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Full text of "Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica"

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HARVARD: UNIVERSITY: 


ETBRARY 


OF THE 


MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY. 


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ACTA 


21. 


1905—1906. 


SOCIETATIS 


PRO FAUNA ET FLORA FENNICA 


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ACTA 


SOCIETATIS 


PRO FAUNA ET FLORA FENNIGA 


KUOPIO 1906. 


GEDRUCKT BEI K. MALMSTROM. 


Levander, K. M., Uber das ie in zwei Binnen- 
seen Süd-Finlands . 

Silfvenius, A, J., Über die Maon Ease einiger Phryganeiden 
und Limnophiliden, III. Mit 2 Tafeln å 

Forssell, A. L., Bidrag till kånnedom om Behinorhyneherna i 
Finlands fiskar. Med 8 textfigurer , 

Karsten, P. A., Fungi novi nonnullis exceptis in emma Tee 

Reuter, Enzio, Eine schädliche neue Uropoda-art. Mit einer Tafel. 

Silfvenius, A. J., Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 
Mit 4 Tafeln . 

Schneider, Guido, Peite: zur Korn der im fernen 
des Finnischen Meerbusens frei lebenden Nematoden. Mit 
zwei Tafeln : 

Silfvenius, A. J., Zur Trichohteentauuä von Ladoga ren 
Mit 3 Figuren im Text . 


Pag. 


1— 14 
1— 26 74 
1— 30 
1— 16 
1— 17 
1— 168 
1— 42 
1— 16 


gr Tail 11 Fin 379 Pag. 


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ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 27, N:o 1. 


UBER 


DAS 


WINTERPLANKTON IN ZWEI BINNENSEEN 


SUD-FINNLANDS. 


VON 


K. M. LEVANDER. 


( Vorgelegt am 4. Februar 1905). 


==. 


HELSINGFORS 1905. 


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KUOPIO 1905. 
GEDRUCKT BEI K. MALMSTRÖM. 


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Per vorliegenden Mittheilung liegen zu Grunde einige Winter- 
planktonproben, die von Herrn Dr. 0. Nordqvist am 9. und 
10. März 1904 aus zwei W von Helsingfors belegenen Land- 
seen Hvitträsk und Lohijärvi gefischt und mir zu Untersuchung 
übergeben wurden. Das Fischen des Planktons geschah mit ei- 
nem kleinen Apsteinschen Netz (von Müllergaze No. 20), das 
durch ein Loch im Eise bis in die Nähe des Bodens gesenkt 
und wieder hinaufgezogen wurde. Jede Probe enthält drei in 
dieser Weise ausgeführte Vertikalzige. Aus dem Hvitträsk lag 
nur eine Probe vor, gefischt aus 5,3 m Tiefe, aus dem Lohi- 
järvi zwei Proben aus 5,6, resp, 3,9 m Tiefe. Die Temperatur 
des Wassers war im Lohijärvi am 9. März!) in 0,5 m Tiefe + 
0,24° C, in 5,6 m Tiefe + 1,4° C, im Hvitträsk am 10. März in 
05 m Tiefe + 0,349 C, in 5,3 m Tiefe + 1,34° C. Die mit 
Schnee bedeckte Eisdecke war, wie gewöhnlich in dieser Jahre- 
zeit, sehr dick. 

Auf der Eisdecke des Lohijärvi-Sees liess Dr. Nordqvist 
an dem ersten Untersuchungstag den Schnee abkehren um zu 
ergründen, ob die hierdurch ermöglichte stärkere Belichtung des 
Wassers einen merkbaren Einfluss auf die Beschaffenheit des 
Planktons aufzuüben würde. Ein Unterschied in Menge und 
Zusammensetzung des Planktons am 9. und am 10. März ist 
jedoch nach den vorliegenden Planktonproben nicht zu konsta- 
tiren. Wegen seines ärmlichen Winterplanktons scheint der Lohi- 
järvi-See kaum geeignet, um für die Lösung einer derartigen 
Frage verwerthet zu werden. 


1) Auch am 10. März wurden im Lohijärvi Temperaturmessungen ge- 
macht, wobei eine Temperatur des Wassers in 0,5 m Tiefe von + 0,54° C und 
in 3,9 m Tiefe von + 1,53° C gefunden wurde, 


4 Levander, Uber das Winterplankton in Süd-Finnland. 


Uberhaupt enthalten die aus den beiden Seen gefischten 
Planktonfiinge wenig Plankton, insofern als zahlreiche Formen, 
«die während der warmen Jahreszeit beobachtet werden +), fehl- 
ten oder in ihrer Individuenmenge stark zurücktraten. Beson- 
ders war sehr wenig Phytoplankton vorhanden. Eine reichlichere 
Entwicklung war nur bei einer Art und zwar bei einer nor- 
dischen Peridinee, Peridinium willei, zu konstatiren. Die Haupt- 
masse des Planktons bildeten die Crustaceen (vor allem Diapto- 
miden) und Rotatorien. Auffallend war es, dass in diesen Seen 
nicht weniger als 4 limnetische Cladoceren noch im März vor- 
handen waren, woraus hervorgeht, dass die betreffenden For- 
men einen grossen Theil der kalten Jahreshälfte in Südfinn- 
land aktiv überwintern können. 

Die Zahl der im März lebenden Thierarten war in den bei- 
den Seen fast die gleiche. Im Hvitträsk wurden 15, im Lohi- 
järvi 14 Formen konstatirt die Planktonpflanzen waren im Hvit- 
träsk deutlich besser vertreten, als in dem kleineren Lohijärvi, 
d. h. im Verhältniss 8:3. Zusammen wurden in den beiden 
Seen 29 aktiv lebende Pflanzen- und Thierformen (23 im Hvit- 
träsk, 17 im Lohijärvi) beobachtet. Von diesen waren jedoch 
nur 11 für die beiden Seen gemeinsam, darunter nicht weniger 
als 7 aus der Gruppe der Räderthiere. Abgesehen von den 
Räderthieren war also die Zahl der gemeinsamen Formen am 
9. und 10. März sehr gering, obgleich die beiden Seen dicht 
neben einander liegen. Sie sind auch sonst in physischer Hin- 
sicht ungleich, was sich schon daraus ergiebt, dass der Hvit- 
träsk viel tiefer und an Areal bedeutend grösser ist als der 
Lohijärvi. Die Maximaltiefe des erstgenannten Sees ist 20,2 m, 
die des zweiten 5,6 m. 

Näheres darüber, wie sich die verschiedenen systematischen 
Gruppen in den beiden Seen vertheilten, ersieht man aus den 
Tabellen I und II. Die meisten Arten sollen unten kurz be- 
sprochen werden. ?) 


1) Verzeichnisse über das Sommerplankton der beiden Seen finden 
sich in meiner Abhandtung »Zur Kenntniss der Fauna und Flora finnischer 
Binnenseen». Acta soc. pro f. & fl. fenn. XIX, N:o 2. 1900. 

*) In der Tabelle II bezeichnet cc zahlreich, c häufig, + weder häu- 
fig noch selten, r selten, rr sehr selten. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 1. 


Tabelle I. 
; a Gaz === 
Gruppen. Hyde T= mein- Summe 
träsk. | järvi. | same. | 
Myxophyceae 3 1 1 3 
Chlorophyceae . 1 2 1 2 
Diatomaceae 2 0 0 2 
Flagellata . 1 0 0 1 
TE 50000 sn € vu: 1 0 0 1 
Infusoria 4 3 1 6 
Rotatoria 7 8 i 8 
Copepoda 1 1 0 2 
Cladocera 3 2 Lei 4 
Summe| 23| 17| 11| 29 
Tabelle II. 
EIE 
My xophyceae. =|3 
1. Aphanizomenon flos aquae Ralfs . Ir 
2. Clathrocystis aeruginosa Henfr.. . . |yr 
3. Coelosphaerium naegelianum Ung. . | +) pr. 
Chlorophyceae. | 
4. Botryococcus brauni Kiitz. . + r 
5,a. Pediastrum duplex Meyen . . .| |rr 
Bib: » » v. clathratum . rr 
Diatomaceae. 
6. Asterionella gracillima Grun. . . . rr 
7. Tabellaria fenestrata Kütz. . . . | Ir 
Flagellata. 
8. Mallomonas caudata Ivanoff . . . |r 


Levander, Uber das Winterplankton in Süd-Finnland. 


9 


12. 


23. 


Peridinida. 


. Ceratium hirundinella O. F.M., cystae 


. Peridin 


ium willei Huitf.-Kaas 


Infusoria. 


. Dileptus tracheliodes Zach 


Epistylis sp. (aut Daphnia) 
. Holophrya sp. 

. Stentor vähen 
. Trachelophyllum lamella (0. F. M.) 
. Vorticella sp. (auf Aphaniz.) 


coeruleus Ehrbe 


Rotatoria. 


. Anuraea aculeata Ehrbg. 


cochlearis Gosse 


. Asplanchna priodonta (Gosse . 


. Nothole 


» 


a longispina (Kellic.) . 
striata (0. F. M.) 


. Polyarthra platyptera eae 
Synchaeta sp. ; 
. Triarthra long vailla Es v. a. 


tica Zach. . 


Copepoda. 


. Diaptomus gracilis G. 0. S. . 


» 


. Bosmin 


» 


graciloides Lillj. 


Cladocera. 


a longirostris (0. F.M.) . 
coregoni Baird 


. Daphnia cristata G. O. S. 


» 


leata G. 


hyalina Leyd. aat +! ga- 
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Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 1. 7 
Myxophyceae. 


Aphanizomenon flos aguae Ralfs kommt während der war- 
men Jahreszeit in den beiden Seen vor, fand sich aber im März 
nur im Hvitträsk. Auch in Winterproben (Dec. 1896) aus dem 
Lojo-See habe ich die Art gefunden. Vielleicht hält sie sich 
linger schwebend in grossen und tiefen Seen, als in klei- 
neren (sie kommt auch im Winter im Finnischen Meerbu- 
sen vor). 

Clathrocystis aeruginosa Henfr. zeigt ein ähnliches Verhal- 
ten wie Aphanizomenon, indem sie während der warmen Jah- 
reszeit in den beiden Seen vorkommt, im März aber nur im 
Hvitträsk angetroffen wurde. Auch in dänischen Seen findet 
sich Clathrocystis im Winter. !) 

Coelosphaerium naegelianum Ung. (= kützingianum Naeg.) 
ist die einzige Myxophycee, die im Winter in den beiden 
Seen vertreten war. Sie ist früher auch im Lojo-See während 
des Winters (Dec. 1896. Jan. 1897) beobachtet worden. 

Gloiotrichia echinulata Richter und die Anabaena-Arten, 
A. flos aguae Bréb. und A. circinalis Rabenh., welche im Som- 
mer im Hvitträsk eine reichliche Wasserbliithe bilden, fehlten 
in den Märzproben gänzlich. Diese Arten gehören auch in den 
Binnenseen Dänemarks und des Mitteleuropas zum Sommer- 
plankton. 


Chlorophyceae. 


Während der warmen Jahreszeit finden sich im Plankton 
der beiden Seen viele Chlorophyceen vor. In den Märzproben 
waren die einzigen Vertreter dieser Gruppe Botryococcus brauni 
Kütz. und Pediastrum duplex Meyen, von welchen nur die erst- 
genannte Form in den Planktonfängen der beiden Seen ange- 
troffen wurde und zwar ziemlich häufig im Hvitträsk. Die 
Winterexemplare waren rothgefärbt. 


1) Wesenberg-Lund, Studier over de danske Söers Plankton 1904. 


8 Levander, Über das Winterplankton in Süd-Finnland. 


Diatomaceae. 


Auch die planktonische Diatomaceenflora war sehr arm 
im März. Von charakteristischen Arten, welche im Winter- 
plankton der beiden Seen fehlen, sind besonders hervorzuheben 
Fragilaria crotonensis Kitton und limnetische Melosira-Arten. 

Die zwei beobachteten Formen, Asterionella gracillima Grun. 
und Tabellaria fenestrata Kütz. kamen nur im Hvittråsk vor 
und zwar als sehr seltene Planktonten. In den dänischen 
Binnenseen gehören die beiden Formen zum perennierenden 
Plankton. 


Flagellata. 


Mallomonas caudata Ivanoff wurde nur im Hvitträsk kon- 
statirt. !) 

Die Gattung Dinobryon, welche im Sommer im Lohijärvi 
mit zwei Formen vertreten ist, fehlte in den Märzproben dieses 
Sees gänzlich. 


Peridinida. 


Das zahlreiche Vorkommen von Peridinium willec Huit- 
feldt-Kaas im Hvitträsk scheint auf eine Maximalentwicklung 
im Winter oder Frühjahr hinzuweisen. ?) Die aus norwegischen 
Gewässern entdeckte Art ist in Finnland weit verbreitet, sie scheint 
aber in den dänischen und deutschen Seen zu fehlen. Über- 
haupt sollen die Peridineen in der Winterplanktonflora der nord- 
deutschen Seen gänzlich fehlen.*) Dagegen fand V. Brehm 4) 
im Achensee der Nordtyroler Kalkalpen eine Peridinium-Art, 


1) In meinem Verzeichniss (I. c.) über das Sommerplankton vom 
Hvitträsk ist diese Form als M. ploesli Perty bezeichnet worden. 

2) Nach Huitfeldt-Kaas (Die limnetischen Peridineen in norwegi- 
schen Binnenseen. 1900) tritt sie in den norwegischen Gewässern zu allen 
Jahreszeiten auf, auch mitten im Winter, aber doch in grösster Anzahl im 
Frühjahre. 

8) Schröder, B., Das Pflanzenplankton preussischer Seen. 1900. 

4) Brehm, V., Zusammensetzung, Verteilung und Periodieität des 
Zooplanktons im Achensee. 1902. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 1. 9 


welche sogar als eine Leitform fiir das Winterplankton zu be- 
trachten ist. Es scheint demnach in Hinsicht der Periodicitit 
gewisser Peridineen eine Analogie zu bestehen zwischen den 
norwegischen und finnischen Seen einerseits und gewissen Mit- 
teleuropäischen Alpenseen anderseits !), welche Analogie viel- 
leicht in der nordischen Herkunft der Winterperidineen ihre Er- 
klärung finden werden wird. 

Ceratium hirundinella O. F. M. ist im Sommer im Hvit- 
träsk und Lohijärvi vertreten, überwintert aber in unseren Seen 
nur im Cystenzustand wie auch in den dänischen u. a. Seen 
Europas. Eine Cyste wurde aus dem Lohijärvi beobachtet. 


Infusoria. 


Hervorzuheben ist das Fehlen im Winter von Tintinnop- 
sis (Codonella) lacustris (Entz), welche Art in den beiden Seen 
während der warmen Jahreszeit eine häufige Planktonform 
darstellt. Wahrscheinlich perennirt sie auch nicht in anderen 
Binnenseen Finnlands. 

Die 6 Ciliatenformen, die beobachtet wurden, waren alle 
selten. 

Trachelophyllum lamella (O. F. M.).?) Ich sah zwei Exx. 
aus dem Lohijärvi-See, von welchen das grössere 530 u lang war. 
Die Art kommt wohl nur zufällig im Plankton vor. 

Dileptus tracheliodes Zach. ist eine limnetische Form, wel- 
che in dänischen Teichen perennirend gefunden worden ist. Im 
Plankton der finnischen Gewässer ist die Art bisher vermisst 
worden. Ich fand nur ein grosses langgestrecktes Ex. aus dem 
Hvitträsk. 

Stentor coeruleus Ehrbg. ist der einzige Ciliat, welcher in 
den beiden Seen vorkam. Die Exemplare aus dem Hvitträsk ent- 


1) Hiergegen spricht jedoch, dass in den Seen der Hochalpen der 
Schweiz die Peridineen im Winter fehlen, nach Zschokke, Die Tierwelt 
der Hochgebirgsseen. 1900. 

2) = T. apiculatum bei Bütschli, Protozoa, Taf. LVII, Fig. 12a. 
Blochmann, Fr., Die mikroskopische Thierwelt des Süsswassers. 2. Aufl. 
1895. S. 88. 


10 Levander, Uber das Winterplankton in Siid-Finnland. 


hielten oft als Nahrung verschlungene Exemplare von Peridi- 
nium willei. 


Rotatoria. 


Zusammen mit den limnetischen Crustaceen bilden die 
Rotatorien den Hauptbestandtheil des winterlichen Zooplank- 
tons. Fast ohne Ausnahme fanden sich alle Arten, die in dem 
einen See gefunden wurden, auch in dem anderen vor. Die 7 
fiir die beiden Seen gemeinsamen Arten, welche sind: 


Anuraea aculeata Ehrbg. Polyarthra platyptera Ehrbg. 
å cochlearis Gosse. Synchaeta sp. 

Asplanchna priodonta Gosse. Triarthra longiseta Ehrbg. 

Notholca longispina (Kellicott). v. limnetica Zach., 


stellen nur solche Formen dar, die auch in anderen Binnenseen 
Finnlands während der kalten Jahreszeit schon beobachtet wor- 
den sind. Sie gehören alle zu den häufigsten limnetischen Ro- 
tatorien der Binnenseen Finnlands wie auch des arktischen Ge- 
biets [Murmankiiste 1), Insel Kolguieff ?)] und der Alpenseen Mit- 
teleuropas 3). Wahrscheinlich können alle diese Arten in un- 
seren Binnenseen perenniren wie in den dänischen und nord- 
deutschen Seen. 

Anuraea aculeata war etwas häufiger im Lohijärvi als im 
Hvitträsk. Die beobachteten Exemplare zeichneten sich im Ver- 
gleich mit Sommerexemplaren durch kurze Hinterstacheln aus. 

Die spärlichen Exemplare, die gesehen wurden, waren in 
der Kegel ohne Kier. Nur bei einem Weibchen (aus dem Lohi- 
järvi) wurde ein Sommerei beobachtet, welches einen ausgebil- 
deten Embryo enthielt. 

A. cochlearis trat in kleinen Exemplaren auf, die aber stets 
mit gut ausgebildetem Hinterstachel versehen waren. Die Som- 


1) Levander, Beiträge zur Fauna und Algenflora der siissen Gewäs- 
ser an der Murmankiiste. 1901. 

2 Skorikow, A. S., Beitrag zur Planktonfauna arktischer Seen. 
Zool. Anz. 1904. 

3) Zschokke, F., Die Tierwelt der Hochgebirgseen. 1900. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 1. 11 


merformen hispida und tecta fehlten. Eier tragende Exemplare 
wurden nicht gesehen. 

Asplanchna priodonta war auch stets ohne Eier. Im Magen 
dieser Art wurde häufig Peridinium willei und Anuraea cochlea- 
ris als Nahrung gesehen. 

Von Notholca longispina kamen selten Eier tragende Exem- 
plare vor. 

N. striata war sehr selten und kam nur im Lohijärvi vor. 
In den Sommerfängen aus den in Rede stehenden Seen habe 
ich diese Form nicht gefunden. In den dänischen Teichen tritt 
sie nach Wesenberg-Lund im Winter auf und verschwindet 
im Sommer. Auch andere Beobachter halten die Art für eine 
Winterform. 

. Die Winterform von Polyarthra platyptera war stets mit 
schmalen Rudern versehen. Eiertragende Weibchen fanden sich 
nicht. Dasselbe war der Fall mit der Synchaeta-Art. 

Triarthra longiseta v. limnetica trat in kräftigen Exempla- 
ren auf, die jedoch selten mit Eiern versehen waren. Aus die- 
sen Befunden ist ersichtlich, dass inbezug auf die Fort- 
pflanzungsthätigkeit zur Zeit der Fänge bei den beobachte- 
ten Rotatorien eine sehr herabgesetzte war. Mehrere Arten, die 
während der warmen Jahreszeit in den beiden Seen eine limne- 
tische Lebensweise fiihren, fehlten gänzlich in den Märzproben. 
Besonders hervorzuheben ist das Fehlen von Asplanchna her- 
ricki Guerne, Conochilus unicornis Rouss., Ploeosoma hudsoni 
Zach., Rattulus (Mastigocerca) capucinus (Zach. & Wierz) und 
R. (M.) hamata (Zach.), welche alle, mit Ausnahme von der ge- 
nannten Conochilus-Art, auch anderwärts als typische Sommer- 
arten auftreten. 


Copepoda. 


Im Plankton der beiden Seen waren im März ziemlich 
zahlreich zwei Diaptomus-Arten vorhanden, von denen, wie ich 
schon friiher beobachtet habe, D. graciloides Lillj. ausschliess- 
lich den Hvitträsk, D. gracilis G. O. S. dagegen den Lohijärvi 
bewohnt. 


12 Levander, Uber das Winterplankton in Süd-Finnland. 


Die Exemplare bestanden hauptsächlich aus ausgewachse- 
nen Männchen und Weibchen, die mit Eiern oder anhaftenden 
Spermatophoren versehen waren, während Larven nur ganz 
spärlich sich vorfanden. 

Cyclops oithonoides G. O. S., welcher während der warmen 
Jahreszeit in den beiden Seen ein häufiges Planktonthier dar- 
stellt, scheint im Winter auszusterben, denn kein Exemplar von 
dieser Art wurde gefangen. In den von Wesenberg-Lund 
untersuchten dänischen Seen soll er dagegen perenniren, ob- 
gleich er im Winter nur in spärlicher Anzahl zu finden ist. 

Ferner lebt im Hvitträsk im Sommer Heterocope appendi- 
culata G. O. S., eine Art, welche im März vermisst wurde. 
Schon Nordqvist!) ist es aufgefallen, dass die Heterocope- 
Arten in den Seen Finnlands während des Winters fehlen, und. 
er hat die Vermuthung ausgesprochen, dass sie, ehe sie zum 
Winter aussterben, Dauereier ablegen. Nachdem später das 
Vorkommen von Dauereiern bei Diaptomus-Arten nachgewiesen 
worden ist, kann man eine derartige Fortpflanzungsweise in den 
nordischen Gewässern auch für die Heterocope-Arten mit Sicher- 
heit voraussetzen.*) Wahrscheinlich pflanzt sich Cyclops oitho- 
noides ebenfalls durch Dauereier fort. 


Cladocera. 


Inbezug auf diese Gruppe war es interessant zu konsta- 
tiren, dass die limnetischen Cladoceren, welche Gruppe iibri- 
gens während des Sommers in den beiden Seen durch eine 
Menge von Arten vertreten ist, zum Theil im März noch vor- 
handen waren. Die betreffenden Arten sind Daphnia cristata 
G. O. S., D. hyalina Leydig subsp. galeata G. O. S., Bosmina 
coregoni Baird und B. longirostris (0. F. M.) P. E. Mill. 

Die einzige von diesen, welche in den Märzfängen der bei- 


1) Die pelagische und Tiefsee-Fauna der grösseren finnischen Seen. 
Zool. Anz. 1887. S. 8. 

2) Vrgl. Ekman, S. Die Phyllopoden, Cladoceren und freileben- 
den Copepoden der nord-schwedischen Hochgebirge. 1904, 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 1. 13 


den Seen auftrat, war die Winterform von D. cristata. In der 
Regel waren die beobachteten Exemplare ohne Eier und hatten 
einen ziemlich langen Schalenstachel. Nur aus dem Lohijärvi 
wurden vereinzelte Weibchen mit je einem Ei in der Bruthöhle 
gesehen. Ein deutliches Ephippium war jedenfalls bei diesen 
nicht ausgebildet. 

Lilljeborg !) hat von D. cristata im Mälaren Ende Januar 
viele Exemplare angetroffen und sagt mit Bezug hierauf, dass 
dieser Umstand davon zeugt, »dass sie wenigstens während eines 
grossen Theils des Winters in diesen nördlichen Gegenden nicht 
ausstirbt.» Auch von mir ist die Art in Finnland unter dicker 
Eisdecke beobachtet worden und zwar im Anfang Januar 1891 
in einem kleinen, Maljalampi genannten See oder Teich bei der 
Stadt Kuopio, am 26. December 1893 im Hirvenkoski-Strom im 
Kirchspiel Karttula (63° n. Br. 27° 6. Gr.) und am 30. De- 
cember 1896 und 5. Jantiar 1897 im Lojo-See. 

D. galeata ist während des Sommers nur im Hvitträsk 
beobachtet worden. Die Exemplare der Märzprobe waren alle 
Weibchen, von der Winterform und stets mit leerer Bruthöhle. 
Auch diese Daphnie ist friiher bei uns während des Winters beo- 
bachtet worden und zwar in einem Planktonfang aus dem Teich 
Kosulanlampi im Kirchspiel Rantasalmi (6294 n. Br. 28°15’ 6, 
Gr.) d. 10. Januar 1893. 

Die beiden Bosmina-Arten waren sehr selten. B. coregoni 
ist im Sommer gemeinsam fiir die beiden Seen, wurde aber 
im März nur in einem Exemplar im Hvitträsk gefangen. B. 
longirostris kam in wenigen, mit leerer Bruthöhle versehenen 
Exemplaren im Lohijärvi vor. Auch diese Art gehört zu den 
limnetisehen Cladoceren, die früher von mir in der kalten Jah- 
reszeit beobachtet worden sind. Ich fand sie nämlich im Ja- 
nuar 1891 in den Teichen Maljalampi und Valkeinen bei Kuo- 
pio und am 26. December 1893 im Hirvenkoski-Strom in Kart- 
tula. In den dänischen Seen kann sie nach Wesenberg-Lund 
recht häufig in Winter- und Frähjahrsfängen sein. 

Aufgrund negativer Ergebnisse hat Nordqvist (1. c.) im 


1) Cladocera Sueciae. 1900. S. 146. 


14 Levander, Über das Winterplankton in Süd-Finnland. 


Jahre 1887 ausgesprochen, dass in Finnland keine Cladoceren 
überwintern. Die neueren Untersuchungen zeigen jedoch, dass 
einige limnetische Cladoceren in gewissen Seen bei uns wäh- 
rend eines grossen Theils des Winters in aktivem Zustande fort- 
leben. Die Mehrzahl stirbt jedenfalls sicher zum Winter aus. 
Im Hvitträsk und Lohijärvi z. B. waren die folgenden Arten, 
welche im Sommer gefunden werden, im Marz verschwunden. 


Bosmina obtusirostris G. 0. S. Holopedium gibberum Zadd. 
Ceriodaphnia pulchella G. 0. S. Leptodora kindti Focke. 
Daphnia cucullata G. O. 5. Limnosida frontosa G. O. S. 
Diaphanosoma brachyrum (Liev.) Sida crystallina O. F. M. 


ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 27, N:o 2. 


UBER 


DIE 


METAMORPHOSE 


EINIGER 


PR GANEIDEN uno LIMNOPHILIDEN 


III. 
Von 
A. J. SILFVENIUS. 


MIT 2 TAFELN. 


(Vorgelegt am 1. October 1904). 


HELSINGFORS 1904. 


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KUOPIO, 1904. 


ed den in dieser Arbeit behandelten Arten war die Metamor- 
phose von Holostomis atrata Gmel., Phryganea varia Fabr., Agryp- 
nia picta Kol., Agrypnetes crassicornis Mc Lach., Limnophilus 
borealis Zett., L. marmoratus Curt., L. affinis Curt., L. luridus 
Curt., Stenophylax infumatus Mc Lach. und Micropterna lateralis 
Steph. bisher unbekannt, oder unvollständig beschrieben. Da die 
Farbe und Grösse des Chitinschildchens auf dem Prosternum 
und die Punkte der Thorakalsterna der Larve bei den Limno- 
philiden oft gute Merkmale zu Unterscheidung verwandter Ar- 
ten darzubieten . scheinen, habe ich diese Verhältnisse bei man- 
chen, früher sonst genau bekannten Arten behandelt. Bei vie- 
len anderen Arten wieder (Neuronia rufierus Scop., N. clathrata 
Kol., Phryganea obsoleta Mc Lach., Colpotaulius incisus Curt., 
Limnophilus lunatus Curt., L. bimaculatus L., L. fuscicornis 
Ramb., Stenophylax dubius Steph.) habe ich die friiheren Be- 
schreibungen, besonders hinsichtlich der Kiemenformel und der 
Form der Lobi inferiores und der Penisanlage der d'-Puppe er- 
gänzt und ausserdem neue Details besonders von den Gehäu- 
sen mitgetheilt. Die Hinweisungen auf die früheren Beschrei- 
bungen der Metamorphosestadien habe ich weggelassen, da sie 
in Ulmers Arbeit »Uber die Metamorphose der Trichopteren» 
(VI) zusammengestellt sind. 


Phryganeidae. 


Auch auf die hier neu beschriebenen Arten passen im 
Allgemeinen die friiher von Klapälek (II, p. 5), Ulmer (V, p. 


4 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


213—214 und VI, p. 34--36) und mir (I, p. 6—10) aufgefiihr- 
ten allgemeinen Charaktere der Phryganeiden. Ausserdem hat 
Struck (IV, p. 8—9) einige Merkmale der Stützplättchen der 
Fiisse der Larve erwähnt, die ich bei allen von mir untersuch- 
ten 13 Arten wiedergefunden habe. So sind die Stützplättchen 
der Vorderfiisse zwei, das vordere ist dreieckig, meist stumpf 
(s. Holostomis, p. 10), mit einer kurzen Borste und zwei hellen 
Börstchen versehen; das hintere dagegen besitzt die Gestalt ei- 
nes breitschenkligen Winkels und ist mit einer Borste versehen. 
Auf dem ventralen, schwarzen, erhabenen Schenkel der drei- 
eckigen Stiitzplättehen der Mittel- und Hinterfiisse stehen zwei 
Borsten. Die Form, die Lage, die Leisten dieser Plättchen sind 
wie Struck (I. c., p. 8—9) sie beschreibt. — Auf der Ventral- 
seite der Abd.-Segmente keine Chitinringe (vergl. p. 28—29). 

Die Seitenlinie der Puppe hat eine andere Lage, als die 
Seitenlinie der Larve. Sie liegt am 3—6. Abd.-Segmente dor- 
sal von der Seitenlinie der Larve, an der Strictur zwischen dem 
6. und 7. Segmente kreuzen die Seitenlinien einander, und am 
7—8. Segmente liegt die Seitenlinie der Puppe somit ventral. 
Daher liegen die praesegmentalen Kiemen der Seitenreihe des 
4—6. Segments bei der Puppe unter der Seitenlinie, nicht wie 
bei der Larve iiber derselben. Erst die Kieme des 7. Segments 
liegt auch bei der Puppe dorsal von der Seitenlinie. Diese Ver- 
hältnisse sind bei der sich verpuppenden Larve deutlich zu er- 
kennen, bei welcher die obengenannten Kiemen des 4—6. Seg- 
ments somit zwischen den Seitenlinien zu sehen sind. — Die 
Penisanlage der J-Puppe ist nicht einheitlich, sondern durch 
eine Längsfurche in zwei Hälften getheilt. ') 


1) Die Penisanlage habe ich bei Holostomis atrata, Phryganea gran- 
dis, striata, varia, obsoleta, Agrypnia pagetana und Agrypnetes crassicornis 
untersucht. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 5 


Neuronia ruficrus Scop. ') 


Die Grundfarbe des Kopfes der Larve ist gelblich und 
kommt immer an der Basis der auf der Dorsalseite befindlichen 
Borsten vor. Die Seitenbürsten der Oberlippe sind schwach, 
und das Hügelgebiet bei der Einbuchtung ist nicht entwickelt. 
Die Zahl der Borsten und Dorne ist wie bei den anderen Phry- 
ganeiden (Silfvenius I, p. 7). Die Dorne des Vorderrandes der 
Oberlippe haben dieselbe Form wie bei Holostomis phalænoides 
(Uddm.) L. (l. e. p. 31). Die linke Mandibel gleicht derjenigen 
der anderen Larven dieser Familie, die rechte Mandibel ist auf 
der oberen Schneide mit einem Zahne, auf der unteren mit zwei 
Zähnen versehen. Die stärker chitinisierten Theile der Maxillen 
und des Labiums treten sehr deutlich hervor. — Auf dem Hinter- 
rande des Prosternums liegt ein stärker chitinisiertes Schildchen. 

Die Füsse ohne Punkte. Die Dorne auf dem Vorderrande 
der Vorderfemora sind lang, gelblich, ein gelber Dorn steht 
auch auf dem oberen Theile des Hinterrandes der Vorderfe- 
mora. Die Dorne der Vordertibien sind gleich lang. Der untere 
Dorn der Vordertibien und der Basaldorn der Vorderklauen sind 
normal gebaut (vergl. z. B. Neuronia clathrata Kol., p. 7). Am 
unteren Ende des Vorderrandes der Mittel- und Hintertarsen 
steht ein breiter, blasser Dorn. — Die postsegmentalen Kiemen 
der Seitenreihe sind auf dem 2. Abd.-Segmente haarlos. Die 
Form und die Borsten des Rückenschildes des 9. Abd.-segments 
wie bei den anderen Phryganeidenlarven (l. c. p. 9), seine Sei- 
tenborste ist länger als die nächste mittlere. Die Klaue des 
Festhalters ist mit zwei Rückenhaken bewaffnet. 

Das Larvengehäuse ist bis 33 mm lang, hinten etwas ver- 
schmälert, aus 4—8 mm langen Pflanzentheilen gebaut, die in 
einer in 5—9 Windungen gehenden Spirale angeordnet sind. Es 
kommen auch solche Gehäuse vor, in welchen die Materialien 
nach hinten und gegen die Seiten etwas ausgesperrt sind, und 


1) Nur einige früher nicht erwähnte oder anders dargestellte Eigen- 
schaften der Larven werden hier aufgeführt. 


6 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


I = 1 | die somit unebener sind als die Ge- 
1 | häuse der meisten Phryganeiden. 
MER 1 kid 
II | S 
1 bind Neuronia reticulata L. Auch 
m | ! 1 1 | bei Larven dieser Art kommt ein 
1 1 I | stärker chitinisiertes, dunkles, am 
IV i | 1 1 i Hinterrande schwarzes Schildchen 
= auf der Mitte des Hinterrandes des 
Wilke 1 1 P 4 : 
1 1 1 rosternums vor. — Die Gehäuse sind 
1 1 1 | nicht, wie Struck (IV, p. 24) und ich 
VII 4 1 1 | selbst (IL, p. 6) früher mitgetheilt ha- 
ve 4 | ben, spiralig, sondern es sind die Ma- 
1 1 |0—1l terialien, wie auch bei folgender Art, 
vin ! = | in bis 6 Querringen angeordnet. — 
| Die Larven und Puppen von N. reti- 


Riicken- Seiten- Bauch- culata leben in Fliissen und Bächen 


reihe der Kiemen der mit langsam fliessendem Wasser und 
Larve von N. rufierus 


Scop. kommen auch häufig am östlichen 
Strande des Finnischen Meerbusens 
vor. i 


Neuronia clathrata Kol. +) 
Fig. 1a Larve, b—e Puppe, f Gehäuse. 


Die Umgebung des Gabelwinkels und der Winkel der Ga- 
beläste der Larve ist blasser als die Grundfarbe des Kopfes. 
Die Binden auf dem Stirnschilde können durch eine Querbinde 
vereinigt werden, die ein wenig vor den Winkeln der Gabel- 
Aste zieht, so dass die Grundfarbe auf dem Stirnschilde oft nur 
auf dem vorderen und hinteren Theile hervortritt. Auf dem 
Stirnschilde und den Pleuren zahlreiche Punkte. Die Oberlippe 
ist am Vorderrande wenig eingebuchtet und gezähnt, die Dorne 
am Vorderrande sind geformt wie bei Holostomis phalænoides. 

Das Pronotum gleicht sehr demjenigen von N. reticulata 


1) Da die Metamorphose dieser Art vor kurzer Zeit von Struck (V) 
beschrieben ist, werden hier nur einige complettierende Merkmale erwähnt. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 7 


L. Der vordere Theil des Pronotums ist dunkler als die Grund- 
farbe, an dunklen Larven verbreitet sich diese dunklere Farbe 
über dem grössten Theile des Schildes (Fig. 1a). Die Füsse, 
die denjenigen von Phryganea grandis L. (Silfvenius, I, p. 12) 
gleichen, sind ohne Punkte (nur die Vordercoxen und -femora 
sind mit Punkten versehen). Auf den Coxen kommen keine 
Spitzchenkämme vor. Die kleinen Spitzchen am Vorderrande 
der Femora reichen bis distal von dem unteren gelben Dorne. 
Der obere Dorn der Vordertibien ist ganz kurz, der andere Dorn 
der Vordertibien und der Basaldorn der Vorderklauen sind nach 
unten zu gebogen, wie bei H. phalænoides (1. c., p. 32, Fig.1 c). 
— Das Riickenschild des 9. Abd.-segments ist im vorderen 
Theile mit dunklen Borsten versehen, aber nicht dunkler als im 
hinteren Theile, die Seitenborste des Schildes ist viel langer 
als die nächste mittlere. 

Die 9-Puppe ist 15—18 mm lang. Die Antennen reichen 
bis zum Ende des 6., die Fliigelscheiden bis zum Ende des 5. 
Abd.-segments, die Hinterfüsse bis zum Ende der Analanhänge. 
Die Stirn ist in einen so langen Fortsatz verlängert, dass man, 
von oben gesehen, die Oberlippe gar nicht wahrnehmen kann 
(Fig. 1c). Auf diesem gefurchten Fortsatze befinden sich jeder- 
seits zwei Hocker, auf welchen je eine lange Borste steht. Die 
Spitze des Fortsatzes ist abgerundet (Fig. 1b, c). Auf den Vor- 
derecken der Oberlippe stehen eine längere und fiinf kurze, 
gelbliche Borsten (Fig. 1d). Das 3. und 5. Glied der Maxillar- 
palpen sind am längsten und gleich lang, dann folgen das 4., 2. 
und 1. Glied. 

Die Sporne der Vorderfiisse sind stumpf, sehr klein, be- 
sonders der eine, der nur als ein kleiner Hocker entwickelt ist. 
Auch die Sporne der Hinterfiisse sind sehr kurz und stumpf; 
die Sporne der Mittelfiisse sind spitzer als die anderen. Die 
Vordertarsen sind nackt, die 4 ersten Glieder der Mitteltar- 
sen spärlich behaart und die 4 ersten Glieder der Hintertar- 
sen mit einigen Haaren versehen. Die Krallen der Vorder- und 
Mittelfiisse sind scharf, gebogen, am Ende stärker chitinisiert, 
die der Hinterfiisse klein, schwach chitinisiert. 

Die Kiemenzahl 6 + 6 +6+6+6+641=37. — 


8 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


Die Analanhänge sind auf der Dorsalseite löffelförmig ausgehöhlt, 
die Ränder der Aushöhlung aber sind nicht stärker chitinisiert. 
Die Form der Analanhiinge gleicht derjenigen der Phryganea- 


cr Ty 1 
1 1 pilk "a 
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Ian 1 7 
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1 1 1 6—15 
1 lege VII 3 
VIII 1 | Schema der 
Chitinhäkchen. 


Riicken- Seiten- Bauch- 

reihe der Kiemen der 

Puppe von N. clathrata 
Kol. 


arten. Der Hinterrand der Anhänge ist eingekerbt. Die Dorsal- 
seite des 9. Abd.-segments ohne die bei vielen Arten dieser 
Familie vorkommenden stärker chitinisierten Höcker. Der Hin- 
terrand der Ventralseite des letzten Segments ist aufgeblasen 
und trägt jederseits zwei Borsten, ausserdem steht vor diesen 
auf der Ventralseite des letzten Segments jederseits eine Bor- 
ste (Fig. 1 e). 

Das Puppengehäuse ist 20—40 mm lang, 4—5,5 mm breit, 
etwas gebogen, aus ziemlich breiten Blatt- und Rindenfragmen- 
ten aufgebaut, die in 6—10 Ringen angeordnet sind (Fig. 1 f). 
Am vorderen Ende, oft auch am hinteren ist Moos angefiigt, 
und die Enden sind mit fiir diese Familie charakteristischen 
Siebmembranen verschlossen. — Tvärminne, ein Sumpf, wo die 
Larven und Puppen in sehr seichtem Wasser leben, wo kein 
freier Wasserspiegel zu sehen ist. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 9 


Holostomis atrata Gmel. ') 
Fig. 2 a—c Larve, d Puppe, e Puppengehäuse. 


Die Grundfarbe der stärker chitinisierten Theile der 25— 
30 mm langen, 5—6 mm breiten Larve ist gelb. Auf der Dor- 
salseite des Kopfes befinden sich, wie bei H. phalenoides L. (Silf- 
venius I, p. 31) drei dunkelbraune Binden, nämlich eine mediane 
Binde auf dem Stirnschilde und zwei Gabellinienbinden. Die 
Wangenbinden sind vorhanden. Die Stirnbinde ist in ihrem Hin- 
tertheile viel breiter, beinahe zirkelförmig erweitert ?), im Hin- 
tertheile ist sie mit einigen grossen, blassen Flecken und mit 
dunklen Punkten versehen. Dunkle Punkte liegen auch auf 
den Gabellinienbinden, zwischen diesen und den dunkelbrau- 
nen Wangenbinden, auf den letzteren und auf den hinteren 
Theilen der Ventralseite des Kopfes. Auf den Gabellinienbin- 
den sind die normal bei Larven dieser Familie hervortretenden 
zwei blassen Flecke deutlich zu sehen (Fig. 2a). Die Oberlippe 
hat dieselbe Form, wie bei H. phalenoides (l. c., Fig. 1 a), die 
Zapfen auf dem Vorderrande sind jedoch normal gebildet (vergl. 
l. c., p. 31, Fig. 1d, e). Die untere Schneide der rechten Man- 


1) Die Zugehörigkeit der beschriebenen Larve und Puppe zu Holo- 
stomis atrata ist zwar durch Zucht nicht gesichert, aber wegen folgender 
Thatsachen kann man wohl doch behaupten, dass sie zu dieser Art gehö- 
ren. Nach Mittheilung von Herrn Stud. M. Weurlander, der die Metamor- 
phosestadien dieser Art gefunden hat, fliegt H. atrata sehr häufig bei dem 
Bache, wo die Larven und Puppen getroffen wurden; andere Phryganeiden 
aber kommen da nicht vor als nur Neuronia reticulata L. (spärlich) und 
Phryganea striata L. (einzeln). Durch das gemeinschaftliche Vorkommen der 
drei dorsalen Kopfbinden und des Mesonotumschildchens unterscheidet sich 
die Larve sicher von denjenigen dieser zwei Arten und gleicht derjenigen 
von H. phalenoides; von dieser wieder unterscheidet sie sich durch die 
Zeichnungen des Kopfes und des Pronotums; die Zugehörigkeit der Larve 
zu der Gattung Holostomis ist wohl sicher. Da ausserdem von den 14 fin- 
nischen Phryganeiden (Sahlberg, p. 8). die Larven nur von H. atrata und 
Neuronia lapponica Hag. unbekannt waren. und die Larve von allen früher 
beschriebenen gut zu unterscheiden ist, giebt es wohl keine andere Mög- 
lichkeit, als dass die Larve zu der erstgenannten Art gehört. 

2) Bei H. phalenoides sind die Binden des Kopfes schmal, die Stirn- 
binde ist nach hinten nur allmählich ein wenig breiter. 


10 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


dibel ist wellenförmig eingebuchtet, mit vielen kleinen, stumpfen 
Zähnen versehen (Fig. 2 b); oder stehen auf den beiden Schnei- 
den je zwei stumpfe Zähne. Maxillarlobus und -taster sehr lang. 
Der Hinterrand und die Hinterecken des Pronotums sind 
breit sehwarz, der vordere Theil der Seiten und der Vorder- 
rand braun. Die Vorderecken sind steil. Der vordere und mitt- 
lere Theil der beiden Hälften des Schildes ist graubraun. Auf dem 
Schilde liegen zahlreiche dunkle Punkte (Fig. 2 c). Wie bei H. 
phalenoides ist das Mesonotum mit einem von einer Mittellinie 
getheilten, auf den beiden Hälften mit einer Reihe von dunklen 
Punkten gezierten, an den Rändern blassen Chitinschildchen ver- 
sehen, das auch dieselbe Form und Lage hat wie bei dieser 
Art (s. 1. c., p. 31—32, Fig. 1g). Am Hinterrande des Pro- 
sternums liegt median ein dreieckiges Chitinschildchen. Das vor- 
dere Stiitzplittchen der Vorderfiisse ist spitz (so auch bei den 
Larven von H. phalenoides, die auch mit dem Schildchen des 
Prosternums versehen sind). 
Die Fiisse gleichen denjenigen von H. phalenoides (1. c., 
p. 32, Fig. 1c). Der Ober- und Unterrand der Coxen, der Ober- 
| 1 | rand der Trochanteren sind schwarz, 
die tibrigen Ränder der Chitintheile 
sind braun. Die Coxen sind mit 
Punkten versehen, so auch die Vor- 
derfemora, die dunklen Längsbinden 
| auf den letzteren können fehlen. 
Die Kiemenzahl 2 +6+6+6 
+6+6+ 6 + 1 = 39. An den Sei- 
ten des 8. Abd.-Segments steht ein 
deutlicher Wulst. Der Hinterrand 
des Rückenschildes auf dem 9. Abd.- 
segmente ist bei der Basis der Bor- 
| sten wellenförmig eingebuchtet; die 
Seitenborste des Schildes ist lang. 
Auf dem lateralen Theile der Dor- 


Riicken- Seiten- Bauch- Salseite des Schutzschildes des Fest- 
reihe der Kiemen der 
Larve von H. atrata 
Gmel. 


joi jk | fo jano OO fade | pe eu 


1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 11 


halters Punkte. Die Zahl der Riickenhaken der Klaue des Fest- 
halters kann bis 6 steigen. 

Die Stirn der Puppe ist nur wenig aufgeblasen, nicht dunk- 
ler als der übrige Kopf. Die Oberlippe hat dieselbe Form wie 
bei Neuronia reticulata L., auch die Zahl der Borsten ist gleich, 
alle diese Borsten aber sind sehr kurz (Fig. 2d). Die Mandibeln 
sind wie bei N. reticulata und clathrata mit einer rudimentären 
Schneide versehen und entbehren den Rückenhöcker. Die Palpen 
sehr dick. Von den Gliedern der Maxillarpalpen des sind das 
5. und 3. gleich lang, ein wenig länger, als die gleich langen 2. 
und 4., die wieder zweimal so lang sind als das 1. 

Die Rückenhöcker des 1. Abd.-segments wie bei N. reti- 
culata (Struck IV, p. 19, Fig. 19, Taf. 5). Auf dem 4—7. Seg- 


mente grosse praesegmentale Chitinplättchen, K= 
die praesegmentalen Plättchen des 3. und 8. | ui 
Segments können fehlen; die postsegmentalen IV 15—19 
Plättchen des 5. Segments sind relativ klein. 

Die Spitzchen sind klein. Die Kiemenzahl ist v2 
6+616+6+6-+6— 36; die Kiemen ste- 23— 28 
hen wie bei der Larve (doch fehlen natürlich VI 18 
die Kiemen des ersten Abd.-segments). Die 90-93 
Analanhänge haben dieselbe Form wie ber N. VII | 
reticulata (Siifvenius II, Fig. 1 c) und sind so- 0—18 
mit von oben gesehen viereckig, am Hinterrande VIII 


wellenförmig eingebuchtet und in eine mediane MTN 
stumpfe Spitze verlängert. Wie bei N. reticu- — Chitinhäkchen 
lata stehen am Hinterrande der Anhänge drei der Puppe von 
2 } N H. atrata Gmel. 
Borsten und eine, auf einer kleinen Warze, auf 
der Dorsalfläche. Auf der Dorsalfläche des letzten Abd.-seg- 
ments stehen jederseits vier Borsten; kein stärker chitinisierter 
Höcker auf der Dorsalfläche dieses Segments. Lobi inferiores 
der <'-Puppe sind abgerundet; die deutlich zweitheilige Penis- 
anlage, deren Hinterrand gerade ist, ist sehr breit. 

Auch das Puppengehäuse gleicht demjenigen von N. reti- 
culata (Fig. 2e). Doch ist es grösser, 35—48 mm lang, 7—9 
mm breit und nach hinten etwas verschmälert. Die Materialien 
— schwarze, vermodernde Blatt- und Rindentheilchen, die etwa 


12 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


4—6 mm lang, 2—-5 mm breit sind —, sind somit auch bei dieser 
Art nicht in einer Spirale, sondern in 8—9 Ringen angeord- 
net. !) Die Enden sind gerade und mit für diese Familie cha- 
rakteristischen Siebmembranen verschlossen. 

Esbo, in einem etwa 0,5 m tiefen, 0,5 m breiten, rasch 
fliessenden Waldbache, Rajkorp Bach bei Löfkulla, von Herrn 
Stud. M. Weurlander am %/5 1904 gefunden. Die Puppenge- 
häuse wurden durch Abstreifung der steilen Bachböschung mit 
dem Netze gefunden, sie waren auf Moos und Graswurzeln befestigt. 


Phryganea grandis L. — Die Stützplättchen der Mittel- 
und Hinterfüsse der Larve sind gelblich, nicht z. Th. dunkel, 
wie bei den meisten Phryganeiden. — Wie bei den anderen 
Phryganeiden, ist auch bei dieser Art das Gehäuse innen mit 
einer starken Sekretmembran bekleidet, die sehr innig an den 
Baumaterialien befestigt ist, so dass diese auf ihrer Aussen- 
fläche Spuren eingedriickt haben. — Die Puppengehäuse werden 
oft sehr abgekiirzt und können sogar nur 30 mm lang sein und aus 
4—5 Windungen bestehen. Sehr oft findet man Gehäuse, die 
wie ich (III, p. 147—148) beschrieben habe, z. Th. aus ei- 
nem hohlen Stiicke von Schilfstengel bestehen, und im Sommer 
1904 habe ich bei Tvärminne im Finnischen Meerbusen einige 
(rehäuse gefunden, die ausschliesslich von einem solchen Stücke 
gebildet sind. Die Stücke sind 35—50 mm lang, bis 9 mm 
breit. — Der meist aus Pflanzenabfall gebaute Anhang am Vorder- 
ende des Puppengehäuses kann bisweilen aus Steinchen bestehen. 
Er ist bei dieser Art wenig entwickelt und kann sogar fehlen. 
— Einen ganz eigenthämlichen Schlupfwinkel hatten zwei Lar- 
ven fir ihre Puppenruhe gewählt. Die Puppe ruhte nämlich 
ganz ohne (tehäuse in einer tiefen Grube eines am Boden lie- 
senden Brettes, welche in ihrer Form dem Gehäuse ähnlich 
war. Diese Grube war natiirlich an einem Ende geschlossen und 
von einer Sekretmembran austapeziert, im äusseren Ende be- 
fand sich eine ganz freie, nicht mit Pflanzentheilchen bedeckte 
Siebmembran, das innere Ende entbehrte der Siebmembran. 


1) Auch bei H. phalenoides L. sind die Baumaterialien des Gehau- 
ses in Ringen angeordnet. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 13 


Phryganea striata L. An den Stützplättchen der Mittel- 
und Hinterfiisse der Larve ist der dorsal und aboral von dem 
Kreuzungpunkt der beiden Chitinleisten liegende Theil dunk- 
ler als der übrige Theil. — Im Gegensatz zu Phr. grandis sind 
die grossen, von Pflanzenabfall gebauten Anhänge an den En- 
den des Puppengehäuses fiir diese Art charakteristisch. So fand 
ich ein Gehäuse von 40 mm Länge, an welchem ein vorderer 
Anhang von 30 mm und ein hinterer von 5 mm Linge befe- 
stigt war. 


Phryganea varia Fabr. 
Fig. 3a Larve, b Puppe, c Larvengehäuse. 


Die Grundfarbe der stärker chitinisierten Theile der Larve 
ist blassgelb. Die Ränder der Pleuren sind auf der Ventral- 
fläche des Kopfes schwarz, den grössten Theil der Ventralfläche 
bedecken zwei schwarzbraune Flecke (Fig. 3a). Auf den hinteren 
Theilen dieser Flecke liegen blassgelbe Punkte. -— Die Borsten 
der Oberlippe sind schwarz, ihr Hügelgebiet ist deutlich, die 
Dorne des Vorderrandes sind ziemlich lang. Die beiden Schnei- 
den der rechten Mandibel sind mit einem starken Zahne verse- 
hen, oberhalb desselben steht auf den beiden Schneiden ein 
undeutlicher, stumpfer Zahn. 

Das Pronotum ganz wie bei Phr. grandis (Silfvenius I, 
Fig. 21), die Punkte sind ziemlich deutlich. Die Stiitzplattchen 
der Fiisse sind zum grossen Theile schwärzlich. Die Fiisse sind 
oft braungelb und gleichen denjenigen von Phr. grandis (1. e., 
p. 12). Auch die Mittelcoxen sind mit undeutlichen Punkten 
und die Vorderfemora auf den beiden Flächen mit einer dunk- 
leren Binde versehen. Der obere Dorn der Vordertibien ist 
deutlich. 

Die Kiemenzahl 2+6+6+6+5+4+4= 33. Das 
Riickenschild des 9. Abd.-segments wie bei Phr. grandis (1. c., 
p. 13). Der vordere Theil des Schutzschildes des Festhalters 
ist mit dunklen Punkten versehen. 

Die Puppe ist 16—21 mm lang, 3—4 mm breit, die An- 
tennen reichen bis an das Ende des 5. — den Anfang des 8., 


14 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


die vorderen Fliigelscheiden bis an den Anfang des 6—7. Abd.- 
segments. Die hinteren Flügelscheiden sind oft ein wenig kür- 
zer als die vorderen. Beim ? ist das 3. Glied der Maxillarpal- 
pen am längsten, dann folgen das 5., 2., 4. und 1. 


Das 4. Abd.-segment 


I 1 

1 ist beinahe immer ohne 
II 1 1 1 Chitinplättehen. Die 
! 1 1 Kiemenzahl 6 + 6 + 6 
1 i 1 i ; + 5 + 4 200 
s 1 i i Der Hinterrand der 
((0) —1 1 1 Analanhänge ist nahe 
v| 0-1 1 un dem Aussenwinkel 
0—((1)) 1 1 eingebuchtet (Silfvenius, 
VI 1 I, Fig. 20), die vier 
1 Borsten auf der Ven- 
VII Å tralseite der Analan- 
== hänge sind oft schwarz. 

Riicken- Seiten- Bauch- Die am distalen 
reihe der Kiemen der Larve von Ende end 

Phr. varia Fabr. 5 


Penisanlage reicht oft 
ebenso weit nach hinten wie die Lobi inferiores. 
Die Hälften der Penisanlage abgerundet- Der 
obere längere Ast der Genitalfüsse (Klapälek 
III, p. 424) der Imago reicht bis zum Ende der 
Lobi inferiores (Fig. 3b). Beim 9 ist der Hin- 
terrand der Ventralseite des 9. Abd.-segments 
aufgeblasen und zum Theil von oben gesehen 
zwischen den Analanhängen sichtbar. Auf dem 
Hinterrande der Ventralseite des 9. Abd.-seg- 


Schema der 
Chitinhäkchen 
der Puppe von ments stehen jederseits 3—4 Borsten und nach 


EE vorn von diesen auf der Ventralseite des 9. 


Abd.-segments jederseits 4. Wie bei Phr. grandis (Silfvenius I, 
p. 15) liegen auf der Ventralfläche des 9. Abd.-segments beim 
2 jederseits zwei mit kurzen Dörnchen versehene Höcker, von 
denen die äusseren grösser sind. 

Die Gehäuse sind 30—55 mm lang, '4—7 mm breit, ge- 
rade, cylindrisch, aus 3—7 mm langen, breiten (vergl. Phr. ob- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 15 


soleta Mc Lach.) Carex- und Grasblattstiicken, Rinden- und Sten- 
gelfragmenten u. s. w. aufgebaut, die in einer Spirale von 6 
—9 Windungen geordnet sind. Die Larven, die im Meere le- 
ben, kénnen auch Fragmente von Fucusthallus anwenden, dann 
ist die Oberfläche des Gehäuses etwas uneben; auch kommen 
Gehäuse vor, die z. Th. aus einem Stäcke von Schilfstengel be- 
stehen (Silfvenius III, p. 148; Fig. 3c). An den Enden des ei- 
gentlichen Puppengehäuses sind bisweilen kleine, aus Pflanzen- 
abfall aufgebaute Anhänge befestigt. Die Siebmembranen sind 
von dem bei dieser Familie gewöhnlichen Typus, an sie sind 
bisweilen Pflanzenfragmente und Sandkörner befestigt. 

Tvärminne, im Meere; die Puppengehäuse sind an der Un- 
terseite ganz nahe am Ufer in schmutzigem, übelriechendem 
Wasser liegender Bretter mit den beiden Enden befestigt; sel- 
tener liegen sie etwas tiefer, auf Fucusthallus, in der Tiefe 
von 0,5 m. Auch im Sumpfe, in seichtem Wasser, kann man 
Puppengehäuse dieser Art, in oft sehr engen, tiefen Ritzen am 
Boden liegender Bretter finden. 


Phryganea obsoleta Mc Lach.!) Die Larven können 
bis 27 mm lang sein. Auf dem Hinterrande des Prosternums 
liegt ein medianes, kleines, stärker chitinisiertes Schild. Die 
Stützplättchen der Mittel- und Hinterfüsse sind in ihrem dorsal 
und aboral von dem Kreuzungspunkt der beiden Chitinleisten 
liegenden Theile schwärzlich gefärbt. Auf den Vorder- und 
Mitteleoxen können dunkle Punkte und auf den Vorder- und 
Mittelfemora dunkle Binden vorkommen. Die Dorne der Vor- 
dertibien sind oft etwa gleich lang und auf dem Vorderrande 
der Vordertibien und -tarsen stehen keine Spitzchen. 

Auf der Dorsalseite des 9. Abd.-segments der Puppe kom- 
men bisweilen zwei stärker chitinisierte Höcker vor. Das 9. 
Abd.-segment der ?-Puppe gleicht demjenigen von Phr. varia 
(p. 14). Die Haare der Analanhänge sind oft schwarz. 

Das bis 35 mm lange Gehäuse ist dadurch leicht zu er- 
kennen, dass es meist aus sehr schmalen Hölzchen und Wur- 


1) In einigen Punkten will ich hier meine frühere Beschreibung (I, 
p. 19—22) ergänzen. 


16 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


zelfragmenten besteht; nur selten sind breitere Rindenstiicke 
und Fragmente von Fucusthallus (wenn die Larven im Meere 
leben) unter den Materialien zu finden. Doch kommen auch 
z. B. bei Phr. striata Gehäuse vor, die z. Th. oder ganz aus 
solchen schmalen Pflanzentheilchen bestehen. Die Zahl der 
Windungen steigt bis 10; die aus Pflanzenabfall verfertigten An- 
hänge an den Enden des Puppengehäuses sind klein. Die Pup- 
pengehäuse werden in Ritzen im Wasser liegender Bretter oder 
an Wurzeln im Wasser wachsender Bäume, oder (im Meere) 
auf Fucusthallus, oft in der Tiefe von etwa 2 m befestigt. 


Phryganea minor Curt. In der praesegmentalen Linie der 
Seitenreihe der Kiemen der Puppe kann auf dem 8. Abd.-seg- 
mente ein Kiemenfaden vorkommen, und die Bauchreihe kann 
schon mit dem praesegmentalen Faden des 7. Segments endi- 
gen. — Auch an in der Natur (vergl. Struck IV, p. 13) gefunde- 
nen Gehäusen können Sandkörner als Baumaterial gebraucht 
sein. 


Agrypnia picta Kol. !) 
Fig. 4a—b Larve, c Puppe. 


Hagen I, p. 23, Gehäuse (1864). | Wallengren, p. 28, nach Hagen (1891). 
Hagen II, p. 434—35, Larve, Gehäuse | 


(1873). 


Wie bei Agrypnia pagetana Curt. befinden sich auf der 
Dorsalseite des Kopfes der Larve drei dunkle Binden (Fig. 4 a). 
Die Binde auf dem Stirnschilde ist im hinteren Theile stark ver- 
breitert und kann den hinteren Theil des Schildes ganz erfüllen; 
meist ist sie besonders im hinteren Theile mit deutlichen, blassen 
Punkten und ausserdem oft mit dunklen Punkten versehen. 
Blasse, dunkelcontourierte Punkte stehen auch auf den Gabelli- 


1) Die Gehäuse dieser Art sind in der Natur so gut versteckt, dass 
ich trotz eifrigen Suchens nicht genug fand, um die Imagines erziehen zu 
können. Die Larven, die hier beschrieben sind, stammen aus Eiern, die von 
A. picta abgelegt sind; die Zugehörigkeit der beschriebenen Puppen zu die- 
ser Art ist nicht ganz sicher, da alle Larven vor der Verpuppung starben. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 17 


nienbinden und auf den Wangenbinden und dunkle Punkte zwi- 
schen den Gabellinienbinden und den Wangenbinden und auf 
der Ventralfläche des Kopfes. Auf der Ventralfläche des Kopfes 
liegt oft jederseits eine kurze graubraune Binde, oder ist der 
vordere Theil graubraun, oder ist schliesslich die ganze Ven- 
tralfläche von der blassgelben Grundfarbe bedeckt. — Das Hü- 
gelgebiet der kurzen Oberlippe ist ganz wenig entwickelt. Auf 
den beiden Schneiden der rechten Mandibel stehen zwei Zähne. 

Am Schilde des Pronotums sind der Hinterrand und die 
Hinterecken breit schwarz gesäumt, die anderen Ränder sind 
schmäler dunkel. Der hinter der queren Chitinleiste befindliche 
Theil ist dunkler als der vordere Theil. Die Mittelpartie der 
beiden Hälften des letzteren ist dunkler als die seitlichen Theile. 
Die Punkte sind deutlich (Fig. 4b). Auf dem Prosternum kein 
stärker chitinisiertes Schildchen. — Die Vorderklauen sind län- 
ger als die Vordertarsen (das Längenverhältnis wie 1,25: 1), die 
Mittelklauen sind ebenso lang wie die Mitteltarsen, die Hinter- 
klauen sind kürzer als ihre Tarsen (0,75:1). Die beiden Dorne 
der Vordertibien sind etwa gleich lang. 

Die Schildchen des 9—10. Abd.-segments sind im vorde- 
ren Theile dunkler und gefleckt. Der Hinterrand des Schild- 
chens auf dem 9. Segmente ist wellenförmig gebogen, nicht 
dreiseitig. 

Die 9-Puppe ist 20 mm lang, 4 mm breit, und gleicht 
sehr derjenigen von A. pagetana Curt. Die Antennen reichen 
bis zum Ende des 5., die Flügelscheiden bis zum Ende des 4., 
die Hinterfüsse bis zum Ende des 7. Abd.-segments. — Die 
Stirn ist gewölbt, so dass zwischen ihr und der Oberlippe eine 
Furche gebildet wird, sie ist aber nicht stärker chitinisiert und 
nicht mit Hügeln versehen. Die Oberlippe ist breiter als lang 
(das Verhältnis zwischen der Länge und Breite wie 1:1,1—1,2). 
Der Winkel zwischen den Schenkeln des Vorderrandes ist stumpf, 
abgerundet. Die Klinge der Mandibeln ist schmal, der Rücken 
ein wenig convex, die Schneide gerade (Fig. 4c). Der Rücken- 
höcker ist klein. Von den Gliedern der Maxillarpalpen des < 
sind das 5. und 3. gleich lang, etwa um 1/3 länger als das 4. 


2 


18 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


und 2. Glied, die wieder gleich lang und um etwa !/, länger als 
das 1. Glied sind. 

Der Fortsatz des 1. Abd.-segments wie bei A. pagetana (Silf- 
venius I, Fig. 6 k). Die praesegmentalen Chitinplättchen liegen auf 
dem 4—7. Abd.-segmente. Die Plättchen des 4. Segments sind 


n te i 

ut | I 

IV ; 1 ; 

v i | i 

VIL 1 

VII brå i 1 ; 
si od] N me 


Rücken- Seiten- Bauch- 
reihe der Kiemen der 
Puppe von A. picta Kol. 


oft spitzchenlos, bisweilen fehlen sie ganz. Die Kiemenzahl 6 
+6+6+6+5+5+1=35. Die Analanhänge wie bei A. 
pagetana (1. c., p. 28—30, Fig. 6q—s). Die Hocker auf der 
Dorsalseite des 9. Abd.-segments sind auch, obgleich sehwach, 
von oben gesehen zu finden. 

Das Puppengehäuse ist von der fiir die Phryganeiden cha- 
rakteristischen Form, 27—40 mm lang, 4—6 mm breit, aus 
etwa 4—5 mm langen Gras-, Riedgras- und anderen Blattfrag- 
menten, Hölzchen u. s. w. gebaut, die in einer linksgewunde- 
nen Spirale von 61/,—10 Windungen geordnet sind. Da die 
Materialien oft etwas ausgesperrt sind und einander etwas dec- 
ken können, ist die Oberfläche oft unebener als bei den mei- 
sten Phryganeiden. Die Siebmembranen, die ganz an den Enden 
liegen, sind von der fiir diese Familie charakteristischen Form. 
An den Enden sind Moos, Fragmente von Gras- und Carex- 
blättern u. s. w. angefügt. — Die Gehäuse werden an Moos oder 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 19 


in Ritzen in Wasser liegender Bretter befestigt. Tvärminne, in 
einem Sumpfe, in seichtem Wasser. 

Die besten von A. pagetana unterscheidenden Merkmale 
dieser Art sind die Zeichmungen und Punkte am Kopfe der 
Larve, die Form der Oberlippe und der Mandibeln der Puppe 
und die Kiemenformel. 


Agrypnia pagetana Curt. Auf dem Hinterrande des Pro- 
sternums der Larve liegt median ein queres, stärker chitinisier- 
tes Schildchen. — Ein Larvengehäuse bestand aus einem mit 
den Rändern zusammengeklebten Weidenblatt. Eine Larve hatte 
ihr aus einem Schilfstengelstiicke bestehendes Gehäuse in ein 
Gehäuse von Phryganea striata L. gesteckt und nahe an einem 
Ende des Phryganea-Gehäuses befestigt, so dass es aus dem 
anderen Ende herausragte. — Wenn die Larven aus ihrem 
Gehäuse verjagt werden, bauen sie aus breiten Gras- und Ca- 
rexblattfragmenten sich lose, unregelmässige Gehäuse, in wel- 
chen die Materialien guer, schief oder der Länge nach liegen 
und die Seiten tiberragen können. 


Agrypnetes crassicornis Mc Lach. 
Fig. 5a—f Larve, g—l Puppe, m, n Gehäuse. 


Die Larve ist 20—25 mm lang, 2,5—4 mm breit. Abdo- 
men, Meso- und Metathorax und Prosternum sind schmutzig 
grän oder röthlich. Die Grundfarbe der stärker chitinisierten 
Theile ist gelblich, wegen der Breite der schwiirzlichen Theile 
sehen der Kopf, die Schilder des 9—10. Abd.-segments und oft 
auch das Pronotum dunkel aus. 

Der Kopf ist kürzer als bei den Phryganeiden im Allge- 
meinen. Die Kopflinien sind schwärzlich, breit. Die Stirnlinie 
ist im ihrer ganzen Länge gleichfarbig und auch meist gleich 
breit. Sie bedeckt meist den grössten Theil des Stirnschildes, 
reicht meist nach hinten bis zum Gabelwinkel und vereinigt sich 
oft ein wenig vor dem Gabelwinkel mit den Gabellinienbinden. 
Die Wangenbinden sind sehr deutlich und vereinigen sich mit 
den Gabellinienbinden bald in ihrem vorderen, bald im hinteren, 


20 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


bald in beiden Enden, so dass nur eine schmale Linie der 
Grundfarbe zwischen diesen Binden frei bleibt (Fig. 5 a). Awch 
der grösste Theil der Ventralseite des Kopfes ist grauschwarz 
(Fig. 5 b), und diese dunkle Farbe kann sich mit den Wangen- 
binden vereinigen, so dass nur ein kleiner Theil der Wangen 
blasser ist. Die Augen stehen immer auf einem blassen Flecke. 
Auf den Kopfbinden liegen grosse, schwarze oder dunkelcontourierte, 
sehr deutliche Punkte, besonders auf den Wangenbinden; auch 
sonst befinden sich besonders auf den hinteren Theilen des 
Kopfes deutliche, schwarze Punkte. Gegen die dunklen Gabel- 
linienbinden contrastiert die blasse Umgebung der Borsten sehr 
deutlich (Fig. 5 a). 

Der Vorderrand der Oberlippe ist seicht eingebuchtet, die 
Dorne am Vorderrande sind lang, die drei Borstenpaare oft 
schwarz. Auf der oberen Schneide der rechten Mandibel ein 
grosser Zahn und oft ein kleiner, distaler; auf der unteren 
Schneide 1—2 stumpfe Zähne. Die linke Mandibel mit doppel- 
ter Spitze, auf der oberen Schneide ist sie mit 3, auf der un- 
teren mit 2—3 Zähnen versehen (Fig. 5c, d). 

Die Ränder des Pronotums sind schwarz. Der Vorderrand 
ist oft breit dunkel gesäumt. Der Theil hinter der Chitinleiste 
ist dunkler als der vordere Theil, auf dem Schilde befinden sich 
zahlreiche, grosse, deutliche, schwarze Punkte. Die Farbe des vor- 
deren Theiles schwankt zwischen blassgelb und dunkelbraun, 
an dunkel gefärbten Larven tritt die blasse Umgebung der Bor- 
sten auf der oberen Fläche deutlich hervor (Fig. 5e, f). Der 
Hinterrand des Prosternums in seiner Mitte dunkler und etwas 
stärker chitinisiert. Die Punktlinien auf der Dorsalseite der 
Mittel- und Hinterbrust und der Abd.-segmente treten bisweilen 
nicht hervor. 

Die Stützplättchen der Füsse sind zum grossen Theile 
schwärzlich. Das Längenverhältniss der oft rothgelblichen Füsse 
ist wie 1:1,02—1,05:1,22 (die Vorderfüsse sind am kürzesten). 
Im Allgemeinen sind die Füsse wie bei Phryganea grandis (Silt- 
venius I, p. 12). Der Hintertheil der Coxen ist oft dunkel, auf 
den Coxen und den Femora liegen oft dunkle Punkte, an dunk- 
len Exemplaren auch auf den Tibien, besonders auf den vor- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 21 


deren. Auf den Vorderfemora können die Punkte zwei dunkle 
Binden bilden. Die Ränder der Chitintheile sind dunkel. Auch 
auf den Hintercoxen kleine Spitzehenkämme. Die Sporne der 
Vorderfüsse sind kurz, gelb. Der obere Sporn der Vordertibien 
ist deutlich. Auf dem distalen Theile der Oberfläche der Vorderfe- 
mora steht ein gelber Dorn, ein anderer, gebogener, gelber oder 
dunkler Dorn am proximalen Theile des Hinterrandes. Auf den 
Mittel- und Hinterfemora sind diese Dorne durch schwarze Bor- 
sten ersetzt. Das Längenverhältniss der Vordertarsen und -klauen 
wie 1:1,6—1,8, dasselbe der Mitteltarsen und -klauen wie 1: 
1,4—1,5, dasselbe der Hintertarsen und -klauen wie 1:1. 

Die Seiten des 8. Abd.-segments sind in einen abgerunde- 
ten, kleinen Wulst verlängert, auf welchem die Seitenlinie 


endigt. In der Rückenreihe U a | I 1 
der Kiemen stehen meist kei- 1 
ne Füden am praesegmenta- 1] 1 1 1 
len Bande des 6. und 7. Seg- 1 1 1 
ments, die Kiemenzahl 2+ 111 1 1 1 
ee | Lu 
= 37. Der vordere, grösste IV 1 | U 1 : 
Theil des Riickenschildes des j EA i 
9. Abd.-segments und des V ((0))—1 | 1 1 
Schutzschildes des Festhal- LE a 1 
ters schwärzlich oder dun- (O)—1 | 1 1 | 
kelbraun, mit Punkten ver- vir | O—(1) 1 ion 
sehen, oft nur der Hinter- 0—1 | 100 4 | 
rand gelblich. Die Seitenbor- v |0—((1)) | ((0)) +1 0 
ste des Riickenschildes des 9. | 
Abd.-segments linger als die Riicken- Seiten-  Bauch- 


reihe der Kiemen der Larve von 


nächste mittlere. Auf dem Gh ge en 


Hinterrande der Ventralseite 
des 10. Abd.-segments steht nahe bei den Festhaltern jederseits 
ein kurzer, kiemenförmiger Anhang. 

Die &-Puppe ist 16—20 mm lang, 3—3,5 mm breit, die 
Antennen reichen bis zum Anfang des 6. — zum Ende des 7. 
Abd.-segments, die vorderen Fliigelscheiden bis zum Anfang — 
zum Ende des 5., die hinteren bis zum Anfang des 4—45., die 


22 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


Hinterfiisse bis zum Ende des 7. — zur Mitte des 8. Abd.-seg- 
ments. Die 2-Puppe ist 19—22 mm lang, 3—4,5 mm breit, 
die Antennen reichen bis zum Anfang — zum Ende des 5., die 
Hinterfüsse bis zum Anfang des 6. — zur Mitte des 7. Abd.- 
segments, die Fliigelscheiden wie beim <. Die Puppen sind an 
der Mittelbrust und am 6—8. Abd.-segmente am breitesten. Ab- 
domen ist schmutzig griin. 

Die proximalen Glieder der Antennen sind breiter als lang, 
die distalen länger als breit. Die Stirn ist mit einem deutlichen 
Hiigel versehen, auf welchem deutliche Querhiigelchen und -fur- 
chen laufen. Der Hiigel kann etwas dunkler sein als der iibrige 
Theil des Kopfes und ragt etwas iiber die Basis der Oberlippe 
hervor, zwischen ihm und der Oberlippe ist eine Furche. 

Die Schenkel des Vorderrandes der Oberlippe vereinigen 
sich in einem stumpfen Winkel, die Mitte der Längsachse ist 
etwas aufgeblasen, die Seiten sind bogenförmig. Die Oberlippe 
ist breiter als lang (Fig. 5 g). Die Mandibeln sind sehr ge- 
kriimmt, und der Riicken und die Schneide sind ausgebuchtet. 
Der Riickenhöcker ist wohl entwickelt (Fig. 5h). Die Maxillar- 
palpen sind beim & normal, das 3. und 4. Glied sind beinahe 
gleich lang, beinahe zweimal so lang als das 1. und 2. Beim 
2 ist das 5. Palpenglied sehr kurz, kürzer als das 1, und das 
4. Glied ist am distalen Ende mit einem kleinen Fortsatz verse- 
hen (Fig. 5). 

Der Vorderwinkel der Vorderflügelscheiden ist abgerun- 
det, die Flügelscheiden, besonders die vorderen, sind schmal. 
Die vorderen Fliigelscheiden sind länger als die hinteren. Die 
Sporne 2—2—2, kurz, besonders die der Vordertibien, die nur 
als kleine, spitze Höcker entwickelt sind. Auch die Sporne der 
Hintertibien sind spitz. Die Coxen und die Femora der Vor- 
der- und der Mittelfüsse sind mit einigen Borsten und Zapfen 
versehen. Das 2—4. Glied der Vordertarsen sind sehr kurz, 
das 4. Glied ist am kürzesten, dann folgen das 3., 2., 5. und 
1. (Das Längenverhältniss der Glieder ist wie 1:1,05—1,1:1,1 
—1,3 : 2,3—2,7 : 2,8—3). Die Mitteltarsen sind sehr breit. Die 
Behaarung der Tarsen wie bei Phryganea grandis (Silfvenius I, 
p. 14). ; 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 23 


Der Fortsatz des 1. Abd.-segments etwa wie bei Agry- 
pnia pagetana (|. c., p. 28, Fig. 6k). Auf der Dorsalseite des 
Fortsatzes jederseits 2 Borsten, owe 51071 | 
die von einem gemeinsamen u 1 1 1 
Punkt ausgehen. Das 3. 4. Hule or eloihns 
und 8. Abd.-segment ohne Chi- 1 
tinplåttehen, die Vorderplatt- yy |. 1 | 1 

1 


chen des 5. Segments klein, 

die des 6—7. gross. !) Die Kie- y 
men wie bei der Larve, ihre 
Anzahl 6 + 6 +6 +6 +5 + 
4+1—34. 

Die rhombischen, löffelför- 
mig ausgehöhlten, am Hinter- 
rande wellig gebogenen Anal- 
anhänge sind wie bei den Phry- 


Rücken- Seiten- Bauch- 
ganeiden im Allgemeinen. Die reihe der Kiemen der Puppe von 


a v b . Crassi is Me Lach. 
Ränder der Aushöhlung sind a eon 


stark chitinisiert. Auf der Dor- 


salseite des 9. Abd.-segments stehen zwei brawne, Gar oak 
stärker chitinisierte Hocker (Fig. Sk). Die 6—13 (17) 


Borsten der Dorsalseite des 9. Segments wie 
bei Phr. grandis (1. c., Fig. 2 m). Die 4 Bor- | | 514 
sten auf der Ventralseite der Analanhänge 
sind kurz, oft sehwarz. Der Hinterrand der schema der Chitin- 
Ventralseite des 9. Segments ist aufgeblasen, häkchen. 

von oben gesehen zwischen den Analanhän- 

gen sichtbar und mit 3—6 Borsten versehen. Auf der ventra- 
len Fläche des 9. Segments jederseits noch 2 Borsten (Fig. 5 
k, 1). Lodi inferiores des S sind lang, gekrümmt, die Innenseite 
ist concav, nahe an der Spitze ein wenig eingebuchtet. Die Pe- 
nisanlage ist zweitheilig und reicht weniger weit nach hinten als 


1) Als eine eigenthümliche Abnormität mag erwähnt werden, dass 
eine Q-Puppe, ausser den Hinterplättchen des 5. Abd.-segments, zwei kleine 
Chitinplättchen mit 5—6 nach vorn gerichteten Häkchen auf dem Hinter- 
rande des 4. Abd.-segments hatte. 


24 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


die Loben (Fig. 5 j). Die Genitalanhånge der °-Puppe wie bei 
Phr. grandis (1. e., p. 15). 

Die Larvengehäuse sind 21—30 mm lang, bis 5 mm breit, 
gerade, etwas nach hinten verschmälert, an beiden Enden offen, 
aus schmalen Hölzchen, Algen-, Stengel-, Wurzeltheilen, breiteren 
Pflanzentheilchen, meist aber und oft ausschliesslich aus 3—5 
mm langen, 2—3 mm breiten, bald braunen, bald schwarzen, 
vermodernden Stückchen von Fucusthallus (Fig. 5n) oder, und 
dann wieder beinahe ausschliesslich, aus feinen Characeen-Glie- 
dern aufgebaut (Fig. 5m). Bisweilen kommen eigenthümlicher- 
weise in den Gehäusen quadratische Stückchen von Mollusken- 
schalen (Mytilus) vor. Bei den Gehäusen, die aus Fucustheil- 
chen und anderen Materialien gebaut sind, befinden die erste- 
ren sich immer im vorderen Theile des Gehäuses. Die Mate- 
rialien sind in einer linksgewundenen Spirale von 6—12 Win- 
dungen gelegt. Die Oberfläche der Gehäuse, die aus Fucus- 
theilchen bestehen, ist oft etwas uneben, da diese etwas aus- 
gesperrt sind. 

Die Puppengehäuse sind 25—34 mm lang, 3,5—6 mm breit. 
Meist ist dem vorderen, oft auch dem hinteren Ende ein aus 
Algen gefertigter, mit einer Membran bekleideter Anhang ange- 
fügt. An beiden Enden können auch grosse Fucusstücke, Sand- 
körner u. s. w. befestigt werden. Mit diesen Anhängen können 
die Gehäuse 45 mm lang werden. Wenigstens das hintere Ende 
ist mit einer viellöcherigen, geraden, dünnen Siebmembran ge- 
schlossen, das vordere Ende aber, gegen welches der Kopf der 
Puppe gerichtet ist, ist oft offen. 

Tvärminne, im Meere, massenhaft. Erwachsene Larven 
noch Anfang Juli 1903 und 1904, die ersten Imagines am */, 
1903 und am 3% 1904, die ersten, aus den Eiern erzogenen 
Larven am 2/7 1903. Ende August schon wieder erwachsene 
Larven (bis 24 mm lang). Die Larven leben in der Tiefe von 
1 m und darüber besonders auf Fucus und Characeen und an- 
deren Algen, die Puppengehäuse werden auf der Unterseite am 
Boden im Schlamme liegender Hölzer, auf Fucusthallus u. s. 
w. mit beiden Enden befestigt. Obgleich die Larven und Puppen 
von A. crassicornis nur im Meere vorkommen, können sie doch 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 25 


auch im sässen Wasser leben, wie meine Versuche in Aquarien 
gezeigt haben. — Esbo, Löfö, Sundet, am !?/s 1899 erwachsene 
Larven. 

Die Larven von A. crassicornis sind durch die dunkle 
Farbe der stärker chitinisierten Theile, die Kopfzeichnung, die 
linke Mandibel und die Kiemenformel von den anderen bisher 
bekannten Phryganeidenlarven zu unterscheiden. Das Längen- 
verhältniss der Füsse ist auch verschieden von demjenigen der 
anderen Phryganeiden. Die Puppen haben in den Maxillarpal- 
pen beim 9, in den ungleich langen Flügelscheiden, in der 
Zahl und Form der Sporne der Tibien, in den breiten Mittel- 
tarsen gute unterscheidende Merkmale. Gute Charaktere bietet 
auch die Stirn, die Mandibeln, der Haftapparat u. s. w. 

Me Lachlan (I Suppl. p. II), giebt die Spornzahl 1—2—2 
an, bemerkt jedoch »possibly a second spur on these latter 
(anterior) tibiae is indicated by a minute tubercle.» Auf den 
Vordertibien der Puppe kann man zwei deutliche, wenn auch 
sehr kleine Sporne wahrnehmen, so dass die Spornzahl 2—2 
—2 ist. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Larven der finnischen 
Phryganeiden. *) 


A. Mesonotum mit einem medianen Chitinschildchen auf dem 
Vordertheile. 

I. Pronotum jederseits mit einer U-förmigen Zeichnung. 
Holostomis phalenoides L. 
II. Pronotum ohne U-förmige Zeichnungen. H. atrata Gmel. 
B. Mesonotum mit zwei Chitinflecken auf dem Vordertheile. Neu- 
roma reticulata L. 

C. Mesonotum ohne Chitinflecken auf dem Vordertheile. 


1) In diesen Bestimmungstabellen der Larven und Puppen habe ich 
zum grössten Theil dieselben Merkmale gebraucht, wie Ulmer VI, p. 35—37. 
— Von den finnischen Phryganeiden sind jetzt die Larven von Neuronia 
lapponica Hag. und die Puppen von dieser Art und von Holostomis phalce- 
noides L. unbekannt. 


26 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


I. Uber Kopf, Thorax und vordere Abd.-segmente ziehen zwei 
fast parallele, dunklere Bänder. N. ruficrus Scop. 
II. Thorax ohne parallele, dunklere Långsbånder. 
a. Auf dem Stirnschilde zwei dunkle Binden. N. clathrata 
Kol. 
b. Auf dem Stirnschilde eine dunkle, mediane Binde. 
1. Die Binde auf dem Stirnschilde breit, beinahe das 
ganze Schild bedeckend. 
7 Mandibeln ohne Innenbürste, die linke Mandibel 
mit zwei Spitzen. Agrypnetes crassicornis Me Lach. 
jf Mandibeln mit Innenbürste, die linke-Mandibel mit 
einfacher Spitze. Phryganea minor Curt. 
2. Die Binde auf dem Stirnschilde schmal, Mandibeln 
ohne Innenbürste, die linke Mandibel mit einfacher 
Spitze. 
7 Vorderrand des Pronotums in seiner ganzen Länge 
breit dunkel, die Mittelpartie des Schildes hell. 

a. Unterfläche des Kopfes trägt zwei dunkle Bin 

den. 
x In der Riickenreihe Kiemen meist nur auf dem 
2—5. Abd.-segmente (p. 14). Phr. varia Fabr. 
xx In der Riickenreihe Kiemen auf dem 2—8. 
Abd.-segmente. Phr. obsoleta Mc Lach. 

8. Unterfläche des Kopfes ohne dunkle Binden. 

x Hinter der Einbuchtung am Vorderrande der 
Oberlippe ein grosses Hügelgebiet. 

Phr. grandis L. 

xx Hinter der Einbuchtung am Vorderrande der 
Oberlippe nur wenige Hügelchen. 

Phr. striata L. 

ii Pronotum mit einem beiderseitigen dunkleren Ge- 

biet, das die Mittelpartie der Hälften des Schildes 

bedeckt. 

a. Die Binde des ‚Stirnschildes im hinteren Theile 
sehr verbreitert, auf den Binden des Kopfes 
zahlreiche, dunkelcontourierte, blasse Punkte. 

Agrypnia pieta Kol. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 27 


8. Die Binde des Stirnschildes im hinteren Theile 
wenig verbreitert, auf dem Kopfe nur braune 
Punkte. A. pagetana Curt. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Puppen der finnischen 
Phryganeiden. 


A. Spornzahl 2—2—2, Agrypnetes crassicornis Mc Lach. 
B. Spornzahl 2—4—4. 
I. Mandibeln mit rudimentårer Klinge. 

a. Die Stirn in einen langen Fortsatz verlångert, so dass 
man von oben gesehen die Oberlippe nicht wahrneh- 
men kann. Neuronia clathrata Kol. 

b. Der Fortsatz der Stirn kleiner, die Oberlippe auch von 
oben sichtbar. N. reticulata L. und Holostomis atrata 
Gmel. (Die Puppen dieser zwei Arten vermöge ich 
nur auf Grund der Larvenexuvien sicher von einan- 
der zu unterscheiden). 

II, Mandibeln mit langer Klinge. 
a. Analanhiinge mit einem medianen, fingerförmigen 


Fortsatz. Phryganea minor Curt. 
b. Analanhånge ohne den medianen, fingerförmigen Fort- 
satz. 


1. Mandibeln fast rechtwinklig gebrochen. 
j Auf der Stirn ein hoher, mit queren, braunen 
Hiigelchen besetzter Wulst. = Phr. grandis L. 
ti Die Stirn ohne braune, quere Hägelchen. 
Phr. striata L. 
2. Mandibeln nur gebogen oder beinahe gerade. 
jf Fortsatz des 1. Abd.-segments abgerundet. 
Neuronia ruficrus Scop. 
ji Fortsatz des 1. Abd.-segments in Spitzen aus- 
gezogen. 
&. Der Hinterrand der Analanhänge nicht in 
eine mediane Spitze verlängert. 


28 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. ILI. 


x In der Riickenreihe Kiemen nur auf dem 2—5. 


Abd.-segmente. Phryganea varia Fabr. 

xx In der Riickenreihe Kiemen auf dem 2—8. Abd.- 

segmente. Phr. obsoleta Me Lach. 

8. Der Hinterrand der Analanhånge in eine mediane Spitze 
verlängert. 

x Labrum breiter als lang. Agrypnia pieta Kol. 


xx Labrum ebenso breit wie lang. A. pagetana Curt. 


Limnophilidae. 


Zur Complettierung der früher mitgetheilten allgemeinen 
Charaktere der Limnophiliden (Klapälek II, p. 9, Struck IV, p. 
25—27, Ulmer V, p. 214—215 und VI, p. 42—47, Silfvenius I, 
p. 33—38), die auch auf die hier neu beschriebenen Arten pas- 
sen, mögen hier einige gemeine Merkmale besonders der Larven 
erwähnt werden. Die Stützplättchen der Vorderfüsse sind zwei; 
das vordere ist dunkel, stumpf dreieckig, mit einer kurzen 
Borste und zwei hellen Börstchen versehen, das hintere wieder 
ist oblong, von einer dunklen Mittelpartie in zwei Hälften ge- 
theilt, von denen die hintere mit einer Borste versehen ist (s. 
Stenophylax, p. 66). Die Stützplättchen der Mittel- und Hin- 
terfüsse sind von unregelmässig dreieckigen Form, ihre Spitze 
ist dorsal, die Basis ventral gerichtet. Die Oberfläche ist mit 
dunklen Punkten und mit zahlreichen Borsten versehen. Zahl- 
reiche Borsten stehen auch auf dem oft dunklen ventralen Schen- 
kel der Plättchen. Durch eine schwarze, dorso-ventral ziehende 
Chitinleiste sind die Plättchen in zwei Hälften getheilt. Auf dem 
Hinterrande des Prosternums liegt hinter dem immer vorkom- 
menden Sporn ein kleines, medianes, queres, dunkleres, biswei- 
len undeutliches, stärker chitinisiertes Schildchen und lateral von 
diesem Schildchen Punkte. Auf dem Hinterrande des Meso- 
sternums meist eine in der Mitte durchgebrochene, concave Quer- 
reihe von dunklen Punkten. — Auf der Ventralseite des 3—7. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 29 


(s. Colpotaulius) Abd.-segments liegt quer aut der Mitte der 
Segmente ein elliptischer Chitinring, der eine Partie umschliesst, 
die etwas dunkler sein kann als die tibrige Ventralflache. — 
Wie bei den Phryganeiden hat die Seitenlinie der Puppe eine 
andere Lage als die Seitenlinie der Larve, und besonders die 
Kiemen der Seitenreihe haben bei den Larven und Puppen eine 
verschiedene Stellung zu der Seitenlinie. Z. B. bei Larven 
von Anabolia sororcula Mc Lach., die gerade sich verpuppen, 
sieht man, dass bis zum Ende des 6. Abd.-segments die Seiten- 
linie der Puppe dorsal liegt, dass die Seitenlinien am Anfang 
des 7. Segments einander kreuzen, und dass die Seitenlinie der 
Puppe am 7—8. Segmente ventral von der Seitenlinie der 
Larve liegt. 


Colpotaulius incisus Curt. 
Fig. 6 a Puppe. 


Am Mesonotum der Larve ist das Mittelfeld (Struck IV, 
p. 27) graubraun, die Seitenfelder sind meist gelblich. Der Vor- 
derrand ist oft dunkler. Das Schildchen des Prosternums ist 
klein, undeutlich, nur wenig dunkler als der iibrige Theil des 
Sternums, ihr Hintertheil ist nur wenig oder gar nicht dunkler 
als das übrige Schildchen. Lateral von dem Schildchen einige 
Punkte, so auch auf dem Mesosternum. Chitinringe nur auf dem 
5—7. Abd.-segmente. Die Vorderklauen sind ebenso lang wie 
die Vordertarsen. 

Die Puppe ist 11—13 mm lang, 2,5 mm breit, die Anten- 
nen reichen bis zu der Mitte des 6. — bis zum Ende des 8. 
Abd.-segments, die Fliigelscheiden bis zum Anfang des 4-—5., 
die Hinterfiisse bis zum Ende des 8. Abd.-segments — zu der Ba- 
sis der Analstibchen. Die Schneide der Mandibeln ist gerade, 
der Riicken convex, die Klinge ziemlich schmal. 

Wie bei der Imago ist der Sporn der Vordertibien beim 
& abnorm gebildet, kurz, stumpf, etwas gebogen, und das 1. 
Glied der Vordertarsen ist kürzer als das 2. Beim 9 ist der 
Sporn normal, spitz, und das 1. Glied der Vordertarsen ist 


30 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


linger als das 2. Neben dem Sporne der Vordertibien steht 
beim 3 und ? ein abgerundeter, deutlicher Wulst. Vorderfe- 
mur des I normal, nicht wie bei der J-Imago mit einer mit 
kurzen, schwarzen Dornen besetzten Furche versehen. Die 
Paare der Sporne der Mittel- und Hintertibien sind ungleich 
lang. Die Krallen sind kurz. 


1 2810-0 2 
3 A 
In Å 


2—3 | 1 


ai m |(D—3|()—2 
IV (1) 2 i IV : | 2) 
1 


DO N| 9 


0—(1) 


Wig eg 

19 (3, 4 

1269 

2,3 (4 

vu 23 (4) 
Schema der Riicken- Seiten- Bauch- 
Chitinhäkchen. reihe der Kiemen der Puppe von 


C. incisus Curt. 


Die Kiemenzahl 12+ 144+9+5+5+3-= 48, kleiner 
als bei irgend einer Limnophilide mit Kiemen zu 2 oder 3 zu- 
sammen. Die Spitzchenfelder des 10. Abd.-segments schwach. 
Die erste längere Borste der Analstiibchen liegt nahe an der Ba- 
sis (immer im ersten Viertel), die zweite im 1%/98—1%28 der 
Lange des Stäbchens, die dritte auf dem letzten Dreizehntel. 
Lobi inferiores des J sind kurz, abgerundet, wie auch die Hälf- 
ten der Penisanlage, die ein wenig weiter nach hinten reichen 
als die Loben. Die Penisanlage ist breiter als ein Lobus 
(Fig. 6 a). | 

Das Puppengehäuse ist 14—19 mm lang, 2,7—3,5 mm 
breit, cylindrisch, aus diinnen Blattstiickchen aufgebaut. Am 
vorderen Ende des Gehiiuses sind oft lange, diinne, schmale 
Fragmente von Gras- und Carexblättern, von Birkenrinde, Wur- 
zeltheilchen u. s. w. befestigt, die wie eine Kappe das eigent- 
liche Gehäuse umgeben können. Die Siebmembranen sind ge- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 31 


rade, diinn, mit vielen, kleinen Löchern versehen und liegen 
meist ganz an den Enden des Gehäuses. Die Puppengehäuse 
werden mit den beiden Enden an Blättern und Wurzeln von 
Carex und anderen Wasserpflanzen befestigt. — Tuusula, Tuu- 
sulan järvi, in kleinen Wassersamlungen auf dem schwanken- 
den Strande des Sees, am 15/6 1904 Puppen, Imagines. 


Grammotaulius. Bei Larven von Gr. atomarius Fabr. ist 
das Schildchen des Prosternums oft klein, ziemlich undeutlich, 
und ihr Hinterrand ist oft nicht dunkler als der vordere Theil. 
Die lateral von dem Schildchen liegenden Punkte und die Punkte 
des Mesosternums sind undeutlich und wenig zahlreich. Auf der 
Ventralfläche des 2—7. Abd.-segments je ein Chitinring. — Die 
von mir untersuchten, zu dieser Gattung gehörenden Gehäuse 
sind 32—45 mm lang, 6—7 mm breit, gerade, nach hinten brei- 
ter oder gleich breit, gewöhnlich aus griinen, frischen, 10—18 
mm langen Stiicken von Carex- und Grasblättern gebaut, die 
in 3—4 Kreisen, je 5—7 Stücke in einem Kreise, geordnet sind. 
Solche Gehäuse sind oft sehr leicht, und die Larven schwimmen 
somit auf der Oberfläche des Wassers herum, so dass die Mundöff- 
nung an der Oberfläche liegt und das Gehäuse schief ins Wasser 
herabragt. Durch die einander dachziegelig deckenden, nach 
hinten ausgesperrten Materialien werden diese Gehäuse uneben, 
wenn aber die Gehäuse z. Th. aus Stücken von Birkenrinde und 
breiteren Blättern aufgebaut sind, wird die Oberfläche ebener. 
Diese breiteren Stücke sind nicht ausgesperrt und liegen nicht 
in Kreisen. Noch habe ich Gehäuse gefunden, die wahrschein- 
lich zu Gr. atomarius Fabr. gehören, die ganz aus schwarzen, 
vermodernden Fragmenten von Alnusblättern aufgebaut sind, 
welche mit den Rändern an einander gefügt und nicht ausgesperrt 
sind. Diese Gehäuse sind ganz eben und haben einen ganz an- 
deren Habitus als die erstgenannten, sind aber durch Übergänge 
mit diesen verbunden. Somit können auch die Larven von Gr. 
atomarius ihre Gehäuse nach verschiedenen Bauplänen aufbauen. 
Auch die meisten Puppengehäuse waren aus dünnen Materia- 
lien verfertigt, nur selten habe ich in diesen derbere Stücke 
(Stengelfragmente) gefunden. — Ein eigenthümliches Larvenge- 


32 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


häuse, das zu dieser Gattung gehört, hat Herr Mag. phil. J. E. 
Aro bei Björneborg gefunden. Das Gehäuse war 36 mm lang, 
10 mm breit. Der Vordertheil bestand ganz aus sehr feinen, 
bis 30 mm langen Hölzchen, die in einer Spirale gelegt waren, 
und die zwei hinteren, aus Stücken von Gras- und Carexblät- 
tern bestehenden Kreise zum grössten Theil bedeckten (Fig. 7 a). 
Wenn man das Gehäuse geöffnet hat, sieht man, dass diese 
vorderste Windung nur einen 8—10 mm langen Theil des Mund- 
endes des Gehäuses bilde. Das Gehäuse gleicht somit ein 
wenig dem von Struck (III, p. 17, Fig. 6c) beschriebenen und 
abgebildeten Gehäuse von Gr. nitidus Müller. 

Die beiden Enden des Larvengehäuses sind in den von 
mir untersuchten Gehäusen offen; die vordersten Materialien 
der Rückenseite reichen oft weiter nach vorn als die der Bauch- 
seite und schützen somit den Kopf der Larve. Die beiden En- 
den des Puppengehäuses sind mit grossen, geraden, dünnen, 
mit vielen Löchern durchgebohrten Siebmembranen verschlos- 
sen und oft mit Blättern, Moos u. s. w. bedeckt. Am hinteren 
Ende des Puppengehäuses ist oft ein einige mm langer, aus 
kleinen vegetabilischen Theilchen gebauter, mit einer Membran 
austapezierter Anhang angefügt. Die hintere Siebmembran liegt 
am Ende des eigentlichen Gehäuses, die vordere aber, die die 
ausschlüpfende Puppe zum grössten Theil ablöst, liegt immer 
wenigstens 1/, cm nach innen von der schmäleren Mundöffnung 
und kann, wie Ulmer (IV, p. 431—432) beschrieben hat, sogar in 
der Mitte des Gehäuses sich befinden. 


Glyphotaelius punctatolineatus Retz. Auch bei dieser 
Art ist das Schildchen des Prosternums ziemlich undeutlich, gelb- 
lich, im Hintertheile nicht dunkler, und die lateral von ihm lie- 
senden Punkte sind undeutlich. Die Punkte des Mesosternums 
sind deutlich, auf dem Metasternum keine Punkte. Auf der 
Ventralfläche des 1. Abd.-segments jederseits ein stärker chiti- 
nisierter Fleck. 


Glyphotaelius pellucidus Retz. Gehäuse, die Strucks 
Abbildung (I, p. 7, Fig. 8) ähnlich sind und ausschliesslich oder 
z. Th. aus Stengeltheilen und Fragmenten von vermoderndem Holz 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 33 


bestehen, habe ich mehrmals gefunden. Von diesen Gehäusen 
wird der Ubergang zu den gewöhnlichen planen Gehäusen durch 
solche vermittelt, die schon etwas abgeplattet sind, da die Ma- 
terialien der Ricken- und Bauchseite grösser sind als die der 
Seitentheile, obgleich sie noch nicht erheblich die Seiten iiberra- 
gen. Das Hinterende des Larvengehäuses ist bisweilen ganz offen, 
die Siebmembranen des Puppengehäuses sind gross, diinn, ge- 
rade, mit vielen, kleinen Löchern durchgebohrt, mit Moos be- 
deckt oder frei. 


Limnophilus rhombicus L. 2) Das Schildchen am Hinter- 
rande des Prosternums ist gelbbraun, sein Hinterrand ist schwarz, 
auf den Seiten des Schildchens liegen dunkle Punkte, die nicht 
in einander fliessen und nicht mit dem Schildchen verbunden 
sind. Die schwarzen Punkte auf dem Mesosternum liegen nicht 
auf besonderen Flecken. Auch auf dem Hinterrande des Meta- 
sternumss können jederseits einige Punkte liegen. — Bei einer 
Puppe stand am Unterende der Vordertibie neben dem langen, 
normalen Sporne ein anderer, kurzer Sporn. — Bisweilen sind 
die Gehäuse dieser Art ganz aus Samen und Frichten von Was- 
sergewächsen aufgebaut. Oft sind die verschiedenen Materialien 
ringweise geordnet. Die feinen Hölzchen, aus denen die Ge- 
häuse junger Larven bestehen, können so lang sein, dass die 
beiderseits die Seiten überragenden Theile zweimal länger sind 
als die Dicke des Gehäuses (solche Gehäuse findet man auch 
von L. flavicornis Fabr.). Solche lange Hölzchen können, wenn 
sie schief gelegt sind, auch das Hinterende überragen. Die Ge- 
häuse, die man in schwach fliessendem Wasser findet, beste- 
hen oft, wenigstens z. Th., aus grossen Steinstücken, und sol- 
che Puppengehäuse sind am Hinterende mit grossen Steinstüc- 
ken verschlossen. Übrigens können die Larven an den Enden 
des Puppengehäuses bis 60 mm lange Hölzchen, Gehäuse von 
Phryganeiden u. s. w. befestigen. Wie bei vielen anderen Lim- 


1) Ich führe die Arten dieser grossen Gattung in derselben Ordnung 
auf, wie Mc Lachlan (p. LXXXV—LXXXVI), obgleich diese Ordnung der 


natürlichen Gruppierung der Arten nicht entspricht. 
3 


34 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. HI. 


nophilus-Arten !) findet man bei L. rhombicus unter den Mate- 
ralien des Gehäuses auch Deckel von Paludina vivipara, die 
dann mit der concaven Seite auf dem (Gehäuse befestigt sind. 
— Ausser auf der Unterfläche von im Wasser liegenden Bret- 
tern sind die Gehäuse oft scharenweise an Uferböschungen befestigt. 


Limnophilus borealis Zett. 
Fig. 8a—c Larve, d Puppe, e Larvengehäuse. 


Die Larven sind bis 28 mm lang, bis 4,5 mm breit. Die 
stärker chitinisierten Theile haben eine sehr blassgelbe Grund- 
farbe, und die dunkleren Partien sind auch relativ blass; somit 
sind die Larven blasser als bei den meisten Limnophiliden mit 
drei dorsalen Kopfbinden (Strucks Gruppe I; IV, p. 34). Die 
nicht stärker chitinisierten Theile des Thorax und das 1. Abd. 
segment sind meist dunkler als das iibrige Abdomen. 

Der Kopf ist lang und schmal, wie bei L. stigma Curt. 
(Fig. 8a, b). An dunklen Larven treten die Gabellinienbinden und 
die Binde auf dem Stirnschilde deutlich hervor und haben die- 
selbe Form und Lage wie bei L. rhombicus (Silfvenius 1, p. 43 
— 44), ihre Farbe aber ist höchstens braun (Fig. 8 a). Bei etwas 
blasseren Larven sind die graubraunen Binden undeutlich und 
bei blassen sind sie ganz verschwunden, nur die immer deutlichen, 
zahlreichen Punkte bezeichnen ihren Platz (Fig. Sb), da die 
Lage der Punkte immer dieselbe ist. — Auf den hinteren Thei- 


1) Den Deckel der Paludinaschalen brauchen auch die Larven von 
L. flavicornis Fabr.; die convexe Seite ist bald nach innen, bald nach aus- 
sen zu gewendet. Am Mundende eines Gehäuses von L. borealis Zett. war ein 
Deckel befestigt, mit der concaven Seite gegen das Gehäuse hin gewendet. 
Auch zu einem Gehäuse von L. marmoratus Curt., das übrigens aus Nüss- 
chen von Alisma plantago bestand, war ein Deckel von Paludina vivipara 
gefügt. In den dreieckigen Gehäusen von L. nigriceps Zett. fand ich oft 
einen oder mehrere Paludinadeckel, die dann die die zarte Röhre deckenden 
grossen Blattstücke vertraten. So lagen in einem solchen Gehäuse an je- 
der Seite zwei Deckel, mit der convexen Seite dem Gehäuse zugekehrt. 
Auch in den röhrenförmigen Gehäusen dieser Art kann man Paludinadeckel 
finden (vergl. auch Walser p. 59 und Ulmer III, p. 234). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 35 


len des Kopfes liegen auch zahlreiche, deutliche Punkte, die 
auf den Wangen Lingsreihen bilden. Die Wangenbinden feh- 
len immer, und die Ventralfläche, die Punkte ausgenommen, ist 
einfarbig blassbraun. Die Punkte dunkler Larven sind schwarz- 
braun, die der blassen braun. Die Ränder des Foramen occi- 
pitis sind dunkler. 

Das Pronotum ist blassgelb, nur der Hinterrand ist schwarz, 
der Vorderrand schwärzlich oder braun, die Mitte der Ouer- 
furche auf dem vorderen Theile und oft auch die hinteren Theile 
sind braun oder gelb, dagegen ist der zwischen dieser Furche und 
dem Vorderrande befindliche Theil blassgelb (Fig. 8 c). Das Me- 
sonotum ist auch blassgelb, nur der Hinterrand, besonders die 
Hinterecken und die laterale Linie nahe bei den Hinterecken 
sind schwarz. Der Vorderrand kann dunkler sein als die Grund- 
farbe, und die Vorderecken können wieder etwas dunkler sein 
als der Vorderrand. Die Punkte des Pro- und Mesonotums sind 
sehr deutlich, die Zahl der Borsten ist sehr gering. Die Schild- 
chen des Metanotums undeutlich. Auf der Seite des Schild- 
chens auf dem Prosternum dunkle Punkte, auf den anderen 
Sterna keine stirker chitinisierten Flecke. 

Die Beine mit deutlichen Punkten versehen, der Ober- und 
Unterrand der Coxen und Trochanteren, der Unterrand der Fe- 
mora, Tibien und Tarsen ist dunkel. Das Längenverhältnis der 
Füsse wie 1: 1,6—1,65: 1,4—1,5, das der Vorderklauen und -tar- 
sen wie 1:1,4—1,45, das der Mittel- und Hinterklauen gegen- 
über ihre Tarsen wie 1:1,65—1,7. Spornzahl der Beine 2, 2, 
2; 1, O, 2; 1, O, 2; der untere Sporn der Vorderfemora ist von 
einer dunklen Borste vertreten. 

Das erste Abd.-segment wie bei L. rhombicus (1. c., p. 45). 
Die Zahl der Borstenpunkte auf dem 3—7. Segmente 2—6. 
Auf der Ventralseite des 2—7. Abd.-segments deutliche, ellip- 
tische Chitinringe (s. p. 28). Die Kiemenzahl 18 +17+14+ 
10+ 8+ 4=71, kleiner als bei den meisten grossen Limnophi- 
lus-Arten.1) Auf dem undeutlichen Rückenschilde des 9. Abd.- 


1) Bei einer Larve standen in der Riickenreihe auf dem 4. Abd.-seg- 


mente vier praesegmentale und in der Bauchreihe auf dem 5. Segmente 


36 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


segments stehen zwischen der Mittel- und Seitenborste jeder- 
seits 2 Borsten und zwischen den Mittelborsten 1—2, und ist 


a (D 
3 3 
E 2 |((2)—3 
NES 2) 3 
ry |" ja 1—(2) a: 
LE 1 2 
2) GT EE 
vi | 02 9-1 2 (1; 3) 
VE 0—((1)) | 1-2-((3)) | 
(0)-1-2 (1)—2 
W 0-1-((2)) 
Rücken- Seiten- Bauch- 


reihe der Kiemen der Larve von L. 
borealis Zett. 


die Gesammtzahl der Borsten somit nur 9—10. Auf der Dor- 
salfläche des Schutzschildes des Festhalters stehen ausser den 
4 Borsten auf dem Hinterrande nur 4—7 Borsten. 

Die Puppen (vergl. auch Silfvenius I, p. 49—50) sind 18 
—22 mm lang, bis 4 mm breit. Die Fühler reichen bis zum 
Anfang des 8. — zu der Mitte des 9. Abd.-segments, die Flü- 
gelscheiden bis zum Anfang des 4—5., die Hinterfüsse bis zum 
Anfang des 8. Abd.-segments — zum Ende der Penisanlage. 
Auf dem Vorderrande der Oberlippe können kleine Spitzchen 
vorkommen. Der Rücken der Mandibeln ist bisweilen etwas 
convex. Das Längenverhältnis der vier letzten Glieder der Ma- 
xillarpalpen des 2 wie 1,4—1,5:0,8—1,1:1,1—1,35:1 (das 5. 
Glied am längsten). --- Bisweilen ist nur das 1. Glied der Hin- 
vier postsegmentale Kiemenfiiden in einer Gruppe. Unter einigen Hunder- 
ten von Limnophilidenlarven und -puppen mit Kiemen zu 2 oder 3 zusam- 
men, die ich auf die Kiemenformel hin untersucht habe, fand ich früher 
nur einmal bei L. affinis Curt., dass die praesegmentale Kiemengruppe der 
Riickenreihe des 2. Abd.-segments aus vier Fäden bestand. Bei einer Larve 
von L. flavicornis Fabr. stand in der Seitenreihe auf dem 4. Abd.-seg- 
mente postsegmental ein Faden, der in zwei Aste gespalten war; gewöhn- 
lich steht bei dieser Art hier ein Faden (selten zwei). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 37 


tertarsen behaart, meist das 1—4. Die Krallen des letzten Tar- 
sengliedes sind ziemlich deutlich. 

Auf der Rückenfläche des 1. Abd.-segments jederseits 2 
—7 Borsten. Die Chitinplättehen der Abd.-segmente sind gross, 
die Häkchenzahl ist auch gross. Das 3. Abd.-segment biswei- 
len ohne, meist mit Plättehen. Die Kiemenzahl 18 + 17 + 13 
+11 +10+4 6=7. 


