f. > cerdepangert. Saite, Strick.
drd^paskm; zerdepaskeri Z,
pl. zerdopangere (!) f. Strick, Saite.
ctrOf ciro; dt. cijruske, instr.
zyroha (von einem Thema *cirtM,
*ch'os m. > dro, c^o; jek c.
eine Zeitlang; Kei lila adava
ado c.?. Was wird es för ein
Ende nehmen ? (= wohin nimmt
das die Zeit?) Z; dtnuike zu
rechter Zeit
cocha K; ssocha, ssochcha Z
f. > eb. und iocha, Kleid,
Weiberrock.
*cochakeri, Bock, in telletuni
ssochakri Unterrock.
cornio [Pin] Pt n 256. fremd.
iacenes, gewiss, in Wahr-
heit; Jov avila c. 'Er kommt
gewiss.
cacepasJcero ; tschatschopaskero,
pl. tschatschepangre m. > eb.
gerecht, aufrichtig; Richter; c. rei
Richter, c. khir Gerichtshaus.
cacepen ; techatschupen K tscha-
tschepen Z m. > eb. Grerechtig-
keit. Recht, Rechtsgang.
caces > eb. recht ; Mre tscha-
tschis amenca Mein rechter Bluts-
freund (?).
caco > eb. und cdco. gerecht,
wahr, recht; c. vast die rechte
Hand.
caddva\ tschaddaf, dzaddawwa
man ; tschadde ! tschadijum >6ade-
vdva. speien, vomieren; c. man
mules Ich speie mich zu Tod.
Abhandl. d. DMG. XI. 1.
cdjevdva > caleväva. satt
werden, satt sein.
cakeräva, cdkervdva ; dschaker-
ava K, diakkerwawa Z > caJcer-
vdva, hoflfen, warten.
cakerdvay iakervdva; tschak-
kerava, tschakkervava > caker-
vdva, cakevdva. decken, bedecken.
cakerpen ; dschakkerpen m. das
Warten.
cakerpen ; tschakkerpen m.
> eb. Decke.
caleväva ; tschale veha, tschaledo,
Pt n 201. M Vn 27. bewegen;
c. man sich rühren.
*cdlo > calo. satt
cam ? ; tschamm, pl. tschamnja
£ > eb. Backe, Wange.
camdva ; tschammava, tschamm !
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98 —
tschamjum, tschamdo > camer'
väva, ccmi^dva, käuen.
iamedini?; tscbammedine, pl.
tschammedinja f. > iamedini,
Ohrfeige.
*tschammlöcli f. > Samelacha,
Kinnbacke.
^72^?; tschann Z tsanji E
(sg.?) — pl. tschanga, tschanna
KZ f. > eb. Knie.
cangengfiri; tscbangingeri K
f. Schürze.
6är Z; tscbarr K f. > eb.
Gras.
iardva KZ; tschäär! > eb.
lecken.
cdro Z; dscharo, dschiaro K
m. > eb. Schale, Schüssel, flache
Schüssel.
cd-va s. aidva,
iaverinK; tschewren (?), czaw-
rän, pl. tschavemja, czawrinja,
obl. tschawerjin f. > cdverin.
Küchlein.
idvö S ; tschawo K Z m. > eb.
Knabe, Sohn, Kind; Mre iäve
noch hi tdme Meine Kinder sind
noch jung S.
cib? KZ; tscheb , tschep f.
> Üb. Zunge.
Sei K Z S ; tschai, gen. tschakero
abL tschater f. > iai, Mädchen,
Tochter.
iekat\ tschäkat, tschekkat, cz^-
kat m. > eb. Stime, Schädel K(?).
*celanto m. [Pin]. Kalb.
cilo s. cBlo.
*iemachfmen, gestirnt.
cemachi; tschem&chi K pl.?
i. q. ceroäo.
ieroSo Z; tscheroscha, tschSro-
scha, Ptn 197. MVnSl. Stern.
ce' ZS; vgl. &ici > eb. nichts.
Mre na kerdom 6. Ich habe
nichts gemacht S.
ätbc£> ; tschiballo m. > civalo.
polnisch, Pole.
&ben Z; tschiben m. > eb.
Bettstelle, Lager; Streu.
&ict\ dt. üieake^ tschetscheske,
tschetschiske >*^ eb. nichts; ciieske
zu nichts (inutiliter Z), Dzdva S.
zugrunde gehn ; Avle ciceake Sie
sind zu nichts geworden.
dik m. > eb. Koth.
cika\ czeka, tsch^ka, tschikka
pl. f. > eb. das Niesen. Man
l^na c. Z c. ddva K niesen.
6im$ne?', (cemoni?)] tschim-
mohne, tschomone > cömöni.
etwas.
cindva; tschinnaya, tschin!
(„Tinte* K, berichtigt Z), tschindo
> eb. hauen, peitschen; zer-
teilen, schneiden; schreiben.
dindo m. > eb. Jude; „geizig*.
ünepaskero^ tschinnepaskro m.
> eb. schaif , schneidend ; Schrei-
ber.
cinepen ; tschönngpen, tschenni
pen, tschinnepen, tschinnepa m.
> eb. Wunde; das Schreiben.
itngerdva, cmgervdva^tschmgi'
raf, tschingirwaf > eb. schelten,
streiten; hauen.
Üngerdo > eb. uneinig,zänkisch.
cingerpaskero > eb. zänkisch.
hngerpen m. > eb. Zank.
ciriklo; tschirriklo, tschirroklo,
tschirikklo m. > eb. und cirklo ?,
üirkulo, Vogel.
civdva^ ctvervdva-, tschywawa,
tschevervava, tschiv ! tschof ! tschyf !
tschidjum, tschiddo, tschoddo,
tschedo, tsch^werdo, tschoddando,
vgl. cardeväva. > eb. und civer-
dva. legen, werfen ; setzen, pflan-
zen. £ kachni iivila aaro (!)
Die Henne legt Eier, Mdnttia
civ^na pen precel e rende Die
Menschen lehnen sich gegen die
Herren auf, Hom Udo liegen.
civerpen; tschewerpen m. > eb.
Wurf.
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— 99 —
ion; czonn m. > eb. (nur:
Monat). Monat, Mond.
ior?; tschoor > eb. Bart.
^ HL > eb. Dieb.
iaräva Z; cordäva Z, ci/r^-
väva; iordevdvaZ; tsohorovafK
tschorde! tschoordjum, tschorde-
jum, vgl. üvdva, > ioräva, ior-
läva, werfen, schütten, giessen.
iSräva; tschoor! tschoordjum
> eb. stehlen.
i&repen m. > eb. Diebstahl
ior^ea. schlecht (adv.).
iorerö KZ &ro KZ; tschor-
aro, tschuroro KZ, tschürerö S.
^ iorero und iör^lo, arm, arm-
selig, gering ; ünterthan ; schlecht;
cori möl, schlechter Wein.
cardckanes Z ; tschurachanes K
czorachdnes Z. > idröchdnes.
adv. heimlich.
iavacham] tschobachani f.
> covdchdni, Hexe.
iovachano ; tschobachano m.
> iavdchäno, Hexenmeister ;
»gehext* ; , geheim* (Verwechs-
lung mit einem anderen Wort
> i&rochdno),
iovkfrpen m. Hexerei.
iovJc^rvdva ; cokpvdva f ;
tschöwkirrvaf ,tschokirvava, tscho Vi
kirves, tschocheraf > vgl. iova-
ch^vdva, zaubern, hexen, behexen;
dovkerdo; tschövkirdo, zauberisch.
iuü Z ; tschutscho K f . > eb.
und dudin. Euter, Zitze ; Biäva i.
saugen; varcla iucakri Brust-
warze.
cu3o KZ tschuhscho, tschuscho,
dschüdscho > eb. und Suio. rein,
klar ; leer ; »reif* (?) ; ätamvn, hi c.
Der Tisch ist unbesetzt; cuÜ
dzamba Frosch (im Gegensatz zur
Kröte).
cumedäva ; tschummedela.
küssen.
ium^pen ; tschunmiepen m.
> eb. Kuss.
dttmevdva ; tschunmiovaf,
tschummevava , tschonmievaf,
tschomdevaf, tschummadö > eb.
küssen.
iunger m. > eb. Speichel.
iungerava^ iwngervdva ; tschun-
gerjum > eb. speien.
iupni f. > eb. Peitsche.
Mri^ iuri\ pl. tschorje f.
> <Jur», iihrin. Messer.
iundmi; tschuridyini Z f.
> äurtdkii. Stich.
iufje ;tschorje,tschorije,schurge,
tschorghi f. ? > eb. Such; 6. ddva
stechen.
Oh
chctben Z; chapen K, instr.
chamaha m. > eb. und ckäben.
Essen, Speise.
chai^väva-y chatschola, chad-
zohla , chadschöla , chatschijas
> eb. und chaiäva, chaäerdva,
chaäervdva. brennen , fcmkeln,
hell sein.
chadJcgrdi KZ; chatschkirdi f.
> chaifrdi, Branntwein.
chaihfrdo > chaierdo, heiss,
verbrannt.
chaikerpen m. > chaogrpen.
Hitze.
cfiadkerväva Z ; chatschkirvava
< YgLchaädva, anzünden, ver-
brennen.
chadveH? KZ; pl. chadweja f.?
< chadvelf Dukaten.
chamasJcero. gefrässig.
7*
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— 100
cham^dva ; chamovaf > •ham-
tsohinäwa. gähnen.
*chandotannes, *clianotannes,
Pt I 127. essend.
cfumcUeväva f ; chandschola
man > chandzdva. jucken.
chdro-j charo m. > eb. Schwert,
Degen.
chas ; chass m. > eb. Husten.
chasäva; chassawwa, chassof!
chassejjum > chaaeväva, husten.
chdva S; chava, chavaf, te chall,
cha ! cheyjum, chalo K Z > eb.
essen.
chelado'y chöUado > ♦kelladoB,
von Pt a. a, 0. mit >^ chelädo
zusammengestellt, m. Busse.
cÄ^; chew, chchew, gew, pl.
chewja f. > ch^. Grube, Loch,
Höhle, Ritze, Wunde.
chindöva K s. cknidva,
chindi Z f. „Stall* Z, Pt no-
tierte: wohl „kothig**!
chindo m. Betrüger, Lügner
(Genn.).
chniava^ chnjiava,chnava,chin-
dawa, chnin EZ, chni! chnij!
chindjum , chinjum , chchindj^,
chchindo, chchindlo Z > chin-
äva, chineväva. cacare ; betrügen
(Genn.).
chniben Z m. > chmepen.
DurchfaU.
choc KZ; chodsch [Pin] Pt
I 315. obgleich. Ch. na kameha,
zum wenigsten (= wenn du auch
nicht willst).
choch^no'y chochano, chochemo
(?), chochenno > eb. falsch, er*
logen; Lügner, Betrüger.
choch§pen m. > eb. Lüge.
chocher ,BUtz* Pt I 69, pl.
chocherra m. Pt 11 160. M VTE
65. Pilz, Schwamm; baro ch,
Pilz.
chockevdva-, chochuv! choched-
jum, chochedann, chochado > eb.
und cfiochäva. lügen, betrügen.
choferdvaj chofeväva, chojer"
vdva man', chojuvaf K chojewwaf,
choijervas, chojuf! chojjejum,
chojjerdum man, chojerjum K
chojjedo; hierher auch choche-
vava „zürnen" K > eb. zürnen,
sich ärgern; ärgern, erzürnen;
Men l^ te na chqjervas Dass
wir sie nicht erzürnen.
♦choli, istr. cholaha m. Wirt(?).
choUn] cholo K cholen f. > eb.
Zorn.
♦cholinjakri f. Zom(?).
choliry'aJcero; cholenjakro >eb.
zornig.
choluv] cholluv K choUuf Z,
pl. chalo vva, cholewa, cholewa
m.; f. (K) > choUb. Hose;
Strumpf (?) K ; lole chalowa
.Strümpfe* K (= rote Hosen?!).
chomer m. > eb. Brotkrume.
cÄor, chor > choro, chor, tief,
hohl; nur adv.? 0 tnaco dzala
ch, andr-o panin Der Fisch
schwimmt tief im Wasser.
chor dl f. > churdtn. Pferde -
futter, d.h. Zerstückeltes, Häcksel).
chordoj churdo? > chwrdo.
klein, zerstückelt ; ch. maro Bro
samen, Brocken.
dad Yi^ ddd ILZ-, dh&d Z
dada K ist Vocativ? m. > eb.
Vater.
ÄiZa?; talla KZ > eb. dann.
d<md K; dant, pl. danda m>
> eb. Zahn.
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101 —
danderäva E Z danddva ?
dandevdva ? ; danderla , dandel,
danderl > danderdva, dandp''
vdva, beissen.
dofidgrpen m. > eb. das
Beissen.
dar, dar? f. > dar, Angst,
Furcht.
daräva > ddrdva. furchten.
darefndo (pcp. des vorigen),
furchtsam.
ddrelo KZ; däräno > eb.?
und adr^o? furchtsam.
dava s. adava,
ddva E Z S ; dava, deh ! dijum,
dino, dyno > eb. geben ; d, adri
anspannen (die Pferde) E, Me
sdre kam e bcere-äereskereate dine
Wir alle sind dem König unter-
than EZ.
dd EZS; obl. da EZ, pl.
dheija, obl. deien K Z f . > dai,
Mutter.
desto m. > desto. Stock,
Peitschenstiel.
dM KZ; desch > eb. zehn;
d, o jek eilf u. s. w.; d, ver sÜ
tausend.
d^to KZ; deschto > eb.
zehnter.
d^vel; devgl, diewelKZ; debel S,
pl. deVla KZ m. > eb. Gott.
*devleku7io, devlehdno, gött-
lich, christlich, heilig.
dica\ detza f. > eb. Schnur,
Angelschnur.
dicevdva ? ; dizzevava, dizava,
dizzjöla, dezohla, te dizjul, dizul
„sichtbar*, dizijum. aussehen,
fesehen werden, scheinen. Nan
i mro d^v^l te dicdl (? dicjSt)
Gott ist unsichtbar (= Gott ist
nicht zu sehen).
ddkdva^ dikhäva-y dikkava, dik!
dikdum, dikhjum > dikdva,
sehen.
dik^pen] dikkepen m. Besuch.
diklo ; dikklo m. > eb. Hals-
tuch, Tüchlein; nakeskero d,
oder moskero d. Schnupftuch.
dmaIo,ainelo?; dinallo, dönalo,
dynallo, dinello > dmelo ? toll,
unverständig.
*dipaskero (von ddva). frei-
gebig.
dives KZ S; pl. divessa m. >eb.
und d^ves. Tag; paä d. Mittag.
divesa^ div^sara; diwessa, di-
wessin, diwessara > divese? bei
Tage, untertags.
cUvjo > eb. wild; wider-
Uch (?).
doha s. dosta.
doleske > eb. deswegen.
dorik^ dort-, pl. dorrja, dorja
f. > ddrm. Schnur, Band.
dosta, doha > eb. genug.
doä KZ; dosch, pl. eb. ? f. > eb.
Schaden, Strafe ; Schuld ; .schul-
dig*.
doädva ; doschjum , doschlo
> doSdva. melken; Gurumnia(?)
hi doilt Die Kuh ist gemolken;
doälo thüd, gemolkene Milch.
do^aÄ^o?;doschjakro. schäd-
lich.
doävalo K Z ; doschwalo > eb. ?
mangelhaft; schuldig.
dova s. adova, odova.
drdb; pl. dräba m. > eb.
Arznei; Kraut („in genere").
draberdva KZ, drabervdva\
drabbervava, draberdjum > dra-
berväva. beten.
draberpaskero in d. lil Grebet-
buch.
draberpen m. Gebet
dräi s. adrdl.
drom ; dromm m. !> eb. Weg,
Reise.
**trommen m. > dromin.
Thaler.
drovent, droven K Z; dröwent,
drovint > droven. sehr.
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— 102 —
*dublado\ dubblado [Dtsch?].
doppelt.
♦duchaki-o (?). geistlich (Germ.).
ducho m. > eb. Geist ; Athem.
dild\ dhüd m. f. > eb. Licht;
»Talglicht* ; jakengeri d. Aug-
apfel ; wohl unrichi^ ist dhudidir
, lichter*.
dai > eb. zwei ; d, ver zwei-
mal.
dmio > eb. zweiter.
dvJc ; dukk f. Vielleicht hier-
her ^) auch thuga, thugha, thüge,
tüva, pl.(?) thüge, thugS, abl.
thuginder f. > eb. Schmerz;
thuga : Elend, Not, Mühe, Sorge,
Traurigkeit.
dukala; dukalla man ]]> eb.
es schmerzt.
dukedo KZ; dukkedo > eb.?
und dukedo. schmerzend.
"Hhugeno, thugenno, thuganno,
thuganö ^ vgl. dukedo, traurig,
betrübt.
*thagavaf, thuguvava, thuge-
Yoeha, thugjuf I thugS I thugedum,
tugejum, thuggejum. 1. betrüben.
2. sich grämen, trauern. Es sind
wohl zwei Verba: 1. dnJeervdva?
2. duk^{dukf^?)vdva ? formell zu-
sanunengef^en.
dumo ; dummo, dommo m. >eb.
Rücken.
dvmvk ; dummuk, pl. dummeka
f. Pt n 185, 315. Faust.
durd^no\ durrdeno, vgl. duafi-
vdva. verirrt. ^
dür Z; dur, cmp. düriddir
> dur. weit (adv.; adj.?) und
dura, > duro. weit (adj.).
Die beiden Formen scheinen
oft zu wechseln; Str dür hi
Oumbvna? Wie weit ist Gum-
binnen?
dural KZ; durftll > dural.
von weitem, entfernt (procul).
durßvdva; durjjevava, durje-
jum; hierher dordjevava,dordjoha,
dor^ufl dordedjum »verbüstem*
(? undeutlich im Ms.), > eb.
irren (nur im Wege ?).
durkerväva ; dürkirrvava Z
dori keraf K > eb. und durk^-
vdva?, wahrsagen.
Dz
dzesJcfres, kühnlicL
dzeshgro. barmherzig, herzlich;
ch6r-dz, tiefsinnig.
dzi K Z ; dzi, ssy, ssie, obl. dzes,
instr. sseha, pl. ssija m. > eb.
Herz, Seele.
1) Pt f&hrt thaea 11 307 swar unter d, aber getrennt von dukh aaf —
ohne Erklftning. M erwfthnt sie überhaupt nicht (vgl. VII 47). Die Schreibang
y tbng bei K Z liesse gegenüber Y dokh »Metathese der Aspiration" an-
nehmen; doch machen die eben auch von K Z gebotenen Formen diüÜL, dukalla
die Annahme einer solchen in dieser M. A. fUr K dokh wieder sehr zweifelhaft.
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103 —
Dz
cßaben-, abl. dschamaster m.
<C eb. und dzapen. Gang, Heise.
*dschatscherkla, dschotscherkla,
jaczärrka f. [Pin zacierki] Pt 11
213. Muss.
*diaddawwa man.? di. man
mtUes?,
*diagva K; »unbekannt* Z f.
[Pin]. Zunder.
diamaahero, Gänger.
diamba f. > eb. Frosch.
daaanbüna ; zambüna Z f.
I> diambSna. Tabakspfeife.
*dscliftna pl.? >vgl. schänoB.
Schuld, Schulden; Me preüker-
vdva e dsch. Ich bezahle die
Schuld.
dzangalo > dhing^. wach.
diangevdva ; dschanguwawa,
dschangufl K > eb. wecken.
dzdva E Z S ; dschiava E dschav-
waf, ds&la EZ dscha! gheijum,
geijas , gene , gehlo , dschalo (!)
> eb. gehn, reisen ; Adava hi
miäto dschalo (I Pt) Das ist gut
gegangen Z, Akidkea gejas adava
So ist das zugegangen.
dieUo Z; ^llto, jfelto, dschilto
> eb. gelb.
dzffiävaS; dschinnaf, dschinn-
avaf, dschinel, dschindo, dschindlo
> eb. und diandva, wissen,
kennen ; können Z (wohl im Sinne
des poln. umi^ö); cBsindo offen-
bar).
*ۆenio? dschentscho m. [Lth
jentas]. Schwiegersohn.
dziöenj dziben, gen. dschimas-
kero m. > c^ipen, dziben. Leben.
Abi. dzimaster > eb. ewig adv.
dzido, dztdo > eb. lebendig.
«fötfeo; dschikko [Pin], Pt 11
818. wüd.
dzÜa Z; zyla, iyla f. [Slv]
M I 48. Ader; Sehne.
dzimasJcero. lebhaft.
divmaater s. unter dziben.
dzm EZ; shin > eb. bis.
dzivdva Z ; dschivovaf, dschyf !
dschydjum > eb. leben.
cUivö [Pin] > eb. ? i) lebendig;
Quecksilber.
didv EZ; dzöf f. > diSb.
Hafer.
dz6viiko\ dzöwittko Z. von
Hafer; dz. phos Haferstroh, di,
kurmen Hafergrütze.
cüsukW', dschukkli f. > eb.
Hündin.
dzuldo E Z ; dschoklu m. J> eb.
und dzukel, Hund.
dzungcUo, dzung^lö '^dzungflo,
hässlich, unrein.
dhmgl^pen m. Hässlichkeit.
diuv E Z ; dzuh, pl. dscbüüa f.
> eb. Laus.
E
efta KZ; afta S > efta.
sieben; c. ver-deä siebzig.
eftarto ? Pt H 489 (*) > eftato,
siebenter.
emberü'j emboris? (undeutlich
im Ms.) m. [Pin]. Ingwer.
emborka f. [Pin]. Eimer.
etya E Z , engja ? ; engia >
enfa, enga, e, ver-deä neunzig.
enjarto?; engiarto > ^yäto?
ery'ato, neunter.
♦evro, ewro m. [Dtsch] Pt IE
108. Ufer.
1) In: Hol tschawa hi Was da lebt T, will Pt tschawa in dschiwo Andern.
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— 104
F
fededer?; fedidir > f^^,
fededer. besser.
^fetucha Z f. [Dtsch: Vortucb,
Pürtuch]. Schürze.
fUecin ? filicin ; filizzin, filizzen,
pl. filezia, filizja? f. > fUecin.
Palast; grosses Gut.
♦fahnevav, fahnöhla, Pt 11 391.
gefallen ; fabnola mau, Es geMlt
mir, Miäto te dinervav te doch
na te fahnevav Wohl dienen und
doch missfallen.
fonce s. bonc.
forloco; forlozzo, pl. forlozja
m. > eb. und forlocin, Hand-
schub.
fdro K Z S ; foro , forus m.
> eb. Stadt
*fratari8\ frateris, obL pL
fraterjen m. p)tsch]. Verräter,
Schmeichler; falsch.
*fraterpen m. [Dtsch] Pt IE
394. Verrat, List, Falschheit.
♦fratervitkes. fälschlich (?) ; f.
chochedas Er hat fälschlich ge-
logen.
*früeis4ra S [Dtsch + t€i8aar<i\,
frühmorgens.
fi*üJco ? ; fressko > eb. lustig
adv.
fül m. > eb. Exkrement.
G
gahdva i. q. gibdva,
gäd; gh&d, pL gahada m. > eb.
Hemd.
gädzi K Z ; gaji, gahji, gagi,
pl. gadscha, gaja f. > eb. Weib.
gddzo KZ; gajo m. > eb.
Mann, Deutscher.
*galamdschaK; „unbekannt* Z
f. [Pin]. Ast.
*ganni(?) > eb? Schoss.
garevdva] garuvava, garuf!
garudum, garudjum, garedjum,
garedo; gäraddö > eb. ver-
stecken, verbergen.
gdv, gaf KZS m. > gdb.
Dorf.
♦geischka f. Pt 11 143. grosse
Eidechse.
g^', gheer f. > eb. Krätze,
Eäude.
g^alo; geehralo, ghörilo, ghe-
reUi '^ gerelo. räudig, krätzig;
girali dzamba^ Kröte.
»5^0, Pt n 141. elend (Pt
grindig?).
gibdva^ gtbeväva, gabdva ; ghib-
baf, ghibavaf, gibbevava, ghaaf?,
gaava ?, ghabbaf , kabewaf, ghabela,
gabela, ghib ! ghibbuf I gibbedjum,
gabedjum, gabbadö > gij^vdva^
gwdva. singen.
gibepen ; ghibbepen m. > gye-
pen, Stimme, Gesang.
gil\ ghil, ghile, gille > eb. R,
vor (auch = lat. coram) ; g. adova^
vordem ; g, sdrende öffentlich.
♦gillö > **gill R. entgegen.
^giletuno i. q. glaletumo,
gilt; ghili f. > eb. Lied.
gindva ; ginnava, gennena, ghin-
naf, gendlo, gindo, gindlo, vgl
kenddva > eb. rechnen, zählen.
^ KZ; ghyv, ghyf m. >jtb.
Schnee; dela g, es schneit.
giv ; ghyv, ghif , ghüf , pL ghüwa
m. gib. Getreide ; Weizen, Korn.
*gjurtko K Z; ghyurtko in g.
phu8 Kornähre, g. ffelda Korn-
feld.
glal s. aglcd.
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— 105 —
glaleitmOj gäeiuno, ghilletuno,
glnJJltano'^glandijlno, vorderster,
erster.
*glgdidir. näher KZ; vorne
(Pt am Bande).
glendalo m. >* glendiri, Spiegel.
gnojo^ gncjas KZ; gnoijo m.
[Slv? Pin?] M I 12. Mist
godi KZ; ghodi f. > g$di.
Mu*k; Gehirn; Verstand.
godjakero. klug.
godli?*, godla, goUi t > eb.
Stimme ; Lärm, Geschrei ; ddva g,
krächzen, schreien.
godzv^epen-y godzwripen, gos-
worepen, goswerepen m. > eb.
Klugheit, Weisheit.
godzv^ea, klug (adv.).
godav^o S , godzvaro K Z ;
godswarro, godswaro, gosdwero,
godsworro > godzvero, klug.
gai KZ-, göj, goji, pl. goja f.
> eb. Wurst.
gono, gono m. > eb. Sack.
*gozdii8?; goschdschis m. [Pin].
NageL
grasnt', graschnji f. *> grasni.
Stute.
grechengero; grechingero> eb.
lasterhaft
grech^vdva, betrauern (?); sich
mühen (?); Me drovent g. leske
Das sollte mir leid thun K Z
(= Ich bedauere ihn sehr?).
grecho ; grächo, grechcho, grächo,
greche (pl.?) m. > eb. Sünde;
Trauer (?).
grei K Z ; ghrey, obl. greis, pl.
obl. gren, grenn, green, gen.
grfengro m. > grat. Pferd.
*griküko in g, kurmm Buch-
weizengrütze.
gudlo *> eb. und gtdo. süss;
Pasternak.
♦gümi K f. ? [Btsch]. Gaumen.
*gurjanko, gujarikoa m. > vgl.
♦gerrlo B ♦kiu'lo K Gurgel,
Schlund.
♦güroscha, pl.gurosche,gurusche
m.? > guräo. Groschen.
gurwmni^ guruvniK Z ; gurumni
f. > gunrumni und gorvni S.
Kuh.
guruv K; gürow, gurov, obL
gurves, gurwis, gureva, gurewa
m. > eb. Ochs, pl. Vieh.
gurveno ; gurwano , gurwenu
> guremnOj g,mas Rindfleisch.
gvstrCn KZ; gustSrin, gustirrin
KZ, gostr^n S, pl. gustirnjia f.
> gusterin. Ring.
gtiäto m. > eb. Finger; baro
g. Daumen.
gvln f. > gmn. Honig.
hacho KZ; h&cho K m. > eb.
Bauer.
hadäva, hadeväva; haddawa,
badavaf, hadd^I hadijum, hadde-
jmn, hadeddum, haddado, hadado
K > eb. heben, helfen. Te
hadd tut mro devell Gott helfe
dir! K.
had^pen; haddepen m. Hilfe.
hajepen m. Meinung.
haßväva; haijevava Z, haiju-
vaf K hajoha Z hajjuf I hajejum,
hajeddo, hajedö Z > eb. und
hajäva, merken, verstehen; fühlen.
halauter KZ saUmter > eb.
alles Z;\überall« K. '
handäva 1> hanäva, han^vdva,
kämmen.
*handscheraf, handschkervavaK
s. randzkerväva.
kaneväva ; hannevava > han-
däva, graben.
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106 —
häning KZ; hahnin E hanji,
hänig Z, pl. banija m. > hanmg,
Quell, Brunnen.
hargd > eb. lange ; her h, K
8€T h, Z, wie lange ?cuh. za spät.
hdro i. q. säro.
hastig saati > eb. können ;
na h. ich kann nicht.
*hatäva? KZ;hattom S>Äa-
idva. finden.
»hekka f. [Dtsch]. Thor.
hempa f.? [Dtsch] Pt H 174
> »hanfa R. Hanf.
her K i. q. sir,
heril] hiral, hirril, hirhil K
herill, heriöl Z, pl. herella m.
> eb. und rthel. Erbse.
herilüko; herelitko Z mh.phit8
Erbsenstroh Z.
fiirui E Z ; herui E, pl. heera
f. > eb. und h^o, Fuss, Bein.
hileväva?; hylohla KZ [Dtsch].
heulen.
Äo S i. q. so.
hofto ; hoffto m. [Dtsch]. Hüfte.
hoines E. wohl, gut (adv.);
h. rido wohbekleidet E.
hoino E Z > eb. fromm, brav,
gut, manierlich, fleissig.
hom 1 EZS; homme, ssom,
sfhom EZ > eb. sein.
hom 2 (te) E Z ; som > htm,
(te). müssen.
horta f. [Dtsch] Pt H 175.
Herde, Menge.
höske E S i. q. soske.
hreca s. reca.
hufka, haufka; huffka, haufka
f. ptsch] > hufka, Haufen,
Menge; Herde.
£fo EZ; ilo pl. yle m. > »elu.
Erautkopf, Eunstkohl.
^üska f. [Dtsch]. Iltis.
tzba f. > eb. und isma. Stube.
^jaczerrka, jatscherkla E s.
'^dschatscherkla.
"•Jadme E pl. [Dtsch]. Fäden.
jag E; jaagh E f . > jäh
Feuer.
Jdgakero E m. Feuerstahl.
yoÄ Z] jakk, jaak, pl. jakka E
f. > eb. Auge; jakkingeri dhüd
Augapfel K; Lelen müto andr-i
j. Nimm sie gut in acht.
*jakkakro in Jov hi j. manuä
Er hat grosses Ansehn (!).
jdlin E 8. välin,
jasvin ? E ; jaswen, j&swill, pl.
jaswa, jaswja E f > äva. Thräne.
jek EZS Je S; ek E > eb.
ein, eins. j,jdkakero\ jek-jakka
kro, jek-jagakro E einäugig;
V€L8 einmal ; j, vaateskero E ein
händig ;y. laufen unigenitus.
Jeker E > vgL Anm. zu jeh
einmal, einst, damals, endHch,
dermaleinst. Me na homes nich
J, barvcUOj Ich bin nicht einmal
(= nienuds) reich gewesen E.
"^jekes in na j. niemals.
jov Z; jöv E jof S f.yof ES,
pl. Jon S; jol, june E, obL sg.
m. les, f. la, li S, pL len >eb.
er, sie, es.
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— 107 —
kachni KZ ; kachnji f. >> eb.
und kaclmin, kachlin. Hohn,
Henne.
hadzei [Lth]. obgleicL
kak^ KZ; kftkkewwi f. >
eb. KesseL
hako K ; kakko, kakk m. > eb.
Vetter.
Mh K Z ; kalo > eb. schwarz;
Zigeuner.
harndva K S ; kanaf, kammava,
kämm I > eb. wollen, wüncben ;
lieben. Zu kamd lea udih Er
ist ihm schuldig KZ vgl. > RB
unter harndva^ kommen,
kambcma K Z; kampana f.
> hambdna, Glocke.
k(md^p€n\ kammlepen Z m.
> kamepen. Liebe, Gefölligkeit.
kamles > kameles. freund-
lich (adv.).
katnlo > kam^lo, lieb, an-
genehm; verliebt
kan?\ kann, kän, pl. kanna
m. > eb. Ohr; HenkeL
kana; kftna, kanna > eb. wenn ;
wann?
kandävaj kandevdva Z ; kann-
daf, kandel > eb. gehorchen.
kandedOj kandelo\ comp, kan-
didir(?), vgl. bikandMo > kan-
däo, geMlig, gehorsam.
kanakvdva? i. q. kanddva.
kangeri; kanggeri , khangeri,
hangen £ > eb. Kirche.
kangli f. > eb. und kanglin.
Kamm.
*kanistro ; nach dem PI. kanin-
gria unrichtig für kaneskeri?
Nüstern ? (nicht deutlich im Ms.).
kamstro Km.? [Ngr]. Korb.
kapa] kappa f. > eb. Frauen-
mantel, Decke der Zigeunerinnen.
karalo; karallo > vgl kare-
paskero, domig.
kdräva-, kär tot! Z > eb.
(fort)rücken.
kargpaskeri; karopaskeri, pl.
karepangere t > karemaakpr,
Flinte, Pistole.
karepaakfro KZ; kärapaskro
m. Jäger, Schütze.
karepen m. > eb. Schuss;
Jagd.
*kari f.? > käro. Penis.
kcarikj kärik Z; vgl. nk, wo-
her? wohin?
kafy'e; karrie, karie, carghi,
karijee, kerije > eb. Schuss?;
däva k. schiessen; k, hi dino
(dzno) oder t^ vda k. dtno Es
wird geschossen.
karo ; karro m. > eb. Grftte.
kaSeixpen ; kaschekeppe hl
> kdmepen, Taubheit.
kaäeko KZ; kaschekko > kd-
äiko. taub.
kaät m. > eb. Holz, Stock.
kater S; katera(?) K > eb,
woher ? wohin ? K. diä me teiaa?
Wohin werden wir morgen gehn? S.
Ao^ftn KZ; katten, pL katja f.
> eb. und kaini, kcU. Schere.
kaiUo; hierher vielleicht kova
, überdrüssig* > kovo B ,ab-
gestumpft* , vgL jedoch unter
kova 2. > kovlo, weich, mürbe.
♦kävä. Brauch, (Gebrauch.
Ä?«S; ke, ki, k', ko KZ kje S
> eb. zu, an; kerik?; krik,
krlk weg; Diin ko ItcUia bis
nach Italien KZ.
kei 1. KZ ke KZS; kaey
> kai 1. wo? O dad na
dienet ke leskre iäve hi Der
Vater weiss nicht, wo seine Kin-
der sind S ; 2. wohin ? K.tu dzaha?
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108 —
Wohin gehst du? Z; 3. wo (re-
lat.). An ado c^ro Jce me chaha
In der Zeit, wo wir essen Z;
k, dre- worin ? woraus ? (?) ; wo-
rin (relat.).
hei 2.keZ; ki, keke K > kai,
wenn; dass; weil; als; Nasti
avjom k, me naaveh hamea Ich
konnte nicht kommen, weil ich
krank war Z; Ke [z] kambcma
ochto kdrdjas Als die Glocke
(schon) acht geschlagen hatte Z.
*keiny. nirgends.
Mk K kelc\ keck, keeg, obl.
keeke Z > eb. keiner, niemand.
kenddva KZ kend^va 1.;
kendavaf, kendiwa, kendivaf,
kende ! kendado, kendedo > ken-
ddva, lesen, sammeln, Ähren
lesen.
kendeväva KZ 2. ; kendela,
kendedo, kendedo > Icenddva.
drücken, unterdrücken, pcp. zer-
knirsclit.
kerdva KZS; kerava, kiraf,
keer! kerdjum, kerdo > kerdva.
machen, thun; k. butin arbeiten
K; Jov kerdjas man avri Er
hat mich geschimpft Z (= aus-
gemacht, Germ.).
kercema ; kertschima , ker-
tschimma f. > eb. Wirtshaus.
kerdo > eb. fertig.
kerepasJcero 1. hl > eb.
Schöpfer; arbeitsam.
kerepaskero 2. KZ; kerepaskri
f. oder pl.? m. > eb. Koch.
kerepen ; kerepen KZ m. > eb.
Thätigkeit ; Andr-o A. jov mt^'as
Er starb im Machen.
kerevdva ; kerawel, kiruvava,
kerevava, kiruf 1 kererdjum, kiru-
dum, keredjum, keraddo, kirädo,
kerädo, kerudo, kerfedo > eb.
kochen (tr.).
kerjevdva?; kerrjevava. kochen
(itr.).
kervesto m. [Dtsch?]. Kürbis.
k^ K i^?; keÄ Z m. > ÄÄJ.
Seide; kMeakero kirmo Seiden-
wurm.
k^mno, k^lüno? KZ; ke-
scheluno K ke^eluno Z. seiden;
k. par Seidenzeug.
ketenS KZ; kettene, keteny,
ketteny KZ ketn6 S > eb. zu-
sammen; k. dava trauen Z, k,
vUa trauen (??) Z.
feec»; kizzi KZ > keci, wie-
viel?; kizzenge um wieviel? um
welchen Preis?
*kizzido. wievielter ?
kUo m. Pt n 107. M Vn 83.
Knüppel, Knüttel.
kindva\ kinnaf, kindjum, kin-
jum, kinnado, kindo > eb. kaufen.
kindo K Z ; kyno > eb. nass,
feucht.
kinepen-, kinnepen m. Kauf.
kiral, kiral; kyrall, pl. kiralla
m. > kiral. Käse, Zwarg.
kirgisi?; kirgis, kirgisin, kir-
gissin f. > ktrfasi? Kirsche.
kiri i. q. kirlin,
kirtvi; kiriwwi f. > kfrevi,
Pathin.
ktrivo ; kiriwo, kiröwo, kirevo,
kiröwo m. > kirevo, Pathe.
Jcirki f. Branntweingeist.
kirko > eb. bitter.
kirlinjkirit > kirja? Ameise.
kirmo K ; kermo Z m. > kermo.
Wurm, Raupe.
kimdva K kimjeväva Z ; kim-
juf! kimjijas, kimijas. faulen,
verfaulen.
kirnten m. Faulheit (?) Z;
Fäulnis?
kimo > eb. faul, verfault;
Vaver ki kirne, na sikerv^na
[Die] anderen sind faul (Genn.),
lernen nicht.
kisik; kissik, kissi t > eb.
Beutel.
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— 109 —
Tgavi\ kiawi, kjaven, pl. kiayja
1 [Slv? Mg?] MI 37. Pflaume.
kl£dva\ kiava K kljava Z te
kill, kli! klissjom, klissdum, klisto
> kUadva, reiten; k. tSle, vom
Pferd steigen.
klidin f. > kliäm, Schlüssel
klimaskero m. Beiter.
klipen m. das Reiten.
kocik^ kocak?; kötschiak, pl.
kotscheka, kotschika m. > ho&ik,
Knopfl
kokalo; kokollo, kokällo, ko-
kallas m. > eb. Knochen.
kokeres > eb. nur, allein;
Na dijas mro devel manuschos
k. o trupo, nina dzi Gott hat
dem Menschen nicht nur den
Körper gegeben, (sondern) auch
eine Seele.
kokero K Z ; kokkero, kokorro
> eb. allein; selbst (die Ver-
einigung beider Bedeutungen rührt
von slavischer Einwirkung her);
K^k na lela peske k. Niemand
nimmt sich selbst.
kokurdala? KZ; kokurdalus
m.? f.? > kokerdalo, Eidechse.
kolin KZ; kohlen, köhlenn, pl.
köölena m. > eb. Brust.
kolo i. q. koro,
*komi', komm! [Ngr]. noch;
Ada cei k, naäti dzala Das
Mädchen kann noch nicht gehn.
komoni KZ kom6m\ komöne,
Pt I 274. jemand.
k$n K Z ; kün > eb. und kon.
wer? welcher?
kono s. kun,
konungus m. > hinego. König.
*kopro Z; koprus K m. [Dtsch].
Kupfer.
korako] korakos, kurakkus,
kurrakko, korakko m. > eb.
Babe, Krähe.
koralepen ? ; khorellepen m.
> korekpen, Blindheit
koralo ; korallo, kohrallo > ko-
relo, blind.
k&ro; pl. köla m. > eb. und
Tcoro^ kölo, langes Hemd ; Kamisol ;
Kleid.
köter S; kotter m. > eb.
Stück* Teil.
kava 1. s. akova,
kova^ kova 2. > kova. Sache,
Ding, Zeug; Art und Weise;
Pkäreno Je. Seidenzeug, Ap odo(?)
k, auf diese Weise, Apro savo k,
auf jede Weise, Trin k. hi Es
sind drei Dinge, Baro k. manuS
Ein böser Mensch (»aber auch
ein guter* Z), Baro k, dzeskero
Ein herzlicher Mensch, Baro k.
midzach Ein sehr böser Mensch.
„Ein wahrhaft adjektivischer Ge-
brauch des Wortes folgt aus diesen
Beispielen nicht, indem baro k.
eigentlich , etwas Grosses", ein
Wunder, besagt*, Pt 11 98. Viel-
leicht gehört k. in Son ganc k.
me hom ada drdba Ich bin
schon der Arznei ganz überdrüssig
K Z auch hierher, vgl. aber unter
kauU),
♦kowidir. billiger; Me ddva
twnen sdro noch k. sir ke avila
Ich gebe euch alles noch billiger
als es (mich zu stehn?) kommt.
krecevdva;hrezze\avsk, krausen.
kreco; kretzo > krico. kraus.
♦krefta [Dtsch?]. Krebs.
krik; krik s. unter ke.
kuc > eb. teuer.
AtM^zum ? K Z ; kd^um, kuzzum ?
kuj^unmia, kusum, pl. kuimi f»,
vgl. kusnja, GaUe, Blase, Magen;
bari k, Magen.
*kullerpaha; inst, eines Abstr.
*kulerp€n aus einem auf .kollern*
zurückgehenden Verb. [Dtsch].
das Wälzen, Rollen; K. anjum
o göno apr-o vordin^ Ich habe
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— 110 —
den Sack wälzend (?) auf den
Wagen gebracht.
hm S h&no KZ > h(mo.
Partikel des Superlativs; 0 klein-
eder hes k. bangUder Der kleinste
war der dümmste S.
huni^ küm-y pl. kunjia, kuhnja
f. > eb. EUe.
küräva K Z; kordla, kuma,
kür ! kordjas, kordjias, korde > eb.
schlagen, schmieden, dreschen.
kuremaskero m. > Soldat,
Schutz (? wohl: Schütze?).
kurfpaskgro] kurapasskro,kuro-
paskero m. > eb. 1. Soldat,
2. Feuerstahl.
kurepen, kürepen; kOreppen
m. > kürepen. Schlag, das
Schlagen, Krieg, Streit, Schlacht.
kurko K Z; kurkö, prp. kur-
kisti m. > eb. Sonntag; Woche;
kurkara Sonntags.
kwlo m. M Vn 89 > eb. R
und gerlo, Schlund; Hals (unter
dem Kinn); „Stimme*.
kustiTc m. Pt n 119. Gürtel;
Gehänge (des Degens).
kuädva KZ; küschaya, kusch-
jum, kuschlo > vgl. kuävelo?
rein machen (zum Kochen), rupfen,
schinden.
kuäfpaakero m. > vgL hui-
veU). Schinder.
kuänja? K; kudSum Z f. [Pin
kuinia bedeutet „Schmiede*].
Blasebalg.
kud; kutti > eb. wenig;
kuttidir weniger, pokutti, sapo-
kutti nach und nach, allmählich;
Pare (?) k. ke jov na pejas Er
wäre beinahe gefallen, Kova k.
ke e rachemnt nina na khelja»
apri Nur dass er den Bock nicht
verspielt.
Kh
khalmt; kabni, kabbni > eb.
und *kawördi L. trächtig.
kham ; kämm, khamm m. > eb.
Sonne.
khan; khann, pl. khanja m.
> khand?. Geruch.
khanddva K ; khaiy'evava, kan-
daf, kandejjum > eb. riechen,
stinken.
khandalo) kandalo > khan-
dglo, „gestunken* KZ.
kharäva K Z ; kar&va, kaares,
karla, khardö. Hierher wohl auch
kamapenKZ „Name* =kharena
pen (= sie nennen sich), da die
Form einem nomen verbale nicht
entspräche. > eb. rufen, nennen;
darmo te kh, eitelnennen (Germ.).
khas ? ; khMto m. > eb. Heu.
kheldva ; kellava, kell! keldjum,
kelljan, kelldijal > eb. spielen.
tanzen; kh. aprl verspielen, kh,
parjaa spassen.
khelepa8kero(?)j erschlossen aus
kellepangeri, Spieler, Tänzer K Z,
welches jedenfalls PI. ist. m. > eb.
Spieler, Tänzer.
khelepen; kellipen, kellepen m.
> eb. Spiel, Kartenspiel.
kh^ K Z ; ker, kher m. > eb.
Haus.
*khire S > eb. zuhause; 0
dad näne kh. Der Vater ist nicht
zuhause S.
Jeh^^uno; keerethuno, keere-
tuno > eb. wirtschaftlich; Haus-
genosse ; kh^eduni gddii wirt-
schaftliche Frau.
äM; kil m. > eb. und khÜ,
Butter.
khingfrvdva\ kingervava, kin-
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— 111 —
jerves, Mimaiidejnin, khingerdo
> hhin^vdva^, ruhen; hh. man
sich zur Rohe legen, sioh betten,
nm zu ruhen.
hhhio K Z ; kyhnö, kyno > eb. ?
müde.
hhoro Z\ koro, körö K m.
> Tchdro. Kanne, Krug.
hhosdva ; kossava , khossaya,
khossjum, koslo, kosslo, khosno (?),
khossdo > eb. wischen, schneuzen.
khügdva? Z; khüf! khuvenn!
khüdjum, khüdo. Die von Z an-
gegebene Form des Praes. ist
schwerlich richtig. > khuvdva,
flechten; khüdo thav (gedrehter)
Zwirn.
Jchür Z; kür, kur K, pl. kurja f,
> eb. Ferse, Haken am Fusse.
khüri f. StutenfiiUen.
khurmm?; kurmen f. Pt 11
155. M Vn 81. Grütze.
khüro ; kuro, küro m. Pt 11 155.
M vn 81. Füllen.
la s. Jov.
lacdva K Z ; lazzava, latsjum,
latslo. Pt n 332 > hacmäva,
finden ; l. man sich befinden(G^erm.).
Sir lazöhla pes tuke'i Wie be-
findet ihr euch? (= wie findet
es sich dir?).
laiepen m. > eb. Tugend.
lacö > eb. gut.
lademen, Pt I 99, H 334. M
Vlil 4. .geladen.
lad^en? m. > lodepen. Her-
berge.
ladervdva ? vgl. Z laderdjan in :
Kana l, to de karjel [Dtsch].
laden (ein Gewehr).
ladz, Iddü KZ; ladscho f.?
>> ladz. Scham.
ladijäva*^'^ ladschiaf > ladi-
äva, sich schämen.
ladivelo > ladz^lo, schand-
lich (?).
ladiverdoy ladivardo^ lädier -
do. schamhaft; ^unverschämt* Z
Tgl. bäadzverdo,
lalero; lallero, lallSro > eb.
stumm, Lithauer.
lamm K Z ; lammin, pl. ? lamja,
lamnja, lamnji f. Pt 11 336.
Schritt.
langelo KZ\ langalo; lang^Uo,
langallo, gangulo(!). Pt H 337.
M Vm 5. lahm.
langevdva K Z ; langdvaf; lang-
ohla, langala, langejjum. hinken.
lat^mt] lattediini f. > lat^-
dini. Schlag, Stoss (vom Pferde).
Aka dela L ada grei So schlägt
dieses Pferd.
IdVy lav\ pl. laava m. > lab.
Wort, Name.
Idva ; le ! lih ! lijum, lejum, lyno,
Umaskro > eb. nehmen, kriegen;
L itka niesen.
len s. JOV.
lengstes, lang (adv.).
lengsto, langsto < lengsio,
lang.
les s. JOV,
*lettra f. [Dtsch]. (die) Leiter.
levarka K f. [Dtsch ?]. Lerche.
Itc^evdva ; lidsche I lidschedjum
vgl. Ugervdva, Pt H 333. tragen.
l^lfrpen? erschlossen aus ligger-
paskero dummo Lastträgerrücken,
m. das Tragen.
Itgervdva, ligerdva\ lighiraf,
liggervava, ligherava, ligima, lig-
ger ! ligherdjum, Ugherdo, liggerdo,
ligherado > eb. tragen; führen.
üka\ likka f. [Pin] Ptn329.
Bast, Borke.
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112
äJfea/o; likallOjlikello m.>Ukelo,
Pferdemarkt.
lÜ m. > eb. Schrift, Brief,
Buch.
lima f. [Dtsch]. Leim.
Umcdo ; limmallo > eb. rotzig.
Umaskero s. läva, nehmend.
lmdra\ PtH 838. MVin 7.
Schlaf.
*lm^en?; linöppen, livepenn
m. das Nehmen; Ehe, Heirat.
lipen, Üben m. Gewinn, das
Nehmen.
&>?; obl. le > eb. er.
locemen, geboren; jek-l. uni-
genitus.
locj^vdva?; lotsclyewawa , lo-
tschijas, lotschejas, lotschelo >
lacjh)dva. geboren werden ? „ge-
baren« KZ.
lockerväva?; lotschkerdo. ge-
bären.
lojOf loj'os K Z ; loijo, pl. loya
m. [Pin]. Talg.
lokes E Z; lokkes > iSkea.
leicht; langsam (adv.).
loki; lokki f. > loki. Gulden.
loko; lokko, l&ko > IcJeo,
leicht.
lolo, loh > loh. rot ; l. men-
jakro kalkuttisches Huhn.
Ion, Ion m. > Idn, Salz.
hndo K Z ; ländo, londrö > lan-
de, gesalzen.
hnäkervdva ; lonschkirvava^
lansker^, lonskeryaf. salzen.
hvina Z hmma?; lommina,
lommino f. > hvma. Bier.
fovo KZ; lobo, pl. löve KZ
liiov6 S m. > l6vo. Geldstück,
pl. Geld.
lub^kano > eb. und Ivbkeno,
hurerisch.
*lubjirdo. hurerisch.
lubni f. > eb. Hure.
lüredo ; luhreddo, lürdo, luredo,
lurßdo m. > lürdo. Soldat.
M
ma K Z S > eb. nicht (prohib.).
maclfn; matslin, m&zlin, pl.
mftzjia f. > eb. Fliege.
madengero ; madschingero m.
> mäcengero, Fischer.
mcuio, mdco\ pl. madsche m.
> mäco. Fisch,
♦maja f. Borke (?).
makdva ; makkaf, maklo > eb.
schmieren, beschmieren.
mdmi f. > eb. und mamin.
Qrossmutter.
mangdva K Z S ; magava, mang
jium, mang]o > eb. bitten, betteln.
mangepaahtro m. > eb. Bettler.
mangepen m. > eb. Bitte.
manuä K Z; obl. manuschus,
pL manuscha m. !> eb. und
mdnu5, pl. manuä. Mensch.
Manuäa civ&napenprecelerende
Die Menschen lehnen sich auf
gegen die Herren.
manusni f. > eb. Weib.
mdrdva KZS mardva?; ma-
haraf, mahar! mardjum, mardo,
marando > mardra. schlagen,
totschlagen, schlachten ; strafen K Z.
mdrepen K Z; mardlepen m.
> marepen. Mord.
marifdii. > markeli. Kuchen.
mdro s. amaro.
mdrö KZS m. > eb. Brot
ma8\ mass m. > eb. Fleisch.
masengero; massingero m. >eb.
Fleischer.
maSker KZ ; mascher K masch-
kera > eb. zwischen, mitten.
maäheral > eb. zwischen.
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— 113 —
maiker^tuno?', maschkerotuno
> maäkfrdüno, maSkerdino.
mittlerer, mittelster.
fTtoto; mattö, matu > eb.
trunken. Me pidva man tn. Ich
betrinke mich.
me 1. KZS me S > me, ich.
me 2. s. ame.
*meda f. ptsch]. Meth.
mekdva i. q. muJeäva,
mU f. Pt II 454. MVmi5.
Staub. 0 grei hi perdi m. Das
Pferd ist voll Staub.
melelo; melalo, melallo, mellello
> eb. 2ygeuner; meleli üb
Zigeunersprache.
m^ f. > eb. Hals, Nacken,
Genick.
*mengl^o, matt
*mengli^en, ohnmächtig, matt.
^menglepaskero. ohnmächtig.
*menglSpen KZ; menglepa m.
Ohnmacht
merdva\ meraf, miraf, meer!
mujum, muijas, mulo; hierher
auch *mertiiTdaf , totschlagen*.
> eb. sterben; Däva te merr(!)
totschlagen; merrdyno totgeschla-
gen.
merepaakero > eb. sterblich.
merepen K Z ; meripen, meraben,
mgrepen m. > eb. Tod, das
Sterben.
merica f. [Slv] > eb. und
merica, mericka, Scheffel.
*micka f. ptsch] Pt II 458.
Mütze.
mija?; mia Z jemia K, pl. mie
Z i, > eb. Meile; miakro drarn
meilenlanger Weg.
TTtMJxacA K Z midiach K Z ;
myzach Z > midicich, böse,
streng, schlecht; schlau; Übel;
m, lav Schimpfwort
midiachepen ? ; mydschechepen,
abl, meiejepaster, mizejepaster m.
> eb. Bosheit, das Böse.
Abhandl. d. DMG. XL 1.
mini K Z ; minsch f > eb.
weibliche Scham.
mirtldo m. > mertklo, Koralle.
m{ro KZS mro K mo KZ f.
mrt KZ > fwfro, miro, m^r.
mein.
mi§o\ obl. mischus, pl. mische
m. [Pin]. Pt n 458. Maus.
mät^pen\ m^schtepen, mesch-
topen m. > eb. das Gute, Nutzen ;
Me kerdom tuke m. Ich habe
dir Gutes gethan.
miäto ; meschdo, m^schdo > eb.
gut, ffiüg. ,Cbel« KZ? ist
unrichtig.
«10; mo-te S mutte K, vgl.
hom te Z, Pt I 359, U 435.
müssen, sollen. Partikel des
Wunsches: Mo del\ Er gebe;
Mo vel adoleske ^on akiakesl
Es mag dem also sein! (Germ.).
mockim K Z; mochten m.
> mochto, mochUm, Büchse?
Schachtel ? ; Pulverdose zumFeuer-
anschlagen K Z ; tobakro m,
Tabaksdose.
modie K; mozze Z [Pin] Pt
n 439. vielleicht
mol\ moll > eb. wert; na m,
nicht wert; btU m. viel wert;
was viel kostet.
mol K Z ; müol S, pl. obl. mo-
jen KZ f. > eb. Wein.
*molßvftva?; mollevöla, moUi-
jas, moUejas; etwa mol läva?.
kosten, im Preise stehn.
molivo , moltms ? ; moUlwo,
moUywis m. > molevo. Blei.
mom; mäm K momm Z m.
> eb. Wachs.
momfU; mamelli, momli, mom-
meli, mommelli, gen. mommejakro,
pl. mommija, mommeja. > eb.
und momelin, Licht (das nicht
brennt KZ), Wachslicht.
moräva ; märawa , morrava,
morr! mordum, morijum, mordi-
8
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— 114 —
jas, mordö, vgl. murevdva > mur-
dva, wetzen; waschen.
morepen; morrepon m. das
Waschen.
mor§ m. > niur3. männlich,
männliches Tier.
morväua i. q. moten>dva.
mosJcfro K Z ; maskro (»Schuld*)
m. > eb. Schultheiss, Schulze.
motfr; motter m. > mutfr.
Harn.
motervdva^ morvdva K Z ; mot-
tervava > mutervdva, harnen.
m7'dzfevdva?; mrasevava, mra-
sohla, mreissola, mrasuf ! mrasje-
jum, mrasijas, mreissijas, mra-
sando [Lth? Slv?] Pt II 453.
M I 25. erstarren; mrazdla es
friert.
mrdzo m. [Lth? Slv?] > eb.
Frost.
mro s. niiro.
tniU', muy, obl. mos m. > eb.
Gesicht, Mund, Maul ; adrcd o m.
Gaumen; mujal ddva aufzäumen.
mukdva, mekdva; mukkaf,
mekkawa, m^k! muk! Daneben
makkaf, makkium ^ eb. lassen;
m. man sich verlassen (auf)
(Germ.).
mularo ; mvierö K Z („der Tod*) ;
mularro, mulöro, mülorro, muläro,
m. > miÜero. tot; Gespenst,
Leiche.
mutekano Z. tot.
mtdo^ müh Z > müh, tot
*müra ; pl. murie ? f. „Locke* ').
murecdva'^ mürevava, muravaf,
muredjum, müraddo, vgl.wor<Jra,
> murdva, scheren, schaben,
pflücken, abschälen; rein machen.
murin KZ; pl. müra ? f.
> mSnn^ morin. Beere.
miL8in\ mussin, pl. mussnja f.
> eb. und musni^ musi. Arm,
', Ärmel.
N
na ZS; nä S > eb. nicht,
nein; n. harga nicht lange; Me
pandevava, nai Ich denke, nein!
♦na „als*.
nai-, pl. naija > eb. Nagel,
Huf, Klaue.
naJc\ pl. nakka m. > eb. Nase,
Schnabel.
nakgvava; nakavaf, nakevaf,
näkedjum, nakedo, nakadö > eb.
xmdnakdva? schlucken,schlingen.
ndne S; nani, nanhi, nahni,
n. keek > eb. ist nicht.
nangö KZ; nanjo > eb. nackt;
n. ä^o „kahl*.
naslepen; nassl^penn, nasse -
penn m. > näselten, nasveUpen.
Krankheit.
nasvehj na9i;a^; nassvelo,nass-
wällo > nasehy nasveh. krank.
naäadi'y naschaddi f.? > *na-
stedi. Galgen.
ndädva, näievdva; naschava,
naschevava, naschjul, nasch! na-
schuf! näschjum, naschedjum,
naschaddo, naschöddo > nciidva,
ndädva^naäfevdva. laufen, fliessen;
flössen; verloren gehn; verlieren(?).
ndäendo?; n&schendo. flüssig.
naäepaskero > eb. flüchtig.
naäepen\ naschschepen m. Lauf,
das Laufen.
1) Vielleicht Verwechslang mit „Lacke" (Bm. murS) trotz dem beige-
schriebenen kreco hal.
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115 —
naSti; naschte (,kann*), naschi
> eb. nicht können; N, avfom,
ke me nasväo homea Ich konnte
nicht kommen, weil ich krank war.
ne Z [Dtsch?] Pt 1 316. >eb.?
nun! dal Ne te einen dkana
kUtr hünja iMe\ Nun denn,
schneidet vier Ellen ab!
nevo > nivo, neu.
nyal?; nyäl, nial m. > nifdl,
nijdlo, Sommer.
mjcdaara\ nyallara > mjdle,
zur Sommerszeit.
nina?; nyna, nien > eb. auch.
o KS, f. /KS; pl. m. o S
> eb. der, die.
obraza K Z ; obrosa f. [Pin»
nach dem Anlaut eher als Lth]-
Büd.
ochtarto? > ocläoto, achter.
ochto > eb. acht; ochta-
werdesch achtzig.
odava s. adova.
ohoiy okei, oke i. q. aJcoi; hier-
her wohl 6k in: Ok dtk avSlal
Siehe da, er kommt!
oJco; okko s. ako.
okova s. akova,
*okuiyelus K (Z unbekannt) m.
Hopfen.
opfTväva; oppervaf [Dtsch].
opfern.
pacävaKZ] pazzava „klauben*'
K, pazas, pazz! paz! pazejum,
pazdo > padäva. glauben; bor-
gen (== anvertrauen).
paceno , pacäno ; pazzenno,
pazzeno, pazanno. gläubig.
packen; pazzepen m. >p<zäe'
pen. Vertrauen (? K Z unbelegt) ;
das Borgen.
pa6kerdva,pcu;kervdva;pa,isch'
kerr; patschkerdo > ptiäfrdoa.
ein?rickeln. Adri packerdo cavo
Ein »verwindelter** Knabe Z.
*patschk6ro, obL patschkeris K
(.ist nichts!* Z) „Windeln* K.
pachlm ; pachlü f. > packni.
Reif, Thau.
pago\ pahggo, phaggo, paggo,
poho, pahgo m. > eh,xmdpagi.
Eis.
pahüni; pahuni, pahguni, pa-
ghüni, pagünis f. >pachüm\ Kinn.
pal K Z ; pall, pale > eb.
hinter, nach, gemäss; didva p,
verfolgen. Hierher wohl pale
teiscLSte übermorgen.
palcd] pälall, pallal > eb.
hinten; hinter.
palco ? ; pallso, palso, pallso m.
> palöo. Daumen; Pinger.
palcj pdle\ paali „Antwort*
> pdle, dann, hernach, zurück.
*paletQfne8\ palStunes. zuletzt.
paletäno K ; palletuno > pcU-
düno^palcddüno, *palstuno.letzter.
pdlo m. [Dtsch]. Pfahl.
poTio > eb. fünf, p, ver
fänfmal, p, ver deä „dreissig*.
paniocha; pl. pandschoche f.
[Pin] Pt n 348. Strumpf.
panoto ? ; panschto > eb. fünfter.
♦pandavava, pandevava, pande-
jahas > *pandäwa L. glauben,
meinen, denken.
8»
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— 116 —
*paandselia instr. in romni ki
p. Die Frau ist schwanger.
päm E Z ; panji) p&ning, panig,
pannig m. > eb. Wasser.
panjesh^o ; panjingeri ist wohl
PL dazu, m. Stiefel (= Wasser-
stiefel?).
pdnna f. > panna. Pfanne.
pdpin; pappen, pl. papinjia f.
> eb. Gans.
papo', papu KZ p&po, pl. pape,
päpi m. > päpu? Grossvater.
paramisso, paramissus, pl. para-
missS m. ? > pdremüa, Märchen.
*paredo grob(?).
^parfpaakero m. > eb. Tftu-
scher.
parepen m. > eb. Tausch.
pareodva ; paruv ! paredum,
paredjum, paraddö > eb. und
pardva, handeln, tauschen.
parikerväva man s. parker-
vdv€L
parütovm ? ; parischtowen, pari-
stoven f. > parütSvin m. Frei-
tag; parischtovenS Freitags.
*pdfy^väva? vgL pharjeväva.
Die dort angefiihi*ten Bedeutungen
scheinen z. T. auf eine Ableitung
von pdmo hinzudeuten; vgl.
Suto pr-o pdmo dives Er schlief
bis zum hellen Tage. Das Yb.
würde bedeuten: hell werden.
parkfrdvOj parkervdva {man) ;
p4rkirvava (man),parkirvava, pari-
kerväva man, pari kerdum > eb.
danken, sich bedanken.
parkfrpaakfro^ parkirpaskero
> eb. dankbar.
parkgrpen? vgl. das vorige;
parkipen, parkippen m. > eb.
Dank.
pamo, pdmo Z ; pfermo, pfemö
> eb. weiss; Weizen; Weissbrot;
pl. Windeln; hell? vgl. unter
^pdrjeväva.
*parplepen m. Verlöbnis; p.
pyine Sie haben Verlöbnis ge-
trunken.
päakervdva-, päskirvaf, pares-
keraf, pacherdo > paskfrdva^
paskfrvdva, vergraben.
paä KZ; pasche, paschg > eb.
neben, bei, an, zu.
pa8,pdä>pdS, hdlh'^p.dzeUo
gelblich, p, lolo rötlich ; gelo p.
entzwei (gegangen).
paSal KZ; paschel > eb. an;
vorbei; Kana i bjida p. hi
Wenn die Gefahr vorbei ist.
paäjevdva', paschjuv! paschje-
jum, paschlo > nwrpdSlo. liegen.
Hi paSlo er liegt.
paSvaro ; paschwarro , pasch-
werro m. > paäv^o, Rippe.
patrin ; patrö, patrenn, pl. patrja,
patrija, patterja f. > eb. Blatt.
paiuv\ pattuv, pattuf, pattub,
patuf f. > patib, Ehre; patuväha
(instr.) höflich.
patuiakero > pativakero. ge-
ehrt; höflich.
patuvalo; pathuwalo, patü-
wallo(?), patüvftlo > pativalo.
geehrt (?); höflich.
*patavdva\ patuvaf. ehren.
*pav?; pl. pavja; rfwe'p. zwei
Meilen.
/^eiara; pekkaf,pekkjum > eb.
backen, braten.
pekfpa^kero > eb. in pekke-
paskri spyssa Bratspiess, pekke-
pangre goja Bratwürste.
pekepen; pekippen, pekkepin.
Hierher wohl auch peppipen (Be-
deutung unleserlich im Ms.) nu
> eb. der Braten.
peko] pekko. gebacken, ge-
braten; peke goja Bratwürste.
*pellyno m. [Pin]. Wermuth;
pellineskeri farba Wermuth.
pelo'^ pello, pl. pMle m. M Vni
36. Hodensack; pl. Hoden.
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— 117 —
♦pellyku m.? [Lth i)]. Asche.
♦pemka; pempa(?) f. [Pin] Pt
n 356, Nabel.
peruich; penn&cb f. >pend^ch,
Knss.
penachäko ; pennachitko in
p, ruk Nassbaum.
pqperiypephi'^ pepperi, pepperi
> pephi. Pfeffer.
^ KZ; pbeer m. > und per,
Bauch.
p€rdva\ peeraf, p^rla, peijum,
pejas, p6relo, pSrello, pelö > eb.
fallen. Andre thuge pyom Ich
fiel in Traurigkeit.
perdal-, perdel, pirrdall, pirdal,
perdl > eb. durch, über; hin-
durch, hinüber.
perjapaskfiro > eb. scherzhaft.
perja8,parjas>perja8. Spass;
hheldva p, spassen.
perja9gpen; pariassupen, por-
iassapen, periassepen, perjassapen
m. Scherz.
^perjaskfrväva ? ; periaskirvava,
Tgl. perias keraya. scherzen; be-
treiben (?).
peme s. pamo,
pemica\ pemizzo, pemezza f.
> eb. Kissen, Bett.
pirvalo KZ; perwallo. dick-
bäuchig.
pes KZ, ^c?, pl. pen KZ;
penn > eb. sich; pl. einander.
*pe8kcarica\ peskarizzaf. ünter-
thanin (?).
*p€skari8 m. ünterthan (?).
p^to m. [Slv?]. Stiel.
petalengero ; pettalengero m.
> eb. Hufschmied;» Schmied (?).
petalo ; pettaUo, pl. pettalja m.
> eb. Hufeisen.
p^zal KZ; peefol [Pin?] Ptl
307. zu Fuss.
ptäva S; piävaf, pjSla, pjell,
pl! pjem, pyine, pijum, pynö
> eb. trinken.
piben; piben KZ; pipen m.
> eb. das Trinken.
pimaskpro > vgl. pimasJcgri
und pibaskero, zum Trinken be-
stimmt.
piraliy ptriH; piralli, pirilli f.
> *birglin L. Kammer.
pirani; pinnni, piranni f. >
pireni? pir^lt?. Braut.
pirano; pii*enno, piranno m.
> pirelo, pirano, Bräutigam.
pirepen m. Heirat, Brautschau.
pirevdva KZ; pihruv! piruvJ
pereddo. lösen, losmachen.
pfri; piri, gen. pyrjingero, pl.
pirja f. > eb. Topf.
pirfakero', pyrijakro, pl. pyrin-
gere m. > pirjengero, Töpfer.
piro; pero > piro, los, frei.
piro, piro m. > pvro. Fuss;
Poäuker pire ptreske Sachte,
Fuss vor Fuss; p, pri{?) p, oder
ptre pre (?), pire Fuss vor Fuss.
pivicka ; pivitzka f. > *bewSr-
witschka B. Blutegel.
plac}Ua\ pl. plachte^ plachti f.
> eb. Lacken.
plasia f. > eb. Mantel.
pleiseräva, pleiakerväva; pleis-
seraf, preiskervava, pleiskirvava,
preiskirvava > plaiservdva. be-
zahlen.
pleCserpen ; pleiskerpen ; pleis-
serpen, preiskerpen m. > plaiser-
pen. Lohn, Bezahlung, Rechnung.
pUma f. > *plimaR. Schwemme ;
däva p. schwemmen (Pferde); p,
dyino, geschwommen (!).
pochtin ? ; pochten f. > poch-
tan, Leinwand ; p, keräva
weben.
1) Z f&hrt Lth pellekai(?) „Asche" an. Nesselmanns WB bietet nnr
pelenai dafUr.
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— 118 —
pokomfpen K; pokoinopen m.
Ruhe, Friede.
pokoino > pokono. ruhig,
friedsam, zufrieden ; chamaha p,
mit dem Essen zufrieden.
polakitko; pollakitko [Dtsch].
polnisch.
pohhea ; pollokes , polukkes
> pokoles^polökes. langsam (adv.).
por; porr m. > eb. Nabel.
p6r; phöör, pl. poora m.?
> eb. Feder.
port, p&ri; puri, phoori, obl.
porrija > p&rm, Schwanz.
poain i. q. potisa,
po8ke>eb. bis; weil Z (wohl
im Sinne von: während).
postin KZ; Posten m. > eb.
Pelz; Muff.
poitJcfr; poschukker > eb.
sacht.
poäum K Z ; pischum K f. ?
> poiam. Wolle; poiumakero
than Wollenzeug.
poiisa; potissa, patisso, posin
f. > eb. und pocin, Tasche.
pracho m. [Slv.] Pt I 32.
Kehricht.
präl s. aprcU,
precal; prezzal, prezzel [Slv]
Pt I 306. gegen, wider; p, e
rende gegen die Herren.
preiakerpen^ preükfrväva s.
pleiaerpen, pleügräva.
*prepno [Ngr, Pt am Rande],
passend.
pretpväva, preterdva\ pretter-
vava, pretterdiava? pretterla > eb.
drohen.
pri s. apri; prikordo m. Über-
schlag (= Kragen am Bock).
prindzerdva Kprindikgrvdva ? ;
prinschkervava , pintschkervas,
prindzherdo, prindschkerdo, prinn-
schkerdo > priniprvdva, kennen.
prindikppen m. >prin3erp€n.
Bekanntschaft.
praäkfrpen m. > prosfrpen.
Verzeihung.
proäkprvdva ; proschker ! presch ■
kir! > prosfrvdva^ proserdvay
proäprvdva. verzeihen.
prusitko\ prussitko [Pin] neben
preussitko [Dtsch]. preussisch ;
p, them Preussen.
puko [Pin dopoki]. bis.
♦pulwerdini f. kalkuttische
Henne.
*pulwerdino m. > *poller-
dlhna B. kalkuttischer Hahn.
purum; pl. purama m. > eb.
Zwiebel.
*bust > piiSt Bratspiess.
puika ; püschka f. > eb. Flinte ;
p. kar^pasheri Flinte.
puium f. > eb. Floh.
Ph
phabfluno in ph, rvk Apfel-
baum.
phabui; pabui. pabbui, pl. paba,
pabba f. > phdbui, Apfel.
phacU^väva?; padzola, pa-
dschola, padzejum i. q. pharje-
väva, anbrechen (vom Tag?).
phaggrvdva ; pagervava, pagger-
vava, paggerl phagerdo > eb.
xmdpkagdvajpkagerdva, brechen.
*phago; phaggö. gebrochen.
pkak K; phagh, pl. phakka f.
> eb. Flügel
phal; pall f. > phäl. Brett.
phanddva^ phandevdva; pan-
dawa, pandewawa, panda! pandi-
jum, pandedo, pandado > phan-
ddvajphandervdva, binden;fangen.
*pkandli; pandli, pl. pandja.
Hof, Amt.
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- 119 —
"^phandUakpro; pandliacro m.
Amtmann.
phar^ phdr Z; par, pär m.
pndr, Seide, Zeug.
phdreno ; pareno, päreno > eb.
seiden; ph, diklo Seidentnch.
phär^pen; pärepen, pareppen
m. > eb. Last.
pAcnjeväva; parjöla, parjejas,
parjado, parjgno; pajula, vgl.
phadz^äva, VgL jedoch auch
*pärjevdva > eb. und pharjdva.
aufplatzen; anbrechen (vom Tag)
(? Genn. wenn richtig hierher zu
beziehen); O dives parjöla Der
Tag bricht an.
phäro K Z ; paaro, paro > eb.
schwer, beschwerlich.
ph^ ; peen f. > eb. und phen,
Schwester.
phendva ; pennawa , pänjum,
pennjal, pendle > eb. sagen,
befehlen.
phenepen ; pennepen m. > eb.
Befehl, Rat
ph^äva ; peerava , pherdo
> pherdva, schöpfen.
pherdo K Z ; perdo > eb. voll.
,ph^€pen\ perepen m. das
Schöpfen.
phibli\ pewli romni K phebli
manuschni Z f Hierher wohl
phibjajum {==^ phibU avjomT^ bin
verwitwet f. ^ eb. Witwe.
phMo K Z m. > eb. Witwer.
phiko\ piko, peko, peku K;
peko, pakko («piko unbekannt' Z),
pl. peke m. > eb. Schulter.
ph6v KZ; pov, povia, phöwa
f.? > pl. phövja, Augenbraue.
phräl; prM m. > eb. Bruder.
phficäva; putschava, putsch-
jum, putschdo > eb. fragen.
*bukelmato m. > *bukelmäto.
Geschwür.
phvklüko : pukklitko in p.phus
Gerstenstroh.
*phuklo ; pukklo, puklo, phöklo
m. Pt II 375. Gerste.
phumb; phunb m. > eb. Eiter.
phyrano; phuranno , puräno,
purenno > phüreno. alt, bau-
ftllig.
phurdäva; purdava, purrdevaf,
purde ! purdejum, purdedo > eb.
blasen, pusten.
phurdeno K Z ; phordenno.
schwindsüchtig, dämpfig.
phürepen ; pürepen , purepen
m. > eb. Alter.
phürö S; phuro, puhro, puro
> eb. alt.
phurt\ purt, gen. purtjakro,
pl. purtja f > port B L. Brücke.
phus; poss, phoss, phus m.
> eb. Stroh.
phüv; phu, püh, phü, puh, pu,
gen. phüvjakro f. > pküb. Erde ;
pl. phubja Meilen (?).
phuvfengfri?; phuvjingeri, puh-
jingeri sg. f ? > eb. Kartoffel.
*rachemni? ; rachemmi, rachim-
ni, rachamni, pl. rachamja > ra-
chemt. Rock.
*rado KZ; rada [Slv] MI 34.
gem.
rakäva K Z, rakeväva ? ; rakkaf,
rakker(?), rakillwell, räk! rak-
jum, rakdo > rakäixi. beschützen ;
fasten.
rakgrdvaK rakf7n)dva', rakker-
vaf, rakkarwehla Z räkgrava S
rakker ! rakerjum , rakardjas,
rakerdle > eb. sprechen.
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— 120 —
*rakerdlipen , rakardlipen m.
Gespräch.
rdkerpaskfto > eb. beredt,
gesprächig.
rdhetrpen\ rakkerpen, rakarpen
m. > eb. Rede, Redensart,
Sprache; Gebot.
rcJdi; rakkli, pl. rakja f. > eb.
Magd, Mädchen.
rcJdo ; rakklo m. > eb. Knabe,
Knecht.
ran^ rän K Z ; rann, rant, rhähn,
pl. ranja, rannja f. > rän, Rute,
Stange, AngeLstock.
randäva, rand^dva KZ; ran-
davava Z, rande! randejum, ran-
dijas, randado > randevdva,
kratzen.
randzkfrvava ; handscheraf,
handscbkerwawa , randschkirr !
randschkerr! > eb. auskleiden.
rdni KZ; rhani, rani f. > eb.
Dame, Fürstin.
rapani^ rapanü^ rapanus; pl.
rapanjia f. m. > rapdni, Rübe.
*rapuki\ rapukki, pl. f.? [Lth]
Pt II 274. Wrücken.
rasnin\ rassninn > eb. Thau;
„es thaut* K.
raaolay ras)6la\ rassola, rass-
jöla, te rass&ll, rassuU. es thaut.
raäei; obl. raschas, dt. rascheske
m. > raiai. Priester, Mönch.
*raschpe [Dtsch]. Feile.
rat KZ; ratt, rhad m. > eb.
Blut.
rat, rati; rad, rhad („ Mitter-
nacht*), ratti, obl. ratsiakke, pl.
radschja f. > eb. ; pas r. Mitter-
nacht; ratsiakke nachts; ratsiakro
nächtlich.
rati* ratti, radti > eb. nachts.
ratjeväva; ratjöhla, ratjejum
> *ratäva^ rateväva. bluten.
ratvelo K Z ; ratfello > rat-
valo, blutig.
raudva Z ; ravaf, rau I runjum,
rundjum, rundo, rundando > ro-"
väva, weinen.
^rauepaakero in rau^paskere
asva geweinte Thränen.
rdva, ravdva K Z ; rahäva, rahla,
ralla, rahalla, rah! rann! rahne-
jum, rhftnadjo. MVlli 89. fliegen
(nicht „pflügen* KZ). O üriklo
ralla Der Vogel fliegt.
reca^ hreca\ rezza, hrezza f.
[Slv?] > eb. Ente.
*redlikko s. retinga.
*rege pl. [Dtsch]. Reihen.
*regöö [Dtsch?]. Roggen.
rei K Z ; rhei, obl. reis , ras,
vok, reia! pL raja?, dt rende,
vok. reiale! m. > rai. Herr;
Fürst.
resava\ rfessav, rass^ho, res!
ress! ressjum, resdo, ressando
> eb. reichen, geben, treffen.
reäJcervdva?] rischkirvaf, rösch-
kirvava, rischkirjas, rischkerdo.
vgl. risevdva, > eb. umkehren,
umdrehen.
*retinga, retika; rettika, red-
likka, rettinga K, pl. ralikki K
f. [Dtsch] > *rStinga. Rettig,
Möhre, gelbe Rübe.
ri<; m. > eb. Bär.
rik Z ; rig, obl. rikka, pl. rigga
f. > eb. Seite; kn'k (= Ice
rik) s. unter ke ; vgl. auch adarik^
akariky karik, okorik,
rilcerdva. rikevdva, rikervdva\
rikkervaf, rikkevaf, rikkeraf, rik-
kirla, rikker, rikkerjas > riker-
dva^ rikervava. bekommen, be-
halten; halten; achten. Rik^veii
turne e dewliskro{!) lava Haltet
die Gebote Gottes ! Z ; Kana apri
soste rikerla Wenn er auf etwas
zielt (hält) Z (Germ.); r. avri
aushalten (Germ.).
riserdva\ risseraf K, vgl. reS-
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— 121 —
kervdva > eb. und rüervdva,
drehen, wenden.
riodva K Z ; revoeha, ryv ! ryd-
jum, rydo > riväva, anziehen
<Kleid).
VÄa f. [Ngr]. Wurzel.
Vio, rizus m. [Dtsch] > reiso
B. (der) Keis.
roddva KZ; rödava S rodi!
rode! rodejum, rodado > eb.
suchen KZj arbeiten S (= er-
werben).
roj' ; röj, ruy, pL roja f. > eb.
Löffel.
rom KZS m. > eb. Mann,
Zigeuner.
romedmo; romadyino, romma-
dyno > romedtno, mannbar,
vgl. Pt n 275.
romenSs S > eb. adv. zigeu-
nerisch.
romn£ KZS f. > eb. Weib,
Frau, Zigeunerin.
roza; rosa, pl. rosi Z f., vgl.
rujia, [Dtsch] > eb. Rose.
rii; rhu, ruh, pl. rhua m.
> räv. Wolf.
•rujia, sg. f.?, vgl roza [Pin
röza?] anders Pt 11 280. Rose.
ntk Z; rukk m. > eb. Baum.
*rumus m. [Dtsch]. Raum.
rup; rupp, rhubb m. > eb.
Silber.
rupavo; ruppawo, ruppowwo.
silbera.
ntSkervdva ? ; roschkirvava, Pt
n 279.' M Vm 60. anreizen.
ruSto Pt n 279. M Vin 60.
rauh, streng, unfreundlich.
s
aa; ssa, ssha maajek allzeit,
sa pro pM zerteilt, sa po jek
2u einem, sa pohuti u. a. M
MH 63.
*8dbato KZ; savato, ssavato Z
savetu K m. [Dtsch]. Samstag.
sahen', sahen, ssaben m. > eb.
und saneben, das Lachen.
*ssapepaskro, vgl. sämaskero,
kurzweilig (== lacherlich).
*ssajevikko. zähe.
salauter s. hcdauter.
saivdria s. savarts.
sdmaakero; ssämaskro. lächer-
lich; lachlustig.
«^me» ; ssanes. dünn, nett (adv.).
adno; ssano, ssftno > eb.
schmal, dünn.
aap; zap, ssäp, ssapp, pl. sappa
m. > eb. und aap, Schlange.
aap^no\ ssapfenno > aapdno,
nass?; KZ nur; „Regen"; a, d^la
€8 regnet
aapwni; ssappuni f. > aäpüni.
Seife.
aaro ; ssarro, häro, ssaahro, pl.
shari, schare > eb. ganz, all;
gill schäärinde öffentlich (= vor
allen).
aaatiko ; ssassitko , ssassetko,
sassesko (= aaaeakero ?). deutsch.
aaakerväva ; ssasskirvena >
aaat^vdva. heilen.
aaao; ssasso m. > eb. Deut-
scher.
aastepaakfro m. > eb. Arzt.
aaateperi] ssast^peh, ssastupen
m. > eb. Gesundheit; Tumore
aaatepaakel Auf eure Gesundheit!
aaster\ ssaster, zasster, ssaster
m. > eb. Eisen.
aastemo > eb. eisern.
*ssastovestes. gesund (adv.) ;
s. avjal. Gesund bist du gekom-
men ! (Gruss) ; s. ! Wohl bekomme
es euch.
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— 122
*ssassowesto, sastbewesto, ssasto
westo, ssastewesto (etwa miss-
verständlicb ans dem Omsse sdsio
ves\ sei gesund?) Ptn242. ge-
sund ; Ada §tdr cdve hi ssasteweste
Diese vier Knaben sind gesund.
sasti; sbassti > eb. und hasti,
können.
sästo > sasto. gesund.
saudca; sauaf, ssauYaf, sovaya,
ssau ! ssuttjas, ssotjal, ssutjas, söto,
sotto, ssottöb > sSvdva, scblafen ;
soto si, er scbläft.
sauel] ssauel, ssauell, pl. saula,
ssauja f. > advel Scbwur; Ebe;
herdva s, scbwören.
sauepaskero ; ssauopaskro.
scbläfrig.
*saulaba Z sg. > *ssoowell F.
scbwören.
savlcheroäva ; ssaulcbirvava,
ssaulcbirjum , ssaulcbir! saule-
cbirdo, saulacbirdo, saulcbardo
> vgl. *sollcberdo, *söllojördo B.
scbwören; antrauen; saulchgrdo
rom, Ebemann.
saunfkai m. > sonekai, Gold.
saunekuno; sounikuno > sone-
kaskfro, golden.
sdva] ssawa, ssabla, sanjum,
sandle (pl.) > eb. und sanäva,
salaf B. lacben; avry-ssäbla, er
lacbt aus (Germ.).
savo > eb. und havo, welcber ? ;
welcber (rel.).
selvendo; ss^lwendo m. [Slv?]
Pt n 240 > scbwerlicb zu vergl.
*salmentö L (Lacbs). Häring.
savarü, salvaris ; ssallwaris,
ssawäruss, scbwär m. > savari,
Zaum, Zügel.
8€menca'i\ ss^menzo, ssamenza
f. [Slv.]. Gescblecbt, Familie;
Freund (?); Verwandter (?).
*8€miri\ ssemyri, pl. ssemerja?.
stben m.> idvepen. das Nähen.
8ik ; ssig, cigk, sick, ssyg, tsygg,
zig, cmp. zirgidir > eb. ge-
scbwind, munter, bald; air ä so-
bald als; cmp. eber.
sikdva^ sikeväva, sikerväva;
sikkaf, tscbikkirvaf, tscbekervaf,
sikkuvaf K, sikkirvaf, zikkevava,
zikkuv I zikker ! zikkedjum, zikji-
jum, zifcksdö, sikkando Z > siker-
dva^ sikervdca, zeigen, weisen;
lebren ; lernen ; s. man lernen Z.
sikerdo ; zikkerdo ; bierber viel-
leicbt zikkerginde (obl. pl.?). &big,
gelebrt; Lebrer.
sikerpasJcfro ; zikkerpaskero m.
> eb. Lehrer.
sikerpen^ sikepen; zikkerpen,
zigepen m. > sikerpen, Lehre,
das Zeigen.
*sikkinis K (von Z gestrichen).
Lehre.
siklo] ziklo > eb. gewohnt,
geschickt.
sikno ? ; zigno. fleissig, burtig.
siko\ sikko. oft;.
aila f. > aiUi, Gewalt ; 8. kerla
er thut Gewalt.
♦syla? f. Pt amRande:„Zettel« ;
Zeitung KZ.
silkfrvdva ; ssylkirvava > sä-
dva, silerdva, zwingen.
aimadi ; semadi , szemäddi,
ssimaddi f. > simgdo. Pfand;
civdva 8, verpfönden.
*ssimmadö. verpföndet.
"^simaaken f. Nähkissen.
8ima8kero m. > aimaakero,
Schneider.
8inte pl. („das Wort ist nur
im Plural üblich* Z) m. > ainto^
pl. sinte, Zigeuner.
^, her K ; ser, sser, ssir, sser
> Aar, Air, 8ir, wie ? ; wie (rel.);
als (cmp. temp.), nachdem; wenn;
weil; 8, harga wie lange.
sir; ssyr, gen. ssirjakro, pl.
sirrja f. > ♦serria B zirja R.
Knoblauch.
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— 123 —
südva; ssivaf, sslf! ssydjom,
ssydö > eb. und sivdva? nähen.
sivo > eb. grau.
skamin f ; skamen m. > Stamm,
80j ho S; SSO, sfho, ssoh KZ,
vgl. soske > eb. was? welches?
(auch relat).
socha; ssocha i. q. cocha.
som 1. i. q. hom 1.
8om 2. i. q. hom 2.
*ssorridir. schlechter.
soske 8 hoske E Z ; ssöske,
sfhoske Z, dat. von so > eb.
warum?
86va f. [Slv] Pt n 190. M I 38.
Eule.
starya f. > atajnja, StalL
sungdva KZ \ songaf, ssungava,
summsi', ssung! ssunglo > eb.
riechen (itr.); schnupfen (Tabak) E.
sung^pen m. Greruch.
8uno ; ssuno, süno m. >süno ?
8Üm\ Traum.
8uv; ssu, gen. suvjakro, pl.
suvja f. > süb. Nadel, Näh-
nadel.
svako i. q. ävcJco,
svjeto 1 . ; swietto, gen. svietiskro,
[Slv.] M I 39 f. > vgl. hmUo
(anderen Ursprungs). lieb(?),hellig;
8, devell lieber Gott!; 8, märOj
tägliches (?) Brot.
8vfeto 2. E Z, 8vjeto8 ; swiaeto,
svätos m. fPln] > äveto. Welt.
s
äach Z; schacha, schachta E
m. > eb. Eohl, Pflanze.
*äaJcri f. Schädel.
*schanmi, sf hamm ? nahe (adv.).
Mr ; ischaar E Z m. > cdr,
Asche.
äaräca 1. > eb. loben.
Sardva 2. > eb. R. ringen.
iardenes, löblich (adv.).
Sarepen ; schareppen m. > eb.
Rohm.
ädro i. q. 8dro,
äasti s. 8a^ti,
'*'scheidizza E (Z unbekannt) f.
Harz.
^g/ EZ; tschel>eb. hundert.
ielo\ schello m. > eb. Seil,
Strang.
*ierandüni f. > vgl. Hh-an-
duno. Eopfkissen.
äilto > eb. hundertster.
sereakfro; scheriskero m. >
i^eskero. Hauptmann; baro S.
Eönig'Z.
iero; schero EZ m. > ä^o,
Eopf.
all KZS; vielleicht PI. dazu
äila EZ; schüa EZ m. > eb.
Eälte EZ; kalt; äila Fieber;
Man hl §il mich friert E Z.
iüalo^ 8ilelo\ schillalo, schillelo,
schilleelp > äilglo, äilelo, kalt,
frostig.
Sing?; schinj m. > eb. Hörn.
*schirrodda f. [Pin]. Mittwoch.
ikomi, ikomja ? E Z ; pl.
schkomi , schkomja , skomja,
schkomje f. > äkomi, Stiefel;
schkomja ddva stolpern.
*schlapa f. [Dtsch]. Schlaf.
S6j?'j pl. schöja, dschöja f.
> iol Pfiff; ddva Soja pfeifen,
schnattern.
io^cu EZ; schoschei, obl. scho-
schas m. > SoSoi, Hase.
Söv > Sob, sechs; schöwer
desch sechszig.
Sovengeri; schowingeri f.> eb.
Sechser (Geldstück).
Sovto; schofto > Sobto. sechster.
Spildva ; spillaf , schpillaf.
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— 124 —
scbpellaf, schpeldo > eb. stossen,
stopfen, stecken.
*schprya f. [Dtsch] Spreu.
$tacU\Städil > ätddin, Hut.
ätaJeerdva K Z , ätakervdva ;
stakerava, stakervava, schtakkerl
> eb. steigen, treten.
stamm?; schtamen, pl. stanena
m. > eb. Stuhl.
mr K Z S ; > star, schtar K Z,
eb. vier; ä. vel-, schtawel viermal
(« vierzigmal* K Z), i. vel deä vierzig.
ätaräva > eb. fangen; cila
scbtardi (sie) bleibt kleben.
ätarepen\ scbtaripen, schtarip-
pen m. > eb. Gefängnis.
itarto > itdrto. vierter.
*schtarwelto. vierzigster (?).
ätäva; staf, schti! sti! schti-
jum, stijum, schtyjas, stum,schtido,
schtynö > eb. springen.
Mben'i schtiben m. > ätepen.
Sprung.
Sttldva; stillaf, stilaf, scbtill-
ava, schtilaba, stilldi, stilldee,
stildo, schtilldo > eb. 1. fangen,
ergreifen; 2. fühlen, greifen, an-
fassen.
ää'ldo; stildo, schtilldo m. Ge-
fangener.
Stillen ; stillipen m. > eb. Ge-
fängnis.
ätima; stima, gen. schtirnakro
f. > eb. Katze.
ätoptn ? ; stoppen, schtoppen m.
> eb. Flachs.
*schtrahl, Pt I 305. wegen;
miri seh. meinetwegen.
»schuk(?) f. Schönheit.
svJcfr ; schukker > eb. schön ;
paäuker; poschukker sachte, lang-
sam.
^Sukeräva; schokeraf avry K
(scheint Z unbekannt) > schut-
kerwrie R. putzen, schmücken.
äukerpen ; schukkerpönn m.
> eb.' Schönheit.
$uko\ schukko > eb. dürr.
äulendi? ; schülafii, schulindi f.
> *jolidi R. Besen.
hd^en ; scholepen m. das
Fegen.
ätUeväva K Z ; schullevava,
schulluv! schullädjum, schuladdo
> culeväva, fegen.
äümt?; Schumi f. [Dtsch].
Schaum.
äundva; schundjum, schunjum,
schundo, schundlo > eb. und
hundva, hören.
äundano ; schundanno. ge-
horsam.
äuTi^pen; schunnepen m. Ge-
hör.
Mma; gen. schumiakro f.
> äuma. Scheune.
siU] Schutt Z f. m. ? > eb.
Essig.
ätUli K (Z kennt nur pulvra)
f. > eb. Schiesspulver.
ätUlo K Z ; schudlo > eb. sauer.
äuvjeväva-, schulola > äüvle-
väva, schwülen.
äuvl^eu] schuwlipen m. >
äüvlepen. Geschwulst.
Mivh K Z ; schuli > §üvlo.
dick, grob, geschwollen; ä. kaät
Stamm.
ävako, svako KZ; schwakko,
obl. schwakkenes > ävako, hako,
jeder ; ä, dives täglich.
*^alka, svalma K Z ; schwallma
f. > *ävalma B. Schwalbe.
schwär i. q. savaris,
svogarü m. [Dtsch]. Schwager.
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— 125 —
ta s. te.
♦taka(?) f. [Dtsch]. Dach.
iamjola; tamjiola. er (z. B.
der Mond) verfinstert sich.
taml^pen m. > eh. Finsternis.
tamltca; tammlizza F. Finster-
nis.
tamUgo i. q. tamlo,
tamlo ; tammlo > eh. finster.
*tamo K ; ,ist nichts* Z [Dtsch].
zahm.
tapervdva > eh. und taper-
dva, fassen.
tatgfULs m. [Pin]. Jahrmarkt.
t(isevdva? tayeväva?] tassevaf,
thassjevava, thassjof! tassejom,
thassijas, thassadö > vgl. taaan-
dva, ertrinken, ersticken.
(at^pen ; thatepen , tättäpen,
tattäpen m. > eb. Hitze, Wärme.
tati] thati, tatti, pl. thatja,
tatja f. > tatin. Stube.
tcUo K; thato, tätto > eb.
warm.
*thatsjevava, thatsjuf! thatsje-
jum > vgl. taiteväva? tatfrväva,
wärmen (?).
*thatskir vava, tatskirvava, thats-
kerdö. wärmen.
totifr; thauer, pl. thaura m.
> tover, Axt.
tel.*K, toKZS; tiZ. > te
und, so, dann.
/« 2. K S > eb. 1. dass, ptcl.
inf. conj. 2. wenn; Te wiss tu
hei te wiss, me tut doch lacdva
Magst du hingehn, wo (immer)
du hingehst, ich werde dich doch
finden KZ.
t^isa S ; theissa, teissa K Z
> tcusa, morgen, gestern ; Mor-
gen K ; pale teüaste vorgestern K.
teiep'la; theissirla, theisserlo,
theisserla,fryteis6ra S > taüarla?
morgens, früh; Morgen (?); teisgr-
lake aväva Morgen früh will ich
kommen; Ada diveseskri (?) t.
diesen Tag morgens.
feu«^no?;theissetuno. gestrig.
tel; tehel, teUo(?) > eb. ab;
herunter (?).
telal, tilal; töllal, tellal, tellel,
thelal > telal. drunter.
feie, tHe?; tehele, tehele, teheli,
tili > tile, unten; herunter:
Avfas t (Sie) kam nieder (Genn.).
tekdüno?\ tellethüno, telletuno
> eb. unterer; , niedrig* ; tele-
düni phüb Thal K.
*terdetannes. stehend (adv.);
t. pefaa tile Im Stehn ist er
niedergefallen.
terdo K tardo K; terrdo, tSrdo
> tardo, aufrecht, gerade; ge-
legen; hom t oder iäva t stehn;
Ada foro hi paä o divjo z^o t.
Die Stadt ist am Meere gelegen.
terdi^vdva? ; terschevava. stehn.
tem^pen m. > tam^pen,
Jugend.
*terningeri(?)f. Dreier, .Dritt-
chen* (Geldstück).
tem^udva?', temovava, temo
vijum. geboren werden.
temo K tämö S ; terno, themö
> tamo, terno, jung.
tikno'^ tekno, tikkno > eb.
klein, kurz.
tirach K; tyrach, thyrach f.
> eb. imd girach. Schuh.
tirachengero K; tyrachingero
m. > eb. Schuster.
to [Slv] Pt I 307. so (im
Nachsatze); Kana chocheno i
satdecherla, t na trebaha me les
te pacaa Wenn der Lügner auch
schwört, so müssen wir ihm nicht
glauben.
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— 126 —
tombuk K m. > tambuk^ ta-
buk. Trommel.
traddva^ trddervdva\ trade;
tradedo, tradendo > traddva^
tradevdva, jagen, treiben, weg-
jagen; Tradela o kargpciskero
Der Jäger jagt.
transihn?; tranfuri, transsuri
m. > eb. Scheibe; Teller.
eraS f. > eb. Furcht.
traiädo K ; traschaddo, trasch-
edö. furchtsam.
traääva > eb. furchten, Ekel
empfinden.
traäendo K. furchtsam.
traäetuno> traätüno. furcht-
sam.
trebdva^ tieb^vdva K trebbava,
trebaha, trebola; trebohla, trfeb-
bohla, trebb^um > trebSla (wie
es scheint, nur in 3 sg. gebräuch-
lich), brauchen, bedürfen; dürfen;
3 sg. es fehlt, es mangelt ; trebola
mange^ ich brauche.
nrebbolado (?). bedürftig.
tremö K Z ; tremmo m. > eb.
Haus, Vorhaus, Flur.
tndnda K S > eb.
trianto'i'y trijanto > triandäto,
dreissigster.
trinf KZ trin > tritt, drei;
trivel; trivMl, try well, dreimal.
träo K; tretto, tritto > eb.
und trinto, dritter.
tro > eb. und tiro, tfr, dein.
tnycU KZ; trujjal, trujall
> eb. um; herum,
tropposkero, troposkero. fleisch-
lich, leiblich; beleibt.
irupo ; truppo, troppo m > eb.
Leib.
*tru8tal Z. herum.
tniato LZ; trüsto. lieb.
truäcU; truschall m. > truiul.
Kreuz; auch Kreuz des Körpers
(Germ.); truschelinde K truscha-
linde? Z. kreuz und quer.
truicUo > trüSelo. durstig.
ftt KZS; obl. tot K, dt. tokke
K > eb. du.
tumdro > eb. euer.
turne KZ; tome S tumg K
> eb. ihr.
turali; duralli f. > turfli,
Tonne, Trinkgeföss.
Th
than ; tan, tann m. > eb. Zeug,
Tuch; woUakero th. WoUzeug,
Tuch zum Rock.
ihan K Z ; tann, pl. tanna f.. Tgl.
♦chandstannes, *terdetannes, Pt II
298. M VIII 80. R^ihe, Art,
Weise ; Andre trine thanende hi
terdS Sie stehen in drei Reihen;
jek thanate auf 6ine Art
thauäva ; thau ! thodjum, thoddo
> thdväva. waschen.
thav; taf, gen. taweskero m.
> tliäö, Faden, Zwirn.
tkem; tem, temm m. > eb.
Land.
themeakfro ; temmeskro m.
> eb. Landreiter, Wachtmeister.
ihüd KZ; tüd KZ thut S f.
Milch.
*thuga, *thugeno, *thugevava
V. duk u. s. w.
*thujakro m.; wohl zu thüd,
vgl. übrigens thvli. Schmant,
Rahm.
thiilgpen?; thulepen Z tulli-
pen K ra. > eh.? oder thulepen.
Fett.
thüliKZ-, tchüli f. Schmant,
Rahm.
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— 127 —
tkado K Z ; schulo (? ?) > thulo.
fett, dick; th. haät Stamm.
ihüv\ thu, tbü, gen. tuyeskro
m. > (hüb, Rauch.
♦trujüU f. > tMveli. Tabak,
Rauchtabak.
thuvjola ; thujohla > thüvjdva,
es raucht.
tia; uga, ugga, uft Z >> awa^
aücL ja, freilich; Z7. me homes
adai Ich bin freilich dagewesen.
udilo; udscho, uschlo, Pt IE 76.
MVm92. schuldig. Ei manu.
Er ist mir schuldig. Nicht klar:
KamePlesu, Er ist ihm schuldig;
Kaum richtig ivoJß udschle ,, wegen
der Schulden* Z, uschlingehö
„wegen Schulden" K.
vägo; vogo K, wägho Z, wago,
weggo; auch f. > eb. erster.
I V. voUa das erstemal ; wagedir
eher K.
vaicutko ; weizutko [Dtsch].
in V. phu8 Weizenstroh.
Taldütkes. französisch (adv.).
txddzitko ; walldschitko > vcdS-
tiko, französisch.
valdio KZ; walldscho, wal-
dschos m. > vcUito, Franzose.
vdlm,jälin] waalen, pl. jaalinja
m. > väUn, Glas, Fenster.
*wanger s. angar,
tKist; wasth m. > eb. Hand.
wastingeri sg.? f.? > vastea-
Icpro, Handschuh.
vaä; wasche, Pt I 304 f. M
\T^n 94. wegen ; v, vdUe wegen
der Schulden Z.
vdoa KZS avdvalL\ äv! aaf!
wiss, vijum, ayjum, ajum, avle K
> vdca, werden, kommen; gehn S
V. täe niederkommen Z, gebären,
kalben (Genn.).
vovfr K; wavo, pl. = sg.
> vdver, anderer.
vavaricmdea > eb. anders.
*wawerkes ? K&e rü na chala
w. Kein Wolf frisst den andren.
vavp^? dt. von vaver?, ander-
wärts.
vend, vent; wennd m. > eb.
Winter.
vende ; wende , wendara E Z
Tände S. im Winter.
vendrtn] pl. wendrija, wenderja,
wendemjia K f. > vendeiya,
Eingeweide.
vendzono ; wennfanno , wend-
fonno, wennfeno K [Pin] anders
Pt n 84. trocken, mager; v.
mos geräuchertes Fleisch K.
vendzjevdva Z; vendsuf, ven-
dsijum, vendsahyas, Pt I 425.
trocken itr.
vendllcervdva ; wendschkirva-
va , wendsikkir ! wendschkirdo.
trocknen tr.
vengoris] wengori m. [Pin].
Aal.
*wenjingero. zänkisch.
ver, vd > var^ val, mal.
vering, pl. werinja f. > ver-
JcHn, venu, Kette.
v^ m. > eb. Wald.
t?e5e5Ä:^0;weschiskero m. > eb.
Jäger, Förster.
vevericka ; waeverizka K f.
> eb. und veverica. Eichhörnchen.
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/
"1
— 128 —
vida K f. [Dtsch]. Weiden-
baum.
viditko K > widedikko B.
in V, ruk Weidenbaum,
vintka\ ventka f. [Pin]. Angel-
rute; Schnur (?).
virta\ wyrtha Z f. > eb. Wirts-
haus.
voln^pen (von volno frei) hl
[Pin]. Freiheit.
voüa K > eb. R. mal ; jek v,
einmal, dm volU zweimal, kici v.,
but V, u. a.; trywel(!) v. dreimal;
apri jeke voüate auf einmal.
vonze s. bonze.
vordin K Z ; vord|n S. m. > eb.
und verdo. Wagen.
vuio> tico. hoch. Z giebt
an : , klein * , ,, niedrig * (!) und
kennt sonst nur das dtsche Jioch!^
Pt n 73.
vüder\ wudir, wuder, whüder,
pl. wudi'a m. > eb. Thür.
vtdt m. > eb. Lippe.
♦sAga f. [Dtsch]. Säge.
*segervaf [Dtsch]. säen,
♦s^mba f. [Dtsch]. Senf.
z^ ; Seen, ssyn, seen, pl. sennja
f. > eb. Sattel.
zenelo, zeteno ? ; sennello, senallo,
senelo, sfellenno, sellalo > zenflo,
grün.
ziro Z; serös, sero, seero m.
> eb. See; divjo z, Meer (=
wilder See).
zervo Z; serwo Z, sarwo K
> eb. link.
tet; sed, sett, z6tt m. > dzet Öl.
z6rZ; sor, Soor f. > eb. Kraft,
Macht.
zoreles?; forelles > eb. kühn-
lich. ' ^
zcnrelo', sorello, fhorallo, forallo,
sorallo, surralo > eb. stark,
fest, hart.
summ; summen f. > eb. und
zumi. Brühe, Suppe.
Berichtigungen.
S. 5 Z. 6 ff. V. u. ist die Bemerkung: ,auch in einigen an-
deren Fallen — JaJSgvo* zu streichen, da die Schreibung mit g
überall durchgeführt wurde.
S. 16 Spalte 1 ist cacevo vor caäo zu stellen.
S. 26 zu dräb. Man füge hinzu: vgl. pl. grawa B (Druck-
fehler, Pt n 145).
S. 29 zu dzuv. jua B ist wohl PI.
S. 48 zu *las8af erganze man: [Dtsch].
S. 49 Sp. 1 Z. 1 V. o. lese man rikerdva für aikeräva.
S. 49 Sp. 1 Z. 2 V. o. setze man Uggrvdva statt Itgerväna,
Druck von O. Kreysing in Leipzig.
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GRUNDRISS
EINER
LAUTLEHRE DER BAKTUSPMCHEN.
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jlLl>lia,iicllixiig-eii
für die
Kunde des Morgenlandes
herausgegeben von der
Deutsclien Morgenländischen Gesellschaft.
XI. Band.
No. 2.
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GRUNDRISS
EINER
LAUTLEHRE DER BANTUSPRACHEN
NEBST
ANLEITUNG
ZUR AUFNAHME VON BANTUSPRACHEN.
ANHANG.
VERZEICHNIS VON BANTÜWORTSTÄMMEN.
VON
CARL MEINHOF.
PASTOR ZU ZIZOW.
Mit einer Tafel.
Leipzig, 1S99
in Commission bei F. A. Brockhaus.
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Überseisungsrecht vorbehalten.
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.^_
/^'-ßiic;j.
Einleitung.
Da die Zahl der Bantusprachen, welche den Europäern bekannt
geworden sind, von Jahr zu Jahr wächst, und zu der Erforschung
der schon längst bekannten Äste des grossen Bantustammes immer
neues Material hinzugefügt wird, wird das Bedürfnis irgendwelche
Ordnung in diese Flut von Einzelforschungen zu bringen, immer
unabweisbarer. Es hat an Versuchen nicht gefehlt, die Bantu-
sprachen zu gruppieren, man hat auch an sprach vergleichenden
Arbeiten einiges Brauchbare und viel unbrauchbares geleistet
Aber grosse Bedeutung haben diese Versuche zumeist weder für
die Wissenschaft noch für die Praxis gehabt. Ich sehe den Fehler
dieser systematischen Arbeit im Bantu darin, dass man sich bei
Aufstellung unzureichender Gesetze begnügte oder gar, dass man
sich für jeden einzelnen Fall ein Gesetz zurecht machte. Ich bin
der Ansicht, dass die Bantusprachen so streng die in ihnen liegen-
den Gesetze befolgen, dass man sich nicht eher beruhigen darf, als
bis das ganze Sprachgebäude klar erkannt ist.
Der Nutzen einer solchen Arbeit — und das Folgende soll
ein Versuch in dieser Richtung sein — für die wissenschaftliche
Erkenntnis dürfte nicht unerheblich sein. Abgesehen von den Auf-
schlüssen, die von hier aus auf benachbarte Gebiete der Ethno-
graphie und Geschichte fallen, wird die Beziehung des Bantu zu
den Südseesprachen und den indogermanischen Sprachen erst von
hier aus erörtert werden können. Der praktische Nutzen der Arbeit
wäre ebenfalls nicht gering. Die vorhandenen empirisch angelegten
Wörterbücher und Grammatiken könnten nachgeprüft werden. Vor
allem aber ist für die Aufiiahme bisher unbekannter Bantusprachen
die Erkenntnis des Aufbaus der Bantuworte völlig unerlässlich,
und diesem praktischen Zweck soll Nachstehendes in erster Linie
dienen. Ich werde mich daher möglichst kurz fassen und alle
Erörterung entgegengesetzter Meinungen vermeiden. Der Bau des
Bantu ist thatsächlich so klar, dass ich hoffe die Mehrzahl derer
für meine Ansicht zu gewinnen, welche über diesen Gegenstand
sich abschliessende Meinungen noch nicht gebildet haben. Wer
sich für die Methode, die ich befolgt habe, und für die verschie-
denen Irrgänge, die ich durchlaufen musste, ehe ich zum Ziel kam.
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— VI —
interessieren sollte, den bitte ich meine Aufsätze in Jahrg. I u. II
der Zeitsehr. für afrikan. u. ocean. Sprachen nachzulesen. Nach
meiner Ansicht ist das P^li (S§-p§li), ein Dialekt des Sotho (Sprache
der Ya- sotho vulgo Basuto) derjenige Bantudialekt, welcher die zu
unterscheidenden Laute des Urbantu am sorgsamsten heute noch
scheidet. Er hat diese Laute zwar nicht in ursprünglicher Gestalt
bewahrt, aber kein mir bekannter Bantudialekt hat, wie gesagt, bis
heute so sorgsam untei-schieden, was zu unterscheiden ist. Bei der
Konstruktion des Ür-Bantu, das wir hier kurzweg als B. bezeichnen
wollen, wird also das Peli eine Hauptrolle spielen. Ich werde des-
halb zunächst die Grundformen des B. dai-stellen, die als erschlossene
Formen natürlich nur hypothetische Bedeutung haben. Hieran
schliesse ich dann eine Anweisung, wie es bei Aufnahme einer
Bantusprache zu halten ist, um systematisch den Bau des Laut-
systems zu erkennen. Ich werde dann das P?li behandeln, um die
Lautgesetze an einer wirklich gesprochenen Sprache klar zu machen.
Schliesslich werde ich, um dem praktischen Bedürfnis in den
deutschen Kolonien zu dienen, als Beispiele mehrere Sprachen aus
diesen Kolonien behandeln, von denen einige schon Schriftsprachen
sind, andere nicht. Wer nach Durchsicht dieser Beispiele noch
nicht überzeugt ist, dass sich alle Bantusprachen nach demselben
Schema sehr bequem behandeln und aus dem Munde der Ein-
gebomen aufnehmen lassen, den werde ich wohl schwerlich jemals
überzeugen. Im Anhang werde ich eine Reihe von Beispielen geben,
in denen die gefundenen Gesetze befolgt sind. Wenn ich vorläufig
darauf verzichte, in einem grösseren Werke meine Ansichten noch
ausführlicher zu begründen, die sämtlichen bekannten Bantusprachen
zu berücksichtigen und thunlichst alle Wortstämme aufzufinden, so
geschieht dies nicht deshalb, weil ich kein Material zu weiteren
Arbeiten besitze, sondern weil ich bisher die Mittel nicht beschaffen
konnte, um ein solches Werk zu schreiben und drucken zu lassen.
Ich gebe daher aus meinen Vorarbeiten Nachstehendes als eine
Probe für den praktischen Gebrauch. Vielen Freunden habe ich
für thätige Mithilfe zu danken, in erster Linie den evangelischen
MissionsgesellschaUen in Berlin (I) und Hermhut. Besonders aber
ist es mir ein Bt^dürfois, meinen lieben Freunden aus dem Konde-
lande, den Missionaren Richard, Nauhaus und Schumann für treue
Mitarbeit meinen Dank auch an dieser Stelle auszusprechen. Dem
k. k. Hofrat Herrn Professor Dr. Friedrich Müller in Wien hätte
ich gern für seine überaus gütige und anerkennende Beurteilung
und für seine erfolgreiche Förderung meiner Arbeit auch an dieser
Stelle gedankt, jedoch mein Dank en-eicht ihn nicht mehr. Aber
unvergessen bleibt sein Geist und sein Herz wie für viele so auch
für mich.
Der Verfasser.
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Inhalt.
Seit«
I. Orthographie 1
n. Das Ür-Bantu 7
lU. Anleitung zur Aufnahme von Bantusprachen 17
IV. P§U 28
V. SuaheH 52
VI. Herero 73
Vn. Duala 92
Vm. Konde 110
IX. Sango 132
Anhang. Verzeichnis der bekanntesten Bantuwortstämme . . . 149
Tabellen 193
Karte 204
Ldtterator 205
Index 210
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Abkürzungen.
A. -= AnleituDg p. 17 ff.
A. T. = Altes Testament.
B. — Ur-Bantu p. 7 ff.
denom. ■=» denominativ.
dial. b:« dialektisch.
Du. — Duala p. 92 ff.
Gen. ■= Genitiv.
H. und Her. « Herero p. 73 ff.
hab. «=» habituell.
intr. = intransitiv.
kaus. ■» kausativ.
Kl. c= Nominalklasse s. B. 18.
Ko. — Konde p. 110 ff.
Nom. Präf. «= Nominalpräfiz s. B. 18.
N. T. — Neues Testament.
P. -= P?li p. 28 ff.
Pf. -= Perfektum.
PI. — Plural.
P. Pf. = Plusquamperfectum.
Präf. = Präfix.
rec. = reciprok.
refl. =« reflexiv.
rel. «= relativ.
S. und Sa. = Sango p. 132 ff.
Su. = Süd-SpthQ p. 28 f.
Suah. » Suaheli p. 52 S.
tr. ■= transitiv.
Erläuterung einiger Kunstausdrücke.
Assibilation (Beifügung eines Zischlauts) z. B. Horatius sprich Horatsius.
Assimilation (ein Laut wird einem andern gleich oder ähnlich gemacht)
z. B. ^as-siduus** für „ad-siduus", ^col-loquor" für „con-loquor*.
denominativ (von Substantiven oder Adjektiven abgeleitete Veroa) z. B.
, türmen" von ,Turm*, , kränken* von ,krank*.
habituell (Gewohnheit) z. B. ^vergesslich sein* von , vergessen*,
intensiv (Verstärkung) z. B. «netzen* von .nässen* , , ausdehnen* von
, dehnen*,
inversiv (Umkehrung ins Gegenteil) z. B. , entwirren* vgl. .verwirren*,
, ausdienen* von .dienen*,
iterativ (Wiederholung) z. B. .betteln* von .bitten*,
kausativ (zu etwas veranlassen) z. B. .fallen* d. i. .fallen machen* von
.fallen*, .senken* d. i. .sinken machen* von .sinken*.
Nasalierung (Beifügung eines Nasals^ z. B. .conjunx* neben .conjux*.
neutrisch «= intransitiv z. B. .sich furchten* von .fürchten*,
onomatopoetisch (schallnachahmend) z. B. .Bums*, .bumsen*.
Präfix (Vorsilbe) z. B. .be* in .be-kommen*.
reciprok z. B. .sich gegenseitig lieben* von .lieben*,
reflexiv z. B. .sich lieben* von .lieben*.
relativ z. B. .besingen* von .singen*, .bezahlen* von .zahlen*.
Stativ z. B. .hangen* (sich in hängender Stellung befinden) vgL .hängen*.
Suffix (angehängte Silbe) z. B. .es* in .des Haus-es*.
Die Bedeutung der Kunstausdrücke für die Laute wie .guttural*,
^lateral* , .palatal* u. s. w. ersehe man aus den Bemerkungen über
Orthographie p. 1—6.
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L OrthograpMe.
Für das Verständnis der umstehenden Tabelle verweise ich
auf Lepsius, Standard- Alphabet, Berlin 1863, sowie v. d. Grabelentz,
Handbuch zur Aufnahme fremder Sprachen, Berlin 1892.
Folgende Besonderheiten für die Bantusprachen sind aber zu
beachten :
Im Vokalsystem von Lepsius und v. d. Gabelentz ist e =
^ franz. und deutsch ee in »See*, o = deutsches o in ,Not". Das
Bantu hat aber ein e, das zwischen diesem e und i liegt, das man
mithin als f (i mit daruntergesetztem e) schreiben muss. Ebenso
hat es ein o, das fast u ist. Ich schreibe dafür u. Wo ich e
und 0 ohne diakritisches Zeichen schreibe, bin ich über die Klang-
farbe noch nicht genug ins Klare gekommen.
Die Laterales müssen im B. zwischen den Gutturales und
Palatales stehen, da sie an einem Punkt gebildet werden, der
zwischen Guttural- und Palatalpunkt liegt. Die Schreibung tl, /Z,
yl hat Endemann vorgeschlagen. Sie thut der Sache nicht voll-
kommen Grenüge, da es den Anschein erweckt, als wenn es sich
mn zusammengesetzte Laute handelte. Das l müsste über dem
andern Buchstaben stehen. Das würde sich aber schlecht ausführen
lassen, und eine der obigen Schreibung ähnliche ist im Kafir ein-
gebürgert. Die im P. übliche Schreibung 7 und 7 ist iiTefährend.
Die Schreibung von Lepsius t, k etc. habe ich für die den
Lateralen zu Grunde liegenden hypothetischen Laute des B. ge-
wählt. Sie sind als nur hypothetisch in das folgende Schema nicht
aufgenommen.
Die Palatales habe ich in drei Gruppen gesondert, je nach-
dem sie am weichen (hinteren Gaumen) gebildet werden (gutturale
Palatalis) oder am harten Gaumen (linguale Palatalis) oder mit
Labialen zusammengesetzt sind (labiale Palatalis). Die gemischten
Laute tx^ ti etc. habe ich dabei in ihre Bestandteile zerlegt, was
klarer ist, als die Lepsius'sche Schreibweise t\ c etc. Im all-
gemeinen wird bei diesen Zusammensetzungen tonloser Konsonant
mit tonlosem, tönender mit tönendem verbunden. Zusammen-
setzungen mit y gehören nicht in die Tabelle, sondern sind als
zwei gesonderte Laute aufzufassen.
Abbandl. d. DMG. XI. 2. 1
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Tabelle für die Orthographie.
1
Frloativae oder Spiranten
1
Portes oder Tonlose
Lenes oder
Tönende
Portes oder
Tonlose
LeoM odar
TSnrade
Einl
rein
nasal
Aspi
rein
riert
nasal
rein
nasal
rein
nasal
Teio
nasal
Faaoales
h
nh
>
Gattnrales
Ä;
itk
M
nkv
9
ng
n
X
^X
r
Laterale«
Ü
nÜ
tu.
nM
näl
xi
ri
gutt.
1 ling.
lab.
ti
ntjc
thx
rUkx
%
%
ndj
ix
3
nj
ti
nU
ths
nihS
di
ti
ndi
rUi
1
n
i
nS
V
z
y
pi
mpä
phS
mphä
pi
mpi
vi
Cerebrales
f
nf
ß
ruh
d
nd
?
nf
l
a.
3
1 "•
c.
t
nt
ih
nih
d
nd
n
r
IUI
l
1
ta
nis
iha
nths
tz
ntz
8
na
z
nz
t
nd
n
S
9
a.
S
-a b.
c.
pa
f
mf
V
mv
mpa
pha
mphs
pz
mpz
fs
yz
P
mp
p"
mph
b
mb
m
f
mh
V
W
Vokale:
a
C Q
? P
u
u
Vokalisierte Konsonanten:
9» 9> 9»» h r-
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— 3 —
Ob thx neben t^ wirklich vorkommt, wie Taylor für das
Suaheli be^nptet, ist mir zweifelhaft. Der Unterschied von tkä
imd ti (ebenso ths und ts) scheint wirklich im Xosa nachwebbar
zu sein.
Da neb^n c^ auch g; vorkommt, müsste neben tx auch kx
stehen. Doch habe ich das bisher nicht gefunden.
7« ist in Praxi nirgends mehr in Gebrauch, und der Übergang
von ny zu 7i ist ein sehr fliessender. Ich schreibe deshalb meist
ny, und werde n nur da anwenden, wo die Unterscheidung nötig
ist; ri; ist nasaliertes j, während ^, ni/ palatalisiertes n ist
^ ist von Endemann eingeführt statt Lepsius' 2, und ist gut
gewählt.
Das Zeichen j setze ich für Lepsius' ^. Nach Lepsius ist
deutsches j z. B. in ,Jahr* Semivokalis = y. Ich halte das fär
falsch. Das deutsche j ist ebensowenig Semivokalis wie das
cleutsche w. Beide sind Spiranten. Ich brauche in nachstehender
Arbeit die Spirans ^ sehr häufig und werde daher statt des un-
bequemen ^ das Zeichen J setzen. Das übrigens im B. J und y
ineinander übergehen, ist keine Frage. Wir sehen eben, dass die
Semivokalis nach andern Konsonanten oft zur Frikativa wird.
Nach einer fortis wird man sicher sagen können, ob man x oder
y hört, nach einer lenis oder einem Nasal ist oft nicht festzustellen,
ob der Laut noch y oder schon j ist.
Umgekehrt wird ursprüngliches y in manchen Sprachen nicht
nur zu j, sondern zu y, ebenso wie ursprüngliches v in vielen
Sprachen, z. B. im Suah., zu to wird.
Statt des ' habe ich bei den aspirierten Konsonanten nach
Endemanns Vorgang ein h gesetzt, da es sich auch hier thatsächlich
um Doppellaute handelt und ' im Druck leicht abspringt. Also
JfcÄ, M, ph statt %, V, p.
In der Cerebralreihe könnte man r vermissen. Es ist
aber überflüssig, da l dem r so ähnlich klingt, dass die Unter-
scheidung fast unmöglich ist. Der Laut ist überall aus l ent-
standen, also ist die Schreibung l unbedingt vorzuziehen. Oft kann
man auch zweifeln, ob man d oder l hört, zumal die Dialekte hier
leise Unterschiede zu haben pflegen.
Die Dentalreihe a spricht man an der Zahnwurzel, die
Beihe b an der Spitze der Zähne, die Beihe c mit den Zähnen
auf der Zunge.
Das r und l der Dentalreihe a ist hier nicht wie bei Lepsius
als anceps behandelt, da r im P. ganz deutlich zu den Fortes, /
im ganzen Bantugebiet zu den Lenes gerechnet wird.
Die dritte Dentalreihe mit daruntergesetztem Bogen bezeichnet
also Laute, die mit einer Zungenstellung wie beim englischen th
gebildet werden. Die Schreibung ist geföllig und für das Herero
bereits eingebürgert Also ist ^ = Lepsius i?-, g = Lepsius S.
Die Labialreihe a wird mit Oberzähnen und Unterlippe,
!•
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— 4 —
die Labialreihe c mit den Lippen allein gebildet Die Reihe b
enthält Laute, welche aus Labialen und Dentalen zusammen*
gesetzt sind.
Vielleicht wäre es richtig gewesen, auch die Lenes explosivae
in einfache und Aspiraten zu scheiden ; indessen ist diese Scheidung
für die vorliegende Untersuchung von keiner grossen Bedeutung.
Bei einer Behandlimg der Eaffemsprachen wäre sie allerdings un-
erlässlich.
Bei Aufistellung der Laute für die einzelnen Sprachen werde
ich Lenes explosivae nur da anführen, wo sie auch ohne Nasal
vorkommen. In einer ganzen Beihe von Sprachen kommen sie
nämlich nur in Verbindung mit dem Nasal vor.
Vokalisiert kommen vor n^ n, m, Z, r. Ich unterlasse die Be-
zeichnung der Vokalisierung, da jeder dieser Konsonanten, wenn er
ohne Vokal allein, oder wenn er ohne vorhergehendem Vokal vor
einem andern Konsonanten steht, als vokalisiert anzusehen ist.
Z. B. 9 für ,nein" im Duala; nku , Schaf*, rpmele »Leib*, IIa
„weinen*, f^X^ „dein Vater* im P^Ji.
Die hier befolgte Orthographie soll nicht etwa ein Vorschlag
für den praktischen Gebrauch sein. Ich habe im Gegenteil beim
Konde gezeigt, wie sich für den praktischen Gebrauch der einzelnen
Sprache die allgemeiue Bantu- Orthographie vereinfachen lässt. Für
sprachvergleichende Untersuchungen ist aber die gleichmässige
Orthographie unerlässlich , wenn man nicht fortwährend miss-
verstanden sein will. Für den praktischen Gebrauch kann diese
Orthographie hernach in ähnlicher Weise vereinfacht werden, wie
ich es beim Konde gezeigt habe. Man überzeuge sich aber be-
sonders am P^li und Suaheli, zu welchen Missverständnissen und
höchst unpraktischen Schwierigkeiten die bisherige, nicht gehörig
durchdachte Orthographie führen muss.
Für die in linguistischen Arbeiten weniger bewanderten Leser
füge ich im Anschluss an v. d. Gabelentz eine Anzahl von Worten
an, in denen die betreffenden Laute vorkommen. Die Laute, die
in europäischen Worten nicht vorkommen suche man unter genauer
Beachtung des Schemas zu verstehen und lasse sie sich dann vor-
sprechen.
i. Vokale.
a
wie a in »That*, „hat*.
e
wie 6 in „zMe* franz., e in „fett*.
?
wie e in „See*.
i
fast wie i.
•
wie i in „viel*, „mit*.
Q
wie a in engl, „all*, o in franz. „encore*.
9
wie 0 in „Sohn*.
^
fast wie u.
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— 5 —
u wie u in »ffut*.
u wie ü in ^Güte*.
Bern. 6 und o bezeichnen Laute, von denen ich noch nicht
sicher sagen kann, ob €, e, / bezw. o, o oder u vorliegt.
(Vokaiisierte Konsonanten.)
? ähnlich wie ng beim schnellen Sprechen in »anfangen* (anfang n).
n wie n beim schnellen Sprechen in „wir lesen* (lesn).
» m „ w » » „Atem* (Atm).
. 1 , . . , .Vogel* (Vogl).
r »» r .» » n » »über* (übr).
2. Konsonanten.
ist der Spiritus lenis der Griechen, im Deutschen oft durch
BindesMche ausgedrückt, z. B. in „Blase-instrumente*,
»Schwanz-ende*, „Haus-ente*, ,See-adler*^).
h wie h in „helfen*.
k ist nicht das aspirierte k der Norddeutschen, sondern das nicht-
aspirierte k der Polen, vieler Mittel- und Süddeutschen.
kh wie k der Norddeutschen in „Kopf*, das wie kh in „Backhaus*
klingt.
nkh wie nkh in „Krankheit*.
kx s. k und x-
g wie g in „gut*, (feine Aussprache) engl, „girl*, franz. „gant*.
ng wie ng in „Fang*, „lang*.
n wie ng in lang*, z. B. „Lang', lang*, ist*s her*.
X wie ch in „Macht*.
y wie g in „klagt* (norddeutsche Aussprache*).
Die Lateralen muss man hören.
tx wie tch in „Bettchen*.
thi wie poln. cz, tsch in „quatsch*, itaL c in „ci*.
d^ wie dj in „Geldjude*, „Goldjunge*, ndj wie ndj in „Mondjahr*,
oder ndi in „Lidianer*.
€22 wie ital. g in „giä*, tz etwas härter.
ii wie gn in franz. „ignorer*.
X wie ch in „ich*, „nicht*.
X muss man hören.
i wie seh in „Scherz*, „waschen*.
j wie j in „ja*, „Jahr*.
i wie franz. j in Je*, g in „genieren*, poln. z in Jui*, „schon*.
y wie y in engl, „year*, fast wie unbetontes e oder i.
pz s. p und 5, mpz desgl.
vi 8. v, L
1) Ich rechne nach Endemann den Sp. lenis in den Fxikatiyem
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— 6 —
Die Cerebralen werden nicht an den Zähnen, sondern am
vorderen harten Gaumen gesprochen.
^ wie poln. § in ^g^^*, ^Gans*.
r 8. oben Bemerkungen zur orthographischen Tabelle.
l fast wie engl, r in ,very*.
r Zungen-r der Polen und Italiener.
l wie 1 in »lang''.
t s. oben k. Nicht aspiriert, wie in Norddeutschland, sondern
ohne Aspiration wie bei vielen Mitteldeutschen, den Polen^
Italienern.
th das t der meisten Norddeutschen in «Tag**, auch wie th in
«Bathaus*.
d wie d in «dort*.
s wie s in «Haus*, niemals weich mit Stimmton, auch in den
Zusammensetzungen nicht. Die Süddeutschen pflegen es im
Anlaut zu sprechen, z. B. in «Sonne*, «Samt*, wo die
Norddeutschen weiches s =s z sprechen.
ths wie z in «Zahl*, niha wie nz in £j*ftnze, tz s. t und £, ntz
fast nds in «Landsee* (norddeutsch).
ns sprich das s stets scharf wie oben.
z weiches s wie das zweite in «sausen*.
nz wie ns in «Gänse* (norddeutsche Aussprache).
$ wie englisches th in «thing*.
S wie englisches th in «that*.
j^, ndj n werden ähnlich gebildet. Man muss sie hören.
p 8. oben kj t Nicht das aspirierte p der meisten Norddeutschen^
sondern das p der Mitteldeutschen, Polen, Italiener.
mp wie mp in «Lampe*.
ph das p der meisten Norddeutschen wie in «Post*, ähnlich dem
ph oder bh in «Papphaus*, «Rebhuhn*.
b wie b in «Baden **.
mb wie mb in «Traumbuch*.
f wie f in «Fuss*.
mf ähnlich wie mf in «lammfromm*.
V wie w in «Welt*.
mv wie mw in , Kammwolle*.
v, f wird nicht mit Lippen und Zähnen, sondern nur mit den Lippen
gebildet
V wird in Sachsen z. B. für w in «Wasser* gesprochen.
phs wie ps in «klapsen*, «schnapsen*.
mphs wie mps in «plumpsen^.
pz fast wie bs in «Labsal*' (norddeutsche Aussprache).
mpz fast wie mps in «Plumpsack* (norddeutsche Aussprache).
fa fast wie fs in «läufist*.
to wie w in englischem „water*, fast wie unbetontes u oder o,
nicht wie deutsches w.
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n. Das Ür-Banta.
1. Die Gesetze des Ür-Banta smd nur aus den heute
gesprochenen Bantusprachen zu erschliessen. Da sie aber in allen
Bantusprachen ihre Spuren hinterlassen haben, ist ihre Kenntnis
unerlftsslich für die Erforschung der einzelnen Sprachen.
2. Die Grundvokale sind a, i, u.
Die Vokale sind ursprünglich kurz, werden vielfech aber durch
den Ton gedehnt.
3. Eigentliche Diphthonge giebt es nicht Die Sprache
schlägt, um sie zu vermeiden, folgende Wege ein, wenn Vokale
unmittelbar aufeinander folgen.
a) Der erste oder zweite Vokal wird einfach ausgelassen.
b) Die beiden Vokale werden gleichlautend gemacht, indem
der erste den Klang des zweiten annimmt und umgekehrt. Auf
diese Weise entstehen aa^ ü, tm, die auch durch Zusammentreffen
der gleichlautenden Vokale entstehen konnten. Man spricht diese
Vokale getrennt aus, doch ohne Hauch dazwischen. Die Stimme
bleibt dabei gleichsam schweben, und man giebt dem Vokal nur
noch einmal Nachdruck.
c) Der erste Vokal, wenn er i oder u ist, wird zum Halb-
vokal y bez. w, s. unter 7.
d) Die Vokale werden zusammengezogen und ergeben dann
folgende neue Vokale:
Aus der Vermischung von a + u (w + a) entstand g bez. p.
Aus der Vermischung von a+i" {i+ä) entstand e bezw. e.
Neben g und e hat schon im B. auch p und e bestanden; p
ist oft auf a + u + u oder u + a + Uj p auf a + 1 + s zurück-
zuführen. Vgl. unten 5. Assimilation. Doch giebt es auch Fälle,
in denen a-^-u nicht p, sondern p, a + t nicht e sondern e er-
giebi Auf eine erschöpfende Erklärung muss ich verzichten, da
in den meisten Drucken p von p, e von e nicht unterschieden wird,
4. Wahrscheinlich aus * -h m oder'u+t sind Mischvokale ent-
standen, welche in den heute gesprochenen Sprachen in der ver-
schiedensten Weise sich bemerkbar machen. Ich nenne sie schwere
Vokale im (Jegensatz zu den leichten Vokalen in 2. 8.
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— 8 —
Wie diese Laute upsprünglich gesprochen wurden, weiss ich
nicht, wahrscheinlich ist, dass zunächst u und t getrennt erklangen.
So schreibt z. B. Brincker im Ndonga (Südwestafrika) pofui »blind*,
oil^ui „Schaf".
ui stellt einen der hier in Betracht kommenden Laute dar,
aber Brinckers Schilderung der Aussprache von ui ist mir nicht
verständlich.
Später schlugen die Sprachen verschiedene Wege ein, die sich
in folgender Weise gruppieren lassen.
a) Es entstand ein Mischvokal, der zwischen i und u
stand = tf, z. B. Wenda (Sprache der Ya-wenda, Nordtransvaal)
^ka „ankommen*.
b) Es entstanden die reinen Vokale i und u aus der Ver-
bindung, indem bald das t, bald das u ganz verschwand. Ich be-
zeichne das so entstandene i und u im B. als e und ü zum Unter-
schied von urspr. i und u. Im P. z. B. sind urspr. t und u zu
e und o geworden, während i =i t und ü = u ist. Auf diese
Weise ist im P. urspr. i und u von schwerem i und ü am Klange
zu unterscheiden. Schwere Vokale liegen also vor in P. vina
„tanzen*', ntta „lehren*'.
c) Einer der beiden Vokale , die in z und ü liegen , wird
konsonantisch (y und u?), verschmilzt mit dem vorhergehenden
Konsonanten und verändert ihn. Hier liegt dann also keine andere
Klangfarbe des Vokals, sondern eine Veränderung des voran-
gehenden Konsonanten vor.
So ist es im Suah. und vielen Sprachen Ostafrikas, auch im
Her. und wahrscheinlich in der Mehrzahl der Bantusprachen.
So ist z. B. urspr. tu im Suah. tu
aber „ tu
n
• /«
urspr. pi
aber „ pi
urspr. U
aber „ li
ff
ff
1»
ff
: f
ff /2, *
ff ssi
u. s. f.
Weitere Beispiele s. bei den einzelnen Sprachen und im
Wörterverzeichnis.
5. Man beachte das Gesetz der Vokalassimilation und
Vokalharmonie, wonach Vokale von aufeinanderfolgenden
Silben einander gleich oder ähnlich gemacht werden. Es wird im
letzteren Fall der Vokal der einen Silbe zu dem der andern Silbe
mit hinzugefügt, und es treten die Möglichkeiten ein, die beim
Aufeinandertreffen von Vokalen bereits erörtert sind.
Vgl. P. 3e'vplu „Faulpelz** von vola „faulen*. Es müsste
se-vglu heissen, aber P. u (= urspr. 4) addiert zu dem voran-
gegangenen g (= a -f tt) ein w und so entsteht p in se-volu nach 3, d.
Über den Wechsel von Z zu Z s. P. 25.
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— 9 —
6. Das B. hat also folgende Vokale:
Ursprüngliche a, «*, u.
Mischvokale a) leichte 6, g
^, P
b) schwere i, ^.
Nach ihrer Verwandtschaft sind sie folgendermassen zu ordnen i
a
e 0
^ P
i % H u
Die aus zwei gleichen Vokalen bestehenden Lautverbindungen
öwr, ge, ^^, «y u. s. f. seien der Vollständigkeit halber noch einmal
erwähnt.
Es könnte auffallen , dass wohl % und t2, aber nicht d im
Schema steht. Der Grund dafür ruht vielleicht in der Neigung
von i und u zu den Konsonanten hin, an der a nicht teilnimmt,
s. unten.
7. Der Vokal a steht den Konsonanten am fernsten und wird
nie konsonantisch, i und u sind schon im B. oft halbkonsonantisch
geworden. Ich schreibe diese Semivokales y und w. Sie sind
streng von den Spiranten y und v zu unterscheiden. S. unten 11.
8. Auch i und ü können zu Semi vokales werden. Ich ge-
brauche für diese Semi vokal es im B. die Zeichen y und w,
Sie sind lautlich kaum, aber etymologisch von y und w verschieden
und daher auch andern Lautgesetzen imterworfen.
Die Konsonanten.
9. Das B. hat drei urspr. Momentanen (Explosivae) fc, ^, p,
Sie sind sämtlich tonlos.
B. kennt nur tonlose ursprüngliche Momentanen.
Bem. Es finden sich in allen Bantusprachen tonlose Laute,
welche die Aufstellung einer besonderen vierten Gruppe tonloser
Momentanen rechtfertigen würden. Sie treten im P. meist als
Laterales auf, in andern Sprachen bald als ein A, bald als ein eigen-
tümliches ^, bald tritt ein ganz unerwarteter Lautwechsel ein. Ich
halte wegen ihrer vielen Unregelmässigkeiten die hierher gehörigen
Laute für Mischlaute, deren Natur noch weiterer Aufklärung
bedarf. Bei der Festsstellung dieser Laute in unbekannten Bantu-
sprachen mache man sich auf die unwahrscheinlichsten Über-
raschungen gefasst, auch darauf, dass in einer Anzahl von Formen
die eine Sprache den reinen Grundlaut, die andere den veränderten
Laut hat, während in andern Formen wieder die erste Sprache den
veränderten, die zweite Sprache den einfachen Grundlaut hat.
Ich schreibe den Mischlaut, wo ich ihn als aus k entstanden
vermute A, wo ich ihn auf t zurückführe t.
10. Das B. hat femer drei ursprüngliche Spiranten (Frikativae)
y, Z, r. Sie sind sämtlich tönend.
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— 10 —
B. kennt keine arsprünglichen tonlosen Spiranten.
Bern. Auch hier existieren Mischlaute, selbstverständlich
tönende, die sehr alt sind, tind die sich auf die urspr. Spiranten,
wie die tonlosen auf die Momentanen, zurückfuhren lassen. Auch
hier hat das P. meist Lateralen. Wo dieser Mischlaut wahrscheinlich
ßxif y zurückgeht, werde ich ihn y schreiben, wo er auf / zurück-
geht i. (Vgl. z. B. für die Entstehung der Lateralen Eafir yla
»essen* mit B. lia^
11. y ist tönende, gutturale Spirans. Mir ist keine
Bantusprache bekannt, in der sie noch den urspr. Laut hat. (Im
P. kommt y allerdings vor, aber als Modifikation von x = nrspr.
Ä;)^). y wird in den meisten Bantusprachen explosiv = g oder
palatal = j. Dies j ist nicht mit y zu verwechseln. S. unter 7.
Indessen beachte man, dass y in manchen Sprachen nicht nur zu
y, sondern sogar zu y erweicht wird.
12. V ist ebenso von w^ wie j von y zu unterscheiden. In
einigen Sprachen sind beide gleichlautend geworden, z. B. im Suah.,
sie sind aber etymologisch und grammatisch scharf zu scheiden.
V ist übrigens immer rein labial.
13. Ausser diesen Lauten gab es im B. einen Nasal und
vielleicht nur einen, in Verbindung mit Gutturalen war er
guttural, mit Lingualen lingual, mit Labialen labial. Vielleicht
war es auch vor Vokalen so, dass urspr. n, n, m identisch waren,
heute scheint es nur vor Konsonanten so zu sein.
Es ergiebt sich also folgendes Schema der Bantulaute:
Momentane Spiranten Nasale Semivokales Gnindvokale
h y n — a
t l n y %
p V m w u
Die Mischlaute k, t^ y, l habe ich als wahrscheinlich nicht
ursprünglich weggelassen.
Ich gebrauche der Kürze halber fär die Beihe ky y^ n die
Bezeichnung guttural, fiir die Reihe ^, 2, n die Bezeichnung
lingual, far die Reihe ^, v, m die Bezeichnung labial.
14. Die drei Momentauen und die drei Spiranten können mit
Nasalen oder mit Semivokalen oder mit beiden verbunden werden.
Die Veränderungen, welche die Konsonanten hierbei erleiden, sind
die konsonantischen Lautgesetze.
1) Die Nasale treten nur zu den Konsonanten ihrer Reihe,
n zu Ä; und y^ n zxx. t und l, m zxx p und v.
2) Die Momentanen bleiben im B. bei der Nasalierung
unverändert: nA;, n^, mp.
1) Im Konde spricht man zwischen Vokalen bei nachlflsdgem Sprechen
y statt g^ vielleicht auch in andern Sprachen Ostafrikas.
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— 11 —
8) Die Spiranten werden durch die Yerbindiing mit dem
Nasal explosiv.
n + y = ng, n + Z = nd^ m + r = mb,
4) Für die nasalierten Mischlaute ergeben sich also
folgende Formen:
a) tonlose : n + J = wA, n + ^ = n^.
b) tönende : n + y = ng, n + 1 = nd.
5) Man xmterscheide von der Verbindung des Nasals mit dem
Konsonanten die Fälle, in denen ni und mu vor den Konsonanten tritt.
Wahrscheinlich wurde schon im B. in gewissen Fällen
ni -^ y zrx ng
ni+ l za na
ni + V zu mb
aber mu hielt sich unveitüidert. Deshalb behandeln bis heute
sämtliche Sprachen einen aus mu entstandenen Nasal anders als
einen aus ni entstandenen.
Anm. Man beachte übrigens, dass dabei das (linguale) n mit
(lingualem) i, das (labiale) m mit (labialem) u verbunden ist.
6) Durch die Verbindung der Konsonanten mit den
Semivokales entstehen Assibilationen und Sibilanten, aus
Momentanen tonlose, aus Spiranten tönende. Die leichten Semi-
vokales folgen dabei andern Gesetzen als die schweren.
So wurde urspr. k + y za a (tonlos)
+ p za f (tonlos)
+ p za z (tönend) u. s. f.
Welche dieser Verbindungen sich schon im B. vorfand, ist
schwer zu sagen — ich halte s für den ältesten dieser Laute, es
giebt aber Bantusprachen , wie das Benga (Corisco-Bai) , die s nur
in Fremdworten kennen. Das spricht dafttr, dass B. auch das 8
noch nicht gekannt hat.
7) Die durch Nasalierung und Vokalisierung entstandenen
neuen Laute befolgen im Bantu das Gesetz, dass sich aus den
tonlosen Lauten (den Momentanen) nur tonlose, aus den tönenden
Lauten (Spiranten) nur tönende entwickeln können. Die Ab-
weichungen von dieser Regel, die vielfach vorkommen, nenne ich
, unechten Lautwechsel*.
15. Das Eintreten der Semivokales nach den Konsonanten lässt
sich oft etymologisch erklären. S. das Wörterverzeichnis. Es
kehren aber in allen Sprachen Fälle wieder, wo ohne bisher nach-
zuweisende Veranlassung ein Konsonant mit der Semivokalis y
verschmolzen auftritt, während er in andern Sprachen rein erhalten
ist. Hier liegt also ein Fall von scheinbar willkürlicher Pala-
talisierung vor. Jedoch ist es bisher gelungen, eine Anzahl
von solchen Fällen zu erklären, so wird vielleicht auch noch das
bisher Dunkle aufgehellt werden. Vgl. die Vorgänge im P. unter
40, a^ im H. unter 34, im Du. unter 40.
?
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— 12 -
Die Entstehung der ^ alten Mischlaute*' aus solchen palatali-
sierten Konsonanten ist sehr wahrscheinlich. S. Bern, zu 9 u. 10.
16. Der Accent (Wortton) liegt im B. auf der Stammsilbe,
ist aber in den einzelnen Sprachen durch die Töne stark beeinflusst
und in vielen regelmässig auf die vorletzte Silbe gerückt. Man
unterscheidet den Hauptton — und den Nebenton — .
17. Die Töne (Hochton, Mittelton, Tieffcon) des B. sind oft
beschrieben. Die Untersuchung darüber ist noch nicht abgeschlossen.
Der hohe Ton, durch — bezeichnet, steht z. B. bei Auslassungen
und besteht in einer Erhebung der Stimme bei dem Vokal, welcher
vor der ausgelassenen Silbe stand, s. P. 40, b. Ausserdem haben
schwere Vokale oft den hohen Ton, wieder ein Beweis, dass sie
durch Elisionen bezüglich Kontraktionen entstanden sind. Die
Perfektendung ile mit dem schweren Vokal i, die Kausalendung ya
(wegen des y) ziehen oft den hohen Ton auf sich, vgl. Ko. 40, S. 40.
Ich bezeichne den Hochton durch — , den Tiefton durch — .
Daneben giebt es noch einen mittleren Ton, dem ich bisher nicnt
weiter nachgeforscht habe, und gemischte Töne, die durch Auf-
einanderfolgen von Vokalen mit verschiedenen Tönen entstehen,
s. Du. 40. Im Suah. und Her. sind leider die Töne bisher nicht
beachtet worden.
18. Die Nominalpräfixe des Bantu.
Ich ordne dieselben nach Bleek (A comparative Grammar of
South African languages. London 1869), um das Nachschlagen zu
erleichtem und füge stets den vokalischen Anlaut (Artikel) hinzu.
Klasse
1
2
umu
a-va
IZ: Tu S: ?: } ß--^-«* ^--'>-
ff
3
u-mu
Sing, zu Kl. 4.
ff
4
i-mi
Plur. zu Kl. 3 und 14.
I»
5
i-li
Sing, zu Kl. 6.
ff
6
a-md
Plur. zu Kl. 5 u. 14. (Flüssigkeiten.)
ff
7
i-ki
Sing, zu Kl. 8.
ff
8
i-m
Plur. zu Kl. 7.
ff
9
i-ni
Sing, zu Kl. 10. (Tiere.)
ff
10
i'li-ni
Plur. zu Kl. 9 und 11.
ff
11
u-lu
Sing, zu Kl. 10 und 12.
ff
12
u-fu
Plur. zu Kl. 11. 13. 19.
ff
13
a-ka
Sing, zu Kl. 12. 14. Deminutiva.
ff
14
ii-vu
Sing, zu 4. 6. Plur. zu 13. Absti-akta.
ff
15
u-ku
Infinitive. Identisch mit 17.
n
ff
16
17
a-pa
u-ku
bei 1
ausser i Lokativa.
in i
ff
18
u-mu
ff
19
i'pt
Sing, zu 12. Deminutiva. (Fehlt bei Bleek.)
Vor
dem Verbum treten in den meisten Bantnspracben fSr
die Präfixe,
welche Nasale enthalten (w?u, miy ma, ni, lini) ab-
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— 13 —
weichende Formen ein, über deren Entstehung ich mir weitere
ErklÄrungen vorbehalte. Die Formen sind viel gebraucht und des-
halb stark der Abschleifung ausgesetzt, wahrscheinlich lauten sie
folgendermassen : Kl. 1 yyu^ Kl. 3 ;^, KL 4 yi^ Kl. 6 ya. Kl. 9 yyi^
KL 10 ß. Schon aus der Semivokalis in yyu^ yyi geht übrigens
hervor, dass diese Formen auf noch ältere zurückgehen müssen.
Das Präfii yt«, das hier für Kl. 3 vor dem Verbum gebraucht
wird, kommt auch selbständig vor, s. Sa. 38, a. Der Zusammen-
hang von li mit i-li-ni liegt übrigens auf der Hand.
19. Die Nominalsuffixe.
Die Nomina endigen auf a, e, i', o, w, e, ü.
Die Endung i beachte man besonders. Die Nomina, welche
die Handlung des Yerbum ausdrücken, pflegen diese Endung zu
haben, z. B. P. mo-ruti „Lehrer" von nUa „lehren**.
Die Endung ü scheint auf eine Gewohnheit hinzudeuten, wes-
halb in den ostafrikanischen Sprachen viele Adjektiva auf ü
endigen, s. Suah. 38, a.
Intransitive Adjektiva endigen auf e, s. Ko. 38, a.
Eine Anzahl intransitiver Nomina endigt auf o bez. u, transi-
tiver auf i* doch bedürfen diese Regeln noch weiterer Untersuchung,
s. 38, a, bei allen Sprachen. Obige Suffixe treten auch ein, wenn das
Nomen von einem abgeleiteten Verbum nach Nr. 21 gebildet wird.
20. Verbalpräfixe.
Bisher ist erst das Reflexivpräfix yt (Nebenform li) sicher
erkannt. Es unterliegt keinem Zweifel, dass Vokale in den Stamm
der Worte eingedrungen sind, s. oben 15. Die Wahrscheinlichkeit
spricht dafür, dass dies durch Präfixe geschehen ist. Die Sprache
hat also früher vermutlich mehr Verbalpräfixe gehabt. Eins der-
selben hat sicher i gelautet und ist wahrscheinlich altes Präfix
jedes Verbums. Seine Spuren sind im H. durch die Veränderungen
des vor dem Verbum stehenden Vokals sicher nachzuweisen, im Sa.
ist es geradezu erhalten, Sa. 38, c, 7.
Auch im Kafir nehmen die vokalisch anlautenden Verba im
Imperativ ein y (= urspr. t), die einsilbigen sogar die Silbe yi
an. (Boyce, A grammar of the Kaffir language. London 1844.
p. 122. 124.)
21. Verbalsuffixe^). Beispiele s. bei den einzelnen
Sprachen.
1) ka ist fast immer intransitiv und zwar:
a) ka nach ü bei Adjektiven (s. 19), aber auch nach
Nominalfoimen mit andern Vokalen, bildet Verba vom Nomen.
1) Vgl. hiena C. 6. Büttner, Kurze Anleitung fUr Forschungsreisende
xnm Studinm der Bantnsprachen. Zeitschr. d. Gesellsch. für Erdkunde, Bd. XVI.
Berlin 1881. Sowie ^Tempora in den Bantusprachen'* von demselben. Stein-
tkals Zeitschr. für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft 1885.
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— 14 —
b) dka^ häufig dkcda (aka + cda s. unten 8) bezeichnet
das sich Begeben in einen Zustönd, also neutro-aktiv.
c) €ka, intransitive Endung (neutro-passiv), vielleicht ist
dfts e entstanden aus dem Schlussvokal des Yerbum a + tka.
d) uka und oka, inversiv-intransitiv; von üka^ uka unter
a) zu unterscheiden, gka vielleicht a -h ukß,
e) oka (auch verdoppelt gkgka) ist intensiv -intransitiv, meist
mit d) gleichlautend.
2) Die Endung tka kommt in einer Reihe von Sprachen als
Kausativendung, häufig zu intransitiven Verben auf -cUa vor. Sie
ist von den Endungen in 1) streng zu scheiden.
3) ata scheint intensive Bedeutung zu haben. Es wird z. B.
gebraucht, wenn sonst gleichlautende Yerbalstämme zu unter-
scheiden sind.
Z. B. Her. ruma „beiliegen* aber Her. rum-ata ,beissen*
B. limia, ta ist vielleicht denominativ.
4) pa^ meist pala (pa + ala), ist denominativ.
5) ya wird in einer Reihe von Sprachen, z. B. Yao, Konde
(vereinzelt im Suah.), Benga, Pongwe u. s. w. bei der Konjugation
gebraucht. Es kommt aber auch als Verbalsuffix zur Bildung neuer
Verba vor. Die Bedeutung ist noch nicht genügend klar. Auch
ist nicht sicher, ob beide Endungen identisch sind. So viel ich
sehe, bedeutet es „etwas gewöhnlich thun, längere Zeit nach-
einander etwas thun^.
6) Die Kausativendung pa ist wohl aus tya oder yia ent-
standen, indem y abfiel und i halbkonsonantisch wurde. Sie ruft
durch Verschmelzung des y mit dem vorhergehenden Konsonanten
eine Reihe von Veränderungen der Worte hervor. Auch in der
vorhergehenden Silbe stehende Vokale werden durch das i oft be-
einflusst. So verändert pa auch die ihm vorangehenden Suffixe.
Aus eka (intr.) -|- pa ist ^kpa, ikya^ wya, isa und ähnliches ge-
worden, das sich als Kausativendung in fast allen Bantusprachen
findet, ala^ ila^ tUa geben mit pa aza, iza, uza nach 14, 6 u. s. f.
7) Die Passivendung wa ist wahrscheinlich aus iywa ent-
standen. S. P^Ji und Konde. Sie verändert auch zuweilen den
vorangehenden Konsonanten.
8) la ist in vielen Fällen transitiv, in andern intransitiv.
Wahrscheinlich liegen hier verschiedene Stämme vor.
a) la ist transitiv zu ka 1) a, also denominativ -transitiv.
b) ala ist intransitiv (reflexiv. Endemann: neutro - aktiv),
in Verbindung mit aka und pa häufig.
c) ^la ist relativ (objektiv). Die Entstehung des g erklärt
sich wahrscheinlich wie oben bei ^Ica 1) c.
d) ile ist Perfektendung.
e) vla^ ola ist inversiv-transitiv, s. oka 1) d.
f) oUi ist intensiv-transitiv, s. oka 1) e.
9) va kommt vereinzelt vor mit unklarer Bedeutung.
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- 15 —
10) na ist als ana reciprok, jedoch in vielen Fällen so schwach
reciprok, dass man es nur ein&ch transitiv nennen kann. Dann
wird die reciproke Beziehung durch Zusammensetzungen ak-cma
und ähnlich ausgedrückt. In der Verbindung ü-na scheint na mit
ü4a^ ü'ka verwandt zu sein, s. 1) a; 8) a.
11) ama ist stativ, es drückt eine Stellung aus. Auch ma
kommt vor z. B. in i-ma. Die Bedeutung ist noch nicht sicher
festgestellt. Ich denke mir, dass es wie ü-na^ ü-Igj ü-ka von
Wörtern auf t2, so von Wörtern auf t gebildet wird und denomi-
nativ ist.
12) Von den nasalierten Formen kommen die nasalierten
Momentanen selten vor, von den nasalierten Spiranten finden sich
nga liftufig, nda und mba seltener als Verbalsuffixe, ersteres be-
sonders bei Verben des Versammelns.
13) Der tonlose und der tönende Mischlaut kommen auch
als Verbalsuffixe vor. Die Fälle sind selten und der Vorgang ist
nicht klar.
Damit ist die Reihe der Möglichkeiten erschöpft.
14) Vollständige und teilweise Wiederholungen des Stammes
kommen vor meist in intensiver und iterativer Bedeutung.
15) Sämtliche Endungen können mit andern verbunden auf-
treten.
22. Verbalstämme.
1) Die Verbalstämme des B. beginnen sämtlich konsonantisch.
Bem. Es deuten einige Anzeichen darauf hin, dass es voka-
lisch anlautende Verbalstämme gegeben hat. Ich kann aber keinen
einzigen sicher nachweisen. Wahrscheinlich sind diese Formen
also auch erst durch Abfall des Anfangskonsonansen vokalisch an-
lautend geworden.
2) Die Verbalstämme schliessen ihrer grossen Mehrzahl nach
konsonantisch.
Die wenigen Verbalstämme, welche nur einen Konsonanten
enthalten, sind vielleicht Urformen. Vielleicht sind sie aber aus
volleren Formen verstümmelt. S. Anhang &*, pa,
3) Im Anlaut der Verbalstämme steht meist ein Konsonant,
z. B. lima^ tuma; der Schluss kann aus einem oder zwei Kon-
sonanten bestehen. Im letzteren Fall ist der erste Konsonant ein
Nasal nach 14, z. B. laya, tapa; linga, vumba. Eine Anzahl
Verbalstämme scheinen allerdings mit Nasal + Konsonant begonnen
zu haben, vielleicht beeinfiusst durch Kl. 9 des Nomen, z. B. ndima.
Heute ist in den meisten Sprachen der Nasal abgeworfen.
4) Der Vokal des Verbalstammes ist zunächst als einfach a,
t, u zu denken. Durch Kontraktionen sind aber auch o, g, p, e
in den Stämmen aufgetreten. Wo diese Kontraktionen sich sicher
nachweisen lassen, werde ich die unkontrahierte Form als Stamm-
form angeben, in den meisten Fällen lässt sich die Sache nicht
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— 16 —
mehr oder noch nicht sicher feststellen. Ich ziehe es vor, in diesen
Fällen die Stämme mit dem kontrahierten Vokal zu schreiben, bis
ich Genaueres darüber weiss.
5) Aus dem angeführten Grunde führe ich auch die schweren
Vokale i und ü in den Stämmen auf, wo sie vorkommen.
6) In einer Anzahl von Fällen sind aber sicher doppelte Vokale
im Stamm nachzuweisen, z. B. tmila „säen**, vicUa ,, erzeugen,
gebären*.
Es liegt auf der Hand, dass diese Formen nicht ursprünglich
sind. Vorläufig müssen wir aber zufrieden sein, wenn wir diese
Formen sicher festgestellt haben. Vielleicht gelingt es später ihre
Entstehung noch weiter zurück zu verfolgen. Aus dem ersten
dieser Vokale ist häufig eine Semivokalis geworden, und so sind
eine zweite Art Verbalstämme entstanden, welche mit Doppel-
konsonanten beginnen, nämlich Konsonant + Semivokalis nach 14.
Diese Vokale können ursprünglich vor dem Anfangskonsonanten
gestanden haben, vgl. 15. 20.
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in. Anleitung znr Anfnahme von Bantu-
sprachen.
Bei der Aufiiahme einer bekannten oder unbekannten Bantu-
sprache empfiehlt sich also folgendes Verfahren.
Feststellung der Grundkonsonanten.
1« Man wird annehmen dürfen, dass der Vokal a sich rein
erhalten hat, wenn nicht überall, so doch in einigen Formen. Man
suche zunächst also solche Formen festzustellen, in denen der Vokal
a enthalten ist. Ist a häufig oder immer getrübt (ich halte es för
sehr unwahrscheinlich, dass der Fall vorkommt), so versuche man
sein Heil mit i und u.
2« Die Momentanen.
ha findet man vielleicht als Präf. Kl. 13 oder als Verbal-
endung der Intransitiva.
ta findet man sicher in der Zahl 3 = tatu,
pa findet man als Verbum pa „geben*', femer als Lokativ
Kl. 16 s. B. 18, als Verbalendung 4 s. B. 21.
3« Die Spiranten.
ya findet sich als Verbalendung 5, häufig als Präf. Kl. 6 vor
dem Verbum, sowie in den Verbalstämmen yala »ausbreiten*, yava
steilen*.
^ ist in einer der Verbalendungen 8 leicht festzustellen.
ya ist Präf. Kl. 2 und als solches sofort klar.
Meist heisst auch das Zeitwort »sein* yo.
4. Die Nasale.
n lasse man einstweilen unberücksichtigt.
na ist unveränderlich, heisst wahrscheinlich überall «und*
oder „ist* oder »mit*; na auch Verbalendung 10.
ma bleibt vermutlich überall unverändert, findet sich übrigens
m KL 6 der Nomina und Nr. 11 der Verbalendungen.
5. Hat man auf diese Weise die Lautentsprechungen
(Lautverschiebungen) der Grundkonsonanten gefunden, so versuche
Abhindl. d. DMQ. XI. 2. 2
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— 18 —
man die aus diesen Konsonanten und a bestehenden Vokabeln nach
den Stämmen, wie sie im Anhang vorkommen, festzustellen.
Z. B. kama »melken*, kana , leugnen*, tapa „ausschöpfen*,
pala „kratzen*, , schaben*, yala „ausbreiten*, yava „teilen*, lala
„schlafen*, vala „zählen*, „rechnen*.
Es ist z. B^ im P. ;^ = urspr. Ä;, femer ' = urspr. y
r =' urspr. t l = urspr. /
f = urspr. p V = urspr. v.
n und m bleiben unverändert.
Also lauten obige Vokabeln im P. /awia, /ana, rafa, fola^
cUa, ava, Icda^ vala.
Feststellung der Vokale.
6. Die Grundvokale a, t, u bleiben in den meisten Bantu-
sprachen unverändert. Doch finden sich folgende Abweichungen.
a wird hin und wieder verändert; z. B. im Du. wird es in
den Schlussvokalen oft zu e, z. B. isq Kausativendung fär isa,
i wird in manchen Sprachen zu e und /; z. B. P. lema^
B. lima „hacken*.
u wird mehrfach zu q und u\ z. B. Du. Igma, B. tuma
„senden*.
?• Die Lautentsprechungen der Grundvokale lassen
sich an folgenden Formen feststellen.
a. Nominalpräf. Kl. 2 ya, Kl. 16 pa. Die Verba endigen
meist auf a. Die erste Silbe der Zahl „drei* -tatu. Die Verbal -
stamme mit a s. A. 5.
t. Nominalpräf. Kl. 4 mi, Kl. 5 Ze, Kl. 7 ki. Das Hilfszeit-
wort li „sein* (auch „mit*, „und*). Femer die Verbalstämme:
lipa „bezahlen*, lila „weinen*. Der Adjektivstamm vi „böse*,
als Verbum: yi-pa, yi-pcUa „böse sein*.
u, Nominalpräf. Kl. 1 mu, Kl. 3 wiu, Kl. 11 Zw, Kl. 12 tu,
Kl. 14 vu, Kl. 15 ku. Die zweite Silbe der Zahl „drei* -tatu.
Femer die Verbalstämme: luma „beissen*, kida „gross werden*,
tuma „senden*.
S. Die Feststellung der Mischvokale e und o in Verbal-
stämmen ist meist nicht schwierig, da diese Vokale in der Regel
konstant sind.
Z. B. yenda „ gehen **, ygla „verfaulen*, ygna „sehen*.
9« Die Mischvokale e und p sind, wo sie nicht Laut-
entsprechungen für urspr. i und u sind, in jeder Sprache besonders
festzustellen. Allgemeine Regeln lassen sich darüber noch nicht
angeben. Man beachte jedenfalls die Vokalassimilation hierbeL
10« Unerlässlich ist aber die Feststellung der schweren
Vokale, die in vielen Sprachen im Klang von den reinen Vokalen
nicht abweichen, sondern nur an der Veränderung des vorangehenden
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— 19 —
Konsonanten erkannt werden. Diese Konsonantenveränderungen
werden weiter unten behandelt werden. Man bereite aber schon
hier die nachfolgenden Untersuchungen vor.
1) 1 Nominalpräf. KL 8 m, Kl. 10 (i-)Ä(-n4), Kl. 19 e-yl.
Die Endung t am Verbalsubstantivum.
Z. B. Sa. mu-longosi ,der Anführer* von lohgola.
Die Verbalstänune vina „tanzen", yalima „borgen*.
Das Präf. verb. yi {U) der Reflexiva kann ebenfalls heran-
gezogen werden, ist aber mehrfach unregelmässig.
2) t2. Die Adjektiva auf ü, z. B. popü „blind".
Die Verbalstämme: vuna „ernten*, tüma „brausen, rauschen*,
iüya „zähmen, erwerben, besitzen", tüla »schmieden", tüma »nähen,
säumen", tüna »suchen, wünschen, wollen".
Die Substantiva h-tümo 5 „der Speer", ma-hüta 6 „das Fett".
Man lasse sich bei Feststellung dieser Vokabeln auch durch
die seltsamste Veränderung des vor i und ü stehenden Konsonanten
nicht irre machen.
Feststellung der nasalierten Konsonanten.
11, Um die Gesetze der Nasalierung sicher festzustellen,
beachte man die drei Möglichkeiten, es können zusammentreffen:
1) Nasal + Konsonant,
2) Nasal + t' + Konsonant,
3) Nasal + w -f- Konsonant
12. Der erste Fall ist im Schluss des Verbalstammes häufig.
Allerdings sind die Momentanen hier selten. Nur nunka
„stinken" ist sehr weit verbreitet. Je nachdem das Wort nunka,
nvkha, nuka oder anders heisst, kann man sich zunächst ein Bild
machen, wie das k mit Nasal lautet, und daraus dann im Wege
der Analogie auf t und p schliessen, bis man die Hypothese durch
sichere Beispiele stützen kann. S. 14, e. 16.
(A n m. Man beachte hier und in den folgenden Paragraphen,
dass Einsilbige oft besondem Regeln folgen.)
So wird z. B. im Suah., wo nvJeha „riechen" heisst,
nk zu kh
nt zu th
mp zu ph,
Leichter ist die Sache bei den Spiranten, die im Schluss
des Verbalstammes oft nasaliert auftreten.
VgL die Stämme yanga, landa, tamba, yamba,
18. Nasal + i + Konsonant tritt ein bei Kl. 9 und 10
der Nomina, indem ni mit dem Anfangskonsonanten des Stammes
verschmilzt. Es werden hier also besonders die Namen der Tiere
von Wichtigkeit sein.
Tritt ni „ich" und „mich" direkt vor den Verbalstamm, so
pflegen dieselben Gesetze einzutreten wie bei Kl. 9 des Nomen,
2*
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— 20 —
In der Regel, wiewohl nicht immer, sind die so entstandenen Ver-
ändeiningen der Grandkonsonanten mit den unter 12 gefundenen
identisch. Wird dort nie zu M, so auch hier; z. B. Suah. hhaa
»Krabbe* = B. nkala. Anders im Her.
14. Zur Auffindung der hierher gehörigen Gesetze beachte
man noch folgende Winke :
a) Man suche sich ein Adjektivum, welches mit dem
Konsonanten beginnt, dessen Veränderung bei Nasalierung man fest-
stellen will, und verbinde es mit einem Nomen von KL 9, z. B.
tnnyama „das Thier, das Fleisch*.
b) In einer grossen Anzahl von Sprachen bildet Kl. 11 mit
Präf. lu den Plural nach Kl. 10. Man hat dann in Kl. 11 nach
lu den einfachen, im Plural den nasalierten Konsonanten,
s. Anhang -kuni „Brennholz''.
c) Viele Sprachen haben das Deminutivpräfix Kl. 13 ka.
Man suche nun Deminutiva von Worten nach Kl. 9. Dieselben
pflegen den Nasal abzuwerfen und ka vorzusetzen. Aus einer Ver-
gleichung des Deminutivs mit dem urspranglichen Wort ergiebt
sich die Verändenmg.
d) Schliesslich giebt es in allen Sprachen eine Anzahl von
Substantiven, die nicht nach Kl. 9 gehen, aber doch nach dem
Präfix einen Nasal zu stehen haben, den wir bis auf weiteres als
identisch mit dem ni von Kl. 9 ansehen müssen. Von diesen ist
am bekanntesten u-mu-n-tu „der Mensch**.
e) Nach diesen Feststellungen vergleiche man die unter 13
imd 14 gefundenen Formen mit dem, was sich unter 12 ergab, zur
Vervollständigung und Berichtigung. In der Regel werden, wie
gesagt, die Formen unter 12 und 13 übereinstimmen.
15. Wenn mu „ihn** oder eine andere Silbe mu, z. B. Kl. 1
oder 3 oder 18 unter Ausstossung des u nasale Verbindungen
hervorruft, sind diese in der Regel von den in 13. 14 beschi-ie-
benen verschieden und Verstössen häufig sogar gegen die Haupt-
regel B. 14, 1. Der Grund liegt darin, dass u noch leise gehört
wird, also eigentlich keine reine nasale Verbindung vorliegt.
Z. B. Suah. amka „aufwachen** statt amuka,
Kaf. lumkela für lumukela „to care**.
Hier tritt m gegen die Haupti*egel vor k,
P. mm für mg + v (urspr. mu -J- v), z. B. mmopi „Schöpfer*
für mo-vopi\
aber n + v und ni + v = p , z. B. palo (urspr. im-mla
kontrah. zu tmbalo) „Zahl** von vala „zählen*.
16. Im Anhang finden sich eine Anzahl Verbalstämme,
welche mit nasaliertem Konsonanten beginnen. Die Formen
sind wahrscheinlich aus volleren Formen verkürzt. In den meisten
Fällen werfen die Sprachen den anlautenden Nasal ab. Die
Spiranten werden dabei meist zur Media. Die Feststellung dieser
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— 21 —
Stämme hat in vielen Sprachen grosse .Schwierigkeiten, u. a. auch
deshalb, weil die explosiven Aspiraten, die hier oft eintreten, von
vielen Europäern bei der Fixierung der Sprachen nicht beachtet
sind. Im P. sind die Stämme ganz sicher zu unterscheiden.
.17. Erschwerend bei der Identifizierung sind noch fol-
gende Momente. Zunächst zei-föllt jede Sprache in eine Anzahl
Dialekte, und jenachdem ein Wort diesem oder jenem Dialekt
entstanmit, wii'd es verschieden aufgefstöst und geschrieben! So
sprechen einige Dialekte des Suah. statt B. k ein ^, andere ein tj[.
In den Wörterbüchern stehen beide Formen durcheinander und
erschweren die Feststellung. Oft schwanken auch die Sprachen
selbst, wie im Deutschen „Tinte" neben „Dinte** Bürgen-echt hat.
Schliesslich spielt auch falsche Analogie eine nicht unwesentliche
Eolle. Die Nomina der /u- Klasse haben, wie wir oben sahen, im
PI. Nasale nach Kl. 10. Durch diese Nasale werden die Spiranten
explosiv. Aus diesem Grunde tritt häufig schon im Singular eine
Media statt der Spirans ein, z. B. Suah. ndevu = B. nd^cü „Bart*.
Dazu Singular u-devu = B. lu-klu „Barthaar" statt u-leuu, was
man erwarten sollte. S. Suah. 17.
Femer ist die Thatsache zu beachten, dass oft Vokabeln einer
Sprache in eine benachbarte übergehen, in welcher dasselbe Wort
bereits, aber in einer nach der Lautverschiebung veränderten Form
vorhanden ist. Diese Vokabeln scheinen die Lautgesetze zu durch-
brechen, sind aber als Fremdworte einfach von der Betrachtung
auszuschliessen.
So findet sich z. B. im Süd-Sotho neben lutna „zustimmen"
auch fpma. Letzteres ist nichts weiter als Kafir vuma {immela\
das nach den Lautgesetzen mit luma identisch ist; luma und
fgma sind also dasselbe Wort, das eine in der ursprünglichen Sotho-
form, das andere in kafrisierter Form. Ähnlich findet sich im Yao
für „lehren* fundisya neben unda. Das Wort für B. tünda muss
nach den Lautgesetzen des Yao unda lauten, fundisya ist Fremd-
wort, wahrscheinlich aus dem Suah., wo B. tünda nach der Kegel
zu fanda wird.
Schliesslich schwanken einige Worte bezüglich ihrer Grund-
form. So lässt sich für die Zahl „zwei* die Grundform vali^ vili
und vüi feststellen, für „Panther* ihgae neben tnkue^ s. d. Anhang.
Feststellung der alten Mischlaute.
18. Der tonlose Mischlaut t ist wahrscheinlich zu finden
in der Zahl 5 -tano.
Femer in dem Verbalstamm laküna „kauen*.
19. h scheint in folgenden Formen vorzuliegen — jedoch ist
der Unterschied von / und h nicht immer festzustellen.
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— 22 —
kokola „husten*. laka „werfen, wegwerfen, unterlassen*.
k^ka „lachen*. ydkama „gähnen*.
fika „verbergen*. kaka „gerinnen, trocknen*.
Auch pika „ankommen* tritt vereinzelt als pika auf.
Man vergleiche auch die übrigen Stämme mit k im Anhang.
20. Nach Feststellung der Lautentsprechungen für / und k
gehe man sofort daran, die Nasalierung in den oben an-
geführten verschiedenen Möglichkeiten für diese Laute aufzufinden«
Z. B. qnka »alle, ganz* zu 12, i-nkoni „Schande* zu 13.
21. Der tönende Mischlaut / oder l findet sich in folgenden
Stämmen :
ya „kommen* eig. yinga^ s. Anhang.
yala „voll sein*.
Zur Aufsuchung der nasalierten Form nq dienen u. a. die
Nomen tngoyü „Elephant*, mgala „Hunger*.
y und ng von l und nd zu scheiden, ist mir bis jetzt im-
möglich.
Feststellung der Lautgesetze, welche sich durch Einfiuss von
Vokalen auf die Konsonanten ergeben.
22. Die Konsonanten vor den Grundvokalen.
Während die Grundkonsonanten in der vpr a festgestellten
Form sich in manchen Sprachen vor i und u wiederfinden, sind in
andern Sprachen die Laute bald durch i, bald durch t£, bald durch
beides beeinflusst. Dieser Einfiuss erstreckt sich nicht auf alle
Konsonanten gleichmässig, man muss also jeden Grundkonsonanten
in der Verbindung mit i und u aufsuchen und die gefundene Form,
die entweder mit der vor a gleichlautet oder davon abweicht, fest-
stellen. Eine Anzahl Bildungselemente, Wortstämme und Vokabeln
zur Erleichterung dieser Arbeit füge ich bei.
kl z. B. Präf. Kl. 7 h\ mu-käa „Schwanz*.
ha z. B. Präf. Kl. 15 iw, hula „gross werden*.
ti z. B. mU'tima „Herz*, ti „sagen*, mu-ti „Baum*, -kaä
„mitten*.
tu z. B. Präf. Kl. 12 tu, tuma „senden*, -tatu „drei*.
pi z. B. pmda „drehen*, -kupi „kurz*.
pu z. B. pv/ma „nihen*, pungula „wenig werden, sich ver-
mindern*.
yi z. B. yimba „singen*, Präf. Kl. 4 vor dem Verbum meist yt,
yu z. B. yuma „trocken sein*, Präf. Kl. 3 vor dem Verbum
meist yu.
li z. B. Präf. Kl. 5 U^'lüa „weinen*, linda „bewachen*.
lu z. B. Präf. Kl. 11 /m, luma „beissen*.
vi z. B. vi „böse*, mu-vili „Leib*.
vu z. B. vumba „bilden*, Präf. Kl. 14 vu.
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— 23 —
23* Für Mischlante vor i und u habe ich als Beispiel
nur pa-ki , unten** gefunden.
24. Man stelle dann die Wandlung der Konsonanten
vor ^, g bez. e, p fest, die sich an Vorstehendes anschliessen wird.
Z. B. yenda „gehen*, vona „sehen", keka „lachen*.
Weitere Beispiele s. im Anhang.
25. Die Konsonanten vor den schweren Vokalen.
Die Beobachtung der hier hervortretenden Erscheinungen ist un-
erlässlich für die sichere Behandlung der Sprachen. Wo sonst
kein Beispiel zu finden ist, suche man die Nomina auf i und m,
s. unten 38, a, festzustellen. Vgl. aber die Bemerkung P. 25 hierzu.
ki z. B. mu-gki 3 „Rauch", mu-kipa 3 „Ader*.
kü z. B. ma-küta „Öl, Fett, Butter*, takvna „kauen*.
a z. B. mpiti „Hyäne", ttya „zurücklassen* (eig. „vorbeilaufen*),
^la „reiben, mahlen*, -tvma „Thal, Brunnen*.
tu z. B. tuya „zähmen, erwerben, besitzen*, tula „schmieden*,
tünia „nähen*, tüna „suchen, wollen, wünschen*.
pi z. B. Präf. Kl. 19 p2, pUca „ankommen*, pika „verbergen*,
pina „sich eng zusammenschliessen*, piya „fegen*.
pü z. B. popü'pcda „blind sein*, püpüla „sprudeln*.
Bem. Die urspr. Momentanen unverändert vor schweren
Vokalen finden sich z. B. in den Sprachen von Mosambique (Makua),
zum Teil auch im Nyamwezi und Kamba.
yi z. B. Refl. Präf. yi (aber unregelmässig), yma „tauchen*,
li-ytria „der Name*, It-yiko „das Auge*, li-yino „der Zahn*.
yü z. B. ihgoyü „Elephant*.
li z. B. Pr^. Kl. 10 li. Ist es vor dem Substantivum ab-
gefallen oder verändert, so pflegt es beim Pronomen oder Verbum
rein erhalten zu sein, linga „umgeben*, mu-yeli „Mond, Mondlicht*.
lü z. B. lüma „brausen*, luya „tröpfeln, lecken*, -leid „Bart*.
yi z. B. Präf. Kl. 8 vi, yina „tanzen*.
yü z. B. yüna „ernten*.
Bem. Beispiele mit unveränderter Spirans vor schwerem
Vokal s. im P. Anhang.
26. Auf diesem Wege wird man eine Reihe neuer Laute,
meistens Frikativae finden, die also durch vokalischen Einfluss ent-
standen sind. Ich nenne die so entstandenen Laute vokalhaltig,
im einzelnem e*- halt ig oder w- haltig. Verfolgt man nun diese
Laute durch die Sprache, so wird man bei Anhängung der ver-
schiedenen Endungen im Nomen und Verbum auf den Fall stossen,
dass die nasalierten Konsonanten vor Vokale zu stehen kommen,
welche nach bereits gefundenen Gesetzen die einfachen Konsonanten
verändern würden. Diese Veränderung des nasalierten Konsonanten
wird aber häufig von der des einfachen abweichen.
Z. B. im P. wird l vor i zu Z, fola „gesund werden* caus.
foliäa.
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— 24 —
Die Nasalierung von / im P. ist t Man sollte nun meinen,
dass auch t vor i sich verändern würde. Dies ist jedoch nicht
der Fall. Z. B. rata , lehren*, davon mo-ruti „der Lehrer*. Um-
gekehrt werden im Suah. die für l vor t gefundenen Lautgesetze
auf nrf, die für urspr. v vor i gefundenen Gresetze auf mb aus-
zudehnen sein.
Z. B. ist im Suah. l mit i = zi\ Die Nasalierung von l ist
nd, also nd + i ^ nzi^ z. B. m-fumi „Lehrer*, von fimda „lehren*.
w (= urspr. r) 4" ^ ißt im Suah. vi.
Die Nasalierung von w (= urspr. v) ist mb. Also mb + i
^ fwvi'. Z. B. gomba „streiten* bildet m-gomvi „händelsüchtiger
Mensch*.
27. Es können die gefundenen vokalhaltigen Konso-
nanten in Kl. 9 des Nomen oder in Verbindung mit ni „ich,
mich* oder mit andern Nasalen nasaliert werden. Man gehe
also mit den gefundenen Formen die ganzen Möglichkeiten von
g 11—15 durch.
28« Man beachte auch die Stämme, welche mit den in 26
und 27 gefundenen Lauten beginnen, da diese Laute als nasalierte
vokalhaltige Konsonanten anzusehen sind.
Z. B. ntüma „werfen mit dem Speer*, ndima „auslöschen*.
29. Die Konsonanten vor Halbvokalen.
Die Vokale i (c, e), u ((?, o), sowie t und u können vor
folgendem Vokal halbkonsonantisch werden und werden dann am
besten y und w geschrieben. Jedoch ist der Einfluss dieser Halb-
vokale auf den vorangehenden Konsonanten ein verschiedener, je
nachdem sie von leichten oder schweren Vokalen abstammen. Der
Qrund liegt darin, dass erst der schwere Vokal als solcher seine
Wirkung ausübte, ehe er zur Semivokalis herabsank. Wir unter-
scheiden daher y und w von y und w. Für die Feststellung
sämtlicher Formen mit y ist die Anhängung des Kausativsuffixes
ya sehr bemerkenswert, s. B. 21, 6; für mj die Anhängung des
passiven wa, s. B. 21, 7; für viele Formen sind die Genitive der
Nominalpräfixe gute Wegweiser, da der Vokal des Präfixes vor
dem genitivischen a meist zur Semivokalis wird, wenn er nicht a
isi Ausserdem giebt es eine Reihe viel verbreiteter Verbalformen,
welche zur Auffindung der Gesetze nützlich sein können.
Beispiele. (Die Anhängung von ya caus. und die An-
hängung des passiven toa wiederhole ich nicht bei jeder Form.
Wo nichts angegeben ist, habe ich kein Beispiel weiter gefunden.)
hya Gen. Kl. 7 Äya, hya „aufgehen, von der Sonne*.
kya,
kwa Gen. Kl. 15, 17 ktca,
kwa z. B. hoa statt küa „starben*.
tya.
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— 25 —
tpa. In vielen Sprachen wird üy-cda „ zurückgelassen werden,
zurückbleiben* in tyala zusammengezogen.
twa Gen. Kl. 12 twa^ twala »auf dem Kopf tragen, bringen,
holen* statt tuHÜa.
twa.
pya z. B. 'pya „brennen*, -pya „neu*.
pya Gen. Kl. 19 pya.
pwa.
pwa z. B. pwana „gleichen*.
yya Gen. Kl. 4 meist yya (in manchen Sprachen unregel-
mässig), yya „gehen*.
ytoa Qen. Kl. 3 ist meist ywa, ywa „fallen*.
ywa.
lya Gen. Kl. 5 lya^ lya „essen*.
lya Gen. Kl. 10 lya.
Iwa Gen. Kl. 11 Iwa^ Iwa „fechten, streiten*, Iwala „krank sein*.
Ubfi z. B. Iwa „herauskommen*.
vya z. B. vyala „säen*.
vya Gen. Kl. 8 vya^ vyala „gebären, Frucht tragen*.
vwa Gen. Kl. 14 vwa.
vwa z. B. vwala (statt vü-cda, auch vü-a^a)^ „Kleider tragen*.
30.. Nach demselben Schema versuche man die Veränderung
von k und <, sowie y (bez. l) durch nachfolgendes y und w bez.
y und w festzustellen, soweit es möglich ist.
31. Darauf beobachte man, welche Veränderungen die
nasalierten Konsonanten durch folgendes y oder w bez. y
und w erleiden.
32* Schliesslich stelle man fest, wie die durch Semivokales
entstandenen Laute durch vortretende Nasale verändert
werden. Das Ergebnis wird sich in der Eegel mit dem Ergebnis
von 31. decken.
33« Femer wird man zu untersuchen haben, ob die reinen
Nasale durch folgende Vokale oder Halbvokale beeinflusst werden.
Man nehme hierbei eine Exemplifizierung an den Genitiven der
1. 3. 4. 9. Klasse mit der nötigen Vorsicht in Angriff, da diese
Genitive nach B. 18 meist von andern Präfixen gebildet werden.
Bei dieser Gelegenheit suche man zu ermitteln, ob n vor Vokalen
vorkommt. Auch die Nasalierung der Nasale nach 13 und 14
muss hier behandelt werden.
34. Endlich suche man die Gesetze der Konsonanten-
assimilation oder andere Gesetze, welche dem Eigenleben der
Sprache angehören, festzustellen; vor allem notiere man Laute, die
bisher noch nicht vorgekommen sind und sammle eine Anzahl Bei-
spiele, in welcher der betreffende Laut vorkommt. Dann gruppiere
man sich die gefundenen Laute in folgender Weise:
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~ 26 —
85« Vokale nach der Abstammang.
1) Welche Vokale entsprechen den Gnindvokalen a, i, u?
2) Welche den Mischvokalen ß, e, o, p?
3) Welche den schweren Vokalen i, ü?
Danach ergiebt sich das Schema:
a
Q Q
^ 9
i i ü u
36« Vokale nach dem Klange.
1) Reine Vokale: a, «, f, w, ü,
2) Trübe Vokale: ß, c, o, p.
Das Schema ist im B. mit dem in 35 gleich.
87« Konsonanten nach der Abstammung.
1) Welche Konsonanten, entsprechen den Grundkonsonanten ?
k y n
t l n
p y m
2) Welche den Mischlauten k, t; y (t)?
3) Welche den Semivokales y, m??
4) Welche Laute entsprechen den nasalen Verbindungen?
nk ng
nt rvi
mp mb
Welche den nasalen Verbindungen der Mischlaute?
nk ng
nt (nd)
5) Welche Veränderungen erleiden:
a) Die Grundlaute;
b) Die nasalierten Grundlaute vor Vokalen und Semi vokales?
6) In welcher Weise werden die so entstandenen Laute bei
vortretendem Nasal behandelt?
7) Was Iftsst sich von allen diesen Regeln für <, Ä und y (Z)
nachweisen ?
8) Welche Veränderungen erleiden die Nasale vor Vokalen und
Semivokales oder durch Nasale?
9) Welche neuen Laute kommen sonst noch vor?
Darauf gruppiere man sich die gefundenen Laute nach der
Aussprache unter Benutzung des orthographischen Schema, p. 2.
Beispiele s. bei den einzelnen Sprachen.
88. Und dann geh? man an die Feststellung der einfachsten
grammatischen Formen. Man gebe a) ein Schema der Nominal-
klassen nach B. 18, eventuell in ihren Verbindungen mit Adjektiv,
Zahlwort und Verbum. Femer stelle man b) die Verbalspecies
fest nach B. 21, soweit das möglich, und suche c) von Konjugations-
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— 27 —
formen und andern grammatischen Elementen zunächst folgendes
zu ergründen:
1) Die Form mit a prae&nim, in der Regel Präteritum.
2) Das Perfektum mit der Endung il^,
3) Der Final mit der Endung ^.
4) Das Passivum mit der Endung wa,
5) Man sehe zu, ob Formen mit ya suffixum im Imperativ
oder sonst existieren.
6) Das Verbum mit dem Objektspronomen.
7) Femer suche man andere Pronomina: Possessiva, Personalia,
Demonstrativa etc. auf.
8) Die Zahlwörter von 1—10, 20, 30 etc., 100.
39* Mit diesem Material Hesse sich schon ein Bild der Sprache
gewinnen. Beim Aufsuchen von Vokabeln versuche man die im
Anhang gegebenen zu finden, da sie etwa zu zwei Drittel in jeder
Bantusprache sich finden werden, man suche aber die Stämme
ohne Rücksicht auf Präfix und Suffix.
40. Schliesslich versuche man über Palatalisierung , Accent,
Ton etc. Gesetze aufzustellen im Anschluss an das unter B. 15 — 17
Gesagte.
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IV. Peli (S^-p^li, Sepedi, abgekürzt P.).
Das P. ist die Sprache der Ya-p^Ji, eines Stammes der Ya-sothp
(Basuto) in der südafrikanischen Republik. Der König der Ya-p^U
Sekukoni ist durch seinen unglücklichen Krieg mit England be-
kannt geworden. Die Sprache ist durch die Bemühungen der
Berliner evangelischen Mission (Berlin I) zur Schriftsprache erhoben.