(2) 3—5((6) 


((2)) 3—6 


Schema der 
Chitinhäkchen. 


Riicken- Seiten- Bauch- 
reihe der Kiemen der Puppe von 
L. borealis Zett. 


Die Spitzchenfelder des 10.-Abd.-segments sind bisweilen 
brauner als der übrige Theil, meist aber von derselben Farbe 
wie dieser. Die erste stärkere Borste der Analstäbchen steht etwa 
im 2/—2/5 der Länge des Stäbchens, die zweite im °/12—*/7, 
die dritte auf dem letzten Zehntel, die vierte auf der Spitze. 

Lobi inferiores des & sind breit, abgerundet, sie reichen 
weiter nach hinten als die schmalen, ziemlich spitzen Hälften der 
Penisanlage, die gleich breit wie ein Lobus oder schmäler als er 
ist (Fig. 8d). Beim & ist der Hinterrand der Dorsalseite des 
8. Abd.-segments in einen kleinen, medianen Fortsatz verlängert. 

Das Larvengehäuse ist bis 58 mm lang, bis 6 mm breit, 
gerade, cylindrisch, oder nach hinten schmäler (Fig. 8 e), oder, 
wenn die vordersten Materialien nach hinten ausgesperrt sind, 


38 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. IIL. 


in der Mitte am breitesten. Es ist aus der Länge nach geleg- 
ten, ziemlich grossen Pflanzentheilen (Stengel-, Span- und Rin- 
denfragmenten, Stücke von Carex- und Grasblättern) aufgebaut. 
Meist sind die Materialien mit den Rändern an einander befe- 
stigt, ausser am Hinterende der Stiicke, da die vorderen Stiicke 
den Vordertheil der hinteren dachziegelig decken. Die Ober- 
fläche ist ziemlich eben. Seltener sind die Materialien etwas 
nach hinten ausgesperrt. Selten sind einige Stücke so gross, 
dass sie die Seiten erheblich überragen. Die vordersten Stücke 
der Rückenseite reichen etwas weiter nach vorn als die der 
Ventralseite und schützen somit den Kopf der Larve. Die 
Mundöffnung ist schief, das Hinterende gerade, ganz offen. 

Das Puppengehäuse ist bis 40 mm lang. Die Siebmembra- 
nen liegen bald ganz an den Enden, bald aber sind sie bis 1 
cm nach innen von den Enden gerückt. Sie sind bald frei, 
bald mit dünnen Pflanzentheilchen z. Th. bedeckt. — Die Ge- 
häuse werden mit der ganzen Länge in Ritzen oder auf der 
Unterfläche im Wasser liegender Bretter befestigt. — Tvärminne, 
Tvärminne träsk. 


Limnophilus flavicornis Fabr. Das deutliche Schildchen 
am Prosternum der Larve ist am Hinterrande dunkler. Die 
Punkte auf der Seite des Schildchens sind in einander ge- 
flossen und auch mit dem Schildchen verbunden; dadurch wird 
das Schildchen grösser, als z. B. bei L. rhombicus (s. p. 33), 
und auch ihre Seiten sind dunkel. Die dunklen Punkte des 
Mesosternums liegen jederseits auf einem dunklen, deutlich be- 
grenzten, stärker chitinisierten Flecke. Auf dem Hinterrande 
des Metasternums sind diese Flecke zu sehen, obgleich sie viel 
blasser, kleiner und undeutlicher begrenzt sind. Die Punkte 
des Metasternums sind weniger zahlreich, blasser und kleiner 
als die des Mesosternums. Somit kann man schon auf Grund 
der Thorakalsterna die Larven von L. flavicornis und L. rhom- 
bicus von einander unterscheiden. 

Einige Details über die Gehäuse mögen hier erwähnt 
werden. Ein Larvengehäuse, in welchem die Larve noch lebte, 
und das im vorderen Theile aus schief oder der Länge nach, 
z. Th. in einer undeutlichen Spirale von einer Windung, geleg- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 39 


ten gröberen Hölzchen aufgebaut war, war so leicht, dass es 
auf der Oberfläche des Wassers herumtrieb. Die Lage des Ge- 
häuses war wie bei den Gehäusen von Grammotaulius (s. p. 
51). — In älteren Gehäusen können die Baumaterialien wie abge- 
rieben sein, und wird die Oberfläche dann ziemlich eben. Auch 
findet man sogar Puppengehäuse dieser Art, die ganz aus sehr 
feinen, guer gelegten Wurzelfragmenten und anderen diinnen 
Pflanzentheilchen bestehen, die oft die Seiten nur wenig tiberragen, 
und dessen Oberfläche somit eben ist (vergl. Silfvenius 1, p. 54, 
Fig. 100). In solchen aus feinen Materialien gebauten Gehäu- 
sen sind die Siebmembranen von vielen Löchern durchgebohrt. 
Im schroffen Gegensatz zu diesen ebenen Gehäusen steht ein 
aus Kiefernnadeln gebautes, in welchem das eigentliche Rohr 
nur 3 mm breit war, die Materialien aber die Seiten so über- 
ragten, dass das Gehäuse 20 mm breit wurde. — Wie bekannt, 
braucht L. flavicornis gern Molluskenschalen beim Bauen seines 
Gehäuses. Die Cyclasschalen werden entweder ganz befestigt 
oder nur eine Hälfte, die dann mit der convexen Seite dem Ge- 
häuse angefügt ist. Die Planorbisschalen wieder sind gewöhnlich 
mit der Mündung nach hinten und oft in Querringen befestigt. 
(Auch in Cyclasschalen war die Mündung niemals nach vorn ge- 
kehrt). Die Zahl der Planorbisschalen in Gehäusen erwachsener 
Larven, wenn die Gehäuse ganz aus den Schalen bestehen, 
steigt bis 50. In einem fast ganz aus Limnaeaschalen beste- 
hendem Gehäuse zählte ich 32 Schalen. — Wie variierend die 
Materialien in diesen Gehäusen sind, zeigt z. B. eines, in welchem 
der vordere Theil aus Steinchen und Planorbisschalen, der mitt- 
lere aus Hölzchen und Limnaeaschalen, der hintere schliesslich 
aus Hölzchen und Schalen von Limnaea, Planorbis und Cyclas 
bestand. Diese drei Theile hatten ganz verschiedenen Habitus. 
— Die im Meere (im Finnischen Meerbusen) lebenden Larven 
bauen ihre Gehäuse gern aus derben Stücke von Fucus auf, 
und die Puppengehäuse sind mit einem Ende auf dieser Pflanze 
befestigt. — Ein Gehäuse war z. Th. von Spongien bedeckt, und 
an einigen Stellen grenzten die Spongienstücke gerade an die 
innere Sekretmembran des Gehäuses; somit hatte die Larve 
die Spongienstücke als Baumaterialien angewendet. 


40 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 

L. decipiens Kol. Das Schildchen des Prosternums der 
Larve ist blass, klein, der Hintertheil ist ein wenig oder gar 
nicht dunkler, seitlich vom Schildchen liegen Punkte, die nicht 
in einander geflossen sind. Die Punkte des Mesosternums sind 
oft blass, die besonders chitinisierten Flecke fehlen, so auch 
die Punkte des Metasternums. — Eine von mir schon früher (I, 
Fig. 11 e) abgebildete Abnormität in der Bildung der Analstäb- 
chen der Puppe mag hier beschrieben werden. Das eine Stäb- 
chen war normal, 1,19 mm lang, mit Spitzchen und vier Bor- 
sten versehen, das andere Stäbchen aber war zu einem 0,24 
mm langen, stumpfen Zapfen reduciert, der mit nur zwei Bor- 
sten nahe an der Spitze versehen war, und auf welchem die 
Spitzchen gänzlich fehlten. 

Die Gehäuse können auch bei dieser Art aus Fucus auf- 
gebaut sein. Die Stücke sind dann an den Seiten und am Hin- 
terrande aufgekriimmt, so dass die Oberfläche uneben wird. 
Auch findet man Gehäuse, die ganz oder z. Th. aus der Länge 
nach gelegten Charagliedern bestehen. — Die Larvengehäuse kön- 
nen bis 76 mm lang sein, und die vordersten Stücke der Rüc- 
kenseite können die Mundöffnung um 13 mm überragen. — 
Die Zahl der Blattstiicke kann auf jeder Seite der dreieckigen 
Gehäuse bis auf 5 steigen. — Die Puppengehäuse sind oft sehr 
gut versteckt. So fand ich zahlreiche Gehäuse zwischen den 
Blattscheiden von Alisma plantago, ganz nahe am Wurzelstock, 
oder an den oberen Theilen der Wurzeln von Alisma und Ca- 
rex, im obersten Schichten des Bodenschlammes, in der Tiefe 
von 1/2—3/4 m, befestigt. 


Limnophilus marmoratus Curt. 
Fig. 9a—c Larve, d—e Puppe, f Puppengehäuse. 


Hagen I, 247, Gehäuse (?) (1864). | Struck III, p. 16, 19—20, Fig. 30a 

Mc Lachlan, p. 56, Gehäuse (1875. | —c, Gehäuse (1900). 

Struck II, Fig. 16 a—c, Gehäuse | Ostwald, p. 110—111 (Gehäuse) 1901. 
(1899). | 


Die Larven sind 17—21 mm lang, 4 mm breit. Der Vor- 
derkörper sieht von oben gesehen sehr dunkel aus, die nicht 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 41 


stärker chitinisierten Theile des Thorax und das 1. Abd.-seg- 
ment sind blass wie das tibrige Abdomen. Die Larven gleichen 
sehr denjenigen von L. flavicornis, so dass ich die Unterschiede 
ausdrücklich hervorhebe. Der Kopf ist meist relativ etwas länger 
als bei L. flavicornis. Auf der Dorsalfläche des Kopfes sind, da die 
Binde des Stirnschildes in ihrem vorderen und hinteren Theile 
sich mit den Gabellinienbinden vereinigt, nur die Umgebung 
des Gabelwinkels und der Winkel der Gabeläste blass. Ausser- 
dem ist die Umgebung der Augen, bisweilen ein schmaler Strei- 
fen zu Seiten des Gabelstieles und, da die Wangenbinden und die 
Gabellinienbinden sich hinter den Augen vereinigen, ein kleiner, 
lateraler Theil der Dorsalfläche der Pleuren blass (Fig. 9 a). Auf der 
Ventralfläche sind nur die Ränder der Pleuren und der Vorder- 
theil blass (der mit den blassen, die Augen umgebenden Flec- 
ken zusammenhängt), der übrige Theil ist grau- oder schwarz- 
braun, auch das Hypostomum ist dunkel (bei L. flavicornis ist 
es blass); mit diesem dunklen Theile der Ventralfläche fliessen 
die Wangenbinden zusammen. 2) 

Die Grundfarbe des Pronotums ist gelblich oder gelbbraun, 
das vordere Drittel ist schwarz oder dunkelbraun, die Mitte der 
Querfurche ist nur wenig oder gar nicht dunkler als das vordere 
Drittel. Die Punkte sind deutlich, schwarz, die geraden Punkt- 
reihen der x-förmigen Figur bestehen aus (2) 3—4 Punkten 
und die gekrümmten Punktreihen fliessen mit dem dunklen 
Hintertheile zusammen (Fig. 9b). (Bei L. flavicornis ist das vor- 
dere Drittel des Pronotums braun, die Mitte der Querfurche ist 
deutlich dunkler, die Punkte sind braun, die geraden Punktrei- 
hen der x-förmigen Figur bestehen aus 2 (3) Punkten, und die 
gekrümmten Punktreihen sind von dem dunklen Hintertheile deut- 
lich getrennt). Mesonotum (Fig. 9 c) scheint meist dunkler, dun- 
kelbraun, zu sein als bei L. flavicornis und die laterale, dunkle 
Linie ist länger, breiter als bei dieser Art. Die Punkte sind 
deutlich, schwarz. Die dunkelbraunen Schildchen des Metano- 
tums sind deutlich. — Auch die Plättchen der Thorakalsterna 


1) Bei einer Larve standen auf dem äusseren Rande des Stipes der 
einen Maxille zwei Borsten (die normale Zahl ist ein). 


42 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. Ill. 


sind wie bei L. flavicornis; der Hinterrand und die Seiten des 
grossen, sehr deutlichen und stark chitinisierten Schildchens auf 
dem Prosternum sind schwarz, die beiden, sehr deutlichen Flecke 
des Mesosternums können verwachsen sein, so dass ein grosses, 
stark chitinisiertes, dunkelbraunes, medianes Schildchen entsteht, 
dessen Hinterrand schwarz ist. Die zwei Plättehen des Meta- 
sternums sind deutlich, braun. 

Das Längenverhältnis der Füsse wie 1:1,56—1,65 : 1,43— 
1,58, das der Vorderklauen und -tarsen wie 1:0,8—1,2, das der 
Mittelklauen und -tarsen wie 1:1,2—1,25, das der Hinter- 
klauen und -tarsen wie 1:1,2—1,3. Die Punkte sind deutlich. 
Die Coxen und die Trochanteren sind dunkler als die distalen 
Glieder, der Hinterrand der Femora und Tibien ist z. Th. dunk- 
ler, ausserdem sind die Ränder der Coxen, der obere, untere 
und hintere Rand der Trochanteren, der obere Rand der Fe- 
mora und der Tibien und der untere Rand der Femora 
schwirzlich. 


@)—3 2—(3) 
IL Lg 3 


Die Kiemenzahl 17 + 18 


3 

3 be, 
: Die Zahl der Borstenpunkte 
5 

3 


auf dem 3—7. Abd.-seg- . 

mente klein (1—5), auf dem 

8. nur 0—1 Punkt. Zwi- 

schen der Seiten- und Mit- 

telborste stehen auf dem 

Riickenschilde des 9. Abd.- 

| segments jederseits 2—3 

VII (0) —1 | Borsten und zwischen den 

Ricken. Seiten: Bauch- Mittelborsten 3—4, die Ge- 

reihe der Kiemen der Larve von sammtzahl der Borsten ist 

L. marmoratus Curt. somit 11—14 (bei L. flavi- 

cornis 15—21). Auf der Dorsalfläche des Schutzschildes des 
Festhalters 9—13 Borsten und auf dem Hinterrande 4. 

Die Puppen sind 16—21 mm lang, bis 4,5 mm breit. Auch 
sie gleichen sehr denjenigen von L. flavicornis. Die Antennen 
reichen bis zu der Mitte des 7. — zum Anfang des 9., die 
Fliigelscheiden bis zu der Mitte des 4. — zum Ende des 5. 


VI 


— 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 43 


Abd.-segments, die Hinterfüsse bis zu der Mitte des 8. Abd.- 
segments — zum Ende der Analstäbchen. Die Mundtheile wie 
bei L. rhombicus (Silfvenius I, p. 46). Auf dem Vorderrande 
der Oberlippe können die Spitzchen vorkommen oder fehlen. 
Das Längenverhältnis des 5., 3., 2. und 4. Gliedes der Maxillar- 
palpen beim 2 wie 1,45—1,65 : 1,3—1,65 : 1,05—1,4:1. 

Von den Gliedern der Hintertarsen ist bald nur das 1., 
bald das 1—4. behaart. Die Krallen der Vorder- und Mittel- 
tarsen sind deutlich. 

Die Höcker des 1. Abd.-segments sind schwach, mit klei- 
nen Spitzchen bewehrt. Auf der Rickenflåche des 1. Abd.- 


Oa. s. 
3 3 = |((2)—3 
(2)—3 3 3 

m] (2) ain aina 

(2)—3 ((O))-1-(2)} ((2)) —3 

v| 208) | 0-0) ((2))—3 

((1)) —2 (0) —1 | ((2)) —3 

VI (1)—: 0—((1 2—(3) 

een Ir. (0) —1—2 VO 28) 
| = er 
FO Ka) i 
chema der 0-(1)-((2)) | 

rd VIII 

Riicken- Seiten- Bauch- 


reihe der Kiemen der Puppe von 
L. marmoratus Curt. 


segments stehen jederseits 4—7 Borsten. Der Haftapparat ist 
schwach, das 3. Segment ist beinahe immer ohne Chitinplättchen. *) 
Die Kiemenzahl 17 + 17+ 15+ 11+7+5=72. 

Die Spitzchenfelder des 10, Abd.- segments sind ein wenig 
brauner als das übrige Segment oder diesem gleich gefärbt. 

1) Bei einer Puppe lag auf dem Vorderrande des 8. Abd.-segments auf ei- 
ner Seite ein Plättehen ‘mit einem Haken. Das Vorkommen der Plattchen 
auf dem 8. Abdi-segmente habe ich bei den Limnophilidenpuppen nicht 
früher beobachtet. 


44 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


Von den Borsten der 1,15—1,4 mm langen Analstäbchen steht 
die erste im !/5—1/2 der Länge des Stäbchens, die zweite im 
6/4;—/4, die dritte auf dem letzten Neuntel. !) Lobi inferiores 
des & sind abgerundet und reichen viel weiter nach hinten als 
die schmalen, abgerundeten Hälften der Penisanlage, die schmä- 
ler ist als ein Lobus (Fig. 9d). Beim SI ist der postsegmentale 
Rand der Dorsalseite des 8. Abd.-segments in einen medianen, 
abgerundeten oder meist seicht eingeschnittenen Fortsatz ver- 
längert. 

Das Gehäuse ist 19—30 mm lang, 5—10 mm breit, gerade 
oder seltener etwas gebogen, ziemlich cylindrisch. Das Ge- 
häuse im Meere (im Finnischen Meerbusen) lebender Larven ist 
meist ausschliesslich aus Theilchen von Fucus aufgebaut (Fig. 
9f). Wenn schmälere Stengelstücke angewendet werden, ist die 
Oberfläche ziemlich eben, wenn aber breitere Blattfragmente, 
die an ihren Rändern etwas aufgekrümmt sind, ist die Ober- 
fläche uneben. Die Stücke sind quadratisch, oder meist quer, 
oder auch schief (und sogar der Länge nach) gelegt. Auch kann 
das Gehäuse ganz aus quergelegten Charagliedern verfertigt sein, 
dann ist es ziemlich dünn. Ausserdem benutzen die Larven 
ziemlich feine Hölzchen, Rindenfragmente u. s. w., in welchem 
Falle die Oberfläche eben ist, oder derbere Rinden-, Span- und 
Holzstücke. Auch in diesem letztgenannten Falle sind die Ge- 
häuse viel ebener als z. B. bei L. flavicornis, da lange, die Sei- 
ten überragende Hölzchen nicht beliebt sind, und niemals kann 
man einen solchen ‚Unterschied, wie bei dieser Art, zwischen 
dem aus feineren Materialien gebauten Hintertheil und dem der- 
beren Vordertheil finden. Natürlich kommen auch Gehäuse 
vor, die z. Th. aus Fucus, z. Th. aus Holzstücken u. s. w. be- 
stehen. Die aus derben Rindenfragmenten verfertigten Gehäuse 
sind bisweilen unregelmässig dreieckig. 

Die Mundöffnung des Larvengehäuses ist schief, das Hin- 

1) Bei einer Puppe war das eine Analstäbchen abnorm gebildet, 0,93 
mm lang, bei der breitesten Stelle (distal von der Basis) 0,25 mm breit, ge- 
rade, nicht keulenförmig, ohne Dörnchen und mit nur einer Borste versehen 
(Fig. 9e), während das andere Stäbchen normal, 1,24 mim lang und (bei 
der Basis) 0,15 mm breit war. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 45 


terende ist meist mit Fucusstiicken verengt und mit einer, von 
einem centralen, runden Loche durchgebohrten Membran ver- 
schlossen. Die beiden Enden des Puppengehäuses sind mit 
dünnen, mit vielen Löchern versehenen Siebmembranen ver- 
schlossen und an den Enden sind Fucusfragmente, Holzstücke, 
Klumpen von Algenfäden, Steinchen, Sandkörnern gefügt. Meist 
sind die Puppengehäuse mit einem Ende (seltener der Länge 
nach) auf Fucus befestigt. — Tvärminne, im Meere. 


Limnophilus stigma Curt. Die Thorakalsterna der Larve 
ganz wie bei L. flavicornis (p. 38). — Da die Gehäuse z. Th. 
oder ganz aus Moosstengeln mit Blättern aufgebaut sein können, 
sehen sie oft wie Moos aus, so dass es sehr schwer ist, sie zu 
entdecken. Wir haben hier somit ein neues Exempel von 
Gehäusen, die einen am Grunde von Tümpeln häufig vorkom- 
menden Gegenstand nachahmen und dadurch die Larve noch 
besser schützen (vergl. Struck I, p. 618 und III, p. 22). Solche 
aus Moos verfertigten Gehäuse sind ungewöhnlich dick; so war 
z. B. ein Gehäuse bei 18 mm Länge 15 mm breit und ein an- 
deres bei 35 mm Länge 20 mm breit. In diesen Gehäusen sind 
die Spitzen der Moosblätter nach aussen gespreitzt. — Wenn, 
wie es oft geschehen kann, die Gehäuse z. Th. oder ganz aus 
breiten Stücke von Carex- und Grasblättern bestehen, lie- 
gen diese gewöhnlich je 4—6 in das Gehäuse umfassenden 
Ringen, die man leicht abnehmen kann, so dass die starke 
Sekretmembran, die die Innenfläche des Gehäuses bekleidet, als 
ein Kokon übrig bleibt. — Auch Laichmassen von Mollusken 
habe ich in den Larvengehäusen von L. stigma als Baumateria- 
lien gefunden. 


46 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


Limnophilus lunatus Curt. 1) 
Fig. 10 a Puppe, b Larvengehäuse. 


Die Larve ist 15—24 mm lang, bis 4 mm breit. Kopf, 
Pro-, Mesonotum bräunlich, die Füsse, die Schilder des 9—10. 
Abd.-segments gelblich. Die nicht stärker chitinisierten Theile 
des Thorax und das 1. Abd.-segment sind bald ebenso gefärbt 
wie das übrige Abdomen, bald aber sind sie dunkler, mehr 
rötlich. 

Das Verhältnis zwischen der Länge und der Breite des 
Kopfes wie 1,4:1. Die Figur auf dem Stirnschilde ist im Vor- 
dertheile erweitert. Der grösste Theil der Ventralflache des 
Kopfes ist dunkelgrau, blasser sind der vorderste Theil, der 
mit den die Augen umgebenden, blassen Flecken zusammen- 


VII 


Riicken- Seiten- Bauch- 
reihe der Kiemen der Larve von 
L. lunatus Curt. 


hängt, ein Fleck jederseits am Foramen occipitis, die medianen 
Ränder der Pleuren und das Hypostomum. 

Die Chitinplättehen des Metanotums sind deutlich. Das 
Schildchen am Hinterrande des Prosternums ist klein, gelblich, 
seitlich von diesem liegen einige schwarze Punkte. Auf dem 


1) Die folgende Beschreibung ist nur als eine Complettierung zu Kla- 
päleks (I, p. 14—17), Strucks (IV, p. 36—37) und Ulmers (VJ, p. 60) Be- 
schreibung aufzufassen. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 47 


Mesosternum keine begrenzten Flecken und auf dem Metasternum 
keine Punkte. — Die Kiemenzahl 12+ 15+ 11+ 8+6+5 
= 57, sehr klein. Besonders ist das Fehlen der praesegmenta- 
len Kiemengruppe der Seitenreihe im 2. Segmente und das normale 
Auftreten von praesegmentalen Kiemengruppen mit nur 2. Fä- 
den auch im 2—4. Segmente charakteristisch. Die Seitenlinie be- 
ginnt meist schon am Ende des 2. Segments. Die Borstenpunkte 
sind deutlich, ihre Zahl ist auf dem 3—7. Segmente jederseits 
1—8, auf dem 8. 0—1. Auf dem Riickenschilde des 9. Abd.- 
segments liegen zwischen der Seiten- und Mittelborste jederseits 
2—3 Borsten und zwischen den Mittelborsten 2—5, zusammen 10 
—15. Auf der Dorsalfläche des Schutzschildes des Festhalters, 
ausser den vier Borsten auf dem Hinterrande, 10—15 Borsten. 

Die Puppen sind 14—21 mm lang. Der Vorderrand der 
Oberlippe kann mit Spitzchen bewehrt sein. Die Klinge der 
Mandibeln ist meist schmäler als z. B. bei L. rhombicus (Silf- 
venius I, Fig. 8c), und kann die Schneide sogar gerade sein. 
Von den Gliedern der Maxillarpalpen ist das 5. am längsten, 
dann folgen das 3., 2. und 4.; das Längenverhältnis wie 1,35 ' 
—1,7 : 1,25—1,45: 1,15—1,25 : 1. 

Von den Gliedern der Hintertarsen ist ‘ae ae a GN 
bald nur das 1. behaart, bald stehen auch | II | 
auf dem 2—4. Gliede einige Haare. Auf der 3 
Rückenseite des 1. Abd.-segments, dessen 
Höcker und Dorne nicht stark sind, stehen 2—4 
jederseits 2—5 Borsten. Das 3. Abd.-seg- TIN 
ment bisweilen mit kleinen, mit einem Häk- (1) 2—4 
chen bewehrten Plättchen, gewöhnlich ohne 
Plättchen. Die Kiemenformel wie bei der 


(119 372 


Larve. — Die Spitzchenfelder des letzten = 
Abd t ind et b Is d Schema der Chitin- 
Ben en mutsi rauner als der hakchen der Puppe 
übrige Theil. Von den vier längeren Borsten von 5 gr 
urt. 


der Analstäbchen steht die erste im 1/5—?/7 
der Länge des Stäbchens, die zweite im 3/;—-?/3, die dritte auf 
dem letzten Dreizehntel. Beim & ist der Hinterrand der Dor- 
salseite des 8. Abd.-segments in einen medianen, kleinen, ein we- 
nig eingeschnittenen Fortsatz verlängert. Lobi inferiores des I 


48 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. Ill. 


sind abgerundet und reichen nur ein wenig oder gar nicht wei- 
ter nach hinten als die abgerundeten, schmalen Hiilften der Pe- 
nisanlage (Fig. 10 a). 

Die Gehäuse junger Larven, die im Finnischen Meerbusen, 
bei Tvärminne gefunden sind, sind aus Fragmente von Fucus- 
thallus, aus Gliedern von Chara, aus Stücke von Rhodophyceae- 
und Phaeophyceae-Fäden, aus Rinden-, Spantheilchen u. s. w. 
aufgebaut. Die feinen Algenfäden werden schief oder quer ge- 
legt, und ist die Oberfläche ausschliesslich aus solchen Mate- 
rialien bestehender Gehäuse eben, wie auch solcher Gehäuse, 
die ganz aus der Länge nach gelegten Charagliedern aufge- 
baut sind. Dagegen ist die Oberfläche der Gehäuse, die aus 
Fucus verfertigt sind — solche Gehäuse sind am häufigsten, beson- 
ders bestehen die Gehäuse erwachsener Larven gewöhnlich aus 
Fucus, selten aus Theilchen von Phaneroganen — meist un- 
eben, da die Ränder der meist der Länge nach gelegten breiten 
Fucusfragmente oft aufgekrümmt sind und einander dachzie- 
gelig decken können (Fig. 10b). Bisweilen sind jedoch die Fu- 
cusstücke mit den Rändern einander gefügt, und ist die Ober- 
fläche dann eben. Nur in einem im Meere gefundenen Puppen- 
gehäuse — unter zahlreichen — fand ich Sandkörner. Sel- 
ten sieht man Gehäuse, die dann gewöhnlich jungen Larven zu- 
gehören, die mit Belastungstheilen versehen sind. Als solche 
sind auf der Bauch- und Rückenseite befestigte, lange, derbe 
Blattfragmente und Hölzchen, oder den Seiten angefügte, das 
Hinterende, nicht das Vorderende überragende feine Hölzchen 
verwendet. In einem Gehäuse, das 21 mm lang war, war das 
Hölzchen 52 mm lang. Die Larvengehäuse sind 20—43 mm 
lang, 4--8 mm breit; das Hinterende ist bald offen, bald mit 
einer von einem centralen, kleinen Loche durchgebohrten Mem- 
bran verschlossen. 

Die beiden Enden des 18—45 mm langen Puppengehäu- 
ses sind mit dünnen, geraden, viellöcherigen Siebmembranen 
verschlossen, die bald mit Algenklumpen und Rindentheilchen 
bedeckt sind, bald und meist aber dadurch geschützt sind, dass 
die vordersten und hintersten Fucusstücke über sie aufge- 
krümmt sind. Die Puppengehäuse sind mit einem Ende an Fu- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 49 


custhallus oder an im Wasser liegenden Brettern in der Tiefe 
bis 1,5 m befestigt; das andere Ende ist frei. 


Limnophilus politus Mc Lach. Die Plättchen und Punkte 
der Thorakalsterna der Larve etwa wie bei L. flavicornis Fabr. (p. 
38). Auch die Larven dieser Art leben im Meere (in den westlich- 
sten Theilen des finnischen Meerbusens) und können ihr Gehäuse 
ganz aus guer gelegten Charagliedern verfertigen und die En- 
den des Puppengehäuses mit Algenklumpen verschliessen. — 
Bisweilen sind die Gehäuse aus Samen gebaut, und fand ich 
auch Pisidiumschalen als Baumaterial in den Gehäusen. Die 
Puppengehäuse werden mit dem einen Ende an Steinen oder 
an Brettern befestigt, so dass das andere Ende frei, aufrecht 
steht. 


Limnophilus nigriceps Zett. Die Thorakalsterna der Larve 
wie bei L. rhombicus (p. 33). Die Punkte des Prosternums sind 
nicht mit dem Schildchen verbunden, sie sind oft undeutlich und 
können jederseits bis auf einen grossen reduciert werden. — Die 
Gehäuse können undeutlich viereckig sein. Am Vorderende ei- 
nes 22 mm langen, unregelmässig dreieckigen Gehäuses war ein 
34 mm langes Stiick eines Schilfstengels so befestigt, dass es 
das Vorder- und Hinterende des Gehäuses iiberragte. 


Limnophilus centralis Mc Lach. Das Schildchen am Hin- 
terrande des Prosternums ist klein, undeutlich, sein Hinterrand 
ist nicht dunkler; auf den Seiten des Schildchens liegen einige 
undeutliche Punkte. Auf dem Meso- und Metasternum liegt 
keine Querreihe von Punkten, am Hinterrande findet man oft 
einen medianen, undeutlich dunkleren (gelbbraunen) Fleck, der 
auch fehlen kann. 


Limnophilus vittatus Gurt. Das Schildchen des Proster- 
nums ist gross, deutlich, dunkel, auf den Seiten des Schild- 
chens liegen noch dunkle Punkte. Auch die Punkte des Meso- 
sternums sind oft sehr deutlich; auf dem Metasternum fehlen 
die Punkte. — In den Lobi inferiores der <'-Puppe stecken die 

4 


50 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


am Ende zweigetheilten Genitalfiisse der Imago so, dass der 
längere, spitze Ast median auf dem inneren Rande des Lo- 
bus liegt. 

Besonders die Gehäuse junger Larven bestehen bisweilen 
sogar zum grössten Theile aus dunklen, vermodernden vegetabili- 
schen Fragmenten, die quer oder schief befestigt werden. Man 
findet oft Gehäuse, die im Hintertheile meist aus Pflanzenfrag- 
menten, im Vordertheile meist aus Sandkörnern gebaut sind, und 
in welchen diese Theile von einander deutlich geschieden sind. 
Die Puppengehäuse sind meist ausschliesslich aus Sandkörnern 
verfertigt und somit blasser als die Gehäuse junger Larven, 
doch kann man auch in jenen dunkle, kleine vegetabilische Frag- 
mente finden. Da ferner in den Gehäusen auch Glimmerblattchen 
als Baumaterial gebraucht werden, sind sie oft sehr bunt und 
flimmern im Sonnenschein sehr schön. Die Puppengehäuse wer- 
den auf der Unterfläche von Steinen befestigt. Beim Ausschlü- 
pfen löst die Puppe die vordere Siebmembran mit den bedec- 
kenden Sandkörnern zum grössten Theil, so dass sie nur an 
einer kleinen Strecke mit dem Gehäuse zusammenhängt. 


Limnophilus affinis Curt. 
Fig. 11 a—c Larve, d Puppe. 


Kolenati, p. 274, Larve, Gehäuse (?) | Meyer, p. 160—161, Gehäuse (1867). 


(1859). de Borre, p. 68, Gehäuse (?) (1870 
Walser, p. 58, Larve, Gehäuse (?) —71). 
(1864). Wallengren, p. 55, nach Meyer (1891). 


Hagen I, p. 247, Gehäuse (?) (1864.) 


Die Farbe der stärker chitinisierten Theile der Larve') 
ist braun. Das Stirnschild ist zum grössten Theil dunkelbraun, 
da den grössten Theil des Schildes eine dunkelbraune Figur ein- 
nimmt, so dass nur der Gabelwinkel, die Winkel der Gabeläste - 
und ein grosser medianer Fleck am Vorderrande blasser sind 
(Fig. 11a). Wangenbinden fehlen, dagegen sind die Gabellinien- 


1) Die Beschreibung der Larve nur nach Exuvien. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 51 


binden deutlich dunkler als ihre Umgebung. Die Wangen und 
der Hintertheil der Ventralfläche sind blasser als der vordere, 
graubraune Theil der letzteren. Die keilförmige Figur des 
Stirnschildes ist deutlich, auf dem vorderen Theile des Schildes 
liegen Punkte, wie auch auf den Gabellinienbinden, auf den 
Wangen und der Ventralfläche. 

Pronotum gelb oder braun, der Hinterrand schwarz, der 
Vorderrand und die Mitte der Furche auf dem Vordertheile dunkel- 
braun (Fig. 11 b). Die Seitenfelder des graubraunen oder brau- 
nen Mesonotums blasser als das Mittelfeld, der Hinterrand, die 
Hinterecken schwarz, der Vorderrand, oft besonders an den 
Vorderecken, dunkler braun; die laterale Linie nahe an den Hin- 
terecken ist oft breit und verschmilzt dann mit den Seiten (Fig. 
11 c). Die Punkte des Pro- und Mesonotums sind deutlich, die 
Umgebung der Basis der Borsten ist dunkler als die Grundfarbe. 
— Auf dem Riickenschilde des Festhalters zwischen der Seiten- 
und Mittelborste jederseits 2 Borsten, zwischen den Mittelbor- 
sten 3, zusammen 11. 

Die Puppe 13—15 mm lang. Die Antennen reichen bis zu 
der Mitte des 8., die Fliigelscheiden bis zum Anfang des 4—5. 
Abd.-segments, die Hinterfiisse bis zum Ende der Lobi inferio- 
res — zu der Basis der Analstäbchen. — Auch auf dem 1. 
Gliede der Antennen kommen oft einige kurze Borsten vor. Die 
Oberlippe breit, der Vorderrand abgerundet.) Das 5. Glied der 
Maxillarpalpen beim ? am längsten, dann folgen das 3., 2. und 
4.; das Längenverhältnis wie 1,4—1,5:1,4:1,1:1. 

Die drei ersten Glieder der Vordertarsen sind meist mit ei- 
nigen Haaren versehen, (beim I können sie auch nackt sein), 
die drei oder vier ersten Glieder der Hintertarsen sind behaart. 
Die Paare der Sporne der Mittel- und Hintertibien sind ungleich 
lang. Die Sporne der Hintertibien ziemlich spitz, der kleinere 
Sporn im Paare ist oft spitzer als der grössere. Die Vorder- und 
* Mittelkrallen sind gebogen, spitz, obgleich kurz, die Hinterkral- 
len sind stumpf, kurz. 


1) Bei einer Puppe standen auf dem Vordertheile der Oberlippe in 
der hinteren Reihe auf einer Seite nur 2 Borsten, und von den Borsten der 
vorderen Reihe war die äussere blass, kürzer als die anderen, 


52 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


Die Höcker des 1. Abd.-segments sind schwach und ihre 
Dorne klein. Auf der Rückenfläche des 1. Segments stehen je- 


II 
I ud 
IV v 0493 
VI VI DE 
VII VII (Ard 
Riicken- Seiten- Bauch- Schema der 
reihe der Kiemen der Puppe von Chitinhäkchen. 


L. affinis Curt. 


derseits 2—7 Borsten. Die Chitinplättchen des 4—7. Abd.-seg- 
ments sind gross, und auch ihre Häkchen sind stark. Die Kie- 
menzahl 17+17+14+10+8+6 = 7. 

Die Spitzchenfelder auf der Dorsalseite des letzten Abd.- 
segments sind ebenso gefärbt wie das übrige Segment. Auf der 
Strictur zwischen dem 9. und 10. Abd.-segmente stehen auf 
der Dorsalflåche 9—11 Borsten. Die Analstäbchen sind 1,05 — 
1,15 mm lang, schlank, die erste Borste liegt im 1/5—1/2 der 
Länge des Stäbchens, die zweite im ”/3—%/7, die dritte auf dem 
letzten Fünfzehntel. Auf der Ventralfläche des 9. Segments beim 
Q keine Loben (s. L. bimaculatus L., p. 55). Lobi inferiores 
beim I sind abgerundet, ziemlich gerade; die Penisanlage ist viel 
breiter als ein Lobus, sie reicht ebenso weit nach hinten wie die 
Loben. Der Hinterrand der Hälften der Penisanlage ist abge- 
rundet, nicht eingeschnitten (Fig. 11 d). 

Das Puppengehäuse ist 17—18 mm lang, 4—4,5 mm breit, 
ziemlich gerade, nicht nach hinten schmäler. Meist ist es aus 
ziemlich groben Sandkörnern gebaut, und ist ihre Oberfläche ziem- 
lich uneben (das Gehäuse gleicht somit demjenigen von L. bi- 
punctatus Curt. Struck Ill, Fig. 18; Ulmer I, Fig. 10). Doch 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 53 


können die Gehäuse auch z. Th. aus kleinen, der Länge nach 
oder quer gelegten, bisweilen in Querringen geordneten Blatt-, 
Holz- und Rindenfragmenten bestehen; dann ist die Oberfläche 
eben. Auch Stiicke von Fucusthallus können als Baumaterial 
gebraucht werden. Die Enden sind abgerundet, mit Sandkör- 
nern und Pflanzentheilen bedeckt und mit unter diesen liegen- 
den geraden, dunklen oder schwarzen, mit vielen, kleinen Lö- 
chern durchgebohrten Siebmembranen verschlossen. 

Esbo, Lill-Löfö, im Meere (Imagines von Klapälek bestimmt); 
Tvärminne, im Meere. Die Puppengehäuse sind an den Strand- 
steinen befestigt. 


Limnophilus bimaculatus L. *) 
Fig. 12a Puppe. 


Der Kopf der Larve ist im Ganzen dunkel, der Hintertheil 
der Wangen, der Vordertheil der Ventralfläche, ein Fleck je- 
derseits auf der Ventralfläche beim Foramen occipitis, die Um- 
gebung der Augen und der Gabelwinkel können jedoch blasser 
sein. Auf dem Stirnschilde sieht man die keilförmige Figur und 
ausserdem Punkte auf dem vorderen Theile. Auch auf den 
Hintertheilen der Pleuren Punkte. 

Am Pronotum kann auch der Vorderrand und die Mitte 
der Furche auf dem vorderen Theile dunkler sein. Am Meso- 
notum ist der Vorderrand ebenso gefärbt, wie die Oberfläche, 
doch können die Vorderecken dunkler sein, das Mittelfeld ist 
oft dunkler als die Seitenfelder. Die Schildchen des Metano- 
tums sind deutlich. Das Schildchen des Prosternums ist klein, 
ziemlich undeutlich, gelblich, der Hinterrand ist nur wenig dunk- 
ler. Die Punkte an den Seiten des Schildchens sind undeutlich 


1) In einer früheren Arbeit (I, p. 65—68) habe ich bei Beschreibung 
der Metamorphose diese Art z. Th. mit L. vittatus Fabr. und L. affi- 
nis Curt. zusammengemischt. Etwas friiher wurden die Larven, Puppen 
und Gehäuse von Ulmer (II) beschrieben und später noch die Zeichnungen 
des Larvenkopfes, Pro- und Mesonotums und die Gehäuse von Struck be- 
handelt (IV, p. 54—55). Um die früheren Beschreibungen in einigen Punk- 
ten zu complettieren, führe ich hier noch einige Charaktere der Larven, 
Puppen und Gehäuse auf. 


54 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


oder fehlen. Die Punkte des Mesosternums wenig zahlreich, 
am Metasternum meist keine Punkte. Auch die Punkte der 
Fiisse undeutlich, wenig zahlreich. 

Die Kiemenzahl 18+ 17+ 12+8+7-+6=68. Auf 
der Ventralseite des 2—7. Abd.-segments je ein elliptischer Chitin- 
ring. Die Schilder des 9—10. Abd.-segments sind im Vorder- 


3 (1)—2 | (2)—3] . 

ml JP 110) 2—((3)) 

((2))—3 (0)—1 | 2—((3)) 
V 2 2 

((D)--2 | [2 

((0))-1-(2) ((1)) —2 

2 1-2 | 
vu| 6-5 Fell 
vin | 0) 

Rücken- Seiten- Bauch- 


reihe der Kiemen der Larve und Puppe 
von L. bimaculatus L. 


theile mit Punkten versehen. Zwischen der Seiten- und Mittel- 
borste des Rückenschildes des 9. Segments 3—4 Borsten, zwi- | 
schen den Mittelborsten 3—5, zusammen 13—17. Auf der 
Dorsalfläche der Schilder des 10. Segments 5—10 Borsten. 

Die Puppen sind 10—14 mm lang, 3—4 mm breit, die 
Antennen reichen bis zum Ende des 6. Abd.-segments — zu 
der Basis der Analstiibchen, die Fliigelscheiden bis zum Ende 
des 4. — zu der Mitte des 5., die Hinterfiisse bis zum Anfang 
des 9. Abd.-segments — zu der Basis der Analstäbchen. 

Der Vorderrand der Oberlippe ist abgerundet. Die Schneide 
der Mandibeln convex oder gerade, der Rücken convex. — Die 
Paare der Sporne der Mittel- und Hintertibien sind ungleich 
lang, die Sporne der Hintertibien sind ziemlich spitz, auf dem 
1—2. oder 1—3. Gliede der Hintertarsen einige Haare. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 55 


Die Höcker des 1. Abd.-segments sind sehr schwach, auch 
die Dorne sind wenig zahlreich und schwach; jederseits auf der 
Riickenseite des 1. Abd.-segments 1—5 Bor- (1,4)) 2 (3) 
sten. Auf der Strictur zwischen dem 9. und 
10. Abd.-segmente stehen auf der Dorsalseite 
12—17 Borsten. Die Analstäbchen sind ziem- 
lich kurz, (0,75—1 mm lang), die erste Bor- 
ste liegt im 1/6—1/4 der Länge des Stäb- 
chens, die zweite im '/,—?/3, die dritte auf 
dem letzten Elftel. Auf der Ventralfliche 
des 9. Segments beim 2 zwei breite, nach 
hinten abgerundete Loben, in denen die TOINI 
E 4 : g: år Schema der Chitin- 
in stumpf dreieckige Fortsätze verlänger- häkchen der Puppe 
ten postsegmentalen, ventralen Ecken des 9. von L. bimaculatus L. 
Abd.-segments der Imago stecken. Beim & 
ist der Hinterrand der Dorsalseite des 8. Segments abgerundet, 
nicht in einen Fortsatz verlängert. Der Hinterrand der Lobi 
inferiores des J ist breit, stumpf; die Loben reichen ebenso weit 
nach hinten, wie die nach hinten breiteren, am Hinterrande ein- 
geschnittenen Hälften der Penisanlage (Fig. 12 a). 

Die Larvengehäuse (Struck IV, Taf. IV, Fig. 7; Ulmer II, 
Fig. 10—14) sind 12—21 mm lang (ein Larvengehäuse war 27 
mm lang; nur der vorderste, etwa 3 mm lange Theil bestand aus 
Sandkörnchen), 3,5 —4 mm breit, das Hinterende ist mit Sand- 
körnern oder mit kleinen Pflanzenfragmenten verengt. Die kür- 
zesten, ganz aus Sandkörnern gebauten Larvengehäuse waren etwa 
14 mm lang. Die Larven pflegen nicht immer zuerst vegeta- 
bilische und dann mineralische Materialien anzuwenden; denn 
man findet Gehäuse, die im Hintertheile aus Sandkörnern, im 
Vordertheile aus Blattfragmenten bestehen. Ein Larvengehäuse 
bestand z. Th. aus Fragmenten von Coleopterenelytren, ein an- 
deres aus schief gelegten Stücken von Algenfäden. 

Auch die 12—17 mm langen Puppengehäuse können ganz 
aus kleinen Pflanzentheilchen, die quer oder schief oder der 
Länge nach gelegt sind, aufgebaut sein. Einige Puppengehäuse 
bestanden beinahe ganz aus Nüssen von Eleocharis uniglumis. 
Solche Gehäuse sind gewöhnlich ganz eben, wogegen die aus 


II ( 


2, 3 ((4)) 


56 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


Sandkörnern verfertigten Gehäuse etwas uneben sind. In den 
erstgenannten Gehäusen ist die Mundöffnung oft regelmässig 
sechseckig. — Die beiden Enden des Puppengehäuses sind oft 
mit Moos oder mit Sandkörnern bedeckt und an den Enden oft 
feine, vermodernde Stengelstiicke oder Moostengel angefiigt, 
so dass die Gehiiuse einem Mooshäufchen ähnlich sind. Die 
beiden Enden sind mit von vielen Löchern durchgebohrten Sieb- 
membranen verschlossen, und an Moos oder anderen Gewäch- 
sen befestigt. 

Die Gehäuse von L. bimaculatus bieten ein sehr gutes 
Exempel von Gehåusen dar, die aus ringförmigen, succes- 
siv, in verschiedenen Zeiten, an einander gefiigten Theilen be- 
stehen. So habe ich ein Gehäuse gefunden, dessen hinterer 
Theil aus Blattfragmenten, der folgende aus Sandkörnern, der 
dritte aus Blattfragmenten, der vierte aus Sandkörnern und der 
fünfte, das Mundende bildende Theil endlich aus Blatttheilchen 
bestand. In einem anderen Gehäuse wieder war der Hintertheil 
aus Sandkörnern, der folgende aus Blattfragmenten, der dritte 
aus Sandkörnern und der letzte, grösste Theil aus Blattfrag- 
menten aufgebaut. Da die vegetabilischen Theile oft schwärz- 
lich sind, so contrastiert ihre Farbe schroff gegen die blasse Farbe 
der aus Sandkörnern bestehenden Ringe, und die Gehäuse sehen 
sehr bunt aus. x 

Die ganz aus Blattfragmenten gebauten Gehäuse dieser 
Art, in welchen die Materialien guer gelegt sind, gleichen sehr 
ins Wasser gefallenen vermodernden männlichen Kätzchen der 
Erlen und bilden somit ein Gegenstäck von den von Struck (I, 
p. 618 und III, p. 22) beschriebenen Gehäusen von L. stigma, 
die den weiblichen Kätzchen der Erle ähneln, 


L. extricatus Me Lach. Die Gehäuse dieser Art können 
aus ganz kleinen Sandkörnern aufgebaut und überdas so mit 
Schlamm bedeckt sein, dass sie ganz eben sind, wie poliert 
aussehen, und dass man die Sandkörner gar nicht von einander 
unterscheiden kann. Die Gehäuse sind dann rothbraun. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 57 


Limnophilus luridus Curt. 
Fig. 13a Puppe, b Puppengehäuse. 


Die stärker chitinisierten Theile der Zarve!) sind grau- 
braun. Die Gabellinienbinden und die Binde des Stirnschildes 
treten vor. Die letztere nimmt beinahe das ganze Stirnschild 
ein, so dass nur die Winkel der Gabeläste, der Gabelwinkel und 
oft ein medianer Fleck am Vorderrande blasser sind. Auf dem 
Hintertheile des Stirnschildes tritt die keilförmige, von blassen, 
dunkelcontourierten Punkten gebildete Figur deutlich hervor. Ahn- 
liche Punkte kommen auch auf der Ventralfläche, auf den Ga- 
bellinienbinden und zahlreich auf den Wangen vor. Auf dem 
Vordertheile des Stirnschildes dunkle Punkte. 

Der Vorderrand des Pronotums ist dunkel, die Mitte der 
Furche auf dem vorderen Theile ist auch dunkel. Die Seiten- 
felder und der hinterste Theil des Mesonotums blasser als der 
grösste Theil des Mittelfeldes. Der Vorderrand des Mesonotums 
ist braun, die Vorderwinkel sind nicht dunkler. Die Punkte 
des Pro- und Mesonotums sind dunkel, deutlich, und die Bor- 
sten sind zahlreich. 

Die Füsse sind rötlichbraun. Ihre Punkte sind undeut- 
lich, wie auch die der reich behaarten Schildchen des 9—10. 
Abd.-segments, Auf dem Riickenschilde des 9. Abd.-segments 
stehen etwa 20 Borsten, auf dem Schutzschilde des Festhalters, 
ausser den vier langen Borsten auf dem Hinterrande, 12-—15. 
| Die Puppe 12—13 mm lang, 2,5 mm breit. Die Antennen 
reichen bis zum Ende des 8. Abd.-segments, die Flügelscheiden 
bis zum Anfang — zum Ende des 4., die Hinterfiisse bis zum 
Ende der Lobi inferiores — bis zu der Basis der Analstäbchen. 

Auch das 1. Glied der Antennen ist behaart, und die 
Haare des 2. Gliedes sind lang. Der Riicken der Mandibeln ist 
convex, die Schneide convex oder beinahe gerade. Das 5. Glied 
der Maxillarpalpen beim 2 am längsten, das 3. beinahe ebenso 
lang wie das 5., das 2. und 4. Glied kiirzer (das Verhältnis 
1,5—1,6: 1,5: 1,25—1,35: 1). 


1) Die Larven sind nach Exuvien beschrieben. 


58 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


Die Mitteltarsen ziemlich wenig behaart, die 3—4 ersten 
Glieder der Hintertarsen spärlich behaart. Am Hinterende der 


VII 


Schema der Rücken- Seiten- Bauch- 
Chitinhäkchen. reihe der Kiemen der Puppe von 
L. luridus Curt. 


Glieder der Vorder- und Mitteltarsen ein deutlicher Wulst, an 
den Hintertarsen sind diese Wülste klein oder fehlen. Die Paare 
der Sporne der Hintertibien ungleich lang. 

Die Höcker des 1. Abd.-segments schwach, auf der Dor- 
salflache des Segments jederseits 4—7 Borsten. Die Kiemen- 
zahl 18+ 17+ 124+9+7+6=—69. Die Spitzchenfelder des 
10. Abd.-segments schwach, die Analstäbchen nur bis 0,76 mm 
lang, ziemlich gerade, mit wenigen Spitechen bewehrt. Aut der 
Basis der Stäbchen bis 4 schwache Haare, die erste längere 
Borste liegt im 1/6—'/4 der Länge des Stäbchens, die zweite im 
°/;—*/5, die dritte auf dem letzten Elftel, ganz nahe bei der 
vierten Borste. Auf der Ventralfläche des 9. Abd.-segments lie- 
gen beim 2 zwei grosse, breit abgerundete Loben. Lobi inferiores 
des I sind abgerundet, und ihre Buchten sind etwas lateral gerichtet; 
sie reichen ebenso weit nach hinten wie die ungewöhnlich breiten 
Hälften der Penisanlage. (Die Hälften sind ebenso breit wie ein 
Lobus, Fig. 13a). Der postsegmentale Rand der Dorsalseite des 
8. Abd.-segments ist beim J in einen medianen, kleinen, am Hin- 
terrande eingeschnittenen Fortsatz verlängert. Die eigenthümlich 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 59 


geformten »superior» und »intermediate appendages» der & Imago 
(Mc Lachlan, p. 93) stecken in dem dorsalen Theil des 9—10. 
Segments der J-Puppe ohne irgend einen Vorsprung zu bilden. 

Das Puppengehäuse ist 14—16 mm lang, 3—4,5 mm breit, 
gerade, hinten nur wenig schmäler, eben, aus der Länge nach 
gelegten oder quadratischen, ziemlich breiten, bis 4 mm langen 
vegetabilischen Fragmenten (Blatt-, Rindenstücken) aufgebaut. 
An den Rändern der Enden ist oft Moos befestigt, nicht aber 
auf den dünnen, blassen, geraden, von vielen, kleinen Löchern 
durchgebohrten Siebmembranen. Die ausschlüpfende Puppe löst 
die vordere Siebmembran zum grössten Theil ab. 

Tvärminne, Juni 1904. Die Puppengehäuse wurden in 
feuchtem Boden, zwischen den Resten von vermodernden Blät- 
tern und Moosen (Sphagnum) gefunden, die, wie gesagt, nur feucht, 
aber gar nicht triefend waren. Die Gehäuse liegen ganz los, 
nicht an den Moosen befestigt. An denselben Lokalitäten flie- 
gen auch Limnophilus sparsus Curt. und Stenophylax alpes- 
tris Kol. 


Limnophilus fuscicornis Ramb.!) Die Gabellinienbin- 
den der Larve sind nur wenig dunkler als die Grundfarbe der 
Pleuren. Die Wangenbinden fehlen. — Die Flügelscheiden der 
Puppe reichen bis zum Anfang des 4—5. Abd.-segments (nach 
Struck, IV, p. 38 bis zum Anfang des 8.). Die Oberlippe ist kurz, 
breiter als lang. Das 5. Glied der Maxillarpalpen beim 2 ist 
am längsten, dann folgen das 3., 2. und 4. (das Verhältnis wie 
1,45— 1,6: 1,3—1,55 : 1—1,15 : 1). — Die 1-—4. Glieder der Hin- 
tertarsen sind mit einigen Haaren besetzt. Die Krallen des letz- 
ten Tarsengliedes schwach. 

Auf der Dorsalseite des 1. Abd.-segments stehen jederseits 
zwei Borsten. Die Kiemenzahl 16 + 15 +10 + 7 +71 3 = 38. 
Die Analstäbchen sind 0,85—1,1 mm lang, die erste Borste liegt 
im 1/5—1/4 der Länge des Stäbchens, die zweite im 1/2—?/s, die 
dritte auf dem letzten Dreizehntel. 


1) Einige Zusätze zu und Abweichungen von Strucks Beschreibung 
(ip. 8—9, Fig. 12; 111; Fig: 19; IV, på 37-39, Fig. 11, Taf.;I, Fig. 12, Taf. 
VI) werden hier mitgetheilt. 


60 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


Das Puppengehäuse ist 18—19 mm lang, 3,5—4 mm breit. 
Die vordere, von vielen kleinen Löchern durchgebohrte Sieb- 


3 2 3 

II M 5 å 

3 2 3 
III 3 ; > | 

3 0—1 2 

nee 0—(1)| 2 

3 2 

Vg) å 

(1)—2 5 

VI 1 a 

kia | THE | = = 
| vn vit | 2 = 
Schema d 0—(1) 

Chitinhäkehen. VIII ei 

Riicken- Seiten- Bauch- 


reihe der Kiemen der Puppe von 
L. fuscicornis Ramb. 


membran ist schwach entwickelt, auf ibr sind Sandkörner be- 
festigt; das Hinterende ist mit Sandkörnern verschlossen, zwi- 
schen welchen oft nur einige Löcher und Sekretbalken die Sieb- 
membran vertreten. 

Uusikirkko, Wammeljoki, 15/6 1898, fertige Puppen (von 
Klapälek bestimmt); Kirchspiel Sortavala, Myllykoski, ?°/, 1902, 
fertige Puppen (Imagines von Morton bestimmt). 


Anabolia sororcula Mc Lach. Das Schildchen auf 
dem Prosternum der Larve ist deutlich, dunkel, der Hinterrand 
ist noch dunkler; an den Seiten des hinteren Theiles liegen in 
einander geflossene Punkte. Auf dem Hinterrande des Meso- 
sternums liegt jederseits eine Gruppe deutlicher, schwarzer 
Punkte und lateral von dieser ein dunkler Fleck. Auf dem Hin- 
terrande des Metasternums liegt auch jederseits eine kleine 
Gruppe blasser Punkte auf einem von dem übrigen Theile abge- 
grenzten, obgleich nicht dunkleren Flecke. 

Ein Puppengehäuse, das 31 mm lang, 5,5 mm breit war, 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 2, 61 


bestand aus der Länge nach gelegten Fragmenten von Phrag- 
mitesstengeln. — In einem Gehäuse fand ich unter den Sand- 
körnern eine Planorbisschale. Auf der Riickenfläche des Ge- 
häuses sind bisweilen sehr breite Rindenstücke angefügt; so war 
z. B. auf der Rückenfläche eines 4 mm breiten Gehäuses ein 10 
mm breites Stück befestigt. 

Als Belastungstheile des Gehäuses brauchen die Larven 
bisweilen Gehäuse anderer Trichopteren. So fand ich an bei- 
den Seiten eines Gehäuses je ein 9—12 mm langes, aus Sekret 
aufgebautes Gehäuse von Brachycentrus subnubilus Curt. und 
an der Rückenfläche noch ein drittes, ähnliches Gehäuse befe- 
stigt. Die Puppengehäuse sind bisweilen, besonders wenn sie 
ausschliesslich aus gröberen Sandkörnern bestehen, ganz ohne 
Belastungstheile, so dass die charakteristische Form der Ge- 
häuse verschwunden ist. — Die Larven und Puppen le- 
ben auch in Flüssen und Bächen, jedoch nicht in rieselndem 
Wasser. Oft sieht man die Larvengehäuse lange vor der Ver- 
puppung mit den Rändern der Mundöffnung an Hölzern im Was- 
ser befestigt, so dass das Hinterende frei, schief in das Was- 
ser ragt. Die Puppengehäuse sind oft an einander geheftet. 


Stenophylax dubius Steph. +) 
Fig. 14a Larve. 


Die Larve 16 mm lang. Der Kopf ist kurz, der grösste 
Theil der Ventralfläche des Kopfes ist braun, nur der vorderste 
Theil und die Umgebung des Foramen occipitis sind blasser. 
— Die Mandibeln sind mit vier deutlichen, spitzen und einem 
undeutlichen, stumpfen Zahne versehen. 

Auf dem Pronotum sind die Mitte der Querfurche auf 
dem vorderen Theile und die Ränder braun (der Hinterrand 
ist schwarz). Das Mesonotum, auf welchem die gewöhnlichen 
Punktgruppen vorkommen, ist auf der ganzen Fläche mit Bor- 


1) Im folgenden werden wieder nur einige Details zur Complettie- 
rung der von Struck gegebenen Beschreibung (II, p. 14, Fig, 25; III, p. 17, 
Fig. 8; IV, p. 62—64; Taf. II, Fig. 7) mitgetheilt. 


62 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. HI. 


sten versehen, die Umgebung der Basis der Borsten ist dunkler 
als die Grundfarbe, ebenso auch die der zahlreichen, auf dem gan- 
zen Metanotum und dem 1. Abd.-segmente stehenden Borsten. Die 
Stiitzplattchen der Fiisse normal. Das 
Schildchen am Hinterrande des Pro- 
sternums, die seitlich von diesem lie- 
genden Punkte, die Punktreihe des 
Mesosternums und die undeutlichen Ill 
Punkte des Metasternums sind vor- 
handen. IV 
Abdomen blass. Die Seitenhöcker 

des 1, Abd.-segments stumpf, der V 
Riickenhöcker spitz, die Ventralflä- 
che aufgeblasen. Auf dem 3— 
6. Abd.-segmente auf jedem Seg- 
mente bis 6 Borstenpunkte. Wie 
Struck entdeckt hat, sind die Kiemen 
in Biischeln von mehreren Fäden 
angeordnet. Die Faden können am Rücken- Seiten- Bauch- 
Ende zweigespalten sein. Auf der e E N 
Ventralfläche des 1. Abd.-segments Steph. 
liegen auch Kiemen, was früher bei 
den Limnophiliden nicht bekannt war. Zwischen der Seiten- und 
Mittelborste auf dem Riickenschilde des 9. Abd.-segments 2 
Borsten, zwischen den Mittelborsten 1, zusammen 9. Auf dem 
Schutzschilde des Festhalters auf dem Hinterrande 4 und auf 
der Dorsalfläche 5—8 Borsten. Der Vordertheil des Schildes 
mit Punkten verziert. Die Klaue des Festhalters ist mit einem 
kleinen und einem grossen Riickenhaken versehen. Die ellipti- 
schen, ventralen Chitinringe der Abd.-segmente sind vor- 
handen. 

Das Gehäuse der Larve ist 19—20 mm lang, 3—3,5 mm 
breit. Kauhava, ein Graben, E. Reuter; Kivennapa, Rajajoki. 


II 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 63 


Stenophylax infumatus Mc Lach. 
Fig. 15a—c Larve, d Puppe, e--h Gehäuse. 


Die Larve 19—25 mm lang, 4—4,5 mm breit. Der Kopf. 
das Pro- und Mesonotum sehen wegen der zahlreichen Punkte 
bunt aus. Die Fiisse sind gelblich oder gelbbraun, die Schilder 
des 9—10. Abd.-segments gelbbraun oder braun. Die nicht stär- 
ker chitinisierten Theile des Thorax und das 1. Abd.-segment 
sind dem übrigen Abdomen ähnlich gefärbt. 

Der Kopf ist kurz, gelblich oder gelbbraun, oft dunkler 
als das Pronotum. Er ist mit sehr zahlreichen, deutlichen, dunklen 
Punkten versehen. So befindet sich auf dem Hintertheile des 
Stirnschildes eine T- oder keilförmige Figur und auch vor die- 
ser einige Punkte. Die Winkel der Gabeläste und die Gabel- 
åste auf einer Strecke vor dem Gabelwinkel sind dunkler 
braun (Fig. 15a). Auf den Hintertheilen sind die Punkte be- 
sonders zahlreich auf der Dorsalseite und auf den Wangen. 
Die Seiten vor den Augen und die Ventralfläche unter den Au- 
gen graubraun oder braun; die Grenzen gegen die Mundtheile 
sind dunkel. Die Umgebung der medianen Grube und der Ba- 
sis der Borsten auf der Oberfläche der Oberlippe ist dunkel. 
Die Mandibeln mit 5 stumpfen Zähnen. Die Maxillartaster und 
besonder die Maxillarloben sind sehr kurz. 

Das Pronotum ist blassgelblich bis graubraun, der Hinter- 
rand ist schwarz, die anderen Ränder und die Mitte der Furche 
auf dem vorderen Theile dunkler als die Grundfarbe. Meso- 
notum ist gelbbraun oder graubraun, die Mitte des Hinterran- 
des und die Hinterecken sind schwarz, die anderen Ränder 
braun, die Seitenfelder sind gelblich, blasser als das Mittelfeld. 
Die Punkte des Pro- und Mesonotums sind sehr deutlich und 
zahlreich, braun; die Umgebung der Basis der Borsten ist grau- 
braun (Fig. 15b,c). Die Schildchen des Metanotums sind deut- 
lich, die vordersten, querliegenden Schildchen sind mit einander 
vereinigt. Die Umgebung der Basis der Borsten auf den Schild- 
chen des Metanotums und dem 1. Abd.-segmente ist dunkler 
als die Grundfarbe. Das Schildehen am Hinterrande des Pro- 
sternums ist undeutlich, gelblich, am Hinterrande nicht dunkler 


64 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. Ill. 


oder fehlt. Auf den Seiten des Schildchens keine Punkte. Die 
Punkte des Mesosternums schwarz, nicht auf besonderen Flec- 
ken, auf dem Metasternum nur einige Punkte, Auf der Ven- 
tralflache des 1. Abd.-segments jederseits einige stärker chitini- 
sierte Flecke, auf welchen Borsten stehen. 

Das Längenverhältnis der Fiisse wie 1:1,55—1,6 : 1,5, das 
der Vorderklauen und -tarsen wie 1:1,15—1,6, das der Mittel- 
und Hinterklauen gegenüber ihre Tarsen wie 1: 1,55—1,8. !) 
Die Punkte sind deutlich. Spornzahl 2, 2, 2; 1, 0, 2; 1, O, 2. 

Die Höcker des 1. Abd.-segments niedrig. Die Seitenlinie 
beginnt mit einigen schwarzen Haaren schon am Ende des 2. 
Abd.-segments. Die Zahl der Chitinpunkte auf dem 2—7. Seg- 
mente 2—7. Die Kiemenzahl 3+6+6+5+2+2=87924, 
somit sehr klein. Auf dem 
2. Segmente keine praeseg- 
mentalen Kiemen. Auf dem 
Riickenschilde des 9. Abd.- 
segments zwischen der Sei- jy 
ten- und Mittelborste jeder- 
seits 3 Borsten, zwischen vy 
den Mittelborsten auch drei, om) 
zusammen 13. Auf der Dor- VI | 0—(1) | 
salfläche des Schutzschildes 
des Festhalters etwa 7 Bor- VII 
sten und auf dem Hinter- 


— 
— 
=— 

je jost | fremde jano | fr ell jord | 


Riicken- Seiten- Bauch- 
rande 4. reihe der Kiemen der Larve und 
Die Puppen sind 16—21 Puppe von St. infumatus Mc Lach. 
mm lang, 3,5—4 mm breit, 
die Antennen reichen bis zum Anfang des 6, — zum Ende 
des 8. Abd.-segments, die Fliigelscheiden bis zum Ende des 
3. — den Anfang des 4, die Hinterfiisse bis zum Anfang 
des 7—9. 


1) Eine Larve hatte an einem der Vorderfiisse zwei Basaldorne der 
Klaue und viele starke Dorne am Ende der Tibia und des Trochanters. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 65 


Das 1. Glied der Antennen ist mit eini- 
gen Haaren versehen, auf dem 2. Gliede zahl- 
reiche, lange Haare. Die Oberlippe ist breiter 
als lang, der Vorderrand ist abgerundet. Die 
Oberkiefer wie z. B. bei Limnophilus rhombi- 
cus. Das 5. Glied der Maxillarpalpen des 9 
ist am längsten, dann folgt das 3., 2. und 4. 
(das Verhältnis wie 1,5: 1,35—1,4: 1,05: 1). 

Der vordere Aussenwinkel der vorderen 
Flügelscheiden ist abgerundet, der Aussenrand Schema der Chi- 
ee ach 3 ee Al Tibi tinhäkehen der 
ist ziemlich gerade. Die Sporne der Tibien Puppe von St. 
sind spitz. Die 1—4 ersten Glieder der Hin- = infumatus Mc 

: Lach. 
tertarsen sind behaart. 


Die Höcker des 1. Abd.-segments sind gross, breit, ihre 
Dorne klein. Auf der Dorsalfläche des 1. Abd.-segments zahl- 
reiche Borsten. Die Chitinpliittchen des 3—7. Abd.-segments sind 
gross und die Häkchen zahlreich. Die Spitzchenfelder des 10. 
Abd.-segments sind schwach. Die Analstäbchen sind 1,05— 
1,15 mm lang, am Ende nur wenig gebogen. Die erste längere 
Borste liegt im '/12—1/7 der Länge des Stäbchens, die zweite 
im %/1—5/7, die dritte auf dem letzten Siebentel. Auf der Ven- 
tralfläche des 10. Abd.-segments zahlreiche Borsten. Lobi infe- 
riores des J sind ungewöhnlich lang, keulenförmig, sie reichen 
viel weiter nach hinten als die kleinen abgerundeten Hälften der 
Penisanlage; Hinterrand der Loben gerade (Fig. 15 d). 

Das Gehäuse ist 30—53 mm, mit den Belastungstheilen 
bis 65 mm lang und bis 13 mm breit. Das eigentliche Rohr 
ist gerade, cylindrisch. Das Gehäuse ist aus meist der Länge 
nach oder schief gelegten, meist grossen, vermodernden Hölz- 
chen, Holzfragmenten u.s. w. aufgebaut. Ausserdem sind oft 
auf den verschiedenen Seiten ungewöhnlich derbe, bis 52 mm 
lange Hölzchen u. a. Pflanzenstäcke befestigt, die das Gehäuse 
sehr uneben und unförmlich machen, so dass es zu den am meis- 
ten plumpen Trichopterengehäusen gehört (Fig. 15e—h). Das 
Hinterende des Larvengehäuses ist offen oder meist durch die 
Baumaterialien etwas verengt und mit einer von einem grossen, 


5 


66 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden ete. III. 


unregelmiissigen Loche durchgebohrten Membran verschlossen. 
Die vordere Siebmembran des Puppengehäuses ist convex, die 
hintere gerade, beide sind gross, dünn, mit vielen kleinen Lö- 
chern versehen. Die Puppengehäuse werden mit dem vorde- 
ren Ende auf der Unterfläche im Wasser liegender Hölzer be- 
festigt. 

Kirchspiel Sortavala, in Bächen in Nälkäkorpi, Mitte Juni 
1902, Larven, Puppen; Tuusula, ein Bach nahe bei Tuusulan 
järvi, Mitte Juni 1904, erwachsene Puppen (Imagines von Mor- 
ton bestimmt). 


Stenophylax rotundipennis Brauer. Auf dem hinte- 
ren Theile der hinteren Stützplättchen der Vorderfüsse der Larve 
1—2 Borsten. Das Plättehen des Prosternums ist gelblich, am 
Hinterrande dunkler, seitlich von ihm liegen Punkte. Auf dem 
Mesosternum schwarze Punkte, aber, wie auch bei St. migricor- 
nis Pict. und St. stellatus Curt., keine Flecke, die Punkte des 
Metasternums wenig zahlreich, blass, undeutlich oder fehlen. 
Auf der Ventralfläche des 2—7. Abd.-segments, wie bei St. mi- 
gricornis und St. stellatus, sehr lang elliptische, guere Chitin- 
ringe. Lobi inferiores des 9-Puppe sind am Ende deutlich ein- 
geschnitten (Silfvenius II, Fig. 8 f), wie auch die in ihren 
steckenden Genitalfüsse des <-Imago (Mc Lachlan, PI. XIII, 
Fig. 4). 


Stenophylax nigricornis Pict. Auf dem hinteren Theile 
der hinteren Stützplättchen der Vorderfüsse der Larve kann die 
Zahl der Borsten bis auf 5 steigen, und auf dem vorderen 
Plattchen liegen 2—3 kleine Börstchen und eine längere. Das 
Plättchen des Prosternums ist undeutlich, gelblich, sein Hinter- 
rand ist gar nicht oder wenig dunkler; seitlich von ihm liegen 
versehwommenePunkte. Die Punkte des Mesosternums können gelb- 
lich, undeutlich, oder dunkler, deutlicher sein, die Punkte des 
Metasternums sind blass, undeutlich, wenig zahlreich. 


Stenophylax stellatus Curt. Die Zahl der Borsten auf 
dem hinteren Theile des hinteren Stützplättchens der Vorder- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 67 


fiisse der Larve kann bis 3 steigen. Das Plättehen des Proster- 
nums ist deutlich, der Hinterrand ist dunkler, seitlich von ihm 
liegen verschwommene Punkte. Die deutlichen, schwarzen Punkte 
des Mesosternums liegen jederseits im einem Kreise; die Punkte 
des Metasternums sind auch oft deutlich und liegen jederseits 
in einem Kreise. Die Larve kann bis 25 mm lang werden. 
— Bisweilen findet man an den Gehäusen zwischen den Sand- 
körnern Schalen von Planorbis, sogar in bedeutender Menge 
befestigt, die mit der flachen Seite dem Gehäuse angefügt 
sind und, obgleich sehr selten, längere das Hinterende überra- 
sende Hölzchen. — Die Larve befestigt das Vorderende ihres 
Gehäuses oft an Ritzen in Wasser liegender Hölzer, so dass 
das Hinterende schief frei in das Wasser ragt. Dann wendet 
sie sich im Gehäuse um, so dass der Kopf der Puppe nach 
dem freien Ende zu gekehrt ist. Die ausschlüpfende Puppe 
trennt das freie Ende rund herum ab, so dass es nur ein we- 
nig mit dem Rohre zusammenhängt und bald abfällt. 


Micropterna lateralis Steph. +) 
Fig. 16a Puppengehäuse. 


Die stärker chitinisierten Theile der Larve gelblich, das 
Stirnschild, die Gabellinienbinden sind graubraun, der Vorder- 
theil der Ventralfläche des Kopfes ist dunkelgrau. Der Gabel- 
winkel ist blass. Die keilförmige Figur nicht deutlich, auf dem 
Vordertheile des Stirnschildes nur undeutliche Punkte. Auf den 
hinteren Theilen der Gabellinienbinden schwarze, deutliche, und 
auf der Ventralfläche und den Wangen braune Punkte. Auf 
den letzteren sind die Punkte zahlreich; die pleuralen Punkt- 
reihen schliessen sich dicht an die Gabellinienbinden an und 
reichen bis an die ventrale Oberfläche hinab. 

Die Punkte des Pro- und Mesonotums sind deutlich, die 
Umgebung der Basis der zahlreichen Borsten ist dunkler als 
die Grundfarbe. Der Hinterrand des Pronotums ist schwarz, 


1) Die Beschreibung der Larve nach der Exuvie. 


68 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. II. 


die anderen Ränder sind braun, die Mitte der Furche auf dem 
vorderen Theile ist etwas dunkler als die tibrige Oberfläche, die 
x-förmige Figur ist schlank. Die Seitenfelder des Mesonotums 
sind blasser als das Mittelfeld, der Vorder- und Hinterrand sind 
dunkler. — Der ganze Oberrand der Tibien ist schwarz. 

Die Stirn der 19 mm langen, 4 mm breiten Puppe ist 
ziemlich stark gewölbt; die Borsten des 2. Antennengliedes sind 
deutlich. Die Oberlippe ist ebenso breit wie lang, der Vorder- 
rand ist abgerundet. Die Schneide und der Räcken der Man- 
dibel sind convex. — Der vordere Aussenwinkel der Vorder- 
fliigelscheiden ist abgerundet. Auch die Sporne der Hinterti- 
bien sind ziemlich spitz, die Mitteltarsen sind ziemlich schwach 
behaart, die 4 ersten Glieder der Hintertarsen sind behaart. 

Die Hicker des 1. Abd.-segments sind durch eine breite, 
gerade Einbuchtung getrennt, gerade nach hinten gerichtet. Auf 
der Rückenfläche des 1. Segments stehen jederseits 4—7 Bor- 
sten. Die Plättehen des 4—7. Abd.-segments sind gross, die 
Häkchen sind zahlreich. Die Kiemenzahl 6+ 6+6+6-4 4 
a 5 


1 il 1 
| 1 17% | 

la: II i has 1 i 
1 byene ya 1 

it ee 

1 1 il 

nad ol 1 

v|ı ; 

aa 1 

VII 0—1 1 
Schema der Riicken- Seiten- Bauch- 
Chitinhäkchen. reihe der Kiemen der 
Puppe von M. lateralis 

Steph. 


Die Spitzchenfelder des 10. Abd.-segments sind schwach, 
die Analstäbehen 0,8—0,9 mm lang, gerade. Am distalen Ende 
der Aussenseite der Stäbchen zahlreiche, grosse Dörnchen. Die 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 2. 69 


erste längere Borste liegt im '/6—!/3 der Länge des Stäbchens, 
die zweite im 3/5, die dritte auf dem letzten Sechstel. 

Das Hinterende des Larvengehduses ist abgerundet und 
mit pflanzlichen Fragmenten bis auf ein grosses rundes, oder 
unregelmässiges, medianes Loch, ohne Sekretmembran, verschlos- 
sen. Das Puppengehäuse ist 20—25 mm lang, 4—6 mm breit, 
etwas gebogen, beinahe gleich breit, aus dunklen, guadratischen, 
oder quer, schief oder der Länge nach gelegten, kleinen Blatt-, 
Holz- und Rindenfragmenten aufgebaut. Die Oberfläche ist eben. 
Die Siebmembranen sind diinn, gerade, von vielen, kleinen Lö- 
chern durchgebohrt. Die hintere Membran liegt frei ganz am 
Hinterende des Gehäuses, nur an den Rändern des Endes sind 
feine Pflanzentheile befestigt. An den Rändern des Vorderen- 
des können etwas grössere Pflanzentheile befestigt sein, die das 
Vorderende bedecken. Auf den Siebmembranen können Sand- 
körner aufgeklebt sein, und kann man auch zwischen den 
pflanzlichen Baumaterialien bei den Enden Sandkörner finden. 

Tuusula, ein langsam fliessender Bach. Die Gehäuse sind 
an Uferböschungen befestigt. Am !!/ 1904 eine fertige Puppe 
(Imago von Morton bestimmt). Tvärminne, Synddalen, ein klei- 
ner Quellbach mit kaltem Wasser, wo noch am 7/7 1904 aus- 
ser leeren Gehäusen todte, beinahe fertige Puppen gefunden 
wurden. Die Puppengehäuse waren von einem Schlammschicht 
bedeckt und dadurch rothbraun. 


Halesus interpunctatus Zett. Das Plättchen des Pro- 
sternums ist oft undeutlich, sein Hinterrand kann dunkler sein, 
lateral von dem Schilde liegen verschwommene Punkte. Die Punkte 
des Mesosternums sind schwarz, die des Metasternums blass, 
undeutlich, auf diesen beiden keine Flecke. — Die elliptischen 
Chitinringe liegen auf dem 2—7. Abd.-segmente. — Die Gehäuse 
sind oft aus ungewöhnlich derben Holz- und Rindenfragmenten 
aufgebaut. So fand ich in einem Gehäuse unter den Materia- 
lien ein 13 mm langes, 10 mm breites, 8 mm hohes Holzstück, 
und am Hinterende des Gehäuses war ein 28 mm langer, 6 
mm breiter Span befestigt. 


70 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


Halesus tessellatus Ramb. Das Schildchen des Pro- 
sternums ist deutlich, dunkelgelb, sein Hinterrand ist nicht dunk- 
ler, die lateralen Punkte sind verschwommen. Die Punkte des Meso- 
sternums sind schwarz, die des Metasternums auch dunkel, 
deutlich, auf beiden keine Flecke. Die additionelle Borste des 
Vorderfemurs kann bei dieser Art und bei A. interpunctatus 
genau über dem basalem Sporne oder basalwärts von ihm ste- 
ben (s. Ulmer VI, p. 69). Die elliptisehen Chitinringe legen 
auf dem 2—7. Abd.-segmente. — Es ist mir bisher unmöglich, 
die Larven von H. tessellatus und H. interpunctatus sicher von 
einander zu unterscheiden. | 


Chaetopteryx villosa Fabr. Das Schildchen des Pro- 
sternums ist undeutlich, sein Hinterrand ist nicht dunkler, die 
lateralen, dunklen Punkte kommen vor. Metasternum ohne 
Punkte, Mesosternum mit einer langen Reihe von dunklen Punk- 
ten; die Flecke fehlen auf den beiden. — Die Gehäuse können 
z. Th. aus vegetabilischen Theilchen, z. Th. aus Sandkörnern 
bestehen, dann liegen jene, wie gewöhnlich, im Hintertheile des 
(Gehäuses. 


Apatania. Auch auf die Larven dieser Gattung passt 
die früher (p. 28) gegebene Beschreibung der Stützplättchen der 
Füsse. Dagegen fehlen die Punkte der Thorakalsterna und das 
Schildchen des Prosternums, 


Verzeichnis der citierten Litteratur. 


de Borre, A. Preudhomme, Catalogue synonymique et descriptif d’une 
petite collection de fourreaux de larves de Phryganides de 
Baviere. Ann. Soc. Ent. Belgique XIV, p. 62—71 (1870 
—71). 

Hagen, H., I. Ueber Phryganiden Gehäuse. Ent. Zeit. Stettin. XXV, 
p- 113—144; 221—263 (1864). 

— If. Beiträge zur Kenntniss der Phryganiden. Verh. k.-k. zool.- 
bot. Ges. Wien XXIII, p. 377—452 (1873). 

Klapälek, Fr., I, II. Metamorphose der Trichopteren. Arch. Landesdf. 
Böhmen VI B., N:o 5 (1888); VIII B, N:o 6 (1893). 

— III. Die Morphologie der Genitalsegmente und Anhänge bei 
Trichopteren. Bull. intern. de l’Ac. d. Sciences de Bohéme 
VIII, p. 1—35 (1903). 

Kolenati, Fr., Genera et species Trichopterorum. Pars altera. N. 
Mem. Soc. imp. Moscou XI, p. 143—294 (1859). 

Mc Lachlan, R., A monographie Revision and Synopsis of the Tri- 
choptera of European Fauna (London, 1874—80). 

Meyer, A., Beiträge zu einer Monographie der Phryganiden Westpha- 
lens. Ent. Zeit. Stettin XXVIII, p. 153—169 (1867) 
Ostwald, W., Ueber die Variabilität der Gehäuse der Trichopteren- 

larven. Zeitschr. Naturw. N. F, XII, p. 95—121 (1901). 

Sahlberg, J., Catalogus Trichopterorum Fenniae praecursorius. Acta 
Soc. Faun. Fenn. IX, N:o 3 (1893). 

Silfvenius, A. J., I, II. Uber die Metamorphose einiger Phryganeiden 
und Limnophiliden. I. Acta Soc. Faun. Fenn. 21, N:o 4 
(1902); II. Acta Soc. Faun. Fenn. 25, N:o 4 (1903). 

NI. Trichopterenlarven in nicht selbstverfertigten Gehäusen. 
Allg. Ztschr. f. Entom. IX, p. 147—150 (1904). 

Struck, R., I. Uber einige neue Ubereinstimmungen zwischen Lar- 
een von Trichopteren und Raupensäcken von Schmet- 
terlingen. Ill. Wochenschr. f. Entom. I, p. 615—619 (1896). 

— — 11. Neue und alte Trichopteren-Larvengehäuse. Ill, Ztschr. 
Fr Entom. IV, p. 117 ff (1899). 


72 Silfvenius, Metamorphose der Phryganeiden etc. III. 


Struck, R., II. Lübeckische Trichopteren und die Gehäuse ihrer Lar- 
ven und Puppen. Das Museum zu Lübeck (Lübeck, 1900). 
— IV. Beiträge zur Kenntnis der Trichopterenlarven I. Mt. 
Geogr. Ges. u. Nat. Museum. Zweite Reihe. Heft 17 (1903). 
—  V. Beiträge zur Kenntnis der Trichopterenlarven II. Die 
Metamorphose von Neuronia clathrata. Kol. Mt. Geogr. Ges. 
u. Nat. Mus. Zweite Reihe. Heft 19 (1904). 
Ulmer, G., I, II, III, IV. Beiträge zur Metamorphose der deutschen 
Trichopteren. Allg. Zeit. f. Ent. I. Bd. VI, p. 134—136 
(1901); II. Bd. VII, p. 117—120; III. Bd. VII, p. 231— 
234; IV. Bd. VII, p. 429—432 (1902). 
—  V. Weitere Beiträge zur Metamorphose der deutschen Tri- 
chopteren. Ent. Zeit. Stettin, p. 179—226 (1903). 
— — VI. Uber die Metamorphose der Trichopteren. Abh. Ver. 
Hamburg XVIII, p. 1—148 (1903). 
Wallengren, H. O. J., Skandinaviens Neuroptera II. Neuroptera Tri- 
choptera. Svenska Ak. Handl. 24, N:o 10 (1891). 
Walser, Trichoptera bavarica. XVIII Jahresber. Naturh. Ver. Augs- 
burg, p. 29—75 (1864). 
Zander, E., Beiträge zur Morphologie der männlichen Geschlechtsan- 
hänge der Trichopteren. Zeitschr. wiss. Zool. 70, p. 192— 
3351901). 


Erklärung der Abbildungen. 
Tab Le PR 


1. Neuronia clathrata Kol. a. Hälfte des Pronotums der Larve 
10/ 1), b-—e. Puppe. b. Stirn, von der Seite gesehen !°/,. c. Stirn 
von oben gesehen !°/ı. d. Labrum und Mandibula, Dorsalansicht 15/1. 
e. Hinterleibsende der 9, Seitenansicht 19/,. f. Puppengehäuse 1/,. 

2. Holostomis atrata Gmel. a—c. Larve. a. Kopf, Dorsalansicht 
5/1. b. Distaler Theil der rechten Mandibel, Ventralansicht 15/1. c. 
Hälfte des Pronotums, Dorsalansicht 5/1. d. Oberlippe und Oberkie- 
fer der Puppe, Dorsalansicht 3/1. e. Puppengehäuse 1/1. 

3. Phryganea varia Fabr. a. Kopf der Larve, Ventralansicht 
5/,. b. Lobi inferiores und Penisanlage der &'-Puppe 1°/1. c. Larven- 
gehäuse, der Länge nach gespalten 1/1. 

4. Agrypnia picta Kol. a—b. Larve. a. Kopf einer beinahe er- 


D In Figg. 1a,3a, 4a—b, 5e—f, Sa—c, 9 a—c, 11 a—c, 15 a-c sind 
die Borsten nicht eingezeichnet. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 2. 73 


wachsenen Larve, Dorsalansicht 15/1. b. Hälfte des Pronotums einer 
erwachsenen Larve 5/1. c. Oberkiefer der Puppe %/,. 

5. Agrypnetes crassicornis Mc Lach. a—f. Larve. a. Kopf, Dor- 
salansicht !°/ı. b. Kopf (einer anderen Larve), Ventralansicht 8/1. c. 
Die linke Mandibel, von der medianen Seite gesehen 15/1. d. Die- 
selbe, von unten gesehen '5/1. e—f. Hälfte des Pronotums, Dorsal- 
ansicht !!/1. g—1. Puppe. g. Oberlippe, Dorsalansicht ?9/,. h. Die 
Mandibeln, Ventralansicht ?°/,. i. Das 4—5. Glied der Maxillarpal- 
pen des © 2°/,. j. Lobi inferiores und Penisanlage des & 15/1. k. 
Hinterleibsende des 2, Dorsalansicht %/,. 1. Dasselbe, Ventralan- 
sicht ?9/,. m. Ein aus Characeen-Gliedern aufgebautes Gehäuse einer 
jungen Larve 1/1. n. Ein aus Fucus aufgebautes Puppengehäuse 1/,. 

6. Colpotaulius incisus Curt. a. Lobi inferiores und Penisanlage 
der &'-Puppe 32/1. 

7. Grammotaulius sp. a. Gehäuse 1/,. 

8. Limnophilus borealis Zett. a—c. Larve. a. Kopf einer dunk- 
len Larve, Dorsalansicht 1/1. b. Kopf einer blassen Larve, Dorsal- 
ansicht 1/,. c. Hälfte des Pronotums !/1. d. Lobi inferiores und Pe- 
nisanlage der &'-Puppe 3?/,. e. Larvengehäuse 1/,. 


Taf. II, Fig. 9—16. 


9. Limnophilus marmoratus Curt. a—c. Larve, Kopf, Dorsal- 
ansicht 11/1. b. Hälfte des Pronotums 1/1. ce. Hälfte des Mesonotums 
11/1. d—e. Puppe. d. Lobi inferiores und Penisanlage des & 21/4. e. 
Ein abnormes Analstäbchen %/,. f. Puppengehäuse 1/1. 

10. Limnophilus lunatus Curt. a. Lobi inferiores und Penisan- 
lage der S-Puppe %/1. b. Larvengehäuse 1/1. 

11. Limnophilus affinis Curt. a—c. Larve. a. Stirnschild 11/3. 
b. Hälfte des Pronotums 1/,. c. Hälfte des Mesonotums 1/ı. d. 
Lobi inferiores und Penisanlage der d'-Puppe °2/1. 

12. Limnophilus bimaculatus L. (griseus Mc Lach.) a. Lobi in- 
feriores und Penisanlage der S-Puppe %/,. 

13. Limnophilus luridus Curt. a. Lobi inferiores und Penisan- 
lage der S-Puppe 3/1. b. Puppengehäuse 1/1. 

14. Stenophylax dubius Steph. a. Fin Theil der praesegmenta- 
len Kiemengruppe der Bauchreihe am 4. Abd.-segmente der Larve ??/,. 

15. Stenophylax infumatus Mc Lach. a—c. Larve. a. Stirnschild 
11/1. b, Hälfte des Pronotums 1/1. ce. Hälfte des Mesonotums 1/1. 
d. Lobi inferiores und Penisanlage der S-Puppe 9/1. e—h. Larven- 
gehäuse !/, (e, f. Dasselbe Gehäuse). 

16. Micropterna lateralis Steph. a. Puppengehäuse !/,. 


Seite 
Finleranen «nt edi ke 8 48 
Phryganeidae 3 
Neuronia ruficrus Scop. 5 
N.iwetioulata Lad sdbsi:N ia 
N. clathrata Kol. n 6 
Holostomis atrata Gmel. . . . 9 
Phryganea grandis L. . . . . 12 
Phr. striata Usb. JN N I tds 
Phr. varia Fabzs. v sort ks dg 
Phr. obsoleta Mc. Lach. . . . 15 
Phrs minor. Carta Post 16 
Agrypnia picta Kol. . . .'. 16 
Axpagetana Cart sm, nr ve ld 


Agrypnetes crassicornis Mc Lach. 19 

Bestimmungstabelle der bisher 
bekannten Larven der finnischen 
Phryganeiden . . . . 25 

Bestimmungstabelle der ae 
bekannten Puppen der finni- 


schen Phryganeiden. . . . 27 
Limnophilidae . . . . . . . 28 
Colpotaulius incisus Curt.. . . 29 
Grammotaulius . . . „st 
Glyphotelius satin cutis 

Retz. 32 
Gi. pellucidus Retz.. . . . . 32 
Limnophilus rhombicus L. . . 33 


« borealis Zett. 
flavicornis Fabr. . 

. decipiens Kol. 

. marmoratus Curt. 
stigma Curt. 

lunatus Curt. . 
politus Mc Lach. . 
nigriceps Zett. 
centralis Mc Lach. . 
. vittatus Curt. . 

. affinis Curt. 
bimaculatus L. 

. extricatus Mc Lach. 
. luridus Curt. . 

. fuscicornis Ramb. 
Anabolia sororcula Mc Lach. — 
Stenophylax dubius Steph. 
St. infumatus Mc Lach. . . . 
St. rotundipennis Brauer . 
St. nigricornis Pict. . E 
St. stellatus Cart. >>. Fee 
Micropterna lateralis Steph. . 
Halesus interpunctatus Zeit. . 
H. tessellatus Ramb. . . . | 
Chetopteryx villosa Fabr. . 
Apatania . 


NNNNNNNNNNNSNNN 


Acta Soc. F. et Fl. Fenn. 27, N:o 2. Silfvenius. - 


Auctor del, 


Lit, G. Arvidsson H:fors. 


' 


m 


e cal en ja van 


Silfvenius. 


Auctor del. Lit. G. Arvidsson H:fors. 


SERS 
rege titans 
tään 


PITELI Eures 
TAE: t Stiri tetas LSE Seas 


Sa 


ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 27, N:o 3. 


BIDRAG 


TILL KANNEDOM OM 


ECHINORHY NCHERNA 


FINLANDS FISKAR 


AF 


A. L. FORSSELL. 


MED 8 TEXTFIGURER. 


(Anmäld den 1 oktober 1904). 


HELSINGFORS 1905. 


| N Sal W 
| p. N 5 u AS. 
ee OS AMIN AUT Ze JAVA AL ja HIV. ON 


KUOPIO 1905 i 
K. MALMSTRÖM'S BOKTRYCKERI 


ende lilla uppsats har tillkommit närmast i syfte att 
försöka klargöra utbredningen af de i fiskars kroppshåla allmänt 
förekommande Echinorhynchuslarverna (Echinorhynchus strumo- 
sus och Ech. semermis!). Tillika har jag försökt utreda deras 
synonymförhållanden och i sådant afseende i uppsatsens början 
intagit en historisk skildring öfver de ifrågavarande Echino- 
rhyncherna och därvid jämväl kommit att beröra några andra 
Echinorhyncher. Några infektionsförsök hafva företagits för att 
ädagalägga ohällbarheten af påståendet, att en och samma Echi- 
norhynchus-art icke skulle kunna förekomma hos tvenne så vidt 
skilda värddjur som ett däggdjur och en fisk. — Emedan det 
för besvarandet af flere frågor rörande parasiterna är af syn- 
nerlig vikt att hafva tillgång till ett rikligt och utförligt proto- 
kollsmaterial från företagna undersökningar och då tyvärr lik- 
nande uppgifter i litteraturen ännu äro mycket knapphändiga, 
har jag ansett mig berättigad att här äfven intaga resultatet af 
mina undersökningar rörande samtliga i fiskar anträffade Echi- 
norhyncher. 

Det är mig en kär plikt att i detta sammanhang uttala 
mitt varma tack till min högt aktade lärare, prof. J. A. Pal- 
mén, för det han väsentligen underlättat mitt arbete genom 
att bereda mig plats vid »Tvärminne zoologiska station». Där 


1) Dessa larver såväl som deras i säldjurens tarmkanal förekommande 
fullbildade former hafva förut varit sammanförda såsom en art under nam- 
net Ech. strumosus Rud. Angående deras åtskiljande till tvenne arter hän- 
visas till uppsatsen » Echinorhynchus semermis n. sp.» uti Meddelanden af 
Soc. pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1904, p. 175—179. — I detta sam- 
manhang ber jag att fa rätta ett ledsamt tryckfel i nämnda uppsats. A pag. 
177 rad. 14 uppifrån bora mellan orden hos och båda följande ord inskjutas: 
såväl larvform som könsmogen individ af 


4 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


har jag inhemtat de första grunderna uti ichthyologisk-helmin- 
thologisk forskning under ledning af d:r Guido Schneider, 
till hvilken jag därför frambär mitt uppriktigaste tack äfvensom 
för det varma intresse denne städse visat för mina helmintho- 
logiska studier. Med tacksamhet bör jag också nämna de värde- 
fulla råd och anvisningar med hvilka d:r K. M. Levander be- 
redvilligt gått mig till handa vid mina studier af Echinorhyn- 
cherna. 


En kortfattad historisk framställning i kronologisk följd 
för utrönandet af Ech. strumosus’ och Ech. semermis’ synonym- 
förhållanden torde icke sakna sitt intresse. Däraf skall helt sa- 
kert framgå att larven af Ech. semermis redan förut flere gån- 
ger blifvit anträffad ehuru icke behörigen beaktad såsom en 
särskild art. Däremot har jag i litteraturen icke funnit något 
uttalande, som skulle gifva vid handen, att man lagt märke till 
någon skillnad mellan de fullbildade Echinorhyncherna från sä- 
len. Skäl finnes dock att antaga, att man anträffat också den 
fullbildade Ech. semermis. 

År 1780 gjorde Martin ') ett meddelande om »en särde- 
les mask, som liknar sprutor, och gör Hydatides eller Vattu- 
hölsor i Norsens inälfvor». Han namngifver icke masken, men 
säger, att den förekommer i tarmen och peritoneum af nors 
och lake. Här är helt säkert fråga om två (möjligen tre) skilda 
arter. Den i peritoneum af nors förekommande masken är an- 
tagligen identisk med den af mig beskrifna Ech. semermis. Detta 
vore då första gången man i litteraturen kan spåra en uppgift 
rörande denna mask. En af Martin bifogad teckning visar 
tydligt bilden af en Echinorhynchus från norsens tarm. — I 
anslutning till Martins meddelande lemnade Acharius?) en 
beskrifning på den af Martin upptäckta masken från norsens 
tarm. Han benämner densamma Acanthrus sipunculoides och 


1) Kgl. Sv. Vet. Akad. Nya Handl., Tom. 1, 1780, p. 44—49. 
2) 1. c., p. 49—51. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 5 


har aftecknat den något förstorad. Någon mask, som skulle 
förorsaka »vattuhölsor» i norsens inälfvor, säger han sig där- 
emot icke hafva sett. !) 

Rudolphi?) omnämner de af Martin upptäckta maskarna 
under namnet Ech. eperlani och säger, att den i kroppshålan 
förekommande masken är mindre än den, som förekommer i 
tarmen. Han hänför dem till »species dubiae» och beskrifver 
dem icke närmare. Namnet Ech. eperlani Rud. innefattar sa- 
ledes tvä eller möjligen tre skilda arter: en frän norsens tarm, 
af Acharius förut benämnd Acanthrus sipunculoides, en annan 
fran norsens peritoneum, af Martin upptäckt, men icke namn- 
gifven och möjligen en tredje fran lakens peritoneum (ch. stru- 
mosus). Det framgar dock icke fullt tydligt af Martins medde- 
lande, om han anträffat en larv i peritoneum eller en fullbildad 
i tarmen af laken. — Skulle man bibehålla namnet Ech. eper- 
lant Rud. för någon af dessa maskar, så vore det naturligtvis 
för den i norsens tarm förekommande Acanthrus sipunculoides, 
som af Martin och Acharius blifvit beskrifven och afbildad. 
Acanthrus sipunculoides Acharius är således identisk med Ech. 
eperlant Rud. och Ech. phoenix Gui. Schn. 3) 

I likhet med Guido Schneider?) tror jag, att den af 
Kessler?) beskrifna Echinorhynchus fran tarmen af Coregonus 
och Salmo år identisk med Ech. phoenix. Kessler har visser- 
ligen betecknat den såsom Ech. pachysomus Crepl. Enligt hans 


1) Acanthrus sipunculoides Acharius kan således icke vara identisk 
med Echinorhynchus-larven i norsens peritoneum (Ech. semermis), men väl 
med den af Guido Schneider beskrifna Ech. phoenix, — Martin torde 
hafva undersökt parasiter i Finland, hvaremot Acharius undersökt sådana 
i Sverige. Detta kan möjligen förklara, att den senare författaren icke an- 
träffat några larver i norsens peritoneum. 

2) Entozoorum sive vermium intestinalium historia naturalis. Vol. II. 
pars I. 1809. 

®) Det af Guido Schneider antagna namnet Ech. phoenix har jag 
bibehållit pa den grund att Hch. eperlani Rud. innefattar åtminstone tvenne 
skilda arter och dessutom kan betraktas endast såsom ett provisoriskt namn. 

4) Beiträge zur Kenntnis der Helminthenfauna des Finnischen Meer- 
busens. Acta Soc. F. F. F. 26. N:o 3. 1903, p. 26. 

5) Marepiaan 1a mo3HaHia Omemcraro osepa etc. 1868, p. 124—125. 


6 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


beskrifning stämmer den dock icke öfverens med denna art, 
men väl med Ech. phoenix. — Ech. pachysomus Crepl. har icke 
blifvit anträffad i Finland. 

A pag. 125 i Kessler's ofvanciterade arbete beskrifver 
författaren en Ech. eperlani Rud., en larvform fran kroppsha- 
lan af Osmerus eperlanus. Här är tydligen fräga om samma 
Echinorhynchus-larv, som jag beskrifvit såsom Ech. semermis. *) 
Att, såsom Kessler gör, kalla den Ech. eperlani Rud., år all- 
deles orätt, hvilket framgär af hvad jag ofvan anfört. Lika 
ohällbart är Kessler's antagande, att denna Echinorhynchus- 
larv vore ungdomsform till den af honom beskrifna Ech. pa- 
chysomus (= Ech. phoenix). 

P. Olsson?) har i tarmen af Osmerus eperlanus funnit Ech. 
eperlani Rud. (identisk med Ech. phoenix) vid Bönan nära Gefle. 
— Såsom en ny art med namnet Ech. gibber beskrifver samme 
författare 3) en Echinorhynchus fran tarmen af Muraena an- 
guilla och Coregonus lavaretus. Jag anser dock, af skäl som 
jag längre fram skall anföra, att detta icke är nägon ny art, 
utan Heh. strumosus Rud., som tillfälligtvis hamnat i nägra fi- 
skars tarmkanal. —- Larvformen till Ech. gibber har Olsson 
funnit i kroppshalan hos Perca fluviatilis, Cottus quadricornis 
och Clupea harengus. Huruvida alla dessa larver tillhöra en 
och samma art, Ech. strumosus (= Ech. gibber Olsson), kan 
jag icke med säkerhet afgöra, men skulle pa grund af egna un- 
dersökningar vilja betvifla detta. Hos Perca fluviatilis har jag 
nämligen till öfvervägande del funnit larver af Ech. strumosus, 
hos Cottus guadricornis ungefär lika mycket af Ech. strumosus 
som af Ech. semermis och hos Clupea harengus nästan uteslu- 
tande Ech. semermis. 

Hos Osmerus eperlanus har Olsson) anträffat en Echi- 
norhynchus-larv, som han icke namngifvit, men som enligt hans 


1) och icke Ech. strumosus Rud. såsom Guido Schneider antagit 
(Ichthyologische Beiträge III. Acta Soc. F. F. F. 22. N:o 2. 1902, p. 32). 

2) Bidrag till Skand. Helminthfauna, II, Kgl. Sv. Vet. Akad. Handl. 
Bd. 25, N:o 12; p.°33. 

8) 1. >, pag. 36. 

Ape pH. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 7. 


förmenande borde hänföras till Ech. gibber, »då afvikelserna 
äro obetydliga». Att nämnda författare observerat en viss skill- 
nad mellan Echinorhynchus-larverna hos Osmerus eperlanus å 
ena sidan och hos Perca, Cottus och Clupea a andra sidan, an- 
ser jag tyda pa, att larverna fran Osmerus eperlanus tillhöra 
Ech. semermis, ehuru författaren ansett skillnaden sä obetydlig, 
att han sammanfört dem med Ech. gibber. Jag har hos Osme- 
rus eperlanus funnit endast Ech. semermis. 

Paul Mühling!) beskrifver Ech. strumosus från tarmen 
af Halichoerus grypus. Emedan han hos dessa Echinorhyncher 
råknat ånda till 16 tvårrader af stora hakar på snabeln, skulle 
jag dock nästan tro, att han jämte Ech. strumosus antråffat äf- 
ven Ech. semermis. Hos Ech. strumosus har jag räknat endast 
12 å 13 tvärrader af stora hakar, medan Ech. semermis har 
16 ?). Den af Mühling afbildade snabeln är nog från Ech. stru- 
mosus, men den har också endast 12 tvårrader af stora hakar 
såsom af hans figur tydligt framgår. 

Att Guido Schneider observerat en skillnad mellan Echi- 
norhynchus-larverna hos Clupea harengus membras, Cottus scor- 
pius och Cottus quadricormis å ena sidan och hos Pleuronectes 
och Cyclopterus lumpus å andra sidan framgår tydligt af hans 
uttalande uti »Ichthyologische Beiträge Ill», 1902, p. 32. Han 
såger nåmligen om de förra larverna: »Im Allgemeinen gleichen 
die geschilderten Echinorhynchen-larven sehr denen von Ech. 
strumosus, mit welchen sie vielleicht auch identisch sind.» Men 
pa grund af det större antalet hakar pa snabeln hos de ifraga- 
varande larverna lemnar han dock frågan om deras hänförande 
till Heh. strumosus ännu öppen. Angående skillnaden mellan 
dessa Echinorhynchus-larver säger samme författare i ett se- 
nare utgifvet arbete 3): »— — —, dass ein solcher Unterschied 
eigentlich nicht besteht, dass aber die Zahl der Riisselhaken 
und der Häkchen auf der Körpercuticula überhaupt recht gros- 


1) Archiv fiir Naturgeschichte, Bd. 64,1. 1898, p. 111—114. 

2) ,Ech. semermis n. sp.* Meddelande af Soc. pro Fauna et Flora 
Fennica, h. 30, 1904, p. 177. 

8) Beiträge zur Kenntnis der Helminthenfauna des Finnischen Meer- 
busens. Acta Soc. F. F. F. 26. N:o 3, 1903, p. 30. 


8 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


sen individuellen Schwankungen unterworfen ist, — — —». 
Härmed har författaren således afgjort den fråga han i sitt före- 
gående arbete ännu lemnade öppen. På grund af nya under- 
sökningar af talrika lefvande larver har han kommit till det re- 
sultat, att det är fråga om en enda och icke om tvenne skilda 
arter. På nyss anförda ställe säger Guido Schneider vidare, 
att antalet tvärrader af stora hakar på snabeln varierar mellan 
12 och 17. Af dessa tal angifver emellertid det förra antalet 
tvärrader af stora hakar hos Ech. strumosus (med 12 å 13 tvär- 
rader) och det senare antalet tvärrader af stora hakar hos Ech. 
sermermis (med 16, någon gång 17 tvärrader). Af den därpå 
följande beskrifningen öfver taggarnas utbredning på kroppens 
cuticula framgår likaledes tydligt, att skillnaden mellan de båda 
arterna noggrant är observerad. Till sist säger han dock: »Erst 
das hinterste Ende des Körpers ist wieder regelmässig mit Häk- 
chen dicht besetzt.> Jag tror dock icke att författaren i hvarje 
fall kan påvisa dessa taggar i bakkroppens yttersta spets. 


De yttre olikheterna mellan Heh. strumosus och Ech. se- 
mermis äro redan förut ') i huf- 
vudsak angifna, och jag nöjer 
mig därför nu med att endast 
anföra några ord såsom en 
komplettering till det redan 
sagda. Angående taggbekläd- 
naden på bakkroppen har jag 
numera med säkerhet konsta- 
terat, att hannen af hvardera 
arten har taggar i bakkroppens 
yttersta spets i hela dess om- 
krets (fig. 3 och 2). Hos Ech. 
semermis äro dessa taggar na- 
got större än de öfriga taggarna 


1) »Ech. semermis n. sp.» Meddel. af Soc. F. F. F. h. 30. 1904, p. 
175—179. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 9 


pä kroppen, hos Ech. stru- 
mosus ater nagot mindre. 
Honan af Ech. strumosus har 
anden af bakkroppen helt 
och hallet bar (fig. 4), me- 
dan honan af Ech. semermis 
har bakkroppens ände till 
halfva dess omkrets taggbe- 
klädd (fig. 1). Skillnaden i 
taggbeklädnaden på abdomen 
betingas således af könsolik- 
het och icke af olikhet i ål- 
der, såsom det kunde synas 
af Olsson’s uttalande om 
Ech. strumosus 1): »den bak- 
re, nästan cylindriska delen, 
FG , saknade hos åldre 
individ taggar, men ett yn- 
ere individ hade taggar, ehuru 
en smula mindre, åfven på 
bakkroppen». 

För att i korthet samman- 
fatta några af de viktigare Fig. 3. 
kännetecknen pa Ech. stru- 
mosus och Ech. semermis, skall jag anföra följande diagnoser: 


Fig. 4. 


Echinorhynchus strumosus Rudolp hi. 


Proboscis subcylindrica, bast incrassata, reclinata. Uncino- 
rum series longitudinales 18; series transversae: majorum 12— 
13, minorum 9—10.?) Collum conicum, inerme. Corpus antice 


1) Bidrag till Skandinaviens Helminthfauna II. Kgl. Sv. Vet. Akad. 
Handl. Bd. 25. N:o 12. p. 37. 1893. 

2) Om man räknar de sma hakarna pa snabelns bas i zigzag, liksom 
man förfar med de större hakarna, sä är antalet tvärrader af sma hakar 9 
a 10 och icke endast 5, säsom en del författare uppgifver. De smä hakarna 
stä visserligen ganska tätt, sä att det är nägot svärare att hälla reda pä de 
skilda tvärraderna af dessa hakar än af de större. 


10 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


subglobosum, echinatum, retrorsum subcylindricum. Apex posterior 
corporis incrassatus, nudus (9) aut echinatus (<): 
Longit. usque ad 6 mm. 


Synonymer: Ech. gibbosus Rud. (enl. Paul Mühling!) Archiv 
fiir Naturgesch. 64,1. 1898. p. 56. 
Ech. gibber Olsson (partim): Kgl. Sv. Vet. Akad. 
Handl. Bd. 25. N:o 12. p. 36. 1893. 


Echinorhynchus semermis Forssell. 


Proboscis subcylindrica, bast incrassata, saepe reclinata. Un- 
cinorum series longitudinales 26; series transversae: majorum 15 
—16, interdum 17, minorum 10—11, interdum 9. Collum coni- 
cum, inerme. Corpus antice subglobosum, echinatum, retrorsum 
conicum, semerme. 

Longit. usgue ad 3,5 mm. 


Synonymer: sp. Martin (partim): Sv. Vet. Acad. Nya Handl. 1780, 
p. 44—49 (larven frän kroppshälan af Osm. 
eperl.). 

Ech. strumosus Rud. (partim). 


1) Redan P. Olsson har uttalat den förmodan, att Ech. gibbosus 
vore ungdomsform till Ech. strumosus (l. c., p. 37). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. ul 


Ech. eperlani Rud. (partim): Entozoor. hist. II, 313. 
(larven fr. Osm. eperl.). 
Ech. gibber Olsson (partim): Sv. Vet. Ak. Handl. 
Bd. 25. N:o 12. p. 37 (t. ex. larven fran Osm. 
eperl.). 
För Ech. phoenix, som flere gånger blifvit nämnd i sam- 
manhang med Ech. strumosus och Ech. semermis, skall jag an- 
fora synonymerna, för sa vidt jag kunnat utreda desamma. 


Echinorhynchus phoenix Gui. Schn. 


Synonymer: sp. Martin (partim): Sv. Vet. Ac. Nya Handl. 1780, 
p. 44—49 (fr. tarmen af Osm. eperl.). 
Acanthrus sipunculoides Acharius: Sv. Vet. Ac. 
Nya Handl., 1780. p. 49—51. 
Ech. maraenae Gmelin: Syst. naturae. p. 3049. 
Ech. eperlani Rud. (partim): Entozoor. hist. II. 313. 
(fr. tarmen af Osm. eperl.). 