Quellen. 1. Versuch einer Grammatik des Sotho von Karl
Endemann, ehemaligem Missionar. Berlin, Herz, 1876. 201 S.
Bem. Endemanns Werk ist unter genauer Beachtung von
Lepsius* Forschungen entstanden und ist heute noch das gründ-
lichste Werk, das wir über irgend eine Bantusprache besitzen. Ich
erkenne mit herzlichem Dank an, dass ich von niemand mehr über
die Bantulaute gelernt habe, als von Endemann. Er hat auch die
vorliegende Arbeit durch seine Beiträge freundlichst unterstützt.
2. Texte von Gesängen der Sotho, mitgeteilt von Pastor
Endemann (ders. wie der Verf. von Nr. 1). Zeitschr. für afrik.
Sprachen, herausgeg. von C. G. Büttner. Jahrg. I. Okt. 1887.
Heft 1, p. 64 flF.
3. Ditaba tSa maäoalo a mak;^ethoa a testamente e tala.
Berlin, Unger, 1890. (Bibl. Geschichte A. T.)
4. Testamente e mphza (N. T.). London, British and foreign
Bible Society, 1890.
5. Andere kleine Veröffentlichungen in S§-p§li, z. B. der
Mogoera oa Basotho (Basutofreund), eine christliche Zeitschrift, die
Trümpelmann in VpthSayelo herausgiebt.
6. Handschriftliche Mitteilungen von Endemann.
7. Desgleichen von Herrn Pastor em. D. Wetzel zu Stettin,
dessen sprachvergleichendem Scharfblick ich viel verdanke.
8. Ein handschriftlich hergestelltes Vokabularium, das mir
Herr Missionsinspektor Merensky in Berlin freundlich zur Ver-
fügung gestellt hat
9. Da ein umfassendes, gründliches Wörterbuch des S^-p^Ji
nicht existiert, ein Mangel, der für den Bantuforscher sehr schmerz-
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— 29 —
lieh ist, bin ich oft auf einen verwandten Dialekt angewiesen, es
ist dies die Sprache der Süd-Basuto, wie sie in Tbava Yosiu ge-
sprochen wird. Casalis nennt die Sprache Sechuana (Etudes sur
la langue Sechuana. Paris 1891. Eine Erstlingsarbeit in der
Sprache, aber mit viel feinem Verständnis geschrieben), heute nennt
man sie Se-suto (ich bezeichne sie mit Su.). Ausser dem Werk
von Casalis habe ich benutzt: Testamente e ncha. London 1892.
British and foreign Bible Society (N. T.). A. Mabille , Se-suto-
English and English-Se-suto Vocabulary. Gedruckt in Moria 1893.
Das Buch ist leider ohne Rücksicht auf Endemann geschrieben und
mit unzähligen Druckfehlem versehen. Aber wir haben kein
besseres. Wo also P. versagt, tritt Su. ein. Übrigens ist auch
die Sprache von Thava Ypsiu erst durch die genannten und andere
Missionare der französisch-evangelischen Mission zur Schriftsprache
erhoben.
10. Für die Aussprache der Laute berufe ich mich auf
Endemann, Merensky und den Nationalhelfer Joseph aus Medingen.
Der letztere sprach als Muttersprache einen vom P. abweichenden
Dialekt, hatte aber durch längeren Aufenthalt auf dem Seminar
zu Yo-thSavelo sich das P. angeeignet. Ich habe 1897 in der
Ausstellung Transvaal in Berlin längere Zeit mit ihm gesprochen.
Orthographie.
Endemann befolgt die Vorschläge von Lepsius, ich habe also
an seiner Orthographie nichts Wesentliches zu ändern. Statt y
und u> schreibt er aber allgemein e und o (auch für y und ib\ da
die Semivokales im Sotho sehr stark vokalisch gesprochen werden.
Ich bin in diesem Punkt von ihm abgewichen, um die Vergleichung
mit den andern Bantusprachen zu erleichtem.
Statt f und v schreibt Endemann f und v, da im P. kein f
und V (labiodental) vorkommt. Ich muss der Vollständigkeit halber
hier f und v beibehalten. Statt thä^ (hs, pha schreibt Endemann
td^ ts^ pSj was eigentlich auch genügt. Mit Eücksicht auf andere
Sprachen habe ich nach der orthographischen Tabelle das h bei-
behalten. In den P^Jidrucken sind aus angeblich praktischen, that-
sächlich sehr unpraktischen Eücksichten folgende Abweichungen
von Endemann und mir üblich.
rocke
Endemann
Meinl
b
d
V
l
V
i
e (vor Vokalen)
e (vor Vokalen)
'f.
i
9
X
X
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30 —
rucke Endemann
Meinho
'h X
X
Tchx hx
h
7 xl
xl
7 ihl
tu
0 (vor Vokalen) o (vor Vokalen)
w
phz pa
pha
ta tz
tz
tä tz
ti
ths ta
ths
thä tä
thi
Wie überaus unpraktisch die in den Drucken befolgte Schreib-
weise ist, geht aus folgendem hervor.
Nach Endemann, dem ich mich anschliesse, wird tonloses
scharfes a stets durch a, palatal ä ausgedrückt, tönendes weiches
a stets durch ü, palatal i. Diese Hegel ist so einfach, dass man
sie weiss, wenn man sie gehört hat. In den Drucken ist a und ^,
wenn es alleinsteht tonlos (scharf), in ta und tä, pa und pä ist es
tönend (weich), in tha und thä ist es tonlos (schi^), z und z sind
in vz und vi tönend (weich), in fz und phz tonlos (scharf).
Es ist für einen Europäer schwierig, sich diesen zwecklos
komplizierten Sachverhalt zu merken, was mag es erst einem
Afrikaner för Not machen.
Endemann braucht ebenso wie die Drucke o und e ohne dia-
kritische Zeichen für verschiedene Laute; die diakritischen Zeichen
werden nur gesetzt, wo es zur Unterscheidung nötig ist.
Ich scheide streng zwischen ^, ß, j sowie o, p, u. Den Unter-
schied von ^ und /, p und u hat man bisher im P. nicht genügend
beachtet, s. orthographische Tabelle über Vokale.
Es ist also:
Endemann und Drucke
o, 0
0, Q
9
Meinhof
e
i
0
Q
Bei Mabille finden sich folgende Abweichungen in der Ortho-
graphie (nicht Lautentsprechungen):
Mabille
b
ch
Endemann
V
ts
Meinhof
V
~ih§
f und \
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— 31 —
Mabille Endemann
Meinhof
^
Q
€
e (vor Vokalen)
e (vor
Vokalen)
y
^h
/5
P
h
X
X
hl
xi
xi
j
ti
ti
l
l und l
l'und l
ng
n
n
n (vor Gutturalen)
n
n
ö
Q
Q und ^
0, h
Q
Q
W
pi
pi
pah
pä
phi
ah
ä
ä
ta
tz
tz
ts = ch oben (?)
ts
ths
u (vor Vokalen)
0 (vor
Vokalen)
tu
tüi
ihl
thl
y
e (vor
Vokalen)
y
q, qh^ n^ sind Schnalzlaute fremden Ursprungs, welche dem
P. fehlen.
Die Laute des B. sind im folgenden mit fetter Schrift ge-
druckt, die Laute des P. zum Unterschied mit gewöhnlichen Lettern.
Die Ziffern der Paragraphen korrespondieren mit denen in der vor-
stehenden ,1 Anleitung* p. 17 ff.
Feststellung der Grundkonsonanten.
1. —
2* Die Momentanen.
Jca Kl. 13 fehlt. -«;^a, ßjt«, o^a sind intransitive Verbal-
endungen.
ta »drei* heisst -raro,
pa „geben* /a, „bei* Kl. 16 fa, Verbalendung 4 -fa, fala.
Also lauten die den Momentanen entsprechenden Laute Xi ^i f-
3* Die Spiranten.
ya Verbalendung 5 -a z. B. j^ylu-a „rühren*, ala „aus-
breiten*, ava „teilen*.
la Verbalendung 8 cda intrans., da relat., ola tr. invers.
va Präf. Kl. 2 ra, -va „sein*.
Die ursprünglichen Spiranten treten hier auf als ', Z, v.
Zwischen zwei Vokalen wird ' nicht gesprochen, der Konsonant
y föllt hier also ganz aus.
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— 32 —
4. Die Nasale.
tia = na. Das Verbum na »sein", »mit*, ^und*. Verbal-
endung 10 na.
ma = ma Nom. Präf. Kl. 6 «la, Verbalendung 11 ma.
5* Beispiele.
^ama , melken*, ;^a7ia ,, leugnen*, rafa »Honig ausschöpfen*,
faUt „kratzen, schaben*, ala „ausbreiten*, ava „teilen*, lakt
„sich legen*, vala „zählen, rechnen*.
Feststellung der Vokale.
6. —
?• a bleibt meist unverändert, wie schon aus obigem hervor-
geht. Die regelmässigen Verba und die Verbalsuffixe auf a endigen
auch hier alle auf a. Präf. Kl. 2 m. Kl. 16 /a (Präposition)
„bei*, „drei* raro.
i Kl. 4 w^. Kl. 5 le, Kl. 7 se, le „sem* („mit, und*), lefa
„bezahlen*, lela^ IIa „weinen*, Ipma „hacken*, -v^ „böse*.
U Kl.' 1 mp, Kl. 3 Tnp, Kl. 11 fehlt. S. Nr. 14, b. Kl. 12
fehlt. Kl. 14 vp, Kl. 15 xPi »^irei* rarg^ „beissen* Ipma, „wachsen*
;^pZa, „senden* rpma. — Bem. In einigen Endsilben steht tf
(nicht p), das = tt zu sein scheint, z. B. XP^^ »gross*.
Von den Grundvokalen ist a erhalten, i ist zu ^ geworden,
tl zu p bez. u.
8. Die Mischvokale ^, o.
eto „gehen*, vola „verfaulen*, vona „sehen*.
9. Die Mischvokale 6, O. S. 34, b Vokalassimilation.
Auch u scheint für urspr. o vorzukommen; z. B. kyomu „Bind*.
10. Die schweren Vokale.
1) i. Präf. Kl. 8 Ze, Kl. 10 /*, Kl. 19 fehlt. Das Verbal-
substantivum endigt auf /, z. B. mg-rvJÜ „Lehrer* von ruta „lehren*.
vina „tanzen*, alima „borgen.
Das Präf. refl. lautet nach Endemann e* nach Knothe (N. T.) ^
Nach der Sprachvergleichung ist es zweifellos i, wenn Knothe also
^ gehört hat, so muss die stark gebrauchte Silbe sich schon sehr
abgeschliffen haben, da sie vor dem Tone steht, s. Konde 10, 1).
Auch sonst kommt \ für % vor, z. B. marfx^^ „Winter*. Hier
ist i = f.
Jedenfalls ist hiemach i = i (f )
während i = ^ war.
2) -ö. fou-fala für fofu-fala „blind sein*.
yuna „ernten*, luma „brausen*, rua „erwerben*, rtUa „schmie-
den*, ruma „säumen* (Su. runa „suchen, wünschen, wollen*),
l^-rumo 5 „der Speer*), ma-^ura 6 „Fett*.
Also ist ü = w,
während ti = g war.
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— 33 —
Feststellung der nasalierten Konsonanten.
11. —
12. Nasal + Konsonant.
Die urspr. Momentanen. nk)(^a , stinken** dürfte mit
B. nunka identisch sein. Demnach wäre B. nA; = P. nk)(^.
Weiteres lässt sich erst später feststellen s. 14, e.
Die urspr. Spiranten.
naka ,Arzt* = B. mu-yanga also k = ng
lata ,nach etwas gehen* = B. landa also t = nd
rapa ^ausstrecken" = B. tamba p = nib,
18. Nasal + » + Konsonant. Bei Kl. 9.
Urspr. Momentanen Urspr. Spiranten
nfc kxaka ^»Perlhuhn*. ng kglgvQ »Schwein*.
kxala »Krabbe*.
^X^X9 »Huhn*.
kyQn »Feuerholz*.
nt thava »Berg*. Itd toro »Traum* von lora
(Kafir: intaha) »träumen*.
ihamo »Hals*.
(Zulu: mtamno »Nacken*.)
mp phaya »Wildkatze*. nib peo »Samen*.
pk^fo »Wind*.
So entstanden nach Kl. 9 Substantiva von Verben:
nk k^Q^o von x^X^ »führen*. Ag kax^lo von ax^la »bauen*.
nt thato von rata »lieben*. nd tgmo von Igma »beissen*.
fnp phixlo von fixict »ver- tnb palo von vcda »zählen*,
bergen*.
Also lauten die nasalierten Formen
der urspr. Momentanen : kx^ th^ ph,
der urspr. Spiranten: fe, t^ p.
Der Nasal ist abgefallen. Nur in den Einsilbigen hält er sich
(vgl. Nr. 12 nkxa »stinken*). Z. B. riku »Schaf*, nUa »Laus*,
mpa »Bauch*.
Tritt n, n, TW »mich* unmittelbar vor das Verbum im Impe-
rativ, so ergeben sich folgende Formen:
XQxa »fuhren* bildet nkxQxe »führe mich* nk
rata »lieben* » nthate »liebe mich* nt
fiX^^ »verbergen* » mpkixle »verbirg mich* mp
axda »bauen für* » vJcaxele »baue für mich* ng
l^ma »beissen* » ntgme »beisse mich* nd
vqla »zählen* » mpah »zähle mich* mib
Also ergeben sich für die Nasalierung der urspr. Laute die
Formen bei den Momentanen: iikx^ nth, mph^
bei den Spiranten: nk^ nt, mp.
Abbandl. d. DMG. XI. 2. 3
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— 34 —
Diese Formen stimmen mit den vorhergehenden überein, nur
behalten sie den Nasal.
14. a) Verbindung von Adjektiven mit KL 9*
Z. B. phoh ^ hxQl^ »der grosse Ochse* von ^XQl^ »gross*.
pelo ^ mp§ »böses Herz* von -v^ »böse*.
Die oben gefundenen Regeln werden also auch hier angewandt
mp^ »böse* behalt den Nasal, weil es einsilbig ist.
b) Kl. 11 fehlt im P. Dafür werden einige Nomina von
KL 5 im Plur. nach KL 10 dekliniert. Kl. 11 ist also in Kl. 5
aufgegangen.
Z. B. vik le-^opa »Kalebasse* PL U-kxapa.
nt le-rala »Riemen* PL U-thata.
mp le-fofa »Feder* PL li-phofa.
Auch diese Formen stimmen mit den oben gefundenen Ge-
setzen überein.
c) Das Deminutivpräfix Jca fehlt dem P. Das P. hat
aber die Eigentümlichkeit, dass nach dem Reflexivpräfix i (^)
des Yerbum Nasalierung des Anfangskonsonanten eintritt. Man
kann also diese Form zur Auffindung der Nasalierungen verwerten.
So bildet x^X^ »fuhren* das Reflexiv ikxQxa-
rata »lieben* » » ühata,
. fix^ »verbergen* » » iphixla.
ax^ »bauen für* » » ikax^la,
Igma »beissen* » » ügma.
vala »zählen* » » tpala.
d) Nasalierung nach Präfixen anderer Klassen
kommt im P. vor.
Z. B. mg-tho 1 »Mensch*, B. mu-ntu.
vg-nku 14 »Vielheit von Schafen* von nku Kl. 9 »Schaf*.
e) Wir vermuteten oben unter 12 für Nasal + X ^®° It&ut
nkx in nkxa »stinken* = B. nunkxa. Nach den in 13 und 14
gefimdenen Gesetzen ist w^* + ;^ = fc;^ , bei Einsilbigen nkx^ Hier-
mit stimmt nkxa »stinken* überein. Also nehmen wir an
nJc = ky bei Einsilbigen nkx
nt = th ^ » nth
mp = ph ^ » mph.
Eine Anzahl Verba schliessen den Stamm mit kx<i th^ ph.
Wir erklären dies hiemach für identisch mit /ifc, nf , fnp.
Z. B. phetha, »beugen*, thakxa-fala »wohlgeraten*, phaph-oUa
»nochmals behauen*.
Für die urspr. Spiranten mit Nasal fanden wir unter 12:
ÄJ, ^, p. Unter 13 und 14, a — d fanden wir für wt -(- Spirans
A;, <, p (nur bei Einsilbigen /ifc, nt^ mp).
Also fassen wir auch im Anlaut des Verbalstammes k = "hg^
t = H(t, j> = mb auf, z. B. tima = urspr. ndima^
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— 35 —
15. mg =z niu wird mit dem folgenden Konsonanten
zusammengezogen, wenn v oder /"folgt.
Dabei wird mg + f zu mph.
mg + y zxi mm,
Z. B. mphdri für mg-firi.
mmgpt für mg-ygpi »Bildner* von ygpa »bilden".
Die letztere Form weicht also völlig von den unter 13. 14
gefundenen Formen ab. So auch mmetie »wirf ihn" statt mg yede,
16. Die mit nasalierten Konsonanten beginnenden Verbal -
stamme suche nach obigem, soweit sie bereits klar gelegt sind,
im Anhang,
wobei den urspr. nasalierten Momentanen iVfc, wt^ m/p
entspricht fe^, th^ ph.
Den urspr. nasalierten Spiranten ng^ nd, nib
entspricht k, t, p.
17. Dialekte hat das Sotho in grosser ZahL So ist z. B.
P. ph^tha »beugen* im Dialekt der Va-kopa f&ra. Beide Worte
sind offenbar identisch, der eine Dialekt hat beide Konsonanten
nasaliert, der andere beide in einfacher Form, vgl. 14, e. Das Su.
hat viele Worte aus dem Kafferschen herübergenommen.
Da nun Kafir ä;, t^ p
= P^li ;f, r, /" ist, so lauten diese Fremdlinge den
nasalierten Formen ähnlich und richten Verwirrung aü.
18. Feststellung der tonlosen Mischlaute. Vgl. hierzu
auch 40, a. »Fünf* -;^^7io, »kauen* ;^iaft«na.
Dem t entspricht also die Lateralis )(l.
19. ;jfo;|fÄ)Za »husten*, la^la »werfen, wegwerfen, verleugnen*,
aexa »lachen*, a^lama »gähnen*, fy^ »verbergen*, X^X^ »S®*
rinnen, trocknen*, fy^ »ankommen*.
Dem U entspricht also auch die Lateralis x^i ^^ ^^ s^X^'
Darüber s. unten 24.
20. Der Mischlaut x^ entspricht in manchen Fällen einem nasa-
lierten Konsonanten anderer Sprachen. Demnach ist also n-j-x^^^X^*
Z. B. gyie »alle*, B. ohke, Kafir ohke,
xlgn 9 »Schande*, B. in-koni.
In diesen Fällen ist also keine Veränderung der Lateralis
durch den Nasal festzustellen. Dagegen ergiebt tw + X^ ^^® ^®^"
bindung thl, bei Einsilbigen nthl, s. oben 13. 14.
Beispiele: nthla »Spitze* Kl. 9.
Xlawi »stechen* bildet das Nomen Kl. 9 thlayo^ rUhlaye »stich
mich*, ühlaya »sich stechen*.
In Verbalstämmen kommt meines Wissens thl nicht vor.
Anm. Das oben angeführte ylo^ ^^^ ^^^ ^^^^ Ausnahme.
21. Der tönende Mischlaut lautet im P. tl^ er wird bei
3*
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— 36 —
Nasalierung nicht verändert, scheint vielmehr stets schon einen
Nasal zu enthalten. S. tz in Nr. 32 und Bern, üher kwa ebenda.
Z. B. Üa ^kommen", tlala ,voll werden", tlcUa 9 ,,Hunger*,
tlou 9 »Elephant*, ntlif 9 ,Haus" (einsilbig).
Einfluss von Vokalen auf die Konsonanten.
22. Die Grundvokale i und U.
Ici = s§ Präf. Kl. 7 3§, „Schwanz" mg-s^ 3. Doch kommt
die Verbindung x^ ^^^j sie wird aber oft xe gesprochen, vgl
Endemann, Grammatik § 11.
Die Veränderung des x vor ^ urspr. i geht, «soviel ich sehe,
nur im Stamm bez. im Präfix vor sich. Bei Anhängung der End-
silben hält sich X ^ ^^^ ßögßl, wahrscheinlich, weil die Verbin-
dung des Konsonanten mit dem Vokal hier nicht so eng ist, wie
im Stamm.
Jeu = X9' ^^' KL 15 xQi X^^ »gJ^oss werden".
ti ^ r^. r^ „sagen", x<^^^ ^tten".
tu = rg. Kl. 12 fehlt, rgma „senden", -rarg „drei".
pi = fe, fet'ola „umdrehen, antworten".
pfU = fg. fgla „dreschen", fgk-ola „sich vermindern".
Die urspr. Momentanen bleiben also vor i und U {g und g)
unverändert, nur x ^^^^ vor i zu 8,
yi = ^ Präf. Kl. 4 vor dem Verbum e,
yu = 0. gma „trocken werden", Präf. Kl. 3 vor dem Verbum g.
li Präf. Kl. 5 lg. Igla^ Ua „weinen", Igixi „bewachen". Also
li=^ lg. In IIa fällt das i ganz aus, und das erste l wird vokalisiert |.
lu = lg. Präf. Kl. 11 fehlt. S. 14, b; Igma „beissen".
^ = vg „böse", mmglg pl. mg-vglg „Leib" s. 15.
vu = vg. vgpa „bilden". Kl. 14 vg.
Also die urspr. Spiranten ändern sich nicht vor i und U
{e und g).
23« fa-sg „unten" = B. pa-ki, also scheint der Mischlaut
Xl vor i zu 5 zu werden, was seiner Entstehung aus x entspricht
Weitere Beispiele habe ich nicht gefunden.
24. Vor e und o scheinen alle Laute unverändert zu bleiben,
xl vor 6 wird 8.
Z. B. xqI^ „verbinden", gto „gehen", rgva „brechen", hpa
„bitten", f^la „vollenden", vona „sehen".
sgx<^ „lachen" = B. keka.
Jedoch wird durchaus nicht regelmässig x^ vor q der Endung
zu 5, z. B. laxl^ rel. von laxla „wegwerfen". Vgl hierzu 22
unter ki.
25. Die Konsonanten vor schweren Vokalen.
Jci ^ äi z. B. mgäi 3 „Rauch", mg-äifa 3 „Sehne".
Vor der Endung i des Nomen agentis bleibt x nieist erhalten
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— 37 —
wie in 22 unter fei, zuweilen wird es zu ;^. Z. B. mg-rg^i
JLiästerer* von -rg^a.
fnQ-xovoii »Verderber* kommt nicht von X^^X^ ^^- »^®''"
derben*, sondern von ;|faix)ia tr. „verderben*. Diese und ähnliche
Bildungen gehören also zu 29.
kü wird x^. Der Laut j[ ist dem P. eigentümlich, Su. hat
daför f und i.
Z. B. ma-f^ra »Fett*, ;fZo;^t<na »kauen*.
Pur die läitstehung von f, ^*** X ^E^- P- X^^ »sättigen* mit
Kopa kxQra und 40, a.
fi bleibt ri z. B. phin 9 »Hyäne*. Auch vor dem t des
Nomen agentis hält sich r. Z. B. mQ-furi »Betrüger* von fora
»betrügen*, s. 34, b. Im Anlaut wechselt es mit h z. B. 5»ya
»verlassen*, le-stka »Faden*, äHa »mahlen, reiben*.
tu bleibt ru z. B. ma »erwerben*, rtUa »schmieden*, ruma
»säumen* (Su. rtma »wollen, wünschen*).
pi bleibt meist fi. Kl. 19 fehlt, fix^ »ankommen* s. 19,
f*X^ »verbergen* (Su. fma »zusammenziehen*).
Hin und wieder tritt Assibilation ein.
Z. B. fsi-ela »fegen* rel. von dem ungebräuchlichen fsia.
le-xofi neben le-xofsi »flache Hand*.
Auch wird fi zu awi z. B. ma-fsi 6 »Milch* neben ma-swi.
So auch le-sufi 5 »Dunkelheit* für le-swift^ wo die Dialekte le-fifi
und le-fsifai haben.
pü = fu z. B. se-fofu 7 »blind*, fufula »sprudeln*.
rl bleibt f. Refl. Prä'f. % (0 s. 10, 1)'.
ina »tauchen*, le-ina 5 Name, le-mo 5 »Zahn*, le-ixlo 5 »Auge*.
YH bleibt u z. B. tbu 9 »Elephant*.
Vi wird li (in den Drucken di), Präf. Kl. 10 fo', Zi^a »um-
geben*, »Mondschein* nw-di s. 33. Dabei wird nicht unterschieden,
ob « = urspr. i oder nur durch Assimilation zu i geworden ist.
S. 34, b.
m wird lu (auch wenn u durch Assimilation entstand s. 34, b).
luma »brausen*, Ivtla »tröpfeln*, se-vglu »Faulpelz* von vola »ver-
faulen* s. 34, b) ma-lelu 6 »Bart*.
B e m. Der Wechsel von l za l vor i und u ist übrigens ein
rein organischer und im P. lediglich auf die Wirkung von e* und
u als reiner Vokale, nicht als Repräsentanten der schweren
Vokale zurückzuführen. Deshalb tritt eben der Wechsel vor jedem
i und u des P. ein, auch vor dem durch Assimilation aus ^, e
bez. p, o entstandenen i und u, s. 34, b.
vi Präf. Kl. 8 lautet h] während man in erwarten sollte. Der
Lautwechsel zwischen l und v kehrt auch sonst wieder, vgl. lyala
= vyala »säen*.
In vina »tanzen* ist vi erhalten.
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— 38 —
|rö = vu z. B. vwna .ernten*. Also lauten
vor % die urspr. Momentanen : S {x\ t (i), f (fa, sw)
die urspr. Spiranten: \ l, v (Z);
vor ii die urspr. Momentanen: x, r, f
die urspr. Spiranten: % l, v.
Die Mischlaute vor schweren Vokalen.
xl scheint vor i und u nicht vorzukommen.
Vor dem i der Endungen halt sich /Z, z. B. laxUle Pf. von laxla,
Ü steht vor i und w, wird aber vor t gelegentlich zu Äs,
z. B. ^äZß neben tiüe perf. von ^ ^konunen*', Üuu 9 «Erdnuss*
(nasalierte Form).
26. Die nasalierten Konsonanten vor Vokalen.
tz&nu .hineingehen* wechselt mit k^na = B. ng&fia.
fUz§ »viele* = B. -ngi.
Also wird k = ng vor ^ und ? gelegentlich zu tz, tz.
Weitere Änderungen nasalierter Konsonanten vor Vokalen habe
ich nicht feststellen können.
27, Von den in 22 — 25 gefundenen neuen Lauten «, i, fsy
l, X ist die nasalierte Form nach 11 — 15 zu finden.
l wird ebenso wie l behandelt.
Z. B. lika .umgeben*, t-tika refl.
Dagegen haben «, ä, fs, x besondere nasale Formen.
Z. B. swara .fassen*, thswara Kl. 9.
n-thstoare .fasse mich*, t-thswara refl.
äira .beschatten*, refl. i-ihäira^ tUhäire .beschatte mich*.
fsiela .fegen*, phsi^lo Kl. 9.
m-phsi^ .fege für mich*, i-phsida refl.
XW'^ta .für jemand sterben*, khw^o Kl. 9.
nkhwele .stirb für mich*, i-khio^la refl.
Die Nasalierung von x ^ c^so X:A (nM)
von if . . thä (nth^
von 8 ^ ^ ths (nths)
von /i . . phs (mphs).
28« Demnach nehmen wir an, dass die mit ths, thä^ phsy kh
beginnenden Stämme auf Nasalierungen von s,f3,x zurückgehen.
Z. B. Su. tkä^ .überschreiten* nach obigem = P. s^a (das
Su. hat thä für P. ths) statt n-s^. S. Anhang fa(?a.
Femer ist khuthso • fcda .kurz sein* zurückzuführen auf den
Stamm nk&pi = küpi (über thso im pi s. 29 pya) u. s. f.
29. Die Konsonanten vor Halbvokalen.
Zu den Formen, in welchen die Gesetze zu erkennen sind,
tritt im P. die Bildung des Deminutivs auf ana (ari^^ vor dem
der Schlussvokal des Wortes zur Semivokalis wird. Vgl. femer
Palatalisation, 40, a.
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hya wird sa. Gen. Kl. 7 «a, sa »tagen, Tag werden*.
hQa wird §a z. B. Kausativendung iäa von g;jfa + ya, o5a
von o;|ra -f- ya, S. 38, b. 6.
A^a wird ;|fM?a und x<^ z. B. Gen. Kl. 15 ;|fa (eig. x^a\ rq^wa
pass. von r^x^ »schimpfen*.
hfCba wird ;^a z. B. ;^w?a »sterben*.
tya wird ha neben rya.
Z. B. nar^ »Büffel* büdet Deminutiv naJiana für nary-ana.
mar§ »Speichel* bildet maryana und maäana als Deminutiv.
tya wird auch «a z. B. mo-riri »Haar*, Deminutiv moriSana.
iala ȟbrigbleiben*.
Bei der Bildung des Kausativs mit ^a\
fulara »sich umdrehen*, fulaäa »umdrehen* st. fularya,
apcara »sich bekleiden*, apeäa »bekleiden* st. aparya^
mit Yokalassimüation s. 34, b.
So auch beim Perf. XQ^e^ ^eri, von xora.
Statt x^^"^ °^* Ausstossung des l xorie^ X^^ = X9^'
twa = rwa. Kl. 12 fehlt.
rw-ala »aufnehmen zum Tragen*, Itra »thun* pass. Urwa,
twa.
pya wird fsa und swa,
Z. B. B. pya wird P. fsa^ swa »brennen* (Kausativum dazu
ist fäa)\ ebenso B. pya = P. fsa »neu*.
p^a wird ebenfalls fsa und swa.
Z. B. le-sufi 5, Deminutiv ^-«ti«u7a7ia; le-xofsi 5 »Hand*,
Deminutiv le-xofsana. ;|riw^ra Kaus. von ;|j/a/a (statt x'^fy^)-
pwa wird /Sa z. B. l^fa »zahlen*, Pass. l^fSa für l§fwa.
ptba wird 5M?a z. B. swana »gleichen*.
yya wird ya z. B. ya »gehen*. Gen. Kl. 4 ya.
yya wird ya z. B. vola-ya »töten* von vola »verfaulen* (eig.
von volaa gebildet, s. 38, b. 5).
ywa = wa z. B. wa .fallen*. Gen. Kl. 3 wa,
Tiba.
lya wird lya mit cerebralem l oder la mit Ausstossung der
Semivokalis.
Gen. Kl. 5 Ä», lya »essen*, hxaie »lange her* bildet Deminutiv
kxoiyana,
' Ipa wird tza, Gen. Kl. 10 tza.
Bei Anhängung des kausativen ya wird la + ya zu öa.
Z. B. vilfza »rufen* Stamm vil.
votia »sagen* „ ?^o/.
l^za »pfeifen* » /e/ u. s. f.
Ebenso beim Deminutivum:
Z. B. mali 6 »Blut* bildet matzana.
pult 9 »Bock* » putzana.
Iwa = Zira. Kl.' 11 fehlt, s. 14, b.
hoa »fechten, streiten*, Iwala »krank sein*.
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— 40 —
Iwa wird tiwa. , herauskommen* tiwa = B. Iucl
Deshalb von tzwa Perf. liUe für lu-ile, und das Kausativum
auf iSa ist luäa für lu-iSa.
Ebenso beim DeminutivTim: z. B. maldu 6 ,Bart* mode&wana.
vya = vya z. B. vyo^a ,sä.en* (klingt oft wie vzcUa^ vzalä)^
holove „Schwein" Deminut. kolovyana,
(Die Dialekte haben für vya oft lya^ z. B. lyala „säen*,
kololycma „Schweinchen*.)
V^a = äwa z. B. tztoala „gebären* für B. vycda.
Gen. KL 8 ^za, da Kl. 8 mit 10 identisch geworden ist,
s. 25 unter vi,
pwa = vya. Gen. Kl. 14 vya,
kovo „Überwurf* bildet Deminutiv Jcavyana (dial. kolyana).
vaya „beissen, schmerzen* bildet Passiv, vavya (für yavtca).
Hierher gehört auch kuvyana, Deminutiv von kuyu „Nil-
pferd*. Das u in yu ist nämlich = urspr. u (nicht ü), s. 34, b
und ingüyu im Anhang. Für hiyyana haben die Dialekte kuiyana.
mba wird tzwa z. B. tzw-ara „sich kleiden* für B. yü-ata,
äO. Veränderungen von ;jfZund Ü durch folgende Semi-
vokalis lassen sich nicht nachweisen.
31« Die nasalierten Konsonanten werden in folgenden
Fällen durch Semivokales verändert.
mjyy = ihawa z. B. thsephe „Springbock*, Demin. iJisethswana,
mpQ = ihswa z. B. phapM „ein Scheit Holz*, Demin. pha-
thewana,
m/pwa wird pMa z. B. hxaphäa^ Pass. von kxopha dial.
„zurückhalten*, dial. thswa z. B. k^opho „eine Art Strauch*,
Demin. kxothswana.
nd/Qa wird tza z. B. lemati 5 „Planke* bildet Deminutiv
lematzana, etza „machen, thun* Kaus. von eta „gehen*.
tnbya wird tzwa z. B. s^-kpe 7 „Beil*, Demin. s^ktzwana.
nib^a wird tztoa z. B. yupi 14 „Mehl*, Demin. yutzwana,
Xlatzwa „waschen* Kaus. von ^lapa,
latzwa „lecken* „ „ lapa.
lUzwa „stehlen* „ „ upa u. s. f.
nibwa wird pza und tzwa,
Z. B. ygpza Pass. von vQpa „bilden* statt ygpwa. mo-lapo
„Schlucht*, Deminutiv molapzana und mohtzioana.
nibwa wird tzwo. z. B. yolepu „Schleim*, Demin. yoletzwana
(dial. yqlepzana).
32« Durch Semivokales waren entstanden,
aus fc ^1 ^1 X
aus t ä
aus p fs, s (eig. sw), fs
aus l 2y, tz
aus i; te, ö (eig. feu?, ^t(?), yz (yz).
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— . 41 —
Mit Nasalen verstärken sich:
8 zu As, 3 zu Ä5, X zu kh, fs za phs s. 27.
fi kommt im Anlaut nicht vor. Vgl. aber 31.
ly zu vli/ z. B. nlye, Imperativ von h/a , essen* mit ^mich*,
also ,iss mich* (dial. ndye, ndze), und h/a z. 6. refl. üya «sich
selbst essen* (dial. tät/a, idza). vz (vz) wird pz (pz).
tz, tz ist keiner Veränderung f^g (vgl. Ü in 21), diese
Laute werden bei der Vokalisierung also zugleich nasaliei-i
Anm. Der Effekt ist also derselbe, ob man die Semivokalis
hinter den nasalierten Konsonanten stellt nach 31 oder den Nasal
vor den vokalhaltigen Konsonanten nach 32. Es mögen aber fol-
gende Beispiele zu 32, welche man mit 31 vergleiche, dies noch
weiter verdeutlichen.
nhwa wird kxwa z. B. kxtocUe «Eebhuhn*, B. inkwale,
mpwe wird phäe z. B. mphäe «Strauss", B. impwe,
ngwe wird kwe z. B. kwena „Krokodil*, B. mgwena.
Bei Einsilbigen nkwe z. B. nkwe , Panther*, B. ingwe.
mbwa wird jfia, bei Einsilbigen mpza z. B. mpza ,Hund*,
B. imbwa, pzcdo (pzcdo) »Saat* von yzcUa (vzola).
Bem. Interessant ist, dass kwa , hören* dial. mit ttÜwa
wechselt.
Das erste wäre = B. ngiba.
Das zweite = B. yüngwa. Für die Feststellung der Ent-
stehung des rig aus iig ist diese Beobachtung wertvoll.
38* Die Nasale können durch folgende Vokale und Semi-
vokales verändert werden.
n ist aus urspr. til entstanden.
Bei Anhängung der Deminutivendung wird daher n wieder
zu urspr. ny = ru (auch sonst wird ne, ni vor der Deminutiv-
endung zu ny),
Z. B. mo^xl^voni «der Kämpfer*, Deminutiv moxlcaxmyana.
Ebenso non «Adler*, davon Deminutiv rumyana.
Also auch die Lokativendung n ist 1fl%,
m A- "Qa giebt nya oder nywa (vgl. das Eintreten von to
statt der Labialen f und y in 29).
Z. B. ama «säugen* bildet Kaus. anywa und anya,
ema «stehen* « « enywa und enya.
mwa wird moa, vereinzelt na, z. B. kxomu 9 «Rind*,
Demin. kxohwana.
roma «senden* Pass. ronwa statt r&mwa.
rema «fällen* « rehwa « remua.
n-aka «Arzt* für mw-aka, nw-elt «Mondlicht* für mw-eli.
Ob n als ursprünglicher Konsonant vor Vokalen vorkommt,
wage ich noch nicht zu entscheiden, halte es aber nicht für aus-
Über die Palatalisierung der Nasale s. 40, a.
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— 42. —
Die Nasalierung dei^ Nasale geht in folgender Weise vor sieb.
1) Nomina nach Kl. 9 bilden Verba, die mit Nasalen an-
fangen, in der Regel nicht. S. aber 39, 1 Bem.
Danach ist ncmia 9 »Fleisch, Tier* eine Bildung nach Kl. 9 vom
Strtmm nama^ vgl. Kafir m-myama wahrscheinlich statt mi-nama.
2) Dem entspricht die Bildung der Verba reflexiva.
Z. B t-neela (nicht trmeela) „sich ergeben* von ne-ela.
t-menola „sich entfalten* von menola,
t-nwaya „sich kratzen* von nwaya,
3) Das Verbum mit dem Präfix = „mich* behält den Nasal
des Präfixes nach 13.
Z. B. nnwal^ „schreibe mir* von nuxd^.
nnoäe „tränke mich* von no3a,
mme&e „verschlinge mich* von Tnetia,
84. a) Die Konsonantenassimilation findet insofern
statt, als die einfachen Konsonanten durch vokalhaltige Konsonanten
anderer Silben auch vokalhaltig werden, und analog einfache Kon-
sonanten durch nasalierte Konsonanten anderer Silben auch nasaliert
werden. Im ersteren Falle liegt also eigentlich Yokalassimilation
vor, s. 34, b.
Z. B. sagt man nicht amy^ sondern anye&a^ indem das
nach n stehendd y = ^ bei l wiederholt wird (oder umgekehrt).
So fßetza statt /ö^o.
S ist oben als vokalhaltig festgestellt, das darinliegende ^
macht das Z zu ä, ebenso ;^^a^^za für xlatzw^ von x^P^
nach 31.
So ist auch üe als Perfektendung nach «a, ifa, äa, swa^ tztoa
der mehr als einsilbigen Verba zu üze geworden aus demselben
Grunde (üe -^ ya = itie nach 29 I^a).
Z. B. lesitie für leMe^ Pf. von lesa „lassen*.
Für die Nasalisation in aufeinanderfolgenden Silben vgl. z. B.
die Stämme in 14, e.
phetha (neben f^a) „beugen*, thakxa'fcda „wohlgeraten*,
phaph'oUa „nochmals behauen*, kxetka „heiligen*.
Vgl. z. B. auch xora „sättigen* , Perf. xoäe nach 29 , mit
dial. kxQra dass., Perf. kxothse,
ths ist Nasalierung von 8 unter dem Einfluss von kx^
b) Die Vokalassimilation verursacht häufige Ver-
änderungen.
So wird 0 vor folgendem u und i (auch vor y = p) za q
bez. u, e zu ^ bez. «. Wenn o aus u + a entstand, wird es zu u.
Z. B. xora (urspr. x^-ara) „satt werden* bildet se-xuri
„Schlemmer*.
vona „sehen* bildet kaus. urspr. vgnüa (in 3 steckt das i)^
dies hat zunächst das e vor 3 in t verwandelt und dann das o in
q) unter Ausfall des i vQ^o,^ nach 32 vQfithäa.
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— 43 —
tz^ya kans. von tz&n4X ^hineingehen" u. s. £
Vgl. auch me-etze statt ma-etze 6 , Wasser" u. a. m.
Die sonst den schweren Vokalen i und H entsprechenden Laute i
und u sind also im P. zuweilen nur aus einfachem § und q bez. € nnd
o an t' und u assimiliert, was bei der Etymologie zu beachten ist.
So ist z. B. ptdi 9 „Ziege* nicht B. imbülij was man er-
warten sollte, sondern imbidt, wie aus der Sprachvergleichung un-
zweifelhaft hervorgeht, s. Anhang. Ebenso ist kuyu 9 „Nilpferd*
nicht B. tnffüvüy sondern ingüvu^ s. Anhang. Deshalb im P.
Demin. nicht hutsswana (wie es vom urspr. ngüvü lauten müsste),
sondern kuvyana^ als hiesse das Wort im P. Jcuvo, Die Kausativ-
endung üa ist aus B. ^Jcya entstanden. Das i des P. ist also
durch Assimilation aus ^ geworden. Deshalb behandeln die andern
Sprachen dies i als leichten (oder halbschweren) Vokal, dagegen
das f in der Perfektendung He als schweren Vokal.
c) Ausser den hier behandelten Lauten kennt das P. ein A,
das vielleicht als Modifikation von x anzusehen ist bei Inter-
jektionen ha, he etc.
Li den Verbindungen II, mm, nv, nn, rr, sowie in den nasalen
Verbindungen wie in 11 — 15 ist der erste Konsonant als
vokalisiert zu betrachten als 11, mm etc. Die Verbindung ent-
stand durch Ausfall von Vokalen wie IIa „weinen" für l^.
Konsonantenwechsel haben wir beobachtet in 25 vi,
29 vya, Vj^a. Vokalwechsel z. B. ^ für () in 14, b, wo statt
des Präfix von KL 11 ^, das man erwarten sollte, l^ eintritt.
Femer beachte man, dass x zwischen zwei Vokalen wie y klingt
z. B. aya (statt axa „bauen"), vor der Tonsilbe spricht man aber
;|r z. B. Pf. axile. Ähnlich ist der Vorgang, dass die Spirans y im
P. zu ' wird, dass dies ' aber im Linem des Wortes nicht ge-
sprochen wird, also 'ina 5 „Name" ohne Präfix, aber wenn man
das Präfix setzt, l^ma, nicht yina.
X und f fallen zuweilen aus. foufala für fofufala „blind sein".
ilo das Futurum für tla xo, vgl. auch axa „bauen" neben X^X^-
Wichtig ist noch, dass s vor o und u zu ^ (nicht ä)
z vor 0 und u zu z (nicht z) wird.
Diese Veränderung ist in der Schrift nicht ausgedrückt, doch
berührt sich der Vorgang mit dem Auftreten von S bez. i in
29 — 32 vor der Semivokalis w.
35« Vokale nach der Abstammung.
1) Grundvokale a, ^, g (u).
a auch assimiliert zu q
? » 1, » *
Q n n f, U
2) Mischvokale e, Q.
e assimiliert zu ^ und i
o „ „ () und u
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— 44 —
3) Schwere Vokale z, u.
Schema : a
e Q
(i) e p (m, ^)
^ »(/) u 9 (^)
ä6, Vokale nach dem Klange.
1) Reine Vokale: a, i", w.
2) Trübe Vokale: e, e, j, o, p, ^.
Schema : a
c g
e p
. / ?
t u
37« Konsonanten nach der Abstammung.
1) Grundlaute.
ürspr. Momentane Urspr. Spiranten Nasale
X ' n
r l n
f V m
2) Alte Mischlante x^\ ^*
3) Semivokales jy, w,
4) Nasale Verbindungen der Grundlaute.
kx {nkx) k {nk)
th {nth) t int)
ph (mph) p (mp)
Der Mischlaute.
tfU bez. xi (r^ Ü (nO)
tt-haltige nasalierte Grundlaute sind nach 15
mph i^m
5) Vokalhaltige Konsonanten entstanden:
aus k ^j iy ^
. t ä
n P fti frj ^^
, y {tZy tz s. unten)
, i iti
6) Die tonlosen vokalhaltigen Prikativen laute;i in der Nasa-
lierung :
h f{ k K
nasaliert phs phä kh ths tha
Von den tönenden vokalhaltigen Frikativen wird nur vz zu
pz^ tz und tz sind keiner Verstärkung fähig, l wird mit Nasal zu
t^ in der Verbindung ly bleibt es mehrfach erhalten, ti^ tz VB>i
übrigens auch auf vokalhaltiges ligf zurückzuführen, s. 26.
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— 45 -
Die Konsonanten des P. gruppieren sich also folgendermassen,
ohne Bücksicht auf die Abstammung.
EzplosiTae oder MomeDtanen
1
Frioativae oder Spiranten
t
1
1
Portes oder Tonlose
Lenes oder
Tönende
Fortee oder
Tonlose
Lenes oder
Tönende
Ein
rein
(aoh
nasal
Aspiriert
rein nasal
rein
nasal
rein
nasal
rein nasal
Faaeales
h
•
Oattonles
k
nÄJ
ä
nky
n
X
Laterales
Ü
ntf
ihl
nthl
xi
gntt.
S
1 ling.
i
thi
nth^
Ü
nti
n
i
y
Üb.
phi
mphä
pi
mpz
fi
vi
Cerebrales
l
a.
t
fd
ih
nth
n
r
l
S
3 b.
1
iha
ntha
tz
ntz
s
c
a.
1 "•
pha
mphs
pz
mpz
A
vz
0.
V
mp
ph
mph
m
f
V
«0
Vokale : a
« Q
i ¥
I u
Vokalisierte Konsonanten:
9» 9> ^» l> r-
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— 46 —
7) 8 lässt sich auch auf vokalhaltiges Jc, ^ auf vokalhaltiges
y bez. ngr zurückfuhren.
8) n, wo es vor Vokalen steht, ist vokalhaltiges n oder m, ob
immer ist noch nicht festgestellt; w = wy ist nachgewiesen.
9) Der Laut h kommt nur in Interjektionen vor, y, d und z
werden in der Sprache verwandt, aber nicht geschrieben.
(Siehe Tabelle.)
38. a) Nominalklassen.
Klasse
1 mQ
2 va
Sinfr. zu Kl. 2. 1 ,, , ,
Pl,^. zu Kl. 1. } ^^^^^^-
3 mo
Sing, zu El. 4.
4 me
Plur. zu Kl. 3.
5 le
Sing, zu Kl. 6 und 10.
6 ma
Plur. zu Kl. 5 und 14. (Flüssigkeiten.)
7 se
Sing, zu m. 8.
8 Ü
Flur, zu Kl. 7 (ohne folgende Nasalisation,
sonst wie Kl. 10).
9 —
Sing, zu Kl. 10. Der Anfangskonsonant wird
nasaliert (verstärkt).
10 U
Plur. zu Kl. 9 und 5 (eig. 11). Desgl.
11 fehlt.
Ist in Kl. 5 aufgegangen. Sing, zu Kl. 10.
12 fehlt
,
13 fehlt.
14 vg
Sing, zu 6.
15 X9
Inf. Präf.
16 fa
z. B. Präposition „bei", i ,
17 X9
z. B. „ «bei*, „in** i Lokativa.
18 mp
z. B. , „in* i
19 fehlt.
,
Vor dem Verbum lautet Kl. 1 ö und a. Kl. 3 o'. Kl. 4 ^,
Kl. 6 a. Kl. 9 ^, Kl. 10 li.
Der Artikel (vokalische Anlaut der Nominalpräfixe) fehlt dem P.
Die Nominalsuffixe.
a = a z. B. Is'Xufa „Eifersucht*.
e = c z. B. kolove 9 „Schwein*.
i = ? z. B. nare 9 „Büffel*.
ö = ö z. B. pelo 9 „Herz" von vda^ phefo 9 „Wind*.
O = ^ z. B. kx<ym}f 9 „Rind*.
U = g z. B. kxQXQ 9 „Huhn*.
% z= i beim Nomen agentis verbale z. B. rriQ-furi 1 „Be-
trüger* von fgra^ mg-ruti 1 „Lehrer* von ruta. Auch sonst
z. B. mali 6 „Blut*, mg-riri 3 „Haar*.
'Ö = M bei Substantiven z. B. se-vglu 7 „Paulpelz* von vgii
„faul sein*; l^-ru 5 „Wolke*; s^-fofu 7 „Blinder*.
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— 47 —
b) Die Verbalspecies des P,
1) ka. a) ha.
b) axa neutro-aktiv in ax-cUa z. B. von-aX'ola ^erscheinen*
von vcna ^ sehen".
c) ^x^ z. B. vonQ'X<^ , sichtbar sein* von vcna\ intrans.
d) oxa invers. intr. z. B. x^^'^X^ »einen Topf aufs Feuer
setzen* (Stamm x^^j x^^'^X^ »aufeteigen*.
e) oloxci intens, intr.??
2) iJca viell. in ex^ ^ trans. Bedeutung z. B. velex<^ «&^
den Eücken nehmen*, X^'^'^X^ ^' ^^^° ^)'
3) ata = ara z. B. in khupara ,,die Faust ballen* , apara
.sich bekleiden*.
Ota ^ ora inversiv dazu: z. B. khupora in khuporoUa
,die Faust aufmachen*.
4) pa (pala) ^ /a, fala denominat.
Z. B. vai'fa ^sich fürchten*, fau-fcda ,, blind sein*.
5) ya als Verbalspecies a z. B. in j^u-a »rühren*. S. auch
29 ^t/€^ In der Konjugation bisher nicht nachgewiesen.
6) ^a = ya kaus. verändert die vorangehenden Konsonanten
nach 29 bez. 34, a, Vokale nach 34, b.
Z. B. lala »liegen* bildet latza^ l^ »weinen* l^a.
vola »sagen* bildet yotia^ tz&na »eingehen* tz^ya.
ama »säugen* bildet anyvoa^ &fna »stehen* enyioa.
Xl^f<^ (veraltet) bildet ;|r^atfU7a, x^P^ »waschen* ;|r/afetoa»
Also ist femer:
-aia -\~ ya^= atia, -oxa + ya = oäa, -oloxa + y« = -olaia
'Qla -+- ya = e&a^ -g;^a + ya = t3a, s. 34, b.
Die letztere Endung üa ist sehr häufig und kausativ, oia ist
kausativ zu 1) d, oloäa kaus. zu 1) e.
7) Die Passivendung lautet too, in einigen Fällen kommt iwa
vor. Dies wa ruft Veränderungen der vorhergehenden Konsonanten
nach 29 hervor.
Z. B. lira »thun* regelmässig lirwa.
Aber vava bildet vam/a^ l^fa bildet hfia,
vqpa bildet vopza^ phapka bildet phaphia^
rgma , schicken* bildet rghtüa,
8) a) la.
b) cUa = ala neutrische Endung, z. B. kw-ala „sich
hören lassen* von kwa »hören*, von-cUa »sich sehen lassen* von
vona „sehen*. Vgl. auch ala in Verbindung mit axa unter 1) b,
mit fa unter 4).
c) ^a = gZa relativ, z. B. fw-^la »für jem. sterben* von
yrwa »sterben*, tzox-d(i %^'^^^^ jem. aufstehen* von tzoxa »aufetehen*.
d) iie = ile ist Perfektendung, s. unten c, 2.
Die durch ile hervorgerufenen, zum Teil sehr komplizierten
Veränderungen von Konsonanten und Vokalen übergehe ich hier.
Einiges davon s. 34, a.
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— 48 —
e) tUd = ola invers. trans., z. B. )(latlola «abheben*^
neben )(laÜox<i »aufsteigen".
f) tOa.
9) x?a = va z. B. araya ^antworten", tze^va „wissen*,
dial. üze,
10) anifl. ana ist reciprok, z. B. ratana „sich gegenseitig
lieben" von rata „lieben". In gewissen Formen steht dafür -ax-ana,
z. B. j^u/n-axana „sich miteinander verknüpfen" von j^tma »ver-
knüpfen".
Ü'-tia liegt z. B. vor in ;jf^;^na „kauen".
11) (tma = ama ist stativ, z. B. a&i „ausbreiten", aJama
„sich spreizen* (von Vögeln beim Brüten).
i-ma = iina mit unklarer Bedeutung in alima „leihen",
phalüna „glänzen".
12) nga = ka findet sich in aka und oJca.
aka scheint intensiv zu sein, z. B. rQxaka „fluchen" von rgxa
.lästern, schimpfen".
oka nennt Endemann positiv -inversiv, z. B. voloka „bewahren"
von vola.
13) Bildungen mit den Mischlauten in der Endung habe ich
bisher nicht sicher nachweisen können.
14) Vollständige und teilweise Reduplikationen z. B.
in Qpa,opa „wiederholt klopfen", volavola „plappern" neben opa
^klopfen", yola „reden". Vgl. femer Öiothoma „zittern", x^X^^
„abschütteln", sisinya „schütteln".
15) Beispiele fiir die Verbindung der Endungen unter-
einander:
Z. B. falatza = fala + ala + ya,
L^kanya ^ l^ka + ana + ya,
l^kanyeletza = l^ka + ana + ya + ^la + ela + ya
(ya zweimal nach 34, a) u. s. f.
16) Ausserdem verwertet das P. das Verbum etza (Kaus. von
eta) „machen, thun", um mit Schallnachahmungen Verba zu bilden.
Z. B. puri-etza „schwirren" (von purt Schallnachahmung des
Schwirrens).
c) Konjugationsformen und andere grammatische
Elemente.
1) a Präfixum.
Z. B. k^ lira Präs. I „ich thue" neben k^ a lira Präs. 11.
2) Das Perfektum hat die Endung ile z. B. k^ lirüe „ich
habe gethan".
3) Der Final hat die Endung § z. B. a Ivr^ „er möge thun".
4) Das Passivum endigt auf wa (twa).
5) Konjugationsformen mit der Endung a ^ ya sind bisher
nicht nachgewiesen, soviel ich sehe.
6) Über das Verbum mit Objektspronomen vgl. oben 13 und
die folgende Nummer.
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— 49 —
7) Pronomeo personale.
Sing. Plur.
Subj. Obj.
1. Pers. h^ „ich* m (n, n) „mich* r^
2. Pers. Q „du* XQ »dich" le
1. Kl. o\ a, Obj. mp, 2. Kl. m, 3. Kl. ö, 4. Kl. ?, 5. Kl. k,
6. Kl. a, 7.' Kl. j??, 8. Kl. It, 9. Kl. ^, 10. Kl. U, 14. KL v(),
15. KL XQ-
Pronomen possessivum.
Sing. Plur.
1. Pers. i», k^ üu
2. Pers. XQ ^
3. Pers. für die einzelnen Klassen: 1 x^^i 2 vo, 3 (), 4 y(),
5 ip, 6 (), 7 SQ^ 8 <«(), 9 yc), 10 tzQ^ 14 v^p.
8) Die Zahlwörter (in unbenannter Zählung).
1 nto, ntowe.
2 U'V^,
3 Z»-raro.
4 h-nne,
5 mphetio^ dial. (Kopa) s^x^^'^'^'
6 9n()tot;e.
7 mgäupa.
8 seswai \ Seltene Formen, dafür gewöhnlich üm-
9 s^yane ] , Schreibungen.
10 l^qme,
20 masQme a mav^li.
30 masgme a tnararo.
100 ip&;f(>fo.
39. Verbalstämme s. B. 22.
1) Die Verbalstämme des P. beginnen konsonantisch, die
Yokalisch anlautenden haben die Spirans y nach 3 in ' verwandelt.
Bei der Nasalierung tritt aber stets Ä; für ' ein {ng f^ y). Es
giebt also keine vokalisch anlautenden Verba im P.
Bern. Nomina wie nox^ „Schlange**, nama „Fleisch**, nare
„Büffel* beginnen in andern Sprachen mit ny bez. n/. Ich halte
dies ny für das Nominalpräfix von Kl. 9 = urspr. ni. Die Stämme
würden dann also vokalisch anlauten. Wahrscheinlich ist hier aber
ein Konsonant (und zwar n oder y) ausgefallen , und . es liegen
Kontraktionen vor.
2) Yokalisch schliessende Verbalstämme sind z. B. fa
„geben*, wahrscheinlich identisch mit fa „bei*, na („mit*, „und*)
tritt auch als Verbum auf z. B. nea (dial. naya kaus. von na)
„geben*, {naya deutet übrigens auf eine Form tiaya neben tia.)
le „mit*, „und*, »sein*, r^ „sagen* u. s. f.
AbhandU d. DMG. XI. 2. 4
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— 50 —
3) Für die Yerba mit schliessenden nasalierten Kon-
sonanten s. die Beispiele im Anhang.
4) Während die meisten Sprachen die nasalierten Kon-
sonanten im Beginn des Verbalstammes thunlichst vermeiden,
kann im P. jeder nasalierte Konsonant mit Ausnahme von thl
einen Verbalstamm beginnen. Beispiele s. im Anhang. Wegen
tJd s. 20.
Dass diese mit nasaliertem Konsonanten beginnenden Formen
auf Formen mit einfachem Konsonanten zurückgehen, ist an und
für sich wahrscheinlich. Hin und wieder lässt es sich nachweisen.
Vergleiche z. B. x^^^ Dut k^oloJca ,rund sein*.
thelela , gleiten" mit vo-rele^ , Glätte*.
thuma , werfen" mit le-rumo „Speer*.
Vielleicht liegt hier ein Einfluss von Kl. 9 des Nomen vor.
40. a) Die Nomina der 2i- Klasse haben die Eigentümlichkeit,
dass sie häufig den ersten Konsonanten palatalisieren ; da dies im
Plural, wo die Vorsilbe ma lautet, meist nicht geschieht, ist der
Grund dann zu suchen, dass das i des P]^£ixes nach dem Anfangs-
konsonanten wiederholt wird und so in den Stamm eindringt.
Z. B. l^'äete pl. ma-rete „testiculus*. § = ty nach 29.
l^-äova pL mcMTOva »Höhle*.
l^'äapo pl. ma-rapo , Knochen*.
l^'tzopa ,Lehm* von v^a „bilden, formen*.
tzo = vyo nach 29.
l^'tzoxo „Arm* pl. ma-vQxo.
l^'tzw^le und l^-y^le .Brust* plur. ma-tew^le bez. mar
vele. (Mammae.)
l^'SQme „zehn*, B. U-humi. 8 = Tcy nach 29.
le-swafo „Lunge* steht nach 29 für le-fyafo = le-fafo.
Vgl. dazu Suah. pafu 5 „Lunge* (mit schwerem u
als Endung).
X wechselt unter dem Einfluss des Präf. le mit ;f, wodurch
die Entstehung des j^ aus x ^^ ^^^^ ^^^ wird.
Z. B. fe-;f«a und le-fta 5 „Mais*.
le-x^^ iiiid le-xetla 5 „Schulter*.
le-x^no und le-xcmo 5 „Bachen*.
Für le-xoiu „Dieb* sagt man dial. le-'Xohk,
Diese Palatalisierung findet sich aber auch beim Nomen anderer
Klassen.
Z. B. mO'SaU „Weib* von -xoii weiblich. ;^a = sa nach 29.
Im Su. finde ich folgende Beispiele.
le-iala „Kohle*, P. l^-xala,
l^'tzwoxo „Furt* neben h-liooxo.
U'thäwala „Barbier* von fala „schaben*.
l^'äiätoalo „Tier, das an der Kastration stirbt* von faola
„kastrieren* (?).
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— 51 —
Eine Anzahl Verba beginnen mit palatalisiertem Konsonanten.
Zuweilen lässt sich der Grund noch nachweisen. Z. B. thä^la
,giessen*, das auf einen Stamm yita zurückgeht, der im P. ^a
lauten würde und zu rya = ia, nasaliert ih§a^ geworden ist; ^la
ist ftelativ-Endung , s. Anhang yüa. Auch die mit n anlautenden
Stänune werden oft palatalisiert , ohne dass ein Grund sich bisher
finden Hesse, z. B. nyala ,, freien*^, nyatia , verachten '^ , nyaka
, suchen*.
Auf die Entstehung der Lateralen möchte folgendes noch
vielleicht Licht werfen. VgL 18—21. 32. Bem.
j[t) se-x^X^ »Vogelnest* vgl. mit Kafir in-taka »Vogel*, führt
zu der Wahrscheinlichkeit, dass x^ ^^^^ ^^ ^ entstand. Allerdings
liegt X^X^ »bauen* (dial. für axct) naher.
Vgl. femer &-;|fÄiüa neben le-äava »Sand*.
se-x^ona »Gestrauch* neben mo-iaSa, wo der Übergang von
Xl 2Xi i vorzuliegen scheint.
tl) VgL mo-leäa »Gesang* mit l^ »schreien, tönen*.
le-xetla »Muschel* mit kxcUa.
mo-kokoilo »Rücken* mit mo-kolo,
atla = alc^ »küssen*, tzya = Üa »kommen*.
b) Der Accent ruht im P. fast stets auf der vorletzten Silbe.
c) Die Töne hat Endemann im P. nachgewiesen, doch werden
sie in den Drucken leider meist nicht bezeichnet, was viele Miss-
verstandnisse verursachen muss.
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V. Suaheli (Kl-SuaheH, abgekürzt Suah.).
Das Suah. ist die Sprache der Wa- Suaheli, der Küsten-
bewohner in einem grossen Teil von Ostafrika. Die Sprache wird
aber als lingua franca als Handels», Verkehrs- und Regierungs-
sprache weit ins Innere hinein verstanden. Sie ist stark mit ara-
bischen Worten durchsetzt, die bei der folgenden Betrachtung
ausscheiden.
Quellen. Die Litteratur des Suah. ist bereits sehr umfang-
reich, und ich gebe deshalb nur die Bücher hier an, die ich vor-
wiegend benutzt habe.
1. Steere, A handbook of the Suahili language, as spoken at
Zanzibar. London 1896.
2. Steere, Suahili tales. London 1869.
3. C. 6. Büttner, Wörterbuch der Suaheli-Sprache. Stuttgart
und Berlin 1890.
4. 0. 6. Büttner, Suaheli - Schriftetücke in arabischer Schrift
Stuttgart und Berlin 1892.
5. C. G. Büttner, Anthologie der Suaheli-Litteratur. Berlin 1894.
6. Taylor, Airican Aphorisms. London 1891.
7. Kitabu cha agano jipya. London 1883. (N. T.)
8. Für die Aussprache beziehe ich mich besondei*s auf Mit-
teilungen von Herrn Ingenieur Friedrich aus Tanga; auch habe
ich persönlich mit einigen Suaheli gesprochen. Die Punkte in der
Aussprache, die mir nicht ganz klar sind, habe ich angegeben.
Orthographie.
Die von mir befolgte Orthographie schliesst sich an Lepsius
an, zur Begründung muss hier die Tabelle p. 2 genügen. Meine
Orthographie liesse sich fCLr den praktischen Grebrauch noch ver-
einfachen, für den wissenschaftlichen Zweck dieser Untersuchung
ist sie nicht einfacher zu gestalten.
Ich übeigehe die sonstigen orthographischen Versuche und
beschränke mich auf eine Vergleichung mit den Orthographieen
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— 53 —
von Steere, Büttner und Taylor. Steere (weiland evangelischer
Missionsbischof far Central-Afrika), ist neben Krapf der eigentliche
Begründer der Suaheli-Litteratur mit lateinischer Schrift. Büttner
(weiland evangelischer Missionsinspektor und Lehrer am orienta-
lischen Seminar zu Berlin) hat für Auffindung und Verständnis der
Litteratur der Eingebomen besonders erfolgreich gearbeitet, und
Taylor (Missionar der C. M. S.) fand die feinsten Unterschiede der
Suaheli -Konsonanten, die bis jetzt entdeckt sind.
Die Orthographie von Krapf (weiland evangelischer Missionar
in Ostafrika) übergehe ich als bereits veraltet.
Die in folgende Liste nicht aufgenommenen Zeichen stimmen
bei allen überein.
Meinhof
ch Lepsius
steere
Büttner
Tay]
4
d
d
d
dh
d
d
d'
d
d
d
d
dh
d
d
d
dj
3
3
3
ß
e
e
e
e
e
e
e
k
k
k
k
kh
k
k
k'
ng
ng
ng
ng
n
ng'
ng
ng'
Q
0
0
0
Q
0
0
0
^,
P
P
P,
f
P
P
P
r
r
r
.V
sk
ah
ah
/
t
t
t
ß
t
t
t'
t
t
t
t
tk
t
t
i
m
ch
ch
ch
ch
ch
ch'
Ob dh und dh in echten Bantuworten des Suah. vorkommt,
ist mir zweifelhaft, in der Tabelle p. 2 fehlen sie deshalb.
thx glaubt Taylor gehört zu haben. Ich unterscheide es
daher von t^.
Die Laute des B. sind mit fetter Schrift gedruckt. Die
Ziffern der Paragraphen korrespondieren mit denen in der ,, An-
leitung« p. 17 ff.
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— 64 —
Feststellung der Grundkonsonanten.
1. —
2« Die Momentanen.
Tca Kl. 13 hi (Deminutiv), ika^ uka sind intr. Endungen am
Verbum.
ta »drei* heisst -fafu,
pa »geben* pa, ^bei* Kl. 16 pa, Verbalendung 4 pa. Also
lauten die urspr. Momentanen: i, /, p,
3« Die Spiranten.
ya Verbalendung 5 ga z. B. vidti-ga »rühren*, gcnoa »teilen*.
la Verbalendung 8 aa, ala intr.; ia, ea relat; ua tr. invers.
Vd Praf. Kl. 2 M?a, tva »sein*.
Die urspr. Spiranten sind hier geworden y = j^, J ^ ', i,
^ =^ w. (Nach 24 wird y vor a gelegentlich auch zu '.)
4« Die Nasale.
na = na. »mit*, »und* na, Verbalendung 10 na.
ma = ma, Nom. Prftf. Kl. 6 ma^ Verbalendung 11 ma.
5« Beispiele.
kcuma »melken*, kcuna »leugnen*, paa »abkratzen*, gawa
„teilen*, lala »schlafen", waza^ aza (Stanmi waa s, 38, b. 6),
, nachdenken*.
Das Beispiel Uda zeigt, dass oben zuMIig nur ' und l als
Vertreter von l sich fanden, dass aber auch l vorkommt. Die
Vertreter von l sind demnach /, Z, *.
aaa neben waza zeigt, dass auch ' neben w als Vertreter für
V vorkommt.
Feststellung der Vokale.
6. —
7. a bleibt meist unverändert, aber Ict Präf. Kl. 13 statt lea.
Die regelmässigen Verba (die Fremdworte aus dem Arabischen sind
ausgenommen) und die Verbalsuffixe auf urspr. a endigen hier &st
alle auf a. Präf. Kl. 2 loa. Kl. 16 pa, .drei* tafu,
i Kl. 4 mi, Kl. 5 vor dem Nomen verschwunden, vor dem
Verbum &', Kl. 7 kt, li .sein* z. B. in ni U mo »wo ich bin*,
lipa .bezahlen*, lia »weinen*, Uma »beackern*, wi »schlecht, böse*
(alte Sprache).
t^ Kl. 1. 3 Tnti, meist verkürzt in m, 11 u, 12 fehlt, 14 u,
15 ku^ 18 7WW, »drei* -tapa, wma »beissen*, kua »wachsen*, twma
.senden*.
Die Grundvokale a, i, U sind also erhalten,
8« Die Mischvokale ^, Q,
Z. B. enda »gehen*, "Othe »alle*.
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- 65 -
9. Das hier vorliegende e und o wird von e und o in der
Schrift nicht geschieden, ich kann daher auf die Unterschiede der
Vokale $ und o von e und q nicht näher eingehen und muss ent-
gegen meinen orthographischen Grundsätzen p. 2 die Unterscheidung
der Laute im folgenden unterlassen.
Die Endung des Final ist e, z. B. a pende ^er möge lieben*
Yon penda.
gna , sehen* hat q nicht o, da es aus toana entstanden ist
Das w von toqna ist zu u geworden, u -{• o =^ g nach B. 3, d.
10. Die schweren Vokale.
1) i. Präf. Kl. 8 vi\ Kl. 10. Vor dem Nomen ist die Vor-
silbe ZI abgeÜEÜlen, aber vor dem Verbum erhalten. KL 19 fehlt.
adnia , borgen*.
Die Verbalsubstantiva endigen auf t , z. B. mw-ohgozi „An-
föhrer*. Das Präf. refl. lautet dß.
Der Vokal i entspricht also dem i»
2) Ä. pofu , geblendet*, fiiga „Tiere aufziehen, zähmen*,
mtna .ernten*, fua (rwa) „schmieden*, (fwna) vuma „brausen*,
fumia „nähen* (rel. von fmna\ fumo 5 „Speer*, ma-fttta 6 „Fett*.
Der Vokal u entspricht also dem il.
Feststellung der nasalierten Konsonanten.
11. —
12. Nasal + Konsonant.
Die urspr. Momentanen.
Z. B. nukha „stinken*. Also nJc = kh und vielleicht tU
= Ä, mp = ph, 8. 14, e. 16.
Die urspr. Spiranten.
mganga „Arzt* = B. mu-yanga also ng = ng
and-amia „hinter jem. herlaufen* = B. landa also nä = nd
dfi-gamba (refl. von gamba „rühmen, preisen*)
= B. yamha also mb = mb.
18. Nasal + t -f Konsonant bei Kl. 9.
Urspr. Momentanen. Urspr. Spiranten.
nk khanga „Perlhuhn*. ng nguluwe „Schwein*.
khcM „Biabbe*.
Jehuleu „Huhn*.
nt ptembe „Korn*. nd ndoto „Traum* von ota
Aende „Dattel*. (urspr. Iota „träumen*).
thvmbili „eine Art Affe*.
mp phaka „Katze*. nib mbegu „Samen*.
phepo „Wind*. mboni „Augapfel* von ona
(urspr. wana „sehen*).
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Auch beim Verbnm kommen vereinzelt Formen vor, die hier-
her gehören. Z. B. :
kw-agiza khwezaf d. i. Tcwagiza m ktoeza „Ist Senden denn
Können?" Taylor 166.
JchcUe »ich möge sitzen* (alte Sprache) für ni kale von kaa
(urspr. hala) ^sitzen*. Also ist ni k zu kh geworden.
fhendedfef ,was soll ich thun?* statt m fendedfe von tenda.
Also ist ni t zu th geworden.
phefe „ich habe erhalten*, altes Perf. statt ni pefe {pete statt
pafUe) von pafa. Also ist ni p zu ph geworden.
14. a) Verbindung von Adjektiven mit Kl. 9 und 10.
Z. B.:
nk khuu »gross* Kl. 9 vonÄ:wu. ng ngema (ndf'ema) »gut* von
khavu ^trocken* KL 9 von ema^),
kavu.
nt /ÄoA« .drei* Kl. 10 von toft*. nd ndefu, »lang* von lefa.
mp phana »breit* Kl. 9 von mb mbovu »verfault* von (wu,
pana. bovu (för urspr. toovu),
b) Kl. 10 ist hier Plural zu Kl. 11. Da Kl. 10 die Vorsübe
ei abgeworfen hat, bleibt nur die Nasalierung übrig. So bildet:
nie U'kumbuu »Gürtel* PI. ng tt-gwe »Schnur* PI. ngu>e.
khumbuu,
U'kuni »ein Stück Brenn-
holz* PI. khuni,
nt u-tambi J)ocht* Fl, thambt. nd u-ÄW »Zunge* PI. ndimi.
mp U'pau .Dachlatte* 'Pl.phau. nib u-unngu .Himmel* PL
mbingu.
In vielen Fällen ist unter Einfluss des Plurals schon im
Singular die den Stamm anlautende Spirans explosiv geworden.
Die Wirkung des Nasals ist also eingetreten, ohne dass der Nasal
dasteht, s. A. 17. Ich nenne die Erscheinung »halbe Nasalierung*.
Die Spirans y ist im Suah. schon nach 3 meist explosiv ge-
worden, aber oft wird auch l zu. dj w (= v) zu b nach den obigen
Regeln.
Z. B. U'devu PL ndevu »Bart*, B. -lelü.
u-bingu neben u-wingu PL mbingu »Himmel, Wolken*.
U'bivu »Reife* vgl. iva (statt wiva) »reif sein*.
u-bovu »Fäulnis* vgl. oza (statt vjoza) .verfaulen*.
c) Deminutiv a.
Wenn dieselben vom Nomen der 9. Kl. gebildet werden, so
wird zwar in der Regel der Nasal abgeworfen, aber die Spiranten
bleiben meist explosiv. Also auch hier liegt die halbe Nasalierung
vor, durch die die Mediä {g)^ d^ b entstehen. Die Momentanen
1) Über das Elntroton von ' sUtt y s. 24.
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^en aber nach dem Deminntiyprilfix die Aspiration aufzugeben.
Einige Male scheinen dabei die Momentanen zu tönenden Explosiv-
lauten zu werden gegen die HauptregeL
Z. B. mp hi-paka ^Kätzchen* von phalea ^Katze*.
ng Td-^oma »kleine Trommel* von ngoma »Trommel*.
nä hi-devu neben ki-evu und ki-levu »Kinn, Bai-t"
von u-demi PI. ndevu »Bart, Haar*.
mh hi'bwa »Hündchen* von mbwa »Hund*, B. imbwa.
hi'buzi »Böckchen* von mimzi »Ziege*, B. imbuli.
Unregelmässig ist z. B.:
ki-gtmi »Hölzchen* von u-hmi PI. kktmi »Brennholz*.
Jd-dembe = hi-tembe »Lispeln*.
(Vielleicht liegen hier Hörfehler von Europäern vor.)
d) Nasalierung nach Präfixen anderer Klassen.
Z. B. nf in mthu »Mensch*, B. mu-ntu vgl. 15.
e) Also lauten die nasalierten Formen (vgl. Nr. 12)
der urspr. Momentanen fcÄ, /Ä, ph^
der urspr. Spiranten ng^ nd, mb.
Vor den Momentanen ist also der Nasal abgeworfen und eine
Aspiration anzunehmen, auch wo sie, wie meist in den Drucken,
nicht steht. Die Spiranten haben die alten Formen bewahrt.
Neben ng konunt vereinzelt ndf vor. Im übrigen stimmen die ge-
fundenen Formen genau mit den in Nr. 12 gefundenen überein.
Bei Einsilbigen bleibt der Nasal auch vor den Momentanen;
Z. B. nfha »Wachs*, mphya »neu* Adj. KL 9.
15. m wirft oft das u nach sich aus und kommt so unmittel-
bar vor andere Konsonanten zu stehen.
Z. B. mthu 1 »Mensch* (die Aspiration des f stammt von
dem ausgefallenen n urspr. muntu, s. 14, d).
mfi 3 »Baum* für mu-fi.
amka »aufwachen* für amvka.
mpe »gieb ihm* statt mu-pe.
mw-ema »gut* Kl. 1 (mit erhaltenem to), dagegen siehe
14, a ngema.
mlango 3 »Thür*.
Die unter 14 aufgeführten Veränderungen der Grundlaute
treten hier also nicht ein.
16. Die mit nasaliertem Konsonanten beginnenden Verbal-
stämme sind schwer festzustellen, s. Beispiele 89, da die aspirierten
Momentanen von den einfachen in den Wörterbüchern nicht unter-
schieden sind. Stämme, die mit ng = tVgr beginnen, finden sich,
gewöhnlich steht dafür g; einfache und nasalierte Spirans ist also
hier nicht zu unterscheiden. Stämme, die mit nd und mb be-^
ginnen, fehlen, dafür finden sich aber eine Anzahl Stämme, die
mit d und b beginnen, ich fasse also d als nasale Verstärkung von
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l\ b als nasale Yerstärkmig von w = v. Vgl. das in 14, b und c
über halbe Nasaliening Gesagte.
Wie ptU ,zwei* Kl. 10 statt mbäi zeigt, tritt aber auch p
statt mb ein, man muss analog annehmen, dass ähnlich t statt nd
und k statt ng vorkommen kann. Das Schwanken vieler Suaheli-
Worte zwischen t und d, g und fc, b und p führe ich hierauf
zurück (wenn nicht auch hier Hörfehler von Europäern vorliegen).
Es ergiebt sich also für die mit nasaliertem Konsonanten be-
ginnenden Yerbalstämme folgendes Schema:
1. Urspr. Momentanen &A, /Ä, ph (letzteres bisher nicht nach-
gewiesen).
2. Urspr. Spiranten, ng wird wgf, jr, h,
fid „ dj f,
mb „ J, p.
Beispiele (?). deua und fegtta »einen Topf vom Feuer nehmen*.
btnda „säumen* und Vrpindo „Saum*, gomea und Jcomea ,mit dem
Riegel verschliessen". gwama verhört fär Jewama „stecken bleiben*.
S. femer Nr. 39.
17. Da das Suaheli auf einem sehr grossen Gebiet und viel
von Leuten anderer Zunge gesprochen wird, hat es eine ganze An-
zahl verschiedener Dialekte. Ausserdem werden einzelne Worte
und Formen der alten poetischen Sprache, in der die Gedichte des
Suaheli geschrieben sind, in Sprichwörtern, Citaten etc. nicht selten
gebraucht. Hierzu kommt eine Flut von Fremdworten, von denen
viele arabischen Ursprungs sind, viele sind aber auch indisch
(Gujarati), persisch, portugiesisch, französisch, englisch, deutsch etc.
Ausserdem werden auch Vokabeln und Bildungsformen von Inland-
sprachen gelegentlich gebraucht, die mit Liedern, (beschichten,
Sprichwörtern ins Suaheli eingeschleppt sind. Doch ist der Fall
naturgemäss viel häufiger, dass Suaheli -Worte in andern Bantu-
sprachen auftreten, als umgekehrt.
Feststellung der Mischlaute.
18. f. „fönf* 'tano, „kauen* tafuma.
Also ist f = <.
19« Je. Tcohoa „husten*, /?to, fitxa „verbergen*, tjeka „lachen*,
ato, atxa „verlassen*.
Also entspricht dem Je ein t^ das dialektisch mit t^ wechselt.
ti klingt bei manchen wie tS. In kohoa tritt h statt t^ ein.
fika „ankommen* hat den Grundlaut k rein erhalten.
20« Die Nasalierung von ^ ist ^A, nur bei Einsilbigen ist
n erhalten. Für tx führt Taylor die Nasalierung thx an, ich
.glaube aber nicht recht, dass tx und thx ^^ ^®^ Aussprache unter-
schieden werden. Taylor hat hier, wie ich vermute, dife Form nach
Analogie von th und th gebildet. Bei Einsilbigen bleibt n vor thx.
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Z. B. ntha, nthja , Spitze * ; ßuswa, thxawa 9 .Laus*; othe
,alle*, dial. othxe.
sont , Schande* hat s statt th^ das man erwarten sollte. Im
ührigen ist die einfache Nasalierong in othe und die t- haltige
Nasalierung in thctwa hier wie in 12 — 14 in ihrer Wirktmg identisch.
21. Den tönenden Mischlauten entsprechen zum Teil Laute,
welche wir später als vokalhaltige Spiranten sicher nachweisen
können.
Z. B. dja ^kommen*, dfaa «voll sein*.
Dies df wird bald fast rein Mkativ Ttrie deutsches j gesprochen,
bald deutlich df\ bald assibiliert dz, di und ähnlich. Einige Male
steht statt dj geradezu «, z, B. zoea „sich gewöhnen* = P. doaela.
Der nasalierte Mischlaut steht z. B. in ndovu „Elephant*, nde,
ndje «ausserhalb*, ndcui, ndfcui «Hunger*.
Dies nd ist von nd ebenso unterschieden wie oben 20. th
von /Ä, vgL &fida «gehen* mit penda «lieben*.
Auch dies nd begegnet uns später wieder als vokalhaltiger
Laut, s. 27. 31.
Einfluss von Vokalen auf die Konsonanten.
22. Die Grundvokale t und u.
M = kl, Präf. Kl. 7 Jei, «Schwanz* mkia 3.
Jeu = Jeu, Präf. Kl. 15 Jeu, «gross werden* Jcucl
ti = fi, mfima 3 (veraltet) «Herz* , mfi 3 «Baum* , Jcafi
«mitten inne*.
tu = fu^ 'KL, 12 fehlt, fuma «senden*, fatu «drei*.
pi = pt, pind-ua «umdrehen*, fapi «kurz*.
pu = pu, ptda «dreschen*, pum-tM «sich ausruhen*, pung-ua
«weniger werden*.
Die Momentanen bleiben also vor t und u unverändert
yi = f , Anba «singen*, Präf. Kl. 4 vor dem Verbum t.
yu = gu und u, gumu «hart, schwer* (vom ungebräuch-
lichen guma), Präf. Kl. 3 vor dem Verbum u.
li = U, Präf. Kl. 5 vor dem Nomen verschwunden, beim
Verbum U, ha «weinen*, Ivnda «bewachen*.
lu = ti, Präf. Kl. 11 u, uma «beissen*.
vi =^ vn, f; wn «böse* (veraltet) davon i-fia «verderben*,
s. 29 ppa. mwüt 3. pl. mz-wilt «Leib*, Jci-wilvwili «Rumpf*.
1^ ==. u, vmba «bilden*. Kl. 14 u.
Für die Spiranten ergiebt sich hiemach, dass y vor t ausföllt
(zu ' wird), vor u ausfeilt oder wie sonst s. 3 zu g wird, v wird
vor % der Regel nach w oder verschwindet, vor u verschwindet es.
28. Der tonlose Mischlaut t ^=: tx kommt vor % tmd u
vor. Vor i z. B. iinda «schlachten*, thi-ni bez. thj^i-ni , unten*,
inthxi «Land, Gegend*. Vor u z. B. tungua «niederwerfen*.
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— 60 —
c^ und z kommen ebenfalls vor i und u vor, fallen aber ganz
mit den vokalhaltigen Spiranten zusammen und sind deshalb nicht
gesondert zu behandeln, s. 25. 29.
24. Vor ^, ^, (), 0 werden die Momentanen nicht geändert.
Von den Spiranten verschwindet y vor ^, gelegentlich auch
vor 0 und wie wir zur Ergänzung von 3 sagen müssen auch vor a.
to =: V verschwindet vor q und o immer; o wird aber durch den
in w liegenden M-Laut zu q (wegen e und o vgl. 9). l fällt hier
meist aus. y und e des Final wird regelmässig d^'e, s. 38, b, 5.
Z. B. enda ^^ gehen*, B. yenda; ota „wärmen", B. yota.
oa „heiraten* für lola.
oga „durch Zaubergiffc töten*, B. loya\ ota „träumen*,
B. hta.
omba „bitten*, B. lomba.
Qna „sehen* B. vona.
25. Die Konsonanten vor schweren Vokalen.
fei wird ifi', auch «, z. B. mosi PI. mt-oäi 3 „Bauch*, mSipa 3
„Ader*, mw-aSt 1 „Maurer* von aka „bauen*, m-püi und m-pisi 1
„Koch* von pika „kochen*, m-taät 3 „Sehnsucht* von taka „wün-
schen, sich sehnen*.
Jen wird fn (vu) z. B. ma-fufa »Fett*, tafhma „kauen*,
m-tukufa 1 „Vornehmer* von tulcuka „erhaben sein*, m-txovu
„müde* von txoka „müde sein*.
ti wird si z. B. fist „Hyäne*, mtesi 1 „zänkischer Mensch*
von t^ „zanken*, mfuasi 1 „Nachfolger* von faata „folgen*,
8ia „lassen, hinterlassen*, Jci-sima 7 „Brunnen*, VrSinga 11 »langes
Haar*.
tu wird /w, das auch wie oben oft wie im gesprochen wird.
fiiga „züchten, Haustiere halten*, fumia (Relativendung) „nähen*,
fua {vucCj „schmieden*.
pi wird /? z. B. fika „ankomimen*, fUa „verbergen*, fmya
(kaus. von fi/na ungebr.) „kneifen*, fiagta^ fcufia (relat.) „fegen*,
m-lafi „Schwelger* von lapa „ausgehungert sein, so dass keine
Speise verschmäht wird*, m-l^ 1 „Bezahler* von lipa „bezahlen*.
pH wird /w z. B. m-pofu 1 „blind*, m-lafa 1 „gefrässig*
von lapa s. oben.
yi wird rf;Y; Präf. Refl. dji^ djina 5 „Name* (ohne Präfix),
djmo 5 „Zahn*, djüo und djü^o 5 „Auge*.
m-ladji „Esser* von la „essen* mit Suffix ga und dem %
des Nomen agentis, ebenso m-padji 1 „freigebiger Mensch* von
pa „geben*.
In iba „stehlen* und vnama „sich beugen* ist entweder yi
= i, oder wir müssen annehmen, dass hier einfaches t vorliegt,
wie z. B. Suah. auch in wtli „zwei* einfaches i hat, während das
V, t = i hat.
yil wird vu z. B. ndovu „Elephant*, B. ngoyü.
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— Ol-
li wird «t. Präf. KL 10 vor dem Nomen abgefallen, vor dem
Verbum zi, zihga ^umgeben*, mw-ezi .Mond*, m-fuzi 1 »Schmied*
von fiia (= fula).
Kl wird vu (das oft mit fii verwechselt wird), vuma „brausen*,
vudja , lecken*, nyamavu »ruhig, verschwiegen* von nyamaa
(= nyamala) »schweigen*, bcvu, ovu »verfault* von B. yolü von
vda^ madevu 6 »Bart* B. maldH.
^ = vi {fi auch zi, vereinzelt und dial.), Prftf. Kl. 8 vi,
viaa (= vyaa^ zaa s. 29) »zeugen, Frucht tragen*, vilinga »nind
machen* (= Su. yilikä)^ m-levi 1 »Trunkenbold* von lewa »sich
betrinken* , m-d/uvi 1 »Wissender* von djua (= dfuwa) »wissen*,
m-vuvi 1 »Fischer* von vita (^ vuwä) »fischen*, Ici-wam (toafi) 7
»Nessel* von wawa »jucken* u. s. f., ngozi neben ngovi »Fell*,
zifa neben viia »Krieg*.
vA = vu z. B. vuna »ernten*.
Also lauten vor i
die urspr. Momentanen: ä (s), s, f
die urspr. Spiranten: c^\ z, v;
vor H
die urspr. Momentanen : f (v)
die urspr. Spiranten: v (f).
Beispiele för die alten Mischlaute vor schweren
Vokalen.
Jpi wird si z. B. m-fisißsi »einer, der etwas versteckt*
von fita,
J'i z, B. m-tusfi »Sauce* von tudfa »filtrieren*.
26. Nasalierte Konsonanten vor schweren Vokalen.
Folgende Beispiele habe ich gefunden:
tVgri wird nzi z. B. m-djenzi 1 »Baumeister* von d^enga »bauen*,
-m-finanzi 1 »Töpfer* von firuinga = finyanga »die Töpferei be-
treiben*.
ndi wird nzi z. B. m-linzi »Wächter* von linda »bewachen*.
Auch nd wird vor i zu rw», z. B. tn-penzi »Liebling* von
penda »lieben*.
mJbi wird mvi z. B. m-gomvi »händelsüchtiger Mensch* von
gotnba »streiten*.
27. Die vokalhaltigen urspr. Momentanen ^, «, f
erleiden bei der Nasalierung nach 11 — 14. keine Veränderung.
. Z. B* iingo »Nacken*, B. nMngo.
u-atnga 11 »langes Haar* PL singa 10, B. ntinga,
figo. »Niere*, B. mpiyo,
fm »Hyäne*, B. mpiti.
Nur die Einsilbigen behalten den Nasal.
Z. B. nso »Niere*, näi »Augenbraue*.
Die vokalhaltigen urspr. Spiranten nehmen, nach 11 — 14
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regelmässig den Nasal vor sich an. Die Nasaliening des J^ schliesst
sich demselben Gesetz an.
z und V werden durch vortretenden Nasal nicht explosiv gegen
die Hauptregel B. 14, 3; c^ ist bereits explosiv und ndf wechselt
dialektisch mit nd (nicht ruf) s. 21.
ng z. B. rm 9 »Fliege*, B. ihgt.
nd z. B. nzüo , schwer* Kl. 9, B. indito.
nib z. B. mviui 9 ,» Regen*, B. tmbüla,
ng z. B. ndovu »Elephant*, B. ingoyd.
ndaa, ndjaa , Hunger*, B. ihaala.
ndüiy n^ia 9 »Weg*, B. ingua.
28« Die Verbal stamme, welche im P. mit nasaliertem
vokalhaltigem Konsonanten beginnen, unterscheiden sich hier nicht
von den Stämmen mit einfachem vokalhaltigem Konsonanten.
Z. B. fuma Jem. mit Geschoss treffen*, B. ntüma,
eima , erlöschen*, B. ndtma.
29. Die Konsonanten vor Halbvokalen.
kya wird t^a^ Gen. Kl. 7 t^a^ t^a »aufgehen* (von der
Sonne).
So auch beim Nomen der 7. Kl., wenn der Stamm vokalisch
anlautet, z. B. txavu »Netz* statt kyavu = ki-avu; tj^eo statt
Jeyeo =: ki-eo »Maass*.
Je^a = Sa z. B. Kausativendung tSa, femer bei Anhängung
von ya kaus. an Verba auf fea, z. B. aSa "von aka »brennen*.
hwa = kwa z. B. Gen. Kl. 15 kwa,
Jetba = fa z. B. fa »sterben*.
tyti.
i^a = aa z. B. fuafa »folgen* kaus. fuaaa, saa »übrig
bleiben*.
twa = fwa. Kl. 12 fehlt, twaa »forttragen, bekommen*.
pya = pya z. B. -pya »neu*.
p^tl = fya^ Kl. 19 fehlt. Bei Anhängung von ya kaus.
bildet apa »schwören* afya »schwören lassen* ; ogopa »fürchten*,
^ofy^ m^ Furcht setzen*.
pwa = pioa z. B. pwa »trocken werden*.
piba = fa z. B. fcm-ana »sich ähneln* (recipr.).
yya wird ya z. B. Kl. 4 ya.
y^a = za^ so ist mit ya kaus. gebildet von pcia-ga »rauh
sein* pafuza »kratzen*.
ywa = gwa und wa z. B. gwa »fallen*, wa Gen. Kl. 4.
lya wird la z. B. Gen. Kl. 5 2a, 2a »essen*. Jye wird dfe
z. B. dfekundu »rot* Kl. 5 statt li-ekundu.
Ipa = za z,lB. paa »hinaufsteigen* (urspr. pcUa)^ pcusa kaus.
angea (fär angda) »sich vermehren* , kaus. cngeea »vermehren*.
Gen. Kl. 10 za.
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— 63 —
Iwa = toa^ Gen. EL 11 toa, wana recipr. fGLr ko-ana
«fechten, streiten*.
elea (relat) , krank sein* verstümmelt aas Iwalda. Hier ist
auch das w noch geschwunden.
liba.
vya = ya z. B. yaa »säen*, B. vyala.
pQa = vya z. B. Gren. El. 8 vya, so auch beim Subsi:
vy-avu, vy-eo pl. zu t^-avu, tj^-eo s. oben kya.
vyaa (neben viaa und zaa) «zeugen, Frucht tragen*, B. vyala.
Auch in dem hiervon gebildeten Adjektivum vyee, vyele «alt*
= zee wird v^ zu z,
lewa «betrunken sein*, kaus. levya «betrunken machen*.
vwa = wa Gren. EL 14 wa,
yiba = va z. B. vaa «sich ankleiden* (urspr. vü-ala), vika
kaus. dazu (urspr. yü-ika).
80, Von den Veränderungen der alten Mischlaute
durch Semivokales habe ich nur feststellen können:
Jcya = äa z. B. ata, atjia «lassen* bildet kaus. aia.
31* Die Anhängung von ya an nd (und na) ergiebt nza,
z. B. panda «hinaufsteigen*, panza kaus., und naa, z. B. funda
und fwnza «lehren* vom Stamm fwnda z. B. in fu/ndüa ; vgl. kanza
«wärmen* von kaanga «braten*.
Weitere Bildungen neuer Laute beim Antritt von Semi-
vokales an nasalierte Eonsonanten sind bisher nicht be-
obachtet.
32. Die Nasalierung der in 29 gefandenen Eonsonanten
geht nach 27 vor sicL i, 8, f bleiben unverändert, t^ wird th^
doch siehe 20. Der Nasal fällt ab, ausser bei den iänsilbigen, die
tönenden Laute behalten dagegen den Nasal vor sich. Die durch
nachfolgende Semivokalis nicht veränderten Eonsonanten werden
nach den Regeln in 11 — 14 nasaliert.
Beispiele, nhw khvuale «eine Art Wachtel*, El. 9.
mpy mphya «neu*, El. 9 (einsilbig).
ngw ngtoena «Erokodil*, EL 9.
rnbw mbwa «Hund*, EL 9.
33. Die Nasale.
m und n bleiben meist unverändert, auch bei Anhängung des
kausativen ya, z. B. onya «zeigen* von ona «sehen*, ponya «heilen*
von pona «gesund bleiben* , und vor schwerem t z. B. kkwni,
B. nkwni «Brennholz*.
Statt mia kommt diaL nya vor, z. B. nyaka 4 «Jahre*
statt miaka^
Eine Anzahl Verbalstämme beginnt mit ny. Dies ny scheint
in vielen Fällen der den «Mischlauten* der Momentanen und
Spiranten entsprechende nasale Laut zu sein.
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— 64 —
ii vor Vokalen, in manchen Drucken ng\ in andern ng ge-
schrieben, scheint nicht ursprünglich zu sein. Seine Entstehung
ist mir noch nicht klar, vgl. nQmbe „Rind*. Über n vor g s, 12,
Die Lautverbindung mm, nn kommt vor, erstere, soviel ich
sehe nur aus mu verkürzt z. B. mmea 3 „Keim* von mea „wachsen*;
letztere in -nne „vier* vielleicht für urspr. ni-ne Kl. 10. Weiteres
Material über Nasalierung der Nasale habe ich nicht gefunden.
Doch vergleiche die Nomina im Anhang, die wahrscheinlich ur-
sprünglich mit Nasal beginnen, wie nyama, nyoka, nyati. Siehe
P. 39, 1. Bern.
34« Von den Gesetzen der Assimilation sei nur folgendes
angeführt.
Die Relativendung des Verbum urspr. ela
lautet nach a, t, u ia
nach e^ o ea.
Die Intransitivendung urspr. eka
lautet nach a, t, u ika
nach 6, 0 eka.
Wir haben hier i als Repräsentant des e, das durch Assi-
milation (Einfluss der reinen Vokale a, »', u) zu f wurde. So
besonders in der so häufigen Kausativendung iäa = eka + ^a.
Obwohl das P. auch iia hat, ist das i dennoch nicht wie man ver-
muten sollte, i, sondern es ist ein durch folgendes i {^) zu t ge-
wordenes e. Deshalb werden im Suah. die Konsonanten vor iäa
nicht verändert.
Z. B, parula „hinaufsteigen* kaus. panza für urspr. pandia;
aber pandtäa, nicht pamiäa, weil pandäa = urspr. pandekya ist.
Auf Assimilation beruhen auch die Formen der Demonstrativa.
Z. B. Kl. 2 ha-wa, Kl. 6 ha-ya, Kl. 16 horpa,
KL 4 M'i, Kl. 5 M-li, KL 7 hiki, KL 8 hivi, Kl. 9 Mi,
Kl. 10 hi-zl
' Kl. 1 hu-yu, Kl. 3. 11. 14 Au-m, Kl. 15 hu-ku.
Die Spi^ache vermeidet es meist mehrere Spiranten in auf-
einanderfolgenden Silben auszustossen, z.B. Ua „weinen* (für Ula),
aber Ulia rel. (für liUla)\ oza „faulen* (kaus. von ola für wola),
aber u-bavu „Fäulnis* (für wu-toavu), vgl. hierzu 14, b. Die Gre-
setze der Konsonantenassimilation sind im übrigen noch sehr wenig
erforscht Der Wechsel von f und v scheint hiermit zusammen-
zuhängen (soweit nicht auch hier Hörfehler von Europäern vor-
liegen), da tonlose Laute im allgemeinen tonlose Laute nach sich
zu lieben scheinen, . tönende die tönenden. Aus ähnlichen Gründen
steht vielleicht sote „wir alle* ohne Aspiration neben othe „alle*
mit Aspiration. Der Einfluss der Semivokalis auf die Konsonanten,
die durch eine Silbe von ihr getrennt sind, liegt z. B. vor in
onyeäa „zeigen* von oneka „sichtbar sein* (onyeäa urspr. tjonyekpa).
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hisanya , versammeln • von kutana „zusammenkommen" (kusanya
= urspr. kutyanya). Man kann den Vorgang auch als Wieder-
holung der Kausativendung bezeichnen, s. P. 34, a.
35. 1) Den Grundvokalen entsprechen: a, i^ u.
2) Den Mischlauten e bez. e entspricht g bez. e (auch
assimiliert zu t nach 34).
Den Mischlauten o bez. o entspricht o bez. g (vielleicht
auch assimiliert zu u?).
3) Den schweren Vokalen entspricht i', u.
Demnach ergiebt sich das Schema für die Vokale nach
der Abstammung:
a
(0 e o (u?)
i i u u
86. Nach dem Klange sind:
1) Reine Vokale a, i] u,
2) Trübe Vokale ^, ^, o, g.
Schema : a
e Q
i u
37. Konsonanten nach der Abstammung.
1) Grundlaute:
ürspr. Momentanen Urspr. Spiranten Nasale
k g/ ^ n
t /, Ij^ (d) n
p W7, ' (Ä) m
2) Alte Mischlaute tonlos: t (tx, h)
tönend: dj (d, z)
3) Semivokales y, w.
4) Nasale Verbindungen der Grundlaute:
kh (nlfh) ng (g, k)
th (w/Ä) nd (d, f)
ph (mpk) mb (^, p)
Der Mischlaute:
<Ä, thx {nth, nthx) ndj {nd, m)
(auch 8, h)
tt-haltige Nasale:
mk, mh mg, mng
mt, ms, ms ml, md, mz
mp, mf mw, mb, mv
mt, mix mdj
mny, mn, mm
Abhandl. d. DMG. XI. 2. 5
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- 66 —
5) Vokalbaltige Konsonanten entstanden:
aus k tx^ i, «, f
n t 8, f
n V («), W.
6) Die tonlosen Frikativen sind keiner Nasalierung fähig (ausser
bei Einsilbigen).
Die tönenden yokalbaltigen Konsonanten lauten mit Nasalen
ndj (nd), nz (nd), mv.
7) i lässt sich auch auf vokalhaltiges t bez. t^ zurückführen.
Dem ng (vielleicht tld) entsprechen n^^ nd, m.
8) ny entsteht aus m, zuweilen aus mi. In der Tabelle steht
n (= nv). Die Entstehung von n vor Vokalen ist unklar.
9) \ das wir als für Je gelegentlich eintretend kennen lernten,
steht auch für M z. B. in der Negativpartikel ha (alte Sprache
kha)^ femer in ntkamtvona „und ich sehe ihn** zusammengezogen
in hamwona ; ha + 9ti wird stets in st zusammengezogen.
Die Laute dh und dhj die Taylor erwähnt, kommen, soviel ich
sehe, nur bei Fremdworten vor und bleiben daher ausser Betracht.
(Siehe Tabelle.)
38. a) Nominalklassen.
Klasse 1 m,mw Sing, zu Kl. 2. 1 i^^^^^x.^^
2 wa Plur. zu Kl. 1. / ^«'^schen.
n 3 m,mw Sing, zu Kl. 4.
„ 4 mi Plur. zu Kl. 3.
, 5 — Sing, zu Kl. 6.
„ 6 ma Plur. zu Kl. 5.
„ 7 ki Sing, zu Kl. 8.
„ 8 vi Plur. zu Kl. 7 und 13.
„ 9 — Sing, zu Kl. 10. Der Anfangskonsonant wird
nasaliert.
„ 10 — Plur. zu Kl. 9 und 11. Desgl.
„ 11 tt Sing, zu Kl. 10.
„ 12 fehlt
, 13 (Jd) Sing, zu Kl. 8. Deminutiva, ist ganz in Kl. 7
aufgegangen.
^ 14 te Abstrakta. Ist ganz mit Kl. 11 verschmolzen.
, Ib ku Infinitive.
„ 16 pa 1
„ 17 A:w \ Lokative.
„ 18 mu }
, 19 fehlt
Vor dem Verbum lautet Kl. 1 yu und a, 3 u, 4 f*, 5 Zi,
6 ya, 9 e, 10 «t.
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67 —
Die Konsonanten des Suah. gruppieren sich also folgendermassen,
ohne Bücksicht auf die Abstanunung.
Explosivae oder Momentanen
1
Frioativae oder Spiranten
S
'S
o
1
Portes oder Tonlose
Lenes oder
Tönende
Portes oder
Tonlose
Lenes oder
Tönende
Einfach
rein nasal
Aspiriert
rein nasal rein nasal
rein nasal
rein nasal
Faacales
h
>
Gattarales
k
H
9
ng
n
Laterales
nihx
ä
—
gute.
S
1 ling.
lab.
ti
thi
dj
ndj
ns
y
t
n
ß
Cerebrales
a.
S
3 b.
1
c.
'nfh
d
nd
1 1 •
1 !
1
l
t
th
nth
d
nd
n
S
ns
l
Z
m
\ ''^
-- -
b
»
1
a.
1 -
c.
mb
f
1
--
V
mv
w
1
' -^
V
mph
m
i
Vokale
: a
^ Q
i u
Als uneigentl. Lautverbindung
kommt m (= mu) vor jedem
Konsonanten vor.
Vokalisierte Konsonanten :
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— 68 —
Der Artikel (vokalische Anlaut der Nominalpräfixe) fehlt
dem Suah.
Ausser diesen Präfixen lässt sich im Suah. noch ein Präfix
cZ/V = yt beobachten, dessen Spuren sich auch in anderen Bantu-
sprachen finden. Es steht in Verbindung mit ki Kl. 7 häufig bei
Deminutiven und ersetzt so die /ai-Klasse, die im Suah. in Kl. 7
aufgegangen ist.
Z. B. mbwa 9 ^Hund" (Stamm vwa)^ dazu M-dji-bwa 7
, Hündchen" ; Ici-su 7 „Messer" , hi-dji-su 7 „Messerchen* ; mti 3
^Baum", ki'dji-ti 7 „ Bäumchen " u. s. f.
Die nach Kl. 9 gebildeten Nomina, welche Tiere bezeichnen,
gehen im Suah. meist nach Kl. 1 , werden also als lebende Wesen
nach dem Sinn und nicht nach der grammatischen Form behandelt.
Ich habe hier aber nur damit zu thun, wie diese Nomina ent-
standen sind und behandle also alle mit vorgesetztem ni gebildeten
Formen als Nomina nach Kl. 9 bez. 10.
Die Nominalsuffixe.
a = a z. B. mbwa 9 „Hund*.
m-tuhga 1 „Hirt*.
§ = e z. B. nguluwe 9 „Schwein*.
m- turne 3 „Bote* von pama „senden*.
i = » z. B. nyati 9 „Büffel*.
O = 0 z. B. ki'ixelco 7 „Lächeln*.
U = u z. B. mfhu 1 „Mensch*.
Über e und q vgl. 9.
% = i beim Nomen verbale sehr häufig z. B. mfuaai 1
„Anhänger* von fuata^ ki-kohozi „Husten* von kohoa (statt kohola).
Auch in ^a + e = dji z. B. m-sema-dji 1 „Redner* von
sema^ m-tenda-dji 1 „thätiger Mensch* von tenda, ki-pa-dfi 7
,Gabe* von pa.
il =z u bei Substantiven z. B. ki-pofa 7 „Blindheit*, m-tukufa 1
„der Vornehme*.
Bei Adjektiven z. B. ^Ufa „schlau*, vivu „faul*.
b) Die Verbalspecies.
1) ka. a) ka als Ableitungsendung von Adjektiven.
Z. B. pofu „verderbt* davon pofuka „verderben* intr.
txafu „schmutzig* davon t^afaka „schmutzig sein*.
kavu „trocken* davon kaulca „trocken sein* (unregel-
mässig durch Ausfall des v),
b) aka s. unten ana.
c) eka = ika, eka s. 34, intr.
Z. B. oneka „sichtbar werden* von ona „sehen*.
fudjika „verschwendet werden* von fudja „verschwenden'^
d) llka = vka intr. invers.
Z. B. funguka „losgehen* von funga „binden*.
fmnvlca „auseinandergehen* von fumia (fumä) „nähen*.
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— 69 —
e) uka = uha intensiv-intr.
Z. B. mefaka „von fernher glänzen* von mefa „glänzen*.
2) ika z. B. teleka „aufs Feuer setzen*, weleka „ein Kind
auf dem Rücken tragen*. Besonders als trans. zu intrans. auf cui
(= alu) z. B. v-aa „sich anziehen* davon v-ika „anziehen, be-
kleiden*, ebenso tto-ika von fw-aa „forttragen*.
3) ata = ata z. B. fumbafa „mit der Hand umfassen* von
fumha „schliessen z. B. die Hand*.
ta = ta z. B. in tukuta „unruhig sein*.
4) pa = pa denominativ.
Z. B. ogo-pa „fürchten* vgl. u-oga 14 „die Furcht*.
nene-pa „stark werden* von nene „stark*.
5) ya = ga. Als dje im Final und als dji beim Nomen
verbale sicher nachgewiesen, s. 38, c, 5. Als Verbalspecies findet
€S sich z. B. in fulu-ga „rühren*, faga „Eier legen* für ta (obsolet).
6) Die Kausativendung ya = ])a ist häufig, meist jedoch
nur in Verschmelzungen mit Konsonanten zu erkennen.
So bildet IcUa „schlafen* laza kaus., h'a „weinen* Itza kaus.,
ona „sehen* ont/a kaus., pona „geheilt werden* ponya u. s. f.
'Oa (= ala) + ya = aza eka + ^a = eäa und iia
-ea (= da) -^ ya ^= eza oka -{- ya = oäa
-ta (== ela) -^- ya = iza vka -^ ya = uSa
'Oa (= tUa) + ya = oza afa + ya = asa
-ua (= ula) -j- ya = 'uza pa -^ ya = fya
ana -{- ya =^ anya
u. s. w. nach 29 ff.
üa ist besonders als Kausativendung sehr häufig.
7) Passivendung ist wa und iwa,
8) lu wird meist a, einigemale la. Das l tritt aber, wenn es
ausgefallen ist, wieder ein, wenn weitere Suffixe angefugt werden,
nach 34.
a) ?a = a bildet Transitiva zu den Verben auf ilku 1) a.
Z. B. pofua „verderben* tr. zu pofuka.
txafua „schmutzig machen* tr. zu tj(afaka.
b) ala = aa (ala) ist neutrisch zu transitiven Verben
auf ika z. B. vaa „sich anziehen* (urspr. vü-ala) s. 2); ag-aa
„umkonmien* von aga „Abschied nehmen*.
c) ela = «a, ea ist relativ s. 34. penda „lieben* pendea;
pafa „bekommen* patia,
d) Über die Perfektendung ile s. unten 38, c, 2.
e) ula = ist inversiv-transitiv. fung-ua „losbinden* von
funga „binden*; fumb-ua „öffnen* von famba „schliessen*.
f) ttla = IUI ist intensiv-transitiv.
Z. B. kama „melken*, kamiLa „auswinden, ausquetschen*.
9) V€l z. B. in djua urspr. dji-wa „wissen* s. Anhang.
10) ana = ana ist reciprok, z. B. pendana „sich gegen-
seitig lieben* von penda.
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— 70 —
ikana berührt sich in der Bedeutung mit dkana, ikala anderer
Bantusprachen. Z. B. pafa «erlangen* pafikana «erlangt werden
können*'. Die Form scheint für ticala zu stehen.
na mit unklarer Bedeutung z. B. in tafwna «kauen*.
11) a/ma = ama ist stativ. Z. B. in-ama «sich neigen*.
ma {i-tna) mit unklarer Bedeutung in azima «leihen*.
12) nga = naa findet sich mit unklarer Bedeutung z. B. in
kaanga «braten*, vuinga «rund machen*.
mba in ktiba, kubwa «gross* für urspr. kumba, s. Anhang,
ktUu, unter Ko.
13) ^l = ta steht z. B. in tafuta «sich umschauen*.
j^a = dja z. B. in yohgodja «sich auf den Schultern tragen
lassen*.
14) YoUst&ndige oder teilweise Beduplikationen liegen
vor z. B.
yuayua «in die Feme gehen* von yua «schwanken*.
gogota «schlagen* neben gota «klopfen*.
15) Beispiele für Verbindung der Endungen untereinander.
Z. B. pendezea «sich bei jem. einschmeicheln* = penda +
ela + ya + ela,
pendekeza «sich angenehm machen* = penda -f eka -f-
ela + ya.
patüizana «einander schmähen* = pafa + iZa + eZa +
ya + ana.
c) Konjugationsformen und andere grammatische
Elemente.
1) a Pr&fixum.
Z. B. n-a-penda «ich Hebe* für ni a penda.
fw-a-penda «wir lieben*.
2) Die Peifektendung tle ist verloren gegangen. Im alten
8uah. findet sie sich noch.
Z. B. ndjile pf. von dfa «kommen*.
amile pf. von antM «anfangen*.
Im modernen Suiüi. ist statt dessen das Präfix me im Ge-
brauch ; tne = meze im alten Suah. kontrahiert aus mazite (für
nuilile), Pf. von maa (= mala) «vollenden*. Ähnlich «ec, altes
Pf. von saa {= sala).
3) Der Final endigt auf e, z. B. m pende «dass ich liebe*.
4) Das Passivum endigt auf wa und iuca. na pendwa «ich
werde geliebt*.
Ein ausgefallenes l tritt vor der Passivendung, die dann twa
lautet, wieder ein. So bildet fwaa twaUwa^ s. 34.
5) Die Endung ga •= ya tritt im Final auf als dje^ z. B.
huüendadje «was sollen wir thun?* von fenda. Auch mit folgen-
dem i (i) am subst. verb. z. B. mladji (la «essen*) «Esser*.
6) Das Objektspronomen s. 13 und die folgenden Nummern.
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— 71 —
7) Pronomen personale.
Sing. Plnr.
Subj. Obj. Subj. Obj.
1. Pers. m ni tu tu
2. Pers. u ku wi, mw wa
Die Nominalklassen: 1 Subj. a, yw, Obj. w, mw^ 2 ti?a, 8 m,
4 1, 5 tf, 6 ya, 7 Ä», 8 w, 9 /, 10 «t', 11 m, 12 fehlt, (13 = 7 ib"),
14 t«, 15 hu, 16 ^a, 17 hu, 18 wu, 19 fehlt
Pronomen possessivum.
Sing. Plur.
1. Pers, angu etu
2. Pers. ako (akwo) enu
3. Pers. (Jce (äJcwe) €U>
Die Formen der dritten Person gelten für alle Klassen.
8) Die Zahlwörter.
1
2
mocha, mosi.
3
-fafu.
4
-ne.
5
-tamjo.
6
7
8
9
mtendatu (3 + 3) (arab. sita),
fungafe (arab. saba),
•nane (4 + 4).
kenda.
10
kumi.
20'
ma-lcumi ma-ioüi.
30
ma-kumi ma-fafu.
00
mia (arab.).
S9. Verbälstämme.
1) Die Yerbalstämme des Suah. beginnen ursprünglich kon-
sonantisch. Die Yokalisch anlautenden haben eine der Spiranten
7, l, V abgeworfen. Bei der Nasalierung besonders von El. 9 sind
in der Begel die abgefallenen Spiranten sicher festzustellen. Nomina
wie ny-oka , Schlange**, ny-ama , Fleisch*, nycUi gBüfTel* sehen
auch hier wie vokalisch anlautende Stämme aus, da ny Präfix ist.
TgL jedoch 33 und P. 39, 1 Bem.
2) Vokalisch schliessende Stämme z. B. pa .geben', toa .sein**.
3) Verba mit schliessenden nasalierten Momentanen sind schwer
oder gar nicht festzustellen, da meist die Aspiration in den Drucken
nicht bezeichnet wird. Verba mit schliessender nasalierter Spirans
sind häufig, s. Anhang. Der unterschied von nd und nd ist in
den Drucken nicht beachtet, es mögen hier also auch mir Un-
genauigkeiten mit untergelaufen sein.
4) Die nasalierten Konsonanten im Anlaut des Verbalstammes
sind nur teilweise festzustellen, die Momentanen aus dem unter
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— 72 —
3) angeführten Grunde nicht. Mit ng anlautende Verba kommen
vor z. B. ngodja J, warten, Geduld haben", aber auch die mit jr an-
lautenden sind zum Teil hierher zu rechnen, diese wechseln gelegent-
lich mit h (wenn nicht Hörfehler vorliegen).
Mit nd und mb beginnt kein Verbalstamm, dafür st-eht meist
d und i, auch wohl / und p (?). Da das Zeichen t ohnehin schon
vier Funktionen, p schon zwei Funktionen in den Dinicken hat, ist
hier zunächst nicht viel zu machen, bis die Sprache gründlicher
durchforscht ist. Die vorhandenen Hilfsmittel versagen hier zu-
verlässige Auskunft.
Übrigens beachte man, dass die Spiranten l und V auch ohne
Nasalierung (mit , halber Nasalierung *) des öfteren zu d und b
werden, s. 14, b.
Die wenigen Beispiele für aspirierte d. h. nasalierte Momen-
tanen in Verbalstämmen, die Taylor und Büttner angeben, mögen
hier eine Stelle finden.
fhutla „aufsteigen**. nyakha „fangen*.
thupa „to leap**. nukha „riechen*.
tkefhea „gackern*. lukha „fliehen*.
(thethea?) guthuka „aufspringen*.
khcUa „schneiden* ist wohl arabisch.
40. Über Töne ist im Suah. bisher nichts bekannt, als dass
man in kulS „dort* den hohen Ton beobachtet hat. Ob das
Schwanken der Sprache zwischen f und v thatsächlich auch bei
echten Suaheli und nicht nur bei Sklaven und andern Fremden
aus dem Innern stattfindet, oder ob hier Hörfehler . der Eui*opäer
vorliegen, weiss ich nicht.
Der Accent liegt in echten Bantuworten in der Regel auf der
vorletzten Silbe.
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VI. HererO (Ot;^.herero, abgekürzt H.).
Das H. ist die Sprache der Herero (Ova-herero) in Deutsch
Südwest- Afrika. Die Sprache ist durch die Rheinische evangelische
Mission zur Schriftsprache erhoben.
Quellen, 1. C. H. Hahn, Grundzüge einer Grammatik des
Herero. Berlin 1857.
2. Rev. F. W. Kolbe, An English - Herero Dictionary. Cape
Town 1883.
3. Brincker, Wörterbuch und kurzgefasste Grammatik des
Otji-Herero. Leipzig 1886.
4. G. Viehe, Grammatik des Otji- herero nebst Wörterbuch.
Stuttgart und Berlin 1897.
5. Für die Aussprache berufe ich mich auf Josaphat Kamatoto
xmd seine Frau Martha aus Ot;^-zeva, beides eingeborene Herero,
mit denen ich 1896 auf der Berliner Gewerbeausstellung an mehreren
Tagen gesprochen habe.
Orthographie.
e st^ht in den Drucken für verschiedene e- Laute, o für ver-
schiedene o- Laute. Die Scheidung der betreffenden Laute ist für
genaue Untersuchung unerlässlich , aber bisher nicht durchgeführt.
Statt V müsste ich wahrscheinlich v schreiben, ich bin darin aber
nicht ganz sicher.
Brincker Hahn Kolbe Viehe Meinhof
f
i
dy
d
i
f
«(v.Vok.)
» (v.
Vok.)
i (v. Vok.)
t(v.
Vok.)
y
/
y
»■(y)
3
y
J
y
y
3
3
ng
iig
ng
ng
ng
W
n
ny
nj
ny (n)
n
n
n
n
n
y
py
py
PJ
py (bez. px)
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— 74 —
Brincker Hahn Kolbe Yiebe Meinhof
s
s
B
«
5
t
t
t
«
t
i
t
t
«
i
V
U
^
&•
^X
u(v
.Vok.)
tt(v
.Vok.)
tt(v.
V.),ö
u(v.
Vok.)
V)
S
z
z
18
S
Die Laute des B. sind im folgenden mit fetter ^ die des
H. mit gewöhnlicher Schriffc gesetzt. Die Ziffern der Paragraphen
korrespondieren mit denen in der „Anleitung* p. 17 ff.
Feststellung der Grundkonsonanten.
1. —
2, Die Momentanen.
Tca Pr&f. El. 13 oha\ ika, oka^ vka sind intransitive Endungen
am Verbum.
ta »drei* heisst -to^.
pa »geben* pa^ »bei* Kl. 16 »a, Verbalendung 4 pa^ para.
Also lauten die urspr. Momentanen k^ t, p,
S* Die Spiranten.
ya Verbalendung Nr. 5 a, jara „ausbreiten*.
la = ra z. B. Verbalendung 8 ara intr.; ira, era relat;
vrura tr. invers.
Va Praf. Kl. 2 ova.
Die urspr. Spiranten sind J (bez. '), r, t?.
4. Die Nasale.
na.= na »und*, »mit*, zum Ausdruck des Verbum »sein*
und „haben*. Verbalendung 10 na,
tna Kl. 6 Prftf. omaj Verbalendung 11 ma.
5. Beispiele.
kama „ausdrücken, auspressen*, tapa »Honig ausnehmen*)
para „kratzen*, Jara „ausbreiten*, Jana „schwören*, rara „schlafen*)
vara „zählen, rechnen*.
Feststellung der Vokale.
6. —
7. U bleibt meist unverändert, wie aus obigen Beispielen her-
vorgeht. Die Verba und ihre Suffixe endigen im Imperativ auf a.
Präf. Kl. 2 ora, Kl. 16 pa „da*, „drei* -tatu.
i Kl. 4 omt, Kl. 6 {e, aber vor dem Verbum) r». Kl. 7 otxi,
ri „sein*, rira „weinen", rima „säen*, -v/ „schlecht*.
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— 76 —
UKL.1.S omUj 11 oru, 12 otu, 14 ou, 15 oku, «drei* -tatu^
rumcUa ,beissen*, Jeura «erwachsen sein', tvma «senden*.
Die Grondvokale sind hier also erhalten als a, t] u.
Bern. Wie Prftf. Kl. 14 au statt ovu zeigt, Mit auch die
Spirans V, und wie e statt 4m zeigt, gelegentlich die Spirans l
zwischen zwei Vokalen aus. Siehe 3 y und 10, 1) Bern.
8. Die Mischyokale e, Q sind von ^, g in der Schrift
nicht geschieden.
Beispiele für e, Q: jenda «gehen* = B. y^nda-
ora «yerfaulen = B. vola.
9* Die Endung des Final ist «, o als Nominalendung ist häufig,
doch s. Nr. 8.
10. Die schweren Vokale.
1) i« Prftf. El. 8 ovi, Kl. 10 o^ (assimiliert aus ose, siehe
unten 34), Kl. 19 fehlt
Das Verbalsubstantivum endigt gelegentlich auf e mit vorher-
gehender Verändei-ung des Konsonanten.
Z. B. omu'hose «Spion* von iora «spionieren*, vgl. jasema
«leihen*.
Das Prftf refl. lautet ri (unregelmässig).
Also ist i = H. i und e,
Bem. Hierzu stimmt gut die Form des Präfixes Kl. 5. Es
müsste mit dem im H. üblichen Artikel ori heissen, das r ist
zwischen zwei Vokalen ausgefallen o + % = e, ebenso wie i =^
urspr. tt + » ist. Nach obigem ist i = » , wo der vorhergehende
Konsonant nicht verändert ist, i also gar nicht als schwerer Vokal
behandelt wird ; nach der Sibilans ist in den obigen Fällen i stets
= €f doch konunt auch in diesem Fall i = % vor.
2) Um Zu B, pofu «blind*, ^^umcis^ma «brummen , murmeln*^
zu B. lüma, (ura «schlagen, zerstampfen* B. tüla.
Also ist Ä = H. M.
Feststellung der nasalierten Konsonanten.
11.—
12. Nasal + Konsonant.
Die Momentanen.
Z. B. nuka «riechen*, also urspr. nk = h Weitere Bei-
spiele habe ich nicht gefanden.
Die Spiranten.
onganga «der Arzt* = B. ihgahga also ng = iiff
rcmda «kaufen und verkaufen* = B. landa also na = tul
tamba «ausrecken* = B. tamba also mb = tn6»
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13. Nasal + i + Konsonant bei Kl. 9.
Urspr. Momentanen. Urspr. Spii'anten.
"nk onganga „Perlhuhn". ng ofiguruve „wildes Schwein*.
tlt ondahga „Anfang". rid^ ondaja „Segen**.
mp ombepo „Wind". mb ombaka „Gans, Ente*.
So entstand nach El. 9.
nk ongororo „Husten* von Jcorora „husten".
"ilt ondungo „Nadel" von B. tunga „nähen", s. Anhang.
fup ombara „Beule" von para „kratzen".
tVflf ongondjo^ „Ochse, der für Tote geschlachtet wird"., von
ondjo^a = jondjoza.
ml ondia „Esslust" von ria „essen".
Tlflb omhohgo „Versammlung" von vohga {ohga^ wonga) „sammeln*.
Bei der Verbindung von ndji „ich, mich" als Objekt mit dem
Verbum ergeben sich dieselben Veränderungen:
mt ndarera statt ndji tarera „habe acht auf mich".
ndamuna statt ndji tamuna „sage mir".
mp mba-ndje-o für ncyi-pa-ndfi-o ,gieb mir doch".
tid ndaera für ndj{ raera „sage mir".
mb mbatera für ndji vatera „hilf mir".
14. a) Bei der Verbindung von Adjektiven und Zahlwörtern
mit Kl. 9 und 10 ergeben sich dieselben Veränderungen. Z. B.:
ak ongahe Kl. 9 von -koke „trocken, fest".
tlt ndatu von tatu ,drei" Kl. 10.
mp ombotu Kl. 9 von -potu „blind".
nd onde Kl. 9 von re „lang".
ondambi „mager" Kl. 9 von -rambt.
mb mbari „zwei" Kl. 10 von -vari,
b) Kl. 11 bildet auch hier oft den Singular zu Kl. 10, wobei
die Veränderungen der Anfangskonsonanten klar hervortreten. Z. B.:
ilk oru'kune „ein Stück Brennholz".
ozo-ngune „Brennholz*.
orU'kahu „Sandale", pl. 02^-ngdku,
Tlt orU'tavi neben ondam „Ähre".
mb orU'Vahu neben ombahu „Heuschrecke".
c) Kl. 13 bildet Deminutiva auch zu Kl. 9, wobei der ur-
sprüngliche Laut häufig zum Vorschein kommt, doch vgl. unten 17.
nk oka-hine „Hölzchen" vgl. ohgune^ o^ngune,
nt oJca-tana „Kälbchen" vgl. ondana „Kalb".
mp oka-pi „Häschen" von ombi „Hase".
oka-puru „kleine Finne" vgl. omburu „Finne".
nd oka-rovi „Löchelchen" von ondovi „Loch".
oka-runda „kleiner Berg" von ondunda „Berg'*,
mb oka-vahe „kleine Giraffe" von ombdhe „Giraffe".
oka-vanda „Lappen, Kleidchen" von ombanda „Bekleidung".
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— 77 —
d) Nasalierte Konsonanten nach Präfixen anderer
Klassen als 9 und 10. Z. B.:
IIA otjjri'ngovero neben otj^-kovero „Eiweiss*.
fU omundu , Mensch" B. umu-ntu,
mp ot^i-pa^ und otj^-mba^ „grosser Fuss*.
mb ot^i-mbaku ^ Baumschwamm".
Demnach ergiebt sich fiii' die Formel Nasal + i + Konsonant
folgendes Schema:
urspr. Momentanen: ng, nd^ mb,
urspr. Spiranten: ng, nd, mb,
d. b. der Unterschied beider Lautgruppen verschwindet durch die
Nasaliemng. Wegen ng = ng s. 21.
Dieselben Formen sind bei den Spiranten für die Verbindung
Nasal + Konsonant in 12 nachgewiesen, für die Momentanen lässt
sich nichts Sicheres feststellen, ausser dass k = rik zu sein scheint,
15. Die Verbindung Nasal -f- w + Konsonant scheint im Herero
nicht vorzukommen.
16. Die mit nasaliertem Konsonanten beginnenden Verbal -
stimme sind schwer nachzuweisen. Das H. vermeidet es, einige
wenige Beispiele ausgenommen, Verbalstämme mit zwei Konsonanten
za beginnen.
Vgl. ndandi-para „böse werden", ndimbu „ verstümmelt "^
ngundt'para , schwach werden".
Diese Beispiele zeigen deutlich, dass sie keine ursprünglichen,^
sondern unter dem Einfluss von, Kl. 9 abgeleitete Formen sind.
17« Das einfache Abwerfen des Nasals und Beginnen der
Stimme mit g, d, b ist im H. unerhört. Die Sprache schwankt
daher, indem sie statt der nasalierten Konsonanten die einfachen
nimmt, oder ng za k, nd zu. t, mb txl p werden lässt. Da nun
ng aus k und y , 7ic2 aus t und {, mb aus p und v entstanden
sein kann, und da nicht immer die Etymologie sicher beobachtet
ist, kann eine Explosiva z. B. p durch Vermittlung von mb zur
Spirans v werden und umgekehrt.
So ist z. B. ombepo »der Wind" vom Stamm pepa „blasen"^
der auch im H. vorkommt, gebildet. Von diesem ombepo sind
nach falscher Etymologie gebildet e-'vepo 5 „starker Wind" und
otj[i'Vepo 7 „Sturm", als käme das Wort von vepa.
Umgekehrt steht in oka-kwe Deminutiv von ongwe „Panther*
= B. i-ngwe das k für y.
VgL hierzu juva „schneiden" und jupika „scharf machen "^
pirika = virika „trauern", viravira = pirapira „unstät sein"^
vmdavmda = pindapmda „Zickzack machen", ^pi „kurz" mit
o-hum-imga 9 „ein kleiner kurzer Speer", s. 27.
Dies Schwanken der Laute zwischen der Gruppe der Momen-
tanen und der Spiranten, wie es durch die Identität beider Gruppen.
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bei der Nasaliemng am stärksten hervortritt, ist für das H.
•charakteristisch und erschwert seine etymologische Behandlangr
ungemein.
Die Mischlaute.
18. t. 'tano »fünf*, tafana^ auch tatuna „kauen".
19. k. jaha ,, werfen" s. 34, joÄama „den Mund aufgesperrt
haben*, haha „trocken werden*, nyeka „auslachen*.
Dem t entspricht hier ein ^, das sich von dem in 2 erwähnten
t nicht unterscheidet. In {(''tuna liegt Konsonantenassimilation Tor.
Dem U entspricht meist Ä, in qeica „ankommen* ist das k
wie in tano das urspr. t erhalten.
ny in nyeka ist unregelmässig, doch wechselt auch sonst A
mit ny und ndj z. B. 27 Ai, wo man ndßi vermuten sollte, sowie
h statt ^ in 25. Auch mit andern Konsonanten scheint h zu
wechseln z. B. hanyana = panyana „ausschälen*, vgl. 39, 4.
20. Bei der Nasalierung wird t ganz wie das ursprüng-
liche t behandelt, und ich sehe keinen Grund, die Laute weiter
.gesondert zu besprechen, da sie identisch zu sein scheinen.
h und ny sind keiner Nasaliening fthig, also -he »alle* =
B. onke; o-hahu adj. Kl. 9 von -hahu „ungezogen*, o-honi 9 „Schande*.
Aber n-dano »fünf* Kl. 10 von tano,
21. Die tönenden Mischlaute.
Z. B. ja „kommen*.
Dies j geht bei der Nasalierung in ndj über z. B. ondjara
-„Hunger*, ondjou „Elephant*, ondjiu> „Haus*, pendje „draussen*.
Das j des H. wird in den meisten Fällen in dieser Weise
behandelt, gleichgültig ob es y, y oder nach 84 = I ist. Die in
13 und 14 gefundenen Regeln er&hren hierdurch eine Einschränkung.
Z. B. ondfamo 9 „Schutz* von jama „sich bergen* ; ondjambo 9
„Verleumdung* s. B. yamba; ondjahe 9 „Verwundeter* von jaha
^werfen* B. /oia; ondfatu 9 „Tasche* neben oka-jatu (oka-atu) 13
^Täschchen*.
Einfluss der Volcale auf die Konsonanten.
22. Die Konsonanten vor den Grundvokalen i und u,
ki = tj(i, Präf. Kl. 7'0txi\ omu-txira 3 „Schwanz*.
Bem. Doch bleibt k vor i bei Zusammensetzungen. Siehe
P. 22 fci. Z. B. jnkiga „auf die Seite legen* von pika „auf die
Seite reissen*.
ku = ku, Präf. Kl. 15 oku, kura „erwachsen sein*.
ti = tij omvrtivia 3 „das Herz*, omu-ti 3 „Baum*, po-kati
, zwischen*.
tu = tUj Kl. 12 oft*, tuma „senden*, taiu „drei*.
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pi = pi\ fupi „kurz*.
pu = jm, puma-uza „jem. nicht zur Ruhe kommen lassen*^
von B. puma.
Die Momentanen hleiben also vor i und u unverändert, nur
k wird vor i zu tx.
yi = », vi z. B. Präf. Kl. 4 vor dem Verbum vi, jimba
fingen*, zwischen zwei Vokalen f&Ut j meist aus z. B. (ymu-ini
^Eigentümer*.
yu = u, Ju, Präf. Kl. 3 vor dem Verbum m, junda, unda
»sich verkriechen, verbergen* zu Suah. gundtia »einen Verborgenen
unvermutet entdecken*.
li = rt, Präf. Kl. 5 vor dem Verbum W, rira »weinen*.
lu = ru, Präf. Kl. 11 oru, rttmata „beissen*.
vi = tn] i; vi »böse*, i-para = vi-para »böse sein*.
VU = tt, ro, Präf. Kl. 14 OM (statt ovü); ohga, vonga »ver-
sammeln* = B. vunga.
Die Spiranten y und V fallen vor » zuweilen, vor u oft aus,
y hält sich übrigens vor u besser als v. Über den in vi = yf
beobachteten Wechsel von ;' und t; s. 24. 40. J und v zwischen
Vokalen fallen oft aus.
23« Die Mischlaute h und j sind, soviel ich sehe, vor
Vokalen keinen Veränderungen unterworfen, doch vgl. für J den
vorigen Paragraphen. Vgl. peJu »unten*, von B. ki
24. Vor e scheint ebenfalls t^ statt k zu stehen, doch ist hier
wegen mangelnder Unterscheidung der 6- Laute nichts Sicheres fest-
zustellen. Im übrigen bleiben die Momentanen vor e und o un-
geändert. Von den Spiranten steht r unvei*ändert vor e und o,
J föUt vor beiden oft aus, ebenso v vor o. Übrigens liebt die
Sprache es, in gewissen Fällen statt der andern Spiranten j ein-
treten zu lassen, das hier als Mischlaut (vokalhaltige Spirans) zu
betrachten ist, vgl. oben 21 und 22.
So z. B. Jaha statt raha »werfen*, jora und ora = urspr. vola
»faulen".
25. Die Konsonanten vor schweren Vokalen.
Jd = ^e z. B. omvri^e 3 »Rauch*, omu-§epa 3 »Ader, Sehne*.
Ica wird pi und ^ s. 40, auch hu.
Z. B. tafuna »kauen* = B. taküna; e-tupa 5 »Knochen* =
^. küpa\ e-^pa 5 »Eifersucht* = B. küpa-, suva »atmen* =
B. küva', ^pi »kurz* = B. küpi vgl. o-huvi-anga 9 »ein kurzer
Speer* s. 17. 27; e-iiguruhu »ödes Land* von kuruka »abgeweidet
sein*. Damach wechselt s auch mit h.
ti wird §ii (und se), z. B. oru-singa »Borste, Granne*, sia (sea)
»etwas hinter sich zurücklassen* beim Wettlauf und sonst.
tu wird tu z. B. iura »zerstampfen* = B. tüla,
. pi wird §e (und ^*), z. B. §eka »reichen bis an*, ^ina »eng*.
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pH wird tu z. B. potvu ^ blind*.
yi; das Refl. Präf. lautet ri mit leichtem Vokal und Laut-
wechsel, s. 10 Bem. , 40. In e-na „Name", e-ho ,Auge** ist das
e mit Präf. Kl. 5 verschmolzen unter Ausfall der zwischen zwei
Vokalen stehenden Spirans, s. 22 yl. Sonst ist yl = ze z. B. i^era
„verboten sein* = B. yüa.
Also yi = (e) ^e,
yu = u und s^u z. B. in (mdjou 9 „Elephant* für B. ihqoyü^
in otxi-s^ 7 „altes, mageres Schaf" von ondu „Schaf" = B. yü,
li wird ze, Präf. Kl. 10 o^o mit Vokalassimilation statt o^,
'Jcaze „weiblich", jazema „borgen", omweze 3 „Mond", ohoze 9
„Späher" von -hora „spionieren".
In vari „zwei" liegt Nebenform mit leichtem i vor.
in wird gw z. B. oru-jes^ „Bart", onduzu (nach Viehe on-
du^) „Schildkröte", B. nJcülü.
pi = vi z. B. Präf. KL 8 ovi, vika „begraben" (veraltet) =
B. mka.
pü = vu? Vgl. 27 ombura 9 „Regen".
Also lauten mit i
die Momentanen: $ß, §[{
die Spiranten: ze (e, vi)\
mit n
die Momentanen: lu^ §u (hu)
die Spiranten: zu (u).
Von den Mischlauten finde ich vor schweren Vokalen z. B. vihu
„roh, Ungar" (?); zuva „hören" entspricht B. ngüa.
26. Die Veränderung nasalierter Konsonanten durch folgende
leichte oder schwere Vokale habe ich nicht nachweisen können,
doch beachte mbi = ndji „ich".
27. Von den in 25 gefundenen neuen Lauten werden f und
h durch vortretenden Nasal nicht verändert, der Nasal selbst fiQlt
stets ab, t und z verschmelzen beide mit dem Nasal zu nd. Wie
in 13. 14 besteht also auch hier kein Unterschied zwischen den
nasalierten Formen der urspr. Momentanen und der urspr. Spiranten,
tX 8. 22 wird ndj, also auch gleich der Nasalierung der palatalen
Spirans j, s. 21. Z. B.:
h: o-humanga 9 „kleiner Speer" aus huvi = §njLpi „kurz" s. 17
und e-riga 5 „Speer".
sx O'^ehgo 9 „Hals", B. ihkihgo.
o-qmga 10 neben oru-^ihga 11 „Borsten", B. inühga,
0'§iO'ti 9 „Niere", B. impiyo. (Das Suffix ti erscheint
auch sonst im H., s. orundoti 11 „Schlüsselbein", otxi-
toroti 7 JLiuftröhre" neben otxitoro 7 „Kehlkopf".)
O'^ewa 9 „Waisenkind" von sia (sea) „verlassen" (Pass.).
tx: o^ondja 10 neben oka-txa 13 „Narben".
Für ndji steht auch hi z. B. Demonstrativ Kl. 7 M
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(statt ndfi), auch ka ndji (»nicht ich*) wird zusammen-
gezogen in hu
t: (mdukwa 9 »Butterfass* von iuka .buttern*.
ondvaa 9 »Schildkröte*, B. ihkülü,
g: onde 9 »Fliege*, B. ingz.
ondu 9 »Schaf*, B. ingü,
onduu 9 »Nilpferd* (Brincker »Krokodil*), B. thgüvu.
Dagegen ombura 9 »Regen*, B. imbüla^ da v vor dem schweren
Vokal sich gehalten hat, s. 25 vü.
2S. Stämme mit nasaliertem Konsonanten vor schwerem Vokal
kommen nicht vor. Hier steht der einfache Konsonant.
Z. B. ^ema »erlöschen*.
29. Die Konsonanten vor Halbvokalen.
Icya = t^a^ t^a Gen. Kl. 7, tjj^a »helle werden, Anbrechen
des Tages*.
k^a = sa z. B. Kausativendung i^a aus iku + ^a, s. 38 b.
Iowa = kwa, Gen. Kl. 15 kwa,
klba = ta z,B. ta (praet. fu) »sterben*.
tya = t^a z. B. t^a »sagen* vom Stami?i ti,
twa = twa, Gen. Kl. 12 twa, ttcara »wegnehmen, wegbringen*.
pya = pya bleibt unverändert. Z. B. pya »brennen* (klingt
fest wie pxa). In pe »neu* ist die Semivokalis verschwunden.
pwa.
pibci wird ^a z. B. sana Ȋhnlich sein*, B. pwana,
yycL = ya (Ja) z. B. ya »gehen*. Gen. Kl. 4 vya statt j^^a,
s. 22 ri*
rya.
yw€t = wa, wa »fallen*, wa Gen. Kl. 3.
yiha.
lya = rya und ra, rya »essen*, Gen. Kl. 5 ra,
IQa = 2a z. B. in der Kausativendung a^a, e^ 38 b aus
»•a, era. Gen. Kl. 10 §a.
Iwu = rwa z. B. rwa »streiten*. Gen. Kl. 11 rwa,
Iwa = ^ z. B. ^ (Praet. ^u) »herkommen*, B. lua.
vy€i.
vpa = vya. Gen. Kl. 8 vya,
'^wa = i^a, Gen. Kl. 14 wa^ e-we »Stein* B. li-vwe,
Vtba = ?a z. B. ^-ara (B. vü-ala) »tragen, gebrauchen*
(Kleider), aber kw-ikika (B. vü-ika) »ankleiden* tr., s. Suah.
30. Veränderungen von h und j z=z y durch folgende Semi-
Tokales habe ich nicht gefunden.
31. Veränderungen nasalierter Konsonanten durch folgende
Semi vokales sind bisher nicht sicher nachgewiesen.
Abhandl. d. DM6. XI. 2. 6
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Doch endigen einige Verbalstämme anf ndj und nd^ was nur
diesen Ursprung haben kann.,
Vgl. z. B. für ndji hondja »wieder aneinander kommen*.
na: honaaka »ganz verbrannt sein*.
32. Die Nasalierung der durch Semivokales entstandenen
Laute tjJTj t, 8, z und h geht ganz nach 27.
Man beachte noch, dass in Kl. 12 im Demonstrativum für
w + ft* + ^' nicht ndai eintritt, was man erwarten sollte, sondern
^t, ebenso n + tu + o nicht ndo^ sondern j?o, ferner dass ^^wir"
tu (Brincker schreibt tu) vor dem Verbum ete lautet. Dass § und
t also von t abstammen können, ist unwiderleglich^).
Beispiele für Substantiva mit regelmässiger Nasalierung vor
Halbvokalen :
nkw ohgware 9 »Rebhuhn*. ngw ohgwe 9 „Panther".
mpw ombo 9 „Strauss*. mbw ombwa 9 »Hund*.
33« Die Nasale können in doppelter Weise vokalisiert werden.
a) Durch Palatalisierung entsteht ny ^ z. B. nyina mingere.
Wegen onyama^ onyati s. 39, 1.
b) Der Laut n steht mit t, s, ^ auf derselben Stufe und ist
durch Einfluss schwerer Vokale aus n und m entstanden').
Vgl. enu »euer*, ene »ihr* mit dem Pron. abs. mu »ihr*, s. 32 ;
oru-kune (nach andern -kune) »Brennholz*, B. -feuwe, s. 34 wma.
Durch Nasalierung werden die Nasale nicht geändert.
Z. B. o-nene »gross* Kl. 9 von -nene.
Wo jedoch neue Laute eintreten, sind die Nasale noch als
aus andern Lauten assimiliert empfunden. Vgl. auch onyama,
onyati im Anhang.
ondune Kl. 9 »fett* von nuna »fett sein* ist vereinzelt.
n kommt vor Vokalen nicht vor. In ongombe »Rind* entspricht
ng dem n des Suaheli in nombe »Rind*.
34. Die Konsonantenassimilation ist sehr häufig. Die
Verbalendung ira, era wird nach einem Nasal zu «na, ena\ ora,
ura zu ona, una,
z. B. tj(üira rel. von tj(ita »thun*
aber tenena » » tena »drohen*
iunma » » tuna »ordnen* u. s. f.
So auch im Stamm mana »vollenden* statt B. mala^ mina
»Aufsteigen der Wolken*, B. mäa. Vgl. nina »schlingen*, B. mela.
Also Her. zunächst mena, dann mit ya kaus. minya^ beide
Nasale wurden nach 33 zu w, also nvna.
So ist auch das m in muna »sehen* = B. '^ma vermutlich
durch Assimilation aus v entstanden.
Auch bei dem Wechsel der einfachen Konsonanten mit vokal-
haltigen spielt die Konsonantenassimilation eine Rolle, s. 21.
1) Gegen Viehe p. 2.
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— 83 —
Z. B. jaha ^werfen* statt raha. Der in dem A steckende
Vokal hat auch das r beeinflusst. So auch oru-je^ und o^-ndje:pA
„Bart* statt cru-re2^^ das man erwarten sollte, vgl. übrigens Nr. 40.
Die y okalassimilation ist sehr häufig.
Die Stammverba nehmen statt der Endung a als SchlussYokal
in manchen Formen den Stammvokal noch einmal an, z. B. :
me piti „ich gehe hinaus* von püa,
va munu „sie sahen* von muna,
motu rondo ,wir steigen hinauf* von ronda.
Die Suffixe nehmen nach o ein e bez. u, nach t, u ein t bez. u,
nach e, o ein e bez. o an. S. 38, b.
Z. B. va tonene p. pf. von tona „sie hatten geschlagen*,
aber va tutnine p. pf. von tuma „sie hatten geschickt*.
Vgl. topora „durchlöchern* und tupura „die Augen aufreissen*,
homona „ausziehen* und kamuna „ausgiessen*.
Bem. t hat im Her. also eine* dreifache Funktion: 1) als
urspr. i', 2) oft als schweres f, 3) aus e assimiliert. Ebenso steht
u: 1) für urspr. w, 2) für schweres w, 3) aus o assimiliert.
35, Vokale nach der Abstammung.
1) Reine Vokale a, i', u,
2) Mischvokale e, o (e* u).
3) Schwere Vokale e, t\ u,
Schema : a
(i) e^ 0 (u)
36. Vokale nach dem Klange.
1) Reine Vokale: a, i*, u,
2) Trübe Vokale: 6, o,
Schema : a
e 0
i u
Bem. e steht wahrscheinlich für e und e, o für o und p.
Demnach bedarf obiges Schema noch der Richtigstellung.
37» Konsonanten nach der Abstammung.
1) Grundlaute.
ürspr. Momentane Urspr. Spiranten Nasale
k j/ n (vor g)
t r n
p r, ' m
2) Alte Mischlaute h , J.
3) Semivokales y, u?.
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— 84 —
4) Nasale Verbindungen der Grundlaute.
Aus Momentanen. Aus Spiranten.
ng ng (ndj)
na nd
mb mb
Der Miscblaute.
h ndj
5) Vokalhaltige Konsonanten entstanden
aus Jfc tx, ?, iy h
t tx, $, i
p s, t
7 ?
l (u. r) §
6) Nasalierung der yokalhaltigen Konsonanten.
tx^j wird ndj ^ vereinzelt Ä
A, j bleibt Ä, 8,
7) Aus y und h sind keine weiteren Laute entstanden s. 4).
8) Aus den Nasalen entsteht ny (= w) und n , n vor Vokalen
kommt nicht vor.
9) Andere Laute hat das H. nicht.
(Siehe Tabelle.)
ä8« a) Die Nominalklassen.
Klasse 1 (mm Sing, zu Kl. 2. \ Menschen
2 (wa Plur. zu Kl. L / ^«^«^ö°-
, 3 omu Sing, zu Kl. 4.
^ 4 owii' Plur. zu KL 3.
, 5 6 Sing, zu Kl. 6.
, 6 owia Plur. zu Kl. 5 und 14.
, 7 otxi Sing, zu Kl. 8.
8 (mi Plur. zu Kl. 7.
^ 9 0 Sing, zu Kl. 10. Der Anfangskonsonant wird
nasaliert.
10 0^ Plur. zu Kl. 9 (und 11). Desgl.
, 11 QTU Sing, zu Kl. 12 (vereinzelt auch zu 10).
, 12 ota Plur. zu Kl. 11.
, 13 oka Sing, zu Kl. 14. Deminutivum.
14 ou AbstraktÄ. Sing, zu Kl. 6, Plur. zu Kl. 13.
, 15 oku Infinitiv.
16 opo I
, 17 oku j Lokativa.
, 18 omu)
. 19 fehlt.
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— 85
Die Konsonanten des H. gruppieren sich also folgendermassen,
ohne Rücksicht auf die Abstammung.
Ezplosivae oder Momentanen
1
Fricativae oder Spiranten
3
1
1
1
Portes oder Tonlose
Lenes oder
Tönende
Portes oder
Tonlose
Lenes oder
Tönende
j
Einf
rein
aoh
nasal
Aspiriert
rein nasal
rein
nasal
rein nasal
rein
nasal
Faacales i
h
3
Gottnnles
k
ng
Uterales i
- -
gntt.
ti
ndj
j
1 Hng. '
? 1
1
n
y
Üb. .
n
Cerebnles ,
a. 1
■
o
5 b.
s
s
t
nd
r
2
i
1
nd
n
§
a.
\
1
—
V
i N ■
i
c
! ^
mb
m
w
Vokale : a
e 0
i u
Vokalisierte Konsonanten :
9» ?r n^
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— 86 —
Bei Vergleichung der Formen des Pronomen vor dem Verbum
(auch vor den Zahlwörtern) beachte man, dass zwischen Präfix und
Verbum ein i eingefügt ist. S. B. 20, vgl. unten 38, c, 7.
Hier beachte besonders die Bildung folgender Präfixe vor
dem Verbum: Kl. 1 w (w + i), Kl. 3 w (w + i\ Kl. 4 vi {vi + i\
KL5 r« (n + t), Kl. 6 ^e (Ja +- 1), Kl. 9 » (» + ^), Kl. 10 ze (?e-f.t).
Das t Kl. 9 tritt vor Adjektiven besonders bei Farben (des
Rindes) ein. Daneben steht auch o, welches übrigens als Artikel
für alle Klassen dem H. und den ihm benachbarten Dialekten eigen-
tümlich ist.
Die Endungen des Nomen sind folgende:
1) Auf a häufig.
Z. B. e-juva 5 „Sonne", e-jova 5 „Tölpel*, e-kara 5 „Kohle",
O'hiva 9 „Flöte" von hiva „blasen".
2) Auf i.
e-hi 5 „Erde*, o-ndoncU 9 „Krümchen*.
3) Auf u z. B. e-juru 5 „Himmel*.
4) Auf e = 6, Adjektive mit intransitivem Sinn:
Jcohoke „rein* von kokoka „rein sein*, pore „gerecht, milde*.
5) Auf o z. B. O'inbepo 9 „Wind* von pepa „blasen*, omu-
hapo 3 „Gestalt* von hapa „wachsen*.
6) Auf e und i = i.
Z. B. ondo^ 9 „Schlauberger* von rora „probieren*, oho^e 9
„Spion* von hara „spionieren*, ombia^ 9 „Stutzer* von viara
„Wohlleben fahren*, e-^e 5 „Fliege*, omu-ise 3 „Rauch*, ongwrndi 9
feine Beere*.
7) Auf u = ii vgl. die Adj. pofu „blind*, vihu „roh, ungar*,
kahu „beherzt*.
Bei Substantiven z. B. e-ho^u 5 „Gras*, e-^u 5 „Otter*, oru-
Jezu 11 „Bart*.
b) Die Verbalspecies des H.
1) ka.
a) Jca = ka. Denominativ.
Z. B. ^ndu'ka „wieder jung werden* von omu-^ndu 1.
pindi-ka „böse sein* von oma-pindi 6 „Zorn*.
fiandu'ka „frech sein* von e-handu 5 „Frechheit*.
raru-ka „fressgierig sein* von e-raru 5 „Fressgier*.
b) aka = aJca, intransitiv meist in der Form akana.
Z. B. ^V'oka (Brincker p. 63) von ^uva „hören*.
pup-akana „vorbeistürmen* von pupa „fliessen*.
c) §ka = ika intr.
Z. B. hanika „zerstreut sein* von hana „zerstreuen*.
d) oka^ uku = H. oka intr. invers. Durch Vokal -
assimilation uka^ meist nur in verdoppelter Form ufuka^ oroka
8. Nr. 8, e.
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~ 87 —
Z. B. pat'Uruka ,geöflEhet sein* von pata „schliessen*.
je^-UTTuha ^auf sein* von jes^-era „schliessen".
hom-oka .losgehen, sich herausziehen** vgl. hom-dca
n hinein stecken **.
e) okay uka = H. yJca, oka, auch urvka^ oroka als
intens, intr. • .
Z. B. henga „die Gestalt verändern", hehguka „die Gestalt
verändert haben".
henguruka^ ,s. Platz verändert haben".
kamunuka «stark ausgedrückt sein" s. 34, von kama
n ausdrücken".
kohoka «reingewaschen sein" von koha «waschen".
2) ika = eka, ika s. 34 kaus.
Z. B. jama «anlehnen", ja^/ieÄra kaus.
juva «schneiden", juvika «den Ausweg abschneiden".
In der Konjugation wird eia, ika zu eke^ ike in Formen, wo
assimiliert wird, während ika 1) c nicht assimiliert, sondern ika bleibt.
3) te = to, stammverstärkend z. B. in ruma-ta «beissen"
{rvma heisst im H. «beiliegen" vom Mann).
4) pUf pala = p'iy para denom. besonders von Adjektiven.
Z. B. potu-para «blind sein" von pofu «blind".
re-para «lang sich hinziehen" von re «lang".
^ndu'pa «jung werden" von s^andu «jung*.
5) ya = a, Ja ist im Simplex meist nicht zu erkennen, aber
um so sicherer in den davon abgeleiteten Formen.
Z. B. pihuka «verstaucht sein" von piha (ungebräuchlich), aber
pihauka «ganz und gar verrenkt sein" von pihaa (ebenfalls un-
gebräuchlich).
Auch ^a «töten" ist eig. ^epa-a, wie das kaus. s^ai^a zeigt
(das von urspr. ^epa lauten müsste i^i^a). Im Ndonga lautet das
Wort heute noch ^tpaga.
Vgl. hierzu kavcya «ganz ausgehungert sein" von kava «fress-
gierig sein"; urcya «dicht vor dem Kalben sein", javaja «guter
Hoffnung sein". Doch vgl. 13) unten.
Die Bedeutung der Gewohnheit scheint auch hier zuzutreffen.
6) Die. Kausativendung ya habe ich rein bisher nicht ge-
funden, sondern nur ihre Verbindung mit Momentanen als e^a, i^a^
mit Spiranten als t^, ti^, e^, oza.
Z. B. kurtgtts^ «etwas vor sich herwälzen" kaus. zu kunguna
«scbnelUaufen" nach 34 = kungura^ also ^a = r + ya.
Ebenso tumbu^a kaus. zu tumbura «etwas näher herankommen
lassen"; e§ia (Je^) »gehen lassen, gewähren lassen".
VgL jeka «stehen lassen", also jesa = jek + ya.
i^a und t^, «^ sind häufige Kausativendungen. Z. B. jandi^a
«führen" von jenda «gehen" ; tjjrivikt^ (neben tjjri^is^) «sich mit
etwas beschützen" von t^iva «in Dunst hüllen", genau von tj^ivi-
hira + ya.
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— 88 —
Vgl. die Entstehung von isa und eza, iza in andern Sprachen.
7) Die Passivendung lautet tra, bei Verben mit der Endung
na meist eua, mit der Perfektendung enoe, irwe, enwe^ inwe, s. 34.
Z. B. mcUxi tj(itwa „es wird gethan* von txita .thun*.
twa ttim-inwe „wir sind gesandt worden* von tuma
„senden*.
8) lu* a) lu = ra tr. denom.
Z. B. patura „eine Wunde öffnen* von üfj^-pcUu „Haut, die
sich auf einer Wunde bildet oder ablöst*.
hengu-ra „tadeln* von o-hehgu „Tadel*.
b) ala = ara neutrisch, z. B. mit pa s. oben 4, aber
auch ohne pa,
Z. B. ^v-ara „ruchbar, hörbar werden* von ^va „hören*.
^imd-ara „verdorben sein* von ^nda „verderben*.
c) elu = era, im^ ena^ ina s. 34 ist Relativendung.
Z. B. tj^ita „thun* bildet tj(itira „für jem. thun*.
lioka „sterben* bildet kokera „für jem. sterben*.
tena „drohen* bildet tenena „wegen etw. drohen*.
(una „ordnen* bildet tunina „für jem. drohen*.
d) Die Perfektendung ire, er«, m6, ene s. unten 38, c, 2
und oben 34.
e) tUUf da = ura^ ora, urura^ orora^ una, ona, ununa,
onana s. 34 sind inversive Transitiva.
Z. B. pcU'Urura „öffnen* von pata „schliessen*.
je^'Urura „aufmachen* von je^-era „zumachen*.
homona „ausziehen* s. 1) d.
f) Dieselben Formen werden als Intensiva gebraucht.
Z. B. hehgwura „den Platz verändern*, s. oben 1) e.
hamununa „stark ausdrücken*, desgl.
kohara „gut, tüchtig rein waschen*, desgl.
9) va scheint für 2^ zu stehen nach 17 und ist denominativ.
Z. B. kokO'Vara „krumm sein*, adj. koko „krumm*.
Ob va = i?a vorkommt imd in welcher Bedeutung, kann
ich nicht sagen. In üa-v-erd „antworten* scheint va vorzuliegen
in Verbindung mit -era.
10) ana = ana ist transitiv, in einigen Verben reciprok.
Z. B. hamb-ana „mit etwas Mutwillen treiben* von kamba
„über etwas wegsteigen*.
Für gewöhnlich steht a^na als Reciprokendung, s. 40.
t/mna „sehen*, muna^ana „sich gegenseitig sehen*.
na mit unklarer Bedeutung z. B. in fufu-na „kauen*.
11) ama = ama ist stativ.
Z. B. pik-ama „schief stehen* von pika „auf die Seite rcissen*.
kend-ama „schräg stehen* von kenda „neigen*.
wa mit unklarer Bedeutung z. B. in ja^-ma „leihen*, jau-ma
„in Not sein*, vgl. jaja „sich entschuldigen*, pai-ma „fleissig sein*.
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— 89 —
12) nga = iiga findet sich nicht selten.
Z. B. havor-nga ,fest sitzen in etwas*^ zu hava ^feststampfen*.
karanga «sich im Staube wälzen*.
piahga , ausfegen*.
Die Bedeutung ist unklar, wahrscheinlich hängt es mit ya
zusammen.
nda = nda vereinzelt z. B. pormda «sich massigen*, vgl.
-pore adj. «gerecht, milde", part{fa «veranlassen, dass jem. sich
mässigt*.
13) jpa = ha z. B. in kangaha «lärmen*; hakiha «schütteln*
intens, zu haka «schütteln*.
Ob ya = y« vorkommt, kann ich nicht sagen, da auch ^a
zn Ja bez. a wird, doch halte ich es för möglich s. 5).
14) Reduplikationen kommen vor z. B. parapara «wieder-
holt über etwas hinkratzen* von para «kratzen*.
15) Beispiele für Verbindung der Endungen untereinander:
Z. B. ^eu-p-ar-i^a «stark machen* = ^eu + pa -f- ara +
tka -\- ya,
ueri'^u^-p-ar-t^-ir-ir'ire «er hatte sich für jem. ge-
beugt* = re + fufu + pa -j- ara + ika + ya + ira
4- ira + vre u. s. f.
16) Dem H. eigentümlich sind schallnachahmende Worte wie
die folgenden:
hwarakata «Greräusch machen durch gehen*.
parakata «knattern*.
perekete Interj. für «knatternden Knall*.
porokota «rasseln, knistern, krachen*.
purtikuta «rasseln, klappern*.
c) Konjugationsformen und andere grammatische
Elemente.
1) a Präfixum bildet das Präteritum.
Z. B. Kl. 7 txi vor dem Präteritum txa.
Kl. 12 tu vor dem Präteritum twa u. s. f.
2) Das Perfektum endigt auf tre, ere, cne, tne nach den Ge-
setzen der Konsonanten- und Vokalassimilation Nr. 34. Im H. wird
es mit 1) verbunden und hat dann die Bedeutung des Plusquampf.
Z. B. mba patere «ich hatte zugeschlossen* von pata.
tut hendene «er hatte sich weggeschlichen* von henda.
twa tumine «wir hatten gesandt* von tuma.
3) Der Final endigt auf e, Z. B. eta mbi rore «gieb, damit
ich es versuche* von rora «versuchen*.
4) Das Passivum endigt auf wa s. 38, b, 7).
5) Die Endung ya = Ja, « findet in der Konjugation keine
Verwendung.
6) Über das Objektspronomen s. 13. Im übrigen ist es mit
dem Subjektspronomen vor dem Verbum identisch.
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-^ 90 —
7) Pronomen personale (als Subj. bei einer Verbalform und
als Obj. bei allen).
Sing. Plur.
1. Fers, mbi^ ndji tu
2. Pers. u mu
Die Klassenpräfixe (man beachte, dass sie aUe mit i verbunden
sind, s. 38, a) : 1 w, 2 ve {va -f- i\ 3 w, 4 ve*, 5 ri^ 6 je (Ja + 1),
7 txi, 8 vi] 9 i, 10 se, 11 rw, 12 tu, 13 ke (ka ■+■ e), 14 w, 15 ku.
Pronomen possessivum.
Sing. Plur.
1. Pers. anclfe efu (nach andern etu)
2. Pers. ye enu
Klasse 1 e, 2 awo^ 3 awo, 4 avyo, 5 aro, 6 oo, 7 a/;|fo,
8 ai?yo, 9 ayo, 10 o^, 11 ara?o, 12 atioo, 13 oA^, 14 aicOj
15 aloi'O,
Bei Vergleichung mit dem P. ist das genitivische a vom weg-
zulassen. Sollen wirkliche Pronomina possessiva entstehen, so müssen
obigen Fonnen, die den Besitzer bezeichnen, noch die Präfixe der
besessenen Sache vorgesetzt werden. Z. B. ongombe je. »sein Rind*
(besser wohl ye zu schreiben), aber omu-tjjrira (3) ua/b ^sein (des
Rindes) Schwanz".
Andere Pronomina siehe in den Grammatiken.
8) Die Zahlwörter lauten:
anbei
lannter Zählung. ,
Nach den Präfixen
msser Kl. 9 und 10),
1
2
3
lll
-mwe,
-vari.
•tatu.
4
5
tne,
ndano,
Unverändei'lich.
-ne,
'tano.
6
7
8
9
10
20
30
100
hambomwe (siehe 1).
hambombari (siehe 2).
hambondatu (siehe 3).
{hambö)muviu.
omu-roiigo,
omi-rongo vi-vari (s. 2).
omi-rohgo vi-tatu (s. 3).
esere.
39« Verbalstämme.
1) Die Verbalstämme des H. beginnen konsonantisch. Die
vokalisch anlautenden haben, wie die Nebenformen oder die ab-
geleiteten Substantiva zeigen, die Spirans j oder v abgeworfen oder
verschmolzen. Jedoch finden sich auch hier Nomina der 9. Klasse,
welche die Regel zu durchbrechen und auf vokalisch anlautende
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— 91 —
Stämme hinzuweisen scheinen, s. Anhang (wenn sie nicht urspr.
mit einem Nasal heginnen), z. B. onyama.
2) Vokalisch schliessende Verbalstämme wie pa , geben*, ri
»sein* sind vereinzelt. Die überwiegende Mehrzahl der Verba
schliesst den Stamm konsonantisch und hängt a als Suffix an.
Formen wie ha-i^a ,halb auf einer Seite liegen* sind dui'ch
Ausfallen von / zwischen zwei Vokalen entstanden, vgl. hajama
von haama niederkauem.
3) Die Verba mit schliessendem nasaliertem Konsonanten er-
schweren die Identifizierung ungemein, da nasalierte Momentane
sich hier nicht sicher feststellen lassen s. 12.
4) Verba mit anlautendem nasaliertem Konsonanten sind selten
8. 16, Verba. mit anlautiender Media giebt es nicht. Die Feststellung
der betreffenden Formen wird hierdurch wieder beeinträchtigt.
nyepura „durchschneiden* ist wohl stammverwandt mit kepura
„abhauen*, nyelca „lachen* gewiss identisch mit B. ki^ka^ nyaneka
„zum Trocknen ausbreiten* mit B. yaneka^ aber ich kann keine
genaue Erklärung geben, s. 18.
Schliesslich hat das H. aber eine Anzahl Komposita gebildet,
die als ganz originale und also späte Formen anzusehen sind.
So bildet es z. B. von tira (in tirira „ausgiessen* noch ge-
bräuchlich) „giessen* und e-M 5 „die Erde* tirahi „auf die Erde
ausgiessen* und hiervon sogar Perfektum tiraJiire,
Auch 'vdu, der Stamm von omu-ndu „Mensch* wird oft in der
Zusammensetzung verwandt. Z. B. ^oro-ndu „schwarz* von Menschen
gesagt. So entstand auch omu-kcL^e-ndu „Weib*.
40. Über die Töne ist im Herero bisher nichts veröffentlicht.
Habe ich recht gehört, so unterscheidet sich aber oku-txä „helle
werden* von oku-txa „sagen*, indem ersteres den hohen Ton hat
(€rewährsmann der Herero Josaphat Kamatoto). Brincker beschreibt
die Aussprache des Imperativs so, dass man annehmen kann, er
hat auf der letzten Silbe den hohen Ton. S. kurze Grammatik
p. 10, Nr. 2.
Die starke Abweichung, des H. von den Sprachen Ostafrikas
zeigt sich u. a. auch darin, dass wir mehrfach im H. leichte Vokale
beobachtet haben, wo dort schwere stehen und umgekehrt, sowie
darin, dass Konsonanten die im Osten durch Palatalisierung
zu Mischlauten geworden waren, rein erhalten sind, z. B. ^ in tano
„fttnf*, während umgekehrt hier Konsonanten palatalisiert werden,
die im Osten rein erhalten sind, vgl. z. B. jaha und orurjezu in
Nr. 34, a^ana für B. akana in 38, b, 10, den Wechsel von tu und
^ in 25, den Wechsel von j und v in 22. Vgl. auch nach 39, 4)
das Eintreten von ny für B. ;'. Z. B. nyaneka „etwas zum Trocknen
ausbreiten*; nyama „saugen*, Suah. amwa.
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VII, Dnala (abgekürzt Du):
Das Daala ist die Sprache der Dnala in Kamerun. Eine Reihe
dem Duala nahe verwandter Dialekte und Sprachen werden im
Kamerungebiet und an der Küste südlich von Kamerun gesprochen.
Die Sprache ist zuerst durch den Baptistenmissionar Saker zur
Schriftepniche erhoben. Sakers Arbeiten sind durch die Werke
von Cristaller und die VerÖflPentlichungen der Baseler evangelischen
Mission überholt. Vgl. hierzu meinen Aufsatz : ,Die Sprachverhält-
nisse in Kamerun^ in Seidels Zeitschrift für afrikanische und oceanische
Sprachen, Jahrg. I, p. 138 flf.
Quellen. Die Saker'schen "Werke übergehe ich als zu un-
sicher für genaue Forschung.
1. Cristaller, Handbuch der Duala -Sprache. Basel 1892.
2. Cristaller, Fibel für die Volksschulen in Kamerun. Frank-
furt 1892.
3. Duala-Lieder. Basel 1893.
4. Christenlehre. Basel 1892.
5. Für die Aussprache berufe ich mich auf eine ganze Beihe
von Duala, die ich im Laufe der Jahre gesprochen habe Njo a
Diboüe, Alfred Bell, Ebobse, Stephan Wilson u. a. m.
Orthographie.
Die gebräuchliche Orthographie ist in einigen Punkten un-
genau. Die Sprache hat z. B. ^, e und /, o, p und m, es ist aber
^ und /, Q und u bisher nicht unterschieden, und ich besitze nicht
Material genug, um die Scheidung durchzuführen. Ebenso wird l
oft für l geschrieben, auch hier kann ich nur die Thatsache an-
geben, ohne doch bereits durchgeführte positive Vorschläge machen
zu können. Stephan Wilson hat mich darauf aufmerksam gemacht,
dass V und Ä, d und d in der Sprache vorhanden sind, wahr-
scheinlich sind die als Tenues behandelten Momentanen h^ t^ p
Aspiratae, also ÄA, th^ ph. Ich kann aber in allen diesen Punkten
von der gebräuchlichen Orthographie nicht abgehen, da das von
mir gesammelte Material noch zu unsicher und unvollständig ist
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— 93 —
Ich werde aber die Punkte, in denen die gebräuchliche Orthographie
ungenau ist, anmerken.
Statt des halbkonsonantischen e, i vor Vokalen schreibe ich
stets y, statt des halbkonsonantischen o, u vor Vokalen stets U7,
statt r der Drucke stets ?, statt U (bei andern h) schreibe ich tj^.
Die Laute des B. sind mit fetter Schrift gedruckt. Die
Ziffern der Paragraphen korrespondieren mit denen in der „An-
leitung* p. 17 ff.
Feststellung der Grundkonsonanten.
1. —
2« Die Momentanen.
ha, = a, Kl. 13 fehlt, Intransitivendung -ea.
ta = la, lalo „drei*.
pa = M;a, „bringen* heisst wana, wa-se „unten* Kl. 16.
Bem. Wie übrigens wata neben ala „gehen* zeigt, ist auch
VD =■ p gelegentlich zu ' verflüchtigt.
Den urspr. Momentanen entspiicht also ' , /, w (*).
3« Die Spiranten.
ya = a, Verbalendung 5 nicht nachgewiesen; cbba „teilen".
la = a, Verbalendung 8 da = ea, tUa = wa.
I^a = 6a, Pr&f. Kl. 2 ba, be „sein*.
Bem. Dies b wird dem y sehr ähnlich gesprochen und wäre
deshalb richtiger y zu schreiben. Ich kann aber nicht die Fälle
genau angeben, wann b = y und wann es = Ä ist, lasse es des-
halb einstweilen bei der bisherigen Schreibung.
Den urspr. Spiranten entspricht *, *, Ä (= v).
4. Die Nasale.
na = na (n^), na „und*, mit*, Verbalendung 10 ne.
ma = ma (me), Verbalendung 11 me, Präf. Kl. 6 ma.
Also entspricht den urspr. Momentanen: \ l, w,
den urspr. Spiranten : W b (= y).
den Nasalen: w, m,
5« Beispiele.
alab^ „antworten* P. araya; aha „teilen* B. yaya.
Wir werden Beispiele finden, in denen ya geradezu zu ka
wird, wie dies in den Dial. die Regel ist, z. B. Isubu: kaha
„teilen*; BeAga Ica = ya Verbalendung 5. Auch werden sich
Beispiele finden, in denen l erhalten ist. Die Sprache hat die
Tendenz, die urspr. Momentanen zu Spiranten (?, w) und die
Spiranten zu Momentanen (A*, rf, b) abzuändern.
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— 94 —
Feststellung der Vokale.
6. —
Im a = a und e.
Kl. 2 ba, Kl. 16 wa, Verbalendung 8<5 ^^ ta.
„ i c ^, ta.
^ 10 ne, 11 me.
Aus 6 entstand -we kaus. Endung, »drei* IcUo.
In den oben angeführten Verben ist a =r. Du. a mit Aus-
nahme von e in a^Äg und in b§ „sein". Dem a entspricht also
Du. a, und als Schluss vokal in mehr als zweisilbigen Verben (auch
in 6§), wird es oft zu ^ umgelautet. Vgl. femer 34.
i = i und ^, Kl. 4 mi] Kl. 5 di, KL 7 ^; das Hilfszeitwort
e »sein* = li, ^a ^weinen" B. lilcL b-^b^ pl. mi-gb^ 14 »Böses".
Also ist i meist = i bei vorangehendem Konsonanten, nach
ausgefallenem Konsonanten meist ^.
B e m. Soviel ich sehe, müsste dies ^ meist als } aufzufassen sein.
te = (), w, Präf. Kl. 1 mu {mg)^ 3 mu {mg\ 12 Ig^ 14 bg,
15 p, »drei" lalg^ »senden" Igma,
Also te = (), w.
Bem. Statt g bez. m müsste meist u stehen, jedoch wird in
Ig^ bg nicht w, sondern g gesprochen. Ich muss auch hier einst-
weilen auf genaue Feststellung verzichten.
8. Die Mischvokale.
e z. B. in ma-selu „Bart" B. -feZ^.
o z. B. in bo »stinken' B. vola.
in olo »sich wärmen" B. yota.
9« Der Final endigt auf ^ z. B. al^ von afa »gehen*, g als
Nominalendung ist häufig, z. B. mgduhgo »Berg".
10. Die schweren Vokale.
\) i = i (^)^ z. B. Präf. Kl. 8 be (bi), Kl. 10 i vor dem
Verbum, Kl. 19 i
modi »Mond" B. mu-yQU; mi-sodi »Thränen* B. -koli.
Bem. Das Präf. verb. refl. (un regelmässig und selten) lautet a,
z. B. a-sumwe , weggehen* von sumwa »wegnehmen".
2) ü = u. Z. B. im Nomen auf w: e-bolu »Gestank" B. -volu,
ma-selu »Bart* B. -/g/w, lule »schmieden", rnida 6 »Palmöl"
B. ma-kuta.
Feststellung der nasalierten Konsonanten.
11. —
12. Nasal + Konsonant.
Die urspr. Momentanen.
Da das Wort B. nufika dem Du. fremd ist, lässt sich erst in
14 e, 16 das Nähere über die nasalierten urspr. Momentanen feststellen.
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— 95 —
Die Spiranten lauten nasaliert wie im B.
bvo-aiiga 14 , Medizin* zu B. yahga also ng = iig
anda , kaufen* zu B. landa also nd = fld
bw-ambo 14 ^Rede* zu B. yamba also mb = mb.
Bern. Das b in mb, ist echte Explosiva und von dem b = v
in Nr. 3 zu unterscheiden. Ich habe aber noch nicht für jeden
einzelnen Fall feststellen können, welches b vorliegt und muss des-
halb das Weitere hierüber für spätere Untersuchung vorbehalten.
13. Nasal + i + Konsonant
Bei Bildungen nach Kl. 9 der Nomina:
rik kahgo 9 ^braune Aussenseite des Bratens* von ahga .braten*.
hah 9 »Perlhuhn* B. inkahga,
mp ptie 9 „Maus* B. mpuku.
Hg ng^ngu 9 »ins Haar rasierte Figuren* von ^nge »solche
Figuren rasieren*.
nd ndoti 9 »Traum* von B. Iota »träumen*.
ndaki 9 »Auftrag* von B. laya »einen Auftrag geben* s. 25.
mb mbahgo 9 »Schneiderei* von bangwa »nähen*.
mbata 9 »das Zusammenzählen* von bata »zusammenzählen*.
mbqti 9 »das Kleid* von bqto »anziehen*.
mbodl 9 »die Ziege*.
Eine Kontraktion vom Subjekt (»ich*) mit dem Verbum kommt
nicht vor, ein Objektspronomen vor dem Verbum kennt das Du. nicht.
14. a) Das einzige Adjektivum, das sich in Kl. 9 verändert,
ist das Zahlwort wo »eins*, das zu pq wird, also p = nip.
b) c) Kl. 11 und 13 existieren nicht.
d) »Mensch* heisst mg-tg 1 pl. ba-tg, also Ut = t.
^'kombon 7 »Hobel* von ombo »hobeln* mit Nasalierung des
Anfangskonsonanten, also tlk =■ k.
Die nasalierten Konsonanten lauten also:
die urspr. Momentanen: Ä, <, />,
die urspr. Spiranten: ng^ nd, mb.
e) Da k, t, p sich mehrfach in Verbalstämmen finden, werden
wir annehmen dürfen, dass sie auch hier in vielen Fällen aus nk^
nt, mp entstanden sind. Doch vgl. 16. 25. 39.
15. Nasal -f- u -f- Konsonant.
Kl. 3 stösst häufig das u von mu aus. Das w bleibt erhalten
auch vor den urspr. Momentanen, aber sie sind explosiv wie oben.
m/up z. B. mpemba 3 »die Nase* von w^mbe »sich schneuzen*.
Hierher gehört wahrscheinlich auch ntate-mboa »der Sperling* eig.
»der das Haus hütet* von tcUa »hüten* (für mu-tate), und nkahgo
»Ehegatte leiblicher Schwestern*.
Vor Vokalen wird mu zu mu), z. B. mw-anga 3 »die Wurzel*.
Die Ausstossung des u erfolgt im übrigen fast nur vor b und
/>, z. B. mbimba 3 »Leichnam*.
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— 96 —
Bern. Auch mi stösst zuweilen das i aus, wodurch Kl. 3
und 4 gleichlautend werden, z. B. mbu 3 „Jahr" pl. mbu (und
mi-mbu mit doppeltem Präfix) s. 33.
Wenn ngi vor 8 und t das folgende » ausstösst, entsteht ns
und 9if, z. B. sontane «verstehen*' aus songitan^, tanae „unzufrieden
sein" für tahgise.
16. Als Verbalstämme mit nasaliertem Konsonanten sind
nach obigem viele der mit h^ t, p beginnenden Stämme anzusehen,
z. B kgla »gross werden" (wenn es hier nicht Fremdwort ist,
s. B. kula)j tß „setzen" s. B. tia (ntia), pep^ „föcheln" s. B. p^Hi
(imp^o).
Aber auch die urspr. Spiranten sind oft zu Momentanen ge-
worden.
Z. B. kana „schwören" s. B. yana, tondo „lieben" s. B. londa,
17. Die Identifizierung der Stämme wird durch dies Durch-
einanderlaufen der beiden Lautreihen sehr erschwert und teilweise
zur Unmöglichkeit. Hierzu kommt, dass dem Portugiesischen ent-
stammende Worte wie kalati „Buch", englische wie manawa „Kriegs-
schiff" die Sprache entstellen.
18. Die alten Mischlaute, t = t, „fünf" tanu.
19. k findet sich sicher in folgenden Formen:
os-ea „husten", B. kok-ola. mawasa 6 „Zwillinge" B. -paka.
diso 5 „Auge" B. It-^iko, mt-sodi „Thränen" B. -kolt
Also Ist k = 8,
20. An nasalierten Formen finde ich z. B.:
-esß „alles" B. onke; ison „Schande" B. inkoni s. 33.
Also nk = 8,
Hiermit stimmt die Beobachtung, dass eine Anzahl Nomina
von Kl. 9 und 10 mit 8 (nicht mit ns) beginnen:
Z. B. 8u^ „Fisch", 8ihgi „Katze" (Sing. u. Plur.).
21. Die tönenden Mischlaute.
y = y^ z. B. ya „kommen". (Statt y wäre wahrscheinlich
richtiger J zu schreiben). Dies y ist vermutlich aus elf entstanden,
vgl. die nasalierte Form und 22. ?i, 40.
ng = ndf\ z. B. ndjou 9 „Elephant", ndfai 9 „Hunger".
Einfluss von Vokalen auf die Konsonanten.
22. Die Grundvokale t und u.
ki = ^, Präf. Kl. 7 ^.
ku = Q, Präf. Kl. 15 p, kgla „gross werden" unregel-
mässig s. 16.
ti = l^^ mu-l^ma 3 „Herz", bw-^l^ 14 „Baum".
tu = lg, Präf. Kl. 12 Zo, Igma „senden", lalg „di'ei".
pi = w^, w^a „Feuer" B. pia.
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— 97 —
pu := wUj wtwise » ruhen ** zu B. puma.
Die urspr. Momentanen bleiben also vor « und u unyerändert.
Ti = t, z. B. tng^ . hineingehen ** B. ying^la, (Prfif. Kl. 4
vor dem Verbum mi abweichend von den andern Sprachen.)
'yu =^ u^ umba „ klopfen, lÄuten* = B. yvmba in P. opda
.singen*. (Praf. Kl. 3 vor dem Verbum mu abweichend von den
andern Sprachen.)
li = dl, ^, ye (vielleicht ye ?), oder ganz verschwunden.
Präf. Kl. 5 di^ in der alten Sprache auch i^ heute ist es vor
folgendem lingualem Laut ganz abgefallen s. 34 (also vor d^ l^ n,
8, 0, z. B. dal^ 5 , Stein*.
Vor ', k, n, tt?,p, b, m, also vor gutturalen und labialen
Lauten ist di erhalten, z. B. dia pl. ma^ „Hand", dd-batg 5 »Tuch*.
Vgl. ^nd-^ „eingeschlossen werden* B. Unda-^ ^ „sein* B. li.
mi (eä) „weinen* B. Ma; y^mQ „Zunge* B. -Umi zeigen den
Übergang von l za y (j?). Wie andere urspr. Spiranten zu y
werden s. 21.
lu = Q, PrSf. Kl. 11 nicht belegt, m-gm „Männchen* vom
Stamm B. luma,
pi = b^, b-gb^ 14 pl. mi-gb^ „das Böse*.
in* = bg, bg (bu) Präf. Kl. 14.
Die einfachen Vokale verändern also die Laute nicht, nur
urspr. / bleibt vor « unter gewissen Umständen erhalten, wird aber
explosiv = d.
Bern. Das Du. liat zwei d\ d entsteht durch Nasalierung
wie in 13 und durch Vokalisierung s. 25 ; d entsteht durch Vokali-
aierung nach 25 und 29. Der Unterschied ist in der Schrift bisher
nicht beachtet, und ich habe nicht genügendes Material, um ihn
konsequent durchzuführen. Ich muss deshalb die genaue Unter-
scheidung von d und d einer späteren Untersuchung vorbehalten.
23. Veränderungen der Mischlaute vor Grundvokalen ver-
mag ich nicht nachzuweisen.
So ist z. B. unverändert tcas^ „unten* = B. paki,
24. Veränderungen der Qrundkonsonanten vor g, e, o, g ver-
mag ich ebenfalls nicht nachzuweisen.
Z. B. ni'&fide Fut. Präf. von B. y^da „gehen*.
25. Die Konsonanten vor schweren Vokalen.
AI wird 81 z. B. mvrsüa 3 „Ader* B. mvrJdpa 34.
kH = u z. B. m-tUa 6 „Palmöl, öl*. Das a von ma ist
ausgefallen.
lA = 81 z. B. sia „reiben, putzen*, mu-singa 3 ^ Faden ^
Schnur*, mu-aima 3 „Thal*.
Am Schluss des Substantivs aber = tt vgL hiei-zu P. 22 fei
Z. B. ndoti 9 „Traum* von B. Iota „träumen*.
mboti 9 „Kleid* von B. vü-aia „sich kleiden*.
AbliandL d. DMO. XL 2. 7
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— 98 —
tu ^= lu z, B. Ivh , schmieden '^ B. tida^ und lu z. B. kulu'
mcme „bedecken" B. nkütüma.
Aber am Schluss des Wortes fÄ = ft* z. B. ngviu .Deckel*,
vgl. 27 nk.
pi = i, Präf. Kl. 19 i z. B. i-diba 19 „der Morgen»,
i'bgmb^ 19 „der Zwerg*.
yi = z* z. B. d-ina 5 pL m-tna 6 „Name* B. -yfna; <2-2^ 5
pl. m-üo „Auge* B. -yiko] d-zo 5 pL m-io „Herd* B. -yiko;
iba „stehlen*.
Am Schluss des Verburas scheint yl = ki zu werden.
Z. B. nddhi 9 „Auftrag* von B. laya,
yü = u z. B. nclfou 9 „Elephant*.
li = i, di (und zwar di des orthographischen Systems, nicht
A*), z. B. KL 10 vor Adjektiven und Verben t, z. B. i-ba „zwei*;
ding^h „umgeben* B. l%hga\ mbQdi 9 „Ziege*; modi 3 „Mond*;
mtrsodi 4 „Thränen*. Über d s. 22 Bem.
m = Zu, rfw, z. B. ^-Äo?w „Gestank* s. B. vola; duba „ein
tauchen* B. lüva\ ma-selu „Bart* B. -klu; wvlu „Schildkröte*,
s. B. inkülü,
q;i = be (bi), Präf. Kl. 8 b^ (bi), „rufen* bek von B. vHa.
q^a = bu z, B. bvka „übertreffen* = B. vuka s. Su. vusa,
tjber b s. Bem. zu 3. In ngubu „Nilpferd* ist b echte
Explosiva und nicht = v; Ä entsteht also nicht nur durch Nasa-
lierung, sondern auch durch Vokalisierung. Über ngtibu vgL P. 25.
Vor dem i ist also ' = k und l = t za 8 geworden, am
Schluss des Wortes wurde l wieder zu ^; w = p ist meist ganz
verschwunden. (In w-ohgo pl. longo 19 „Topf* sind seine Spuren
noch in dem w erhalten, s. 29 pya.)
Vor H ist k ganz verschwunden, t ist wie sonst l oder auch
l^ p ist nicht nachgewiesen. Die Spiranten sind vor i und (t
unverändert, nur l wird meist l oder auch d,
26« Über die beim Antreten von schweren Vokalen an nasa-
lierte Laute beobachteten Gesetze habe ich nichts gefunden.
27. Zu Kl. 9 der Nomina gehören z. B.:
mp pttdi „Schaum*, pe „Schlange*.
ng ngubu „Nilpferd", ngtngi „Fliege*.
nä nainga „Musikinstrument mit Saiten* von dihga „ver-
schnüren*.
nib mbua „Regen*, mbu „Jahr*.
s bleibt unverändert z. B. singi „Katze* s. 20.
Bei nk scheint dagegen regelmässig das im Präfix ruhende
t bez. y eine Erweichung des k zu veranlassen, vgL nyingo „Hals*
B. nMnga; vmlu „Schildkröte* B. nkülü\ ngutu „Deqkel* von
kuluman^ „bedecken*.
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— 99 —
28» Von Stämmen mit nasaliertem Anfangskonsonanten finde
ich z. B. dima „yerlöschen*, hukuman^ „bedecken*.
29. Die Konsonanten vor Halbvokalen.
kya = ya^ Gen. Kl. 7 ya,
Jcpa = se z. B. Kausativendung ü^ = B. tkya. So auch
dise »anzünden* kaus. von dia (für dtka nach 2) „brennen*.
ktva vermute ich in ka, z. B. aka „verschneiden* B. pakula.
Jctba = 100 Z.B, wo „sterben*.
tya.
tya = s^ z. B. s^h »der Erste sein* s. B. Hy-cUa.
twa = &t, Gen. Kl. 12 /a.
ttba.
pyu sehe ich in to^ „Feuer* mit erhaltenem Vokal, mit
verschmolzener Semivokalis in p^ auch, verdoppelt mu-pepe 1 „ein
anderer* von -^ya „neu*.
So auch in pc^a „kehren* Verdoppelung vom Stamm pyuya,
s. Anhang.
p^fl = ya, pQo = wo. Z. B. Gen. Kl. 19 ya, w-ongo
„Topf* PI. longo Kl. 19.
pwa.
pita = wa z. B. toana „gleichen*.
rya.
Yya = ka z. B. okeh „waschen* kaus. rel. zu oa (eig. loyyelya),
YWa = ko z. B. ko „fallen*, ebenso in kw^(^ „föllen" kaus.
von ko. Die Passivendung b^ ist aus ywa entstanden s. 38, b, 7.
Ywa.
lya = la, da, Gen. Kl. 5 la, „essen* da s. Bem. 22; es ist
aber clja, wenn li als Infinitivpräfix vor das Verbum tritt, das mit
einem Vokal beginnt. Ebenso als Präf. Kl. 5 vor Vokalen.
Z. B. djasam^ „die Höhe, das Hochsein* von asam^ „hoch
sein*, dj'Ombe pl. m-ombc „Thür*, dj-abea pl. m-ahea „Geschenk*.
Bem. Es wäre übrigens nicht ganz unmöglich, dass das
Infinitivpräfix nicht urspr. ?/, sondern yi bez. yX ist.
lya = ya im Anlaut, im Auslaut le.
Gen. Kl. 10 ya, die Verba auf d^ sind aus ea (= elcC) + ya
entstanden, s. 38, b, 6.
Iwa.
Itba =• wa z. B. wa Pf. vm „herauskommen*.
vya = ba, Gen. KL 8 ba, vyala „gebären* müsstealso
im Du. ba (statt baa) heissen, ba bedeutet aber „heiraten*; „er-
zeugen, gebären* heisst ya. Ob beide Formen stammverwandt sind
und wie, kann ich nicht sagen.
^wa = ba, Gen. Kl. 14, vor dem Nomen bleibt aber w er-
halten, wenn der Anfangsvokal nicht o oder u ist.
Z. B. bw-arabg 14 „die Kede*, aber bqlo 14 „Schiff* pl. mi-olo,
-b-gb^ pl. mi-gbe „Böses*.
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— 100 —
Vlba = bo z. B. boto .sich anziehen* = B. vU-ala. Warum
hier das t = t ist, weiss ich nicht.
Die Momentanen stehen nach obigem bei folgender Semivokalis
in derselben Form wie sonst, nur k, t wird durch nachfolgendes
y zu Ä, Tgl. 19. Vor leichten Sernivokales scheinen ifc, t gelegent-
lich die ursprünglichen Laute anzunehmen. Die Spiranten y und
l werden durch folgende Semivokalis explosiv oder werden erhalten,
wo sie sonst zu * verflüchtigt gewesen wären, b vor Semivokales ist
unverändert, doch vgl. Anm. zu 3.
SO. Von Veränderungen der altenMischlaute durch
Semivokales habe ich kein Beispiel gefunden.
31 • Ebensowenig habe ich Beläge für Veränderungen der
nasalierten Konsonanten durch folgende Semivokales.
32» Die Nasalierung der vokalisierten Konsonanten geht
nach den in 13 und 14. 27. 28 gefundenen Regeln. An neuen
vokalhaltigen Konsonanten hat sich nichts gefunden.
Z. B. fik kw^i 9 „Tod** von wo „sterben* Bi kua.
nib mbo 9 „Hund* B. imbwa.
Im letzteren Beispiel ist wie auch sonst mehrfach die Semi-
vokalis mit dem folgenden a verschmolzen.
33. Die Nasale m und n werden durch folgende Vokale
und Semivokales nicht geändert; die Semivokalis fällt entweder
aus oder ist erhalten, so entsteht ny^ mw (ny = n),
Z. B. nyama 9 „Tier, Fleisch*, mW'&fi&i 3 „Licht* von ^n^
„sehen*, nyo „trinken*.
Mit ausgefallener Semivokalis: ma Gen. Kl. 3 statt mtca^
ma Gen. Kl. 4 statt mya.
i (meist oder immer = i) föllt nach w, ny^ n, ti», auch oft
nach ng aus, wobei ng dann zu n wird, s. 15. tansQ für tangi$€y
sontane für songüanc.
8ono „auflauern* bildet Perf. soh statt soni.
onya „flammen* bildet Perf. ony statt onyi.
&fi^ „sehen* bildet Perf. m statt ^we', kaus. &fiSQ statt ^we.
tQna „versäumen* bildet Perf. t^n statt tgm^ kaus. tiynse st. tqnü^
dima „erlöschen* bildet Perf. dim st. dimi^ kaus. dimsQ st. dimts^.
n kommt auch ausser den obigen Beispielen vor Vokalen vor.
Z. B. ngen „die Glocke*, kanane „mit Gewalt nehmen*, k^m
rigoli „schnarchen*.
Über die Nasalierung der Nasale vermag ich nichts anzugeben.
Die Lautverbindungen tuw, nn vermeidet die Sprache.
34. Die Gesetze der Konsonanten- und Vokalassimi-
lation sind im Du. noch wenig beachtet Ein Einfluss des
Konsonanten der einen Silbe auf den der vorhergehenden liegt
z. B. vor in dem 22. li beobachteten Vorgang, dass li bei folgen-
dem lingualem Laut abfällt, während es sonst als di erhalten bleibt
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- 101 —
Per Vorgang ist allerdings als Vermeidung der Aufeinanderfolge
ähnlich klingender Konsonanten, also als das Widerspiel der Assimi-
lation zu bezeichnen.
Assimilation der Konsonanten, genauer Vokalisierung auf-
einanderfolgender Konsonanten, s. P. 34, liegt vor in mu-sisa
»Ader* statt B. mu-kipa. Das zu s gewordene k hat die Voka-
lisierung des p veranlasst, das hier ebenso wie sonst t und k zu
s wird. So timbisele „vergelten*; das l von elu hat sich durch
Einfluss des im s liegenden y gehalten, s. P. 34. Vokalassimilation
liegt in einer Reihe von Verbalstämmen vor. Z. B.:
nanga „liegen". tq^ndo „lieben".
nehgc „legen*. yama „umherlaufen*.
nohgo „nehmen*. y^Q (mit mcLa) „bittende Ge-
wasa „suchen*. berden machen*.
wondo „betrügen*. yoko „häufig sein*.
taka „leiden*.
Doch giebt es daneben eine Menge anderer Verba auf a und
€, vielleicht sind die assimilierenden die ursprünglichen; die auf
e sind meist sicher als abgeleitet nachzuweisen.
Weiteres über Vokalassimilation würde sich bei genauerer Be-
obachtung der Laute nachweisen lassen. So heisst z. B. bgla „thun*,
Perf. (gewöhnlich boli geschrieben) lautet genau bidi. Das l ist vor
schwerem t nach 25 zu J geworden, und das vorhergehende q ist
an dies t assimiliert und zu u geworden — gerade wie im P. 34, b.
Ausser den aufgeführten Lauten und Lautverbin-
dungen kommt noch folgendes vor.
Für dj tritt auch g ein, z. B. gita = djita „viel*, das auch
mit gjüa wechselt. Für ng steht in gewissen Worten ngj^ ^. B.
n^a neben ngjea B. ihgehx „der Weg*, s. 40 Palatalisierung.
tx (kx) führt Cristaller in vier Worten an, z. B. txendja „auf-
geweckt, geistig regsam sein*. Vielleicht sind die Worte, die nur
bei Spielen gebraucht werden, fremden Ursprungs.
In Interjektionen kommt h vor.
35. Vokale nach der Abstammung.
1) Grundvokale a, } (^, *), ^ (9, u).
2) Mischlaute ^, ^, 0, g,
3) Schwere Vokale i (^), u.
Schema: a
ß Q
9 9
(^j 0 i * (0 w u (g, u)
36« Vokale nach dem Klange.
1) Reine Vokale a, i", u.
2) Trübe Vokale e, ?, J, 0, p, u.
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— 102 —
Schema :
a
e Q
^ Q
i
Bern. Über j^
i
u s.
u
7 Bem.
37, Konsonantei]
L nach der Abstammung.
1) Grundkonsonanten:
Urspr. Momentanen Urspr. Spiranten Nasale
l
n
n
V (in den Drucken b) m
Wegen v ^= b s. Bem. zu 3.
2) Mischlaute t, 8\ tönend y (viell. j).
3) Urspr. Semivokales y, w,
4) Nasale Verbindungen der Grundlaute:
Aus Momentanen Aus Spiranten
k ng
t nd
p mb
Nasale Verbindungen der Mischlaute:
t ndj
8
w-haltige nasale Verbindungen:
rJc ?
nt ?
Tnp mb
5) Durch Vokalisation entstand S, cü, d^ 8, l, dj^ gj. Wegen
d s. 22 Bem.
Auch /r, t^ p, g können durch Vokalisation entstanden sein.
6) Diese Laute werden in folgender Weise nasaliert:
Die tonlosen 4, f, je?, 8 werden nicht verändert, und der Nasal
fällt ab (ausser wenn er = mu ist vor A", ^, /? s. 4); die übrigen
ergeben wrf, n^, ngj,
7) Ob sich aus t und s = t bez. fc noch weitere Laute ent-
wickelt haben, ist noch nicht festgestellt, es ist aber nicht wahr-
scheinlich ; der tönende Mischlaut, der wohl ursprünglich dj gelautet
hat, ist gelegentlich zu y verflüchtigt, s. oben 2.
8) Aus den Nasalen haben sich keine neuen Laute entwickelt,
ny (= n) und mto bleiben unverändert, durch Elisionen entstehen
Verbindungen wie ns^ nt, n8, m8\ n kommt auch am Schluss und
vor Vokalen vor.
9) Vereinzelt erscheinen noch t^ und h,
(Siehe Tabelle.)
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— 103 —
Die Konsonanten des Da. gruppieren sich also folgendermassen,
ohne Bücksicht auf die Abstammung.
Explosivae oder Momentanen
1
Fricativae oder Spiranten
Semivocales
Portes oder Tonlose
Lenes oder
Tönende
Portes oder
Tonlose
Lenes oder
Tönende
Einfach
rein 1 nasal
...
Aspiriert
rein nasal
rein
nasal
rein
nasal
rein nasal
IFueales
fe^) nk
1
1
t
h
3
Gattuales
9
ng
ndj
n
Utenies
1
i
1
- „
■ '
gntt.
i
fj
— -
y
1 1 ling.
n
n
Itb.
!
4
nd
Cerebrales
1
1
1 .
l
—
i *.
n ! nt 1
d
'
l
S
1 b.
1 !'
1
8
,
c.
—
1
1
a.
1
1 ""
i Mi ,
!
b
mb
c.
p^) mp
m
V
Vokale:
Vokalisierte Konsonanten:
u
^) ^f ^f p sind wahrscheinlich khy th, ph and gehören in die Reibe der
Aspiraten. — Vereinzelt kommt nt, ns, na, ms vor durch Elision des Vokals.
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— 104 —
3S. a) Die Nominalklassen. (In Elammem setze ich
die Schreibung, die ich für richtiger halte.)
Klasse 1 mu (mu) Sing, zu Kl. 2. \ ^ ,
2 ba (vä) Plur. zu Kl. 1. / ^^^c*^®"-
^ 3 mu {mu) Sing, zu Kl. 4.
4 mi Plur. zu Kl. 3 und 14.
y, 5 — , dl Sing, zu Kl. 6. Infinitivprafix beim subst Infin.
, 6 wa Plur. zu Kl. 5, vereinzelt zu 9. Flüssigkeiten.
, 7 ^ Sing, zu Kl. 8.
8 Ä^, bi Plur. zu KL 7^).
, 9 — Sing, zu Kl. 10. Der Anfongsbuchstabe wird
nasaliert. Tiere.
Sing, zu Kl. 6.
10 — Plur. zu Kl. 9. Desgl.
. 11 fehlt
„ 12 Iq Plur. zu Kl. 19.
^ 13 fehlt.
,, 14 Äp (vg) Sing, zu Kl. 4 Abstrakta.
^ 15 p Infinitivpräfix.
^ in \ Rest von Lokativen.
n 18 ?
^ 19 e', «7, y. Sing, zu Kl. 12. Deminutiva.
Der Artikel (vokalischer Anlaut der Präfixe) fehlt dem Du.
Die Dialekte haben mehrfach a z. B. das Benga.
Im Vokativ nehmen sämtliche Klassen a vor dem Präfix an.
Das Pronomen vor dem Verbum hat hier zum Unterschied
von andern reineren Bantusprachen bei £^. 3. 4. 6 das nasale
Präfix des Substantivs, auch bei Kl. 9 kommt ni als Pronomen vor.
Die Formen der betreffenden Pronomina, soweit sie hier von
Interesse sind, lauten vor dem Verbum 1 a, 3 mu, 4 mt, 5 d«,
ß ma, 9 ^ (in manchen Verbindungen nt), 10 », 19 t.
Die Endungen der Nomina.
a ist häufig muna 1 „Kind".
C z. B. di'bi^ 5 „Klugheit* von bia „wissen*.
^ beim Adj. z. B. mbuk^ „stumm*.
t z. B. i'lqndi „Verführer* von hndo „verlocken*.
i = % häufig beim Nomen verbale. Z. B. ndoti 9 „Traum*,
ndaki 9 „Auftrag*.
Nach «, n, m fällt schliessendes i aus s. 33. Z. B. iaon „Schande*.
0 z. B. dj'Ongo pl. m-ongo 5 „der Speer*.
Q z, B, mu-aohgQ 3 „Berg*.
u z. B. yuhgu 19 „Stechfliege*.
So auch schweres w, z. B. ndjou „Elephant*.
1) Gegen Bleek. Vgl. meinen Anfsats „Die Sprach verhftltnisse in Kamemn**
unter 2. Zeitschr. fOr afrik. u. oceanisehe Spraclien. Jahrg. I, Heft 2, p. 189.
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— 105 —
b) Die Verbalspecies.
1) ha. a) ha s. unten 8, e.
b) aka fehlt.
c) eka = ea, z. B. nyaua ^zerreissen* tr., nyau^a intr.;
kwaaa „zertrümmern*, kwasea , beschädigt sein*; pumba „ver-
lieren*, pumbea „verloren gehen*.
e)£} S. unten 8, e. f.
2) ika kaus. fehlt.
3) ta* Viele Verba im Du. endigen auf la, was gleich
urspr. ta sein müsste; ich kann indessen ganz sichere Beispiele
nicht beibringen.
4) pa nicht nachgewiesen.
5) ya desgl.
6) Die Kausativendung ^a ist nur noch in Verschmelzung mit
andern Konsonanten zu erkennen. Sehr häufig ist die Endung ise
als Kausativendung, die wir nach B. 21, 6 auf eka + ya zurück-
führen. Z. B. siba „hinabgehen*, sibis^ „hinablassen*.
Dagegen bilden die Eelativa auf ea^ ^y^ = ela^ und die
Stämme auf la ihr Kausativ auf ßk, da durch Einfluss der Semi-
vokalis y das ursprüngliche l wieder eintreten muss, s. 29.
Z. B. tng§a „hineingehen*, ingeh „eintreten lassen*.
ing^a = B. ihgda^ tngele = B. ifigelya,
dimb^a „vergessen*, aimbQh „einen vergessen lassen*.
e^meye „sich anlehnen*, s^mck „anlehnen*.
So auch b^l^ „rufen* vom Stamm yil, von dem das P. mit
Hilfe von ya das Verbum väza bildet nach den Lautgesetzen des P.
b^ ist also = B. yilya.
7) Die Passivendung be ist offenbar aus der vollen Form ywa
verhärtet. Dass hier andere Lautgesetze eintreten als am Wort-
anfang, ist allgemeines Gesetz im Du., s. 40. Vgl. 29 ywa.
Z. B. dipa „schlagen*, dipab^ „geschlagen werden*.
8) la. a) la s. unten 8, e.
b) ala nicht nachgewiesen.
c) ela = ea, eye {^le)-
Z. B. kwala „sprechen*, kwal^ „für jem. sprechen*.
Die Einsilbigen haben ^g, z. B. poyQ „zu jemand kommen*
von po „kommen*. (Über die Entstehung von y aus l s. 40.)
Nach der Passivendung steht ^fe, s. 40. z. B. put^ „fangen*
pass. ptUabd^ „gefangen werden*.
ea + ya kaus. giebt efe s. oben unter 6).
d) Die Perfektendung ist schweres «*, bei Einsilbigen edi.
Z. B. da „essen* bildet dedi^
ho „fallen* bildet kwecb]
aber bgla „geben* bildet b^li (bvii s. 34).
Nach vorangehender Semivokalis w und nach den Nasalen
fallt t aus, die Semivokalis wird dann zu o.
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— 106 —
Z. B. langwa ^ sagen* Perf. lango,
&fi4 »sehen* Perf. ^.
dima ^ausgehen* (yom Feuer) Perf. dim.
Mit ^ (intr. u. rel.) zusammen lautet die Perfektendung ^dL
Z. B. bwa , zerbrechen* bw^a intr. Perf. bvc^.
bgla .geben*, bgl^ „dienen* (also rel.) Perf. bgl^L
e) öla vermute ich ebenso wie 8 a in den häufigen Formen
auf wa^ denen man zunächst nicht ansehen kann, ob sie aus ukay
oka^ üla oder ola entstanden sind. Doch scheint in Formen mit
inversiver Bedeutung das to auch geschwunden zu sein. Der Unter-
schied der Vokabeln beruht dann vielleicht nur im Ton.
Z. B. vmta „verbergen, verstecken*, vmta „aufdecken* ; vgL
aka „verschneiden*, s. 29 hwa.
f) öla in intensiver Bedeutung finde ich z. B. in Du. loa
bei Q'hga „errettet werden*, davon wird mit n^ ein Kausativum
gebildet nach 10) s. unten: ghgwane „erretten*.
9) ya = Äe in alab^ „antworten*.
10) ria = ng ist meist transitiv und berührt sich mit
der Relativendung in der Bedeutung ; in andern Formen ist es
intransitiv. Die beiden Endungen sind wahrscheinlich aus Ver-
kürzungen von 1 c und 8 c in ihrer Verbindung mit na entstanden.
Ausserdem tritt aber n^ noch als kausative Endung auf, wo ich
es auf na + "Qa s. 6) zurückführe.
Z. B. s^nga „hören*, sengane „auf einen hören, gehorchen*
(transitiv bez. relativ).
btca „töten*, bwane „tötlich, giftig sein* (intransitiv).
ala „gehen, sich entfernen*, alariQ „fortbringen* (kaus.).
Für die eigentliche Bedeutung von wg ohne Zusammensetzung
(halb-reciprok, halb-transitiv) vgl. z. B.:
ala „gehen*, alane „mit jem. gehen*.
bwa „töten*, bwan^ „mit etwas töten*.
dipa „schlagen*, dipane „mit etwas schlagen*.
Jedoch kommt ne auch als echte Reciprokform vor:
Z. B. baiUu ba ma-dipane „die Knaben schlagen sich gegen-
seitig*.
Christaller unterscheidet dieses dipan^ in p. 58 seiner Grammatik
von dem vorherigen durch den Ton; ich glaube, dass er das Richtige
meint, verstehe aber seine Darstellung nicht.
In dem Verbum „mischen* pviüanß findet sich die Endung
'isane, die wir auf B. tkana zurückführen, s. unten 40.
1 1) ama = am^ und me in stativer Bedeutung. Die Formen
sind meist intransitiv.
Z. B. kukß „zumachen*, ktJcame „zu sein".
pan§ „aufhängen*, panamQ „hangen*.
tohg^ „neigen*, tongom^ „schief stehen*.
ma mit anderer Bedeutung s. unten 15).
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_ 107 —
12) iiga = nga finde ich z. B. in anga »braten, rösten*, das
yermutlich ans aanga B. kcdaüga zusammengezogen ist, s. Anhang.
13) ta = ta nicht sicher nachgewiesen.
14) Reduplikationen kommen vor z. B. mu-l^lgma 3 »Gesandt-
Schaft* Ton Ipma »senden*.
15) Zur Veranschaulichung der Verbindung der Endungen
untereinander mögen folgende Beispiele dienen:
süa „erschrecken" bildet aisim^a = sisa + ma + ^ (intr.)
»erschrecken* intr., und
sisim^h = sisa + ma + ^ (rel.) + ya »erschrecken* tr.
c) Eonjugationsformen und andere grammatische
Elemente.
1) a vor dem Verbum ist nicht sicher nachzuweisen.
2) Das Perf. endigt auf i bez. edi, s. 38, b, 8 d.
3) Der Final endigt auf ^ z. B. ^efe hiao di toale »lasst uns
gehen* von toala = cUa »gehen*.
4) Das Passivum endigt auf be, s. 38, b, 7.
5) Die Endung ya ist im Du. nicht nachzuweisen, in den
Dialekten z. B. BeAga beherrscht sie als ka, k^y ho fast die ganze
Konjugation.
6) Das Du. kennt kein Objektspronomen vor dem Verbum.
In den Dialekten z. B. im Isubu ist dies jedoch erhalten. Das Du.
setzt einfach das Pronomen pers. absol. nach dem Verbum, um das
Objekt zu bezeichnen.
7) Pronomen personale (vor dem Verbum).
Sing. Plur.
1. Pers. na dt
2. Pers. Q Q
KL 1 a, 2 Äa, 3 twu, 4 -mi*, 5 cü«', 6 ma, 7 ^, 8 be^ 9 f,
10 «; 11 fehlt, 12 Iq, 13 fehlt, 14 bo, 15 g, 16. 17. 18. Es sind
Spuren des Lokativs g Kl. 17 vor dem Verbum vorhanden. Weiter
habe ich nichts gefunden. 19 f'.
Pronomen personale absolutum.
Sing. Plur.
1. Pers. mba »ich* biso »wir*
2. Pers. wa »du* minyo (binyoy »ihr*
8. Pers. mo »er* babo »sie*
Pronomen possessivum.
Sing. Plur.
1. Pers. am »mein* asu »unser*
2. Pers. ango (ongo) »dein* anyu »euer*
3. Pers. a^ »sein* abu »ihr*
Die obigen Formen gelten für Kl. 1. 10. 19. Die übrigen
Klassen müssen noch das entsprechende Präfix vorsetzen, z. B. Kl. 2
bam. Kl. 12 lam.
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— 108
8) Die Zahlwörter.
Kl. 9 pq.
1
-wo.
2
■bä.
3
-lalg.
4
■nei.
5
•tanu
Unveränderlich.
6
mufgba.
7
Samba,
8
lombi.
9
dtbua.
10
dorn s. Bern.
22
20
mwaba s. 2.
80
00
mwalalg s. 3
§bw^a.
39. Verbalstämme.
1) Die Verbalstämme des Du. beginnen sehr häufig vokalisch,
da der Anfangskonsonant zu * verflüchtigt ist, s. 2. 3. Nomina
der 9. Klasse, welche ursprünglich vokalischen Anlaut vermuten
lassen, finden sich auch hier, z. B. nyama „Fleisch, Tier*.
2) Da auch die Schlusskonsonanten vielfach verflüchtigt sind
und die Schlussvokale abfielen, hat das Du. eine grosse Anzahl
von einsilbigen Worten, die zwar sehr ursprünglich aussehen, aber
nur verstümmelte Reste voller Formen sind. Die Identifizierung
dieser Formen ist oft unmöglich.
Vgl. bd ^heiraten", bq „schnitzen* (femer ba Ckn. KL 2),
bö „fertig werden*, bö „einsinken*, bo „stinken* = B. vola,
da „essen* = B. lia^ dS „pflanzen* u. s. w.
3) Stämme mit schliessendem nasaliertem Konsonanten scheinen
häufig sich zu finden, doch weiss man bei A;, f, p nie sicher, ob sie
durch Vokalisierung oder Nasalierung entstanden sind, ja nicht
einmal, ob sie von Momentanen oder Spiranten abstammen.
4) Dasselbe gilt von den Stämmen mit anlautendem &, t^ p,
Beispiele zu 3. 4: bakame „nahe sein*, p^ta „übertreffen*,
tapa „anrühren*, kgla »gross, stark werden*, taka „leiden, in Not
sein*, p^^ „fächeln*.
40« Über die Töne hat Christaller bereits Mitteilungen ge-
macht und in seinem Wörterbuch sie vielfach bezeichnet. Es sind
die drei auch sonst im B. üblichen Töne. Um der Sache aber auf
den Grund zu kommen, bedarf es noch speziellerer Beobachtung.
Bei den vielen Synonymen des Duala ist eine Bezeichnung der Töne
in der Schrift unerlässlich.
Die Palatalisierung ist im Du. ihre eigenen Wege gegangen.
Wir haben gesehen, dass eine Anzahl von Konsonanten im Du.
nur durch die erhaltenen oder ausgefallenen Semivokales erhalten
st , während sie vor einfachem Vokal wegfielen. Daneben werden
aber eine ganze Anzahl von nasalierten und nichtnasalierten Kon-
sonanten im Du. palatalisiert und so entweder zu Mischlauten oder
zur Sibilans^), und da das Du. nur tonlose Sibilans kennt, ist im
1) Vgl. den Übergang von urspr. Z in ^ in 88, b. 8) c).
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— 109 —
letzteren Falle die etymologische Untersuchung oft hofl&iungslos.
Folgendes lässt sich z. B. aber feststellen. In ndjo , Panther* für
irigwe wird das ng vielleicht durch das nach w folgende e be-
einflusst zu ndj^ und w wird vokalisch o. sanga 1) ,die Zähne
ausfeilen", 2) ^beisteuern*, bildet in beiden Bedeutungen ein Nomen
nach Kl. 9 ndjangi ,die Beisteuer*, „das Ausfeilen der Zähne*.
Das 8 in sanga ist also vermutlich aus einer urspr. Spirans ent-
standen. Vgl. femer ndjako »der Bettel* mit akwa , betteln*.
Vielleicht wäre es richtiger für die Verbindung ni + y im Du.
ndj anzunehmen, vgl. Her. 40 als Nebenform neben ng,
ma-selu „Bart* geht auf B. -klü zurück. Das erste l ist
aus unbekannten Gründen palatalisiert und zur Sibilans geworden,
vgl. Her. 40.
sangg „Vater* und nyangg „Mutter* sind beide mit einem
Suffix ngg von den Stämmen sa und nya gebildet. Das geht
z. B. daraus hervor, daßs „dein Vater* songo heisst, also von sa
gebildet ist, nicht von sango^ „deine Mutter* heisst nyongo; sa ist
aber im P. als ra = ta bekannt und s ist also im Du. vokalhaltiges
t In der Endung isana 38 b, 10 geht 8 auf k zurück.
Gerade das Du. mit seinen abgeschliffenen Wortformen bietet
daher der Sprachvergleichung die grössten Schwierigkeiten, und was
sich nicht aus den benachbarten Sprachen erklären lässt, muss meist
unerklärt bleiben. Übrigens sind die Vokale des Du. auch nicht immer
mit dem B. in Übereinstimmung. Die Unterscheidung der leichten
von den schweren Vokalen ist oft unmöglich. So scheint z. B. nyati
„Büffel* identisch zu sein mit B. -nyati „Büffel*, ti muss im Du.
nach der Lautverschiebung aber l^ heissen. Ist % hier schwerer
Vokal ? Oder gelten andere Lautverschiebungsgesetze für die Laute
vor dem Ton und nach dem Ton? Die Beobachtungen in 25
würden dafür sprechen. Oder ist das Wort hier Fremdwort?
Jedenfalls geht aus allem hervor, dass keine der behandelten
Sprachen sich in so verwirrender Weise von den Grundformen ent-
fernt hat, wie das Du. Man kann sich des Eindrucks nicht er-
wehren, dass hier schon eine dem Bantu fremde Luft weht.
Die weitere Forschung wird auf die Sprachen von Bataüga,
die dem BeAga sehr nahe stehen, sowie auf das Isubu, das auch
von den Bakwili gesprochen wird, besonders einzugehen haben.
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Vni. KOnde (abgekürzt Ko).
Das Konde ist die Sprache der Aya-nyakyusa oder Ava-Ngonde,
von dem Volke selber Jki-Yundug^l^ genannt. Sie wird am Nord-
ende des Nyassa gesprochen und ist durch die Bemühungen der
evangelischen Missionen der schottischen Freikirche, der Berliner (I)
und HeiTnhuter Mission zur Schriftsprache erhoben.
Quellen. Mündliche und schriftliche Mitteilungen des
Missionars Richard von der Brüdergemeine (Hermhut), sowie der
Missionare Nauhaus und Schumann der Berliner (I) evangelischen
Missionsgesellschaft. Vgl. femer den von Schumann verfassten
„Grundriss einer Grammatik der Kondesprache" (Mitteilungen des
Seminars für orientalische Sprachen. Berlin 1899. III. Abth.).
In dem „Grundriss* ist mehr die moderne Aussprache der Ebene,
im Folgenden mehr die altertümliche Aussprache der Berge berück-
sichtigt. Daher die verschiedene Auffassung vieler Vokde.
Orthographie.
Die von mir befolgte Orthographie ist für die Praxis in
folgender Weise umgestaltet bez. vereinfacht.
Phonetisch.
Ich
l
ph
s
'th
u
o
V
Vereinfacht.
i
h
l
P
s
i
Die Laute des B. sind mit fetter Schrift gedmcki Die
Ziffern der Paragraphen korrespondieren mit denen in der »An-
leitung" p. 17 ff.
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— 111 —
Feststellung der Gnindkonsonanten.
2. Die Momentanen.
Tca Präf. Kl. 13 ka und aka\ eka, ^ka sind intransitive
Endungen am Yerbum.
ta «drei** heisst thathu,
pa „geben* pha, »bei" Kl. 16 pha, Verbalendung 4 pka.
Also lauten die urspr. Momentanen hier k, th^ ph,
8. Die Spiranten.
ya Verbal endung Nr. 5 ga, Java , teilen", anfka „an der
Sonne trocknen*, ^la „ausbreiten".
la Die Verbalendung 8 : ala intr.; ^Za, fla rel.; ula trans. invers.
va Präf. Kl. 2 va, ava.
Die urspr. Spiranten sind hier geworden j (g^ '), l, v, v wird
ziemlich schwach frikativ, fast ganz explosiv gesprochen, l klingt
dem r sehr ähnlich und ist also etwas stärker frikativ als im P.
4« Die Nasale.
nct = na; „mit, und* na-, Verbalendung 10 na,
ma = ma Nom. Präf. Kl. 6 wia, ama; Verbalendung 11 ama.
5« Beispiele.
Ichama „melken*, khana „sich weigern, leugnen*, thapha
„herausschöpfen*, phalu „schaben*, java „teilen", vala „zählen".
Man beachte, dass in den ersten beiden Beispielen nicht fc,
sondern kh auftritt. Die Sprache hat durchweg in der Silbe, die
den Hauptton hat (Stammsilbe), statt k ein kh. Für die praktische
Orthographie konnte diese Regel unbeachtet bleiben, sie ist aber
hier von Wichtigkeit.
Feststellung der Vokale.
6. —
7. « = a z. B. Ä:a, a&a Präf. Kl. 13, Kl. 2 va, Kl. 16 pha.
Die regelmässigen Verba enden auf a. „drei* thathu,
i = f z, B. Kl. 4 7w/, fm}\ Kl. 5 7/, ///; Kl. 7 kj, fki^ lima
„beackern*, IpAi „weinen*.
In den einsilbigen Stämmen und auch sonst als Endvokal
i = t, z. B. li „sein* (Verb.), vivi „böse*.
1^ = u Kl. 1. 3 mu, umu; Kl. 11 lu, uhi: Kl. 12 thu, uthu:
Kl. 14 vu, uvu: Kl. 15 ku, uku\ Kl. 18 mu.
luma „beissen", khida „gross werden*, thuma „senden*.
Als Endvokal w, z. B. thathu „drei".
Der Grundvokal a ist erhalten, i ist zu } (t), tl zu. u (u)
geworden.
Bem. / und ^ schwanken zwischen ^ und t bez. q und u.
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— 112 —
Die Frauen sprechen z. B. mehr nach e und (>, die Männer mehr
nach % und u hin. Aus diesem Grunde hat sich noch nicht immer
sicher die Aussprache feststellen lassen.
8« Die Mischvokale g und o,
e z. B. mda ^ gehen", phela ,ans Ende kommen*.
O z. B. in londa ,, suchen*, khosomola „husten*.
9. Die Mischvokale e und o kommen in Zusammen-
ziehungen vor z. B. ngmundu ,und ein Mann* statt na ^mmdu]
nekjthjU „und ein Hut* statt na fkfthili.
10« Die schweren Vokale.
1) i. Präf. Kl. 8 ff, fß; Kl. 10, vor dem Nomen ist die
Vorsilbe sf abgefallen, sie steht aber vor dem Veflbum; Kl. 19 fehlt
a§ima „borgen*, fina „tanzen*.
Die Verbalsubstantiva endigen auf i z. B. rpJchanii 1 „der
Melker* von khama „melken*.
Das Präf. verb. lautet i z. B. i -londa „sich suchen* von
Ignda „suchen*.
Dem i entspricht also t; in den Nominalpräfixen, da sie viel
gebraucht werden und vor dem Ton stehen, i,
2) H. Vgl. die Adjektiva khafu »fest*, khanyofu „dumm*
und ama-futha 6 „Fett*.
Dem a entspricht also u,
Feststellung der nasalierten Konsonanten.
II.—
12. Nasal + Konsonant.
Die urspr. Momentanen.
nunga „stinken* also urspr. rik = ng. Weiteres lässt sich
bisher nicht ermitteln.
Die urspr. Spiranten.
unganga 1 „Medizinmann* also ng = iig
enaa „gehen* ^ nd = nd
vumba „bilden* „ mb = mb^
13. Nasal + i + Konsonant, a) Bei Kl. 9.
Urspr. Momentanen ürspr. Spiranten
nk fhguku „Huhn*. ng f^guluv^ „Schwein*.
nt fnfkko „Topf* von thcka nd ?
„schöpfen".
mp fmbepho „Wind*. mb jmbeju „Same*.
b) Beim Verbum : ni „ich* tritt unmittelbar vor das Perfektum.
So ergiebt sich:
iik ngamil^ von khama „melken*.
nt ndumile von thuma „senden*.
mp mbgmie von pkona „gesund werden*.
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— 113 —
ng ngwäc Ton gwa n&lW.
ncfjayilß von Java .teilen*.
nangel^ von anaala ^ich wohl befinden*.
n^ndil^ von ^naa , gehen*.
nothüe von oiha ^sich wärmen*.
nd ndondilß von londa »suchen*.
nib mbw&n^ von vana »sehen.
Auch wo wj als Objekt unmittelbar vor das Verbum tritt,
ergeben sich ähnliche Formen. Z. B.:
aa ndtpna »er schickte mich* von thuma,
aa naonda »er suchte mich* von hnaa.
Darnach lautet also ni in Verbindung
mit kh ^= ng mit urspr. y =z ng {ndf, n,
^ th = nd letzteres unter gänzlichem
^ ph = mb Ausfall des Anfangskonso-
,7 = nd nanten des Stammes und
^ V = mb des t von ni).
Die Unterschiede zwischen den nasalierten Momentanen und
Spiranten sind hier also fast ganz geschwunden.
14 a) Bei der Verbindung von Adjektiven mit
Kl. 9 und 10 ergeben sich dieselben Laute. Z. B.:
iik jngulumba »gross* Kl. 9 von khtdumba,
nt fndühu »schwarz* » » thühu.
mp fmbimba »kurz* » » phimba,
h) Kl. 10 ist auch Pluralis zu KL 11. Dabei werden die-
selben Gesetze beobachtet Z. B. :
nt ulu-thefu »Matte* pL fndefu.
mp ulu-phemb^ »Hom* pl. fmbcmb^*
% ^^-9QJ^ »Strick* pl. pigoj^.
mu'^lo »Netz* pl. fny^.
nd mu-lefa »Barthaar* pl. fndefiL
mb i^if'Vafu »Rippe* pL fmbafu.
Bem. fnyeh hält das y fest, während y in 13 b ausfiel.
c) Die Deminutiva vom Nomen Kl, 9 folgen denselben
Gresetzen.
mp aka-ph^n^ »kleine Ziege* von jmb^Q »Ziege*.
ng aka-joka »kleine Schlange* von vndjoka »Schlange*.
nd aka-lgla eine Baumart von jndola,
aka-lama »kleine Färse* von fndama »Färse*.
nib aka-ywa »Hündchen* von fmbwa »Hund*.
d) Dieselben Gesetze werden befolgt, wenn der Anüangs-
konsonant nach andern Präfixen nasaliert wird. Z; B. i/mu-ndu
»Mensch* B. umu-ntu.
Abhandl. d. DMO. XI. 2. 8
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— 114 —
e) Also lauten die nasalierten Formen (vgl. Nr. 12)
der urspr. Momentanen: wgf, fw?, mb
der urspr. Spiranten: ng^ nd^ mb.
Für ng konunen durch Erweichung und Verflüchtigung des g
die Nebenformen ndj^ ny^ n vor, aber nur bei ^'-haltigem NasaL
Eine Ausnahme bilden die Formen, in denen m »ich* vor ein
Objektspronomen tritt In diesem Falle fSXÜi zwar auch das i aus
und n wird je nach dem Charakter des folgenden Lautes zu n, m
oder bleibt w, auch werden die Spiranten explosiv, aber die Momen-
tanen bleiben unverändert.
Z. B. ndifmtl^ »ich habe geschickt* von th^ma , senden*,
aber nthuganüe «ich habe sie geliebt* (z. B. die kleinen Hunde,
uthu'vwa 12).
ngamtl^ «ich habe gemolken* von Jehama,
aber rikctganile «ich habe ihn (aka-vwa) geliebt*.
mbaltl^ «ich habe geschabt* von phala^
aber mphaganü^ «ich habe die Stelle (16) geliebt*.
Dagegen regelmässig mbaganüe «ich habe sie (Kl. 2) geliebt*,
^ndjganÜQ «ich habe es (KL 5) geliebt*.
Die Ursache dieser Erscheinung liegt jedenfalls darin, dass das
Subjektspronomen sich mit dem Objektspronomen nicht eng verbindet,
da beide dem Sinne nach nicht unmittelbar zusammengehören.
15. m + u + Konsonant.
Die Nomina in Kl. 1 und 3 werfen oft den Vokal des Präfixes
aus. Dabei entstehen folgende Lautveränderungen.
m/uk iihkhami 1 «Melker* pl. ava-khami,
rmit unthu 3 «Kopf* pl. fmf-thu,
m/up ^mphosi 1 „Schmied* pL ava-pho^.
tn/uy unganga 1 «Arzt*.
ifncb'ave 3 «Schwämmchen*.
mtU ^naume 1 «Ehemann* pl. ava-lum^.
nm/W^ umbombi 1 «Arbeiter* von vomba.
Mit mw statt rw^ z. B. ipnw-aTW, 1 «Kind*.
Dieselben Gesetze werden befolgt, wenn wi^ »ihn* oder «ihm*
als Objekt unmittelbar vor das Verbum tritt. Z. B.:
tn/uk a rikhomüe «er hat ihn geschlagen* von khoma.
mut aa nihuma «er schickt ihn* von thuma,
m/up ni wpn^U (besser nu mph^U s. 34) «ich habe ihm gegeben*
von pha,
m/uy a nganile ,er hat ihn lieb* von gana „lieben*.
a mwagil§ „er hat ihn angetroffen* von aga.
mtil na ndonda «er suchte ihn* von Iqnda.
m/U/V a wbw&ne „er hat ihn gesehen* von vqna.
Demselben Gesetz folgt die Vorsilbe mtf Kl. 18.
Z. B. ndj nku londa (für ndf m^ ku londa) „ich bin im
Suchen* vgl. ndf pha ku Imda von pha Kl. 16.
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— 115 —
Ebenso ist es beim Adjektivnm nach Kl. 1 und 3. Z. B.:
muJc uhkhidifmba «gross*' von kJiulumba,
m/ut unthühu «schwarz* von tkithu.
m/up ifmphimba «kurz* von phimba,
TTVuy ummmi «geizig* von imi.
mtU ifnd&na «dumm* Ton -l^ma.
m/UV ^mbivi «schlecht* von -vivi.
Also lauten die u-haltigen nasalierten Laute:
die Momentanen: nkh^ nih, mph
die Spiranten: ng (mw), nd, mb.
Während also die t- haltigen nasalierten Momentanen mit den
t-haltigen nasalierten urspr. Spiranten (bis auf die Schwankung bei
ng) gleichlauten, bleiben die u-haltigen nasalierten Momentanen
tonlos.
16« Die mit nasalierten Konsionanten beginnenden Ye r hal-
st am me sind schwer festzustellen.
Nach Analogie von Nr. 12 müssten sie mit ng^ ndy mb be-
ginnen, oder nach abgefallenem Nasal mit g, d, b. Es kommt aber
nur g vor, während d und b ohne vorhergehenden Nasal der
Sprache jfremd sind. Doch steht ja nach 3 g auch schon für ein-
fache Spirans y.
ihima «hüten* = dlma in den benachbarten Sprachen, hhvlvma
«donnern* =» nguluma Suah. lassen vielleicht darauf schliessen, dass
dies th und kh ursprünglich nasaliert war, doch ist dies alles nur
Vermutung.
Am Schluss des Yerbalstammes kommen nasalierte Momentanen
vereinzelt, nasalierte Spiranten häufig vor, s. Nr. 12.
17« Soweit ich das Eonde kenne, ist es sehr rein, und des-
halb werden die Lautgesetze mit grosser Strenge durchgeführt.
Soviel wir wissen sind die Konde seit lange in ihren Wohnsitzen
und haben sich der Fremdherrschaft zu erwehren gewusst. In der
Behandlung der Vokale stimmt das Ko. mit dem Sotho, in der
Behandlung der Nasale vielfach mit dem Herero, und in der Be-
handlung der Sibilanten vielfach mit dem Yao und dem Duala
überein, während die Bildsamkeit der Laute, besonders die Ver-
änderungen der Konsonanten vor den schweren Vokalen ans Suaheli
erinnern.
Feststellung der Mischlaute.
18. f : «fünf* -Aano, «kauen* thafwna.
Also konmit für t' ^ ^nd th vor.
19. Je: hha^omola «husten*; ^ag^la «trennen* s. B. ^ytda;
pha-^ «unten* s. B. pa-ki; s^ka «lachen* s. B. k^ka; il}'§Qst 5
«Thräne* s B. li-koli-, fi^a «verbergen* s. B. pika.
Also ist B. ^ = Ko. ?.
^ begegnet uns später als vokalhaltige Momentane wieder.
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-r 116 —
2(K Das unter 18 angeführte th unterscheidet sich lautlich
nicht von dem gewöhnlichen th des Konde, es wird also auch, hei
der Nasalierung ebenso behandelt.
Also sind nur die Gesetze für die Nasalierung von h und ^
festzustellen.
osa »alle* = B. onka\ j-^oni 9 »Schande* = B. inkonL
Tritt ni ,ich* vor k und ^ beim Perfektum, so bleibt h und
^ unverändert und nt Mit aus.
Z. B. hovwikQ »ich bin locker geworden* von hmoka,
^mü^ »ich habe gebeten* von suma.
Also ist n + ^ und m + ^ = ^, ni + A = ä.
Dagegen werden die Nasale vor ^ und h erhalten, wenn ein
u darin steckt.
Z. B. a nhombilc »er hat ihn belohnt* von homba,
a nsajü^ ,er hat ihn gesegnet* von saja.
unkeji 1 »Dieb* von heja »stehlen*.
Also ist mu 4- Ä = »«A , mu -^ s = n^.
Bern. Nur das einsilbige nstoj 9 »Fisch* behält das n,
wenn es ohne Artikel (vokalischen Anlaut) steht.
21« Den tönenden Mischlauten ent^richt die Palatalis
j, nasaliert nc^, und die Sibilans s, die von der in 20 behandelten
Sibüans sich nicht unterscheidet.
Meistens sind die Laute nasaliert, fi + ^ wird dabei wie oben ro f.
Z. B. t^ »kommen* B. yinga; jsofu 9 »Elephant* B. thgo/ü;
fndjdla 9 »Hunger*; pha-ndja »draussen*.
Beispiele für j habe ich nicht gefunden, doch siehe 3 und 13,
wonach ndj auf y zurückweist.
Einflus8 der Vokale auf die Komonanten.
22« Die Grund vokale i und U.
M = hi, Präf. Kl. 7 pcj, ky, fndit^' 9 »Biene*.
Jeu = kif bez. khu s. 5. Kl. 15 ku, kkyla «gross werden*.
ti = thi s. 7. thi »sagen*, -Ichathi »mitten*.
tu = thu {thu 7); KL 12 uth^, th^; th^ma »senden*;
thatku »drei*.
pi = phL z. B. phinda »falten*.
pu = phu^ z, B. phula »dreschen*.
Die Momentanen bleiben also vor urspr. i und u unverändert.
yi = fj gy^ idw'fmbg 11 »Gresang*; Präf. Kl. 4 vor dem
Verbum gf
yu = Vi d^'j V^^ »trocken werden*; Präf Kl. 3 vor dem
Verbum g}^,
li = Z/, Präf. Kl. 5 Zj, ^/, aber auch }} unter Ausfidl des l,
Ifla »weinen*, Ijnda »warten*.
lu = Zu, Präf. Kl. 11 ylff; l^ma »beissen, schmerzen*.
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— 117 -^
vi = vij z. B. vivi »böse* (Verdoppelung von m) s. 7, und
vf z. B. yjTa »kochen*.
VU = VM, z. B. vumba «bilden*. Präf. Kl. 14 wrie, vu.
Auch bei den Spiranten finden sich keine Schwankungen, ausser
bei y, die jedoch schon vor a beobachtet sind, s. 3. Doch ist der
Ausfall von 7, den wir hier gelegentlich beobachten, etwas Neues.
23. Die alten Misch laute zeigen ebenfalls, soweit ich
sehe, keine Veränderungen vor i und u,
Z. B. pha-fi »unten* B. pa-ki.
24. Vor den Mischvokalen e, ^, Q-, i> habe ich weder
Veränderungen der Momentanen noch der Spiranten gefanden. Z. B.:
y londag^ »suche doch*, a lonckge »er möge doch suqhen*,
^nda »gehen*, ong^la »vermehren*, qtha »sich wärmen*.
l 'l^ma »dumm*, hnda »suchen, wünschen*, ulu-l^fu 11
,, Barthaar*.
V vgna »sehen*.
Je s^ka »lachen*.
Beispiele mit ^ und (>: hh^nda »vorbeigehen*, khqinana »zu-
sammenkommen*, vglgfa »bestäubt*.
25. Die Konsonanten vor schweren Vokalen.
Tdi = §i z, B. fki'sipha 7 »Rückensehne* B. -k^pa; fly-o^ 5
„Bauch* B. -yoH', ama-the^ 6 »Gespei* von ih^lca »sich übergeben*.
fcÄ = ^ z. B. amafutka 6 »Fett*, pcf-fupka 7 »Knochen*,
thafuna »kauen*, khafa »fest* von khaka »fest werden*.
ti = st z. B. uvu-^'ku 14 »Nacht* B. -Hku,
tu =:^ fu z, B. pmda »lehren, züchtigen*.
jpi = /5 z. B. fi^ »verbergen*, fika »ankommen*.
pH wahrscheinlich nach Analogie fu. Beispiele fehlen.
yi = ^1 und unter Ausfall des y auch ü Z. B. am-^ 6
»Wasser* B. ama-yiyi, vgl. oben 9; undosi 1 »Zauberer* von
ioga »zaubern*.
Präf. Refl. t z. B. i-gana »sich lieben*; l-ino pl. m-ino »Zahn*;
l'tso pl. ma-^ »Auge* (unter Ausfall des i im PI.).
y^ = ^ z. B. i'^ofu 9 »Elephant*.
li == si bez. «/, Präf. Kl.' 10 vor dem Verbum ^j\ ava-tha^ 2
„die Ersten* von thala; undongosi 1 »Anführer* von longda,
m =z fu z, B. pid^fu »der Bart" B. ind^lü; fuvpca »ein-
tauchen* B. lüva\ vqju »faul* von vola »faul sein*.
Ifi = /? (Z*^*), Präf. Kl. 8 //jf, /"/; /5na »tanzen*, /n^^ 9
»Klopfer* von khifva »klopfen, spielen* (ein Instrument).
1^ =z fu z. B. fuma »ausgehen*; khi'fu »mutig* von khtva
»mutig sein*.
Also lauten vor i sämtliche Konsonanten Sj nur die Labialen
ph und y werden stets zu /*, und y fällt auch hier oft; aus wie
vor den leichten Vokalen. Vor H werden sämtliche Konsonanten
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— 118 —
zu f. Ein Unterschied zwischen den von tönenden und den von
tonlosen Konsonanten abstammenden vokalhaltigen Lauten ist nicht
festzustellen. Das Eo. kennt nur die tonlosen vokalhaltigen Frika-
tiven ^ und /*.
26« Nasalierte Konsonanten vor schweren Vokalen.
Z. B. ndA ^mphosi 1 , Schmied* von phgnda , schmieden,
schlagen ''.
nd/A gafa »mager* von ganda , abmagern*.
mbi ^rnbofi 1 , Arbeiter* von vQmba »arbeiten*.
Die nasalierten Konsonanten verändern sich also vor schweren
Vokalen ebenso wie die einfachen, und der Nasal fällt vor der
entstehenden Frikativa aus. S. den folgenden Paragraphen.
27« Die Nasalierung von s und f (vgl. 20 und 21) geschieht
in der Weise, dass ^ und f unverändert bleiben und der Nasal
abföUt, s. 26.
Substantiva Kl. 9:
ngü ifav^ 9 »Nilpferd*.
mbü ifiäa 9 »Regen*.
Adjektiva Kl. 9:
yfufa »reif* Kl. 9 von -fufu.
i'^Qve »verloren* Kl. 9 von ^ov^.
Beim Verbum mit ni »ich* und »mich*.
ä fwikile »er hat mich gekleidet* (a ist gedehnt, um
den Ausfall des folgenden Nasals anzudeuten).
fvmile »ich bin herausgegangen* von fuma,
^mtle »ich habe gebeten* von ^uma.
Bei Kl. 11:
Z. B. ^if-sambo pl. j-^ambo 10 »Draht*.
ulif'fupha pl. f'fupha 10 »Knochen*.
Ebenso bei Kl. 13 aka-fvla »kleiner Regen* neben j-fula 9
»Regen*.
Mit u-haltigem Nasal ergeben sich folgende Formen:
Substantiva :
iffn-fu^a 1 »Brautwerber*.
^m-fwandüo 3 »Asche*.
^n'^nga 1 »Mädchen*.
Adjektiva :
ifm-fuy^fu »rot* KL 1 von -fuv^fu,
iju-suk^ »gewaschen* (Zeug) Kl. 3.
Mit my »ibn* vor dem Verbum:
nu-m-fandile »ich habe ihn gestraft* 34.
nu-n-^ajüe »ich habe ihn gesegnet*.
Die u-haltigen Nasale lauten also: vor f: m,
vor ^: n.
28« Die Verbalstämme, welche im P. mit nasaliertem, vokal -
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— 119 —
haltigem Konsonanten beginnen, unterscheiden sich nicht yon
Formen ohne Nasalierung.
Tu B. ^ima »erlöschen* P. tima; fugama ,knieen* P. khunama.
29» Die Konsonanten yor Halbvokalen.
Jcya = khya z. B. Gen. Kl. 7 khya; khya »tagen*.
hQu = ^a z. B. beim Kausativum: g^lifka «gerade sein*^,
gylff^a »gerade machen*; Ifmbijka »wach werden*, Ijmb^^a
»wecken*; ^ka »herausgehen*, ^Q^a kaus.
hwa = khwa^ Gen. Kl. 15 khwa.
htba = fwa z. B. fuoa »sterben*.
tya wahrscheinlich ihya vgl. ihy^l^rnuka »herabgleiten* s. 40.
tQa = §ya z. B. syala »zurückbleiben*.
fyvAha »schwingen* bildet kaus. ^yu^a.
twa = z. B. Gen. Kl. 12 iJma.
thwaia »bringen*, vor folgendem tf verschwindet die Semi-
vokalis, tk^a (statt thu^lä) »Lasten absetzen*.
tiba»
pya = phya z. B. -pKya »neu*, phya »brennen*.
pQa = fya z. B. tkupha »dick sein*" kaus. thufya »sich
rühmen* ; ph^pha »warm werden* kaus. phufya.
pwa = phwa z. B. phupha »rauben* Pass. phuphwa »ge-
raubt werden*.
p(ba = fwa z. B. fwana »gleichen*.
Yytl = ja und gya^ z. B. ja »sein* (sonst in der Bedeutung
»gehen* im B.); Gen. Kl. 4 gya.
Y^a = ^a z. B. vuja »zurückkehren* vif^a kaus.; gga
»waschen* o^a kaus.
Ywa = gwa z. B. gwa »fallen* ; ebenso in der Passivendung
igwa-, Gen. KL 3 gwcL
lya = lya, Qen. Kl. 5 lya; lya »essen*.
IQa = 9ya z. B. aiigala »sich wohl befinden* kaus. anga^a;
Ifla »weinen* kaus. Ifsya; vota »verfaulen* kaus. vo^a; ^a Gen. Kl. 10.
Iwa = hoa^ Gen. KL 11 lwa\ ^k^-lwa »fechten*.
'^a = vya z. B. vycia »pflanzen, säen*.
^a = fya z. B. ^ova »verlieren*, ^qfya kaus.; phy.va »sich
gewöhnen*, phufya kaus.; umfy^le 1 »Säugling*, ^v^-fyel^ 14
,2^it nach der Geburt, Kind* von B. mala »erzeugen, gebären*.
i;wa = vioa^ Gen. Kl. 14 vwa.
piba = fioa z. B. fwala »Kleider anziehen*.
Also verändern die einfachen Semivokales die Grundlaute nicht.
Die schwere Semivokalis ^ verwandelt die Labialen ph und y in
f^ alle andern in ^. Die Semivokalis ib verwandelt sämtliche
Laute in f. Die Semivokales bleiben stets, auch nach dem ver-
änderten Laut, erhalten.
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— 120 —
30. Von Verändei-angen der Mischlaute durch Bernivokales
habe ich nichts feststellen können.
31. Veränderungen nasalierter Laute durch schwere
Sernivokales sind häufig und folgen den bisher aofgeötellten
Regehl, s* 26.
Z. B. rikya nunga «stinken'' kaus. nu§ya «schnüffeln*.
ndya enda «gehen**, e^a «gehen machen*'.
ngf/U johga «weglaufen**, jo^a kaus.
mbi^a fimba «ärgerlich werden*, fifya «reizen*.
32. Die durch Semivokales entstandenen neuen Laute s und f
.stimmen überein mit den in 25 gefundenen. Die Nasalierüng gebt
also nach den in 27 gefundenen Eegeln, vgl. 31. Die übrigen
Laute werden nach den Regeln 12 — 15 nasaliert.
Z. B. nkib f volle «ich bin gestorben* von ftoa.
W^ ^^h »ich bin übrig geblieben* von ^cda.
Femer regelmässig nach 18:
nktv fhgwale 9 «Rebhuhn*.
ngta jhgwma 9 «Krokodil*.
nibw fmbwa 9 «Hund*.
33« Die Nasale m und n bleiben meist unverändert
Z. B. vor l; f-^gni 9 «Schande*. Der Lokativ auf tu fehlt
vor y: undumyana 1 «Jüngling*, Deminutiv von un-
dume 1 «Ehemann*,
vor y: ^ma «verziehen* kaus. samycu
fwana «gleich sein* kaus. fumnya.
Bern, ny = n nach S. 3.
n mit unklarer Abstammung findet sich auch vor Vokalen
z. B. piomhQ 9 «Rind*.
Die Nasalierung von n und m ist n und m,
Z. B. nwile «ich habe getrunken* von nwa.
mwile «ich habe rsisiert* von mwa.
f-mmu «gut* Kl, 9 von -nutm.
Bei den u-haltigen Formen ist jedoch der Nasal des Präfixes
erhalten, s. 15.
Z. B. um-mwi 1 «Barbier* von mwa «rasieren*.
a mmwüe «er hat ihn rasiert*.
Vgl. ijnmigana 1 «der Jüngere (von Brüdern)*.
uhnoma 3 «Bienenkorb*.
34. Von Konsonantenassimilation finden sich eine
Anzahl Beispiele bei den Perfektbildungen, s. 88, c, 2.
Vgl auch fifa «verbergen* neben fisa.
Die Vokalassimilation verlangt auch hier in gewissen
Endungen nach a, i, u ein i und u bez. ^; nach f und u ein f
und ^ ; nach ^ und o ein g bez. q. S. 38 b, 8 c, e, £.
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— 121 —
Der Artikel (vokalische Anlaut) der Nominalpr&fixe ist der
Yokalassimilation unterworfen, s. 38 a.
Das i des ni »ich* wird, wenn mu „ilin, ihm* folgt, meist
zu nw.
Z. B. nu mpheU »^cli habe ihm gegeben* statt ni mph^,
nu mwagile ^ch habe ihn gefunden* statt ni mwagile.
nu mfundih ,ich habe ihn gestraft".
nu nfoj'ile »ich habe ihn gesegnet*.
Die Transposition der Vokale ist für das Perfektum charakte-
ristisch s. 38, c, 2.
Yokalassimilation scheint auch yorzuliegen in den Stämmen
mit ähnlicher Bedeutung kh^&uia, khohondoj khuhxmda 38, b, 12.
85« Vokale nach der Abstammung.
1) Den Grundvokalen entsprechen: a, j (i), y (w).
2) Dem Mischlaut e entspricht ß, auch assimiliert su «* s. 34.
, » 0 » 0, auch assimiliert zu u, s. 34?
1» yi 9 n 9-
3) Den schweren Vokalen entspricht i (|), u.
Schema : a
(»> e Q (u)
^ 9
(*) ^' f <j) u ^ (u)
S6« Nach dem Klange sind:
1) Reine Vokale: a, i', i».
2) Trübe Vokale: f, ?, f, g, (>, ^
Schema: a
tf g
37. Konsonanten nach der Abstammung.
1) Gmndlaute.
ürspr. Momentane Urspr. Spiranten Nasale
kh, k a, J/ n
th n n
ph V m
♦) Bem. Zuweilen verflüchtigt sich J zu ' s. 22 li.
2) Den alten Mischlauten entsprechen:
Den tonlosen: ^, h {th)
Den tönenden: § (wahrscheinlich auch j).
3) Semivokales y, u?.
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— 122 —
4) Nasale Yerbindnngen der Orundlaute.
Ans Momentanen. Aus Spiranten,
einfiach ng ng
? vid
? mb
«-haltig ng ng, ndj\ n (ny)
nd nd
mb mb
u-haltig nkh ng (mw)
nth nd
mph mb
5) Ans den Orundlanten entstehen durch Einfluss der schweren
Vokale und schweren Semiyokales ^ und f,
6) Bei einfacher und t- haltiger Nasalierung bleiben ^ und f
unverändert, bei u- haltiger Nasalierung ergeben sie n^ und mf.
7) Nasale Verbindungen der Mischlaute:
Urspr. tonlos ürspr. tönend
einfach ? ^ ^
t-haltig A, ^ lu^; ^
u-haltig nA, 91^ ? ?
8) Aus den Nasalen entstehen keine neuen Laute, doch ist
ny = n; die Entstehung von n Tor Vokalen ist noch nicht erklfirt ;
hn, nn und mm sind u- haltige Nasale.
9) Andere Laute als die aufgeführten kommen nicht vor.
(Siehe. Tabelle.)
38« a) Die Nominalklassen.
Klasse 1 ^m^, m^ {umw-, ^n-, ^n-, jm-) Sing, zu Kl. 2. ^l fr^^^y.^^
, 2 ava, va Plur. zu KL L / ^^'^'^^^
,, 3 ^w^ mif (ifmw', yn-, ^«-, ^m-) Sing, zu Kl. 4.
, 4 fmfj mf Plur. zu KL 3 und 14.
1» 5 flf (ff), If Sing, zu Kl. 6.
„ 6 aiTta, ma Plur. zu Kl. 5. Auch Flüssigkeiten.
, 7 ffcf, kf Sing, zu KL 8.
» 8 ifh ß Pliir- zu Kl. 7.
« ^ F*y (f'*'7 F*'> f*'**» f") Sing, zu Kl. 10. Tiere.
, 10 fhy (in-, fn-, pi-, f-) Plur. zu KL 9 und 11.
„ 11 j«Zw, 7^ Sing, zu KL 10.
„ 12 uthif, thif Plur. zu Kl. 13.
„ 13 oÄkz, ka Sing, zu KL 12. Deminutiva.
„ 14 uvif, v^ Sing, zu Kl. 4 (auch zu andern Klassen).
, 15 uku, kif Lifinitiv.
„ 16 pha ^
, 17 Ä;^ \ Lokative.
» 18 m^ J
19 fehlt.
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— 123 —
Die Konsonanten des Eo. gmppieren sich also folgendermassen,
ohne Eücksicht auf die Abstammung.
Ezplosiyae oder Momentanen
1
Frieativae oder Spiranten
1
1
Portes oder Tonlose
Lenes odn
TSnende
Portes oder
Tonlose
Lenes oder
Tönende
Eini
rein
lach
nasal
Aspiriert
rein nasal
rein nual
rein
nasal
rein
nual
Faacales
h
nh
>
Gattoialea'
h
nk
hh
nkh
9
»«?
n
Laterales
^tt.
S
1 Ung.
lab.
ndf
j
n
y
Cerebrales
9
nf
i-
a.
1 ..
1
c.
th
nth
nd
n
a.
C
f
mf
ph
mpk
tnb
m
V
io
Vokale:
a .
€ Q
Vokalisierte Konsonanten:
9» 9f V
u
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— 124 —
Die Formen mit Artikel haben abweichende Bedeutung von
den Formen ohne Artikel. Die Lokative haben nie den Artikel,
wenn sie als Präposition vor dem Nomen stehen, sondern nur wenn
sie adverbial allein stehen.
Vor dem Verbum lautet Kl. 1 a (beim Zahlwort und Pronomen
ju), Kl. 3 gu, Kl. 4 gz, Kl. 6 ga, KL 9 Jf, KL 10 sf
Die Endungen der Nomina.
a = a z. B. uh'kkoma 1 ,der Aussätzige*, umw-ana 1
„der Sohn*.
e = e z. B. Adjektiva mit intransitiver Bedeutung von Verben
gebildet: ifti-^oke „herausgegangen* KL 1 von soka «herausgehen*;
unr^iike „gewaschen* Kl. 3 von suka „waschen*; ^Ay^ „gekocht*
von ph^a „brennen*. Femer un-dume 1 „Ehemann*.
i = * z. B. un-dj^hgi „Baumeister* von jehga „ bauen •.
i = i z, B. um-pho§i „Schmied* von phonda „schmieden*.
Q = 0 7.. B. {Ij-no 5 „Zahn*, un-^o 3 „Wanderstab*.
tf = M und u z. B. fngambakif 9 „Bulle* ; umu-ndu 1
„Mensch*; flf-phu 5 „Geschwür*.
a =: u bildet Adjektiva z. B. hhafa „fest* von khaka „fest
werden*.
b) Die Verbalspecies.
1) ka.
a) ka = ka, Denominativ s. 4).
Z. B. eju „weiss*, ^lu-ka „weiss werden*.
b) ilJca nicht nachgewiesen.
c) cka = ^ka intr.
Z. B. voneka „sichtbar werden* von vgna „sehen*.
d) uka = uka intr. invers.
Z. B. phanga „aufbauen*, phanguka „umstürien* intr.
e) uka = ^ka (iJca), oka.
Z. B. Itisa „ziehen*, lusuka „nachschleppen* intr., ^ka „hinaus-
gehen*, ^okoka „herauskommen*.
2) ika = iküf ika tr. besonders zu intr. €ifa.
Z. B. fuhala „sich bekleiden*, fw-ika „bekleiden* tr.
lambcd-ala „sich hinlegen *, tambal-ika „hinlegen*.
fma „stehen*, fmika „aofrecht hinstellen*.
3) ata = atha z. B. in i-pmy-atha und i-junmihatha „die
Arme kreuzen*, fumb-atha „die Hand schliessen* (vgl. fumba „in
den Mund stecken*).
ta = (ha z. B. vqW'tha,
4) pa = pha, Denominativ.
Z. B. qIu „weiss*, olu-pha „weiss werden".
ikungtdu'pha „lügen* von un-thuhgulu „Lügner*.
5) ya = ga wird bei der Konjugation viel verwandt, s. 38, c, 5.
Als Verbalspecies z. B. in kholo-ganya „rühren*, das auf das un-
gebräuchliche kholq-ga zurückgeht.
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— 125 —
6) ^a = ya kaus.
Z. B. fvoana , gleichen^ kaus. fwafnycL
ya bringt die in 29 behandelten Veränderungen der vorher-
gehenden Konsonanten hervor.
Es verbindet sich: mit ^ka^ jka, ika zu esyaj faya, iaya:
Z. B. lya y essen'' bildet If^ya ^fibfressen lassen ''.
äteka ,sich brechen* kaus. tk§§ya,
mit uka zu u^a :
Z. B. ^uka , aufstehen*, syusya , aufstehen lassen*,
mit o^ zu a^ai
Z. B. angala „sich wohl befinden*, angasya kaus.
mit e^, ila zu esya^ ^^^:
Z. B. l^ßea »loslassen*, l^hda rel. „hinter sich lassen*, l^k^aya
»nachlassen* kaus. rel.
mit da zu Q^yax
Z. B. longda »fahren*, lokgosya kaus.
7) Die Passivendung ist -igvoa,
Z. B. Ignddgwa „gesucht werden* von londa »suchen*. .
8) la = la.
a) la = la denom. z. B. in aju-la {umwtyu) »gähnen*.
b) ato = ala intrans. zu 2), kommt aber auch in tran-
sitiver Bedeutung vor.
Z. B. ig-ala »schliessen* vgl. 8) e ig-yla »öffiien*.
fuj'ola (statt fu-aia) »sich ankleiden* vgL 8) e föla
(statt fiL-ula) »sieh auskleiden* und 2) fvo-ika »be-
kleiden* tr.
thw-ala »bringen* (eig. »sich Lasten auf den Kopf legen*)
vgl. 8) e thüla (fär ^u?-^) ^^Lasten ablegen*.
lambal-ala »sich hinlegen* vgl. 2) lambctlika »hinlegen*.
c) ^a = ela^ fla, ila relat.
Nach 0, to (= o und m), e steht ela.
Nach y, w (= u), j " , {la.
Nach o, M, t » ila,
Z. B. of^ »sich am Feuer wärmen*, otk^^la »sich an der Sonne
wärmen*.
nwa »trinken*, nwola rel.
mwa »rasieren*, mweln rel., aber fwa »sterben* fwfla,
thwala »bringen*, tkwalila rel.
fula »auskleiden*, fulila rel.
d) Die Perfektendung heisst ile = ile. Näheres 38, c, 2.
e) ula = fla invers. trans. zu t^ka, s. 1) d.
Z. B. phang-ula »einreissen*, vgl. pkakg-^ka »einstürzen* und
pkomga »aufbauen*. .
Vgl. femer oben 8) b ig-ifla, füla, thüla,
f) tUa = ^, ola tr. intens.
Z. B. ^ka »herausgehen* bildet ^ok-gla »herausholen*.
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— 126 —
9) va = va mit unklarer Bedeutung.
Z. B. glo-ya , weich werden*.
10) ona = ana recipr.
Z. B. hnda » suchen*, Iqndrana «sich gegenseitig suchen*.
khoma schlagen*, kham-ana ,sich gegenseitig schlagen*.
na mit unklarer Bedeutung z. B. in thafu-na «kauen*.
11) €t/nia = ama stat.
Z. B. fug-ama «knieen*; ^-ama «sich beugen*.
ma mit unklarer Bedeutung in a^-ma «borgen*, lundu-ma
«donnern*, khulu-ma «donnern*.
12) nga = nga mit unklarer Bedeutung z. B. hhasi-nga
«rösten, braten*. Scheint manchmal mit ga 5) verwandt zu sein,
z. B. hhanya «treten*, hhanya-nga «hin und her treten*.
nda = nda z. B. kh^fiQ-nda «zerstückeln*, khoho-nda
«Eindenstoff klopfen*, khunu-nda «Zeug ausklopfen* vgl. 34.
niba = mba z. B. in dem Adjektiv khylu-mba «gross* vom
Stamm Ichyla, femer pheU-mba «Schnur drehen*.
13) ^ (oder J'a?) = sa,
Z. B. phege-^a «Feuer reiben*.
phala-sa «auseinanderkratzen* von phcda «kratzen*.
14) Reduplikation liegt vor z. B. in yivi «böse* s. B. vi. Auch
in ih^äiQma «zittern* liegt vielleicht Reduplikation vor. Vgl.
nthandatku «sechs* von tkathu «drei*.
15) Ausser diesen Endungen hat das Konde eine noch nicht
erklärte, auch in andern Sprachen noch nicht beobachtete Bildung,
nämlich die Einschiebung der Silbe ke (kj) vor der Endung der
Kausativa, um die relativa Bedeutung anzudeuten; ke tritt häufig
in den Stamm der Verba ein.
Z. B. phy>va «sich gewöhnen* kaus. /?A^/^a, rel. dsau. phjfkf-fya.
§oka «herausgehen* kaus. ^Qsya, rel. dazu ao-k^-sya,
Verbindung mehrerer Endungen ist häufig.
Z. B. 'fmb'il-ik'i^'an-ya «sich gegenseitig zu irgend einem
Zweck zwingen*.
'§ohg'Ql-Qk'Q8'an'ya «sich gegenseitig zu einem Zweck
verführen*.
c) Konjugationsformen und andere grammatische
Elemente.
1) a praefixum.
n-a londa «ich suchte*. thio-a londa «wir suchten*.
gw-a hnda «du suchtest*. mto-a hnda «ihr suchtet*.
ä (statt aa) hnda «er suchte*, vä (= vad) hnda «sie suchten*.
Kl. 3 gwa, 4 gya, 5 lya, 6 gä, 7 kya, 8 fya, 9 ja, 10 ^a,
11 Iwa, 12 th'joa, 13 kä, 14 vioa, 15 kwa^ 16 pä, 17 kioa,
18 mwa.
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— 127 —
2) Das Perfektum mit der Endung ile (s. die Regeln 13) von
londa «suchen*.
ndandile «ich hahe gesucht*, tku Icndile «wir haben gesucht''.
ylondile «du hast gesucht*. mu londile «ihr habt gesucht*.
a londile «er hat gesucht*. va londile «sie haben gesucht*.
Kl. 8 gu, 4 5f, 5 Z/, 6 ga, 7 4 8 >/, 9 ß, 10 «, 11 l^,
12 /A^, 13 ^a, 14 v^, 15 % 16 pha, 17 % 18 m^.
Der Übersichtlichkeit halber stelle ich die in 13. 20. 27. 33
bereits aufgeführten Beispiele für die Anlaute der Perfekta in der
1. P. Sing, noch einmal zusammen.
lügamile 1. P. Sing. Perf. von hhama «melken*.
fubffnilc « 9 1» thiffna «senden*.
mbgmt^ « % % pnona «entkommen*.
ndjavile n n « J«!?« »teilen*.
nang^U^) « « « i^ngala «sich wohl befinden*.
ngiüil^ « » » i^w?a «fallen*.
ndjlile » »9 ff7^ «weinen*,
wiiw^ene^) » »9 vona «sehen*.
nvnl^ n »9 ^w'öt «trinken^.
milile « 9 « witTa «schlucken*.
Twvwik^^) 9 9 9 hovoka «locker werden*.
^^mil^ « 9 9 ^UTna «bitten*.
/w7e « 9 9 /«^ö «sterben*.
^Aa «geben* zieht sein a mit dem i von tTe zu ^ zusammen
und bildet pheU 1- P- Sing. mft^Z^.
Die Perfekta der abgeleiteten Endungen gehen nach folgenden
Regeln:
1 ] Die Dreisilbigen auf ^ka und oka werfen das schliessende
a und doA l der Endung ile weg. Das i der Endung «7^ kommt
vor den Schlusskonsonanten Ä, und das g von i7g wird SchlussvokaL
Z. B. hovoka Pf. hovwike («locker werden*).
goloka Pf golioik^.
phanguka Pf. phahgioik^ («umstürzen*).
Die Zweisilbigen bleiben unverändert:
Z. B. ^yka Perf. ^ukile «auferstehen*.
2] Die Dreisilbigen auf pha machen es ebenso :
Z. B. ^lu-pha «weiss werden* Pf. ^wiph^,
thuhgulu'pha «lügen* Pf. thuhgtdw-y^he,
3] cda macht es ebenso, kontrahiert aber ail^ in eh-
Z. B. khcd-ala «böse werden* Pf. khal-^le,
ahg-ala «sich Wohlbefinden* Pf. ahg^l^.
thw'oia (obwohl zweisilbig) «bringen* Pf. Awel^,
4J Ebenso gehen die Relativa auf ßZa, (Igj ila, jedoch
ziehen sie ihr e (/) 0 mit dem i der Endung in I zusammen.
1) Siehe unten.
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1
— 128 —
Die Quantität des % unterscheidet die Formen Ton dem Perfektum
des Simplex.
Z. B. oiha ^ch am Feuer wärmen** Pf. otkÜQ^
aber qth^la ,sich in der Sonne wärmen* Pf. ot&ZZ^.
Üivccda bildet nach 3] thto^y,
aber thwal^la „hinbringen* thwdlü^
' Begelmässig sind:
nwa „trinken* bildet ntmle^
aber mo-cla rel. dazu bildet nw^lüe.
5] Nach 1] gehen auch die Dreisilbigen auf ula und d<i.
Z. B. igula „aufschliessen* igwÜQ.
hovola hovwiy.
Die Zweisilbigen sind regelmässig:
füla „ausziehen* fälile,
thüla „Lasten ablegen* th^lil^.
6] ana und ama gehen wie ala oben 3].
Z. B. londana „sich gegenseitig lieben" landen^] so auch
vwene Pf. von vona (urspr. vicana?) „sehen*.
fugama „knieen* fag^rn^,
phjhgama „schräg liegen* phjhg^mQ,
Aber th^ihema „zittern* wie e!<i oben 4], also ihelhimQ,
7] Die Eausativa auf ya^ auch die mit andern Species zu-
sammengesetzten, nehmen dies ya als letzte Silbe, der Sehlnss-
vokal wird wie oben zu e. Die Endung il^ wird durch dies an-
gehängte ye zu isyQ nach 29 lya. Die Veränderungen des An-
fangskonsonanten der vorletzten Silbe bleiben bestehen. .Z. B. l(la
„weinen* kaus. lisya. Hiervon wird ya abgeworfen und statt dessen
*?^ + y^ = *^€ angehängt giebt Ifsi^e-
Ebenso vomsye von vonya kaus. von yona „sehen*.
so^üyQ , ^Qsya, „herausbringen* (^oka).
QsisyQ „ Q^a^ „waschen lassen* (ogfa).
vti^isyQ , vusya „zurückbringen* (i^^a)
nio^^Q „ nw^a^ „tränken* (niua)*
gwfsisyc „ gtcj§ya „niederwerfen* (gwd),
9yW^^ » ?y^isya „auferwecken* i^^ka).
Ist der Anfangskonsonant der vorletzten Silbe nicht f^ sondern
/*, so wird auch i^Q durch Konsonantenassimilation zu ify^.
Z. B. sofifye von ^ofya „irre leiten*.
phufify^ von ph^fya „aufwärmen*.
Die mehr als zweisilbigen Yerba eausaüva setzen aber das t
vor den Endkonsonanten wie oben 1 — 6].
Z. B. thenganya Perf. th^ngenye (statt thenga-inff^i).
Ebenso bildet ^lu§ya „hell machen* ^wi^^.
kovQ^ya „locker machen* fwvwipy^
anga^a „erfreuen* angesye.
l^ke^a „nachlassen* J^kisy^,
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— 129 —
8] Es giebt einige unregelmässige Pei^fokta, die entweder
Passiva sind oder sonst eine alte Endung tut enthalten, die bisher
mcht beachtet ist.
Z. B. phandwa »verhindert sein* Perf. phondilw^.
syukvoa »sich sehnen* Perf. ^yukilwQ.
Die Bildung ist ganz analog den Formen auf ya, nur ist l
unverändert geblieben, da w leichte Semivokalis ist.
3) Der Final endigt auf e.
Z. B. 1] ndonde »ich möge suchen*.
u lande »du mögest suchen* u. s. w.
Die Veränderungen der Anfangskonsonanten der Verba und
die Pronomina sind genau wie beim Perfektum.
2] Mit ga suffixum:
ndondege (dialektisch ndondagc).
u londeg^ u. s. f.
3] Mit ka praefixum:
nga lomJk,
u ka lond^ u. s. f.
4] Mit ka praefixum und ga sufQxum:
nga londeg^-
if ka hnacge u. s. f.
Die Bedeutung von 3] 4] ist durch »möge, möchte, könnte
doch* wiederzugeben.
4) Das Passivum endigt auf igwa, die Schlussvokale des Verbum,
auch das y vor dem Schlussvokal, fallen aus.
Z. B. Ignda »suchen* pass. londigwa,
sQ§ya »herausthun* pass. so^wwa.
ph^fya »aufwärmen* pass. pnuftgwa.
l^rnoif^a »wecken* pass. l^mbifsigwa.
Das Perf. des Pass. wirft das schliessende a ab und nimmt ^ an:
Iqndigwe. Der Final lautet ebenso, jedoch mit andertn Ton, s. 40.
5) Die Endung -ga ist viel gebraucht.
Z. B. Imper. Ignda »liebe*, stärker londaga.
Über ga beim Final s. bei 8).
Auch die Form mit a praefixum s. oben 1) nimmt ga an,
z. B. na londaga »ich suchte*.
Auch bei andern Formen wird ga gebraucht, die ich der
Kürze halber übergehe.
6) Das Pronomen objectivum vor dem Verbum lautet:
Sing. Plur.
1. Pers. tiy vor Vokalen; n, n, m tku (vor Vokalen thw),
(vor 8, hff^n^m fällt es weg, der
vorhergehende Vokal wird aber
yerlängert, s. 27). Vgl. femer 13.
2. Pers. hf (vor Vokalen hw), va
Ifit n der 1. Pers. Sing, als
Subj. ng^,
Abhandl. d. DM6. XI. 2. 9
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— 130 —
Sing. Plur.
3. Pers. KL 1 w (n, n). Vor va Kl. 2.
Vokalen mw^ vgl 15.
Die übrigen Objektsprafixe sind gleich dem Subjekt, s. oben
beim Perfektum 2).
7) Das Pronomen personale s. oben 2).
Pronomen possessivum.
Sing. Plur.
1. Pers. -angu ,mein*. -^thu ,unser*.
2. Pers. -ako »dein*. -^u »euer*.
3. Pers. -oAß »sein*. -avo »ihr*.
Diesen Endungen sind die Klassenpräfixe des Substantivurns,
zu dem sie gehören, vorzusetzen nach 38, a.
Z. B. h/angu »mein* Kl. 7; fyfthu »unser* KL 8.
Kl. 1 bildet gwangu »mein*.
Das Pronomen demonstrativum wird aus folgenden Elementen
gebildet: 1. Dem einfachen Pronominalstamm, wie er nach 38, a
vor dem Verbum auftritt, für die erste Klasse jt^. 2. Der Endung o.
3. Der Endung la.
Danach ergeben sich folgende Bildungen:
^] *) jV> 1?^» 9^1 9h U ^' s- ^- als bestimmter Artikel und vor
dem Verbum.
b) Als eigentliche Demonstrativa »dieser*: KL 1 ^J^^J^^fi
jyj^'u'j KL 2 ava^ yctva, vavava u. s. f.
2] JQj vo, go, gyo, lyo u. s. w. in der Bedeutung : »das ist der*.
Als Demonstrativa »der ei'wähnte*: Kl. 1 ^^o, Jjyo, J^^Q'^
Kl. 2 at?o, vttvOy vavavo u. s. f.
3] Die Formen mit la bedeuten »jener*: KL 1 jyla, jyj^fla,
j^flcy^'la; KL 2 vala, vavcda^ vaiavala u. s. f.
8) Die Zahlwörter:
1 -mo. 3 'thathu.
2 'V^f 4 -na.
5 'hano oder unveränderlich mfufndiko,
6 nthandcUhu (indeklin.) oder -homo na -mo.
7 Iw^ kfmQ » -hano na -velf
8 ItoeU 90^^ 9 'hano na -thathu.
9 mfunai/eo kfmo » -hano na -ncL
10 mfwnddko go^ » -tnlongo.
20 fmjlQhgo mjvdf oder thulohgo th^y^f oder, wenn es
sicher ist, dass von Zahlen geredet wird, ^m^-ndu
jumo (»ein Mensch*, nämlich Finger und Zehen).
30 thylongo thifthatu,
60 th^hgo th^hano na m\qhgo oder thulqhga nthan-
dathu oder ayandu yathathu,
100 avandu vahano.
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— 131 —
39« Yerbalstämme.
1) Eine Anzahl der Verbalstämme, welche ursprünglich ver-
mutlich mit y begannen, lauten im Eo. Tokalisch an und nehmen
auch, wenn ein Nasal vortritt, den ursprünglichen Konsonanten nicht
wieder an. Beispiele Nr. 13, auch beim Perfektum 38, c, 2.
Das Zusammentreffen der Vokale wird nach den allgemeinen
Lautgesetzen behandelt.
2) Vokalisch schliessende Verbalstämme finden sich z. B. pha
,1 geben*, It »sein*, ^A* »sagen*.
3) Verba mit schliessender nasalierter Momentane sind selten,
ich finde nur nunga »stinken*. Verba mit schliessender nasalierter
Spirans sind häufig, s. Anhang.
4) Die nasalierten Konsonanten im Anlaut des Verbalstammes
festzustellen, ist bei der geringen Kenntnis, die ich von der Sprache
habe, unmöglich. Doch scheint g für nasaliertes y, thfiXr nasaliertes
l zu gelten, s. 16.
40« Über Betonung und Töne habe ich eine Beihe von Be-
obachtungen angestellt. Sie haben aber noch kein sicheres Resultat
ergeben , da - meine Gewährsmänner nicht einig sind. Eingeborene
habe ich nicht sprechen hören. Wahrscheinlich liegt die Sache so,
dass die Stammsilbe stets den Hauptton hat. Andere Silben be-
kommen einen Nebenton, z. B. der Artikel beim Nomen von Kl. 9,
bei längeren Worten die drittletzte Silbe, oder wenn die vorletzte
Silbe lang ist, wie beim Perf. der Relai auf il^, die vorletzte Silbe.
Der Nebenton ist, soviel ich höre, dann mit Hochton verbunden,
während der Hauptton mit Tiefton gesprochen wird.
Im Final des Passiv, höre ich loncdgioe mit hohem Ton und
Hauptton auf o, mit tiefem Ton und Nebenton auf «, im Perf.
des Passiv höre ich Iqndigw^ mit Tiefton und Hauptton auf o, mit
Hochton und Nebenton auf i. Andere hören anders. Die Sache
muss aber aufgeklärt werden, da sich sonst in dem Gebrauch der
Sprache die seltsamsten Missverständnisse nicht werden abstellen
lassen.
FäUe von Palatalisierung sind mehrfach nachzuweisen, z. B.
thy^l^m^ka neben th^l^muka »herabgleiten, ausgleiten*.
Auch das Umschlagen von g für y in J, wie es z. B. in java
»teilen* vorliegt, ist ja nichts anderes als Palatalisierung. Die
Entstehung der tönenden Mischlaute wäre darnach im Konde ganz
klar. Sie sind identisch mit palatalisiertem y.
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IX. SangO (abgekürzt Sa.).
Das Safigo ist die Sprache der Saögo oder Wa-Joii in Deutsch-
Ostafrika, nördlich vom Nyassa. Der Fürst der Sa&go Me]ele ist
durch seine Raubzüge und seine Kriege mit den Wa-hehe bekannt.
Die Hauptstadt UteAgu]e ist mehrfach von Europäern besacht
worden. Auch die von den Saägo unterworfenen Safwa sprechen
SaAgo.
Quellen. Mündliche und schriftliche Mitteilungen des Missio-
nars der evangelischen Brüdergemeine zu Hermhut Th. Bichard,
der längere Zeit in üteägule gelebt hat.
Orthographie. Für die praktische Verwendimg würden
folgende Vereinfachimgen der streng phonetischen Schreibweise zu
empfehlen sein«
Phonetisch. Vereinfacht.
th t
l l
Die Laute des B. sind im Folgenden mit fetter Schrift ge-
druckt. Die Ziffern der Paragraphen korrespondieren mit denen
in der , Anleitung* p. 17 ff.
Feststellung der Grundkonsonanten.
1. —
2. Die Momentanen.
]ca = ya, Kl. 13 ;^a; s^a, u^a sind intransitive Endungen.
ta = ma, .drei* thcUhu,
pa = pa, , geben* pa, Kl. 16 pa^ Verbalendung 4 pa.
Also lauten die urspr. Momentanen hier: Xy ^i P*
Bem. Wahrscheinlich ist statt p zu setzen ph,
3. Die Spiranten.
ya = ga^ja\ Verbalendung 5 ga, jcda »Gras auf dem Dach
ausbreiten*, jam^a »in der Sonne troclmen*.
la = la, Verbalendung 8 -cda intr., ila, ela rel., ula tr. invers.
I^a = va, Präf. Kl. 2 va, ava. Den urspr. Spiranten ent-
spricht g (j), Ij V. l klingt dem r sehr ähnlich.
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— 133 —
4. Die Nasale.
na = na, na »mit, tmd*; Verbalendung 10 na.
ma = ma, Nom. praef. El. 6 ama, ma-, Verbalendung 11 ama,
5. Beispiele.
^ama »melken*, ;jfana »sich weigern*, JaJa »ausbreiten* (Gras),
vasa »zählen*, s. 38, b, 6.
Feststellung der Vokale.
6. —
7. a = a, Präf. Kl. 13 ;fa, Kl. 2 m, ava, KL 16 pa. Die
r^lmftssigen Yerba endigen auf a; «drei* thathu.
< = 1, Kl. 4 An«, Kl. 5 ?t, tli, Kl. 7 ;^"; li »sein* (Verb.),
ZÄfia »hacken*, lila »schreien, weinen*, -vi »böse*.
U = u, Kl. 1. 3 umu, mu, Kl. 11 Zw, KL 12 thu, Kl. 14 vu,
EL 17 Äru, KL 18 mu; »drei* thathu, luma »beissen*, kuia »gross
werden*.
Die Grundvokale a^ i, U sind erhalten.
Bern. Die Vokale lauten in der Tonsilbe lang, auch vor
folgendem nasaliertem Konsonanten, sonst kurz.
Z. B. avdnhu »die Menschen*, üihämba »das Blatt*.
8. Die Mischyokale.
^ z. B. in dj^nda »gehen*.
0 z. B. in Jotha »sich am Feuer wärmen*.
9. I z. B. im Final a yu^adj^ »er möge weggehen*, u gan$
»dn mögest lieben*,
ö z. B. in 'tnö »eins*.
10. Die schweren Vokale.
1) i = /, Pr&f. KL 8 /5 (^/i). Kl. 10 vor dem Verbum st,
EL 19 fehlt, jasima »borgen*.
Die Verbalsubstantiva endigen auf i z. B. umu-dimi »der
Hirte*, mu-longosi »der Anführer*; das Praef. verb. lautet jt
z. B. ji-gana »sich lieben*.
Dem i entspricht also i,
2) A = u, z. B. in dem Adj. valafu »weiss* von valala
»weiss sein*, golofu »gerade* von gdo^a »gerade sein*, fimda
»züchtigen*, mafutha »Butter*.
Feststellung der nasalierten Konsonanten.
11.—
12. Nasal + Konsonant.
Die urspr. Momentanen.
nmxa »stinken*, thwinxa »schwitzen*, j^hxa (Hunger) »leiden*,
Wt«kxa »das Ei*.
Also rik = nx- Weiteres lässt sich bisher nicht ermitteln.
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— 134 —
Die Spiranten.
vungana „sich versanimeln'^ also ng = ng
dj&ma .gehen* „ nd = nd
vymba , bilden" , tnib = mb.
18. Nasal + «* + Konsonant bei Kl. 9 der Nomina.
fU thanya .regnen* bildet nhonya 9 .der Regen*.
mp mhepo .der Wind* B. impepo.
tmh&fii .Ziege* vgl. Konde.
Dasselbe beim Verbum:
m .ich* tritt als Subjekt unmittelbar vor das Perfektum. So
ergiebt sich:
nJfc nyamile (vielleicht nxamile?) von x<^^^<^ .melken".
rU rJuwüe von thova .schlagen*.
m/p mhäthile von jxitha .kratzen*.
ng ngamle von gana .lieben*.
nj(mij(tle von jorn^a .ausbreiten zum Trocknen*.
iftd ndongwele von lohgola .vorangehen*.
fnb mbumbile Yon vumba .formen*.
Damach ergiebt sich:
nk = nx (nx?) ng = ng.nj
nt = rJi nd = nä
nip = mh nib = mb.
14. a) Ebenso ist es bei Adjektiven nach Kl. 9.
Z. B. nt th^xe .weich* bildet nhexe,
nib vi .schlecht* . mbi.
b) B^l. 10 ist auch hier Pluralis zu Kl. 11. Dabei werden
dieselben Gesetze beobachtet:
Z. B. mp hi'pgthe .Strick* pl. mhothe.
ng lu-gcdavu .Bett* pl. iftgalcwu.
c) Ebenso ist es bei der Bildung der Deminutiva nach
Kl. 13.
Z. B. nib x^'V¥^ .Hündchen* vofi tmbwa 9 .Hund*.
d) Dieselben Gresetze werden befolgt, wenn der Anfangs-
konsonant nach andern Präfixen nasaliert wird.
Z. B. mu-nhu^ umu-nAu 1 .Mensch* B. umu-niu.
e) Die für nk in 12 gefundene Form weicht von der in
13 gefundenen vielleicht ab. Doch kann hier auch ein Versehen
vorliegen.
Für die in 12 gefundene Form von ng haben wir in 13 ng
und iy nachgewiesen. Letzteres ist offenbar Erweichung aus ng^
wie y in 3 aus y.
15. Beispiele fiir u-haltige nasalierte Konsonanten habe
ich nicht gefunden.
16. Mit nasalierten Momentanen beginnende Verbal-
stämme habe ich nicht gefunden. Aber bei den Stämmen, die
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— 135 —
sonst nach Analogie der urspr. Spiranten behandelt werden, finden
sich Formen, die echte Medift zeigen. In 3 sahen wir, dass f
schon oft explosiv wird und als g auftritt. Ausserdem kommt
aber h (als ans ir entstanden) und d (aus J) vor.
Z. B. gama Rieben*; lu-da 11 „Bauch* PL nefa; Alma .hüten*
Perf. ndimiXe'y dinda „zumachen*^ Perf. ndmdile; beda ,abweisen\
Ob diese Laute durch jetzt abgefallene Nasale oder durch
andere Vorgänge explosiv geworden sind, weiss ich nicht. Bei der
Nasalierung werden sie ganz wie die urspr. Spiranten behandelt.
Am Schluss des Verbalstammes kommen nasalierte
Spiranten häufig, nasalierte urspr. Momentanen selten vor, s. 12.
17. Da die SaAgo ein Bäubervolk sind, ihre Wohnsitze auch
in letzter Zeit noch geändert haben, andere Stämme z. B. die Safwa
unterworfen haben und überhaupt novarum rerum cupidi sind, mag
ihre Sprache manches Wort aufgelesen haben, dessen Heimat und
Etymologie unsicher ist. Vielleicht gelingt es aber bei näherer
Bekanntschaft mit der Sprache doch noch manches Bätsei zu lösen.
Feststellung der Mischlaute.
18. t = s, z, B. sano »fünf*.
thafunya „kauen* hat den urspr. Grundlaut bewahrt. Dies
^ ist = ^ in 2 und scheidet deshalb bei der folgenden Behand-
lung aus.
19. 5 = Ä, vereinzelt s.
Z. B. liho 5 «Auge*, hex<^ «lachen*, hagula «auswählen*,
fiha «verbergen*.
XQSQmola «husten* hat s.
fixa «ankommen* hat x ^^^ ^ beibehalten.
s und h begegnen uns später als vokalhaltige Konsonanten wieder.
20. Die Nasalier ung von 8 und A.
Im Stamm finde ich nasaliertes h in ona «alle* fär gnha
(vielleicht auch verhört).
Im Anlaut z. B. nhgmile Perf. von homa «Krieg führen*.
Nasaliertes 8 liegt vor in n8oni 9 «Schulde*, lit'8angu 11
«Bündel* PL nsangu. naidjüe Perf. von siga «davonlaufen*.
Also ist die Nasalierung der alten Mischlaute nh bez. na.
21. Dem tönenden Mischlaut entspricht rus, ndj (im
Anlaut beim Verbum «, wenn das Beispiel nicht Fremdwort ist).
Nach den mitgeteilten Beispielen sieht es aus, als wenn es einen
nicht nasalierten tönenden Mischlaut überhaupt ursprünglich nicht
gegeben hat, s. P. 21.
Z. B. jinza «kommen* (sehr alte Form B. 'hga urspr. yinga);
ntcila 9 «Hunger*; li-gandfa 5 «Hand* s. P. ae-atla-, nzovu 9 «Ele-
phant*; 8enga «bauen* B/ yehya.
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— 136 —
Einfluss von Vokalen auf die Konsonanten.
22« Die Grundvokale i und u.
Jci = ji^ Präf. Kl. 7 xh i}h »vorübergehen» B. Ma.
JCM = ku (vielleicht khu, s. 2 über p und ph), EL 17 ku,
hüä »wachsen*.
f « = ?
tu = thu, Kl. 12 thu, thatku »drei«.
pi = pi z. B. fupt »kurz*.
pu = pu z. B. puputha »fliegen*.
Also wird x ^^^ ^ zu ;^, vor u zn k. th und p bleiben vor
i (?) und u unverändert.
yi =z= gi z. B. Kl. 4 vor dem Verbum ffi, xmd ji z. B. lu-
jimbo 11 »Gesang*.
yu = gu z, B. Präf. Kl. 3 vor dem Verbum gu, daneben ju
z. B. juma »trocken werden*.
li == li^ Präf. Kl. 5 U, Ula »weinen*, linda »warten*.
Iti = lu. Präf. Kl. 11 Zm, Zuma »beissen*.
t^i = VI* -ri ^böse*, gU'vili »Leib*.
qru = VM, vum&a »büden*, Präf. Kl. 14 in*.
y schwankt vor i und ti zwischen g und y wie vor a, Z und
t; sind konstant vor den Grundvokalen.
28. Veränderungen von h und s habe ich vor den Grund-
vokalen nicht bemerkt, ausser tnkyi 9 »Land* B. ihkty s. 34.
24. Auch vor den Mischvokalen g, ^, o, g treten Ver-
änderungen der Konsonanten auf.
Je = X vor g, ^ und vor ^* das aus g assimiliert ist, wird x.
Z. B. Ä^;^a »lachen* rel. h^x-^la,
fwnixa »zudecken* rel. fumx'üa.
finhu fitheUx^ »gekochtes Essen* von th^Ux^ »kochen*.
Vor 0, Q bleibt es x ^°^ wlrä nicht k, wie vor u.
Z. B. xQ^Q^qI^ »husten*, gu-voxQ »Arm*.
Y = g wird dj vor e, ^ , t, wenn letzteres nach 34 aus f
entstanden ist.
Z. B. C^&nda »gehen* B. y&%da,
vuxaga »gehe weg*, Pin. a vuxadj^ »er möge weggehen*.
Ictga »befehlen* rel. ladj-ila.
y = g vor 0 fällt z. B. ganz aus in ona »schlafen* B. yona.
Veränderungen der andern Konsonanten vor den Mischvokalen habe
ich nicht bemerkt.
Für die Mischlaute vor diesen Vokalen vgl. z. B. A^;^a »lachen*.
25. Die Konsonanten vor schweren Vokalen.
M = ^' z. B. inytLai »Biene* (B. inyvM und int/uki).
Ist i jedoch nur durch Assimilation entstanden, so wird ki
zu Jn z. B. ptUihisa »aufpassen* von pid^X^ »verstehen*, ktMiAuhisa
»erinnern* von kumbuxa »sich erinnern*.
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— 137 —
Mit dem z des Perf. (ile) wird ki zu xi vgl. P. 25 z. B. l^jp^le
Pf. von Ze;jfa «übrig lassen*.
fcö =z fu z. B. mafutha 6 , Butter*, thafunya , kauen*.
golofu „gerade* von golo^a ,, gerade sein*.
fi = ^' s. unten.
tu = fu z. B. funda «züchtigen*.
jpi = /i z. B. /i;jra „ankommen*, ^Aa „verstecken*.
pA wahrscheinlich /u, in pofoxa «blind sein* liegt wohl eine
Zusanmienziehung vor.
yi = 1, ji z. B. ?iÄö pl. mekö 5 «Auge* zusammengezogen für
li'thö pl. mariAö. Praef. verb. fi z. B. ji-gana «sich lieben*.
y^ = ru z. B. rusotn« 9 «Elephant* {v labio-dental).
li = si^ Präf. Kl. 10 vor dem Verbum «e', mu-lohgosi 1
„der Anfuhrer* von hngola «vorangehen*; vu-guai 14 „der Kauf*
von ^ruia „kaufen*.
m = fu Z.B, valafu „weiss* von valcäa „weiss sein*.
vi = K Pr&f. Kl.' 8/1
va?
Also lautet mit schwerem i: Xi ^i l- ^*
y ist meist abgeworfen oder j geblieben. Vermutlich kommt
aber auch ai vor. Für ti vermute ich st aus tpa = «a s. 29.
Von X stammt noch h ab unter besonderen Bedingungen.
Die Labialen p und v werden zu f.
Vor H werden die Laute, soweit nachgewiesen, zu /*, jedoch
scheint in /w = yH das f mehr wie t; zu klingen, weshalb ich
den Laut v schreibe. Weitere Beispiele für v habe ich nicht
gefunden.
Im allgemeinen fliessen hier die vokalhaltigen Momentanen
und Spiranten zusanmien, doch vgl. 26, b.
26. Nasalierte Konsonanten vor Vokalen.
a) Vor leichten Vokalen.
Hier kommen nur die Laute in Betracht, die ohne Nasal sich
auch vor leichten Vokalen ändern, also k und y.
Beispiele für AJci und nku habe ich nicht gefunden. Ihre
Form stimmt vermutlich mit der in 27 gefundenen überein.
rigi = ndjt z. B. indji „viele* ; thanga „helfen* rel. thandj-tla
(i = urspr. € nach 84).
b) Vor schweren Vokalen.
'Akt = nsi z. B. thwinxa „schwitzen* davon nhmnsi 9
„Schweiss*.
iig% = ndjt z. B. mus&ndji 1 „Baumeister* von s^hga «bauen*.
27. Es haben sich in 22 — 25 als neue Laute folgende er-
geben: Ä, k, Xy ^', «, f, V.
Die Nasalierung von h und s ist nach 20: n« und tiA (n).
Die Nasalierung von x ist nx. Z. B. nxilüe „ich bin vorüber-
gegangen* von xüa.
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— 138 —
Die Nasalienmg von k ist nh, Z. B. inhvku 9 „das Hnhn*
= B. tnkuku.
Die Nasalierung von f ist mf. Z. B. mfikile ,ich habe ver-
steckt* von fiha.
Die Nasalierong von df ist ndf, Z. B. df^nda .gehen*
Pf. ndf&ndile.
Für die Nasalierong von v weiss ich kein Beispiel.
28« Die Yerbalstämme, welche mit nasaliertem vokal-
haltigem Konsonanten beginnen, unterscheiden sich nicht von Formen
ohne Nasalierung. Z. B. stma «erlöschen*.
29« Die Konsonanten vor Halbvokalen.
kpa = xa unter Ausstossung des y und Beibehaltung der
Palatalisierung des x- Z. B. Gen. Kl. 7 xa^ xa , tagen*.
Jc^a = 8a bei Anhftngung des kaus. ^a. Z. B. h€X<^ .lachen*
kaus. h^d; swamuxa «gesund werden* kaus. stoamuad.
Jcwa = kwa, Gren. KL 18 kwa^ kwa «Morgengabe geben*.
Vor folgendem i föllt to meist aus, aber k bleibt. So entsteht ki
als gewöhnliche Infinitivpartikel urspr. km, wie es auch noch von
alten Leuten gesprochen wird. Z. B. ki-dj^nda «das Gehen* für
ku-i-dj&nda.
JcCba = fwa z. B. fwa «sterben*.
tQa = «a z. B. sagdla «übrig bleiben*.
twa s= thwa z. B. ikwala «wegtragen*, Gen. Kl. 12 thtoa.
ttba?
pya = pya z. B. j^ya «neu*, pya «brennen*.
p^a = fya z. B. fyadjila «fegen*.
pCba = xyoa z. B. xwana «gleichen*.
Vy^ = fly«, Gen. Kl. 4 gya.
YWa = guHij «fallen* gwa, Gen. Kl. 3 gioa.
J/ya = /ya. Gen. Kl. 5 lya^ lya «essen*.
IQa = «a, lusa «betrügen* kaus. von lvla\ aagasa kaus. zu
aagdla »übrig bleiben*; ^^sa kaus. zu djela «messen*; valasa kaus.
zu yalala «weiss sein*.
iwa = Iwa^ Gen. Kl. 11 Iwa,
liba?
vya = vya z. B. vyala «pflanzen, säen*.
^wa = Vera, Gen. KL 14 vwa.
Viba = fwa, fwola «anziehen*.
Es entwickeln sich also aus den Grundlauten an neuen Lauten
durch Einfluss der leichten Semivokales x ^^<^ ^i durch Einfluss
der schweren Semivokales «, /*, X'^ X ^* vielleicht mit h identisch
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— 139 —
und klingt nur durch das folgende w verschieden. Ich habe für
X bisher kein weiteres Beispiel als xwana gefanden. Die Aus-
sprache ist der des ;^ im P. gleich, vielleicht etwas schwächer.
30. 81. Über Veränderungen der Mischlaute und
der nasalierten Laute durch folgende Semivokales vermag
ich nichts anzugeben.
32. Die durch Semivokales entstandenen neuen Laute x,
s, /"werden nasaliert wie es in 27 angegeben ist. j( wird wie
h behandelt, kw wird bei der Nasalierung nkw. Die Nasalierung
der unveränderten Laute geht nach 13. 14.
Beispiele (vgl 27).
nkw inkwale 9 «Bebhuhn*.
ihkwyo 10 , Stöcke* pl. zu lu-hwego 11.
iik>(b mfwue ,ich bin gestorben' von fiom,
mpw mhya »neu" Kl. 9 von pya,
mpCb nj^wen^ne »ich habe geglichen* von j^wana.
tnbw imbwa 9 ,Hund* B. iwbfjoa,
83. Die Nasale n und m erleiden, soviel ich sehe, keine
Veränderungen durch nachfolgende Vokale oder Semivokales. Mit
vorgesetztem n (= m) ergeben sich nn und mm (eig. ^n und ^m).
Z. B. imhent nnofu «die schöne Ziege* Kl. 9 von -nofa.
nnw^le ,ich habe getrunken* nwa,
mmilile «ich habe geschluckt* von mila.
n mit unklarer Abstammung finde ich vor Vokalen z. B. in
nombe «Vieh*.
ny {n) kommt vor z. B. in inyoxa 9 «Schlange*, wo es auf
m zurückgeht.
34« Fälle von Konsonantenassimilation habe ich nicht
bemerkt. Die Vokalassimilation verwandelt z. B. bei der Endung
eto und §ha das ^ in i , wenn a, «', u vorangehen. Aus §ka + 'Qa
entsteht i8a\ über die Eigentümlichkeit dieses s', das wir als halb-
schwer bezeichnen müssen, s. Nr. 25 kt.
Leichtes i verwandelt X ^ X
Halbschweres % verwandelt ;^ in A
Schweres % verwandelt X ^ ^
(t = toi verwandelt ;^ in äj nach 29 kwa).
Das y im Anlaut ist oft abgefallen oder palatalisiert, so ent-
stand yy^ aus dem sich j und y entwickelt hat. Die genauere
Unterscheidung aller dieser Laute verlangt umfangreicheres Material,
als ich es besitze. Durch Ausfall von y sind eine Anzahl Verba
vokalisch anlautend geworden. Dadurch treffen Vokale zusammen,
wobei die Regeln B. 3 in Kraft treten.
Die Transposition des t im Perf. s. in Nr. 38, c, 2. Beim
Nomen von El, 9 kommen solche Transpositionen auch vor.
Z. B. iniyi 9 «Land* = im'-hi also für myhf.
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— 140 —
85. Vokale nach der Abstammung.
1) Den Grundvokalen entsprechen : a, e* u.
2) Dem Mischlaut ^ entspricht e, auch assimiliert zu i,
f • f
Q n Q
Q 1. Q
3) Den schweren Vokalen entspricht «', w.
Demnach ergiebt sich das Schema:
a
(0 ^ 0
i i u u
36. Nach dem Klange sind:
1) Reine Vokale a, «', w.
2) Trübe Vokale ^, f, $, ().
Schema : et
^ Q
^ (>
« w
37. Konsonanten nach der Abstammung.
1) Grundlaute.
ürspr. Momentanen Urspr. Spiranten Nasale
X 9JO ^
th l n
p V m
2) Den alten Mischlauten entsprechen:
den tonlosen: ä, ä
den tönenden: n», ndj (a),
3) Semivokales: y, w.
4) Nasale Verbindungen der Grundlaute:
Der urspr. Momentanen. Der urspr. Spiranten.
(nx?) nx ng, nj
nh nd
Nasale Verbindungen der Mischlaute:
nh^ ns nzy nc^
Durch halbe Nasalierung (?) entstehen aus den ursprünglichen
Spiranten d, b,
5) Aus den Grundkonsonanten entstehen durch Einfluss der
Vokale:
Der leichten Vokale i (ß, ^), u (0) x, kj dj (*)
Der schweren Vokale «, /) v
Des halbschweren i h
. Der leichten Semivokales x^ k
Der schweren Semivokales «, /*, j^.
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— 141 —
Die Konsonanten des Sa. gruppieren sich also folgendermassen,
ohne Bücksicht auf die Abstammung.
!
Fricativae oder Spiranten
1
Portes oder Tonlose
Lenes oder
Tonende
Portes oder
Tonlose
Lenes oder
TOnende
Ein
rein
nasal
Aspi
rein
iriert
nasal
rein
nasal
rein nasal
Faacales
h
y
Oattnrales
fei)
nk^)
9
ng
n
z
nx
I^aterales
gott.
S
1 ling.
2
lab.
dj
ndj
ix
j
nj
n
y
Cerebrales
l
a.
S
3 b-
c.
th
d
nd
n
nh
S
na
nz
a.
S
3 b.
3
C
f
mf
V
w
pl)
b
tnb
m
mh
V
Vokale :
1) Vielleicht kh, nkh, ph.
Vokalisierte Konsonanten:
?» ?) 2*
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— 142 —
6) Die Nasaliemng dieser Laute ist folgende:
Aus Ä entsteht nh Aus * entsteht ny (= n)
j, k 9 nh, nk
n X II ^X fi ^' n ndj
n X fi f^X n ) n rij
,, f n mf . V , ?
Hierzu nach 4) aus d entsteht nd.
» * « ^b.
7) Aus h entsteht auch die Verbindung nhy in inhyt,
8) Die Nasale werden durch Nasalierung nn, mm, durch
Yokalisierung entsteht ny, sonst werden sie dadurch nicht ge-
ändert, doch s. n.
n kommt auch vor Vokalen vor, seine Entstehung ist noch
nicht klar.
9) Andere Laute kommen nicht vor.
(Siehe Tabelle.)
38. a) Nominalklassen.
Klasse 1 vmu, mu Sing, zu El. 2. \ ^ ,
« 2 am, va Plur. zu Kl. 1. / ^®°scüen.
jf 3 umu, mu Sing, zu Kl. 4.
, 4 mi; mi Plur. zu Kl. 3.
^ 5 ili, It, i Sing, zu Kl. 6.
^ 6 ama, ma Plur. zu Kl. 5.
, 7 ;^i Sing, zu Kl. 8.
^ 8 (^, /« Plur. zu Kl. 7.
^ 9 firi, tn, im Sing, zu Kl. 10. Tiere,
(n, n, m)
„ 10 ebenso. Plur. zu Kl. 9 und 11.
, 11 %du, lu Sing, zu Kl. 10.
. 12 thu Plur. zu Kl. 13.
, 13 x<^ Sing, zu Kl. 12.
, li vu Abstrakta.
„ 15 Ä» (kun) Lifinitive.
j, 16 jpa 1
„ 17 Ä»* i Lokative.
« IS mu )
„ 19 fehlt.
Der Artikel (vokalische Anlaut), wo er nachgewiesen ist, ist
<ler Vokalassimilation unterworfen. Die Gresetze, wann der Artikel
steht, und wann nicht, sind noch nicht erforscht.
Vor dem Verbum und 2iahlwort kommen in einigen Klassen
abweichende Formen vor.
KL 1 vor dem Verbum a, vor dem Zahlwort /u, Kl. 3 vor
dem Verbum gu s. unten, KL 4 desgl. gt, KL 6 desgl. ga, KL 9
desgL^e*, KL 10 desgL si.
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- 143 —
Die sonst verschollene ^-Klasse, auf welche das ^ in Kl. 3
yielleicht zurückgeht, kommt noch vor in gu-vo^Q »Arm* PI. ma-voxQ ;
gu-yili »Leib*.
Die Endungen der Nomina.
Auf a z. B. U-dfuva 5 »Sonne*, i-hamba 5 »Blatt*.
Auf e z. B. umU'thwi »Kopf*, auch eine Art Partizipium
oder intransitives Adjektivom wird vom Yerbum auf e gebildet.
fi^h^Xe »Gekochtes* nämlich fi-nhu (»Essen*); mu-hohgolf »be-
hauen* (umU'pixi »Baum*).
Auf i z. B. umU'pixi 3 »Baum*.
Auf f = i z. B. umu-dimi 1 »Hirte* und so oft beim
Nomen agentis.
Auf o z. B. j[i'honelo 7 »Nadel*, lu-jimbo 11 »Gesang*.
Auf u z. B. vmu'fjm 1 »Mensch*.
Auf ii = 'A z. B. bei Adjektiven -nofu »gut*.
b) Die Verbalspecies.
1) ka.
a) ka = x^ denom. z. B. swamu^a »gesund werden* von
mU'Swamu 1 »gesund*.
b) €lka nicht nachgewiesen.
c) §ka = ex^ ^*^» ^ ß- VQn€X<* »sichtbar werden* von
vgna »sehen*, thadjixd »verloren gehen" von thciga s. 34.
d) oha, tüca = uxa (auch QXd kommt vor), heguxo^
»auseinandergehen*, hega bez. hedj-^la »sich nähern*, pand-uxa
»spalten*.
e) uka intensiv, nicht nachgewiesen.
2) ika = txct tr., z. B. fiUxa »schicken*, janixa »in die Sonne
hängen zum Trocknen*, thumbtxa »aufhängen*.
d) ta = tha z. B. htdtUha »hineingehen* vgl. mit htduJa
»durchtropfen (vom Regen)*.
4) pa = pa denom., z. B. mu-gosi »der Mann*, davon gosi-pa
»alt werden*; nyangu »schnell*, davon nyangu-pa »sich beeilen*
vgL nen€'pa »stark werden*.
^) ya = ga wird bei der Konjugation viel verwandt s. 38, b, 5.
Als Verbalspecies ist es bisher nicht nachgewiesen.
6) "Qa = ya kaus.
Z. B. x^^'^^^'^'f^'^y^ Ȋhnlich machen* von j^wanana Ȋhnlich sein*.
simya »auslöschen* tr. von sima »auslöschen* intr.
Es bringt die in 29 behandelten Veränderungen der vorher-
gehenden Konsonanten zustande. Es verbindet sich
mit ^x^^ ^X^ ^^ ^^ (^^^ dessen i das ;|f zu A wird, s. 25 ki),
» uxa zu iMCL
» ora zu osa.
» (ua zu cua,
» e/a, tla zu isa.
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— 144 —
7) Die Passivendung ist loa,
8) la.
a) la = la denom. trans., z. B. bandu-la , schälen'' von
ma-bandu 6 ^Schalen*'.
b) tiZu = ala intrans., z. B. valala .weiss sein*, ;|fa2aZa
»böse sein* vgL x^l^ »böse*.
c) §la = ffa, tla relat. s. 34.
Z. B. lex<* »lassen* bildet kx^lO'
gana »lieben* bildet gantla,
vi^d »setzen* bildet vt^ila.
thahga »helfen* bildet thandfila.
fiha »verstecken* bildet fihila,
d) Die Perfektendong heisst tle. Näheres 38, c, 2.
Z. B. gamle Pf. von .gana »lieben*.
e) olUf tUa = via invers. trans. (auch da kommt vor).
Z. B. dmda «schliessen* dmdvla ,öfinen*.
fungula »anfachen* funga «schliessen*.
thwda »absetzen vom Kopf* von tkwala »wegbringen*.
ula ist also trans. zu uxa 1) d.
Z. B. kegula ^^wegthon* heguxa »auseinandergehen*.
pandvla »spalten* tr. panduxa .spalten* rntr.
f) teto intens, nicht nachgewiesen.
9) ^a nicht nachgewiesen.
10) a/na = ana recipr.
Z. B. gamma »einander lieben* von gana.
sakulana , einander suchen* von sahda,
na steckt z. B. in thafvnya »kauen*, wo es vielleicht denom. ist.
11) ama = ama stativ.
Z. B. fihama »sich verstecken* von fiha »verstecken*.
12)— 15)?
c) Eonjugationsformen und andere grammatische
Elemente.
1) a praefixum.
n-a gana .ich liebte*. thw-a gana »wir liebten*.
gw-a gana .du liebtest*. mw-a gana »ihr liebtet*.
a-a gana .er liebte*. va-a gana »sie liebten*.
Kl. 3 gwa, 4 gya, 5 lya, 6 gaa, 7 xa, 8 fya, 9 ja, 10 sa,
11 Iwa, 12 ?, 13 X(^^ 14 vwa,
2) Das Perfektum mit der Endung tle s. die Regeln Nr. 13.
nganile »ich habe geliebt*. thu ganile »wir haben geliebt*.
u gamle »du hast geliebt*. mu ganile »ihr habt geliebt*.
a ganile »er hat geliebt*. va ganile »sie haben geliebt*.
Kl. 3 <;u, 4 gi, 5 h\ 6 ga, 7 ^e, 8 /5, 9 ß, 10 m, 11 lu,
12 thu, 13 x^i 14 ru, 15 ku?, 16 pa.
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Der Übersichtlichkeit halber stelle ich. eine Anzahl Beispiele,
die grösstenteils bereits aufgeführt sind, für die Anlaute der Perfekta
in der 1. P. Sing, noch einmal zusammen.
nxanule {nxamih?)''Pf. von ;|<awa .melken*.
nhovtle , , tkova .schlagen".
rnhathile » « patha .kratzen*.
nxi'Ule y, y, j(ila .durchgehen, vorübergehen".
nhomile . . kama „Krieg fahren".
n^wenen^ . . xicana .gleichen".
nstd/üe . . siga .davonlaufen".
mfikile . . fiha .verstecken".
ngantle • „ . gana .lieben".
njanixe . . jam^jf« .Aufhängen zum Trocknen".
nd/endile • » n djenda .gehen".
naongweh . . tofigola .vorangehen".
mbumbile . . yumba .formen".
ndimtle . . dtma .hüten".
mmtltle „ . mila .schlucken".
Einige Einsilbige ziehen das a der Endung mit dem i des
Perf zusammen zu ^, andere stossen a aus und hängen üe an.
Z. B. fwa .sterben" Perf. f teile,
gwa .fallen" Perf. gwüe,
Iva .essen" Perf. Tidü'le (spr. ndile)»
aber kwa ^Morgengabe geben" Pf. kw^le,
nwa .trinken" Pf. nw^le.
Das in 40 über die Töne. Gesagte ist zum Verständnis des
Folgenden notwendig.
Die Perfekta der abgeleiteten Endungen gehen
nach folgenden Regeln:
Das l der Perfektendung, sowie das schliessende a der Verbal-
form feilt aus. Das i der Perfektendung tritt vor den letzten
Konsonanten des Verbum. Hinter diesen tritt als Endung das e
des Perfektum. Das Zusammentreffen der Vokale vor dem schliessen-
den Konsonanten wird nach den allgemeinen Lautgesetzen behandelt.
Vgl noch Konde, wo die ganzen Bildungen ausführlich erläutert
sind. So bildet mit Semivokalis vor dem i (w statt u, o):
higuxa Pf. hc'/wtxe .auseinandergehen".
pändu^a Pf. pandu)ixe .spalten" intr.
swdmuxa Pf. swamukjie .gesund werden".
ggloxa Pf. golwixe .gerade sein",
pofoxa Pf. pofwkxe .blind sein".
Bern. In den letzten Beispielen ist e aus i durch Assimilatioii
an das vorhergehende w ^= o entstanden.
hdlutha Pf. hulwiihe .hineingehen".
fiydngupa Pf. nyangwipe .sich beeilen".
cundula Pf. dindvnle .öffiien".
Abhandl d. DMG. XI. 2. 10
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— 146 —
Aber thutüa (spr. thüla) , absetzen vom Kopf* bildet regelmässig
thuvlile, offenbar um das Zusammentreffen von drei Vokalen za
vermeiden.
hSgrda Pf. hegioüe .wegthun*.
pdndula Pf. pandwile „spalten* tr.
fdhgula Pf. fungwÜe „aufinachen*.
kdlula Pf. hidwile „durchtropfen* (Regen).
Steht vor dem transponierten i des Perf ein t oder e, so
werden die beiden Vokale zu t bez. e zusammengezogen. Dieser
durch Kontraktion entstandene Vokal zieht den Accent auf sich,
während bei den Perfekten der einfachen Verba der Accent auf
der Stammsilbe bleibt:
Z. B. von^x^ ^^' VOnSjc^ „sichtbar werden*.
thddnxa Pf. thacb'ixe „verloren gehen*:
dSry€X<^ Pf. d&y^xe „zerbrechen* intr.
fÜt'xa Pf. fiUxe „schicken".
jdntxa Ff . Janixe „zum Trocknen aufhängen*.
tkdmbixa Pf. thwmMxe „aufhängen".
gostpa Pf. gosipe „alt werden*.
n&iepa Pf nmepe „stark werden*.
Ujt^P^ ^^- hJC^h rel. von „lassen*
(aber Ux^ Pf. Uxtle).
gdnila Pf. gardle rel. von „lieben*
(aber gana Pf. gänile).
dilüa Pf. dütte reL von „zögern*.
fihila Pf. fihiie rel. von fiha „verstecken*.
jandxüa Pf. januj(ile ^aus der Sonne nehmen*.
dery^la Pf. d^'ele „zerbrechen* tr.
Steht vor dem transponierten i ein a, so wird dies mit i in
^ zusammengezogen:
Z. B. välcda „weiss sein* Pf. valile,
Xdlala „böse sein* Pf. x^UJ^-
gdnana „einander lieben* Pf. gan&fte.
sakülana „einander suchen* Pf. saktdSne.
fChama „sich verstecken* Pf. fikSme.
Sämtliche Bildungen, in denen ya kaus. steckt, haben den
hohen Ton auf der letzten Silbe, wo er auch im Perfektum dieser
Formen stehen muss. Der durch y veränderte Konsonant bleibt
verändert und das l von tle wird zu 8 nach 29. Man muss sich
die Sache durchaus so denken, dass ya hinter die Perfektendung
tritt, worauf der hohe Ton auf der Endsilbe deutet, und dass
y nicht nur den unmittelbar vorangehenden, sondern auch den
Anfangskonsonanten der vorletzten Sübe verändert, wie dies ganz
allgemein auch in andern Sprachen beobachtet wird, s. P. 40;
Suah. 40.
Beispiel: hesd kaus. von hex^' „lachen*; Pf. hexile + yd =^
hexyilye = h^sis^.
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So: lüsüS Perf. von lusa »betrügen".
sdgaaiß^ Pf. von aägasä , übrig lassen".
aiodmuaüd Pf. von swdmuad »gesund werden lassen*.
vdlasisd Pf. von vdlasä »weiss machen*.
golosisd Pf. von golosd »gerade machen".
n4gu8i84 Pf. von hSgusd »wegschicken".
nwQSi84 Pf. von nw^d »tränken".
lüaisS Pf. von lüsd »füttern".
fwesis^ Pf. von fwQsa »anziehen".
thand/ilisü^ Pf. von thand/ilisa »veranlassen, dass einer
jem. bei etwas hilft".
Die Verba auf anya (ana + yd) verwandeln dies in eny^ nach
den oben behandelten Eegeln.
Z. B. xtoanSny^ Pf. von j^wananya »einander ähnlich machen".
stMnusSny^'Fi, von sumusanya »zus. etwas tragen".
Es giebt einige unregelmässige Perfekta, die entweder Passiva
sind oder sonst eine alte Endung ita enthalten, die bisher nicht
beachtet ist.
Z. B. fumbwa »missglücken" VLfambÜwe,
(hamwa »krank werden" vgL thamu »krank" Pf. thamilwe.
8) Der Final endigt auf e.
ngane »ich möge lieben", u gane »du mögest lieben" u. s. f.
nsidfe von stga »davonlaufen".
ndye »ich möge essen" von lya.
Die Veränderungen der Anfangskonsonanten und die Pronomina
stimmen mit dem Perfektum überein.
4) Das Passivum endigt auf wa,
5) Die Endung ga z. B. im Imperativ vuxa-ga ^gehe weg"
von vu^a^ im Final a vuxad/e »er möge weggehen", df für g
nach 24.
6) Für das Pronomen objectivum führe ich nur einige Bei-
spiele an.
gica mu pagatkila »sie wickelte ihn (Kl. 1) ein".
ywa va mulixd »sie umleuchtete sie" (KL 2).
ni ku va djqva »ich verkündige euch".
7) Das Pronomen personale s. beim Perfektum.
Vor dem Präsens verschmilzt das Pronomen personale mit dem
* verbale und giebt folgende Formen :
ni gana »ich liebe". thi gana »wir lieben".
m (gun) gana »du liebst". mm gana »ihr liebt".
i gana »er liebt". vi gana »sie lieben".
KL 3 gwi^ 4 gi, 5 Z/, 6 gi^ 7 x^\ 8 >?, 9 ß\ 10 ä/, 11 Iwi,
12 Ou] 13 x^] 14 vwi, 15 h\
ki ist also hier Infinitivpräfix s. 29 kwa.
Pronomina possessiva z. B. -angu »mein", -aJcwe »sein",
-enyu »euer".
10*
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8) Zahlwörter.
1 -mg.
4
-na.
2 'VÜl
5
sano.
3 -Ihathu,
10
'Xumi.
39. Ver'balstämme.
1) Auch im Sa. finden sich einige jetzt yokalisch anlautende
Stämme z. B. tny-oyä 9 »Schlange".
2) Auch YokaHsch schliessende Stämme kommen vor z. B. pa
, geben*, U »sein*.
3) Yerba mit schliessender nasalierter urspr. Momentane sind
selten, Beispiele s. 12.
Verba mit schliessender nasalierter urspr. Spirans sind häufig.
4) Verba mit beginnender nasalierter Momentane habe ich
nicht gefunden, doch finden sich einige Formen, in denen Spiranten
im Anlaut explosiv geworden sind, ohne dass eine Nasalierung
noch vorliegt. Vielleicht ist hier der Nasal abgefallen s. 16.
40. Über den Accent ist zu sagen, dass derselbe meist auf
der Stanmisilbe steht (Die Einsilbigen haben den Ton auf der
vorletzten, dem Präfix.) Hat die vorletzte Silbe aber einen durch
Kontraktion entstandenen Vokal, so erhält dieser den Accent. Hat
die Endsilbe den hohen Ton, so bleibt der Accent doch auf der
Stanmisilbe.
Die Töne sind im Sa. sehr wichtig. Die sämtlichen mit ya
gebildeten Kausative haben den hohen Ton auf der Endsilbe, ebenso
ihre Perfekta, s. 38, c, 2.
Palatalisierung des Anfangskonsonanten liegt vor z. B. in
Xumt .zehn* = B. li-humi. Der Grund dürfte in dem aus-
gefallenen Präfix Qi) Kl. 5 liegen.
Viele mit y beginnende Verba zeigen ebenfalls palatalisierte
Formen, indem sie statt mit g mit j anlauten, das auch wohl
ganz zu y wird. Die Ursache dieser Erscheinung ist wohl das in
38, c, 7 besprochene i verbale.
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Anhang.
Verzeichnis der belcanntesten Bantuwortstämme.
Vorbemerkung.
Die Stämme des B. sind ohne Bücksicht auf die Pr&fixe
alphabetisch geordnet, also B. ama-ta siehe ta* Der leichteren
Übersichtlichkeit halber sind diese Stämme mit fetter, die Präfixe
mit gewöhnlicher Schrift gedruckt. Wo die Sprachen in Bezug
auf die Präfixe schwanken, ist dem B. -Wortstamm kein Prtlfix
vorgesetzt Bei den Wörtern nach Klasse 9 und 10 der Nomina
ist der unveränderte Stamm vorgesetzt, z. B. ihgoma „Trommel*
siehe yoma. Da man ingoma nicht in in — goma zerlegen kann
{ng ist unzertrennlich), wird beim Nomen von Klasse 9 nicht das
ganze Präfix durch Bindestrich getrennt, sondern nur der Vokal
(Artikel).
Also Stamm Yoma,
davon mit Vorsilbe in i-ngotna;
ebenso Stamm vtUif
davon mit Vorsilbe in i-mJblUi.
Die Zahl, welche dicht hinter dem Bantunomen steht, be-
zeichnet die Nominalklasse, die Zahl hinter dem Bantuverbum die
Verbalspecies nach 38, b der Lautlehren. Die Zahl, welche hinter
der deutschen Bedeutung steht, bezeichnet den betreffenden Pai*a-
graphen der Anleitung p. 17 ff. bez. der Lautlehren der einzelnen
Sprachen. So z.B. bedeutet Her. o-honi 9 „Schande* 33: o-honi
geht nach Klasse 9 der Nomina. Zur Erklärung des Wortes und
seiner abweichenden Form siehe Lautlehre des Herero § 33.
Femer Suah. i-fya 4; 6 „verderben, verpfuschen* 29 bedeutet:
das Verbum ist gebildet mit der Species 4 {pd) und der Species
6 (ya). Dazu dass pa + ya zu fya wird vgl. § 29 der Lautlehre
des Suaheli. Die Nummer hinter der deutschen Bedeutung des
Urbantuwortes giebt an, zu welchem Paragraphen der sämtlichen
Lautlehren bez. der Anleitung das betreffende Wort in erster Linie
als Beispiel passt. So z. B.: B. ama-küta 6 „Fett* 25 bedeutet:
das- Wort geht nach Klasse 6 der Nomina. Die Gesetze, welche
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— 150 —
Lautverbindungen in jeder Sprache für die Silbe fcö des Urbanta
eintreten, sind in § 25 der Lautlehre jeder Sprache nachzusehen.
Bei sämtlichen Yerbalstämmen ist hier wie in den Lautlehren das
Lifinitivpräfix weggelassen. Den Zeitwörtern des Herero ist die
Form des assimilierten Yerbalstammes beigefugt, z. B. tnuna^ u
heisst: muna bildet viele Formen vom assimilierten Stamm ^nunu.
Den Zeitwörtern des Duala ist oft das Perfektum beigefugt, z. B.
tnda, i heisst mda Perf. mdi. .
q^ y, A;, t siehe hinter g^ y, k, t;
'h siehe hinter n;
f, ü siehe hinter z, u;
io, § hinter «7, y.
Die Bezeichnung der Sprachen ist dieselbe wie in der Laut-
lehre. Sie stehen in derselben Reihenfolge wie bisher, also:
B. Urbantu.
P. P^U (Su. Süd-S9tho).
Suah. Suaheli.
Her. Herero.
Du. Duala.
Eo. Eonde.
Sa. Saögo.
Wo ein Wort in einer oder mehreren Sprachen fehlt, ist es
fiir diese Sprachen verloren gegangen oder dort noch nicht sicher
nachgewiesen. Wörter, deren Zugehörigkeit zu dem betreffenden
Stamm mir nicht ganz sicher ist, oder welche Gresetze zu befolgen
scheinen, die ich noch nicht kenne, habe ich in Elammem gesetzt
oder mit Fragezeichen versehen.
Zur Bestätigung der Richtigkeit der von mir aufgestellten
Formen des Urbantu habe ich, wo keine der aufgeführten Sprach-
formen der Grundform ähnlich klang. Formen aus andern Bantn-
sprachen beigefügt, soweit ich gute Beispiele fand.
So hat z. B. die Form des Wortes Jtüa , sterben*, welche
wir nach 29 der Lautlehre als Grundform des betreffenden Wortes
annehmen müssen, sich in keiner der angeführten Sprachen erhalten.
Ich füge daher die Form hinzu, die das Wort im Ena und
Eamba hat, nämlich kwa, welche mit der hypothetischen Grund-
form fast genau übereinstimmt.
Ähnlich : B. JcüZu-ya. Das Wort ist nur erhalten in P. xtdua
und Suah. vultya, die beide stark von der Grundform abweichen.
Ich füge deshaJb die Form des Wortes im Nyamwezi hinzu:
huluga, die fast genau mit der von mir vermuteten Gnmdform
übereinstimmt.
Ähnlich ist B. tUna nur vertreten durch Su. runa und
Her. iana. Vgl. dazu Ena ftma, das genau die Grundform, wie
ich sie vermutet habe, festgehalten hat.
Bei der Benutzung des Anhangs empfiehlt es sich auch die
beigefügten Schemata zu Rate zu ziehen, in denen die wichtigsten
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Gesetze leicht durch Vergleichung der Reihe für das Urbantu mit
der Reihe der betreffenden Sprache gefanden werden. So ist
z. B. nach Schema 2 B. p^a = P. a, nach Schema 6 B. nqa =
P. da, also B. yanga = P. iUla u. s. f.
Femer empfiehlt es sich, das betreffende Wort auch im Index
nachzusehen, um seine Behandlung in der Lautlehre eventuell nach-
lesen zu können.
Für die Verwendung dbr Semivokales (w, w, y, y) in den
Stämmen des Urbantu habe ich folgende Regeln beachtet. Das a,
auf welches die Verba ausgehen, gehört nicht eigentlich zum Stamm.
Bei einem Zeitwort wie pya „brennen* würde darnach also als
eigentlicher Stamm j^ übrigbleiben. Ein Wortstanun kann aber
nicht vokallos sein, ^o ist pi bez. pia als Stamm angenommen.
In pya ,neu* ist noch nicht festgestellt, ob das a Endung ist oder
zum Stanmi gehört. So schreibe ich vyala „säen*^, weil noch nicht
sicher feststeht, ob ala hier zum Stamm gehört oder nicht, aber
yü'ola „anziehen*, weil hier die Nebenform vu-ata schon zeigt,
dass ala Endung und vil also als Stamm anzusehen ist.
B. ydka „bauen* (kdka) 3.
P. a^a „bauen (mit Felsen), sich ansiedeln, sich niederlassen*;
dial. x^X^'
Suah. aha „bauen* (mit Steinen).
B. umu-raka 3 „Jahr* 39, 1.
P. nw-axa 3 „Jahr* 33.
Suah. mtü-aka 3 „Jahr*; pl. mi-aka, dial. nyaka 33.
B. Y<^T^'<^''^<^ 11 »sich aufsperren* (Mund, Thür) 19.
P. axlcema 11 „den Mund öffnen*.
Suah. tam-ua 11; 8, c „den Mund öffnen, gähnen*.
H. jahama 11 „den Mund aufgesperrt haben*.
Ko. a^ama 11 „mit offenem Munde anstarren*.
B. yoUa „ausbreiten* 3.
P. €Ua „ausbreiten*.
H. jara „etwas auf dem Boden ausbreiten*.
Eo. ala „ausbreiten*.
Sa. jala „Gras auf dem Dach ausbreiten*.
B. Ytüvma „borgen* 25.
P. alima „borgen*.
Suah. azima „leihen, entleihen*.
H. ja^^ema „leihen" (jem. etwas).
Ko. asima „borgen*.
Sa. jdsima dass.
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— 152 —
B. ya/na »schwören* 3.
P. ena »schwören*.
Her. Jana »beteuern, schwören.*.
Du. kana (mit songo) »schwören* L6.
B. umu-yana 1 »Kind* 39, 1.
P. nw-ana 1 »Kind* 38.
Suah. mw-aTUi 1 »Kind*.
Her. omu-na 1 »Kind, Sohn*.
Du. mu-na 1 »Kind*.
Ko. umw-ana 1 »Kind*.
B. yan-ika »in der Sonne trocknen* 3.
P. an^xct »zum Trocknen ausbreiten, zum Trocknen aufhängen*.
Suah. anika »an der Luft oder an der Sonne trocknen*.
antta 8, e »aus der Sonne oder dem Eegen nehmen*.
Her. nyaneka »etwas zum Trocknen (wie Wäsche) ausbreiten* 40.
Ko. anjka »in der Sonne trocknen*.
Sa. janixa dass.
B. umu-yanga 1 »Arzt* 12.
P. n-aka 1 »Arzt, Medizinmann* 33.
Suah. m-ganga 1 »Arzt* 15.
Her. o-nganga 9 »Medizinmann, Zauberer*.
Du. bw-ahga 14 »Arznei, Gift, Zaubermittel".
dj-angvoa 5 »die Klugheit* 38, b, 8) f).
Ko. u-ngahga 1 »Medizinmann* 15.
B. -yanga »Handfläche* 21.
P. 8^-atla 7 »Hand*.
Suah. gandja 5 »Handfläche*.
Ko. ^Icy-andja 7 »Handfläche*.
Sa. li-gand^a 5 »Hand*.
B. yata-va 9 »antworten* 3 (Nebenformen yÄo, yüa-va).
P. arava 9 »antworten*.
Suah. it-ika 2? »Antwort geben*.
Her. itav-era 9; 8, c »auf einen Ruf antworten*.
Du. aia-bQ 9 »antworten*.
Ko. ith-ika 2? »antworten*.
Sa. jith-i^a 2? desgl.
B. yava »teilen* 3.
P. ava »teilen, verteilen*.
Suah. gawa »teilen, austeilen*.
Du. aha »teilen, trennen, spalten*.
Ko. java »teilen*.
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— 153 —
B. yela »messen, bedenken*.
P. d'^k&a 8, c; 8, c; 6. »bedenken* 29. 34.
Saab, d-eleza 8, c; 8, c; 6 »abschreiben, nachahmen".
d-evu adj. von 8, c »listig, schlau*.
d-evU'ka 1, a »listig, schlau werden".
d-evti-äa 1, a; 6 kaus. dazu.
Her. Jer-ekera, c 2; 8, c »Mass nehmen, anpassen".
Ko. g^la »messen, versuchen, zielen".
Sa. df^la »prüfen, messen".
B. yela »leuchten, scheinen".
P. 8^-ftza 7 »Licht" 29. 34.
Suah. el-ea 8, c »klar werden".
eu'pe 4 »weiss, rein, klar".
Her. fera, e »ins Licht stellen, leuchten (Sonne)".
Ko. ^ »hell, werden".
^lu »weiss".
elu'pha 4 »weiss werden".
elu'ka 1, a »weiss werden".
B. umu-yeli 3 »Mondschein" (s. rela »leuchten") 25.
P. nw-eli 3 »Mondschein" 33. 34.
Suah. mw-ezi 3 »Mond".
Her. omw-es^ 3 »Mond".
Du. m-odi 3 »Mond"; pl. mi-odi,
Ko. umw-esi 3 „Mond".
dk-est 13 »Neumond" (eig. »kleines Licht").
Sa. mw-esi 3 »Mond".
B. renda »gehen" 12.
P. ^ »gehen, wandern".
Suah. &fida „gehen".
Her. jenda »gehen".
Du* ^Twfe (veraltet), davon m-ende zur Bildung des Futurs.
Ko. enda »gehen".
Sa. dj^nda »gehen" 24.
B. yia »gehen" 29.
P. ya »gehen".
Her. {ya\ i »gehen".
Ko. Ja »sein", Perf. jiil^.
B. yi-ama, yi-ma 11 »stehen" (s. yfa).
P. y&na {(^ma^ yama) 11 »stehen bleiben, sich stellen".
Suah. ima 11 »aufstehen".
Ko. jma 11 „stehen".
fm-ika 11; 2 „erhöhen, aufrecht hinstellen".
Sa. Jima 11 »stehen".
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— 154 —
B. ama-yiyi 6 ^Wasser* 25.
P. me-^tze (f. ma-etze) 6 ^Wasser*.
Suah. ma-dji 6 ^Wasser*.
Ko. am-^i 6 »Wasser*
Vgl. Nyamwezi m-imi,
B. yik'ola 8, b »bleiben, wohnen* (s. ydka).
P. x^'^ ö) ^ »bleiben, sich setzen*.
Suah. kroa 8, b »bleiben, wohnen, sitzen*.
k-<dta 8, b ; 8, c rel. . ,
Her. k-ara 8, b »irgendwo sein, bleiben, in einem gewissen Zu-
stande sich befinden*.
Du. d^'a, dJ€U »sitzen, wohnen, bleiben".
Nyamwezi ikala »wohnen, leben*.
B. riniba »singen* 22 (Nebenform yaniba?).
(P. QP'ßla 8, c »singen* ?)
Suah. imba »singen*.
Her. ßmha^ % »etwas durch einen Singsang besingen*.
Ko. jmba »singen*.
ulw'frnbq 11 »Gesang*,
Sa. tu-jimbo 11 »Gesang*.
B. umU'Yint (ini?) 1 »Besitzer* (s. na).
P. mo-n 1 »Herr* 33.
Suah. mw-eni/t] mw-inyi^ PI. w-enyi 1 »Herr, Besitzer*.
Her. omü-ini^ PL ov-eni 1 »Eigenthümer*.
Du. -m&fi^ »selbst*.
Ko. mW'&i^ 1 »Besitzer*, »selbst*.
B. yi/hg-ela 8, c, yingi-na 10 (s. yia) »hineingehen* 12.
P. tzß-na 10 »hineingehen*, dial. k&na 26.
Suah. ing-ia, ng-ia 8, c »hineingehen*.
Du. tng^j eai 8, c »eintreten, hineingehen*.
ing-^U 8, c; 6 »hineinfuhren*.
Ko. ing-ila 8, c »eingehen*.
B. ri^*igi »viele* 26.
P. ntz^ »viele* 14, e.
Suah. ingz »viele*.
Her. ingi „viel*.
(Du. dji-ia^ gi'ta? »viel*.)
Ko. 'ingi »viele*.
Sa. 'indji »viele*.
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— 155 —
B. ringa »kommen* ("Aga, ^a) 21.
P. da l^ommen".
d-QXO' 1, d »sich entfernen*.
SuaL Aa »kommen*.
dj'ilia 8, c; 8, c »zu jem. um einer Sache willen kommen '^^
Her. ya, a »kommen*. .
Du. ya »kommen" (nur im Präsens).
Ko. i^ »kommen*.
Sa. jinza »kommen*.
B. yUa »giessen* 22.
P. ths'^la »giessen, schütten* 40; dial. th-do^
Suah. ita ^\n eine Form giessen*.
f'tltltka 8, c; 8, c; 1, c »tröpfeln, wegfliessen, entschlüpfen*.
Her. t-ira-ht 8, c »ausgiessen, auf die Erde giessen*, s. B. Jci 39, 5.
t'tka 1, c »auslaufen, ausgeschüttet sein*.
t'irira 8, c; 8, c »aus und eingiessen*.
B. umu-r% 3 »Dorf, Stadt* 25 (s. yilVflfi)-
P. mg-tz^ 3 »Kraal*.
Suah. tn-dji 3 »Stadt*.
Her. oru-^ 11 »Hauptdorf*.
Du. mundi 3 »Stadt*.
B. -rS, i-ngl 9 »FUege* 27 (s. Yi/hgt).
P. n&i 9 »FUege*.
Suah. mi 9 »Fliege*.
Her. o-nde 9 »Pferdefliege*.
e-^e 5 »grosse Fliege*.
Du. ngi-ngi 9 »Fliege*.
R -yiye »Heuschrecke* 27 (s. Yiugf),
P. ftbe 9 »Heuschrecke*.
SuaL m-£^ 3, mige 9 »Heuschrecke*.
B. xU'Ytl^ 5 »Auge* 19.
P. k'ixh 5 »Auge*.
Suah. (^üSo, djüxo, pL ma-tOy ma-tjip 5 »Auge*.
Her, c-Äo 5 »Auge*.
Du. d'tao 5, pl. w-wo 6 »Auge*.
Ko. ama-^o 6 »Augen*.
Sa. l-tÄö 5 »Auge*, pl. m-ehö (für ma-iho).
B. ;^Ua »hassen, nicht mögen* 25.
P. tZa »enthalten*; z. B. als Beflexiv. ikäcla 8, c »sich enthalten*
Suah. tüa »hassen, nicht mögen, meiden*.
Her. ^a »yerboten sein* (im religiösen Sinne).
Du. ta, ü »meiden, yermeiden*.
ia da »fasten*.
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— 156 —
B. ili-yina 5 „Name** 25.
P. k-ina 5 ,Name".
Suah. c^'ina, pl. ma-djma 5 ^Name**.
Her. e-na 5 »Name*.
Pu. d-ina 5, pl. m-ina 6 »Name*.
Vgl. Mbundu U-zina 5 »Name*.
B. ili-Y%no 5 »Zahn* 25.
P. k'ing 5 »Zahn*.
Suah. ^ino^ pl. m-eno 5 »Zahn* (wcno für ma-inö).
Her. e-;o 5 »Zahn* (unregelm.).
Ko. il-ino, pl. am-ino 5 »Zahn*.
»stehlen* 25.
B.
riva (rimba, yürnba)
P.
utzwa 6 »stehlen* 31.
Suah.
«Ja „stehlen*.
Du.
iba »stehlen*.
Ko.
iva »stehlen*.
B. wmU'YoM 3 »Rauch* 25.
P. m-Q^ 3 »Rauch* 34 (für mo-oäi).
Suah. m-oäi, pl. mi-oäi 3 »Rauch*.
Her. omw-tse 3 »Rauch (vom Feuer)*.
Ko. ily-Qsi 5 »Rauch*.
VgL Kamba ji-dki »Rauch*.
B. -YQmaf i-iigoma 9 »Trommel* 13.
Suah. ngoma 9 dass.
Her. o-ngortia 9 dass.
Du. ngomo 9 dass.
B. yona »schnarchen* 24.
P. owa »schnarchen*.
Suah. mio-ono 3 »das Schnarchen*.
Her. jona »schnarchen*.
Du. Jcono ngoli (?) »schnarchen*.
Ko. gona »ruhen*.
Sa. ona »schlafen*.
B. YQiiga »sich vermehren* (Nebenform yenga).
P. ek'^tza, ok'^za 8, c; 6 »vermehren, hinzufügen* 29. 34.
Suah. ohg-ea 8, c »viel werden, sich vermehren*.
Ko. ong-eja 8, c »vermehren*.
Sa. d/ohg-Qlesd 8, c; 8, c; 6? ^vermehren* kaus. (??).
Vgl. Zulu ehgeza »hinzufügen*; dial. ohgeza.
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— 157 —
B. ronba ,alle" adj. 20.
P. oxle ^alle*. .
Snah. otke ^alle**.
Her. he (bez. ihe) ,alle*.
Du. ese ^alle*.
Ko. o^a ^alle*.
Sa. ona „alle*.
Vgl. Kua onkea „alle*. Zulu onke „alle*.
B. yata „sich warmen* 24.
P. ora „sich am Feuer wannen*.
Suah. ota „am Feuer wärmen, braten, rösten*.
m-oto 3 „Feuer*.
Her. Vota, wota, ota „sich am Feuer wärmen*.
Du. oh „sich wärmen (am Feuer), warm werden* 34.
Ko. otha „sich wärmen am Feuer'*.
itm-otko 3 „Feuer*.
Sa. Jotha dass.
B. rua „fallen* 29.
P. toa „fallen*.
Suah. ffwa „fallen*.
Her. wa „fallen*.
Du. Jeo „fallen, stürzen*.
Ko. gwa „fallen*.
Sa. gwa „fallen*.
B. -ruki „Süssigkeit* (Nebenf r^kl)-, s. fluM 39, 1.
P. V'QS^ 14 „Süssigkeit*.
n-gs^ 9 „Honig* 22.
Suah. {ny-uki 9 „Biene*).
Her. ou-tj^ 14 „Honig, Zucker*.
{ony-tUxi, ony-mt^i 9 .Biene*.)
Ko. ul'ukf 11 „Honig*.
Sa. {vny-usi 9 „Biene*.)
B. 'Ytiluv^9 i'iigubJ^e 9 „Schwein* 13.
P. IcQlQve 9 dass.
Suah. nguluwe, nguüe 9 „Schwein*.
Her. o-nguruve 9 „wildes Schwein*.
Du. ngga 9 „Schwein*.
Ko. i-ngyluvQ 9 „Schwein*.
B. rti/ma (YQtna) „trocken werden* 22.
P. oma „trocken werden*.
Suah. gwmu „hart, schwer* adj.
Ko. iffna „trocken, hart werden*.
^V'tfmu 14 „Erde, das Trockene* (im Gegensatz zum wasser-
Sa. juma „trocken werden*. [reichen Land).
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— 158 —
B. yungu (n/u/hgu) „Kochtopf* 39, 1.
Suah. tx-ungUj pl. vy-ungu 7 , irdener Topf".
nyungu 9 „Kochtopf*.
Her. o-nyungu 9 „Topf, Tabackspfeife*.
Du. tO'Ongo, pl. l-ohgq 19 „Topf*.
B. -yÄ, i'iigü 9 „Schaf* 27.
P. iihi 9 „Schaf«.
Her. o-ndu 9 „Schaf*.
oka-^ 13 „Schäfchen*.
otj(i'^ 7 „alt.es Schaf*.
B. -rümi, i-ngüvu 9 „Nilpferd* 27.
P. Äwtn* 9 dass. 25.
Her. o-nduu 9 dass.
Du. ngubu 9 dass.
Ko. ffuvu 9 dass.
B. -rwena, tngwena 9 „Krokodil* 32.
P. kw^a 9 dass.
Suah. ngwena „Wassertier, Krokodil, Seehund*.
Ko. f-ngwina 9 „Krokodil*.
B. -yw^i (s. rua), t-ngwi 9 „Panther* 32.
P. nkw^ 9 dass.
Suah. tj(m 9 „Leopard* (unregelm.).
Her. o-ngwe 9 „Leopard*.
Du. ndjo 9 „Leopard, Panther* 40.
B. -ya, i'iiga 9 „Aussenseite* 21.
P. ni^ „draussen*.
Suah. Tiefe, wcZ/'e „ausserhalb*.
Her. p-endje 16 „^raussen*.
Ko. pha-ndja 16 „draussen* (ausserhalb des Hauses).
ku-ndja 17 „ausserhalb des Landes*.
B. yala (ngiüa, yingala? s. yinga) „voll werden* 21.
P. ^/aZa „voÜ werden*. ~
tlatza 6 „füllen* 29.
Suah. cb'aa .voll werden*.
ajaza 6 „anfüllen* 29.
B. -yalUf i-ngala 9 „Hunger* 21.
P. dida 9 „Hunger*.
Suah. ndaa^ ndjaa 9 „Hunger*.
Her. o-ndfara 9 „Hunger*.
Du. ncl^'ai 9 „Hunger*.
Ko. j-ndjala 9 „Hunger*.
Sa. i-nzala 9 „Hunger*.
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— 159 —
B. lOay ingOa 9 »Weg« (s. yia) 23.
P. tz^ 9 «Weg^
Suah. ndjia^ ndia 9 »Weg«.
Her. o-ndfira 9 »Weg*.
Du. ngea {ngjea) 9 »Weg«.
Ko. i-ndjjla 9 »Weg«.
Sa. i-nzila (nzilä) 9 »Weg«.
B. J^i-^a (pi-VCi, Yili) »wissen, können« 23.
P. tz^'Va »wissen«; Nebenform itze,
Suah. c^ra »wissen, kennen, verstehen«.
mdjuvi 1 »der Kenner«.
Ko. -i^ in der Form ndesi »ich weiss nicht« (für n-tha-isi 13).
B. yo, t-ngro 9 »Haus« 21.
P. nrftt ijdCo) 9 »Haus«.
Her. o-ndjißo 9 »Haus«.
B. IQTÜy i'iigoYÜ 9 »Elephant« 21.«
P. ^'9 »Elephant« 34.
Suah. ndovu 9 desgl. 25.
Her. o-ndfau 9 desgL
Du. ruj^'ou 9 desgl.
Ko. f-sofiji 9 desgL 25.
Sa. nzovu 9 desirl. 25.
B. iU-YU'Va 5 »Sonne« 21.
Suah. J^ua 5 »Sonne«.
Her. ejuva 5 »Sonne«.
Du. i^Äa 5 »Gott« (?).
Ko. üi'^uva 5 „Sonne«.
Sa U'djuva 5 »Sonne«.
B. -yÄyu (iuyu)y %'iigüru 9 »Erdnuss« 21.
P. ^u 9 »Erdnuss«.
SuaL djxAgo {m^ugu, nduu) »Erdnuss«.
B. TzaUOf »gerinnen, erstarren, trocken werden« (JcaJca) 19.
P. X^X^ »gerinnen, erstarren (Fett), erfrieren«.
Suah. s. B. kaUü.
Her. haha »trocken werden, trocknen«.
Ko. khaka „gerinnen, fest werden, steif werden«.
B. kajcü (habe) »trocken« adj. von TcaUa 25.
Suah. kavu »trocken«.
kau'ka 1, a »trocken werden«.
kau'äa 1, a; 6 »trocken machen«.
Her. kahe »trocken«.
kahu »beherzt, unerschrocken, deutlich«.
Davon kahu-ka 1, a »zu Verstände kommen«.
Ko. khafu »fest«.
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— 160 —
B. üi'kala 5 ,Kohle« 2.
P. l^-yala 5 »Kohle* (glühende).
Suah. haoL 5 „Kohle".
Her. e-kanra 5 „Kohle*.
Du. di-kata-ndg 5 „glühende Kohlen*.
Ko. j-ngala-yuga 9 „brennende Kohle*.
jlf-khala-^la 5 „tote Kohle*.
B. kali „wild, ungestüm* 22; s. JboZa.
P. 'jial^'fa „in Zorn geraten*.
vg-yal^ 14 „Zorn, Schärfe*.
Suah. kau „scharf, strenge, bitter, wild, stark*.
kalt-pia 4; 8, c „bedrohen, beschimpfen*.
Ko. khali „wild, böse, scharf, sauer*.
hhal-ala 8, b „böse sein*.
khcdi'pha 4 „sauer werden* (Flüssigkeiten).
Sa. ' x^-ata 8, b „zornig werden*.
B. -Ä?a7i „weiblich* 25.
P. 'X^¥ z. B. hxQfnd'Xcdi „Kuh* von kx^mg „Kind*.
mp'Scdi 1 „Weib* 40.
thscdi adj. „weiblich*.
Suah. 'ke „weiblich*.
m-ke 1 „Frau, Weibchen*.
Her. 'ka^ (Kl. 9 onga^) „weiblich*.
omU'kas^'fidu 1 „Weib* (nur von Menschen) 39, 5.
Du. mtUQ, pl. b't'tg 1 „die Frau* (mutg für mg-i-tg) vgl. Her.
Ko. if-nkka^ 1 „(Jattin*.
^-nkhoßi-kulu 1 „die grosse Frau*.
u-nkha 1 „Frau des So und So*.
B. kaH-nga 12 (Nebenf. kola-nga) „braten, rösten* 25 ; s. ili-
P. x^i'ka 12 „rösten*^ [kala.
Suah. Icäanga 12 „braten*.
kama 12; 6 „warmen*.
Du. anga 12 „rösten, braten*.
Ko. kha^t-nga 12 „in der Asche rösten*.
B. ka/ma „auspressen, ausdrücken* ; vielleicht verwandt nut
kaffa in der Grundbedeutung „trocken* 5.
P. yawia „melken*.
Suah. kama „ melken **.
kamua 8, f „ausdrücken, ausquetschen*.
Her. kama „ausdrücken, auspressen*.
Ko. khama „melken*.
Sa. x^'"^^ „melken*.
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— 161 —
B. hana , leugnen, verweigern" 2.
P. x(ma , verneinen*.
Suah. Icana , verneinen, leugnen, verleugnen*.
Her. Jcana-para 4; 8, b „händelsüchtig sein*?
Du. (oTia, an „kämpfen, streiten?)
Ko. khana „sich weigern, leugnen*.
Sa. ;|fana „sich weigern*.
B. kanda „drücken* (s. katno) 12. .
P. ;|faÄi „treten, drücken*.
Snah. kanda „kneten, massieren*.
Her. kanda „melken*.
B. "kanga, i-nkaiiga 9 „Perlhuhn* 13.
P. kxaka 9 dass.
Suah. khahga 9 dass.
Her. o-ngahga 9 dass.
Du. kah 9 dass.
Ko. ilj'khanga 5 dass. 2.
Sa. li'X^ng^ ^ ^*ss. 2.
B. kati „inmitten, mitten innne' 22.
P. X'^^^ „inmitten, mitten inne*.
Suah. kati „innen, mitten inne".
Her. opo-kati 16 „mitten*.
Ko. pha-khathi 16 „mitten*.
nkhaihi 18 „mitten inne* 15.
B. kia „Morgen werden,» früh werden ** 29.
P. sd „Morgen werden, tagen**.
Suah. tjä „aufgehen** (Sonne).
Her. txd^ i mit pa „helle werden. Anbrechen des Tages*.
Du. (Vgl. bunya bo md djea^le „der Tag ist angebrochen*.)
Ko. khya „tagen*.
^ i« „tagen*.
B. kila „überschreiten* 22.
P. 8^la „überschreiten*.
Sflda „sechs* (man schreitet über zur andern Hand).
Suah. kia „über etwas hinübersteigen*.
Ko. khil-anya 10; 6 „überschreiten, einen übergehen*.
Sa. xila „
vorübergehen*.
B. Ufnuküa 3 „Schwanz* 22.
P. mg-s^ 3 „Schwanz".
Suah. m-kia 3 „Schwanz, Schweif*.
Her. omu-ixira 3 „Schwanz**.
Abhandl. d. DMQ. XI. 2. 11
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— 162 —
B. -kima, t-nkima 9 »Affe* 13.
Suah. khvma 9 „Affe*.
Her. o-ndjima 9 „Payiaii* 27.
Du. Tcpna 9 »langschwftnziger Affe (Meerkatze)*.
B. Miigo, züklngQ 9 »Hals* 27.
Suah. ^ngo 9 ^Nacken*.
Her. O'^engo 9 »Nacken*.
Du. nyingg 9 »Hals*.
Ko. (ulu'sihgo 11 »Nacken*?)
VgL Kamba ngthgo.
B. umu-Mpa 3 nAder, Sehne* 25.
P. mO'kifa 3 »Sehne*.
Suah. m-äipa 3 »Ader*.
Her. omU'^epa 3 »Ader*.
otjii'^epa 7 »dicke Sehne im Fleisch*.
oru-$6^ 11 »Faden, Garn aus Sehnen gemacht*.
Du. mu-8i8a 3 »Ader* 34.
Ko. fkf-^pha 7 »Rückensehne*.
Vgl. Kamba mu-kiwa »Ader*.
B. k^ka »ziehen, schleppen* 24.
P. X^X^ »ziehen*.
Suah. Tcoko'ta 3 „ziehen, schleppen*.
Her. hoka »etwas auf der Erde hinschleppen*.
B. koJcd „waschen, reiben* 19.
^- X^X^ ^^^ ^X9X^ »reiben, raspeln* 39, 4.
Her. koha »waschen, reinigen*.
B. kojtola 8, f »husten* (s. koka) 19.
P. X^xl-ola 8, f »husten*.
Suah. Tcoh'Oa 8, f »husten*.
Her. kor-ora 8, f »husten* 34.
Du. os-ea 8, c »husten*.
Ko. khoso-mola 11 ; 8, f »husten*.
Sa. X^^^'^^I^*^ ^-^5 ^> ^ »husten*.
B. kmnba »schaben, aushöhlen* 12.
P. X^P^ „abschaben*.
Suah. komba »aushöhlen, auskratzen*.
Her. komha »fegen, kehren, kämmen*.
Du. ombo „abhobeln, abkratzen, schaben*.
e-kombon 7 „der Hobel* 14, d.
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— 103 —
B. "koniba, i-nkomba 9 ^Imeeke* 18.
P. hxopa 9 »Schneckenhaus".
Suah. khambe 9 »Muschel, Auster*.
Ko. f-ngombe 9 »Muschiel*.
B. "kope »Augenwimper" 24.
P. mg-xQf§ 3 »Augenwimper*.
SuaL kope 5 »AugenHd*.
ki'kope 7 dass.
u-kope, pl. khope 11 »Augenwimper".
Her. omu'kiwa (loeho) 3 »Augenlid" 17.
B. iU-kopl 5 »flache Hand" 25.
P. ^-;|f()/V, ^;|f()/Jw 5 „flache Hand".
Saak Ä^ 5 »flache Hand".
Ko. ilfkhgfi 5 »Schwielen in der Hand*.
B. ktUl »schreien" 22.
P. ;if(>M'a »schreien* (?).
Her. tcua »schreien, rufen".
Du. (kw-ala »sprechen, sagen"?)
B. 'huku, i-nkuku 9 (s. kiui) »Huhn" 13.
P- hQX9 9 .Huhn" (kxPXQ^)-
Suah. khuku 9 dass.
Ko. fnff^^ 9 dass.
Sa. i'fümku 9 dass.
B. /puto »wachsen, stark werden" 22.
P. ;|fp&t »wachsen".
Suah. kua »wachsen, gross werden".
Her. kura »erwachsen sein".
Du. kgla »gross, stark werden, zunehmen", unregelm. s. 16?
Ko. kkula »gross werden".
Sa. kida dass.
B. kulu »gross" adj. von klUa 22.
P- X9^ »gross".
Süah. hm »gross, vornehm".
kukuu »alt, abgetragen" 38, b, 14.
ku'ba, kubwa »gross"; s. Konde.
Her. kuru »alt".
kurU'pa 4 »alt, schwach, veraltert sein",
Ko. kh^u-mba »gross" 38, b, 12.
^h'kh^u »der Ältere",
B. kuniba, nkuniba »bitten" 39, 4.
P. kxgp'da 8, c »bitten".
Her. hmtba^ u »bitten, beten".
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— 164 —
B. Tnitnb'vla 8, f «sich erinnern* 22.
P- X9P'Q^ Ö? f »sich erinnern*.
Snah. kumb-uka 1, e ,sich erinnern*.
Du. {gmb'wa 8, f(?) »ansehen, betrachten*?)
Ko. hhumh'uka 1, e ,sich erinnern*.
Sa. kumb'uia 8, f dass.
B. ili'kumi 5 »zehn* 22.
P. l^'Sgm^ 5 »zehii* 40.
Suah. kumi 5 »zehn*.
Du. d'Qm 5 »zehn* 29.
Sa. xumt »zehn* 40.
B. ilikung-uvü (kuiigulu) 5 »Krähe* 22 (s. kiui).
P. h'X9^''^^ ^ »Krähe*.
Suah. kung-ulu »Krähe*.
Her. e-kw-ara 5 »Krähe*.
Ko. il}-khifhgulu 5 »Krähe*.
B. -hunly ili-nkti/nl 10 »Brennholz* 13.
P. li'kxQTi 10 dass. 33.
l^'Xoh 5 »ein Stück Brennholz* s. 88, a Kl. 11.
Suah. U'kuniy pl. khuni 11 dass.
Her. orU'kune 11 »ein einzelnes grosses Stück Feuerholz* ; pl.
o^o-ngune 10 »Feuerholz* 33.
B. "kupa, t'iikupa 9 »Buschlaus* 13.
P- ^X9f^ ^ ^^^ss.
Suah. khupa 9 dass.
Her. o-ngupa 9 dass.
Ko. f-ngupki 9 dass.
B. küa »sterben* 29.
P. j^ica »sterben*.
Suah. jfa »sterben*.
Her. jfa, u »sterben*.
Du. wo »sterben*.
kw^di 9 »der Tod* 32.
Ko. fua »sterben*.
Sa. fwa dass.
Kua, Kamba kwa »sterben*.
B. küluya 5 »rühren* 25.
P. xulu-a 5 »rühren*.
Suah. wlu-ga 5 »rühren, schüren, stochern*.
Vgl. Nyamwezi kuluga »rühi-en*.
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— 165 —
27.
B.
-fcöm, inkülü 9 .Schüdkröte
P.
khulu 9 dass.
Her.
o-ndvjpi 9 dass.
Du.
wm/w 9 »Landschildkröte«.
Bataäga hviu.
B. kütnba (nküniba) »einschliessen, umarmen* 25.
P. khup-ara 3 »die Faust ballen* 28.
Suah. fumba »scbliessen, zumachen* (Augen, Hand).
famb-afa 3 »mit der Hand umfassen, umspannen*.
{ku/mb-afia 3; 8, c »umarmen*?)
Her. (? puk'Ota 3 »ein Kind in die Arme nehmen*?)
Ko. famb'Otha 3 »Mund, Hand schliessen*.
fumba »in die Backentaschen stecken*.
B. üi'küpa ipüpa?) 5 »Eifersucht* 25.
P. k'i^fa 5 »Eifersucht*.
Her. e-fupa 5 »Eifersucht* (von Frauen) 40.
B. iU-küpa 5 »Knochen« 25.
Su. le-sufa 5 »Beinknochen*.
Suah. -/upa 5 »ein grosser Knochen*.
Her. efupa 5 »Knochen*.
Ko. fkf'-fupka 7 »Knochen*.
Vgl. Nyamwesd t-guha 5 »Knochen*.
Kua m-kuva 5 »Knochen*.
B. küpl (nküpi) »kurz* 25.
Su. khUhsO'fala 4 ; 8, b »kurz sein* 28.
P. xufe-x^za »verkürzen*.
Suah. fupi »kurz*.
Her. ^pi »kurz*.
gi^'para' 4 ; 8, b »klein, kurz, niedrig sein* 34. 40.
Sa. fupi »kurz*.
Nyamwezi guhi »kurz*.
Kua kuvea »kurz*.
B. amaküta 6 »Fett* 25 (s. küta, nküta).
P. mafura 6 »Fett*.
Suah. fufa, pl. mafufa 5. 6 »Talg, Fett*.
Du. m'%da 6 »Palmöl, öl*^
Ko. ama-futha 6 »Fett*.
Sa, md'futha 6 »Butter*.
Vgl. Nyamwezi ma-guta 6 »Fett*.
Kua ma-kura 6 »Fett*.
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— 166 —
B. kfüta, iihüta «bedecfe^^.
P. khurtyma 11 »bedecken* 28.
Suah. fuf'Ua 8, e »ans Licht bringen*.
fuf-vliwa 8, e; 7 »offenbar werden*.
Du. JculumanQ^ kumane 11; 10 »bedecken, zudecken'.
B. küva »atmen* 2.
Davon 'küvd »Brust* 25.
P. sf'xuva 7 »Brust*.
Suah. ki'fiM, 7 »Brust*.
fua 5 »Brust*.
Her. ifuva^ a »ruhen*).
Aber $uv-ira 8, c »pusten, blasen*.
§uv'ana 10 »stark atmen*.
Ko. fkffuva 7 »Schwangerschaft*.
Vgl. Nyamwezi Jd-kuva 7 »Brust^.
B. 'kwale, t-nkwale 9 »Rebhuhn* 32; s. kua.
P. kxwale 9 »Rebhuhn*.
Süah. khioale 9 »eine Art Wachtel*.
Her. o-ngtoari 9 »der wilde Fasan*.
Ko. f-ngwale 9 »Rebhuhn*.
Sa. t-nfcwcde 9 »Rebhuhn*.
B. -Ja, i'7i^ 9 »Spitze* 20.
P. nthla 9 »Spitze*.
Suah. nttuij nth^a 9 »Spitze*.
B. J^Y-ula 8, e »aussondern* 19.
P. x^'Q^ ^j ® »aussondern*.
Suah. tag-ua^ txag-ua^ te-ua, ta-ua 8, e »wählen*.
Her. Mra 8, e »erwählen*.
Ko. ^ag-ula 8, e »trennen*.
Sa. hag-ula 8, e »aussuchen*.
B. J$anibCL »flüssig machen, schmelzen, waschen* 19
(»schlagen*?).
P. x^tzwa 6 (Stamm X^P) »waschen* 25.
Suah. tamb'Uza 8, f; 6 »hämmern, ausschmieden, glatt, dünn
hämmern*.
Her. hamb'Ura 8, f »schmieden, hämmern, Bleikugeln giessen*.
Ko. yJu'sambo 11 »Draht*.
Sa. (xama 6 »waschen* [Wäsche]?)
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— 167 —
6. JC€l/hga «zasammenkommen, verbinden, mischen*.
P. x^'^^^ 1^ »einander treffen*.
^lak-gla 8, e »berauben, entreisseii*.
Saab, tanga »yersammebi, zusammenrufen, Soldaten ausheben*.
tang-ana 10 »zusammenkommen*.
tang-anya 10; 6 tjiancf-anya »mischen*.
tamg-WBL 8, e »anseinanderreissen, zerstören, scheiden, trennen*.
tang^amia 10; 8, e »auseinanderbringen* etc.
Her. hanga »Perlen aufreihen, sich Terbinden* etc.
hang-ana 10 »sich miteinander veii9öhnen*.
Du, sanga »beisteuern*.
Ko. aahg-ana 10 »zusammenkomm»*.
Sa. {thang-ana 10 »sich begegnen*?)
B. ieka »lachen, verlachen* 23.
P. s^x^ »lachen*.
Suah. t^eka »lachen*.
Her. nyekay e »auslachen, bespotten, necken* 19,
Ko. a^ha »lachen*.
Sa. Mx^ »lachen*.
B. -UeJcu (und U^Tcü) »das Schluchzen, Schlucken* 23
(s. k^ka\
P- s^XQ-mgla 11; 8, f »schluchzen*.
Suah. häce-rmui 11; 8, f »niesen*.
Her. heku-muna 11; 8, f »schluchzen, weinend schluchzen*.
Du. a^ku-m^ 11; 8, c »schluchzen*.
Ko. ' sefu'ka 1, a »Sodbrennen haben*.
f^furla 8, a »wiederkäuen*.
B. -fc/, tnki 9 »Land, Erde* (s. pa-Ut) 20.
Suah. nihi^ nthxi 9 »das Land, die Erde*.
Her. e-hi 5 »Erde*.
Du. s. wase unter pa-JcL
Sa. i-nhyi 9 »Land*.
B. ^a- fei 16 »unten* 23.
P. fa-s^ »unten*.
l^-fa-s^ 5 »die Erde*.
tla-s^ »unterhalb*. . .
Suah. thi-ni, ihxi-ni »unten*.
Her. k-e-hi 17 »unten, unter*.
Du. toa-s^ »unten, die Welt*.
Ko. pha-^ »unten, unter*.
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— 168 —
B.- -TiOl% ,Thräne« 19.
Suah. txozi 5 „Thräne*.
Her. oma-Iio^ 6 ^Thräuen".
Du. mi'Sodi 4 .Thränen**.
Ko. Hi'fQsi 5 ,Thräne*.
B. JZQiiga »schnitzen, behauen" (abgeleitete Substantiva: Spitze,
Zahn) 24.
Suah. tohga^ t^ohga .schnitzen, behauen*.
tohg-ea 8, c »verleumden*»
thjiphge 9 »Eckzahn, Hundezahn".
Her. honga »hobeln, schnitzen, lehren".
Du. sghga 5 »Zahn".
Ko. 8ohg-ol<i 8, f »Holz bearbeiten ; Zähne zuspitzen".
§ohga »verleiten zum Bösen", aber auch »zum Guten be-
wegen".
jkf'songß 7 »Dachspitze der Hütte".
B. 'Jconi, inkonl 9 »Schande« 20.
P. x^^, 9 »Scham, Igel" 33. 34.
Suah. 9oni 9 »Schande".
Her. o-honi 9 »Schande" 33.
Du. t'-aon 19 »Schande".
Ko. f'^oni 9 »Schande".
Sa. nsoni 9 »Schande".
B. Jcuya »durchseihen, klären" 23.
P. x^^^ »Nasses ausdrücken, auspressen".
Suah. tuclja, txudja »filtrieren, dui'chseihen".
tu-ama 11 .sich abklären".
B. Jmnga »sieben" 23.
Su. x^^'9^ ^> ^ »sichten".
Suah. txuhga »sieben".
Ko. ^ung-ula 8, f »einen auswählen".
B. -kupa »Flaschenkürbis* 19.
Suah. thxupa, thupa 9 »Flasche", pl. auch ma-txupa 6.
Ici'tupa 13 »Fläschchen".
Her. o-ndjupa 9 »Flaschenkürbis* 27.
B. -lornif i-ndn-ni 9 »Innenseite" 13.
P. t^h »drinnen".
Suah. nda-ni 9 »inwendig".
Du. {t^^ »innen"?)
Ko. mu-nda 18 »das Innere* (vom Menschen = »Gebärmutter*
[euphem.]).
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— 169 —
B. laya ,|Abschied nehmen*, daher „verloren gehen* und , Auf-
träge geben* 3.
P. laya »gebieten*.
Snah. aga «Abschied nehmen*.
ag-iza 8, c; 6 «beauftragen*.
Her. rya «jem. eine Botschaft aufgeben*.
ra-era 8, c ,,}Qm, etwas sagen oder sagend befehlen*.
Du. {ndaki 9 »der Auftrag* ?)
Ko. i'laga «Abschied nehmen*.
lag-fla 8, c «schicken, befehlen*.
Sa. l<ycLj ladj-ila 8, c «befehlen*.
B. Idka «werfen, wegwerfen* 19.
P. la)^la «verwerfen, wegwerfen*.
Suah. atay cUxa «lassen, verlassen*.
Her. jaha «verwunden* 40.
Du. {^'ck 8, c; 6 «lassen*??)
Ko. ia^a «treffen mit Geschoss*, auch «stechen*.
B. l€Ua «sich ausstrecken* 3, s. ?f.
P. lala «sich legen, sich hinstrecken*.
Suah. lala «sich niederlegen, schlafen*.
Her. rara «schlafen, liegen*.
Ko. lala «dünn werden*.
lal-ainuka 11; 1, d «sich beunruhigen*.
B. lamba «lecken* 12.
P. latzwa (Stamm lap) 6 «lecken* 25.
Suah. lamba «lecken* (mit der Zunge).
Her. {ra^a «lecken*?)
B. la/Hda «nachfolgen* 12.
P. tcU'ßla 8, c «nachfolgen*.
Suah. landa «gleich sein*.
anda-mia 11; 8, c «hinter jem. herlaufen*.
Her. randa «verkaufen und kaufen*.
Du. anda .kaufen*.
B. l^ «lang« 24.
P. kle «lang* (KL 9 t^kle).
Suah. ie-fu 4 »lang*.
Her. re »lang*.
rS'para 4 ; 8, b «sich lang hinziehen*
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— 170 —
B. l^ka «verläse^ lassen* 24.
P. ksa 6 , lassen* 34.
Suab. Utxa (6?) „erlauben*.
Itkiza 8, c; 6 « entlassen, freilassen, Urlaab geben, ent-
wöhnen*.
Her. jeka (Jeeka) »etwas unverricbteter Sache st^ien lassen*.
ega, jega 6 j^lassen, gehen lassen* 40.
Du. dia „verlassen, zurücklassen, übrigbleiben*.
Ko. l^ka „lassen, übriglassen*.
Sa. l^x^ „lassen, übriglassen*.
B. ikilelü 7 „Kinn* 25.
ama-lelü 6 „Bart*.
P. if'lelu 7 „Kinn* 34.
mo'l^lu 6 „Bart*.
Suah. ki'devu 7 „Bart, Kinn* (ki-evu dial.).
ma-devu 6 »Bart* 14, b, c.
Her. orU'jepA 11 „Bart* 40.
otX'e^u 7 „kurzer, starker Bart*.
Du. ma-selu 6 „Baii;* 40.
Ko. fnd^fii 10 „Barf* 13.
ul^-yfu 11 „Barthaar*.
B. l^ma „dumm sein* 3.
P. lem-gya „inne- werden, gewahren*.
Suah. lim-uka 1, d „schlau sein*.
Du. lema „dumm sein*.
Ko. 'l^ma „dumm*.
und&na 1 „der Dumme* 15.
'l&na-fu „dumm*.
Sa. lema „dumm sein*.
B. l^a „bringen* 24.
Suah. Uta „bringen, holen, reichen*.
Her. etaj jeta, a „bringen* 40.
B. H „mit, und, sein* (esse) 22.
P. l^ „mit, und, sein*.
Suah. li „sein* in gewissen Verbindungen.
Her. re* „sein*.
Du. e „sein* (nur in einigen Formen).
Ko. ti „sein*.
Sa. li -sein*.
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171 —
B. lia »essen» 29.
P. Iva »esssen*.
Saab, ta »essen*.
Her. rya »essen*.
Du. da »essen*.
Ko. Iva «essen*.
IVi
t
Sa. lya »essen*.
B. lUa »schreien, weinen* 22.
P. l^y Ua »laut weinen, tönen, heulen*.
l^^ 6 »pfeifen*.
Suah. lia »weinen, schreien, heulen, klingen*.
Her. rira, i »weinen*.
Du. ^a «schreien*.
Ko. lila »weinen*.
Sa. lila dass.
ß. umu-lüo 3 »Feuer» (s. lila) 22.
P. mg-ü^ mQ-l^ 8 »Feuer*.
Her. omu-riro 3 »Feuer*.
B. lima »beackern* 22.
P. l^ma »hacken, ackern*.
Suah. lima »beackern*.
Her. rima »Samen ausstreuen, säen*. (Die Herero ackern und
säen nicht.)
Ko. Ifma »hacken*.
Sa. lima dass.
B. üi-limi 5 »Zunge* 22.
P. l^-leme 5 »Zunge*.
Suah. Vritmi^ pL ndxmi 11 , Zunge* 13.
Du. ^-y^me 7 »Ztmge*. Besser y-pn^^ pl. l-pn^ 19 »Zunge*.
Ko. ^^-l}^} 11 »Zunge, Sprache*, pl. f-ndfmf, 13.
B. litlda »bewahren" 12.
P. Zfto »bewachen, warten*.
Suah. Imda »aufpassen, bewachen, beschützen*.
Du. ^ndr^a 1, c »eingeschlossen werden*.
^d-ßle 8, c ; 6 »einschliessen, umzingeln*.
Ko. IfTida »warten*.
Sa. linda »warten*.
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— 172 —
B. liiiga „gleichmachen* 12.
P. l^ka „prüfen".
141c- ana 10 ^genügen*.
l^h-anya 10; 6 „messen".
Suah. lihga „eben-, gleichmachen*.
Uhg-ana 10 „einander gewachsen sein".
Ko. l}hg-anya 10; 6 „wissen*.
B. lipa „bezahlen* 2.
P. l^fa „bezahlen*.
Suah. lipa „bezahlen*.
B. 'Uyo „schwer* 25.
Suah. m-zigo 3 „Last, Trägerlast*.
Her. -zeu „schwer, kräftig, stark*.
^eu-para 4; 8, b „schwer, stark, kräftig werden, sein* 34,
B. lima, nditna „erlöschen* intr. 28.
P. tima „erlöschen, löschen*.
Suah. zima „verlöschen (intr.), ausgehen, aufhören*.
Her. ^ema, i „erlöschen, ausgelöscht sein*.
Du. dima „ausgehen (vom Feuer), verlöschen, erlöschen*.
Ko. §ima „erlöschen* intr.
Sa. sima dass.
B. umvrlimo „Gott, Geist* 25.
P. Mg-limg 1 „Gott*.
va-limg 2 „Gespenster*.
yg-limg 17 „oben*.
U-XQ'limg 5 „Himmel*.
Suah. Jcu-zimu 17 „im Grabe, unter der Erde* 25.
mU'Zimo 18 „Opferplatz, an welchem Geister sich aufhalten*
a na wa-zimu „er ist wahnsinnig* (eig. „er hat Geister*).
Du. e-dimg 7 „Seele, Gespenst*.
B. liriga „umgeben* 25.
P. Ijka „herumgehen*.
Suah. zihga „sich drehen*.
Her. ri-^ga „sich verwickeln, verstricken* 10.
Du. dihg-^k „umringen, umgeben*.
Ko. (siAga „einzäunen, verbieten* [?].)
l^tf-^t'ngo 11 „Zaun* [?].)
B. -Uta „schwer* adj. (vgl. UrQ)-
Suah. 'Ziio „schwer, dick, unangenehm, lästig*.
Du. dila „schwer sein*.
bo'dilo 14 „Schwere*.
Ko. ^tJio „schwer*.
Nyamwezi dito „schwer*.
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— 173 —
B. 'liva .Tiefe* 25.
P. s^'Uva 7 , Quelle".
ma-liva 6 .Tiefen\
Suah. ziwa 5 .Teich, See*.
Her. om-eva (für oma-iva) 6 .Wasser**.
oti'iva 14 .ein wenig Wasser'.
Da. ma-diba 6 .Wasser".
Ko. fkf'^va 7 .tiefes, stehendes Wasser, Bininnen**.
B. loya .bezaubern* 24.
P. loj/a .bezaubern, Böses thun. Böses zufügen**.
Suah. oga, loga .durch Zaubergiffc töten, bezaubern**.
Her. rova .verfluchen, bezaubern*.
Ko. hga .zaubern*.
B. lomba .bitten* 8.
P. lopa .bitten, fordern*.
Suah. omda .bitten, beten*.
Ko. hmba .bitten, betteln*.
Sa. lomba .bitten*.
B. 'lomo .Mund* 8.
P. mq-lgmo 3 .Mund, Lippe*.
Suah. domOy pl. ma-domo 5 .Vorsprung, Schnabel* 14, c.
Ko. u-ndomo, pl. imf-lomo 3 «Lippe, Vorsprung, Schnabel* 15.
B. lata .träumen* 2.
P. lora .träumen*.
Suah. ota .träumen*.
ndofo 9 .Traum* 13.
Her. rata .träumen*.
Du. ndoti 9 .Traum* 13.
B. lua .streiten* 29.
P. li€m .streiten*.
Suah, W'cma 10 .streiten, ringen*.
Her. rwa .streiten, fechten, raufen*.
Ko. Iwa .fechten*.
B. lU'cda 8, b (s. lua) .krank sein* 29.
P. Iw-ala 8, b .krank sein*.
Suah. e-lea 8, b; 8, c .sich krank fühlen*.
Her. {vera .krank sein*?)
Ko. Iwafya 8, b; 6 .einen Kranken pflegen*.
B. lutea .flechten* 22.
P. fo/a .flechten*.
Ko. lijJca .flechten*.
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— 174 —
B. Iv/ma «beissen, stechen* 22.
P. Iqma ,beissen*. ^
Suah. uma ^beissen, schmerzen, stechen, verletzen*.
Her. rum-ata 3 „beissen*.
Ko. luma „beissen*.
Sa. lutna »beissen*.
B. luma ,,beiliegen* (vom Maxme). S. Itifna ^^tedien* 22.
Suah. m-ume 1 «Mann, Ehemann^.
Her. ruwia, u »beiliegen* (vom Manne).
-rume (ndume 9) ^r^ännlich*.
Da. m-orn, pl. mi-qm 8 ,^Männchen" ; mqm^ 1 «Mann*.
Ko. u-ndifmß 1 «Ehemann*.
u-ndumy-ana 1 «Knabe, Jüngling*.
B. luiiga «gerade, ordentlich sein, bez. machen* 12.
P. Iqha «gerade sein*.
Ko. l^nga «schmackhaft machen, in Ordnung bringen. Eisen
schweissen, ausbessern*.
B. liJua «herauskommen* 29.
P. tiwa^ pf. IxUe «herauskommen*.
Her. §a, ^ «von irgendwoher kommen*.
Du. t^a, tau «Jcommen* (von weiter her, von einer Reise).
B. Iura «lecken, tröpfeln* 25.
P. lutla «sickern, ausrinnen*.
Suah. wdja (fudja) «ein Leck haben, verschwenden*.
Her. ^^a «auströpfelu* (unregelmässig) 34.
Du. {wa lecken?)
B. lüma «brausen* 25.
P. luma «brausen*.
Suah. vuma «heftig wehen, blasen, summen, brausen*.
Her. ^uma^ma 14 «brummen*.
B. lüm-ela 8, c «dulden, erlauben* 25.
P* lum-ela 8, c «erlauben, zustimmen*.
Suah. vurn-ilia 8, c; 8, c «ertragen, aushalten, leiden, dulden,
erdulden*.
B. lüva «eintauchen, benetzen* 25.
P. Iura «Lehm durcharbeiten, Teig kneten*.
Suah. viui (mit samaki) «Fische fangen* (vom Eintauchen des
Netzes).
Du. dvha «eintauchen* (vgl. Dikgle dvha «einweichen*).
Ko. fuv-jka 2 «eintauchen".
fui^a «schmutzig werden* (vom Wasser, wenn es mit Erde
vermischt ist).
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— 175 —
B. mala ^beendet sein, voll sein* 4.
Suah. maa »voll sein*.
mal-iza 8, c ; 6 »beendigen*.
me zur Bildung des Perf., ist altes Perf. von maa 38, c, 2).
Her. mana »zu Ende, alle macben* 34.
Du. üngebr., ma als Präfix der Umschreibung des Perfekt (nicht
zu verwecheln mit ma im Präsens).
Ko. mala »beendigen'^.
B. m&a »aufv^achsen* 4.
P. m^ »wachsen (Pflanzen), sprossen*^.
Suah. mea »wachsen, gedeihefi*.
md-ea 8, c »auf etwas wachsen*'.
Her. intha, a »Aufetaigen der Wolken in der heissen Zeiit*^ 34.
Eo. m^ »wachsen (Pflanzen), spriessen*.
Sa. m^la dass.
B. mUa »verschlingen* 4.
P. m^za 6 eigentL kaus. »verschlingen* (Stamm mel),
Suah. meza^ mvsa 6 »versehlueken* eig. kaus.
Her. nma 6 »verschlingen* eig. kaus. 34.
Do. minya 6 »schlucken, verschlingen* eig. kaus.
Eo. mila »herunterschlucken, 686^1*".
Sa. mxla »schlingen*.
B. mina »pressen, bes. die Nase* 33.
P. mila^ mimila 14 »schnauben*; dial. mina,
Saab, minya 6 »auspressen*.
Her. nini'ki^ 1, a; 8, c; 6 »irgendwo fest aufdrücken, drücken*.
B. na »mit, und, sein (esse)* 4.
P. na »mit, und, sein*.
Suah. na »und*.
Her. na »mit, und, haben*.
Du. na »mit, und*.
Ko. na »mit, und*.
Sa. na »mit, und*.
B. zu na »sein* 4.
P. n^ (diid. naya) 6 »geben*.
Her. n-ihga 12 »etwas in Wort und Wesen zeigen, zum Ausdruck
bringen*.
Ko. n-fhga 12 »geben*.
nfhgana 12; 10 »gegenüberliegen*.
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— 176
B. -na „vier*.
P. -ne „vier".
Suah. -ne „vier*.
Her. -ne „vier".
Du. -n^i „vier*.
Ko. -na „vier*.
Sa. -na „vier*.
B. -nala (yala)^ i-nnyäla 9 „Nagel am Finger* 39, 1.
P. l^-nala 5 dass.
Suah. nyaa 9 dass.
Her. o-nyara 9 dass. (auch an Zehen).
Ko. jky-ala 7 „Nagel am Finger, Kralle*.
B. "fiama, t-ft/nyama 9 „Tier, Fleisch* 39, 1.
P. nama 9 „Fleisch*.
Suah. nyama 9 „Tier, Fleisch*.
Her. o-nyama 9 „Fleisch*.
Du. nyama 9 „Tier, Fleisch*.
Ko. j-nyama 9 „Fleisch*.
fcf-nyamana 7 „Tier*.
aka-nyama 14 „Stückchen Fleisch*.
ulu-nyama 11 „Nachgeburt*.
B. -nati, innyati 9 „Büffel* 39, 1.
P. nar^ 9 „Büffel*.
Suah. nyati 9 „wilder Büffel*.
Her. o-nyati 9 „Büffel*.
Du. nyati 9 „Büffel*.
B. -ft-en^ (urspr. l^ne"^ 34) „gross* 4; s. le.
Suah. -nene „dick, gross, stark*.
nene-pa 4 „fett, stark werden*.
Her. -nene „gross*.
Du. -nckne „gross*.
Sa. nenepa 4 „stark werden*.
B. noJca (roka), i-nnyoka 9 „Schlange" 39, 1.
P. noxa 9 „Schlange, glatter Wurm (ohne Füsse)*.
Suah. nyoka 9 „Schlange*.