Kunna Ech. strumosus och Ech. semermis förekomma i tar- 
men af fiskar och faglar? Den af Olsson beskrifna Ech. gibber 
anser jag vara identisk med Fch. strumosus Rud. af följande 
skäl. Enligt författarens beskrifning pa Ech. gibber Ofverens- 
stämmer denna fullkomligt med Ech. strumosus. Författaren så- 
ger också själf om de i Muraena anguilla och Coregonus lavu- 
retus funna Echinorhyncherna, att de »sta nära Hch.* strumosus 
men torde, såsom förekommande i fiskars tarmkanal, vara en 
särskild art». Ett sådant antagande är dock icke berättigadt. 
Tvenne djur, som lefva under sä likartade förhällanden som en 
sä] och en roffisk, kunna nog hysa samma parasiter, om ocksä 
värddjuren representera sä olika djurgrupper som varmblodiga 
och kallblodiga djur. Därmed är dock ingalunda sagdt att en 
parasit, som vanligtvis förekommer hos ett varmblodigt djur, 
skall trifvas lika väl hos ett mer eller mindre tillfälligt kallblo- 
digt värddjur. Tvärtom tyda alla omständigheter pä, att t ex. 
Ech. strumosus och Ech. semermis icke tillbringa nägon längre 


12 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


tid i fiskars tarmkanal. Roffiskarna måste ju, när de förtära 
fisk, ofta vara utsatta för infektion med Zch. strumosus och 
Ech. semermis, hvilka allmänt förekomma såsom larver i at- 
skilliga fiskar. Att man dock mera sällan anträffar dessa Echi- 
norhyncher i tarmen af t. ex. Esox lucius beror helt säkert 
därpå, att de icke kvarstanna i fiskens tarm någon längre tid. 
Olsson’s ofvannämnda Ech. gibber anser jag vara sådana i tar- 
men af fisk tillfälligtvis anträffade exemplar af Ech. strumosus. 

A pag. 17 har jag uppräknadt de för mig kända fall, då 
Ech. strumosus blifvit anträffad i tarmen af fiskar. 

Man kan sålunda i tarmen af roffiskar finna enstaka exem- 
plar af Ech. strumosus och Ech. semermis, men annat än en- 
staka exemplar anträffas heller icke, och aldrig har man iakt- 
tagit könsmogna individer.!) Något gynnsammare ter sig för 
dessa parasiter vistelsen i sjöfäglars tarmkanal, och ju mera ut- 
prägladt vattendjur fägeln är, desto bättre trifvas de ifrägava- 
rande parasiterna. Sälunda har jag i ett exemplar af Phala- 
crocorax carbo anträffat omkring 150 exx. af Ech. strumosus 
samt 3 exx. af Ech. semermis. Någon könsmogen Echinorhyn- 
chus fann jag dock icke bland dem. De honliga maskarna hade 
ännu endast ovarialanlag. Detta tyder pa, att dessa parasiter 
icke ens hos utpräglade vattenfåglar trifvas lika väl som i det 
ordinarie värddjuret, sälen. 

Om man utginge från den förutsättningen, att så olika 
värddjur som däggdjur, fåglar och fiskar icke kunna hysa samma 
parasiter — om också endast tillfälligt — så måste man fråga 
sig, på hvilken väg alla dessa djur infekteras med Echinorhyn- 
cher. Då de alla — hvarom i förevarande fall är fråga — dock 
äro nästan uteslutande fiskätande djur, måste man taga för gif- 
vet, att de få sina parasiter från fisk. Då borde man väl hos 
fiskarna anträffa flere olika arter af Echinorhynchus-larver. Men 


1) Såsom den italienske läkaren Calandruccio påvisat genom in- 
fektion på sig själf, behöfva Echinorhyncherna under något så när gynn- 
samma förhållanden för att kunna afgifva fullbildade ägg endast några vec- 
kor, från den tidpunkt de såsom larver blifvit till värddjurets tarmkanal öf- 
verförda. (Centralblatt fiir Bakteriologie und Parasitenkunde. 2 Jahrg. 1888. 
3 Bd. N:o 17. p. 521—525). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 3. 13 


hittills torde man icke känna till flere än tvenne arter (Ech. 
strumosus och Ech. semermis), hvilka såsom larver hafva sin till- 
varo i fiskars kroppshala. *) 


Infektionsförsök. För att ädagalägga att Ech. strwmosus och 
Ech. semermis, som i regeln förekomma i tarmen af Phoca och 
Halichoerus, äfven kunna förekomma i tarmen af fiskar, gjorde 
jag under sommaren 1904 infektionsförsök, hvarvid som ob- 
jekt användes abborrar (Perca fluviatilis). Från färsk ström- 
ming samlades larver af Heh. semermis och några Ech. strumo- 
sus, hvilka jämte vatten med tillhjälp af en pipett sprutades ned 
i fiskarnas matstrupe, för att jag hastigare skulle få se resulta- 
tet. Till följd af många bristfälligheter vid försökens utförande 
blef detta dock icke så godt, som jag hade väntat. Emellertid 
framgick det redan af dessa primitiva försök, att abborrens 
magsaft förmår lösa den Echinorhyncherna omgifvande larveys- 
tan och att Echinorhyncherna en kortare tid kunna sitta fast i 
abborrens tarmkanal. Redan sju timmar efter företagen infek- 
tion (tidigare gjordes icke nagon iakttagelse) voro de flesta larv- 
cystor upplösta och de frigjorda maskarna dels lösa i tarmlu- 
men, dels fastsittande i magväggen eller i tarmens öfre del. 
Största antalet Echinorhynchus-larver hade redan hunnit passera 
genom tarmen och anträffades pä bottnen af glasburkarna i 
hvilka infektionsobjekten förvarades (se tabellen ä pag. 159). 

Tyvärr var jag icke i tillfälle att göra liknande försök 
med gädda (Esox lucius), som helt säkert hade gifvit bättre re- 
sultat än abborrarna, emedan gäddan flere gånger blifvit anträf- 


1) Härvid fränser jag helt och hället frän Ech. proteus Westr., hvil- 
ken säsom larv ofta anträffas t. ex. i kroppshälan hos Phowinus laevis och 
de enstaka fall, dä larven af Ech. acus Rud. blifvit anträffad med fisk sä- 
som mellanvärd (se pag. 21!) emedan dessa icke hafva någonting att göra 
med de arter hvarom nu är fräga. — Att de larver af Ech. gibber, som 
Olsson anträffat i Perca fluv. och Cottus aro identiska med larverna af Ech. 
strumosus, därom är jag fullt öfvertygad pä grund af hans beskrifning pä 
desamma. 


14 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


fad med Ech. strumosus och Ech. semermis i tarmen, hvaremot 
abborren aldrig visat sig hysa sådana parasiter. 

I detta sammanhang må nämnas att tre unga kråkor (Cor- 
vus cornix), som blifvit infekterade med Echinorhynchus-larver, 
i allmänhet gåfvo ett dåligt resultat, i det att endast den kråka, 
som dödades dagen efter infektionen, befanns hysa en Ech. 
strumosus i tarmens mellersta del och en Ech. semermis i rec- 
tum. De tvenne öfriga kråkorna, som dödades två dagar eller 
längre tid efter infektionen, voro utan Echinorhyncher. Infek- 
tionen skedde sålunda, att kråkorna fingo äta sönderstyckad fisk 
uppblandad med rikliga mängder af Echinorhynchus-larver. Mel- 
lan infektionerna förtärdes fisk som blifvit befriad från sina pa- 
rasiter. Det är ju ingenting att förvåna sig öfver, att resultatet 
blef dåligt, då såsom objekt användes fullständiga landfåglar. 
Dessa hafva heller aldrig, mig veterligen, blifvit anträffade med 
de ifrågavarande Echinorhyncherna. 

Följande tabeller visa resultatet af de primitiva försök, 
som gjorts med abborre och kråka. Da, såsom redan nämnts, 
Ech. strumosus och semermis aldrig anträffats i tarmen af de 
ifrågavarande djuren, ehuru de åtskilliga gånger blifvit under- 
sökta, måste man väl kunna antaga, att de nu anträffade Echi- 
norhyncherna inkommit i djuren genom infektionen. Dessutom 
voro samtliga kråkor af årets ungar, hvilket ytterligare bör ut- 
göra en säkerhet för, att de före infektionen varit fria från 
Echinorhyncher. Detta påpekar jag särskildt för att framhålla, 
att det är just de från fiskar tagna larverna af Ech. strumosus 
och Ech. semermis, som kunna om ock endast en kort tid 
— vistas i tarmen af fisk och fågel och att det således icke 
behöfver vara någon »särskild art», som förekommer i tarmen 
af Muraena anguilla och Coregonus lavaretus. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 15 


Perca fluviatilis. 


Vu .: 5 1 

eel = =| miekterad 

Sa Sia a miekera Dédad Anmirkningar. 

© SE ap = med 

Eick | A 

N:o 1. |28 juni) 24 st. Ech. | 12 timmar |5 Ech. semermis i magen, af 
1904 | semermis. | efter infek- | hvilka 3 voro lösta fran cystorna 

tionen. och 2 ännu inkapslade. 


N:o 2)1129 juni! talrika Echi- |7 timmar ef- |I magen en Ech. strumosus och 
norhynchus- | ter infektio- | en Ech. semermis, fria. I en 
larver. nen. fettkropp utanför tarmen an- 
träffades en inkapslad Ech. stru- 


MOSUS. 


— 


N:o 3.1 > > > > » > magen en Ech. strumosus och 
3 Ech. semermis af hvilka en 
satt sä härdt fast i magväggen, 


att denna mäste sönderrifvas, 


för att masken skulle blifva fri. 


N:o 4.| » » > » » » Inga Echinorhyncher. Osäkert år 
om n:o 4 vid infektionen fått 


någon Echinorhynchus ordent- 


ligt ned i matstrupen. 


N:o 5.| » » > ¥ > > I magen en Ech. strumosus och 
7 Ech. semermis, af hvilka 3 
sutto mycket hardt fast i mag- 
väggen. I tarmens öfre del en 


fri Ech. strumosus. 
N:o 6 |30 juni| några Ech. 
4 cm semermis. 
lang. 11 juli 3 Ech. sem. | 5 juli. Inga Echinorhyncher. 

N:o 7 130 juniflere Ech. se- I tarmen endast en Ech. angus- 
10,4cm mermis. tatus. I kroppshälan inkapslade 
lang, 1 juli | 19 Heh. se- | 12 augusti. 2 Ech. semermis och en allde- 
O mermis och en les förtorkad Ech. strumosus. 

Ech. strumo- 


| SUS. 


1) N:o 2—5 mätte i längd 11—15 cm. 


16 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


Corvus cornix. 


I 
I 
I 
| 
| 


22 = aie Infekterad Budal ae... 

2 08/54 e öda nmärkningar. 

ST:s med 

EET 

N:o 1. 119 juni) 8 Ech. stru-| 25 juni. Inga Echinorhyncher i tarmen. 

mosus och 40 En mängd Cestoder. 
Ech. semermis 

N:o 2. 19juni En mängd Inga Echinorhyncher. 
Echinorhyn- 
chus-larver. 

[29 123] 485 gå N full, id. 1,1] Es många Cestodee | 
é | 
semermis. e. m. 

N:o 3. 19 juni En mängd En Ech. strumosus ungefar 1 tar- 
Echinorhyn- mens mellersta del, en Heh. 
chus-larver. semermis i rectum. 3 Distomum 

29 » 125 Ech. sp. i rectum. 
semermis. 
5 juli | En mängd 6 juli. En mängd Cestoder. 
Echinorhyn- | 
chus-larver. 


Den ofvannämnda abborren n:o 7 hade, säsom af tabellen 
framgar, i kroppshalan inkapslade tvenne Ech. semermis och en 
fortorkad Ech. strumosus. Möjligt år att denna Ech. strumosus 
ar just den, som fisken erhöll vid infektionen. Samma möjlig- 
het föreligger också beträffande de tvenne exemplaren af Ech. 
semermis, då den tid af sex veckor, som förgått mellan den se- 
nare infektionen och fiskens död, torde vara fullt tillräcklig för 
att en inkapsling skall hinna ega rum. Ingenting hindrar ju 
dock, att dessa larver funnits i abborren redan före infektionen. 
En sådan är helt säkert den i abborren n:o 2 anträffade Ech. 
strumosus. I detta fall är nämligen tiden mellan infektionen 
och abborrens död sa kort, att en cysta icke hunnit utvecklas, 
om man också skulle antaga, att masken under denna tid hun- 
nit komma från tarmen in i kroppshålan. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 17 


Echinorhynchernas *) förekomst i olika värddjur och 
mellanvarddjur. 


Till en början skall jag nämna några ord om Ech. stru- 
mosus och Ech. semermis’ förekomst i tarmen af några värddjur 
(ordinarie och tillfalliga), for sa vidt jag har mig detta bekant. 
Talrikast har jag anträffat Ech. strumosus (cirka 175 exx.) hos 
Phoca foetida, därnäst talrikast hos Phalacrocorax carbo (cirka 
150 exx.). Enstaka exemplar har jag anträffat hos Phocaena 
communis, Larus argentatus och Esox lucius (hos denna sist. 
nämnda en gäng, ett ex.). — Alla dessa fynd äro gjorda i maj 
eller i början af juni 1904. — Säsom tillfalliga värddjur för 
Ech. strumosus nämner P. Mühling?) Harelda glacialis och 
Pleuronectes flesus. Braun?) har en gäng funnit den hos hus- 
katten (Felis catus domestica). Guido Schneider”) har en 
gang anträffat tvenne exx. hos Fsox lucius, och d:r K. M. Le- 
vander har visat mig några exemplar af Ech. strumosus, som 
af honom anträffats också i tarmen af Esox lucius. 

Ech. semermis är i likhet med Ech. strumosus talrikast an- 
träffad hos Phoca foetida (cirka 40 exx.). Hos Phocaena com- 
munis har jag anträffat ett exemplar, hos Phalacrocorax carbo 
3 exx., tvenne särskilda gånger hos Larus fuscus (hvardera gån- 
gen två exx.) samt tvenne gånger hos Esox lucius (ett exem- 
plar). 

Utom de nämnda Echinorhyncherna har jag hos sjöfågel 
anträffat Ech. polymorphus Bremser. 


Af tabell II framgår att strömmingen (Clupea har. membras) 
hemsökes af Ech. semermis oftare än af någon annan parasit. 


1) Härvid lägges hufvudvikten pa utredandet af Ech. strwmosus’ och 
semermis’ förekomst, medan endast några intressantare fall rörande de 6f- 
riga Echinorhyncherna omnämnas. I tabellerna i slutet upptagas likväl 
samtliga i Finlands fiskar anträffade Echinorhyncher. 

2) Archiv för Naturgeschichte, Bd. 64, 1, 1898, p. 111. 

3) Ichthyologische Beiträge III. 1902. p. 31. Acta Soc. F. F. F., 22, 


N:o 2. 
2 


18 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


Af 14 protokollförda strömmingar voro icke färre än 11 — sä- 
ledes öfver 78°/o — behäftade med larver af Heh. semermis. 
Hos dessa strömmingar funnos inga larver af Heh. strumosus. 
Men dä jag senaste sommar undersökte flere hundra strömmin- 
gar i och för insamlandet af större kvantiteter Echinorhynchus- 
larver, fann jag nu och dä enstaka exemplar af Ech. strumosus, 
medan af Heh. semermis ofta anträffades talrika exemplar hos 
ett och samma mellanvärddjur. 

Af nors (Osmerus eperlanus) har jag undersökt sä fä exem- 
plar, att jag icke kan uttala mig angäende frekvensen af de 
ifrägavarande larverna hos nämnda fisk. Bland 5 exemplar voro 
3 behäftade med Ech. semermis. Antagligt är ju dock att Fen. 
strumosus också här förekommer i mindre antal. I allmänhet är 
det dock Ech. semermis, som hemsöker norsen.!) — Alla de 
undersökta norsarna hade talrika exemplar af Ancyracanthus 
impar (en Nematod) i simbläsan. 

I tarmen af nors förekommer mycket ofta Ech. phoenix. 
En gäng anträffade jag ett fullbildadt honexemplar af samma 
Echinorhynchus-art i kroppshalan af en nors. Echinorhynchen 
var inbäddad i en fettkropp i närheten af lefvern. — Guido 
Schneider?) omtalar ett fall, dä tvenne exemplar af Ech. phoe- 
nix anträffats inkapslade i lefvern af Pleuronectes flesus. 

Hos gäddan (Esox lucius) har jag en gang — bland 21 
undersökta fiskar — anträffat tvenne Echinorhynchus-larver, 
hvilka blifvit bestämda till Heh. strumosus. Då jag tyvärr icke 
har dem förvarade, kan jag nu icke afgöra, om det var denna 
art eller möjligen Ech. semermis. Sällan synes dock gäddan 
hafva att uppvisa Echinorhynchus-larver i kroppshälan, dä icke 
någon annan talar om sådana hos denna fisk. — Möjligt är att 
de af mig hos gäddan anträffade Echinorhynchus-larverna sä- 
som larver (icke säsom ägg) inkommit i gäddans tarm, genom- 


1) De af Olsson omnämnda Echinorhynchus-larverna frän Osmerus 
eperlanus torde, säsom ofvan nämnts (pag. 7), vara Ech. semermis. Han har 
funnit dem i 14 bland 20 undersökta norsar, d. v. s. i 70°/, af de under- 
sökta norsarna. 

2) Beiträge zur Kenntnis der Helminthenfauna des Finnischen Meer- 
busens. 1903. p. 27. Acta Soc. F. F. F., 26, N:o 3. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 19 


borrat tarmväggen och ånyo inkapslat sig, dä de icke funnit 
sig hemmastadda i gäddans tarm. 

Cyprinidae tjena öfver hufvudtaget alls icke såsom mel- 
lanvärdar för Echinorhyncher ), och i jämförelse med andra 
fiskar äro de mera sällan hemsökta af entoparasiter i allmän- 
het såsom af tabell II framgår. Härifrån utgör dock iden (Leu- 
ciscus idus) ett lysande undantag. Bland 15 af mig undersökta 
exemplar af denna fisk fanns icke ett enda, som helt och hål- 
let skulle hafva saknat parasiter. Nästan alltid hyser iden i 
våra bräckta och saltvatten Ech. globulosus, stundom i kolos- 
sala mängder — 16 januari 1904 anträffade jag 109 exx. af 
Ech. globulosus i tarmen af en och samma id — och nästan 
lika ofta en liten Trematod, Distomum globiporum. 

I förbigående mä här nämnas att en af Ha mann ?) såsom 
Echinorhynchus Linstowi beskrifven parasit med all sannolikhet 
är identisk med Ech. globulosus Rud. Hamann säger, att den 
af Diesing blifvit sammanblandad med Kch. proteus Westr. 
Hvad som särskildt synes hafva dragit Hamanns uppmärksam- 
het till sig, är de stora sidoflyglarna pä snabelhakarnas rotdel. 
Och då författaren alls icke nämner Ech. globulosus, hvars ha- 
kar pa snabeln just hafva denna byggnad, vore jag frestad att 
draga den slutsatsen, att han icke känt till denna art och pä 
den grund beskrifvit Ech. Linstowi säsom en ny art. Hamann 
har afbildat såväl snabel som hakar fran Heh. Linstowi, och 
dessa likna fullkomligt desamma fran Ech. globulosus. Arten är 
af nämnda författare funnen hos Abramis ballerus, Idus mela- 
notus, Alburnus bipunctatus och Accipenser huso. 


1) Guido Schneider (Ichthyologische Beiträge TII, 1902, p. 33) har 
en gang funnit i idens kroppshäla inkapslade Echinorhynchus-larver, som 
dock icke blifvit bestämda. — Jag har en gang iakttagit en Ech. globulosus 
i lefvern af en id. Fisken, en hona, fangades den 16 januari, var 44,5 cm 
lang och vägde 1,2 kg. I tarmen hade den 13 exx. af Ech. globulosus (alla 
fullbildade) och en Ech. proteus samt i lefvern en inkapslad Ech. globulo- 
sus 2, med fullbildade, spolformiga ägg. Denna mask måste således först 
i fullbildadt tillstånd hafva genomborrat tarmväggen, eftersom den redan 
hunnit blifva befruktad, och sedan tillbragt nagon tid i lefvern. 

2) Monographie der Acanthocephalen. Jenaische Zeitschrift fiir Na- 
turwissenschaft. 25 Bd. N. F. 18 Bd. 1891. p. 207. 


20 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


Flundrefiskarna äro ganska ofta hemsökta af Echinorhyn- 
chus-larver. Bland 15 af mig undersökta exemplar af Pleuro- 
nectes flesus voro icke mindre än 12 behäftade med de nämnda 
parasiterna. Angående de båda larvformernas inbördes frekvens 
hos flundran kan jag icke nu med säkerhet uttala mig, men sy- 
nes det nästan, som om ch. strumosus skulle förekomma litet 
oftare än Hch. semermis. — Hos det enda exemplar af Rhom- 
bus maximus, som jag undersökt, funnos cirka 50 st. Heh. se- 
mermis och endast några Ech. strumosus. 

At Cyclopterus lumpus har jag undersökt 5 exx. (fr. Pork- 
kala) och hos alla anträffat rikligt med larver af Heh. strumo- 
sus. Nagra exemplar af ch. semermis har jag icke funnit i 
denna fiskart. — De nämnda fiskarna har jag erhållit genom 
vänligt tillmötesgående af fiskeri-inspektören, fil. mag. J. A. 
Sandman, till hvilken jag därför i detta sammanhang far ut- 
tala mitt varma tack. 

Hos alen (Anguilla vulgaris), liksom hos spiggarna (Ga- 
sterosteidae) hafva Echinorhynchuslarver icke blifvit anträffade. 
— I Finland hafva icke heller hos Zoarces viviparus och Core- 
gonus lavaretus Echinorhynchus-larver anträffats, men P. Ols- 
son!) har i Sverige hos dessa fiskar funnit några Echinorhyn- 
chus-larver, som han dock icke namngifvit. 

Bland 4 af mig undersökta torskar (Gadus morrhua) be- 
fanns en hysa 5 st. Heh. semermis. 

Af Cottus-arterna har jag undersökt endast Cottus seorpius 
och Cottus guadricornis och hos alla de undersökta exemplaren 
funnit Echinorhynchus-larver. Hos Cottus scorpius (2 exemplar) 
anträffades endast Hch. semermis, medan Cottus quadricornis 
hyste hvardera arten. Guido Schneider (Ichthyol. Beitr. III, 
p. 33) har hos Cottus scorpius i 25/09 och hos Cottus quadri- 
cornis i 83,3 °/o af de undersökta fiskarna funnit Echinorhyn- 
chus-larver, som enligt hans utsago »likna» Ech. strumosus och 
således torde vara identiska med Ech. semermis. Dock skulle 
jag nästan tro, att ocksä Fch. strumosus varit representerad 


1) Bidrag till Skand. Helminthfauna II, Kgl. Sv. Vet. Akad. Handl. 
Bd. 25, N:o 12, 1893, p. 38. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 21 


bland dessa. Samme författare nämner i sitt 1903 utgifna ar- 
bete, »Beiträge zur Kenntnis der Helminthenfauna des Finni- 
schen Meerbusens» p. 31, att han hos Cottus bubalis tvenne gan- 
ger antråffat larver, som han bestämt till Heh. strumosus. Om 
det verkligen är denna art eller Ech. semermis, som han dir 
funnit, måste jag lemna oafgjordt, emedan en närmare beskrif- 
ning på dessa larver saknas. 

Bland 52 stycken abborrar (Perca fluviatilis), öfver hvilka 
jag vid undersökningen fört protokoll, har jag 5 gånger anträf- 
fat larver af Ech. strumosus och en gång af Ech. semermis. 

Af gers (Acerina cernua) har jag undersökt tvenne exem- 
plar och i kroppshalan af det ena funnit tvenne larver af Ech. 
semermis. I litteraturen har jag icke funnit något meddelande 
om, att Echinorhynchus-larver blifvit anträffade hos Acerina cer- 
nua. Då bland 11 exemplar af denna fisk, som d:r K. M. Le- 
vander!) undersökt och 6 exemplar, som af Guido Schnei- 
der undersökts, ingen befunnits hysa Echinorhynchus-larver, 
torde det framgå, att dessa parasiter här äro sällsynta. 

Bland tvenne exemplar af lake (Lota vulgaris) från salt- 
vatten hade det ena 33 st. larver af Ech. strumosus inkapslade 
i kroppshålan, medan det andra exemplaret saknade Echino- 
rhynchus-larver. — Hos den förra af dessa lakar anträffade jag 
i kroppshålan utom de nämnda larverna ännu en inkapslad larv 
af Ech. acus Rud. 22 mm lång, däraf snabeln 0,7 mm. Sna- 
belslidan var ungefär 1 mm lång. Anlag till könsorgan kunde 
jag icke upptäcka. Denna Echinorhynchus-larv hade sannolikt 
alldeles tillfälligtvis hamnat i fiskens kroppshåla. Förut är den 
endast en gång omnämnd fran en fisk, Stenostomus chrysops af 
Linton i Nordamerika. Hvar man har att söka den egentliga 
mellanvärden för Ech. acus är ännu icke bekant, ehuru Ech. 
acus är en allmänt förekommande parasit hos många af våra 
hafsfiskar. — P. Olsson?) har i tarmmuskulaturen af Lota 
vulgaris anträffat några helt unga larver. som han förmodar vara 
larver till nägon Echinorhynchus-art, men hvilken? 


1) Guido Schneider, Ichthyol. Beiträge III, 1902, p. 75. 
2) Bidrag till Skand. Helminthfauna. Kgl. Sv. Vet. Akad. Handl. II, 
Bd. 25. N.o 12. 1893. p. 38. 


22 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


De båda af mig undersökta lakarna hyste ett ovanligt stort 
antal af Ech. angustatus i tarmen. Sålunda hade den ena icke 
mindre än 279 st. Ech. angustatus, dessutom en Heh. acus, 14 
st. Ascaris acus Rud. och 4 st. Bothriotaenia rugosa Goeze, 
saledes i det niirmaste 300 parasiter. Den andra laken hade 
215 st. Ech. angustatus förutom några andra parasiter i tarmen 
samt de ofvannimnda 33 larverna af ch. strumosus och en 
larv af Zch. acus i kroppshälan, således öfver 250 parasiter. 
Fiskarna voro bada fangade d. 14 januari uti innersta delen af 
Esbo viken. 


Af tabell II framgår att Echinorhyncherna utgöra en vä- 
sentlig del af samtliga de inälfsparasiter, som hemsöka vära fi- 
skar. Af 215 undersökta fiskar voro icke mindre än 110, säle- 
des öfver 51°/,, behäftade med Echinorhyncher, medan de med 
andra inälfsparasiter (d. v. s. Trematoder, Cestoder och Nema- 
toder tillsammantagna) behäftade utgöra endast 68,8 °/o. Unge- 
får 22/09 af de undersökta fiskarna saknade totalt parasiter. 
Betrakta vi endast de af parasiter hemsökta fiskarna, så finna 
vi, att mera än 65 9/0 af dem hyste Echinorhyncher och 88 °/o 
öfriga inålfsparasiter. Om jag dessutom tillägger, att antalet 
arter af släktet Echinorhynchus, som anträffats hos vara fiskar, 
utgör ungefär en tredjedel af samtliga öfriga inälfsparasiter, sa 
framstår det så mycket tydligare, att Echinorhyncherna här äro 
mycket vanliga. 


Tillägg vid tryckningen. Sedan denna uppsats redan blifvit inlämnad 
till tryckning, var jag i tillfälle att genomläsa d:r Max Liihe's nyligen ut- 
komna arbete ,Geschichte und Ergebniss der Echinorhynchen-Forschung bis 
auf Westrumb (1821)*. Angående Heh. Linstowi Ham. uttalar förf. (1. c. 
p. 174) samma åsikt, som i denna uppsats (p. 19) finnes framställd, nämli- 
gen att Ech. Linstowi Ham. är identisk med Ech. globulosus Rud. — För 
Ech. strumosus och några andra liknande Echinorhyncher med klotformigt 
uppsvälld bål uppställer förf. ett nytt släkte: Corynosoma. Ech. semermis 
skulle således också tillhöra detta släkte. — Angående Echinorhynchernas 
synonymförhållanden för öfrigt finner jag nu icke någon anledning att ut- 
tala mig och vill endast nämna, att t. ex. Ech. gibber Olsson helt och hål- 
let saknas i d:r Lühe’s arbete. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 


Tapell I, 


utvisande frekvensen af de i Finland antråffade Echinorhyn- 
cherna hos olika fiskar samt fiskarnas fångstorter m. m. enligt 
utdrag ur förf:s undersökningsprotokoll. 


Echinorhynchus acus Rudolphi. 


‘= = E re Stället e Fängst- 

ST Fiskarnas namn, kön och parasiter- 

E j storlek (i cm). nas före- -ort. | -tid. 
= komst. 
4 | Gadus morrhua. 27,1 Tarm Tvärminne | 7 juli 1903 
3 | Esox lucius Q. 40,7 A 5 10 Å 
7 | Gadus morrhua 2. 37,3 5 N alge s 
12 | Cottus scorpius Q. 18,7. å 4 its =. : 
2 | Pleuronectes flesus I. 22,8 å ties b 
10 | Gadus morrhua Q. 41,1 E : 18) = = 

25 å E O. 24,5 E å Ge >; i 
2 | Esox lucius 9. 515. x ; Ors, 
4 | Pleuronectes flesus I. 25,2 - N 3 22%, å 
1 | Clupea har. membras Q. 18,3 å 2 4 aug. „ 
ik E 5 - O. 18,5 - » 4 - - 
1 | Lota vulgaris 3'. 57 a Esbo 14 jan. 1904 

| 1 E £ Q. 47,5 periton. 3 14 | 

| ror tacts: — — tarm. Sibbo — aug. , 

Echinorhynchus angustatus Rudolphi. 

2 | Perca fluviatilis I. 18,3 Tarm. Tvärminne. | 5 juli 1903 
4 7 - Q. 18,3 5 3 O - 
2 : VOIVAT, - - Gof 
2 Å 3 Ol 17,9 ; Brus » 
10 J a OMS s å Som i 
2 : E Q. 16,1 - 5 Spr, : 
il å 4 I. 15,7 5 5 Huk 
3 | Esox lucius O. 40 v j 1044 
2 | Perca fluviatilis 21,5 2 b 1055 


23 


24 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


22 | Perca fluviatilis I. 17,8 Tarm. | Tvärminne | 10 juli 1903 
3 | Esox lucius Q. 48,4. Å ; 12530 
1 | Perca fluviatilis Q. 20,2 Å i PAO gå Ae 
18 ” 5 Gå 19 5 ” 20,» ” 
19 å s G" 167 „ : 2 meant 
26 : å SE Le ; L a0) See 
20 5 1 ; N BU gg 
1 | Pleuronectes flesus Q. 39.8 -: 5 2110 Po 
51 | Perca fluviatilis 2. 16.5 å 2 20 „or 1 
1 a a Q. 1271 Sibbo 24 aug. , 
6 | Esox lucius Q 563 , E 26" Då 
1 | Perca fluviatilis 2. 19,9 Å N ai 4 
1 | Esox lucius 2. 41,1. n E 30 1 4 

279 | Lota vulgaris g'. 57 : Esbo 14 jan, 1904 
215 å : O. 47,5 3 14003 VE 
4 | Perca fluviatilis I. 17. E Sibbo d-Jønmit $ 
il 5 v Ge Lt = 5 dy vey" SA 
3 Å a O. 20,3 é ja len 5 
1 L d. 14,5 å 2 11.18" 
6 å k 3. 20,7 å 140 5 
3 - Å S. 1556 3 n fay PA 
1 5 bs — 15,3 : Å te Far 
11 å N O. 10,6 å å 164,25" 2 
a mie he rte tae ; i 4 juli , 
: E — 1799 2 13 
gg Sr tee k ; 7 2 
1 B E o. 22,4 4 N 23 aug. „ 

Echinorhynchus clavaeceps Zeder. 

1 | Leuciscus rutilus 2. 19.7 . Tarm. Sibbo 29 aug. 1903 

1 | Esox lucius — 285 . cd E 5 juni 1904 
70 | Leuciscus idus I. 27,3 . E » 14 000 
3 | Blicca björkna I. 11,3 . e Å 13.2028 
1 | Leuciscus rutilus I. 12 J > 1506, MÄ 
1 | Blicca björkna Q. 148 . » s I | $ 
7 | Leuciscus grislagine Q. 18,4 . N N 16:44 i 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 25 


13 | Leuciscus idus — 23,5 . Tarm Sibbo 28 juni 1904 

2 | Alburnus lucidus Q. 12,5 . y Da, 

7 | Leuciscus idus — 16,5 . ; å 4 juli , 

4 | Leuciscus erythropht. 2. 19,4 å = an R 

5 ; » Q. 21,7 3 5 Ciara ker 

2 » E Q. 15,2 ; 5 PT SIE 

1 ; idus 2.33 - å - fits.) £ 

3 f re 305 a x L Ot; 4 

1 : Re Ue i | : 22 5 1,8 

Echinorhynchus clavula Dujardin. 

1 | Pleuronectes flesus Q. 19,7 Tarm Tvärminne | 17 juli 1903 

1 | Perca fluviatilis 2. 19,7 å å | 20 18 

1 js = &- 167 så x DO å 

28 | Pleuronectes flesus I. 19,3 = = 2a sie 

1 2 gd 195 - : za LE 

1 D a ME ee : » 15 ole or 
i 1 | Clupea har. membras — — . | = — [0 0) PI 

Echinorhynchus globulosus Rudolphi. 

6 | Leuciscus idus I. 28 å | Tarm Tvärminne | 4 juli 1903 
1 | Blicca björkna I. 20,7 . k E 2905: 1 E 
15 | Leuciscus idus 2. 44,5 . » O. lefver Esbo 16 jan. 1904 
109 4 5100. 32 tarm Å 1G? Om 

3 : IRRE I f 18, % 

18 : et. sa N Sibbo 11. juni) % 
1 | Blicca björkna I. 15,8. 5 p JR TIN 
1 å 5 O. 14,8. å Po | 
1 | Leuciscus idus — 23,5 . å x 28) 035 /| a 

16 6 gå = 16 AG 3 5 å 4 juli , 
1 »  erythropht. Q 194. å x es Se Yo 
1 idus Q. 33 = N 13 5 
6 a6 hag Ue 5 3 Tey I 
3 x ae 5 ; EN 
2 E ilm = a Huhn; 

24 3 EJ = a 23 aug. , 

— | Anguilla vulgaris — — i Tvärminne 


26 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


Echinorhynchus phoenix Gui. Schn. 


15 | Gadus morrhua — 271 . .| Tarm Tvärminne 7 juli 1903 
4 | Pleuronectes flesus 9. 16,8 . a x Zum 1 
4 E OT s TA WD meee L å re JE 
6 5 FE EE å å opt: a 
4 ; urne J b ALe 
1 | Gadus morrhua Q. 41,1 . . 8 5 15.38 
1 | Plewronectes flesus I. 19,3 . 5 5 22.3" 
1 E ARE... E R 99° Uy 
28 | Coregonus lavaretus 9, 43,8 . | ändtarm å ug 
3 | Rhombus maximus I. 24,8 . tarm Å Mi 
2 | Plewronectes flesus I. 22,3 Ber E Dx bg 
8 | Osmerus eperlanus 2. 18,6 . aa Kyrkslatt 10 mars , 
1 a p 2.16. . | ändtarm ja 100 i 
1 $ 3 gu 109. E E 10 ae bes 
11 | Leuciscus idus 3. 305 . . . tarm Sibbo 13: jul), ; 
2 | Abramis brama 9.347 . - 2 å 27 «tee BI 


Echinorhynchus proteus Westrumb. 


12 | Leuciscus idus 5.28 . . . | Tarm | Tvärminne 4 juli 1903 
1 Alburnus lucidus Q. 113 . . - | Sibbo 20 aug. „ 


1 2 5 SJ k é aaa 3 
1 | Leuciscus idus Q. 44,5 . . . i Esbo 16 jan. 1904 


Echinorhynchus semermis Forssell. 


Cottus scorpius Q. 18,7 . . E | Tvärminne | 11 juli 1903 
6 | Pleuronectes flesus |. 22,8 . = N IE IR 
15 | Cottus scorpius Q. 24,6 . . 3 > 1390 3 
5 | Gadus morrhua Q. 245 . . ® i TERS 5 
8 | Plewronectes flesus I. 26 . . > ko 17 
1 3 718,01 N 3 ve 
1 | Perca fluviatilis 9. 18,7 . . x Å ala ja 
— | Cottus quadricornis!) . . . 2 E | n 


1) 3 exemplar af Cottus guadricornis för hvilka jag icke kan fastställa 
antalet af Heh. semermis. 


mm 4. iA 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 27 


H Rhombus maximus $. 24.8 Berg, Tvärminne | 25 juli 1903! 
2 | Clupea har. membras 9. 18.3 25 3 4 aug. ,, 
1 k, v Å 2185 a, å Aut = 
4 5 2 x, — — ® — 10; 0kt. X, 
10 | Osmerus eperlanus Q. 18,6 . N Kyrkslätt | 10 mars1904 
1 K = OS ee å = 1011331. 10405 
2 j Deen = H N 10, 
1 | Esox lucius 3. 56 . . . .| tarm Sibbo br juni *,, 
ee ae a h å or a 
13 | Chepea har. membras I. 20,4 a = IT K/W 
5 5 = rf I. 24 5 så Oe eo = 
1 E i 5 — 14,9 å 3 DEE 
2 | Acerina cernua Q. 13,4 . . 3 a Zu och 
3 | Clupea har. membras 3. 21,4 i så AB 
20 a E 3 OTA. 3 Eo oe | 
1 s 55 5 — 16,9 ja å 200 
| Pte + 44 AES _. ; a de 
Ree led tow itis 5 113222 å 5 a =, 
Echinorhynchus strumosus Rudolphi. 
2 ja flesus 2. 16,8 [onto Tvärminne 7 juli 1903 
16 A a are, E L L | 
1 gi JM =! A - ae. ke 
1 Perca fluviatilis Q. 17,8 . . Å ån Sk ton €, 
3 Pleuronectes flesus I. 22,8 . å ka k: L. 8. 
1 Perca fluviatilis 2.187 . . 3 s Ve 8 
1 a X OF 2097: ; > 20ER E 
1 + ja don > me ja 201-25 sö 
17) | Pleuronectes flesus I. 19,3 . U A 20) 1] 3 
10 *) - vå GF. 252 = S < 2200 iki 
De A teh Lee på 3 200 Ka J. 
några| Rhombus maximus I. 248 . Bean 5 zu, 5 
3*) | Pleuronectes flesus I. 22,2 .| Perito- Å DOE sp Å, 
5 *) RETTER N Si We 


Anm. De med 7) utmärkta siffrorna äro okontrollerade och således 
något osäkra, då däribland möjligen också funnits Heh. semermis. 


28 Forssell, Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i Finlands fiskar. 


158 \|\Weow luctus 956,38. men + ar Sibbo 26 aug. 1903 
33 | Lota vulgaris Q. 47,5 . . . S Esbo 14 jan. 1904 
— |Cottus guadricornis Y . . . Br Tvärminne 1903 

1 | Esox lucius 3. 56 . . . .| tarm Sibbo 5 juni 1904 
| E TET Tam perito- 
8 | Perca fluviatilis et 5 dang) | 8 


'spars.| Clupea har. membras?) . . . si » 


1) Bland Echinorhynchus-larverna från 3 exx. af Cottus quadricornis 
funnos också larver af Ech. strumosus, men jag kan icke uppgifva antalet. 

2) Hos Clupea har. membras har jag antråffat enstaka exemplar af 
Ech. strumosus, ehuru icke bland protokollfördt material. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 3. 29 


Tabell 11, 


utvisande antalet värddjur med och utan parasiter. 


k | Antal värddjur med Antal värddjur 
zo Ola 191.413 3 S n | R 
SPE PEER S| 8, & 
ae |e | VE ell = 
Clupea harengus membras | 14 | 2 PEER | dø å 
Esox Iucius. ©...) | 1]—|-[9]4-/-!2 ja | 8| 20] 1 
Coregonus lavaretus. . .| 1/—|—[-]-[-!1—— |— | 1 W. Sa 
Osmerus eperlanus . . . d| — | -|=||| 8. —|— 3 5 ao 
Bee se = |. | 15] 7 allen | | 3| 121 0 
grislagine . 1; 1 |—|-—|- |--|-|-|= |— 584 ea 1 | 0 
lee A 2a yeas 2 N Ro 170: og | 43 
» erytnrøphihalmus | 13) 3 | 1}—\|—|—|—|—|— |- 3 76 
Abramis Drama . , . . 5| — | —|—/—|—| Li |- (91 3) 2 
Besen. 4 2 15) 2 lig = | 4 8 | 5 
Alburnus lucidus. . . .| 13| 1/— Se Sy | 3 5 Zi 
Phoxinus laevis 2) = |] | | |= |= | 0 me 
Rhombus maximus . Ike) 1 % 0 
Pleuronectes flesus . . .| 15. — |—|—/ 2] 1/ 7| 4) 9*) Sy AL (Gc X 
Anguilla vulgaris . 2] — | 1/—-1— SE | 1 2| 0 
Gadus morrhua 4| — | —|—] 4—| 2!—|— Nä KALI 3100 | 
Gasterosteus aculeatus . 1; — | —|-|-i-|-I—1- |— || o 1| 0 | 
> pungitius . 21 = = = E) 101 
Cottus scorpius 2) — |—|—} 1)-|—i—|—_ | 2 | 2 2.70 
» quadricornis . 3| — | —|—|—|--|—!—| 3 +) 3 +) 3 SJ 
Perea fluviatilis . . . ."52|— | - 9-25 |1 | 30| 37| 5 
Acerina cernua 2 twee == = es ee de 
Meivileams . . . .-.| 2) — || 2 = | 2 No 
Nerophis ophidion . . . 1| — | ER |=| 0 ORK il 
Summa |215 17 | 16) 4/13|36/16] 7/21 228 *)| 110 | 148 | 47 


Anm. De med *) utmärkta talen äro något osäkra ? i kolumnen för Clu- 
pea har. membras betyder, att Ech. strumosus hos denna fisk blifvit anträffad, 
ehuru icke bland de protokollförda exemplaren. 


Fieurférkiarine: 


1. Echinorhynchus semermis n. sp. Q, fr. Phoca foetida; först. 18/,. 
Fig. 2. Echinorhynchus semermis n. sp. 3, fr. Phoca foetida; först. 16/,. 
3. Echinorhynchus strumosus. 3, med utstjälpt bursa fr, Phoca foe- 
tida; först. 18/,. 
4. Echinorhynchus strumosus Q, fr. Phoca foetida; först. 16/,. 
Fig. 5. Snabel och hals från Echinorhynchus strumosus; först. ©/,. 
6. Snabel och hals från Echinorhynchus semermis n. sp.; först. %/,. 
7. Snabelhake fr. 15:de tvärraden. Echinorhynchus semermis n. sp. 
först. PL. 
Fig. 8. Snabelhake fr. 12:te tvärraden. Echinorhynchus strumosus; först. 380/,. 


Anm. Samtliga figurer åro aftecknade med tillhjålp af Nachet's rit- 
apparat. 


— ==. ——aH>e 


ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 27, N:o 4. 


FUNGI NOVI 


NONNULLIS EXCEPTIS 


IN FENNIA LECTI. 


AUCTORE 


PA. KARSTEN. 


HELSINGFORS 1905. 


4 la = 7 
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er 


KUOPIO 1908. 
GEDRUCKT BEI K. MALMSTRÖM. 


Mycena capillaris n. sp. 


Pileus membranaceus, conoideo-convexus, ochraceus, gla- 
ber, circiter 1 mm latus. Stipes filiformis, gracillimus, flexuosus, 
glaber, pallidior, circiter 3 cm longus et 150 w crassus. La- 
mellae adnatae, subconfertae, dilute ochraceae. Sporae non 
visae. 

Supra terram prope oppidum Rossiae, Ufa, m. Junio 1902 
(0. Lönnbohm). 


Inocybe minuta n. sp. 


Pileus membranaceus, e convexo planus, siccus, glaber, 
laevigatus, haud rimosus, ferruginascente pallidus, circiter 5 mm 
latus. Stipes aeqvalis, basi incrassatus, subglaber, pallescens, 
circiter 3 cm longus et 3 mm crassus. Lamellae adnatae, sub- 
confertae, ferruginascentes. Sporae subsphaeroideae, laeves, 
hyalinae vel flavescente hyalinae (sub lente), 5:4 u. 

Eodem loco ac praecedens. 


Galera minima n. sp. 


Pileus membranaceus, e campanulato convexus, glaber, 
ochraceus, circiter 4 mm latus. Stipes filiformis, flexuosus, gla- 
ber, pallidior, circiter 3 cm longus et 3 mm crassus. Lamellae 
adfixae, subconfertae, pallido-ochraceae. Sporae sphaeroideo- 
ellipsoideae, eguttulatae, flavae (sub micr.), 11—13:8 u. 

Cum praecedentibus. 


Naucoria elata n. sp. 


Pileus carnosulus, convexo-planus, obtusus depressusve, 
glaber, ochraceus, ferruginascens, circiter 5 cm latus. Stipes 


4 P. A. Karsten, Fungi novi, nonnullis exceptis, in Fennia lecti. 


aeqvalis, basi incrassatus, flexuosus, umbrino-pallidus, circiter 
7 cm longus. Lamellae confertae, adnatae, cinnamomeo-ferru- 
gineae. Sporae ellipsoideae, 6:3 w. 

In nemore ad lacum Sibiriae, Baical, m. Aug. 1902 (0. 
Lönnbohm). 


Anellaria firmipes n. sp. 


Pileus carnosulus, convexo-campanulatus, flavescens, circi- 
ter 3 cm latus. Stipes aeqvalis, flexuosus, pallidus, annulo 
membranaceo, supero, basi bulbillosus, circiter 10 cm altus, 
5—10 mm crassus. Lamellae adfixae, e pallido atrae. Sporae 
ellipsoideae, 16:8 w. 

In regione Baicalensi, Listvinitschnoje, m. Aug. 1902 (0. 
Lönnbohm). 


Cortinarius caesiopallens n. sp. 


Pileus carnosus, tenuis, convexus, obtusus, dein gibbus, 
glaber, stramineopallens, unicolor, 2—3 cm latus. Stipes aeqva- 
lis, flexuosus, albus, e velo flocculoso-sqvamulosus, 7—9 cm 
longus, 5—9 mm crassus. Cortina saepe in margine pilei ad- 
haerens. Lamellae confertae, adnatae, caesiae, subpallentes. 
Sporae ovoideae, 10:6 u. 

In silva acerosa montana, Syrjä, prope Mustiala, m. Sept. 
1877 (PAK) 

Cortinario albocyaneo Fr. nec non Cortinario spilomeo Fr. 
affinis. 


Lenzites laricina n. sp. 


Pileus coriaceus, effuso-reflexus vel dimidiatus, tenuis, con- 
centrice sulcatus. velutinus, e cinereo canescens. Lamellae co- 
riaceae, crassiusculae, simplices, raro anastomosantes, trans- 
versim costatae, fuscescentes, subinde demum dentato-lacerae. 

In Larice prope lacum Sibiriae, Baical, m. Julio 1902 (0. 
Lönnbohm). 

Pilei seriatim concrescentes aut imbricati, circiter 1 cm lati. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 4. 5 


Lenzites ambigua n. sp. 


Pileus coriaceus, effuso-reflexus, tenuis, zonatus, velutinus, 
canescens, zonis marginalibus pallidioribus. Lamellae coriaceae, 
crassiusculae, in dentes laceratae, fuscescentes. 

In cortice Pini sylvestris prope Kuopio, m. Aprili 1904 
(0. Lönnbohm). 

Pilei circiter 05 cm lati. Lamellae initio forte in viola- 
ceum leviter vergentes. Coriolum abietinum, Irpicem fusco-viola- 
ceum et Lenzitem laricinam in memoriam revocat. 


Bjerkandera irpicoides n. sp. 


Pallida. Pileus dimidiatus, basi attenuatus, subtriqveter, 
carnoso-fibrosus, mollis, sat tenuis, convexo-planus, glaber, ano- 
dermeus, superficie radiatim fibrillosus, margine acuto, inflexo, 
tenui, circiter 5 cm latus. Pori longi, magnitudine et forma 
valde varii, laceri, dentati, tenues, molles. 

In ligno pini (ut videtur) prope Fagervik (Edv. Hisinger). 


Coriolus velutinus (Fr.) Quél. var. nigrescens n. var. 


Pileus suberoso-coriaceus, utringue planus, strigoso-villo- 
sulus, suleis concentricis zonatus, nigrescens, circiter 15 cm 
latus. Pori rotundi, obtusi, minuti, aeqvales, albidi. 

In regione Baicalensi, Listvinitschnoje, m. Sept. 1902 (O. 
Lönnbohm). 


Hydnum solenioides n. sp. 


Cervino-pallidum. Subiculum effusum, indeterminatum, fur- 
furaceo-crustosum, tenuissimum. Aculei confertiusculi, breves, 
varii, teretes, acuti, hinc inde confluentes. i 

Ad corticem betulae prope Mustiala, m. Nov. 1865 (P. A. K.). 


Peniophora mimica n. sp. 


Primitus suborbicularis, dein confluens, adnata, tenuis, 
initio ambitu tenuiter albofimbriatula, raro fibrillosa vel filamen- 


6 P. A. Karsten, Fungi novi, nonnullis exceptis, in Fennia lecti. 


tosa. Hymenium subgrumosum, continuum, inaeqvabile vel ru- 
gosum, pruina tenui conspersum, alutaceo-pallidum. Cystidia 
cylindracea vel conoideo-elongata, obtusa, aspera, brevia, cras- 
siuscula. 

Ad lignum corticemqve arborum frondosarum in regione 
Mustialensi, m. Nov. 1866 (P. A. K.). 

Corticio confluenti Fr. nec non Corticio rudi Karst. similis. 


Xerocarpus consobrinus n. sp. 


Late effusus, arcte adnatus, subcoriaceus, sat tenuis, con- 
tiguus, nudus, glaber, ambitu similari, alutaceo-pallidus, tritus 
gilvo-pallescens. Sporae non visae. 

In ligni Pini in ditione Mustialensi, Särkjärvi, m. Sept. 
PS SUNE AK, 

Xerocarpo alneo (Fr.) sat similis. 


Lachnum contractum n. sp. 


Apothecia sparsa, sessilia, planiuscula vel concaviuscula, 
siccitate varie contracta, strigosulo-villosa, fusca, 1—15 mm 
lata. Asci cylindraceo-clavati. Sporae distichae, fusoideo-fili- 
formes vel fusoideo-elongatae, rectae, 8—12:1 u. Paraphyses 
acutatae. 

In caulibus aridis Spiraeae prope lacum Baical, m. Aug. 
1902 (0. Lönnbohm). 

Pili apothecii flavescente hyalini (sub lente), stricti, asperi, 
haud vel obsolete articulati, usqve ad 100 w longi, 2—4 w crassi. 


Lachnum coarctatum n. sp. 


Apothecia gregaria, sessilia, globosa, margine valde con- 
tracta, minute aperta, brunnea vel atrofusca, villosula, circiter 
0,8 mm diam. Asci cylindraceo-clavati, 70—80:4—5 u. Sporae 
distichae, fusoideo-elongatae, rectae, 5—8:1—1,5 u. Paraphy- 
ses parcae, filiformes. 

In caulibus Urticae dioicae emortuis prope Kuopio, m. Jun. 
1903 (0. Lönnbohm). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 4. 7 


Pili apothecii flexuosi, vix articulati, dilute fuliginei (sub 
micr.), circiter 2 w crassi. 


Wallrothiella merdaria n. sp. 


Perithecia confertissima, cubilibus laxe adhaerentia, sphae- 
roidea, atra, opaca, astoma, forte demum pertusa, parva. Asci 
cylindraceo-clavati. Sporae distichae vel submonostichae, el- 
lipsoideae, hyalinae, eguttulatae, 17—20:8—10 u. Paraphyses 
haud discretae, flavescentes, asci longitudine. 


Supra merdam humanam in sacellania Willnäs, m. Jun. 
1869: (P. A. K). 


Coelosphaeria crustacea n. sp. 


Perithecia confertissima, exqvisite cupuliformia, atra, nuda, 
minutissima. Asci cylindraceo-clavati. Sporae 8:nae, subdistichae, 
elongatae, curvulae, vel rectae, hyalinae, 8—12:2 u. 

In ramulis arborum decorticatis siccis prope Palovinca in 
Siberia (0. Lönnbohm). 


Phoma Lampsanae n. sp. 


Pyrenia gregaria, velata, dein denudata, ostiolo conoideo, 
acuto, atra, circiter 0,2 mm diam. Sporulae elongatae, eguttu- 
latae, 4—6:1—1,5 u. 

In caulibus Lampsanae communis aridis in paroecia Tam- 
mea rm. Jun, L872) (PAK). 

Phomae acutae affinis, sed pyreniis minoribus sporulisgve 
augustioribus. 


Phoma punctoidea n. sp. 


Pyrenia subcutanea, erumpentia, gregaria, atra, minima. 
Sporulae elongatae, 2-guttulatae, 5—6:2 u. 

Ad caules Angelicae emortuas in regione Mustialensi, m. 
Apr. 1865 (P. A. K.). 


8 P. A. Karsten, Fungi novi, nonnullis exceptis, in Fennia lecti. 


Phoma deflectens n. sp. 


Pyrenia gregaria, denudata, initio verisimiliter velata, globu- 
losa, difformia, ostiolo papillato, atra, 0,2—0,3 w diam. Spo- 
rulae oblongatae, eguttulatae, 3—4:05—1 u. 

In caulibus siccis Heraclei sibiriei ad Mustiala, m. Majo 
1865 (P. A. K.). 


Phoma Pulsatillae n. sp. 


Pyrenia sparsa, innato-erumpentia, sphaeroideo-applanata, 
ostiolo papillato, atra, puncti formia. Sporulae elongatae, 4:1 u. 

In caulibus aridis Pulsatillae prope Polovinca Sibiriae, m. 
Aug. 1902 (0, Lönnbohm). 


Phoma Ranunculi n. sp. 


Pyrenia erumpentia, conoidea, ostiolo acuto, atra, puncti- 
formia. Sporulae elongatae, eguttulatae, 4—6: 1—1,5 u. 

In caulibus Ranunculi acris aridis in paroecia Tammela 
(P. A: KK). 


Phoma complanatula n. sp. 


Pyrenia erumpenti-superficialia, ellipsoidea, raro globulosa, 
complanata, ostiolo papillato, atra, circiter 400 w lata. Spo- 
rulae elongatae, eguttulatae, 3—4:1 u. 

In caulibus emortuis Ranunculi acris prope Mustiala, m. 
Majo 1872 (P. A. K.). 


Phoma Scrophularina n. sp. 


Pyrenia subsparsa, erumpentia, globulosa, ostiolo acuto, 
atra, 01—0,2 mm diam. Sporulae elongatae, eguttulatae, 3—4 
:05—1 p. 

In caulibus Scrophulariae nodosae emortuis ad Mustiala, m. 
Sept. 1871 (P. A. K.). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n.o 4. 9 


Phoma gregaria Syd. Thlaspeos n. subsp. 


Pyrenia gregaria vel sparsa, erumpenti-superficialia, atra, 
punctiformia. Sporulae oblongatae, eguttulatae, 3—4:1—1,5 m. 

Ad caules exsiccatas Thlaspeos arvensis in ditione Mus- 
tialensi, m. Jun. 1872 (P. A. K). 


Phoma Heleocharidis n. sp. 


Pyrenia sparsa, innata, dein leviter erumpentia, sphaeroi- 
deo-applanata, atra, minuta. Sporulae oblongatae, 8—10: 
3—4 p. 

In calamis aridis Heleocharidis palustris in paroecia Tam- 
mela (P. A. K.). 


Rhabdospora Aegopodii n. sp. 


Pyrenia erumpenti-superficialia, subsphaeroidea, sparsa vel 
seriatim confluentia, ostiolo papillato, atra, exigua. Sporulae 
filitormes, utringve attenuatae, continuae, saepe curvulae, hyali- 
nae, 70—80: 4 u. 

Ad caules siccos Aegopodii Podagrariae, m. Jun. 1871 
(Ps ATK): 


Rhabdospora punctiformis n. sp. 


Pyrenia gregaria, erumpentia, punctiformia, atra. Sporulae 
filiformes, flexuosae, continuae, usqve ad 60 w longae, 1 w 
crassae. 

In caulibus Artemisiae vulgaris aridis ad Mustiala, m. 
Jun: 1877 (PL A. R.). 


Rhabdospora Cirsii Karst. var. Gnaphalii n. var. 


Pyrenia sparsa vel subgregaria, subcutanea, dein erumpen- 
tia, punctiformia, atra. Sporulae filiformes, continuae, rectae, 
vel curvatae, 40—50:15 u. 

In caulibus emortuis Gnaphalii sylvatici prope Mustiala, m. 
Jum: 1371 (P.A. K.). 


10 P. A. Karsten, Fungi novi, nonnullis exceptis, in Fennia lecti. 


Collonema laevissimum n. sp. 


Pyrenia membranacea, sphaeroidea, superficialia, glabra, 
atra, nitentia, minuta. Sporulae fusoideo-cylindraceae, continuae, 
hyalinae, 8—12:1 w. Basidia tenella. 

In radice Myrtilli emortua in regione Kuopioénsi, Kotkan- 
kallio, m. Jun. 1904 (0. Lönnbohm). 


Asteroma (?) deflectens n. sp. 


Maculae amphigenae, atrae, opacae, latae, irregulares, con- 
fluentes, subinde paginam folii totam obtegentes, uniformes, 
absqve fibrillis. Pyrenia sparsa, prominula, astoma, mediocria, 
sphaeroidea, depressa. 


In foliis emortuis Lathyri pratensis in paroecia Tammela, 
m. Aug. 1872 (PP. Kh 


Forte species Gloeosporii. 


Platycarpium n. gen. Leptostromacearum. 


Pyrenia dimidiata, subsuperficialia, membranacea, effusa, 
astoma, rufa. Sporulae continuae, falcatae, hyalinae. 


Pl. fructigenum n. sp. 


Pyrenia effusa, capsulas ambientia, raro punctiformia, ob- 
scure rufa. Sporulae 20:4—5 u. Basidia sporulis longiora. 

In capsulis Salicis myrtilloidis vivis prope Kuopio, m. Jun. 
1904 (0. Lönnbohm). 


Hysteridium n. gen. Leptostromacearum. 


Pyrenia dimidiata, lanceolata. Sporulae fusoideo-bacillares, 
3-septatae, hyalino lutescentes. 


Hysteridium Phragmitis n. sp. 


Pyrenia sparsa, hysterioidea, atra, minuta. Sporulae rectae, 
20:3 u. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 4. PN 


In culmis Phragmitis aridis prope Kuopio, m. Jun. 1904 
(0. Lönnbohm). 


Gloeosporium salicinum n. sp. 


Acervuli epiphylli, sparsi, rarius conferti, sub epidermide 
nidulantes, pulvinulati, rotundati vel irregulares, nitidi, rufi, mi- 
nuti. Sporulae non visae. 

In foliis Salicis viminalis langvescentibus in horto Mustia- 
lensi, m. Oct. (0. Karsten). 


Zygodesmus isabellinus n. sp. 


Hyphae repentes. intricatae, ramosae, laeves, stratum effu- 
sum isabellinum pulverulentum efformantes, molles, 3—5 wu 
crassae. Conidia sphaeroidea, muricata, dilutissime flavescentia 
(sub lente), 8—10 u diam. 

Supra corticem vetustum Pini sylvestris ad Mustiala, m. 
Nov. 1880 (P. A. K.). 


Hadrotrichum microsporum Sacc. var. macrosporum n. var. 


Conidia sphaeroidea, subhyalina (sub micr.), 8—13 u diam. 
Basidia 30--40:8 u. 

In foliis Agrostidis albae langvescentibus, in regione Kuo- 
pioénsi, m. Aug. 1904 (0. Lönnbohm). 


Hormiscium Tiliae n. sp. 


Caespituli erumpenti superficiales, pulvinati, atri vel fusco- 
atri, exigui. Catenulae erectae, simplices, fasciculatae, rigidae, 
semipellucidae (sub lente), usqve ad 100 w longae, articulis 
plerumqve 3—4, non secedentibus, 8—25:8 wu. 

In ramulis Tiliae cordatae siccis in regione Aboénsi, Run- 
sala, m. Majo 1861 (P. A. K.). 


12 P. A. Karsten, Fungi novi, nonnullis exeptis, in Fennia lecti. 


Addenda et emendanda. 


Pluteus Kajanensis n. sp. 


Pileus carnosus, tenuis, mollis, convexus, dein expansus, 
obtusus, laevis, glaber, nudus, viscidulus (?), pallescens (in statu 
sicco), circiter 4 cm latus. Stipes strictus, basi incrassatus, 
glaber, pallidus, circiter 5 cm altus. Lamellae liberae, confer- 
tae, roseo-pallidae. Sporae ellipsoideae, 6—8:3—4 w. Cysti- 
dia nulla. 

Ad terram prope Kajana specimen unicum m. Junio 1905 
a clar. O. Lénnbohm lectum. 


Hypholoma longipes n. sp. 


Admodum fragile. Pileus carnoso-membranaceus, convexo- 
explanatus, saepe disco nonnihil depressus, subumbonatus, sub- 
hygrophanus, primitus totus flavidus, dein cinerascens vel agvose 
cinereus, disco flavido, siccitate vulgo medio rugosus et subinde 
albicans rimosusgve, margine levi primagve aetate circa margi- 
nem sericellus, 5—10 cm latus. Stipes aeqvalis, basi incrassa- 
tus, fistulosus, curvatus vel flexuosus, glaber, ferruginascens, 
apice initio pallidus nudusqve, 18—20 cm longus, circiter 5 mm 
crassus. Velum cito evanidum. Lamellae adnexae, confertae, 
latiusculae, pallidae, dein cinerascentes demumgve fuscescentes. 
Sporae ovoideae vel ellipsoideae, ut plurimum 1—2-guttulatae, 
dilutae, 7—8:3—4 w. Cystidia nulla. 

Ad parietes pineas fodinae tectae in horto Mustialensi, m. 
Sept.— Oct. 1905 (P, A. K.). 


Flammula astragalina Fr. var. perelegans n. var. 


Pileus sqvamis revolutis, fibrillosis obsessus. 
Eodem loco ac praecedens. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 4. 13 


Stereum purpureum Pers. var. intricatissimum n. var 


Pilei effuso-reflexi, dense imbricati, concrescentes, azoni, 
villoso-tomentosi, albidi, circiter 1 cm lati, caespites circiter 
10 cm latos formantes. Hymenium nudum, laeve, glabrum, 
purpurascente badium. 

In trunco prope Kuopio m. Junio 1905 (0. Lönnbohm). 

Ad Stereum purpureum Pers. se refert fere ut Stereum sca- 
lare Karst., in ligno nec supra terram, ut antea indicavimus, 
lectum, ad Stereum hirsutum (Willd.). 


Peziza scissa n. sp. 


Apothecia subcaespitosa, sessilia, contorta, latere scissa, 
margine integro, involuto, extus pruinosa, alutacea, disco obscu- 
riore, 2—3 cm lata. Asci longissimi, circiter 10 w crassi. 
Sporae monostichae, ellipsoideae, laeves, biguttulatae, hyalinae, 
circiter 12:5 w. Paraphyses filiformes, flexuosae, circiter 1 u 
crassae. 

In fragmentis ligneis terraqve in regione Kuopioénsi m. 
Aug. 1904 (0. Lönnbohm). 

Ad Pez. cochleatam nec non Pez. alutaceam Pers, proxime 
accedit. 

Cenangium pinastri n. sp. 


Apothecia sessilia, caespitosa, coriaceo-membranacea, lae- 
via, subfarinacea, fusca vel fusco-nigrescentia, epidermide sece- 
dente superficialia, difformia, hymenio pallidiore, 2—5 cm lata. 
Asci cylindracei, circiter 160:7—9 u. Sporae monostichae, 
eguttulatae, rectae, 7—9:4—5 wu. Paraphyses filiformes. 

Ad ramos aridos Pini sylvestris prope Kuopio m. Aug. 
1902 (0. Lönnbohm). 

Ab Cenangio populneo affini apotheciis minoribus, ascis 
sporisgve diversis differt. 


Metasphaeria rubicola n. sp. 


Perithecia gregaria, primo epidermide tecta, dein ea se- 
cessa libera, sphaeroidea, poro minuto pertusa, atra, minuta. 


14 P. A. Karsten, Fungi novi, nonnullis exceptis, in Fennia lecti. 


Sporae longe fusiformes, curvulae, 4—6-guttulatae, hyalinae, 
circiter 40:3 u- 

In caulibus siccis Rubi idaei in regione Kuopioénsi, Kasu- 
rila, m. Junio 1904 (0. Lönnbohm). 


Entyloma spectabile n. sp. 


Sori in macula flaventi nidulantes, elongati, brunnei, ele- 
vati, usqve ad 3 cm longi. Sporae globulosae, flavescentes, 
20—30 w diam. 

In foliis Glyceriae spectabilis in opp. Sortavala, m. Julii 
1904 (0. Lönnbohm). 


Triphragmium grande n. sp. 


Sori teleutosporiferi elongati, primitus epidermide tecti, 
magni, fusci, circiter 3 cm longi. Teleutosporae obtuse trigo- 
nae, tricellulares, inferne 2-loculares, verrucosae, brunneae, diam. 
30—40 w, pedicello cylindraceo, hyalino, longitudine sporae. 

Ad caulem Rumicis acetosae (?) prope opp. Sortavala, m. 
Julii 1904 (0. Lönnbohm). 


Phoma rostellata n. sp. 


Pyrenia globulosa, initio velata, dein denudata, atra, exi- 
gua, rostro tereti, longitudine pyrenii. Sporulae ellipsoideae, 
circiter 2:1 p. 

In caulibus emortuis Cerefolii sylvestris juxta opp. Kuopio, 
m. Maji 1905 (0. Lönnbohm). 


Phoma Melampyri n. sp. 


Pyrenia gregaria, erumpentia, sphaeroidea, cupulata, atra, 
minuta. Sporulae elongatae, utringve obtusissimae, subcurva- 
tae, eguttulatae, 6—10:2 u. 

In caulibus exsiccatis Melampyri ad Kuopio, m. Junii 1905 
(0. Lönnbohm). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 4. 15 


Aposphaeria caulina n. sp. 


Pyrenia sparsa, superficialia, rotundata vel elongata, vulgo 
inaeqvalia, astoma, atrata, minuta. Sporulae elongatae, conti- 
nuae, hyalinae, circiter 4:1 u. 

In caulibus siccis Cerefolii sylvestris, m. Maji 1905, prope 
Kuopio leg. clar. Edv, Hendunen. 


Aposphaeria rudis n. sp. 


Pyrenia erumpentia, dein superficialia, caespitose aggregata 
vel solitaria, difformia, rotundata, elongata vel depressa, rostrata, 
atra, minuta, villo incano (an proprio) tecta. Sporulae ovales, 
1—2-guttulatae, hyalinae, 3—4:1—2 u. 

In cortice interiore Piceae excelsae in opp. Villmanstrand, 
m. Julii 1904 (0. Lönnbohm). 


Sphaerographium petiolicolum n. sp. 


Pyrenia sparsa vel gregaria, conoidea, fusco-atra, minu- 
tissima. Sporulae elongato-fusoideae, curvulae, 8—16:2 w. 


In petiolis emortuis Sorbi aucupariae prope Kuopio m. Junii 
1904 (0. Lönnbohm). 


Gloeosporium Orobi n. sp. 


Maculae amphigenae, irregulares, fuscescentes. Acervuli 
irregulares, plano-disciformes, saturate fusci, minuti. 

In foliis vivis Orobi verni in regione Sortavalensi m. Julii 
1904 (0. Lönnbohm). 

Ex eadem regione specimina sterilia @loeosporü Betulae 
(Lib.), Gl. Tremulae (Lib.) et Gl. acerini Allesch. vidimus. 


Vermicularia affinis Sacc. var. Calamagrostidis n. var. 


Pyrenia innata, sparsa, sphaeroidea, 40—50 w diam., se- 
tulis parcis, rigidis, brunneis, sursum attenuatis dilutioribusgve, 


16 P. A. Karsten, Fungi novi, nonnullis exceptis, in Fennia lecti. 


longitudine pyreniorum. Sporulae elongato-fusoideae, guttulatae, 
rectae vel leniter curvulae, 16—23:2—4 u. 

In foliis siceis Calamagrostidis Epigeii in regione Kuo- 
pioénsi, m. Maji 1905 (0. Lönnbohm). 


Sporotrichum aeruginosum Sched. var. microsporum n. var. 


Conidiis minoribus (1—2 w in diam.) a typo recedit. 
Supra Ditiolam radicatam prope Kuopio m. Sept. 1905 
(0. Lönnbohm). 


Inonotus sulphureopulverulentus Karst. Fungi novi in Sibi- 
ria lecti p. 9 non est nisi forma macra Inonoti Herbergi (Rostk.). 

Puccinia melasmioides Tranzsch. var. Karst. 1. c p. 6 
eadem est ac Puccinia Haleniae Arth. et Holw. in Halenia sibi- 
rica crescens. 

Species in regione Kuopioénsi lectas, pro Fennia novas, 
hic enumerare liceat: Tricholoma amicus Fr., Collybia collina 
(Scop.), Lachnum leucostomum (Rehm), Leptosphaeria arundi- 
nacea (Sow.), Pilidium fuliginosum (Fr.) et Sporomega degene- 
rans (Fr.). 


ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 27, N:o 5. 


EINE SCHADLICHE, 


PAU UROPODA-ART. 


VON 
ENZIO REUTER. 


MIT EINER TAFEL. 


(Vorgelegt am 5. November 1904). 


HELSINGFORS 1905. 


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KUOPIO 1905. 
GEDRUCKT BEI K. MALMSTROM. 


Page April 1903 erhielt ich vom Herrn Direktor E. L. Hed- 
man in Berttula unfern der Stadt Tawastehus zahlreiche Exem- 
plare einer Milbe mit der Bemerkung, dass diese in einem Treib- 
beet massenhaft vorkam und die dort wachsenden jungen Gur- 
kenpflanzen angegriffen hatte. Nach brieflicher Mitteilung von 
Herrn Hedman traten die genannten Milben zum ersten Mal 
im vorhergegangenen Jahre in demselben Treibbeet auf, wo sie 
die Gurkenpflanzen gänzlich zerstörten, indem sie klumpenweise 
am Wurzelhalse der jungen Pflanzen sassen und die Stengeln 
derselben zernagten. Das Treibbeet, welches den ganzen Winter 
hindurch offen und leer gestanden hatte, wurde im letzten Friih- 
jahr mit neuem Mist und neuer, von einem nahgelegenen Acker 
genommener Erde aufgeschiittet; nichtsdestoweniger traten die 
Milben wieder ebenso massenhaft und bedrohend auf. 

Etwa gleichzeitig, in den letzten Tagen des April 1903, 
teilte mir Dozent E. Nordenskiöld mit, dass nach Beobachtungen 
von Cand. phil. W. M. Axelson die Radieschen in einem Treib- 
beet in der Umgegend von Helsingfors ebenfalls von Milben zum 
Teil angefressen worden waren. Ein Vergleich der aus Berttula 
und Helsingfors stammenden Milben erwies, dass sie mit einander 
identisch waren, und zwar stellten sie die homeomorphe Nymphe 
einer, wahrscheinlich unbeschriebenen Uropoda-Art dar, was 
jedoch mit Rücksicht darauf, dass unter den zu ein paar Hun- 
derten mir zur Verfügung stehenden Individuen kein geschlechts- 
reifes Tier zu finden war, noch nicht endgültig festgestellt wer- 
den konnte?). Um Sicherheit hierüber zu gewinnen, bat ich 
um eine neue Sendung aus Berttula und erhielt Mitte Mai wie- 
der zachlreiche Exemplare, von denen aber nur zwei geschlechts- 


1) Vgl. Meddelanden af Soc. pro F. et Fl. Fenn. H. 29. Helsingfors 
1904. S. 167, 252. 


4 Enzio Reuter, Eine schädliche, neue Uropoda-Art. 


reif und zwar männlichen Geschlechts waren. Eine mikrosko- 
pische Untersuchung derselben ergab, dass es sich in der Tat um 
eine neue Art handelte; weil sie sich aber in ziemlich schlech- 
tem Zustande befanden, waren sie fiir eine Artbeschreibung we- 
nig geeignet, und zudem fehlte mir noch durchaus das Weibchen, 
weshalb mir eine Deskription der Milbe noch nicht angemessen 
erschien. Gleichzeitig mit der späteren Milbensendung schrieb 
mir Herr Direktor Hedman, dass die jetzt eingesandten In- 
dividuen meistenteils auf Salatpflanzen festsitzend angetroffen 
worden waren; ob sie auch diese Pflanzen beschädigt hatten, 
dartiber konnte er sich nicht mit Gewissheit äussern. 

Im Oktober 1904 erhielt ich von Herrn Mag. H. Federley 
zur Untersuchung mehrere in Spiritus aufbewahrte Exemplare 
einer Milbe, die er auf einer im Villagebiet Humlevik bei Hel- 
singfors gefundenen Raupe von Arctia caja L. festsitzend ange- 
troffen hatte. Diese Milben, welche sich sämtlich im Nymphen- 
stadium befanden, erwiesen sich als mit den in Berttula und 
Helsingfors im vorhergehenden Jahre in Treibbeeten schädlich 
aufgetretenen Uropoda-Nymphen völlig identisch. Nach Angabe 
von Herrn Federley siechte die Raupe, an welcher die genann- 
ten Milben sich eine längere Zeit hindurch aufgehalten hatten, 
allmählich hin und starb. Weil er keine andere Ursache dieser 
Erscheinung finden konnte, war er zu der Ansicht gekommen, 
es hätten die Milben als Schmarotzer den Tod der Raupe ver- 
anlasst. Wie es sich hiermit tatsächlich verhalten haben mag, 
war nunmehr unmöglich zu entscheiden. Aus Gründen, die 
weiter unten angeführt werden sollen, bin ich jedoch nicht ge- 
neigt, der soeben genannten Auffassung zuzustimmen. 

Nachdem nun inzwischen das Vorkommen der betreffenden 
Uropoda-Art bei der Villa Humlevik konstatiert worden war, 
begaben Mag. Federley und ich uns nach diesem Ort um in 
den dortigen Treibbeeten geschlechtsreife Individuen der Milbe 
zu suchen. Zu dieser Zeit enthielten die Treibbeete keine Pflan- 
zen mehr. Es gelang uns jedoch bald einige Uropoda-Individuen 
zu finden, die innerhalb der Beete unter verschiedenem Abfall 
auf der Erde herum krochen; etwas zahlreicher kamen sie an 
den Wänden der Treibbeete gleich am Boden vor. In noch 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 5 


grösserer Anzahl wurden sie an der Unterseite einiger auf den 
Gängen zwischen den verschiedenen Treibbeeten liegenden Bret- 
tern angetroffen. Bei der nach der Heimkehr vorgenommenen 
mikroskopischen Untersuchung ergab sich inzwischen, dass sämt- 
liche Exemplare mit Ausnahme eines Mannchens homeomorphe 
Nymphen waren. 

Einige Tage später besuchte ich zusammen mit Herrn H. 
Wasastjerna seine Gartenanlage in Gumtäckt bei Helsingfors 
und ergriff dann die Gelegenheit, die Uropopa-Art wieder auf- 
zusuchen. In den Treibbeeten, die auch hier keine Pflanzen 
mehr enthielten, konnte ich nur einige wenige Exemplare auf- 
finden; dagegen kam diese Milbe auf der Unterseite einiger 
Gangbretter zu mehreren Hunderten vor, oft dicht aneinander 
gedrängt. Die allermeisten Individuen waren auch jetzt Nym- 
phen, nur verhältnismässig wenige stellten geschlechtsreife Männ- 
chen und Weibchen dar. Jedenfalls gelang es mir, einige Dutzende 
von Geschlechtstieren zu erhalten, so dass ein für die Artbeschrei- 
bung hinlängliches Material zusammengebracht werden konnte, 
Auch in den Treibbeetsanlagen des städtischen Reservegartens 
an der Schmiedstrasse in Helsingfors habe ich später zahlreiche 
Exemplare unserer Milbe angetroffen. Und vom Herrn Dozenten 
A. Luther wurde mir ein Blatt von auf dem Markte in Helsing- 
fors gekauftem Kopfsalat gegeben, auf welchem mehrere Nymphen 
derselben Art mit ihren Urostylen befestigt sassen. Schliesslich 
mag noch erwähnt werden, dass unter den vom Herrn Mag. 
R. B. Poppius eingesammelten Individuen von Oribata lucasii 
Nie., die im Jahre 1900 in einem Treibbeet im Kirchspiel Esbo 
auf Gurkenfrüchten schädlich aufgetreten waren !), sich auch eine 
Nymphe der hier in Rede stehenden Uropoda-Art befand. Diese 
Milbe scheint demnach wenigstens in der Umgegend von Helsing- 
fors ziemlich weit verbreitet und auch recht häufig zu sein. 
Bemerkenswert ist, dass sie überall stets in oder unmittelbar 
ausserhalb der Treibbeete angetroffen worden ist ?). 


1) Vgl. Poppius, R. B., Oribata lucasii Nic., ett hittills obeaktadt 
skadedjur. Med. Soc. F. et Fl. Fenn. H. 27, 1901. S. 74—75, 181. 
2) Spéiter habe ich diese Art, ebenfalls in Treibbeeten, in Lofsdal im 
Kirchspiel Pargas, SW von Abo, zahlreich gefunden. 


6 Enzio Reuter, Eine schädliche, neue Uropoda-Art. 


Was aber vor allem unsere Beachtung verdient, ist die 
Tatsache, dass die nämliche Uropoda-Art — wenigstens unter 
Umständen — sich von lebenden, gesunden Pflanzenteilen er- 
nährt, ja sogar als wahrhafter Pflanzenschädiger auftreten kann. 
Dass dem so ist, wurde ja schon hinlänglich durch die Beobach- 
tungen der Herren Hedman und Axelson bewiesen. Um jeden 
Zweifel hieriiber zu beseitigen, habe ich selbst in dieser Hin- 
sicht direkte Beobachtungen angestellt und dabei wiederholent- 
lich konstatieren können, dass die von mir isoliert unter Obser- 
vation gehaltenen Uropoda-Individuen — und zwar sowohl Nym- 
phen, als geschlechtsreife Tiere — sich tatsächlich von ganz ge- 
sunden Radieschen und Kopfsalatblättern ernährten; diese letz- 
teren mussten frisch und saftig sein, verwelkte und trockene 
Blätter wurden nicht oder doch nur ungern von den Tieren 
gefressen. 

Dies steht nun im Widerspruch mit den meisten friiheren 
Angaben iiber die Nahrung der Uropoda-Arten. Diese Angaben 
sind übrigens recht weit auseinandergehend; viele von ihnen 
sind zudem sehr unsicher und gründen sich mehr auf blosse 
Vermutungen als auf direkte Beobachtungen. Mit Rücksicht 
hierauf wird sogar ein so ausgezeichneter Acarologe wie Michael 
noch im Jahre 1894 veranlasst, sich zu äussern, dass »we 
do not at present know for certain what the Uropodinae feed 
upon» !). 

Was nun die fraglichen Angaben des näheren betrifft, so 
wird von mehreren Autoren, wie Mégnin?), Berlese*), Cane- 
strini *) u. A., mehr oder weniger direkt angedeutet, dass 
wenigstens einige Uropoda-Arten sich von modernden vegeta- 


1) Michael, A. D., Notes on the Uropodinae. Journ. R. Micr. Soc. 
1894. S. 291. 

2) Mégnin, P. Mémoire sur l'organisation et la distribution zoolo- 
gigue des Acariens de la famille des Gamasidös. Journ. de l’Anat. et de la 
Physiol. XII. 1876. S. 325. 

3) Berlese, A. Acari, Myriopoda et Scorpiones hucusque in Italia 
reperta. Ordo Mesostigmata (Gamasidae). 1892. S. 86. 

4) Canestrini, G. Prospetto dell’ Acarofauna italiana. I. Padova 
1885. S. 103 ff. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 7 


bilisehen Substanzen oder tierischem Abfall (Exkrementen) er- 
nähren. 

Die bekannte Erscheinung, dass mehrere Insekten, und zwar 
namentlich Coleopteren, ferner Myriopoden und noch andere 
Arthropoden sich nicht selten als mit Uropoda-Nymphen besetzt, 
ja mitunter als von ihnen sogar fast völlig bedeckt erweisen, 
hat friiher die Vermutung veranlasst, es seien die Uropoda- 
Nymphen wahre Schmarotzer der sie tragenden Wirttiere. Hier- 
fiir sprach allerdings der Anschein, denn die betreffenden Wirt- 
tiere waren nicht selten gestorben, wie es schien infolge eines 
aktiven Angriffes der genannten Milben. So machte sich in Ame- 
rika, wo namentlich der beriichtete Coloradokäfer, Leptinotarsa 
decemlineata Say., öfters von den Nymphen einer Uropoda-Art 
stark belästigt wurde, vorher unter den dortigen praktischen 
Entomologen ziemlich allgemein die Auffassung geltend, dass 
diese Milben sich tatsächlich von dem genannten Käfer ernähr- 
ten. Schon vor einigen Dezennien ist inzwischen nachgewiesen 
worden, dass die mit ihrem aus der Analöffnung heraustreten- 
den Urostylus an den resp. Wirttieren befestigten Uropoda- 
Nymphen — bekanntlich treten nur die sogenannten Nymhae 
pedunculatae, nicht die geschlechtsreifen Uropoda-Individuen der- 
art auf den betreffenden Arthropoden auf — in der Tat gar 
keine Schmarotzer darstellen, sondern sich nur — ähnlich wie 
die Hypopen der Tyroglyphiden — dieser Wirttiere als Trans- 
portmittel bedienen, um sich behende nach einem für die Fort- 
pflanzung geeigneten Platz versetzen zu können !). Diese An- 
sicht dürfte wohl nunmehr allgemeine Zustimmung erfahren ha- 
ben?). Dass die Uropoda-Nymphen, obwohl sie also keine schma- 
rotzende Lebensweise führen, dennoch mitunter, d. h. wenn sie 
in sehr grosser Menge auftreten, den Tod ihres Wirttieres verur- 
sachen können, unterliegt keinem Zweifel; ein Käfer z. B., des- 
sen! Körper von den genannten Milben so dicht besetzt ist, dass 


1) Zuerst dürfte dies von Mégnin, op. cit. p. 290, 325, hervorgehoben 
worden sein. 

2) Auch in Amerika; vgl. Banks, N. A Treatise on the Acarina, 
or Mites. Proc. U. S. Nat. Mus. XXVIII. [N:o 1382]. Washington 1904. 
S. 62, 63. 


8 Enzio Reuter, Eine schädliche, neue Uropoda-Art. 


er selbst kaum sichtbar ist, wird hierdurch schon so stark be- 
lästigt, dass er sich schlechthin nicht bewegen kann. Dies war 
u. A. der Fall mit einer Histeride, welcher sich in der letzteren 
Sendung des Herrn Direktor Hedman befand. Was nun die 
vom Herrn Mag. Federley beobachtete Raupe von Arctia caja 
betrifft, traten die Uropoda-Nymphen auf ihr allerdings nicht in 
besonders grosser Anzahl auf, gleichzeitig mit ihnen kamen aber 
auf derselben Raupe recht zahlreiche Individuen einer anderen 
Milbe vor, und es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass gerade 
diese dem Wirtstier einen viel grösseren Schaden verursachen 
hatten. Es mag jedoch erwähnt werden, dass Trouessart ei- 
nen Fall anfiihrt, wo die Raupe von Agrotis segetum Schiff. von 
den Nymphen einer anderen Uropoda-Art recht stark inkommo- 
diert wurde '). 

Wenn nun auch die Uropoden nicht als wahre Schma- 
rotzer angesehen werden diirften, sollen sie jedoch nach einigen 
Autoren eine carnivore Lebensweise fiihren und zwar räube- 
risch sich von anderen Tierchen ernähren. Vielleicht am mei- 
sten ausgeprägt wird wohl diese Ansicht von Trouessart ver- 
treten, dessen Ausspruch hierüber ich mir erlaube, wörtlich 
auzuführen: »Les Acariens de la sous-famille des Uropodine sont 
tous créophages, comme les autres Gamasidés. Il est done im- 
possible de leur attribuer les degäts que Pon constate sur les 
racines de certaines plantes et qui sont dus å l'exces d'humi- 
dité et aux Moisissures qui en sont la conséquence. Les Uro- 
podes ne viennent sur ces racines que pour se nourrir des 
Sarcoptides detriticoles (Tyroglyphinés) que les végétations cryp- 
togamiques y attirent» ?). 

Direkte Beobachtungen iiber die Nahrung einer Uropoda- 
Art, U. ovalis (Koch) Michael, welche mit der von mir in die- 
sem Aufsatz neubeschriebenen sehr nahe verwandt ist, sind von 
Cummins angestellt worden, der die genannte Milbe in Ber- 
muda in kranken Zwiebeln einer Lilie angetroffen hatte. Nach 


1) Trouessart, E. Note sur les Uropodine et description d’espéces 
nouvelles. Bull. Soc. Zool. France. XXVII. 1902. S. 29. 
2) Trouessart, E., 1. c. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 9 


ihm ernährte sich diese Milbe hauptsächlich von Bakterien, Pilz- 
sporen u. dgl. 4) 

Es scheint mir nun höchst wahrscheinlich, dass auch die 
neue, hier in Rede stehende, in den Treibbeeten angetroffene 
Uropoda-Form sich in der Regel von unter modernden vegeta- 
bilischen Substanzen und Diinger auftretenden Mikroorganismen, 
bezw. von den toten, feuchten pflanzlichen Geweben selbst oder 
vielleicht sogar noch von Teilchen der Exkremente pflanzen- 
fressender Tiere (Rinder, Pferde) ernährt. Hierauf deutet vor 
allem das massenhafte Vorkommen dieser Milbe gerade auf der 
feuchten Unterseite der zwischen den einzelnen Treibbeeten auf 
Mist, Halmstreu u. dgl. liegenden Gangbretter hin, wo ja ausser- 
ordentlich ginstige Bedingungen fiir ungestört fortgehende De- 
kompositionsprozesse, bezw. fiir das Auftreten von Bakterien 
und Schimmelpilzen vorhanden sind. Dass sie jedenfalls hier 
nicht von anderen Kleintieren räuberisch leben, wie dies Trou- 
essart behauptet, beweist zur Genüge schon der Umstand, 
dass auf den meisten von mir untersuchten Plätzen solche Tiere 
— einzelne Collembolen, Oribatiden und kleine Gamasiden (von 
Tyroglyphiden fand ich keine Spuren) — nur in verhältnismässig 
sehr geringer Anzahl vorkamen. 

Wenn die Uropoda-Milben nun auf irgend welche Weise 
in das Innere eines Treibbeetes gelangt sind, finden sie hier die 
genannten Bedingungen bei weitem nicht in demselben Masse 
wieder; namentlich vermissen sie die stete hochgradige Feuch- 
tigkeit. Es ist mit Rücksicht hierauf wenig überraschend, wenn 
die Milben unter solchen Umständen frische, saftige Pflanzen- 
teile, wie Radieschen, zarte Gurken- und Salatpflanzen, angrei- 
fen und sich von denselben dauernd ernähren. 

Es würde nach dieser Auffassung die nämliche Uropoda- 
Art kein typischer, sondern nur ein fakultativer Pflanzenschädi- 
ger sein. Weil inzwischen diese Milbe die erste Uropoda-Art 
darstellen dürfte, welche tatsächlich als Pflanzenschädiger er- 
kannt worden ist, und hierdurch in gewissem Gegensatz zu ih- 


1) Cummins, H. A. On the Food of Uropoda. Journ. Linn. Soc. 
Lond. Zool. XXVI. N:o 172. 1898. S. 623—625. 


10 Enzio Reuter, Eine schädliche, neue Uropoda-Art. 


ren übrigen Gattungsgenossen steht, schien es mir angemessen, 
diese Tatsache durch die Benennung der neuen Art hervorzu- 
heben, und ich habe ihr demnach den Namen Uropoda obnoxia 
gegeben. 

Ehe ich zu der Artbeschreibung tibergehe, mögen noch 
einige Worte der Frage nach der Bekämpfung dieses Schädi- 
gers gewidmet sein. Weil die Uropoda-Individuen — wenig- 
stens zu der Zeit, wo die Treibbeete keine Pflanzen enthalten 
— sich ganz vorwiegend auf der Unterseite namentlich der äl- 
teren Gangbretter aufhalten, kann durch griindliches Bestreichen 
dieser Seite der genannten Bretter mit gewöhnlichem Holzteer 
ohne die geringste Schwierigkeit auf einmal oft eine enorme Menge 
der ruhig sitzenden oder langsam herumkriechenden Milben ver- 
nichtet werden; dieses Verfahren ist natiirlich nach dem Bedarf 
zu wiederholen. Etwaige auf dem Mistbeet liegende von Milben 
besetzte kleinere Holz- und Borkenstücke sind einfach zu ver- 
brennen. Um das Ubersiedeln der Milben von aussen her nach 
dem Inneren des Treibbeets vorzubeugen, ist ein nach Bedarf 
erneutes Bestreichen der beiden Seiten des unteren, an den 
Boden grenzenden Teiles des hölzernen Rahmens mit Teer oder 
noch besser mit Raupenleim, und zwar vor der Aussaat, anzu- 
raten. Besonders wertvolle Pflanzen können der grösseren Sicher- 
heit wegen noch von mit Teer bestrichenen und mit einwenig in 
die Erde eingedriickten Hiilsen von Birkenrinde oder Pappe um- 
geben werden. 


Uropoda obnoxia m. sp. 


7, 0. — Lehmfarbig kastanienbraun, matt glänzend. Kör- 
per oval, vorn seitlich schwach ausgeschweift, etwa von der 
Mitte an nach hinten allmählich verjiingt. Rickenschild ziem- 
lich stark gewölbt, seitlich und hinten von dem Aussenrande 
deutlich abgesetzt, kurz vor dem Hinterende quer geteilt, un- 
deutlich fein punktiert, kurz und undicht beborstet, gleich hinter 
dem Vorderende mit zwei am Grunde dicht aneinander gedrang- 
ten längeren Borsten versehen. Die Aussenränder mit steif aus- 
gesperrten miissig langen Borsten besetzt. Epistoma lang zuge- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 11 


spitzt, gefränzt. Metapodien hinten gleichmässig gebogen, gerun- 
det. Die Femoralglieder aller Beinpaare mit höckerigen, bezw. 
blattförmigen Chitinvorragungen versehen. Peritrema am vor- 
deren Teil ziemlich scharf umgebogen, fragezeichenförmig. Grösse: 
© 1,05—1,18 mm lang, 0,70—0,s0 mm breit; & 0,99—1,15 mm lang, 
0,70—0,75 mm breit. 

Die ovale Körperform ist in beiden Geschlechtern etwas 
wechselnd, bald mehr länglich und hinten gerundet zugespitzt 
(Figg. 1, 2, 4), bald breiter, mehr gedrungen und dann hinten 
gleichmässig breit gerundet (Fig. 3); auch das Vorderende kann 
seitlich mehr oder weniger stark ausgeschweift sein. Der Rücken- 
schild hinten und an den Seiten von dem an einem parallelen, 
mässig breiten Streifen flach ausgebreiteten Aussenrande recht 
deutlich abgesetzt und sich von demselben ziemlich steil er- 
hebend; vorn dagegen ist der Rückenschild flacher gewölbt und 
geht unmerklich in den seitlich ausgeschweiften und vorn schwach 
vorgezogenen, an der Spitze gerundeten Vorderrand über. Der 
hinter der Querlinie gelegene Teil des Rückenschildes sehr klein, 
je nach der Form des Hinterkörpers mehr oder weniger breit 
gerundet (Figg. 1, 3). Die aus kleinen helleren Kreisen be- 
stehende, nicht besonders dichte Punktierung oft nur bei gün- 
stiger Beleuchtung deutlich zu erkennen. Die Rückenborsten 
mässig lang, zumeist in nicht ganz regelmässigen ovalen Krei- 
sen angeordnet (Figg. 1, 5). Die steif ausgesperrten Borsten des 
Aussenrandes am Grunde meistens sanft gebogen, stumpfspitzig 
(Fig. 11). Die gleich hinter dem abgerundeten Vorderende ge- 
legenen Borsten etwas länger als die übrigen, dicht neben einan- 
der stehend, nahe der Basis schwach geknickt, steif vorwärts 
gerichtet, meistens schwach divergierend; seitlich und hinter 
ihnen steht je eine ganz kurze Borste (Figg. 5, 6). 

Sternigenitalschild mit dem Ventrianalschild zusammen- 
geflossen, zwischen den Coxae mit einzelnen winzig kleinen 
Borsten, hinter den Metapodien mit wenigen paarweise ange- 
ordneten Borsten besetzt, welche an Grösse den Rückenborsten 
beinahe gleichkommen, undeutlich fein punktiert. Metapodien 
deutlich ausgebildet, hinten gleichmässig gebogen. Peritrema 
(Figg. 2, 4, 7) mässig lang, erstreckt sich vom Stigma zuerst 


12 Enzio Reuter, Eine schädliche, neue Uropoda-Art. 


beinahe gerade nach vorn und ist an diesem Teil am breitesten, 
biegt sich dann stumpf nach aussen und beschreibt einen fast 
unmerklichen, nach oben konkaven, etwas unregelmässigen Bo- 
gen bis zum Aussenrand, knickt sich hier um eine vom Coxa 
des 2. Beinpaares schräg nach oben und aussen bis zum Aus- 
senrande verlaufende Chitinleiste scharf nach innen herum, geht 
dann, allmählich sich verjiingend, wiederum in einem oben 
sanft konkaven Bogen nach innen und etwas schräg nach unten 
und endigt mit einer stumpfen Spitze einwenig oberhalb seiner 
ersten stumpfen Biegung nach aussen. 

Männliche Geschlechtsöffnung (Fig. 4) eiförmig, zwischen 
den Hiiftgliedern des 3. Paares gelegen. Weibliche Geschlechts- 
öffnung (Fig. 2) ziemlich gross, oval, hinten abgestutzt, erstreckt 
sich nach hinten bis zum Zwischenraum zwischen dem Vorder- 
rand der Hiiftglieder des 4. Beinpaares; der sie umgebende 
Chitinring vorn in einen kurzgestielten löffelförmigen Fortsatz 
verlängert. Analöffnung kreisrund, einwenig vor dem hinteren 
Körperende gelegen. 

Tectum gerundet fiinfeckig. Epistoma lang zugespitzt, seit- 
lich gefränzt, wodurch es ein fiederförmiges Aussehen erhält. 

Beine mit kurzen Dornen und Haaren besetzt. Die Hüft- 
glieder des 1. Beinpaares an der Aussenseite mit kurzen, ziem- 
lich scharf rechteckigen Chitinhöckern (Fig. 2). Die Femoral- 
glieder sämtlicher Beinpaare an der Unterseite mit je zwei nach 
einander folgenden Chitinvorragungen; von denen des 1. Paares 
ist die hintere klein und höckerig und trägt an ihrer Spitze ein 
kurzes Haar, die vordere langgestreckt, blattartig und unregel- 
mässig schwach gezähnelt. Von den Chitinvorragungen des 2. 
Paares (Fig. 8) ist die hintere, welche beim & mächtiger ent- 
wickelt ist als beim ©, bedeutend dicker, erscheint demgemäss 
bei Ventralansicht als quergestellt, und läuft in einen grösse- 
ren kegelförmigen und einen kleineren härchentragenden Höcker 
aus; die vordere dagegen ist dünn, blattförmig, dreieckig, fein 
vertikalgestreift. An den Schenkeln des 3. und 4. Beinpaares 
sind die beiden Chitinvorragungen blattförmig; die hintere sehr 
klein und niedrig, die vordere verhältnismässig noch langge- 
streckter als an dem 2. Beinpaare. Tarsen des 1. Beinpaares 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 13 


namentlich am distalen Ende mit zahlreichen ziemlich langen 
Haaren besetzt, von denen eines das Ambulacrum um mehr als 
doppelt überragt; Ambulacrum lang gestielt (der Stiel an den 
proximalen ?/3 seiner Länge glashell, dann plötzlich schwach 
braun getriibt), mit zwei mässig langen, gebogenen Krallen und 
einem beiderseits dreieckig flägelförmig ausgezogenen Haftlappen 
versehen (Fig. 9). Tarsen der 2—4. Beinpaare mit einzelnen 
kurzen Haaren und Dornen besetzt; Ambulacrum etwas kräf- 
tiger entwickelt, auch die Krallen und Haftlappen etwas grösser 
als an dem 1. Beinpaare; das Haftorgan aus zwei unteren klei- 
neren, schmalen und spitzen, seitlich vorspringenden, und drei 
oberen grösseren Loben zusammengesetzt, von welchen letzteren 
zwei ziemlich grosse, etwa dütenartig geformte seitlich einan- 
der gegenüber stehen und in der Mitte, wo sie einander kreuzen, 
unten von einem unpaaren, blattähnlichen, gespitzten Lobus be- 
deckt werden (Fig. 10). 

Nympha (homeomorpha) (Fig. 12). — Kleiner (0,52 — 
0,93 mm lang und 0,59—0,68 mm breit) und heller als die ge- 
schlechtsreifen Individuen, mehr lehmgelblichbraun. Umgekehrt 
oval, namentlich an der hinteren Hälfte verhältnismässig merk- 
lich breiter als die Geschlechtstiere, am Hinterende stets gleich- 
mässig breit gerundet, vorn seitlich ausgeschweift. Rücken- 
schild ziemlich flach gewölbt, von dem Aussenrand nicht deut- 
lich abgesetzt, hinten nicht quer geteilt, fein punktiert. Die steif 
ausgesperrten Borsten des Aussenrandes, wie überhaupt die des 
Rückenschildes, verhältnismässig länger als bei den geschlechts- 
reifen Tieren, oben in nicht ganz regelmässigen konzentrisch 
ovalen Kreisen angeordnet. Die beiden vordersten Borsten am 
Grunde von einander entfernt, eher kürzer als die Mehrzahl der 
übrigen Randborsten. Sternigenitalschild von dem Ventrianal- 
schild deutlich getrennt, sehr fein granuliert, in der Mitte eine 
längliche, seitlich zwischen den Coxalgliedern rundlich vorsprin- 
gende Konfiguration zeigend, mit einigen paarweise angeordneten 
kleinen Härchen besetzt. Metapodien am Innenrande ausge- 
schweift, dann hinten gerundet, stark nach oben gebogen. Ven- 
trianalschild hinten halbkreisförmig, vorn beiderseits schwach 
ausgeschweift, mit ziemlich langen Haaren besetzt, fein undeut- 


< 


14 Enzio Reuter, Eine schädliche, neue Uropoda-Art. 


lich punktiert. Analöffnung gross, gleich vor dem Hinterrand 
gelegen. Peritrema (Figg. 12, 13) lang und stark geschlängelt, 
in seiner ganzen Linge beinahe gleichmässig breit; geht vom 
Stigma eine recht kurze Strecke gerade nach oben, beschreibt 
dann einen kurzen, aussen konvexen, nur in der Mitte sanft 
eingedriickten Bogen, biegt sich plötzlich nach aussen, wird aber 
bald, in ziemlicher Entfernung von dem Aussenrand, wieder 
plötzlich nach innen umgeknickt und verläuft dann in einem 
mehr oder weniger starken und etwas geschlängelten, aussen 
konkaven Bogen nach oben bis zu dem Aussenrand, wo es gleich 
am Ende des Peritremalschildes aufhört. Inbezug auf die Be- 
haarung und Bedornung der Beine sowie auf die Chitinvorra- 
gungen finden sich zwischen den Nymphen und den geschlechts- 
reifen Weibchen und Männchen keine nennenswerten Unter- 
schiede. Das Haftorgan sämtlicher Ambulacren aus einer run- 
den diitenförmigen Saugscheibe bestehend (Fig. 14); die Krallen 
des 1. Beinpaares merklich kleiner als die der iibrigen. 

Uropoda obnoxia gehört den Uropode nitide und zwar 
dem Manipulus VII von Berlese an, welcher durch den Besitz 
eines kleinen hinteren Riickenschildes charakterisiert und als 
dessen Typus U. obscura Can., Berl. bezeichnet wird 1). Später 
hat Berlese die grosse Gattung Uropoda in mehrere kleine 
geteilt und zwar wird die soeben genannte Art als Typus der 
Gattung Uropoda s. str. betrachtet ?). 

Die hier neubeschriebene Art, U. obnoxia, ist gerade mit 
Canestrini’s und Berlese’s U. obscura am nächsten verwandt, 
welche letztere Art angeblich mit U. ovalis Koch (nec Kramer) 
identisch ist. Weil die älteren Beschreibungen dieser Art (wie 
auch vieler anderer Acariden) allzu dürftig sind, mehr allge- 
meine Habitusschilderungen enthalten und keine konzisen Dar- 
stellungen wichtigerer Strukturmerkmale geben, weil zudem die 
Abbildungen Koch's3) meines Erachtens allzu oberflächlich sind, 


1) Vgl. Berlese, A. Acari, Myriopoda, Scorpiones etc., Ordo Meso- 
stigmata, S. 89. 

2) Berlese, A. Acari nuovi. Redia, 1. Fasc. 2. Firenze 1904. 5. 249. 

3 Koch, €. L. Deutschlands Crustaceen, Myriapoden und Arachni- 
den. Heft 27. N:o 21: Notaspis ovalis; N. obscurus, H. 2. N:o 5, soll nach 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 15 


um eine sichere Identifizierung zu ermöglichen, werde ich — 
da mir die Typen von U. ovalis Koch (bezw. U. obscura Can., 
Berl.) nicht zugänglig gewesen sind — hier die neue Art zunächst 
mit den von Canestrini’), Berlese?) und Oudemans 3) ge- 
gebenen Beschreibungen und Abbildungen von U. obscura ver- 
gleichen, in denen strukturelle Merkmale der betreffenden Art 
eine genauere Beriicksichtigung gefunden haben. 

Von U. obscura unterscheidet sich meine U. obnoxia durch 
eine Summe von Merkmalen, von denen besonders die folgenden 
hervorzuheben sind: 

d', 9: Rückenschild von U. obnoxia vorn weniger stark 
vorgezogen; die beiden am Vorderende stehenden Borsten am 
Grunde einander stets bedeutend näher stehend, Die Form der 
mehr nach aussen gebogenen Metapodien verschieden. Gestalt 
der männlichen und namentlich der weiblichen Geschlechts- 
öffnung deutlich verschieden, der nach vorn ziehende Fortsatz 
des die weibliche Geschlechtsöffnung umgebenden Chitinrings 
nicht, wie dies Oudemans abbildet, in zwei spitze Zähne aus- 
laufend, sondern löffelförmig, vorn geschlossen 2). Auch die 
femoralen Chitinvorragungen sind etwas verschieden gebaut. Die 
ambulacralen Haftlappen, die als sehr wichtige Artcharaktere 
zu betrachten sind, durchaus verschieden gebaut 5). 


Trouessart (op. cit., p. 31) die homeomorphe Nymphe von ovalis sein, 
was mir indessen fraglich erscheint. Ob auch N. marginatus Koch und 
N. immarginatus Koch (Op. eit., H. 27. N:o 22. 23) hierher gehören, scheint 
mir sehr zweifelhaft. 

1) Ganestrini, G. Op. eit., p. 103. Taf. IV. 

2) Berlese, A. Ac., Myr., Scorp. Ordo Mesostigmata. Fasc. XI. 
N:o 5 (Gen. Uropoda characteres), Figg. 1, 3, 4, 6, 7 und Fasc. XI. N:o 8. 

8) Oudemans, A. €. Bemerkungen über Sanremeser Acari. Tijdschr, 
voor Ent. XLII. 1900. S. 131. PI. VIL Figg. 23, 24. 

4) Dieser Fortzatz wird weder von Canestrini noch von Berlese 
erwähnt, bezw. abgebildet. 

5) Vgl. Berlese, op. cit. Fasc. XI. N:o 8. Fig. 5d. Berlese gibt 
nicht an, welchem Beinpaar das von ihm abgebildete Ambulacrum angehört, 
nicht einmal, ob es dasjenige eines geschlechtsreifen Tieres oder einer Nymphe 
darstellt. Jedenfalls kommt ein so gebildetes Ambulacrum bei U. obnoxia 
nirgends vor. 


16 Enzio Reuter, Eine schädliche, neue Uropoda-Art. 


Nympha homeomorpha: Die Kérperform von U. obnoxia 
deutlich verschieden, am Hinterende konstant viel breiter ge- 
rundet. Der Ventrianalschild vorn stets seitlich ausgeschweift, 
nicht wie bei U. obscura schwach gleichmässig gebogen. Peri- 
trema, das sonst von etwa ähniicher Gestalt ist, hat die scharfe 
Umbiegung (in der Mitte seines Verlaufes) bedeutend weiter vom 
Aussenrande des Körpers entfernt; auch der Rand besitzt keine 
das Ende des Peritremas aufnehmende Lamelle, wie sie von 
Oudemans beschrieben und abgebildet worden ist. 

Die jetzt angefiihrten Unterschiede sind so zahlreich und 
bedeutend, dass die von mir beschriebene Uropoda-Art füglich 
als selbständige Art betrachtet werden muss. 

Inwieweit die U. obscura von Canestrini und Berlese 
tatsächlich mit U. ovalis Koch identisch ist, wage ich nicht zu 
entscheiden, ebensowenig wie die Frage, ob überhaupt die ziem- 
lich verwickelte Synonymie der nämlichen Art, auch in ihrer 
von Trouessart neuerdings revidierten Form), richtig ist. 
Wenn zwei einander so nahe stehende Arten, wie U. obscura 
und U. obnoxia, welche jedoch durch sehr gute, konstante, mei- 
stens aber erst bei stärkerer Vergrösserung deutlich erkennbare 
strukturelle Merkmale geschieden werden, recht grosse habituelle 
Ähnlichkeiten aufweisen, scheint mir diese Synonymie unsicherer 
denn je. Mit Rücksicht hierauf erscheint es auch nicht un- 
möglich, dass die neue Art, U. obnoxia, mitunter für U. ovalis 
(bezw. U. obscura) gehalten worden ist, um so mehr als diese 
Art ebenfalls u. A. in Treibbeeten vorkommen soll. Von Troues- 
sart wird U. ovalis (obscura) als die in Europa wahrscheinlich 
häufigste Uropoda-Art bezeichnet, die aus Deutschland, Frank- 
reich, Italien und England bekannt ist. In Finland ist sie da- 
gegen niemals angetroffen worden. Vielleicht stellt U. obnoxia 
eine im Norden vikariierende Art dar. 


1) Trouessart, op. cit., p. 30—32. 


Fig. 


> 60 pO 


see 


oe 


13: 
14. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 5. 17 


Tafelerklärung. 


Uropoda obnoxia n. sp. 


©, Dorsalansicht. 45/,. 

» + Ventralansicht. 45/,. 

3, Dorsalansicht, Umrissbild eines breiten Individuums. 4*/,. 

», Ventralansicht; Extremitäten und Behaarung der Ventralseite 
weggelassen. ®#/,. 

Vorderteil des Rückenschildes (9). %4/;. 

Vorderende desselben. 2%/,. 

Peritrema (3). "4. 

Femur des 2. linken Beinpaares (3), von der Innenseite gesehen. 
216, , 

Tarsalende mit Ambulacrum des 1. linken Beinpaares (©), Ven- 
tralansicht. 860/,. 

Tarsalende mit Ambulacrum des 4. rechten Beinpaares (9), Ven- 
tralansicht. 860/,. 

Borste am hinteren Teil des Aussenrandes (X in Fig. 1). 29%. 

Homeomorphe Nymphe, Ventralansicht; Extremitäten und Behaarung 
der Ventralseite weggelassen. 4%/,. 

Peritrema der homeomorphen Nymphe. %/,. 

Tarsalende mit Ambulacrum des 3. rechten Beinpaares der homeo- 
morphen Nymphe, Ventralansicht. 3. 


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13 14 


10 12 


E. Reuter, del. Lit. G. Arvidsson H:fors. 


ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 27, N:o 6. 


BEITRAGE ZUR 


MKTAMORPHOSE DER TRIGHOPTEREN 


VON 


A. J. SILFVENIUS. 


MIT 4 TAFELN. 


Vorgelegt am 7. Oktober 1905. 