Her. o-nyoka 9 dass.
Ko. f-näjoka 9 „Schlange*.
aka-joka 13 „kleine Schlange*.
Sa. i-nyoxa 9 „Schlange*.
B. -nmiga, i-nnyatiga 9 „Hüfte, Lende* 39, 1.
P. noka 9 „Hüftbein*.
Suah. u-nyonga^ pl. nyohga 11 „Hüfte".
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— 177 —
B. nuki (nuki, ruki), i-nnyuki 9 ^Biene* (s. yuki) 39, 1.
P. ngs^ , Honig*.
Suah. nyvki 9 »Biene*.
Her. o-nyuüxi 9 , Biene*.
Ko. {-ny'ifki 9 ^ Biene*.
Sa. {-nyusi 9 , Biene*.
B. nti/ni (runi), i-nnyuni 9 „Vogel* 39, 1.
P. ngh 9 „Adler, Geier*.
Snah. nyuni 9 „Vogel*.
Du. t'iion 19 »Vogel*.
Ko. f-nd/uni 9 „Vogel*.
Sa. i-nyum 9 „Vogel*.
B. nunka „riechen, stinken* 12.
P. nkya „riechen, stinken*.
Suah. nvicha „riechen*.
nusa 6 „riechen*.
Her. nvJca^ a „riechen, beriechen*.
Ko. nuiigd „stinken* (Fleisch etc.).
nust/a 6 „schnüffeln*.
Sa. nunxct „stinken*.
Vgl. Shambala nuhka „stinken*.
B. umu-nwe 3 „Finger* 33.
P. mg-no 3 „Finger*.
Her. omu-nwe 3 „Finger*.
Du. mu-n^ 3 „Finger, Zehe*.
B. nya „regnen* (vgl. n^a „zu Stuhl gehen*) 33.
P. na „regnen*.
Suah. nya „regnen*.
Her. ny-ina 8, c rel. „irgendwohin pissen*.
ni'hgeka 14 „durchnässen* 39, 3.
B. nyhaa (pass. zu wyä) „trinken* 33.
P. nioa „trinken*.
Suah. nwa, nywa „trinken*.
Her. nwa „trinken*.
nu-ngurura 12 „bis auf den letzten Tropfen austrinken* 39, 3.
Du. nyo „trinken*.
Ko. ntoa „trinken*.
Sa. ntoa „trinken*.
B. -nygta „Durst* 33.
P. l^-nyora 5 „Durst*.
Suah. nyota 9 „Durst*.
Her. o-nyota 9 „Durst*.
AbhandL d. DMO. XI. 2. 12
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— 178 —
B. nya „zu Stuhl gehen* 33.
P. nya dass.
Suah. nya „ein Bedürfnis verrichten*'.
Her. nia „zu Stuhl gehen, einen Wind lassen" (von Kindern gesagt).
Du. nya „Stuhlgang haben*.
Ko. nya „Stuhlgang haben* (obscön).
B. pa „geben* 2.
P. fa dass.
Suah. pa dass.
Her. pa dass.
Du. w-ana 10 „bringen*.
W'^ka 2 (?) „schaffen, erschaffen, machen*.
TCo. pha „geben*.
Sa. pa „geben*.
B. •pdka^ i-mpaka 9 „Wildkatze* 13.
P. phax^ ^ „Wildkatze*.
Suah. phaka 9 „Katze*.
B. ili'paka 5 „Zwilling* 19.
P. ma-faxl-ana 6 „Zwillinge*.
Suah. patj^a 5 „Zwilling*.
Her. e-paha 5 „Zwilling*.
Du. ch'Wasa 5 „Zwilling*, pl. ma-wasa.
Ko. flj-pha^a 5 „Zwilling*.
l'mba§a 9 „Gabelung*.
B. pala „kratzen, schaben* 2.
P. fala „nagen, kratzen, hobeln, schaben*.
Suah. paa „abkratzen, abreiben*.
Davon palu-ga 5 „rauh sein*.
Her. para „kratzen*.
Ko. phala „schaben, kratzen*.
B. ^pidUf itnpala 9 „eine Antilope* 13.
P. phala 9 „Roodebock*.
Suah. phaa 9 „Zwergantilope*.
B. ili-papu (papü) 6 „Lunge* 2.
P. l^'Swafo 5 „Lunge* 40, a.
Suah. pafu 5 „Lunge* 25.
B. jmta (pyata) „fassen, ergreifen* 2.
P. swaray thswara „fassen, ergreifen* 40, a.
Suah. pafa „bekommen, erreichen, erhalten*.
Her. pa^ „etwas einschliessen. zuschliessen*.
Du. al-ea 8, c „halten, festhalten, haben*.
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— 179 —
B. pela ^endigen* {p&ü adj.) 24,
P. f^za (Stamm f^t) 6 ^beenden* 34.
fel-üa 1, c; 6 ^endigen helfen*.
Suah. pevu ^ ausgewachsen*'.
pevu-a 8, a ,zum Auswachsen bringen*.
pevu-ka {peu-ka) 1, a »ausgewachsen sein*.
Her. (pa)'pu v. defect.?? »es ist alle, fertig, zugerichtet*.
Ko. phda -ans Ende kommen*.
B. p&>a »blasen*.
pep^ta 3 »Korn reinigen, durchföcheln, worfeln etc.* 24.
P. fefe-ra 3 »sichten*.
Saab, pep-ea 8, c »anblasen, fö,cUeln*.
pepe-ta 3 »Getreide sichten*.
pep'Ua 8, f »sieben, aussieben*.
pep'dvka 8, c; 1, e »weggeblasen werden*.
Her. pepa »Wind aus dem Munde blasen*.
pep-era 8, c »anderes Leben jem. einblasen*.
Ko. ph^'tha 3 »Getreide wannen*.
phepha »anrauchen* (Tabak).
B. "P&Hl, z-mpepQ 9 »Wind, Kälte* s. pepa »blasen* 13.
P. ph^fo 9 »Wind*.
Suah. phq>o 9. 10 »Wind*; auch u-pepo 11.
Her. omöepo 9 »Wind*.
otj[i-v€po 7, e-vepo 5 »starker Wind* 17.
Ko. ymb^po 9 »Wind*., '
Sa. mhepo 9 »Wind*.
B. peta »biegen, beugen* 24.
P. ph^tha »beugen*. Dialekte f&ra 39. ^
Suah. peta »biegen, krümmen, zusammenwickeln*.- »
Her. peta »beugen, umbiegen, krümmen*. . , . .
B. pia (pya) »brennen* 29.
P. 8wa »brennen*. Dial. /ia, kaus. füd l,c; 6.
Suah. fyu'fia 4; 6 »bei langsamem Feuer kochen*.
Her. pycL, i »sich breunen, gar sein, am Brennen sein".
pyu »heiss*.
pyu-para 4 »warm, heiss sein*.
{hw'tka 2 »anzünden* ?)
Du. w^ , Feuer*?
Ko. phya »brennen*.
phyu „heiss*.
phy§ , gekocht* 38, a. .
Sa, pya »brennen*.
12*
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— 180 —
B. pinda , umdrehen, umwenden* 12.
P. f^-gla 8, f (?) , antworten, erwidern*.
Suah. pind'Ua 8, f ^das oberste zu unterst drehen, umdrehen, das
Schiff drehen, wenden*.
Du. tnda,'% „umschlagen, Jcentem* (von Booten, Sachen).
Eo. phfnd-am/a 10; 6 ^^zusammenlegen, zusammenfalten"; anch
phfnda.
B. pia-ya {pya-ya, pya-nga) »fegen* 29.
P. fst'^la 8, c „fegen*.
Suah. fya-gia, fa-gia 5; 8, c „fegen*.
Her. pya-iiga 12 „aus-, abfegen, abwischen mit einem Wischer*.
Ko. pkya-Q'ila 5; 8, c „fegen*.
Sa. fya'dj'iia 5; 8, c „fegen*.
B. 'PiyQf i-mplyQ 9 „Niere* 27.
P. ph^ 9 „Niere*.
Suah. figo 9 „Niere* (dialektisch); sonst nao 9 dass.
Her. O'^O'ti 9 „Niere*.
Ko. ^^-figo 11 „Niere*.
B. pika „ankommen* (auch pi^) 25.
P. fix^ „ankommen*.
Suah. fika „ankommen, erreichen*.
Her. §eka „irgendwohin reichen, in die Höhe reichen*.
Ko. fika „ankommen*.
Sa. fi^a „ankommen*.
B. ptl^ „verstecken, verbergen* 25.
P. fix^ „verbergen*.
Suah. fiäi, fitjca „verstecken, verbergen*.
Her. §fi9'ika „etwas vor den Augen anderer verstecken, verbergrar
ICo. /S/a, fisa „verbergen* 34. [vergraben* 34.
Sa. fiJia desgl.
B. -pUif irnpiti 9 „Hyäne* 27.
P. phiri 9 „Hyäne*.
Suah. fisi 9 „Hyäne*.
Nyamwezi i-witi 6 „Hyäne*.
B. pQla „kühl sein, werden* 24.
P. fola „sich abkühlen, gesund werden*.
Suah. poa „kalt werden, sich abkühlen, wieder gesund werden*.
poza 6 kaus.
Her. pora^ o „kühl, lau sein*.
por-i^ 1 , c ; 6 „verursachen , dass etwas oder jem. sich
abkühle, beiiihige, massige*.
pcr-inda 12 „sich massigen*.
Ko. ymbosya 9 „flüssige Medizin* 18.
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— 181 —
B. 'PQpä »blind* aclj.'25.
P. s^'fg^ 7 »der Blinde* 34.
fou-fala 4 »blind werden*.
Snah. mpofu 1 »blind*.
pofu-a, povura 8, a »verderben, zerstören, blenden*/
pofu'ka 1, a intr.
Her. potu »blind*.
potu-para 4 »blind sein, werden*.
Sa. pofQ'Z^ 1, b? »blind sein*.
B. pQta »zusammendrehen* 24.
So. fora »flechten*.
P. fora »betrügen*.
Snah. U'pofe, pl. pfiote 11 »Bogensehne*.
pot-ea 8, c. »in die Irre gehen, verirren*.
Her. potapota 14 »durcheinandergemischt, in Unordnung sein*.
Do. wqso, iß? »zusammendrehen*.
Eo. photha dass.
Sa. poiha dass.
B. -puku, -mpuku »Maus* 39, 4.
So. le-phcxo 5 »Ratte*.
SnaL pikuku 9 »Maus*.
Her. e-puku 5 »Maus*.
Du. jou^ 9 »Maus*.
B. pula »dreschen* 22.
P. fgla »dreschen*.
Suah. pvla »dreschen*.
Ko. phflct »schlagen, dreschen, Milch schütteln*.
B. pMfnr-vla 8, e »ruhen* 22.
Su. phom-ola 8, e »ruhen*.
Suah. pam-ua 8, e »atmen, sich eriiolen, ausruhen*.
pum-ssika 8, e; 6; 1, c »sich verschnaufen, ausruhen*.
Du. wumse 1, c; 6? »ruhen, ausruhen*.
B. pü-ana 10 (?) »gleichen, ähnlich sein* 29.
P. aw'cma 10 Ȋhneln, gleichen*.
Suah. f'onana 10; 10 »sicli ähneln*.
Her. ^-ana 10 Ȋhnlich sein*.
Du. W'cma 10 »gleichen, ähnlich sein*.
Ko. fuhana 10 »gleichen*.
Sa. xuf-ana 10 »gleichen*.
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— 182 —
B. -pwe, i'^npive 9 „Strauss" (Vogel) 32.
P. mphä^ 9 ^Strauss*.
Her. o-mbo 9 ^Strauss*.
B. -^ya »neu** adj. 29.
P. 'fsa „neu*.
Suah. 'pya .neu".
Her. -pe „neu".
Du. pe „auch, wieder* (?).
'P^ß „ein anderer*.
Ko. 'phya „neu".
Sa. -jpya „neu*; Kl. 9 mhya 32.
B. ama-ta, ama-tUa 6 „Speichel** 2.
P. wia-rf, ma-th^ 6 „Speichel* 14, d.
Snäh. ma-te 6 dass.
Her. oma-te 6 dass.
Ko. ama-tha 6 dass.
B. 'ta, 'ita „Krieg* ,2.
P. li-rd 8 „Kriegsbande*.
{fnQ-)(W-&rd 1 „Genosse, Kamerad*.)
Vgl.* Kuanjama omu-kw-äa „Soldat*.
Suah. vi'ta 8 „Krieg*.
Her. om-ta, pl. oma-vi-ta 8 „Krieg*.
Du. bi'la „Krieg*.
Ko. uvw-ühe 14 „Krieg*.
B. -to, uytirUta 14 „Bogen* 2.
P. V'^ä 14 „Bogen*.
Suah. Uta (für u-u^), pl. ny-ufa 11 „Bogen*.
Her. o-uto (für ou-uid), pl. 097ta-uto 14 j^ Bogen*
B. lU'taka 5 „Schmutz* 2.
P. l^-ra^a 5 „Kot, Morast*.
Suah. ßaka 9 „Schmutz,- Unrat*.
takafaka „allerlei kleines Zeug,
zubringen ist*.
nirgendk unter-
B. -tako „Hinterseite* (s. taka) 2.
P. mg-raxg 3 „das Hintere, die flinterseite, hinten*.
ma-raxQ 6 „Gesäss^ Hintere*.
Suah. ma-tako 6 „der Hintere*.
Her. e-tako, pl. oma-tako 5 „Hinterbacke*.
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— 183 —
B. 'tali , Stein, Eisen" 2.
Su. l^-ralla 5.
U'ToUana 5 „steiniger Hügel*.
Du. dal^ 5 , Stein«.
EoAgo e-tadi 5 „Stein*.
Sena und verwandte Sprachen u-tale 11 „Eisen*.
B. taniba „ausstrecken* 12. *
P. rap-ela 8, c „bitten, um Gunst bitten, abbitten* (der Bittende
wirft sich lang auf die Erde). '
rap'olala 8, b; 8, b „sich lang ausstrecken*.
Suah. famb-aa 8, b „kriechen, krabbeln*.
tamb-alia 8, b; 8, c „herankriechen an jem., sich kriechend
jem. nähern, servil sein, beschleichen, überfallen*.
Her. tamba ,ein Fell ausrecken, sich im Tode strecken*.
tamb-vka 1, e mib omu-tima 3 „das Herz streckt sich* d. h.
„ihm reisst die Geduld*.
Du. lamba „auflauem*.
Ko. thamb-cdala 8, b; 8, b „sich lang hinstrecken* (vom Wege).
B. üi-ta/nga 5 „Melone* 12.
Su. le-raka 5 „Kürbis*.
Suah. tango 5 „(jurke, Kürbis*.
Her. e-tahga 5 „Wassermelone*.
B. tapa „herausschöpfen* 2.
P. rafa „Honig herausnehmen* (auch Mehl, Korn aus dem
Sack, nicht Nest ausnehmen).
Her. tapa „Honig ausnehmen*.
Ko. tkapha „herausschöpfen''.
B. -tatu „drei* 2.
P. -rarg „drei**.
Suah. 'tafu „drei*.
Her. 'tatu „drei*.
Du. 'lalg „drei*.
Ko. 'tkathu „drei*.
nthandaihu „sechs* 38, b. 14.
Sa. thcUhu „drei*.
B. t^a, ntea „setzen, stellen, legen* 39, 4.
P. ih^ „gründen*.
Suah. tia „legen, hineinlegen, setzen, hineinsetzen*.
Du. t^ „stellen*.
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— 184 —
B. f^a, nt^la »gleiten* 39, 4.
P. thd'Qla 8, c .gleiten«.
Suah. tel-eza 8, c; 6 „ausgleiten«.
Her. (he^a »ausgleiten«?)
Ko, ih^lQ-rnuka^ thy^il^-m^ka 11; 1, e „herabgleiten, ausgleiten*.
B. tema »fällen« 2.
P. r^ma „föUen (Bäume),* abhauen«.
Suah. tema »fällen, niederhauen«.
Ko. them-^la 8, c »fällen« (Bäume).
Sa. th^ma dass.
B. ti »sagen«.
P. r^ »sagen«.
Her. tji^a »sagen« 29.
Eo. tfn »sagen
B. umU'M 3 »Baum« 2.
Suah. m-fi 3 dass.
Her. omu'ti 3 »Baum, Holz, Busch, Medizin«.
Du. bw'^j pl. mi-^l^ 14 »Baum«.
Ko. ^u-tki 11 »Schaft« am Speer, pl. f-ndi.
B. umu'tima 3 »Herz« 2.
Suah. mtima 3 »Herz, Geist« (aljke Sprache).
Her. omU'tima 3 »Herz«.
Du, mU'lema 3 »Herz«.
B. ttyct »vorbeilaufen«, daher »zurücklassen« 25.
P. §iya »überholen, hinter sich lassen; scheuen«.
Suah. 8ia »zurücklassen, hinterlassen«.
Her. ^ (?««)» c »etwas hinter sich zurücklassen beim Wettlauf,
beim Verreisen, beim Sterben«; pass. ^ewa.
Du. 8-^4 8, c? »der erste sein, zuerst sein«.
B. tiy-cda (von tiya) 8, b »zurückgelassen sein, zurück-
bleiben« 29.
P. ä'cJa 8, b »bleiben, zurückbleiben«.
Suah. S'oa 8, b »übrigbleiben, zurückgelassen werden«.
S'oUa 8, b ; 8, c rel. dazu.
8-cusa 8, b; 6 »übrig lassen«.
Du. a-ala 8, b »klein werden, klein sein«.
-sadi »klein«.
Ko. ^'cda 8, b »übrigbleiben«.
Sa. sag-ala 5; 8, b »übrigbleiben«.
Vgl. Kamba talia, tiaUa »verlassen«.
talüia »übngbleiben«.
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— 185 —
B. ama-tiku 6 »Winter* 25 (s. tlku).
P. ma-r^x^ {marjxo) 6 .Winter" 10, 1.
Suah. ma-sika 6 . Winter".
Eo. jkf-ftku 7 V Regenzeit*.
B. twu'tiku, uvu'tüku 14 »Nacht* (»Tag von 24 Stunden",
da die Nächte, nicht die Tage gezählt werden) 25.
P. vQ'ifXQ iV9%Q) 14 .Nacht" 10, 1.
Suah. u-siku 14 »Nacht".
Her. ou'tuku 14 »Nacht".
Du. SU 9 »Tag" (bei der Zählung).
Ko. uv^-^'ku »Tag von 24 Stunden", auch Plur.
Sa. lu'Siku 11 »Zeit".
Vgl. Kamba u-tuku 14 »Nacht".
B. tUa »reiben, mahlen" 25.
P. äila »mahlen".
Suah. sa-ga 5 »mahlen".
Du. 8ia »putzen, reiben, scheuem".
Ko. ^a »mahlen".
Vgl. Kamba dia (dikka) »mahlen".
ß. 'tima »Bnmnen" 25.
P. mg-Mma 3 »Erdloch".
Suah. Jd-stma 7 »Brunnen".
Her. omU'qema 3 »ein nicht tiefes Wasserloch im Sande eines
Flussbettes, aus dem man, ohne hineinsteigen zu müssen,
schöpfen kann".
Du. mU'sima 3 »Thal, Schlucht, Graben, Kanal".
Vgl. Kamba ki-dima »Brunnen" (mit manzi »Wasser").
B. "tiiiga »Faden* 25.
P. l^'äika 5 »der Faden, die Flechse, Ader".
Suah. U'Singa, pl. »ihga 11 »langes, weiches Haar bei Tieren und
Europäern".
Her. orU'^hga 11 »Borsten am Tierschwanz, Grannen an der
Gerste etc."
Du. mU'Singa 6 »Faden, Schnur".
B. "tu, umu-ntu 1 »Mensch" 14, d.
P. mg-thu 1 dass.
Suah. m-fhu 1 dass.
Her. omu-ndu 1 dass.
Du. mg-tQ 1 dass.
Ko. ^m^-ndu 1 dass.
Sa. umu-nhu 1 dass.
va-nhu 2 »Leute".
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— 186 —
B. tu- (da 8, b »auf dem Kopfe tragen, wegbringen, holen" 29.
P. rW'cUa 8, b ^aufnehmen (Last), anlegen zum Tragen (auf
Kopf, Hand, Fuss), Pf. tragen*.
Suah. tw-aa 8, b »wegnehmen, forttragen, empfangen, erhalten*.
Her. tW'Ora 8, b „wegnehmen, wegbringen*.
hO'ika 2 Jem. etwas aufsetzen, auflegen*.
Ko. thw'ola 8, b „bringen*.
thula (für th^iüa) 8, e „Lasten absetzen*.
Sa. thto-ala 8, b „wegtragen*.
B. winU'tV4l 1 „Buschmann, Knecht* 29.
P. mq-Twa 1 „Buschmann*.
Suah. m-tw-ana 1 „Sklave*.
Her. omU't^jca 1 „Knecht, Sklave, Nicht-Herero*.
B. tuTca „fluchen, schimpfen* 2.
P. rgxa „lästern, schimpfen*.
rgx'oka 12 „fluchen* (iterativ).
Suah. tak-ana 10 „ausschimpfen, schmähen, schelten*.
Her. tuk-ana 10 „schimpfen, schandbare Worte reden*.
Du. loa „schimpfen*.
Ko. diuka „schimpfen*.
B. tu/ma „senden* 2.
P. rgma „senden*.
Suah. fuma „senden*.
Her. tuma, u „senden*.
Du. Igma, Igm „senden*.
Ko. Üiuma „senden*.
B. tv/hga Grundbed. wahrscheinlich „durchstecken*, davon
„nähen, bauen* 2.
P. rgka „nähen*.
Suah. twhga „zusammensetzen, zusammenstellen, (Perlen) auf einen
Faden aufziehen, (Fleischstücke) aufreihen*.
ping-ia 8, c „eine Nadel einfödeln*.
Her. iunga „bauen* (vom Durchstecken der Zweige).
Du. Ignga^ i „weben, bauen*.
Igugwa^ o 8, f „aufreihen* (Perlen).
Ko. thi^hga „aufreihen* z. B. Perlen, Fische.
B. tüya „Tiere aufziehen, zähmen, und also zu Besitz kommen* 25.
P. rüa „erwerben* (lebenden Besitz).
Suah. fuga „aufziehen (Tiere), zähmen*.
Ko. funga „bändigen* 39, 3.
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— 187 —
B. tüla «schmieden ** 25.
P. nUa , schmieden*.
Suah. fua (tma) , schlagen, hämmein, schmieden*.
fulia 8, c 9 in Metall arbeiten, schmieden*.
Her. tura, u „zerstampfen*.
• Du. /ufe , schmieden*.
B. tüma ,,nähen* 25.
P. ruma „säumen*.
Suah. fum-ia 8, c „nähen*.
B. tüna „wünschen, erstreben, in Ordnung bringen* 25 (vielleicht
urspr. „Ungeziefer absuchen*')).^
Su. runa „suchen*.
Her. pma „zurechtmachen, ausbessern*.
Kua tuna „lieben*.
B. tUnda „züchtigen*, daher „belehren* und „quälen* 25.
P. ruia „lehren".
Suah. funda ungebr., davon: fanda, fwnta 6, fundüa 1 c; 6
„zeigen, lehren*.
Ko. fwnda „züchtigen, lehren*.
Sa. fwnda „züchtigen*.
B. tf^kü-na 10 „kauen* 19.
P. x^p^'^^ 1^ „kauen*.
Suah. tafu-na 10 „kauen, knabbern, essen*.
Her. jf^-fia 10 „kauen, bes. mit den Backenzähnen* 84.
Ko. ihafu-na 10 „kauen*.
Sa. ihafu-nya 10; 6 „kauen*.
VgL Nyamwezi dakuna „kauen*.
B. 't€mo »fünf* 18.
P. 'X^'^Q „fünf*.
Suah. 'tano „fünf".
Her. -tano „fünf*.
Du. -tanu „fünf*.
Ko. 'hano „fünf*.
Sa. 'Sano „fünf*.
B. l?a „sein* (esse) 3.
P. va „sein*.
Suah. loa „sein*.
Du. ig „sein*.
i^n^ 10 „haben, besitzen*.
Sa. va „sein**
1) Tzwana runa „Ungeziefer knicken''.
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- 188 —
Zu B. i?a.
va + ya] va + tka 6; 2 «setzen, stellen, legen*.
P. y^a (vat/a) „setzen*.
Saah. toeka , setzen, stellen, legen*.
Ko. yfka „setzen*.
Sa. vixa dass.
B. vdlu „zahlen, rechnen* 3.
P. vcUa „zählen*-
Suah. aza, waza 6 „überlegen, nachdenken*.
Her. vara „zählen, rechnen, schätzen*.
Ko. yala „zählen*.
Sa. ycbsa 6 „zählen*.
B. v€inda (mbanda) „platt drücken* 3. 16.
P. pata „drücken, klemmen*.
Suah. dji-bcmza 6 „sich an die Wand drücken, um einen andern
durchzulassen*.
Her. vanda adj. „glatt, platt, ausgebreitet*.
Du. banda „drücken*.
Eo. yanda „mit heissen Gegenständen auf eine Gkschwnlst
drücken*.
B. V^^Vd „scharf, bitter sein, schmerzen* 3.
P. yaya „weh thun, beissend, bitter sein im Geschmack*.
pass. yayya „erkranken*.
Suah. wawa „jucken*.
Ko. yaya „schmerzen*.
B. -veru (s. vy^ila), i-nib^ru 9 „Same* 13.
P. p^Q 9 „Same*.
Suah. mbegu 9 „Samen*.
mb^/u 9 „Saat*.
Ko. fmöy'u 9 „Samen*.
B. üi'V^ 5 „Brust* {mammcL) 24.
P. le-y^le und l^-iaw^ 5; pl. ma-y^l^ und ma-tzw^k 6;
mamma 40 a.
Suah. ki'Wele 7 und wele 5 „Euter*.
Her. e-vere 5 „Frauenbrust, die gesäugt hat*.
Du. di-b^j pl. ma-be 5 „Brust*.
B. V^le, i-mb^ 9 „vom*, s. iU-Vf^*
P. p^ „vom*.
Suah. mbile 9 „Vorderseite, bevor, vor*.
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— 189 —
B. Vf^'l^^ 1} a n&tif dem Rücken tragen ** (Kind zum
Säugen) 24; s. iU-v&e , Brust" (mamma).
P« V^X^ 1, a? ,auf den Bücken nehmen*.
Suah. wdeka, eleka 1, a «ein Kind auf der Schulter, dem Bücken,
der Hüfte tragen*.
Her. vereka, c 1, a ,jem. auf dem Bücken tragen, wie die Herero-
mütter die Kinder in einem Felle*.
B. pi „böse* adj. 22.
P. v^ »böse, hässlich*.
Suah. t'fya 4; 6 , verderben, verpfuschen* 29.
toi »böse* (veraltet).
Her. t'para (vi-parä) 4 »schön gewesen und hässlich geworden sein*.
Dxu bgb^ pl. mygbe 14 »Sünde*.
Ko. vivi »böse* 38, b. 14.
Sa. VI »böse*.
B. vüa »sieden* 22.
P. v^ »sieden*.
Suah. vna »sieden* (Wasser).
Ko. vjla »kochen* (Wasser).
B. -vm »Leib* 22.
P. tnm^l^ 3 »Leib* 15.
8^-v^^ 7 »Person*.
SuaL mW'ili 3 »Leib*.
ki-wiliadli 7 »Stumpf*.
Ko. ^-mbilf 3 »Leib*.
Sa. gu-vtli »Leib*, pl. ma-vüi 6.
B. -vüi (vali, vili) »zwei* 22.
P. 'V^i »zwei*.
Suah. 'wäi »zwei* (pät).
Her. 'Vari „zwei* (mbari).
Du. 'ba »zwei*.
Ko. 'Vflf »zwei*.
Sa. 'VÜt »zwei*.
B. i^n^a »schwellen, eigentL vollstopfen*.
P. vtpa »zudecken (verbergen, bergen)*.
Suah. vimba „schwellen, mit Stroh decken* (ein Dach).
vimbiwa pass. »sich voll stopfen*.
B. vina »tanzen* 25.
P. vina »tanzen*.
Ko. fina »tanzen*.
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— 190 —
B. -^QYQy i-nibora 9 ^ Bulle* 13.
P. poo 9 „BuUeV
Ko. fmbogo 9 ^Büffel*.
B. -voko »Arm, Hand« 24.
P. I^ZQXQ, pl. ma-vQXQ ^ »Arm* 40.
Her. oku-oko 15 ^Arm*.
Ko. flfvoko 5 „Hand".
Sa. gu-vQXQ „Arm" 38, a.
B. vola »verfaulen« 24.
P. vola , verrotten, verfaulen*.
Suah. oza 6 „verfaulen, verderben*.
Her. ora „faulen, faul sein*.
Du. bq „stinken, faulen, verfaulen*.
Ko. vola „faulen*.
Sa. voiu „faulen*.
B. vona „sehen* 24.
P. vona „sehen*.
Suah. ona „sehen* 9.
Her. muna „sehen* 34.
Du. one 8, c „sehen**).
Ko. vona „sehen*.
Sa. vona „sehen*.
B. vuya „zurückkehren* 22.
P. vga, vqya 6 „zurückkehren*.
Ko. vuja , zurückkehren*.
vusya 6 „zurückbringen*.
Sa. 'mija „zurückkehren*.
B. 'VUllj i-nifmli 9 „Ziege* 25.
P. puU 9 „Bock* 34.
Suah. mimzi 9 „Ziege*.
Du. mbgdi 9 „Ziege*.
B. VV/triba „bilden, schaflFen* 22.
P. vgpa „bilden, formen*.
Suah. tmha „formen, bilden, schaflFen*.
Ko. vumba „bilden*.
Sa. vumba „bilden*.
1) Vgl. Kongo mwena 8, c von mona „sehen".
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- 191 —
B. vunga ^versammeln* 22.
P. vgk-ana 10 „sich versammeln, sich zusammendrängen".
Saah. uhga „einigen, verbinden*^ 22.
Her. vonga, o (ofiga, wohga) „zusammenmachen (Menschen und
Dinge)«.
Ko. vuhg-ana 10 „sich versammeln".
Sa. vung-ana 10 dass.
B. v^'CUa 3; pü-ala 8, b „sich Kleider anziehen* 29.
P. tzw-ara 3 „Kleidung um den Leib befestigen*.
Suah. v-aa 6, b „anziehen, sich ankleiden, tragen* (Kleider).
V'ol'ika 8, b; 1, c „getragen werden*.
V'ika 2 „anziehen, bekleiden*.
V'Ua 8, e „die Kleider ausziehen*.
Her. Z'Ora 8, b „tragen, gebrauchen*.
Du. bqtq „sich anziehen*.
Ko. fw'oCa 8, b „sich anziehen*.
fw'tka 2 „bekleiden* (daher „löhnen*).
füla 8, e „ausziehen*.
Sa. fw-ala 8, b „anziehen*.
B.
'ViUa, i-mbÜla 9 .Regen« 27.
P.
pula 9 »Regen*.
Snah.
mvua 9 .Regen*.
Her.
o-tnbura 9 .Regen*.
Dtu
mbua 9 .Regen*.
Ko.
}-fula 9 .Regen*.
B. vüna „ernten* 25.
P. yima „ernten*.
Suah. vuna „ernten, mähen*.
Ko. funya 6 „ernten* (fimya??)
B.
maa, t-mbwa 9 „Hund* 29,
F.
mpza 9 „Hund*.
Suah.
. mbuHi 9 „Hund*.
Her.
o-mbwa 9 „Hund*.
Du.
mbo 9 „Hund*.
Ko.
ymbwa 9 „Hund*.
cJca-vwa 13 „kleiner Hund*.
Sa.
t-mbxa 9 „Hund*.
B. iU-vwe 5 „Stein* 29.
P. k'vi^ 5 „Stein*.
Suah. dfi-we, pl. ma-dji-we und ma-ioe 5 „Stein* 38, a.
Her. e-ioe 5 „Stein*.
Ko. iJf-vwCy pl. ma-vwe 5 „Stein*.
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— 192 —
B. vy€ila ^pflanzen, säen'' 29.
P. vyala, vzala, diel, yala «säen'*.
Snah. yaa „ Samen setzen **.
Ko. vyala «pflanzen, säen*^.
Sa. vyala desgl.
B. pQala »gebären* 29.
P. tztoala , gebären*, diaL tzala.
Suah. tyaa, zaa „Frucht tragen, Kinder erzeugen*.
vyaliwa pass.
Du. ya^ Perf. yai , erzeugen, gebären, Frucht bringen* (?).
yai^ pass.
Ko. um-fy^l^ 1 , Säugling*.
Nyamwezi toyala (vyala?) , gebären*.
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Tabellen
zur Lautlehre nnd Formenlehre.
Abhandl. d. DM0. XI. 2. 13
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202
TabeUe
8. Die VerbalSUffixe nach ihrer
Nr.
1
[Irbantu
PeU
SuaheU
Form
Funktion
Form
Funktion
Form
Funktion
la.
1 b.
aka
denom. intr.
intrans.
axa
wie B.
wie B.
Ica
wie B.
Ic.
eka
intxans.
exa
wie B.
eka \
ika)
wie B.
Id.
uka
invers. intr.
9X<^
wie B.
uka
desgl.
le.
uka
intens, intr.
oloxa
wie B.
uka
desgL
2.
ika
kaus.
exa?
trans.
ika \
eka)
kaus. zu 8 b.
3 a.
3 b.
4.
5.
6.
ta
ata
pa
ra
denom. ?
intens. ?
denom.
habit.
kaus.
ra
ara
/•«
a
ya
?
?
wie B.
?
wie B.
ta
ata
pa
ya
intens.?
intens.?
wie B.
wie B.
wie B.
7.
8a.
iywa
la
pass.
denom. trans.
iwa]
wie B.
wa \
iwa)
a
wie B.
wie B.
8 b.
ala
neutr. act.
(da
wie B.
ala \
aa )
wie B. zu 2. '
8 c.
§la
relai
da
wie B.
ea \
ia )
wie B.
8d.
U§
perf.
ile
wie B.
e
wie B., ver-
altet.
8e.
tUa
invers. trans.
gla
wie B.
ua
wie B.
8 f.
via
intens, trans.
gla
wie B.
ua
wie B.
9.
10 a.
va
na
denom.?
denom.?
va
na
?
?
wa
na
?
?
10 b.
ana
recipr.
a/na
wie B.
ana
wie B.
IIa.
ma
denom.?
ma
?
ma
?
IIb.
amu
Stativ.
ama
wie B.
ama
wie B.
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— 2oa —
^rm und ihren wichtigsten Funktionen.
Herero
Funktion
DnalA
Foim Funktion
Konde
Form Funktion
Sango
Form Funktion
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
kaus.
onomatop.
intens.?
wie B.
wie B.?
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
denom.?
wie B.
?
wie B.
ea
^?
(ye)*)
ek
m
^
wa
wa
(wa)l
wie /
ame
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
?
9.88,b,10
rtrans. u.
i\ recipr.
wie B.
ka
oka
oka)
fka^
ihn]
iha
atha
pha
ya
igwa
la
ala
tla J
iU
va
na
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
kaus. zu
8,b
?
?
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B. zu 2
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
denom.
uxa
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tha
pa
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ama
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wie B.
wie B.
wie B.
trans.
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wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
wie B.
?
wie B.
?
wie B.
1) Nach Nasalen steht n statt r,
2) Nur in Zusammensetiungen mit andern Suffixen.
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204 —
Namen der auf nebenstehender Karte durch Ziffern
angedeuteten Sprachen.
Die Ziffern geben die Gegend an, wo die betreffende Sprache
hauptsächlich gesprochen wird. Zur Erleichterung der Identifizie-
rung fuge ich ausserdem die Nummer bei, unter der die be-
treffende Sprache bei Cust, Modem languages of Africa, behandelt
ist Bei Sprachen, die bei Cust fehlen, habe ich wenigstens die
Gruppe angegeben, zu der sie gehören. Die Namen der Sprachen
suche man ohne die Präfixe. Beispiel: Ki- Suaheli s. Suaheli. Es
wird etwa da gesprochen, wo auf der Karte 41 steht. Bei Cust
findet man es unter den Bantusprachen B. II. 8. Die Namen der
Nicht- Bantusprachen sind gesperrt gedruckt; die Sprachen, welche
ich in der Lautlehre ausführlich behandelt habe, sind auf der Karte
durch einen um die Ziffer geführten Kreis ausgezeichnet. Wo ich
über die Namen der Sprachen nicht zur Gewissheit kommen konnte,
habe ich den Ort angegeben, wo die betreffenden Sprachen ge-
sprochen werden.
Beüga (C. n. 21) 8
Bondei (B. II. 14) 42
Buschmaun (VL B. 1) 19
Cape Delgado (B. IL 2) 40
Duala (C. H. 26) 4
Efik (IV. B. IL 1) 1
Fan (C. IL 28) 7
Fernando Po (C. 11 25) 5
Ganda (B. III. 21) 38
Gwamba (A. L 8) 27
Herero (A. HI. 1) 17
Inhambane (A. II. 4) 28
Isubu (C. IL 29) 3
Kafir s. Xosa.
Kamba (B. IL 23) 44
Kgle (C. IL 12) 10
Konde (B. HI) 35
Kongo (C. IL 1) 11
Kopa (A. IL 1) 24
Kua (B. L 19) 39
Kuanyama (A. HI) 15
Kwili (C. IL 32) 2
Mbamba (C. I) 12
Mbangala (C. L 12) 14
Mbundu (C. I. 8)
Nama (VI. A.)
Ndonga (A. HI. 3)
Nyamwezi (B. IIL 8)
Njanya (B. I. 14)
P^li (A. IL 1)
Pokomo (B. IL 23)
Poftgwe (C. IL 15)
Ravi (B. L 8)
Saügo (B. HL 2)
Sena (B. L 16)
Shambala (B. IL 15)
Sofala (B. I)
Somali (Ham. IH. 1)
Sotho, Süd. (A. IL 1)
Suaheli (B. H. 8)
TaAga, Ba-tafiga (C. EL.
Tette (B. I. 3)
Tlapie (A. ü. 2)
T&wana s. Tlapie.
Wenda (A. II)
Xosa (A. I. 2)
Yao (B. I. 20)
Zulu (A. I. 1)
24)
13
18
16
37
33
25
45
9
32
36
30
43
29
46
23
41
6
31
22
26
20
84
21
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Litteratur.
(Die Werke, welche als Quellen bei der Behandlung der einzelnen Sprachen
genannt sind, werden der Vollständigkeit halber hier noch einmal
aufgeführt.)
W. Appleyard, The Kafir language. King Williams Town,
London 1850.
A. T. Das erste Buch Mosis. (Kalati ya boso ya Moziz.) Isubn.
Bimbia 1847.
— — (Ditaba tSa maüoalo a mak;uethoa a testamente e tala.)
Biblische Geschichten. P§li. Berlin 1890.
J. Ayliff, A vocabulary of the Kafir language. London 1846.
Baiiso nga loambo loa Vawenda (Lesebuch in der Sprache der
Ba-Wenda). Botshabelo 1882.
W. H. Bentley, Dictionary and grammar of the Kongo language.
London 1887.
ZjC Berre, Grammaire de la langue Pongou^e. Paris 1873.
/^. Berihoud, Le9ons de Si-gwamba.* Lausanne 1883.
Biblische Geschichten u. a. in G w a m b a - Sprache. (Buku ya
TSikwembo.) Lausanne 1883.
Biblische Geschichten. Ki-kamba. Im Druck. Leipzig 1898.
W, H. J. Bleek, A compai'ative grammar of South African
languages. London, Cape Town 1869.
— — Xhe languages of Mosambique (Laurenzo Marquez,
Inhambane, Sofala, Tette, Sena, Quellimane,
Mosambique, Cape Delgado, Anjoane, the Maravi,
Mud§au etc.). London 1856.
— — A brief account of Bushman folk-lore. Cape Town,
London, Leipsic 1875.
W. Boyce, A grammar of the Kaffir language. London 1844.
1863.
H. Brincker, Wörterbuch des Otji-Herero. Leipzig 1886.
— — Lehrbuch des Oshi-Kuanjama. Stuttgart und Berlin
1891.
Digitized by VjOOQIC
— 206 —
Dr. C G. Büttner, Anthologie aus der S u a h e 1 i - Literatur.
Berlin 1894.
S u a h e 1 i - Schriftstücke in arabischer Schrift. Stuttgart
und Berlin 1892.
Wörterbuch der Suaheli- Sprache (mit vielen handschrift-
lichen Verbesserungen vom Verfasser und von J. Friedrich).
Stuttgart und Berlin 1890.
Die Temporalformen in den Bantusprachen. Steinthals Zeit-
schrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft 1885.
S. 104 f.
Kurze Anleitung für Forschungsreisende zum Studium der
Bantusprachen. Zeitschr. d. Gesellsch. f. Erdk. Bd. XVL
— — Contributions to a comparative dictionary of the Bantu
languages. Trans. Phil. Soc. 1879—80. Part III.
Handschriftliche Sammlungen zu einem vergleichenden
Wörterbuch der Bantusprachen.
Handschriftliche Sammlungen in Suaheli und Yao. (Von
der Witwe des verstorbenen Sanunlers mir zur Verfügung
gestellt.)
Zeitschrift für afrikanische Sprachen. Berlin 1887 — 1890.
E. Casalis, Etudes sur la langue S6-chuana. (Süd-Sotho.)
Paris 1841.
H. Ckatelain, Granunatica elementar do Ki-mbundu ou lingua
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Fibel für die Volk^chulen in Kamerun. Duala. Berlin
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Christenlehre. (Beleedi ba bona Kristo.) Duala. Basel 1892.
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Gedruckt in Kamerun.
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St Lucae. Anyili wa Luka kwa kitnngithyo cha Ki-
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St Johannis. Di-kgle. New York 1879.
Matth., Marc, Luc. in K o n d e. (Hibangeli lya Jesu Kilisiti.)
Berlin 1899.
/. Friedrich^ Handschriftliche Sammlungen in Suaheli. (Von dem
Herrn Sammler mir freundlichst zur Verfugung gestellt)
ff. von der OabeleJitZy Handbuch zur Aufiiahme fremder Sprachen.
Berlin 1892.
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Dictionary. Efik. Glasgow 1874.
L. GraiUj The Isizulu. A grammar of the Zulu language. Pieter-
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Herrn Verfasser mir freundlichst zur Verfügung gestellt.)
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AbhADdl. d. DMG. XL 2. 14
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Index.
Vorbemerkung.
Die Sprachen stehen in der Reihenfolge, wie sie in der Laut-
lehre und im Anhang behandelt sind. Die Zahlen beziehen sich
auf die Paragraphen der Lautlehre; wo nichts dabei bemerkt ist,
auf die Lautlehre der Sprache, der das betreflfende Wort angehört.
Die fettgedruckten Wörter geben an, unter welchem Stamm im
Anhang das Wort zu finden ist.
So steht z. B. im Index des Suaheli :
nulcha 12; 39, 4); A. 12; nunkil riechen
das bedeutet: das Suaheli- Wort nukha „riechen" konmit vor in der
Lautlehi'e des Suaheli p. 52 ff. § 12 und § 39, 4), femer in der , An-
leitung* p. 17 ff. § 12, femer im Anhang p. 149 ff. unter nuilku.
Vor dem Gebrauch des Index vergleiche man die Abweichungen
meiner Orthographie von der sonst etwa gebräuchlichen, wie sie vor
der Lautlehre jeder Sprache aufgeführt sind.
Die Anordnung der Wörter ist streng alphabetisch unter Be-
rücksichtigung der diakritischen Zeichen. Die Zeichen stehen hinter-
einander in folgender Reihe:
1. Das einfache Zeichen z. B. : n x *
2. Das mit einem Punkt versehene
Zeichen z. B. : n ^
3. Das mit einem Strich versehene
Zeichen z. B. : '^^ X
4. Das mit einem Bogen versehene
Zeichen z. B. : n x ^
y ist ein dem g verwandter Laut und folgt auf g, dagegen
ist X ^Is mit k verwandt hinter k gesetzt. Man suche also z. B.
erst alle Wörter, die mit h beginnen, dann die mit Xj darauf die
mit X ^^^ schliesslich die mit x.
Die diakritischen Zeichen der Vokale, welche unter denselben
stehen, sind nur bei Synonymen beachtet in der Reihenfolge c, ?, e-
Zur Erleichtem ng för Anfänger füge ich die deutsche Be-
deutung bei. Ich habe mich dabei meist kurz gefasst und die
Bedeutung nicht erschöpfend, sondem nur in den für den vor-
liegenden Zweck wichtigsten Beziehungen angegeben.
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— 211 —
I. P^IJ (und andere Soth^-Dialekte).
(Siehe Lautlehre p. 28 ff.)
aya s. axa 34, c bauen.
axa 34, c; 40, a; yaka bauen.
axelci 13; 1 4, c bauen für jem.
axlama 19; yal^tna sich auf-
sperren (Mund, Thür).
akela 40, a küssen, liebkosen,
hätscheln.
ala 3 ; 5 ; 38, b. 11); A. 5 ; yo?«
ausbreiten.
alama 38, b. 11) sich spreizen.
alima 10, 1) ; 38, b. 11); Yolhtia
borgen.
ama (dial.) 33 ; 38, b. 6) anrüh-
ren, betasten. Im P. nur er-
halten in amusa säugen.
cm^Xa yanika zum Trocknen
ausbreiten, zum Trocknen auf-
hängen.
anya (dial.) 33 = anywa saugen
(vom Säugling).
any^za 34, a in den Mund
melken.
anywa 33; 38, b. 6) saugen.
apara 29; 38, b. 3) sich be-
hängen.
ap^a 29 jem. etwas umhängen.
arava 38, b. 9); yatava ant-
worten.
atla 40, a küssen.
ava 3; 5; A. 5; yava teilen,
verteilen.
ek^tza (ok^tza) yongu vermeh-
ren, hinzufügen.
ele^tza yela bedenken.
ema 33; 38, b. 6); yi-ama. stehen
bleiben; s. y&rna,
ena yatUl schwören.
^ya (dial.) 33 = ^ywa Frucht
bringen; von ema.
^ywa 33 ; 38, b. 6) zum Stehen
veranlassen , Frucht bringen
(d. h. stellen).
^ 8; 24; 31; 38, b. 16); yettd«
gehen, wandern.
^za 31 ; 38, b. 1 6) machen wie . . . ;
nachahmen.
fa 2 ; 39, 2) ; pa geben.
fala 5; 40, a; A. 5; jpoto nagen,
kratzen, hobeln, schaben.
falatza 38, b. 15) vergiessen.
fagla (Su.) 40, a = faxola ka-
strieren.
faa^ 23; pa-ki unten, nieder.
f^f^a p^pa sichten.
f^la 24 s. pela vollenden (intr.).
feltsa pela endigen helfen.
'fera (Kopa) 17; 34, a; pcta
beugen; s. phetha,
f^gla 22 ; pinda antworten,
erwidern, umdrehen.
f^a peld beenden.
fixlo, 19; 25; pika ankommen.
fiXla 13; 14, c; 19; 25; piJ^U
verbergen.
fina (Su.) 25 zusammenziehen,
ziehen, knüpfen.
fäa 29; pia (ppa) brennen
machen.
füetza 34, a verbrennen zum
Zweck von . . . , verbrennen
für...
fgkgla 22 sich vermindern.
fgla 22 ; puUl dreschen.
fola A. 26 ; pola sich abkühlen,
gesund werden.
foliäa A. 26 gesund machen.
fgma (Su.) A. 17 zustimmen.
fora 25; 3S,&;pota (Su.) flech-
ten, (P.) betrügen.
foufah 10,2); 34, c; 38, b. 4);
popü blind werden.
fsa 29; pya neu,
fsa s. ^wa 29; pia (p^a)
brennen.
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— 212
fsi^la 25; 27; pia-ya fegen.
fufula 25 sprudeln.
fulara 29 den Rücken wenden,
sich umdrehen.
fulcL^a 29 umdrehen.
Xaxa (dial.) 34, c; 40, a = a;|fa;
yuko, bauen.
XCLjlla 19; iMka gerinnen, er-
starren (Fett).
;ija/^/a Tculi in Zorn geraten.
Xcäft' 40, a; fcafi weiblich.
Xalika kall-nga rösten.
Xama 5; A. 5; h€t/ina melken.
;fa7ia 5 ; A. 5 ; Uatia verneinen.
Xore 22 ; Uati inmitten, mitten
inne.
Xot<^ JC€lfuUl treten, drücken.
Xlafa 29 ; 38, b. 6) s. ;^/flwii?a ge-
rinnen, käsig werden, ungeniess-
bar sein.
Xlaxuna 18; 25; 38, b. 10); jfa-
hUna kauen.
Xlakana J^O/hga einander treffen.
xlakgla ^Unga berauben, ent-
reissen.
;if2a2a yik-ala bleiben, sich setzen.
X^cmg 18 ; tfl'no fünf s. s^x^''^*
Xlciglci yuy-ula aussondern.
Xldpa 38, b. 6) sich waschen,
baden (intr.).'
Xlaswa 29 ; 38, b. 6) sich ekeln.
Xlatkx<^ 38, b. 1) d einen Topf
aufs Feuer setzen.
X^Joya 38,b.l)d; 8) e aufsteigen.
Xlattgla 38, b. 8) e abheben.
Xlatma 31 ; 38, b. 6); J^fflba
waschen.
xlcUzu>etza 34, a waschen (trans.)
zum Zweck von . . ., für . . .
Xlo,va 20 stechen.
Xkyjora 38, b. 14) abschütteln.
Xlokgla (Su.) Jpwhga sichten,
aussieben.
Xlgn 20; Tconi Scham; Igel.
Xlgtla ywj^a Nasses ausdrücken,
auspressen.
XQxa 13; 14, c; TCQka ziehen,
führen.
X9X^<^ ^^^ reiben, raspeln.
XoMa 19; koUola husten.
XQia 7 ; 22 ; ktüa wachsen, gross-
werden.
Xola 24 verbinden.
X9^9 (X^^V) fc*^^ gross.
XQhIcO' 39, 4) rund sein.
XqIu 7 ; 14, a 8. xoh gross.
X9¥''n9 lifno oben.
X9P<^ honibd abschaben.
X9P9lcL kti/nibtiZa sich erinnern.
X9^9X^ 2^ verderben (intr.), zu
Schanden werden.
X9VQia 25 verderben (tr.), zu
Schanden machen.
X9^o, Jcua schreien.
Xora 25; 29; 34, a. b sich sätti-
gen, satt werden.
Xufexetia kupi verkürzen.
Xtuua 3; 38, b. 5); Miluya
rühren.
Xuiia 38, b. 10) knüpfen.
Xunaxana 38, b. 10) sich mit-
einander verknüpfen.
)^wa 29; 38,b.8)c; küa sterben.
Xmla 27 ; 38, b. 8) c für jem.
sterben, jemandem sterben (so
dass man von ihm scheidet
durchs Sterben).
idya (dial.) 32 = ilya sich selbst
essen.
tdza (dial.) 32 = ilya sich selbst
essen.
zfcax^la 14, c für sich selbst
bauen.
ikhwela 27 für sich selbst sterben.
ikilela yUa sich enthalten.
ikxQxa 14, c sich fuhren.
ila yila enthalten.
ilya 32 sich selbst essen.
im^ola 33 sich entfalten.
ina 25 tauchen (trans.).
ina 84, c s. l^ina Name.
in^la 33 sich ergeben.
ihwaya 33 sich kratzen.
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— 213 —
ipala 14, c sich zählen.
tpfu^Ia 14, c sich verbergen.
iphsiela 27 für sich fegen.
ithata 14, c sich lieben.
ühlava 20 sich stechen.
ithswara 27 sich fassen.
iüiäira 27 sich beschatten.
itika 27 sich umgeben.
ügma 14, c sich beissen.
Äi^(dial.) 38, b. 9); ^iva wissen;
s. tzeva.
Icax^h 13 Bau zum Zweck von . . .,
für...
k^na s. tz^a 26 hineingehen.
Mtdu külü Schildkröte.
khupara 38, b. 3) ; hüniba die
Paust ballen.
khupgrgüa 88, c. 3) die Paust
aufmachen.
khurgma Jcüta bedecken.
kkuthsofala (Su.) 28; küpi kurz
sein.
khtc^lo 27 das Sterben für . . .
k^aka lS;katiga Perlhuhn.
k^ala 13; 40, a Krabbe.
k^ale 29 lange her.
kj^cdyana 29 ein bischen lange
her.
kxapha (dial.) 31 zurückhalten.
kxaphäa 21 pass. von kxapha,
kx^tha 34, a heiligen, aussondern,
auswählen.
kxofa kupa Buschlaus, Zecke.
kxQX^^ s. X9X^^'
kxQxQ 13; 38, a; kuku Huhn.
kxQyo 13 Führung.
kxQlQka 39, 4) rund sein.
kxgmg s. kxQ^u,
kxQmdxoli kflZi Kuh.
kxgm'u 9; 33; 38, a; kolt Rind.
kxQn 13 s. likxQn Feuerholz.
kxQnwana 33 kleines Rind.
kxQpa koniba Schneckenhaus.
kxQpdcL kutnba bitten.
kxQpho 31 eine Art Strauch.
kxQra (Kopa) 25 ; 34, a = xora
sich sättigen.
kxQthswana 31 ein kleiner kho-
^Äo-Strauch.
kxwale 32; kwdle Rebhuhn.
kglgve 13; 29; 38, a; yuluve
Schwein.
kglgvyana 29 Schweinchen
kglt/ana (dial.) 29 = kgvyana,
kgvo 29 Überwurf.
kgvyana 29 kleiner Überwurf.
kidyana (dial.) 29 = kuvycma,
hwa 29; 34, b; rf^VU Nilpferd.
kuvyana 29 ; 34, b kleines Nil-
pferd.
kwa 21 ; 32 ; 88, b. 8) b hören.
kwala 38, b. 8) b sich hören lassen.
kw^na 32; ywena Krokodil.
laxla 19; 24; 25; Idfca ver-
werfen, wegwerfen.
laxMa 24 wegwerfen für jem.
oder wohin.
lala 5; 38, b. 6); A. 5 ; lala sich
legen, sich hinstrecken.
lata 12 nach etwas gehen, folgen.
latehx s. lata latlda nachfolgen.
latzwa 31; laniba lecken.
latza 88, b. 6) hinlegen.
laya laya gebieten.
iß 7; 39, 2); li mit, und, sein.
lefa 7; 29; 38, b. 7); llpa be-
zahlen.
l^fas^ pa-ki die Erde.
UfifiißldX) 25 = /^Äu/i* Dunkel-
heit.
lefgfa 14, a Feder. '
kfstfsi (dia\.)2b = /^«u/VDunkel-
heit.
kfia 29; 38, b. 7) bezahlt werden.
l^X^^^ ^^1 ^'i A^a Kohle
(glühende).
hx^^ 40, a s. l^xang Rachen.
hx^P^ 14, b Kalebasse.
Ux^tla 40, a Muschel, Schulter
s. Ux^la,
l^X^ ^^1 * s. lexia Mais.
ZßjjfZom 40, a Sand.
^WA ^X9f^^ 2^» fcopi flache
Hand.
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— 214 —
kxQf^ 25 ; 29 = kx^fi-
hx^fsana 29 Händchen (flaches).
lexgkuvu kungv/vu Krähe.
hxQl^^Q ?illto Himmel.
kxQl'^ (dial.) 40, a = kxQl^ Dieb.
l^X^n hfU/nt ein Stück Brennholz.
l^Xang 40, a s. Z?;^aw(> Rachen.
l^X^tla 40, a s. l^^^la Schulter.
Ux}a 40, a s. Ux^a Mais.
hxol^ ^^? ^ Dieb.
kx^fo' 38, a; küpa (pCipa?)
Eifersucht.
Idyilq 25; Ylko Auge.
l^ma 25; 34, c;.rina Name.
i^inq 25; yino Zahn.
Zßfai lÜiga prüfen.
lekana liiiga genügen.
l^kanya 38, b. 15) ; Ivhga messen.
l^kanyel^tia 38, b. 15) anmessen,
anpassen für . . ., abrechnen
mit . . .
hkj^glg 38, c. 8) hundert.
kla 7; 22; 34, c; 38, b. 6); 40, a;
lild laut weinen, tönen, heulen.
lele le lang.
l^l^m^ Ihni Zunge.
klivQXQ (Su.) 40, a Furt.
l^ma 7; A. 6; li/ma hacken,
ackern.
Ipnati 31 Planke.
l^matzana 31 kleine Planke.
IqmQXCL l^ma inne werden, ge-
wahren.
l^ala nala Nagel am Finger.
l^yai-a nyota Durst.
l^hoyo (Su.) puku Ratte.
l^axa taka Kot, Morast
l^aka taiigd Kürbis.
l^ala 14, a Riemen.
l^alla (Su.) toll steiniger Hügel.
l^allana s. l^alla,
kru 38, a Wolke.
l^rumo 10, 2); 39, 4) Speer.
l^a 34, a; {eA^a lassen.
l^gme 38, c. 8); 40, a; kumi
zehn.
l^sufa (Su.) küpa Beinknochen.
Z?«i/y 25 ; 29 Dunkelheit.
l^suswana 29 Dämmerung (kl.
Dunkelheit).
l^wafg 40, a; papu Lunge.
Z^aZa (Su.) '40, a s. l^x^^^ Kohle.
l^apg 40, a Knochen.
l^ava 40, a Sand.
l^etQ 40, a testiculus.
l^ika 25; tinga Faden, Flechse,
Ader.
l(^Qva 40, a Höhle, Loch, wo man
hindurchsehen kann.
l^a 22; lifldd bewachen, warten.
l^tkätoala (Su.) 40, a Barbier.
l^thäwah 40, a Tier, das an der
Kastrationswunde stirbt.
l^tzivQXQ (Su.) 40, a = hlivQXQ Furt.
l^tZQXQ 40, a; voko Arm.
l^tzQpa 40, a Lehm.
l^tzweh 40, a s. Z^'ßZ^ Brust
(mamma).
kfza 29; 38, b. 6); lüa pfeifen.
Z^gZg 40, a; vele mamma.
kvz^ vwe Stein.
Ih s. V« 7 ; 22 ; 34, c ; p. 4.
Z(>;^a luka flechten.
Zp&a Iv/iiga gerade sein.
Igma 7; 13; 14, c; 22; luma
beissen.
hpa 24 ; lomba bitten, fordera.
lora 13; Iota träumen.
loya loya bezaubern. Böses thun,
Böses zufügen.
Iwa 29 ; lua streiten.
Iwala .29 ; lu-ala krank sein.
lika 25; 27; liiiga herumgehen.
likxQh kuni Brennholz; s. kxQn-
lira 29 ; 38, b. 7); 38, c. 1) 2) 3)
thun.
lird ta (ita) Kriegsbande.
luma 10, 2) ; 25 ; lünia brausen.
luma (Su.) A. 17 zustimmen.
lumola lürn^Ul erlauben, zu-
stimmen. ,
hi§a 29 herausbringen.
hUh 25; Ifl'j^a sickern, aus-
rinnen.
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— 215 —
Iwa liiva Lehm durcharbeiten,
Teig kneten.
lya 29; lUl essen.
lyala (dial.) 25 = vyala säen.
mafaxlana paku Zwillinge.
mafsi 25 Milch.
marura 10, 2); 25; Mita Fett.
maklu 25; 29; lelü Bart.
ma^tiwana 29 Bärtchen.
tnfl/i 29; 38, a; Blut.
mciiva liva Tiefen.
maraxQ tdko Gesäss, Hintere.
mare 29; ta^ Tita Speichel.
mar^X^ (mar^;ifa) 10, 1); tiUa
Winter.
maryana 29 ein wenig Speichel.
maagm^ a mav^ltSS,c.S) zwanzig.
masQm^ a marcpro 38.C.8) dreissig.
Tvtaswi 25 = mafsi Milch.
maSana 29 = maryana ein wenig
Speichel.
math^ tu, nta Speichel s. mare,
matzana 29 ein wenig Blut.
me^tze 34, b; yiy% Wasser.
m^ mela wachsen, sprossen
(Pflanzen).
mpigla 33 entfalten.
m^tia 33; "tnUa verschlingen.
mila s. mimila.
mimäa mitUl schnauben.
mma s. mimtla. ^
mm^ 22; p. 4; vili Leib.
mnigpi 15; A. 15 Bildner.
rngfari 25 ; 38, a Betrüger.
mQX^^VO'ni 33 Kämpfer.
mg^lavanyana 33 klein. Kämpfer.
mgxof^ kope Augenwimper.
mgx9VQ^^^ Verderber, Schänder.
mQx^ocrd ta (itu) Genosse,
Kamerad.
rngkokoüg 40, a Rücken.
m^kglg 40, a Wirbelsäule.
mglcq^o 31 Schlucht.
mglapzarui 31 kleine Schlucht
mglatzwana 31 = mglaj^zana
kleine Schlucht.
mgl^ s mgllg.
mgl^tla 40, a Gesang, Fest.
mgllg lilo Feuer.
mglgmQ lomo Mund, Lippe.
Mglimg li/mo Gott.
mgng nwe Finger.
mgn yini Herr.
mgra^g tdko das Hintere, die
Hinterseite, hinten.
mgriri 29; 38 a Haar.
mgriäana 29 Härchen.
mgrgxi 25 Lästerer.
mgrtOi 10, 1); 38, a; B. 19; A. 26
Lehrer.
mgrwa tuu Buschmann.
mosaii 40, a ; kalt Weib.
mgs^la 22; kila Schwanz.
m^Saäa 40, a Feldhütte.
mgSi 25; yoki Rauch.
mgSifa 25; Jcipa Sehne.
mgäima titna Erdloch.
mgäupa 38, c. 8) sieben.
mgtav^ 38, c. 8) sechs.
mgthg s. mgthu.
mgth^ {mgthg) 14, d; tu Mensch.
mgtz§ yi Kraal.
m,pa 13 Bauch.
mph^tzg 38, c. 8) fünf.
mphiri 15 kupferne od. messin-
gene Spange.
mph§e 32 ; pwe Strauss.
mpia 32; vwa Hund.
na 4; 39, 2); na mit, und, sein.
na nya regnen.
nama 33; 39, 1); na^na Fleisch.
nar^ 29; 38, a; 39, 1); ^lOti
Büffel.
naäana 29 kleiner Büffel.
naya (dial.) s. nea 39, 2) geben.
n^ fia vier s. nne.
n^a 39, 2); na geben.
n^ela 33 ergeben, übergeben.
nne 38, c. 8) s. n£ vier.
woj^a 39, 1); noka Schlange,
glatter Wurm (ohne Füsse).
noka non4/a Hüftbein.
ngnyana 33 kleiner Adler, Vogel.
ngn 33; nuni Adler, (ieier.
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216
ngs^ yuki nuki Honig.
ripia*33 tränken.
nta 13 Laus.
nthla 20; Jj« Spitze.
ntl^ Ya dranssen.
tUIq s. ntlu,
nil^ j^o Haus.
rUg 88, c. 8) eins.
ntgw€ 38, c. 8) eins.
tUz^ 26; yingi viele.
«««* ri ("ngri^ Fliege.
nwa nyiwa trinken.
nya nya zu Stuhl gehen.
nyaka 40, a suchen.
nyala 40, a freien.
nyatia 40, a verachten.
iiaka 12; 88; yanga Arzt,
Medizinmann.
w%a 12; 13; 14, e; nuilka
riechen, stinken.
nkti 13; 14, d; p. 4; yü Schaf.
nkw^ 32; ytc^f Panther.
nwaxa yaku Jahr.
nwalela 38 an jem. schreiben,
schreiben für . . .
nwana ya/ifva Kind.
nwaya 33 kratzen.
nw^i 25 ; 38 ; y^li Mondschein.
Qvle 20; yonku alle.
ok^ia 8. ^k^ia yoiigu ver-
mehren, hinzufügen.
oma 22 ; ^If 99U3( trocken werden.
ona ymia schnarchen.
opa 88, b. 14) klopfen.
opagpa 38, b. 14) wiederholt
klopfen.
op^la Du. 22; yimba singen.
ora yot€l sich am Feuer wärmen.
pah 13; A. 15 Zahl.
pcUa vandu drücken, klemmen.
p^k V€i€- (rubele) vom.
p^lo {B,\xch p^lg) 14, a; 38, a Herz.
p^g 13; veyu Same.
phaya 13; iKifca Wildkatze.
phala pala Roodebock.
phalima 38, b. 11) glänzen.
phapha 38, b. 7) spalten.
phaphi 31 ein Scheit Holz.
phaphglla 14, e); 84, a) noch-
mals behauen.
phaphäa 38, b. 7) pass. zn phapha.
2)hath8wana 81 ein kleines Scheit
Holz.
ph^fq 13; 38, a; jpgpa (mpepo)
Wind.
ph^tha s. f^a 14, e; 17; 34, a;
peta beugen.
phixh 13 Bergung, Verbergung.
pkSi 25 ; pUi Hyäne.
phglg 14, a Ochse.
phomola (Su.) pumtUu ruhen.
phstelo 27 Fegung.
2)hsig piyQ Niere.
i?ao voyo. Bulle.
pula irüla Regen.
pull 29 ; 34, b ; vuli Bock.
2)vrt^a 38, b. 16) schwirren.
jnUzana 29 Böckchen.
pzalo (pialo) 32 Saat
ra/a 5 ; A. 5 ; tapd Honig her-
ausnehmen, auch Mehl, Korn
aus dem Sack (nicht Nest
ausnehmen).
rapa 12 s. Uiniba ausstrecken,
aufbieten, laden.
ra2)alala tamba sich lang aus-
strecken.
rapela tapiba bitten, um Gunst
bitten, abbitten.
rarg 7; 22; 88, c. 8); totu drei.
rata 13; 14, c; 88, b. 10) lieben.
rcUana 38, b. 10) sich gegenseitig
lieben.
r? 22 ; 89, 2) ; ti sagen.
rema 33 ; tenUl fällen, abhauen.
r&iiioa 38 pass. von r^ma hauen,
abhauen.
rgxa 25; 29; 38, b. 12); tuka
lästern, schimpfen.
rgxaka 38, b. 12) ; tuka fluchen
(iterativ).
rgka twhgd nähen.
rgma 7; 22; 88; 38, b. 7);
tunui senden.
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— 217 —
rgnwa 38; 38, b. 7) pass. zu
rgma.
rgva 24 brechen.
rra^g p. 4 dein Vater.
rüa 10, 2) ; 25 ; tüya erwerben
(lebenden Besitz).
nda 10, 2); 25; tüla schmieden.
ruma 10,2); 25; tüma säumen.
runa (Su.) 10, 2); 25 tütia
suchen.
ruta 10, 1); 38, a; B. 4.b; 19;
A. 26; tünda lehren.
ruxda 29; tuala aufnehmen
(Last), anlegen zum Tragen
(auf Kopf, Hand, Fuss). Perf.
= tragen.
sd 29 ; Icia tagen ; Morgen werden.
8§atla Sa. 21 ; yanga Hand.
se^a yela Licht. "
s^fQfu 25; 38, a; popü der
Blinde.
s^X<^ 19; 24; keka lachen.
se^laxa 40, a Vogelnest.
8^Xl(^Q (dial.) 38, c. 8) ; fiinf s.
Xlang.
«^jlfZaiana 40, a Gesträuch.
s^XQtngla keku schluchzen.
s^Xuri 34, b Schlemmer.
s^hwa küva Brust.
8^ 28; kila überschreiten.
s^Ula kUa sechs.
8^u lein Kinn.
8^hp^ 31 Beil.
8^1^ioana 31 kleines Beil.
8^liva liva Quelle.
s^ycmQ 38, c. 8) neun.
8^wai 38, c. 8) acht.
sf^h VÜi Person.
8^Kglu 25; 38, a; B. 5 Paulpelz.
8wa 29; pia (pj/a) brennen
= fsa,
»wana 29; püdfia ähneln,
gleichen.
8U)ara 27; pata fassen.
iala 29; ttyala bleiben, zurück-
bleiben.
iila 25; tUd mahlen.
hra 27 beschatten.
äüinya 38, b. 14) schütteln, hin-
u. herbewegen, rütteln.
Mya 25; tiya überholen, hinter
sich lassen; scheuen.
telele s. feZe.
t^h lani drinnen.
tkakxafala 14, e; 34, a wohl-
geraten.
thamg 13 Hals.
thatg 13 das Wollen, das Lieben.
thava 13 Berg.
thm teu gründen.
tfiela s. thäela.
eh^kla 39, 4) ; telu gleiten.
thlavo 20 Stich.
thgihqma 38, b. 14) zittern.
thsali kalt weiblich.
thsQikswana 31 kleiner Spring -
bock.
thsephe 31 Springbock.
thswm'a (dial.) 27 = swara
fassen, greifen.
thäela (Su.) 28 = 3^la über-
schreiten.
ths^la yita giessen, schütten.
thttma 39, 4) werfen.
tima 14, e; litna erlöschen,
löschen.
tla 21; 25; 40, a; Yinga
konmien.
Üala 21 ; yäla (figola) Hunger.
tlala 21 ; yola (figfUa, yinga-
lu) voll werden.
tla8^ pa-ki unterhalb.
tlatza yala (iigaHa^ yingäla)
füllen.
tloaela Suah. 21 sich gewöhnen.
ÜQxa yitiga sich entfernen.
ÜQU 21; 25; JTOrÖ Elephani
tluu 25; Y'f^yu Erdnuss.
igmo 13 Biss.
toTO 13 Traum.
tzcda (dial.) s. tzwala,
tz^la J^üa Weg.
tz^na 26; 34, b; 38, b. 6); yi-
ngela hineingehen.
14-
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— 218 —
tz^ya 34, b ; 38, b. 6) hinein-
führen.
tz^a 38, b. 9); ^iva wissen.
tzo^d 38, b. 8) c aufstehen.
tzQx^hi 38, b. 8) c gegen jem.
aufstehen.
tzwara 29; vHata Kleidung
um den Leib befestigen.
tzi^ ylye Heuschrecke.
tiwa 29; lüa herauskommen.
tzvoala 29; pyola gebären.
tzya (dial.) 40, a s. rfa kommen.
utlwa (dial.) 32 = kwa hören.
utzwa 31; yi^a stehlen.
va 3; vd sein.
vala 5; 13; 14, cj A. 5; 15;
väla zählen.
valimg limo Gespenster.
vava 29; 38, b. 7); vava weh-
thun; beissend, bitter sein im
Geschmack.
vavya 29; 38, b. 7); vava er-
kranken.
vava s. v§a.
v§ 7; 14, a; 22; vi böse, hässlich.
v^ va setzen.
v^la 38, a; vUa sieden.
v^hxa 38, b. 2); veleka auf
den Rücken nehmen.
v^li 38, c. 8); vili zwei.
v^za 15 werfen.
vilika(S\i.) Suah. 25 rund machen.
vvna 10, 1); 25; B. 4, b; VttM
tanzen.
yipa l^in^a zudecken (verbergen,
bergen).
väza 29 ; Du. 38, b. 6) rufen.
vga vuya zurückkehren.
VQ^al^ Tcali Zorn, Schärfe.
vgifa 38, b. 4) sich fürchten.
vgkana Vttiiga sich versammeln,
sich zusammendrängen.
vgla 38, b. 6) 14) sagen , reden
(ungebräuchlich).
vola 8; 25; 29; 38, a; 38, b. 12);
B. 5; vola verrotten, ver-
faulen.
vglavgla 38, b. 14) plappern.
vglaya 29 töten.
vgl^pu 31 Schleim.
vglypzana (dial.) = vgl^tzwana
ein wenig Schleim.
vgl^wana 31 ein wenig Schleim.
vglgka 38, b. 12) bewahren.
vma 8; 24; 34, b; 38, b. 1) b. c;
38, b. 8) b ; vmia sehen.
vonayala 38, b. 1) b erscheinen.
yoncua 38, b. 8) b sich sehen
lassen, erscheinen.
venera 38, b. 1) c sichtbar werden.
vgnthäa 34, b zeigen.
vohku 14, d Vielheit von Schafen.
vgpa 15; 22; 31; 38, b. 7);
40, a; vu^nba bilden, formen.
vgpza 31 ; 38, b. 7) pass. zu
vgpa,
vgrd ta (Uta) Bogen.
vgr^kli 89, 4) Glätte.
vgs^ yuki Süssigkeit.
VQ^^XQ (VQ^fXO) tiku Nacht.
vgtza 29] 38, b. 6) sagen.
vgya s. vga.
vuna 10, 2); vüna ernten.
vupi 31 Mehl.
vutzwana 31 ein wenig Mehl.
vyala 25 ; 29 ; vyola säen =
vzala.
vzala 29 ; 32 = vyala säen.
vzala 29 ; 32 = vyala vyala
säen.
wa 29; yvXt fallen.
ya 29; yia gehen.
yala (dial.) s. vyala,
yama s. yema.
yema (ema) yiatna stehen
bleiben, sich stellen.
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219
II. Suaheli.
(Siehe Lautlehre p. 52 ff.)
afya 29 schwören lassen.
aya 38, b. 8) b ; laya Abschied
nehmen.
agaa 38, b. 8) b verloren gehen:
offiza 13; laya beauftragen.
aka 25; ynku bauen.
amka 15; A. 15 aufwachen.
amwa Her. 40 saugen.
andamia 12; lü/nda hinter
jem. herlaufen.
anika yafl-ika an der Sonne
trocknen.
antia yatl-ika aus der Sonne
nehmen. •
anza 38, c. 2) anfangen.
apa 29 schwören.
aäa 29 brennen lassen.
aia 30 zum Verlassen bewegen.
ata 19; 30; laka verlassen
s. at^a.
aiXa 19; 30; loka verlassen
s. ata.
aza 5 ; volCl s. waza nachdenken.
aztma 10, 1); 38, b. 11); yolmta
leihen.
binda 16 säumen.
'bovu 14, a; 25 schlecht, ver-
dorben.
dja 21 ; 38, c. 2) ; yüiga kommen.
d^aa 21; lala (itgala, yi-
iigala) voll werden.
djaza ebda, füllen.
ch'ehga 26 bauen.
dji'öanza vanda sich an die
Wand drücken.
dn-gamha 12 sich rühmen.
djxka yiiiga zu jem. um einer
Sache willen kommen.
djtna 25; yxna Name.
diino 25; H^^ Zahn.
ajUjip 25 ; Hfr^ Auge s. <^'Äo.
<6'iito 25; yiTSQ Auge.
<y««« iir^ Stein.
djua yuva Sonne.
ettui 25; yiva wissen, kennen.
cy'ugo yCiyu Erdnuss.
deua 16 wegnehmen.
domo lomo Schnabel.
eJcundu 29 rot.
elea 29; ItuUa sich krank fühlen.
eha yeUl (leuchten) klar werden.
eleleza yela (messen) abschreiben.
eUka s. toeleka.
ema 14, a; 15 gut.
enda 8; 21; 24; yenda gehen.
ehfu 38, a s. elevu listig, schlau.
elevu y§la (messen) listig, schlau
s. elefu,
elevuka y§la (messen) listig,
schlau werden.
elevusa ebend. kaus.
eupe yela (leuchten) weiss.
eza 13 imstande sein.
fa 29; küa sterben.
fagia 25 s. fyagia fegen.
fanana 29 ;ptiana sich ähneln.
fiagia 25 s. fyagia.
figo 27 ; piyg Niere.
fika 25 ; pika ankommen.
finanga 26 s. finyahga.
finya 25 kneifen.
finyaiiga 26 Töpferei betreiben.
/Säi 25 ; 27 ; piti Hyäne.
/ito 19; 25; pika verstecken.
fitxa 19 ; pika verstecken s. fUa.
fiufia s. fyvfia.
fua kfiva Brust.
fua 10, 2); 25; fÄ/a schmieden.
fuasa 29 nachfolgen machen.
fuata 25; 29; 38, a nachfolgen.
fudfa 38, b. 1) c s. viidja ein
Leck haben.
fadjika 38, b. 1) c s. vu^a aus-
tröpfeln, verschwendet werden.
fuga 10, 2); 25; föya zähmen,
aufziehen (Tiere).
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— 220 —
fulia tüla in Metall arbeiten.
ftduga 38, b. 5) s. mduga rühren.
fuma 28 mit Geschoss treffen.
fumba 38, b. 3); 8)e; kfmiba
schliessen (Augen, Hand).
fumbafa 38, b. 3); kümba um-
fassen mit der Hand.
fumbua 38, b. 8) e) öffnen.
fvmia 10,2); 25; 38, b. l)d;
tünia nähen.
fwmo 10, 2) Speer.
fumvka 38, b. 1) d auseinander-
gehen.
fwnda 31 ; tflflda lehren.
funda A. 26; tCmdU (unge-
bräuchlich) s. fundüa,
fufkiüa 31; tündu lehren.
funza 31; tünda lehren.
funga 38, b. 1) d ; 8) e binden.
fungafe 38, c. 8) sieben.
fungua 38, b. 8) e losbinden.
funguka 38, b. 1) d losgehen.
fupa kiipa ein grosser Knochen.
fajn 22; Mipi kurz.
fufa küta Fett s. mafuta.
fufua küta (nküta) ans Licht
bringen.
fufuliwa ebd. offenbar werden.
fyagia pta-ya fegen.
fyufia pia (pya) bei lang-
samem Feuer kochen.
gandja yauga Handfläche.
gawa 3; 5; yavCL teilen, aus-
teilen.
gogota 38, b. 14) schlagen.
gomba 26; A. 26 streiten, sich
widersetzen.
gomea 16 zumachen.
gota 38, b. 14) klopfen.
gumu 22; yuma hart, schwer.
gundua Her. 22 unvermutet ent-
decken.
guthuka 39, 4) aufgeschreckt
werden.
gwa 29; ywa fallen.
gwama 16 (besser kwama) ge-
quetscht werden.
hekemua keku niesen.
iba 25; yiva stehlen.
tßa {ifya) 22; vi verderben,
verpfuschen.
ima ytanta (yima) aufstehen
(veraltet).
imba 22; yiniba singen.
Warna 25; 38, b. 11) sich neigen.
mthjii 23 = Tdhi^ nthj(i Land,
Gegend.
ihgi yingi viele.
ingia yingela hineingehen.
tta yitu in eine Form giessen.
it'ika yatava Antwort geben.
kaa 13; kMu Kohle.
kaa yikala wohnen.
kaahga 38, b. 12); kullnga
braten.
Icali Jmli scharf, wild.
kalia yikala um einer Sache
willen bleiben.
kalipia koli bedrohen.
kama 5; 38, b. 8) f ; katmi
melken.
kamua 38, b. 8) f ; kama aus-
winden.
kana 5; kana leugnen.
kandakandu kneten, massieren.
kanza 31; kalirtga wärmen.
kcUi 22 ; kati mitten inne.
kauka 38, b. 1) a; k^kü trocken*
werden.
kaiiia kak^ trocken machen.
kavu 14, a; 38, b. 1) a; k<lkü
trocken.
Ice kali weiblich.
Jeenda 38, c. 8) neun.
khaa 13; A. 13 Landkrabbe.
Ichanga 13; kaiiga Perlhuhn.
khafa 39, 4) schneiden.
khima kima Affe.
khomhe koifiba Muschel.
khvku 13; kuku Huhn.
kJiuni 33 Brennholz s. vkuni.
khupa kupa Buschlaus.
khwale 32; kwole eine Art
Wachtel.
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221 —
kia kila über etwas wegsteigen.
kibmi 14, c Böckchen.
kibwa 14, c kleiner Hund.
kidjCbwa 38, a kleines Hündchen.
hidjiti 38, a Bäumchen.
kidjisu 38, a kleines Messer.
kidemie 14, c Lispeln.
kidevu 14, c; leih Bart, Kinn
s. Jcieim,
kievu lelü s. Intievu Bart, Kinn.
h'fua küva Brust.
kigoma 14, c kleine Trommel.
kignni 14, c ein kleines Stück
Brennholz.
kikohozi 38, a trockner Husten.
kikope kape Augenlied.
kilevu 14, c s. kufeuu Kinn.
kij)ad/i 38, a Gabe.
kipaka 14, c Kätzchen.
*^o/m 38, a Blinder, Blindheit.
lasima 25; fit/^a Brunnen.
küu 38, a Messer.
kitxdco 38, a Lächeln.
fcVu/^a Jiupa Pläschchen.
kifernbe 14, c Lispeln.
kiwavi 25 Nessel.
kiwele vele Euter.
kiwiliwili 22; i?<7i Rumpf.
feo/S A*OJ9l flache Hand.
ÄroÄoa 19; 38,a; kokola husten.
kokota koka ziehen, schleppen.
komba katnba aushöhlen, aus-
kratzen.
komea 16 verschliessen.
kope kope Augenlid.
kua 7; 22; kula wachsen, gross
ktiba = kubwa. [werden.
kvbwa 38, b. 12); ktllu gross.
kukuu kulu alt, abgetragen.
kuU 40 dort.
kumbatia kümba umarmen.
kumbuka kumbula sich er-
innern.
kumi 38, c. 8); kunii zehn.
leurtgula kunguv^ü Krähe.
Icusanya 34 versammeln.
fcutana 34 zusammenkommen.
fcttu 14, a; kulu gross.
kuzimu llmo im Grabe, unter
der Erde.
kwama 16 stecken bleiben.
Äx 25; 29; 38, c. 5); Zffl essen.
lala 5; 38, b. 6); ?«?« sich
niederlegen, schlafen.
l'iruja landu gleich sein.
Zop« 25 ausgehungert sein.
laza 38, b. 6) niederlegen.
Z€^ /^a bringen.
fev^a 29 trunken machen.
Uwa 25; 29 trunken werden.
li 7 ; /i sein.
lia 7; 22; 34; 38, b. 6); /#7n
weinen.
ZfÄ;/2;a ?f/ra entlassen.
lilia 34 beweinen.
Z/ma 7 ; linui beackern.
limuka letna schlau sein.
linda 22; 26; Hmla bewachen.
linga lingfl eben, gleich machen.
Imgana (ebenda) einander ge-
wachsen sein.
lipa 7; 25; lipa bezahlen.
Ut^a leka erlauben.
liza 38, b. 6) zum Weinen ver-
anlassen.
loga s. oga verzaubern.
Jamba lamba lecken.
Ufa 14, a; ?f lang.
lukha 39, 4) springen, fliegen.
maa 38, c. 2); ttmla voll sein.
madji yiyi Wasser.
madevu 25; lelft Bart.
mafuta 10,2); 25; feöf^ Fett
s. /w/a-
maliza nUilci beendigen.
masika tikft Winter.
matako tako der Hintere.
mäte ta (nia) Speichel.
vibegu 13; veyil Same.
mbde vele Vorderseite, vorn.
vibeyu s. mbegn.
mboni 13 Augapfel.
mbitzi 14, c; t^liZl Ziege.
7W&w?al4,c; 32; 38,a; rii^^Hund.
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222 —
mdjenzi 26 Maurer.
mdji yi Stadt.
mdfugu s. djiigo.
mdjuvi 25 ; yiva ein Wissender.
mea 33; thela wachsen, ge-
deihen.
melea mela auf etwas wachsen.
meta 38, b. 1) e glänzen.
metuka 38, b. 1) e von weit her
glänzen.
meza s. miza herunterschlucken.
mfinanzi 26 Töpfer.
wfisifisi 25 einer, der etwas ver-
steckt.
mfuasi 25 ; 38, a Gefolgsmann.
mfunzi A. 26 Lehrer.
mfuzi 25 Schmied.
mgafiga 12; yaiiga Arzt.
7ngomvi26; A.26 händelsüchtiger
Mensch.
mia 38, c. 8) hundert.
minya tnitUl auspressen.
miza niila verschlucken.
mlce kali Frau.
mkia 22; kila Schwanz.
mladji 25; 38, c. 5) der Esser.
mlafi 25 Schwelger.
mlafu 25 gef rassig.
mlango 15 Thür.
mlevi 25 Trunkenbold.
mZ2)5 25 Bezahler.
vilinzi 26 Wächter.
mmea 33 aufgehender Keim.
modja 38, c. 8) eins.
7W0Ä*' 38, c. 8) eins.
mo§i 25; yoM Rauch.
moto yota Feuer.
mpadji 25 freigebiger Mensch.
inpenzi 26 Liebling.
mpisi 25 s. mptäi Koch.
mpüi 25 Koch.
7/2/?o/k 25 ; popü blind.
msemadji 38, a Redner.
msipa 25; /r?2^a Ader.
mtaäi 25 Sehnsucht.
mtjipvu 25 müde.
mtulcitfu 25 ; 38, a Voniehmer.
miunga 38, a Hirte.
mtuzi 25 Sauce.
mfendatu 38, c. 8) sechs.
mtendadjt 38, a thätiger Mensch.
mt€Si2b händelsüchtiger Mensch.
TwiÄw 14, d; 15; 38, a; fl^ Mensch.
7/?// 15; 23; 38, a; f/ Baum.
mtima 22; tinia Herz (ver-
'altet).
mfame 38, a Bote.
Tut'ßana tUd Sklave.
mume lufna Mann, Ehemann.
muzimo litno Opferplatz.
wz;ua 27; ri//f* Regen.
mvuvi 25 Fischer.
mjoaka 33; yaka Jahr.
mwana yana Kind.
mwaäi 25 Maurer.
mwenyi s. mwinyi Besitzer.
mwezi 25; yfü Mond.
7nM?j7i 22; t^l7i Leib.
mwinyi yltli Besitzer.
mwono yotia das Schnarchen.
mwohgozi 10, 1) Führer,
wia^e yiye Heuschrecke.
WÄ^o ?fy^ Last.
7?a 4; na und.
nane 38, c. 8) acht.
ndaa 21; 27; yo/a Hunger s.
nde 21; jr^^t ausserhalb s. nd/e.
ndia 27 Weg s. ndjia.
ndjaa 21 ; 27 ; jr^^rf^ Hunger.
ndje 21 ; ya ausserhalb.
ndjixi 27 'j^ilu Weg.
wefoyw 21; 25; 27; yoyü Ele-
phant.
nduu s. djugo.
iidani lani inwendig.
ndoto 13; 7oto Traum.
ne 33 ; 38, c. 8) ; na vier,
ncne 38, b. 4) ; nette dick, gross,
stark.
nenepa 38, b. 4); neif^ stark,
fett werden.
nne s. ne.
nso 27; l>iyo Niere.
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- 223 —
n^ 27 Augenbraue.
fUha 20 ka Spitze.
nthxa 20; ku Spitze s. ntha.
nthjjri ki Erde s. nthi.
nthi ki Erde.
nßa 14, e Wachs.
nukha 12 ; 39, 4) ; A. 12 ; nuuka
riechen.
niLsa nunka riechen.
nwa fiyitva trinken s. nt/wa.
nya nya regnen.
nya tipa ein Bedürfnis ver-
richten.
ni/aa iiala Nagel am Finger.
nyaka 33 = miaka Jahre.
nyakha 39, 4) auffangen.
nyama 33; 39, 1); ^la^na Tier,
Fleisch.
nyamaa 25 schweigen.
nyamavu 25 still.
nyojfe* 33; 38, a; 39, 1); 7iati
wilder Büffel.
nycka 33 ; 39, 1) ; noka Schlange.
nyofa nj/Qta Durst.
nyukt n/uki Biene, vgl. yuki.
nyuni nuni Vogel..
nyungu ytmgu (nuiigu)
Kochtopf.
nywa nyiwa trinken s. nwa.
nzi 27 ; yt Fliege.
nzige ytye Heuschrecke.
ngia yihg^ld hineingehen s.
zhgia.
ngodja 39, 4) warten.
ngoma 14, c; Yoma Trommel.
ngovi 25 Haut.
ngozi 25 Haut = ngovi,
hguluwe 13; 38, a; yuluve
Schwein.
nguue s. nguluwe.
ngwena 32 ; ywetia Wassertier,
Krokodil.
ngmbe 33 ; Her. 33, b. Rind.
oa 24 heiraten.
oga 24 ; loytl s. loga bezaubern.
ogofya 29 in Furcht setzen.
ogopa 29; 38, b. 4) fürchten.
omba 24; loniba bitten.
gna 9; 13; 24; 33; 37, 9);
38, b. 1) c; 6); VOtia sehen.
oneha 34 ; 38, b. 1) c. sichtbar
werdeji.
onya 33; 38, b. 6) sichtbar
machen.
(myesa 34 zeigen.
ongea 29; yoriga viel werden,
sich vermehren.
ohgeza 29 vergrössern, vermehren.
o^Aö 8; 20; 34; yahka alle.
o^;^6 20 alle s. othe.
ota 13; 24; lota träumen.
ota 24 ; yota am Feuer wärmen,
braten.
ovu 14, a; 25 verdorben.
02« 14, b; 34; vola verfaulen,
verderben.
pa 2; 15; 25; 38, a; 39.2);
pu geben.
paa 5; paln abkratzen, ab-
reiben.
paa 29 hinaufsteigen.
pafu P. 40, a ; papil Lunge.
pcduga 29; pdlct i*auh sein.
2>aluza 29 kratzen.
pana 14, a breit.
panda 31 ; 34 hinaufsteigen.
pandüa 34 erheben.
panza 31 ; 34 erheben.
pat^a paka Zwilling.
pata 13; 38, b. 8) c; 10) 15);
pata bekommen.
patia 38, b. 8) c für jem. be-
kommen.
paiilcana 38, b. 1 0) zu bekommen
I sein.
pafilizana 38, b. 15) einander
ärgern.
paza 29 aufsteigen lassen.
' penda §; 21; 26; 38, b. 8) c; 15);
38, c. 1) 3) 4) lieben.
pcfndea 38, b. 8) c um einer
Sache willen lieben.
pendekeza 38, b. 15) sich ange-
nehm machen.
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— 224 —
pendezea 38, b. 15) sich ein-
schmeicheln.
pepea pepa anblassen.
pepeluka (ebenda) weggeblasen
werden.
2)epeta pepa Getreide sichten.
pepua pepa aussieben.
peta peta biegen.
peuka s. pevuka.
pevu pela ausgewachsen.
pevua (ebenda) zum Auswachsen
bringen.
pevuka (ebenda) ausgewachsen
sein.
pJiaa pcda Zwergantilope.
phaka 13; 14, c; paka Katze.
phepo 13; pepa (itnpepo)
Wind.
phuku puku Maus.
pika 25 kochen.
pindua 22; pinda umdrehen.
poa pola kalt werden, gesund
werden.
pofu 10, 2); 38, b. 1) a verderbt,
geblendet.
pofua 38, b. 8) a ; popii ver-
derben tr.
pofuka 38, b. l)a; 8)a; popü
verderben intr.
pona 33; 38, b. 6) sich erholen.
jjonya 33; 38, b. 6) heilen.
potea pota in die Irre gehen.
povua s. pofua,
poza pola heilen, abkühlen.
jmla 22; pula dreschen.
pumua 22; puni-llla atmen,
sich erholen.
puhgua 22 weniger werden.
pya 14, e; 29; 32; pya neu.
pwa 29 trocken werden.
saa 29 ; 38, c. 2) tiraln übrig
bleiben.
saba 38, c. 8) sieben.
Sana tila mahlen.
salia tiyala jem. übrig bleiben.
saza tiyala übrig lassen.
sema 38, a sprechen.
sia 25; ttya zurücklassen, hinter-
lassen.
Sita 88, c. 8) sechs.
soni 20; kmit Schande.
äthgo 27 ; kingo Genick, Nacken.
tafina 18; 25; 38, b. 10); te-
kiina kauen.
tafuta 38,b. 14) ausschauen nach
etwas.
taguoL kaytUa wählen.
taka 25 wünschen.
tambuza kaniba ausschmieden.
tamuoL yakatna den Mund
öfifnen, gähnen.
tano 18; 38, c. 8); jfano fünf.
tahga kanga versammeln.
tahgana ebd. zusammen kommen.
tahganya ebd. mischen.
tahgua ebd. auseinanderreissen.
tahganua ebd. auseinanderbringen.
taua s. tagua.
teaa s. tagua.
thawüj th^awa 20 Laus.
thxini 23; kl (paki) unten.
thxohge konga Eckzahn.
th^upa kupa Flasche s. thu2)a.
thini 23; ki (paki) unten.
thupa 39, 4) werfen.
thupa = thjjiipa ktljHl Flasche.
t^a 29; kifl aufgehen (Sonne).
t^afu 38, b. 1) a schmutzig.
t^afua 38, b. 8) a schmutzig
machen.
tjiafuka 38,b. l)a; 8)a schmutzig
sein.
txagua kayiila auswählen s.
tagua.
txanganya kariga mischen s.
tanganya.
t^avu 29 Netz.
t^eka 19; keka lachen.
txeo 29 Maass.
t^oka 25 ermüdet werden.
t^ofiga konga behauen.
tjcozi koli Thräne.
tj(udja ku^a durchseilien s.
tucl/a.
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— 225 —
txud ywi Leopard.
tj(uhga Jtunga sieben.
txunffu yungu irdener Topf.
tmda 23 schlachten.
toiiga kofiga schnitzen.
tohgea (ebenda) verleumden.
tuama ku^a sich abklären.
tud/a 25; kuya durchseihen s.
txudja.
tukuka 25 erhaben, gross sein.
iuhgua 23 herabwerfen.
ta 38, b. 5) Eier legen (ver-
altet).
taaa 88, b. 5) Eier legen.
talcafdka taka allerlei kleines
Zeug, das nirgends unterzu-
bringen ist.
tambaa fcww^a' kriechen.
tambalia (ebenda) herankriechen.
tahgo taiiga Gurke, Kürbis.
)atiL 2; 7; 14, a; 22; 38, c. 8);
tcUV/ drei.
tegxui 16 den Topf vom Feuer
nehmen.
tdeka 38, b. 2) auf das Feuer
setzen.
tdeza tela ausgleiten.
tema t^ma fällen.
tenda 13; 38, a; 38, c. 5) thun.
teta 25 zanken, streiten.
thaka taku 8chmutz.
thembe 13 ein Korn.
thende 13 Dattel.
thethea 39, 4) gackern.
thumbüi 13 eine Art Pavian.
tJtufia 39, 4) aufsteigen.
tia tea legen, hineinlegen.
fililika yita tröpfeln.
tukana tuka schimpfen.
tuktUa 38, b. 3) unruhig sein.
tuma 7; 22; 38, a; tuma
senden.
tahga tUfigd zusammensetzen.
fangia (ebenda) eine Nadel ein-
födeln.
ftcaa 29; 38, b. 2); 38, c. 4);
tuala wegnehmen, forttragen.
Abhandl. d. DM6. XI. 2.
twika 38, b. 2) jem. eine Last
auf den Kopf legen.
ubihgu 14, b Himmel.
ubwu 14, b Reife.
ubovu 14, b; 34 Fäulnis.
udevu 14, b; 14, c; A. 17; vgl.
lelü Barthaar.
ugwe 14, b Schnur.
ukope kope Augenwimper.
ukumbuu 14, b Gürtel.
ukuni 14, b; 14, c; kutli Brenn-
holz.
ulimi 14, b ; limi Zunge.
uma 7 ; 22 ; Iti/ma beissen,
schmerzen.
umba 22; VUniöa formen, bil-
den, schaffen.
unyohga nonga Hüfte.
uhga VUfiga einigen, verbinden.
uoga 38, b. 4) Furcht.
upau 14, b Dachlatte.
upepo pepa (inip§po) Wind.
upindo 16 Saum.
upofe pota Bogensehne.
usiku tlkfU Nacht.
usihga 25; 27; titiga langes,
weiches Haar.
Uta ta (Uta) Bogen.
vfambi 14, b Docht.
uwiiigu 14, b leichte Wolke.
vaa 29; 38, b. 2); 8) b; VÜ-ala
anziehen, sich ankleiden.
valika pu-ala getragen werden
(Kleider).
viaa 25; 29 s. vyaa zeugen.
vika 29 ; 38, b. 2) ; vü-ala an-
ziehen, bekleiden.
vilinga 25; 38, b. 12) rund
machen, rund sein.
mmba vitriba schwellen, mit
Stroh decken.
vimbiwa (ebenda) sich voll stopfen.
vüa 25 ; ta (ita) Krieg.
vivu 38, a faul.
mm 25 ; püala die Kleider aus-
ziehen.
15
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— 226 —
vua 10,2); 25; tüla schmieden
s. fua.
vua 25; lUvo, Fische fangen
{samahi).
vudja 25; lü'jf^a lecken.
vuluaa 2; kiUuya rühren s.
fulvga,
vuma 10, 2); 25; liima brausen.
vumilia liitneld ertragen, leiden.
vuna 10, 2); 25; V^üna ernten,
mfthen.
vt/aa 25; 29; vQala Frucht
tragen, Kinder erzeugen.
vr/ee 29 s. zee alt.
wa 3 ; 89, 2) ; va sein.
wana 29; ItUl streiten.
waioa 25; vavd jucken.
waza 5; V€lla überlegen, nach-
denken.
waztmu limo z. B. a na wammu
er ist wahnsinnig.
weka va setzen, stellen, legen.
wele vele Euter.
toeleka 38, b. 2); v^l^ka ein
Kind auf dem Rücken tragen.
toi 7; 22; VI böse (veraltetes
Wort).
ttna vila sieden.
will 25 ; 38, c. 8) ; vUi zwei.
yaa 29; Vf/ala Samen setzen.
yohgodja 38, b. 13) sich auf der
Schulter tragen lassen.
yua 38, b. 14) schwanken.
yuayua 38, b. 14) in die Iri'e
gehen.
zaxi 25; 29 s. vyaa erzeugen.
zee 29 alt.
zila yUa hassen, meiden.
zima 28; litna erlöschen.
zmga 25; linya sich drehen.
zita 25 s. Vita,
zito 27; IXtQ schwer.
ziwa Viva Teich, See.
zoea 21 sich an etwas gewöhnen.
III. Herero.
(Siehe Lautlehre p. 73 ft.)
ehandu 38, b. 1) a Frechheit
ehi 38, a. 2); 39,4); M Erde.
eho 25; ytl^Q Auge.
eho^ 38, a. 7) Gras.
yo YtUQ Zahn.
ejova 38, a. 1) Tölpel.
^uru 38, a. 3) Himmel.
ejuva 38, a. 1); 'nivo, Sonne.
ekara 38, a. 1); K€da Kohle.
ekwara kuiiguvü Krähe.
ena 25; yina Name.
ehga 27 Speer.
ehguruhu 25 ödes Land.
ene 33, b. ihr.
enu 33, b. euer.
epaha pajca Zwilling.
epvJcu puku Maus.
eraru 38, b. 1) a Fressgier.
e§ia =je^a 38, b. 6); l^ha gehen
lassen.
e^ere 38, c. 8) hundert.
e^ 38, a. 7) Otter.
e^pa 25; kiipu Eifersucht.
eto s. jeta,
efaJco tako Hinterbacke.
etanga ta/hga Wassermelone.
eiupa 25; küpa Knochen.
evepo 17; x^pa (intp^pQ)
starker Wind.
eoere i'ete Frauenbrust.
ewe 29; VW^ Stein,
^e yi (i-ngi) grosse Fliege.
haama 39, 2) niederkauem.
AasJs^a 39, 2) halb auf einer Seite
hahu 20 ungezogen. [li^g^i^-
hctfama 39, 2) = haama,
haka 38, b. 13) schüttehi.
Äafe'Äa 38, b. 13) schütteln.
hamba 38, b. 10) über etwas
wegsteigen.
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— 227 —
hambana 38, b. 10) Mutwillen
treiben mit etwas.
hambombari 38, c. 8) sieben.
(hambö)muvid 38, c. 8) neun.
hambondatu 38, c. 8) acht.
hambaümtoe 38, c. 8) sechs.
hambura kamba schmieden.
hamuna 34 ausgiessen.
handuka 38, b. 1) a frech sein.
h(myuna 19 s. panyuna aus-
schälen.
hahga kunga Perlen aufreihen.
hahgana ebd. sich mit einander
versöhnen.
hana 38, b. 1) c zerstreuen.
hanika 38, b. 1) c zerstreut sein.
k(^a 38. a. 5) wachsen.
hava 38, b. 12) fest stampfen.
havanga 38, b. 12) fest sitzen.
he 20; YQtibo, alle.
hekunvwna k^ku schluchzen.
henda 38, b. 11) neigen.
hendama 38, b. 11) schräg stehen.
heüga 38, b. 1) e die Gestalt ver-
ändern.
henguka 38, b. 1) e die Gestalt
verändert haben.
hengura 38, b. 8) a tadeln.
hehguruka 38, b. 1) e seinen
Platz verändert haben.
ke/igurura 38,b. 8)f den Platz
verändern.
hena 38, c. 2) sich wegschleichen.
he^ t§la ausgleiten.
hiva 38, a. 1) blasen.
homeka 38,b. l)d hineinstecken.
homoka 38, b. 1) d losgehen,
sich herausziehen.
homona 34; 38, b. 8)e ausziehen.
/umc^'a 31 wieder an einander
kommen.
hondoka 31 ganz verbrannt sein.
honga J^gnga hobeln, schnitzeln,
bohren.
hora 10, 1); 25; 38, a. 6) spio-
nieren.
höra l^Yula erwählen.
hwarakala 38, b. 16) Geräusch
machen.
hmka pia anzünden.
hwikika 29 ankleiden tr.
i'iigi yHigi viele.
ipara 22 ; vi s. vipara hässlich
geworden sein.
üavera 38, b. 9) ; ytUo/va ant-
worten.
ja 21 ; Yinga kommen.
jaha 19; 21"; 24; 34; 40; laUa
verwunden.
jahama 19; yakama den Mund
aufgesperrt haben.
Jc^'a 38, b. 11) sich entschuldigen.
jama 21 ; 38, b. 2) sich bergen,
sich stützen auf.
jameka 38, b. 2) anlehnen lassen.
Jana 5; yana schwören.
Jara 3; 5; ytda ausbreiten.
jauma 38, b. 11) in Not sein.
javcLJa 38, b. 5) guter Hoffnung
sein,
yo^ewia 10, 1); 25; 38, b. 11);
YolinM leihen.
jeka 38, b. 6); leka stehen lassen.
jenda 8; 38, b. 6); y^tlda gehen.
jendi$a 38, b. 6) fähren.
jera y§la (leuchten) leuchten.
jerekera yeUl (messen) Mass
nehmen.
je^ia = esa 38, b. 6) ; l§ka gehen
lassen.
jeta = eta leta bringen.
jes^a 38,b. l)d; 8)e schliessen.
Je^ruka 38,b. l)d sich aufthun.
jezurura 38, b. 8) e aufmachen.
jimba 22; yimba besingen.
Jona yona schnarchen.
jondjoi^ = ondjo^a 13 opfern.
j(yra 24 faulen s. ora.
junda 22 sich verkriechen, ver-
bergen.
Jupika 17 scharf machen.
juva 17; 38, b. 2) schneiden.
Juvika 38, b. 2) den Ausweg ab-
schneiden.
15»
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228
kaJia 19; kaku trocken werden.
Jcahe 14, a; kukil fest, trocken.
Icahu 38, a. 7) ; kakü beherzt.
kahuJca kaJ^H zu Verstände
kommen.
Tcama 5 ; . 38, b. 1) e ; kuma
ausdrücken.
Jcamunuka 38,b. l)e stark aus-
gedrückt sein.
kamununa 38, b. 8) f stark aus-
drücken.
kanapara katUl händelsüchtig
sein.
kanda kanda melken.
kangaha 38, b. 13) lärmen.
kara fikala bleiben.
karahga 38, b. 12) sich im Staube
wälzen.
k>ava 38, b. 5) fressgierig sein.
kavqja 38, b. 5) ganz und gar
ausgehungert sein.
kas^e 25; k€ili weiblich.
Icehi pa-ki unten.
kepura 39, 4) abhauen.
koka 38, b. l)e; koka waschen.
koholca 38, a. 4); 38, b. 1) e rein
gewaschen sein.
koholce 38, a. 4) rein.
kohora 38, b. 8) f tüchtig rein
waschen.
koka koku auf der Eide hin-
schleppen.
JcoJca 38, b. 8) c sterben.
kokera 38, b. 8) c für jem. sterben.
koko 38, b. 9) krumm.
Jcokovara 38, b. 9) krumm sein.
komba komba fegen, kehren,
kämmen.
korora 13; kokola husten.
kua ktUl schreien.
kumba kuniöa (nkutnha)
bitten.
kunyuna 38, b. 6) schnell laufen.
kungu^ 38, b. 6) etwas vor sich
herwälzen.
kura 7; 22; kvla erwachsen
sein.
kuru kulu alt.
kuruka 25 abgeweidet sein.
kurupa kulu alt sein.
mana 34 ; "tnctla zu Ende machen.
mbi 26 ich.
mina 34; mela Aufsteigen der
Wolken.
muna 34; 38, b. 10); vona
sehen.
munasana 38, b. 10) sich gegen-
seitig sehen.
muviu 38, c. 8) s. hambomuviu
neun.
mwe 38, c. 8) eins.
na 4; na mit, und, haben.
ndandijjara 16 böse werden.
ndimbu 16 verstümmelt.
ndji 13; 26; 27 ich.
ne 38, c. 8) ; 7ia vier.
nene 33, b tiene gross.
nihga "tUl eine Handlung zum
Ausdruck bringen.
nihgeka iiya durchnässen.
nuka nuuka riechen.
nuhgunira fiyiwa ganz aus-
trinken.
nwa nyiwa trinken.
nyama 40 saugen.
mjaneka 39, 4) ; 40 ; yanika
zum Trocknen ausbreiten.
nyeka 19; 39,4); keka aas-
lachen.
nyepura 39, 4) durchschneiden.
nyina 33, a; nya irgend wohin
pissen.
i\gundij>ara 16 schwach werden.
nia nya zu Stuhl gehen.
niria 33, b; 34; inila ver-
schlingen.
nmikiza niiua drücken.
nuna 33, b fett sein.
ohehgu 38, b. 8) a Tadel.
oJuva 38, a. 1) Flöte.
olumi 20; koni Schande.
ohoze 25 ; 38, a. 6) Späher.
ohuvi'anga 17; 25; 27 kleiner,
kurzer Speer.
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229
okaatu s. okajatu 21.
okctjatu 21 Täschchen.
okakune 14, c Hölzchen.
okakwe 17 kleiner Panther.
oka2)i 14, c Häschen.
okapuru 14, c kleine Pinne.
okarovi 14, c Löchelchen.
okarunda 14, c kleiner Berg.
okatana 14, c Kälbchen.
okcUxa 27 Narben.
okavahe 14, c kleine Giraffe.
okavanda 14, c Kleidchen,
oio^ 7'ft Schäfchen.
okuoko voko Arm.
okut^a 40 sagen s. ^;^a.
okutxa helle werden s. <;^a.
omaho^e koli Thränen.
omapindi 38, b. 1) a Zorn.
orwate fa (^lifa> Speichel.
ombahe 14, c Giraffe.
ombahu 14, b Heuschrecke.
ombaka 13 Gans, Ente.
onibanda 14, c Bekleidung.
ombara 13 Beule.
ombepo 13; 17; 38, a. 5); 2>^pa
(i-7npepo) Wind.
(Wl^^■ 14, c Hase.
ombicu^ 38, a. 6) Stutzer.
owiio 32 ; ^MC^e Strauss.
oinbohgo 13 Versammlung.
oinbura 25; 27; i;«i/a Regen.
omburu 14, c Pinne.
om^a?a 32; i'f/;a Hund.
omeva liva Wasser.
omuhaj)0 38, a. 5) Gestalt.
omuhoze 10, 1) Spion.
mnvmi yini Eigentümer.
omuka^endu 39, 4); kali Weib.
omukova (weho) kope Augenlid.
omuna yana Kind.
omundu 14,d; 39,4); f^/ (^/iflf>
Mensch.
omuntne tiwe Pinger.
amvrh-o lila Peuer.
omurohgo 38, c. 8) zehn.
omxjisema tlma Wasserloch.
otnu^epa 25; kfIXl Ader.
omutxira 22 ; 38, c. 7) ; kila
Schwanz.
omuti 22; ti Baum.
omutima 22; tinui Herz.
omutwa tua Knecht.
omuzandu 38, b. 1) a Knabe.
omwe^e 25 : yeli Mond.
omwise 25; T'^fei Rauch.
ondaja 13 Segen.
ondana 14, c Kalb.
ondanga 13 Anfang.
ondavi 14, b Ähre.
(me^za 13 Esslust.
ondjahe 21 Verwundeter.
onajambo 21 Verleumdung.
ondjamo 21 Schutz.
ondjara 21 ; T'^'^^^ Hunger.
OTidjatu 21 Tasche.
ondjima kitna Pavian.
ondjira lila Weg.
owc|ow21; 25; ^O^Ä Elephant.
onajoza 13 opfern.
OTidjupa klipa Piaschenkürbis.
ondjwo 21; yo Haus.
ondondi 38, a. 2) Krümchen.
ondom 14, c Loch.
ondoze 38, a. 6) Schlauberger.
ondunda 14, c Berg.
onduiigo 13 Nadel.
ondu^u == ondtAzu 25 Schild-
kröte
(wrfe 27; 7'i (^iVfiriy) Pferdefliege.
on^w 25; 27; yö Schaf.
ondukwa 27 Butterfass.
onäuM 27; yiii'l^ Nilpferd.
ondu^u = ondu^ 25 ; 27; kCdu
Schildkröte.
onyama 33,a; b; 39,1); nama
Pleisch.
onyara uala Nägel an Pingern
und Zehen.
onyati 33, a; b; ^to^i Büffel.
onyoka noka Schlange.
onyota nyota Durst.
onyuüxi s. (myutj(i.
onyungu yiitigu Topf.
onyutxi yukl u. nteArJ Biene.
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230 —
onga 13; 22; jmnga s. vohga
zusammenmachen.
onganga 12; yanga Zauberer.
ohganga 13; kanga Perlhuhn.
ongoTna yama Trommel.
ongombe 33, b; 38, c. 7) Rind.
ongondjo^a 13 Ochse, der für
Tote geschlachtet wird.
ongororo 13 Husten.
ohgupa kupa Buschlaus.
onguruve 13; ytüti/ve wildes
Schwein.
ongwari 32; kwole der wilde
Fasan.
ohgwe 17; 32; ywi Leopard.
ongwindi 38, a. 6) eine Beere.
opokäti Jcuti mitten.
ora 8; 24; t^ola faulen, faul
sein s. jora.
oruje^ 25; 34; 38, a. 7); 40;
lelü Bart.
orukaku 14, b Sandale.
orukune 14, b; 33, b; ktmi ein
einzelnes Stück Feuerholz.
orundotz 27 Schlüsselbein.
orusepa kipa Faden.
oru§inga 25; 27; tinga Borste,
Granne.
onUavi 14, b Ähre.
oruvciku 14, b Heuschrecke.
oru^e yi Hauptdorf.
osehgo 27; ki/hgo Nacken.
oaewa 27 Waisenkind.
o§ihga 27 Borsten.
o^goti 27; l>iyo Niere.
oto yota sich am Feuer wärmen.
otj^epA lelil kurzer, starker Bart.
otx%kovera 14, d Eiweiss.
ot^imbahi 14, d Baumschwamm.
ot^imhaze 14, d grosser Fuss.
otj(ihgovera 14, d Eiweiss.
otjjripaJtu 38, b. 8) a Haut, die
sich auf einer Wunde bildet.
otxipa^ 14, d grosser Fuss.
otj^i-sepa kipfl Sehne.
otjüoro 27 Kehlkopf.
otj(itoroti 27 Luftröhre.
otxivepo 17 ; pepa (impepo)
Sturm.
otj(i'^ 25; yü altes, mageres
Schaf.
ouiva li/va ein wenig Wasser.
otUa tu (tUa) Bogen.
outjji yuki Honig, Zucker.
ouiuku tiku (tüJcu) Nacht.
ovita ta (ita) Krieg.
osfindja 27 Narben.
ozonqje^ 34 Bart.
pa 2; 13; 39, 2); pa geben.
2?a 2 da.
paima 38, b. 11) fleissig sein.
panyuna s. hanyima 19 aus-
schälen,
^opu jpeto alle sein, fertig sein.
para 5; 13; 38, b. 14); pola
kratzen.
parakata 38, b. 16) knattern.
parapara 38, b. 14) wiederholt
über etwas hinkratzen,
poto 38,b.l)d; %)q\ c.2)\pata
einschliessen.
pcUura 38, b. 8) a eine Wunde
öffnen.
paturvka 38, b. 1) d geöffnet sein.
paturura 38, b. 8) e öfihen.
pe 29 ; pya neu.
peki 23 unten.
pendje 21; jra draussen.
2>^^a 38, a. 6) ; pepa blasen.
pepera pepa Leben einblasen.
perekete 38, b. 16) Interjektion
für knatternden KnalL
peta peta beugen.
pikauka 38, b. 5) ganz und gar
verrenkt sein.
pthuka 38, b. 5) verstaucht sein.
pika 22; 38,b.ll) auf die Seite
reissen.
pikama 38, b. 11) schief stehen.
pikisa 22 auf die Seite legen.
ptndapinda s. vindavinda 17.
pindika 38, b. 1) a böse sein.
pirapira s. mravira 17.
pirika 17 trauern s. virika.
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— 231 —
päa 34 hinausgehen.
jyokati 22 zwischen s. opokati.
pora pola kühl sein.
pore 38, a. 4); b. 12) gerecht,
milde.
pcrinda 38, b. 12); pola sich
massigen.
pori^a 38, b. 12); pola abkühlen
machen ; machen, dass jem. sich
massige.
porokota 38, b. 1 6) rasseln, krachen.
potapota pQta durcheinander-
gemischt, in Unordnung sein.
^OjfttlO, 2); 14, a; 25; 38, a. 7);
38, b. 4); popü blind.
popijmra 38, b. 4) ; popü blind
sein.
pukata Miniba ein Kind in
die Arme nehmen.
jmmausa 22 jem. nicht zur Ruhe
kommen lassen.
pupa 38, b. 1) b fliessen.
pupakana 38, b. 1) b vorbei-
stürmen.
purukuta 38, b. 16) rasseln,
klappern.
pya 29; pUl sich brennen, gar
sein.
pyahga 38, c. 12); piaya ab-
fegen.
pyu pia heiss.
pyupara pia heiss sein.
raera 13; {a^^a jemandem etwas
sagen.
rcya laya jem. eine Botschaft
aufgeben.
ramin 14, a mager.
randa 12; latlda verkaufen
und kaufen.
rara 5; lala schlafen, liegen.
raruka 38, b. 1) a fressgierig sein.
ra^ latnba lecken.
re 14, a; 38, b. 4); le lang.
repara 38, b. 4); le sich lang
hinziehen.
rt 7 ; 39, 2) ; li sein.
ria s. rya.
rima 7; lima säen.
rira 7; 22; lila weinen.
rifiu^pcen§irira 38, b. 15) sich
für jem. beugen.
r^enga Ivhga sich verwickeln.
ronda 34 hinaufsteigen.
rora 38, a. 6); 38, c. 3) versuchen.
rata Iota träumen.
rova loya bezaubern.
ruma 38, b. 3); B. 21, 3); luma
beiliegen.
rumatal-, 22; 38,b.3); B.21,3);
luma beissen.
rume luma männlich.
rwa 29; lU4l streiten.
rya 13; 29; Ha essen.
mna 29; pilana ähnlich sein.
^ea = §ia 25 ; 27 verlassen.
seka 19; 25; pika irgendwohin
reichen.
^ia = sea 25; 27; tiya zurück-
lassen.
^na 25 eng.
^i^ka piUa verstecken.
^pi 17; 22; 25; 27; küpi
kurz.
^a§tupara UHpi klein sein.
^va 25; kiiv<l ruhen.
snivana küva stark atmen.
$uvira küv<l pusten, blasen.
tamba 12; tamba ausrecken.
tambvka {omutima) taniba
reissen (Geduld).
tamuna 13 aussagen, erwähnen.
tano 18; 20; 38, c. 8); 40; tano
fünf.
tapa 5; tapa Honig ausnehmen.
tarera 13 acht haben auf jem.
tatu 2; 7; 14, a; 22; 38, c. 8);
tatu drei.
tapina 18 kauen s. {aiuna,
tena 34 ; 38, b. 8) c drohen.
tenena 34; 38, b. 8) c wegen
etw. drohen.
txa 29; 40; kia helle werden.
t-ji^a 29; 40; tl sagen.
txita 34; 38, b. 7); 8) c thun.
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— 232
tXitira 34 ; 38, b. 8) c für jem.
thun.
tj(iva 38, b. 6) in Dunst hüllen.
tXiviJd^a 38, b. 6) sich mit etwas
beschützen.
txizilctza = t^ivikiza 38, b. 6).
tika yita auslaufen.
tirahi 39,4); yita auf die Erde
ausgiessen.
ttrira 39, 4); yUa aus- u. ein-
giessen.
tona 34 schlagen.
topora 34 durchlöchern.
tuma 7; 22; 34; 38,b.7); c.2);
ttltna senden.
twmbura 38, b. 6) etwas näher
herankommen lassen.
(umbu^a 38, b. 6) etwas näher
an sich heranschieben.
tukcma tukU schimpfen.
tunga tuiigu bauen.
tupura 34 die Augen aufreissen.
twara 29; tu-ala wegnehmen.
twika tu - ala aufsetzen , auf-
legen.
ta 29; UÜa sterben.
iaiuna 18; 19; 25; 38, b. 10);
tdkiina kauen s. tatuna.
tuka 27 buttern.
iuna 34 ; 38, b. 8) c ; tCl^ia zu-
rechtmachen, ausbessern,
(unina 34 ; 38, b. 8) c für jem.
ordnen.
tura 10,2); 25; tfilu schlagen,
zerstampfen.
unda s. junda 22.
urqja 38, b. 5) dicht vor dem
Kalben sein.
vanda vatlda platt.
vara 5; volo, zählen, rechnen,
schätzen.
van 14, a; 25; 38, c 8); vill
zwei.
vatera 13 helfen.
Vera luala krank sein.
vereka veleku jem. auf dem
Rücken tragen.
vi 7; 22 böse s. ipara,
viara 38, a. 6) Wohlleben fuhren.
vihu 25; 38, a. 7) roh.
vika 25 begraben.
vindavinda 17 Zickzack machen.
vipara 22; ri hässlich geworden
sein s. ipara.
viravira 17 unstät sein.
virika 17 betrauern s. pirika,
vonga 13; 22; imnga s. ow^
zusammenmachen.
Vota s. oto.
t^a 29; yua fallen.
wohga = o?i^a 13 sammeln.
e^o^a s. ota.
ya 29; T'i« gehen.
za 29; ?ft(X von irgendwoher
kommen.
s^andu 38, b. 4) jung.
s^anduka 38, b. 1) a wieder jung
werden.
^andujm 38, b. 4) jung werden.
zara 29; ifü-ata tragen, ge-
brauchen (Kleider).
s^ema 28; litUU erlöschen, er-
loschen sein.
zepa 38, b. 5) töten.
zepai^a 38, b. 5) töten lassen.
^era 25; yilu verboten sein.
^eu liyo schwer.
zeupara liyo schwer, stark sein.
zeuparisa 38, b. 1 5) stark machen.
zi^a lüya auströpfeln.
^orondu 39, 4) schwarz.
zumazuma 10, 2); IfufUl brum-
men.
zimda 38, b. 8) b verderben.
^ndara 38, b. 8) b verdorben
sein.
$wm 25; 38, b. 1) b; 8) a hören.
zuvaka 38, b. 1) b s. ^va,
zuvor a 38, b. 8) b ruchbai*, hör-
bar werden.
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— 233
IV. Duala.
(Siehe Laatlehre p. 92 ff.)
aba 3; 5; yava teilen.
aka 29 ; 38, b. 8) e verschneiden.
akwa 40 betteln.
cda 2;. 38, b. 10); c. 3) gehen.
alab^ 5; 38, b. 9); yatav€l ant-
worten.
alan^ 38, b. 10) fortbringen; mit
jem. gehen.
al^a pata halten.
ana kana kämpfen, streiten.
anda 12\ landa kaoSen,
anga 13; 38, b. 12); kalir-nga
braten.
asam^ 29 hoch sein.
aswmwQ lö, 1) weggehen.
ba 25 ; 38, c. 8) ; vUi zwei.
bq 39, 2) schnitzen.
bd 29 ; 39, 2) heiraten.
bcJcame 39, 4) nahe sein.
banda vanda drücken.
bahgwa 13 nähen.
bata 13 zusammenzählen.
b^ 3; va sein.
b^k 25; 38, b. 6) rufen:
b&ne va haben.
bia 38, a wissen.
bila ta (ita) Krieg.
b4 39, 2) fertig werden; ein-
sinken.
Äo 8; 39, 2); vola stinken.
bgb^ 7; 22; 29; vi Sünde, Böses.
bgdilp lito Schwere.
bgla'di; 38, b. 8) d thun, geben.
bgl^ 38, b. 8) d dienen.
bolo 29 Kahn.
bgto 13; 29; pÜata sich an-
ziehen.
buka 25 übertreffen.
bioa 38, b. 10) töten.
bwa 38, b. 8) d zerbrechen tr.
bwambg 12; 29 Rede, Sprache.
bwan^ 38, b. 10) giftig sein; mit
etwas töten.
bwahga 12; yatiga Arznei.
bw^a 38, b. 8) d zerbrechen intr.
bvo^l^ 22; tl Baum.
dale 22; toHi Stein.
de 39, 2) pflanzen.
dia leka verlassen.
dia 22 Hand.
dia 29 brennen.
dibatg 22 Tuch.
dib^ V^l§ Brust, Euter.
dtbiß 38, a Klugheit.
dibiLa 88, c. 8) neun.
dtkaland'O kcUu glühende Kohlen.
dila lito schwer sein.
dima2S; 33; 38,b. 8)d; Itma
ausgehen, erlöschen.
dimb^ 38, b. 6) vergessen.
dimbßl^ 38, b. 6) vergessen lassen.
dimse 33 auslöschen.
dina 25 yina Name.
dthga 27 verschnüren.
dihgeh 25; lingn umgeben.
dio 25 Herd.
dtpa 38, b. 7) 10) schlagen.
dipanQ 38, b. 10) mit etwas
schlagen ; sich gegenseitig
schlagen.
dis^ 29 anzünden.
diso 19; 25; ytko Auge.
diwasa paj^ Zwilling.
cb'a yikala sitzen.
djahea 29 Geschenk.
djasam^ 29 die Höhe.
diäa s. gita,
diomb^ 29 Thür.
djohgo 38, a Speer.
da 29; 38, b. 8) d; 39,2); lUl
essen.
dgm 38, c. 8) ; kumi zehn,
^t«^ 25; ?Örn eintauchen.
^ 7; 22; Zf sein.
^olu 10, 2); 25 Gestank.
I ^)wga 38, c. 8) hundert.
16**
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— 234 —
edimg limo Gespenst.
^kombon 14, d; ICQmba Hobel.
^e 33; 38, b. 8) d; VOtUl sehen.
^d^a 22 ; lindu eingeschlossen
werden.
fndeh linda einschliessen.
^hg^ 13 rasieren.
^e 20; yoflka alle,
^ok 88, c. 3) ; IdUu lassen.
^^h kia tagen.
^a 7 ; 22 ; lila schreien, weinen.
ey^rriQ s. y^m^,
güa 34; yingi viele s. cZ/'aÄx,
gjäa s. 5r2iJa.
2a yi/a meiden.
iba 25; yii'a stehlen.
ibgmbe 25 Zwerg.
erft'Äa 25 Morgen.
üondi 38, a Verführer.
inda phida kentern.
inon nuni Vogel.
tng$a 22; 38, b. 6); ying^la
hineingehen.
iVi^^eZ^ 38, b. 6); ylngola hinein-
führen.
won 20; 38, a; A^^ni Schande.
kalati 17 Buch.
^ana (sohgo) 1 6 ; yana schwören.
kafi 13; icaiiga Perlhuhn.
Jcanane 33 mit Gewalt nehmen.
kahgo 13 Braunes am Braten.
fcewa khna Meerkatze.
ko 29; 38, b. 8) d; yua faUen.
kgla 16; 22; 39,4); fcwto gross
werden.
Jcono ngoli 33 ; yQtia schnarchen.
kukamc 38, b. 11) zu sein.
kuk^ 38, b. 11) zumachen.
hdumanQ 25; 27; 28; küta
(Hkata) bedecken.
humane küta (nküta) be-
decken.
kwoda 38, b. 8) c; kua sprechen.
kwal^ 38, b. 8) c für jemanden
sprechen.
kwasa 38, b. 1) c zertrümmern.
kwasea 38, b. 1) c beschädigt
sein.
kw^ 32; küa Tod.
kw^^ 29 fällen.
lalg 2; 7; 22; 88, c. 8); fo^
drei.
lamba tanÜHl auf lauem, fangen.
langwa 88, b. 8) d sagen.
l^ma l§ma dumm sein.
Iga tuka schimpfen.
Lgba j^ti/i;a Gott.
Igma 7 ; 22 ; 38, b. 14) ; A. 6 ;
tuma senden.
lambi 38, c. 8) acht.
londo 38, a verlocken.
Ighga tti/nga weben, bauen.
Ighgwa tunga aufreihen (Perlen).
luk 10,2); 25; föto schmieden.
madiba Iti^a Wasser.
manawa 17 Kriegsschiff.
maselu 8; 10,2); 25; 40; l§lü
Bart.
mawasa 19 s. diwaaa Zwillinge,
mbahgg 13 Schneiderei.
mbata 13 das Zusammenzählen.
mbimbd 15 Leichnam.
mbo 32; vwa Hund.
mbgdi 13; 25; vuli Ziege.
wiSofo' 13 ; 25 das Kleid.
mbua 27; VÜlu Regen.
Twiw 15; 27 Jahr.
mbuk^ 38, a stumm.
mm^ yini selbst.
minya 'inila schlucken, ver-
schlingen.
misodi 10,1); 19; 25; J^i
Thränen.
modi 10, 1); 25; yelt Mond.
mgm 22; luma Männchen.
mgm^ lunut Mann.
mgtg 14, d; tu (ntu) Mensch.
mpemba 15 Nase.
mudghgg 9 ; 38, a Berg.
mula 10,2); 25; küta Palmöl.
mul^na 22; tima Herz.
mulglgma 38, b. 14) Gesandt-
schaft.
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— 235 —
mima 38, a; yana KincL
mun^ nwe Finger, Zehe.
mundi J^ Stadt.
muaima 25; tima Thal.
musinga 25; tinga Faden.
muaiaa 25; 34; kipa Ader.
mulQ kalt die Frau.
mtUgba 88, c. 8) sechs.
9nu7a£a 88, c. 8) zwanzig.
mwalalg 38, c. 8) dreissig.
mwanga 15 Wurzel.
mio&i^ 33 Licht.
n p. 4 nein.
na 4; na mit, und.
nanga 34 liegen.
ndalu\^\ 25; 38,a; Zaya Auf-
trag.
nd^^ 7ien§ gross.
ndinga 27 Musikinstrument.
ndotf 13; 25; 38, a; toto Traum.
ndjai 21 ; jr^to Hunger.
najako 40 Bettel
ndjangi 40 Beisteuer; Ausfeilen
der Zahne.
ndjo 40 yw?t Panther.
Wfl^ou 21; 25; 38, a; loyü
Elephant.
n^i 38, c. 8);* na vier.
neng^ 34 legen.
nongo 34 nehmen.
ntat^'inbQa 15 Sperling.
wya n^a Stuhlgang haben.
nyaiiia33; 39,1); nanM» Tier,
Fleisch.
nyangg 40 Mutter.
nyati 40 ; nafi Büffel.
nyaua 38, b. 1) c zerreissen tr.
nyau^a 38, b. 1) c zerreissen intr.
nyihgg 27; kingo Hals.
nyo 33; nyiiva trinken.
ngea = ngfea 34 T^fla Weg.
n^en 33 Glocke.
ngengu 13 Figuren im Haar.
ngiiigi 27; yt (^/*^*>> Fliege.
ngjea = w^yea 34 ; yila Weg.
W5()a ytduve Schwein.
ngoU s. ÄOAio.
nggmq yoftUt Trommel.
ngubü 25; 27; rÜVU Nilpferd.
ngutu 25; 27 Deckel.
nkahgQ 15 Ehegatten leiblicher
Schwestern.
qk^h 29 sich waschen.
olo 8; y^to sich wärmen.
Ombo 14, d; komba abschaben.
gmbwa kutnb-ula sich erinnern.
()n^a 38, b. 8) f errettet werden.
ghgwan^ 38, b. 8) f erretten.
qs^ 19; kokola husten.
panc 38, b. ll) aufhängen.
paname 38, b. 11) hangen.
papa 29 kehren.
^e 27 Schlange.
pe py<l auch.
p^e 29 ; pya ein anderer.
j?^j9€ 16; 39, 4) zufächeln,
fächern.
p^ 39, 4) übertreffen.
po 38, b. 8) c kommen.
poy^ 38, b. 8) c zu jem. kommen.
pudi 27 Schaum.
ptf^ 13; pnku Maus.
pulisane 38, b. 10) mischen.
pumba 38, b. 1) c verlieren.
pumb^a 38, b. 1) c verloren gehen.
put^a 38, b. 8) c fangen.
sadi ttyala klein.
sola tlyala klein sein.
Samba 38, c. 8) sieben.
sanga 40 Zähne ausfeilen; bei-
steuern.
sangg 40 Vater.
aekamea keku schluchzen.
s^h 29; tfya der Erste sein.
seiney^ 38, b. 6) sich anlehnen.
SQTneU 38, b. 6) anlehnen.
s^nga 38, b. 10) hören.
s^ngan^ 38, b. 10) auf einen
hören.
«2a 25; tila putzen, reiben.
stba 38, b. 6) hinabgehen.
^^we 38, b. 6) hinablassen.
«iVi^i* 20; 27 Katze.
sisa 38, b. 15) erschrecken.
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— 236 —
sisim^ 38, b. 15) erschrecken
intr.
sisimeh 38, b. 15) erschrecken, tr.
sgnga JcongU Zahn.
sohgo s. kana,
soho 33 auf lauem.
sohtane 15; 33 verstehen.
SU tiku Tag (bei der Zählung).
su^ 20 Fisch.
sumwa 10, 1) wegnehmen.
taka 34 ; 39, 4) leiden.
tanu 18; 38, c. 8); tdno fünf.
tansß 15; 33 unzufrieden sein.
tapa 39, 4) anrühren.
tata 15 hüten.
t^ 16; tea stellen.
t^^ lu das Innere.
timbiseh 34 vergelten.
tXendja 34 aufgeweckt, geistig
regsam sein.
tQua 33 versäumen.
tondo 16; 34 lieben,
^rwg 33 verhindern.
tohgQ 38, b. 11) neigen.
tohgome 38, b. 11) schief stehen.
umba 22 klopfen, läuten.
wa 29; ?fta kommen.
wa lifyu lecken.
wala = aJa 2 ; 38, c. 3) gehen.
toana 2; pu bringen.
toana 29; püana gleichen.
wasa 34 suchen.
tro«^ 2 ; 23 ; pa-ki unten.
w^a 22; 29; pia Feuer.
Wßmbß 15 sich schnauzen.
i<?o 14, a; 38, c. 8). eins.
wo 29; 32; küa sterben.
wondo 34 betrügen.
wongo 25; 29; yuiigu Topf.
toö^o potd zusammendrehen,
spinnen.
wulu 25; 27; külii Landschild»
kröte.
tüumsß 22; pum/ula ruhen.
tvuta 38, b. 8) e aufdecken.
wtUa 38, b. 8) e verbergen.
yd 21; yif'igU kommen.
ya 29 ; ^^Clfy, erzeugen, gebären.
yama 34 umherlaufen.
y^m^ 22; limi Zunge.
y^ye (maa) 34 bittende Geberden
machen.
yoko 34 häufig sein.
yungu 38, a Stechfliege.
V. Konde.
(Siehe Lautiehre p. 110 ff.)
aga 15 ; 34 antreffen, finden.
aj'ula ijLmwaju 38,b. 8)a gähnen.
akafuia 27 kleiner Kegen.
akajolcAüL 14, c; nokd kleine
Schlange.
akalama 1 4, c kleine Färse.
akalola 14, c eine Baumart.
akanyama nutna Stückchen
Fleisch.
akophm^ 14, c kleine Ziege.
akavwa 14,c; vwa kleiner Hund.
akesi yeli Neumond.
ala 3; yala ausbreiten.
amafatha 10, 2); 25; kuta
Fett.
amasq yiko Augen.
amatha tCl Speichel.
amath^i 25 Gespei.
am^ 25; Yiyi Wasser.
anjka 3; yanika in der Sonne
trocknen.
ahgala 13; 29; 38, b. 6); 38, c. 2)
sich wohl befinden.
angasya 29; 38, b. 6); 38, c. 2)
erfreuen.
asama yakanut mit ofl&iem
Munde anstarren.
a^ima 10, 1); 38, b. 11); yalima
borgen.
avathasi 25 die Ersten.
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— 237 —
^la yela (leuchten) hell werdeu.
^lu 38, b. 1) a; 38, b. 4); yela
(leuchten) weiss.
eluka 38,b.l)a; y^la (leuchten)
weiss werden.
^upha 38, b. 4); 38, c. 2); yeto
(leuchten) weiss werden.
^lusya 38, c. 2) hell machen.
&fida 8; 12; 13; 24; 31; f^näa
gehen.
^sya 31 gehen machen.
fifa 34; piku verbergen.
fifya 31 reizen
fika 25; piku ankommen.
fimba 31 ärgerlich werden.
fimbilikisanya 38, b. 15) sich
gegenseitig zu irgend einem
Zweck zwingen.
fina 10, 1); 25; vUia tanzen.
fisa 19; 25; 34; ptka ver-
bergen.
fufu 27 reif.
fugama 28; 38,b. 11); 38, c. 2)
knieen.
/fe/a^38, b. 8)b. c. e; 38, c. 2);
VUcUa ausziehen.
fidila 38, b. 8) c für jem. aus-
kleiden.
fuma 25; 27 ausgehen.
fumba 38, b. 3) ; kütnba in
die Backentaschen stecken.
fumbatha 38, b. 3); kümba
Mund, Hand schliessen.
funda 25; 27; 34; tüftdu
züchtigen, lehren.
funya imna ernten.
fuhga tuya bändigen.
fuva lüva schmutzig werden
(Wasser).
fuT^efu 27 rot.
fuyjka 25; lüva eintauchen.
ftoa29', 32; 38,b.8)c; 38,c.2);
. kua sterben.
ftoala 29; 38, b. 2); 38,b.8)b;
pdata sich anziehen.
ftoana 29; 33; 38, b. 6)]püana
gleichen.
fwanya 33 ; 38, b. 6) gleichen
machen.
fmka 27 ; 38, b. 2) ; 38, b. 8) b ;
vHata bekleiden, löhnen.
fu)jla 38, b. 8) c fär jem. sterben.
gafa 26 mager.
gana 14, e; 15 lieben.
ganda 26 abmagern.
g^la yela (messen) messen.
golqka 38, c. 2).
gona yona ruhen.
guluka 29 gerade sein.
gulusya 29 gerade machen.
gwa 1^\ 29; 38, c. 2); yuä
fallen.
gwfsya 88, c. 2) niederwerfen.
hano 18; 38, c. 8); tatiQ fünf.
hy'a 20 stehlen.
homba 20 belohnen.
hovoJea 20; 38, c. 2) locker werden.
hovola 38, c. 2).
kovosya 38, c. 2) locker machen.
ffula 27; vüla Regen.
ffuvu 27; yüvu Nilpferd.
igala 38, b. 8) b schliessen.
igana 25 sich lieben.
igula 38, b. 8) b. e; 38, c. 2) öffnen,
ijumbatha 38, b. 3) die Arme
kreuzen.
j Iva Schwangerschaft
I 55; kCipa Knochen.
] u natna Tier.
] ka Regenzeit.
j > ; kipa Rüekensehne.
j Ja Brunnen,
i wVgra Dachspitze.
I Hut.
i üa Nagel am Pinger,
Kralle.
üaaa laya Abschied nehmen.
jlikhalasila kola tote Kohle.
jlikhahga k^liiga Perlhuhn.
ilfkhofi kapi Schwielen.
flfkhungulu kUf'igtiVÜ Krähe.
{lino''^8y\] yino Zahn.
jltpkasa paka Zwilling.
jliphu 38, a Geschwür.
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— 238 —
ff^Q^' 19; JJoZi Thräne.
flf^va J^uvtl Sonne.
fliVQko VQkQ Hand.
flfvwe VW§ Stein.
flonda 10, 1) sich suchen.
flyQ^ 25; yoki Rauch.
fma 38, b. 2) ; yiavia stehen.
jmba yivfiba singen.
fmbasa paU<t Gabelung.
fmb^u 13; iJeyu Same.
fmbßTiQ 14, c Ziege.
fmbyphq 13 jp^p^ (i-mpQpo)
Wind.
jmbogo VQYQ Büffel.
jmbosya polu flüssige Medizin.
fmbwa 14, c; 32; in€?a Hund.
mt 15 geizig.
jmika 38, b. 2); yi-ama er-
höhen.
fndama 14, c Färse.
pieZ^/k 25; Ze?Ä Bart.
fnd^kq 18 Topf.
fndjala 21; J'«?^ (i-ngala)
Hunger.
fncb'fla ^üa Weg.
jncbotca 14, c; noka Schlange.
fndjulci 22; nuki Biene.
indjuni tiutlt Vogel.
fndola 14, c eine Baumart.
fnyama nanui Fleisch.
fngalavuga kala brennende
Kohle.
fngambak^ 38, a Bulle.
mj2* yingi viele.
ingzla yOtg-ela eingehen.
fhgombe kQtnbtl Muschel.
{ngufi 25 Klopfer.
fnguk^ 13; kuku Huhn.
inguli^vQ 13; yuluve Schwein.
fhguphi kupd Buschlaus.
fhgwale 32; kwale Rebhuhn.
fngwina 32; ywena Krokodil.
fngmbe 33 Rind.
«^a 21; yifigd kommen.
i^* y/l'a wissen (defect.).
fsopi 21; 25; jroyÄ Elephant.
fsont 20; 33; ^rölii Schande.
i^nycUha 38, b. 3) die Arme
kreuzen.
ühtka yataV€t antworten.
Iva ytVO, stehlen.
ja 29; yia sein.
java 3; 5; 13; 38, c. 2); 40;
yavct teilen.
j^hga 38, a bauen.
jonga 31 weglaufen.
y^^« 31 weglaufen machen.
hhafu 10,2); 25; 38, a; kakü
fest.
khaka 25; 38, a; küku gerinnen^
fest werden.
khaJala 38, c. 2); A^ot/ böse
sein.
Jchalz kali wild.
khalipha koli sauer werden.
Mawa 5; 10,1); 13; 14, e;
38, c. 2); kOLtna melken.
khana 5; kufia sich weigern,
leugnen.
khanya 38, b. 12) treten.
khanyanga 38, b. 12) hin und
her treten.
kha^hga 38, b. 12) ; kolt-hga
in der Asche rösten.
khaihi 22 s. phakhatki mitten.
kh^da 24 vorbeigehen.
khhenda 34 ; 38, b. 12) zer-
stückeln.
khifu 25 mutig.
khjlanya kila überschreiten.
khtya 25 mutig sein.
khologanya 38, b. 5) rühren.
khoma 15; 38, b. 10) schlagen.
Ichgraana 24 zusammenkommen.
khomana 38, b. 10) sich gegen-
seitig schlagen.
khonyofu 10, 2) dumm.
kJiohqnda 34; 38,b.l2) Rinden-
stoff klopfen.
khosomola 8 ; 19 ; koJcola husten.
khula 7 ; 22 ; kuZa gross werden.
khtdvmalß; 38,b. 11) donnern.
khulumba 14, a; 15; 38,b. 12);
kiUu gross.
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— 239 —
hhumhuka kumb-ula sich er-
innern.
khununda 84; 38, b. 12) Zeug
ausklopfen.
Jehuva 25 klopfen, spielen (ein
Instrument).
kkya 29; kia tagen.
k^ndjaj^a ausserhalb des Landes.
laofta laya schicken, befehlen.
lata Ulla dünn werden.
Iciamt^a lala sich beunruhigen.
lambakäa 38, b. 2); 8) b sich
hinlegen.
lambalika 38, b. 2) ; 8) b hin-
legen.
lasa la^a treffen mit Geschoss.
Uka 38, b. 6) ; l§ka lassen.
l^k^h^ 38, b. 6) hinter sich lassen.
l^ke^ya 38, b. 6); c.2) nachlassen.
Isma 15; 24; l^ma dumm.
l^mafu l^tna dumm.
l^mbusya 38, c. 4) wecken.
U 7; 39, 2); U sein.
]ila 7; 22; 29; 38, c. 2); lila
weinen.
Ijma 7; lima beackern.
Ifmb^ka 29 wach werden.
Ifmbust/a 29 wecken.
Ijnda 22; linda warten.
Imo 25 s. flino Zahn.
Ijhganya liYiga wissen.
li^ 25 s. ama^ Auge.
li^a 38, b. 6) abfressen lassen.
Ij^a 29; 38, c. 2) weinen machen.
hga 25; loya zaubern.
hymba Igfnba bitten, betteln.
Ümda 8; 10, 1); 13; 15; 24;
38,b.7)10); 38,c.l)2)3)4)5);
40; suchen.
Iqndana 38, b. 10); c. 2) sich
gegenseitig suchen.
longSa 25 ; 38, b. 6) führen.
lQ^^9Qfy<^ 38, b. 6) vorangehen
machen.
l^ka luka flechten.
l^ma 7; 22; Iti/ma beissen.
Junduma 38, b. 11) donnern.
Junga lunga schmackhaft ma-
chen, in Ordnung bringen.
lu^a 38, b. 1) e ziehen.
IvfuJca 38,b. l)e nachschleppen.
Iwa 29; lua fechten.
Iwasya lu-ala einen Kranken
pflegen.
Iwek go^a 38, c. 8) acht.
Iwek fcfmo 38, c. 8) sieben.
It/a 29 ; 38, b. 6) ; lia essen.
mala mala beendigen.
Tn^la ni§la wachsen, spriessen,
mfundiko 38, c. 8) fünf.
mila 38, c. 2) ; mUa herunter-
schlucken, essen.
mlohgo 38, c. 8) zehn.
«10 38, c. 8) eins.
munda la-fli das Innere.
mwa 33 ; 38, b. 8) c rasieren.
mw^la 38,b.8)c zu etwas rasieren.
mw&fiQ yi/ni Besitzer, selbst.
na 4; na mit, und.
na 38, c. 8) ; na vier.
nd48i ^iva ich weiss nicht s. i^
njnga na geben.
nfngana na gegenüberliegen.
nswf 20 Fisch.
nthandathu 38, b. 14); 38, c. 8);
tatu sechs.
nunu 33 gut
nuhga 12; 31; 39,3); WUhka
stinken.
nu^a 31; nuilka schnüffeln.
nwa 33; 38, b. 8) c; 38, c. 2);
nyiwa trinken.
nw4a 38, c.2); 38, b. 8) c zu
etwas trinken.
mc^sya 38, c. 2) trlUiken.
nya n'Qa Stuhlgang haben.
nkathi kati mitten inne.
oqa 29 ; 38, c. 2) waschen.
dova 38, b. 9) weich werden.
ongela 24; YQnga vermehren.
o§a 20 ; yqhl^a alle.
qsya 29 ; 38, c. 2) waschen lassen.
qika 13; 24; 38,b.8)c; 38,c.2);
yQta sich am Feuer wärmen.
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— 240 —
oth^la 38, b. 8) o; 38. c. 2) sich
an der Sonne wärmen.
pha 2; 15; 34; 38,c.2); 39,2);
p€i geben.
phakhatki Jc€iti mitten.
phalab; 14,e; 38,b. 13); j>aZa
schaben, kratzen.
phala^a 38, b. 13) auseinander-
kratzen.
phandja 21 ; jra draussen.
phanga 38, b. 1) d ; 8) e aufbauen.
phanguka 38,b.l)d; 8)e; 38, c. 2)
umstürzen.
phahgula 38, b. 8) e einreissen.
phasi 19 ; 23 ; pc^J^i unten.
phego^a 38, b. 13) Feuer reiben.
phila 8; pela ans Ende kommen.
ph^lemba 38, b. 12) Schnur drehen.
ph^ha p§pa anrauchen.
ph§tha p§ptl Getreide wannen.
phimba 14, a; 15 kurz.
phfnda 22; pitida zusammen-
legen.
phjndanya pi^ldu zusammen-
legen.
phfngama 38, c. 2) schräg liegen.
phona 13; 38, c. 2) gesund wer-
den; entkonjmen.
phonda 26; 38,. a schmieden,
schlagen.
phcn4^a 38, c. 2) verhindert sein.
phqiha pota zusammendrehen.
phy,fva 29; 38,b.l5) gewöhnen.
phufya 29 ; 38, c. 2) 4) auf-
wärmen.
phukffya 38, b. 15) an etwas
gewöhnen.
phy,la 22; pulu dreschen,
sqhlagen.
phupha 29 rauben.
phupha 29 warm werden.
phuphwa 29 geraubt werden.
phifva 29; 38, b. 15) sich ge-
wöhnen.
phya 29 ; 38, a ; pia brennen.
phyo, 29 ; pya neu.
phyagüa piaya fegen.
phye 38, a pia gekocht.
phyu pia heiss.
^ag^la 19 ; Jcay-ida trennen.
saja 20; 27; 34 segnen.
^ama 33 verziehen.
ßamya 33 verziehen machen.
^angana ]ka/nga zusammen-
kommen.
§Qfuka Uehu Sodbrennen haben.
s^fida ^§ku wiederkäuen.
^ßka 19; 24; ^ka lachen.
sima 28; li/ma erlöschen.
sihaa li/nga umzäunen, verbieten.
eitho litQ schwer.
^ofya 29 ; 38, c. 2) irreleiten.
^oka 29; 38, a; 38,b.l)e; 8)f;
15); 38, c. 2) herausgehen.
^okß 38, a herausgegangen.
§Qk^a 38,b. 15) zu etwas her-
ausgehen lassen.
§okola 38, b. 8) f herausholen.
§okoka 38,b. l)e herauskommen.
§onga hoiiga zum Bösen ver-
leiten, zum Guten bewegen.
songeleJcesanya 38, b. 15) sich
gegenseitig zu einem Zweck
verfuhren.
^ongola konga Holz bearbeiten,
Zähne zuspitzen.
^o^a 29; 38, b. 15); 38, c. 2)
herausbringen. •
^ove 27 verloren.
^ova 29 verlieren.
^tika 38, a waschen.
§uk€ 27 ; 38, a gewaschen.
§ulama 38, b. 11) sich beugen.
pima 20 ; 27 ; 38, c. 2) bitten.
fungula ku/hga auswählen.
sya tUa mahlen.
^ala 29; 32; tiyala übrig-
bleiben.
syuka 38, b. 6); 38, c. 2) auf-
erstehen.
syukwa 38, c. 2) sich sehnen.
syuaya 29 schwingen machen.
syi^ya 38, b. 6); 38, c. 2) auf-
erwecken.
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— 241 —
syutha 29 schwingen.
ihafuna 18; 25; 38,b.l0); ta-
käna kauen.
thala 25 anfangen.
thambalala tamba sich lang
hinstrecken (Weg).
tkctpha 5 ; tapa herausschöpfen.
thaihu 2; 7; 22; 38, b. 14);
38, c. 8) ; tatu drei.
theka 13 schöpfen.
th^ka 25; 38, b. 6) sich über-
geben.
Üi^^muka 40; telu herabgleiten.
them^la tema fallen.
thenganya 38, c. 2).
thesya 38, b. 6) Erbrechen er-
regen.
th^thma 38, b. 14); 38, c. 2)
zittern.
thi 22 ; 39, 2) ; ti sagen.
thwia 16 hüten.
thähu 14, a; 15 schwarz.
thufya 29 sich rühmen.
^u&a tuku schimpfen.
thüla 29; 38, b. 8) b e; 38, c. 2);
tUr-ala Lasten absetzen.
thiima 7; 13; 14, e; 15; 22;
38, c. 2); tunia sendeD.
thuhga tu/figa (Perlen) auf-
reihen.
tkungtdupha 38, b. 4) ; c. 2) lügen.
ihupha 29 dick sein.
ÄwaZa 29; 38,b.8)bc; 38, c. 2);
tu-ala bringen.
thwaltla 38,b. 8)c für jemanden
bringen.
thy^letnuka 29; 40; tela herab-
gleiten.
V^^Q PirO Niere.
ulufupha 27 Knochen.
ulugoj^ 14, b Strick.
uliücf yuki Honig.
ululefu 14, b; 24; lelü Bart-
haar.
ululimf Hmi Zunge, Sprache.
uUmyama nanut Nachgeburt.
uLuph^mbe 14, b) Hom.
Abbandl. d. DM6. XI. 2.
ho 27; kamba Draht.
? Mngo Nacken.
0 linga Zaun.
A 14, b Matte.
H Schaft am Speer.
uluvafu 14, b Rippe.
uIwqIo 14, b Netz.
ulwjmio 22; fimba Gesang.
uma 22 ; ytima trocken werden.
umbili vill Leib.
umboß 26 Arbeiter.
umöombt 15 Arbeiter.
umfasya 27 Brautwerbei*.
umfwandilo 27 Asche.
umfyele 29; Vp€lla Säugling.
ummwi 33 Barbier.
umotho yoUl Feuer.
umphosi 15; 26; 38, a Schmied.
umundu 9; 14, d; 38, a; tU
(utu) Mensch.
timundu jumo 38, c. 8) zwanzig.
umwana 15; 38, a; yaiia Kind.
umwcy'u 38, b. 7) s. cy'ula.
umwesi yeli Mond.
undema lema der Dumme.
unmave 15 Schwämmchen.
undjehgi 38, a Baumeister.
unaomo l^ino Lippe, Schnabel.
undohgosi 25 Anführer.
undosi 25 Zauberer.
undume 15; 33; 38, a; lunUl
Ehemann.
undumyana 33; luma Knabe,
Jüngling.
unnugcma 33 der Jüngere (von
Brüdern),
wn^o 38, a Wanderstab.
un^hga 27 Mädchen.
Mn^Äw 15 Kopf.
unthungvlu 38, b. 4) Lügner.
unganga 12; 15; yatiga Medi-
cinmann.
unh^Jt 20 Dieb.
uhkha kalt Frau des So und So.
^nkha^i kull Gattin.
unkhasikulu kuli die grosse
Frau.
16
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— 242 —
unkhami 10, 1); 15 Melker.
^nkhoma 38, a der Aussatzige.
unkhi^^ kfUlu der Ältere.
uhnoma 33 Bienenkorb.
VV^'fy^le 29 Zeit nach der Ge-
burt, Kind.
uvumu ytl/ma das Trockne.
ifvusiku 25; ttku Tag von
24 Stunden.
uywith^ ta (ita) Krieg.
vcda 6; V^lla zählen.
vanda VO/nda drücken, bähen.
vava v'(wa schmerzen.
v^lj 38, c. 8) ; v^Ui zwei.
vjka VU (va -f tka) setzen.
vfla 22; vUa kochen.
mm 7; 15; 22; 38, b. 14); vi
böse.
vofu 25 faul.
vola 25; 29; VQla faulen.
vglgfu 24 bestäubt.
vomba 26 arbeiten.
varuz 13; 15; 24; 38, b. 1) c;
38, c. 2) ; VQna sehen.
vcneka 38, b. 1) c sichtbai- werden.
vgnya 38, c. 2) sehen machen.
vo§ya 29 faulen macheh.
VQvqtha 38, b. 3).
vuja 29; 38, c. 2); iney« zurück-
kehren.
vumha 12; 22; VV/mba bilden.
vungana VUngtt sich versam-
meln.
vu^a 29; 38, c. 2) vura zurück-
bringen.
m/ala 29 ; vyala pflanzen, säen.
VI. Sahgo.
(Siehe Lautlehre p. 132 ff.)
avanhu 7 s. wmunhu Menschen.
bandula 38, b. 8) a schälen.
bfda 16 abweisen.
d^jexO' 38, c. 2) zerbrechen intr.
denjela 38, c. 2) zerbrechen tr.
dihla 38, c. 2) bei etwas zögern.
dima 16; 38, c. 2) hüten.
dinda 16; 38, b. 8) e schliessen.
dindula 38, b. 8) e ; c. 2) öfliien.
djela 29 ; yelu (messen) prüfen,
messen.
djmda 8; 12; 24; 27; 29;
38, c. 2) ; yenda gehen.
dfesa 29 messen lassen.
djongelesa YQtigd vermehren.
ajova 38, c. 6) verkündigen.
fiha 19; 25; 27; 38, b. 8) c;
38, c. 2) ; pika verbergen,
verstecken.
fihama 38, b. 11); 38, c. 2) sich
verstecken.
fihüa 38, b. 8) c ; 38, c. 2) rel.
zu fiha.
fi^a 19; 25; pikfl ankommen.
filtXa 38, b. 2) ; 38, c. 2) schicken.
finhu 24 ; 38, a Essen.
fyadjtla 29; piil^ya fegen.
furnöwa 38, c. 2) missglücken.
funda 10,2); 25; tündu züch-
tigen.
fumxa 24 zudecken.
funga 38, b. 8) e schliessen.
furigulu 38, b. 8) e; 38, c. 2)
aufmachen.
fupi 22; Mipi kurz.
fwa 29; 32; 38, c. 2) hüa
sterben.
fijoala 29; vH-aia anziehen.
ftoesa 38, c. 2) anziehen.
gana 9; 13; 16; 38, b. 8)d;
38, c. 1) 2) 3) 7) Ueben.
ganana 38, b. 10); 38, c. 2) ein-
ander lieben.
ganila 38, b. 8) c; 38, c. 2) rel.
zu gana.
gohfu 10, 2); 25 gerade.
goloxa 10,2); 25; 38, c. 2) ge-
rade sein.
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243 —
golosa 38, c. 2) gerade machen.
gosy>a 38, b. 4); 38, c. 2) alt
werden.
guia 25 kaufen.
guvih' 22; 38, a; vüi Leib.
guvQXQ 24 ; 38, a vokQ Arm.
gwa 29; 38, c. 2); ytM fallen.
nagida 19; kayula aussuchen,
auswählen.
hedfch 38, b. 1) d sich nahem.
Jiega s. fiectfeh-
lieffuxa 38,b.'l)d; 8)e; 38, c. 2)
auseinander gehn.
hegula 38, b. 8) e; 38, c. 2) weg-
thun.
heguaa 38, c. 2) wegschicken.
Ae;^a 19; 24; 29; 38, c. 2); U^kU
' lachen.
hesa 29; 38, c. 2) lachen machen.
homaiO; 38, c. 2) Krieg fuhren.
hohgol^ 38, a behauen (adj.).
hulula 38, b. 3); 38, c. 2) durch-
tropfen (Regen).
hultUka 38, b. 3); 38, c. 2) hin-
eingehn.
Xalcda 38, b. 8) b; c. 2); kidi
zornig werden.
Xali 38, b. 8) b böse.
Xama 5; 13; 38, c. 2); kama
melken.
Xana 5; kana sich weigern.
;if an«a j!atliftawaschen( Wäsche).
Xavwa 14, c Hündchen.
XQSomda 1 9 ; 24 ; k^koUl husten.
Xa 29; Ma tagen.
Xihondo 38, a Nadel.
Xiü 22; 27; 38, c. 2); kOa
vorübergehen.
XumS 38,c.8); 40; humi z^hn.
Xwana 29; 32; 38, c. 2); püana
gleichen.
Xwanana 38, b. 6) ähnlich sein.
Xwananya 38, b. 6) ; 38, c. 2)
einander ähnlich machen.
ihamba 38, a = ilihamba Blatt.
ilihamba 7 Blatt.
tmbwa 14, c; 32; i^wa Hund.
imhent 13; 33 Ziege.
rndß 26, a; yi/hgi viele.
inhuku 27; kuku Huhn.
tnhi/i 23 ; 34 ; Jci Land.
tnyoxa 33 ; 39, 1) ; noka Schlange.
vnt/uni nuni Vogel.
int/tisi 25; ruki und niiJki
Biene.
imcda J^ala (i-iigala) Hunger
s. mala.
inzila j^Ua Weg.
inkwale 32; kwaZe Bebhuhn.
jala 3; 5; y{ila Gras auf dem
. Dach ausbreiten.
Jani'xaS; 13; 38, b. 2); 38, c. 2);
yanika in der Sonne trocknen.
januxila 38, c. 2) aus der Sonne
nehmen.
jasima 10, 1); jiilinia borgen.
j^hxa 12 (Hunger) leiden.
jigana 10, 1); 25 sich lieben.
jvma yi-ama stehen.
jmza 21; ytuga kommen.
jithixa yatavö, antworten.
jotha 8; yota sich wärmen am
Feuer.
juma 22; yuma trocken werden.
kida 7; 22; kula gross werden.
kumbukisa 25 erinnern.
Tcumbuxct 25 sich erinnern.
humbula kumb-tUa sich er-
innern.
kwa 29 ; 38, c. 2) Morgengabe
geben.
ladjüa 24; laya befehlen.
Uya 24; laya befehlen.
Iex<^2S; 38,b.8)c; ?^fea lassen,
übiig lassen.
hjcela 38, b. 8) c; 38, c. 2) rel.
von Ux^*
lema lenia dumm sein.
U 39, 2); li sein.
lidjuva 38, a; yuva Sonne.
h'gandfa 21 yänga Hand.
liho 19; 25; yi^ Auge.
lixanga kaiiga Perlhuhn.
Uxahxa 12 Ei.
16*
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244 —
litsa 38, c. 2) füttern.
lila 7; 22; liZa weinen.
lima 7; limü hacken.
Jinda 22; lindu warten.
lomba lomba bitten.
hngola 13; 25; 38, c. 2); A. 10, 1)
vorangehen.
Inda 16 Bauch.
lugalavu 14, b Bett.
lujimbo 22; 38, a; ylniba Ge-
sang.
lukwego 32 Stock.
Ma 29.
luma 7; 22; luma beissen.
lupothe 14, b Strick. ^
/twa 29 ; 38, c. 2) betrügen.
Itisangu 20 Bündel.
lusika tiku Zeit.
lya 29 ; 38, c. 2) 3) ; lia essen.
mafuthn 1 0, 2) ; 25 ; fcÄf a Butter.
mabandu 38, b. 8) a Schalen.
mila meld wachsen, spriessen.
mhe2)o 13; pepa (i-mpepo)
Wind.
müa 33 ; 38, c. 2) ; llifJa schlingen.
mg 38, c. 8) eins.
muaosi 38, b. 4) der Mann.
mmij^a 38, c. 6) umleuchten.
mtäongosi 10, 1) ; 25 ; A. 10, 1)
Anführer.
munhu s. umunhu.
musend/i 26, b Baumeister.
muswamu 38, b. 1) a ein Ge-
sunder.
mwesi yeli Mond.
na 4; tlCT mit, und.
na 38, c. 8) ; na vier.
nenepa 38, b. 4) ; 38, c. 2) ; neW/e
stark werden.
nhonya 13 der Regen.
nhwmsi 26, b Schweiss.
wo/m 33 ; 38, a schön.
nsoni 20; kmii Schande.
nun^a 12; nunka stinken.
nwa 33 ; 38, c. 2) ; Jiyiwa
trinken.
nw^a 38, c. 2) tränken.
nt/angu 38, b. 4) schnell.
nyangupa 38, b. 4); 38, c. 2)
sich beeilen.
nzala 21 s. inzala Hunger.
nssila s. inzila,
nzovu 21; 25; ^OTÜ Elephant
nombe 33 Vieh.
ona 24; yotut schlafen.
ona 20; Yoiika alle.
^a 2; 39, 2); pa geben.
pagathüa 38, c. 6) einwickeln.
panduxa 38, b. 1) d ; 38, b. 8) e ;
38, c. 2) spalten intr.
pandula 38, b. 8) e; 38, c. 2)
spalten.
pafha 13 ; 38, c. 2) kratzen.
pofoxa 25; 38, c. 2); popü
blind sein.
pQtha pota zusammendrehen.
pvlihisa 25 aufpassen.
pulixa 25 verstehen.
ptiputha 22 fliegen.
pi/a 29 ; 32 ; ^>t/a neu.
pya 29 ; ^/a brennen.
sagala 29 ; tiy-ala übrig bleiben.
sagasa 29; 38, c. 2) übrig lassen.
sakula 38, b. 10) suchen.
5aÄ:t4ana 38, b. 10); 38, c. 2)
einander suchen.
sano 18; 38, c. 8); tano fünf.
sefiga 21 ; 26, b bauen.
siaa 20 ; 38, c. 2) 3) davonlaufen.
sima 28; 38, b. 6); lima er-
löschen intr.
simya 38, b. 6) auslöschen tr.
sumusanya 38, c. 2) zusammen
etwas tragen.
swamuxa2^\ 38,b.l)a; 38,c.2)
gesund werden.
swamusa 29 ; 38, c. 2) gesund
machen.
thadßxa 38, b. 1) c; 38, c. 2)
verloren gehen.
tTiafunya 18; 25; 38,b.l0); fa-
iciina kauen.
thamu 38, c. 2) krank.
ihamwa 38, c. 2) krank werden.
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— 245
thandjüa 26, a); 38, b. 8) c rel.
zu thanga.
ikandjüisa 38, c. 2) veranlassen,
dass jem. bei etwas hilft.
thanga 26, a; 38, b. 8) c helfen.
thahgana Jcuiiga sich begegnen.
ihathu 2; 7; 22; 38, c. 8); totu
drei.
thexe 14, a weich.
th^Ux^ 24 kochen.
th^hxe 24 ; 38, a gekocht.
ihma tema fällen.
thonya 13 regnen.
thova 13 ; 38, c. 2) schlagen.
thumbixa 38, b. 2) ; 38, c. 2) auf-
hängen.
thuula 38, b. 8) e ; 38, c. 2) ab-
setzen vom Kopf.
ihioala 29; 38, b. 8) e; tu-ala
wegtragen.
tkwtnxa 12; 26, b schwitzen.
umudimt 10, 1); 38, a Hirte.
umunhu 14, d; 38, a; tu (tltu)
Mensch.
umupixi 38, a Baum.
umiUhwe 38, a Kopf.
va va sein.
valafa 10, 2) ; 25 weiss.
valala 10,2); 25; 29; 38,b.8)b;
38, c. 2) weiss sein.
valaaa 29 ; 38, c. 2) weiss machen.
vaaa 5; vold zlöilen.
vi 7; 14, a; 22; IH böse.
vixot 38, b. 8) c ; Vd setzen.
virila 38, b. 8) c rel. zu ri/a.
vui 88, c. 8) ; vUt zweL
vola Vi)^ faulen.
vgna 88, b. 1) c ; VQfUl sehen.
von^X^ ^^1 b. 1) c ; 38, c. 2) sicht-
bar werden.
vuguai 25 Kauf.
vuxa 9 ; 24 ; 38, c. 6) weggehn.
vwja vuya zurükkehren.
tnimda 12; 22; 38, c. 2); vumba
bilden.
vungana 12; vv/hgo, sich ver-
■ sammeln.
vyala 29 ; Vj/alu pflanzen, säen.
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Druck von 6. Kreysing in Leipsig.
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LIEDER
DER LIBYSCHEN WÜSTE.
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für die
Kunde des Morgenlandes
herausgegeben von der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
XI. Band.
No. 3,
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LIEDER
DER LIBYSCHEN WÜSTE
DIE QUELLEN UND DIE TEXTE
NEBST EINEM EXKURSE
ÜBER
DIE BEDEUTENDEREN BEDÜINENSTÄMME
DES WESTLICHEN UNTERÄGYPTEN
VON
MARTIN HARTMANN
Leipzig, 1899
in Commission bei F. A. Brockhaus.
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Über die Entstehung dieser Arbeit ist am Anfang des Ab-
schnittes ^Die Quellen* gehandelt. Die Verarbeitung des Stoffes
nach der grammatischen , lexikalischen, formellen (metrischen) und
inhaltlichen Seite ist begonnen.
Der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, welche mir die
Mittel gewährt hat , die in Berlin • begonnenen Studien über den
Beduinendialekt des westlichen ünterägypten an Ort und Stelle
fortzusetzen und zu vertiefen, sowie dem Preussischen Kultus-
ministerium, das mir den Urlaub zur Reise bewilligt hat, sage ich
den wärmsten Dank.
Charlottenburg, Januar 1899.
Martin Hartmann.
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Inhalt.
Seite
I. QueUen 1—30
1. Personen, mit denen ich gearbeitet habe 18—25
2. Personen, die bei der sprachlichen Aus-
beutung der Libyschen Wüste verwendbar
erscheinen 26 — 28
3. Beduinendichter 28—30
U. Texte 31-208
1. me^ärid 33—189
2. ghatmäwät 189—208
Exkurs: Die bedeutenderen B(*duinenstämme des westlichen
Unterägypten 209—230
Erläuterungen, Nachträge, Berichtigungen 231—243
Abkürzungen.
gh =« ghannäwe,
No. mit folgender Ziffer bezieht sich auf die S. 33—189 gegebenen
megärtS.
Stumme, Bed, L. und Stimme, Trip. M, bezeichnet die Werke dieses
Gelehrten: TripoUtanisch -Tunisische Beduinenlieder ^Leipzig 1894)
und Märchen und Gedichte aus der Stadt Tripolis tn Nordafrika
(Leipzig 1898).
TB = Reisetagebuch.
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I.
QUELLEN.
Abhandl. d. DMG. XI. 3
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Meine Quellen sind Menschen, nicht Bücher — leider nur
Menschen. Gute arabische Niederschriften des Gehörten hätten die
Arbeit erleichtert und wären dem Werke zu statten gekommen.
Zur Beschaffung von Niederschriften gab es drei Wege : 1) Er-
werbung von vorhandenen Liedersammlungen, 2) Zuziehung eines
Schreibers bei dem Arbeiten mit den Leuten, 3) Beauftragung ge-
eigneter Personen mit selbständigem Sammeln. Alle drei Wege
versuchte ich, nicht mit Erfolg, oder doch mit nur geringem. Lieder-
sammlungen giebt es, aber sie sind selten, und die wenigen meist
nicht zu erwerben^). Ich konnte nur das dürftige Heftchen des
*Abd ePazTz (s. Liste No. 8) in meinen Besitz bringen. Zwei
andre Liederbücher, die sich in den Händen von R^aij im Elba-
trän (s. Liste No. 15) und äu*aib Ibn *Ali (s. Liste No. 25)
befinden sollten, bekam ich nicht zu Gesicht. Personen, die zum
Nachschreiben von Mitteilungen in Beduinensprache geeignet sind,
habe ich nicht gefunden. Die Erfahrungen, die ich bei Versuchen
in Kairo machte, waren sehr unerü'euliche. Diese Soldschreiber
hatten von der Sprache der Beduinen keine Ahnung und machten
beständig die ärgsten Fehler; dass sie durchgängig das gG,f der
Beduinen durch glni wiedergaben, war noch das geringste^. Etwas
besser waren die Leistungen von^äli^ 11 aus dem Halbbeduinen-
dorfe körn el-aswad (s. Liste No. 17), aber es ging mit dem Schreiben
viel zu langsam. Nur wer längere Zeit im Lande lebt, hat Aus-
sicht, einen zum Nachreiben beim Arbeiten mit Beduinen . brauch-
baren Mann zu finden. Am ehesten wird man in Alexandrien
jemanden gewinnen können, der die Sprache der Wüstenbewohner
geschwind und sicher durch die Schrift nachahmt^. Nur schreib -
1) Vgl. Stumme, Bed.'L, 3: „Dos erwähnte Bach [mit Liedern] hat er
[der Meister der berufiunässigen Sänger, mit denen Stamme in Tanis aosammen-
kam] nie aas den Händen gelassen und auch nie gestattet, dass es mir zur
Ansicht vorgelegt würde".
2) Zu ihrer Entschuldigung will ich anführen, dass selbst der Leuchtturm-
beamte in el'amäjid^ der wackre Muslim <AlT Hasan, mir erklärte, obwohl
er seit Jahren immerwährend mit den Beduinen zu thun habe, verstehe er sie
zuweilen nicht, es sei eben Maghrebinisch und eine ganz andere Sprache.
3) Ffthigkeit dazu möchte* ich bei A^med Samlr (s. Liste No. 22) an-
nehmen, der aus Alexandrien gebürtig und schon mehrfach bei Festlegung von
Beduinentexten mitthätig gewesen ist. Auch SultSnEfendl (s. Liste No. 24),
der Beduinenblut in sich hat, dürfte in Betracht kommen.
1»
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— 4 —
gewandte Leute werden auch zum Sammeln von Liedern zu ver-
wenden sein, sei es allein, sei es in Verbindung mit einem ülitteraten,
der durch Intelligenz und Beziehungen besonders geeignet ist, Mate-
rial aufzuspüren. Die Hoffnung auf gute Ergebnisse durch beauf-
tragte Sammler ist allerdings sehr gering. Haben die Leute nicht
beständig die Peitsche hinter sich, so thun sie nichts, und selbst
Aussicht auf eine gute Entschädigung vermag nicht, die angebome
Faulheit zu überwinden.
Lnmerhin würde sorgfältige Benützung der angegebenen Mittel
zur Beschaffung von Niederschriften zu nicht unbedeutenden Er-
gebnissen führen, und es Hesse sich eine ziemlich vollständige Samm-
lung aller Lieder erreichen, welche heute zwischen dem Bande des
Nilthals und der ^agahet essallüm, der Grenze Ägyptens gegen
Tripolis, im Munde der Menge sind.
Und doch hätte das so Zusammengebrachte für uns nur einen
bedingten Wert, es wäre ein Buch mit sieben Siegeln. Zahlreiche
Lieder sind Grelegenheitsgedichte , die an ein besonderes Ereignis
anknüpfen, wie an einen «Tag*', d. h. eine Schlacht, oder enthalten
Anspielungen auf Personen und Ereignisse und bedürfen daher
eines Sachkommentars. Die Sprache steht der in Stumbce's Tripo-
lüaniach'Tuniaüche Bedumenlieder und Märchen tmd Gedichte
aus der Stadt Tripolis in Nordafrika ziemlich nahe, ist aber
doch mit den vorhandenen Hilfsmitteln nicht zu bewältigen. Vor
allem aber bietet die arabische Niederschrift kein lebendiges Bild,
es fehlt die ,Bewegung\ die haraJca im arabischen Sinne, die
vokalische Seele, und die Zeichen auf dem Papier verraten uns
von den Lauten nur das Gröbste. Die gesammelten Lieder müssten
doch immer von phonetisch und sprachlich geschulten Europäern
mit Beduinen, denen nichts von Fellachentum oder gar von Litterar-
Bildung anklebt, durchgenommen imd mit sorgfältiger Beachtung
alles Lautlichen, auch durchgehendem Kommentar, niedergeschrieben
werden.
Die vorliegende Sammlung ist von dem idealen Werke, das
sich aus solcher Verbindung von Benutzung schriftlicher Quellen
und persönlicher Beobachtung ergäbe, weit entfernt. Sie bietet
Stücke aus einem kleinen, dem Delta nahen Teile der Libyschen
Wüste, denen sich gelegentlich solche aus entfernteren Gegenden
einmischen. Der Sammler war phonetisch wenig geschult, sprach-
lich insofern schlecht vorbereitet, als er bis dahin keine praktische
Übung in der Sprache seiner Studienobjekte hatte. Er war, als
er die Sammlung in Berlin begann, lediglich von dem Gefühl der
Pflicht geleitet, der Pflicht, eine ausgezeichnete Gelegenheit zur
Festlegung von Thatsachen, die bisher ganz unbekannt waren, nicht
zu verpassen. Von dieser Pflicht war er auch gehalten, als er
dann im Lande selbst die Sammlung fortsetzte und erweiterte. Es
waren nicht geringe Hindemisse zu überwinden.
Über das Berliner Arbeiten habe ich folgendes zu berichten.
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— 5 —
Nachdem ich einige Male mit den Sängerinnen ans Damaskus,
die zu dem arabischen Theater der Ausstellung Kairo-Berlin 1896
gehörten, Sitzung gehalten (vgl. ZDMG. 51, 177), wurden mir diese
Bemühungen durch die Schwierigkeiten verleidet, die man mir in
den Weg legte, wahrscheinlich um eine beträchtlichere Summe als
Entschädigung herauszuschlagen. So wandte ich mich den Beduinen
zu. Am 18. Mai 1896 notierte ich nach der Beduinin Umm
Muljiammed aus eVagabe e§§aghvre vier Stücke, von denen sich
in der Folge zwei durch andere Niederschriften bestimmen liessen.
Noch am gleichen Tage hatte ich das Glück, vor die rechte Schmiede
zu kommen. Ich hielt unter den Beduinen Umfrage naeh dem, der
am meisten Lieder wisse, und alsbald wurde ein stattlicher Bursche
von ca. 25 Jahren herbeigeholt, der meine Wünsche erfüllen könne,
Chamis ^Utmän (s. Liste No. 7). Ich sah bald, dass ich ein
gutes Studienobjekt vor mir habe. Ich begann sofort das Arbeiten
mit dem dem Stamm der Aula d 'All angehörigen Mann, welcher
sich willig und geschickt zeigte. Von den andern Beduinen, die sich
gelegentlich dazu fanden, und deren Gesellschaft nicht selten lästig
wirkte, machten sich nur zwei Männer wirklich nützlich: 'Awa4
*Utmän, der Bruder des Chamis (s. Liste No. 6), und Mahmud
Gum*a (s. Liste No. 11). Teils mit Chamis allein, teils mit
Corona wurden vom 18. Mai bis zum 2. Juli 22 Sitzungen ge-
halten, dann erftihr das Arbeiten infolge einer Intrigue eine Unter-
brechung^). Nur am 30. Juli und 3. August arbeitete ich noch
mit den Leuten, dann verliess ich Berlin auf mehrere Wochen,
und nach der Wiederkehr sah ich sie vor ihrer nicht lange darauf
erfolgenden Abreise nur, ohne erheblichere Aufzeichnungen zu
machen. Viel Neues wäre, wenigstens von Chamis, kaum noch
Äu erfahren gewesen, denn er hatte bereits angefangen, sich zu
wiederholen. Aber für Erklärung der Lieder, von denen einige
gamicht oder ungenügend kommentiert worden waren, wäre wohl
noch manches zu gewinnen gewesen.
Zur Veröffentlichung war das Gesammelte nicht geeignet. Die
Lücken waren zu zahlreich. Nur durch einen Aufenthalt im Lande
selbst war die nötige Vollständigkeit zu erreichen. Anfang Sep-
tember 1897 konnte ich die Reise nach Ägypten antreten und
etwa acht Wochen lang sprachliche Studien treiben.
1) Die Berliner Presse hatte sich mit Gewaltsamkeiten and UngehSrig-
keiten, die von dem Kairo-Unternehmer Möller gegen einige seiner Söldlinge
verübt worden sein sollten, besehilftiKt, und auch in ägyptische Zeitnngen waren
Korrespondenzen in diesem Sinne gekommen. Der Unternehmer Hess nun den
Bednine^ durch Vermittlung des ,Jcummanda'\ des Führers der Truppe, des
Scheeh Su'aijb, verbieten, weiter mit mir zu arbeiten, da ich in den jeränU
gegen ihn geschrieben hätte. Ich hatte nicht die geringste Veranlassung, mich
an jenen Zeitungs-Erörterungen zu beteiligen, da die Beduinen mir bestfindig
versicherten, es sei vortrefflich für sie gesorgt, und ihr Unternehmer erfüll»
seine Verpflichtungen getreulich.
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— 6 —
Von meinen Berliner Freunden habe ich in Ägypten keinen
wiedergesehen. Ich bin nicht bekümmert darüber. Ihre Mitteilungen
durch die Angaben anderer nachzuprüfen und von andern Neues
zu hören, schien mir wichtiger. Sehr bald konnte ich feststellen,
was mir besonders wertvoll war, dass ein Teil der von Chamls
diktierten Lieder wirklich Volksgut sind; von einigen konnte ich
neue Niederschriften gewinnen (s. z. B. No. 16 und No. 37).
Das Einzelne über die Personen, mit denen ich in Ägypten
arbeitete, ist in der unten folgenden alphabetischen Liste niedef-
gelegt. Doch wird manches des dort Gesagten verständlicher sein,
wenn ich hier eine kurze Übersicht über meinen Aufenthalt gebe.
Zur Erreichung meiner Sammelzwecke glaubte ich sobald als
möglich nach ineiner Ankunft einige Zeit in der Libyschen Wüste
zubringen zu sollen. Als Reiseziel nahm ich den Catabathmus
Minor, heut d^agabe e^^agJüre, in Aufsicht, weil mich dieser Weg
durch den hauptsächlich von dem Stamm der Auläd *All') be-
wohnten Küstenstrich führte. Nach allem, was ich gehört^, 'musste
ich annehmen, es sei zur Reise durchaus Empfehlung der Regierung
an den Mudir der Provinz elbekera notwendig, und ich that des-
halb sogleich nach meiner Ankunft in Alexandrien die nötigen
Schritte bei dem Greneralkonsulat ^). Mit Promptheit erhielt ich
in Kairo, wo ich den Bescheid erwartete, das Schreiben Mustafa
Fahmi Paschas, des Ministers des Innern, an den Mudir von elbe-
kera, Alimed Chain Pascha; es wurde mir nur leider mit dem
Bemerken zugestellt, der Minister habe die Empfehlung nicht gern
gegeben und lasse mir sagen, eine Verantwortung für meine Sicher-
1) Diesem Stamme gehörten, wie schon bemerkt, meine Berliner (Jewührs-
mftnner Chamls und 'Awad an.
2) Prof. Völlers schrieb mir im Jani 1896, er habe marjüt, den ost-
lichsten Teil dieses Eiistenstriehes, einmal von Alexandrien aus besuchen wollen,
aber die Vorbereitungen seien zu umständlich gewesen; die Leute dort seien
sehr ungemütlich. Wo auch immer ich von meiner Absicht sprach, wurde mir
sofort gesagt, Einholung der Erlaubnis der Regierung oder doch ihre Benach-
richtigung und Erwirkung von Empfehlungen sei notwendig. Dem widersprach
nicht durchaus, dass Herr Hermann Burchardt (s. Verhandl. d. Ges. f.
Erdk. zu Berlin 1893, Heft 7) die Beise nach Siwa ohne irgendwelche Ver-
ständigung der Regierung gemacht hatte; er durchzog den gefiUirlichsten Teil
der Wüste in Begleitung des Me'mür von Siwa und sag^ darüber im Tagebuch
(Mscr.) vom 12./5. 98: ,Wir wenden uns jetzt [von Moghara] nach NO. Wir
könnten von hier bis Alexandrien täglich an Wasser vorüberkommen ; der Mamur
zieht jedoch einen Weg vor, der uns so wenig wie möglich mit Arabern in
Berührung bringt; denn die Bewohner des Mariut sind als räuberisch bekannt.
Sie verstehe!^ es, sich nachts an die Zelte heranzuschleichen und zu stehlen;
unsere Zelte werden deshalb dicht bei einander aufgesehlagen und von dem
Gepäcke [wird] eine zeribe gebildet; ausserdem wird eine Wache eingerichtet.'
8) Da der Chedive den Sommer in den Schlössern in und bei Alexandrien
verbringt, so verlegen die fremden Vertreter in Kairo ihre Wohnung in die Nähe
dieser Stadt; man nennt als ihre Residenz gewöhnlich *6rrafn2e; das ist insofern nicht
ganz richtig, als ei^amle nicht der Name einer Ortschaft, sondern eines ca. 5 km
Jangen Landstriches ist. Danach bt die Darstellung bei Baedeker zu berichtigen.
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— 7 —
heit in der Libyschen Wüste ^) könne die Regierung nicht über-
nehmen. Das Idang nicht sehr tröstlich. Zadem hörte ich, dass
nicht sehr lange vorher Mr. Blnnt und seine Frau auf einer Reise
nach Siwa recht üble Erfahrungen gemacht hätten und nur durch
«inen Zufall dem Tode entronnen seien. Am 19. September morgens
kam ich von Kairo fort In daanankur^ dem Hanptort der eHJbe-
hera, traf ich sehr bald mit dem Oberschech der Auläd ^All,
Ma^^mUd El'ulwänl, gewöhnlich nur 'ülwänl Be genannt,
isusammen, und fand auch den Mann, der den Umständen nach am
geeignetsten schien, mich zu geleiten, ^äli)^ Bü Ohabbära (s.
Liste No. 16), der behauptete, seinen ständigen Wohnsitz in hajäg
^l^agabe zu haben. Der Mudir that soin möglichstes, um mir
nützlich zu seiQ, und da ich 9äli|ji selbst als den von mir ge-
wünschten Begleiter bezeichnete und amtlich gegen den Mann nichts
vorzuliegen schien, so schärfte er ihm die Fürsorge fär mich ein.
Auf Veranlassung $äli)]is schlug ich das aus Kairo mitgebrachte
Zelt zunächst in eVavoüjid auf, ca. 10 Min. nördlich der Haltestelle
<xbü hanek an der Bahn Alexandrien — elmenäeä^. Ich muss von
Glück sagen, dass ich in den zwei Tagen, die ich im Zelt zubrachte,
von. heftigem Fieber ergriffen wurde und dieses auch an zwei
weiteren Tagen in Alexandrien nicht weichen wollte, so dass ich
sah, eine an. Strapazen und Entbehrungen reiche Wüstenreise in
solchem Zustande anzutreten, wäre Tollheit, und Abstand nahm.
Denn es zeigte sich, dass $äliti ein ganz gefUirlicher Bursche
war, ein Seitenstück zu dem schlimmen ^Ägg Hindäwl^, der
<lem Greneral von Minütou im Winter 1820/21 so übel mitspielte.
Mit bewundernswerter Erfindungsgabe ersann er immer neue Dinge,
die für die Reise dringend nötig seien schon in den wenigen Tagen,
die wir zusammen waren, und auf dem Wege hätte es an den
mannigfachsten Gelegenheiten zum Geldabnehmen nicht gefehlt
Sagte doch sein eigener Schwestersohn 'Abdalla, nachdem das
Verhältnis gelöst war, er wünsche mir Glück, dass ich losgekommen,
denn ich wäre von §älib ausgeplündert worden.
In weit bescheideneren Grenzen, als ursprünglich geplant, hielt
sich der Ausflug in die Wüste, den ich gegen Ende meines ägyp-
tischen Aufenthalts ausführte. Die Reise, die ich am 17. Oktober
1897 von dem Posten der Coast Guards an Kilometer 60 des
1) Sie war in dem Schreiben in dem schreeklichen Jargon der Amtsstuben
als S€tkra' Ubijä bezeichnet, ein Name, von dem die Leate, die dort wohnen,
keine Almong haben; sie sagen Marr dgJiarln, und das würde aach Jeder
Städter verstehen, das wXre aber eben sa ordinär.
2) Die Linie wird gewöhnlich als Meks-Linie beseichnet; eUneks ist aber
nidit die Endstation; es folgen noch drei andere, elmenasnlf wo seit kurzem
gutes Unterkommen zu finden ist, beginnt errcanle als Sommerfrische Konkurrenz
SU machen.
3) In den Reisebeschreibungen Hendawi (Scholz, Reise S. 11), Endawi
(MncLTOLi, Reise 8. 36 und Nachträge S. 76) und Endaui (Ehbsmbebg,
Reisen S. 59).
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— 8 —
nübärife-Kandls antrat, führte mich über die Ruinen von bümna
(gleich dem Phamothis oder Phomotis des Ptolemaeus ?) , dham-
fnänij el^amäfid und elgasabe eääargye nach bingäbir als west-
lichstem Punkt und zurück über die Ruinen auf dem Ostrande
des chaim el^aü und in südnördlicher Richtung durch die Mareotis
hindurch nach der Station äifächäne der Linie Alexandrien — etme-
näzü^ wo ich gegen Mittag des 25. Oktober eintraf. Die geographische
und ethnographische Ausbeute, die übrigens beide nicht betracht-
lich sind, behandle ich an andeim Orte^). Auch sprachlich war
der Ertrag nicht bedeutend. Das liegt in der Hauptsache an den
Umstunden, unter denen die Reise Tor sich ging. Best&ndig auf
dem Marsche, fand ich in den neun Tagen nie die Ruhe zur Auf-
zeichnung längerer Texte. Glücklicherweise war der eine rneiner
Begleiter, Mugäwir (s. Liste No. 12), redselig und manchen
Verses kundig. Von ihm stammt denn auch fast alles, was in
jenen Tagen gesammelt wurde.
Viel belehrender und meinen Zwecken förderlicher als das un-
geordnete, ruhelose Hin und Her der Tage von el^atoäjid und der
Wanderung nach bmgäbir war der Aufenthalt in Kairo und Alexan-
drien. Alexandrien wird gewöhnlich als gänzlich ungeeignet für
das Studium des Orients betrachtet. Ein Vergnügen ist freilich
der Aufenthalt dort nicht. Das Vorherrschen des Levantinertums
und der schlechtesten Elemente Südeuropas verleiden den Auf-
enthalt; dazu kommt, dass das Klima abscheulich ist und nament-
lich in der Periode der Überschwenmiung das Fieber hässliche
Formen annimmt. Ich kenne die Stadt nicht genug, um die An-
nahme zu prüfen, dass sie in Ägypten eine Sonderstellung ein-
nehme, ja, dass sie geradezu maghrebinisch sei; dass sie im Mittel-
alter hauptsächlich von Maghrebinem bewohnt war, ist sehr wahr-
scheinlich. Sicher ist, dass die arabischen Bewohner der Stadt die
erste Person Sing, des mudäri^ mit n bilden ^), und das ist doch mit
1) Einiges teilte ich mit in Archiv für Beligümswissenschaft 1898,
Heft 8 Q. d. T.: „Aus dem ReUgionaleben der Libyschen Wüstet*,
2) Einen der Kawassen des deutschen Konsalats in Kairo erkannte ich
an einem Lnafikir 4ch denke' sogleich als Alexandriner. Ahmed SamTr,
selbst Alexandriner, gab für den Singular baftHr, fUr den Plural bnafUkru,
'AbderrahmSnZaghlül hörte von alexandriner Muslims, die bei Verwandten
von ihm in Kairo zu Besuch waren, die erste Person Sing, mit n, erinnert sich
aber nicht, im Plural n — ü gehört zu haben. Diese Eigentamlichkeit dürfte
sich weit fiber Alexandrien hinaus erstrecken. Dass wir eine ,6rammatik des
ägyptischen Arabisch' besitzen, davon ist gar keine Rede (vgl. Orientalistisehe
LitteraturzeituDg , Jahrg. 1, Heft 2 Sp. 50), Ja, man kann vielleicht sagen:
Kairo, dessen Sprache bisher immer allein bearbeitet worden bt, bildet sprach-
lich eine Enklave. Niemand scheint bemerkt zu haben, dass die Kairenser
eine besondere Zungenhaltung haben, und die bt doch fttr Beurteilung von
Mundarten das Wesentliche (s. Sievers). Hier ist noch alles zu thun. VieUeicht
stellt es sich heraus, dass sich Unter-Ägypten wie klimatisoh so auch sprachUch in
zwei Teile, einen nördlichen und einen südlichen, teilen Ifisst, deren Grenze
etwa in der Breite von Tantfi liegt
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dem fi'üdes Plufals das Sibboleth der maghrebinischen Omppe. Doch
wie es ancb mit diesem Dialekt sich verhalte, das muss hier festgestellt
werden, dass Alexandrien ein ganz vorzüglicher, vielleicht
der beste Platz für das Stadium der Sprache des
ganzen Küstenstriches zwischen dieser Stadt und
benghäzi ist. Man wird in Alexandrien fast immer , jedenfalls
in den Jahreszeiten, wo die Bewegung in der Steppe am grössten
ist, im Beginn des Frühjahrs und woM auch im Spätherbst, Leute
aus allen Teilen dieses Küstenstriches finden, und es ist nicht schwer,
ihrer habhaft zu werden. Es wimmelt von ihnen im süg ebnagkärbe^
dem ausgedehnten Markt, der wenig Ostlich von der MinSlje, dem
Hauptplatz, liegt, und sie kommen gern zu dem Fren^, von dem
sie wissen, dass er sie gut au&immt und beschenkt. Einen grossen
Vortheil hat dieser dadurch, dass er in der grossen Stadt in seinem
Element ist, der Beduine sich dort fremd fühlt — der ^arabi
in der Stadt macht immer den Eindruck des Bäuerleins, das
geniert ist und mit seinen Gewohnheiten vom Lande überall
anstösst — ; so ist der Beduine, der bei sich zu Hause so un-
gemütlich werden kann, in der Stadt um den Finger zu wickeln.
Zur schnelleren Auffindung der geeigneten Individuen, die gerade
am Platze sind, empfiehlt es sich, sich der Hilfe einer der zahl-
reichen Personen zu bedienen, die in der Stadt herumlungern und
von dergleichen Gelegenheitsgeschäften leben. Es giebt ihrer, welche
selbst beduinischer Abstammung und dadurch besonders befähigt
sind, das brauchbare Material heranzuschaffen, auch wohl selbst
nützliche Mitteilungen machen können. Ich fiel auf Mabrük (s.
Liste No. 10), mit dem ich sehr zufrieden war und der bei be-
scheidenen Ansprüchen sich die grösste Mühe gab. Am 26. Oktober
nachmittags machte ich Mabrük klar, dass ich Beduinenmaterial
für spracUitihe Studien brauche und schon am 27. morgens erschien
er mit Elmutmauwat (s. Liste No. 14), am 28. morgens mit
*ütmän Chalil (s. Liste No. 19)^).
Eine so reiche Ausbeute, wie ich in diesen wenigen Tagen
hatte, hatte ich an allen neun Tagen der Wüstenreise zusammen
1) Ein sehr geeigneter Stadienort ist aoch nach dem, was ich hörte»
medinet elfcUjüm (oder, wie man gewöhnlich hört, elfajöfn)^ der Mittelpunkt
der bedeatenden Madirije , die snm grössten Teile von Beduinen bewohnt ist.
Der gegenwärtige Mudir, Hasan Pascha V^'&sif, hat iwar selbst nicht su viel
Interesse für mundartliche Forschungen, wird aber gern dem fremden Forscher
behilflich sein. Hier fiberwiegen freilich schon andere Elemente und die Sprache
der HarSbl, die hier die Mehrzahl bilden, wird sich von der der AulSd
'All etwas unterscheiden. Beide Gebiete, den nöidlichen Küstenstreifen und
den Wfistenteil, der zu den nördlichsten Mndirijen Oberfigyptens gehört, be-
herrscht der, der sich im icädi natrün niederlftsst. Hier haben die letzten
Jahre eine grosse Wandlung gebracht Von ettaräne bis zum Amt des Salz-
departements, den Gebäuden Hooker Paschas in der Kähe der Koptenklöster,
ist fast ununterbrochen Kulturland, und das Reisen und Wohnen dort hat keine
Schwierigkeiten .
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bei weitem nicht, und ohne den redseligen und mit vielem Schnack
bekannten Mugäwir wäre der Ertrag jener neun Tage noch
geringer gewesen.
Die Zeit zwischen dem ersten veninglückten Versuch, in die
Wüste zu gelangen und dem gelungenen Ausflug, sowie die Zeit
zwischen der Bückkehr von dem Ausfluge und der Heimreise ver-
lebte ich in Kairo. Hier war es erheblich schwerer, gutes Material
zu finden, denn in dem Gewühl der Hauptstadt verschwinden die
Beduinen, die weit her kommen, und die aus der Nähe, wenigstens
von Westen her^), sind eine besonders unangenehme Gesellschaft,
sie gehören dem Stamm der N g i m e - Beduinen an, denen die ,Auf-
sicht* über die Pyramiden von elgize übertragen ist — jeder, der
in die Nähe der Pyramiden gekommen, kennt das widrige Gesindel,
das sich dort herumtreibt.
Ich hatte einiges Glück. Bei einem Ausflug nach abü rowää
fand ich in der Nähe der Pyramiden den Sohn des Oberschechs
der Ng^ime, Rlt^iaijim Ibn Mensi^) Elba^rän, einen Fant
von etwa 20 Jahren, der die Gewogenheit hatte, eigenhändig eine
ghannäwe mit zahlreichen, orthographischen Fehlem mir ins Notiz-
buch zu schreiben (s. Liste No. 15). Wichtiger war mir, dass sich
ein Beduine zu mir gesellte, 'Abdalla Ibn Maghbün Essun-
gurl ('Abdalla 11; s. Liste No. 2), der sich auch wirklich den
nächsten Morgen in meiner Pension einfand und mit dem ich den
4. und 5. Oktober arbeitete ; dann wars allerdings mit dem Lieder-
reichtum des Mannes aus, und ich entliess ihn. Am 7. Oktober
machte ich den Versuch, den Grossschech der NÖ^ime- Araber
selbst, Schech Mensi, in dkafr^) zu sehen; es gelang nicht; so
1) Zo Studien Über die Mundarten des barr eiSargi findet sich zwar •
nicht in der Stadt selbst, aber in ihrer nordöstlichen Umgebung, an der Linie
Kairo-^mo/art/e — ebmerg gute Gelegenheit Diese Bahn fUhrt mitten in die
Wüste hinein und ganz in der Nähe der letzten Stationen findet man meist
Zelt-Läger, selbst von syrischen und innerarabischen Beduinen.
2) Dieser Name, der in der Litteratur mir nicht vorgekommen bt, wurde
Herrn Professor Moritz von den Schechs der Bibliothelc in Kairo erklärt ,als
„der von seinen Eltern vergessene, vernachlässigte'*, also stiefmütterlich be-
handelte'. Ich möchte eher in ihm eine Arabisierung oder die arabische Form
des hebräischen menaSSäh sehen.
3) So wurde mir sein Wohnsitz genannt; es ist aber nicht das bekannte
Dörfchen, das am Fusse der Pyramiden gelegen und auch auf der Elarte , Weitere
Umgebung von Cairo* Baed.^ S. 338/39 richtig eingetragen ist, sondern ein
anderes, etwas südlich davon gelegenes Örtchen, das offiziell nicht den Namen
eUcafr zu führen scheint ; in der Liste der Beduinen Jiecensement Bd. 2 findet
sich in Tabelle 14 unter dem qism eltedraSen überhaupt kein eUcafr ver-
zeichnet, wohl aber kann hier an die , .^LbJl KJji, Ort des Schech 'AlT
Mensl Elbatrffn' gedacht werden, die dort verzeichnet ist; es sei bemerkt,
dass für das Dorf eUeafr im Recenaement (1, 634) zwei Ortschaften in Betracht
kommen: JLaÜ JS und yj*j^j^ JS (franz. 1,509: Kafr-eW Elewe und
Kafr Tonormks)] welches das gewöhnlich nur eUcafr genannte ist, weiss
ich nicht.
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— 11 —
suchte ich in Tcöm elaswad nach dem Chamis, der mir bei dem
abü rou»^- Aasfluge von einem Jungen als guter Kenner von Liedern
bezeichnet worden war. Ohamis 11 (s. Liste No. 8), der herbei-
geholt wui-de, war nun zwar nicht der Gesuchte, aber er erschien
am 9. Oktober morgens mit seinem Oheim Fara^ (s. Liste No. 9);
mit beiden, vom 11. Oktober an unter Hinzunahme des §älih
Ibn 'Abd Rabbo (s. Liste No. 17) als Schreiber, arbeitete ich
vom 9. bis zum 12. Oktober. Als ich am 28. Oktober von dem
Wüstenausflug nach Kairo zurückkam, suchte ich zunächst nicht
nach Bedmnenmaterial , da ich mit meinen Beisenoten genug zu
thun hatte. Farag, der sich am 30. Oktober wieder vorstellte,
schickte ich fort; ich hatte von ihm, was er wusste, und wollte
neues Material. Erst am 2. November tauchte solches auf: C ha ml s II
erschien mit einer neuen Gestalt Der Mann brachte ein ,Buch mit
Beduinenliedem^, das ich sofort als die schlechte Kairo-Lithographie
des Schlusshef(;es der slret beni kUäl erkannte. Trotzdem entschloss
ich mich, den Mann, der freilich nicht^ wie er zuerst log, ein Sohn
des Schech M e n s i war, sondern ein gewöhnlicher N g i m e - Beduine
Namens ^AbdePaziz QasanSn (s. Liste No. 3), zu verwenden
und ich hatte es nicht zu bereuen. Ich konnte am 3. und 4. No-
vember eine Anzahl brauchbarer Mitteilungen von ihm gewinnen.
Auch ein Heffcchen, das wirklich geschriebene Lieder enthielt, brachte
er. Nachholen will ich noch, dass ich die Zeit vom 28. Oktober
bis 2. November nicht ganz verlor. Ich freundete mich mit *A b •
derrabim Ahmed, Alt^imed ^Imära, At^med Samir und
SultänEfendl an, über deren Verwendung für die dialektischen
Studien ich in der Liste No. 5. 20. 22. 24 handle.
Nach Deutschland zurückgekehrt, machte ich mich alsbald an
die Bearbeitung des gesamten von mir gesammelten Materials. Leider
musste ich sehen, dass auch jetzt noch recht viele Lücken vor-
handen waren, dass sich nicht das klare einheitliche Bild gewinnen
Hess, * das ich erhofit hatte. In nicht wenigen Fällen lag die Ver-
suchung nahe, durch eine leise Retouche die widerspenstigen Flecken
auszumerzen. Ich hielt mich nicht für berechtigt dazu. Ich war
bei der Sammelarbeit in ähnlicher Lage, wie die alten arabischen
Grammatiker, wenn sie sich von Beduinen Lieder vorsagen liessen:
sie verstanden auch beim ersten Hören nicht allzuviel davon. Die
Glossen, die sie uns überliefert, sind sicher in ganz ähnlicher Weise
gewonnen, wie in dem vorliegenden Falle. Nur haben sie nicht
reichlich genug aus der ihnen so leicht fliessenden Quelle geschöpft
und zu oft das Erworbene ,verarbeitet*, so dass wir uns nun nicht
immer ein Bild von dem ursprünglichen Bestände machen können.
Namentlich die Fehler lernen wir lange nicht in genügendem
Masse kennen; dem Araber schien es unnötig, ja unwürdig, offen-
bare Versehen in Überlieferung und Erklärung der Gedichte fest-
zuhalten; wir wissen, dass auch Fehler höchst wichtig werden
können; an einen Fehler, ein Missverständnis reihen sich nicht
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selten zahlreiche andere an, und so entstehen Gehilde, die völlig
fremd dreinschauen, unerklärlich sind, wenn ihre Quelle nicht ge-
kannt wird. Dass meine Beduinen in ihren Deutungen recht oft
auf dem Holzwege waren, wird sich zeigen; auch dann gebe ich
ihre Mitteilungen wieder. Es bietet sich schon Gelegenheit, ein
Urteil darüber abzugeben.
Den Mitteilungen der Leute zu folgen war schwierig; nur
selten findet man einen, der klar vorzutragen versteht, noch sel-
tener einen, der Vorgetragenes erklären kann. Den meisten fehlt
die Geduld, und wenn sie sie haben, so gelingt es im Einzelfalle
selten, genaue Wiederholung eines Ausgesprochenen, auch wenn es
nur wenige Worte sind, herbeizuführen: Änderungen werden ge-
macht, Neues wird hineingemischt, das wieder zu weiteren Er-
örterungen Anlass giebt. So muss man das meiste, und fast immer
gerade das wichtigste, gleichsam im Fluge aufzeichnen. Ausser-
ordentlich schwer ist es auch , die richtigen Leute ausfindig zu
machen. Chamls, Farag, ^Abdel'aziz und die andern, die
mir tradierten , kannten ja ^ eine ganze Anzahl Stücke , und bei
einigen, wie bei Ma|;imüd Gum^a und ^ütmän Challl, schien
es sogar, als hätten sie etwas vom fenn^ von der Kunst, profitiert.
Aber im ganzen ist das Vortragen dieser Leute Stückwerk, sie
flicken disparata zusammen , wollen wohl nicht einmal inmier ein
Ganzes geben, sondern begnügen sich mit ^bribes de chants^y
wie Daumas (Chevaux 418) die Kleckerchen seines wohl etwas zu
sehr bewunderten Schambi nennt*). Ganzes, Vollkommenes hört
man eben nur von den Spezialisten. Ja, auch in der Wüste giebt
es Spezialisten. So wurde mir ein Mann genannt — ich kann den
Namen nicht wiederfinden — , der als der beste Kenner des bisGty
der Sand- und Steinregion 50 bis 60 km südlich der Küste, gilt. Die
Benl Hiläl -Geschichten werden nur von einigen wenigen Leuten,
es sollen jetzt 4 oder 5 sein, gründlich gekannt und gut vor-
getragen. So ist es auch mit den Liedern. Es giebt gauvTäliny
, Sager* d. h. Bewahrer und Schöpfer von göl, „Lied*. Leider
hörte ich zu spät von dem gauißäl, der augenblicklich in elbehera
und der angrenzenden Wüste den grössten Ruf zu haben scheint,
Ltaijif (s. Liste No. 23). Und bei längerem Aufenthalt im Lande
wird man noch manchen finden, der die gleiche Gabe vielleicht
sogar in höherem Masse besitzt, dem aber ein weit verbreiteter
Ruf versagt blieb.
1) yLes Souvenirs du Chambi se rassemblaient souverU avec peine,
et Sans cesse nous obtenions seulement quelques bribes de chant gue naus
aurions voulu pouvoir icrire tout entiers* etc. Immerhin ist zuzugeben, dass
der Beduine und die Beduinin den Personen, die ihnen in Europa an Lebens-
stellung etwa entsprechen, an Sinn für Poesie und Kenntnis poetischer Stficke
bedeutend über sind. Vgl. Daumas {Chevaux 421): , . . . aucune memoire
de paysan ne seraü om^ en France, m ftteme, je crois, en aucune contra
de VEurope, cotnme celle du Chambi'.
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- 13 —
In der folgenden Liste stelle ich alle Personen zusammen, die
zn dieser Arbeit Beiträge geliefert haben, und von denen nützliche
Mitteilungen zu erwarten sind. Abteilung 1 nennt die Männer,
mit welchen ich arbeitete ; Abteilung 2 die, von welchen ich glaube,
dass sie künftigen Forschem werden nützlich sein können. Daran
schliesse ich die Aufzählung der Beduinendichter, die in der Samm-
lung durch eigene Stücke vertreten oder mir nur durch Hörensagen
bekannt geworden sind. Innerhalb der drei Abteilungen ist die
Ordnung alphabetisch, die Nummerierung geht durch.
I. Personen, mit denen ich gearbeitet liabe.
1) 'Abdalla I») d. i. *Abdalla Ihn Junus Essungurl
von den Arabern des Schech Jünus Ma^müd^Alewa, eine
ungewöhnliehe Erscheinung unter den Beduinen, denn er ist pünkt-
lich und zuverlässig. Ich wenigstens habe die besten Erfahrungen
mit ihm gemacht. Plötzlich das Zelt in el^awöjid verlassend, be-
stellte ich ihn zu meinem wakil für das Zurückgelassene, und er
hat vortrefflich dafür gesorgt. Sein Leben war wechselvoll. Von
dem wohlhabenden Vater ganz verzogen, hatte er bis zum dreissigsten
Jahre (nach diesem kommt nach Beduinenvorstellung erst der ^agl^
und bis dahin muss sich das Menschenkind austoben) nur Thor-
heiten wie Mädchen und Dichten und Singen von megdrld und
ghannäwäi im Kopf. Selbständig geworden, war sein Hauptgeschäft
ßücutrahand (d. i. contrebande), der Schmuggel von häSiä, Pulver
und Tabak. Eines Tages übergab er einem Griechen {igriki) zum
Einkauf von Schmuggelwaren 400 Lstlg. Geld und Griechen sah
er niemals wieder. Von Verklagen war keine Bede. Später war
er oft im Dienst von Paschas und fränkischen Herren und hat da
Pünktlichkeit und Ehrlichkeit gelernt. Sein Wunsch ist, Europa
zu sehen, von dessen Hauptstädten er eine Vorstellung hat, aber
nicht in einer TWfw-cÄora- Gesellschaft 2), sondern allein reisend.
Beim *Uräbl- Aufstande habe er vielen Christen Leben «md Gut
gerettet; nicht weniger als 28 nefä^ seien durch ihn dem Tode
entronnen, und er habe dafür auch einen niään erhalten. Ich
arbeitete mit dem Mann, als ich krank in Alexandrien war, und
in Kairo, wohin er mir von dort mit meinen Sachen nachkam, und
wo er fiir sich zunächst einen halben Tag ausbat, um Sitte na
Zainab und Saijidna Elfjiusain zu besuchen. Viele der von
Chamls I diktierten Lieder waren ihm bekannt, und er gab
1) Meist nur darch /Abdalla* oder /Abd.' bezeichnet.
2) Die Leate, die als Mitglieder von Arabertrappen nach Europa gehen,
sind in ihrer Heimat verachtet; meist ist es freiüch Neid, der die hämischen
Reden fiber sie führt, denn sie verdienen gat.
3) So hSrte ich deutlich; auch fUr inahbüa hörte ich von ihm deutlich
mit einem Lautwandel, fUr den ich sonst Iceine Belege habe, mahbüS,
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— 14 —
Bemerkungen zu einigen. Auch seine eignen Vorträge waren nicht
unbeträchtlich, namentlich war er mit Stammesklatsch vertraut.
2) *Abdalla II d. i. *Abdalla Ibn MaghbOn^ Essnn-
gnrl. Ich fand den Mann bei dem Ausflug zu den abü rotoüä-
Pyramiden am 3. Oktober 1897 (vgl. schon oben S. 10). Er er-
zielte, sein Vater habe in eggarahbüb^ gewohnt, sei aber wegen
des geringen Lebens dort zu den Fleischtöpfen des rif ausgewandert,
wobei er ihn, *Abdalla, den damals (vor 35 — 40 Jahren) Zehn-
jährigen, mitgenommen ; er sei in ezzäwije '), etwa eine Stunde von
den Pyramiden, aufgewachsen und jetzt dort wohnhaft. Obwohl
*Abdalla den Beduinen spielte und besonders mit der beduinischen
Abneigung gegen alles Arbeiten prahlte*), hatte er doch, freilich
mehr in der Art zu reden als in den Körperformen, etwas vom
Fellachen. Er erschien mir als ein lebendiges Beispiel der Ver-
bauerung. Von den Megrüdes und Ghannäwes, deren Anfüge ich
ihm aus den Chamis -Heften vorlas, kannte er fast nichts, und
dieser angebliche Beduine gestand selbst, er vnsse die Teile des
Kamels nicht mit ihren besonderen Namen zu nennen. Die eigenen
Sachen, die er vortrug, waren nicht bedeutend; der Kommentar,
den er gab, war meist schwach; er wusste nicht Bescheid und
drückte sich verworren aus. Über Beduinendicht^r machte er einige
brauchbare Angaben (s. Ltaijif No. 23 und Qamed ElgirrI
No. 31). Auch mit Stammesgeschichten wusste er erträglich Be-
scheid. Er behauptete, er sei mit Schweinfurth, Kaiser und
,Buchdor* i. J. 1895 von den Pyramiden aus durch das Gebirge
ins Faijüm gereist*).
3) 'Abdel*aziz Hasanen Abu Mädi, ein Ngime-
Araber, über den schon oben S. 11 das Wichtigste gesagt ist. Das
Heftchen mit Liedern (26 Seiten in 18 X 7,7 cm, von denen sechs
unbeschrieben), das ich von ihm erwarb, bezeichne ich mit Ms.
^AbdePazIz. Es ist ein elendes Geschmier, aus dem ohne Hilfe
eines Mannes, der die Lieder gut kennt, gar nichts zu macheii ist ;
denn es sind Buchstaben und Worte ausgelassen und die grau-
samsten Verstümmlungen jagen sich. Dabei ist die Handschrift
wie das Gekritzel eines Kindes. Es ist aber eine gute Probe
1) Die Kanja kam ihm schwer heraas, als sei es nicht ganz richtig damit.
2) Nach 'Abdel'aziz (No. 3) zerföllt diese grosse zät/Ti;« jetzt in vier
bis fUnf Niederlassungen, die djfaghbüb [so! wohl richtiger als jiarcMüh]
elgharbl , elbahri n. s. w. , nnd zusammen elgeghäblö genannt werden ; sie
bilden die zäwijet essenv^ eVcehtr. In einiger Entfernung liegt die zämjet
eljetlm^ die Niederlassung eines Verwandten des Senüsl, der sich abgetrennt
hat, mit dem Haupt in Uneinigkeit lebt und eine SondersteUung einnimmt.
Vgl. auch mein ^ReHgioruleben*, Arch. f. Relw. 1898 S. 266 ff.
3) Es dürfte näwijet el*arjän oder stäwijet tidi tnialim (s. Baed. Karte
der Umgegend von Kairo) gemeint sein.
4) „Die Beduinen dienen nicht, Betteln ist keine Schande; rühmlicher
ist es freilich Handel treiben, wenh man keine Viehzucht hat'S
5) Gemeint ist wohl die Expedition Seh wein furth-Walthtr.
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— 15 —
dessen, was als ,LiedersammlQng* bei den Beduinen umgebt. Es ist
unbedeutend und dieses Unbedeutende wird von ibnen mit Eifer-
sucht gebätet und ist nur mit Mühe von ibnen zu erbalten.
4) 'Abdelmälik, aucb kurzweg Mälik genannt^), Sobn
des $älib Bü Gbabbära (s. No. 16), Typus eines 17— 20jäbrigen
Beduinenburscben , scblank, von zartem Bau, äusserst bescbeiden,
fast scbücbtem, und docb männlicb. Als icb am 21. September
morgens mit § ä 1 i )^ von der Haltestelle der Meks-Linie abü kanek
nacb el^cncäfid ging, um dort einen Platz fär mein Zelt zu sucben,
kamen der Knabe und der Scbwarze Mu^t^ ^^ ^^^ balben Wege
mir zur Begrüssung entgegen, beide mit der langen Steinscbloss-
flinte auf dem Rücken. Mu§t&^ ist scbon viel in der Welt berum-
gekommen und war kubier, ^Abdelmälik aber begrfisste micb
ganz beduiniscb, d. b. er fasste inmier wieder meine Hand und
föbrte dann die seine an die Lippen. Er tbat sein mögliebstes,
als er micb im Zelt im Fieber liegen sab, micb zu unterbalten
und aufzubeitem. So diktierte er mir am 23. September die Stücke
gh 78 b — 88, No. 91 und eine Variante von No. 9, 1 — 3. Cbarak-
teristiscb ist, dass er micb wäbrend des Biktierens bat, seinem Vater
nicbts davon zu sagen: ,ntthaääam mm büfi, el^arab jithadäamü\
,icb scbäme micb vor meinem Vater, die Beduinen sind verscbämt^
Sonderbare Gegensätze: auf der einen Seite die vollständige Ver-
achtung dessen, was uns Anstandsgebot erscheint (s. das zu Lied
No. 4 Str. 12 Bemerkte), auf der anderen eine an Prüderie gren-
zende Zurückhaltung. Eine merkwürdige Erscheinung beobachtete
ich an diesem Tage bei dem Jungen. Er war zu meiner, des
Kranken, Beschützung und Bedienung im Zelt gelassen worden.
Da ich apathisch war, schlief er ein, obwohl sein Vater ihm ein-
geschärft hatte, er solle ordentlich Wache halten ; als icb mich aus
einem Fieberdusel aufraffte und ihn schlafend fand, rief icb ihn
an; er erhob sich, richtete sich auf, dehnte sich und verfiel dann
iu ein bässliches, wohl 2 Minuten anhaltendes Zittern; leider ver-
stand icb den Namen, den er mir für diesen Anfall nannte, nicht ^.
5) Aljimed 'Imära ESSa*ir^, Erzähler, trägt allabendlich
Stücke aus der airai beni hüäl in einem Caf6 der Strasse ^Abdel-
'aziz (nahe dem Platze ^atabet elchadrä) in Kairo vor; nicht ohne
Mühe bekam ich den Mann in meine Pension; er erwies sich als
recht brauchbar; ich arbeitete mit ihm zwei Tage. Mit seiner
Hilfe konnte ich mehrfach Stücke aus dem Ben! Hiläl- Kreise
näher bestimmen.
1) So sagt taan auch *äti für 'abiiel'äß; dieser Name ist in der Wüste
Dicht selten; es giebt einen Heiligen Namens sldi *äß (s. ReUgionaleben S. 264).
2) EuTiKO erzählt in seinem Tagebtich irgendwo, es sei bei den Beduinen
nur üblich, durch Anstossen mit dem Foss zu wecken, nicht durch Anrufen.
Es ist wohl möglich, dass jenes Zittern durch die ungewohnte Art des Geweckt-
werdens hervorgerufen war.
3) Über diesen Ausdruck s. Lane, Modem Egyptians, Kap. 21.
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— 16 —
6) und 7) *Awa4 und Chamis *Utmän EPazümi, die
beiden Brüder, von denen schon oben S. 5 die Rede war. Chamis
wurde in der Truppe nach dem älteren Bruder, mit dem man ihn
gewöhnlich zusammensah, Chamis *Awa4 genannt; die Nisbe
El*azOmi bezeichnet, dass sie der Familie {bau) EPazäjim
von den Sanägira^), die selbst eine ßrga der Aula d *All sind,
angehören. Chamis gab an, ihr Stammvater habe Bu Bsis ge-
heissen^). Von dem Vater *ütmän berichtete er, er sei viel in
Begleitung Sa^id Paschas gewesen; der habe ihn auf den Reisen
immer mitgefuhrt tmd sich Lieder von ihm vortragen lassen. Das
stimmt damit, dass Sa*ld Pascha notorisch eine grosse Vorliebe fiir
die A u 1 ä d *A 1 1 und immer Leute von ihnen in seiner Umgebung
hatte. Den Liederreichtum des Vaters erwähnte Chamis mehr-
fach (s. das weiter unten über das Buch mit Liedern berichtete).
Seine Beziehungen zu Dichtem gehen aus der Bemerkung zu Lied
No. 81 hervor. Die Freundschaft des Paschas, mag es damit auch
nicht so viel gewesen sein, wie Chamis glauben machen wollte,
hat sicher der Vater schon fruktificiert. Auf Wohlstand läfist die
Bemerkung zu Lied No. 21 über die von ihm dem *All El*uwegir
erwiesenen Wohlthaten schliessen. Jetzt hat die Familie ein hübsches
Gütchen , dicht bei dem dem Prinzen Husain Pascha *) gehörigen
yabüris (unweit der Bahnstation teh elbärüd), Chamis selbst
sprach immer nur von gabctris ; erst * A b d a 1 1 a II teilte mit, dass
Chamis und 'Awa4 nicht in gabäria selbst wohnen, sondern in
der nahen ^übet e(magrahi^). Der dritte, älteste^ Bruder Chalil,
der eine sorgfältigere Ei-ziehung genossen hat, soll Schreiber am
Gericht in kafr ezzaycU sein. Chamis und *Awa(} sind Llit-
teraten. Chamis wird etwa 1872 geboren, *Awa(} 3 — 5 Jahre
älter sein. Chamis ist der geschicktere; auch *Abdalla II
1) Der Einzelne heisst Sungurl. Eine Notiz über dieten Zweig des
grossen Stammes und fiber seine anderen Zweige s. im Exkurs, wo auch von
dem Namen 'AzümT gehandelt ist.
2) Ich notierte den Namen zuerst: ßü Uü Sis. Als ich mich in Alexandrien
nach Chamis an der mir von ihm bezeichneten Stelle erkundigte, wurde ich
gefragt: „Wilbt Du Chamis BübsTs oder Chamis ... .?' Zu demBüBsIs
stelle ich umm bses, das mir als Name der Bachstelze in der WUste genannt
wurde.
3) Bruder des Tauflq Ihn Isma'In, also Oheim des g^^genwftrtigen
Chedive.
4) Im Sommer ziehen sie in den yehd^ die Wüste, dann wohnen sie in
Zelten in elgarn oder elgrain (so Chamis, als er angab, Hamed ElgirrI
sei dort ihr Nachbar, s. No. 31), wfthrend 'Abdalla II als ihren Sommer-
platz elgser angab; beide können identisch sein; doch kann auch Chamis
gelogen haben, denn Lügen ist etwas, was der ehrlichste Beduine keinen Augen-
blick lassen kann selbst in den gleichgiltigsten Dingen. Dass das aus dem
beständigen bellum omnium contra omnes bei ihnen kommt, ist schon oft ge-
sagt worden. Ein elgarn ^ und zwar gewiss das, welches Chamis im Sinne
hatte, sollte bei meinem Nachtmarsche von ezzarada nach Hfächäne 24./25. Okt.
1897 nicht weit von unserem Wege abliegen, etwa in der Gegend von 9im hi'aUf.
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— 17 —
bemerkte, Ghamis sei beliebter als 'Awa^^, der etwas Finsteres,
Mürrisches hat; doch schien 'Awa4 wärmer, anhänglicher als
Chamis, der schon ,ciTilisierter* war. Hecht aaf brausen konnte
*Awa4 nnd eines Tages kam er wie toll angelaufen: ,mir sei doch
nichts passiert ?* Es hatten, wie sich herausstellte, einige Kerle
wüste Beden gefEÜirt gegen mich, nnd man sah ihm die wirkliche
Angst an. Auch in den Bewegongen war ^Awa4 lebhafter. So
hatte er ganz die Bedninenart, wenn er etwas reichte, es stossförmig
zu thun. Das ^chud^ und die Bew^ung dazu, mit welchen er mir
seine alte Steinschlossflinte aufdrängen wollte, waren in genauer
Übereinstimmung mit der Schilderung solcher Scenen bei Euting
{Tagebuch S. 185). Damit will ich nicht sagen, das Chamis
weniger Beduine war. Auch er lebte ganz in den Vorstellungen
dieser Welt, die in ihren besseren Elementen unberührt bleibt,
selbst beim längeren Zusammenwohnen mit den felläkin. Echt
beduinisch war es auch, dass Ohamis, dem ich nach jeder 2 bis
3 ständigen Sitzung eine Mark reichte, eines Ti^es erklärte : ,Gieb
mir kein Geld; das ist eine Schande bei uns; sammle die Silber-
stücke und kaufe mir dann eine ühr^ Das that ich, aber schon
am nächsten Tage war sie entzwei. Im ganzen muss ich das Ver-
halten der beiden Männer aufs höchste loben. Dass sie um eine
doppelläufige Flinte quälten, ist ihnen nicht so sehr zu verdenken.
Welcher Beduine würde nicht wünschen, zu einem so heiss er-
sehnten Besitzstück ohne Opfer zu kommen? Dagegen verdross
mich recht sehr, dass der einzige Brief, den sie mir ungefähr ein
Jahr nach der Trennung schreiben Hessen, nichts enthielt als eine
unverschämte Bettelei. Hatte ich schon die Absicht, in Ägypten
hauptsächlich andere Tradenten zu gewinnen, so wurde dies Anlass,
dass ich erst ganz am Ende meines Aufenthaltes nach ihnen fragte,
übrigens ohne Ergebnis^). Für mein Arbeiten mit ihnen zeigten
beide Brüder ein ungeheucheltes und bei der sonst unter den
Beduinen herrschenden Verständnislosigkeit besonders anzuerkennen-
des Interesse. Namentlich Ohamis war unermüdlich im Diktieren
von Ldedem und Erklärung ihres Inhalts; ja er fand bald solches
Gefellen daran, dass es ihm leid war, wenn ich zu lange ausblieb.
Erhielt er auch verhältnismässige Entschädigungen, so war doch
der Eifer, mit dem er bemüht war, mich in die Lieder und das
Leben seiner Heimat einzufuhren, aufs höchste zu loben. Vor
allem aber muss ich rühmen das ausgezeichnete Gedächtnis dieses
Mannes und die Ausdauer, mit welcher er immer von neuem
diesem Schatze Stücke entnahm, so wie die Unbefangenheit, mit
welcher er Lieder mitteilte, die den Orientalen, und wie ich mich
1) Chamis hatte mir als Stelle, wo er an erfragen sei, den Laden des
ChalTl.SSwIs im süg dmaghärbe (Alezandrien) angegeben. Dort wusste
man kaum etwas Ton ihm, et wurde aber fostgestellt, er sei im jfebelt etwa
iV« Tag entfernt.
Abhandl. d. DMG. XI. 3. 2
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— 18 —
im Lande selbst überzeugte, auch den Beduinen höchst anstössig
sind: Trauergesftnge der Frauen, Verwünschungen u. dergl. m.^).
Nicht verhehlen darf ich, dass ich schon in Berlin aus der äussern
Form der Strophen in manchen Fällen schliessen musste, es sei
eine Lücke da, und dass mein Gewährsmann offenbar mit dem
Technischen der Lieder nicht auf dem besten Fusse stand. Machte
ich ihm eine Bemerkung darüber, so behauptete er, so sei es
tradiert — soweit er überhaupt Tradition zugab. Denn prinzipiell
erklärte er meist die Stücke für sein geistiges Eigentum und nur
gelegentlich kam heraus, die megrudi sei gadime. So hatten wir
am 28. Mai folgendes Gespräch: ,Von wem sind die Lieder?* —
,Ich bringe sie mvn sadri ; mein Vater und mein Grossvater wäre»
schon Dichter ; sie hatten auch ein Buch, das ist aber ein Mal ins
Wasser gefallen xcadäb^ (ist auseinandergegangen, hat sich auf-
gelöst). . — ,Kennt keiner die alten Lieder ?* — , Ja, mein Bruder
ChallL* Da haben wir die litterarische Flunkerei, die bei bedu
und hadar zu allen Zeiten in Blüthe stand; hat wirklich Chamis
selbst einige der Liedchen oder Strophchen verbrochen, so ist neun
Zehntel darin aus Fremdem gestohlen. Über sprachliche Dinge mit
ihm zu reden, war so unmöglich wie es mit den meisten Beduinen
ist: die bezüglichen Fragen waren ihm völlig imverständlich und
ich konnte oft nur auf weiten Umwegen zu meinem Ziele kommen,
das Gespräch lenkend, bis spontan die gewünschte Form geäussert
oder ihre Anwendung durch ein Beispiel beleuchtet wurde. Am
Anfang floss der Liederstrom sehr reichlich, allmählich wurde er
spärlicher, und am 29. Juni 1896 vermerkte ich: ,Chamls ist
mit seinem Schatz von Liedern ziemlich zu Ende ; er muss nun'
durch Anregung von aussen zuföllig auf etwas kommen, an das
sich für ihn Lieder knüpfen; so werden in ihm noch eine ganze
Anzahl Sprüche, besonders bezüglich auf Heilige, Wundergeschichten
und dergleichen schlummern*. — Weniger befriedigend waren die
Leistungen *Awa4s. Er nahm teil und machte nicht selten den
Versuch, bei dem Klarmachen von etwas, das ich durchaus nicht
verstehen konnte, mitzuhelfen. Er verwirrte, statt aufzuklären.
Nur für ein Gebiet war er eine vorzügliche Quelle: för alles, was
sich auf die Falkenjagd und Falkenzucht bezog; da sprach er mit
verdoppeltem Eifer und, das sah man sofort, mit Sachkenntnis;
ihm verdanke ich auch die merkwürdigen Stücke No. 70 — 75.
8) Chamis 11 d. i. Chamls 5asan. Als ich am 3. Oktober
1896 vom Endpunkt der Pyramiden- Chaussee nach abü rowää ritt,
1) Es ist bekannt, dass den Oiientalen die Erwähnung solcher Stoffe
äusserst peinlich berührt. Die rauheren Söhne der Wüste sind in diesem
Punkte meist nicht so empfindlich, und es ist möglich, dass die Personen, die
später eine so grosse Abneigung zeigten, jene Stücke mit mir durchzugehen,
von den /eZZä/Jn-Anschauungen angekränkelt waren. In einigen Fällen wurde
mein Versuch, das Trauerlied No. 17 zur Sprache zu bringen, mit der Be«
merkung abgewiesen, das sei ja Weiberrede, um die kümmere sich kein echter Mann.
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— 19 -
lief ein Junge aus hörn elctswad mit, der behauptete, die Leute
Yon oÄü rowää seien Araber von den 'ArabEnndgame, ebenso
seien es auch die Leute seines Dorfes, von denen einer, Chamls
Abu Husain gut mit Liedern bescheid wisse, aber jedenfalls
nicht zu mir kommen werde. Nach diesem Chamls fragte ich,
als ich am 7. Oktober nach dem verunglückten Versuch M e n s l
Elbaträn in elkafr zu sehen, heimritt. Man brachte den Chamls
herbei, einen Burschen von etwa 20 Jahren, der sich am 9. Okt.
um 7 Uhr morgens bei mir einfand in Begleitung eines älteren
Mannes von etwa 50 Jahren Namens F a r a g , den er zuerst seinen
Vater nannte, der aber später sein Oheim, der nach dem Tode des
Vaters für ihn gesorgt, sein sollte. Er machte folgende Angaben:
,Ich heisse Chamls Hasan [er war offenbar nicht identisch mit
dem von dem Jungen gemeinten GhamTs Abu Hus^n]; mein
Grossvater kam aus Tunis; mein Vater wohnte zuerst in -^elmelläha
bei Alexandrien ; damals itkatabnä ma^ auläd 'alt, (Hessen uns als
Klienten der Auläd *All aufschreiben); in elmeUäha war aber
kein Brot, imd so zogen wir nach körn elaswad imd itkatabnä
ma^afnmgtfne, (wurden Klienten der N i g i m e - Araber)*. Chamls
zeigte in Körperformen imd Wesen den Fellachen. Mit seiner
Liederkenntnis war es nicht weit her ; er kannte nur eine grössere
Anzahl von Ghannäwes, die er kigay, Sing, higge^) nannte. Ich
arbeitete vom 9. bis zum 12. Oktober mit Chamls II und dem
Alten (s. No. 9), zu denen sich dann später gälilj II gesellte
(s. No. 17), täglich mehrere Stunden. Die Leute kamen gegen
7 Uhr und zogen sich um 9 Uhr zurück; dann wurde im Laufe
des Tages noch einmal, meist nachmittags von 2 — 4 Uhr, meglis
gehalten.
9) Farag Mut^ammed eSSlmi, auch Furaig genannt-),
von Chamls II herbeigeschleppt (s. No. 8) ; ein etwas wirrer
Mann, der zwar eine Menge Megrüdis kennt, aber keine einzige in
sicherer Form mitteilen kann; durch mehrfaches Hersagenlassen
Hess sich manches verbessern. Den Ursprung der Nisbe ESSimi
konnte (oder woUte?) er nicht angeben^). Seine Erscheinung ist
beduinisch, seine Sprache dem FeUachischen zuneigend; er spricht
die Spiranten als Explosive. Der Mann gab sich ersichtHch viel
Mühe, mich zufriedenzustellen, zu viel ; denn er richtete am Anfange
seine Sprache nach mir, suchte immer Worte und Formen zu
wählen, von denen er annahm, sie seien mir leichter verständlich;
so entstand ein Mischmasch von Beduinisch und Fellachisch, das
1) Das ist in der ganzen Gegend der Pyramiden von elglze das be*
liebtere Wort für ghannäwe.
2) In der Form Freg (Freige) ist Furaig der Name einer sehr be-
kannten Keimter Familie.
3) Ein Schellem esch-Schimet finde ich auf der Hemprich-Ehren-
b er g 'sehen Karte und ihrer Wiedergabe bei Kiepert in Z.Berl. Ges. f. Erdk.
Bd. 6 (1871) S. 400/1, ca. 60 Kilom. südlich von elhammäm eingetragen.
2*
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— 20 —
er für leicht hielt , während der reine kaläm etarai ein kaläm
(agil sei,- den ich doch nicht verstehen würde; nnr mit Mühe
konnte ich ihm verstandlich machen, er solle durchaus so sprechen
wie mit Leuten seines Gleichen, und die Sprache der Beduinen
stehe der mir von Syrien her gewohnten weit näher als die der
Fellachen ; es zeigte sich allerdings im Verlaufe des Arbeitens, dass
doch nicht selten die Fellachensprache zur Erklärung von rein
Beduinischem herangezogen werden musste. Der Mann hat viel
herumgeschnorrt ; er erzählte seihst : ,ich wohnte lange unter den
Henädl, beim Schech Muhammed Abu Sultan, der in
eValagine^) in der Oegend von ezz€igaüg seinen Sitz hat. Er
zeigte den allen Beduinen eigentümlichen Hang zur Intrigue und
zum Klatsch in einer Ausbildung, die mir sonst nicht vorgekommen
ist und die bei ihm geradezu paÜwlogisch erschien. Mehrfach
tauchte er, einige Minuten, nachdem er sich mit den andern enU
femt, wieder auf und fragte lauernd: ^Was haben dir die Jungen
über mich gesagt?^ Ohamls schien diese Eigentümlichkeit seines
Oheims schon zu kennen, denn er sagte einmal: ,Oewiss ist Farag
allein bei dir gewesen, hat nach Redereien über ihn gefragt und
Schlechtes von mir gesprochen; der Mann hat einen schlechten
Charakter; er war von jeher so und Alla hat ihn dafür gestraft,
indem er ihm alle seine Kinder hat wegsterben lassen , seitdem ist
es freilich noch schlimmer mit ihm geworden*. Vgl. auch S. 11.
10) MabrOk Zarrük. Als ich am Tage nach meiner Rück-
kehr aus der Wüste, den 26. Oktober, im süg elmaghärbe Alexan-
driens bei einem tunisischen Händler einige Einkäufe machte, stellte
sich ein langaufgeschossener Mann in mittleren Jahren ein, der sich
Mabrük nannte, in Berlin gewesen sein wollte und einige Brocken
Deutsch sprach. Er versprach, Beduinen herbeizuschaffen, und durch
seine Vermittlung konnte ich am 27. Oktober mit Elmutmauwa^
(s. No. 14), am 28. Oktober mit *ütmän Chalil (s. No. 19)
arbeiten. Am 5. November, dem Tage nach meiner Ankunft in
Alexandrien zur Rückreise, erschien Mabrük pünktlich im Hotel
und bat mich, es mit seinen Diensten als Tradent zu versuchen.
So arbeitete ich mit ihm. Zunächst las ich ihm den Anfang der
Geschichte No. 7 aus Stümmb's Tripolis- Märchen (S. 42 f.) -vor ;
er folgte mit gespannter Aufmerksamkeit und verstand alles, gab
auch zu, das sei lisän träbtdus, nur in wenigen Punkten glaubte
er, die Wiedergabe berichtigen zu müssen. Über seine Person gab
er an, er sei von der Gablle '^elät oder k^elät^ die in der Gegend
von Träbulus zu Hause sei. ,Meine Gablle hat den Namen von
dem Heiligen Bü *Egele (Bullige le), der eigentlich Muhammad
Harakät^) hiess; er stand schlecht mit den Uläd Sie man;
1) iUÄ^IjJt ist Recenaement 2, 84 als Name von swei Nahmen der
Sarffije (Merkez essawöHh) mit 1012 und 620 Beduinen-Seelen eingetragen.
2) Nicht ticher; man denkt an Baraklt
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^ 21 -^
eines Tages waren diese bei ihm; er schlachtete ein Kalb und sagte;
«Niemand soll einen Knochen des Kalbes zerbrechen!*^ Einer der
Gäste zerbrach dennoch einen, da kam die alte Kuh betrübt an-
gelaufen ; man meldete es dem Schech ; der warf sofort alle Knochen
des Kalbes zusammen, dann schlug er mit seiner geride unter einem
frommen Spruche darauf und das Kalb stand auf, humpelte aber;
die Ulad Slemän zogen besorgt ab — sie waren nämlich ge-
kommen, um den Schech zu versuchen, ein Wunder von ihm zu
verlangen — , der aber, der den Knochen zerbrochen hatte, fiel
vom Pferde und brach sich die Hüfte {uirkoY Längere Zeit lebte
Mabrük in barga, jetzt seit Jahren in Alexandrien *). Wie viel
er von dessen Dialekt angenommen hat, wage ich nicht zu sagen,
doch möchte ich es nicht für bedeutend halten. Gerade hier sind
die Unterschiede schwerer zu finden, weil die Sprache von Alexandrien
dem Maghribinischen nahe steht (s. darüber schon oben S. 8).
11) Mat^müd (Ihn) Gum*a, genannt M^Smld. Er be-
hauptete einmal, Ghamls habe alle Lieder, die er mir diktiert,
nur von ihm. Maf^imüd wohnte in '[fi'^^ul^; sein Vater sei aus
sägijet elhamra weit hinten in Marocco; geboren sei er selbst in
augila ; er sei erst vor drei Jahren nach Ägypten gekommen , wo
er mit Ohamls zusammen Handelsgeschäfte betreibe; auch unter-
richte er die 'yä/, Kinder, der Familien in Ägypten im Lesen und
Schreiben; er ist offenbar mit der Technik des Dichtens viel besser
bekannt als Chamls, aber für das üfrlz, das Erklären, ganz un-
brauchbar, das muss für die Gedichte, die er diktiert, Chamls
besorgen. Alle, die mir tradierten, weit überragend durch die Ein-
heitlichkeit und Vollständigkeit des Vorgetragenen, steht M a ^i m ü d
einzig da, an ihn heran reicht nur 'Utmän Ohalll (No. 19), den
ich jedoch zu kurze Zeit beobachten konnte. Obwohl einer Mrabtin-
Pamilie, dem *Ait Umm Sehe entstammend, ist Ma^müd dem
Trünke ergeben. Einige Lieder von seiner Hand (in dem Heftchen
Ms. Mabmüd 1 und 2 und auf Blättern) sind mit recht ungeübter
Hand und sehr unkorrekt geschrieben, aber doch etwas leserlicher
als die Schmierereien in Ms. ^Abdel'azlz (s. oben No. 3).
12) Mugäwir Elgäll von den *Arab Elgemö'ät des
Schech Sa^d Elmasri, den ich mit Mu^ammed ESSäfi*! (s.
No. 13) in dem Posten Kilometer 60 des nö^ryV- Kanals für die
Wüstenreise mietete (vgl. oben S. 7 f.), wohnhaft in der Nähe von
Kilometer 45; schon wenige Stunden nach unserem Aufbruch (am
17. Okt. 1897) stimmte er eine Ghannäwe an (No. 147) und er
war beständig bis zu unserer Trennung am 25. Okt. 1897 voll von
solchen, während es mit den Megrüdis haperte; er hatte die echte
Beduinen- Aussprache , immer kamen die Spiranten deutlich heraus.
Das Land kannte er recht gut und es war wohl zu glauben, dass
er schon öfter als michbir , ,Landkundiger*, d. h. als Führer und
1) Er ist dort xu erfragen im gahwet ibrcüüm ya'far im lab sidre.
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— 22 —
Spion verwandt worden sei; nur täuschte er sich leider bedenklich
oft über die Entfernungen, man darf ihm das aber nicht zu schlimm
anrechnen, für Zeit haben die Beduinen nun einmal kein Verständ-
nis. Der Mann steckte voll von Heiligengeschichten und Stamm -
klatsch; eifriger Muslim und Senüsi, kam ihm Sldl Elmahdl
fast nicht von der Zunge ; trotz einer bedenklichen Anlage zu Eigen-
sinn und passivem Widerstände konnte man ihm nie böse werden:
denn er hatte Humor. So lange er sich für mein Leben und Gut
verantwortlich fohlte, that er nach Kräften seine Schuldigkeit. Im
Ernstfälle hätte ich freilich weder auf ihn noch auf Mul^ammed
zu rechnen gehabt; mit ihren langen Steinschlossflinten lagen sie
in beständigem Kampfe und unter 10 Minuten war Fertigmachung
zum Schiessen nicht zu erwarten. Beide versicherten mir regel-
mässig, wenn wir in der offenen Wüste kampierten, sie würden
wachen, sie waren aber schon wenige Minuten, nachdem wir uns
hingelegt, im tiefsten Schlafe.
13) Mufeammed ESSäfi*! von den Auläd *All und zwar
von den Leuten des Schech AttammäwlMansürin tayibatUsm}),
mit Mugäwir (No. 12) in meinem Dienst auf der Wüstenreise,
und wie Mugäwir in der Nähe von Kilom. 45 wohnhaft, ein
guter Kerl, aber sehr einfältig; die einzige Art Gesang, die er
kannte, war das hudu ; er sang mir beim Marschieren einige Verse
vor und ich glaubte darin ^j^ Takt zu erkennen; aufgeschrieben
habe ich leider nichts davon, wesentlich verschieden von dem nach
*ütmän Challl Notierten wird es nicht gewesen sein.
14) Elmutmauwah, vom Stamme der IJsebät {min et-
hsebät), wohnhaft in benghäzi im makallt (Viertel) erru^aidät; nach
Mabrük, der mir ihn zuführte, ist er aus batnän gebürtig. Ich
arbeitete mit ihm am 27. Oktober in Alexandrien (vgL S. 9).
Der Mann machte einen guten Eindruck. Den Namen hat er davon,
dass er viel herum ist: elmutmauwah Uli jimäi dime. Ich schrieb
nach ihm nur Notizen über das Kamel, den Kamelsattel, das Zelt
und einiges andere nieder, Lieder sollten am nächsten Tage daran-
kommen. Er kam aber nicht wieder, angeblich war er abgereist.
Dafür brachte Mabrük am 28. Oktober No. 19.
15) Rhaijim Elbaträn. Es ist schon oben von diesem
Sohn des Grossschecbs- der Ng im e- Beduinen, MenslElbaträn,
die Rede gewesen. Er schrieb sich in mein Notizbuch ein als
x4J>uJi ^.^b^ ^y^ ;is^ r>lr^^ r^^j' ^^^^^^°^ er sich mir bereits
als Grossschech vorgestellt hatte. Ich hätte dem Jungen bei dieser
frechen Beduinenlüge beinah ins Gesicht gelacht. Ich schwieg
1) f^^)i\ x*li>; Recensement 2, 201 nur als KaaL im Merkez edde-
lingät (Mud. elbeJiera), und so auch 1, 301, mit 484 Seelen; den Namen des
Schechs habe ich im Recensement nicht gefunden. taijiöcaUsm ist Über-
setzung von EvaJt^VfiOSt das schon im Altertum als Ortsname vorkommt.
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aber, denn er hatte gleich am Anfang eridärt, er besitze ein Buch
voll von Beduinenliedem ; dieses Bach zu sehen und es womöglich
zum Kopieren zu erhalten, war der Zweck meines verunglückten
Versuches, Schech Mens! in dkafr zu sehen (s. oben S. lO).
Später hörte ich, das ,Buch mit Liedern* sei ein klägliches Heftchen
mit Kritzeleien. Sollte es etwa gar mit Ms. ^Abdel^aziz iden«
tisch, Abschrift davon oder Vorlage dafär sein? Die von E^aijim
mir eingezeichnete Ghannäwe s. gh 84 a.
16) §älib Bü Ghabbära, genannt Bü Gähil»). Wes
Geistes Kind dieser Mann ist, geht schon aus dem oben Berich-
teten (s. S. 7) zur Genüge hervor. Er ist die Verkörperung aller
schlechten Eigenschaften des Beduinen, vor allem unsagbar ver-
logen und habgierig^. Mir schwindelte er vor, er sei der Oberste
in d^ugejbe^ wie er beständig statt el^agabe essaghire sagte, und
könne bis zu 10000 Flinten aufbringen. Die Wahrheit hörte ich
auf der Wüstenwanderung von Mugäwir, der lachend erklärte,
§älilj wohne gar nicht in el^ugefb€j sondern in ras bü lahu^; er
sei auch nicht sech, nicht einmal ^omde, sondern unterstehe dem
Schech Mahmud Abu ' ü 1 e w e. Er ist in der ganzen Libyschen
Wüste bekannt und verrufen. Kief doch *Utmän Challl aus
^agabet elkebire, als ich §älihBu Gähil nannte, sofort spontan :
jäen el/celb^ ,der garstige Hund*. Natürlich ist §älih dabei
ungeheuer fromm. Schon eine Stunde und mehr vor der Zeit des
fegr 'Geheies fing er an, die blöden Formeln seiner tarlga herunter-
zuschnurren ; auf meine Frage, welcher tarlga er folge, erklärte er,
er kenne beide, die des Essenüsl und die des Elmedenl, der
jetzt beim Sultan in so hoher Gunst steht und ein Enkel des gleich-
falls berühmten Mul?ammed Elmedenl ist*). Er bemerkte bei
1) Das gähil ist vielleicht Difil^renzierung von gahl, um Zusammenfallen
mit dem im Islam doch gar zu anrüchigen Namen Abu Gahl (s. Müller,
Islam S. 64) zu vermeiden. Das gähü bezw. gahl ist natürlich nicht »Un-
wissenheit*, sondern ,Direktionslosigkeit', .Tollheit', wie diese Bedeutung in gähi-
Uje richtig erkannt worden ist von Goldziher, Muhammedanische Sttuiien
1, 219 ff. In der modernen Sprache sind gahl^ gähil ^ gahlän in dem an-
gedeuteten Sinne allgemein üblich.
2) Wenn über Gelddinge unterhandelt wurde und er recht viel aus mir
herausschlagen wollte, während ich den Zähen machte, rief er mir immer zu:
^chaltik geda*\ ,halt dich forsch!' Es ist merkwürdig, dass die Syrer dieses
Wort nur in der Stadtform geda* anwenden, während die beduinische Form
ihrer sonstigen Aussprache näher steht.
3) Der Ort ist genügend bekannt; hat doch Blatt 374 der englischen
Admiralitätskarten den Titel Ras Bulaou to Alexandria (vgl. auch No. 244) ;
Kiepert schreibt in der Karte ,Das CyrencUsch-Libysche Küstenland' (ZGes.
f. Erdk. Berlin 6 (1871) S. 400/1): ,Räs Abulaha'. Es liegt noch etwa 100 Küom.
westlich von el^ugejbe,
4) Ich kann hier auf eine Prüfung dieser Angaben nicht eingehen. Über
Muhammed Zäfir s. Snouck Hurgronje, Eenige Arabische Strijdschriften
(Ind. Taal- etc. Kunde 39) S. A. p. 4. Gemeint ist die tarlga SädiUje, cf.
Jansen, Verbr. des Islams S. 60 Z. 9 v. u.
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— 24 —
der Gelegenheit, sehr verbreitet sei auch die farigat saytdi ^ahäd-
gädir ihn dmeäMä 0* — Die Leute, die zu ihm gehören, sind sein
Sohn 'A b d e 1 m ä 1 i k (s. oben No. 4) und zwei Schwarz^, Ton denen
einer Sklave, der andere Freigelassener, beide widerwärtig*). Alle
sprechen von ihm und zu ihm inmier nur mit Sldl ^äli^ und
er wird ersichtlich von ihnen gefürchtet; ist er über etwas ärger-
lich, so schreit er noch mehr als gewöhnlich die Beduinen thun
und scheint selbst zu Gewaltthätigkeiten geneigt; ist er vergnügt,
so führt er alberne Eeden. Für meine Zwecke hatte ich nicht viel
von ihm. Bei dem Zeltleben in el'awcyid liess er sich nur selten
herbei, auf meine Fragen nach Liedern einzugehen. Einige Be-
merkungen, die nicht ganz ohne Interesse sind, machte er zu No. 76
(s, dort). Doch wird Vorsicht mit ihm geboten sein : er liest und
schreibt*); er erklärte selbst, er sei nicht ^umnü^); er besitze
mehrere Bücher, unter denen eines, in welchem alle Teile des mensch-
lichen Körpers mit 360 Namen aufgeführt seien, und 65 für den
Kopf noch extra, doch seien diese Namen fast sämtlich den Beduinen
unbekannt. Zur Mitteilung von Liedern liess er sich nur einmal
herbei, es kamen aber, als angebliche Anfänge von meläs^m (Mel-
zümes) nur 2 Verse heraus, von* denen der eine (No. 90a) völlig
korrektes fawily der andere (No. 90) entweder ein verstümmeltes
öden ein absichtlich modificiertes tawil ist. — Über die Sprache
des $älil^ und seines Sohnes ^Abdelmälik bemerke ich, dass
sie mir in jeder Beziehung vollständig der des ChamTs gleich
schien ; auch darin waren sie ihm ähnlich, dass sie nicht im stände
waren, mir das, was ich nicht verstand, durch Erklärung deutlich
zu machen.
1) Über die meSUlja^ auch seUemtja genannt, s. Jansen, VerbreUung
des lekms S. 61 Z. 17.
2) Der erträglichere, der Freigelassene, hatte trotz seiner Jagend schon
ein recht bewegtes Leben hinter sich : er war in die Bedainenschule in Stambul
gesteckt worden, aber ausgerissen ; dann war er in Nabalus an Stelle eines zur
Beserve eingezogenen Maslims eingetreten und schleunigst desertiert. Der unan-
genehme Mensch that sich mit seinen türkischen Brocken gross und versuchte,
sich bemerklich zu machen.
3) Mit dem Schreiben stehts freilich sehr schwach; nachdem wir uns
getrennt, schickte er mir folgenden Brief:
^L*JI Vj L ^ ^^1 ^ iL*Ä^ ^^ ^,j^\ [1. }y^]
Unterschrift fehlte; die HiUle trug das Datum ,28. Rebr II 1315'.
4) An der Richtigkeit dieser Aufzeichnung ist kein Zweifel es liegt hier
ein interessanter Fall von Volksetymologie vor, denn gewiss hatte Sftlih bei
seinem *Mmnü das *amm, *ämme^ *ämmi im Sinn. Ich verbesserte ihn und
sagte : ,Du meinst natürlich ummV ; er blieb aber dabei : ,Einer, der nicht lesen
und schreiben kann, ist ^wrinii] umml ist ein Anhänger der Religion Muhammeds*.
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— 25 —
17) §älib n d. i. §5lit Ibn 'Abd Kabbo Ibn §älib
£ssärawi aus köm elaswad (von ihm selbst körn eUawid ge-
sprocben)^). Als ich Farag (No. 9) und Chamls 11 (No. 8)
den Wunsch aussprach, einen arabischen Schreiber zu haben, sagten
sie sofort, sie wurden den /^i, Schulmeister, ihres DoriTes mit-
bringen. Sie brachten auch einen Schreiber, aber nur den Sohn
des fCgi^ einen etwa sechszehnjährigen Burschen, den obengenannten
$Slit^. Es wurde behauptet, er unterstütze seinen Vater schon
kräftig und habe selbst bereits eine Klasse von dreissig Jungen in
Tcöm eUawid, Seine Leistungen waren sehr massig. Er gab sich
unverkennbar grosse Mühe, und dass er genau so schrieb, wie er
hörte, war eher ein Voraug; aber er hörte leider schlecht und
machte zuweilen böse orthographische Fehler. Das von ihm Ge-
schriebene (Ms. § ä 1 i b No. 1) bildet ein Heft von 6 Seiten
(21,5X17 cm) mit fünf Liedern. Ein ihm bei der Abreise in die
Wüste zurückgelassenes leeres Heft brachte er später wieder mit
zwei und ein halb Seiten Schrift, von der Hand einer andern Person,
angeblich seines Vaters (Ms. §älib No. 2).
18) Umm Mu^ammed aus el^agabe es^aghlrej s. oben
S. 5.
19) *ütmän Challl aus d^agabe elkeblre {^agabet essal-
lüm\ von den Gawäsim; von Mabrük zugeführt am 28. Okt.;
ein stattlicher Bursche, der sofort zehn hudua und danach eine Anzahl
anderer Stücke vortrug. Von ihm No. 114—117, No. 129—138
und gh 152—154; vgl auch zu No. 16 und No. 109. — Der
Mann war gut tmterrichtet und hatte rhythmisches Gefahl; er
unterstützte sich-) beim Vortragen dadurch, dass er mit den Fingern
taktmässig auf den Tisch schlug.
1) öymi\ f^\ ist Recenatment 2, 95 als Name ron zwei Nahijen
des Merkel Medraien (Mad. eljlze) aufgeführt, mit 656 und 315 Einwohuera;
dazu unter den mcUhüzät die sehr charakteristische Notiz: / äjJi^ y^^/^'
J^l 3S imWt^ (^y^ *^ ^"^^ ^^^^ untersucht, oh sie Einwohner oder Be-
duinen sind*. Rtc, frcMZ, 8, 197 ist die Sache vereinfacht: da ist ein Kom-
el-Eswed mit 656 Seelen und dem Vermerk: ,Ecole', ein zweites mit 315 Seelen
und dem Vermerk: f>idouin9\ Da scheint die Frage schon entschieden zu
sein. Ich hatte den Eindruck, dass die Bewohner von köm eLaswcbd ursprüng-
lich Beduinen, aher stark mit /IsZ^/t-Elementen durchsetzt und verbauert sind,
sieh aber durchaus als Beduinen angesehen wissen wollen, um die Vorteile
(Freiheit vom Militärdienste) zu haben.
2) Ich wähle diesen Ausdruck mit Absicht. Bücbeb hat in seinem ^Arbeit
und Rhythmui^ in glänzender Weise den Gedanken durchgeführt, den ich in
meinem ^Metrum und Rhythmut S. 16 nar andeutete, dass das rhythmische
Sprechen und Singen sich . an Bewegungen anschliesse ; bei der Arbeit dient es
als Erleichterung, Hilfe. Umgekehrt ergiebt sich aus dem Gebahren dieses
Mannes, dass, wo das rhythmische Sprechen Selbstzweck ist, es gern durch
Bewegungen unterstützt wird.
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— 2a —
2. Personen, die bei der spracliliclien Ausbeutung
der Libyschen WQste verwendbar erscheinen.
20) ^Abderra^iim AJimed, in der maHje (,Hof) des Chedive
als Sekretär angestellt, sammelt nach einer Mitteilung, die er selbst
mir machte, beduinisches Sprachmaterial, wie es scheint freilich nur
von den Arabern des elbarr eääargt] die westlichen waren ihm
ersichtlich unbekannt ; vertrat mit MuljanimedSultän (s. unten
No. 24) die ägyptische Regierung auf dem Pariser Orientalisten -
Kongress 1897 1).
21) ^Abdessaläm Elgindl. Über ihn sagte A]|^med
Samir (TB 1. 11. 97): ,6ross ist in der Fähigkeit, den Ursprung
eines Menschen sofort aus seiner Sprache zu erraten , ^Abdessa-
läm Elgindl, der in dftyüm^) lebt*. Ich trage kein Bedenken,
den Mann hier zu nennen, obwohl ihm nicht ausdrücklich Lieder-
kenntnis zugeschrieben ist; bei der an ihm konstatierten Fähigkeit
wird er jedenfalls für Beurteilung mancher sprachlichen Erscheinungen
zu verwenden sein. Dasselbe wird auch gelten von dem durch sein
Erscheinen auf dem Wiener Kongress bekannten pifnl Nä§if,
dessen Abhandlung mwmayität lughät d^arab auch in Sonderdruck
(Bulaq 1304) ei*schienen ist.
22) A\imed Samir, Lehrer an der Ecole Normale in Kairo,
Alexandriner von Geburt ; ein in seiner Sprache recht gut geschulter
Mann , der an einigen Publikationen arabischer Werke , bei denen
sein Name nicht genannt ist, den Hauptteil hat; er würde nach
dem, was ich von ihm gehört, für Festlegung des Textes von Be-
duinenliedem Gutes leisten; sein Ohr scheint für Erfassung von
dialektischen Eigentümlichkeiten geschärft, auch «hat er bereits bei
Aufzeichnung centralarabischer Dialektproben mitgewirkt.
23) Ltaijif. *Abdalla II teilte über ihn folgendes mit:
,Ein berühmter qauwal der Auläd *A1I lebt in hörn elhu^^
gibll tah elbärüa biagwär abü samäde *) ; es ist L t a i j i f (A 1 1 a i -
1) Der Mann ist bereits in der orientalistischen Litteratar genannt, s. die
Ausführungen Snouck's gegen die von anderer Seite gegen ihn erhobenen An-
schuldigungen in ,ür, C. Landberg' 8 ,,Studien'' gepiüft* S. 15 ff. und S. 41.
2) So für elfaijüni] noch öfter hört man elfajom^ mit der an die alt-
Sgypt. Urform PK'iöm gemahnenden Aussprache.
3) Auf der charitat mudirijet Mehera (1895 in 1 : 100000) ist -»^5^
..yos^ 12 Kilom. südsüdwestlich von «J^.LajI ^LXjt zu lesen, aber allerdings
nicht als Name einer Ortschaft, sondern nur als Name der dort angedeuteten
Bodenerhebung; dadurch erklärt sich, dass sich der Name nicht in dem Recen-
sement findet; dort ist kam elhusn nicht einmal als Niederlassung von Beduinen
verzeichnet. Der Beduine von den Benl *Aunet der mich von höS Isä zur
däHra zuradaki 0-]^ Stunde südlich von Kilom. 60) geleitete, behauptete, der
Ort hcisse körn elhäsüj das war offenbar eine Verwechslung.
4) tOl,»AJ jjI ist auf der eben genannten Karte 3 Kilom. nordwestlich
von t*y*^^ {M-^ eingetragen.
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— 27 —
jif) von *Aijlet Graibe voh *Ait Däud; Ltaijif singt über
beide Araber, ^alal^arab döl wa^alal^arah döl, d. h. über die
Auläd *All und über die Haräbl; es ging ihm anfangs gut,
dann hatte er Pech, kän äib^än ßUauwel , gaSgcUet ma^o eddinje,
er kennt auch den kdäm der Brächsa*. — TB 20.10. 97:
,M u g ä w i r ist vollkommen unterrichtet, dass der gauwäl L t a i j i f
in körn elkusn wohnt; das sei 2 Stunden von teh elbärüd entfernt
und werde von dort leicht mit Esel erreicht*.
24) Muljammed Sulfän, gewöhnlich Sultan Efendl
genannt, aus gulüßnä in Oberägypten, Lehrer an der Ecole de droit
in Kairo ^). Seinen Beruf, über die Beduinen und ihre Poesie zu
sprechen, dürfte er auf dem Pariser Kongress 1897 erwiesen haben.
Der Gegenstand erschien auch ihm am Anfang ernster Behandlung
nicht würdig, aber er behandelte ihn, wie er selbst mir sagte, weil
man in Europa daför Interesse habe und weil gerade er ihn einiger-
massen kenne, denn er habe Beduinenblut in seinen Adern (,meine
gudMd waren Beduinen') und sei oft mit Beduinen zusammen-
gekommen, er habe mit ihnen gelebt; was er in Paris gesagt, sei
nur ein kleiner Teil dessen, was er in seiner muswadde habe ; diese
auszuarbeiten sei er von vielen Seiten gebeten worden , könne es
jetzt aber nicht aus Mangel an Zeit; bei der Unterhaltung mit mir
bediente er sich der Sprache der Beduinen, nicht des hässlichen
Kairo-Dialekts {z und d ganz deutlich, jahtaJgiben als 3. p. pl. fem.) ;
bei einem längeren Besuche am 3. 11. 97 las ich ihm Anfänge
von Megrüdes vor, doch war ihm nichts davon bekannt; zu No. 81
gab er einige Glossen.
25) §u*aib Ibn *All, war Kommandant (kummanda) der
Beduinen bei den Schaustellungen in der Ausstellung Kairo-Berlin,
hatte aber sonst nicht viel zu sagen; seine Vornehmheit zeigte er
dadurch, dass er sich um den frengl^ der mit einigen seiner Leute
arbeitete, nicht kümmerte; erst am Ende meiner Beziehungen zu
der Truppe, Mitte September, wurden wir bekannt; nach einer
Notiz, von der ich nicht sicher bin, ob sie von ihm selbst stammt
oder bei jener Begegnung mir von einem andern gemacht wurde,
sollte er in bümna wohnen und ein Buch mit Liedern besitzen.
Die erste Angabe ermes sich als erlogen. In hUmna^ ist keine
1) Sein Fach ist dort das *üm usül elfiqh; er und ein anderer Gelehrter
sind, wie allenthalben in Kairo zugestanden wird, die einzigen dort, die etwas
Ton dieser «schwierigen' Wissenschaft verstehen, schwierig, weil man hier denken
mnss, während in den furü* die schale Routine der blöden Grössen des azhar-
Tempels Triumphe feiert. Zur Charakteristik des wackern Mannes vgl. das in
meinem: The Arabic Press of Egyj)t S. 28 über ihn Gesagte.
2) Über diesen Ort spreche ich an andrer Stelle. Ich besuchte ihn am
18; 10. 97 ; nach der Kartenkonstruktion meines Weges liegt er 46 Kilom. süd-
südwestlich von Aleiandrien; Mahmud Feleki hatte gewiss recht (Mimoire
8ur V Antique Alexandrie p. 89flF.), ihn mit dem <PafAoo&ii {<P(Ofio}^U) des
Ptolemaeus 4, 5, 34 zu identificieren (vgl. Kiepert in ZGes. Erdkunde Berlin
Bd. 7 [1872], 349).
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— 28 —
ständige Beduinenniederlassiuig. In Ägypten vermerkte ich über
den Mann folgendes TB 80. 9. 97: /Abdalla, der znerst einen
§u*aib Ibn 'All nicht hatte kennen wollen, giebt an, er lebe in
Jcafr eddüvoöT^ — Am 22. 10. 97 erklärte Mu^äwir dasselbe,
mit dem Hinzufügen, auch er habe gehört, dass §u'aib *All ein
Buch mit Liedern besitze. Die beste Auskunft gab Mabrök am
27. 10. 97: ,§u'aib *All wohnt nicht in Icafr eddauwär selbst,
sondern 2 Stunden südlich davon ; eine gute Kenntnis von megärld
und ghannätcät oder doch Liebhaberei für solche Dinge ist des-
halb bei ihm zu vermuten, weil er immer sehr sinnlich war; das
Buch, das er besitzen soll, dürfte nur die Geschichte von abü zed
elkiläli sein^). Dass §u*aib 'All mir fälschlich bümtia als Wohn-
ort habe angeben lassen, konune daher, dass die ^urbän sich vor
den na^ärä und der ftuküme sehr fürchten, und deshalb viel lügen
und geheimthun; auch untereinander belügen sie sich beständig,
weil keiner dem andern traut'. — Ist auch kafr eddauwär Bahn-
station, so war mir doch bei der Unsicherheit aller Beduinen- An-
gaben und bei der Ungewissheit , ob ich den Mann antreffe, ein
Versuch, die Handschrift bei ihm zu besichtigen, nicht lohnend.
Ich mache aber darauf aufinerksam; vielleicht ist die Nachricht
wahr und kann das Manuskript gute Dienste leisten. — Im Recen-
sement habe ich von Su*aib 'Ali keine Spur gefunden, er war
allerdings damals wohl noch zu jung, um als ä^h aufgefQhrt zu
werden. Welcher Familie er angehört, habe ich nicht in Erfahrung
gebracht, auch nicht welchem Zweige der Aul ad 'All, doch ver-
mute ich, den Sanägira.
3. Beduinendichter.
Manche von den hier genannten Männern werden die Eigen-
schaften des Dichters und des räwt^ Tradenten, vereinigen, wie das
schon in den ältesten Zeiten der Fall war, tmd wie es sicher für
Ltaijif (s. No. 23) anzunehmen ist. Leider wurde der Dichter-
name in einigen Fällen nicht ermittelt, wo es vielleicht möglich
gewesen wäre, so bezeichnete Maljmüd Gum'a als die Dichter
von No. 77 und No. 79 nur wähid min el'awägir und wäkid
min elfawächir,
26) 'All El'uwggir, angeblich Dichter von No. 21, wo siehe.
27) 'Ansei Elbar'asI, angeblich Dichter von No. 32,
wo siehe.
28) BüZeneHarb, angeblich Dichter von No. 81, wo siehe.
29) Chairalla Dign. 'Abdalla 30.9. 97: ,Ghairalla
Dign, gest. 1277, 58 Jahre alt, war ein grosser Dichter und
Schach; er hatte einmal Streit mit der Regierung, das war noch
1) Für diese AnuAhme spricht, dass mir auch 'Abdel'aziz ein Stttck
der slret bem hiläl als Beduinenpoesie brachte (s. oben S. 11).
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— 29 —
znr Zeit Mn^^ammed ^Alis; der Pascha wollte ihn hängen lassen,
da bat ein Freund für ihn, er wurde begnadigt znr Verbannung
nach dem Sudan; er wurde ins Eisen gethan und aufs Schiff ge«
bracht; aber kein Lüftchen regt sich, drei Tage lang liegt das
Schiff unbeweglich ; um rierten kommt der Pascha Tom Schloss
herab zum Nil, sein Sinn ist mild geworden, er will den Schech
begnadigen, da springt ein Wind auf, das Schiff geht los! Der
Schech hatte kurz vorher eine neue Geliebte erworben; als nun
die Segel sich schwellten, sang er: tlirjäh [u. s. w. s. No. 139];
dieser Chairalla ist aus ma^^ doch ist sein kaläm überall, auch
in farälmlus, bekannte — In welchem Verhältnis zu diesem Manne
der Chairalla Dign steht, den ich im damanhür sah, kann ich
nicht sagen, doch vermute ich, es ist sein EnkeL Dieser Mann hat
ein grosses Ansehn unter den Auläd *AlI. Als ich am 19. 9. 97
in aamoTihür von meinen Reiseplänen sprach, wurden zunächst
zwei Brüder herbeigebracht, von denen der ältere, Chairalla,
Unterschech der Auläd *All sein sollte*); es hiess, Chairalla
sei eigentlich berufen, Grossschech der Auläd *A II zu sein; *U1-
wänl Bek, der von der Regierung eingesetzte Grossschech, sei
aus einer weniger guten Familie, sei aber reicher und habe es da-
durch weiter gebracht. Obwohl mir der Familienname nicht an-
gegeben wurde, zweifle ich nicht, dass dieser Chairalla identisch
ist mit dem ^^y:>0 M t^s>? der Recensement 1, 869') als Schech
von 2017 Beduinen im Merkez eddelinyät (Mud. elbeh&ra) ohne
Angabe des Wohnortes und Bec, 1, 871 ^ als Schech von 57 Beduinen
in ahmed rumaik eläghä aufgeführt ist.
30) Elfigi Not, angeblich Dichter von No. 78, wo siehe.
31) 9anied Elgirrl. Von ihm soll No. 61 stammen, wo-
zu Cham IS bemerkte: ,Der Dichter, Hamed Elgirrl, ist ein
^awümi [s. den Exkurs über Stämme] ; er hat eine schwere Wunde
(^afa) am Fuss, ja, sein ganzer Körper ist verseucht, er ist voll-
kommen 'ägtz; er wohnt in elgrain und ist dort unser Nachbar*.
— *Abdalla 11 bemerkte über ihn: jH*'^®^ Elgirrl ist ^awämi
muä aa^ädi und wohnt westlich von höä beni ^wa'; zu dem von
Chamls angegebenen elgrain bemerkte er: ,das ist elgrainen gharbi
dhöi und nahe dabei, nur ca. Vj^ Stunde entfernt* (vgl. jedoch das
oben unter 6/7 S. 16 Anm. 4 Gesagte.
1) Das Betragen dieses Mannes war eigentümlich; er grttsste stumm und
sass etwa 20 Minuten völlig sprachlos; das Gesch&ft des Sprechens mit mir
überliess er seinem Bruder; dann löste sich seine Zunge und er machte einige
Bemerkungen; auf mein Erstaunen hörte ich, er habe am Anfange der Sitzung
die tür(U elbagara «gelesen*; es war sicher eine Finte, um mich erst su be-
obachten; der Mann machte übrigens einen sehr unangenehmen Eindruck: feist
und glatt, in kostbarem oder doch so scheinendem Anzug; der Bruder hatte
das Aussehen eines behftbigen Fellachen.
2) fr. 1, 688, wo Kheirallah Dagne.
3) fr, 1, 687, wo Kheirallah Daguen und Ahmad Romeih-el-'Oga.
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— 30 —
32) 5atwaS. 'Abdalla 30. 9. 97 nach Erwähnung von
Chairalla Dign (s. oben No. 29): ^Ein zweiter Dichter ist Hat-
wa§, der spricht aber nie vom karim, sondern nur von der dinjä^
von harb und bill\ Verse: a^häb [u. s. w. s. No. 140]*.
33) Ibrahim *Abdeggaijid, angeblich Dichter von No. 47,
wo siehe.
34) *Umar Bü §naijif, angeblich Dichter von No. 80,
wo siehe.
35) ^Utmän EPazamI, Vater des Chamls, angeblich
Dichter von No. 47, wo siehe; vgl. auch S. 16.
36) Wülis Tüflg, Sohn des Prinzen IsmaMn, angeblich
Dichter von No. 46, wo siehe.
Für die Erklärung der Lieder verdanke ich einiges *Abder-
ra^män Efendl Zaghlül, Lektor des Arabischen am Seminar
für Orientalische Sprachen. Gebürtig aus bqjäne^ einem Dörfchen
mittwegs zwischen eireäld und füwa *) am Nil gelegen, kam er jung
nach Kairo und war dort, vor der Berufung nach Berlin, Lehrer
an der Ecole Normale. In bajwn^ wird der von dem Dialekt der
Stadt erreiid etwas verschiedene Dialekt der qurä erresld ge-
sprochen. Beduinen finden sich in der Gegend nicht. So war denn
auch Herrn Zaghlül vieles fremd.
1) Eine bemerkenswerte Angabe Übef dieses Städtchen, dessen ialamiscbe
Bevölkerung den Frauen eine sonst in Ägyptep unerhörte Freiheit liess, findet
sich beim alten Maillet, Description de VEgypte (la Haye 1740) 1, 131 f.
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n.
DIE TEXTE.
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Ol. «*> Glosse. Ist nichts hinxugesetst , so stammt die Erkl&mng von dem
Trmdenten selbst. Das swischen * * gesetzte ist aosznseheiden; das zwischen
[ ] gesetzte ist von mir ergänzt.
1. megarid.
No. 1.
redde: 1) sdämi *dU hukoüarmäg — 2) mol ühawägib zijägl
Str. 1: 1) 'afe *add raSrää lamfär — 2) vredäd mä Iahet
fUbarägi
Str. 2: 1) seläm hibb marifür bagdar — 2) ^ala 'add ghäjet
cihoägl
Str. 3: 1) voa^dkd ter tayär — 2) vn^däd markofs ^atfijädi
Str. 4: 1) wfdäd merkez ^ala keff bäzär — 2) voifdkd mä
haram hiabägl^)
Str. 5: 1) ^ujünhanföllt güsär — 2) giua^ hidebben tUtm-
wOgi
Str. 6: 1) fbmgljät bdrüdhannfär'^) — 2) uaihben nhär ^kägl
S t r. 7 ; 1) degügat minäHl ku/fär — 2) g^^jichbtun^ Mogi
Str. 8: 1) lü kän chazra ftj bihgär — 2) mö, ^iddü*) mzmü
vrjägi
Str. 9: 1) Uta chazra fij bidbär — 2) min ghSr^) ramg täkt^
idba^
Str. 10: 1) sei ü^arag ^äd gaffar — 2) uaMrit mnen dägin
chalägi'^
Str. 11: 1) ghatUa^ala ketfkadrakwär^) — 2) [fehlt]
Str. 12: 1) ygn^nät hamlöi batmär — 2) tidäran 'alehin
sawägi
Str. 13: 1) lö nfulha nmüt bankär — 2) ulä ^aJUisma^ falägi
Dazu gh 1 — 3.
Nach Chamis. — *Abdalla bekannt.
redde. 1) Meinen Gross der mit den süssen Blicken —
2) Der mit den geschminkten Augenbrauen. — V. 1. Obwohl ich
1) 1. oharam Inssebägl? 2) 'Abd. bärüdhcm tär 3) *Abd.
jichblan 4) ' Ahd. geUrft 5) *Abd. mghair 6) *Abd. ramfg
min Uhft 7) 'Abd. däg achlagi 8) 'Abd. ketfa (tadar akwär
Abhandl. d. DMG. XI. 3. 8
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— 34 —
deutlich nur armäg hörte, liegt es nahe, durch die Lesung armägl
Übereinstimmung der beiden Verse im Reim und somit eine ein-
wandfreie redde zu gewinnen. — ssyägi : 61. ,man sagt zaijig ^amo
biOcuhh
Str. 1. 1) Nach der Zahl der Regentropfen — 2) Und nach
der Zahl dessen, was auf den Feldern wächst. — V. 1. rairääz
^ ft -
DozY hat nur \^Jt*^ f&r ^gouttes de plM .und auch dieses nur
aus Barth (5, 676); schon die OrWBB. haben neben raSraä^ das
jedoch bei ihnen andere Bedeutung hat, als Nebenform raärä§. Das
Wort scheint beliebt; das wädi erraäräS spielt eine Rolle in dem
Hilälije-Kreise (s. z. B. Ahlwabdt 8 S. 379 b Z. 3 und oft und
das Glossar); raäraä für Bohnerz, das auch zu Gewehrkugeln ver-
wandt wird, merkt Eüting an (S. 234); raiä für ,Schrot*, das bei
DozT belegt, habe ich als einziges Wort dafür in der Wüste ge-
hört. — V. 2. wi^däd, woneben im folgenden auch wa'däd, ist
wohl atj^^; vgl. das jy^\ otJ^ cr^J^ >^^ Sfcmg grand comme
une m€r\ das Dozy aus Ibn Chaldün {Berb. 1, 413) anführt. —
V. 2. Iahet ist offenbar verhört oder schon von dem Vortragenden
verdreht aus nahet, — filharägi: Gl. ^elard annazife fissakäri^;
Zaghlül ist das Wort unbekannt; man denkt an dar^H, das Wäre
aber doch eine unerhörte Knüppelreimerei.
Str. 2. 1) Einen Liebesgruss, der von der Vorsehung be-
scijiützt ist — 2) Nach dem Übermass meiner Sehnsucht. —
V. 1. man^ür: Gl. ,mack^ü^^; doch ist das Wort nicht sicher;
die erste Niederschrift zeigt man^ügh.
Str. 3. 1) und nach der Zahl des stark fliegenden Vogels
— 2) Und nach der Zahl dessen, was auf den Höhen sich nieder-
Iftsst. — In beiden Versen ist der Falke gemeint. Von ihm wird
mit Vorliebe gesagt J^ (markaz [Str. 4, 1 merkesi] ist J^ U); so
heisst der Falke fir lirekez^ Stumme, Bed-L. V. 660^). — ^attijägi:
Gl. *Abd. ,jeder hohe Berg, auf dem der Vogel nistet, heisst täga^
viele tijä^'
Str. 4. 1) Und nach Zahl dessen, was sich niederlässt auf
die Hand des Falkners — 2) Und nach Zahl dessen, was zu schnell
1) Dass in diesem Verse errä^af bumi ßr etc. heissen soll: ,die Nase
gleicht (dem Schnabel) des Falken, des Vogels' a. i. w. möchte ich nicht glauben.
burnl scheint zwar eine vorzügliche Bestätigung des bei Dozy schwach belegten
g^^ etpkce de fa/mcon*, doch scheint ein Ausdruck wie ,die Nase ist ein
Falke' in dem von Stumme gedeuteten Sinne bedenklich. Es kann auch an
bnmi als Darstellung des tüikbchen bumu »Nase, Schnabel' gedacht werden,
das ich ihatsfiehlich von Arabern gehört habe und das hier, unter sahireichen
anderen Fremdwörtern, nicht befremden kann. Dasselbe gilt fttr V. 884.
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— 35 —
davoneilt. — V. 1. häzüSiT neben dem haizär der OrWBB. (jM«b>
^^•jLJl), wie gärüd neben gairüd und oft. Ich glanbe auch hazzär
gehöi-t zu haben ^). — Zu V, 2 habe ich die Gl. ^§äf e^sed u^äbo
ess^ dar [für iär\ min ^cUe ido\ was wohl heissen soll : der Falke
sah die Beute und wurde von ihr fortgerissen, so dass er gegen
den Willen des Falkners losging ; er ging durch. — Zwischen Str. 4
und Str. 5 wurde Str. 2 wiederholt.
Str. 5. 1) Ihre Augen sind weit, kühn — 2) Zerstörend
sind ihre Wimpern und die Augenwinkel. — V. 1. ^ujünhanfälU:
61. *Abd. ,to(isHn; man sagt ^am feilte für ein weites Auge* ; das n
ist dunkel; man erwartet 'u/ünha und der zweite Bestandteil ist
sicher zu dem Stamme ^^JL» zu stellen, nach dessen bei Dozy gut
belegten Bedeutungen hier wohl eher an lustige, kokette Augen
zu denken ist. — V. 2. htdebben: für hidebhen.
Str, 6. 1) Pistolen, deren Pulver das Sichabwenden ist —
2) Die gezogen wurden am Tage des Kampfes. — V. 1. härud-
hannfär: in der Übersetzung ist in die Worte gelegt, was man
bei emem Litteraturdichter erwarten würde ; auch dem Naturkinde
wird der Gedanke, der ja nicht zu weit abliegt, zuzutrauen sein;
doch dürfte einer anderen einfacheren Lesung der Voraug zu geben
sein: *Abd. korrigierte bärüdhan tär ^r Pulver blitzte auf. —
V. 2. Es ist nhär eashägl zu lesen. Das ahäg ist hier natürlich
das E^einmachen, Zermahlen der Menschen durch die Mühle Krieg.
Der Vergleich des Krieges mit einer Mühle ist jedem geläufig, der
einen BKck in die arabische Litteratur gethan hat.
S t r. 7. 1) Gearbeitet von verfluchten Ungläubigen — 2) Zer-
störend, sie werfen nieder mit Pulver. — V. 1. mindHl für
_acX« mit bekannter Metathesis. Es ist an Juden zu denken.
Über die Verachtung des Schmiedehandwerks bei den Arabern s.
GoLDZiHER in Olobtis Bd. %Q No. 13, wo auf die früheren Aus-
fahitmgen in dem Hebräer- Mythos verwiesen ist. Grimme (i/o-
hammed 2, 19) wird Eecht haben, dass die Vorstellung von Dawid
1) Ich bemerke gleich hier, dass ich mich in Dingen, die häz und aaqr
betreffen, anf Mitteilung des von mir Gehörten beschränke , die Verwertung
anderen überlasse. Wie Jacob in seiner fleissigen Zusammenstellung Handels-
artikel* S. 50 ff. gezeigt hat, sind hier noch viele Punkte nicht klar. S. jetzt
alich Jacob, Beduinen-Leben^ S. 120. Aus früheren Beobachtungen erwähne
ich hier, namentüch zur Bestätigung der Angabe Brehvs (II 1 S. 582) über
den Bezug des Würg&lken (saqr alhurr) aus Syrien, dass ich in Smerrürän
(NSh\je bäjir im Liwa ellädiqije, s. mein Liwa Lattakia ZDPV 14, 170.
205 f. No. 6) bei dem türkischen Agha, in dessen Haus ich den 15./ 16. Nov.
1881 nächtigte, einen doghan, Jagdfalken, fand. Auf das, was über Falkenjagd
bei STrifME, Bed.-Lieder sich findet, ist in den Erklärungen und im Glossar
mehrfiftch Bücksicht genommen. Über die arabische Litteratur betreffend Falk-
nerei {bazdara vom persischen bäzdar^ auf welches gewiss auch baizär durch
Vennittlung von bazjär zurückgeht) siehe die Vorbemerkung zu No. 70 — 75..
3»
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— Se-
als Panzerschmied Q. 21, 80 ,aiif Verkennung eines bei altarabischen
Dichtem beliebten Ausdruckes „davidische Panzer** [s. z. B. das
J^b ,öw-^ Tarafa 5, 39], d. h. solcher aus der Werkstatt eines
hochberühmten Schmiedes mit Namen David* beruhe ; er hätte hin-
zufügen können, dass dieser* däwüd sicher ein Jude gewesen. Sein
modernes Gegenbild ist der rübin von taräbulus als Verfertiger
von Steigbügeln (s. Glossar). Seltener werden Christen als Waffen-
schmiede genannt, wie No. 2 Sti\ 3. — V. 2. jichbtan (das wird
dem jichbtwn bei Chamls vorzuziehen sein) : chabat kann hier un-
bedenklich als darab gefasst werden; zulässig ist auch, an das
Passivum zu denken: ,sie werden mit Pulver abgeschossen*. —
filhägli Gl. *Abd. jlJiüg und Ihäg ist bärüd^; es wird fiUhägi zu
lesen sein.
Str. 8. 1) Sähe sie auf mich offen — 2) So könnte nicht
mein Speichel — V. 1. chazra: das Verbum .js> in der
Bed. ,sehen* ist Zaghlfil unbekannt; ebenso kennt er das tripoli-
tanische ^^ nicht in dieser Bed., doch sage man in seiner Heimat
ibdhü für rbiUtu: jL^JUi attuj ^^.aj SypJiJt ^^JLt iu5:u-&*. — bihgäri
Gl. *Abd. ,gerade, offen, fest*; da das Wort im Gegensatz zu dem
folgenden bidbär steht, so erwartet man eher bigbäl\ bihgär wird
verhört sein für bihkär «ÜC^L ; auch Zaghlül kennt muhakkar für
muhakkam, vgl. zu No. 37, Str. 1 V. 2. — V. 2. Die Worte
sind mir unklar.
Str. 9. 1) Aber sie sieht auf mich mit Bedenklichkeit —
2) Nur einen Blick unter der Scheidewand. — V. 1. bfdbär:
Gl. jbilgänün^; Gl. *Abd. ,mit Vorsicht, Bedenklichkeit, ein wenig*.
— V. 2. ram^ für ,Blick* ist bestes Arabisch; s. fiqh aäugha
97 1. Z.: läi^ ^ aJUc j^L:?W. *^y«^t ^^t ^UJ^it Jaj \3\. —
idbägi: 1. iddbägi für öLLlSI; Gl. *Abd. ,das tibäg ist die Scheide-
wand im chaiS^) zwischen Männern und Frauen*.
Str. 10. 1) Der Strom des Schweisses tropfte — 2) Und
ich geriet in Rausch, bis mirs zu eng wurde. — V. 1. 'öd gaffär:
Zaghlül ,sär jaianaqqat^, — V. 2. dägm chalägl: däq chulql
wird auch in Syrien gesagt, doch in dem Sinne des von Dozy an-
geföhrten »s^s> «JLb se mettre en colhre,
Str. 11. 1) Ihr Haar wallte über ihre Schulter in Locken
herab — 2) [fehlt]. — V. 1. 'ala hetfhadrakwäri *Abd. will da-
für: ^ala ketfa hadar dkwär^ doch wohl nur, weil er nicht ver-
1) Zaghlül ist chcUS als Bezeichnung des bet eSSa^r bekannt.
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i
standen hat; denn es ist sicher gemeint: ^^^ l-^aÄi^ As. L^ap
I.Li'l pjO]; das Wort darä^ das anch ans der alten Sprache zu
belegen ist, findet sich Stumme, Bed.-L, V. 638 und 640, wo drät
wohl richtig transitiv gefasst ist: ,sie Hess wallen*. — akwär: GL
Ja'ni dafdjir ktire^; Gl. *Abd. ^eOcaur von Wolle ist ein Stoss,
der zum Waschen geschickt wird*; vgl. in den OrWBB. die Bed.
J^y I ^ ^ji?S^\ KfiLjl- ; ^^^^ sonst ist die Vergleichung des dichten
Lockenhaares mit Eamelherden beliebt, s. das Glossar s. v.
Str. 12. 1) Die Gärten tragen Früchte — 2) Und sie werden
bewässert — V. 2. udäran: man kann daran als intransitives
Prädikat zu aawägl betrachten, aber auch es gleich 1^ bl setzen;
mir scheint das letztere vorzuziehen. — sägije ist in der Wüste
meist nur ,Brunnen (gemaueiier)*. So wurde mir ein wenig süd-
lich der Ruinen von bümna eine gemauerte Höhlung, die übrigens
vielmehr eine alte Kelter (ma^^ara) war, als sägije gezeigt.
Str. 13. 1) Bekam ich sie, so stürbe ich .... — 2) Und
nicht mehr hörte sie meine Scheidung. — V. 1. rUälha: Zaghlöl
m S
jLgJlft Jw>a^*i ; das Wort ist auf dem Lande allgemein bekannt*. —
bankär: man könnte mit Rücksicht auf den Gebrauch von tanakkar
,sich verstellen, verkleiden* an die Bedeutung ,heimlich* denken;
doch ist das nicht befriedigend.
No. 2.
Str. 1 : ^ujünak ghiddäri^) ja^gban fissell uchaddik mttl dbarag
lämä bän
isnünkintägen ^alhadlt telägen pjälät^) mirtid^ät fi
mizjän _
idrl^ak inpag utgül aef mhaUa dgügat natura käfrln
ediän
iilinäm ^aleh ibcU mabsüf wdUähi mä j^rid ^cdeh nlrän
Nach ChamTs.
Str. 1. Deine Augen sind Pistolen, die beim Ziehen gefallen
und deine Wange gleicht dem Blitz, wenn er aufleuchtet. —
ghiddari'. GL ^tbangijät^ \ da sonst ghaddära Singular ist —
Zaghlül kennt es für essikkine etkeblre und für rivolver ; in Syrien
ist es allgemein für , Revolver* üblich, auch in der Zeitungs-
sprache — , wird an ghadärl zu denken sein, das zu einem Singular
1) Var. ghaddäri 2) *Abd. rjäljät
Str. 2
Str. 3
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ghaarye zu stellen wäre. — ja'goan ist ^^^^äju; -Zaghlör will
hier an eine Art Ironie denken, so dass das i^gäb hier die Bedeutung
des tachwif hat (cf. ^\ v^«^ Pj^ Q- ^» ^^ ^ ^•)5 ^^^ ^*
hier wohl gemeint : ,deine Augen sind Pistolen (doch nicht gewöhn-
liche, die Furpht einjagen, sondern solche), die gefallen* u. s. w. —
lämä = Lo|v>| ; mit lammä hat es nichts zu thun ; üher lä = tdä
s. Gramm.
Str. 2. Wenn deine Zähne sich zeigen und zur Rede sich
schliessen, sind sie wie Thaler, die auf der Wage zittern. — Das
Abwägen der Silberstücke gehört vergangenen Zeiten an, immerhin
beleuchtet die Erinnerung, die sich hier davon erhalten, das, was
ich in Sallbt's Zeitschrift für Numismatik Bd. 9 S. 88 im Anschluss
an das von Erman ebenda Bd. 8 S. 239 f. über das Nichtvorhanden-
sein eines Nominals für die Mamluken- Goldmünzen Ausgeführte vor-
brachte: ,Ich möchte annehmen, dass auch die Silbermünzen der
Mamluken nur im Eleinverkehr einen bestimmten Kurs gehabt
haben, bei grösseren Zahlungen dagegen zu gewogen wurden*.
Str. 3. Wenn dein Arm sich zeigt, so möchte man sagen,
es sei ein Schwert, geschmückt (mit Edelsteinen), gearbeitet von
ungläubigen Christen. — Über Ungläubige als Waffenschmiede s.
zu No. 1 Str. 7.
Str. 4. Wer darauf jchläft, ruht wohlig; bei (Jott, nicht trifft
ihn Leidensfeuer. — iUinäm für illi inäm (cf. ibcU gleich darauf).
Str. 1
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Str. 3
Str. 4
Str. 5
Str. 6
Str. 7
No. 3.
1) selami ^cUe meäkeh^) bähl zaule — 2) bu toas^
röjig tiht milkemär
1) ^mäd ilchaläjig kiU gll bgile — 2) wi^däd elharäbi
ma gnau labgär
1) wi^dkd mä sejir urld^) isir — 2) wi^däd negmen
fissmä h§är^
1) wi^däd inä gellu elbükambile — 2) eddäm ilU tCyib
'alalbezär
1) wi^däd mä gäbu Snäu tUwile — 2) khelengätoa get
m^attiggär
1) rkübat se'ädi nezil himltgädi^) — 2) jfikku benät
ezzir milgkauwär
1) trid Utghdli fUghalä tcitwärl — 2) tUisfit ^aienä
filghyäo kagär
1) Var. Änon. meSkjej 2) 1. trld 3) 1. Ä^är? 4) Da» I
ist nicht sicher.
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— S9 —
Str. 8: 1) tn gäddrüna bi^^aui räna o&fre — 2) ja bü mnre
Str. 9: 1) vrin ^änedüna na^mettbä hüidne — 2) tybid küga^
jtg mil'ugül kbär
Dazu gh 7,
Nach Chamls. — Von wem die Varianten stammen, kann
ich nicht mehr feststellen.
Str. 1. 1) Meinen Gross an eine Leuchte von schöner Oe<
stalt — 2) Mit einer Mitte, die unter dem Gürtel hin und her geht.
— V. 1. meäkeh und meikf^' sind hier wohl Vertreter von
HÜCMMAf dessen Behandlung bei Dozy s. v. wird gebilligt werden
können. Granz ähnlich me^kSt SiüfifME, lied.-L, 401, wo Stumme
übersetzt: ,der Gegenstand meiner Elage^ Ich möchte an der Zu-
sanmienstellung mit mühät festhalten« Menschen werden gern mit
Leuchten verglichen, so sagt Näbioha 25, 1 von dea guten Nach*
bam: ^JLklt XJLJ y^ g-^Lotl ji/^. — V. 2. räj^i dürfte hier
Vertreter von rägy sein, denn _ passt hier ungleich besser als
{ . — kemär ist gutes Beispiel für den Hang zur Vokal ver-
langerung; sowohl Dozy s. v. als Völlers ZDMG. 50, 647 (kämär)
kennen fär dieses dem Persischen entlehnte Wort nur die kurzen
Vokale«).
Str. 2. 1) Nach Zahl der Geschöpfe, jede G^eneration für
sich — 2) Nach Zahl der Haräbl-Beduinen, so lange sie Rindvieh
erwerben. — V. 2. Über die haräbi^ die von den auläd ^cUi als
ein sehr mächtiger Stamm gefürchtet werden, obwohl jetzt offiziell
Friede zwischen ihnen herrscht, handle ich im Exkur^ ausführlich.
Ihre Bedeutung an Zahl und Viehreichtum geht auch aus diesem
Verse hervor. — gnou: GL ,fawaia*; nach Zaghlül ist qcmä all-
gemein üblich: ,^XU ^ Ail j^^jw. \s>S ^ ^^ii ^Urf*- — lol^gär:
1) Var. Anon. lastär
S) Zn 6ma AHlkel bei Dost a. E. bemerke leb, dus ancb heut noeh die
IomI jerba reicb an IndnatrieMseugnSaMii ist nnd i. B, der Markt Ale^andriena
ToU von ihnen ist. Ob Jcamar in der Bed. »GewdlbeS daa Murta^a TA 3, 528 unt
rlebÜg erklirt ist, mit dem ketmar «Gort^ identisch ist, wage ich nicht m sagen;
da fOewölbe* sonst 'aqd ist» ist eine Übertragung wohl m^gÜch. Nach den
WBB. scheint hamar im Persischen nicht ftlr «Gewölbe* Üblich zu sein, obwohl
MuRTA^A es als iuuM.l3 iClajÜ beselchnet Bedenklich scheint es, J^ mit
^j^ ^vaüUt arcadf^ sasammensawfrto , bei Dozt nur aas Bümbsbt belegt
und mit lat. Camera^ camara snsammengesteUt. .
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— 40 —
der Besitz von Rindvieh ist hier besonders hervorgehoben, weil es
im Lande des Dichters selten ist; wenigstens in dem von mir be-
reisten Teile der Wüste sah ich es nur ganz vereinzelt und dann
sehr dürftig.
Str. 3. 1) So viel Wanderer wandern wollen — 2) Und so
viele Sterne an den Himmel geheftet sind. — V. 1. Zaghlül er-
klärt: ,^A.^ o'y^ ^^l?' Lo^J^*. — V. 2. Ä^ör, doch wohl
plur. zu ftd^ir, also ,gedrängt* ; hsär wäre ,unverhüllt, offenliegend*.
Str. 4. 1) So viel wie man entkappt den Kappenvogel —
2) Der sich niederlässt, der dem Falkner teuer (zugethan?) ist. —
y. 1. geUu: Gl. ,gemeint ist das Loslassen der Falken, indem man
ihnen die ghamäjim abzieht* ; nach Zaghlül ist heut '»jtLtS' kamäma
das Übliche für das, was nach den WBB. durch X^L»^ bezeichnet
wird; die ghatnäme des Falken entspricht der Augenbinde des
Kamels. — elbükambile: Gl, ^essagr^] häufig bei Stumme, Bed,-L.;
s. Glossar. — V. 2. eddäm: wird eäämm sein, denn gerade vom
Vogel wird ^ gern gebraucht. — fäfib ^ala lässt zunächst an
einen Beleg für das j^lJLS A^ «5Üv5 v^Lb cda lui plait bei Dozy
(aus 1001 N.) denken, doch hörte ich in Syrien auch iaijib *(dsj&
im Sinne von ,gut zu mir' d. h. freundlich.
Str. 5. 1) So viel wie man bringt edle Eosse, langgestreckte
— 2) K^elTs, ausgesuchte, die mit den Händlern kamen. — V. 1.
Snäu: Gl. ,gute Stute, Ke^eli-Stute* ; ich finde von diesem Worte
nirgends eine Spiir; es ist wohl verhört; zur Not kann an 8una^
jberühmte Tiere' (s. Dozy s. v. jJLä) gedacht werden. — V. 2; get
m'attiggär: das ,Kommen mit den Händlern*, die Lnportation, ist
ein beliebtes Charakteristikum, cf. ZDMG. 50, 194i0.
Str. 6. 1) Geritten von vornehmen Leuten . . » . . — 2) Die
die Kamele aus der Hand des Strassenräubers befreien. — V. 1.
Geritten u. s. w.: Gl. ,weil n\ir Reiche so kostbare Tiere reiten
können*. — nezil hi mitgädi ist nicht zu erklären; L j^oLää^ L^ii?*)
— V. 2. Kann wohl von den Pferden selbst gesagt sein. — Durch
ghautoär ist nun auch das , .1^ corredor dd campo^ bei Pedbo
DE Alcal4^ belegt.
1) Die ZarUckfQhrang des t Jö »neben, bei, zu' und des A\Xi fCUrection,
cdt& auf pI Jl> bei Stumme, Bed,-L, Gl. s. v. dürfte, selbst in der vorsichtigen
Form, abzaweisen sein. Aas dem alten |<A3 -bb ^Ji leiten sich die Bedeutangen
bei Stumme ohne weiteres ab. .
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Str. 7. 1) Da willst noch einen anderen Liebhaber nebenbei
haben und stellst dich freundlich — 2) Hinterm Rücken aber wirfst
du Steine auf uns. — V. 1. wüwäri: Zaghlöl ,LixÄ ^ j^
w ^J^ "i Lo y5L*Mwfti j ,^^*^^3 *^ kJ^/' ^^ ^^^ Gemeinsprache
sei wöTä in diesem Sinne nicht üblich, vielmehr därä ^ das auf
dasselbe hinauskonmie. — V. 2. tisfUi Den Ägyptern völlig un-
bekannt; in Marokko das fast ausschliesslich gebrauchte Wort für
jSchicken*; s. Glossar s. v. ^:>^i^.
Str. 8. 1) Wenn du uns Liebe mit Liebe vergiltst, dann
sind wir die besten Menschen — 2) Du mit dem Gurt, der sich
in Falten um den Leib schlingt. — V. 2. merlrei Gl. ,Gurt von
Seide^ ; Zaghlül unbekannt ; unter den anderen Gurtnamen l}ezeichnet
Zaghlül zunnär als auf Nichtmuslims beschränkt; in Syrien ist
zunnär (einnär) jeder breite Gurt aus Stoff, mag er von Muslims,
Christen oder Juden getragen werden. Die Bemerkung Zaghlüls
ist eine gute Erklärung zu dem , Jz^ celm gut parte un zonnär,
c, h, d. un chrSiten'^ bei Dozy nach Amari BibL 599, 8 (Dichter-
stelle). — siemirx Gl. ,Bauch*. — astär: Orig. astüTj nicht asfär^
obwohl ,Streifen\ ,Lagen^ gemeint sind. Ich habe danach astär
aufgenommen; auch Zaghlül, der durch tabaqät erklärt, kann nur
an Jom* denken. Das Wort scheint in der Beduinen-Poesie sehr
beliebt zu sein, s. Glossar und Stumme, Bed,-L. 333.
Str. 9. 1) Setzest du uns aber Trotz entgegen, dann treffen
wir dich mit Schlimmem — 2) Das nach sich zieht Dinge, die der
Verstand nicht fassen kann. — V. 1. nagbuzzibä blieb unerklärt
und ist nach Vermutung übersetzt; das zwä ist wohl zu Jia »b:
»
^Ia zu stellen.
Str. 1
Str. 2
Str. 3
Str. 4
Str. 5
No. 4.
1) dchätir jfekkir — 2) röüde mü^akkir — 3) diüe
msekkir mqjgib chabär
1) *afe ba sawäiif — 2) nebetin mitchälif — 3) hbüa
sftne ^äneden fayär
1) w'ali gbine — 2) fog mm Hmlne — 3) haarlr
mgammat fi warag ^aftär
1) tf^ali hdübha — 2) kämläi 'ugüba — 3) hasak
mughrabije rawlje bamtär
1) tt?Wi femme — 2) kwaijia ellemme — 3) m<ygül
^aibe mcywaggi^ gär
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Str. 6: 1) ^aU chdüde — 2) iam^tien migüde — 3) /* gasr
'äli ft mlemme kbdr
Str. 7 : 1) ^nU snüna — 2) fizza mSzüna — 3) [fehlt]
Str. 8 : 1) daggan istäwl — 2)* ^addkeh mö mäwl — 3) wähide
kriae hei mö bidbär
Str. 9: 1) ^aU bzässlne — 2) thä gebba snne — 8) fenägil
fisza daqghm bstär
Str. 10: 1) 'diidrt'a — 2) sSf fi fezi'a — 3) [fehlt]
Str. 11: 1) Wj ^amlre — 2) hukeai tehkire^) — 3) min gher
qabda majzld hcJckär
Str. 12: 1) '^alihnlje — 2) §ibiht üghimgije — S) ft d^ ^äfi
talgtnnüwär
Str. 18: 1) 'öA' saga — 2) subhOn min chaläga — S) lä
chciäte fära ulä minSär
Str. 14: 1) ^i qdSma — 2) bid ddhi ne^äme — Z) mä
^umrhin daran nhär krär
Nach Chamis. — *Abdalla: ^ma'rüfe meshürd. — Vgl
No. 118.
Dazu gh 8.
Str. 1. 1) Der Sinn ist nachdenklich — 2) Sein Quartiermacher
ist Terwirrt — 3) Sein Führer kann nicht weiter, er kann gar
nichts hervorbringen. — V. 1. Der rä^id ist an dieser Stelle etwas
befremdlich.
Str. 2. 1) Über die mit den Vorderlocken — 2) Die sich
entsprechend auf den beiden Seiten sprossten — 8) Wie Taue eines
Schiffes, die gegen den Strom angehen. — V. 1. Zu aavoöUf vgL
die zu abuzztlef ZDM6. 50, 199 beigebrachte Stelle Wetzstein ad
Deutzsch HI^ 7, 2. — V. 2. Bei mächälif kann auch an das
iSe canfandre, se m^ler'' gedacht werden, das für v^AJbü>l bei Dozy
belegt ist: über und durch einander sind sie gewachsen. — V. 4.
taijär ist guter Beleg für das von Dozy wohl richtig als eine Ver-
drehung von Uj bezeichnete .LJb, das Bocthob in mehreren
Wendungen hat.
Str. 3. 1) Und über ihre Stirn — 2) Oberhalb ihres Nasen-
beins — 3) Wie Seide, die in das Papier eines Gewürzkrämers
eingewickelt ist. — V. 3. mgammaf: Zaghlül ,auf dem Lande,
nicht in Kairo, sagt man von jemandem, der sära und banfcdün
trägt: lobts megammaf; bedenkt man, dass nach Boothob Jht^
^emmaiUotter^ ist, so entbehrt diese Bezeichnung der fränkischen
Kleidung nicht einer gewissen Komik.
1) Orig. hukkedäehffire
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Str. 4. 1) Und über ihre Wimpern — 2) Die vollkommen
sind, ein Wunder sind — 3) Wie Grannen von Weizen, der von
Begen getränkt ist. — V. 3. mughreA^e: 61. ygaiiM\ nach MM.
ist es eine iUAfi« — rawye bamtäri in dem Nordrande der Li-
byschen Wüste wird nicht unbedeutender Ackerbau getrieben, wo-
bei nur mit dem Wasser des Himmels gerechnet wird (s. Reise-
bericht). —
Str. 5. 1) Und über ihren Mund — 2) Der so schön zier-
lich geformt ist — 3) Der nichts hässliches sagt, keinem Nachbarn
wehe thut. ^ — V. 2. Zum lemm des Mundes vgl den Vers ^eUimm
chatim (Mieb subkän man lemmo' ZDM6. 50, 196g.
Str. 6. 1) Über ihre Wangen — 2) Gleich zwei Kerzen, die
angezündet sind — 3) In einem hohen Schlosse , in einer Ver-
sammlung von Grossen. — V. 3. In der Wüste neigt man dazu,
jedem Steinhause, s^ es auch recht unbedeutend, den Ehrennamen
^o^ zu geben; zunächst ist Steinhaus, als Gegensatz zu dem Zelt,
dem bet iah". bH Mt — mlemmai Zaghlnl ,man sagt bei uns
lemmet näs, lemmet 'älem im Sinne von gamHje^.
Str. 7. 1) Über ihre Zähne — 2) Wie Silber von gutem
Gewicht — 8) [fehlt].
Str. 8. 1) Ein Meister hat sie gearbeitet — 2) Der das
Gold nicht sparte — 3) Mit vollen Händen, drauf los, ohne abzu-
wägen. — V. 1. iatOwii ZaghlOl kennt das Wort nur in der
Form uatöd'^ man sage auf dem Lande im Sprichwort: .^on'a^on
büaatädi jidrikhalfeaadi , d. h. ^ ^j^^ «JUe ^^ ^^ J^ Jj^
J^b ^Lä jks> JL^t ^yui ^5 (JojJ^. — V. 2. md mäwi: Gl.
^muS iifgän 'ala käge^ ; Zaghlül unbekannt, nach dem man in diesem
Sinne sagt: «uJU Juj ^; m&Q möchte in mäwl ny,^ mmauwih
sehen (s. Dozt und Beaussieb s. v. s^); dann ist die genauere
Wiedergabe: ,nicht etwas vormachend in Bezug auf das Gold'. —
V. 8. kride: übersetzt nach der GL; ob es mit dem SS^ gJuJJ^
der OrWBB. zusammengestellt werden darf, ist zweifelhaft ; Zaghlül
ist es unbekannt. — hä: Zaghlül ,so alleinstehend habe ich das
Wort nicht gehört ; auf dem Lande sagt man J^l \j<^ si^JU^ Li!
JLa>3 ^jMJ 3I JLjp:, das letzte spricht man aus b'iemi (nicht
Str. 9. 1) Über ihre Brüste — 2) Unter dem Kragen ein
Schmuck — 3) Silberne Becher, gearbeitet von einem Goldschmied,
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— 44 —
— V. 2. gebha: Gl. ^oc^'; ZaghlOl fragen; genauer isigebba
bei der geUdblje \^^^\ ^c^^^^ ^w-^t , bei der ^abäje ^ßüS jUi^Ait
J^t ^ v^aJLÜ ^ ^y^' — ^' ^- *^^- ^^ i^ö^jigh'-, in der
Wüste ist der inniargog zum Goldschmied aufgerückt.
Str. 10. 1) Über ihren Arm — 2) Ein Schwert im Kampf
— 3) [Lücke]. — V. 2. fezi^a: GL ^amäta'.
Str. 11. 1) Über ihre Hüfte — 2) So eng ist sie — 3) Lasst
sich mit einem einzigen Male packen, ist nicht mehr als ein hakkär.
— V. 2. Obwohl in der Erklärung von httgg in der Bedeutung
,Büchse* die Rede war, ist doch wohl kaum an etwas anderes als
das auch sonst (in der Form hikedi s. Gramm.) belegte hukedi zu
denken und jenes hugg auf ein Missverständnis zurückzuführen.
— V. 3. hakkär : Gl. ,etwas was so gross ist wie ein cUrfiem'^ ;
Zaghlül unbekannt ; es scheint ein bestimmtes Mass zu sein.
Str. 12. 1) Über ihr Dingchen — 2) Ähnlich der ghimgtje
— 3) In gutem Boden, der Blüten sprossen lässt. — V. 1. hnije
ist offenbar Diminutivum von ^, das in der Bedeutung cunnua,
welche schon die OrWBB. haben (- jftit ^ rrfr'W «5^)» J®^ ^"
legt ist in dem merkwürdigen yjQp bei Nöldeke, Zwr Gramm. 9
(§ 7)^). — V. 2. tlghimgye: Gl. ,auch gimhije genannt; eine
Knollenfrucht, ähnlich wie die Kartoffel, wächst in gutem Boden
im Frühling*.
Str. 13. 1) Über ihr "Bein — 2) Gepriesen sei, der es ge-
schaffen ! — 3) Nicht Hobel und nicht Säge sind daran gekommen.
— V. 2. subhän min chaläga ist wohl zu denken q.» i«iL^5***
iuCii> ; doch wäre auch xÄJLi> mit Verlängerung des Vokals zulässig.
Str. 14. 1) Über ihre Füsse — 2) Weiss wie Strausseneier
— 3) Die ihr Leben lang nicht an heissem Tage herumgegangen
1) Dass die »unverdorbenen Kinder der Wüste* in geschlechtlichen Dingen
sehr derb sind, ist von zahlreichen Keisenden beobachtet worden. Das hmj
fehlt anch nicht in der Variante dieses Liedes No. 118, und es ist kein Zweifel,
dass diese Strophe bei der festlichen Gelegenheit mit vorgetragen wird ohne
Rücksicht auf die Anwesenheit der Frauen und Mädchen. Bei den ,wohlan-
ständigen* Städtern wftre das unerhört; was da vorkommt, s. B. in einigen von
mir notierten fHij^änä-Strophen, wird doch immer als Schmutserei einiger Nlchts-
nutse angesehen. Die raffinierten Obscoena der späteren arabischen Litterator
(über fafijeddin el/iüti s. mein MuwaiScüi S. 79 n. 4) nehmen natürlich eine
andere Stelle ein.
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— 45 —
sind. — V. 1. Bei gdSm möchte man znnächst an ajlXä denken,
das folgende bid lässt aber gdam = -»JwXäl vorziehen. — V. 2. daht,
n. Unit dakja, ist in der Libyschen Wüste das Wort für ,Ei*, wahrend
baida bekannt, aber nicht gebräuchlich ist^). — V. 3. Dass die
Geliebte so vornehm ist, dass sie nicht auszugehen braucht, ist ein
beliebter Zug auch bei den altarabischen Dichtem ; s. z. B. Imrvd-
qaü Mu^all. 23 und 38.
No. 5.
redde: 1) Ja bü halag ja bü 'tyun 'aioädi — 2) trld chäfirl
wcUläh ridde^) ghädi
S t r. 1 : 1) ja bü grün jä bü grün tenihan — 2) wagtam-
tabbcd ^cLzs^emvr aefihan — 3) in gädartm bi^vh
ma nanhikan — 4) lom Jcän ^tbed filamär jimien
ghädi
Str. 2: 1) jä bü grün jä bü grün gedähan — 2) lanzär gä-
lellaJc ufätan heUian — 3) jä bü 'ty'ün ismah kef
chätelhan — 4) haüa ünet mübi^ad uchazrak ghädi
Nach Chamis. — *Abdalla: .meäkora', — *Abdalla II:
,ich kenne diese megrüde nicht, doch *ärif mukärhä^.
redde, 1) Du mit den Ohrringen, du mit den durchdringen-
den Augen — 2) Willst du meine Gunst, bei Gott, dann schicke
ihn (den Nebenbuhler) fort.
Str. 1. 1) Du mit den Locken (bis), bind sie zum Nest auf
— 2) Wenn der Wind sie nach vom über den Leib weht, so wirf
sie zurück — 3) Giebst du mir Liebe um Liebe, so lass ich sie
(die Kamele) — 4) Ist aber Falschheit in den Blicken, so sollen
sie weiter ziehen. — V. 1. grün: Gl. ,das sind die hinteren Locken,
doch nur bei Frauen; die Männer tragen keine grün. — tenihan:
es wird (ennihan zu lesen sein, obwohl die Or.-Niederschrift nur
ein n hat; Gl. ,gemeint ist aufbinden zu einem Nest und mit einer
dabbüse, Nadel, feststecken*. — V. 2. toagtamtabbcU nach der GL
übersetzt; das einzelne kann ich nicht erklären. — sefihan: Gl.
^efä ist das Zurückwerfen der Locken, die nach vom gefallen sind,
mit der Hand'; es ist wohl aeffihan zu lesen. — V. 3. mä nan-
hihan: Gl. ^naibhum^; nach dem Zusammenhange kann wohl nur
1) Vielleicht ist dieses dahja dasselbe, das so oft als Eigenname vor-
kommt. Zu dem MutoaSMi S. 7 n. 1 Gesagten füge ich jetst folgendes hinzu:
Das hier belegte dahja der Sprechsprache scheint für den Vorsug von dcüija
vor düija su sprechen ; doch kennt die ältere Litteratur nur düija ; der ftlteste,
der sich nachweisen Iftsst, scheint der aahäbl dihja eUcMl zu sein (TA 10, 125 ;
über sein Grab s. Völlers in Petermanna Müth. 1897 Heft 10); nach abu
*amr (s. TA a. a. O.) bt das Wort persischen Ursprungs (»- Herr).
2) Var. riddha
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— 46 —
an die Kamele gedacht werden : ich lasse sie weiterziehen und bleibe
bei dir. — V. 4. ^ibed : Gl. ^Unfreundlichkeit* ; s. das Glossar. —
jimSen ghädi: Gl. ^tala'U meäü^.
Str. 2. 1) Du mit den Locken {bis), flicht sie in Zöpfe —
2) Die Blicke sagtens dir und Hessen die im Stich, denen sie ge-
hörten (?) — 3) Du mit den schönen Augen, wie lassest du sie
freundlich blicken — 4) Dann aber hältst du dich entfernt und
blickst nach anderer Richtung. — V. 1. gedUham 1. geddähcm.
— V. 2. gälellak: 1. gätSlaJc{?) ,meine Blicke kamen zu dir und
kümmerten sich nicht mehr um meine Familie*. — V. 3. chätelhan:
Gl. jchatal ist freundlich ansehen, winken, wie ramaäj ghatnaz^;
chätü mit acc. hier = muchtil; es liegt der Begriff des Falschen
darin. — V. 4. Das merkwürdige ünet für aht wurde ganz deut-
lich gehört.
No. 6.
1) n'tdd elghaiaäli — 2) k^f zar^ elma^öli — 3) und
4) fehlen _
1) däMg nebäte — 2) kef harrä^'äte — 3) und 4)
fehlen
1) fjoittcmfähum — 2) unUmhäwi gOhwn — 8) fehlt
- — 4) näbä hakär hakar
1) daggum minfägil — 2) chamsta^äer rägü —
3) wa§bhu ^cUa chis^to — 4) emsä unehör
1) däru grüne — 2) Hlu gära dune — 3) getn^cUal-
gkaflät — 4) äefat när
1) chcUlat rmädi — 2) nefhamit haddädi — 3) und
4) fehlen
1) h^b elmiaUag — 2) ßbsat ta^aüag — 3) und 4)
fehlen
1) lieben sark/äti — 2) mm sukkar chilfäti —
3) mtabbfaUßili — 4) /i hJUnja waSgär
1) wachadnä kheli — 2) gha^b mä hye hile —
3) u^ädtziffan^) — 4) waräh azwär aztoär
1) gessü ktäfe — 2) bhabl däbih llfe — 3) hü taba^
ba^djämla — 4) ^ale mlje tebbetöb ^ijär
1) ^nädi mjärid — 2) m^ä sibib gärid — 3) galhele
fi gehim — 4) Sttat när
Dazu gh 9. 10.
Nach C h a ra I s. — Diese Megrüdi wurde auch in Ägypten
mit einem Manne durchgegangen und danach machte ich Bleistift-
bemerkungen. Mit wem, ist nicht notiert und ich muss daher die
Glossen aus dieser Quelle mit GL Anon. bezeichnen., — Die Über-
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Str. 11:
1) Var. Anon. u*äd tziffan
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— 47 —
Setzung and Erklärung bieten grosse Schwierigkeiten. Es handelt
sich um den Vergleich eines Mädchens mit einem Siiatfeld, und
zwar scheint der Hauptpunkt die Niederbrennung des Saatfeldes
durch einen Brandstifter zu sein, der dann gefasst und bestraft wird ;
so setzt ein Bursche das Herz des Mädchens in Brand und richtet
Unheil an, wird aber auch bestraft (?).
Str. 1. V. 2. elma^äli: Gl. ,die ausgezeichneten Felder*.
Str. 2. V. 1. dähig: 61. ,hat nichts mit dähik zu thun fso
hatte ich zuerst gehört], sondern ist gleich fäli^^-y s. Glossar s. v.
/ ji^ . — V. 2. harrätjäte : Gl. ^harräte nennen die ^arab^ was
oüe feUähin Hbin nennen*, also ,Purchen*.
Str. 3. V. 1. wittaufähwm'. Gl. ^das Verbum bedeutet »ernten*,
wofür die fdlähln ha^ad sagen'. — V. 2. üimhäwl : Gl. . ^eVia^^aA:
— V. 4. hakär hakär: Gl. ,treflFlich, sehr gut*; eigentlich wohl:,
jSehr gedrängt, dicht*.
Str. 4. V. 1. dag(fam: 1. daggu? — V. 3. 4. Gl. ,vom Morgen
bis zum Abend, Tag und Nacht arbeiteten sie*.
Str. 5. V. 1. grüne: Gl. ,gum ist ein grosser Getreide-
haufen*. — V. 2, Die Höhe eines Hügels bleibt dahinter zurück.
-^ V. 3. getn^aldlghaflät-, 1. gein^alghaflät , mit n für m, aus
gei -(- ma^ + alghaflät
Str. 7. V. 1. elmtaUag: Gl. ,das sagt man, wenn die Kamele
weit fort, hoch hinauf in die Berge ziehen*. — V. 2. ilhsöfi.Gh
^ard chälije mä fthäS seken , wo es marfaHn (dazu : ,elmarfa^
cnmVwr*), ghüh und ginn giebt, ard charäb^; elbüäf ist die S?md-
und Steinwüste, die südlich von der bis ans Mittelmeer reichenden
anbaufähigen, ca. 50 Eilom. breiten Zone ansteigt und nach Süden,
schroff zu der Ebene abfällt, in welcher, dicht an ihrem Rande, die
Karawanenstrasse moghara - slwa läuft. VgL die baätät ,weite
Flächen* Stumme, Bed.-L, 411, welche Stelle im Glossar bei der
Anführung des JpUmwj Tun, Oed. 95, 2 heranzuziehen war.
Str. 8. V. 2. chilßti: Gl. ,gmäl näti, niag', — V. 4. fi
hänä loaSgär: Gl. Anon. ,fi Mna waäkär bükäf, lammä huwa
jitUffä biggered ja^ni elkrärn^. — aägär: Gl. ^erroV^; es folgt eine
Auseinandersetzung über Frühlingsblumen (s. Teil 11).
Str. 9. V. 1, kkeH: Gl. ,htgn fmjibe', — V. 2. gha^b: Gl.
fiü^äßje^ biääain'; zu ^äfy'e in der Bed. ,Gewalt* vgl. Bocthor
p. 854 : , Vigueur^ force povr agir, »^ — iUiLfi*. — Zu V. 1. 2.
Gl. Anon. /Ibint zej elkahäjä cichadha gha^b ^an hSÜia^, —
V. 3. 4. Gl. ,Viele jagten nach, hinter dem frechen Brandstifter her*.
— V. 4. azwär azwür: Gl. Anon. Ja^nl laffähä a, a. ; el^agüs
hi/e elazwär^; Anon. scheint den Vers nicht verstanden zu haben;
zu eVagü^ bemerkte ich : ,der Haarschopf ; doch was soll der hier ?
Str. 10. In. der Originalniederschrift, geht dieser Strophe der
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— 48 —
Vers vorher: ^m sehnarr cufit'. Er steht nach dem Bau des Glänzen
YÖllig allein; für die Erkenntnis des Zusammenhanges ist er, wenn
nicht unentbehrlich, doch sehr nützlich: Str. 9 ,wir jagten dem
Missethäter nach' — Str. 10 ,wir packten ihn, und da band man
ihn*. Vielleicht ist msehnarräyü der Rest einer Strophe, deren
übrige Teile ausgefallen sind. — V. 1. 2. Gl. Anon. ,Äuiw Jcaüa-
füh biüif taba^annacM. — däbih : Gl. ,man sagt dabaht elhcM
d. h. Saadatto^. — V. 8. taba^o: unsicher; 1. tabaso? GL ,laden
mit dem Ladestock*. — V. 4. tebbe: Gl. ,nefer^. — ^yär: GL
^niään^ d. i. Ziel.
Str. 11. V. 2. sibib: Gl. ,mije min elcJiit; vgL bei BJilot:
i_\A-jjw cavaUM [nach Dozy]. — V. 3. fi gehlm : Gl. ,vor Sonnen-
aufgang* ; vgl. in den WBB. : o!^ )U&^ ^\ J^t ^^^^Lo i^\ iU^
»y>r^. — V. 4. äSfat: Gl. ^ef äcdhab',
No. 7.
S tr. 1 : 1) kSöfukäöf lUi muträbä — 2) mekfute » Äi » biUebeb^)
S tr. 2 : 1) yäbauha wächtdin gharäba — 2) meglüba mm gharbi
Str. 3: 1) ^al^ha gäjil tizs^äwäbä — 2) jeSähi^ kif ämikbjäs
Str. 4: 1) färissa mä tär maöbä^ — 2) tihlif g^ad ft miglßs
Str. 5: 1) wagten näi^an diel ashäbä — 2) jvfifäraube kef
iaajäs
Str. 6: \) jihdirha ^algöm aebäba — 2) wlaftaijib mä hü na^-
^äa — 3) ^aziz negäwa chiret näs
Dazu gh 11. 12. 13.
Nach Chamis. — *Abdalla: ,m€ähüra^, — GL ,Das ganze
Lied ist Beschreibung der Schönen unter dem Bilde einer Stute*. — ■
Der Bau ist durchsichtig, nur V. 3 von Str. 6 tritt aus dem Rahmen
heraus; er ist wahrscheinlich der Rest einer vollen Strophe.
Str. 1. 1) Betrachte die, die schön aufgezogen ist — 2) Sie
ist geschmückt mit dem Brustriemen und dem Sattel. — V. 2.
mekfute: Gl. .geschmückt mit allerlei Schmuck wie Glasperlen u. dgL'
— ihljäai Gl. ,icr»*, d. L serg.
Str. 2. 1) Es brachten sie maghribinische Diebe — 2) Her-
geschafft ist sie aus einer Gegend noch westlich von Fäs.
Str. 3. 1) Sie hat einen Steigbügel, mit dem sie spielt, in-
dem sie ihn hin und her schlenkert — 2) Der flimmert wie eine
Laterne. — V. 1 nach Gl. übersetzt; danach wird bei tizzäwöbä
1) 1. lilebeb wegen wihljäa 2) 1. ingäbä7
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— 49 —
kaum an L^ gedacht werden können ; lies tiezäwöbä von ^^t ? —
V. 2. jeäaka'x Gl. Ji^nigf*. — tlmikbjäs: GL ßfänU^.
Str. 4. 1) .Ihr Reiter fliegt nicht herunter, wenn er auf ihr
ankommt — 2) Man schwört, er sitzt im Meglis.
Str. 5. 1) Während die Pferde seiner Gefilhrten losgehen —
2) — V. 1. näzani Gl. ,rauwahu\ — V. 2. jizsflraube
ist nicht erklärt — r yäai Gl. ,btna^\ offenhar för ^Lm\. —
Str. 6. 1) Er lässt sie los gegen die Feinde ringsum —
2) Ein tüchtiger Bursche, der nicht verschlafen ist — 3) Ein
Lieber, die Auslese der besten Leute.
No. 8.
1) selämi 'ale min jseUim ^cdeje — 2) tdätin^ mije —
3) 'ofe ^add mög elbahr btPügiJe
Dazu gh 14.
Nach Chamls. — *Abdalla: ,ma'rüf.
1) Meinen Gruss dem, der mich grüsst — 2) Dreissig hundert
Mal — 3) So viel das Meer Wogen hat, aufs Quentchen.
No. 9.
Str. 1: 1) bäa Ungnise^) ^almeaükin — 2) ^ugbha JewdU chaöra
Str. 2: 1) a^hai mm üläd kef eääfähin — 2) fi^l min'üUl fi
mafära
S tr. 3 : 1) mügharb gäfib emämV — 2) mnüäarg kdsib^ chabära
Str. 4: 1) jmSid ^cUe bü brenis — 2) lertem bhilennigrära
Str. 5: 1) bü garan haddar kerodis — 2) kemä gharit
e^^nine däjib atmära
Dazu gh 15.
Nach Chamls. — *Abdalla: ,meähür^, — *Abdalla 11
hat das Lied nicht gehört, macht aber beim Vorlesen einige Be-
merkungen. — Nach 'Abdelmälik schrieb ich folgende Variante
nieder: 1) jabnaye jamma trcUbiä belä tutnUik /cdmesäkin —
2) eilt heffik fair esägähln — 3) mm^adü fi na^örä — 4) mnä-
gharab gäfi bizmämäte — 5) umnüäarag gE^'i bichcibära. Dazu
gh 78 b.
Str. 1. 1) Hör nun mal auf, die Ärmsten zu foppen —
2) Es läuft sonst noch schlecht ab. — V. 1. bila tagnüe: Gl.
,matdalläiäj matdodlfU^ \ ^Abdalla II Gl. ,es muss heissen hila
tangiSe; man sagt lä tingü ^oleje^,
1) Var. büa iarbiste; tagnüe unsicber, daneben tagkniSe. 2) Vor.
fähim,
Abbandl. d. DMG. XI. 3. 4
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— 50 —
Str. 2. 1) Nimm dich in acht vor einem Barschen wie ein
Falke — 2) Der ankommt gleichschwebend in seinem Fluge.
Str. 3. 1) Aus dem Westen bringt er Reden — 2) Aus dem
Osten zieht er Nachrichten. — GL ,Er versteht die Sprachen des
Westens und des Ostens, versteht sieben Sprachen*. — zmämi^:
61. jkeläm^. Nach der Var. *Abdelmäliks wohl vielmehr zmämi,
Str. 4. 1) Er besingt die mit dem kleinen Burnus — 2) Die
Tätowiei'te, die einen schönen Gang hat — V. 1. Äö brenis: Gl.
^elbM, — V. 2. behilenntgrära: es ist behljennigr. zu lesen, wenn
nicht ein hysterogenetisches / anzunehmen ist.
Str. 5. 1) Die mit der Hinterlocke, die Strähnen herabhängen
Iftsst — 2) Die wie ein Garten ist, dessen Fruchte reif sind. —
V. 1. garan : Gl. ,die höchste Zahl von Locken ist 24, die gewöhn-
liche ist 4*. — kardüs: Gl. ,die einzelne Haarlocke*. — V; 2. eggnene
wurde erst beim wiederholten Lesen hineingebracht; der Vers wird
dadurch zu lang.
No. 10.
Str. 1: 1) libsik ma beddH ^aWi — 2) mchazzab Itef d^öbä^ib
Str. 2: 1) metlUh bäbür mböghiz — 2) u^älo fihiddäioälib
Str. 3: 1) gefez dackane därehwessz — 2) kemä mwne fihä
ääbib
Str. 4: 1) ghatitik fät elbulgha mezz — 2) txaffa ^ad filgeii
No. 10 bildete bei Cham! s den Anfang eines Diktates, welches
No. 10. 11. 12 und gh 21. 22 umfasste. Beide *Abdallas kannten
No. 10 — 12 nicht, doch finde ich dazu Bemerkungen nach einer
nicht genannten Quelle, die ich mit Anon. Gl. bezeichne. — Bei
der Niederschrift wurden, scheint es, nur sehr wenige und dürftige
Bemerkungen gemacht.
Str. 1. V. 2. d^öbüHbi Gl. ,bunte Vögel mit einem Schöpfe,
ähnlich dem hudlmd\ Anon, Gl. ,der einzelne heisst hü, ^ab^ä/'.
Str. 2. V. 1. niböghü: Gl. filmarsa'; Anon. Gl. ^täU' filbö-
ghäs^; gemeint ist wohl: ,der sich in dem schmalen Hafeneingang
bewegt*.
Str. 3. V. 1. dachäne: besser dachchäne; das Wort duckän
hörte ich in der Wüste sowohl in der Bed. ,RÄUch* wie in der
,Tabak* nur dachchän aussprechen; so wird es auch in Alexandria
sein, wo ich auf einem Schilde las: ^jj>ls>0 ,Tabakshändler* ; cf.
DozY, wo ^^l3o belegt ist. — V. 2. ääbib: Gl. ^matar^\ vgl.
schriftsprachliches v-^^^^ pL wuJLä.
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— 51 —
No. 11.
Str. 1: gerirdk wagten negztih^) genenet esaefäfi teil
Str. 2: drä^ak wagten jbin^) gäUb ^äbün gedid messäbilichsill
Str. 3: mrabba ghaüe widödin gedfirfal ^umra mä §är ha^d
kän ckauwil
S. oben zu No. 10. — Die Zerlegung der Strophen in Verse
war bei der jämmerlichen Tradition nicht möglich.
Str. 2. UchaiU: darin steckt wohl Ulghsll; gerade in ghasal
hörte ich, auch in Syrien, oft den Übergang von gh in eh.
Str. 8. kän chatuoU: 61. ^trazean^ istachdem^
No. 12.
Str. 1: 1) fümeSfe hffingarr — 2) wanjSb sinih tUg^enn —
3) irjälät ufaääni härr^
Str. 2: 1) elhabbät mnin jitfaüan — 2) gha^jib min zarräb
HJÖT
Str. 3: 1) wiUi bfujünik lihtih^) — 2) hattä mrüha^) Ul
tnöla ^är
Str. 4: ^1) äiffUta gtrethanjän — 2) ^a^aelha räjig min mebchär
Str. 5: 1) bezzünik fi hard^) ettaub — 2) ignS mrekkeb fög
rijm
Str. 6: 1) 'afe wastak rena t^'en — 2) ged^'il mälsf ümarrär
Str. 7: 1) ^aziz mnagga biddinär — 2) üh täUg mf innahag
— 3) makadnüba'') rabbl ghaffär
Dazu gh 21. 22.
Siehe zu No. 10.
No. 13.
Str. 1 : 1) uoiddlnsfäle — 2) bü ääm ^addle — 3) Jö Wn aöda
bü grün astär
Str. 2: 1) wetänianhäbe — 2) simh radd^annjdbe — 3) igibe
ehna/ulä chazrt iUi tär
Str. 3: 1) ngaUit^aijah — 2) rä ahcdäk mtayaJk — 3) nrrtih
ja ^alem mafmügi^ riddebdära mäni mchusa bedär
Dazu gh 23. 24. 25. 26.
Nach Chamis. — *Abdalla: ^m£§hwi*.
Str. 1. 1) Ich will sie fragen — 2) Die mit den wohl-
abgemessenen Schönheitsmarken — 3) Die mit dem schwarzen Auge,
1) Or. toagtanegrü 2) Or. wagt temMn 3) 1. Aar?
4) 1. tth£ih*i b) besser hattäm rüha? Das m am Ende von hcUtä
kmm mir ancb sonst vor; vgl. das m an der 3. p. pl. perf. , z. B. wardum
ZDMO. 51, 21220- 6) ^*''* 9^b 7) für ma* dnüba^
4*
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-^ 52 —
die mit Locken in Reihen. — V. 2. 'adäle: GL ^ma^düle, mezüne^;
sollte äam^adäle (aus Sam^adän^ Leuchter) gemeint sein? —
V. 3. astär: 61. fiiijät, kerädis',
Str. 2. 1) Dann aber wieder haben wir Angst (Respekt) vor
ihr — 2) Die Schöne, die die Zähne alle in einer Reihe hat (?) —
3) Möge Gott sie schenken! die mit dem Blick des Falken. —
V. 2 ist nach Gl. übersetzt — V. 3. tili für: Gl. ,e^^agr'.
Str. 3. 1) Sagt sie zu mir: ,beruhige dich* — 2) Nun, dann
ist deine Liebe schon hingestreckt — 3) Ich bin ruhig, Liebchen,
es giebt keinen Ärger ..... — Die Strophe ist ganz in Unord-
nung, die letzten Worte sind unverständlich. — V. 3 ist wohl
nchtiss oder nchu^§ zu lesen.
No. 14.
red de: 1) tabaggu ^cUe eher Ja Judemjäni^) — 2) glal el-
chjdmi — 3) mSL gärhum gäl fägide fiUSni
Str. 1 : 1) tabaggu ^aVäfy'e ival^aicäfi — 2) Ja hol göl toäfi
— 8) ttmi'äd mä j^yV elhagg fäfi — 4) ja hol
tinä fi blBd essafäfi — 5) (^ ibrzfäm — 6) mä
taumegau fi zahdr aamhatjWni
Str. 2: 1) Ja hol ^aßr' — 2) Jörn äcjtitbaj näsibnefir —
3) ^aicad uma säg mmha oHr — 4) jäbü lüfäne
— 5) tuihaää ckaäät elkeleb ^auwä ^nene
Str. 3: 1) ja haUggire — 2) tiÄoZ katU matdije ja^rifidire —
3) zädo tiUHUl^) zädo ä^ire — 4) ^indigbedänt —
^) Jegauwz ^alassire^ — 6) hal wughtd miUel iaama*
adjäni
Nach Chamis. — *Abdalla: ^meähür^.
redde: 1) Lebt wohl, ihr Leute von Treue! — 2) Die ihr
nicht Verrat übt — 3) Deren Nachbar nicht sagt: das und das
ist verschwunden.
Str. 1. 1) Lebt wohl und bleibt gesund — 2) Ihr, von
treuem Wort — 3) Und von Abrede, die klares Recht nicht ver-
loren gehen lässt — 4) Ihr Leute von ... im tande easefäfi —
5) Von Ernst und Würde — 6) Die sich nie verschanzten hinter
.... — V. 3. ^afii Gl. ;uoafi, chali^', — V. 4. hol t^nü: Gl.
,Leute der Gefälligkeit, die heranbringen, was man sucht, was man
verloren hat*; das tinä bleibt unklar. — bläd essafäfi: GL ,ein
fernes, feindliches Land hoch oben in den Bergen*. — V. 6. ma
taumegau: Gl. ^taumag ist die Brustwehr; sie gehen offen auf
freiem Felde, ard mtAstdwije^ dem Feinde entgegen*. — samhat-
jänt blieb unerklärt.
1) 'AbdalU: Jialämjine 2) Var. tüilläl 3) Or. 'alassire'
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— 53 —
Str. 2. 1) Ihr Leute von ^aßr — 2) Als der Baj kam mit
seinen Soldaten — 8) Da musste er wieder zurück, ohne ein ein-
ziges Kamel erbeutet zu haben — 4) Mit trockener Zunge —
5) Kroch heim, wie der Hund in einen Garten kriecht. —
V. 1. ^afer: Gl. ,ein fernes Land, das noch gharbi ßBs liegt; es
ist äusserst fruchtbar, aber seine Bewohner sind sehr wild*;/Ab-
dalla II Gl. fiter ist ein Ort, wo vor 45 — 50 Jahren ein Kampf
zwischen den avläd chärüf von den aviäd ^ali und den Maghri-
binem stattfand^ Das Bichtige siehe ausführlich in der Einleitung"
zu No. 15, wo auch über die Spottverse auf den B%j oder Pascha ge-
schrieben ist. — V. 2. götßtSUböj für magi iUbäj'i oder ist zu lesen:
gs£ ilbäj^ — näeibnefiri wird j-^äJü y^^ü sein; dann ist näa
singularisch zu fassen (vgl. niamläh im syrischen Dialekt = ,ein
notter Mann^, eig. J^ ^Li) und bei nefir zu denken an ^jtjJl «^
und Äj\^ vj ^1^« —
S tr. 8. 1) Ihr Hilfbereiten — 2) Ihr mit den edlen Rossen,
die ihr Herr zu lenken weiss — 8) Der giebt ihm Futter am Ende
der Nacht, giebt ihm seine Gerste — 4) Es bringt mich weit(?)
— 5) Er zieht den Lederzügel straff an. — 6) Ein Volk mit
fleissigen Burschen, deren Gebetsruf man in der Nacht hört —
V. 2. hauli Gl. ,%Qcaut tlku^än tla^f, — V. 8. Gl. ,Der gute
Heiter giebt seinem Tiere nicht bloss am Anfang der Nacht Gerate,
sondern gegen Morgen wieder*. Die Ei*wähnung dieses Umata^des
und die besondere Nennung der Gerste begreift man erst recht,
wenn man .mit diesen Beduinen gelebt und gesehen hat, welche
ikitbehrungen sie ihren Tieren zumuten ; der eine meiner Begleiter,
der sonst intelligentere Mugäwir, trieb es in der Sorglosigkeit mit
dem Beschaffen des allemotwendigsten Quantums von tum (Häcksel)
so weit, dass selbst sein Gefährte, der einfältige Mu^iammed, in
Verzweiflung geriet: fiie Kamele dürsten, aber dass sie hungern,
ist unerhört*; von Gerste oder anderem besseren Fütter für die
Tiere war bei diesen Leuten nie die Bede, obwohl es wünschens-
wert ist, dass die Tiere von Zeit zu Zeit solches erhalten. —
täUUeli Gl. fichir eilet; sonst täUUil; vgl. schriftsprachliches JLj.
— V. 4 nach Gl. übersetzt, doch ganz unsicher, — V. 5. ^cdaasire:
gemeint ist wohl sSr, eig. nur Lederriemen. — V. 6. vmghid: Gl.
,Knabe, der noch bartlos, amrad^ ist, aber lesen und schreiben kann ;
er scliläft vor Wissensdurst nicht und macht auch in der Nacht
das adän\
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54 —
No. 15.
Genau wie in den ältesten Zeiten hat ancli heut die Wüste
ihre ,Tage*, ifäm^). Unter diesem Namen lebt die Erinnerung an
wichtige Sehlachten. Ein solcher Tag ist der Jörn ^afer^ für die
Libysche Wüste. Er ist ein Akt in dem grossen Kriege zwischen
den beräh^ und den haräbi, aufweichen sich auch No. 80, No. 31
und No. 125 beziehen, und über welchen Mabrük berichtete, an-
knüpfend an No. 125. Ich gebe das nach Mabrük Nieder-
geschriebene wörtlich. Ein sehr klares Bild Ifisst sich nicht daraus
gewinnen. Es scheint aber nicht unwichtig, den Bericht eines
Mannes zu haben, der, das sah man ihm an, in diesen Dingen lebt
und keine Veranlassung hatte, dem Fremden gegenüber aus seinem
Herzen eine Mördergrube zu machen. Mabrük erzählte am 5. 11.
97, nachdem er durch die Erwähnung der ^awägir, die se^äcU sind,
zu No. 124 auf die bräh^a gefOhrt worden war, die auch s^ädi
seien, folgendes: ,Bei den bräk^ singt das Mädchen zum tabl
folgendes Lied: [No. 125] ^^lÜi nufrbüh (tmdrbüh) Jbnüt rutknü
brähpa mä ncU^abau*, Diese Worte Hessen die ^^A^-Mädchen
die Aor^fti-Frauün hören, als der grosse Krieg zwischen den baräh^
und den haräbi war. Zur Zeit jenes Krieges, vor 80 — 40 Jahren *),
war ich noch ein Kind, es war gabt mä nibhigh ; ich war bei den
Nachbarn') der baräh^a (der einzelne heisst bcar^ii^i)', unter ihnen
war einer, der hiess übühäli^ känü jgülü ^cdih: hadddrhum ^aU-
lau'är w^ hölbühäli lehSd (Gl. ,ramah elku^n mtä'o) (d. h. man
sagte auf ihn [folgenden Spruch]: ,sobald dieser elbühäli [auf die
Feinde] lostürmte, flohen sie in die wilden Steinwüstenthäler*) ;
fi xDähid ümo aUmän ^ennäze ihn abü biliar ibn haddät {had-
düt war der Oberschech der bräh^, er brachte die fnaijacka vom
Sultan, und seine Familie steht bis jetzt an der Spitze des Stammes^)) ;
zur Zeit des Krieges war dieser SlSmän 'aris (junger Ehemann);
el^arka fi^^ubh aäm huwa gdlla Üddi ^alhtt^n ugäl: nägänhwn^
^äbau gaune igbäl atdäfita^ lammä rUctb elhv^än gäl eüeilme di
(d. h. der Kampf war am fVühmorgen, da stand er auf und sagte
zu ihr: sattle das Pferd! Dann sagte er: wirklich, ich finde, sie
habens schlimm gemacht; sie kamen uns vor unserer Liebsten (er
1) Höchst wfinfchenswert bt systematiscbe Bearbeitung des wichtigen
Materials, das sich in der Litterator über die cdjäm sl*arab findet; s. besonders
Ibn Alatlr Bd. 1 fin.
2) Ist diese Zeitangabe richtig, dann wird sich ans Publikationen jener
Zeit noch weiteres gewinnen lassen; sunXchst kommen als wichtigste QneUe die
mir hier nicht sugftngigen alvoaqäji* cUmisrtja in Betracht.
8) Oemeint sind, wie sich mit Sicherheit aus dem weitem Bericht ergiebt,
die '€noägir,
4) haddüt wurde von 'ansei mit dem Liede No. 32 begrfisst (s. dort).
5) k abrük bemerkte, als ich bei der Form nügänhum stntste: ,das ist
nur so Tiel wie „wirklich**, keläm jaJcid^; es ist kaum ein Zweifel, dass in dem
nilgän das imperf. energicum vorliegt.
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— 55 —
hatte noch nicht die Brautnacht genossen); diese Worte sprach er,
als er aufs Pferd gestiegen war); dieser slemän hatte einen sehr
lieben Freund unter den karäbi vor dem Kriege, der auch slemän
hiess; iäwarlo^) slemän elöar^a^i bin e^^affen^ tala' ettäni ^aUh
wasabbü toajä ha^^ wa^cusamü ^aU ha^^ bimxrb (d. h. da gab
slemän eUbar^a^i jenem ein Zeichen zwischen den beiden Kampf-
Parteien, der trat vor und sie stürzten gegeneinander los und legten
aufeinander an) ; die Schüsse gingen genau zu gleicher Zeit los und
im selben Augenblick fielen beide tot von den Pferden; das war
am jbm ^afer. Als abü bakr, der Vater des slemän elbar^a^,
seinen Sohn zu Boden gestreckt (rnarmt) sah, sagte er nur: §edi
ghazäli däh igbäli (d. h. mein Guzellenjunges ist vor mir hin-
gesunken)^. — MabrUk schliesst an diese Einzelthatsache einen
Bericht über Ursache und Verlauf des Krieges in folgender Weise
an : ,Der Krieg war zunächst zwischen den hibedät und den bräh^ ;
die ^vbidät sind Verwandte der haräbi und haben mit ihnen einen
gemeinsamen Ursprung; die hiiedät intrigierten (machten fkne);
sie gingen heimlich zum Pascha von benghäzi und sagten ihm : die
bräh^ sind 'ö^m, sie wollen das miri nicht zahlen; da schickte
der Pascha eine mahaUe Soldaten als me^ine lilharäbi tocU^itbidät;
darauf gingen sie zähfin 'cUbräh^a^ ^essefir (ejjäsüs) üalbräh^a
ba^d nti^^ dUl aaümn : ägdm I getku/m elmoAcMe uxiPubidät toal-
haräbi; {ndar ab effabl^ tili jasma^ etfabl JÜdden *ale chilhen
uf'elheden, jelimmen ^and effcM; als der Tag anbrach, sahen sie
die Feinde vor sich; zahafk jammhen^ da stiessen sUmän und
slemän dazu; gäm el^osmalli darab elbaräh^ bihnedfa'; die Araber
kannten die Kanonen nicht und flohen, da kamen die Weiber und
trieben sie zurück; darauf ging das Feuern los, gegenseitig; die
^awägir standen allein, sie waren befreundet mit beiden Parteien,
aber nefsehum läbräh^; als bü bakr^ die bräh^ im Unterliegen
sah, iäfat nära (d. h. Atml, tnkamag, wurde er ganz toll), lehed
^cU'awägir gallum Hnüne jä ^awägirl Die ^atoäghr sagten nichts;
er kehrte zur 'arka (Schlacht) zurück, da fand er ennär iäjifa
filbräh^, von den 'asmalli, ^vbedät und haräbi; da lief er wieder
zu den ^awägir und rief eggire eggire, ghitüne räna gtfne\ Die
^awägir sahen es und halfen schliesslich {^änauhum)^ gingen aber
nur auf die haräbi und ^uisdät los, nicht auf den ^asmaUi; der
sah sofort, dass er nichts machen könne und darab seläm, er hatte
aber grosse Verluste und deshalb machte man auf ihn Verse*)*;
hier schliesst Mabrük gleich No. 126 an, das aus drei Stücken
besteht, von denen nur das letzte den türkischen Pascha verspottet;
sie mögen gleich hier folgen:
1) Das ist das beUebte JM der Hilil-Dnicke.
2) VgU No. 81 Einleitang.
8) Über ihn s. Vorbem. sa No. 81.
4) So z. B. auch No. 14 Str. 2,
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— So-
tt : 1) Jörn 'ater ilU fiüioäjä — 2) taraiäBb haddab ezzhür
— 8) katta kän chaüaunä aebäjä — 4) TtaJmä zBd^)
toaddamä minhum §gQ.r
h\ 1) Iwba sälen häbä genne — 2) keftlmisme lin ghatanne^
— 8) adUin keine masra^ mä gd^auhen ^anne
c: 1) tddä^an ^cUelkur totziäachäackän — 2) ufakk elgrän
— 3) ba^d fuifnaaa radd gäjil amän — 4) vfidaarrüh
bäfarmla umlih^n — 5) muäta'gtl *ak medd ezzem-
zemije
a: Gl. ,das alles ist Rede der Weiber*. — V. 2. aääeb: 61.
,e$ääjü>^, — V. 3. chaüaunä : Gl. fmmmä ettaräbV. — V. 4. toad-
damä : Gl. ^ahlaJenä^ auch wir haben viele von ihnen umgebracht.
— ^gür: Gl. ^riggBle furaän^.
b: GL jdas sagt die, die tindub ^alarriggdle ehnaifiUn^; vgL
No. .31 Str. 1. — gd^atthen: Gl. ^ada^ühvm\ d. i. j?Jita3.
c: V. 2. elgrän: Gl. ^föltÄÄr cZ^cwÄtir oder vielmehr der Pascha' ;
nur dieser , denn grän ist , sei es durch Vermittlung der Türken
(qral) oder direkt, aus Kerl, Karl in der Form Carolus entstanden*).
— V. 4. Gl. ^elbä^a ääf nefso mahgüg und gab alles hin , sogar
sein eigenes Pferd*. — farmala: Gl. ^^fubbe^; gemeint ist wohl die
chil^a, die äusseres Zeichen des ehrenden, eine Würde verleihenden
oder bestätigenden farmäns (farmän steckt doch wohl in farmala)
ist — V. 5. Gl. ,er will schnell trinken*; der Türke ist weichlich,
er kann den Durst nicht ertragen, muss schnell zum ledernen Beise-
einrer greifen. — ezzemzetaye : das bek^omte Ledereimerchen , das
auf den Landreisen so vorzügliche Dienste leistet und auch mir
bei der Wüstenwanderung sehr wichtig war, in Syrien mafharife.
Auf den im Vorstehenden mehrfach erwähnten ,Tag von 'af^
nun bezieht sich No. 15, von welchem nach Chamis nieder-
geschriebenem Liede *Abdalla erklärt: jtneähür, es ist aus dem
Kriege zwischen elbräh^a walbaräba i. J. 1281* (das Datum dürfte
nicht allzu sicher sein, doch stimmt es mit MabrOks ,vor 80 — 40
Jahren*), und zu welchem Mabrük bemerkt, er kenne es, könne
es aber nicht aufsagen. Die Vorstellungen meines Tradenten selbst,
Chamis, von allen diesen Dingen waren sehr schwache, wie schon
zu No. 14 S t r. 2 gezeigt wurde ; der jungen Generation der auläd
^alij die in der beJ^era wohnt, liegen diese Dinge schon femer, aber
1) 1. zät? 2) 1. gkäianmi
d) Kluob, Etym. Wörterbuch, zieht die Yerwendang des selbst aus dem
appell. Kerl entstandenen Carolas für .König* in den slawischen Sprachen (daraus
die Türken und RumSnen) lu deutschem fKaiser* aus Caesar heran. Das qirä-
nat, das Bustini in MM. s. t. als «i^|y!^l OUe ^ji^t ^jiy» v^ giebt,
hörte ich auch in der Wüste: MugSwir war davon überzeugt, dass die grinit
dem Sultan Tribut zahlen, und diese Vorstellung dürfte nicht so bald ausiu-
rotten sein. Sie kann denen, welche die wirkliche Macht in den Händen haben,
gleichgiltig bleiben.
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— 57 —
die Lieder, die sich daran knüpften, leben noch, wie das Beispiel
des C h a m I s beweist, der doch nicht einmal einer der Hauptkenner
von Liedern ist. No. 15 lautet:
Str. 1: 1) Jörn ^ater ja ^üg eUaghäwl — 2) ja hilwet mtayät
eddrär
Str. 2: 1) zäm ettdbl toiktrr göl häja — 2) urähcU lel zaU
mäfinnehär
Str. 3: 1) u^äd carahbo mm dehm elgiyäja — 2) körn harik
säfat fihe nSr
Str. 4: 1) Ugü fog Hfndt tUmäja — 2) ulegü fog haggän
u'amhär
Str. 5: 1) jigü fog wasikt dmü^dja — 2) chama garh mä
säat azmär
Str. 6: 1) walla fog marfü^ iiäaioäja — 2) udcuTivm kef iettäl
elbedär
Str. 7: 1) mä hum äi r'auwifet äeläja — 2) jäilü fi mtahum^)
^ala hmär
Str. 8: 1) fUchurfän jiglü fUgeläja — 2) tbätcnA hiaaeglje
Str. 9: 1) tcääahi mä känan ^adäwa^ — 2) gher mgadder
mnaüa u^är
Str. 10: 1) ugüh elchel mä ^äden fi gäwa*) — 2) wmnfgi mä
j;^rrdnä^) an^
Str. 1. V. 1. jöm ^aßr\ Gl. ,d. h. hcorb ^aßr; ja, wir haben
berühmte Schlachttage, z. B. den jöm ddQme und andere*. — ja
'ü§ ellaghäwi: Mabrfik Ol. ,d. h. ellnll; laghtoat e^gemel mtiä nml
laghwat elh^än; die Kamelin hat sehr verschiedene Töne, besonders^
zwei Arten: wenn sie tkmn und wenn sie täluA^; das letzte Wort
nicht sicher; Mabrük ahmt die Töne nach. -^ V. 2. mtaycU ed-
drär: GL ,deren Euter ganz voll sind*.
Str. 2. V. 1. häja: Mabr. GL ,auf! los!* — V. 2. GL ,es
wurde ganz schwarze Nacht von dem Staub und dem Pulverdampf.
Str. 8. u^äd arahho: GL ,es wurde viel Staub aufgewirbelt*;
es wird auch von dem Scluvrren der Pferde gesprochen. Wahr-
scheinlich ist dghair zu lesen: 1) Und es wurde der Staub von
den starken Braunen — 2) Zu einem Haufen . . . , , in welchem
Feuer ausgebrochen ist
Str. 4, V. 1. HfnMi GL ,schlechte Pferde, die man nicht
reitet*. — tmäfa: GL ,zweijährige Tiere, die noch nicht reitbar
sind*. — V. 2, haggän: GL ,pL von higg, d. L dgemd e^^aghir.
— amhär: Gl. ,muhr ist ein einjähriges Tier, wird nur vom Pferde
gesagt*.
1) Or. metahkum 2) Or. nlisbär 8) Var. 'adatoi 4) Var.
jam 5) Or. jzarrcmnhä
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— 58 —
Str. 5. V. 1. dmidjäja: Gl. .elbfif. — V. 2. Gl. ,fönf Jahre
hat sie (die Kamelin) kein Junges gehabt; das macht sie stark,
wenn sie nicht belegt werden, izä mä ^bhä dfdht^),
Str. 6. V. 1. marfu^ üäawäjäi Gl. ,sehr gross und mager*.
— V. 2. Gl. ,Die Vorderbeine sind so schnell wie der Sämann*;
das äettöl blieb unerklärt.
Str. 7. V. 1. GL jWiMi jiarahü bghalem viä jbäiu fi§^a^^
näs ^umculj sie haben nicht die Schafe auf die Weide zu treiben,
brauchen nicht zu frieren, sind vornehme Leute*. — V. 2. GL
,noch auch brauchen sie herumzulaufen mit dem Esel, sondern
können zu Hause bleiben*.
Str. 8. V. 1. GL ,sie braten sich in den Pfannen dura u. dgL'
— V. 2. luaaegije: GL fissegije mitl e^aag^. — li^^bän GL ,kalter
Wind; bard und telg'.
No. 16.
C h a m I s.
redde: 1) ^ainik kema ^am ^ali^) nUära — 2) gharlm eUhbära
— 8) ucJwiddik kema bar^ jeäka^ laära^
Str. 1: 1) ^amik kema ^cdn farcha tarabbat — 2) tirzi in
äebbet — 8) edwäje ^aU harf käghid inkebbet
Str. 2: 1) ^aintk kema ^atn gälnrimäl — 2) ghatitik inhäl
— 3) rkayib uoarad fog *ain elghazäl — 4) kar-
müdha fög ^äfiggmäl — 5) iz^äbeh u^ra — 6) mu-
chazs^ ^ate lön ^üb ääigära
Str. 8: 1) ^aifdk kema ^ain rim tssened — 2) ghatitik in hedd
— 8) kagna 'afe farf birde riged — 4) idrä^ak
Seka^ aef ma^ gbid — 5) dvgügat na^ära —
6) aahbö weled Jörn aüg elichaöra
Str. 4: 1) ^ainik kema ^atn rim tlgerSri — 2) tiiämik ichderi
— 8) färia irkCb fog gebbahmäri — 4) fp'ob biffu-
wile uaeli ilghadjdbri — 5) kemmal afch&ra —
6) täni zrib aäta ^a^^dära
Str. 5: 1) ^ainik kema ^ain farcha tadeltet — 2) in gebbä
ta^aUet — 3) utäm arä^at gatileheddellet — 4) tich-
düdik ifuänla merkeb inhaUet — 5) bätau awmmära
— 6) Jiolhä wahau kearhä wilchaära
Str. 6: 1) 'ainik kema ^ain farcha da'auhä — 2) mn^ ^^ga-
laiuhä — 8) täni ba^d gilfä kammamcmha —
4) uchaddik kema när Sfolma ssuwauhä — 5) [fehlt]
— 6) Sika^ tiht bamüa dära bdöra
1) sab auch vom ^oleKon' der SkUvinDen, z. B. in Abä Snifi's so oft
gedmcktem nnd bearbeitetem Compendium.
2) Var. *äti 3) 'Abd. antoära
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— 59 —
Str. 7: 1) [fehlt] — 2) rkaijib ghazaide — 3) gäbau gmSle
tUagha uiauie — 4) U3lde ürib mljt maaaffraule —
5) gezzan i^ghära — 6) bnät mnaä lemmhim fog pSra
Str. 8: 1) ^amik kema ^ain rim ühaflje — 2) [fehlt] —
3) chaddik mndchirz lä lim zaije — 4) [fehlt] —
5) gmar ft hdära — 6) [fehlt]
Dazu gh 27. 28.
F a r a g.
a. Meine Niederschrift
redde: 1) ^atnik kamä ^am ^öll metära — 2) ghartm eUhbära
— 3) zölik kamä bat rägi hsana
Str. 1: 1) ^ainüc büa kühl aaude hAvre — 2) utidhib eäihre
— 3) u^rzi regig elghara^ fl demire — 4) uchadni
hawäk^) bih^mm^ merire — 5) umäli dbära —
6) ghair dämekti^ Jörn*) sä^at efkära
Str. 2: 1) ^amik kama ^am rim issenSd — 2) ghatUih m hedd
— 3) uburda ^cda loädi gäü rgid — 4) drä^ik kamä
sef map^ §bid — 5) gbid min jesära — 6) jöm
aüa elüläd Jöm süg eUchsära
Str. 3: 1) zöUk kemä zöl rim essehäh — 2) chaliget elbäri —
3) diheb aaUana bin bäjV uiäri — 4) [fehlt] —
5) tiiälen chabära — 6) tigära gen jäüfil elwa^e
dl mm bläd en na^ära
Str. 4*): 1) ^atnik kamä 'ain rim elugkrüd — 2) ghatitik fahaa
mnin fäteUhdüd — 3) uhij mihzemiui nä4an [bi-
nüd]^ — i) jgeddih torä elchiljöm elmaghära
Dazu gh 106.
b. Niederschrift $äli)^s.
^jjj 3) - Vf^f^J^ 2) — «^LLo J^^^l^y^^ 1) («3^t)
— \jJ^\ C^3u3 2) — \jfa^^ IjyL S^ ^ ^^^^-^ 1) (0
1) Yar. Jiawäh 2) ^chadßtä hawa hu heMämin 8) *dameh£i
4) *om 5) Kar in * 6) Aus SSIi^s Niederschrift erglnit.
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— 60 —
(i ,0 (i ^ o «^ »
— O4JI ^^^JifJ:h 2) — vXa^I ^^ ^^^ U^ wJyLAft 1) (P)
O ^ Ol
9
.uJ.
v-3^ (^
— ^^^LJi viiJjii^ 2) — ^LiuJi ^^ ^^ ur „^Uxft 1) (r)
v^Lä 5) — [fehlt] 4) — (J:^LÄ5 j^b ^^ ULJLI vIJG 3)
^Lljl oiLt ^^ ^ »^Li\i' 6) — » L3*
wiJuyci^ 3) — [fehlt] 2) — Oj^ ^^ [^^^] Ur ^^iJ^ 1) (f )
O »<■— O 0>0'^ «o o««
— v^ LöLi JwO|^ ^3 4) — OjvA^i ob ^^ ^j^
«^U!t ^ jwxil ^J3 ^ 6) — [fehlt] 5)
Dazu gh 106.
*Abdel*aziz.
redde: 1) 'ame% kemä ^ain *äli metära — 2) uwa§hik jcuiwi
kif^) ehpnära
Str. 1: 1) 'amik kemä '^ ^ää Ufgüg — 2) toihzämik Jrüg —
3) uaOeik inhedd — 4) ragcid wiatemedd — 5) tegül
gkah'ün ugäj mmtbhari — 6) üwästq budäfi^ uroifse
uUa — 7) miniblädinna^ra
Str. 2: 1) ^amik bela kühl söda neglje etc.
Ms. *Abdel*aziz S. 12.
»I^^äII x*-ä L?^>aj wi;^:>3 2) — ly;^ ^ ^ U/ y^^Le 1) (»JjJl)
— ^^L «S^j>5 2) — ^y?^ J^ ^ Uä «^JLfi (1 0)
^^ e)J^ ^' ^^ — w\.»x»*3 cXiJ^ 4) — tXji! vi^^>r? 3)
^5 J^ifü Ur (?) ,^3 2) — ^ «j^ J.^^ iL viJUä 1) (P)
1) Var. ÄÄÄ
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— 61 —
Das ist wohl das bekannteste aller Lieder des eUbarr elgharbi^).
Wo ich auch hinkam, wurde mir erklärt, man kenne es, und begann
ich, es zu recitieren, so fand sich schnell jemand, die Rede auf-
zunehmen. So schrieb ich im Zeltlager des 19./20. 10.: ,Alle kennen
natürlich die megrüdi: ^cunik Jcemä ^ain ^äli mefära\ die Stelle
zöUk Jeemä zöl rim essaholl sagt Mugäwir richtig: rim e^^ahärt.
Ich nahm später nicht Gelegenheit, mir das ganze Gedicht von
Mugäwir vorsagen zu lassen. Ebensowenig Hess ich ^Utmän
das Lied au^gen, legte aber seine Angabe fest: ,diese megrüdi
ist am bekanntesten*. Die von Farag gegebene Version ist viel
dürftiger als die des Chamls; die des ^AbdePazlz hat insofern
einiges Interesse, als sie mit den Worten eingeleitet wurde : ,Zwischen
den Liedern der atdäd 'alt und denen der ngime herrscht Unter-
schied, die meisten sind ganz verschieden ; die Redaktion des ^ainik
ist bei den ngime so:* folgt die oben mitgeteilte redde und Str. 1 ;
dann notierte ich: ,das ist ein bit, an dessen Ende ^amik kemä
*ain u. s. w. gesungen wird, dann geht es weiter : ^ainik bela kühl
aöda negye etc. [s. oben Str. 2]. Die redde hat bei ihnen keinen
besonderen Namen*. *Abdalla I bezeichnete das Lied als meähür,
Chamls redde. 1) Dein Auge ist wie das Auge des
[Falken], dessen Flug hoch ist — 2) Des Feindes der Trappe —
3) Und deine Wange ist wie ein Blitz, der von links her aufleuchtet.
— V. 1 und 2 auch in Farag redde. — V. 1. In der Nieder-
schrift nach Chamls wechseln We und *äli; im Text ^alimtära^
Gl.: fölArntära d. i. ^agr bUlr ^älf\ von Farag hörte ich 'ä/e,
l^üi^ schrieb aber JLx: und blieb dabei, unterstützt von Farag,
gegen meine Einwendungen; ^öli spricht uns mehr an, hat auch
die Analogie der Quantität des entsprechenden Wortes in den
Strophen für sich. Chamls schloss hier folgende Mitteilung über
die Falkenjagd an: ,Man jagt mit dem böz und dem §agr\ zwischen
beiden ist aber ein grosser Unterschied : iJhOz aihah uräao abjad ^)
wrigWie kbär wi^^aar elkbhr ahmar wi^^agr ef^ghlr azrag urig-
lehe lön eddeheb wilbäz mä bjigttd gher ßr toähid wilbäz errägil
jiile 'ofe küfo wa^^agr UÜo ^aHid^. — V. 2. gharim elihbära
GL: ^adü elihbära; die Trappe wird mit Vorliebe mit dem ^cupr
gcj>. — V. 3. Das isära ist nicht ganz leicht zu konstruieren
und deshalb wohl hatte *Abdalla I dafür äntvära. Gl. ,i8ära links ;
das gh&n ist nämlich dem in unserem Lande Wohnenden links*;
Standard-Richtung ist dem Beduinen auch heut noch der Osten,
so hat er in der Libyschen Wüste das Meer zur Linken und von
1) In den Amtsstaben und Schalbüchern wie auf Karten mit arabischer
Legende heisst die Libysche Wüste yornehm scüirä* Ubijä] die Beduinen wissen
natürlich nichts davon, sie kennen nur Marr dgharbi und elbarr eSSargi,
,das westliche Land' und ,das östliche Land*.
2) rä$ bt also bei den Beduinen nicht feminini gen. wie in Kidro
(Spitta § 66 b).
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— 62 —
dort her kommen Wolken und Blitz. Sprachlich lässt sich zu
diesem Sinne nur gelangen, indem man erklärt : ,es glänzt die Seite
von ihm, die (dem Schauenden) links ist*.
Cham IS Str. 1. 1) Dein Auge ist wie das Auge eines
Falkenweibchens, das dressiert ist — 2) Das zu Tode bringt, wenn es
erspäht — 3) Ein Tintenfass, das auf den Band eines Blattes yer-
schüttet ist — .... — Die Strophe ist unvollständig. — V, 1.
61. ,Mit farchja ist das Falkenweibchen gemeint, ihm ruft man,
wenn es zurückkommen soll: umkha [mit pfeifendem, sehr hohem
touJc] ; das Weibchen ist viel zahmer, zutraulicher als das Männchen,
besser zum Jagen ; auch der Hase wird mit dem ^agr gejagt ; sein ')
Fleisch ist haääl^, nur die Häsin, die das hcdd hat, darf nicht
gegessen werden. — Y. 2. tirzi wurde erklärt durch tmauwäy äebbet
durch bahhatit Das iebbet ist wahrscheinlich eine Verstümmlung
von iabahat oder von mir dafür verhört, wenn nicht Chamls' Er-
klärung zu verwerfen und an das bekannte v^^ zu denken ist:
wenn es ausgewachsen ist.
Chamis Str. 2. 1) Dein Auge ist wie das Auge der [(Ga-
zelle], die in den Sandgegenden ^ schweift — 2) Dein achtes Haar
wallt herab — 3) [Es ist wie] eine Eamelherde, die zur Quelle
^am elghazäl herabgestiegen ist — 4) Ihre Sänfte auf dem statt-
lichen Kamelhengst — 5) Deren Gerüst knarrt — 6) (Jeferbt nach
der Farbe des irijföra-Krautes. — V. 1. ^äUrrimäl: OL Jgülftm-
mdl; gemeint ist das ghazäl oder das rim; rim ist grösser als
ghazäl; rim ist weiss, arjal^) ist aShab, ghassäl ist ahmar; rhn
hat zwei cigarettendicke schwarze Wangenstreifen, die von den
Hörnern bis zu den Zähnen reichen*. — V. 2. ghatiHki Gl. ^a^rik
elghatit — inhäl: Gl. ,nezet. ZaghlOl: iüi^^ H^t J^. vJL^t
.sa^ j^ M2Xi ^JL^ fSSji ^^ju M3JU J^ ^^^^' v5^J' ^Jl-äj ^\ß
— V. 3. rkayib: Ol. ,man spricht von einem ^a^at [unsicher]
rkaijib d. L einer Kamelherde von 200 Stück ; eine solche hat sechs
Mann zur Bedienung durchaus nötig; namentlich wenn die näga
werfen will; dann wird sie hingelegt; einer setzt sich auf ihren
Kopf, einer auf das küf, einer auf den Bauch; die drei andern
1) lahmhäf denn arfmb wird als fem. gebraucht
2) So Aiudrficklioh auch Nawawi, minhaj 3, 812.
3) Damit ist unzweifelhaft die sfidlich der 20 — 30 Kilometer breiten Kul-
turzone am Meere sich erhebende Sand- und Steinregion, das bisät, gemeint.
4) Doch wohl zu bjK, Jj! zu stellen.
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helfen dem Jungen heraus, indem sie es ziehen und dabei sagen:
jamialU^ ezzör müzör aälim, ,o du, der du das Kamel vom Kamel
gesund herauskommen lässt I' zör für Kamel ist ein pars pro toto-
Ausdruck; denn zör [»^j] ist ein runder, tellerartiger Auswuchs
auf der Brust des Kamels in der Mitte ^). Während das Junge
herauskommt, rufen die sechs Männer : urr urr urr^ das erleichtert
dem Tiere das 6ebärgesch&ft ; im selben Augenblicke auch tritt
die Milch ^ in das Euter; die 'näga braucht 12 Monate imd
5 — 7 Tage zum Austragen; der Hengst ist drei Stunden auf ihr;
sie föngt tägoJi mit einem Male, ausser wenn sie überhaupt ^Ggbr
ist; eine rhaijxb hat zwei Hengste; ein fcM kann höchstens hundert
nSga decken, mehr taugt nichts — fbg scheint hier gar nicht an
seiner Stelle, denn xcarad ist mtUa^adil^ ist es richtig, so kann
nur erkl&rt werden: die oberhalb der Quelle 'o. d^h, zur Tränke
(an dieser Quelle) hinabsteigtS — ^aia elghazöl: 61. ,diese Quelle
ist sehr berühmt: sie ist nur medd rillen, zwei Schritte, vom
Meere entfernt, und wenn das Meer bewegt ist, bedecken sie die
Wellen ; da muss man anlassen und schöpfen in dem Augenblicke,
wo die Wellen gerade zurückgehen^; diese Quelle liegt zwischen
d^amayidy d. i. dem Leuchtturme [fanötr] und bü§ir in der Mitte ;
zu ihr kommen die Tiere, auch die Kamele werden zu ihr getrieben ;
die Kamele trinken am Morgen und am Abend, jedes Mal in zwei
Absätzen, der zweite Absatz heisst noch heut J^: man sagt je^ül
elbafir; zwölf Tage hält das Kamel, vier Tage halten die Schafe
ghalem aus, ohne zu saufen, doch nur wenn sie im rebi^ sind und
weiden; die Hirten haben dann ihre eütoäde mit und trinken die
Milch der Tiere. Das GrefiLss, aus dem die Kamele saufen, ist
haudeg ^), das in der Bedeutung ,Frauensänf(;e* hier ganz unbekannt
1) Das wird immer das asl gewesen seiu, wenn auch die WBB. nichts
davon zn wissen scheinen; in der Geschichte von den heiden Z€iur TA. 3, 245
med. (in etwas anderer Fassang MM. 1, 897 h) wird man die geswungenen £r-
kltningen nicht ndtig liahen; l-jij^j ist einfach: «ansere heiden Kamele', wie ja
auch TA. 8, 246^9 angegeben ist: wJLaJl jAJlJI j^j^i.
2) In der Wflste durchaus haUb, wie in Syrien, nicht das stftdtbche leben^
daa ,saare Milch* ist; Chamls bemerkt: JiaUb, leben, stibde undKftse werden
nicht verkauft*.
8) Es ist nicht recht klar, wie man sich das denken soll; vielleicht ist
gemeint, man solle die ganse Zeit, wo der Brunnen bei ruhiger See völlig frei
Hegt, gut ansnutien.
4) Nichts weiss anzufStmgen Dozt mit dem haudag Maqq. 2, 21, 7:
s^«i^l Jjül; ^i>^{it i3^A^! vJÜjü. Der Mann hatte Schlimmes vor; er
woUte wohl das Schiff anbohren und hing sich daher an das Tau des Schöpf-
eimers.
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ist; dafOr ist ausschliesslich karmüd im Gebraucht — Y. 4. kor*
müdha : 61. ^karmüd eUntt. Der Übergang von der zweiten Person
{^amik) zur dritten hat in der alten Sprache zahlreiche Analogieen
und wird in den «na^önf-Büchem unter dem Namen ütifät be-
handelt, s. z. B. AttaftazänI, muchta^r alma^äni ed. Const. 1290
S. 57 ff., wo als Beispiel dafür Qur'än 10,23 ^iüLill j ^jiX^ |3t
iü ^^yJir^ angeführt wird. — ^öf tggmäl: Gl. ,das ist der Kamel-
hengst in seinen besten Jahren fi ^üeo^ d. h. 10 Jahre oder so
alt*; hier liegt eine vorzügliche Bestätigung des von Dozt s. w.
jjCfc und Joe Ausgeführten vor ; er sieht nämlich mit vollem Recht
in dem J^Ljü für ,eitel, stolz, anmassend sein* des lateinisch-ara-
bischen Glossars Ms. Leiden No. 231^) und des VoccAtjUista eine
andere Schreibung von j^ljü, das ja vortrefflich passt (aus der
neueren Sprache hat Dozy nach Bocthor iä^ ^'^ style quindS)\
diese Schreibung lehnt sich jedenfalls an die Yulgäraussprache an,
und dieser begegnen wir wieder in unserem '^/, das unzweifelhaft
gleich oLß ist, denn dieses ist ,frech, stolz, stattlich*. — V. 5.
izzäbeh u^ra: Gl. ,das rbäf elkarmüd macht rinn rinn oder tig
tig^\ ufära erklärt Chamis gradezu als garaa, Glocke, i^xäbeh
von dem guten ^^a^j das einen heisem Laut des Pferdes bezeichnet;
Zaghlül kennt als vulgär nur madbüh : m kän e^^aut mughayaran
^alä hawä meteUm juqdl lahu madbüh^ aber nur diese Form werde
gebraucht Ist u§Gra richtig wiedergegeben, so ist weder an rbdt
noch garaa zu denken, sondern .Lot ,Zeltpflock* darin zu sehen;
gemeint sind dann die Stäbe, aus denen das karmüd zusammen-
gesetzt ist, die bei der Bewegung des Kamels knarren. — V. 6.
iSigära: Gl. ,Blumen mit gutem Geruch*, äigära ist ein Wüsten-
kraut, das auch sonst oft genannt wird ; s. z. B. hier 47, 5. 80, 3, 3.
Chamis Str. 3 = Farag Str. 2. 1) Dein Auge ist wie
das Auge der Gazelle des Sened — 2) Dein dichtes Haar wallt
hernieder — 3) Wie das Aa^na-Rohr, das am Bande des Wassers
sich neigt — 4) Dein Arm glänzt wie ein ägyptisches Schwert, das
gezogen ist — 5) Arbeit von Christen — 6) Es zogs ein Knabe
am Tage, wo man den Markt des Verlustes abhielt. — V. 1. rimi
1) Es wird gegenwärtig von Seybold zor Herausgabe vorbereitet.
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— 65 —
GL ^eine sehr beliebte Speise des rim ist das debbäh^ eine Knolle,
ähnlich der Kartoffel, die etwa eine Spanne iänr unter der Erde
steckt; der obere Teil, die Blätter, heisst beeeün, die Blüte nüwör
bezzün oder töza; das rim scharrt sich die Knolle ans der Erde^;
zu debbäh ist vielleicht ^j^ barbe-de-botie, scorson^re (Dozy nach
Bocthor) und »L^t ^\jo (von dem Pilz, der den Boden hebt, um
herauszukommen) heranzuziehen. — essened: 61. ,eigentlich haggäg*)
essenedj eine weit entfernte Berggegend*; easened, eig. ,Liehne*, ist
hier als Name zu betrachten. — V. 3. hagna: Gl. J^agna gleich
büs d. i. qasab mtä^ tzzammära; die hagna senkt sich mit ihren
Zweigen zum Wasser, lässt sie zu ihm herabhängen*. Zaghlol:
L^cX>^ 0.4JL j ; die hagna ist ^ala äikl elbüf, aber kleiner als das
büs; die hagna ist von der fa^le, Familie, des qasab^ aber nicht
von demselben sanf, Gattung*. Zu hagna, das hier eine besondere
Pflanze darstellt, vergleiche das J,^\ Kaö^ iui^ ,hagana ist
das Blatt (der Halm) des (umäm^; es ist vielleicht dialektisch
geradezu an Stelle von ttimäm getreten *). — tarf für faraf; s.
ZDMG. 51, 179 und n. 2. — birde: Gl. ,moyi, magra mo^; wohl
mit ^^O-j zusammenzustellen. — riged: Gl. ,nam, mit dem es
promiscue gebraucht wird; hier gleich moyat, — V. 3 bei Farag:
Wie Rohr, das am eilenden Wadi sich neigt. Was Farag aus seinem
vburda 'ala wädi gää rged gemacht hat, ist ein köstliches Bei-
1) So schrieb ich dieses Wort, das sowohl in den Original- WBB. als bei
DoZT SU fehlen scheint, nach ChamTs nieder. Auf der WQstenreise hörte ich
«s jeden Augenblick, denn oft gingen wir auf einem haggäg oder sahen einen.
b^jyf^g ist ,Düne', ein 5 — 20 Meter über die Ebene sich erhebender, meist
nur einen Kilometer oder weniger breiter Höhensug. Aach in MugSwirs Monde
klang mir das Wort zuerst wie haggäg, doch wurde ich sp&ter schwankend,
and mit Elmotmauwa^, dem Bedoin^i aas barga, mit dem ich am 87. Oktober
1897 in Alexandrien arbeitete, stellte ich fest, dass es hagäj, nicht hajgäj
heisse; Dimin. higaijij. Die Bezeichnungen für Bodenerhebungen sind sehr
mannigfaltig; Aimutmauwah bemerkte: jßl*alem ^^ukoe el'älß HUa* muS
tnumtedde, elha^fäg mumtedd\ elgära [dazu notiert: die Aussprache garje ist
nor bei den ^arcib marßU dafür üblich, die rnghärbi sagen durchaas gärä]
ist wie el'alem; eUddwa ist janeb bir\ ettarbeze kek [Zeichen mit der Hand],
steigt leicht auf, nicht ausgedehnt, kef etteUe,
2) Der Pflanzenname hagna wird auch in Möjne stecken, Name einer
Ortschaft am ChSbör nicht weit von der Mündung in den Euphrat (s. Karte zu
Oppenheims JKelsewerk).