—<co=o-3.|lil-"--—- 


HELSINGFORS 1905. 


u N 


MTT CIN 
Aine with tat 


— — 


KUOPIO 19085. 
GEDRUCKT BEER! MALMSTRÖM. 


it dieser Arbeit schliesse ich eine Reihe von deskriptiven 

Untersuchungen über die Metamorphose der finnischen 
Trichopteren, die in diesem und den nächst vorhergehenden 
Bänden dieser »Acta» (XXI, 4; XXV, 4, 5; XXVI, 2, 6; XXVII, 2) 
veröffentlicht worden sind. In diesen sieben Abhandlungen wird 
die Metamorphose von 101 Trichopteren mehr oder weniger ein- 
gehend behandelt. Den grössten Teil des Materials habe ich seit 
dem Jahre 1898 in verschiedenen Gegenden Süd-Finlands (Isthmus 
karelicus, Sortavala, Wiipuri (Wiborg), Lappeenranta, Tuusula, 
Esbo, Tvärminne) gesammelt; ausserdem habe ich durch die 
Freundlichkeit des Herrn. Stud. M. Weurlander einige von ihm 
in Esbo und auf den Älandsinseln gefundene Metamorphosen 
(Holostomis atrata Gmel., Erotesis baltica Me Lach., Hydropsyche 
lepida Pict., Holocentropus dubius Ramb., H. auratus Kol., H. 
stagnalis Albarda, Cyrnus trimaculatus Curt.) beschreiben können. 

In der ersten dieser deskriptiven Arbeiten habe ich dar- 
getan (I, p. 3—4), in wie verschiedenem Grade die Kenntnis 
der früheren Entwickelungsstadien in den sieben Tricho- 
pterenfamilien fortgeschritten war. Es waren die Familien der 
Phryganeiden, Limnophiliden und Hydropsychiden am wenig- 
sten bekannt. Durch die in den letzten Jahren erschienenen 
Untersuchungen über Trichopterenmetamorphose sind von einem 
grossen Teil der europäischen Arten dieser drei Familien 
die Larven und Puppen bekannt geworden, und man kann, 
wie aus folgender Tabelle hervorgeht, behaupten, dass die 
Kenntnis der Entwickelungsstadien der finnischen Trichopteren 
relativ befriedigend ist. Von den 57 in Finland vorkommenden 
Trichopterengattungen sind nur 4 (Arctecia, Asynarchus, Chi- 
lostigma und Arctopsyche) hinsichtlich der Metamorphose ganz 
unbekannt. 


4 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Anzahl der ee Anzahl der vie 
finnischen er finnischen Le 
mie Metamor- wae Metamor- 
phosen phosen 
Phryganeide 14 14 Hydropsychide 31 22 
Limnophilide 78 42 Rhyacophilide 6 4 
Sericostomatide 10 7 Hydroptilide 19 12 
Leptoceridæ 32 20 | 


Noch steht somit die Familie der Limnophiliden, was die 
Kenntnis der Entwickelungsstadien betrifft, hinter den tibrigen 
zuruck. 

Von den 48 in dieser Arbeit behandelten Arten waren 
folgende 14 hinsichtlich der Metamorphose unbekannt oder un- 
vollständig bekannt: Newronia lapponica Hagen, Brachycentrus 
subnubilus Curt., Micrasema setiferum Pict., Molannodes Zelleri 
Mc Lach., Leptocerus fulvus Ramb., L. cinereus Curt. = L. bil 
meatus L. (Wallengr.), L. excisus Mort., Erotesis baltica Mc Lach., 
Hydropsyche lepida Pict., Holocentropus auratus Kol., H. stag- 
nalis Albarda, Cyrnus trimaculatus Curt., Lype sp., Glossoma 
vernale Pict. 

Es waren also fär den grössten Teil der in dieser Arbeit 
beschriebenen Arten die Larven und Puppen bekannt. Die frü- 
heren Angaben, deren Richtigkeit ich bestätigen konnte, habe ich 
hier natärlich nicht wiederholt; ausser komplettierenden Mittei- 
lungen erwähne ich nur solcher Beobachtungen, die von den fräher 
mitgeteilten abweichen. Dieses betrifft besonders die Mund- 
teile, die in den Familien (resp. Unterfamilien) viel einförmiger 
gebaut sind, als man nach den bisherigen Beschreibungen ver- 
muten konnte. Am Anfang der Beschreibung solcher früher 
bekannten Arten zitiere ich die Arbeiten, in welchen sie ein- 
gehender behandelt sind, und die meine Beschreibung vervoll- 
ständigen soll. Viele für die Bestimmung der betreffenden 
Larven und Puppen wichtige Charaktere sind in den folgenden 
Deskriptionen somit nicht aufgenommen, sondern sind in den 
zitierten Abhandlungen zu finden. 

Die zu beschreibenden Arten führe ich bauptsächlich in 
derselben Ordnung, wie Mc Lachlan (I, p. LXXXIII—XGI), auf 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica 27, n:o 6. 5 


und habe auch seine Familien beibehalten. Um die Wiederholung 
derselben Charaktere bei verschiedenen Arten einer Unterfamilie 
zu vermeiden, habe ich in den »allgemeinen Merkmalen» solche 
Eigenschaften zusammengestellt, die für die in meinen Arbeiten 
behandelten Arten gemeinsam sind. 

Die Untersuchungen sind zum Teil auf der zoologischen 
Station Tvärminne, zum Teil im zoologischen Museum der Univer- 
sität Helsingfors ausgefiihrt. Die Deskriptionen der Sericostoma- 
tiden waren schon im Frühjahr 1905 fertig, die anderen sind im 
Sommer 1904 und später geschrieben worden. Somit war der 
grösste Teil des Manuskripts fertig, als die interessante Arbeit 
August Thienemanns: Biologie der Trichopteren-Puppe (II) er- 
schien. Einige von seinen Beobachtungen über Puppenorgane, die 
ich unabhängig von ihm gemacht hatte, wiederhole ich in den 
folgenden Beschreibungen, da sie in dieser ökologischen Arbeit 
natürlich nicht in der Folge des Systems aufgeführt und somit 
für diagnostische Zwecke schwer zu finden sind, 

Den Herren Prof. Fr. Klapälek, K. J. Morton und G. Ulmer, 
die die Imagines von verschiedenen Arten, die ich — oft wegen 
des spärlichen Materials — nicht bestimmen konnte, determiniert 
haben, spreche ich hier meinen besten Dank aus. 


Phryganeidæ. 


Neuronia lapponica Hagen.)) 
Fig. 1 a—b Larve, c—d Puppe. 


Die Grundfarbe der stårker chitinisierten Teile der 24 mm 
langen Larve ist gelblich. Auf dem Stirmschilde liegt eim me- 


1) Es sollen vornehmlich nur solche Merkmale erwähnt werden, die 
diagnostisch verwertbar sind. Ubrigens passen die allgemeinen Charaktere 
der Phryganeiden auch auf diese Art (s. Klapälek II, p. 5; Silfvenius I, 
p. 6-10, VII, p. 4; Ulmer IV, p. 34—35, V, p. 262). 


6 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


dianer, dunkelbrauner Fleck, der im Hinterteile kreisförmig 
erweitert und mit blassen Punkten versehen ist (Fig. 1a). Die 
Gabellinienbinden sind dunkelbraun, die Wangenbinden, wie 
auch zum Teil die Ventralfläche braun. Auf den hinteren Teilen 
der Pleuren liegen zahlreiche, gelbe Punkte, die besonders auf 
den Gabellinienbinden deutlich sind. 

Das Hügelgebiet am Vorderrande der Oberlippe ist nicht 
entwickelt; die Dorne der Oberlippe sind normal, lang (vergl. 
z. B. N. rufierus Scop., Silfvenius VII, p. 5). Der rechte Ober- 
kiefer ist auf den beiden Schneiden mit zwei Zähnen bewehrt. 

Uber alle Thorakalsegmente und das erste Abd.-segment 
laufen zwei braune Binden, die vorn in die Gabellinienbinden 
und Wangenbinden fortgesetzt werden. Auf dem Pronotum sind 
der Hinterrand und die Hinterecken schwarz, die anderen Rän- 
der braun bis schwarz (Fig. 1 b). Meso- und Metanotum häutig, 
beide mit je einem dunklen, borstentragenden Chitinfleck auf 
den dorsalen Vorderecken. 

Die Sporne und der Basaldorn I 
der Klaue auf den Vorderfiissen 
sind normal (vergl. z. B. N. cla- II 
thrata Kol., 1. c., p. 7), der obere 
Sporn der Vordertibien ist lang, die [II 
Dorne der Vorderfemora wie bei 
N. rujficrus fl. €, p- 5). Die post- IV 
segmentalen Kiemen der Seitenreihe 
tragen auch auf dem 2. Abd.-seg- 
mente Haare. Die Kiemenzahl 2 + VI 
6-6-4416 6 1 0008 Le oF. 

Die Seitenborste des Rückenschildes VII 


auf dem 9. Abd.-segmente ist län- i 

ger als die nächste mittlere. Die vin | | | 

Klaue des Festhalters mit 3 Ricken- i 

hak Rücken- Seiten- Bauch- 

Naken. reihe der Kiemen der 
Die 2-Puppen sind 20 mm Larve Ye N. lapponica 

lang, 4 mm breit; die Antennen abe 


und Flügelscheiden reichen bis zum Ende des 4. Abd.-segments. 
Die Stirn ist wenig konvex; von der Basis der Oberlippe zieht, 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 7 


wie bei der Puppe von N. rufierus (Klapälek II, p. 7), eine 
breite, braune Binde über die Stirn bis auf den Scheitel, wo 
zwischen den Antennen ein stumpfer Höcker steht. Oberlippe 
wie bei N. ruficrus (l. e., p. 7, Fig. 1,4), gleich breit wie lang; 
doch stehen, wie bei den Phryganeiden im allgemeinen, proxi- 
mal jederseits drei Borsten. Von diesen ist die laterale kurz, 
blasser, die zwei übrigen sind schwarz, die mediane ist sehr 
lang. Die Oberkiefer mit sehr kurzer, stumpfer Klinge; die breite 
Schneide ist dorsal ausgehöhlt; der Rückenhöcker ist stark und 
trägt zwei lange Borsten (Fig. 1c). Die Maxillar- und Labial- 
palpen des @ sind dick, jedes distale Glied ist schwächer als 
das nächste proximale; von den fünf Gliedern der erstgenannten 
ist das 3. am längsten (0,65—0,75 mm), dann folgen das 5. 
(0,6—0,65 mm), das 4. (0,55—0,6 mm), das 2. (0,45—0,53 mm) 
und das 1. Glied (0,34—0,38 mm). 

Der Fortsatz des 1. Abd.-segments hat dieselbe Form, wie 
bei N. ruficrus (I. c., p. 8, Fig. 1,6), somit ist der Hinterrand 
nicht in Spitzen ausgezogen, sondern konvex oder gerade. Der 
Fortsatz ist distal ausgehöhlt und mit Spitzehen bewehrt. Haft- 
apparat: III 3—6. IV 3—8. V 5—8; 5—13. VI 5—8. VII 
3—8.1) Die Kiemen wie bei der Larve, ausser dass die Kiemen 
des ersten Abd.-segments fehlen. Die dorsalen Höcker des 
9. Abd.-segments sind schwach, nicht stärker chitinisiert und 
tragen drei Borsten. Lateral von diesen steht ein noch schwä- 
cherer Höcker mit einer Borste und lateral von diesem eine 
Borste. Die Analanhänge?) sind dorsal ausgehöhlt, der Rand 


1) Nach Vorbild von Ulmer (IV, p. 25) gebe ich das Schema der 
Chitinhäkchen in verkürzter Form an. 

2) Z. B. Klapälek (I, p. 10) nennt »alle Anhänge des Hinterleibendes, 
— — — die aber verschiedenen Ursprunges und verschiedener Natur sind» 
Analanhänge und fasst unter diesem Namen ausser den apikal am Körperende 
stehenden Loben und Stäbchen auch die ventralen Erhöhungen, die auf 
dem 9. Abd.-segmente besonders der f'-Puppe zu finden sind, zusammen. 
Um die verschiedene Natur dieser letzteren als Futterale der Genitalfüsse 
und des Penis der -Imago hervorzuheben, nenne ich sie Anlagen der 
Genitalfüsse und des Penis und behalte den Namen Analanhänge nur für die 
apikalen Anhängen des Hinterleibendes, die meist der Puppe eigentämliche 


8 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


der Aushöhlung ist nur schwach chitinisiert. Ventral sind die 
Anhiinge konvex, der aborale, mediane Winkel ist abgerundet. 
Die ventralen Borsten sind schwarz (Fig. 1d). Die Anlagen der 
Genitalfüsse sind kurz, ihr Aussenrand ist konvex, Hinterrand 
schief abgestutzt und Innenrand konkav. Sie reichen etwas 
weiter nach hinten als die breite, zweigeteilte Anlage des Penis. 
Der Hinterrand des 9. Abd.-segments ist beim & und 9 ventral 
jederseits in einen Lobus verlängert, der etwa sieben Borsten 
trägt; proximal stehen auf dem 9. Segmente jederseits noch drei 
ventrale Borsten. 

Das Puppengehäuse ist 24—40 mm lang, 5—6 mm breit 
und wie bei den Phryganeiden im allgemeinen eben, beinahe 
zylindrisch. Es ist meist aus 4-5 mm langen, gleich abge- 
bissenen Stücken von Kiefernnadein aufgebaut, doch können, 
bisweilen sogar ausschliesslich, breitere, dünne Borkenteilchen als 
Baumaterial angewendet werden. Die Materialien sind in einer 
Spirale von 5—10 Windungen gelegt. Am Vorderende des Ge- 
häuses ist ein bis 10 mm langes, von unregelmässig gelegten 
Pflanzenteilchen verfertigtes Anhängsel gefiigt. Am äusseren 
Ende dieses Anhängsels liegt das vordere Netz (vergl. Thiene- 
mann II, p. 10), das wie auch das Netz des Hinterendes von 
dem bei dieser Familie gewöhnlichen Typus ist. Auf den beiden 
Netzen können Pflanzenteilchen geklebt sein. 


Durch den Fund der früheren Stadien von N. lapponica 
sind von allen finnischen Phryganeiden wenigstens die Larven 
und Gehäuse bekannt. Von Holostomis phalenoides L. sind die 
Puppen noch unbekannt, und von vielen Arten sind die für Be- 
stimmung der Puppe so wichtigen Anlagen der Genitalfüsse und 
des Penis nicht abgebildet. Durch die über den Thorax zie- 
henden braunen Binden sind die Larven von N. lapponica von 
allen anderen finnischen Phryganeiden ausser N. ruficrus gleich 
zu unterscheiden. Von dieser Art wieder kann man sie leicht 
trennen durch den Besitz des medianen Fleckes auf dem Stirn- 


Organe sind und Putzapparate des Hinterverschlusses des Puppengehäuses 
darstellen (Thienemann II, p. 28). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 9 


schilde, der bei N. ruficrus fehlt. Andere gute Merkmale fiir 
die Larven von N. lapponica bieten die Form dieses Fleckes, 
die Zeichnungen des Pronotums, das häutige Mesonotum. Auch 
die Puppen von N. lapponica gleichen von den tibrigen finnischen 
Phryganeiden am meisten denjenigen von N. ruficrus, wie z. B. 
die Binde auf der Stirn und die Form des Fortsatzes auf dem 
1. Abd.-segmente zeigen. Die Mandibeln, die Analanhänge (vergl. 
Fig. 1c und d mit Klapäleks II, Fig. 1,5 und 7) und die Kie- 
menformel dagegen bieten Charaktere für Unterscheidung der 
Puppen dieser zwei Arten. 


Agrypnia pieta Kol. 


Fig. 2a—b Puppe. 
Silfvenius VII, p. 16—19. 


Die Analanhänge der Puppe sind nicht immer in eine 
aborale, mediane Spitze verlängert, sondern es werden ihr Hinter- 
und Innenrand meist in einem rechten Winkel vereinigt. Die 
Anlagen der Genitalfüsse des & sind sehr lang), so dass sie 
nach hinten beinahe bis zum Hinterrand der Analanhänge 
reichen. Von oben gesehen sind sie auch zu Seiten der Anal- 
anhänge sichtbar, wie auch zwischen diesen die Anlage des 
Penis. Über die Form der Anlagen der Genitalfüsse und des 
Penis vergl. Fig. 2a, b. — Das Puppengehäuse kann bis 53 mm 
lang sein und aus 12 Windungen bestehen. 

Die & von A. picta sind durch die Anlagen der Genital- 
füsse und des Penis von denjenigen von A. pagetana Curt. 
leicht zu unterscheiden. Jene wiederholen einigermassen die 
Form der Genitalfüsse der Imago, indem sie bei A. pagetana, 
bei welcher die Genitalfüsse »very deeply furcate» sind 
(Me Lachlan I, p. 29), auf dem medianen Rande einen starken 
Lobus tragen, in welchen der kürzere, untere Ast der Genital- 
füsse steckt (Silfvenius I, p. 29, Fig. 6n), bei A. picta aber 
den Lobus entbehren, da bei dieser Art die Genitalfüsse nicht 
so in zwei Äste geteilt sind. Auch reicht die grosse Penis- 


1) Es sind ja die Genitalfüsse des 3" »enormously large» (Mc Lachlan 
I, p. 28). 


10 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


anlage bei A. picta relativ weiter nach hinten als bei A. page- 
tana. Weitere Merkmale zu Unterscheidung der Puppen von 
A. picta von den Puppen anderer Phryganeiden bieten, wie ich 
früher (VII, p. 19) bemerkt habe, die Form der Oberlippe und 
der Oberkiefer (deren Schneide concav sein kann) und die Kie- 
menformel. 


Sericostomatidæ. 


Notidobia ciliaris L. 
Fig. 3a—b Larve. 


Klapalek II, p. 43—47. Struck III, Taf. ll, Fig. 14. 
Struck II, p. 23, Fig. 28. Ulmer IV, p. 79—81. 


Abdomen der Zarve ist nach hinten wenig verschmälert, 
sogar das 9. Segment ist nur wenig schmäler als die oralen. 
Metanotum, Thorakalsterna und Abdomen sind blass, das Schutz- 
schild des Festhalters wie auch der Festhalter gelb, die Klaue 
des Festhalters ist braun. 

Am Kopfe können die Punkte der pleuralen Reihen weiss 
sein. Auf der ventralen, weisslichen Partie liegen weisse Punkte, 
und solche, die dunkler sind als die Unterlage; ausserdem jeder- 
seits einige, meist zwei, kleine, braune Punkte (Fig. 3a) Hy- 
postomum ist braun, so auch die Ränder des Foramen oceipitis. 

Dorsal liegen auf der Oberlippe drei Gruben, je eine late- 
rale bei der Basis der Dorne nahe dem Vorderrande und eine 
mediane zwischen den medianen Borsten. Cardo der Maxillen 
ist schwarz, mit zwei Borsten, Stipes wie bei den Limnophiliden 
(Silfvenius I, p. 34). Auf dem Innenrande des 1. Gliedes der 
fünfgliedrigen Maxillarpalpen steht eine Borste; das 5. Glied 
trägt einige Sinnesstibchen. Cardo der Unterlippe ist stärker 
chitinisiert, quer elliptisch. Labiallobus jederseits mit einer 
ventralen und einer dorsalen Borste; auf dem 2. Gliede des 
Labialpalpus liegt eine Grube, und distal stehen auf ihm zwei 
zweigliedrige und einige ganz kurze Sinnesstäbchen. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 11 


Das Schild des Pronotums ist sehr breit, rektangulär, die 
Hinterecken sind zum kleinen Teil schwarz, nicht aber der Hin- 
terrand. Mesonotum mit zahlreichen dunklen Flecken, die seit- 
lich eine grössere Makel bilden. Metanotum jederseits mit einem 
Chitinpunkt. Die Stützplättchen der Vorderfüsse sind zwei; über 
ihre Form, Borsten und Farbe vergl. Fig. 3b. Am aboralen 
Plättchen ist der hinter der Chitinleiste befindliche Teil schwächer 
chitinisiert als der vordere Teil. Auch die Stützplättchen der 
Mittel- und besonders die der Hinterfüsse sind schwach. chitini- 
siert, von einer dorsoventral laufenden Chitinleiste geteilt. Der 
Sporn auf dem Prosternum fehlt, so auch alle Punkte und 
Schildchen der Thorakalsterna. 

Auch der obere Rand der Vordercoxen ist schwarz und 
der Hinterrand der Vorderfemora dunkel. Der distale Teil der 
Aussenfläche der Mittel- und Hintercoxen ist braun, der Hinter- 
rand ist auch dunkel, im übrigen sind diese Coxen weiss; auf der 
weissen Partie liegen auf der Aussenfläche einige dunkle Flecke, 
und von dem schwarzen, äusseren Teile des Oberrandes zieht 
distalwärts auf der Aussenfläche eine Reihe von dunklen Punkten. 

Auf der Spitze der Seitenhöcker des 1. Abd.-segments eine 
längliche, dichte Gruppe von kleinen, zapfenähnlichen Haaren. 
Die Haare der Seitenlinie fehlen, die Chitinpunkte des 3—7. 
Abd.-segments tragen keine Börstchen sondern einen kleinen 
Höcker, der den am nächsten liegenden, oralen Punkt bedeckt. 
Somit wird eine Längsreihe gebildet, die die Punkte mit einan- 
der verbindet. Die Punkte des 8. Abd.-segments liegen abge- 
sondert und tragen je zwei starke Börstchen. 

Die Ventralfläche der Abd.-segmente ohne Chitinellipsen, 
dagegen liegt ventral auf dem 3—8. Segmente jederseits eine 
Gruppe von hellen Pünktchen; diese zwei Gruppen können auch 
zusammenfliessen. Die Kiemen des 1. Abd.-segments liegen nicht 
praesegmental, sondern etwa in der Mitte des Segments. Ausser 
den früher beobachteten, zu Büscheln vereinigten Kiemen, die 
auf dem 2—8. Segmente praesegmental liegen, befindet sich bei 
der Seitenlinie auf dem praesegmentalen Rande des 4—7. Abd.- 
segments je ein kleiner, stumpfer Kiemenanhang und auf dem 
postsegmentalen Rande des 3—7. Segments je ein dreieckiger, 


12 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


breiter, spitzer, aboral gerichteter. Diese Kiemen sind bei der 
Puppe verschwunden und sind somit von den anderen, faden- 
formigen Kiemen ganz verschie- 
den. Das 9. Abd.-segment ohne 
jä | Schildchen, der Wulst auf den Sei- 
ll 2—4 | 2-3 | 2—4 | ten des 8. Abd.-segments und die 
WT: AM J Kiemenanhänge des 10. Segments 
ll 34 (3)-4| 3—4 | fehlen. Das Schutzschild des Fest- 


ær 3 5 halters ist nur ventral und seit- 

IV Sm lich stärker chitinisiert und dunkler. 
gg ee Die 9-Puppe kann 14 mm lang 

Vi | eg und 3,5 mm breit ' werden. Die 

Uy 25 lg] 3 4 | Antennen sind beim 0’ etwas län- 

VI Pit ger als der Körper, beim ? reichen 
vil | 3—4) | sie an den Anfang des 8—10. Abd.- 


segments. Die vorderen Flügel- 


VIII 7 2-3 | scheiden reichen beim d bis zur 
ren Mitte des 6—7., beim 9 bis zur 


Rücken- Seiten- Bauch- Mitte des 4—5., die hinteren Flügel- 
reihe der Kiemen der : ; 5 

Larve von N. ciliaris L.1) SCheiden dagegen reichen beim & 

bis zur Mitte des 5—6., beim © bis 

zum Anfang — zur Mitte den 4. Abd.-segments. Die Antennen 

sind am distalen Ende etwas nach aussen gebogen, ihr erstes 

Glied ist viel länger und stärker als die folgenden und trägt 

an der Basis einige Börstchen. Auf der Stirn und vor den 
Augen einige Borsten. 

Der Hinterrand der Dorsalseite des 1. Abd.-segments ist 
etwas stärker chitinisiert. Haftapparat: III 2—(3). IV 2—(8). 
V 2—((3)); 2—(8). VI 2. VII 2—((3)).2) Wie gesagt sind die seit- 
lichen, einzeln stehenden Kiemen der Larve bei der Puppe ver- 
schwunden, denn die praesegmentalen seitlichen Kiemen der 
Puppe sind von ganz anderer Form als die der Larve (jene 


1) Die Seitenlinie zieht somit in der Mitte der mittleren Kolonne des 
Schemas. 

2) Bei einer Puppe fand ich auf einer Seite auf dem 2. Abd.-Segmente 
ein kleines, praesegmentales Haftplättchen mit einem Häkchen. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, u:o 6. 13 


sind fadenförmig, den anderen Kiemen gleich, diese viel breiter). 
Der postsegmentale Rand des 3—7. Abd.-segments ist ganz 
gerade oder auf der Stelle der post- 
segmentalen Larvenkieme unmerklich 17 429143 
ausgebuchtet. — Die praesegmentale, - 
laterale Kieme des 7. Abd.-segments ITI 
liegt ventral von der Seitenlinie. 
Distal stehen auf dem Analstäb- IV 
chen bis 4 ventrale, starke, gelbe Bor- : 
sten (über die Analstäbchen s. auch M 
Thienemann II, p. 33, Fig. 34). Unter 
der zweigeteilten Penisanlage (deren 
Hälften abgerundet sind) liegt ein brei- 
terer, ebenfalls zweigeteilter, abgerun- 
deter Lobus, der weiter nach hinten VIII 
reicht als die Anlagen der Genitalfiisse | 
(Klapälek II, Fig. 12,11). Riicken- Seiten- Bauch- 


S E : - reihe der Ki 1 
Die Larvengehäuse sind bis 18 mm Pipe vr il 


lang, vorne bis 3,5, hinten bis 2,7 mm 

breit. Die Gehåuse können zum Teil aus dunklen Glimmer- 
blåttehen verfertigt sein, die gegen die blassen Sandkörnehen 
sehr kontrastieren, so dass die Gehåuse bunt werden. Das Hin- 
terende ist gerade, seine gerade, grauliche bis schwärzliche Ver- 
schlussmembran liegt ganz am Ende. — Das Puppengehäuse ist bis 
18 mm lang. Die Membranen sind gerade. An den Rändern des 
Hinterendes sind bisweilen grössere Sandkörner angeklebt. Die 
Gehäuse werden mit den beiden Enden mittels 1—4 gestielter Haft- 
scheiben befestigt (siehe auch Thienemann II, p. 33, Fig. 29—31). 


Sericostoma personatum Spence (Klapälek I, p. 25—28; 
Ulmer IV, p. 79—80). Viele der in oben gegebener Beschrei- 
bung fiir Notidobia ciliaris aufgefiihrten Eigenschaften passen 
auch auf diese Art. Das betrifft z. B. das Metanotum, die Stiitz- 
plattchen, die Thorakalsterna, die Farbe der Coxen, die Seiten- 
höcker, die Kiemen der Larve. — Die Punkte des Pronotums 
wie bei N. ciliaris, auf dem gelblichen Mesonotum liegen auch 
dunklere Punkte. 


14 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Von den Gliedern der Antennen der Puppe ist das 1. viel 
stärker und liinger als die anderen, mit einigen Basalborsten 
versehen (vergl. Klapälek, 1. c., p. 27). Die Stirnhöcker, die 
Glieder der Maxillarpalpen beim ? wie bei Notidobia (Klapälek 
II, p. 46). Auf der Oberlippe stehen auf dem Vorderrande je- 
derseits zwei gelbliche Borsten und dorsal auf dem Vorderteile 
jederseits drei dunkle (vergl. Klapälek I, Fig. 9,4). Die Krallen 
des letzten Tarsalgliedes sind als schwach chitinisierte, ganz 
kleine Höcker entwickelt. Auf dem 1—2. Gliede der Vorder- 
tarsen stehen einige Haare. Haftapparat: III 2. IV 2--(3). 


N 
N 


melee eR eRe | 


VIII 
Riicken- Seiten- Bauch- Riicken- Seiten- Bauch- 
reihe der Kiemen der reihe der Kiemen der 
Larve von S. personatum Puppe von S. personatum 
Spence. Spence. 


V 2—(3); 2—(3). VI 2—(4). VII 2—(3). Die Analståbehen und 
die ventralen Loben des 9. Abd.-segments wie bei N. ciliaris 
(p. 13). Die Anlagen der Genitalfiisse scheinen jedoch breiter, 
distal spitzer zu sein und reichen ebenso weit nach hinten 
wie der unter der Anlage des Penis liegende zweigeteilte Lobus. 
Die Penisanlage reicht weniger weit nach hinten als die Anla- 
gen der Genitalfiisse, der laterale, aborale Winkel ihrer Hälften 
ist spitz wie auch der Winkel zwischen den Hälften. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 15 


Silo pallipes Fabr. 
Fig. 4a—f Larve, g—h Puppe. 


Ulmer III, p. 208—210. Ulmer VI, p. 350. 
Ulmer IV, p. 81—84. Thienemann II, p. 34—35, Fig. 35—37. 


Die Larven sind 7—8 mm lang, am Metathorax und ersten 
Abd.-segmente 2 mm breit, am Prothorax 1,5 mm breit. Das 
2., 9. und 10. Abd.-segment sind schmäler und niedriger als die 
gleich breiten 3—8 Segmente. 

Kopf, Pro- und Mesonotum beinahe schwarz, die Schilder 
des Metanotums braun oder schwärzlich, die Füsse gelblich oder 
braun, die nicht stärker chitinisierten Teile der Brust und des 
Hinterleibes blass. Kopf, Thorakalnota und das 1. Abd.-segment 
chagriniert, die Chagrinierung ist an den dunklen Partien deut- 
licher und dunkler. 

Kopf schmäler als Prothorax. Von oben gesehen ist nur 
der hinterste Teil der Dorsalseite des Kopfes sichtbar, in der 
Seitenansicht bildet die Dorsalseite zwei stumpfe Winkel. Die 
drei so entstandenen Flächen sind ganz plan, oder es ist die mitt- 
lere Fläche etwas konkav. Diese mittlere Fläche, die von dem 
Hinterteile des Stirnschildes und von den angrenzenden Teilen 
der Pleuren gebildet wird, ist oft dunkler als die übrigen Teile 
der Dorsalfläche (Fig. 4a) Doch kann die ganze Dorsalfläche 
schwärzlich sein; die Ventralfläche und besonders die Seiten 
sind blasser. Auf dem hinteren Teile des Stirnschildes liegen 
einige blasse Punkte. Die Antennen sind eingliedrig und stehen 
auf einer blassen Erhöhung. Foramen oceipitis reicht sehr 
weit nach vorn, beinahe bis zum hinteren Ende des kurzen 
Hypostomums. 

Die Maxillen und das Labium reichen weiter nach vorn 
als die Oberlippe. Die Zwischengelenkmembran und das Schild 
der Oberlippe sind braun. Uber die Oberlippe vergl. Fig. 4b. 
Die lateralen Borsten am vorderen Rande des Schildes 
sind gelblich, die anderen schwärzlich, die vier Borsten auf der 
blassen Partie der Oberlippe sind blass. Die Mandibeln sind 
im distalen Teile sehr seicht median ausgehöhlt, die obere 
Schneide, auf welcher die Innenbiirste steht, ist höckerig. Die 


16 Silfvenius, Beitriige zur Metamorphose der Trichopteren. 


kurzen Rückenborsten stehen nahe bei der Basis der Mandibeln. 
Cardo der Maxillen ist stark chitinisiert, der innere Rand und 
die Mitte sind schwarz, am vorderen Rande steht eine Borste. 
Stipes wie bei den Limnophiliden (Fig. 4 c); der äussere, hintere 
Teil ist stärker chitinisiert, gelblich, zum Teil schwärzlich, der me- 
diane Rand ist braun. Die Maxillarpalpen sind fünfgliedrig. 
Cardo der Unterlippe ist breit, kurz, stärker chitinisiert. Auf 
der Ventralfläche des Stipes liegen zwei Chitinschildchen, die 
am vorderen Rande mit einer Borste versehen sind, und zwei 
Chitinstangen, die lateral von dem vorderen, lateralen Winkel 
dieser Schildchen ziehen. Der Labiallobus ist wie bei den 
Limnophiliden (Silfvenius I, p. 54); die Labialpalpen sind zwei- 
gliedrig, das 2. Glied trägt ein langes, zweigliedriges und einige 
kurze, eingliedrige Sinnesstäbchen. 

Die Vorderecken des Pronotums (Fig. 4d) sind in einen 
Fortsatz verlängert. Von der Spitze dieses Fortsatzes zieht eine 
erhabene Chitinleiste parallel mit den Seiten nach hinten. Nahe 
bei dem Vorderrande des Schildes liegt eine Querfurche. Das 
Schild ist zum grössten Teil schwarzbraun, auf der Mitte beider 
Hälften liegt eine grössere, gelbe Makel, die oft von einigen klei- 
neren Flecken umgeben ist. Auf der Mitte der, besonders im 
Hinterteile erhabenen Mittelnaht liegt eine dritte, gelbe Makel, 
die mit. dem gelben Hinterrande zusammenhängen kann (Fig. 4d). 
Der Vorderrand ist breit gelb, die Seiten sind schmäler gelb 
oder braun. Die Stützplättchen der Vorderfüsse sind zwei. Das 
vordere ist stumpf dreieckig, mit einer kurzen Borste und zwei 
blassen Börstchen versehen. Das hintere Plättchen wird von einer 
Chitinleiste geteilt, der vordere Teil ist dunkel, der hintere mit 
1—2 Borsten. Von ventralem Rande des hinteren Stützplätt- 
chens geht an der Grenze beider Teile ein gebogener, dreieckiger, 
ventral gerichteter, an der Basis schwarzer Fortsatz aus. — 
Das Mesonotum ist von drei Paar Schildchen und von den 
grossen Stützplättchen der Mittelfüsse bedeckt (Fig. 4e). Die 
medianen Schildchen sind braun, besonders der Vorderteil ist 
schwärzlich. An diese Schildchen grenzen jederseits zwei hinter 
einander liegende Schildchen, die braun oder gelblich sind. Auf 
dem hinteren von diesen lateralen Schildchen zieht eine schiefe, 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 17 


erhabene Chitinleiste, die median auf dem Hinterteile der me- 
dianen Schildchen parallel mit dem Hinterrande, lateral dagegen 
bis zu der Spitze des langen, stumpfen Fortsatzes der Stütz- 
plattchen der Mittelfiisse fortgesetzt wird. Der vor dieser Linie 
befindliche Teil der Schildchen auf dem Mesonotum ist wie aus- 
gehöhlt, concav. Die Borsten des Pro- und Mesonotums treten 
nicht deutlich hervor. — Auf dem Metanotum vier paar Schild- 
chen (Fig. 4f). Die medianen Schildchen liegen nahe bei dem 
Vorderrande. Lateral von diesen befindet sich jederseits ein 
schwach chitinisiertes Schildchen und hinter diesem ein drei- 
eckiges. Meist lateral liegt nahe bei den Seiten des Metathorax 
jederseits ein Schildchen, das von einer queren Chitinleiste ge- 
teilt ist. Auch die Stützplättchen der Hinterfüsse sind mit 
einer dorsoventral ziehenden Chitinleiste versehen, die der 
Chitinleiste am hinteren Teile der Stützplättchen der Mittelfiisse 
entspricht. Die Stiitzplättehen der Hinterfiisse haben die Form 
eines hohen, gleichschenkligen Dreiecks, dessen Spitze dorsal 
gerichtet ist. Auf dem Prosternum ein deutlicher Sporn, aber 
keine Punkte und Schildchen, auf dem Mesosternum liegt jeder- 
seits am Hinterrande ein Fleck, der von dunklen Punkten ge- 
bildet ist, Metasternum ohne Punkte. 

Das Längenverhältnis der Fiisse ist wie 1:1,1—1,2:1,1—1,2. 
Die Coxen sind oft dunkler als die tibrigen Glieder, der obere 
und hintere Rand der Coxen und Trochanteren und ausserdem 
der untere Rand der Coxen und der Hinterteil des Gelenks 
zwischen Femur und Tibia sind schwarzlich. Die Coxen, 
Trochanteren und Femora sind chagriniert. Der blasse Basal- 
dorn der Klauen kann etwas weiter reichen als die Klaue. 

Die Seitenlinie reicht vom Ende des 3. Abd.-segments bis 
zum Anfang des 8. Dorsal von ihr liegen auf dem 4—7. Seg- 
mente 1—7 Chitinpunkte mit je zwei Haaren. Auf den Seiten 
des 8. Segments ein stumpf konischer Wulst. Die Seitenreihe 
der Kiemen fehlt; so auch die praesegmentalen Kiemen des 2. 
und die dorsalen, praesegmentalen Kiemen des 3. Abd.-segments. 
Die ventralen Chitinellipsen der Abd.-segmente fehlen meist. Auf 
dem 9. Abd.-segmente kein Schildchen. Das Schutzschild des 
Festhalters ist nur lateral] und ventral stärker chitinisiert. 


18 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Puppe ist 7,5—8,5 mm lang, 15—2 mm breit; am 
Meso- und Metathorax und am 5—7. Abd.-segmente am brei- 
testen. Beim I reichen die Antennen bis 


II | 1 9 an das Ende des 8—9., beim 9 bis an 
2—5| den Anfang des 7. — an das Ende des 

II 8. Abd.-segments. Die vorderen Flägelschei- 
den reichen bis an die Mitte des 5. — an 


das Ende des 6.; die hinteren Flügelscheiden 
sind ein wenig kirzer. 

Das 1—2. Glied der Antennen sind mit 
einigen Borsten versehen; auch das 2. Glied 
ist stärker als die folgenden. Am distalen 
Ende der Antennenglieder stehen kleine 

= Spitzchen. Die Stirn ist nur wenig convex 
eee en oder gerade, auf ihr stehen zahlreiche Bor- 
der Larve von sten. Ausser den am vorderen Teile stehen- 

S. pallipes Fabr. den, gelblichen und schwarzen Borsten be- 
finden sich auf dem hinteren Teile der Oberlippe jederseits drei 
Borsten (Fig. 4g). Die Maxillarpalpen sind beim & kurz, dick, 
ihr erstes Glied ist nur halb so lang als die 


Vil 


gleich langen 2. und 3. Beim & ist das Län- 
3 genverhältnis der Maxillar- und Labialpalpen 
II |3—4/3—4| wie 1:1,1—1,5, beim 9 wie 1,8—2,3:1. 
v 232-238 Pronotum mit zahlreichen, Meso- und 
2-3! Metanotum mit einigen Borsten. Gegenüber 
V = den Spornen steht auch auf den Mitteltibien 
— || ein stumpfer, konischer Hocker. — Die 
VI 2—3 schwarzbraunen Höcker des 1. Abd.-segments 
2—3 | , peg 
rang stehen sehr weit von einander. Die Häk- 
Vil chen der braunen, praesegmentalen Haft- 


plättehen sind gross, die der relativ kleinen, 


Rücken- Bauch- lassen, postsegmentalen Plättchen sind klein. 


reihe der Kiemen 


der Puppe von Haftapparat: III 1—4. IV 1—4. V 2—4; 


S. pallipes abt 10 18. VI 2—4. VII 2 4 Sue 
fläche der Abd.-segmente, besonders die des 8—9. ist behaart. 
Die Seitenlinie bildet auf der Ventralfläche des 8. Abd.-segments 
einen durchbrochenen Kranz. Die ventralen Kiemen etwa wie 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 19 


bei der Larve (doch fehlen die postsegmentalen Kiemen des 
7. Abd.-segments), dorsale Kiemen nur auf dem 2——4. Segmente. 

Die Anlagen der Genitalfiisse des S sind abgerundet und 
reichen etwas weiter nach hinten, als die am Ende gespaltene 
Penisanlage (Fig. 4h). Auf der Ventralfläche des 10. Segments 
beim & und % Borsten und auf der Dorsalseite des 9—10. Seg- 
ments kleine, braune, postsegmentale Spitzchen. 

Das Puppengehäuse ist 7,5—9,5 mm lang, 2—3 mm, mit den 
seitlichen Steinchen 5-—6 mm breit. Jederseits sind drei Steine. 
Uber die Membranen vergl. Thienemann (II, p. 34—35). Das gerade 
Hinterende ist von einer braunen oder schwarzen Sekretmem- 
bran verschlossen, die von 4—9, mit unregelmässigen Rändern 
versehenen Löchern durchbohrt ist. Die beiden Enden sind 
mit kurzgestielten, lappigen, von der Ventralseite ausgehenden 
Haftscheiben auf der Unterseite der Steine in rasch fliessenden 
Bächen befestigt. — Am Larvengehäuse ist das Hinterende durch 
einer Membran verschlossen, die von einem nach oben gerückten, 
runden Loche durchbohrt ist. 


Goéra pilosa Fabr.?) 
Fig. 5a—b Larve, c—e Puppe. 


Klapälek II, p. 48—52. | Ulmer IV, p. 82—83. 
Struck I, Fig. 22 c. Ulmer VI, p. 350. 
Struck II, p. 23, Fig. 26. 


Das 2—8. Abd.-segment der Larven sind gleich breit. Die 
stärker chitinisierten Teile sind gelbbraun. Im hinteren Teile 
des Stirnschildes und auf den Seiten der Gabeläste legen mehr 
blasse Punkte als bei S. pallipes, und auf dem hinteren Teile 
der Wangen dunkle Punkte. Die erhabenen Ränder des mitt- 
leren Feldes auf der Dorsalseite des Kopfes sind oft dunkel, 
wie auch die Vorderecken des Stirnschildes und die Grenzen 
gegen die Mundteile. Der schmale Hinterteil des Stirnschildes 
ist länger und der breite Vorderteil schmäler als bei S. pallipes. 


1) Da die Larven und Puppen sehr denjenigen von Silo pallipes glei- 
chen, führe ihr nur die unterscheidenden Merkmale auf. 


20 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Haare der medianen Haarbiirste der Mandibeln sind linger 
als bei S. pallipes. 

Die Vorderecken des Pronotums sind spitzer und die zum Teil 
dunklen Borsten deutlicher und zahlreicher als bei S. pallipes 
(Fig. 5a). Besonders zahlreich sind die Borsten auf den erhabe- 
nen Seiten des Hinterteils der Mittelnaht. Diese erhabene Partie 
ist mit einigen dunklen Punkten versehen, auf welchen die ge- 
wöhnliche Chagrinierung fehlt. Zahlreiche dunkle Punkte liegen 
auf dem hinteren Teile der beiden Hälften des Pronotums. — 
Das Mesonotum ist ausser von den Stützplättchen der Mittelfiisse 
von zwei paar Schildchen bedeckt, da die bei S. pallipes hinter 
einander liegenden, kleinen Schildchen hier einheitlich, dreieckig 
sind. Auf allen Schildchen des Mesonotums stehen zahlreiche, 
deutliche Borsten, auf den medianen Schildchen sind sie auf der 
erhabenen Chitinleiste und hinter dieser am zahlreichsten. — 
Die Schildchen des Metanotums sind blasser und undeutlicher 
als ber S. pallipes, und jederseits liegen nur drei Paar, da die 
den kleinsten, schwach chitinisierten Schildchen von 8. pallipes 
entsprechenden hier fehlen (Fig. 5b). Auf dem Mesosternum 
liegen keine dunkle Flecke, bisweilen kommt hier eine Gruppe 
von undeutlichen Punkten vor. — Die Füsse sind braun, auch 
der Hinterteil des Gelenks zwischen Trochanter und Femur ist 
schwärzlich. 

Die Seitenlinie reicht von 


I (2) = (2—3 > der Mitte des 3. Abd.-segments 

3 3 bis zum Ende des 8.; dorsal 

[I] 3 3 von ihr liegen auf dem 3—7. 
v 3 3 Segmente 2—6 Chitinpunkte. 
(2)—3 3 Auf dem 2. Abd.-segmente ste- 

V 3 | | 13 | hen auch laterale, postsegmen- 

3 ne ape Wi tale Kiemen, ausserdem kommen 

VI ; Å auch auf dem 2—3. Segmente 
a J ddetis n praesegmentale Kiemen vor. Auf 

VII å 3 dem 3—7. Abd.-segmente aus- 


ser den ventralen Chitinellipsen 
je eine dorsale, mediane Ellipse 


Riicken- Seiten- Bauch- 
reihe des Kiemen der Larve V å k 
von G. pilosa Fabr. und jederseits ein dorsaler, 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 21 


lateraler Chitinring. Ausserdem können auf dem 3—7. Abd.- 
segmente Gruppen ventraler Pünktchen liegen. 

Die Puppe mit im Hinterteile reich behaarter Oberlippe (Kla- 
pälek II, p. 49, Fig. 13,7). Die Schneide der Mandibeln ziem- 
lich gerade (Fig. 5c). Die Maxillarpalpen des & sind eigentlich 
viergliedrig, das 1. und 2. Glied sind dick, kurz, das 3. lang, 
gebogen, das 4. kurz, stumpf (Fig. 5 d; das Längenverhältnis ist 
wie 2,3:1,6:10:1; nur ein 3 untersucht). Beim I sind die 
Maxillarpalpen ein wenig, beim % viel länger als die La- 
bialpalpen. Das Längenverhältnis der Glieder der Labialpalpen 
wie 1:1,8:2,3, das 1. Glied ist kurz, das 2. und 3. sind lang. 
— Haftapparat: III 2. IV 2—3. V 
2—3; 20. VI 2—5. VII 2—3. II 

Die Anlagen der Genitalfiisse 
sind sehr klein, abgerundet, sie reichen II || 3! 
nicht weiter nach hinten, als die kleine, 


OI Yo} DD 


3 2—3 
am Hinterrande convexe Penisanlage IV 3 
(Fig. 5e). 3 
Die beiden Enden des 10-15 = Y 3 
mm langen, mit den seitlichen Stein- VI 3 
chen 6—9 mm, ohne diese 3—4 mm | 3 
breiten Puppengehiiuses sind mit yy | 3 


Haftscheiben oder Sekretfäden an 
Steine befestigt. Bisweilen liegen auf Rücken- Seiten- Bauch- 
edemeSuite: (4 Stench A reihe der Kiemen der 
jeder Seite einchen. — Ausser Puppe von G. pilosa Fabr. 
in Bächen und Fliissen findet man 

die Larven und Puppen in Seen; auch im östlichen Teile des 
Finnischen Meerbusens habe ich diese Art gefunden. 


Brachycentrus subnubilus Curt. 
Fig. 6a—d Larve, e—f Puppe, g—h Gehäuse. 


Eaton, p. 398. Ulmer IV, p. 87. 
Mc Lachlan Il, p. 257—259. Ulmer VI, p. 347. 


Die Larven sind am Metathorax am breitesten; die Breite 
der Thorakalsegmente verhält sich wie 1:1,6:2,1. Kopf und 


22 Silfvenius, Beitrage zur Metamorphose der Trichopteren. 


Prothorax sind gleich breit, das 9. Abd.-segment ist viel 
schmäler als die vorderen. Die stärker chitinisierten Teile sind 
gelblich bis bräunlich. 

Der Kopf (Fig. 6a) ist, wie schon Mc Lachlan II, p. 257 
und Ulmer IV, p. 87 und VI, p. 347 aufgeführt haben, mit kurzen, 
undeutlichen, dunklen Gabellinienbinden und mit einem dunk- 
len Flecke auf dem Stirnschilde versehen. Dieser bedeckt den 
Hinterteil des Stirnschildes (doch ist die Umgebung des Gabel- 
winkels blasser), und es liegen auf ihm 5—8 blasse Punkte, die 
zusammenfliessen können. Blasse Punkte liegen auch oral auf 
dem Stirnschilde und ausserdem auf den Pleuren. Die Gabel- 
linienbinden sind deutlich chagriniert. Die Ränder der Pleuren 
gegen das breite Hypostomum sind schwarz. 

Die kurzen Antennen stehen gleich hinter der Basis der 
Mandibeln. Sie sind eingliedrig, das Glied trägt am distalen 
Ende ein kurzes Haar und einen blassen Fortsatz. Über die 
Borsten, Dorne, Bürsten und Gruben der Oberlippe vergl. Fig. 6b. 
Es steht somit jederseits nahe bei dem Vorderrande eine dor- 
sale, kleine Haarbiirste. Der Dorn nahe bei der Einbuchtung 
auf dem Vorderande ist stark, gelb. Von den gewöhnlich vor- 
kommenden drei dorsalen Gruben fehlt die mediane. Die Form 
und Behaarung der Mandibeln, die Maxillen und das Labium 
wie bei Br. montanus Klp. (Klapälek II, p. 56—57, Fig. 15,2—4), 
die fünf Zähne der Mandibeln sind stumpf. Das 5. Glied der 
Maxillarpalpen und der Maxillarlobus sind distal mit einigen 
kurzen, blassen Sinnesstäbchen und dieser ausserdem am me- 
dianen Rande mit Haaren und starken Stäbchen versehen. Das 
2. Glied der kurzen Labialtaster ist mit kurzen Sinnesstäbchen 
versehen. 

Das Pro- und Mesonotum wie bei Br. montanus. Jenes ist in 
der Mitte am schmälsten, der Hinterrand ist schwarz, und von 
der Mitte der Seiten zieht parallel mit dem Hinterrande bis zu 
der Mittelnaht eine schwarze Linie. Der Zwischenraum zwi- 
schen dieser und dem Hinterrande ist oft dunkler als die Grund- 
farbe, und zwischen der Linie und der braunen, gebogenen Li- 
nie auf dem vorderen Teile liegen meist undeutliche, blasse 
Punkte. Auch kann die Partie zwischen diesen beiden Linien 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 6. 23 


dunkler sein als der vorderste Teil des Pronotums. — Die 
Schildchen des Mesonotums (Fig. 6c) reichen nicht bis zum 
Vorderrande und bedecken nicht die Seiten des Mesothorax. — 
Die medianen, kleinen, queren Schildchen des Metanotums ste- 
hen nahe dem postsegmentalen Rande, die lateralen sind läng- 
lich, dreieckig, hinten breiter. 


Die Stützplättchen der Vorderfiisse sind einheitlich, mit 
einer dorsoventralen, schwarzen Chitinleiste versehen. Der hinter 
dieser Leiste befindliche Teil ist mit einer Borste versehen, der 
vor der Leiste befindliche, am oralen Rande schwarze Teil bildet 
einen schnabelförmigen, dreieckigen Vorsprung, auf welchem 
eine Borste und zwei Börstchen stehen (Fig. 6d). Die deut- 
lichen, gelblichen, dreieckigen Stätzplättehen der Mittel- und 
Hinterfiisse sind von einer schwarzen, dorsoventral ziehenden 
Chitinleiste geteilt, inr ventraler Rand ist dunkel. Auf den blassen 
Thorakalsterna keine Punkte, der Sporn der Prosternums fehlt. 


Das Längenverhältnis der Tibien, Tarsen und Klauen ist 
an den Vorderfiissen wie 1,5:1:1,5, an den Mittelfiissen wie 
1:1:1,2, an den Hinterfiissen wie 1:1:1. Die Füsse ohne 
Punkte, auch der obere Rand der Coxen ist schwarz. Um die 
Basis des geraden, langen, starken Basaldorns der Klauen ste- 
hen einige Spitzchen. 


Die zahlreichen borstentragenden Chitinpunkte am Vor- 
derende der Seiten des 3—6. Abd.-segments liegen in vielen 
Reihen. Auf dem Vorderteile der Seiten des 7. Abd.-segments 
steht ein stumpfer, nach vorn gerichteter Wulst, der sehr zahlreiche 
Chitinpunkte mit je 2 nach hinten gerichteten Borsten trägt. 
Hinter diesem Wulst wird die Seitenlinie auf dem 7. Abd.-seg- 
mente mit einigen schwachen Haaren fortgesetzt. Auf dem 
8. Abd.-segmente kein Wulst. Ausser den dorsalen, in Bii- 
scheln vereinigten, auf den Strikturen zwischen dem 2. und 3. 
etc. bis 8. Segmente stehenden Kiemen, giebt es nur genau la- 
terale, postsegmentale, bei der Seitenlinie einzeln stehende Kie- 
menfäden, aber keine ventralen. Das kleine Rückenschild des 
9. Abd.-segments ist undeutlich begrenzt. Die Schutzschilder 
der Festhalter werden ventral auf dem 10. Abd.-segmente als 


24 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


ein spitzer, schmaler Streifen fortgesetzt. Ventral auf dem 3—8. 
Abd.-segmente Gruppen von Piinktchen. 
Die S-Puppe 8 mm lang, die 9 -Puppe 
I 0—1 | 9—10,5 mm lang, 2 mm breit. Meso- und 
Metathorax und das 5—7. Abd.-segment 
sind am breitesten; von 7. Abd.-segmente 
aboralwärts ist die Puppe stark ver- 
schmälert. Beim J reichen die Antennen 
bis an die Mitte des 8. Abd.-segments, 
beim @2 bis an den Anfang des 6.; die 
vorderen Fliigelscheiden reichen bis an 
den Anfang des 5—6. Abd.-segments, die 
hinteren Fliigelscheiden sind etwas kiirzer. 
Von der Dorsalseite gesehen ist der 
Kopf rektangulär, in der Seitenansicht 
dreieckig. Die Antennen stehen weit von 


Riicken- Seiten- å i 
reihe der Kiemen einander, am distalen Ende besonders 


der Larve von Br. 


der distalen Glieder steht eine Bürste 
subnubilus Curt. 


von kurzen Börstchen. Das erste Glied 
ist mit einigen blassen, kurzen Haaren bewehrt. Zwischen den 
Antennen stehen zwei Borsten, auf der Stirn jederseits zwei, 
auch vor den Augen Borsten. Die Spitze der Oberlippe ist mehr 
abgerundet als bei Br. montanus, und auf dem proximalen 
Teile stehen jederseits drei Borsten. Die Borsten am Vorder- 
rande sind blass, die anderen gelblich. Die Borsten auf der 
Mittelpartie stehen jederseits auf einem undeutlich begrenzten 
Flecke (Fig. 6e). Beim 9 sind die Maxillarpalpen länger als 
die Labialpalpen, ihr 3. Glied ist am längsten, dann folgen das 
5., 4., 2. und 1. (das Längenverhältnis ist wie 2—2,6 : 1,8—2,6: 
17—2:1—1,3:1). Das 3. Glied der Labialpalpen ist am läng- 
sten, das 1. am kirzesten. 

In der Seitenansicht erhebt sich das Pronotum hoch über 
den Kopf hervor. Auf den Vorder- und Mittelcoxen Borsten. 
Die Sporne sind ziemlich stumpf; die Vordertibien und -tarsen 
sind ziemlich dicht behaart. Die abgerundeten Warzen des 1. 
Abd.-segments stehen weit von einander, auch der Hinterrand 
des Segments zwischen den Warzen ist braun. Auf dem 1. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 25 


Segmente liegen jederseits 1—4 dorsale Borsten. Haftapparat: 
HI 5—9. IV 5—8. V 3—9; 17—29. VI 2—10. VII 4—11. Die 
praesegmentalen Haftplättchen des 3—7. Segments sind elliptisch. 
Auch beim I ist die postsegmentale 
Hakenreihe auf dem 5. Segmente 
durch einen freien Zwischenraum in 
zwei Hälften mit je 17—29 Haken 
geteilt. Die dorsalen Kiemen liegen 
auf den Strikturen zwischen dem 2. 
und 3. etc. bis 5. Abd.-segmente, die 
lateralen und die ventralen postseg- 
mental, ventral von der Seitenlinie. 
Auf dem Hinterrande der Dorsal- 
fläche des 9. Abd.-segments Borsten 


Rücken- Seiten- Bauch- 
in einem Querbogen und auf den reihe der Kiemen der 


Puppe von Br. subnu- 


Seiten und der Ventralfläche auch He Curt: 


einige Borsten. Zwischen der Basis 
der Analstäbchen ein Hügel, der in der Seiten- und Dorsalan- 
sicht sichtbar ist (Fig. 6 f). 

Die Gehäuse der jungen Larven sind regelmässig viereckig, 
mit scharfen Kanten, aus Sekret, quergelegten Algenfäden, 
schmalen Blatt- und Rindenteilchen aufgebaut; die Oberfläche 
ist ganz eben, die Gehäuse sind schwarz und braun gestreift. 
Die etwa 8—10 mm langen, 1—1,5 mm breiten Gehäuse der 
erwachsenen Larven haben im vorderen, undeutlich gestreiften 
Teile oft mehr abgerundete Kanten, da dieser Teil ausschliesslich 
aus Sekret besteht (Fig. 6 g). Das Vorder- und Hinterende des 
Gehäuses sind viereckig, gerade, letzteres ist oft mit einer, von 
einem runden Loche durchbohrten Sekretmembran verschlos- 
sen. — Die Puppengehäuse sind 9—13 mm lang, 2 mm breit, 
braun oder schwärzlich, mit abgerundeten Kanten, aus guer- 
gelegten Sekretfäden gebaut und dadurch guergestreift (Fig. 6 h). 
Das gerade, abgerundet viereckige oder runde Vorderende ist 
oft von einem dickeren Ring umgeben. Die beiden Enden 
sind mit blassbraunen oder braunen Membranen verschlossen, 
die oft in der Mitte dunkler sind. Diese dunkle Partie ist noch 
von einem dunklen Ringe umgeben. Die vordere, abgerundet 


26 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


viereckige oder runde Membran ist in ihrer Mitte von 8—25, 
die hintere, runde Membran von 5—17 Löchern durchbohrt?). 
Die beiden Enden sind oft mit Pflanzen- und Schlammteilchen, 
mit Steinchen u. s. w. bedeckt. Die Gehäuse werden oft viele 
zusammen auf Steinen mit beiden Enden durch 1—3 kurzge- 
stielte, breite, lappige Haftscheiben befestigt. Die vordere Mem- 
bran wird von der ausschliipfenden Puppe wie ein Deckel 
abgeschnitten. — Ausser in Fliissen habe ich auch diese Art 
im östlichen Teile des Finnischen Meerbusens gefunden. 


Micrasema setiferum Pict.?) 
Fig. 7a Larve, b--c Puppe. 


Das Stirnschild der Larve ist gelbbraun, oral dunkler; im 
aboralen Teile liegt eine keulenförmige, dunklere Figur, die im 
hinteren Teile mit einigen undeutlichen, blasseren Punkten ver- 
sehen ist. a 

Die Oberlippe wie bei M. minimum (Klapälek II, Fig. 18,2); 
die Borsten der Dorsalfläche stehen in einem nach hinten con- 
vexen Bogen. Auf dem Vorderrande stehen jederseits nahe bei 
einander drei blasse, kurze, gebogene Dorne und auf der Dorsal- 
fläche nahe bei dem Vorderrande jederseits ein medianer. Kein 
Borstenbüschel auf der Dorsalseite (vergl. Ulmer IV, p. 88). Die 
Mandibeln (Klapälek II, Fig. 18,3) sind in der Seitenansicht kurz, 
dreieckig, mit vier stumpfen Zähnen, von welchen einer undeut- 
lich ist. Dorsal stehen auf dem 1—2. Gliede der Maxillar- 
palpen Haare. 

Das Schild des Pronotums (Fig. 7 a) ist relativ sehr breit. 
Auf dem Vorderrande und auf dem vorderen Teile des durch 
die gebogene Querlinie und den Vorderrand begrenzten Feldes 
stehen zahlreiche Borsten, auf der Querlinie jederseits vier. Die 
medianen Schildchen des Mesonotums mit undeutlichen Punkten 


1) Die Membranen sind aus konzentrisch die Mitte umgebenden Sek- 
retringen aufgebaut. 

2) Die Charaktere, die für diese Art und M. minimum Me Lach. (nach 
der Beschreibung von Klapälek II, p. 67—70) gemeinsam sind, sind hier 
nicht erwähnt. 3 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 27 


und mit zahlreichen Borsten auf dem oralen und aboralen Teile. 
Die lateralen Schildchen sind dreieckig, aboral schmäler; der 
laterale Rand ist convex und parallel mit ihm zieht ein blasser 
Streifen; besonders auf dem oralen Teile stehen Borsten. 

Die Stiitzplattchen der Füsse sind gelblich, mit je einer 
schwarzen Chitinleiste; die der Vorderfiisse wie bei Br. subnu- 
bilus (Fig. 6d). Auf den Vorderfiissen steht im oralen Ende 
der Chitingrenze des zweiteiligen Trochanters eine lange, gelbe 
Borste und im distalen Teile des Vorderrandes starke, gelbe 
Dorne. Die Vorderfemora sind dick, dreieckig. Mittel- und 
Hintertibien und -tarsen sind nicht in einen Hocker verlängert. 

Das Rückenschild des 9. Abd.-segments gelblich, undeut- 
lich begrenzt, auf dem hinteren Teile stehen zahlreiche (über 20) 
Borsten. Das Schutzschild des Festhalters ist auf dem inneren 
Teile des dorsalen Hinterrandes mit zahlreichen Borsten versehen 
und reicht als ein schmaler Streifen sehr weit ventral auf dem 
10. Segmente. Die Klaue des Festhalters kurz, gerade, mit drei 
Rückenhaken (s. Ulmer IV, p. 88). 

Die 2-Puppe 4,5 mm lang, die Antennen reichen bis an 
das Ende des 7. Abd.-segments, die vorderen Flügelscheiden bis 
an das Ende des 6. — den Anfang des 7. Segments. 

Der Kopf ist in der Seitenansicht dreieckig, die wenig pro- 
minenten Mundteile befinden sich im unteren Winkel des Drei- 
eckes. Stirn etwas concav. Die Borsten des Kopfes und die 
Glieder der Antennen wie bei Br. subnubilus (p. 24). Oberlippe 
(Fig. 7b) mit einer blassen Borste jederseits auf dem Vorder- 
rande (vergl. Ulmer IV, p. 89). Die zehn Borsten auf dem Mittel- 
teile der Oberlippe sind gelb. Die Oberkiefer wie bei M. mini 
mum (Klapälek II, Fig. 18,8), doch ist der Riicken weniger gebo- 
gen, und es liegt kein Einschnitt auf der Riickenseite zwischen 
der Klinge und der Basis. Das 5. Glied der Maxillarpalpen ist 
beim 2 am längsten, dann folgen das 3., 4., 2. und 1. Glied 
(das Längenverhältnis ist wie 2,4:1,8:1,5:1,1:1). Beim 9 sind 
die Maxillarpalpen länger als die Labialpalpen. 

Die Hintertarsen sind nackt; die Krallen des letzten Tarsal- 
gliedes sehr undeutlich. — Die Warzen des 1. Abd.-segments 
sind braun und stehen sehr weit von einander, der Hinterrand 


28 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


des Segments zwischen den Warzen ist auch braun. Die Häk- 
chen der praesegmentalen, querliegenden Haftplättchen stehen 
in Querreihen. Haltapparat: III 4—10. IV 6—11. V 4—11; 
20—24. VI 6—10. VII 7—12. Der dorsale, postsegmentale Rand 
des 9. Abd.-segments ist erhaben, und auf ihm stehen zahlreiche 
Borsten besonders auf einem medianen Höcker. 

Die Anlagen der Genitalfiisse sind gross und stehen sehr 
weit von einander nahe den Seiten des 9. Abd.-segments. Ven- 
tral befindet sich auf dem 10. Abd.-segmente beim & und 9 
jederseits eine kleine Erhöhung, die drei Borsten trägt (Fig. 7 c). 
Die Läppchen des 10. Abd.-segments (Klapälek II, p. 66, 69) 
sind mit oral gerichteten Spitzchen versehen. 

Das Puppengehäuse ist 4,5—6 mm lang, 0,8--1 mm breit, 
hinten nur wenig schmäler, gerade oder schwach gebogen, braun 
oder grau, aus sehr feinen Sandkörnern aufgebaut, so dass die 
Oberfläche eben ist. Die Verschlussmembranen (vergl. auch 
Thienemann II, p. 37, Fig. 39—40) sind gelblich bis braun, die 
vordere ist von etwa 20 Löchern durchbohrt, die von einem, 
oft dunkleren Ring umgegeben sind. Auf der hinteren Membran 
fehlt der Ring, die Mitte ist blasser als der übrige Teil und von 
14—30 Löchern durchbrochen. Die Gehäuse werden mit einem 
oder beiden Enden mittels Sekretfäden oder 1—2 kurzgestielter 
Haftscheiben befestigt. — Kivennapa, Rajajoki, Lintulanjoki (von 
Klapälek mit einigem Zweifel als zu dieser Art gehörig ange- 
sehen), am 1-10/, 1898 fertige Puppen. 


Bestimmungstabellen für den bisher bekannten Larven und Puppen 
der Gattung Micrasema. 


I. Auf der Oberlippe der Larve jederseits ein starkes, 
dorsales Büschel von weisslichen Fiederborsten (Klapälek II, 
Fig. 17,1). Oberkiefer mit 4 scharfen Zähnen. Mittel- und Hinter- 
tarsen in einen distalen, starken Höcker verlängert. Klaue des 
Festhalters mit 2 Rückenhaken. — Auf der Mitte der Oberlippe 
der Puppe jederseits nur 3 Borsten, auf dem Vorderrande keine 
(Klapälek II, Fig. 17,6). Seitenlinie beginnt am Hinterrande 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 29 


des 6. Abd.-segments. — Gehäuse aus Sekret, die Vordermem- 
bran des Puppengehäuses mit 1—4 Löchern. 
M. longulum Mc Lach. 


I. Auf der Oberlippe der Larve kein dorsales Büschel. 
Oberkiefer mit stumpfen Zähnen. Mittel- und Hintertarsen ohne 
distalen Höcker. — Seitenlinie der Puppe beginnt am Hinter- 
rande des 5. Abd.-segments. — Gehäuse aus Sandkörnchen, die 
Vordermembran des Puppengehäuses mit zahlreichen Löchern. 

A. Klaue des Festhalters der Larve mit 2 Rückenhaken. 
— Auf der Mitte der Oberlippe der Puppe jederseits 3 Borsten, 
auf dem Vorderrande keine (Klapälek II, Fig. 18,7). 

M. minimum Mc Lach. 


B. Klaue des Festhalters der Larve mit 3 Riickenhaken. 
— Auf der Mitte der Oberlippe der Puppe jederseits 5 Borsten, 
auf dem Vorderrande jederseits 1 (Fig. 7 b). M. setiferum Pict. 


Lepidostoma hirtum Fabr. 
Fig. 8a Larve. 


Klapälek II, p. 75—79. Struck III, Taf. II, Fig. 15. 
Struck II, p. 23, Fig. 29. Ulmer 1V, p. 89—90. 


Die Antennen der Larve tragen kein distales Haar. Die 
mediane Grube auf der Oberlippe fehlt; die Borsten, die am 
Rande des stärker chitinisierten Schildes stehen, sind blass 
(Fig. 8a). Auf den beiden Schneiden der Mandibeln stehen zwei 
Zähne. Cardo der Maxillen besonders am Innen- und Hinter- 
rande schwarz, er ist, wie der Stipes, wie bei den Limnophiliden 
(Silfvenius I, p. 34). Die Maxillarpalpen sind 5-gliedrig, ventral 
steht am medianen Rande des 1. Gliedes eine kurze Borste 
und nahe bei dem Vorderrande eine lange. Das 5. Palpenglied 
und der Maxillarlobus sind am Ende mit Sinnesstäbchen ver- 
sehen. Der basale Teil des Lobus ist blass, reich behaart. Die 
Borsten und Schilder der Unterlippe wie bei den Phryganeiden 
(l. e. p. 7—8), das zweite Glied der Labialpalpen ist mit einer 
Grube und am distalen Ende mit zwei blassen Sinnesstäbchen 
versehen. 


30 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die beiden Hälften des Pronotums sind von einer queren, 
schwarzen Chitinleiste zweigeteilt (vergl. Struck, Taf. II, Fig. 15). 
Auch der hintere Teil ist mit einigen Punkten versehen. Auf 
dem Metanotum liegen jederseits drei Chitinschildchen. Die 
lateralen, oblongen Plättchen sind am grössten, die beiden an- 
deren sind sehr klein, besonders die vorderen, die näher bei 
einander stehen als die hinteren. 

Auf dem Prosternum kommt ein deutlicher, spitzer Sporn 
vor, der jedoch kürzer ist als bei den Limnophiliden.!) Die 
Thorakalsterna ohne Punkte und stärker chitinisierte Schildchen. 
Die Stützplättchen der Vorderfüsse sind zwei, und ihre Form 
gleicht derjenigen bei den Limnophiliden (Silfvenius VII, p. 28). 
Das vordere Plättchen ist mit einer Borste und einem blassen 
Börstchen, der hintere Teil des hinteren Plättchens mit einer 
Borste versehen. Auch die Stützplättchen der Mittel- und Hin- 
terfüsse haben dieselbe Form wie bei den Limnophiliden, ihr 
ventraler Rand ist dunkler, mit zwei Borsten versehen, von 
welchen je eine vor und hinter der die Plättchen teilenden, dorso- 
ventral laufenden, dunklen Chitinleiste steht. 

Die Vorderfüsse sind kurz, dick. Der Ober-, Hinter- und 
Unterrand der Coxen, der Ober- und Hinterrand der Trochan- 
teren und der Hinterteil des Gelenks zwischen den Femora und 
den Tibien sind in allen Fiissen dunkel, in den Vorderfiissen 
noch der Hinterteil des Gelenks zwischen den Trochanteren und 
den Femora. Auf den Vordercoxen und den Femora kann ich 
keine schwarzen Punkte sehen (vergl. Klapälek II, p. 77). 

Die seitlichen Hocker des 1. Abd.-segments sind mit lan- 
gen Spitzchen versehen. Die Seitenlinie beginnt auf dem 3. 
Abd.-segmente. Die ventralen Chitinellipsen und die Punkte der 
Abd.-sterna fehlen. Auf den Seiten des 8. Abd.-segments ein 
abgerundeter, aboralwärts gekehrter Wulst. Das Räckenschild des 
9. Segments ist schwer zu unterscheiden. Auf dem 10. Seg- 
mente steht nahe bei dem Anus jederseits ein Kiemenfaden. 


1) Da somit der Sporn des Prosternums bei den Goérinen und Lepi- 
dostomatinen vorkommt, fällt das einzige durchgehend unterscheidende 
Merkmal der Larven der Sericostomatiden und Limnophiliden, das Ulmer 
(IV, p. 30—31, VII, p. 5) aufgestellt hat, weg. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 31 


Die Klauen des letzten Tarsalgliedes der Puppe sind wie 
bei Lasiocephala basalis Kol. (Thienemann II, p. 69, Fig. 121) 
stark, besonders auf den Vorder- und Mittelfiissen stärker chi- 
tinisiert. 

Das Hinterende des Gehäuses der erwachsenen Larve ist 
mit einer kleinen, von einem zentralen, grossen Loche durch- 
bohrten Membran verschlossen, ausserdem kann das Hinterende 
mit Pflanzenstücken verengt sein. Die Larven leben auch im 
Finnischen Meerbusen, und die Gehäuse der erwachsenen Lar- 
ven sind dann ausschliesslich oder zum Teil aus quadratischen 
Fucusfragmenten aufgebaut, die auf jeder der vier Seiten zu 
6—17 liegen. Die dem Hinterende am nächsten liegenden Fucus- 
stücke können über das Hinterende aufgekrümmt sein. — Die 
Puppengehäuse sind so verkürzt, dass auf jeder Seite nur 5—6 
Fucusstücke liegen. Die beiden dünnen Verschlussmembranen 
sind mit kleinen Fucusstücken bedeckt, und ausserdem sind die 
vordersten Fragmente über das Vorderende aufgekrümmt. Die 
vordere Membran kann 2 mm nach innen vom vorderen Ende 
liegen. — Nur am Hinterende des Puppengehäuses fand ich einen 
kurzen Sekretstiel, mit welchem das Gehäuse am Steine befestigt 
ist. — Ausser in Bächen leben die Larven und Puppen, wie 
gesagt, im Finnischen Meerbusen, wo sie weit verbreitert sind, 
und wo man jene auf Fucus und Chara findet. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Larven der finnischen 
Sericostomatiden. *) 


I. Pronotum vorn stark ausgeschnitten und an den Vor- 
derecken stark vorgezogen. Gehäuse aus Sand mit seitlich an- 
gefügten Steinchen. 

A. Mesonotum jederseits mit drei und Metanotum mit vier 
Schildchen (ausser den Stützschildchen der Füsse). Keine la- 
teralen und auf dem 2—3. Abd.-segmente keine dorsalen, prae- 
segmentalen Kiemen. Silo pallipes Fabr. 


1) Von den 10 in Finland gefundenen Arten dieser Familie ist die 
Metamorphose von 3 (Brachycentrus albescens Kol., Micrasema gelidum 
Mc Lach, und M. nevum Hag.) unbekannt. 


32 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


B. Mesonotum jederseits mit zwei und Metanotum mit 
drei Schildchen. Auf dem 2. Abd.-segmente laterale, postseg- 
mentale Kiemen und auf dem 2—-3. dorsale, praesegmentale. 

Goéra pilosa Fabr. 

II. Pronotum vorn nicht ausgeschnitten. Gehäuse ohne 
seitlich angefiigte Steinchen. 

A. Auf dem Prosternum ein deutlicher Sporn. Die oralen 
Stiitzplattchen der Vorderfiisse nicht in eine Spitze verlingert. 

Lepidostoma hirtum Fabr. 

B. Prosternum ohne Sporn. 

1. Pronotum durch eine gebogene Querlinie zweigeteilt. 
Stützplättchen der Vorderfüsse einheitlich, mit einem oralen 
Fortsatz. 

a. Kopf mit kurzen Gabellinienbinden und mit einem 
dunklen Flecke auf dem Stirnschilde. Gehäuse aus 
Sekret und Vegetabilien. 

Brachycentrus subnubilus Gurt. 

b. Kopf ohne diese Zeichnungen. Gehäuse aus Sand- 
körnchen. Micrasema setiferum Pict. 

2. Pronotum ohne gebogene Ouerlinie. Stützplättchen der 
Vorderfiisse zwei, das orale in eine Spitze verlängert. 

a. Mesonotum oral hornig, aboral häutig. 

Notidobia ciliaris L. 

b. Mesonotum häutig, mit einigen Chitinflecken. 

Sericostoma personatum Spence. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Puppen der finnischen 
Sericostomatiden. 


I. Spornzahl 2—4—4. 

A. Letztes Abd.-segment mit zwei schlanken Analstäbchen. 

1. Oberlippe jederseits mit drei proximalen Borsten. Keine 
lateralen Kiemen und auf dem 2—3. Abd.-segmente keine dor- 
salen, praesegmentalen. Silo pallipes Fabr. 

2. Oberlippe jederseits mit zahlreichen proximalen Bor- 
sten. Auf dem 2. Abd.-segmente laterale, postsegmentale und auf 
dem 2—3. dorsale, praesegmentale Kiemen. Goöra pilosa Fabr. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6 33 


B. Letztes Abd.-segment mit zwei flachen, dreieckigen 


Analloben. Lepidostoma hirtum Fabr. 
II. Spornzahl 2—2—4. 
A. Alle Tarsen nackt. Notidobia ciliaris L. 


B. Mittel- (und spärlich Vorder-)tarsen bewimpert. 
Sericostoma personatum Spence. 

3—3.  Brachycentrus subnubilus Curt. 

2—2. Micrasema setiferum Pict. 


Il. Spornzahl 2— 
IV. Spornzahl 2— 


Leptoceridæ. 


Beræodes minuta L. (Morton III, p. 233—235; Klapalek 
II, p. 80—84; Struck II, p. 24, Fig. 37; Ulmer IV, p. 95—96). 
Die Antennen der <-Puppe reichen bisweilen nur bis zum 
Anfang des 8. Abd.-segments. Das 1. Glied der Antennen ist 
viel länger und stärker als die übrigen; es trägt keine Borsten. 
Die Antennenglieder sind länger als breit, die mittleren tragen 
auf der inneren Seite distal einen Höcker ohne Spitzchen und 
die äusseren sind distal etwas erweitert. Auf der Stirn stehen 
zahlreiche Borsten (jederseits etwa 14). Auf dem proximalen 
Teile der Oberlippe stehen, wie Klapälek (Fig. 21, 6) abgebildet 
hat, jederseits, ausser den drei normal vorkommenden, stär- 
keren Borsten, median von diesen noch zwei Borsten; auf 
den Vorderecken dagegen stehen jederseits drei gelbliche Bor- 
sten und ein kurzer Dorn (nahe der Mittellinie). Nach hinten 
und seitlich von der Basis dieser Dorne liegt jederseits eine 
Grube und eine dritte in der Medianlinie, auf dem Vorderteile 
der Oberlippe. Auf der Ventralfläche der Oberlippe keine Bor- 
sten. Das 1. und 2. Glied der gebogenen Maxillarpalpen sind 
0,14 mm lang, das 3. 0,16, das 4. 0,23, das 5. 0,27 mm; das 5. 
Glied endigt spitz. Das 1. und 2. Glied der Labialpalpen sind 
0,12 mm lang, das 3. 0,19 mm. 


34 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Fliigelscheiden reichen gleich weit nach hinten. Auf 
den Vordertibien ist der eine Sporn ganz kurz und beide sind 
stumpfer als die Sporne der anderen Tibien. Die 4 ersten 
Glieder der Vorder- und Mitteltarsen sind bewimpert, die Krallen 
sind als ganz kleine, spitze Hocker entwickelt. 

Die Seitenpartien des 2—8. Abd.-segments sind von der 
Rücken- und Bauchseite durch braune Chitinleisten getrennt, 
ausserdem liegt auf dem 8. Segmente ventral noch eine 
quere, postsegmentale Leiste. Die postsegmentalen Plättchen 
des 5. Abd.-segments können 3—4 Häkchen tragen. Auf dem 
Hinterrande des 9. Abd.-segments steht ein dorsaler, medianer, 
mit Spitzchen besetzter Höcker. Die Analstäbchen gehen von 
der Dorsalseite des 10. Segments aus; sie sind mit dorsalen 
Spitzchen besetzt, wie auch die zwei Erhebungen lateral auf 
dem 10. Segmente. Die Penisanlage ist deutlich zweiteilig. 

Das Puppengehäuse ist bis 7,5 mm lang, vorn bis 1,2, 
hinten bis 0,5 mm breit; die Enden sind nicht durck fremde 
Partikel verschlossen. Da die hintere Öffnung sehr gross ist, 
findet man die Reste der Larvenexuvie nicht im Puppengehäuse. 
Der Kopf der Puppe ist dem breiteren Ende des Gehäuses zu- 
gekehrt.') 


Molannine. 


Allgemeine Merkmale. 


Ulmer IV, p. 97—98. 


Die Larven sind von 2. Abd.-segmente an oralwärts stärker 
verschmälert, aboralwärts weniger; das 9. Abd.-segment ist viel 
schmächtiger als die vorderen. Auf dem Stirnschilde zieht eine 


1) Diese Lage der Puppe habe ich auch bei von mir untersuchten 
Leptocerinæ beobachtet, und bei allen Arten dieser Unterfamilie fehlen die 
Reste der Larvenexuvie im Puppengehäuse (wie es auch Thienemann II, 
p. 14 bei Mystacides longicornis L., Leptocerus aterrimus Steph. und Trie- 
nodes bicolor Curt. gefunden hat). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 35 


orale, bogenförmige, schwarze Linie (Fig. 9 a, 10a), die pleuralen 
Linien fehlen (p. 43). Hypostomum ist gross, zum grössten Teil 
dunkelbraun (Fig. 9 b). Die Antennen stehen gleich hinter der 
Mandibelbasis; sie bestehen aus einem breiteren Grundgliede 
und einem schwächeren, zylindrischen Gliede, das an seinem 
distalen, blassen Ende ein blasses Börstchen und einige sehr 
kurze Sinnesstäbchen trägt. Gelenkmembran der Oberlippe ist 
blass. Auf der dorsalen Fläche der Oberlippe stehen jederseits 
zwei Borsten auf dem blassen, oralen Teile, der von dem 
schwach chitinisierten Schilde der Oberlippe nicht bedeckt ist. 
Die Seitenbiirsten fehlen. Dorsal liegen auf der Oberlippe drei 
Gruben (Fig. 9c), ventral jederseits drei laterale, gelbe Dorne 
und schwache, blasse Spitzchen. Auf der oberen Schneide des 
rechten Oberkiefers stehen zwei Zähne, auf der unteren einer; auf 
den beiden Schneiden des linken Oberkiefers steht je ein Zahn; 
alle Zähne sind stumpf. Cardo der Maxillen ist dreieckig, stär- 
ker chitinisiert, aboral und median dunkler, mit zwei oralen 
Borsten versehen. Stipes der Maxillen wie bei den Phryganeiden 
(Silfvenius 1, p. 7), mit einer lateralen und einer medianen 
Borste. Die Maxillarpalpen sind fünfgliedrig, das 1. Glied trägt 
ventral eine orale Borste und median einen kurzen Dorn. Über 
die anderen Glieder der Maxillarpalpen und den Maxillarlobus 
vergl. Klapälek II, Fig. 22,4; das 5. Palpenglied trägt distal 
einige ganz kurze Sinnesstäbchen. Maxillarlobus ventral mit 
einer basalen Borste und mit einigen schwachen, distalen Börst- 
chen und Sinnesstäbchen. Dorsal stehen auf dem 1. Gliede der 
Maxillarpalpen blasse Härchen und Dörnchen, eine mediane Borste 
und drei starke, gelbe Dorne, die distal erweitert und zerfranst 
sind. Cardo des Labiums (Fig. 9b) ist stumpf dreieckig, beson- 
ders aboral stärker chitinisiert; Stipes blass. Labiallobus wie 
bei den Phryganeiden (Silfvenius I, p. 8), vom Stipes ist er durch 
einen Chitinring getrennt, er trägt ventral jederseits zwei Chitin- 
stäbe und auch dorsal jederseits eine Borste. Die Labialpalpen 
sind zweigliedrig, das.2. zylindrische Glied trägt zwei längere, 
zweigliedrige und ein kurzes, eingliedriges Sinnesstäbchen. 

Die Hinterecken des Pronotums sind in einen stumpf drei- 
eckigen Fortsatz verlängert. Über die Form und die erhabene, 


36 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


schwarze Chitinleiste des Schildes vergl. Fig. 9d, 10b. Das 
Schild des Prothorax bedeckt auch die Seiten des Segments, das 
des Mesothorax nicht das ganze Notum. Mesonotum (Fig. 10e) 
ist von einer Mittelnaht und von einer bogenförmigen Quernaht 
geteilt. Es sind zwei Stützplättchen der Vorderfüsse vorhan- 
den; das vordere ist stumpf dreieckig, zum Teil dunkel, mit einer 
Borste und mit einem Börstchen versehen; die Mittelpartie des 
hinteren ist schwarz, und hinter diesem schwarzen Teile steht 
eine Borste. Der ventrale Rand der Stiitzplattchen der Mittel- 
füsse ist schwarz, der der Hinterfüsse braun; die Plättchen, be- 
sonders die der Hinterfiisse, sind sehr schwach chitinisiert. Eine 
schwarze, dorsoventrale Chitinleiste, vor und hinter welcher je 
eine Borste steht, teilt die Plättchen. Die Thorakalsterna sind 
ohne Schildchen, die Abd.-sterna ohne Chitinringe und Punkte; 
auch der Sporn des Prosternums fehlt. 

Die Hinterfiisse sind um Hälfte länger als die Vorderfüsse. 
Die Trochanteren und die Hintertibien sind zweigeteilt, nicht aber 
die Femora. Die Vorder- und Mittelklauen mit einem starken, 
kurzen Basaldorn, die Hinterklauen mit einem langen. Der 
Ober-, Hinter- und Unterrand der Coxen, der Ober- und Hinter- 
rand der Trochanteren, der Hinterrand der Femora, und die 
Grenze zwischen den Femora und den Tibien sind dunkel. Auf 
den Coxen liegen einige dunkle Punkte. Auf dem Vorderrande 
der Vorder- und Mitteltrochanteren stehen distal blasse Fieder- 
borsten, so auch proximal auf dem Vorderrande der Vorder- 
und Mittelfemora. Mitteltrochanteren mit einem kurzen Dorn. 
Auf den Hinterfiissen keine Fiederborsten und Dorne. Die Vor- 
dertarsen tragen auf der inneren Fläche einen starken Dorn, 
auf der inneren Fläche der Vordertibien steht eine schräge Reihe 
von 5—6 Dornen, die stufenweise nach dem distalen, hinteren 
Winkel zu länger werden. 

Die Seitenlinie ist mit dichten, graubraunen Wimpern be- 
setzt. Auf dem 8. Abd.-segmente ist sie durch eine bogenför- 
mige Reihe von Chitinpunkten angedeutet, von denen jeder zwei 
steife Börstchen trägt. Die laterale Kiemenreihe liegt, obgleich 
praesegmental, unter der Seitenlinie. Das 9. Segment ist mit 
einem etwa halbmondförmigen, schwach chitinisierten Schild- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 6. 37 


chen versehen. Die Stützplättchen der Festhalter tragen etwa 
25—45 dorsale Borsten und Stachel. Sie reichen auf die Ventral- 
fläche des 10. Abd.-segments, die im tibrigen mit kleinen Spitzchen 
besetzt ist. Die Klaue des Festhalters ist mit einem stärkeren 
und zwei schwiicheren Riickenhaken versehen. 

Der Kopf der Puppe ist querelliptisch, mit wenig aufgebla- 
sener Stirn. Jederseits stehen auf der Stirn zwei Borsten, zwi- 
schen den Antennen eine, vor den Augen zwei. Das 1. Glied 
der Antennen ist mit einigen Borsten versehen und stärker als die 
iibrigen, von welchen besonders die mittleren auf ihrem distalen 
Ende einen mit Spitzchen bewehrten, medianen Hocker tragen. 
Die proximalen Glieder sind breiter als lang oder etwa quadra- 
tisch, die anderen linger als breit und besonders am äusseren 
Ende der Antenne distal dicker. Der Vorderrand der Oberlippe ist 
in einen medianen, mit Spitzchen bewehrten Hocker vorgezogen; 
die Oberlippe trägt jederseits proximal drei und distal fiinf Bor- 
sten (Fig. 9f). Die Oberkiefer sind gross, scharf gesägt, mit zwei 
Riickenborsten (Fig. 10d). Die Maxillarpalpen sind in Bogen 
nach hinten gerichtet, das 1. und 2. Glied sind viel kiirzer als 
die distalen Glieder, das 5. ist am längsten und endigt ziem- 
lich spitz. 

Die vorderen Fliigelscheiden sind etwas linger als die hin- 
teren. Die vier ersten Glieder aller Tarsen sind bewimpert, die 
anderen Beinglieder sind nackt. Die Sporne sind kurz, stumpf, 
die Paare sind auf den Mittel- und Hinterfiissen etwa gleich 
lang, auf den Vorderfiissen ungleich lang. Die Krallen sehr 
wenig entwickelt oder fehlen. 

Der Hinterrand des 1. Abd.-segments ist gewölbt und wenig- 
stens zum Teil mit Spitzchen bewehrt. Die Häkchen der deut- 
lichen Haftplättehen sind gerade. Die Seitenlinie bildet auf 
dem 8. Abd.-segmente einen ventralen Kranz. Die lateralen 
Kiemen wie bei der Larve (p. 36). Die Seitenpartien des 1—8. 
Abd.-segments sind gegen die Riickenfläche und die des 2—8. 
Segments gegen die Bauchfläche durch schwarzbraune Chitin- 
leisten abgegrenzt. Das 9. und 10. Abd.-segment sind dunkler 
als die vorderen, da sie mit Spitzchen bewehrt sind, die beson- 
ders median auf dem postsegmentalen, dorsalen Rande des 9. 


38 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Segments zahlreich sind; auf diesem Rande stehen auch zahl- 
reiche Borsten. Die Analstäbchen sind mit Spitzchen, einigen 
(2—10) dorsalen und 2 starken, gelben, distalen Borsten ver- 
sehen. Beim % keine Loben ventral auf dem 9—10. Abd.- 
segmente. 


Molanna angustata Curt. 


Fig. 9a—e Larve, g Puppe. 


Klapälek II, p. 84—88. Struck II, p. 26, Fig. 35. 
Morton III, p. 128—131. Struck III, Taf. IIl, Fig. 2. 
Struck I, Fig. 27. Ulmer IV, p. 98. 


Thienemann II, p. 19—20, 42—43, Fig. 57—59. 


Die Grundfarbe des Kopfes der Larve ist gelblich bis gelb- 
braun, tiber die Zeichnungen des Kopfes vergl. Fig. 9a und 
Klapalek II, p. 84. Ventral ist der Hinterteil des Kopfes, zwei 
braune Flecke am oralen Ende des Foramen occipitis aus- 
genommen, weisslich. Die Rander gegen die Mundteile sind 
braun. — Auf dem Labialstipes stehen jederseits S—12 Borsten in 
einer Querrethe. 

Der Vorderrand des Pronotums ist braun bis schwarz, 
der Hinterteil braun bis dunkelbraun; der grösste Teil ist gelblich, 
auf dem Schilde liegen dunkelkontourierte Punkte (Fig. 9d). Das 
gelbliche bis braune Mesonotum mit dunklen Punkten (Fig. 9e). 
— Vordertrochanteren mit drei Dornen. 

Die Zahl der Kiemen in einer Gruppe der dorsalen und 
ventralen Reihe ist auf dem 1—5. Abd.-segmente 3—4.') Auf 
dem 2—8. Segmente liegt dorsal, praesegmental jederseits nur 
ein Chitinpunkt. Das Riickenschild des 9. Abd.-segments jeder- 
seits mit 9—10 Borsten. 

Bei 3-Puppe reichen die Antennen bisweilen nur zum An- 
fang des 9. Abd.-segments. Das 1. Glied der Antennen trägt 
einen lateralen, stumpfen Höcker. Die Oberlippe (Fig. 9 f) trägt 
meist eine mediane Grube und immer jederseits eine distale, 


1) Bei einer Larve stand das Kiemenbüschel des 1. Abd.-segments in 
der lateralen Reihe. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 39 


dagegen können die proximalen Gruben fehlen.!) Das 1. Glied 
der Maxillarpalpen ist 0,28—0,38 mm lang, das 2. 0,23—0,31, das 
3. 0,54—0,62, das 4. 0,63—0,69 und das 5. 0,8—0,9 mm, somit 
ist das 2. Glied am kärzesten. Das 1. Glied der Labialpalpen 
ist 0,2—0,25, das 2. 0,38—0,4 und das 3. 0,52—0,56 mm lang. 


Rücken- Seiten- Bauch- Rücken- Seiten- Bauch- 
reihe der Kiemen der reihe der Kiemen der 
Larve von M. angu- Puppe von M. angu- 

stata Curt. stata Curt. 


Die Krallen fehlen. Auf dem 1. Abd.-segmente ist die 
Mitte des Hinterrandes nicht mit Spitzchen bewehrt. Haftappa- 
rat: III 2—5. IV 2—5. V 2—5; 3—7. VI 3—5. Dorsal stehen 
auf dem postsegmentalen Rande des 9. Abd.-segments 16—22 
Borsten und auf den aboralen Teilen des 10. Abd.-segments 
jederseits 5—7. 

Die Anlagen der Genitalfiisse (Fig. 9g) sind in einen 
kurzen, medianen Fortsatz verlängert. Zwischen den oralen 
Teilen der beiden Anlagen oder sogar vor diesen liegt von den 


1) Bei einer Puppe standen auf der Oberlippe auf dem Vorderrande 
jederseits zwei blasse, schwache Borsten (somit auf dem Vorderteile jeder- 
seits sieben). 


40 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Wimpern der Seitenlinie bedeckt die einheitliche, distal nicht 
zweigeteilte, abgerundete Penisanlage, die nach hinten nur bis zur 
Basis des medianen Fortsatzes der Anlagen der Genitalfüsse reicht. 

Das Larvengehäuse ist bis 26 mm lang, mit den Flügeln 
bis 12 mm breit, das Puppengehäuse bis 22 mm lang, bis 10 mm 
breit. Die Grösse der Sandkörnchen in den verschiedenen Teilen 
des Gehäuses variiert (vergl. Klapälek II, p. 88), auf der Ventral- 
seite des Röhrchens sind sie am kleinsten, doch ist auch diese 
bisweilen im Vorderteile aus gröberen Körnern aufgebaut. Andrer- 
seits können auch die Flügel aus ganz feinen Sandkörnchen auf- 
gebaut sein, oder können die Körnchen der Riickenseite am 
gröbsten sein. Auf den Sandkörnern können Samen, Niisschen 
u. a. kleine, pflanzliche Fragmente befestigt werden. Man fin- 
det auch Gehäuse, in welchen solche vegetabilische Teilchen, 
besonders in den oralen und lateralen Verlängerungen als Bau- 
material gebraucht sind und sogar den Hauptteil des Gehäuses 
bilden. Dann sind die Materialien guer oder schief gelegt, und 
das Gehäuse ist dunkel. Auch Schalen von Pisidium und 
Limnæa können als Baumaterial angewendet werden. 


Molannodes Zelleri Mc Lach.?) 
Fig. 10a—c Larve, d Puppe. 
Klapälek Ill, p. 123—124. | Thienemann II, p. 42—43. 


Die Larven sind bis 12 mm lang, 15—2,2 mm breit. Die 
Grundfarbe des Kopfes ist gelblich, die hinteren Teile der Pleuren 
sind weiss bis weissgelb. Von den Rändern des Foramen occi- 
pitis sind nur die lateralen und jederseits ein Streifen am 
oralen Winkel braun. Das Stirnschild ist bis zu der gueren 
Chitinlinie braun, oder seine Mittelpartie ist blassbraun. Bei den 
Augen zieht von den Gabelästen medianwärts eine median er- 
weiterte Chitinlinie (Fig. 10a). Auf den dunklen Teilen der 


1) Die Zügehörigkeit der beschriebenen Larven und Puppen zu Mo- 
lannodes Zelleri ist nicht durch Zucht gesichert; doch halte ich es für sicher,, 
dass sie zu dieser Art gehören, da diese Art und nicht andere Molanninen 
an den Orten herumflog, wo die Larven und Puppen gesammelt wurden, 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 41 


Pleuren liegen blasse und auf den weisslichen undeutliche, 
dunkle Punkte; die Umgebung der Basis der dorsalen Borsten, 
die auf den braunen Partien des Kopfes stehen, ist deutlich 
blass. Die Gabellinienbinden endigen bei dem Gabelwinkel und 
sind da lateral erweitert, so dass eine braune Binde hinter den 
Augen iiber den Wangen die Gabellinienbinden mit dem dunklen 
Vorderteile der Ventralfläche vereinigt. Die Augen liegen auf 
einem sehr weiten, gelblichen Flecke. — Stipes der Unterlippe 
jederseits mit nur einer Borste und einer Grube versehen. 

Pronotum ist zum grössten Teile dunkelbraun, nur der vor- 
— derste Teil ist blass, (auch der Vorderrand ist blass); auf der dunklen 
Partie liegen nur blasse, undeutliche Punkte (Fig. 10 b). Die 
Punkte des Mesonotums sind undeutlich, stehen aber in etwa 
derselben Stellung wie bei M. angustata (vergl. Fig. 9 e). 

Die Füsse sind gelblich. Die Hinterklauen (Fig. 10 c) sind 
sehr lang und mit kleinen Spitzchen besetzt, die distal länger 
werden. Auf den Vordertrochanteren zwei kurze, gelbe Dorne, 
auf den Vorderfemora auf dem Vorderrande zwei starke, lange 
und einige schwächere. Auf den Mittelfemora auf dem Vorder- 
rande einige kurze, starke, gelbe Dorne, auf den Mitteltibien auf 
dem Vorderrande ausser dem auf einem besonderen Ansatze 
stehenden, distalen Dorne, noch zwei lange, starke, gelbe Dorne. 
Auf dem Vorder- und Hinterrande der Mitteltarsen je ein langer, 
starker, gelber Dorn. Proximal steht auf den Hinterfemora nahe 
bei dem Vorderrande eine Reihe von abwechselnd kiirzeren 
und längeren breiten Dornen. 

Dorsal liegt auf dem 2—8. Abd.-segmente auf den Vorder- 
ecken jederseits eine Gruppe von Chitinpunkten. Kiemen höchst 
zwei in einer Gruppe. Die Schildchen des 9—10. Abd.-segments 
sind gelblich, das Rückenschild des 9. Segments jederseits mit 
7 Borsten und Gruben. 

Die 2-Puppe ist 10 mm lang, 1,7 mm breit, vom Meso- 
thorax bis zum 8. Abd.-segmente gleich breit. Die Antennen 
reichen bis zum Ende des 8., die vorderen Fliigelscheiden bis 
zum Anfang des 5. Abd.-segments. Auf der Stirn steht kein 
Hocker und keiner auf dem 1. Antennengliede. Die Oberlippe 
trägt jederseits ausser den 5 Borsten auf dem Vorderteile eine 


42 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


blasse Borste auf dem Vorderrande; sie gleicht der Oberlippe 
von M. angustata (Fig. 9f), doch kommt jederseits zwischen 
den zwei lateralen Borsten auf dem Hinterteile eine Grube vor, 
dagegen fehlen die mediane und 
die zwei distalen Gruben. An den 
sehr gekriimmten Mandibeln ist die 
Spitze schärfer, die Schneide unre- 
gelmässiger als bei M. angustata 
(Fig. 10 d). Das 1. Glied der Ma- 
xillarpalpen ist 0,15 mm lang, das 
2. 0,2, das 3. 0,45, das 4. 0,48 und 
das 5. 0,7 mm, somit ist das 1. 
Glied am kiirzesten. Das 1. Glied 
der Labialpalpen ist 0,22, das 2. 0,23 
und das 3. 0,32 mm lang. 
Krallen des letzten Tarsen- 
gliedes sind zwar klein, jedoch 


Riicken- Seiten- Bauch- 


reihe der Kiemen der auf den Vorderfüssen als deutliche 
Larve Tin Zeileri Ausstiilpungen entwickelt, auf den 


Hinterfiissen sind sie kaum zu 
sehen. Auf dem 1. Abd.-segmente ist der ganze Hinterrand mit 
Spitzchen besetzt, dagegen fehlen die besonderen Spitzchenfelder, 
die bei M. angustata vorkommen. Haftapparat: III 2—3. IV 
3—4. V 3—4; 4—5. VI 3—4. Die Kiemen wie bei der Larve 
(die Kiemen des 1. Segments fehlen). Auf dem postsegmentalen 
Rande des 9. Abd.-segments 12 Borsten und Gruben. Auf den 
Analstäbchen stehen dorsal, ausser den zwei Endborsten, nur 
zwei Borsten und zahlreiche Spitzchen, dagegen keine stärkeren, 
dorsalen Zähne und keine ventralen Spitzchen. 

Das Larvengehäuse ist bis 20 mm lang, bis 65 mm breit, 
von der Form, wie Klapalek III, p. 123 abgebildet hat. Die 
Flügel und die orale Erweiterung sind meist ganz klein, und 
die Mundöffnung liegt oft ganz am Vorderende des Gehäuses. 
Als Baumaterial sind bald beinahe ausschliesslich Sandkörner, 
bald dagegen beinahe ausschliesslich ungleich gefärbte oder 
schwarze, vermodernde, meist quer gelegte, pflanzliche Fragmente 
angewendet. Wenn in den Gehäusen beide Materialien gleich- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 43 


zeitig vorkommen, ist das Röhrchen, besonders die Ventral- 
fläche, meist aus jenen, die Fliigel aus diesen verfertigt. Dann 
sehen die Gehäuse sehr bunt aus. Das Puppengehäuse ist in 
der ganzen Linge beinahe gleich breit, etwa 14 mm lang, 5 mm 
breit. Die Oberfläche der Gehäuse ist eben, nur wenn die 
pflanzlichen Materialien grösser sind, kann sie unebener werden. 


‚Die Larven von Molanna angustata und Molannodes Zel- 
leri sind durch die Zeichnungen des Kopfes, Pro- und Meso- 
notums, durch die Behaarung des Stipes der Unterlippe, durch 
die Hinterklauen und die Kiemenformel leicht von einander zu 
unterscheiden. Beim Bestimmen der Puppen bieten die Stirn, 
die Mandibeln, die ersten Glieder der Maxillarpalpen, das 1. Abd.- 
segment und die Kiemenformel gute Merkmale. 

Obgleich die Gehäuse dieser zwei Arten meist von einan- 
der leicht zu unterscheiden sind, kommen dennoch Ubergänge vor, 
so dass man auf Grund der Gehäuse diese Arten nicht immer 
sicher von einander trennen kann. 


Leptocerinæ. 


Allgemeine Merkmale. 


Uber diese Unterfamilie bemerkt Ulmer (IV, p. 100): »Noch 
immerhin recht heterogene Arten enthaltend, sodass eine neue 
Einteilung wohl nötig wird.» Obgleich die zahlreichen Gattun- 
gen, die zu dieser Gruppe gehören, hinsichtlich ihrer Larven und 
Puppen bedeutende Differenzen aufweisen, haben sie dennoch auch 
viele gemeinsame Charaktere, die die Beibehaltung dieser Unter- 
familie wohl rechtfertigen.!) In der folgenden habe ich die Gat- 
tungen der Leptocerinz in drei Tribus verteilt. 

Die Larven sind am Metathorax am breitesten, oralwärts 
werden sie stufenweise schmäler. Das 9. Abd.-segment ist deut- 


1) In den »Allgemeinen Merkmalen» sind die für den Leptocerine 
speziell charakteristischen Merkmale kursiv gedruckt. 


44 Silfvenius, Beitrage zur Metamorphose der Trichopteren. 


lich sehmäler als das 8. Auf den Pleuren zieht vom Foramen 
occipitis jederseits eine weisse Linie ventral von den Augen, biegt 
vor den Augen auf der Dorsalseite wm und wird mit den 
Gabelästen nahe beim oralen Ende vereinigt (Fig. 11a, 20b). 
Die Antennen sind relativ lang, sie stehen gleich hinter der 
Basis der Mandibeln, distal tragen sie eine blasse Borste (Fig. 20a; 
s. jedoch Leptocerus senilis, p. 53). 

Gelenkmembran der Oberlippe ist blass. Dorsal liegen auf 
der Oberlippe drei Gruben, je eine lateral nahe bei dem Vor- 
derrande und eine proximale median. Auf dem Vorderrande 
stehen jederseits zwei gebogene, blasse Dorne (Fig. 15 c). Cardo 
der Maxille ist stärker chitinisiert, ohne Borsten; Stipes mit 
zwei Borsten, er ist in der Mitte am breitesten, der mediane 
Rand ist gerade, der laterale gebogen, ventral sind der Hinter- 
und zum Teil der Innenrand braun; die hinteren und inneren 
Teile sind blassbraun, der Aussenteil blass. Die Maxillarpalpen 
sind viergliedrig, das 1. Glied ist am stärkesten. Cardo der 
Unterlippe ein kleines, guer liegendes Schildchen. Stipes jeder- 
seits mit einer ventralen Borste. Labiallobus ist ventral und 
lateral vom Stipes durch eine dunkle Chitinspange getrennt. 
Ventral und dorsal trägt er jederseits eine Borste und ein Chi- 
tinstäbchen. Die Labialpalpen sind zweigliedrig, das 2. längere 
Glied trägt zwei längere, zweigliedrige und ein kurzes, ein- 
gliedriges Sinnesstäbchen. 

Pronotum hornig; das Schild ist guer, rektangulär, mit ab- 
gerundeten Vorderecken, es bedeckt auch die Seiten des Seg- 
ments. Vom Befestigungspunkt des Stützplättchens der Vorder- 
fiisse zieht eine guere Chitinleiste tiber dem hinteren Teile des 
Schildes und vereinigt sich mit dem Hinterrande nahe bei der 
Mittelnaht. Der stärker chitinisierte Teil des Mesonotums be- 
deckt nicht das ganze Notum, er ist von einer Mittelnaht ge- 
teilt. Die Vorderfüsse haben zwei Stützplättchen. Das vordere 
trägt eine Borste und ein Börstchen (siehe Oe. lacustris, 
p. 86), das hintere ist von einer schwarzen Chitinleiste quer 
geteilt, auf dem hinteren Teile steht eine Borste (Fig. 19a). Die 
Stützplättchen der Mittel- und Hinterfüsse sind auch von einer 
dorsoventral ziehenden Chitinleiste quer geteilt. Sporn des Pro- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 45 


sternums, alle Schildchen auf dem Pro- und Metasternum, alle 
Chitinringe und Punktgruppen auf den Abdominalsterna fehlen. 

Die Trochanteren sind in zwei Teile gegliedert, so auch 
die Mittel- und Hinterfemora, indem der proximale Teil der letz- 
teren, der in dem Trochanter steckt, von dem viel grösseren, 
distalen Teile durch eine weiche Partie gesondert ist. Alle Fuss- 
glieder mit dunklen Borsten. Auf dem Vorderrande der Vorder- 
und Mitteltrochanteren (distal), und der Vorderfemora stehen 
blasse Fiederborsten. Der Unterrand der Coxen, der Oberrand 
der Trochanteren, der proximale und distale Teil des Hinter- 
randes der Femora und der proximale Teil des Hinterrandes 
der Tibien sind dunkler als die übrigen Ränder der Fussglieder. 

Die Seitenhöcker des 1. Abd.-segments sind mit zahlreichen 
Spitzchen bewehrt. Seitenlinie von sehr kurzen Haaren auf dem 
3—7. Segmente gebildet. Die Festhalter sind mit einer kurzen, 
starken Klaue versehen. 

Der Kopf der Puppe ist quer elliptisch, mit gerader Stirn. 
Auf der Stirn stehen jederseits zwei Borsten, zwischen den An- 
tennen jederseits eine, vor den Augen zwei, hinter den Antennen 
dorsal jederseits bis vier. Das erste Glied der Antennen ist 
länger und stärker als die übrigen und mit einigen Borsten 
versehen; die übrigen Glieder sind dünn, viel länger als breit, 
im distalen Ende höchstens nur ein wenig dicker. Die Antennen 
sind um das Körperende wickelt. Die Mundteile stehen hoch 
auf der Stirn. Auf dem proximalen Teile der Oberlippe stehen 
jederseits drei Borsten (jederseits eine proximalwärts von den 
übrigen). Mandibeln immer mit zwei Rückenborsten. 

Die Flügelscheiden sind zugespitzt, schmal, die vorderen 
reichen weiter nach hinten als die hinteren. Die Coxen, Trochan- 
teren und Femora sind nackt. Die Paare der stumpfen Tibial- 
sporne sind sehr ungleich lang. Die 4 ersten Glieder der Vorder- 
(bei einigen Mystacidinen nur die 3 ersten) und Mitteltarsen sind be- 
haart; die Krallen des letzten Tarsengliedes sind blass, kurz, stumpf. 

Ausser auf den Hinterecken der Dorsalseite des 1. Abd.- 
segments stehen kleine Spitzchen jederseits auf dem Hinterrande 
dieses Segments. Die praesegmentalen Chitinplättchen sind läng- 
lich elliptisch, die postsegmentalen des 5. Segments quer ellip- 


46 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


tisch. Die Seitenlinie beginnt mit dem 3. Segmente und bildet 
auf dem 8. einen Kranz, ihre Wimpern sind kurz, blass. Die 
Seitenpartien des 1--8. Segments sind gegen die Rückenfläche 
und die des 2—8. gegen die Bauchfläche durch sehwarze oder 
schwarzbraune Chitinleisten begrenzt. Auf der Dorsalfläche des 9. 
Abd.-segments steht jederseits ein oralwärts gekehrter, abgerundeter 
Höcker mit oralwärts gerichteten Borsten. Die Analstäbchen gehen 
vom dorsalen, postsegmentalen Rande des 10. Segments aus. 


Leptocerini. 


Allgemeine Merkmale. 


Die Arten dieser Tribus bilden hinsichtlich der Larven und 
Puppen gut von einander zu unterscheidende Gruppen, haben 
aber auch gemeinsame Charaktere, die sie von den anderen 
Leptocerinæ trennen, und von welchen die für diese Tribus 
speziellen hier kursiv gedruckt sind. 

Die Larven sind konisch. Die Antennen bestehen aus 
einem stärkeren Grundgliede und einem fingerförmigen Endgliede, 
das kürzer ist als bei den Mystacidinen (z. B. bei L. cinereus etwa 
4-mal kürzer als der Oberkiefer). Vorderrand der Oberlippe 
ist etwas eingebuchtet, dorsal steht jederseits eine Borste ganz 
nahe bei der Einbuchtung, proximal von diesen jederseits zwei 
Borsten und auf den Seiten nahe bei den Vorderecken je eine. 
Auf der Ventralfläche stehen nahe bei den Vorderecken schwache 
Haare, die Seitenbiirsten fehlen (Fig. 15c). Mandibeln mit zwei 
Riickenborsten und die linke noch mit einer ganz schwachen, 
von kleinen Stacheln gebildeten Innenbürste (s. L. senilis, p. 53). 
Cardo der Maxillen ist besonders proximal und median schwarz. 
Auf dem Maxillarstipes eine laterale Grube. Das 1. Glied der 
Maxillarpalpen trägt ventral eine orale Borste und einen me- 
dianen Dorn, dorsal dagegen drei gelbe Dorne, blasse Haare 
und eine mediane Borste. Das 5. Glied der Maxillarpalpen trägt 
distal einige kurze Sinnesstäbchen. Maxillarlobus ist proximal 
mit einer Borste, mit einem zweigliedrigen und einem in einem 
Haar endigenden Sinnesstäbchen, distal aber mit längeren und 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 47 


kiirzeren, fingerförmigen und mit mit einem Haare besetzien Fort- 
sätzen versehen. Labiallobus wie bei den Phryganeiden (Silfve- 
nius I, p. 8); dorsal trägt er blasse Haare, ventral jederseits zwei 
Chitinstäbchen. 

Der hinter der gueren Chitinleiste liegende Teil des Pro- 
notums ist dunkler als der vordere Teil. Das orale Stitzplätt- 
chen der Vorderfiisse ist relativ breiter als bei den Mystacidinen 
(vergl. Fig. 19a). Die Stützplättchen der Mittel- und Hinterfüsse 
sind unregelmässig dreieckig mit dorsal gerichteter Spitze. Auf 
dem Mesosternum liegt jederseits am Hinterrande ein queres, 
schmales Schildchen. 

Die Hintertibien sind einheitlich. Auch der Oberrand der 
Coxen (s. p. 45) ist dunkel, auf den Coxen liegen dunkle Punkte 
(s. Z. fulvus und L. senilis, p. 49, 54). Auf dem Vorderrande 
der Vordertrochanteren stehen zwei distale, gelbe Dorne, auf 
dem der Vorderfemora auch zwei, auf der Vordertibia und dem 
Vordertarsus je ein distaler, auf der Oberfläche der Vordertibien 
noch einer. Blasse Spitzchen stehen auf dem Vorderrande der 
Vorderfemora, -tibien und -tarsen. Auch die Mittelfemora 
(s. p. 45) mit blassen Fiederborsten. Auf dem Vorderrande der 
Mittel- und Hintertibien und -tarsen steht eine Reihe von län- 
geren, gelben, spitzen Dornen. Alle Klauen mit einem Basaldorn. 

Die Höcker des 1. Abd.-segments sind stumpf. Die Seiten- 
höcker sind mit einer schief dorsoventral verlaufenden, schwarzen 
Chitinleiste versehen, vor welcher Spitzchen stehen. Die Seiten- 
linie wird auf dem 8. Abd.-segmente durch eine Reihe von Chi- 
tinpunkte verlängert, die je zwei steife, gekrümmte Borsten 
tragen. Die Kiemenfäden sind zw Büscheln verbunden. Bald 
sind sie nur mit der Basis verwachsen, bald stehen mehrere 
auf stärkeren Axen. 

Auf der Oberlippe der Puppen liegt proximal jederseits 
eine Grube; jederseits ist eine proximale Borste kürzer als die 
anderen. Distal, dorsal stehen auf der Oberlippe jederseits fünf 
Borsten (s. L. fulvus und L. senilis, p. 50, 55), und eine Grube; 
ausserdem liegt auf der Oberlippe eine mediane Grube (Fig. 15d), 
aber keine ventralen Borsten. Die Maxillarpalpen reichen bis 
zu der Mitte — bis zum distalen Ende der Mittelcoxen, gegen 


45 Silfvenius. Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


die Spitze nehmen die Glieder an Stärke ab. Die Labialpalpen 
reichen nur bis zu der Mitte — bis zum distalen Ende des 2. 
Gliedes der Maxillarpalpen, ihre drei Glieder sind etwa gleich lang. 

Spornzahl 2—2—2, auf den Vordertibien sind die Sporne 
klein. Die mit Spitzchen besetzten Felder am Hinterrande des 
1. Abd.-segments sind klein, und der grösste Teil des Hinterran- 
des entbehrt den Spitzchen (s. L. fulvus und L. senilis, p. 51, 55). 
Kiemen zu Biischeln verbunden. 

Die Analstäbchen tragen immer vier Borsten, von welchen 
die erste dorsal, median und zwei meist auf der Spitze stehen. 
Die Anlagen der Genitalfiisse reichen viel weiter nach hin- 
ten, als die zwischen ihnen liegende, schmale, zweigeteilte, abge- 
rundete Penisanlage (Fig. 11 d). 


Leptocerus fulvus Ramb. 
Fig. 11 a—b Larve, c—d Puppe. 
Struck 1, p. 15, Fig. 28. | Struck II, p. 26, Fig. 39. 


Die Larven sind bis 11 mm lang, bis 22 mm breit. Die 
Grundfarbe der stärker chitinisierten Teile ist blassgelb. Die 
Kopfkapsel ist relativ breit (Fig. 11 a). Wie bei L. excisus, geht 
vom aboralen Ende der Gabeläste je eine weisse Linie aus, die auf 
den Pleuren dorsal von den Augen zieht und mit der ventralen 
Linie (p. 24) sich vereinigt (Fig. 11 a). Der Teil der Pleuren, 
der von diesen dorsalen Linien und den Gabelästen begrenzt 
ist, ist braun, meist dunkler als die tibrige Dorsalseite, so auch 
oft das Stirnschild; bisweilen ist die ganze Dorsalfläche braun. 
Auf dem Kopfe liegen dorsale und laterale, meist undeutliche, brawne 
Punkte. Ventral ist ein mittlerer, querer Gürtel weiss, die übri- 
gen Teile der Pleuren sind brawn, bei blassen Exemplaren doch 
nur wenig dunkler als die Grundfarbe des Kopfes. Ventral liegen 
nur undeutliche, blasse Punkte auf den Seiten des Foramen 
occipitis; daselbst liegen bei blassen Exemplaren auch dunkle 
Punkte. Aypostomum ist viel breiter als lang, meist dunkler 
als die dunklen ventralen Partien der Pleuren (Fig. 11 b). Die 
Umgebung der Augen ist nur wenig blasser als die Grundfarbe 
des Kopfes. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 6. 49 


Die Form der Oberlippe wie bei L. senilis (Klapälek I, Fig. 
13,1), ventral liegen auf den vorderen, lateralen Teilen zahlreiche 
Haare und jederseits drei Dorne. Die beiden Schneiden der 
beiden Mandibeln sind mit zwei Zähnen versehen (doch ist der 
untere Zahn der oberen Schneide oft undeutlich). Labialstipes 
wie bei L. aterrimus (p. 58). 

Das Schild des Pronotums ist blassgelb bis gelbbraun, die 
etwas verlängerten Hinterecken sind schwarz, die hinter der 
gueren Chitinleiste liegende Partie ist zum Teil schwarz, zum Teil 
braun, der Vorderrand des Schildes ist braun, nicht wie bei L. 
senilis glänzend schwarz. Auf den hinteren und seitlichen Teilen 
der vor der Leiste befindlichen Partie liegen dunklere Punkte. 
Das Mesonotum ist schwach chitinisiert, mit zwei schwarzen 
Längsstrichen, wie z. B. bei L. annulicornis (Struck Ill, Taf. III, 
Fig. 5). Die Umgebung der Mittelnaht ist breit dunkler, dunkle 
Punkte liegen auch auf den seitlichen und hinteren Teilen des 
Schildes. Metanotum ist ganz häutig. Das vordere Stützplätt- 
chen der Vorderfiisse endigt oral spitz. Auf dem Metasternum 
stehen jederseits nur einige Borsten. 

Die Farbe der Ränder der Fussglieder wie bei L. aterri- 
mus (p. 58); die Coxen bisweilen ohne Punkte. Die Fieder- 
borsten am Vorderrande der Vorderfemora sind sehr spärlich. 
Auf den Mitteltrochanteren, -femora, -tibien und -tarsen und auf 
den Hintertibien und -tarsen stehen auf dem Vorderrande 
blasse Spitzchen. 

Auf dem Rückenhöcker des 1. Abd.-segments sind die kur- 
zen Chitinleistchen (s. L. aterrimus, p. 58) undeutlich. Schon auf 
dem Metanotum steht nahe bei dem dorsalen Ende des Stiitzschil- 
des der Hinterfiisse (postsegmental) jederseits ein Kiemenfaden. 
Die Zahl der Kiemenfäden in einem Biischel kann bis auf 18 stei- 
gen.!) Die Kiemengruppen sind wie auch bei der Puppe sehr zahl- 
reich. Sie stehen auf dem 1—8. Abd.-segmente in drei Reihen, 
in je einer dorsalen, lateralen und ventralen. Die dorsale, über 
der Seitenlinie befindliche Reihe beginnt mit einem postsegmen- 


1) Schon auf dem 1. Abd.-segmente zählte ich in einem postsegmen- 
talen Biischel 16 Faden, auf dem 7.17, auf dem 8. in einem praesegmentalen 8. 
4 


50 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


talen (lateral vom Riickenhöcker liegenden) Büschel auf dem 
1. Abd.-segmente, auf dem 2—3. Segmente sind die Biischel 
sehr zahlreich und liegen unregelmässig vom praesegm. bis 
zum postsegm. Rande zerstreut. Auf dem 3. Segmente kann 
man schon bisweilen eine Sonderung in einer prae- und post- 
segm. Biischelgruppe wahrnehmen, die auf den folgenden Seg- 
menten deutlich wird, auch wird die Zahl der Biischel allmäh- 
lich kleiner, jedoch können noch auf dem 8. Abd.-segmente 
praesegmental zwei Biischel stehen (die Zahl der Bäschel ist meist 
praesegm. grösser). Die dorsale Kiemenreihe endigt mit einem 
postsegm. Kiemenfaden auf dem 8. Segmente. Die laterale Reihe 
(bei der Seitenlinie) besteht aus einer praesegm. Gruppe auf 
dem 2. Segmente. Die ventrale Reihe liegt ziemlich weit von 
der Seitenlinie, sie beginnt schon auf dem 1. Abd.-segmente mit 
1—3 praesegm. Fäden; postsegmental steht ventral vom Seiten- 
höcker ein (bisweilen 2) Biischel. Auf dem 2. Segmente sind 
die Biischel wieder zahlreich, tiber die ganze Ventralfläche zer- 
streut, auf dem 3. kann man eine beginnende Sonderung in je 
eine prae- und postsegm. Biischelgruppe wahrnehmen. Auf 
dem 48. Segmente steht je ein praesegm. Büschel, die Zahl 
der postsegm. Biischel, die auf dem 7. Segmente endigen, variiert. 
Da auch übrigens die Zahl der Büschel, um von den Kiemen- 
fäden gar nicht zu sprechen, variierend ist, gebe ich nur als 
ein Beispiel das Schema der Kiemen bei einer Larve (die 
Ziffern bedeuten die Zahl der Biischel). 

Das Riickenschild des 9. Abd.-segments ist undeutlich abge- 
grenzt, auf dem Vorderteile liegen dunkle Punkte, die in je einem 
seitlichen, grossen Flecke zusammenfliessen können. Die Schutz- 
schildchen der Festhalter sind braun, besonders der dorsale, me- 
diane Rand. Klaue des Festhalters mit einem Riickenhaken. 

Die Puppen sind 10 mm lang, bis 2,5 mm breit, stark; 
das Abdomen ist griin. Die Antennen sind 2—3-mal um das 
Körperende wickelt. Die Form der Oberlippe wie nach Kla- 
pälek bei L. senilis (I, Fig. 13,4), der Vorderrand ist abgerundet, 
nicht in einen medianen Höcker verlängert. Auf dem vorderen 
Teile stehen jederseits nur vier Borsten. Die Mandibeln sind wie 
bei L. senilis scharf aber gleichmässig gesägt, und die Form 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 51 


ist wie bei dieser Art (l. c., Fig. 13,5), doch ist die Schneide 
meist konkav. Von den Gliedern der Maxillarpalpen ist das 2. 
am längsten (0,75 mm), dann folgt das 4. (0,7), das 3. und 5. 
(0,6—0,65) und das 1. (0,32—0,42 mm) Glied. 


Die Fliigelscheiden sind rela- 
tiv breit; die vorderen reichen bis 
zum Ende des 7—8. Abd.-seg- 
ments. Die Mitteltibien sind be- 
haart, so auch oft die Vordertibien 
distal; diese können auch nackt 
sein. Die Hintertarsen sind nackt, 
oder es stehen auf dem distalen 
Ende des 1. Gliedes und auf dem 
2—4. Gliede einige Haare. 


Die postsegmentalen Ecken 
der Riickenschuppe des 1. Abd.- 
segments sind in einen langen 
Fortsatz verlängert (etwa wie bei 
L. excisus, Fig. 16 d), und die dor- 
salen Chitinflecke auf dem Hinter- Riicken- Seiten- Bauch- 
rande dieses Segments sind so gross, v der Kiemen einer 

: g k arve von L. fulvus 
dass sie zusammen wenigstens die Ramb. 

Hälfte des Randes einnehmen. 

Die Häkchen der Haftplättchen sind gerade, klein, die postseg- 
mentalen Plattchen des 5. Segments sind breit und ihre Häk- 
chen zahlreich. Praesegmentale Plättchen auch auf dem 7. Seg- 
mente. Haftapparat: II 3—5. IV 2-5. V 4-5; 12—18. VI 
4—5. VII 3—5. 


Die Kiemen sind im allgemeinen so geordnet wie bei der 
Larve, doch beginnen sie erst auf dem 2. Abd.-segmente. Durch 
die Chitinleisten sind sie deutlicher in Reihen gesondert als bei 
der Larve, und wird ihre Anordnung somit mehr übersichtlich. 
Die dorsale Reihe liegt ganz nahe an den dorsalen Chitinleisten, 
ventral von diesen; die ventrale ist in drei Reihen getrennt, von 
welchen die meist dorsal liegende nahe bei den ventralen 
Leisten, aber dorsal von diesen, die zweite auch nahe bei die 


| DO 4 | OS | OS a | HN | OI HN| 00 | jk — 


1 
9 
3 
2 
3 
2 
3 
2 
2 
2 
2 
2 
2 
1 


52 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


sen Leisten, aber ventral von ihnen und die dritte ganz nahe 

der ventralen Mittellinie sich befindet. 
Auf den Höckern des 9. Abd.-segments stehen 3—4 Bor- 
sten. Die Analstäbchen (Fig. 11 c) sind 0,7—1,1 mm lang und 
gleichen sehr denjenigen 


u Segel | i 1 | 5 | von L. senilis (Fig. 12a, 
2 Klapålek I, Fig. 13,6), doch 
I Å ; Bar 1 sind sie stärker aufgebla- 
3 01 sen, und auf der media- 
IV 1 1 1 01] men Seite stehen im etwa 
3 DE 1/3—3/4 der Länge des 
V 1 1 1 Stäbchens (von der Basis) 
| 2 0] 1—2 stärkere Höcker. Die 
VI 1 1 10—1 Dörnchen sind meist spitz 
vu | 0—2 0—1 und stehen dorsal auf 
01 051 einem begrenzten, media- 
vir | 92 OSAA nen Gebiete. Die proxi- 
male Borste steht etwa 
Rücken- Seiten- Bauch- im '/3—3/5 der Länge 

reihe der Kiemen der Puppe von å E 
L. fulvus Ramb.!) des Stäbchens, an dessen 


dickster Stelle. Die Lage 
der anderen Borsten variiert, so auch ihre Stellung zu einan- 
der, so dass die laterale Borste (vergl. Fig. 11c) bei der 
proximalen medianen, zwischen dieser und der distalen oder 
sogar distal von letzterer stehen kann. Uber die Anlagen der 
Genitalfiisse und des Penis vergl. Fig. 11d. Ventral stehen auf 
dem 10. Abd.-segmente jederseits 2—3 Borsten und Gruben 
aber keine Loben. 

Die Larvengehäuse sind griinlich oder bräunlich, bis 12 mm 
lang. Das Hinterende ist mit einem grossen, medianen, runden 
Loche versehen. Die Puppengehäuse sind 9—12 mm lang, 
vorne 2,2—3, hinten 1 mm breit, graubraun bis schwarz (die 
alten Gehäuse). Bisweilen findet man zwischen den Sekretfäden 
quergelegte, feine Stücke von Wurzelhaaren und anderen klei- 


1) Die Ziffern bedeuten die Zahl der Büschel, die in der dorsalen 
Reihe bedeutend variieren kann. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 53 


nen, pilanzlichen Fragmenten, die als Baumaterial angewendet 
werden, und es können, obgleich selten, grössere Partien aus 
Sandkörnchen verfertigt werden. Oft sind besonders die alten 
Puppengehäuse mit Algen, Spongien, Bryozoen, Insekteneiern 
bedeckt, und sind sie dann sehr dick und fest. 

Die Puppengehäuse werden mit der konkaven Seite (der 
friiheren Bauchseite) mit beiden Enden durch je eine stiellose 
Haftscheibe auf der Unterfläche von Steinen befestigt, und es 
ist somit die Mundöffnung der Unterlage zugekehrt. Die aus- 
schläpfende Puppe beisst den vorderen Verschluss ringförmig 
ab, so dass er nur an einer kleinen Strecke mit dem Gehäuse 
zusammenhängt. — An den von mir untersuchten Puppen- 
gehäusen war die Befestigung des Gehäuses somit ganz normal, 
was mit Berücksichtigung von Strucks Angaben (I, p. 15; II, 
p. 26) besonders hervorgehoben werden muss (vergl. auch Thie- 
nemann II, p. 13). 


Leptocerus senilis Burm. 
Fig. 12a Puppe. 


Klapalek I, p. 37— 39. Thienemann II, p. 48, Fig. 76, 77, 
Ulmer IV, p. 100. 103. 


Die stärker chitinisierten Teile der Larve sind blassgelb. 
Der Kopfkapsel und das Hypostomum haben dieselbe Form wie 
bei L. fulvus (Fig. 11a, b); die dorsalen Pleuralinien fehlen. 
Die Ventralfläche ist ganz blassgelb, auch die Grenzen sind 
nicht dunkel. Die ungewöhnlich kurzen, distal etwas erweiter- 
ten Antennen tragen am distalen Ende kleine Sinneswärzchen 
und einen etwas grösseren, kegelförmigen Fortsatz aber keine 
Borsten. Auf der Veniralfläche der Oberlippe liegen jederseits 
zahlreiche Haare aber keine gelben Dorne. Auf der linken Man- 
dibel fehlt die mediane Innenbiirste, und die beiden Schneiden 
der beiden Oberkiefer können bei Larven vor der Verpuppung 
ganz zahnlos sein (bei jungen stehen auf den beiden Schnei- 
den beider Mandibeln je zwei Zähne). Cardo der Maxille mit 
braunem Hinterrande, im tibrigen gelblich. Labialstipes wie bei 
L. aterrimus (p. 58). 


54 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Auf dem Pronotum fehlen alle Punkte, die hinteren Ecken 
sind in einen kurzen Fortsatz verlängert, der Hinterrand und 
die Hinterecken sind schwarz. Auf dem ganz blassen, bisweilen 
gelblichen Mesonotum liegen undeutliche, dunklere Punkte beim 
oralen Ende der schwarzen Chitinstriche und zur Seiten des 
aboralen Teiles der Mittelnaht. Auch ist der Hinterrand des 
stirker chitinisierten Teiles jederseits bei der Mittelnaht auf 
einer kurzen Strecke schwarz, Metasternum mit zahlreichen 
Borsten. 

Nur der Oberrand der Coxen und die distale Hinterecke 
der Femora sind schwarz, die anderen dunklen Ränder der 
Fussglieder (p. 45) sind braun; die Punkte auf den Coxen 
fehlen. Auf dem Vorderrande der 
Mittel- und Hinterfemora, -tibien 
und -tarsen blasse Spitzchen. Aus- 
serdem steht auf den Mitteltibien 
und -tarsen je ein gelber Dorn. 
J Der Rückenhöcker des 1. Abd.- 
1 segments und die Kiemen wie bei 
2 L. fulvus (p. 49—50), doch ist die 
1 
2 


NN 3 


Zahl der Büschel etwas kleiner. 
(Auf dem Metanotum habe ich 
Kiemen nicht gefunden.) Ausser 
2—3 Kiemenfäden steht in der 
postsegm. Gruppe des 1. Abd.-seg- 
ments oft ein breites, dreieckiges 
Kiemenanhängsel, oder es ist diese 

Ge a K Gruppe den anderen Büscheln 

reihe der Kiemen einer gleich. Das Rückenschild des 9. 

Lug EG senilis Abd.-segments ist undeutlich be- 

i grenzt, schwer zu bemerken; das 

Schutzschild des Festhalters ist bräunlich, besonders der dor- 
sale Medianrand. Die Klaue des Festhalters mit 2 Riickenhaken. 
Die Puppen sind 9,5—12 mm lang, 1,3—2 mm breit. Die An- 
tennen sind 2—5-mal um die Analanhänge wickelt. Die Ober- 


= 
— 
| e+ +) DOD DO! ND 


1) Die Ziffern bedeuten die Zahl der Biischel. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 55 


lippe wie nach Klapälek (Fig. 13,4), doch ist der Vorderrand 
in einen ganz kleinen, medianen Höcker verlängert. Auf dem 
proximalen Teile stehen jederseits, wie gewöhnlich, drei Borsten 
und eine Grube (p. 45, vergl. Klapälek I, p. 39), auf dem distalen 
Teile variiert die Zahl der Borsten jederseits von 4 bis 6. Die 
Mandibeln mit zwei gleich langen Rückenborsten, im übrigen wie 
nach Klapälek (Fig. 13,5), die Schneide ist somit gerade. Von 
den Gliedern der Maxillarpalpen ist des 2. am längsten (0,7— 
0,75 mm), dann folgt das 3. (0,65—0,75), das 4. (0,6—0,65), das 5. 
(0,4—0,45) und 1. Glied (0,37—0,39 mm). 

Die Flügelscheiden sind relativ breit, die vorderen reichen 
bis zum Anfang des 6—8. Abd.-segments. Die Vordertibien 
sind im distalen Teile behaart, so auch die Mitteltibien in der 
ganzen Länge. Die Hintertarsen sind nackt, oder es stehen auf 
dem 3. und 4. und distal auf dem 1. Gliede je einige und auf 
dem 2. etwas mehr Borsten. 

Die Fortsätze des 1. Abd.-segments wie bei L. fulvus 
(p. 51), so auch die Haftplättchen und ihre Häkchen; doch feh- 
len bei den von mir untersuchten Puppen die Plättchen des 7. 
Segments. Haftapparat: III 3. IV (2—)3—(5). V (2—)3—1(4); 
17—22. VI 2—5. 

Die Kiemen wie bei L. fulvus (p. 51—52); in der ventral von 
den ventralen Chitinleisten ziehenden Reihe kann die Zahl der 
Biischel auf dem 2. Segmente auf vier und auf dem 3. auf 
zwei steigen. 

Die Höcker des 9. Abd.-segments mit 3—4 Borsten. Uber 
die 0,5—1 mm langen Analstäbchen vergl. Fig. 12a und Kla- 
pälek I, Fig. 13,6. Sie sind somit mehr gerade als bei L. fulvus 
(Fig. 11 c), nicht aufgeblasen; auf der medianen Seite und dem 
grössten Teile der Dorsalfläche stehen stumpfe Wärzchen; eine 
etwas grössere Warze steht median etwa im */3 der Länge des 
Stäbchens. Von den vier Borsten der Analstäbchen steht die 
proximale ganz basal (im */2.—"/s der Länge des Stäbchens). Die 
Lage der anderen Borsten variiert, doch stehen immer zwei 
median und eine lateral. Die Anlagen der Genitalfiisse und des 
Penis und die Ventralfläche des 10. Abd.-segments wie bei 
L. fulvus (p. 52, Fig. 11 d). 


56 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Das Hinterende des Larvengehäuses ist durch eine gewölbte 
Membran verengt, die von einem medianen Loche durchbohrt ist. 
Die Puppengehäuse sind 10—13 mm lang, vorn 2—3 mm, 
hinten bis 1,5 mm breit. Obgleich die Gehäuse meist ausschliess- 
lich aus guergestreiftem Sekret aufgebaut sind, können doch 
fremde Materialien (Sandkörnchen, Samen, Stiicke von Wurzel- 
haaren und andere vegetabilische Partikelchen) als Baumaterial 
gebraucht werden und können diese sogar in gewissen Partien 
des Gehäuses den Hauptbestandteil bilden. Die längeren, frem- 
den Stücke sind quer gelegt. 

Meine Beobachtungen über die Verschliessung des Puppen- 
gehäuses stimmen mit Thienemanns (II, p. 48) Mitteilungen ganz 
überein. Der hintere Verschluss ist braun, sein Loch rund, das 
Hinterende wird mit einer grauen, stiellosen Haftscheibe befe- 
stigt (über die Befestigung s. Klapälek I, p. 39, Fig. 13,7). Der 
Querspalt des oralen Verschlusses liegt etwas ventral, der mem- 
branöse Vorbau ist braun. 


Die oben (p. 50—52) beschriebenen Puppen gehören sicher 
zu L. fulvus; die Zugehörigkeit der Larven ist nicht durch Zucht 
gesichert. Da die Reste der Larvenexuvie bei allen Lepto- 
cerinen im Puppengehäuse nicht mehr zu sehen sind, genügt 
das Finden des Puppengehäuses bei den Leptocerinen nicht, 
wie bei den anderen Trichopterenfamilien, zur Erkennung 
der wichtigsten Larvenorgane. Dies macht die Unterscheidung 
nahe verwandter Arten, wie gerade L. fulvus und L. senilis, bei 
Leptocerinen schwer. Die Gehäuse von L. fulvus, besonders 
die alten Puppengehäuse, scheinen mir dicker und fester 
und öfter von Spongien u. s. w. bedeckt zu sein als die 
Gehäuse von L. senilis, doch kommen Zwischenformen vor, so 
dass man auf Grund der Gehäuse diese Arten, die oft gleich- 
zeitig auf denselben Lokalitäten fliegen, nicht trennen kann. 
Unter meinem Material von Leptocerus-Larven mit aus Sekret 
verfertigten Gehäusen befanden sich solche ohne Zeichnungen 
des Kopfes, des Pro- und Mesonotums und mit glänzend 
schwarzem Vorderrande des Pronotums (die somit nach Klapa- 
leks Beschreibung (I, p. 37—38) zu L. senilis gehören) und aus- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 57 


serdem solche mit mit Zeichnungen versehenem Kopf, Pro- und 
Mesonotum und mit braunem Vorderrande des Pronotums. Diese 
habe ich als zu L. fulvus gehörig beschrieben. Jedenfalls ist 
die Zugehörigkeit dieser Larven nicht sicher festgestellt, und 
bedarf die Sache noch weiteren Untersuchungen. 


Leptocerus annulicornis Steph. 
Fig. 13a Puppe. 


Klapalek II, p. 88—91. Ulmer IV, p. 102. 
Struck III, Taf. III, Fig. 5. 


Die Puppen sind bis 10,3 mm lang, bis 2 mm breit. Die 
Gruben der Oberlippe, die Flügelscheiden (die vorderen reichen 
bis zum Ende des 5. — bis zur Mitte des 6. Abd.-segments) 
wie bei dieser Gattung im allgemeinen (p. 47—48). Der Vorder- 
rand der Qberlippe ist in einen stumpfen, medianen Höcker 
verlängert. Auf den Vordertarsen und auf dem distalen Ende 
der Vordertibien, auf den Mitteltibien zahlreiche Haare, auf 
den Hintertarsen auf dem 1. Gliede distal einige Haare, auf 
den 2—3. mehrere, oder das 3. ist nackt; die Hintertarsen kön- 
nen auch ganz nackt sein. Das erste Abd.-segment wie hei 
L. excisus (p. 66, Fig. 16d). Die Häkchen der Haftplättchen 
kurz, gerade; der Haftapparat: III 2—4. IV 2—4. V 2—4; 
14—20. VI 2—5. VII 2—4. Die Kiemenbiischel stehen wie bei 
L. excisus (p. 67) in drei Reihen, von welchen die dorsale prae- 
segmental auf dem 4—6., postsegmental auf dem 5—7. Abd.- 
segmente endigt. Ventrale Reihen sind zwei, die laterale liegt 
aut dem 2—7., die mediane auf dem 2—4. Segmente. Die 
Höcker des 9 Segments tragen 2-—5 Borsten. Die Ventralfläche 
des 10. Segments wie bei L. fulvus (p. 52). Die Analstäbchen 
(Fig. 13a) mit eingebogener, scharfer Spitze; von den vier Bor- 
sten steht die erste im etwa 3/5—4*/7 der Länge des Stäbchens 
(von der Basis), die zweite im 3/4—65/7, die 3. und 4. ventral 
auf der Spitze. 

Die Puppengehäuse sind bis 11 mm lang, die hintere 
Membran ist schwärzlich. An den Seiten und um die Mund- 
öffnung sind oft grössere Sandkörner befestigt als auf der 


58 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Rücken- und Bauchflåche. In einem Gehäuse fand ich sogar 
Pisidium-Schalen auf den Seiten. — Die Leptocerus-Arten, die 
dorsoventral zusammengedrückte, gebogene Puppengehäuse ha- 
ben, befestigen sie oft auf Schalen von Unioniden. 


Leptocerus aterrimus Steph. 
Fig. 14a—c Puppe. 


Klapälek I, p. 40—42. Ulmer IV, p. 101. 
Struck IL, Taf. II, Fig. 6. 


Bei blassen Larven können die Gabellinienbinden beinahe 
fehlen, und nur die dunklen Punkte bezeichnen ihren Platz. Die 
Grenzen des Foramen oceipitis sind schwarz. Ventral stehen 
auf der Oberlippe nahe bei den Vorderecken drei gelbe Dorne. 
Hypostomum ist dreieckig, länger als breit. Auf der oberen 
Schneide der beiden Mandibeln stehen zwei Zähne, auf der un- 
teren einer. Auf dem proximalen Teile des Labialstipes liegt ein 
medianes, mit kleinen Wärzchen besetztes, herzförmiges Gebiet, 
und auf dem Vorderrande dieses steht jederseits eine Borste. 


Die Hinterecken des Schildes auf dem Pronotum sind steil, 
jedoch nicht in eine Spitze verlängert. Der hinter der queren 
Chitinleiste liegende Teil des Schildes ist schwarz, die Seiten 
sind braun. Die hintere Partie des vor dieser Leiste liegenden 
Teiles ist meist etwas dunkler als die vordere, grössere Partie 


(nur an sehr blassen Larven ist das Schild gleichgefärbt). 


Mesonotum ist zum grössten Teil etwas dunkler als das Pro- 
notum, am Vorderteile liegt jedoch ein medianer, blassgelber 
Fleck. Metanotum ist ebenso gefärbt wie die Abd.-segmente, 
nahe bei den Vorderecken liegt auf dem Metanotum ein stärker 
chitinisierter Fleck. 

Die dunkleren Ränder der Fussglieder sind schwarz (p. 45, 
47), auch die anderen Ränder sind braun. Auf der Oberfläche der 
Mittel- und Hintertrochanteren und -femora und der Mitteltibien 
stehen gelbe Spitzchen. Auf dem Vorderrande der Hinterfemora 
können blasse Fiederborsten stehen. 

Der Riickenhöcker des 1. Abd.-segments ist rauh von kon- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 59 


zentrisch angeordneten, kurzen Chitinleistchen. Keine Kiemen 
auf dem Metanotum. Die Kiemen auf dem 1—3. Abd.-segmente; 
sie stehen jederseits in vier Reihen. In der dorsalen, die ein 
wenig seitlich von dem Räckenhöcker liegt, stehen auf dem 2. 
und 3. Segmente einige Biischel. Die seitliche Reihe, etwas dor- 
sal von dem Seitenhécker des 1. Abd.-segments, bei der Seiten- 
linie, hat ein postsegm. Biischel auf dem 1. Segmente, und aus- 
serdem praesegm. und postsegm. Biischel auf dem 2. Segmente. 
Von den zwei ventralen Reihen beginnt die mehr laterale (ventral 
von dem Seitenhöcker) mit einer postsegm. Gruppe auf dem 1. Segm. 
und hat auf dem 2. und 3. je ein prae- und postsegm. Bischel. 
Die mediane, ventrale Reihe hat meist auf dem 1. Abd.-segmente 
ein praesegm. und ein postsegm. Biischel (jenes besteht aus 2—3 
Faden), auf dem 2. kommen diese Biischel immer vor, auf dem 
3. steht oft ein praesegm. Biischel. Ausserdem steht auf dem 
1. Segmente vor dem Seitenhöcker ein praesegm. Kiemenfaden. 

Der orale, grösste Teil des 
Riickenschildes des 9. Abd.-segments 
und das Schutzschild des Festhalters 
sind braun. Auf jenem stehen jeder- 
seits aboral fünf Borsten und eine 
Grube. Die Klaue des Festhalters 
mit einem Basaldorn. Auf dem 10. 


: Å Riicken- Seiten- Bauch- 
Segmente perianale Spitzchen. reihe der Kiemen einer 


Larve von L. aterri- 


Die Puppen sind 7,5—11 mm mus Steph.!) 


lang, 1,3—2,5 mm breit. Beim & 

sind die Antennen bis 4-mal um das Körperende wickelt, 
beim 2 nur bis 1!/s-mal. Die Borsten und Gruben der Ober- 
lippe wie bei den anderen Leptocerus-Arten (p. 47, vergl. Kla- 
pälek I, p. 41, Fig. 14,4). Ventral steht auf der Oberlippe 
ein distaler, medianer, abgerundeter, kleiner Hocker, der mit 
Spitzchen bewehrt ist; lateral von diesem Hocker stehen je- 
derseits 6—7 Spitzchen in einem seichten Bogen. Die Räcken- 
borsten der Mandibeln sind ungleich lang. Von den Gliedern 
der geraden Maxillarpalpen sind das 2. und 3. 0,48—0,56 mm 


1) Die Ziffern bedeuten die Zahl der Kiemenbiischel. 


60 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


lang, das 4. 0,35—0,44, das 5. 0,34—0,39 und das 1. 0,18— 
0,24 mm. 

Die vorderen Fliigelscheiden reichen bis zu der Mitte des 
6-—7. Abd.-segments. Alle Tibien sind nackt, auf den Hinter- 
tarsen stehen auf dem 2—4, Gliede einige Haare, oder sie sind 
nackt. Die Spitzchenfelder auf dem Hinterrande des ersten Seg- 
ments sind sehr schwach. Die Häkchen der Haftplättchen sind 
schwach. Praesegmentale Plättchen nur auf dem 3—6. Abd.- 
segmente. Haftapparat: III 2—4. IV 2—4. V 3—5; 2—7. VI 2—5. 

Die Kiemenbiischel stehen auch bei der Puppe in vier 
Reihen auf dem 1—3. Abd.-segmente; die praesegm. Kiemen 


des 1. Segments fehlen. Die dor- 

| 1 1 | sale Reihe steht nahe bei den dor- 
i | 1 1 1 2 salen Chitinleisten, ventral von die- 
1 2 1 


sen, die laterale bei der Seitenlinie, 
die laterale der ventralen Reihen 
nahe bei den ventralen Chitinleisten, 
Raksu Setter Bauble dorsal von diesen und die mediane 
reihe der Kiemen einer nahe bei der ventralen Mittellinie. In 
Puppe von Ii GE einem Büschel kann die Zahl der 
Fäden bis auf 14 steigen. Der post- 

segm. Rand des 3—7. Segments ist bei der Seitenlinie in 
eine breit abgerundete, kurze Aussackung vorgezogen. Auf den 
Höckern des 9. Abd.-segments 4—7 Borsten. Postsegmental auf 
dem 10. Abd.-segmente eine dorsale, mediane, stärker chitini- 
sierte Leiste zwischen der Basis der Analstäbchen (Fig. 14a). 
Die erste Borste des Analstäbchens steht im ersten, die zweite, 
blasse, dornartige ventral, median im zweiten Drittel. Auf der 
Spitze steht eine dorsale, laterale und eine ventrale, laterale 
blasse, dornartige Borste und ein starker, ventraler, medianer 
Zahn. Ausserdem stehen auf dem Stäbchen zwei kurze, mediane 
Zähne (Fig. 14a). Von der Seite gesehen ist die stumpfe Spitze 
der Analstäbchen ein wenig aufwärts gebogen. Die Genitalfüsse 
des & (Fig. 14 b) sind etwas median gebogen, mit convexem Hin- 
terrande; das distale Ende ist in zwei Loben gespalten, von wel- 


1) Die Ziffern bedeuten die Zahl der Kiemenbüschel. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 61 


chen in den lateralen der dorsale, längere und in den medianen 
der ventrale, kiirzere Ast der Genitalfiisse der 9 Imago steckt 
(Me Lachlan I, p. 303, Pl. XXXIII). Auf der Ventralfläche des 
10. Segments liegen beim 9 und ? zwei mediane Loben und 
seitlich von diesen zwei kleine laterale, die je vier Borsten tra- 
gen (Fig. 14 c). 

Die ZLarvengehäuse sind bis 17 mm lang; das Hinterende 
ist ganz offen, ohne Sekretmembran, die Offnung ist etwas nach 
oben geschoben. Die Puppengehäuse sind 7—11 mm lang, 
vorn 1,6—2 mm, hinten 1,5 mm breit. Zwischen den blassen Sand- 
körnern liegen beinahe immer einige schwarze Pflanzenteilchen. 
Einem Gebäuse war als Baumaterial (an die Sekretmembran an- 
grenzend) ein 20 mm langes Hölzchen angefügt. Bisweilen sind an 
den Enden längere, schmale Pflanzenfragmente oder mit Sekret- 
fäden verbundene Sandkörner befestigt, und immer sind an die 
gewölbten Verschlussmembranen Sandkörner geklebt, so dass 
nur die medianen Öffnungen frei bleiben. Die Membranen sind 
grau, die Mitte um die Öffnung ist braun. Die beiden Enden 
sind mit je einer breiten, grauen, stiellosen oder gestielten Haft- 
scheibe (selten sieht man zwei Haftscheiben an demselben Ende) 
an Steinen oder an Wasserpflanzen so befestigt, dass die Längs- 
axe des Gehäuses mit der Längsaxe des Pflanzenteiles parallel ist. 


Leptocerus cinereus Curt. (L. bilineatus L. (Wallengr.)+) 
Fig. 15 a—c Larve, d—h Puppe. 


Hagen, p. 231. 


Die Grundfarbe der stärker chitinisierten Teile der Larve 
ist blassgelb. Abdomen ist griinlich. Die im Finnischen Meer- 
busen gefundenen Larven sind wie auch z. B. bei Mystacides 
longicornis L. (p. 71) und Oecetis furva Ramb. (p. 82) relativ 
dunkel. Auf den Pleuren liegen zahlreiche dorsale und laterale, 
braune bis dunkelbraune Punkte. Die Gabellinienbinden sind 


1) Die von Wallengren (p. 126) als L. bilineatus L. bezeichnete Art 
ist identisch mit Me Lachlans Z. cinereus Curt. (I, p. 304), nicht aber 
mit Mc Lachlans L. bilineatus L. (p. 308), die nach Wallengren wieder 
L. gallatus Fourc. (p. 127) heissen soll. 


62 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


bei dunklen Larven deutlich braun (Fig. 15a) (wie auch das 
Stirnschild), bei blassen sind sie undeutlich, blassbraun. Der 
grösste Teil der Ventralfläche des Kopfes ist schwarz (die vor- 
derste Partie ausgenommen), beim Foramen oceipitis können 
blasse, ventrale Punkte liegen (Fig. 15b). Die Umgebung der 
Augen ist immer breit blass. Hypostomum ist viel länger als 
breit (Fig. 15 b). 

Auf der Ventralfläche der Oberlippe (Fig. 15 c) stehen je- 
derseits nahe bei den Vorderecken drei gelbe Dorne. Die Form 
der Mandibeln wie bei L. annulicornis Steph. und L. bilineatus 
L. (Mc Lach.) (Klapälek II, Fig. 24,2, 25,3), auf der oberen Schneide 
stehen zwei Zähne, auf der unteren einer. Der Maxillarpalpus, 
der Maxillarlobus und der Labiallobus wie bei L. bilineatus (I. c., 
Fig. 25,4). Labialstipes wie bei L. aterrimus (p. 58). 

Pronotum mit undeutlichen, spärlichen Punkten auf dem 
Hinterteile (auf dunklen Exemplaren ist der Hinterteil braun 
und die Punkte deutlicher). Die hinter der gueren Chitinleiste 
liegende Partie des Schildes ist zum Teil schwarz; schwarz sind 
auch die steilen, nicht in eine Spitze verlängerten Hinterecken. 

Auf dem Mesonotum kommen die zwei seitlichen, postseg- 
mentalen, schwarzen, chitinisierten Längsstriche vor, wie bei 
L. bilineatus, L. annulicornis (Struck II, Taf. III, Fig. 4, 5) u. s. w. 
Das Mesonotum ist, wie bei diesen Arten, schwach chitinisiert 
und geht in die übrige Haut über. Braune Punkte sind über 
das Schild verstreut. Metanotum ist ganz häutig; auf dem 
Metasternum stehen nur einige Borsten. 

Auf den Vorderfemora können Punkte liegen, und der 
ganze Hinterrand kann schwarz sein, übrigens sind die Ränder 
der Fussglieder wie bei L. aterrimus, so auch der Rücken- 
höcker des 1. Abd.-segments, die Borsten und Gruben des 
Rückenschildes auf dem 9. Segmente und die Spitzchen des 10. 
Segments (p. 58—59). 

Die Anordnung der Kiemen gleicht sehr derjenigen bei 
L. aterrimus, doch scheinen die postsegm. Kiemen des 1. Abd.- 
segments immer zu fehlen. Die Zahl der Kiemen in einem Biischel 
kann bis auf 17 steigen; auf dem 1. Segmente steht vor dem 
Seitenhöcker ein Faden und in dem praesegm. Büschel der 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 63 


medianen, ventralen Reihe drei. Keine thorakalen Kiemen. Das 
Riickenschild des 9. Abd.-segments ist zum grössten Teil gel- 
blich, aboral liegt jederseits ein dunkler Fleck. Die Klaue des 
Festhalters ist mit einem Riickenhaken versehen. 

Die Puppen sind 12—13 mm 
lang, 2 mm breit. Beim < sind die 
Antennen 3-mal um das Körperende 
wickelt, beim ? 1-mal. Uber die 
Oberlippe vergl. Fig. 15d. Der stär- 
ker chitinisierte, distale Hocker liegt 


ventral. Die Mandibeln mit einem Bader Sten Baden: 
Zahne auf der fein gesågten Schneide soile der Kiemen der 
(Fig. 15 e). Das 3. Glied der gebo- TE MIN 


genen Maxillarpalpen ist 0,65—0,72 
mm lang, das 2. 0,55—0,65, das 5. und 4. 0,46—-0,53, und das 
1. 0,26 mm. 

Die Vorderfliigelscheiden reichen bis zu der Mitte des 5—7. 
Abd.-segments. Alle Tibien sind nackt. Das 2—4. Glied der 
Hintertarsen ist behaart. Die Haftplättchen liegen auf dem 3—7. 
Abd.-segmente. Haftapparat: III 2—(3). IV 2—(3). V 2—(3); 
2—6. VI 2—(3). VII 2—(3). Zwei Häkchen auf den praesegm. 
Plättchen sind stark, gebogen, das 
dritte, das bisweilen vorkommt, ist 
sehr klein. Die Häkchen der post- 
segm. Plättchen sind gerade, klein. 

Die Kiemenbüschel nur auf dem 


2—3. Abd.-segmente, in jedem Bü- Rücken- Seiten- Bauch- 
schel 4—13 Fäden. Die Büschel sind reine KOE der 
. Å p å E Puppe von L. cine- 
in vier Reihen angeordnet, wie bei reus Curt. 1) 


L. aterrimus Steph. (p. 60). Auf dem 

3—5. Abd.-segmente ist der postsegm. Rand bei der Seitenlinie 
und auf dem 6—7. Segmente dorsal von der Seitenlinie 
in eine kleine, abgerundete Aussackung vorgezogen, und auf 
dem postsegm. Rande des 5—7. Abd.-segments steht einwenig 
dorsal von den ventralen Chitinleisten je ein breites, stumpf 


1) Die Ziffern bedeuten die Zahl der Kiemenbiischel. 


64 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


konisches Kiemenanhängsel. Die Hocker des 9. Abd.-segments 
mit 4 Borsten. 

Die Analstäbchen (Fig. 15f, g) sind gerade, ziemlich schlank. 
Von den vier Borsten steht die erste blasse im ersten Drittel 
(von der Basis), die zweite blasse, ventrale, mediane bei der Mitte. 
Auf der Spitze steht lateral je eine blasse ventrale und eine 
dunkle, mehr dorsale Borste. Ausserdem stehen auf dem Stäb- 
chen einige Zähne: ein ventraler, medianer bei der Mitte, im 
zweitem Drittel median ein dorsaler und oft ein ventraler?), 
an der Spitze ein grosser, ventraler, medianer. Noch stehen 
im distalen Teile mediane Spitzchen. 

Die Anlagen der Genitalfiisse sind am distalen Ende zwei- 
gespalten (Fig. 15 h); in dem lateralen, längeren Teil steckt der 
»slightly curved hairy outer branch» und in dem medianen der 
»testaceous hairy inner branch turned very strongly inward 
and bifid at the apex» der »inferior appendages» (Mc Lachlan I, 
p. 304). Ventral liegen auf dem 10. Segmente beim I zwei 
längere, abgerundete, mediane Loben, in welchen der »upper 
penis-cover» Mc Lachlans steckt, und hinter diesen zwei kurze, 
breite, abgerundete, mehr laterale Loben und jederseits vier Bor- 
sten. Beim 9? ist der Hinterrand des 9. Abd.-segments ventral 
in einen stumpf konischen Fortsatz verlängert, der am distalen 
Ende zweigespalten ist; auf dem 10. Segmente liegen die zwei 
kurzen Loben und jederseits vier Borsten. 

Das Larvengehäuse ist bis 19 mm lang, vorn bis 2,3 mm, 
hinten 0,5 mm breit, stark gebogen, mit kreisrundem Durch- 
schnitte und ganz offenem Hinterende. Das Puppengehduse ist 
10—14 mm lang, vorn bis 3 mm, hinten 2 mm breit, eben, 
ein wenig gebogen, aus feinen, bisweilen aus etwas gröberen 
Sandkörnchen aufgebaut (einige kleine, schwarze Pflanzenteil- 
chen kann man auch unter den Materialien finden). An den bei- 
den Enden sind Algenklumpen, Steinchen, Fucusfragmente u. s. w. 
befestigt, und die Enden sind mit runden Sekretmembranen ver- 
schlossen, auf welchen noch Sandkörner und Pflanzenfragmente 


* 
1) Bisweilen waltet hier Asymmetrie, indem das linke Stabchen mit 
zwei, das rechte mit einem Zahne versehen ist. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 65 


geklebt sind. Die vordere Membran ist grau, konvex, die dun- 
klere Mitte ist gewölbt, oft röhrenförmig vorgezogen und von 
einem runden, seltener elliptischen Loche durchbohrt. Die 
hintere Membran ist gerade, braun, die Mitte ist gewölbt, von 
einem grossen, runden oder elliptischen Loche durchbohrt. Das 
Hinterende, bisweilen auch das Vorderende ist mit einer breiten, 
kurzgestielten oder stiellosen Haftscheibe in Ritzen von Brettern, 
die in der Tiefe von 1—11/> m. liegen, auf Fugusthallus u. s. w. 
befestigt. 


Leptocerus excisus Mort. Å 
Fig. 16a—b Larve, c—f Puppe, Ant 

Die Larven sind bis 8 mm lang, dis 14 mm breit. Die 
Grundfarbe der stärker chitinisierten Teih: ist gelblich bis braun. 
Die Mundteile prominent. Die Farbe des Kopfes ist unbestimmt; 
seine Punkte sind braun. Die Augen liegen auf einem blassen 
Flecke, in welchem die breiten, dorsalen Pleuralinien verschwin- 
den (Fig. 16a). An mit Kaliumhydrat behandelten Köpfen siéht 
man, dass diese dorsalen Linien dorsal von den Augen fort- 
gesetzt und mit den ventralen Linien nahe bei dem dorsalen 
Ende dieser vereinigt werden. Uber die braune, aboral weisse 
Ventralfläche vergl. Fig. 16b. Hypostomum breiter als lang. 
Die Oberlippe wie bei L. annulicornis (über die Form vergl. 
Klapälek II, Fig. 24,1); ventral liegen auf ihr jederseits zwei 
lange Dorne; die ventralen Haare sind spärlich. Auf der oberen 
Schneide der beiden Oberkiefer stehen zwei Zähne, auf der ut 
teren einer; die Form ist wie bei L. annulicornis (1. c., Fig. 24,2); 
die Rückenborsten sind lang. 

Die Hinterecken des Pronotums sind in einen abgerundeten‘ 
kurzen Fortsatz verlängert. Der hinter der Chitinleiste liegende 
Teil des Schildes ist schwarz; die Rändel und die hintere Partie 
des vor der Leiste liegenden Teiles Aue vi dunkler als das 
übrige, gelbliche Schild. Auf dem Schilde liegen undeutliche, 
dunklere Punkte. Mesonotum nur schwach chitinisiert mit zwei 
schwarzen Längsstrichen (wie z. B. bei L. annulicorn's, Struck 
III, Taf. II, Fig. 5), der mittlere Teil ist blassbraun. Metanotum 
ganz häutig. Auf den Metasternum stehen zahlreiche Borsten. 


5 


66 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Farbe der Ränder der Fussglieder wie bei L. aterrimus 
(p. 58), die gelben Spitzchen auf der Oberfläche der Mittel- und 
Hinterfiisse fehlen. Die Kiemenbiischel stehen in drei Reihen, 
in einer dorsalen und zwei ventralen, auf dem 2—7. Segmente. 
| Die dorsale Reihe und die laterale, 


I ventrale sind etwa gleich viel von 
m der Seitenlinie entfernt.1) 

1 VÄ Das Riickenschild des 9. Abd.- 

1 1 1 segments tritt nicht vor, auch die 


0—11 Schilder des 10. Segments sind nur 
auf einem kleinen Gebiete beim Fest- 
IV 0—1 halter stärker chitinisiert. Die Klaue 


1 U 0—1 des Festhalters mit zwei Rückenhaken. 

Kand 4 | Die J-Puppen sind 6—7 mm 

lang, 1.2 mm breit, ihre Antennen 

VI 1 1 | sind fünfmal um das Körperende 
wickelt. Die Oberlippe hat die- 

VII 1 | selbe Form wie bei L. annulicornis 
Race u Steph. (Klapälek II, Fig. 24,6), doch 


reihe der Kiemen der ist der Vorderrand in einen kleinen, 

=: Mort å excisus abgerundeten, mit Spitzchen bewehr- 

ten, medianen Höcker vorgezogen. 
Von den finf Borsten, die jederseits auf den vorderen Teilen 
stehen, sind vier länger, dunkler, eine sehr kurz, blass. Uber 
die Mandibeln vergl. Fig. 16c. Das 2. Glied der geraden Ma- 
xillarpalpen ist 0,65—0,7 mm lang, das 3. und 4. 0,55—0,6, das 
5. 0,5—0,58, das 1. 0,95—0,33. 

Die vorderen Flügelscheiden können bis zum Ende des 8. 
Abd.-segments reichen. Die Vordertibien sind am distalen Ende, 
die Mitteltibien in der ganzen Länge behaart. Die Hintertarsen 
sind nackt. 

Die seitlichen Haftfortsätze des 1. Abd.-segments sind sehr 
deutlich, stärker chitinisiert (Fig. 16 d). Die Häkchen der Haft- 


1) Bei einer Larve stand auf dem Metanotum auf einer Seite ein prae- 
segm. Kiemenbüschel. 
2) Die Ziffern bedeuten die Zahl der Kiemengruppen. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 67 


plättehen sind schwach, gerade. Haftapparat: III 2—3. IV 2—3. 
V 2-3; 10—14. VI 3—4. VII 2—4. Die dorsale Kiemenreihe 


steht ventral von den dorsalen 5 
Chitinleisten, nahe bei diesen; u 4 | 
von den ventralen steht die laterale 6 A 8 


dorsal, die mediane ventral von 1211 

den ventralen Chitinleisten, beide u 7 7 4—6 

nahe diesen. Die Höcker des 9. IV 

Abd.-segments mit 3—4 Borsten. 6 7 3777 
Die Analståbehen (Fig. 16 e, f) V 

sind stark, mit scharfer, eingebo- 6 5 

gener Spitze. Im zweiten Drittel — VI Bon 3 | 


sind sie erweitert, median mit 

kleinen Wärzchen, mit einem vn | ee eee | 

stumpfen, deutlichen, dorsalen und 

1—2 undeutlichen Zähnen verse- ae Mn 
reihe der Kiemen einer 

hen. Im ersten und dritten Viertel Puppe von L. excisus 

; = s Mort.) 
steht je eine mediane, dorsale 
Borste und bei der Spitze je eine mediane ventrale und eine 
laterale. 'Alle diese Borsten sind blass. 

Die Anlagen der Genitalfiisse sind spitz, etwas median 
gebogen. Auf der Ventralfläche des 10. Segments liegen zwei 
abgerundete Erhöhungen mit einigen Borsten und Gruben 
(Fig. 16 f). 

Die Larvengehäuse gleichen sehr denjenigen von L. annu- 
licornis. Sie sind dorsoventral zusammengedräckt, stark gebo- 
gen, aus Sandkörnern gebaut, die ventral sehr klein, auf den 
Seiten und dorsal grösser sind, so dass diese Teile uneben sind 
(Fig. 16 g). Die Mundöffnung liegt ganz ventral, das Hinterende 
ist offen, rund, ohne Sekretmembran. Vor der Verpuppung kürzt 
die Larve das Gehäuse ab (Fig. 16h), schliesst das schief ventral 
liegende Hinterende mit einer grauen, braunen oder schwarzen 
Membran, auf welcher sie einige Sandkörner befestigen kann, und 
die dorsal von einer horizontalen, elliptischen Öffnung durchbohrt 
ist, und die Mundöffnung mit einer grauen oder braunen Mem- 


1) Die Ziffern bedeuten die Zahl der Fäden in den Büscheln. 


68 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


bran, die auch mit einem dorsalen, horizontalen, elliptisehen 
Loche versehen ist. Die Puppengehäuse sind bis 10 mm lang, 
vorn bis 3, hinten bis 11/2 mm breit. Die Puppengehäuse 
werden an Steinen und Brettern so befestigt, dass die Mund- 
öffnung gegen die Unterlage fest gedrückt ist, das Hinterende 
dagegen mit einer kleinen, ventralen Haftscheibe befestigt ist. 

Die Larven und Puppen dieser Art leben in Bachen. Tvar- 
minne, ein Bach bei Trollböle und ein Fluss bei Leksvall nahe 
bei Ekenäs. Von diesen Orten stammen auch die Imagines her, 
auf Grund welcher Morton (IV) diese neue Art aufgestellt hat. 


Mystacidini. 


Allgemeine Merkmale. 


Der Kopf und die zwei ersten Thorakalsegmente der Larve 
sind schmäler, als der Mesothorax und das 1—8. Abd.-segment, 
die ziemlich gleich breit sind. Die Augen liegen auf einem 
blassen Flecke. Hypostomum ist sehr breit und reicht bis zum 
Foramen occipitis, das ventral, oral stumpf endigt. Ausser den 
ventralen Pleuralinien liegt auf jeder der Pleuren eine mehr 
dorsale, die mit der ventralen bei den Augen sich vereinigt 
(Fig. 20 b). Die Antennen sind sehr gross, sie bestehen aus 
einem starken, kurzen, proximalen und einem langen, etwas 
gekrämmten, fingerförmigen, distalen Gliede (Fig. 20a, b). Die 
Form des Vorderrandes, die dorsalen Borsten der Oberlippe 
wie bei den Leptocerini (p. 46, Fig. 15 c). Die Seitenbürsten 
sind zu sehen, median von ihnen liegen jederseits auf der Ven- 
tralfläche drei stärkere Dorne und median von diesen kurze, 
dornenförmige, medianwärts gerichtete Haare. Mandibeln mit 
zwei ziemlich gleich langen Riickenborsten und die linke noch 
mit einer sehr schwachen, von kleinen Stacheln gebildeten In- 
nenbiirste. Maxillen wie bei den Leptocerini (p. 46). Stipes des 
Labiums blass. 

Das Schild des Mesonotums (Fig. 18e, f, 20d) ist trapéz- 
förmig, mit abgerundeten Ecken. Uber die Stätzplättehen der 
Vorderfüsse vergl. Fig. 19a; die Stützplättchen der anderen 
Füsse wie bei den Leptocerini (p. #7). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 69 


Die Hintertibien sind bei der Mitte geteilt. Auf den 
Coxen stehen Spitzchen. Auch die Mittelfemora (vergl. p. 45) 
mit blassen Fiederborsten auf dem Vorderrande. Auf den Vor- 
der- und Mitteltrochanteren, -tibien und -tarsen stehen gelbe 
Dorne, so auch auf den Vorderfemora (auf den Mitteltibien und 
-tarsen sind sie sehr zahlreich). Die Klauen sind lang, alle mit 
einem geraden Basaldorn, der auf den Vorderklauen kurz ist. 

Auf dem 8. Abd.-segmente ist die Seitenlinie wie bei den 
Leptocerini (p. 47). Die Kiemen stehen einzeln oder fehlen. Auf 
dem konvexen Hinterrande des Riickenschildes des 9. Abd.- 
segments stehen jederseits drei stärkere und zwei schwächere 
Borsten und eine Grube. Auf dem 10. Segmente stehen perianale 
Spitzchen und grössere lateral auf der Ventralfläche. Die Klaue 
des Festhalters mit zwei kurzen, geraden Riickenhaken. 

Die Mandibeln der Puppe mit breiter Basis und schmaler, 
deutlich gesägter Klinge; die Räckenborsten sind kurz, gleich 
lang. Auf der Oberlippe keine ventralen Borsten. Die Maxillar- 
palpen reichen bis zum distalen Ende der Mittelcoxen — bis zu 
der Basis der Hintercoxen. Die Tibien sind nackt (tiber die 
Mitteltibien von Mystacides vergl. p. 73). Die Vordertarsen sind 
spärlich, die Mitteltarsen reichlich behaart. Spornzahl O—2—2 
oder 1—2—2. 

Praesegm. Haftplättchen auf dem 3—6. Abd.-segmente. 
Kiemen einzeln oder fehlen. Die Analstäbehen sind lang, dünn, 
der Medianrand ist im 2. Drittel (von der Basis) in einen 
stumpfen Winkel gebrochen (Fig. 18h, 19 c, 20 e). 


Mystacides azurea L.') 
Fig. 17 a Puppe. 


Ulmer II, p. 489. | Struck III, p. 69, Taf. III, Fig. 9. 
Ulmer IV, p. 105. | 


Die Puppen sind 7,5—11 mm lang, 1,5—1,8 mm breit. Die 
Antennen des I sind 21/s-mal um das Körperende wickelt, 
beinahe zweimal länger als der Körper, beim © sind sie bis 


1) Nur solche Eigenschaften der Puppe sind erwähnt, in welchen diese 
Art von M. longicornis L. (p. 72—73) sich unterscheidet. 


70 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


2-mal um das Körperende wickelt, 11/2-mal länger als der 
Körper. Die Oberlippe sehr klein, wie bei M. longicornis L. 
(Fig. 18 g), doch steht jederseits die mittlere, blasse, kurze Borste 
auf dem Hinterteile deutlicher näher der Basis der Oberlippe als 
die zwei anderen proximalen Borsten. 

Die Vorderfliigelscheiden können bis zum Ende des 7. Abd.- 
segments reichen. Die drei ersten Glieder der Vordertarsen sind 
behaart. Die Spitzchenfelder auf dem Hinterrande des 1. Abd.- 
segments sind stärker, mit zahlreicheren Spitzchen bewehrt als 
bei M. longicornis, und die Zahl der Häkchen auf den Haftplatt- 
chen ist grösser. Haftapparat: III 3—4. IV 3—4—4(5). V 3—5; 
8—17. VI 3—7. Kiemen fehlen. Die Analstäbchen wie bei M. 
longicornis, doch sind sie in der medianen Kante im letzten 
Drittel nicht so stark ausgeschnitten, und die Spitze ist nicht ha- 
kenförmig eingebogen. Die Anlagen der Genitalfiisse sind viel 
schmäler und kleiner als bei M. longicornis, am Hinterrande 
abgerundet wnd etwas lateral gerichtet, sie reichen ebenso weit 
nach hinten, wie die abgerundeten, kleinen Hälften der Penis- 
anlage (Fig. 17 a). Die Aussenecken der Loben auf der Ventral- 
fläche des 10. Abd.-segments sind spitzer als bei M. longicornis, 
und der Hinterrand ist mehr bogenförmig. 

Das Puppengehäuse ist 9—14 mm lang und ähnelt sehr 
demjenigen von M. longicornis. Doch scheint es öfter aus Pflan- 
zenfragmenten gebaut zu sein, obgleich auch solche Gehäuse zu 
finden sind, die hauptsächlich aus Sandkörnchen bestehen. Die 
Gehäuse werden mit der Ventralfläche mittels einer Haftscheibe 
an jedem Ende und ausserdem mit von der ganzen Berührungs- 
linie ausgehenden Sekretfäden auf aufrecht wachsenden Sten- 
geln von Wasserpflanzen, auf der Unterfläche in Wasser liegen- 
der Bretter und Steine befestigt. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 71 


Mystacides longicornis L. 
Fig. 18 a—f Larve, g—k Puppe, I—m Gehäuse, 


Klapälek I, p. 42—45. Struck III, p. 69, Taf. Ill, Fig. 7. 
Struck II, p. 25, Fig. 41. Ulmer IV, p. 105. 


Thienemann I, p. 261. 


Die Gesammtfarbe der stärker chitinisierten Teile der Larve 
variiert bedeutend. So sind bei blassen Larven die schwarz- 
braunen Punkte am Kopfe deutlich getrennt (Fig. 18 a), bei dun- 
klen Larven (die im Finnischen Meerbusen gefundenen Larven 
waren alle dunkel) fliessen sie zu grossen Makeln zusammen 
(Fig. 18 b). Es sind z. B. bei den dunklen Larven die vier oralen 
Punkte des Stirnschildes in einer Makel vereinigt, die den ganzen 
oralen Teil des Schildes bedeckt.!) Auf den Wangen liegen bei 
blassen Larven 10—15 Punkte, bei dunklen 2—3 Punkte und 2—3 
Makeln. Ventral liegen auf den Pleuren bei blassen Larven 7—11 
Punkte, die bei dunklen auf blassbraunem Grunde erscheinen, 
und ausserdem liegt bei diesen auf der Grenze der Pleuren gegen 
das Hypostomum eine schwache, braune Binde. Die oralen 
Ränder des Foramen oceipitis sind braun; auf dem rektangu- 
laren Hypostomum liegen zwei aborale Punkte, im übrigen ist 
es bei blassen Larven der Grundfarbe gleich, bei dunklen zum 
grössten Teil braun. Die ventralen Pleuralinien sind ziemlich 
gerade, die dorsalen undeutlich. Das distale Glied der Antennen 
ist kürzer als bei Trienodes und Erotesis, etwa 0,1—0,15 mm 
lang. Auf den beiden Schneiden der rechten Mandibel stehen 
2 Zähne, auf der oberen Schneide der linken 2, auf der unte- 
ren 3—4 (der 4., proximale Zahn ist immer undeutlich). 

Obgleich das Aussehen des Pro- und Mesonotums sehr 
variiert (vergl. Fig. 18c und d, e und f), ist die Lage der Punkte 
sehr konstant. Die Hinterecken des Pronotums sind abgerundet. 
Auf dem Metanotum liegt jederseits ein praesegmentaler Chitin- 


1) Auch im übrigen gelten die von Ulmer (I. c.) als für die Larven die- 
ser Art charakteristisch aufgeführten Farbenzeichnungen nicht für dunkle 
Exemplare. 


72 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


punkt. Bei dunklen Larven sind die Stützplättchen der Füsse 
braun, das orale Stützplättchen der Vorderfüsse hat zum Teil 
schwarze Ränder, auch der ventrale und dorsale Rand der Stütz- 
plättchen der Mittel- und Hinterfüsse sind dunkel. Auf dem 
Mesosternum liegt jederseits ein schmales, postsegmentales, 
queres Schildchen. 

Das Längenverhältnis der Füsse ist wie 1: 1,5—1,6: 2,7—3. 
Auch die Hintertarsen sind zweigeteilt. Alle Grenzen zwischen 
den Fussgliedern und auch der Oberrand der Coxen sind deut- 
lich dunkler als die gelblichen oder bräunlichen Flächen; dage- 
gen ist die Grenze zwischen den beiden Teilen der Hintertibia 
und des Hintertarsus nicht dunkler. Auf den Coxen liegen 
braune Punkte. Auch auf den Hinterfemora, -tibien und -tarsen 
stehen lange Dorne am Vorderrande. 

Die Seitenhöcker des 1. Abd.-segments sind lateral stär- 
ker chitinisiert, und die Umgebung der Basis der zahlreichen 

Spitzchen ist hier blass. Ausserdem 
1 1 ist der Dorsalrand des stärker chiti- 
(0)-—1 nisierten Teiles schwarz. Das Rücken- 
schild des 9. Abd.-segments hat einen 
geraden Vorderrand, zum grössten 
Teil ist es braun, nur der hinterste 
Teil und die Seiten sind blass. Auf 
dem Vorderteile des Stützplättchens des 
Festhalters liegen einige braune Punkte, 
der Innenrand kann dunkler sein, der 
distale Teil ist ventral stärker chitini- 
siert, braun. Die auf den lateralen 
Teilen der Ventralfläche des 10. Seg- 
ments stehenden Spitzchen sind rela- 
Rücken- Bauch- tiv gross, so auch die Rückenhaken 
pie der Kiemen der der Klaue des Festhalters. 

arve von M. lon- 
gicornis L. Die Puppen sind 9—12 mm lang, 
13—1,7 mm breit. Die Antennen des 
&' sind bis 4-mal, die des 9 bis 3-mal um das Körperende 
wickelt. Uber die Form, die Borsten und Gruben der Ober- 
lippe vergl. Fig. 18g. Von den hinteren Borsten ist jederseits 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 73 


die mittlere blass; die meisten distalen Borsten sind blass, die 
meist medianen sind doch immer dunkel. Von den Gliedern der 
Maxillarpalpen ist das 3. 0,5—0,62 mm lang, das 4. 0,43—0,6, das 
5. 0,39—0,56, das 2. 0,58—0,5 und das 1. 0,31—0,36 mm lang. 

Die vorderen Flägelscheiden reichen bis zum Anfang des 
6—7. Abd.-segments. Die vier ersten Glieder der Vordertarsen 
sind schwach bewimpert. Auch die Mitteltibien sind behaart, 
und auf dem 2—4. Gliede der Hintertarsen stehen auch Haare 
(das erste Glied ist nackt, oder es stehen nur einige Haare auf 
dem distalen Ende). 

Der grösste Teil des Hinterrandes des 1. Abd.-segments 
entbehrt der Spitzchen. Haftapparat: III 2—4. IV 2—4. V (2)— 
3—((4)), 6—12. VI ((2))—3—4—(5). Die Höcker des 9. Abd.- 
segments mit 4—6 Borsten. Die Analstäbchen tragen dorsale 
und mediane Dorne und vier stärkere, 


blasse, dorsale Borsten (Fig. 18h). Ven- — jj 1 
tral fehlen die Dorne und Borsten. Die 1 
Anlagen der Genitalfiisse sind breit,am = JI] ; 
Hinterrande gerade, sie reichen ebenso 1 
weit nach hinten, wie die abgerundeten IV 1 
Hålften der deutlich zweigeteilten Penis- 1 
anlage (Fig. 18i). Von der Seite gee = V 1 
sehen sind die Anlagen der Genitalfüsse Arn nib lathe 
nach hinten, die Penisanlage nach un- VI | 0—(1) 
ten gerichtet. Beim © liegen auf der vi 0—(1) 
Ventralfläche des 9. Segments zwei, be- 


sonders von der Seite gesehen, deutliche, Riicken- Bauch- 

s : ja reihe der Kiemen der 
abgerundete Loben (Fig. 18 k), in wel Bulbs Meee ar ioe. 
chen die »lateral valves» Mc Lach- gicornis L. 


lans stecken. Der Hinterrand des 9. Seg- 
ments ist beim © ventral in einen medianen, abgerundeten Höcker 
verlängert, der von der Seite gesehen zwischen den Loben sicht- 
bar ist. Beim & und 9 liegen auf dem 10. Segmente ventral 
zwei Loben mit geradem Hinterrande und geraden Aussenecken 
(Eig.,,18,1,.j): 

Das Larvengehäuse ist bis 15 mm lang, vorn bis 2 mm 
breit, mit offenen Enden. Die Puppengehäuse sind 10—14 mm 


74 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


lang; die beiden Enden sind mit runden, grauen, gelblichen oder 
braunen Deckeln verschlossen, deren gewölbte Mittelpartie in der 
hinteren Membran breiter, in der vorderen schmäler dunkler ist. 
Die grosse Offnung des hinteren Deckels ist bald rund, bald 
breit elliptisch. Die beiden Enden des Puppengehäuses sind 
durch je eine (selten zwei) ventrale, gestielte oder stiellose, 
graue, breite, formlose Haftscheibe befestigt. 

Der Habitus der Gehäuse variiert sehr. Bald sind sie ganz 
aus feinen Sandkörnern aufgebaut, blass, bald (und meist) aus 
Sandkörnern und kleinen, quer, schief oder der Länge nach 
gelegten, meist schwarzen, vermodernden, vegetabilischen Frag- 
menten verfertigt, (dann sehen sie sehr bunt aus); ferner findet 
man Gehäuse, die ganz aus solchen Pflanzenteilchen bestehen. 
Auch sind die Belastungsteile der Gehäuse sehr verschieden. 
Bisweilen sieht man keine grösseren Pflanzenteilchen an den Ge- 
häusen befestigt, bald viele, verhältnissmässig kleine, der Länge 
nach gelegte, die zum Teil als Baumaterial verwendet sind, 
bald 1—3 dicke, plumpe, den Seiten oder der Rückenfläche be- 
festigte Rindenstücke u. s. w., die die Enden des Gehäuses nicht 
überragen (Fig. 18m), bald schliesslich sind an den Seiten (sel- 
ten der Rückenfläche) 1—3, bis 43 mm lange, bis 4 mm dicke 
Hölzchen, Stücke von hohlen Stengeln, Fichtennadeln u. s. w. 
befestigt, die natürlich die Enden überragen (Fig. 181). Auch 
diese langen Stücke sind zum Teil als Baumaterial verwendet 
und grenzen an die Sekretmembran des Gehäuses; sie sind nicht 
immer symmetrisch gelegt, sondern es können auf einer Seite zwei 
Stücke liegen, anf der andren Seite keines. — Bisweilen sind die 
Puppengehäuse auf der Unterfläche von Nuphar-Blättern befestigt. 


Triænodes bicolor Curt. 

Fig. 19a Larve, b—d Puppe. 
Klapalek I, p. 45—48. | Struck LII, Taf. Ill, Fig. 10. 
Struck II, p. 25, Fig. 42. Ulmer IV, p. 106—107. 


Ventral liegen auf dem Kopfe der Larve nach dem mit 
dunklen Rändern versehenen Foramen occipitis zu zahlreiche 
dunkle Punkte, und von diesen zieht jederseits eine dunkle 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 75 


Binde bis zu der Mandibel. Die Pleuralinien wie bei Erotesis 
baltica (Fig. 20 b). Hypostomum ist hinten etwas schmäler. Das 
distale Glied der Antennen ist etwa 0,2—0,25 mm lang. Ausser 
der Spitze stehen auf der oberen Schneide der linken Mandibel 
zwei und auf der unteren vier Zähne. Auf der oberen Schneide 
der rechten Mandibel stehen zwei deutliche Zähne und bisweilen 
noch ein dritter, undeutlicher, proximaler Zahn; die Zähne der un- 
teren Schneide sind drei. 

Die Hinterecken des Pronotums sind steil, dunkler als 
das übrige Schild, zum Teil sogar schwarz. Jederseits liegen 
auf dem Pro- und Mesonotum etwa zehn schwarzbraune Punkte 
(über ihre Lage vergl. Struck III). Die Umgebung des oralen 
Teiles der Mittelnaht ist auf dem Pro- und Mesonotum mit 
braun gesprenkelt. Metanotum ganz blass. Die Stützplättchen 
der Füsse sind gelblich, die schwarze Chitinleiste des mittleren 
und hinteren Stützplättchens ist zum Teil braun gesäumt. Die 
Thorakalsterna ganz blass, ohne Plättchen. 

Das Längenverhältnis der Füsse wie 1:1,4—1,6: 2,355— 2,45. 
Die Hintertarsen sind nicht zweigeteilt. Auch der Oberrand der 
Coxen (vergl. p. 45) und obgleich schwächer der ganze Hinterrand 
der Fussglieder sind dunkler; auf 


den Coxen liegen dunkle Punkte. il pen å 

Auf dem Vorderrande der Vor- 1004 | 

dertibien und -tarsen stehen Spitz- IH N. fiend 

chen. Auf den Hinterfiissen feh- au 

len die Dorne und Fiederborsten. IV L 1 
Der Riickenhöcker des 1. | i i 

Abd.-segments ist hoch. Die Kie- V 

men liegen meist praesegmental; a rl 17) 

die Seitenreihe ist nur durch einen, VI 

oft fehlenden, praesegm. Faden aut 0921 Gan 

dem 2. Segmente, oberhalb der VII 

Seitenlinie vertreten. Der orale VIII 0—1 0—1 

Rand des Rückenschildes auf dem 

9. Abd.-segmente ist eingebuchtet, Riicken- Seiten- Bauch- 


To - reihe der Kiemen der 
und der orale Teil des Schildes ee u 


ist braun. Dorsal liegt auf dem lor Curt. 


76 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Stützplättchen des Festhalters median eine braune Binde und 
lateral eine grosse und einige kleine, braune Makeln. 

Die Antennen der Puppe sind bis 31/s-mal um das Kör- 
perende wickelt. Uber die Borsten und Gruben der Ober- 
lippe vergl. Fig. 19b; alle Borsten sind blass. Die Schneide 
der Mandibeln ist bis zu der Spitze gesägt. Das 3. und 5. 
Glied der Maxillarpalpen sind 0,38—0,51 mm lang, das 2. und 4. 
0,23—0,33, das 1. bis 0,27 mm. 

Die vorderen Flügelscheiden reichen bis zum Ende des 6. 
Abd.-segments. Die drei ersten Glieder der Vordertarsen sind 
behaart. 

Haftapparat: II 2—3. IV 2—3. V 2-4; 6—7. VI 2-3. 
Kiemen wie bei der Larve. Die Höcker des 9. Abd.-segments 
tragen 3—4 Borsten. Das 10. Segment ist bei der Basis der 
Analstäbchen dorsal stärker chitinisiert, aufgeblasen. Die Anal- 
stäbchen entbehren (wie auch das 9—10. Abd.-segment) der 
Spitzchen, auf der Dorsalfläche und dem medianen Rande ste- 
hen von der Mitte bis zur Spitze blasse Borsten (Fig. 19 c). 
Beim & sieht man ventral auf dem 10. Abd.-segmente hinter 
den median gerichteten Anlagen der Genitalfüsse und hinter der 
einheitlichen Penisanlage zwei Loben (Fig. 19 d), in welchen das 
Ende des langen »very strongly curved in a almost geniculate 
manner» (Me Lachlan I, p. 321, Pl. XXV, 4) Fortsatzes der Ge- 
nitalfüsse steckt. Beim * keine Loben ventral auf dem 9—10. 
Abd.-segmente. 

Das Larvengehäuse ist bis 28 mm lang, vorn bis 2,5 mm 
breit, meist ganz eben (nur bisveilen sind einige Stücke nicht 
abgebissen, sondern ragen nach hinten hervor). Die Zahl der 
Windungen kann bis 14 steigen, die vorderste und hinterste 
Windung endigen steil. Das Hinterende ist offen, ohne Sekret- 
membran. Meist ist das Gehäuse aus schmalen Wurzelstück- 
chen u. s. w. verfertigt, doch können auch Moosblätter, Stücke 
von Grasblättern u. s. w. gebraucht werden. Das Puppengehäuse 
ist 9—13 mm lang; die beiden Enden sind durch graue oder 
gelbliche, in der Mitte erhabene Sekretmembranen verschlossen, 
von welchen die vordere mit einer runden, die hintere mit einer 
dorsoventral länglichen Öffnung versehen ist. Das Gehäuse wird 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 77 


mit den beiden Enden durch je eine breite, unregelmässige, 
kurzgestielte oder stiellose Haftscheibe auf Wurzeln, Blatt- 
stielen, Blättern und aufrecht wachsenden Stengeln der Wasser- 
pflanzen so befestigt, das seine Längsrichtung parallel der Längs- 
richtung des Pflanzenteiles ist (einmal war doch ein Gehäuse 
nur mit einem Ende befestigt). 


Erotesis baltica Mc Lach.*) 


Fig. 20a—d Larve, e—f Puppe, g Gehäuse. 


Die Larven sind bis 8,5 mm lang, 12 mm breit. Die vor- 
herrschende Farbe des Kopfes, des Pro- und Mesonotums ist braun. 
Dorsal sind auf dem Kopfe die Umgebung der Augen und eine 
breite Binde, die von Foramen occipitis bis zur Zwischengelenk- 
membran reicht, blassgelb (Fig. 20 a). Der Hinterteil der Wangen 
ist blassbraun, die Ventralfläche dagegen, eine schmale, orale 
Partie ausgenommen, ist braun (Fig. 20b). Die Ränder des 
Foramen occipitis sind nur bei einer kurzen Strecke jederseits 
am oralen Ende des Loches braun. Auf den Pleuren liegen 
zahlreiche, deutliche, blasse Punkte und auf der blassen Mittel- 
partie des Stirnschildes einige dunkle, undeutliche (Fig. 20a, b). 

Das Endglied der Antennen ist enorm lang (0,25—0,3 mm), 
so dass es weiter nach vorn reicht als die Oberlippe. Der 
linke Oberkiefer auf der unteren Schneide mit drei Zähnen, der 
rechte auf den beiden Schneiden mit je zwei. 

Am Pronotum ist die Umgebung des Vorderteiles der 
Mittelnaht blass. Uber die Anordnung der Punkte vergl. Fig. 20 c; 
die Umgebung der Basis einiger Borsten auf der Oberfläche ist 
auch dunkel. Mesonotum (Fig. 20d) ist graubraun, der Hinter- 
teil noch blasser. Die Stützplättchen der Füsse und die Füsse 
sind braun. Auf den Mittelfemora fehlen die kurzen Dorne, 
und die Hintertibien und -tarsen sind nicht so reichlich behaart 
wie bei Triænodes. 


1) Die Larven und Puppen dieser Art sind denjenigen von Tr. bicolor 
so ähnlich, dass ich in dieser Beschreibung nur die unterscheidenden Merk- 
male hervorhebe. 


78 Silfvenius, Beitrage zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Höcker des 1. Abd.-segments sind stumpf, und die 
Spitzchen der Seitenhöcker sind klein. An den wenigen von 
mir untersuchten Larven konnte ich keine Kiemen finden. Die 
Schilder des 9—10. Abd.-segments sind zum grössten Teil blass; 
das Rückenschild des 9. Segments ist nur am Vorderrande 
braun; auf den Schildern des 10. Segments liegen dorsal einige 
braune, mediane und laterale Punkte, der distale Teil ist braun. 
Die auf den seitlichen Teilen der Ventralfläche des 10. Segments 
stehenden Spitzchen sind relativ gross. 

Die &-Puppe ist 8—8,5 mm lang, 1,4 mm breit. Auf dem 
Vorderteile der Oberlippe stehen jederseits lateral eine stärkere 
und vier schwächere Borsten und median eine stärkere. Von den 
Gliedern der Maxillarpalpen ist das 5. 0,59 mm lang, das 3. 0,51, 
das 2. 0,36, das 4. 0,31 und das 1. 0,25 mm. — Spornzahl 1—2—2. 

Die Haftplättehen des 3—6. Abd.-segments sind deutlich, 
braun. Haftapparat: III 3—4. IV 3—4. V 4; 7-9. VI 4. 
Kiemen fehlen. Die Höcker auf der Dorsalfläche des 9. Abd.- 
segments sind gross. Das 10. Segment ist nicht dorsal bei der 
Basis der Analstiibchen aufgeblasen und nicht stärker chitini- 
siert. Auf den Analstäbchen (Fig. 20e) stehen nur 4 kurze, 
dorsale Borsten auf dem distalen Teile, dagegen ist die Dorsal- 
fläche und der Innenrand mit kurzen Zähnchen besetzt. Die 
nach hinten gerichteten Anlagen der Genitalfiisse (Fig. 20 f) 
reichen viel weiter nach hinten als die abgerundete Penisanlage; 
seitlich von dieser liegt auf der Ventralfläche des 10. Segments 
noch jederseits ein schwacher, abgerundeter Lobus. 

Das Larvengehäuse ist bis 10 mm lang, vorn 1,5, hinten 
0,8 mm breit, gerade, etwas nach hinten schmäler, eben, aus 
dunklen, etwa 1 mm langen Wurzelstückchen aufgebaut, die 
schief in Halbringen gelegt sind. In zwei Halbringen, die zu- 
sammen einen Ring bilden, stehen die Stückchen rechtwinkelig zu 
einander, und die Grenzen der Halbringe bilden eine in der 
Längsrichtung des Gehäuses verlaufende, dorsale und eine ventrale 
Zigzaglinie (Fig. 20g). Das Hinterende des Gehäuses ist offen, 
ohne Sekretmembran. Das Puppengehäuse ist 8—10 mm lang. 
Das Vorderende ist mit einer runden, blassen, in der Mitte erha- 
benen und mit einer medianen, runden Loche versehenen Mem- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 79 


bran verschlossen. Die Membran des Hinterendes ist eckig, in 
der Mitte erhaben und von einer medianen, dorsoventral lang 
elliptischen, bei der Mitte etwas sehmäleren Öffnung durchbohrt. 
Die Enden sind mit je zwei langgestielten, breiten Haftscheiben 
befestigt. — Finnström, Äland, von Stud. M. Weurlander ge- 
funden, am 1/7 1904 Puppen. 


Oecetini. 


Allgemeine Merkmale. 
Ulmer IV, p. 107—108. 


Vom Metathorax nach hinten werden die Larven nur all- 
mählich und wenig schmäler. Die dorsalen Pleuralinien fehlen. 
Hvpostomum klein, dreieckig. Die Seitenbürsten der Oberlippe sind 
von wenigen, langen Haaren gebildet. Cardo der Maxille ist 
beinahe ganz schwarz (bei blassen Exemplaren von Oe. lacustris 
ist nur der orale Rand schwarz), die mediane Hinterecke des 
Stipes ist auch schwarz. Dorsal stehen auf dem 1. Gliede des 
Maxillarpalpus keine Haare und Dorne, ventral und auf dem 
Innenrande fünf Borsten. Der Maxillarlobus fehlt nicht, wie 
Klapälek (II, p. 99, 103, 108) und Ulmer angeben, sondern ist 
lang, fingerförmig und trägt am distalen Ende verschieden ge- 
formte Sinnesfortsätze, wie sie am Ende des Maxillarlobus, nicht 
aber am Ende des 5. Gliedes der Maxillarpalpen stehen. Er 
schmiegt sich sehr dicht den distalen Gliedern der Maxillar- 
palpen an, ist aber deutlich zu sehen (Fig. 21 b). Proximal 
trägt er zwei Borsten. Labialstipes blass; Labiallobus ist auch 
dorsal vom Stipes durch eine dunkle Chitinspange getrennt. 
Auf den Seiten des Lobus stehen einige blasse Haare. 

Die Hinterecken des Pronotums sind schwarz (Fig. 21 c). 
Senkrecht gegen die Mittelnaht des Mesonotums liegt auf dem 
Hinterteile des Schildes eine guere Linie (Fig. 21d; bei blassen 
larven von Oe. furva und Oe. lacustris ist sie undeutlich). Meso- 
sternum ist ganz häutig (bei Oe. ochracea kann man hier bis- 
weilen jederseits ein dunkleres, postsegmentales Gebiet sehen). 
Die Stützplättchen der Vorderfüsse wie in Fig. 19 a; das orale 


80 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Plättchen ist jedoch relativ breiter. Die Stützplättchen der 
Mittel- und Hinterfüsse sind undeutlich begrenzt, blass, nur die 
dunkle Leiste tritt deutlich hervor. 

Die dunklen Teile der Fussglieder (p. 45) und auch die 
obere Hinterecke der Coxen sind schwarz (vergl. Oe. ochracea 
p. 81), auf den Coxen liegen dunkle Punkte. Auf den Trochan- 
teren, Femora, Tibien und Tarsen stehen zahlreiche gelbe Dorne, 
auf dem Vorderrande der Vordertibien und -tarsen von blassen 
Spitzchen gebildete Kämme. Auf den Mittelfemora fehlen die 
Fiederborsten. Die Hintertibien sind nicht zweigeteilt. Der ba- 
sale Teil des Rückenhöckers auf dem 1. Abd.-segmente ist rauh 
von kurzen, konzentrisch angeordneten Chitinleistchen. Die Chitin- 
punkte auf den Seiten des 8. Segments, die bei den anderen 
Leptocerinz je zwei steife Borsten tragen, fehlen. Kiemen ein- 
zeln, auf dem 2-8. Segmente steht je ein praesegmentaler 
Faden dorsal und ventral und auf dem 2. Segmente ein einziger 
postsegmentaler bei der Seitenlinie. 

Die Oberlippe der Puppe distal mit zahlreichen dorsalen 
Börstchen und einer medianen Grube. Die Maxillarpalpen 
reichen bis zu der Spitze der Vordercoxen — bis zu der Mitte 
der Mittelcoxen, die Labialpalpen bis zu der Basis des 3. Gliedes 
der Maxillarpalpen. 

Spornzahl eigentlich 1—2—2, obgleich der Sporn der Vor- 
dertibien rudimentär sein kann. Die Hinterfüsse sind nackt. 
Die Spitzchenfelder auf dem Hinterrande des ersten Abd.-seg- 
ments sind klein. Die praesegm. Haftplättchen liegen auf dem 
3—7. Abd.-segmente. Die Kiemen wie bei der Larve. 

Die Analstäbchen sind dorsal und median mit Spitzchen 
versehen. Beim 9? ist der Hinterrand des 9. Abd.-segments 
ventral vorgezogen und am aboralen Ende zweilappig geteilt. 
Die Anlagen der Genitalfüsse sind stumpf, sie reichen weiter 
nach hinten als die zwischen ihnen liegende, verkehrt herzför- 
mige Penisanlage. Auf dem 10. Segmente liegt beim o ventral 
eine Erhöhung, die jederseits einen stachelartigen Fortsatz trägt. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 81 


Oecetis ochracea Curt. 


Fig. 21 a—e Larve. 


Klapalek II, p. 99—103. | Ulmer IV, p. 109—110. 


Die erwachsenen Larven sind 11—13 mm lang. Bei dunklen 
Larven gehen von der halbkreisférmigen Binde, die die 6 Punkte 
auf dem oralen Teile des Stirnschildes vereinigt, zwei aboral 
gerichtete, kurze Binden aus, auf welchen je ein dunkler 
Punkt liegt; übrigens passt Klapäleks genaue Beschreibung der 
Kopfzeichnungen gut (II, p. 99; vergl. Fig. 21a). Bei ganz 
blassen Exemplaren verschwinden die dunklen Binden, und nur 
die dunklen Punkte sind zu sehen. Die Wangen und der grösste 
Teil der Ventralfläche sind gelbbraun, doch liegt auf der letz- 
teren eine weissliche, quere Binde auf der Mitte. Hypostomum 
ist braun oder gelbbraun. Ventral sind die Ränder des Fora- 
men occipitis und die Grenzen gegen die Mundteile braun. Ver- 
hältnis zwischen der Länge der Antenne und des Oberkiefers wie 
1:44—4,8. Die dorsalen Haare der Oberlippe scheinen zahl- 
reicher zu sein als nach Klapälek (Fig. 27,2). 

Über die Zeichnungen des Pro- und Mesonotums vergl. 
Fig. 21c, d und Klapälek II, p. 100. Bisweilen ist Mesonotum 
dunkler als Pronotum; es kann der ganze Vorderteil des Pro- 
notums ebenso gefärbt sein wie die gelbbraune Querbinde, der 
hinter der Binde liegende Teil ist immer blass. 

Der proximale Teil des Hinterrandes der Mittel- und Hin- 
terfemora ist braun. Der Basaldorn der Klaue der Mittel- und 
Hinterfüsse fehlt nicht ganz, wie Klapälek und Ulmer angeben, 
- sondern man sieht mit starker Vergrösserung an der Stelle des 
Basaldornes eine kurze, abgerundete Warze, die noch einen 
blassen, breiten Fortsatz trägt (Fig. 21 e). Jedenfalls sind diese 
Basaldorne somit ganz rudimentär. Das Rückenschild des 9. 
Abd.-segments ist gelblich, im Vorderteile dunkler, gefleckt, auf 
dem Hinterrande stehen jederseits 9—13 Borsten und eine Grube. 
Die Zahl der Rückenhaken auf der Klaue des Festhalters kann 
bis vier steigen. 

Die Puppen sind bis 14 mm lang. Die Antennen sind 

6 


82 Silfvenius, Beitrage zur Metamorphose der Trichopteren. 


beim I 4—5-mal um das Körperende gewunden; auf dem 1. 
Gliede stehen zahlreiche Borsten. 

Haftapparat: III 2—3. IV 2—4. V 2—3; 6—9. VI 2—4. 
VII 3—4. Die Analstäbchen sind 1,6—1,9 mm lang, sie endi- 
gen stumpf; das Ende ist blass, etwas erweitert. Ausser den 
Spitzchen stehen auf den Stäbchen 4 blasse Borsten; die erste 
dorsale, laterale steht im ?/5—8/15 der Länge des Stäbchens (von 
der Basis), die zweite, mediane, steht bei der Biegung des Stäb- 
chens (Klapälek, p. 102) im 5/6—9/11 von der Basis, die dritte 
und vierte ganz nahe der Spitze. In der Spitze der Anlagen 
der Genitalfiisse steckt der längere Ast der Genitalfiisse des JS’ 
(Mc Lachlan I, p. 331, Pl. XXXVI). 

Das Hinterende des Larvengehiiuses ist bald offen, bald 
durch eine erhabene Sekretmembran verengt, die von einem 
grossen, medianen Loche durchbohrt ist. Bald sind die Ge- 
häuse ausschliesslich aus Sandkörnchen (und Glimmerblättchen) 
verfertigt, bald sind vegetabilische Teilchen beigemischt, die oft 
ringförmige Partien in den Gehäusen bilden, bald sind die Ge- 
häuse ganz aus guergelegten vegetabilischen Fragmenten (und 
bisweilen zum Teil aus Schlamm und Sekret) aufgebaut. Solche 
aus Pflanzenteilchen verfertigte Puppengehäuse sind 11—15 mm 
lang, meist eben, schwärzlich, bräunlich oder grau. (Gehäuse, die 
aus Nüsschen von Wasserpflanzen, gröberen Sandkörnchen u. s. w. 
bestehen, sind unebener. An den Rändern der Enden, nicht aber 
auf den Membranen, sind grössere Pflanzenteile, Algenfäden, 
Schlamm u. s. w. befestigt. Die hintere Membran ist von einem 
horizontal, vertikal oder schief liegenden Spalte durchbohrt. 


Oecetis furva Ramb. (Klapälek I, p. 103—107; Struck II, 
Fig. 43, III, Taf. III, Fig. 14; Ulmer IV, p. 108—109). Die 
Kopfkapsel der Larve ist etwa gleich lang wie breit (vergl. 
Struck II). Bei blassen Larven fehlen die Binden, die die Punkte 
des Kopfes vereinigen. Bei sehr dunklen Larven (im Finni- 
schen Meerbusen gefunden) sind die Flecke gross, mit einan- 
der verbunden. So liegt bei diesen auf dem Hinterteile des 
Stirnschildes eine grosse Makel, die Punkte auf dem Vorder- 
teile des Schildes sind durch eine halbkreisförmige Binde 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 83 


vereinigt, und zu Seiten des Gabelstieles liegt je eine Binde. Der 
grösste Teil der Dorsalfläche des Kopfes ist bei solehen dunklen 
Larven dunkel, sogar auf der Oberlippe liegt ein grosser, dor- 
saler, medianer, dunkler Fleck Die Grenzen der Kopfkapsel 
gegen die Mundteile sind braun. Das Verhältnis zwischen der 
Lange der Antenne und des Oberkiefers ist wie 1:1,5—2,3. 
Die Mandibeln sind schon von der Spitze an gekerbt gesägt. 

Auf dem Pronotum ist ausser den Punkten auch die Um- 
gebung der Basis der Borsten dunkel, so dass das Schild bei 
dunklen Exemplaren sehr bunt aussieht. Auf dem Pronotum 
kommt, obgleich selten, eine undeutliche, dunklere Querbinde 
vor, wie bei Oe. ochracea (vergl. Fig. 21 c). Das Schild des 
Mesonotums ist bei blassen Individuen undeutlich begrenzt, und 
die Punkte (die ausser auf den Vorderecken auch spärlich auf 
dem hinteren Teile und zur Seiten der Mittelnaht liegen) sind 
undeutlich. Bei dunklen Exemplaren ist das Schild braun, und 
bei diesen sieht man deutlich die quere Chitinlinie auf dem 
hinteren Theile (p. 79, vergl. Fig. 21d). Auf dem Metasternum 
stehen jederseits nur 2—3 Borsten. Bei dunklen Larven liegen 
dunkle Punkte auch auf den Trochanteren, Femora und Tibien. 

Die &-Puppen sind bis 9,2, die 9-Puppen bis 11 mm lang. 
Die vorderen Flügelscheiden können bis zum 9. Abd.-segmente 
reichen. Von den Gliedern der Maxillarpalpen ist das 3. 0,43 — 
0,55 mm lang, das 2. 0,31—0,45, das 5. 0,9 —0,4, das 4. 0,34— 
0,44, das 1. 0,24—0,3. Am distalen Ende des Vorderrandes der 
Vordertibien steht ein rudimentärer, höckerartiger Sporn. Die 
Tibien sind nackt. 

Haftapparat: III 2—4. IV 1—5. V 2—5; 6--17. VI 2—6. 
VII 2—4. Die praesegmentalen Plättchen stehen auf einem 
blassen, scharf begrenzten Gebiete.!) Die Spitze der 1,3—1,4 mm 
langen Analstäbchen ist bald eingebogen, scharf, bald gerade, 


1) Bei einer Puppe von dieser Art fand ich an der Imago Rudimente 
des Haftapparats (vergl. Thienemann Il, p. 63—64). Auf dem 3—7. Seg- 
mente lag nämlich praesegmental jederseits ein dorsales, länglich ellip- 
tisches, bräunliches, schwach chitinisiertes Schildchen. Der Hinterrand der 
Schildchen kann gelappt sein. Auf dem Hinterrande des 5. Segments waren 
keine Schildchen sichtbar. 


84 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


etwas erweitert, stumpf. Die Zahl der blassen Borsten steigt 
bisweilen über die normale (4), die erste steht im etwa */1—7/12 
der Länge des Stäbchens (von der Basis), die zweite im 3/4—5/7. 

Die Puppengehäuse sind 8—12 mm lang; sie können, wie 
auch die bis 14,5 langen Larvengehäuse, ausschliesslich aus 
kugelförmigen Cyanophyceen-Kolonieen oder aus Charablättern, 
Fucusfragmenten aufgebaut sein. Das Hinterende des Larven- 
gehäuses ist durch eine Sekretmembran verengt, die von einem 
medianen Loche durchbohrt ist. Auf den Membranen des Puppen- 
gehäuses können kugelförmige Cyanophyceen-Kolonieen befestigt 
werden. 


Oecetis lacustris Pict. (Klapälek II, p. 107—111; Struck 
III, Taf. III, Fig. 15; Ulmer IV, p. 109). Die Kopfkapsel der Larve 
ist unmerklich länger als breit. Bei den meisten von mir un- 
tersuchten Larven sind die Punkte des Kopfes sehr undeut- 
lich, gelb, auf der Ventralfläche fehlen sie sogar. Bei dunklen 
Larven sind die Zeichnungen des Kopfes, wie Klapälek sie 
beschrieben hat. Auch bei blassen Larven sind die Grenzen 
der Kopfkapsel gegen die Mundteile dunkler, und die Ränder 
des Foramen occipitis ventral schwärzlich. Die dorsalen Haare 
der Oberlippe scheinen zum Teil linger zu sein als nach Kla- 
palek (Fig. 29,1). 

Am Pronotum ist der Hinterteil besonders seitlich blass; 
bei blassen Larven ist das Schild ohne Punkte und, ausser den 
Hinterecken, blass. Der Basaldorn der Klaue der Mittel- und 
Hinterfiisse wie bei Oe. ochracea (p. 81). Auf dem Metasternum 
stehen zahlreiche Borsten. 

Die X-Puppen sind bis 7,2 mm lang, die vorderen Flügel- 
scheiden können bis zum Ende des 8. Abd.-segments reichen. 
Die Antennen des I können 5-mal um das Körperende gewun- 
den sein. Von den Gliedern der Maxillarpalpen ist das 5. 0,45 
—0,47 mm lang, das 3. ist 0,43—0,4 mm, das 2. 0,35—0,36, das 
4. 0,2—0,34 und das 1. 0,23 mm. Das dritte Glied der Labial- 
palpen endigt spitz. Tibien nackt. 

Haftapparat: III 2—4. IV 2—3. V 2—3; 3—5. VI 2—3. 
VII 1—3. Die praesegmentalen Plättchen wie bei Oe. furva 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 85 


(p. 83). Die 1,08—1,2 mm langen Analstäbchen endigen wie bei 
Oe. ochracea (p. 82) in eine blasse, erweiterte Spitze. Sie tragen 
vier Borsten, von welchen die erste im 1/2—?/s, die zweite im 
6/7 der Länge des Stäbchens steht; die zwei distalen stehen 
auf der Spitze. 

Die Gehäuse können zum Teil oder sogar ausschliesslich 
aus kleinen, schwarzen Pflanzenteilen (Samen u. s. w.) aufge- 
baut sein, und die Sandkörner sind bisweilen zum Teil etwas 
grösser, so dass die Oberfläche nicht immer glatt ist. Auf den 
Membranen des Puppengehäuses, von welchen die vordere ein 
wenig nach innen von der Mundöffnung liegen kann, sind bis- 
weilen Sandkörner aufgeklebt. — Ausser auf Wasserpflanzen 
sind die Puppengehäuse an der Unterfläche von Steinen befestigt. 


Da die Larven von Oe. ochracea und Oe. lacustris auch 
aus Pflanzenteilchen ihre Gehäuse aufbauen können, kann man 
sie nicht mittels des Gehäuses von denjenigen von (e. furva 
unterscheiden (vergl. Ulmer IV, p. 108). Besonders sind die 
Larvengehäuse von Oe. ochracea und Oe. furva einander täu- 
schend ähnlich. Die Puppengehäuse dieser zwei Arten sind 
durch die Offnung der Hintermembran sicher von einander zu 
unterscheiden (vergl. p. 90 und Klapalek H, p. 103 und 107). 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Larven der 
finnischen Leptoceriden. 


I. Gehäuse schildförmig. Auf dem Stirnschilde eine orale, 
bogenförmige Linie, keine pleuralen Linien. Die Vorder- und 
Mitteltibien mit einem distalen Vorsprunge am Vorderrande. 
Hinterklauen mit Börstchen. Molannine. 

A. Kiemen bis vier in einer Gruppe. Stipes der Unter- 
lippe jederseits mit 8—12 Borsten. Hinterklauen sehr kurz. 

Molanna angustata Curt. 

B. Kiemen bis zwei in einer Gruppe. Stipes der Unter- 
lippe jederseits mit einer Borste. Hinterklauen sehr lang, bor- 
stenförmig. Molannodes Zelleri Mc Lach. 

II. Gehäuse nicht schildförmig. Auf dem Stirnschilde keine 


86 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


orale Linie. Die Vorder- und Mitteltibien ohne distalen Vor- 
sprung. Hinterklauen ohne Börstchen. 

A. Mandibeln mit deutlicher Innenbiirste. Maxillarpalpen 
S-gliedrig. Auf dem 3—8. Abd.-segmente eine Reihe von late- 


ralen Chitinpunkten. Beræinæ. 
1. Kiemen in Biischeln vereinigt. Auf dem Riicken der 
Mandibeln ein distaler Borstenbiischel. Beræodes minuta L. 
2. Kiemen fehlen. Auf dem Riicken der Mandibeln kein 
Borstenbiischel. Beræa pullata Curt. 


B. Die rechte Mandibel ohne Innenbiirste, die linke kann 
mit einer ganz schwachen versehen sein. Maxillarpalpen 4-gliedrig. 
Chitinpunkte höchstens auf dem 8. Abd.-segmente. Auf den 
Pleuren jederseits eine ventrale Linie. Leptocerinæ. 


1. Mandibein messerförmig. Oberlippe mit Seitenbiirste. 
Kiemen einzeln. Keine Chitinpunkte auf dem 8. Abd.-segmente. 
Qecetini. 
a. Die Klauen der Mittel- und Hinterfiisse mit einem 
deutlichen Basaldorn. Metasternum jederseits mit 
2—3 Borsten. Oecetis furva Ramb. 
b. Die Klauen der Mittel- und Hinterfiisse mit einem 
ganz rudimentåren Basaldorn. Metasternum jeder- 

seits mit zahlreichen Borsten. 


«. Das orale Stützplättchen der Vorderfüsse mit zahl- 
reichen (etwa 13) Borsten. Das 9. Abd.-segment 
dorsal jederseits mit 5 Borsten. Oe. lacustris Pict. 


8. Das orale Stützplättchen der Vorderfüsse mit einer 
Borste. Das 9. Abd.-segment dorsal jederseits mit 
9--13 Borsten. Oe. ochracea Curt. 


2. Mandibeln meisselförmig. Auf dem 8. Abd.-segmente 
jederseits eine laterale Reihe von Chitinpunkten. 


a. Die Kiemen stehen in Biischeln. Die Hintertibien 
sind einheitlich. Die Oberlippe ohne Seitenbiirste. 
Leptocerini. 

+. Gehäuse aus Sekret. Hypostomum breiter als lang. 
Mesonotum schwach chitinisiert, mit zwei schwarzen 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 87 


Längsstrichen. Kiemen noch auf dem 8. Abd. 
segmente. 
X. Kopf ohne Zeichnungen, Pronotum mit glän- 
zend schwarzem Vorderrande. 
Leptocerus senilis Burm. 


XX. Kopf mit Zeichnungen, Pronotum mit braunem 
Vorderrande. L. fulvus Ramb. 


++. Gehäuse aus fremden Partikeln. 
X. Kiemen noch auf dem 7. Abd.-segmente. Me- 
sonotum wie af. 
u. Pronotum ganz blass, ohne Punkte. 
L. annulicornis Steph. 


Uv. Pronotum gelblich, aboral dunkler, mit 

Punkten. L. excisus Mort. 

XX. Kiemen nur auf dem 1—3. Abd.-segmente. !) 
O. Mesonotum wie af. 

A. Kopf ventral zum grössten Teil schwarz; 

das Pro- und Mesonotum mit Punkten. 

L. cinereus Curt. 


AA. Kopf ventral braun; das Pro- und Me- 
sonotum ohne Punkte (Klapälek II, 

pa 92; Struck II, Taf. III, Fig. 4). 
L. bilineatus L. (Mc Lach.) 
uw. Mesonotum ohne die Längsstriche, stark 
chitinisiert. Kopf meist mit deutlichen, 
dunklen Gabellinienbinden. Pro- und Me- 
sonotum meist mit deutlichen, dunklen 
Punkten. L. aterrimus Steph. 


b. Die Kiemen stehen einzeln oder fehlen. Die Hinter- 
tibien sind zweigeteilt. Die Oberlippe mit Seiten- 


bürste. Mystacidini. 
+. Gehäuse aus spiralig gelegten Pflanzenstoffen, ohne 
Belastungsteile. Trienodes. 


1) In Klapäleks Schema (II, p. 93) für L. bilineatus sind die Kiemen 
als auf dem 2--4. Segmente stehend aufgeführt; aus dem Texte geht jedoch 
hervor, dass sie auf dem 1—3. Abd.-segmente stehen. 


88 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


X. Kopf mit deutlichen Gabellinienbinden. 
Tr. bicolor Curt. 
XX. Kopf ohne Gabellinienbinden (Ulmer IV, p. 106). 
Tr. conspersa Curt. 
tit. Gehäuse nicht aus spiralig gelegten Pflanzenstoffen, 
oft mit Belastungsteilen. 
X. Kopf mit deutlicher, schwarzer H-förmiger 
Figur. 
u. Kiemen auf dem 2—4. Abd.-segmente. 
Mystacides nigra L. 
Uv. Kiemen auf dem 2—7. (8). Abd.-segmente. 
M. longicornis L. 
XX. Kopf ohne H-förmige Figur. 
v. Kopf mit dunklen Punkten; die Mittelpartie 
der Dorsalseite des Kopfes nicht blasser 
als die Umgebung. M. azurea L. 
Uv. Kopf mit grossen, blassen Punkten; von 
Foramen occipitis zieht bis zu der Gelenk- 
membran eine breite, blasse Binde. 
Erotesis baltica Me Lach. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Puppen der 
finnischen Leptoceriden. 


I. Antennen nicht um das Körperende wickelt. Sporne der 
Hintertibien 4. 
A. Gehäuse schildförmig. Spornzahl 2--4—4, 
Molannine. 
1. Kiemen bis vier in einer Gruppe. Auf dem Hinter- 
rande des 1. Abd.-segments jederseits ein Spitzchenfeld. 
Molanna angustata Curt. 
2. Kiemen bis zwei in einer Gruppe. Der ganze Hinter- 
rand des 1. Abd.-segments mit Spitzchen besetzt. 
Molannodes Zelleri Mc Lach. 
B. Gehäuse konisch. Spornzahl 2—2—4. 
Beræodes minuta L. 
II. Antennen um das Körperende wickelt, Sporne der 
Hintertibien 2. Leptocerinæ. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 89 


A. Spornzahl 2--2—2. Kiemen in Büscheln vereinigt, 


Leptocerini. 


1. Gehäuse aus Sekret, mit einem ventralen Querspalte 
und vor diesem liegenden Vorbau am vorderen und mit einem 
dorsalen Loche am hinteren Ende. Kiemen auf dem 2—8. Abd.- 


segmente. 


a. 


Analstäbchen lang, schlank, ohne stärkere Zähne. 


Die basale Borste des Analstäbchens steht im 4/20 
—1/5 der Länge des Stäbchens (von der Basis). 
Leptocerus senilis Burm. 
Die basale Borste steht im !/3—3/5 der Länge des 
Stäbchens. L. fulvus Ramb. 


2. Gehäuse aus fremden Partikeln, ohne oralen Vorbau. 


A. 


b. 


Gehäuse mit je einem horizontalen, dorsalen Spalte 
am Vorder- und Hinterende, breit, dorsoventral 
zusammengedrückt. Kiemen auf dem 2—7. Abd.- 
segmente. Analstäbchen stark. 

Puppen 6,6—10,3 mm lang. Dorsale, praesegm. Kie- 
men noch auf dem 4—6. Abd.-segmente. Die ba- 
sale Borste des Analstäbchens steht im 3/5—4/; der 
Länge des Stäbchens. L. annulicornis Steph. 


Puppen 6—7 mm lang. Dorsale, praesegm. Kiemen 
nur auf dem 2—3. Abd.-segmente. Die basale 
Borste steht im 1/4 der Länge des Ståbchens. 

L. excisus Mort. 
Gehäuse mit je einem medianen, runden oder ver- 
tikalen Loche am Vorder- und Hinterende, konisch. 
Kiemenbüschel fehlen auf dem 4—8. Abd.-segmente. 
Analstäbchen kurz, stark. Kiemen auf dem 1. Abd.- 
segmente. Die Häckchen der praesegm. Haftplätt- 
chen, die auf dem 3—6. Segmente liegen, schwach, 
gerade. L. aterrimus Steph. 
Analstäbchen lang, schlank. Kiemen fehlen auf dem 
1. Abd.-segmente. Die Häckchen der praesegm. 
Plattchen, die auf dem 3—7. Segmente liegen, 
stark, gebogen. 
Die Puppen 12—13 mm lang, Mandibeln mit einem 


90 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


HH. 


stärkeren Zahne, das 2—4. Glied der Hintertarsen 
behaart. L. cinereus Curt. 


Die Puppen 7,5—8,2 mm lang, Mandibeln gleich- 
mässig gesägt, Hintertarsen nackt (nach Klapälek II, 
p. 94—95). L. bilineatus L. (Mc Lach). 


B. Spornzahl 0—2—2 oder 1—2—2. Kiemen einzeln 


oder fehlen. 


1. Oberlippe mit zahlreichen dorsalen, distalen Börstchen. 
Praesegm. Haftplättchen auf dem 3—7. Abd.-segmente. Oecetini. 


a. 


tt 


Vordertibia (distal) und Mitteltibia behaart. Länge 
105—14 mm. Spornzahl 1—2—2. Die dorsalen 
Höcker auf dem 9. Abd.-segmente mit 9—12 Bor- 
sten. Der Vorderrand der Oberlippe in eine lange, 
schnabelförmige Spitze verlängert. Die hintere 
Membran des Puppengehäuses von einem Spalte 
durchbohrt. Oe. ochracea Curt. 
Tibien nackt. Spornzahl O—2—2 (vergl. p. 80). 
Die dorsalen Höcker auf dem 9. Segmente mit 
3—4 Borsten. Der Vorderrand der Oberlippe in 
eine breit dreieckige, kurze Spitze verlängert. Die 
hintere Membran des Puppengehäuses von einer 
rundlichen Öffnung durchbohrt. 

Länge 7—11 mm. Die Spitze der Oberlippe stumpf. 
Das 2., 4. und 5. Glied der Maxillarpalpen beinahe 
gleich lang, kiirzer als das 3. Oe. furva Ramb. 
Länge 6-—8,2 mm. Die Spitze der Oberlippe spitz. 
Das 5. Glied der Maxillarpalpen am langsten, dann 
folgen das 3., 2. und 4. Oe. lacustris Pict. 