Abhandl. d. DMG. Xl. 3. 5
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— Be-
spiel, wohin selbst einfache Araber gelangen, wenn sie anfangen zu
spintisieren ; er erklärte : burda ist dröfha ; wädl güü ist ein stür-
mendes, stürmisches, alles mit sich führendes Thal ; gemeint ist ihr
Herz: ihr Arm ruht auf ihrem Herzen, sie hat beim Einschlafen
den Arm so [hierbei Geste] über ihre Brust gelegt*; beim wieder-
holten Durchnehmen blieb Farag bei dieser Erklärung und fügte
noch hinzu: wädi gäü dgcdb jwaddi vjgib\ ihr Arm liegt auf
einem xoädl jgül jglb kull äe ; das ist ein keläm ghawlf, — V. 4.
Das kräftige ieka^ bei Chamls (dein Arm ist das Glänzen eines
Schwertes) ist bei Farag zu kamä verwässert. — gbidi Gl. ^gabad
gleich seil vom Schwerte*. Zaghlül: ,oJe>- v^u: vXo>-*. — V. 5.
dugügcU natura: Gl. ^highl freag\ Sonst sind in Ägypten nasära
gewöhnlich die orientalischen Christen, besonders die christlichen
Syrer. Zaghlül bemerkt, daqq sei das gewöhnliche Wort für
das Herstellen von Metallarbeiten ; so sage man aduqq nebäfil d. h.
asämr, Armspangen. Dieses nebcyil ist nicht uninteressant al&
Beleg für das JuLo des Leidener Glossars (L), zu welchem Dozt
nur Godards Buch über Marocco 1, 18 anziehen konnte. — Farag:
,das gezogen wurde von seiner (des Ziehenden) linken Seite*. —
V. 6: süg elichsära: Gl. ^sug el^arka\ Markt der Schlacht. —
Farag: am Tage des Marktes der Burschen, des Marktes des Ver-
lustes*.
C h a m I s S t r. 4. 1) Dein Auge ist wie das Auge der Gazelle,
die — 2) Deine Tättowierung ist dunkel — 3) Wie ein
Reiter, der auf einem gestutzten Fuchs reitet — 4) Der mit der
Flinte schiesst und das Messer zieht — 5) Der vollen Ruhm erntet
— 6) Dann wieder selbst getroffen wurde mitten in die Brust. —
V. 1. rtm ilgeräri: Gl. ,graijib 'annäs^; es ist nicht klar, was
diese Bezeichnung des rlm bedeutet. — V. 2. Bei usämik wird
nicht notwendig an ^LäjI zu denken sein; vgl. uUd und selbst
uldd als Aussprache von sX!» ; so wird hier ,^4wÄ» anzunehmen
sein, zu dem auch das masc. ichderi besser passt. — ichderl: Gl.
,achdar^\ ^CjA*ai> belegt bei Dozy I, 378b. Die Tättowierung
wird hier natürlich nicht .grünlich* genannt, denn sie ist blau; wie
in achdar so oft, ist auch hier der Specialbegriff verloren gegangen
imd die Bedeutung hat sich zu einem allgemeinen ,dunkel* ver-
flüchtigt. — gebbahmRri : Gl. .yebba gleich magbüba, delha ma^mül
nüwära^ magbvia zej ezzahra bilmüs^; mit dem Messer gestutzt.
Bekannt ist das s^\ fem. i-Li pl. v^ bei altarabischen Dichtern
als Beiwort der Pferde : ,mit dünnem Bauch' ; wenn Chamls erklärt :
,mit gestutztem Schwanz', so ist das vielleicht eine selbständig aus
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dem Grundbegriff des Verbums ,^ abgeleitete Bedeutung, und der
Dichter hat nicht hieran, sondern an dasselbe wie die Alten ge-
dacht; möglich auch, dass das Wort aus alter Zeit überkommen
ist und jeder es sich so gut zurechtlegt, wie er kann. Wegen
hmSri (für hmeri-, vgl. ichdeti in V. 2) wird an das masc. ^ö!
zu denken sein, dessen Verkürzung zu gabb nichts Auffälliges hat;
das a in gabbahmäri ist dann zu hmäri zu ziehen und als Vor-
schlag zu betrachten (cf. ichderi). — V. 4. büfuwile: Gl. fiil-
bindga^ — ilghadjärii Gl. fabanga^. In Syrien ist ghaddära
.Revolver*. Zaghlal: ,Hjx-Xi! iuLjC^! ij^tJJiJt'. Auch hier wird
ghaddjäri zu lesen sein. — V. 6. Die Übersetzung ist unsicher.
Chamls erklärte nur ^aasdära durch ^assadr ; vielleicht ist ^assdära
mit dem sedara \SOsjo Stumme, Trip, Bed,-L, 139 zusammen-
zustellen, nur macht hier das a am Ende Schwierigkeit. — Mit
säfa (sota?) weiss ich nichts anzufangen; am ehesten denkt man
an ^äfa gleich ^übta ,sie (wir: ,es*) traf ihn*, säfa ginge allenfalls
als Verkürzung von — oder verhört für — üsäfa (itsäta) ,seine Mitte*.
Cham IS Str. 5. 1) Dein Auge ist wie das Auge eines
Falkenweibchens, dem man die Kappe abgenommen hat — 2) Hat
es die Richtung genommen, so steigt es hoch — 3) Wieder, hat es
seine Beute erspäht, so stürzt es sich auf sie herab — 4) Und deine
Wangen sind Laternen eines Schiffes, das in See gestochen ist —
5) die Mannschaft bleibt wach — 6) die Leute fürchten Schiff-
bruch und Verlust. — V. 1. tagelleti Gl. ^gellauha ^ämn jsibüka
^after^^). — V. 2. In gebbil ist das Masculinum aufföUig; man
erwartet gebbäet] gebbil eig. ,nach Süden ziehen* von gible, —
ia'allee: Gl. ,rakai fögt- — V. 3. rä'at: Gl. ,mfat'. Der Text
ist in Unordnung; lies ^täni irrä^at für ,iVi rä^ot"^ — gatilekad-
dellet : Gl. ^elgatile e^§ed — iddellet ja^ni nizilit 'cUehe^ ; hier ist
also an iddaUä = JjG* gedacht; passen würde auch dcdlat von
^O s, DozY s. V. — V. 4. inhallet: Gl. ^meset säfarat, —
V. 5. Gl. ,die Leute des Schiffes fürchten sich beim hohen See-
gang, müssen immerwährend aufpassen, dass alles in Ordnung ist,
daher schlafen sie nicht, sondern sind summära d. h. sämirln, mu§
mithennin^^. — V. 6. wahau: Gl. ^chäfau'^.
1) (^;L*-!1 ifJ^ ^ei Lane; vgl. auch ^Ißt Str. 6 V. 3.
2) Die Anknüpfung der Beschwerden der Schiffer ist recht lose, doch das
ist ganz im Geiste der altarabischen Poesie, die mit erstaunlicher Sorglosigkeit
von einem Gegenstande zum andern springt; vgl. das bei Mehren, Rhetorik
S. 145 im Anschluss an das Kapitel vom tachallua Gesagte.
5»
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Chamls Str. 6. 1) Dein Auge ist wie das Ange eines
Falkenweibchens, für das man Gott angefleht hat — 2) Sobald
man es importiert hat — 3) Nachdem man es hat fliegen lassen,
hat man es wieder bekappt — 4) Und deine Wange ist wie ein
Feuer in T'instemis, das man angezündet hat — 6) Ein Glanz unter
einem Burnus mit seinen zahlreichen Kreisen. — V. 1. da^auhä
blieb leider unerklärt; ich übersetze da^atdä L^ Lc^) das passender
scheint: Segenswünsche und Verwünschungen aussprechen ist ein
häufiger Begriff; gerade der Jagdfalke bildet Gegenstand zahlreicher
An- und Ausrufungen (s. unten zu No. 70 — 75); da^auhä würde
sich, mit Rücksicht auf das folgende, auch fassen lassen als: ,das
man verlangt, bestellt hat*. — V. 2. neggelatihä: GL ,göbauha
min bläd üa bläd, der ^agr kommt sogar vom Lande der Franken*.
Der letzten Angabe liegt natürlich nichts Thatsächliches zu Grunde,
es ist nur ein Beweis, wie alles Beste als fränkischen Ursprungs
betrachtet wird ; dass sich die Vorstellung des tangil hier einstellte,
ist charakteristisch für den weit ausgedehnten Handel, der mit
Jagdfalken getrieben wird: gute Tiere dieser Art lässt man weit
herkommen. — V. 3. kammamauhä: Gl. ,weil sie für das Tier
fürchten, dass die Leute es beäugen jchäfu ^aleha innäs jHnüJiä.
— V. 4. ^üwauhä : GL ^waüa^ühä^, — V. 5, der ausgefallen, muss
etwa gelautet haben: uwagJuk gamära ,und dein Gesicht ist ein
Mond*; denn der bamüs wird von den Frauen wie ein Capuchon
getragen. — V. 6. Der bamüs der Libyschen Wüste besteht aus
zwei viereckigen Stücken von grobem weissem Wollstoff von 25 X 80
bis 35 X 140 cm , die an einer Längs- und an einer Schmalseite
aneinandergenäht werden; beide Flügel werden aussen oben mit
Wollförden bestickt, die mannigfaltige Ornamente bilden; sehr be-
liebt sind Kreise aus roten, grünen oder blauen WoUföden, die mit
Radien ausgefüllt sind; die Stickerei ist meist sehr roh; die ich
in Alexandrien im aüg elmaghärbe^ dem Mittelpunkt des Handels
mit Erzeugnissen der Wüste und Importartikeln aus Tunis für die
Wüste, sah, sollten 25 — 60 Piaster (5 — 12 Mark) kosten. Dass
ein frisches Gesicht unter solchem bamüs sehr gut aussieht, be-
obachtete ich bei Beduinenmädchen, denen wir in der Steppe
begegneten. — dära bdära: GL ,wie. auf dem bamüs Kreise von
verschiedener Farbe gestickt sind' ; es scheint, dass diese Erklärung
eine Vergleichung des unter dem bamüs glänzenden Gesichtes mit
den aufgestickten Kreisen annimmt. Bei beiden dära ist wohl an
dära = d/jüira^ nicht an dar mit Suffix zu denken.
Chamls Str. 7 entzieht sich der Übersetzung, da der Konmi.
ungenügend war. V. 1 nannte wahrscheinlich das Haar des Mädchens;
denn dieses wird gern mit einer Kamelherde verglichen, s. oben
Str. 2 V. 3. — V. 2. 3. Gl. ,man machte einen Überfall auf die
Herde und erbeutete männliche Kamele und trächtige und säugende
weibliche; hcmde d. h. ilU tbnha jirdak fiha, — V. 4. side: GL
jsahbo^. — my't: so hörte ich deutlich för m^, das später an Stelle
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von my't gesprochen wurde ; bei dem ersten Diktieren kommts eben
ganz spontan raus ! — magaftraule : Gl. ,man tröpfelte ihm Wasser
ein; es ist Grewohnheit, dem Sterbenden etwas Zuckerwasser eiü-
zuflössen, er muss raijän ,getränkt* sein, nicht durstig darf der
Mensch ins Jenseits gehen*; Wieder (cf. oben zu Str. 3 V. 3) ein
Beispiel, wie unglücklich die Araber nicht selten im Erklären ganz
einfacher Sätze sind^), denn Zaghlül wird recht haben, wenn er
Jai durch J^ erklärt : man sparte ihn nicht, man besoholss ihn mit
vielen Kugeln, nicht bloss mit einer. — V. 5. gezzan is^ghära:
nicht klar ist, ob das n zum Stamm gehört, doch scheint es so;
denn Chamls erklärte, guzün sei gleich Jetim ,Weise*. — V. 6. Zu
tära macht Chamls einen langen Exkurs; er diktiert ein Klagelied,
wie es die Frauen um den Verstorbenen zum tär (tära) singen
(s. No. 17). Der Sinn des Verses ist nicht klar. Was ist Subjekt
zu lemmhim? öder ist lemm Nomen: ^Yire Versammlung (fand
statt)*? Auch das fÖg scheint hier nicht an seinem Platze.
Chamls Str. 8 entzieht sich der Übersetzung, weU zu lücken-
haft. Ein Kommentar wurde weder zu dieser Strophe noch zu den
beiden ghannäwes gegeben, denn das Klagelied (No. 17), das zu
Str. 7, 6 beigebracht wurde, fällte den Rest des Meglis aus und
später kam man nicht mehr auf No. 16 zurück. Doch ist folgendes
zu bemerken : tlkatije ist der durchschnittliQl^ 10 Meter hohe Hügel-
rücken, der sich längs der Küste hinzieht, nicht weit westlich von
Alexandrien beginnend bis zur grossen *Agabe und dort wohl seine
Fortsetzung findend bis zum gebet elcLch4ar mit der Cyrenalca.
Über diese haßje handle ich an andrem Orte. Der Name findet
sich auch tief im Lande drin; denn es ist kein Zweifel, dass das
Hattiy6 der PACHOschen Karte dasselbe Wort ist. — Zweifelhaft
ist gmar fihdära; ist richtig gehört, so wird an »vX^* zu denken
und zu übersetzen sein : ,der Mond in seinem Höhepunkt* ; denn es
macht keine Schwierigkeit, für Äcfer, Herabgehen, denselben Ge-
brauch anzunehmen wie für zawäl, das ja ,Abgehen, Aufhören* be-
deutet, für die Sonne aber den Punkt bezeichnet, wo ihr Hinab-
gehen beginnt, die Mittagshöhe (zahlreiche Belege s. namentlich in
den Rechtsbüchem).
Farag redde. 1) und 2) wie bei Chamls. — 3) Deine
Gestalt ist wie ein Bai, der auf hohem Schlosse thront. — bat:
da auch $äli^ ^ geschrieben, so darf wohl nicht an beg gedacht
werden ; fc[j ist auch in der Wüste als Name des Oberhauptes von
Tunis bekannt; dazu kommt, dass das Wort in sehr zahlreichen
1) Andrbas bestftfeigt das fflr Persien; es sei unglaublich, auf welche
geradesu veirüektan Gedanken sonst gans gebUdete Perser zuweUen bei Er-
klärung Ton Dichtarstellen kommen.
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— 70 —
Namen von Mamluken-Emiren vorkam; hier ist es offenbar appell.
= reicher, vornehmer Herr, wie im Türkischen, dem es entlehnt
ist '). — Farag wollte durchaus bei seinem hsäna bleiben ; als auch
$äli];i für hsära eintrat, wollte er mir einreden, dieses könne, wie
h^äna, ,sein Boss* bedeuten. Das Richtige über h^r hat Chamls
Gl. zu No. 69 Str. 4, 4.
Parag Str. 1. 1) Dein Auge ist ohne Kubl schwarz und
gross — 2) Und bringt um den Verstand — 3) Und macht den,
der einen schwachen Willen hat, unglücklich in seinem Innern —
4) Mich hat gepackt die Liebe zu der mit einem seidenen Gurt —
5) Ich habe kein Mittel mir zu helfen — 6) Als meine Thräne
im Augenblick, wo ich an sie denke. — V. 3. regig elgharad:
Gl. ^äli ^aglo galtt ; die Übersetzung trifft wohl genauer den Sinn.
— V. 4. Der Lesung von ^ ist natürlich der Vorzug zu geben ;
chadä ganz maghribinisch , cf. Stumme, Gramm. Tun. § 23;- zu
chadä bemerkte ich: ,mit ganz schwacher Lispelung des d, wie
diese überhaupt bei Farag meist kaum hörbar ist; sie wird übrigens
von dem armseligen Tropf zuweilen auch falsch angebracht*. —
V. 5. 6. Der rührselige Gedanke gerade so schon bei Imrülqais,
Mu^aüaqa 6; es ist wunderbar, wie sich diese Thränendöselei in
der Wüste erhalten hat. — V. 6. jöm sä^cU: GL* ,besser ohne Jöm^.
Farag Str. 2 = Chamis Str. 3.
Fara^ Str. 3.#,V. 1. zöl rim: klang in * deutlich wie
zörrim. — essehcUi: so auch §älili JL^^UmJI; sinnlos und gegen
den Reim; es ist jedenfalls gemeint essahärt, — V. 5. uäälan:
Gl. ,d. h. die Leute*. — V. 6. jäüfü: Gl. ,mut^äfnin\
No. 17 — 17 c.
Für dieses Lied, das als megrüdit d^aza bezeichnet wurde,
liegt nur die Fassung des Chamls vor. Gerade hierfür hätte ich
gern Niederschrift nach anderen gewonnen, es schien aber unmög-
lich und ich Hess später von Versuchen ab, die mir nach anderen
Richtungen hinderlich werden konnten. So wenig glaublich es ist,
Fragen nach diesem Liede wurden mit Unwillen aufgenommen.
,Das sei Weiberrede, um die kümmerten sich die Männer nicht;
was ich davon hätte, das aufzuschreiben* u. dgl. m. In Wirklich-
keit war gewiss ein anderes Motiv, das von Mitteilungen abhielt,
viel stärker: der Orientale spricht nicht gern von Krankheit und
Tod, wird nicht einmal gern daran erinnert. Die Beduinen sind
allerdings in dieser Beziehung ruhiger, verständiger als die Stadt-
1) (^b und u^ dürfen nicht zusammengeworfen werden; für die Türken
sind es durchaus verschiedene Wörter. Ob sie auf eine gemeinsame Urwnrzel
zurückgehen ist eine andere Frage; die wird sich aber bei dem gegenwärtigen
Stande unserer Kenntnis der Türksprachen nicht mit Sicherheit entscheiden lassen.
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bewohner*); ich glaube aber doch, die Unbehaglichkeit , die sie
offenbar empfanden, wenn ich mit ^ezzäbih wcuszäbzk Ja tär\ das
wohlbekannt war, anfing, auf diese Abneigung gegen Erwähnung
von Tod und Toten klage zurückführen zu müssen, vielmehr als auf
die Verachtung der Weiberrede. Leider hatte ich, als ich die Um-
fragen hielt, keine Erkenntnis des wahren Wesens dieses Liedes.
Von Chamls waren mir 17 — 17 c als ein Ganzes vorgetragen worden
und für diese Auffassung sprach auch, dass den Schluss Verse
bildeten, welche offenbar die redde darstellen sollten, wenn sie
auch mit den Versen am Anfang nicht ganz stimmten. Li Wirk'
lichkeit liegen Stücke vor, welche in der Form so vei*schieden sind,
dass sie kaum als Teile eines Ganzen angesehen werden können.
Die Zusammenwerfung ergab sich durch den gemeinsamen Lihalt,
denn vielmehr als mit der Trauer um den Toten hat dieser mit
der Beschreibung des Pferdes zu thun. Ob sich diese nur bei 17
an eine Totenklage anschliesst, ob nicht auch bei 17 a, Ä, c, muss
dahingestellt bleiben. Zu erwähnen ist, dass ich 17 i Str. 4 auch
ausser dem Zusammenhange habe vortragen hören und dass diese
Strophe besondere beliebt und bekannt scheint. — Ganz abweichend
ist dieses Klagelied von dem, das bei Daumas (Chevaiix 394) in
Übersetzung mitgeteilt ist. Die Gebräuche bei der Beerdigung
werden in der ägyptischen Wüste ähnlich sein wie in den von dem
französischen General geschilderten Gegenden. Ich hatte keine
Gelegenheit, einer Trauerfeierlichkeit beizuwohnen, doch konnte ich
einige Beobachtungen während meiner Wüstenwanderung machen.
TB. vom 23. Okt. 97 im Zelt des Schech Mekäjid: ,aus Zelten, die
etwa 5 Minuten von dem unsem entfernt liegen, bewegt sich ein
Totenzug ; es wird eine alte Frau von näs mrabfin zu Grabe ge-
tragen ; es ist ein grosses Gewirr von Menschen : die Männer rufen,
die sabäjä tanzen vor der Totenbahre und singen, alle Weiber
jzaghrüu lümayit [hier walwal nicht üblich !] ; die Frauen im Zelte
und Mugäwir ergehen sich in Ausrufungen: iUi mä mät Jmüt —
elmislmin bcher und dgl.^; es wird mit Behagen konstatiert, dass
die käfirin, die von der Alten im Zelte nie erwähnt werden ohne
ein häääkalläkl, sämtlich ins när spazieren*.
No. 17.
1) ezzäbih wazzüMh iä tär — 2) ezzäbih loaz^öbih binnhib
— 3) wirkab umilot^digib — 4) kema bang ft ghem amtär
— 5) ezzäbih icazzäbih ja für — 6) 'ofe sidi färis lan-
där^ — 7) jalhamar kennek tissarmat sidak mibdßle
1) Die Kairenser beobachten in diesen Dingen ein Verhalten, das nahezu
patbologbch ist.
2) Ein oft eingeschobenes sammal sollte wohl heissen: «sprich bismilläh*,
3) Or. landär
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— 72 —
mixfgfSkd — 8) 9iAi hädmi bä^idde uhädini iUb^ uchdüd
— 9) igläli meSri büiertf wrrJeäbl gelfi degg iküd
V. 1—9. 1) Klinge, klinge, Trommel! — 2) Klinge, klinge
mit Jammern — 3) Steig auf; weit trägt es — 4) Wie ein Blitz
in Regenwolke — 5) ^nge, klinge Trommel — 6) Um meinen
Herrn, den Ritter unter seines Gleichen — 7) Du Roter, es scheint,
du willst deinen Herrn, der der Familie entrissen ist, unter dem
Boden hervorscharren — 8) [das Pferd spricht:] ,Mein Herr hat
mich mit dem Sattel geschmückt, hat mich mit Brustzaum und
"Wangenzaum geschmückt — 9) Mein Sattel ist gekauft mit
Bändern, meine Steigbügel sind , Arbeit von Juden*.
V. 6. färü landär: wird gefasst werden dürfen als färis fl
anzärihi d. h. amtälihi, — Y. 7. jalhamari ist jölahmar mit
Setzung des Artikels nact /ä, wie sie besonders vor Farbenbezeich-
nungen üblich ist. — mafgüdi häl, wie zifägi No. 1 redde, V. 2. —
V. 8. iltbeb: es wird hileheb zu lesen sein. — chdüd: Zaghlül ,o»oLü
j^UäJ öliibo ^jjXj BJLc^ j»l^?JLIt uXjvX^:: ^SuJi ^^ JwsaÄJ OjJLi-
No. 17a.
1) rkäbäio dagg rübin — 2) toen mätrfUhdäde — 3) umä
ßrkbo gker *azzen — 4) egläU mghaUl bdädi — 5) g^är
tzzhdr nCissir ü^am — 6) jfm hif gedf- Hkammädi
V. 1. rübin: Gl. ,ein Jude in Träbulus, der durch seine vor-
züglichen Arbeiten, besonders Steigbügel, bekannt ist. — V. 3.
^azzen: es wird ezzen zu lesen sein; Gl. ,muä ^awiP; Zaghlül
bemerkt zu ^awil: ,Im Sprichwort sagen wir: 'awil (d. i. rediy
dun) wulaän fawil] einen lustigen Gebrauch machte von dem Worte
ein Kairenser Schech, Namens muhammad ^aü in einem hirrd zegel
auf mahmüd bäSa elfeleki-, als dieser einmal das Ministerium der
ma^ärtf unter sich hatte, traf er eine Massregel, die grosse Er-
bitterung erregte: er unterdrückte die Guinea, welche bis dahin
die Studenten des dar el^iUüm als monatliche Unterstützung er-
halten hatten; das medheb dieses zegel lautete: räh elgtne totS
jefid el^aioil; diese Worte enthalten eine taurye, sie können heissen:
„fort ist die Guinea, was nutzt das Heulen!" und „f i. d. G.,
was nützts dem Lump?***. — V. 4. bdädi: Gl. Ja^ni lakmo^. —
V. 5. gßär: 1. gser? Gl. ,der Rücken eines guten Pferdes darf nicht
länger als vier äibr sein*. — V. 6. gedjÜhammUdi: GL ^elghazät\
über die soU> , grand plateau rocatUeux et stSrile^ s. eine reiche
Stellensammlung bei Dozy s. v., der nun hinzugefügt werden kann
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— 73 -
Grothe, nach welchem die Sand- nnd Stein wüste, die die dritte
2jone Tripolitaniens bildet, hammada heisst (s. Verhdl. BerL Ges.
f. Erdk. 1898 S. 158).
No. 17 b.
Str. 1: 1) g§aijirat gjüne — 2) nädrät ^ujUne — 3) ddene
dgiü agläm kätib ny'äl
Str. 2: 1) filebüräma — 2) hüt fl beräme — 3) [fehlt]
Str. S: I) idrthte ^agäßl — 2) läka fähmgäjil — 3) mtdjärl
fi bintjRn fulcm ääl
Str. 4: 1) Sarärifc düe — ^ kef jtgbtd haue — 3) aik jü-
'ahauba fäsnjin äbäl
Str. 4 nach Mugäwir:
1) Serärlk dsle — 2) kef jigbid hde — 3) sik ßl-
^aböba fädjin (oder chäljin) elbäl
Str. 1. V. 1. Dass mit gjün hier die Stellen am Bein ge-
meint sind, wo den Pferden die Fessel angelegt wird, ist kaum
zweifelhaft, obwohl nach den OrWBB. in diesem Falle immer nur
von .Ua3^) gesprochen zu werden und gtyün nur in dem Sinne
von jSchmiede* belegt zu sein scheint. Muhammad BaSlr verstand
das Wort sofort, wenn er auch irrig an das Engverbundensein der
Beine durch die Fesseln dachte; es ist sicher vielmehr das Kurz-
sein dieses Teiles des Pferdes als ein Schönheitsmerkmal gemeint.
— difene: Gl. Zaghlül ,in den Dörfern [um Rosette] sagt man
för ,seine Ohren' üdäno^.
Str. 2. V. 2. beräme: Gl. fierämet moye\ es ist von dem
schnellen Sichdrehen des Fisches im Topfe die Rede*; Zaghlült
,8^3 ^^-^iJJ uXi?Ci .Li^l Q^ Xxil j»tjAJi*-
Str. 3. V. 3. fi bintjän erst später am Jinda des Verses
hinzugefügt^ wo die Worte wegen des Reimes nicht am Platze sind;
GL jbin^Bn ist ein gurrt ^ grosser Haufe, von allen Sorten Feld-
früchten'.
Str. 4. TB vom 24. 10. 97: ,Mugäwir singt die higgäwi
^alhusän, die man sagt, wenn man es j'mellü, striegelt: äerärlk
[u. s. w. s. oben]*. — V. 3. sik: Gl. ,ein Spiel, auch älze genannt*;
Zaghlül: ,es ist gewiss das Spiel sige gemeint; man macht Felder,
oq^ätHy anf der Erde imd operiert dann mit vier qäa^ min elbü^^.
1) Stellen s. bei Laue s. v. ^tj; es wird aach auf ^amSsa p. 558 ver-
wieseo«
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— 74 —
No. 17c.
1) mä jäkil elgeäS ta^dir — 2) mngher räbta ^alahrära —
3) wen manhedcUh wlsir — 4) Icef belhawän uligära —
5) megdüb atsrabauli benädir — 6) hadar madeh fi
waset hära — 7) in^mne ^ale ääft elblr — 8) lohü fihit-
mal Htjära
V. 1. elgeääi Gl. ^elhcLsis^ es frisst nicht Heu, sondern will
ordentliches Futter haben*. — V. 2. räbta: für marbüfa; vgl. das
in Syrien so beliebte fätih für maftüh, deutsches ,wissend* in ,knnd
und wissend' für ,gewusßt* u. dgl. m. — gharära: Gl. ^zegibef^ d. i.
Puttersack ; als ,Getreidehaufen* kennt es die Bäd * S. 209 erzählte
Legende von den beiden Bergkegeln Namens gharära im |Iaurän.
— V. 3. manheddih: für man!eddiJi? — V. 4. lUtgära: verhört
für iligära? oder liegt hier wirklich die von Stumme im Tripo-
litanischen regelmässig beobachtete Erscheinung vor? — V. 7. n^mne:
= la^alle? cf. 101, 2, 7. iäft elbir: Gl. »EUnd des Brunnens^ —
V. 8. fthümäl: für fi ihtimäl (cf. blikttmäl 20, 11)?
No. 18.
redde: 1) jänallt mä ^äd fih bläfil — 2) mräjif ^ale möl
^ujün debdßü
Str. 1: 1) Jänalli mükeddi — 2) ujänalli §äiir umü hye loeddi
— 3) vJänalU nibki bkä min geddi — 4) bela satU
^äli dema^ ^aml aBjü
Str. 2: 1) jänalli mä 'äd nanfa^ näsi — 2) lyanalU garhi
mgäunr gast — 3) xtjänalli kef elghartb^nyäsl —
4) warä bü ääm^zn zauwugainnfä/il
Str. 3: 1) Jänalli mä ^äd fih blile — 2) ujänalU mä ^ädn^izz
gebile, — 3) ujänalU temmä iVam dalile — 4) tgÜiU
mekärih fi sebeb bü gajü
S t r, 4 : 1) jänalli mä ^äd nanfa^ wäli — 2) wa'ana däjih min
^rifün elghäli — 3) tijänalli garhi fuwilligäli —
4) ujänalli §airi min gher nhäjil
Dazu gh 29.
Eine Niederschrift des Liedes (hier mit Ms. bezeichnet) hatte
mir schon am 22. 5. 96 ChamTs gebracht; mit der Bleistiftkritzelei
war wenig anzufangen; als Schreiber entpuppte sich dann Ma^müd
G u m * a , der mir das Lied am 29. 5. 96 diktierte. Der Kommentar
stammt wohl hauptsächlich von Chamls.
redde. 1) Ach über mich, der ich keine Thränen mehr
habe — 2) Der ich mich sehne nach der mit den müden Augen.
— V. 1. bläjil: Gl. ,rfmö'*. — V. 2. mräjif: 61. ,muätäg'.
Str. 1. 1) Ach über mich, der ich betrübt bin — 2) Ach
über mich, der ich Geduld haben muss und doch nicht möchte —
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- 75 -
3) Ach über mich, der ich weine, was ich kann — 4) Ohne lautes
Klagen rinnt meine Thräne. — V. 1. mitkeddii Gl. ,so viel wie
mäkeddif*. Auf die Bemerkung, der Vers sei zu kurz, wurde mir
erklart, er werde immer so gesagt ; er scheint also schon seit alter
Zeit verstümmelt. — V. 3. min geddi: Gl. jhagigij muS bilhazdt.
Str. 2. 1) Ach über mich, der ich meinen Leuten zu nichts
mehr nutz bin — 2) Ach über mich, dessen Wunde beständig vor
mir ist (mich nicht verlässt) — 3) Ach über mich, der ich wie
ein Fremder bettle — 4) Hinter einer mit einem Schönheitsmal
und geschmückt mit Schönheitspunkten. — V. 3. ensfäsi: Gl.
,isäst er bettelt*. — V. 4. iäman zauwuga : 1. ääman muz. ? oder
säm miLz.? — bnnfä^'il: Gl. ,das sind die gleichförmig gesetzten
Punkte über und unter dem Mm [tunämy ; Chamls machte eine rohe
5^ichnung, etwa so: -.—."-.*— .'-.'-; eine solche Zeichnung fand ich
auch mit schwarzer Farbe neben arabischen Woi-ten auf einem Stein
im Innern der Ruine elgasaha eä^arglje\ die Worte sollten offen-
bar eine ghannäwe wiedergeben.
Str. 3. 1) Ach über mich, in dem auch nicht eine Thräne
mehr ist — 2) Ach über mich, der ich keinem Stamme mehr zur
Zierde bin — 8) Ach über mich, dessen Auge unterwürfig ist —
4) Der wegen der mit der Kopfscheibe nur Widerwärtigkeiten hat.
— V. 3. dalile: Gl. fcijüf^. — V. 4. ^5;V/: Gl. ^chur^ min ßzza
jilhsüh mniswän^,
Str. 4. 1) Ach über mich, der ich niemandem nutz bin —
2) Der ich hingestreckt bin von den Augen des Liebchens —
3) Ach über mich, dessen Wunde so lange andauert — 4) Ach
über mich, für dessen Dulden es keine Beschwichtigung giebt. —
V. 1. loäli: Gl. ,rägil^. — V. 2. däfik: obwohl auch Ms. ^!J
hat, halte ich das Wort hier für eine Verdrehung von ^JJd', die
Gl. zu d^ih: ,tä/ih^ befriedigt nicht. — gäU: Gl. ,lange Zeit,
zehn Jahre und mehr*; es wird tuwil elgäli gemeint sein, gäl
hier im Sinne von gll, Zeit. — V. 4. nhä/il: Gl. ,ta^ltJ, tesklt,
— Am Schlüsse von Ms. findet sich noch eine Zeile, von der fol-
gendes mit Sicherheit zu lesen ist: ^^j^ iy^ ^J^ r)^^' ^* ^'
ujänalli milauwil megrük; dahinter noch ca. 10 Zeichen, die un-
sicher sind.
No. 19.
redde: 1) Jheddir uhü häfig ugede fide — 2) lä darb laghai-
jä^) ^ujün beeide
Str. 1: 1) rigide melwt — 2) ulä Jörn säaa miVaJal mikelwi
— 3) wen mälif^) elchabbär gäbe jShui — 4) 'afe
tauwih elbäsür wardefride
1) 1. laghäjU? oder ist abzuteilen: lä dar hfijla ghaijifi
2) 1. mä lifi ma lifi'i
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— 76 —
Str. 2: 1) ugede chy'e — 2) ulä Jörn lizim /i blöd gifye —
3) tgt hadrte cutis ibniggertfe — 4) mraaioak ba^d
döle mgahilaitde
Nach Mahmud Gtim^a am 29. 5. 96. Fragment, den Rest
wollte Mal^mud später diktieren, es kam aber nicht dazu. Er-
klärungen wurden nicht gegeben. — Mabrük bekannt.
No. 20.
1) bülä ja hizzär §allu ^anndbl urä käl men ^üä ^aleh
hedije
2) mm äöM aräs^ina ^andi gittä^ ud^i^^adr umeräg biVila
ugetSlna min üläd elhi/üäamfia
3) ugina bihtaiban ghaetr bila sega^ vkaihama nSran
Valüsmmje
4) chel errifäga chäVätifadran waana lau ^eäe sirha bäeftja^)
5) ja ^abd ja memün ja ferdtUbuta elhamek murr walla
fi Hrignya
6) gäl ja Htdt jgvmi aüäh min Jiädellahm in haftet ^annär
inharag win falahto bilmüs säl eddmV
7) jimmu rld jgenna dewejik misaema walla rid jingetil
minna esmV
8) ihna fi hädelhadtt umitle whü jgenna Ic^f übüb ilU
minhidir min ^ulü essmi*
9) haäet tdl firrkäb ulefetha ma räfagka mnilhadid nwjoä
10) zeggebet seba^ sidrcU min ben chelhum kema mä tfüg
min ben e^sgür gitä
11) gälü ja mir biha waana ghannlk infät majgfiannik aUäh
chud fihä mtjten ^abd umljten chädim uchud fihä wädil-
^ariä olikitmal
12) gäl toallähi mänbiha wallähi mänbika ndauwir tSnä meni
mdauvoir mal
13) kädi vmchidhe fi büje gissa l gi§§a uzBjid 'cdabü/e tSna
toagmäl
14) gälü^ lezühä limma hagilha jsädif riglAa waüa se ^adä-
mihät inkäl
1 5) gäl wallähi lä higlha jsädif riglha ulä ^adäminhät inJiäl
16) gälü^ la^abra*) räna rbät ugitlorrabU mü hü $e haläl
17) urabüji ^agr vfärat mdnni riäi jimma j^äbihkum ^ali
zahr zämir walla jgikum ibdah milmäl
18) walla jgikum fara aef umhassir rase tygül ja sabra
el/öm ta^äl
19) eä Hledi ja mir unhäü gharrbak walä na^äman hamäfil
20) gäl wallähi lau wahäü gharrabi ulä na^äman hamäjit
1) Var. biefi*a 2) Or. gärü 3) Or. gäUo 4) Var.
lamsabra
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— 77 —
21) nädwbi fi mwätilarad mtnkemmen tgülü ft hadidak'^)
delänl
22) hädä wen Ja mir renä fi kad deläfil
23) intiValäTna^) mä ta^rifäne gal el^alam^ mä na'rifüne
gker ^ale wasf rigäl
24) *ilfehäfim mä Uglid tssef äihl ^t^'üne ^ale min üläd
mnasära* lemejir mä liglid tssef äihl ^ty'üne hisse ra'ad
fi medlhimme walla tmüm essel
25) lä gäk ^Sr gäl bü zed leä Ja ^aUäm ^auwezt raija min
chayha ulähdset taba^annazif^ ^Äa/är
26) mtn chaifha ^aira hü zai} bänä kSgih ft zalme J^Ud
nehär
27) tnzä min ^ale guwädak gaUa kif eS ta$na^i utächud
guwädi uchöll ma^ chälak daläWg när
28) m Jdnt ^äni^ a^na^ toin kiv^t gätil igtil katarat tarädid
elkaläm ^awär
29) ihna fi hädalhadit umitle usseden Jelmise bharba JchalU
demme ^alhamäd^) ärär
30) Ihigle abü zaid uhezz ^imämte vgäl tarig Ja gatlütaiUb
afchär
Nach Chamls, der das Stück megrüdit elhilelije nennt; als
ich es ein paar Tage nach der Niederschrift Mahmud Gum*a
und den andern maghäribe der Truppe vorlas, war es ihnen gänz-
lich unbekannt ; sie erklärten, Chamls habe ein bend^ Kapitel, sie
hätten ein andres bend; Chamls und seine Leute seien eben
sarg/iSy während sie gharbls seien und auch ihr keläm sei gharbi.
Nach andrer Quelle bemerkte ich: ,Unter den Beduinen giebt es
Leute, die die ganze sire heruntersagen können von dem Auszug
aus Negd bis 2ur Ankunft in Tunis; doch ist bei den Fellachen
die G^eschichte verbreiteter als bei den Beduinen*. — Es sind offen-
bar von Chamls hier ganz disparate Stücke des grossen Benl
Hiläl-Romans zusammengeschweisst. Nach dem Reim unterscheiden
sich drei Gruppen: 1) die i/e- und «(ä)-Gruppe V. 1 — 10; 2) die
ö/(ö^-Gmppe V. 11—24 ; 3) die ör-Gruppe V. 25—80. Das erste
Stück scheint wesentlich ein Zank zwischen dem Mir Jünus und
einem Sklaven, weil er das Fleisch nicht ordentlich gebraten hat;
das dritte Stück bezieht sich auf den Kampf zwischen abü zed
und el^alläm. Nach diesem Kampfe soll das Gedicht auch heissen
^örkü ühel^ltfe; Gl. ,^ärka = Kampf, Schlacht'. — 'Imära erklärte,
als ich das Stück anfing vorzulesen, es sei ihm nicht bekannt ; gegen
Ende konnte ich mit seiner Hilfe einige Feststellungen machen;
siehe zu V. 5, zu V. 11—24 und zu V. 25 ff. — V. 1. Jedesmal
wenn ich las follu ^annSbi murmelten alle Zuhörer den Segens-
1) I. Iiaditak'i 2) L inUL^aUäm und^öZ el*aUam? 3) Var.
miahh^tetha ba'd annaftf 4) Or. 'aüiamät
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— 78 —
Wunsch. — V. 2. udeji^sadr: GL ^ea^adr gibäJ ^ä^'in^, — elkyüä:
Gl. ^elwuhü§ von wah§^ ; das a nach elhyüä scheint nur Hilfsvokal
zu sein ; war wohl besser durch ^ darzustellen. — V. 3. ugina etc. :
Gl. y^äjzin jügdü när^. — gkaztr: Gl. Jcettr^, — bila äega^ : Gl.
jfnegüdy Jcetlr mngher äega^'; äega^ ist mir nicht sicher, doch ist
vielleicht heranzuziehen MM s. v. «ää: v-^Jaü «ää ^yCl K^LäjI
[joM^ •. ji fuaju iAa^j »jAi^3 ; ^Iso : Holz ohne Aufschichten, d. h. in
grossen Mengen ; dieser Beleg für «jLi ist nicht unwichtig, da auch
DozY nur die Anfühining bei Bustänl kennt. — ValUssmije: vgl.
^ulu essmt V. 8. — V. 4. Gl. ,die Pferde der Geföhrten waren
frei herumlaufend; man hatte ihnen den Zaum abgenonmien und
sie weideten*. — J^adran: Gl. Jir^an^ — sirha: Gl. ,8ir^a^, —
bäefifa: Gl. ^mäske tayib ja^ni elchel'; andere Gl.: ^mäsik sirha
zäbitha hidot, — V. 5. Gl. ,Hier beginnt das hetm eVaAd\ elmir
jünus jihkW — vfihnän\ Über diesen memün ^abd ^dbra zeigte mir
^Imära eine lange Geschichte auf den letzten Blättern des Buches
abü churaibe (bei ihm in Manuskript; soll auch gedruckt sein;
es wird bemerkt, dass der diwän elaääm nur in Beirut gedruckt
sei ; auch von ihm hat *Imära ein Manuskript). — ferdtübufa : Gl.
jilbulgha^'j gemeint ferdit elwuta? — elhamek: Gl. jlaAm e^^ed".
— Hrignija\ Gl. ^müt miatwi''\ *Imära Gl.: Ja^ni murachrach
geda^ waila mälakäe Uwe\ — V. 6. gäl: Gl. ^eVaid, — hädellahm:
Gl. ,lahin essed^. — falahto: Gl. falah ist: in Streifen schneiden*.
— eddmt : für eddimä, wie esmV in V. 7 für üml ; zu dem hemze,
über das ich mich wohl kaum getäuscht habe, möchte ich ver-
gleichen, dass nach Zaghlül in der Gegend von Rosette vielfach li\
hl für Ity lö gesprochen wird; in Syrien ist la' (mit Geste!) für
lä sehr beliebt; nicht wird zu denken sein an eine Konservierung
des hemze von pLa^. — V. 7. 'Imära GL: ,ana achtär linefsi gannet
essSma wa'dlä gatli wajmchifi ismije {isrmf, — jgenna dewejiki
Gl. jinzil sackt missema jmauwühvm.', dewejik {dewqjtk) von
dewlke^. — V. 8. i§büb: Gl. ,ze/ ilmüni^] vgl. das schriftar. v-^^^^.
— V. 9. idi : Gl. ^rigli^. — nuwä : eigentl. Kern ; hier = kleinste
Sache, ein Bischen. — V. 10. zeggebet: nicht sicher; 'Imära: zegget
bihä mit GL ^dafa^t, — sidrät: GL ^essidr §ezer ennabak] das
Pferd will die Frucht essen (?) und springt dann gewaltig über
sieben solche Bäume*; *Imära Gl. ^merähtl; essidrdt seb^a ^aJtabät,
— gitä\ Chamis giebt hier eine lange Beschreibung des (/Oütö- Vogels;
zur Erklärung der alten Dichter ist auch bei den heutigen Beduinen
noch unendlich viel zu finden. — V. 11. wädiVarläx von diesem
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— 79 —
mythischen Thal, nach dem ein ganzes Buch des Benl Hiläl-Kreises
benannt ist, weiss Chamls nicht genng zn erzählen: Jedes Korn
bringt millionenfältige Frucht, die Häuser sind von Gold und Silber,
die Menschen sind schön und stark; aber es ist mersüdy behext,
verborgen unter der Erde; niemand ist noch hingekommen*. —
V. 14. hagilha: 'Imära spricht ktgUha, und bemerkt: ,über dem
ckuff^ — V. 16. sabra: Gl. ,ist abn abü zect. — Nach einem
Vermerk sind die Vei*se 11 — 24 jba^d müt ezzenäd ft saltant
il^alläm^; sie finden sich nicht in Ms. und Druck *Imäras. —
V. 25 ff. ^Imära: ,Diese Verse finden sich in dem Buche, das die Er-
eignisse vom harb abü churebe bis zum Tode El'alläms behandelt, am
Ende'. — V.'26. kegih: Gl. Jimma rauwik, — V. 27. gallai Gl.
^eVcJläm gallahü zed\ — V. 28. katarat u. s. w. : *Imära Gl. ^mäfiä
mmho fajde^, — V. 29. zSd^: *Imära Gl. ,hier ist ztdän ihn abü
zed aehü §abra Uli m'atal gemeint, nicht ztdän ibn ucht abü zed^
zu welchem sabra ibn chäl ist*.
No. 21:
redde: 1) kern der ^äft ghair ghanät dära — 2) ja tül mä
tiba'unnäs agwära
Str. 1: 1) ghatr ghanät zäne — 2) ja tül mä tabban chala
raJiläne — 3) gä stda räkib ^ale rahwäne —
4) dzäzt zäzät^) ettalib btära
Str. 2: 1) ^affaset min ghäde — 2) ten^aäet ^äfije ugeffelet
^ai-räde — 3) kill Jöm zähl lak nehär g^äde —
4) ukill hilu fi rigak waräh merära
Str. 3: 1) flhi tebäran — 2) Seh'irjet^) ^ahhaftär mcjtuwäran
— 3) hizänha Jöm elurüd idäran — 4) msebbel/et^)
Ulli bain/et^) gharära
Str. 4: 1) btzentägen — 2) hawenhin tül annazar jibrägan —
3) her/äna ^ind elhser telägan — 4) gharänig äaHe
Jil^aban fiddära
S t r. 5 : 1) kern der gäte birrafiq idzajid — 2) ezzämt hisilhägg
walla ^ejid — 3) lUiün fi gebitalc ^amJöL bilgejid —
4) ulatßkkdr ^ähib utelga dära
Str. 6: 1) kem der gäte birraftg lüjäfi — 2) uherjänha k^f
elghurüd nzjäß — 3) fahalha mbauwig kef ilgle^a
izsfäfi — 4) ^ale äaulha hazra^) 'ale bendära
Nach Chamls. Gl. ,das ist die megrüdit ^ali eVuwegir ; dieser
Mann wurde so genannt, weil er unfruchtbar war; mein Vater hat
ihm viele Wohlthaten erwiesen, als er bettelte, nachdem er zuerst
sehr reich an Herden aller Art und Geld gewesen; auch ich habe
ihn noch gesehn; er wohnte fissallüm an der 'agaiet elbatnänj
1) Or. dzäzät 2) Or. Seh'ir jed 3) Or. msebbeljed 4) Or.
bain jed 5) 1. hazra? chazra'i
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d. i. ^agabet dkehlre^ die 15 Tage lang ist für den Reiter. —
Mabrük: ^dmihöt.
redde, V. 1. kern: dieser Anfang entspricht dem beliebten
wa mit Gen. am Versanfang bei den alten Diohtem. — der ^äfi:
Gl. jder rebl\ liaaa mä Jcalwi^) hJiäjim', — V. 2. tiba^unnäs:
Gl. ylimma jguUum Mime jetba^üha^ — agwära : Gl. ^giränaK
Str. 1. V. 1. s^ane-. Gl. ^lem'. — V. 2. GL ,wie weit
sind sie in die Feme gezogen. — tabban: Gl. ^meäjen. — ckala:
Gl. ^gebel fäzV. — V. 3. sida: GL ^möläha, ja^ni elfaras^ aemö
^cdi el^uioegir^. — V. 4. GL ,die Stute zittert, bewegt sich schnell
hin und her, wie der Verlangte, d. h. Schuldbewusste zittert
Str. 2. V. 1. ^ajfaseU GL ,tahfi8e[&o\] ist Zerknittern, Zer-
pflückend — ghäde: GL ^häd ist zahr^ nüwär^. — V. 2. ^dfye:
GL ^kdäte kwaijis^ — geffdet etc. : GL ,sie hat die Gazelle fliehen
lassen, verscheuchte — [arräde : GL ßhaaät. — V. 3. 4 : Gl. ,Für
jeden guten Tag kommt dir ein Tag, wo das Geschäft nicht geht;
jedes Süsse in deinem Speichel, hinter ihm steckt Bitterkeit*.
Str. 3. V. 1. tebärcmi GL ^übjüt 'älyOt zej eüiaram^ —
V. 2. Gl. ,er hat eine berühmte offene Hand für den Passanten'.
— majtuioäran : GL ,wia jitchabbää mniddBf. — V. 3. hizänJui :
GL ,das kauz ist ein ledernes^ Geföss, in welches das mit dem
delu aus dem bir geschöpfte Wasser gefüllt wird; fassf*) 3 — 4,
auch mehr delu\ aus dem kauz saufen die Tiere und trinken die
Armen ; das havdeg entspricht dem hauz^ nur ist es von Holz. —
tdäran : Gl. ,min kutr elhalib beddedo filard'^ (?). — V. 4. liUi etc. :
Gemeint scheint der Arme; GL ^mbaißn ^aleh tlghirr^.
Str. 4. V. 1. bi^: GL ,die weissen Kamelstuten*. — V. 2. Ji-
brägan : GL ,8ie glänzen mitl elbet elmugaijar btggir^, — V. 3. ker-
jSna: GL jheran ist PL zu hwära, junge Kamelin, auch bekra
genannt, während das männliche Kameljunge ga^üd heisst. —
V. 4. gharänig: GL ,der Vogel ghamüg ist grösser als die Gans,
etwa so gross wie der dik errümi; macht 'urr ^urr; sie schreien
wie diese Vögel*. — äa'le: GL ^n der heissesten Tageszeit*.
Str. 5. V. 2. ezzämi: Gl. .el^aßän', — hüt: Gl. ,während der
bhr tief ist und man aus ihm mit dem delu schöpft, ist der Am
flach und es wird aus ihm mit dem gadeh geschöpft. — ^efid:
Gl. ,gleich ma'fan*, J'affnü ^aleh eggimäl, sie machen dort ^itän\
Str. 6. V. 1. illjäfi: GL ,läfi hü wljäka {ermäga)\ —
V. 2. elghurüd: Gl. jerramt; nicht unwichtiges Beispiel für das
bei DozY nur aus Eeisewerken belegte Wort. — V. 3. mbautoi^i
Gl. ,hoch und stolz ragend und dabei brüllend*. — V. 4. ^aulhai
1) ■» schriftsprachl. ^l^.
2) Für outre boi Dozy nnr aus dem Gl. zu de Goeje's Fragmenia belegt.
3) jasa^t ganz deutlich *, hier ist also die scbriftsprachlicho Fonn fiblieh.
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Gl. ^innjäcf, — kazra: Gl. ^f tddara; die Kamelinnen wedeln
mit dem Schweif, wie der Derwisch mit dem Kopfe wackelt bei
der Trommelt — bendära: über das Instrument s. besonders
Description de VEgypte 13, 511.
No. 22.
redde: 1) wahaggak ja maskün ennäb — 2) ngarhak gäwar
filagnäb
Str. 1: 1) leh higget wähid keddäb — 2) tdäni mm haijln
eddemm
S t r. 2 : 1) ^ale gembi häs ilkätäb -^ 2) ^aHlli nizharha bilfeinm
Str. 3: 1) wtnnl nimsi ghair inhäb — 2) utänl td^'ab mä
tagsem
Str. 4: 1) fhlm el^agl inmür im^äh — 2) ngelUnauwijBJi al-
hemm
Str. 5: 1) elwufn elmimhil mä jedbi* — 2) glfi mirjäda miä
jehem
S t r. 6 : 1) in gädarti bälak tes^lje — 2) inkän saHd mJä t indem
Dazu gh 40.
Nach Cham IS. Beiden *Abdalla unbekannt.
Str. 1. V. 2. hayin eddemm: Gl. ,die den Tadel verdienen*.
Str. 4. V. 2. Gl. ^nhidd ezza% nagba mabaüf.
Str. 5. V. 1. elwtUn: Gl. ^elard\ — mä jedbV \ Gl. ,wä
jinrähS ^oleN.
Str. 6. V. 1. tesHje: Gl. ^hazu',
No. 23.
Str. 1: 1) Wn tili täjib^) ^alkeffe — 2) smih^) e^^'if bü
himbil
S t r. 2 : 1) tätcudüga gä jseffa ^ — 2) challa ^azm es^ed degil
Str. 3: 1) bint agäwid mt^) mmchaffa — 2) büha Jörn innöb^)
tegil
Str. 4: 1) min dün innäti kelle f ha ^) — 2) halleha min gher
gemil
Str. 5: 1) ht telbes uglt temeiäa — 2) dahbife fi bahr innll
Str. 6: 1) 'al'ätik mäjih sälifha — 2) riäje hidiren gauwa blr
Str. 7: 1) bEäa njäzil bimmälike — 2) chadädime fidehim tll
Str. 8: 1) tälib dlwän umä raff — 2) [fehlt]
Nach Cham IS; bezeichnet als megrüdit elbint. — 'Abdalla:
jWe^Aör*; von ihm auch einige Glossen und Varianten. — Über
das, was in der Originalniederschrift sich anschliesst, s. Schluss des
1) 'Abd. *ain ettäjib 2) 'Abd. aimli 3) 'Abd. jiseeffa 4) 'Abd.
maij 5) 'Abd. jaum ennaub 6) 'Abd. kälifha
Abhandl. d. DMG. XI. 3. 6
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— 82 —
Kommentars dieser Nummer und die allgemeinen Bemerkungen zu
No. 28 a.
Str. 1. 1) Das Auge des [Falken], der auf der Hand sitzt
— 2) Der schöne Farben trägt, der die Kappe hat. — V. 1. iüi
tajib: Gl. ^e§§aqfi^, — V. 2. amih e§§äjifi Gl. jUiuno killo zej tl-
murgän^, — oü kimbil: Gl. ,der ^agr hat kemäme und kimbl^,
Str. 2. 1) Der sofort, wenn man ihn loslässt, aufflattert —
2) Der den Knochen der Jagdbeute zerstückt. — V. 1. Jseffa:
Gl. ,sich hin und her schwingen, flattern*. — V. 2. degÜ: GL
,häet^\ kaput^y.
Str. 8. 1) Die Tochter von ausgezeichneten Leuten, nicht
leichtfertig — 2) Ihr Vater wiegt schwer am Tage des Streites.
— V. 1. bint agäwid: Gl. fiüha rägü taijtb', — me minchaffa\
GL {muä chafife^ ^ägile, rezinet, — V. 2. jöm mnöb: GL Jörn
el^arka^,
Str. 4; 1) Er stattete sie aus besser als andere Frauen —
2) Er schmückte sie aus seiner eigenen Tasche. — V. 1. tnnäti:
Gl. ^enniawän^ — keüefha : GL ,labbasha taijib^ hndüm kwcdjiaät.
— V. 2. min gher gemil: Gl. ,min kiso\ und danach ist übersetzt;
vgl. syr. rabbah gemile; da in diesen Liedern min ghir sonst
immer die Bedeutung ,nur* hat, so ist wohl die Übei-setzung : ,er
schmückte sie nur mit Schönem* vorzuziehen.
Str. 5. 1) Sie zieht sich an und geht dann spazieren —
2) Ein Prunkschiif auf dem Nil. — V. 2. Die Vergleichung eines
gutgebauten, stattlichen Weibes mit einem Schiff ist im Orient sehr
beliebt; die mu^attarln Syriens treiben es als Sport, beim Vorbei-
gehen an einer stolzen Schönen auszurufen: ^määaUäh toäbür^ oder
dem ähnliches.
Str. 6. 1) Auf die Schulter fällt ihre Vorderlocke herab —
2) Wie Stricke, die in den Brunnen hinabgehen. — V. 1. majihi
GL ,na«y. — €88ülifi Gl. ,ei^arw*. — V. 2. rüje\ Gl. ^bM mtä^
eclddu\
Str. 7. 1) Ein Pascha, der mit seinen Mamluken herab-
gestiegen kommt [von hohem Schlosse] — 2) Dessen Diener die
Peitsche in der Hand haben. — V. 2. tüx GL ^ut,
Str. 8. 1) Er sucht den Diwan auf .... — umä raff ist
unverständlich trotz der Gl. ^tnzabat ^alkirsi^ ; sollte darin stecken :
W15.J Lo^ ,und wie hoch ist (thront) er!'?
An den Schluss von Str. 8 schliessen sich in der Original-
niederschrift unmittelbar die Verse von No. 28 a an.
1) Zu diesem Plural von Jtüte mag bemerkt werden, dass die Schreibung
hytatf die man zuweilen in Vulg&rtexten findet, falsch bt.
2) So Chamls selbst; dieses Wort gehört zu denen, welche fast alle
arabischen Bewohner der Aosstellong Kairo kennen und gebrauchen lernten.
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No. 23 a.
1) vnlU ghäb hoaije jglbe — 2) tdibo mxzGßir müUhemm —
8) tfazfaz bisbägäte tär — 4) narat^) ff gese chad düwär
Siehe No. 23 Komm, am Ende. — V. 2. mwdjrr: 61. ,ein
Shnlicher, gleicher*. — miUihemm : Gl. Jözin nefso\ — V. 3. hia-
bägäte: 61. ,fi rtgleh; gemeint ist die Schnur, die der Falke an
den Füssen hat, und die man abmacht, wenn er fliegen soll. —
V. 4. harat fi gSse: 61. ^tala' 'idl. — Immer bleibt noch vieles
unklar. Das Stück dürfte einem Liede angehören, in welchem wie
in No. 23, 28 a, 28 b und vielen anderen, das Auge des Mädchens
mit dem Auge des Falken verglichen wird und dieser Vergleich
Anlass wird, eine Beschreibung des Jagdfalken zu geben.
No. 28 b.
redde: 1) 'am ülifir — 2) tili däro fih tekärir — 3) aarrad
Jesnuuih üagbät idir
S t r. 1 : 1) ^ain Uli täb — 2) wmma sgäwa ubüha ^ttgäb —
3) hef gäbai^) güw dmizräh — 4) hebei bin %(nen
dewäwir
Von Chamis unmittelbar an No. 23a angeschlossen, jedoch
offenbar ein besonderes Lied.
redde, V. 2. Ukärir: 61. ^ettaJctür ist elharlr^ üchM tülo
fibr [dazu 61.: ,Entfemung vom Daumen bis zum Zeigefinger*],
wabräso eüakrür, hü bisä^id e^^agr bif§ed\ das takrär ist eine
Troddel (Rolle), die man am Ende eines ca. 18 cm langen seidenen
Fadens anbringt, und die dem Falken bei der Jagd hilft*. —
V. 3. aaan'odi 61. ,Ton des ^ogr*. — jeamach-, ,nicht jeemah^\
GL ,er schreit, die Berge antworten ihm mit Echo*.
Str. 1. 1) Das Auge des [Falken], der ruhig sitzt — 2) Dessen
Mutter ein ^a^- Weibchen , dessen Vater ein tiefschwarzer bäz ist
— 3) — 4) Er fing damit zwei Straussenmftnnchen. —
V. 2. sgäwa: 61. /archa, Weibchen des ^agr^, — ^ugöbi Gl. päz
aswad diliä'.
No. 24.
redde: 1) äh demH^ säfil — 2) sebeb dije min möl el^tyun
debäjä
Str. 1: 1) udemH^ sRjü — 2) seheb dije min möl eliiääm
mnäfil — 8) charchöt mJH lisaa^ lähaghä ^äjü —
4) bezzüTiha tarf eggende ääfil
Str. 2: 1) dewfi^ ^auwum — 2) sebeb dije min möl esswär
ntauwum — 8) 'am iUi 'almthfäa ükauvmm —
4) Uli tidrba Jihdir bräse mj^jü
1) Es wird harad sa lesen sein. t) 1. ghähüt'i 8) Or. de^mi
6«
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— 84 -
Nach Chamls. — ^Abdalla: ,me^kär^. — Das Lied war
eingeleitet durch die Wollte: ^ntrid ghältbegöl^, d. i. mrid ghäll
(für ghala?) blgtU, ,ein vor Liebesleid Kranker sagt*.
redde 1, 1) Ach! meine Thräne rinnt — 2) Die ürsach
ist von der mit den müden Augen. — V. 1. Das demmt der
Original-Niederschrift habe ich hier und im folgenden unbedenk-
lich durch dem^i ersetzt.
Str. 1. 1) Meine Thräne rinnt — 2) Die Ursach ist von
der mit der geblauten Tftttowierung — 8) Einer Jungfer, einer,
die noch kein Kind bekommen hat — 4) Deren Brust den Rand
des Überwurfs aufhebt. — V. 3. ckarchöt: 61. ,btkr^. — V. 4.
gerlde: 61. ,Überwurf, doch kostbarer als der hiräm, der ordinär
ist, während die geride von Wohlhabenden, Vornehmen getragen
wird; beide werden von Männern und Frauen getragen'. — ää/tli
Gl. ,rö/iV.
Str. 2. 1) Meine Thräne rinnt — 2) Die ürsach ist von
der mit der Armspange, die mit einem Knopf Bbsetzt ist —
3) Der mit dem Auge des [Falken], der über der Trappe plant —
4) Wen der schlägt, der stürzt hinab mit geneigtem Kopf. —
V. 2. ntauwvm füi- mtauwum-, Gl. ^tUme ist ein Knopf, der zum
Schmuck aufgesetzt wird*. — V. 3. ^almihjäai Gl. ,die hdbärt,
Trappen, denn sie sind häjialn fUard^\ da haben wir einen Beleg
für das bisher nur von Wetzstein ZDMG. 22, 159 erwähnte y-.L^.
— V. 4. jxhdvr\ Gl. Jaga^\
Str. 1
Str. 2
Str. 8
Str. 4
No. 25.
1) ja hdb Ja misik figgeb — 2) jimmü^ujün eVawädl
1) rä^§öb mä fth äe 'aib — 2) gebh'ksebö dbwädi
1) e^^aub hü iül hef jafra — 2) jiflig anzära b^ädi
1) tciVaib hü tili kefjindär — 2)jchai'rib gemi^ üblädi
Dazu gh 41.
Nach Chamls. — *Abdalla: ,meähür^.
Str. 1. 1) Ach! du Moschus in der Tasche — 2) Du mit
den schneidigen Augen. — V. 1. heb: Gl. .hebetennäs^ mä hadS
Jisiema^^; damit ist nicht viel zu machen. — eVavoädli Gl. ^dgat^ln^.
Str. 2. 1) Die Liebe, bei der ist wii'klich keine Schande —
2) Schon vordem kannten sie die Vorfahren. — V. 2 nach der
Gl. übersetzt; 1. gebl iksebdh'^ Dann wäre keseb hier gleich ,er-
fahren, kennen lernen*.
Str. 3. 1) Die Liebe ists, die, sowie man sich mit ihr be-
fasst — 2) Die Blicke weit schweifen lässt. — V. 1. jafra: Gl.
yjitru btlhaneh, jitkadditü btssöb^,
Str. 4. 1) Der Zank ists, der, wenn er umgeht — 2) Das
ganze Land verwüstet. — V. 1. eVaib: Gl. ^el'arfca^.
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1
Str.
2
Str.
3
Str.
4
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Str.
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Str.
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Str.
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Str.
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- 85 —
No. 26.
1) azrag lönö hittemtll — 2) helöl eVahd eUiärib
1) niflub fi rabbl eageltl — 2) j^ahhili föge nerkab
1) 'tnde hadra bitbiglil — 2) hef elbendär ü^aggib
1) zgig ery'äba wilbäsür — 2) gatä mittayir ft mighrib
1) idrihte kef d^as^aijät — 2) iUi gänje^läl ^alghäjib
1) ret zöra kelmegidi — 2) ilU mughalje gäJtlhSb
1) rit dele kef el'argün — 2) Uli fi kör nchal täjib
1) ^inde demle bühirgil — 2) kef etwäbör esaähah
1) ufihe gtätl jseffen — 2) kema gamh üsije täjib
1) gibte *äd indenni fthi — 2) erride elghäli pVab
1) ^alaTUih ngibuh wingi ^) — 2) möl eddor tili sdJdb
Dazu gh 42. 43.
Nach C h a m I s ; bezeichnet als ^megrüdi ^ale gemet. — * A b -
dalla unbekannt. — TB, 1. 6. 96 : ,Iin Beginn des tifrlz wurde eine
grosse Lobrede auf das biU gehalten; Ma^müd citierte i»jj Jt^!
k3» [Q. 36, 71ff.]^.
Str. 1. 1) Dunkel ist seine Farbe — 2) Wie die des fliehen-
den Sklaven. — Gl. ,das Kamel ist schwarz wie der Sklave, seine
Farbe wird aber azrag ^ nicht aswad genannt, denn dieses Wort
gilt für unglückbringend, auch ist assrag wie aswad; besonders am
Morgen nennt man eine schwarze Sache nie aewad, sondern azrag
oder achdar^ — V. 2. löl für lön durch Gleichsucht*).
Str. 2. 1) Ich flehe zu meinem erhabenen Herrn — 2) Es
möge mir zu teil werden, darauf zu reiten. — V. 2. jaahkÜi:
Gl. JstrW.
Str. 8. 1) Es hat ein GebrüU mit Glucksen — 2) Das ge-
feit wie die Handtrommel. — V. 1. hadra \ Gl. ^eUiedir mtä^o^
klsso, zej erra^d^, — bitbiglil'. Gl. ,es macht z^ elgvüa^ bu'-bu-
bu*^, — V. 2. elbendär \ das span. pandero, bei Dozy in der Form
jvXJU oder jJlo mehrfach nachgewiesen; das bendär ist für diesen
Teil der Libyschen Wüste gesichert — it^aggib: Gl, ,tib»ä innäa^.
1) Or. mmgi; 1. wingVi^
2) Dabei kam es auf den Qur'än zu sprechen: ,das ist die Sprache der
Beduinen I so ist das J^/aJ| der sürctt eUchlaa bei n n s vorbanden, wir sagen
sämid von einem, der mä akal wamä Sarib\ Ist das etwa Bucbgelehrsam-
keit? cf. die OrWBB.: y^ J c^. ^3 jJJwLuu ^ J^yt OcLlJt.
3) Ich schlage diesen Terminus statt des fremden ,Homöophilie* vor.
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— 86 —
Str. 4. 1) Das Knirschen seiner Zähne und des Sattelknopfes
— 2) Ist [wie der Ton] eines gatä-YogeU, der am Abend fliegt.
— V. 1. zgig: mit diesem Stamme zqq hängt sicher auch das ziq
/ Äj; zusammen , das als Tonnachahmung des Vogelschreies in der
Geschichte vom Jäger und vom Vogel vorkommt, s. Salhani,
Contes Arabes (Beyrouth 1890), S. 94 unten; über zig als
Nachahmung anderer Geräusche s. Dozy s. v. / äj; . — eloäsür :
Gl. ,so heisst jeder der beiden grossen Pflöcke, die vom und
hinten am Reitsattel angebracht sind; auch er büigg mitl elgafßt;
da das Wort zu yob der WBB. zu stellen ist, so ist bä^r zu
schreiben. — V. 2. gatä: Gl. ,man sagt firg gatä für einen gafä-
Schwarm; dieser Vogel macht ähnlich wie die Taube uruk^ uruk^.
Str. 5. 1) Seine Beine sind wie die Klageweiber — 2) Welche
die Tücher schwingen bei der Totenfeier. — V. 1. Gl. ,beschrieben
sind die Beine des Kamels, wenn es jirmah, schnell läuft*. —
V. 2. jiäläl (für jülän dui'ch Gleichsucht) : Gl. Jääwrü bümendil
ly^aijtä biddam^^.
Str. 6. 1) Du siehst seinen Zör wie einen Megidl-Thaler
— 2) Der glänzend aus der Präge kommt.
Str. 7. 1) Du siehst seinen Schwanz wie die Datteltraube
— 2) Die in einem Palmenhaine prangt. — V. 1. ^argün: Gl.
,wird nur von der, Traube des Dattelbaumes gesagt; ^angüd ist
mtä^ el^aneb^. — kör: Gl. ,Palmenhain von 40 und weniger
Stämmen ; einer von mehr als 40 heisst gezlre^.
Str. 8. 1) Es hat einen Trab mit mittlerer Schnelligkeit
— 2) Wie der Dampfer, der langsam vorrückt. — V. 1. demle:
Gl. ,eine Gangart, die sehr ausruhlich für den Beiter ist, miil er-
rahwän Hnd elchel; man sagt jidmü eggemel\ es ist eine andere
Gangart als das meäj und das garj^ noch eine andere ist das ramk' ;
über das J^ s. die WBB. und Ibn AssikkTt, tahdlb S. 680. —
bähirgll: Gl. jaW timäi gawäm, lä meSj via gcaj^ thirgit. Hier
wird das Sprichwort angeknüpft: illi mä jirkäb mnßn jHb ma
Jingil ben elchel tina d. i. wer nicht reiten lernt, bis er grau wird,
der erntet kein Lob unter den Reitern ; ,das Kamelreiten muss früh
geübt werden; unter 30 Beduinen sind nur zehn, die ramh machen
können, nicht fallen, wenn das Tier jVrwiaÄ; die Übungen finden
auf Plätzen mit weichem Sande statt*.
Str. 9. 1) Und an ihm sind Halshaare, die wehen — 2) Wie
Korn eines Ritterguts, das gut steht. — V. 1. gtöüi Gl. ,iaV
iqgemel fl ^ungo^, -. — V. 2. üsije: Gl. ^ard was^a min elalf
feddän ughädi^.
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— 87 —
Str. 10. 1) Ich nahm es und will aufsteigen — 2) Das
Liebchen, das Schatzchen quält sich. — V. 1. gibtex Gl. ^maekte^
— mdenni: GL /öti nerkab, ndermlK, — V. 2. Nach der Gl.
ist auch hier das Kamel gemeint; das ngtbuh von Str. 11 lässt
vielmehr an die Geliebte denken.
Str. 11. 1) Mit Gottes Hilfe bringe ich sie (und komme?
rette sie?) — 2) Die mit dem herabwallenden Lockenhaar. —
eddör: Gl. ^Sa^r gt'ün^, — säkib: Gl. ^näeil muS mcharbat,
No. 27.
^Laö (1 — *)»^LajJ Juu (ö — Bjyi Owi^ v-AAxajt
xcL>3! \JS ^\ (r — i^xi'ÄÄi^ »^ J!j Lo 3! ^j^- (I (t** c>yo)
Dazu (/Ä 44.
TB. 1.6.96: ^megrüdi, von Ma^müd aufgeschrieben, von
Chamls erklärt; in der Niederschrift ohne Zeichen; die Zeichen
sind von mir*. — Eine zweite Niederschrift befindet sich in Ms.
Maljmüd 1, S. 10, doch nur die redde und Str. 3 enthaltend;
ihre Varr. sind mit * bezeichnet.
redde, 1) Er hat sich verändert und seine Veränderung
1) Or. bLjJ 2) Nicht sicher; lies »^UaÄJt? 3) lies ^jvJ 3I?
4) « Ä^^JÜÜl
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— 88 -
dauert immer noch an — 2) Er ist immer nachdenklich — 3) Er
hat verzweifelt an der mit dem Lockenhaar, das über die Hüften
wallt. — V. 1. Gl. ^Ussa miUghayir ktir, haznän^] der Begriff
des ,Sichverändems' geht auch sonst in den ,betrübt werden* über.
— V. 3. kattamfäs: GL ,chadke icähid ghero, deshalb hat er an
ihr verzweifelt*. — hälib: Gl. /äfü lataht. — azrär: Gl. ^akfäl^
zirr ist hefet, —
Str. 1. 1) Er hat sich verändert, und immer noch steckt
sein Kummer in ihm — 2) Und er schläft viel — 3) Er schliesst
sich ab ohne Zank, sogar gegen seine Liebsten — 4) Er welkt
dahin wie das Gras der Frühlingsweide dahinwelkt — 5) Nach-
dem es in kräftigem Grün geprangt — 6) Es starb hin, ehe es
Sommerfrucht gebracht — V. 2. ihmRdi Gl. Jkus ennöm^] es ist
sehr merkwürdig, dass in diesen Liedern Folge des Kummers nicht
Schlaflosigkeit, sondern Schlafsucht ist; vgl. Lidzbabski, Neu-
aramäische Handschriften 2, 98. 105. — V. 3. hattä: ,durchaus
haggä gesprochen, obwohl ^jK> geschrieben*; so auch Str. 3, 6.
— V. 4. rewäde: Gl. ^rebl^', — V. 6. gideb: Gl. ,w5 gaJiöä matar^.
Str. 2. 1) Er hat sich verändert und noch immer ist er be-
kmnmert — 2) Und stösst Jammennife aus — 3) Er hat ver-
zweifelt an der mit dem runden, klingenden Halsband — 4) Sobald
aber dem Verdrossenen §äbrln in den Sinn kommt — 5) Werden
seine Gedanken ernst — 6) Und es ergiessen sich die Sturzbäche
seiner Thränen. — V. 1. Mit dem ^ weiss ich nichts anzufangen;
es kann nach der Schrift auch an *^ gedacht werden. — V. 3.
^igd: Gl. ,es giebt verschiedene Arten Halsband mit besonderen
Namen: giläde, mezniga, iri^äf; die mezniga wird hoch getragen
und ist eng; ri^äf, von Korallen, wird herabhängend getragen. —
V. 4. tichtuf: Gl. fichtur 'aM\ — ^ag^adr: Gl. ^iHän mä
githüä^ — säbrin: Gl. ,asm iliitt, — V. 5. ^igiddan efkära^,
— zenäkil: damit weiss ich nichts zu machen; an das syr. zengil
darf kaum gedacht werden.
Str. 3. 1) Er hat sich verändert und noch immer ist in
ihm seine Trübsal — 2) Und er hat viele Schmerzen — 3) Er
hat verzweifelt an der mit den Augenwimpern, an denen sein Buhe-
platz ist(?) — 4) Bei dem, der den Arabern durch seine Fürbitte
hilft! — 5) Sein Gürtel — 6) . . . . Sein Feuer er-
kaltete nicht. — V. 1. jfihinigde^a^ ; so auch bei der zweiten
Lesung. — V. 4. .biääefi'a'. — V. 5. »^Uai>: Gl. ,taht elbäf;
wohl gleich cliasr, Taille. — V. 6. ^haggä hü ghanl mä barad
§ahd nära\
No. 28.
1) agrahnJä ja bu ääl ilwi^) nihhllak bilU gärl — 2) 'indf
^agl uhilna fih ^ale merrid nMcfio si — 3) räha me
1) Var. iltcih
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— 89 —
hile ghaijBt ulä minnik nklvh fi äe — 4) /^ zharak
raddaH mesRjich mä lisaa ghälaiti hat — 5) ungibiktib
müaaläm unikUf mä ^andi wäll — 6) ghatUik wagtan-
nega^ih haleb g^t eSsäl tenawl — 7) fi ^adrak bänan
ticy'än bäba sauwarhä rabbi — 8) elwähad kskibr tlfingäl
tili fög elkirai makfi — 9) Ja bü ^itgüd üniih r^äf adab
irO) hädir ^aggügl — 10) ja bü wa^me cJiaft figlh miti-
lak ret iUi gäzi — 11) gefel wagtan rä^aggannäs harab
hauwat 'cUli chäll
Dazu gh 45. 46. 47.
Nach Chamls, der es als ,altes Lied* bezeichnet. — *Ab-
dalla: ^meäküra^, — Das Stück scheint demselben Kreise an-
zugehören wie No. 68 ; vgl. z. B. V. 4 mit 68, 18.
V. 2. uhüna fih: Gl. ,muä gedr nizbiito^ nikkum fih, mä
gdimää ^aleh, wir haben alles mit ihm gethan, umsonst, wir haben
ihn nicht unterbekommen*. — merrtd: Gl. ^mit^RfM, — V. 3.
Gl. ,wir wollen nichts von dir ausser in Güte*. — Y. 4. raddaH:
Gl. ^aUafUkä ; sie schwört zuerst, dann schwört er* [? das Letzte
bezüglich auf V. 5?]. — V. 5. ungibiktib ist wJbu <->^*- —
wälii Gl. ,hier für vllje^. — V. 6. tenäwt: Gl. ,in Falten bis zur
Erde gehend*. — V. 7. bäba: Gl. ,schöne Sache*; es ist wohl
vielmehr Interjektion : ,ei* ! und der Kindersprache entnommen. —
V. 8. makfi: Gl. »umgekehrt; opp. gähd', — Y. 9. r^äf: GL
JCoralle ; 8 Korallen werden mit einem ryäl [= 5,20 fr.] bezahlt*.
— 9^9^' Gl- :Sadr\ — V. 10. gäzl: Gl. ,ghazäl oder rim; die
Gazelle trinkt gar nicht, frisst aber Saftiges, z. B. die Knolle des
debbah. — V. 11. ^aUi chäll: Gl. filäd mä fthaS näs^. — Diesen
elf Versen liess Chamis noch drei andere folgen, die nach der Form
zu urteilen nicht hierher gehören, die aber hier ihren Platz finden
mögen :
12) mdaume ^ujüne süd — 13) ^ale ääne hatflt ittavh —
14) inti^o kän a^mälak saub.
Zu V. 12 die Gl.: ,ÄiZw, mzauwak bahmar^.
No. 29.
redde: 1) tbä'ad bü iärib mektüb — 2) ladid essaub — 3) lUi
chadde kef ilmahbüb
S t r. 1 : 1) bü sälif därät — 2) haddar kärät — 3) rkaijtb
genne ghauwärät — 4) lejf apräfa wazzamzam udär
a^lam ben ilgärät
1) I. inüiädir'i
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— 90 —
Str. 2: 1) we^ujünik la äebban fife ghadäri göhar mektübät —
2) ftd uläd Iwähülaij da^akkü^) näran mhtfdM
Str. 3: 1) ^öd/äte wachedet lafchdr msemma Hnd esauffijBt —
2) %Uihte s/äbig mä tavhibe tcdhag gidjän irrimSt
Str. 4: 1) zaghrat mal etchurs umgide ugälu chölik ja saugcU
— 2) teläga hu uchel dHdwän tmlbärüd igbi'^) zenaät
Str. 5: 1) ^äd iäi msemmi fthin demme mgügt fellät — 2) u'äd
'is^äm dchel haäime markab laäanha kätffät —
3) u'äd tlif^) elhusn elgurrah fllardi maauwlnatjBt
S t r. 6 : 1) kille ft äänakjä burguba kef iggimmära — 2) fänüs
tzzäwa äella^ fög ft gasr natura — 3) chaUet ih
chätir deblän umzaijik höiehim^) ma^tüh
Nach C h a m I s , der zuerst behauptete, er habe diese megrüdi
selbst in der letzten Nacht gemacht; es kam dann aber heraus,
dass sie eine hüdlijß ist, handelnd von dem eenc^fö-Helden zelefkör
[= dtUfaqär]; ^Imära kannte keinen Helden dieses Namens. —
'Abdalla: meshüra,
redde. 1) äärib: Gl. ,nur für ätffe bekannt, nicht = Schnurr-
bart, der nur seneb ist'. — mektüb : Gl. jfiha waäme kwaiJ8i^, —
3) ilmahbüb: Gl. ilbintcl'\ die Stelle klang fast wie kefilimahbüb.
Str. 1. V. 1. Du mit den Locken, die Kreise bilden. —
V. 3. ghauwGrät: Gl. ß^adtoän mitl elghisjänK — ^anne: Gl.
,^w 'afeA ^üßzm jU/ihdüh, — V. 4. Jeff aträfa : Gl. ,sie brachte die
Enden zusammen, d. h. sie sammelte sie, steckte sie zusammen^ —
^zams^am: Gl. ^ramah kide ätoat/e uramah ktde ätoatfe, lief bald
hierhin, bald dorthin*. — ilgärät: Gl. ,gemb sitoa, elgära hagar
uramV\ auch erklärt als itttül^ iggbäL — dar azlam: Gl. ,räÄ
astcctdj es wurde ganz schwarz, von der Menge der Kamele*.
Str. 2. V. 1. ghadärt] pl. von ghadrlje, — gohar: Gl. ,«/-
göhar elhadid^, — mektübät: Gl. jbtcjdeheb min barra^, — V. 2. In
der Hand eines Jünglings, der sie [die Pistolen] umgebunden, um-
geschlungen hat, Iwähin laij ; Gl. ,die Situation ist : elwalad j'ärik
waräha, kämpft um sie, und zwar er allein gegen viele; er will
das Geraubte zurückbringen; asm elwalad zelefkär min gebtlet
ezzenati^, — nä^an: Gl. ,£ämen rumhü, die Feinde oder vielmehr
ihre Pferde*.
Str. 3. V. 1. ^ädjdie: Gl. /wr«, hü blmauwit innäs la
jmüt\ seine Gewohnheit ist, den Ruhm zu nehmen, und zwar ist
das bei ihm schon von den Vorfahren her*. — msemma: Gl. ,eZ-
^adü killkum ja^rfü asmo^, — essuffifäi: Gl. yhum eVadu^ —
.1) Zuerst deutlich so, bei der Wiederholung da'akkin (für da'akhin),
2) Var. igbi bttfa {bilfa?)] doch ist bi wohl doppelt geschrieben und
igbitfa zu lesen, dann ist auch die richtige Silbenzahl da.
3) Or. ditif', das d wohl nur Doppelhörung.
4) 1. hälehi? Das m durch Doppelhörung entstanden?
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— 91 ~
V. 2. yäbu/i Gl. ^nner*. — mä tavhtbe: Gl. ,mö tchüliä bi\
da hast keinen Verlust dabei, kommst immer gut dabei weg* [nicht
sicher]. — gidj'än: Gl. ,sie sind besonders erwähnt, denn e^^aghtr
jigri kttr ^aUcebtr,
Str. 4. V. 1. wxufidei Gl. /öm*7 zaif, — chälik: Gl. ,hier
ist ckäl nicht der Mutterbruder, sondern chälik gleich chäl ^ainik,
dein Geliebter; man sagt Ja chäl ^amV. — saugät: Gl. ,Prauen-
name*. — V. 2. zendät: 61. ,8ewärich; die Beduinen können nicht
fewärich machen, wie die Soldaten; zende ist, wenn viel Pulver
mit lustigem Geknatter verschossen wird*; es sind wohl Gewehr-
salyen gemeint.
Str. 5. V. 1. Gl. ^errägil eftaijib mmhum marrüb demmo
tnegüge näzit. — mgüge: GL ygüg = ^adr^. — V. 2. haätme-.
Gl. jtnkessere^, — V. 3. u^äd tlif etc. : Jirmahü ujikhdkü fdard
mit Getöse*. — naijdi : Gl. ,eine na^i ist t^ eigene mtä^ almoij^ ;
es ist wohl gnaijät und gnaye zu lesen, wenn nicht der Abfall
des g hier wirklich stattgefunden hat.
Str. 6. V. 1. iggtmmära: Gl. ,das Innere, Mark der Dattel-
palpien, weich und süss, mitl elhaläwa; wird von den männlichen
Palmen genommen, worauf man sie umhaut; von den weiblichen
nur dann, wenn sie ta^auwarü, schadhaft geworden oder unfrucht-
bar sind; doch nimmt man die gimmära nur aus dem obem Teil
der Palme, aus der äüie; der Vergleich des weissen, zarten Halses
mit der gimmära ist beliebt, so Stumme, Bed.-L, V. 668 : errngba
kmä znmmär ellif. — V. 2. SelW: das salla\ leuchten, das in
den Wörterbb. fehlt, ist auch sonst belegt : ja qamar äella^ heisst
es in einem Liedchen, das Goldziher 1873/4 in Kairo aufzeichnete
(s. ZDMG. 33 (1879), 611), ich 1880 in Bairut nach Diktat einer
Muslime niederschrieb und welches die niusha [s. darüber ZDMG.
51, 177] auf Seite 35 giebt^). — V. 3. maHüb: ich möchte es
hier nicht in dem Sinne des Petküs Hispanüs nehmen (s. Dozy):
.schwach", sondern etwa gleich: , elend**, „abscheulich**; so ist
wenigstens ^atib gemeint, das in der Libyschen Wüste ein beliebtes
Schimpfwort ist.
No. 30.
redde: 1) ^adüwakjegi fi ghezhenjällhen — 2) mä fih mekseb
bthhin uh-thin
S t r. 1 : 1) räkbät ülküra — 2) auwal utjäm tauw ^ähib dura
— 3) wen mä slift bissaut Jihdäfora — 4) ierärik
dele ^alkifal jesfihan
S t r. 2 : 1) jirkiban ^azzäjit — 2) bü §öf Jäll hilu kill Icha^ä-
jil — S) fl witfnhin dime ^anahan täjil — 4) mä
gärhin j^tde ezzem Jihdihen
1) Sollte U* mit h*1 zosammenzastellen sein?
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— 92 —
Str. 8 : 1) jirkiban ^alkaute — 2) tauwiäta Itglälha makfüte
— 3) labbjäsdt lilharba li meshüte — 4) ^assäjM
^assukän ken gefthen
8 1 r. 4 : 1) jirkehen ^atfulW — 2) nehär elbSla jagban hanöja
mlW — 3) eVöjü mnqhair jhifäia^) ujwaW —
4) ngd, mlth nräh jäkifdihen^
S t r. 5 : 1) jirktben ^alhurriz — 2) rakkäbät tili billebeb tiftarraz
— 3) [fehlt] — 4) gedda^m ^almegrüh lä nabVken^
S t r. 6 : 1) Jirkeben 'algurnh — 2) wüläfüen kef essgür essurrih
— 3) [fehlt] — 4) Uli läget*) essed tau ^aäihen
Str. 7: 1) jizribum bühahbe — 2) dgt ^almgMil kef täni il-
kibbe — 8) haidejtn karbka^) wa^r zröiat libbe —
4) billäh säl ^äd bijäz ^anem^anjBlien
Nach C h a m I s. — Gl. ^megrüdi ^alelb^ächsa ^alchel ^ala s3n
elharb den elberächsa tcalharäbt'' ; über diesen Krieg zwischen den
beiden grossen Stämmen siehe die Einleitung zu No. 15. — *Ab-
dalla: ,meähära\
redde, V. 1. 61.: ,er kämpft offen mit dem Feinde, geht
ihm kühn entgegen*. — jälihen: 61. ,man sagt enti jälaij toana
jäläk d. h. gamblK — V. 2. 61. ^elharb mä fihä mekseb'.
Str. 1. V. 1. räkbät und im folgenden Jirkiban ist von den
berächsa gesagt. — tdküra: Hengste. — V. 2. auwal: 61. ,abn
seneten min elhu§än^. — tjänl : 61. ,ahn teläte senin mm elhuaän^.
— tauw: 61. jtala^ gdid^. — döra: 61. ^aV elhiisän ^alä räso
asmo döra^, — V. 3. äliff: 61. ,$alat ist ein gutes Wort für
^schlagen*, so sagt man iceddl nülut elhti^än^, — fora: 61. Jigrt
ketir, fora zej eilahm ^annär filmoif, — V. 4. ^erärik: 61. ^«r-
rik ist ein Bündel von einer Anzahl (bis zehn) sebib, d. h. Strähnen;
im Schwanz des Pferdes sind vielleicht 60 solcher äirrik; schlag
man das Rassepferd, so richtet es diese serärik auf, schlägt wedelnd
mit ihnen, ye^/eA^n*.
Str. 2. V. 1. jfrkiban: 61. ^mül jirJdbü^ jirkibü ujirkiban
wähid. — ezzäjil: 61. JäkiU äwayt jürab äwaije jnäm äwaye
utemeUi jirmah bapno zämra hädä asmo zäjit. — V. 2. 61. ,es hat
ein hohes Auge, sieht daher weit; alle guten Eigenschaften sind in
ihm: lä jirfusä ulä j^azz vlä jihrah mü jfütä sähibo vlä jnäm
^al^affäse d. h. rauto ubauloj es legt sich nur hin, wenn man ihm
das Lager zurecht macht, dann schläft es etwa eine Viertelstunde*.
— 3) 61. ,immer ist ihr Schutz wirksam, mä haM jkellim gärOj
das ist 'anelfursän; wenn man zu jemandem kommt und er giebt
Essen, Trinken und Schutz, so ist das ^ana*^ ; über das hagg eggitoärj
Schutzverhältnis, wird bemerkt, dass es drei Klassen von Schütz-
lingen oder vielmehr solchen, die dem Beduinen gegenüber Rechte
1) 1. jhittJia^ 2) Var. jäki fdähen 3) Nicht sicher; nabihen?
4) Var. lägat 5) Jiarbhum?
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— 93 —
haben, gebe: 1) solche mit drei ktigüg: hagg igglre, hagg elas-
lämy'e, und hagg elma^rüf oder hagg elachicät, 2) solche mit zwei
b^9' h^9 ^99^'"'^ ^^99 elghurbe^)^ 3) solche mit einem hagg^
das ist das Eecht auf den Gruss am Morgen, das auch der Christ
dem Muslim gegenüber hat ^). — ezzem : Gl. ^ezzarb toassef, eVaib'',
— jihdlheni Gl. ,wä hadä JkeUimhum^.
Str. 3. V. 1. 'alkaute: Gl. ,elkatUe hhel bitt arbaJi snln
miihra; eine Stute von drei Jahren ist tenye, von zwei Jahren
filwa, von einem Jahre siVauwur (Hengst von einem Jahre %V7);
geht die Stute ins fünfte Jahr, so heisst sie gärha, der Hengst
gärth^ und diese Namen behalten sie, bis sie zehn Jahr alt werden,
dann heissen sie ^aude und ^aud-^ die trächtige Stute ist besonders
gut und eifrig im Laufen, es sind eben Tiefesain^ zwei Leben, da.
— V. 2. mekfüte: Gl. .mghattöje bigläW, — V. 3. harba: Gl.
,Bajonett, das an der bindiga oben bei der halga befestigt wird*.
— meshüte: Gl. .rfaiji^a zej e§§iä^, — V. 4. ^a^säjät: Gl. ,Ä;V^*;
es ist charakteristisch, dass die rebellischen Neigungen der berächsa,
welche auch in den allgemeinen Mitteilungen über diesen Stamm
hei-vorgehoben wurden (s. den Exkurs über die Stämme), hier ge-
radezu gefeiert werden.
Str. 4. V. 1. ticlla^: Gl. .^atcdät khel ^aääfiW. — V. 2.
elbSla: Gl. fVarka^ — hanäjä: Gl. ,säkbiräsha utard''. — zulla':
Gl. ,e^säfin jtrfa^ en'igl el/emln min wara waJiua marbüt fi gker
elharb wazzäli^ tili Jirfa^ irrigl iljiara mm quddäm filharb; das
thun aber nur die Rassepferde, es ist bei ihnen däb, san^a; unter
hundert Pferden sind nur etwa zehn so ; ein Rassepferd bleibt tod-
müde noch zwei Stunden stehen, auch verwundet hält es sich auf-
recht ; doch soll man es nicht mehr reiten, wenn man beim Reiten
mit den Füssen die Erde berührte — V. 4. jakifdlhen: Gl.
Mabrük ,mö jalähen ja^ni mus sRjitinä ^anhe^.
Str. 5. V. 1. 'alhurrü: Gl. ,iUi fi bcUnha muhr^^, —
T. 2. tUebeb: Gl. ^denädls elhartr und dergleichen*. — titfarraz:
GL ^lamma tgeddim asmu ffarriz^ (wenn sie an der Spitze geht, heisst
es von ihr: sie stickt?). — Gl. ,wä taskarä*)\ auch das Pferd
hat seinen sikr (Berauschtheit) ; die äusseren Anzeichen davon sind
1) Ich glaubte als Var. zu hören: elgeblt,
2) Während dieser Ausführungen fing ein Kellner an, wohl infolge eines
Missverständnisses y heftig auf Chamls zu schimpfen; nur mit Mühe war dieser
zu beruhigen und es wurde konstatiert: ^eSHlme (oder elJkigye) zej darbit esaep,
3) Bei dieser Gelegenheit berichtete CharoTs, er habe kürzlich die Nach-
richt erbalten, seine Stute habe ein Junges geworfen: ,dem Jungen werden in
den ersten Stunden nach der Geburt, wo es halb bewusstlos daliegt, von den
Frauen zaghärtt ins Ohr geschrieen und über seinem Kopfe werden Flinten
abgeschossen, jzaghrtu fi toudno ujizrabu elbärüd *ale räs&', CbamTs will
mit der jungen Stute tachwis machen , d. h. auf ihren ruh drei Ringe legen,
80 dass der Hengst nicht heran kann.
4) Diese Glosse scheint nur eine von Chamls hinzugefügte weitere Be-
sehreibung der trächtigen Stute zu sein.
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— 94 —
Laute, die es ausstösst*. — V. 4. geddä^ät: 61. Jirga^ü ^cämagrüh^
sie bringen dem Verwundeten Hilfe*.
Str. 6. V. 1. gurrih: Gl. ,P1. zu gärih, gärha macht nur
garhät. — V. 2. tlätüen: Gl. Jizrahü Tode uTad^. — essurrik:
Gl. ,särtV ist ,noch frei schwebend, noch nicht gegriffen*. — V. 4.
61. ,der gute Jagdfalke muss die Beute fassen, auch wenn es schon
spät am Abend ist*. — tau ^asiheni 61. ,w(igt elmaghnb eilet.
Str. 7. V. 1. bilhabbe: 61. .elhabbe err^^a'. — tIMbbei 61.
^elkibbe ist etwas Schreckliches, Fürchterliches: eiSöka, eVcy'a, elgam;
die Pest oder ein anderes Unglück, grosses Sterben ; das kommt min
elmulük^), das sind aber Dämonen, ginn; wenn jemand (ein äech)
im Traum ein toäghts sieht, so muss geopfert werden, damit das
Unglück abgewendet wird*. Nach alle dem scheint kibbe etwa
= Behexung, Verzauberung ; vielleicht schliessen sich an ktbbe Vor-
Stellungen an, die auf Q. 26, 94 .^^liJlj ^ L^ U-JCjCs ,Und
drein [in die Hölle] gestürzt sind sie und die Verführten* zurück-
gehen, also etwa: Höllensturz. — V. 3. 61. ,sie sind muS sahlin
wa^rin filharb^ — hmdeftn: 61. ^haidöl, — zrätat libbei 61.
jbeVat semm d. h. harbhum (elberächsa). mitl zrat ellibbet^, —
V. 4. büläh Mäh, 6L Jinsidhv/m harbhum sohl wdla wa^r^. —
byäz : 61. j^ofla asma befäz bühum asmo bejäz mauwüu minkum
mije fi Jörn wähid^\ das ^äd^ über das im Original ein e gesetzt
ist, ist wahrscheinlich als ^ait zu fassen. — ^anem^anfähen: 61.
^arabü ktir tcella äwayt^ die bejäz werden dirs schon sagen*;
das em^at^Shen wird ma^änthwn sein, mit der schon im älteren
Arabisch des Maghrib beliebten Bedeutung von rjML^na.
No. 31.
1) häbä §€nna höhä lemman rä^an Mf eUnizn adwär —
2) gettin taumi bilmabrük nisye nun ß/rgaräär — 3) gedd^
eddaudeS bisljemWn mchazzab tichzlb mnüwär — 4) häbä
ke tah üljemän müsä fihen jämä dar — 5) lairr serir
äehän iüi mitghaz^ah 'albäzär — 6) ^äd iddekk brüs
ihräb unäi^an zeöbälet labgär — 7) Stfäban un^jälan
u§{bjänan tmrgälan ihdrau filtvädi Vaini sätat fikum
1) SoUte hier tioe fiilsche Plnralfona ▼on nudak vorliegen? Bei diesen
Natnrkindem, denen die Engel recht glelchgiltig sind, halte ich das Zosammen-
werfen von malak and fnaUk für wohl annehmbar.
2) Hier wird bemerlct, dass in der Wüste die Schlangen sehr zahlreich
sind, auch der H^bän *■ elhanaS elaswad, dann die Schlange mit dem Hom;
das Gift wird den Fronden verkauft, die es sehr teuer besahlen, sie tragen es
in einem fass verschlossen bei sich, um es bei Todesgefahr aossulecken; auch
die häuii» wer^n besprochen.
3) 1. jiet?
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— 95 —
nör — 8) /t bdCh Jana michUUe bedcUIet dgent bihmär
— 9) farünä jirda* btlmtje Mmtje min tarrädin elckuftar
Dazu gh 50. 51. 52.
Nach Chamls. — Gl. ,megrüdä enntswän^ wenn sie j'^azzü
jinhabü jizrqbü ^aUGr\ gemeint sind die Frauen der barächsa;
die Hauptfrau, die hier klagt, ist umm eläläd elchamse tili gftilu,
das sind farsön elbääa^ [?]. — *Abdalla: ^meihüra, von den
bräch^a^. — No. 30 und 31 hängen eng zusammen; in No. 30
war erzählt, wie die beräch^a anstürmen und der Krieg wüthet,
No. 31 bringt eine einzelne Episode, deren Verlauf sich schon aus
den Olossen des Chamis zu No. 31 genügend erkennen lässt.
Es ist ein glücklicher Zufall, dass dieselbe Episode in einer zweiten
Fassung vorliegt, in der Erzählimg vom jöni ^afer, die oben zu
No. 15 nach Mabrük gegeben ist^). Ich gebe die Glossen des
ChamTs vollständig, obwohl einiges der Fassung Mabrüks fast
gleich ist. Es ist keine Frage, dass der müaä von V. 4 hier mit
dem abü bahr jener Erzählung identisch ist, und es ist sehr wahr-
scheinlich, dass dieser müsä abü bakr der Scheich dieses Namens
ist, der in Recensement Gen. 1882 Bd. 1, 907 als wohnhaft in
senrüh^) aufgeführt wird.
V. 1. höhai Gl. ,das rufen die Frauen, wenn der Feind
kommt [etwa gleich ,wehe!^]; die Männer dagegen sagen: ,,komm
nur her! wir wollen uns messen! iidd *ala k^lak^*'\ Mugäwir be-
merkte, gelegentlich : ^höbä ist hauptsächlich von den Weibern beim
^OMä gebraucht; doch sage ich höbä^ wenn mir ein anderer Mann
begegnet uchazar fije b^ain äene\ — lemman: Gl. ^ketW [?]. —
elmizn: Gl. ^ehnafaat*, — adwär: Gl. ,in Reihen, Scharen*. —
V. 2. taumt: Gl. ,tarmah\ — bämabräk: Gl. ^elmabrük ist der
älteste der fünf Söhne*. — ntstje: Gl. ^dhamäm elberrij rabda
(?ramda?) zarga, ^d chaW. — tär: 61. Jäfir^; so verlockend
es ist, an antär für amtär zu denken (Wandel von tn zu n ist
fär mafar schon vermerkt von Goldziher, ZDMG. 33, 612 n. 1),
wird es doch bei firgan tär ,ein Schwärm, der aufgeflogen ist*,
bleiben. — V. 3. eddatuieä: Gl. ,timdi äwayis, — bisl/emän: GL
^1. hatte vier Frauen und sehr kostbare Pistolen*. — tichztb in-
nüwär: Gl. ,bunt wie Blumen*. — V. 4. tah: Gl. ,v)aga* , ge-
troffen vom Blei; man sagt ffth =jäga^ filard; die beiden Schechs,
die mit einander kämpften, hiessen beide slemön^ der eine von den
haräbi, der andere von den baräcksa, der eine hatte drei, der andere
Vier Frauen*. — müsä: Gl. ,Vater des slemän^, — Jämä dar:
1) Es ist dort so dargestellt, als schlösse sich diese Ersählnng immittelbar
an das au No. 184/6 bemerkte an; jetst ist mir wahrscheinlicher, dass die
Worte ,Zar Zeit jenes Krieges' n. s. w. im Anschluss an die Vorlesung toh
Ko. 80 niedergeschrieben sind, zu welchem Liede Mabrük auch Bemerkungen
gab, s. Komm, zu Str. 4, 4.
2) Qism tabMr, UudlrQe dtfaijüm.
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— 96 —
Gl. Jizrab fthim het\r\ — V. 5. sehani Gl. \a2rag\ es ist nicht
der §agr ^ aber man jagt mit ihm; abüh elbäz^) uchölho ennisr,
uchto^) ^arägl; müsä zfj eiächän; müsä sagte wahü Jizrab : gedi
ghazäli tah agböli^^). — bäzär: Gl. ,= bezär^. — V. 6. näzan
für näzat. — V. 7. Ist viel zu lang; es wird zu schreiben sein:
SljBban ihdrau, — ihdrau: Gl. ,mzilü jigrü^,
No. 32—34.
Wurden von C h a m l s hintereinander vorgetragen, als gehörten
sie zusammen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die drei Stücke,
die im Reim verschieden sind, ein Ganzes bilden.
No. 32.
Str. 1: 1) selfämätjä mir latnjär — 2) Ja std negr eiämäll
Str. 2: 1) nakne nd(yena ^äd muhtär — 2) min gh^tak bod*)
gäli
Str. 3: 1) kef git fazzet lasrär — 2) irldä^) blöd ügJiazJ&li
S t r. 4 : 1) ubätü sücha ^) denägir — 2) kerim rabbna Ja heläli
Nach Chamis, der behauptete: ,megrüdi mtä'at elhilältje^;
das Stück war zwei andern Beduinen bekannt, die dabei sassen,
auch Mahmud Gum^a, der den nächsten Tag bemerkte, die
Angabe des ChamTs sei falsch, das Gedicht sei nicht aus der
hilälije, sondern neu. Ich hielt das zuerst für eine falsche Ver-
dächtigung, da die Beschuldigung mit anderen Reden zusammen
vorgebracht wurde, durch die offenbar ChamTs in meinen Augen
herabgesetzt werden sollte. Es scheint aber richtig. ^Abdalla
erklärte: .meähära, ist aber nicht aus der hilälife, sondern von
^an^öjil bü dekni elbar^a^i, der auvcal ^äm dauwal [also 1895]
gestorben ist und im gatU sehr berühmt war*. Mabrük: ,Der
keläm ist *ale haddüt; ^anseV) begrüsste ihn damit, als er von
Träbulus als vür zurück kam**); göl ^an^el ist sprichwörtlich*.
Man ist nim geneigt, die Angaben des Chamis, der sich in die
hilällJe-Uee verbissen hatte, für reine Flausen zu halten, ich gebe
sie aber doch, da dem Manne wahrscheinlich ein ähnliches Gedicht
aus dem Äite/yc-Kreise vorgeschwebt und ^an^el sich vielleicht an
ein kääliJeStück angeschlossen hat.
1) Zuerst abitli el*ugäb, doch das wurde sofort verbessert.
2) Hier offenbar für .Weibchen'.
3) Vgl. oben S. 55; es bt bemerkenswert, wie dieser Zug mir von zwei
verschiedenen Personen fast mit den gleichen Worten erzShlt wurde.
4) für bat? 5) Var. jrJdü 6) 1. Sjücha
7) Ich möchte den Namen mit *unstd zusammenstellen, einer Wüsten-
pflanze, die mir auf meiner Wanderung gezeigt wurde und wohl identisch mit
dem *un8ul der Dichter ist (z. B. Imrü'ulqais, Mu*allaqa 81). Scholz
hat unter den Pflanzennamen S. 46 f: Ansei Jw^^aC,
8) D. b. als er die maSjacha erhalten hatte.
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— 97 —
Str. 1. V. 1. mir lamjäri GL ^gemeint ist der mir jünia
ihn sarhän und ibn uckt abü zid^. — V. 2. negr eSämält: 61.
^eäämäl wird der näga gemacht aus äa^r abneha^ die gesponnen
zu einem Netz (äebeke) gewebt werden; das wird über das Euter
gezogen, damit das Junge nicht sauge ^); e$hndl angar, ist tief,
hohl^; negr eääm, also = die mit den tiefen Euterbinden.
Str. 2. V. 1. nag^ena: Gl. ^nag* ist eine Ansammlung von
Häusern, 20 — 50, ja bis .100; eine von 100 ist schon ein nag^
kebirK — muhtäri Gl. ^näwjin jrühü bUd elghcuscUi \md der Schech
ist nicht da, da sind sie mtihtär, verwirrt*.
Str. 3. V. 1. Gl. ,wie du kamst, hast du die Herzen er-
leichtert, inbasafna; essirr el^agl; lasrär fazat min ezza^t,
Str. 4. V. 1. äfücha: Gl. ,seine, d. h. des na^^^, — denägtr:
Gl. ,ein dengüra [so, nicht dengär] sitzt mit der Hand vor der
Stirn des gesenkten Kopfes, nicht mätki [d. h. seitlich aufgestützt],
bidengir', das ist Zeichen der Verstimmtheit*; Mabrük behauptete,
es heisse tenägtr und erklärte: fengvr hafije [?] rägü z^ mara
mäluä *azm^ a&o ein Unentschlossener, Bedenklicher.
No. 33.
Str. 1: \) gä räjidi düba tgiUe — 2) ilajim fih bigrün
ilhadta
Str. 2: 1) i^i haut wilgl fih gille — 2) loilgi haut jitiig fih
havnt
Str. 3: 1) gäl eiäech dakhä tintegiüi — 2) unrrubbät nirmü-
hwm b^id
Str. 4: 1) liebet fih min känet mchiUe — 2) to'äd innäb ^an
Mle iazid
Nach Cham IS. — S. oben S. 96.
Str. 1. V. 1. räjidi: Gl. ^errojid elkeiääf, JSüf errabi^,
Jräwid etzahr^, — düba : Gl. ,man sagt düba uhu^än Uli Jimäi
äwadje^ bafiän ; hu§än düben^, — igille : Gl. Jilh^än ; limma jirfa^
elhsän räso ismo igillo^, — V. 2. llä/im fih: GL ,er spornt es
an, doch nicht mit dem mihmäz, den kennen die Beduinen nicht
und sie lachen über die ägyptischen Eeiter, die ihn tragen, sondern
mit den grün errik/äbät, die ja arba^a grün haben; diese grün
macht man scharf njit eäÜrrine, d. h. elrnabrad.
Str. 2. V. 1. haut: Gl. ,elhaiU ard mezäri' argäb; freies,
weites Feld überhaupt ist wata, das ?iatU ist immer zum mar^a^;
bemerkenswert ist die Stelle bei Jaqut 4, 995, 16, wo o^ als
die richtigere Var. für v-^ erwähnt und als (jop\ ^^ lyoÄÄl!,
1) Im wesentlichen so schon Prax and Daumas aus Algerien (nach Dozt),
«ach Bbaubsibb.
.Abhandl. d. DM6. XI. S. 7
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— 98 —
,die Bodendepression* erklärt ist; ausser den bei Dozt für 'ül^
beigebrachten Stellen ist noch heranzuziehen Beaussier's ,2kj«P
accident de terrain*. — yüU: 61. ^seger (sezer) titmir zef eJbalak
waragka zej elfigl, zahrha (nü'joärha) zej elbaJah, diese Pflanze
wird etwa so hoch wie ein Tisch i); Carette hat df'el als Name
einer Pflanze in der Sahara (nach Dozt), Beaüssieb giebt j}^
plante du Sahara, esphce de Sahosa^. — V. 2. hamti Gl. ,da5
ist das obere Feld, elmoij jinzü mmelhawtt tlalhaut.
Str. 3. V. 1. dakhä: Gl. ,man sagt liasa mä dahhat
iggägt, die Henne hat noch kein Ei gelegt'; es ist jedoch hier
wohl vielmehr an da^hä ,lasse sie' zu denken; Chamls verstand es
wohl richtig, erwähnte aber das ^5»o wegen des Gleichklangs. —
tintegille: Gl. jtruhld', — V. 2. errubbät: Gl. ^elghufarä, die
Wächter; das alles ist keläm harb^.
Str. 4. V. 1. mchille: Gl. ,'ai/äne, dann semenet, wurde
sie fett*. — V. 2. innab: Gl. ,näga kbire 'agüz ^umrha 30 sene
snanha täjrtn ; giebt mehr als eine kele^ d. i. ^a^ra oggät, an halW.
No. 34.
Str. 1: 1) Ja hägg mä kin^t dahkSb — 2) ulä ftk mm eüjäsi
Str. 2: 1) chidhLa ^ale zerU eddäb — 2) ufüt innsa widdbääe
Str. 3: 1) ugebbi ^ale der haUeb — 2) mirghätte fi haiäääe
Str. 4: 1) jigba hahiha fi tijaä — 2) bHd min keäti elhnääi
Nach Chamls; s. oben S. 96. Gl. ,der Redende ist ein äfüch
taht elmir, der Angeredete hägg ist uläd ^ammo,
Str. 1. V. 1. mä kin^t d.: Gl. ,mä kintä etüh (dauwirY; ist
richtig gehört, so kann nur an die erste Person gedacht werden;
das gleich folgende ulä ftk macht aber ettiüi und ddauwir wahr-
scheinlicher. — V. 2. Gl. ^mazbüf, muä ghaätm^
Str. 2. V. 1. Gl. .elhäqg'chad eggmäh — zent eddäb: GL
^faras mq/düba\ limma tirkab elfaras utsüg tggmäl guddämak
jimäü'. — V. 2. iddbääe: Gl. .edMeS el'aß.
Str. 3. V. 1. gebbii Gl. ,röÄ ba'id, twaggah'. — der: Gl.
,ard^, — kaileb: Gl. ^seger asmo haileb täkulo eggmal hü wägif
zej errägtl wahü ze) elmersln^y — V. 2. mirghätte: Gl. ,zahr zff
1) Die Erwähnung des Strauches bringt Chamls auf die sejeret eddfheb^
den Baum, unter dessen Blättern schwarze Ameisen kriechen, aus denen man
dann Gold macht; das Rezept kennt er nicht genau, das kennen nur Europäer;
auch andere Goldrezepte werden erwähnt, und es wird von einem Haufen ge-
ftibelt, der von einer Schlange und einer *abde bewacht wird; das Gold in
seinem rohen Zustande, rermischt mit andern Metallen, heisst 4^eb ghaslm.
2) Damit ist gewiss bersim, Luzerne, gemeint. — Ist zu haileb das von
Ihn Baitfir I 316b (nach Dozy) beschriebene halläb zu stellen?
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— 99 —
warde ägara, dem lialis verwandt*. — haäääSe: Gl. ^ard hwaijse
haäääie mit viel Wasser*.
Str. 4. V. 1. haiuha: Gl. ^elhaSu auläd ennäga min ^äm-
elauwal uaulädha min hassene isrnhum ahwär waabn tälit sene
btlebün, abn räbi^ sene higg, ahn chämis sene geda^^ abn sädis
sene fäfir, ausgewachsen [dieses Wort s. z. B. rihlat benl hiläl
ed. Bair. Buch 4 = stra Buch 17, S. 6]; fätir ist beim Kamel,
was beim Pferde gärih ist*^). — fi tyää: Gl. ^töJiS, äei^än^ man-
fücha bafno^. — b^id etc.: Gl. ,mä kad jekiää ^altna^ elhnääJ
eVadu^,
No. 35—37.
Diese drei Stücke wurden von Chamls hintereinander vor-
getragen , als gehörten sie zusammen , und zwar zunächst so , dass
auf No. 35 ^nur V. 1 von No. 36 und auf diesen gleich No. 37
folgte, an dieses sich No. 36 V. 8 — 12 anschloss. Bei einem zweiten
Hersagen des Ganzen, bei welchem, so scheint es nach meiner Rein-
schrift, dieselbe Reihenfolge beobachtet wurde ^), schob Chamls nach
No. 36 V. 1 sechs Verse (V. 2 — 7) ein. Von dem Ganzen sagte
Chamls, es sei eine" megrüdi ^albitt^ die er selbst gemacht (!),
nur der Anfang sei von seinem Vater.
No. 35.
redde: 1) ^ale bü milajmik^) ja ^ain — 2) ^afe ridik mis-
wübu zen
Str. 1: 1) bü ^ainan saxida fellete — 2) bü hille ^iddan myttn
Str. 2: 1) ^amrik lä*) tensi ghaijaie — 2) ränaksikk fi
^auba äen
Str. 3: 1) lä ääjäzti gismijdtt — 2) [fehlt]
Nach Chamls. — *Abdalla: ^meähüra^,
redde. V. 1. milä/mik ist hergestellt nach No. 36, 2.
Str. 1. V. 2. hlle: Gl. .eVugüd'-, für oÄiZfe; vgl. die Be-
lege für hiläl(e) bei DozY s. v.
No. 36.
1) §€ch msemma ugäni tär — 2) 'ale bü miläjim lanzär —
3) ^aleh ilafkär — 4) dintken ^äfen möh eddar —
5) ^alehin kef ghdlthen jichtär^) — 6) idgi dem^ähen
1) Betreffend die naga wird noch bemerkt, sie bringe nur seha* wddät,
werf» nur sieben Male; die späteren Würfe taugen nicht.
2) Das ist ein Zeichen, wie fest diese Verquickung verschiedener Elemente
in Chamls' Kopfe sitzt; man möchte annehmen, es sei eine verbreitete Zu-
siimmenstellung.
l) Or. miUSmik 4) Var. mä 6) Or. jichtar ghätihen
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— 100 —
bilghcuzär — 7) graf ch^hthen s^lomfär — 8) maiääfäte
gaddan minne — 9) ^addan fihtna^äar mye — 10) ghair
It aägat fätenne — 11) jä bat afwär — 12) ^aiid oräda
girbu när
Nach Chamls; s. oben S. 99. — Auf den Versuch, nach
Strophen zu trennen, ist verzichtet worden, obwohl in V. 8 — 12
eine reinliche Strophe vorzuliegen scheint. V. 1 — 7 sind offenbar
in Unorclnung.
V. 8. gaddan minne: Gl. f,^ibna fih^ gaddan nun äa^r ras
elhät jigdlii flk, — V. 10. sägat: 61. ,€88äga eääa^r e^^ghaifar^.
— V. 11. atw^: Gl. ,^ör 25 gam'. — V. 12. Gl. ,^iJaV mttl
eVaitd säd^.
No. 37.
Chamls.
redde: 1) Jä bü gam ghalab geddäle — 2) chint e^^aub u^ö^
deläle
Str. 1: 1) gäna ghazsn ghazzl zwaiji — 2) wägid mä li St
tihktr
3) chad ghafwa wän tirgtde — 4) ta^hb fi ^ame dchrr
5) nteä bindigte mzlkarmüd — 6) mä rafagha gma esser
7) nett ft mädi hü [u]8e^id — 8) tiäedd eVidde jä
chanztr
9) weUef ^iddSta tggedtde — 10) malfüse deheb uharir
11) zaghrai mal elchurs ugide — 12) gat tatmüde k^ effir
13) gälaulß jä färia ^ämd — 14) räkichsära fittüdir
15) gältlhu/m voalla man^äwid — 16) nen [n}ndd benät
tzzvr
17) gälauh hauwid ^anna — 18) räkichsära fittüdir
19) gälilhwm toalla mä nvrga^ — 20) lü gazzartüni tigzir
21) chaf elghdzi uchäf gllde — 22) chäfau min ^arb
elgezztr
23) meddaule ^aära zarräba — 24) hü isyBbig tah denir
25) theggel bü dimlig filld — 26) Uli löne kdön elmir
27) ujihsib min tigzin ^i/äle — 28) tebahdal häle
Str. 2: 1) /ä bü gam Icnün uknün — 2) ujseffa hef el^argün
3) bennet fih gmert flh — 4) b^atära — 5) kaur nchal
'ägib waibära
F a r a g.
a. Meine Niederschrift.
redde: 1) jä bü gam ghalai geddäle — 2) läwt ääU —
3) chunte§saub ifäm ailäle
Str. 1: 1) jä bü gam tuwil ghazir — 2) wägid mälüäe tihkrr
3) waghak ben ke barg ^aäl/e — 4) fiddalme dar tiböhrr
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— 101 —
5) nä ^aubik^) mä ^äd nrtde — 6) lü äirtih tUöm äehir
7) lü gä föria fög iggtde — 8) begadrha ^vnd ennäa
kebir
9) jä mädi unndah sa^ide — 10) ätdd eViddeja chmztr
11) äeddau ^idditha gedide — 12) matrüae bidahab
waharvr
13) hatH bmdigte fide — 14) mä jhautoäha gins essir
15) chöf elghas^ uchöf gelide — 16) mä jkammal darb
ilgezzir
17) gälaülojä färia ^äwid — 18) roik^ chasOra fUtaudir
19) gaUum walla man^äimd — 20) lü gazzartäm tegzir
21) meddaulo tis^a bendäge — 22) ukawassäbig räh
damir
23) ^mdennäs zlkull ghazälo — 24) ien cJuyälo —
25) chäjif min tigzin ^ajälo
S tr. 2 : \) jäbü game dergeh mäh — 2) bannat^ fikigmeri fäh
3) bikri§e dime ma^ün^ — 4) haggä mä habbenharfäh
5) üseffäh hef eVargüne — 6) Uli fi toädi mtfläk
7) undrä^ik gälib §äbune — 8) fl rämife uxiatilläh'
9) Jä cküti flhesniane — 10) dagaä mgidyätismäh
11) hfifurrik ^cufdabbüne — 12) nagganmüt ana nirtäh
13) haggäla känet gcdfäle
b. Niederschrift §älit8.
'j^}> '(S^\ ^ (f - ^ 3>' *)ol;^^ r
m O^ >Oa« O " i O ^ ^ f
jfuS ^\si\ joc^jö (a — »AaäU ^jjy u^l^ '^^ (^
jjjA^ L »^t 3^ (^ — »wX^^*-^ »*^^^ e5^Li L (i
j-ij>-^ v^^^ ^^r*'^ 0^ — »'-^^N^^ xjiAfi ^iXÄ (ii
1) Var. föbik 2) Or. rah 3) Vwr. *«nnÄ
V o ^ o
4) Das ^ bt eingeflickt; es war tuerst geschrieben L^^^y^-
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— 102 —
^aZji ^jJ^ lil^ ü (if — 1\a9 \jSkxL ^^^-äIp (r
yyto *)(>Ü. U (II — »J^ Lil3-^ ^j^^ ^^ (^^
^jaa3 -I^ (JjUJI j^^ (i*t* — xät JOü j^^* y 3JÜU (ff
^b ^1 iu^ viiUj (r — ^U ^j^ j^ y ^ Lj (< [«* v::^]
0^0 « 7 o > o^o b 7 ...
-tia^ ^^Otj ^ ^\ (1 — Äj^yJt v^-Aa/ g.ft.**ö (o
L (ir — -UVji Lit o^t Läs> (11* — xSj^M^ac i^yoj^i (U
O;;« b.i'« Ob« >
Dazu gh 107.
^AbdeTazlz.
a. Meine Niederschrift.
redde: 1) Ja bü gam ghalah geddäh — 2) lä lä Ja lä lä lä
lä la — 3) dä^ e§§öb ugan bidäte
1) So! Sftlih schrieb zuerst J»4^., dann erst setzte er das teScCid, als er
genauer jhammal hörte.
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— 103 —
Str. 2; 1) ja bü gam uknün uknün — 2) jesaffä ßg dbezzün
,3) bennet fik gemSrl fäh — 4) fiarümije wagtilläh
5) wakrS^ habhä ma^jüna — 6) mä habbarikiie larjäh
7) widräHk gälib §öbün — • 8) firrOmpe wagtilläh
9) millä fik bifä<i ianan — 10) ^atpm^Uhfät miläh
11) mtllä. fik sewäd ^ijün — 12) willi äebban fiktndäh
13) ntflub fi sidi biVaim — 14) unindah fi ^lläh miläh
15) chük übük ma^cUwäiUn — 16) metiUii ^äjidhum
^ah^äh
17) biddi'nhüzik fi4dabbün — 18) ghabälö temmet fi
gcyäle — Ja bü gam u. s. w.
b. Ms. ^AbdePazTzi).
go,y «)^ IJU^ (1 — 'u^a/» «5L^ ^LäJ^ (o
»^^ 3u^ L^ ^3 (ir — ^y^ ^O^ir- «^ ^ ("
^ ^ ^ loui (if — >»)^.3^ ju ^sx^ v^JLks (r
^.-.a^ ;?wX^ ^*)'^y^ 0*1 — ^y^^ «4>^3 ^^)^ys> (lö
^ObLib oU--^ Li; (tA — ^y^ ^j^\ Ju (tv
Von den drei Redaktionen ist die des P a r a g die vollständigste.
8ie allein giebt auch ein Bild des Baues. Der vorausgeschickten
1) Es bietet swei Niedertehriften, S. S f. und S. 8 C, die redaktioneU bis
auf Kleinigkeiten gleich sind, aber orthographisch Verschiedenheiten zeigen; ich
leife S. 3 f. zu l^ronde und gebe die wichtigeren Varianten von 8. 8 1 in den
KuU5n (bezeichnet mit 8).
2) 8 tijijs* 8) 8 om. 4). 8 om. 6) 8 ^Aaa^j
6) 8 ^y^ ^yrj 7) 8 XA/.^^ 8) 8 Jä^
9) 8 ^^JLa^^ 10) 8 -^ ^ySj *Ä^j^ 1^) ^ ^^
12) 8 -tX^ ^ 13) 8 ^ytb OU»^ 14) 8 s6^\
15) 8 ,^|y« 16) 8 ^^^-^ Vi:^*^
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— 104 —
red de von drei Versen entsprechen drei Verse am Schlüsse von
Strophe 1 (Str. 2 ist verkümmert). Beide Strophen zeigen ausser-
dem einen reddeBxtigen Anhub, d. h. zwei Verse hintereinander
mit dem Beim, der sich in den folgenden Verspaaren immer nur
am Schlüsse findet, während das erste Glied einen andern, jedoch
nicht streng durchgeführten Beim hat. In der Bedaktion 'Ab-
dePazIz, die nur Strophe 2 hat, ist auch der zweite (innere)
Beim durch ein Verspaar am Anfang, einen zweiten Anhnb, ver-
treten. Bei Chamis herrscht Verwirrung. Seine Bedaktion hat
auch sonst Mängel: V. 17 — ^^18 und 19 — 20 sind nur Wieder-
holimgen von 13 — 14 und 15 — 16. Aber sie hat auch wieder
Stücke, die bei Farag fehlen und die wesentlich sind. So wird
bei Farag die Erwähnung der Grattin des Helden vermisst, durch
welche die Schlussverse von Str. 1 erst zur Geltung kommen. Bei
Farag müssten diese Schlussverse auf den Helden bezogen werden,
auf den passen sie aber nicht. Die Bedaktion bei Farag bietet
einen vortrefflichen Abschluss für die Geschichte, die in diesem
Liede mehr angedeutet als erzählt ist; gerade durch diese Kürze
packt sie, die mehr erraten lässt als sagt xmd sich stellenweise
zu dramatischer Bewegtheit steigert. Man sieht gleich, dass man
es hier mit einer Episode aus einem grösseren Ganzen zu thnn
hat. Es ist sicher, dass das Stück zu dem Ben! Hiläl-Ereise ge-
hört. Zu welchem ,Buch* oder ,Diwän* muss ich hier unerörtert
Chamis redde, 1) 0 du mit den Locken, die ihre Neben-
buhlerinnen besiegt hat — 2) Du hast die Liebe verraten und hin
ist ihr Schönthun.
Farag redde, 1) Wie Chamis — 2) Die sich in den
Shawl hüllt — 3) Du hast die Liebe verraten in den Tagen
ihres Glanzes.
^AbdeTaziz redde, 1) Wie Chamis — 2) Hin ist die
Liebe und andere kamen.
Chamis Str. 1. V. 1. 2. = Farag Str. 1. V. 1. 2. 1)0
du mit den langen, dichten Locken — 2) Den vielen, die sich
nicht zählen lassen. — Bei Chamis ist V. 1 verstümmelt; 4as
ghazzt birgt wohl das auf tiKklr reimende ghaztr^ doch wage ich
keine Wiederherstellung; es ist nicht einmal sicher, dass Chamis
V. 1 inhaltlich gleich Farag V. 1 gesetzt werden darf, denn die
Fortsetzung in V. 3 ist bei Chamis in ganz anderem Sinne als bei
Farag; es scheint als beginne bei Chamis die Erzählung schon mit
V. 1: ,es kam zu uns ein an Glanz reicher^; doch das alles ist
unsicher. — V. 2. tihktr: Zaghlül: ^mukakkaar 4^ijiq xoatamSm
jaqülü metelan ittöb dt gat ^ala qaddt bütahhir ja^ni bittamäm\ —
Chamis Str. 1. V. 3 — 6. 3) Er that, als er sich hinlegte,
einen leichten Schlaf — 4) Wie ein Fuchs, der die Ladung vor
sich hat — 5) Er riss seine Flinte von der Sänfbe — 6) An ihr
(der Flinte) war keine Art von Leder. — V. 3. ghafwa : Zaghlül
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— 105 —
,2Ly»U vjuäil ^V. — tvän tirgide: Zaghlül ^»oläj ^.^^l*^). —
V. 4. Sonst wird der Wolf als das Tier genannt, das durch
leichten Schlaf ausgezeichnet ist, vgl. die Dichter. — V. 5. nteä:
Zaghlül: ,d. h. gabadj das ans gabad yerstümmelt ist; nteü ist
ganz vulgär*. — V. 6 ebenso Farag Str. 1 V. 14; dass gar kein
Leder an der Flinte ist, soll wohl anzeigen, dass der Held, von dem
hier die Bede, sie beständig in der Hand hat, nie über der Schulter
trägt und nicht durch den Hangriemen behindert sein will, höchstens
legt er sie einmal auf kurze Weile in die Frauensänfte.
Chamis Str. 1 V. 7—10 = Farag Str. 1 V. 9—12.
7) Er schrie Mädl an, ihn und Sa*ld (F. 9: o Mädi, ruf Sa*Id)
— 8) Leg den Sattel auf, du Schwein — 9) Sie legten ihm den
neuen Sattel auf — 10) Gestickt mit Gold und Seide. — V. 7.
nett ft: Zaghlül ^»^^ ^^ ^ «j^ ^t ^ »'^1^ t^ O^ ^ ^
v3UjüÜM*^t KJLJÜ» Lpt ^1 yoA J^t^ XjJ ^'XiJbüt; in der Gegend
von erreStd kennt man das Wort; das von nett Gesagte gilt auch
von äackcU, das ebenfalls mit /t verbunden wird*; es ist also ,an-
gchreien*. — mddii so, nicht mö^t, das als Name viel häufiger ist
(so heisst der Drucker und Verleger der in Kairo erscheinenden
Zeitschrift eJbefän: negtb mädl); vgl. den Namen ^abdeVaziM abü
mädi; Zaghlül hat mädt nur gelesen, nie gehört. — hü use^id:
Or. Text hü se'idy das keinen Sinn giebt. — V. 8 uäedd: das wa
hier wird durch eine Ellipse erklärt; nach arabischer Vorstellung
ist das taqdtr etwa ,to's/ uäedd^. — V. 10. maUüse: Zaghlül
y ^ , o ^
kennt nur einen aus ^jJnl erweiterten Stamm ^ h^-*: ^^t jvv^btj^
qxIxII j-^U^ 4l^U^ lut^Lc^ .
Chamis Str. 1. V. 11. 12. 11) Es trillerte die mit dem
Wangenschmuck, seine Geliebte — 12) wie der Vogel. —
V. 11 möl elchur^i Gl. ^mräto, hawimto\ — wugide ist zweifel-
haft. — gat tawtmde ist unverständlich.
Chamis Str. 1 V. 13—20; cf. Farag Str. 1 V. 17—20.
13) Sie sagten zu ihm: o Färis, kehre zurück — 14) Du bist
verloren und gehst zu Grunde — 15) Er sprach zu ihnen: ,bei
Gott! ich kehre nicht zurück — 16) Bis ich die Kamele wieder-
bringe* — 17) Sie sagten zu ihm: ,wende dich von uns! —
18) Du bist verloren und gehst zu Grunde* — 19) Er sprach zu
ihnen : ,bei Gott I ich kehre nicht zurück — 20) Wenn ihr mich auch
abschlachtetet*. — Die Fassung Chamis in 8 Vereen giebt zwei nur
wenig abweichende Versionen der vier Verse, die bei Farag sich
1) aißän steckt gewiss aach in dem .^^l = während, ftls, das KREMERy
Lex, Not, 5 mehrfach ans dem ZTr-Buch belegt. Dr. Littmann yergleicht das
kem .... ^ewän fUr ^s' in Ge'es und Tigre.
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— 106 —
aus ChamTs V. 18. 14. 15. 20 zusammensetzen. — Y. 13. ^äwid:
GL ,trga^^; Chamis schien auch in der Verkehrssprache neben
raga^ nur ^äwad zu kennen; diese Form auch in der eirat beni
Mal allgemein üblich, s. z. B. Buch 5 (ed. Beir.) S. 20. Zaghlül:
fowid fi li8än elmellähin hetlr^. — V. 14. fUtüdtri Farag 61.
^ettaudtr elmaut, Zaghlül: ,man kennt in Ägypten das Wort
iaudtr in der Bedeutung heläk, doch ist es selten und immer ge-
wissermassen hikäfe; vcaddart bima^nä cMakt jcuplUia elmifri
hikäje ^an ghercl' ; es ist • sicher auf ^3^ zurückzuführen , eig. das
Hingeben, Verschleudern; s. jOj bei Dozy, das wohl besser unter
J»5 zu stellen war. — V. 16 lässt darauf schliessen, dass der Zug
des Färis den Zweck hat, den Feinden die Beute wiederabzunehmen.
— V. 17 hauwid: Gl. ,trga^; danach wäre auch hier ^äwid zu
lesen, doch passt dann das 'anna nicht so gut. — V. 20. Zu dem
gazzartdni hei Farag bemerkte ich: ,klingt fast wie gazzartdnni* ; da
Annahme eines -tan als Endung der 2. p. pl. kaum zulässig, ist
die Verdoppelung aus dem Streben nach Stützung zu erklären.
Chamis Str. 1 V. 21. 22 = Fara§ Str. 1 V. 15. 16.
21) Sie fürchteten den Beutezug, sie fürchteten seinen Anffthrer
— 22) Sie färchteten sich vor dem Schuss mit Zinn. — V. 21. Mit
dem Vers ist nicht viel zu machen; die obige Übersetzung er-
setzt das chäf durch chäfau, wie in V. 22. Doch ist dann die
Schwierigkeit, dass mit dem gleich darauf folgenden meddau (V. 23)
andere Personen gemeint sind. Die Fassung bei Farag, wo das
Verspaar an anderer Stelle steht, ist ebensowenig verständlich. —
V. 21. elgkazt: Gl. ,der grosse gfiazi von hundert und mehr Mann
heisst ghazi eddör, der kleine ist mansar^, — glide: Gl. ^elglid
hü eäsech mtä^ elghazi^. — V. 22. elgazztri Zaghlül ,auch in
Kairo sagt man allgemein so für qasdlr^^)^ zu der Mittelstufe
gazdtr vgl. qatd für qasd. Das Zinn ist hier statt des Bleies
wohl hauptsächlich des Reimes wegen eingesetzt; Chamis erklärt
geradezu: ^elgezztr €rr§ü§a\
Chamis Str. 1 V. 23. 24 ^ Farag Str. 1 V. 21. 22.
23) Sie richteten zehn Flinten auf ihn — 24) Er fiel sofort durch-
bohrt nieder. — V. 23. zarräba ist durch die Variante bendäga
als ,Flinte' gesichert. — V. 24. hü üs/äbig (Far.: uhüwassäbi'g)
ist nicht recht unterzubringen; schliesst man es an V. 23 an: ,in-
dem er voraneilte*, so schwebt p^ denir in der Luft; es wird
also als Sinn anzunehmen sein : iLl^ ^yO ^Lb jJ>» , d. h. ehe er
1) Dass die Griechen und Inder den Namen des Metalls den Aram&em
entlehnt haben (xaoaireQog aus qusiira), wie Sittl, Arcbilologie § S06 8. 202
meint, ist doch sehr unwahrscheinlich. Die indische Form wird die Mutter-
l'orm sein.
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— 107 —
noch etwas thun konnte ; vielleicht ist aber an söbig = Renner zu
denken und zu übersetzen: er stürzte samt seinem Renner etc.
ChamTs mit dem tah (für /öÄ; cf. niamläh^) auch hier wieder
charakteristischer als Farag mit rok, — demr für damlr ^ das
Zaghlül durch miuiammar erklärt, glaube ich nicht verhört zu
haben, obwohl Ersatz von m durch n in der Mitte des Wortes
bedenklich ist (am Ende häufig: brähin für tbröMm u. v. a.).
Chamls Str. 1. V. 25. 26. 25) Verwitwet ist die mit der
Spange an der Hand — 26) Deren Farbe ist wie die eines Fürsten.
Chamis Str. 1. V. 27. 28 ; cf. Farag Str. 1. V. 23. 24. 25.
— 27) Und sie rechnet mit der Verwaisung ihrer Kinder — 28) Ihr
Ansehen ist dahin .... Vortrefflich ist die Version Farag, die
allerdings die richtige Beleuchtung erst durch den bei Farag
fehlenden Vers 25 Chamls erhält : 28) Sie ist bei allen Leuten eine
Gazelle — 24) Schön ist ihr Schatten (ihre Erscheinung) — ^
25) Ich furchte für die Verwaisung ihrer Kinder.
Farag Str. 1. V. 1. 2 = Chamls Str. 1. V. 1. 2.
Farag Str. 1. V. 8—8. 3) Dein Gesicht glänzt wie der
Blitz am Abend — 4) Der in der Dxmkelheit Glanz verbreitet
— 5) Ich will deine Liebe nicht mehr — 6) Wenn du wüsstest,
wie bekannt das heut ist! — 7) Wenn käme (?) Färis auf dem
Rosse — 8) Hochangesehen bei den Menschen. — V. 8. beni Gl.
,der Fallät sagt in diesem Falle bän!'. — V. 4. War von Farag
zuerst vergessen und wurde erst beim Wiederdurchgehen eingeflickt;
neben dar üb. hörte ich auch daritib.^ wie §älib schrieb. — V. 5.
nö: Zaghlol kennt diese Verkürzung von ana nicht; er nennt
als in den Dörfern übliche Formen ö/na und noch vulgärer dnl,
— V. 6. Zaghlül wird recht haben, in lü dirüh zu sehen
juC,jwj jj, denn ein eingeschobenes iü3j& J, aäJLc J findet sich
ofb bei den alten Dichtem, so in dem Sohid des Ibn ^Aqll : ^«^M^b^
cX^^^' ^2jajl!I ^uX^^mJwmo' ^.^^ \^y^^ ^jüUlfi jJ Laaj -jwo (siehe
chizäne 3, 147); nach arabischer Auffassxmg liegt hier im Verse
eine Umstellung vor; das taqdir ist: hädä (der Begriff dieses, in
der modernen Poesie genau so wie in der alten oft fortgelassenen
mvhtada ist aus dem Vorhergehenden leicht zu gewinnen: meine
Verachtung deiner Liebe) äehlr tl/öm, lü dirtih — , seil, so würdest
du Reue empfinden, würdest du schon kommen; oben ist freier
übersetzt, aber die grammatischen Verhältnisse werden sich kaum
anders auffassen lassen, als eben dargestellt — V. 7. Der Zu-
sammenhang ist unklar. Der Wortlaut lässt eher an färü als
Appellativum denken; da aber das Wort bald darauf (V. 17) Eigen-
name ist, so wird es auch hier so anzusehen sein. — iggide-. Gl.
^eüceheti^ elfaras esaimha\ — V. 8. begadrha: ^gadro, so auch
§älih; besser.
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— 108 —
Farag Str. 1 V. 9— 12 = Chamis Str. 1 V. 7—10.
Farag Str. 1, V. 13. 14. 18) Her mit seiner Flinte in
seine Hand! — 14) Indem ,sie nichts von Leder an sich hat —
V. 13. jw-läj^ ist kaum anders zu fassen denn als ^ c^L^. —
V. 14. mä jhauwäha, §älilj L^L^ U ; in meiner Schreibung sehe
ich dasselbe Überspringen des Vokals wie in jikübu für jiktilu^
nur dass hier sogar der Vokal der ersten Silbe fortgelassen ist
Zu dem Ausdruck bemerkt Zaghlul, man sage in seiner Heimat:
,wiä jihwähä effer ja^nl lä jagi fih etfer'' und ähnliches ; der Sinn
ist offenbar: an der Flinte ist nicht eine Spur von Leder; cf. auch
das zu ChamTs Str. 1. V. 6. Bemerkte. — easerx Farag GL
^esser elgeled btcAha, das Leder, an dem die Flinte aufgehängt wird'.
Farag Str. 1 V. 15. 16 = Chamis Str. 1 V. 21. 22.
Farag Str. 1 V. 17—20, s. zu Chamis Str. 1 V. 13—20.
Farag Str. 1 V. 21. 22 = Chamis Str. 1 V. 28. 24.
Farag Str. 1 V. 23 — 25; siehe zu Chamis Str. 1
V. 27. 28.
Chamis Str. 2. V. 1. 2 = *Abdel*aziz Str. 2. V. 1. 2.
1) Du mit den dichten (?) Locken — 2) Die wie eine Dattelrispe
(*Abd.: über der Brust) wehen. — V. 1. knün, das durch die
Übereinstimmung gesichert ist, ist unerklärt. — V. 2 findet sich
bei Farag als V. 5. ujseffa : *Abd. jesaffä^ Farag itaeffäh und so
auch §äli]^ ^^AmÖ; dass die Formen mit fa verhört sind, kann ich
kaum glauben, aber die von ^J^m lassen eher eine Erklärung zu,
da diese Wurzel den Begriff ,sich ergiessen* darstelt — el^argün:
Dieses gute alte Wort {^, Q. 86, 39, wo der Mond mit einem
Dattelstiele ^) verglichen wii-d) ist in dem Stadtarabisch Syriens ganz,
in dem Ägyptens fast ganz verloren gegangen; Zaghlul kennt
nur ^arGgm in einem Strassenausruf : ,jp^ ^jyimJi ^ J^aÄ ^ja^
^jjyü Äjtlll j^j^Laj HjPüüt vj^ (tneläne) ^ibU ^^t iJLJU- j
wbU Lj ^JLJt ^;;^r>"^T^*5 ^^^ diesem Ausruf ist gemeint, dass die
1) So übersetzt Rückert, im Anschlass an die übliche Erklfining dtf
Araber. An sich ist *urjün vielmehr ^^j*^ t Dattelrispe, der Frachtstand des
Dattelbaumes, den man in Syrien allgemein ebenso wie den des Weinstocks
'anqüd nennt
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Erbsenbüschel so dicht sind wie Dattelrispen; im Sing, hat ZaghlGl
das Wort im Volksmunde, nicht gehört. Was hier das tertium
comparationis ist. ist nicht ganz klar; es scheinen aber auch hier
die Stiele der Dattelrispe gemeint zu sein; wer die der Flüchte
beraubten, lein Gemenge von Stielen zeigenden Fruchtstände über
die Erde verstreut gesehen hat, wie ich bei der Dattelemte Mitte
Oktober 1897, der stellt sich den Vergleich der Locken mit diesen
in reichlicher Menge von einem gemeinsamen £[auptstiele ausgehen-
den in die Luft starrenden Ästchen leicht vor.
Chamis Str. 2 V. 3 s. das folgende.
Farag Str. 2 V. 1. 2; vgl. Chamis Str. 2 V. 3 und
*Abdel*azIz Str. 2 V. 8. — 1) Du mit den Locken, die
schaukelnd sich bewegen — 2) In denen Moschusgeruch ist und
die duften wie Aloeholz. — V. 1 findet sich bei Farag allein, ob-
wohl er unerlässlich ist. Chamis hat nur V. 2; was er daran an-
geschlossen hat, hat sicher nichts mit diesem Liede zu thun;
^AbdePazIz hat auch nur V. 2, hat aber in dem richtigen Ge-
fühl, dass nun ein Vers mit gleichem Beim kommen müsse, zur
Ergänzung einen Vers aus dem folgenden, V. 8, eingeschoben,
der hier gar nicht passt. — V. 1. der geh: Gl. ^illi tirgu§^
titchaäar^, also: ,geht sich wiegend*; das Verbum hat bisher nur
Ben Sedira, Dict, fr.-ar, S. 895 als tunisisch; Stumme hat
den Stamm in den tunisischen Gedichten 51, 3 in der Form
^^j^\.^>, also Plur. zu einem Ji^j^ oder ^j^j^i ^^^ ei» x^S*>jvXj
Trip. Bed,'L, V. 850 *). — mäh : Gl. Jetmauwah , jämäßl hide
ukide^, — V. 2. bannü fih: Gl. ,elbanni ist der Wohlgeruch,
den die Weiber an sich thun'; Gl. 'Abderaziz: ,man sagt benetak
stmha^ d. h. eig. ,du riechst gut*, dann : ,du bist ein grosser, guter
Mann*; granmiatisch lässt sich der Text so nicht zurechtlegen;
ich glaube auch nicht an das Subst. benne oder bene, ,Geruch*, das
sich diese Leute zurechtgelegt haben; es wird verstümmelt sein
aus baijintdk . . . (cf. iöftak marid und dgl. in Syrien) ; auf bjn
wird auch der ähnliche Sprachgebrauch zurückgehen, den Landberg
in Südarabien notiert hat (s. Arabtca V, 153). — gmeri ist (^jU,
worüber s. Dozy s. v.
Farag Str. 2 V. 3. 4 = *Abd. Str. 2 V. 5. 6. 8) Immer
sorglich eingehüllt in Seidenstoff — 4) Sodass sie nie Winde an-
geweht haben. — V. 3. bikre^e: Zaghlül ,j#^^t q^ g^ »*^j^^
1) Nicht wird mit Stumme bei ^sj>>.0 an ein naht aus ^ wO -)- ^^j
zu denken sein; vielmehr ist das Wort ersichtlich Verdrehung von dem gut-
arabischen dalircig^ das sunilchst »kollern, kollernd sich drehen' bedeutet, und
wohl in ein ^sich schaukelnd hin und herbewegen* Übergehen konnte.
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— 110 —
y ii.*. *Abd. Gl. jSorglich eingehüllt in schön gewebtes Seidenge wand*;
habkä: Gl. ^mahbüke^. — V. 4Farag erklärt die Var. hoffen für
gleichbedeutend mit habben, ZaghlOl kennt v^^ nicht als transitiv.
Farag Str. 2 V. 5. 6. 5) Sie geht sich schaukelnd wie
eine Dattelrispe — 6) Die im Wädl Mifläl^ gewachsen. — V. 5
in anderer Verbindung bei Chamis Str. 2 V. 2; s. dort —
üseffäh: das ,sich schaukeln, hin und herschweben* hier von dem
Gang des Mädchens zu verstehen, ist unbedenklich; ähnlich ist
oben (V. 1) der geh von dem Schweben der Locke gesagt, während
derselbe Stamm bei Stumme, Bed.-L, V. 350 bei Vergleichung des
Ganges des Mädchens mit dem Schwanken eines Baumes verwandt
wird (s. dort die Anm. Stummes über das Schreiten der Orien-
talinnen und seine vergleichende Schilderung). — el^argüne: Gl.
Farag: ,taba' elbalah jiqüfüh ennäs min taJit muä mhof^ino
min fög^; auch hier ist ^argün gemeint, das e ist, wie in den
anderen Versen auf üne, nur vokalischer Nachschlag, nicht Feminin -
endung. — V. 6. toädi mifläk scheint n. pr. , es könnte wohl
auch als »ertragreiches Thal* gefasst werden.
Farag Str. 2 V. 7. 8 = *Abd. Str. 2 V. 7. 8. 7) Und
dein Arm ist wie eine Stange Seife — 8) Wenn er in dem Ge-
wände erglänzt. — V. 8. firrümtje: Zaghlül ,JmjuU^ ^^I Ijs^
cH^i^ er ^^ J^ UÜi u^UJi jjoju JOfi*; fehlt in allen WBB.
— wagtilläh: Gl. Farag ,elläh dfegr ben elhamär elauicai üben
elbeiäd^; doch wird mit ZaghlOl toagtiUäh hier vielmehr als wagt
in läh zu nehmen sein ; das wagt in für wagt mä ist nach Zaghlül
in Ägypten allenthalben üblich (wie in Syrien), doch habe er die
Assimilierung des / sonst nicht gehört, also z. B. wagt in lägänh
Farag Str. 2 V. 9. 10 = *Abd. Str. 2 V. 9. 10. 9) Ach!
Brüder! Sie hat Zähne — 10) Wie schöne Thaler. — V. 9.
ja chüti: Gl. Farag ,die Bauern sagen dafür y« chwätV. — *Abd.:
9) Was hast du für weisse Zähne — 10) Reine, hübsche Thaler.
millä kennt Zaghlül auch im ägypt. Dialekt: miUä rägil ,was ist
das für ein MannM (syr. miUa riggäl). — snün: Zaghlül kennt
diesen Plural, der durch den Reim gesichert ist, nicht, sondern
nur isnän.
Farag Str. 2 V. 11. 12; cf. *Abdel*azlz Str. 2 V. 17.
11) Ich will dich in den Schoss nehmen — 12) Erst wenn ich
sterbe, habe ich Ruhe. — V. 11. lansumk: Zaghlül kennt die
Anwendung des Wortes in der Weise wie hier nicht; man sage
nur etwa: ^a^vrro 'ala tarfi ja^ni arbilfo 'ala nihäfet e^^a'r au
^aJa rubät eäSa^r^. — 'addabbüne: Farag Gl. ,elhudn^; das Wort
m > m
ist ZaghlOl unbekannt — V. 11. hagganmüt ist = v4;^wt ,y\ ^J^^^.
— V. 12 fehlt bei *Abdel*aziz. *
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— 111 —
Parag Str. 2 V. 18 = *Abd. Str. 2 V. 18. Auch wenn
es höchste Mittagglut ist. — gaijäle : Farag 61. ^elkarr iÜi filgbel
dharr dgäal eVarab jgülülo gaijäle!'. Zaghlül: iU/oLiül ^ xSL^iCt
_^y^ffjf ^ xJJLJüt. — *Abdel*aziz: ,käme es auch in der Mit-
tagsglut zu stände*, ghabälö: 61. *Abd. Ja rait lö^\ ist diese Er-
klärung richtig, so ist genauer zu übersetzen: ^äme es doch zu
Stande, (wenn auch) in der Mittagsglut!* — temmet: das Subjekt
ist aus dem, bei *Abd. immittelbar vorhergehenden nhüzik zu ge-
winnen, etwa BiLaä-.
^AbdeTazTz Str. 2 V. 1. 2 = Chamis Str. 2 V. 1. 2.
^AbdeTazlz Str. 2 V. 3. 4, vgl. Farag Str. 2 V. 1. 2.
'AbdeTaziz Str. 2 V. 5. 6 = Farag Str. 2 V. 3. 4.
'Abdel'aziz Str. 2 V. 7—10 = Farag Str. 2 V. 7—10.
'AbdeTazIz Str. 2. V. 11. 12. 11) Was hast du für schöne
schwarze Augen — 12) Der, den sie anfunkeln, sinkt hin. —
V. 12 ist wohl zu denken: Jl^\ »ua ^yJ;^ c5^|5« öl. ,Mfä kän
bof^ hije ja^ni äehbet täh! ; das äebban kann hier wohl Vertreter
von sebhan sein; doch ist diese Annahme nicht nötig, wenn man
an UJt vi>wA-Ä denkt.
»AbdeTazTz Str. 2 V. 13. 14. 13) Ich rufe Sldl Bil^aun
an — 14) Ich flehe zu gütigen Heiligen. V. 13. sidi biVaun:
61. ,ist einer der §ahäbe'' ; er ist = sldt ^aun, über den ich handelte
Archiv f, Reha. 1898 S. 264 f. — V. 14. mUähi 61. ,?aUhM,
'AbdeTazIz Str. 2 V. 15. 16. 15) Dein Bruder und dein
Vater nebst den andern Zwischenträgem allen — 16) Mögen krank
werden, sie mögen Schläge treffen. — V. 15. ma^alwäiün: 61.
^Väßa huüha\ die Verwandten mögen alle, sterben; jid^l ^ala
ahmä^; über die Form wääün s. Archiv f. JRelw. 1898 S. 267 n. 1.
'Abdel^aziz Str. 2 V. 17, vgl. Farag Str. 2 V. 11. 12.
^AbdePazIz Str. 2 V. 18 = Farag Str. 2 V. 13.
No. 38.
redde: 1) merädi lä gett idderUkk — 2) abwagha twekk —
8) jchuff^) Uli ^agla wätig
Str. 1: 1) lä gethum ja njäs — 2) tchiff ilbäs — 3) sgäwa
hämat fög mifi^'äa — 4) ihzäm Uli ^irjit min fäs
— 5) affabl ennekk — 6) jglk lib^bha mis^zaijig
Str. 2: 1) lä gat ^alghaiflBt — 2) keina turkl äärib chamrät
— 3) wi^tyün süd dgid edwaijät — 4) [fehlt] —
5) elfegr iniegg — 6) fenära wallahha äenzek
1) Or. chuff
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— 112 —
Str. 8: 1) te gätak fi gaul — 2) idzidak havi — 3) ibmekjt
witchm^ret zaul — 4) ihhäfir mm närik med/ül
— 5) mngker jnikh — 6) Irid tmüt umeayig
Str. 4: 1) lä gätak bihrem — 2) ^änüg ^äläm — 3) d^b
muwäjir millikjäm — 4) bzäzine ääJen lekmäm —
5) ülid eüigg — 6) ^cUehim sibhän elchälig
Str. 5: 1) te gätak tmdär — 2) seflne chaääet mag abhär —
8) idrihtik biz bdeqg — 4) jechtl s/üf lemeä fid
ulad zegg — 5) nmäran mä zaul t^ti hagg
Dazu gh 53. 54. 55.
Nach ChamEs. — *Abdalla: ,meähüra^.
Str. 2. 6) äenzek: Gl. ^elchaddäm taM ehoähör ismo iefnzeh,
Str. 3. 4) medfäl: Gl. ,man sagt dälet ennär^. — b) jnikk:
Gl. ,ah! ah! machen, wimmern, schreien*; es wir4 also Jntgg zu
schreiben sein, ebenso wie Str. 1, 5; vgl. Stumme, Bed,'L, V. 394.
— 6) umzayigi Gl. fiigüget,
Str. 4. 2) ^änäg: Gl. ^elghazäl e^^ghayar lamo ^änäg, eines
ist ^ane^ ; sollte a^näg zu lesen sein ? es ist zu dem bei Dozx nur
aus dem VocaAuHsta belegten ,>üjLÄfi pl. «^Ufc capra (Juvenüy zu
stellen. — 3) rmllihjam : Gl. ,gemeint ist der §agr^ wenn er plant* ;
für min Uli jehäm,
Str. 5. 4) yuf lemeä: Gl. ^üf ^alehim fi^.
No. 39 und 40.
Auf Grund des Eleimes habe ich No. 40 aus dem wüsten Vers-
gemenge, welches das vereinte, von Chamis diktierte Stück bietet,
herausgeschält. In der Niederschrift folgen sich : No. 39 redde —
No. 40 ganz — No. 39, 1—15. Ist auch in No. 40 der Bau
nicht durchsichtig, so erkennt man doch den Gemeinreim in jeder
Strophe. No. 39 bleibt dagegen ein Durcheinander von Reimen,
das sich ohne neue Hilfsmittel nicht wird entwirren lassen; wahr-
scheinlich sind Stücke verschiedener Lieder zusammengeworfen:
Hauptinhalt ist' das Schimpfen auf einen Alten, mit dem wohl, wie
gewöhnlich, der besorgte Vater des Mädchens gemeint ist
No. 39.
redd
Str. 1;
1) merädi möl iddör aä^al — 2) btlefikmÜ — 3) %^'öm
uchalläni fUghiU^) — 4) üfi dar issayät nizdl
1) iör gebä makkül anzära — 2) nidgirka uglt tiflil
— 3) möl eddör aä^al — 4) mi'Uäl*) ruzil —
1) Var. *alghiU 2) Var. miltel
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- 113 —
5) haßt bt ää)ib hallüf — 6) d/i maJeäüf —
7) mäahhim häsidnl bü dör jetüf — 8) ä^j^b neggär
— 9) (le'i wihmär — 10) dlmi bärik gemb ennär
— 11) n^anne üben isfüf — 12) a^mä watraS dähic
mhemmil — 13) ngib isjägl mau gidjän — 14) illak
bääa wi^ugül ismän — 15) unagara fätihte ujMll
Dazu gh 56. 57.
redde. V. 1. Gl. /ma mräjif 'aleJia wahyi muä ^äjzUo,
abühä mesekhä^ halhä mä challauä tig^ud hlje wifäha^ waddauhä
sefer ^ürin jaum b^ld^, — merädi: Gl. ,rldi^. — aä^al: Gl. ,a^far,
doch nicht ganz blond*. — V. 2. bilejihmil: Gl. ^sabar bile)i\^
also = bileji himÜ. — V. 3. filgktll: Gl. ^mvghtall, wenn jemand
nicht isst; man sagt ightaüet, ich habe gefastet*; es ist gewiss an
JJ: ^ass, Rachsucht* zu denken, also mughtall eig. = ,erbost*. —
V. 4. Wenn issayät richtig ist, wird zur Vergleichung der Halbvers
heranzuziehen sein: ^«.xiLo ,v?Uj| .to ^ vi^Jl^^)-
Str. 1. 1) äör: Gl. ^akleha äör^ ruh jammehum!' \ hieran schliesst
Chamis eine Erörterung, die sich vielleicht an das auf äör folgende
gebä anschliesst: iiggibe gebei essallüm ^albahr, mhädde ben üläd
^ali waüläd haräbV. — 2) nidgirha: Gl. ^nissrabhe biVasäje^. —
tiftih Gl. fermobht, vgl. iraxiz. filer. — 5) haßt: Gl. ^mu^aijit fih\
also = ^qjit — 6) d^l Tnakäuf: Gl. ^ibn karäm ktlr^\ über daH
s. GoLDZiHEB, Muh. St. 1, 133 flF.; vgl. muras§a^ 3319. — 8) neg-
gär: Gl. fenfneUi jizrab bintö^ ßngwr'', — 11) na^anne: Gl. ^nsibo^.
— td>enz lies hü ben?
redde
Str. 1
Str. 2
Str. 3
No. 40.
1) möl ü^igd irr'äf — 2) hgime 'anna säf essjäf
1) gl^dd mä ßgzi sebbuba — 2) mä büe ülä larjaf
1) äaijStto fi kebde när — 2) bü nlbän tsmäh irhäf
1) chaüa jtüh kemiddaumär — 2) ^cUe nigde mä hadd
ßn^äf
1) Aas einem Vierzeiler, den man in Syrien dem Abu Nuwfts zuschreibt;
er soll sieb vom Cbalifen die Gunst erbeten baben, diese Verse als Grab-
stein zu erhalten {aari*): .!j ^ si^olj *c5^j^l '^'*-*' ij**^' ic^ vi;^JJ
Abhandl. d. DMG. XI. 3. 8
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— 114 —
S t r. 4 : 1) ja gillet häjü me/düba — 2) hamra aibhän esaaijäf
Str. 5: 1) masmüte mä hije mhallüba^) — 2) dir^Sttä filrneii
chßf
red de. V. 1. irr^äf: GL ,ilmtrgm\ — V. 2. säf: Gl. ,ver-
welken, zef ezzahra iza tagfakha miasagara dibilit\ es wird säf
zu sehreiben sein; es ist charakteristisch, dass der »Sommer* im
Arn bischen ,das Verwelken* ist, denn es ist kaum ein Zweifel, dass ^adf
auf diese, in den WBB. nicht angemerkte Bedeutung zurückgeht.
Str. 1. V. 1. Gl. ,wä tätaghalS^ ; das Faulenzen ist schon
für die alten Dichter Zeichen hohen Standes und vornehmer Ge-
sinnung bei den Damen (s. Imku'ulqais, Mu^aUaqa und oft). —
sebbüba: Gl. ,8ught, — V. 2. larjäfi Gl. ^hye mräjfe ^aleje^,
Str. 2. V. 1. äaijetfo: Gl. ,von §ät', waUaht&. — V. 2. nibän;
GL, die beiden Vorderzähne heissen megädim, die daneben liegenden
tenäjä, dann anfäb, dann fawähln^ dann elwaränin, welche cha-
näsir heissen.
Str. 3. V. 2. ntgde: Gl. ,eääe elmafgüd^. — mä hadd jin^äf:
Gl. ,fwä n^äf hadden , kiU men rdägih fissikke nfs^cUo^ ; der Sinn
scheint zu sein: ,Mag er auch wie ein Strauss herumirren, ich ver-
schone niemanden (mit Fragen), um ihn zu finden*.
Str. 4. V. 1. Ja giUeti GL ,wS Hndöä flüs, muS ghani. Ja-
menna min rabbo kide^. — häjil: GL ^näga ^ägir^, s. mura^sa^
Z. 1133 ff., auch 3313 (von der Eselin). — V. 2. hamra: GL
,näga hamra heglne mä tülidä ^ägir\firkbü 'alshä, sehr geschätzt*.
— essayäf: GL ,der alles nach seinen verschiedenen Arten erschafft*.
Str. 5. V. 1. masmüte: GL ,^ägir^. — mä hije etc.: GL
^maffalU^S eUeben^.
No. 41.
Niederschrift Ma^müds.
— ^y ^ ^ 8^Li oj^ ^iSj! (r — iy^iA jA ^5!j U (I [r v^^w^]
^>LL ^^,..4^ (f _ ^^ ^^ ^j^LäUs ^! o^^ »3» (r
Bv>.A^ stA^-t Q^bL:>
1) Viir. hallüba
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— 115 —
— u^Liait j\yM jr?l*ö ^^t f-**wO (l* — » .Lü ^ Jh Lo (I [«** vi>^]
Dazu 5fA 58. 59.
Meine Niederschrift nach Mahmuds Diktat.
redde: 1) ghala chähi mä zäl fi iegdlde — 2) hattä in häwin
elchätir aijäm izide
Str. 1: 1) mä zäl fi toal^Bie — 2) ülä baradat^) näre ^aded
sejäte — 3) vM chazart tili tamcahau mad^Me —
4) mdM toara chärem tnebbah aide
Str. 2: 1) mä zäl mö methauwal — 2) ülä baradcU nära a^zcmi
milavwcd — 3) Uhi chazart tili filmhäs J^auml —
4) chamsfa^ä chaüähen hdä nazide
Str. 3: 1) mä zäl fi tmjära — 2) mßbssa* inst säbigh suwäd
anzära — 3) ühi chazart tili Jistefig fiftära —
4) mlegli^ ^ujUne lämahäs iride
redde, V. 2. m häwin: GL ,in chaff äwaye^.
Str. 1. V. 1. mä zäl fi toal^äte: Gl. ^mä zäl jauli'^. —
V. 4. chärem: Gl. Jäfiä; gemeint ist der sagr^.
Str. 2. V. 4. nazide: Gl. ,Haiifen /Stoss , z. B. ein Stapel
Bieruntersätze'; an ihnen demonstrierte Chamls.
Str. 3. V. 1. taijaira: Gl. ^sikke^ eigene tili tigrt^ — V. 2.
massa': Gl. ,mS üsa^; lissa^ mä nsit elbitt. — V. 3. chazart
tili etc. : Gl. ^öfet etter (des Falken), elkeläm kullo iebeh fi ^ainä'.
— fiäära: Gl. ,es hätte auch heissen können filmatära; tära ist
wegen des göl [der metrischen Form] gewählt*. — V. 4. lilmahäs :
GL ,mahä8 ist eine Schar von Straussen, bis zu fünfzig, wenn sie
laufend
No. 42.
1) ana eher min elmejär — 2) illimtär umä kettar —
8) gibft gharim eddüwär — 4) sälmigginh&i adgar —
5) marr ikda^i umarr iina'ä — 6) umarr telätin umarr
aktar
Nach Cham IS. — *Abdalla: ^meihwi*.
Bei der Erwähnung des Falken in No. 41 Str. 3, 3 f. be-
merkte Chamls folgendes: ,der ^agrr heisst ph' elhurr^; man isst
ihn nicht, man begräbt ihn wie einen Menschen und weint um ihn;
1) 1. ban-atkU^
2) Es sei hier an die ansprechende yermatang STcmcE's erinnert, dass bei
dem hurr an Hr, den heiligen Falken der Ägypter, zu denken seil Bed.-L, 90 n. a.
8*
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.— 116 —
einst zog ein Beduine mit andern aus, um ghalle^ Vorrat an Korn-
frucht, zu kaufen; er besass nur einen binfil; da kam ein Mann
mit einem Jagdfalken und bot ihn ftir einen bmtu an ; der Beduine
kaufte ihn und wurde dafür von den Gefährten ausgelacht, zu
Hause angelangt von der Frau mit Schimpfreden überhäuft; er
schwieg; am Abend aber Hess er den Falken jagen und brachte
viele Strausse heim, so dass nicht bloss die Familie reichlich zu
essen hatte ^), sondern er auch von den Gefährten, denen er Straussen-
fleisch brachte, Korn erhielt ; der Beduine sagte nun folgende Verse :
ana eher'' etc. — Die Geschichte und das dazu gehörige Sprüchlein
sind in der ganzen Libyschen Wüste bekannt; als ich sie auf der
Wanderung Mugäwir erzählen wollte, unterbrach er mich sofort
mit den Versen, die er, wenn ich recht verstanden, genau in der
gleichen Form hersagte. Ein andrer (Mabrük?) bemerkte bei Er-
wähnung des Sprüchleins folgendes: ,Ähnlich sind die Verse eines
von den bräk^a, der sagte, als er sein Alles für ein mvhr hin-
gegeben hatte und man ihn deshalb auslachte : jäareta b^anzen toih-
mär — udihku ^al^iggemä^a — wa^äd j'auled kef ßndär —
jgizz ellebeb JcuU sä^a; jgizz ellebeb d. h. jagfa^, j'fertek ellebeb^
die Vorderriemen auf der Brust des Pferdes*.
1) Ich bin besser als der Provianteinkäufer — 2) Der sich
reichlich versehen hat — 3) Ich brachte den Feind des Strausses
— 4) Mit gesunden Flügeln, scharfen Augen. — 5) Er ging ab
elf Mal, er ging ab zwölf Mal — 6) Er ging ab dreissig Mal und
öfter*. Von Glossen notierte ich nur zu V. 4 adgar: ^^aineh dugr
1)
No. 43.
ilU gäsimitlak itlägik — 2) umö, dgik walä dgiha —
3) wilU mejgäsmitlak tchätik — 4) haggä wtn^ hätim
'alehä
Nach ChamTs. — 'Abdalla: ^meähüra^
Zu dem mä igsim von gh 59 bemerkte ich im TB.: ,Der
Glaube an die gisme oder gismije^)^ das Beschiedensein , ist tief
eingewurzelt; es ist wie das nasib , das Stadtaraber für ,Loos* ge-
brauchen und das Chamls und Mahmud auch kannten; über diese
gismlje giebt es viele Geschichten und Sprüche , so 1) illi gäsi-
mitlak u. s. w. ChamTs erläuterte die gismtje noch durch folgende
1) ChamTs: ,Besouder8 gut wirkt das Straossenfett; f&hrt man sich mit
Händen, die damit beschmiert sind, des abends über die Augen, so ist den
nächsten Morgen der Blick geschärft; die Federn des Männchens sind fast alle
gut, die des Weibchens taugen nichts bis auf wenige'.
2) Zu dem Gebrauch des Stammes werden sich, auch aus älterer Zeit,
leicht zahlreiche Beispiele beibringen lassen; ich notierte die Inschrift eines
Siegels bei Reinaud, Monuments 2, 267 f. (No. 113): J jJJl ^.^ U. v^>jyl0j;
vgl. Q. 43, 31.
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— 117 —
Erzählong'): Ein Sämann säte; nun raft jedes Korn, für wen es
bestimmt ist; eines rief: änä garnn eggernel ,ich bin das Loos des
Kamels*; ei, sagte der Sämann, ich werde dir zeigen! er wollte
nämlich sich auflehnen {fRnid) gegen den Herrgott; er grub das
Korn an heimlichem Ort ein und pflegte es sehr; als es istüff
,reif geworden*, nahm er es nach Hause, Hess es von seiner Frau
mahlen und ein Brod davon backen ; noch ehe er dazu kam, es zu
essen , erschien ein Gast , dem setzte er es vor , und dieser Gast
hiess gemef^.
1) Was dir beschieden ist, findet dich — 2) Auch ohne dass
es zu dir kommt und du zu ihm gehst — 3) Und was dir nicht
beschieden ist, verfehlt dich — 4) Selbst wenn du es schon ganz
sicher hast. — Von Glossen notierte ich nur V. 3 tchäfik: ,trüh
mmnak^, bei freier Wiedergabe hiess es .chäfäak d. h. fätttakK —
V. 4. hätim 'alehä: fiäkim ^aleha, zäbffha^.
No. 44.
Niederschrift Mafemüds.
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1) Geschichten des Motivs ,Nieinand kann seinem Schicksal entgehen' sind
beliebt im Orient, s. i. B. Stumme, Tunisische Märchen No.^7.
2) Der Name ist nicht häufig im Orient; ein Schech Oemel verfasste
eine Glosse zum tefnr elyalälain,
3) Or. yü
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118
wöiy ^y> Jluo\ viJL» (r — cW^Uj vJül^' »AXi^ (I : If Mi^
>.^^ ^)Jo.>J\ JucX:> (r — J.A^" J^JLct »r, ^^! (I :n
Umschrift; Str. 1 — 3 nach Diktat Mahmuds, redde und
Str. 4 — 18 nach der Erinnerung und den Anmerkungen^.
3dde:
Str.
Str.
Str.
Str.
Str.
Str.
Str.
Str.
Str.
Str. 10:
Str. 11:
Str. 12:
Str. 13:
Str. 14
Str. 15
Str. 16
1) ^anäg arjal chäget min näs — 2) ckaff^ tlbäa —
3) alla lä jaktub mmha Jos
1) räd ^alejatlah eggelil — 2) bmök üsäjir fih elhubb
1) ümiUmenni ra^bäb tuwil — 2) ulä 'umrd dennf
ligrdb
1) üfi behräta ^aä chawll — 2) amtn gabl abü^a nofsab
1) ügalldto rämis fi lel — 2) itride chfäf tatnaggab
1) ü^äd J8ük metil elfil — 2) üli mö Icyin mtUghazzab
1) ü^äd hediro bitbiglil — 2) üaöfa bvndär Htrab
1) übitna täwil degtl — 2) bifä fi nig^at Jamab
1) ütüüni bakkerte melil — 2) ^a^äte uguddäm nizrah
1) ügen min guddäme biren — 2) eggeben wilti üma
1) üdjäte ahek tekämil — 2) übilgirdän imnen ichrib
1) ü^aVawoli baUato^ mtl — 2) ünachbtr mäni ie
dähib
1) afrä neg^ megil — 2) ennbän^) fi ^otmän irkab irkab
1) übeta mishir finnezlät — 2) imbettet bthmül im-
chazzab
1) wu^äme tihlif tenäzil — 2) telät astäre mm kdjUb
1) ibaäh tili gäri eddlil — 2) üfvnäülo mm gher talab
1) ilti räh mgebbel tegbil — 2) gedld^) erröda^ hü
lagbah
1) Ganz andeutlich; vielleicht »J^^jit 2) Diese Umschrift ist
sehr unsicher. 3) Sehr unsicher. 4) 1. enbän? 5) V«r. iehlr
5) Unsicher; erraxida'i
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— 119 —
Str. 17: 1) itsahhellak höh eäahgil — 2) inhallü 'igdethannasab
Str. 18: 1) vnsärat mm mölöja gmll — 2) gh^ mebäa —
3) iniül möl eddör aJcdäs
Die Bezeichnung der Versgruppen im Vorstehenden als ,Strophen*
ist nicht ganz richtig. Das mitgeteilte Stück ist vielmehr eine
einzige Strophe und sie hat eine Schwesterstrophe in dem Heftchen
Ma^müds. Dort schliesst sich nämlich unmittelbar an Str. 18 ein
Stück an, welches beginnt: Jä\^) (?) -^ Ju.t •^Ut nud welches
besteht aus zwölf Gruppen von je zwei Versen mit den wechselnden
Reimen az und tb und einer Gruppe, welche im Bau vollkommen
der Str. 18 entspricht , d. h. in V. 1 den ersten der vorher mit
einander abwechselnden Reime hat, in V. 2 und 3 den Reim äs,
der also als Gemeinreim des ganzen zu betrachten ist. Von diesem
zweiten Stück hatte Mahmud, als er mir das Heffcchen übergab,
nur die ersten beiden Verspaare geschrieben, den Rest schrieb ich
nach seinem Diktat mit arabischen Buchstaben ; als er zu Ende ge-
kommen war, fügte er noch eine Gruppe von drei Versen, sämtlich
auf äs, hinzu mit dem Bemerken: ,Dieses hätte zuerst geschrieben
werden müssen, es musste an die Spitze des ganzen Liedes treten^
(das ist die redde). Der Text des zweiten Stückes ist zu unsicher,
als dass ich ihn hier geben könnte.
redde. V. 1. ^anäa: Gl. ^gedj elarjal natt\ — V. 2. übd^:
Gl. ^tlhäa kuwa ilbSka, elbäsa ist die Thräne; doch hier ist ilbäs
el^agt. — V. 3. alla etc.: Gl. ,ma trük ligherV,
Str. 1. V. 2. bmöh: Gl. ^ehnöh eUn% sefer tawil^, — fih:
es wird fij zu lesen sein.
Str. 2. V. 1. ra'büb: Gl. ,hegin fi 'izzo\ — V. 2. dennt:
Gl. ^ettidnäje ist. wenn man das Kamel niederknieen lässt und es
belädt*. — ligrab: Gl. jgrai für girab\
Str. 3. V. 1. ^a§ chauotli Gl. ,mä ^amros äälu ^aleh 3e;
chaunl mdellel (verzogen)*. — V. 2. Gl. ,iga fi dahro eääahm
min haUb ummo gabl mä sär ^umro sab'cU ijäm. — na^^ab:
Gl. ,es setzte das Fett zur dirwa an*.
Str. 4. V. 1. Gl. .määäet iggemet] ich Hess das Kamel in
der Nacht nach rämis gehen. — rämis: ^gebel ramal, von elgam
noch zwei Tage (?) entfernt*. — V. 2. chfäf: Gl. ,rtglen eggemel
üma chuff^, — tcUnaggab: Gl. yt'auwarü mm eggebel, jferrthum
elhagOr, und alles das ^ala sän chätir iUntt.
Str. 5. V. 1. isük: Gl. ,knirscht mit den Zähnen*.
Str. 7. V. 1. Oitna: Gl. ^nimna\ — tälilleh. Gl. ^ächirellet;
danach scheint Ma^müd beim Erklären an Stelle des unverständ-
lichen Jj^Lj seiner Niederschrift tälellel gesetzt zu haben. — dgÜ:
Gl. fiadänhi ti^bänin kttr; man sagt dgalt kür, ich bin sehr
müde geworden*. — V. 2. nig^cU lamab: Gl. ,ioiUn asmo neg^at
1) Für milwäh, aus der Oase?
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— 120 —
lemeb^ aräm'b ktir fihä\ — hifäl'. Gl. fiaflän ist wer vor Müdig-
keit schlafen will*.
Str. 8. V. 1. bakkerte: Gl. ,eggemet. — meltl: Gl. ,bcUlän,
mxUmeüil mh^ruküb^ dahro jauga^o^ lahmo jauga^d'. — Gl. ,das
ganze dient nur, zu schildern, was der Dichter alles ertiftgt, um
zur Geliebten zu kommen; Beschreibung seiner Reise*.
Str. 9. V. 1. Gl. ,wir sind an zwei Brunnen vorbeigekommen*.
Chamls kennt die Brunnen eggeben und pbeb nicht, auch nicht
die später genannten Örtlichkeiten.
Str. 10. V. 2. bügvrdän'. Gl. ^elgirdän (-en) wädi gebet
hagar fög träbulits fi gebet lachdar^-, eine etwas konfuse geogra-
phische Vorstellung. — ichrib : Gl. ,miVi jemra ellxihr ; es ist ein
enger Pass und sehr schwierige Stelle: düb mä j^addi eg^emel,
kaum kommt ein Kamel durch*.
Str. 11. V. 1. Gl. ,'aggiböl eVälje tallahto'.
Str. 12. V. 2. irkabx Gl. pßkba ist jedes Gelenk, nicht
bloss das Kniee; es ist aber auch ein Zeltlager von zehn Häusern,
Quartier eines Lagers, Stze oder nezel\ irkab irkab die verschie-
denen Zeltlager*.
Str. 13. V. 1. beta\ Gl. f)et abfüid. — mühir-. Gl. ,gross,
hervorstechend*. — V. 2. bihmuh das html ist eines der Haupt-
stücke des beduinischen Hausrats: Decke aus Schafwolle oder
Kamelhaaren, auf der man sitzt und schläft, mit der man sich
wohl auch bedeckt. Daümas, Chevaux 366 nennt unter den Sachen,
die von den Frauen gewebt werden, ^des hamcds'' ; ich fand in dem
Zelt des Schech Mekäjid, nicht weit von eVamäjid^ zahlreiche html
von schönen Mustern aufgestapelt ; sie sind immer aus vier ca. 55 cm
breiten Streifen zusammengesetzt ; ein 2,62 m langes, 2,33 m breites
Stück wollte das Beduinenmädchen, das es selbst gefertigt, für
zwei ägyptische Pfund (42 Mark) verkaufen; ich wollte aber mein
Gold, das ich aus Vorsicht verleugnet hatte, nicht zeigen und auf
Überweisung an eine andere Zahlstelle wollte sich die Verkäuferin
nicht einlassen.
Str. 14. V. 1. iA§äme: Gl. ^waämitha^. — tenäzll: Gl. ^^türa^.
Str. 15. V. 1. gärl eddlil: Gl. ,gäri elvoahj ^ jenzil ^cdeh
keläm rabbena^ , d. i. sidi elmahdt; s. die Einleitung zu No. 45.
— V. 2. Gl. ,die Leute kommen von selbst zu ihm, ungerufen*.
Str. 16. V. 2. Jagbab: wohl iwc dgvbab^ die kuppeiförmigen
Häuser, wie man sie in den *Ezben der öehera allgemein sieht und
wie sie wohl in den meisten Zawijen der Libyschen Wüste üblich
sind. — Ln Anschluss an diese Strophe teilte Chamls No. 45 mit.
Str. 17. V. 1. Gl. ,^ajize gdzhä jmüt (?).
Str. 18. V. 1. Gl. 'in ^amal rabbl ma'i ma^ruf. — V. 2.
mebäs: Gl. ,haläl'; für mä ktje bäs. — V. 3. iniül: Gl. ^nächudha'.
— akdäs: Gl. ^eUcids zej elqhainar ^ Haufen von z. B. zwanzig
Stück*.
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— 121 —
No. 45.
1) mäina lisäid ttztitiäh — 2) ugäbalnäh — 3) ga^adna
'alßriät mi^äh — 4) illimliqjiib — 5) Uli aihar wäd
elgarhbüb — 6) 'aZeÄ tkibban seb^a drüb.
Von Chamls im Anschluss an No. 44 Str. 16 mitgeteilt.
C h a m I s spricht gern von ^sidt dmahdl^ ; einst kam ein Engländer
als Beduine verkleidet, um zu spionieren; er erkannte ihn aber
durch Zauberkraft, und als der Engländer zu ihm hinein wollte,
war er durch Zauber an die Stelle gebannt imd konnte sich nicht
bewegen ; übrigens schickte der Mahdl ihn reich beschenkt zurück *).
V, 6. seb^a drüb: Gl. ,es führen sieben Wege zum Mahdl,
einer direkt von siwa, drei Tage davon ist das Hauptthor; wer
da hinein will, muss drei Guinea {ginlje) zahlen; wer die nicht
zahlt und doch den Mahd! sehen will, kann auch zu ihm kommen,
er muss aber den andern Weg nehmen, der sechszehn Tage
lang ist^
No. 46.
1) alla jinsra dimet eddöm — 2) bMt essfäfi ^aräbi —
8) wetteb ^asjäkir vzachrät ^- 4) udärchatnär ufuwäbi
— 5) utis^in medfa^ imhendes — 6) tili fi sbtl elkaräbi
7) Jtgi benbhin ^Rrherrih — 8) ubärüd kef ezs^bobl —
9) jckallinna^ära tefäfih — 10) jefütü meräldb m^sähl
— 11) jfütü g^ran ^atoäli — 12) iLsittcU kef eVarägl
— 18) ugn^in hämlät bat mär — 14) udäran ^alehm
sawägl — 15) wdkilhum ^äl fl 'äl — 16) vübs kef lön
etfijägl — 17) alla jghabbi dar elamgkäbi.
Nach Chamls. — Gl. ^megrüdit elbäsa, d. h. *üräbl; von
Wülis Tüflg, Sohn des Prinzen Isma*ln, dessen Mutter eine
Engländerin war'; für 'Uräbi hat Chamls eine grosse Verehrung;
er lebt offenbar als grosser Held des Islams im Herzen des Volkes.
V. 2. essfäfi: Gl. ,el^arab ßskpiü figgehel mä jisknü fil-
medine, deshalb heissen sie sefäfi\ also: die Schweifenden. —
'arobi: so sagte Chamls zuerst deutlich; später ^uräbi, wohl als
feiner. — V. 3. wetteb: Gl. ,lemm, ausrüsten; man sagt auch
wattabt ferää, ghdda und dgl.; in der Stadtsprache entspricht
wazzab\ — därchatnär: sollte dahinter stecken bächrat när^
Dampfschiff? — V. 7. benbhin: Gl. filbeab err§äsa\ — Särberrih:
Gl. J^ugg erriU, — V. 8. ezzbäbi: Gl. ,zbäb elmafar^ Nebel, der
vor dem Regen ist; man sagt im Sprichwort: elkedb zej ettal\
d. i. ezzabäb , Umma tifW ^aWiüsems jenäef — V. 9. tefäfih :
61. Jmütü; elwähid taffüh ja^ni iUi mä bjig^vd fUbeled', —
V. 10. jefüM: Gl. Jsibit. — mesäbl: ^toägfin, tägaf^. — V. 12.
1) Vergl. meinen Artikel: .Religioneleben der Libyschen Wüstet in
Archiv für JUUgianmjo. 1898, S. 266 ff.
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— 122 —
el'arägi : Gl. ,ucht e^^agr, intBjü es^offi' ; pl. ^arägijot ; vier machen
eine fära-^ man sagt firg ^arägi^, — V. 16. lön efffjägi: Gl. file
mitl elbtt elmugaijar ; effijägl um gebel 'öZ illi Ja'tnlü minno
elkctgar wcdhagar ah'az zej elgmää; dieser Berg ist der gebet el-
mvnäye fi ükenderye , jetzt ist er allerdings ganz abgetragen^ —
V. 17. jghabbi: Gl. Jitlif; Jid^i alläh 'ala tbn alharäm. — el-
amghäbl: Gl, ,der Verräter, der ins Haus lockt, um umzubringen;
man sagt: fulän ghäbäni^ tä tghäblni.
No. 47.
1) ja rabbna §i §büban — 2) jgi r'dde millel däwt —
3) jchalli ahazäl elgelüba — 4) Jrid innega meValöuüe
— 5) v-jinblt eSgärä tü^ib — 6) ulülise jsauwi kedäwi
— 7) vj'egba nüwärha behärir — 8) kff taub elharhr
elkafäwi — 9) ujegbalgha^äl f'ihe — 10) winna'Rm ufair
elchaläict — 11) wiltoihä welted ^ijRle — 12) fiVüb wast
azzaräbe.
Nach Chamis, der behauptet, es sei von seinem Vater ge-
dichtet. Vgl. No. 48 Einl. — *Abdalla: ^meshür; von ibrahim
^abdeggayid^ der in eVagaha lebte und vor 10 — 15 Jahren [1882
bis 1887] gestorben ist; von ihm ist auch das Lied, das anfängt:
jök il bärik jW ellele jchallifu moije wägde likhaile^.
V. 1. Gl. Ja rabbna gibilna St Sbfiban, o Gott, bring uns
etwas Regen'. — tbüban: Gl. ^i^äbüb elmatdrK — V. 4. meVa-
lävoe; Gl. ^eValävce elard el^älye, opp. elioatäice, so kann man
sagen chud eValävoe 'alivatäwe; das Tier befindet sich in ard
tcätye miÜRne moye^), es geht dann nach oben, j'chäf inno
jighra^. — V. 5. tüztb : GL ,geordnet , in Reihen gesetzt , rih
ba^zä^, — V. 6. uhslise: Gl. ,hat weisse Blüten; macht kedäwi,
pl. von hidwe , d. h. vom Regen gehen drei , vier zusammen hoch
in die Luft, ßilü fög\ — elkafäwi: Gl. ,ktmmo wäsi', elkeläm
^an taub mniswän^ — V. 10. enna^äm: Gl. ^j ga^üd bilebün,
wie ein Kameljunges von zwei Jahren*. — fair elchaläwi: Gl.
^ije elkbära tagba tar^a hye wijäh, d. i. mit dem Strauss*. —
V. 11. 'welled: Gl. .challaf. — V. 12. fiVisbi Gl. .körnet eVüb
isma zürne, man sagt zürnet eVUb''. — ChamTs schloss an die
Verse noch folgende Worte an, die oben nicht mitgeteilt sind, weil
sie jeglicher metrischen Form zu entbehren scheinen: v/tagbannGs
mabsüta 'atähalläh 'izz eVäpn rabhna kerim win ^afä eVabd
memmnä^ ^aleh. Dazu GL: 'atähalläh: ,scil. elcher^.
1) ChamTs erklärt, es sei eiu Unterschied in der Aussprache des
Wortes moije zwischen den üläd *aU und ahl elmaghrib, doch kann ich ihn
nicht heraushören, obwohl ChamTs es auf beide Arten vorspricht.
2) Gewöhnlich ist Gott im Gegenteil der mannäfi'. sein Schenken ist
nianfif d. h. es verbindet den Menschen und legt ihm die Pflicht auf, nun auch
die ,,von Gott eingesetzte Ordnung" — was darunter zu verstehen, richtet sich
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123
No. 48.
1) robb d^izz chölgd^ain wannazar uckälgeääöf xuJiölgerräs
toüchaäem tmä^neb ucholtg libain ightäka ndübkä
2) sibhän eddäjim ft milke chalaglid uäerrik essewäbi^ leglan
heÖia jichbüba
3) usauwir idj'än^) tichälgtsseni^ leal ennjäa tefham glübhä
^) Ja rahbi ja chäligfssema uchäliglard Vide hdüdä
5) min jrid elcher tiddth ennazar wtl^ö:fye u^ahhat gnübä
6) umm jrid eääarr hutta ft när hamra fi jbm tdjib Uiübhä
7) a§hä iddinje tgMrribak lä ti^gibak tblan kd>ire haUiä
m^ä ri^janhä jirUhüba
8) fihum Uli ^äbedhä ujensa djdmte widdmje ghärüra unädim
mrtdhä ulä ti^gbak zänan kebire tUä tvgbak khelan ni-
gäioa selwe bilä ginhkfa ^ämet ^alhawa degg ellhüdi äika'
fi gnübhä
9) ja robb tirzigni lUirztg ^abidcdc btöba negtje irUübhä
Nach C h a m I s , der dieses Stück unmittelbar auf den Anhang
zu No. 47 (s. S. 122) folgen Hess. Ein inneres Band besteht nicht
zwischen den Stücken, oder doch nur ein ganz loses, sofern in
No. 47 die Wunder Gottes an Pflanzen und Tieren, in No. 48 Anf.
die am Menschen geschildert werden. Auch formell ist keine
Übereinstimmung da, denn abgesehen davon, dass No. 48 ausser
dem gemeinsamen Reim kaum etwas von poetischer Form zeigt,
ist dieser Beim in No. 47 nur zwei Mal und an Nebenstelle vor-
handen. Das ganze Stück 48 sieht vielmehr wie ein Gebet in
sag* (mit freilich sehr langen Gliedern) aus denn wie ein Lied.