2. Oberlippe jederseits mit 5—6 dorsalen, distalen Bor- 
sten. Praesegm. Haftplättehen auf dem 3—6. Abd.-segmente. 


Mystacidini. 
Gehäuse aus feinen Pflanzenstoffen. Spornzahl 1— 
2—2. Labrum mit einem stumpfen, medianen Fort- 
satze auf dem Vorderrande. 


Kiemen sind vorhanden. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 91 


X. Analstäbchen auf dem Aussenrande mit einem 
dickeren Dorne (Ulmer IV, p. 106). 
Triænodes conspersa Curt. 
XX. Der Dorn fehlt. Tr. bicolor Curt. 
ff. Kiemen fehlen. Erotesis baltica Mc Lach. 
8. Gehäuse hauptsächlich aus Sandkörnchen, meist 
mit seitlichen Belastungsteilen. Spornzahl 0—2— 2. 
Mitte des Vorderrandes der Oberlippe eingebuchtet. 
+. Kiemen sind vorhanden. 
X. Ende des Analstäbehens schwach umgebogen, 
stumpf (Thienemann I, p. 261). 
Mystacides nigra L. 
XX. Ende des Analstäbchens stark klauenartig um- 
gebogen, zugespitzt. M. longicornis L. 
tt. Kiemen fehlen. M. azurea L. 


Hydropsychidae. 


Hydropsyche. ') 
Ulmer IV, p. 112—115. 


Die Abdominalsegmente der Larve sind ziemlich gleich 
breit, oder werden nach hinten ein wenig schmäler; das 9. 
Segment ist immer schmäler als die vorderen. Kopf ist etwas 
schmiler als Prothorax. Auf dem Stirnschilde stehen dunen- 
artig verzweigte Borsten, und auf der ganzen Dorsalfläche und 
den Seiten des Kopfes kurze Borsten und Stäbchen, die auf 
dem Stirnschilde besonders auf den Vorderecken zahlreich sind. 
Ventral ist der Kopf sehr spärlich beborstet. Da die Borsten 
und Stäbchen auf den dunkel gefärbten Partien zahlreicher 
sind, als auf den blassen, variiert die Stärke der Beborstung 


1) Die hier aufgeführten Eigenschaften sind den Larven und Puppen 
von H. saxonica Me Lach., H. angustipennis Curt. und H. instabilis Curt. 
gemeinsam; die Larven und Puppen von H. lepida Pict. weichen, wie aus 
der Beschreibung p. 108—110 ersichtlich ist, in einigen Punkten von den 
grösseren Hydropsyche-Arten ab. 


92 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


bei derselben Art, ist aber immer sehr reichlich. Auf dem 
dunklen Stirnschilde liegen normal vier blasse Flecke, nämlich 
ein oraler, zwei laterale und ein aboraler. Von diesen sind die 
lateralen am deutlichsten und die am regelmässigsten vorkom- 
menden, die anderen können undeutlich sein oder fehlen; an- 
derseits können die Flecke zusammenfliessen, wie auch ihre 
Grösse bei derselben Art sehr variabel ist. Dagegen kommen 
die kleinen, blassen Punkte immer in derselben Anordnung vor 
(Fig. 22a, 23a, 24a). Es liegen auf dem aboralen Flecke 4—6 
Punkte, hinter ihm 2—3, zwischen dem aboralen und den late- 
ralen jederseits 2—3 und zwischen den lateralen und dem ora- 
len jederseits 2. Auch die 2 schwarzen Punkte bei der Mitte 
des Schildes sind immer zu sehen. Die Gabellinienbinden sind 
meist bei der etwa in der Mitte der Gabeläste liegenden Ein- 
buchtung lateral erweitert, so dass die gelbliche Binde, die 
auf den Wangen von dem die Augen umgebenden blassen 
Flecke meist bis zum Foramen occipitis zieht, hier schmäler ist. 
Ventral ist der orale Teil der Kopfkapsel meist blass, und 
diese blasse Partie hängt mit den blassen Augenflecken zusam- 
men. Auf den Gabellinienbinden, den Wangen und den hin- 
teren, dunklen Teilen der Ventralfläche liegen dunklere oder 
blassere Punkte. Die Ränder des Foramen occipitis sind schwarz, 
und die Grenzen gegen die Mundteile dunkel. Die Pleuren be- 
rühren einander ventral vom Foramen occipitis bis zum Cardo 
der Unterlippe, da das Hypostomum fehlt. 

Die Antenne ist von einer blassen Erhöhung ganz nahe 
bei der Basis der Mandibeln vertreten, die zwei blasse Borsten 
und zwei kurze Sinnesstäbchen trägt. Die Gelenkmembran der 
Oberlippe ist blass. Das Verhältnis zwischen der Breite und 
Länge der Oberlippe ist wie 19—2,2:1. Die Seiten des stär- 
ker chitinisierten Schildes der Oberlippe sind winkelig ge- 
brochen, der Vorderrand ist ziemlich gerade (Fig. 24b). Auf 
der Oberlippe stehen blasse, gelbliche und dunkle dorsale Bor- 
sten und ventrale Haare. Auf der oberen Schneide des rechten 
Oberkiefers steht unter der Spitze kein Zahn, auf der unteren 
unter der Spitze vier. Von diesen sind der erste und dritte 
(von der Spitze gerechnet) am grössten, der zweite am klein- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 93 


sten, der vierte ist stumpf (Fig. 22b). Die mediane Haarbürste 
fehlt auf dem rechten Oberkiefer, dagegen steht nahe bei der 
oberen Schneide dorsal eine Reihe von kurzen Härchen. Auf 
der linken Mandibel steht zwischen den beiden Spitzen ein klei- 
ner Zahn, auf der oberen Schneide auch ein kleiner und auf 
der unteren vier, von welchen die drei distalen gleich sind; 
der proximale Zahn ist stumpf, breit. Die mediane Haarbiirste 
ist auf der linken Mandibel vorhanden, und auf der oberen 
Schneide steht eine dorsale Reihe von kurzen Härchen (Fig. 25 b). 
Der Riicken der beiden Mandibeln ist ausgehöhlt, und in der 
Aushöhlung stehen zahlreiche Borsten. 

Der stärker chitinisierte, dunkelbraune Cardo der Maxille 
trägt zahlreiche Borsten. Die mediane, aborale Partie des Stipes 
ist stärker chitinisiert; auf der vorderen, medianen und hinteren, 
lateralen Ecke des Schildchens und auf den anliegenden oralen, 
weichen Teilen stehen auch Borsten. Die Maxillarpalpen sind 
fiinfgliedrig; das 1. Glied ist am stärksten und längsten, dann 
folgt das 2., das 3—5. Glied sind sehr kurz; jedes distale Glied 
ist sehmäler als das nächste proximale; das 5. Glied trägt einige 
kurze Sinnesståbchen. Auf der Ventralfläche des 1. Gliedes 
steht eine Borste auf dem Vorderrande des Schildchens und ein 
kurzes Stäbchen auf dem Innenrande. Der Maxillarlobus ist 
konisch, mit Sinnesstäbchen auf dem medianen Rande und auf 
der Spitze. Dorsal sind der Stipes, das 1. und 2. Palpenglied 
und der Lobus der Maxillen sammt der Labiallobus behaart 
(auf dem letzteren steht jederseits auch eine kurze Borste). Der 
gelbbraune Cardo der Unterlippe wie bei Klapälek (I, Fig. 18,3, 
er ist somit aboral spitz vorgezogen), so auch der Stipes (der 
proximal stärker chitinisiert und gelbbraun, distal blass ist) und 
der Lobus. Dieser ist gegen den Stipes von einer dunklen, 
breiten, ventral und lateral liegenden Chitinspange begrenzt. Das 
Schildchen des Stipes ist beborstet, besonders die zwei vorderen 
Läppchen. Die Labialpalpen sind zweigliedrig, das 2. Glied 
ist kurz und trägt drei kurze Sinnesstäbchen, von welchen eines 
zweigliedrig ist. Auf dem Lobus liegen ventral zwei Börstchen 
und zwei Chitinstäbchen. 

Die Thorakalsegmente sind, obgleich wenig, nach vorn 


94 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


stufenweise schmäler. Das Schild des Pronotums bedeckt ganz 
die Seiten, das des Mesonotums zum Teil, das des Metanotums, 
das ausgebreitet schmäler ist als das Schild des Mesonotums, nur 
sehr wenig. Das Schild des Pronotums ist durch eine Mittel- 
naht geteilt, die anderen sind ohne die Mittelnaht. Die Schil- 
der sind ebenso gefärbt wie der Kopf oder etwas blasser, und 
dann ist Metanotum am blassesten, Pronotum am dunkelsten. Auf 
dem Schilde des Pronotums sind die Seitenränder, die Vorder- 
und Hinterecken und meist, obgleich schwächer, die Mitte des 
gezähnten Hinterrandes schwarz, der Vorderrand ist braun 
(Fig. 23 b). Die Umgebung der Seiten ist blasser und die der 
Mittelnaht dunkler als die Grundfarbe. In den Exuvien sieht 
man undeutliche, dunklere Punkte auf der Mitte der beiden 
Hälften des Pronotums. Auf den Vorderecken stehen längere, 
dunkle Borsten, auf dem Vorderrande blasse Haare und gelbe 
Stäbchen, auf der Dorsalfläche zahlreiche kiirzere, dunkle Bor- 
sten und gelbe Stäbchen. Auf den Schildern des Meso- und 
Metanotums liegen dunklere Punkte in der Anordnung wie 
Fig. 22d und e zeigen. Die Vorderecken sind breit schwarz, 
die Seiten und die Hinterecken schmäler schwarz (Fig. 22d, e). 
Die Mitte des Hinterrandes des Mesonotums ist dreizackig aus- 
geschnitten, und hier liegt eine schwarze Makel, deren Form fiir 
die verschiedenen Arten (Fig. 22d, 23 c, 24 c) gute Charaktere 
bietet. In der Mitte des Hinterrandes des Metanotums ist diese 
Makel kleiner, hat aber wieder bei den verschiedenen Arten ihre 
bestimmte Form (Fig. 22e, 23d, 24d). Auf der Dorsalfläche 
dieser Schilder zahlreiche Borsten und Stäbchen. jene sind am 
Vorderrande dunkler. Die Stützplättchen der Vorderfüsse sind 
zwei, über ihre Form vergl. Fig. 22c. (Die Punkte sind Narben 
abgebrochener Borsten.) Die Stützplättchen der Mittel- und Hinter- 
füsse sind von einer dorsoventralen, schwarzen Chitinleiste geteilt, 
hinter welcher zahlreiche Borsten stehen, der ventrale Rand der 
Plättchen ist schwarz. An die Stützplättchen der Mittel- und Hin- 
terfüsse fügt sich ein orales, stumpf dreieckiges Schildchen mit 
zum grössten Teil dunkleren Rändern und drei Borsten (Fig. 24 e). 
Auf dem Prosternum stehen zwischen den Coxen und dem Hin- 
terteile der Stützplättchen der Vorderfüsse kurze Borsten, und hin- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 95 


ter diesen liegt ein grosses, gelbbraunes, am Vorder- und Hinter- 
rande schwarzes Schild, das bis zu den Hinterecken des Prono- 
tumschildes reicht. Hinter diesem liegen noch zwei kleine Schild- 
chen, die in je zwei Schildchen geteilt sein können. Der 
Sporn fehlt. Beinahe auf dem ganzen Meso- und Metasternum 
stehen kurze Borsten, die Schildchen fehlen. 

Der Oberrand der Coxen ist stark schwarz, schwächer 
schwarz sind der Unterrand der Coxen, der Ober- und Hinter- 
rand der Trochanteren, der obere Teil des Hinterrandes der 
Femora und die Grenze zwischen dem Femur und der Tibia, 
auch die anderen Ränder der Glieder sind dunkler als die Grund- 
farbe. Auf den Füssen stehen zahlreiche dunklere und blas- 
sere Borsten und Dorne, blasse Haare und gelbliche, gefiederte 
Dorne und Borsten. Auf dem Hinterteile der Coxen stehen 
starke, schwarze Dorne und Borsten, auf dem Vorderrande des 
Trochanters, des Femurs, der Tibia und des Tarsus gelbe Dorne 
und Fiederdorne. Auf den Vordertrochanteren und -femora 
sind die Fiederdorne am längsten. Vorderklaue vergl. Fig. 22 f; 
der Basaldorn der Mittel- und Hinterklauen ist stark, zapfen- 
förmig. 

Auf dem Mesosternum steht jederseits ein lateraler Kiemen- 
büschel bei der Basis der Coxen, auf dem Metasternum jederseits 
ein ähnlicher lateraler und ein medianer. Auf der Ventral- 
fläche des 1. Abd.-segments stehen jederseits zwei Kiemenbüschel, 
die nahe bei einander entspringen und zwischen dem lateralen 
und dem medianen Büschel des 2. Segments sich befinden. Auf 
dem 2—6. Abd.-segmente steht jederseits ventral ein medianer, 
einfacher und ein lateraler, doppelter Kiemenbiischel, in wel- 
chem die Kiemenfäden von zwei stärkeren, von einem Punkte 
ausgehenden Axen ausstrahlen. Auf der Ventralfläche des 7. 
Segments findet man nur den lateralen, doppelten Kiemenbiischel, 
oder er fehlt auch. Auf dem 3. Abd.-segmente steht lateral, post- 
segmental ein konisches Kiemenanhängsel, so auch auf dem 7. 
Segmente (auf welchem man bisweilen hinter dem konischen ein 
kiirzeres, stumpfes, breites Kiemenanhängsel sieht). Das 4—6. 
Abd.-segment sind mit je drei konischen, lateralen Anhängseln ver- 
sehen, die hinter einander stehen; auf jedem Segmente ist das 


96 Silfvenius, Beitrage zur Metamorphose der Trichopteren. 


orale Anhängsel am kleinsten, das aborale am grössten. Auf 
dem 10. Abd.-segmente stehen postsegmental vier Analkiemen. 

Auf der rötlichen Dorsalfläche des 1—8. Abd.-segments 
liegen blasse Punkte und Binden, die auf dem blassen 9. Seg- 
mente fehlen. Das 1—9. Abd.-segment sind dorsal dicht mit 
kurzen, dunklen Borsten und Stäbchen und ventral mit kurzen, 
dunklen Borsten besetzt. Auf dem 8—9. Segmente sind die 
Borsten ventral länger und zahlreicher als auf den vorderen; 
auf den ventralen GChitinplåttchen des 8—9. Segments stehen 
gelbe Dorne. 

Auf dem 8. Abd.-segmente liegen ventral zwei drei- 
eckige, gelbbraune Chitinschildchen, auf dem 9. ebenfalls ven- 
tral zwei ähnliche, aber grössere Schildchen, die beinahe die 
ganze Ventralflache des Segments bedecken. Ausserdem liegen 
auf dem 9. Abd.-segmente zwei kleinere, dreieckige, dorsale und 
zwei noch kleinere, laterale Schildchen. Alle diese Schildchen 
tragen lange Borsten und ausserdem die ventralen, wie gesagt, 
gelbe Dorne. Das 1. Glied des Festhalters !) ist viel länger als 
breit, stark beborstet, mit einem Chitinschilde versehen, das die 
mediane Seite nicht bedeckt; am proximalen Ende ist das Schild 
ventral und lateral schwarz. Am distalen Ende trägt es einen 
grossen, schwarzen, dorsalen Borstenbüschel. Das 2. Glied des 
Festhalters ist kurz, ventral gekehrt, lateral und median blass, 
weich, ohne Borsten, dorsal und ventral mit je einem Chitin- 
schildchen bedeckt und beborstet. Die Klaue des Festhalters 
ist durch eine Chitinnaht zweigeteilt, auf den beiden Teilen 
stehen einige Borsten. Die Klaue ohne Rückenhaken und ven- 
trale Zähnchen (Fig. 23 e). 

Die Antennen der J'- Puppen reichen ebenso weit nach hinten 
wie das Abdomen oder noch etwas weiter, am distalen Ende 
sind sie leicht gebogen. Die Antennen des °-Puppe sind am 


1) Um diese Deskriptionen mit den früheren von Klapälek und Ulmer 
in Konformität zu bringen, beibehalte ich die früheren Bezeichnungen der 
Glieder des Festhalters, obgleich z. B. das 1. Glied des Festhalters bei der 
Gattung Hydropsyche mit dem 1. Gliede bei Polycentropinen und diese bei- 
den mit dem 1. Gliede bei den raupenförmigen Trichopterenlarven gar nicht 
homolog sind. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 97 


Ende gerade, kiirzer als der Körper. Bei jungen Puppen ist 
das Abdomen rötlich, das 9. Segment, Kopf und Thorax gelb- 
lich, bei älteren schimmern die Teile der Imago durch, so 
dass sie dunkler werden. 

Die Stirn ist etwas aufgeblasen, so dass zwischen ihr 
und der Oberlippe eine seichte Furche entsteht. Auf dem 
Kopfe, auch auf der Stirn, zahlreiche Borsten. Das 1. Glied 
der Antennen ist dicker, nicht aber länger als die folgenden 
und ist mit einigen Borsten versehen. Die meisten Glieder 
sind viel länger als breit und an ihrem distalen Ende breiter. 
Oberlippe, vergl. Fig. 24f. Die beiden Mandibeln mit zahl- 
reichen Borsten auf der Basis der Ventralfläche, ausserdem 
stehen auf dem Rücken 2—5. Borsten. Von den vier Zähnen 
der linken Mandibel ist der 2. (von der Spitze gerechnet) 
am kleinsten, der 4. am grössten; die Schneide und die Zähne 
der Mandibeln sind undeutlich und stumpf gesägt. Die Maxillar- 
palpen sind in einem seichten Bogen nach hinten gerichtet, das 
5. Glied ist etwas gebogen, am schmälsten und längsten (1,40 
—1,95 mm), dann folgen das 4. (0,35-—0,48 mm), das 2. (0,31 
—0,44), das 3. (0,32—0,43), welche zwei letztere etwa gleich 
lang sind, und das 1. (0,21—0,3). Von den Gliedern der gera- 
den Labialpalpen ist das 3. am schmälsten und längsten 
(0,59—0,83 mm), dann folgt das 1. (0,21—0,38) und das 2. (0,21 
—0,27) Glied. 

Die vorderen Fliigelscheiden reichen bis zum Anfang des 5. 
— zum Ende des 6. Abd.-segments; die hinteren sind ein wenig 
kiirzer. Der Aussenrand der Fligelscheiden ist gebogen und 
am distalen Ende in einen stumpfen Fortsatz verlängert. Die 
vorderen Coxen sind reichlich, die mittleren und besonders die 
hinteren spärlich beborstet. Alle Trochanteren reichlich bebor- 
stet. Am distalen Ende des Vorder- und Mittelfemurs einige 
Borsten. Die Sporne der Vorder- und Mitteltibien sind spitz, 
ungleich lang, die der Hintertibien sind stumpfer. Am distalen 
Ende des Hinterrandes der Vorder- und Mitteltibien steht gegen- 
über den Spornen ein kleiner Hocker, der auf den Hintertibien 
schwer zu sehen ist. Das 1—3. Glied der Mitteltarsen ist reich- 
lich, das 4. spärlich behaart. Die Krallen der Vordertarsen sind 

7 


98 Silfvenius, Beitrige zur Metamorphose der Trichopteren. 


sehr kurz, nicht stärker chitinisiert, die der Mittel- und Hinter- 
tarsen sind noch kleiner, oft als kaum wahrzunehmende Hocker 
entwickelt (Fig. 23f). 


Auf den Thorakal- und Abdominalsegmenten stehen zahl- 
reiche dorsale Borsten, besonders auf dem 4--5. Abd.-segmente 
(auf dem 8—9. Abd.-segmente sind sie am spärlichsten). Auf 
dem 4—9. Segmente stehen sehr lange Borsten. Auch ventral 
ist das 2—9. Abd.-segment reichlich beborstet. Die Häkchen 
der praesegmentalen Plättchen auf dem 3—8. Abd.-segmente 
stehen in einer Querreihe. Die Häkchen des 3. und 5—8. Seg- 
ments sind spitz, die des 4. stumpf. Auf den Plättchen des 
5-8. Segments variiert die relative Grösse der Häkchen eines 
Plättchens bei verschiedenen Individuen (vergl. Klapälek I, p. 
50—51). Die postsegmentalen Plättchen des 3. Segments sind 
stark, querlänglich, und auf ihrem vorderen und hinteren Rande 
stehen sehr zahlreiche und spitze Häkchen in je einer Reihe. 
Die postsegmentalen Plättchen des 4. Segments sind klein, mehr 
rundlich und nur auf ihrem Hinterrande mit einer Reihe weni- 
ger, spitzer Häkchen bewehrt. Alle Häkchen gerade.?) 


1) Bei der Gattung Hydropsyche ist in Ausnahmsfällen die Zahl der 
Haftplättchen sowohl post- als praesegmental über das Normale vermehrt. 
So fand ich bei einer Puppe von H. saxonica auf dem 2. Abd.-segmente 
jederseits ein praesegm., undeutliches Plättchen mit je einem Häkchen. Bei 
H. lepida scheint das Vorkommen der praesegm. Haftplättchen auf dem 2. 
Abd.-segmente allgemein zu sein, wenn man auf Grund des spärlichen un- 
tersuchten Materials diesen Schluss ziehen darf. Von den zwei Puppen, 
die von dieser Art untersucht wurden, lag nämlich bei der einen hier je- 
derseits ein Plättchen mit spitzen Häkchen auf dem Hinterrande, bei der 
anderen nur auf einer Seite. Auf dem den Trichopteren im allgemeinen 
normalen Platz der postsegm. Plättchen, auf dem 5. Segmente, wo diese 
Plättchen bei Hydropsyche gewöhnlich fehlen, lag bei einer Puppe von H. 
angustipennis auf einer Seite ein postsegm. Plättchen mit drei in einer 
Reihe auf der Mitte des Plättchens stehenden, oral gerichteten, stumpfen 
Häkchen und bei einer anderen Puppe derselben Art zwei ähnliche Plätt- 
chen. Auch oralwärts können die postsegm. Plättchen vermehrt werden, 
denn bei einer Puppe von H. saxonica fand ich auf dem 2. Segmente post- 
segm. auf einer Seite ein in zwei Teile getrenntes kleines Plättchen mit 
fünf kleinen, spitzen Häkchen. Eine ähnliche, einseitige, abnorme Vermeh- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 99 


Die lateralen Kiemenanhängsel wie bei der Larve, auf dem 
7. Abd.-segmente steht hinter dem spitz konischen Anhängsel 
immer noch eine breitere, kiirzere, stumpfere Kieme. Auf der 
Ventralfläche des 2—46. (7.) Abd.-segments steht jederseits nur 
der laterale, doppelte Kiemenbiischel, die Kiemen des Thorax 
und des 1. Abd -segments fehlen. 

Die langen, stark chitinisierten Analanhänge sind am dista- 
len Ende ausgehöhlt, und die mediane und laterale Ecke der Aus- 
höhlung ist in eine Spitze verlängert. Der ventrale Rand der 
Aushöhlung ist gesägt. Auf dem distalen Teile der Dorsalfläche 
und des medianen Randes und auf dem ganzen lateralen Rande 
stehen schwarze Borsten und auf der Ventralfläche kleine Dörn- 
chen auf einem Gebiete, das das ganze distale Ende einnimmt, 
proximalwärts aber immer schmäler werdend auf den Aussen- 
rand sich fortsetzt (Fig. 24 g; h)'}). 

Die Anlagen der Genitalfiisse sind von oben gesehen zwi- 
schen den Analanhängen sichtbar und reichen viel weiter nach 
hinten als die zwischen ihnen liegende, kurze Penisanlage, die 
zweigeteilt, mit abgerundeten Hälften ist. Bei den verschiedenen 
Arten ist die Form der Anlagen der Genitalfiisse verschieden 
(Fig. 22 g, 23 g, 24g). 


rung der Haftplättchen konnte ich bei einer anderen Puppe dieser Art kon- 
statieren, indem auf dem 3. Abd.-segmente auf einer Seite zwei praesegm. 
Plättehen mit 17 resp. 6 Häkchen lagen (auf der anderen Seite lag ein Plätt- 
chen mit 10 Häkchen) Bei derselben Puppe war auch das postsegm. Plätt- 
chen des 4. Abd.-segments auf einer Seite abnorm gebildet: dieses trug 
Häkchen auf ihrem Vorder- und Hinterrande, (zusammen 36), wie die post- 
segm. Plattchen des 3. Segments, welchen es auch ihrer Form glich, obgleich 
es nicht so schmal war wie sie. 

1) Einige abnorme Analanhänge mögen hier beschrieben werden. Bei 
einem cf von H. angustipennis war der eine Analanhang normal, 0,7 mm lang, 
der andere aber war nur 0,3 mm lang, ventral standen zwei Borsten, alle 
anderen Borsten fehlten, beinahe die ganze Ventralfläche war von Dörnchen 
bedeckt; die distale Aushöhlung war ganz auf die Dorsalseite geräckt. — 
Bei einem g' von H. instabilis war der eine Analanhang ganz verkiimmert, 
der andere war 0,34 mm lang, 0,18 mm breit, die Dörnchen und die distale 
Aushöhlung waren wie bei dem vorigen, ventral und dorsal standen einige 
distale Borsten. 


100 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die losen, unregelmässigen Röhrchen der Larven beste- 
hen zum grössten Teil aus vermodernden, schwärzlichen, vege- 
tabilischen Teilchen (Wurzelteilchen, Hölzchen, Blattfragmenten), 
die innen von einer Sekretmembran austapeziert sind. Oft sind 
die Zufluchtsorte der Larven nicht röhrchenförmig, ringsum 
geschlossen, sondern stellen breite, an der Unterseite nicht ge- 
schlossene Deckel dar. Nur selten fand ich Sandkörner und 
Steinchen in diesen Bauten der Larve. Die Puppengehäuse sind 
meist aus relativ grossen Steinchen aufgebaut, von welchen die 
grössten so schwer sind, dass es schwer zu verstehen ist, wie 
die Larven sie zu transportieren im Stande sind. Die Bauch- 
seite des Gehäuses ist gerade, von einer graulichen Sekrethaut 
gebildet und auf der Unterfläche eines grösseren Steines befestigt. 
Ausserdem können die Seiten oder die Rückenfläche auf einem 
kleineren Steine befestigt werden (Fig. 22h), oft mehrere Ge- 
häuse auf demselben Steine. Der so befestigte Teil besteht 
dann nur aus Sekret. Die das Gehäuse innen tapezierende 
Membran ist an den beiden Enden von einigen Löchern durch- 
bohrt, die sogar ein kleines Netz bilden können und die von 
stärkerem Sekret umgeben sind (s. auch Thienemann Il, p. 
49—51). 


Hydropsyche saxonica Mc Lach. 
Fig. 22 a—f Larve, g Puppe, h—i Puppengehäuse. 
Klapälek I, p. 51—54. 


Da alle von mir untersuchten, bis 20 mm langen Larven 
dieser Art von demselben Ort herstammen, sind ihre Zeichnun- 
gen ziemlich gleich. Die dunklen Teile des Kopfes sind dunkel- 
braun, der hintere Teil der Dorsalfläche der Pleuren ist gelb bis 
gelbbraun, die übrigen blassen Partien des Kopfes sind gelblich. 
Die lateralen Flecke des Stirnschildes sind gross (Fig. 22 a), die 
anderen, besonders der orale, sind bisweilen undeutlich. Auch 
die hinteren kleinen Punkte des Stirnschildes sind blass, wie 
auch die Punkte der Pleuren. Auf dem Stirnschilde sieht 
man zwischen dem aboralen und den lateralen Flecken je- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 101 


derseits nur zwei blasse Punkte (Fig. 22a). Die ventralen 
dunklen Flecke beriihren aboral einander, sie reichen bald bis 
zu den Mundteilen, bald ist die vordere Partie der Ventral- 
fläche blass. 


Die Thorakalnota sind graubraun, gelbbraun oder braun. 
Die Mitte des Hinterrandes der beiden Schildhälften ist auf dem 
Pronotum braun. Die Umgebung der Vorderecken des Mesono- 
tums ist meist blasser als das übrige Schild, die lateralen Partien 
aber nur selten. Die Mitte des Vorderrandes ist am Mesonotum 
braun, die seitlichen Teile sind schwarz; selten ist der ganze 
Vorderrand schwarz. Die schwarze Makel am Hinterrande des 
Mesonotums fiillt bald ganz die dreizackig ausgeschnittene Mitte 
des Hinterrandes, bald ist sie in drei Teilen getrennt, die von 
brauner Farbe verbunden sind. Der Boden der mittleren Ein- 
buchtung ist gerade, und vor ihm liegen undeutliche, dunkle 
Punkte, wie auch jederseits zwischen dem seitlichen und 
dem mittleren Teile der Makel. Die Form der Makel ist 
immer so, wie sie Fig. 22d zeigt. Am Metanotum sind die Um- 
gebung der Vorderecken und meist die lateralen Partien 
blasser als das übrige Schild. Der Vorderrand des Metano- 
tums ist sehr selten schwarz, meist braun, oder die Mitte ist 
sogar blass. Die schwarze, mediane Makel des Hinterrandes ist 
meist unregelmässig dreieckig am aboralen Rande mehrmals 
eingekerbt, lateral von ihr liegen meist keine kleinen Makeln 
(Fig. 22 e). 

Die Füsse und die stärker chitinisierten Teile des Festhal- 
ters sind gelblich bis gelbbraun. Der borstenförmige Basaldorn 
der Vorderklauen (Fig. 22f) kann bis zu der Spitze der Klaue 
reichen. Auf dem 7. Abd.-segmente kommen die ventralen Kie- 
menbüschel immer vor. 


Die 3'-Puppen sind 11—13 mm lang, 2,5 mm breit; die 9 
sind bis 14 mm lang und ihre Antennen reichen bis zum Ende 
des 7—8. Abd.-segments. Die Schneide der Mandibeln ist deut- 
licher gesägt als bei H. angustipennis und H. instabilis. Das 4. 
Glied der Mitteltarsen ist bald mit einigen Haaren versehen, bald 
ist es reichlicher behaart. 


102 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Zahl der Chitinhäkchen auf den postsegmentalen Haft- 
plättchen des 4. Abd.-segments ist gross (gewöhnlich 11—16). 
Der Haftapparat: II 9—14; o. IV 4-7; (9)—11—16—(20). V 
4—8— (11). VI 6—9. VII 
5—8. VIII 3—7. Das 7. 
Abd.-segment immer mit 


Mesost. |22—27 


Metast. ventralen Kiemen. Die An- 
lagen der Genitalfüsse des 
I sind am Aussenrande 
konvex, am Innenrande 

II å : 
dreimal eingebuchtet, der 
il mediane, distale Winkel 
ist meist spitz, das distale 
IV Ende ist ein wenig ein- 
gebogen oder bisweilen ge- 
V rade (Fig. 22 g). Die An- 
lagen der Genitalfüsse 
VI berühren distal nicht ein- 
ander und oft nicht die 
Vil Penisanlage. Der ventrale 
Litter’ Median Rand der Aushöhlung am 
Schema der Kiemenbiischel distalen Ende der Anal- 


einer Larve von H. sa- 


ona Me ukäeh. anhänge ist meist undeut- 


lich gesägt. 

Die Puppengehäuse sind 16—21 mm lang, 9—14 mm breit, 
6—11 mm hoch (Fig. 22 h). Die Länge des grössten als Bau- 
materia] gebrauchten Steinchens war 8 mm, die Breite 5, die 
Höhe 6 mm. — Einige Puppengehäuse waren bis 23 mm lang, 
aus grossen, vermodernden, schwarzen Hölzchen und Rinden- 
stiicken und 4—7 blassen Gehäusestiicken von Notidobia ciliaris 
L. aufgebaut (Fig. 22i). Diese Baumaterialien sind guer oder 
schief gelegt. — Kirchspiel Sortavala; Lohioja u. a. Bäche. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 103 


Hydropsyche angustipennis Curt. 
Fig. 23 a—e Larve, f—g Puppe. 
Klapälek 1, p. 48—51. | Struck III, p. 78. 


Von dieser Art habe ich Material von mehreren Orten un- 
tersucht, und folgendes scheint mir ftir die Larven charakte- 
ristisch zu sein. Die Grundfarbe des Kopfes der bis 18 mm 
langen, 2 mm breiten Larve ist blassgelblich, die der Fiisse gelb- 
lich oder gelbbraun, gelblich sind auch die stärker chitinisierten 
Teile des Festhalters. Die dunklen Partien des Stirnschildes 
sind braun bis schwarzbraun. Der aborale Fleck des Stirn- 
schildes ist meist undeutlich, klein, so auch, und noch öfter, der 
orale, der sogar fehlen kann (Fig. 23 a). Zwischen den lateralen 
und dem aboralen Flecke des Stirnschildes liegen jederseits drei 
Punkte, die wie auch die anderen Punkte des Stirnschildes und 
die auf den dunklen Teilen der Pleuren liegenden meist deutlich 
blasser sind als die Umgebung. Die Punkte auf dem aboralen 
Flecke des Stirnschildes fehlen bisweilen; bei sehr blassen 
Larven sind die Gabellinienbinden in der Mitte nicht lateral 
erweitert. Der Hinterteil der Dorsalfläche der Pleuren ist breit 
blasser, die Seiten des Gabelstieles sind jedoch meist dunkel. 
Die dunklen ventralen Flecke sind bald ganz von einander ge- 
trennt, bald verschmelzen sie aboral. 

Pronotum ist gelbbraun bis braun, die Seitenpartien sind 
breit blasser. Die Mitte des Hinterrandes der beiden Pronotum- 
hälften ist breit braun (Fig. 23b). Meso- und Metanotum sind 
blass- oder graubraun, selten dunkelbraun; die Umgebung der 
Vorderecken ist blasser, so auch meist die lateralen Partien in 
breiter Ausdelmung. Der Vorderrand des Meso- und Metanotums 
ist braun. Die schwarze Makel am Hinterrande des Mesonotums 
ist in drei Teile getrennt (Fig. 23c); nahe bei ihr liegen keine 
oder nur undeutliche, blasse Punkte. Bisweilen ist nur die mitt- 
lere Auszackung des Hinterrandes des Mesonotums schwarz, da 
die lateralen Teile der Makel fehlen. Lateral von der medianen 
Makel am Hinterrande des Metanotums, die am aboralen Rande 
nur einmal eingekerbt ist, liegen meist keine kleinen Makeln 
(Fig. 23d). — Der Basaldorn der Vorderklauen kann bis zum 


104 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Ende der Klaue reichen. Auf dem 7. Abd.-segmente kommen die 
ventralen Kiemenbiischel immer vor. 

Die &-Puppen sind 8—11 mm lang, 2—2,5 mm breit; die 
2 sind 10—125 mm lang, 2,5—3 mm breit, und ihre Antennen 
reichen bis zum Anfang des 6—8. Abd.-segments. Die Mandi- 
beln sind sehr undeutlich gesägt. 

Das 4. Glied der Mitteltarsen ist bisweilen beim & ganz 
nackt, bald stehen auf ihm einige Haare, bald (immer beim 2) 
ist es reichlicher behaart. Die Krallen des letzten Tarsalgliedes 
sind relativ stärker als bei H. instabilis (Fig. 23 f). 

Die Zahl der Häkchen auf den postsegmentalen Haftplätt- 
chen des 4. Abd.-segments ist gevöhnlich 7—15. Der Haftapparat: 


Mesost. }23—25 
Metast. |21—26 17 
I 22+23 
II 25+22 19 II 
[1] 24-26 17 III 
IV 23422 12 IV 
V 21+19 | 13 V 
VI 14+11 10 VI| 10 
VII 7+7 VII | 4—12 
Lateral Median Laterale Mediane 
Schema der Kiemenbiischel Axe der Kiemenbiischel 
PE anemones hark. ee > 


HI 5—11; ow. IV 3—6; (6)—7—15—(19). V 4—8. VI 4—8. VII 
5—7. VIII 4—7. Auf dem 7. Abd.-segmente immer ventrale Kie- 
menbiischel. Die Anlagen der Genitalfüsse des J sind ziemlich 
gerade, distal nicht oder sehr wenig eingebogen, so dass der me- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 105 


diane und laterale Rand relativ gerade sind. Am distalen Ende 
beriihren die Anlagen der Genitalfiisse einander, auch beriihren 
sie die Hälften der Penisanlage (Fig. 23 g). 

Die Puppengehäuse sind 10—17 mm lang, 5—12 mm breit, 
4—8 mm hoch. Die grössten als Baumaterial angewendeten 
Steinchen waren resp. 8, 7, 6 mm lang, 3,5, 6, 4 mm breit, 
2, 5, 3,5 mm hoch. Unter den Baumaterialien kann man auch 
Thonstiicke finden, und solche Gehäuse, in welchen auch die 
Steinchen relativ klein sind, sind ziemlich lose, dunkel. Bisweilen 
sind die Puppengehäuse zum Teil oder ganz aus Sandkörnern 
oder aus vegetabilischen Teilen (Rinden-, Wurzel-, Holz-, Gras- 
und Carexblattstückchen, Moosstengeln u. s. w.) aufgebaut, die 
dann unregelmässig, der Länge nach, schief oder quer gelegt 
sind. Bisweilen sind dem Gehäuse längere Gras- und Carex- 
blattstücke und Hölzchen angefügt, die das Hinterende überragen 
können; da ausserdem die Materialien in solchen Gehäusen die 
Seiten und die Riickenflåche überragen können, sehen diese 
Gehäuse sehr unregelmässig aus (ein aus Pflanzenteilchen auf- 
gebautes Gehäuse war nur 4 mm breit, 3 mm hoch). Die Ge- 
häuse sind oft an einander befestigt, und fand ich sogar ein 
Gehäuse von H. angustipennis und ein von H. instabilis so 
mit einander verbunden. 


Hydropsyche instabilis Curt. 
Fig. 24 a—e Larve, f—h Puppe. 
Ulmer II, p. 467. | Strack III, p. 78, Taf. VII, Fig. 2. 


Auch von dieser Art habe ich Larven und Puppen von 
mehreren Orten untersucht, und die Zeichnungen der bis 17 mm 
langen, 2 mm breiten Larven waren ziemlich gleich. Die 
Grundfarbe des Kopfes, der Füsse und der stärker chitinisierten 
Teile des Festhalters ist gelblich bis gelbbraun. Von den blassen 
Flecken des Stirnschildes ist auch der aborale meist deutlich, hell 
gelblich; der orale ist oft undeutlich. Doch können alle Flecke 
gross und deutlich sein, die lateralen mit dem oralen, oder sogar 
alle vier zusammenhängen (Fig. 24 a). Im übrigen sind das Stirn- 
schild und die dunklen Partien der Pleuren meist schwarzbraun. 


106 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Dorsal sind von den Pleuren nur die Umgebung der Augen und 
ein schmaler Teil hinten blasser (auch von diesem sind die 
Seiten des Gabelstieles dunkel). Die dunklen ventralen Flecke 
bertihren einander nur aboral oder gar nicht. Der Vorderteil 
der Ventralflache ist breit blass. Die Punkte, die auf den dun- 
klen Partien der Pleuren liegen, sind, wie auch die aboralen 
Punkte des Stirnschildes (Fig. 24 a), dunkler als ihre Umgebung. 

Der Hinterrand des graubraunen bis dunkelbraunen Pro- 
notums ist meist ganz schwarz, die Mitte des Hinterrandes der 
beiden Schildhälften kann jedoch braun sein. Die Punkte des 
graubraunen oder dunkelbraunen Meso- und Metanotums sind 
deutlich; die Umgebung der Vorderecken ist blasser, nicht aber 
die lateralen Teile. Der Vorderrand des Mesonotums ist meist 
ganz schwarz, bisweilen ist die Mitte braun. Der Vorderrand 
des Metanotums ist bald braun, bald schwarz. Die schwarze 
Makel am Hinterrande des Mesonotums ist meist gross, so dass 
sie die dreizackig ausgeschnittene Mitte des Hinterrandes ganz 
füllt, bisweilen ist sie jedoch in drei Partien geteilt, die von 
brauner Farbe verbunden sind. Meist ist der orale Rand des 
Mittelteiles eckig eingeschnitten, und der Boden gerade (Fig. 24 c), 
bisweilen ist er jedoch gleichmässig bogenförmig, obgleich nie 
so breit wie bei H. angustipennis. Immer liegen am oralen 
Rande der mittleren Einbuchtung 5—7 dunkle Punkte und ähn- 
liche Punkte liegen auch jederseits zwischen dem seitlichen und 
mittleren Teile der Makel. Auch am Hinterrande des Meta- 
notums ist die schwarze Makel gross, am aboralen Rande mehr- 
mals eingekerbt, lateral von ihr kann je eine kleine Makel liegen 
(Fig. 24d). — Der Basaldorn der Vorderklauen reicht nicht 
bis zum Ende der Klaue. Auf dem 7. Abd.-segmente fehlen die 
ventralen Kiemen. 

Die Puppen sind 9—12 mm lang, 2,5—3,5 mm breit. Die 
Antennen der €%-Puppe reichen bis zum Anfang des 7. Abd.- 
segments. Die Mandibeln sind sehr undeutlich oder gar nicht 
gesägt. 

Das 4. Glied der Mitteltarsen ist dicht behaart, beim I 
reichlicher als bei H. angustipennis. Die Krallen des letzten 
Tarsalgliedes sind beim & oft schwächer als bei H. angusti- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 107 


pennis, die der Mittel- und Hintertarsen sind oft kaum zu sehen. 
Der Hocker am distalen Ende des Hinterrandes der Hinter- 
tibien ist sehr undeutlich. 

Die Zahl der Hiikchen auf den postsegmentalen Haftplätt- 
chen des 4. Abd.-segments ist beim 3 klein, meist 4—7, beim 2 


Mesost. | 44 | 
Metast. | 20 | 22 
J 35-+31 
II 4636 29 II | 36 128—29 
lll 40-434 | 25 Ill |31—35/27—28 
IV 45-435 22 IV| 36 | 28 
V 36-28) | 19 V |26—28119—25 
VI 24119 14 | VI E 1815—10 
Lateral Median Laterale Mediane 
Schema der Kiemenbiischel Axe der Kiemenbiischel 
einer Larve von H. in- einer Puppe von H. in- 
stabilis Curt. stabilis Curt. 


kann ihre Zahl zu 11 steigen. Haftapparat: III 7—12; o». IV 
4—7; 4—7—(11). V 4—7. VI 4—6. VII 4—6. VIII 3—7. Auf 
dem 7. Abd.-segmente fehlen die ventralen Kiemen. Die Anlagen 
der Genitalfüsse sind distal deutlich eingebogen, so dass der la- 
terale Rand konvex, der mediane konkav ist; ihre Enden beriihren 
meist einander. Die Anlage des Penis ist meist von den Anla- 
gen der Genitalfiisse deutlich geschieden (Fig. 24 g). 

Die Puppengehäuse sind 14—21 mm lang, 6—13 mm breit, 
5—8 mm hoch, ausser aus Steinchen auch aus Sandkörnern 
aufgebaut (das grösste als Baumaterial gebrauchte Steinchen 
war 9 mm lang, 8 mm breit, 8 mm hoch). 


108 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Hydropsyche lepida Pict. 
Fig. 25a—d Larve, e—f Puppe. 
Pictet, p. 207, Pl. XVIII, Fig. 1 a—b. | Hagen, p. 222. 


Die Larven sind bis 10 mm lang, 1 mm breit, von 5. Abd.- 
segmente nach hinten gleichmässig schmäler, das 9. Segment 
ist viel schmäler als das 8. Die stärker chitinisierten Teile sind 
blassgelb, die Dorsalfläche des Abdomens ist nur schwach röt- 
lich, und die blassen Linien und Punkte sind undeutlich. 

Von oben gesehen ist der Kopf gelbbraun, nur der hintere 
Teil der Pleuren ist blass. Das Stirnschild ist ganz gelbbraun, 
da auch die lateralen Flecke sehr undeutlich sind oder fehlen; 
dagegen sind die blassen und dunklen Punkte des Stirnschildes 
immer deutlich. Die aboralen Punkte sind dunkel oder dunkel- 
kontouriert. Die Punkte der Pleuren, die auf den dunkleren 
(braunen oder gelben) Partien liegen, sind deutlich blasser als 
die Umgebung. Die dunklen Flecke der Ventralfläche reichen 
von Foramen occipitis bis zu den Mundteilen und sind in der 
ganzen Länge gleich breit. 

Die rechte Mandibel hat auf der unteren Schneide vier 
Zähne, von welchen der 4. am grössten ist und auf der dorsalen 
Fläche eine Reihe von kurzen, dicken Haaren trägt (Fig. 25 a). 
Von den vier Zähnen der unteren Schneide der linken Mandi- 
bel ist der proximale am grössten, von derselben Form wie der 
entsprechende Zahn der rechten Mandibel (vergl. Fig. 25 a). 

Pronotum ist etwas dunkler als die anderen Thorakalnota, 
das Schild ist gleichfarbig, oder die Umgebung der Mittelnaht ist 
etwas dunkler. Der Vorderrand des Pronotums ist blass, wie auch 
in breiter Ausdehnung die Mitte des Hinterrandes der beiden 
Schildhälften. Wie auch auf dem Kopfe, Meta- und Mesonotum 
und auf der Dorsalfläche der Abd.-segmente fehlen die gelblichen 
Stäbchen auf dem Pronotum. Auf dem ganzen Vörderrande des 
Pronotumschildes stehen lange, dunkle Borsten. Die Seitenteile 
auf dem Mesonotum sind noch blasser als die schwach blassgelbe 
Grundfarbe, so auch auf dem schwach blassgelben Metanotum, 
das jedoch ganz blass sein kann; die Punkte der Schilder sind 
grau oder gelblich, undeutlich. Der Vorderrand des Mesono- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 6. 109 


tums ist zum grössten Teile blass, die schwarze Makel des Hin- 
terrandes hat die Form, die Fig. 25 c zeigt; im übrigen ist der 
Hinterrand blass. Am Metanotum sind der Vorder- und Hinter- 
rand blass, und die Mitte der Seiten ist braun; über die schwarze 
Makel des Hinterrandes vergl. Fig. 25d. 


Besonders an den Vorderfiissen ist nur der Oberrand der 
Coxen zum Teil schwarz, die tibrigen, bei den anderen Arten 
schwarzen Ränder der Fussglieder sind braun. Auf den Tibien 
und Tarsen und oft auf den Femora fehlen die Fiederdorne. 


Der Basaldorn der Vorder- 
klaue reicht beinahe bis Mesost. | 1 | 
zu der Spitze der Klaue. Zu 


Metast. | 5 4 


Die Kiemen sind we- 
nig zahlreich; auf dem 7. 
Abd.-segmente steht jeder- 
seits nur ein einfacher, la- II 
teraler Kiemenbiischel. 

Die 9 - Puppe ist 6—6,5 III 
mm lang, 1,8 mm breit, ihre 
Antennen reichen bis zum IV 
Anfang des 9. Abd.-seg- 
ments. Die Antennen des 
d sind nicht am di- 
stalen Ende gebogen. Die 
Schneide und die Zähne VII 
der Mandibeln sind deut- 
lich aber stumpf gesägt. Lateral Median 
Von den Riickenborsten steht Sch na der Kremenhuschel ene 

Larve von H. lepida Pict. 

die distale oberhalb der Mitte 
(Fig. 25e). Von den Gliedern der Maxillarpalpen ist das 4. 
kürzer als das 2. und 3. (Das 1. ist etwa 0,14—0,16 mm lang, 
das 2. und 3. 0,28—0,31, das 4. 0,23—0,26, das 5. 0,66 —0,ss mm). 
Das 1. Glied der Labialpalpen ist 0,25—0,26 mm lang, das 2. 
0,17—0,20, das 3. 0,355 —0,51. 


Besonders die hinteren Flügelscheiden sind distal schmal, 
zugespitzt. Die Sporne der Vordertibien sind sehr kurz, ziem- 


110 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


lich stumpf, breit, gleich lang. Das 4. Glied der Mitteltarsen ist 
relativ reichlich behaart. 


Die Borsten auf den Thorakalsegmenten, auf der Dorsal- 
fläche des 1—2. und besonders auf der Ventralfläche des 2—8. 
Abd.-segments sind spärlich. Haftapparat: 
II (0) --4—5. III 4—6; 14—17. IV 3—4; 
6—12. V 3—4. VI 3. VII 3. VIII 3—4. 
Die postsegmentalen Plättchen des 3. Seg- 
ments sind rundlich, und die relativ we- 
nigen, spitzen Häkchen stehen auf der 
Mitte in einer Querreihe und auf den 
Seiten, weniger auf dem Hinterrande. 
Auch die postsegmentalen Plättchen des 
4. Abd.-segments sind mehr rundlich als 
bei den grossen Hydropsyche-Arten, obgleich 
nicht in solchem Grade wie die des 3. Seg- 

Laterale Mediane ments. Die meisten Häkchen der post- 

E der Kiemen- — segmentalen Plåttchen des 4. Abd.-seg- 

üschel der Puppe å b 4 

von H. lepida Pict. ments stehen auf der Mitte in einer Quer- 

reihe, ausserdem befinden sich einige hinter 
diesen und auf dem Hinterrande. Von der Seite gesehen erheben 
sich die Plattchen des 6—7., weniger die des 5. und 8. Seg- 
ments deutlich über die Rückenfläche, sie sind hoch, gebogen, 
und die Häkchen stehen auf der Spitze. 


VI 


VII 


Der Aussenrand der Anlagen der Gemitalfiisse des I 
(Fig. 25f) ist regelmässig konvex, die Hinterecke spitz. Distal 
beriihren die Anlagen der Genitalfiisse einander nicht, wohl aber 
die Hälften der Penisanlage. Auch beim ? steht auf der Ventral- 
fläche des 9. Abd.-segments eine Erhöhung, die auch von der 
Seite gesehen sichtbar ist, und die in eine aboral und lateral 
gerichtete, stumpfe Spitze endigt. 


Die Puppengehäuse sind 8—10 mm lang, 4—7 mm breit, 
3—4 mm hoch, aus kleinen Steinchen, Sandkörnern und dun- 
klen, vermodernden, vegetabilischen Teilchen (Rinden-, Blatt-, 
Holzfragmenten) aufgebaut und auf der Unterfläche von Steinen 
und Spänen befestigt. — Esbo, Bemböle, Qvarnfors, wo am 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 111 


28/6 1904 von Stud. M. Weurlander Larven, Puppen und Imagines 
gefunden wurden. 


Hydropsyche sp. 
Fig. 26a—g Larve. 


In einem kleinen Aufsatze »Ein Fall von Schädlichkeit der 
Trichopteren-Larven» (IV) habe ich über die Schäden berichtet, 
die Hydropsyche-Larven an einer Brücke nahe bei der Stadt 
Heinola angerichtet hatten. Bei näherer Untersuchung erwiesen 
sich diese Larven von den anderen Arten dieser Gattung sehr 
verschieden, so dass sie sicher einer Art gehören, deren Meta- 
morphose bisher nicht bekannt ist, und die sogar zu einer an- 
deren Gattung gehören kann. In der folgenden Beschreibung 
werden nur solche Merkmale erwähnt, in welchen diese Larven 
von den allgemeinen Merkmalen der Hydropsyche-Larven sich 
unterscheiden (p. 91—100, Ulmer IV, p. 112—115). 

Die Larven sind bis 25 mm lang, 4 mm breit. Der Kopf 
und die Thorakalnota sind dorsal rotbraun, das 1—8. Abd.- 
segment dorsal dunkelrot (mit sehr deutlichen blassen Linien 
und Punkten), ventral blass- oder dunkelrot, die Füsse und die 
stärker chitinisierten Teile des Festhalters sind gelbbraun bis 
braun. Auf dem Körper stehen meist nur Borsten, die Stäb- 
chen fehlen oder sind spärlich. 

Der Kopf ist gross, dorsoventral nicht zusammengedrückt. 
Das Stirnschild ist dunkelbraun, oral blasser, die dunenartig 
verzweigten Borsten fehlen. Über die blassen Flecken und dun- 
klen Punkten vergl. Fig. 26a. Dorsal sind auch die Pleuren 
dunkelbraun, nur die Umgebung der Augen und die Seiten des 
Gabelstieles sind blasser. Diese den Gabelstiel umgebende blasse 
Farbe wird oralwärts längs den Gabelästen etwa bis zu der 
Mitte des Stirnschildes und aboralwärts in die blasse Mittelbinde 
der Thorakalnota bis zum Hinterrande des Metanotums fortge- 
setzt. Die Gabellinienbinden sind bei der Mitte des Stirnschildes 
nicht lateral erweitert. Die Wangen sind dorsal gelb- oder grau- 
braun, ventral schmal blassgelb. Ventral sind die Pleuren gelb- 
oder graubraun; das schmale Hypostomum, das bis zum Foramen 


112 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


occipitis reicht, ist braun, mit schwarzem Hinterrande und schon 
wegen ihrer Farbe von dem gelblichen, breiten Labialcardo zu 
unterscheiden. Auf den Pleuren liegen zahlreiche dunkle Punkte, 
auf den Gabellinienbinden auch blasse. 

Die Zwischengelenkmembran mit drei gelben Längsbinden. 
Die Oberlippe ist ungewöhnlich breit (das Verhältnis zwischen 
der Länge und Breite wie 1:2,3—2,5. Auf dem Vorderteile kann 
man nicht die normal vorkommenden zwei längeren Borsten 
wahrnehmen (vergl. Fig. 24 b). Auf der rechten Mandibel (Fig. 
26 b) stehen auf der unteren Schneide nur drei Zähne, von 
welchen der mittelste am grössten, der proximale am kleinsten 
ist. Die Schneiden der Mandibeln sind nur undeutlich gesägt. 
Die stärker chitinisierten Teile der Maxille und des Labiums 
sind gelblich; das Schildchen des Stipes des Labiums ist am Vor- 
derrande nur eingebuchtet, nicht in zwei Läppchen geteilt. 

Die Thorakalnota sind graubraun bis dunkelbraun, auf der 
Dorsalfläche jedes Schildes liegen besonders auf dem oralen 
Teile zahlreiche, deutliche, dunkle Punkte und besonders auf 
dem aboralen Teile dunkelkontourierte, blasse Punkte. Median 
zieht tiber alle Thorakalnota eine weisse Binde, die auf dem 
Mesonotum am breitesten ist. Meso- und Metanotum sind von 
einer blassen, schmalen, iiber dem hinteren Teile verlaufenden Quer- 
naht in je zwei Teile geschieden, die in den Exuvien leicht von 
einander getrennt werden. Uber die Zeichnungen der Nota vergl. 
Fig. 26d, e, f (die blasseren Ränder der Schilder sind braun). 
Das orale Stützplättchen der Vorderfüsse ist nicht gabelformig 
(vergl. Fig. 22 c), sondern, da der dorsale Ast fehlt, einfach, spitz 
dreieckig, mit Dornen und Borsten versehen. Vor der braunen 
Querleiste, die das aborale Plättchen teilt, liegen blasse Punkte. 
Die Stützplättchen der anderen Füsse sind auch von einer 
braunen Chitinleiste quergeteilt. 

Die Thorakalsterna sind spärlich behaart. Am querliegen- 
den Schilde des Prosternums sind die lateralen Teile des Vor- 
derrandes schmal braun, und die Mitte des Hinterrandes ist breit 
schwarz; vor dieser schwarzen Partie liegen blasse Punkte. 
Die kleinen Schildchen des Prosternums fehlen. 

Die Füsse sind ungleich lang, die Vorderfüsse sind am 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 113 


kürzesten, die Hinterfüsse am längsten. (Das Längenverhältnis 
ist wie 1:1,3: 1,45.) Der Hinterteil der Coxen ist dunkel, auf 
den Coxen Jiegen dunkelkontourierte und auf den Femora blasse 
Punkte. Die Umgebung der Basis stärkerer Borsten und Dorne 
ist oft dunkler als die Grundfarbe. An den Vorderfiissen ist 
nur der Oberrand der Coxen zum Teil schwarz. Uber die Mittel- 
und Hinterklauen vergl. Fig. 26 g. 

Die Kiemenbiischel sind sehr zahlreich. Auf dem Meso- 
sternum steht wie gewöhnlich jederseits ein Kiemenbiischel und 


Mesost. | 22 
Metast. | | 15 20 
I pur 23—27 18—28 
II 12 17[(15—18]-E(20=-25)] 190 23 
II |g j3/13—14 (18—16)4(12—18) 16—17 
IV i 18 14+15 15 
V 12 j 11 16+18 15 
VI 6 13 13-18 11 
VII 12-15 (10—14)-2(12:215) 
VIII 9+(7—8) | 
Lateral Median 
Schema der Kiemenbiischel der Larve von Hydro- 
psyche sp. 


auf dem Metanotum zwei. Auch auf dem 1. Abd.-segmente 
stehen jederseits zwei einfache Biischel. Auf dem 2. Abd.-seg- 
mente stehen jederseits drei Biischel, von welchen jederseits der 
zweite doppelt ist, indem die Kiemenfäden auf zwei stärkeren 
Axen stehen. Auf dem 3—6. Segmente stehen jederseits vier 
büschel, und der nächst mittlere ist doppelt. Der laterale Büschel 

8 


114 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


dieser Segmente steht ganz postsegmental auf der Stelle der bei 
dieser Art fehlenden konischen, lateralen Kiemenanhängsel; die 
anderen sind ein wenig vom Hinterrande entfernt. Auf dem 7. 
Abd.-segmente steht jederseits ein lateraler einfacher und ein me- 
dianer doppelter Biischel und auf dem 8. jederseits ein medianer 
doppelter. Die Biischel stehen in Längsreihen, wie aus der Ta- 
belle auf p. 113 zu sehen ist. Bisweilen sieht man Kiemen- 
fäden, die distal gabelig geteilt sind. Die Zahl-der Analkie- 
men kann fünf sein. Auf dem 8. Abd.-segmente liegt nur ein 
grosses, medianes Schild, das nur am Hinterrande und an den 
Seiten braun ist und nur da gelbe Dorne und dunkle Borsten 
trägt. Die zwei ventralen Schilder des 9. Abd.-segments sind 
sehr gross. Auf dem Schilde des 1. Gliedes des Festhalters 
liegen blasse Punkte; die Klaue des Festhalters ist spitz. 

Die Bauten der Larven bilden weite, unregelmässige Deckel 
oder Gänge, die aus grauem Sekret verfertigt sind (die Sekret- 
haut besteht aus sehr starken, einander kreuzenden, oft regel- 
mässige, viereckige Maschen bildenden Fäden). Auf diesem 
Sekretfilze sind hier und da Blattfragmente, Holzstücke, grössere 
Hölzchen und andere vegetabilische Fragmente befestigt. — 
Heinola, Jyränkö Wasserfall, von Ingen. A. Sallmen gesammelt. 


Im von mir untersuchten Material von der Gattung Hydro- 
psyche befanden sich noch Larven, die hinsichtlich ihrer Kopf- 
zeichnungen von den früher beschriebenen Arten dieser Gattung 
sich deutlich unterschieden, die aber, da Puppen und Imagines 
fehlten, nicht bestimmt werden konnten. So lagen mir von ver- 
schiedenen Orten Larven vor, bei welchen das Stirnschild sieben 
blasse Flecke trägt, die immer so geordnet sind, wie Fig. 27a 
zeigt. Von den blassen Punkten des Stirnschildes (p. 92) sind 
nur die zwei aboralen, dunkelkontourierten und die vier vor 
diesen stehenden sichtbar. Die Gabellinienbinden sind zum grös- 
sten Teile sehr schmal und beginnen erst am Gabelwinkel. Die 
dunklen ventralen Flecke der Pleuren sind klein und liegen auf 
oder sogar vor der Mitte der Ventralfläche. 


Am westlichen Ufer des Isthmus karelicus habe ich im 
Finnischen Meerbusen an verschiedenen Orten (Kivennapa, Kuok- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 115 


kala; Koivisto, Maisala) Hydropsyche-Larven gesammelt, die sehr 
blass sind. Bei ihnen sind die blassen Teile des Kopfes blass- 
gelb, die dunklen gelbbraun, die Thorakalnota gelblich. Am 
Stirnschilde fehlen die lateralen Flecke, oder sind sie viel un- 
deutlicher als die anderen; der aborale Fleck ist gross, von ver- 
schiedener Form, der orale ist meist am deutlichsten und oft am 
grössten. Bei einer Larve war das ganze Stirnschild blassgelb 
mit einem kleinen, dunklen Mittelflecke. Diese im Meere gefun- 
denen Larven gehören vielleicht zu H. guttata Pict., die ich an 
den westlichen Ufern des Isthmus karelicus reichlich angetroffen 
habe, obgleich man nicht behaupten kann, dass diese Beschrei- 
bung mit Pictets (p. 204, Pl. XVII, Fig. 3) übereinstimme. 


Ulmer (IV, p. 114) bemerkt, dass alle Organe der ver- 
schiedenen Larvenarten der Gattung Hydropsyche so ähnlich sind, 
dass es zur Zeit unmöglich ist, die Arten zu trennen. Die 
damals unbekannten Larven von H. lepida sind durch die Man- 
dibeln, durch die Kiemenformel, die Beborstung und die Farben- 
verhältnisse des Kopfes, der Thorakalnota und durch die Fiisse 
sicher von den grösseren Arten zu unterscheiden. Auch scheint 
es mir, wenn man die zuletzt kurz behandelten Hydropsyche- 
Arten, deren Zugehörigkeit nicht ermittelt werden konnte, in 
Betracht zieht, dass die Zeichnungen des Kopfes, besonders des 
Stirnschildes, obgleich sie innerhalb den einzelnen Arten erheb- 
lich variieren, einen diagnostischen Wert haben. Es bleiben je- 
doch Arten übrig, bei welchen die Kopfzeichnungen im grossen 
dieselben Züge aufweisen; solche sind z. B. A. saxonica, angusti- 
pennis und instabilis. Diese drei Arten scheinen mir durch fol- 
gende, gemeinsam zu beachtende Merkmale von einander unter- 
schieden zu sein. Die Farbe der Punkte auf dem Stirnschilde 
und auf den Pleuren, die Farbe des Hinterrandes vom Pronotum, 
des Vorderrandes vom Meso- und Metanotum, die Form und 
Grösse der schwarzen Makeln am Hinterrande des Meso- und 
Metanotums und die Kiemenformel bieten zusammen mit der 
Gesamtfarbe der stärker chitinisierten Teile und den blassen 
Flecken des Stirnschildes solche unterscheidende Charaktere. Es 
ist jedoch notwendig, diese Merkmale noch zu prüfen durch 


116 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Untersuchung von Material von mehreren Lokalen, eher man 
sicher behaupten kann, dass man im Stande ist, die Larven 
dieser schwierigen Gattung, welche so wichtig in den fliessenden 
Gewiissern sind, zu bestimmen. 


Bestimmungstabelle der hier behandelten Hydropsyche-Larven. 


I. Auf der unteren Schneide der beiden Oberkiefer ist 
der proximale Zahn am grössten, auf dem rechten ist er mit 
einer dorsalen Reihe von kurzen Härchen versehen. Auf dem 
7. Abd.-segmente jederseits ein einfacher, ventraler Kiemen- 
biischel. Die erwachsenen Larven bis 10 mm lang. 

H. lepida Pict. 

I. Auf der unteren Schneide der beiden Oberkiefer ist 
der proximale Zahn niedriger als der nächste distale; die dorsalen 
Härchen fehlen. Die erwachsenen Larven tiber 15 mm lang. 

A. Auf dem 7. Abd.-segmente keine ventralen Kiemen. 
Die Punkte auf den Pleuren dunkel. H. instabilis Curt. 

B. Auf dem 7. Abd -segmente jederseits ein doppelter, 
ventraler Kiemenbüschel. Die Punkte auf den Pleuren blass. 

1. Der orale Rand der mittleren Einbuchtung der schwar- 
zen Makel am Hinterrande des Mesonotums ist bogenförmig, und 
bei der Makel liegen keine Punkte. H. angustipennis Curt. 

2. Der Boden des oralen Randes der mittleren Einbuch- 
tung dieser schwarzen Makel ist gerade, und bei der Makel lie- 
gen kleine, dunkle Punkte. H. saxonica Me Lach. 


Bei der Bestimmung der Puppen bieten, wie es allgemein 
der Fall bei Trichopteren ist, die Anlagen der Genitalfüsse und 
des Penis die besten Merkmale. Da sie nur hinsichtlich der 
Männchen brauchbar sind, muss man andere unterscheidende 
Merkmale in der Kiemenformel und im Haftapparat suchen. Das 
Vorkommen oder Fehlen der ventralen Kiemenbüschel des 7. 
Abd.-segments scheint, wie auch bei der Larve, innerhalb der 
verschiedenen Arten ziemlich konstant zu sein und ist z. B. für 
die Puppen von H. angustipennis und saxonica einerseits und 
von H. instabilis andrerseits ein guter diagnostischer Charakter. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 117 


Dagegen variiert die Zahl der Kiemenfäden in den Biischeln 
so stark und ist ausserdem so gross, dass man diese nicht 
bequem beim Bestimmen der Larven und der Puppen brauchen 
kann. Die Zahl der Chitinhäkehen auf den postsegmentalen 
Plättchen des 4. Abd.-segments scheint auch brauchbar zu sein 
beim Bestimmen der Puppen. Dass die weiblichen Puppen ein- 
ander sehr gleichen, ist nicht zu verwundern, da auch die weib- 
lichen Imagines schwer von einander zu unterscheiden sind. Die 
Puppen von A. lepida sind ausser durch die Genitalanhänge, 
die Kiemenformel und den Haftapparat durch ihre Grösse, durch 
die Beborstung, die Fliigelscheiden, die Mandibeln und die Ma- 
xillarpalpen von den Puppen der anderen Arten leicht zu un-. 
terscheiden. 


Bestimmungstabelle der hier behandelten Hydropsyche-Puppen. 


I. Die Puppen bis 7 mm lang. Das 4. Glied der Maxillar- 
palpen kürzer als das 2. und 3. Die postsegmentalen Plättchen 
des 3. Abd.-segments rundlich. Auf dem 7. Abd.-segmente je- 
derseits ein einfacher Kiemenbiischel. H. lepida Pict. 

II. Die Puppen über 8 mm lang. Das 4. Glied der Ma- 
xillarpalpen länger als das 2. und 3. Die postsegmentalen Plätt- 
chen des 3. Abd.-segments stark guerlänglich. 

A. Auf dem 7. Abd.-segmente keine ventralen Kiemen. 
Der mediane Rand der Anlagen der Genitalfiisse konkav. 

H. instabilis Curt. 

B. Auf dem 7. Abd.-segmente jederseits ein doppelter, 
ventraler Kiemenbiischel. 


1. Der mediane Rand der Anlagen der Genitalfiisse seicht 


konkav oder gerade. H. angustipennis Curt. 
2. Der mediane Rand der Anlagen der Genitalfiisse drei- 
mal deutlich eingebuchtet. H. saxonica Mc Lach.) 


1) Die 9 Puppen von H. angustipennis und H. saxonica kann ich nur 
durch die Exuvien der Larve von einander unterscheiden. 


118 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 
Philopotamine. 


Allgemeine Merkmale. 


Silfvenius II, p. 3—35. | Ulmer IV, p: 116. 


Der Kopf und das Pronotum der Larve sind mit undeut- 
lichen Punkten versehen (vergl. Ulmer 1. c., p. 116). Auf der 
breiten, blassen Erhöhung, die die Antenne der Larve vertritt, 
stehen drei blasse Börstchen und zwei Sinnesstäbchen. Hyposto- 
mum fehlt, und die Pleuren beriihren einander bis zum Labial- 
cardo. Auf der Oberlippe stehen ausser den Randhärchen und 
den auf der ganzen Ventralfläche befindlichen Härchen dorsale 
Börstchen. Uber diese und die drei dorsalen Gruben vergl. 
Fig. 28a. Die Mitte der Dorsalfläche der Oberlippe ist auf- 
geblasen, und die Seiten dieser Erhöhung sind stärker chitini- 
siert. Die obere Schneide der Mandibeln ist schwächer ent- 
wickelt als die untere (vergl. Klapälek II, p. 114, Silfvenius II, 
p. 4), die mediane Haarbürste fehlt (vergl. Ulmer IV, p. 116). 
Auf die Maxille und das Labium passt die von mir (l. c., p. 
6—7, Fig. 1c) gegebene Beschreibung dieser Teile bei Wormal- 
dia subnigra. Doch ist der stärker chitinisierte, jederseits am 
oralen Rande mit einer Borste versehene Teil der Unterlippe, 
der als Cardo gedeutet war, als das einheitliche, proximale 
Schild des Stipes aufzufassen. Cardo der Unterlippe ist früher 
als Hypostomum beschrieben (s. auch Klapälek II, Fig. 30,5). 
Maxillarstipes mit einer medianen Borste, einer lateralen Grube 
und einer lateralen Borste (die früher, Silfvenius Il, p. 6, als am 
Vorderrande des Maxillarcardo stehend gedeutet worden ist). Auf 
dem Labiallobus steht jederseits ein ventrales und ein dorsales 
Börstchen. Die Labialpalpen sind zweigliedrig, und das 2. Glied 
trägt wenige Sinnesstäbchen. 

Die Hinterecken des Pronotums sind nicht wie bei den 
Polycentropinen und Psychomyinen in einen langen Fortsatz, 
sondern nur in eine kurze Spitze ausgezogen. Die Stützplätt- 
chen der Vorderfüsse sind zwei; das orale ist lang, ventral aus- 
gehöhlt; das aborale ist mit einer dunklen Chitinleiste versehen 
(Fig. 28 b). Der Sporn des Prosternums fehlt, so auch die Chi- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 119 


tinringe und Punkte der Abd.-sterna. Die Stitzplättehen der 
Mittel- und Hinterfiisse sind von einer dunklen, dorsoventral zie- 
henden Chitinleiste geteilt; auch der ventrale Rand der Plattchen 
ist dunkel. Vom oberen Rande der Coxen geht ein Fortsatz aus, 
der in der Basis des ventral ausgehöhlten, oralen Stiitzplattchens 
der Vorderfiisse steckt und mit dem etwas vorgezogenen, ven- 
tralen Ende der Chitinleiste auf den mittleren und hinteren Stiitz- 
plattchen artikuliert. 

Distal stehen auf dem Vorderrande der Mittel- und Hinter- 
tarsen blasse Spitzchen und Fiederbörstchen. Die Klauen aller 
Fiisse sind mit zwei Basaldornen versehen, von denen der pro- 
ximale kurz, der distale blass, haarähnlich ist (Fig. 28 c). 


Die Borsten des Kopfes und der Antennen der Puppe wie 
bei Wormaldia (1. c., p. 8). Die Vordersporne sind gleich lang, 
spitz, die Mittelsporne lang, spitz, die Paare ungleich lang, wie 
auch die der stumpfen, langen Hintersporne. Das 1—4. Tarsal- 
glied der Vorder- und Mittelfüsse sind im aboralen Ende des 
Vorderrandes mit zwei stumpfen Höckern versehen, an den Hin- 
terfüssen sind diese Höcker undeutlich. Die Krallen (Ulmer V, 
p. 263, Fig. 7) der Vorder und Mittelfiisse sind stark chitini- 
siert, gebogen, die der Hinterfiisse schwächer, ziemlich gerade, 
jedoch deutlich. 


Philopotamus montanus Donov. 


Fig. 28a—c Larve. 


Morton 1, p. 89—91. Ulmer IV, p. 117. 
Klapälek II, p. 112—115. Ulmer VI, p. 347—348. 


An den Exuvien der Larve kann man auf den hinteren 
Teilen der Pleuren, auf der Mitte des Stirnschildes und auf dem 
Pronotum undeutliche Punkte sehen. Auf dem letztgenannten 
liegen einige Punkte zu Seiten des aboralen Teiles der Mittel- 
naht und nahe bei den Vorderecken, ferner mehrere postseg- 
mental auf der Mitte der beiden Hälften. 

Auf der oberen Schneide der Oberkiefer stehen unter der 
Spitze zwei Zähne, auf der unteren zwei distale, scharfe, ein 


120 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


langer, fein gezähnter und ein proximaler, stumpfer. Die Ma- 
xillarpalpen sind gerade; der lateral stärker chitinisierte Ma- 
xillarlobus trägt ventral zwei blasse Borsten und distal drei 
starke, gelbliche. 

Auf dem oralen Stiitzplättehen der Vorderfiisse (Fig. 28 b) 
stehen zwei Börstchen und eine Borste und auf dem aboralen, 
hinter der Chitinleiste eine. Vor und hinter der Chitinleiste auf 
den Stiitzplättehen der anderen Fiisse steht je eine Borste. Auf 
dem Meso- und Metasternum kann jederseits ein postsegmen- 
tales Chitinschildchen liegen, so auch auf dem Sternum des 1—2. 
Abd.-segments ein dunkler, medianer, praesegmentaler Fleck. 


Auf der Oberlippe der Puppe liegen ausser den Borsten 
(Klapälek II, p. 114, Fig. 30,8) vier Gruben: eine mediane auf 
dem Vorderrande, eine mediane proximal von den distalen Bor- 
sten und eine jederseits zwischen der proximalen medianen Grube 
und der dieser am nächsten stehenden, proximalen Borste. 

Die Puppengehäuse sind von einem heilen Kokon austape- 
ziert, bis 18 mm lang, 12 mm breit, 10 mm hoch. Die Bauch- 
seite ist gerade, der Riicken konvex. Bisweilen sind Hölzchen 
an den Gehäusen befestigt, und sie können ziemlich locker sein. 
— Ein Gehäuse, das ich (V, p. 149) als zu dieser Art gehörig 
im Gehäuse von Stenophylax stellatus Curt. gesteckt beschrie- 
ben habe, gehört zu einer Polycentropinen-Art. 


Wormaldia subnigra Mc Lach. 
Silfvenius II, p. 6—10. | Ulmer IV, p. 147. 


Fig. 29a Puppe. 


In meiner früheren Beschreibung der Oberkiefer (I. c., p. 6) 
der Larve sind die Schneiden verwechselt worden. Auf der un- 
teren Schneide der linken Mandibel stehen 2 Zähne, von denen 
der proximale breit, höckerig ist, auf der oberen Schneide zwei 
kleine Zähne, die ganz nahe an einander sich anschmiegen. Auf 
dem oralen Stützplättchen der Vorderfüsse stehen auf der Spitze 
zwei Borstchen und eine längere Borste näher der Basis, auf 
dem aboralen Stützplättchen stehen einige Borsten und Gru- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 121 


ben, wie auch hinter der Chitinleiste der Stiitzplattchen der Mit- 
tel- und Hinterfiisse. — Auf dem vorderen Teile der Oberlippe 
der Puppe (Fig. 29 a) stehen jederseits nur 3 Borsten. 


Die Larven von Philopotamus montanus und Wormaldia 
subnigra sind durch ihre Grösse, die Bezahnung der Mandibeln, 
die Form der Maxillarpalpen und die Beborstung der Stiitz- 
plättehen der Fiisse zu unterscheiden. Die Puppen dieser zwei 
Arten dagegen sind, ausser durch die Grösse, durch die Bebor- 
stung der Oberlippe, durch den Haftapparat auf dem 6—8. 
Abd.-segmente und die Anlagen der Genitalfüsse und des Penis 
(vergl. Klapälek II, p. 113—115 und Silfvenius II, p. 6—9) zu 
unterscheiden. 


Polycentropinæ. 


Allgemeine Merkmale. 
Silfvenius II, p. 10—11. | Ulmer IV, p. 117—119. 


Kopf der Larve mit wenigen Borsten. Hypostomum fehlt, 
und die Pleuren berihren ventral einander bis zum Labialcardo. 
Die Antenne ist von einer blassen Erhöhung nahe bei der Basis der 
Mandibeln vertreten, die 3 blasse Borsten und 1—2 (bei Cyrnus 
flavidus bis 3) kurze, blasse Sinnesstäbchen trägt. Distal stehen 
auf der Oberfläche der Oberlippe jederseits vier dorsale Borsten, 
auf den Seiten und auf dem Vorderrande jederseits eine. Aus- 
serdem liegen auf der Dorsalfläche der Oberlippe drei runde 
Gruben (vergl. z. B. Silfvenius III, Fig. 1b und II, Fig. 2 6). 
Auf den beiden Schneiden des linken Oberkiefers stehen drei 
Zähne; auf der oberen Schneide sind die Zähne spitz, und der 
mittelste ist am grössten. Auf der rechten Mandibel stehen 
auf der unteren Schneide drei Zähne, auf der oberen einer oder 
zwei (dann ist der proximale sehr klein). Die Innenbiirste fehlt 
immer auf der rechten Mandibel, auch auf der linken ist sie 
von wenigen Haaren gebildet. Cardo der Maxillen mit einer 
Borste, Stipes mit einer lateralen und einer medianen; im tibrigen 
passt meine Beschreibung der Maxille und des Labiums von 


122 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Neureelipsis bimaculata L. (tigurinensis Fabr.) (II, p. 12) auf alle 
Arten dieser Unterfamilie. Jedoch ist auch hier der friiher als 
Hypostomum gedeutete Teil als Labialeardo aufzufassen, und 
das blassgelbe Schildchen mit zwei Borsten am Vorderrande 
gehört zum Labialstipes. 

Der Hinterrand des Pronotums ist dunkler als das übrige 
Schild; so auch der Berührungspunkt des Stiitzplättehens der 
Vorderfiisse. Jederseits liegen auf dem Pronotum einige Punkte 
neben der Mittelnaht und mehrere in einem Kreise auf der 
Mitte der beiden Hälften. Die Hinterecken des Schildes sind in 
je einen ventral gerichteten, langen, spitzen Fortsatz verlängert 
(Silfvenius II, Fig. 2 g, h; Fig. 34 b, 35 b), die einander auf dem 
Prosternum beinahe beriihren; auf diesem Fortsatze zieht eine 
dunkle Linie von Berührungspunkt des Stützplättchens der Vor- 
derfiisse bis zu der Spitze. Auf dem Pronotum stehen auf dem 
Vorderrande kiirzere und längere Borsten und hinter diesen auf 
der Flache einige. Auf der Dorsalseite des Meso- und Meta- 
thorax und des 1—8. Abd.-segments blasse Punkte und Binden. 
Die Stützplättchen der Vorderfiisse sind einheitlich, von einer 
schwarzen Chitinleiste quergeteilt; der orale Teil ist in einen 
langen, schmalen Fortsatz verlängert (Fig. 35 b), der nahe bei 
der Spitze zwei blasse Börstchen trägt. Auf der Basis des Fort- 
satzes steht eine Borste und hinter der Chitinleiste eine. Der 
ventrale Rand des Plättchens ist zum Teil schwarz. Die Stütz- 
plättehen der Mittel- und Hinterfüsse sind von einer dorso- 
ventral ziehenden, schwarzen Chitinleiste quer geteilt; der ven- 
trale Rand ist schwarz; vor und hinter der Leiste steht je eine 
Borste. Der Sporn auf dem Prosternum fehlt, so auch alle 
Plättchen und Punkte der Thorakalsterna und alle Chitinringe und 
Punktgruppen der Abdominalsterna. — Um die Basis des Ba- 
saldornes der Klauen der Füsse stehen schwache Spitzchen. 
Auf den Seiten des 2—8. Abd.-segments zahlreiche Haare. 

Das 1. Glied der Antennen der Puppe ist dicker, aber 
nicht länger als die folgenden, es ist mit wenigen Borsten ver- 
sehen. Auf der Stirn stehen jederseits zwei Borsten und zwi- 
schen den Antennen jederseits eine. Labrum ist kurz, die Seiten 
sind eingekerbt, der Vorderrand ist abgerundet. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica 27, n:o 6. 123 


Die Paare der spitzen, kurzen Sporne der Vordertibien 
sind gleich lang, die der spitzen, grossen Sporne der Mitteltibien 
sind ungleich lang. Die Sporne der Hintertibien sind stumpf, 
die distalen Sporne ungleich lang, die proximalen sind ver- 
wachsen und meist auch ungleich geformt (s. Neureclipsis, Silf- 
venius II, Fig. 2 n); der eine ist breiter, dreieckig (III, Fig. 2h). 
Die vier ersten Glieder der Mitteltarsen sind bewimpert (s. Plec- 
trocnemia, |. c., p. 12). Die Krallen des letzten Tarsengliedes 
sind deutlich, gebogen, etwas stärker chitinisiert (Ausnahme: 
Cyrnus). 

Auf den praesegmentalen Haftplättchen des 3—5. und 7—8. 
Abd.-segments stehen die Häkchen in einem nach hinten kon- 
vexen, seichten Bogen; auf den praesegmentalen Plättchen des 
6. Segments stehen die spitzen Häkchen auf den Seiten und 
dem Vorderrande der Plåttchen in einem nach hinten konkaven, 
tiefen Bogen. Die postsegmentalen Plättchen des 5. Segments 
sind ausgehöhlt und liegen lateral von den Plättchen des 6. Seg- 
ments; ihre Häkchen stehen auf den Seiten und dem Hinter- 
rande der Plättchen. Beim ? ist die Ventralseite des 8. Abd.- 
segments in einen stumpf konischen Fortsatz verlängert. 

Die Puppengehäuse sind lose, länglich, dorsoventral zusam- 
mengedrückt; der Rücken ist meist gewölbt, die Bauchseite 
gerade. Von innen sind die Baumaterialien von einer grauen, 
heilen Sekretmembran austapeziert, die die einzige Bedeckung 
der Bauchseite bildet. Innerhalb dieser Membran liegt der 
durchscheinende, blassgraue, sehr feste Puppenkokon, in welchem 
auch die Larvenexuvie zu finden ist. Wie Thienemann (II, p. 51) 
bemerkt, und wie ich auch unabhängig von ihm gefunden hatte, 
ist dieser Puppenkokon an den beiden Enden von zahlreichen 
Löchern perforiert. Z. B. bei H. auratus Kol. kommt der von 
Thienemann erstens geschilderte Typus des Puppenkokons vor, 
wo die Enden aus stärkeren Sekretfäden aufgebaut sind, der 
Mittelteil aber aus sehr feinen Fäden besteht. Newreclipsis 
bimaculata L. dagegen besitzt einen Kokon von dem anderen 
Typus, wo auch die Enden aus feinem Gespinnste gebildet sind. 
Auch bei dieser Art ist jedoch das Hinterende durch einen dun- 
kleren Ring von dem Mittelteile getrennt. — Dieser innere 


124 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Puppenkokon ist die Ursache, dass die Puppen der Polycentro- 
pinen so leicht zerrissen werden, wenn man, nach Offnung der 
Bauchseite des Gehäuses, sie herausziehen will. 


Neureclipsis bimaculata L. (tigurinensis Fabr.) 
Fig. 30a Larve. 
Silfvenius II, p. 11—16. | Ulmer IV, p. 147. 


Auf dem vorderen Teile der Stützplättchen der Vorderfüsse 
und auf den Coxen und Femora der Larve liegen einige undeut- 
liche Punkte. Auf der Dorsalfläche des 9. Abd.-segments kann 
jederseits auf dem hinteren Teile ein etwas stärker chitinisierter 
Fleck sein. Auf den Seiten dieses Segments eine Borste und 
auf der Ventralfläche jederseits zwei; die Umgebung der Basis 
dieser Borsten ist etwas dunkler. Ausserdem steht median auf 
der Ventralfläche des 9. Abd.-segments jederseits ein kurzer 
Haken mit aboral gerichteter Spitze auf einem kleinen Chitin- 
schildchen (Fig. 30a). Diese Einrichtung ist vielleicht als eine 
Anpassung ans Leben in stark fliessendem Wasser aufzufassen, 
und es wirken die Haken gegen die Klauen der Festhalter (sie fehlt 
z. B. bei den in stark fliessendem Wasser lebenden Larven 
von Plectrocnemia conspersa Curt. und 
Polycentropus flavomaculatus Pict.). 


Polycentropus flavomaculatus 
Pict. (Klapälek I, p. 54—56; Struck III, 
Taf. IV, Fig. 2; Ulmer IV, p. 119; Silf- 
venius III, p. 12). Die weichen Teile der 
bis 13 mm langen Larve sind rötlich, auf 
dem Meso- und Metanotum liegen zwei 
hinten divergierende, blasse Binden, auf 
der Dorsalseite des 1—8. Abd.-segments 
jederseits zwei. Die Grenzen der Kopf- 
kapsel gegen das Foramen occipitis und 


VII 


Obere Untere 
Reihe der Kiemen 
der Puppe von die Mundteile sind dunkel, auch auf der 


E ME Ventralflåche liegen beim Foramen occi- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 125 


pitis braune Punkte. — Das 2—4. Glied der Vordertarsen der 
Puppe sind behaart, auf dem 1. Gliede stehen Haare nur auf 
dem distalen Teile oder ist es nackt. Haftapparat: III 3—6. 
IV 3—6. V 3—6; 10—11. VI 10—11. VII 3—6. VIII 3—6. 


Holocentropus auratus Kol.*) 
Fig. 32 a—b Larve, c Puppe. 


Die Farbe der stårker chitinisierten Teile der Larve ist 
gelblich, die der weichen Teile rötlich bis ziegelbraun. Der 
Kopf ist mit zwei Gabellinienbinden und mit zwei Binden auf 
dem Stirnschilde verziert. Die dunkelbraunen oder braunen 
Binden des Stirnschildes sind im Vorderteile nur wenig oder 
gar nicht breiter, bei den Winkeln der Gabeläste sind sie wenig 
oder nicht dunkler als im übrigen Teile. Sie beginnen ein 
wenig hinter der breitesten Stelle der hinteren Hälfte des 
Schildes und reichen ununterbrochen bis zu der Gelenkmem- 
bran. Der grösste Teil des Vorderrandes des Schildes ist 


1) Die Larven von H. auratus und H. picicornis Steph. sind einander 
ganz gleich; zwischen den Puppen dieser Arten scheinen mir kleine Unter- 
schiede in den Analanhängen zu existieren, die aber beim Untersuchen von 
einer grösseren Anzahl Individuen vielleicht verwischt werden. (Es sind 
alle in dieser Beschreibung erwähnten Merkmale der Puppen von H. auratus 
solchen Exemplaren entnommen, in welchen die einfarbig goldgelbe 
Behaarung der Vorderflügel der Imago zu sehen war, und die Merkmale der 
Larven den in Kokons dieser Puppen liegenden Exuvien. Ebenso ist mit H. 
picicornis verfahren worden). Auch die Imagines dieser zwei Arten sind nicht 
immer von einander zu unterscheiden; denn obgleich die Farbe meist ver- 
schieden ist, giebt es doch Zwischenformen, die z. B. die goldgelbe Be- 
haarung der Vorderflügel von H. awratus, aber auch die Flecke von H. piei- 
cornis besitzen. Auch können die Füsse, an welchen z. B. Wallengren 
(p. 151—152) Unterschiede aufführt, ganz gleich sein (die Coxen und Fe- 
mora von H. auratus können braun sein). Da noch die Genitalanhänge 
gleich sind, ist es wohl am natürlichsten H. auratus als eine Varietät von 
H. picicornis aufzufassen, wie schon z. B. Wallengren (p. 152) von H. aura- 
tus erwähnt: »Är mähända blott en varietet af föregäende art.» — Die in 
dieser Beschreibung von H. auratus aufgeführten Merkmale der Larven, 
Puppen und Gehäuse passen somit auch auf H. picicornis, und ist diese 
Beschreibung als Komplettierung zu Ulmers Beschreibung von H. pieicornis 
(I, p. 200— 202) aufzufassen. 


126 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


der Grundfarbe ähnlich, auf dem hinteren Teile liegt keine Quer- 
reihe von dunklen Punkten, oder die Punkte sind undeutlich, 
gelblich (Fig. 32a, b). Dagegen liegen Punkte auf dem vor- 
deren Teile des Stirnschildes, zu Seiten des Gabelstieles, auf 
den Gabellinienbinden und zahlreich auf den Wangen und der 
Ventralfläche. Die Gabellinienbinden schliessen sich dicht dem 
Gabelstiele und den Gabelåsten an, nur bei den Winkeln der 
Gabeläste weichen sie etwas von diesen ab. 

Die Gelenkmembran, die Mundteile wie bei H. dubius Ramb. 
(Silfvenius III, p. 4). Von den drei spitzen Zähnen der unteren 
Schneide der linken Mandibel ist der proximale am grössten, am 
oberen Rande höckerig. Die rechte Mandibel auf der oberen 
Schneide mit zwei Zähnen, auf der unteren mit drei spitzen 
Zähnen, von welchen der distale am grössten, der proximale am 
kleinsten ist. 

Die dunkleren Ränder des Pronotums (p. 122) sind schwarz, 
der Vorderrand ist braun, die Punkte sind meist undeutlich. 
Auf den Stützplättchen der Vorderfüsse, auf den Coxen und 
Femora und oft auch auf den Vordertrochanteren und -tibien 
liegen Punkte. Die Klaue des Festhalters (Fig. 31a) ist mit 
einem grösseren und wenigstens mit zwei kleineren Rücken- 
haken und mit einem ventralen Zähnchen versehen. Die Fest- 
halter wie bei H. dubius (1. c., p. 8). 

Die Puppen sind 6—10 mm lang, die Antennen reichen 
bis zum Ende des 4. Abd.-segments — zum Ende des Körpers 
(beim <) die Flügelscheiden bis zum Ende des 3—5. Abd.- 
segments. Die Antennen, die Stirn, die Kiemen wie bei H. du- 
bius (1. c., p. 9). Die Oberlippe ist an den von mir untersuchten 
Exemplaren am Vorderrande abgerundet, nicht spitz vorgezogen 
(vergl. Ulmer 1, Fig. 6). Von den sechs Borsten, die jederseits 
auf dem vorderen Teile der Oberlippe stehen, sind zwei lang. 
Wie Ulmer (I. c., p. 201) bemerkt hat, ist das 5. Glied der ge- 
raden Maxillarpalpen relativ kurz (so auch bei den anderen 
Holocentropus-Arten), oft kiirzer als das 4. und 3. zusammen. 
Das 5. Glied ist 0,555—0,7 mm lang, das 4. 0,2—0,3, das 3. 0,35 
—0,45, das 2. und das 1. 01—0,2 mm. Somit ist das 5. Glied 
relativ länger als bei H. stagnalis Albarda (p. 128). 


mummin 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 127 


Das 1—4. Glied der Vordertarsen ist behaart, auf dem 
1. Gliede stehen Borsten bis zu der Basis. Die Hintertarsen 
sind meist nackt, nur selten ist das 1—4. Glied mit schwer 
bemerkbaren Borsten besetzt. Die Mitteltibien und -tarsen sind 
beim 2 erweitert. — Haftapparat: II] 4—8. IV 4—8. V 4—7; 
6—11. VI 4—12. VII 4—7. VIII 4—7. 

Wie oben gesagt, sind die bisher untersuchten Puppen 
von H. auratus und H. picicormis von einander durch die Anal- 
anhänge zu unterscheiden. Bei H. pieicornis (Fig. 31 b, c) sind 
diese kiirzer als bei den anderen Holocentropus-Arten, doch sind 
sie an den von mir untersuchten Exemplaren nicht von so kur- 
zen Höckern vertreten, wie Ulmer (I, Fig. 8) abgebildet hat. 
Von der Ventralseite gesehen sind sie 0,125 —- 0,155 mm lang, 0,2 
—0,235 mm breit, und es ist das Verhältnis zwischen der Länge 
und Breite somit wie 1:1,17—1,5. Bei H. auratus (Fig. 32 c) 
sind die oberen Analanhänge länger als bei H. picicornis und 
kärzer als bei H. stagnalis. Von der Ventralseite gesehen sind 
sie 0,185—0,22 mm lang, 0,22—0,225 mm breit, und es ist das Ver- 
hältnis zwischen der Länge und Breite somit wie 1:1,05—1,2; 
von der Seite gesehen ist das Verhältnis zwischen der Lange 
und Höhe wie 1 :0,9—0,95. Der konische Fortsatz der Ventralseite 
des 8. Abd.-segments beim ? ist am distalen Ende eingeschnitten 
(Fig. 31). 

Die Puppengehäuse sind 10--20 mm lang, 4—8 mm breit, 
meist graubraun oder gelbbraun, aus Schlamm, Sekret und aus- 
serdem aus kleinen pflanzlichen Fragmenten aufgebaut. Auch 
kommen Gehäuse vor, die zum grössten Teil aus stärkeren 
Algenfäden (Cladophora) verfertigt sind. Die Fäden lassen grosse 
Ritzen zwischen einander, die von einer aus feinen Sekretfäden 
gebildeten Membran tapeziert sind. Noch können die Gehäuse 
zum grössten Teil aus grösseren, diinnen Blattstiicken, Hölzchen, 
Holzfragmenten, Nadeln, Wurzel-, Stengelstäcken aufgebaut sein; 
dann wird die Form mehr bestimmt, und die Gehäuse gleichen 
den von Struck (II, Fig. 47) abgebildeten. Doch fehlen in den 
von mir untersuchten Gehäusen meist die breiten, bedeckenden 
pflanzlichen Fragmente, und oft ist ausser der Bauchseite auch 


128 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


der Riicken von einer diinnen, grauen Sekretmembran gebildet, 
und nur die Seitenteile bestehen aus stärkeren Materialien. 

Die Gehäuse sind oft an einander geheftet; in einer sol- 
chen Gruppe zählte ich 10 Gehäuse. Die Larven und Puppen 
sind auf im Schlamme liegenden Hölzern, in Ritzen dieser, auf 
Wurzelbiischeln, die von der Unterseite der Wurzelstöcke von 
Scirpus-Arten herabhängen, u. s. w. zu finden. 


Holocentropus stagnalis Albarda. 


Fig. 33a Larve, b—c Puppe. 


Die Larven und Puppen dieser Art gleichen so denjenigen 
von H. picicornis Steph. und H. auratus Kol., dass ich nur die 
unterscheidenden Merkmale hervorzuheben brauche. Die brau- 
nen Binden des Stirnschildes der Larve sind im vorderen Teile 
deutlich breiter, bei den Winkeln der Gabeläste sind sie am 
dunklesten, im hintersten Teile des Schildes fehlen die Binden 
oder sind sehr blassbraun. Der Vorderrand des Stirnschildes ist 
dunkel. Auf dem hinteren Teile des Schildes liegt eine deutliche 
Querreihe von dunkelkontourierten Punkten (Fig. 33a). Die 
braunen Gabellinienbinden sind auf dem Vorderteile des Gabelstie- 
les und dem Hinterteile der Gabeläste breiter als im oralen Teile. 

Es scheint, als ob die Mandibeln von denjenigen von H. 
picicornis und H. auratus dadurch verschieden sind, dass von 
den drei Zähnen der unteren Schneide der linken Mandibel der 
distale am grössten, und der proximale nicht höckerig ist. Die 
drei ziemlich stumpfen Zähne der unteren Schneide der rechten 
Mandibel sind gleich gross, oder der mittelste ist am kleinsten. 

Die S-Puppen sind 65—8 mm, die ? 9—10 mm lang, bis 
22 mm breit. Das 5. Glied der Maxillarpalpen ist 0,37—0,4 mm 
lang, das 3. 026—0,34, das 4. 0,17—0,28, das 2. 0,14—0,19 mm. 

Die Analanhänge sind länger als bei H. picicornis und 
H. auratus (Fig. 33 b, c); in der Ventralansicht sind sie 0,25— 
0,31 mm lang, 0,2—0,225 mm breit, und es ist das Verhältnis zwi- 
schen der Länge und Breite somit wie 1:0,7—0,9. Auch scheint 
die stumpfe Penisanlage etwas länger und schmäler zu sein als 
bei H. picicormis (vergl. Fig. 31 b und 33b) und weiter nach 


EEE 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 129 


hinten zu reichen, als die lateral stumpfwinklig ausgebuchteten, 
aboral breiten, geraden Anlagen der Genitalfiisse. 

Das Gehäuse wie bei H. auratus (p. 127—128), meist 
sehwärzlich, aus Schlamm und Sekret aufgebaut, auf diesen sind 
pflanzliche Fragmenle und Sandkörner befestigt. — Finnström, 
Godby, am 13/6 1904 erwachsene Puppen (M. Weurlander). 


Cyrnus trimaculatus Curt. *) 


Fig. 34a—b Larve, c Puppe. 


In der folgenden Beschreibung sind nur die Merkmale er- 
wähnt, in welchen die Larven und Puppen dieser Art von denje- 
nigen der früher hinsichtlich der Metamorphose bekannten Cyrnus- 
Arten (Silfvenius III, p. 7—11; p. 131—132) zu unterscheiden 
sind. Die weichen Teile der bis 11 mm langen, bis 2,3 mm 
breiten Larve sind blassrötlich (in Alkohol konservierte Exemplare), 
die stärker chitinisierten blassgelblich. Die Punkte und Binden 
des Kopfes sind noch deutlicher als bei C. insolutus. Zu Seiten 
des Gabelstieles und auf der lateralen Seite der Gabeläste zieht 
bis zu den Winkeln der Gabeläste je eine braune Binde. Bei 
den Winkeln der Gabeläste zieht auch auf der medianen Seite 
der Äste je eine braune Binde (Fig. 34a) Die Zähne des 
rechten Oberkiefers sind stumpf, und auf der unteren Schneide 
ist der mittelste Zahn am grössten. 

Die dunklen Ränder des Pronotums (p. 122) sind sehwarz, 
die Punkte sind deutlicher als bei C. flavidus (Fig. 34 b). Der 


1) Die Zugehörigkeit der beschriebenen Larven und Puppen zu dieser 
Art ist nicht durch Zucht gesichert. Die beschriebenen Metamorphosestadien 
gehören sicher zu der Gattung Cyrnus; die Larven sind durch die Zeich- 
nungen des Kopfes, die Puppen dagegen durch die Kiemenformel und durch 
die aus mineralischen Bestandteilen verfertigten Gehäuse von den früheren 
Stadien bisher bekannter Cyrnus-Arten (0. insolutus Me Lach. und GC. flavi- 
dus Mc Lach.) wohl zu unterscheiden. Nach Mitteilung von Stud. M. 
Weurlander, der diese Metamorphose gefunden hat, flogen OC. trimacu- 
latus und ©. crenaticornis Kol. bei dem See umher, in welchem die beschrie- 
benen Larven und Puppen gefunden wurden. Die Antennen und die Ge- 
nitalanhänge der Imago, die in einer beinahe fertigen Puppe schon durch- 
schimmerten, sind denjenigen der erstgenannten Art mehr ähnlich. 


S 


130 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Hinterteil des Schildes ist oft bräunlich, dunkler als der Vor- 
derteil. Der vordere Teil der Stützplättchen der Vorderfüsse 
ist dunkel, mit dunkleren Punkten versehen, auch die anderen 
Stützplättchen sind dunkel. Die Füsse wie bei OC. insolutus 
(IN, pri, på 181): 

Die Puppen sind 6—8 mm lang, 1,5 —2 mm breit. Die 
Antennen reichen bis zum Anfang des 7. — zum Ende des 8., 
die vorderen Flügelscheiden bis zum Anfang — zum Ende des 
4. Abd.-segments. Die Antennen sind im distalen Teile perl- 
schnurförmig, im proximalen beinahe fadenförmig, da die pro- 
ximalen Glieder nur in der Mitte wenig aufgeblasen sind. Die 
Füsse wie bei C. insolutus (III, p. 11; p. 131), in den von mir 
untersuchten Exemplaren waren die proximalen Sporne der Hin- 
tertibien nur wenig mit einander verwachsen. | 

Haftapparat: III 3—7. IV 5—8. V 4—6; 7—13. VI 7—10. 
VII 6. VIII 5—6. Die Kiemenzahl ist kleiner als bei ©. flavidus 
und insolutus. So fehlen die Kiemen des 
7. Abd.-segments ganz, und die einzige, 
nach unten gekehrte Kieme des 6. Seg- 
ments (die auch fehlen kann) ist sehr 
kurz. Die Anlage des Penis ist von der 
Seite gesehen stumpf abgerundet, sie 
reicht etwas weiter nach hinten als die von 
der Seite gesehen stumpfen, am hinteren 
Ende geraden Anlagen der Genitalfüsse 
(Fig. 34c). Die Analanhänge sind von der 

Obere Untere Seite gesehen 0,25 mm lang, 0,15 mm hoch. 

Reihe der Kiemen : W Å ve be 

der Pepe von Die Puppengehäuse sind bis 12 mm 

O. trimaculatus lang, bis 6 mm breit, aus grossen Sand- 

pate körnern aufgebaut, jedoch lose. Auch 

Fragmente von Molluskenschalen oder ganze Schalen (Limnæa) 

können als Baumaterial gebraucht sein, und an den beiden Lang- 

seiten des Gehäuses sind oft grosse, bis 12 mm lange, 7 mm 

breite Rindenstücke befestigt, mit welchen das Gehäuse bis 14 

mm lang und bis 9 mm breit wird. — Finnström, Godby, Läng- 
sjö, am ?8/7 1904, Larven, Puppen (M. Weurlander). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 131 


Cyrnus insolutus Mc Lach. 
Fig. 35a—b Larve. 
Silfvenius III, p. 10—11. 


Die weichen Teile der bis 11 mm langen Zarve sind rötlich, 
somit dunkler als bei UC. flavidus; die Grundfarbe der stärker chiti- 
nisierten Teile ist gelblich. Die Punkte des Kopfes und des Pro- 
notums (Fig. 35a, b) sind viel deutlicher als bei C. flavidus. 
Auch auf den Stützplättchen der Vorderfüsse, auf den Coxen, 
Femora und Tibien und oft auf dem 3. Gliede des Festhalters 
einige Punkte. 


Die Dorsalseite des Kopfes ist bald zum grössten Teile 
braun, bald sind nur das Stirnschild und die angrenzenden 
Partien der Pleuren braun. Auf diesem dunkleren Teile liegen 
gelbliche Flecke, und die Umgebung der Basis der Borsten ist 
auch gelblich. Ventral sind die hinteren Partien der Pleuren und 
die Umgebung der Mittelnaht etwas dunkler als die Grundfarbe, 
und die Punkte sind deutlich. 


Auf der Dorsalseite des Meso- und Metathorax und des 1. 
Abd.-segments liegen jederseits eine blasse Binde und nach innen 
von dieser blasse Punkte, auf der Dorsalseite des 2—8. Abd.- 
segments liegen ausser Punkten jederseits zwei Binden. Die Stütz- 
plättchen der Mittel- und Hinterfüsse sind dunkel, so auch die 
Basis der Mittel- und Hintercoxen. Die meisten Ränder der 
Fussglieder sind dunkel. 

Wie bei C. flavidus und trimaculatus liegen schon auf den 
Seiten des 1. Abd.-segments postsegmental einige Haare, und 
bei diesen drei Arten liegt auf der Dorsalseite des 9. Abd.-seg- 
ments jederseits ein dunkler, stärker chitinisierter, postsegmen- 
taler Fleck. Die Klaue des Festhalters mit einem Rückenhaken. 

Die Puppen sind bis 6,5 mm lang. Die Antennen reichen 
bisweilen länger als das Abdomen, und die vorderen Flügel- 
scheiden können bis zum Anfang des 5. — bis zu der Mitte 
des 6. Abd.-segments reichen. Wie bei C. flavidus und trima- 
culatus ist das 1. Glied der Vordertarsen bis zu der Basis be- 
wimpert. 


132 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Larven leben in aus Schlamm oder vermodernden 
Pflanzenfragmenten verfertigten Gängen, oder zwischen Moos- 
rhizoiden. Die Puppengehäuse sind bis 15 mm lang, bis 5 mm 
breit, aus Schlamm aufgebaut. Sie können mit etwas grösseren 
Blattfragmenten und dickeren Hölzchen verstärkt sein und sind 
in Ritzen oder unter der Rinde im Wasser liegender Hölzer 
befestigt. 


Cyrnus flavidus Me Lach. (Silfvenius III, p. 7—10). Die 
Stiitzplättehen der Larve ohne Punkte, auf dem 3. Gliede der 
Festhalter können einige Punkte liegen. — Die Puppengehäuse 
sind bis 19 mm lang, 4—5 mm breit, beinahe zylindrisch. Sie 
können mit 10—15 mm langen Stiicken von griinen Stengeln 
verstärkt sein, und man kann auch Fragmente von Mollusken- 
schalen unter den Baumaterialien finden. Meist sind die Ge- 
häuse auf am Boden liegenden Hölzern oder in Ritzen dieser 
befestigt. 


Bei der Bestimmung der in Finland vorkommenden Lar- 
ven der Polycentropinen scheinen die Festhalter fiir die Unter- 
scheidung der verschiedenen Gattungen die besten Merkmale 
darzubieten. Die Charaktere, die man von den Festhaltern 
erhält, sind um so mehr brauchbar, da sie schon auf den frü- 
hesten Stadien aufzufinden sind, wogegen die Zeichnungen des 
Kopfes und des Pronotums erst später auftreten. Bei der Un- 
terscheidung verschiedener Arten einer Gattung sind diese doch 
allein anwendbar, da die Festhalter in derselben Gattung sich 
konstant verhalten. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Larven der finnischen 
Polycentropinen. *) 


I. Nur das 3. Glied des Festhalters behaart, das 1—2. 
Glied kurz. Klaue des Festhalters ohne Riickenhaken und ven- 
trale Zähnchen. Neureclipsis bimaculata L. 


1) Von den in Finland vorkommenden Polycentropinen ist jetzt die 
Metamorphose von Polycentropus multiguttatus Curt. und Cyrnus crenati- 
cornis Kol. unbekannt. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 133 


Il. Alle Glieder des Festhalters behaart. 
A. Klaue des Festhalters mit vier ventralen Zähnchen. 
1. Kopf und Pronotum mit deutlichen Punkten. 
a. Entlang des Gabelstieles und des hinteren Teiles 
der Gabeläste deutliche, dunkle Binden. 
Cyrnus trimaculatus Gurt. 
D. Kopf ohne solche Binden. GC. insolutus Me Lach. 
2. Besonders die Punkte des Pronotums sehr undeutlich. 
C. flavidus Me Lach. 
B. Klaue des Festhalters mit höchstens einem ventralen 
Zähnchen. 
1. Klaue des Festhalters stumpfwinklig gebogen. 
Plectrocnemia conspersa Gurt. 
2. Klaue des Festhalters rechtwinklig gebogen. 


a. Klaue des Festhalters mit einem Riickenhaken oder 
ohne solchen. Polycentropus flavomaculatus Pict. 

b. Klaue des Festhalters wenigstens mit 2 Rücken- 
haken. 

a. Kopf mit deutlichen Gabellinienbinden. 

y+. Die Binden des Stirnschildes sind im vorderen 
Teile deutlich breiter, der Vorderrand des Stirn- 
schildes ist dunkel. Holocentropus stagnalis Albarda. 

ti. Die Binden des Stirnschildes sind nicht im vorde- 
ren Teile breiter, der Vorderrand des Stirnschildes 
ist blass. = H. picicornis Steph. und H. auratus Kol. 

8. Kopf ohne Gabellinienbinden. H. dubius Ramb. 


In einer früheren Arbeit (III, p. 13) hatte ich zum Teil auf 
Grund älterer Angaben von Klapälek (Polycentropus flavomaculatus 
I, p. 55 —56) und Ulmer (Holocentropus picicornis, I, p. 201—202) 
eine Tabelle der bisher bekannten Puppen der finnischen Poly- 
centropinen gegeben. Bei Untersuchung meines Materials fand 
ich doch, dass die von mir dann zur Unterscheidung dieser 
Arten ausgewählten Merkmale nicht auf unsere Exemplare pas- 
sen, und dass man somit die bisher bekannten finnischen Puppen 
der Polycentropinen auf Grund dieser Tabelle nicht bestim- 
men kann. 


134 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Puppen der finnischen 
Polycentropinen. 


I. Der Hinterrand der Analanhänge gerade, in eine me- 
diane Spitze verlängert. Die proximalen Sporne der Hinter- 
tibien einander gleich, weit mit einander verwachsen. Auf dem 
distalen Teile der Oberlippe jederseits vier lange Borsten. 

Neureclipsis bimaculata L. 

I]. Die Analanhänge abgerundet. Die proximalen Sporne 
der Hintertibien ungleich. 

A. Auf dem distalen Teile der Oberlippe jederseits keine 
lange Borste.!) 

1. Auf dem 7. Abd.-segmente keine Kiemen. 

Cyrnus trimaculatus Curt. 

2. Auf dem 7. Abd.-segmente wenigstens nach unten ge- 
richtete Kiemen. 

a. Antennen im proximalen Teile fadenförmig. 
C. insolutus Mc Lach. 
b. Antennen im proximalen Teile perlschnurförmig. 
C. flavidus Me Lach. 

B. Auf dem distalen Teile der Oberlippe jederseits zwei 
lange Borsten. 

1. Auf dem proximalen Teile der Oberlippe jederseits 
drei lange Borsten. Holocentropus dubius Ramb. 

2. Die laterale Borste jederseits auf dem proximalen Teile 
der Oberlippe kurz. 

a. Vordertarsen nackt. Plectrocnemia conspersa Curt. 
6. Wenigstens das 2—4. Glied der Vordertarsen 
behaart. 
a. Das 1. Glied der Vordertarsen nackt oder nur im 
distalen Teile behaart. 
= . Polycentropus flavomaculatus Pict. 
8. Das 1. Glied der Vordertarsen bis zu der Basis 
behaart. 


1) Jederseits steht gewiss eine Borste, die länger ist als die anderen, 
sehr kurzen, doch nicht in solchem Grade, wie die zwei langen Borsten der 
Gruppe II, B. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 135 


+. Die Analanhänge von der Ventralseite gesehen 
0,125 —0,155 mm lang, 0,2—0,235 mm breit. 

Holocentropus picicornis Steph. 

++. Die Analanhänge von der Ventralseite gesehen 0,185 
— 0,22 mm lang, 0,22—0,225 mm breit. 

H. auratus Kol. 

+++. Die Analanhänge von der Ventralseite gesehen 0,25 
—0,31 mm lang, 0,2—0,225 mm breit. 

H. stagnalis Albarda. 


Psychomyine. 
Silfvenius II, p. 16—18. | Ulmer IV, p. 120—121. 


Auf die hier behandelten Arten passen die friiher von mir 
für die »Tinodes-Gruppe» (I. c.) gegebenen allgemeinen Charak- 
tere. Die Unterfamilie der Psychomyinen, die mit dieser Gruppe 
identisch ist, umfasst die Gattungen Tinodes, Lype und Psycho- 
myia. Sie bildet einen Teil von Ulmers Unterfamilie Ecnomine 
(l. c.) und von der mit dieser identischen Section V der Hydro- 
psychiden von Mc Lachlan (I, p. 408) oder von Wallengrens 
(p. 154) Familie Psychomyide. — Es ist eigentümlich, dass, 
obgleich einige Arten der Psychomyinen bei uns gar nicht selten 
sind (Tinodes weneri L., Lype pheopa Steph.), die Larven und 
Puppen sehr schwer zu finden sind. 


Tinodes wæneri L. 
Morton III, p. 38—42. | Ulmer IV, p. 123. 


Fig. 36 a—c Larve. 


Die Grundfarbe der stårker chitinisierten Teile der bis 8 mm 
langen Larve ist gelblich, doch sehen der Kopf und das Pronotum 
besonders mit schwacher Vergrösserung dunkel aus. — Die Gren- 
zen der Kopfkapsel gegen das Foramen occipitis und gegen die 
- Mundteile sind dunkel, das Stirnschild ist braun, im hinteren Teile 
noch dunkler und da mit blassen Punkten versehen. Zu den Seiten 


136 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


des Gabelstieles und der hinteren Teile der Gabeläste ziehen auf 
den Pleuren braune, kurze Gabellinienbinden, die nicht bis zu 
den Augen reichen und die den Gabelwinkel blass lassen. Auf 
den Gabellinienbinden und auch im tibrigen auf den hinteren dor- 
salen Teilen der Pleuren dunkle Punkte (Fig. 36a). Der hintere 
Teil der Ventralfläche des Kopfes ist dunkler als die Grund- 
farbe, mit einigen klaren Punkten versehen; auf den Wangen 
liegen die braunen Punkte in Längsreihen, die nicht bis zu den 
Augen reichen, oder sie können auch fehlen. | 

Die Zwischengelenkmembran, die allgemeine Lage der Mund- 
teile, die Oberlippe, ihre Borsten und Gruben wie bei Psycho- 
myia pusilla Fabr. (Silfvenius I, p. 18, Fig. 3a). Die Mandi- 
beln wie Morton (III, Fig. 1—4) sie abgebildet hat; da in der 
Beschreibung (1. c., p. 40) eine Verwechselung der beiden Man- 
dibeln stattgefunden hat, und die Berichtigung (p. 90) leicht tiber- 
sehen wird, mögen sie hier noch beschrieben werden. Auf der 
linken Mandibel stehen auf der oberen Schneide zwei deutliche 
Zähne und auf der unteren drei sehr stumpfe. Die Innenbiirste 
ist sehr lang und beginnt mit kurzen Stäbchen schon bei dem 
proximalen Zahne der oberen Schneide. Der Rücken der linken 
Mandibel ist nicht gefurcht, die zwei Rückenborsten stehen auf 
dem dorsalen Rande des Rückens. Auf der rechten Mandibel 
findet man von oben gesehen zwei sehr stumpfe Zähne, von 
unten gesehen aber keinen. Auf dem Rücken der rechten Man- 
dibel eine tiefe Furche; die Rückenborsten stehen auf der dor- 
salen Seite dieser Furche. 

Cardo der Maxillen stärker chitinisiert, mit einer Borste. 
Stipes mit nur einer, lateralen Borste (s. Morton, Fig. 5). Die 
Borsten des Maxillarpalpus, des Maxillarlobus und des Labial- 
lobus wie bei Ps. pusilla (Silfvenius II, p. 18—19). Ausserdem 
steht auf dem medianen Rande des Chitinschildchens auf dem 
ersten Gliede des Maxillarpalpus ein kurzer, proximaler Zapfen 
und auf dem distalen Ende des Maxillarlobus zwei dorsale, 
gebogene, gefiederte Zapfen. Auf dem Labiallobus zwei dor- 
sale und zwei ventrale, blasse Börstchen. Der breit drei- 
eckige Cardo und der mit zwei gelblichen Chitinplättchen ver- 
sehene Stipes des Labiums wie in Mortons Fig. 5. Hypo- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 137 


stomum fehlt; die Pleuren beriihren ventral einander bis zum 
Labialcardo. 

In der Dorsalansicht ist das Pronotum etwas breiter als 
lang; über ihre Form und Farbe vergl. Fig. 36 b. Die Ränder 
und die Mitte der beiden Hälften sind dunkler als die Grund- 
farbe, auf dieser dunklen Mittelpartie, die sich an die Gabel- 
linienbinden anschliesst, liegen dunkelkontourierte Punkte. Die 
Stützplättchen der Vorderfüsse sind einheitlich (Fig. 36 c), ob- 
gleich eine dunkle Leiste, längs welcher das Plättchen leicht 
zerrissen wird, schon die Teilung in zwei Plättchen andeutet. 
Oral ist das Plättchen in einen dreieckigen Fortsatz verlängert, 
der an der Spitze zwei Börstchen trägt. Ausserdem sind die 
Stützplättchen mit zwei Borsten versehen (Fig. 36c). Die Stütz- 
plättchen der Mittel- und Hinterfüsse sind nur von einer dorso- 
ventral ziehenden, breiten Chitinleiste vertreten, die im ventra- 
len Ende in eine Querleiste übergeht. Hinter der erstgenannten 
Leiste steht eine Borste und eine vor ihr, ventral von der Quer- 
leiste. Von dem hinteren Teile des Oberrandes der Coxen geht 
ein kleiner, dreieckiger Fortsatz aus, der mit dem Stützplättchen 
der Vorderfüsse bei der Einbuchtung hinter dem dreieckigen 
Fortsatze (Fig. 36c) und mit den anderen Stützplättchen wieder 
bei einer kleinen Einbuchtung in der Mitte der Querleiste arti- 
kuliert. Der Sporn des Prosternums, alle Schildchen, Punkte 
und Ringe auf den Thorakal- und Abdominalsterna fehlen. 

Die blasse, starke Borste auf der Basis der Klauen der 
Füsse kann bis zum Ende der Klaue reichen. Die Seitenlinie 
fehlt gänzlich. Die Festhalter wie bei 7. Rostocki (Klapälek II, 
p. 124, Fig. 33,7); die Klaue ohne Rückenhaken, mit bis sechs 
proximalen, ventralen Spitzchen bewehrt. 

Die Larven leben in etwa 30 mm langen, 15—25 mm 
breiten, losen, graubraunen, aus Sekret- und Algenfäden, Pflan- 
zenfibern und Sandkörnern aufgebauten Gängen. — Lappee, Sai- 
maa, Larven am %/6 1901. 


Von den Larven von T. Rostocki Mc Lach. (nach Klapä- 
leks Beschreibung, II, p. 122—-124, Fig. 33,1—13) sind die Larven 
von T. weneri L. durch die dorsalen Zeichnungen der Pleuren, 


138 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


die Behaarung der Oberlippe, die Bezahnung der Oberkiefer, die 
Zeichnungen des Pronotums zu unterscheiden. Auch die Ortlich- 
keiten, wo die Larven leben, sind verschieden. Uber die Unter- 
scheidung der Larven von T. wæneri und T. aureola Zett. vergl. 
Morton III, p. 41. 


Lype sp.?) 
Fig. 37 a—b Larve, c Puppe. 


Die Larve ist bis 8 mm lang. In der Dorsalansicht sehen 
der Kopf und der Prothorax braun aus, die übrigen Segmente 
sind dorsal rötlich, mit blassen Linien, ventral blass. 

Die Grundfarbe des Kopfes ist gelblich, die dunklen dor- 
salen Partien (Fig. 37a) sind dunkelbraun und reichen auch 
auf dem dorsalen Teile der Wangen. Auf diesen liegen dunkle 
Punkte in Längsreihen. Ventral ist der grösste Teil graubraun, 
die Grundfarbe kommt nur auf einer schmalen oralen Partie 
vor. Auf dem dunklen ventralen Teile liegen jederseits nur 
einige dunklere Punkte. 

Die Rückenborsten der Mandibeln stehen nicht in der Mitte 
des Rückens, sondern in etwa !/3—1/4 von der Basis. Die bei- 
den Mandibeln sind distal median ausgehöhlt. Ausser der Spitze 
stehen auf der oberen Schneide des linken Oberkiefers zwei Zähne 
und auf der unteren zwei deutliche, distale, ein ziemlich undeut- 


1) Es sind nur solche Merkmale erwähnt, die für die beschriebenen 
Larven speziell charakteristisch sind. — Die Larven und Puppen stammen 
nicht von derselben Lokalität her, und ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung 
ist nicht durch Zucht gesichert. An dem Orte, wo die Larven gefunden 
wurden, fliegt von den Psychomyinen ausser Lype-Arten nur Psychomyia 
pusilla Fabr. umher, von welcher die Larven durch die Zeichnungen des 
Kopfes und des Pronotums und durch die rechte Mandibel sicher zu unter- 
scheiden sind. Die Analanhänge und die Anlagen der Genitalfüsse der 
einzigen untersuchten "-Puppe sind von denjenigen von Tinodes und Psycho- 
myia deutlich zu unterscheiden und besonders diese geben die Form der Ge- 
nitalfiisse der Gattung Lype wieder (vergl. Me Lachlan, inferior appendages, 
I, p. 422—425, Pl. XLV). Ausserdem gleichen die durch die Haut der 
Puppe schon durchschimmernden Genitalanhänge der Imago meist denjeni- 
sen dieser Gattung. Andere Psychomyinen als Zype-Arten wurden auf der- 
selben Lokalität, wo die Puppe gefunden wurde, nicht angetroffen. 


ee A i 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 139 


licher und ein ganz undeutlicher, proximaler, der fehlen kann. 
Der Riicken der linken Mandibel ist nicht gefurcht, die Innen- 
biirste ist von distalen, langen Stäbchen und einer von diesen 
getrennten, proximalen Gruppe gefiederter Borsten gebildet. Auf 
der oberen Schneide des rechten Oberkiefers stehen ausser der 
Spitze zwei Zähne, von welchen der distale deutlicher ist; auf der 
unteren Schneide stehen zwei scharfe, distale Zähne und ein un- 
deutlicher, proximaler, der fehlen kann. Der Rücken des rechten 
Oberkiefers ist gefurcht; die Innenbürste fehlt (Fig. 37 b). 

Das ganze Pronotum ist dunkelbraun, der Hinterrand und 
die Seiten sind noch dunkler. Etwa in der Mitte liegt eine 
Querreihe von blassen Punkten, und über dem Schilde sind 
undeutliche, dunkelkontourierte Punkte zerstreut. Von den Ba- 
saldornen der Mittel- und Hinterklauen ist der distale länger, 
borstenähnlich, der proximale kurz, stumpf. — Auf der Klaue 
des Festhalters fehlen die Rückenhaken und die ventralen Spitz- 
chen. — Esbo, Qvarnfors. 

Die Puppe ist 5,5 mm lang. Das 4—7. Abd.-segment ist am 
breitesten, das 8—9. viel schmäler, das 9. ist sehr verlängert. 
Die Antennen wie bei Psychomyia (Silfvenius II, p. 20). Die 
Stirn ist nur wenig gewölbt (vergl. 1. c., p. 17). Die Oberlippe 
ist kurz, breiter als lang, der Vorderrand ist abgerundet. Auf 
dem vorderen Teile stehen jederseits fünf gelbliche, schwache 
Borsten und auf dem hinteren jederseits drei gelbliche Borsten, 
von welchen die lateralen kurz sind. Die Form der Mandibeln 
gleicht mehr derjenigen von Tinodes als der von Psychomyia; so 
sind sie nicht peitschenförmig, ihre Spitze ist hakenförmig, und 
die Schneide ist in der Mitte gerade (bei Psychomyia konvex) 
und gezähnt. 

Die Flügelscheiden sind zugespitzt, beinahe gleich lang. Die 
Vorder- und Hintertarsen sind nackt, die 4 ersten Glieder der 
Mitteltarsen sind reichlich behaart. Die Sporne der Vorder- und 
Mitteltibien sind spitz, die der Hintertibien stumpf, die distalen 
Sporne der Hintertibien sind ungleich lang. Die hintere, untere 
Ecke des Mittelfemurs ist in einen stumpfen Höcker verlängert. 
Die Krallen sind von blassen, abgerundeten, nicht stärker chiti- 
nisierten Höckern vertreten. 


140 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Die Spitzchen der praesegmentalen Haftplättehen auf dem 
2—5. und 7—8. Segmente sind stumpf, gerade. Die Spitzchen 
des 2—5. Segments stehen ohne Ordnung auf dem Hinterteile 
der Plättchen. Die Spitzchen des 7—-8. Segments dagegen stehen 
in einer Reihe auf dem Hinterrande der Plättehen. Auf dem 
Plättehen des 6. Segments sind die Häkchen spitz. Die post- 
segmentalen Plättchen des 5. Segments sind breit, ziemlich gross. 
Haftapparat: II 6—8. III 6—9. IV 7—9. V 6—7; 12. VI 12—13. 
VII 6—10. VIII 8—11. 

Das letzte Abd.-segment ist zwar tief gespalten, die beiden 
Hälften aber sind einheitlich (Fig. 37 c); sie tragen am distalen 
Ende 8 schwarze Borsten. Auf dem proximalen Teile der Dorsal- 
seite des letzten Abd.-segments liegt median, vor der das Segment 
teilenden Spalte eine lange, in der ganzen Länge ziemlich gleich 
breite Erhöhung. Die Anlagen der Genitalfiisse sind sehr lang, 
zwischen ihnen liegt die Penisanlage, die viel weniger nach hinten 
reicht als diese (Fig. 37 c). Von der Seite gesehen sind die An- 
lagen der Genitalfiisse stumpf und ein wenig nach oben gebogen. 

Kirchspiel Sortavala, Lohioja, am "/s 1902, eine beinahe 
fertige Puppe. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Larven der finnischen 
Psychomyinen. 


I. Kopf mit nur in Exuvien sichtbaren Punkten. Der 
rechte Oberkiefer mit einem grossen Zahne auf der einfachen 
Schneide. Psychomyia pusilla Fabr. 

II. Kopf mit deutlichen Zeichnungen. 

A. Der rechte Oberkiefer median deutlich ausgehöhlt, mit 
deutlichen Zähnen auf den beiden Schneiden. Klaue des Fest- 
halters ohne ventralen Spitzchen. Lype sp. 

B. Der rechte Oberkiefer median nicht ausgehöhlt, mit 
undeutlichen Zähnen. 

1. Kopf gelblich oder blassgrün mit braunem Stirnschilde 
und braunen, kurzen Gabellinienbinden. Tinodes weneri L. 

2. Kopf braun, mit zerstreuten blassen Punkten (Morton III, 
p. 41). T. aureola Zett. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 141 


Die Puppen von Psychomyia pusilla sind durch die peit- 
schenförmigen Mandibeln und durch das Fehlen der proximalen 
Borsten der Oberlippe von denjenigen der anderen Psychomyinen 
leicht zu unterscheiden. Die Puppen der Gattungen Tinodes 
und Lype sind noch zu wenig bekannt, dass man eine Tabelle 
der Puppen der Psychomyinen geben konnte. 


Rhyacophilidæ. 
Rhyacophilinæ. 


Rhyacophila nubila Zett. 
Fig. 38 a—f Larve. 


Klapälek I, p. 57—59. Ulmer IV, p. 127. 
Struck III, p. 79, Taf. IV, Fig. 5. 


Die Larven sind bis 24 mm lang, am Metathorax am brei- 
testen, aboral werden sie allmählich schmäler, doch ist das 8. 
Abd.-segment viel schmäler als das 7., und das 9. viel schmäler 
als das 8. Der Kopf und der Prothorax sind etwa gleich breit, 
erheblich schmäler als der Mesothorax. Von der Seite gesehen 
ist die Larve vom Mesothorax bis zum 4. Abd.-segmente am 
höchsten. o 

Das Stirnschild ist gelbbraun, aboral dunkelbraun, doch 
reicht diese dunkelbraune Farbe nicht bis zum Gabelwinkel. 
Der Vorderteil des Schildes ist dicht mit braun gesprenkelt, auf 
dem Hinterteile liegen meist 6 deutliche, blassere Punkte. Aus- 
ser dem grossen (Struck |. c.) und einem kleineren hellen Punkte 
liegen auf den Pleurabinden zahlreiche blasse und dunkle 
Punkte. Die Ränder des Foramen occipitis sind dorsal schwarz, 
ventral braun, lateral ist die sehwarze Farbe stark breiter. Ven- 
tral sind die Pleuren jederseits bei dem oralen Ende des Fora- 
men occipitis mit braun gesprenkelt. Hypostomum ist vom 


142 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


dunkleren Labialcardo deutlich getrennt, dreieckig; die Pleuren 
berühren einander ventral auf einer langen Strecke. 

Die Antenne (Fig. 38a) besteht aus einer blassen Erhö- 
hung nahe bei der Basis der Mandibeln, die zwei stumpfe Sin- 
nesstäbchen und eine blasse Borste trägt. Die Zwischengelenk- 
membran mit zwei blassen Binden. 

Die Oberlippe (Fig. 58 b) trägt dorsal jederseits zwei late- 
rale Gruben und eine mediane sammt sechs Borsten, von welchen 
zwei dunkler, länger und zwei ganz blass sind. Ventral sind die 
lateralen Teile reichlich behaart, und bei den kleinen Einbuch- 
tungen des Vorderrandes steht jederseits ein stumpfer Höcker. 
Auf dem Vorderrande der Oberlippe ganz kurze Börstchen. 

Der linke Oberkiefer ist 0,65--0,75 mm, der rechte 0,57 — 
0,67 mm lang. Die rechte Mandibel messerförmig, mit einem 
kleinen Zahne. Die linke Mandibel ist median, distal ausge- 
höhlt; die ventrale Schneide trägt einen kleinen, scharfen, dista- 
len Zahn und ist wie auch die Schneide der rechten Mandibel 
undeutlich gesägt. Die distale Rückenborste ist kürzer, blass, 
gebogen, die proximale dunkler. 

Cardo der Maxille ist braun, mit einer Borste; Stipes pro- 
ximal braun, stärker chitinisiert, distal blass, er trägt eine 
mediane und eine laterale Borste sammt eine laterale Grube. 
Die Maxillarpalpen sind fünfgliedrig; das 1., breiteste Glied trägt 
ventral eine distale Borste und ein medianes Dörnchen; das 5. 
Glied ist distal mit einigen ganz kurzen Sinnesstäbchen verse- 
hen. Das 3. Glied der Palpen ist am längsten, dann folgen 
das 1., 2., 5. und 4. Der Maxillarlobus trägt distal zahlreiche, 
verschieden geformte Sinnesstäbchen und -borsten (Fig. 38 c). 
Dorsal ist der proximale Teil des Maxillarlobus und das 1. Glied 
der Palpen behaart, wie auch der Labiallobus, der jederseits 
noch eine kurze, blasse Borste trägt. Ventral steht auf dem 
Labiallobus jederseits eine blasse, kurze Borste und ein Chitin- 
stäbchen. Die Labialpalpen sind zweigliedrig, das 2. Glied trägt 
einige ganz kurze, schwer zu findende Sinnesstäbchen. Stipes 
der Unterlippe ist vom Lobus durch eine breite, braune, ven- 
tral und lateral liegende Chitinspange getrennt, er ist distal 
blass, proximal liegt ein braunes, ventrales, queres Schildchen, 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 6. 143 


das jederseits eine Borste trigt. Cardo der Unterlippe ist braun, 
quer elliptisch. 

Die Hinterecken und die Mitte des Hinterrandes des Pro- 
notums sind breit schwarz; die Vorderecken und oft die Seiten 
sind schmal schwarz. Die braune Querbinde auf dem Hinter- 
teile des Schildes reicht nicht bis zum Hinterrande und zu 
den Seiten, sie trägt undeutliche, blassere Punkte bei der Mittel- 
naht und bei der Mitte der beiden Hälften des Pronotumschil- 
des. Die Hinterecken des Schildes sind in eine aboral und 
ventral gerichtete Spitze verlängert. 

Die Stützplättchen der Vorderfüsse (Fig. 38 d) sind zwei; das 
vordere ist in einen oral gerichteten Fortsatz verlängert. Das hin- 
tere ist von einer dorsoventralen, schwarzen Chitinleiste zweige- 
teilt, der hintere Teil ist sehwach chitinisiert. Es kommen keine 
stärker chitinisierten Stützplättchen der Mittel- und Hinterfüsse vor. 
Vom Oberrande der Mittel- und Hintercoxen zieht dorsal eine 
schwarze, am oberen Ende braune Chitinlinie und vom dorsa- 
len Ende dieser eine andere, oral gerichtete, schwarze Linie. Der 
Sporn des Prosternums, alle Schilder und Punkte der Thorakal- 
und Abdominalsterna fehlen. Die Trochanteren, Femora, Tibien 
und Tarsen der Vorderfüsse sind mit von kleinen Spitzchen 
gebildeten Kiimmen versehen, die an den anderen Fiissen fehlen. 

Uber das Schild auf der Dorsalfläche des 9. Abd.-seg- 
ments vergl. Fig. 38e. Die Schilder des 9. Abd.-segments und 
des 1. Gliedes des Festhalters können mit blassen, undeutlichen 
Punkten versehen sein. Sechs Analkiemen vorhanden. Das 1. 
Glied des Festhalters trägt eine distale, dorsale, schlanke Klaue 
und einen proximalen, ventralen Haken; das 2. Glied ist mit 
einem dorsalen und zwei ventralen Schildchen versehen, von 
welchen das dorsale einen stumpfen Hocker trägt. Die Klaue 
des Festhalters ist von einer Chitinnaht quergeteilt; auf dem 
proximalen Teile steht ein Höcker mit einer gelben Borste, auf 
dem distalen zwei—drei stumpfe Dorne (Fig. 38 e, £). 

Die Puppen sind 11—14 mm lang, 2—3,5 mm breit. Meso- 
und Metathorax und das 3—5. Abd.-segment sind am breitesten. 
Beim & reichen die Antennen bis zum Anfang des 7—8. Abd.- 
segments, beim 2 bis zum Anfang — zum Ende des 5. 


144 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Dorsal stehen auf dem Kopfe auf der konkaven Stirn je- 
derseits zwei Borsten, vor den Augen eine, zwischen den An- 
tennen jederseits eine und hinter diesen einige. Das 1. Anten- 
nenglied ist viel stärker als die anderen und trägt einige Bor- 
sten, der proximale Teil der Antennen ist fadenförmig, der 
distale perlschnurförmig, die distalen Glieder sind relativ länger. 

Die Oberlippe halbkreisförmig, der Vorderrand in den von 


mir untersuchten Exemplaren nicht so vorgezogen wie nach 


Klapälek (Fig. 20,5), auf den Vorderecken stehen jederseits 5 Bor- 
sten und auf der Ventralfläche jederseits eine, die auch von oben 
gesehen sichtbar ist. Der proximale Teil ist durch eine deut- 
liche Querfurche vom distalen Teile getrennt und trägt jederseits 
drei Borsten. Bei der Basis der zweiten proximalen Borste auf 
jeder Seite liegt eine runde Grube und eine jederseits zwischen 
den Borsten auf den Vorderecken.!) Eine Grube liegt median 
am Hinterrande und oft eine in der Mitte der Oberlippe. Die 
Mandibeln sind von der Spitze bis zu der Spitze des proximalen 
Zahnes gesägt, von den drei Zähnen der rechten Mandibel ist 
der distale der grösste, der proximale der kleinste, so auch von 
den zwei Zähnen der linken Mandibel. 

Das 5. Glied der Maxillarpalpen ist 0,59—0,71 mm lang, 
das 3. 051—0,68 und das 4. 0,43—0,55 mm, das 1. und 2. sind 
zusammen 0,433—0,54 mm. Das 4. Glied macht einen rechten 
Winkel mit dem 3. und das 5. einen Winkel mit dem 4. Das 
1. Glied der ziemlich geraden Labialpalpen ist am dicksten, das 
3. am schlankesten (das 1. ist 0,26—0,38 mm lang, das 2. 0,28—0,4, 
das 3. 0,4—0,5 mm). 

Die Flügelscheiden reichen bis zu der Mitte des 4—5. Abd.- 
segmentes; sie reichen etwa gleich weit, oder die hinteren etwas 
weiter. Die Femora und Coxen der Vorder- und Mittelbeine 
sind mil einigen Borsten versehen, die der Hinterbeine sind 
nackt. Die Sporne der Vorder- und Mitteltibien sind spitz, die 
der Hintertibien ziemlich stumpf. Die vier ersten Glieder der 
Mitteltarsen sind sehr dicht bewimpert (bei einem Exemplare 


!) Auf der Oberfläche einer Oberlippe standen auf einer Seite auf 
den Vorderecken 10 Borsten und eine Grube (auf der anderen Seite war 
die Zahl normal). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 145 


war das 1. Glied der Vordertarsen schwach bewimpert). Die 
Klauen der Vorder- und Mitteltarsen sind stark chitinisiert, ha- 
kenartig gebogen und spitz, die der Hinterfüsse viel kürzer und 
weniger gebogen, jedoch stark chitinisiert und spitz. 

In den vor mir untersuchten Puppen liegen die quer 
länglichen postsegmentalen Haftplättchen auf dem 3—5. und die 
länglichen praesegm. auf dem 4—7. Abd.-segmente. Alle Häk- 
chen sind gerade, und von den, die auf den praesegm. Plätt- 
chen stehen, sind die hinteren stumpf, grösser, die vorderen 
spitz. Haftapparat: III 25—30. IV 20—35; 35—45. V 40—50; 
30—35. VI 35—40. VII 30—35. 

Ventral steht auf dem 7. Abd.-segmente beim <& ein klei- 
ner, postsegmentaler, medianer Höcker, der meist schwer zu 
sehen ist. In den sattelförmig ausgeschnittenen dorsalen Anhang 
des 9. Abd.-segments (Klapälek I, Fig. 20,7) steckt der Dorsalprocess 
des 9. Abd.-segments der <'-Imago (Klapälek IV, p. 10, Mc Lach- 
lans »dorsal process» I, p. 441), in den vorgezogenen Ecken des 
Anhanges, die zum 10. Segmente gehören (vergl. Fig. 39 a), die 
Appendices praeanales (Klapälek IV, p. 11 = laterallobes, Mc Lach- 
lan I, p. 433). Die mittleren Appendices Klapäleks (I, p. 59), 
die am distalen Ende ein wenig eingebuchtet und etwas mehr 
schräg abgeschnitten sein können als nach Klapälek (I, Fig. 20,9), 
sind die Anlagen der Genitalfüsse. Die »schräg konische Anlage 
des Penis und der unteren Appendices anales» (Klapälek 1, p. 59) 
ist von einer Längsfurche zweigeteilt und im distalen Ende, be- 
sonders in der Dorsalansicht, deutlich eingekerbt. Von den in 
ihr steckenden Genitalanhängen der Imago sind die seitlichen 
Chitingräten (Titillatoren, Klapälek IV, p. 11, Taf. I, Fig. 3= 
sheats), am deutlichsten, doch sieht man auch die dorsale und 
ventrale Klappe des Stammes der Rute (upper und lover penis- 
cover) in diese Anlage stecken. Wie beim & ist das 10. Seg- 
ment auch beim 9 von dem 9. deutlich getrennt (vergl. Fig. 39 b) 
und trägt zwei ventrale, distale Höcker; der Hinterrand der 
Dorsalseite des 10 Segments ist beim ? gerade, und das 8. Seg- 
ment ist stark verlängert. Die Form des Hinterleibsendes der 
2 -Puppe ganz wie bei Rh. septentrionis (Fig. 39 b). 

Die Puppengehäuse sind aus groben Steinchen aufgebaut, 

10 


146 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


bis 20 mm lang, 17 mm breit, 12 mm hoch (das grésste Stein- 
chen war 18 mm lang, 14 mm breit und 10 mm hoch). Zwi- 
schen den Steinchen liegen auch Sandkörner und Löcher. (Auch 
Schalen von Pisidium habe ich als Baumaterial gefunden.) Von 
den die grosse (etwa 10—12 mm lange, 5—6 mm breite) ven- 
trale Öffnung umgebenden Materialien gehen vom der Öffnung 
zugekehrten Rande ganz kurzgestielte, oder stiellose, unregel- 
mässige Haftscheiben ab, die das Gehäuse befestigen. Die Ge- 
häuse können an einander befestigt sein. Der Puppenkokon ist 
13—17 mm lang, 5—3,5 mm breit, gerade oder etwas gebogen. 


Rhyacophila septentrionis Mc Lach. 
Fig. 39a—b Puppe, c Puppengehäuse. 


Klapälek II, p. 126 —128. Ulmer IV, p. 127—128. 
Struck III, p. 79, Taf. IV, Fig. 4. Ulmer VI, p. 348, Fig. 8. 


Ausser in den Farbenverhältnissen des Kopfes und des 
Pronotums gleichen die Larven dieser Art denjenigen von Rh. 
nubila *) vollkommen, so dass alle oben für Rh. nubila aufge- 
führten Details auch auf diese Art passen. Die Seiten der 
Oberlippe sind jedoch nicht abgerundet, wie bei Rh. nubila, son- 
dern in einen stumpfen Winkel gebrochen. Auch scheint mir 
die Form des ventralen Hakens auf dem 1. Gliede des Festhalters 
verschieden zu sein, indem der gerade Teil des Hakens bei Rh. 
septentrionis länger und der gekrümmte Teil relativ kürzer ist; | 
die Klaue des Festhalters ist weniger gebogen (vergl. Fig. 38 f). 

Was die Farbe des Kopfes der Larve betrifft, ist das blass- 
gelbe Stirnschild im Vorderteile nur mit wenigen braunen Punk- 
ten versehen, und der hintere dunkelbraune Fleck zeigt bald 
keine blasseren Punkte, bald vier Punkte, die jedoch nicht so 
deutlich sind, wie bei Rh. nubila. Die Seiten und der hintere 
Teil des Fleckes sind dunkler als die Mittelpartie. Die Pleura- 
binden sind, wie Ulmer (IV, p. 127) bemerkt, durch eine helle 


1) Durch diese Farbenverhältnisse sind die Larven dieser zwei Arten 
— der einzigen, die in Finland häufiger vorkommen — leicht und sicher 
von einander zu unterscheiden. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 147 


Längsbinde in zwei Teile getrennt, bisweilen hängen diese zu- 
sammen, und dann treten auf der Binde die zwei hellen Punkte 
auf, die bei Rh. nubila so deutlich sind. Gewöhnlich fehlen 
— diese Punkte wie auch die blassen Punkte der Binden, dagegen 
sind die dunkelbraunen Punkte sehr zahlreich und deutlich. 
Die Pleurabinden werden auch zu Seiten des Gabelstieles fort- 
gesetzt wie auch die Reihen dieser dunkelbraunen Punkte. Auf 
der Ventralfläche des Kopfes können undeutliche, bräunliche 
Punkte liegen, dagegen ist das braune Gebiet bei der oralen 
Spitze des Foramen oceipitis undeutlicher als bei Rh. nubila. 


Der ganze Hinterrand des Pronotums ist schwarz, und es 
giebt keine einheitliche, braune Querbinde auf dem Hinterteile 
des Schildes. Auf dem Schilde liegen dunkle Punkte bei der 
Mittelnaht auf einem braunen Gebiete und jederseits bei der Mitte 
der beiden Hälften des Schildes ebenso auf braunen Gebieten. 

Die 2-Puppen sind bis 16 mm lang, bis 3,5 mm breit; 
ihre vorderen Flügelscheiden reichen bis zum Ende des 3. — 
zum Anfang des 4., die hinteren bis zum Anfang — zum Ende 
des 4. Abd.-segments. 

Von den Puppen von Rh. nubila sind die Z-Puppen die- 
ser Art durch die Form des Hinterleibsendes sicher zu unter- 
scheiden (vergl. Klapälek I, Fig. 20,7—9 mit II, Fig. 34,3—5), 
dagegen gleichen die Puppen in beinahe allen anderen Hin- 
sichten einander so vollkommen, dass man die © dieser zwei 
Arten nur durch Untersuchen der Larvenexuvie sicher von ein- 
ander unterscheiden kann. 

So sind die Form und die Borsten der Oberlippe !), die 
Labialpalpen und die Behaarung der Tarsen bei diesen Arten 
gleich (nach Klapäleks Beschreibung I, p. 58—59 und II, p. 128 
scheinen in diesen Punkten Unterschiede zwischen diesen Arten 
zu existieren). Die Haftplättchen stehen auch bei den Puppen 
von Eh. septentrionis praesegmental auf dem 4—7. und post- 
segm. auf dem 3—5. Abd.-segmente. Die Plättchen des 3. Seg- 
ments fehlen bisweilen. Die Zahl der Chitinhäkchen ist bei 


1) Bei einer Puppe standen auf der Oberlippe auf einer Seite zwei 
ventralen Borsten, auf der anderen eine. 


148 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


den von mir untersuchten Puppen kleiner als bei Rh. nubila. 
Haftapparat: III (0)—20—30. IV 3—15; 20—30. V 13—25; 
20—30. VI 10—20. VII 10—15. 

Besonders in der Seitenansicht sieht man bei Rh. septen- 
trionis deutlich, dass die seitlichen Teile des breiten dorsalen 
Anhanges am Ende des Abdomens von dem mittleren, zu 9. 
Segmente gehörenden Teile durch eine Striktur getrennt sind 
und zum 10. Abd.-segmente gehören (Fig. 39 a, vergl. Klapälek 
IV. pa Peg Fig: 3): 

Die Puppengehäuse gleichen auch denjenigen von Rh. nubila 
(das grösste war 26 mm lang, 16 mm breit, 10 mm hoch), die 
Steinchen können das Vorder- und Hinterende und die Seiten 
des Gehäuses überragen, so dass das Gehäuse 27 mm breit 
werden kann. Der Puppenkokon ist 11—18 mm lang, 3—4,5 mm 
breit (Fig. 39:e). 


Glossomatine. 


Allgemeine Merkmale. 
Ulmer IV, p. 128—129. 


Die blasse Antennenerhöhung der Larve trägt ausser den 
zwei zweigliedrigen Sinnesstäbchen zwei blasse Borsten (Fig. 41 b). 
Hypostomum ist ganz klein, dreieckig; die Pleuren berühren 
ventral einander auf einer langen Strecke. Die Augen stehen 
auf einer blassen Erhöhung. Die Zwischengelenkmembran ist 
blass. Das stärker chitinisierte Schild der Oberlippe (Fig. 41 ec) 
bedeckt nicht die Seiten und den vorderen Teil, auf ihr stehen 
jederseits fünf stärkere Borsten, von welchen jederseits eine auf 
dem vorderen blassen Teile. Die drei normalen, dorsalen Gru- 
ben der Oberlippe treten vor, die hintere, unpaare Grube liegt 
eigentämlicherweise immer asymmetrisch, der rechten hinteren 
Borste näher. Ventral ist die Oberlippe reich behaart. Man- 
dibeln ohne Zähne. Von den zwei Riickenborsten ist die mehr 
ventral stehende viel kiirzer. Cardo der Maxillen ist mit einer 
Borste versehen, der Stipes, dessen Hinter- und Innenrand dun- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 149 


kel sind, triigt eine mediane und eine laterale Borste und eine 
laterale Grube. Maxillartaster und -lobus sind dorsal im pro- 
ximalen Teile behaart, die Taster sind fiinfgliedrig, das 1. Glied 
ist stärker als die anderen, und sein Schildchen trägt ventral 
eine orale Borste und ein kurzes medianes Stäbchen. Die an- 
deren Glieder sind kurz, breiter als lang, das 5. tragt am dista- 
len Ende Sinnesstäbchen, wie auch der Maxillarlobus. Cardo 
der Unterlippe ist breit, bogenförmig; Stipes ist ventral mit zwei 
dreieckigen Schildehen versehen, die am vorderen Rande je eine 
Borste tragen. Auf dem Labiallobus steht ventral jederseits 
eine kurze Borste und ein schmales, schwaches Chitinstäbchen. 
Der Labialtaster ist zweigliedrig und trägt ein zweigliedriges 
und zwei eingliedrige Sinnesstäbchen. Der Labiallobus ist ge- 
gen den Stipes von einer dunklen Chitinspange begrenzt. 

Das Schild des Pronotums, das von einer Mittelnaht geteilt 
ist, bedeckt den Rückenteil des Prothorax von der Basis des einen 
Fusses bis zu der des anderen; von oben gesehen erscheint es als 
ein Sechseck, dessen vordere und hintere Seite die längsten sind. 
Der Vorderrand und die Seiten sind stark beborstet, auf dem hin- 
teren Teile auch Borsten. Beinahe das ganze Prosternum ist von 
einem Schilde bedeckt, dessen Mitte immer blasser ist, und das 
oft — bei Glossoma — von einer medianen Naht geteilt ist 
(Fig. 41d). Auf dem Mesosternum liegt jederseits ein quer 
längliches, postsegmentales Schildchen, das am Vorderrande in 
einen oral gerichteten Fortsatz verlängert ist. Auf dem Hinter- 
rande des Metasternums liegt, obgleich selten, jederseits ein ein- 
faches, queres, schmales Schildchen. Der Sporn fehlt, so auch 
alle Punkte der Thorakal- und Abdominalsterna (s. Agape- 
tus, p. 154). 

Die Stützplättchen der Vorderfüsse sind einheitlich, klein, 
mit drei oralen Borsten versehen (Fig. 41 e); die anderen sind 
dreieckig (die Spitze ist dorsal gerichtet) und von einer dorso- 
ventral ziehenden, dunklen Chitinleiste geteilt, der ventrale Rand 
trägt vor und hinter der Leiste je eine Borste. Die Beine sind 
etwa gleich lang. Auf dem vorderen Rande der Femora eine 
proximale Fiederborste. 

Den grössten Teil der Dorsalfläche des 9. Abd.-segments 


150 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


bedeckt ein Chitinplättehen, das am Hinterrande jederseits fiinf 
Borsten und eine Grube und auf der Oberfläche jederseits 1—2 
Borsten trägt. Das lange 1. Glied des Festhalters (das 10. Abd.- 
segment) ist dorsal und lateral stärker chitinisiert und mit 
kleinen Spitzchen besät, am distalen Ende trägt es vier dorsale 
Borsten. Das 2. Glied des Festhalters ist ventral entwickelt, 
es ist mit zahlreichen Spitzchen und zwei blassen Borsten ver- 
sehen. Die Klaue des Festhalters mit einem oder zwei grösseren 
Riickenhaken (Fig. 41 f). 

Auf dem hinteren, dorsalen Teile des Kopfes der Puppe 
stehen einige Borsten, zwischen den Antennen und vor den 
Augen jederseits eine, auf der Stirn jederseits zwei. Das 1. 
Glied der Antennen trägt einige Borsten, es ist etwas stärker, 
nicht aber länger als die folgenden Glieder, von welchen die 
meisten länger als breit sind. Über die Gruben und Borsten der 
Oberlippe vergl. Fig. 40 b, jederseits stehen normal drei proxi- 
male und sechs distale Borsten. Von den zwei Rückenbor- 
sten der symmetrischen, sensenförmigen Mandibeln ist die distale 
länger (Fig. 40 c, 41g). Das 4. Glied der Maxillarpalpen ist 
kürzer als das 3. und 5.; die Maxillarpalpen sind gebogen 
(Fig. 41h), die Labialpalpen sind gerade. 

Die vorderen Flügelscheiden sind ein wenig länger als die 
hinteren. Die Coxen, Femora und Tibien der Vorder- und 
Mittelbeine sind mit einigen Borsten versehen, und die Paare 
der spitzen Tibialsporne auf diesen Beinen sind ungleich lang. 
Die Sporne der Hintertibien sind stumpfer. Die vier ersten 
Glieder der sehr verbreiterten Mitteltarsen sind stark behaart. 
Die Klauen der Vorder- und Mittelfüsse sind spitz, stark chiti- 
nisiert und hakenförmig gebogen, die der Hinterfüsse sind 
stumpfer, schwächer chitinisiert und weniger gebogen. 

Die Häkchen des Haftapparates sind gerade. Die Penis- 
anlage ist distal zweigeteilt. — Die Materialien, die die ventrale 
Öffnung des Puppengehäuses umgeben, sind meist kleiner (Sand- 
körner) als die übrigen. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 151 


Glossoma. 


Der Kopf der Larve ist breit oval. Auf dem Hinterteile 
des Pronotums liegen jederseits zwei schiefe, etwas gekriimmte, 
mit Borsten besetzte, blasse Streifen. Hinterrand des Pronotums 
ist schwarz, so auch eine laterale Makel nahe bei den Stiitz- 
plättehen der Vorderfiisse. Pronotum mit Punkten. Meso- und 
Metanotum ganz häutig. Der ventrale Rand der Stiitzplattchen 
der Mittel- und Hinterfiisse ist meist zum Teil dunkel. Auch 
die Fiisse mit Punkten; auf den Trochanteren einige kurze, 
starke, blasse Dorne, am distalen Ende des Vorderrandes der 
Tibien 2—3 gefranste, flache Dorne. Am distalen Ende des 
Vorderrandes der Tarsen 1—2 Spitzchen. Der Basaldorn der 
Klauen der Fiisse besteht aus einem starken proximalen und 
aus einem borstenförmigen distalen Teile (Klapälek II, Fig. 35,5). 

Am 2. Abd.-segmente keine ventralen, mit Spitzchen be- 
setzten Gebiete. Das Schild des 9. Abd.-segments ist fünf- 
winklig; der Hinterrand besteht aus zwei Schenkeln. Am 10. 
Segmente liegt lateral von Anus jederseits ein dorsaler, schma- 
ler Chitinstreifen. Die Klaue des Festhalters mit nur einem 
Riickenhaken und mit kurzen, basalen, ventralen Dornen. 

Die Stirn der Puppe ist gleichmässig gewölbt. Oberlippe 
an der Basis jederseits mit einem, durch einen tiefen Einschnitt 
abgeschiedenen Lappen (Fig. 40 b). Der proximale Zahn der 
Mandibeln kleiner als der distale; auch die kiirzere Riicken- 
borste deutlich, nicht um die Hälfte kürzer als die längere 
(Fig. 400). Jedes distale Glied der Maxillarpalpen schlanker 
als das nächste proximale, das 2. Glied ist nicht am distalen 
Ende aufgeblasen. 

Die Fliigelscheiden sind breit. Auch die Paare der Sporne 
auf den Hintertibien sind ungleich lang. — Auf dem 3—7. 
Abd.-segmente zwei praesegmentale Haftplättchen, auf dem 4—5. 
Abd.-segmente zwei postsegmentale und ausserdem beim J’ auf 
dem 8—9., beim 2 auf dem 8 zwei erhöhte, stärker chitinisierte 
Stellen, die mit kleinen, nach hinten gerichteten Spitzen besetzt 
sind (Fig. 40 e). 


152 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Glossoma vernale Pict. 
Fig. 40a Larve, b—e Puppe. 


Pictet, p. 190, Pl. XV, 4, Fig. a—c. | Hagen p. 143. 


Der Kopf der Zarve!) ist gelbbraun. Auf dem Stirnschilde 
liegen deutliche, blasse Punkte auf dem Hinterteile und undeut- 
lichere auf dem Vorderteile, der dunkler ist als der Hinterteil 
des Schildes (Fig. 40a); auf den Pleuren blasse, dunkelkon- 
tourierte Punkte auf dem Hinterteile (die Punkte sind im allge- 
meinen deutlicher als bei G. Boltonz). Die Mandibeln wie bei 
G. Boltoni, jedoch sind die gefransten Borsten der medianen 
Kante nicht zu zwei genähert (vergl. Klapälek II, p. 129, 
Fig. 35,2). 

Das Pronotum ist einfarbig, gelbbraun, wie auch die Stiitz- 
plättchen der Mittel- und Hinterfüsse, die Füsse und die Schil- 
der des 9—10. Abd.-segments. Die Punkte des Pronotums sind 
undeutlich. Nur der Hinterrand, nicht der Hinterteil, der Fuss- 
glieder ist ein wenig dunkler als die Grundfarbe, am dunkel- 
sten sind die Ränder der Coxen und Trochanteren und der 
Hinterteil der Grenze zwischen Femur und Tibia; die Punkte 
fehlen auf den Fiissen. 

Die Puppen (2) sind etwa 7 mm lang, die Antennen 
reichen bis zum Anfang des 6., die vorderen Fliigelscheiden bis 
zum Ende des 4. Abd.-segments. Der Vorderrand der Ober- 
lippe ist deutlich eingebuchtet (Fig. 40b; auf der abgebildeten 
Oberlippe stehen auf einer Seite 7 distale Borsten). 

Die Plättchen auf dem Hinterteile des 8—9. Abd.-seg- 
ments gleichen ganz den anderen Plättchen des Haftapparates 
(Fig. 40 e) und sind mit zahlreichen Spitzchen besetzt (auf dem 
8. 20—30, auf dem 9. 40—50). Haftapparat: III 14—16. IV 
17—22; 33—44. V 16—26; 31—42. VI 12—20. VII 14—40. 
Die drei Borsten, die jederseits am distalen Ende der Dorsal- 
seite des 10. Abd.-segments stehen, befinden sich beim & auf 
Hinterrande eines etwas dunkleren Gebietes. Beim 9 keine 


1) Die Larven sind nach Exuvien beschrieben. Ich hebe nur die von 
G. Boltoni unterscheidenden Merkmale der Larven und Puppen hervor. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 153 


ventralen Anhänge auf dem 1—9. Abd.-segmente, beim I ist der 
Fortsatz des 6. Ventralbogens der &-Imago durch eine flache, 
breite Erhöhung angedeutet. Beim o sind die letzten Segmente 
(8—10.) nur wenig unten gebogen, beim © aber so stark, dass 
die jederseits am distalen Ende der Dorsalseite des 10. Seg- 
ments auf einer undeutlichen Erhöhung (Fig. 40 e) stehenden 
drei Borsten auf der Ventralfläche des Abdomens liegen. Das 
letzte (10.) Segment des @ trägt jederseits einen niedrigen, 
stumpfen, undeutlich abgesetzten Lobus, so dass ihr Hinter- 
rand etwas eingebuchtet ist (Fig. 40d). In das distale Ende 
der Loben steckt die Spitze des Cercus der 2-Imago. 

Die Puppengehäuse sind 8—11 mm lang, 6—8 mm breit, 
3—4 mm hoch, aus Steinchen aufgebaut, die dorsal zwischen 
einander Löcher lassen. Der gelbbraune Puppenkokon ist 6—7 
mm lang. — Kivennapa, Rajajoki, Anfang Juni 1898. (Die Be- 
stimmung der Imagines ist von Herrn G. Ulmer revidiert). 


Glossoma Boltoni Curt.!) (Klapälek II, p. 128—131; 
Struek OTIN! 977980, Taf. VII, Fig. 3; Ulmer IV, p. 129 
—130). Der Kopf, das Pronotum und die Schilder des Me- 
sosternums der ZLarve dunkel- oder schwarzbraun, die Füsse 
und die Schilder des 9—10, Abd.-segments sind etwas blasser. 
Der hintere Teil der Wangen und der Ventralfläche des Kopfes 
ist blasser als die Grundfarbe, der Cardo, der Hinterteil des 
Stipes und die Schilder der Palpenglieder der Maxillen sind 
gelblich. 


Die vier kleinen Streifen zwischen den zwei deutlichen auf 
dem Hinterteile der Hälften des Pronotums (Klapälek 1. c., p. 
130) habe ich nicht gefunden. Eine Gruppe von deutlichen 
dunklen Punkten liegt jederseits nahe bei den Vorderecken des 
Pronotums, auf den beiden Hälften des Schildes zieht von 
der Mittelnaht eine bogenförmige Reihe von blassen, kleinen 
Punkten und ausserdem liegen grössere blasse, dunkelkontou- 


1) Vergl. auch die »Allgemeine Merkmale» dieser Unterfamilie (p. 148 
—150), wo einige frühere Angaben besonders von den Mundteilen berich- 
tigt sind. 


154 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren, 


rierte Punkte auf dem Hinterteile des Schildes. Auch auf den 
Stiitzplättehen der Mittel- und Hinterfüsse, auf dem Hinterteile 
der Coxen, Femora und Tibien und auf den Schildern des 9—10. 
Abd.-segments können blasse Punkte liegen. Der Hinterteil der 
Fussglieder ist dunkel. 

Die Antennen der Puppe reichen bis zum Anfang des 7. 
Abd.-segments (2) — bis zum Ende des Abdomens (df), die vor- 
deren Fliigelscheiden bis zum Ende des 4. — zu der Mitte des 
5. Abd.-segments. Der Vorderrand der Oberlippe ist konvex. Die 
Plattchen des Haftapparates sind deutlich, gelbbraun; zwischen 
den normalen Spitzchen sieht man einige ganz kleine und einige, 
die in drei Spitzen endigen. Haftapparat: III 17—21. IV 28—29; 
50 —64. V 26-—28; 39—51. VI 22—25. VII 19—26. 


Agapetus. 
Ulmer IV, p. 130. 


Der Kopf der Larve länglich eiförmig, länger als bei Glos- 
soma. Auf dem Hinterteile des Pronotums jederseits eine Reihe 
von Borsten, aber keine blassen Streifen. Mesonotum jederseits 
mit einem Schildchen, Metanotum auch jederseits mit einem, 
das kleiner und schwächer ist, als jenes und lateral von ihm 
liegt. Die Fiisse ohne Punkte, der ventrale Rand der mittleren 
und hinteren Stützplättchen nicht dunkel. Die Trochanteren 
ohne starke Dorne, das distale Ende des Vorderrandes der Ti- 
bien mit einem Sporn und zwei gefransten, breiten Dornen. Der 
Basaldorn der Klauen der Füsse einfach, nicht auf einem Vor- 
sprunge. 

Auf dem 2. Abd.-segmente jederseits ein ventrales Gebiet 
mit nach vorn gerichteten Spitzchen. Der Hinterrand des Schil- 
des auf dem 9. Abd.-segmente ist bogenförmig, der Vorderrand 
und die Seiten sind gerade. Die Klaue des Festhalters mit 
zwei stärkeren Rückenhaken. 

Die Stirn der Puppe ist gerade. Oberlippe ohne den Lappen 
an der Basis (vergl. Fig. 40 b). Die ventrale, proximale Rücken- 
borste der Mandibeln ist ganz kurz, stachelförmig (Fig. 41 g). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 155 


Das 2. Glied der Maxillarpalpen ist am distalen Ende aufge- 
blasen (Fig. 41 h). 

Die Paare der Sporne auf den Hintertibien sind ziemlich 
gleich lang. Praesegmentale Haftplattchen auf dem 4—7., post- 
segmentale auf dem 4. Abd.-segmente. Wenigstens auf der 
Bauchfläche des 6. Abd.-segments beim & und ? ein medianer 
Fortsatz. Das 1—5. Segment trägt keine ventralen Fortsätze, 
auch sieht man keine Anlagen der eigentiimlichen Stigmen des 
5. Abd.-segments beim & (Klapälek IV, p. 9—10). Nur beim 
© trägt das 9. Segment jederseits auf einem niedrigen Läppchen 
zwei Borsten (Fig. 41 k—m), beim I fehlen diese Borsten. Die 
Loben des letzten Segments des ? sind nach unten zu gerichtet, 
breit, kegelförmig, deutlich (Fig. 41 k—m). In diesen Loben 
stecken die Cerci der °-Imago. Beim & endigt das Abdomen 
mit fiinf Loben (Fig. 41i); bis in die Spitze der »oberen 
Appendices» (Klapälek I, p. 61) steckt das lange, röhrchenartige 
10. Segment der J’-Imago (Klapälek IV, p. 12, Fig. I, 17); die 
»unteren Copulationsanhänge» (Fig. 41 j) stellen die Anlagen 
der Genitalfiisse dar. 


Agapetus comatus Pict. 
Fig. 41 a—f Larve, g—m Puppe, n Puppengehäuse. 


Klapälek I, p. 59—61. | Ulmer IV, p. 130. 


Die Larven sind 45—5,5 mm lang, am 2—4. Abd.-seg- 
mente am höchsten und breitesten. Am Kopfe sind die Ränder des 
Foramen occipitis und die Grenzen gegen die Mundteile dunkler, 
der Hinterteil der Wangen ist dagegen blasser als die Grundfarbe. 
In den Exuvien sieht man deutlichere, blasse Punkte in einer 
Ouerreihe auf dem Hinterteile des Stirnschildes und undeutliche 
auf dem Vorderteile dieses Schildes (Fig. 41a) sammt auf dem 
Hinterteile der Pleuren (auf der Ventralfläche können auch un- 
deutliche, dunkle Punkte vorkommen). Die Mandibeln (die Form, 
die medianen Borsten) wie bei A. fuscipes Curt. (Klapälek II, 
Fig. 35,2). Die stärker chitinisierten Teile der Maxille und des 
Labiums sind braun oder blassbraun, nur der hintere und in- 


156 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


nere Rand des Stipes der Maxille ist schwarz, im tibrigen ist der 
Stipes blass. Auch die Stützplättchen der Füsse und die Schild- 
chen des 9—10. Abd.-segments sind gelbbraun, wie die Schild- 
chen des Meso- und Metanotums, die, besonders diese, sehwach 
chitinisiert, undeutlich sind. Von den Rändern der Fussglieder 
sind besonders der obere und untere Rand der Coxen, der 
obere der Trochanteren und der Hinterteil der Grenze zwischen 
Femur und Tibia dunkler als die Grundfarbe. 

Die 9 Puppen sind 3,5—-4,7, die 2 bis 54 mm lang; das 
8—10. Abd.-segment sind recht- oder stumpfwinklig mit dem 
übrigen Körper ventral gerichtet. Die Antennen reichen bis 
zum Ende des 4—6. Abd.-segments, die vorderen Flügelscheiden 
bis zum Ende des 5-—-7. + 

Die rundlichen Plättchen des Haftapparates sind schwach 
chitinisiert. Haftapparat: IV 7-20; 40—80. V 14—35. VI 10—30. 
VII 8—20. Beim J ist der ventrale, stumpfe Fortsatz des 7. 
Abd.-segments länger und schmäler als der des 6. Auch beim 
© trägt die Bauchseite des 6. und 7. Abd.-segments je einen 
stumpfen Höcker (Fig. 411. In den Höcker des 6. Segments 
steckt der Zahn auf der Ventralfläche des 6. Segments bei der 
2 -Imago, in den des 7. Segments dagegen der Haarbiischel von 
Ventralfläche dieses Segments bei %-Imago (Mc Lachlan I, p. 
475, 480). Die Appendices praeanales des I (Klapälek IV, p. 
11, Mc Lachlan I, p. 480) stecken in den unregelmässig einge- 
buchteten seitlichen Teilen des 10. Abd.-segments (Fig. 41 i). 

Das Puppengehäuse ist 4,5—6,5 mm lang, 2,5—4,5 mm breit, 
15—2,5 mm hoch, die ventrale Öffnung ist 35—4,5 mm lang, 
13—22 mm breit (Fig. 41 n). Die Steinchen der Rückenseite 
können bis 3,5 mm lang, 2,8 mm breit, 2 mm hoch sein. Der 
Puppenkokon ist 35—5 mm lang, 1—1,5 mm breit und ist an 
das Gehäuse mit dem vorderen und hinteren Ende befestigt. — 
Es scheint mir, als ob auch die erwachsenen Larven (aber nur 
diese) aus Sandkörner aufgebaute, mehr lose Gehäuse besässen, 
deren Form nicht so bestimmt ist, wie die der Puppengehäuse. 
Solche festen Gehäuse, wie die Larven von A. fuscipes, bauen 
die Larven dieser Art nicht. — Kirchspiel Sortavala, l.ohioja. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 157 


Agapetus fuscipes Curt. (Klapälek II, p. 131—134; 
Struck II, p. 28, Fig. 44—45; Ulmer lV, p. 130). Die Larven 
dieser Art sind denjenigen von A. comatus sehr gleich, unter- 
scheiden sich aber von diesen durch ihre Grösse (6—7 mm), 
durch die Zeichnungen des Kopfes und des Pronotums (Klapä- 
lek II, p. 132) und durch die stärkeren, dunkleren Schilder 
der Maxille, des Labiums, des Meso- und Metanotums, des Pro- 
und Mesosternums und des 9—10. Abd.-segments. So ist der 
ganze Hinterteil des Stipes der Maxille blassbraun. — Die Larven- 
gehäuse dieser zwei Arten sind ganz verschieden (vergl. p. 156 
und Klapälek II, p. 134). 

Das Abdomen der Puppe ist mehr gerade als bei A. co- 
matus, so dass erst das 9. Segment einen, oft sehr stumpfen 
Winkel mit dem iibrigen Körper bildet. Die Antennen reichen 
bis zum Ende des 3—4. Abd.-segments. — Die Plattchen des 
Haftapparates sind deutlich, stark chitinisiert, und die Zahl der 
Häkchen ist grösser als bei A. comatus. Haftapparat: IV 25—47; 
über 100. V über 50. VI 39—47. VII 34—38. Ausser durch 
die Grösse, die Länge der Antennen und den Haftapparat sind 
die Puppen dieser Art von denjenigen von A. comatus durch 
das Hinterleibsende zu unterscheiden. Beim 2 ist zwar die 
Form des Hinterleibsendes gleich, der ventrale Höcker des 7. 
Abd.-segments fehlt aber bei A. fuscipes. Das Hinterleibsende des 
& (vergl. Fig. 41i, j und Klapälek I, Fig. 21,10 mit Klapälek II, 
Fig. 36,3—4) ist bei diesen Arten zu ihrer Form sehr ungleich. 
(Doch ist die abgerundete Penisanlage auch bei A. fuscipes zwei- 
geteilt und reicht nur ein wenig weiter nach hinten als das 10. 
Abd.-segment). Von der Seite gesehen z. B. haben die J-Puppen 
keinen Fortsatz auf dem 7. Segmente, und der Fortsatz des 6. 
Segments ist sehr lang, — die zwei Borsten dieses Fortsatzes 
(Klapälek II, Fig. 36,3) fehlen bei den zwei von mir unter- 
suchten Puppen. 


158 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Larven der 
Glossomatinen. 


A. Meso- und Metanotum ganz häutig. 
1. Die stärker chitinisierten Teile dunkel- oder schwarz-_ 
braun. Glossoma Boltoni Curt. 
2. Die stärker chitinisierten Teile gelbbraun. 
G. vernale Pict. 
B. Meso- und Metanotum mit je 2 kleinen Chitinschildchen. 
1. Pronotum ohne Punkte. Agapetus comatus Pict. 
2. Pronotum mit Punkten. A. fuscipes Curt. 


Bestimmungstabelle der bisher bekannten Puppen der 
Glossomatinen. 


A. Postsegmentale Haftplättchen auf dem 4—5. Abd.- 
segmente (und ausserdem beim & auf dem 8—9., beim 2 auf 
dem 8.). 

1. Vorderrand der Oberlippe konvex. 

Glossoma Boltoni Curt. 


2. Vorderrand der Oberlippe eingebuchtet. 
G. vernale Pict. 
B. Postsegmentale Haftplättehen nur auf dem 4. Abd.- 


segmente. 
1. Mandibeln mit zwei grossen Zähnen. 
a. Das 7. Abd.-segment mit ventralem Hocker. 
Agapetus comatus Pict. 


b. Das 7. Abd.-segment ohne ventralen Hocker. 
A. fuscipes Curt. 


2. Mandibeln mit einem grossen und darunter mit einem 
winzigen Zahn (Ulmer IV, p. 131). A. laniger Pict. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 


Verzeichnis der behandelten Arten. 


Agapetus comatus Pict. . 

A. fuscipes Curt.. 

Agrypnia picta Kol.. 

Beræodes minuta L.. . 

Brachycentrus — subnubilus 
Curt. 

Cyrnus flavidus Mc Be 

C. insolutus Me Lach. 

C trimaculatus Curt. å 

Erotesis baltica Mc Lach. . 

Glossoma Boltoni Curt. 

G. vernale Pict. . 

Goéra pilosa Fabr. . 

Holocentropus auratus Kol.. 

H. picicornis Steph.. 

H. stagnalis Albarda 

Hydropsyche — angustipennis 
Cur. 

H. instabilis ie! 

H. lepida Pict. 

H. saxonica Mc Lach. . 

Lepidostoma hirtum Fabr. . 

Leptocerus — annulicornis 
Steph. . I. 

L. aterrimus Steph.. . . 

L. cinereus Curt. (bilineatus 
L. (Wallengr.) 

I.. excisus Mort. . 


Seite 
155 
157 

9 
33 


| Philopotamus 


L. fulvus Ramb. 

L. senilis Burm. . Å 
Micrasema setiferum Pict. . 
Molanna angustata Curt. 
Molannodes Zelleri Mc Lach. 
Mystacides azurea L. 

M. longicornis L. . : 
Neureclipsis ae L. 
(tigurinensis Fabr.) . 
Neuronia lapponica Hagen . 

Notidobia ciliaris L. 

Oecetis furva Ramb. 

Oe. lacustris Pict. 

Oe. ochracea Curt. 

montanus 
Donov. . 

Polycentropus flavomacula tus 
Piet. a 

Rhyacophila nubile Zett. 


Rh. septentrionis Me Lach. 
Sericostoma —personatum 
Spence. 


Silo pallipes Fabr. 

Tinodes weeneri L. E 

Tri&nodes bicolor Curt.. 

Wormaldia — subnigra 
Bach. + 


Mc 


159 


Verzeichnis der zitierten Litteratur. 


Eaton, A. E. On some British Neuroptera. Ann. Mag. Nat. Hist. 
(III) XIX, p. 395—401 (1867). 
Hagen, H. Ueber Phryganidengehäuse. Ent. Zeit. Stettin. 25, p. 
113—144; 221—263 (1864). 
Klapålek, Fr. I, il. Metamorphose der Trichopteren. Arch. Lan- 
desdf. Böhmen. VI B., N:o 5 (1888); VIII B., N:o 6 (1893). 
— II. On the probable case of Molannodes Zelleri Mc Lach. 
and some notes on the larva. Ent. Month. Mag. (2) V, 
p. 123—124 (1894). 
— IV. Die Morphologie der Genitalsegmente und Anhänge bei 
Trichopteren. Bull. intern. de l’Ac. d. Sciences de Boheme 
VIII, p. 1—35 (1903). 
Mc Lachlan, R. I. A monographic Revision and Synopsis of the 
Trichoptera of European Fauna (London, 1874—480). 
— Il. Description of the larva and case of Brachycentrus 
subnubilus, Curtis. Ent. Month. Mag. 10, p. 257—259 (1874). 
Morton, Kenneth J. 1. The larva & of Philopotamus. Ent. Month. Mag. 
25, p. 89—91 (1888). 
— Il. Notes on the Metamorphoses of two species of the genus 
Tinodes. Ent. Month. Mag. (2) 1, p. 38—42 (1890). 
— II. Notes on the Metamorphoses of British Leptoceridæ. 
Ent. Month. Mag. (2) 1, p. 127—-131, 231—236 (1890). 
— IV. A new species of Trichoptera from Western Finland, 
Leptocerus excisus. Meddel. Soc. Faun. Fenn. 30, p. 
67-—69 (1904). 
Pictet, F. J. Recherches pour servir å l'histoire et å l’anatomie des 
Phryganides (Geneve, 1834). 
Silfvenius, A. J. 1. Uber die Metamorphose einiger Phryganeiden 
und Limnophiliden. Acta Soc. Faun. Fenn. 21, N:o 4 (1902). 
— — 11, Ill. Uber die Metamorphose einiger Hydropsychiden. 
Acta Soc. Faun. Fenn. 25, N:o 5 (1903), 26, N:o 2 (1903). 
— IV. Ein Fall von Schädlichkeit der Trichopterenlarven. 
Medd. Soc. Faun. Fenn. 29, p. 54—57 (1903). 
— V. Trichopterenlarven in nicht selbstverfertigten Gehåusen. 
Allg. Ztschr. f. Entom. IX, p. 147--150 (1904). 
— — VI. Uber die Metamorphose einiger Hydroptiliden. Acta 
Soc. Faun. Fenn. 26, N:o 6 (1904). 


v 
Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 161 


Silfvenius, A. J. VII. Uber die Metamorphose einiger Phryganeiden und 
Limnophiliden III. Acta Soc. Faun. Fenn. 27, N:o 2 (1904). 
Struck, R. I. Neue und alte Trichopteren-Larvengehäuse. Ill. Ztschr. 
Fj Ent. IV, 1 på 117:1£ (1899). 
— IL. Lübeckische Trichopteren und die Gehäuse ihrer Larven 
und Puppen. Das Museum zu Lübeck (Lübeck, 1900). 
— Ill. Beiträge zur Kenntnis der Trichopterenlarven I. Mt. 
Geogr. Ges. u. Nat. Museum Lübeck. 2. Reihe. Heft 17 (1903). 
Thienemann, A. 1. Zur Trichopterenfauna von Tirol. Allg. Zeitschr. 
f. Entom. IX, p. 209—215, 257—262 (1904). 
— II. Biologie der Trichopteren-Puppe. Zool. Jahrb. Bd. 22. 
Heft 5. Abt. f. System. (1905). (Paginierung des Separats). 
Ulmer, G. I. Beiträge zur Metamorphose der deutschen Trichopteren. 
IV. Holocentropus picicornis Steph. Allg. Ztschr. f. Entom. 
VI, p. 200—202 (1901). 
— II. Zur Trichopterenfauna des Schwarzwaldes. Allg. Ztschr. 
f. Entom. VII, p. 465—469, 489—494 (1902). 
— IU. Weitere Beiträge zur Metamorphose der deutschen 
Trichopteren. Ent. Zeit. Stettin, p. 179—226 (1903). 
— IV. Über die Metamorphose der Trichopteren. Abh. naturw. 
Ver. Hamburg XVIII, p. 1—148 (1903). 
— V. Uber das Vorkommen von Krallen an den Beinen einiger 
Trichopteren-Puppen. Allg. Ztschr. f. Entom. VIII, p. 261 
—265 (1903). 
— VI. Zur Trichopterenfauna von Thüringen und Harz, mit 
Beschreibung einiger neuen Metamorphosestadien. Allg. Ztschr. 
f. Entom. VIII, p. 341—350 (1903). 
— VII. Trichopteren in Hamburg. Magalhens. Sammelreise, 
p. 1—26 (1904). 
Wallengren, H. O, J., Skandinaviens Neuroptera II. Neuroptera 
Trichoptera. Svenska Vet. Ak. Handl. 24, N:o 10 (1891). 


Verzeichnis der Abbildungen. 


Dats I: 


1. Neuronia lapponica Hagen. a—b. Larve. a. Stirnschild*!) X 29. 
b. Hälfte des Schildes des Pronotums* X15. c—d. Puppe. c. Der 
linke Oberkiefer, Ventralansicht X 32. d. Das Körperende des 9, 
Ventralansicht X 29. 


1) In mit einem * bezeichneten Abbildungen sind die Borsten nicht mit- 
gezeichnet. 


11 


162 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


2. Agrypnia picta Kol. a—b. Puppe. a. Das Körperende des 
3, Seitenansicht* X 15. b. Die Anlagen der Genitalfüsse und des 
Penis, Ventralansicht X 15. 

3. Notidobia ciliaris L. a—b. Larve. a. Kopf, Ventralansicht* 
X 11. b. Stützplättchen des Vorderfusses, Lateralansicht X 32. 

4. Silo pallipes Fabr. a—f. Larve. a. Kopf, Dorsalansicht X 32. 
b. Oberlippe, Dorsalansicht X 64. c. Maxille, Ventralansicht X 100. 
d. Hälfte des Schildes des Pronotums, Dorsalansicht* X 11. e. Die 
Schildchen des Mesothorax, Dorsalansicht* X 11. f. Die Schildchen 
des Metanotums, Dorsalansicht X 21. g—h. Puppe. g. Oberlippe, 
Dorsalansicht X 64. h. Anlagen der Genitalftisse und des Penis. des 
oO, Ventralansicht X 64. 

5. Goéra pilosa Fabr. a—b Larve. a. Hälfte des Schildes des 
Pronotums, Dorsalansicht X 11. b. Die Schildchen des Metanotums, 
Dorsalansicht X 21. c—e. Puppe. c. Rechte Oberkiefer, Dorsalansicht 
X 32. d. Maxillarpalpus des &, Ventralansicht X 21. e. Anlage des 
Genitalfusses und des Penis des IS, Ventralansicht X 64. 

6. Brachycentrus subnubilus Curt. a—d. Larve. a. Kopf, Dor- 
salansicht X 44. b. Oberlippe, Dorsalansicht X 64. ce. Die Schild- 
chen einer Hälfte des Mesonotums, Dorsalansicht X 32. d. Das Stiitz- 
plättchen des Vorderfusses, Seitenansicht X 100. e—f. Puppe. e. 
Oberlippe, Dorsalansicht X 32. f. Körperende der 2-Puppe, Seiten- 
ansicht X 32. g. Ein Larvengehäuse X 1. h. Zwei Puppengehäuse X 1. 

7. Micrasema setiferum Pict. a. Hälfte des Schildes des Pronotums 
der Larve, Dorsalansicht* X 32. b—c. Puppe. b. Oberlippe, Dorsal- 
ansicht X 100. c. Körperende des I, Ventralansicht X 64. 

8. Lepidostoma hirtum Fabr. a. Oberlippe der Larve, Dorsal- 
ansicht X 64. 

9. Molanna angustata Curt. a—e Larve. a. Kopfkapsel, Dor- 
salansicht* X 15. b. Hypostomum und Cardo der Unterlippe, Ventral- 
ansicht X 32. c. Oberlippe, Dorsalansicht X 64. d. Hälfte des Schil- 
des des Pronotums, Dorsalansicht* X 15.. e. Schild des Mesonotums, 
Dorsalansicht* X 15. f—g. Puppe. f. Oberlippe, Dorsalansicht X 32. 
g. Anlage eines Genitalfusses, Ventralansicht X 32. 

10. Molannodes Zelleri Mc Lach. a—c. Larve. a. Kopf, Dor- 
salansicht* X 32. b. Schild des Pronotums, Dorsalansicht* X 32. c. 
Klaue eines Hinterfusses X 32. d. Linke Mandibel der Puppe, Ven- 
tralansicht X 64. 


Taf. II. 


11. Leptocerus fulvus Ramb. a—b. Larve. a. Kopfkapsel, Dor- 
salansicht* X 42. b. Kopfkapsel, Ventralansicht* X 42. c—d. Puppe. 
c. Ein Analstäbchen, Dorsalansicht X 32. d. Die Anlagen der Genital- 
füsse und des Penis, Ventralansicht X 32. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 163 


12. Leptocerus senilis Burm. a. Ein Analstäbehen der Puppe, — 
Dorsalansicht X 32. 

13. Leptocerus annulicornis Steph. a. Ein Analståbehen der 
Puppe, Dorsalansicht X 32. 

14. Leptocerus aterrimus Steph. a—c. Puppe. a. Körperende 
des 0", Dorsalansicht X 32. b. Die Anlagen der Genitalfiisse und des 
Penis, Ventralansicht X 32. c. Das 10. Abd.-segment des 2, Ven- 
tralansicht X 32. 

15. Leptocerus cinereus Curt. (bilineatus L. (Wallengr.). a—c. 
Larve. a. Kopfkapsel, Dorsalansicht* X 29. b. Dieselbe, Ventralansicht* 
X 29. ce. Oberlippe, Dorsalansicht X 64. d—h. Puppe. d. Oberlippe, 
Dorsalansicht X 100. e. Der rechte Oberkiefer, Ventralansicht X 64. 
f. Ein Analstäbchen des 2, von der lateralen Seite X 32. g. Das- 
selbe des <&', Dorsalansicht X 32. h. Die Anlagen der Genitalfiisse 
und des Penis, Ventralansicht X 32. 


16. Leptocerus excisus Mort. a—-b. Larve. a. Kopfkapsel, Dor- 
salansicht* X 32. b. Dieselbe, Ventralansicht* X 32. c—f. Puppe. ce. 
Der linke Oberkiefer, Ventralansicht X 64. d. Die Haftorgane des 1. 
Abd.-segments, auf einer Seite, Dorsalansicht X 64. e. Ein Anal- 
ståbehen, von der lateralen Seite gesehen X 32. f. Körperende des 
Oo, Ventralansicht X 32. g-—h. Gehäuse, g. einer jüngeren, h. einer 
älteren Larve X 1. 

17. Mystacides azurea L. a. Die Anlagen der Genitalfiisse und 
des Penis der Puppe, Ventralansicht X 64. 

18. Mystacides longicornis L. a—f. Larve. a. Kopfkapsel, c. 
Hälfte des Schildes des Pronotums, e. Hälfte des Schildes des Meso- 
notums einer blassen Larve, Dorsalansicht* X 29. b, d, f. Die ent- 
sprechenden Teile einer dunklen Larve, Dorsalansicht* X 29. g—k. 
Puppe. g. Oberlippe, Dorsalansicht X 100. h. Ein Analstäbehen des 
2, Dorsalansicht X 32. i. Das Körperende des I, Ventralansicht 
X 32; j. Dasselbe des 2, Ventralansicht X 32. k. Dasselbe, Seiten- 
ansicht X 32. I—m. Gehäuse X 1. 

19. Trienodes bicolor Curt. a. Die Stützplättchen des Vorder- 
fusses der Larve, von der lateralen Seite X 64. b—d. Puppe. b. Ober- 
lippe, Dorsalansicht X 100. c. Ein Analstäbchen, Ventralansicht X 32. 
d. Körperende des I, Ventralansicht X 32. 

20. Erotesis baltica Mc Lach. a—d. Larve. a. Die Kopfkap- 
sel, Dorsalansicht* X 32. b. Dieselbe, Seitenansicht* X 32. c. Hälfte 
des Schildes des Pronotums, Dorsalansicht* X 32. d. Hälfte des Schil- 
des des Mesonotums, Dorsalansicht* X 32. e—f. Puppe. e. Ein Anal- 
stäbehen, Dorsalansicht X 32. f. Das Körperende des I, Ventral- 
ansicht (einseitig) X 32. g. Ein Teil des Gehäuses X 5. 

21. Oecetis ochracea Gurt. a—e. Larve. a. Die Kopfkapsel, 
Dorsalansicht* X 15. b. Der distale Teil des Maxillarpalpus und des 


164 Silfvenius, Beitrige zur Metamorphose der Trichopteren. 


Maxillarlobus, Ventralansicht X 100. e. Das Schild des Pronotums. 
Dorsalansicht* X 15. d. Das Schild des Mesonotums, Dorsalansicht* 
X 15. e. Der proximale Teil des Vorderrandes der Mittelklaue mit 
dem rudimentären Basaldorn X 900. 


Taf. LII. 


22. Hydropsyche saxonica Mc Lach. a—f. Larve. a. Stirnschild, 
Dorsalansicht* X 15. b. Der rechte Oberkiefer, Ventralansicht X 32. 
c. Stitzplåttehen des Vorderfusses, von aussen gesehen* X 32. d. 
Das Schild des Mesonotums, Dorsalansicht* X 10. e. Das Schild des 
Metanotums (einer anderen Larve), Dorsalansicht* X 10. f. Klaue des 
Vorderfusses X 100. g. Die Anlagen der Genitalfüsse und des Penis 
der o-Puppe, Ventralansicht X 32. h, i. Puppengehäuse X 1. 

23. Hydropsyche angustipennis Curt. a—e. Larve. a. Stirn- 
schild, Dorsalansicht* X 15. b. Hälfte des Schildes des Pronotums, 
Dorsalansicht* X 15. c. Die Mitte des Hinterrandes des Schildes am 
Mesonotum X 32. d. Die Mitte des Hinterrandes des Schildes am 
Metanotum X32. e. Der Festhalter, von der medianen Seite gese- 
hen" X 32. f—g. Puppe. f. Das letzte Glied des Hintertarsus, Seiten- 
ansicht X32. g. Die Anlagen der Genitalfiisse und des Penis des 
SF, Ventralansicht X 32. 

24. Hydropsyche instabilis Curt. a—e Larve. a. Stirnschild, 
Dorsalansicht* X 15. b. Oberlippe, Dorsalansicht X 32. c. Die Mitte 
des Hinterrandes des Schildes am Mesonotum X 32. d. Die Mitte 
des Hinterrandes des Schildes am Metanotum X 32. e. Das Stütz- 
plättehen des Hinterfässes, von der lateralen Seite gesehen* X 32. 
f—h. Puppe. f. Oberlippe, Dorsalansicht X 64. g. Körperende des , 
Ventralansicht X 32. h. Distales Ende des einen Analanhanges, Dor- 
salansicht* X 64. 

25. Hydropsyche lepida Pict. a—d. Larve. a. Der rechte Ober- 
kiefer, Dorsalansicht X 100. b. Der distale Teil des linken Oberkie- 
fers, von der medianen Seite gesehen X 100. c. Mitte des Hinter- 
randes des Schildes am Mesonotum *X 32. d. Mitte des Hinterrandes 
des Schildes am Metanotum X 64. e—f. Puppe. e. Der linke Ober- 
kiefer, Ventralansicht X 64. f. Die Anlagen der Genitalfässe und des 
Penis des I, Ventralansicht X 64. 

26. Hydropsyche sp. a—g. Larve. a. Stirnschild, Dorsalansicht* 
X 15. b. Das distale Ende des rechten Oberkiefers, Ventralansicht 
X 32. cec. Dasselbe des linken Oberkiefers, Dorsalansicht X 32. d. 
Hälfte des Schildes des Pronotums, Dorsalansicht* X 15. e. Ein Teil 
des Schildes am Mesonotum, Dorsalansicht* X 15. f. Das Schild des 
Metanotums, Dorsalansicht* X 15. g. Mittelklaue 32. 

27. Hydropsyche sp. a Stirnschild der Larve, Dorsalan- 
sicht* X 15. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 6. 165 


28. Philopotamus montanus Donov. a—c. Larve. a. Oberlippe, 
Dorsalansicht X 32. b. Stützplättchen des Vorderfusses, von der 
lateralen Seite gesehen (die zwei kurzen Bérstchen auf dem ora- 
len Fortsatze schimmern durch) X 64. c. Die Klaue des Hinter- 
fusses X 200. 

29. Wormaldia subnigra Me Lach. a. Oberlippe der Puppe, 
Dorsalansicht X 64. 

30. Neureclipsis bimaculata L. (tigurinensis Fabr.). a. Eines der 
ventralen Schildchen des 9. Abd.-segments der Larve mit der haken- 
förmigen Borste X 200. 

31. Holocentropus picicornis Steph. a. Distaler Teil der Klaue 
des Festhalters der Larve, Seitenansicht X 100. b —c. Puppe. b. Kör- 
perende der d'-Puppe, Ventralansicht* X 32. c. Körperende der ?-Puppe, 
Ventralansicht* X 29. 

32. Holocentropus auratus Kol. a—b. Stirnschild der Larve, 
Dorsalansicht* X 29. c. Körperende der ? -Puppe, Ventralansicht* X 29. 


Ten JAY 


33. Holocentropus stagnalis Albarda. a. Stirnschild der Larve, 
Dorsalansicht* X 29. b—c. Puppe. b. Körperende der &-Puppe, Ven- 
tralansicht* X 32. c. Körperende der 9 -Puppe, Ventralansicht* X 29. 

34. Cyrnus trimaculatus Curt. a—b. Larve. a. Die Kopfkapsel, 
Dorsalansicht* X 15. b. Hälfte des Schildes am Pronotum (einer an- 
deren, dunklen Larve), Dorsalansicht X 155. c. Körperende der 
o -Puppe, Ventralansicht* X 32. 

35. Cyrnus insolutus Mc Lach. a—b. Larve. a. Die Kopfkapsel, 
Dorsalansicht* X 11. b. Hälfte des Schildes des Pronotums und das 
Stützplättchen des Vorderfusses, Dorsalansicht* X 15. 

36. Tinodes weneri L. a—c Larve. a. Die Kopfkapsel, Dor- 
salansicht* X 29. b. Hälfte des Schildes am Pronotum, Dorsalan- 
sicht* X 21. c. Das Stätzplättehen des Vorderfusses, von der me- 
dianen Seite gesehen, die zwei längeren Borsten und die Chitinleisten 
schimmern durch X 64. 

37. Lype sp. a—b. Larve. a. Die Kopfkapsel, Dorsalansicht* 
X 32. b. Der rechte Oberkiefer, Ventralansicht X 64. c. Körperende 
der &-Puppe, Ventralansicht X 32. 

38. Rhyacophila nubila Zett. a—f. Larve a. Antenne X 400. b. 
Oberlippe, Dorsalansicht X 32. c. Das distale Ende des Maxillarlobus, 
Ventralansicht X 200. d. Stützplättchen des Vorderfusses, von der la- 
teralen Seite gesehen X 32. e. Die letzten Abd.-segmente, Dorsalansicht 
X 29. f. Der Festhalter, von der lateralen Seite gesehen X 29. 

39. Rhyacophila septentrionis Mc Lach. a—b. Puppe. a. Das 
8—10. Abd.-segment des I, Seitenansicht* X 29. b. Das 8—10. 


166 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Abd.-segment des 9, Ventralansicht* X 32. c. Puppengehåuse, Ven- 
tralansicht X 1. 

40. Glossoma vernale Pict. a. Stirnschild der Larve, Dorsal- 
ansicht* X 32. b—e. Puppe. b. Oberlippe, Dorsalansicht X 64. c. 
Die linke Mandibel, Dorsalansicht X 32. d. Die letzten Segmente des 
Q, Ventralansicht X 32. e. Dieselben, Dorsalansicht X 32. In Figg. 
d. und e. sind die in natürlicher Lage nach unten zurückgebogenen 
Segmente mit den Borsten gerade nach hinten gerichtet. 

41. Agapetus comatus Pict. a—f. Larve. a. Stirnschild, Dorsal- 
ansicht X 64. b. Antenne X 666. c. Oberlippe, Dorsalansicht 100. d. 
Schild des Prosternums, Ventralansicht X 64. e. Stützplättchen des 
Vorderfusses, von der lateralen Seite gesehen X 200. f. Festhalter, 
von der lateralen Seite X 100. g—m. Puppe. g. Die rechte Man- 
dibel, Ventralansicht X 64. h. Maxillarpalpus des I, Seitenansicht 
X 64. i. Körperende des I, Dorsalansicht X 64. j. Dasselbe, Ven- 
tralansicht X 64. k. Dasselbe des 9, Dorsalansicht X 64. 1. Das- 
selbe, Seitenansicht X 32. m. Dasselbe, Ventralansicht > 64. n. Ge- 
häuse, Ventralansicht, etwas vergr. 


Inhalt. 


Seite 
Einleitung . A TET 3 
Phryganeidæ . . . . 5 
Newronia lapponica Hagen 5 
Agrypnia picta Kol.. . . 9 
Sericostomatidæ. . . . 10 
Notidobia ciliaris L.. . . 10 
Sericostoma = personatum 
Spence. . . IE: 
Silo pallipes Fabr. Ge 15 
Goéra pilosa Fabr. . . . 19 
Brachycentrus subnubilus 
Bel... 21 


Micrasema en Pict. 26 
Bestimmungstabelle für den 
bisher bekannten Larven 
und Puppen der Gattung 
Micrasema . . 28 


Lepidostoma hir AR Fabr. 29 | 


Bestimmungstabelle der bis- 
her bekannten Larven 
der finnischen Sericosto- 


PALA ELI «ie. . 2. ol 

Dito der Puppen . . . . 32 
Leptocceridæ. . . . . . 33. 
Beræodes minuta L. . . 33) 
Molanninæ . . . ae Be 

Allgemeine Merkmale Den Tä 


Molanna angustata Curt.. 38 
Molannodes Zelleri Mc Lach. 40 


Leptocerinæ. . . . . . 4. 
Allgemeine Merkmale . . 43. 
Leptocerini. . . BR RL; 


Allgemeine Merkumle rät 


Leptocerus fulvus Ramb. 
L. senilis Burm. . 
L. annulicornis Steph. . 
L. aterrimus Steph. . 
L. cinereus Curt. (bilineatus 
L. (Wallengr.) 
L. excisus Mort. . 
Mystacidini . : 
Allgemeine Merk male 
Mystacides azurea L. 
M. longicornis L.. a 
Tri&nodes bicolor Curt.. 
Erotesis baltica Mc Lach.. 
Oecetini . 
Allgemeine kN är 
Oecetis ochracea Curt. . 
Oe. furva Ramb. . 
Oe. lacustris Pict. 
Bestimmungstabelle der bis- 
her bekannten Larven 
der finnischen Leptoceri- 
dem AS VEN: 
Dito der Puppen . 
Hydropsychidæ 
Hydropsyche 
H. saxonica Mc Lach. 
H. angustipennis Curt.. 
H. instabilis Curt. 
H. lepida Pict.. 
H. 'sp.- 
Bestinimunestabelle den Her 


behandelten nie N 


Larven. 


100 
103 
105 
108 
TEI 


116 


168 Silfvenius, Beiträge zur Metamorphose der Trichopteren. 


Seite Seite 
Dito der Pappen < kn? Bestimmungstabelle der bis- | 
Philopotaminæ . . . . 118 her bekannten Larven 
Allgemeine Merkmale . . 118 der finnischen Psycho- | 
Philopotamus — montanus myinen 140 
Donov.. . . 119 | Rhyacophilide . 141 
Wormaldia bh Mc Rhyacophiline. 141 
Tachtint, 204 ih AED FASO Rhyacophila nubila Zett. . 141 
Polycentropinæ . . . . 121 Rh. septentriomis Mc Lach. 146 
Allgemeine Merkmale . . 121 Glossomatinæ . 148 
Neureclipsis bimaculata L. Allgemeine Merkmale 148 
(tigurinensis Fabr.) . . 124 Glossoma . 1518 
Polycentropus flavomacula- G. vernale Pict. 1521 
ie Bo ØM 124 G. Boltoni Curt. . 1539 
Holocentropus auratus Kol. 125 Agapetus . 154 
H. stagnalis Albarda. . . 128 A. comatus Pict. 155 
Cyrnus trimaculatus Curt. 129 A. fuscipes Curt. . 157 
C. insolutus Me Lach. . . 131 Bestimmungstabelle der bis- | 
C. flavidus Mc Lach. . . 132 her bekannten Larven 
Bestimmungstabelle der bis- | der Glossomatinen 158 
her bekannten Larven | Dito der Puppen . 158 
der finnischen Polycen- | Verzeichnis der beatae 
imopigenh os ee 32 ten Arten. 0 188 
Dito der Puppen. . . . 134 Verzeichnis der zitierten 
Psychomyinæ . . . . . 135 | Litteratur . 160 
Tinodes weneri L. . . . 135 | Verzeichnis der ane 
ype Spre 2 0 ee OD gen . 161 
Berichtigungen. 
Seite 35, Z. 2 oben statt: p. 43 lese: p. 44 
> 130,00 34 3 » Fig. 10e » Fig. 9e 
> 48, » 14 unten >» p. 24 > p. 44 
54; 0117 00 » postsegm. Gruppe > = postsegm., ventralen J 
Gruppe | 


» 68, » 14 oben »  Mesothorax 
» 82,» 9 unten » Klapälek I 


, 82, > "69, » Struck II 

» IG LS »  Aussenrand 
Tes 100 > » sieben 

> MUSH NE Mains » Morton Ill 


»  Metathorax 
» Klapalek II 
» Struck III 
»  Vorderrand 
» neun 

» Morton II 


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Acta Soc. F. et Fl. Fenn. 97, N:o 6. Silfvenius. 


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ACTA SOCIETATIS PRO FAUNA ET FLORA FENNICA, 27, N:o 7. 


BEITRAG 
ZUR KENNTNIS DER 
IM UFERSCHLAMM DES FINNISCHEN MEERBUSENS 


FREE LEBENDEN NEMATODEN 


VON 


GUIDO SCHNEIDER. 


faan, 
MIT (EINER TAFEL. 
2 


( Vorgelegt am 11. November 1905). 


HELSINGFORS 1906. 


KUOPIO 1906. 
GEDRUCKT BEI K. MALMSTROM. 


Einleitung. 


Während wir im allgemeinen tiber die Fauna der wirbel- 
losen Tiere des Finnischen Meerbusens schon recht gut orien- 
tiert sind durch die Arbeiten von K. M. Levander, A. Lu- 
ther, K. E. Stenroos, E. Nordenskiöld, A. J. Silfvenius 
und anderen, ist die artenreiche Klasse der Nematoden noch 
sehr wenig in angriff genommen worden. Abgesehen von den 
parasitiseh in Fischen lebenden Nematoden, von denen ich eine 
Reihe von Arten in meinen Ichthyologischen Beiträgen Ill zu- 
sammen mit anderen Fischparasiten angeführt habe, finden wir 
nur wenige Angaben über frei im Meere vorkommende Nema- 
todenspezies. In »La faune de la mer Baltique orientale et les 
problemes des explorations prochaines de cette faune» führt Ko- 
jevnikov!) 4 an den Küsten Estlands und Kurlands gefundene 
Arten an, nämlich Enchelidium marinum Ehrb., Oncholaimus 
vulgaris Bast., Monhystera velox Bast. und Spilophora setosa 
Bütschli. Von diesen 4 Arten sind nur 2 im Bereich des Fin- 
nischen Meerbusens gefunden worden: Enchelidium marinum 
von Eichwald?) bei Hapsal, Reval und Wiborg und Oncholai- 
mus vulgaris von M. Braun?) bei Reval. 

Es waren also 2 echte Meeresformen die ersten, die aus 
dem Finnischen Meerbusen bekannt wurden. Oncholaimus vul- 
garis ist zwar auch von O. Biitschli bei Kiel gesehen worden, 

1) Kojevnikov, La Faune de la mer Baltique orientale etc. Congrés 
international de zoologie. XII. Session, Moscou 1892. p. 142. 

2) Eichwald, Beiträge zur Infusorienkunde Russlands. Bull. de la 
Soc. Imp. d. Nat. Moscou. 1844 (zitiert nach Kojevnikov). 

9) M. Braun, Physikalische und biologische Untersuchugen im west- 
lichen Teile des Finnischen Meerbusens. Archiv fiir Naturkunde Liv-, Est- 
und Kurlands Bd. X, 1884, Lief. 1. 


4 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


aber Enchelidium marinum, welches von Eichwald an drei weit 
von einander entfernten Punkten des Finnischen Meerbusens ge- 
funden wurde, ist, soviel mir bekannt, in der Ostsee später nicht 
angetroffen werden, und erst von der Niederländischen Nordsee- 
küste finde ich eine Mitteilung von de Man), der diese grosse 
Art bei Walcheren beobachtet hat. Ich habe weder die eine, 
noch die andere Art wiedergefunden, sehe aber darin keinen 
Grund, an ihrem Vorkommen im Finnischen Meerbusen zu zwei- 
feln, obgleich unter den 21 Arten, die ich beobachtet habe und 
im folgenden näher schildern werde, keine typischen Vertre- 
ter der Meeresfauna sich finden, sondern ausschliesslich Brack- 
wasserformen. Ich vermute nämlich, dass auch Spiliphera (Chro- 
madora) caeca Bast. und Anoplostoma (Symplocostoma) vivipa- 
yum Bast., die beide zuerst aus dem Estuary bei Falmouth be- 
schrieben wurden, keine eigentlichen Meeresformen sind, son- 
dern Bewohner des Brackwassers an Flussmündungen. Ich 
schreibe die Abwesenheit von echten Meeresnematoden in dem 
von mir untersuchten Material dem Umstand zu, dass es aus- 
schliesslich Schlammproben aus 1 bis 2 Meter Tiefe waren, die 
ich untersuchte und die in nächster Nähe der Zoologischen 
Station Tvärminne dem Boden einer flachen Bucht entnommen 
waren. Der Salzgehalt in dieser Bucht ist nämlich minim und 
beträgt nur etwa 0,5 °/o. 

Obgleich aber in dieser Bucbt Siisswassertiere, Fische, 
Mollusken, Oligochaeten etc., in grosser Zahl vorkommen, zeigte 
sich nur eine einzige Nematodenspezies, Monhystera dubia Btli, 
die als Süsswasserart bekannt war. Das Genus Dorylaimus 
fehlte total, und aus den Gattungen Aphanolaimus, Monhystera, Tri- 
pyla, Spiliphera und Chromadora fand ich keine Art, die iden- 
tisch gewesen wäre mit einer von denjenigen Arten, welche mir 
aus einem nur 2 Kilom. vom Strande des Finnischen Meerbusens 
entfernten See in Estland (Obersee bei Reval) bekannt sind, son- 
dern nur teils neue Arten, teils notorische Brackwasserspezies. 

Abgesehen von den neuen Arten, die ich natürlich für 


1) De Man, Sur quelques Nématodes libres de la Mer du Nord. 
Mémoires de la Soc. zoolog. de France T. I, 1888, p. 13, 14. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 5 


Brackwasserarten halten muss, da sie noch anderswo nicht ge- 
funden worden sind, kann ich mit Sicherheit auch alle die Ar- 
ten fiir das Brackwasser in anspruch nehmen, die von Biitschli 
aus dem Kieler Hafen zuerst beschrieben worden sind, näm- 
lich Monhystera setosa, Tripyla marina, Cyatholaimus dubio- 
sus und Axonolaimus (Anoplostoma) spinosus, und von mir im 
Finnischen Meerbusen wiedergefunden wurden. Sehr auffallend 
und überraschend war es für mich, dass nicht weniger als vier 
von mir bei Tvärminne gefundene Arten sich als identisch er- 
wiesen mit solchen, die J. G. de Man »in feuchter von Brack- 
wasser imbibierter Erde» auf der Insel Walcheren in Holland 
zuerst entdeckt hat. Die Namen dieser Arten, die bei Tvär- 
minne beständig in 1 bis 2 Meter Tiefe unter Wasser leben, 
sind: Monhystera microphthalma, Desmolaimus zeelandicus, Mi- 
erolaimus globiceps und Oncholaimus lepidus. Wahrscheinlich ist 
zu dieser Gruppe von Arten auch noch Spiliphera paradoxa de 
Man zu rechnen, als deren Fundort ebenfalls die Insel Wal- 
cheren genannt wird, von der aber nicht ausdriicklich gesagt 
ist, ob sie im Meere oder im Brackwasser lebt. Denn die zur 
Provinz Zeeland gehörende Insel Walcheren grenzt zwar an das 
Meer, ist aber, da sie im komplizierten Delta der Schelde und 
anderer Flüsse liegt, wohl meist von Brackwasser umgeben. 
Die Isolierung der zu untersuchenden Nematoden aus dem 
Schlamm geschah auf dem Objektträger mittels einer feinen Na- 
del, worauf die Exemplare durch vorsichtiges Erwärmen iiber 
einer Flamme getötet wurden. Dauerte die Untersuchung meh- 
rere Stunden oder Tage, so wurde dem Präparat 2 °/, Formollö- 
sung und darauf ein Tropfen Glycerin vom Rande des Deck- 
gläschens her zugesetzt, um Zersetzung und Austrocknung zu 
verhiiten. Jede Art wurde möglichst frisch mit Hilfe des Leitz’- 
schen Zeichenokulars skizziert und meist auch photographiert. 
Um zu eruieren, bei welcher Reaktion die Verdauung 
freilebender Nematoden vor sich geht, fiitterte ich eine Anzahl 
von Exemplaren verschiedener Arten mit Lakmuspulver, das 
ich reichlich dem Schlamm beimengte, den die Tiere bewohnen. 
Bei den Arten: Tripyla marina Btli, Cyatholaimus dubiosus 
Btli, Spiliphera paradoxa d. M., Spiliphera caeca Bast., Chroma- 


6 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


dora baltica n. sp., an denen ich in dieser Weise experimen- 
tierte, erwies es sich, dass der Darminhalt vom Ende des Oso- 
phagus bis zum Anfang der Kloake sauer reagierte. Der Inhalt 
der Kloake bei den Männchen reagierte jedoch niemals sauer, 
sondern stets deutlich alkalisch. Die aus dem Darm kommen- 
den rötlichen, Lakmus enthaltenden Nahrungsballen werden 
sofort blau, sobald sie in die Gegend der Spicula gelangen. Es 
missen also Driisen vorhanden sein, deren alkalisehes Sekret 
sich in die Kloake ergiesst, welche von den keine Säure ver- 
tragenden Spermatozoen passiert wird. 

Im Ösophagus habe ich keine ausgesprochen saure oder 
alkalische Reaktion nachweisen können. Die Ösophagusdrüsen 
schieden kein Lakmus aus. Dagegen erhielt ich durch Fütte- 
rung mit Karmin und Dahlia Bilder, die darauf hindeuten, dass 
diese Stoffe vielleicht doch durch die drei Ösophagusdrüsen aus- 
geschieden werden. Die Versuche wurden an Chromadora bal- 
tica n. sp. und Axonolaimus spinosus Btli ausgeführt, indem 
Karminpulver, resp. Dahlialösung dem Wasser zugesetzt wurde, 
in dem die Tiere einige Tage verbleiben mussten. Da ich je- 
doch keine Gelegenheit hatte, auf Schnitten die mit Karmin 
oder Dahlia gefärbten Stellen an der Ösophaguswand genauer 
zu untersuchen, enthalte ich mich aller weiteren Vermutungen 
über das Zustandekommen der Erscheinung. 

»Die Ösophagealdrüsen stellen sich im Allgemeinen als - 
drei in ihrem hinteren Teile dichotomisch verästelte oder zahl- 
reiche, querverlaufende Seitenäste aufnehmende Längsröhren 
dar, welche in der Muskelwand des Ösophagus gelegen sind, 
von hinten nach vorn verlaufen und in die Mundhöhle ausmün- 
den», schreibt de Man in seinen »anatomischen Untersuchun- 
gen über freilebende Nordsee-Nematoden» (Leipzig 1886, Seite 
3). Ohne besondere Praeparation gelang es mir nur bei Mon- 
hystera setosa Btli im hinteren Teil des Ösophagus solche Drü- 
sen, wie sie de Man beschreibt, deutlich zu sehen, und zwar 
sind es hier querverlaufende Seitenäste, welche zusammen mit 
den drei Längsröhren das Bild einer doppelten Strickleiter ge- 
ben. Fütterungsversuche, die auch mit dieser Art angestellt 
wurden, führten zu keinem Resultat, denn die Tiere schienen 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 7 


keinerlei Farbstoffe fressen zu wollen, worüber man sich nicht 
wundern kann, da Monhystera setosa sehr genau ihre Nahrung 
auswählt und sich ausschliesslich von einer Diatomaceenart er- 
nährt, indem sie alles andere verschmäht. 

Sowohl in faunistischer, als auch in experimentell-physiolo- 
gischer Hinsicht lässt dieser erste kleine Beitrag zur Kenntnis 
unserer nicht parasitischen Nematoden noch enorm viel zu wün- 
schen übrig. Wenn schon die kurze Zeit, die ich neben ande- 
ren Arbeiten auf diese Tiergruppe verwenden konnte, und die 
geringe Anzahl ein und derselben Lokalität entnommener Schlamm- 
proben eine Serie von 21 Arten — darunter 9 novae species 
— zu erbeuten gestattete, so muss ich annehmen, dass die Ne- 
matodenfauna der östlichen Ostsee keineswegs arm an Arten 
ist, und dass das endgültige Ergebnis weiterer intensiverer und 
extensiverer Forschungen vielleicht eine annähernd so lange 
Liste von Artennamen sein wird, wie wir sie in den Werken 
von Bastian und de Man bezüglich der Nordsee finden. 


Aphanolaimus pulcher n. sp. 
(brer, La; fb Le). 


Ende Juli und häufiger noch im August fand ich im Schlamm in 
1 bis 2 m Tiefe eine Art von Aphanolaimus, die sich weder mit 
Aphanolaimus attentus de Man), noch mit Aph. aquaticus Da- 
day?) identifizieren lässt. Dieser neuen Art, die sich auch 
deutlich von der von W. Plotnikoff3) aus dem See Bologoje 


1) De Man, Die frei in der reinen Erde und im siissen Wasser leben- 
den Nematoden der Niederländischen Fauna, Leiden 1884. Seite 34, 35. 
Taf. I. Fig. 4. 

2) E. v. Daday, Nematoden. Resultate der wissenschaftlichen Erfor- 
schung des Balatonsees. Wien 1897. Bd. II, Teil 1. Seite 84—86. 

3) W. Plotnikoff, Nematoda, Oligochaeta und Hirundinea. Berichte 
der Biologischen Siisswasserstation der Kais. Naturforscher-Gesellschaft zu 
St. Petersburg. Bd. I. 1901. Seite 244—245. 


8 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


beschriebenen Art Aphanolaimus viviparus durch die gedrunge- 
nere Gestalt und den viel ktirzeren Schwanz unterscheidet, habe 
ich wegen der schönen Struktur der Cuticula und der Durch- 
sichtigkeit, die das Studium des inneren Baues sehr erleichtert, 
den Namen Aphanolaimus pulcher gegeben. 

A. pulcher n. sp. wird sowohl als 3, wie auch als 9 bis 
2 mm lang. Der Körper ist verhältnismässig dick, wie bei den 
übrigen Arten der Gattung, und verschmälert sich allmählich 
gegen das stark zugespitzte Vorderende. Die Verschmälerung 
gegen das Hinterende geschieht plötzlicher; denn noch in der 
Gegend des Afters ist der Körper nicht viel schmäler, als in 
der Mitte. 

Die Cuticula ist über die ganze Länge des Tieres gleich- 
mässig gefeldert, und die sechseckigen Feldchen halten 0,5 bis 
0,64 im Durchmesser. 

Das kleine, mit schwach angedeuteten Lippen versehene 
Kopfende trägt 6 kurze Borsten, hinter denen unmittelbar die 
beiden sehr grossen, doppelt konturierten, kreisförmigen Seiten- 
organe liegen. 

Der Schwanz ist in beiden Geschlechtern kurz und beträgt 
nur 1/13 bis 1/14 der ganzen Körperlänge. 

Der Ösophagus ist etwa zehnmal kürzer als der Körper 
und schwillt nach hinten gelinde an. 

Die Vulva liegt in der Körpermitte. 

Die Ovarien sind paarig. 

Vor der männlichen Geschlechtsöffnung münden in der 
ventralen Mittellinie 7 chitinisierte Drüsengänge, die hinteren drei 
in mehr als doppelt so grossen Abständen von einander, als 
die vorderen vier. Zwischen dem hintersten Drüsenröhrchen 
und dem Anus findet sich eine kurze starre Borste und zwei 
solche Borsten stehen in der ventralen Mittellinie des Schwanzes. 
Eine vierte kurze Borste steht ventral unter der äussersten 
Schwanzspitze, an der die Klebdrüse mündet. 

Die Spicula sind gross, bogenförmig, am proximalen Ende 
gespalten und am distalen Ende scharf zugespitzt. Sie werden 
von hinten durch ein merkwürdig gebautes akzessorisches Stück 
gestützt. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 3) 


Dieses akzessorische Stück hat, von der Seite gesehen, die 
Form eines stumpfwinkeligen Dreiecks, dessen spitze Winkel nach 
unten und nach hinten gerichtet sind. Von der Ventralseite 
gesehen (Fig. 1,c) bildet das akzessorische Stiick eine Platte, 
die seitlich von zwei parallelen Linien begrenzt ist, nach hinten 
in den Schwanz zwei spitze Ausläufer entsendet und vorn zwei 
halbkreisförmige Ausbuchtungen zeigt, in denen die Spicula 
gleiten. 

Von Aphanolaimas attentus de Man unterscheidet sich die 
neue Art hauptsächlich durch bedeutendere Grösse, denn sie 
wird fast viermal länger als jene, durch kürzere Kopfborsten, 
durch die stärker gebogenen Spicula, durch das mit hinteren 
Fortsätzen versehene akzessorische Stück und durch die Zahl 
und Anordnung der chitinisierten Drüsengänge vor der männ- 
lichen Geschlechtsöffnung. 

Von Aphanolaimus aquaticus Daday unterscheidet sich A. 
pulcher gleichfalls durch seine Grösse und seine kiirzeren Kopf- 
borsten. Ferner hat er kreisrunde Seitenorgane, während diese 
bei der Art aus dem Plattensee »mehr oder minder eiförmig» 
sind. Die Form der Spicula, die bei Aph. aquaticus ziemlich 
gerade zu sein scheinen, und der akzessorischen Stiicke ist bei 
beiden Arten ganz verschieden. Verschieden ist auch die An- 
ordnung der Driisenröhrchen vor der männlichen Genitalöffnung, 
wenngleich in diesem letzten Punkt Aph. pulcher mehr der un- 
garischen als der holländischen Art sich nähert. 

Auch hinsichtlich der Lebensweise gleicht Aph. pulcher 
aus dem Finnischen Meerbusen mehr der Süsswasserform Aph. 
aquaticus aus dem Plattensee als dem Aph. attentus, der ein 
Landbewohner ist und in feuchter Erde lebt. 2) 


1) De Man, Die einheimischen, etc., Nematoden, monographisch be- 
arbeitet. Tijdschr. d. Nederland. Dierkund. Vereen. Deel V. Seite 6 des Se- 
paratabdrucks. »Ein sehr seltenes Tier, welches sich im feuchten Marsch- 
grunde an den Wurzeln verschiedener Wiesenpflanzen aufhält.» 


LO G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Monhystera microphthalma de Man. 
(Figg. 2,a; 2,b). 


Von dieser lebhaften kleinen Art, die de Man!) zuerst 
aus »feuchter von Brackwasser imbibierter Erde» der Nieder- 
ländischen Küste beschrieben hat, fand ich in einer Schlamm- 
probe vom Ufer des Finnischen Meerbusens bei Tvärminne am 
2. August ein junges Männchen von 0,6 mm Länge. Die Länge 
der von de Man gemessenen Exemplare betrug 0,77 mm. Im 
übrigen gleicht mein Exemplar fast genau der Beschreibung und 
den Abbildungen, welche de Man liefert. 

Der Körper ist schlank, nach vorn weniger, nach hinten 
zu einem langen dünnen Schwanz verschmälert, der ungefähr 
1/4 der ganzen Körperlänge ausmacht. Am Schwanz lassen sich 
zwei ziemlich scharf abgegrenzte Abschnitte unterscheiden, Auf 
der Grenze zwischen dem ersten und zweiten Drittel seiner 
Länge wird der Schwanz sehr schnell schmäler und nimmt ein 
fadenförmiges Aussehen an. Der Ösophagus ist fünfmal kür- 
zer, als der ganze Körper. Die rotvioletten beiden Ocellen lie- 
gen dicht hinter den kreisförmigen Seitenorganen genau wie in 
der Abbildung von de Man (1. c. Taf. II, Fig. 8b). Kurz vor 
dem Übergang in den sehr dunkel granulierten Darm erleidet 
der Ösophagus eine scharfe Einschnürung. 

Die Spicula sind gross und stark gebogen. 

Das akzessorische Stück ist nicht ganz so einfach gestal- 
tet, wie es von de Man (1. c. Taf. II, Fig. 8d) gezeichnet wird. 
Bei meinem Exemplar besteht es, von der Seite gesehen, aus ei- 
nem dreieckigen Körper, von dem drei schmale Fortsätze aus- 
gehen. Zwei von diesen umgreifen dicht unter der Genitalöff- 
nung von hinten her die distalen Enden der Spicula, während 
der dritte Fortsatz dorsalwärts und nach hinten gewendet an 
seiner Spitze hakenförmig nach unten und vorn umgebogen ist. 
Da ich nur ein einziges Exemplar untersuchen konnte, weiss 


1) De Man, Nematoden der Niederländischen Fauna. 1884. Seite 38, 
39. (Taf. II, Fig. 8). 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 11 


ich nicht, ob diese wunderliche Gestalt des akzessorischen Stiic- 
kes fiir die Ostseeform von M. microphthalmica typisch ist, oder 
nur eine individuelle Misbildung darstellt. 


Monhystera setosa Bütschli. 
(Figg. 3,a; 3,b; 3,a). 