Es wird sich vielleicht die Vorlage, sogar in Druck, ausfindig
machen lassen, nach welcher die in No. 48 vorgetragenen, im Islam
so ausserordentlich beliebten Gemeinplätze (besonders V. 8) for-
muliert sind.
V. 1. esäöf: Gl. ,esabay\ ennugtat esaöda im Auge*. — V. 2.
äemk: Gl. ,machte sie äerärik^. — heUia: Gl. ^sähibhd. —
V. 4 — 6. Anklang an Q. 99, 7. 8. — V. 6. tajib Ihübhä: Gl.
j'äll Ihübhü; man sagt täbä ennär für wtli'ai^, — V. 7. tblan
kebire: Gl. yketlre^. — jmihüba: Gl. Jtfraküba, jenbustu^. —
rijänhü: Gl. ^errijän zej elghufara, kurräs^, — V. 8. zänan:
Gl. ^halem^. — selwe: Gl. ,kleiner schwarzer Vogel, der leicht
und schnell fliegt; äebeh * alfaras'. Dozy hat , Wachtel*, doch die
heisst in der Libyschen Wüste sonst summäne, — ^ämet: Gl.
.täretr. — degg etc.: Gl. ,gemeint sind die Steigbügel*. — V. 9.
biöba intubhä: Gl. ,mä nisrag umä nikdeb'.
natürlich immer nach den jeweiligen Umst&nden — hübsch zu befolgen, der
Mensch ist memnün'y der Beduine spricht hier den Gedanken aus: Gott rückts
dem Menschen nicht vor.
1) 1. iddjän?
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— 124
No. 49.
1) ja min garaz beiü üben ^ähibt thutta fi näran ügäwä
lehibkä
2) kän §ähtb zän sallif lizzän^) aerwa fi zalma u^a^^ä^
dlbha
8) kän §ähib ibl salUf lüibl summ ilhawäfir uhü ghä/U mä
jidrtba
4) kän ^ähib bin^ sallif lilbin^t wag^a fi mhazdrhe ugä^ad
chatlbha^.
Nach Chamis. — *Abdalla: ^meikür^. — Es ist ein Fluch •
gedieht; Allgemeines über Fluchgedichte s. Goldziher, Abhand-
lungen zur arabischea Philologie^ und Fraenkel in der Anzeige
jenes Werkes DLZ 1897 Sp. 610 f. — Vgl. No. 50.
V. 1. garaz: Gl. ^garlza ist eine Intrige, d. h. wenn einer
jichbut. — thvMa : Gl. jaW dgäriz^ ; zu dem ganzen vgl. No. 48, 6
hutfa fi när etc.; das thtUt hier ist ebenso Wunschform wie das
addih 48, 5, tirzig 48, 9 und oft; vgl. meine Bemerkung ZDMG. 5l,
202. — lehibhä: Gl. ,feÄ/üÄa^ — V. 2. salUt: Gl. ßu'äiid^l 'aUhe^,
— serwa etc.: Gl. ,elghalem jrüh wähid jsarrib film jgihaddlb
ujmauvyit fihe\ man sagt: sallaffak Ja rahbi rvh a^milha^; sallä
ist in ähnlicher Anwendung sehr beliebt bei Ihn Quzmän; mit un-
zähligen Stellen ist es zu belegen aus den Benl Hiläl-Büchem. —
'a^^äß diöhä: Gl. ^gäiJiä jitkalbet, indem er schleicht, bis er es
mit den Zähnen packt; kalbet sägt man auch vom Dieb bei den
Menschen , wie bei dem Wolfe*. Das ^a^^ä§ veranlasste C h a m T s ,
das interessante Stück No. 51 mitzuteilen. — V. 3. §^wmm, ilha-
wäfir: Gl. ,die mit geschlossenen Hufen, m.Bla foth wie beim
Rindvieh, die Pferde*. — mä jidriba: Gl. ,wä HndoS chaba^r'', —
V. 4. Diese Verwünschung bezieht sich auf einen Brauch, den
Chamis so berichtet: ,Wenn jemand sitzt und seine Verlobte fällt
mit dem Kruge vor ihm hin, so bedeutet das, dass sie färigha ist,
ihre Kinder werden sterben, vielleicht hat sie sich auch etwas ent-
blösst; der chatib hat dann durchaus das Recht, sie sitzen zu
lassen'. — mahzar: Gl. ,meglis^,
No. 50.
1) ja bin^t tittäkili bilme^Rni — 2) usobik zanRni — 3) uchad-
dik kema bar^ fi miz/n djänt — 4) tittäkili bilhadäga
v-söbik elgäta — 5) v^chaddik kema bareg fi mizn 'äfa
— 6) mJiimmid ^ali sidna lä daräbik — 7) bissef gäbik
— 8) habbet sifä min ^ujün eddebajil — 9) tibril'aläfil
— 10) uwaäme ugan fög minha nf^'ü
Nach Chamis, der No. 50 in einem Atem mit No. 49 her-
sagte. Die Stücke gehören, scheint es, nicht zusammen.
1) Or. lo zän 2) Var. hablhha
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— 125 —
V. 1. tittäkäi: Gl. Ja^ni nhibbik ^cda iän elkdäm dktcaifis;
wie man auch sagt näk€U{?) ^agliJe^. — V. 2. §öbik: Gl. ^ma'rü/Uc^;
ist hier wohl vielmehr ,die Liebe zu dir*. — V. 3. d/äni: Gl.
^uraytb^. — V. 4. tittWcäi btOtadäaax GL ^kelämak hilu zej el-
mäh; man sagt kelämak hädig mlli kelämo batfäl ngüUo kelä-
mak bäsä , flau, salzlos, ja^ni zy mä täkil pablch min gher miUi
jagba muä kwayis, — elgätai Gl. fiigülu IgcM elhäge; deine Güte
ist etwas Aufgelesenes*; es wurde konstatiert, dass man lagit für
,Findelkind*, das beliebte Schimpfwort der alten Zeit, nicht kennt;
dagegen ist in dieser Bedeutung üblich jö farch^ das als schwere
Beleidigung empfunden wird. — V. 5. 'äta : Gl. /äW ; wird nichts
mit ^afä ,geben* zu thun haben ; cf. Glossar s. v. Joaä und das zu
No. 16, 2, 4 Bemerkte. — V. 8. habbe: Gl. ,Kuss; daneben ist
böse im Gebrauch, gvible ist unbekannt ; beliebt ist hbtbe^ Küsschen*.
— 9) tibrtl'alä/il: Gl. ,man sagt ana nabra\ — ^alRjüi Gl. ,pl.
zu Hlle^ Krankheit*.
No. 51.
1) enn&)i sBl mit^eto umää — 2) wamsä ^aleh üm^aa —
3) fi umfn chäli — 4) igbäl ^awäli — 5) infät elwuhüä
tnä fihin wäli — 6) u^alla unäm — 7) uredd isselam
— 8) ugäl jälard msäni wimsajti zimmi ^anna darfekl
— 9) min sarr mä debb ^aleki — 10) min ^agrab ^ai-
käf — 11) umin haneS lefluf — 12) min ^abd dswad
ras — 13) umin dlb iVa^^äs — 14) vmin zab' wazbäb'a^)
— 15) uku-^äha larb'a — 16) wa^ujvmhä illimme^ —
17) md/ülhä ettibbe^ — 18) umin serr elmakäüf —
19) vmiin äerr elmärid wmin äerr ettimsäh — 20) umin
serr sed ellel umin äerr elchanfüa — 21) umin äerr
itta^leb bu ghansüs — 22) winnesnüs — 23) umin äerr
gamlet elauhää nbätu hanä/ä — 24) razäjä — 25) härisna
raibl min chalagha seb^a — 26) umelekha seb^a —
27) inne rabbina lä jagkfal uläjnäm — 28) bäst ü^ab^
bü^ain icinnazar usahhat ilabdän — 29) uzög elasnän —
30) uchalag eiäewärib unattag ellisän — 31) uäebbek
elbain bilmasrän — 32) ucJicdag en-iglen wirrikbän —
33) tnno ^ala kulli äean gadir — 34) rabbina lä jaghfal
tUä jnäm — 35) gkarblnä sür — = 36) äarginä sür —
37) ugiblinä sür — 38) ubahrtnä sür — 39) 'alena bäb
rahbina mahgür — 40) regidt ^alek Ja geinbi — 41) wit-
takalt ^alek ja rahbl — 42) uinia sid eVärftn
Nach Cham IS, der dieses wichtige Stück gelegentlich des
Wortes ^a§^äs No. 49, 2 mitteilte -). * A b d a 1 1 a sagte sein übliches
1) Or. tcazbäba*
2) Hat man erst einmal einen mitteilsamen Mann gewonnen, so kann man
leicht aus Ihm auch solche StUcke herausziehen, die man sonst kaum zu hören
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— 126 —
^meähüra\ ued es ist sicher in der ganzen Wüste bekannt. Natur
lieh ist es keine megrü(JU\ sondern ein Gebet in «a^'-Form, das
durch die Einführung 1 — 8 Anf. als Gebet des Propheten hin-
gestellt wird. Tausche ich mich nicht, so hat das Stück einen
durchaus intimen Charakter und dürfte nicht unter allen Umständen
zu erhalten sein. Diesem sag^ ähnlich war das, welches M u g ä w i r
vor dem fegr- und maghrib'Geheie (und auch nach demselben?)
Verlautbarte imd das zu den Formeln der taariqa senüsife gehörte ;
abends leitete Mugäwir sein Gebet gewöhnlich ein durch Sätze,
welche auf die magkrtb-Zeii Bezug haben; ich hörte diese Sätze
oft, und hätte wohl sie — nicht sofort^ das wäre aufgefallen, aber
aus dem Gedächtnis — aufschreiben können; ich habe es leider
unterlassen *). Ich möchte glauben, dass auch das vorliegende Stück
einer /orija- Formel angehört. Ich rechne für Ermittlungen solcher
Art namentlich auf die zahlreichen geschulten Franzosen, die in
Algier und Tunis leben und die gerade auf dem Gebiete der tariqas
so schöne Arbeiten geliefert haben*).
V. 5. , Gl. ,bes3 sanf elwakS megüJt ; infBi ist hier offenbar
= ,ausser*. — V. 8. msäni wtmsä/H: Gl. ^ellel amsa ^aleji wa-
^alard^ ; ist wimaRjtik zu lesen ? oder unmsfäki ? — V. 10. ^cuküf:
Gl. ,mit aufgerichtetem, sich bewegendem Stachel*. — V. 12. ^ctbd:
Gl. ,allgemein gleich msfän, mit schwarzem Kopfhaar ; behüte mich
vor einem Menschen, der mich töten oder bestehlen könnte*. —
V. 14. zab^ wazbäb^a: Gl. ^ilmtöji ismä sfob' widdeker lamo haila^
(heW); zabäba^ ja^nl ibn ezzab^ walkebir minko hirr, HjRlo jgi-
bäh] heia' wazbäba' ma'nä wähid zej elisba' toa^^bä'*'. —
V. 15. krr'äha: Gl. ,Sing. kträ', Du. krä'am, PI. kir'ä oder auch
kawärt'^, — V. 18. elmakiüf: Gl. ^eVifnt oder Name eines der
*lfrlts*. — V. 19. etiimsäh: Gl. ,hier ist das timsäh ierri gemeint,
das sonst elwaral genannt wird; sein Fleisch hilft dem Kranken,
wenn alle andern Mittel versagen, sonst isst man es nicht*. Es ist
die bekannte Rieseneidechse Waran gemeint. — V. 20. §ed ellel:
Gl. ,z7o äök fi dahro tül stbr; hat orbaH keläwi^ vier Nieren,
während alle andern Tiere nur zwei haben; sein Fleisch schmeckt
gut*; es ist wohl der Igel gemeint, den man freilich sonst gunfud
heisst; gleich am ersten Tage unserer Wüstenwanderung fing Mu\iam-
bekommen würde. Man frage nur nach den weniger häufigen Worten, Wen-
dungen und Sachen und suche, Parallelen zu extrahieren. Oft f&Ilt den Leuten
auch selbst allerlei ein nach dem Sprichwort eSie biSSe judkar, «Eins bringt
das andre mit sich*. Mir blieben eine Anzahl Restchen, die angetippt wurden,
denen ich aber dann, vor der Fülle von Neuem, nicht nachgehen konnte.
1) Sie diktiert zu erhalten, ist sehr schwer. Herr Thilenius, aUas
'AbdalhSdl, der lange als Muslim im Innern gereist ist, hat nie einen Senötl-
Mann bewegen können, etwas davon mitzuteilen. Die Leute, die man in Europa
findet, sind eher geneigt, zu plaudern.
2) Siehe die von mir Archiv für Religümswissenschaft 1898 S. 260 ge-
nannten Werke.
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-^ 127 —
med einen, der am Abend verspeist wurde, ein Greuel für einen
wohlerzogenen Muslim, denn der Igel gehört zu den verbotenen
Tieren. — V. 21. bü ghansüs: Gl. ^elghansüs elbüz ettawlt. —
V. 22. mnesnüs: Gl. ,auch nesnäa und ffird genannt*. — V. 23.
nicUu: Gh ,die Tiere*; danach ist zu lesen m bätu. — V. 29. zog
elasnän: Schmuck der Zähne.
No. 52.
redde: 1) ja figra mä gahauh ^arah — 2) masbüba sabb —
3) ^Ügjölib wa^§<xjigh d/lnb
Str. 1 : 1) Tnö gäbök ichwän — 2) ulä gäbik iurki raff an —
3) umddak gher zurr izzän — 4) bgerbi wikrejist
teskab
S t r. 2 : 1) mä gäbök ftzür — 2) ulä gäbik rattä' elgör —
3) mä bldi minnik magfiör — 4) in kän mä chattik
legUgrib
Str. 3: 1) mä gäbik gayäb — 2) ulä gäbik min hagg utjäh
— 3) hant min dünik salckar bäb — 4) üblde fil-
bezzän chalab
S t r. 4 : 1) mä gäbök bwädi — 2) min barga lirrif ughädi —
3) hai häba m£n fik ^awädt — 4) hibr ^aw käghid
mwkebb
Dazu gh 58 a. 59^. 60.
Chamls will diese Megrüdi auf seine Geliebte, hawime,
Namens figra gemacht haben, die er heiraten will, sobald er nach
Hause kommt; gefuhrt wurde er auf dieses Lied, als er bei Er-
klärung von No. 51, 16: ,die Augen glänzen, nämlich in der Nacht
wie Silber*^) das Wort figra = fidda gebrauchte. — *Abdalla:
^meähüra*',
redde, V. 1. gäbauk: mit dem Genus steht es in diesem
Liede sehr unsicher; neben gäbauk und teshab geht gäbik und
masbüba her; das Maskulinum ist überwiegend. — V. 3. därib:
Gl. fiirbän, ma^süf.
Str. 1. V. 1. ichwän: gemeint sind hier wohl die Adepten
der tartqa senüsye, die in der Libyschen Wüste am verbreitetsten
ist. ~ V. 3. Gl. ywuddak trüh thaUib elghalem'. — gh^: Gl.
,man sagt vmddi gher essefcr^ ich will durchaus reisen*. — zurr:
Gl. ,man sagt von der Frau zarrit ezzän (elghalem), wenn sie die
Schafe mit irsha (irsha ?) ruft, sie mit den Köpfen um einen Pfahl
herum zusammenbindet und dann eins nach dem andern melkt*. —
V. 4. gerbt : Gl. ,Stoff aus girba bläd rih atröiulua'' ; gemeint ist
die Insel Gerba in der grossen Syrte, von der nicht bloss Stoffe,
1) An dieser Stelle selbst habe ich in meiner Niederschrift keine Glosse.
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— 128 —
sondern auch viel Thongeschirr beständig in Alexandrien auf dem
Markte zu finden ist. — krejät: 61. ^elkrPjüe tgergir ^cdard-,
gnä^a kref'äi; elwagdtn (viele, Plui'al) isma kra/ä ; wird auf dem
Kopf getragen und Mit hinten herunter, fül bä^am^.
Str. 2. V. 1. h:^r: Gl. ,mhazzerin, die beständig im Hause
sitzen, temelli firräha sind, Vornehme, wie die Prengls*. Diese
Erklärung lässt vielmehr an hdür von hdr denken ; zu diesem wird
auch das mhazar zu stellen sein, das bei Bocthor für s'acculer, se
retirer dana un com gegeben ist. — V. 2. rattä^ : Gl. ,^'ß^' bftr'a^.
— elgör : Gl. ,ramal fog figgebel ba^ld sefer Jörnen^ ; es ist wohl
das gür elleben gemeint, das auf Kiepbrt's Karte Das cyrenäisch-
libyache Küstenland (Zeitschrift der Berl. Ges. f. Erdk. 6, 400/1)
ca. 120 km NO Siwa eingetragen ist und das mir von bing&bir,
dem westlichsten Punkte meiner Wüstenwanderung aus gezeigt
wurde. — rattä^ elgör \ Gl. ,elghazjäl^, — V. 4. hgligrib: Gl.
^^äjiz imüt bägahr^\ hier legltgrib für le^l nigrib?
Str. 4. V. 1. bwädi: Gl. ,^arab', — V. 3. ^awädi: Gl. ,^ujän
gc^ät.
No. 53. 53 a. 54.
Diese drei Stücke, die offenbar auseinander zu halten sind
und von denen wohl nur das letzte der hiläli/e angehört, wurden
von ChamTs in einem Athem hergesagt.
No. 53.
1) Ja ^aid min gäbala ^md waäraf ^alek kiU ^äli — 2) üchel
jihidmen hef elbhär bilmög fi brüd ill/äli — 3) lämiH
ßrrgäl wihsün we^ait täme filtne^säli — 4) gdsdät läfräd
uggün Uli waddarü räsmjäli — 5) ünlgidlo flh muifän
äehir lesm wehiss ^Blt.
*Abdalla: ^meähüra, gäüm abtdmagtül, der war von den
^awägtr ^ getötet von der ^äjlet dign, wegen einer Frau*. — In
V. 1. 3. 4. 5 scheint in der Mitte noch ein zweiter Reim: ün
(aun, an) vorzuliegen.
V. 1. /ä ^aul: Gl. *Abd. ,es ist ja ^aim zu sprechen und
dieses =Jä ret.
No. 53 a.
1) fl sebebe bü ckur^ gä/il mW ab gzözat imräte — 2) sultän
gäba memälik wen mäs ua^chamr zijUde — 3) fi sebebe
räd ittäl mW ab gezäzet tmräle — 4) wasma chazrcU
arls win kin^t ti^rif alkdnu käte.
Es finden sich keine Glossen zu diesen Versen.
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— 129 —
No. 54.
1) äehir Jesm dün esseräjä igdtm wen neggar eddäwl —
2) m gUe hl gennak 'aräjä fög zamrät essaJiäwl —
3) jaum eUianädi gedimät^) irmd hbär elmetäwt —
4) risä^en Jchiää tegrtichsib uzarb jesauwi figäwt —
5) megtülkum mö bmi^ät^^) ulä ^ämrät chaläwe — 6) hagga
wufnkum fi fe&jBd mehaliin getl igläwe — 7) usech^a
wtded fög fersät ubha ^ämrät elgehäwi — 8) Jt'gra ü-
küäi elmsaäar ulebbäs Ulli hafäwi — 9) rakkäb lüli
tanaftar mtlih abjäzan bü hadäwi — 10) simeh zanwat
selätln matsigh fih idda^äwl — 11) bei melfa chafäßr
hal^ab^ täji^ mnülel gäl na^am dar elgehäwi — 12) ugä-
jib essufra snäf 'ale lön ^üb elchaläwi — 13) uUialh^än
gäris ^alige jishul ilälimhnaräbi — 14) vJwIbin^t *auhä
tuioile grünha gidqjil meläwi — 15) bezäzlnha Icef el-
fenägil gan fög sufrät gehäwt — 16) auräkha kel^aräät^)
halli binäJian itstäwl — 17) üsiganha kl/älbäll degügat
dahab kesr säfi — 18) tili tälha bat mabsüt mc ^aleh
denb elmeläwl
Dazu gh 61. 62.
Nach ChamTs. — Wohl zum Benl Hiläl- Kreise gehörig,
s. oben S. 128. — Ein Kommentar wurde nicht gegeben, nur ge-
legentlich einiges erklärt.
V. 4. figäwt: Gl. ^elwähde fegwe^ Loch, Wunde'. — V. 8.
hafäwi: Gl. ,hartr ugüch\ — V. 11. täji^: Gl. ,mutl^'. — V. 13.
tUkcUksän: vielleicht nur verhört oder verschrieben für uhalhsän^
doch ist eine solche Bildung mit hysterogenetischem l wohl denk-
bar. — V. 14. ^auhä: Gl. ,ist das beim Mädchen, was bei der
Stute zämira ist*.
No. 55.
Str. 1: 1) chatam zöl chäjil — 2) wiVujün debäjil — 3) wis-
sälif gedüjtl — 4) wilmesajü rait
Str. 2: 1) tihlif ghazale — 2) kämiU gelgäle — 3) hazzei
zillha — 4) wagten baram bilbet
Str. 3: 1) winjabun rahäjif — 2) mä lin he söjif — 3) xi^iffa
aefäjif — 4) ger lä masset
Str. 4: 1) wjhannet b'idi — 2) lä 'agebnt vidi — 3) wo göl
gdjü — 4) nä Vatm ret
Dazu gh 63.
Nach Mahmud Gum*a. — *Abdalla: ^meähüraK
Str. 1. V. 4. elmesa/il: Gl. ^elwigh^,
1) 1. gädimäfi 2) 1. hniTäfi 3) Or. kel'arsät
Abhandl. d. DMG. XI. 3. 9
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Str. 2. V. 3. zillJia: 61. ^r zi'U sagt man auch zöl; fai
in der Bed. »Schatten* ist dem Volke nicht bekannt*; Ma^mQd er-
klärt, es zu kennen, da er »Gelehrter* sei. — Für hazzet ist wahr-
scheinlich hazzet d. i. kazzät zu lesen; das würde gut passen, da
von den raschen, zitternden Bewegungen des Mädchens die Rede ist,
Str. 3. V. 2. ^äjif: Gl. ,wa^f^; das lässt annehmen, ^äfif
sei verhört für u§äjif {wa^äjif), oder auch, das u sei abgefallen;
vgl. Mm für uSäm, — V. 4. g^: Gl. ^^aael^ — lä\ daneben bei
der Erklärung e7ö, es ist also deutlich = (31.
Str. 4. V. 4. Vgl. ZDMG. 50, 198 Str. 6, 4 = Hfto U-
^ainaija.
No. 56.
redde: 1) bezäzm mä tauwkin ghmr keddan — 2) ichwü
manieddan — 8) genäöir deheb Jilhben mä ^adden
Str. 1 : 1) bezäzm ft sadr svmh ettarägl — 2) kehtl elmuwägi
— 3) ingc^ rüszn kef melf aftawägl — 4) totchdä-
dik berärig fi mizn rägi — 5) ^alilumtn beddan
— 6) ^äfihen *aleh mnewägi^ imidden
Str. 2: 1) bezäzln möl ennjäb errhäß — 2) iliggan nzäß —
3) fenegil deheb fög käghül mekäft — 4) un^Jüntk
medäß^ wara baij i'lläfi — 5) 'ale säs midden —
6) elhin tibgi wen jibghl Jwedden
Str. 3: 1) bezäzm mä tauwhin ghavr tägan — 2) ismüh rit-
äägan — 3) fenägil deheb mili gahweg zägan —
4) uhibbik u^aubik 'alene telägan — 5) [fehlt] —
6) mchallefät finä zuwä^ib jebeddan
Dazu gh 64.
Nach Mal?mudGum*a, leider unter Beihilfe des C h a m I s ;
Mahmud fing an abzufallen ^) und sprach oft leise, so wiederholte
Chamis stets seine Worte.
redde. V. 1. keddan-. Gl. ,wurden ki'dwe. Hügelchen'. —
V. 2. Gl. jSind neu, frisch, wurden noch nicht gedrückt'. — V. 3.
genäbir: ich notierte dazu: ^endiir mit zwei Accenten*; die gol-
denen Bomben' als Bild der Brüste sind ein wahrhaft grotesker
Vergleich.
Str. 1. V. 1. ettarägl'. Gl. ^elwähid tirgüwe^ — V. 3. ingafi
Gl. ,die Spitzen der mammae'. — mdf: Gl. ^güch^. — aftawägi:
Gl. .pl. von tägije, Tarbusch*. — V. 4, rägi: Gl. ,*äZi*. — V. 6.
^äfihen: Gl. ^errebi^^. — newügi^: Gl. ,oder nugü\ pl. von nag^^,
Str. 2. V. 5. 8as\ Gl. »Bastion, Mauer, Brustwehr*. — V. 6.
jwedden : steht wohl für jweddihen ,er sendet sie*.
1) Er hatto an jenem Morgen schon mehrere Glas Grog zu sich ge-
nommen; bei No. 55 war er noch angeregt und frisch.
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— 131 —
Str. 8. V. 2. rttsägani Gl. ,irta§agan\ — V. 8. gahweg:
Gl. ,gahio€^; man denkt bei der Endung eg an die zahlreichen
Fälle, in welchen die Araber das k am Ende mittelpersischer
Wörter gequetscht haben, wie fälüdeg.
No. 57. '
red de: 1) Middük ja möl elgrün meläwi — 2) färü msemma
täh Jörn eddawi
Str. 1: 1) in^iddäk ja möl elüiäm nefäjil — 2) färis 'a&
zarga tuunle häjü — 3) gä ^däf chatfäle ^alehülä-
jä^) — 4) mä ^addigau gähufm ^aleh imhäwi
Str. 2: 1) n'iddük ja möl elgrün umy'äja — 2) färis jegedda^
fl ^agäb seräja — 3) iüme ^cdeh wrnmo uckatj se-
bqja — 4) gä ^däf zarräban gdim trmätüi
Str. 3: 1) n^iddük ja möl elgrün wuaije — 2) färis jegedd^
fl ^dgäb serlje — 3) gä sdäf mm wägi^ tgbäl chaijt
— 4) dachcha bhära nen räk^) hafäwi^)
Str. 4 : 1) nHddvk ja möl eddemäUg daggan — 2) färis
msemma toinnjäg thiggan — 3) chadenne ^ale rüs
eUfiräbl jegiggan — 4) janwPrtl hattö *) bm kedäwl
Str. 5: 1) n^iddük ja möl eddemälig fide — 2) färis 'ale
zarga tuwile glde — 3) chadennehibgälib sä^at itteb-
gide — 4) adjäb elchalä daran 'aleh chaläwl
Dazu gh 65.
Nach Mahmud Gum'a; wie zu No. 56 Vorbemerkung. —
*Abdalla: ^meshüra\ — Sinn soll sein: ,der Dichter tröstet sich
über den Verlust eines Mädchens, das ein anderer genommen hat,
inghäz minha; der färis ist äebeh elbitt,
redde. V. 1. meläwi: Gl. ^megdüli. — V. 2. msemma: Gl.
,asmo zen, innäs killa ta'rifd', — täh: Gl. ^indarab biri§ä§a waga^\
— eddäun: Gl. ^ettabl eVarU,
Str. 1. V. 2. häjil: Gl. {inv^ häriz, miiä 'isara^, — V. 3.
gä ^däf: Gl. ^gäbalhum^. — 'ofeA wuläjil: Gl. ^mharrsin ^alekj
^äjizinu; er hat von ihren Leuten getötet und nun wollen sie ihn
durchaus haben*. — V. 4. mä saddigau : Gl. ^ifrÜiü ketlr, inbasitä^ ;
sie konntens nicht glauben. — 'alch imhäwi: Gl. ^mv^äwir ^aleh^
der verräterisch auf ihn zeigt'*).
1) Var. 'oZeÄ wuldjil 2) 1. röA? 3) Var. Sazäwi 4) 1. Iiattöh?
5) Hier erzählt ChamTs eine lange Geschichte von seinem Vetter, der
den Mörder seines Bruders suchte; da kam endlich einer, der sagte: ,ich zeige
ihn dir*; es wurden ihm 100 Lira versprochen; er brachte den lUcher nach
tieme in eine G^esellschaft , in der sich der Mörder befand; durch ein Zeichen
wies er auf ihn; der Rächer schoss den Mörder nieder; der Pascha kam
hinxu; der Mörder bekannte, er habe in der That den Mord begangen (es war
ein Raubmord); der Pascha versetzte ihm noch ein paar Fusstritte: ,Dir bt
recht geschehn'.
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— 132 —
Str. 3. V. 4. sazäwi (Var.): Gl. ,in Stückchen, zerstückelt'.
— dachcha: Mahmud billigt meine Umschreibung durch ^^^.
Str. 4. V. 1. daggan: Gl. ,von / oI?, zusammenstossen*. —
V. 3. chadenne ist wohl chaden 4- Pr. 3. P. Sing.: ,sie nahmen
ihn*. — dhträbi: Gl. ^elhiräb die Bajonette'.
Str. 5. V. 3. ittebgide: Gl. .eftermlhK
No. 58.
redde: 1) izäzi bha häfig ghaliz mdeggal — 2) j'füt errahil
uhü jlcuss m^aggal
Str. 1: 1) wen mä dannete — 2) jgeffiz m^ä karmüdha übit-
Jäte — 3) äauäät fezzä^ät sefäläte — 4) tili mä ml
msabbi etmaggal
S t r. 2 : 1) uti^rif kära — 2) imbauwig kerne wäbör fihe nsära
— 3) in zauwam jrägi^ lihe elkill ihsära — 4) kcUtal-
bHde meäiha jteggal
Dazu gh ^Q.
Nach Ma^naüd Gum'a; wie zu No. 56 Vorbemerkung. —
*Abdalla: ^meähüra^.
redde. V. 1. izäzi bha: Gl. ^eggemel] das Kamel springt mit
ihr, elbitt^ auf; eine andere hier notierte Gl. ^zej mä timsik el-
^üjil fidak witsekküo uhü jebkl^ ist mir in ihrem Zusammenhange
nicht mehr verständlich. — hajig: Gl. Jheddir\ fiääiajsimj ist
es brünstig'. — ghaliz: Gl. Jcebir^ 'amro 12 sene\ — mdeggal i
Gl. ^7nuä chaflf, mdeggal bi'äseh tmclli t^il ^aleh ennäs'. — V. 2.
jkuss : Gl. ,es kratzt die Erde, will aufstehen und kann nicht, denn
es ist m^aggal d. h. marbüt riglch min gtiddäm bilhaht.
Str. 1. V. 1. dannete: Gl. Jj^bate', — V. 2. jgeffiz: Gl.
•Jfizz^. — bitjate: Gl. ^elhmül elliumr walbiz mitl elfirää^. —
V. 3. äauäät: Gl. ,inniswän Uli jäilü filkarmüd Jhendizüla^. —
fezzä^ät: Gl. ,miteinander streitend, in Aufruhr befindlich'. — V. 4. .
msabbi: Gl. ,sie steht da'. — etmaggal: Gl. p'tfarrag^ von tamgil,
Besehen, Beäugen; man sagt maggalta^ ich hab mirs angesehn'.
Str. 2. V. 1. ti^rif kära: Gl. fi^rif terkab fih, thendizo
bilhmül kwaijis\ — V. 2. imbauwig: Gl. Ja^ni elkarmüd'. —
V. 3. zauwam: Gl. ^eggemel, d. h. Jheddir zej erra^dK — ihäära:
Gl. Jitha^äerü filV\ es ist wahrscheinlich das Sichsammeln der
Kamelstuten um den Hengst gemeint; Chamis bemerkt: ^ennjäg
Uli m^aääirin (befruchtet) minno, d. i. elfahl^ jirga^ülo jidrbü
halege^jäimmüho inin räso umin bafno\ 6 Monate muss die Kamelin
in der Gesellschaft des Hengstes gelassen werden; entfernt man den
Hengst, so jifsid (1. tifsid) 'iääretha (geht die Frucht zu Grunde) ;
nach 6 Monaten tritt die Milch in das Euter, dann können die
Tiere getrennt werden'. Von dem Brünstig werden der Kamelstute
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— 133 —
und anderer Weibchen beim Ton des Männchens spricht charak-
teristisch der Umaijade Sulaimän in der wüsten Geschichte Pseudo-
gäbiz mahäsm 293. — V. 4. meäiha jteggal : Gl. ytagaf (hei der
Wiederholung tägaf); man sagt zu jemandem teggil^ ,bleib stehn!'
neben ägaf^ irga^ oder sabb/'^.
No. 59.
redde: 1) m kän negas läwiSäälät — 2) b^ad ghayät —
3) nHdde äech msemma mjüt
Str. 1: 1) in kän negas wina ilU sär — 2) [fehlt] — 3) nHdde
markah fllabhär — 4) me mesüga gher bmäl unäzat
fiddäwl tifflr — 5) auwal jöm elmfsa gharbi 'alt
fih rSää metär — 6) erraijis mizzahzi darbän j^addil
fikä mö muktär — 7) nafa^ha gat ^aUxxrr itnen
telägan ^assürt mögai
Str. 2: 1) in kän negas 'ain ilhaghüg — 2) regtg esaäg —
3) inHdde färis sid injäg — 4) izrib wuchden mil-
ghezzaijUt
Str. 3: 1) getkom Ja hazzär xoiufije ^ilm^) mugarramäminnt —
2) Uli f'ikom ^agla zen iterriz fthe viätghaddl —
3) loillt fikom higla tabbü^ iferrit mä jimsikha äi
— 4) 'agäb guwäjtz hazzeinan mnghatr n^äba ^an
'agät
Dazu gh 67.
Nach Chamis; doch gehört das Stück wohl mit No. 56 — 58
zusammen ; wahrscheinlich war es dem Chamis von Mahmud
Gum*a für mich tradiert; die Wiedergabe war aber schlecht, es
ist in Unordnung. — Kommentar wurde nicht gegeben.
No. 60.
Str. 1: 1) elwägib ^ale simh sebbet isbaije — 2) ghazäl el-
hatije — 3) jtallig mehäbishä büseje — 4) min
gkair 'ann^ba gajina ja ülije — 5) in känet chatije
— 6) elbetkom umä benenä äe sawije
Str. 2: 1) min ghair 'anneba Ja kehll elamwägl — 2) nazif
ettarägi — 3) elchätii' igbi fl msaddäk iägi —
4) gharsat hagg nenghatt essawägl — 5) e^ ugazfje
— 6) atmära deh^ lä segäla^-) m^ije
Str. 3: 1) min gkair ^anneba gajina Jalbähi — 2) umad^äk
äähi — 3) a^ka ^alfna tsauwilmelähi — 4) itfägi
bsaiji — 5) infätat tachärif mä rid ghaije
Dazu gh 68.
Nach Chamis; das Stück schien auch Ma^^müd Gum*a
1) Das ' nicht sicher; 1. ilmugarrarnaminm? 2) Or. Segäla
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— 134 -
bekannt. • — *Abdalla: ^meäküra, — Man sieht sofort, dass das
Mitgeteilte nicht in Ordnung ist. Zunächst befremdet, dass das
min ghair *anneba, mit welchem Str. 2 und Str. 3 beginnen, nicht
auch in Str. 1 am Anfang steht. Man erreicht das, indem man
V. 1 — 3 von Strophe 1 als redde betrachtet Str. 1 wird dann
freilich viel zu kurz, man muss dann annehmen, dass drei Verse
fehlen. Vor Str. 1 hatte Chamls noch folgende Verse diktiert:
1) dwägib 'ale simh ädbbcU anzärä — 2) it^igguh nhärä —
3) J fällig mhäbis gumlü ^ghärä. Gerade die Ähnlichkeit mit Str. 1,
1 — 3, bezw. redde 1 — 3 spricht dafür, dass diese Verse in der
That zu dem Stücke gehören. Ist es der Fall, dann stellen sie
die allgemeine (Haupt-)recÄfe dar, nur muss dann ein Stück am
Schluss fel)len, welches den Keim dieser Kskuptredde wieder auf-
weist. Zu jenen an die Spitze des ganzen gestellten drei Versen
wurden folgende Glossen gegeben: V. 1. äabbcU: ,man sagt flän
äabb fije ja^ni bakat fije^ nazar fy'e, chazar flje^ ; die Anwendung
des Wortes vom Feuer, die in der Schriftsprache so beliebt ist,
war den Leuten gänzlich unbekannt; §ahb ,sehen' ist wahrschein-
lich mit dem tripolitanischen äabah zusammenzustellen, das ich auch
in der Libyschen Wüste als wohlbekanntes Wort fand: man sage
zjbah in der Bed. von bcMiit ,sieh'. — V. 2. tt^tggub nhärä:
Gl. jächir innehär^, — V. 3. jtaUig etc.: Gl. ,sie entlässt die
Jungen, sghärä , iUi jig^udü ma^aUntt gälisin ; die Jungen sitzen
bei ihr vom Morgen bis zum Abend und dann fordern sie eladn
bissöb^ und zwar sagen die Abgehenden folgendes Sprüchlein:
[60 a] 1) latLgät fätan wa^^cda fariza — 2) wmakjak bilämär^)
eVaziz gerlza und drei Ghannäwas [s. gh 69. 70. 71]; dann gehen
die Burschen ab'. Der flirt gehört bei den Beduinen durchaus
zum guten Ton und dem heranwachsenden Mädchen wird in allen
Formen der Hof gemacht; sie empfangt Besuche und die Burschen,
die um ihre Gunst werben, müssen sich auszeichnen nicht bloss
durch mäpnliche Tugenden, sondern auch durch geschickte und
schickliche Rede; es sei hier daran erinnert,- dass dem Beduinen
bis zum 30. Jahre Zeit gelassen wird, sich auszutoben, dass er
aber in dieser Zeit sich auch Fertigkeit im Vortragen und, wo
möglich. Fertigen von Liedern zu erwerben hat*).
Zu den folgenden Versen bemerkte ich:
Str. 1. V. 1. sbaye: Gl. ,sbayel^ain die Pupille; in Kairo
sagt man dafür ninni^ ; das syr. bvhou war den Leuten unbekannt.
— V. 2. elhaUje: Gl. ^chala mtä^ errabi^^; auf meiner Wüsten -
1) Bei der Wiederholang büä ^emr
2) Wenn der Arkader Polybios (4, 20) berichtet, dass bei den Bewohnern
Arkadiens seit alten Zeiten das Gesetz bestand, dass die Jünglinge bb aum
30. Jahre eifrig Musik treiben und alljährlich am Feste des Dionysos im Kunst-
gesang wetteifern sollten, so ist dieser Brauch sicher weit ausgedehnter anzu-
nehmen, er wird in allen auf Kleinviehzucht angewiesenen Gegenden Griechen-
lands bestanden haben. Vgl. auch Vergil, ecl. 7, 4 ff. 10, 31 f.
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— 135 —
Wanderung wurde mir als haßje ausschliesslich der dem Meeres-
ufer entlang . laufende schmale und niedrige Höhenzug bezeichnet*,
den ich selbst zwei Mal überschritt und der schon aus der Schil-
derung Jünker's^) genügend bekannt ist; doch kommt der Name
auch weiter im Innern vor (s. die Karte in Pacho's Reisewerk);
die Erklärung Chamls' ist jedenfalls ungenügend. — V. 3. büs^'e:
61. ybis^öby biledn^. — V. 4. min ghair ^anneba : Gl. fiess jisma^
chaharha Usaa mä Säfha\ — Zu V. 5 und V. 6 wird bei der
Wiederholung bemerkt, diese Verse seien falsch, es müsse heissen:
5) aarähelgeji — 6) betkrnn umä benenä äekeslje.
Str. 2. V. 3. fi maaddäk: Gl. ,fi ma^nök\ über dich. —
V. 4. gharaat kagg: Gl. ,'aglo ^amal atmär zfjf lemünf, —
nengkatt: Gl. ^deldet\ doch ist nenghcUt sehr zweifelhaft. — V. 6.
atmära: Gl. ,ezzahr, ennüwär^ — dehen: Gl. yida^cm^ namoararC.
— lä aegäla moijei Gl. ,fe had jüra^hum vlä had jiaglhvm^.
Str. 3. V. 1. jalbähi: Gl. Ja gemit. — V. 2. mad^äk
Sähi: Gl. j'äiiz nig^ud HndaU\ nach dieser Gl. möchte man an-
nehmen, maa^äk sei verhört für mag^däk oder ma^gdäk (vgl. vulgär
u^qad für vq^ud in Syrien). — ädhi : Gl. ^muäteht, — V. 4. itfägi
baa'j'i: Gl. px^mili fina äe redi^. — V. 5. tachärif: Gl. ,ghina,
dihky loL^b\ etwa = Albern. — g^^j^ *- Gl. ^haräm^.
No. 61.
red de: 1) kräH reged jänalMe mmne — 2) megädlr milmölä
masäfib ginne
Str. 1. 1) Jänay'öm zräbi — 2) wigah^ äen mitbe^ad m^äji
ügfiäbi — 3) mä ^äd nezha fi mlemm ashäbl —
4) lUä nßkk makrüban nhär eddenne
Str. 2: \) jänaljöm tagharr ah — 2) Zö ^äd nezhjdbe vlä nit-
tarrab — 3) in^iddüh fjäria min auläd m^arrib
4) gä ^däf ^idwchie Uli Jibghanne
Str. 3: 1) 1) Jänaljöm tanäni — 2) glt hana mutbl^ad 'ale
hibbäni — 3) mä^ Jörn miggüba maäwilgäni —
4) ig^ai chfäbna ähäde uiäb eggenne
Dazu gh 72. 73.
NachChamls. Gl. ,Lied eines Kranken ; stammt von Jaraed
ElgirrI, der ein ^awämi^) ist; er hat eine schwere Wunde,
*afa, am Bein, ja, sein ganzer Körper ist verseucht; -er ist ganz
^ägiz und wohnt in elgrain, wo er imser Nachbar ist*.
reddei 1) kräH: Gl. ,riglV.
Str. 1. V. 1. zräbi: Gl. ,^ayän^\ es ist wohl an den PI.
1) Reisewerk im Anfang.
2) Var. ujjah 3) 1. nä? 4) Über die gabUe 'awamma s. den
Exkurs: .Stämme'.
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-— 136 —
"Jon zirb^ d. i. ein grosses Geschwür ft ächir elwtrk, zu denken,
oder man fasst zräbi : ^ L5y^' dann ist kräH am Anfang jeder
Strophe Subjekt; Chamls giebt zu, dass die Syphilis, nach ihm
habb eVarab ^ auch habb elfreng und da elmviärek genannt, in
der Wüste ziemlich verbreitet ist^); nach Thilenius kommt
unter den Beduinen häufig die Krankheit gübe {gübe ?) vor , die
darin besteht, dass sich tiefe Eiterwunden bilden, von schlechtem
Wasser herrühren soll und bei rationeller Behandlung gutartig
verläuft; ich selbst sah einen Mann mit tiefer Eiterwunde am
Oberschenkel in dem Zeltlager von rwaijsit erracham^ hörte aber
nioht gübe als Namen der Krankheit nennen ; wahrscheinlich steckt
in dem mtggüba Str. 3, 3 dasselbe Wort. — V. 2. ghäbi: Gl.
^d^jib fi gismi, säjih zej essimm, es schleicht*. — V. 4. Gl. ,?nö
hadä jis*al ^anni^. — eddenne-. Gl. ^eVarka^ elgkazu^
Str. 2. V. 1. tagharrab: Gl. ,scil. eUcrä^; zej elgharib mä
^ddä jmfa^'^\ man wird bei dieser Bedeutungswendung des Be-
griffes ,in fremdem Lande sein* an unser ^elend^ (aus ahd. eli-lenti^
s. Kluge) erinnert. — V. 3. auläd mgarrib\ Gl. ßebilet ^adv»\
später setzt Chamis hinzu, die bräch§a seien gemeint, das war
wohl aber erfunden, um mich mit meinem Fragen nach dem
Stanmi mgarrib zum Schweigen zu bringen. — V. 4. jibgharvne'.
61. Jridwie^.
Str. 3. V. 1. Gl. Jammet 'alkirä^\ d. h. das Gedicht kommt
wieder auf das Bein zurück. — tanäm: Gl. ,es hat mich gekrümmt*.
— V. 2. hibbäm: Gl. ^ashäbo^ achwäto^. — V. 3. Gl. ,mä gas
hadan minalahbäb Jas'al chätiri^. — miggüha'. Gl. ,meVi ba^\d\
ist das richtig, dann kann nicht an die oben angedeutete Zusammen-
stellung gedacht werden. — msäwilgäni: nach der Erklärung des
Ganzen würde man an msauwil ganz oder msauwil Igant denken,
zumal in den Noten zu dieser Stelle jsauwilu vermerkt ist. —
V. 4. shäde: Gl. ^limma jmüt jmüt sehld, — Am Schluss des
Kommentars bemerkt Chamls : flate bjüt tirbut ^ala göl kerä^i\
d. h. drei Strophen schliessen sich sämtlich an das Wort kerä^i
an; das spricht für ^äbt = ^ K3f^ (s* ^^®^ ^^ ^ir, 1, 1).
No. 62—65.
Diese vier Stücke wurden von Chamis hintereinander her-
gesagt und- zwar in folgender Reihenfolge: 62 — 63, 1 — 3 —
64 — 63, 4. 5 — 65. Ein Konmientar wurde nicht gegeben. Sie
beziehen sich wohl alle auf denselben Gegenstand, der in der Vor-
bemerkung zu No. 62 bezeichnet ist, sind aber in der Form un-
abhängig von einander.
1) Scholz, Reiae S. 208: ^Aosser Blattern nnd syphilitischen Übeln kennen
sie [die Beduinen der Libyschen Wüste] keine Krankheiten'.
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— 137 —
No. 62.
1) auwal Jörn timsl firtüba — 2) utäni Jörn timsi fi serir
— 3) utälit Jörn jänachsi gelüba — 4) mes/ik äehaddet-
tilkebir — 5) uräbi^ jöm hazannik ngüba — 6) ugttüumfn
mdcsüba hamir — 7) hwaijisä jühilu halha lä hamma-
latiha iiäälet — 8) markab glä^äta btz fthcdchaddäm ^älet
Nach C h a m I s. Gl. ,diese Megrüdi wird gesungen, wenn man
von Siwa temr fraihl (nääif) bringt; das Gewicht solcher Datteln
wird angegeben in 'i'gl =100 ogga, sie sind verpackt in f erdeten
kill ferde fiha 50 ; düb mä jinäal min elard!^ ^). — Das Stück
hat, abgesehn von der Ungleichmässigkeit der Verse in der Länge,
die jedenfalls nur auf schlechte Tradition zurückgeht, vollkommen
den Bau der achtzeiligen Stanze (Ottave Rime). — V. 2. serir:
Nach ZiTTEL, Briefe aus der Libyschen Wüste S. 43 ,nennt man im
Gegensatz zum Ghart [ghard] diejenigen Teile der Sahara, wo grosse
Massen Homsteinknollen im Sande zerstreut liegen, Serir*. Walther
spricht Verhdl. Ges. f. Erdk. Berlin 1898 S. 62 f. von den ,flachundu-
lierten Ebenen des Sserir* ; vgl. auch Schweinfürth in den Verhdl.
Ges. f. Erdk. BerHn 1898 Heft 1.
No. 63.
1) ja marhabä ja ghäjib elljall — 2) jalli giti jifrahaulel'
'i/äll — 3) ettamr gäbenna elhumr rrvirrüs nchalan ^awäll
— 4) walläh mä widdna ^är harb ulä vmddna mSt wäli
— 5) ulä wuddna färs elkareb bätan ebjüta chawäli
Nach Chamis; s. oben zu No. 62 — 65. — An V. 5 schloss
Chamis unmittelbar folgenden Vers an: ilhin zimän mä gelledan
churs usicär ^ale bürkäb ifägi; er gehört offenbar nicht hierher.
No. 64.
1) twal izzer' ibtht elmizn — 2) kesühat HJäl essa^ädi —
3) chadauhä umä ckallafit hizn — 4) bennä uhen elkanädi
Nach Chamis; wie zu No. 63. — Über die hanädl s. den
Kxkurs ,Stämme*.
1) Über die Datteln von Siwa berichteten schon Ältere (s. z. B. den alten
Waksleb, der 1664 in Ägypten reiste, S. 89); zuletzt brachte ich eine Notiz
in der Mitteilung über Bnrchardts Besuch von Siwa 1893 (s. Vhdl. d. Berl.
Ges. f, Erdk, 1893 Heft 7). Ausführlicher Burchardt in dem Originalmanu-
skript seines Rebetagebuches : ,Ungeföhr 50 000 läml Datteln sollen jährlich von
Siwa nach Kairo, Alezandrien und Ben Rasi [benghäzT\ gehen; die geschätzte-
sten zur Ausfahr kommenden sind Firlchi, hellfarbig, Rasftli, rot; eine unter-
geordnete Qualität SaTdi wird in Siwa gegessen; mit ganz schlechten, von
Wtinnem zerfressenen Datteln werden die Kamele, Esel und Pferde gefüttert;
als Kamellast gilt in Siwa 350 Rotl = 60 Kel'. Das FirTchi ist offenbar gleich
dem von mir nach Chamis notierten frai}ü\ in der Notiz in den Verhdl. der
Ges. f. Erdk. gab Ich nach Burchardt pr'ilä. Für firJcki scheint zu sprechen
das ^^|3 bei Hamilton S. 298 (nach Dozy).
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— 138 —
No. 65.
1) michräffia ft serawil — 2) umrbikka gep' el^arid dgi
wSn feilet nebfäte — 3) Jiani min nezel oen gürät megä-
Ml — 4) halcfet ierrära — 5) 'afe wdeden göl bakröi
ft der ^äft m^ära — 6) äehtr fimsallät bü ^arUe
Nach Chamis;^ wie zu No. 63. — Das Stück ist ganz in
Unordnung. — Zu V. 5. der 'äfi rn^rära wurde bemerkt : müwütrha
kwayia^, — Im Anschluss an das bü ^artäe V. 6 erzählt ChamTs
allerlei Legenden, von denen folgendes zn notieren gelang: ,bü
^ariäe machfi^ mer^üd ra^d elberdewili ^) ; elberdewill bläde trijesta
ublBdha (?) Hndena abü sir; fir^aun ^amm elberdeioili ; der ber-
dewtli hatte öfter Muslims als Gefangene bei sich im Franken -
lande; wurden diese gequält, so riefen sie sidi ^abdessaläm an,
einen gewaltigen Heiligen, der ihnen dann immer half; auf diesen
'Abdessaläm geht folgendes Verschen [s. No. 66y, — Es ist keine
Frage, dass das hier genannte bü ^ariäe identisch ist mit dem
El Arriesch bei Zittel, Briefe aits der Libyschen Wüste ^ das
dort S. 106 ff. beschrieben und das auf dem Jordanschen Übersichts-
Kärtchen ca. 100 Kilom. (3 Tagereisen) OSO. von Siwa als ,Aradsch
unbewohnte Oase* eingetragen ist. Zittel sagt darüber: ,Eine reiz-
volle Unterbrechung unseres Marsches [auf der Strasse stwa-bahri/e]
bildete der Besuch einer verlassenen Oase, die unser Führer „El
Arriesch" nannte. Wir stiegen abends durch einen Gebirgspass in
eine jener beckenartigen Einsenkungen hinab und schlugen unsere
beiden Zelte am Fuss einer steilen Wand, in einem wahren Labyrinth
phantastischer Felsmassen auf, wo jeder Ruf von fünf- bis sechs-
fachem Echo widerhallte .... Den andern Tag durchwanderten
wir die verlassene Oase, wo die einstigen Palmenwälder durch
Gruppen abgestorbener Stämme, die teilweise umgestürzt am Boden
vermodern, bezeichnet werden, und wo überhaupt die ganze Vege-
tation einen hoffnungslosen Krieg gegen den übermächtigen Flug-
sand führt. Stellen, welche einst reiche Ernte liefern mochten,
sind jetzt verschüttet, die Pflanzenwelt ist sichtlich im Absterben
begriffen, imd auch die beiden Brunnen sind versandet, wasserarm
und salzig. An den benachbarten Gebirgswänden fanden wir noch
die amvergänglichen Spuren einstiger besserer Zeiten in Gestalt
zahlreicher Felsengräber altägyptischen Styls .... Trotz der Ab-
geschiedenheit dieses Ortes fanden wir doch alle Gräber geöfihet
und ihres wertvolleren Lihaltes beraubt . . . .* Auch Bohlfs be-
schreibt in seinem Drei Monate in der Libyschen Wüste den selt-
samen Ort ausführlich und anziehend. — Dieses bü ^artäe fliesst
1) Über MerdewtU oder Mardawil ibn räSid des Benl HilSI-Kreises
9. Archiv für Religw, 1898 S. 262 n. 8. Es ist kaum nötig zu sagen, dass
in dem bardawU der Name des berühmten Königs^ von Jerusalem Balduin I
steckt, dessen, freilich nicht geglückter, Zug nach Ägypten den Muslims dort
einen gewaltigen Schrecken eii\jagte.
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— 139 —
in der Vorstellung der Beduinen offenbar zusammen mit dem wädi
eVcenä^ das im Ben! Hiläl- Kreise eine Rolle spielt (s. Ahlwaedt,
Verzeichniss 8, 265 No. 9269).
No. QQ,
1) asmaro ja färis a^tde — 2) gallo mmkäsili glüü iVagide
— 3) lasmar ufä'^) bisseläail — 4) gayäd iljeslr min
biled elganä^l — 5) gäbo figgü jiVab bhadlde
Nach Cham IS. — Wurde im Kommentar zu No. 65 erwähnt
(s. oben S. 188). — s^lde: Gl. ,faraso\
No. 67 und 68.
Wurden von Chamls in einem Atem vorgetragen und ge-
hören wahrscheinlich auch zusammen, obwohl sie verschiedene Reime
haben. — Chamis sagte von dem ganzen Stück: ^megrüdi gdime
^ale ään elbzti^; Mabrük bezeichnete das Lied sofort nach Vor-
lesung des Anfanges als ihm bekannt und alt. — Der Inhalt ist
ähnlich dem des Hebeischen Gedichtes ,Der Bettler* : der Bursche
ist fortgezogen und kommt nun nach sechs Jahren wieder in ganz
dürftigem Aufzuge, so dass das Mädchen nicht einmal die Hunde
von ihm wegscheucht; er wird bewirtet und schliesslich erkennt
man sich. Es ist ein kraftvolles Stück und zeigt, wie hervorragend
befthigt die arabische Sprache ist, Erzählungen in poetische Form
zu kleiden; es ist ein Jammer, dass diese Seite nicht ausgebildet,
vielmehr unter den Nichtsnutzigkeiten und elendiglichen Gemein-
heiten der iüV-Dichterei verkümmert ist?). Das vorliegende Stück
würde sich in geschickter Bearbeitung leicht den nordeuropäischen
Balladen an die Seite stellen lassen.
No. 67.
1) tebä^ad bü äärib maktub bü »jMif lä bän — 2) sgat
bidhän — 3) rwtminnile rm ^afään — 4) kef eräg
ilähleb zaije mazhdka wagtan mä bSn — 5) 4«^' idrä^ak
firrümife bärig tirgä^ bilautän
V. 1. äärib maktüb: Gl. ^w<ihne\ vielmehr: ,Lippe mit Tätto-
wierung*. — V. 2. Gl. ^rayän bizzef^ die Locke tropft von Fett.
— V. 3. rmm{nntle\ Gl. ^rwijennlle^, — V. 4. kef el^äg: Gl.
yCibfaz^. — ilähleb zaije: Gl. Jizwly macht lahlübe\ — mazhdka:
1) 1. tm/oÄ?
2) Vergleiche das, was ich in meinem MutoaSMi 8. 76 f. und 78 n. S
fiber diesen Gegenstand ausgeführt habe, namentlich über die Brachstücke älterer
Zeit, die ans Spanien stammen. Sollte doch ein Einflass Südeuropas vorliegen?
Wenn, dann ist die Anempfindung in einer sehr vollkommenen und bemerkens-
werten Weise geschehen.
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— 140 —
Gl. ^essnün^. — V. 5. errümije: 61. ^taub azrag mengüä bilga^b^.
— bärtg etc.: Gl. ,wie ein Blitz, der das Land Wiederaufleben
lässt' (?).
No. 68.
1) ghib^t 'anhum sitte sntn utäni dallan fi räsi — 2) ne-
sef^t mezäwid kef elhägg unizt emgöter Ulghäli — 3) to'-
addena beten übet wirröM ret äbdhi — 4) ^alej^) in-
kedden ßr ikl&b mä bawähid jifzaHi — 5) lawen thdäha
tnen giUäs üfihim wäkad mm gesi — 6) giltila Ulla
addlnl challint neg^antäwl — 7) qälatli ja büfelhägg
ug^vd nen dgik umml — 8) ga^adne fi mafrah chablt
^aggag rdlcib fl waghi — 9) gbfda^) müwäl elghäjät
wa^ädü jzvnnu fiha ii — 10) gälat sarga fi barr eSääm
tbä^ad hagga ^aftäri — 11) giltila Ulla addini challini
neg^amäwi — 12) gämet adaetni tamrät dchamse mä
jislanhm ^e — 13) mä gim^ mäet uhi sädetia sahde fij
— 14) gälatli ja büj elhägg elkelb Uli Hndak ^ädi —
15) giltila toeä insauwtle chäjif minne jäkilni — 16) gähit
häzir nittarräk in kinte meräöit fid^lli — 17) giltila fi^Uk
jid^lik jükittül Uli ghäll — 18) gälä ana miskine mä
Hixdi ghäll icallähi *^älem rabbi"^ — 19) giltila ghälrjik
tauwa^ gäHd filhet ujihki — 20) gälatli wdllah mö
ghäli ghei' m^allig ruha fij — 21) giltila kennik giltile
mä ghäli gherak wäli — 22) gälatli fakkat migläs errtd
Jäki färignl — 23) gälatli Ja büj elhägg ^alek umwäjir
milghäli — 24) verrinldek tis tünis walla benghäzi —
25) gäl ideje mZgü^ät uhälif mä Jin^irhin haij — 26) gä-
latli warrini ^ainak hi känha dim£ tidri — 27) giltila
^aini milmölä min wäna ftden ummi — 28) gälat nen
ngib 'a^ä wingi wana gult nglb islähz — 29) ugina
nimnä füg hasir ugatni kef etturki — 30) illi
mö sajil 'an wäli — 31) wehagg brejiket sidi 'aun b^ad
gaulitha temlanl — 32) lelitha malbisnä taub — 33) tbä-
'ad bü 6'ärib makiüb — 34) ledicl essauA — 35) illi
chadde kef etmihabüb
V. 1. dallan fi räsi: Gl. ,chatarü 'alfje filßkr^. — V. 2.
neaef^t mezäwid-. Gl. mutghabbi^ labis hudüm d'ife mäarmafin;
er hat auf dem Kopfe einen tartür d. h. die spitze Mütze, wie
die ärmsten Beduinen sie sich aus dem Überwurf machen*)*. —
1) Or. ^aUh 2) Var. ^äbü\ diese Var. bezeichnete ChamTs als afras.
3) Or. ta\ca
4) Es ist natürlich dasselbe Wort wie das, mit welchem in Syrien der
jetzt abgekommene Kopfschmuck der Drusinnen bezeichnet wird; eine wichtige
Stelle aus dem rijäd annufüs (4. saec. h.) s. bei Dozv s. v., der schon in den
Vetements p. 262—278 das tartür ausführlich behandelt hatte (in der SteUe
aus iBN ijlBy die p. 270 ff. mitgeteilt und übersetzt ist, lassen sich leider die
Verse p. 271 nicht aus der ed. Kairo 1, 263 emendieren, sie fehlen dort).
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— 141 —
niziemgöter : 61. yinäit; man sagt von jemandem, der sich ent-
fernt: gavtar (götar) in der Bed. von mää^. — Y. 3. ta^addena:
sonst scheint ^addä in der gleichen Bedeutung üblicher zu sein.
— V. 4. ßr: Gl. ,acht Stück^; Gl. ^AbdaUa II: ,vier Stück^ —
mä bawühid etc.: Gl. ,?wä radää wähid jehüähum ^anno, wie man
das thut, wenn ein Angesehener oder ein Freund konlmt^ Chamis
bemerkt dazu, das sei ein Beleg für den Spruch des Imäm EsSäfi'l :
fegemrnaSü bilgamäse jihjük'^) errigäl min ghair ichtibär\ stafBer
dich schön aus, dann grüssen dich die Leute ohne langes Prüfen**).
— V. 5. thdöJia: Gl. ^rihhd ^ neben ihr. — ges'w Gl. fumr'i^
zejo savod\ wenn ich recht verstanden, wurde ges in dieser An-
wendung als maghribinisch bezeichnet. — V. 6. Ulla'. Gl. ,ihr
Name'; doch ist wahrscheinlich nicht der Eigenname gemeint; die
Frauen werden allgemein so gerufen; dass Ulla daneben Titel der
vier Frauen des regierenden Scherifs von Marokko ist^), dazu lässt
sich türkisch qädyn vergleichen. — chaUtni etc.: Gl. ,lass mich
weiterziehen, so dass ich noch bei Tageslicht ins Lager komme*.
— V. 8. chahH\ Gl. ^elihfär ^ mu^affar^ wo Pferde- und Kamel-
haare mit Dreck gemischt sind'. — ^(^g9<^g '• Crl. ^träb ragig, gJiubär,
lihfär^, — V. 9. Gl. ,da brachte man die Rede auf die Liebe u. s. w.*.
— müfoäl: ist jede Art von Lied; müwäl im Sinne der rlf-
Ägypter kennt man in der Wüste nicht. — V. 10.
^atfäri : Gl. ^etfäri elchabar mitt ennSba ' ; das Mädchen will sagen :
,mä fid Hlm minno ahadan^. — V. 12. elchamse etc.: Gl. ,arba^
ja teläte, mä ha§salüi chamse^; eig. ,fünf reichen nicht an sie
heran*? — V. 13. sädetta: Gl. ^iftakaräid' \ 1. sähdetha'^ —
sahde fij: Gl. ^sahad ist: jemand prüfend ansehn, ob er's ist, nach
langer Trennung; man sagt hü saTiad flje (er musterte mich)'.
— V. 14. ^ädix Gl. ,ist feindlich, beisst'. — ' V. 16. nitfarräk:
Gl. ^nhtüS ^annak; titräje ist das Wegjagen'. — V. 17. jäkit-
tüUUii ist Juki -j- tetüll + /7/i ; Gl. ,inäallah tetüli Uli ghäli ^alekV.
— V. 19. ghälijik etc.: Gl. ,dein Schatz ist ja da, da sitzt er
ja; der Dichter meint einen von den beiden, die bei ihr sitzen';
die Rede ist doppelsinnig: scheinbar spricht er von dem andern,
den er vorfindet, in Wirklichkeit meint er sich selbst. — Y. 22.
fakkat migläs: Gl. ^'öjizi trüh''\ es wird zu lesen sein: fakket,
ich löse den Meglis auf. — enid jäki etc.: der Schatz bist du,
aber mach dich jetzt zunächst mal fort; sie scherzt und spottet,
um den Eindringling schnell los zu werden, ohne zu wissen, dass
sie die Wahrheit spricht. — V. 23. umwäjir: ist Plural von
amära, Zeichen. — Y. 24. U8 tünis etc.: Gl. ^inta tünisi walla i.';
1) I. jihjukum
2) Der ImSm wird den weisen Spruch ,KIeider machen Leute* nun wohl
gerade nicht in dieser Form gesagt haben. Er ist hier ebenso Eponymos der
Yolksweisheit wie es sonst *A1I ist mit den zahlreichen Sprüchlein, die man
ihm aufgehängt.
3) S. DozY s. V. ^^ (2, 508 a) nach dem alten Ho£8T.
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— 142 —
das US sei nur wegen des Verses hinzugefügt; ich weiss nichts
daraus zu machen. — V. 27. mmwäna etc. : Gl. jfnm wctgt toaana
8ughaijar\ — V. 28. Gl. farxpte', — V. 29. hef etturkli
Gl. ,mtxi fUkir fi hadd^ wie ein reichgekleideter, vornehmer Türke'.
— V. 31. sidt ^aun: Gl. ^abro gibli deme fUfetä)tk; er war
aus dem Stamme der hauwära in Marokko; erst hatte er einen
magäm hoch oben in den Bergen, da mussten sich die Leute sehr
plagen, man konnte nicht leicht zu ihm, da flog er durch die
Lüfte und machte sich sein Grab in leicht erreichbarer Gegend in
der Ebene; auf ihn geht das Lied: geddnä bü magämSn mm deme^^).
No. 69.
redde: 1) mghair jidrifen jänaljöm gedära — 2) ^alehm
chatar mag' ad kkil anzära
S t r. 1 : 1) gedär ibekki — 2) 'alehm thä'ad bü ghatit mhekki
— 3) whi chazrtiüi 'alhawit^) itekki — 4) tven
däwaJia bendäg gatgära
Str. 2: 1) gedära bhaule — 2) 'alehin tcbä'ad hüu garrat
zaule — 3) 'ijün elbhert wen mä gellaule — 4) gaiah
tekärtre dimä mingära
Str. 3: 1) ugedär 'ämthin — 2) jsilen igbäl ennäs imnhecldlhen
— 3) wen mä chatar m>ag^ad ma' ghälihin —
4) jebätan ikibben därtfät simüra
S t r. 4 : 1) gedära bharra — 2) 'alena mäh tlunn^ bäkiggarra
— 3) te chaffamat ^) fiVa^ Hnd ezzarra — 4) bäsa
chatam, rägl jrid ihsära
Nach Mal?müd Gum*a. — Mabrük bekannt
redde, V. 1. mghair: Gl. femelliK — jidrifen \ Gl. ,die
Augen*. — gedära: Gl. ,man sagt 'iijün gedränät, huwa gedran,
wie za'län; das Verbum ist gadar^.
Str. 1. V. 1. gcdär: Gl. ,za't. — mhekki: Gl. ,näzi7. —
V. 3. chazrülli: Gl. ^'ainhä mitl 'ain elghazät — elhawit: Gl.
^elghait elmarta' elmezra'^. — itekki: Gl. ^tekk [?] ist das Ab-
weichen vom Wege in rechtem Winkel, das plötzliche Abweichen
seitwärts*. — V. 4. wen: Gl. ^limma^ — däwaha: Gl. ,man sägt
jdäwih flän fis§ed für 'äjiz jmxiuxcita^ also etwa: aufs Korn
nehmen. — bendäg: Gl. ,Mann mit Flinte; sieht man jemanden
von fem kommen, so fragt man wohl: bendäg we^illa min ghcttr
bindglje ?*
Str. 2. V. 1. bhaule: Gl. ,elhaul hua elgakr; Hndo chaiif
bhaule ja'ni jchäf ketlr\ — V. 3. elbherl: Gl. ,e^^agr^, — V. 4.
gcUah tekärtre: Gl. ,fekk mirrägil] ettekrüra illi mesekto btr-
1) Über 8tdi 'aun s. schon oben zu No. 37 'AbderasTat Str. 2 V. 13;
an der dort angeführten Stelle gebe ich auch einige Parallelen zur Grabverlegonic.
2) Or. ^alhatcid 3) Or. chattamet und gleich darauf in 4) chatam.
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— 143 —
rigJen^^). — cUmä mingära: GL ^tlcmucat; limma räh jäkul fik
n^a^ demmo (e^^edy,
Str. 8. V. 1. 'ärnihin: Gl. fiichalUhm a'mä' (?). — V. 4.
jebäten: GL ^cil. eVujüv!'. — simära: GL ^sSmriU mö^namüä'.
Str. 4. V. 2. nzäh: GL ,^äW*. — bähggarra: GL ,6^^arra
ist das schöne Gehen, das Nachziehen der Schleppe*. — V. 3.
ch^met: GL ,fätet, 'addet. — V. 4. chatam: GL ^'adda bil-
müzlki tudrab^ — ihaärax GL ^dmag^ad dfög ismo h^är^,
No. 70—75.
Anschliessend an die Erklärung Ton gaiah tekärtre No. 69, 2, 4
gab *Awa4 eine Beschreibung der Vorgänge bei Falkenzucht und
Falkenjagd. Er ist ein guter bezär {bäzär)^)^ während Chamls
von Falkenjagd nicht viel versteht. Seine Ausdrucksweise ist
schwerfällig und unklar (s. schon oben S. 18) und so ist es schwer,
ihm zu folgen. Ich vermerkte darüber im TB.^): ,Man nimmt
die Schwanzhaare des Pferdes {nirnsik essebibe taba' elhusän) und
macht daraus etwa 30 Stück 'am ilfäfe (Schlingen? Netz?), die
über den Falken gezogen werden ; dann ist von einer §arrete [sar-
rcUe?^ die Kede, die aufgeht (inhalt); es rollt sich dann das sehr
lange dem Falken angebundene Stück auf, an dessen Ende ein
Stäbchen eingebunden ist, das auf der Erde schleifend sich irgendwo
festhaken muss, so dass man den Falken dann herabbekommt.
1) Die Beschreibung der Vorgänge bei der Falkenjagd, die *Awad im
Anschlösse an diese Worte gab. s. No. 70 — 75 Einl.
2) In Algerien and der Sahara scheint man dieses Wort nicht zu kennen,
man sagt dafUr InjäZy denn so wird das Biaz bei Daumas to denken sein;
Chevcnix S. 323 sagt 'Abdelqftdir: ,Le Biaz, c'est le nom du fauconnier, de
eelui qui est sp^cialement chargä de soigner et de nourrir Toiseau de race, a
quelquefoifl pour son älöve une tendresse aveugle, funeste' etc. — Das bezär
ist entstanden aus büzjär für bäzdär (cf. Sehrjär für sehrdär u. v. a.).
3) Diese Notizen sind leider bei weitem nicht so ausgiebig, wie das, was
Daumas, Chevaux S. 814 ff. in dem Kapitel ,Chasse au faucon (thcur el horry
mit vorzüglichen Bemerkungen des Emir *AbdelqSdir mitteilt (die kurze
Notiz S. 890 f. in dem Kapitel La noblesse cTiez les Arabes enthält nichts
neues, stimmt zum Teil wörtlich mit der Hauptstelle überein). Ich behalte eine
Bearbeitung dieses Abschnittes einer systematischen Behandlung der Falknerei
{bazdara) mit Benutzung des arabischen Materials (In Berlin die Mss. Wetz-
stein 2 No. 1164 (Ahlw. ö No. 6198), Sprenger No. 1926 (Ahlw. 6 No. 6197),
Petermann 2 No. 20 (Ahlw. 6 No. 6199, 2), Petermann 2 No. 609 (Ahlw. 5
No. 6199, 1), in Gotha Pertsch No. 2092, 2. 2093. 2094 etc. etc.) vor. Doch
wird die Darstellung bei Daumas im folgenden gelegentlich herangezogen. In
Europa kann man die Falkenjagd in dem jüngsten Kulturlande, Bosnien, studieren,
wo sie von einzelnen Beg-Geschlechtem gepflegt wird. Eine kurze Notiz darüber
hat Rbhneb, Durch Bosnien und die Herzegomna ^ 517 f.; eingehendere
Schilderung s. bei Hörmakn und Othmar Reiser. Internationale Tauben-
schiessen und Falkei^'^do'^ werden von der Landesregierung in llidze (15 Min.
Bahn von Sarajevo) veranstaltet (Renner 118). In Syrien wird die Jagd mit
dem Falken nur noch vereinzelt betrieben. Vgl. die Anmerkung zu No. 1
Str. 4 V. 1.
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— 144 —
Pängt man den wilden sagr ^ so macht man ihm zuerst tirmtl
(lässt ihn mehrere Tage im Dunkeln?)^) und bringt ihm eine
Pfefferschote {gam fulful\ auf die er sich gierig stürzt; die Ent-
täuschung ist so gross , dass er nachher überhaupt nicht mehr zu-
hackt; auch steckt man ihm Gewürznelken (gurunful) in den
Rachen; vor allem aber muss man schöne Sprüche zu ihm sagen
wie die folgenden, die er gut versteht 2):
No. 70: 1) gäböh rammägt elghared — 2) ladgar gkarlm elih-
bära — 3) wumma sauwat ^lä tmlwared — 4) be^td
fi bläd ennasära
No. 71: 1) gellet li filmdauwar ufög milmdauwar sgife —
2) jeääbih g^üd elmiuJiauwal Jsinn fl frag ^ enna^tfe
No. 72: 1) gellet li fi migädim tdder tfarfaz 'arrafähbära —
2) turki farat ääkrl/ät üdäl fi ^asäkir nasärä.
Ist ein Jagdfalke durchgegangen*), so ruft man ihm zu:
No. 73 : 1) m'ayit unä nääfirrig umä säfta ^e ^yätä — 2) äerä-
rlk dele kimissik iihü ben limzän rägi
No. 74^): 1) jä zughzghi biääncbät nüwär fül wallä nedäun —
2) in tärat gniht isseri^ät win hattat jgihä jesäwl
1) Für diese Erklärung spricht die Bemerkung bei Daumas S. 318: »II
est rest4 encapuchonnä pendant le jour et pendant les premi^res nuits'.
2) Vgl. Daumas S. 314 f.: ,0n parle devant lui, et quand on le d^ca-
pucbonue, son maitre lui donne de la viande fraicbe, le tient sur son poing, le
caresse et lui parle, autant que possible, devaut une nombreuse r^union, pour
Taccoutumer au bruit'; das ist nun freilich nicht ganz das Gleiche, aber es er-
klärt, dass man fiir das Reden mit dem Falken bestimmte Formeln, Verschen
erfunden hat.
3) Nicht sicher; frägh'i fräch'i
4) Vgl. 'Abdelqädir bei Daumas, Chevatix S. 320: Jl ne saurait sup-
porter le soleil, la soif, la chaleur. II quitterait son maitre pour aller chercher
l'eau quil aper9oit de tres-loin et ne reviendrait plus* und S. 323: ,L'oiseau
de race, quand il est dressö, ne trahit pas souvent son maitre, c^est-&-dire qu'il
est rare qu'il le quitte; cependant on en perd quelques-uns par suite du goüt
trfes-prononcö qu'ils ont pour un oiseau du dösert appel^ Jiamma^ et qu'ils pour-
suivent avec achamement; en depit des appellations, des Ouyel et des gachouche
[ein Hasenfell, das man dem Falken mit dem Rufe Ouye\ (d. 1. wlje'i] als
Köder hinwirft], ils ne reviennent plus'. Selten mag vorkommen, dass der Falke
verloren geht, indem er von dem verfolgten Tier in Wüstenei geführt wird und
dann nicht mehr zurückkann. Eine Notiz darüber hat Hasselquist {Reise
nach Palästina S. 284) *, der machte eine Falkenjagd auf Gazellen in der Nähe
von Nazaret mit und schliesst die Beschreibung: ,Animal expergefactum , sed
uon mortali sauciatum vulnere, citato gradu montium cacumina et loca deserta
petity quo abreptus adgressor (falco) semper praedae afüxus sequi et a patrono
alienatus tandem perire cogitur'. Eine andere haben Hempuich und Eurenbebo,
Reisen in Ägypten (Berlin 1828) 8. 100: ,Abubrick, unser Führer, welcher
einen männlichen Jagdfalken bei sich hatte, verlor diesen .... weil er beim
Beizen ein Weibchen in der Luft gefunden hatte, an das er sich, ohne wieder-
zukehren, anschloss'.
5) Die Zuweisung von No. 74 zu demselben Falle wie No. 73 ist nicht sicher.
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— 145 —
Ist der Falke abgegangen, so kommt mein Freund und spricht
mir sein Beileid darüber aus, als ob mir jemand gestorben wftre
(Umma fakk ^bi gSi fazzini fth\ mit folgendem Verschen:
No. 75 : 1) ifdäk ja ^umar ^äblirrU — 2) ladgar gharim elih-
bära — 3) Jcsübät ^ijälan meräwiä — 4) ^ärifm
kär elbzära — 5) jgi neggikkum därberriä^) —
6) megäbil hagfat äerräraK
Von diesen Stücken wurden No. 70. 71. 72 gar nicht erklärt.
Zu No. 73 — 75 wurden folgende Bemerkungen gemacht:
No. 73. V. 1. Gl. ,mein Speichel ist mir trocken, seil, vom
vielen Schreien, weil der Falke ma fäbj d. h. nicht gut geworden
ist, sich nicht hat züchten lassen; das ist eine schlechte Art; es
kommt hin und wieder vor*. — mä äätta: Gl. ,wä ääghla^ es
kümmert ihn nicht mein Schreien, tnä bjia^al ^arnii^. — ^ijätä-,
,deutlich so; es ist ^ijäti gemeint*. — V. 2. dele-. Gl. ,sonst nennt
man den Schwanz des Vogels, auch des Hahnes, zukkära^. —
kimissik: Gl. ^' essik; esaik ist ein Spiel, jiVaböba^ mit vier
Stäben {geridf ; in esaik möchte man einen Reim auf errlg suchen
und deshalb an atg denken, es wird aber bei ^^is,*^ bleiben. —
rOgii Gl. ^aU^ fogt-
No. 74. V. 1. Ja zughzghl: Gl. ,/wr«, rUo z^' nüwär elfül,
rUo nedäwW — V. 2. hattat\ Gl. ^tmXet\ hait ist auch das ge-
wöhnliche Wort für das Sichniederlassen der Beduinen; so sagte
*Abdalla II: ^gadahet ^aUh eddinji jhutt (seil, ilibdütm') fi rruUrah
täni\ hat er (der Beduine) nichts zu essen, so lässt er sich an einem
andern Orte nieder. — jeaäwi: Gl. ,er nfthert sich dem Vogel
politisch, schleicht heran, bis er sich auf ihn stürzt*.
No. 75. V. 1 1. aäblirrU = ,jXj Jl J^L^j ^er die Federn
wallen lässt? — V. 3. meräunä: Gl. ^^asära^ gäJnlin, sing, mer"
wü^. — V. 5. därbirriä: ,so, mit cP. — V. 6. hagjfat äerrära:
Gl. ,ein feuerspeiender Berg im bsät oberhalb bengJiäzl (fübaäf fog
Ä.), ard §ed\ dmghära ^w eVilwa; der Berg gehorchte früher
den Leuten, man schnitt ihn wie Käse; auch jetzt wohnen dort
noch Leute; hagfe ist wie ein unterirdisches Schloss*. hagfa wird
zu hiqfy Sandhügel, der eine Kurve bildet, zu stellen sein. —
äerrära scheint n. pr.
No. 76.
redde: 1) 'äüt elmölä ja ^agh — 2) hlUl tghanni — 3) flwien-
hä mafüz elwäli
S t r. 1 : 1) nä tälib barr iatcmtbül — 2) * ükän rebebi toaa^lni ^
Str. 2: 1) um^äje tlät äläf ginm^) — 2) Uli mö bd fer*) frangi
Str. 3: 1) gina fillel ugävcalneh — 2) arratjia lUi bahhSri^)
1) Var. la*berrtS 2) Sfil. nkäne rabbl Vfoswlm 8) Sal. ^tni
4) Sil. tair b) 851. hallt hcüihärl
Abhandl. d. DMG. XI. 8. 10
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Str.
6
Str.
7
Str.
8
Str.
9
Str.
10
— 146 —
Str. 4 : 1) u^än elmigdäf vfaffahhä — 2) u^addet tigrl ^) fid-
dävol
Str. 5: 1) nen elbarr tuwärä ^anni — 2) ummnek mä ninzur
fi äe
1) * laffan hüäifätikeblr -) — 2) arräjis mö nä^irhin äe
1) *laffanha 'at Saglöfen^) — 2) *toräh ignet*) kagg
1) utabb elmäl ghairgrähr*) — 2) ramäjä fi toast eddäwi
1) urauvcah mirwäha maglüba — 2) k^lU kän ji^azzl
1) ugau a^häb elmäl äetäjä — 2) ugälauwal gä/tb
gauwä^a
Str. 11: 1) göl ig^id hau tili U — 2) ^äd jsahhib kelhabtl —
3) umä ^ärif 'adrineggl
Nach Cham IS. — Diese megrüdi nahm ich vor im Zelte
in süg elvcardjäne am 22. 9. 97; die von §äli^? Bü Ghabbära
gegebenen Varianten sind hier mit ,§äl.* bezeichnet. Das Lied sei
überall bekannt. — *Abdel*azlz gab an, er habe es nicht gehört ;
er findet, als ichs ihm lese, die laghwa sei anders als seine.
red de. 1) Die Gabe des Herrn, o mein Verstand — 2) Die
ists, die reich macht — 3) Bei ihr hast du keinen Menschen nötig.
— V. 2. tgkanni: §älib 61. ,es heisst tighnt, tghannl ist falsch*;
es liegt hier ein gutes Beispiel für die Beliebtheit der /a^'aZ- Form
vor imd die Neigung des Volkes, sie für fa^al-afal eintreten zu
lassen; so hörte ich sogar maekkirät für muakircU im Sinne des
Verbotes der ,berauschenden Getränke*^).
Str. 1. 1) Ich wollte nach Stambul — 2) Und mein Herr-
gott hat mich hingeführt.
Str. 2. 1) Ich hatte 3000 Guinea bei mir — 2) Nicht frän-
kische Thaler mit dem Vogel. — V. 1. ginnt-, so die Niederschrift
nach Chamls, obwohl §älil? sehr lachte, wegen der Gleichheit
mit ginnt ,Dämon'; das Wort muss sein und ich habe mich
kaum verhört^). — V. 2. bö ter f.\ Gl. ,spanischer Thaler*; ist
aber wohl der Maria-Theresien-Thaler.
Str. 3. 1) Wir kamen in der Nacht und machten Vertrag
mit ihm — 2) Dem Kapitän, der ein Seemann ist.
Str. 4. 1) Er handhabte das Ruder und trieb das Schiff voran
— 2) Es eilte durch das brausende Meer. — V. 2. tigrix §älib
bemerkt selbst zu seinem thauwim, es sei nicht so gut wie tiffn,
-^ fiddätoi: GL filhahr^.
1) Ssl. thauwim 2) Säl. lattanhä liHfät kebär S) Säl. minhin
rähat sagUüfen 4) Ssl. utemme gned 5) S&l. ghirig räh
6) Selbst die Fremden haben die fa**al-FoTm mehr im Gehör; gerade
an dem eben erwähnten Worte Uegt auch hierfdr ein Beispiel vor: Konsnl
Mordtmann hörte bei einer türkischen Gerichtsverhandlung den Advokaten be-
ständig von müsekkirät sprechen.
7) Nach Völlers hat der Kairo-Dialekt g'ineh (Lehrb. 99).
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— 147 —
Str. 5. 1) Bis das Land mir entschwunden war — 2) Und
ich nichts mehr von ihm sah. — V. 1. nen: §äl. Gl. Jiattüi.
Str. 6. 1) Da stiess das Schifif auf grosse Klippen — 2) Die
der Kapitän nicht gesehen hatte.
Str. 7. 1) Es stiess auf sie und zerbrach in zwei Stücke —
2) Sogar der Mastbaum ging entzwei. — V. 1. ^at\ darin steckt
hier ^ädet, — V. 2. ynet\ Gl. yinkeser-^ man sagt: latgannü haääe
challtk säkkj mach das Ding nicht entzwei, lass es ganz'. — ^<^9'
§äL Gl. ,gleich hott; manche sagen so, manche hagg^.
Str. 8. 1) Die Ladung fiel ins Wasser und ging unter —
2) Hineingeworfen ins brausende Meer. — V. 1. tdbb: Säl. Gl.
^tabb ist gleich fäk^ aber es ist das ghamtg^ das dunklere, daher
feinere Wort'.
S t r. 9. 1 ) Da ging der Kapitän einen bösen Gang — 2) Wie
der, der einen Beieidsbesuch macht. — V. 1. rauwah: §äl. Gl.
,nämlich ^äht'b elmät] mit Rücksicht auf Str. 10, 1 möchte ich
lieber an den Kapitän denken. — maglüba : §äl. Gl. fabbü'a^ ; das
qfh ist vielleicht gewählt mit Anklang an das im Qur'än so beliebte
munqcdab (s. z. B. 26, 228). •
Str. 10. 1) Da kamen die HeiTen der Waren (Ladung) von
allen Seiten — 2) Da kam der erste und brachte Kawassen mit.
— V. 1. 8€tä}it: §äl. Gl. ^min kill gihi^,
Str. 11. 1) Er sagte: ,Sitz her, gieb mir, was mir gehört
— 2) Jener fing an sich zu geberden wie ein Blöder — 3) Und
konnte keine Entschuldigung vorbringen. — V. 2. 8. §äl. Gl.
,mus ^ärif jgäwib ze wähid ehbet. — kelhabil: Gl. ,ze/ el^agl
elmcLchlül^ , — jsahhib : 1. jissahhib (für jits.) ?
No. 77-80.
Von Ma^imüd Gum'a am 29. 6. 96 vorgetragen. TB. zu
No. 77: ,Dieses und die beiden folgenden Lieder bilden eine Seiie;
M a 1? m ü d sagt jedes davon ziemlich schnell ohne Anstoss her, mit
rhythmischer Betonung, aus der deutlich hervorgeht, dass solche
Lieder auch gesprochen, nicht bloss gesungen werden; sein Vortrag
ist nicht kantilierend , die rhythmische Bewegung schwach; es
wechseln immer eine stärker betonte und eine schwächer betonte
Silbe; nur wo der Sinn es erfordert, findet sich zuweilen stärkere
Hervorhebung oder auch eine Abweichung, sonst ist der Vortrag
gleichschwebend. Den anderen, die herumsassen, gefiel der Vortrag
ausserordentlich, besonders Abu Bakr von den ^awägir wusste vor
Vergnügen sich nicht zu lassen. Mahmud zeigt sich immer mehr
als der bedeutendste der ganzen Gesellschaft Die Lieder
sind Wechselgespräche zwischen einem Manne von den ^avoäglr und
einem von den fuwächir; beide Gabllen wohnen nebeneinander rmd
sind gut befreundet. Die Lieder sind in der ganzen Gegend wohl-
bekannt; jedes Mädchen sogar kennt die Dichter und wenn man
10^
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— 148 —
hinkäme und sagte: ,fährt mich zu dem, der gesagt hat: elmin-
hil u. s. w. , so würde man sofort zu ihm geführt werden
Das Diktieren der Lieder ging so vor sich, dass Mahmud, der
zu vornehm ist, mir die Verse langsam vorzusprechen, sie schnell
hinwirft und C h a m I s sie dann langsamer wiederholt ; doch wurde
jedes Gedicht, nachdem es niedergeschrieben war, noch einmal von
M a ]^ m ü d vollständig hergesagt zui* Nachprüfung ^) ; es wurde fast
gar kein Kommentar gegeben, das tifrtz sollte ChamTs in einer
Extrasitzung besorgen'. Leider kam es dann nur zu einer Erklärung
von No. 77.
No. 77.
reddei 1) elminkil illi Jcän 'izz erra^ibe — 2) mä haddtdribe
— 3) »j^jib ba^d mal aü umm äibe
S t r. 1 : 1) ilminhu tili kän ^izz e§äwöjil — 2) umarka chäjil
— 3) ^äßb ba^d wen ruhna duwänl — 4) u^ädain
kern tigbdä fl ghaläjü — 5) jigtben elghibe — "
6) unhna benena kesr wa^r tablbe
S t r. 2 : 1) ihntnhil ilU kän 'izz essichchlje — 2) dhä memle-
kye — 3) tiVah ^ale galtütarbezlje — 4) tirtm idgvl
säribe chamrgtje — 5) trähl jilßbe — 6) gl wäsig
wäsig minneledibe
S t r. 3 : 1) elmmhil illi kän ^izz elmwäät — 2) jgenneha äeräSt
— 3) 'agälha idgül Jadra^an fi gmeäi — 4) gdid
elkanäja bnilhin *ttä§e — 5) benBt elumglbe —
6) ^ale döreden kef tär ennedibe
Str. 4: 1) ümtnhil tili kän ^izz elmhäni — 2) zlhin ^cugtbäni
— 3) jgenneha srä jiVahan räidihänl — 4) ^eräb
aUiine^ 'asel fi skäni — 5) negi fi sebibe — ^) ßt
robbt bilä gut batr genibe
Str. 5: 1) elmmhü tili kän h'zz elbekärl — 2) jgenn essewäri^)
— 3) ta^bätle mino^) daij^) zggedäri — 4) gebi
süghm ben bäj^ üäärt — 5) benät elwugibe —
6) u^äd debekhm äen mä fi ghibe
Str. 6: 1) elminkil illi kän 'izz elhwära — 2) gibltJie gära —
3) uiergt sire jgülü ^imära — 4) miVasr tägan
^alenä sdära — 5) ilbitt tithätzbe — 6) tciVäjil
ilglna gäbet seribe
red de, 1) Die Tränke, die der Stolz der jungen Kamelin
war — 2) Niemand kennt sie — 3) Sie ist verlassen nach den
Tieren des ait umm äebe. — V. 1. elminkil: Gl. ^maurcid elma^tan^.
1) Es ergaben sich dabei fast gar keine Abweichungen; die Texte sassen
Mahmud sehr fest und er konnte sie ohne Schwierigkeit jeden Augenblick
berunterschnurren.
2) Or. alhinne 3) 1. jyennehassetcarl? 4) 1. minno?
6) Or. daij
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— 149 —
— erra^lbi Gl. ^elbakra tUi lissa ma äälu 'aleka^. — V. 2. 3.
Gl. niemand kennt es als ^^'lä umm iebe' — aü: Gl. /äßet;
sonst als ^aä gehört; s. Glossar s. v. v:>w^. — mal: 61. ,elmwääi'.
Str. 1. 1) Die Tranke, die der Stolz der säugenden Kamelinnen
war — 2) Und ein schöner Zuchtplatz — 3) Ist verlassen, nach-
dem wir arm fortgezogen sind — 4) Ihr aber seid böse ; was macht
ihr für Intrigen — 5) Die Zank nach sich ziehen — 6) Zwischen
uns ist ein Bruch, der nur schwer zu heilen ist. — V. 1. e^^-
wäjä: Gl. ,ennäga tili jirda^ fihä weledha^. — V. 2. marka: Gl.
,marbä', — V. 3. duwäjil: Gl. ,fugarä^ täettetu; tili mä ^indoä
mal ulä ^mdo hol ismo däßt. — V. 4. ^äddin: Gl. ^baftälin
jdimmü, jichbtü fUchabf ; es ist wohl ^ädin zu lesen. — ghaläfä:
Gl. jPlur. von ghaläle d. i. demm, nemime, sebibe^. — V. 5. el-
ghlbe: 61. ^U ennäs ft ba^dum^. — V. 6. benena kesr: Gl.
^a^lkum fih gcUl benehum^.
Str. 2. 1) Die Tränke, die der Stolz der Milchkamelin war
■ — 2) Sie ist ein alter Besitz — 3) Sie (die Kamelin) spielt an
der Wand des Brunnens (?) — 4) Sie brüllt, dass man meint, sie
sei trunken und Weines voll — 5) und 6) ? — V. 1. essichchije:
Gl. ,€nnaga tihlib ketir^ lebenha wägid\ — V. 2. memlekfje: Gl.
,Besitz min geddehum^. — V. 3. gäle: Gl. ,Wand eines Brunnens*.
— V. 4. tirfin: GL fiieddir'. — V. 5. trähi: Gl. ,scil. filard'. —
V. 6. ledlbe: Gl. ^ennäga; mustedbtbe, müä chwile^ gewöhnt an
das Verfahren der Menschen'; wird unserm ,zahm* entsprechen.
Str. 3. 1) Die Tränke, die der Stolz der Tiere war —
2) Die in hellen Haufen zu ihr zogen — 3) So leicht laufend, dass
man meint, sie messen Ellen Stoff ab — 4) Mit ganz neuen Bögen,
gebaut für die Leute, wenn sie durstig sind — 5) Die jungen
Kamelinnen — 6) Stehen um den Trog herum, der Handpauke
eines Klageweibes gleichend. — V. 2. serääi: Gl. ,Haufen von 20
bis 30; sing. äirä'. — V. 3. ^agaihai Gl. ^chiffet rigleha'. —
V. 4. gdid etc.: Gl. jbänino gdld dma^tan\ sing, zu handjä ist
hanw^, — V. 5. elumgtbe: Gl. ,auläd elgimät. — V. 6. 'afe
döreden : Gl. yfög haneke ja^ni hanek elhavdegt.
Str. 4. 1) Die Tränke, die der Stolz der feisten Kamelinnen
ist — 2) Der gar schönen — 3) Zu ihr kommen sie auf der
Nachtwanderung, spielend und sich tummelnd — 4) Ein gesunder
Trank, wie Honig in Schalen — 5) Kein beim Eingiessen — 6) 0
Gott, ohne Nahrung — V. 1. elmhRnt\ 61. ,sing. mehine^ die
sehr dicke Kamelin, die langsam geht vor Fett*. — V. 2. 61. ^tlli
hau, simhj kwaifis gauwl\ — V. 3. srä: 61. ^särjin billel^. —
räidihänl: 61. ^rödih&t^ tirdah^ von ridih d. h. tharrak hareke\
— V. 5. 61. ^limma jslbbu elmoije hije nzife\ — V. 6. bila gfit:
61. ^elgüt elwakb. — genibe: 61. ^ennäga^
Str. 5. 1) Die Tränke, welche der Stolz der jungen Kamelinnen
war — 2) Zu ihr kommen, die in der Nacht laufen — 3) ? —
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— 150 —
4) Dort gabs auf dem Markt, des Kampfes Käufer und Verkäufer
— 5) Die jungen Kamelinnen — 6) Hässlich ist ihr Schlachten
r— V. 2. essewäri: Gl. flli jiaren fiUef, — V. 3. tggedär't: GL
yTTiar^a ze) elward(?), eine Pflanze, die nur im Maghrib wächst;
mit der Rinde färbt man; die Ogga davon kostet 5 Piaster; es
wird ein grosser Baum'. — V. 4. Gl. /äjzln Jit^ärkü ^ale ään el-
maHan^. — gebl: Gl. ,«ör, bogt'', — V. 6. mä fi ghibe: Gl. ^sär
selef kid^.
Str. 6. 1) Die Tränke, die der Stolz der einjährigen Kamelin
war — 2) Südlich von ihr ist ein spitzer Hügel — 8) Östlich
sind die Grundmauern einer Ruine Namens 'Imära — 4) Am Nach-
mittag stiegen sie [diese Erhöhungen] gerade vor uns auf —
5) Das Mädchen denkt immer daran — 6) Und der Kleine spricht
immerwährend davon. — V. 1. elhwära: Gl. ,kwär ist ibn sene,
pl. kirän oder kawärm-, das zweijährige ist ki^Jän'; nach den
WBB. ist huivär ,das Kameljunge, wenn es zur Welt kommt, oder
bis es von der Mutter entwöhnt wird'. — V. 2. gära: Gl. ^ettell
eVälV. — Y. 3. sire: Gl. ^^ilvce, eigentlich hagar^. — ^imära: Gl.
,diese ^ilwe ist im Gharb, fl loufn ^amär muä charäh\ — V. 4.
tägan: Gl. ,scil. eggibät. — V. 5. täkätibe: Gl. ,Ein Kind sagt
wohl: ana nhätl fi Aöwie'. — Y. 6. seribe: Gl. ^mäwäl, temelli
jihki ^aleh, jeftakard',
No. 78.
Str. 1 : 1) leä tishm filwedäwln — 2) utqülälne ilidb sali
Str. 2 : 1) chaffeto ^ugül ennesäwin — 2) bakketo gemV errigBli
Str. 3 : 1) wahatta eggarm mir elmuwä'in — 2) bikäm ^azzih
toäli
Str. 4 : 1) wahna tuisidgänenä sen — 2) bisr kef biar eddeläli
Str. 5: 1) 'äd Jidbdhü fil^aääärin — 2) üfl raigät elbehält
Str. 6 : 1) Ja näs mädgül gäsmzn — 2) määrkinna filhaläli
Str. 7: 1) waräd elhqja wiUtmeskin — 2) wirr egal didd'^)
errigäli
Str. 8: 1) mfzHttalab äett^) Jömen — 2) m tabginhim^)
btlljäh
Str. 9 : 1) wittälit tlägü meräbin — 2) mä ga wagt tüsä^ bäli
Str. 10: 1) wähid seläfih bidden — 2) uwähid selä bilkaläli
Str. 11: 1) utekellem tili kän masjün — 2) chaffi zol bü
hiss *äli
Str. 12: 1) ^ijäl jihikemü fi^ebäbin — 2) walfarka umä hum
deläii '
Str. 13: 1) lä^) ^äd fesma^ tsä^din — 2) ulä 'öd jttrih wäll
Str. 14: 1) ba^d göüium ja mräitin — 2) u^äd jitUm fittchäli
Gl. , Antwort auf das vorige von Elfigl Nüh, einem der
1) Var. ked 2) 1. Sedd'i 3) Or. tabbgirüiim 4) Var. md
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fawächir, ^amm (oder ihn ^amm?) Maljmüds*. — Es wui'den
nur ganz wenige erklärende Bemerkungen gemacht. .
Str. 3. V. 1. eggarm: Gl. ,das ist e^Sech muhammad eggarm
min elfawächir^.
Str. 11. V. 2. bü hi88 'äli: Gl. ,das Pulvert
Str. 14. Y. 2. u^äd: Gl. Jtenxmö'.
No. 79.
1) nebt dar äör el^awägir — 2) üdäd iggeneb lilmgädi
1) hal nezil dafä tedwir — 2) summär minhum le'ädi
1) jiknnu ezzeJcar latgkmzir — 2) bkel mesh toägid
tbdä<M
1) Jfi'^^ ^^^i^ w?en mä jtlr — 2) drä^ain ucharäb zfädi
1) Jrtgg kef ^aggän tigjlr — 2) merjüh Saide liret^ädt
1) tinzir nsrje b'ätir — 2) akwär ghazl tenilwädi
1) wirkäbe msauwi biharir — 2) fenär fi ^mesätib
agwädi
1) in zäm bü halag chäwi/esser — 2) tusaghrat bkijel'
chadädi
1) Jgen talgät ezzaräztr — 2) gessär jöm de fr ezznädi
1) ^äWd gedid elmekäsir — 2) kef eUkbää elhawädi
1) halmezz um^üh §achälr — 2) uhaVabd sammüh
mBdi
1) ithannazed fiib^t testir — 2) 'asö, min jgihum dihäcU
1) mä hin §käfir thefttr — 2) bihin Jinzlü fög rädi
1) mä ia'klühun chatättr — 2) ^dle kull zäjif b^adi
1) waM ilk^f wahlilbtr — 2) wahlirrcha filblädi
1) mä jmä^idu 'attminkir — 2) wachdin birza s/ädi
1) selämt gemliVawägir — 2) mä hülhadd dün kädi
Dieses Stück ist nur bezeichnet als ^m^grüdi redd elfawächir^.
— Bemerkungen wurden nicht dazu gegeben. — Auffällig ist das
besonders häufige Vorkommen der Form tfeHtl (tß'lil), über welche
s. in ,Granimatik^
No. 80.
redde: 1) firget maräd ibl stdi adjäb — 2) m^Utik ^adäb —
3) ja welhum kälik Jörn elhisäb
S t r. 1 : 1) firget merädätha fihnerär — 2) bwädt harär —
3) bhä jibHdü wän sauumlchedär — 4) ulä tifrzu
äavlha milehsär — 6) in gätak ennäb — 6) tihlif
inna bikr fauwal äebäb
S t r. 2 ; 1) firget merädätha firdün — 2) Jgellilghbün — 3) saära
umüläh däjir knün — 4) utihlif ^ale hwärha bilebün
— 5) güwilernt^Bb — 6) mä jthmil ezzöl ribit chi/äb
Str. 3: 1) firget merädätha figgerir — 2) mä lih nzir —
Str.
1
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- 152 —
3) §gära vmilläh der behlr — 4) üfi mäcfur innäb
jiffir tafir — 5) icän eUihläb — 6) Jerwa gawQrfnha
tßUikläb
Gl. ,Gedichtet von *ümarBaSnäjif, einem ^awägir -Manne
(Onkel des Bti Bakr?)*. — §älib Gl. ,Dieser *ümar Bü §najif
lebt noch in barga-, die ülod^ali töteten seinen Vetter*. — ,Mah-
m G d erklärt ausdrücklich, dieses Gedicht habe nur drei bet (Strophen) ;
die red de ist nicht mitgezählt ; die red de bezeichnet M a Ij m ü d
als ged'at. — Ein Kommentar zu diesem Liede liegt nicht vor (s.
oben S. 148).
No. 81.
redde: 1) täjib ^allibs elkeäasl — 2) vnnte rabbl hat me^ääi
S t r. 1 : 1) tä/ib ^cUlibs elchanägt — 2) würo/et melf eäawägi
— 3) ezzarrügt miääak ^) sägt — 4) ^ad imäammar
wänä mäH
Str. 2: 1) läbis mis^ ^aleh airwöl — 2) aüöh jdiLmak ha da
hol — 3) aijäman umhna dijäl — 4) münetnü
milard häääe
Str. 3: 1) läbts mis^ utaub regtg — 2) tlföm biz dgül berägig
— 3) [fehlt] — 4) mä ftna äi gerd ^höäSi
Str. 4: 1) Idiis miat umis^ b^arma — 2) a§ha ja mOrü nun
charmq — 3) [fehlt] — 4) tisbi'h fäfis finnesääe
Str. 5: 1) läbis mis^t ^aleh äickäir — 2) tiddendef zej elmödtr
— 3) toalla lü jifrugh eääa^ir — 4) mta tcUraÜ
biglälak mäsl
Str. 6: 1) alias taub gmeä u^addi — 2) lä tbcUtar jalim^addi
— 3) melbüsak filauwal ätfte — 4) merjül usanta
haträäl
Str. 7: 1) läbis mist umist mzarrat-) — 2) wagka wagh bres
in ^arrat — 3) jämhäläh in gäkisarrit — 4) iähdba
mä hl na' äst
S t r. 8 : 1) täjib 'allibs elgargäH — 2) wähil fi rast ulcräH —
3) melgit^ seriJc ülä rä'i — 4) 'umrt lauwal räh
bilääi
Str. 9 : 1) läbis mist u/mist m^rba^) — 2) näsl ti^'ifitna gharba
— 3) ayämxin ruhna fi karba — 4) fi hasse zözä
gennäii
Das Lied wurde von Chamis am 2. 7. 96 diktiert und er-
klärt. TB. 30. 7. 96 : ,Heut nahm ich zunächst das am 2. diktierte
Gedicht wieder vor, das ich noch einmal erklären liess. Mehrfach
stinmite die Erläuterung eines Wortes durch ein anderes genau mit
dem damals Niedergeschriebenen*. Im folgenden sind beide Kommen-
tare ineinandergearbeitet, nur in wichtigeren Fällen ist der spätere
1) Var. meSSak 2) 1. mzarrad'i 3) Var. Iclgit 4) Var. msarma
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- 153 —
durch eckige Klammern hervorgehoben. — ,Gedicht des bü ztiie
hat'b mm elmaghärbe. Chamls' Vater hat das Lied von bü zene
gehört. Es handelt fi näs känü mm ahl chair, von Leuten, denen
es zuerst gut ging, die aber undankbar waren und denen es deshalb
schlecht ging; sie wurden arm, denn elbatar zauwäl enni^am^ wie der
hadit sagt*. Zu ehnaghärbe bemerkte Mabrük, dem ich von bü zene
sprach : ^dmaghärbe gahile ft^n barga elhamra toaben barga elbeda,
bardü graijbe lil^awägtr mm nesOium^. — Ausser der Erklärung
Ghamls' liegen Bemerkungen aus anderer Quelle vor, doch ohne
nähere Bezeichnung^) (hier in eckige Klammer gesetzt). In diesen
ist die Situation so beschrieben: ,huwa läbis Ubsikwaijia umä
^rndoä rüg dinje wenefae hebtre welamma bädü (dazu Gl. ,so sagen
wir, die felläbin sagen däbü) kudümo raga^ baga lic^lo ütara
ezzarrügt, Sachen, die nichts wert sind ; als ihn ein früherer Freund
wiedersieht, macht er sich mit diesen Versen über ihn lustig, lässt
ihn jedoch selbst sprechen*. Jedenfalls ist die Lage geschickt dar-
gestellt, der Verarmte, der nun in Lumpen geht, schildert seinen
Zustand nicht ohne eine wehmütige Selbstironie. Am Anfang von
Str. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 9 prunkt er mit seinem feinen Stiefel oder
Rock, am Ende der Strophe kommts aber heraus, dass die Sachen
verbraucht sind, oder es irgendwo anders sehr fehlt.
redde. 1) Ich will ja nie mehr wieder knisternde Seide
tragen ! — 2) Ach, lieber Gott, gieb mir nur, was ich zum Leben
nötig habe! — V. 1. So war täfA ^ala zu übersetzen; das ara-
bische Kind, das etwas verbrochen hat, sagt nicht anders als tibi ja
immi, ich wills nicht wiederthun, Mutter*. — etkeääSi (1. eüceä-
sääi?): Gl. fieft gdid jkü§ [j^^g^g<^^\ neuer Atlas, der knistert,
rauscht.
Str. 1. 1) Ich will nicht wieder enge Westen tragen —
2) Nicht wieder rote Mützen tragen — 3) Das grobe Laken kratzt
mich am Bein — 4) Darum schürze ich mich auf, wenn ich gehe.
— V. 1. elchanägi: Gl. ,e^sadäri tili Jicknegü [^idärit elmel^f
d. i. elgOchy. — V. 2. melf ettawägi: Gl. ^ettUgije dhamrot. —
V. 3. ezzarrügt: Gl. ,kiräm bcUfäl, mää geride; es dient haupt-
sächlich beim Schlafen, man liegt darauf, zieht es aber nicht an;
pl. zerärlg ; die zerärig sowohl wie die gerldije — so oder gurüde
ist der pl. vou geride — kommen in grossen Packen zu 40 Stück ;
ein solches Pack heisst Sdädit zerärig; so handeln es die Gross-
händler, die den kleinen Leuten im Einzelnen verkaufen'. — [me^-
sak: Jhukk ^allahm^.]
Str.* 2. 1) Ich trug einen Stiefel und darüber eine Hose —
2) Gott schenke dii* langes Leben I das war ein Zustand ! — 3) Ein
paar Tage, dann wurde ich arm — 4) Meine Speise ist von der
Erde das Gras. — V. 1. mis^t: Gl. ,kommt von präbulus^ vorzüg-
1) Die meisten dürften von Mabrük herrühren.
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— 154 —
liehe Arbeit, von dem wohlriechenden Leder, das telätini heisst;
es ist ein Stiefel, der den Fuss bis zum Knie bedeckt, mit Seiden-
stickerei verziert [elmist gauwa elbiUgha läkin min gtldy^). —
V. 3. dyäl: Gl. ,pl. von däfz% gleich fugär [atbä^ ghair ru'üsy, —
hmse : Gl. ,wer nichts hat, Jhüä, isst Gras ; solche Sachen, die von
der Erde gegessen werden, sind z. B. kirrät und ka'bal.
Str. 3. 1) Ich trug einen Stiefel und einen feinen Eock —
2) Heut sind sie weiss, man möchte sagen, es sind Bargügs —
3) [fehlt] — 4) Ich habe nicht einmal einen dunkeln Überwurf.
— V. 2. berägig: Gl. fiargüg abjaz jiswüh finnär; wird eine
Spanne, äibr, lang* ; bargüg ist sonst in Ägypten ,Pflaume*, imd so
auch bei Beaussier; der Art. bei Dozy ist unrichtig, ich hörte in
Mittel- und Nordsyrien für ,Pflaume* nur chauch (s. m, Sprachf.
s. V. Pflaume). — V. 4. gerd tghbääi: Gl. ^gerd eswed, gefertigt
aus der Wolle kleiner Schafe süf elhauli; für gerd elghahaä sagt
man auch hiram\ es ist ganz billig; für ,dunkelfarbig* sagt man
auch aghbah^.
Str. 4. 1) Ich trug einen Stiefel und zwar einen Stiefel mit
Seidenstickerei — 2 [fehlt] — 3) Nimm dich in Acht, .... —
4) — V. 1. bsarma\ Gl. ^essarma bilharir wannis^a
bisser\ Stickerei mit Seide nennt man. ^arma, die mit Leder nts^a.
— V. 3. iä märis : Gl. ^matar [auch Name eines Monats]* ; gemeint
ist März. — charma : Gl. ,Regenmangel [gunün, haweä\ ; die letzte
Bed. ist richtig — ich hörte oft charmän für .verrückt, blöd' — ,
passt aber hier nicht. — V. 4. fätis: Gl. ^maijit. — [enne^i^e:
ennaäsääe atär filbet^, Vorhang zum Schutz gegen den Wind],
Str. 5. 1) Ich trage einen Stiefel, über dem sich ein lederner
Obei'stiefel befindet — 2) Du schreitest stolz wie ein Mudli* —
3) Wahrhaftig, wenn die Gerste zu Ende wäre — 4) [unverständ-
lich]. — V. 1. äichsir: Gl. ^gezme^. — V. 2. tiddendef: Gl. ,hoch-
mütig gehen, niemanden sehen vor Hochmut*. — elmödir: Gl. ,zej
wähüi bä§a^\ die Mudirs in Ägypten sind etwas ganz anderes als
die in der Türkei, sie haben meist den Pascha - Titel ; mödir ist
klassisches Beispiel für den Hang zur Vokaldehnung. — V. 4. inta
taträll: Gl. ,^äjtz j'U fi barr ettäni'; 1. tatghäli? — igläl: Gl.
fiamüs beti min san^at enniswän filbet achaff min elbamüa^. Der
Vers bleibt unklar.
Str. 6. 1) Ich trage einen Rock aus Stoff und marschiere —
2) Sei nicht übermütig, du Schmutzfink — 3) Deinen Anzug am
Anfang habe ich ja gesehen — 4) Ein Unterhemd und eine ver-
schlissene Jacke. — V. 1. ^addi\ Gl. ,röÄ, füt''. — V. 2. lä tbattari
Gl. ,Wamung, nach dem Spruch elbatar zauioäl enni^am und dem
anderen bicheri rabbika haddit ; der zweite ist eine volkstümliche
1) Wie dieses Wort ein Fremdwort ist — es ist das aus dem Persischen
stammende türkische mest — so bt anch unser ihm entsprechendes »StiefeP ein
solches (mitteliat. aestivcUe, franz. estival).
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— 155 '—
Fassung des c>A^ «5^' K*äaj Joi» Q. 93, 11. — jalm^addi: Gl.
jnuwassich [msaddi ist in den ar/ä/* gleich fagir\. — merjül
ist nach der Gl. übersetzt; in Syrien ist es ,Küchenschürze*. —
Santa: Gl. ,wird von den Soldaten getragen über den andern
Kleidern ; dieses Kleidungsstück ist unbeliebt, denn lihisha min fög
dqjibe ja^ni muäarrita^\ verstümmelt aus salta^ über welches s.
DozY. — haträH: Gl. ^muthetrü ^ däjib, wird von Sachen zum
Anziehen gesagte
Str. 7. 1) Ich trage einen Stiefel und zwar einen Stiefel mit
gitterfbrmigem Besatz — 2) Er sieht aus wie ein junger Falke,
wenn er — 3) Wie schön ist es, wenn er zu dir kommt,
indem er schreit — 4) Grauweisslich , nicht schläfrig. — Y. 1.
mzarrcU: Gl. Jbizrärät harzr\ mit seidnen Knöpfen; das ist wohl
ungenau; jedenfalls hat das mzarrat nichts mit dem zrärät zu
thun; 1. mzarrad? — V. 2. bres: Gl. ^<xbn es^agr ezzughaijar''
uad zu e^^agr: ,d. i. ter elkurr^, — in ^arrat ('arrad? ^arrat?):
GL ,m chazar^ — . V. 3. isarrit: Gl. J^aijit [JsihJ', 1. isarrid'^
Str. 8. 1) Ich will nicht wieder rauschende Kleider tragen
— 2) Indem ich nur an meinen Kopf und an meine* Füsse denke
— 3) Ich habe keinen Genossen , keinen Freund gefunden —
4) Mein ganzes früheres Leben war nutzlos. — V. 1. gargäH:
Gl. Ja^mil giirgu', vom gmäs gesagt*. — V. 2. wähil: Gl. ^mtU-
battar jbt^s fi riglo ukrä^o [krä^ ist das ganze Bein, säg der
Unterschenkel, wirk der Oberschenkel]^ — V. 3. rä'l ist hier neben
äerik gewiss ,Geftihrte, Freund', also das hebr. :?n, das sich auch
m
p\. TÄ^, pU i»U*^ für v^Jl ,zahm' erhalten hat.
Str. 9. 1) Ich trage einen Stiefel und zwar einen Stiefel mit
Seidenbesatz (?) — 2) Meine Leute schicken mich nach Westen —
3) Manche Tage brachten wir in Kummer zu — 4) ? — V. 1.
msarba: ,so in der ersten Niederschrift und das passt allein zum
Reim; bei dem Durchgehen am 60. 7. sollte es durchaus msarma
heissen*; Gl. zu msarba: fizza^. — V. 3. karba: Gl. ^^egä^ htusn'.
— V. 4. zözä: Gl. ,ezzözä. tifW min elard tülha drä^ zej nüwär
elba^el, zej bezzün d. i. nuwär eddebbäh\ dazu: eddebbäh ist ein
mar^ä der Gazelle [zözä auch zül genannt]*. — gennääi: Gl.
,jgenniä\
No. 82.
redde: 1) m^afßn läbis bvlgh zekar — 2) umistaubin min
mist *umar
Str. 1) m^afßn gäl ndiru mist min eäsenne — 2) bünä mö
kurdi hü kenne — 3) willi jin^idne ^anne — 4) ngü-
lüle mesri bmgarr
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— 156 —
Dieses Stück war zwischen Str. 6 und Str. 7 von No. 81 ein-
geschoben ; zu dem Anfang wui'de bemerkt : ^m^afßn ist Name eines
Mannes; er spricht hier*, und zu No. 81 Str. 7: , jetzt spricht
wieder bü zine^, — Das Verhältnis des Mu* äff in zu dem Dichter
ist nicht klar ; es scheint sich um eine Art Wechselrede zu handeln.
redde. V. 1. bulgh zekar: Gl. ,verrufen, nicht beliebt [ein
Stiefel, ähnlich der gezme, doch nicht ganz ; obwohl das hulgh zeJcco'
verachtet ist, prahlt M*affin damit; bü zene jidhak ^cde m'affm]\
— V. 2. mistatwm: gleich ^^] c>wn*«uo, ein Stiefel, der vorzüg-
licher ist? — mist ^umari Gl. fumca- wahid ^ämil bvdgha mül
elmist v/mä hye mist.
Str. V. 1. Die Worte m^ affin gäl werden nicht zum Verse
gehören, sondern Einführung sein. — €ä.^enne: Gl. ,€ttägye elgdime
isma äenne; man sagt auch von der tägije: tistaStrm, sie geht aus
und wird ruppig; m^afßn ist mmkamig, aufgebracht, deshalb sagt
er: ich will mir einen rmst aus einer alten Mütze machen*. —
V. 2. bünä mö kurdt : Gl. ,er ist gut [diß Kurden sind sehr schlechte
Leute, es sind keine Muslims; sie sind Raubgesindel; ihre Ver-
wandten sind die hebberrih, ein Beduinenstamm, der nur vom Kaube
lebt im Higäz, weshalb man im Sprichwort sagt: ^hebberriA riß-
ghwm ^alhi^gäg tcalkiggäg rizghum ^alalläh'^'\^ \ nach Sultan £ff.
ist kurdt vielmehr gleich ragul kebir; das ist Städtersinn und
kommt wohl hier nicht in Betracht — kü kenne ist ganz zweifel-
haft. — V. 3. jivMdnei Sultan Gl. Jiatafham^, — V. 4. mgarri
Gl. jbintü^\ Sultan Gl. ^deheb magarV.
No. 83.
1) inti halibik idäwi — 2) Je^la^) kbüd elmesämi — 3) mä
hü kef äirb elgehäwi — 4) mnghair useräb hämi
Nach Cham IS. — Gl. ,Der Beduine singt so zu seiner
Kamelin*. — ^AbdePazIz Gl. ,Diese Fassung kennen wir nicht;
wir sagen: Ja mabriM u. s. w.; s. No. 83a und b.
1) Du, deine Milch heilt — 2) Sie macht die vergifteten
Eingeweide wieder sauber — 3) Das ist nicht wie Kaffeetrinken —
4) Der ist ja nur heisses Wasser. — V. 1. 2. Gl. ,die Kamelmilch
ist ein gutes Gegengift; bekommt ein Vergifteter im Laufe einer
Stunde frische Kamelmilch zu trinken, so ist er gerettet*. — el-
mesämt: nach der Gl. ist das Wort als elmesämmi zu denken. —
V. 4. uäeräb : 1. hü äeräb ? Gl. ,3eräb ist das allgemeine Wort für
„Wasser" im Maghrib* ; diese Behauptung scheint Beaussieb zu
stützen, der für v^L-Ä giebt: ,FiVi; boisson^ breutpoge^,
1) Var. ujeyla
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157
No. 83 a.
1) ja mdbrüm eddirä^en ja haddärt — 2) tegbar widzäzi
— 3) täil elbint elkwaijiae tUümachtar bummisswäri.
No. 83 b.
1) ja mabrümt iddlrä^m ja hüwet ellebeneni — 2) mäalla
tigbarl vmdeüri muhammed rasül alläh ezzenl
Nach *Abdel*azlz, s. zu No. 83 Vorbemerkung. — Zu a
V. 3; Es ist nicht sicher, ob die Worte tSÜ bis dkwaytse nicht bloss
erklärender Zusatz sind. — Zu ä: 61. ,von der nägaK — V. 2.
tigbctn: klang fast wie tigbarai,
No. 84.
1) mä münte düw ichliä — 2) ulä bümrräs gära — 3) min-
gher mimte biddenadiä — 4) dflwär jaVab iddära
Nach Chamls, der das Sprüchlein unter dem Titel mürU
abn e^^agr vorträgt.
Y. 1. ichliä: Gl. ^ mitl elhazwe, akbar minno äwaije läkm
agwady ähnlich dem sammän'. — V. 2 1. ulä büm ras g,? oder
ulä büm mrräs g? — V. 3. biddenädiä: Gl. ,?nfö' räso^. — Das
Stück ist ein Lob des Jagdfalken (Selbstlob? 1. münti?): nicht mit
der Weihe hat ers zu thun , nicht mit der Eule von der Spitze
eines Hügels, nein, einzig mit dem Straussenvogel , der den Kreis
schlägt.
No. 85 und No. 89.
Die folgenden Stücke aus dem hilälije -Kreise wurden von
Chamis am 30. 7. 96 und am 3. 8. 96 mitgeteilt. Sie sind ver-
worren und geben kein klares Bild, es zeigte sich auch, dass der
Ti-adent über den bekannten Sagenstoff nicht zum besten unter-
richtet war. Trotzdem teile ich sie mit, denn sie zeigen, was man
beim Durchschnittsbeduinen an Kenntnis dieses Gebietes findet, und
es knüpften sich an die Mitteilung allerlei Bemerkungen, die nur
im Zusammenhange verständlich sind. Auch ist nicht imwichtig,
dass mein Gewährsmann umml war. Beim Nicht-iwnmi ist inmaer
die Gefahr, dass er einfach wiederholt, was er soeben in einer der
schlechten Lithographieen Kairos gelesen hat. Wie weit diese ver-
breitet sind, davon folgendes Beispiel: Als *Abdel*azlz mir zum
ersten Male von Chamis II zugeführt wurde, erklärte er, er bringe
eine Sammlung von Liedern mit und wickelte aus schmutzigem
Tuche mit geheinmisvoUer Miene ein Heft, das ich sofort als die
gewöhnliche Kairo -Lithographie der ryäde erkannte. Obwohl ich
ihm sagte, das Ding sei ganz wertlos, betrachtete er es doch als
ein wichtiges Buch. Daraus, dass auch das meiste, was mein
Tradent von dieser Geschichte wusste, im Grunde auf die Kairoer
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— 158 —
Drucke zurückgeht, mag sich seine Äusserung erklären: lisön bü
zed mm lisänena. Die Sprache der Volksbücher ist eben die, die
seit Jahrhunderten für diese Stücke üblich ist und die ein unglück-
liches Gemisch von Schriftarabisch und Vulgärarabisch ist, in deren
vulgären Elementen aber Eigentümlichkeiten der Sprache Kairos
sich finden mögen, weil die Drucke nach Handschriften der dortigen
Erzähler hergestellt sind. In der Libyschen Wüste — dabei denken
meine Gewährsmänner wohl hauptsächlich an den Nordrand — soll
es nur vier oder fünf Personen geben, welche die Geschichte der
beni hiläl vollständig imd gut erzählen können. Leider traf ich
keinen dieser Leute. Es wäre festzustellen, wie weit auch sie von
schriftlicher Überlieferung abhängig sind und ob nicht in der Sprache
sich erhebliche Unterschiede finden. Bei den Beduinen, die in dem
Rif oder in seiner Nähe wohnen, sind nur Stücke der henl hiläl
bekannt und zwar gewiss dieselben, die auch bei den fellähin der
Be^era am beliebtesten sind. Als einmal Ma^müd Gum'a bei Be-
handlung der Äeto/j -Stücke anwesend war, wui'de ausdrücklich fest-
gestellt, dass die Geschichte der beni hiläl f>€fad befaßt sei, und
dass in verschiedenen Gegenden verschiedene bend gekannt werden.
Bei Bekanntheit desselben Stückes kommen Verschiedenheiten in
der Dai-stellung der Ereignisse vor, wovon unten ein Beispiel.
No. 85.
TB. vom 30. 7. 96: ChamTs erzählt anschliessend an die
Ei-wähnung von zözä in No. 81 Str. 9, 4: })bü zed eüiilali limina
Rädern elkerb lä zül waddena ulä zül gäbna haijalläh lä zül^)
biz eVcumajim — silg uteblila ja ^iät ernda haääan geiäl ^alja
^alefa karäm. 'AI ja, die Frau Bü Zeds, war an dieser schlechten
Nahrung gestorben; nachdem sie tot, nahm Bü Zed eine zweite
*Alja; er wurde sehr alt, 200 Jahre alt, wui'de aber gelähmt
tJceaseh] man setzte ihn aufs Kamel in einer guffa^ mit einer mit
Sand gefüllten guffa als Gegengewicht; eines Tages vergass man
ihn nesök; als man es merkte, schickte man den ^abd^ um ihn zu
suchen; der liess die guffa herunterkullern und schurrte sie dann
zum Lager ohne Respekt; auch die zweite 'Alja behandelt Bü
Zed schlecht und dieser beklagt sich in folgenden Versen:
1) ^aijaratni ^alja hiebe nabat^) fi ^awäridi bisübia halfa
fl snln iggeddjib — 2) mä kanni fakket neg^a bnegga
hädä mazlüman uhädäk ^^ib — 3) ulä kanni s^arabto
ugibt gewädo vhüha mgachgich fi gifhelmäl häjib (chä^'ib)
— 4) dezzöli ^abdan ghali^ eVanfaga Igurr flje ^alhasa
wutträ/ib — 5) beddelt btdi filimän üniäte^) chatar ^alayi
Himri lauwili bü ^agäjib
1) Hier fehlt wahrscheinlich gäl, und die Worte des bü zid beginnen
mit lä ziil.
2) Gl. Jiua ezzdza' 3) Wohl verhört für nabatH 4) Öl. ^aralte,
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— 159 —
Da sagten die hilällje: ,wir nehmen keine Frau Namens *Alja mehr
und nennen kein Mädchen mehr mit diesem Namen*. Besondei*s
gerührt ist EdjSb, ihn 'amm Bö Zeds, auch schon 160 Jahr
alt, und er weint; Bü Zgd sagt darauf:
6) §e süg fihi sbäh tinbä^ vteära närüha ana xoadjab mm
harr mälna unibnu bjütan kef gabt üaä'
Eines Tages macht der Schwestersohn Bü Zöds, AbnEzzenätl
Challfe — Ezzenätl hatte die Schwester des Bü Zed zur
Frau — Angriffe auf die hilällje \ sie kommen zu Bü Zed und
klagen ihm: ,er kommt drei Mal des Tages: morgens auf einem
roten, mittags auf einem schwai'zen, abends auf einem weissen Pferde**);
sie sagen:
7) gata^na abn chalife — 8) bharba raklfe — 9) tesmaHha
figgwägl sektl
Dann wird erzählt, wie Abn Ezzenätl, der noch sehr jung ist,
sich wappnet und von seiner Mutter Abschied nimmt; er sagt:
10) {hzmlni ja jäm ulimmt darabti — 11) ürtädl Wdrtl
ugüli sghaijar mä ^aleh miljän-) — 12) in mtt^t ja
jäm riddi Hdrti etc. bis müjän — 13) win ^is^t ja
jäm wallähi wallähi mä jimäi eVabd elhagln ^ bzarbtl *)
— 14) lü [Äm?] hälo dün chaläjig eljäm^)
Der junge Ritter kam heran; die hilälije hatten Furcht; da sagte
Ba Zed: ,Setzt mich auf mein Pferd* — sein Pferd hiess elma!mün
— ,und bindet mich fest auf dem Sattel* ; so thaten sie ; sie banden
ihm auch die Augenlider fest, die ihm vor Alter herabfielen; man
brachte seine schwere Lanze, die mehrere Männer kaum tragen
konnten; als seine Hand sie berührte, fuhr Kraft in ihn: er rief
den Jungen zum Zweikampfe heraus, er solle nur losstürmen. Dieser
weigerte sich zuerst — nach einer Stunde starb der Alte*.
No. 89.
TB. vom 3. 8. 96: ,ChamTs trägt zu der Erzählung von Bü
Zed und Abn Ezzenätl Folgendes nach: „Bü Zed starb nicht
in Wirklichkeit, er lebt noch wie *lsä und Idris*. Mabmfld
Gum*a erzählt gelegentlich der Erwähnung des Idris die Ge-
schichte von ihm und dem Todesengel: „der melek elmaut kam
zu Idris und sagte: ,du musst sterben*; Idris: ,gut, du musst
mich aber wieder zum Leben bringen* ; später kam der Engel wieder,
1) Sehr beliebtes Motiv; s. z. B. Stcmme, TazerwaU- Märchen 15. Prym-
SociH, Tür'*Abdin 39.
2) d. i. *X« 3) Gl. ,der schwarze*. 4) Gl. ,ja*nt elard walöe-
sät^n htä*il 5) Gl. ^läm nennt man eine Menge von zwei Millionen'.
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- 160 -
um ihn zu holen; da lacht ihn Idrls aus: ,der Mensch leht zwei
Mal, ein Mal hier und ein Mal im Jenseits, aber er stirbt nnr ein
Mal* *; bezüglich *Isä bestreitet Ma^jimüd, dass er nicht gestorben
sei; man einigt sich, dass es eine Anzahl Personen giebt, die oicbt
gestorben, sondern nur entrückt mangülin sind. — C h a m i s fährt
fort: „Abn Ezzenätl wurde auch von Bü Zed verwundet; da
sagte seine Mutter zu ihm:
1) ja men wassik wqjä men güllaJc sa'd illjRli mälwäli
djäm — 2) ti^bdh näsini unäsi wasäjtl vtilwi ^ale zhar
elkelib hiräm — 3) lä dämet dämet esseddäd^) gcMna
käkimha min mazharha lä mghibha — 4) wen märkS)
zirban negägtr tünis uwen mä ntzel bmjen ^aleh elchffäm
— 5) eddmfe gharüra hälha beddäle — 6) mä zahuha
jagba ^ale mi^däle — 7) hälha jähauioal killföm filfälak
chabar^
nachdem sie das gesagt, starb der^ Junge*. — Es entsteht Streit
zwischen C h am I s und Ma^jimOd Gum^a, welche Bolle M e n n ä\
der Bruder des Sultan Hasan, spiele ; M a b ni 0 d scheint eine
klarere Vorstellung von dem Gange der Erzählung zu haben. —
Chamls trägt noch einige Verse vor, deren Stellung in der Ge-
schichte nicht sicher ist : iHi finneg^ Jgül libü zed — der Redende
ist achulgätil — :
8) häwenhin ääsan uhäwenhin ^aliman uhäwSnkin ääl ragig
ettaräjib — 9) uhäwen hü tör darrä^ benhtn udenih^
m^ä ras mhaddir skä/ib
gäl achtUmagtul
10) häwtn [u. s. w. wie oben V. 8] — 11) uhäwen hu
Tnennä' memdäd benhtn udemmhm ^cdchadde mehaddir
sekajib — 12) ja chüji minna ufinä äen ilioakl p
dänln [?] elgharäjiV.
No. 86.
^^(^ - ^'^ J^ J^(' - ur^^^ L5^3 0 C v^)
^^ (^ — <5j^^ ^^ ^-ÄxT (r — e5;L^t J^^ ^t (\ (r o^j)
1) i. USSeddädl SU eSSeddM ist bemerkt: gedd elwded.
2) für iUJt j
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— 161 —
«JL^ r,^ (r _ «iü ^/J^ jjj> (r — «5ügj ^j^ (1 w;>uo)
^t^ bu^!^ (f — a^L.
Dazu ^A 78.
Am 30. 7. 96 gab ichMabmüdGum*a ein leeres Heftchen,
um es voll Lieder zu schreiben; am 3. 8. 96 brachte er es, es
waren aber nur zwei Seiten beschrieben und zwar mit Str. 1 — 5;
Str. 6 und die ghannäwe schrieb ich nach seinem Diktat in arabi-
scher Schrift. Kommentar wurde nicht gegeben, nur zur ghannäwe
wurden einige Bemerkungen gemacht (s. dort).
No. 87.
Str. 1: 1) ^^\J^J .^L^ jj «5Ui? — 2) ktf hmne häh min
häle — 3) min timwth eddör merä/ef — 4) waUah
nästnä mtmhäle — 5) cfiaUänt mitl tili ^äfif —
6) tissarmad ben errassäle — 7) ghair igbmelhauz
ttnäjif — 8) mä däget minneh tibläle — 9) kef
ezzar* ndär hafäfif — 10) döhig umiüälih agbäla
— 11) Jaum utele wa^bah ^äjif — 12) karmaä wen
zarab mlgäle — 13) Jeän errabb ^alenä rä/if —
14) jirzi näs gläl ^adäle — 15) kattä ridl minhum
chäjif — 16) §abra filmürä' ^'gg^fi
Str. 2: 1) ^funnak möl elwaäma zerga — 2) tsagga tab^in^)
genzära — 3) medäbü tanfMlfarga — 4) walla
mä Hndä chibbdra — 5) gbf elmitr urämia lirge
— 6) mirbBfa zäri vxiukära — 7) widdi^ jog
rnnäwi jerga — . 8) beddi hläe abü nüwöra —
9) büh ferigi ummma zerga — 10) ^aneg hamäm
dgül mrära — 11)^« bü ^ain metll eiharga —
12) ääfir ß lefet bü dära — 18) min nägir mö
lägi tirga — 14) neu e§^ub iglm eihära — lb)jC8ng
■ß ghaijitnä sirge — 16) haggä mirsäle gä chäfi
1) Verderbt 2) tab'in'i
d) Var. wuddi
Abhandl. d. DH6. XI. S.
11
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— 162 —
Str. 3: 1) ipinnak möl essälif gäma — 2) jsegga mm zeta
räwt — 3) dah tenäwt fög ikzämha — 4) ghdlibha
nesfa isräwi — 5) chaffa unttürig üääme — 6) chatme
fi käghid misräwi — 7) nezzeÜiä ^älim 'alläme —
8) sauwar flhä hüll Sahäwi — 9) dältg fi hebdt
likäme — 10) bü kille we^ugüd r&Bfi
Dazu gh 78 8L.
Nach Mahmud Gum*a 3. 8. 96; M. erklärt gleich am An-
fang, es sei ein langes Stück, obwohl es nur drei bH habe, denn
jedes be( habe viele Teile. — 5. 11. 97: ,Mabrük hat das Stück
gehört; man sagt es in barga und el^agaia; ihm ähnlich sei ein
anderes Stück, das er so vorträgt* [folgt No. 123].
Str. 1. V. 5. %V/*: Gl. »gesagt von elfaras, ennäga u. s. w.,
wenn sie nicht trinken will, weil das Wasser schmutzig ist*. —
V. 6. errassäle: Gl. ,die Leute, welche die Tiere zur Tränke
führen, die einen nach den andern, damit nicht Gedränge entstehe.
— V. 7. änäjtf: Gl. ,steht da und wül nicht trinken'. — V. 9.
ndär hafUjif: muss bedeuten ,wenn es vertrocknet, verwüstet ist*;
es ist an haffat atard ^=jai)is ba^lvJiä und hufäfa = baqyat
ettibn zu denken. — V. 10. dähigi Mahmud buchstabiert / '^Jo.
— V. 12. migäle: Gl. ,migäl ist gleich eget.
Str. 2. V. 2. genzära: Gl. ,damit wird gefärbt, auch gäz
und ml genannt ; es ist die Farbe, mit welcher die zur Tättowierung
gestochenen Stellen eingerieben werden*. — V. 3. ilfarga: Gl.
^elßräg^, — V. 5. elmitr: Gl. ,ist ein berühmter Brunnen im
Gharb, gehört der Familie umm äcbe, aus der Matimüd ist, 27 gäme
tief. — rämis lirge: Gl. ,berühmtes mar^ä^ — V. 6. mirbR^a
zäri: Gl. ^gabl^ fizzmän elauwat. — V. 8. nüwära: Gl. ,nüwära
ist eine Troddel' ; Mahmud zeigte mir die Troddeln seiner keffije
als Muster von nüwär. — V. 9. fertgi: Gl. ^gins mm eichet \
Mahmud nannte hier Namen von verschiedenen Arten Pferden ; ich
vermerkte nur : {nbbjün *) , das schwere europäische Arbeitspferd,
das das Klima von Nordafrika nicht verträgt und schnell eingeht*.
— V. 10. mrära: Gl. ,Galle, in Bezug auf die Farbe; der Hals
der Taube ist dunkelgiün, sch^wärzlich*. — V. 12. dära: Gl. ,»,Lb,
mahzem\ — nägir: hieran anknüpfend wird eine längere Aus-
einandersetzung über die Zanksucht der Araber gegeben; in der
That ist die ,cÄ^7to' bei den Beduinen fast beständig ; meine beiden
Begleiter auf der Wüstenreise hatten fast jeden Tag, meistens
schon am Frühmorgen, einen heftigen Zank, dann vertrug man sich
wieder; am Tage des Diktates von No. 97 war auch die Erinnerung
an eine tüchtige Prügelei noch frisch, die unt^r den Beduinen der
Ausstellung stattgefunden hatte, und bei der ein Vetter des kom-
manda Schech Su'aib, ^abd elmöla, übel zugerichtet worden war.
1) Steckt hierin üruhha .Europa*?
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— 163 —
Str. 3. V. 3. 61. jiiel auf den Gürtel und ringelte sich
dort*. — V. 4. nesfa: Gl. ,nesf ist „das Haar über die Schulter
nach hinten werfen* ; sie kann nicht mit der linken Hand das
Haar nach hinten werfen, weil es so schwör und voll ist' ; Maljmüd
ruft: j€iäu*^ar keddäbin^ das ist erlogen, es ist nur ein Bild*.
— V. 6. chatme: Gl. ,zierliche Schrift, Verzierung, wie man sie
Kindern aufs Papier malt*. — V. 9. Uhäne: Gl. fivib zej ennär^,
No. 88.
1) elkedeb räh höh elmzarra — 2) jseddid abtcäh elme'ääi
3) katta in ^asääk marra — 4) jbaijit l/ält bilfääi
Nach Cham IS, der an diese Verse noch den Spruch schloss:
m §dhait gavm ashab chijärha — suhbet elandäl jzidak äarra
No. 89 s. bei No. 85.
No. 90 und 90 a.
90: 1) seläml ^alekum IcuUkem beggimle — 2) 'ale ^add
mä §abb essakäb amtär
90 a: 1) bi^ainija ret elhubbu wahuwa mu^änigu — 2) falä
^äsa min jealaUiahibi walä baga
Nach §älib Bü Ghabbära 24. 9. 97; ,§älih sagte mir
die Anfänge einiger mehüTnes: 1) seläml u. s. w. [s. oben]; diese
meh. sei sehr lang, sie würde einen ganzen defter füllen; 2) bi
'ainifa u. s. w. [s. oben]; man sage megrüde und melzüm^ in
gleicher Bedeutung, melzüme sei das häufigere'. — 90 besteht aus
zwei Kurzversen in einem verkümmerten tawU. 90 a ist offenbar
V. 1. einer «2V-Qaside in tawil.
No. 91.
1) jabnaijelli ^izämik ') irtekken — 2) wuhcdjnik tekkken
— 3) haijtili sebk higgät seläsilhin jbekkin
Nach 'Abdelmälik 23. 9. 97.
V. 1. irtekken: Gl. ,ma ^äd§ jinfa^ü^, — V. 3. sebh = seb',,
vgl. in V. 1 ^izdumik wahrscheinlich für hizämik ; zu solchem Wechsel
von ' und h nach beiden Richtungen kann man vergleichen, wie
pünktlich ein richtiger cockney Hamze und h vertauscht.
No. 92.
redde: 1) le$ hikedi ^ainik gheribe jäsir — 2) tiHi melämih
min ^ujün eagäsir
S t r. 1 : 1) fe^ hikedi chintlni — 2) weleä hikedi meslüb mil^agl
1) 1. 'izämtk? oder = hizämik? Zum Wechsel von ' und h s. Vhdl. VII
Or.-Congr. (Wien 1888), Sem. 8. 77 und Littmann, Verbum der Tigresprache
153 n. 4. Ich vermerkte aabbi'ak Rir mbbihak ZDMG. 51, 207.
11*
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— 164 —
challeiini — 3) und minnik ja böhü^irnlni —
4) ^ale höh etteläf uchäsir — 5) leä hikedi ^amik
gkeribe jäair
Str. 2: 1) fe^ hikedi ja gharra — 2) ^amik khtle düble min'
garra — 3) uchaddtk men t^arra — 4) kemä bafte
waüä gmar lile simäha häsir — 5) leä kikedl ^cdnik
gkeribe jäair
Nach *Abdalla 30. 9. 97; Gl. ,cliese Verse stammen aus
taräbulus und weiter hinein*.
V. 1. hikedi: hier und im Folgenden hat die Original-Nieder
Schrift hikkedi; da das Wort offenbar = tJoCP, so wird hikedi zu
schreiben sein.
No. 93.
1) ja ge§r ja bü äebäbtk — ja bet ^äbir rwäaa
2) jänsig^ ^alek ^ab^ tentün ^) — jdhram ^cU^'eääeräba
Dazu gh 85.
Nach *Abdalla II. Gl. ,das Stück, das keine megrüdi] sondern
nur ein göl ist, ist aus der Geschichte von abü zSd; es sagt's der
Sultan Hasan zu seiner Tochter*. — V. 1. rwäga : Gl. fiet elcheä',
— V. 2. ^alek: obwohl die Kede an das Mädchen gerichtet ist;
zuweilen glaubte ich ^alelci zu hören. — 'abed tentün: Gl. ,ein
Mann, der gltl ela§l ist, will die Tochter eines a§il haben; dann
sagt ihm dieser: kef eVabid btüH ^ahed tentün\
No. 94.
1) Hka^ daijt gindet vcaswör fidäien chadet ^agli ünes-
setnt häli
2) sRlif fl bemije tägif^ ^aleja fi^/nene mezgije
3) fauwiteim hält ja meskin jöhüji
Dazu gh 86.
Dieses von *Abdalla EL als me^üdi mitgeteilte Stück wftre
nicht aufgenomjnen, da das äika^ daiji in ganz guter Version vor-
liegt (s. No. 106) und dieses Fragment kaum zur Ermittlung einer
neuen Strophe genügen wird, wenn nicht dabei einiges Sprachliche
sich ergäbe. — V. 1. Gl. ,das sagte der Bursche, lammä bänet
min bet elcheä ben eggimlet ja^ni esswär fideha' ; es ist klar dass
gimlet Verdrehung von dinUig ist; vgl. im Anfang von No. 106
red de 1 sika^ daiji dimli^ fideh und Str. 3, 1 ielfca' daiji
dimlig wiswär. — V. 2. mezgye = KaÄmm^.
1) Var. 'abeUentim 2) Or. tagid
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— 165 —
No. 95.
nOr bahür käbra käbrinhalkuffär bdä maftuh jäjtügen ^alife
mag^ade bilä ^jäd
Dazu gh 87. 88.
Von *Abdalla n als magrüde bezeichnet; es ist nur ein
dürftiges Stück einer solchen. — Zu den letzten Worten Gl. ,d- h-
tegba za'läne^.
No. 96.
a. 1) /ä bü Wön süd lammä^EU^) — 2) jä bü chaddahmar
^aleh ilouJeä näzil — 3) Ja bü gus^ hamra lamma^ät
— 4) walla §äl ilabhäh — 5) beUetha jü bü ^yjün
Süd weS bakkäk — 6) Jä hantara ^alä furge wallä
mä^äd — 7) Jä hantara be^id wallä gerw — 8) tn-
äaUäh hummä gä^n wala tibhi ^ala furga — 9) Jä
bujün lammä^ät — 10) insaüah ^an garib ^^ät
b. 1) Jä rahäja lei maddürt tfmiUlckuhz limgäl dmakrüba
— 2) UlbiU säriha figgiböl elmakrüba — 3) lä
chöfatan 'aleha gJiazi jikrbühan — 4) Jä sa^id chvd
dchubz wäslr ikbiUak — 5) aJisan elghazi Jsüga
kamä garäd täjik
c. 1) Jäbitibra mm ahawäh ghälijen — 2) Jtibb eddüwa
mm ghawäü ghälijen — 3) jä ^aztz tnäalläh tibra
^alek bilgüt widdüwa — 4) ghalälc Jä ^ain mSaija^ü
läk mirsjäl bittibbe wudduwa — 5) gJudäk Jä ^ain
belä restl mäatfa^ülak Jä ^aztz resll
Die drei Stücke , die von *A b d a 1 1 a II hintereinander vor-
getragen wurden, dürften in keinem oder nur sehr losem Zusammen -
bange stehen. — Zu a konnte ich mich nicht enthalten zu be-
merken: ,der gute Mann hat sich das offenbar mühsam zusammen-
gestoppelt*.— V. 3. gu^sa: Gl. ,wä^e, abgeschnittene Locke*. —
y. 4. ääl: Gl. ^mtndit, — ilabkäk: Gl. ,der dich hat weinen machen*.
— b scheint dem hiläli/e-Kieise anzugehören; Situation imd Text
dürften sich mit Hilfe eines guten ää^tr wohl feststellen lassen ; es
wurde von *Abdalla II unrichtig als ghannäwe bezeichnet. —
V. 1. Gl. ,das Mädchen spricht*; das ist gewiss richtig, denn an-
geredet ist die Handmühle. — V. 4. sa'ld ist wohl derselbe
Diener, der in No. 37 Chamls 1, 7 genannt ist — V. 4. 5. Gl,
,gemeint ist iahhil, mach schnell, sonst stiehlt man dir die Kamele*.
— V. 5. fäjth: Gl. ^wägi^^. — Die Verse von c möchte man fast
für einzelne g?umnäwas halten. — Nach V. 3 notierte ioh in
Klammem: ghalälc Jä ^am bitfibb vydddtMoa; es kann das wohl
1) Var. lammä*at
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eine Variante des Schlusses von V. 3 sein. — V. 5. restl: Gl.
No. 97.
1) Ja benät Ja äebäbät Ja rachjln esawälif — 2) fm qibrm
ugibrtn plharre tälif — 3) whagge min hmme iinui 'alä
äimlik — 4) elchcUir tmennä Jörn wymüt Ja ^azlz
Dazu gh 89. 90.
Nach *Abdalla II. — V. 1. 2 und V. 3. 4 scheinen dis-
parate Stücke. V. 1. 2 beziehen sich auf einen bestimmten Fall:
Gl. ^gibrln wähid känü Jghannu ^aleh karrägil taijib uiäh figg-
bät, — V. 3. lemme äimli ^alä äimlik : auch in syrischen Müwäls
ist der Gedanke häufig : alla Jigma^ äemlnä. — V. 4. Gl. ,das ist
ein schönes Wort: der Liebende will nur einen Tag mit der Ge-
liebten zusammen sein und dann sterben; haida kilm^ toihlü fihä
eVarab\ die Mädchen weinen, wenn sie das hören*. V. 4 macht
den Eindruck einer ghann^Lwa.
No. 98.
a. 1) selämi 'alal'arab waktar selämi ^alaVurbän — 2) we-
aktar selämi ^alä rhay'im elbafrän — 3) Jgfdak kamä
garäd täjih min ben elharamät
b. 1) aäaya'lak eVarab Jäklük kef eggeräd — 2) nahna
minna toalante minna — 3) ^aA ^alek ^Jarhaijim.
elbafrän^) — 4) Jaktrr eddbära — 5) naima minna
walante minna — 6) walalbint ^äjza minna —
7) 'q/ünhä kamä 'qjän ghazäl täJih — 8) waffaije
fög eftaije wassurra kemä fmgäi täjih — 9) lanta
waläd ^amm^hä wlante tigrablmä
Dazu gh 93.
Die beiden Stücke gehören offenbar zusammen. Als *Ab-
dalla II bis zu a V. 3 gekommen war, wollte er die Erzählung
von dem Ursprünge dieser megrüdi bringen; doch er springt ab
und redet von Ltaijif (s. S. 26 f.). Später kommt er auf a zurück
und berichtet Folgendes: ,Einmal waren die lingime (d. h. die ^arah
anndgams) mSaiJa^ln elwahde [für liwaJide] min auläd ^alt Ja^ni
chatftnha gäm eVulwanl gallo\ hier folgt b; gelegentlich erwähnt
*Abdalla noch: ,das war alles vor ca. 30 Jahren*; leider sind
Zeitangaben bei den Beduinen gewöhnlich sehr imrichtig, bei 'A b -
dalla verdienen sie besonders wenig Glauben. Gute Auskunft
wäre zu erhalten vom Schech Mens! Elbafrän in elkafr, der
gewiss auch das Lied genau kennt, obwohl es von feindlicher Seite
gegen seinen Vater gerichtet wurde; über die Familie elbafrän s.
1) Var. ja baträn
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S. 10. — a V. 3. kamä garäd täßh\ s. zu No; 96 Ä V. 5. —
& V. 2 : Gl. ,Zä [ante] min ^arahna ulä tigralma^. — V. 4. jakttr
eddbära: 61. Ja^ni jddbbar finefao^ also etwa gleich ,du grosser
Intrigant!* Bekannt ist das Sprichwort vom tadbir des ^osmanli^
das der Schreiber im Leuchtturm von eVamäjid mir so anführte :
^Üdt duwal kabär elingliz izä bahhar^ eVoamanli im dabbar^ el-
moakof izä gkabbar^. — V. 8. eftazje : Gl. ^min elhzäm^ ; es werden
aber wohl die Falten der Haut am Bauche gemeint sein. — was-
surra u. s. w.: Gl. ,der Nabel geht tief hinein*.
No. 99.
S t r. 1 : 1) ja bü ^ali kutreä^käwi mdille — 2) weä ta^mil
e§§ahwa limin Jezihha — 3) sewäwinak jä bü 'all
likuU iVarab — 4) umansefak barbah hulgän —
5) widdlilem'äh
Str. 2 : 1) Ja mag'adäk eljöm bilä 'aziz — 2) walgussa med-
hüna dehärüia bezibde walä bidehäna — 3) walä
bi'itri gäwt — 4) wa'jüriha kamä gäwi — 5) war-
ragabe kernä sumluk fadda — 6) walcha&m kemä
dahab gäwi — 7) walckadd jibrug kemä gamar
däli — 8) waTeden phwm deggelachdar kamä 'ai-
dänt — 9) walhafna tiija fög taija kamä dahänt
— 10) wassidre marmar fi raihänl
Dazu gh 96. 97.
Ob die beiden besonders schlecht tradierten Strophen zusammen-
gehören, ist zweifelhaft. Es wurde von *Ab dal lall alles hinter-
einander gesprochen, nur wurde nach Str. 1 V. 5 eine längere
Erklärung von mAXtisef und ddtl gegeben; das darauf Folgende
wurde mit göX eingeführt, das auch dem Anfang des Ganzen voraus-
geschickt worden war. — Der leitende Reim scheint änl zu sein ^) ;
ich finde ihn in Str. 1 V. 4, wo gewiss hvlgäni zu sagen war,
sowie in Str. 2 V. 2 bidehäna (sehr, bidehänt)^ V. 7 däli^ V. 8
'aidäni, V. 9 dahäni und V. 10 raihänl. Mit alledem kommt
man aber nicht weit, die Form ist ganz unsicher, und das Ganze
ersichtlich in der grössten Unordnung. Es dürfte dem hilällje-
Kreise angehören und ein erträglicher Text sich gewinnen lassen,
wenn man erst herausbringt, wohin es gehört *Abdallas Be-
merkung über die Person des Bü *Ali hat kaum Wert. Auch
in der schlechten Form *Abd alias ist es in mancher Hinsicht
lehrreich.
Str. 1. V. 1. ja bü 'all: Gl. ,aÄö W« kän wähid äech
^arab äab'än vor dem 'ulwäni, in alter Zeit*. — V. 2. j'ezlhha:
1) Er ist auch in Syrien sehr beliebt.
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Gl. Ja'miüia^, — V. 3. ^vjäwinak: Gl. ^dchijam^. — V. 4. 5.
man^faJc — widdLÜi Gl. ,eddlil huwahnansef und das ist elgi^'a;
das mam^ef ist von Holz und hat vier kulgän, Ringe; das delll
ist auch von Holz, aber kleiner als das man§€f\ man sagt z. B.
kill vcähid jächvd middelil näjibo miUdkam sein Teil vom Fleisch*.
Über das minaaf vJulL s. Wetzstein, ZDMG. 22, 100 n. 23 und
Reisebericht 146; oft in den bent ÄiZäZ-Drucken, cf. auch Ahlwardt,
Verzeichnisa No. 9256 (S. 239a).
Str. 2. V. 2. bessibde für bitibde. — V. 7. gamar doli:
Gl. ^lamma jigba mzahziU. — V. 8. ^aidäni: für ^idUnt^ Hölzer?
*Abdalla zeigte zur Erkl. auf die Tättowierung seines Armes, die
man allenfalls für Darstellung von ^idän halten konnte. — V. 9.
watbcOna: das a ist Hilfsvokal. — kamä dahänli Gl. ,als ob der
Bauch eingeölt wäre*. — V. 10. wassidre u. s. w.: errtha elhilwi
tßggi min'n&.
No. 100 a.
ja tair jalli gäjib ennSe hauwid nztdük rlä
Nach *Abdalla IL
0 Vogel, der du Nachricht bringst, komm' mal hierher (von
deiner Bahn ab), ich geb dir auch noch mehr Federn! — ennebe:
,fast wie ennebe* klingend*. — hauund: ist das richtig gehört (nicht
hauwil? cf. meine Arab. Lieder ZDMG. 51, 186), so ist es zu
Ju>> zu stellen: ,vom Wege abweichen (zum Besuche Jds)*.
No. 100b.
1) elchäfir tmennü jöm ^alä 'aztz färgUmldän — 2) blä
äikära jä ^ain däwihen — 3) Ja mat^abe m^ä ghalä
^aztz eljöm biljä diwän — 4) ehhätir elchäfir btlä mag-
dura mä tntis ghäwini — 5) lau kuntä ghäwtnl kunti
tigrt
Dazu gh 98.
Nach 'Abdalla H; sehr schlechte Tradiüon. — V. 2. blä
äikära-. Gl. ,mö ta^maÜ ^ap^in thu' nicht verdriesslich*. Die
Wendung mit bila und dem Nomen statt des Verbs im Prohibitiv
ist auch in Syrien sehr üblich ; äikära ist gewiss zu ji^ zu stellen
(s. Glossar). — V. 4. Gl. ,Rede des Mädchens*.
No. 101.
redde: 1) ^ainik demHtha tigtill — 2) negäha gaU — 3) se-
bülibha bü gam es^al^)
1) Die redde nur in ^.
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Str. 1 : 1) ^ainl nenhäha ^cUbeki^) Jztd — 2) viihdir dem^itlia
taijär — 3) nemsaJia bilkumm vmTid — 4) unettit
flje h^aibikbär — 5) ugälat mäldk lij ^agid —
6) umälak^ lije hobib aSnär
Str. 2: 1) ja bü chwf mvnilbttör — 2) udegge^ na^a bdr-
räni — 8) jä bü toagh k^f dfinjär — 4) ujidun
kef elfUäli — 5) tmmimak lam tMf begdär —
6) ikeiiir^) wen ürä^äni — 7) n^cmka taibes fi
mingär — 8) ulä fl zäd ulä fi may^) — 9) mgihä
mUk iggebbär — 10) Jhäsibhä bimd därat fij^) —
11) dOrat fifetn^^) ikjär — 12) ugän stbbe fer-
gähen b — 13) ughasben *an ^en enneggär —
14) naägau btlabäs"^) elhtll
Dazu gh 101.
Nach F a r a g , der das Lied durchaus als mehsüme bezeichnet ;
es sei keine megrüde. Das Lied wurde zwei Mal durchgenommen.
Die Glossen wurden sämtlich bei der zweiten Durchnahme gegeben.
— Gl. ,die redde ist Rede des . Liebenden , die Strophen sind
solche des Mädchens'.
redde, V. 2. negäha gall: Gl. Ja'ni^aglha chiff^ — negäha:
Gl. mega eUnnt. — V. 3. aebä^ibhai Gl. ,d. i. sebä'ib el^ßn, se-
bä*ib elbint; el^en hurme waValem rägiV,
Str. 1. V. 3. bilkumm: GL ,die Beduinen weiber tragen sich
nicht gammäfin wie die Städterinnen, sondern haben ein einfaches
Hemde mit langem Icumm wie die Männer'.
Str 2. V. 2. barräni: Gl. ^ai/isy aim^k. — V. 4. dft-
lali: GL ^elgamar^. — V. 6. tkeästr-. GL fiz^al, l^ahbia wagha\
wagt matäüfni tkeääer'. — V. 7. n'anha tatbes: GL ,mit diesen
Worten tid^i ^alefia; das bedeutet tnäalla tmüt\ n^anha ist nur =
inäalla, doch ist in^alla fellachisch'. — mingär: GL ^gabr, lahd;
die Rede des Mädchens geht hier nicht gegen ihre eigene Mutter,
sondern gegen die umm rägilha, hamätha^, — V. 12. gän: GL
,Äye warägilha, — V. 13. GL ,ünd trotz des Auges des Zänkers
seil, werde ich dich zwingen, mich zu entlassen, weil ich es mit
deiner Mutter nicht aushalte'.
No. 102.
1) selämätJalU chäfiri ääglbak^) — 2) jiddäbel ilmä gä^)
gawäm nebäk
3) aima Jä ^azlz gab esseribe — 4) haggä fi menäm elUl
mä Jansäk
1) Var. 'anbeki 2) Var. mänak 3) Var. degge 4) * tkeifier
R) Nur in « 6) Nach «; in * ph vLudJlhätnen 7) 1. bllabbäs?
8) Der Reim fordert SSgibe 9) 1. ^ä/i?
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— 170 —
5) *winkän fi lafdak ^awÜ neaibe^) — 6) gtddäm^) eVarab
ma niährüä ghaläk
7) ^alatr jRskum wilmöh fi mirgäk
Dazu gh 103.
Nach Farag. Gl. ,das Lied ist Rede des Burschen*. —
1) Grüsse dir, durch die mein Sinn leidet — 2) Er welkt hin,
weil ihm nicht schnell Nachricht von dir gekommen ist — 3) Immer,
Traute, brachte er dich aufs Tapet — 4) Selbst im nächtlichen
Traum vergisst er dich nicht — 5) Und wenn in deiner Rede
Niedriges ist, lasse ich es (dich) — 6) Vor den Arabern spreche
ich nicht öffentlich von deiner Liebe — 7) Trotz der Entfernung
hoffe ich doch noch immer auf dich. — V. 2. jtddäbel: Gl. ,scil.
elchäiir^ ; das Wort klingt bei der Wiederholung fast wie Jiddcubel
und auf meine Bemerkung sagt Farag: ,die Beduinen sagen so,
dass man es wie Jiddaibel hört*; ich mache ihm Vorwürfe, dass
er nicht beduinisch spricht; er: er fürchte, ich würde seine Rede
fremd finden {tastaghrib). — ilmä-. Gl. ^^alä Mn mä*. — V. 3.
dima: Gl. femelU^. -^ essertbe: Gl. ,€ssire\ — V. 7. ^alatri
Gl. ,dafür sagen die Fellachen nur ^ala*^ Sinn: ^alä bu^dikvm^. —
tlmöh: Gl. ^ilbu^d\ Sinn: die Trennung ist eine solche, dass ich
doch auf dich hoffe, auf dich warte*. — Auch in * liess Fara§
V. 7 sofort auf V. 6 folgen, obwohl man zunächst einen Vers mit
dem Reim — Ibe erwartet.
No. 103.
1) selämät ja miswäb ja ^aziz mm gher mi'rfe — 2) gäbü
nebäk mnäs vndglm ja 'alem ^öb ilghala — 3) nä Iföm
mä cha^set ubab ilchata mä ti^rfe — 4) ^S ^arrfak inni
miswäbu ja ^aziz mm gher mt'rfe — 5) gälki nebäk
mnäs idglm ja ^alem ^öb ilghala
Dazu gh 104. 105.
Nach Farag; er leitete diese Verse ein mit: ,ein anderer
Anfang [seil, zu 102] ist*. V. 1 — 3 sollen vom Burschen ge-
sprochen sein ; dann sagt das Mädchen V. 4 ; V. 5 ist wieder seine
Rede. Es ist nicht zu verkennen, dass alle 5 Verse in ihrem
äusseren und inneren Wesen mehr den Charakter von ghannäwas
als von magrüde-y ersea haben. Doch wurde das ganze von Fara^
als Stück einer magrüde behandelt; gh 104. 105 wurden im An-
schluss an diese 5 Verse als die dazu gehörige higge vorgetragen.
— V. 3. chasset: vgl. dazu das chässe im Komm, zu gh 105.
No. 104.
1) irld ingiblik bamüs — 2) bai'nüs zghaijar mähü melbüs
— 3) ^aziz in wälä fög irrUs — 4) irid tngiblih serwäl
1) * win kän fi lafzak *awil netübak 2) * gdäm
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— 171 —
— 5) mä zal tauwa ^ind alfa§^l — 6) ghezäl jgäbil
fÜandär
Nach Parag. 1) Ich (?) will dir einen Burnus bringen —
2) Einen kleinen Burnus, der noch nicht getragen ist — 3) Köst-
lich, wenn er auf dem Kopfe sitzt — 4) Ich (?) will dir eine
Hose bringen — 5) Sie ist aber augenblicklich noch beim Schneider
— 6) Wie eine Gazelle, die vor den Blick tritt. — V. 1 und 4
kann trid natürlich nicht erste Person sein, als dritte hat sie kein
erkennbares Subjekt.
No. 105.
1) bä§a ba^d ^üz wijäm^) — 2) chadühaddmje'^ widdellen^)
— 3) wahay*) min gör ezzemän^) — 4) *J<ichden maj-
challen^ — 5) jämä nadah kull§ chaddäm — 6) bääa
fi dewäwme — 7) wahaij min gör ezzemän — 8) jdchden
mcychcUlen
Dazu gh 116. 117. Zu « gh 127.
Nach Parag und Chamis 11. Zwei Niederschriften; V. 5 — 8
nur in ^. — 1) Ein Pascha, nach Tagen der Macht — 2) Hat
ihn die Welt genommen und er wurde niedrig — 3) Ach über
die Ungerechtigkeit der Zeit! — 4) Sie nimmt und lässt nicht
— 5) Wie oft rief er immer den Diener — 6) Der Pascha in
seinen Eatssitzungen — 7) Ach über u. s. w. (wie V. 3. 4). —
61. * fiaidi melzüme zghaijra reddülia bähigge^ folgt gh 127.
— V. 2. udellen: Gl. ,särü fagtr'. — V. 3. wahe: Gl. ,äcÄ'.
No. 106.
a. Parag.
redde: 1) äika^ d^yi') dimlig fideh — 2)^) hagel dära^)
uäauwää ^aleh — 3) ubü süle mä aitf ingä
Str. 1: 1) Hko.*^ daiji bü göz chatSm — 2) chalat fiswära dar
min — 3) gä>€d tcarf eggerd assel/äm^^) — 4) wa-
hisse jgib min w§n uwen — 5) bü Hjfe kärih^^) fi
dem — 6)^-) sigäni chazr ^ajünu^^) semm — 7) gerih
minho^*) nuttannin^^) — 8)^*) bü ras ngül fargi ^^)
chadem — 9) errägi^^) ^cdarrägi^^) milädim —
10) bäsa qangätha genn — 11) ^abnarsä^^) hattau^^)
kursih — 12) nädau lo bimemälik^^) retan —
1) ^tuj^ 2) ^ chadUhiddinja 3) ^udellen 4) ^wahe
6) ■ izzSmen 6) * jdchden mäjchaUen 7) ^ daij 8) V. 2 und 3 nicht in *
9) ^därau 10) ^i^gerd issaljäm 11) Var. käri' 12) In ^ findet
sich dieser Vers auch vor 5) und zwar in folgender Form: 8igä*an chazr
*ujum sem 13) ^^ujüni 14) ^minhe 15) Varr. nutte tennin und
nänuUtn\ ^ nänuttennin 16) V. 8. 9 nur in * 17) Var. Sa^r
18) Var. erräg 19) Var. 'alarräg 20) \bi. ^almarsa 21) ^wehattau
22) ^U menwMk
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— 172 —
13)1) fffogibhum billl jtbghth — 14) falab mmnf »)
elghäli meskSn — 15)^ uhayaUäh mä ga^ser bih
— 16) unllf*) tibghlh ißsauwih
Str. 2: 1) bamüs mangüä — 2) dgül hcd/e ft sef ämänt —
3) wagk ästet iva^jüno rüä — 4) wehubbo filmeknün
kawäni — 5) hidä äöjib nägtr mengüs — 6) ^alih
nlbän jnüt ^aUh — 7) lü §ifte fmag^ad tßiglüs —
8) imima farradm walla challäni — 9) xoihzäm
eftabl uäüäe wen — 10) chabat jittafhak be [folgt
die redde]
in 1 von 5) an so:
5) igrnt Jm^ü gher en^üs — 6) vdähin mithentik
^viräni — 7) und 8) wie 9) und 10) in \
Dazu gh 119. 120.
S t r. 3 : 1) äika^ daiji dtmlig vnswär — 2) ugem btdehe mar-
süsät — 3) u^adr aJbjad kef eggimmär — 4) ufi
biläw} meräügät — 5) w&n äwahhen ^agli für —
6) Vrchabbir biüi megküdät — 7) ihna näs kibär
— 8) elchiffe linä eljöm medellM — 9) mn&% dra^ha
tär äträr — 10) gkcUab dcuji ddmlig jabhat —
11) gR tälekä fidenär — 12) ^dladdtnje iljöm charä-
bat — 13) vmlau kahbau ckurg eVattär — 14) e^§tfe
was^ife mä gat — 15) ^indi ähäde mnimnäji mzar
16) tili Übhe robbt ^afah jgt — 17) iggenne mä
jchu8§ ennär — 18) ghasel zembo mä äai ^aleh —
19) b-ika^ daiji dimlig fldeh — 20) hagal äegra
gät teVab bäh — 21) ubü süle usttt ingäh
b. Niederschrift §äliljs.
ÄAj^'t Ja^ L« »>ljjo jj^ 3) —
Jj jj^^ (6 — Xh ^J<Ä& ^^AwÄJj^ 5) — \düiyXy^
^f Ui uS (8 — ^Ur y^Li Up-t 7) — o!j^3^:?u
.ÄsLo ^ vyJli^ 10) — Jjü J^> t^\jö ^;;y 9) — S^A^
1) ^om 2) ^minne 3) '^hcUjalla mä gasmr Utk 4) ^üU
5) Var. ÄJsAx».
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— 173 —
LJjJt ^ 12) — ^LuJ i ^J^^Ud ^^ 11) — c;^^
j^ÄA^l 14) —^UajJt ^y>^ji^ 13) _ obty> ^j^t
— j\x^ C5^' i<^' »oLj-& lAJLfi 15) — vi>w> L« AAjuoJt^
^yiÄj U ^ 17) _ ^ypu »LLfi ^^ ^^^ ^t 16)
gJ5 ^ 19) — üJLft ^>; Lo v^j Jw^ 18) _ ^LJt
[folgt die redde]
{j^J^ ^)y** ^ Jalj> 2) — ^^Äi> jy>. ^ ^^ jXä 1) (r
O^ s--wA^ U*-*^ ^) — («^J^l «^^ v^j^ '-^**r»* ^) —
JLP" ^y*^ ^) — r^ i5 e^LT v-A^ jj 5) — ^^1 ^3
v^L? j^ s) — e?^' ^'*^ H^ '^r^ '^) — r^ l5^>^
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Juuwa^* »^Jö U ^^^^ 11) — ^- :il ^t je> JJtj 10)
^^[»3 Ä^t ^^ 13) — >^ oL?U3 iuäb 12) —
jJüb ^•.f^:^t5 15) — ^^ ^^Ua i ^Jü 14) — ^^J'
Uüb> 17) — ^yL*MO ^UJJ L^ s.^ (16 — ^^
ipJl A^ 19) f^^y^^ ikAXÖ J! 18) — iuo ^j^aju
[folgt die redde]
aJLc 8) — (jäjÄJw« v*jl-Ä ^Li »t^A^« 7) — ic^ljt*
— yi^^Jb*-!^ \Xmäa ^ »Ja*D jJ 9) — ^ji^ sii*Ju ^Lji
OÄ^ JwxLJt p!^3 11) — ^^iL> ^3 ^.yOji U 10)
^5 äXä 13) — 5UO /*^' v:>-> Jaxi»- 12) — ^3
[folgt die redde]
(s. gh. 120) ^Is. Lj (L?^)
(s. gh. 119) jwi^
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— 174 —
Dieses Stück wurde drei Mal durchgenommen: am 9. Okt
zwei Mal kurz hintereinander mit Farag allein, am 12. Okt, mit
§5lil?, dem Farag diktierte. Der Alte war dabei oft sehr konfus
und nur an der Hand meiner ersten Niederschrift wurden zahl-
reiche Lücken festgelegt und nachträglich ausgefällt; einiges fiel
dem Alten auch ein, als § ä 1 i h das Niedergeschriebene laut vorlas.
Die beiden ersten Durchnahmen sind zusammen mit ^, die Durch-
nahme bei der Niederschrift und die Nachträge bei dem Vorlesen
$älil;is zusanmien mit ^ bezeichnet. Strophe 3 kramte Farag
nur am 12. 10 aus und zwar zuerst, daher ist sie bei §älib
Str. 1. — Vergleiche No. 94. Ob sich mit Hilfe dieses von
*Abdalla II mitgeteilten Fragmentes noch neue sichere Verse
oder Strophen gewinnen lassen werden, ist sehr- zweifelhaft.
redde. V. 1. ätka^: ^ ,klingt fast wie äikä^^. — dimUg:
da sowohl ich als $älil;^ zuerst hinter dat/i ein d zu hören glaubten
(dayid)^ so kann angenommen werden , dass iddimlig zu schreiben
ist. — V. 2. dära\ * »später meist därau; auch §aliti sagt
därau^ ; so auch seine Niederschrift. — V. 3. bü süle : Gl. * ^lüsa
bint bichüme rabbinä\
Str. 1. V. 9. milädhn halte ich für eine Verschönerung
des einfachen ^jbU, das nicht fein genug war, durch Farag; §älil?
machte es noch besser, er schrieb ^^^Xc; gedacht hat er sich
sicher nichts dabei. — V. 10. qangätha: Gl. ^anga soll eine Art
Schiff sein*; das stimmt zu Dozy s. v. ääaä; zu den dort bei-
gebrachten Stellen ist die Erwähnung in Minutoli's Reise (S. 196)
hinzuzufügen ; M. fuhr in einer Kange den Nil hinauf; er beschreibt
sie als ,eine Ai*t Fahrzeug mit einer vergitterten Kajüte, die aber
gemeiniglich so niedrig ist, dass man nach Landesart nur nieder-
gekauert darin sitzen kann*. Hängt das Wort etymologisch mit
,Dschunka* zusammen (cf. pers. ii5U:>.)? — genn: bei der Wieder-
holung gau^ wie auch ^älih schrieb. — V. 12. nädaulo: Gl. *:
^tergimülo^.
No. 107.
1) määi ^ale Jerä^eh — 2) umäsik essima bideh — 3) ^azlz
dar lissöb martebe — 4) mahnäkäi ^agäb — 5) ulä
ftiUim binät sibäb — 6) umargarrabb wa^r jaghäb —
7) ukedib
Dazu gh 121—124.
Farag: V. 1 — 3 sagt der Bursche, V. 4— -7 das Mädchen,
— V. 2. Gl. ,'ämi7 gauwV, — V. 3 gehört einer Ghannäwe an.
— V. 7. offenbar unvollständig.
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— 175 —
No. 108.
1) 9^j^^ ^V9 ^^ iämin ^äwtrgi — 2) menilük gargi —
3) iärtb gezäzät ^ind elchamurgt
Farag bezeichnet das Stück als Megröde. Es ist Fragment,
wohl eine red de. — memlük: Gl. ^wäkid kebtr^ — ^ar^t: man
erwartet gfurgl ; merkwürdig ist die Eiinnerung an die Zeiten, wo
georgische Mamluken die Grossen des Landes waren. Oder stammt
das Lied aus jenen Zeiten?
No. 109.
reddei 1) hamra ^aleka lön daij iääifäg — 2) kehilet^) irmäg
— 3) gerth därü^ minhe elchätir ütäg
S t r. 1 : 1) hamra 'aleha lön daij iUiamäjü — 2) üfiha ^ ne-
fäjü — 3) *) ^alä chaddihä memlük gäjü — 4) uji-
bralmrid elhawa miValäjil — 5) ret ^ala chaddihe
memlük gäjü — 6) sanHt kebir eLgharb lahäg
Str. 2: 1) hamra ^aläia lön daij iVaäije — 2) ^anag irjälije
— 3) ^) wa^ainen bila hohl söda negye — 4) tchätir
Uli kän wözin ävcaije — 5) hu ^ätä dildl .... —
6) chaffäte umä ^äa hämil ifräg
Str. 3: 1) hamra ^aleha lön ma^sri gedid — 2) nedarha regig
7— 3) *rß^ Söfe^) miVawll matrtd — 4) is^ürha
'ala §adrhä gelbet ^abid — 5) Uli miViräg — 6) sid-
hum irhin käbuh fauräg
Str. 4: 1) hamra ^aliha lön daij ilfUtli — 2) t^aggü) tawile
— 3) ghada eVwmr mä rethä fi gebile — 4) uhi
mihzemilli nädan debile — 5) jgaddih waraha'}
baät irrijäg
Dazu gh 134.
Nach Farag. , Farag behauptet, diese Megrüde, die alt sei,
stamme ursprünglich aus dem Gharb; sie sei von dort nach Syrien
gekommen und sei dort bewahrt, während sie hier unter den Beduinen
unbekannt sei ; er kenne sie von seinem Grossvater , der in der
Expedition (gerde) Ibrahim Paschas nach Syrien war und dieses
Lied mit nach Haus brachte' ; das stimmt mit dem von andrer Seite
Berichteten, dass Ibrahim Pascha in seiner syrischen Armee eine
ganze Anzahl Beduinen der Libyschen Wüste hatte und dass diese
zum Teil dort geblieben sind und jetzt zwischen gebbül und mum-
bug wohnen. — Das Stück wurde zwei Mal vorgetragen. — Später
fragte ich in Alexandrien Challl'Utmän, ob er das Lied kenne;
er erklärte: ^sämi^ flhä lakin kije le^ait hüttßnijin\ ich höre da-
von, aber es gehört einem andern Stamme hüt an'.
1) ^keliclet 2) nur in *. 3) - fthe 4) nur in ^; fast ganz
übereinstimmend V. 5, der wohl allein am Platze ist, da das folgende sanHt u. s. w.
sich gut anschliesst. 5) nur in ^ 6) Var. rfiliidfe 7 tvara ja
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— 176 —
redde. V. 1. ükifpjg\ Gl. ,dhamär hta^ elfegr^. — V. 2.
'JeeJ^Slet: so hörte ich in Kilometer 60 öfters behSme; dieses f
für i dürfte mehr bei den fellähin als bei den Beduinen fiblich sein.
Str. 1, V. 6. Mag: Gl. ,ein 3ude,jdiigg tchräs udeniäU^,
Str. 2. V. 2. ^änäg\ Gl. ,elghazäl es^hir^. — V. 3. GL
,d. h. rtmähä kwatjia^ — V. 4. Gl. ,d. h. kän ^aglo kbtr^. —
V. 5. 'äü diULi Gl. ,mrik elhartm'.
Str. 3. V. 1. masri: Gl. ,kleinstes Geldstück, Para\ —
V. 3. Gl. jil^awU matrtd täüfo abadan^, — V. 4. ^adrhä : GL .der
felläh sagt ^r*. — gelbet ^abid: GL ,ja^nt ä'ürha kdr^, —
V. 5. miViräg : ,Farag weiss natürlich nichts von *Inui , sondern
wiederholt immer nur: nisma^ü bih(t,
Str. 4. ghada eVwmrx GL ^muddet mä 'ö5*. — debile: GL
,man sagt fiiän debil mrnnak für: ,er ist böse auf dich*. —
V. 5. Gl. ^bjidjrl toarähä vmn^ täßl jitkellem ma^ho esseLöaa jibis
ft haneko^.
No. 110.
1) jbän drägiha ^cdalbint idUm bänen gäbenna chel —
2) jbän müäbll ^alalbint ben m^atfar — 3) bigaidrt
fcazzet mgattar — 4) maäSäfik kennih mähauiüu —
5) maäääfik kennih miaffar — 6) mithawoil fih thäwil
— 7) ^ala bintt jbän meaöbtl — 8) idlim bänen gä-
benna chel
Das Stück, das Farag magrüde nannte, ist ein Fragment in
grösster Verwirrung. — V. 1. drägiha: GL jWni bzäalnha^, —
V. 4. maiääftk: Gl. ^illi temaiäit eääa^r^-, sehr, maäääftik? für das
Masc. spricht mithauml,
No. 111.
redde: 1) raü igdaijirrim tarabba — 2) zen tinabba —
3) ^äiir dös innäs uhabba
Str. 1: 1) ret igdmjirrim iddära — 2) fi mifräh ütänes fih
— 3) burgdbe kef eggimmära — 4) subhän enrabb
tmtahih — 5) mabsüf Uli barrad nära — 6) fabbis
fog ätfäh uhabbo
Str. 2: 1) ret tgaäßrrlm gnayin — 2) mag^ad bei ePafin ict^in
— 3) tächtd birruchs utekseb
Str. 3: 1) ret igdajirrtm^) essehäll — 2) lazbag bü nffäb
mgäli — 3) chad ^agll miggü^i fät — 4) wfjünt
jirzin debhdll — 5) dgül gözigrObillifät — 6) ^adr
elbint tarah rummäne — 7) bääe fiUxutän tenebbe
Auch diese Megrüde, die Farag diktierte, ist wieder sehr
fragmentarisch. — Eine Übersetzung des ganzen wage ich nicht,
obwohl der grössere Teil verständlich ist.
1) 1. igdäj rlmi
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— 177 —
redde, V. 1. tarabbai ,klingt fast wie tarahb^
Str. 1. V. 3. eggimmära: Gl. ^muchch ennacht. — V. 4.
itnlahlh: Gl. ,'mdo 'agl ktir^ (?). — V. 6. äifdh: Gl. ,femme',
— uhabbo : GL ,die feUähin sagen bös für habb ; beduinisch heisst
es nnr: aHini hdbbft\ bei Dozy ist Ka>» för baüement nur aus
Daumas, x^.as»' für embrasser nur aus Petbüs Hispanus belegt. —
Nachdem Farag die erste Strophe mit Eefrain beendigt hatte, be-
merkte er : ^erreka^ ^aUiarf mui erreka^ ^algöl und J^ahh elgöl
^cdharf' ; gemeint ist damit wohl : ,es kommt vor allem darauf an,
dass die Reimbnchstaben richtig beobachtet werden'.
Str. 2. V. 1. gnayin: Gl. Jyilu^ hwayia^, — d^afini ,beim
natürlichen Sprechen klingts wie el^afiu oder eVifni^\ (j\, ;rihto
Str. 3. V. 3. miggügti GL ^mvn demäghf, — föt: GL ,er
liess das Mädchen sitzen und nahm eine andere*. — V. 5. gräbil-
lljäti GL ^arobändt', xiby für carabineuBA ttomblon schon bei
BocTHOR — V. 6. - turäh.
No. 112.
S t r. 1 : 1) bezzün näät mittaub innlli — 2) tabangät götil ')
''id eVaüi — 3) hanijan min reged m^äki lele ^ala
tele — 4) upali *ala tülik siwä Jtmtedden
Str. 2: 1) bezzün näst min tiht ettaub errhäfi — 2) haijät
rabda fi serir ne^äfi *) — 3) fenägil fadda ben turk
mekäft — 4) lä ghabran ulä §addan — 5) bezzün
nääl tobt tavb in kedden
Str. 3: 1) bezzün nääi min taht tob j^urran^ — 2) metmil-
'arab min dün mä jitwarran — 3) wa^jün bü haleg
gäl erresil Jdurran — 4) umioärig in sädan fi
damiri ^addan
Nach Farag. Aus dem Vorhandensein von 5 Versen in Str. 2,
während die andern beiden nur 4 Verse haben, möchte man schliessen^
dass der letzte redde ist. Der Bau ist dann klar: jede Strophe
hat 4 Verse, 1 — 3 mit SR, den vierten mit GR, der zur Wieder-
holung der redde mit demselben GR überführt. — Im einzelnen
bleibt manches unklar.
Str. 1. V. 2. gelid eVaiUx GL .kebtrha'. — V. 3. lele 'ala
leU: vgL hierzu ZDMG. 50, 213g aJLJ Ja. xU \J^\ ^yCj ^^
und 209io.
Str. 2. V. 1. errhäfi'. GL ^erraff. — V. 4 etwas zu kurz
geraten.
1) Var. min gätil 2) Var. in^äfi 3) Var. jjurran
Abhandl. d. DMG. XI. 8. 12
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— 178 —
Str. 3. V. 2. Gl. ,Sinn: mä ßhfiää dull\ — met: Gl. .eh
met eddulf, — V. 3. bü hialegx Gl. ^dhuniv^gyet \ wie Farag auf
diese kuriose Deutung gekommen, weiss ich nicht ; man denkt doch
an das Mädchen. — erresil: Farag behauptet, es sei besser, er-
retll zu sprechen.
No. 113.
1) jä zahrt flkithishlse — 2) tölib milakäli ttmrise — S) Ja
häli ^albadawije — 4) gäladi ja wlSd jä hörte — 5) gih
tilha juhläk elmäria — 6) . . . elbaCda wcdhatnrye —
7) tooMötik waJtjcU esaayid — 8) . . . . iufii zaiji ds
(Var. da)
Von Mugäwir auf dem Marsche diktiert; die Bleistiftnieder-
schrift war beim Kopieren nicht mehr vollständig zu lesen, in V. 6
fehlt ein Wort, in V. 8 fehlen 1 oder 2 Worte am Anfang. V. 1
und 2 werden von der tanzenden Beduinin, V. 3 wird von dem
tanzenden Burschen gesungen ; da die ersten Verse von erstaunlicher
Naivität sind, so fragte ich, ob das jede Beduinin singe oder nur
die Gewerbstänzerinnen ^) ; die Antwort war: jede. Mugäwir charak>
terisierte die Verse kurz so: ,das ist keläm erraggäpn bei der
U^be^ wie sie bei Freuden- und Trauerfeiem gemacht wird*.
V. 3. 4. Ich bemerkte: Zwischen beiden Versen fehlt etwas,
das ich nicht mehr einbringen konnte. — V. 3. Diese Worte bilden
die läzime (redde) eines Liedes, das in Syrien sehr bekannt ist,
und von dem ich folgende Eedaktionen namhaft mache: 1) Auf-
zeichnung des verstorbenen Bairuter Muslims ^Abdelqädir Sinno
für mich, 2) in der Sammlung Sursock (s. ZDMG. 51, 177), 3) in
der Sammlung Abela (s. ebenda), 4) in dem Liederbuch nvzkat
ettaiab S. 35; aus allen diesen Red^tionen ist hier nichts ausser
der redde zu finden; ich möchte glauben, dass der Ursprung des
Liedes in Ägypten zu suchen ist. — V. 5. juhläk: Gl. ^gambW.
— V. 7. essaijid: Gl. fiü farrä^\ man erwartet essaijide im
Reim auf zaiji de V. 8.
No. 114.
redde: 1) gemSlhä taht ült misür^ — 2) iTfhä wijtür —
3) fenära wal^it fi wäbür
Str. 1: 1) (jemSlhä wen ^cdsk Itüg — 2) itheddt fih mtil il-
ghöl^) — 3) dgül mrcibbä fi belik — 4) jeaäsi mö
^Cinl bizzöl — 5) tggämtz fl hissa jhäcUk — 6) 'aWi
ü^aul idirid^Sk *) — 7) §hträ kän itghabbau fik —
8) Serif a taijib lä^ül^) — 9) bilhewän tnni fädik
1) Mir sind Gewerbstänzerinnen bei den Beduinen nicht vorgekommen;
in der Libyschen Wüste dürften sich Gegenstücke zu dem bekannten Treiben
der üläd najil nicht finden.
2) Var. mäjsür 3) Var. elghül 4) 1. iSiaul iddir idd'äkf
5) 1. tarjbü läsül
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— 179 —
— 10) sani^u neddt fi magtül — 11) m 'äbö flj
mä nehhil fik — 12) errägthum hauU Väd kam
— 13) ^azä ^äzetä haddi fik — 14) il^hum fiäiör
— 15) d'änä fi chötüämür
Nach *Utmän Challl. Gl. ,Dieses Lied ist eine mehümi]
nicht eine megrudi\ es hat keine gJiannäuoe^
redde, V. 1. mesür: Gl. ^merbüt bil^iWe, d. i. elkarmüd^,
— V. 2. wvjtür: Gl. Jgüm^ -, das w scheint hier rein pleonastisch,
ebenso wie in der erklärenden 61. zu V. 1. 2: ^lammä chaSäü el-
karmüd witür ibhd^
Str. 1. V. 2. itheddt fik: Gl. ,sie halt es an, zügelt es, weil
es jütarbich, jheddir^ als ob es ein ghöl wäre*. — V. 3. dgül u. s. w. :
Gl. ,es ist zej hti^n elmirl^ das viel zu fressen bekommt*. —
V. 4. mö 'äni btzzöl: Gl. ,muä aä^'il 'an had haggä fi eöl wähid^,
— jesäsi: Gl. Jittarbich zej essakrän^. — V. 5. iggämiz: Gl.
,mfuly chusriy mustaufi, miljän\ also ,ausgewachsen*. — fi hissa
jhädtk: Gl. ,es leitet durch seinen Ton, das Klappern seiner Kinn-
backen, sein blu* blv! (Var. buC buT), wobei ihm die umrwure
aus dem Maule hängt, nicht die Zunge, sondern ein rechts sitzender
Lappen*. — V. 6. äiaul: Gl. ,die Kamelinnen tälibin eggemet.