Diese zuerst von Biitschli aus der Kieler Bucht beschrie- 
bene Art wurde von mir in den Monaten Juli und August recht 
häufig im Schlamm der Bucht bei Tvärminne gefunden. Die 
Exemplare, sowohl die 2°, als auch die SS, waren bis 14 
mm lang. Der Körper verschmälert sich nach beiden Enden. 
Die Cuticula ist deutlich geringelt und trägt lange Borsten über 
den ganzen Körper. Eine deutlich ausgebildete Seitenmembran 
beginnt jederseits hinter dem Ösophagus und verläuft bis zur 
Mitte des Schwanzes. Die relativen Maasse der einzelnen Kör- 
perteile entsprechen den Angaben, wie sie Bütschli giebt. Der 
Ösophagus ist, kurz bevor er in den Darm übergeht, scharf 
eingeschnürt. Nach vorn von dieser Einschnürung, also im hin- 
teren Viertel des Ösophagus, erscheint bei Färbung des abgetö- 
teten Tieres mit Methylenblau eine strickleiterförmige Zeichnung 
aus drei Längsstreifen, die durch ungefähr 9 Querstreifen ver- 
bunden sind (s. Fig. 3,c). 

Die Spieula sind, wie schon Bütschli beschreibt, fast recht- 
winkelig gebogen. Vor, d. h. proximalwärts von der Umbie- 
gungsstelle zeigt jedes Spiculum eine ventralwärts gerichtete 
Verdickung. Das akzessorische Stück ist unpaar und ebenfalls 
im rechten Winkel gebogen. Der vordere, gegen die Geschlechts- 
öffnung gerichtete Teil des Stückes hat die Gestalt einer drei- 
eckigen Platte mit abgerundeten Ecken und nach vorn aufge- 
wulsteten seitlichen Rändern. In der Rinne zwischen den bei- 
den erhabenen Rändern gleiten die Spicula. Der bedeutend schmä- 
lere und etwas längere hintere Schenkel des akzessorischen 
Stückes ist gegen die Schwanzspitze gerichtet. Vor den Spicula 
scheint ein flaches Chitinplättchen an der vorderen Wand des 
Genitalkanales befestigt zu sein. 


12 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Die Nahrung ist fiir diese Art so typisch monoton, dass 
man schon junge, noch nicht geschlechtsreife Exemplare einfach 
nach dem Darminhalt bestimmen kann. Sie besteht nämlich 
ausschliesslich aus einer Diatomeenart, wie mir scheint aus der 
Gattung Plewrosigma, von gelber Farbe und einer Linge bis zu 
200 w. Leider habe ich nicht beobachten können, wie die Würm- 
chen es fertig bringen, so grosse Bissen hinabzuwiirgen. Der 
Darm ist meist von den genannten Diatomeen prall gefiillt. 


Monhystera dubia Bütschli. 


Von dieser der vorigen recht nahe verwandten Art habe 
ich nur das Weibchen beobachten können. Da die relativen 
Maasse meiner Exemplare teilweise mit den von Bätschli ') an 
einem 2 aus dem Main oder dem botanischen Garten zu Frank- 
furt gemessenen übereinstimmen und ausserdem das Seitenor- 
gan sehr deutlich spiralig aussah, wie es Bütschli beschreibt, 
kann ich nicht daran zweifeln, dass diese Süsswasserart zusam- 
men mit der Meeresform M. setosa im Schlamm des Finnischen 
Meerbusens vorkommt. Ich beobachtete das Tier im Juli. Die 
(resamtlänge der allerdings noch nicht völlig reifen Weibchen 
betrug 1,2 mm. Der Ösophagus erreichte etwa !/ı bis 4/3, der 
Schwanz 2/6 der Körperlänge. Der Abstand der Vulva vom 
Schwanzende war ungefähr der Länge des Ösophagus gleich. 
Lange Borsten, die besonders dicht hinter den Seitenorganen 
durch ihre bedeutende Länge, welche den Durchmesser des Kör- 
pers an dieser Stelle deutlich übertrifft, auffallen, finden sich 
am ganzen Körper. Die Cuticula zeigt in ihrer mittleren Schicht 
schwache Ringelung. Im allgemeinen hat Monhystera dubia 
einen schlankeren Körper, als M. setosa. Die sehr schmale Sei- 
tenmembran verläuft nur bis hinter den Anus. 


1) 0. Bütschli, Beiträge zur Kenntnis der freilebenden Nematoden. 
Nova Acta der Ksl. Leop. Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. 
Bd. 36. 1873. S. 65, 66. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 13 


E. v. Daday') beschreibt als Monhystera dubia Bitschli 
eine lang beborstete Art aus dem Plattensee in Ungarn, die sich 
gleichfalls durch einen auffallend langen Ösophagus auszeich- 
net, aber birnförmige Seitenorgane besitzt. Die Spicula und 
»Nebenspicula», wie sie Daday zeichnet, erinnern, von der Seite 
gesehen, auffallend an die Spicula und das akzessorische Stück 
an meinen Exemplaren von M. setosa, sind aber weniger ge- 
bogen. 


Monhystera trabeculosa n. sp. 
(Figg. 4,2; 4,b). 


Bei Beschreibung der »cavité générale du corps» der frei- 
lebenden Nematoden sagt A. F. Marion ?): »Dans la region oeso- 
phagienne, les muscles longitudinaux tegumentaires donnent en 
outre, assez frequemment, diverses brides isolées s'inserant sur 
l'enveloppe de l’oesophage. Ces brides sont moins apparentes 
dans la chambre intestinale.» Ähnliche, zwischen dem Öso- 
phagus und der Leibeswand ausgespannte Trabekel, wie sie 
Marion erwähnt und bei seinem Heterocephalus laticollis (1. c. 
Taf. D. 19, Fig. 1,a) abbildet, besitzt in ganz auffallend starker 
Entwicklung die im Schlamm am Ufer des Finnischen Meerbu- 
sens am häufigsten von mir gefundene Art von Monhystera, die 
ich, da auf sie keine der vorhandenen Beschreibungen passt, 
als neue Art unter dem Namen Monhystera trabeculosa in die 
Wissenschaft einfiihre. Da ich den Wurm noch nicht auf Schnit- 
ten untersucht habe, will ich keinerlei Vermutungen äussern 
tiber die Herkunft und den histologischen Bau dieser obenge- 
nannten Trabekel, die in regelmässigen Abständen namentlich 
in der Ösophagealregion die Leibeshöhle durchziehen und sowohl 
von der Seite, als auch vom Rücken gesehen den Eindruck er- 
wecken, als sei das Tier im vorderen Teil segmentiert. Die 9 


1) E. v. Daday, Nematoden. Resultate der wissensch. Erforschung 
des Balatonsees. Wien, 1897. Bd. 2. p. 86, 87. 

2) A. F. Marion, Nématoides non parasites marins. Annals des Scien- 
ces naturelles (zool.) Tome XIII, 1870, p. 44. 


14 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


von der dorsalen Wand des Osophagus ausgehenden Trabekel 
entsprechen ihrer Lage nach fast genau einer meist ebenso gros- 
sen Zahl ventralwärts gerichteter Gewebsstränge (Fig. 4,a). Auch 
vom Rücken gesehen erblickt man rechts und links vom Öso- 
phagus 9 paar Trabekel. Hinter dem Ösophagus im Bereich des 
Darmes finden sich nur wenige, namentlich die Dorsalseite des 
Darmes mit der Leibeswand verbindende Stränge. Die Länge 
reifer Exemplare beiderlei Geschlechts beträgt 1,2 bis 1,4 mm. 
Der Körper ist in der Mitte verhältnismässig dick und ver- 
schmälert sich gleichmässig nach beiden Enden. Das Kopfende 
ist schmal, trägt drei wenig ausgebildete Lippen und 6 kurze 
Borsten. Die beim & etwas grösseren, beim ? kleineren Sei- 
tenorgane sind dem Vorderende sehr genähert. Die Cuticula ist 
an der Oberfläche glatt, zeigt aber in der tiefsten Schicht eine 
deutliche Ringelung. Die Länge des Ösophagus beträgt etwa 
1/6 bis 1/; der Gesamtlänge des Körpers. Kurz vor dem Über- 
gang in den Darm ist der Ösophagus scharf eingeschnürt und 
bildet hinter dieser Einschnürung einen birnförmigen Ventilap- 
parat, der mit seinem spitzen Ende in den Darm hineinragt. 
Der Darm ist sehr dunkel granuliert. Der Schwanz des & ist 
etwa 1/7 bis !/s der Körperlänge gross, der Schwanz des ? ist 
länger und nimmt etwa 1/5 der Körperlänge ein. 

Die Entfernung der Vulva von der Analöffnung kommt 
ungefähr der Länge des Schwanzes gleich. 

Das weibliche Genitalorgan ist unpaar und erstreckt sich 
von der Vulva nach vorn. Die Eier furchen sich im Uterus, 
wo sie das Gastrulastadium erreichen. 

Die Spicula des Männchens sind in der Mitte scharf ge- 
knickt. Die beiden ziemlich gleich langen Schenkel jedes Spi- 
culums bilden mit einander einen Winkel von ungefähr 120°. 
Am proximalen Ende sind die Spicula tief gespalten, am distalen 
eingekerbt und in eine nach hinten gerichtete kurze Spitze aus- 
gezogen. Hinter den Spicula ist der distale Teil der Genitalka- 
nales dicht vor der Mündung chitinisiert. 

Genitalpapillen fehlen. 4 bis 5 kurze Borsten stehen in der 
Mittellinie des Schwanzes beim Männchen und die Schwanz- 
spitze trägt ausser der Klebdrüsenöffnung 2 kurze Borsten. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 15 


Während des ganzen Sommers fand ich diese Nematoden 
reichlich in allen Schlammproben aus der Bucht bei Tvär- 
minne. 


Monhystera bipunctata n. sp. 
(Fig. 5,a; 5,b). 


Obigen Namen verdankt diese neue Art zwei kleinen gel- 
ben Flecken, die neben einander auf der Dorsalseite hinter der 
Oberlippe zu sehen sind und wahrscheinlich als Ocellen ange- 
sprochen werden miissen. Die Art fand sich ziemlich zahlreich 
im Juli und August im Schlamm subsalser Buchten zusammen 
mit den oben schon angefihrten Nematodenspezies. 


Die Länge reifer Exemplare beträgt beim I etwa 1,0, beim 
2 1,3 mm. Der Körper ist schlank und nach beiden Enden 
verschmälert. Das Vorderende ist durch eine sehr seichte Fur- 
che einwenig vom Körper abgesetzt. Drei Lippen sind deutlich 
ausgebildet und mit 6 längeren und einigen ganz kurzen Bor- 
sten bewaffnet. Die Cuticula ist glatt und der Körper mit Aus- 
nahme des Kopfendes ohne Haare. 

Die Seitenorgane sind kreisförmig. 


Der Ösophagus nimmt etwa den fünften Teil der Körper- 
länge ein, ist hinten nicht wesentlich dicker als vorn, zeigt vor 
seiner Vereinigung mit dem Darm eine scharfe Einschnürung 
und ragt mit einem lippenartigen Klappenventil in das Lumen 
des Darmes hinein. Der Darm ist hellgelb. 

Die Länge des Schwanzes beträgt 1/7 bis !/s der Länge des 
Gesamtkörpers. 

Die Vulva befindet sich etwa im Beginn des hinteren Drit- 
tels des Körpers. Von ihr zieht der unpaare weibliche Geni- 
talapparat nach vorn bis zum Ende des ersten Drittels der Kör- 
perlänge. 

Die Spicula bestehen aus einem dänneren proximalen Schen- 
kel, der sich, von der Seite gesehen, am vorderen Ende in zwei 
klauenförmig gespreizte Zipfel spaltet, und einem breiten messer- 


16 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


förmigen distalen Schenkel, der ohne Knickung einen stumpfen 
Winkel von 130° mit dem proximalen bildet. Das akzessori- 
sche Stück bildet dicht an der Genitalöffnung eine kleine drei- 
eckige Platte, von der dorsalwärts zwei diinne, divergierende 
Stäbchen sich abzweigen, welche an ihren freien Enden haken- 
förmig gebogen sind. Die drei Stücke scheinen gelenkig mit 
einander verbunden zu sein. 


Monhystera n. sp. 
(Figg. 6,2; 6,b). 


Nur ein einziges Exemplar < fand ich von einer Art, die 
ich weder in der Litteratur beschrieben finde, noch auch benennen 
will, weil ich das zugehörige 9 nicht kenne. Das Exemplar 
wurde am 8. August bei Tvärminne in einer Schlammprobe aus 
1 bis 2 Meter Tiefe gefunden. 

Die Länge beträgt 0,6 mm. Der Körper ist schlank und 
ausserdem nach beiden Enden hin noch stark verschmälert. 

Die Cuticula ist glatt. Bis auf die kurzen Kopfborsten 
fehlt jegliche Behaarung. 

Das Kopfende ist schmal und besitzt keine Lippen. 

Der Mund führt in eine becherförmige Mundhöhle. 

Der Ösophagus erweitert sich nach hinten gleichmässig, 
ohne aber einen Bulbus zu bilden. Seine Länge kommt fast 
einem Viertel der Körperlänge gleich. 

Die Seitenorgane sind kreisförmig. 

Der Darm ist nicht auffallend gefårbt. 

Der Schwanz nimmt etwa !/;s der Körperlänge ein und 
wird in seinem letzten Drittel plötzlich dünn fadenförmig. 

Sehr eigentümlich sehen die Spicula aus. Sie bestehen 
aus einem längeren, vorderen, proximalen Schenkel, der, von 
der Seite gesehen, an seinem Vorderende in zwei gespreizte 
Klauen sich zu spalten scheint und einem kürzeren, jedoch ebenso 
diinnen distalen Teil. Beide Schenkel bilden mit einander ei- 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27. n:o 7. 17 


nen spitzen Winkel von 85° mit ziemlich scharfer Knickung an 
der Biegungsstelle. 

Das akzessorische Stiick ist, von der Seite gesehen, ein fast 
rechtwinkelig gebogenes, kleines Chitinstiick, dessen längerer 
Schenkel den Spicula dicht anliegt, während der ganz kurze 
Schenkel gegen die Schwanzspitze gerichtet ist. 

In der Form der Spicula erinnert diese Form an Monhy- 
stera acris Bast., von der sie sich jedoch unterscheidet durch 
geringere Grösse, längeren Schwanz und kärzeren Osophagus. 
Auch das akzessorische Stiick ist bei der von mir beobachteten 
Form ganz anders gestaltet, als bei Monhystera acris !). 


Monhystera n. sp. 
(Figg. 7,a; 7,b). 


Am 11. August fand ich in einer Schlammprobe aus der 
Bucht bei Tvärminne ein 0,7 mm langes Exemplar, das noch 
keine Anlage von Geschlechtsorganen besass, aber durch den 
sehr dunkel gefärbten Darm schon auf den ersten Blick seine 
wahrscheinliche Zugehörigkeit zum Genus Monhystera verriet. 

Der Körper ist nicht schlank und verschmälert sich gleich- 
mässig nach beiden Enden hin. 

Der Kopf mit drei Lippen ist etwas vom Körper abgesetzt 
und trägt 6 Borsten und 4 hellgelbe Punkte, von denen 2 auf 
der dorsalen Lippe gelegene besonders deutlich sind. 

Der Ösophagus verdickt sich nach hinten, bildet aber 
keinen Bulbus. Seine Länge entspricht ziemlich genau 1/4 
der gesamten Körperlänge. Etwas hinter seiner Mitte befindet 
sich der Nervenring. An der Übergangsstelle des Ösophagus 
in den Darm finden sich einige Drüsen. 

Der Darm ist sehr dunkel, fast schwarz granuliert und 
besteht, von der Seite gesehen, aus einer Reihe grosser Zellen 
mit deutlich aus der dunklen Umgebung sich abhebenden hel- 
len Kernen. 


1) De Man, Nématodes de la Mer du Nord et de la Manche. Mém. de 
la Soc, zool. de France, Tome II, 1889, p. 182—183, Pl. V, Fig. 1. 


2 


18 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Der 1/5 der Körperlänge einnehmende Schwanz spitzt sich 
sehr allmählig zu und zeigt keine Besonderheiten. 

Eigentümlich ist die Beziehung des Ösophagus zu den Sei- 
tenorganen. Von der Seite gesehen sind die Seitenorgane kreis- 
formig. Von oben gesehen bilden sie kleine, linsenförmige Vorra- 
gungen über das Niveau der Körperoberfläche, und in dersel- 
ben Lage erblickt man jederseits eine buckelförmige Ausbuch- 
tung oder Verdickung der Osophaguswand, welche mit ihrem 
Gipfel dicht bis an die proximale Fläche des Seitenorganes her- 
anreicht. 


Tripyla marina Bütschli. 
(Figg. 8,a; 8,b; 8,6). 


Der Beschreibung, die Biitschli?) gelegentlich seiner Ent- 
deckung dieser Spezies im feinen Sand der Strandzone der 
Kieler Bucht giebt, habe ich nur einige Details namentlich hin- 
sichtlich des männlichen Begattungsapparates hinzuzufügen. 

Der Körper meiner Exemplare ist ziemlich schlank und 
verschmälert sich nach vorn sehr wenig. Die maximale Länge 
der & Exemplare beträgt 1,6 mm. Voll ausgewachsene Weib- 
chen habe ich nicht gesehen. Die Cuticula ist glatt. 

Die Mundhöhle ist kugelförmig und im Beginn des Öso- 
phagus finden sich die von Bütschli schon abgebildeten (l. c. 
Taf. III, Fig. 12 b) seitlichen Taschen. Die Länge des Ösopha- 
sus beträgt genau !/; der Körperlänge. 

Es sind zwei kleine, kreisförmige, von Bütschli nicht er- 
wähnte, Seitenorgane vorhanden, die, von der Dorsalseite gese- 
hen, über das Niveau der Körperbedeckung linsenförmig her- 
vorragen. 

Der Schwanz ist beim ? etwas länger als beim & und 
beträgt 4/10 bis 1/12 der Körperlänge. 

Die Vulva liegt ziemlich in der Körpermitte. 


1) O. Bütschli, Zur Kenntnis der freilebenden Nematoden insbeson- 
dere der des Kieler Hafens. Abhand. d. Senckenb. Naturf. Gesellsch. 1874. 
Bd. IX. Scite 33, 34. Taf. III, Fig. 12a—d. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 19 


Die Spicula sind sehr wenig gebogen, am proximalen 
Ende breit und flachgedrückt, gegen das distale Ende allmählich 
verschmälert und schliesslich scharf zugespitzt. 

Die akzessorischen Stücke werden von Bütschli in der 
Seitenlage (Taf. III, Fig. 12d) richtig gezeichnet, aber im Text 
nur ungenau erwähnt. An Quetschpraeparaten konnte ich fest- 
stellen, dass die akzessorischen Stücke, deren drei vorhanden 
sind, merkwürdig komplizierten Bau besitzen (Fig. 8,b und 
8,c). Dicht an der Genitalöffnung liegen zwei, von der Seite 
gesehen, dreieckige, von oben gesehen, rundliche Stücke neben 
einander, und an diese schliesst sich proximalwärts eine unpaare, 
am vorderen Rande verdickte Chitinlamelle an. 

Durch 13 Tage hindurch fortgesetzte Fütterung mit Lak- 
muspulver konnte ich konstatieren, dass der ganze Darm vom 
Ende des Ösophagus bis zum Anfang der Kloake beim & sauer 
reagiert. In der Kloake jedoch wird die Reaktion plötzlich deut- 
lich alkalisch, was sich durch die scharfe Blaufärbung der Lak- 
musballen kundgiebt. 

Die seitlichen Aussackungen im Ösophagus verstreichen, 
wenn ein grösserer Bissen den Schlund passiert. Sie erleichtern 
also die Erweiterung des Schlundes. 


Desmolaimus zeelandicus de Man. 
(Figg. 9,a; 9,b; 9,6; 9,d). 


De Man beschreibt unter obigem Namen eine interessante 
Spezies, die er charakterisiert als »ein lebhaftes Tierchen, das 
die feuchte, von Brackwasser imbibierte Erde auf der Zeelän- 
dischen Insel Walcheren bewohnt» 2). 

Ich fand im Juli und August in Schlammproben aus zwei 
Meter Tiefe der Bucht bei Tvärminne eine Art, die trotz eini- 
ger Besonderheiten doch vielleicht nicht von der holländischen 
Form spezifisch verschieden ist. 


1) De Man, Nematoden der Niederländischen Fauna. 1884. Seite 50, 
51 Taf. VI, Fig. 23. 


20 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Die Maximallänge der von mir gemessenen Exemplare, so- 
wohl der 99, als auch der SS, betrug nur 1,5 mm. Sowohl 
der Ösophagusabschnitt, als auch der Schwanz nehmen je 1/9 
der Gesamtlänge des Körpers ein. 

Der Körper ist ziemlich schlank und nach beiden Enden 
zu nur sehr wenig verschmälert. 

Das Kopfende ist gleichmässig abgerundet und ohne Lip- 
pen. Die Zahl der in einiger Entfernung den Mund umstehenden 
Borsten habe ich nicht genau festgestellt. Sie sind sehr kurz 
und fein. 

Die 1,84 dicke Cuticula ist glatt. 

Die ziemlich grossen Seitenorgane sind kreisrund, dop- 
pelt konturiert und mit einem exzentrischen Pünktchen in der 
Mitte versehen. 

Die Mundhöhle erweitert sich kegelförmig von vorn nach 
hinten und wird durch 3 parallele Chitinringe versteift, von de- 
nen der hinterste einen doppelt so grossen Durchmesser hat 
als der vorderste. 

Der Ösophagus erweitert sich hinten zu einem muskulö- 
sen Bulbus, der von dicker Cuticula ausgekleidet ist und in 
seinem hinteren Teil ein stark lichtbrechendes kugelförmiges 
Gebilde enthält. Ziemlich nahe vor dem Bulbus befindet sich 
der Nervenring, und zwischen ihm und dem Bulbus mündet an 
der Ventralseite das Exkretionsorgan. Zwischen dem Bulbus 
und dem sehr dunkel, fast schwarz granulierten Darm findet 
sich ein heller, wenig muskulöser Abschnitt, der von de Man 
noch zum Ösophagus gerechnet wird. 

Die Vulva liegt ziemlich genau in der Körpermitte und 
führt in das paarige weibliche Geschlechtsorgan mit den nicht 
umgeklappten Ovarien. Ein am 13. August frisch abgelegtes 
reifes Ei war kugelrund, von grünlicher Farbe und hatte einen 
Durchmesser von 304, war also kaum halb so gross, wie jenes, 
das de Man im Uterus seiner Form beobachtete (0,07 mm). 

»Die Spicula sind klein, gebogen, mit einfachem, grossem 
akzessorischen Stücke, welches in zwei, nach hinten gerichte- 
ten, Fortsätzen ausläuft», schreibt de Man. Weder diese Be- 
schreibung, noch die Abbildung, die de Man dazu giebt (l. c. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 21 


Taf. VI, Fig. 23f), entsprechen ganz genau den Verhältnissen, 
die ich an meinen Exemplaren feststellen konnte. Bei diesen 
gleichen die Spicula in ihrer Form kleinen Sicheln, deren Hand- 
griff von einem kurzen proximalen Schenkel Gebildet wird, an 
den sich unter scharfer Knickung der lange, allmählich sich 
zuspitzende distale Teil in Form der Sichelschneide ansetzt. 
Das akzessorische Stück ist kein einheitliches Gebilde, sondern 
besteht aus zwei ungleichen, hinter einander liegenden Teilen, 
die offenbar gelenkig mit einander verbunden sind, da sie bei 
verschiedener Lage der Spicula mit einander verschiedene Win- 
kel bilden (Fig. 9,b und 9,c). Das vordere Stück sieht von der 
Seite dreieckig von oben elliptisch aus. Das hintere Stück lehnt 
sich als eine quere, vorn konkave bogenförmige Spange an 
das vordere an und trägt zwei ungleich lange Fortsätze, die 
sich nach hinten in den Schwanz erstrecken. Diese beiden Fort- 
sätze sind nicht durch einen so weiten Zwischenraum getrennt, 
wie in de Man's oben zitierter Abbildung, sondern verlaufen 
dicht an einander gelehnt. 

Der Schwanz ist in beiden Geschlechtern vor der etwas 
angeschwollenen Spitze, an der die Klebdrüse mündet, leicht 
eingeschnürt und trägt beim I in seiner ventralen Mittellinie 
in gleichen Abständen etwa 8 feine Haare. Vor der Geschlechts- 
öffnung finden sich weder besondere Haare, noch Papillen. 

Die Tierchen sind in ihren Bewegungen keineswegs leb- 
haft, wie sie de Man schildert, sondern eher recht träge und 
können lange in ihrer Lieblingsstellung, nämlich in enger Spi- 
rale um irgend ein Härchen oder Stäbchen gewunden, ausharren. 
Ihre Nahrung sind Diatomaceen. 


Microlaimus globiceps de Man. 
(Figg. 10,2; 10,b). 


»Der ziemlich seltene Microlaimus, ein echter Brackwas- 
sernematode, bewohnt die feuchte, von brackischem Wasser 
durchtränkte Erde an den Wurzeln von hier lebenden Pflanzen», 


22 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


In dieser Weise schildert de Man) die Lebensweise des von 
ihm zuerst auf der Insel Walcheren in Holland entdeckten Wur- 
mes. Ich fand nur einige Jo von 05 mm Länge und ein noch 
nicht geschlechtsreifes Exemplar in Schlammproben aus der 
Bucht von Tvärminne am 6. Juli und am 2. und 8. August. 

Im allgemeinen entsprechen meine Exemplare gut der von 
de Man gegebenen Beschreibung. Der Körper kann noch ver- 
hältnismässig schlank genannt werden und verschmälert sich 
gegen das Vorderende allmählich, nach hinten aber schneller. 

Das Vorderende ist deutlich kopfförmig abgesetzt und 
trägt am hinteren Rande des rundlichen Köpfchens einige sehr 
feine Haare von 2,5 « Länge, die den von de Man gesehenen 
Exemplaren fehlten. 

Die Cuticula ist an der Oberfläche glatt, zeigt aber in der 
tieferen Schicht die von de Man beschriebene deutliche Rin- 
gelung. 

In der geräumigen Mundhöhle findet sich ein dorsaler 
Zahn. 

Doppelt konturierte kreisförmige Seitenorgane sind vor- 
handen. 

Der Ösophagus schwillt an seinem Hinterende zu einem 
deutlichen Bulbus an. Seine Länge entspricht 1/6 der gesam- 
ten Körperlänge. Der Nervenring liegt hinter der Mitte des 
Ösophagus. Nach kurzer, nur 2!/ Stunden dauernder Fütte- 
rung mit Methylenblau zeigten sich an der Ösophaguswand zwi- 
schen den Seitenorganen und dem Nervensystem drei blauge- 
färbte ovale Flecke, die fast in gleicher Entfernung vom Munde 
liegen (s. Fig. 10,a). 

Die Spicula sind sanft gebogen, am proximalen Ende 
scheinbar gespalten, am distalen zugespitzt. Die akzessorischen 
Stücke sind fast gerade Stäbchen. 


1) De Man, Nematoden der Niederländischen Fauna. 1884. Seite 51, 
52, Taf. VI, Fig. 24. 


Cou 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 23 


Cyatholaimus dubiosus Biitsc hii. 
(Fig. 11). 


Bütschli!) beschreibt aus dem westlichen Teil der Ost- 
see bei Kiel zwei Arten, Cyatholaimus dubiosus und OC. proxi- 
mus, die einander ausserordentlich ähnlich sind. Ich zweifle nicht, 
dass die von mir im Schlamm des Finnischen Meerbusens bei 
Tvärminne ziemlich zahlreich gefundenen Exemplare zu einer 
Art gehören, die auch bei Kiel vorkommt. Es fällt mir aber 
sehr schwer, zu entscheiden, ob ich sie zu CO. dubiosus oder C. 
proximus stellen soll. 

Die gesamte Körperlänge meiner Exemplare beträgt nur 
etwa 1,2 mm, bleibt also hinter der Grösse der von Biitschli 
beobachteten zurtick. Hinsichtlich des Längenverhältnisses zwi- 
schen Osophagusteil und Gesamtkörper, das bei meinen Exem- 
plaren 1/7 beträgt, stimmen sie mit €. dubiosus überein. Der 
Schwanz aber ist verhältnismässig kärzer, denn er beträgt nur 
lp der Körperlänge wie bei C. proximus. Da übrigens, wie 
Bütschli selbst schreibt, systematisch so schwer ins Gewicht 
fallende Teile wie die Spicula und akzessorischen Stücke bei 
seinen beiden Arten »fast in gleicher Weise» ausgebildet sind, 
wage ich es, die Artverschiedenheit von C. dubiosus und C. pro- 
ximus überhaupt anzuzweifeln, und wähle den ersteren Namen, 
um damit die von mir gefundene Form zu bezeichnen, die auch 
sonst einwenig von Bütschli’s Beschreibungen abweicht. 

Der Körper ist am dicksten vor der Mitte, verschmälert 
sich nach vorn nur sehr wenig und nach hinten allmählich und 
gleichmässig bis an die Schwanzspitze, welche in die grosse 
Ausführungsröhre der Klebdrüse sich verlängert. 

Das Vorderende ist breit abgestutzt und trägt 6 mässig 
lange Borsten. Die Cuticula ist aussen glatt, in der tieferen 
Schicht aber fein punktiert geringelt und überall von gruppen- 


1) Bütschli, Zur Kenntnis der freilebenden Nemateden, insbeson- 
dere des Kieler Hafens. Abhandl. Senckenb. Naturf. ges. Bd. 9. 1874. S. 48, 
49. Taf. VII, Figg. 30, 31. 


24 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


weis zusammenstehenden Poren durchbohrt, die wahrscheinlich 
die Ausführungsgänge zahlreicher Hautdrüsen sind und den von 
Bütschli (I. c. Taf. VII, Figg. 30, 31) abgebildeten granulierten 
Feldehen entsprechen. Mit diesen Hautdrüsen bringe ich eine 
Erscheinung in Zusammenhang, die ich nur bei dieser Spezies beo- 
bachtet habe. Für gewöhnlich bemerkte ich an dem Körper 
der in Rede stehenden Nematoden keine Haare oder Borsten. 
Bisweilen aber waren der Schwanz und andere Teile des Kör- 
pers, namentlich in der hinteren Hälfte ganz bedeckt von bü- 
schelförmig stehenden haarähnlichen Gebilden, die jedoch bei 
starker Vergrösserung als gleichmässig dicke Stäbchen erschie- 
nen. Die Haare und Borsten der Nematoden sind, soweit ich 
sie selbst habe beobachten können, immer gleichmässig kegel- 
förmig gegen das spitze Ende verschmälert. Da die feinen 
Stäbchen auf der Cuticula von Cyatholaimus sich sehr stark und 
schnell mit Methylenblau färbten, konnte ich sowohl leicht erken- 
nen, dass ihre Verteilung bei verschiedenen Individuen eine 
ganz verschiedene ist, als auch feststellen, dass sie fast homo- 
gen sind. Auf grund dessen glaube ich annehmen zu diirfen, 
dass diese haarförmigen Stäbchen das Sekret der Hautdrisen 
sind, welche so reichlich tiberall unter der Cuticula von Cya- 
tholaimus sich finden. Daraus folgt, falls meine Vermutung rich- 
tig ist, dass das erwähnte Sekret nicht klebrig ist, denn ich 
habe nie, ausser an der Schwanzspitze, angeklebte Fremdkör- 
per auf der Haut von Cyatholaimus gesehen. 

Der Ösophagus verdickt sich gleichmässig nach hinten, 
ohne aber einen Bulbus zu bilden. 

Die Bewaffnung der Mundhöhle besteht aus einem dorsa- 
len Zahn, der nach vorn gerichtet der chitinisierten Wand auf- 
sitzt. Die ventrale Wand der Mundhöhle ist ebenfalls stark chi- 
tinisiert mit einer gueren Chitinspange. Ausserdem finden sich 
im vorderen Teil der Mundhöhle fiinf Papillen. 

Seitenorgane sind vorhanden. Sie sind dem Vorderende 
sehr genähert und erscheinen bei verschiedener Lage des Tieres 
bald als Kreischen mit einem Punkt in der Mitte, bald als Spi- 
ralen. Ocellen fehlen. 


——— 4 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 25 


Der Darm ist dunkelbraun granuliert. Bei einem Exemplar 
(2), das 10 Tage lang in Lakmuslösung gehalten wurde, war 
der Darminhalt rötlich gefärbt, und im hinteren Abschnitt des 
Darmes zeigten sich 4 Pakete von Zellen, 2 ventrale und 2 dor- 
sale in alternierender Stellung (s. Fig. 11; die Zellen sind dun- 
kel schraffiert), die sich besonders lebhaft rot gefarbt hatten. 

Die Vulva liegt einwenig hinter der Körpermitte. 

Die bogenförmigen Spicula sind ziemlich lang, etwa dop- 
pelt so lang als die beiden hinter ihnen liegenden akzessori- 
schen Sticke, die mit ihren distalen Enden an einem rundlichen 
unpaaren Stick befestigt sind. Von der Seite gesehen erinnert 
dieser Kopulationsapparat an die entsprechenden Teile bei Cya- 
tholaimus quarnerensis Daday +); doch mit dem Unterschied, dass 
bei meinen Exemplaren die paarigen akzessorischen Stiicke nicht 
gebogen sind. 


Spiliphera paradoxa de Man. 


Diese Art wurde von de Man?) an der Käste der Insel 
Walcheren in Holland zuerst gefunden, wo sie recht gemein ist. 
Ich fand im Juli in einer Schlammprobe aus der Bucht bei 
Tvärminne mehrere Exemplare beiderlei Geschlechts, welche 
mit der von de Man beschriebenen Art eine grosse habituelle 
Abnlichkeit haben und sehr wahrscheinlich auch zu ihr zu rech- 
nen sind. 

Die gesamte Körperlänge des 9 und I beträgt fast genau 
1 mm. 

Die Cuticula ist deutlich punktiert geringelt, und die Sei- 
tenlinie ist durch gröbere Körnchen ausgezeichnet, die in zwei 
Reihen neben der Seitenlinie von vorn nach hinten sich er- 
strecken und zwischen sich einen 3m breiten Streifen der Cuti- 
cula freilassen, der sich mit Methylenblau dunkel farbt. 


1) E. v. Daday, Freilebende Nematoden aus dem Quarnero. Ter- 
meszet. Füzetek. Bd. 24. 1901. Taf. XXI, Fig. 6 (vgl. S. 436—439). 

2) De Man, Quelques nématodes de la Mer du Nord. Mémoires de la 
Soc. zoolog. de France. 1888. Vol. I, pag. 45—47. PI. IV, Fig. 19. 


26 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Das Kopfende ist vom tibrigen Körper durch eine umlau- 
fende seichte Furche getrennt und trägt 4 nach vorn gerichtete 
mässig lange Borsten. In der Mundhöhle befindet sich ein dor- 
saler Zahn. 

Der Ösophagus ist 6 mal kärzer als der Gesamtkörper, 
vorn in der Gegend der Mundhöhle angeschwollen, im mittleren 
Teil ziemlich diinn und in seinem hintersten Drittel zu einem 
auffallend langgestreckten Bulbus umgestaltet, dessen Länge 
genau 1/3 von der Länge des ganzen Ösophagus ausmacht. Ge- 
nau wie bei der von de Man abgebildeten Form zerfällt auch 
hier der lange, birnförmige Bulbus durch eine äusserlich sicht- 
bare Einschnürung in zwei Teile, einen kleineren vorderen und 
einen grösseren hinteren, die jeder seine besondere Höhlung be- 
sitzen. 

Augen fehlen. 

Die Vulva liegt fast in der Mitte oder etwas hinter der 
Mitte des Körpers. 

Der Schwanz endigt mit einem auffallend langen Klebdrü- 
senröhrchen und seine Länge beträgt etwa '/s bis 1/10 der ge- 
samten Körperlänge. 

Die Spicula des I sind schlank und schwach gebogen. 
Die beiden akzessorischen Stücke sind ebenso gebogen, wie die 
Spicula, und erreichen ?/3 von der Länge dieser. 

Nach zehntägiger Fütterung mit Lakmuspulver war der 
ganze Mitteldarm deutlich rötlich gefärbt. Aber die Kloake des 
JF bewies auch hier durch intensive Blaufärbung ihres Inhaltes 
und der Spicula, die in diesem Abschnitt stets herrschende al- 
kalische Reaktion. 


Spiliphera caeca Bastian. 


Die von de Man zum Genus Spilophora gezogene Chro- 
madora caeca Bastian fand ich zusammen mit Sp. paradoxa, 
jedoch viel seltener. 

Die Gesamtlänge des Körpers meiner Exemplare übertrifft 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 27 


sowohl die von Bastian!) angegebene, als auch die Länge der 
von de Man?) beschriebenen, nahe verwandten Sp. tentabunda. 
Sie beträgt nämlich 0,8 bis 1 mm. Das Vorderende des ziem- 
lich schlanken Körpers ist durch eine deutliche, ziemlich scharfe 
Ringfurche abgegrenzt und trägt 4 starke Borsten, die wie bei 
Sp. paradoxa nach vorn gerichtet sind. 

Die Cuticula ist stark in ihrer mittleren Schicht geringelt, 
und die Ringe lösen sich schon bei mässig starker Vergrösse- 
rung in Querreihen kleiner Feldchen auf. In der Seitenlinie er- 
leidet die Ringelung keine Unterbrechung, und die Feldchen 
sind hier nicht grösser. Feine Haare sieht man ab und zu in 
den ventralen Submedianlinien. 

In der Mundhöhle findet sich ein dorsaler Zahnhöcker. 

Die Länge des Ösophagus geht 6 mal in der Körperlänge 
auf. Vorn ist der Ösophagus ziemlich stark verdickt und er- 
weitert sich erst im letzten Viertel zu einem wenig umfangrei- 
chen und nicht deutlich abgesetzten Bulbus. Zwischen den bei- 
den Anschwellungen ist der Ösophagus sehr dünn. Ocellen sind 
nicht vorhanden. 

Die Länge des Schwanzes beträgt beim & !/s, beim 9 
etwa 1/6 der gesamten Körperlänge. Das Endröhrchen der Kleb- 
drüse ist aber deutlich, wenn auch nicht so auffallend lang wie 
bei Sp. paradoxa: 

Die Vulva liegt einwenig vor der Körpermitte. 

Vor der männlichen Geschlechtsöffnung giebt es keine Pa- 
pillen. 

Die Spicula sind schlank und in der Mitte ziemlich scharf 
geknickt, sodass der kiirzere proximale mit dem etwas längeren 
distalen Schenkel einen Winkel von 120° bildet. Die akzesso- 
rischen Stiicke sind 2 Stäbchen, die den distalen Hälften der 
Spicula dicht anliegen. 


1) H. C. Bastian, Monograph on the Anguillulidae. Transact. of the 
Linnean Soc. London. Vol. 25,2. 1865. p. 169. PI. 13, Fig. 239—241. 

2 De Man, Quatriéme note sur les Nömatodes libres de la Mer du 
Nord et de la Manche. Mém. de la Soc. zoolog. de France. T. III, p. 177. 
1890. ; 


28 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Der Darminhalt wird nach Fiitterung mit Lakmus (10 Tage) 
rötlich gefärbt, der Inhalt der Leibeshöhle aber blau, nament- 
lich im Schwanz. An der sonst ungefiirbten Wand des Oso- 
phagus färben sich mit Lakmus einige Stellen rot. Nach dem 
Absterben wird alle rote Lakmusfärbung in kurzer Zeit blau 
durch das Eindringen des alkalischen Seewassers in die Gewebe 
des Tieres, und deshalb gelang es mir nicht, genauer die Lage 
der sauren Zellen festzustellen. 


Chromadora tenuis n. sp. 
(Figg. 12,a; 12,b). 


Von den drei Repräsentanten des Genus Chromadora, die 
ich im Juli und August im Uferschlamm des Finnischen Meer- 
busens bei Tvärminne fand, lässt sich merkwiirdigerweise keine 
mit den in der Litteratur zahlreich beschriebenen Arten identi- 
fizieren. Ich war deshalb genötigt, drei neue Arten zu beschrei- 
ben. Die eine derselben, die ich Chromadora tenuis nenne we- 
gen des auffallend schlanken Körpers, den das einzige am 30. 
Juli von mir gefundene Exemplar (df) zeigte, ist etwa 0,9 mm 
lang. 

Der Körper ist vom Anus bis zum breit abgestutzten Vor- 
derende überall ungefähr gleich dick und versehmälert sich nur 
gegen die Schwanzspitze. 

Die Cuticula ist scharf und unregelmässig geringelt, inso- 
fern als die der mittleren Schicht der Cuticula angehörenden 
Ouerringe sehr oft nicht geschlossen, sondern zu Spiralen aus- 
gebildet sind, deren Enden sich frei zwischen die Ringe ein- 
schieben. Die Ringelung wird durch reihenweise angeordnete 
Piinktchen hervorgerufen. Die Seitenlinie ist nicht durch Feh- 
len oder Vergrösserung der Piinktchen besonders ausgezeichnet. 
Am Vorderende finden sich Ansätze zu Lippen, hinter denen 
die senkrecht zur Körperaxe gerichteten Kopfborsten inseriert 
sind. Feine Haare finden sich in den Submedianlinien. 

Der Osophagus, dessen Linge 1/ der Körperlänge ent- 


ehe 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 29 


spricht, ist sehr dünn, vorn wenig erweitert und bildet hinten 
einen auffallend kleinen Bulbus, der kaum '/4 der Länge des 
Ösophagus ausmacht. 

Die Länge des mit deutlichem Spinnzäpfchen versehenen 
Schwanzes beträgt etwa !/ der Körperlänge. 

Die männliche Genitaldrüse erstreckt sich bis an die Grenze 
des vordersten Drittels der Körperlänge. 

Die Spicula sind sanft gebogen, am proximalen Ende breit, 
am distalen ziemlich stumpf abgerundet. Der akzessorische 
Stützapparat besteht aus 3 Stücken, einem distalen unpaaren, 
an welches sich proximalwärts 2, wie mir scheint, gespaltene 
Stäbchen ansetzen. (Ganz genau habe ich leider an dem ein- 
zigen von mir gesehenen Exemplare diese Verhältnisse nicht eru- 
ieren können. 

Vor der I Genitalöffnung liegen in der Medianlinie 12 
Papillen. 


Chromadora erythrophthalma n. sp. 
(Figg. 13,a; 13,b). 


Diese Art ist offenbar sehr nahe verwandt mit Chroma- 
dora chlorophthalma de Man!) und C. örleyi de Man?), unter- 
scheidet sich aber von ersterer, die aus dem Mittelmeere be- 
kannt geworden ist, durch die mehr rötliche Farbe der Ocellen, 
von der letzteren ebenfalls durch die Farbe der Ocellen und 
ausserdem noch durch die etwas bedeutendere Länge des Kör- 
pers und die Gestalt des männlichen Kopulationsapparates. 

Die Länge des Körpers beträgt 0,9 bis 1 mm. Die grösste 
Dicke zeigt der Körper hinter der Mitte und verschmälert sich 
bedeutend nach beiden Enden. 

Die Cuticula ist fein geringelt, und die in der mittleren 


1) De Man, Contribution å la connaissance de Nématoides marins 
du golfe de Naples. Tijdschrift der Nederlandsche Dierkundige Vereeniging. 
1876. Bd. III. Seite 114, 115. Taf. IX, Fig. 18. 

2) De Man, Nematoden der Niederländischen Fauna, Leiden 1884. 
Seite 59, 60. Taf. VIII, Fig. 31. 


30 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Schicht der Cuticula sichtbaren Ringe lösen sich erst bei sehr 
starker Vergrösserung (Zeiss Apochrom. hom. Immers. 2 mm 
und Okular 8) in Punktreihen auf. In der Seitenlinie andert 
sich die Struktur der Ringelung nicht. 


Am schmalen Kopfende sind Lippen angedeutet, hinter de- 
nen die feinen Kopfborsten nach den Seiten abstehen. Die Be- 
waffnung der Mundhöhle ist derjenigen bei €. örleyi sehr ähnlich. 
Die Mittelpunkte der einander auf der Dorsalseite sehr gena- 
herten grossen, langgestreckt ovalen Ocellen befinden sich auf 
der Grenze des ersten Sechstels der Ösophaguslänge. Ihre Farbe 
ist rötlich gelbbraun. 

Der Osophagus nimmt 1/; der Körperlänge ein, ist anfangs 
recht schmal und erweitert sich in seinem letzten Viertel zu 
einem grossen, dicken Bulbus. 

Die Länge des mit sehr deutlichem Spinnzapfen versehe- 
nen Schwanzes beträgt beim ? 1/7, beim I 1/9 der Körper- 
länge. 

Die Vulva befindet sich einwenig vor der Körpermitte. 

Vor der männlichen Genitalöffnung liegen in der Median- 
linie in genau gleichen Entfernungen von einander 15 Papillen. 

Die Spicula sind wenig gebogen, am proximalen Ende 
scheinbar gespalten und am distalen scharf zugespitzt. Die bei- 
den akzessorischen Stücke sind kleine, wurstförmige Stäbchen, 
1/4 so lang als die Spicula und liegen dicht an der Genitalöff- 
nung. Am Schwanz des & sah ich seitliche, feine Haare in glei- 
chen Abständen von einander. 


Chromadora baltica n. sp. 
(Fig. 14). 


Diese neue Art gehört zu den schönsten und am meisten 
charakteristischen Schlammnematoden des Finnischen Meerbu- 
sens und wurde von mir vom Juni bis in den Spätsommer in 
den meisten Proben häufig gefunden. 

Die Gesamtlänge des Körpers beträgt 0,8 bis 0,9 mm. Die 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 31 


Form ist gedrungen. Der in der Mitte recht dicke Leib fällt 
nach beiden Enden spindelförmig ab. Das ? ist etwas kürzer 
und dicker als das d. 

Das Kopfende ist etwas verschmälert, quer abgestutzt und 
trägt an der Basis der deutlich vorhandenen Lippen 4 kurze 
Borsten. 

Die Cuticula ist in ihrer mittleren Schicht sehr deutlich 
geringelt. Die einzelnen Ringe sind aus ziemlich weit auseinan- 
der stehenden Tüpfeln gebildet, die in den aufeinander folgen- 
den Reihen nicht alternieren, sondern wie in der Abbildung, 
welche de Man!) von Hypodontolaimus inaegualis giebt, ange- 
ordnet sind. Neben der Seitenlinie, die frei von Tüpfeln ist, 
sind diese bedeutend grösser und viel deutlicher ausgebildet. 
Dafür sind die Seitenlinien jederseits durch eine deutliche Sei- 
tenmembran ausgezeichnet, die in der Gegend der vorderen 
Hälfte des Osophagus beginnend bis hinter den Anus zieht, wo 
sie plötzlich wie abgeschnitten endigt. 3 paar grössere und meh- 
rere kleinere Haare bilden die Fortsetzung der Seitenmembran 
bis zur Schwanzspitze. Seitliche Haare finden sich auch symme- 
trisch vor dem Anfang der Seitenmembran. 

Die Mundhöhle erinnert in ihrer Bewaffnung an Hypo- 
dontolaimus inaequalis, mit dem die in Rede stehende Art über- 
haupt grosse Ähnlichkeit hat. Tief in die dorsale Wand der 
Mundhöhle ist ein grosser, spitzer Zahn eingesenkt, der weit in 
die Mundhöhle hinabreicht und leicht den Eindruck hervorruft, als 
gehöre er zur ventralen Wand. Auch die übrigen Chitinspan- 
gen und Stücke und die, nach Jägerskiöld ?), fingerförmigen 
Zapfen am Eingang des Mundes scheinen mit ähnlichen Teilen 
bei H. inaequalis gut übereinzustimmen. 

Der Osophagus füllt beim 9 1/, beim & 1/7 der Körper- 
länge. Er ist vorn zu einem starken, muskulösen Schlund er- 
weitert in anbetracht der starken Bewaffnung der Mundhöhle. 


1) De Man, Sur quelques Nématodes libres de la Mer du Nord, nou- 
veaux ou peu connus; Mém. de la Soc. zoolog. de France. T. I, 1888. p. 
41—44. Pl. IV, Fig. 18b. 

2 Jägerskiöld, Zum Bau des Hypodontolaimus inaegualis (Bastian), 
einer eigentiimlichen Meeresnematode. Zool. Anz. 1904. Seite 417— 421. 


32 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Sein hinteres Drittel bildet einen voluminösen, birnförmigen 
Bulbus. i 

Die Schwanzlänge beträgt beim I etwa 4/9, beim 9 4/7 
der Länge des ganzen Körpers. Der sog. Spinnzapfen am Ende 
ist klein, aber deutlich, Ausser den bereits oben erwähnten Haa- 
ren auf der Seitenlinie finden sich solche auch hier und da auf 
der Ventral- und Dorsalseite. 

Die Vulva findet sich ziemlich genau in der Körpermitte, 
eher etwas hinter als vor derselben. Sie ist stark chitinisiert 
und von Driisen umgeben. Vor der männlichen Genitalöffnung 
stehen in der Medianlinie 20 bis 21 Papillen in regelmässigen, 
kurzen Abständen. 

Die Spicula sind stark und gleichmässig gebogen, am proxi- 
malen Ende sehr breit, am distalen stumpf abgerundet. Sie 
sind am hinteren Rande stark verdickt, gegen den vorderen Rand 
aber zu einer diinnen Lamelle abgeflacht. Die akzessorischen 
Stiicke sind halb so lang als die Spicula, am distalen Ende ver- 
breitert und gegen einander gebogen, vielleicht sogar verschmol- 
zen, dorsalwärts divergierend und stabförmig gestreckt. 

Der Darm ist gelb durch die vielen gelben Öltröpfchen, 
welche seine Zellen erfüllen. Nach Fütterung mit Lakmus wäh- 
rend 13 Tagen färbte sich der Darminhalt rot, während der 
Inhalt der Kloake des & sich blau färbte. Andere Teile wur- 
den mit Lakmus nicht deutlich gefärbt. Nach sechstägiger Fütte- 
rung mit Karminpulver wurden etwas vor der Mitte des Öso- 
phagus an dessen Wand zwei längliche, seitliche Flecke und hin- 
ter der Ösophagusmitte, wie es scheint, die Mündung des Ex- 
kretionskanales rot gefärbt. 

Bütschli!) fand in der Strandzone der Kieler Bucht, 
also in der westlichen Ostsee, eine Form, die vor »dem After 
des Männchens in der Bauchlinie 21 bis 22 stark chitinisirte 
Bauchdrüsenöffnungen» besitzt. Wenn auch in der Grösse und 
einigen anderen Details jene Form, wie sie Bütschli beschreibt, 


N O. Bütschli, Zur Kenntnis der freilebenden Nematoden insbeson- 
dere des Kieler Hafens. Abhandl. d. Senckenb. naturf. Gesellsch. Bd. 9. 
1874. Seite 44, 45. Taf. V u. VI. Fig. 23. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 7. 33 


von meiner OC. baltica abweicht, so zweifle ich doch nicht, dass 
sie, als Varietät vielleicht, zu dieser wird gerechnet werden 
miissen. Ebenso wie Chromadora baltica n. sp., die ihren Na- 
men vielleicht dereinst, wenn die Scheidung der Genera Spili- 
phera, Chromadora und Hypodontolaimus definitiv durchgefiihrt 
sein wird, in Hypodontolaimus balticus wird verändern missen, 
unterscheidet sich Biitschli’s Form von Hypodontolaimus inae- 
gualis, mit der beide zweifellos nahe verwandt sind, durch eine 
so grosse Differenz in der Zahl der praeanalen Papillen, dass eine 
Zugehörigkeit zu dieser in der Regel nur 13 Papillen besitzen- 
den Art wohl als ausgeschlossen betrachtet werden kann. Der- 
selben Ansicht sind auch de Man und Jägerskiöld (1. c. p. 
421 Anm. 7) beziiglich der von Biitschli gefundenen Form. 


Oncholaimus lepidus de Man. 
(Figg. 15,a; 15,b; 15,0). 


Von einer interessanten Form, die ich glaube mit der 
Brackwasserart Oncholaimus lepidus de Man?) identifizieren zu 
können, erhielt ich in den Monaten Juni, Juli und August nur 
männliche, oder ganz junge Exemplare, aber kein einziges rei- 
fes Weibchen aus meinen dem Uferschlamm bei Tvärminne ent- 
nommenen Proben. 

Die Totallänge der reifen J beträgt 25 mm. Der Kör- 
per ist schlank und vom Anus bis vor den Nervenring fast 
gleichmässig zylindrisch. Das Kopfende ist einwenig verschmä- 
lert. Der kurze Schwanz, dessen Länge nur etwa 1/22 der Kör- 
perlänge beträgt, ist in seinem vorderen Drittel stark konisch 
zugespitzt und geht in den walzenförmigen, an der äussersten 
Spitze, wo die Klebdrüse mündet, etwas verdickten Schwanz- 
faden über, der den hinteren Teil des Schwanzes bildet. 


1) De Man, Ueber zwei in der feuchten Erde lebende Arten der 
Gattung Oncholaimus Duj. Tijdschrift der Nederlandsche Dierkundige Veree- 
niging. Deel Il (2. Serie) 1889, Seite 165—168. Taf. VI, Fig. 2. 


34 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Die Länge des Osophagus beträgt etwa 1/4 der Körper- 
länge ohne den Schwanz. 

Die Cuticula ist glatt. Haare oder Borsten fehlen voll- 
ständig. 

Das Kopfende ist abgerundet und trägt 2 Kreise kleiner 
Papillen. 

Die Mundhöhle ist stark chitinisiert und mit 3 Zähnen ver- 
sehen, von denen der grösste rechts subventral liegt. 

Der Ösophagus erweitert sich nach hinten einwenig und 
dringt als ein lippenartiges Ventil in das Vorderende des Dar- 
mes ein. 

Der Darm ist hellgelb gefärbt. < 

Die Spicula sind ungefähr von derselben Länge!) wie der 
Schwanz. Sie sind in ihren proximalen, breiteren und am Ende 
geknopften Teilen fast gerade, gegen die scharfen, äusseren Spit- 
zen aber einwenig gebogen. Das unpaare akzessorische Stiick 
ist, von der Seite gesehen, dreieckig mit einer scharfen, nach 
aussen gerichteten Spitze, von unten gesehen, langlich oval. 

Vor der männlichen Genitalöffnung liegen in einer oder 
zwei, medianen oder submedianen Reihen, was ich nicht deut- 
lich habe sehen können, 5 kleine, kegelförmige Papillen. Zwei 
ebensolche finden sich kurz vor der Stelle, wo der Schwanzko- 
nus in den Schwanzfaden übergeht. 6 paar zu 3 und 3 einan- 
der genäherte spitze Papillen stehen sublateral am Schwanzko- 
nus und 4 paar, von denen die beiden hintersten Paare einan- 
der genähert sind, am Schwanzfaden. 

Bütschli bildet an der von ihm bei Kiel gefundenen Form, 
die er für Oncholaimus albidus Bastian hält, Kopfborsten ab ?), 
weshalb ich mich nicht der Meinung de Man’s anschliessen 
kann, dass diese Form auch Oncholaimus lepidus, oder die von 
mir untersuchte gewesen sei. 

Oncholaimus vulgaris Bast., der an verschiedenen Stellen 
der Ostsee und auch, wie ich bereits in der Einleitung berich- 


1) Durch ein Versehen des Lithographen sind die Spicula in Fig. 15,¢ 
ungleich lang geraten. 

2) O. Bütschli, Zur Kenntnis der freilebenden Nematoden inbeson- 
dere des Kieler Hafens. Abhandl. der Senckenberg. Naturf. Gesellsch. Bd. 9. 
1874. Seite 39, 40. 


Atem 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 35 


tete, im Finnischen Meerbusen beobachtet worden ist, wurde von 
mir nicht angetroffen. Nach den sehr interessanten Untersu- 
chungen von Emil Buerkel!) sammelt sich dieser Wurm mas- 
senhaft sowohl an frischem, als auch an faulem Köder und 
bevorzugt als Lieblingsaufenthalt Pfähle, die reich mit Mytilus 
besetzt sind. Es wäre interessant, ähnliche Reusenversuche, 
wie sie Buerkel bei Kiel anstellte, auch im Finnischen Meer- 
busen durchzuführeu. Vielleicht würden sich dabei ebenfalls 
grössere Mengen von Oncholaimus vulgaris erbeuten lassen. 
Dass nämlich ein Nematod in grossen Massen bei Tvärminne 
gelegentlich beobachtet wird, berichtete mir Dr. Al. Luther, 
der im Sommer 1904 am Rande eines seiner Aquarien anstelle 
der erwarteten Turbellarien eine dicke Schicht von Nematoden 
auftreten sah. Leider wurden diese nicht konserviert, und ich 
kann nur die ganz vage Vermutung aussprechen, dass es sich 
in diesem Fall vielleicht um eine ähnliche Massenversammlung 
von Oncholaimus vulgaris gehandelt hat, wie bei E. Buerkel’s 
Köderversuchen mit Mytilus edulis. 


Sphaerolaimus balticus n. sp. 
(Figg. 16,a; 16,b; 16,c). 


Am 9. August fand ich im Schlamm aus der Bucht von 
Tvärminne ein völlig ausgewachsenes & einer noch unbekann- 
ten Spezies der Gattung Sphaerolaimus. Es hatte eine Länge 
von 1,5 mm, war in der Mitte ziemlich dick und nach den En- 
den allmählich verschmälert. 

Das Kopfende ist deutlich vom Rumpf abgesetzt und trägt 
zwei Kreise langer Borsten, aber keine Lippen und Papillen. 

Die Cuticula ist glatt, dick und ungeringelt. Sie trägt eine 
grosse Menge von langen Haaren, die namentlich vorn in der 
Gegend des Ösophagus lang und dicht gestellt sind. Die kleinen 
Seitenorgane sind kreisförmig. 


1) Emil Buerkel, Biologische Studien über die Fauna der Kieler 
Föhrde (158 Reusenversuche) Kiel Leipzig 1900. Seite 22—24. 


36 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Die Länge des Ösophagus kommt fast !/5 der Körper- 
länge gleich. 

Der Schwanz, der sich allmählich zuspitzt nimmt etwa 1/7 
der Länge des Gesamtkörpers ein. 


Die Mundhöhle ist von einer dicken Chitinkapsel umge- 
ben, die fast kugelförmig ist und ein birnförmiges Lumen be- 
sitzt. Innen besitzt diese Kapsel eine eigentümliche Skulptur, 
nämlich eine Anzahl dreieckiger, mit nach vorn gerichteter, fei- 
ner Spitze versehener Verdickungen, die einen zusammenhän- 
senden Gürtel bilden. Nach vorn öffnet sich die Mundhöhle 
durch ein zylindrisches Rohr ohne Längsstreifung (vgl. Fig. 16,a). 


Der Ösophagus ist in seiner ganzen Länge von einer dic- 
ken Chitinschicht innen ausgekleidet, die mit der Mundhöhlen- 
kapsel zusammenhängt und eine direkte Fortsetzung derselben 
darstellt. An beiden Enden ist der Osophagus einwenig verdickt 
und etwas vor der Mitte vom Nervenring umgeben. 

Der Darm ist sehr dunkel granuliert. 


Die Spieula sind lang, schlank und nur sehr wenig gebo- 
sen. Ihre distalen Enden sind scharf zugespitzt, die proximalen 
erscheinen gespalten. Sehr merkwürdig ist das unpaare akzes- 
sorische Stück gestaltet. Von der Seite gesehen ist es beinahe 
dreieckig mit langen, nach vorn gerichteten Ausläufern. Die 
wahre Gestalt zeigt es aber, wenn man es von oben oder un- 
ten sieht. Es besteht nämlich aus einem flachen Schild mit 
verdicktem, bogenförmig konvexem Aussenrande, das am Innen- 
rande zwei stark vorspringende Lappen trägt. Von jeder der 
lateralen Ecken dieses Schildes geht ein feiner Fortsatz aus, der 
mehr als halb so lang und stärker gebogen ist als die Spicula 
und parallel den Spicula dorsalwärts und nach vorn sich er- 
streckt. 


Die Wände der Kloake sind stark cuticularisiert und noch 
durch Chitinleisten versteift. 


Von Sphaerolaimus hirsutus Bast. unterscheidet sich die 
von mir gefundene Form sehr deutlich durch das Fehlen von 
Langsstreifung und Granulation der Chitinauskleidungin der Mund- 
höhle, ferner durch die Lage der Seitenorgane, die bei S. hir- 


ee" 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 37 


sutus, nach Bätschli!), weit hinter der Mundhöhle, bei S. bal- 
ticus aber genau im Querschnitt der Ubergangsstelle der Mund- 
höhle in den Ösophagus liegen, durch die glatte Cuticula und 
den längeren Schwanz ?). Die Form der Spicula ist bei beiden 
Formen sehr ähnlich. Dem akzessorischen Stück fehlen aber bei 
S. hirsutus die beiden langen, feinen, seitlichen Hörner, welche 
S. balticus besitzt. 

Die Unterscheidungsmerkmale zwischen S. balticus und S. 
gracilis de Man 3) sind erstens die verschiedene Lage und Grösse 
der Seitenorgane, die bei S. gracilis, nach de Man's Beschrei- 
bung, ziemlich gross sind, während ich sie bei meiner Form 
als klein bezeichnen muss, ferner das ganz verschiedene Aus- 
sehen des männlichen Kopulationsapparates. Die Spicula sind 
nämlich bei S. gracilis viel stärker gebogen und weniger schlank 
als bei S. balticus, und dem nach hinten gerichteten, ganz an- 
ders geformten akzessorischen Stiick, das ausserdem viel län- 
ger und schmäler ist als bei S. balticus, fehlen die langen, seit- 
lichen Hörner. Die Mundhöhlen der beiden Formen sind eben- 
falls ganz verschieden in der Anordnung der inneren Verdic- 
kungsskulpturen *). 


1) O. Biitschli, Zur Kenntnis der freilebenden Nematoden insbe- 
sondere des Kieler Hafens. Abhandl. Senckenb. Naturf. Gesellsch. Bd. 9. 
1874. Seite 43. Taf. VII, Fig. 32. 

2) H. €. Bastian, Monograph on the Anguillulidae. Trans. Linn. 
Soc. London. Vol. XXV, 1865. p. 157. 

9) De Man, Die frei in der reinen Erde und im siissen Wasser le- 
benden Nematoden der Niederländischen Fauna. Leiden 1884. Seite 72. Taf. 
X, Fig. 41. 

4) De Man, Onderzoekingen over vrij in de aarde levende Nemato- 
den. Tijdschr. Nederl. Dierk. Vereen. Deel II, 1876. 


38 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


Anoplostoma viviparum Bastian. 
(Figg. 17,a; 17,b; 17,c). 


Diese schon von Bütschli!) in der Ostsee, nämlich in 
der »Strandzone der Kieler Bucht in feinem Sand» gefundene 
vivipare Spezies findet sich auch nicht selten in der Bucht bei 
Tvärminne, wo ich sie im Juli in Schlammproben aus 1 bis 2 
Metern Tiefe beobachtete. 

Die Länge des schlanken und nach beiden Enden stark 
verschmälerten Körpers beträgt an meinen Exemplaren 1,6 bis 
18 mm. Die Cuticula ist glatt. 

Die Länge des Ösophagus beträgt 1/s der Länge des Kör- 
pers vom Vorderende bis zur Analöffnung, also ohne den Schwanz. 
Letzterer ist von wechselnder Länge und nimmt etwa 1/10 bis 
!/g der Gesamtlänge des Körpers ein. 

Das Kopfende ist sehr schmal und vom Körper durch eine 
deutliche Ringfurche abgegrenzt. Es trägt 6 starke Borsten, hin- 
ter denen zuweilen noch 2 ganz kleine, die eine dorsal, die an- 
dere ventral, zu sehen sind. 

Die Mundhöhle ist tief becherförmig, wie sie Bütschli 
beschreibt. 

Seitenorgane, die Bütschli nicht erwähnt, sind vorhan- 
den. Sie sind kreisförmig, doppelt konturiert und liegen um die 
doppelte Länge der Mundhöhle vom Vorderende des Körpers 
entfernt. Sie sind also nicht »petits sillons transversaux», wie 
sie de Man?) bei seiner Art, Anoplostoma blanchardi, beschreibt, 
und wurden von mir nur an SS deutlich gesehen. 

Die Vulva liegt einwenig hinter der Mitte des Körpers und 
führt in den paarigen Uterus, der schon bei 1,6 mm langen 99 
9 bis 10 reife Eier enthalten kann. Die der Vulva am näch- 


1) O. Bütschli, Zur Kenntnis der freilebenden Nematoden insbeson- 
dere des Kieler Hafens. Abhandl. der Senckenb. Naturf. Gesellsch. Bd. 9. 
1874. Seite 37, Taf. V, Fig. 21. 

2) De Man, Sur quelques Nématodes libres de la Mer du Nord. Mé- 
moires de la Soc. zoolog. de France. 1888, Vol. I. p. 18, 19, PI. II, Fig. 10, 


ar 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 7. 39 


sten befindlichen Eier enthalten stets fadenförmig schlanke Em- 
bryonen, die sich lebhaft winden und drehen. Der Schwanz 
des @ verjüngt sich schnell, doch nicht so plötzlich wie beim 
d, in den verhältnismässig langen fadenförmigen Endabschnitt. 

Beim & bildet der sehr rasch sich verengende konische 
vordere Schwanzteil nur !/5 des ganzen Schwanzes. Der Rest 
wird vom Schwanzfaden gebildet. An der Übergangsstelle des 
Schwanzkonus in den Schwanzfaden finden sich beim & zwei 
starke gebogene Borstenpapillen, welche ungefähr das hintere 
Ende der schwachen Bursa bezeichnen. Letztere, eine schmale 
Membran, erstreckt sich nach vorn etwa bis in die Gegend der 
proximalen Enden der Spicula. 

Die Spicula sind lang, wenig gebogen, am proximalen Ende 
kolbig verdickt, distal zugespitzt. Die akzessorischen Stücke 
sind ganz kurze Stäbchen, deren H-förmige Verbindung ich nicht 
deutlich beobachtet habe. 


Axonolaimus spinosus Bütschli. 
(Figg. 18,a; 18,b). 


Diese eigentiimliche Spezies wurde zuerst von Biitschli?) 
aus der Kieler Bucht beschrieben, wo sie zusammen mit Ano- 
plostoma viviparum im Sande lebt. Später hat de Man?) an 
der Kiiste von Walcheren, also an der Nordsee, eine ähnliche 
Form gefunden, von der er tiberzeugt ist, dass sie mit Biit- 
sehli's Art identisch sei. De Man's Verdienst ist es auch, der 
Art den neuen Genusnamen Azonolaimus?) gegeben zu haben, 
da sie durchaus nicht in das Genus Anoplostoma hineingehört. 

Ich fand bei Tvärminne in denselben Schlammproben, wo 
auch Anoplostoma viviparum vorkam, wenige Exemplare und 


1) O. Bütschli, Zur Kenntnis der freilebenden Nematoden etc. Abh. 
Senckenb. Naturf. Gesellsch. Bd. 9. Seite 37. Taf. V, Fig. 20. 

2) De Man, Sur quelques Nématodes libres de la Mer du Nord. 
Mém. Soc. zool. de France. 1888. Vol. I, p. 19—21. PI. II, Fig. 11. 

3) De Man, Espéces genres nouveaux de Nématodes libres de la 
Mer du Nord et de la Manche. Mém. Soc. zool. de France 1889. Vol. II, p. 3. 


40 G. Schneider, Frei lebende Nematoden. 


zwar nur Männchen und ein Junges, von denen ich sicher an- 
nehmen kann, dass sie zu der von Bütschli aufgestellten Spe- 
zies gehören, obgleich sie von der Beschreibung etwas abwei- 
chen. 

Die Länge meiner Exemplare beträgt bis 1,3 mm, doch 
kann ich nicht annehmen, dass das die Maximalgrösse der Form 
ist, denn das kleinste Exemplar von 1 mm Länge war noch 
ganz unentwickelt hinsichtlich der Genitalorgane. Der Körper 
ist sehr schlank und trotzdem nach vorn noch stark verjüngt. 

Das Kopfende ist folglich beträchtlich zugespitzt. Es ist 
durch eine seichte Ringfurche umgrenzt und trägt 4 verhältnis- 
mässig lange, starke Kopfborsten. 

Die Cuticula ist glatt und tragt in der Halsgegend und am 
Schwanz einige wenige feine Haare. 

Die Mundhöhle ist ein tiefer, schmaler, wie scheint, drei- 
kantiger Trichter und deutlich chitinisiert, ohne besondere Be- 
waffnung. 

Die Seitenorgane liegen weit nach vorn geriickt, noch ganz 
im Bereich des Teiles, der die Mundhöhle enthält, und sind 
ovale Spalten, deren Länge dreimal die Breite übertrifft. 

Der Ösophagus nimmt !/; der Gesamtlänge des Körpers 
ein und wird nach hinten allmählich dieker. Der Nervenring 
umgiebt ihn einwenig hinter seiner Mitte und nicht vor der 
Mitte, wie Bütschli in der Genusdiagnose von Anoplostoma 
schreibt (1. c. Seite 36). Etwas vor der Mitte beobachtete ich 
nach dreitägiger Fütterung mit Dahlia drei ovale Flecke an der 
Ösophaguswand, die sich violett gefärbt hatten. 

Der Schwanz trägt wenige feine Haare, und seine Länge 
beträgt 1/10 bei 1/9 der Körperlänge. 

Die Spicula sind spitz und stark gebogen. Das akzessori- 
sche Stück ist etwa Y/ mal so lang als die Spicula und mehr 
dorsalwärts als nach hinten gerichtet, also in Grösse und Form 
verschieden vom entsprechenden Teil bei den von de Man be- 
schriebenen Exemplaren aus der Nordsee, die wahrscheinlich 
einer neuen Art angehören. 


Fig. 


Fig. 


Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. - 
Fig. 


Fig. 


Tafelerklarung. 


Aphanolaimus pulcher n. sp., a. Vorderende halb von der 
Seite; b. Hinterende des I; c. Spieula und akzessori- 
sches Stick isoliert. 

Monhystera microphthalma de Man, a Vorderende von der 
Seite; b. Hinterende des 7. 

Monhystera setosa Btli, a. I Kopulationsorgan von der 
Seite; b. desselbe von oben gesehen; c. Hinterende des 
Osophagus mit den Osophagealdriisen. 

Monhystera trabeculosa n. sp., a. Vorderende von der Seite; 
b. Hinterende des g. 

Monhystera bipunctata n. sp, a. Vorderende halb von oben; 
b. Hinterende des <. 

Monhystera sp., a. Vorderende von oben; b. Hinterende 
des J 

Monhystera sp., a. Vorderende von der Seite; b. dasselbe 
von oben gesehen. 

Tripyla marina Btli, a. Vorderende von oben; b. Hinter- 
ende des & von der Seite; c. dasselbe von oben gesehen. 

Desmolaimus zeelandicus de Man, a. Vorderende; b. Hin- 
terende des 9 von der Seite mit ausgestälpten Spicula; 
c. eingezogene Spicula; d. Hinterende des & von unten. 

Microlaimus globiceps de Man, a. Vorderende; b. Hinter- 
ende des <. 

Cyatholaimus dubiosus Btli, Nach Lakmusfiitterung rot ge- 
färbte Zellen in der Wand des hinteren Darmabschnittes, 

Chromadora tenuis n. sp., a. Vorderende von der Seite; b. 
Hinterende des 0. 

Chromadora erythrophthalma n. sp., a. Vorderende von oben; 
b. Hinterende des & von unten gesehen. 

Chramadora baltica n. sp., Hinterende des d.. 

Oncholaimus lepidus de Man, a. Vorderende schief von oben 
gesehen; b. Hinterende des & von der Seite; c. dasselbe 
von unten. 

Sphaerolaimus balticus n. sp., a. Vorderende von der Seite; 


b. < Kopulationsorgan von der Seite; c. dasselbe von 
unten gesehen. 

Fig. 17. Anoplostoma viviparum Bast., a. Vorderende von der Seite; 
b. Hinterende des I von der Seite; c. dasselbe von un- 
ten gesehen. 

Fig. 18. Axonolaimus spinosus Btli, a. Vorderende von der Seite; 
b. Hinterende des 0. 


Anm. Alle Figuren wurden mittels des Leitzschen Zeichenoku- 
lars nach lebenden oder frisch getöteten Exemplaren skizziert. 


Acta Soc. P FET Fu. FENN., 27, N97- GUIDO SCHNEIDER 


TRICHOPTERENFAUNA 


VON 


LADOGA-KARELIEN 


VON 


A. J. SILFVENIUS. 


MIT 3 FIGUREN IM TEXT. 


Vorgelegt am 7. Oktober 1905. 


=> Ne 


HELSINGFORS 1906. 


N J 
W 61% 


KUOPIO 1906. 
GEDRUCKT BEI K. MALMSTRÖM. 


In Sommer 1902 sammelte ich als Stipendiat der Gesellschaft 
Societas pro Fauna et Flora Fennica Trichopteren, besonders 
ihre Metamorphosestadien in der Umgebung der Stadt Sortavala 
in Ladoga-Karelien. Da nur wenige Trichopterenlisten irgend 
eines engeren Gebietes Finlands vorliegen), halte ich es nicht 
für überflüssig die Liste der gesammelten Trichopteren zu ver- 
öffentlichen. 

Das Verzeichnis enthält 98 Arten, von welchen folgende 11 
in Sahlbergs Katalog?) nicht erwähnt waren: Apatania majuscula 
Me Lach., Ber&odes minuta L., Hydropsyche saxonica Mc Lach., 
H. Silfvenii Ulmer, Cyrnus insolutus Me Lach., Lype reducta 
Hag., Agraylea pallidula Curt., Hydroptila pulchricornis Pict., 
Orthotrichia Tetensü Kolbe, Oxyethira Frici Klap. und O. sagitti- 
fera Ris. Ausserdem sind von den im Verzeichnisse erwähnten 
Arten 24 fiir Ladoga-Karelien neu. Alle fiir diese Provinz 
neuen Arten sind später mit einem Asteriscus bezeichnet. Da 
früher ?2) von dieser Provinz 92 Arten bekannt sind, steigt die 
Zahl der Trichopteren, die in Ladoga-Karelien gefunden sind, bis 
auf 127, die grösser ist als die Artenzahl für irgend eine an- 
dere Provinz Finlands. 

Ohne näher auf die Charakterisierung der verschiedenen 
Aufenthaltsorte, wo die Trichopteren leben, einzugehen, will ich 
nur hervorheben, wie die Fauna des grossen Binnenmeeres Laa- 
tokka (Ladoga) in einigen Hinsichten sich der Fauna der flies- 
senden Gewässer nähert. Dies ist ein gemeinsamer Zug mit 


1) A. J. Silfvenius, Verzeichnis über in Süd-Karelien gefundene Tricho- 
pteren. Meddel. Soc. Faun. Fenn. 26, p. 55—66 (1900). — Zur Kenntnis 
der Trichopterenfauna von Tvärminne. Festschr. f. Palmen. N:o 14 (1905). 

2) Finska Trichoptera, bestämda af Rob. Me Lachlan, Meddel. Soc. 
Faun. Fenn. 7, p. 159--189 (1881). John Sahlberg, Catalogus Trichoptero- 
rum Fenniæ præcursorius. Acta Soc. Faun. Fenn. IX, N:o 3 (1893). 


4 Silfvenius, Zur Trichopterenfauna von Ladoga-Karelien. 


der Fauna des finnischen Meerbusens. die auch solche Arten 
aufzuweisen hat, die gewöhnlich im fliessenden Wasser leben. 
Von solchen Arten der fliessenden Gewässer, die auf den Ufern 
von Laatokka gefunden sind, sind folgende zu erwähnen: Steno- 
phylax stellatus Curt., Halesus interpunctatus Zett., Chætopterya 
sp., Gobra pilosa Fabr., Polycentropus flavomaculatus Pict., P. 
multiguttatus Curt., Lype phæopa Steph., L. sinuata Me Lach., 
Rhyacophila nubila Zett. 

Von den im folgenden Verzeichnisse aufgezählten Arten 
sind viele von den Herren Prof. Fr. Klapälek, K. J. Morton und 
G. Ulmer gütigst bestimmt. Sie sind im folgenden mit K. d., resp. 
M. d. und U. d. bezeichnet. — Wenn bei den Arten nur eine 
Datumangabe zu sehen ist, so bezeichnet sie den ersten Tag, wo 
Imagines von der Art gefunden wurden, und beziehen sich die 
Zeitangaben auch im übrigen auf die Flugzeiten der Imagines. 
Wenn Wallengren!) in der Benennung der Arten von der all- 
gemein gebräuchlichen Nomenklatur von Mc Lachlan?) sich un- 
terscheidet, sind seine Namen in Klammern aufgefiihrt. 


Phryganeide. 


1. Neuronia ruficrus Scop. (N. striata L.). Ein kleiner 
Teich nahe bei dem Kirchhofe. Larven in August. 

2. N. lapponica Hag. Tamhanka, ein einziges Exemplar 
bei einer Ackerrinne. 3/7. 

3. N. reticulata L. Bäche (Lohioja, Turpalamminpuro, 
in Nälkäkorpi), auch im See Hympölänjärvi, bei Tuokslahti. 

4. Holostomis phalenoides L. Fliisse und Bäche (Hotin- 
joki %/6, Turpalamminpuro, Kirjavalahti, K. Siitoin). 

5. Phryganea striata L. (bipunctata Retz). Sehr allge- 
mein. Seen (Laatokka, Vakkolahti, Vorssu, Kukkassaari, 
Yhinlahti, Sisä-Tamhanka, Paksuniemi; Airanne; Liikolanjärvi), 
Teiche (Tuhkalanlampi, Pyöreälampi, Petäjälampi, Törsävän- 
lampi, Kalatonlampi, die Teiche auf Tamhanka), auch ruhig 


1) Skandinaviens Neuroptera. II. Neuroptera Trichoptera. Svenska 
Vet.-Ak. Handlingar 24, N:o 10 (1891). 

2) A monographie Revision and Synopsis of the Trichoptera of the 
European Fauna (London 1874—80). 


— 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 8. 5 


fliessende Fliisse (Helylänjoki, Hotinjoki). Die Strandvegetation 
ist auf allen Lokalitäten, wo diese Art vorkommt, reichlich. 
Die Flugzeit reicht beinahe den ganzen Sommer (??/s—??/s). 


6. *Phr. varia Fabr. (variegata Fourc.). Eine fertige 
Puppe am 3/7 in einem Teiche auf Tamhanka. In Sahlbergs 
Katalog (p. 8) ist diese Art nur von den westlichen Provinzen 
Finlands aufgeführt, früher habe ich sie auf Isthmus Karelicus 
gefunden. 

7. Phr. obsoleta Mc Lach. Allgemein. Seen (Laatokka, 
Vakkolahti, Vorssu, Lahenkylä, Kukkassaari, Haavus, Sisä- 
Tamhanka, Paksuniemi, Kirjavalahti; Airanne; Liikolanjärvi; 
Hympölänjärvi; Helmijärvi; Ristijärvi), Teiche (Tuhkalanlampi, 
Raakanlampi, Pyöreälampi, Petäjälampi, Lahnalampi, Leppäsen- 
lampi, Törsävänlampi, die Teiche auf Tamhanka). Auch auf 
den Fundorten der Larven und Puppen dieser Art ist die Strand- 
vegetation reichlich. Die Flugzeit beginnt Ende Juli (23/7). 

8. Phr. minor Curt. Nur Larven wurden in Teichen 
(Lukalampi, Teiche auf Tamhanka und bei dem Kirchhofe) ge- 
funden. 

9. Agrypnia pagetana Curt. Sehr allgemein. Seen (Laa- 
tokka, Vakkolahti, Vorssu, Kukkassaari, Yhinlahti, Kekrinlahti, 
Haavus, Sisä-Tamhanka, Paksuniemi, Kirjavalahti; Airanne; 
Hympölänjärvi; Liikolanjärvi; Helmijärvi; Haukkajärvi), Teiche 
(Tuhkalanlampi, Lukalampi, Lahnalampi, Kalatonlampi). Auch 
bei Fliissen (Vakkojoki, Hotinjoki, Paussu) und an Bächen (in 
Nälkäkorpi) kommt diese Art vor. Die Flugzeit dauert von 
Mitte Juni (1*/6) den ganzen Sommer hindurch. 


Limnophilide. 


10. Grammotaulius sp. Larven wurden in Juni in Teichen 
(Luttilampi, Lukalampi) und Tämpeln (bei Helylä) gefunden. 

11. Glyphotelius punctatolineatus Retz. Seen (Laatokka, 
Vakkolahti; Airanne, M. d.; Liikolanjärvi), Teiche (Tuhkalan- 
lampi, Törsävänlampi). Juni— August. 

12. Gl. pellucidus Retz. Beim See Hympölänjärvi und bei 
dem Teiche Lukalampi. Juni. 


6 Silfvenius, Zur Trichopterenfauna von Ladoga-Karelien. 


13. Limnophilus rhombicus L. Seen (Laatokka, Vakko- 
lahti, Yhinlahti, Kekrinlahti, Tamhanka, Kirjavalahti; Hympö- 
länjärvi, Tuokslahti; Haukkajärvi), Teiche (Kalatonlampi) und 
Fliisse (Hotinjoki, Lohioja), auf solchen Stellen, wo das Wasser 
ruhig fliesst. Vom ?% bis Ende August. 

14. L. borealis Zett. Seen (Laatokka, Yhinlahti, Sisä- 
Tamhanka, Juvosenlahti, Paksuniemi, Kirjavalahti; Hympölän- 
järvi, Tuokslahti; Liikolanjärvi; Ristijärvi), Teiche (auf Tam- 
hanka, Törsävänlampi, Lahnalampi, Lukalampi), Flässe mit 
ruhig fliessendem Wasser (Paussu, Hotinjoki, Myllykylä). August. 


15. L. flavicornis Fabr. Seen (Laatokka, Kukkassaari; 
Hympölänjärvi, Tuokslahti), sehr allgemein in Teichen, wo der 
Boden von niedergefallenen Bäumen und anderem Pflanzenabfall 
reichlich bedeckt ist (auf Tamhanka, Lukalampi, Lohilampi, Ka- 
latonlampi, Lahnalampi, Pyöreälampi, Törsävänlampi, Pötsö- 
vaaranlampi, Teiche in Nälkäkorpi). Juli, August. 

16. L. decipiens Kol. Seen, an mit reichlicher Vegetation 
bewachsenen Lokalitäten (Laatokka, Vakkolahti, M. d., Kymölä, 
Kukkassaari, Vorssu, Paksuniemi, Juvosenlahti; Airanne; Hym- 
pölänjärvi, M. d.; Liikolanjärvi), Teiche (Luttilampi). 16/3. 

17. “ZL. marmoratus Curt. Beim Flusse Hotinjoki, M. d. 
27/6. Die Hauptart ist für Karelia ladogensis neu, die Varietåt 
nobilis Kol. ist früher in Jaakkima gefunden. 


18. L. stigma Curt. (griseus L. (Wallengr.). Teiche (Luka- 
lampi), besonders aber an Tiimpeln (z. B. nahe bei dem Kirch- 
hofe, bei Helylä, bei Hympölänjärvi). Juli, August. 

19. L. lunatus Curt. Wurde nur an Laatokka (Vakko- 
lahti, Vorssu, Kukkassaari, Kekrinlahti, Tamhanka, M. d., Paksu- 
niemi, Juvosenlahti) gefunden. 1/5. ~ 

20. L. politus Mc Lach. Seen, an mit Strandvegetation 
bewachsenen Lokalitäten, wo der Boden mit Pflanzenabfall be- 
deckt ist, (Laatokka, Vakkolahti Vorssu, Kukkassaari, Sisä- 
Tamhanka, Paksuniemi, Juvosenlahti, Kirjavalahti; Airanne; 
Hympölänjärvi; Liikolanjärvi, M. d.). Wurde auch bei Teichen 
(auf Tamhanka) und ruhig fliessenden Flüssen (Helylänjoki) 
angetroffen. Es kamen auch brachyptere Individuen vor. °/s. 


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Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 8 7 


21. L. pantodapus Mc Lach. Laatokka (Yhinlahti, Kekrin- 
lahti, Tamhanka, aber nicht in den innersten Teilen der Skären), 
Teich Kalatonlampi. Juni. 

22. L. nigriceps Zett. Seen (Laatokka, Vakkolahti, Kekrin- 
lahti, Sisä-Tamhanka, Paksuniemi; Airanne; Liikolanjärvi; Hel- 
mijärvi), Teiche (auf Tamhanka, Leppäsenlampi, Petäjälampi). 8/9. 

23. L. centralis Curt. (flavus L.). Teiche (Pötsövaaran- 
lampi), Tiimpeln (bei Myllykylä, bei Lohioja, bei Kirjavalahti). 
Ende Juni. 

24. L. vittatus Fabr. Timpeln bei dem Kirchhofe. Juli, 
August. 

25. L. auricula Curt. Ein lehmiger Tümpel bei Helylä, 
eine Ackerrinne bei Tuokslahti. Ende Juni. 

26. L. griseus L. (Mc Lach.) (bimaculatus L. (Wallengr.). 
Seen (Laatokka, Vakkolahti, Lahenkylä, Tamhanka, Markatsin- 
saari, auf den beiden letztgenannten Inseln kam die Art am 3/7 
in grossen Mengen auf dem offenen Ufer von Laatokka vor; 
Airanne; Hympölänjärvi, Tuokslahti), Teiche (auf Tamhanka), 
Tämpeln und Graben (beim Kirchhofe, bei Helylä, Lohioja, Hie- 
tanen). Von Mitte Juni flog die Art allgemein den ganzen Sommer. 

27. L. despectus Walk. Tamhanka, am offenen Ufer von 
Laatokka, M. d. 3/7. 

28. *L. extricatus Mc Lach. Seen (Laatokka, Kymölä; 
Helmijärvi; Hympölänjärvi, Tuokslahti), Teiche (Lohilampi), ruhig 
fliessende Flässe (Myllykylä, M. d.), Tämpeln (Kirjavalahti). Juni. 

29. *L. fuscicornis Ramb. Ruhig fliessende Flüsse (Mylly- 
kylä, M. d.). %/e. 

30. Anabolia sororcula Mc Lach. Sehr allgemein. Seen 
(Laatokka, Vakkolahti, Kymölä, Vorssu, Kukkassaari, Kekrin- 
lahti, Siikaluoto, Sisä-Tamhanka, Ulko-Tamhanka, am offenen 
Ufer von Laatokka, Paksuniemi, Kirjavalahti; Airanne; Hympölän- 
järvi; Liikolanjärvi; Helmijärvi; Haukkajärvi; Ristijärvi), ruhig 
fliessende Flässe (Lohioja, Myllykylä, Hotinjoki), seltener in 
Teichen (Pötsövaaranlampi). ?'/s. 

f. brachyptera. Lohioja, Hotinjoki. 

31. Arctecia dualis Me Lach. Beim See Hympölänjärvi, 
ein Exemplar am 1°/s. 


8 Silfvenius, Zur Trichopterenfauna von Ladoga-Karelien. 


32. Stenophylax infumatus Mc Lach. Bäche (in Nälkä- 
korpi). Larven, Puppen Anfang--Mitte Juni. 

33. “St. rotundipennis Brauer. Bäche (Lohioja, Mylly- 
koski, Turpalamminpuro, Kuorejoki, Hotinjoki). Ende Juli—Anf. 
August. Diese Art, die in Sahlbergs Katalog nur von Tavast- 
land erwähnt war (p. 11), ist gemein im südlichen Finland. 

34. St. stellatus Curt. Seen mit klarem Wasser (Laa- 
tokka, Vakkolahti, Kymölä, Vorssu, Kukkassaari, Kekrinlahti, 
Jänissaari, Tamhanka, am offenen Ufer von Laatokka, Kirjava- 
lahti; Helmijärvi; Haukkajärvi), Bäche (Lohioja, Myllykoski, 
Halinpuro, Leppäsenlamminpuro, Hotinjoki). Von Anfang August 
flog diese Art reichlich umher. 

85. Micropterna sequax Mc Lach. Laatokka, Kirjavalahti 
(Sahlberg, Poppius); Larven, die wohl zu dieser Art gehören, 
habe ich auf derselben Stelle gefunden. 

36. Halesus interpunctatus Zett. Seen mit klarem Wasser 
(Laatokka, Vakkolahti, Kymölä, Vorssu, Kukkassaari, Kekrin- 
lahti, Jänissaari, Tamhanka, Kirjavalahti; Liikolanjärvi; Helmi- 
järvi; Haukkajärvi), Teiche (Leppäsenlampi), Bäche (Lohioja, 
M. d., Myllykoski, Turpalamminpuro, Hotinjoki). s. 

37. *Chetopteryx villosa Fabr. Bäche (Lohioja, Hotinjoki) 
Anfang September. — Larven, die zu dieser Gattung gehören, 
wurden in Laatokka (Kymölä, Tamhanka, am offenen Ufer des 
Sees) und im Bache Halinpuro gefunden. 

38. Apatania Wallengreni Mc Lach. Wurde nur an Laa- 
tokka gefunden (Kekrinlahti, Markatsinsaari, Tamhanka, auf 
welchen zwei letztgenannten Lokalitäten die Art am ?-3/; am 
offenen Ufer des Sees massenhaft flog, Rautalahti). Juni, Juli. 

39. A. stigmatella Zett. Laatokka, Tamhanka, M. d. 1%s. 

40. *A. majuscula Mc Lach. An Laatokka (Vakkolahti, 
Kukkassaari, Tamhanka) schwärmten Ende August in grosser 
Menge Weibchen einer Apatania-Art, von welchen Herr Morton 
mir brieflich mitgeteilt hat, dass sie sehr wahrscheinlich zu A. ma- 
juscula gehören. Da keine Männchen gefunden wurden, lässt 
sich die Art nicht sicher bestimmen. 1/s. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 8. 9 


Sericostomatide. 


41. Sericostoma personatum Spence. Ein Bach nahe Lohi- 
oja. Ur. 

42. Notidobia ciliaris L. Allgemein in Bächen (Lohioja, 
Myllykoski, Turpalamminpuro, ein Bach nahe Lohioja und ein 
anderes nahe Juvosenlahti, Halinpuro, Leppäsenlamminpuro, 
Hotinjoki). Selten in Seen, Hympölänjärvi, Tuokslahti. ?2/6. 

43. Gobra pilosa Fabr. Bäche (Hotinjoki, bei Kirjavalahti), 
auch an Laatokka (Vorssu, Siikaluoto, Tamhanka, wo die Art 
in grossen Mengen am offenen Ufer des Sees schwärmte). %6. 

44. Silo pallipes Fabr. Allgemein in Bächen (Lohioja, ein 
Bach bei Lohioja, bei Juvosenlahti, bei Kirjavalahti, Halinpuro). 
Von Ende Juni bis Anfang August. 

45. Micrasema sp. Bäche (Myllykoski, Hotinjoki). Puppen 
Anfang Juni. 

46. Lepidostoma hirtum Fabr. Bäche (Lohioja, Myllykoski, 
Hotinjoki). Nur Larven wurden gefunden. 


Leptoceride. 


47. *Beræodes minuta L. Bäche (Lohioja, Hotinjoki, 
Turpalamminpuro). Ende Juni. 

48. Molanna angustata Curt. Sehr gemein. Seen (Laa- 
tokka, Vakkolahti, Vorssu, Kymölä, Kukkassaari, Sisä-Tam- 
hanka, Ulko-Tamhanka, Haavus, Paksuniemi, Kirjavalahti; 
Airanne; Hympölänjärvi; Liikolanjärvi; Haukkajärvi; Risti- 
järvi), Teiche (auf Tamhanka, Leppäsenlampi, K. d., Törsävän- 
lampi, Lohilampi, Pötsövaaranlampi), ruhig fliessende Fliisse 
(Vakkojoki, Paussu, Helylänjoki, Hotinjoki). Die Flugzeit dauerte 
vom Ende Juni (%/6) den ganzen Sommer. 

49. Molannodes Zelleri Mc Lach. Allgemein. Seen (Laa- 
tokka, Vorssu, Kukkassaari, M. d., Kekrinlahti, Sisä-Tamhanka; 
Hympölänjärvi; Liikolanjärvi; Helmijärvi), Teiche (auf Tam- 
hanka, Leppäsenlampi, Törsävänlampi, Lohilampi, M. d., Raa- 
kanlampi, Lahnalampi, Lukalampi, Petäjälampi, Pötsövaaran- 
lampi), ein Felsentümpel auf Jänissaari. 75/7. 


10 Silfvenius, Zur Trichopterenfauna von Ladoga-Karelien. 


"var. Steint Mc Lach. Laatokka, Vorssu; Törsävänlampi, 
Pötsövaaranlampi; Turpalamminpuro. 

50. *Leptocerus nigronervosus Retz. Seen (Laatokka, 
Rausku, Vorssu; Hympölänjärvi). Von Mitte Juni bis Mitte Juli. 

51. *L. fulvus Ramb. Seen (Laatokka, Vakkolahti, M. d., 
Vorssu, Kukkassaari; Airanne; Hympölänjärvi, M. d.; Liikolan- 
järvi), Flüsse (Vakkojoki, Lohioja). ?4/;—13/s. 

52. *L. senilis Burm. Seen (Laatokka, Vakkolahti, M. d., 
Vorssu, Kukkassaari, M. d., U. d.; Airanne; Hympölänjärvi; 
Liikolanjärvi, M. d.; Haukkajärvi; Ristijärvi). ?*/—?!/s. In Sahl- 
bergs Katalog nur von den westlichen Provinzen Finlands auf- 
geführt; kommt auch auf Isthmus karelicus, in Karelia australis 
und Savonia australis vor. 


53. *L. perplexus Mc Lach. Nur an Laatokka (Vorssu, 
M. d., Haukkariutta, M. d., Tamhanka, am offenen Ufer des Sees, 
M. d.). Juli, August. Friiher nur in nördlichen Provinzen ge- 
funden (der sädlichste Fundort war Siid-Osterbotten). 


54. L. aterrimus Steph. var. tineoides Scop. Allgemein. 
Seen (Laatokka, Vakkolahti, M. d., Vorssu, Kukkassaari, Kekrin- 
lahti, Haukkariutta, M. d., Sisä-Tamhanka, Ulko Tamhanka, M. d., 
Paksuniemi, Rautalahti, Kirjavalahti; Airanne; Hympölänjärvi, 
M. d.; Liikolanjärvi), Teiche (Tuhkalanlampi, Törsävänlampi, 
Lohilampi), ruhig fliessende Fliisse (Vakkojoki, Paussu, Mylly- 
kylä, M. d.). 2%. Die dunkle Hauptart ist viel seltener. Kir- 
javalahti (Sahlbers). 


55. L. cinereus Curt. (bilineatus L. (Wallengr.). Seen (Laa- 
tokka, Vakkolahti, Kymölä, Vorssu, Kukkassaari, Kekrinlahti, 
Haavus, Sisä-Tamhanka, Ulko-Tamhanka, Kirjavalahti; Hympö- 
länjärvi, Tuokslahti; Liikolanjärvi), Teiche (Pyöreålampi). ?%r. 
Besonders kommt die var. bifasciatus Kol. vor. 

56. *L. commutatus Me Lach. Beim Flusse Hotinjoki, 
M. d. 31 /, N 

57. *L. bilineatus L. (Mc Lach.) (gallatus Fourc.). Hotin- 
joki. 3/;. Nur ein Exemplar, das Morton mit einigem Zweifel 
zu dieser Art geführt hat. Früher ist die Art im naturhisto- 
risehen Finland nur bei Petrosawodsk gefunden. 


— mu 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 8. 11 


58. Mystacides azurea L. Seen (Laatokka, Vakkolahti, 
Vorssu, Kymölä, Kukkassaari, Haavus, Sisä-Tamhanka, Paksu- 
niemi, Juvosenlahti; Hympölänjärvi; Liikolanjärvi; Haukkajärvi), 
Teiche (Törsävänlampi, Lohilampi, Pötsövaaranlampi), Flüsse 
(Paussu, Hotinjoki). 1°/;—*/s. 

59. M. longicornis L. Seen (Laatokka, Vakkolahti, Vorssu, 
Kukkassaari, Haavus, Sisä-Tamhanka, Ulko-Tamhanka, Paksu- 
niemi; Hympölänjärvi; Liikolanjärvi; Ristijärvi), Teiche (in Näl- 
käkorpi, Leppäsenlampi), Flüsse (Paussu). Von Mitte Juli 
bis "si 

60. Trienodes bicolor Curt. Sehr verbreitet. Seen (Laa- 
tokka, Vakkolahti, Vorssu, Kukkassaari, Yhinlahti, Lahenkylä, 
Paksuniemi; Airanne; Hympölänjärvi, Tuokslahti; Liikolanjårvi; 
Ristijärvi), Teiche (auf Tamhanka, Tuhkalanlampi, Leppäsen- 
lampi, Lohilampi, Törsävänlampi, Raakanlampi, Luttilampi, Pöt- 
sövaaranlampi), Flüsse (Vakkojoki, Paussu). Von Mitte Juli bis 
Ende August. 

61. *Oecetis ochracea Curt. Seen (Laatokka, Vorssu; Lii- 
kolanjärvi). Mitte Juli—Mitte August. 

62. *Oe. furva Ramb. Seen (Laatokka, Vakkolahti, Kuk- 
kassaari, Lahenkylä; Airanne, M. d.; Hympölänjärvi; Liikolan- 
järvi), Teiche (Tuhkalanlampi). Die Flugzeit beginnt Mitte Juli. 

63. *0e. lacustris Pict. Seen (Laatokka, Vakkolahti, Vorssu, 
Kymölä, Kukkassaari; Hympölänjärvi, M. d.; Liikolanjärvi; 
Haukkajärvi; Ristijärvi), Teiche (Törsävänlampi), Fliisse (Paussu), 
ein Tümpel nahe bei dem Bahnhof. Die Flugzeit beginnt 
Mitte Juli. 


Hydropsychide. 


64. *Hydropsyche pellucidula Curt. Beim Bache Lohioja. 

65. *H. saxonica Me Lach. Bache (Kuorejoki, K. d., Lohi- 
oja, K. d., Turpalamminpuro). "/s—2/6. 

66. H. angustipennis Curt. Beim Auslauf des Baches 
Böhiøjar K. å. 2/s. 


12 Silfvenius, Zur Trichopterenfauna von Ladoga-Karelien. 


67. *H. instabilis Curt. Bache (Lohioja, Hotinjoki). Nur 
Larven und Puppen wurden gefunden. 

68. *H. Silfvenii Ulmer. Beim Bache Lohioja, U. d. 30/6. 
— Die Beschreibung dieser fiir die Wissenschaft neuen Art hat 
Herr G. Ulmer mir gätigst in Manuskript zugestellt, die ich als 
Anhang zu diesem Aufsatze gefiigt habe (p. 15—16). 

69. Philopotamus montanus Donov. Bäche (Lohioja, Mylly- 
koski, Halinpuro). August. 

70. Wormaldia subnigra Mc Lach. Bache (Lohioja, M. d., 
bei Kirjavalahti, M. d.). August. 

71. Neureclipsis bimaculata L. (tigurinensis Fabr.). Seen 
(Hympölänjärvi, Liikolanjärvi, M. d.). Ende August. 

72. Plectrocnemia conspersa Curt. Bäche (Halinpuro, Lep- 
päsenlamminpuro, Kuorejoki), Teiche (Lohilampi). August. 

73. Polycentropus flavomaculatus Pict. Allgemein an Bächen 
(Lohioja, U. d., bei Kirjavalahti, Turpalamminpuro, Hotinjoki) 
und an Ufern von Laatokka (Vakkolahti, M. d., Vorssu, M. d., 
Haukkariutta, Sisä-Tamhanka, Ulko-Tamhanka). %/6—1/s. 

74. *P. multiguttatus Curt. Auch diese Art kommt, ausser 
an Bächen (Lohioja, bei Kirjavalahti) an Laatokka vor (Sisa- 
Tamhanka, Ulko-Tamhanka). *?/e. 

75. *Holocentropus dubius Ramb. Seen (Airanne), Teiche 
(auf Tamhanka). Von Mitte Juni bis Ende Juli. 

76. H. picicornis Steph. Seen (Laatokka, Vakkolahti, Vorssu, 
Kukkassaari, Lahenkylä; Airanne; Hympölänjärvi, M. d.; Risti- 
järvi, M. d.), Teiche (Törsävänlampi). ?/—?2!/s. 

77. Cyrnus trimaculatus Curt. Seen (Laatokka, Vakko- 
lahti, M. d., Kymölä, Vorssu, Rausku; Hympölänjärvi; Liikolan- 
järvi; Haukkajärvi; Ristijärvi, M. d.), Teiche (Törsävänlampi, 
Lohilampi), beim Flusse Hotinjoki. Von Ende Juli bis 1/s. 

78. *C. insolutus Mc Lach. Seen (Haukkajärvi, M. d., 
Ristijärvi, M. d.), Teiche (Törsävänlampi, M. d., Leppäsenlampi, 
M. d.). Anfang August. 

79. C. flavidus Me Lach. Seen (Laatokka, Vakkolahti, 
Vorssu, M. d., Kukkassaari, M. d.; Hympölänjärvi, M. d.; Lii- 
kolanjärvi), Teiche (Pötsövaaranlampi, M. d.). Von Ende Juli 
bis ila. 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, n:o 8. 13 


80. C. crenaticornis Kol. Seen (Laatokka, Kukkassaari; 
Hympölänjärvi). Von Ende Juli bis Anfang August. 

81. Tinodes weneri L. Wurde nur an Laatokka (Kymölä, 
Vorssu) gefunden. Mitte August. 

82. Lype pheopa Steph. Laatokka (Vakkolahti, Paksu- 
niemi), Teiche (Leppäsenlampi, M. d., Törsävänlampi, M. d, 
Lohilampi, M. d.), Fliisse (Paussu, Hotinjoki), Bäche (Lohioja, 
M. d.). 26/7—25/s. 

83. *L. sinuata Mc Lach. Laatokka (Vakkolahti, K. d.), 
Bäche (Lohioja, K. d., Turpalamminpuro). %/7—7/s. Ist früher 
in Finland nur in Tawastland gefunden. 

84. *L. reducta Hag. Beim Bache Lohioja (K. d.). 3. 


Rhyacophilide. 


85. Rhyacophila nubila Zett. Bäche (Lohioja, Myllykoski, 
M. d., Leppäsenlamminpuro, ein Bach bei Juvosenlahti, Hotin- 
joki, M. d.), auch am offenen Ufer von Laatokka (Tamhanka, 
M. d.). Von Ende Juni (23/6) dauert die Flugzeit zum Ende 
August. 

86. Rh. septentrionis Mc Lach. Bäche (Lohioja, bei Kir- 
javalahti, bei Juvosenlahti, Turpalamminpuro, Halinpuro). 21/7. 

87. Agapetus comatus Pict. Bäche (Lohioja, M. d., ein 
Bach bei Lohioja, ein bei Kirjavalahti). Von Mitte Juni bis 
Ende Juli. 


Hydroptilide. +) 


88. *Agraylea multipunctata Curt. Seen (Laatokka, Vakko- 
lahti, Kymölä, Kukkassaari, Kirjavalahti; Airanne), Teiche (Lep- 
päsenlampi), Flüsse (Hotinjoki). "/s—/s. 

89. *A. pallidula Mc Lach. Larven wurden in Airanne- 
See gefunden. 

90. *Hydroptila sparsa Curt. Bäche (Lohioja), Flüsse (He- 
lylänjoki). Juli. 

1) Alle als Imagines gefundenen Hydroptiliden-Arten sind von Herrn 
Morton bestimmt. 


14 Silfvenius, Zur Trichopterenfauna von Ladoga-Karelien. 


91. *H. femoralis Eaton (tineoides Dalm.). Larven und 
Puppen wurden in Bächen (Lohioja, Myllykoski) gefunden. 

92. *H. pulchricornis Eaton. Allgemein. Seen (Laatokka, 
Vakkolahti, Kymölä, Vorssu, Kukkassaari; Airanne; Hympölän- 
järvi; Liikolanjärvi), Teiche (Lohilampi), Fliisse (Paussu), Bäche 
(Lohioja). Von Ende Juni bis Mitte August. 

93. *Orthotrichia Tetensii Kolbe. Seen (Airanne, Hympö- 
länjärvi), Flüsse (Paussu). Ende Juli. 

94. Ithytrichia lamellaris Eaton. Bäche (Lohioja, Mylly- 
koski). Juli, August. 

95. *Oxyethira costalis Curt. Im See Hympölänjärvi, bei 
Tuokslahti. 34/7. 

96. *O. ecornuta Morton. Seen (Airanne, Hympölänjärvi), 
Flüsse (Paussu). Ende Juni, Juli. 

97. *O. Frici Klap. Im Bache Lohioja. Juli. 

98. =O. sagittifera Ris. An Laatokka, auf Tamhanka 3/7. 


Die Verbreitung der Hydroptiliden ist natiirlich noch we- 
niger bekannt als die der anderen Trichopteren. So waren 
früher von Ladoga-Karelien nur zwei Hydroptiliden (s. Sahlbergs 
Katalog p. 16—17) bekannt. 


oe 


Acta Societatis pro Fauna et Flora Fennica, 27, N:o 8. 15 


Anhang. 


Hydropsyche Silfvenii n. sp. (Ulmer). 


Der Körper vollkommen schwarz, nicht glänzend; Dorsal- 
flache des Kopfes und das Pronotum mit graugelben Haaren 
besetzt. Fühler im basalen Viertel oder Drittel dunkelgelb, mit 
deutlichen schiefen schwarzen Linien; die zwei ersten Glieder 
ganz schwärzlich; distale Partie des Fühlers dunkelbraun. Taster 
dunkelbraun. Beine dunkelgelb bis gelblichbraun, die Hüften 
dunkelbraun, Schenkel und Schiene der Vorderbeine braun, 
ebenso die Schenkel der übrigen Beine; Schienen an der Spitze 
schmal schwarz; Mittelbeine des © stark erweitert; äussere 
Klauen beim & in ein Borstenbüschel umgewandelt. Vorder- 
flügel nach dem Apex hin ziem- 
lich stark verbreitert; Flügel- 
membran grau mit etwas bräun- 
lichem Tone; die drei Exemplare 
sind leider abgerieben, so dass 
keine Behaarung vorhanden ist; 
im ganzen ähneln sie den ande- 
ren Arten in demselben Zustande, 
z. B. H. angustipennis Ct. Hin- 
terflügel heller als die vorderen, 
stärker durchscheinend. Rand- 
wimpern beider Flügel graubraun. 
— Genitalanhänge des & (Fig. 1, 
2, 3) bräunlich; das X. Segment 
(Dorsalplatte) ist an seinem dista- 
len Ende tief, fast halbkreisför- 


16 Silfvenius, Zur Trichopterenfauna von Ladoga-Karelien. 


mig ausgeschnitten und endigt in zwei langen schmalen Spitzen, 
die stark ventralwärts geneigt sind; in Lateralansicht bildet die 
dunklere Basis der Dorsalplatte mit dem darunter liegenden 
Stiicke einen tiefen Einschnitt; der distale Rand ist dorsalwärts 
gerichtet; die in Dorsalansicht vorhandenen langen Fortsätze 


erweisen sich in Lateralansicht als die Ränder der tief ausge- 


höhlten Dorsalplatte; der Penis ragt weit vor; vor seinem Ende 
befinden sich auf der Dorsalfläche, aber nahe der lateralen Kante 
und diese überragend, zwei kurze lappenartige Anhänge, welche 
am Ende einen kleinen Dorn tragen (Fig. 3); das Penisende 


Fig. 2. Fig. 3. 


selbst ist (Fig. 2, 3) auf der Dorsalfläche mit 2 grösseren und 
näher der Lateralfläche mit 2 kleineren braunen Chitinknötchen 
besetzt; die Genitalfüsse sind schlank; das Basalglied am Ende 
verdickt, das zweite Glied nicht gespalten. — Die Art ähnelt 
am meisten der Hydropsyche ardens Mc Lach. in der Penis- 
bildung, der H. neve Kol. und einigen aussereuropäischen Arten 
(wie H. chlorotica Hag.) in der Bildung der Dorsalplatte. 

Körperlänge: 6 mm; Flügelspannung: 20—21 mm, 2d, 
1? (trocken) und 23 in Alkohol. — Die Figuren sind von 
Herrn Lehrer H. Bünning hergestellt worden. 


00 


= 


Levander, K. M., Über das Winterplankton in zwei Binnen- 


seen Süd- Lam Be 
Silfvenius, A. J., Über die Metämorphose ESA Phrygaheiden 


und Limnophiliden, III. Mit 2 Tafem . <: . RER 


Forssell, A. L., Bidrag till kännedom om Echinorhyncherna i 
Finlands fiskar. Med 8 textfigurer E 

Karsten, P. A., Fungi novi nonnullis exceptis in Pänmä Joki 

Reuter, Enzio, Eine schädliche neue Uropoda-art. Mit einer Tafel. 


Silfvenius, A. J., Beiträge zur ee kay der Trichopteren. ; 


Mit 4 Tafeln . 


Schneider, Guido, ts zur Kenntnis Her im Desse x 
des Finnischen Meerbusens frei lebenden Nematoden. Mit ok 


zwei Tafeln : 
Silfvenius, A. J., Zur Täkhapkokentunn von Ladoga Karlen 
Mit 3 Figuren im Text . 


Pag. 
pyy 
1 76 

1-30 

RT: 
1 17 
1- 168 
1— 42 
1-16 


9 Tab, 11 Fig., 379 Pag. 


nanm