— idd'dk (so wird zu lesen sein) nicht erklärt; es wird hier
^vuhaef^ bedeuten. — V. 7. Gl. ,man kennt sie nicht persönlich,
und erscheint sie, so weiss man nicht wer sie ist; sobald man aber
nach ihr fragt, hört man sofort ihren Ruhm*. — V. 8. lä^ül: vgl.
lämür in V. 14; eine gute Bemerkung über die Verlängerung
des Vokals in solchen Fällen hat Socin, Zur Metrik S. 16 f. —
V. 9. Gl. ,^afe sibbehä will er alle seine Tiere hergeben*. —
V. 10. ^ani'i Gl. ^nagba sarä^ elhrim; sanl' Uli 'ämil 'amet\
danach scheint hier §äni^ gemeint zu sein, d. h. ich thue alles für
sie; an ^anV im Sinne des alten ^m^S^ = äxhaLaö! (^wXJ! wird
kaum zu denken sein.- — V. 12. Gl. ^zej mä dgül int i ana nergäk
haggä haulen^. — V. 13 f.: Gl. ,Sinn: ich betrauere sie wie etwas
Verlorenes, Gestorbenes; genug mit ihr, da ihre Eltern sie doch
nicht geben wollen; ich thue wie sie sagen*.
No. 115.
1) sajär eVagl meinüla fesäd — 2) jtul izzemän walä Jagsar
Dazu gh 152.
Auch dieses kurze Stück bezeichnet *ütmän ChalTl als
megrüdi; die Situation beschreibt er so : ^nirdfsha unirtiz quddäm
eücarmüd unibruk rukbe unu^§\ gäl [folgt die inegrüdi]; Jigbid
ezznäd ujgid gkannäwe [folgt gh 151] ujfarragh elbindgije ujridd
ila wara\ d. h. ,ich lade sie (die Flinte), werfe mich auf die Erde
12*
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— 180 —
und kniee mit aufgestütztem einem Fuss; dann sagt er (der Bursche)
[folgt die megrüdi]', dann zieht er den Hahn auf und sagt die
gkantiäwe [folgt die gh,]^ dann schiesst er los und tritt zurück*.
— nirdisha: ^j*o. ist nach den WBB. gleich »^j; dieses wird aber
in anderen arabischen Ländern für ,laden* gebraucht, das stimmt
vortrefflich. — nvrtiz ist ein erwünschter Beleg fär die, wie es
scheint, bisher nur aus MM belegte Bedeutung von Jsi.: ^dAS
y-^ oljt 131 fjo^S ^t iiCJ iM-AJ J^^! ^yiL J^ iücL»il JOc
1) Herumschweifend ist der Verstand, er hat immer schlechte
Sachen vor — 2) Lang ist die Zeit, nicht ist sie kurz. — V. 1.
memüla: Var. mäjmüla. — fesäd: Gl. ^sär jifsid 'afe sibebik,
man giebt z. B. viel Geld aus für die Geliebte*.
No. 116.
1) merädi bääa fög ih§är — 2) xi§Rjü fi kulUblädät —
3) jargä lUehanaäbfenär — 4) hü gä^id fög ferääät —
5) vJiagg chwedim mniähiptär — 6) Uli jgühe b'ar<fel'
halm
Dazu gh 152. 153.
Nach 'ütmänChalTl, der das Stück als w€^rö<:?2' bezeichnet.
1) Mein Liebchen ist ein Pascha auf einem Diwan — 2) Be-
rühmt in allen Landen — 3) — 4) Er sitzt auf Polstern
— 5) Und er hat geschickte Diener — 6) Die ihm die Bittgesuche
reichen. — V. 1. {hsär-. Gl. ,frää', — V. 2. usäjüi Gl. ,nebBk,
— V. 8 ist unverständlich. — V. 4. uhagg: 1. uhagge?
No. 117.
1) Ja bü chadd Uekka^ näjir — 2) jizrid fi lön 4^ü^
Nach *UtmänChalIl, der das Stück als Anfang einer megrüdi
bezeichnet. — näjir: Gl. ,hier [in Alexandria] sagt man nayir^,
No. 118.
Str. 1 : 1) auvoal kelämi — 2) nimdah ^) nebVj ettihämi —
3) rasül alläh saijid weled^) ^adnäni — 4) rasül
alläh kulla men §alla 'aleh jind/ih min enniräm
Str. 2: 1) ana biddi ngaijd — 2) tah^ kamt emnaijel —
3) vcighsänehimmaijd — 4) ^cdcUHdänt
1) Daneben bmmdah 2) Gemeint ist wohl wtUd
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— 181 —
Str. 3: 1) fö rtt ^ugü^ä — 2) mm tah^ bamüsä — 3) fid-
dhän gharaäni
Str. 4: 1) welö ret gblna — 2) min fög^) ^amlna — 3) tgül
htW arba^tääer ia^bäni
Str. 5: 1) ulö ret ^ujüna — 2) tgül bindiga magrüna —
^) fij'edd^ chaioäga büh nasräni
Str. 6: 1) ulö ret cfunSme — 2) tgül a^fen musaqqat — 3) fi
jeddi fbris nüziWmedäni
Str. 7 : 1) tUö ret chudüda — 2) tgül aem^eten maitgäde —
3) fi medjlia esauUanl
Str. 8 : 1) wlö rciU femmu — 2) tichtäl min jemma — 3) tgül
chätim flde sUmäni
Str. 9: 1) welö ra^etedrä^a — 2) tegül barag jeddä^a . —
3) fl lel ^atmä daijha majbänt
Str. 10: 1) wlö rit bzäzina — 2) taht elgabba zina — 3) tegül
kubböje bannür bisäehed meljhna
Str. 11: 1) wlö ret damira — 2) löl almerira — 3) lajckallü
eVagl mrnneh taftänl
Str. 12: 1) welö rSt batna — 2) matwije taijät elharir —
3) tahet Jedd ckawäga gä^id fiddukkäni
Str. 13: 1) welö ret essurra — 2) kämle bilmarra — 3) hatgül
gedah bizzebed m^ljäm
Str. 14: 1) welö ret hnije — 2) äibhet elqamhfje — 3) tgül
geztre lä HmdWhdr welä tüfäni
Str. 15: 1) welö ret ifchäda — 2) an'am min elmarmar —
3) waa^dal min elcharazäni
Str. 16: 1) tjoalau ret aäga — 2) subkän chcdläga — 3) chilqet
muhatmen huwarrahmäni
Dazu gh 154.
Nach ^Abdel*azlz. — Das Lied ist ein Parallelgedicht zu
No. 4, mit dem es in der, leider an vielen Stellen stai'k ver-
stümmelten Form übereinstimmt. — Gl. ,das ist die Rede des
Barschen, wenn er sich der Braut nähert; nachdem er es aufge-
sagt, schiesst er seine Flinte ab und tritt zurück, und ein anderer
tritt vor^
Str. 2. V. 2. karmemnai/el : Gl. ^genene mil/äne moije'.
Str. 3. V. 1. ^ugüsä: G\. ,es§a'r elmudeldet.
Str. 4. V. 4. hiläl arba^täSer äa^bäni: eine etwas merk-
würdige Vermischung von zwei Vorstellungen.
Str. 5. V. 2. magrüna: vgl. Stümmk, Bed.-L.^ Glossar s. v.
Str. 6. V. 2. witfÄO^^a/: mit Volksetymologie für TnUÄOj^'ä?
Zu dem ^Ju, von Metall vgl. Nöldeke, Doctor und Qarkoch
S. 18 und 33.
1) Or. tahet
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— 182 —
Str. 9. V. 2. jedia^a : Gl. Jsunn scmn ujfigge kidet ; jeddä^a
scheint verhört. — V. 3. daijhä nuybänl: Gl. ^mä fihai gamar*^,
Str. 11. V. 3. fafiäni: Gl. Jüfui fiddinje^.
Str. 14. V. 1. kni^'e: Gl. ,das ist keläm madghän; die
Strophe wird auch in Anwesenheit der Frauen gesagt*. — V. 2.
äibket: Gl. ,von äabah; die fellahm rufen äüf die ^arab sagen:
ijbah oder auch bahhit^ worauf der andere sagt : ääbka oder vweh-
hitle, ich sehs*. — elgamhfje: Gl. ,weil die Haare wie die Ähren
eines Weizenfeldes sind*.
No. 119.
a. Manuscript *Abdel*azl2.
US (f — ^^iXc\ J3 ^ »uXjsX> jj! (t** — «^
b. Meine Niederschrift nach *Abdel*azlz' Diktat.
1) auwal seläml *alaU>e] abü ^ujänen ghedära — 2) abü tcageh
kef elgimära — 8) abü ch^düd jafanü fila'odi — 4) kef
darb dmedöfV filhigära — 5) meäkäk lizzenin ahsan tigöra
Dazu gh 155.
*Abdel*azTz nach Ms. S. 1. — Gl. ,diese Verse sind der
Anfang einer megräde, die gesagt wird, wenn man zu einem Grossen
eintritt'. — V. 2. elgimära: Gl. ^elgamar'; natürlich ist davon
keine Rede, es ist an gimmära zu denken; die Verlesung von
8^»,.> lässt den *Abdel*azlz vielmehr als felläh denn als ^arail er-
scheinen. — V. 3. jat^anü: 1. jafan, — V. 5. Zu der Ver-
schiedenheit von Ms. und Vorgetragenem bemerkt *A.: ^eOceläm
ehnektüb muchtalif, ana sa^alt ^ale szkkijW. — V. 1 und V. 2.
Anfang finden sich im Manuscript noch einmal S. 3, so: JL«# i*}
No. 120.
1) kassenäk — 2) milbu^d ginäk — 3) wadimälak •) eVirif
zine — 4) wiYib eVagl ugäk wilgiki rezine
Dazu gh 156.
*Abdel*aziz nach Ms. S. 1.
V. 4. rezine: Gl. ,8äkne'.
l) 1. waddimälakt
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— 183 —
No. 121.
Jjüi ^ (I- — ^-. «io. (r — yjuJ iL-o j^ (I [o.]
— V^l j-b, iU^ ^^ (r — s^^JC^Ö ^iUo ^^ (\ [\ si>wü]
y> iu^X^ *J! Aft jiaä „jjaii (f — jßi J^ Lij^ cM^Ij (r
redde: 1) megärih Jeailan landär — 2) vhätü summär —
3) ^alcäghäli tebäU'd biddär
Str. 1: 1) megärih jsilan teakib — 2) ^alä hibhet rata^^) etttb
— 3) jähal düne djäh naggär ^afib — 4) g^^
^ädcUhm hukmä gär
Dazu gh 182.
*Abdel'azlz nach Ms. S. 13.
redde. V. 1. landär: *A. bleibt dabei, das Wort werde mit
däl geschrieben und will nicht zugeben, dass andör (für anzär)
gemeint ist ; Sinn ist doch jedenfalls : ,Verwundete (von der Liebe)
lassen die Augen (von Thränen) fliessen*.
Str. 1. V. 1. tesktb: Gl. ,plötzlich heftig weinend — V. 2.
Gl. ,fn ääfeto ittW ^ wenn sie ihn, den Stolzierenden sieht, wirds
ihr gut. — raiä^: Gl. ,rafä^ illi jimii taijtb mutbachtar'' , — V. 3.
Gl. ,es ist zwischen sie getreten {hat) ein Stänker. — 'atib: Gl.
^^awif; über ^aüb als beliebtes Schimpfwort s. oben zu ma^tüb
No. 29, 6.
No. 122.
o^*^ j^^ K^ i^' Cj^i o^ ij^^ r^' (J^
wahagg elfemm toahagg d^ea toahagg iUi ^a^fidr itntn
Dazu gh 183, die durch diesen Schwur eingeleitet wird.
*Abdel*azlz nach Ms. S. 13.
No. 123.
1) selämi 'ale mölmnjäb tlmgäli — 2) aeläman mwäli —
3) hurüfe ^awäli — 4) wabjad 'ale lön äems elgebäti
Dazu gh 184.
Nach Mabrük. Vielleicht bezieht sich die Bemerkung über
die Quelle zu No. 124 auch auf dieses Stück.
1) 1. rattä^t
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-^ 184 —
No. 124.
Str. 1: 1) selämi ^alekum — 2) /t warag fätikum — 3) jn5
^izz ^andi mä tarälanzär
Str. 2: 1) seläman jetimmi — 2) neghku/m biUemnu — 3) mä
faggib minne bet hatta gär
Str. 3: 1) setäman gäJeum — 2) hattüh filhäge tili joläkum
— 3) dcnätir hdäkum — 4) wcwasZöA^) Udd&r
Dazu gh 185.
Nach Mabrük, der es (auch No. 123^ an das sich No. 124
eng anschloss?) von den ^awägir gehört hat.
Str. 1. V. 3. 61. ,läzim kuüvJmm hatta eggträn mtahkum.
Str. 2. V. 2. filhäge etc.: Gl. /i gklbtJcum',
No. 125 und No. 126 wurden schon zu No. 15 mitgeteilt.
No. 127.
red de: 1) Jient bäl mlavjm dkäjig düne — 2) Uli kef zaffat
innchil^ grüne
S t r. 1 : 1) ?ient bäl mlaijin tili mifassif — 2) del 'alaVargüb
. ghaxrtneasif — 3) tä^A wara ride umö mtAassif
— 4) härit^ ^ale gese jrtd z^üne
S t r. 2 : 1) henl bäl millatjm fkal chilfäte — 2) ulä 'aglä b^agäl
täuntmbäte — 3) ghibjen hsllbäsür fiddk fäte —
4) uraghä ba^d tekdtm täli snüna
Nach MabrOk. — Gl. ,Jemand hat eine ferne Geliebt«, er
will auf das Kamel steigen , tun zu ihr zu eilen , da sagt er*. —
Gelegentlich bezeichnet M. das Lied als melzüvie.
redde. V. 2. Gl. Jäahbih grüna zej geridet tnnachl; denn
im Gharb machen sich die Frauen 24 bis 30 gam^.
Str. 1. V. 3. iä'tb: Gl. .määt", — mMasstf: Gl. ^ä'it.
Str. 2. V. 1. millaym: im Or. das U unterstrichen und
der Vermerk: ,so auch vorher zu verbessern*; vielleicht wurde ich
durch das stärkere Hervorheben des Vokals an dieser Stelle ge-
täuscht und es ist milaijin zu schreiben. — V. 4. Gl. filauwcd
kän ^ä^i vha^den tnhän mmelmuäicäi'^.
No. 128.
1) azrag mhädi[h] blagbär — 2) 'älilgaräbiz gärih —
3) äebb filgamar jihisbe när — 4) atldghin zaghärit
färih
1) Or. nazlü 2) Or. incJül 3) Es wird härtd su lesen sein.
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— 185 —
Nach Mabrük. — Gl. ^räa bü Idhu und ras elhu^än sind Orte;
jener davon benannt, dass dort einem Manne Namens bü Idhu der Kopf
abgeschlagen wurde, dieses von folgendem Begebnis: der Schech
rhaytm elghältbt von den Mwö'ir- Arabern , die in der ^agabe
wohnen, aber bis barga elkamra hin zelten, liebte ein ia^rtje»
Mädchen Namens sälime und bestand viele Abenteuer um sie säf
ahwäl lettre ^cUeha; einst ritt er ihr nach, da wandte sein Boss
den Kopf um, sah den Mond und wieherte ^ahal; es befand sich
gerade vor einem tiefen Wadi; da drückte er dem Tiere die Sporen
in die Seiten um hinüberzusetzen ; das Tier ging aber in die Tiefe
und zerschmetterte, er blieb heil, nahm ihm den Sattel ab und zog
weiter. Da sagte er folgende Verse: azroif u. s. w/
1) Ein schwarzer, mit Eisen an den Hufen — 2) Mit hohem
Sattel, ausgewachsen — 3) Er sah auf den Mond und hielt ihn
für ein Zeltfeuer — 4) Liess Freüdentriller erschallen — V. 1.
mhädl: Gl. ^elmdkdä elkadide^ erma^l; gewöhnlich sagt man hatuoä;
das längere mhädl nur wegen der poetischen Form*; mit hatioä
ist natürlich hadwä gemeint, in welchem das d stimmlos geworden
ist. — blagbär: Gl. ^elagbör elchfäf^ Sing. gabr^. — V. 2.
Igaräbiz: Gl. ,elgcarbüz eVudde^ eääerz^. — V. 3. när: Gl. ,ein
Feuer, wie man es in den Zelten anzündet'.
No. 129—138.
Die Stücke wurden von 'ütmän Challl ohne Anstoss so-
fort vorgetragen, als ich hudu von ihm zu hören wünschte. Sie
gleichen in der Form vollkommen den zindälyat Stummb's, s. Bed.-L,
V. 1—50 und Einl. S. 7 n. 15 und S. 41.
129: 1) kern ghaibtä ghibnäh ugälau mcytgü — 2) ginä
ugäbetnä ^augälergili
1) Wie oft waren wir abwesend und man sagte: sie kommen
nicht! — 2) Wir sind gekommen, gebracht hat uns die mit den
sich windenden Beinen. — V. 2. 'augälergtli: Gl. ,die mit be-
ständig über die Erde streifenden Beinen ; es ist vom biU die Rede*.
130 : 1) kern ^ilu gäbalhä vbätat düna — 2) ji^bah waröhä
'ägbätagrüna
1) Wie manche Höhe stand vor ihnen und sie waren die
Nacht vor ihr — 2) Am Morgen bleibt die . Höhe hinter ihnen,
indem sie ihre Spitzen im Rücken lassen. — V. 1. Gl. ,es ist
von den Kamelen die Rede, die in der Nacht ziehen Ji$rü billef.
— V. 2. Gl. ,elgrün elhagägät ; diese Erklärung erscheint mir
nicht einwandfrei; sollte wirklich ein hagäg als gam eines ^ilu
bezeichnet werden können?
131 : 1) buJcrä Vad bukrä ngü Imnäw't — 2) bü ^ain söda
bü ghatit meläwl
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— 186 -
1) Morgen, übermorgen kommen wir zur Liebsten — 2) Der
mit den schwarzen Augen und dem Zopf haar. — V. 1. Imnäwi:
Gl. ^lilhabibe^. — V. 2. gkatit meläwi: 61. ,das in Z(5pfen um
den Kopf gelegte Haar*; gemeint ist wohl die Frisur, die man
auch in Deutschland nicht selten, namentlich auf dem Lande sieht;
ich sah sie bei dem einen von zwei Beduinen mädchen im Alter
von 12 — 14 Jahren, die zu den am 18. Oktober 97 eine Stunde
östlich von bümna angetroffenen Leuten von ^ait mansür (oder
ehharüf) gehörten.
182: 1) Za tidrbü äerräbtiddirderi — 2) gitfaht issüwa*
warä üchabberl
1) Schlagt nicht die, die das trübe Wasser trinkt ! — 2) Hat
sie doch die Wüste durchschnitten, hinter dem Führer her! —
V. 1. iddirderi: 61. ^äeräb mderder ist ein 6etränk, das nicht
klar ist; ierr, ist, die das trübe, mit Sand gemischte Wasser trinkt*;
d. i. die näga. — V. 2. gittaht offenbar gleich gattä^at — eaaüvoa!:
Gl. ^esserlra elgtVa elmagfä^a mä fihä haddt,
133: 1) ta^addi ^alal^udwän timä tekellenii — 2) urgäbhä
kef iggerid tmaelliml
1) Sie gehen gegen die Feinde und reden nicht — 2) Und ihre
Hälse sind wie der Palmenzweig langgestreckt. — V. 1. Das VM.
verlangt: ta^di ^cdaVudwän oder ta^aadi ^aVuducän. — 61. ,e8 ist
vom bill die Rede'. — V. 2. tmselh'mi: 61. ^memdüdi^,
134: 1) Ja min da^ä bissav! jaumainRtl — 2) ta^ßh eVamä
voalfagr walbanäti
1) Wer Verwünschungen ausstösst gegen meine Mütterchen —
2) Dem gieb, (o 6ott) Blindheit, Armut und Mädchen (als Kinder) !
— Vielleicht allgemeiner: ,Wer Schlimmes anwünscht (euch oder
Anderen), o Mütterchen ! u. s. w. — jaumainäti : Var. ja umamäH ;
61. ,er redet die Kamele an wie seine Mutter, aus Zärtlichkeit*.
Das Dimin. von umm, umaima, ist schon in der altarabischen
Dichtung beliebt (die Beispiele sind zahlreich); als mima in jä
Tntmati in der muwaääah' und izra^aZ-Dichtung, s. mein Muwaä^ah»
passim. — Das n dürfte nicht verhört sein. — V. 2. ta^fth eVamä :
gegen das VM.; 1. ta^tiVamä"^ es fehlt dann freilich das ^ä*%d.
taHih in Imperativ-Bedeutung ist unbedenklich ; vgl. das jä rabbi
tib'at in meinen ,Arab. Lieder* No. 2 Munt. 1, 4 (ZDM6. 50, 195).
— walbanäti: 61. ,er soll keine Söhne haben*.
135: 1) äibbaht jä äaib idder^änl — 2) merkeb nasärä fi
gharig te^äni
1) Du 6raukopf mit den weissen Füssen (?), du gleichst —
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— 187 —
2) Einem Christenschiff, das gegen das Versinken ankämpft. —
V. 1 ist metrisch in Unordnung. — äibbaht: Gl. ,inettelt. — äaib
für iö/Ä, wie auch das VM. erfordert. — idder^änl: Gl. ,krä^aih
bid^; unklar; von der Weisse der Haare, die die Beine bedecken?
— V. 2. 61. ,wie ein Christenschiff, das im Meere mit den Stürmen
sich herumschlägt, dem Versinken nahe ist^
136 : 1) mä zäl füatjäm ghairiljömi — 2) uVdda ja wadda
jhid eltömi
1) Nur noch heut ist übrig von den (Reise)tagen — 2) Dann,
liebe, hört das Schelten auf — Gl. Jahga hüwa jsüg fihä jgvilä :
mä Mal u. s. w., d. h. äiddi heltk, es ist nur noch ein Tag Reise,
dann nigü helnä, dann trifft dich nicht mehr Tadel, dann werde
ich dir alles Gute sagen*. — V. 2. ja wadda: Gl. Ja mahbübe^
137: 1) hezzet ii^äfihä ugärat sügu — 2) mabrak nehär
Uli ^aWiä jfügu
1) Sie (die Kamelin) schüttelte ihren Bart und sagte —
2) jTreibt an ! Gesegnet ist der Tag, an dem sie zu ihnen kommen !*
— V. 1. äi^äfihä: Gl. ,solange der Bart des Kameles noch an ihm
sitzt, heisst er äahfe, pl. äi'äfl (nie äthäfi),, ist er abgeschnitten,
so ist er übär, wie alles übrige Haar. — gärat: Gl. ^älaf; ver-
hört ist gärat kaum für gälcU; da gäl sonst sein 1 hat, liegt viel-
leicht ein ganz anderes Verbum vor. — V. 2. ^alehä : Var. ^alehen.
— jjfö^: zuerst notierte ich tügu; so entging mir das^' oft am
Anfang des mudäri^^ es klingt eben in vielen Fällen sehr schwach;
Gl. 4^ommt jemand zu mir ins Zimmer, so sage ich jtüg 'aleji\
also gleich syr. jäuqq ^aVji,
138: 1) mhala mä trnna^ Üyellell — 2) iffabl däwl wil-
Hded ^alcheli
1) Wie süss ists, wenn du am Ende der Nacht hörst — 2) Den
Klang der Trommel und das Geschirr an den Pferden. — Gl. ^eggi-
mal särha bilchala jiyühaVidwän jächdühä, Jigü trrajän wij-
gülü tlbiU ichdet (sirget), judrab ettabl jkiddü tnnäs kuUhum
^ale chelhum\ d. h. die Kamele laufen auf freiem Felde herum, da
kommen die Feinde und nehmen sie weg; nun kommen die Hirten
und rufen : ,die Kamele sind gestohlen !', da schlägt man die Trommel
und alle satteln ihre Pferde. Zu dieser Glosse wurde bemerkt:
^ichdet ^ sirget gehört nur der Beduinensprache an, der rf/*- Bauer
kennt in diesem Falle nichts anderes als Formen wie insaragat.
— ktdtkum: Gl. ^kuUak für kull mit der dritten Person des
Fron, ist keläm errif; kein echter Beduine spricht so^ — V. 1.
thjellelt: Gl. ,äcÄ^r ellel [so! ächir ellele wird man kaum hören],
tält ellele'.
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— 188 -
No. 189.
1) ilirjäh täban icalmuräkib hdllan — 2) ^alene tahüfad hu
grün iddellen
Nach *Abdalla 30. 9. 97; Verse des Schech Chairalla
Dign des Älteren, über welchen s. oben S. 28 f.
1) Die Winde wehten schön, die Schiffe machten los —
2) Fem wurde uns die mit den wallenden Locken. — V. 2. id-
dellen: Gl. ^innäzil&,
No. 140.
1) askäb el'ugül bchair kef elgädt — 2) jgihum illt marhün
willi fädi — 3) \ca§höb eVugül bchair — 4) jgthuffn
elfädi walghant
Nach 'Abdalla 30. 9. 97, Verse des^ß-twaS, über welchen
s. oben S. 30.
1) Die Leute von Verstand befinden sich wohl wie ein Qä<Jl (?)
— 2) Zu ihnen kommt wer gesichert ist und wer nichts hat —
3) Die Leute von Verstand befinden sich wohl — 4) Zu ihnen
kommt, wer nichts hat und der Reiche. — V. 3 ist offenbar nicht
vollständig, es fehlt wohl kef+ ein Wort, auf das ghanl reimt.
No. 141.
redde: 1) sämrfät naum ennäs mä nämenne — 2) hazfäne
^ale elljäbis gdtd errinne
S t r. 1 : 1) ulä näman tbnaum handja — 2) ibtül leüiin jaMan
dgül n^aja — 3) äräb sei dem^üten ghalab minnäfa
— 4) ghalä bü halag milbäl mä nisfenne
S t r. 2 : 1) ulä näman tbnaum refäga — 2) hazjäne ^ale säbigh
swüd armäga — 3) 'üäet elhin näga ugä^at näga
— 4) winkäz ghälthin Uli ghälanne
S t r. 3 : 1) ulä ba ennaum igihin — 2) hazjäne ^aU ghäti mhäz
^alehin — 3) uwen ^aggadar nitrvlttänthini^) —
4) jigl demihhin tihlif Sritat 3enne
S t r. 4 ; 1) ulä nkisibik tensänl — 2) ba^d gaul fi büji teswa
^ainl — 3) dini 'ale dinak udinak dint — 4) u^an-
nak ingi Imnär dün eggenne
S t r. 5 : 1) ulä hsibit galbik ^ädim — 2) nen tächdi ftne kläm
ibnädim — 3) mlten bäni mxijktdü hädim — 4) ha-
gäig iVadu säs elghalä ihdim^enne
Str. 6: 1) ulä hsibit galhik fäsid — 2) nen tächdi fina kläm
elhäsid — 3) ba^a göltik ja chüji geddim wäsid —
4) ba^d göUik ja chüji taibik benne
Diese temperamentvollere und im Ausdruck sich über den ge-
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— 189 —
wohnlichen Jargon erhebende ^Megrüdi wurde mir bei dem letzten
Zusammensein von Ma|^mQdOum^a diktiei*t und musste in grosser
Hast nachgeschrieben werden. Obwohl manches dunkel bleibt, gebe
ich sie doch wegen einiger Ausdrücke, die . willkomurene Parallelen
liefern.
2. gliannawat.
1) — 3) Chamis zu No. 1. — *Abdalla bekannt.
1) f* ghcdäk ghargänvjet ja ^aztz mä bänan ^Ikadd — In
deiner Liebe, du Teure, sind schon viele untergegangen, von denen
niemand was weiss. — ghargänt/et: *Abdalla spricht gharg&njet
und erklärt es durch ghargäni/ät] Zaghlül: ^ghargkänljöt ist
hier gleich gJuxrgänm; vgL chalq för machlüq^. Den Sinn des
ganzen giebt Zaghlül so wieder: ^j^UJl ^ Jsif ^^ «rf5w^ ^
2) mderedrm misräba eVagl flh saggäji ichäim — mderedrtn :
61. ^mu^akkarin^ — ich^im: Gl. ^haäim^.
3) Je^ül fi sicäm ^aub ^aUh kän lö daran irvd (* A b d a 1 1 a :
^al0i lü daran rubij) — Er quält sich mit den Brunnen der Liebe ;
würden sie auf ihn gelenkt, so würde sein Durst gestillt. — je^ül:
61. J^allthK — 8 wägt: 61. *Abd. jessewägi diät lirap elmä —
rißlj: 61. 'Abd. ^arab'^),
4)-^6) Chamis im Anschluss an 1) — 3), doch mit der Be-
merkung, dass sie allein stehen.
4) dchäfir ^aieki sfäl in kin^ Ja ^alern kef idd^Sl — Das
6emüt fragte nach dir, ob du, Liebchen, bist wie eine welke Blume.
5) haräga ^alxdmektüb Uli mä garä gab ghälyen
6) tärii itrid ^aziz mirifem *jä ^alem * läwen [ja ^aleni] (^A b -
dalla: nädat itrid ^aziz minjem ja ^aziz lümainne) — Sie sprang
auf und suchte den 6eliebten, den sie im Traum gesehn: ,wohin
bist du, Lieb ?* — 61. *A b d a 1 1 a : ^ije thibb wähid unämet waMje
näjime hiUmet hihn iUt hlje gä'ide wcjäh gämet farhäne lägito
menätn^. — lümafnne : 61. 'A b d. jlätoenne nicht so gut, doch auch
zulässig^
7) seläm ja ^alelüläf seläm wasg dghaljün fi bkär — 6russ
den Liebsten, eine ganze Meerschiff ladung voll! — Chamis zu
No. 3. — elghaljün: 61. ^elwähür^.
8) illi dänijät eVagl fi ^aziz hädä tvasfhon — Das ist die
Beschreibung der Dinge, die an einer Trauten den Verstand ver-
wirren. — Chamis zu No. 4. — däni/ät: 61. ,mitza^^ilät; es liegt
1) DieM ErkliroDg ist nngenOgend , aber wegen der Form des Wortes
bier beigebracbt
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— 190 —
nahe^ an dänijät zu denken ^) ; doch wäre es aufföllig. dass ich das
nicht als zänijät gehört hätte; dänijät ^=^ mudnijät'^ das würde
genau unserm: herunterbringen* entsprechen.
9) und 10) Chamis zu No. 6.
9) n^idd eVizöz rW §ü.f wen häwä rapide (Anon. raiden)
— Ich rechne die Trauten wie einen Frühling, der verwelkt, so-
bald die Liebe ihn aufsucht. — säfi Gl. Anon. ynüif — \ceni
Gl. Anon. ^wagten'^ — rä^ül: Gl. Anon. .mrid^.
10) n^iddunrtf injdh ^ögir mä mä gSbti — Ich will be-
schreiben eine mit glänzenden Zähnen, eine jungfräuliche, die noch
nicht geboren hat. — ^ägir etc.: Gl. Anon. ^Itssa mä gabiß''.
11) nfdtu eVaziz m^äk ennöm Ja ^alem mäl^adel — Wenn
der Traute das Schlafen mit dir unterlässt, so ist das nicht Billig-
keit — Chamis zu No. 7. — mäVadel: Gl. Anon. ,mä jilgäs
^indo ^adl ja^nl mä jin^ft mä jimsi döghrü^. — Das mäbadd
erinnei*te- mich an Verse, die ich von der Beduinin umm, muham-
m£d (s. oben S. 5) gehört und die ich so notiert: iddvre ^cdeh
jedl^ es^aub filamctl [1. fitawit] mä lä ^adal — thammal mnen
taufihm ijäm ju9T ^aPen ja ^cdem, Chamis wollte von dem
ersten Teile nichts wissen, den zweiten fügte er selbst mit geringen
Veränderungen als weitere Ghannäwe zu No. 7 an:
12) thammal mnen taufihm ayäm jusr ^aVain ja 'alem —
Chamis. — thammal: Gl. ^ttt^bur^.
12 a) eVagl kef gäl m^äk hgir e^avh ^annäs ktälhum —
Von *Abdalla bei Vorlesung von <5rÄ 12 unmittelbar angeschlossen.
18) el^agl wen mä kgeröh igta^ izsjdd wigtäga^ ugä^ , — Wo
man auch immer den Verstand einsperrt, isst er die Wegzehrung
auf (?) und empfindet Schmerz. — Von Chamis an No. 12 an-
geschlossen.
14) und 15) Chamis zu No. 8.
14) aeläm ^alelüläf seläm html mieten zämU — Gruss den
Liebsten, eine Ladung von zweihundert Kamelen. — Vgl. gh 7.
15) när ja 'ozlz ghaläk ^ale gemi^ lautän zäwije — Ein
Feuer, o Trauter, ist deine Liebe, das über das ganze Land leuchtet.
16) — 20) wurden von Chamis zusammen diktiei-t; 16) und
17) können noch als Ghannäwas zu No. 8 betrachtet werden.
16) ghaläk fi kräs el^agl miUk udär diwän vhakem —
Deine Liebe hat sich als König auf die Stühle des Verstandes ge-
setzt und Diwan (Ratssitzung) gehalten und Recht gesprochen.
17) benä gsür filchätir ghalä ^aziz tihwfle isHh — Schlösser
baute im Gemüt die Liebe zu einem Teuren, deren Abwendung
(Ablenkung) schwer ist.
18) min San tadür gähStha Vain ht aeheb när elghdlä —
1) danä trans. im AnfaDji^e eines Liedchens, das um 1880 in Baimt in
aller Leute Munde war : elbu'äd ja näs danänt ,die Trennung, ihr Leute, hat
mich aufgerieben'.
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-^ 191 —
es sich drehe, dazu ist das Auge da (?); es ist die Ursache
des Liebefeuers.
19) ghaia ^azlz kef innär ^alehilmdärä mädgl — Die Liebe
zu einem Trauten ist wie das Feuer, dagegen hilft nicht das Sich-
inachtnehmen (die Vorsicht).
20) htUt iddk fthä vngilü bärda när elghalä — Thu deine
HanS hinein, wenn du sagst, es ist kalt, das Feuer der Liebe.
21) und 22) Chamls zu No. 10—12.
21) eVagl ja ^azlz ^alil mä U duvoä ghSr ^öbkum — Der
Verstand, o Trauter, ist krank, er hat keine Medizin als deine
Neigung. — *Abdalla: meihür.
22) garah ja ^attz ghaläk duwäh kjH ('Abd. kied) laßäb
tcxdihkim — Es hat verwundet, o IVauter, deine Liebe; die Heilung
trotzt den Ärzten und Doktoren*. — ^Abdalla: ,me5Aör*.
23)— 26) Cham IS zu No. 13.
23) när ja ^aztz ghaläk karige illa ghair fi ghara — Feuer,
0 Trauter, ist deine Liebe, doch sein Lodern ist nur in einem
verwahrten (heimlichen) Ort. — ghara: Gl. ^dara\
24) jü 'aziz win^ ba^td *alek majzälen jmseden — 0 Trauter,
wenn du fem bist, spricht man immerwährend von dir.
25) ilhen zemän mindähyüt antärl 'aleh idautoiran — Es
ist schon lange her, dass sie umhei*schweifen (?) meine Augen, ihn
suchend.
26) eVagl sebbelo hü mät thäja b^ad gähenneba — Der Ver-
stand war seinetwegen gestorben; er lebte wieder auf, nachdem
ihm Kunde gekonmien.
27) und 28) Chamis zu No. 16.
27) marid ktU jöm jighallaA ilchätir ^ale möh därhum.
28) el^agl kef gä nebük tfrik udär zine ja ^alem — Der
Verstand war, sobald die Kunde von dir kam, erfreut und legte
Festschmuck an.
29) 'ofeÄ idrfi ja ^ain a^^abr mö 'azä zen fiValem — Thräne
über ihn, o Auge! die Geduld ist nicht schöne Tröstung über ein
Lieb. — Chamls zu No. 18. — eValem: Gl. ^elbitt.
30) bis 39) Chamls. Diese zehn Stücke sollen eine ge-
schlossene Gruppe bilden, deren Thema eine Zwiesprach zwischen
^am und ^agl ist. — *Abdalla: ,meähür^.
30) e?am fädhal^azzlb (A n o n. sädha aVadjBh) waVagl gäl
haiha zälla — eVain: Gl. 'Abd. ,elbmt — haih ^älla: Gl.
*Abd. yinti dälla, temellt tbu^^i challiki ma'a wähid".
31) büj^i matgibl rät ('Abd. mü dgibt raj) jäVain rähi
(1. röfti?) ddbedbt (1. dddbedbi?) —
32) gälat liVain btlfei matäüf ferig jäVagl täga^ ^Abd.
tauga^) (mkesir — Sprach das Auge: ohne mich siehst du keinen
Weg, Verstand, sondern iUllst hin und brichst dirs Genick. —
matäüf: Gl. *Abd. ,?wä thtigg^
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— 192 —
33) eVagl unikalem wü^mn sür dchd^m b^äthum — Der
Verstand und das Liebchen und das Auge bekamen Streit mit-
einander. — 'AbdePazTz bekannt.
34) el^agJ unikalem vnVain Vad ^Abd. ha^d) mgarede rähu
(*A b d. sären) snoa — Der Verstand, das Liebchen und das Auge
wurden nach einem Streite wieder gut miteinander.
35) majirdiW minne ghalä (*Abd. mauwäl) ghäUfm k^ tl-
^asel — Man wird nicht satt davon: die Liebe eines Lieben ist
wie Honig.
36) ja \aztz ghatjätak teräti^n deir abhar OAbd. nur ja
^aztz ghaläk terötiSa daran bhar) — O Trauter, Feuer ist deine
Liebe ; seine Funken haben weithin Glanz verbreitet. — detr abhar :
Gl. ,'öm// btüira zej tlfänüs^,
37) ja ^aziz när ghaläk gauwa tVagl *mä darai üwaij
OAbd. ja ma ddjirt) — 0 Trauter, das Feuer deiner Liebe ist
drinnen im Verstände nicht wenig umgegangen.
37 a) eVagl fih när ^aziz täkil ukü ^äbirilhä — Am Ver-
stände fidsst (zehrt) das Feuer eines Trauten, und er giebt sich in
Geduld darein. — Von *Abdalla an seine Variante von 37 an-
geschlossen.
38) el^agl ^äb (*Abd. ^äf) ja ^aggäl dibSl m ken *ballah
tämino OAbd. btüih tämnö) — Der Verstand verdorrt, er ver-
welkt; wenn es so ist, dann bist du, bei Gott, vor ihm sicher. —
säf: Gl. *Abd. ,näif, dtbeh
39) el^agl ^äf nüwära in ken mä zahä fik (*Abd. bik) ja
'alem — Des Verstandes Blüte verwelkt, wenn er nicht mit dir
sich freut ^), Liebchen. — säf: Gl. ^telef. — in ken etc.: Gl. ,tn
kän mä zaJiaü^ wahdbibi ana suft, wenn ich nicht mit meinem
Liebchen zusammen erstrahlen kann, dann verwelke ich.
40) in gädaretin 'iggäl imlhan min es^aub ja ^ahm —
Wenn du mir Recht widerfahren lässt, (so wisse) kluge Leute gehen
der Liebe aus dem Wege(?). — Chamls zu No. 22.
41) wissöb ja 'aziz dartg itgi gamlt innäs kuUha — Die
Liebe, o Trauter, ist eine Strasse, die alle Menschen ohne Ausnahme
ziehen. — Chamis zu No. 25.
42) und 43) Chamis zu No. 26.
42) el^agl mä äikä lizaul grüha ^ale dBhin §abar — Der
Verstand klagte niemandem seine Wunden, er tnig geduldig ihr
Weh. — lizaidi Gl. JiräaiV. — dahin: Gl. ^maradhin^.
43) eVagl mä äikä razlz bnära ulä iäkä ^arab — Der Ver-
stand klagte nicht einem Trauten sein Feuer, noch schüttete er
irgend jemandem sein Herz aus. — ^arah: Gl. ,elmachlüg gemi^o^,
44) wt>t^ y^^ y^^'wj i\y\ yJiL (iSgl) ^ylÄt jj ,^50
(laulef wäg^a) — Sollte ich mich selbst in ein anderes Wesen ver-
1) Oder: wenn sie (4ie Blüte) nicht an dir (mit dir) erstrahlt
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— 193 —
lieben, so schmerzt doch immer der Kummer um die (erste) Liebste.
— MabmüdGum^a zu No. 27. — Bei der hier gegebenen Über-
setzung ist Auslassung der Negation vor dem ^\jS\ anzunehmen;
zulässig scheint auch: ,erst wenn ich mich in ein anderes Wesen
verliebe, hört der Kummer zu schmerzen auf; die erste Deutung
giebt einen Gedanken, der sich auch sonst findet in der Beduinen-
poesie, vgl. das ,mein erstes Lieb vergess ich nie* ZDMG 50, 185.
45) bis 47) Chamls zu No. 28.
45) gkalä ^aziz Ja lanzGr ^ammäken umä eäl e^^lda — Die
Liebe zu einem Trauten hat euch blind gemacht, o Augen, und
immer noch trifft sie sie.
46) ghalä ^aziz chalhVain sittihe tgül eä näsfe — Die Liebe
zu einem Trauten brachte das Mädchen dahin, dass ihre Gross-
mutter (?) sagte: ,was hast du vergessen?*
47) ghalä ^atie chaUil'ain lä din lä ^agl lä hcja — Die
Liebe zu einem Trauten machte das Mädchen zu einer Person ohne
Religion, ohne Verstand, ohne Scham.
48) und 49) Chamls zu einem nicht aufgenommenen Stück
zwischen 28 und 29.
48) Ichöfir Uli jigrahauh inföihum illa mä le duwa — Das
Gemüt ists, das sie verwunden, und ausser ihnen hats doch keine
Medizin (oder: Das Gemüt hat als Medizin nur die, die 4& ver-
wunden). — Gl. ,mä leä dawa illa iliitt Uli garahätd',
49) ilchäfir 'ale löljäf rglg ^azm {eVagl) bekkä ja ^aUm —
bekkä: Gl. Jibki htir',
50) bis 52) Chamis zu No. 31.
50) gämü ghaläk aifäm jaVain giml huznhum — Die Tage
haben deiner Liebe ein &ide gemacht, Auge (Mädchen), nun mach
ein Ende mit ihrem Kummer.
51) däblet kef elghtisl {f^r elgka^n) 'ofe ^aziz*hädä f^lhin —
Sie welken hin wie ein Zweig um eines Trauten willen — das ist
so ihre Art
52) haräm Ja 'aziz Vadak i^zihik wilmughalä wittarab —
Nichts mehr, du Trauter, nach dir von Lachen, Liebeln, Lustig-
keit. — Zum Gedanken vgl gh 60 und ZDMG 51, 210.
58) bis 55) Chamls zu No. 38; Chamls bemerkte: ,Diese
drei Ghannäwes gehören durchaus zu dieser Megrfidi*.
53) när Ja ^aztz ghaläk daffdChä äwif mije döredet
54) zarat ^afe när ghaläk eVagl mä Jilg% wen Jiltgi
55) inhallet chäfiri bghaläk iddüh kätibe ifäm ennSga
56) und 57) Chamls zu No. 39.*
56) tilib ^azm ^äh nedir ilchäfir m^ä närdk semär
57) SäfcU killst elafräf tili nesümha när alghala — Es ist
nach allen Seiten aufgelodert, das ich wüten lasse, das Feuer der Liebe.
58) und 59) Ma^müd Gum*a zu No. 41.
58) mä zäl räghib fih eVagl nen iäeäh elghala — Der Ver-
Abbandl. d. DMG. XI. 8. 13
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— 194 —
stand hatte immerwährend Lust zu ihr, bis sie ihn schliesslich
spaltete, die Liebe. — Chamis erklärte diese Ghannäwe für be-
sonders schön, man rufe bei ihr aus: läläläla (klang fast wie
läläli^la) madz^äla, — nen: 61. ,Äa^ä*. — iäzäh: 61. ,spaltete
ihn, so dass mfalagcU batno^.
59) chalia eVagl jälilmaut ghaläk ja 'ahm kän mä igsim
— Es bringt den Verstand dem Tode nahe deine Liebe, Liebchen,
wenn sie ihm nicht beschieden ist. — kän mä igsim\ 61. jm mä
gisimülo hymut min Tmbhöt. — Über den Glauben an das Be-
schiedensein s. No. 43.
58a), 59a) und 60) Chamis zu No. 52.
58 a) jiggauäen unauhcd fih 'aU kef lauWf jichitrü — ßg-
gausen: 61. ,y/wr, seil, el'agl — nauhal flhi 61. ^ngül ich muss
ihn durchaus bekommen, aber mä nihkmüS] elwdhle ist das 6e-
bundensein; so sagt man: ana whM.
59 a) Hdäd eäiahr nergau isnin kjän tcäfi ghälyan — So
viel Jahre wie Monate (sind) warte ich, wenn ein Teurer treu ist.
— nergau: 61. ^nütennäk^.
60) haräm ja 'azlz b'adak e§§auh wilmghälä wütarab —
Leichte Variante von gh 52.
61) und 62) zu No. 54, 61) von Chamis, 62) von Mafe-
müd 6um*a hinzugefugt.
öl) hilU 'ale äänak chafäkan im'innäs ja 'alem
62) ti§ltb elghald 'al/äs zaläl ghair gä 'äde ghalab — Die
Liebe festnageln auf etwas, wo doch nichts zu holen ist, ist Un-
sinn, nur ists mal so 6ewohnheit und hat sich eingewurzelt. —
eljäsx 61. jelmarhün&j die schon eingethan ist, Ihren hat.
63) ckallau eVagl jälilmavi HzBz saubhv/m gä mkäwa^a —
Es Hessen den Verstand dem Tode nahe Traute, deren Liebe zu
nichts Reellem führte. — Ma^müd 6um*a zu No. 55. — jälil-
maiU: 61. Jegrib mnilmaut. — saiibhum: 61. ^elMbh huwa
e^saub^, — gä mukäioasai 61. ^mtiä täjüha^,
64) haggä lu brt naggäz gedim garh lauläf ja 'ahm —
Mabmüd 6um'a zu No. 56.
65) ennäa ketterulagwäl unä 'aziz mä hua hä)in 'alyi —
Die Leute führen viele Rede, und mir ists. Trauter, nicht leicht
zu tragen^). — Ma^müd 6um*a zu No. 57.
66) idrifan fi ghijüb 'azlz Idnzär nen mägihin imlt — Es
thränen in der Abwesenheit eines Trauten ^die Augen, bis die innem
Winkel ganz voll sind. — Ma^müd 6um*a zu No. 58. —
Idn^dr: ich bemerkte dazu: ,mit zwei Accenten, der zweite viel-
leicht etwas stärker*. — mägifun: 61. ,Der Plural ist mwägii,
67) chatar 'azlz täleÜH Likdt ü'ain därät irmdd — Es fiel
1) Ein auch sonst im arabischen Volkslied sehr^beliebter Gedanke, wie
es in einem syrischen Liedchen beisst: iUä keläm innäa kämni uhärfni.
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— 195 —
ein Trauter ein am Ende der Nacht, da weinte das Aage und be-
kam die Triefsucht. — ChamTs zu No. 59. — Gl. ,Die Trief-
äugigkeit wird vom Mädchen dem Vater gegenüber vorgegeben,
der besorgt fragt: warum weinst du?*
68) eddödeä ma'alanzär ja ^aziz fazzi balhin — Chamis
zu No. 60. — eddödeä \ Gl. jimäi äwayi^. — bcUhin: Gl. ,6r-
ragil] hin ist nur gesagt *ale ään tirbvf elghannäwe\
69) bis 71) Chamis zu No. 60 a, das in den Kommentar zu
No. 60 eingefügt ist (s. S. 134).
69) walchäfir talab ja ^ain miftäh saub aä fih taahane
70) sarrah bncji b^aub ja ^azlz widginächira — Geh nach
Haus, mein Söhnchen, in Gutem, du Trauter; du kommst ja wieder
zu uns. — Soll Antwort des Mädchens auf No. 69 sein. — wid-
grndchira\ Gl. fiulcra tigV.
71) ^ale gazu hägühtmi msarrahin lauläf ja ^alem — Um
ihre Geschäfte abzumachen, gehen die Liebsten nach Hause, Liebchen.
72) und 73) Chamis zu No. 61.
72) tebä^ad ^alek ^aziz haggä nebi'a ja ^ain ma jigi — Fem
geworden ist dir ein Trauter, wahrlich, Mädchen, es konmit keine
Nachricht von ihm. — nebi^a etc. : Gl. ,7nö ji§U chaherK
73) merkeb cJiadettarrlh jäl^ain ^iddi ghälyan — Als ein
Schiff, das der Wind entfühii; hat, betrachte, Mädchen, einen Teuren.
74) bis 77) Chamis zu No. 67/68.
74) mazmün mä jgl lennär Uli 'aleh ja ^am tigbli — tigbli:
Gl. ,mtUwäghi^.
75) ghaläk kef rth elghait tili tälha rägat elkill — Deine
Liebe ist wie der Wind des Regens, welcher hat alles schnell auf-
spriessen lassen. — elghait; Gl. ^elmtzn^. — rägai elkill: Gl.
jinbasaf.
76) ja ^aziz gebla gdäb ^alek agbalan dar ghaimhen — 0
Trauter, vordem wars unfruchtbares Land; da kams zu dir und
nun ist der Regen da. — dar ghaimhen: Gl. ^sär matar''.
11) tahäjen atmärä rag eVagl wen ma gähal^alem — Es
lebten auf die Früchte, klar wurde der Verstand, sobald das Lieb-
chen zu ihm kam. — Beim Vortragen wurde jedesmal nach rag
eine längere Pause gemacht und es schien, als gehöre rag nach
Auffassung der Leute nicht zu etagl,
78) {jOj4^\ v>'j> ^^äs-I^ ^•) »tj ^»Lp jjU — Sie schalten,
da wurde die Krankheit leichter; sobald sie wieder schön thaten,
kam die Krankheit stärker wieder. — Ma^müdGum^azu No. 86.
— ab: dSA, fast wie dä^ klingend. — cjil-5>: Gl. ,vom biU sagt
man, wenn es ausgeht auf die Weide, meddet, wenn es zurück-
kommt, hääe^,
78a) Jcenni bjäsim ja ^ain gesamt fthin bata\ — kennt:
*13»
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— 196 —
Gl. ^rmmn^. — bjäsim scheint gleich bijäahum. — Ma\^müd
Gum*a zu No. 87.
78 b) unlferd mä gdirt ^aUh toatna^ä deger haijühim siwä
(Vai\ 8uwä) — *Abdelmälik zu der Variante von No. 9.
79) bis 83) 'Abdelmälik, sämtlich ohne Anlehnung an eine
Megrüdi, doch vielleicht in einem gewissen Zusammenhang stehend.
Ein Kommentar wurde nicht gegeben, und da ich die Stücke im
Fieber niederschrieb (s. oben S. 15), so mag manches versehen sein;
sie bewegen sich offenbar in den bekannten Geleisen, und es wird
sich eine bessere Bedaktion leicht gewinnen lassen.
79) tchassar ja mdägt^^aub glil meksibak fät fi 'aJern
80) eVagel mahlt linnawm gwed serib lä wly'af sammara
81) d'agel fthe ^aUm äerhän jchätil vmä zäl hefbe
82) ^cusiz kän mä filnäh hassjef ofwGbcd jtgüUn
83) in dir et ja 'azlz ^wäb elgSder ghäb ealjäf benna
84) ulei jä ^aziz eddir e^aaub tounü 'yäbt 'alchdfä — *Ab-
dalla zu No. 92. — GL ,diese Worte sagt der Bursche*.
85) eVain fi gedide t^ül iläkatwali nära hafetet — Das Auge
hat Mühe mit dem Neuen, zu dem früheren [Geliebten] ist sein
Feuer — *Abdalla 11 zu No. 93. — Gl. ,känü filau-
wal däjire ^ala toähid toagütl ^cUih ilhöl d. h. bagä fagir; die
Worte sagte ein rägil Ad&wi (nur der feliäh sagt badawt oder
bedewl, der Beduine selbst nennt sich ibduwi),
86) mä nizra^ak jä wvß dimwälfa zörf eVulu — Ich besäe
dich nicht, du Tiefland ; die ist gewohnt an den, der das Oberland
besät. — *Abdalla 11 zu No. 94. — Gl. ,Der Bursche sagt, ,ich
will die und die nehmen*, da antwortet das Mädchen mit diesen
Worten, denn sie will ihn nicht, weil er gcdtl ela^l d. h. fagiir
ist*. — Übersetzung und Erklärung zweifelhaft. Jedenfalls liegt
kinäje vor.
87) ^aziz miVain ghäb waVcuin ^äzte wcyäidd elbära fäi —
Ein Trauter ist vom Auge fort und das Auge braucht ihn
— *Abdalla H zu No. 95.
88) sailät bidehen mäll abeb fi dem^ehin — Sie fliessen von
selbst, ich thue nichts dazu, dass sie thränen. — *Ab dal lall zu
No. 95. — sailät: Gl. ,scil. eV'wjün^; es ist o^U*.
89) ^aaiz jä ^alem ^oLaVain elchäter mä äiki bimräijl —
Teuer bist du, o Lieb, dem Auge! das Gemüt klagt nicht über
Krankheit — 'Abdallallzu No. 97. — bimrä4: ,d. i. bimarcui'.
90) elläba tougä^angüj dghij äen wagwäm dwuga^ — *Ab-
dalla II zu No. 97. — Gl. ^gh 89 und 90 sagt man gewöhnlich
hintereinander*. — Gl. ,Sinn : inti mitä ^aijän fi göfak läkin ilif-
tikär Tntä^ak hüwalli mtauwihak, — elläba (Var. elläbä): aus
der Erklärung dieses Wortes war nicht klug zu werden; es sei
,gleich tnte fillauwife, lauwijet elhanek^» — tougä^angüf : lies
unigä' ^an guwi?
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— 197 —
91) *jä ^aziz* bilä syäd t^äwarlyäm tvatmdde *jä 'aztz*
ISmauf^ak — Mit Verlaub, du bist in meiner Nähe einige Tage
und dann gehst du wieder nach Hause. — ^Abdallall. — stfäd:
hier als oLLw* festgelegt. — lifäm : wird *Lj{ J sein. — watruddei
Gl. p-udde mm ilä blädak^.
92) *w€ä eVamel ja ^ain* bilä aijöd bjighlä ^aztz Ja ^ain
[w^ etamet] — Mit Verlaub, lieb ist ein Teurer, o Auge, was
ist da zu thun? — *Abdalla 11.
93) ja mag^ade ma^ 'aziz ghälyen idbegga ^alä chavr ja
^aziz ghälvfen, — *Abdalla IE zu No. 98. — Scheint aus zwei
Stücken zusammengeschweisst ; für eines zu lang.
94) gurr rem&nä gtdablyäm 'alä wuin ehält miValem —
Die Ungunst der Zeit warf uns in ein Land, wo es kein Lieb gab.
— 'Abdallaü. — Gl. ,Sinn ist ettjRm ramäJbaa\ geSgelat 'alefe
eddm/e uruhte fi mafrdh täni^, — gwr remänä ist vielleicht als
gturemänä für gul remänä zu nehmen; dann gehört gtU nicht
mehr zur Ghannäwa, sondern ist Einleitung des Vortragenden.
95) lijäm te^üd benna wcUirga^ ja ^aziz lemqtUenak — Die
Tage kommen wieder zwischen uns, und du kehrst heim, Teurer,
zu deinem Heim. — *Abdalla U. — Diese Ghannäwe schliesst
sich ofiFenbar an die vorhergehende an: sie scheint der Trost des
Mädchens auf die Klage des Burschen. — tirga^ u. s. w.: Gl.
jtigüni fi mahilli, maufinV.
96) ja ^am eljöm mä tibM ^alä gkcUä 'aziz lin jebä^adau
iBn ji^ bimaksaran. — *Abdalla 11. — Li dieser Form viel
zu lang ; vielleicht zu zerlegen in 96) ja 'am — 'aztz und 96 a)
fen — btmaJcsaran,
97) 'aziz ghäb weä eddbära fthä wainSaUäh eljöm ßgü
vjülemm m'ä 'aziz ghälyen. — *Abdalla ü. — Zu lang; doch
Sanierung nicht möglich.
97 a) gänüna hoaij gänün ja 'ahm Svoaij lenerägü fihvm
bilä syäd^ 'aziz, — *Abdalla IL — Zu lang. Vgl. zu 97 b.
97b) ^^\ by^ bU L, *L»b JJüJl c>-5/ ^jlx,\. — Von
Rbaijim Alba^rän (s. S. 10 u. 22 f.) mir ins Notizbuch geschrieben.
L>*:>- ist, wie sich aus Vergleichung mit 97a ergiebt, als Liyi zu
denken und stellt ein gaun^ä oder ähnliches dar.
98) elghalä 'alaJ'am bilä malfUz ja 'ahm — Die Liebe zum
Auge (zur Geliebten) ist ohne Worte, o Lieb. — *Abdalla H zu
No. 100. — Gl. ^allahä elghije beni ubenik fUgalb min ghei*
elhanek^.
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— 198 —
99) eVaib min eVauwü gänün ümä jüga^ak ghair 7ni¥alem
— Der Vorwurf vom Gemeinen ist gleichgiltig , weh thut er nur
vom Lieb. — Chamis 11. — Gl. fiVaib huwa eVatäb^. — eh
^auwil: lies eVawtl.
100) innäs hagarült 'aziz ghaläkja ^aini ddwi — Die Leute
haben mir ein teures Wesen versperrt, deine Liebe, Geliebte, ist
Medizin. — Chamis IL — Var. innäa kagarau iVaziz lüi ghaläh
ja ^avni düwa,
101) bdäa niz4l ja ^alem irid jihJcum dghaijM — Ein Pascha
stieg herab, o Lieb, der will die Liebeshändel richten. — Farag
zu No. 101. — Gl. ,Das Mädchen wird hier mit einem Pascha
verglichen; das ist einer der beliebtesten Vergleiche*.
102) elchäfir in mä dawöh jabga 'alil wijmüt ja ^alem —
Das Gemüt , wenn man es nicht heilt , bleibt krank und stirbt , o
Lieb. — Farag zu No. 102.
103) el^agl dar lauf an ja ^alem rebV malgiä dghalök —
Der Verstand schweifte durch die Lande, o Lieb, einen Frühling
fand er nicht für deine Liebe. — Farag zu No. 102.
104) kämt sawäb 'aziz toiVagl ja ^alem ma bakebe — Ich
verberge die Liebe eines Trauten, und der Verstand, o Lieb, hat sie
nicht verraten. — Farag zu No. 103. — kämt: Gl. ^näjcir^.
105) rbik, fi bläd au^är dibal wen mä gähilwuli — Ein
Frühling in steinigem Wüstenland verwelkte, sobald der Mann zu
ihm kam. — Farag zu No. 103. — Farag erzählt, um den Sinn
klar zu machen, eine ganze Geschichte: ,toäkde chadka wähid ze/
häläti ana, elwalad di Uli chadka muä läjig bchäUrha^ fezzet
wahdi (2 nur: gämet) gäUtla inti ja fuläne chässe eljöm mitghatfere,
gämit fezzet dgül rbih fi bläd au^är^ Dass diese Erklärung, wo-
nach es die Klage einer Frau ist, die einen ungeliebten Mann hat,
richtig ist, ist nicht durchaus sicher; man ist geneigt, Stumace,
Bed.'L. V. 83 — 96 heranzuziehen (s. besonders S. 60 Anm. a),
doch lässt die Fassung hiei schwanken ; alles hängt von der Über-
setzung von wen mä ab ; vielleicht ist zu übersetzen : wenn nicht.
rbih ist sicher kinäje^ s. Glossar. — Der Vortrag des Stückes war
sehr wüst ; namentlich in Wiederholung der Worte gäJulumli konnte
Farag sich gar nicht genug thun; die verschiedenen Teile des
Verses wurden wild durcheinander geworfen; obwohl die oben ge-
gebene Stellung am meisten für sich hat, schloss Farags NSselei
doch mit au^ärä — ä — ä — ä
106) ^aläm ghair naggäl elchäfir idmähi jsil gerih ghair
naggäl ja ^ahm — ^älilji J-m*o ,^La3 -bLi^ jUü -^ j»^ J
Aj^ 'wj 3^ Ti^ ^r?*" — Farag zu No. 16. — Sehr verworren
vorgetragen; an jsil wurde ein langes ä/iä — angeschlossen, dann
plötzlich abgebrochen, und nach ganz kurzer Pause mit gerih etc.
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— 199 —
fortgefahren. — Zur Erklärung erzählte Farag zunächst folgende
Geschichte: ,/i chöüro huib tcqfa^) insän toalaa^) gädir jfärgo
abadan ; bkes inno muä gädir jfärgo temelli dmü^ö tinzit ; dann
Glossen: ^alio nägil [fÄ- nGmrT\ minno min bu^do\ ennuglän
keläm blgilu min auwil {fawu?y.
107) * ^aläm jalü kcdfo * ^aläm jandtro lilghuruh gänün
iVärif tili kaifak 'alem, — Chamls fi zu No. 37 Farag.
108) jäl^ag^l dar fücmtän sebm umälgi sdb jigrakan —
Der Verstand schweifte in den Landen umher gesund und fand
keine Liebe, die verwundet. — Farag. — Gl. ,er zieht in der
Welt umher und singt schön, aber niemand achtet auf ihn*.
109) "^jaut (jäu) ma näf¥ düwa * ja madrüb bilghalä tekmid
el'agl fihä (Var. fih u) mä näß' düwa — Wer von der Liebe ge-
troffen ist, dem legt der Verstand Pflaster auf, die Medizin nützt
aber nichts. — Farag. — Das yau (Jäu) kann wohl gleich dem
sein, das Minütoli hörte , s. Eeise S. 80 f. , wo die als Text eines
^Kanons* mitgeteilten Worte Ana - Doja - Pimöna vielleicht ver-
stümmelt sind aus: 'aned wajä ft menäm oder ana *äd Ja fi
menäm. Ich setze die ganze Stelle her, die sich wahrscheinlich
auf den Gesang der so beliebten Ghannäwes bezieht: ,Voll Wider-
sprüche waren die Beduinen oft ängstlich ohne allen Grund, und
sprachen von drohender Gefahr, während sie zu derselben Zeit sich
einzeln von der Karawane entfernten, oder singend und tanzend
hinter derselben einherzogen. Es treten nämlich mehrere zusammen,
hängen die Gewehre über den Rücken und singen, indem sie einen
kadenzierten Geschwindschritt beobachten und dazu in die Hände
schlagen, eine Art Kanon, wobei immer ein Vortanzender die ersten
Worte anstimmt, und die übrigen alsdann einfallen. Den Lihalt
dieser Lieder konnte ich nicht erfahren, mein Dollmetscher be-
Bauptete, er verstehe die Worte nicht. Aus der Mimik, womit
sie vorgetragen wurden, liess sich indess leicht schliessen, dass sie
etwas Unsittliches enthalten mochten. Einer dieser Gesänge oder
Kanons hiess: Ana-Dya-Fim^na ^ welche Worte der Vorsänger
zuerst sang: alsdann fielen die Übrigen beim zweiten Male ein,
und nach der dritten Wiederholung stiess der Vorsänger ein gel-
lendes Geheul aus, welches Jan lautete, und ebenso genannt wurde.
Zuweilen begleiteten sie diesen Gesang mit einer arabischen Doppel-
flöte von Rohr, die an die antiken Flöten dieser Art erinnert, und
deren Klang von unserer Schalmei, oder von dem sogenannten pol-
nischen Bock sich in nichts unterscheidet. Das Spielen der Flöte
scheint den Kamelen angenehm zu seyn. Auch im Lager ver-
sammelten sich die Araber zum Gesang; sie traten in einen Kreis
zusammen, in dessen Mitte einer gestellt wurde, der, während sie
auf obige Weise sangen und in die Hände klatschten, sich unauf-
hörlich auf und nieder ducken musste^
1) feUäh'XrihXiQh,
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110) "^ ana ^äd ja wangimo bü^aned* ja swähig in ^ä
hagge wamägau wangimo bivaned — Farag. — Gl. ,weim
^atmk
neun
oder zehn tanzen and du unter ihnen, und das Mädchen kommt in
deine Nähe {gambik), so sagst du zu ihr ana ^äd u. s. w.*. —
wangimo biVaned: ,d. h. sie geht zu den anderen Leuten und
amüsiert sich dort mit den Liedern, die sie hört, er aber kann
nicht mit, er ist felläK. — ja sicäbig: ,8Wäbig ist umlije^; ein
Sing, (säbiga) scheint nicht üblich zu sein. — bil^anedi fiüzüVy
hiVdfije. — Bei der Wiederholung notierte ich nach ja swäbigi
,en nedaitih^ mit der Erkl. ,«n gultüo pxijibK — Das ana ^öd am
Anfang kann verhört sein aus ^aned,
111) *jä bilwugä ja ^aubhtim * ja ghalä ^aztz bilmtzän jän
kän tiätri btlwugä jä ^auihum — Liebe eines Trauten ist mit
der Wage, willst du nach der Okka Liebe kaufen. — Farag. —
61. ,Rede des Mädchens, das reich ist^
112) *saüanajä bilämär salfane* jä ^a>8Q, jchtdmen fi ^öb
(Var. fi^söb) jä ^asäkir büäm/ir salfana — Farag.
113) *^ä duwa fei jä 'ahm* jä näs jürägau ftk jä btU
leä jä maidädduwa — Die Leute warten auf dich, warum bist du
so langsam, du mit dem Heilmittel? — Farag. — Gl. ,20, 30 Leute
tanzen, sie ist aber noch fem, da ruft der Bursche : warum bleibst
du so lang*?
114) *bä'ad€njä 'aint ubä'aden* toibki b'ddu jä'aini ubä-
'aden jä 'aztz jä mi§wäbä — Sie sind fortgezogen, sie sind fort,
und weine hinter ihm her, mein Auge, sie sind fortgezogen, ach
mein Lieb. — Farag. — Gl. ,das ist die Antwort des Mädchens
auf das vorige*. — Nach der üblichen Form erwartet man jä
mi§wäb jä ^aziz; das mi^wäbä könnte man für einen Anklang an
die ^o^ö^d-Form halten; siehe über diese zu gh 125.
115) * 'aläm mä hü 'aUm ♦ jä täml ohar mcjmün wis^'ib
'aleh mä hü 'alem — Farag. — Gl. ,der Vers ist gegen den,
der nicht singen kann 'alli mä p'rifS jgkannV,
116) *n€da* 'ala därhmn §äb inneda jä aeräairuilel jäuhdda
räh fillel — Farag zu No. 105.
117) *bikä* näd mmnaumä bikä jatfakkar ghijat 'azlz
(Var. ragad wanäd mvnnöm mä btka u. s. w.) — Farag zu
No. 105. — Gl. ^näd: fezz^. — mmnaumä scheint dem minnöm
mä vorzuziehen, doch müsste man dann Einschiebung des sonst
nur am Ende ausziehenden ä in der Mitte annehmen.
118) eVagl näd minnöm ubikä chafar 'aleh §öb 'azlz — Der
Verstand fahr aus dem Schlafe auf und weinte; eingefallen war
ihm die Liebe eines Trauten. — Farag. — Offenbar Variante des
vorigen; wurde, scheint es, als higge an No. 106 Str. 1 an-
en.
119) ^remäd därätih remed* chtar^) ^azlz 'ugbtUel bikät^)
1) ^ckaiar 2) ^ bikat
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el^en därdtÜi remed — §äli^ wJifi ijjfi J»- Juo-Pl oUj Juo .
Juo^t oLb (2;ytJl ciOu JuJt — Es kam in den Sinn ein Teurer
am Ende der Nacht, da weinte das Auge, bis es schmerzte (krank
wurde). — Farag zu No. 106. Str. 2. — Hier fällt besonders
auf, dass Farag den Vers nicht anders herausbringen kann als
singend.
120) *jan hawet Ja ^alem * fansau gedim fi aibäg nügöbak
m hawit ja 'ahm — §älil;i : 3 ^.i^jjö ^j^, vi^j^L^iL j.Uß L
o^^L^I vi5o jÄÄJ \^Iam^ — Man vergisst alte Liebe um deinet-
willen, wir leiden durch dich, wenn du widerliebst, Lieb. — Farag
zu No. 106 Str. 2. — aibäg: §älibs sibbok wird richtiger sein.
121) malhay jgtm e§^öb ula loagib sima — Farag zu
No. 107.
122) el^agl *när* räh rumäd tili m^dh näräk Ja ^alem —
Der Verstand wurde zu Asche, weil mit ihm dein Feuer war.
Lieb. — Farag zu No. 107.
123) *Ja norak Ja ^ahm ♦ miWc elmöt fih elhün ula ^adäb
näräk Ja ^alern — Mit dem Todesengel hat maus leichter als mit
der Qual deines Feuers, Lieb. — Farag zu No. 107.
124) toaVagl ma Am bfnnöm Uli mföh näräk Ja ^alem —
Der Verstand genoss nicht den Schlaf, weil mit ihm dein Feuer
war. Lieb. — Farag zu No. 107.
125) ♦ 'atäb mä hu mchaUilak * tcug'ud fdäk aaifätak ghaläk
mä hu mchalltlak 'atäb, — Farag. — Auf die Frage, ob die
Beduinen das ^atäbä^) hätten, erklarte Farag: ,wenn neun oder
zehn Burschen zusammensitzen und in ihrer Mitte ein Mädchen aus
dem Orte tanzt, so finden sich zuweilen Burschen aus einem an-
deren Orte dazu; sie sind böse darüber, dass das Mädchen ihnen
keine Auj&nerksamkeit schenkt und singen ht^ag , die einen 'atäb
enthalten und die auch ^aiäia genannt werden ; eine solche ^ataba
ist: ^aiäb [wie oben]*. Die Wiedergabe des Faragschen Berichtes
ist nicht sicher; es macht den Eindruck, Farag habe, um eine
Antwort zu geben, etwas konstruiert; jedenfalls hat diese ^atoba
nichts mit der 'atäbä der syrischen Wüste zu thun. — Farag
schloss an jenen Bericht noch Folgendes an: ,Hat nun ein geda^
aus dem Orte Schneid, so erwidert er: Ja walad gänan äuay
(d. h. uskut, i^mil gänün SvcaiJ) Ja man^ün buk Ja kirsäwi (d. h.
Stuhlhocker, Stubenhocker) fä felläh higgä vcaragget chäfirak Hl-
maut (wahrhaftig, ich sclücke dich in den Tod)*; vielleicht steckt
auch in diesen Worten eine Ghannäwe.
1) S. meine Rec. von Stumme, Beduinen-Lieder in DLZ. 1896 No. 32
Sp. 999 f.
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126) Ja lajemm *yö hali* ßdlikum bnär üäög [Ja hall] —
0 ihr Tadler, (Gott) treffe euch mit dem Feuer der Sehnsucht, o
meine Verwandten ! — F a r a g. — Gl. ,hye ma^düra (d. i. pubes)
bedda tägauwiz ahlä mä btridu^ da sagt sie diesen Vers*.
127) *jäumü damit elkad* Ja mezhä Ja 'en bilä hbäl umä
dämet eüiad, — Farag zu No. 105 2. — Gl. ^er Bauer sagt,
mala iddahdarit 'aleh tddmje: Ja 'aini, der Beduine: jamazhife
^en\ — bilä hbäl: Gl. ,der Bauer sagt dafür belä ^abad\ biyä
hbel [mit sehr schwacher Mouillierung] ist gleich bilä megnün
[gemeint ist wohl gunüny,
128) * ^aned wagfnäkum ^aned* Ja hasset inndk tgtm e^^öb
[waginäkum 'aned] — Farag mit der Einführung: ,wenn ich in
ein anderes Dorf komme und die higgäle tanzt, so sage ich:
^aned u. s. w. Diese Einführung bezieht sich wahrscheinlich auch
auf die folgenden Stücke.
129) haggä inndk ^awil wirbäjet mar a Ja bilä nil — Farag.
— *bilä nil: Gl. ,wie bilä moife im Sinne von mä ma^äkS fulüs*.
130) *Jä 'alam* leä tizra' ilghljät äerägi bilä nil Ja ^alem.
— Farag. — Gl. ,esä€räga(?) eVarah Uli mä tigiha moije^.
131) '^^aint^ Ja hantara mä Vami *nöm ilhana*^ mä Jgihä
[nöm ilhana] — Ach, was ist mit meinem Auge, dass ihm der
süsse Schlaf nicht kommt? — Farag.
132) *Jä nidä ghainak rwi^ Ja tüsgi ^aßän is^öb win^äd
nidä ghainak rwl — Fara§. — Gl. ,der Bursche spricht zum
Mädchen ; Sinn i^mli ma'rüf rwinV, — ghainak : ^ ghaisak , das
Tielleicht = ^,»5ÜU^. — rwi: ,nimmt bei der Wiederholung die
Form rtoä an, so. dass es mit dem langgedehnten ä wie rwäjä
klingt'.
133) *^alä7n* bailaugät *Jä ^alem* Ja nassaitni furüde
dini [Ja ^alem] — Mitten im Gebet hast du mich die Pflichten
meiner Religion vergessen lassen, Lieb. — Farag. — bailaugät:
Gl. ,für ben elangät, d. h. fi wüst es^dW, — Farag schloss
hieran: higgä (Gl. ,die Bauern sagen hagigl) ^aztz fät biUmgät ja
^alem; ich möchte nicht eine besondere Ghannäwe daraus machen.
134) *Jä ^aläm* ta^älanwarrik rebV mä lifähvm zöl ^ta^älan-
warrik * Ja ^cdem — Komm, einen Frühling (Frühlingsweide), den
noch kein Mensch betreten hat, will ich dir zeigen. Lieb. — Farag
zu No. 109. — ta^älanwarrtk: Var. Jänwarrtk.
135) ^Jä 'aläm* Ja min nöm jäVagl dar ucarä ^aviak [Ja
^alem] — Farag.
136) gfez chalV minnöm iVagl dar warä söbak Ja ^cdem
— Farag. — Wohl nur Variante von gh 135, doch zu lang.
137) eValem lü däwam fa'dl 'eb sar gemil ghalä ^azlz lü
dätvam, gitel — Fara^. — Viel zu lang und wohl in zwei
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GhannSwes zu zerlegen. — 61. jnaksdrka fi loähid ze hälati bu
dauvoir ^ala bint tanje^ aJd ilhint mä Jiddukä , räh elchabar lia-
büha gäl abüha igUüha, lamme bvJera särth filbersim akl el-
haiwänät, za^metik chudi hägi uwaggidl flha lemmi gtlli vmgi-
dika, ana gum'tchassar filbersim giddäm elbehäjim ana ruh
adribik, tifgachha firräs, rauwahcU ^äfüi\ gälau ahla min fa'al
filbmt Jcide? gälä lahum elchalg fulän elfuläni ^imil fihä, tili
fa'al fthä darabha fulän, ba^d mä kän hqjigtubdbmt, mana^ul-
geile ^anha ugälü üa kan fulän jgaumz elbint mä JifgachkäS,
keläm mnäs kullo chabs rafa^ü ^anha tlmaut, gämat hije ba^d
mä rafa^ü 'anhalmatUy ügäbalcU täni waSäach^ di Uli darabhä
uba^den ghannet hife ugäuU fa^al 'eb ^är ^emil ghalä ^cmz lü
däwam gitet. Die Erzählung ist zusammenhanglos und einzelne
Teile sind unverständlich, doch lässt sich Folgendes entnehmen : ein
Niederer ist hinter einem Mädchen her; ihr Vater hört es und be-
fiehlt sie zu töten; da ersinnt der Liebhaber eine List: als sie auf
der Weide ist, kommt er, geleitet durch ein Feuer, das sie zum
Zeichen angemacht hat (?) , und verwundet sie am Kopfe ; heulend
läuft sie nach Hause; die Eltern fragen, wer das gethan hat; die
Leute sagen: N. N. hats gethan; die Eltern wollen das zwar nicht
glauben, da ja der N. N. hinter dem Mädchen her war,, aber sie
ziehen das Todesurteil über sie zurück; dann traf sie sich wieder
mit ihrem Schatz und sang u. s. w. — güel: Gl. ,mauwit^\ es ist
hier nicht Passivum; auch bei der Wiederholung wurde deutlich
güel gehört.
138) */i wallä^ elgficdä* rgdd ibnöm nädibnär eVagl fi
wallä^ elghalä — Zum Schlaf legte sich, aber in Feuer sprang auf
der Verstand, als die Liebe sich entzündet hatte. — Farag.
139) *jd ädicaüßnkä* dgül gaia elghaijät miläk (melek)
watäh Säkaäibikä. — Farag, der folgende Erklärungen giebt:
,Es ist Rede des Mädchens; wähid lü mahabbe waja wahde
gänääl [?] zi mä dgül agämäha fi mafrah , aJU elbint tanaggalü
rähu jdauwirü chubzhimi fi mafrcth tänl, hüwe min mhabbeto fil-
bint misi jsammil fihum (jicaddakum) , lamma ga^ad jsammil
fihum miäi ma^hum meleget ard vha^dm redd ^alaJdo, hummä
mi§jü swaije twa'adü, lammä ga'adet hije ista^let ^ala San tebuas
firftgha waHmiLit häc jßrraml tinzah firrcunl u^aineha tibki falam.mä
ha^^alcU limaije [limsije*^] min erraml gäht dgül gaia elghayät
miläk Utah ääkaitibikä^ d. h. Einer hatte sich mit Einer lieb,
während (?) sie an einem Oi*te wohnte; da verzogen ihre An-
gehörigen, um wo anders sich Brot zu suchen; er ging, ihnen
Lebewohl zu sagen; er begleitete sie auch ein Stück WegiBS und
kehrte dann zu seinen Angehörigen zurück; jene aber zogen eine
Weile, dann machten sie Halt; als das Mädchen sich gesetzt, hob
sie die Augen auf, um nach ihrem Liebsten zu schauen, da machte
sie so im Sande (Geste mit der Bemerkung: ,als wollte sie einen
Brunnen graben*) und warf den Sand hin und her und dabei weinten
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ihre Angen; als sie nun von dem Sande gewonnen hatte,
sagte sie: ^man möchte sagen: er (der Sand?) hat das Mass der
Liebe angenommen und hat sich verloren, mein Klagen ist Weinen ^).
Parag fügte noch hinzu: ^aia ist auch bei den felläAtn üblich
in der Form ais; tegrib mugarrctb ^ala muhabbe; Hmilet errand
biki 'aJa bikäha; diese higge ist ein keläm zin bilhail^,
140) *ma^ak chäfiri ja* tartg esaeläme *rühu* ja ^aziz
üma^ak chäfiri — Gute Eeise, Teurer! ich denk an dich! — Farag.
141) *jä ^alem* ^öbak dawä lümerid *Sifä trjäg* ja ^alem
^öbak dawa — Deine Liebe ist Arznei für den Kranken, o Lieb,
deine Liebe ist Medizin. — Farag. — ^fä und trjäg sind offen-
bar nur Glossen, welche zu Unrecht in den Text gekommen sind.
— A7ÖJ: ich glaubte daneben ptjäg zu hören.
142) tili närak käbira müihää ja ^aini dawa — Farag.
143) min gällik iSgä blghalcl ^aztz n&n ja ^a£nl chrä —
Farag. — chra soll gleich uavrüL sein, doch ist ,andere* hier nicht
unterzubringen; in der derben Beduinensprache ist wohl zulässig,
an charä in dem Sinne von akal charä zu denken: ,Wer zu dir
sagt, quäle dich mit der Liebe zu einem Teuren, der, mein Auge,
macht eine Dunmiheit' ; dann ist freilich das nen überflüssig.
144) * walla * mänfüt ^aziz * haggäni * kawäni bilmahäwir
mistavyijä — Ich gebe nicht einen Teuem auf, der mich mit ....
gebrannt hat, bis ich gar wurde. — Farag. — haggiSni: 1. hag-
gäni? über das l^^ bei den alten Arabern siehe erschöpfend
GoLDziHER, Abhandlungen.
145) * giU landär ja ^alem* gan b^ld xmndäman ^aziz gut
landär ja 'aJem — Farag. — toindäman : ,oder mit z T ; Gl.
Jindäman werden verdaut*; es ist wohl an ^j^ia^ zu denken, also
winhdäman für wtnhadman\ da die Blicke offenbar mit der Nah-
rung verglichen werden, so ist der Begriff des ^„j:qS> hier niöht
femliegend, wenn auch uns etwas zu derb.
146) alla gebed mauwälak eVam mä ^amlhe ja ^alem, —
Mugäwir. — Gl. ,elkeläm keläm elbint.
147) ^adäbkwm, ghair 'aztz hattä *filinanäm* mä gdjik
[filmanäm] — Mugäwir, der die Worte einführt durch elgnan-
näje gälit.
148) bis 150) Von Mugäwir hintereinander vorgetragen.
148) mä dirä fUchäfir ^aiväb nain jcUrik ja ^alem — Gl.
.das Mädchen sagt das*.
149) näsjät ^a^bät ^alchätir haaäjif iUi mä wäde^at —
1) Die Übersetzung ist ganz unsicher; bei miWik wird znnfichst an »Engel*
gedacht.
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Schwer sind dem Gemüt zu tragen Geliebte, die nicht zum Ab-
schied grüssen. — Gl. ,deY Bursche beklagt sich, dass die Geliebte
ihm nicht einmal fartg esseläme, glückliche Reise, gewünscht hat^
— hdsöjifx Gl. ,mahbübät.
150) jä 'aziz gU Vtd nebäk ghöb wü^lak isHh — 0 Trauter!
weit fort bist du, keine Nachricht ist von dir, zu dir zu gelangen
ist schwer. — Mugäwir hatte an 150) besonderes Gefallen, das
Stück müsse ich vor allen andern aufschreiben.
151) eVagl hjän kän gismau täb 'afe gmi^ mä dar milchata
— *Utmän Challl zu No. 115. — Gl. ,Sinn: üä kän fälhä,
so empfindet er Reue über alles, was er früher gethan hat*. —
Mit den zwei .}S wird es seine Richtigkeit haben: deis erste
für tdä.
152) und 153) *ütmän Challl zu No. 116.
152) el'cLgl fih nur ^aztz jesha n^ widaurid ^aleh — Der
Verstand, in dem das Feuer zu einer Trauten brennt, vergisst
wohl, was zu Teil geworden (?), kommt aber doch wieder. —
jealiä: Gl. ^kef ianaä'',
153) eVagl fih när ^azU täkel uhü §äbir ilhd — Den Ver-
stand, in dem das Feuer zu einer Trauten brennt, verzehrt dieses
Feuer, er hält aber fein still.
154) win kän tinjdü ^aVen jä näs hädä wasefhä — Wenn
ihr das Mädchen besingen wollt, ihr Leute, das ist ihre Beschreibung.
— ^Abdel'aziz zu No. 118. — tinjdü für tmädü nach be-
kanntem Gesetz.
155) ^y, iyi s^Ai?- ^3 1^ fJi^^J^ [so!] JJüt — el^agl mä
nesikum Jaum welä djäb mauwäl ghairkum — Der Verstand ver-
gass euch nicht einen Tag und führte immer nur Reden von euch.
— *Abdel*azIz nach Ms. zu No. 119.
156) ^bU i^iLoj ^ w5oÜüi JjiJUb> .^LJ jir,^ — vnrß' nebäk
gäliVagl tnnaka 'öZ wä^ülak ^alem — *Abdel*azIz nach Ms.
zu No. 120. — Das innaka ist wohl reine Phantasie des *Ab-
d e 1 ' a z I z , dem das Lesen des entsetzlichen Geschmiers freilich oft
sehr sauer wurde. Was dasteht, ist man geneigt, ilgäjak zu lesen.
157) bis 165) *Abdel*azIz nach Ms. S. 2 f., ohne Anschluss
an eine Megrüdi.
157) Jjtil &^mJu w5oluI. /ÄAüu-y« ^»t:^*^ — mustch mäßndäg
raWdk indäsüh tl'aml — Eine Niedertracht, die nicht zu ertragen
ist, ist es, wenn deinen Frühling ein Schuft betritt. — mttsich:
Gl. ,eine schlechte Sache heisst mäs-cha^» — iVawil: Gl. ,innä8
elbattäla; den Spruch sagt der Bursche, weil er einen andern bei
dem Mädchen findete
158) aL^^ ^\yA^ vi>i3 ^^t «5^ ic^ ^3 JJÜt (Wiederholt
S. 10 : xj.^ JI olij Jj>,l «5^! *J> ^^ JJüO — eV<^l wen gäh
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nebäk rehil ufät lamwäl säf'be; Umschrift der Wiederholung:
el^agl wen gäh nebäk irMl üfät lamwäl 8äjibe\ dazu die Be-
merkung: ,die auläd 'ali haben eine besondere Fassung: el^agl —
ufät mä bäta haleb, haleb ist gleich röÄ*. — Der Verstand zog
aus, sobald ihm Nachricht Ton dir gekommen, und Hess alle Güter
stehn und liegen.
159) nJs^ ^) ? ^ JJÜ JJUj Uaö y^'^ÜJ ^ j»^ ^ Jjl! —
wal^agl min jöm sigtbghaläh sabbä vmä näl fäjide — Der Ver-
stand ging unter seit dem Tage, wo er durch deine Liebe elend
wurde, und hatte nichts davon. — §ahbä\ Gl. ^mäi chälis^,
160) {jOjA «^Jlj ^J**^ »j^I^Xä v*^-^ y^^. j^^ — e§§abr
jälandär tahxb äekwäk Unnas zädak marcui — Geduld, meine
Augen, ist Arzt; dein Klagen zu den Leuten hat deine Krankheit
nur schlinuner gemacht.
161) Jbft» vi5U-Ä Jwft saJut^ j.Ui -»ÄJLkil Ju*^\ (Wiederholung
S. 9 Jajb «5U-ä^ Ki^l ^ yi:JdD\ Ju^^\) — musdfir fnääer ^äm
mfät mä ^ale äänak fagat] Umschrift der Wiederholung mit msäfir
und ^alä^ sonst gleich. — Ich reise zwölf Jahre einzig und allein
um deinetwillen. — ^afe: Gl. ,der ^arabl sagt 'afe, die felläkin
sagen ^alä\ doch hörte ich bei der Wiederholung deutlich *alä;
da zeigt sich die Infektion oder die Lüge. — fnääet". Gl. ,so sagen
die ^arab; die fdlähln sagen tna^Ser^ und wir lachen sie des-
halb aus^
162) iJp. «Ut vjLo JJlH v-j!vX*: yw ^üu^ — hajätehem-
gher ^adäb eVagl §äf in mät chairle — Sein Leben ist nur Pein,
der Verstand ist dahin, stirbt er, so ists ihm besser.
163) ^JUj wÄx^ yj*Ji ^ ^ L v->j:c «5ül/> — w« lik ^ateb
ja ^ain 'alai näs kef zemänhum — Du hast kein Eecht, Mädchen,
Leute zu schelten, die doch nur sind wie ihre Zeit. — Gl. ,das
sagt das Mädchen zu sich selbst, als es sieht, dass der Geliebte
nichts taugt*.
164) Jjtit v-^yo ^5 ;?Lä:> ^ L ^JLäJ! ^^ — innas eValem
Ja ^en gifähum tvalä §öb eVawil — Das Trautsein mit dem Ge-
liebten, 0 Mädchen, und die Härte der Leute, aber nicht die Liebe
des Schuftes. — Gl. ,Das sagt das Mädchen zu sich*.
165) ^/^j^ "i j.^ L Uß Jw«. jf.A> ßjc jLäj! — in chuter
'aziz dem^i säl ^aleh ja ^alem lä tlumni — Wenn eines Trauten
gedacht wird, dann fliesst meine Thräne, schilt mich nicht darum,
Liebchen. — chuter: Gl. ,dukir^] es ist zu bemerken, dass der
Stamm dkr far ,gedenken**) nicht ein einziges Mal in den hier
1) Ganz unleserlich.
2) Dieses »gedenken' vereinigt ebenso wie das dkr die beiden Bedeutungen
meminisse und eommemorare.
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gesammelten Liedern vorkommt; es scheint in der ganzen Libyschen
Wüste durch chtr verdrängt zu sein^).
166) bis 172) ^Abdel'aziz nach Ms. S. 9 f.; 168) scheint
sich an die Variante von No. 123 anzuschliessen.
166) »J yLA^ s^^^ju^ y y5iL^ JJlJ jJ JJÜ el^<yl lö Jßl
ghalalc jdbra m^ök mo ^ojiz düwa — Erlangte der Verstand deine
Liebe, so würde er mit dir gesunden und brauchte keine Medizin.
167) ^ L 1^ Juüü «iJuo öUiJ j JJii l>jL — jazhäVagl
fi dinjd p. dinjäh] ma^äk lö ga'ad jöm ja ^alem — Herrlich
würds dem Verstand in seiner Welt, sässe er nur einen Tag bei
dir, Liebchen.
168) ^.^ULi y v-Jjui y^ ^t 9^ vi>dl v«5UL« — melek el-
TnatU fikilhaun walä ^adäb nur ghälijen — Der Todesengel ist
leicht zu ertragen im Verhältnis zum Feuer eines Teuren. — 'adäb :
Gl. ,'a/ö äänak inti-, hiddäl ahsan mm eddäf, eine nicht un-
wichtige Bemerkung, welche zeigt, wie das Reichere, Vollkommenere
den verbauerten Beduinen als das Unvollkommenere erscheint.
169) liyio\ iSyJU\ vc>o ^^ L ^d*i\ ^^ — vnno^ dualem
ja ^tn hattä nmä ghannök täerrifen — Das traute Beisammensein
mit dem Liebchen, o Auge, machts dich auch nicht reich, so be-
ehrts dich doch. — Gl. ^^üdak ma^annäs ettaijbe ekwaijis, hattä
m mä ^cUölak äe häge Seref, Statt innas wird am Anfang wins
zu lesen $ein.
170) trf5iJCAC ^ J^ ijXA «i^^L ^*bU L j^^ — wa^^abr ja
^alem jürik menözü ^alä ges ghäftak,
171) y>y j^ y ^^ '^\ «kAjJ^ ^^^^ — win mä tälhen
fi dinjä [L din/äh] jmüt hazin lä jöm lächira — Bekommt er
sie nicht in dieser Welt, so stirbt er traurig bis zum jüngsten Tage.
172) ^ Hty>. ^ ^JlXa -,yi\ yA'^ L vi>.A4r — tammet ja
^aztz inmüg min narak Uli gärat ^alej — Ich bin, o Trauter,
ganz erschüttert worden von deinem Feuer, das über mich ergangen
ist. — Gl. ,das Mädchen spricht, ^aziz ist der Bursche*.
178) und 1 74) 'Abdelaziz, um die Behauptung zu erläutern :
,die gfumnawOt (htgag) der ngime und der auläd ^ali sind verschieden^
173) tebä^ad girb müldar ^azlz wen mä gäwir §Hb — Gl. ,das
ist die Fassung der ngime ; Sinn : er zog fort, dann kam er nahe zum
Lager, der Traute; sobald er Nachbar geworden, fing das Schwere an*.
174) tebä'ad guÜ ihün ghalä ^aztz gä gojir ^alej, — Gl. ,das
ist die Fassung der auläd ^ah ; Sinn : er zog fort ; ich meinte, es sei
leicht, aber die Liebe zu einem Teuren that mir gross Leid an*.
1) Die YerbreituDggebiete von Wort- und Begriffklassen verdienen auch
im arabischen Sprachgebiete eingehende Untersuchung; freilich sind wir hier
ja erst im Anfang, aus dem Gröbsten herauszukommen.
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— 208 —
175) bis 181) ^AbdeTaziz nach Ms. S. 11 ff.
175) J.JJ ^iiUiai; ^ ^bü ,rf5^^l ^^ v^jJLb — fälib Ja 'aäz
irdäk elchätir ^alä ghedak indSm {nidSm) — Ich bitte, Trauter,
dass du wieder gut bist, das Gemüt empfindet Reue über dein BöseseizL
176) K^ y ib JjCäj J^l ^^ L c>Jb>3 — uchallei Ja
^azlz elk4bed iittSkil bilä när täjibe
111) '^Uß L ^ JJÜ J* Ju^ ^\ xJLi^ — chaU^eke
trlh üsäd ^alä eVagl la bäs Ja ^alem, — GL ,der Bursche sagt
das^ — fnh : GL ,'alßräi\
178) y^J^^ nj (»^ b J^i »O Jw«**^ '^^ — garcLhte
vdSmmä säl duwä eVag^l Ja ^alem räh lössimak — Ich habe sie
verwundet, ihr Blut floss ; die Medizin des Verstandes thnt dir not
Liebchen. — GL ,der Bursche spricht*.
179) K^ vi5w> ^U JJül ^^^ v-Jl^ wiUaAd — fitak ghalah
tarwäk eVag^l Ja 'alem d/Sk ^ annebe — §i%tak bis parwäki GL
,das, was die Leute am meisten von dir sagen, überwiegt das
Schlechte, das man von dir spricht^
180) v^y f^ ^-^ L JJüt «yJt ^\ JJ) '^\^\ — ftö2
filmenäm ätüh eVagel Ja ^alem fihu/m irghfb — Traute kamen im
Traum zu ihm, dem Verstände, Liebchen, da fasste ihn Begehr nach ihnen.
181) ^^ o^ty S JäJj OuJs^ ^Lfc yiJÜt — ünaier ^äm
gedid wcU^agel fimrägät söbhum — Zwölf volle Jahre sinds nun,
dass der Verstaiid ihre Liebe sucht — Ob das JiJüi nur ein
lapsus calami ist oder eine thatsächlich vorkommende Variante
darstellt, lasse ich unentschieden; ich habe tntaäer nicht gehört
halte es aber für wohl möglich. — ^aubhvmi klang zuerst wie ^äbkum,
182) vmbuwägl ghaläk ipighen wejä ^azlz hädä haddehö —
Der letzte Best der Liebe zu dir ist alle. Trauter, damit ists nmi
genug. — hädä : GL piddäd lökin mä tmelli hanekak kedi*^ eine
nicht sehr glückliche phonetische Bemerkung, denn wenn das d des
hädä auch wirklich ein wenig dunkler klang, so war es doch
lange kein rf. — *Abdel*aziz zu No. 121; *A. fügt sie aus
eigenem hinzu, da sie in dem Ms. fehlt.
183) Jas> ^ ^^ Q^l Osfjty i^ ^ ^^ J>^ — »«wi
ghaläk huUi Jörn Jezid in kän näjt milchafa — Die Liebe zu
dir wächst jeden Tag, wenns kein Versehen giebt — 'Abdel-
'azlz zu No. 122, mit dem diese Ghannäwe im engsten Zusammen-
hange steht.
184) waseJäm §öb bagdära gäbil 'afe näsin ^alem — Und
ein Liebesgruss von vollem Gewicht ergeht an Personen, Liebchen.
— Mabrükzu No. 123. — näsin: GL /ö^'fn mä fU a'lä minhim\
185) win mä rsim m^äh gbül eVagl §öf lä dime debÜ, —
Mabrök zu No. 124.
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EXKURS
Die bedeutenderen Beduinenstämme
des westlichen ünterägypten
Abhandl. d. DM0. XI. 3. 14
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Die ältesten eingehenderen Berichte über die Beduinenstämme
des westlichen ünterägypten stammen von den Mitgliedern der
Expedition Minutoli 1820/21, Minutoli selbst und Scholz i). In
jenes Reise (Berlin 1824) kommen die Seiten 206 — 213, in dieses
Reise (Leipzig und Sorau 1822) die Seiten 61 — 75 in Betracht.
Die Darstellung bei Scholz ist so ungeordnet und die Namen so
stark verstümmelt, dass es kaum verlohnt, sich mit ihr auseinander-
zusetzen; einzelne brauchbare Bemerkungen werden gelegentlich
hier verwandt. Die Schilderung bei Minutoli ist sauber und
systematisch und verdient auch heute noch Beachtung. Er teilt
die Bewohner des von ihm durchzogenen Teiles der Libyschen
Wüste in: 1) ,sogenannte Fellahs oder Ackerbauern*, 2) ,regel-
mässige Beduinenstämme*, 3) ,einzeln herumziehende Araber*. Ich
gebe hier nur aus dem Teile über die Beduinen das über ihre
Stämme und Zahl Gesagte wieder. Es heisst S. 208 f. : ,Die Namen
der geregelten Stämme, welche den von mir durchzogenen Teil der
Libyschen Wüste, die Oasen von Siwah und El-Gara abgerechnet,
bewohnen und die angebliche Zahl ihrer streitbaren Mannschaft,
sind folgende:
1) Der Stamm Anady zählt etwa 500 Reiter u. 800 Mann zu Puss
2)
Dschimmeat
it
260
1t
500
3)
Velled-Aly
%
100
fi
5000
4)
Joaabis^)
1»
200
1i
400
5)
Samelous
»
150
»
600
6)
Araby
1»
500
1t
400
7)
Fouet
1»
500
1) •
600
8.)
'
Barassy
»
200
m
100
9)
Jovaisi
]»
300
9
100
10)
Jamal
j»
300
it
—
11)
Tarounna
»
150
n
100
12)
Amainga
11
200
it
—
13)
Daffa .
9
300
it
300
14)
Cougel
n
100
n
100
15)
Maireb
1»
150
T»
200
16)
Neganpe^)
1»
100
»
70
17)
El-Kebire
«
100
1>
60
1) Vereinzelte Notizen finden sich in der Deacription de VEgypte,
2) Lies: Jouabis. 3) Es werden die Negame (N g i m e) - Beduinen
gemeint sein.
14»
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— 212 —
Dies ist die Angabe ihrer Streitkräfte im Allgemeinen. Genaueres
über die Volkszahl konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Für
Frauen, Kinder und Knechte glaube ich indess auf jeden Kom-
battanten etwa drei Personen rechnen zu dürfen, woraus sich die
ungefähre Totalsumme der Stärke dieser Stämme von selbst ergiebl
(Dazu die Anm.: Nach dieser Berechnung können die Beduinen des
nordöstlichen Libyens ein Heer von 13000 Mann ins Feld stellen,
und ihre Bevölkerung, die Fellahs und einzeln hausenden Araber
noch abgerechnet, betrüge im Ganzen über 50 000 Menschen.) Den
Belauf ihres Yiehstandes und übrigen Beichthums halten sie aus
natürlichem Argwohn und Privatinteresse verborgen; der Augen-
scheüi beweist aber, dass ihre Kameel- und Schaf heerden sehr be-
deutend sind*.
Ungleich wichtiger, obwohl nicht so viele Zahlen bietend, sind
die Angaben Pacho's, des genialen Franzosen, der vom 3. November
1824 bis 17. Juli 1825 eine höchst gefährliche und beschwerliche,
aber vom reichsten Erfolg gekrönte Reise durch die Libysche Wüste
zwischen dem Delta und dem Rande der Grossen Syrte ausführte,
und schon 3^/} Jahre nach seiner Rückkehr, 35 Jahre alt, in Geistes-
umnachtung starb. Der Abschnitt ^Habäanta de la Mcannariquel'^
% 2 des Kap. 4 (S. 64 — 81) ist ein kleines Meisterstück an durch-
sichtiger und dabei erschöpfender Schilderung. Ich erkannte alles
wieder, denn wenig hat sich seit jener Zeit verändert, und oft war
es mir, als könnte ich meine Bemerkungen streichen und nur auf
das von Pacho vor 70 Jahren Gesagte verweisen. Wenn ich nicht
Weniges gegeben habe, was nach den Ausfährungen Pacho's über-
flüssig scheinen könnte, so leite ich die Berechtigung daraus, dass
sich kein Bild in dem einen Auge genau so spiegelt wie in dem
andern und dass in nicht wenigen Fällen eine Bestätigung jener
älteren Aufeeichnungen wünschenswert sein mochte. Über allen
Zweifel erhaben ist aber das Recht, ja die Pflicht, das mitzuteilen,
was über den heutigen Stand der Bedmnenstämme, ihre Verteilung,
Zahl u. s. w. in Erfahrung gebracht werden konnte, und zugleich
in extenso mitzuteilen, was über denselben Gegenstan<\ sich bei
Pacho findet, damit beständig die Vergleichung zwischen dem Zu-
stande von damals und dem von heute angestellt werden könne. So
folge denn zunächst der Eingang jenes Abschnittes (S. 64 — 67 med.):
,Pour mieux distinguer les habitants de cette r^gion, je la
diviserai en deux parties: la premiöre et la plus grande, celle qui
est comprise entre Alexandrie et Y Alcab<ik-el'Sohmn^ est exclusive-
ment habit^e par les AoiUdd-Aly; le plateau de Za*rah^ form6
par cette montagne, est occupe ä-la-fois par les AouLdd-Aly et les
Hardhi\ et depuis le revers occidental de ce plateau, le reste de
la Marmarique est au pouvoir de ces demiers.
La nombreuse tribu des Aouldd-Aly se subdivise en quatre
Corps ou Bednat^ qui habitent, chacun, leurs cantons respectife.
Le Bahaneh, partie occidentale du lac Mar^otis jusqu'ä Daman-
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— 213 —
honr, est occup4 par les Aouldd-Karouf^ Y Ouadi-Mariout par les
Seneneh, la petite Akdbah pai* les Smeghreh, et le plateau de
YAkaiah-el-Sohtmi par les Aly-el-ATchmar,
Chacun de ces quatre corps se subdivise en plusienrs petites
tribos ou familles, savoir:
Les Aculdd'Karouf^ en Ghattif^h.
Djeratdat. Chouftbah.
Haddäout. Les Seneghreh^ en
Aoal&d-Mansonr. Affrftt.
Heit-Ibrahim. Moughaonr^h.
Heit-Bou-ZaTfen6h. AzaYm.
Heit-Behi^b. Adjeb&lab.
Les SeneTiek, en Les Aly-el-Alchmar, en
Mah&ffii KemeYliat.
Haräouab. AcbeYbeat.
Hedjen^b. Ghen&cbeat.
[65] Outre ces Arabes, on en trouve encore dautres dans la
Marmariqne qui appartiennent au grand corps des Mouraboutin^
r6parti dans tontes les tribus qui oecupent les diflPörents d^serts,
mais formant n^anmoins une classe 4 part, qui se subdivise aussi
en plusieurs familles; Celles qui habitent la contr^e dont il s'agit
sont connues sous les d^nominations suivantes:
Au Bahireh, les
Difli.: ::;::: : :)a.um-ai..
A V Ouadt' AfarioiUj les
J^**^^, ) Aouiad-Aly.
Sammalouss ) -^
A la petite Akabah, les
Srh6et Aoulftd-Aly.
Sur le plateau de VAJcctbah-el'Soloum, les
Mouftlek ]
Srh&nfeh \ Haräbi.
Heit-Meiröh J
Echrous&t Aoulad-Aly.
A la vall^e de Daphneh, les
Habboun |
Chouaörh \ Haräbi.
Ghettäan J
Au golfe de Bomba, les
Menefl^h \ H Ab*
Ghereir^h /
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— 214 -
Une plus grande r^serve dans les moeurs, et une Observation
plus scrupuleuse des pr^ceptes du Coran, sont les qualit^ qni
distinguent gen6ralement les Mouraboutin des autres Arabes dn
d^sert. Hs composent, pour ainsi dire, un ordre religieux qui. sans
le secours de prosölytes , se renouvelle lui-möme dans ses propres
descendants. Quoique les Mouraboutin se livrent gön^ralement aui
mßmes travaux que les autres Arabes, cependant il y en a panm
eux qui se renferment dans de petites eonstructions 6levees dans
le voisinage des villes. Mais cet usage n'est adopte que rarement
et par quelques vieill^ds dont le corps epuis6 ne peut plus [66]
ni guider les travaux de la charrue, ni supporter les fatigues d«
voyages.
S'il est difficile d'evaluer avec exactitude la population des
villes de TOrient, il est presque impossible de cönnaltre celle de?
contrees occup6es par des peuplades errantes. Dans le premier cas.
on a du moins sous les yeux plusieurs points de comparaison, d oä
Ton peut tirer des inductions trös-approchantes ; dans le second.
au contraire, tout est incertitude, puisque Imconstance des Nomades
dans le choix de leur demeure et la duree de leur s6jour, trompe
Sans cesse les investigations du voyageur: au defaut de preuve».
il faut alors se contenter de renseignements.
En contrölant tous ceux que j ai pu r^unir sur le nombre des
habitants de la Marmarique , je crois m approcher de la v^rite , a
je suppose que chacune des tribus que je viens de nommer soit
composee de trois cents tentes, et chaque tente de quatre habitants
des deux sexes. Selon ce cdcul, le plus 6tendu que je puiss«
admettre, la population de tout le pays compris entre Alexandne
et les montagnes de la CyrönaTfque , s'elfeverait environ ä 38 000
ames, dont la moiti6 seulement serait armee. Parmi ces 19000
hommes armes, je ne crois point qu'il faille en compter plus du
cinqui^me qui poss^de des chevaux, ce qui porterait le nombre des
cavaliers ä 4000 au maximum.
Dans ce calcul de la population de la Marmarique, jai du
comprendre ceux des Haräbi qui habitent sa partie occidentaJe.
Quoique les mßmes causes produisent cbez ces difF^rentes peuplades
ä peu pr^s les m6mes eflTets , n6anmoins , comme ces demiers ^^^^
partie de la grande famille qui occupe la Pentapole , et qui sera
le sujet d'un examen particulier, je ne les comprendrai point po^
plus d'exactitude, dans le tableau rapide que je vais tracer, speciale*
ment consacr^ ä la celöbre tribu des AouMd-Äly.
Depuis que Mohammed-Aly est parvenu ä attirer dans les vHi^
les chefs les plus remuants de la nombreuse tribu des Äotdäd-Alj-
ces Arabes ont bien d6chu de leur ancienne reputation. La brs*
voure et les exploits des Aouldd-Äly , consign^s encore dans a«^
Chansons populaires, les rendaient autrefois redoutables ä tous leuß
voisins. Ils profitaient du moindre trouble qui survenait dans 1^
principales villes de l'Egypte, et [67] dont ils ^taient quelque^^is
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— 215 —
les fauteurs , pour fondre ä Timproviste dans les bazars , et dis-
paraltre aussitöt dans les solitudes, alors inacoessibles , avec le
riebe butin qu'ils confiaient ä la v61ocit6 de leurs juments. Ils
occupaient alors, en majeure partie, tont le pays qui s etend depuis
TEgypte jusqu'ä la grande Sjrte; et de leurs camps innombrables
qui couvraient ce vaste littoral, se dötachaient des corps de cavalerie
qui se dispersaient dans les d^serts du sud, allaient faire contribuer
les Oasis, s'emparaient des caravanes d'esclayes, et poussaient leurs
courses audacieuses jusqu au fond de la Nubie. Mais, par un con-
traste singulier, ces hommes feroucbes et spoliateurs bors de leurs
camps, devenaient humains et hospitaliers d^s quils y rentraient;
de plus, ces moeurs paraissent communes ä tous les Arabes qui
habitent les diff^rents d6serts; un ^crivain justement cel^bre Ta
observ^ long-temps avant moi.*
Jetzt ist als Hauptquelle für Kenntnis der Beduinen Ägyptens
das grosse Werk anzusehen, welches das Ergebnis der Volkszählung
vom 3. Mai 1882 enthält i). Der Schluss von Band I S. 777 bis
925 ist den ^urbän gewidmet. Nach allgemeinen Bemerkungen,
in welche eine Liste der Stämme eingefügt ist, die keine laufende
Nummer hat, werden sieben Tabellen (No. 9 bis 15) gegeben, die
eine Übersicht über die Nomaden des Landes enthalten. Von einer
vollständigen Wiedergabe dieser Mitteilungen kann hier nicht die
Kede sein. Es muss aber betont werden, dass das reiche Material,
das hier vorliegt, von der höchsten Wichtigkeit ist. Ist es doch
das einzige, das von staatlichen Organen gesammelt ist, und das
schon als offizielle Darstellung Beachtung verdient. Freilich wird
sich seine wissenschaftliche Bearbeitung deshalb kaum empfehlen,
weil im Mai 1897 eine neue Volkszählung stattgefunden hat, und
die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse eine Frage der Zeit ist. Als
ich am 30. Oktober 1897 in den Amtsstuben des Finanzministeriums
nach dem Stande dieser Veröffentlichung Nachfrage hielt, wurde
mir der Bescheid, die Ausgabe des neuen Becensement General sei
in fünf bis sechs Monaten zu erwarten — leider hörte ich gleich
darauf, genau derselbe Bescheid sei schon vier Monate vor meiner
Anfrage gegeben worden. Das Erscheinen des Werkes kann sich
also noch recht lange hinausziehen-). Der Abschnitt, der die
Beduinen betreffe, werde, so wurde mir mitgeteilt, bis zuletzt ge-
lassen, es sei dies der schwierigste Teil der Aufgabe, es sei oft
fast unmöglich, zwischen den mustaflihin oder mustalhiltn und
den rukkal zu scheiden. Ln ganzen hatte ich den Eindruck, und
er wurde mir von Kennern der Verhältnisse bestätigt, dass mit
1) Herausgegeben in arabischer und französischer Sprache: 1) ta'däd
^umüm) ßukkän alqatr almisri, 2 BÄnde, Bulaq 1885. 2) Recensement G6n6ral
de VEgypte, 2 Bände, Kairo 1884. In der Regel citiere ich die arabuche
Ausgabe; ist die französische gemeint, so ist dem Citat ,fr.' vorgesetzt.
2) Beim Abschlnss dieser Arbeit, Januar 1899, war das Werli noch nicht
ausgegeben.
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— 216 —
grosser Sorgfalt gearbeitet wird, während die Arbeit über die Zählung
von 1882 nicht den besten Ruf hat. Immerhin wird das Material
des Jahres 1882 auch nach Publikation des neuen yon 1897 ein
Interesse haben, ebenso wie eine andere freilich nui* handschrift-
liche Quelle, von der ich bei jener Nachfrage im Ministerium Kunde
erhielt. Sa*id Pascha Hess in den Jahren 1852 — 58 Listen der
Beduinen unter seinen XJnterthanen anfertigen, eine Begierung-
handlung, die zu einem nicht leicht zu unterdrückenden Aufstand
Anlass wurde. Diese Listen waren für die Regierung von grosser
Wichtigkeit. Die Beduinen sind vom Militärdienst befreit. Die
feüähin nun, welche sich diesem Dienst entziehen wollen, geben
vor, Beduinen zu sein. Da sind jene Listen ein wichtiges Hilfs-
mittel für die Regierung, um zu prüfen. Sie seien, so wurde mir
gesagt, noch bis 1896 praktisch gewesen, seien erst dann durch
ein Reskript des Ministers als nicht mehr giltig bezeichnet worden
und werden im Ministerium des Innern verwahrt. Zu einer Ein-
sicht sei Erlaubnis des Ministers erforderlich. So bekam ich sie
nicht zu sehen, glaube aber, dass sie ein beträchtliches Interesse
besitzen ^).
Hier muss ich mich begnügen, das mitzuteilen, was über die
Stämme, die in dieser Arbeit erwähnt sind, in der Zählung 1882
sich findet. Ich XJitiere in der Regel den arabischen Text, obwohl
derselbe durch einen Vermerk am Schluss von Band I (S. 926)
ausdrücklich als »Übersetzung aus dem Französischen mit einigen
Abänderungen*^ bezeichnet ist. Naturgemäss handelt es sich fast
nur um Namen und ZiflFem, und von den Namen giebt die fran-
zösische Ausgabe nur ein unvollkommenes Bild. Leider kann man
zu der arabischen Ausgabe nicht zu grosses Vertrauen haben. Als
ein Beispiel für die Sorglosigkeit, mit welcher das Arabische ge-
arbeitet ist, führe ich an, dass die Reihenfolge der Namen, die im
französischen Teile nach dem lateinischen Alphabet geordnet sind
(wobei döl und 4^d^ tä und tä etc. zusammengeworfen sind) in
der arabischen Ausgabe beibehalten ist, so dass z. B. bJuLa am
Anfang, '^^L^jdt am Ende steht. Ein Übelstand ist auch, dass die
Ziffern der Listen in den beiden Ausgaben nicht übereinstimmen.
Hier kommen folgende Listen in Betracht:
1) Die nicht numerierte im allgemeinen Teil S. 788 , hier
bezeichnet mit „S. 788*, Aufzählung der Stämme mit Angabe der
Angehörigen, geschieden nach den in festen Ansiedlungen und den
in Wanderzelten wohnenden ; die französische Ausgabe ist hier aus-
führlicher, in ihr ist diese Liste die Zusammenfassung der Daten
zweier anderen, in welchen die Mudirijen mit Angabe der in ihnen
1) Durch die gütige Vermittlung unseres Generalkonsulats in Kairo, dem
ich hierfür noch öffentlich den wärmsten Dank ausspreche, bin ich in Besitz
einer Kopie dieser Listen gekommen. Sie konnte tür diese Arbeit nicht ver
wertet werden.
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— 217 —
wohnenden Stämme, eingeteilt nach sesshaften und wandernden Mit-
gliedern, aufgeführt sind.
2) Liste No. 13 (fr. 14), welche die verschiedenen Mudirijen
mit den in ihnen wohnenden Stftmmen angieht, wobei die Ge-
schlechter unterschieden sind.
3) Liste No. 14 (fr. 15), welche die einzelnen Distrikte (mer-
kez) mit ihrer beduinischen Bevölkerung nach Wohnort und unter
Angabe des Schechs sowie mit der Zahl der in jedem Ort wohnen-
den Seelen unter Trennung der Geschlechter aufführt; in nicht
wenigen Fällen ist das Rubrum „Ortsname*^ oder das Rubrum
«Name des Schechs* nicht ausgefällt, es scheint dann die Nieder-
lassung meist einfach nach dem Schech bezeichnet zu sein.
4) Liste No. 15 (fr. 16), welche die Stänune alphabetisch mit
allgemeiner Angabe ihres Wohnorts und Trennung nach den Ge-
schlechtem auffahrt. Auch hier ist viel Mechanisches; von den
fünf Rubriken, Unterägypten, Oberägypten, Isthmus, Osten und
Oasen zeigen zwei, Isthmus und Oasen, keine einzige Ziffer, hätten
also ganz wegbleiben sollen.
Ein grosser Mangel des Becensement muss darin gefrmden
werden, dass es mit keinem Worte die Mrabtin erwähnt. Zu-
nächst sei bemerkt, dass die M r a b 1 1 n des barr elgkarbi Ägyptens
nicht zusammengeworfen werden dürfen mit den Marabuts Algeriens
und der Sahara, wie sie von Daümas {Chevaux 371) beschrieben
werden: geistlichen Häuptern des Volkes, welche fast immer in
Feindschaft mit den politischen Häuptern leben. Es sind vielmehr
dieMouraboutin Pacho's, von deren Stellang unter den Beduinen
dieser ein im allgemeinen richtiges Bild entwirft. Was ich über
die Mrabtin in Erfahrung brachte, ist Folgendes:
Die Mrabtin (Sing. M^rabit) sind Beduinen, welche ^Jü-
rahü büzwämil und jütägiru ; aber harb können sie nicht machen,
sie schiessen nicht, fürchten sich vor der Flinte* ; so erklärte *A b -
dalla n am 4. 10. 97, als er von Hamed Elgirri sprach (s.
oben Dichter No. 31) ; denn dieser Dichter ist ^^awäml muS aa^ddi\
und daran knüpfte *Abdalla IE Bemerkungen über verschiedene
Mrabtin -Stämme und gemischte Stämme (s. unten EPawämma,
Sammalüs, T^i^^üna).
Ähnlich sagte Chamls, anknüpfend daran, dass Qamed
Elgirri ein ^atoäml sei: ,die *Awäm sind Mrabtin, nicht
Sa*ädl; die Mrabtin sind wie die Heiligen, niemand thut ihnen
etwas, und sie kümmern sich nicht um die andern; sie geben den
ghäzis zu essen nnd zu trinken und werden dafür von diesen ge-
schont .... Die Mräbtin müssen dem Stamme, zu welchem sie
im Schutzverhältnis stehen, gehorchen, wie die Frau dem Manne
gehorcht*. Das ist ein eigentümliches Verhältnis: die Mrabtin
werden als höherstehend anerkannt, und doch müssen sie dienen,
sind unfrei — der alte Kampf zwischen der weltlichen Macht und
dem geistlichen Stande. In Algerien und der Sahara scheint er
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— 218 —
sich zuzuspitzen zum Kampf zwischen Individuen, die freilich ihre
Gefolgschaft haben (s. die vortrefflichen Ausführungen bei Daxtmas,
Chevaux), hier sind es ganze Klassen der Bevölkerung, die sich
feindlich gegenüberstehen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese
Teilung so entstanden ist, dass einzelne Mräbi^s mit besonders
starker Nachkommenschaft und Verwandtschaft sich als Stamm
konstituiert haben, während im Westen es zu solchen Bildungen
nicht gekommen ist, sondern nur der eine Mräbit die geistliche
Rolle spielte, seine Nachkommen im alten weltlichen Verbände blieben.
Doch ist kein Zweifel, dass die Grenzen zwischen Mrabtin
und Sa*ädlje nicht ganz feste sind. Es giebt Mischstämme, welche
so entstehen, dass Mrabtin aus Sa*ädi- Stämmen heiraten; so
soll es der Fall sein bei den *Arab Ettarhöne (s. unten);
Mädchen an Mrab^In abzugeben, scheint allerdings nicht gerade
ein Ruhmestitel für einen Sa*ädl- Stamm zu sein; so bemerkte
*Abdalla 11: ^eVazäjim aslhum taijib läkin elmräbfm ächdin
minhum^^). Das hängt wohl zusammen mit einer andern That-
sache, die Beachtung verdient: dass nämlich sich der alte Zustand
der Waffenuntüchtigkeit der Mrabtin nicht rein erhalten hat;
neben den waffenuntüchtigen Mrab^ln, die ra^ye ,XJnterthanen*,
und zwar im nordöstlichen Teile der Libyschen Wüste raHje Wüläd
^all sind, wie die Stämme *Awämma und Elgut*än, giebt es aäräf,
wie Essammalusl und EPugglät (nach Anonymus, cf. unten
S. 224). Von dem Stamme Sammalüs wurde mir das von
anderer Seite bestätigt : sie haben ihren eigenen Schech, unterstehen
den A u 1 ä d * A 1 1 nicht. Zieht man in Erwägung, dass im Becen-
seinent 1 , .784 die gabilet sammalüs ausdrücklich als zu den
Auläd *All gehörig bezeichnet ist, so wird man in der heutigen
Selbständigkeit der Sammalüs das Ergebnis eines Abbröckelungs-
prozesses erkennen müssen, das nicht unwichtig scheint. Es handelt
sich hier offenbar um eine Revolution aus dem Innersten der Wüste
heraus: die ,Gutgesinnten*, die ,Stillen*, die ungestört ihrer fried-
lichen Beschäftigung nachgehen wollen, die sich in allen Künsten
des Friedens, vor allem an Gesittung ihren Herren überlegen wissen,
wollen sich nicht mehr ausbeuten und misshandeln lassen, und da
in deren Augen nur der Nichtgebrauch der Waffen ihre Inferiorität
begründete, so gaben sie dieses Princip auf; verloren sie dadurch
ein wenig an ,Heiligkeit*, so gewannen sie an politischer Macht.
Die Mrabtin sind ein Element, das für die künftige Entwickelung
Ägyptens von der höchsten Bedeutung werden kann. Sie sind
fanatisch und stehen zum grössten Teil unter dem Einfluss des
Mahdl (Senusi). Trotzdem sind sie Kulturträger. Ein Kartell
der Mrabtin -Stämme würde die Macht der ,freien* Araber, d. h.
des ritterlichen Diebsgesindels, das im Augenblick noch in der
1) Die Thatsache hatte schon ChamTs gelegentlich geftussert: ,die *Awini
sind mit den 'AsSjim verwandt*.
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— 2t9 -
Wüste die Herrschaft hat, brechen, denn dieses würde es nie zu
einem Gegenkartell gegen die homines novi bringen, bei der Zwie-
tracht und dem Misstrauen, der völligen Abwesenheit jeglichen ge-
meinsamen inneren Bandes als der Ungebundenheit.
Es folge nun eine alphabetische Aufzählung der Stämme, über
welche Mitteilungen zu erlangen mir möglich war.
1) *Ait Däüd: Unterabteilung der Auläd *All (s. S. 223);
der *Aijlet Graibe dieses Zweiges gehört an L^aijif, der
berühmte gauwäl, s. S. 26f. — Über ihre Sprache s. Essanägira
S. 230. —
2) Auläd *Ali, Jwc S^^\. Im allgemeinen Teil des Recen-
sement (I, 784) sind sie als erster der acht ,wichtigsten Stämme'
angeführt, und es wird dort Folgendes von ihnen gesagt : ,Der Ober-
schech^) dieses Stammes ist *Ulwänl Ma^^müd, der in der
Mudirije elbehera wohnt; der Stamm ist sehr verzweigt und dehnt
sich aus in Tripolitanien und dem Nordwesten Ägyptens; zu ihm
gehören die Stämme Elgeme*ät und Ellazd®) in Unterägypten
und der Stamm Sammälüs in Oberägypten*. Diese Darstellung
ist schief. Von den Geme*ät kann ich bestimmtest versichern,
dass sie sich nicht zu den Auläd *All rechnen, und dass es vor
nahezu 80 Jahren ebenso gewesen ist, geht aus Minütoli und Scholz
hervor. Die Sammälüs haben mit den Auläd *Ali nichts durch
Abstammung zu thun; es sind Murabtin (s. darüber schon oben),
die Klienten der Auläd *A 1 1 waren. In den Listen des Becense-
ment werden die Geme*ät, Lazd und Sammälüs besonders
aufgeführt. — Dem Recensement entnehme ich noch folgende
Angaben über die Auläd 'All: Gesamtzahl 19 344, davon in
Ortschaften 3649, in Zelten 15 695; in Unterägypten {elbehera
18 361 + eääarqije 784 + eddaqafUije 8 + elgharbije 119) 19 344;
11280 M. + 8064 W.
Im Folgenden gebe ich das, was sich aus Tabelle 14 (fr. 16)
des Recensement über Gemeinden der Auläd *All ergiebt. In
grösserer Zahl sind die Auläd *All nur in den Mudirijen elbehera und
eääargife vertreten, ausserdem kommen sie nur ganz vereinzelt vor*).
1) Als solcher hat er hier den Titel:
jjUxäJ!^ J-JUäII j^ üyca^ [sciL J^ J^^l i^J^] L^^ L^ ^^^.
Zu dem ^h elmeSäjich Tgl. den gleichen Titel, den der SchammarfUrst Mu-
li am med Ihn Ralld nach Euting, Tilgbuch S. 172 führte.
2) So! Ist Lazd ■- <3;^t, wie es den Anschein hat, so bt Ellazd ein
charakteristisches Coriosam ; nicht möchte ich hier an die in Stammes Arbeiten
so oft belegte Verdoppelung des 'l denken.
3) Bei Umschreibuug der Namen habe ich die französische Ausgabe zu
Rate gezogen und bin in zweifelhaften Fällen ihr dann ohne weiteres mutatis
mutandis gefolgt, wenn ich kein ernstliches Bedenken hatte; im anderen Falle
ist ihre Transskription in die Anmerkung verwiesen; immer ist darauf geachtet
worden, dass die Originalschreibung aus der Umschrift erkannt werden kann.
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— 220 —
Mndiiije elbehera.
Merkez abü hummu^.
Namen der Schechs
Gäsim Abü ^Ebeisa*) .
Abü Galmün Sälim
ders.
ders.
ders.
SeweSän Dabbün . .
^All Ellafeläb . . . .
Heteita *Abdeddäjim
WohnsitsB
höä ^Isä, . ,
elhägir . . .
körn elganäfir
gäfUe . . .
mahmüd elgvndi .
ibrähim müsä
ishog
eiäech abü zerbih^)
bereik ^eweida
sälim ^eweida, .
sälim abü aa^d ,
abü hamda . .
jünus suleimän . .
^ali ahvJfenein . .
jüauf abü ^egela . .
mukammed ^abdalläh
embärek ....
äakäta farhät^ . .
mvhammed bedr . .
Summa
Merkez eddelingat
Essa*dT Daghghär*)
Elgäsi Matrüd_ . .
*Abdennebl^) *Amir
Hemeda Abü Wäfija
*Egäb *Umar . . .
Oelghäf Qefe^a . .
Seelen-
zahl
329
10
5
49
70
380
384
852
6
3
11
8
6
4
8
6
7
8
2
6
9
8
27
1688
536
1712
432
318
836
822
Seitenbetrag: | 4656
1) g>AAg, offenbar verschrieben; fr. 'Ebelssah.
2) fr. Zerbieh.
3) Farahat; in Syrien hörte ich den Namen nie anders als farhcU aus-
sprechen; cf. über den bekannten Bischof dieses Namens DLZ. 1896 Sp. 136 ; ich hatte
in Beirat längere Zeit einen Diener dieses Namens aus dem Libanon {kesraioän),
4) fr. Daghar; vgl. den in der Litteratnr nicht seltenen Namen Dighir.
5) Dieser Name, der nahe an kufr grenzt, ist in der Libjschen Wüste,
scheint es, ziemlich beliebt.
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— 221 —
Namen der Sohecbs
Wohnsitz
Seelen-
sahl
*AbdeHiainld Abu Bakr.
'Abdel^amld Ma^aräwl
§a4än
Jünes KaSik^) . . .
Hamd*) Zagm ....
Mansür Abu HalTga^
Mogiilb §e*eib . . .
ders.
ders.
Faijümi*) Megäwi .
Elmanfi Rabfeame^)
§älit;L Mereiz . . .
ElminSäwl Sakran
*Alläm Essa'dl . .
Heteita ^Abdeddäjim
Abu Galraün Sälira
Übertrag:
höd färes
rozzäfa .
Bechätro«) Elfeewetl^ .
Sälem BLewStl^^). • . .
'Abdelgawii») Uegig^^ .
'Elwäni Matmüd, Ober-
schech der Auläd *Ali
ibfa dkamrä . .
rozzäfa ....
nediba^ . . .
ge'eif ....
cibü homär , . .
zäwyet hammür"^
höä ^isä ....
eddelingät . . .
körn eU>ü§ . . .
ibiä dhamrä . .
elmasatn . . .
Seitenbetrag :
4656
47
378
7B2
914
827
176
29
48
249
275
195
370
511
46
3
7
3
17
31
46
10
9
14
408
195
403
14
10163
1) Den Namen dieses Mannes hörte ich öfter in der DSira Zumdaki
O/j Stande von Kilometer 60 am JYüdari;6-Kanal) nennen.
2) fr. Hamad, sicher fiEilsch; es kann höchstens mit Nachahmung des
Gleitevokab harn^ geschrieben werden. Da mir mehrfach die irrige Annahme
begegnet ist, hamd sei eine Nebenform (Koseform) für dhmed^ so stelle ich fest,
dass luxmd nnd dhmied nichts miteinander zu thun haben. Die Namen wurden
schon in alter Zeit voneinander geschieden.
3) fr. H^leilah, wohl irrtümlich. i) fr. Fayoumi. 5) fr. om.
6) fr. Nödidah. 7) Eis giebt also an diesem Orte Leute, die nicht dem
mfichtigen Mnhammed Abu L(aijif unterstehen (vgl. unten).
8) fr. Bekhatro, es ist also kein Zweifel, dass hier ein Ausdruck des
tiglichen Lebens — ,nach seinem Belieben' — als Name verwandt ist. Vgl.
die Imperative als Eigennamen bei uns.
9) fr. el-Hewely. 10) ts. Soweti. 11) Die allein von mir
gehörte Form dieses Namens ist 'Ab de lg üwT. 12) ft. Reka'ieh.
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222 —
I
Namen der Schechs
Wohnsit»
Seelen-
ttU
ChairalUh Dign*) . . .
Mutammed Ltaijif^ . .
Jünes Wä*er ElbägaSi .
RaSwän Ma^müd . . .
Übertrag:
zäwyet hammür ....
zamrän ennachl ....
10163
2017
555
943
1351
Merkez eV atf,
9eteite*Abdeddäjim .| —
Elmanfl Ratbüma«) . ., —
Merkez ennegile.
*Abdeltamld Rebaijim*) —
ElrainSäwl Sakrän. . . —
Merkez damanhür.
Summa; | 15029
Summa:
Summa :
dhmed romeih eVägha^
abü halima garäguä ^) .
Chairalläh Dign«) . .
Mafemüd *El5wa . . .
ElminSäwl Sakrän
Peteita *Abdeddäjim
Elmanfl Ra^^üme . .
muhammed eVegöri .
Summa
Merkez äubrachit^,
AbüGalmünSälem . ,\abü mangüg . .
Elmanfl Ratbüma . . .| —
Sunmia:
Mudirije eüargije.
Merkez e^^awälih.
MuhammedSälem, Schech
einer firga
Mu^animed *Abdel'äl,
Schech einer firga. . .
farääe
läziga^)
Sunmia:
7
26
3
J9
22
487
397
884
1) fr. Dagne; s. über ihn schon oben S. 29. 2) fr. Leteif.
3) fr. Bahoamah. 4) fr. Rohaiem. 5)fr. Dagnen. 6) fr. el-'Og«-
7) fr. Karakös; es handelt sich hier offenbar um den bekannten 5tiD^
Qaraqus, welcher in der Libyschen Wüste wohlbekannt ist durch den Feld-
herm dieses Namens, der i. J. 568/1173 Tripolis eroberte.
8) So nach franz.; ich glaube immer sebrachU gehört zu haben.
9) fr. Lazkah; es wird lazga gesprochen werden. ,
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— 223 —
Madirije edddgaMlje.
Merkez essinbellawein.
Namen der Schecbs
Wohnsitz
Seelen-
zahl
—
^abdo faragaüäh. . . .
8
Summa :
8
Mudirije elgliarbije.
Merkez kafr eäSech,
I sulafmän muhammed
Summa: | 7
Ich schliesse nun gleich das aus anderen Quellen Gewonnene an:
'Abdalla 11 berichtete: ,Die Auläd *All zerfallen in fol-
gende ünterstämme: 1) essanägira, 2) *ait däfld in elbhera
und in marjüt^ 3) *ait chärOf, 4) el*aräwa, der Einzelne
el*aräwi, 5) elmaghäwra, der Einzelne almaghwari,
6) *ait brähim; endHch zählen sich zu den Auläd *All noch
die Elgawäbis' (das Weitere über die Gawäbis s. unten).
*Abdalla I berichtete zur Geschichte der Auläd *All: ,Im
faijüm^ in dem ich selbst einige Zeit gewohnt habe, sind nur 500
bis 1000 Seelen Auläd *Ali^), die Haräbl sind viel zahlreicher,
jetzt ist kein demm zwischen ihnen. Vor ca. 30 Jahren und mehr
waren die Henädl in elbhera ^ wir [die Auläd *AlI] besiegten
sie und warfen sie hinaus, jetzt wohnen sie in der sargye, es sind
die Araber des AbüGedid, sie haben ihre besondere Sprache,
die jedoch nicht die der felläkin ist. — Ungime tvtlharäbi wü-
fawöjtd unlgawäzi tmlgusrßn (in e^sa^id) wilma^äzt toilhenädi
garradkum 'alene ^abbäs bäää ^ale jeksimä Hnde körn abü, zeräzir
*vnd tayibetlümj ihna melena \mell&nd\ ezzebäjil raml waHmünähä
hsär, ihna läbdtn warazzebcyü ihna nfarrtghü fihtm marra wakde
gata^nähum; gä saHd bäää äakk bain ^abbäs bä§ä (durch die
memälik), sa'id bäää kän mutrahbt wcy'änä ugäl ^alehum ja
auläd ^ali\ nizilnä fihum kasamähum eVarab kuUihä.^ kän
jaumhä äechna ^aidauäh elmagraht, gahl eVulwänf \ der Anfang
des arabischen Textes ist nicht ganz sicher ; Inhalt : die I n g i m e - ,
5aräbi-, Fawäjid-, Gawäzl-, Gusrän-, Ma*äzl- und
Henädl- Araber wurden von *Abbäs PaSa gegen uns losgelassen,
um uns bei Twm abü zeräzir in der Nähe von taijibetlism zu
schlagen ; wir verschanzten uns dort aber hinter hoch aufgetürmten
Sandkörben und feuerten auf ein Mal, so wurden wir mit ihnen
1) Das Recensement weiss nichts von der Existenz von AulSd 'All in
Oberägypten.
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— 224 —
fertig; da kam Sa'ld PaSa und Hess ^Abbäs Paäa von Mameluken
den Baucb aufschlitzen; Sa^ld PaSa war mit uns aufgezogen und
rief: ,lo8 gegen sie, ihr Aula d *Ali!* Da stürzten wir uns auf
sie und schlugen sie, die Araber alle; damals war unser Schecb
*Abdalla Elmagrafel, vor dem *UlwanI*. — Derselbe am
30. September 1897: ,In der Familie ^ülwSni ist die MaSjacha
erst seit dem Jahre 1271 [beg. 24. 9. 54]; 1266 [beg. 17. 11. 49] wurde
üt^aidl Abu *Alewa Grossschech der Auläd *AlI, vorher war
seit 1262 [beg. 30. 12. 45] *Abdalla Almagrafel, vor ihm seit 1260
*AlI Abu Daghghär Grossschech; 'All wurde in äabrachU^)
geköpft.
3) Auläd Sie man, ^^UJL^ J^^t. Becensement: Gesamt-
zahl 698, davon in Ortschaften 36, in Zelten 662; sämtlich in
Unterägypten (eääargije 662 + elgharbije 36); 411 M. + 287 W.
Die Schechs der Auläd SlSmän, die im Becensement genannt
werden, sind: 1) Mu^iammed MansOr in eiSargye, 2)*Abdel-
gelll Bakr, mit dem Vermerk üSch his^, ebenda und in eh
gharbije (elhäg^ nmhammed elhedewl), — TB. 17. 10. 97 als
Äusserung Mugäwirs, des Gim6*ät- Mannes: ,die Git*än und
ÜlSd Slömän sind unsere Brüder*.
4) 'Awämma. Chamis bemerkte im Anschluss daran, dass
Hamed Elgirri, der Dichter von No. 61 (s. dort Vorbem.) ein
'Awäml sei: ,die 'Awärn sind Mräbtin, nicht Sa'Sdl; die
Sa*5dl sind Leute der Regierung^; die Mräbtin sind wie die
Heiligen: niemand thut ihnen etwas und sie kümmern sich nicht
um die andern, sie geben den ghäzis zu essen und zu trinken,
werden dafär von diesen geschont' ; aus andern Angaben des Chamis
entnehme ich, dass die *Awäm, die mit den ^Azäjim verwandt
sind % in einer Art Schutzverhältnis zu den *A z ä j i m stehen, wenn
auch die Bemerkung ,sie müssen gehorchen, wie die Frau dem
Manne gehorcht* wohl etwas übermütig war. Aus nicht genannter
Quelle vermerkte ich : ,die gabtle * A w ä m m a sind M r a b 1 1 n , aber
ebenso wie die Gut*än, nicht aSräf, sondern ra^i/e Ifüläd ^ali\
dagegen sind Essammalusi asräf^ sind El*ugelät däräf^, —
*Ab dal lall bemerkte zu dem*Awäml als Bezeichnung IJ a ra e d
Elgirrls: ,Die *Awäm stammen ursprünglich von einem Manne,
der hiess l^amed ETawäml, jetzt sind es ca. 500 Mann, sie
heissen auch Murabtin d. h. fugarä (cf. unter Murab^ln). —
Der Name findet sich im Recensejnent nicht, auch nicht bei Minütoli
und bei Pacho. — Das *A w ä m m a spricht für das, was am näch-
sten liegt, dass man es nämlich mit einer Ableitung von >fg^ und
mit einem reinen Appellativum zu thun hat. Doch piuss ich be-
1) Sabrachit war vor damanhür Hauptort der Provinz elbehera,
2) Gemeint ist wohl: sie haben die Macht
3) Soll hier nur heissen: sie heiraten von einander.
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— 225 —
tonen, dass ich ausser in diesem einen Falle immer nur ein m ge-
schrieben habe, einmal mit dem ausdrücklichen Vermerk: ,n i c h t mm^,
5) Elbarä^sa, X^nH -H Recensement: Gesamtzahl 3994,
davon in Ortschaften 3088, in Zeltwi 906; in Unterägypten (el-
gharbije 156 + elmenüflje 268 -f- eddaqahlye 57) 481, in Ober-
ägypten (elfaijüm) 3513; 2126 M. + 1868 W. — Die Schechs
dieses Stammes, die im Recensement genannt werden, sind folgende:
1) Jädem Elmaimün in elgharbije, 2) Husain Metered in
elmenüfife, 8) Koraijim *) Me*temed in eddaqcJdije, 4) Chattäb
Hemede, 5) *Ammär ^Abdallah, 6) §etewl §älel?, 7) *Awa4
Husain, 8) Eddäjich Sa*id, 9) Fahmi gamd, 10) Bara-
kät Sa'ld, 11) Basel ^Abdallah, 12) Müsä Abu Bakr,
sämtlich in elfaijüm, — Höchst merkwürdig und zugleich sehr
bezeichnend für die ägyptischen Verhältnisse ist es, dass von den
Thatsachen, die in den obigen Angaben der officiellen Liste stecken
— sie können doch nicht ganz aus der Luft gegriffen sein — nur
wenig bei den andern Beduinen bekannt zu sein scheint Wenigstens
zeigen die Vermerke meiner Hefte, die ich unten gebe, dass ganz
andere Vorstellungen über die Barä^sa herrschen, dass man sie weit
ab sucht, dass sich mythenhafte Züge in ihr Bild mischen. Wie
ist es aber zu erklären, dass solche Unkenntnis herrscht über einen
Stamm, der im gleichen Lande wohnt, nur in geringer Entfernung?
Mir scheint nur eine Erklärung möglich: die Barä4sa, die im
Delta wohnen, sind ein versprengter Teil des Hauptstanmies und
werden von den andern Beduinen nicht als echte Barä4sa an-
gesehen; dazu mag kommen, dass sich in Bezug auf diesen Stamm
bei den Auläd*All und anderen nach Osten gedrängten Beduinen
die Vorstellungen erhalten haben, die in der alten Heimat herrschten
und ohne Rücksicht auf veränderte Verhältnisse weiter tradiert
werden. — Nun folge, was ich in meinen Heften finde. Mabrük
am 5. 11. 97: ,Die Baral^sa wohnen im gebel elachdar zwischen
barga und deme-, der einzelne heisst Bar^asl*); es sind gute
Leute, nur *Ait Hus6n sind Diebsgesindel, sie wohnen aber be-
sonders, und man kann sich vor ihnen hüten*. — Über den Krieg
zwischen den Bräfesa und den Haräbi s. oben zu No. 15. —
Chamls zu No. 17a V. 1 im Anschluss an die Erwähnung der
Steigbügel des Juden Rubin: ,Die Bräch§a^) sind Panzerreiter,
sogar ihre Pferde haben Schuppenpanzer ; sie sind aus fäs ; einer
heisst Bar*a§l; man muss sie gerade zwischen die Augen treffen,
sonst sind sie unverwundbar*; Chamls will zweien von ihnen be-
gegnet sein. — Zu No. 30 bemerkte ich: ,Die Berächsa spielen
\) fr. Koraiem.
2) In einer anderen Notiz habe ich als Singular bur'asl; vgl. das burgusT
im Folgenden.
3) In meinen Heften habe ich als Aussprache Chamls' immer so, und
ich ändere es nicht, obwohl das nach demselben ChamTs notierte Bar'asi
für ein Verhören des ch aus h spricht.
AbhandU d. DMQ. XI. 3. 15
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— 226 —
eine grosse Rolle in der Phantasie des Chamis; es ist die mutigste
nnd stärkste gebtle des Maghrib; jeder von ihnen bekommt vom
Sultan zehn gini; bekommen sie sie nicht, so erheben sie sich; es
sind 400 färia und 1500 raggäle\ schon die Knaben von fünf
Jahren ziehen bei ihnen in den Krieg; sie wohnen in Tunis und
fräbulus, auch in dem harr garhbüb .... Alle ihre Pferde sind
simvr, zurg oder chiidr (Füchse, Apfelschimmel [?] oder Braune);
Schinmiel und Hengste reiten sie nichts — ^Abdalla II gab auf
Befragen an: ,Elburgu§i drä^o mods (nackt), trägt nur einen
hräm^ ist ganz schwarz min elhrür kßf el^abid; von ihnen findet
man immer in taijbat^laam auf dem Dienstagmarkt, ebenso kommen
sie zum Montagmarkt in hos beni ^isä ; sie verkaufen dort Kamele
für ghalle (Getreide); sie setzen den f^^^^ ^^^ üis Oesicht;
JchUnü d. h. sind chauwäntn; ihr keläm ist eigentümlich, Ljaijif
kennt ihn\
6) Beni *Aune, äJ^ ^. Becensement: Gesamtzahl 425,
sämtlich in Ortschaften und m Unterägypten {elbeh&ra 86 + ß^-
gharblje 889); 201 M. + 224 W. Die Schechs dieses Stammes,
die im Recensement genannt werden, sind folgende: 1) Bakr
Jünes in dbehera, 2) Qasan Elf^äfl in elgharbye, — Ein
Mann dieses Stammes war mir als ghaftr von hau§ ^isä bis zur
dä'tra euradäki mitgegeben ; er behauptete, die B e n i *A u n e seien
eine *äfle der Abu Na* im, deren Schech Abu Na^Im in kafr
abü naHm (elgharblje) wohne; der Mann war schlecht unterrichtet
oder verlogen; er hatte in Blick und Bewegungen das Wesen des
Beduinen besonders scharf ausgeprägt. Ich finde von Abü Na*Tm
und kafr abü na^im nichts in den Listen des Recensement
7) ChwSlid, w>JLjj-5>. Recensement: Gesamtzahl 8750, davon
in Ortschaften 2621, in Zelten 1129; in Unteräg. (elgharbife) 893,
in Oberäg. (beni swef 8110 + elfaijüm 158 + elminjä 94) 3857;
1924 M. + 1826 W. — Die Schechs dieses Stammes, die im
Recensement genannt werden, sind: 1) Jüsef Qusain in el-
gharbife, 2) Ibrahim *All Ela^wal, 8) Jünes QabaSl,
4) Müsä Elgälifl (fr. el-Halfi), 5) ^sä Megaidem,
6) Me*auwa(} Sulaimän, 7) Man§iir *Ammär, 8) Rübi
Mutammed, 9) ^Abdelkerim 'Abdallah, 10) Chamis
GuraSi (fr. Morsi), 11) *A1T Näjil, sämtlich in beni swpf^
12) Boghi4 Sulaimän in elfayUm, 18) Fa^lalläh *Abd
elgelil in elminjä.
8) Elfawäjid, Jut^l. Recensement: Gesamtzahl 13195,
5660 in Ortschaften, 7585 in Zelten; in Unteräg. (eääargije 813
+ eddaqahlije 102 -f- elgharbije 2296) 2711, in Oberäg. (beni
swSf 3789 + elfaijüm 1649 + elminjä 5096) 10 484; 7174 M. +
6021 W. — Die Schechs dieses Stammes in Unterägypten,, welche
das Recensement erwähnt, sind folgende: 1) Mahgüb Kiäär,
2) Mahgüb Mansür, 8) Ka'bäri (fr. Ca'bady) ElgälT (fr.
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— 227 -
el-Ghaly), 4) Ibrähim Daibum, sämtlich in eäsargife;
5) *Umar Mabgüb KiSär (= 1)?), 6) ^ümar ChalTfe,
7) *Abdelgawäd Dijäb, 8) Mu^ammed Sirhän und
9) Ibräbim Daibüm (= 4)?), sämtlich in elgharbtfe.
9)El§awäbis, ,j.,u^|^i). Recensement: Gesamtzahl 33032),
davon in Ortschaften 2442, in Zelten 861; in ünteräg. (elbehira
237 + eddaqahlije 7 + elgharblje 1861 + elmenüflje 272) 2377,
in Oberäg. {henl swef) 928; 1701 M. -f 1604 W. — Die Schechs
dieses Stammes in Unterägypten sind: 1) Miftäl? (fr. Moftah)
Ba^dän und 2) ^Elwänl Beslän in elbehera, 3) Masrl El-
ßorbagi (fr. el-Chorbagui), 4) Corbagl Reslän und
5) Ro^iaijim Te^elab in dgharbije; 6) *Elwäni E16orbagl
in elmenüflje. — *AbdallaII berichtet: ,Zu den Auläd 'All
zählen sich auch die Elgawäbis, doch ist nur ummhum mm
auläd ^ak, ihr Vater ist gäbüsl; sie sind neu; ihr Schech, Rl^iai-
jim ElgäbüsT, wohnt bei aftarrän&. Das scheint ein Irrtum
zu sein, denn aftarräiie gehört nach Rec. 2, 78 (fr. 304) zum
Merkez ennegila, in dem giebt es aber keinen Schech des Namens
Rbaijim; dagegen ist ein Rljaijim Tu'ailib Schech der
Gawäbis in stdi abü mandür, Merkez dasüq, Mud. elgharblje,
10) Elgime*ät*), oLju^. -Recerwem^^: Gesamtzahl 5947,
davon in Ortschaften 1181, in Zelten 4766; in ünteräg. {elbehera
5409 + elgharblje 417) 5826, in Oberäg. (beni swef) 121 ; 3136 M.
-f- 2811 W. — Die Schechs dieses Stammes, die im Recensement
genannt sind, sind folgende: 1) Sa*d Elmasri in elbehera,
2) Ma^mSd Tähir, 3) Mufeammed 'Abdallah und i) in
elgharblje; 4) Essai jid Idrls in beni swef. — Mein Begleiter
Mugäwir war ein Gime'ät-Mann. MpoJTOLi schreibt D c h i m -
meat (s. oben S. 211).
11) El^aräbl, ^\ß^' Recensement: Gesamtzahl 9492,
davon in Ortschaften 3844, in Zelten 5648; in ünteräg. {edda-
qahlije 335 + elgharblje 239) 574, in Oberäg. {elfaijüm) 8918;
4778 M. + 4714 W. — Die Schechs dieses Stammes in ünter-
ägypten sind nach dem Recensement : Abü C h o z a i j i m (fr. K o -
zaXen)Bakr§amät;a {^omde) in eddaqahlije. — Über die Kämpfe
zwischen den 9aräbi und den Berä^sa s. oben unter Elbarä'isa.
12) Elhauwära (fr. Hawarah), ä.L^I. Recensement:
Gesamtzahl 375 , sämtlich in Zelten und sämtlich in ünteräg. (el-
1) Im Recensement wechselt die Schreibung: S. 788 (jAxjLiS. , sonst
2) Die anderen Listen haben oder ergeben 3305.
3) Das franz. Recensement schreibt bald Qu^möat (1, Section sixi^me
VlII), bald Guem^'at (ebenda XXIV); ich ziehe das i in der ersten Silbe vor.
15*
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— 228 —
hehera); 223 M. + 152 W. — Das BecensemerU hat nur einen
Schech für diesen Stamm: ^Abdeddäjim Zahü (fr. Zahwe).
Diesem Stamm gehört vielleicht der heilige sidl ^atm an, s. zu
No. 68, 31 ; aus dem dort Gesagten lässt sich schliessen, dass auch
dieser Stamm früher weiter westlich in der Gegend von deme ge-
wohnt hat. Aus der Gleichheit des Namens werden sich Schlüsse
auf einen Zusammenhang mit den Hü war a des tßäd süs nicht
ziehen lassen; doch s. Nachtrag zu S. 229 und S. 230.
13) Elhenädi, ^^oL^Jt- Recensement: Gesamtzahl 10 504,
davon in Ortschaften 8083, in Zelten 2421 ; in Unteräg. {eiiarqtje
8212 + eddaqahlije 895 + elgharbye 487 + elqaljübye 140 +
elmenüfije 651) 10 385, in Oberäg. {öeni swef 94 -f- dfaijüm 25)
119; 5670 M. + 4834 W. — Die Schechs dieses Stammes sind
nach dem Recensement folgende: 1) Sulaimän Ge^efir (fr.
Gue'efry), 2) Muhammed Zaidän (fr. Zidan), 3) Ghali
Sulaimän, 4) Ibrahim ^Abdallah, 5) Abö Za*äf GerSwT
(fr. nur Abou Re'af), 6) Ghäleb Sulaimän, 7) 'Abdel-
*ätl *Isä (fr. Hasan), 8) *Abdennabl Sultan, 9) Müsä
*A1T Barakät, 10) Essa'däwi Bakr, 11) Gäbil (fr. Gall)
*A1I, 12) Ibrähim 'All 'Aid, 13) 'Arki Sa'd, 14) Ra§wän
Mahmud, 15) Mä(}l Jädem, 16) Jüsef Wä'er, 17) Man-
sür Edderaihml, 18) Ibrähim 'Abdessami', 19) Hamd
(fr. Hamad) Elgäll, 20) Junes Koraijem, 21) Ghait Aba
äenef, 22) Ibrähim Parag (fr. Muhammed), 23) Miftäh
(fr. Moftah)Müsä, 24) 'Abdelgäder Gharäbil, 25)Chäled
Rägab, 26) Hamd Helail, 27) 'Abdelgäder 'Efära,
28) 'Adawl 'Abdel'ätl, 29) RaSwän Mansör, 30) Müsä
Abu RowäS (fr. Rawas), 31) Zain Elfagär*(fr. el-Fokar)
Errami (fr. el-Ramye), sämtlich in es^arqye; 32) 'Abdel -
^awäd Mahmud, 33) Jünes Koraijim, 34) Ma^müd
RuwaiS (fr. Rouweis), 35) 'Abdelfattät (fr. Abdel Khat-
tab) Chamis, 36) 'All Ibrähim in elgharbye, 37) Essaijid
Ibrähim in elqaljübye, 38) Sa'däwi Abu Bakr §äleb in
elmenüfije, 39) 'üräbl (fr. *Ereibi) El^ahml in beni swef,
40) 'Abdelgawi Hemeda Elgebäli in elfaijüm. — 'Ab-
dalla n berichtete noch: ,Die Määriga, das sind die Bewohner
von eääargye, sind Henädl; ihr Schech wohnt in äibin elköni;
sie sprechen einen besonderen Beduinendialekt; sie haben auch
Me^des und ghannäwät, es ist aber eine andere Art als bei den
Auläd 'All üblich ist'. Diese Bemerkung ist insofern schief, als
es einen besonderen Sttunm Namens Me^äriga giebt, der wohl
von den Henädi zu trennen ist und nach dem Recensement in
eääargye gar nicht vertreten ist, sondern in beni swef und elminjä
wohnt. 'Abdalla H meinte mit dem Worte hier offenbar nur:
jöstliche'; es mag eben määriga in diesem allgemeineren Sinne
vorkommen, entsprechend dem mghäribe.
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— 229 —
14) Ennegeme, iUÄjJt. Becensement: Gesamtzahl 6068,
davon in Ortschaften 5773, in Zelten 295; in Unteräg. {elbehSra
77 + eäiargye 109 + eddaqahlije 110 + elgharbiie 1358 +
elqaljüblje 109 + elmenüftje 216) 1979, in Oberäg. (&[gize) 4089 ;
3116 M. + 2952 W.; Hec. 1, 784: ,der Stamm Ennegeme;
sein Schech ist der Schech 'All Mensl Elba^rän; er wohnt
in der Mudirije elgize\ seinen Mannen ist die Hut über die Pyra-
miden , gewisse Ortschaften und die Wege , die nach dem Westen
(Gharb) fuhren, anvertraut*^). — Die Schechs dieses Stammes sind
nach Becensement folgende : 1) ^AliMensiElbaträn (bezeichnet
als iech ^umüm elgahlle) in elbehera, esäargye und el^ize, 2) Hemeid
Nä§er, 3) *A1T Abu *OkäSa, 4) Hemgda Abu Nasr,
5) *Omar Abu HiSle (fr. Helal), 6) ESSabfeät 'Abdallah,
7) Ghlbe Ghi4än (fr. Ghidan Ghidan), 8) Ma^müd 'Ab-
dallah, 9) 'All 'Abdelgelil, 10) Müsä gauwäS (fr. Hawach),
11) 'Omar 'Abdallah, 12) 'All Abu Ismä'il, sämtlich in
elgharbye, 13) Hamd Nasralläh in elqatfübije, 14) Ibrahim
'All Da'wäS (fr. Da'ous), 15) Mu^ammed 'All Elchattäbi
und 16) 'All 'Abdelgelil in elmenüfife, 17) 'Abdelgawäd
Farag, 18) 'All Elbäsel, 19) Haddüte 'Ali Elbaträn,
20) Muljammed 'Ewijän, 21) 5amed Seif Ennasr, 22) 'Abd-
elhädl Mabgüb, 23) 'Abdelfeamid Abu (fr. om.) 6e-
maijel in elgtze. — Über die N g i m e - Beduinen , ihren Gross-
schech Mensi Elba trän und sein Söhnchen Rhaijim s. oben
S. 10 und 22 f.
15) Errabäji', f^bJt. Becensement: Gesamtzahl 287, sämt-
lich in Zelten und sämtlich in Oberägypten (asfüt); 143 M. +
144 W. — Anonymus: ^errabäji^ walgedädß wa'üläd slämän
wazssuwaije döl gabäjil aslhum kuUhum min barga dbeda\ d. h.
,die Stämme Errabäji', ElgedSdfi, üläd Slemän und
Ezzuwaije stammen sämtlich ursprünglich aus barga elheda^,
16) Sammälüs^, ^j^U^. Becensement: Gesamtzahl 5012,
davon in Ortschaften 4629, in Zelten 383; in Unteräg. (eääargye)
102, in Oberäg. (elfaijum) 4910; 2596 M. -f 2416 W. Die
Schechs dieses Stammes, die im Becensement genannt sind, sind
folgende: 1) Ghait 'Abdelgäder in eääargije, 2) Tal^äwi
äe'aib, 3) 'Abdennabi 'Amer, 4) Mesä'ed Kolaib, 5) He-
1) Die franz. Ausgabe hat nichts vom Schech und nur das von den
Pjrramiden; von den «Ortschaften' und den «Wegen nach dem Westen', die von
den fi^/'me-Bedoinen behütet sein sollen, habe ich nichts gehört. Es wäre wohl
Zeit, dass die ägyptische Regierung dem Unruge, den diese Beduinen bei den
Pyramiden treiben, ein Ende machte und eine wirkliche Wache einsetzte. Der
fetzige Znstand ist eine Schande.
2) Ich möchte tcScCid des m annehmen, obwohl Rec. fr. 1, 734 und sonst
S a m a 1 o n s schreibt ; es würde bei einfachem m doch wenigstens zuweilen mmä-
oder ismä' gehört worden sein. Auch hat Pacho Sammalouss.
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— 230 —
redi (fr. Houwedi) Embärek, 6) 'Elwäni 'Abdallah,
7) 'All 'Awa<J Karrüme (fr. Caroumah) und 1) in elfcujüm.
17) Essanägira: Unterabteilung der Auläd 'AU (s. Auläd
'All S. 223). 'Abdalla ü: ,die Sprache des 'Ait Däüd ist
. verschieden von der der Sanägira, doch ist die Sprache der
Sanägira maftüh aktar^,
18) Tarhüne, iü^^. Becensement: Gesamtzahl 783, da-
von 93 in Ortschaften, 690 in Zelten; in Unterttg. {dmenüftje) 56,
in Oberäg. {asjüt 690 + lent swef 37) 727; 419 M. + 364 W.
— Die Schechs dieses Stammes im Becensement sind folgende:
1) 'Abdallah Koraijem in elmenüfije, 2) Mu^ammed Ko-
raijem in asjüt ^ 3) 'Abdelgelll Koraijem in asjüt und
benl swef.
Die Geschichte der Beduinenstämme des barr elgJutrbi ist
noch zu schreiben. Aus dem, was gelegentlich in der vorstehenden
Aufzählung der einzelnen Stämme mitgeteilt ist, ist ein genügendes
Bild nicht zu gewinnen. Von dem Versuch einer zusammenfassenden
Darstellung nehme ich Abstand, um die Veröffentlichung der hier
zusammengestellten Thatsachen nicht länger zu verzögern. Aus
gleichem Grunde ist von der Einarbeitung der wichtigen Nach-
richten über die Beduinenstämme Ägyptens in der arabischen
Litteratur, z. B. bei MaqrJzi, abgesehen worden.
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ERLÄUTERUNGEN, NACHTRAGE,
BERICHTIGUNGEN.
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S. 14 f. Ms. *AbderazTz: So traurig auch das Ding ist, gebe
ich doch eine Probe davon, da es kennzeichnend ist für eine Klasse
Menschen und eine Zeit, die ihrem Ende entgegeneilen, auch sonst
specimina nicht bekannt sein dürften. Die hier in 1 : 2,5 zinko-
typirten Seiten 8 und 9 enthalten No. 37 S. 108 (Redaktion der
Anmerkungen) und gh 166. 161. 167. 168.
S. 19 11 : Zu der Berührung des Oheim- und des Vater-
verhältnisses vgl. das bei Thorbecke, ^Antarah 17 zu der Be-
zeichnung Saddäds als Oheim *Antarahs Beigebrachte.
S. 24 1 : Über einen Ihn MaSSiS (*Abdassaläm) als Verfasser
eines Gebetes s. Brockelmann, Litt. Gesch. 1, 440 und dazu meine
Vermutung in OLZ. 1899 Sp. 312, dass §älil}s /äri^a- Mann
*Abdelgädir mit ihm identisch sei.
S. 33 megärid: Über megiUde und melzüme s. Genaueres in
dem Abschnitt ,Form'; hier nur so viel, dass damit ein längeres
Gedicht in Strophenform bezeichnet wird. Meist gehört zu ihnen
eine ghannäwe oder higge, ein Vers von ca. 15 Silben, der ,den
Inhalt der megrüde {melzüme) in wenigen Worten zusammenfasst*,
wie meine Gewährsmänner sagten, in Wirklichkeit beständig die
Zusammenstellung einiger wenigen Worte und Wendungen zu einem
beschränkten Kreise von Gedanken ist.
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— 234 —
S. 33 Str. 12 V. 1 iggnenät: 1. ignenm.
S. 35 Anm. 1 hözjär: Diese Foim siehe noch Pihrist I 315 le
und in dem Namen Ihn Albäzjär ebenda 131. Das S. 143 Anm. 2
herangezogene sehrdor erscheint noch um 500 d. H.: s. den Ibn
Sahridär bei Bbockelmann, Litt, Gesck 1, 344 (OLZ. 1899,
Sp. 310).
S. 36 Str. 8 V. 1 : bthgär wird kaum »verhört sein für bihkär^,
viehnehr wird Erweichung des k infolge des vorhergehenden h vor-
liegen und auch No. 4 Str. 11 V. 2 das in die Aimierkung ver-
wiesene tehgire in den Text zu setzen sein.
S. 37 Str. 1 ghiädäri: ghadrijä und gkaddära als »Pistole'
sind belegt Stumme» Trip. m. Gl. s. v.
S. 39 Str. 1 V. 1 meäkeh (meäkfef)-. es wird mit Stumme a. a. 0.
als »Gegenstand meiner Klage* zu deuten sein (die Geliebte als
»Jammerstoff* bezeichnet» stimmt ganz mit der von Inuiilqais bis
heute in der Wtiste beliebten Weinerlichkeit, s. z. B. No. 18 und 24).
Eine etwas andere Bedeutung hat meSkä in einem Gedichte» das
Herr Konsul Wetzstein aus seinen reichen Sammlungen abzu- .
schreiben und zu veröffentlichen mir gütigst gestattete. Ich teile
den WETzsTEiN'schen Text hier mit» da es sprachlich viel des
Interessanten und hier zur Vergleichung Heranzuziehenden bietet,
zugleich mit der Übersetzung und den erklärenden Noten (nach
dem »grossen Defter* p. 68 f.):
„Kaside des Ali ibn Abdallah el Hunif
(von den Churschän).
(^j^ O^ 'wjLLs*- '-^^♦^3 j»Lixw»# ^\-yÄJt vi>Jo /yÄou ^.^ j^dsi\^
(jÄ^Lä KfJt ^^♦Ji cXJj iJ ^.jLij XJ ^JC^.i ^ ^^\^»**wo j.^^ iUili ^yi^
und wir) xAs. ^.^yCi ^^ LP'Iaii» Lc J^^ dJt »lA^ l^llicl ^.^t l^l^.(\)
was immer daraus ent-) Ju^ dJt -jO U^ 'w^-j-pJj (vermögen nicht
(stehen mag
Als diese Kaside mir diktiert wurde , hatte Schläsch ') noch
nicht geworben. Sie sassen bei mir» und ich scherzte mit ihnen.
1) Nach mündlicher Erklärung war Schlftch .Oberschoch der Ben!
Sachr *,
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- 235 -
Der Dichter ist ca. 25 Jahre alt und ein gefurchteter Reiter. Die
Geliebte heisst iC-t^«^ und ist Tochter des SattÄm, Oberschech der
^Isä. Ihr Vater ist erschlagen und ihr Oheim ist der genannte
2) ^Ii^3 JU^ui v^^i ')jL^XO
' I *
o, o o - o -
£««■« OA« *-.* O
3) 8)*wLÄyjl ^^^ «S^Jl^ ^yijj
Vt^ vk*' J^ o^ ^' o* ^i
4) >-^ft^jJ LäUW (quae) l^ia^^ ^^J Lj
v^Uaä ,j«^^t *)vLy,:i (jii^iÄj
I I "
1) Am Rande hinzugefügt; siehe den Kommentar.
%) Darüber mit Bleistift: j^*, und an anderer Stelle: ,V. 2 bt zu lesen:
3) Darüber aJLwwJü; auch das ist nicht mit dem Versmass vereinbar,
das etwa juL^rJü verlangt
4) Darüber V^Lä.^; so verlangt das Versmass {mustaf*üun mustafüun
fäHlatwi).
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7)
9)
13)
I
10) iuL^a ^ ,^^%-J^ Q^ Lf^^^^^ '^
11) «)iaJf ^%^ LJt ^)v^Vt ^^3
v^U Lc y^ ')j.jl^l Uj^
12) *^ iuCAÄJ LJI cXJpt jJtw>5
vi
VLä;^! otlj^ otij^t ^ ^jJiö
(lies /arcA albakar rä^lh bisedüh tehenna
sedüh mmeh gezlät tawllätelarkdb).
1) Es wird «J zu lesen sein, wie auch das Versmass verlangt.
2) 1. waddähe ennjäb'i
3) I. besse?
4) Dieser Vers ist durch Striche als ungiltig bezeichnet.
5) Ausgestrichen und darüber: V»;tp>> ; s. Übersetzung und Komm.
6) Das Versmass verlangt alicald und lajanne,
o
7) Darunter *i^V.,
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— 237 —
p. 68 oben zu V. 2 dieser Kaside : LJ ist gewiss L^ zu lesen ;
s. Freyt. Lex. unter ^ (am Schlüsse v-J^^yii« L ^, ^)o^Lo L ^,
Exklamation, im Sinne von: ich werde dich, du pp.
1) 0 Schelasch, o dem ich mein Leid klage, in meinem Herzen
ist Leid (^jü = 8-.NM.:<=üt *)) ; was ist dein Rat (»y^Jt = ^^UO»
0 du, der du nach jedem Lügner leben müssest (Sinn: was ratest
du mir, du der du nur die Wahrheit sagst).
2) Der du den Feind verwundest, wenn (deiner Genossen) Rosse
entfliehen (so dass du zwischen den Fliehenden und dem Feinde
hältst und ihn von den deinigen abhältst), o der du die Rosse
bannst, wenn sie (ihre Reiter) alle ihre Lanzen gegen dich gestreckt
haben (iL^t = äJLä o Krankheit des Feindes d. h. o der du den
Feind schwächst, Leid zufügst; v^aj Jl = Vj'-^ ^- ^* ^®^ Gegner;
LJt = tit^; ^o = j.^t; ^H-^M.^^ = ^•^.MM^I^: der deren
Widerstand überwinden kann; Ljl^joo Lanze.
3) Du wendest deinen Hengst und stürzest dich dem Feind
entgegen , wenn sie ( -, g;J = .^t J = <31 , sc. deine Reiter)
fliehen ((jä.s*) fliehen), und stehst für die, welche abwesend waren
vom Reitervolk (Js^ Jj) = J^l)-
4) 0 Schutz der Weiber, wenn sie im Kampfe anfeuern durch
die »y<:ü*) ( J^x = -iL^ er feuerte mich an, und daneben
1) Diesen Ausruf hörte ich in gleichem Sinne in der Libyschen Wüste.
wP
2) UfniM doch wohl «b 'iSi\ , obwohl in V. 6 das Anfangshemze in w
äS p
Übergegangen ist, denn Äi^ ist eben jüt {== (jot).
3) Dazu mündlich: ,so kommt auch lajä vor; der Ursprung ist wohl
lau''. Ich möchte die Zusammenstellung mit idä vorziehen; als Nebenformen
von diesem sind iZS und Zä reichlich belegt, und »-haltiges Z/ä bt auch in der
syrischen Wüste nicht befremdlich; es werden noch viel mehr Beispiele der
i-F&rbung auch von dorther kommen.
4) Der Text hat dentUch q\ dennoch wird das f hier das Richtige sein;
vgl. die OrWBB. s. v. jäjJ: «JLc (jÄ^I = iUft ^t .
5) Die klassische Stelle für die noch heute wie zur Zeit der Töchter
des Elfind EzzimmänT bei den Beduinen übliche Anfeuerung ist Wetzstkin In
Zeitschr. f. Anthrop., Ethnogr. und Urgesch. 1878, S. 32. Vgl. auch die oben
S. 54 und 55 erzählten Züge von der Teilnahme der Weiber am Kriegstreiben.
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— 238 —
ist v-Ä^j leicht; es scheint diese Bedeutung zu Grunde zu liegen,
" " ^
die Männer durch die ^y<^ leicht machen -kX^X)^ reitend auf
der Ku^öle-Stute, das Verlangen des Herzens.
5) Der du sättigest die reissenden Tiere der Nacht, wenn sie
heulen (Wolf und Schakal ^^jLä) = yw^Ly), o Schläsch, du
Fleischer für die Nacken der Holden.
6) Ich stöhne wie ein gestürzter Krieger, den die Rosse mit
«• *
Füssen treten (pjh^ von Lbj , nur scheint hier des Metrums halber
das \ [in wLb»] wegzufallen) und 50 Reiter sind um ihn gefallen
(von beiden Seiten). Stürzt ein blutender Reiter, so beginnt ein
Kampf um ihn, da ihn beide Teile nicht fahren lassen wollen.
v^LLyc gestürzt, ^y^^ Man sagt \^^s ^t-^j = L^ f^-^^
7) Über eine Kleine (seufze ich), die noch nicht ei'wachsen
ist (1^ fut. u. vom aufgehenden Monde, vom vorüberfliegenden
Vogel, von jemand, der mit dem Taschentuch winkt (jüCj^vlb ^ ,
überhaupt ^^, ein äusseres Zeichen geben); die Bezeichnete des
Helden (,jÄ^J fui a. = Lw f. i., einen »*^ Raubzug unternehmen,
aber ji*^Oü« ist ein braver Kämpfer v^^JjaJt ^j**,Liit), die weiss-
z^nige. — »iHf^ ^^ ^® Kamelin, die der zuerst die Heerde
erreichende Reiter mit der Lanze berührt, und sie damit als sein
Eigentum erklärt. Hier, von dem Mädchen, die mir gehörige, die
von mir Erwählte. Die äusserste Anstrengung, die mir möglich
ist, ist blosses Stöhnen, wenn ich der Gazelle gedenke, die (bei
ihrem Onkel) 5*tt*b erzogen wird.
9) Mein Herz ist unglücklich und es ist niemand da, der ihm
beisteht, gepriesen sei Gott, der die Dinge und Ursachen vorher-
bestimmt hat. (Will man die ursprünglichen Worte beibehalten,
mit xili', so muss man (weil dieses nur von v-^Ui regiert werden
kann) den achten Vers streichen, oder ihn nach dem neunten Vers
stellen, damit das Zeitwort nicht zu weit von seinem regens ent-
fernt ist).
10) 0 mein Freund (er redet (jä^Lä an), sei nicht lässig in
meiner Sache (wörtlich: ruhe nicht meinem Wimsche gegenüber
(iöyÄ ist Absicht, Wunsch, sie. aJio von ^ f. i.)) und ständen
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— 239 -
ihm auch entgegen Pfeil und Lanzenspitzen (das v^Ll? ,Kanonen'
ist zu plump).
11) und 12) Es giebt Leut«, die waren, wenn du ihre Hilfe
angefleht, gegürtet mit dem Gürtel des Krieges und liessen sich
nicht schimpflich finden, (12) und es giebt Leute, die stöhnten,
wenn du ihre Hilfe verlangst (stöhnten und sagten : Hm , hm !
d. h. wollten nicht dienen) ; sie reden viel von den Angelegenheiten
der Leute (sie; von ihrer prompten Hilfe, die sie den Leuten in
der Not geleistet haben). — v-;t Js.^ lügnerisch. Das Wort ij^\
heisst und siehe sie waren (Loj;5?Ce), cfr. die erste lange Aneza-
geschichte 1. S. gegen Ende: (^ü> .Lj j^ LJt und siehe, es war
ein Schütze^).
13) Des Seefalken Besitzer erlangt bestimmt seine Jagdbeute,
o ^
seine Beute sind langh&lsige Schönen (xJj^pJl ist das Vorzügliche
= LtuLit Jjj^)- Sinn: er vergleicht den Schläsch mit dem See-
falken und er (der Dichter) ist sein Besitzer und jagt mit ihm.
Man bringt den {^j^\ ^ aus den Inseln des Mittelmeeres ; er ist
ungemein gesucht. Er ist sehr stolz und erzürnt sich leicht^)".
S. 44 Str. 12 V. 1 : für y5U^ adde Pseudogäl?iz, mahäsin 224 7.
8. 45 redde V. 2 wird zu übersetzen sein: ,Willst du, dass
mirs gut geht, so wende sie (die Augen) nach der andern Seite
(weil sie mich sonst verderben)*.
S. 46 Str. 2 V. 2 : es wird bei gäleUak (für gälen lak) bleiben.
S. 51 No. 11 Str. 2 Übergang von ghm ch-, über seine Häufig-
keit im Maltesischen s. Falzon, Dmonario Maltese - Italfano-
Inglese VI; das dort über gh am Schluss vor Su£fix-A Gesagte ist
zusammenzuhalten mit dem Artikel über h ; erst aus diesem ersieht
man, dass ferraghhom zu sprechen ist ferrachchom; nichts sagt
Falzon von dem Übergang des gh in ch im Anlaut, während er
selbst doch chasal für ,lavare* giebt.
S. 53 13 nümläh: sprich nisT^ildh zweigipfelig mit silben-
bildendem m,
S. 54 n. 1. S. jetzt Mittwoch, Proelia Arahvm Paganorvm,
Berlin 1899. Das harte Urteil Sprenger's über den Wert der
ayäm- Geschichten (LLM. 3, CLXVIII) unterschreibt Thorbbcke,
^Antarak 14.
1) Auch hier entspricht das aljä (entstanden aus t-gef&rbtom la) ganz
dem ifjä,
2) Handliche Mitteilung: ,Im GegensatK zu dem Seefalken, der weit her-
kommt, heisst der heimische farch el 'uü*.
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— 240 —
S. 55 27. Vgl. das oben S. 237 n. 5 zu der WBTZSTEiN'schen
Kaside V. 4 Bemerkte.
S. 56 c V. 4 farmala: vgl. ,die km-ze ärmellose Weste, vom
offen (im Gegensatz zu der geschlossenen des Tunesiers), firmla^
in der Beschreibung der , Bekleidung der Tripoliner* bei Grothe,
Tripdäanien^ Landschaftsbilder (Leipzig, 1898) 27 n. 1.
S. 56 c V. 5 ezzermemye: v. Oppenheim, Vom Mütdmeer 1, 82,
hörte auch in Syrien diese Bezeichnung, für welche siehe zahlreiche
Belege bei Dozy, ISuppl, s. v. Bemerkenswert ist die bei Oppen-
heim a. a. 0. durch eine Abbildung erläuterte Notiz über Thon-
krüge in Form der Ledereimer in Marokko. Zu mafharije vgl.
T}ei Dozy » -^tw und «u ,Lta^ , vor allem den Artikel Ijla , aus dem
sich ergiebt, dass die Formen mit h nur durch gelehrtes Etymo-
logisieren aus dem Fremdwort ({mtqi^xrig) entstanden sind.
S.^ 59 und 101 Niederschrift §älibs: Zur Schreibung von -^
als - , z. B. 59 81 und 101 1. Z., s. Wbight-de Gk)EjE 1, 14 Rem. e
(wo doch wohl zu lesen ist ,In combination with -r^)\ ich fand
das -i_ durchgehend im Ms. des dar atfiräz (s. mein Muw. 50),
z. B. ^ f. 24 a Z. 3. Wie weit diese Schreibung heute in
Ägypten verbreitet ist, vermag ich nicht zu sagen; in den Städten
dürfte sie kaum noch anzutreffen sein.
S. 59 f. Es sind im Original überall die Punkte unter J am
Schluss gesetzt (ohne Unterscheidung des alif bi§ürat il)ä\ wie
heute in den Schulen das mit ja geschriebene idif maq^üra ge-
nannt wird); sie sind auch nachzutragen in ^ixxi S. 101 27.
S. 63 n. 4. /Sj^^ iW^ Ynx^ das Ankertau sein, s. Leidensis
ed. Seybold 22: ancora navis Jw:>^; vgl. auch ebenda 381 J^L^
für pesculis und pestillum.
S. 64 Str. 2 V. 4 : Die Deduktion betreffend 'ät = 'öfm wird
hinfällig durch die Ausführung Nöldeke's zu 9ärit Mu. 24 in
Fünf Mo^allaqät I, 70 (adde zu den dort gegebenen Stellen den
Vers des Umaija Ihn Abis§alt in su^arä' enna^änye 236 15).
S. 64 14 quindS: 1. guind^.
S. 72 No. 17 a V. 3: dem wä jeftd el^awil entspricht genau
Wellhaüsen's Hudailäen* Diwan No. 139 1, wo sicher nicht ^Ju
gelesen werden darf, obwohl das tashif alt ist.
S. 86 Str. 8 V. 1 bithirgili sollte die Ginindbedeutung von
AgZ, die auch Nöldekb, Fünf Mo'allaqät I 68 (zu Härit Mu. 10)
nicht feststellen konnte, nicht eine Gangart sein? cf. haiqala und
tahaqqul TA. 8, 170 2. 3; oder sind umgekehrt diese und thirgil
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— 241 --
ursprünglich ^strausseln^? Zu dem auch sonst hier vorkommenden
tafaHtl (im Maltesischen allgemein) s. ,Grammatik^.
S. 88 Str. 2 V. 2 stösst Jammerrufe aus: zu dem (jvJ^-Jto,
das hier = {jJ^^ H»"^» ^^' *Amr Mu. 19 das ^jjJi- rft^j^
der Kamelin.
S. 93 Str. 4 y. 2 es^sfin: das ^fun ist seit alten Zeiten
Zeichen des edlen Pferdes, s. z. B. ^Amr Mu. 27 und die Stellen
dazu hei NOldeks , Fünf Mo^allaqät L
8. 94 Str. 7 V; 4 bejäzi der Name wird Bejäz sein, das als
Gattungswort Biaz (btjäz) nachgewiesen ist S. 143 Anm. 2, und
dessen Verwendung aJs Eigenname (Falkners, Fauconniers, Fal-
coners etc. dürften sich in den Adresshüchem aller Grossstädte
finden) kein Bedenken hat (vgl. das zu S. 35 Anm. 1 batzär Nach-
getragene).
S. 94 Str. 7 V. 4 ^anem^anfähen: ist keineswegs ma^änikum]
vielmehr entspricht genau das hekannte mSdersa mit weiterer Auf-
sprengung zu Smdersa, Das njä ist natürlich nur nä mit der im
Maltesischen hei der Imäle durchgehenden t'- Färbung; über diese
wichtige Erscheinung, deren Parallele im Maltesischen ich auf eine
Anregung Dr. Kampfiineyers nachging, ausführlich in der ,Gram-
matik* ; hier nur, dass sie sicher auch vorliegt in *Ain Melilja, wie
der bekannte Ort *Ain MelTla in der Provinz Constantine oft ge-
schrieben und von den Eingeborenen gewiss vorwiegend gesprochen
wird, und wahrscheinlich in syr. mm^'än ,Wams* (s. meinen Sprachf.
s. V., wo nur das ,korrektere* mmtän) und §intjän ,Unterhose*
(s. ebda s. v. ,Hose*). Über das maltesische ie siehe auch Stumme,
ßed. L, 16 n. 32 a. E.
S. 96 n. 3: Zur Gleichheit des Berichtes, selbst in den ein-
zelnen Worten , bei Verschiedenheit der Tradenten s. Wellhausen,
Skizzen 1, 121.
S. 104 f. Str. 1 V. 3 ghafwa: zu der Erklärung Zaghluls und
den Belegen bei Dozy adde Wetzstein (Rand seines Freytag):
,iL*uÄc ^ftjb Jlc. ist in Zanzibar die gewöhnliche Bezeichnung
für »schlafen'*, nach Frau Euete* und ^iafa£ = Schlafen bei
Reinhardt, Ein ArabUcher Dialekt 225.
S. 105 n. 1 in Ge'ez und Tigre: lies ,im Tigre*.
S. 106 Str. 1 V. 22 elgasBiKkr\ die Mittelstufe s. als giziärvr jetzt
Leidensis ed. Setbold 352 (s. v. olouitreum).
S. 126 V. 19 ettimaäh: Vgl. Hxjgubi' et Peltiee, Le sud de
la province d' Alger in Tour du Monde, N. S., V, 10 (vom 11. 3. 99)
S. 117 f., wo erzählt wird, dass die Soldaten Warans mit Vergnügen
aasen und dazu bemerkt wird: ,. . . les ouranes, dont la chair est
ezcellente. L'ourane n'est pas plus ä dedaigner conune qualit^
que comme quantit^S
Abhandl. d. DMO. XI. 3. 16
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— 242 —
S. 124 No. 49 V. 2 serwai ist in dem S. 234 ÜL. mitgeteilten
Text Wetzstbin's als ^Etaubzug* erklärt (zu V. 7).
S. 134 Allgemeines zu No. 60: Zu dem Flirt bemerkte mir
Herr Konsul Wetzstein persönlich: ,In den Dörfern der südlichen
Hälfte Syriens sitzen die Burschen und Mädchen am Abend zu-
sammen und es werden swmrtjät gesungen und geredet*. Dieses
swmrtjät wird in den sd/mrfät No. 141 redde V. 1 zu sehen sein.
S. 138 n. 1. Vgl. jetzt mein ;Die Benl Hiläl - Geschichten*
302 und Anm. 4 ; das dort genannte Qä^ija (Qa^a) ist bei Kiepebt,
Carte des Provmcea Asiatiques de VEmp. OUoman 15 Kilometer
südwestlich der Sebkhat Bardeouil eingetragen (als Käti^) ; auf
der Karte zu A. J. Loutfy Bby , üh chemin de fer entre VEgypte
et la Syrie (Bull. Soc. Kh^diviale de Geographie, S6rie 3, Num. 7,
Kairo 1891) liegt ,.n^'J& Oasis Katieh* weiter ab von der Küste
und wird gestreift von der projektierten Wüstenbahn El*arä-
*Ismä*Illje.
S. 139 No. 67 und 68 : In diesen Kreis gehören auch No. 28
und 29, vielleicht auch No. 44.
S. 154 Str. 6 V. 1 Ich trage etc.: lies: ,Zieh an* etc.; es kann
nur an den Imperativ gedacht werden.
S. 160 n. 1: lüäeddäd ist unmöglich, denn der Name kommt
nie mit dem Artikel vor; das eääeddäd ist, wenn nicht verhört,
zu erklären als Ueddäd (für USeddäd), aus dem ääeddäd wurde,
wenn freilich auch sonst Beispiele für Assimilierung der Präposition
It nicht vorzuliegen scheinen.
S. 172 f. Die Niederschrift §äliljs hat Lesezeichen ; durch ein
Versehen sind sie in der Vorlage für den Druck fortgelassen worden.
S. 189 ghannäwät: Einiges darüber schon im Nachtrag zu
S. 33 me^ärtd. Hier noch, dass die letzten der 13 — 15 Silben
stets die Quantität haben - — >- - , jedoch beim Eecitieren immer
so klingen : — ^ ^— ^i^ - - ( = überlange Silbe, etwa wie vier
Zeiteinheiten von der Länge der letzten drei). Wo im Druck
andere Quantität vorliegt, ist leicht die richtige herzustellen, z. B.
gh 1 bänan lihadd^ gh 8 wa^fehon, gh 66 mili u. a. Bei der
Übersetzung bin ich mit dem Eintragen von Unsicherem etwas zu
weit gegangen, und ich bemerke, dass die Deutung der Nach-
prüfung bedarf.
S. 189 ^A 7 wasg: es ist kaum ein Zweifel, dass das maltesische
msq = assaij molto dieses uhmo ist, also eig. = Ladung, und
von Falzon, D&. Mah, - Ingl. - Ital, S. Vin zu Unrecht auf ein
lüizq zurückgeführt wird.
S. 194 gh 59: das hajmüt wird Einfluss des Stadtägyptischen
sein; doch ist zu bemerken, dass dieses h im *OmänI vorkommt
(Rkinhabdt, Ein Arabischer Dialekt, gesprochen in ^Omän und
Zanzibar 149).
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S. 204 gh 141 : nicht äifä trjäg wird zu streichen sein , son-
dern das §doak dawa am Schluss.
S. 209 ff. Es werde gütigst entschuldigt, dass hier q bald als
q bald als g erscheint.
S. 224 n. 1 sabrachtt: Der Name ist nicht unwichtig; sein
erster Bestandteil ist unzweifelhaft das älrj^ das gewöhnlich ge-
sondert geschrieben und §ubra gesprochen wird; die Aussprache
mit a (wie sakra) giebt Firözäbädi (TA 3, 289) und nach ihm
*A1T Mubärek, chüaf 12 passim; bei diesem ist auch §ahrä chtt
geschrieben (12, 118), während die Karte der Mud. Elbeljera in
1 : 100 000 (Minist. Offentl. Arbeiten, nicht im Handel) äabrächit
{uütcUif) schreibt; gesprochen dürfte nur werden äabrächit Hier
sei zugleich erwähnt, dass der OLZ 1899 Sp. 311 ad Bbockel-
MANN, lAttgeach, 1, 395 n. 1 besprochene Ort durch *AlI Mubärek,
ckifat 12, 124 als ä(J)ra maUis festgelegt ist.
S. 225 89 : Eine merkwürdige Parallele bei Ihn AlaJTr s. in
,Die Benl Hiläl- Geschichten* 313 n. 1.
8. 229 Ennegeme: Derselbe Stammname scheint das Nidsche-
mija zu sein, das Kampffmeysb, Materialien zum Studmm 203
n. 4 aus Naohtioal 3, 206 anführt und gewiss mit Eecht dem
Nedmija ebenda 210 gleichstellt; dann ist die Form mit g das
Ursprüngliche und in Sudschan für Sudan liegt ein falscher Eück-
schluss des etymologisierenden Volkes vor, wie es häufig beobachtet
wird. Übergang von ^ in ^ ist nichts weniger als befremdlich:
die Aussprache von g als rf/ (wie im dfv/mfernsfig der Hamburger)
ist durch unzählige Beispiele gesichert; den weitem Schritt zu
d hörte ich selbst von Ägyptern, besonders in dem Worte göhar^
das ich deutlich döhar aussprechen hörte. — Zu dem Anbeten
von Stammnamen, die aus Arabien und dem Delta bekannt sind,
in West- und Mittelafrika vgl. den Nachtrag zu S. 230 und das
in meinem J)ie Benl Hiläl-(Sfeschichten* 314 n. 5 Ausgefährte.
Zu S. 230 No. 18 Tarhüne: es ist wohl nicht zufällig, dass
der Name sich auch in Tripolitanien findet, s. die Tarhöna am
Dj. Mesid auf Afrique (Karte des franz. Gen. -Stabs) Bl. 6 ca.
80 Kilom. SSO. von Tripoli, und vgl. das zu S. 229 Ennegeme
Nachgetragene a. E.
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